Full text of "Ornis"
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FOR THE PEOPLE
FOR EDVCATION
FORSCIENCE
LIBRARY
OF
THE AMERICAN MUSEUM
OF
NATURAL HISTORY
ORNia
Meriatioiiale ZeHsclrift fiir flie psamiiite Ormtliülop.
ORGAN
des
permanenten internationalen ornithologischen Comite's
nnter dem Protectorate Seiner Kaiserliclien und Königlichen Hoheit
des
Kronprinzen Rudolf von Oesterreich -Ungarn.
Herausgegeben von
Df. R. Blasius Dr. G. v. Hayek
und '^
Präsident Secretär
des permanenten internationalen ornithologischen Comit^'s.
IV. Jahrgang 1888.
Mit vier Tafeln.
Preis des Jalrgaiges (4 Helte mit lütiildiingen) :
4 fl. ö. W. = 8 M. -^ 10 Frcs. --= 8 sh. = 2 ^ pränumerando.
Wien.
Druck und Verlag von Carl Gerol d's Sohn.
Athen: Beck. — Brüssel: Aluquardt. — I.ondon: Williams & Norgate.
Moskau: L ane. — Ne^^-York: Westermann&Co. — Paris: Klincksieck.
Petersburg: Ricker. — Riga: N. Kymmel. — Rom: Spithoever.
Turin: Löscher
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Inhalt des vierten Jahrganges (1888).
Seite
IV. Jahresbericht (1885) des Comite's für ornithologische Beobach-
tungs-Stationen in Oesterreich -Ungarn. Von Victor Ritter von
Tschusi zu Schmidhoffen und Dr. Karl von Dalla-Torre.. 1 — 146
161—272
321—368
The birds of Keiskama Hoek, Division of King William's Tovvn Cape
Colony by E. W. Clifton 147-154:
Ornis der Wüste Atacama und der Provinz Tarapacä. Von Dr. R.
A. Philippi in Santiago 155—160
II. Ornithologischer Jahresbericht (1886) aus den russischen Ostsee-
Provinzen. Von E. von Middendorff 273 — 300
Die Vögel von Palawan. Von Dr. Wilh. ßlasius 301-320
IV. Report on Birds in Danmark, i886. Compiled by Oluf Winge.
(With a Map-Plate.) 369—4-10
Liste des oiseaux observes depuis cinquante ans dans le Royaume
de Pologne. Par L. Taczanowski 441 — 516
Ein seltener Rackelhahn {Tetrao medius, Mever). Von Victor Ritter
von Tschusi zu Schmidhoffen. (Mit einer Tafel.) 517 — 526
Die Vögel von Gross-Sanghir nebst einem Anhange über die Vögel
von Siao. Von Dr. Wilh. Blasius. (Mit zwei Tafeln) 527 — 646
Bemerkungen über das Vorkommen der Vögel von Mainz und Um-
gegend. Von Wilhelm von Reichenau 647 — 666
Ornithologisches aus der Cap-Colonie von W. Beste 667 — 670
Index 671—683
Corrisenda 684—685
Tafeln des Jahrganges.
Taf. I. Karte von Dänemark mit den Leuchtthürmen und Leuchtschiffen.
Siehe Seite 440.
Taf. II. Tetrao medius Meyer (ex T. tetr. cT et T. med. 9?)
Siehe Seite 526.
Taf. III. Macropygia sanghirensis Salvador!.
Fig. 1. adult. Fig. 2. 9 juv.
Siehe Seite 619.
Taf. IV. Fig. 1. Zosterops Nehrkorni W. Blasius. (^ adult.
Fig. 2. Criniger Platenae W. Blasius. (^ adult.
Siehe Seite 593 und 595.
IV. Jahresbericht (1885)
des
Comite's für ornithologische Beobachtungs-Stationen
in
O e s t e r r e i c li. - "U" n g" a. r n.
Redigirt unter Mitwirkung von
Dr. Karl von Dalla-Torre,
Mandatar für Tirol,
von
Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen,
Präsident des Comite's und Mitglied des perman. internat. ornith. Comite's.
Vorwort zum IV. Jahresberichte.
Das durch Umstände, die zu ändern bisher ausser
unserer Macht lag, bedingte sehr verspätete Erscheinen
unserer Jahresberichte hat für das Unternehmen vielfach
nachtheilige Folgen gehabt, indem manche unserer Be-
obachter dadurch demselben entfremdet wurden und die
Fortsetzung der Beobachtungen aufgaben; trotzdem gelang
es, manches neue Mitglied für unsere Zwecke zu gewinnen
und so die durch obigen Umstand gerissene Lücke auszu-
füllen.
Trotz der Abnahme der Beobachtungs - Stationen in
einzelnen Ländern, danken wir in anderen wieder dem Eifer
unseres Mandatars für Schlesien, Hrn. Prof. i. P. Em. Urban
in Troppau und unserem Gönner, Hrn. k. k. Hofrath und
Director der Güter des griech.oriental. Religionsfonds, Jul.
Hammer in Czernowitz, einen Zuwachs an Beobachtern.
Immer aber sind noch manche Länder sehr dürftig oder gar
nicht vertreten, und wir wenden uns daher an Alle, die
Ornis. IV. 1. 1
V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
dem schönen Unternehmen Interesse entgegenbringen, mit
der Bitte, neue Kräfte demselben zuzuführen; denn nur
durch möglichst zahlreiche sorgfältige Beobachtungen können
wir uns dem Ziele nähern, das sich unsere ornithologischen
Beobachtungs - Stationen bei ihrem Inslebentreten zur Auf-
gabe gestellt: möglichst genaue Kenntniss des Vorkommens
und der Verbreitung der einzelnen Arten und Aufschluss
über den Vogelzug zu erhalten.
Die Zahl der Beobachter vertheilt sich auf die einzelnen
Länder wie folgt:
Böhmen 12
Bukowina . . . . . . . 1 5
Croatien und Slavonien ... i
Dalmatien i
Galizien i
Kärnten o
Krain o
Litorale 2
Mähren 4
Nieder-Oesterreich 2
Ober-Oesterreich o
Salzburg 2
Schlesien 7
Siebenbürgen 3
Steiermark 7
Tirol und Vorarlberg .... 3
Ungarn 7
67
Als Mandatare fungiren folgende Herren für nach-
stehende Länder:
Für Böhmen: Dr. W^ladisl. Schier in Prag, Pflaster-
gasse 2-II.
» Croatien und Slavonien: Spirid. Brusina, k. Uni-
versitäts-Professor undDirector des croatischen zoolo-
gischen Landes-Museums, Mitglied des permanenten
internationalen ornithologischen Comite's, in Agram.
W. Jahresbericht aus Oesterreich-Un^arn.
Für Dalmatien: Georg Kolombatovic, Professor in
Spalato.
" Galizien: Dr. Max Nowicki, Universitäts-Professor
in Krakau.
» Görz: Dr, Egid Schreiber, Director der Staats-
Realschule.
» Istrien: Dr. L. K. Moser, Professor am k. k.
Staats-Gymnasium in Triest, Via Lavatosi i.
" Kärnten: F. C. Keller, Redacteur von »Waid-
mannsheil» in Mauthen.
» Krain: Karl von Desch m a n n, Gustos am Landes-
Museum in Laibach.
" Mähren: Josef Tals ky, Professor in Neutitschein.
» Nieder-Oesterreich : Dr. Gust. Edler von Hayek,
k, k. Regierungsrath und Professor, Secretär des
permanenten internationalen ornithologischen Co-
mite's in Wien, III., Marokkanergasse 3.
» Ober-Oesterreich : Karl Geyer, fürstlich Starhem-
berg'scher Forstmeister in Linz a/D., Elisabethstr. i5.
» Salzburg: Dr. Wenz. Sedlitzky, k. k. Hof- Apo-
theker in Salzburg.
» Schlesien: Emanuel Urban, k. k. Gymnasial-
Professor i. P. in Troppau.
>' Siebenbürgen: Johann von Csato, Vicegespan in
Nagy-Enjed.
» Steiermark: Blasius Hanf, Pfarrer in Mariahof.
" Tirol: Dr. Karl von Dalla-Torre, k. k. Professor
in Innsbruck, Meinhardstrasse 12.
" Ungarn: Dr. Julius von Madaräsz, Custos-Adjunct
am ungarischen National-Museum und Mitglied des
permanenten internationalen ornithologischen Co-
mite's, in Budapest.
» das ungarische und croatische Küstenland: J.
Matisz, k. Gymnasial-Professor in Fiume.
« das Banat: Dr. Ludwig Kuhn, Dechant in Nagv-
Szent-Miklös.
>> die Zips: Dr. Michael Greisiger in Szepes-Bela.
1*
V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Dankbarst sei es hier hervorgehoben, dass sich das
hohe k. k. Handelsministerium veranlasst sah, unserem
Ansuchen, die Leuchtthurm-Assistenten zu ornithologischen
Beobachtungen heranzuziehen, zu willfahren. Demzufolge
erhielten selbe nach Art der amerikanischen in italienischer
Sprache verfasste Fragebogen zugestellt. Leider entsprachen
die Resultate nicht ganz unseren Erwartungen, da die Be-
richte, die unserem Mandatar für Istrien, Hrn. Dr. L. K.
Moser in Triest, zukamen, zu allgemein gehalten waren,
um veröffentlicht werden zu können. Infolge unseres be-
reits 1884 durch Hrn. Dr. Moser an die k. k. SeebehÖrde
gerichteten Gesuches wurden jedoch demselben die an den
Leuchtthürmen verunglückten Vögel mit Angabe der Zeit
ihrer Habhaftwerdung zur Verfügung gestellt und findet
sich die diesbezügliche Liste mit den beigefügten Bemer-
kungen am Schlüsse des Berichtes.
Weiters wurde auf Anregung Sr. Excellenz des
ungarischen Ministers Grafen Szecheny Herr J.
Matisz, k. Gymnasial-Professor in Fiume, mit der Errich-
tung von ornithologischen Beobachiungs - Stationen im un-
garisch-croatischen Küstenlande betraut.
Die k. k. Centralanstalt für Meteorologie und
Erdmagnetismus in Wien und die k. k. mahrisch-
schlesische Gesellschaft zur Beförderung des
Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde in Brunn
erliessen Aufrufe, in welchen unser Unternehmen der Be-
theiligung wärmstens empföhlen wurde.
An der Bearbeitung des Jahresberichtes haben sich
folgende Herren in nachstehender Weise betheiligt: Dr. Wilh.
Niedermair (Hallein) übernahm den allgemeinen Theil, Prof.
i. P. Em. Urban (Troppau) die schlesischen Manuscripte,
Othm. Reiser jun. (Wien) die Tabellen, Dr. L. K. Moser
(Triest) verzeichnete die von der k. k. SeebehÖrde einge-
langten Sendungen und Dr. W. Schier (Prag) übersetzte die
in böhmischer Sprache eingesandten Berichte.
Herr Dr. K. von Dalla-Torre stellte die gesammten
Manuscripte als Jahresbericht zusammen und ordnete sie für
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Unsarn.
den Druck, und der Unterzeichnete besorgte die Durchsicht
und Prüfung jener, sowie die Gesammt-Correctur.
Leider haben wir in diesem Jahre den Verlust eines
unserer Beobachter in Schlesien zu beklagen. Herr E.
Schmidt, Juwelier in Troppau, starb daselbst am 26. Februar.
Am Schlüsse angelangt, danken wir Allen, die an dem
vorliegenden Berichte mitgearbeitet oder unser Unternehmen
gefördert haben und empfehlen dasselbe weiterer Verbreitung
und Betheiligung.
Villa Tännenhof bei Hallein, im Januar 1887.
Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen.
Die ornithologische Literatur Oesterreich-
Ungarns 1885=-=).
A'on Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen.
A. A. Ein Rackelhahn (in Böhmen) erlegt. — Hugo's Jagd-
zeit. XXVIII. i885. p. 279.
Adamet-. SteinrÖthel (Monticola saxatilis) mit partiellem
Melanismus. — Mitth. d. orn. Ver. in Wien. IX. 188 5.
p. 287.
Ansorge, Ant. Ein Rackelhahn. — Waidmannsh. V. i885.
p. 84.
B. Abnorme Schnabelbildung einer Krähe. — Centralbl. f.
d. ges. Forstw. XI. i885. p. 290.
— Abnorme Schnabelbildung eines Rebhuhns. — Ibid.
XI. i885. p. 486.
Bartuska, Karl. Haliaetus albicilla bei Frauenberg erlegt«
— Mitth. d. orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. 299.
Bauer, P. Fr. Ornithologische Notizen ;Steierm.). — Mit-
theil, d. orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. 18 — ig.
— lieber das Vorkommen der Nucifraga caryocatactes als
Brutvogel in der Nähe des Stiftes Rein. — Ibid. IX.
i885. p. 43.
*) Abdr. aus: v. Madaräsz , Zeitschr. f. d. ges. Ornith. III, 1S86
p. 184—192.
V. V. Tschusi und K. v, Dalla-Torre.
Bayer, Ad. Zum Zuge des Tannenhehers (C. caryocatactes)
im Herbste i885. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. IX.
i885. p. 203. (partim.)
— Nachtrag. — Ibid. IX. i885. p. 278 — 274.
— Seltsames Benehmen einer Auerhenne. — Ibid. IX. i885.
p. 3i2 — 3i3.
Belohlävek, Fr. Ornithologicke pomery Pardubicka. (Die
ornithologischen Verhältnisse der Umgebung von Par-
dubitz.) — Progr. Ob. Realsch. Pardubitz. i885. 8.
36 pp.; Separatabdr. Ibid. i885. 8. 38 pp.
B. M. Eine Schnepfe im Jänner (Kärnten). — Waidmannsh»
V. i885. p. 54.
Breunner - Enkevoirth , Aug. Graf. (Rosenstaare 1884 bei
Grafenegg.) — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. IX. i885.
p. 46-47-
Cabanis, Jean. Bemerkung über v. Csatö's Lanius Homeyeri»
~ Gab. Journ. XXXIII. i885. p. 97—98.
CapeJc, Wen^. Einige Notizen aus Mähren. — Mitth. d. orn.
Ver. in Wien. IX. i885. p. 199 — 201.
Coynmenda, Hans. Materialien zur landeskundlichen Biblio-
graphie Oberösterreichs. Naturhistorisch-geographischer
Theil. — XXXXIII. Ber. über das Mus. Franc.-Garol.,
nebst d. XXXVII. Lief. d. Beitr. z. Landesk. v. Oesterr.
ob d. Enns. Linz. i885. p. 97.
Csatö, Joh. V. Ueber den Zug, das Wandern und die Lebens-
weise der Vögel in den Gomitaten Also - Feher und
Hunyad. — v. Madaräsz, Zeitschr. f. d. ges. Orn. II.
i885. p. 392 — 522.
Dabrowski, E, v. Skizzen aus dem bosnischen Vogelleben.
— Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. 145 — 146,
i53 — 154, 161— i63, 169 — 171, 177 — 178, 185—187.
Dalla-Torre, K. i>. Ornithologisches aus Tirol. Die ornith.
Sammlung des Museums Ferdinandeum in Innsbruck.
— Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. b6 — 57, 69.
Dalberg, Friedr. Bar. v. Ornithologische Notizen aus Dat-
schitz. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. 99,
107 — 108.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn.
Dalberg,Friedr.Bar. v. Verzeichniss jener Vogelarten, welche
in der Umgebung von Datschitz im westlichen Mähren
als Brut- und Zugvögel vorkommen. — Ibid. IX. i885.
p. 211 212, 223 — 225.
Dombrojpski, Rob. R. v. Nucifraga caryocatactes (bei Wien).
— Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. 25 1.
— Zum Zuge des Tannenhehers. — Ibid. IX. i885. p. 274.
Eder, Rob. Ein seltener Fang (Bonasia sylvestris). — Mit-
theil, d. orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. 46.
Fischer, Ludiu. Bar. v. Herbst- und Winterbeobachtungen
am Neusiedlersee und Hansäg. — Mittheil. d. orn. Ver.
in Wien. IX. i885. p. 32—33.
— Ein interessanter Enten - Bastard (Anas boschas u. A.
clypeata) (Ung.) -- Ibid. IX. i885. p. 44.
— Ankunft von Motacilla alba im Hansäg (^i885). — Ibid.
IX. i885. p. 47.
Fournes, Herrn. Beitrag zur Fortpflanzungsgeschichte des
Kukuks. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. IX. i885.
p. 178, 188.
F. R. Ein Seeadler (bei Krems erlegt). — Hugo's Jagdzeit.
XXVIII. i885. p. 2i3.
Grashey, 0. Steinadler (19. V. 1884 am Horste) am Achen-
see erlegt. — D. deutsche Jag. VI. 1884. p. 142.
Grimm, H. M. Bemerkungen über den Vogelzug im Jahre
1884 in der Umgegend von Hartberg. — Mittheil. d.
naturw. Ver. f. Steierm. 21. H. 1884 (i885). p. LXXXIII
— LXXXV.
— Biologische Notizen. — Ibid. 21. Heft. 1884 (i885).
p. LXXXVII-LXXXIX.
Grossbauer, Fr. v. Verbreitung des Birkwildes im V. O. M. B.
Nieder-Oesterreich. — Hugo's Jagdzeit. XXVIII. i885.
P- 3i2. ^
— Karl V. Eingetroffene Zugvögel im Wienthale. — Hugo s
Jagdzeit. XXVIII. i885. p. 281.
— Vict. V. Eine tapfere Motacilla alba (Ueberwintern der-
selben bei Weidlingau). — Hugo"s Jagdzeit. XXVIII.
i885. p. 154— I 55.
\'. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Grossbauer, Vict. v. Ankunft von Zugvögeln bis q. März
(i885) bei Mariabrunn. — Ibid. XXVIII. i885. p. 187.
Manisch, R. Notizen über Vogel und Jagd im Narentathale.
— Bollet. Soc. adr. sc. nat. Trieste. IX. i883. p. 79 — loo:
Auszug in d. Mittheil. d. mähr. Jagd- und Vogelsch.-
Ver. in Brunn. IV. i885. p. 37 — 38, 53 — 59. 68—69,
83 — 85, IUI — 103.
Hartiuig. Zeisig - Varietät aus Mähren. — Gab. Journ. f.
Ornith. XXXIII. i885. p. 102— io3.
Hladnig, Wilh. Ein Rackelhahn (in Kärnten erlegt). —
Waidmannsh. V. i885. p. 128 — 129.
Hruby, Jos. Bar. Notiz über den Tannenheher (Böhmen).
— Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. 287—288.
/. W. Stand- und Strich - Rebhuhn (Bosnien). — Weidm.
XVI. i885. p. 253.
J. ^V. P. Ornithologisches (Cypselus apus in Lehmwänden
nistend). — Waidmannsh. V. i885. p. 21 3.
— Ornithologisches (Pflegemutterwesen). — Ibid. V. i885.
p. 2l3,
— Ornithologisches (Ueber Segler und Schwalben-Herbst-
zug). — Ibid. V. i885. p. 257—258.
— Ornithologisches (Verminderung der Goldamsel und
Zugnotizen aus Aussig a/E.) — Ibid. V. i885. p. 298.
J. Z. Ornithologisches (Bastarde zwischen Stieglitz und
Haussperling). — Waidmannsh. V. i885. p. 243 — 344.
Kadich, H. v. Auf der hohen Schrott. Geschichte eines ab-
sonderlichen Vogelfangs aus dem August 1881. — Mit-
theil, d. orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. 61—64.
— Hundert Tage im Hinterlande. Eine ornithologische
Forschungsreise in der Herzegowina. — Ibid. IX. i885.
p. 270 — 271, 295 — 296, 3o6, 317 — 320.
Keller, F. C. Aus dem Leben des Alpenmauerläufers. —
V. Madaräsz, Zeitschr. f. d. ges.Orn. II. i885. p. 329 — 340.
Koch - Sternfeld , Jul. Ritt. v. Invasion des weissköpfigen
Geiers (Gyps fulvus) in Salzburg. — Hugo's Jagdzeit.
XXVIII. i885. p. 664—665.
Kolombatovic, G. Imenik kraljesnjaka Dalmacije (Verzeichniss
der Wirbelthiere Dalmatiens). I. dio Sisavci i Ptice.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-üngarn.
II. e Aggiunte al vertebrati della Dalmazia. — Split
(Spalato). i885. 8. 38 pp.
Kot^, Alex. Bar. lieber Scolopax rusticola. — Mittheil. d.
orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. 04, i63, 171.
— Ornithologische Wahrnehmungen über den Herbstzug
im südwestl. Böhmen. — Ibid. IX. i885. p. 286 — 287.
Krump, Nikol. Noch einmal Stand- und Streich- Rebhuhn.
— Weidm. XVI. i885. p. 333.
Madaräs^, Jul. v. Zeitschrift für die gesammte Ornithologie,
— Budapest. II. i885. 8. 4 Hefte mit 20 col. Tafeln.
Michel, Jul. Notizen (Tannenheher in Böhmen). — Mittheil.
d. orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. 3io.
Mittheilungen des ornithologischen Vereines in Wien, redigirt
von Gust. V. Hayek. — Wien. i885. IX. 4. 32 Nrn. m.
Abbild, und Beiblatt der Section f. Geflügelzucht und
Brieftaubenwesen. II. 4. 26 Nrn
Mojsisovics, Aug. v. Bericht über eine Reise nach Süd-
Ungarn und Slavonien im Frühjahr 1884. — Mittheil.
d.naturvv.Ver. f. Steierm. 21. H. 1884. (i885.) p. 192 — 208.
— Ornithologische Notizen aus Steiermark. I. Somateria
mollissima. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. i885. p. 6 — 7.
Moser, L. C. Leuchtthürme als Vogeltödter. — Mittheil. d.
orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. 71 ; Hugo's Jagdzeit.
XXVIII. i885. p. 697.
— Notiz (über Schnepfen in Krain). — Mittheil. d. orn.
Ver. in Wien. IX. i885. p. 264.
A^. P. Raubzeug (Adler und Uhu) schlägt Raubzeug. —
Weidm. XVI. i885. p. 260 — 261.
Prini, Jul. Vom Vogelzuge (Wildtaubenzug in Ormend). —
Waidmannsh. V. i885. p. 88.
R. Seltsamer Adlerfang (Tirol). — Waidmannsh. V. i885.
p. 70.
Reiser, Othm. Der Kolkrabe in den österreichischen Alpen-
ländern. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. IX. i885.
p. 5o — 52, 65 — 67, 73 — 75.
— Notiz (Numenius arquatus in Menge und ein N. tenui-
rostris bei Eger erlegt). — Ibid. IX. i885. p. 11 5.
10 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Reiss. Melanismen von Chrysomitris carduelis (aus der Um-
gebung von Wien und Prag). Sitzung d. allgem. deutsch,
orn. Gesellsch. Berlin, 2. III. i885, — Gab. Journ. f.
Ornith. XXXIII. i885. p. 45.
R. F. Eine Adlertragödie (Tirol). — Waidmannsh. V. i885.
p. 225 — 226.
Ritter, Ad. Albinos. — Mittheil. d. orn. Ver, in Wien. IX.
i885. p. 35.
Rohr, L. Das ßirkwild, dessen Hege und Jagd im Gebirge.
— Klagenfurt, 8. 71 pp. i Taf.
Rohracher, A. Ornithologisches (Zugnotizen). — Waid-
mannsh. V, 1885. p. 1 17.
Roschger, Rud. Gefleckte Amsel, — Waidmannsh. V. i885.
p. 174.
Aosmanith, M. Der Dorndreher Lanius coUurio als Fallen-
steller. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. 140.
Rudier. Ueber das Weggetragenwerden junger Waldschnepfen
durch die Alten. — Hugo's Jagdzeit. XXVIII. i885.
p. 663.
Rudolf, Kronprin:^ von Oesterreich. Jagd in der Fruska-
Gora. Aus »Magyar Salon« in serbischer Uebersetzung
in der Sarajevoer Wochenschrift ^»Prosjeta» (Bildung)
Nr. i5, 16, 17 und 18 d. Jahrg. i885.
— Herbst i885. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. IX. i885.
p. 3o5 — 3o6.
Schiavu:[li, Bern. Osservazione fenologiche e sui passagi
degli uccelli nel litorale Austriaco durante l'anno 1884.
— v. Madaräsz, Zeitschr. f. d. gesammte Ornith, II. i885.
p. 52—61. 1 Taf.
Student, Jos. Zur Rackelwild-Zucht. — Waidmannsh, V. i885.
p. 91.
Svlva -Tarouca, F. v. Notiz (über den Tannenheher). —
Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. IX. i885. p, 299,
S:[ikla, Gabr. Zum Zuge des Tannenhehers im Herbste i885.
— Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. IX. i885. p. 3o9 — 3io.
Talskfj, Jos. Eine ornithologische Localsammlung auf Schloss
Pernstein in Mähren. — Mittheil, d, orn. Ver, in Wien
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 11
IX. i885. p. 29 — 3o, 38 — 39, 52 — 53, 67 — 68, 97 — 99,
1 1 3 — 1 14.
Talskijf Jos. Lestris cephus, K. & Bl. u. Lestris pomarina,
Temm. in Oesterreich. — Gab. Journ. f. Ornith. XXXIII.
i885. p. 162—165.
— Die Raubvögel Mährens. — v. Madaräsz, Zeitschr. f. d.
ges. Orn. II. i885. p. 73—93.
— Der Tannenheher. — Mittheil, des mähr. Jagd- und
Vogelsch.-Ver. in Brunn. i885. p. 98 — lOi.
Th. T. J. Vom Schnepfenzug (Steierm.). — Waidmannsh.
V. i885. p. 54.
Tschusi lu Schmidhoffen, Vict. Ritt. v. Vorläufiges über eine
Rackelwildzucht. — Mittheil. d. Schutz-Ver. f. Jagd und
Fisch, in Salzburg. i885. p. i65 — 166 (Abdr.).
— Ornithologische Notizen. (Ueber im Alpengebiete be-
obachtete Bartgeier und Anas sponsa in Steiermark).
— Mittheil. d. niederösterr. Jagdsch.-Ver. in Wien. i885,
p. 48 — 49 (Abdr.).
— Ankunft einiger Vögel bei Hallein (i885). — Weidm.
XVI. i885. p. 263 und Hugo's Jagdzeit. XXVIII. i885.
p. 217.
— Zwei Farbenaberrationen. — Mittheil. d. orn. Ver. in
Wien. IX. i885. p. 59.
— Notiz über das Auftreten des Pastor roseus, Temm. im
Jahre 1884. — Ibid. IX. i885. p. 59.
— Aus der Frühjahrssaison (Schnepfenbericht). — Hugo's
Jagdzeit. XXVIII. i885. p. 3ii.
— Abnorme Schwanzfeder eines Eichelhehers, Garrulus
glandarius. — Waidm. XVI. i885. p. 405, Abbild.
— Züge aus dem Vogelleben. — Mittheil. d. orn. Ver. in
Wien. IX. i885. p. 108; Hugo's Jagdzeit. XXVIII. i885.
p. 5o3; W^eidm. XVI. i885. p. 487—488.
— Zum Zuge des Tannenhehers. — Mittheil. d. orn. Ver.
in Wien. IX. i885. p. 238.
— Bastard von Anas boschas, L. (domestica) und A. cly-
peata, L. — v. Madaräsz, Zeitschr. f. d. ges. Ornith. II.
i885. p. 523—524.
12 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Tschusi :^u Schmidhoffen, Vict. Ritt. %>. Die ornithologische
Literatur Oesterreich-Ungarns 1884. — Ibid. II. i885.
p. 525 — 53o.
V. A. Ein Steinadler erlegt. — Waidmannsh. V. i885. p. 3o8.
Valle, Ant. Note ornitologiche. — Bollet. d. Soc. adriat. sc.
nat. in Trieste. IX. i885. p. 167 — lyB.
Wallishaus er, J. B. Ein seltener Wintergast (Pyrrhocorax
alpinus) bei Brück a/L. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien.
IX. i885. p. 35.
Walter, E. Stand- und Strichrebhuhn (Ungarn). — Weidm-
XVI. i885. p. 251—253.
Washington, Stef. Bar. Ueber einen Rackelhahn aus Kärnten.
— Hugo's Jagdzeit. XXVIII. i885. p. 74—75.
— Ornithologische Notizen aus Istrien. — v. Madaräsz,
Zeitsch. f. d. ges. Orn. II. i885. p. 341 — 367.
Webern, Jos. v. Steinadler in Tirol. — Oesterr. Forstzeit.
in. i885. p. 172.
W. G. B. V. Ein Eistaucher, Colymbus glacialis (?) bei Czer-
nowitz erlegt. — Hugo's Jagdzeit. XXVIII. i885. p. 63 1.
Zeitschrift für die gesammte Ornithologie , vgl. Madaräsz.
Anhang.
Ein seltener Gast (Gyps fulvus) in Kärnten. — Waidmannsh.
i885. p. 56.
Seltenes Wild (V. fulvus bei Gleichenberg). — Deutsche
Zeitung. 18. VII. i885. p. 5; Oesterr. Forstzeit. III. i885.
p. 191.
Adler auf dem Fuchsstande (Tirol) erlegt. — Waidmannsh.
V. i885. p. 70.
Ein Steinadlerhorst (Ampezzo). — Hugo's Jagdzeit. XXVIII.
i885. p. 396.
Zwei junge Steinadler (Tirol). — Waidmannsh. V. i885.
p. 199.
Adlerfang und Horstausbeutung. — Hugo's Jagdzeit. XXVIII.
i885. p. 476 — 477.
Ein verendeter Steinadler (Mähren), — Oesterr. Forstzeit.
III. i885.p. 5o.
Adierfang (St. Anton am Arlberg). — Ibid. i885. p. 04.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 13
Adlerfang (in Trins) in Tirol, — Ibid. III. i885. p. 190.
Erlegte Steinadler (Ungarn). — Ibid. III. i885. p. 190.
Seltenes Jagdglück (Erlegung eines Schreiadlers bei Frauen-
berg). — Mitth. d. mähr. Jagd- und Vogelsch. - Ver. in
Brunn. IV. i885. p. iii.
Adlerbussard (im furstl. Fürstenberg'schen Forstrevier Piska
bei Pürglitz). — Oesterr. Forstzeit. III. i885. p. i55.
Ornithologisches (Auftreten des Tannenhehers). — Mahr.-
schles. Jagdbl. i885. Nr. 11.
Zur Auerhahnjagd in Bosnien. — Hugo's Jagdzeit. XXVIII.
i885. p. 535.
Ein vollkommen weisser Birkhahn. — Ibid. XXVIII. i885.
p. 370; Deutscher Jäger. VII. i885. p. 169; Oesterr.
Forstzeit. III. i885. p. 142.
Ein weisser Birkhahn (Gr. Ramming) erlegt. — Waidmannsh.
V. i885. p. 195.
Der Einfluss des Rackelhahns auf den Auerhahnstand. —
Oesterr. Forstzeit. III. i885. p. i3o.
Die Rackelhahnbalz (aus Waidmannsh.). — Ibid. III. i885.
p. 166.
Weisse Rebhühner (Schlesien). — Gefied. Welt. XIV. i885
p. 475.
Buntfarbige Rebhühner (Ungarn). — Deutsch. Jäger. VIII.
i885. p. 17.
Trappenjagd (Himberg). — Waidmannsh. V. i885. p. 240.
Raritäten (Zwergtrappen in Ostgalizien). — Oesterr. Forst-
zeit. III. i885. p. 22.
Aus Bosnien (Abzug der Störche). — Hugo's Jagdzeitung.
XXVIII. i885. p. 538.
Seltener Vogel (Ibis falcinellus) bei Warnsdorf erlegt. —
Warnsdorfer Volkszeit. i5. III. i885.
Eine verspätete Waldschnepfe (Mähren). — Mittheil. d. mähr.
Jagd- und Vogelsch. -Ver. in Brunn. IV. i885. p. i5.
Junge Schnepfen im Wienthale. — Hugo's Jagdzeit. XXVIII.
i885. p. 3i3.
Die höchste Schnepfe (Johannisberg). — Waidmannsh. V.
i885. p. 244; Hugo's Jagdzeit. XXVIII. i885. p. 568.
14 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Ornithologisches (aus Bosnien). — Hugo's Jagdzeit. XXVIII.
i885. p. 124—125.
Eintreffen der Zugvögel (Croatien). — Oesterr. Forstzeit.
III. i885. p. 124.
Verzeiehniss der Beobaehtungs-Stationen
und der Beobachter.
Böhmen.
Aussig a./E.: Haupt vogel, Anton.
Bausnitz bei Trautenau: Demuth, Josef, Oberlehrer.
Blottendorf bei Haida: Schnabel, Franz, Glasmaler.
Braunau: Ratoliska, Josef, k. k. Finanzwach-Ober-Respi-
cient i. P,
Bürgstein bei Haida: Stahr, Franz, Lehrer.
Haida: Hegenbarth, Otto.
Johannesthal bei Oschitz, Bez. Leipa: Taubmann, Josef,
Schulleiter.
Litoschitz p. Weiss -Podol (Caslau) : Knezourek, Karl,
Schulleiter.
Mauth, Bez. Zbirau: Soukup, Josef, Lehrer.
Nepomuk: Stopka, P. Rafael.
Rosenberg: Zach, Franz, Lehrer.
Voigtsbach bei Reichenberg: Thomas, Ferdinand.
Bukowina.
Fratautz: Heyn, Victor, k. k. Förster.
Gurahumora: Schnorfeil, Josef, k. k. Förster.
Illischestie: Zitny, Johann, k. k. Forstwart.
Kaczyka: Zemann, Josef, k. k. Forstverwalter, derz. in
Bosnien.
Kotzman: Lustig, Anton, k. k. Forstwart.
Kuczurmare: Miszkiewicz, Constantin, k. k. Forstwart.
Kupka: Kubelka, Julius, k. k. Forstwart.
Mardzina: Kar gl, Josef, k. k. Oberförster.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-l'nsarn. 15
Petroutz, Post Bahnhof Itzkany: Stränsky, Anton, k. k,
Forstverwalter.
Pozoritta: Kieta, Karl, k. k. Förster.
Putna: Faulberger, Edmund, k. k. Förster.
Solka: Kranabeter, Peter, k. k. Förster.
Straza: Popiel, Roland Ritter v., k. k. Oberförster.
Terebleszty : Nahlik, Octavian, k. k. Forstwart.
Toporoutz: Wilde, k. k. Forstwart.
Dalmatien.
Spalato: Kolombatovic, Georg, k. k. Professor.
Galizien.
Tolszczow bei Lemberg, Post Dawidow: P oray-M adeyski,
Adam Ritter v., gräfl. Potocki'scher Revierförster.
Litorale.
Monfalcone : Schiavuzzi, Dr. Bernhard, derz. in Parenzo.
Triest: Moser, Dr. L. K. , k. k. Gymnasial- Professor in
Triest, Via Lavatosi i.
Mähren.
Goldhof bei Gr.-Seelowitz: Sprongl, W. J.
Kremsier: Zahradnik, Josef, k. k. Gymnasial-Professor.
Oslawan: Capek, Wenzel, Lehrer.
Römerstadt: Jonas, Adolf, Professor an der Landes-Real-
schule.
Nieder-Oesterreich.
Mödling: Gaunersdorfer, Dr. Johann, Professor am
Francisco-Josephinum.
Nussdorf bei Wien: Bachofen von Echt, Adolf.
Salzburg.
Abtenau: Hof n er, Franz, Arzt.
Hallein: Tschusi zu Schmidhoffen, Victor Ritter v.
Schlesien.
Dzingelau bei Teschen : Z e 1 i s k o , Josef, erzherzogl. Albrecht-
scher Förster.
16 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Ernsdorf bei Bielitz: Jaworski, Josef, Oberlehrer.
Freudenthal: Pfeifer Ritter von Forstheim, Johann,
Forstrath.
Jägerndorf: Winkle r, Eduard, Krankenhaus-Inspector.
Lodnitz: Nowack, Josef, derz. k. k. Postmeister in Stettin
bei Troppau.
Troppau: Urban, Emanuel, k. k. Gymnasial-Professor i. P.
^Volfstadt: Wolf, Franz, Oberlehrer und Leiter der Doppel-
Volksschule.
Siebenbürgen.
Fogaräs: Czynk, Eduard v., kgl. Postamts-Vorstand,
Klausenburg: Honig, Stefan, k. ung. Staatsbahn- Ober-
Controlor.
Nagy-Enjed: Csatö, Johann v., Vicegespan.
Slavonien.
Kucance: Schuller, Bezirksförster.
Steiermark.
Hartberg: Grimm, El. M., Lehrer, derz. in Hz.
Mariahof bei Neumarkt: Hanf, ßlasius, Pfarrer.
» « M Kriso, Franz, Oberlehrer.
» » » Paumgartner, Roman, Coope-
rator.
Pickern bei Marburg: Reiser, Othmar jun., derzeit in
Sarajevo.
Mühlthal bei Leoben: Oster er, Johann, in Leoben.
Paldau bei Feldbach: Augustin, Emil, Lehrer im Lain-
thale bei Trofaiach.
Tirol.
Innsbruck: Lazarini, Ludwig Baron, k. k. Lieutenant i. P.
Mareith im Ridnaunthal: Sternbach, Ludwig Baron.
Roveredo: Bonomi, Augustin, k. k. Professor.
Ungarn.
Bellye: Mojsisovics von Mojsvar, Dr. August v., k. k.
Professor der Zoologie an der technischen Hochschule
in Graz.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 17
Güns, Eisenburger Comitat: Chernel de Chernelhäza,
Coloman, Gutsbesitzer.
Landok, Zipser Comitat: Schloms, fürstl. Hohenlohe'scher
Förster.
Mosöcz, Turöczer Comitat: S chaff gotsch, Rudolf Graf.
Nagy-St.-Miklös : Kuhn, Dr. Ludwig, Dechant.
Pressburg: Chernel de Chernelhäza, Stefan v., Press-
burg, Conventgasse i.
Szepes-Bela, Zipser Comitat: Greisiger, Dr. Michael.
I. Allgemeiner Tlieil.
Schilderung der Beobaclituiigs-Gebiete , nebst Angaben über
den Vogelzug, Vermelirung und Verminderung einzelner Arten,
Vogelschutz etc.
Böhmen.
Aussig a./E- (E. Hauptvogel). Ausser vielen Staar-
kästchen , versuchte ich Nistkästchen für Meisen, Roth-
schv^^änzchen und Muscicapa grisola aufzustellen. Die Nist-
kästchen für die Meisen und Rothschwänzchen sind von
Natur ausgehöhlte Stämme oder Aeste von Kirsch-, Zwetsch-
ken- und Birnbäumen, das Flugloch ist ein Astloch. Am
Boden und am Deckel sind Brettchen aufgenagelt und die
Deckelbrettchen mit Rinde überzogen. Der Innenraum ist
mit Lehmwasser ausgegossen , damit die Risse und kleinen
Oeffnungen verstopft werden. Dann streute ich auf den
Boden etwas Baumerde, der Natur dieser Orte angemessen.
In einer Höhe von 1*72 b's 2 Meter wurden sie entweder
senkrecht an Baumstämmen angenagelt oder schief ange-
bracht, je nachdem sie besser passten. In je einem hatte
ich junge Sumpf-, Blau- und Kohlmeisen und Rothschwänz-
chen, alle anderen hatten Feld- und Haussperlinge be-
setzt. Das Nistkästchen für M. grisola bestand aus einem
hohlen Holzringe von nicht ganz 10 Cm. Hohe und an der
Seite mit einem Schutzbrettchen gegen Regen. Dasselbe
Ornis. IV. 1. o
18 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre,
wurde au der Stirnseite eines Schupfens angebracht und
vom Hausrothschwanz besetzt. Auf 5 Eiern brütend, wur-
den mir von Bienenzüchtern die Alten abgeschossen.
Haida (O. Hegenbarth), als Hauptsitz des böhmi-
schen Glashandels weltbekannt, liegt in den als Vorberge
auslaufenden Grenzgebirgszügen, welche die Nordgrenze des
Königreiches Böhmen bilden. Nach Nord und West von
sanft aufsteigenden Höhenzügen umgeben, fällt das Terrain
nach Süd und Südwest nahe, nach Ost und Südost in
einiger Entfernung von der Stadt allmählich ab. Als Cen-
trum einer an landschaftlichen Reizen reichen Gegend, ist
letztere wohl zumeist mit Thüringen zu vergleichen. Wohin
das Auge blicken mag, begrenzen den Horizont prächtige
waldbedeckte Berge, unter denen der Kleiss, nördlich der
Stadt bei Röhrsdorf, mit seinen 2406 Wr. Fuss Hohe (Adria-
spiegel) der höchste ist. Der allgemeine topographische
Charakter der Gegend ist ein Ansteigen des Terrains nach
Nord und Nordwest, ein Senken dagegen nach den übrigen
Himmelsrichtungen, jedoch unterbrochen von einzelnen
Bergen oder längeren, mehr oder minder hohen Bergrücken.
Als am südlichsten vorgeschobener Posten unserer Berg-
gruppen ist der Doppelberg ßösig, dessen östlicher Gipfel
1909 Fuss Höhe erreicht, anzusehen. Der Gipfel trägt eine
noch leidlich erhaltene mächtige Ruine und ermöglicht bei
klarem Wetter die Ansicht der Landeshauptstadt Prag.
Grössere Ruinen tragen im Beobachtungsgebiete der steil-
kegelige Ronberg (1746 Fuss) und der mächtige Rollberg
(2208 Fuss hoch), der erstere bei Drum, der zweite bei
Niemes. Der massige, waldige Rücken des Wilhoscht, kurz-
weg Wilsch genannt, sowie die bewaldeten Kuppen des
Kleiss- und Urtheilsberges, wie der übrigen Berge, sind
ohne oder wenig sichtbare Spuren ehemaliger Rittersitze.
Ausser einigen kleinen Bächen und des nicht sehr bedeu-
tenden Polzenflusses, welcher das Beobachtungsgebiet in
seiner südUchen Hälfte, der Elbe nordwestlich zufliessend,
durchschneidet, haben wir an grösseren Wasserflächen Öst-
lich von hier den Brettteich beim Orte Bürgstein, südlich
den Rohrteich beim Dorfe Kottowitz und circa zwei Stunden,
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 19
ebenfalls in südlicher Richtung beim Orte gleichen Namens,
den prächtigen Hirnsener Grossteich, auch nach der Herr-
schaft kurzweg NeuschlÖsserteich benannt. Von einer rich-
tigen Zugstrasse ist eigentlich nicht wohl zu sprechen, da
Berge und Berggelände nicht derart zusammenrücken , um
positiv vorgezeichnete Wege vorzuschreiben. Trotz der
Berge behält die Gegend ihren offenen Charakter, der, nach
Süden immer acuter werdend , die Verflachung des Zuges
ungemein begünstigt, während der Frühjahrszug sich in den
einzelnen Bergthälern zersplittert. Die Hauptzugrichtung
bleibt NO. zu SSW., da die Vogel auf dem Zuge unsere
höchsten Lagen im N. und NW. nicht gern übersteigen und
sie Östlich des Kleissberges gern umfliegen. Das Klima ist
der Hochlage gemäss meistens rauh, die Niederschläge im
Spätherbst und Frühjahr reichlich, die Winter endlich mit
Schneemassen oft eintretend, welche das Begehen einzelner
unserer Bergwald-Reviere nur unter grossen Anstrengungen
ermöglichen. Dagegen ist der Frühherbst unsere schönste
Zeit, da auch der Sommer durch zahlreiche Gewitter,
wie in ßerggegenden naturgemäss, oft verregnet wird. Die
unmittelbar um den Hirnsener Grossteich liegende prächtige
Landschaft hat ausgesprochen flachen oder sanfthügeligen
Charakter; von Westen durch das Kosler-Gebirge geschützt,
gleicht sie mit ihren die Felder durchschneidenden Obst-
alleen, ihren mächtigen Linden-, Eichen- und Pappel-Exem-
plaren etc. einem einzigen riesigen Parke. Das Klima ist,
der tieferen Lage entsprechend, bedeutend milder als bei
uns. Der Grossteich selbst, etwa vier bis fünfmal länger
als breit, zieht sich von W. nach OSO., vom Orte Hirnsen
bis fast zu dem grotesken, nicht eben hohen Felsen, welcher
die Mauerreste der Ruine Habstein trägt. Zahlreiche Dohlen
umkreisen beständig den schon seit vielen Jahren als Stand-
ort gewählten romantischen, isolirten Stein. Auch die auf
dem Teiche nach vielen Hunderten brütenden LachmÖven,
hier mit »Gaker^i bezeichnet, beleben das Gebiet auf weite
Strecken ungemein. Diese Gegend, besonders der Teich,
die mit uralten Eichen- Ueberständern bestockte Fasanerie,
der höher gelegene, alten Nadelholzvvald tragende Thier-
0*
20 \'. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
garten, ferner die Remisen, die nicht zu dichten Kiefern-
wälder und Wäldchen etc. sind so recht das eigentliche
Dorado der Zugvögel, welches alle Arten gerne als Rast-
oder Nistplatz aufsuchen und die Quelle bilden für die
meisten der von mir gemachten Beobachtungen. Es sei mir
an dieser Stelle gestattet, dem dortigen waidgerechten Forst-
personale, vor Allen ihrem liebenswürdigen Herrn Ober-
förster Bartaczek. für die mir stets bewiesene freundschaft-
liche Bereitwilligkeit, womit selber meine Bemühungen
förderte, meinen herzlichsten Waidmannsdank zu sagen. Die
meist spärlichen Beobachtungen, welche mir gegönnt sind
als kleinen Theil jenem grossen Ganzen zuzuführen, welches
berufene Meister in's Leben riefen, tragen jedoch in sich
den Kern, dem auch die grössten Forscher unentwegt nach-
streben — die Wahrheit.
Nepomuk (R. Stopka). Das Beobachtungsgebiet,
im Umfange von circa 44 Kilom., 489 M. über dem Meere,
49" 29' n. Br., 3i" 1 5' ö. L. , ist gebirgig. Zwischen den
grösstentheils mit Nadelbäumen bestockten Granitbergen
breiten sich unbedeutende Thäler aus, von mittlerer Güte,
von zahlreichen, jedoch kleinen Teichen bewässert. Obst-
bäume gedeihen wenig und werden nur längs der Strassen
und in unbedeutenden herrschaftlichen Obstgärten gepflegt,
Gebüsche fehlen. Das Klima ist fast rauh zu nennen, die
Winde sind vorherrschend aus W., O. und NW. Das Ver-
zeichniss der Vögel ist fast vollständig; diejenigen, welche
Jahre hindurch regelmässig erscheinen, sind ohne jede Be-
merkung bloss dem Namen nach angeführt, wenn nichts
Besonderes anzugeben war.
Bukowina.
Kotzmann (Lustig). Aus den heurigen Beobach-
tungen über den Zug der Vögel ergibt sich, dass der Früh-
jahrszug keine bemerkenswerthen Unterschiede gegen das
Vorjahr aufweist und nur der Herbstzug sich verspätete.
Die grossen Mengen der Nachzügler lassen jedoch die Ver-
muthung wach werden, dass die Dafürgehaltenen das Gros
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 21
waren, was sich durch das besonders günstige Herbstwelter
auch erklären Hesse.
Genauere Beobachtungen in dieser Beziehung vermag
ich jedoch nur über Sumpf- und Wasservögel zu machen,
und zwar aus dem Grunde, weil der geringe Waldcomplex
keinen hinreichenden Aufenthaltsort für grössere Mengen der
Sänger bietet und dieselben wahrscheinlich in den 1 1 Kilo-
meter südlicher gelegenen grossen Wäldern am Rande des in
Hügeln aufsteigenden Gebirgslandes ihre Raststation halten,
von welchen aus der weitere Zug nach den nördlich über
dem Dniester gelegenen, circa 22 Kilometer von hier ent-
fernten grossen Waldcomplexen Galiziens , jedoch hier un-
beobachtet, in einer Tour zurückgelegt werden dürfte, da
die Gesammtdistanz von circa 3o — 40 Kilometer zur Zug-
zeit wohl einer Tour ohne Rast entspricht.
Günstiger ist der hiesige Beobachtungsort für den
Zug der Sumpf- und Wasservögel, da dieselben der zahl-
reichen Sümpfe und Teiche wegen eine geeignete Rast-
station finden, die ihnen Nahrung bietet, und ich habe ihnen
auch gehörige Aufmerksamkeit gewidmet.
Die vorhandene Möglichkeit, den Zug derselben genauer
zu beobachten, lässt mich die Praktik üben, den sich hier
von S. nach N. auf 6 — 8 Meilen Luftlinie ausbreitenden
Horizont zur Zugzeit mit einem Doppel - Perspective zu
durchmustern, wodurch ich die Zugrichtung auf dieser be-
deutenden Strecke genau bestimmen und graphisch über-
tragen kann. Das Resultat dieser Notizen erscheint mir um
so interessanter, als ich der Ueberzeugung bin, dass die
grossen Massen des Sumpf- und Wassergeflügels die Grenzen
der Monarchie weitaus überfliegen, und es erscheint von be-
sonderer Wichtigkeit, die Endstationen kennen zu lernen.
Die Fluglinien sind auf dem hier sich bietenden Horizonte
nahe parallel zu einander und nur selten kreuzen sie sich
in sehr stumpfen Winkeln. Da nun die Zugvögel in ihrem
Fluge nach dem Endziel nur die directe Linie einschlagen,
welche gewiss nur durch heftige Stürme alterirt wird, so
muss die nach mehrjährigen Beobachtungen verzeichnete
22 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Tofre.
Zuglinie, wenn selbe kartographisch gezeichnet wird, schliess-
lich die Endstationen treffen.
Die graphische Auftragung der Flugbahnen ergab nun
das Resultat, dass selbe die im Dniepergebiete liegenden
Rokitnosümpfe treffen, woselbst unzweifelhaft die hier durch-
ziehenden Sumpf- und Wasservögel zum Geniste sich nieder-
lassen dürften, weil sie in den weiteren russischen Ebenen
als Süsswasservögel nur das Flussgebiet der Düna, die Seen
auf der Waldaihöhe finden, welche ihnen auch noch hin-
reichend Nahrung bieten, und es ist kaum anzunehmen, dass
die finnländischen Seen ihr Ziel sind, da das vorbenannte
Flussgebiet in Volhynien und Lithauen sie zum Geniste ein-
laden dürfte.
In dieser Weise habe ich den Frühjahrszug beobachtet
und ist der hier so gering zu beobachtende Rückzug mir
noch unerklärlich, wenn es nicht etwa Zufällen zuzuschreiben
ist, dass ich hierüber weniger notiren kann.
Kuczurmare (C. Miszkie wicz). Die Beobachtungs-
station liegt 472 Meter hoch. Die Zuglinie geht über den
Serethfluss und weiter über das Gebirge Petruszka (i i38 M.),
welches die Kraniche, Störche und Wildgänse im Herbste
überfliegen, dem sie aber am Frühlingszuge, wahrscheinlich
weil auf den Karpathen noch bis Ende April Schnee liegt,
ausweichen.
Kupka (J. Kubelka), Bezirk Storozynetz , grenzt
gegen O. mit der Gemeinde Suczaweny, gegen S. mit der
Gemeinde Korczestie, gegen W. mit der Gemeinde Petroutz,
gegen N. mit den Gemeinden Ropcze, Jordanestie und Ka-
rapcziu und liegt im Thale des Flusses Serecel. Es ist
gegen O. und W. offen, gegen S. und N. von Anhöhen
begrenzt und von gemischtem Hochwalde geschützt.
Terebleszty (O. Nahlik). Das mehr als 20 DKilom.
umfassende Beobachtungsgebiet grenzt gegen O. an den
Terebleszter Staatswald und das Königreich Rumänien,
gegen W. an das Privatgut Czerepkutz und das Religions-
fondgut Stobodzia, gegen S. an den Serethfluss und gegen
N. an das k. k. Franzthaler Forstrevier.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 23
Bei der Zugrichtung aller hier vorkommenden Vogel
wurde bemerkt, dass sie dieselbe in diesem Jahre mehr gegen
O. nahmen und bei Tage zogen. Der Durchzug erfolgte
bei was immer für einer Windrichtung; trat aber plötzUch
ungünstige Witterung ein, wie Nebel oder Regen, so Hessen
sie sich auf einer freien Anhöhe nieder und warteten eine
günstigere Zeit ab. Beim Durchzuge wurden sie vom Winde
nicht gestört, einige zogen sogar gegen den Wind, jedoch
langsamer und ermüdet. Bei der Ankunft und beim Herbst-
zuge wurden meistens die Anhöhen als Rastplätze benützt.
Es wurde auch bemerkt, dass bei allen Vögeln von jeder
Gattung Männchen und Weibchen, jung und alt mitsammen
zogen.
Die Zugrichtung geht durch das Karpathengebirge,
das Serether Thal, dem Serethflusse entlang; das Gebirge
wird überflogen, nicht umgangen.
Das Brutgeschäft wurde durch den ungünstigen Sommer,
Hagel und grosse Ueberschwemmungen gänzlich zugrunde
gerichtet.
Dalmaiien.
Spalato (G. Kolombatovic). Ein aussergewöhnliches
meteorologisches Ereigniss, nämlich der furchtbare Orkan
in der Richtung WO. am 19. August zwischen 2 und 4 Uhr
vormittags, der sich fast über das ganze festländische,
namentlich über das centrale Dalmatien verbreitete, musste
auch auf das unregelmässige Auftreten einiger Species,
namentlich auf die Seltenheit einiger Vogelgattungen in der
zweiten Hälfte dieses Jahres einen grossen Einfluss ausgeübt
haben.
Die Wirkung dieses Orkanes war so gross, dass am
genannten und den folgenden Tagen nicht nur Tausende von
Vögeln, darunter sogar Anas und Gallinula, todt gefunden
wurden, sondern dass sogar Hasen durch den schweren
Hagel erschlagen wurden.
Die Zahl der umgekommenen Passer domesticus war
so gross, dass man in den darauffolgenden Tagen diesen
Vogel sehr selten sah und zwar sogar dort, wo diese Species
24 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre:
früher sehr zahlreich auftrat, und dass er erst einige Tage
darauf von anderswo herkam.
Auch die auffallende Seltenheit während der zweiten
Jahreshälfte, vor allem der Gattungen Turdus, Calandray
der Hiriindo riparia und Miiscicapa grisola, sowie auch
das Fehlen der Otis teti'ax zur Zeit der Herbstwanderung
muss man wahrscheinlicherweise diesem oder irgend einem
anderen aussergewöhnlichen meteorologischen Phänomen zu-
schreiben.
Schlesien.
Troppau (E. U r b a n) , unter 49° 56' n. Br. und
35° 35' ö. L. (von F'erro), an der hier ostwärts fliessenden
Oppa liegend, mit einer mittleren Jahrestemperatur von
circa 6'4'' R., ist zum Theile von niedrigen, oben breit-
flachen Hügeln begrenzt — so der »Gilschwitzer Berg« mit
dem »Galgenberg" und »Klippeisberg« im SO., S., SW.,
die mittlere SeehÖhe von Troppau (260 M.) nur etwa i5
bis 20 M. überragend — theils an die ebene Thalsohle der
Oppa sich anschliessend. Der grösste Theil des Terrains
ist Ackerland, ausser den gewöhnlichen Cerealien und Futter-
pflanzen (hie und da auch Mais), mit Kartoffeln, Runkel-
rüben, Raps und »weissem« Senf bebaut; nur strecken-
weise, in den der Ueberschwemmung ausgesetzten Niede-
rungen an der Oppa, Mora und Hossnitz und an den —
seit Decennien zumeist aufgelassenen — Teichen findet man
Wiesen und kleine Hutweiden (Weidetriften). Bäume und
Sträucher sind allzu reichlich vorhanden, so dass es für
viele Vögel an geeigneten Nistplätzen fehlt; ausser dem Laub-
gehölze bei Ottendorf und Schlackau (Ottendorfer oder
Schlackauer »Busch«) und dem bei Stiebrowitz (dieser etwa
6, jener 5 Kilom. südw. v. Troppau) ist der Troppauer
»Park«, der »Casinogarten« — beide in den letzten Jahren
sehr gelichtet! — die Promenadenanlage mit dem »Vogel-
berg« (einer ehemaligen Bastei gegen den »Gilschwitzer
Berg") und dem »Kiosk« — zu erwähnen, sowie die zum
Theile mit Bäumen eingefassten Strassen und Ufer. Grössere
Waldungen, zumeist Nadelholz, bei Hrabin, Radun, Grätz,
IV. Jahresbericht ausOesterreich-Ungarn. 25
Stablowitz 11. s. w., liegen für öftere Besuche von Troppau
zu entfernt und sind zum Ttieil auch sonst unzugänglich.
Von den genannten Gewässern ist die von Grätz aus gegen
N. fliessende und etwa 3 Kilometer unterhalb Troppau mit
der Oppa sich vereinigende Mora wegen ihres reineren, auch
Forellen zusagenden Wassers und wegen der ausgedehnten
Steingeröllbänke an ihren Ufern bei Gilschowitz bemerkens-
werth. Von Teichen sind nur kleine Reste bei Stablowitz
vorhanden. Die an der Eisenbahn hie und da (bei Komoran,
Stettin) vorkommenden, mit Schilf u. dgl. bewachsenen
breiten Gräben würden manchen Vogel beherbergen, doch
ist da weniger Ruhe zu bleibendem Aufenthalte. Die gegen
Nord-, Nordwest- und Nordostwinde nicht geschützte Lage
von Troppau ist für die Vogelwelt wohl auch wenig günstig.
Siebenbürgen.
Klausenburg (Kolozsvär) (S. HÖnig). Bahnhof 33o M.
über dem Meere.
a) Näheres Beobachtungsgebiet. Das von O. nach
W. sich erstreckende, circa 14 Kilom. lange, 2 — 2V0 Kilom.
breite Kis-Szamosthal zwischen Klausenburg und Apahida,
welches die Kis-Szamos mit einem Gefälle von 39 Metern
durchströmt. Beide Thalseiten begleiten bis 450 Meter an-
steigende Höhenzüge, meist kahles Weideland, an den Lehnen
theilweise mit Mais bebaut. Die durch den Szamosfluss
häufig inundirte Thalsohle ist ziemlich fruchtbar, hin und
wieder mit Röhrichten, armseligen Auen und buschigen
Uferdichtungen, den Lieblingsaufenthalten von Füchsen, be-
wachsen. Bei Apahida wendet sich der Kis-Szamosfluss
nordwärts, vereinigt sich bei der Stadt Dees mit dem Nagy-
Szamosfluss und strömt dann in weitem Bogen west-, dann
wieder nordwärts, bis er als Szaraos, einige Kilometer von
Nagy-Bänya, Siebenbürgen verlässt, um sich im ungarischen
Tieflande mit der Theiss zu vereinen. Es ist dies die ein-
zige Strasse, auf der sich Vogelzüge bei ihren Südwärts-
Wanderungen in diese von Hochgebirgen begrenzte Sack-
gasse verirren, um dann zu längerem Winteraufenthalte zu
bleiben, oder nach Besiegung der Wasserscheide unterhalb
26 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
des Szträzse märe in das Marosfluss-Gebiet und dieses ent-
lang wieder in die ungarische Tiefebene zu gelangen. Auf
diesem Wege kommen hieher jährlich einige Gesellschaften
(6 — 12 Stücke) Mergus meganser u. a., die hier über-
wintern.
/») Weiteres Beobachtungs gebiet. Das zwischen
dem Szamos- und Marosflusse sich erstreckende, hügel-
besetzte Mezöseg, ein theilweise ziemlich fruchtbares, sonst
aus kahlem Weideland bestehendes Hochland mit vielen
Röhrichten und zahlreichen Seen, deren grösster, der Zäher
See — eigentlich eine mehrere Kilometer lange Reihe von
Seen — ungeheuere Mengen von Wassergeflügel beherbergt.
Steiermark.
Hartberg (H. M. Grimm). Mein ßeobachtungsgebiet
erstreckt sich auf die ganze Ostsleiermark und selbst das
angrenzende Ungarn. Die Umgebung Hartbergs wird von
meist kleineren fliessenden Wässern durchzogen und ist vor
Hartberg eine ziemlich grosse Fläche, das sumpfige Thal
des kleinen Sasenbaches, »Gmoos» im Volke genannt. Nord-
westlich erhebt sich, in unmittelbarer Nähe, das Massen-
gebirge bis zu 1252 Meter, im Volke »Moasenberg« genannt.
Relative Höhe des Savethales bei 23o". Die Gegend ist
reich an Fichten- und Föhrenwäldern.
Der Vogelzug nimmt meist seine Richtung nach dem
Laufe der Save am Ostrande des Massengebirgszuges, der
seine Fortsetzung in den Fischbacher Alpen findet; nur
Sumpf- und Schwimmvögel scheinen von dieser Zugrichtung
abzuweichen. Sie ziehen meist in der Richtung NNO. und
SSW. und, ohne Rücksicht auf die Bodenbeschaffenheit, über-
fliegen sie die Berge.
Paldau (E. Augu sti n). Das Beobachtungsgebiet liegt
in einem Seitenthale der Raab, welches eine Stunde west-
lich von Feldbach beginnt und sich über eine Stunde in
westsüdwestlicher Richtung erstreckt. Zu beiden Seiten
ziehen sich circa 3o — loo Meter hohe Hügel hin, mit
Aeckern, Wiesen und gemischten Wäldern, besonders Buchen
bedeckt. Der Thalboden ist circa 5 — lo Minuten breit und
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Üngarn. 27
besteht meistentheils aus nassen Wiesen, durch welche ein
kleiner Bach mit buschumsäumten Ufern fliesst. Am nörd-
lichen Abhang der südlichen Hügelreihe sind hübsche, alte,
schmale Waldpartien und Gebüsche. Das weitere Beobach-
tungsgebiet erstreckt sich auf das Raabthal von der Rohr-
mühle eine Stunde ober, bis eine Viertelstunde unter Feld-
bach; es ist dort circa 20 Minuten breit. Die Flussufer
sind meistentheils mit Weiden und anderem Gebüsche be-
wachsen, nirgends sumpfig, daher das Schilf fehlt. Obwohl
sich an manchen Stellen ein paar Klafter hohe senkrechte
oder überhängende Lehmufer zeigen, so ist doch nirgends
eine Spur von Nestern der Uferschwalbe oder des Eisvogels
zu sehen. Zu beiden Seiten des Thaies sind niedere, mit
Feldern, kleinen Weingärten und gemischtem Walde be-
deckte Hügel.
Ungarn.
Bellye (A. v. Mo jsiso vics). Die abnorme Trocken-
heit, welche in den zwei letzten Jahren in einem Theile
Südungarns, speciell im Baranyaer Comitate herrschte,
nahm, wie naheliegend, auf die Gestaltung des Vogel-
zuges, beziehungsweise der Vogelwelt überhaupt, einen
hervorragenden Einfluss, und zwar äusserte sich derselbe
zunächst in einer Abnahme der Massen , in der Seltenheit
vieler, im völligen Fehlen so mancher Arten. Andererseits
aber traten sonst seltene Arten häufiger auf, und auf dem.
Beobachtungsgebiete erschienen neue, zumal nach einigen
plötzlichen Inundationen des eigentlichen Riedterrains.
Die Abnahme der Masse betraf nicht nur aquatische
Formen (Enten, Gänse, Rohrhühner u. s. w.) , auch jene,
welche im Landwalde, Felde oder im höher gelegenen,
stets trockenen Riede ihr Heim begründen. Alle Jäger be-
klagten die unerhört geringe Zahl der Wachteln, der (übri-
gens in der Donauniederung nirgends erheblich gedeihenden)
Rebhühner, der Fasanen, deren Vorliebe für das Sumpfgebiet
ich erst am Drauecke kennen lernte, u. s. w.
Die Seltenheit sonst relativ häufigerer Arten betraf mit
Ausnahme des Seeadlers vorerst die Raubvögel überhaupt,
28 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
namentlich aber: Buteo vulgaris, Milvus niger und Aquila
naevia ; Falco laniarius scheint nicht (vielleicht ein Pärchen
in Keskend?) gehorstet zu haben; Circaetus gallicus wurde
nur im Reviere Monostor, Pernis apivorus , Archibuteo la-
gopus gar nicht bemerkt. Abgesehen von Otis tarda und
Otis tetrax, über welche ich seit Jahren keine bestimmte
Nachricht erhielt, blieben von sonst auffälligen und gewöhn-
lichen Arten in der Minderzahl: Coracias garrula, Lantus
minor und collurio, Anthus arboreus, Miliaria europaea
etc. etc.; ferner die meisten Sylvien , sowie die Muscica-
piden ; »echte« Regenpfeifer {Aegialites, Charadius) sah ich
gar nicht.
Andererseits wurden von gewöhnlichen Arten z. B.
Hirundo rustica, Carduelis elegans, Scolopax rusticola (im
Herbste) in grösserer Menge wie sonst beobachtet. Von im
Gebiete selteneren Arten traten zum Theile in grösserer
Zahl auf:
Vultur fiilviis,
Aquila pennata (braune und lichte Varietät),
Merops apiaster (zahlreich, auch an Oertlichkeiten,
wo deren nie welche zuvor gesehen worden waren),
Totanus calidris,
Totanus stagnatilis,
Numenius phaeopus,
Limosa aegocephala,
Himantopus rufipes,
Machetes pugnax,
Grus cinereus (Angabe in litt.).
Neu für mein Beobachtungsgebiet waren:
1. Tringa alpina,
2. Tringa subarquata,
3. Hoplopterus spinosus (Belegstück fehlt!),
4. Nucifraga caryocatactes,
5. Panurus biarmicus,
6. Parus ater,
7. Lantus rufus,
8. Fringilla rnontifringilla,
9. Phyllopneuste liypolais.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 29
Ganz einzig war der eingeengte, fischarm gewordene
Kopäcser -Teich als Concentrationspunkt der verschieden-
artigsten Formen; hier interessirte besonders die für dieses
Gebiet seltene Zusammenstellung der Arten, ihr harmonisch
friedliches Einvernehmen,
Die Ufer des Teiches waren, namentlich in den letzten
Tagen des August, geradezu rasenartig bedeckt von kleinen
Sumpf- und Wasservögeln und dazwischen truppweise
stehenden grösseren Formen. Bis auf 70 — 80 Schritte
hielten alle Arten aus, näher konnte man nur den Sterniden
und Totaniden kommen. Ich fand folgende Species ver-
treten:
Xeina ridibundum,
Larus species?
Steima ßuviatilis,
Sterna minor,
Hydrochelidon nigra,
Hydrochelidon hybrida,
Podiceps minor,
Podiceps cristatus,
Phalacrocorax carbo,
Anas boschas,
Platalea leiicorodia,
Plegadis falcinelliis,
Ardea cinerea,
Ardea purpurea,
Ardea egretta,
Ardea gar^^etta,
Ardea ralloides,
Njycticorax griseus,
Gallinago scolopacina,
Fulica atra,
Totanus glottis,
Totanus glareola,
Totanus ochropus,
Totanus calidris,
Totanus stagnatilis,
Actitis hypoleucos,
30 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Tcrre.
Numenius arquatiis,
Numenius phaeopus,
Vanellus cristatus.
Stets hockten einige Haliaetus albicilla am Strande
und Hessen sich etliche Pandion haliaetus erbUcken.
Zu dieser lange Zeit ständigen Teichgesellschatt, die
sich nur etwas zerstreute, als interimistisch das Wasser
stieg, kamen die vorhin erwähnten seltenen und neuen
Arten {Limosa aegocephala, Himantopus rußpes, Machetes
pugnax, Tringa subarquata, Tr. alpina und Hoplopterus
spinosus), die innerhalb circa vier Wochen in den einzelnen
Gruppen und Schwärmen erkannt und bis auf eine Art
erbeutet wurden; wohl manche Arten mögen übersehen
worden sein, abgesehen davon, dass ja Tage vergingen, in
denen nur die Teichfischer sich im Riede herumtrieben.
Wenn man nach einiger Zeit der Ruhe sich vorsichtig
den grundlosen Teichufern vom Albrechtsdamme her näherte,
übersah man beiläufig die Gruppirung der Arten ; zunächst
Sassen auf den Schlammbänken dicht gedrängt die See-
schwalben, dahinter folgten die Wasserläufer, die Bekassinen,
die grauen und Purpurreiher, dann die Rallen und Silber-
reiher; dem Rohre (das die Ufer ziemlich allseitig umsäumt)
näher standen die LÖffler, die Edelreiher, abseits mehr in
gesonderten Gruppen die Sichler und Lachmöven; am
scheuesten benahmen sich die Goiser (beide Arten hielten
fest zusammen und standen stets gemeinsam auf). Allerorts
trippelte der Kiebitz herum, er wachte für alle, ihm ver-
dankten auch wir so manche Misserfolge. Enten und Rohr-
hühner schienen sich lieber von dem Gros zu trennen; die
wenigen Kormorane fand ich fast regelmässig am gegenüber-
liegenden Ufer, nahe dem Abflüsse des Hullö.
Bemerkenswerth war mir hier die geringe Furcht der
Strandvögel und Reiher etc. vor dem Seeadler; ich traute
meinen Augen nicht, als ich zum ersten Male auf die Ent-
fernung etwa einer Büchsendistanz von ihnen den immerhin
gewaltigen Räuber auf einem Uferklotze aufgebäumt sah,
ohne dass irgend eine Erregung bei diesen friedlichen Teich-
bewohnern zu erkennen gewesen wäre. Mich will es fast
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 31
bedünken, anzunehmen, dass die Seeadler stets nur der
Fischerei wegen sich am Teiche aufhielten und daher die
wehrlosen Arten sich in einem auf Erfahrung basirenden
Sicherheitsgefühle wiegten I
Bezüglich aller näheren Details verweise ich auf meine
»Biologischen und faunistischen Beobachtungen über Vogel
und Säugethiere Südungarns und Slavoniens in den Jahren
1884 und 1885«, sowie auf meinen »Bericht über eine
Reise nach Südungarn und Slavonien im Frühjahr 1884».
Mehrere wichtige Notizen für meinen diesmaligen, die beiden
letzten Jahre zusammenfassenden Bericht lieferten die Herren :
Waldbereiter J. Pfeningberger, Inspector Louis Schmidt,
Revierförster von Dunst und Forstadjunct Weinelt.
Herr Revierförster Jira in Albertsdorf, gleich ausge-
zeichnet als Jäger, wie als vorzüglicher Naturbeobachter,
erlag einer kurzen, aber schweren Erkrankung bereits im
Vorjahre, an seine Stelle trat der nunmehr zum Revier-
fÖrster beförderte Erzh. Forstadjunct Herr F. Dellin.
Pressburg (St. v. Chernel). Da die Existenz der
Thiere meist von den topographischen Verhältnissen der
einzelnen Gegenden , sowie deren günstiger Lage abhängt,
so ist ihr Erscheinen und Bestehen von den Modificationen
derselben bedingt. Die Terrain-Constellation, welche grossen
Einfluss auf die Ornis von Pressburg übt, ist dreierlei: die
Donau, dann die Auen, die sich längs des rechten Ufers
derselben hinziehen und bis Komorn erstrecken, und schliess-
lich die kleinen Karpathen, Ausläufer der grossen Kar-
pathenkette, die im Norden Ungarn umgrenzt. Die Donau
zieht Wasser- und Sumpfvögel in unsere Gegend, die Auen
Schwärme von Sylviadae, Picidae, Paridae , Fringillidae,
welche hier geeigneten Aufenthaltsort und ihnen zusagende
Plätze linden. In den Bergen begegnen wir hauptsächlich:
Turdidae, Columbidae , Paridae, Picidae und vorzüglich
Raptatores- XrlQn. vertreten.
Sowohl bei der Wanderung, als auch bei dem stän-
digen Aufenthalte spielen diese Terrain - Verhältnisse die
32 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Hauptrolle. Bekanntlich ist nebst den Winden die Nahrung
und die Beschaffenheit derselben ein Hauptfactor bei den
Wanderungen der Vogel. Diese richtet sich wieder nach
dem Charakter der Gegend, mag derselbe nun bergig sein
oder aus Seen, Wiesen oder Sümpfen bestehen. Deshalb
will ich mit wenigen Worten die Terrain -Verhältnisse
unserer Gegend schildern. Die Donau zweigt in ihrem
eiligen Laufe zum fernen Ziele in viele Nebenarme ab.
Manche derselben fiiessen in's Land hinein und bilden kleine
stehende Gewässer, Sümpfe; manche fliessen in weiterem
Bette fort, bilden bald kleinere, bald grössere Inseln und
vereinen ihre Wässer wieder mit denen der Donau. Von
diesen Inseln ist die nennenswertheste die Insel Schutt.
Dort finden wir Trappen, Brachvögel und Sumpfvögel aller
Art in ziemlicher Menge.
Die Auen, die sich im Niveau der Donau dahinziehen,
sind mit kleinen Urwäldern zu vergleichen. Unter den hundert-
jährigen Pappeln, den alten Weiden, dem jungen Nach-
wüchse von Erlen und Akazien zieht sich ein dichter Unter-
wuchs von Buschwerk und Gestrüpp; der Boden ist über-
wuchert von der Brombeere, die, mit Schlingpflanzen durch-
zogen, dem Fusse des herumirrenden Forschers gar oft
hinderlich und lästig wird. Stellenweise findet sich Schilf über
sumpfigem Boden, wo Weiden überhängen und üppiges Sumpf-
gras von der feuchten Beschaffenheit des Bodens zeugt.
Die Bergregion finden wir durch die »Kleinen Kar-
pathen« und deren zusammenhängende Wälder vertreten.
Bei Modern herrscht im Vorgebirge die knorrige Eiche,
doch mit jeder Meile höher bleibt sie zurück, um der Edel-
tanne und der Buche Platz zu machen, und bald trägt die
Gegend den ernsten Charakter der Karpathen. Grosse Fels-
gruppen, herrliche Tannen- und Buchenwälder, hie und da
schon steile, jäh aufsteigende Berge. Hier (bei Modern)
finden wir: Buteo, Astur, Garrulus glandarius, Columbae,
Dryocopus martius, Certhia, Sitta , Phj-llopneuste, Lopho-
phanes, Acredula, Parus ater, Poecile, Troglodj-tes, Regulus,
Fringilla coelebs, Pyrrhula , Cinclus , Turdus viscivorus,
merula, musicus, torquatus, Muscicapa parva. Von Aquila
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 33
fulva und clanga wurden einige schöne Exemplare auf der
gräflich Kärolyi'schen Herrschaft Stampfen geschossen. Dass
aus vorhergehender Schilderung mehrere nennenswerthe
Arten in meinen Beobaci^tungen fehlen, ist leicht erklärlich,
da sich selbe nur über das Jahr i885 erstrecken.
II. Specieller Tlieil.
I. Ordnung.
Rapaces. Raubvögel.
1. Viiltiir monachus, Linn. — • Grauer Geier.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Seltener Standvogel,
der häufiger im Gebirge vorkommt, namentlich in höheren
Lagen.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig), wird in einzelnen
Exemplaren auf Aas angetroffen. Seit vier Jahren ist meines
Wissens keiner erlegt worden, obwohl im vorigen Jahre speciell
einem Exemplar, das sich einige Tage unmittelbar bei der Stadt
aufhielt, eifrig nachgestellt wurde. Bei Gelegenheit eines Jagd-
austluges nach Petrozseny habe ich an einem schönen October-
tage mehrere über dem 2 5oo m. hohen Paringkamme kreisen
gesehen, und behauptete man, dass er dort horste.
SlaVOnien. Kucance (Schuller). Am 14. Juni wurde
im Reviere Popinaca (Buchenhochwald) ein Paar dieser Geier
gesehen und nach mehrstündiger Beobachtung das S erlegt.
Im betreffenden Reviere lag in einer Vertiefung ein von einem
Wolfe zerrissenes Schwein und ganz in Nähe dieses Aases wurde
das Paar aufgehackt und vollgekröpft angetroffen. Nach localen
Erkundigungen kamen sie aus den unteren Saveländern und
zogen längs des Culpa- Draubettes gegen das Pozeganer Hoch-
gebirge; im letzteren Walde sah man später das 9. Das
Männchen hatte eine Länge von 1 3o cm., die Flugweite betrug
2S0 cm,
O rnis IV, l. 3
34 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
2. Gyps fiilvus, Gm. — Brauner Geier.
Bukowina. Kuczurmare (Miszkiewicz). Strich- und
Durchzugsvogel. Die Horstpläize befinden sich auf den sieben-
bürgischen und ungarischen Gebirgen Ineu und Kohorn, und mit
ihren Jungen erscheinen diese Geier in den bukowinaer Gebirgen.
— Solka (Kranabeter). Kommt ebenfalls in der Ebene selten,
jedoch häufiger als der graue Geier vor.
Dalmatien. Spalato (Kolombaiovic). Standvogel auf
den Bergen; in der Nähe von Spalato am lo. September und
20. October.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig), im Herbste i885
wurden unweit der Stadt Kolozs, unmittelbar an der Eisenbahn,
5 Stücke und ein V. monachns an einem Aase gesehen. Werden
jetzt in der Ebene wenig beobachtet, da verendetes Vieh aus
sanitäts-polizeilichen Rücksichten verscharrt werden muss.
Ungarn. Bellye (Mojslsovics). Am 7. November 1884
wurde ein Exemplar im Kopäcser- Riede vom Revierförster Herrn
Ruzsovitz beobachtet. — Am 26. September i885 traf ich
in dem kleinen unweit der Centrale FÖherczeglak gelegenen
Buzigliczäer Wäldchen drei Stücke an, deren eines (ein 260 cm.
klafterndes 9) durch Herrn Ingenieur Revy erlegt wurde. Von
Herrn Revierförster Fuhrmann in Dälyok erfuhr ich, dass in
dem Ried-Hochwalde »Beda« schon einige Tage zuvor fünf Exem-
plare von ihm gesehen wurden. Die Thiere, am Durchzuge be-
griffen, scheinen sich im Beobachtungsgebiete etwa drei Tage
lang aufgehalten zu haben, waren nur wenig scheu und kehrten,
nachdem sie bereits einmal erfolglos beschossen worden waren,
nach wenigen Minuten nach jener Waldparcelle zurück, in der
wir sie, unerwartet, angetroffen hatten. Es ist erwähnenswerth,
dass etwa 40 Schritte von jener Eiche entfernt, von deren dürrem
Gipfel das 9 Individuum herabgeholt wurde, ein von uns leider
erst zu spät gesehenes anderes, unbekümmert um den nahen
Schuss, in einer Eichenkrone aufgebäumt blieb.
3. Neophron percnopterus, Linn. — Aasgeier.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Gehört zu den seltenen
Zugvögeln und erscheint Ende März und Ende September.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 35
Dalmatien. SpalatO (K o l o m b a t o v id). 17. April,.
13. August.
4. Gypaetiis barbatus, Linn. — Bartgeier.
Bukowina. Kuczurmare (M iszkiew icz). Seine Horst-
plätze befinden sich auf den bei V. fulvus erwähnten Gebirgen.
Wann er dort Mangel leidet, kommt er, nach Beute suchend,
auch in meilenweit davon entfernte Gegenden in die Niederungen
rauben.
5. Milvus regalis, auct. — Rother Milan.
Böhmen. Litoschitz (Knezourek). Im Schuschitzer
Thiergarlen bei Caslau ein schön ausgefärbtes Exemplar im Sep-
tember geschossen. — Voigtsbach (Thomas). Den i5. Mai
am Durchzuge.
Bukowina. Kuczurmare (Miszkiewicz). Kommt im
April und geht im October; er horstet im Mai. — Solka
(Kranabeter), Gehört zu den seltenen Strichvögeln und er-
scheint im Mai (heuer am 1 5.) und verschwindet im October.
Gewöhnlich kommen sie paarweise, occupiren ein gewisses Ge-
biet, in welchem sie keine anderen Individuen ihrer Art dulden
und nisten im Gebirge, mitten in grossen Waldungen, auf
hohen Tannen. — Terebleszty (Nahlik). Kommt einzeln vor;
den 9. April gesehen.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). i5., 19. Februar,
3., 12. 1 3, März, 22. November.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erster den 3. .^pril
lO.-Wind, schön, abends Frost, tagsvorher mild).
Schlesien. Freudenthal (Pfeifer). 10. Februar (Nebel,
tagsvorher Frostnebel, SW.-Wind) und in Mehrzahl den i3.
(SW.-Wind, Nebel, regnerisch) nach N.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 20. Februar
2 Stücke in Boros-Bocsard.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). 1884 im Frühjahre von
mir am Horste beobachtet im Keskender- Walde; einzelne Königs-
milane erschienen im August vor dem Uhu in Keskend, auch
am 3. December 1884 wurden einige Exemplare gesehen; —
noch vor wenigen Jahren galt diese Art nur für einen Winter-
36 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
gast; im Jahre i885 sollen mehrere Paare in Bellye gebrütet
haben. — Immerhin ist aber der rothe Milan ein seltenerer
Vogel der mittleren Donau; in Slavonien sah ich ihn nie.
6. Milvus ater, Gm. — Schwarzer Milan.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Gehört zu den sehr
seltenen Arten, ist ungemein scheu und hält sich in der Nähe
grosser Waldungen auf; sein Erscheinen ist gleich der vorigen
Art. — Straza (P o p i e 1). Erster den 23. März, Abzug den
2 1. August.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erster den 19. April.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 11. April nachmittags
I Stück von S. nach N. ; gehört hier zu den Seltenheiten.
Siebenbürgen. Nagy - Enyed (Csatö). Am 16. März
3 Stücke.
Ungarn. Bellye (Mo jsisovics). Frühjahr 1884: Ich fand
Horste dieses in normalen Jahren sehr gemeinen Raubvogels in
der Fruska Gera und in den Landwäldern Bellye's; alle bisher
erlegten Exemplare sind sehr übereinstimmend gefärbt; im Früh-
jahre i885 wurde in Bdllye der erste am 22. März gesehen,
in den Sommermonaten fand er sich in auffällig geringer Zahl
vor, — Mosocz (Sc haffgotsch). Erstes Erscheinen am i3.
März; Herbstzug in 2 Exemplaren am 14. November.
7. Cerchneis tinniinculiis, Linn. — Thurmfalke.
Böhmen. Blottendorf (Schnabel). Im Beobachtungs-
gebiete Standvogel. — Bürgstein (Stahr). Erster den 27. März
bei N.-Wind. — Lritoschitz (Knezourek). Erster den 3. April
(schöne Witterung) , in Mehrzahl den 6, April (schon wie tags-
vorher), den 3. September noch da und den 5. September 12 Stücke
um 6 Uhr abends über einem Walde umherfliegend. — Voigts-
bach (Thomas). »Rittelgeier«, »Windwackler«. Häufiger
Sommervogel.
Bul<OWina. Kaczyka (Zemann). Erster den 16. März
von O. nach N. (starker N.-O.-Wind, Regen, tagsvorher schwacher
N. und N.-O.-Wind, kalt); 3 Gelege mit 4, 5 und 6 Eiern den
22. Mai. — Solka (Kranabeter). Erscheint Ende März (heuer
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 37
am 26.), hält sich paarweise auf, zieht Ende October scharen-
weise ab und zwar hoch, während er bei der Ankunft niedrig
zieht. Das Nest aus Reisern und schwachen Aesten gebaut,
steht an Waldrändern und in Feldgehölzen.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel; grosse
Züge am 19. 20. März und 3. April.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 18, März 2 über
die Stadt Monfalcone fliegend; 18. Mai begannen sie am Unter-
dache der Marcilliana-Kiche zu nisten.
Mähren. Oslawan (Capek). 22. März 9, 3o. März
mehrere; 5. April zuerst den Ruf gehört; 3. Mai volles Gelege
von 6 Eiern. Einigemal traf ich noch um 5 — 6 Uhr das xj
brütend an. In den ersten Octobertagen verschwanden sie. —
Römerstadt (Jonas). Erster den 11. Februar von O. nach
N.-W. (schwacher S.-W.-Wind , günstiges Wetter, ebenso tags-
zuvor); Mehrzahl den 28. März aus S.-O. (schwacher S.-Wind,
sowie tagszuvor schön) ; Nestbau den i3. Mai, volles Gelege den
4. Juni.
Niederösterreich. Wien (Reiser). Am 4. Mai fanden
sich in einem am i. d. M. entdeckten Horste, einem alten
Krähenneste, 6 etwas bebrütete Eier von sehr differirender
Färbung vor. Brutort: Au nächst dem »Stürzel« im Inundations-
gebiete. Die Auspolsterung der Horstmulde bestand in zahl-
reichen Mäusefellen. Am i5. October strich i Stück über den
Petersplatz in Wien und am folgenden Tage hörte ich deutlich
um 10 Uhr vormittags den hellen Ruf des Falken.
Salzburg. Hallein (T sc hu si). i. April I Stück, 5., 10.
Mai I Stück; i Paar brütend am Parmstein ; 5. August i Stück,
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). i. April (heiter, S. -O.-
Wind, früh — 2*^ R.) I Stück; den Sommer hindurch gar nicht
angetrofl^en , während vor 6 — 7 Jahren stets einige Paare hier
brüteten. Am 20. September 3 Stücke; 19. November und dar-
nach einige Tage hindurch ein junger Vogel sichtbar. Es ist
auffallend, dass diese Art trotz Hege hier schon zu den Selten-
heiten gehört.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erster den 5. Februar
(N.-O.-Wind, heiter, sowie tagsvorher) , Mehrzahl den i i . März
(mild und heiter, sowie tagszuvor), Abzug den 2 3. November
38 V. V. Tschusi und K. v, Dalla-Torre.
(S.-W.-Wind, mild, tagsvorher warm und heiter). — Kolozsvär
(Honig). Brütet in den Thürmen der Stadt ziemlich zahlreich;
wurde von mir bereits Ende Februar i883 in einer Szamos-Au
beim Horstbau angetroffen. Kommt ziemlich häufig auch im
Winter vor.
Steiermark. Hartberg (Grimm). »Stesser«. Häufiger
Brutvogel auf Fichten im Chatwalde an der Ungargrenze. Dass er
bei uns auch überwintert, beweisen 2 am 22. Jänner 1884 ge-
troffene Stücke. Die ersten Exemplare (7 Stücke) am 2. April
und die Hauptmasse (17 Stücke) am 4. April gesehen. — Mariahof
(Hanf & Paumgarten). Regelmässiger Brutvogel in 4 — 5
Paaren. 27. Februar i o\ ebenso den 3. und 5. März; am 6.
und 7. März cT und Q am Kirchthurme, 12. März mehrere; 27.
und 28. September mehrere, 1. und i3. October je i Stück.
— (Kriso). Alljährlich setzt es heftige Kämpfe zwischen Thurm-
falken und Dohlen um den Besitz der im Kirchthurme befind-
lichen Brutlöcher ab, da letztere, als die zuerst am Brutplatz
erscheinenden, selbe nur nach langer Gegenwehr abtreten. Heuer
dauerte es vom 12. — 18. März, bis das Thurmfalkenpaar in den
Besitz der alten Brutstätte kam. Den 12. September fing ein
Thurmfalke einen Grünling. — Paldau (August in). Spar-
samer Brutvogel bei Feldbach. — Pikern (Reiser). Am 27.
Jänner zwei beobachtet, wie sie über den Sofienplalz in Mar-
burg von Norden gegen Süden zogen. Zum erstenmale Hess
sich der Thurmfalke heuer am 21. Juli in der Nähe des Herren-
hauses (Ober -Pikern) 600 m. sehen, während er an der Süd-
abdachung des Bacher regelmässig bis gegen 800 m. Höhe
vorkommt. Am 17. April fanden sich auf der Felberinsel in der
Drau bei zwei fast frischen Eiern der Hohhauhe {Columba oenas) in
einem gebogenen Lindenstamme, etwa 2 Meter über den Boden,
2 Eier des Thurmfalken vom vorigen Jahre in halbbebrütetem
Zustande vor.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). i5. März 2 in der Haller-
Au, 12. April 2 in der Ambraser-Au, i. April 8 bei Igls ; 2 3.
August mehrere bei Vill-Igls, i. September häufig bei Vill und
Igls; einzelne Thurmfalken hielten sich w-ährend des Decembers
in der Umgebung auf — Mareith (Sternbach). So. Juli ein-
zelne am Agelsboden in Ridnaun bei 1800 m. Höhe gesehen.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 39
Ungarn. Bellye(Mojsisovics). Allenthalben, namentlich
in Pappelalleen und Pappelwänden, die zur Umsäumung der
Felder gepflanzt wurden, in den Abendstunden häufig zu sehen.
Der Mageninhalt einiger erlegter Exemplare wies vorwiegend die
Ueberreste von Lacerta agilis und Gryllotalpa vulgaris {aa. part.
aeq.l) auf. — Mosöcz (S c ha f fgo t seh). Zuerst am 3. März
bei der Ruine Blatnicz. ~ Nagy-Szt.-Mikl6s (Kuhn). Mehr-
fach überwintern hierorts einige Exemplare. — Pressburg (Stef.
Chernel). Häufiger Standvogel. Bei der Thebner Ruine am
24. Mai. Den Horst in einer grossen Felsenspalte, circa i 5 m.
hoch, gefunden.
8. Cerchneis cenchris, Naum. — Röthelfalke.
Dalmatien. Spalato''Kolombatovic). 23., 24., 26. März,
9. April.
Steiermark. Hartberg (Grimm). Wurde in einem Exem.-
plare erlegt; es ist das dritte, das ich in dieser Gegend gesehen
habe. — Paldau (Augustin). In den Felsen auf der Kanzel
bei Graz oft gesehen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Mit Sicherheit habe ich
ihn in den Jahren 1884/85 nicht beobachtet. Er erschien in
den letzten Jahren überhaupt sehr selten und immer nur ver-
einzelt.
9. Erythi-opus vespertinus, Linn. — Rothfussfalke.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovid). 17., 18. April.
LitOrale. Triest (Moser). Am 20. April von L. Saudri
erhalten.
Siebenbürgen. Nagy - Enyed (Csato). Am 26. April
100 Stücke in Magyar-Benye.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgarten). 1 i. Mai
ein 9 aus OberwÖlz erhalten. — Pikern (Reiser). Am 18. April
beobachtete ich nach heftigem, mehrtägigen Regenwetter an der
Pikerndorfer Strasse ein schönes d^ des Abendfalken auf einem
Apfelbäumchen, welches den Wagen, in welchem ich sass, auf
etwa zehn Schritte herankommen Hess.
40 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am lo. Mai wurden ein
junges c und ein 9 in der Ambraser-Au geschlossen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Bis vor wenigen Jahren
erschien ziemlich regelmässig in nach hunderten zählenden In-
dividuen im Laufe des April oder zu Anfang Mai dieser seit
i883 so selten gewordene Vogel. i883 erhielt ich das einzige
beobachtete cf. Im Frühjahre 1884 und zwar am 12. Mai sah
und verfolgte ich in Mecze bei Därda in einer wenig frequen-
tirten von nistenden Thurmfalken und einigen Nebelkrähen be-
lebten Pappelallee wieder nur ein, und zwar männliches Exem-
plar. — lieber das Vorkommen des Rothfussfalken im Jahre
i885 erhielt ich nur vom Waldamte Baranyavär (Revierförster
von Dunst) die Mittheilung, dass Ende März 3 Stücke auf den
Aeckern der Monostorer Hutweide gesehen wurden.
10. Hypotriorchis aesalon, Tiinst. — Zwergfalke.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Scheint jetzt nicht mehr
so selten durchzukommen. Ich erlegte bei den Krähenhütten
Exemplare verschiedener Altersstufen. Als hochnordischer Zug-
vogel war mir im laufenden Jahre 1885 sein spätes Vorkommen
bemerkenswerth. So schoss ich am 6. April ein altes c-^, am
12. Mai ein 9.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel auf
den Bergen.
LitOralS. Triest (Moser), o ad. am 19. Februar von
L. Sandri erhalten.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig). Scheint nur zur Zugs-
zeit zu erscheinen, da beide Exemplare, die ich gesehen, im
Spätherbste erlegt wurden. — Nagy-Enyed (Csa tö). Am 12.,
22. Jänner, 25. November je i Stück.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Das erste und bis dahin
einzige Exemplar im Jahre i885 wurde von Herrn Waldbereiter
Pfeningberger am 12. December beobachtet.
11. Falco subbiiteo, Linn. — Lcrchenfalke.
Bölinien. Nepomuk (Stopka). Zugvogel, jedoch nicht
zahlreich. — Voigtsbach (Thomas). Brutvogel; horstet auf
den höchsten Fichten.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 41
Bukowina. Solka (Kranabeter). Gehört zu den sel-
tenen Arten.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 9., i5„ 17. März,
I., 3., 4. April, 12. i3. September.
Mähren. Oslawan i^Capek). Das einzige in der nächsten
Umgebung brütende Paar erschien am 12. Mai am Brutplatze,
war aber nach einigen Tagen nicht mehr zu sehen.
Steiermark. Hartberg (Grimm). Am i5. April in 3 — 4
Exemplaren. — Mariahof (Hanf & Paumgartner). 27. April
2 Stücke; ein Paar brütete hier. — Mühlthal (Osterer). Ein
Stück den 25, April, — Paldau (Augustin). Selten im Raab-
thale bei Rohr. — Pikern. (Reiser). Ein Exemplar am 2 5. Mai
an der Strasse bei Windischgraz und ein zweites an Felsen bei
Unter-Drauburg. Bei Marburg stiess am 10. August ein Lerchen-
falke heftig auf eine Schar Tauben, welche sich fast ganz zur
Erde niederliessen, als sie den Falken gewahrten. — Pols
(Washington). 3., 5.^ 10. Juli je ein Paar.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Genau wie in früheren
Jahren, vielleicht in einigen Riedrevieren etwas seltener.
12. Falco peregrinus, Tunst. — Wanderfalke.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Seit dem früheren Be-
richte erlegte ich ausser einigen alten Exemplaren, zwei 9 im
Uebergangskleide. Der Wanderfalke ist hier seltener Standvogel,
treibt sich aber als Zugvogel oft lange im Frühjahre herum,
ohne deshalb Strichvogel zu werden. Gleichzeitig mit dem Zwerg-
falken fiel am 6, April das im Uebergangskleide befindliche Weib-
chen, am 12. Mai das alte cT dem Uhu zum Opfer. — Das
Benehmen eines Wanderfalken bei der Krähenhütte ist erwähnens-
werth. Derselbe stiess bei nebliger Witterung wiederholt, sein
tiefes, dem Habichtslaut ähnelndes »Gieckd ausstossend, auf den
Uhu, bäumte aber nicht, wie alle seine Vorgänger auf einer
dürren, als Fallbaum gesetzten mittelhohen Eiche, sondern fusste
auf circa 200 Gänge vom Uhu auf einem in der Teichwiesen
als Grenzmarke befindlichem Pflock von nicht 20 cm. Höhe.
Dort blieb derselbe fast eine Viertelstunde lang, mit dem Stoss
ab und zu wippend und das nasse Gefieder schüttelnd, stehen,
42 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-l'orre.
stiess wieder kurz auf den Uhu und bäumte hierauf noch ent-
fernter von der Baude auf einer astlosen schwachen Erle von
circa 2 Meter Höhe in deren Mitte auf. Nach einer dritten
kurzen Attaque auf den Uhu empfahl er sich. Dieser Falke war
nicht vergrämt, auch weder durch unvorsichtiges Benehmen,
noch durch Fehlschüsse scheu gemacht und erkläre ich mir sein
vorsichtiges Benehmen durch das herrschende Nebelwetter, wie
ja auch die Krähen doppelt vorsichtig im Nebel sich den in
Remisen etc. befindlichen Hütten nähern, meistens nicht schuss-
bar den Uhu überstreichen und das freie, weil sichere Feld auf-
suchen. Sie fühlen sich, wie alle Raubvögel, durch den Nebel
wahrscheinlich bedeutend in der Schärfe ihrer durchdringenden
Seher gehindert, machtloser gegen etwaige Hinterhalte, als bei
heller Witterung.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
Mähren. Goldhof (S p r o n g e 1). Am 16. Februar ein
Exemplar beobachtet.
Steiermark. Pols (Washington). 12. Jänner ein 9 juv.
an der Mur bei Wildon erlegt.
13. Falco Feldeggii, Schi. — Feldegg's Falke.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 2i.December.
14. Falco laniarius, Pull. — Würgfalke.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ein schönes Exemplar
neuerer Acquisition befindet sich im »Riedmuseum«; ich selbst
war bisher nicht so glücklich, den Vogel zu beobachten, ge-
schweige zu erlegen. Ein »Paar« wurde (i8S5) von Herrn Wald-
bereiter Pfeningberger im Keskender Walde angetroffen, »sonst
war er häufiger im Riede.«
15. Ästur palumbarius, Linn. — Habicht.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Am 7. Juni gelang es
mir ein altes 9 mit vier fast flüggen Jungen zu erlegen, welches
in einem Nachbarreviere gehorstet hatte. Das 2 trägt, ab-
weichend von dem in demselben Revier erlegten bereits erwähnten
IV. Jaliresberichi aus Oesterreich-Ungarn. 43
starken Exemplare*) nicht die auffallend breite, sondern schmale
Bänderung mit weissgrauer Grundfarbe. Die Stärke war mit
vorerwähntem 9 gleich. — Nepomuk (S t o p k a). Seltener
Brutvogel. — Voigtsbach (Thomas). «Hühnergeier.« Spar-
samer Brutvogel.
Bukowina. Kuczurmare (M iszkiewicz). Stand- und
Strichvogel. — Solka (Kranabeter). Ziemlich häufig.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 6., i5., 29. Ja-
nuar, I., 5., 25. Februar, 9. September, 18. October, i3.
November; i ., 3i. December.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Im Frühjahr ein Exem-
plar öfters gesehen. — Oslawan (Capek). Am 19. Mai ein 9.
NiederÖSterreieh. Wien (Reiser). Schwebte am 4. Juli
deutlich erkennbar über der Laudongasse. Am 12. November
kreisten 2 Stücke über der Freiung und flogen gegen den
Stefansthurm.
Siebenbürgen. Koloszvär (H Ö n i g). Am Schnepfen-
anstande ein 0' erlegt. Im Jahre 1884 horstete ein Paar in den
sogenannten Hasengärten und richtete unter den Tauben viel
Unheil an.
Steiermark. Mariahof (Hanf & P au mg arten). Brut-
vogel. 23., 25. Februar und 8. März je i Stück; i5. September
cf juv., 16. November, 27. December o juv. — Paldau (Au-
gustin). »Hobacht«, »Hobachl«, »grosser Geier«, in Ober-
steiermark auch »Hianteufel« (Hühnerteufel) genannt. Kommt
sparsam vor; im October 1884 im Glunkerwald bei Feldbach
ein sehr grosses 6 erlegt. — Pikern (Reiser). Leider ist eine
Zunahme dieses für das Gebiet seltenen Räubers zu verzeichnen.
Am 2. Februar und 22. Mai in der Stadt Marburg beobachtet,
wie er auf Tauben lauerte; am 5. August beim Waldtoni (Tricster
Strasse) bemerkt und am 24. Februar ein altes ? im Eisen
über der Taube gefangen (bei Rothvvein).
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am i. März wurde ein 9
in der Ambraserau erlegt und bald darauf ein cf angeschossen;
am 29. September i 9 bei Vill erlegt, Ende November ein bei
*) Vgl. II. Jahresber. 18S3, p. 53.
44 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Axams geschossenes ziemlich grosses rÖthlichgraues Exemplar ge-
sehen. — Mareith (Sternbach). Am 24. August wurde ein
junges 9 hier geschossen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Am Horste beobachtete
ich den Habicht nur in der Fruska Gora; wie häufig indess der
Vogel allerorts ist, weiss jeder Waldläufer zu erzählen, gleich-
wohl sieht man ihn nur relativ selten. Meine Exemplare stammen
aus der Petres und dem Oekonomiedistricte BraidafelJ.
IG. Accipiter nisus, Linn. — Sperber.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Noch am 6. Juni ein
9 vom Horste, worin 3 Eier, geschossen; in einem anderen Falle
Ende Juli noch über eben ausgeflogene Junge gekommen. Die
ausgeflogenen Jungen waren zu fünf, also unwahrscheinlich
zweites Gelege. — Nepomuk (Stopka). Standvogel, aber nicht
zahlreich. Am 16. Juni wurden vier mit Flaum bedeckte Junge
in einem Horste auf einer Fichte 7 m. hoch gefunden. —
Voigtsbach (Thomas), »Vogelstösser«. Sommervogel.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Ziemlich häufig.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
17. April und vom 9. September bis Ende December.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Heuer ziemlich selten
beobachtet. Im Januar kam ein Exemplar beinahe täglich zum
Hofe. — Oslawan (Capek). Am 2 5. April war das erste Ge-
lege (6 Stücke) vollzählig, später noch andere drei Horste ge-
funden ; unter normal gefleckten Eiern eines Geleges befand
sich ein rein weisses.
Salzburg. Abtenau (Höfner). Erster den 18. Februar
(W.-Wind, heiter, tagsvorher windstill, trübe),
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Den 17. October über
16 Stücke in jeder Höhe, aber in gleichem Luftraum kreisend
beobachtet.
Steiermari<. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Brut-
vogel. 25. Februar und ii März je i Stück. — Paldau (Au-
gust in). »Kleiner Geier«, »Taubenstössel». Sparsam, aber
doch häufiger als der Habicht. — Pikern (Reiser). Schon am
19. Juli bemerkten wir allenthalben einzelne Sperber, so dass
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn.
eine bedeutende Verminderung der Singvögel zu befürchten sein
musste. Am 28. und 29. entdeckten wir zwei heurige Horste.
Einer befand sich in der Höhe des Bacher (1000 m.) auf der
Südseite. Die Jungen trieben sich in der Nähe umher und in
kurzer Zeit war das alte cf und 2 Junge erlegt. Der zweite Horst
stand auf einer Fichte, etwa S'/q rn. hoch am Nordabhange, fast
schon in der Niederung. Am i , August entdeckten wir in einem
benachbarten Graben ein drittes Nest mit Eischalen am Boden
und in demselben ein ziemlich stark bebrütetes, noch wohl-
erhaltenes Ei, welches schon von Aussen an den durch das
Umwenden entstandenen Ritzern als bebrütet anzusehen war.
Es- ist also anzunehmen, dass das einzige Junge, welches sich mit
den Alten herumtrieb, einer zweiten Brut eines und desselben
zuerst gestörten Paares angehörte.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Diesen Sommer bei Vill
einen Sperber wiederholt am Abend bei seiner Vogeljagd beob-
achtet ; merkwürdiger Weise ist derselbe bei der häufig ausge-
übten Hüttenjagd niemals beim Uhu erschienen. — Mareith
(Sternbach). Am 24. Juli eine Brut von drei eben flüggen
jungen Sperbern angetroffen,
Ungarn. Bellye (Mojsisovics), Einen Horst beobachtete
ich zufällig noch nicht in Bellye, woselbst übrigens der Vogel
nach meinen Erfahrungen durchaus nicht zu den gemeinen und
auffälligen Erscheinungen zählt; ich habe innerhalb des Zeit-
raumes von sieben Jahren nur wenige Exemplare (aus Bellye) in
Händen gehabt. — Pressburg (Stef, Chernel), In Modern sehr
häufig auf Tannen brütend. Am 3o. Mai fand ich einen Horst
mit fünf nackten Jungen 6 m. hoch,
17. Pandion haliaetus, Linn, — Fischadler.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Ist in den letzten Jahren
auf dem Grossteich in Hirnsen (Neuschlösser Teich) seltener
geworden; ich wurde jedoch auf einen Fischadler aufmerksam
gemacht, der ziemlich regelmästig die Pölzen (einen nicht eben
breiten Nebenfluss der Elbe) im k, k. Revier HaidedÖrfel über-
strich. Er dürfte die Pölzen kaum des Fischens halber aufge-
sucht und nur grösserer Gewässer wegen überstrichen haben.
46 V. V. Tschuäi und K. v. Dalla-Torre.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). I., 3., 4. April,
1 3. October.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Ein Exemplar wurde im
November bei einer Feldjagd zwischen Dürnholz und Pohrlitz
erlegt. — Kremsier (Zahradnfk). 4. April.
Salzburg. Hallein (T s c h u s i). 14. April i Stück bei
Kuchl von S, nach N.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Von Arpas den 29. Juli
ein ganz flügges starkes Exemplar erhalten.
Steiermark. (Mariahof (Hanf & Paumgartner). 9.,
12., 16., 17. Mai; 3o. Juni und i. August je i Stück.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Im Jahre 1884 erschien
der erste im Keskender -Walde am 22. März. Am 6. Mai be-
suchte ich einen der zwei Horste, erlegte das Weibchen und Hess
dem Horste die drei sehr stark bebrüteten (dem »Ausschlüpfen«
nahen) Eier entnehmen. Im Sommer i885 wurden mir mehrere
besetzt gewesene Horste, einer auch in Hali, gezeigt; am Ko-
päcser -Teiche beobachtete ich drei alte Fischadler, die sich —
wie ich auch nie bezweifelt hätte — um die Gegenwart einiger
Seeadler nicht im geringsten zu bekümmern schienen. — Press-
burg (Stef. Chernel). Bei der Th ebner Ruine, dort wo die
March sich in die Donau ergiesst, horstete ein Paar in einer
unzugänglichen Felsenspalte, 70 — 80 m. hoch. Am 28. Mai lagen
zwei Junge im Horste.
18. Aquila pennata, Gm. — Zwergadler.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics. Ein Exemplar acquirirte
das Bellyeer Riedmuseum im August 1884. — Horste sah ich
bisher in Bellye nicht, wiewohl der Zwergadler daselbst regel-
mässig brütet. Am 6. September i885 erbeutete ich ein o Exem-
plar der braunen Varietät, das sich mit zwei bis drei anderen für
kurze Zeit im Buziglicza"er Wäldchen aufgehalten hatte; da ich
fast alltäglich meine Nachmittagsspaziergänge diesem zwar un-
ansehnlichen, aber doch immer einiges Interessante bietenden
Wäldchen widmete, vermag ich zu verbürgen, dass Zwergadler
nicht zu seinen regelmässigen Bewohnern zählen, wiewohl die-
selben in der Herrschaft überhaupt zahlreicher auftreten, als ich
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 47
in früheren Jahren anzunehmen gewagt hätte. An demselben
Tage traf ich hier einen Zug Bienenfresser; am 7. September
waren diese wie die Zwergadler verschwunden.
Ein 9 Exemplar der lichten Varietät, von ganz besonderer
Schönheit, auch auffallend gross mit der für diese Form so
charakteristischen fast citronengelben Iris (bei der dunklen Va-
rietät ist die Iris, wie es scheint, constant rothbraun), erhielt
ich lebend, d. h. leicht geflügelt, durch die Güte des Herrn
Forstadjuncten Weinelt aus dem Keskenderwalde. — Beide Exem-
plare zieren meine Sammlung. — 9 und c? der lichten Varietät
besitzt meine Lehrkanzel.
Obwohl ich seit nunmehr fast sieben Jahren der Ornis Süd-
ungarns meine Aufmerksamkeit zuwende, bin ich doch nicht in
der Lage, eine Oertlichkeit zu bezeichnen, in welcher der Zwerg-
adler eine gewöhnliche Erscheinung wäre und sich in grösster
Zahl vorfände; der Vogel ist weit verbreitet, aber er zählt aller-
orts zu den interessanteren und nichts weniger als alltäglichen
Vorkommnissen.
19. Aquila naevia, Wolf. — Schreiadler.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). 6. October.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig), ziemlich häufig. —
Nagy-Enyed (Csatö), Am 27. März je i Stück in Csäklya
und in Elekes.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Frühjahr 1884: Horste
in Keskend, Hali etc. i885: 4. April der erste von Herrn Forst-
adjuncten Weinelt im Keskender Walde beobachtet. Die Zahl
der Horste in den Revieren der Waldbereitung »Bellye« wurde
nicht festgestellt; in einem Theile der »Baranyavärer« - Reviere
zählte Herr Revierförster von Dunst vier besetzte Horste. —
Vier bis fünf Stücke hielten sich in dem Buziglicza'er Wäldchen
bei FÖherczeglak während der Monate Juli und August auf.
Mehrmals traf ich Schreiadler während meiner Ried-Excursionen
nach den Erzherzogl. Forstrevieren Läsko und Kopäcs ; — in
früheren Jahren waren sie aber entschieden zahlreicher als heuer.
Ein sehr dunkles und grosses Exemplar wurde am 12. December
i885 erlegt. — Szepes - Bela (Greisiger). Den 8. Februar
48 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
stiess einer auf den ausgestellten Uhu in Javorina (Tatra) ; den
29. August wurde im Belaer Walde 1 Stück geschossen.
20. Aquila clanga , Pall. — Schelladler.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). 1884: Der erste am
Damme in Ludas am i5. October. — Horstet in Bellye bestimmt
nicht. Ein schönes Exemplar befindet sich im »Riedmuseum«.
Im Jahre 188 5 erschien kein einziger.
21. Aquila imperialis , Bechst. — Königsadler.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Selten.
22. Aquila fiilva , Linn. — Steinadler.
Bukowina. Kuczurmare (Miszkiewicz). Zug- bezüg-
lich Horstvogel.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig), im Beobachtungs-
gebiete vielleicht nur zur Horstzeit auf Raub. — Halte ein Exem-
plar, welches ich aus den Fogaraser Alpen zugeschickt bekam.
Steiermark. Paldau (Augustin). Bei Feldbach konnte
ich über sein Vorkommen nichts erfragen, dagegen beobachtete
ich ihn mitunter »im todten Gebirge« bei Aussee. An der »Bach-
wand« im Ziemnitzgraben befinden sich einige Horste und wurden
vor einigen Jahren 2 Junge vom fürstl. Kinsky'schen Jäger
Johann Grieshofer unter sehr schwierigen Verhältnissen ausge-
nommen.— Bei Trofaiach nahm man i885 einen ganz jungen aus.
Ungarn. Mosöcz (Schaffgotsch). Am 2 1. Mai wurde
von Norden (Richtung der Tatra) kommend, ein Steinadler beob-
achtet und am 22. geschossen.
23. Haliaetus albicilla, Linn. — Seeadler.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 2. Februar 2,
am 9. October i Stück.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 14. November erhielt
Herr A. Witting einen etwa zweijährigen Seeadler, welcher einige
Tage vorher bei Petneu, an der Arlbergstrasse im Oberinnthale,
nahe beim Orte geschossen wurde.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 49
Ungarn. Bdllye (Mo jsisovics). In der Herrschaft Bellye
wurden mir im Frühjahr 1884 bezeichnet: Fünf Horste auf der
Insel Petres, einer im Unterwalde (Forstrevier Monostor, kein
Auwald!), zwei in KÖrÖserdÖ, drei im Reviere VÖrösmarth, einer
im Kopäcser Riede. Diese abnorm geringe Zahl von Horstplätzen
in Bellye lässt sich nur durch die (1884) bis anfangs Mai herr-
schende Trockenheit des Riedes und den hiedurch bedingten
Mangel an entsprechender Nahrung, die hauptsächlich aus Rohr-
hühnern und Fischen besteht, erklären. Ein durch zwölf Jahre
regelmässig bewohnter Horst in Orsos blieb unbesetzt u. a. m.
— Ein sehr schönes, auffallend gelb gefärbtes altes Exemplar
erhielt ich vor meiner Donaureise, am 30. März 1884 vom
Herrn Inspector Louis Schmidt in Bellye für meine Privat-
sammlung.
Im Frühjahre i885 waren im Waldamtsbezirke Bellve
18 Seeadlerhorste besetzt. — In den hoher gelegenen Revieren
wurden nur zwei Horste besetzt gefunden. Vor meinem Ein-
treffen in Bellye (im Sommer i885) erhielt ich von Herrn Wald-
bereiter Pfeningberger nachstehende Berichte:
»I 3. März. Die Seeadler haben bereits Junge; am i 5. April
dasselbe mit Seiner kaiserl. und königl. Hoheit, dem durchl.
Herrn Erzherzoge Friedrich an einem Horste in Gross - Bajär
beobachtet. 6. Mai. Die jungen Seeadler sitzen bereits auf den
.Aesten neben den Horsten, so in der Riedparcelle »Mentes«
(Insel Petres). i 5. Mai. Die jungen Seeadler in Mentes sind aus-
geflogen und streichen bei den Horsten herum.«
Im August und September d. J. hatten sich infolge der
Trockenheit der Riede die Seeadler hauptsächlich im südwest-
lichen Theile der Insel Petres und zwar in grosser Anzahl ein-
gefunden; einige nie austrocknende »Fischlacken« daselbst sowie
die Nähe der Petreser- und Vemelyer - Donau wirkten zugleich
mit der Ruhe und Ungestörtheit dieses unbeschreiblich wilden,
heuer dicht bewachsenen Terrains, das zudem genügende Hoch-
waldbestände mit gipfeldürren Baumkolossen trägt, als genügende
Anziehungspunkte. Von hier aus wurde nicht nur die nächste
Umgebung mit Seeadlern »versorgt« — t atsächlich sah ich in
keinem anderen Jahre so oft und so viele, alte und junge
Thiere wie heuer die ausgedehnten Ebenen bestreichen, regel-
Ornis IV, 1 . 4
50 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
massig gegen Sonnenuntergang wiederkehren und auf bestimmten
Plätzen nächtigen, die sie auch nach mehrfachen Störungen stets
wieder wählten. Gegen 6 Uhr morgens (im September) ver-
sammelten sich die Adler in einem schmal ausgezogenen Hoch-
waldstreifen der Riedparcelle Semencze, fünf, sechs und mehr
Exemplare bäumten hier auf einer Eiche auf, über 40 Stücke
zählte der mich begleitende Waldläufer auf einer relativ kleinen
Strecke. Allseitig erklang das helle, fast kreischende Gui, Gui, Gui,
Guick und immer lebhafter gestaltete sich das Treiben, das Hin-
und Herziehen, Auf- und Abstreichen. Nur auf wiederholtes Be-
schiessen zertheilte sich endlich die Gesellschaft — um Mittag
war dann in der Regel völlige Ruhe, einige Adler sah man mit
schlaff herabhängenden Flügeln der Sonne zugekehrt, das Ge-
fieder trocknen, nur wenige kreisten hoch in den Lüften. In
den Nachmittagsstunden begann wieder ein regerer Verkehr,
abends konnte man mit absoluter Bestimmtheit auf das Er-
scheinen der Adler an gewissen Plätzen rechnen, auch an solchen,
die ihnen des Morgens durch Schiessübungen verleidet worden
waren. Regelmässig fand ich 2 — 3 Seeadler am Strande des Ko-
päcser-Teiches ( — ob dieselben zur Petreser Adler-Colonie ge-
hörten, vermag ich allerdings nicht zu sagen, doch möchte ich
es fast annehmen) , hier benutzten sie theils einige über den
Wasserspiegel hervorragende ästige Klötze zum Aufbäumen, theils
standen sie im weichen, lettigen Schlamme herum, nicht selten
in auffallender Nähe der zahllosen Reiher, LÖffler, Goiser, Wald-
wasserläufer, Seeschwalben u. s. w., die sich um die gefährliche
Nachbarschaft wenig zu kümmern schienen. Ab und zu erhoben
sie sich, zogen sie langsam ober der Teichfläche hinweg, um
plötzlich und pfeilschnell ähnlich wie Fischadler nach erspähten
Fischen zu tauchen. Dass die Seeadler ebensowenig wie andere
ichthyophage Vögel im Stande sind, Fische in beträchtlicherer
Tiefe durch das selbst in kleinen Quantitäten fast undurchsich-
tige gelbliche Wasser der Donau und Donau-Riede zu erblicken,
scheint mir nunmehr zweifellos. Sie erkennen aber gewiss die
hinter dem (nahe der Oberfläche) schwimmenden Fische sich
theilende Furt, sie erkennen sein »Kielwasser« und stossen nach
dem Scheitel des so gebildeten spitzigen Winkels. Dass bei dieser
Gelegenheit der Adler oft völlig in den Fluthen verschwindet,
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 51
wird man nicht zu Gunsten der Ansicht verwerthen dürfen , er
vermöge Dinge zu erschauen, die selbst für ein »Falkenauge«
nicht sichtbar sind , nicht sichtbar sein können. Gewiss aber
erkennt der Adler auf Grund reicher Erfahrungen auch solche
minimale Bewegungen imWasser als durch Fische hervorgerufene,
die wir nicht mehr zu deuten im Stande sind.
24. Circaetiis gallicus, Gm. — Schlangenadler.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Im Keskender Walde
wurde am i3.Mai 18S4 ein, wahrscheinlich eben eingetroffenes
Exemplar (altes cf) von dem Erzherzogl. Albrecht'schen Revier-
förster Jira erlegt. — Das Exemplar steht in der Sammlung
meiner Lehrkanzel. — Ein besetzter Horst wurde auch 1885 in
Bellye nicht mit Bestimmtheit constatirt, jedoch scheint in Hali
oder im Unterwalde ein Pärchen gehorstet zu haben, da Herr
Förster von Dunst zur Brütezeil Öfters diesen Vogel über den
genannten Hochwäldern kreisen und ziehen sah.
25. Pernis apivorus , Linn. — Wespenbussard.
Böhmen. Voigtsbach (Thomas). Am Zuge häufiger.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Brut-
vogel, aber nur in einzelnem Paare. 24. Juli i weisses Exem-
plar. — Paldau (Augustin). Bei Feldbach selten.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ein sehr schönes Exem-
plar {(f) in ausgefärbtem Kleide seit neuerer Zeit im Bellyer
Riedmuseum. Seit 1882 acquirirte ich ihn nicht mehr. — In
Slavonien sah ich kein Exemplar.
2G. Archibuteo lagopus, Brunn. — Rauhfussbussard.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Es fiel mir auf, dass
ich noch ein Exemplar am 6. April im Fluge über dem Uhu
erlegte, und der zweite, jedenfalls zum vorigen gehörende Rauh-
fuss sich noch 14 Tage in unserer Gegend herumtrieb; für den
nordischen Raubvogel eine sehr späte Zugzeit, auch als Nach-
zügler! Ich bemerke noch, dass, wie meine Notiz bei Falco
peregrinus und Hypotriorchis aesalon ergibt, diese beiden Arten
denselben Tag, wie obiger »Schneegeicr» (hier der landesübliche
52 V, V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Ausdruck) bei der Hütte geschossen wurden und die zu beiden
Paaren fehlenden anderen sogar erst am 14. Mai bei derselben
Baude.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Heuer sehr selten und
immer nur einzelne beobachtet. — Oslawan (Capek). Heuer
sehr sparsam vertreten.
Niederösterreich. Wien (Reiser). Am 3o. Jänner ge-
wahrte ein Magazinen r der Kohlendepöts beim Nordbahnhofe
einen grossen Raubvogel beim Fangen von Mäusen zwischen den
Kohlensäcken. Bei der Verfolgung eines solchen Nagers gelangte
er in ein grosses Magazin, wo er durch Einschliessen und einen
derben Stockschlag, der ihm den Oberarm brach, gefangen wurde
und in meine Hände gelangte.
Siebenbürgen. Kolozsvar (Honig). Selbst nicht beob-
achtet; doch befinden sich in der Naturaliensammlung mehrere
hier erlegte Exemplare.
Slavonien. Kucance (^Schuller). Infolge von einer Un-
menge von Feldmäusen, welche stellenweise die Saat ganz ver-
zehrten, stellten sich die Bussarde in grosser Zahl ein und ich
kann mit Sicherheit behaupten, dass es fast kein Feld gab, wo
nicht ein Exemplar entweder am Felde lauernd oder auf der
nächsten Weide oder Pappel — letztere zwei Holzarten wählen
sie hier am liebsten zum Aufsitzen — aufgehackt zu sehen war.
Wir zählten im December bei einer Feldjagd in einem Tage
gegen 5o Stücke auf circa 180 Kat. Joch Fläche.
Steiermarl<. Mariahof (Hanf & Paumgartne r).
20. Februar i Stück; kommt jetzt selten hier vor. — Paldau
(August in). «Schneegeier«. Selten. — Pols (Washington).
19. October, 27., 29. December je ein Exemplar.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Nach allen mir bekannt
gewordenen Daten über Aufenthalt und Gebahren dieses Vogels
im Drauecke, bin ich nun überzeugt, dass er zu den, wenn-
gleich nicht regelmässigen, Brutvögeln meines engeren Beobach-
tungsgebietes zählt. — Pressburg (Stef. Chernel). Während des
Zuges öfters zu sehen.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 53
27. Buteo vulgaris, Bechst. — Mäusebussard.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Kam hier vom Winter
bis Frühjahr sehr spärlich, vom Herbst- bis Winter fast gar nicht
vor; im Sommer sieht man ihn hier überhaupt äusserst selten
die flachere Gegend aufsuchen, trotzdem er in unseren Berg-
vväldern, auch in Flachlandswaldungen, wie im k. k. Revier Haide-
dörfel brütet. — Nepomuk (Stopka). Kommt vor.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Ein Strichvogel, der
im März erscheint und im October abzieht, während einzelne
Exemplare überwintern.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
1 5. März und vom i 5. September bis Ende December.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 27. Jänner und
10. März je i Exemplar bei Monfalcone.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Ein Paar wurde während
des ganzen Jahres Öfters beobachtet. — Oslawan (Öapek).
Brütet mehr westlich in grösseren Revieren, auch in dem Hügel-
zuge östlich von Kromau.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 8.— 10. März i Stück;
wird hier immer seltener.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig). Sehr zahlreich. Nach
einem ziemlich starken Schneefall erlegte ich in einer Szamos-Au
ein auffällig grosses Exemplar (5), in dessen Magen sich eine
ganze Kröte befand, von deren warziger Haut jedoch keine Spur
zu entdecken war; der Bussard scheint demnach die Kröte aus
der Haut geschält zu haben. — Nagy-Enyed (Csatö). Am
4. Januar 1 Stück in Fel-Enyed.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Regel-
mässiger Brutvogel in etlichen Paaren. 24. Februar 3, 25. Fe-
bruar und 4. März je 2 Stücke, 5. März 4 Stücke. — Paldau
(Augustin). Sparsam bei Feldbach; am Schöckel bei Graz am
19. September mehrere gesehen. — Pikern (Reiser). Um die
Mitte April sah ich von der Bergseite aus, dass in demselben
Horste, aus dem vor zwei Jahren ein bebrütetes Gelege von
B. vulgaris und im vorigen ein eben solches von Astur palum-
barius genommen worden war, zwischen der frischgrünen Reisig-
horstmulde zwei Eier hervorleuchteten. Am 20. Apri4 erschien
54 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre,
nach kurzem Warten wieder B. vulgaris am Horstrande. Der
Baum wurde erstiegen und es fanden sich ausnahmsweise einmal
drei frische Eier und eine eben getödtete Maus vor.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 8. März 6 Stücke in
der Hallerau. Horstete im »Ahrn« bei Vill und wurden im
Sommer völlig täglich 4 Stücke gesehen, welche gegen 11 Uhr
vormittags von ihrem Standorte im Ahrn ausgehend, nach den
etwa eine Gehstunde entfernten LanserkÖpfen und wahrscheinlich
darüber hinausstrichen, um nachmittags gegen 4 Uhr zurück-
zukehren und die letzten Flugreigen ober den dem Ahrnkopfe
gegenüberliegenden Patscherfeldern zu halten. Zu Beginn der
Hühnerjagd jagte ein zuverlässiger Jäger, nach seiner Mittheilung
an mich, in den Patscherfeldern einem Mäusebussard ein noch
warmes Rebhuhn ab. Am 3o. August zeigten sich 6 Bussarde
bei Vill, am 25. November 8 Stücke in der Hallerau. — Mareith
(Sternbach). Am 3o. Juli Bussarde zahlreich am Agelsboden
in Ridnaun (1800 m.) angetroffen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Im Frühjahre 1S84 fand
ich diesen Vogel in allen Bellye'er Landwaldungen, zumal im
Keskender Walde, woselbst ich auch ein vom Horste abstrei-
chendes hellgefärbtes 9 erlegte. Die lichte Varietät habe ich
sonst in den letzten Jahren nicht beobachtet, einmal nur die
schwarze bei Nestin. — i885 waren Mäusebussarde nur selten
zu sehen. — Pressburg (Stef. Chernel). 18. März erster. In
Modern häufiger Brutvogel. In der Färbung des Gefieders nahm
ich hier keine besondere Variationen wahr, so wenig bei dieser
als bei der vorhergehenden Art.
28, Circits aenigiiwsus , Linn. — Sumpfweihe.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Bereits am 16. August
ein altes cp auf dem Hirnsener Grossteich, jedenfalls schon auf
dem Zuge befindlich, geschossen. — Voigtsbach (Thomas).
Den 24. August erlegte ich eine auf der Jagd im Hochwalde.
DalmatJen. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
Schlesien. Dzingelau (^elisko). Nur den 6. November
I Exemplar gesehen und erlegt (N., neblig, kalt, ebenso tags-
darnach\
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 55
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Das erste Stück
am 4. März.
Ungarn. Bellye (Mojsisovicsi. Im Jahre 1S84 wurde
die erste am 16. März in der Riedparcelle "[.udas«, 1885 die
erste am 14. März bei Bellye gesehen. Die Rohrweihe brütet
zahlreich im eigentlichen Riedterrain meines Beobachtungsgebietes.
Ich traf sie im Frühjahre 1884 in Kolodjvar, erlegte sie am
Rande des Kopäcser Teiches und fand sie im letzten Sommer als
relativ häufigsten Rohrräuber vor. — Neusiedlersee (Reiser).
Vom 12. — 18. Mai an allen Stellen des Sees und seiner Um-
gebung äusserst zahlreich angetroffen. Eine Woche vorher hatte
der Sohn des Badehauspächters in .^eusiedl für mich ein Gelege
ausgenommen, welches, deutlich mit freiem Auge wahrnehmbare,
sehr feine schwarzbraune Strichelchen und grössere sehr lichte
Schalenflecke besitzt. Diese Zeichnung ist sicher nicht auf
mechanischem Wege an die Eioberfläche gekommen und ist
meines Wissens noch nicht beobachtet worden. Der Horst stand
im Rohr, mitten im See, und die Eier haben keinen Stich in's
Grünliche.
29. Circiis cyaneus, Linn. — Kornweihe.
Böhmen. Haida (Hegenbarth), Findet sich jetzt ziem-
lich regelmässig ausgangs Herbst hier ein und hausirt den ganzen
Winter die Gegend bis in's Vorfrühjahr in grösseren oder kür-
zeren Zwischenräumen ab. Ich fühle mich durch das Gebahren
des betreffenden Vogels zu der Meinung veranlasst, dass es nicht
mehrere, sondern ein und dasselbe bestimmte Exemplar ist,
welches sich hier an verschiedenen Punkten der Umgebung zeigt.
Bukowina. Gurahumora (S c h n o r f e i 1). Erste den 2, März
von O. nach W. (schwacher W.-Wind, trüb, sowie tagszuvor'i,
Mehrzahl den 4, März von O. nach W. (schwacher W.-Wind,
trüb, sowie tagszuvor) ; Abzug den 14. October nach O. (stär-
kerer W.-Wind, trüb, tagsvorher heiter).
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erste den 23. März
nach N.-W. in die Sümpfe (schwacher W.-Wind, schon, sowie
tagszuvor).
Mähren. Goldhof (Sprongl). Ein Exemplar am 26. April
gesehen. >
S6 V. V. Tschusi und K. v, Dalla-Torre.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 12. April
nach N. (N.-W,-\Vind, warm, heiter, tagsvorher warmer S.-
Wind, trübe). — Nagy-Enyed (Csatö). Am 3o. Januar und
II. December je i o in AI -Vincz, den 22. März i cT.
Steiermark. Mülthal (Ostererj. Erste den 14 Mai. —
Pikern (Reiser). Ein altes o hielt sich am Durchzuge den
1 9. September, etwa eine Stunde lang, beim windischen Calva-
rienberge auf und widmete diese Zeit der Rebhuhnjagd. Sechs
Schüsse brachten den Vogel nicht zu Falle.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ein Stück traf ich am
24. August 188 5 während einer Fahrt von Kopäcs nach Tokos.
Erscheint sonst im Spätherbste und ist den ganzen Winter über
in Bellye. Ein grösserer Zug wurde 1884 am 3. December an-
getroffen. Den bereits andern Ortes publicirten Angaben kann
ich sonst keine neue Mittheilung anschliessen. — Nagy-Szt.-
Miklös (Kuhni. Verschwindet Ende December.
30. Circus pallidus, Sykes. — Steppenweihe.
Schlesien. Troppau (Urban). Am 26. März wurde i Stück
bei Stiebrowitz (circa 6 Km. W.) vom hiesigen Gastwirthe A.
Weber erlegt.
Siebenbürgen. Kolosvär (Honig). Nicht sehen, im Me-
zÖseg sozusagen häufig; ich hielt denselben für C. cyaneus,
bis ich auf sein öfteres Vorkommen durch H. Forsttaxator v.
Pausinger aufmerksam gemacht wurde, weshalb mir auch bisher
nähere Erfahrungen fehlen.
31. Circus cineraceus, Mont, — Wiesenweihe.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
18. März und vom 12. September bis Ende December.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 11. und 27. Januar
je eine am Sceufer vor Monfalcone, 7. März 1 Stück in Pietra
rossa und den 14. am Seeufer.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Pa um garten). 14 April,
8. und 9. Mai je i Stück.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). In der Regel nur in den
Monaten Juli, August und September besonders zur Zeit der
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 57
Wachteljagden in der Herrschaft Bellye sichtbar; sie ist viel
weniger scheu und vorsichtig als die vorhergehende Art; wieder-
holt wurde sie schon bei der Wachtelsuche mit ganz schwachem
Korne erlegt. 1884 erschien sie am 4. September, 188 5 wurde
(von mir) keine beobachtet.
32. Surnia nisoria, Wolf. — Spcrbereule.
Steiermark. Pols (Washington), Meine im ersten
Jahresberichte (1881/1882) sich findende Angabe, nach welcher
diese Eule in vereinzelten Exemplaren fast alljährlich zur
Winterszeit das Kainachthal besuche, ziehe ich als auf einem
Irrthum meinerseits beruhend zurück.
33. Athene passerina, Linn. — Sperlingseule.
Steiermark. Paldau (Augustin). Selten; Lehrer Vogl
in Edelsbach bei Feldbach hat eine aus der Gegend ausgestopft.
— Pols (Washington). Erhielt Ende August ein 9 ad. vom
Buchkogel nächst Wildon für meine Sammlung.
34. Athene noctua, Retz. — Steinkauz.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
Mähren. Oslawan (Capek). Vom 20. Februar an Hess
ein c den ganzen Tag hindurch seinen kläglichen Ruf aus einer
hohlen Eiche ertönen. Ich traf hier drei brütende Paare an.
Steiermark. Paldau (August in). «Käuzl«, »Äufal«
(Verkl. von Auf-Nachteule). Häufig.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Konnte kein Exemplar
erwerben, habe auch in den letzten zwei Jahren keines gehör:
oder beobachtet. Das Riedmuseum acquirirte kürzlich ein schönes
Exemplar dieser in Steiermark successive verschwindenden Art
aus dem sogenannten Keskender Waldriegel. Nach den Mit-
theilungen des Herrn Waldbereiter Pfeningberger ist der Vogel
gerade nicht selten; er fand ihn zumeist brütend in alten Kopf-
holzweiden, die vereinzelt oder in Gruppen auf Wiesen stehen
oder eine Umzäunung oder Grenze markiren, im Walde selbst
sah auch er ihn noch nie. — Mosöcz (Schaffgotsch). Am
2,5. April wurden anlässlich der Reparatur des Kirchendaches
58 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Junge noch in Wolle gefunden. Am 20. Juni kam ein halb-
ausgewachsenes Junges, vermuthlich von der zweiten Brut, von
der in der Nähe der obenerwähnten Kirche stehenden Gruft-
capelle in meinen Besitz. — Pressburg (Stef. Chernel). Hier,
sowie in Modern, ein sehr gemeiner Stand- und Brutvogel. —
Szepes-Bela (Greisiger). Den 6. März wurde im Parke von
Nagy-EÖr ein Stück in einem hohlen Baume und den 26. Oc-
tober in einem Rauchfange in Bela eines sitzend angetroffen.
35. Nfctale Tengmalmi, Gm. — Rauhfusskauz.
Steiermark. Paldau (Augustin). Bei Aussee im «todten
Gebirge« selten.
36. Syrniuni iiralense, Pall. — Ural-Habichtseule.
Siebenbürgen. Koloszvär (Hönig\ in den durch Se. k. k.
Hoheit den Kronprinzen gepachteten Kronforsten GÖrgeny —
nach Mittheilung des Herrn Forsttaxators v. Pausinger — ziem-
lich häufig anzutreffen. — Nagy-Enyed (Csatö). Am 14. Sep-
tember I Stück in Al-Vincz erlegt.
37. Syrnhim aluco, Linn. — Waldkauz.
Böhmen. Blottendorf (Schnabel). Früher zahlreicher
als jetzt, was seinen Grund darin hat, dass die alten Buchen-
bestände abgeholzt sind, wo er passende Brutplätze fand. Heuer
stand ein Nest in einer alten hohlen Linde, welches am 10. April
mit drei schon ziemlich stark bebrüteten Eiern belegt war. —
Nepomuk (Stopka). Unter den Eulen am zahlreichsten ver-
treten.— Voigtsbach (Thomas). Horstet in den angrenzenden
Waldungen. Bei einem Horste fand ich Reste von Haustauben.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Seltener Standvogel. —
Terebleszty (Nahlik). Standvogel.
DalmatJen. Spalato (Kolombatovic). 5., 12. Februar,
10. November.
Mähren. Oslawan (Öapek). Mitte März hörte ich bei
Tage den Ruf; 28. März war das Gelege vollständig.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 59
Siebenbürgen. Koloszvär (Honig). Horstet sehr häufig
um die Stadt herum. Ein Paar im BänflFy - Garten in einer
hohlen Ulme.
Steiermark. Paldau (Auguslin). Brutvogel. In Aussee
heisst das ö^ »Moosbock«, das Q »Tschofidl«. — Pikern
(Reiser). Mitte April fand ich in einem ganz niedrigen Buchen-
stocke vier Junge und zwei hochbebrütete Eier. Die Jungen waren
schon ziemlich gross und der alte Vogel Hess sich in der Höh-
lung zu wiederholten Malen ruhig greifen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Varietäten dieses ziem-
lich häufigen Stand- (resp. gelegentlich Strich-)vogels habe ich
bisher in der Herrschaft Bellye nicht beobachtet. — Während
einer Hirschjagd im MonostDrer Reviere entdeckte ich, von meinem
Stande aus, in einer fensterartig umrahmten Hohle einer hoch-
stämmigen Eiche ein Exemplar, das durch mindestens zwei
Stunden der Sonne halb zugekehrt, regungslos auf all' das Ge-
triebe herunterblickte, das sich kaum 30 Schritte von ihm ent-
fernt, in einer breiten Allee entwickelte. Nichts vermochte seine
Ruhe zu stören! — Im November und December dieses Jahres
wurden häufig vereinzelte Waldkäuze frei in jungem Weiden-
gehölze tagsüber sitzend, angetroffen. Aehnliches sah ich in
einer sehr lichten Maulbeerallee bei Föherczeglak und in Feld-
gehölzen (auch im Sommer) mehrere Male; auch gelegentlich
einer Schnepfensuche mit dem Hunde erlegte Herr Waldbereitcr
Pfeningbcrger zwei Exemplare. — Pressburg (Stef. Chernel).
In Modern und um Pressburg sehr gewöhnlich. — Szepes-
Bela (Greisiger). Den 11. October wurde einer in Bela in
einem Rauchfange eingefangen.
38. Strix ßamniea, Linn. — Schleiereule.
Böhmen. Nepomuk (S t o p k a). Gehört zu den Selten-
heiten.
Bul(OWina. Kuczurmare (Miszkiewicz). Standvogel.
Legt im April 2 — 3 Eier, die durch drei Wochen von den beiden
Alten bebrütet werden; die Jungen füttern sie mit Mäusen, haupt-
sächlich Spitzmäusen und Maulwürfen. — Solka (K r a n a-
b e t e r). Seltener Standvogel.
60 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig), wie alle Eulenarten
sehr häufig.
Steiermark. Paldau (Augustin). Häufig bei Feldbach
und auf dem Kirchthum nistend.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Wurde am 2 3. Februar
1884 im Durchzuge beobachtet. Relativ häufig war sie im De-
cember desselben Jahres — sie ist sonst ziemlich selten. Ein
Exemplar befindet sich im Riedmuseum des Schlosses »Bellye«.
39. Biibo maximus, Sibb. — Uhu.
Böhmen. Rosenberg (Zach). Am 27. Februar nach-
mittags scheuchten Knaben auf einer als alten Nist- und Auf-
enthaltsort des Uhu bekannten Stelle einen auf, der sogleich einem
der Knaben ins Gesicht flog und ihn unter dem Auge mit dem
Schnabel verwundete. Ein anderer, wahrscheinlich das Weibchen,
sass unterdessen auf einem hohen Baun:e und Hess sich durch
Steinwürfe, die es nicht erreichten, auch nicht verscheuchen.
Bukowina. Kuczurmare (Miszkiewicz). Horstet im
April in hohlen Bäumen, in Felsen und auf dem Boden und legt
2 — 3 Eier, die von beiden Alten durch vier Wochen be-
brütet werden. — Solka (Kranabeter). Seltener Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovid). i5. Januar, 1 5.,
20. Februar, 10. November, 8. December.
LitOrale. Monfalcone (Schiavuzzi). i5. Januar i Exem-
bei Pietra rossa erlegt.
Mähren. Oslawan (Capek). Den Brutplatz (die Felsen
am Oslawaflusse bei Senohrad) zweimal vergebens besucht,
obzwar sich das c? etwa vom 20. Februar an gemeldet hatte.
Zwei Eier bekam ich von Oels im oberen Schwarzawagebiete.
Siebenbürgen. Kolosvär (Honig). Am 7. November 1882
habe ich ein cT in einer Szamos-Au angeschossen ; ist übrigens
in Siebenbürgen nicht selten. — Nagy - Enyed (Csato). Am
31. Januar i Stück in Also-Orbo, am 18. März i o^ in Bor-
berek und £^m 2. April i o^ in Särd erlegt.
Steiermark. Paldau (Augustin). Im »todten Gebirg«
bei Aussee mitunter. Soll besonders häufig in der Ingering bei
Knittelield vorkommen.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich- Ungarn. 61
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 19. Februar wurde
ein cf im »Saxein« an der Sillschlucht geschossen. Dasselbe
wurde dort schon acht Tage von mir und anderen beobachtet.
Im November zeigte sich vorübergehend ein Uhu im Ahrn bei Vill.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Interessanter Weise be-
zieht der Uhu gelegentlich auch alte Seeadlerhorste. Ein Heger,
beauftragt, junge Uhus für die Fasanerie auszunehmen, fand im
Frühjahre 1884 in Gross - Bajär einen jungen Uhu unter und
noch weitere zwei Exemplare in einem Seeadlerhorste (also drei
Junge), ein Exemplar acquirirte ich und zog es in Graz auf.
Im Sommer i885 hatte ich im Riede mehrmals Gelegenheit,
in den Nachmittagsstunden Uhus aufzuscheuchen und zu beob-
achten, niemals strichen die Thiere weit ab und hätte ich sie
mit Erfolg beschiessen können, hätten Zeit und Oertlichkeiten
solches gestattet. Landbeck's Notizen über den Uhu sind auf-
fallender Weise ziemlich belanglos und unvollständig; es ist
vielmehr die in den «12 Frühlingstagen« (pag. 47) ausgespro-
chene Vermuthung, dass der Uhu mit zu den häufigsten Eulen
der mittleren Donau - Gegenden zähle c. p. unstreitig richtig,
wenigstens sieht man ausser ihm und dem (allerdings noch viel
häufigeren) Waldkauze oft monatelang keine andere Eule. Dass
die Hauptnahrung des Uhus speciell in Bellye und am Drau-
ecke nicht aus Zieseln besteht, brauche ich wohl nicht besonders
hervorzuheben , da ich bereits im II. Theile meiner Fauna
(pag. 149 und i5o, Sep. - Abdr. pag. 3o und 3i) darauf hin-
wies^ dass das Verschwinden des Kaiseradlers in Bellye wahr-
scheinlich mit der grossen Seltenheit dieses Nagers (seit den
letzten Jahren) in Zusammenhang gebracht werden dürfte. Am
II. Mai d. J. waren die jungen Uhus (in Köröserdö) halb-
wüchsig und zeigten sich schon über dem Stockrande. Am
27. Mai waren dieselben bereits aus dem Neste und wurden
auf der Erde von den Alten gefüttert. Die Nahrung bestand
zumeist aus jungen Waldkäuzen «deren Flügel und andere Reste
ich dort vorfand« (Pfeningberger). — Mosocz (Seh affg ot sc h).
Den 12. Mai 2 Flaumenjunge , den 10. Juni 3 und den 4. Juli
abermals 3 ausgenommen. — Szepes - Bela (G r e i s i g e r).
Den 3o. Januar sass am Kreiger-Berg ein Uhu und am Boden
lagen Reste von einem frisch gekröpften Hasen.
62 V. V. Tschusi und K. v, Dalla-Torre.
40. Scops Aldrovandi. Willughbi. — Zwergohreule.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 20., 30. April,
17. August, 5. September.
Siebenbürgen. Koloszvär (Honig). Häufig; einen Nest-
ling aufgezogen,
Steiermark. Paldau (Augustin). »Auferl«. Bei Feld-
bach in Paldau erhielt ich ein cf und einige Tage darauf ein 9.
41. 0/2/5 vulgaris, Flemm. — Waldohreule.
Bui<OWina. Solka (Kranabeten. Seltener Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 2 5., 27. März,
i5., 3o. November.
Mähren. Oslawan (Capek). Am 17. Mai 1 Stück auf
einem Feldbaume.
Siebenbürgen. Koloszvär (Honig). Im Beobachtungs-
gebiete ziemlich selten; scheint in felsigen Gebirgen häufig zu
sein, da mir fast ausgewachsene Nestlinge zu wiederholten Malen
für junge Uhus zugesendet wurden.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). 8. Fe-
bruar 2 Stücke, 16. April i Stück im Dunenkleide am Boden,
neben einem Baumstocke von der Eule ausgebrütet. — Paldau
(August in). Kommt bei Feldbach sparsam vor.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics. Ein grosser Zug wurde
am 23. Februar 1884 im Bellyeer Föhrenwalde angetroffen.
Sie erscheint im Frühjahre ziemlich regelmässig und hält sich
dann tagsüber in den Nadelholzculturen auf. — Nunquam vidi!
42. Brachyotiis palustris, Forst. — Sumpfohreule.
Böhmen. Nepomuk (Stopkai. Erlegt am 4. October.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). i5., 25. März.
Siebenbürgen. Koloszvär (Honig). Sehr häufig; in den
sumpfigen Thälcrn des MezÖsig im Herbste in Zügen zu 40 — 60
Stücken angetroffen. Ob sie hierauch brüten, mir bisher un-
bekannt. — Pols (Washington). 5. September 3 Exemplare.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Am 24. November 188 3
wurde ein Zug im Riede (in Kecserdö) beobachtet. Ich habe
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 63
sie seit August 1882 nicht mehr wahrgenommen. — Neu-
siedlersee (Reiser). Soll bestimmt am See bei Apethlon brüten.
Ich sah nur i Stück am 17. Mai, ohne das Nest finden zu
können. — Szepes - Bela (Greisiger). Den 24. September
wurde im Felde bei Bela i Stück geschossen.
II. Ordnung.
Fissirostres. Spaltschnäbler.
43. Caprimiilgus europaeus, Linn. — Nachischwalbe.
Böhmen. Litoschitz (Knezourek'. Erste den 29. April;
1S83 haben 7 Paare hier genistet. — Nepomuk (Stopka).
Brutvogel.
Bukowina. Kuczurmare (Miskiewicz). Im April an-
gekommen und bis November hier verblieben; brütet im Mai.
— Kaczyka iZemann). Erste den 29. April; erstes Schnurren
den 1., allgemein den 4. Mai; Gelege den 5. Juni. — Solka
(Kr anabeter). Ziemlich häufiger Sommervogei^ der Ende April
(heuer am 28.1 erscheint und Mitte September abzieht.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 3o. April; i., 3.,
4., 8., i5. Mai; 3., 5., 12., 3o. October; 5., 6. November.
Litoraie. Monfalcone (S chiavuzzi). i3. Juni zwei be-
brütete Eier bei Pietra rossa gefunden, die auf nacktem Felsen
unter einem Gebüsche lagen.
Mähren. Kremsier (Zahradm'k . 26. April. — Oslawan
(Capek;. 3o. April i Stück; 12. Juni waren die ersten Jungen
ausgeschlüpft; noch am i5. Juli ein frisches Gelege bekommen.
Schlesien. Lodnitz (.Nowak). 8. — 1 i. September i Stück
am Herbstzuge in einem Garten. — Wagstadt (SN o 1 f j.
14. September von einem Jäger 1 Stück erhalten, sonst nicht
beobachtet.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 5. Mai i Stück
schnurren gehört.
Steiermari(. Hartberg (Grimm). Tritt sehr häufig auf,
sitzt in der Zeit von 9 Uhr abends bis Mitternacht auf Wegen,
64 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
um die darüberlaufenden Laufkäfer zu erhaschen. Nicht scheu,
lässt sie den Fussgeher oder Wagen in ihre nächste Nähe
Itommen, bevor sie fortfliegt. Am i 2. August schon sammelten
sie sich vor 12 Uhr und zogen in ungeordneten Schwärmen von
etwa i5 — 18 Stücken fort. — Pikern (Reiser). Heuer nur
in wenigen Exemplaren, viele dagegen am Wetsch-Gebirge (Schega)
am 9. August gesehen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). 1884 erschien in Bellye
die erste am 14. April; i885 am 3. Mai die erste in Danocz-
erdÖ; der Abzug scheint (i885) zwischen 2 i . und 26. September
erfolgt zu sein, wenigstens wurden von dem 21. September
abends an viele dieser Thiere, nach dem 26. keines mehr
erblickt. — Pressburg (Stef. Chernel). Bei Pressburg den
1 3. April die erste. In Modern flog eine den 29. Juni aus einem
Schlage vor mir auf. Am 20. Juli wimmelte es im Modreiner
Walde so von Gelsen, dass man keine Minute ruhig stehen
bleiben konnte, ohne von denselben belästigt zu werden. In der
Abendstille klang ihr Summen wie fernes Gequack von Fröschen,
lieber den Schlägen hielten nun unsere Ziegenmelker fleissige
Jagd. Jeder Vogel hatte sein eigenes Jagdrevier im beiläufigen
Umfange von 3oo'. Innerhalb desselben jagten sie unter allerlei
Flugübungen, mit den Schnäbeln schnappend, sich von der Höhe
herunterlassend oder wie die Raubvögel in der Luft schwebend.
44. Cypsehis melba, Linn. — Alpensegler.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 23., 27., 3o. April,
21. August, I., 20., 29. September, 12., 14. October.
Steiermark. Paldau (Augustin). Kommt nach G. Geyer
»Monographie des todten Gebirges« in der Nähe des todten Ge-
birges bei Aussee, vor.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am i8. Mai beobachtete
Herr Prof. Dr. K. von Dalla-Torre bei 20 dieser Vögel im Wipp-
thale (Sill) bei Gerberbach vom linken Sillufer aus. Am gleichen
Tage wurden, wohl dieselben Vogel, von einem anderen Herren
bemerkt, welcher sich zur Zeit der Beobachtung am gegenüber-
liegenden rechten Sillufer befand. Am 14. Mai trat Regen und
Schneewetter ein.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-üngarn. 65
45. Cvpseliis apus, Linn, — Mauersegler.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Am 2 3. April 2 Stücke
als Vorboten, am 27. die andern. Am 27. kamen sie in PÖm-
merle am frühen .Morgen an; ihre Zahl war in diesem Jahre
auffallend gering. Den 22. Juli zogen sie gegen Mittag nach
N.W. fort, der Rest am 3o. Juli. — Blottendorf (Schnabel).
Erster den 1 7. Mai (kalte und rauhe Witterung). — Braunau
(Ratoliska). Erster den 3. Mai; Abzug, auffallend zeitig, den
22. Juli. — Litoschitz (Kne^ou rek). Letzter den i 7. August.
— Nepomuk (Stopka). 26. April das erste Paar beim Schlosse
(W., warm), am 20. Juni Junge unter dem Schlossdache. Etwa
10 Paare hielten sich hier auf, besonders bei Zelena hora; mehr
wie im Vorjahre. Am 26. Juli wurde die letzte Schar beim
Schlosse beobachtet, am 3. August der letzte gesehen. —
Rosenberg (Zach). Am 3o. April die ersten gesehen.
Bukowina. Kaczyka (Zemann). Erster den i5. April
von S.-O. nach N. (S.-O.-Wind, mild, tagsvorher S.-W.-Wind,
kühl, regnerisch), Mehrzahl den 28. April (gegen ^/^8 Uhr
6 Stücke) , an welchem Tage zuerst ihre Stimme vernommen
wurde, allgemein den 3. Mai. — Solka (^Kranabeter). Brütet
in Kirchthürmen , hohen Gebäuden und hohlen Bäumen. Die
Jungen kommen in 18 — 20 Tagen zum Vorschein und verlassen
das Nest nach sechs Wochen.
Dalmatien. Spalato (K o l o m b a t o v i c). Den 4. April
I Stück, 9. 4, 10. 2, ig. einige, 20. in Menge. Am 10. August
zogen fast sämmtliche, welche in der Stadt nisten, ab; doch sah
man bis zum 3o. immer noch welche fliegen, aber von diesem
Tage an nur einzelne bis zum 9. September. Nachdem längere
Zeit keine mehr zu sehen waren, zogen wieder einige am 19.,
20., 2 5. und 3i. September durch.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). Erster den 21. April
(leichter N.-O.-Wind, schon, tagsvorher ebenso), Mehrzahl den
24. April (leichter N.-O.-Wind, schon, tagsvorher windstill,
schön), Abzug den 22. Juli.
Mähren. Oslawan (Capek). Am 29. April die ersten
in Brunn, 5. Mai in Oslawan; brütet in Üeznowitz, Eibenschitz,
Kanitz und Namiest; 2. August waren sie fort. — Römer-
Ornis IV, i. 5
66 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Stadt (Jonas). Zuerstund in Mehrzahl den 26. April von S.-W.
nach O. (schwacher S.-Wind, sowie tagsvorher sehr schon);
Nestbau den 4. Mai begonnen; Gelege den 16. d. M,; Abzug
den 24. Juli nach S.-O. (schwacher N.-W,-Wind, schön, tags-
vorher ebenso).
Niederösterreich. Kalksburg (Reiser). Brütete heuer
in etwa 6 Paaren im alten Steinbruche im Gutenbachthale
ebenso auch an gleichem Standorte im Thale von Kaltenleut-
geben, sowie in der dortigen Kirche. — Nussdorf a. D. (Bach-
ofen). 4. Mai, 12. September i Exemplar.
Salzburg. Abtenau (Höfner). Erster den S. Mai (stär-
kerer W. -Wind, trüb, tagvorher windstill, trüb), Abzug den
2. August (windstill, trüb, tagsvorher schwacher W. - Wind,
trüb). — Hallein (Tschusi). 7. Mai (S. -\- 12^, Regen) i Stück
bei Goldenstein, 8. (W. -\~ 8°, nach Regen) i Stück in Hallein,
10. (S. -|" S°, schön) 20 — 3o Stücke in einem Fluge, 3i. Juli
gegen 5o Stücke, 4. August 3 Stücke, 5. 6, 6. 2, 8. 4 Stücke
nach N.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). 5. Mai (nachts) Haupt-
ankunft (den 4. mittags Regen, -f-G^R., 5. und 6. trüb, kühl),
Abzug 2. August (i., 2. und 3. trüb, kühl 5 Wind den i. und
2. aus W., 3. N.-W.). Heuer mit wenigen Ausnahmen scheinbar
keine Brut; ich glaube, dass der kühle Mai und Juli viel dazu
beitrug, dass die Jungen im Neste starben, da wenigstens an unserer
Dorfkirche keine jungen Vögel sichtbar waren. — Jägerndorf
(Winkler). 6. Mai (schön, ebenso tagsvorher) in Mehrzahl. —
Troppau (Urban). 5. Mai sah ich selbst 2 (sollen schon 3o.
April dagewesen sein). Nistet alljährlich in Mehrzahl an der
hiesigen Propsteikirche. Am 4. August sah ich noch etwa 20
Stücke sich herumtummcln, am 6. keinen mehr.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 11, Juni 50
Stücke eilig dahinziehend, am 6. September in Muzsina i Stück
zwischen Hinindo nistica.
Steiermark. Hartberg (Grimm;. wSpaltln«. Erstes Er-
scheinen am 23. April, Abzug am 3. September, jedesmal in
grossen Scharen. Begann den 1 9. Mai mit dem Nestbau und
war in 7 Tagen damit fertig. — Mariahof (Hanf & Paum-
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 67
gartner). Häufiger Brutvogel. 5. Mai i Stück, G. i8 — 25 Stücke,
7, 10 Stücke, 8. Mai 5o — 60 Stücke, ebenso den 9. und 10.;
infolge von Schneefall und Regen und N.-N.-O. vom 12. — 16. Mai
sehr wenige: i . August i Stück, ebenso am i3. und 22. August,
— Mariahof (Kriso). 6. Mai (schön, den 5. und 6. Regen
und Schnee) i Stück beim Thurm, 11. Mai (helleres Wetter
nach vielen Regentagen) viele am Thurm, j3., 14. und i 5. Mai
(stürmische, regnerische und kalte Tage) keine zu sehen, 16. Mai
(mittags Sonnenschein , windig und kalt) abends nur i Stück
um den Thurm fliegend, 18., 1 9. Mai (wieder stürmische, kalte
Tage, Schnee in der Nähe und auf den Höhen) keinen gesehen,
20. Mai (schön) erst jetzt in mittelmässiger Zahl anwesend. —
Mülthal (0 s t e r e r). Erster den 12. Mai (sowie tagsvorher
N.-W.-Windi, Rückzug den i 5. Mai (kalt, -)- 4" R., tagsvorher
kühl), Wiederkunft den 22. Mai (warm, tagsvorher S.-W.-Wind,
kühl). — Paldau (Augustin). Auf dem alten Kirchthurme in
Paldau bei Feldbach hielten sich circa 5o Stücke auf; doch als
der Thurm renovirt wurde, zogen sie alle fort. Im folgenden
Frühlinge kamen wieder einige, blieben aber kaum eine Woche
da. In Feldbach finden sich sehr viele am Thurme.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 24. April (leichter
Südwind) circa 2 5 Stücke dieser Art in einer Schar bei der
Weierburg nächst Innsbruck, am i. Mai einige an den Kirch-
thürmen und am 8. Mai ziemlich zahlreich in der Stadt. Am
18. Juni einige Stücke am Thurme der Viller Kirche. Nach
einem die Temperatur sehr abkühlenden Gewitterregen waren
dieselben am 7. August bei Vill nicht mehr sichtbar; am 12.
September mittags wieder i Stück bei Vill. — Mareith (Stern-
bach). Zwischen dem 5. und 10. August fortgezogen. Erster
den 24. April (windstill, ganz bewölkt, tagsvorher schwacher
W.-Wind, theilweise bewölkt), Mehrzahl den 8. Mai (windstill,
ganz bewölkt, Regen, tagsvorher ebenso) ; Abzug den 7. August
(theilweise beinahe starker Regen, tagsvorher nicht bewölkt);
den 12. September noch i Stück. — Roveredo (Bonomi;.
Erster den 28. April (stärkerer N,-0.-Wind, Regen, tagsvorher
gleichfalls Regen), Abzug den 19. August nach S. (schwacher
S.-O.-Wind, bewölkt, heiter, tagsvorher leichter S.-W.-Wind,
heiter).
5*
68 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics), In den Lehmwän-Jen bei
Szarvas an der Drau, unweit von Gross-Bajär nistet die Thurm-
schwalbe regelmässig, anderen Ortes findet man sie am Drau-
ecke nur selten. Ueber ihr Eintreffen im Frühjahre besitze ich
keine Notizen. — Pressburg TStef. Chernel). Den 23. Mai
grosse Schwärme um die Pressburger Schlossmauern, die ihr
Brutgeschäft beginnen. In der weiteren Umgebung von Press-
burg, wie auf den Ruinen: Theben, Hainburg, Wattenburg
(Wolfsthal) fehlen sie ; dagegen fand ich sie in grosser iMenge
bei dem von Tannenwäldern der Klein-Karpathen umschlossenen
Schlosse Bibersburg, wo ich am 10. Juli diese kühnen Flieger
beobachtete. — Szepes-Bela (Greisiger). Den 7. Mai abends
in Bela 10 Stücke den Thurm umfliegend (S, -Wind, trüb,
warm, tagsvorher N.-Wind und Schneefall auf der Tatra), den
8. und 9. waren in Bela keine zu sehen (regnerisch, Tem-
peratur gesunken, circa -f- 12" R.; N.-Wind, regnerisch, kühl,
-}- 6*' R.), 10. Mai wieder viele ('nachmittags S.-Wind und
etwas Regen, tagsdarauf auch S.-Wind), 12. August in Bela
die letzten (heiter und S.-Wind, in der Nacht aber schon
sehr kühl).
4:(J. Hiritndo rustica, Linn. — Rauchschwalbe.
Böhmen. Aussig I H a upt vogel). Am 28. März 3 in
Pömmerle, am 7. April i Stück, am g. in grösserer Menge,
am 16. April in Aussig ein grösserer Zug, welcher die in der
Malzfabrik nistenden Paare enthielt. Am 14. Juni flogen in PÖm-
merle die ersten Jungen ausj am cg. Juli die der zweiten Brut.
Den 7. August zogen die ersten, am 17. und 20. die letzten
nach S.-W. fort. Bei einem Zuge, der in PÖmmerle in der
zweiten Woche des Septembers ankam, war eine ganz weisse und
eine schwarze mit weissen Flügeln. Sie flogen an dem Felsen
der Eisenbahn herum und waren am anderen Tage fort. Die Zahl
dieser Vögel war in diesem Jahre sehr gross. — Blottendorf
(Schnabel). Erste den 23. April nach S. (schön), Abzug an-
fangs September. — Johannesthal (Taubmann). Erste erst
Mitte April nach N. (N.-O. und N.-W., O.-Wind, kühl, hell),
Mehrzahl anfangs bis Mitte Mai. Zugrichtung dieselbe (warm
und schönst; erster Gesang anfangs Mai; erstes Gelege den 20.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 69
Mai; Abzug anfangs, Mitte bis Ende September (windig und
bei Regen). Seit lo Jaliren in steter Verminderung. — Lito-
schitz (K n ezo u rek). Erste den 4. April (windstill), Mehrzahl
den 13.; den 24. August flogen die letzten Jungen von Neste
ab; den 8. October Abzug der letzten 4 Stücke (trübes Wetter).
— Mauth (Soukup). Erste den 2 \ . März (starker O.-Wind,
kalt), Mehrzahl den 28. März, 3., 4. und 6. April (O.-Wind),
Abzug den 16. August, 6., 19. und 28. September (W.-Wind,
kalt, tagsvorher O.-Wind, warm). — Nepomuk (Stopka).
Erschien in grösserer Anzahl als im Vorjahre; die ersten sechs
wurden bei kalter Witterung am 11. April (am 10. heftiger
Wind aus W., höchste T. -}- 6") beobachtet; am 16. bereits
mehrere bei O.-Wind; 22. Mai Nestbau, am 9. Juli Junge aus-
geflogen; die letzte grössere Schar am 18. September (klare
Witterung und O.-Wind, am 19. September trüb, O.-Wind);
von da an waren wenige zu sehen; die zwei letzten am 23. Oc-
tober nachmittags bei trübem Wetter, -f- j^ , am 22. Frost,
W.-Wind. — Rosenberg (Zach). Am 3t. März morgens (warm
windstill) die erste, am 5. April wieder nur eine gesehen.
Bukowina. FratautZ (Heyn.) Erste den 27. April
nach N.-W. (mildes Frühlingswetter, tagsvorher warm und hell),
Mehrzahl den folgenden Tag nach N.-W. (stärkerer S. -W.-Wind,
warm, leicht bewölkt), starke Züge den 2. Mai nach N.-W.
(windstill, vormittags leichter Regen, dann schon, tagsvorher
warmer Strichregen); Gesang am Tage der Ankunft; Abzug
am 4. September nach S. (warm und hell , tagsvorher leichter
Strichregen). — Gurahumora (Sc hnorfeil). Erste den 11.
April von O. nach W. (stärkerer 0.-^^'ind, trüb. Regen, tags-
vorher trüb), Mehrzahl den 14. April von O. nach W. (schwacher
O.-Wind, schön, tagszuvor Strichregen); Abzug den 11. Sep-
tember nach O (schwacher W.-Wind, heiter, sowie tagszuvor).
— Karlsberg ( ? ). Die ersten am 14. April (Regen, dann
hell), Mehrzahl am 1 5. bei Regen, dann Schnee; erster
Gesang am 13., Mehrzahl am i5; Abzug am 6. September
(bewölkt , dann hell). - — Kuczurmare (M i s z k i e w i c z).
Den 23. April angekommen, erste Brut im Mai, zweite im Juli,
im September fortgezogen. — Kupka (Kubelka). Erste den
20. April nach W. (massiger W. und 0.-^^'ind. warm'i. Mehr-
70 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
zahl den 3o. April nach W. ; Gesang allgemein den 2. Mai;
Nestbau begonnen den 27. Mai, ein volles Gelege den iS.Juni;
Abzug den 24. September nach S. -O. (massiger S. -O. und
W.-Wind, warmX — Solka (Kr an abe te r). Häufig. Sie erschien
am 10. Mai in dem Reviere und zog am 10. September scharen-
weise ab. — Straza (Popiel). Erste den i3. April, Mehrzahl
den 18.; Gesang am Tage der Ankunft; Nestbaubeginn den 12.
Mai, ein volles Gelege den 10. Juni; Abzug den 26. August
(starker N. -W.-Wind, nasskalt). — Terebleszty (O. Nahlik).
Erste den i5. April nach O. (stärkerer O.-Wind, warm, tags-
vorher ebenso), Mehrzahl den 23. April nach O. (leichter
O.-Wind, warm, wie tagszuvor^ ; Abzug den 2 i . September nach
S. (leichter O.-Wind, schon wie tagszuvor). — Toporoutz
(Wilde). Erste den lo. April, Abzug den 8. September.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Am 14. März 5,
in den darauf folgenden Tagen in immer grösserer Anzahl bis
zum 20, Gegen den 20. August verminderte sich ihre Zahl, nach
dem 12. September wurden sie selten. 12. October Massenzüge,
dann wieder selten und seit dem 26. nicht mehr vorhanden.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erste den 14. April
(N. -W.-Wind, wie tagsvorher schon), Mehrzahl den folgenden
Tag (schön).
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 22. März früh die
ersten angekommen, 27. .März sehr viele, 2. April alle da;
den 19. Mai hatten sie Junge, 28. Mai waren die Jungen schon
flügge.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Am 9. April 5 Stücke an-
gekommen (^Regen, Wind aus S.-O., Stärke 2), am 11. April
circa 10 Paare (S.-Wind, schwach); 19. August um 7 Uhr früh
ein Schwärm von vielen hundert Exemplaren, welcher vom
MÖnitzer Aufzugswald in der Richtung gegen S. zog. — Krem-
sier (Zahradni'k). 11. April. — Oslawan (Capek). 2. und
3. April Je i Stück in nördlicher Richtung, gegen den W'ind,
8. April 3, 12. .April mehrere, i 3. April (kalt) nicht bemerkt,
14. April (schöne Witterung) mehrere, i 8. April alle hier. Vom
23. April wurde mit dem Nestbaue begonnen. Mitte September
Abzug, 28. September 2 Stücke, i. October 6 Stücke, 2.
1 Stück. — Römerstadt üonas). Erste den 14. April von
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 71
5. nach N.-O. (schwacher S.-W.-Wind , schön, wie tagsvorher)^
Mehrzahl denselben Tag nach S. ; erster Gesang den 20. April,
allgemein den 28; Nestbau den 2. Juni, ein volles Gelege den
14. Juni; Abzug den G. September nach S.-VV. (schwacher
W.-Wind, schön, tagszuvor ebenso).
Niederösterreich. Nussdorf a. D. (Bachofen). 1S84
den 4. April eine, den 21. April viele, den 9. September sam-
melten sie sich, den 10. Hauptmasse fort, den 27. October
1 juv. 1885 den 2.SeptemberHauptmasse fort, 5. wieder eineMengc
auf den Gesimsen der Brauerei, in der Nacht vom 5, auf den
6. fort, 10., 12., i3., 14. September neuerdings eine Menge
auf den Gesimsen, den 15. abgezogen.
Salzburg. Abtenau (Höfner). Erste den 2. April (wind-
still, trüb). — Hallein (Tschusi). 3. April 4 Uhr nachmit-
tags, nach mehrtägigem W., bei W. 6 Stücke hochkreisend und
singend, 11. April 3 — ö nach S.-VVind bei N., 18. August
bei trübem Wetter ein Flug von 20 — So auf der Wiesen.
Schlesien. Dzingelau (Zeliskö). 10. April (trüb, ver-
änderlich, S.-W.) 4 Stück angekommen, (g. Regen bei S.-W.,
II. wie am 10.), Hauptankunft am i3. (Nebel bei N.-O.),
Beginn des Abzugs 10. September (heiter bei S.-W.), Haupt-
züge den 14. bis 19. September (vorherrschend S.-W.), Nach-
züge aus Norden am 4., 5., 11. October (S.-W., Regen), die
letzte am 17. (trüb, neblig hei S.-W.) — Lodnitz (Nowak).
Einzelne am 7. April (tagsvorher schönes, warmes Wetter, gegen
Abend Regen, Südwind, nachts ruhig, heiter; 8. Regen, Süd-
wind), 9. (regnerisch, aber warm) schon mehrere da und ein*
zelne singend; Ende September waren bereits alle abgezogen. —
Troppau (Urban). Am 12. April, laut Mittheilung des Herrn
Dr. Scherz, je i Stück bei Schlackau und bei Stiebrowitz; i5.
kam eine mit lautem Ruf zu den vorjährigen Nestern in meiner
Wohnung, flog aber sogleich wieder fort; am 17. kamen zwei
oder drei, die sich nun von Zeit zu Zeit einfanden und später
eines der alten Nester zum Brüten benutzten. Mitte Juli begann
die zweite Brut und am G. August waren fast flügge Junge im
Nest; seit i5, und 16. kamen nur mehr drei, dann zwei, endlich
nur eine, um bei, nicht in dem Neste, zu übernachten ; den 24.
September sah ich kurz vor Mittag bei schwachem Südwest-
72 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
wind, 3 Exemplare in massiger Höhe gegen S.-W. fliegen; eine
von ihnen flog zurüclv, kam aber gleich wieder mit vier anderen
den zwei vorausfliegenden nach, ohne dass — mit Ausnahme der
eben erwähnten kurzen Umkehr — ein Zurückkommen oder auch
nur eine seitliche Schwenkung zu bemerken war, also wohl ein
deutlicher Abzug. Später, 3o. September, i. und 3. October
(früh 6 — 7" R.) waren noch einige hier zu sehen; am 6. (bei
heiterem Himmel, aber heftigem Wind) wohl an 3o Stücke,
nebst vielen Hir. iirb. am Eisenbahndamm nächst der Olmützer
Strasse zeitweilig auf den Telegraphendrähten rastend; es mögen
Nachzügler aus Norden gewesen sein. Am 9. October sah ich
nur noch eine, doch soll auch am 26. eine beobachtet worden sein.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 9. April
nach N.-W. (S.-W.-Wind , warm, heiter, tagsvorher warm und
trüb), Mehrzahl den 12. April nach S. (N.-W.-Wind , warm,
heiter, tagsvorher S.-Wind , warm, trüb); erster Gesang den
26. April, allgemein den 2. Mai; Nestbau den 6. und ein Ge-
lege den 17. Mai; Abzug den 26. September nach S,-W. (O.-Wind,
kühl, trüb, tagszuvor S.-W. -Wind warm, trüb). — Nagy-
Enyed (Csato). Am 27. März erschienen die ersten in der
Stadt (-{- 9" G.), 4- April 2 Stücke in Magyar-Bago; den 10.
September zogen sie bei -j- 1 5" G. aus der Stadt ab und am
6. October wurde das letzte Stück gesehen.
Steiermark. Hartberg (Grimm). Erstes Eintreffen am
27. März, Abzug am i. September; Nachzügler sind beson-
ders bei dieser Art häufig. Ein Paar, das krank war, über-
winterte im Januar und Februar in der Stube. — Mariahof
(Hanf & Paumgarten). Häufig, brütet in der Regel zweimal.
S. April I Stück beim Teiche vorbeigezogen, 11. April 4 — 6
Stücke, 1 Stück bei der Kirche, 12. April i Stück im Hause,
i3. und 14. 4 — 6 Stücke, je 2 Stücke im Hause, i3. singend,
17., 18. und 19. viele; Mitte Mai waren sämmtliche ange-
kommen; 18. Juni ausgekrochen; 7. August die ersten Brüten
fort, 1 5. September 20 — 3o Stücke mit iirbica , 21. 10 — 20.
-7. 2, I. October 5, 2. October 2 Stücke. — Mariahof (Kriso).
2. April 1 Stück beobachtet, das einigemale um ein Bauern-
gehÖft und dann in nördlicher Richtung fortflog; ii. April
1 Stück, 12. April 3 im Hause, am i3. April, einem Regen-
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn.
tage, kam eine, 14. April im oberen und unteren Gange je
I Exemplar übernachtet, 15. April 3 im Hause, 17. April
mehrere in der Umgebung (Wetter veränderlich und kalt), 2 3. April
zahlreich hier; 28. April bauen rustica und iirbica allenthalben
Nester und im Schulhause sitzt schon ein 2 im alten Nest; 14.
und iS.Mai (kalte, stürmische Tage) keine Schwalbe übernachtet,
obschon die Fenster der Hausgänge Tag und Nacht offen blieben;
18., 19. Mai (noch kältere Tage) fast keine Schwalbe zu sehen,
20. Mai (schön) früh rustica und urbica wieder zu sehen; 12. Sep-
tember (kalt, Schnee auf den Bergen) haben 2 Alte und 3 Junge
im Hause noch übernachtet. — Paldau (Augustin). »Schwalben«.
Häufiger Brutvogel. Kamen nach ( ! d. R.) den Stadtschwalben
und zogen 3 und 3 Tage vor ihnen fort. — Pikern (Reiser).
Die erste Rauchschwalbe am 3o. März gesehen. — Pols
(Washington). Abzug der Hauptmasse am 5. und 6. Sep-
tember, vereinzelte bis zum 10. dieses Monates.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 22. März 2 Stücke
bei der Mühlauer Eisenbahnbrücke, 24. März vormittags i Stück
unter circa 10 Uferschwalben am Inn in der Hallerau (scharfer
Nordostwind mit Schneefall im Gebirge), 28. März (Regen in
der Niederung, Schneefall im Gebirge) 3 Stücke in der Stadt
gesehen, 9. April i Stück abends bei der Galhviese, 12. April
ziemlich zahlreich in der Ambraserau am Inn, 1 5. April einige
ebendort, 16. April (Südwind) morgens 8 Uhr ziemlich viele
im Haushofe und den Höfen der Nebenhäuser; sie schienen ihre
alten Nester aufzusuchen und sangen auch schon. Diese Art brütet
in Innsbruck, Wilten , Igls , Patsch etc. In Vill fehlte sie zur
Brutzeit, während sie an den nach dem Brande im Jahre i883
neuerbauten Häusern von Igls nistet. Am 3o. August geschart
in Wilten. — Mareith (Sternbach). Hier weniger häufig als
H. urbica; brütend beim \\'urzerbaur bei 1200 m. angetroffen.
Am 12. September noch da, am 22. September mittags beim
Weiher ober dem Schlosse, am 5. October einige beim Weiher
und bis zu 1200 m. Höhe. — Roveredo (Bonomi). Erste den
27, März nach N. (schwacher S.-W., Regen, tagsvorher S. -Sturm,
bewölkt), Rückzug den 29. März (Regen, Schnee auf den Bergen,
tagsvorher bewölkt), Abzug den 4. September nach S. (stärkerer
74 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-'l'orre.
S.-W.-Wind, sehr heftiger Regen, tagsvorher schwacher S.-W.-
Wind, bewölkt).
Ungarn. Bellye (Mo j s is o v i es). 1884: 28. März,
iS85: 18. März die erste in Bellye; "rüstete« sich zum Ab-
züge 1884 am 4. September, i8S5 am 3i. August. In ein-
zelnen Oekonomie-Districten, so z. B. in Braidafeld wurde die
Wahrnehmung gemacht, dass die Anzahl der im Frühjahre 188 5
eingetroffenen Schwalben ungleich grösser als im Frühjahre 1884
war. Die Anzahl der Nester in den Stallungen betrug das Drei-
fache gegen das Vorjahr. — Güns (C. Chernel). Erste den
2. April aus S.-O. (gelinde und heiter, sowie tagsvorher). —
Landok (Schloms). Erste den 16. April nach N. (schwacher
S.-Wind> trüb, tagszuvor S.-Wind, schon), Mehrzahl den 22. April
(schwacher N.-O.-VVind, warm, wie tagsvorher). — Mosocz
(Schaf fgo t seh). Am 14. April kam hier bei sehr schönem
Wetter die erste an (bei Agram beobachtete ich eine schon den
IQ. März); den 2. September sammelten sie sich im Dorfe;
am 8. September waren nur mehr sehr wenige zu sehen; den
i5. ein bedeutender Zug nach S.-O. — Nagy - Szt. - Miklos
(Kuhn). Erste den 3o. März nach N. (windstill, -|- 14" C,
tagsvorher schön), Mehrzahl den 4. April nach N. (warm und
schön); Nestbau vom 20. — 3o. April, ein volles Gelege den
20. Mai; Abzug den 20. September von N. nach S. — Press-
burg (Stef. Chernel). 3i. März erschien die erste. Ihre Brut
war heuer ausgezeichnet. Auf der im Modreiner Wald befind-
lichen Holzhauerniederlassung, die aus fünf Hütten besteht, wurden
beiläufig 40 Schwalben grossgezogen. Anfangs September sam-
melte sich diese kleine Schar und machte ihre Flugübung von
dem Dache der ebenfalls in der Mitte des Waldes erbauten
stockhohen Villa aus, die bereits 1000 Fuss hoch liegt. Man
konnte die bekannte Truppe noch beinahe drei Wochen lang
täglich beobachten, bis sie endlich am 20. September die Gegend
verliess. Den i5. Mai fiel das Thermometer auf o" und starker
Wind mit Schnee trat ein. In Pressburg war während dieser
rauhen Witterung keine Schwalbe zu sehen, die sich alle in die
Scheunen und unter Brücken geflüchtet hatten. Um die Schiffs-
brücke flogen die armen nach Nahrung suchend zu hunderten
herum. Den 2. October sah ich die letzten. — Szepes - Böla
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 75
(Greisiger). Den 1 2. April (S.-Wind und Regen, ebenso meh-
rere Tage vorher, tagsnachher kalter N.-O.-Wind und des Nachts
Frost) 2 Stücke bei, den i3. 2 in der Stadt; 16. (N.-O.-Wind,
gegen Abend S.-Wind und trübes, warmes Wetter, ebenso tags-
nachher) mehrere, in Javorina (Tatra) die ersten; 17. Ankunft
der Hauptmasse in Bela. Den 24. August (N.-Wind und regne-
risch, tagsvorher noch warm, tagsnachher N.-Wind) sammelten
sich die Schwalben in grossen Flügen und umkreisten die Stadt;
den 2 5. zog ein Flug von circa 100 Stücken von N. nach S. ;
23. September die letzte.
47. Hirundo urbica Linn. — Stadtschwalbe.
Böhmen. Aussig (Hauptvogl). Am 12. April die erste
in einem Fluge von H. riistica, am iG. Mai kamen sie in Pöm-
merle an; heuer traten sie in geringer Zahl auf. — Bausnitz
(Demuth). Erste den 16. April nach N. (schwacher S. -O.-
Wind, sowie tagsvorher milde), Mehrzahl den 20. April nach
N.-O. (schwacher N.-W.-Wind, milde, wie tagszuvor) ; Nestbau
den 28. Mai, ein volles Gelege den 16. Juni; Abzug den 10. Sep-
tember nach S,-W. (steifer S.-W.-Wind, milde, sowie tagsvorher).
Kam heuer ungewöhnlich früh. — Blottendorf (Schnabel).
Erste den 2. Mai, Abzug der ersten am 20. August, allgemeiner
den 27. War früher hier zahlreich, ist aber jetzt im Aussterben
begriffen. — Braunau (Ratoliska). Erste den 17. April, letzte
den 7. September. — Bürgstein (Stahr). Erste den 11. April
(N.-Wind), Mehrzahl den i5. April (N.-Wind). — Johannes-
thal (Taub mann). Die ersten den 3o. April nachts (etwas
später als die Rauchschwalbe) nach N. und N.-O., gegen den Wind
(tagsvorher noch kühl, hell), Mehrzahl Mitte Mai nach N. und
N.-O. Die Ankunft fand sehr vereinzelt statt. Gesang von 10. Mai
an; Nestbau vom 2. bis 16. Mai, ein Gelege den 2 5. Mai;
Abzug Ende September nach S. und S.-O., gegen den Wind. —
Litoschitz (Knezourek). Erste den 28. April, Mehrzahl den
3. Maij Abzug den 5. September nach S. -W. (schön, sowie
tagsvorher). — Mauth (Soukup). Erste den 21. März, Mehr-
zahl den I.Mai (O.-Wind); Abzug den 16. August und 10. Sep-
tember (O.-Wind). — Nepomuk (Stopka). Zahlreicher als
76 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
im Vorjahre, Am i8. April die ersten bei ihrem gewöhnlichen
Aufenthaltsorte, Zelena hora (am 17. und 18. warm, O.-Wind),
am 29. erschienen sie zahlreich (28. und 29. warm, heiter,
O.-Wind): nisteten ausnahmsweise am Schlosse des Berges Zelena
hora; vom 3. September in Scharen, am 7. und 8. nur mehr
wenige, am 9. wieder zahlreich* die letzte grössere Schar zeigte
sich etwa vom 19. auf den 20., den 7. October auffallenderweise
am Schlosse wieder etwa 100 Stücke, die letzten drei am
11. October. — Rosenberg (Zach). Am 22. April die ersten
gesehen.
Bukowina. Gurahumora (S c h n o r f e i 1). Erste den
12. April von O. nach W. (schwacher O.-Wind, schön, tags-
vorher Regen, trüb); sonstige Zugsdaten wie bei der Rauch-
schwalbe. — Illischestie (Zitny). Erste den 21. April nach
N. (stärkerer W.-Wind, warm, schön); Gesang den 25. April;
Nestbau den 26. Mai, ein Gelege den 10. Juni; Abzug den
1 5. September nach S. (schwacher W.-Wind , warm, schön). —
Kaczyka (Zemann). Erste den 9. April von S.-W. nach N.-O.
(W.-Wind, warm, heiter, tagsvorher S. -W.-Wind , mild, trüb),
Mehrzahl den i 5. -April von S.-O. nach N.-W. (massiger W.-Wind,
milde, tagsvorher S.-W. -Wind, kühl, regnerisch), starke Züge
den i5. (mehr als 5o Stücke um 9 Uhr) und 20. April von
O. nach N.-W. (ziemlich starker S. -O.-Wind, mild, tags-
vorher massiger N.-O. -Wind, ziemlich kalt); erster Gesang den
9. April. — Karlsberg ( ? ). Die ersten am 12. April (heiter),
die Mehrzahl am 20. (bewölkt), Gesang am 20., Abzug am
28. August. — Petroutz (Stränsky). Erste den i3. April.
letzte den 16. September. — Pozoritta (K i 1 t a). Am 6. April
die ersten gesehen; nach der Brut wurde ein ganz weisses Junge
beobachtet. — Solka (Kranabeter). Häufig. Erschien am
10. April in einzelnen Exemplaren, Ende April in grosser An-
zahl und zog scharenweise am 1 2. September ab. — Straza
(^Popiel), Erste den 1 3. April nach S.-O. (W.-Wind, schön,
tagsvorher ebenso), Mehrzahl den i. Mai nach S.-O. (S. -W.-
Wind, schön, sowie tagszuvor), Abzug den 24. September (sowie
tagsvorher leichter S.-W. -Wind).
Dalmatien. SpalatO (Kolombatoviö). Am 14. und
16. März einzelne und dann bis zum 4. April gar keine, an
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 77
welchem Tage 2 Stücke; vom 6. an in stets grösserer Anzahl
und am 14. in grossen Massen, die auch hier verblieben. Gegen
I. September verliessen sie die Nester und die Zahl verminderte
sich nach und nach, so dass am 27. kein Individuum mehr
vorhanden war. Später zeigten sich einzelne am Zug vom 9. bis
zum 16. October.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erste den 29. April.
Litorale. Monfalcöne (Schiavuzzi). Erste den 9. April
(leichter N.-O.-Wind, bewölkt, Regen, tagsvorher ebenso und
etwas stärkerer N.-O.-Wind), Mehrzahl den 14. April (windstill,
bewölkt, tagsvorher Regen). — Triest (Moser). Erste den
10. April nach N.-O. (leichter N.-O.-Wind, heiter, tagsvorher
trüb und regnerisch). Schon am 22. März wird mir H. iirbica
aus Lussin piccolo gemeldet.
Mähren. Oslawan tCapeki. 11. April i Stück, 17. April
mehrere, 28. April alle hier. Am 3. Mai wurde mit dem Nestbau
begonnen, doch allgemein erst vom 11. Mai. Den 3. Juni das
erste volle Gelege; melanistische Gelege einigemale angetroffen.
Vom 16. August in kleinen Flügen, vom September in Scharen;
18. September die meisten abgezogen, 20. September die übrigen.
Aus einem Neste flogen erst am 22. September die Jungen aus;
26. und 28. September je 2 Stücke. — Römerstadt (Jonas).
Erste den 14. April von S. nach N.-O. (schwacher S.-W.-Wind.
schön, sowie tagsvorher), Mehrzahl den 20. April von S.-W-
nach N.-O. (schwacher S.-Wind, sowie tagsvorher sehr schön).
Nach dem Unwetter am 16. Mai nachmittags 3 Uhr im Wäld-
chen eine todte Stadtschwalbe gefunden. Erster Gesang am Tage
der Ankunft, allgemein den 28. April; Nestbau den 26. April,
ein Gelege den 2. Mai; Abzug den 6. September nach S.-W.
(schwacher W.-Wind , schön, ebenso tagszuvor).
Niederösterreich. Mödling (Gaunersdorfer). Den
3. April 4 Stücke gesehen, 12. schon ziemlich viele eingetroffen^
am 26. September die letzten am Bache gesehen. Den i5. und
16. Mai (während einer Temperaturdepression mit kalten Nieder-
schlägen) waren die Schwalben wie verschwunden und auch
einige zu Grunde gegangen. — Nussdorf (Bachofen). 1884
den 21. April einige; i885 8. April i Exemplar.
78 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Salzburg. Abtenau (Höfner). Erste den 5. Mai (stär-
kerer W. - Wind, trüb, tagsvorher windstill und trüb). —
Hallein (Tschusi). S.Mai (W. -]- ' o". trüb) nachmittags viele,
i8. August i5 — 20.
Schlesien, Dzingelau (Z e 1 i s k o). Hauptankunft den
i6. April (heiter, kühl, N.-O., am 17. heiter, warm, O.-W.).
Brüteten heuer hier nur einmal. Den 8. August begannen sie
sich zu sammeln; Beginn des Zuges am 16. (heiter, warm, S.-O.),
Hauplzug den 24. (Regen, kühl, bei W., ebenso am 2 5.), nor-
dische Nachzüge am 10. September. — Jägerndorf (Winkler).
Die erste den 18. April (schon, ebenso am 17. und 19.), am
19. in Mehrzahl. — Lodnitz (Nowak). Kam heuer ziemlich
später an als H. rustica, und auch der Abzug erfolgte viel später.
— Troppau (Urban). Am 10. October(!) waren in einem Neste
noch Junge, die von den Alten gefüttert wurden; an diesem
Tage (nachmittags und am 11. den ganzen Tag hindurch Regen,
am 12. früh trüb, später heiter) hier keine Schwalbe mehr zu
sehen. In Gilschowilz waren am 21. September ebenfalls noch
Junge in einem Neste und einige Tage später ausgeflogen. Am
28. und 29. August um 5 — 6 Uhr abends schwärmten etwa
100 über der hiesigen Realschule und anderen hohen Gebäuden ;
kleinere Flüge sah ich am 14. September in Ottendorf; 22. über
den städtischen Wiesen an der Fischergasse (Troppau); am 24.
in Köhlersdorf, am 3. October in Grätz und zuletzt am G., wie
schon bemerkt, mit H. riistica. — Wagstadt (Oberlehrer Wolf).
4. April einzelne, 12. Hauptmasse, zu Anfang Mai Nachzügler.
Beginn des Abzugs am 2. September westwärts, Hauptabzug
Ende September. Der Schneefall am 2. und 3. Mai hatte vielen
geschadet,
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 30. April
nach W. (S,-Wind, warm, trüb, tagsvorher ebenso), Mehrzahl
den 3. Mai (S.-W,-Wind, warm, heiter, tagsvorher ebenso); erster
Gesang den 5. Mai, allgemein den 7.; Nestbau vollendet den
18. Mai und ein volles Gelege den 26.; Abzug den 24. October
nach S. (wie tagsvorher trüb und warm). — Nagy - Enyed
(Csato). Die ersten erschienen am 12. April bei ii'5^C,, das
in meinem Hofe nistende Paar am 16. April abends; am 10. Sep-
IV. Jahresbericht aus Oeaterreich-Ungarn. 79
tember zogen sie aus der Stadt ab und am 12. September wurden
in der Nähe circa 2000 Stücke gesehen.
Steiermark. Mariahof (Hanf &Paumgartner). Häu-
figer Brutvogel. i5. und 16. April i Stück, 20. 3 Stücke, 23.
mehrere, 28. April viele, i. Mai sehr wenige, Hauptmasse Mitte
Mai; i5. September 10 — 20, 19. 4 — 6, 21. 10 — 20, 23., 24.
3 — 5, 25. 10 — 20, 27. und 28. September 6 Stücke. — Paldau
(Augustin). »Spalken«, »Speiken«, »Spalkerl«, »Speikerl«. Sie
Hessen sich durch den Thurmbau nicht beirren und sind hier
häufig. Zogen am 8. und 9. September fort. In Graz fand ich
10 Tage darauf noch einige. — Pikern (Reiser). Am 30. Juli
erschienen plötzlich etwa 100 Stücke und blieben tagsüber bei
unserem Hause in Ober -Pikern, wo nur 2 Paare brüteten. —
Pols (Washington). Abzug zwischen dem 7. und 10. Sep-
tember.
Tirol. Innsbruck (Lazar in i;. Am i 8. Juni zum Sommer-
aufenthalte nach \'ill gekommen, traf ich dort H. iirbica brütend
an. Auch in Wilten und an einigen alten Häusern von Igls
brütet diese Art, während ich sie in der Stadt selbst noch nicht
bemerkt habe. Vill 7. September morgens sammelten sich die
Schwalben, 12. September herrschte viel Bewegung unter ihnen,
19. September (Regen) Schwalben verschwunden, 2 3. September
(schöner Herbsttag) einzelne sichtbar, ö. October viele Zug-
schwalben bei Vill und Igls, 10. October noch einige bei Vill.
Den 1 5. October, nachdem es die vorigen Tage bis tief herab-
geschneit hatte und am i 5. Regenwetter eintrat, waren in der
Stadt alle verschwunden; 28. October G — 8 Stücke um 2 Uhr
nachmittags zwischen dem Bahndamme der Brennerbahn und
der Sill nächst dem Sillfalle in Wilten, 3o. October ziemlich
viele eben dort. — Mareith (Sternbach). Dorf 1075, Schloss
1103 m. Höhe. Sie brütet bei Mareith häufiger als H. rustica.
Am 6., 7. und 11. September in der Frühe hunderte an den
Gesimsen des Schlosses, am 12. fort, am 1 3. wieder viele auf
den Gesimsen, am 14. fort, am 22. abends eine beim Schlosse, am
5. October Hiriindo iirbica und rustica beim Weiher bis 1200 m.,
am 6. October Hirundo iirbica bis 1200 m., am 9. mehrere
nachmittags beim Schlosse, am 12. eine einzelne.
80 V. V, Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ich erhielt in den zwei
letzten Jahren Iceine speciellen Berichte über das Eintreffen und
den Abzug der Stadtschwalbe; ich traf sie 1884 im Frühjahre
und i885 im Sommer wiederholt in den verschiedensten Theilen
meines weiteren Beobachtungsgebietes. Nach Landbeck theill sie
die Zugzeit mit H. riparia, was mir sehr wahrscheinlich ist. —
Landok (Schloms). Erste den 20. April (schwacher N. -W.-
Wind, schön, tagsvorher ebenso), Mehrzahl den 2 3. April
(schwacher N.-O.-Wind, warm). — Nagy-Szt.-Miklös (Kuhn).
Erste den 22. April nach N. (warm und schon, wie tagsvorher),
Mehrzahl den 29. April nach N. (schön); Nestbau vom 29. April
bis 10. Mai. — Pressburg (Stef. Chernel). »Speicherl«. Den
2 5. April erschien die erste; ist hier viel seltener als die Rauch-
schwalbe. Der Wegzug erfolgte in der ersten Hälfte des Septembers.
— Szepes-Bela (Greisiger). Den 24. April (S.-Wind, sehr
warm, ebenso mehrere Tage vorher und nachher) mehrere; den
24, August (N.-Wind, kalt und regnerisch, tagsvorher noch warm,
tagsnachher N. - Wind und kalt) sammelten sie sich in grossen
Haufen und kreisten nachmittags hoch in der Luft herum; in
den Morgenstunden des 26. flog in ßela ein Flug von einigen
3o Stücken ununterbrochen gegen zwei nebeneinanderhängende,
noch mit Jungen besetzte Nester, gleichsam als wollten sie die
Jungen herauslocken; den 28. wiederholte sich derselbe Vorgang
und klammerten sie sich an Reste, welche theils von zerstörten
alten Nestern, theils von nicht vollständig ausgebauten herrührten,
an; noch den 2. September flog ein Schwärm von circa 3o
Stücken gegen die mit Jungen besetzten Nester; den 19. befanden
sich in einem Neste noch Junge.
48. Hirundo riparia Linn. — Uferschwalbe.
Böhmen. Aussig (H a u p t V o g e 1). Am 25. April ange-
kommen; heuer nur wenige hier.
Bukowina. Terebleszty (Nahlik). Brutvogel. Alle Zug-
daten wie bei der Rauchschwalbe.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Vom i5. März
bis zum I 5. April auf dem Zuge; vom 5. bis zum 17. Octobcr
äusserst wenige.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Un^arn.
LitOrale. Triest (Moser). Erste den ib. April (leichte
Bora). Ein einziger Vogel wurde in Borst bei Triest beobachtet.
Mähren. Kremsier (Zahradnik.) 12. April. — Oslawan
(Capek). Brütet bei Reznovvitz und Hrubcitz am Iglawa- Flusse;
26. April 8 Stücke daselbst.
Salzburg. Hallein (T s c h u s i). 8. Mai (nach Regen in
der Nacht und des Morgens, -f- 8") i Stück in Gesellschaft von
H. nist,, nachmittags mehrere mit H. iirb. und rust.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig), in der Nähe von
Apahida, in dem ziemlich flachen Ufer des Szamosflusses , eine
kleine Colonie von 20 — 24 Löchern angetroffen. Die Nester
— kaum I m. über dem Wasserspiegel — sind bei Hochwasser
überschwemmt; werde mir es angelegen sein lassen, nähere Beob-
achtungen zu machen. — Nagy-Enyed (Csatö). Am 28. April
wurden mehrere beobachtet.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paum garten). Durch-
zugsvogel. 5. Mai I Stück, 8. 3 — 6 Stücke, 9. etliche, 10. Mai
I Stück. — Paldau (Augustin). Bei Graz a. d. Mur kommt
sie vor; hier konnte ich bisher nichts über sie erfahren. —
Pols (Washington). Die Colonien dieser Art, welche sich im
Vorjahre an den Ufern der Kainach angesiedelt hatten , blieben
heuer aus.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 24. März vormittags
zeigten sich circa 10 Stücke dieser Art nebst einer H. riistica,
von Westen kommend, am Inn in der Hallerau u-nd flogen nach
Mücken eifrig jagend, eine kurze Strecke ober dem Wasser auf
und ab.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Genaue Daten über ihr
Eintreffen vermag ich nicht zu geben, doch war ich in der Lage
zu constatiren, dass sie i 884 bereits vor Ende April in grossen
Massen die Steilgehänge der Donau und Save belebte. — Plötz-
lich eingetretenes Hochwasser (nach dem niedrigen Wasserstande
im Vorfrühjahre), das die Brüten zerstörte, beziehungsweise aus-
cränkte, dürfte meiner, auch von anderer Seite getheilten, Ansicht
zufolge Schuld sein, dass etwa Mitte Juni ein Massenanzug dieses
Vogels in Bellye beobachtet wurde. Am 4. September begannen
in Bellye die Uferschwalben sich in Flüge zu scharen. Nach
Landbeck trifft die Uferschwalbe Mitte April in Syrmien ein
Ornis IV, 1. 6
82 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
und zieht im October ab. (Vergl. meine früheren Berichte). —
Pressburg (Stef. Chernel). Den 23. Mai sah ich zum erstenmal
4 Stücke zusammen. In der Umgebung Pressburgs entdeckte ich
vier Nistcolonien in den Uferwänden der Donau , in der Fluss-
strecke zwischen Pressburg-Hainburg. Die eine kaum i ooo m.
von Pressburg westlich, die andere nahe bei Theben, die dritte
der Thebner Ruine gegenüber, die vierte bei Hainburg. Den
7. Juni hatten sie schon Eier. Die Beschaffenheit des Ufers ist
sandig. Die Zahl der Nestlöcher in einer Colonie beträgt 100
bis i5o, die aber nicht alle bewohnt sind; die Löcher stehen
2^/2 — 3Y„ m. über dem Wasserspiegel. — Szepes-Bela (Grei-
siger). Den I. Mai (S.-Wind regnerisch, vordem mehrere Tage
S.-Wind und sehr warm) im N. - EÖr die ersten gesehen.
49. Hirundo rupestris, Scop. — Felsenschwalbe.
Tirol. Innsbruck (L a z a r i n i). Die Felsenwände der
Martinswand waren im Juni von ungefähr 10 Paaren dieser Art
besucht. Am 2. Juni erhielt ich zur Vervollständigung der orni-
thologischen Sammlung des «Ferdinandeums« zwei 9 von dort
mit ziemlich entwickelten Eiern, deren Schalen jedoch noch nicht
erhärtet waren. Der gegenwärtig mit der Beaufsichtigung dieses
Revieres betraute Jäger gibt an, dass diese Schwalben bei heiterem
Wetter sehr hoch steigen, so dass man ihnen dann in dem von
ihnen bewohnten Felsgebiete nicht beizukommen vermag, wäh-
rend sie bei stürmischem Wetter völlig zur Strasse herabkommen,
welche von Innsbruck nach Zirl führt und wenig höher als der
Inn liegt.
III. Ordnung.
Insessores. Sitzfüssler.
50. Cuailus canoriis, Linn. — Kukuk.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Am 20, April in Pöm-
merle. — Bausnitz (Demuth). Erster den 20. April (schwacher
N.-W,-Wind, mild, wie tagszuvor), erster Ruf nach der Ankunft ;
ungewöhnlich früh eingetroffen. — Blottendorf (Schnabel).
Erster den 21. April (sehr schön, wie tagsvorher) , erster Ruf
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Üngarn. 83
nach der Ankunft. — Braunau (Ratolicka). Erster den S.Mai.
— Bürgstein (Stahr). Erster den 2 3. April (sehr schon, abends
Gewitter, tagsvorher sehr schön). — Johannesthal (Taub-
mann). Ersterden 24. April (S.-Wind, sehr heiss, schwül durch
8 — 10 Tage), Mehrzahl den 4. Mai (S.-O.-Wind, starkes Ge-
witter, sehr heiss); vom Tage der Ankunft an bis Ende Juni von
3 — 4 Uhr früh rufend; Abzug der alten Vögel Ende Juli nach
S. (S.-O.-Wind, sehr heiss). — Litoschitz (Knezourek).
Erster den 16. April (windstill, schon, wie tagszuvor), erster
Ruf den 18. April, letzter junger Vogel den 16. September. —
Mauth (Soukup). Erster den 22. April, erster Ruf tagsdarauf.
— Nepomuk (Stopka). Würde am 20. April (vor und nach
dem 20. warm, O.-Wind) gesehen, am 3o. stark zu hören,
10. und 3o. Mai in Paaren beobachtet, gegen Ende Mai seltener
zu hören, am i. Juli zum letztenmale. — Rosenberg (Zach).
Am 22. April zum erstenmal gehört.
Bukowina. Fratautz (Heyn). Erster den 16. April.
Mehrzahl den 4. Mai, Ruf am Tage der Ankunft, Abzug Ende
August. — Gurahumora (Schnorfeil). Erster den 19. April
von O. nach W. (steifer N.-Wind , Strichregen wie tagszuvor\
Abzug den 3. October nach O. (schwacher W.- Wind, heiter wie
agszuvor). — lUischestie (Zitny). Erster den 7. April (sehrt
warm, tagsvorher sehr schon, warm), erster Ruf den 8. April.
allgemein den 14.; den 7. Mai ein Ei neben sechs des Roth-
kehlchens; Abzug den i 5. Juni (schöne Witterung). — Kaczyka
(Zemann). Erster den i i. April von O. nach N.-W. (W.-Wind.
mild, regnerisch, tagsvorher S.- W.-Wind, warm, schön), erster
Ruf den i3. April, allgemein den 16.; den 29. April ein Ei
im Neste der weissen Bachstelze. — Karlsberg (?). Die
ersten am 11. April (Regen, dann hell, -|~ 6*^ f^O? die Mehrzahl
am 16. (S.-O.-Wind, trübe); erster Gesang am 11., allgemeiner
am 16. April; Abzug am 7. Juli (heiss, dann Regen). — Kucz-
urmare (M iszkiewicz). 23. Juni seine Stimme gehört, Ende
September fortgezogen. — Kupka (K u b e 1 k a). Erster den
i5. März nach W. (massiger W.- und O.-Wind, heiter), erster
Ruf den 20.-März, Abzug den 20. September (massiger W.- und
O.-Wind, warm, Regen). — Petroutz (S t ran s ky). Erster den
14. April. — Pozoritta (K i 1 t a). Am 24. April den ersten
6*
84 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
gehört. — Sdlka (K r a n ab e t e r). Erschien am 16. April,
kommt ziemlich häufig vor und verlässt Ende August, spätestens
anfangs September die Gegend. — Straza iPopiel). Erster
den II. April (schwacher N.-W., regnerisch, tagsvorher hell und
klar). — Terebleszty (Nahlik). Erster den 17. April nach
O. (schwacher O.-Wind, warm, auch tagszuvor). Mehrzahl den
2 3. April (leichter O.-Wind, warm, wie tagszuvor). — Topo-
routz (Wilde). Erster den 22. April.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 29. März
bis 1 3. October.
Gaiizien. Tolszczow (Madeyski). Erster den 1 5. April
(O.-Wind, sowie tagszuvor schön).
Litorale. Triest (Moser). Erster den 26. April nach
S.-W. (leicht bewölkt, heiter).
Mähren. Goldhof (S p r o n g e l). Am 20. April hörte ich
den Kukukruf zuerst und am 2 1 . zeigte sich ein Exemplar in
den Anlagen beim Hofe. — Kremsier (Zahradnik). 8. April.
— Römerstadt (Jonas). Erster den 2 5. April (schwacher S.- W.-
Wind, wie tagszuvor sehr schön), erster Ruf den 25., allgemein
den 3i. April; den i. Juni ein Ei im Neste des Goldammers ;
Abzug den 12. September nach S. (schwacher W.-Wind, sehr
schön, tagsvorher schwacher S.-W. -Wind, schön). — Oslawan
(Capek). Den ersten Ruf horte ich am 12. April; 5. Mai sah
ich wie zwei cf cf ein »roihes« 9 verfolgten. Heuer fand ich
drei frische Kukukseier und zwar ein dunkelblaues am 7. Mai
bei Ruticilla phoenicura, ein sparsam braun und grau geflecktes
am 14. Mai bei Lantus collurio und ein über und über grau
und braun geflecktes bei Dandalus riibectila am 9. Juni. Am
17. Juni hörte ich den Ruf zuletzt; noch am 18. September
wurde ein junges graues Exemplar geschossen.
Niederösterreich. Mödling (C a u n e r s d o r f e r). Am
19. April zuerst gehört.
Salzburg. Abtenau (Höfner). Erster den 29. April
(schwacher S.- O.-Wind, trlib , tagsvorher steifer S.- O.-Wind,
heiter). — Hallein (Tschusi). 12. April erster Ruf, 12. Mai
I Stück im Garten, 18. Juni letzter Ruf, 2 3. uli (f juv.,
4, August 2 Stücke.
IV, Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 85
Schlesien. Dzingelau (^elisko). 17. April (heiter, warm,
N,-0.) den ersten gehört, 19. (trüb, neblig, kühl) Hauptankunft,
Ruf allgemein,' 9. Juli letzten Ruf gehört; Abzug am 3. August
(trüb, kühl, regnerisch, N.-W.), 21. den letzten gesehen. —
Freudenthal (v. Pfeifer), g. April (heiter, warm, Südwind,
auch tagsvorher schön), in Mehrzahl den 22. (warm, S.). —
Jägerndorf (Winkler). 2 3. April (neblig, tagsvorher regnerisch).
— Lodnitz (Nowak). Den 24. April den ersten Ruf gehört.
— Troppau (Urban). 23. April im »Park«, wie Hr. Werner
mittheilte; 24. hörte ich einen im »Schlackauer Busch« bei
Grätz, später mehrere bis anfangs Juli. — Wagstadt (Wolf).
17. April.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynki. Erster den 12. April
(N.-W. -Wind, warm, heiter, tagsvorher S.-Wind, warm, trüb),
erster Ruf nach der Ankunft; Abzug den i3. September nach
S.-W. (S.-W.-Wind, warm, heiter, tagsvorher S.-Wind, warm,
trüb). — Kolozsvär (Honig). Einzeln und ziemlich selten. —
Nagy-Enyed (Csato). Am 10. April wurde der erste, am 12.
viele in den Wäldern rufen gehört.
Steiermark. Hartberg (Grimm). »Kukez«. Erstes Exem-
plar am i3. April gehört, mehrere am 21. Legt bei uns seine
Eier meistens in die Nester der Ruticilla tithys und Motacilla
alba, doch traf ich auch zwei Nester der Fringilla coelebs
und drei der EiJiberi^a citrinella mit Kukukseiern belegt ; nie
aber fand ich noch in einem Neste zwei derselben. Den 14. Mai
i885 brachte mir ein Knabe auf mein Geheiss ein volles Elstern-
nest von einem Birkenbaume herab, in dem sich neben drei
jungen, etwa acht Tage alten Elstern, ein junger Kukuk*),
etwa 9 Tage alt, befand. Jedenfalls ist dies ein seltener Fund.
— Mariahof (Hanf&Paumgartner). 16. April ersten ge-
hört, 20. April I Stück; legt in Ruticilla tithys- und Phyllopneuste,
Bonelii - Nes.xer etc. — Mariahof (Kriso). 18. April den Ruf
vernommen; ein zuverlässiger Berichterstatter hat ihn schon am
i3. gehört. Am 10. Juli einen jungen halbflüggen Kukuk er-
halten ; er wurde auf dem Boden einer Scheune gefunden und
*) Nur auf wiederholte Bestätigung der Richtigkeit dieser
Angabe haben wir selbe hier aufgenommen. v. Tschusi.
86 V. V, Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
fiel infolge grosser Unruhe aus derri Neste von Ruticilla tithys.
— Paldau (Augustin). »Guggu«. Sparsam vorkommend.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 29. April hörte ich
den ersten Ruf unter den Lanserköpfen. Der dort in der Nähe
wohnende Jäger gab an, denselben schon einige Tage früher ge-
hört zu haben. Nach den Beobachtungen der hiesigen Land-
bevölkerung erschallt der Kukuksruf gewöhnlich um Georgi, das
ist am 24. April , zuerst in unseren Wäldern. — Roveredo
(Bonomi). Erster den 7. April nach N. (stärkerer S.-W. -Wind,
bewölkt, tagsvorher stärkerer N.-O.-Wind, Regen und Schnee^
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). In gewisser Hinsicht
kann der Kukuk als Charaktervogel der mittleren Donau gelten*
kaum wüsste ich eine Localität zu nennen, wo er selten wäre;
denn selbst im ausgedehnten Rohre, das ab und zu kleine Baum-
inseln aufweist, fehlt er nicht völlig. Der erste Kukuk wurde
1884 in Bellye am 2. April, i885 am 1 5, April wahrgenommen.
Ueber seinen Abzug besitze ich keine genaue Notiz. — Güns
[C. Chernel). Erster den 10, April. — Landok (Schloms).
Erster den 2 3. April (schwacher N.-O.-Wind, sehr warmj. —
Mosöcz (Schaffgotsch). Den 21. April den ersten gehört,
am 6. September mehrere im Felde beobachtet. — Nagy-Szt.-
Miklös (Kuh n). Ersterden 18., Mehrzahl den 24. April; erster
Ruf den 24., allgemein den 30. April. — Pressburg (Stef-
Chernel). Sehr häufig. Der erste den 20. April. — Szepes-
Bela (Greisiger). Den 28. April (starker S.-W.-Wind, sehr
warm , ebenso tagsvorher und nachher) im Goldsberg an der
Poper den ersten gehört.
51. Merops apiaster, Linn. — Bienenfresser.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). 3o. April; 1., 3.,
5., 6., 10., 17. Mai; 9., i5., 20., 21., 22., 23. August; S.Sep-
tember.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 10. Mai die
ersten 2 Stücke.
Steiermarl<. Pikern (Reiser). Erschien anfangs August
in etwa 60 Stücken gegen Abend in der Gemeinde Zmollnig in
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Unsjarn. 87
einem 800 m. hoch gelegenen Schlage; drei \vurden erlegt.
wovon ich einen Vogel besitze.
Ungarn. Bellye (M o j s i s o v i c s). Als ich Ende April
Syrmien bereiste, war der schöne Vogel an den mir bekannt ge-
wordenen Nistplätzen noch nicht eingetroffen; am Drauecke
erschien im Jahre 1S84 der Bienenfresser erst, nach Ablaufseiner
Brütezeit, am 8. August in einem 5o — Go Stücke zählenden
Zuge, der zunächst in Czamaisziget sich niederliess. Im Monate
August trifft man übrigens das Thier fast regelmässig, in kleineren
oder grösseren Schwärmen bald im untersten Riedwalde, bald
im höher gelegenen Terrain. Ganz auffällig verhielt sich diese
Art im Jahre i885; bereits am 7. Mai traf sie in Bätsziget ein;
in den Monaten Juli und August habe ich sie so wiederholt
und in solchen Massen angetroffen, wie noch nie zuvor. Scharen
von 1 5o — 200, vielleicht noch mehr, Individuen sah ich in
Danoczerdö, in Bätsziget, in Buziglicza, woselbst sie sich über
den frischen Ackerungen schvvalbenartig herumtrieben, und auch
a. O. , so in Monostor wurden ähnliche Schwärme beobachtet.
In den erwähnten Riedparcellen (Bätsziget etc.) umflogen uns
die Bienenfresser in den Abendstunden auf 10 — i5 Schritte
Entfernung, kaum anders, als Fledermäuse zu thun pflegen.
Zwischen 5 — 6 Uhr des Morgens verhielten sie sich ganz ähn-
lich, tagsüber sah und hörte man sie theils in unerreichbaren
Höhen, theils strichen sie, immer geschart, von einem Walde
zum anderen. Ihr Geschrei ist so charakteristisch und auf
solche Entfernungen hin wahrnehmbar, dass man fast stets mit
Aussicht auf Erfolg sich den Thieren zu nähern vermag. Dass
die Bienenfresser i885 im Gebiete brüteten, ist ganz zweifellos,
doch konnte ich die Nistplätze nicht eruiren. Zum letzten-
male beobachtete ich sie in diesem Jahre bei FÖherczeglak am
ö. September; in den nächsten Tagen waren sie, erhaltenen Be-
richten zufolge, etwas südlicher, nahe der Grenze des Drauriedes
zu sehen; ob ihr Abzug stromabwärts oder in direct südlicher
Richtung erfolgte, vermochte ich nicht zu erfahren.
52. Alcedo ispida . Linn. — Eisvogel.
Böhmen. Nepomuk (S t o p k a). Hält sich hier in
einigen Paaren das ganze Jahr auf, ist jedoch selten zu sehen.
V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
Litoraie. Monfalcone (Schiavuzzi). Den 27. Januar
I Stück am Seeufer bei Monfalcone.
Mähren. Kremsier (Zahradnfk). iS.März. — Oslawan
(Capek). 15. April fünf frische Eier.
Niederösterreich. Mödling (Gaunersdorfe r). Am
18. April am Mödlingbache i Stück beobachtet. — Nussdorf
a. D. (Bachofen). Den 21. September 1884 ein Exemplar am
Springbrunnen im Garten; an der Donau nur einzeln vor-
kommend.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 3. — 12. Januai, 14. — 23.
Februar je i Stück am Bache; 6. August o ad., erster am
Bache.
Schlesien. Troppau (Urban). An der Oppa, Mora und
Hossnitz mehrmals gesehen, zuletzt zwei im December. (Wohl
überall im Lande, an Flüssen und Bächen als Standvogel.) —
Wagstadt (Wolf). 12. December i Exemplar.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig). An den mit Weiden-
büschen begrenzten Ufern der Szamos ziemlich häufig anzu-
treffen. — Nagy - Enyed (Csato). Am 2 5. Januar 2 Stücke
in Muzsina.
Steiermark. Mariahof (Hanf&Paumgarten). i. No-
rember i Stück. — Paldau (A u g u s t i n). Bei Feldbach
nicht bemerkt. Am Grundlsee bei Aussee sparsam. — Pols
(Washington). Spärlicher als sonst vertreten. Im Winter durch
die strenge Kälte von den gewöhnlichen Standorten vertrieben.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Der abnorm niedrige
Wasserstand im Sommer i885, der die Austrocknung zahlreicher
Riedcanäle zur Folge hatte, ist wohl Ursache, dass ich diesen,
in der südlichen Baranya, sonst sehr gewöhnlichen Vogel heuer
weniger zahlreich vorfand. Im Frühjahre 1 884 war er in Bellye
in genügender Menge vorhanden. — Presbsurg (Stef. Chernel).
Kommt in den Donauarmen während des ganzen Winters vor.
5. November der erste.
53. Coracias garrula, Linn. — Blauracke.
Böhmen. Litoschitz (Knezourek). Erste den 21. April
aus S., Abzug den 5. September. Ein Paar nistet schon vier
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 89
Jahre in einem Staarkästchen an einer Pappel; im ganzen brüten
hier S — 9 Paare.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 17., 18., 19.,
21, April, i5., 20. August.
Galizien. Tolsczow (Madeyski). Erste den 29. April.
Mähren. Kremsier (Zahradnfk). 18. April. — Gold-
hof (Sprongl). Am 29. Juni ein Exemplar gesehen. — Osla-
wan (Capek). Etwa drei Paare brüten in hoher gelegenen Laub-
wäldern südlich von Eibenschitz. 25. April ein cT, 11. Juni vier
frische Eier in einer Espe gefunden.
Niederösterreich. Kalksburg (Reiser). Im Parke des
JesuitencoUegiums, sowie in den benachbarten Gärten, woselbst
sonst diese Vögel sehr häufig waren, heuer nur ein Paar.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 26. April in
Oläh-Lapäd 2, am 17. September in Fel-Enyed i Stück erlegt.
Steierniarl<. Paldau (August in). »Blauheher«. Sparsam.
— Pikern (Reiser). Auf dem Marburger Exercierplatze, in der
Thesen, bei St. Lorenzen heuer überall zahlreich; selbst in
800 m. Höhe im südlichen Becher ein Paar angetroffen. —
Pols (Washington), j 3. Juni ein Nest mit fast flüggen Jungen.
Abzug der hiesigen BrutvÖgel anfang bis Mitte Juli. Durchzügler
bis zu Ende September.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Im Frühjahre 1884, in
welchem die erste am 10. April in Bellye gesehen wurde, beob-
achtete ich nur wenige Exemplare; ebenso (relativ) selten war
sie im Sommer i885. Ende September sah ich keine mehr. —
Mosöcz (Sc haffgolsch). Am 2. September i Exemplar am
Durchzuge. — Nagy-Szt.-Miklös (Kuhn). Erste den 5. Mai,
Herbst - Durchzug den 17. August, Ist selten und brütet hier
nicht, häufig aber bei Temesvär.
54. Orioliis galbula , Linn. — Pirol.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Am 27. April. In PÖm-
merle hatten sie drei Nester auf einem Zwetschken-, Birn-
und Nussbaume und enthielt eines am 27. Juni schon vier
Junge. Nach dem 7. August zogen sie fort. — Haida (Hegen-
barth). Stösst, wie die Drosseln, gern auf den Uhu und lässt
90 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
dabei sein »Tschrrrrr« in verschiedenen Zwischenpausen hören.
— Johannesthal (Taubmann). Einzeln und in Paaren Ende
Mai von S. nach N.-O. Uvindstill , schön, hell); erster Gesang
sogleich bei der Ankunft; Gelege zwischen dem lo. und 15. Juni:
Abzug gegen Ende August nach N.-O. und O. (S.-O. und O.-Wind).
Nach der Brut besuchen sie familienweise auch die Maulbeer-
bäume. Das c? hält auf der höchsten Baumspilze Wache, stösst
bei Gefahr den Warnungsruf aus und die ganze Gesellschaft ver-
schwindetj um bald wiederzukommen. — Litoschitz (Kn ezourek).
Erster den 3o. April in der Nacht, Mehrzahl den 3. Mai, letzter
den 23. August; erster Gesang vom Tage der Ankunft; hier
in etwa 12 — 14 Paaren. — Nepomuk (Stopka), Am 14. Mai
zum erstenmale gehört, später noch am 2 5. Mai und 12. Juni
an demselben Orte.
Bukowina. Kaczyka (Zemann). Erster den 18. Mai von
S. nach W. (starker W. -Wind, kalt, lagsvorher theils S.-, theils
S.-O.- Wind, warm, starker Regen). — Karlsberg ( .'' )• Die
ersten am 16. Juni (hell 4" ^3° R.), erster Pfiff denselben Tag.
— Kuczurmare (Miszkiewi cz). Den 8. Mai angekommen
und im October fortgezogen. — Solka (Kr anabeter). Selten,
erscheint Ende Mai.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). i6., 19., 20.,
3o. April; i,, 2., 7. Mai; vom 4. August bis i5. September.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erster den 22. April
(schöne Witterung).
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). Den i. Mai ange-
kommen, 7. August I Stück gesehen. — Triest (Moser).
Am 10. Mai ein cT, am 12. Mai ein 9 von L. Saudi erhalten.
Mähren. Kremsier (Zahradnik). 21. April. — Goldhof
(Sprongl), Am 3o. April angekommen (schwacher S.-Wind). —
Oslawan (Cape k). 28. April zuerst gehört, 29. April einige,
I. Juni vier frisch gelegte Eier, 24. August ein cf.
Schlesien. Dzingelau (Z e 1 i s k o). i. Mai 9 und (j-
(3o. April heiter bei S., i. und 2. Mai regnerisch bei S.-W).
Heuer selten; ich habe im Bezirk im ganzen nur 2 Paare an-
getroffen ; beide Paare verschwanden am i o. August (veränder-
lich, bei NO.). — Freudenthal (v. Pfeifer). 28. Mai (SW.,
sonnig, am 27. Mai früh Nebel, dann schön). — Jägerndorf
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-L'n^arn. 91
(Winkler). 1 5. April (regnerisch, am 14. trüb) den eisten be-
merkt. — Lodnitz (Nowak). 26. April die ersten pfeifen ge-
hört; am 2. September noch i Stück erhalten. — Troppau
(Urban). 3. Mai hörte Hr. Pretzlik i cf in einem Garten; den
5. im »Schlackauer Busch« ; bei Branka (gegen Grätz) pfiff ein
cT noch um Mitte August. — Wagstadt (Wolf). Nistet häufig
in den Gärten zu Gross-Olbersdorf (bei Wagstadt). Ende August
nicht mehr gesehen. Beilner hörte einen den 4. Mai im Murzka-
thal und Demel sah den i. ein Exemplar.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erster den ID. Mai
(S.-W.-Wind, warm, trüb, tagsvorher N.-O.-Wind^ kühl, trüb),
Gesang am Tage der Ankunft, den 2 5. Mai volles Gelege,
Abzug den 28. August (O. -Wind, warm, heiter, tagsvorher S. -O.-
Wind, warm, bewölkt 1. — Nagy-Enyed (Csatö). Am 24. April
den ersten, am 4. Mai in den Wäldern in Szercolahely circa
5o Stücke gehört, am 10. September aus Nagy-Enyed ver-
schwunden.
Steiermark. Hartberg (Grimm). Erste am 10. Mai, letzte
am 19. September gesehen. Hier selten, um Graz sehr häufig.
— Paldau (August in). »Werchvögel«. Sparsam vorkommend.
— Pols (Washington). War als Brutvogel ungewöhnlich stark
vertreten; 14. Juni ein Nest mit Jungen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). 1884: am 2 5. April
der erste am Drauecke, resp. in Bellye. i885: am 19. April
der erste in den Bellye'er Anlagen (Pfeningberger). Nach Mitte
September d. J. beobachtete ich diesen ebenso schönen, als
häufigen Vogel nicht mehr. — Güns (C. Cherneii. Erster den
2 5. April. Erscheint sehr regelmässig Ende April. — Nagy-
Szt.-Miklös (Kuhn). Erster den 27. April, Mehrzahl den 5. Mai,
Gesang am Tage der Ankunft, Gelege den 28. Mai, Abzug den
28. August. Im gräflich Näkö'schen Parke sehr häufig. — Press-
burg (Stef. Chernel). 26. April der erste. Die Witterung
in dieser Woche war ungemein lind und das Thermometer
stieg auf -{- 25^ R. — Szepes-Bela (G reisiger). 3o. August
bei Bela ein Stück geschossen.
V. V. Tscnusi und K. v. Dalla-Torre.
IV. Ordnung.
Coraces. Krähenartige Vögel.
55. Pastor t'oseus , Linn. — Rosenstaar.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Grosse Seltenheit.
Daimatien. Spalato (Ko i o m b a t o v ic). 27., 28.,
29. Mai.
5G. Sturnus vulgaris, Linn. — Staar.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Am 17. Februar in der
ganzen Umgebung angekommen; am lo. Mai hatten sie schon
die ersten Jungen, am 27. Juni zum zweitenmal. — Bausnitz
(Demuth). Zahlreich. Ersterden i 8. Februar nach N, (schwacher
S.-W.-Wind, mild sowie tagsvorher), Mehrzahl den 6. März
nach N.-O. (schwacher S.-W.-Wind, mild sowie tagsvorher);
Rückzug den 20. März (sehr kalt, ebenso tagsvorher), Wieder-
kehr den 24. März (mild, ebenso tagsvorher), sehr starke Züge
den 20. März nach S. (sehr starker N.-W.-Wind, wie tags-
vorher sehr kalt); erster Gesang den 20. Februar, allgemein am
2. März; Nestbau den 29. März begonnen, erstes Gelege den
14. April; Abzug den i5. October nach S. (S.-W.-Wind, mild,
ebenso tagsvorher). — Blottendorf (Schnabel). Erster den
26. Februar nach S. (trübes Wetter), Mehrzahl den 26. März,
erster Gesang den 23. März. Im Juli verschwanden die Staare und
kehrten für kurze Zeit (heuer) den 4. Octol er wieder. — Braunau
(Ratolicka). Erster den i 8. Februar nach N.-O, , Mehrzahl den
2 3. nach N,-0. (windstill); erster Gesang den 23. Februar, all-
gemein den I, März, Abzug den i 5. October. Ist in Zunahme
begriffen, — Haida (Hegenbarth). Nimmt im Sommer und
bis zur Zugzeit zu immer stärkeren Flügen sich sammelnd, im
hohen Rohre des oftgenannten prächtigen Hirnsener oder Neu-
schlösser Grossteiches seinen Nachtstand. Wer mit dem Kahne
in der Nähe einer solchen Schlafstelle weilt, wird am Abend ehe
noch die Sonne zur Rüste gegangen ist, Flug auf Flug mit
sausendem Schwingenschlag aus der I.uft in kurzer Zicklacklinie
in's Rohr herabstürzen sehen. Sie kommen einzeln, zu vier,
fünf, aber meistens einige Hundert zusammen, und es ist ein
Gezwitscher, Flügelschlagen und heiseres Lärmen, dass es rauscht,
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 93
als ob der Wind stark im trockenen Rohre gienge. Und oft
erhebt sich eine Wolke brausend einige Fuss in die Luft, weckt
einen zweiten Flug und fällt nach und nach wieder im Rohre
ein. Ein kurzer scharfer Schlag der Ruderstange an den Kahn»
ein Schrei, bringt aber eine für jeden, der nicht in der Lage
war, diese Störung selbst mit anzuhören, unerwartete, gross-
artige Wirkung hervor. Es erhebt sich Wolke um Wolke dieser
Vögel und das Geräusch der kleinen Schwingen grollt wie Donner-
rollen. Ich hielt das erste Mal dieses Geräusch, als ohne mein
Wollen und nicht in der Nähe diese Flüge gestört wurden, für
fernen Geschützdonner und schätze, ohne hoch zu greifen, die
an einer solchen Schlafstelle gesammelten Vogel auf 5o.ooo bis
60.000 Stücke. Vor dem Einfallen machen sie längere schwen-
kende Flugtouren. — Johannesthal (Taub mann). Erster den
1 3. Februar (im Vorjahre schon den 10.) aus N.-O. (trüb wie
tagsvorher), Mehrzahl den 19. — 25. Februar nach N. (lauer
S.-O.-Wind, sonnig); Rückzug den 19. Februar (N. und N.- W.-
Wind, sehr viel Schnee), Wiederkehr den 10. März ( N.- W.-
Wind, hübsch und sonnig, tagsvorher trüb und Thauwetter),
sehr starke Züge den 11. und 12. März aus S.-O. nach N.-W.
(O.-Wind, hell und sonnig, tagsvorher kühl; erster Gesang den
iS.März, allgemein den 20. März; Nebstbau Ende d. M., erstes
Gelege den 20. April; Abzug den 4. August nach W. und O.
— Litoschitz (Knezourek). Erster den 3. Februar aus S.
nach N. (windstill, sonnig, tagsvorher), Mehrzahl den 10. Februar
aus S. nach N. ; erster Gesang den 10. Februar, allgemein den
28,; Abzug den 16. October (sowie tagsvorher trüb und wind-
still). Jährlich hundert Nistpaare in den Staarenkästen. — Mauth
(Soukup). Erster den 7. Februar (O.-Wind, kalti, Mehrzahl
den 21. und 26. (O.-Wind), Abzug den 17. September (O.-
Wind, kalt). — Nepomuk (Stopka). Am 12. Februar kamen
einige zu ihren Nistkästchen (kalt, O.-Wind, manche Stellen
schneefrei), am 20. April paarweise, am 10. Mai Junge gefüttert,
am I 5. Juli zweite Brut flügge. Vom Ende Juli stets in Scharen
auf den Feldern; vom iG. September zu Hunderten in der Um-
gebung; die letzte grosse Schar am 12. October mit Kiebitzen;
Ende October abgezogen. — Rosenberg ^Zach). Am Februar
den ersten gesehen.
94 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Bukowina. Gurahumora (S c h n o r f e i 1). Erster den
26. März von O. nach W. (schwacher O.-Wind, schön wie
tagsvorher) , Mehrzahl den 4. April von O. nach W. (schwacher
O.-Wind, nebelig, tagsvorher starker W.-Wind, Strichregen),
Abzug den 16. October. — Kaczyka (Zemann). Erster den
22. März (S.-W,-Wind, bewölkt, mild, tagsvorher W.-Wind,
heiter, kühl), Mehrzahl den 2. April, an diesem Tage auch zum
erstenmale gesungen. Heuer zum erstenmal gesehen; musste
schon früher eingetroffen sein. — Kuczurmare (M i szkiewicz).
Kommt im April, brütet in hohlen Bäumen und zieht im Oc-
tober in ungeheueren Scharen fort. Sehr oft weist er durch
sein Geschrei dem Jäger die Stelle, wo ein geschossenes Wild
gefallen ist. — Solka (Kranabe ter). Seltener Durchzugsvogel,
der sich im Sommer hier nicht aufhält, sondern nur im Früh-
jahr und Herbst scharenweise erscheint. Heuer kam er den
8. April und zog Ende October ab, — Straza (Popiel). Erster
den 16, März nach N. (nebelig, tagsvorher heiter), Mehrzahl
den 20, März.
Dalmatien, Spalato (K o 1 o m b a t o v i c). Vom Januar
bis 4. April; 21,, 22. Juli, dann vom 2. October bis Ende
December.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erster den 26, März
(trüb, ebenso tagsvorher).
Litorale, Monfalcone (Schiavuzzi), 19. März fingen
sie sich auf den Dächern der Häuser bei Rosega zu sammeln an,
19, Mai sehr viele. — Triest (Moser), Ueberwinierte bis Ende
Jänner in Triest, wo er auf den Kirchthürmen jeden Morgen
sichtbar war. Den 2. März schon am Zuge; flog an den Leucht-
thurm von Grado an.
Mähren. Kremsier (Zahradnfk). 18. Februar. — Osla-
wan (Capek). Am 8. März vier Paare in der alten Colonie
im Bouci -Walde bei Oslawan, einige Tage später noch etwa
zehn weitere Paare; 22. April ein cT Materialien zum Nestbaue
getragen; 29. April fünf frische Eier; am 10. Juni zuerst kleine
Gesellschaften mit flüggen Jungen; Mitte Juli alle verschwunden.
Sie brüten hier gewiss nur einmal. — Römerstadt (Jona s). Erster
den 9. Februar von S.-W. nach N. (stai-ken S,-W.-Wind, schön,
ebenso tagsvorher), Mehrzahl und erster Gesang denselben Tag,
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungani. 95
allgemein am i6. März; Nestbau am 25. März, erstes Gelege
den 2. April; Abzug den 19. October nach S.-W. (schwacher
W,-Wind, regnerisch, tagsvorher theilweise schon).
Salzburg. Abtenau (Höfner). Erster den 21, Februar
(schwacher W. -Wind, trüb, tagsvorher S.-Wind, trüb), Mehr-
zahl den 24. Februar (heiter, windstill, tagsvorher trüb. —
Hallein (Tschusi). 18. Februar drei Stücke nachmittags bei
S.-O. 19, dann nicht zu sehen; 25. 10 — 15 Stücke auf den
gedüngten Feldern; 4. Mai die Jungen im Nistkasten zuerst gehört;
22. erste Staarenbrut im Garten vor meinem Fenster ausgeflogen.
Den Nachmittag vorher erschienen mehrere Paare alter Staare vor
dem Nistkästchen, sahen Öfters hinein und hielten sich singend
in der Nähe desselben auf. Den Morgen darauf flogen die Jungen
aus und das cf reinigte sofort das Nest, trug neue Baustoffe zu
und blieb den grössten Theil des Tages vor dem Nistkästchen
singend, die Sorge um die Jungen dem 9 überlassend; 14. Juni
zweite Brut ausgekrochen, 2. Juli 7 Uhr früh ausgeflogen; am
16. zogen alle Staare ab.
Schlesien. Dzingelau (^elisko). 18. Februar (S., mit-
tags -{- "^ R.) 4 Stücke angekommen, 22. (Schneefall, früh
— 4** R-) zogen die Staare fort, am 26. Hauptankunft; am
10. März zogen die meisten nochmals weg, kamen aber am
I 5. zurück; am 21. begann die Paarung und einzelne Nestbaue;
am 3o. April die ersten ein bis zwei Tage alten Jungen an-
getroffen, die den 24. Mai ausflogen. Gegen 20. Juli zogen die
Staare ab, kamen am 3. September zurück und zogen am 3. Oc-
tober ganz fort. Am 3. December 3 Stücke, wahrscheinlich
junge, die den Abzug versäumt, angetroffen; ein verendetes Exem-
plar noch am 14. — Freudenthal (Pfeifer). 8. Februar (früh
sonnig, dann Nebel, tagsvorher Frost und Wind) , in Mehrzahl
am 20. (S., bedeckter Himmel, tagsvorher frostig). — Jägern-
dorf (Winkler). 2. Februar (schön, tagszuvor neblig) in Mehr-
zahl, Herbstzug 15. October (veränderlich, tagsvorher schön).
— Lodnitz (Nowak). Ankunft Mitte März; aus Mangel an ge-
eigneten Nistplätzen zogen alle fort. Ende Juli waren hunderte
auf Feldern und an Waldrändern zu sehen und lasen auch die
letzten Reste von Kirschen ab. (Hr. Nowak beabsichtigt, Nistkäst-
chen anzubringen, was auch anderswo geschehen sollte. Urban). —
96 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Troppau (Urban). 3. März die ersten von Dr, Scherz bemerkt;
am 10. September (5 '/„ Uhr abends) zog eine Schar von etwa
20 Stücken südwärts über die Stadt. — Wagstadt (Wolf).
8. März (heiter, Südwestwind) bei 200 auf den Wagwiesen von
Demel und auf den Oderwiesen von Hirt gesehen.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erster den 7. März
(S.-O.-Wind, heiter, tagsvorher am Tage heiter, in der Nacht
Frost), Mehrzahl den 10. März (S.-W.-Wind, mild, ebenso tags-
vorher); Abzug den 29. October (N.-O.-Wind, kühl, ebenso tags-
vorher). — Kolczsvär (Honig). Im Szamosthale sehr häufig in
grossen Scharen, wo sie zu Tausenden in dem Röhricht eines
Gebirgsteiches oberhalb Apahida übernachten. — Nagy - Enyed
(Csatö). Am 23. Februar in Maros-Szent-Imre die ersten, circa
5o Stücke, am 4. März in Nagy-Enyed 60, am 7. März 1000,
am 29. März abends viele Flüge zu 20 Stücken ziehen ge-
sehen; am 2. April fielen circa 2000 Stücke im Röhricht zum
Schlafen ein.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Nur
ausnahmsweise Brutvogel. 6. März i Stück, S. 20 — 40, 9. 3o — 40,
II. 6 Stücke, 18. und 19. März viele, 26. und 27. März 2,
2. April I Stück am Kirchthurme; 1 3. October 5o — 60, 22. 9,
3o. October 4 Stücke. — Mariahof (Kriso). Bei uns brüten
gegenwärtig keine Staare. P. Blasius Hanf sagt: Die Ursache
davon ist die zu grosse Anzahl von Dohlen und Krähen. Ein
hiesiger Pächter, der zugleich Jäger ist, erzählte, dass er um
die Mitte März d. J. auf seinem Felde Staare beobachtet hat,
die in kurzer Zeit von Dohlen und Krähen verdrängt wurden;
so oft sie sich nur auf ein Fleckchen niedergelassen hatten,
zogen Krähen und Dohlen dahin und vertrieben sie. 21. März
ein Stück unter Dohlen auf dem Felde. — Paldau (Augustin).
Bei Gnas häufig, bei Feldbach und Paldau selten. — Pols
(Washington). Heuer Brutvogel; Ende Juli wolkenartige
Schwärme junger Vögel.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 22. März einige in
der Hallerau, i. April 4 Stücke am Fallbaum der Aufhütte bei
Igls. Nach Mittheilung eines Vogelfängers strich am 23. Sep-
tember morgens ein starker Zug in der Richtung von Ost gegen
S.-W. durch das Innthal; am 18. October einige in der Hallerau
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 97
angetroffen. — Roveredo (Bonomi). Erster den 13. Februar
nach N. (schwacher N.-W.-Wind, bewölkt), Rückzug den 21. bis
24. Februar.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ueberwintert hier bis-
weilen. Am 2 3. Februar i885 wurde in KeskenyerdÖ der erste
grössere Zug beobachtet. — Mosöcz iSchaffgo tsch). Heuer
gar nicht beobachtet. — Nagy-Szt.-Miklös (Kuhn). Ersterden
22. Februar nach N., Mehrzahl den 28. Februar; Abzug den
IG. October. — Szepes-Bela (Greisiger). Den 27. September
(S.-Wind und Regen, tagsvorher S.-Wind und heiter) flog über
die Stadt von N. nach S. ein Flug von 20 Stücken.
57. Pyrrliocorax alpinus^ Linn. — Alpendohle.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel auf
den Bergen. Auf dem J^ande am 2., 3., 5. März und b., 7.
October.
Salzburg. Hallein (v. Tschusi). 4. März 3, 9. 25 Stücke.
Steiermark. Paldau (Augustin). »Schneedachen«. Im
»todten Gebirge« bemerkt. Durch ihr zahlreiches Erscheinen im
Thale soll sie schlechtes Wetter verkünden. — Schneealpe
^Reiser). Gelegentlich eines Ausfluges mit 20 Collegen auf diese
Alpe gewahrten wir eine Menge Alpendohlen, welche lärmend
auf den Aufbruch vom Rastplatze der kleinen Gesellschaft war-
teten, um dann mit Gier über die liegen gebliebenen Speisereste
herzufallen.
Tirol. Innsbruck 'Lazarini). Am 30. December eine
grosse Schar an der Sill bei der Stephansbrücke. — Mareith
(Sternbach). Vom Agelsboden in Ridnaun zahlreich bis bei
2000 m. gesehen.
58. Pyrrhocorax graculus, Linn. — Alpenkrähe.
Steiermark. Paldau (Augustinj. Im »todten Gebirge«
in Gössl am Grundlsee und im RÖtzgraben bei Trofaiach*).
*) Verlässliche Angaben über das Vorkommen dieser Art in unseren
.\lpen, sowie Beweisstücke wären sehr erwünscht. v. Tschusi.
Ornis IV, I. 7
i^'-'^ \'. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
59. Lycos vionedida , Linn. — Dohle.
Böhmen. Aussig (Haupt vogel). Anfangs Januar kam
eine Schar nach PÖmmerle, hielt sich einige Tage daselbst auf
und suchte ihr Futter im Dorfe auf den Strassen und Dünger-
haufen, in den Gärten und den Feldern. Am 7. März kamen
sie hier in Schönpriesen an; dieselben nisten dort in den Thürmen
des Schlosses und der Kirche. — Haida (Hegenbarth). Ist
hier noch nicht selten, obwohl sie sich seit der ausnahmsweise
bewilligten TÖdtung etwas vermindert zu haben scheint. Sie
wird eben durch Verfolgung schlauer, wie jeder und haupt-
sächlich diese Art raubender Vögel. Sie soll in Habstein eifrige
Besucherin der Taubenschläge und Hühnerhöfe gewesen sein,
trotzdem ihr dort grosse Flächen zu bauernfreundlicher Bear-
beitung vorlagen. Wegen dieser Sünden wurde auch von der
hohen Landesbehörde ihre Verfolgung gestattet. — Nepomuk
(Stopka). Nur einige Paare auf Thürmen nistend: Nestbau in
der ersten Hälfte April; im Winter waren sie mit Krähen auf
den Feldern zu sehen und kamen selten zu den Thürmen. —
Voigtsbach (Thomas). Nistet in der ganzen Gegend nur im
Thiergarten des Grafen Clam-Gallas, auf einem von Buchen be-
waldeten Hügel, der »Fall« genannt.
Bukowina. Kuczurmare (Miszkiewicz) Standvogel. —
Solka (Kranabeter). Häufiger Standvogel, der in Thürmen
und hohlen Bäumen brütet und sich im Herbste zu grösseren
Scharen vereinigt.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 5., 7. Januar,
5., 6., 7. November, 10. December.
Mähren. Goldhof (S p r o n g l). Während des Winters
trieben sich viele im Vereine mit Rabenkrähen um den Hof
herum. Am 6. Februar zogen sie mit letzteren gegen N.-W.
ab , später zeigten sich nur einzelne Exemplare. Im Parke zu
Grosshof bei Pohrlitz brüten Dohlen alljährlich. Im Januar
zeigte sich einmal eine vollkommen weisse beim Hofe; mehreremals
wurde sie auch in der Nähe der Ortschaft Mönitz beobachtet.
— Oslawan (Capek). Im Januar und Februar, dann wieder
vom 5. October an bleiben sie grÖsstentheils der Winterregel
treu, d. h. sie kamen während dieser Zeit in der Früh (gegen
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Un^arn. 99
8 Uhr) von S.-O. und kehren Nachmittag (4 — 5 Uhr") wieder
zurück, um im Thiergarten zu Pohrlitz zu übernachten. Etwa
10 Paare brüten alljährlich im Bouci -Walde. Am S. März er-
schienen sie da zuerst, 25. April fand ich sechs frische Eier,
Mitte Juni war die Colonie wieder verlassen.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 20. Februar 10 — i5 Stücke
auf den gedüngten Feldern mit Krähen, ebenso den 2t. — 27.,
4. — 9. März.
Schlesien. Troppau (Urban). Standvogel, der in Kirchen-
thürmen nicht selten nistet; in Grätz, am Schlosszubau, eben-
falls häufig.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Seit
iS83, jetzt in zwei Paaren, Brutvogel, i. Februar i Stück, 23. 2,
25, 4, 26. 6., 29. März über 100 Stücke. — Mariahof (Kriso).
21. Februar anwesend, i 2. März viele am Thurm, i 8. März (siehe
Cerchneis tinnunculus). — Paldau (August in). Bei Feldbach nicht
bekannt, im Murthale bei Judenburg häufig. — Pikern. (Reiser.
Nur zwei Beobachtungen liegen vor: 17. Februar bei den drei
Teichen eine einzelne Dohle und den 14. September einige am
schon früher erwähnten Brutplatze, — Pols (Washington).
Ein vereinzeltes Paar brütete Ende Juni in einer Spechthöhle
eines Buchenbaumes. (Ausnahmsfall für mein Gebiet). Die alten
Vögel unterschieden sich von den in anderen Gegenden Steier-
marks einheimischen Dohlen durch den Besitz reinweisser Hals-
streifen. Ein dem Neste entnommener junger Vogel erhielt diese
Streifen nach der ersten , Anfang September beendeten , Mauser
noch nicht. Ende Juli verschwand die Familie.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Eine grössere Dohlen-
colonie traf ich bei KeskenyerdÖ in einer Gruppe herrlicher,
uralter Eichen am Rande der Kiss Dana im Frühjahre 1884.
— Pressburg (Stef. Chernel). Brütet sehr zahlreich in
der »alten Au« in Baumhöhlen. Den 11. März nahmen sie
ihre Niststätten ein. Bei Hainburg befindet sich am Donauufer
in einem steilen Felsen ebenfalls eine Nistcolonie. Den i3. April
fingen sie zu brüten an und hatten theilweise Eier, den 27.
fand ich schon Junge. Die tiefste Nisthöhle befand sich 5 m,
über dem Wasserspiegel,
100 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
60. Corvus corax, Linn. — Kolkrabe.
Bukowina. Kuczurmare (M iszkiewi cz). Stand- und
Strichvogel; das Nest steht auf hohen Bäumen, und man findet
darin schon im März Eier. — Solka (Kranab e ter). Seltener
Standvogel. Im Sommer findet er sich in höheren Lagen, im
Winter auch in tieferen.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzij. 14. März. 2 Stücke.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Den
21., 2 5. und 26. Februar je 2 Stücke in der Ebene. Brütet in
der Umgebung. — Paldau (August in). Bei Aussee, bei Feld-
bach nicht bekannt. — Pikern (Reiser). Am 25. Mai im Miss-
linger Thal zwei alte Vögel mit vier Jungen beobachtet.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Auff'allend zahlreich 1884
in der Herrschaft Bellye, namentlich im Riedgebiete derselben.
Bereits Ende Jänner waren — und zwar nur — gepaarte Exem-
plare zu sehen. \n der Riedparcelle Czamaisziget allein wurden
3 — 4 Paare constatirt; doch fand man Ende März noch keines
brütend. In Bellye erhielt ich anfangs Mai ein ganz junges
Exemplar, das ich aufzog und mehrere Monate bei mir in Ge-
fangenschaft behielt.
Gl. Corvus corone, Linn. — Rabenkrähe.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Nur einige im Winter
in Gesellschaft der Nebelkrähe zu sehen.
Bukowina. Kuczurmare (M iszkiew icz). Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Durch das ganze
Jahr. Grosse Züge vom i5. bis zum 20. September.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 27. Januar einzelne
auf den Wiesen am Seeufer von Monfalcone.
Mähren. Goldhof (Sprongl). im Winter bildeten die
Rabenkrähen im Vereine mit Dohlen, Saat- und Nebelkrähen
grosse Schwärme, welche sich um den Hof und die umliegenden
Ortschaften umhertrieben. Am 6. Februar zogen sie nach N.-W,
ab. Später zeigten sich Rabenkrähen nur in Flügen von 3 — 5
Stückeil und anfangs März verschwanden sie gänzlich.
Steiermark. Paldau (August in). Das ganze Jahr
bei Feldbach häufig. — Pikern (Reiser). Ich konnte dieses
IV'. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 101
Jahr nur ein einzigesmal ein einzelnes Stück bei Brunndorf
am iS. Juli beobachten. Die Rabenkrähe ersetzt die Nebel-
krähe im Gebirge; wenigstens in Steiermark und Niederöster-
reich kann man dies genau beobachten*).
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Von November bis
Ende März bei uns. Während des Teibeises bieten diese Vögel
ein anregendes Schauspiel dar, wie sie sich auf die schwim-
menden Eisstücke setzen und auf denselben weiter schwimmend
hin und wieder nach Nahrung suchen. Ich beobachtete auch
hier, sowie in anderen Gegenden, dass sie eine gewisse Zug-
strasse beibehalten, auf welcher sie allabendlich ihre seit Jahren
gewohnte Nachtstätte aufsuchen. Hier zieht sich dieselbe von
dem Gebirge gegen die Auen hin, d. i. von N. nach S.
62. Corvus cornix, Linn. — Nebelkrähe.
Böhmen. Blottendorf (Schnabel). Am S.April i 2 Stücke
bei N.-O. beobachtet; einzelne, besonders die hier nistenden,
bleiben im Winter zurück. — Nepomuk (Stopka). Ist das
ganze Jahr zahlreich vertreten und wird verfolgt; am 24. April
vertheidigte ein Hase seine Jungen gegen eine Nebelkrähe und
lief ihr nach, wobei er nicht einmal ein vorüberfahrendes Ge-
spann berücksichtigte.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel. Auf
dem Lande am 17. April, i., 2. October.
Litorale. Monfalcone (S chia vuzzi), 27, Januar einige
auf den Wiesen am Seeufer vor Monfalcone, 13. März einige
am Lisertsumpf erlegt, 18. Mai einige auf den Wiesen der
Tagliata.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Wurde während des ganzen
Jahres ziemlich häufig beobachtet. — Oslawan (Capek). Am
14. März wurde mit der Reconstruction des Nestes angefangen
und den 7. April war das Gelege vollständig.
Niederösterreich. Wien (Reiser). Am i. Mai befand
sich hinter dem Ruderclubhäuschen an der alten Donau in
*) Es ist dies wohl überall der Fall. v. Tschusi.
102 V, V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
einem grossen Neste dieser Krähe ein einziges eben ausge-
fallenes Junges.
Salzburg. Hallein iTschusi). 2 5. Februar i Stlick.
Steiermark. Härtberg (Grimm). Ebenso wie corone und
C. frugilegus häufig auftretend. Im sogenannten Chatwalde, an
der ungarischen Grenze, trifft man oft von letzteren lo — i5
Nester im Umkreise von einer halben Stunde. Bastarde zwischen
Nebel- und Rabenkrähe sind nicht selten. In einem Neste kann
man oft verschieden gefärbte Junge finden. So habe ich im
Haidenwalde bei Hartberg 1884 ein Nest mit fünf Jungen beob-
achtet, wovon drei grau und zwei schwarz waren. Das Nest ge-
hörte einer Nebelkrähe. Merkwürdig ist es, dass während ein Jahr
die eine Art vorherrscht, das nächste Jahr eine andere Art das
Hauptcontingent der Krähenarten liefert, während die im Vor-
jahre häufig auftretende Art nur spärlich vertreten ist. So scheint
es, dass die Rabenkrähe alle drei Jahre die zahlreichsten Exem-
plare aufweist. Dass unter dieser Sippe auch Vielweiberei herrscht,
kann ich aus mehreren Beispielen darthun. Vielleicht ist eben
diese auf den Wechsel der Arten von Einfiuss. — Mariahof
(Hanf & Pau mgartn er). 7. Mai dem Ei entschlüpft. Sehr
häufiger Brutvogel. Die Färbung der hier vorkommenden Nebel-
krähe variirt in demselben Neste verschiedenfarbiger Eltern in
allen Nuancen bis zum vollen schwarzen Kleide. — Paldau
(August in). Das ganze Jahr bei Feldbach häufig. — Pikern
(Reiser). Vom 25. — 28. Jänner hielt sich bei grosser Kälte
eine Nebelkrähe fortwährend am Hauptplatze in der Stadt auf,
wo sie mit der grÖssten Dreistigkeit unter den Marktleuten
umherflog und auf den Dächern die gefundene Nahrung ver-
zehrte.
Ungarn. Bellye (M o j s i s o v i c s). »Als seltene Erschei-
nung« wurde die Rabenkrähe, während der »12 Frühlingstage»
»mehrmals beobachtet und einmal vom Horste aufgescheucht«.
Dies ist die einzige (mir bekannt gewordene» zuverlässige An-
gabe über das Vorkommen der schwarzen Varität der Nebel-
krähe im Gebiete der mittleren Donau. Wahrscheinlich ist aber
die (siehe bei C. frugileus) erwähnte »Saatkrähe« mit dem
Nistreisige auch hieher zu beziehen, ich mochte es fast als
bestimmt annehmen, denn nach meiner, allerdings höchst be-
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Unnarn. 103
scheidenen, Erfahrung wäre das vereinzelte Horsten eines Pär-
chens Saalkrähen mindestens eine seltsame Thatsache. Die
von einer Seite ausgesprochene Vermuthung, dass die über
Saatkrähen gesammelten Beobachtung sich vielleicht auf die
Rabenkrähe bezögen, findet in den Verhältnissen am Drauecke
keine Stütze ; ich habe in den zwei letzten Jahren trotz aller
Bemühungen Ueine dunkel gefärbte Krähe in Bellye erspähen,
geschweige acquiriren können, besitze auch »Corvus corone^^,
aus dieser Gegend nicht; in dem Verzeichnisse der Bellye"er
Sammlung wird sie übrigens angeführt. In Ungarn, speciell
in Südungarn, ist die helle graue Varietät die ausschliesslich
dominirende. nur in geschlossenen, grossen Landwaldungen ist
sie seltener, sonst aber findet sich diese typische Form der
Nebelkrähe allerorts zumeist in enormer Menge. — Pressburg
(Stef. Chernel). In den Auen, aber besonders an den L'tern
der Donau und auf den Inseln, sehr häufig. 3. Mai sah ich zwei
auf einem Felde sich paarende. — Szepes-Bela (G reisiger).
Den i3. December in Nagy-Lomnicz unter anderen und unter
Dohlen i Stück gesehen, bei welchem zwischen den grauen
Federn am Rücken und am Bauche zur Hälfte auch schwarze
Federn waren, welche dort unregelmässig geformte schw'arze
Flecke bildeten.
G;>. Co>-yus frugilegiis, Linn. — Saatkrähe.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Auf der Krähenhütte
einige Junge im Winter erlegt, welche die Federn an der Wurzel
des Schnabels fast unbeschädigt hatten und keinen Grind zeigten.
Es war nur der Purpurglanz, die schwächere Oberschnabel-
bildung und das gleichzeitige Erlegen alter Exemplare Beweis,
dass es Saatkrähen und nicht, wie auf den ersten Anblick ge-
dacht, Rabenkrähen seien.
Dalmatien. Spalato (Kolombarovid). N'om Januar bis
i5. März; am S.November erschien bei starkem Scirocco eine
Schar von ungefähr tausend, die sehr niedrig, gegen den
Wind flogen; einzelne noch am 20., 22., 3o. November und
12., 17., 3i. December.
Mähren. Goldhof (Sprongl). im Winter war sie unter
den Corvj^s'-Arten am wenigsten zahlreich vertreten. .Am 9. .März
104 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
erschienen zwei grosse Schwärme, welche am 2 i . März gegen K.
abzogen. — Oslawan (Capek). Nur im Winter bei uns; mor-
gens kommen sie gewöhnlich mit den Dohlen. Im Frühjahre
zogen die letzten am i. und 2. April fort, am i5. October
erschien wieder die erste Schar.
Niederösterreich. Wien (Reiser), in der Saatkrähen-
Colonie Nr. 2 der Schwimmschulallee fanden sich am 31. März
I, 2, höchstens 3 eben gelegte Eier. Das höchste nicht erreichbare
Nest muss ein volles Gelege enthalten haben, denn nur diese
alte Krähe flog erst ab, als der Kletterer in ihre Nähe kam,
während sämmtliche übrigen Vögel den Baum längst verlassen
hatten und denselben lärmend umflogen.
Salzburg. Hallein (Tschusi). Einzelne unter Raben-
krähen den ganzen Winter; 9. März mehrfach.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). Den 7. Februar be-
gann der Zug und dauerte 11 Tage hindurch; heuer zogen sie
mehr nordwestwärts in der Ebene, weil im Vorgebirge Schnee
lag. Beginn des Herbstzuges am 22. October. Sie hielten die
jedes Jahr verfolgte Richtung ein und zogen in unzählbarer
Menge, alle Tage bis zum 3i. Nachzügler, die zum Theil hier
bleiben, am 4., 6., und 8. November. Saatkrähen ziehen jähr-
lich im Herbste ihre bestimmte Strasse und werden selbst durch
Sturmwinde nicht bewogen, die Zugrichtung zu verändern. Im
Frühjahre ziehen sie dieselbe Strasse retour. Die Züge sind un-
geheuer gross. — Lodnitz (^Nowak). C. frugilegiis, C. corone
und C. cornix zogen zu vielen Hunderten (im Herbste) nach
NO. — Wagstadt (Wolf). Am 20. März zogen nach Beilner
etwa 90 nordwärts, nach Besuch und Swetlick den 12. unge-
fähr 200 gegen N. und den 18. sah GÖbel etwa 200 über die
Stadt fliegen.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Ein-
zelne überwinterten. 3i. October 80—100 Stücke, hierauf ein-
zelne. — Paldau (Augustin). Im Herbst und Winter mit
anderen Krähen in grosser Menge, sonst heiter. — Pikern
(Reiser). Die letzten verschwanden aus dieser Gegend am
i5. Februar.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics\ Am 28. Februar 1884
beobachtete Herr Waldbereiter Pfeningberger zum ersten Male
1\'. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 105
während seines langjährigen Aufenthaltes in der Herrschaft eine
»schwarze Krähe« mit einem Nistreisige im Schnabel; er folgte
ihrem Fluge und constatirte, dass sie sich auf einer canadischen
Pappel niederliess; als ich anfangs Mai der betreffenden — in
der Nähe von Mecze (unweit Bellye) gelegenen Baumgruppe
meine Aufmerksamkeit widmete, wurden nur Nebelkrähen auf-
gescheucht ^ eine derselben wurde auch heruntergeholt. Wahr-
scheinlicherweise war der zuerst als »Saatkrähe« angesprochene
Vogel eine schwarze Varietät der Nebelkrähe, eine sogenannte
»Rabenkrähe«, immerhin war die Beobachtung von besonderem
Werthe, denn im Frühjahre erblickt man zur BrUtezeit nur
sehr selten, im Sommer (nach meiner nun mehrjährigen Er-
fahrung) nie eine schwarze Krähe am Drauecke überhaupt.
Während meiner Herbstexursionen im Jahre 1879 und 1881
(Ende September bis Anfang October) traf ich wiederholt die
Saatkrähe neben der Nebelkrähe an, es fiel mir indess schon
damals auf, dass ich im August stets nur die letztgenannte Art
zu sehen bekam und schrieb ich diesen Umstand ä conto meiner
vielleicht mangelhaften Beobachtung, indem aquatische Formen
mein Interesse in erhÖhterem Masse in Anspruch nahmen. Dem
ist aber nicht so — die Saatkrähe kommt in die südliche Baranya
hauptsächlich im Herbste und Winter und ist aus mir uner-
findlichen Gründen sonst eine avis rarissima — es ist dies um so
auffälliger, als der Vogel (was ich übrigens nicht bestätigen
konnte, denn ich sah nicht ein einziges Exemplar) in Syrmien
sehr gemein sein soll, Thatsche ist aber, dass er viele Brutplätze
an der mittleren Donau besitzt. Im Jahre 1884 wurde die erste
Saatkrähe am 2. October in Dud gesehen, am 11. November
war sie bereits in grosser Zahl eingetroffen; im Jahre i8S5
Hess sich die erste am 3i. October erblicken. Unter den Tau-
senden, die sich zum Entsetzen der Oekonomen einfinden, ge-
wahrt man dann auch gelegentlich die »Rabenkrähe« in grös-
serer Zahl. — Pressburg (Stef, Chernel). In der Gesellschaft
der vorigen Art kommt sie des Winters häufig vor. Den 8. März
sah ich eine grosse Schar in den Lüften kreisend ober dem
Pressburger Gebirge, die nach einigen Umkreisungen gegen NW.
weiter zog. Temperatur äusserst gelinde, nordwestlicher Wind.
Bis Mitte April verschwanden alle Winterkrähen. — Szepes-
106 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Bela (G r e i s i g e r). Den 7. Februar begannen sie unsere Ge-
gend zu verlassen; den 6. März nachmittags 4 Uhr (starker
S.-Wind, regnerisch, ebenso tagsvorher) kam eine nach Tau-
senden zählende, mit einigen Dohlen und Saatkrähen vermischte
Schar in die Stadt, Hess sich auf den Häusern und Bäumen
nieder und flog dann auf die umliegenden Felder; den 9. (vor-
mittags schwacher O., nachmittags schwacher S.-Wind, heiter
und warm) zog um S'/a Uhr nachmittags ein Flug von circa
100 von N. nach S. einem Walde zu; den 9. (starker N.-Wind,
kalt, Schneegestöber) ein Flug von circa 100 in der Stadt,
ebenso den 16.; alle diese Flüge enthielten auch einige Nebel-
krähen und Dohlen; den 26. zogen 3 Stücke in einem Fluge
von 3o Nebelkrähen vorbei; den 5. April (kalter N.-O.-Wind
schon durch längere Zeit, tagsdarauf S.-Wind) circa 100 Stücke
auf den Feldern; i i. November (trüb und warm) mehrere unter
Nebelkrähen; i. December (Felder schneefrei, N.-Wind, Tem-
peratur ober o") circa 200 auf einem Felde bei Kesmark unter
beiläufig 40 Nebelkrähen und t5o Dohlen; den 9. (heftiger
N.-W.-Wind und Schneegestöber^ tagsvorher windstill und massig
warm) circa 100 auf den Feldern bei Bela.
64. Pica caudata, Boie. — Elster.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Zu verschiedenen Jahres-
zeiten; selten in Gesellschaft, meist einzeln.
Bukowina. Kuczurmare (Miskiewicz). Stand- und
Strichvogel; brütet im Walde und in Obstgärten. — Solka
(K ranabeter). Ziemlich häufiger Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Auf dem Lande
den 29., 3i. März, i., 5. November. Der gewöhnliche grössere
Durchzug im October fehlte heuer.
Litorale. Monfalcone (SchiavuzziV 27. Jänner einzelne
auf den Wiesen gegen das Seeufer bei Monfalcone, 18. März
bei der Tagliata geparrt.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Häufig und brütend in den
Aufzugswäldern. — Oslawan (Capek). 4. April beim Nest-
baue; stiehlt Vogeleier und beunruhigt selbst die brütenden Fasan-
hennen.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 107
Niederösterreich. Wien (Reiser). Am 7. April Horst-
untersuchung der Donau - Elsternreviere im alten Strombette.
Fast alle Nester leer, aber fertig gebaut. Von etwa zehn unter-
suchten enthielten erst 2 je 4 und 2 Eier, welche auffallend
klein waren. Am i. Mai dort noch ein Nest mit 2 frischen
und 2 eingetrockneten Eiern, am 4. Mai 6 Eier zum Ausfallen
entwickelt gefunden.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 2 Stücke über Winter
unregelmässig erscheinend.
Schlesien. Lodnitz (Nowak). »Scholaster. » Ein Paar
hätte heuer wahrscheinlich im Walde bei Tabor genistet, aber
(f und 9 wurden erlegt. — Bei Troppau (Urban) nisteten
vor 3o Jahren und später noch alljährlich welche im Park,
auch sonst in der Umgebung; seit dieselben regelmässig am
Horste weggeschossen wurden, ist keine mehr zu sehen. —
Wagstadt. Am 8. März sah Hirt auf den Oderwiesen 2 Stücke.
Siebenbürgen. Koloszvär (Honig). Sehr häufiger Stand-
vogel.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgariner). Tritt
vereinzelt als Brutvogel auf. 14. November 10 — 14 Stücke, ein-
zelne täglich zu sehen. — Mariahof (Kriso). In grosser An-
zahl das ganze Jahr in der Umgebung. — Paldau (Augustin).
»Galster«. Bei Feldbach früher sehr häufig, durch starke Nach-
stellung aber vermindert, wenngleich noch häufig genug und
ungemein schlau. Ohne Gewehr konnte man oft i 5 — 20 Schritte
an sie herankommen; mit Gewehr Hessen sie den Menschen selten
näher als 2 5o — 300 Schritte. — Pikern (Reiser). Bei einem
Ausfluge am 19. April in die Auen unterhalb Marburg bis Täub-
ling nahmen wir drei volle und drei unvollständige Gelege. In
einem sehr niedrigen Neste in einer Robinie auf der Pobersch'en
Insel befanden sich ausnahmsweise in einem Horste .bereits zwei
etwa zwei Tage alte Junge, ein eingetrocknetes und ein faules
Ei von höchst merkwürdiger, spärlicher Punktirung. — Pols
(Washington). Erhielt im Februar ein ö^, dessen längste Unter-
schwanzdeckfeder einen grossen weissen Fleck besitzt.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ist in Slavonien nicht
weniger gemein als in Südungarn; hier wie dort meidet sie ge-
schlossene grosse Waldbestände, ist aber sonst »überall zu
108 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Hause«. — Neusiedlersee (Reiser). Kommt auf ihi-en Raub-
zügen bis mitten in den See in's Röhricht. Bei Frauenkirchen
in einer Remise am 17. Mai ein frisches noch warmes Ei, in
einer anderen noch vier nackte Junge. — Pressburg (Stef.
Chernel). Sie lassen sich ebenso auf Eisstücken die Donau
hinunter treiben, wie die Rabenkrähen. Auf den Inseln, in den
Auen und an den Ufern der Donau sehr häufig. Den 3. Mai
fand ich ein Nest in einer Hohe von 8 m. auf einer Zitter-
pappel. Da sich in unserer Gegend nur wenig Akazien befinden,
nisten sie meistens auf Pappeln und dichten wilden Birn-
bäumen.
65. Garniliis glandarius , Linn. — Eichelheher.
Böhmen. Blottendorf (Schnabel). »Nusshackel.» Am
I. April 4 Stücke von S.-O. nach N.-W, bei N.-Wind. Dieser
Vogel überwintert hier auch einzeln. — Nepomuk (S t o p Ic a).
Wird zumeist im Frühjahr und Herbst gehört; schadet im Winter
den Fichtenknospen.
Bukowina. Kuczurmare (M i szk iewicz). Sehr häufig.
Im Winter nährt er sich von Eicheln und Buchnüssen, von
denen er sich im Herbste Vorräthe anlegt. Da er jedoch wohl
nur wenige derselben mehr findet, so danken ihm viele Bäume
ihr Entstehen. — Solka (K r a n a b e t e r). Häufiger Stand-
vogel, der sich im Mai paart; er macht im Herbste, wenn er
in die Mais- und Buchweizenfelder scharenweise einfällt, grossen
Schaden,
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel. Auf
dem Lande am 22. August.
Mähren. Goldhof ("SprongD. Ein einzigesmal am 2 5. Ja-
nuar beobachtet. — Oslawan (Capek). Bis etwa Mitte März
in Gesellschaften. 6. Mai 5 frische, 10. Mai 7 stark bebrütete
Eier, darunter 3 reine.
Niederösterreich. Nussdorf a. d. D. (Bachofen). 1884
den 6. August ein Exemplar in Nussdorf über den Bahnhof
streichend.
Salzburg. Hallein (Tschusi), In 10 — 15 Stücken über-
winternd 5 14. März viele.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 109
Steiermark. Paldau (August in). »Blauheher«, bei Tro-
faiach »Boanschlagl'«. Sparsam. Nach dem Glauben der Leute
soll er 70 Stimmen haben. — Pikern iReiserj. Am 18. Januar
schoss mein Bruder bei sehr hohem Schnee mit einem F"lobert-
Gewehre von einer Edelkastanie einen Feldspatzen herab. Sobald
dieser am Boden angelangt war, stürzte ein Häher raubvogel-
artig herbei , um den noch lebenden Spatzen sofort zu erfassen
und fortzuschleppen. Eine Viertelstunde später wiederholte sich
dasselbe Schauspiel , allein der Häher wurde mit einem bereit-
gehaltenen Gewehre erlegt. Die Section ergab , dass er den
Spatzen verzehrt hatte. Am 23. Juli zeigte sich plötzlich in den
Waldungen ober Rolhwein ein Schwärm von etwa 50 Eichel-
hehern, die sich rege beisammen hielten, und welche wieder,
nachdem 6 Stücke geschossen worden waren, gegen Süden fort-
zogen. — Pols (W a s h i n g t o n). In den Sommermonaten
spärlich vertreten, sehr gemein zur Zeit der Eichelnreife. —
Am 28. December erlegte ich 2 Ö und i c, welch' letz-
teres anstatt der normalen blauen eine trüb bräunlichrothe Iris
besass.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Der Eichelheher war dieses
Jahr sehr zahlreich vertreten und flog im Herbste in starken
Zügen zu Thal, so am 23. September vom Paschberg und den
LanserkÖpfen in die Ambraserau. Zum grossen Schaden der
Bauern betheiligt er sich in Gemeinschaft der Rabenkrähe oft
sehr stark an der »Türken «-Ernte. An Waldrändern gelegene
fürkenäcker werden besonders stark mitgenommen; doch geniesst
dieser schädliche Vogel nach dem tirolischen Vogelschutzgesetze
Schonung. — Mareith (Sternbach). Am 3. Juli die ersten
flüggen angetroffen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). In solchen Massen wie
i885 im sogenannten St. Istväner Oberwalde fBellye) , traf ich
diesen sehr gewöhnlichen Vogel noch nirgends an. In mehreren
Revieren der Herrschaft Bellye hat er indess entschieden ab-
genommen. (Unterwald, Buziglicza, Keskender Wald etc.). —
Pressburg (Stef. Chernel). Bei Pressburg, sowie in den kleinen
Karpathen, überall sehr gemein. Den 10. Juli waren die Jungen
meistens schon flügge. Hin und her ziehend im Walde, plün-
dern sie mit Vorliebe die bei den Holzhauerhütten stehenden
110 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-'l'orre.
Kirschbäume. Die einzelnen kleinen Flüge bestehen aus 5 — 6
Stücken, d. h. aus einer Brut, und ziehen lärmend und zan-
kend überall umher. Nach dem i5. Juli fingen die Flüge an
sich zu zertheilen.
66. Nucifraga caryocatactes, Linn. — Tannenheher.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Kam' Mitte October
und war im ganzen böhmischen Mittelgebirge verbreitet. In
Proboscht wurden am ib. October 4 Stücke zum Austopfen ge-
schossen. — Bausnitz (Demuth). Eine besondere Aufmerk-
samkeit in hiesiger Gegend des Riesengebirges erregte im heurigen
Herbste das zahlreiche Auftreten des Tannenhehers , welcher,
nach den Aussagen der ältesten Vogelliebhaber, das Aupathal
nur selten durchstreift hat. — Bürgstein (Stahr). Den 1 5. Oc-
tober bemerkt. — Haida (Hegen hart h). Wurde im Spät-
herbste in Menge beobachtet. In jedem Reviere wurde er aus
Unkenntniss, Interesse oder einfacher Knallsucht geschossen.
Jeder konnte dieses vertrauensselig-nordischen Vogels leicht Herr
werden, denn der Schuss scheuchte die Nächstsitzenden nur
wenige Schritte weiter, wie mir verschiedene Augenzeugen ver-
sicherten. Selbst bin ich ihm nicht begegnet, bekam aber diverse
Exemplare zur Bestimmung des Namens zugesandt, sowie An-
fragen mit der Beschreibung dieses Vogels. Auch in weiterem Um-
kreise soll er zahlreich gewesen sein. — Litoschitz (Knezourek).
Den 8. November am Zuge geschossen; es wurden in diesem
Monate etwa 7 Stücke erlegt. Seit den vier Jahren meines hiesigen
Aufenthaltes zum erstenmale erschienen. — Nepomuk (Stopka).
Wurde nur im Herbste beobachtet; am 28. October ein Exem-
plar am Felde geschossen, dessen Schnabel auffallend mit Pferde-
mist verunreinigt war. — Voigtsbach (Thomas). Erscheint
nur erst nach Verlauf mehrerer Jahre am Zuge. Im Herbste i885
war er häufig von Mitte September bis Mitte October und man
traf ihn auf jeder Wiese. Hatte er einen Kuhfladen gefunden,
so konnte man ihm bis auf einige Schritte nahe kommen. Er
hielt sich einzeln oder zu zweien auf, und da er gar nicht scheu
war, wurden viele erlegt. Ich bekam manchen Tag bis zu zehn
Stücke zum Ausstopfen; alle hatten den Schnabel von Kuhkoth
besudelt.
IW Jahresbericht aus Oesterreich-Unaarn. 111
Bukowina. Solka (Kranabeter). Seltener Standvogel in
höher gelegenen Waldungen.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 21., 22. October,
I 7, November.
Mähren. Oslawan (Capek). Früher sehr selten, heuer
im Herbste häufiger vorgekommen. Der erste wurde am 7. Oc-
tober, der letzte am i5. November gesehen; fast immer zeigte
er sich einzeln und war gar nicht scheu. Im Magen befanden
sich Käferreste {Geotrupes , Aphodius, Coccinela). — Römer-
stadt (Jonas). Den 10. November mehrere Exemplare im
Walde beobachtet. Wurde in der hiesigen Gegend früher noch
nie gesehen.
Niederösterreich. Nussdorf a. d. D. (Bachofen).
I Exemplar.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). Im Frühjahr keinen
bemerkt; am i3. und 20. October je i Stück , von da an
war der Vogel hier gemein; wurde an den Hutungen nach Futter
suchend fast täglich bis zu 4 Stücken gesehen, verlor sich aber
gegen den 20. November ganz; am 21. den letzten halbver-
hungerten gefangen. (Nach der »Silesia" Nr. 187 und 1 38, 1 3.
und 18. Nov. i885, wurden auch an anderen Orten um Teschen
Tannenheher erlegt und ausgestopft. Urban). — Ernsdorf
(Jaworski). Mitte October erschien der Tannenheher in hie-
siger Gegend; im Orte selbst wurden vier dieser Vögel geschossen.
Kommt hier sehr selten, gewöhnlich nach mehreren Jahren vor.
— Freudenthal (Urban). Laut einer Notiz im »Mähr, schles.
Jagdblatt», Nr. 11 (November i885) war der Tannenheher auch
dort häufig. — Lodnitz (Nowak). Von Ende September bis
Ende October; war seit 1878 hier nicht mehr gesehen worden.
— Troppau (U r b a n). In der Umgebung wurden ebenfalls
einige erlegt. Ein hiesiger Präparator sagt, er habe heuer im
ganzen über 40 Tannenheher ausgestopft ; einer hatte in seinem
Magen Reste von Beeren und einer eine Maus, — 'Wagstadt
(Wolf). Im October und November häufig; den 3. November
einen geschossen.
Steiermarl(. Hartberg (G rim m). »Gravamschl«. Bei
uns selten. Ich beobachtete ein Paar beim Einsammeln von
Wintervorräthen als: Wall-, Hasel- und ßuchnüssen, Knospen
112 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
und Rinde, die es in eine 3Y„ m, hoch in einer Buche befindliche
Höhlung trug. Letztere war 3 dm. breit, 2 dm. hoch und 5 dm.
lang. Das Flugloch hatte i i cm. Durchmesser. In den Monaten
October und November kam fast alle halbe Stunden einer mit
Vorräthen. Dieser Vogel trägt grosse Stücke im Schnabel, kleine,
als Knospen etc. im Kehlsacke. Die Leute sagen: ist er im Ein-
sammeln fleissig, so gibt es ein schlechtes Jahr, im anderen Falle
aber ein gutes; ebenso, schreit er im Frühjahre zeitlich, so
kommen Nachfröste. Ein Jäger erzählte mir, dass er ihn über
dem Neste eines Bergfinken*) traf, wo er das letzte Junge ver-
zehrte. — Mariahof (Hanf & Paumgart ner). Brutvogel der
oberen Waldiegion. War im Herbste weniger zu sehen als andere
Jahre. Der Grund dürfte der sein, dass heuer hinreichend Hasel-
und Zirbelkiefernüsse gediehen. Der Schnabel der einzelnen
Herbstexemplare unterscheidet sich nicht von vor Jahren erlegten
Exemplaren. Hoher im Gebirge traf man sie allerorts an; in
der Ebene den ganzen October. theilweise November und am
22. December je i Stück. — Paldau (Augustin). »Zirm-
grätscher». Bei Aussee im todten Gebirge häufig in den schüt-
teren Zirbelbeständen, bei Feldbach nicht bekannt. Im Lainthal
beim Trofaiach erlegte ich einen am 20. December i885 am
Kampeck, circa 4000'. — Pikern (Reiser). Am 24. Mai auf
der Höhe des Bacher (Revier Faal) einen jungen Vogel gehört.
Im Herbste zeigten sich am Vorder - Bacher nur wenige. Einen
schoss ich am 5. October bei der Alm Hube (Braunig) des
Schlosses Hausambacher, an welcher Stelle alljährlich sich dieser
Vogel einfindet, heuer aber immer nur 3 Stücke zu beobachten
waren. Der bekannte Tannenheherzug im heurigen Herbste schien
diese Gegend nicht berührt zu haben; jedoch bekam ich Mitte
October aus der Umgebung von Wien einen solchen Zuzügler
lebend. — Pols (W a s h i n g t o n). Im Herbste und Winter wurden
mehrfach Tannenheher beobachtet und erlegt. Ich erhielt 2 Exem-
plare (19. October, 24. December), welche beide durch gestreckte
Schnabelform ausgezeichnet waren. Der Tannenheher ist im
Kainachthaie eine sehr seltene Erscheinung.
*) Wohl schwerlich diese Art — Fringilla montifringilla — die
bisher für Steiermark als Brutvogel nicht nachgewiesen ist. Tschusi.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 113
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 2. Juni erhielt hier
Hr. Reiter ein Nest mit drei jungen halberwachsenen Tannen-
hehern. Ein vierter, zu dieser Brut gehöriger junger Heher, war
leider sehr bald nach dem Fange eingegangen und von den
Fängern, Pechklaubern, verworfen worden. Die drei lebenden
jungen Vogel hatten bereits ganz schone schwarze Schwingen,
während die Federn an und um den Hals und Oberflügel voll
weisser Tupfen waren. Die Schweiffedern zeigten sich noch wenig
entwickelt. Das Nest wurde im Vicarlhale, südlich vom Patscher-
kofel, hoch ober der Mühlthaler (Vicarthal-) Ochsenhütte, wo
die letzten Zirbelbäume und nur wenige Lärchen stehen, ange-
troti'en und zwar etwas über Mannshöhe an einer sehr dicken
Zirbe, deren Aeste sich mit jenen einer sehr nahe stehenden
Lärche kreuzten, so dass es auf Aesten beider Bäume zu ruhen
schien. Die Unterlage bestand aus gröberem Reisig, die Mulde
aus Schwarzbeer- (Heidelbeere, VacciniiDU myrtilliis, L.) Reisern,
letztere mit der grünlichen Bartflechte {Usnea barbata) dicht aus-
gelegt. Von einer Einwanderung nordischer Tannenheher habe
ich selbst hier nichts bemerkt, sogar ziemlich selten Tannenheher
im Viller Gemeinderevier angetroffen. 2 Stücke sah ich ungefähr
am 25. September und i Stück am 22. October. Nach einer
mir zugekommenen Mittheilung hat ein Vogelfänger von Igls
allerdings ziemlich viele »Zirbegratschen« gefangen; sein mir
sehr wohl bekanntes »Vogelgricht« steht jedoch an einem Platze,
an welchem die aus den höheren Waldungen in die tiefer ge-
legenen streichenden Heher vorbeifliegen müssen, und daher
glaube ich nicht, dass er Fremdlinge fing. Ende December
erhielt ich einen ziemlich kleinen mageren Heher, bei dem
ich jedoch keinen Unterschied von unserem einheimischen finden
konnte, als höchstens in dem vielleicht schwächeren, runderen
Schnabel. Dieser ist jedoch auch bei den einheimischen nicht
immer gleich stark, wie auch die Schnäbel der Rabenkrähen
oft bedeutend in den Dimensionen variiren.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Das ornithologisch so
interessante Jahr 1885 führte auch den Tannenheher in die
sumpfigen Niederungen des Draueckes. Das einzige am 20. Oc-
tober beobachtete Exemplar wurde auf der von FÖherczeglak
nach Udvärd führenden Chaussee erlegt. Der Vogel durchsuchte
Ornis IV, 1. 8
114 V. V. Tscnusi und K. v. Dalla-Torre.
eben mitten auf der Strasse sitzend , Pferdemist, als sein unge-
wöhnliches Exterieur die Aufmerksamkeit des glücklichen Schützen
auf sich lenkte. Zwei Tage zuvor (i. e. am i8.) beobachtete
Herr Revierförster Fuhrmann in Dalyok in der Nähe eines zur
Oekonomieverwaltung Sätoristye gehörigen Ziegelofens ein Exem-
plar (ob dasselbe?) auf dem Telegraphendrahte sitzend. Un-
mittelbar nachdem ich das (übrigens im Vergleiche zu unseren
alpinen Exemplaren auffallend kleine) Belegstück erhalten hatte,
bat ich die mir befreundeten Jäger in ßellye, auf eventuell
weiters zur Beobachtung kommende Stücke zu fahnden; nach
einiger Zeit erfuhr ich, dass ausser diesem einen Exemplar keines
mehr gesehen wurde. — Mosocz (Seh affgo t seh). Heuer
häufiger als andere Jahre; am 24. December 3 Exemplare be-
obachtet.— Pressburg (Stef. Chernel). Den 18. October sah
ich einen in Modern auf einer Waldwiese, wo er die aus der
Erde gewühlten Würmer verzehrte. Er war so wenig scheu,
dass er nach einem auf ihn gerichteten Schuss kaum 20 Schritte
weiter auf einen Zaun flog, um von dort baldigst wieder zu
seiner gestörten Mahlzeit zurück zu kehren. In Pressburg kam
im Laufe jener Tage (i5. — 20. October) eine grössere Zahl von
diesen Vögeln vor, die sonst das ganze Jahr nicht zu sehen sind.
Den 2 5. October wurde in Modern wieder einer gesehen. In
ganz Ober-Ungarn wurden sie heuer während des Herbstes be-
obachtet.— Szepes-Bela (Greisiger). 14. August im Mengs-
dorfer Thale — Tatra — einen auf einer Zirbe gesehen, 19. Oc-
tober bei Reichwald — Magura — ein Stück in einem trockenen
Kuhfladen Nahrung suchend angetroffen, 28. im Goldsberg bei
Bela I Stück eeschossen.
V. Ordnung.
Scansores. Klettervögel.
G7. Gecinus viridis, Linn. — Grünspecht.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Der häufigste von allen
Spechten; von Mitte März bis Mitte Mai häufig zu hören; im
November, December und Januar wird er nicht beobachtet.
IV^ Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 115
Bukowina. Solka (Kranabete r). Seltener Standvogel.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). i8. Januar i Stück.
Mähren. Goldhof (S p r o n g 1). Die einzige Spechtart,
welche ich bisher im Beobachtungsgebiete sah. — Oslawan
(Capek). 19. Februar zuerst den Paarungsruf gehört, 3. Mai
5 frische Eier.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 7. Juni cT juv.
Steiermark. Paldau (A u g u s t i n). Häufig. — Pols
(Washington). Im Juni und Juli wurde von mir und Anderen
im Parke wiederholt ein Specht von der Grösse eines Gecinus
viridis beobachtet, dessen Rücken gleichmässig zimmtbraun ge-
färbt, die Unterseite nach Art der jungen Grünspechte ge-
zeichnet war. Da es nicht gelang den Vogel zu erhalten, Hess es
sich nicht feststellen, ob es sich um eine Färbungsaberration
der bezogenen Art gehandelt habe oder nicht.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). In der Herrschaft Bellye
fand ich ihn bisher nirgends so häufig wie in Vizslak an der
Beda; 1884 sah ich ihn im Riede (Kopolya) zum erstenmale,
1885 wiederholt auch in anderen, tiefer gelegenen Riedtheilen.
— Pressburg (Stef. Chernel). Gemein in den Auen und im
Gebirge. — Szepes-Bela (Greisiger). Den 7. Februar wurde
ein Stück bei Bela auf Papelbäumen geschossen.
68. Gecinus canus , Gm. — Grauspecht.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Ein Paar sah ich in
Pömmerle am 7. April.
Bukowina. Solka (Kran ab et er). Seltener Standvogel.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 21., 22. Januar je i Stück,
27. 2 Stücke, davon i 9 jun., 3o. Januar i Stück, 4. März cT.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 7. Februar
2 cT erlegt.
Steiermark. Paldau (Augustin). Bei Feldbach keinen
bemerkt: im November im Lainthal bei Trofaiach ein Stück in
Gesellschaft von Elstern auf einer Wiese gesehen. — Pols
(Washington). Am i5. Juni ein eben flügge gewordener junger
Vogel.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Ziemlich gemeiner
ßrutvogel.
8*
116 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
69. Dryocopus martius, Linn. — Schwarzspecht.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). »Hohlkrohe«, «Hohl-
krähe«. Die »Hohlkrohe« ist hier als Regenvogel bekannt und
lässt sich bei bevorstehendem schlechten Wetter besonders oft
hören. — Nepomuk (Stopka). Wurde nur ein einziger im
Januar gesehen.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Seltener Standvogel.
Mähren. Oslawan (Öapek), Zwei Paare brütend ange-
troffen. Anfangs April wurde die alte Bruthöhle ausgebessert,
den i8. fand ich 5 frische Eier. Der Vogel flog schreiend um
mich herum, setzte sich auf nahe Bäume und klopfte zuweilen
in Aufregung an den Stamm ; im Winter streift er auch weit
vom Walde entfernt herum.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 14. März d".
Steiermark. Paldau (Augustin). »Waldhahnl.« Bei
Feldbach sehr selten, wo er früher häufiger gewesen sein soll,
als es an hohlen Bäumen noch nicht mangelte. Am 21. No-
vember in Lainthal bei Trofaich einen gesehen; im Gebirge
häufiger.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Selten, dagegen in
Modern ein bekannter Brutvogel.
70. Picus major, Linn. — Grosser Buntspecht.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Meistens im Walde,
manchmal anderswo gesehen, nie im Winter.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Kommt häufiger vor,
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). 5., 12. Januar,
q., 21. December.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). i5. Mai ein Nest
mit 5 Jungen in einer Pappel bei Staranzano gefunden, ebenso
20. Mai ein zweites Nest in derselben Localität mit 5 Jungen,
wieder in einer alten Pappel.
Mähren. Oslawan (Capek). Etwa vom 20. Januar bis
Mitte März waren Kiefernsamen seine vielleicht ausschliessliche
Nahrung. Jedes Individuum hatte seinen bestimmten Platz, wo
es die Kiefernzapfen bearbeitete; entweder war es eine Astgabel
I\^ Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn, 117
auf einer Eiche, eine Spalte im dürren Aste oder eine eigens
gemachte Furche in der Kieferrinde.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 3. Januar cj juv. , 14.
März 2 cf.
71. Piciis leuconotits, Bechst. — Weissrückiger Buntspecht.
Steiermark. Paldau (August in). Für das »todte Ge-
birge« charakteristisch nach G. Geyer; auch selbst dort gesehen.
72. Piciis rnediiis, Linn. — Mittlerer Buntspecht.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Kommt vor.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 6., 12. Februar.
Ungarn. Pressburg (Stef. Cherneli. Häufig in der Au,
P. major im Gebirge; minor ist in Modern seltener. Das Trom-
meln der Spechte horte ich besonders im Monate März.
73. Piciis minor, L. — Kleiner Buntspecht.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Kommt vor.
Mäliren. Oslawan (Capek). Nur am i. und 2. April
ein cf in einem höheren gemischten Walde gesehen; es »trom-
melte« fleissig.
Niederösterreich. Kalksburg (Reiser). Zum erstenmale
hier im Walde ober der Kuhweide in mehreren Stücken am
28. Juni eine Zeit lang beobachtet.
Steiermark. Paldau (Augustin). Bei Paldau sehr selten.
— Pikern (Reiser). Den 18. Januar einer in der Josefi-Vor-
stadt. Nach einigem Suchen fand ich am 2 1 . April diesen Specht
bei der sogenannten Käfer-Hube vor der Nisthöhle spielend. Die-
selbe befand sich etwa i5 m. hoch in einem starken, anbrü-
chigen Aste einer Edelkastanie. Bald schlüpfte das cT, bald das
9, bald beide zusammen in die Oeffnung , alles unter ticho-
dromaartigen Flügelzucken. Nach etwa drei Tagen waren beide
Vögel noch bei der Nisthöhle; nach acht Tagen aber hatte bereits
Muscicapa albicollis in derselben fünf Eier und die Spechte waren
spurlos verschwunden. — Pols (Washington). 17. Juni ein
Paar, 3. Juli, 29. December je ein Stück.
118 V, V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
74. Picoides tridactyliis var. alpestris, Chr. L. Br. — Dreizehiger
Alpen - Buntspecht.
Steiermark. Paldau (August in). Für das »todte Ge-
birge» charakteristisch nach G. Geyer; auch selbst dort ge-
sehen.
Ungarn. Szepes-Bela (Greisiger). Den 27. Mai bei
der Belaer Tropfsteinhöhle ein Stück gesehen.
75. Jiinx torquilla, Linn. — Wendehals.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). 8. April angekommen;
am 21. Juni fand ich in einem hohlen Zwetschkenbaume ein
Nest mit Jungen. — Johannesthal (Taub mann). Erster den
ig. April; erster Ruf tagsdarauf, den 21. allgemein; Gelege den
i5. Mai (10 Stück); Abzug zwischen dem i. und 4. August. —
Litoschitz (Knezourek). Erster den 10. April, erster Ruf
den 20. April. — Nepomuk (Stopka). Am 26. und 28. April
zum erstenmale gehört (am 2 5. warm, O.-Wind), sonst kommt
er später; das letztemal am 20. Juni hörbar; nistet wegen
Mangel an hohlen Bäumen selten in den hiesigen Obstgärten.
Bukowina. Fratautz (H e y n). Erster den 8. April
nach N.-W. (stärkerer S.-Wind, mildes Wetter, tagsvorher warm
und etwas bewölkt), Mehrzahl den 14. April nach N.-W. (schwacher
S.-Wind, warm, bewölkt); erster Ruf den 10. April; volles Ge-
lege den 5. Juni; in der zweiten Hälfte September nicht mehr
gesehen. — Kaczyka (Zemann). Erster den 8. März (N.-Wind,
kalt, Schneegestöber, tagsvorher ebenso).
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). i5. Februar, 5.,
10., 21. März, I., 2., 7., 16., 17. April, 12., 14., i5., 20., 25.
August, 10., 21. November.
Litorale Triest (Moser). Am 17. und 27. März von
L. Sandri erhalten.
Mähren. Kremsier (Zahradnfkj. i i. April. — Oslawan
(Capek). Zieht längs des Flusses. Am 4. April drei o' gehört,
vom 19. April der Paarungsruf allgemein; 22. Mai volles
Gelege. — Römerstadt (Jona s). Erster den 20. April
(schwacher S.-Wind, sehr schön, tagsvorher ebenso); erster Ruf
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarii. 119
den 2 5. April, allgemein den 2. Mai; Nestbau den 6. Mai, volles
Gelege den 18.
Niederösterreich. Nussdorf a. d. D. (Bachofen). 1884.
Den 6. April. — Wien (Reiser). Am 2. Juni wurden
mit einem Löffel aus einer im Garten des Herrn Zacherl in
DÖbling bei Wien befindlichen hohlen Esche 9 Stück frische
Eier des Wendehalses genommen und mir überbracht; nach
mehreren Tagen zeigt es sich , dass das Weibchen in dieselbe
Nisthöhle wieder gelegt hatte, aber statt 9, 11 Eier, welche es
glücklich ausbrachte. Ein neuer Beweis für den geringen Schaden,
welcher der Vogelwelt durch die ohnehin spärlichen Oologen*)
zugefügt wird!
Salzburg. Hallein (Tschusi). i5, April 6, 16. d' , 24.
I Stück, 27. Mai i o.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). 20. April (trüb, W.)
I cf, 23. (Gewitter bei N.-W.) Hauptankunft, rf und 9, Haupt-
abzug den 17. September (heiter, S.-W.), am 29. 1 9. —
Lodnitz (Nowak), i. April den ersten rufen gehört. — Troppau
(Urban). 17. April im Park, 19. bei Stiebrowitz. — Wag-
stadt. 17. April von Schiller, 2 3. von Demel je ein Exemplar
gesehen.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 10. April die
ersten 2 Stücke, am 12. mehrere.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paum garten). Brut-
vogel in einzelnen Paaren. 28. April i Stück. — Mariahof
(Kriso). 22. April auf dem Schulgartenzaune gesessen, 28. April
das erstemal den Ruf gehört.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am S.September ein Stück
bei Igls.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Der erste traf i885 am
S.Mai in Danoczerdö ein. Der Abzug scheint, wie normal, Ende
August, anfangs September stattzufinden. Ich habe nur im
Sommer 1885 einigemale diesen nicht häufigen Vogel beob-
achtet. — Güns (C. Chernel). Erster den 5. April (N.- W.-
Wind, kühl). — Nagy - Szt. - Miklos (Kuhn). Erster den
*) In Oesterreich. v. Tschusi.
120 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
16. April. — Pressburg (Stef. Chernel). In den Auen und
Obstgärten ein sehr gemeiner Brulvogel. Den 10. Juli sah ich
einen in Modern auf den dort befindlichen Schlägen und ausser
diesem keinen mehr.
76. Sitta eiiropaea, Linn. var, caesia , Mever. — Gelbbrüstige
Spechtmeise.
Böhmen. Nepomuk (Siopka). Hält sich das ganze Jahr
im Walde auf.
Bukowina. Solka (Kranabeier). Seltener Standvogel.
Mähren. Oslawan (Capeki. Um den 20. März wurde
mit dem Verkleben der Nesthöhlung begonnen , aber erst vom
12. April sah man allgemein, wie die Vögel die Kiefernoberrinde
abrissen und eintrugen; am 29. April 5 frische Eier, mit theil-
weisem Melanismus. Von Mitte September begannen sie in Gesell-
schaft von Parits, Certhia, Reguliis zu ziehen.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 22. April o", 9 im Garten,
3., 6. Juni juv., 17. August i Stück im Garten.
Siebenbürgen. Nagy - Enyed (C s a t 6). Am 2. April
2 Stücke.
Steiermarl<. Paldau (August in). »Baumhackl« häufig.
Bei Feldbach, im Möllthale in Kärnten und an vielen anderen
Orten bemerkt. — Pikern (Reiser). Am 22. April meisselte
ich 7 frische Kleiber - Eier aus einer Eiche aus. Nistort etwa
4 m. hoch, Lehmverkleidung unbedeutend, Nestunterlage durchaus
feine Kiefernborke. — Pols (Washington). Im Sommer und
Winter aussergewöhnlich häufig.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Im Frühjahre 1884 be-
sonders aber im Sommer i885 überaus zahlreich; nirgends traf
ich indess so viele auf einer relativ eng begrenzten Locaiität,
wie in einer Parcelle des Maisser Waldes. — Pressburg (Stef.
Chernel). Den 1 7. Februar ein aus i5 Stücken bestehender
Flug in Gesellschaft von Farns major und coeriileus nach S.
streichend. In Pressburg, sowie in Modern, sehr gemein.
77. Sitta syriaca , Ehrenb. — Felsenspechtmeise,
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 121
78. Tichodroma muraria, Linn. — Alpenmauerläufer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 16., 21. Januar,
24. Februar, i5., 16., 1 8. , 20., 26., 30. November, i., 6.,
3i. December.
Salzburg. Hallein (T s c h u s i). 3., 8. Januar i Stück,
i3., 9.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csato). Am 5. April
2 Stücke in Toroczko am Berge Szekelyko.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Den
27. und 3i. October je i Stück. — Paldau (August in). Im
oberen Mürzthal. im todten Gebirge, bei Vordernberg gesehen.
79. Certhia familiaris , Linn. — Langzehiger Baumläufer.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Hält sich das ganze Jahr
im Walde auf; ist im Winter fast immer in Gesellschaft von
Meisen und Goldhähnchen.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Kommt vor.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 8., 14., 16.,
17. November. 4. December.
Mähren. Oslawan (Capek). Zwei Paare im Walde, andere
in Kopfweiden am Flusse brütend.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 8. Januar c^ , 18. und
3i. März je i Stück im Garten.
Schlesien. Lodnitz (Nowak). Ist seit dem Herbste im
Dorfe ziemlich häufig. — Troppau (Urban). Im Park und in
den Gärten nicht selten.
Steiermark. Paldau (A u g u s t i n). im Liesingthal bei
Mautern und Kallwang viele, ebenso bei Aussee.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Beobachtete und erlegte
in den letzten zwei Jahren diesen in Ried- und Landwäldern
lebenden Vogel wiederholt; Landbeck fand den Vogel in Syrmien
nur selten, -v Pressburg (Sief. Chernel). Zog den 19. Fe-
bruar mit Parus major und coeruleiis herum 5 3. März in
Gesellschaft von Sitta , Parus , Piciis und Certhia in den Auen.
— Szepes - Bela (Greisiger). Den ig. Januar ein einzelnes
und den 12. Februar ein weiteres Exemplar mit zwei Kohl-
meisen.
122 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
80. Upupa epops, Linn. — Wiedehopf.
Böhmen. Bausnitz (Demuth), Erster den 14. April
(S.-W.-Sturm). — Johannesthal (Taubmann). Die ersten den
28. und 29. März nach N.-W. und N.-O. (windstill, hübsch, tags-
vorher gleichfalls schon). Zieht höchstens zu 3 — 8 Stücken. Erster
Ruf anfangs April, Gelege Ende d. M., Abzug vom 20. August
bis 10. September nach S. (S. und S.-W.-Wind, lau). — Lito-
schitz (Knezourek). Erster den 3o. März, erster Ruf den
14. April. — Neponiuk (Stopka), Wurde nur am 23. April
gesehen, nistet schwerlich hier.
Bukowina. Illischestie (Zitny). Erster den 29. April
(schwacher W.-Wind, schon , tagsvorher warm und schön) , erster
Ruf am läge der Ankunft, Abzug den 10. September (starker
Landregen, tagsvorher warm und schön). — Kaczyka (Zemann).
Erster den 1 3. April von S.-O. nach N.-W. (massiger O. -Wind,
warm, tagsvorher leiser S.-W.-Wind, warm). — Karlsberg (?).
Die ersten am 16. Mai (hell, dann Regen), am 17. erster Ruf.
— Kuczurmare (Miszkiewicz). Den i5. April angekommen
und in October fortgezogen; er brütet im Mai. — Kupka
(Kubelka). Erster den i. April nach W. (massiger N.-W. und
O.-Wind, warm); nur paarweise; Abzug den i5. October nach
S. (massiger W.- und S.-O. -Wind, warm und heiter). — Petroutz
(Stränsky). Erster den i 3. April. — Solka (Kr ana be te r).
Selten; er erscheint Ende April, Anfang Mai, heuer den S.Mai,
und zieht Ende August, Anfang September ab. Baut sein Nest
in Höhlungen, sogar am Boden, jedoch gut geschützt. Das Ge-
lege besteht aus 4 — 6 Eiern und das Brutgeschäft dauert 16 — 18
Tage und wird vom Weibchen allein besorgt. Beim Abzug, ge-
wöhnlich abends, streichen sie sehr niedrig. — Terebleszty
(Nahlik). Erster den i i . April nach O. (starker O.-Wind, warm,
tagsvorher ebenso").
Dalmatien. Spalato (Kolombatovi<S). 18., 19., 20.,
25. März, I., 3., 4., 11., 17. April; Abzug vom :. August bis
9. September.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erster den 12. April
(Schön».
IV'. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 123
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi\ i 5. April (bewölkt,
tagsvorher Regen) der erste bei Sistiana. — Triest (Mosen.
Am 20. April von L. Sandri erhalten.
Mähren. Kremsier (Zahradnfk). 12. April. — Osla-
wan (Capek). 10. April 3 einzelne Stücke; 14. Mai fand ich
drei eben ausgeschlüpfte Junge neben vier unbefruchteten Eiern;
28. August zuletzt I Stück.
Salzburg. Hallein (Tschüs i). 11. April früh i Stück.
Schlesien. Lodnitz (Nowak). 4. April i Stück, 12.
mehrere, 24. drei gesehen; am Herbstzuge nur den 2 3. einen
bemerkt.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erster den 12. April
(N.-W.-Wind, warm und heiter, tagszuvor S.-Wind, warm, trüb),
Gelege den 14. Mai, Abzug den 24. September (S.-W.-Wind,
warm, heiter, tagsvorher ebenso). — Kolozsvär (,H ö n i g).
Kommt vor, doch nicht häutig. — Nagy-Enyed (Csato). Am
29. März der erste, am 12. April i Stück.
Steiermark. Mariahof (Hanf & P a um g artner). Zu-
weilen brütend. 11. April i Stück. — Mariahof (K r i s o).
21. April, einem sehr schönen Tage, um Mittag über den
Schulgarten in nordwestlicher Richtung geflogen. — Paldau
(August in). Bei Feldbach sehr selten, bei Graz, in der Rich-
tung gegen Maria-Trost, einen gesehen; im Lainthale selten.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 14. April 4 Stücke
in der Reichenau an der Sill , ober deren Ausmündung in den
Inn; i 7. April i Stück in der Ambraserau, 6. September i Stück
bei Vill. — Mareith (Sternbach). 29. August i Stück bei
1100 m. Höhe gesehen. — - Roveredo (Bonomi). Erster den
28. März nach N. (S.-O. -Sturm, bewölkt, tagsvorher schwacher
S.-W.-Wind und etwas Regen).
Ungarn. Bellye (iMojsisovics). Am 20. März erschien im
Jahre 1884, am 30. März im letzten Jahre diese im Beobachtungs-
gebiete allenthalben verbreitete Art am Drauecke. Ich traf sie
im Drau- und Donauriede, wie in dem höher gelegenen Gebiete
der Herrschaft Bellye auch im Sommer 188 5 wiederholt. Ende
September, bisweilen erst im October, zieht er ab. — Güns
(C. Chernel). Erster den 8. April (gelinde, regnerisch, tags-
zuvor stürmisch). — Mosocz (Schaffgo tsc h). Am i3. April
124 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
das erste Exemplar • scheint heuer häufiger als andere Jahre auf-
getreten zu sein, — Nagy - Szt. - Miklös (Kuhn), Erster den
i8. April, Mehrzahl den 22.; Gelege den 20. Mai; Abzug den
20. September. — Szepes-Bela (Greisiger), Den 20. April
(S.-Wind, sehr warm, ebenso längere Zeit vor und nachher)
ein Paar auf einer Waldwiese bei Tätrahäza; den i3. September
ein Stück bei Bela geschossen.
VI. Ordnung.
Captores. Fänger.
81. Lanius exciibito>\ Linn, — Raubwürger.
Böhmen, Nepomuk (Stopka). Kommt vor.
Bukowina, Solka (Kranabeter). Seltener Standvogel,
Dalmatien, Spalato (Kolombatovici. 4. Januar, 3.0c-
tober, 3., 6, November.
Mähren. Goldhof (S p r o n g 1). Im Beobachtungsgebiete
nisteten m-ehrere Paare. — Kremsier (Zahradni'k). 9, März;
die Art überwintert hier auch. — Oslawan (U a p e k). Im
Sommer nicht bemerkt. 16. Januar erbeutete ein cT einen Gimpel;
8. März zuletzt ein Stück und dann wieder am 8. November
und i5. December je einen, immer auf Feldhäumen, gesehen.
Salzburg. Hallein (Tschusij. 21. Januar i Stück.
Siebenbürgen. Koloszvär (Honig). Gar nicht selten. —
Nagy-Enyed (Csatö). Am 11. December 2 Stücke; der eine
fing einen Spatzen und wurde mit ihm erlegt.
Steiermark. Hartberg (Grimm), Sehr häufig. Hier
Zugvogel, am häufigsten in den Monaten Mai, Juni, Juli und
August anzutreflFen; zur Winterszeit nie einen gesehen. Er
brütet meist zweimal und benützt oft den Rohbau eines anderen
Nestes zu seinem eigenen. — Mariahof (Hanf & Paum-
garlner). 2 5., 26., 28, Februar je i Stück; i. und 2, März
singend; 5., 9., i5. und 17. März und 6. April je i Stück
va?'. major; 22., 23., 24. October, 3,, 16,, 23. November
und 3. December je 1 Stück. Wie voriges Jahr, war es der
Mehrzahl nach die var. major und execubitor hier seltener. Im
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 125
Magen derselben befanden sich grösstentheils Mäuse. — Paldau
(Augustin). Im Raabthale bei Feldbach: «spanische Galster«,
(Elster), »Zwergl«. Sparsam. Vernichtete bei einem Bauern-
hause in Paldau einige Brüten von Fringilla coelebs. — Pikern
I Reis er). Zigeunert das ganze Jahr einzeln oder in kleineren
Trupps in der Ebene umher, zur Brutzeit ist er dagegen nicht
zu erblicken. Am 1 8. Jänner einen in den »Neutheilen« (Pikern-
dorf) geschossen, den 14. Juni viele bei Gams und Trasternitz.
— Pols (W a s h i n g t o n). In den Sommermonaten nirgends
aufgefunden, auch im December bloss sehr vereinzelt ange-
troffen.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). »MeisenkÖnig«. Am
18. September i Stück aus der Aufhütte bei Igls geschossen und
einige Tage darnach ein zweites. — Mareith (Sternbach).
Am 2. October i Stück bei 1200 m.
Ungarn. Bellye (Mo j s i s o vics). Am 10. Mai 1S84
notirte ich ein Exemplar in Kopolya, seitdem sah ich wenigstens
keines wieder; gewiss zählt er daher, wie ich bereits auch in
meiner Ornis hervorhob, zu den selteneren Formen des Drau-
eckes. — Mosöcz (Schaffgots ch"). Am 7. Juli ein Nest mit
vier Jungen gefunden.
S2. Lanhis excubitor. var. major, Cab. — Einspiegeliger Raub-
würger.
Siebenbürgen. Koloszvär (Honig). Seit meinem hiesigen
vierjährigen Aufenthalte fiel es mir wiederholt auf, dass hier L.
excubitor merklich grosser und bedeutend weisser erschien; ich
glaubte jedoch dies einer leicht erklärlichen Täuschung zu-
schreiben zu müssen , bis mich Joh. v. Csatö's kleine Abhand-
lung »Ueber Lanius Homeyeri ^ Cabams<<- (Zeitschrift f. d. ges.
Ornithologie, I. 1884, p. 229) anders belehrte. Seither trach-
tete ich ein Exemplar dieses Vogels zu bekommen, und wirklich
gelang es mir, am 3. Juli i885, bei Gelegenheit einer Bahn-
wagenfahrt, ein junges 2 mit einem Flobert-Gewehre zu erlegen,
als es eben auf dem Telegraphendrahte der zutragenden Mutter
entgegenflatterte. Nach näherer Untersuchung fand ich an dem
jungen Vogel sämmtliche Characteristica, die v. Csato angibt;
126 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
seine Erfahrung, dass L. major in Siebenbürgen brüte*), finde
ich bestätigt. Nachdem ich seit vier Jahren — wie ich nunmehr
weiss — L. major in unmittelbarer Nähe der Stadt beobachtet,
ist es wahrscheinlich, dass sich mir hiezu auch im laufenden
Jahre Gelegenheit bieten wird, wovon ich nicht säumen werde,
Bericht zu erstatten,
Steiermark. Mariahof. Vgl. vorhergehende Art.
83. Lantus minor, Linn. — Kleiner Grauwürger.
Bukowina. Kaczyka (Zemann). Erster den ii. März
von S. gegen N.-W, (heftiger N.-W.-Wind, Schnee, tagsvorher
scharfer N.-O.-Wind), Rückzug den 23. März abends 9 Uhr
(heftiger N.-Wind, Schneegestober, tagsvorher schwacherW.-Wind,
warm), Wiederkunft den 27. März (schwacher W.- Wind, milde,
tagsvorher schwacher O.-Wind, warm). — Petroutz (Stränsky),
Erster den 18. März**), Abzug den 3. October. — Solka (Krana-
beter). Ziemlich häufiger Zugvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovicl. Vom 22. April
bis 8. September.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erster den i. Mai
(W.-Wind, regnerisch).
Mähren. Oslawan (Capek). Ein Paar brütet auf Pappeln
unterhalb Oslawan; am 23. April meldete sich das o, am
3o. Mai fand ich 6 frische Eier.
*) Dies ist ein Irrthum, denn v. Csato erwähnt (1. c.) ausdrück-
lich, er habe die genannte Varietät bisher nur einmal erhalten. Wenn
auch der einspiegelige Raubvvürger vielfach in Oesterreich - Ungarn ge-
funden wurde, so war dies immer nur zur Zugzeit; brütend wurde
er bisher mit Sicherheit noch nicht bei uns nachgewiesen. Die vom
Beobachter hervorgehobene bedeutendere Grösse und weissere
Färbung stimmen im allgemeinen nicht auf L. major und lassen
eher der Vermuthung Raum, der Autor habe den L. Homeyeri ge-
meint. Da sich nun mehrere Angaben über das Vorkommen des letz-
teren als irrthümlich erwiesen, indem sich die betreffenden Exemplare
als alte L. excubitor herausstellten, so wäre behufs sicherer Deter-
minirung die Einsendung eines solchen Vogels im Interesse der Sache
erwünscht. v. Tschusi.
**) Die vorstehenden Beobachtungen beziehen sich, nach der frühen
Ankunftszeit zu schliessen, sämmtlich auf L. excubitor, L.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 127
Niederösterreich. Mödling (Gaunersdorf er). Den
3o. April zuerst beobachtet.
Salzburg. Hallein (TschusiV 6. Mai und 22. Juli cT ad.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 4. Juni 4 Stücke,
1 6' erlegt.
Steiermark. Mariahof (Hanf & P a u m g a r t n e r).
25. April und 3. Mai je i o, 6. Mai 2 Stücke. Während
andere Jahre dieser durch sein Geschrei weithin vernehmliche
Vogel in 5 — 6 Paaren nistete, wurde heuer nur i Paar beob-
achtet. Gehört jetzt, da überall »Tod den Würgern« gepredigt
wird, zu den Seltenheiten. — Pikern (Reiser). Den ersten am
10. Mai bemerkt; im ganzen heuer wenige Brutpaare. — Pols
(Washington). 14. Juni ein Nest mit 5 Eiern.
Tirol. Innsbruck iLazarini). Am 10. Mai wurde i cT
bei Vill geschossen.
Ungarn. Bellye (M o j s i s o v i c s. Ihn und L. collurio
beobachtete ich im Frühjahre 1884 erst anfangs Mai; in Bellye
waren sie aber von da an unsäglich gemein. Bei meiner Ab-
reise am 18. Mai waren namentlich rothrückige, weniger Grau-
würger, auf den Telegraphendrähten der »Baranyavär-Mohäcser
Chaussee«, besonders in der Nähe von Sätoristye, respective
Vizslak in grÖsster Zahl zu beobachten. Sie erschienen mir wie
auf dem Zuge und sassen nach Schwalbenart Öfter in Gruppen
nebeneinander. Im Sommer i885 waren beide Arten relativ selten
zu sehen.
84. Lanius rufus , Rriss. — RothkÖpfiger Würger.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 22. April
bis 12. September.
Mähren. Oslawan (Ö a p e k). Einige Paare brüten in
kleinen alten Kiefernbeständen auf steinigen Lehnen; 20. April
angelangt, 11. Mai schon 5 frische Eier.
Schlesien. Dzingelau (2elisko). Am 4. Mai ein Paar
angekommen und sofort zur Brut geschritten; Abzug den i3. Sep-
tember (Regen, W., 14. windig S.-W.).
Steiermark. Paldau (August in). Häufig gesehen, als
noch keine L, collurio zu bemerken waren.
128 V. V, Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Ungarn. Bellye (M o j s iso vi es). Diese seltene Art
wurde i8S5 vom Herrn Waldbereiter Pfeningberger zum ersten
Male im sogenannten »Bellye'er Riede«, unweit der nach Esseg
führenden Chaussee angetroffen.
85. Lanius colhirio, Linn. — Rothrückiger Würger.
Böhmen. Blottendorf (Schnabel). ^Erschien Mitte Mai,
am i6. August den letzten gesehen, — Nepomuk (Stopka).
Zum erstenmal am lo. Mai gesehen, am 2 3. Juni Junge ge-
füttert; nur einige Paare in der Umgegend wegen Mangel an
hinreichendem Gestrüppe.
Bukowina. Kuczurmare (M i s z k i e w i c z). Kommt im
April und zieht im October. Er schadet sehr, da er die Jungen
anderer kleiner Vögel raubt. — Solka (Kranabeter). Seltener
Zugvogel; erscheint im Mai, Abzug im September.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 17. April
bis I I . September.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). S. April die ersten
bei Rosega; 24. Mai i Nest mit drei frischen grünfarbigen Eiern,
1. Juni I Nest mit 5 rothen Eiern, 8. Juni i Nest mit 6 kaum
bebrüteten grünen Eiern.
Mähren. Goldhof (S p r o n g 1). Heuer sehr selten; am
21. April 2 Paare, am 7. Mai i Paar gesehen. — Kremsier
(Zahradnik). 28. April. — Oslawan (Capek). 2. Mai 2 d^,
14. Mai schon 4 frisch gelegte Eier mit einem Kukuksei. Ende
August waren sie verschwunden; 17. September noch ein juv.
Niederösterreich. Nussdorf a. D. (Bachofen). 1884
den i5. Mai.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 24. April 2 cf, i 9,
2. Mai I Stück, 5. mehrere cf und 6 > 2 Juni i Brutpaar in
der Gegend.
Schlesien. Lodnitz (Nowak). Die ersten am 29. April,
am 2 3. Mai ein Nest mit 2 Eiern, am 12. September die letzten
bemerkt. — Troppau (Urban). 26. April; Mitte September
einzelne noch da.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 27. April
2 Stücke.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-L'n^arn. 129
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumganner).
29. April I cT, ebenso am i. Mai, 2. Mai cT und 9, 3. Mai
mehrere, 29. September i juv. Früher ein sehr häufiger, jetzt nur
ein häufiger Brutvogel. Sein grosser Schaden, wenigstens in hiesiger
Gegend, ist nicht absolut nachzuweisen. — Mariahof (Kriso).
18. April o^ und 9, 29. April singen gehört, 12. September noch
ein Junges angetroffen. — Paldau (Augustin). » Dorndrall. «
Bei Feldbach häufig. — Pikern (Reiser). Ankunft am 20. April.
Bei Unter-Drauburg am 25. Mai 3 Nester mit 4, 5 und 6 Feiern,
sämmtlich der braunen Abart angehörig, belegt. Am 23. Juli
sah ich bei Rothwein ein cT mit schneeweissem Kopfe und am
7. August beobachtete ich eine Familie im Bergauer'schen Schlage
900 m. hoch. — Pols (Washington). Fehlte in den Sommer-
monaten nahezu gänzlich. Im Durchzuge (August bis Anfang
September) waren alte (S o^ selten.
Tirol. Innsbruck (Lazar in i). »Dorndrall«. Am 25. April
in der Höttingerau. Bei Vill brütend, jedoch minder häufig als
in anderen Jahren, wohl desshalb, weil die Gebüsche, in welchen
sie sich am liebsten authielten, etwas beschnitten worden waren.
Vor einigen Jahren fand ich in einem Dornstrauche, an einem
von hanius collurio sehr besuchten Orte, eine kleine Maus
angespiesst.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics. s. L. minor. — Press-
burg (Stef. Chernel). Den 22. April der erste; 27. Mai
beobachtete ich einen , der das Gezwitscher der Spatzen so
täuschend nachzuahmen verstand, dass sich einige sogleich ein-
fanden und ihm mit ihrem Locktone antwortend, in das Ge-
büsch folgten. — Szepes-Bela (Greis iger). Am 5. September
I Stück gesehen.
86. Muscicapa grisola, Linn. • — Grauer Fliegenschnäpper.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Am 3. Mai in Pöm-
merle angekommen. — Nepomuk (Stopka). Am 23. April
zum erstenmale gehört (einige Tage vorher warm und W.-Wind) ;
flog Mitte September fort.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Seltener Zugvogel, der
im April erscheint und im October abzieht.
Ornis IV, 1. 9
130 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Dalmatien. Spalato (K o l o m b a t o v i c). Vom 2. bis
19. Mai, vom i5. bis 21. September, aber selten.
Mähren. Oslawan lÖapelo. 13. Mai eingetroffen; drei
Paare brütend beobachtet; sie ziehen längs des Flusses.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 27., 28. Mai je i Stück <S,
22. .luni im Garten, 23. Juli juv. im Garten, 3o. ad., 4., 5.,
6., i3., 14. August je i Stück.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). 25. April cf und 9
angekommen (24. Regen mit Schnee, früh -\- 3® R. ; 2 5. Nebel,
W., früh -f- 2*^ R.). Beginn des Abzuges den 10. September,
Hauptzug am 23. (heiter, SW., ebenso den 24.). — Lodnitz
(Nowak). Vom i3. bis 2 3. Mai gezogen; am 16. Juni ein Nest
mit 5 unbebrüteten Eiern auf einer Kopfweide im Dorfe Lodnitz
angetrotfen.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 17. August
das erste Stück in den Gärten.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgarten). S.Mai
I Stück, 10. Mai mehrere, '28. August i Stück im Garten.
Brutvogel. — Pikern (Reiser). Am 26. Mai oberhalb von
Pikern (Käfer i, in Mannshöhe zwischen dem Stamme und einer
Ausschlagslohde einer Edelkastanie, ein Nest mit 2 Eiern. Als
das Gelege voll war, wurde das Nest entfernt, worauf der Vogel
genau an derselben Stelle ein zweites baute und 4 Junge aus-
brütete. — Pols (Washington). 28., 29,, 3o. August sehr
starker Durchzug.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Sehr gewöhnliche Er-
scheinung, über die ich aber keine näheren Daten seit 18S2
in Bezug auf Ankunft und Abzug erhielt. Auch in Syrmien ist
sie nach Landbeck sehr gemein von Ende April bis Ende Sep-
tember. — Pressburg (Stef. Chernel). Den 3. Mai (Haupt-
zug) überall im Gebirge und in der Au sehr häufig, 8. Mai
weniger.
87. Muscicapa parva, Linn. — Zwergfiiegenfänger.
Bukowina. Solka (Kranabeter), Seltener Zugvogel, der
im April erscheint und im October abzieht.
Ungarn. Pressburg (Stef Chernel). Den in Ungarn von
S. Petenyi entdeckten Vogel sah ich am 3. Juli in Modern am
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-ünsarn. 131
Rande einer Buchenpartie im Jungholz, nahe einer Quelle und
am 19. Juli traf ich wieder ein Exemplar an. Wie die flinkeste
Meise hüpfte er beständig herum und zeigte eine ungemeine
Wildheit. Als ich mich ihm näherte, flüchtete er sich, indem
er zwischen dem Grase am Boden eine Weile davon eilte, bald
von Busch zu Busch fliegend, bald sich wieder auf die Erde
herablassend, so schnell, dass ich ihm nicht folgen konnte.
y8. Miiscicapa luctiiosa, Linn. — Schwarzrückiger Fliegenfänger.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Seltener Zugvogel, der
im April erscheint und im October abzieht.
Dalmatien. Spalato (K o l o m b a t o v i cj. 18., 19. März,
5. April.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi\ 17. April i Stück
im Garten gesehen.
Mähren. Oslawan (Capek). Nur am 12. April ein Paar
am Durchzuge auf Obstbäumen.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). Den 26. April d, ohne
sich über den Sommer hier aufzuhalten. Es ist auffallend, dass
dieser Vogel in manchen Jahren hier häufig brütet, in manchen
Jahren aber kaum zu sehen ist. — Lodnitz (Nowaki. An-
kunft und Durchzug wie bei M. grisola.
Siebenbürgen. Nagy - Enyed (Csatö). Am 12. April
I Gf am i3. April 2 Stücke erlegt.
Steiermarl<. Mariahof (;Hanf& Paumgartnen. S.Mai
<j und 9, 9. und 10. Mai mehrere, 18. Mai i Stück. — Pols
(Washingt oni. Als Brutvogel nicht beobachtet.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 4. Mai ein Stück in
der HÖtiingerau.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Häufiger Brutvogel;
den 10. Mai ein Paar nistend.
89. Muscicapa albicollis, Temm. — W^eisshalsiger Fliegenfänger.
Böhmen. Blottendorf (Schnabel). Am 3. Mai (Nord-
wind, regnerisch). — Litoschitz (Knezourek). Ankunft den
17. April und 3. Mai.
Bukowina. Solka (Krana beten. Seltener Zugvogel, der
im April erscheint und im October abzieht.
9*
132 V, V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovid). i8., [9. März
und April.
Mähren. Oslawan (C a p e k). Gewöhnlicher Brutvogel.
i5. April die ersten, 6. Mai 6 frische Eier, um den 9. Mai
allgemein vollzählige Gelege. Bei zwei Gelegen beobachtete ich
einen partiellen Melanismus.
Steiermark. Pikern (Reise r). Vertrieb Ende April
den kleinen Buntspecht aus der von ihm erwählten Bruthöhle
in einer Edelkastanie, etwa i5 m. hoch und hatte daselbst
in einem durchaus aus Baumbast zusammengesetzten Neste
am 29. April 5 frische Eier. Dieselben stimmen vollkommen
mit solchen von Herrn Capek aus Mähren erhaltenen überein.
— Pols (Washington). In den Sommermonaten nicht be-
merkt.
Ungarn. Bellye (Mo j s iso v i es). Am 12. Mai 1884
erlegte ich ein Exemplar in der Nähe von Kopäcs, sah ihn
aber sonst nicht sehr häufig. — Pressburg (Stef. Chernel).
Den 3. Mai ein Nest in der länglichen Höhlung eines Kastanien-
baumes 3 m. hoch.
90. Bombycilla garridu, Linn. — Seidenschwanz.
Böhmen. Voigtsbach (Thomas.) Erscheint nur manche
Winter. 1SS2 sah man wieder grosse Züge Mitte November.
Bukowina. Solka iKranabeter). Erscheint selten, dann
aber scharenweise und nur in sehr strengem Winter; kam heuer
nicht vor.
Mähren. Oslawan (Capek). Im Winter 1884 — 85 ein
kleiner Flug bei Eibenschitz beobachtet.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig), im Winter i883
erschien er in ungewohnter Menge und wurden viele Exemplare
eingefangen, von denen auch ich eines bekam, das ich dann
bis zum nächsten Spätherbst hielt.
91. Accentor alpinus , Bechst. — Alpenbraunelle.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
24. Februar; in den Monaten November und December nicht
bemerkt.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 133
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 5. ApriF
2 Stücke in Toroczko am Berg SzekelykÖ erlegt.
Steiermark. Paldau (August in). Im »todten Gebirge«
nach G. Geyer.
92. Accentor modularis, Linn. — Heckenbraunelle.
Böhmen. Blottendorf (Schnabel). »Bräunlich«. Am
5. April zum erstenmal gesehen und singen gehört: dieser
Vogel erschien heuer etwas später als andere Jahre, was seinen
Grund wohl darin hat, dass lange und anhaltende Kälte
herrschte. Zieht im October und macht in der Regel zwei
Brüten.
Bul(OWina; Solka iKranabeten. Seltener Zugvogel, der
im April erscheint und im October abzieht.
Dalmatien. Spalato iKolombatovic). Vom Januar bis
20. März und vom 28, September bis Ende December.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 7. März abgezogen.
Mähren. Oslawan (Capeki. Durchzügler im Frühjahre;
2. — 10. April je i oder 2 Stücke.
Niederösterreich. Kalksburg (Reiser). In der Klause
beobachtete ich am 21. Juni zum ersten Male diesen oft über-
sehenen Vogel im Dickicht in grÖsster Nähe.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 11. März i d", 24. (bei
Schnee) und 27. je i Stück.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csato). Am 12. März
2 Stücke erlegt.
Ungarn. PressburgfStef. Chernel). Den 16. und i 7. Oc-
tober überall in Menge im Modreiner Gebirge.
93. Troglodytes parvulus , Linn. — Zaunkönig.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Kommt vor, — Rosen-
berg (Zach). Am 7. Juni fand ich auf dem oberen Rande
eines hart an der Strasse laufenden Felsens ein fast über-
hängendes Nest in einem Moosbüschel mit 8 Jungen.
Bukowina. Kuczurmare (M i s z k i e w i c z), Standvogel.
— Solka i^Kranabete ri. Ziemlich häufig vorkommender
Standvosel.
134 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
20. März und vom 28. September bis Ende December.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Seilen. — Oslawan
(Capek). Am 12. April baute das cT sein Nest.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 8. März singend, 6.,
10. April je i Stück im Garten.
Schlesien. Troppau (U r b a n). Als Standvogel nicht
selten im ganzen Lande.
Steiermark. Hartberg (Grimm). Baut sich als Stand-
vogel unter Brücken für den Winter ein Nest. Auch in Maus-
löchern habe ich den Zaunkönig übernachtend gefunden. —
Mariahof (Kriso). 18. April Nestmaterial getragen. — Paldau
(Augustin). »Künigl«. Sparsam, hauptsächlich im Winter zu
sehen. — Pikern (Reiser). Kommt sonst erst im Januar in
die Niederungen, diesmal schon am 11. November inmitten der
Stadt in unserem Garten gesehen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Sah nur wenige Exem-
plare im Sommer i885 in Föherczeglak , mehrere aber im
Mai 1884 bei Bellye. — Pressburg (Stef. Chernel). Den
29. Juni hörte ich seinen lieblichen Gesang überall in den
Wipfeln der alten ehrwürdigen Modreiner Tannen. Hier ist er
sehr häufig und nistet meistens in den Wurzeln der vom Winde
umgeworfenen Bäume. Den 10. Juli waren die Jungen flügge,
den 18. September sangen die Männchen noch immer munter.
In Pressburg nicht so gemein wie in Modern.
94. Cinclus aquaticus, Linn. — Bachamsel.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Seltener Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
Niederösterreich. Mödling (Gaunersdorfer). Den
20. Februar i Stück am Bache beobachtet.
Schlesien. Troppau (Urban). 18. Januar sah Dr. Scherz
eine bei dem »Gypsbrünnel«; sie kommt auch bei Grätz vor,
häufiger bei Würbenthai und anderen Orten im Gebirge.
Siebenbürgen. Kolozsvär (H Ö n i g). An der Szamos ziem-
lich selten, doch häufig an der Tebes-KÖrÖs, wo ich bei einer
Spazierpartie von beiläufig 5 Kilometern — im Mai vorigen Jahres
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 135
— 5 — 6 Stücke, jedoch einzeln antraf. Die Fischer halten diesen
Vogel für einen grossen Fischräuber, was den Beobachtungen H. v.
Tschusi's widerspricht. — Nagy-Enyed (Csatö). Am 4. Januar
zeigten sich mehrere, gemischt mit melanogaster ^ in Fel-Enyed
und Muzsina; i Stück erlegt,
Steiermark. Paldau (Augustin). Bei Feldbach nicht
bemerkt, in Vordernberg, in Aussee und vielen anderen Gebirgs-
gegenden gesehen, doch überall sparsam. — Pikern (Reiser).
An der Lobnitz wieder in grosser Zahl vorgefunden; am 2 5. Mai
am Missling - Bache ein Paar (zweite Brut) beim Nestbau ge-
troffen.
Tirol. Innsbruck (Läzarini). Am 20. April erhielt Hr.
Reiter hier ein Nest der Bachamsel mit vier halberwachsenen,
theilweise befiederten Jungen, nebst einem Ei. Das Nest war an
zwei Seiten den Unterlegern der hölzernen »Gerberbach - Sill-
brücke» angebaut, ganz aus Steinmoos angefertigt, die Nest-
mulde mit feinen Wurzelfasern ausgefüttert und vollständig über-
deckt, mit nur einem Ausgange, welcher in der Hohe von einigen
Metern senkrecht ober dem Wasser der Sill lag, so dass die
jungen Vögel beim Verlassen des Nestes unmittelbar in das
Wasser gefallen wären. — Mareith (Sternbach), i. October
abends strichen 10 — 12 Bachamseln nach Ablauf des Hoch-
wassers dem Bache nach thaleinwärts.
Ungarn. Pressburg (Stef. Cherneli. Den i5. Februar
bei Pressburg bei den Gebirgsquellen 3 Stücke, den 8. März
gepaart. Um Pressburg, so auch in Modern, Standvogel.
95. Cinclus aquaticiis var. melanogaster , Chr. L. Br. —
Nordische Bachamsel.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 4. Januar in
Fel-Enyed und Muzsina mehrere mit C aquaticus gemischt;
I Stück erlegt.
96. Poecile palustris, Linn. — Sumpfmeise.
Mähren. Oslawan (Capeki. Ich habe diese Meise erst
heuer als Brutvogel constaiirt, indem ich zwei Paare, in je einer
136 V. V. Tschusi und K. v. Dalla- Torre.
Waldschlucht brütend, antraf. Am 14. Mai fand ich Junge in
einer Erle, 2 m. vom Boden.
Salzburg. Hallein (Tschusi). i3. Juni die ersten im
Garten.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csato). Am i3. März
2 Stücke in Galacz, am 12. April i Stück in Nagy - Enyed
erlegt.
Steiermark. Mariahof 'Kriso). 22. September, dem
letzten Sommertage, Hessen sich viele in Gesellschaft von Farns
major in der Nähe der Häuser hören. — Pald au lAugustin).
Besonders im Herbste in gemischten Wäldern und an Wald-
rändern häufig.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ich fand sie im Früh-
jahre in mehreren Theilen des Bellye'er und Kopäcser Riedes
nicht selten; einige Exemplare sah ich auch im Sommer
i885. — Pressburg (Stet. Chernel . Den 9. Mai ein Nest
mit Jungen in der Höhlung einer am Rande eines P'ussweges
siehenden Akazie. In Modern ungemein häufig. Bei Regenwetter
zieht sie sich zu den Holzhauerhülten mit anderen Pariden und mit
Certhia und Sitta. Besonders häufig ist sie in den kleinen Karpathen
Ende August, im September und October . wo ganze Scharen
in die Schläge nach Samen der verschiedenen Kräuter fliegen.
— Szepes - Bela (G reisiger). Den 16. April bei Podspady
(Tatra; ein Stück gesehen.
97. Poecile lugubris, Natt. — Trauermeise.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
9'S. Pariis ater, Linn. — Tannenmeise.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Ist zahlreich, streicht im
Herbste und \\inter herum; am 14. April bereits in Paaren,
am 20. Nestbau aus Gräsern in einer Mauer im Walde, am
24. Mai an einem anderen Orte in einer Erdhöhle 4 Junge ge-
funden, die am 13. Juni bereits flügge waren.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Seltener Standvogel.
Mähren. Oslawan (Capek). 7. Mai ein frisches Gelege
in einem Bachufer.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. ISt
Salzburg. Hallein (Tschusi). lo. März, i. April je ein
cf und ?, 28. Juni 3 Stücke im Garten, ebenso einzelne den
2., 3,, 4. und 5. Juli.
Steiermark. Paldau 'Augustin). Waren besonders im
Frühling zahlreich. — Pols (Washington). Im Juni und Juli
sehr zahlreich vertreten.
Ungarn. Bellye i^Mojsisovics). Zu meinem Erstaunen
hörte ich in einem kleinen Nadelholzbestande des Bellye"er Waldes
am 9. Mai 1884 den mir wohlbekannten Pfift' der Tannenmeise
des »Diezurls« der alten 1 ehemaligen^ Vogelsteller im Salz-
kammergute. Ein Belegstück befindet sich übrigens im Bellyeer
Riedmuseum, das im Winter 1884 in einer Föhrengruppe der
Bellve'er Anlagen erlegt wurde. Nach Landbeck kommt der
Vogel im Striche auch in die Rohr- und Laubwälder der Nie-
derungen Syrmiens. — Pressburg iStef. Chernel). In Press-
burg sporadisch und nur bei Nadelholz-Partien, dagegen in Modern
sehr gemein. Den 6. Juli flügge Junge, 16. October in grosser
Menge auf den dürren Kräutern der Schläge.
99. Parus cristatiis, Linn. — Haubenmeise.
Böhmen. Nepomuk S t o p k a). Zahlreich mit anderen
Meisen, besonders im Herbste und Winter.
Bukowina. Solka Kranabeteri. Seltener Standvogel.
Mähren. Oslawan Capek . Brütet auch in Eichhörnchen-
nestern.
Salzburg. Hallein ("T s c h u s i). 28. Juni i Stück im
Garten, ebenso den 6. August ein cT.
Schlesien. Troppau X'rban). Im Schlosspark zu Grätz,
sowie in den dortigen Nadelwäldern vorkommend ; heuer nicht
bemerkt. Nach mündlicher .Mittheilung des Herrn Nowak kommt
diese Meise auch bei Lodnitz in den Wäldern bei Tabor, Herr-
litz vor.
Steiermark. Pikern «Reiser). Unweit von St. Wolfgang
am (Bacher [1000 m.] baute eine Haubenmeise ihr Nest in eine
kaum i5 cm. dicke Birkenstange, welche so morsch war, dass
dieselbe vom geringsten Windstosse umgeworfen werden konnte,
brachte aber die Brut slücklich auf und Hess sich beim Neste
138 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
niemals überraschen. — Pols (Washington). Brütete in weit
grosserer Menge als gewöhnlich in unseren Waldungen.
Ungarn. Bellye (M o j s i s o v i c s). Ist in den Kiefern-
beständen der südlichen Baranya im Winter und Vorfrühjahre
anzutreffen. — Pressburg (Stef. Chernel). In Pressburg nicht
sehr häufig, dagegen in Modern sehr zahlreich. Die Jungen sind
anfangs Juli flügge.
100. Pariis major, Linn, — Kohlmeise.
Böhmen. Nepomuk (Stopkai. Fast in jeder Jahreszeit;
kommt im Winter gern zu den Wohnungen. — Rosenberg
(Zach). Am 29. April ein Nest mit 2 Eiern in einer Apfel-
baumhÖhlung, worin am 26. Mai ein Sperling sass und die
Eier hinauswarf; am 9. Juni hatte eine in einer Steinmauer ihr
zweites Nest gebaut.
Bukowina. Kuczurmare (Miszkiewi czi. Sehr häufiger
Standvogel in unseren Wäldern; brütet im Mai und Juli. —
Solka (Kranabeter). Seltener Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovici. Standvogel. In
grosser Zahl im October und November.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Häufiger Standvogel. —
Oslawan (Öapeki. Um den 5. Mai allgemein frische Gelege,
Maximum i 5 Eier.
Schlesien. Troppau (Urbanj. Nicht selten, besonders
als Strichvogel im Herbst und Winter.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig). Nur diese und P.
coeruleus beobachtet.
Steiermarl(. Mariahof (Kriso). 10. December 6 Stücke
auf dem Futterplatz bei meinem Küchenfenster. — Paldau
(Augustin). Das ganze Jahr, besonders aber im Spätherbste
und Winter zu sehen.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Den 16. Februar
in den Auen von W. — O. ziehend. In Modern seltener als
P. ater und palustris und Acredula. In dem Museum des hie-
sigen katholischen Gymnasiums ein Exemplar mit vollständigem
Melanismus.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 139
101. Parus coeruleus, Linn. — Blaumeise.
Böhmen. Nepomuk iStopka). Im Herbste zahlreich mit
anderen .Meisen; ein Paar nistete in einer hohlen Linde beim
Walde.
Bukowina. Solka (Kranabeten. Seltener Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
28. März und vom 28. September bis Ende December.
Mähren. Goldhof fSprongl). Sparsam und meist in
Gesellschaft mit P. major und Acredula caudata. — Oslawan
(Capek). 4. Mai 9 frisch gelegte Eier.
Schlesien. Troppau (Urban). Wie die vorige. — Wag-
stadt tWolf). Den 5. März von DrÖssler 5 Stücke gesehen.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 2. April
2 Stücke.
Steiermark. Mariahof (Hanf& Paumgartner). Vom
21. October täglich 4 — ö Stücke bis Ende December. — Maria-
hof (Kriso). I. December bei verschiedenen Wäldchen beob-
achtet. — Paldau (August in). Im November und December
häufig, auch in Schwärmen zu Hunderten, sonst sparsam.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Allenthalben und ebenso
häufig wie P. major. — Pressburg (Stef. Chernel). In Mo-
dern nur im Vorgebirge häufig, mit der Höhe nimmt sie ab.
102. Parus cyaneus, Pall. — Lasurmeise.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Anfangs Februar flog eine
auf den Bäumen an der Strasse herum.
lOo. Acredula caudata. Linn. — Schwanzmeise.
Böhmen. Bürgstein (Stahr). Gelege den i3. April. —
Haida (Hegenbarth). Hier jedem Vogelsteller aus früherer
Zeit als Leimbockverderber wohl vorgekommen, da ihre lose
Befiederung, oft ohne den Vogel zu halten, an den Leimsprossen
hängen blieb und durch das Flattern der vielen weissen, flaumigen
Federn der Leimbock zur Scheuche wurde. »Schneemeise« ist
hier der landläufige Ausdruck; sie soll jetzt, ebenso wie andere
Meisenarten, seltener ziehen. Am 24. November nachmittags,
140 V. V. Tschusi und K. v. -Dalla-Torre,
bei trüber, nebliger Witterung, traf ich circa 12 — 16 Stücke
gelegentlich einer VValdstreifjagd auf der Spitze des Hutberges.
Kaum sechs Schritte entfernt von dem Felsblocke, worauf ich
stand, Sassen diese Meisen auf einem Dürrling und fiel mir ihr
wenig scheues Wesen auf. Das Schiessen im Thale und das
Echo regardirten sie gar nicht. Nach geraumer Weile erst ver-
schwanden sie in der Dämmerung des Spätherbsttages, gegen
Südwest streichend. — Nepomuk (Stopkai. Am 22. December
in grösserer Anzahl auf Lärchen und Birken beobachtet, auch
in anderen Wintermonaten zu sehen, im Sommer aber nie.
Bukowina. Solka (Kranabeten. Seltener Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovicj. 5., 6. Januar,
12. October, 3. November.
Liiorale. Monfalcone (Schi avuzzi). 5, März einige bei
Pielra rossa.
Mähren. Goldhof (S p r o n g 1;. Nur im Winter und im
Frühjahre beobachtet; scheint hier nicht zu brüten. — Oslawan
(Capekj. Ende Februar trennten sich die Familien, Ende März
sind beide Gatten beim Nestbauen beschäftigt; g. April das
erste Gelege.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 18., 20., 24. März je ein
Paar im Garten.
Schlesien. Troppau (Urbani. »Pfannenstiel». Im De-
cember an der Promenade einige bemerkt. — Wagstadt (Wolf).
»Müllermeise«. 19. November im Tannenwald von einem Vogel-
steller gefangen.
Steiermark. Mariahof (Hanf & PaumgartneD.
29. April beim Nestbau beobachtet. — Paldau (August in).
»Pfannstielmeise«. Das ganze Jahr, besonders im Frühling und
Herbste. — Pikern (Reisen. Am 12. April nächst dem Käfer
auf einer Edelkastanie 7 frische Eier in einem sehr kunst-
vollen Neste, welches sich, da es mit den charakteristischen
Rindenflechten der Kastanie bekleidet war, durch nichts von der
Umgebung abhob.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 8. Juni einen Flug
von circa 30 am Paschberg und am 3. October ebenfalls ziem-
lich viele im Villervvald beobachtet.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 141
Ungarn. Bellye uVIojsisovics). Ich traf die Schwanz-
meise im Frühjahre 1884 wiederholt, doch war sie im Sep-
tember i885 namentlich auf der Insel Petres gut vertreten. Im
Herbst- und Winierstriche sieht man sie in grösserer Zahl , als
zur Brütezeit, zum Theile wohl aus dem Grunde, da die man-
gelnde Belaubung ihre Beobachtung besser gestattet. — Press-
burg (Stef. C h e r n e 1). Bis Mitte April sind sie Strichvögel,
in der zweiten Hälfte Aprils schreiten sie zur Brut. Den
28. April ein Nest in der Au, 5 m. hoch, auf einer Akazie;
2. Mai zwei Nester in der Au. wovon das eine auf einer Akazie,
das andere auf einer Pappel stand. Beide befanden sich 6 m.
hoch und war keines fertig. In Modern ist sie sehr häufig unter
dem Namen »Sperrmeise« bekannt. Nach ihrer Brut fangen sie
das Herumstreichen wieder an und kommen im Herbste in die
Gärten. Den 18. September waren sie noch ziemlich häufig
im Modreiner Gebirge, den 17. October nur mehr spärlich. —
Szepes-Bela (Greisiger). Den i 3. März in den Gärten von
Bela ein Flug, den 27. September im Goldsberg 4 Stücke auf Erlen.
104. Acredula caudata var. rosea , Blvth. — Schwarzzügelige
Schwanzmeise.
Dalmatien. Spalato 'Kolombatovici. 5., 6. Januar,
12. October, 3. November.
105. Panurus biannicus, L. — Bartmeise.
Ungarn. Bellye iMojsisovics). Obwohl ich mir alle
Mühe gab, diesen Vogel im Frühjahre zu erspähen, gelang es
mir nicht, ein einziges Exemplar wahrzunehmen. In Kolodjvär
wurde sie im Juni 1884 vom Herrn Forstadjuncten Weinelt
gehört. Endlich iS85 am 24. October trafen zum ersten Male
in grosser Zahl Bartmeisen in dem (damals theilweise inun-
dirten) Kopacser Riede ein: sie hielten sich, wie immer, im
dichtesten Rohre auf. Ein (in Alkohol conservirtes) Exemplar
von diesen befindet sich als Belegstück in meiner Sammlung.
106. Äegithalus pendulinus , L. — Beutelmeise.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Während meiner Früh-
jahrsreise traf ich im Kolodjvärer Riede, noch viel zahlreicher
142 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
aber in den mit Buschwerk und einzelnen hohlen Weiden be-
standenen Riedparcellen des Kopäcser- und (südlichenj Lasko'er
Revieres die Beutelmeise an; ich erbeutete (Mitte Mai) drei
Nester mit den Eiern und zwei Exemplare des Vogels selbst.
Die Nester waren fast ausnahmslos relativ ziemlich weit von
Teichen und Wassercanälen entfernt und hingen so hoch, dass
ich nur durch Abschiessen der sie tragenden Zweige in ihren
Besitz kommen konnte. Der Vogel verräth sich übrigens nur
durch seinen lauten Lockruf, später (ob er regelmässig zweimal
brütet, wie Landbeck sagt, wage ich nicht zu entscheiden, doch
scheint es 1884 der Fall gewesen zu sein, da am 7. August
ein Nest mit vier »ganz schwachen» Jungen im Kopäcser Riede
angetroffen wurde) ist sie im Rohre nur zufällig zu erbeuten.
— Pressburg (Stef. C h e r n e 1). Kommt in den Auen, be-
sonders aber in der Nähe eines Donauarmes vor. Den 6. März
ein vom Wasserspiegel und Rohr 100' entfernt stehendes vor-
jähriges korbförmiges Nest 3 m. hoch gefunden ; 2. Mai das
erste heurige, beinahe ganz fertige Nest. Es hing an dem
Zweige einer Weide, die sich über das Wasser neigte, 4 m.
hoch; 9. Mai fand ich nahe dem früher erwähnten ebenfalls
ein halbfertiges korbförmiges Nest, das eine Woche später nur
mehr eine Oeffnung hatte. Es stand auch sehr nahe dem Wasser,
9 m. hoch auf einer Weide; 10. Mai zwei Nester, beide 8 m.
hoch auf Weiden beim Wasser; 20. Mai ein Nest, 5 m. hoch
auf einer Zitterpappel. Bis 20. Mai war keines von den Nestern
fertig; der Bau schreitet sehr langsam vorwärts, obgleich die
Vögelchen immer in der Nähe ihres Nestes sind und ihre klagende
Stimme hören lassen. Eine Zeit lang sitzen sie in der nächsten
Nähe ihrer Nester, putzen sich das Gefieder, fliegen mitunter
auf das Nest und flechten mit bewunderungswürdiger Geschick-
lichkeit an den Seiten, dem Boden u. s. w. oder sie schlüpfen hinzu
und arbeiten an der Eingangshöhle und bewegen den Schnabel
dabei so flink, wie eine Stricknadel. Von fünf Nestern waren bis
zum I.September nur zwei vollkommen, die anderen fielen dem
Wetter und den Raubthieren zur Beute. Merkwürdig, dass keines
dieser Nester Eingangsröhren hatte; alle waren korbförmig.
Ende September verlassen sie uns.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 143
107. Regulus cristatus , Koch, — Gelbköpfiges Goldhähnchen.
Böhmen. Nepomuk (Stopkai. Zahlreich in Gesellschaft
von Meisen und Baumrutschern im Herbste, Winter und Früh-
jahre, im Sommer nie beobachtet.
Bukowina. Solka rKranabeten. Häufig vorkommender
Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovici. Vom Januar bis
20. März, vom 4. October bis Ende December.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzij. 21. März 1 9 bei
den Thermalbädern bei Monfalcone gesehen, 27. März einige
im Garten.
Mähren. Oslawan iCapeki. Mehr westlich häufig brütend,
bei mir nur zwei oder drei Paare in einem kleinen Fichten-
bestande. Bis Mitte April , dann wieder vom Ende September
vagabundirend in kleinen Gesellschaften.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 18. März i Stück, 28.
1 9 im Garten.
Schlesien. Troppau iU r b a nj. Als Strichvogel nicht
selten, besonders im Herbste. — 'Wagstadt. (Wolf). 24. April
sah Demel i Stück.
Steiermark. Mariahof iKriso;, 2. December viele in
Gesellschaft von Farns cristatus und ater beobachtet.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Im Sommer ein-
zeln. Den 17. October in Modern in grosser Menge, den 7. No-
vember noch zahlreicher.
108. Regulus ignicapillus, Chr. L. Br. — Feuerköpfiges Gold-
hähnchen.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
22. April, vom 4. October bis Ende December.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 20. März cT, 31. 9,
16. Mai I Stück, 27. 9 im Garten.
Steiermark. Paldau (August im. im Herbste 1884 sah
ich welche auf hohen Fichten bei Paldau.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Nur während des
Winters. Sie kommen im October mit cristatus vor.
144 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
VII. Ordnung.
Cantores. Sänger.
109. Phyllopneuste sibilatrix , Bechst. — Waldlaubvogel.
Böhmen. Nepomuk (Stopkai. 2 Paare beobachtet; am
23. April zum erstenmale gehört, am 24. Mai ein Nest im
Walde auf der Erde mit 5 Eiern gefunden. Das Nest war aus
trockenem Grase gebaut, zur Hälfte gewölbt. Am i. Juni waren
die Jungen ausgekrochen, am i 3. flügge.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 5., 6,, 7., 11.,
17., 22. April, I., 2. Mai, 10., 11., 12., 20. August.
Litorale. Monfalcone (Seh iavuzzi). 1 5. April i cT im
Garten.
Mähren. Oslawan (C a p e k). 16. April das erste sin-
gende c, 23. April der Gesang allgemein, 20. Mai 7 frische Eier.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 20. April gesungen, 24.
I Stück im Garten.
Siebenbürgen. Nagy - Enyed (Csatö). Am 12. April
I Stück singen gehört.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumg artner). 26.
und 29. April je i Stück. — Pols (Washington). 26. August
ein c ad. erlegt.
Ungarn. Bellye 'Mojsisovics). Landbeck fand auf-
fallender Weise diesen (im Gebiete der mittleren Donau stellen-
weise sehr häufigen) Vogel in Syrmien nicht brütend; dass sich
das Thier in der Fruska Gora und im Keskenderwalde zahl-
reich vorfindet und auch den Auwäldern eigen ist, wurde indess
bereits in den »zwölf Frühlingstagen etc.« (pag. bj, 58,i betont;
ich traf den Waldlaubvogel im Mai 1884 in Kopolya, Keskend,
bei Danoczerdö, in Kecserdö, selbst am rechten Ufer des HuUö
u. s. w,, vermisste aber Ph. trochilus, den Fitislaubsänger , der
in den Wäldern der Savesümpfe als Brutvogel lange bekannt ist,
(im Frühjahre) völlig; das Gleiche gilt vom Weidenlaubvogel,
Ph. riifa Lath., den ich Ende April in Budapest im Garten des
Herrn Dr. von Madaräsz beobachtete ; von dort stammt das
eine Exemplar meiner 1884er CoUection; möglicherweise übersah
ich aber diese beiden Arten, denn im August (1882; erlegte
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 145
ich sie am Bätfok und in der Petres. — Pressburg (Stef.
Chernel). Den 12. April die ersten, in Modern bis zum 3i. Sep-
tember i! V. Tsch.) sehr zahlreich,
110. Phyllopneuste trochilus. Linn. — Fitislaubvogel.
Böhmen. Nepomuk «Stopka). Am 12. April wurde der
erste gehört (am 11. und 12. trüb, kalt, W.-Windl, am 14.
waren 2, am 1 5. mehrere zu hören; am 16. Juni flogen Junge
mit den Alten herum ; auch im Juli und August sang er dann
und wann; 22. October war er zum letztenmale zu sehen.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). iS., 20., 22.,
23. März, I., 2., 3., 4., 5., 11. April, i ., 2. Mai; vom i. Sep-
tember bis 3. October.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 31. März i Stück
im Garten.
Niederösterreich. Wien «Reiser), im Halterthale fand
ich an einem Wassergraben unter einem kleinen Busche ein
Nest mit 7 Jungen am 13. Juni.
Salzburg. Hallein (Tsch usi). 3i.März i Stück, 2. April
mehrere im Garten; 24. erster Gesang.
Steiermarit. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Brut-
vogel. 3. April I Stück, 5. April mehrere, 28. August i Stück.
Tirol. Innsbruck (L a z a r i n i). 12. Mai ziemlich zahl-
reich in der Ambraserau.
Ungarn. Pressburg tStef. Chernel). In Modern zahl-
reicher als urn Pressburg.
111. Phyllopneuste rufa. Lath. - — Weidenlaubvogel.
Böhmen. Aussig (Hau ptvogel). Am 29. März in PÖm-
raerle, — Blottendorf (Schnabel). Am i.Mai (trüb und kalt)
beobachtet. — Nepomuk fStopka), Selten; am 10. Mai das
erste, am 22. September das letztemal gehört.
DalmatJen. Spalato Kolombatovic). Vom Januar bis
2. April, vom 5. October bis Ende December.
Litorale. Monfalcone (.Schiavuzzi). 7. März einige,
20. März auf den Alleebäumen in Monfalcone, 26. und 27. März
Ornis I\\ 1. jq
146 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torrr.
einige ebendaselbst. — Triest i^.Moser). Am S. Februar von
L. Sandri erhallen.
Mähren. Osla^van (Capek». iS. März die ersten, bis
Ende des Monats zerstreut längs des Flusses ziehend; nicht
häufiger Brutvosel.
Niederösterreich. Nussdorf a. D. (Bachofen). 1884
den 24. März.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 13. März d" rufend,
1 7. einige im Walde.
Schlesien. Lodnitz i^NowakX 26. März i Stück. 12. April
singend.
Siebenbürgen. Nagy - Enyed (Csatö), Am 25. März
die ersten 2 Stücke, am 27. März 1 Stück, am 2. October ein-
zeln in den Gärten.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Brut-
vogel. 26. März und i. .\pril je i Stück beim Teiche. 4. April
im Walde, 5., 6. und 7. April mehrere, 28. August, 7., i3,,
14. October je i Stück. — Pols Washingtons Noch am
19. October beobachtet.
Ungarn. Pressburg (Sief. eher nel. Pressburg 16. April
die ersten in den Auen, 9. Mai in grosser Menge; in Modern
den 18. September die letzten.
112. Phyllopneuste Bonellii, Vieill. — Berglaabvogel.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 21. Mai 2 o im Walde,
25. Juli z jur.. im Garten, 3i. Juli und 5. und 18. August
je I Stück.
Steiermark. Mariahof (Hanf &: Paumgarten). Brut-
vogei. 2S. April i Stück.
113. Hypolais elaica. Linderm. — Oelbaumspötter.
Dalmatien. Spalato (Ko lom batovies. Vom 3. Mai
bis zum :S. August, nämlich bis zum Tage vor dem Orkane,
während sie in den vergangenen Jahren noch bis nach Ende
September vorhanden waren.
(Fonsetzung folgt.)
The birds of Keiskama Hoek,
Division of King William' s Town Cape Colony
by
E. "^^7^. Cliftcn.
Keiskama Hoek
Division of King William's Town
Cape Colony.
May 3 ist 1887.
In forwarding ornithological notes, made during the
pasr twelve months, of this place and neighbourhood —
I have thought it well to found such notes on a nominal
list of the Birds therein observed, and I have for the pre-
sent restricted the said list to a radius of about two and a
half miles in every direction, taking the village itself as a
centre. I have done this because there is undoubtedly a
natural line drawn between the Birds observable in the
circuit mentioned, and those of the more wooded and
upland regions surrounding. The sphere of Observation
which lies at an elevation of about 3ooo ft. above sea-level
consists of a gentlv undulating grassy veldt "with bush
(chiefiy mimosa) here and there, and marshy ground near
the small rivers Keiskama and Yxulu which together nearly
encircle the area. The river banks bear larger trees, yellow
wood, red pear. willow etc.; and the village itself contains
fruit trees of various kinds ^apricot, apple, quince, orange,
lemon ect. and vines). Surrounding the area are parts of
the Amatola and Perie ranges highest towards the west
and north, and more or less covered wirb fruit of species
common to the Cape Colony. The climate is that of Kaffraria
generally, temperate with seasons of great drought alter-
10*
148
E. W. Clifton.
nating with plenteous rains, the Vegetation varying accor-
dinglv. The last year has been one of plentiful rain-fall
after three of deficient supply. The lowest-lying ground
near the river is suhject to not very severe frost at intervals
betveen April and August. The arrangement foUov^-ed in
the List of Birds is that of the work on S. African Birds
by Layard and Sharpe. A large number of families are
represented, giving hopes that, though the array of species
recognized is not great, it may hereafter be lengthened. I
have named none which I have not myself seen, or made
as sure as possible that I have seen and \vhere doubt has
existed I have affixed a note of query.
I am, Sir
Yours truly
E. F. Ciifton, M. D.
Order — Accipitres.
Family — Falconidae.
Serpentarius secretarius, Se-
cretary Bird.
Circus macrunis, Pallid Har-
rier.
Circus ranivorus. S.A. Marsh
Harrier.
Accipiter rufiventris, S. A.
Sparrow Hawk.
Buteo jakal, Jackal Buzzard.
Cerchneis rupicola, S. A. Ke-
strel.
Family — Bubonidae.
Bubo maculosus. — Spotted
eagle owl.
Asio capensis. — Short eared
owl.
Strix ßatnmea. — Barn owl.
Populär name, remarks, etc.
Occasional — only in
isolated pairs.
Frequent — »Amakwe-
ta« hawk.
Frequent.
The birds of Keiskama Hoek.
149
Order — Picariae,
Familv — Caprimulgidae.
C. riifigena. — Rufous checked
night jar.
Family — Cypselidae.
C. apus. — Common swift.
C. caffer. — S. A. white
rumped swift.
Family — Alcedinidae.
A. semitorqiiata. — Half col-
lared kingtisher.
Halcyon albiventris. — Brown
hooded kingfisher.
Family — Bucerotidae.
Biicorax caffer. — S. A.
Ground Hornbill.
Tockus erythrorhvnchtis. —
Red-billed Hornbill.
Family — Upupidae.
U. africana. — S. A. Hoopoe.
Family — Musophagidae.
Corythaix tnusophaga. —
White crested plantain eater.
Family — Cuculidae.
Chrysococcyx ciipreus. —
Golden cuckoo.
Family — Picidae.
Dendropicus cardinalis. —
Cardinal Woodpecker.
Populär natnes, remarks, etc.
Most frequent in and
near village.
Frequent, by river.
Constantly in gardens,
etc., feeding on grass-
hoppers and similar insects.
»Wild Turkey«. On
veldt or cultivated ground
feeding on lizards etc.
Occasional garden visi-
tor, eating fruit.
Occasional, among mi-
mosa bush.
" Lory ". Seen only where
fruit flinges the area-
unable to fly far, caught
by.being driven from bush
on to open veldt.
Near forest, occasional.
Scarce. Near edge of
forest.
150 E. W. Clifton.
Order P^ittClci Populär names, remarks, etc.
Family — Psittacidae.
P. fuscicollis. — Brown- Ventures from forest,
necked parrot. when wild fruits are ripe.
Order — Passeres.
Family — Turdidae.
T. olivaceus. — Olivaceous Frequent. Garden fruit
thrush. eater.
Pjrcnonotus tricolor. — Black Common. Garden fruit
evebrowed Bulbul. eater. «Knife-Rop«.
Cossypha caffra. — Cape
Chat thrush.
Cisticola tinniens. — Le
Vaillant's fantail-Warbler.
Cisticola ciirsitans. — Com-
mon fantail Warbier.
Acrocephalus hoeticaius. —
S. A. Reed warbler.
Family — Nectarinidae.
N.famosa. — Malachite sun
bird.
Cinn)'rischah'baeiis. — Little „ /- j
■^ -^ K Frequent. — Gardens.
double collared sun bird. |
C amethystinus. — Amethyst
sun bird. I
Family — Paridae.
Zosterops capensis. — Cape Common in Gardens
White eye. from November to March,
then disappearing. Most
distructive to fruit.
Family — Muscicapidae.
M. undulata. — Dusky-grey
flv-catcher.
The birds of Keiskanma Hoek.
151
Familv — Hirundinidae.
H. rustica. — European- Frequenr
swallow.
Populär names. remarks, etc.
From early Sep-
tember to April.
Individuais of all
three species re-
main hereallthe
svinter. and mav
H. albisularis. — White- Common. | be seen on fine
throated swallow.
H. cucullata. — Larger stripe- Frequent.
breasted swallow.
Family — Laniidae.
Lanius collaris. — Fiskal
shrike.
Laniarius giittiiralis. — Back-
bakiri bush shrike.
Family — Dicruridae.
Buchanga assimilis. — Atri-
can Drongo.
Family — Oriolidae.
O. larvatus. — S. A. black-
headed Oriole.
Familv — Corvidae.
Heterocorax capensis. — Afri-
can roock.
Corvultur albicollis. — White-
necked raven.
< days. But the
date of arrival
last year (1886)
was September
8th after which
they became nu-
merous.
Common — but each
pair keeping a certain area
for themselves. Very de-
structive to smaller birds,
attacking and killing even
the Bulbul.
Common.
Frequent.
Frequent. Building in
gum and other high trees
in August. Gregarious.
Frequent — but in soli-
tarv pairs.
152 E. W. Clifton.
Familv — Stlirnidae. Populär names. remarks, etc.
Lamprocoliusphoenicopterus. »Red winged Gpuo«.
— Red shouldered glossy starling. Fruit eater. Common.
? L.sycobius. — Peters glossy
starling.
Amydrus morio. — Cape Common. More on veldt
glossy starling. than in gardens.
Familv — Ploceidae.
Hjyhanturgus olivaceus. — Common — but migra-
Olive and yellow weaver bird. ting from one part of
neighbourhood to another
and returning at intervals.
Hyphantornis spilonotus. — Frequent. »Fink«.
Spotted backed weaver bird.
? Sycobrotus bicolor. —
Black-backed weaver bird.
Vidua principalis. — Com. Frequent.
widow-bird.
V. ardens. — Red collared
widow-bird.
Chera progne. — Long tailed »Kaffir fink«.
widow-bird.
Pyromelana capensis. — Only in marshy places.
Black and yellow bishop bird.
Estrelda astrild. — Com. Frequent.
wax bül.
E. incana. — S. A. grey Scarce.
wax bill.
Family — Fringillidae.
Crithagra butyracea. — Com.
seed eater.
Serintis canicollis. — Cape Common.
canary.
S. tottiis. — Brown Cape Frequent.
canary.
Family — Emberipdae.
Fringillaria capensis. — Cape Common. »Stryp-kop-
Bunting. py».
The birds of Keiskama Hoek.
153
Family — Alaudidae. J^°P"i^-^i^^™55! J^.™?'"^^,-^*^,
Tephrocorys cinerea. — Ru- Frequent — on veldt.
fous capped lark.
Family — Motacillidae.
M. capensis. — Cape wag-tail.
Family — Coliidae.
Colins striatus. — S.A. Coly.
Frequent — near houses.
Order — Columbae.
Family — Columbidae.
C. phaeonota. — S. A. speck-
ied Pigeon.
Palumbus arqiiatrix. — Ka-
meron Pigeon.
Turtur capicola. — Cape
turtle-dove.
Oena capensis. — Long tailed
African dove.
Chalcopelia afra. — Emerald
spotted wood dove. I
Order — Gallinae.
Family — Perdicidae.
Cotiirnix coturnix. — Com.
quail.
Order — Limicolae.
Family — Glareolidae.
G. melanoptera. — Black
winged pratincole.
»Mousebird«. Moderate
fruit eater.
»Bush Dove«. Common.
Frequent among Mi-
I mosa bush.
Migratory — but a few
alwavs remaining. Vary
plentiful last two years,
nests in corn fields or
long grass.
»Small troutbird«. Vary
common last year, when
locusts etc. were nume-
rous, but this year re-
maininff onlv a few davs
154
E. W. Clifton. The birds of Keiskama Hoek.
Order — Herodiones.
Family — Ardeidae.
Botaurus stellaris. — Com.
bittern.
Ardea cinerea. — Grey heron.
? Ardea —
Family — Scopidae.
Scopus umbretta. — Hammer-
head.
Family — Ciconiidae.
Ciconia alba. — White stork.
Order — Anseres.
Family — Anatidae.
Anas xanthorhyncha. —
low billed Teal.
Populär names, remarks, etc.
on and after Janu-
ary 29, 1887 — food being
scarce. They came and
went in one laree flieht.
One specimen only seen,
close to village. »Rain-
bird" of Kaffirs.
Frequent.
A brown and olive spe-
cies, of size of A. cinerea,
not identified.
<> Hammer -kop«. Fre-
quent. Marshy places.
»Great locust bird«.
Usually common, but less
to this year, insect food
being scarce. The first was
seen on Dec. 4th (unusu-
ally late), on Dec. loth
there were a large number
to be seen; the last seen
was on Feb. 16. 1887.
Yel- Now scarce. Formerly
plentiful.
O r n i s
der Wüste Atacama
und
der Provinz Tarapacä.
Von •
Dr. R. A. Philippl
in
Santiago.
Ende des Jahres 1884 schlug ich der chilenischen Regie-
rung vor, den von Bolivia erworbenen Theil der Wüste
Atacama und die Provinz Tarapacä bereisen zu lassen, um
die Beschaffenheit derselben im Allgemeinen und besonders
ihre Fauna und Flora kennen zu lernen, so weit es wenig-
stens auf einer Reise möglich sei, die aus verschiedenen Grün-
den nur kurze Zeit dauern konnte. Die Regierung ging auf
meinen Vorschlag ein und übertrug die Leitung der Erfor-
schungsreise meinem Sohne, Friedrich Philippi, Professor
der Naturgeschichte an der hiesigen Universität; zu seiner Be-
gleitung wurden bestimmt: Herr Karl R ahm er, Präparator
und Subdirector unseres Museums, der alte Museumsdiener,
der indessen, den Beschwerden der Reise nicht mehr ge-
wachsen, in Atacama umkehren musste, und mein Enkel Otto
Philippi, Student der Medicin. Ebenso genehmigte die Re-
gierung den von mir vorgeschlagenen Reiseplan. Demnach
sollte die Commission zunächst von Caldera nach Antofagasta
de la Sierra (nicht mit der weit bekannteren Hafenstadt Anto-
fagasta zu verwechseln) gehen, von dort den östlichen Theil
der Wüste Atacama bis zum Städtchen dieses Namens be-
reisen, von dort am Ostrande des grossen Längsthaies des
Tamarugal, das wegen der Salpeterlager von so grosser Wich-
tigkeit ist, über das Städtchen Tarapacä bis zum Fluss
Camarones gehen, welcher die ehemals peruanische, jetzt
156 Dr. R. A. Philippi.
chilenische Provinz Tarapacä von der Provinz Tacna trennt,
die augenblicklich unter chilenischer Verwaltung steht, und
endlich sich in Iquique einschiften und zurüci^kehren.
Ich will versuchen in aller Kürze ein Bild von der
merkwürdigen Gestaltung der von der Expedition durch-
zogenen drei Provinzen Atacama, Antofagasta und Tarapacä
zu geben. Dieselben erstrecken sich von Caldera, dem Hafen
von Copiapo bis zum Camaronesflüsschen, vom 27. bis 19.
Breitengrade, also über 120 deutsche Meilen, etwa die
Entfernung wie von Greifswalde bis Triest, in der Länge,
und etwa 28 deutsche Meilen in der Breite; zwischen Atacama
und Copiapo beträgt aber die Breite das Doppelte, 55 deutsche
Meilen. Von Copiapo bis zum Loafluss ist die Bildung des
Bodens etwa folgende. Die Küste wird von steilen aber nicht
sehr hohen Bergabstürzen gebildet, die nur hie und da einen
schmalen Strand lassen. Durch wenig steile Schluchten, die
senkrecht auf die Küste stehen, steigt man ganz allmählich bis
zu einer ausgedehnten Hochebene, die etwa 2400 Meter (Höhe
des Oertchens Atacama*) über dem Meeresspiegel liegt, und
auf welcher eine Menge fast ganz von einander isolirter, in
unregelmässiger Reihe gestellter Vulkane liegen, von denen
drei höher als der Chimborazo sind, der Llullaillaco, an dessen
Westfuss ich im Februar 1854 gewesen bin. Vom Vulkan
Licancaur dicht bei Atacama, dem südwestlichsten Punkt von
Bolivia, sind es, wenn man nach Süden geht, folgende: Lican-
caur 5950 Meter, HIascar 6900 Meter, Tumisa 5640 Meter,
Socaire 5980 Meter, Miniques 6o3o Meter, Putar 65oo Meter,
Socampas 5980 Meter, Llullaillaco 6600 Meter, deren Hohe
bestimmt ist, von einigen anderen ist die Höhe nicht bekannt.
Oestlich von diesen Vulkanen ist die Ebene noch höher, und
oft durch einen weder sehr hohen noch sehr steilen Abhang
von dem westlichen Theil geschieden, Antofagasta liegt z. B.
in der Meereshöhe von SSyo Meter. Eine Gebirgskette gibt
es nicht, ebenso keine grossen tiefeingeschnittenen Thäler,
man könnte überall, in jeder Richtung die Kreuz und die Q.uer
*) Der berühmte Bergwerksort Caracoles zwischen Atacama und
Antofagasta de la costa liegt 2860 Meter hoch.
Ornis der Wüste Atacama und der Provinz Tarapacä. 15^
ohne Schwierigkeit, mit Ausnahme von wenigen kurzen
Strecken selbst mit Wagen reisen, wenn man sicher wäre
Wasser und Futter für die Maulthiere zu finden.
NÖrdHch vom Fluss Loa, in der ehemals peruanischen
Provinz Tarapacä, ist die Bildung etwas verschieden; Östlich
vom Küstengebirge erstreckt sich nämlich von Nord nach Süd
die grosse Ebene des Pomarugal, eine traurige Wüste, in
der aber der sogenannte Chilesalpeter in Menge gefunden
wird in der Meereshöhe von etwa 1200 Meter, und östlich
von derselben erhebt sich in ziemlich steilem Absturz die
Fortsetzung der Hochebene, die in ihrer physischen Be-
schaffenheit nicht von der oben geschilderten abweicht und
sich östlich nach Bolivien hinein fortsetzt, ebenfalls mit
Vulkanen reichlich gespickt, die zum Theil die Grenze
zwischen Tarapacä und Bolivien bilden. Da ist der Tsluga
ca. 5ooo Meter, der noch höhere Lirima, Olca 52oo, Mino
5520, Aucanquilcha 6180, Ascotan 58oo, Paniri 6320, Jorjenes
58oo Meter. Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass alle diese
Berge kegelförmig sind und dass in der gewaltigen Aus-
dehnung keine kühnen Bergformen, keine grossen Felsmassen,
keine Hörner, nichts einer Alpennatur entfernt Aehnliches
vorkommt. Der grösste Theil derselben ist mit Trachytlava-
strömen bedeckt. Dieses Tafelland ist natürlich nicht eben wie
ein Tisch, es enthält namentlich eine Menge flacher mit Salz-
wasser oder mehr oder weniger trockenem Salz erfüllter
Becken, der sogenannten Salares, von verschiedener Grösse,
deren man auf dem chilenischen Theil der Hochebene über 14
zählen kann. Die grössten erstrecken sich i'/, bis 2 Tage-
reisen entlang. Im Bolivianischen und Argentinischen Theil
derselben gibt es deren auch noch eine grosse Zahl, und da-
runter welche, die noch bedeutendere Dimensionen haben. —
Flüsschen, die kaum Bäche zu nennen sind, gibt es sehr
wenige; sie werden theils von dem ewigen Schnee der nur
auf den höchsten Gipfeln liegt, gespeist, theils von dem
spärlichen Regen und Nebeln und sind alle sehr kurz.
Alle zwanzig bis dreissig Jahre treten aber heftige Gewitter-
regen auf, die dann ausserordentliche Wassermassen herunter-
schütten, so dass sich die Thälchen füllen und das Wasser
158 r3r. R. A. Philippi.
bis zum Meere im Westen, oder bis in die grossen Salzseen
Boliviens und Argentiniens oder bis zu den Flüssen beider
Länder gelangen. Da diese Hochebene bereits in der
Region der Passate liegt, so treten die wässerigen Nieder-
schläge im Sommer auf, und sind im östlichen Theil der
Hochebene reichlicher als in dem westlichen. Daher ist in
dem von meinem- Sohne bereisten Theile eine reichere Vege-
tation, mehr Futter für Maulthiere, Lamas, Guanacos, als
in dem von mir bereisten westlichen Theile, und in Folge
davon auch mehr animalisches Leben. Kein Wunder also,
dass die Expedition eine grössere Menge von Vögeln an-
getroffen und mitgebracht hat, als ich vor 3o Jahren von
der meinigen, und gehe ich nunmehr zum Hauptzweck
dieser kleinen Arbeit, zur Aufzählung derselben über. Die
auf meiner ersten Reise gefundenen Arten, welche von der
Expedition nicht mitgebracht sind, sind mit gesperrten
Cursivlettern gedruckt.
1. Sar corrhamphus grj^phus, von Trespuntas.
2. Buteo iinicinctus, Gray, bei Cana.
3. — erythronotus, Gould. Cebollar.
4. Polyborus montanus, d'Orb. Antofagasta.
5. — chimango , Vieill. Q_uebrada encantada.
6. Bubo magellanicus, Gm. Ascotan.
7. Strix perlata, Licht. Pica.
8. Noctua pumila, III. Canchones.
9. Trochilus vesper, Less. Chiapa.
10. — atacamensis, Leyb. Copiapö.
IL — leucopleuj-us, Gould. Hueso parado.
12. Upucerthia dumetoria, Geoff. Atacama, Copacolla.
13. — albiventris, Ph. et Ldb. Atacama, Copacolla.
14. — atacamensis, Ph. Atacama.
15. Geositta cunicularia, Lafr. Pastos largos.
16. — Frobeni, Ph. et Ldb. Brea.
17. Synallaxis aegythaloides, Kittl. Antofagasta.
18. — humicola, Kittl. Copacolla,
19. Troglodytes horne?isis, Less. Antofagasta.
20. Muscisaxicola nigra, Gray. Leoncito.
Ornis der W üste Atacama und der Provinz Tarapaca. 159
21. Muscisaxicola ßavivertex, Ph. et Ldb. Pastos largos.
22. — nifivertex, d'Orb. Atacama.
23. Anthus chii, Vieill. Antofagasta.
24. Dasj-ccphala livida, Swains. Atacama.
25. — viaritiiuti, Gray. Antofagasta.
26. Pte roptoch US albicollis, Kittl. Quebrada en-
cantada.
27. Fringilla duica, Mol. An der Küste.
28. — inatut in a, Licht. An der Küste.
29. Chrysomitris atrata, d"Ürb. Colarados II.
30. Chlorospi:[a fruticeti, Kittl. Sibaya, Antofagasta.
31. — atriceps, Tsch. Antofagasta.
32. — aureiventris, Bonap. Antofagasta.
33. — c rythrorrhrncha, Less. Miguel Diaz.
34. Catamenia analis, Tsch. Sibaya.
35. Grithagra brevirostris , Gould.
36. Tanagra striata, Gm. Sibaya.
37. Crotophaga major, Gm. Tarapaca.
38. Bolborrltynchus andicola,Tsch. Antofagasta. Colana.
39. Picus cactorum, Tsch. Cana.
40. Columba meloda, Tsch. Suca.
41. — gracilis, Tsch. Canchones.
42. Zenaida bolii'iana, Gray. Pacpote.
43. — aurita, Gray. Atacama.
44. — aurisquamata, Leyb. Brea, Atacama.
45. Tinocorus orbignyanus, Geotf. Inacaliri, Pastos
largos.
46. Rhca Darwini, Gould. Atacama. Gemein am Ost-
abhang der Anden, steigt bis auf die Hochebene
hinauf.
47. Vanellus resplendens, Sei. Cana, Antofagasta.
48. Charadrius pj-rrhocephalus. Brea.
49. Leptoscelis Mit chellii, Desm. Riofrio.
50. Hacmatopiis paUiatus, Cuv. Ghana ral, Küste.
51. Strcpsilas interp res , 111. Paposo, Küste.
52. — borcalis, Lath. Paposo, Küste.
53. iKj'-cticorax naevius, Gray. Empexa.
54. Ibis rnelanopiSy Gm. Cochinal, Küste.
160 Dr. R. A. Philippi, Ornis der Wüste Atacama etc.
55. Ibis falcinellus, Tem. Antofagasta.
56. Totanus melanoleucus, Less. Antofagasta.
57. — chilensis, Ph. Paposo, Küste.
58. Tringa pectoralis, Say. Antofagasta.
59. Gallinago paraguiae, Vieill. Tilopozo.
60. Recwvirostra andina, Ph. et Ldb.
61. Fulica ardesiaca, Tsch. Antofagasta,
62. — cornuta, Bp. See von Ascotan.
63. Phoenicopterus ignipalliatus, Geoff. Antofagasta.
64. — andinus, Ph. Antofagasta. (Die Hauptnahrung
dieser beiden Arten scheint Nostoc commune und
Uloa zu sein.)
65. Bernicla melanoptera, Gray. Brea.
66. Anas crisiata, Gm. Pastos largos.
67. — oxyura, Licht. Antofagasta.
68. Qiierquedida coeruleata, Licht. Antofagasta.
69. — angustif'ostris, Bonap. Calalaste.
70. — puna, Tsch. Antofagasta.
71. Erismatura ferruginea, Eyt. Antofagasta.
72. Spheniscus Humboldt i, Meyer. An der
ganzen Küste.
73. Lat'us serranus, Tsch. Antofagasta.
74. Noddi inca, Less. Küste.
75. Rhynchops nigra, L. Chanaral, Küste.
76. Sula fusca, Vieill. Küste.
77. Pelecanus fiiscus, Gm. Küste.
78. Graciilus Gaimardi, Gray. Küste bei Caldera.
79. Phaeton aethereus, L. Küste Taltal.
80. Podiceps callipareus, Less. Antofagasta.
Hoffentlich ist es mir später möglici), ausführlich über
die Vögel, welche die Expedition mitgebracht hat, zu
sprechen.
IV. Jahresbericht (1885)
des
Comite's für ornithologische Beobachtungs-Stationen
in
O e s t e r r e i c li - "CT m g- a rn .
Redigirt unter Mitwirkung von
Dr. Karl von Dalla-Torre,
.Mandatar für Tirol,
Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen,
Präsident dos ComitJ's und .Mitglied des perman. internat. ornith. Comite'i.
(S c h 1 u s s).
114. Hypolais salicaria, ßp. — Gartenspötter.
Böhmen. Blottendorf (Schnabel). Sprachmeister, Am
3. iMai (N.-\Vind, regnerisch) zum erstenmal singen gehört. —
Litoschitz (Knezourek). Erster den i3. Mai (schon). —
Nepomuk (Stopka). Der erste meldete sich am 26. April
nach einigen warmen Tagen und am 4. Mai sang er, am i3.
allgemeiner Gesang bis Ende des Monats, am 5. Juli sang er
zum letztenmal. Er hielt sich meistens am Saume eines jungen
dichten Waldes auf, nicht weit von Häusern, weniger in Obst-
anlagen und Gärten.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Seltener Zugvogel, der
im April erscheint und im October(! d. R.) abzieht.
Oaimatien. Spalato (Ko lom ba to vic). 6., 7., II.,
17., 22., 30. April, I. Mai, vom 20. August bis 29. September.
Mähren. Oslawan (Capek). 4. Mai das erste cT im
Walde gesungen.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 27. und 3i. Mai i cf,
3r. Juli, 1. und 4. August je i. Stück.
Schlesien. Dzingelau (2elisko). Hauptankunft der cT
und 9 am I. Mai (veränderlich, trüb, regnerisch, S.-W.j;
Ornis IV', 2 \\
162 V". V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
24. August bereits einige weggezogen, Hauptabzug aber am 27.
— Jägerndorf (Winkler). 24. Mai ^schön, ebenso tagsvorher)
zuerst bemerkt, Abzug am 16. August (schön). — Lodnitz
(Nowak). 3. Mai singend. — Troppau (Urban). Zuerst den
2. Mai in den Promenadeanlagen gehört, — Wagstadt (Wolf).
Beilner fand ein »Neunstimmen"-Nest mit 3 Eiern am 3. Mai,
das aber durch Unwetter am i5. und 16. zerstört wurde.
Steiermark. Pols (Washington). In den Sommer-
monaten nicht beobachtet-
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Dieser nach Landbeck
auch in Syrmien seltenere Vogel wurde am i 5. Mai 1884 sowohl
[n Orsos . als auch in der von mir als »Singvogelcolonie« be-
zeichneten Riedwaldparcelle Danoczerdö im Sommer desselben
Jahres nachgewiesen. — Pressburg (Stef. Chernel'. In den
Pressburger Auen der erste am 9. Mai. Die Stimme der Gold-
amseln ahmte er so täuschend nach, dass er mich sicher auch
getäuscht hätte, wenn es mir nicht gelungen wäre, ihn zu er-
blicken. II. Mai Hauptzug. i5. Mai Nachzügler.
115. Hypolais polyglotta, auct. — Kurzflügeliger Gartenspötter.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 20. und 21. Mai
je I Stück im Garten, 22. Mai 2 in meinem Garten, i cT er-
legt; i3. Juni I Nest mit 5 Jungen ebendaselbst gefunden.
116. AcrocepJialus palustris, Bechst. — Sumpfrohrsänger.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 10. Mai singend, 29.
und 30. o.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Mehrere in Koncza.
117. Acj-ocephalus arundiacea, Naum. — Teichrohrsänger.
Dalmatien. Spalato (K o l o m b a t o v i c). vom 3. April
bis 3. Mai und vom 16. September bis 3. October.
Salzburg. Hallein iTschusi). 8. Mai 2, i3. Mai i cT.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). In Bellye wurde diese
nicht häufige Art 1878 während der »zwölf Frühlingstage«
zuerst constatirt; später traf ich sie 18S1, 1882. Im Frühjahre
1884 fand ich sie nur in Kolodjvär.
W. Jahresbericht aus Oesterreich-Lr^gani. 163
118. Acrocephalus turdoides , Meyer. — Drosselrohrsänger.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 3. April bis
17. October.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzii. 10. April die ersten
an den Thermalbädern.
Mähren. Oslawan (Capek). 10. Mai ein Stück auf einem
Teiche bei Namiest; auf den Teichen oberhalb Strutz wurde
Mitte Juni mit dem Nestbaue begonnen.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 28. Mai i Stück.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csato). Am 24. April
2 Stücke.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Pau mg arm er). 9., lo.
Mai und i 5. August je i Stück. — Pols (Washington). Ver-
einzelte bis Ende August.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Soweit ich das Röhricht
der Donau, Save und unteren Drau durchstreifte, schnarrten
mir die Drosselrohrsänger ihren, von Landbeck wohl mit Recht
einem Froschgequacke verglichenen, Gesang entgegen; die Zu-
traulichkeit der Vögel erinnerte mich beiläufig an jene der
Grazer Stadtparkfinken. Ein sehr hübsches Nest mit noch wenig
bebrüteten Eiern holte ich mir am 14, Mai in Kolodjvär. Es
weicht etwas ab von einem in früheren Jahren bereits acquirirten
Neste laus dem Forstrevier Lasko), indem statt wie dort (vier
Rohrstengel), zwei Sahlweidenäste und fünf Rohrstengel mitein-
ander verflochten wurden. — Pressburg (Stef. Chernel). Um
Pressburg den 2. Mai der erste.
119. Locustella naevia. Bodd. — Heuschreckenrohrsänger.
Niederösterreich. W^ien (Reiser, Heuer konnte ich
die viel geringere Zahl des Schwirrls gegenüber der in den
Donauauen bei Wien schwirrenden Leyrer \L. ßuviatilis) beob-
achten. L. naevia kommt noch am häufigsten in der Lobau
und ihrer Umgebung, insbesondere im eigentlichen Inundations-
gebiete, wo L. ßuviatilis fast gänzlich fehlt, vor.
Salzburg. Hallein Tschusi). 0. Mai schwirrte einer im
Garten, i5. August i Stück.
11*
164 V. V. Tscnusi und K. v. Dalla-Torre.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Am 8. Mai 1884 traf
ich auf der »Kaiserwiese» bei Essegg in mehreren Exemplaren
auch die L. naevia an. Am 15. Mai desselben Jahres fand ich
das Thierchen in Orsos, aber nie im Rohre, meist auf trockenem,
dicht bebuschten Terrain ; das Gleiche gilt von der folgenden
Art. — Pressburg (Stef. C her nel). Bei Pressburg den 3o. April
in grosser Menge in den Auen, 7. — 9. Mai Hauptzug, 10. Juni
erstes Gelege.
120. Locustella fluviatilis , M. und W. — Flussrohrsänger.
Niederösterreich. Wien (Reiser). Bei der Militärschiess-
stätte heuer weit weniger Brutpaare. Die vielen Neubauten
drängen die Leyrer tiefer in die Auen zurück. Viele fanden sich
beim Lusthause in der Freudenau. Immerhin ist er noch ent-
schieden der häufigste Rohrsänger der Auen bei Wien.
Siebenbürgen. Nagy - Enyed (Csato). Am 5. Mai
I Stück schwirren gehört, später mehrere.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Bereits i883 erhielt
ich das erste Belegstück. Wenn ich den Gesang nicht mit dem
der vorhergehenden Art gelegentlich verwechselte, muss ich
(zumal nach den erlegten, leider meist unbrauchbaren Alkohol-
exemplaren) annehmen, dass er ungleich häufiger ist als der
Heuschreckenrohrsänger.
121. Locustella luscinioides , Savi. — Nachtigallrohrsänger.
Siebenbürgen. Nagy - Enyed (Csaiö). Am 29. Juni
I Stück schwirren gehört.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Sein Vorkommen in
Bellye ist bereits durch Zelebor, respective Herrn von Pelzein,
erwiesen (Journ. für Ornith., XII, pag. 69). Ich habe diese Art
nicht mit Bestimmtheit beobachtet und finde sie nur mit einem
Fragezeichen in meinem Nolizbuche vom Jahre 1884 notirt. —
Neusiedlersee (Reisen. In der Sammlung des Herrn Professor
P. Faszll sah ich zum erstenmale frisch erlegte Exemplare und
am 12. Mai hörte ich deutlich bei Pamhagen das an den
Schwirrl, nicht an L. fluviatilis erinnernde Schwirren.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 165
122. Calamoherpe aquatica, Lath. — Binsenrohrsänger.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 6., 9., 19. April,
I., 19., 24. September, 4. October.
Litorale. Monfalcone (S c h i a v u z z i). 21. März beim
Seeufer.
Steiermark. Mariahof (H a n f & Paumgartner). 4. und
5. Mai mehrere, vom 10. — 22. October täglich.
123. Calamoherpe phragmitis, Bechst. — Schilfrohrsänger.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). i., 3., 4., 5.,
6., 8., 9., 19. April, I., 6., 16., 19., 24. September, 4., 7,
October.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 21. März beim
Seeufer.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 24., 25. April singend,
27., 3o. Juli I Stück.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). 10.
und 22. April mehrere, 20. Juli i Stück, i5. August täglich
mehrere bis Mitte October. — Pols (Wa s h i n g t o ni. 1 1. Sep-
tember ein cT in einem Maisfelde erlegt.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ist eine der häufigsten
Arten seiner in Gattungen zersplitterten Sippschaft, nicht nur
im Röhrichte und Sumpfgestrüppe, auch in Riedhochwäldern
mit üppigem Unterwuchse, Buschwerke u. dergl. traf ich ihn
mit dem Drosselrohrsänger im Frühjahr 1 884.
124. Calamoherpe melanopogon , Temm. — Tamarisken-
rohrsänger.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 3., 5., 9.,
19. April, 4., 17. October, 10. November.
125. Cettia sericea , Natt. — Seidenartiger Schilfsänger.
Litorale. Monfalcone (^Schiavuzzi), 21. März i Stück
beim Seeufer.
166 V. V. Tschusi und K. v, Dalla-Torre.
126. Pyrophthdlma melanocephala , Gm. — SchwarzkÖpfiger
Sänger.
Dalmatien. Spalato iKolombatovici. Standvogel,
127. Pyrophthalma siibalpina, Bonelli. — Weissbärtiger Sänger.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom i6. April
bis 20. August.
128. Sylvia curruca , Linn. — Zaungrasmücke.
Böhmen. Nepomuk (S t o p k a). Kommt vor.
Bukowina. Solka (Kr an ab e t e r). Ziemlich häufiger
Sommervogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 4. April
bis 9. October.
Mähren. Oslawan (Capek). 19. April ein Stück, 25. April
zuerst gesungen, den i5. Mai vollständiges Gelege.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 12., 25. April je 1 Stück,
25. Juli zuerst am Herbstzuge im Garten, 8. — 18. August viele.
Schlesien. Jägerndorf (Winkler). Ankunft den 18. April,
Abzug nicht bemerkt. — Lodnitz (Nowak). 16. April (schon,
warm, windstill, i5. ebenso, mit schwachem S. -Wind) die erste
angekommen und gesungen, welche aber am zweiten Tage
Avegzog und erst am 24. wieder erschien. Am 14. Mai ein
Nest mit fünf noch unbebrüteten Eiern. — Troppau (Urban).
22. April gesungen.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 5. April die
erste, am 10. die zweite im Garten.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Pa umgart ner). Brütet
in einzelnen Paaren. 14. April i Stück, 20. April 2. — Paldau
(A u g u s t i n). Selten. — Pols (Washington). Zur Brutzeit
sehr spärlich vertreten. Anfang September zahlreich im Zuge.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Sehr häufig; Frühjahr
1884 in Danoczerdö, KecserdÖ, kaiserwiese, Keskend etc. —
Pressburg (Stef. Chernel). Bei Pressburg den 9. April die
ersten, 16. April Hauptzug.
IV, Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 167
129. Sylvia cinerea, Lath. — Dorngrasmücke.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). unter den Grasmücken
die häuligste im dichten jungen Walde, Am 4. Mai die erste
gehört, am 12. allgemeiner Gesang, im Juni seltener, im Juli
öfters zu hören; im August war sie weder zu sehen noch
zu hören.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Kommt vor.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 4. April
bis 17. October,
LItorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 8. April einige
bei Rosega, 27. April i cf bei S. Polo.
Mähren. Kremsier (Zahradnik.) 22. März, — Goldhof
(S p r o n g 1). Am 5. April zuerst bemerkt.
Salzburg. Abtenau (Höfner). Erste den i. Mai (wind-
still, trübe, wie tagsvorheri.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). 29. April (heiter,
S.-VV.) o' angekommen, 2. April (trüb, W,; ein Paar da, 2. Sep-
tember Beginn des Herbstzuges , 4. Hauptzug (bei W) , i S.Nach-
zügler bemerkt. — Jägerndorf (Winkler). 12. April die erste
gesehen (schon, lagszuvor S.) , Abzug am i 2. September (schön).
— Lodnitz tNowak). 24. April; war heuer nicht so zahlreich
wie sonst.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 4. Mai mehrere
in Koncza.
Steiermark. Mariahof (Hanf& Paumgartner). Brütet
in einzelnen Paaren. 16. April und 10, Mai 2 Stücke. — Paldau
(Augustin). Selten. — Pols (Washington). In den Sommer-
monaten spärlich vertreten, häufiger im Durchzuge Ende August
und Antang September.
Ungarn. Bellye (>lojsisovics). Ich erlegte unter anderen
zwei Exemplare in Danoczerdö am 7. Mai 1884; auch sie ist
am Drauecke sehr häufig. — Pressburg (Stef. Chernel). Um
Pressburg den 10. April die ersten, den »3. — 20. Hauptzug,
8. Mai erstes Gelege. In Modern sehr gemein im Gebirge;
18. September die letzten daselbst.
168 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
130. Sylvia uisoi'ia, Bechst. — Sperbergrasmücke.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovici. 5., 7. Sep-
tember.
Mähren. Oslawan (Capek). Zuerst am 3. Mai; 2 5. Mai
fünf frisch gelegte Eier.
Niederösterreich. Nussdorf a. d. (ßachofen). 1884
den 7. Mai angekommen, ii. i Ei, i5. 5 Eier, Gelege voll-
ständig; 3o. Mai Junge ausgefallen, 8. Juni Nest leer (ausge-
flogen?). Am Nussbach nisten auf einer Strecke von circa einer
halben Stunde gewöhnlich 4 — 5 Paare. — Kalksburg (Reiser».
Am 29. Mai vier frische Eier*).
Siebenbürgen. Nagy - Enyed (Csatö). Am 29. April
mehrere.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ich sah, beziehungs-
weise zerschoss nur ein Exemplar in DanoczerdÖ am 7. Mai
1884. Ein Exemplar glaubt im April i883 Herr Pfeningberger
beobachtet zu haben. Die Art ist jedenfalls (wie auch in Syr-
mien) ziemlich selten. Nach Angabe eines Grazer Präparators,
der in Essegg längere Zeit lebte, verlässt die Sperbergrasmücke
im August die südliche Baranya. — Güns (C. Chernel). Erste
den 18. April (gelinde Witterung), Mehrzahl den 23. April
(windstill).
131. Sylvia orphea, Temm. — Sängergrasmücke.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 4. April
bis 9. October,
132. Sylvia atricapilla, Linn. — SchwarzkÖpfige Grasmücke.
Böhmen. Bausnitz (D e m u t h). Erste den i5. Mai
(schwacher N.-W., kühl), erster Gesang am selben Tage, Nestbau
begonnen den 25. Mai, erstes Gelege den 10. Juni, Abzug den
10. September nach S.-W, (steifer S. -W.- Wind, wie lagszuvor
mild). Durch Wegfangen vermindert sich die Zahl derselben von
*) Ein Paar brütete schon anfangs der 6oer Jahre alljährlich im
Leistler Garten. v. Tschusi.
I\'. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 169
Jahr zu Jahr. — Braunau (Ratolicka). Erste den i6. Mai,
letzte den 20. September. — Johannesthal (Taub mann).
Erste den 24. April nach N.-O., die weiteren nach N.-W. und
N. (heiss, sehr schöne Tage und Mondnächte, Gewitter); Mehr-
zahl den 28. April nach N. , N.-O. und N.-W. (^N.-O.-, O.-
und N.-W.-Wind) ; erster Gesang den 10. Mai, allgemein den
14. und I 5. Mai; Nestbau vollendet den 20. und erstes Gelege
den 2 5. Mai; Abzug schon im August bei Mondschein nach
S.-O. (S.-Wind, Nächte kühl). — Nepomuk (Stopka). Soll
auch hier vorkommen.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Kommt vor.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
Mähren. Kremsier (Zahradnfk). 20. April. — Oslawan
(Capek). 26. April o , 3o. April Gesang, 8. Mai schon fünf
frische Eier von röthlicher Farbe; schon das zweite Jahr beob-
achte ich dieses rothe Eier legende Paar auf demselben Brut-
platze.
Niederösterreich. Kalksburg (Reiser). Am 14. Mai
durch den kräftigen Gesang eines Schwarzplättchen-Männchens auf-
merksam gemacht, fand mein Bruder in einem Weissdornstrauche
ein Nest mit sechs etwas bebrüteten Eiern, die eine solche Zwerg-
gestalt hatten, dass sie denen von S. curruca täuschend ähnlich
sahen. Das Weibchen flog vom Neste ab. Am 21. Juni füttert
dasselbe Paar die eben ausgeflogenen Jungen.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 20. April cT gesungen,
iS. Juni o ad. im Garten, 24. Juli bis 18. August einzelne im
Garten.
Schlesien. Dzingelau (Z e 1 i s k o). 23. April einzeln,
29. Hauptankuntt, 17. September Beginn des Abzuges, 27.
(regnerisch, S.-W.) Hauptzug. — Wagstadt (Wolf). Schiller
sah am 1. April im Tannenwalde 2 Exemplare.
Steiermark. Paldau (August in). Vom Frühling bis Sep-
tember beobachtet. Den 16. Mai ein Nest mit 5 Jungen. —
Pikern (Reiser). Bei Rothwein erfasste unser Hund den
19. Juli ein junges noch lebendes Schwarzplättchen, welches drei
grosse Maden im Kopfe hatte. — Pols (Washington). Sehr
stark im Durchzuge vom i. bis zum 7. September.
170 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ich habe die schwarz-
kÖpfige Grasmücke im Frühjahre 1884 wiederholt, zumal im
Bellve'er Walde und in Danoczerdö angetroffen; im Jahre i885
wurde die erste bereits am 2 5. März in Bajar (südlicher Theil
des Kopäcser Revieres) gesehen. Nach Syrmien kommt sie, wie
Landbeck constatirte, anfangs April. Abzug October. — Güns
(C. Chernei). Erste den 9. April. — Pressburg (Stef. Chernel).
Den S.April die ersten. In Modern sehr häufig in den Schlägen ;
1 5. Juli I m. hoch ein Nest mit drei noch unbefiederten Jungen;
den ganzen September hindurch scharenweise auf den Holiunder-
sträuchern . mit Ende September verschwunden. In den Klein-
Karpathen ist sie der gemeinste Sänger.
loo. Sylvia hortensis , auct. — Gartengrasmücke.
Mähren. Johannesthal (Taubmann). Frühjahrszug,
Gesang, Fortpflanzungsgeschäft und Abzug wie bei 5. atricapilla.
— Nepomuk fStopka). Kommt vor.
Bukowina. Kuczurmare (M i s z k i e w i c z). Brut- be-
ziehungsweise Sommervogel. — Solka (Kr anabe ter). Kommt vor.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 4. April bis
20. October.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Am 6. Juni fand ich in
einer Gartenhecke ein Nest mit sechs eben flüggen Jungen. —
Oslawan tCapek). 26. April ein singendes cf im Garten,
S.Mai schon fünf Eier in einem Lyciumstrauche, 18. September
zuletzt gesehen.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 10. Mai gesungen, i 2. Mai
im Garten, 8. — 10. August viele.
Steiermark. Hartberg (Grimm). Die ersten Exemplare
am I. Mai getroff'en. Bei uns ist sie ziemlich zahlreich und brütet
sehr oft Kukukseier aus. — Pols (Washington). Fehlte zur
Brutzeit fast gänzlich. Wird von Jahr zu Jahr seltener.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Im Riede scheint sie
sehr selten zu sein, partienweise ganz zu fehlen, ich fand wenig-
stens noch kein Exemplar vor. — Güns (C. Chernel). Erste
den 9. April.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungam. 171
134. Meriila vulgaris, Leach. — Kohlamsel.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Hält sich, aber nicht
zahlreich, das ganze Jahr im Walde auf und sang schon im März,
weniger im Mai und Juni, nur selten anfangs Juli.
Bukowina. Kuczurmare (M iszkiewicz). Den 17. März
angekommen und im October fortgezogen; nistet im Mai und
Juni. — Solka (Kranabeter). Ziemlich häufig vorkommender
Zugvogel, der Ende März, in grösserer Anzahl jedoch anfangs
April erscheint und zweimal brütet.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
18. März, vom 3. August bis Ende December; sehr selten in
den letzten Monaten des Jahres.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 7. März einige,
S. April einige bei Rosega.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Ziemlich häufig in den
Aufzugsvväldern. Den ganzen Winter hindurch, bis Ende Februar,
hielt sich ein Exemplar beim Hofe auf, wo es sich an den
Beeren des wilden Weines gütlich that. — Oslawan (Capek).
Im Winter ziemlich sparsam. Von Mitte Februar meldete sich
schon hie und da ein cf ; 8. März etwa 20 cT cf und 5 9 in
einem Dickichte; 14. April vollständige Gelege; noch um 3 Uhr
habe ich ein (j brütend angetroffen.
Niederösterreich. Mödling (Gaune rs d o r fer). Am
19. April vier junge Amseln.
Salzburg. Hallein (Tschüs i). 4 — 5 ö^ und i 9 über
Winter im Garten, i3. März singend.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am I 5. December
mehrere in den Weingärten und an Waldrändern.
Steierniarl<. Hartberg (Grimm). Standvogel, doch ge-
wahrte ich in den letzten zwei Jahren, dass nicht sämmtliche bei
uns überwintern. — Paldau (August in). Das ganze Jahr zu
sehen, im Winter oft an den Futterplätzen der Rebhühner und
Fasanen. — Pols (Washington). Ueberwinterte trotz des
strengen Winters in grosser Anzahl.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 24. Februar abends
(sehr milde) sangen die Amseln.
172 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Dieser an der ganzen
mittleren Donau sehr gemeine und lästige Vogel war im Sommer
i88 5 merklich seltener. — Mosöcz (Sc h a ffgo t seh). Den
8. Juni ein Nest mit drei kleinen Jungen. — Pressburg (Stef.
Chernel). Um Modern der gemeinste Vogel im Gebirge. lo. Juli
flügge Junge. Dieses Jahr war ihre Vermehrung auffallend.
1.35. Merula toj-quata , Boie. — Ringamsel.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Ziemlich häufiger Stand-
vogel (! d. R.), der sich im Sommer in den höheren Lagen aufhält,
bei plötzlich eintretendem Schneefall im Herbste oder Frühjahre
aber scharenweise in den Ortschaften erscheint.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 5., 12. Januar.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Brut-
vogel in der oberen Waldregion. 8., q., lo — 20, 10. und
II. April etliche. — Schneealpe (Reiser). Fast bei den Senn-
hütten dieser Alpe fand ich am 27. Mai in Krummholz i m.
hoch ein Nest mit drei frischen Eiern.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Was Landbeck über
das seltene Vorkommen dieser Art in Syrmien angibt, gilt auch
für das Draueck. Hier wie dort erscheint sie nur gelegentlich
(auf dem Striche) zeitlich im Frühjahre. Bisher kenne ich nur
ein bereits ausgewiesenes Belegstück. — Pressburg (Stef.
Chernel). In Modern Standvogel, jedoch nicht häufig, um
Pressburg nur im Winter sichtbar. — Szepes-Bela (Greis ige r).
Den 28. März (O. -Wind, heiter und warm, ebenso mehrere
Tage vorher) auf dem Felde bei Zsdjär (Tatra) viele paarweise
gesehen.
136. Turdus pilaris, Linn. — Wachholderdrossel.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Kamen im Januar hier
in der Umgebung an und blieben bis Anfang März ; in Algers-
dorf wurden sehr viele geschossen. — Haida (Hegenbarth).
Nimmt hier zu und macht oft zwei Brüten, sogar in der Nähe
der Häuser baut sie in passenden Baumgärten ihr Nest. Sie
bevorzugt aber, wie ich fand, die Kiefer mit dichter Krone und
baut nicht weit unter dem Wipfel oder hinein das Nest. Der
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 173
»Ziemer«, wie er hier volksthümlich heisst, hat die wenig ange-
nehme Eigenschaft, den Uhu oder sonstige Gegenstände seines
Hasses im Stossen vollzuschmeissen. So atlaquirte ein alter
Ziemer den bei mir stehenden Heger, welcher einen aus dem
Neste gefallenen jungen, ängstlich schreienden Ziemer hielt und
applicirte ihm die Ladung kunstgerecht in's Ohr. Nicht weit von
dieser Stelle schoss ich, im Glauben einen die Jungen raubenden
Sperber oder eine Elster vor mir zu haben, von einem Ziemer-
neste, welches die Alten wüihend umflatterten, ein graues Eich-
horn als Nesträuber. — Mauth (Soukup). Erste am Herbst-
zuge den I. October. — Nepomuk (Stopka). Erschien im
Herbste und Winter, aber nicht zahlreich ; findet hier nur wenig
Vogelbeeren und keinen Wachholder.
Bukowina^). Kuczurmare (Miszkiewicz). Kam im März,
zog im April fort und traf dann im Herbste wieder ein; sie
brütet im Gebirge. — Solka (Kran abeterj. Im Sommer in
den höheren Lagen brütend, erscheint sie im Spätherbst in
grösserer Anzahl in der Ebene.
Dalmatien. SpalatO (^Kolombatovic). Vom Januar bis
12. März und vom 3. November bis Ende December. Sehr selten
in den letzten Monaten des Jahres.
Litorale. Monfalcone (Sc hiavuzzl). 10. Januar einige
bei Pietra rossa.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Im Frühjahre nicht ge-
sehen. — Oslawan (Capek). Ein Paar bezog seinen Brut-
platz vom vorigen Jahre wieder und erschien daselbst am
27. März; 24. Juli flügge Junge; im Winter in kleinen Gesell-
schaften. — Römerstadt (Jonas). Heuer nur einzeln, nicht
in Schwärmen.
Salzburg. Hallein (Tschusi). Einzeln überwinternd.
9. Februar mehrere Hunderte am Riedl, 14. März i Stück,
16. 5 Stücke nach N.-W., 26. i Stück.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig). Die Wachholder-
drossel nur im Herbste und in nicht grossen Scharen gesehen.
*) Nähere Angaben über das Brüten dieses Vogels wären, falls
sich selbes bestätigen soUte, sehr erwünscht. v. Tschusi.
174 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
— Nagy - Enyed (Csato). Am 7. Februar und 4. März je
10 Stücke, 2 3. November ein kleiner Flug, 13. December
120 Stücke.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
10. März 20 — 3o, iS. mehrere, 19. 10, 2 3. April lo — i 2 Stücke,
24. October 5, 3o. October 100 Stücke, 2. November (bei
trübem Wetter) 200 — 3oo, 3. und 4. über 1000 Stücke auf
den Feldern, was sonst nur im Frühjahre zu beobachten ist;
5., 6. bis 20. November 200, 3oo bis 600 Stücke. — Paldau
(Augustin). Im Winter 1884 kam ein Schwärm von über
1000 Stücken über Paldau, am 1 5. März i885 zeigten sich
kleinere Schwärme zu 5o Stück und mehr in der Nähe. —
Pikern (Reiser). Heuer war diese Drossel fast gar nicht zu
sehen. Das einzige Paar wurde am 4. Januar für die Sammlung
geschossen. Ein o^ sang am 3o. September.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am i März einige in der
Hallerau, 16. März ziemlich viele zwischen Innsbruck und Hall.
Nachdem es vom 26. bis 28. September arg gewettert hatte,
der Schnee sogar bis zum Dorfe Patsch herunterrückte, zeigten
sich am 2g. die ersten, etwa 10 — i5 Krammetsvögel, bei Vill.
28. und 3i. October einige bei Vill, 6. November ziemlich viele
in der Hallerau; Durchzug hier im allgemeinen ziemlich reich-
lich. — Mareith (Sternbach). 1. October 2 Stücke bei
1200 m., II. October eine Schar durchfliegend.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Bellye: 23. Februar 1885
»grosse Züge wurden in KeskenyerdÖ beobachtet«. (Pfening-
bergeri. — Mosöcz (S chaf fgo t sc h). Den 19. Februar zum
erstenmale gesungen; mittelmässig häufig im Herbste, — Szepes-
Bela (Greisiger). Den 23. Januar ein Stück au( Sorbus aucup.
bei Podspady (Tatra), 14. April circa 20 im Weidengebüsch an
der Poper, 14. und 23. September 10 Stücke im Goldsberg,
dem Hügellande am rechten Poperufer, bei Bela. In einem der
dortigen kleinen Thäler steht ein Bad und der dortige Wirth
versicherte mich, den ganzen Frühling, Sommer und Herbst
Krammetsvögel in der dortigen Gegend gesehen zu haben. Er
fand auch ein im Bau begriffenes Nest derselben, welches jedoch
wegen öfterer Beunruhigung verlassen wurde.
IV- Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 175
137. Turdus viscivorus, Linn. — Misteldrossel.
Böhmen. Blottendorf (S c h n a b e l). Den 26. Februar
singen gehört. Erscheint von allen Drosseln zuerst. Nestbau
schon im März, Anfang Mai flügge Junge. — Nepomuk
(Stopka). Pflegt zahlreich vertreten zu sein; sang das erstemal
am 18. Februar, viel im März, weniger Ende April bis Anfang
Mai. Am 20. April ein fertiges Nest im Walde, nahe am Wege
gefunden, das zwischen den Gabelästen einer Kiefer, etwa 5 m.
über der Erde stand, und aus Reisig, Moos und Flechten desselben
Baumes verfertigt war. Vom 26. April bis circa 9. Mai brütete
das Weibchen und am 24. flogen die Jungen herum; am 9. Oc-
tober war noch einer auf einer Eberesche zu sehen.
Bukowina. Solka iKranabeten. Ziemlich häufiger
Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
i5. März und vom i. November bis Ende December; selten in den
letzten Monaten des Jahres.
Mähren. Goldhof i'Sprongl). Im Januar kam einigemale
ein Exemplar zum Hofe, angelockt von den Beeren von Sorbus
aucuparia. — Oslawan (Capek. Im Winter gemein, als Brut-
vogel selten ; im westlichen Theile häufig.
Salzburg. Hallein (Tschusi). Mehrfach überwinternd.
24. März, nach und bei starkem Schneefalle, viele mittags nach
N.-W. ; 26., grÖsstentheils schneefrei, nur einer da.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig). Bei Bäcs, wo viele
Misteln zu finden sind, im Herbste, doch in sehr kleinen
Scharen.
Steiermark. Mariahof (Hanf& Paumgartnen. Ziem-
lich häufiger Brutvogel, einzeln überwinternd. 25. Februar
2 Stücke, 26. i Stück, 27. etliche, 28. Februar 20, ebenso den
24. März; 9. October 30 — 40 Stücke. — Paldau (August in).
»Zahrer«. Sparsam. — Pikern (Reiser). Schon am 26. April flogen
bei Pikern junge Misteldrosseln herum. — Pols (Washington).
Heuer sehr häufig zur Brutzeit. 1 3. Juni ein Nest mit 5 Eiern,
15. Juni 2 Nester mit 3 und 5 Eiern.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). »Schnarre«. Dieses Jahr
sehr zahlreich vertreten; im October auch in den Türkenäckern
176 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
der Hallcrau häufig. — Mareith (Sternbach). 3. Juli die
ersten flüggen Jungen bemeriit, ii. October zahlreich an den
Waldrändern und Feldern.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Um Pressburg und
Modern Stand- und Strichvogel. Die Jungen waren am lo. Juli
flügge.
138. Tiirdus musicus, Linn. — Singdrossel.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Vor dem 12. März
angekommen. -- Bausnitz (Demuth). Erste den i5. März
(schwacher N.-W.-Wind, kühl), Mehrzahl den 19. März nach
S.-O, (starker N.-Wind, sehr !;alt) ; erster Gesang den i5. März,
allgemein den 24.; Nestbau den 8. April, erstes Gelege den
17. April; Abzug den 3. October nach S. (stärkerer S.-Wind,
mild wie tagszuvor). — Blottendorf (Schnabel). Erste den
27. März nach O. (trüb, Regen), Mehrzahl den 4. April; erster
Gesang am Tage der Ankunft; Abzug Ende October. Diese
Drosselart ist in meinem Beobachtungsgebieie am häufigsten ver-
treten, war jedoch vor 6 — 8 Jahren noch häufiger. Die Zer-
störung der Nester und das Abfangen der alten Vögel vermin-
dert ihre Zahl. — Braunau (Ratolicka). Erste den 14. März,
Abzug den 20. October. — Bürgstein (Stahr). Erste den
17. März (N.-Wind, kalt, Schneefall). — Johannesthal (Taub-
mann). Hat sich seit sechs Jahren vermindert. Ersteden 21. März
von S.-O. nach N.-W., dann nach N.-O, (lauer Wind, hell, tags-
vorher ebenso), Mehrzahl den 3o. März von N.-W, nach N.-O.
(S.- und S.-W.-VVind, hell, tagszuvor hell), starke Züge von
24. bis 3i. März nachts nach N.-O. (N.-O.- und N.-W.-Wind,
tagsvorher immer nasskalt und rauh); erster Gesang den 26. März,
allgemein gegen Mitte April; Nestbau den 10. April, erstes Ge-
lege den i5. April; Abzug von Ende August bis 2. November
nach S.-W. und S.-O. (wenig Wind, Mondschein, tagszuvor
hübsch). — Litoschitz (Knezourek). Erster Gesang den
8. April, Abzug im August. — Mauth (Soukup). Diese und
die Weindrossel blieben über den Winter hier. — Nepomuk
(Stopka). Nur einige Paare vorhanden; am 29. März (schone
Witterung) allgemeiner Gesang, im Mai selten zu hören, zum
letztenmale am i. Juni.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Un^arn. 177
Bukowina. Fratautz (Heyn.) Erste den lo. Mai nach
N.-W. (schwacher S.-Wind, etwas bewölkt, tagsvorher bewölkt,
warm), Mehrzahl den 14. Mai nach N.-W. (schwacher S.-Wind.
warm und hell, ebenso tagszuvor) ; erster und allgemeiner Ge-
sang den 16. Mai; Nestbau anfangs Juni, erstes Gelege den
12. Juni; Abzug den 3o. September nach S. - W. (stärkerer
N.-W. -Wind, kühler Abend, tagsvorher kühl). — Gurahumora
(Sc hn orfeil). Erste den 5. März von O. nach W. (schwacher
O.-Wind, schön, tagsvorher trüb), Mehrzahl den 7. März von
O. nach W. (schwacher O.-Wind, schön, tagsvorher trüb),
Rückzug den 2. April (Schnee, sowie tagszuvor), Wiederkunft
den 5. April (schön, tagsvorher Nebel) , starke Züge den i 5. April
von O. nach W. (heiter, sowie tagsvorher); Abzug den 12. Oc-
tober nach O. (starker W.-Wind, trüb, tagsvorher heiter). —
Illischestie (Zitny). Erste den 14. März (stärkerer W.-Wind.
frostig, schön), Mehrzahl und erster Gesang den 20., allgemein
am 3o.; Abzug den 5. October nach S. - O. — Kaczyka
(Zemann). Erste den 16. März abends von O. nach N. (N. -O.-
Wind, regnerisch, tagsvorher N.-N. -O.-Wind, kalt), Mehrzahl
den ig. März von S.-O. nach N.-O. (schwacher O.-Wind, mild,
regnerisch, tagsvorher ziemlich starker O.-Wind, warm); erstes
Gelege den 29. April. — Karlsberg ( ? ). Die ersten am i 5. März
(bewölkt, oft Schneefall), die Mehrzahl am 19. (hell, warm);
Gesang am 16., allgemein am ig. März. — Kuczurmare
(Miszkiewicz). Den 10. März angekommen und im November
lortgezogen. — Kupka (Kubelka). Erste den i5. März nach
W. (massiger W.- und O.-Wind, heiter). Mehrzahl den i. April
nach W. (massiger N.-W.- und O.-Wind, warm); erster Gesang
den 16. März, allgemein den 5. April; Nestbau den 26. April,
Gelege den 25. Mai; Abzug den 29. September nach S.-O.
(starker W.- und O.-Wind, warmer Regen). — Solka (Krana-
beter). Zugvogel, der Ende März, anfangs April erscheint und
scharenweise im September abzieht. Er brütet zweimal. —
Straza (Popiel). Erste den 26. März nach N.-O. (^N.- W.-
Wind, schön, wie tagsvorher), Mehrzahl den 6. April; Abzug
den 20. September. — Terebleszty (O. Nahlik). Erste den
4. April nach W, (schwacher O.-Wind, warm, ebenso tags-
zuvor), Mehrzahl den 7. April nach W. (starker O.-Wind,.
Ornis IV, 2. ■(«>
178 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-'lorre.
warm, tagsvorher ebenso); erster Gesang den 4. April, allge-
mein den 9. — Toporoutz (Wilde). Erste den 3o. März.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
17. März und vom i 3. August bis Ende December. Ungewöhnlich
selten in den letzten Monaten des Jahres,
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erste den 10. März
(kalt, Schnee), Mehrzahl den 2 i . März (schwacher N.-W. -Wind,
warm und trüb, wie tagszuvor) ; erster Gesang den 18. März.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 7. März einige,
14. März einige am Seeufer, 18. März einige bei Tagliata,
27. März einige bei Pietra rossa. — Triest (Moser), Am
27. März von L. Sandri erhalten,
Mähren. Kremsier (Zahradnik). 15. März. — Oslawan
(Capek). S. März 6 Stücke im Dickichte, i3, März zuerst ge-
sungen, 4. Mai frische Eier. — Römerstadt (Jonas). Erste
den 16. Februar von S.-O. nach N.-O. (stärkerer S.-W.-Wind,
schön, ebenso tagszuvor), Mehrzahl den 28. März aus S.-W.
(schwacher S. -Wind, sehr schön); Gesang am Tage der Ankunft;
Nestbau den 15. April, erstes Gelege den 20. April; Abzug den
I 5. September (schwacher O. -Wind, schon, tagsvorher schwacher
S.-O.-Wind, schön).
Salzburg. Abtenau (Höfner). Erste den 24. Februar
(windstill, heiter, tagsvorher trüb). — Hallein (Tschusi).
22. Februar früh i Stück, 24. 2, 3. März mehrfach, 7. viel-
fach singend, 14. viele, 22., nach schwachem Schneefalle, mehrere
im Garten; 24., nach und bei starkem Schneefalle, viele mittags
nach N.-W.; 26., grösstentheils schneefrei, wieder da; 10. und
II. April 3 im Garten.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). Erste den 11. März
nach N.-W. (starker N.-W. -Wind, -\- i^ R., tagsvorher starker
N.-W.- Wind, -f- 3°R.), Mehrzahl den 17. März nach N.-W.
(W.-Wind, Regen, -j- 3" R., nebelig, tagsvorher N.-W.-Wind,
-|- 1° R., nebelig); Gesang am Tage der Ankunft; Nestbau vol-
lendet den 12. April, erstes Gelege den 18. April; Abzug den
14. October nach S.-W. (S.- und schwacher W.-Wind, trüb,
tagsvorher S.-Wind, heiter). — Freudenthal (Pfeifer).
3. Februar (Südwind, warm, heiter, tagsvorher Thauv/etter) , in
Mehrzahl am 26. (S, -W.-Wind, Thauwetter, tagsvorher heiter,
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungaru. 179
etwas frostig). — Troppau (Urban). i8. und 19. März (früh
-|- 4" R., heiter) im »Park« singend. — Wagstadt. 2 5. März
I Stücke gesehen: Fabian, 3o. April 1 Stück: Demel.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 29. März
(kühl und heiter, ebenso tagszuvor), Mehrzahl den 4. April
(warm und heiter, ebenso tagszuvor) ; Gesang am Tage der An-
kunft; Abzug den 24. October (warm und trüb, ebenso tags-
zuvor).
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartnerj. Brut-
vogel. 14. und 17. März je i Stück, 18. gesungen, 19. 4 — 6
Stücke, 24. März etliche. — Mariahof (Kriso). i5. März ge-
hört, 16. März mehrere. — Pikern (Reiser». Am 25. Juni flog
eine Singdrossel aus einem Runkelrübenfelde von der Erde auf.
Bei näherer Besichtigung der Stelle fand sich auf dem blossen
Boden ein normal gezeichnetes, noch warmes weggelegtes Ei
dieses Vogels.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Ziemlich häufig vorkom-
mend.— Mareith (Sternbach). 11. October; in letzterer Zeit
zahlreich an den Waldrändern und in den Feldern, — Roveredo
(Bonomi). Erste den 25. Februar nach N. (schwacher N. -W.-
Wind, heiter, tagsvorher windstill und heiter), Mehrzahl den
5. und 8. März; Abzug den 18. September (schwacher S. -W.-
Wind, heiter, tagsvorher schwacher N.-O.-Wind, heiter),
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). In solcher Zahl wie in
der Fruska Gora habe ich die Singdrossel in Bellye noch nicht
angetroffen; unzweifelhaft behagen ihr die hoher gelegenen, stets
mehr Abwechselung bietenden Riedvvälder aber besser, als die
Landwälder in der Umgebung des Draueckes. (April -October.)
— Güns (C. Chernel). Erste den 3. März aus S.-W. (massiger
W.-Wind), Mehrzahl den 5. März nach W. — Mosöcz (Schaff-
gotsch). Den 27. Februar gesungen. — Landok (Schloms).
Erste den 19. März nach N.-O, (S.-W.- Wind, warm, heiter,
ebenso tagsvorher). — Nagy - Szt. - Miklos (Kuhn). Zuerst
den 17, März in Mehrzahl und starken Zügen (N.- W.-Wind,
kalt); erstes Gelege den 5. Mai. — Pressburg (Stef. Chernel).
Bei Pressburg die ersten -am 26. Februar, in Modern sehr
häufig. Den 16. September zahlreich auf HoUundersträuchen,
17. October im Gebirge so zahlreich wie im vorigen Monate.
12"*
180 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
— Szepes - Bela (Greisiger). Den 19. Februar (heiter und
warm, schwacher S.-Wind, ebenso tagsvor- und nachher) bei
Villa-Lersch (Tatra) mehrere gehört und gesehen, den 2. März
sah man in Javorina (Tatra) die ersten; den i, September
(N. -Wind, heiter und kalt, ebenso tagsvorher; tagsnachher
N.-Wind und regnerisch) mehrere bei Bela an der Poper ge-
sehen.
139. Ttirdus iliacuSj Linn. — Weindrossel.
Böhmen. Blottendorf (Schnabel). Erste den 21. März
nach N. (heiter, wie tagszuvor). — Braunau (Ratoliska).
Erste den 12. März, Abzug den 26. October. — Johannes-
thal (Taubmann). Erste am Durchzug den 20. September von
N.-O. nach S.-W. (lau und sonnig, wie tagszuvor), Mehrzahl und
starke Züge den i., 2. und 3. October nach S.-W. (schwacher,
dann starker S.-W. -Wind, kalt und rauh, wie tagsvorher); Ge-
sang den 24. September. — Litoschitz (Knezourek). Den
16. October 12 Stücke am Durchzuge.
Bukowina. Kaczyka (Zemann). Ersteden 12. März von
W. nach S.-O. (S.-W. -Wind, kalt, Schnee, tagsvorher frischer
N.-W.-Wind, kalt). — Kupka (Kubelka). Erste den 20. März
nach W. (mittelmässiger N.- und S.-Wind, kühl), Mehrzahl den
23. nach W, (Wind und Wetter wie am 20.); Durchzug den
20. October nach S.-O. (starker W.- und O.-Wind, massiger
Frost und Nebel). — Solka (K ranabet e r). Seltener Durch-
zugsvogel.
Dalmalien. Spalato (Kolombatovic). 3., 4., 3o. Januar,
I., 22. Februar, 5. März, 2., 6., 14. November, 6., 3i. De-
cember.
Mähren. Oslawan (Capeki. Um den 12. April und
I. October am Durchzuge.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 22. März i Stück.
Tirol. Roveredo (Bonomi). Durchzug den 3o. October
nach S. (schwacher N.-W.-Wind, heiter, tagsvorher steifer
N.-Wind, starker Regen und Hagel).
Ungarn. Nagy-Szt.-Miklös (Kuhn). Zug wie bei Turdus
musicus.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 181
140. Monticola cyanea, Linn. — Blaudrossel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
141. Monticola saxatilis, Linn. — Steindrossel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 5. April
bis i5. September.
Mähren. Oslawan (Capek). Einige Paare brüten in den
Felsen bei Kanitz, Eibenschitz und Hrubcic. i8 April c?, 7. Mai
fünf frische Eier, mit theihveisem Erylhrismus.
Steiermark. Paldau (Augustin). "Steindrossel«, »Stein-
rÖthel". Bei Feldbach nicht bemerkt; auf dem Höhenzuge vom
Plabutsch bis Buchkogel bei Graz kommen bei der Peter- und
Paulkapelle einige vor.
Ungarn. Güns (C. Chemel). Erste den 20. April aus
S. (gelinde Witterung). Seit einigen Jahren erscheint die Stein-
merle hier. Ein Paar hatte in meinem Garten an einer Stelle,
wo der lebhafteste Verkehr herrschte, 3 m. hoch in einem Mauer-
loche genistet. — Pressburg (Stef. Chernel). Auf der Press-
burger Schlossruine den 2 3. Mai zwei Paare. Bei den Ruinen
Theben, Hainburg, Wolfsthal sah ich nie eine.
142. Ruticilla tithys, Linn. — Hausrothschwanz.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Am 2 3. März, in Pöm-
merle einige früher. — Bausnitz (Demuth). Erster den 3o. März
singend. — Blottendorf (Schnabel). Am 18. März (Witterung
heiter, nächstfolgenden Tag Schnee und Regen) zum erstenmale
beobachtet. — Braunau (Ratolicka). Erster den 2 3. März. —
Bürgstein (Stahr). Erster den 25. März (N.-Wind, auch tags-
vorher). — Litoschitz (Knezourek). Erster den 24. März
(trüber Tag), Mehrzahl den 28. und 3o. März; erster Gesang
am Tage der Ankunft; erstes Gelege den 28. April; noch den
25. October hier. — Nepomuk (Stopka). — Häufig, jedoch
nie mehr als ein Paar in einem Hause. Der erste wurde am
28. März gegen Abend (trübes, kaltes Wetter und O. -Wind
ebenso am 27.) gesehen, am 3i. ein Paar. Bei uns baute
ein Männchen vom 4.' Mai an das Nest in eine Kellerritze;
182 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
am g. lag das erste, am i5. das fünfte Ei darin. Das
Weibchen brütete vom 1 7. Mai abends bis 3 1 . , also etwa
i3 Tage. Am 2. Juni tÖdteten Sperlinge nach vergeblichem
Kampfe des Rothschwänzchens zwei Junge und warfen sie hinaus.
Diese Rothschwänzchen nisteten sogleich an einem anderen Orte
und am 7. August flogen bereits Junge herum. Vom 8. October
(Regen, warm) war selten eines zu sehen; das letzte cT wurde
am 22. October beobachtet.
Bukowina. Kaczyka (Zemann). Erster den 18. März
von N.-W. nach S.-O. (heftiger N.-W.-Wind, tagsvorher leichter
W.-Wind), Mehrzahl den 24. März; erstes Gelege den 17. April;
das 2 traf erst am 27. März ein. Mehrere Paare beob-
achtete ich am 24. März abends. — Kuczurmare (Misz-
kiewicz). Vom April bis Ende October. — Solka (Krana-
beter). Ziemlich seltener Sommervogel, der Ende März und
anfangs April erscheint und im September abzieht. Die Ankunft
erfolgt einzeln, der Abzug in Familien.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). \'om Januar bis
20. März und vom 12. September bis Ende December.
LitOrale. Monfalcone (Schiavuzzi). 14. März einige^
28. und 3i. März einige im Garten.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Ein Weibchen beobachtete
ich seit 25. Januar bis tief in's Frühjahr hinein beim Hofe. —
Oslawan (Capek). Häufig. 12. März ein Paar, 22. März
zuerst gesungen. Brüten gewöhnlich in Gebäuden, nur einmal
habe ich Junge in einem Felsen, ein anderesmal unter über-
hängenden Wurzeln, w'eit von den Häusern, gefunden. Vom
28. August bis gegen Mitie October sangen einige cf wieder
und zogen dann fort; 24. October i Stück.
Niederösterreich. Nussdorf a, d. d. (Bachofen).
I I . März.
Salzburg. Abtenau (Höfner). Erster den 29. März
(windstill, trüb). — Hallein (Tschusi). 24. März bei Schnee
cT ad., 28. 9, 29. o , 3o. und 3i. mehrfach cf o und 9 9,
10. April gepaart. Ein ö' ahmt den Gesang von Troglodytes par-
vuliis täuschend nach. 27. Juli zweite Brut flügge.
Schlesien. Dzingelau (^elisko). 20. März (heiter, S.-W.,
nachts Gewitter) Ankunft der cT cf, 28. (heiter, Ostwind, warm)
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 183
Ankunft der 9 9; lo. bis i6. October Abzug. — Jägerndorf
(Winkler), i. April. — Lodnitz (Nowak). Einzelne waren
am 22. März (O., vorher W.) zu sehen, am 28. bereits alle da
und die cT c? allgemein singend. — Troppau (Urban). 26.
und 28. März, später oft gehört und gesehen; noch den 23.
und 3o. September, zuletzt den 3. October (früh -f- 6" R., wind-
still, trüb), wo ein cf wohlgemuth sein Liedchen pfiff. — Wag-
stadt (Wolf). Demel sah den 26. Februar (schon, Südwind)
um I Uhr i Stück und Hanisch den 28. (heiter) einen im
Garten; den 3. März trafen Schiller und Zachel nachmittags
3 Stücke im Garten.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csato). Am 3o. März
3 Stücke in FelsÖ-Gäld, am 5. April in Nyirmezö und Toroczk
mehrere,
Steiermark. Hartberg (Grimm). Traf den 29. März zur
Nachtzeit (es war theilweise mondhell) ein und Hess sich mit lautem
Gezwitscher nieder. — Mariahof (Hanf & P au mga r tn e r).
Häufiger Brutvogel. 18. und 21. März i Stück im Friedhofe,
22. I Stück, 23. 3, 24., 26. 2 Stücke, 27. März mehrere;
27. Juli die zweite Brut von den Allen verlassen; ig. October
3 Stücke (i cT und 2 9) bis 27. October, 28. 2, 29. October
I Stück. — Mariahof (Kriso). 16. März schon gesehen worden,
2;. März zwei im Friedhofe, 3o. März viele hier, 5., 6., 7.,
8. und 9. April Schnee, sehr kalt, wenige zu sehen; 10. und
II. April schön, wieder viele hier. 17. Mai bemerkte ich in
der alten Nikolaikirche (Zukirche) vom Chore aus das Nest mit
vier Jungen der Riiticilla tithys auf dem breiten, verzierten
Rahmen eines grossen Heiligenbildes. — Paldau (Augustin).
»Brandvogel.« Häufig. — Schneealpe (Reiser). Auf jeder
Sennhütte. — Pols (Washington). Fehlte zur Brutzeit.
Tirol. Innsbruck 'Lazarini). 22. März (bei Nordost-
wind mit etwas Schneefall) einige cf und 9 in den Gesträuchen
am Innufer der Hallerau, 24. April ziemlich zahlreich daselbst.
— Mareith (Sternbach). Am 3o. Juli am Agelsbod in Rid-
naun bei 1 Soo m. Höhe angetroffen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). 1S84 wurde der erste
am 24. April in Bellye gesehen; wie im ganzen Gebiete der
mittleren Donau bis hinab zum Sauecke, ist auch hier diese
184 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Art seltener als die folgende, durchaus aber keine Rarität. —
Güns (C. C h e r n e Ij. Erster den 9. April. — Landok
(^Schloms). Erster den 28. März (S.-Wind, warm, heiter),
Mehrzahl den 2. April (S. - O. - Wind , heiter). — Mosöcz
(Schaffgotsch). 4. April gesungen. — Pressburg (Stef.
Chernel). In Pressburg, Theben, Wolfsthal und Modern ge-
meiner Brutvogel. — Szepes-Bela (Greisiger). Den 25. Januar
iO.-Wind, heiter) zwei Stücke in Javorina (Tatra), den 27. ein
Stück, bei Keresztfalu den 2. April ein o ; den 26. September
mehrere Stücke in Bela gesehen, ebenso den 6. October.
143. Ruticilla phoenicura, Linn. — Gartenrothschwanz.
Böhmen. Blottendorf (Schnabel). Am 22. April (S.-O)
zum erstenmale beobachtet. — Bürgstein (Stahr). Erster den
28. März (S.-Wind). — Litoschitz (Knezourek). Erster den
24. März. — Nepomuk (S t o p k a). Weniger zahlreich als
R. tithys; mehr im Walde, als in Gärten und an Häusern. Den
24. Mai war der erste Gesang zu hören, von Ende Mai an
seltener; am 4. Juni wurden Junge gefüttert, am 2. October
wurde der letzte bei kaltem Wetter und W.-Wind gesehen.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic), 20., 26., 30.
März, 2., II. April, 12. September.
LitOrale. Triest (Moser). Am 8. Februar von L. Sandri
erhalten.
Mähren. Kremsier (Zahradm'k). 6. April. — Oslawan
(Capek). 10. April 2 od^; 12. April gesungen; 5. Mai acht
frische Eier, 22. Mai ein Gelege mit rothen Pünktchen; 18. Sep-
tember ein o.
Salzburg. Abtenau (Höfner). (Erster den 25. April
(windstill, heiter, tagsvorher trüb). — Hallein (Tschusi). Den
10. April ahmt ein cT täuschend den Ruf von Phyllopn. Bonellii
und den Gesang von R. tithys nach, 20. androgyn. 9 , 24.
I cT ruft wie Loxia curvirostra , 2 5. o ahmt den Ruf von Parus
ater und Sitta caesia nach; 5. Juni die Jungen der ersten Brut
ausgeflogen,
Schlesien. Dzingelau (^elisko). 19. März (heiter, S.-W.)
I cT, 21. (trüb, nachts Regen, S.-W.) d^ und 9 da; i. October
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 185
Beginn des Abzuges, i3. Hauptzug, 20. einen Nachzügler ge-
gesehen. — Lodnitz (Nowak). Im Schulgarten zu Lodnitz
war ein Nest mit vier Jungen von Fringilla coelebs. Kaum hatten
die Jungen den Flaum verloren, so verschwand von den Eltern
zuerst das <S, des anderen Tages das 9 . Der Lodnitzer Lehrer
nahm sich der verwaisten Brut an, und wollte selbe grossziehen.
Trotz seiner guten Absicht und Mühe gingen zwei der jungen
Vögel bald zugrunde. Um das gleiche Los der zwei übrigen
zu verhüten, gab er dieselben in ein mit Jungen versehenes
Nest von Ruticilla phoeniciira, die sich auch wirklich der jungen
■Finken annahmen, sie fütterten und grosszogen.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csato). Am II. April
I Stück in Csaklya.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgariner). Brut-
vogel in etlichen Paaren. 20. April i G^, 2 5. April 2 Stücke,
lo. October i Stück. — Mariahof (Kriso). 12. April singen ge-
hört, — Paldau (August in). Sparsam. — Pols (Washington).
Spärlicher als sonst vertreten.
Tirol. Innsbruck (Lazarinii. Am 27. April ein Paar
in den Anlagen am Inn, 10. October einzeln in den Gebüschen
bei Vill. — Roveredo (Bonomi). Abzug den 23. August nach
S. (schwacher S.-W.-Wind, bewölkt, tagsvorher leichter S. -O.-
Wind, heiter),
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Am 3. April 1884
wurde in der Nähe der Ortschaft Bellye, am 24. März 1884
in Sziget der erste beobachtet. Ich sah den Vogel ziemlich
häufig in den verschiedenen Theilen der Herrschaft, auch im
letzten Sommer, verstehe daher nicht, wesshalb in Syrmien,
das in so vielfacher Hinsicht mit den faunistischen und flori-
stischen Verhältnissen der Baranya übereinstimmt, dieser Vogel
(wie Landbeck angibt) selten sein soll. — Mosöcz (Schaff-
gotsch). I. April gesungen. — Pressburg (Stef. Chernel).
In Pressburg den 24. Mai erstes Gelege. Behält seinen Nist-
platz jährlich und verlässt ihn nur, wenn er vertrieben wird.
144, Liiscinia minor, Chr. L, Br, — Nachtigall.
Böhmen. Bausnitz (D e m u t h). Erste den i5. Mai
(schwacher N.-W.-Wind, kühl), — Braunau (R a t o 1 i c k a).
186 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Erste den i. Mai, Gesang schon beim Durchzug, Abzug den
12, August.
Bukowina. Fratautz (Heyn). Erste und in Mehrzahl den
12. April, erster Gesang den 2. Mai, allgemein am 5.; Nestbau
im Mai, erstes Gelege Anfangs Juni; Abzug den 3o. August.
— Kuczurmare (M iszkiewicz). Kam den 24. April an und
Hess bis Ende Mai ihren Gesang hören ; im October fortgezogen.
— Kupka (Kubelka). Die ersten, nur paarweise, den 22. April
nach W. (massiger S.-O.- und W. -Wind, warm); erster Gesang
den 3o. April; Abzug den 20. September (massiger W.- und
O.-Wind, warm. Regen). — Petroutz (St ran s k y). Erste den
24. April. — Solka (Kranabeter). Sommervogel, der sich
nur an einzelnen Orten ziemlich einzeln aufhält, Ende April,
anfangs Mai erscheint und anfangs October abzieht. — Tereb-
leszty (Nahlik). Erste den 26. April nach O. (leiser O.-Wind,
warm, sowie tagsvoiher), Mehrzahl den 2. Mai (schwacher
O.-Wind, warm, sowie tagsvorher) ; erster Gesang am Tage der
Ankunft, allgemein am 7. Mai.
Dalmatien. SpalatO (Kolombatovic). Vom 4. April
bis 17. Ociober.
Gaiizien. Tolszczow (M a d e y s k i). Erste und erster
Gesang den 28. April (schon).
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzii. 9. April die ersten
(schwacher N.- O.-Wind, bewölkt, Regen, tagsvorher ebenso);
erster Gesang den 17. April.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Heuer nisteten mehrere
Paare im Beobachtungsgebiete. Ankunft am 23. April. — Osla-
•wan (Capek). 18. April ein d^ gesungen, 24. April der Gesang
allgemein; 12. Mai wurde mit dem Nestbaue begonnen, 24. Mai
frisches Gelege; noch den 3. Juni gesungen.
Niederösterreich. Mödling (G a u n e r s d o r f e r). Den
3o. April zuerst gehört.
Schlesien. Lodnitz (Nowak). Auch heuer machte ich
die traurige Wahrnehmung, dass dieser Sänger überall fehlte.
— Troppau (U r b a n). Am 24. April hörte Hr. Pretzlik in
einem Garten eine Nachtigall schlagen; auch in Schlackau hörte
man eine vom 27. zum 28. April. Früher (vor etwa 30 Jahren)
brüteten in und um Troppau — in Gärten, Promenadeanlagen,
IV, Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 187
»Kiosk«, im »Park« und an anderen Orten mehrere Paare;
seitdem ist dieses nicht mehr der Fall — zumeist wohl wegen
Beseitigung vieler, zum Nisten nöthiger, Büsche, theils auch
infolge zunehmender Störungen.
Siebenbürgen. Fogaras iCzynk). Erste den 16. April
(N.-O.-Wind, kühl, trübe, tagsvorher ebenso); erster Gesang
den 2. Mai; Abzug den 22. September (sowie tagszuvor warm
und heiter). — Koloszvär (Honig). Erscheint im Frühjahre
in den sogenannten Hasengärten, brütet dort aber nicht, sondern
verlässt dieselben, sobald wärmere Temperatur eintritt, wahr-
scheinlich infolge Wassermangels. Vogelhändler unterscheiden
»die siebenbürgische Nachtigall«, über die ich genauere Nach-
forschungen anstellen werde.
Steiermark. Hartberg (Grimm). Wie überhaupt in
Nadelholzwäldern sehr selten, so auch bei uns in einem ein-
zigen Paare nistend im Chat gefunden. Die Versuche, sie durch
Freilassen von Paaren hier zahlreicher zu verbreiten, sind nur
theilweise geglückt. In der ganzen Ost- Steiermark horte ich erst
von zwei Jägern erzählen, sie hätten eine Nachtigall schlagen
gehört. — Paldau (A u g u s t i n). Früher bei Paldau vorge-
kommen, im Raabthale sparsam. Am 17. Mai sah und hörte
ich eine um 10 Uhr vormittags in einem Weidenbusche. Bei
Gleichenberg, wo sie eingewöhnt wurde, ist sie häufig.
Tirol. Roveredo (Bonomi). Erste den 12. April nach
N. (leichter N.-0,-Wind. Regen und Schnee, tagsvorher stärkerer
S.-O.-Wind, weniger Regen und Schnee).
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Lieber den Tag der
Ankunft dieses alle Landwaldungen, Gärten und Parkanlagen
belebenden Vogels habe ich im Jahre 1884 keine Mittheilung
erhalten; so häufig und so ununterbrochen wie in der Fruska
Gora hört man freilich in keinem Gebiete der mittleren Donau
den Nachtigallenschlag. i885 wurde die erste am 28. März in
den Bellye'er Anlagen vom Herrn Oberheger Nehr, am 2. April
vom Herrn Waldbereiter Pfeningberger gehört. — Güns (C.
Chernel). Erste den 10. April nach W. (gelinde Witterung).
— Neusiedlersee (Reiser). Am See, in der Richtung gegen
Oedenburg, in den dortigen niederen Wäldchen ungemein häufig,
188 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
darunter prachtvolle Schläger. — Pressburg (Stef. Chernel).
Die ersten am 9. April; 19. Mai erstes Gelege.
145. Luscinia philomela , Bechst. — Sprosser.
Böhmen. Johannesthal (T a u b m a n n). Sehr selten.
Zuerst den 3o. April bei Vollmondschein, erster Gesang den
10. Mai, Nestbau den i 8. Mai, das Gelege war Ende des Monats
vollzählig; Abzug vom 19. — 3i. August (S.-W.-Wind, lau*).
Bukowina. Toporoutz (Wilde). Erste den 22. April.
Galizien. Tolszczow (M a d e y s k i). Erste und erster
Gesang den 21, April (schwacher N.-W.-Wind, abends mild,
tags vorher trüb).
Mähren. Römerstadt (Jonas). Erste den 3o. April (wie
tagsvorher schwacher S.-Wind, sehr schon), Gesang den 8. Mai,
Nestbau den 18. d. M., erstes Gelege den 12. Juni, Abzug den
i3. August (sowie tagsvorher schwacher S.-W.-Wind, schön).
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk) Erste den 19. April
(S.-W.-Wind, sowie tagszuvor warm unter heiter). — Nagy-
Enyed (^Csatöi. Am 12. April schlug die erste.
Steiermark. Paldau (A u g u s t i n). »Ungarische Nach-
tigall". Soll bei Schloss Kornberg bei Feldbach Öfters vor-
kommen.
Ungarn. Nagy-Szt.-Miklös (Kuhn). Erste den 10. April,
Mehrzahl den 20., Gesang am Tage der Ankunft, erstes Gelege
am I . Mai.
146. Cyanecula leucocyanea, Chr. L. Br. — Weisssterniges
Blaukehlchen.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). 3. April. — Braunau
(Ratolickai. Erstes den 10. April, am Herbstzug den 2 1 . Oc-
lober.
Mähren. Oslawan (Capek). Nur im Frühjahre am Durch-
zuge längs des Flusses zwischen Eibenschitz und Oslawan. 19.
*) Obgleich der Hr. Beobachter die Nachtigall nicht erwähnt,
sind wir doch geneigt, an eine Verwechslung mit derselben zu glauben.
V. Tschusi.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 189
und 29. März je ein cT Wolfii , 4. April 2 cf Wolfii, 19. und
21. April je i c? leucocyane, 2 3. April ein 6.
Salzburg. Hallein (T s c h u s i). 5. April i cf, 11.
I Stück.
SchleSJGn. Lodnitz (Nowak). Die ersten zogen den
16. März durch (stets W.- und S.-W.-Wind, dabei kalt), 21,,
22. mehrere. — Troppau (.Urban). 7. April am Ufer der
Oppa beim Park i Stück gesehen. — Wagstadt (Wolf).
Den 9. April ein Stück von Demel gesehen.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
3. April 2 Stücke, 8. und 16. April i Stück, 4. November
I Stück. — Pols (Washington). Am 11. September ein sehr
altes o von Cyanecula Wolfii an derselben Stelle erlegt ^ an
welcher ich vor einigen Jahren ein c? Cyanecula leucocyanea,
Br. erbeutete.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 2 5. März mehrere
bei Bozen, 2. April i Stück in der Hallerau.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Das Blaukehlchen ge-
hört nicht zu den häufigen Erscheinungen am Drauecke, be-
ziehungsweise in Bellye; es wurde jedoch sowohl im Frühjahre
1S84, als auch im Juli d. J. wiederholt von mir beobachtet,
so in Danoczerdö, in KeskenyerdÖ und anderen Orts.
147. Dandaliis rubecula, Linn. — Rothkehlchen.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Den 12. März ange-
kommen. — Bausnitz (D e m u t h). Erstes den 3i. März
(schwacher S.-O.-Wind, mild), Mehrzahl den 8. April (schwacher
S.-W.-Wind, mild); Gesang amTage der Ankunft; Abzug den 3.0c-
tober nach S. (stärkerer S.-Wind, mild"). Durch Wegfangen sinkt
die Zahl derselben von Jahr zu Jahr. — Blottendorf (Schnabel)
»Rothkatl«. Am 2. April zum erstenmal gesehen; ist sonst gemein
und nistet in alten Stöcken und Felsritzen, zieht im October und
November, bleibt aber mitunter auch über Winter da. —
Braunau (Ratolicka). Erstes den i5. April, letztes den
22. October. — Bürgstein (Stahr). Erstes den 14. März
(N.-Wind, kalt, Schnee, tagsvorher ebenso). — Johannesthal
(Taubmann). Erstes den 17. März von S.-O. nach N. (schwacher
190 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
W.-Wind. tagsvorher windstill, sonnig), Mehrzahl den 30. März
nachts bei Mondschein nach N. und N.-O. (schwacher N. -W.-
Wind, tagsvorher lau, sonnig); erster Gesang den 22. März,
allgemein gegen Ende des Monates; Nestbau anfangs April, Ge-
lege den 20. und ib. April; Abzug schon Ende August nach
S. und S.-W. (schwacher S.- W.-Wind, Mondschein, kühl, helle
Nächte) ; der Herbstzug dauert bis Allerheiligen. — Litoschitz
(Kn ezou r ek). Erstes den 22. März; war den i 3. September noch
da. — Nepomuk (Stopka). Am 22. März wurde zum ersten-
male ein Männchen im Walde gesehen, ein anderes gehört
(Wetter kalt, N.-O.- Wind, am 21. war Schnee, Regen und
W.-Wind); am 3o. erster, am 1 5. April allgemeiner Gesang;
am 4. Mai sechs bebrütete Eier in einem Neste gefunden,
in dem am 17. und 18. sechs Junge lagen, die es am 28. ver-
liessen; am 6. October das letzte im Walde gesehen; ist nicht
häufig.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Selten; kommt Ende
April, zieht anfangs October ab.
Dalmaiien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
4. April und vom 4. October bis Ende December,
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 19. Februar zuerst
gesungen, 7. März einige, 14. einige an dem Seeufer, 18. einige
an der Tagliata. — Triest (Mose r). Am 8. Februar von
L. Sandri erhalten.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Ein Exemplar trieb sich
vom 2. bis 7. April im Hofe und Garten herum; seither keines
mehr gesehen. — Kremsier (Z a h r a d n 1 k). 10. März. —
Oslawan (Capek). 1 2. März ein Stück, anfangs April am häufig-
sten, 12. April wieder nur wenige; einige Paare brüten hier;
29. März zuerst gesungen; i. Mai vollständige Gelege. Vom
18. bis 25. October am Rückzuge, aber wenig zahlreich; noch
Ende December ein Stück gesehen.
Niederösterreich. Nussdorf a. d. D. (Bachofen).
I I . März.
Salzburg. Abtenau (Höfner). Erstes den 26. März. —
Hallein (Tschusi). S.März i Stück, 9. i Stück im Garten,
14, mehrere singend, 5. April 3 cT im Garten, 10,, 21. je ein
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 191
cf im Garten, i. Mai cT, 9 im Garten, 2. Juli und 3. August
je ein juv. im Garten.
Schlesien. Dzingelau (Zeliskoj. 2 5. März (Nebel, W.^
früh 4" 2" R.) Hauptankunft, i3. bis 16. October Hauptabzug,
22. einzelne angetroffen. — Lodnitz (Nowak). Der Früh-
jahrszug dauerte von Mitte März bis in den Mai, der Herbstzug
bis Ende October. — Wagstadt (Wolf). »Rothkath'l«, »Raska.«
Dressier sah den 9. März i Stück, Beiler den 3. April sieben in
einem Garten.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csato). Am 14. März das
erste Stück, 27. März mehrere singend, am 12. April i Stück,
ebenso am i5. December.
Steiermari<. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Brütet
in mehreren Paaren. 11. bis 17. März je i Stück, 23. März
viele, 28. März gesungen, 27. October 2 Stücke. — Mariahof
(Kriso). 10. April singen gehört. — Paldau (Augustin).
Kommt vom Frühling bis Herbst sparsam vor. — Pols
(Washington). War heuer sehr häufig, überwinterte zahlreich.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 24. März vormittags
in den Gebüschen am Innufer. — Roveredo (Bonomi). Erstes,
sogleich singend, den 9. März (schwacher N.-O.-Wind, bewölkt,
tagsvorher schwacher S.-W.-Wind, bewölkt).
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). In der Fruska Gora
war der niedliche Vogel häufig zu beobachten, desgleichen im
Sommer i885 in den grossen Gärten von Föherczeglak. Er fehlt
auch nicht im Riede, namentlich nicht an Oertlichkeiten wie
Danoczerdö und dergl., doch in den tiefen Lagen scheint er sehr
selten zu sein. Ich acquirirte im Frühjahre 1884 ein bei Bellve
erlegtes Exemplar. — Pressburg (Stef. Chernel). Den 9. März
die ersten, 11. März Haupizug. Sie flogen von Busch zu Busch,
einzeln, auch zu 4 Stücken, von S. -W. nach N.-O. Wiewohl
es in den Morgenstunden fror, war es doch ein herrlicher, wind-
stiller Frühlingstag. Die ziehenden waren grösstentheils cT. Auf
den Bergspitzen und in den Thälern sah ich sie überall in
grosser Menge, den ganzen Tag über 80 — 100 Stücke. 12. März
Nachzügler. In Modern waren den 5. Juli die Jungen flügge.
Ist hier ein sehr gemeiner Brutvogel. — Szepes-Bela (G reisiger).
Den 17. März (schwacher S.-Wind, trüb und warm, mehrere
192 V. V. Tschusi und K, v. Dalla-Torre.
Tage vorher N.-O.-Wind und Schneegestober) am Bache zwei
Stücke, in Rokusz den 5. April i Stück; den 14. September
(schwacher N.-Wind, heiter und warm, tagsvorher S.-Wind und
Regen, tagsnachher windstill und in der Nacht Reif) im
Goldsberg mehrere, den 18. October i Stück in Rokusz.
148. Saxicola oenanthe, Linn. — Grauer Steinschmätzer.
Böhmen. Litoschitz (Knezourek). Häufig. Erster den
3. April (trüber Tag), den 14. September zum letztenmale
gesehen. — Nepomuk (Stopka). Nur eine Familie beobachtet;
am 6. August waren vier beisammen.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Seltener Sommervogel,
der Ende März kommt und Ende September abzieht.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom i3. März
bis 20. September.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 10. April ange-
kommen. — Triest (Moser). Am 27. März von L. Sandri
erhalten.
Mähren. Oslawan (Capek). 29. März 2 cf cT, 2. April
viele; 5. Mai fünf frische Eier; Mitte September zogen sie ab, am
8. October noch i Stück bei Lodenitz.
Niederösterreich. Kalksburg (Reiser). In Spalten und
Löchern (oft metertief) eines jeden der hiesigen aufgelassenen
Steinbrüche in je einem Paare brütend.
Salzburg. Hallein (Tschusi). S.April cf, 11. mehrfach
cf und 9 , 28. cT, 9 , 4. Mai i Stück, 6, (nach Schneefall
im Gebirge) 4 — 5 cT, Q ad., 8. (nach Regen bei Wind) sehr
viele auf den Feldern, nachmittags verschwunden, 9. einzelne,
18. 2 Stücke, 20. cf und 9.
Schlesien. Lodnitz (^Nowak). i3. April (N.-Wind, kalt,
vorher meistens S.- und S.-W.-Wind), 3. October einige am
Felde angetroffen.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csato). Am 27 März
das erste Stück in Csaklya, am 5. April in NyirmezÖ und
Torozk mehrere einander verfolgend.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Brütet
in der Alpenregion. 2 3. März i Stück, 28. 3 Stücke, 29. viele,
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 193
3o. März 3, 2. April i Stück, 4., 8., 10. bis 20. April viele,
Q., 10. Mai mehrere, i. October 2 Stücke, — Pols (Wash i n gton).
Fehlte zur Brutzeit an den gewöhnlichen Standorten. Ende
August ziemlich häufig im Durchzuge.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). 29. März ^^früh Regen
und Schnee, nachmittags O.-Wind) 2 Stücke in der Hallerau,
2. April ziemlich zahlreich daselbst; So. August und i. Sep-
tember in den Feldern bei Vill mehrere.
Ungarn. Bellye (M o j s i s o v i c s). Ich sah mehrere
Exemplare am 7. Mai 1884 am Rande des Hochwäldchens
"DanoczerdÖ", nahe einem Felde, ferner am 9. und 10. Mai in
Keskenyerdö und in der Nähe des Bellyer Waldes etc. Auf-
fallender Weise traf ich im Sommer 188 5, wiewohl ich nicht
wenig auch auf ihm zusagenden Oertlichkeiten beobachtete und
sammelte, kein einziges Exemplar. Am häufigsten war, nach
meinen Aufzeichnungen, diese Art im Jahre i8S3 zwischen
Apatin und Szönta. — Mosöcz (S chaffgo t sc h). 20. April
gesungen. — Pressburg (Stef. Chernel). Den 10. März
der erste. — Szepes - Bela (Greisiger). Den 5. April (seit
einigen Wochen kalter N. -O.-Wind, tagsnachher schon warmer
S.-Wind) bei Rokusz auf dem Felde cf und Q.
149. Saxicola stapa^ina, Temm. — Weisslicher Steinschmätzer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatoviö). Vom i5. März
bis 19. September.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). i. April einige.
150. Saxicola aurita, Temm. — Ohrensteinschmätzer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom i5. März
bis 19. September.
151. Pratincola rubetra, Linn. — Braunkehliger Wiesenschmätzer.
Böhmen. Braunau (Ratolicka). Erster den 18. April.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 20. März
bis 12. April und vom 3o. September bis 3. und 9. October.
Mähren. Oslawan (Capek). Hie und da ein Paar brütend
(Senohrad, Namiest). 26. April zuerst ein cf; noch dem i. Oc-
tober I Paar.
OrnisIV, 2. 13
194 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 22. April d^, 24. mehr-
fach, 8. Mai (nach Regen bei Wind) zahlreich angekommen,
nachmittags verschwunden; 1 7. Mai flügge Junge ; 3 i . Juli 2 Stücke,
16. — 18. August einzelne am Zuge.
Schlesien. Lodnitz (Nowak). Die ersten am 16. April;
auch dieser Vogel war heuer nicht so häufig wie sonst.
Siebenbürgen. Nagy -Enyed (Csatö). Am 12. April
1 Stück.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Sehr
häufiger Brutvogel. i5. April i Stück. 16., 19. und 20. April
2 Stücke (cf und 9), 2 i . April viele. — Pols (Washington),
Im Sommer nicht bemerkt. Ende August (meist junge Vogel)
im Durchzuge.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Diese Art, hier »Grasmücke«
genannt, fand ich in den Wiesen zwischen Vill und Igls sehr
zahlreich vertreten, Ihre Brüten theilen das gleiche Schicksal,
derer der Wachteln , bei der Heuernte zerstört zu werden. Ich
erhielt von Mähern am 2 5. Juli ein Nest mit sechs schon licht-
blauen Eiern, von weichen ich eines Öffnete und noch wenig
bebrütet fand.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics), Erschien 1884 bereits
am 8. März (zugleich mit Pr. rubicola) in Bellye, respective in
BokroserdÖ; im Mai desselben Jahres sah ich welche auf dem
Felde bei Danoczerdö, in der Nähe des Albrechtsdammes und
anderen Orts aber nicht gerade häufig; in den »oberen«, das
heisst zwischen Monostor und Buziglicza gelegenen Feldern entzog
sich bisher der Vogel meiner Aufmerksamkeit. — Szepes-Bela
iGreisiger). Den 23, April bei Bela ein Paar (o" und $)
gesehen.
152. Pratincola rubicola, Linn. — Schwarzkehliger Wiesen-
schmätzer.
Böhmen. Aussig (^H a u p t V o g e 1). Am 1 7, März ange-
kommen.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic) Vom Januar bis
3, April, am 20. August i Stück, dann vom 4. October bis
Ende December.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 195
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 2, März erster bei
Monfalcone. — Triest (Moser). Am 2 5. Februar von L. Sandri
erhalten.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Ein Exemplar am 12. April
bemerkt. — Oslawan (Capek). Häufig. 5. März ein Paar;
sie ziehen längs des Flusses; i 3. April volles Gelege; 17. Sep-
tember zuletzt eine Familie. Ein Paar traf ich neben einem
Paare rubetra . hoch im Walde, in einem jungen Niederwalde
brütend.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 7. März (N., -[- 6°, Regen)
3 Stücke, 8. 2 c , I 2, 9. Q.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). 24. April (trüb, N.-W.)
ein c , 2 3. August c , 5 angetroffen; heuer sehr selten.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csato. Am 8. März
4 Stücke, o und 9, am 14. März i ü in Metesd.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
II. März I 2 , 6. und 22. April i cT, 10. und 14. Mai. —
Paldau (August in). Bei Feldbach häufig, bei Paldau selten;
vom 1 6. Mai bis in den September oft auf Telegraphendrähten
gesehen. — Pols (Washington), Spärlicher als gewöhnlich
vertreten. 28. August die letzten.
Ungarn. Bellye i, M o j s i s o v i c s. 1 8S4 wie voriger.
(8. März der erste in Bokroserdö.) Ich fand diese Art im Mai
1884 nicht selten in den oberen Theilen des Kopäcser und
Laskoer Revieres. Ende December 1884 traf Herr Waldbereiter
Pfeningberger am Feldrande des Kopäcser Hotters cf und 9 an.
Auch nach meiner Erfahrung ist rubicola nicht seltener als
rubetra, von der Häufigkeit dieses Vogels wie, nach Landbeck,
in Syrmien, ist aber am Drauecke keine Rede.
153. Motacilla alba, Linn. — Weisse Bachstelze.
Böhmen. Aussig (Haupt vogel). Ueberwinterte in einigen
Exemplaren hier und in der Umgebung. Kamen wahrscheinlich
den I. März an. Am 21. März trat abends starker Frost ein,
und ich fand am 22, in Nestersitz eine erfrorene und verhun-
gerte Bachstelze. — Bausnitz Demuth). Erste den 16. IVIärz
(schwacher N.-W. -Wind, kühl, ebenso tagsvorher), Mehrzahl
13*
196 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
den 3o. März (starker N. -O. -Wind, mild wie tagszuvon.
Abzug den 6. October nach S. (stärkerer S.-O.-Wind, mild,
ebenso tagszuvor). Scheint aus unbekanntem Grunde abzunehmen.
— Blottendorf (Schnabel). Erste den 9. März nach N.
I Regen) , erster Gesang 22. März, letzte den 28. September. —
Braunau (Ratolicka). Erste den 4. März, Abzug den 10. Oc-
tober. — Bürgstein (Stahr). Erste den i. März (schön). —
Johannesthal (Taubmann). Erste den 20. Februar nach
N.-O. und N.-W. (trüb und bald sonnig, tagsvorher — 1° R.,
etwas Schnee, sonnig), Mehrzahl vom 2 3. Februar bis 4. März
nach N.-O. und N.-W. ( — i"R. , hell und sonnig, tagsvorher
starker S.-Wind, feucht), den 3. März 50 — So Stücke nach
N.-O. (Wind, sonnig); erster Gesang den 2 5. Februar, allgemein
den 2., 3. und 4. März; Nestbau vom 10. — 20. März, volle
Gelege den 1 5. und 25. März; Abzug den 2. November nach
S. und W. (schwacher S.-O.-Wind, kühl und hell, tagsvorher
N.-Wind). Sehr häufig. — L#itoschitz (Knezourek). Erste
den 23. Februar, Mehrzahl den 6. März; erster Gesang den
23. Februar; Abzug den 28. October (N.-W. -Wind, kalt wie
tagsvorher). — Nepomuk (Stopka). Am 28. Januar eine beob-
achtet; auch im Anfang des Monates sah der hiesige Förster einige,
die gewiss in dem milden Winter hier geblieben waren. Einige
erschienen Ende Februar, am 17. März eine kleine Schar auf
dem Felde; ig. Mai Nestbau; in der zweiten Hälfte October
waren sie nicht mehr hier. Sie sind zahlreich und nisten gerne
in einzelnstehenden Schuppen. — Rosenberg (Zach. Am 26. Fe-
bruar zuerst bemerkt.
Bukowina. Gurahumora (Schnorfeil). Erste den
10. März von O. nach W. (schwacher O.-Wind, schon, tags-
zuvor trüb), Mehrzahl den i 8. März von O. nach W. (schwacher
O.-Wind, tagszuvor schön); Abzug den 28. October nach O.
(schwacher W.-Wind, kühle Nächte, heiter, tagszuvor ebenso).
— Illischestie (Zitny). Erste den 20. März (starker N.-Wind,
schön, tagsvorher schön und warm), Mehrzahl den 26. März
nach N. (W.-Wind, warm und nebelig, tagsvorher schwacher
O.-Wind, Regen); erster Gesang den 26. März; Abzug den
20. October (W.-Wind, frostig, tagsvorher kühl). — Kaczyka
(Zemann). Erste den 9. März. Am 23. März flüchtet sich eine
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 197
Bachstelze während eines Schneegestöbers, trotz des aufsteigenden
Rauches, in einen Kamin. Erstes Gelege den 17. April. — Karls-
berg (? ). Die ersten am i5. März 1 bewölkt, oft Schneefall), die
Mehrzahl erschien am 17. hei stürmischen Wetter und Schnee-
fall. ■ — Kotzmann (Lurtig). Am 10. März angelangt. — Pe-
troutz (Stränsky). Erste den 10. März. — Pozoritta (Kieta).
Am 27. März erschienen die ersten. — Solka (Kr anabe ter).
Ziemlich häufig; erscheint Ende März und anfangs April, heuer
am 24. März und zieht Ende September, heuer am 26., ab. —
Straza (Popiel). Erste den 26. März (N.-W.-Wind, schon,
tagszuvor ebenso), Mehrzahl den 4. April; erster Gesang den
20. April ; Abzug den 3o. October (Nebel, tagsvorher schwacher
N.-W.-\\'ind , regnerisch).
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erste den 10. März
(kalt), Mehrzahl den 20. März.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzii. 10. März einige
an dem Seeufer (starker N.-O.-Wind, bewölkt, tagsvorher schön),
26. März einige bei Rosega. — Triest (Moser). Am 25. Fe-
bruar von L. Sandri erhalten.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Erste Ankunft am 4. März
(Südwind), der Hauptzug traf am 12. März hier ein. — Kremsier
(Zahradnik). 10. März. — Oslawan (Capek). 26. Februar
ein o^, 5. März mehrere; Ende März schliefen sie gemein-
schaftlich auf einer einsam am Bache stehenden hohen Fichte;
17. April 5 Eier; Ende October abgezogen. — Römerstadt
(Jonas). Zuerst und in Mehrzahl den 12. Februar von S. nach
N.-W. (W.-Wind, tagsvorher schwacher S.-W.-Wind, günstige
Witterung); zweites Gelege den 25. Juli; Abzug den 12. No-
vember (schwacher S.-Wind , regnerisch , tagsvorher schwacher
S.-W.-Wind, schön).
Niederösterreich. Mödling (Gaun er sd orfer). Am
19. Januar i Stück am Bache bei — 5'' C. , am 2 5. Februar
mehrere in derselben Localität beobachtet. — Nussdorf a. D.
(Bachofen). 1884 den 10. März, i885 den 12. März.
Salzburg. Abtenau (Höfner). Erste den 26. Februar
(windstill, trüb, tagszuvor heiter). — Hallein (T s c h u s i).
19. Februar 2 Stücke (W., -|- S", schön), 24. — 27. je i Stück,
198 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
I. März 6 — 7, i6. gepaart, 2. Mai flügge Junge, 2. Juli zweite
Brut flügge.
Schlesien. Dzingelau (^Zelisko). 7. Februar (heiter,
Frost, im Gebirge Schnee) i Stück an derOlsa, 9. März (heiter,
N.-O.) Hauptankunft, am 10. wegen grossen Schneesturmes
Rückzug, Nachzüge am 3. und 4. April; i5. September (heiter,
S.-W.) Beginn des Herbstzuges, 22. bis 26. Hauptzug, i i. October
Nachzüge, i5. einzelne, am 24. sieben noch nicht ganz aus-
gemauserte angetroffen (bewölkt, S.) , i. und 3. November
S.-O.-Wind, am Gebirge Schnee) je i Stück angetroffen. —
Freudenthal (Pfeifer). Die erste am 28, Februar (N.-W.-
VVind, heiter, tagsvorher S.-W.-Wind, frostig) gegen N. ; sie zog
in Mehrzahl am 3. März (S.-W., frostig). — Jägerndorf
(Win kl er). Den 16. Februar zuerst gesehen (schon, tagsvorher
Schnee). — Lodnitz (Nowak). Die erste am 27. Februar, am
8. März zwei, 9. mehrere. Ein Stück wurde am i5. Januar
gesehen, den 20. März gesungen, am 28. .das cf Neststoffe
gesammelt, am 25. April war das Nest vollendet, wurde aber
nicht bezogen. In einem anderen Neste, am Ufer des Dorf-
teiches, am 18. Mai Junge angetroffen, die später durch Ueber-
schwemmung zugrunde gingen. — Troppau (U r ban). 22. Februar
eine an der Oppa, welche schon am Abend des 2 i. von Dr. Scherz
bemerkt wurde; später viele, theils an der Mora bei Gilschowitz,
theils auf Aeckern etc., zuletzt eine am 17. October. — V/ag-
stadt (Wolf). Den 29. März (schön) eine gesehen (Beilner),
21. I 5 Stücke (Besuch); am 29. Mai ein Nest mit sechs Jungen
auf einem Heuboden, das am 3o. von selben bereits verlassen
wurde (Demel) ; 18. März zwei am Ufer der Gamlich (Göbel),
8. drei am Wagbach (Hirt), am 22. Mai ein Nest, aus welchem
die Jungen am 29. ausflogen (Köhler).
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 7. März
(O.-Wind, kalt, heiter, tagsvorher kühl und trüb), Mehrzahl
den i5. März (S.-W.-Wind, warm und heiter, tagsvorher S.-Wind,
warm); erster Gesang den 7. März, allgemein den 19.; Abzug
den 19. September (S.-W.-Wind, warm wie tagsvorher). —
Koloszvär (Honig). Nicht selten. Jäger behaupten, sie halte
ihren Frühjahrszug mit den Schnepfen; sobald also ein Jäger
die Bachstelze sieht, ist er gewiss, dass auch Waldschnepfen
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 199
angezogen seien. — Nagy - Enyed (G s a t 6). Die erste am
8. März, am i6. März lo Stücke, am 29. der Hauptzug von
circa 5o Stücken.
Steiermark. Hartberg (Grimm). Einer der ersten ein-
treffenden Vögel im Frühjahre. Vom Volke »Hotrallerl« genannt.
26. März die ersten Paare. Einige scheinen auch bei uns zu
überwintern, so traf ich eine am 12. November im Markte 11z,
ein c? am 19. Jänner ebendaselbst. — Mariahof (Hanf &
Pau mga rt n er). 27. und 28. Februar i Stück, 2. März 3,
3., 4. I Stück, 5. mehrere zum erstenmale beim Pfarrhofe,
14. März 20 Stücke und einzelne überall; 7. Mai Nest mit sechs
bebrüteten Eiern, i3, Mai dem Ei entschlüpfte Junge; 20. Oc-
tober viele jun. und ad. bis 3o. October, 3. November i Stück.
— Mariahof (Kriso). 12. März eine in der nächsten, mehrere
in der weiteren Umgebung, 28. März mehrere auf dem Felde,
3o. März viele hier, 5. — g. April wenige, 10. und 11. Apri!
viele; 26. Mai hatte ein Paar Junge unter dem Bretterdache der
Sacristei, 6. Juni erwachsene Junge getroffen. • — Mühlthal
(Ostererj. Erste den 25. Februar. — Paldau (Augustin).
Häufig. — Pols ( W a s h i n g t o n). Ausserordentlich zahlreiche
Schwärme Ende Juli bis Ende August. Einzelne (junge) Vögel
überwinterten.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am i. März zeigten sich
nach 10 Uhr vormittags die ersten weissen Bachstelzen (am
6. März warmer Regen nach Südwind), am 8. März viele am
Inn, 22. (bei N.-O.-Wind und etwas Schneefall) ziemlich zahl-
reich am Innufer, 24. März (bei scharfem N.-O.-Wind und
Schneefall) ziemlich zahlreich am Innufer der Ambraserau,
2. April während des ganzen Vormittags nicht ein Stück in der
Hallerau gesehen, i5. April einige in der Ambraserau; am 4.,
6. und 9. October sehr zahlreich in den Feldern bei Vill.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). 1884 wurden die ersten
(etwa 3o Stücke) am i. Februar an der Bartolya bei Kopdcs
beobachtet; sie ist keine Seltenheit, wie ich aber a. O. bereits
hervorhob, keineswegs gemein; während meiner Frühjahrsreise
sah ich sie zuerst bei Cerevic, Öfter dann in Bellye. — Güns
(G. Ghernel). Erste den 20. Februar (gelinde Witterung, ebenso
tagszuvor). — Landok (Schloms). Erste den 21. März nach
200 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
N.-O. (windstill, heiter, nachtszuvor Schnee), Mehrzahl den
26. März nach N. (schwacher S.-W.-Wind, warm und heiter).
— Mosöcz (Schaffgotsch). Den 8. März zuerst beobachtet.
— Nagy-Szt.-Miklös (Kuhn). Erste den 17. März, Mehrzahl
den 19. März von S. nach N. (S,-Wind, sonnig); erster Gesang
den 19. März, allgemein am 3o.; erstes Gelege den i. Mai;
Abzug den 20. October. — Pressburg (Stef. Chernel), Am
Ufer der Donau bei Pressburg den 22. Februar die ersten (kalter
N.-W.-Wind, klarer Himmel, Frost); 20. Mai erstes Gelege;
22, Mai in Wolfsthal ein Nest in der Wand eines Hohlweges;
24. Mai in Hainburg halbbefiederte Junge ; in Pressburg den
27. October grosse ziehende Scharen an der Donau von
(N.-O. nach S. — Szepes-Bela (G reisiger). Den i3. März
heftiger und sehr kalter O.-Wind, Tagestemperatur — 3*'R.,
Nachttemperatur — 7** R-, tagsvorher Schneefall und O.-Wind)
ein Stück am Bache gesehen, den 17. (schwacher S.-Wind,
trüb und warm, mehrere Tage vorher N.-O. -Wind und Schnee-
gestöber) viele, den ig. (heftiger S.-Wind, heiter, abends
Regen, nachts N. -Wind und Schneefall) mehrere in Zsdjär
gesehen; den 6., 16. October (S.-Wind) bei ßela, den i S. bei
Roküsz mehrere.
154. Mutacilla siilphurea. Bechst. — Gebirgsbachstelze.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Am i.Mai angekommen.
— Bausnitz (Demuth). Erste den 19. März (N.- Sturm, sehr
kalt wie tagsvorher). — Blottendorf (Schnabel). Erste den
28. Februar nach N.-O. (heiter), nur 2 Stück. — Braunau
(Ratolicka). Erste den 6. März, letzte den 20. September. —
Nepomuk (Stopka). Kommt nur spärlich vor. Am 17. März
die ersten 2 beim V/asser im Walde; vom 28. Juni hielt sich
einige Tage eine Familie am kleinen Waldteiche auf, am 16. De-
cember war noch eine am eisfreien Bache. — Rosenberg
(.Zach). Am 18. April ein Nest mit 5 Eiern, am 7. Juni ein
zweites mit 5 Eiern auf einem Felsabsatze, hart an der Strasse.
Bukowina. Gurahumora (S c h n o r f e i 1 ). Erste den
22. März von O. nach W. (schwacher O.-Wind, schön wie
tagszuvor), Mehrzahl den 26. März von O. nach W. (Wind und
IV. Jahresbericht aus Oesterreich- Ungarn. 201
Wetter dasselbe); Abzug den 28. October nach O. (schwacher
W.-Wind, Nächte kühl, heiter, tagsvorher heiter, jedoch kühl);
ein Exemplar wurde noch am 2 3. Jänner 1886 gesehen. —
Kaczyka (Zemann). Erste den 10. März, volles Gelege den
17. April. — Terebleszty (Nahlik). Erste den 2g. März nach
O. (stärkerer W.-Wind, kühl, tagsvorher ebenso), Mehrzahl
den 4. April (schwacher O.-Wind, warm).
Dalmatien. Spalato (K ol o m bat o vidi. \'om Januar bis
I 5. März und vom 28. September bis Ende December.
Litorale. Triest (Moser). Am 8. Februar von L. Sandri
erhalten.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Am 9. April ein Exem-
plar, am II. April ein Paar gesehen; später bemerkte ich keine.
— Oslawan (Capek). Standvogel. 7. April 5 frische Eier:
noch um 5 Uhr das cT brütend gesehen. — Römerstadt
(Jonas). Erste den 28. März von S.-O. (schwacher S.-Wind,
warm, sehr schon wie tagszuvor) , die Mehrzahl kam noch
denselben Tag, machte hier halt und der Gesang war allgemein;
Nestbau den 20. Mai, erstes Gelege den i. Juni; Abzug den
20. September (schwacher S. - W. - Wind , schön, tagsvorher
ebenso).
Niederösterreich. Mödling (Gaunersdorfer). Am
8. Januar i Stück am Mödlingbache.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 2. Februar i Stück an
der Salzach, 26. Juli zweite Brut flügge.
Schlesien. Dzingelau (2elisko). Die erste am 11. März
angetroffen (N.-W.), 17. (S.-W.) cT und 9 bereits gepaart,
doch sehr selten zu sehen; am 14. October ein Exemplar be-
merkt, sonst keine. — Lodnitz (Nowak). Am 2y. Februar
eine gesehen, später einige zugleich mit Motacilla alba. —
Freudenthal (Pfeifer). Den 27. Februar zuerst, in Mehr-
zahl am 5. März (S.- W.-Wind, frostig, tagsvorher heiter).
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 20. Februar
(N.-O.-Wind , kalt, trüb, tagsvorher N.-Wind, kalt und trüb),
Abzug den 3o. October (N.-O.-Wind, kalt, tagsvorher ebenso).
— Nagy-Enyed (Csatö). Am 4. Januar i Stück in Muzsina,
am 5. April 2 Stücke gepaart in NyirmezÖ: am i. October
202 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
meh.rere zerstreut, am 17. ebenfalls, am 30. 2, am 2 5. No-
vember I Stück.
Steiermark. Hartberg (Grimm). Wurde am 27. De-
cember an der Mur bei Graz gesehen. Es scheinen auch von
dieser Art nicht alle fortzuziehen. — Mariahof (Hanf &
Paum garten). 16. Mai flügge Junge. — Mariahof (K r i s o).
18. März ein Stück im Friedhofe gesehen. — Paldau (August in).
Am Grundlsee oft gesehen und auch in der Klause bei Gleichen-
berg am 1 2. October.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 22. März (bei N.-O.-
Wind mit etwas Schneefall) 2 Stücke in derHallerau, 24. März
mehrere eben dort, 3o. März ziemlich zahlreich am Inn längs
den städtischen Anlagen. — Mareith (St er nb ach). 27. Juni
einzeln am Weiher ober dem Schlosse, 2. Juli einzeln in einem
bei 1 3oo m. hoch gelegenen Graben; 3. Juli eine Brut beim
»Wurzer« (1200 m.) am Wege nach Ridnaun, wo sie auch
später noch ständig angetroffen wurde; 12. September viele an
allen Gewässern.
Ungarn. Güns (C. Chernel). Erste den 6. März aus
S. (mild). — Pressburg (Stef. Chernel). Manche über-
wintern; i3. Februar 2 9 bei der Donau. — Szepes - Bela
(Greis iger). Den 8. und 21. März je ein Stück, den 6. Oc-
tober noch mehrere da.
155. Biidytes ßaviis , Linn. — Gelbe Schafstelze.
Böhmen. Johannesthal (Taub mann). Erste den 10.
oder II. April nach N. und N.-O. (Wind, kühl, tagsvorher
lau), Mehrzahl anfangs und Mitte Mai nach N. und N.-O., oft
gegen starken Wind (hell); erster Gesang anfangs Mai, allge-
mein Mitte des Monates; Nestbau in Wiesen und Steinbrüchen
Mitte Mai, Gelege Ende des Monates; Abzug gegen Ende August
nach S. und S.-W.
Bukowina. Illischestie iZitny). Erste den i. April. —
Karlsberg (? ) Die ersten am 21. März (hell), die Mehrzahl
erschien am 3o. (trüb, dann hell). — Solka (Kranabeter).
Seltener Sommervogel; erscheint Ende April, heuer am 28. und
zieht Ende September, heuer den 28., ab. — Straza (Popiel).
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 203
Erste den 25. März, Mehrzahl und erster Gesang den 7. April,
allgemein den 10. April; Nestbau den 12. Mai, erstes Gelege
den 22. Mai; Abzug den 5. September.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 20. März
bis 17. October.
Mähren. Oslawan (Capek). Brütet bei Eibenschitz;
2. April 5 Stücke auf Wiesen bei Strutz , 16. April ein cT bei
Oslawan.
Niederösterreich. Kalksburg Reiser). An der hiesigen
Liesing, als auch an der »dürren« Liesing im Kaltenleutgebener
Thale halten sich alljährlich einige Paare auf. Heuer jedoch
überwinterte sogar bei Kalksburg ein Paar — keine Verwechselung
mit M. sulphurea! — an einer Stelle, wo von Rodaun her eine
warme Quelle in den Bach fliesst. Ein Ueberwintern dieser
Stelze wurde meines Wissens bisher noch nie oder doch wenig-
stens äusserst selten beobachtet. Dasselbe Paar brütete auch in
einem Wiesenflecke, hart am Bache, sehr zeitlich, jedoch wurden
die Jungen von einem Hochwasser weggeschwemmt.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 24. April 2 d", i 9,
I. Mai I Stück, 8. Mai i Stück mittags nach N., 16. August
I Stück.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am i5, Sep-
tember zu Oläh-Lapäd 5o Stücke Schafe umfliegend, am 1 1. Sep-
tember 2 Stücke.
Steiermarl<. Mariahof (Hanf & P a u m g a r t n e r).
14, April 2, 22. April i — 10, 16. IVIai 3 Stücke, — Pols
(Washington). Während des Sommers nicht beobachtet;
26. August vereinzelte Durchzügler,
Tirol. Innsbruck (Lazarini), Am 12. April nachmittags
eine Schar von 40 — 50 Stücken in den Feldern der Ambraserau,
die am i5. April noch ebendort waren.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Im Riedterrain habe ich
sie sowohl im Frühjahre, wie im Sommer wiederholt, nament-
lich bei Bellye und Kopäcs erlegt. Ueber die Zeit der Ankunft
und des Abzuges habe ich keine genauen Daten; wahrscheinlich
gilt auch hier Mitte März und Mitte October, — Landok
(Schloms). Erste den 27. März nach N.-O. (schwacher S. -Wind,
heiter, tagsvorher S,-W.-Wind, warm, heiter), Mehrzahl den
204 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
5. April nach O. (schwacher S.-Wind. heiter). — Nagy-Szt.-
Miklös (Kuhn). Erste den 17., Mehrzahl den 3o. März (sonnig,
-|- 14° C.) und an diesem Tage allgemeiner Gesang; Abzug*) den
3, November. — Szepes-Bela (Greisiger). Den 2 5. Mai bei
Totfalu unter weidenden Pferden ein Stück gesehen.
156, Budytes juelanocephalus , Lichtenst, — SchwarzkÖpfige
Schafstelze.
Dalmatien**). Spalato (Kolombatovic). Vom 4. April
bis i5. September.
157. Anthus aquaticus , Bechst. — Wasserpieper.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 2., 3., 5., 6.,
lö. April, 4., 9. October.
Litoralß. Monfalcone (Schiavuzzi). 21. März einige
an den Thermalbädern.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 10 — 12 Stück über-
winterten. 8. März (schwacher Schneefall) viele, 22., (schwacher
Schneefall) mehrere, 24. (Schneegestöber) 8 Stücke, 7. April
cT im Thale.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 12. Januar
2 Stücke.
Steiermark^ Mariahof (Hanf & P a u m g a r t n e r).
Brütet auf den benachbarten Alpen. 11. März 1 Stück, 12. März
4, 24. März 5 — 6 Stücke, 28. etliche, So. März viele, 14. April
sehr viele; 9. October 40 — 5o Stücke, 3 1. October i Stück. —
Schneealpe (Reiser). Am 27. Mai in Menge bei den Senn-
hütten. — Pols (Washington). 29. December ein grosser
Schwärm nach Südost bei kaltem, windstillen Wetter.
Ungarn. Szepes-Bela (Greisiger). Den 9. März (vor-
mittags schwacher O.-, nachmittags schwacher S.-Wind, heiter
und warm) bei Bela, unweit der Poper, circa 30 Stücke, den
28. (O.-Wind, heiter und warm, ebenso mehrere Tage vorher)
auf dem Felde bei Zsdjär viele.
*) Der späte Abzug derselben dürfte sich wohl &ui Mot. sulphurea
beziehen. v. Tschusi.
**) Das thatsächliche Vorkommen dieser Art in Dalmatien wurde
durch Beweisstücke erwiesen. v. Tschusi.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Üngarn. 205
158. Anthiis pratensis, Linn. — Wiesenpieper.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
22. April, vom i5. September bis Ende December.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 7. März einige in
Pietra rossa, 21. März einige bei den Thermalbädern, 26., 28.
März einige.
Mähren. Oslawan (Capek). Durchzugsvogel. Vom 2. April
bis Ende des Monates kleine Flüge; noch am 10. Mai i Stück
auf Wiesen bei Namiest. Von Mitte September bis 22. October
am Zuge nach Süden, zuweilen in grösseren Scharen.
Salzburg. Abtenau (Hof n er). Erster den 26. April
(starker S. -O.-Wind, trüb, tagsvorher windstill, heiter). —
Hallein (Tschusi). 2 3. März i Stück, 27. 3 Stücke.
Schlesien. Lodnitz (Nowak). 22. März die ersten bei
O.-Wind, 26. viele durchgezogen; Gesang einzelner am 3. April;
19. Mai bereits flügge Junge angetroffen.
Steiermark. Hartberg (Grimm). Den 3i. März ein-
zeln angetroffen. — Mariahof (Hanf & Paumgartner).
8., 19., 23, I Stück, 24. 5 — 6 Stücke, 28., 30. März viele,
Mitte Mai sehr viele, 7., 8., 9. November je i Stück. — Pols
(Washington). 18. Juni ein Stück.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Bei Pressburg den
17. März die ersten.
159. Anthus arboreus, Bechst. — Baumpieper.
Böhmen. Blottendorf (Schnabel). Den 24. April
(S.-Wind) singen gehört. — Nepomuk (Stopka). Nur in
einigen Paaren vorkommend. Gegen Ende Februar gehört, vom
19. April gesungen, in der zweiten Hälfte Mai verstummten sie.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 27. März einige
am Zuge im Garten.
Mähren. Oslawan (Cape k). Häufiger Brutvogel. 11. April
die ersten, 12. April einige cT gesungen, 11. Mai 5 frisch ge-
legte Eier.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 8. April mehrere singend
22. Juni Junge im Garten.
206 V. V. Tscnusi und K. v. Dalla-Torre.
*
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csato). Am 12. April
I Stück, am i. October einige.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Häu-
figer Brutvogel. 20. April gesungen. — Pols (Washington».
Trat als Brutvogel zahlreich auf.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Erschien am 16. und 22.
August und später noch ziemlich häufig am Fallbaume der
Krähenhüite bei Igls und war auch in den dortigen Feldern
oft zu sehen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Im Frühjahre 1884
fanden sich in den von mir bereisten Oertlichkeiten auffallend
wenige vor; ich sah den Vogel nur in Kopolya, ein Stück
acquirirte ich im September i885. Bekanntlich verweilt er im
Gebiete der mittleren Donau von Ende März oder anfangs April
bis October.
160. Agrodroma campestris, Bechst, — Brachpieper.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Vom i. April bis
28. September.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 21. März und
I . April einige in Rosega.
Mähren. Oslawan (Capek). Kommt nicht brütend vor;
nur am 5. Mai beobachtete ich mit Bestimmtheit ein Exemplar,
auf einer steinigen Grasfläche.
Salzburg. Hallein (T s c h u s ij. 22. April 2, 6. Mai
I Stück.
Steiermark; Mariahof (Hanf & Paumgartner). 16.
und 19. April je i Stück, ebenso den 28. August und 9. Sep-
tember.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ein Exempler am 4, Oc-
tober 1885 aus Bdllye erhalten; das erste innerhalb eines Zeit-
raumes von sieben Jahren.
161. Corydalla Richardi, Vieill. — Spornpieper.
Schlesien. Dzingelau (^elisko). Den 27. September
bei Südsturm 7 Stücke angetroffen und eines davon zum Aus-
stopfen erlegt.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 207
162. Galerida cristata. Linn. — Haubenlerche.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Ist häufig.
Bukowina. Kuczurmare (Miszkiewicz). Ein Stand- und
Strichvogel. — Solka (Kranabeter;). Häufig vorkommender
Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
Ütorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 14. März einige am
Seeufer und den 21. März in Rosega.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Gemein. Am 2. Februar
zuerst gesungen, am 14. Februar Beginn der Paarung. — Os-
lawan (Cape k). Schon am 24. Januar horte ich ein cT auf
der Erde leise singen; von Mitte Februar sangen sie eifrig
auf Dächern, von Mitte März auch in der Luft; 4. April vier
frische Eier.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 27. Februar i Stück,
9. Mai 2 Stücke.
Schlesien. Troppau (Urban). Standvogel, nicht selten,
im Winter auch in der Stadt Futter suchend.
Siebenbürgen. Koloszvär (H ö n i g). Ueberwintert in
ziemlicher Anzahl.
Steiermark. Hartberg (Grimm). Ein häufiger Stand-
vogel dieser Gegend. — Paldau (August in). Häufig das
ganze Jahr.
Tirol. Innsbruck (L a z a r i n i ). Anfangs December (bei
Schnee und Frost) einzeln auf den Pradlerfeldern hinter dem
Gasometer. — - Roveredo (Bonomi). Einstens in Süd -Tirol
ziemlich gemein, jetzt fast ganz ausgerottet.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Nach Landbeck ist sie
in Syrmien häufiger wie die vorige; das konnte ich für mein
Beobachtungsgebiet eben nicht behaupten, wiewohl man sie auch
hier in den tiefer gelegenen Theilen oft genug antrifft. —
— Pressburg (Stef. Chernel). Bei Pressburg den 14. Februar
gesungen. — Szepes - Bela (Greis ig er). Den 7. Februar
(S.-Wind, warm und heiter, Felder grÖsstentheils schneefrei)
beginnen sie die Stadt zu verlassen; den 9. December (heftiger
N.-W.-Wind und Schneegestöber, tagsvorher windstill und warm)
kamen viele in die Stadt.
208 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
163. Lullula arborea , Linn. — Haidelerche.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Am 29. März ein Flug
bei Böhmisch - Pockau. — Bausnitz (Demuth), Erste den
18. Februar nach N. (schwacher S.-W. -Wind, mild, sowie tags-
vorher), Mehrzahl den 4. März nach O. (N.- Sturm, Schnee,
kalt, sowie tagszuvor) ; erster Gesang den ig. Februar, allgemein
den 10. März. Kommt nur in wenigen Paaren vor. — Blotten-
dorf (Schnabel). Erste den 27. Februar nach N. (sehr schon),
Mehrzahl den 26. März; erster Gesang den 10. März; Abzug den
ganzen September hindurch. — Braunau (Ratolicka). Erste
den 10. März nach N., Mehrzahl den i 5. März; erster Gesang
den 18. März, allgemein den 20. März; Abzug den i5. Oc-
tober (heiter). — Bürgstein (Stahr). Erste den 24. Februar.
— Johannesthal (Taub mann). Erste den 12. März nach
N.-O. (N,-0.-Wind, hell, tagsvorher hell, dann trüb), starke
Züge am 16. und ig. März von W. nach O. (mittelmässig
starker O.-Wind, tagsvorher sonnig, Thauwetter) ; erster Gesang
den 17. und 18. ?.Iärz, allgemein den 25.; Nestbau Ende
März, volles Gelege den 20. April; Abzug im August und
September nach S.-O. und S. Sehr zahlreich hier. — Lito-
schitz (Knezourek). Erster Gesang den 24. März; Abzug im
October.
Bukowina. lUischestie (Zitny). Erste und erster Ge-
sang den ig. März (S.-W. -Wind, schon, tagsvorher schön und
warm) , Abzug den 8. October nach S. (W. - Wind , heiter,
sehr kühl, tagsvorher ebenso). — Kaczyka (Zemann). Erste
den i3. März von S. gegen N.-W. (scharfer N.-Wind , Schnee-
gestöber, tagsvorher massiger N.-O. -Wind), erster Gesang den
i5. März, volles Gelege den 12. April. — Straza (Popiel).
Erster Gesang den 2. Mai, allgemein den i5.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Auf den Feldern
von Spalato vom Januar bis 24. März und vom 10. October
bis Ende December.
Litorale. Monfalcone (Schi avuzzi). 7. März einzelne
in Pietra rossa, einzelne in Rosega.
Mähren. Oslawan (Capekl. Brutvogel der Grasflächen
am Rande der höher gelegenen Kiefernwälder und in Holz-
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 209
schlagen. 20. Februar zuerst ein singendes cf , 8. April drei
frische Eier. Im Juni horte ich bis gegen Mitternacht das cT
singen, 27. September noch 2 cf gesungen. — Römerstadt
(Jona s). Erste den 3 i . März (starker O.-Wind , schon , tags-
vorher stärkerer O.-Wind) , Mehrzahl denselben Tag , an dem
auch alle sangen; Nestbau den 20. April, erstes Gelege den
10. Mai; Abzug den 27. September nach S.-W. (S.-W.-Wind,
regnerisch wie tagsvorher).
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). Erste den 2 5. Februar
nach N. (S.-O.-Wind, -f i^R. , trüb, tagsvorher S.- O.-Wind,
— i" R., heiter), Mehrzahl den 3. März nach N.-O. (W.-Wind mit
Schneefall, tagsvorher N, -W.-Wind, 0° R.) ; Abzug den 10. Oc-
tober nach S,-W. (S.-W.-Wind, heiter wie tagsvorher), den
21. October Nachzügler. — Freudenthal (v. Pfeifer). 6. Februar
(früh Nebel, dann sonnig, tagsvorher Thauwetter) , in Mehr-
zahl am 28. (Frostnebel bei W.-Wind, tagsvorher zum Theil
heiter, kalt),
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 26. Februar
einige zerstreut in Boros-Bocsard, am i5. September 8 Stücke
in Fel-Enyed.
Steiermark. Paldau (August in), sparsam. — Pikern
(,R eiser). Heuer in grosser xMenge auf allen Schlägen. Trotz
vielstündiger Beobachtung konnte ich den Brutplatz nicht ent-
decken. Das Nest dieser Art ist von den einheimischen Brut-
vogeln fast am schwersten zu entdecken.
Ungarn. Güns (C. Chernel). Erste und in Mehrzahl
den 24. März (windstill wie tagsvorher). — Mosöcz (Schaff-
gotsch). Den i i. April gesehen. — Pressburg (Stef. Chernel).
9. März die ersten, 12. März Hauptzug.
164. Alauda arvensis , Linn. — Feldlerche.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). In Grosspriesen ein
Flug von einigen 20 Stücken am 17. Februar, am 4. März
viele bei Schönpriesen. — Bausnitz (Demuth). Erste den
25. Februar nach N.-O. (^stärkerer S.-W.-Wind, mild, ebenso tags-
vorher), 6. März in Mehrzahl nach N.-O. (starker N. - Sturm,
kalt, ebenso tagsvorher), 10. März Gesang allgemein, 20. März
O r n i s IV, 2. 14
210 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
starke Züge nach S.-O. (starker N.-W.-Wind und sehr kahe
Witterung, ebenso tagsvorher) ; Abzug am 5. October nach S.
(mildes Wetter, stärkerer S.-O.- Wind). Sehr zahlreich in der
Umgebung. — Blottendorf (Schnabel). Erste den 2. Februar
nach S. (schönes und heiteres Wetter an diesem und dem vor-
hergehenden Tage), 19. Februar in Mehrzahl; 24. Februar erster
Gesang, allgemein am 6. März. — Braunau (Ratolicka). Ist
in Zunahme begriffen. Erste den 16. Februar nach N.-O. (wind-
still), Mehrzahl den 27. Februar nach N.-O. (trüb); erster Ge-
sang den 12. März, allgemein den 18. März; Abzug den 17. Oc-
tober nach S. (windstill). — Johannesthal (Taubmann).
Erste den 8. Februar von S.-W. nach S.-O., gegen den Wind
(S.-O. -Wind, Thauwetter, trüb), Mehrzahl den 12. März von S.-W.
nach S.-O. (N.-W. und S. -O. -Sturm) ; temporärer Rückzug den
20. März (sehr kühl, sowie tagsvorher Schnee), Wiederkunft
den 8. April (sonnig, hell, aber noch Schnee, tagsvorher Thau-
wetter), starke Züge den 9. und 10. April nach N.-O. und
N.-W.; erster Gesang den 20. März, allgemein den 2 3. März,
obwohl der Jeschken in Schnee gehüllt war; Nestbau den
16. April, erstes Gelege den 3o. ; Abzug im September,
October und November nach S. und S.-O. — Mauth (Soukup).
Erste den 2. Februar (hell und kalt, W.-Wind), Mehrzahl den
27. Februar und 4. März (hell, W.-Wind); Abzug den 18. Sep-
tember (kalt, O.-Wind). — Nepomuk (Stopka). Am 7. Fe-
bruar sah ich die ersten sechs gegen Mittag bei heiterem Wetter
und O.-Wind ziehen, am 9. zahlreicher; am 16. gesungen, am
S.März allgemeiner Gesang; am 10. April sah ich sie in Paaren,
die letzten Mitte October. — Rosenberg (Zach). Die ersten
am 18. Februar gehört.
Bukowina. Fratautz (Heyn). Erste den 3o. März nach
N.-W. (stärkerer S.-W., mildes Wetter, tagsvorher warmer
Regen), 28. April in Mehrzahl nach N.-W. (vormittags schwacher
S.-Wind, klares Frühlingswetter) , starke Züge am 14. Mai nach
W. (schwacher S.-Wind, etwas bewölkt, tagsvorher leichter
Regen); lO. Mai erster Gesang, allgemein am 4. Juni; Nestbau
im Juni und August, erstes Gelege am 10. Juni; Abzug am
20. October nach S.-W. (stärkerer S.-O. -Wind, kühl, tags-
IV. Jahresbericht aus Oesierreich-Ungarn. 211
vorher regnerisch). — Gurahumora (Schnorfeil). Erste
den 19. März von O. nach W. (schwacher W.-Wind, schön,
ebenso tagsvorher), Mehrzahl den 3. April von O. nach W.
(stärkerer N.-Wind, Strichregen, tagsvorher stärkerer N.-Wind
und schön); Abzug am 9. October nach O. (kühler, schwacher
W.-Wind, jedoch wie tagsvorher heiter),— Kaczyka (Zemann).
Erste den 8. März von S. - O. nach N. (scharfer N. - O.-
Wind, kalt, tagsvorher ebenso bei massigem N.-Wind), Mehr-
zahl den 21. März von O. nach N. - W. (massiger O. ■ Wind,
mild, tagsvorher massiger N.-O.-Wind, ziemlich kalt); erster
Gesang am S.März. — Karlsberg ( .-^ ) Die ersten am 18. März
bei hellem und warmen Wetter, am 20. (bewölkt) in Mehrzahl
erschienen; gesungen am 18., in Mehrzahl am 20. März. —
Kuczurmare (M i s z k i e w i c z). Kommt im März und zieht
im October ab. — Kupka (Kubelka). Erste den 12. März
nach W. (massiger S.-O.- und W.-Wind, mild, tagsvorher ziem-
lich kühl, Regen), Mehrzahl den 17. März nach W. (massiger
S.-O.- und W.-Wind; mild); erster Gesang den 14. März, allge-
mein am 20.; erstes Gelege am 30. Mai-, Abzug am 24. Sep-
tember nach S.-O. (massiger W.- und S.-O. -Wind, warm, tags-
vorher ebenso). — Petroutz (Stränsky). Erste den 10. März.
— Solka (K rana be t er). Zugvogel; erscheint ziemlich häufig
im März und zieht im October ab. — Straza (Popiel). Erste
den 2. April nach W. (heiter, sowie auch tagsvorher); 5. April
erster Gesang, allgemein am 17. — Terebleszty (Nahlik).
Erste den 7. März nach O. (schwacher O.-Wind, Thauwetter,
tagsvorher warm), Mehrzahl den i3. März nach W. (schwacher
O.-Wind, wie tagsvorher warm); erster Gesang am 7. März,
allgemein am 19.; Abzug am 17. October nach S. (schwacher
O.-Wind, wie tagsvorher schön). — Toporoutz (Wilde).
Erste den 26. Februar nach S.-O. Im Herbste mied die Lerche,
sowie die meisten anderen Zugvögel, in auffallender Weise diese
Station.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Auf den Feldern
von Spalato vom Januar bis 10. April und vom 8. October bis
Ende December.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erste den 3. März
(O.-Wind, mild, tagsvorher trüb), Mehrzahl in den folgenden
14*
212 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Tagen bei veränderlicher Witterung; erster Gesang den S.März,
allgemein in den nächsten Tagen.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 6. März in der
Frühe gesungen, 7. März einzelne in Pietra rossa, 10. einzelne
am Seeufer. — Triest (Moser). Abzug am 16. October.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Erste Ankunft am 18. Fe-
bruar (tagsvorher massiger S.-Wind). Merkwürdigerweise kamen
die ersten Exemplare in Flügen von 2 bis 4 Stücken vom
Norden her. — Kremsier (Z a h r a d n i k). 19. Februar. —
Oslawan (Capek). Im Winter 1884 — 85 und i885 — 86 blieben
einzelne hier. Die Durchzügler kamen um den 14. Februar
an; bis zu Ende des Monats flogen sie von einem Felde zum
anderen und sangen sehr wenig; erst vom 8. März stiegen sie
singend in die Höhe. — Römerstadt (Jona s). Erste und
in Mehrzahl den 8. Februar von S. - O. nach N.-W. (starker
S.-W.-Wind, schön wie tagsvorher), temporärer Rückzug den
19. Februar (sehr kalt, tagsvorher Schnee, unfreundlich und
kalt), Wiederkehr den 23. Februar (schon, tagsvorher unfreund-
lich, abends schön); erster Gesang den 12. März, allgemein
am 27.; Anfang des Nestbaues i5. April, volles Gelege den
30.; den 17. Mai wurden die drei Jungen durch haselnuss-
grosse Hagelkörner getödtet, welches Schicksal auch die Jungen
in einem Goldammerneste ereilte; zweiter Nestbau vollendet am
5. Juli, 10. Juli erstes Ei, 22. Juli volles Gelege (5 Stücke);
Abzug den 19. October nach S. - W. (schwacher W. - Wind,
regnerisch, tagsvorher schon).
Niederösterreich. Mödling (G a u n e r s d o r f e r). Am
17. Februar eingetroffen, am 20, schon ziemlich viele, am
2 3. März Wiiterungsumschlag mit Schnee, welcher den 24. und
25. liegen blieb. In diesen Tagen waren die Lerchen nicht
mehr hörbar, dafür viele Schopf lerchen in den Gassen. In der
Nacht am 26. schmolz der Schnee vollständig und früh 8 Uhr
hörte man wieder viele Lerchen singen. — Nussdorf a. d. D.
(Bachofen). iS. Februar i Exemplar.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 3. Februar (bei Südwind,
nach S. -Sturm in der Nacht) nachmittags 20 Stücke von N.-W.
kommende auf den Feldern (nachts Frost), 5. 7 — 8, 7. 2 Stücke,
II. I Stück bei starkem Schneefall mittags nach N.-W., dann
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 213
gegen loo ebenfalls nach N.-W. bei N.-W. rückgezogen; (i6.
schneefrei, S. , in der Nacht S. -Sturm , 17. S. -f 4 — 7**); 18.
(S.-O., + 6 — 12") einige wieder rückgekehrt, 20. mehrfach auf
den Feldern, 24. 40 — 5o Stücke; 3. März Gesang, 5. — 10.
viele in einem Fluge, 16. 5 Stücke, 24. mehrere cf cT singend,
zuletzt den 2. Juli gehört.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). 12. Februar (Schnee-
fall) eine Lerche angetroffen, 19. (S.-O., mittags -(- 7" R.) Be-
ginn des Zuges, 4., 5. und 6. (heiter, N.-O.) Haupzüge. Beginn
des Herbstzuges am 16. September (S.-W, , heiter), Hauptzug
den 24. (S.-W., Regen), Nachzug den 6. October (S.-W., Regen);
am I. November (bei N.-O.) noch eine Lerche gesehen. —
Freudenthal (Pfeifer). 4. Februar (S.-W., Thauwind, tags-
vorher S., Thauwetter), in Mehrzahl am 17. (Nebel, regnerisch,
S.-W.-Wind, tagsvorher Nebel). — Jägerndorf (Winkler).
Zuerst am 16. Februar (schön, tagsvorher Schnee) , in Mehrzahl
den 14. März (schön, auch tagsvorher); erster Gesang am
16. Februar, allgemeines Singen am 14. März. — Lodnitz
(Nowak). Einzelne schon am 2. Februar angekommen; den
ersten Gesang horte ich am 5., am 17. waren bereits alle da 5
3o. April vier Eier. — Troppau (Urban). Am 20. Februar
schon in Mehrzahl auf den Feldern und einige cT singend, den
22. (früh — 2" R.) keine bemerkt, am 25. (sonnig, warm) wieder
einige singend. Am 1 8. October über den Feldern etwa 5o hin-
und herfliegend, am 20. und 21. einige, am 29. nur eine be-
merkt; am 9. November sah ich bei rauher Nebeliuft und
scharfem S.-W. -Winde auf den nördlichen Anhöhen (bei Klinge-
beuiel) 20 bis 3o Stücke, die gegen S.-O. zu ziehen schienen,
doch (wohl infolge des heftigen Windes) oft ablenkten und sich
niederliessen. — Wagstadt (Wolf). Die ersten am 22. Februar,
Hauptmasse am 8. März; Beginn des Herbstzuges Mitte October,
Hauptabzug zu Anfang November. Am 25. April ein Nest mit
Gelege. Demel sah den 22. Februar um 9 Uhr morgens etwa
2 5 Stücke von O. nach W. ziehen und fand am 25. April
ein Nest mit 5 Eiern. Fischer hörte den 18. Februar (warm,
S.-W.-Wind, bewölkt) bereits eine singen; den 22. Februar
(heiter, kalt, O.) sah Hanisch 36, Matissek am i . März (heiter,
214 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
warm) etwa 3o und Swetlick am 28. Februar (.schon, warm,
O.) 41 an der Strasse nach Bothenwald.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 26. Februar
(S.W. -Wind, heiter, ebenso tagsvorher), Mehrzahl an demselben
Tage bei schwächerem Winde; einzelne Vögel sangen allgemein
am 28. und 29.; Abzug den 28. October (N.-O.-Wind, kühl,
tagsvorher kühl und heiter). — Nagy - Enyed (Csato). Am
20. Februar die ersten 4, am 8. April mehrere singend; am
18. September grosse Flüge in Elekes, am 17. October mehrere,
am 20. 8, am 11. December i Stück, am 1 3. i o.
Steiermark. Hartberg (Grimm). Die ersten Exemplare
am 26. Februar, Hauptmasse am 5. März. — Mariahof (Hanf
6 Paum gartner). Sehr häufiger Brutvogel. 23. Februar
7 Stücke, 25. I Stück, 26. 12. Stücke, 27., 28. 16 — 20 Stücke,
3. März 7, 4.4 — 6, 5. 20, 8., 9. 10. 100 — 200, 11. 100 Stücke
und einzelne überall, 21. gesungen, 27. März Gesang allgemein,
22. October 200, 3. November 60, 7. 2, 9. November 3 — 6
Stücke, 17. December i Stück. — Mariahof (Kriso). 20. Fe-
bruar, 3o. März sehr viele anwesend. — Mühlthal (Os lerer).
Erste den 7. Februar bei 60 — 80 cm. tiefem Schnee und
nur kleinen schneefreien Stellen an sonnigen Hängen; 12. Mai
flügge Junge. — Paldau (Augustin). Sparsam. — Pols
(Washington). 3. September die letzten.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Die ersten, circa 18 Stücke,
in der HÖttingerau am 22. Februar, am i. März nach 10 Uhr
vormittags einige in der Hallerau ; 23. October und 3. November
sehr zahlreich in der Hallerau, am 6. November keine mehr.
— Roveredo (Bonomi). Erste den i3. Februar nach N.
(N,-W.-Wind, wolkig, tagsvorher N.-W.-Wind, heiter), Mehr-
zahl den 14. März nach N. (S.-W.-Wind, tagsvorher S.-Wind,
Regen); Abzug den 22. — 23. October nach S. (S. -W.- und
S.-O.-Wind, bewölkt, tagsvorher N.-Wind, heiter).
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Die erste wurde im
Jahre 1884 Mitte Februar, im Jahre 188 5 am 24. Februar in
Bellye gehört; sie ist viel häufiger, als ich früher annahm; auf
allen Ackerungen, Weizenstoppeln, Brachfeldern traf ich sie an
und fiel sie mir — bei dem Mangel an Wachteln — im Jahre
i885 mehr denn je auf. — Güns (C. Chernel.) Erste den
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 215
1 8. Februar aus S.-O. (gelinde Witterung), Mehrzahl den 24. Fe-
bruar nach S.-O. (S.-W.-Wind, gelinde Witterung). — Mosöcz
(Schaffgotsch). Den 21. Februar zuerst gesehen. — Nagy-
Szt. - Miklös (Kuhn). Erste den 23. Februar, Mehrzahl den
17. März; erster Gesang am Tage der Ankunft, allgemein am
17. März; Abzug den 25. November. — Neusiedler See
(Reiser). Am 17. Mai fand ich am Seeufer bei Apethlon drei
frische Eier dieser Lerche, wovon das eine höchst abnorm
(albinistisch) gezeichnet ist, wie dies Öfters bei Sperlingseiern vor-
zukommen pflegt. Das Gelege befindet sich in der Sammlung
des Herrn Fournes in Wien. — Pressburg (Stef. C Kernel).
Den 20. Februar die ersten 4 Stücke (S.-W.-Wind, trübes
regnerisches Wetter), 2 5. Februar Hauptzug. Dieses Jahr über-
haupt sehr zahlreich. — Szepes - Bela (Greisiger). Den
25. Februar (schwacher O.-Wind, heiter, Temperatur unter o*')
ein Stück bei der Stadt, den 26. mehrere, den 27. viele auf
den Feldern gesehen und gehört (Witterung wie am 25.); 13.,
14. März (an ersterem heftiger, sehr kalter O.-Wind, — 3 — 7°,
tagsvorher O.-Wind und Schneefall; an letzterem N.- O.-Wind
und Schneefall) verstummten sie und zogen nicht mehr paar-
weise, sondern in Scharen auf den schneefreien Flecken der
Felder umher; den 26. September noch mehrere, den 18. Oc-
tober 5, den 28. 2 und den 17. December noch i Stück auf
den Feldern.
165. Melanocorypha calandra, Linn. — Kalanderlerche.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 2., 5., 3 I.Januar,
24., 28. Februar, 3i. October, i., 2. November, 8., 10. December.
166. Calandrella brachydactyla , Leissl. — Kurzzehige Lerche.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 4. , 5. , 6.,
10., 16. April.
216 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
VIII. Ordnung.
Crassirostres. Dickschnäbler.
167. Miliaria europaea , Swains. — Grauammer.
Bukowina. Kuczurmare (M i s z k i e w i c z). Derselbe
kommt mit dem Goldammer gemeinschaftlich sehr häufig hier
vor. — Solka (Kranabeter). Seltener Zugvogel, der im April
erscheint und im October abzieht.
DalmatJen. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
Litorale. Monfalcone (Seh iavuzzi). lo. März einzelne
am Seeufer.
Mähren. Oslawan (Capekj. Im Winter 1884 — 85
blieben mehrere hier; i5. Januar sah ich, wie sie bei starkem
Schnee die Strohdächer in Neudorf durchsuchten; am 26. Fe-
bruar am Brutplatze gesungen; auch im December sah ich
einige unter Einher, citrinella.
Niederösterreich. Kalksburg (Reiser;. Sowohl bei
Atzgersdorf*) (am Telegraphendrahte), als auch im Gütenbachthale
(etwa 3 Paare) konnte ich seine heuer erfolgte Einwanderung
constatiren; das Nest aber fand ich nicht.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 2. Juni cf singend am
Durchzuge.
Steiermark. Paldau (Augustin). Im Herbst, aber
sparsam. — Pols (Washington). Fand Mitte Juni zwei Brut-
paare auf (zum erstenmale in meinem Gebiete). Im Winter sah
ich dieselben nicht.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Aus welcher Ursache
dieser sonst in Bellye äusserst gemeine Vogel, im Sommer i885,
vergleichsweise spärlich auftrat , ahne ich nicht ; im Frühjahre
1884 sah ich ihn sehr oft. — Pressburg (Stef. Chernel).
Stand- und Strichvogel.
*) Am erstgenannten Orte sah ich die Art zu Anfang Mai schon
Ende der öoger Jahre längs der Bahnstrecke. v. Tschusi.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 217
168. Euspija melanocephala, Scop. — SchwarzkÖpfiger Ammer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 7. Mai bis
I 2. April.
169. Etnberi^a citrinella , Linn. — Goldammer.
Böhmen. Blottendorf (Schnabel). Den 19. und 20. Fe-
bruar sehr viele gesehen. — Nepomuk (Stopka). Ist häufig.
Am 21. Mai zwei etwa fünf Tage alte Junge in einem Neste
aus Moos und Stengeln in einem Feldrain gefunden, ander-
wärts Junge schon aus dem Neste geflogen. Am 2. Juni vier
Eier an einem Strassenrain, am 9. ebendaselbst zwei Junge; am
6., 23. Juni und 16. Juli Junge an Rainen und im Gestrüpp.
Viele gehen durch Regengüsse und auf andere Art zugrunde.
— Rosenberg (Zach). Am 20, April zwei eben fertige Nester
und am 26, bereits ein Ei in einem derselben gefunden.
Bukowina. Kuczurmare (Miskiewicz). Standvogel und
sehr häufig. — Solka (Kranabeter). Ziemlich häufiger Stand-
vogel; im Sommer hält sich derselbe in Vorwaldungen und Ge-
büsch auf, im Winter nähert er sich den Ortschaften, wo er
in den Scheuern und den Stallungen Nahrung sucht.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovi c). Vom Januar
bis 18. März und vom 3. November bis Ende December.
Mäiiren. Goldhof (S p r o n g l). Gemein während des
ganzen Jahres. — Oslawan (Capek). 7. Februar erster Früh-
jahrsgesang, vom 20. Februar allgemein, obzwar sie bis Mitte
März in Gesellschaften blieben; 24. April frisches Gelege; 9. De-
cember erschienen sie mit dem ersten Schnee im Städtchen.
Niederösterreich. Kalksburg (Reisen. Am 3i. Mai
7 frische Eier, am 7. Juni dicht daneben wieder 4 Eier.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 22. Februar zuerst ge-
sungen, 2 3. vielfach singend, 27. Mai flügge Junge.
Steiermark. Hartberg (Grimm). »Amaring«. Häufiger
Standvogel. — Paldau (A u g u s t i n). Das ganze Jahr sehr
häufig.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Sehr gemein, nament-
lich am Rande der Ried- und Landwälder, auch in vielen Feld-
gehÖlzen. — Mosöcz (S chaf fgo t seh). Im Februar gesungen.
218 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
am i5. Juni ein Nest mit drei sehr kleinen Jungen. — Press-
burg (Stef. C h e r n e 1). Stand- und Strichvogel; i8. Mai
flügge Junge.
170. Emberi:^a cirliis, Linn. — Zaunammer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
171. Emberi^a cia, Linn. — Zippammer.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Als Seltenheit am 12. De-
cember zvi^ei Exemplare, wovon ein 9 unter anderen Ammern
geschossen wurde.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
20. März, vom 22. October bis Ende December.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 27. Januar einige
bei Monfalcone, 7. März verschwunden.
172. Emberi^^a hortulana, Linn. — Gartenammer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Auf den Feldern
von Spalato nur vom i3. bis 20. März.
173. Schoenicola schoeniclus , Linn. — Rohrammer.
Dalmatien: Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
20. März, vom 3. October bis Ende December.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 7, März einige
bei Monfalcone.
Mähren. Oslawan (Capek). Durchzugsvogel im Früh-
jahre. i5. März I 9, 19. 6 Stücke beiderlei Geschlechtes bei-
sammen, 29. März und 2. April je ein 9 ; nur am Flusse
zwischen Eibenschitz und Oslawan beobachtet.
Salzburg. Hallein (Tschusi). i. März i Stück gehört,
8. I Stück gesehen.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
II., 12. März je 2 Stücke, 19,, 21., 28. etliche, 3o. März
4 Stücke, I. April i Stück; 3. October bis Ende October
täglich etliche.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 18. October circa
ö — 8 Stücke im Röhricht des Taurer Giesens in der Hallerau.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 219
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Diesen überaus sympa-
thischen Vogel traf ich in jedem Riede, das, wenn auch nur
spärlich, einige Rohrinseln aufzuweisen hatte; auch in Danocz-
erdö Hess er sich erblicken. Ich glaube nicht, dass er Stand-
vogel in Süd-Ungarn ist. Landbeck notirte als seine Wanderzeit
März und October. — Pressburg (Stef. Chernel). Den i 7. Mai
ein Paar bei einem Wassergraben.
174. Schoenicola intermedia, Mich. — Mittlerer Rohrammer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovicj. i3., 14. October.
175. Plectrophanes nivalis, Linn. — Schneespornammer.
Mähren. Römerstadt (Jonas). Den 4. Februar vier Exem-
plare beobachtet, davon eines geschossen und für die Landes-
realschule ausgestopft. Hier noch nicht gesehen.
Ungarn. Szepes-Bela (Greisiger). Den 9. Januar
(stürmischer S.-W.-Wind und grosse Schneeverwehungen, tags-
vorher Windstille und sehr kalt, tagsnachher S.-W.-Wind) hielt
sich mehrere Stunden lang ein Flug bei den Feldscheuern um
Bela auf.
176. Passer montaniis , Linn. — Feldsperling.
Bukowina. Solka IK r a n a b e t e r). Ziemlich häufiger
Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
24. März und vom 22. October bis Ende December, aber unge-
wöhnlich sparsam.
Mähren. Oslawan (Capek). Vom 25. Februar an alle
auf den Brutplätzen; 28. April 4 Eier.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig), ist im Spätsommer
in grossen Scharen zu sehen und wird von den Landwirthen
gehasst.
Steiermark. Paldau (August in). Häufig. — Pikern
(Reiser). Am 26. April 3 frische Eier in einem hohlen Apfel-
baume, darunter eines albinistisch.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Den 16. Mai flügge
Junge. — Szepes-Bela (G reisiger). Den 7. Februar (S.-Wind,
220 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torrr.
heiter und warm . Felder grösstentheils schon schneefrei) be-
gannen sie schon die Stadt zu verlassen; den 9. October kamen
sie in die Nähe, den 1 9. in die Stadt selbst.
177. Fasser domesticus , Linn. — Haussperling.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Sehr verbreitet; schadet
im zeitigen Frühjahre jungen Setzlingen. An einem ziemlich
grossen Birnbäume in meinem Garten vernichteten sie zahlreiche
Knospen.
Bukowina. Kuczurmare (Miszkiewicz). Der häufigste
und zahlreichste Standvogel, welcher 2 — 3mal. auch auf Bäumen,
brütet. — Solka Kranabeter;. Häufiger Standvogel, der
unter vorspringenden Dächern, in Mauerspalten, zwischen den
Gabelungen der Aeste nistet und auch Schwalbennester benützt.
welche er jedoch früher mit Gras, Stroh oder Federn aus-
polstert. Er brütet 2mal und enthalten die Gelege 4 — 7 Eier.
Er wird oft durch seine grosse Vermehrung lästig. — Tereb-
leszty <^NahIiki. Standvogel.
Dalmatien. Spalato Kolombatovic;. Standvogel.
Litorale. Monfalcone f^S c h i a v u z z i). 28. Mai flügge
Junge.
Mähren. Goldhof Spronglj. Die ersten flüggen Jungen
am 3i. Mai beobachtet. — Oslawan Capekj. Am 26. Februar
sass das Paar beim Neste vom vorigen Jahre und am 2. März
wurde mit dem Nestbaue begonnen.
Siebenbürgen. Koloszvär (Hönigi. in einem Schwalben-
neste beobachtete ich in einem Sommer (1883) drei Brüten.
Trotz dieser Vermehrung kein merklicher Zuwachs zu sehen.
obwohl sie hier nicht verfolgt werden.
Steierniarl(. Paldau (Augustinj. Gemein. Schwalben
mauerten diesen Frühling einen so ein, dass nur der Kopf
herausah und er verhungerte.
Ungarn. Pressburg Stef. Chernel . Am 2. September
ein weisslichgraues Exemplar beobachtet. Im Winter sind die
schwarzgefiederten sehr häufig. Brehm (Sohn) findet diesen Um-
stand ebenfalls der Aufmerksamkeit würdig und meint, sie ver-
danken die dunkle Färbung ihrem Nachtaufenthalte in Rauch-
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 221
fangen und in den Kohlenniederlagen der Eisenbahnen. Ich
kann seine Meinung vollkommen bestätigen.
178. Fringilla coelebs , Linn. — Buchfink.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel), Sehr viele am i. März
angekommen, aber lauter Männchen. In dem Garten des Hrn.
Eckelmann in Schönpriesen hatte ein Finkenpaar ein Nest ge-
baut , welches vom Haussperling dreimal zerstört wurde. —
Blottendorf (Schnabel). Gegen i3 Stücke den 19. Februar
(S. - O. - Wind) , Mehrzahl den 26.; erster Gesang den 23. Fe-
bruar; von Ende September bis Mitte October und am i3.
und 17. überaus grosse Züge gegen Süden. — Braunau
(Ratolicka). Einzelne den 22. Februar, in starken Zügen den
6. März; Abzug den 20. September nach S. — Nepomuk
(Stopka). Zahlreich, besonders im Walde; vom September bis
Mitte November flogen sie in Scharen herum; im Winter sieht
man nur Männchen.
Bukowina^ Kuczurmare (Miszkiewicz). Brut-, Strich-
und Standvogel, der besonders zahlreich auftritt, wenn die Roth-
buchen reichen Samen haben. Das Nest baut er in Baumlöcher
(! V. Tschusi.) und in Ermanglung dieser auf Aeste. — Petroutz
(Stränsky). Erster den 9. März. — Solka (Kr anabe t er).
Häufig vorkommender Standvogel, der im Herbste massenhaft
in den Gärten und bei den Häusern erscheint,
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
20. März, vom i i . October bis Ende December.
Steiermark. Paldau (Augustin). Hier sparsam, bei
Graz häufig, besonders am Schlossberge.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 24. Februar (sehr
milder Abend) erster Finkenschlag; 9. October viele bei Vill.
Ungarn. Bellye (M o j s i s o v i es). Fast allerorts ver-
nahm ich im Frühjahre 1884 den fröhlichen Finkenschlag; nur
wenige Oerilichkeiten (abgesehen von Sumpf- und Rohrplatten)
besitzen diesen munteren und zutraulichen Vogel in geringer
Zahl. — Mosöcz (Sc haffgo tsc h). Den 6, März geschlagen. —
Pressburg (Stef. Chern el). Den 25. Februar der erste Finken-
schlag; 29. März, ^l^b Uhr nachmittags, flog im Gebirge eine
222 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
grosse Schar 9 und cf, es mögen wohl über 200 gewesen sein,
nach N. ; 16. April nistend. Im Gebirge bei Modern bauen
sie ihre Nester aus grünem Moos und nicht aus dem auf Obst-
bäumen wachsenden Lebermoos und verwenden viel weniger
Sorgfalt auf den Bau ihrer Nester, so dass man letztere nicht
zu den künstlich verfertigten zählen kann. Den Grund dieses
Abweichens vom gewöhnlichen Nestbaue suche ich darin , dass
das Lebermoos in den hiesigen Wäldern sehr selten ist, und
da die Finken ihr Nest hier meistens auf Tannen und grün-
bemoosten Buchen bauen, stimmt die grüne Farbe des Mooses,
welches sie dazu verwenden, besser mit der Umgebung überein,
wodurch das Nest weniger sichtbar ist. Was endlich die
geringere Sorgfalt beim Nestbaue betrifft, so ist dies dem
Material, aus welchem es entsteht, zuzuschreiben. Dieses ist
so locker, dass es sich zu einem künstlichen Baue nicht
sehr eignet. Den 1 7. October nur mehr einige o im Ge-
birge. — Szepes - Bela (G reisiger). Den 14. März <^N. -O.-
Wind, Schneefall, Temperatur unter o^, ebenso tagsvorher) zogen
auf den Feldern Flüge von mehreren Hunderten umher, den
i3. April (N.-O.-Wind, kalt, mehrere Tage vorher S. -Wind und
Regen, tagsnachher N.-O.-Wind, heiter und warm) Flüge von
circa je 100 von S. nach N.; i5. April Nestbaubeginn; den
9. December mehrere cT ad. in der Stadt, den 13. i $ im
Dorfe N.-EÖr.
Litorale. Monfalcone fSchiavuzzii. i3. Juni ein Nest
mit nackten Jungen im Garten.
Mähren. Oslawan (Capek). S.Januar eine grosse Schar,
dann fortwährend einige; 20. Februar zuerst schwach gesungen,
vom 26. der Gesang in den Gärten allgemein, im Walde zuerst
am 8. März; 29. April frische Gelege. Vom 10. Juli wieder in
kleinen Flügen; im Spätherbste habe ich sie kaum gesehen,
dagegen im December wieder häufiger (gewiss nördliche) ge-
troffen.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 2 — 3 cf überwinterten,
12. Februar mehrere bei tiefem Schnee; 25. erster, 26. viel-
facher Finkenschlag; 10. März bei schwachem Schneefall viele
auf den Feldern; 16. Juni die d" der ersten Brut üben sich
im Singen.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 223
Schlesien. Lodnitz (Nowak;. »Fink«. 23. Februar
schlagend; 6. April Nestbaubeginn, 14. das Nest vollendet, aber
wegen Abschneidens eines Astes in der Nähe des Nestes nicht
bezogen; am i. Mai ein anderes mit sechs Eiern belegt. —
Troppau (Urban). 24. Februar schlagende (j im »Parke«;
einzelne überwintern hier und wurden auch heuer im December
i885 und Januar 1886 mehrfach bemerkt. — Wagstadt
(Wolf). I.März zuerst gesehen (Besuch) und zuerst geschlagen
(Drossler) ; 11. Mai ein Nest mit vier Eiern, welche später durch
Regenguss zugrunde gingen.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 24. Januar
circa 1000 Stücke auf den Stoppelfeldern an den Waldrändern
zerstreut; alle wurden als Männchen angesprochen.
Steiermarit. Hartberg (Grimm). Die grosse Mehrzahl
der Männchen bleibt manches Jahr bei uns, während die Weib-
chen jedes Jahr uns verlassen. Wurden auch als Pflegeeltern
des Kukuks getroffen, — Mariahof (Hanf & Paumgartner'i.
IQ. Mai mit halbgewachsenen Jungen. — Mariahof (Kriso)
S.Januar o" und 9 beobachtet, 14, Januar viele auf dem Futter--
platze, den die Schulkinder versorgten; 21. Februar den Schlag,
vernommen; 10. December beobachtet, wie die Finken die
Hollunderbeeren, die noch übriggeblieben, herabrissen.
179. Fringilla montifringilla , Linn. — Bergfink.
Böhmen. Blottendorf (Schnabel). »Kwäker«. Am 19. Fe-
bruar (S.-O.) viele in Gesellschaft von Fringilla coelebs gesehen
erschien im heurigen Frühjahre sehr zeitig, am Herbstzuge
massenhaft. — Nepomuk (Stopka). Vom Ende September bis
Ende October.
Bul(OWina. Solka (K r a n a b e t e r). Ziemlich seltener
Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
10. Februar und vom 20. November bis Ende December.
Mähren. Oslawan (Capek). Bis Ende Februar eine
Schar, 8. März ein Paar. Am i5. Februar (hoher Schnee) suchten
sie mit F. coelebs auch bei Scheuern nach Nahrung. Vom i o. De-
cember (einen Tag nach dem ersten Schneefalle) wieder eine
224 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Schar. An diesem Tage formirte sich zuerst die obligate Winter-
gesellschaft, welche die Stoppelfelder absuchte, und zwar von
Fr. montifringilla , Cannabina sanguinea , Fasser montanus und
Emberica citrmella je eine Schar, einige Fr. coelebs und zwei
Miliaria europaew^ sie bildeten ein Ganzes, jede einzelne Art
hielt sich jedoch enger zusammen.
Schlesien. Lodnitz (Nowak). »Quäcker«. 3. April viele
in nördlicher Richtung gezogen.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csato). Am ii.December
einige.
Steiermarit. Mariahof (Hanf & Paumgartner), S.April
4 — 6, 9. 10 — 20 Stücke, 10., 12. etliche, i3. April i Stück,
27. October 2 Stücke, 3. November (trübes, regnerisches Wetter)
400 — 5oo Stücke unter Turdus pilaris, 12. November 40 — 5o,
hierauf etliche den ganzen Winter. — Pikern (Reiser). Er-
schien im Januar in hier nie gesehenen Scharen, welche einer
Wolke gleich sich wiederholt auf halber Bergeshöhe nieder-
liessen, um das dürre Laub der schneefreien Stellen zu durch-
suchen; einige blieben bis Ende iMärz. — Pols (Washington).
Fehlte im December.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Der Bergfinke wird hier
«Gagezer« genannt und scheint dieses Jahr in nicht besonders
grosser Zahl die Gegend passirt zu haben. Am 3i. October sah
ich bei Vill eine Schar von ungefähr 80 — 100 Stücken in den
Feldern von Baum zu Baum fliegen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Vor circa zwei Jahren
erfuhr ich, dass der Bergfink ziemlich häufiger und regelmässiger
Winterdurchzugsgast in Bellye sei. 1884 sah ich im Riedmuseum
das erste Belegstück; i885 traf der Vogel zahlreich im Beobach-
tungsgebiete am 7. Februar ein.
180. Coccothraustes vulgaris, Pall. — Kirschkernbeisser.
Bui(OWina. Kuczurmare (Miszkiewicz). Im Frühjahr
und Sommer häufig und im Winter sehr wenig zu sehen. —
Solka I Kr anabete r). Ziemlich seltener Standvogel, der nur
zur Zeit der Kirschenreife in grösseren Scharen erscheint.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovid). Vom Januar bis
5. Februar und vom 10. November bis Ende December.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 225
Mähren. Oslawan (Cape k). Ziemlich seltener Stand-
vogel.
Salzburg. Hallein (Tschusi). ii. Februar 7 — 8 Stücke,
10. April cT im Garten, 16. Juni i Stück.
Schlesien. Jägerndorf (Winkler). 16. April (schön,
ebenso lagsvorher), in Mehrzahl am 19. (schön). — Lodnitz
(Nowak). Die ersten am 23. Februar; Nestbaubeginn den
28. April, am 11. Mai war ein Nest mit zwei Eiern belegt.
Steiermark. Pikern (Reiser). Schon anfangs April traf
ich ein Paar beim Nestbaue. Der Vogel ist hier selten und
scheint beim Nestbaue sehr vorsichtig zu sein. Er verlässt das fast
fertige Nest bei der geringsten Störung. — Pols (W ashington).
Zahlreich während der Sommermonate, wurde im Winter nicht
beobachtet.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Erst vor wenigen Jahren
wurde er als Brutvogel im Keskenderwalde nachgewiesen, merk-
würdiger Weise brütet er neuestens auch mitten im Riede, so
auf der Insel Petres , woselbst Herr Pfeningberger Mitte Juni
flügge Junge antraf. 1884 kam der Vogel Ende März, i885 am
3. April in grösseren Flügen nach Bellye. — Pressburg (Stef.
Chernel). Um Pressburg und Modern Stand- und Strichvogel.
Aus einem Neste kamen zwei Exemplare hervor, welche bis auf
den grünlich gelben Kopf fast ganz weiss waren und im Museum
des hiesigen katholischen Ober - Gymnasiums stehen.
181. Ligurinus chloris, Linn. — Grünling.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Nur im Winter, aber
spärlich unter Ammern; im Frühjahre und Sommer sitzt er
gerne am Waldsaume auf Baumgipfeln.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Zugvogel; erscheint im
April, zieht im October ab.
Dalmatien. Spalato iKolombatovic). Standvogel.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Nicht häufig. — Oslawan
(Capek). Im Winter sporadisch familienweise; 29. April frisches
Gelege.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 20. März i cf im Garten.
Ornis IV, 2. I5
226 V. V. Tschusi und K. v, Dalla-Torre.
Schlesien. Lodnitz (Nowak). War den ganzen Winter
hindurch hier; am 19. März singend, 24. April ein Nest mit
drei Eiern. — Troppau (Urban). 22. März in Mehrzahl
singend, 20. October einige bei Ottendorf bemerkt. — W^ag-
stadt (Wolf). 6. Mai fand Beilner ein Nest mit fünf, am 11.
Hein ein Nest mit drei Jungen auf einer Thuja des Friedhofes.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig). Überwintert zahlreich.
Steiermarl<. Mariahof (Krisoj. 5. Jänner, 20. März
von mehreren den liefen Ruf vernommen, 12. April eine grosse
Schar auf einem Hollunderstrauche. — Paldau (August in).
Im September, aber sparsam. — Pols (Washington). i5,Juni
ein Nest mit fast flüggen Jungen auf einer Pinus Amalia. Ver-
einzelte Exemplare am 27., 29. und 30. December.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Scheinen diesen Herbst
am Durchstrich sehr zahlreich gewesen zu sein, da sowohl im
Freien, als am Vogelmarkte sehr viele zu sehen waren.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Das erste Exemplar sah
ich im Frühjahre 1884 am 7. Mai bei Danocz (Herrschaft Bellye);
dieser relativ seltene Vogel verlässt auf die Dauer einiger Winter-
monate das Beobachtungsgebiet, kehrt aber vor Frühlings-
beginn truppweise wieder. i885 war er bereits am 7, Februar
in grösserer Zahl zu beobachten. — Mosocz (Sc haffgo tsch).
6. April gesungen. — Szepes - Bela (Greisiger), i. Sep-
tember mehrere bei Bela an der Poper.
182. Serinus hortulaniis, Koch. — Girlitz.
Böhmen. Aussig (H a u p t v o g e 1). Ankunft am 2.
und 18. April. Es waren in diesem Jahre sehr wenige in PÖm-
merle, vielleicht zwei Paare, während sonst eine grosse Anzahl
in der Gegend sich aufhält. — Blottendorf (Schnabel). Am
8. April (S.-Wind) zum erstenmal gesehen und zugleich singen -
gehört. — Litoschitz (Knezourek). »Waldkanari». Erster
den 4. April, Mehrzahl den 12. April (schöne Witterung) ; erster
Gesang den 7. April; den 16. October noch gesehen. 8 — 10
Paare brüten hier jährlich.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
16. April, vom 10. October bis Ende December.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 227
Mähren. Oslawan (Capek). Brutvogel. 26. März ein
singendes cT, vom 4. April mehrere; vom September in Flügen,
22. October zuletzt.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 6. April cf singend.
Schlesien. Dzingelau (Z e 1 i s k o). »Gartenkrängl«. Die
ersten Paare am 18. April (N.-O., heiter, kühl), Hauptankunft
den 22. (N.-W.); Beginn des Abzuges am S. October (Regen,
S.W.), Nachzügler den i3. (Regen, S.-W.), 17. (trüb, W.). —
Lodnitz (Nowak). 27. März die ersten, bis 12. April alle
da. — Troppau (Urban). 26. März zuerst bemerkt* hier
nicht selten.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
Brütet in etlichen Paaren. 5. April gehört. — Mariahof
(Kriso). 3o. März das erstemal den Gesang vernommen. —
Pols (Washington). War als Brutvogel etwas stärker ver-
treten, wie in anderen Jahren.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Verhält sich dem vorigen
ganz ähnlich. 1S85 erschien er gleichzeitig mit dem Grünlinge
dem Bergfinken und dem Hänflinge, dieses Mal in grösserer
Zahl als sonst. Ich erbeutete im Mai 1 884 nur em Exemplar
in Bellye. — Pressburg (Stef. Chernel). Den 16. Februar')
die erste grosse Schar. — Szepes - Bela (Greis ige r). Den
i5. September in den Gärten bei Bela einige Stücke gesehen.
183. Chrysomitris spiniis , Linn. — Erlenzeisig.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Im Walde häufig; am
II. März sah ich sie das erstemal auf Lärchenbäumen, am
19. November das letztemal zwei Weibchen auf Erlen. Sangen
vom Anfang April bis Ende Mai; am 22. Mai brütete einer in
einem Neste am ersten Aste eines Lärchenbaumes.
Bukowina. Kuczurmare (Miszkiewicz). Ein ziemlich
seltener Strichvogel. — Solka (Kra n abeter). Standvogel, der
im Winter in grösseren Massen auftritt.
") Wohl ein Irrthum! v. Tschusi.
15*
228 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). i5., 20. März,
vom 17. October bis 20. November, am 11,, 12. November in
ungewöhnlicher Menge.
Mähren. Goldhof (Sprongl). im Beobachtungsgebiete
ein einzigesmal am 4. April bemerkt. — Oslawan (Capek).
Nur im Winter in Scharen auf Erlen, gegen Frühjahr auch auf
Kiefern nach Nahrung suchend; zuletzt am 12. eine Schar,
dann wieder vom Anfang October.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 20. Januar kleiner Flug
auf Erlen, 10. Februar zahlreiche Flüge in der Au, ig. März
d^ und 9 im Garten, 11. April 5 — 6 Stücke im Garten,
18. August cf, 9 ad.
Schlesien. Jägerndorf (Winkler). «Zeiske.« 16. April
(schon, ebenso tagsvorher). Lodnitz (Nowak). »Griesszeisig«.
War im vorigen Winter sehr zahlreich, fehlte aber diesen
gänzlich infolge Samenmangels der Erlen. — Troppau (Urban).
22. Februar eine grosse Schar im Park (Werner). — "Wsig-
stadt. (Wolf). 4. März sah Beilner etwa 40 Stücke, am 16.
Fabian 5 Stücke.
Steiermark. Pikern (Reiser). Am 10. Mai erhielt ich
das erste Zeisig - Nest aus der hiesigen Gegend mit vier hoch
bebrüteten Eiern. Der Glaube der Unsichtbarkeit des Nestes
herrscht auch hier. — Pols (Washington). Während der
Sommermonate nicht bemerkt. Ein kleiner Flug am 22. De-
cember.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am i. März einige grössere
Scharen Zeisige am Gelände des Inn's in der Hallerau; 23. Sep-
tember waren nach Mittheilung eines Vogelfängers, welchen ich
am Fangorte vorübergehend ansprach, bishin noch wenig Zeisige
geflogen. Im Verlaufe des Herbstes muss der Zugang stärker
geworden sein, indem am Markte viele verkauft wurden. Sehr
viele Zeisige werden in den Erlaunen des Ziilerthales gefangen.
Ungarn. B611ye (Mojsisovics). Das höher gelegene Drau-
ried mit seinen Erlenbeständen behagt dieser hauptsächlich im
Spätherbste eintreffenden Art bei weitem besser, als das Donau-
ried. Im Jahre 1884 wurde die erste Schar am 3i. October,
i885 am 21. October und ein selten grosser, zweiter Zug am
22. October im Riedgebiete gesehen. Nach von Dunst's mehr-
IV. Jahresbericht aus Oesterreich - Ungarn. 229
jährigen Beobachtungen findet sich aber auch an manchen Lagen,
der Erlenzeisig zur Brütezeit und im Hochsommer vor; theil-
weise konnte auch ich diese Angabe bestätigen, so fand ich
am i6. August 1882 in der fürstlich Lippe'schen Drauriedparcelle
»Toppolik" und am 20. Juli i883 auf der sogar recht wilden
Insel Bläzsovitza, gegenüber von VÖrösmarth, diesen in Bellye
nie häufigen Vogel in ziemlicher Anzahl, Auch Herr Waldbereiter
Pfeningberger constatirte neuerdings das Vorkommen dieser Art
im Sommer; i885 erlegte er zwei Exemplare für das Ried-
museum. — Pressburg (Stef. Chernel). Den -iS. October die
erste Schar.
184, Cardiielis elegans, Steph. — Stieglitz,
Böhmen. Nepomuk (Stopka), Wurde fast in jedem
Monate beobachtet, aber nie zahlreich.
Bukowina. Kuczurmare (M i s z k i e w i c z). Ein Stand-
vogel, der die Nähe der Ortschaften liebt. — Solka (Krana-
beter). Standvogel, der im Winter in grösseren Massen auf-
tritt. — Tereblezty (Nahlik). Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel.
Litoral6. Monfalcone (Sc hiavuzzi). 12, Juni ein Nest
mit nackten Jungen im Garten.
Mähren. Goldhof (Sprongl), ziemlich häufig, — Osla-
wan (Capek), Standvogel, Noch Mitte März Flüge, dann wieder
vom 28, August; 7. Mai frisches Gelege. Ich sah, wie der Vogel
die gelben Blüthen von Raphanus pflückte, um damit das Nest
unten auszupolstern.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 11. April i Stück im
Garten, 20,, 21, je i Stück, 11. Juni cT, 9.
Schlesien. Troppau (Urban). Strichvogel, nicht selten;
nistet besonders auf Pappeln, Linden; im Winter nicht oft zu
sehen. — "Wagstadt (Wolf), Den 28. Februar sah Demel 18,
Swetlick am i. März und Beilner am 8. gegen 5o auf den Fel-
dern, Löbel gegen 40 den 18. im Pfarrgarten,
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig). Standvogel,
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner),
Brütete im Garten, 2. April 2, i3. October 3o — 40 Stücke,
230 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Ton-e.
5. bis lo. November etliche täglich. — Mariahof (Kriso).
2. April zwei im Garten beobachtet, 3. April vier Stücke,
II. April viele in den Lärchenbäumen, welche auf einem Fels-
plateau stehen, getroffen. — Paldau (August in). Im Sep-
tember einige gesehen, im October und November häufiger. —
Pols (Washington). Aeusserst zahlreich zur Brutzeil, spär-
licher im Winter.
Tirol. Innsbruck (L a z a r i n i). 24. März nachmittags
circa 10 Stücke in der Reichenau, 4. October wurde eine grössere
Schar auf den Patscherfeldern gesehen, 2 3. October einige in
der Hallerau.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). In solcher Menge, wie
in den Vorbergen der Fruska Gora (namentlich bei lUok) im
April 18S4, beobachtete ich den Stieglitz nur in dem (bekannt-
lich höher, wie das Donauried gelegenen) Drauriede im August
1882. In dem »gemischten« Bellye'er Walde traf ich am 9. Mai
mehrere Exemplare an, sah aber sonst (1884) nur selten diesen
Vogel. Aeusserst zahlreich dafür, auch an Oertlichkeiten, denen
er in früheren Jahren ferne hieb, trat er im Sommer i885 auf.
Die Aberration »albigularis von Madaräsz« habe ich an der mitt-
leren Donau nirgends finden können. — Pressburg (Stef.
Chernel). Streichen im Winter mit Zeisigen, Meisen, Hänf-
lingen herum.
185. Cannabina sangiiinea , Landb. — Blulhänfling.
Böhmen. Litoschitz (Knezourek). Erster Gesang den
9. Mai. — Nepomuk (Stopka). Häufig vom Anfang März bis
Mitte October, besonders in Wäldern, weniger in Gärten. Anfang
des Gesanges Mitte März, im April allgemein, im Mai in Ab-
nahme; am 2 3. Mai fand ich vier fast befiederte Junge. Das
Nest stand in einem niederen Fichtenzaune aus Stengeln ganz
künstlich verfertigt, daneben das Nest vom vorigen Jahre. Vom
Sommer bis Herbst fliegen sie auf den Feldern herum.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Ziemlich häufiger
Standvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel. Minder
zahlreich waren die Schwärme im November.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 231
Mähren. Oslawan (Capek). Im Winter in oft grossen
Scharen. Am 26. Februar (noch in Gesellschaft) gesungen; von
Mitte März verschwunden; etliche Paare brüten; i3. April ein
Gelege; vom 3o. August die erste Schar.
Niederösterreich. Kalksburg (Reiser). Am 26. April
ein Nest mit fünf frischen Eiern, welches sehr versteckt in einer
über einen Abhang herabhängenden Baumwurzel angebracht war.
— Nussdorf a. d. D. (Bachofen). 18S4. Den 24. Februar.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 5. Januar 6 Stücke d, ?,
6. 3 auf Unkrautsämereien im Garten, 5. März i Stück, 7.
10—12, II. April I Stück nach N., 3o. Mai i Stück, i 3. August
I Stück.
Schlesien. Troppau (U r ban). »Rothhänfling«. Nicht
selten; im Juli, August und später zahlreich auf Brachen, Stoppel-
feldern und an flachen, steinigen Uferstellen (Geschiebebänken)
der Mora (bei Gilschowitz), wo auch im März und April einige
zu sehen waren. — Wagstadt (Wolf). »Roth-Hänflich«. Den
26. Februar sah Rasch 8, Demel am 7. März 7 Stücke.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 8. Januar
circa 3oo Stücke in einem Fluge bei Tompähaza.
Steiermark. Mariahof (Hanf &Paumgartner). 26. Fe-
bruar 3, 7. März G, 8. 20—30 Stücke, 10. — lö. März täglich
io_20, •",. November 100—200, 14. November 10 — 20 Stücke.
Paldau (August in). Mitte November waren Schwärme zu
50 und mehr Stücken an Feldhölzern bei Trofaiach zu sehen.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 3. November eine
grosse Schar in der Hallerau. — Roveredo (Bonomi). Abzug
vom 19. bis 2i.October (stärkerer N.-O.-Wind, bewölkt, Regen,
tagsvorher leichter S.-W.-Wind, bewölkt).
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Herr Revierförster von
Dunst constalirte wiederholt die Anwesenheit dieses Vogels in
Bellye zur Brütezeit; hierauf basirt meine Angabe vom Jahre
1882. i885 wurde er am Albrechtsdamme in ziemlich zahl-
reichen Flügen am 8. Februar beobachtet. — Neusiedlersee
(Reiser). In allen Remisen. Zwei Nester den 12. Mai (zweite
Brut) mit drei und fünf Eiern, davon eines im hohen Grase.
232 V. V. Tschusi und K, v. Dalla-Torre.
186. Linaria alnoriim, Chr. L. Br. — Nordischer Leinfink.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Wurde anfangs No-
vember im Quatschen bei Soblitz und bei Meischlowitz gesehen.
— Nepomuk (Stopka). In zahlreichen Scharen, besonders auf
Erlen, bis Ende Februar. Am i i. November die ersten fünf
auf Erlen beobachtet; später waren keine mehr zu sehen.
Mähren. Oslawan (Capeki. Etwa von Mitte November
in Flügen; sparsam.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). 6. November i Stück
bemerkt und seit jener Zeit immer einzelne angetroffen. —
Lodnitz (Nowak). Die letzten (der im vorigen Winter ange-
kommenen) zogen am 6. Februar fort; zu Ende November iS85
kamen, wegen Samenlosigkeit der Erlen, nur sehr wenige.
Ungarn. Mosöcz (Schaffgotschi. Ein andere Jahre hier
selten vorkommender Vogel, zeigte er sich am 3. November mit
Chrysomitris spinus gemischt; am 19. December beobachtete
ich ihn in zahlreichen Scharen im Hochgebirge laut zwitschernd,
auf mit vielen Samenzapfen behangenen Fichtenbäumen.
187. Linaria rufescens , Schi, und ßp. — Südlicher Leinfink.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Brütet
in etlichen Paaren hier. i3. April 2, 10. November 5, 17. und
18. November 4—6 Stücke.
188, PyrrJmla major, Chr. L. Brehm. — Nordischer Gimpel.
Salzburg. Hallein (Tschusi). Den 14. Februar i cT
unter P. europaea.
Schlesien. Lodnitz (Nowak). i5. October einige ge-
sehen, sonst keinen. — Wagstadt (Wolf). Den 8. JVlärz sah
Demel zwei Exemplare und Hirt am gleichen Tage am Gamlich-
bach über 20; Swetlik sah am 15. sechs Stücke.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig). Einzelne Exemplare
während der Zugzeit.
Steiermarl<. Pols (Washington). Da es bisher fraglich
war, ob diese Form in Steiermark vorkomme, habe ich in den
beiden letzten Jahren den mein Gebiet zumeist im Späthherste
und Winter durchstreifenden Gimpelflügen meine besondere Auf-
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn.
233
merksamkeit zugewandt und bin zu Ende dieses Jahres zu dem
Resultate gelangt, dass beide Formen, Pyrrhula major, Br,,
sowohl, als auch P. europaea Vieill. [var. ininor) der Ornis
Steiermarks angehören. Die folgende Tabelle gibt über die
Grössenverhältnisse von sechs Exemplaren, welche in diesen
Winter bei Pols erlegt wurden, Aufschluss:
Nr. I
Nr. 2
Nr. 3
Nr. 4
Nr. 5
Q
6. Ja-
28. De-
6. Ja-
8 Ja-
9
28. De-
cemb.
i885
nuar
1886
nuar
1886
cemb.
i885
nuar
1886
P.
P.
P.
P.
P.
minor
major
major
minor
majo '■
M
1 1 I i
m e t e r
Nr. 6
9
8. Ja-
nuar
1886
P.
major
Länge der Firste des Ober-
kiefers
Länge des Schnabels (von
der Spitze bis zum Mund-
winkel) . . . . .
Länge des Unterkiefers bis
zum Kieferastwinkel .
Höhe des Schnabels an der
Basis .......
Grösste Breite des Unter-
kiefers
Totallänge
Flügeliänge (am zusammen-
gelegten Flügel gemessen}
Schwanzlänge
Tarsenlänqe
• •009
i'OIO
•oo5
o oo5
0*0085
1
O-OOQ
0*009
0 009
o-i58
o-iyo
0 0915
o'oqS
0-0695
0 071
o*oi6
o-oi6
ooi3
o"oo6
O'OIO
o 095
0*076
0*017
O'OI I
o*oo5
o'ooS
0"OII; O'OIO
0'0i4
0*007
0*0I I
0*0083 lO'OIOj
o* i5ö o* 178
0*090 o'ogy
0*0693 0-072
0*019 io*oi93
o*oi3
0*006
o-oio
0*010
o' 172
o*oq5
0*075
0-019
Zu dieser Tabelle sei noch Folgendes bemerkt: Die unter
Nr. 2 und 3 aufgeführten Individuen zeichneten sich durch sehr
intensives Roth, namentlich der oberen Brustpartie aus. Alle
Exemplare besassen graue Flügelbinden, keines dagegen Streifen
an den Steuerfedern. Ein Ende vorigen Jahres erlegtes cT,
welches sich in Bezug auf die Grössenverhältnisse zwischen P.
major und minor stellte, trug einen derartigen weissen Streifen
an der Seite bloss einer der Ecksteuerfedern. Unter den vor-
erwähnten sechs Exemplaren zeigt, wie aus der Tabelle ersicht-
lich, das 9 Nr. 5 die bedeutendsten Schnabeldimensionen.
234 V. V, Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
189. Pyrrhiila europaea , Vieill. — Mitteleuropäischer Gimpel.
Böhmen. Johannesthal (Taubmann). Den lo. October
von N. nach S. - W. gegen den schwachen Wind (tagsvorher
trüb, feucht, nebelig). Der Herbstzug über den Jeschken war
heuer sehr stark, jedoch meistens 9. — Nepomuk (Stopka).
Im Walde stets einige beisammen , am häufigsten auf Lärchen-
bäumen; zeigten sich bis Mitte März und sangen schon. Am
24. September einer, am 10. October schon mehrere auf Eber-
eschen.
Bukowina. Kuczurmare (M i s z k i e w i c z). Strich- und
Brutvogel. — Solka (Kranabet e r). Standvogel; hält sich im
Sommer in den höheren Lagen auf und zieht im Winter gegen
die Ortschaften. — Straza (Popiel). Den 6. December (N. -W.-
Wind, Schnee).
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erster Gesang den
10. April (schön, in der Nacht kalt).
Mähren. Goldhof (Sprongl). Kam im heurigen Winter
sehr spärlich vor; seit 12. Januar sah ich keinen. — Oslawan
(Capek). Immer im Winter zusehen. 26. Februar zuletzt, dann
wieder vom i5. October; heuer wenige.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 12. Februar (tiefer Schnee)
6 — 8 Stücke im Garten, mehrere Flüge am Brandt, 14. ein c?
mit I major j 13. März 9 im Garten, 19. cf im Garten, 2 5.
cf, 9 im Garten, ig. April cf, 9 im Garten, 1 7. August 2 juv.
im Garten.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 23. Januar
I Stück, am 11. November mehrere.
Steiermarit. Mariahof (Kr i so). 10. Januar viele, 10. De-
cember o" und 9 auf dem Hollunderstrauche vor meinem Küchen-
fenster. — Paldau (^Augustin). In Paldau selten und nur im
Winter zu sehen. — Pikern (Reiser). Drei hochbebrütete
Eier von der Höhe des Bacher am 12. Juli erhalten.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). 1884 erschien in Bellye
der erste am 6. November, viele blieben , abnormer Weise,
bis Ende März. i8S5 traf er am 23. October ein und war
von da ab in grosser Zahl zu beobachten. — Pressburg (Stef.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 235
Chernel). Um Pressburg nur im Winter, in Modern Stand-
und Strichvogel.
190. Corythus enudeator , Linn. — Hacicengimpel.
Böhmen. Voigtsbach (Thomas). Wurde von mir im
Winter 1880 im gräflich Clam - Gallas'schen Reviere Neuwiese
in einem Paare erlegt.
191. Loxia pityopsittacus, Bechst. — Föhrenkreuzschnabel.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Seltener Standvogel in
den höheren Lagen.
Niederösterreich. Mödling (Gaunersdorfer). Den
17. Februar viele in den Kiefernwäldern der Umgebung. —
^A^ien (Reiser). Präparator Dorfinger erzählte mir von drei
Stücken, die er heuer einmal gesehen.
192. Loxia citrvirostra, Linn. — Fichtenkreuzschnabel.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Seltener Standvogel in
den höheren Lagen.
iVlähren. Oslawan (Capek). Brütet weiter im Westen.
27. März, I. und 22. April je eine Familie auf Kiefern gesehen.
Niederösterreich. Kalksburg (Reiser). 3 Stücke sassen
am 14. Juni auf einem Erlenbaume in der Au bei Kalksburg
und flogen, von einer Amsel vertrieben, in die Schwarzkiefer-
Bestände des Sonnenberges.
Salzburg. Hallein (Tschüs i). 4. Juli c? ad., 6. 20 Stücke,
7. 9 juv., 8. 10 — 12, 17. 3 Stücke.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
28. Januar geparrt, 29. Januar beim Nestbau, 13. Februar
trugen dieselben das Materiale des ersten Nestes zu einem zweiten
Neste auf eine Fichte, 14. Februar zweites Nest, 18. drittes, 21.
viertes, 2 3. fünftes, 27. Februar sechstes Nest gefunden. Fünf
dieser Nester standen auf hohen Fichten oder Lärchen und sämmt-
liche Paare brachten nichts aus. Im Juni hörte man im Gebirge
Junge mit den Alten; im Herbste waren keine anzutreffen, da die
Fichten und Lärchen wenig oder keine neuen Fruchtzapfen in
236 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
den niederen Wäldern hatten. — Mariahof (Kriso). 21. Februar
eine Brut, 28. Februar viele zu sehen. — Paldau (Augustin).
»Schnabel«. Im Lainthale und bei Aussee häufig, bei Paldau
keine bemerkt. — Pikern (R eis er). Nachdem ich am i 5. März
bereits ein schönes Nest mit den leider beim Transporte zer-
brochenen Eiern durch die Güte des Hrn. P. Hanf erhalten hatte,
welches auf einer Lärche gestanden und auch von Zweigen
dieses Baumes erbaut war, hatte ich die Freude, ein am
20. März bei Pikern gefundenes, in meine Sammlung einzuver-
leiben. Am 29. März fand Förster Wutte ein Kreuzschnabel-
Männchen auf einer Fichtenspitze singend, welches sich nach
kurzer Zeit plötzlich wie ein Stein fallen Hess und im dichten Geäst
des Baumes spurlos verschwand. Sehr bald kam es wieder heraus
und setzte sich abermals auf die Spitze, verweilte da ein wenig
und flog mit hellen Tönen von dannen. Das Benehmen fiel dem
Beobachter auf und er klopfte an den Stamm. Nach längerem
Klopfen schienen sich die Zweige so zu bewegen, als ob ein
Eichhörnchen sich auf dem Baume herumtreibe, und als er scharf
hinaufblickte, sah er, wie das o^ neugierig auf den Störenfried
herablugte und sofort wieder im Innern der dichten Krone ver-
schwand. Am folgenden Tage Hess er den Baum besteigen und
erst bei vollkommener Annäherung an das Nest flog das Weib-
chen von drei frisch gelegten Eiern ab. Das Nest selbst ist ein
Meisterwerk und ist auf eine für viele alpine Vögel (Tannenheher,
Alpendohle und andere) sehr charakteristische Unterlage von
dürren Zweiglein mit feinsten Wurzelfasern reizend ausgearbeitet.
Am II. April war ich selbst so glücklich, ein solches Nest auf
einer Weissföhre, etwa i5 m. hoch, zu entdecken, wo es auf
einem Aste, weit vom Stamme, goldamselähnlich angebracht war.
Es enthielt vier schon ziemlich bebrütete Eier und befand sich
unweit des ersten Nestes in einem sehr schmalen Kiefernbestande,
welcher zu beiden Seiten von Wiesen umgeben ist. In nächster
Nähe standen gewiss noch mehrere Nester auf Kiefern, aber
ich konnte keines entdecken, obgleich es von Kreuzschnäbeln
wimmelte. Von Zeit zu Zeit flog eine Partie laut rufend
zu einer benachbarten unbewohnten Lehmhütte, um an den
Wänden derselben zu picken. Noch am 12. Juli wurden in der
Ebene und am 21. August in der Höhe Kreuzschnäbel beob-
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 237
achtel. Aus diesen Beobachtungen glaube ich folgen zu dürfen:
1. Der Fichtenkreuzschnabel brütet auf allen Nadelholzbäumen;
2. Brutort und Brutzeit sind deshalb so unbeständig, weil der
Kreuzschnabel, der in der Gattung des Coniferen-Samens durchaus
nicht wählerisch ist, sich den ersteren in der Nähe eines ge-
rade recht reich besamten Bestandes wählt und die letztere, je
nach dem Ausfliegen des Samens der erkorenen Nadelholzart,
welche wie gesagt eine sehr wechselnde ist, einrichtet. 3. Das
Pech wird niemals zum Bau des Nestes verwendet, was erst in
neuester Zeit wieder (Schweiz. Blätter f. Ornith. i886, pag. ii6)
von wissenschaftlicher Seite behauptet wurde, und wie wir es
immer und immer wieder fälschlich von den Holzarbeitern Kärn-
tens, Steiermarks und Oesterreichs, kurz aller Alpenländer, er-
zählen hören. — Pols (Washington). Vereinzelte Paare zeigten
sich am i3., 17. und 19. Juni im Parke; wurde bisher nur im
Winter beobachtet.
IX. Ordnung.
Columbae. Tauben.
193. Columba palumbus, Linn. — Ringeltaube.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). In Böhmisch -Pockau
am 10. März. — Blottendorf (Schnabel). Erste den 3i. März
nach S. (schön), Mehrzahl den 4. April von O nach W., letzte
den 16. October. — Braunau (Ratolicka). Erste den 12. März,
erstes Rucksen den 20. März, Abzug den 3o. September. —
Haida (Hegenbarth). Kommt in unseren Gebirgswäldern, wie
auch in der mehr abgeflachten Umgegend vor, ist aber nirgends
häufig. Die meisten Ringeltauben sieht man im Frühjahre und
Herbste zur Zeit des Zuges. — Johannesthal (Taub mann).
Erste den 3. April nach N.-W. (N.-W.-Wind, sonnig, tags-
vorher Thauwetter) , Mehrzahl vom 8. bis 10. April von N.-O.
nach N.-W. (schwacher S.-W.-Wind, sonnig und hell, ebenso
tagsvorher), starke Züge den 9. und 10. April nach N.-O.
(starker N.-W.-Wind, hell, tagsvorher windig und sonnig);
Rucksen sofort nach dem Erscheinen gehört; den 18. April Nist-
238 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre
Stoffe tragend: Abzug vom i5. September bis i5. October nach
S.-O. (S.-O.-Wind, mild, sonnig, tagsvorher kühl und trübV
Im Jeschkengebirge circa 80 Brutpaare. — Litoschitz (Kne-
zourek). Erste Anfang März, Absug im October. Nur 6 — 7
Paare; seltener als die Hohltaube. — Mauth (Soukup). Erste
den 20. Februar (W. -Wind, hell), Abzug den i. November
(W.-Wind, kalt und hell). — Nepomuk (Stopka). Nistet bloss
in einem grösseren Walde.
Bukowina. Gurahumora (S c h n o r f c i 1). Erste den
2. März von O. nach W. (schwacher W.-Wind, trüb, ebenso
tagsvorher), Mehrzahl den 8. März von O. nach W. (schwacher
O.-Wind, ebenso tagsvorher und trüb); Abzug gemeinsam mit
C. oenas. — Illischestie (Zitny). Erste den 18. März nach
N. (schwacher W.-Wind, schön wie tagsvorher), Abzug wie
bei der Hohltaube. — Karlsberg ( ? ). Die ersten am 24. März
(Sprühregen), die Mehrzahl am 27. (bewölkt); Gesang am 27.,
allgemein am 6. April. — Kupka (Kubelka). Der Frühjahrs-
und Herbstzug verhielt sich ganz wie bei der Hohltaube. —
Petroutz (S t r ä n s k y). Abzug den i. October. — Solka
(Kranabe ter). Erscheint Ende März, anfangs April in ziem-
licher Anzahl und zieht Ende September und anfangs October
ab. — Terebleszty (Nahlik). Erste den 19. März nach O.
(starker N. -W.-Wind, kühl, tagsvorher starker N.-Wind, kühl),
Mehrzahl den 27. März nach N. (starker W.-Wind, kühl, ebenso
tagszuvor); Abzug den i 3. October nach S. (schwacher O.-Wmd,
schön wie tagszuvor).
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 5. Februar
bis 28. März; 5., 20. September, 11., 12. October einige, 14.,
i5., 16. in Menge und einige bis 24. November.
Gaiizien. Tolszczow (Madeyski). Erste den 16. April
(O.-Wind wie tagsvorher, schön).
Mähren. Goldhof (Sprongl). Kamen ins Beobachtungs-
gebiet in der ersten Hälfte des März, (in Blansko waren sie
schon am 27. Februar). — Kremsier (Zahradnik). 27. Fe-
bruar. — Oslawan (Capek). 17. Februar um 2 Uhr nach-
mittags 6 Stücke in nördlicher Richtung, iS. Februar morgens
9 Stücke; 24. Mai fand ich frische Eier. Als Unterlage des
Nestes diente das Nest vom vorigen Jahre. Um den 7. October
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 239
die letzten, aber noch am 26. November ein juv. — Römer-
stadt (Jonas). Frühjahrs- und Herbstzug wie bei der Hohl-
taube, jedoch kein Rückzug; erstes Rucksen den 16. Februar,
allgemein den 27. März; den 20. Mai Niststoffe tragend, den
I. Juni (zweites) Gelege.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 2. und 3. März je 4,
7. I Stück, 4. August viele.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). Erste den 29. Februar
nach N.-O. (starker S.-W.-Wind, -f 7° R., tagsvorher S.-W.-
Wind, heiter), Mehrzahl den 19. März nach N.-O. (W.-Wind,
Regen, abends Schnee, tagsvorher N.-O. -Wind, + 5" R., mit-
tags heiter); Abzug den 2. September nach S. - W. (N.- O.-
Wind, veränderlich, tagsvorher Regen, kühl, früh -j- 4" R.,).
— Freudenthal (Pfeifer). Einzelne am 25. Februar (S.-W.,
heiter, warm, ebenso tagsvorher) von S. nach N., in Mehrzahl
am 28. (Westwind, Frostnebel) von S. nach N. — Lodnitz
(Nowak). Eine grosse Schar kam den 22. Februar an.
Steiermark. Hartberg Grimm. Am i3. Februar rück-
gekehrt. — Mariahof (Hanf & Pau mgartner). Ziemlich
häufiger Brutvogel. 28. Februar i Stück, 3. März 4, 6., 9. 2,
II. 5, 12,, i3. je 8, 22., 23., 24. je 20— 3o Stücke, 27. März
rufen gehört, 7. August einen Albino erhallen, 10. October 5,
i3. October 11 Stücke. — Mühlthal (O s t e r e r). Erste den
27. Februar. Nachdem es vorher schneefrei geworden war, fiel
am 25. März und 9. April ein 2 5 cm. hoher Schnee und
wurden mehrfach verhungerte Ringeltauben gefunden. — Paldau
(Augustin). Sparsam. — Pikern (Reiser). Auf der Felberinsel
fand ich auf einer Weissbuche erst am 5. Mai das erste Ei;
noch am 2 5. October 5 Ringeltauben nächst Marburg. — Pols
(Washington) Zog früher ab als gewöhnlich; anfangs August
die Hauptmasse, Durchzügler noch Ende October.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). i. April i Stück bei igls.
Dieses Jahr nisteten sie in der Umgebung ziemlich häufig,
waren bis Mitte August recht zahlreich anzutreffen, verschwanden
jedoch nach Einheimsung des Weizens. Der spätere Herbststrich
schien sehr unbedeutend. Am 2. October sah ich jedoch un-
gefähr 20 Stücke im Wippthale gegen S.-W. streichen, den
2 3. October 2 und am 3. November i Stück bei Tauer.
240 V. V. Tscnusi und K. v. Dalla-Torre.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Die ersten (fünf Stücke)
wurden 18S4 am 2 5. Februar in DanoczerdÖ gesehen. Anfangs
Mai desselben Jahres erlegte ich ein Stück, das sich gleichzeitig
mit zwei Rebhühnern aus meterhohem Grase, am Rande der
Därda'er Zsombekmoore, vor mir erhob. 188 5 erschienen am
24. Februar im Bellye'er Park die ersten; Ende September des-
selben Jahres traf ich sie bei DanoczerdÖ und zahlreicher noch
auf der Insel Petres. — Güns (C. Chernel). Erste den 11. Fe-
bruar (kühle Witterung). — Landok (Schloms). Erste den
I. April (S.-Wind, trüb, tagsvorher kalt und heiter), Mehrzahl
den 6. April (schwacher W.-Wind , heiter, tagszuvor windstill,
bedeckt). — Mosöcz (Schaffgo tsch). Vom 9. März bis 8. Oc-
tober, an letzterem Tage bedeutender Zug. — Pressburg (Stef.
Chernel). In Modern wurde den 14. März eine unter einer
Telegraphenstange mit gebrochenem Flügel gefunden. Sehr ge-
meiner Brutvogel, um Pressburg aber seltener. — Szepes-Bela
(Gr eisiger). Den 6. März (starker S.-Wind, regnerisch, ebenso
tagsvorher) 10 Stücke, den 9. (heiter, warm, vormittags schwacher
O.-, nachmittags schwacher S.-Wind) bei Haslö-Lomnicz 2 Stücke
von S. nach N,, den i3. die ersten in Javorina (Tatra); den
7. August auf der NesselblÖsse (Tatra) circa 3o Stücke auf
Tannen, den 14. September (schwacher S.-N.-Wind, heiter und
warmj 6 Stücke von N. nach S.
194. Columba oenas, Linn. — Hohltaube.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Hat fast das gleiche
Verbreitungsgebiet wie die Ringeltaube, doch scheint sie offenere
Gegenden zu bevorzugen und geschlossenere Waldbestände zu
meiden. Ist ebenfalls nicht häufig. — Litoschitz (Knezourek).
Erste den 2 5. Februar, den 4. October 80 Stücke (windstill).
— Mauth (Soukupi. Erste den 20. Februar (W.-Wind, hell),
Abzug den i. November (W.-Wind, hell). — Nepomuk (Stopka).
Gegen Ende Februar erschienen nur einige Paare; die letzte
anfang August beobachtet.
Bukowina. Gurahumora (S c h n o r f e i 1). Erste den
4. März von O. nach W. (schwacher W.-Wind, trüb, ebenso
tagszuvor), Mehrzahl den 6. März von O. nach W. (schwacher
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 24L
O.-Wind, trüb), Abzug den i6. October nach O. (starker
W.-Wind, trüb wie tagszuvor). — Illischestie (Zitny). Erste
den 10. März nach N. (VV. -Wind, schon wie tagsvorher),
erster Ruf den ii. März, Abzug den 28. October nach S.-O.
— Kaczyka (Z e m a n n). Erste den 11. .März von S.-O.
nach W. (N. und N.- O.-Wind, Schnee, ebenso tagsvorhen,
Mehrzahl den 23. März; erster Ruf den 11. März vormit-
cags; erstes Gelege den 25. März; Abzug den 1 3. September
nach W. (massiger O.-Wind). — Karlsberg (? ). Die ersten
am 22. März bei unbeständigem, feuchten Wetter, die Mehrzahl
am 26. (nasskah, bewölkt); gerufen am 4. April, allgemein
am 26. — Kuczurmare (,>Miszkiewicz). Vom Anfang März
bis Ende October. Sie benützen jedes Jahr dieselben Nisthöhlen.
— Kupka (Kubelka). Erste den 20. März nach W. (massiger
N.-Wind, kühl, ebenso tagsvorher), Mehrzahl den 10. April
nach W. (massiger N.-W. und S.-Wind, nasskalt); erster Ruf
den 24. März; Abzug den i5. October nach S.-O. (massiger
W.- und S. -O.-Wind, warm und heiterj. — Solka (K r ana-
bete r). Ziemlich häufig vorkommender Zugvogel, der Mitte
März erscheint und im September abzieht. — Straza (Popiel).
Erste den 11. April (N.-W. -Wind, schön, tagsvorher W. -Wind),
Abzug den i. October nach S.-O. (schwacher S.-W.-Wind, schön,
ebenso tagszuvor). — Toporoutz (Wilde). Erste den 7. März
nach S.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovid). 6., 12. Januar,
!0., 12. November, 22. Decemb^r.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erste den 4. März
nach O. (schwacher O.-Wind, mild).
Mähren. Goldhof (Sprongl). Zeigten sich im Beob-
achtungsgebiete erst um die Mitte des März. — Kremsier
(Zahradniki. 20. Februar. — Oslawan (Capek;. Am 20. Fe-
bruar am Brutplatze sich gemeldet, 2. April frische Eier. —
Römerstadt (Jonas). Erstes Erscheinen und zwar in Mehr-
zahl den 16. Februar von S.-O. nach N.-W. (stärkerer S.-W.-
Wind, schön, tagsvorher ebenso), Abzug den 3. November
nach S.-O. ischwacher W.-Wind, regnerisch, tagsvorher schön).
Schlesien. Dzingelau Z e 1 i s k o). Erste den 19. Fe-
bruar nach N.-O. (S.-Wind, tagsvorher S.-W.-Wind, heiter),
Ornis I\', 2. 16
242 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Mehrzahl den 9. März nach N.-O. (Regen, tagsvorher O.-Wind,
-|- 6" R., heiter), Abzug den 3. September nach S.-W. (S.-Wind,
heiter wie tagsvorher). — Freudenthal (Pfeifer). Einzeln
den 24. Februar (S. - W. - Wind , Himmel bedeckt, tagsvorher
N.-Wind, kalt), in Mehrzahl den 27. (S.-W.-Wind, frostig, tags-
vorher ebenfalls kalt, heiter). — Troppau. 27. Februar bei
Schlackau die erste von Dr. Scherz gesehen.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 7. März
(O.-Wind, kalt, heiter, tagsvorher kühl und trüb), Mehrzahl
den 10. März nach N. (S.-W.-Wind, mild wie tagszuvor),
Abzug den 28. October nach S. (N.-O. -Wind, kühl, tagszuvor
kühl und heiter). — Koloszvär (Honig). Im Herbste in kleinen
Gesellschaften, im Früjahre in grossen Scharen; brütet sehr
häufig im »Lomb«, einem Eichenwalde nächst der Stadt. —
Nagy-Enyed (Csato). Am 8. März.
Steiermark. Paldau (Augustin). »Hoartaubn.« Häufig.
— Pikern (Reiser). In einer hohlen Linde auf der Felberinsel
am 17. April zwei etwas bebrütete Eier (siehe Cerchneis tinnim-
culus); am 3. December erlegte unser Wirthschaftsadjunct bei
Pikerndorf noch ein Exemplar.
Tirol. Innsbruck (L a z a r i n i). Am 26. März 2 von
Flauerling, 29. März 1 Stück bei Ambras geschossen; 9. Oc-
tober (bei starkem Südwind) 3 Stücke bei Igls am Waldrande
in geschützter Lage; 1 2. October waren einige Schwärme dieser
Art, bei ziemlich stürmischem Weiter und niederer Temperatur,
bei Vill und Igls. Ich hatte dgn »Auf« ausgestellt und schoss
von der Hütte aus eine solche Taube vom Fallbaume herab.
Die Tauben hatten wiederholt so nahe um diese am Waldrande
gelegene Hütte gekreist, dass ich in derselben ihren Flügel-
schlag und das durch den schnellen Flug verursachte Sausen
vernahm.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ueber das Eintreffen der
Hohltaube besitze ich keine genaue Notiz; Ende October, auch
später im Winter kommt sie in grossen Schwärmen. Besitze
noch kein Exemplar aus Bellye, traf sie aber auch während
meiner Frühjahrsexcursion mehrmals, so bei Kopoya am 10. Mai
1884 an. — Güns (C. Chernei). Erste den 10. Februar (kühl).
— Mosöcz (Schaffgotsch). Eine am 28. Februar beobachtet.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 243
— Nagy-Szt.-Mikl6s (Kuhn). Erscheint hier anfangs November,
bleibt den Winter hindurch zu loo und 120 Stücken beisammen
und verschwindet Mitte März. — Pressburg (Stef. (Chernel).
Den i5. Februar die ersten vier Stücke von S.-W. — N.-O. (S.-W.,
— 3^ R.). In Modern den 9. Juli drei Nester mit halbbefiederten
Jungen. Ende Juni hörte man sie jeden Abend auf den Tannen-
gipfeln, aber anfangs Juli schon sehr selten, weil sie um diese
Zeit auf die Felder ziehen. Den 20. September keine mehr im
Gebirge.
195. Coliimba livia, Linn, — Felsentaube.
Dalmatien. Spalato iKoIombatovic). Vom Januar bis
17. Mai und vom 28. September bis Ende December; in Menge
am I i ., 12., 20. October.
196. Turtur auritus, Ray. — Turteltaube.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). In den hiesigen Berg-
waldungen wohl nur sporadisch vorkommend, ist sie doch ein
bekannter Vogel der freien, milderen Neuschlösser und Hab-
steiner Gegend. Sie brütet hier, wie auch C. palumbus und
C oenas , doch sah ich höchst selten flügge Junge irgend einer
der drei Arten, was wohl davon kommen mag, dass mit Zu-
nahme "der Bauernjagden" kein wie immer geartetes grösseres
Nest, in Ermangelung anderer Objecte, ohne zwei oder mehrere
Schüsse »zergliedert« wird. — Litoschitz (Knezourek). Erste
den 14., Mehrzahl den 17. April (heisse Tage); erster Ruf den
20. April; Abzug den i. October nach S. (windstill). —
Nepomuk (Stopka). Erschien wie gewöhnlich nur in einigen
Paaren, wurde am 7. Mai gehört, zuletzt am i5. Juni; am
7. September noch eine geschossen.
Bukowina. Gurahumora fS c h n o r f e i 1). Ersteden
19. März (tagsvorher trüb), Mehrzahl den 22. März, Abzug
den 16. October (stärkerer W. -Wind, sowie tagszuvor trüb). —
Illischestie (Zitny), Erste den 2. Mai (warm und schön,
tagsvorher etwas Strichregen); erster Ruf den 10. Mai, allge-
mein den 18. — Kaczyka (Zemann). Erste den 12. April
von S.-O. nach N.-W. (schwacher W.-Wind, warm, tagsvorher
16*
244 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
ebenso); erster Ruf den 14. April, allgemein den 18.; Nestbau
den 20, und erstes Gelege den 3o. April. — Karlsberg (? ).
Die ersten am 10. Mai (hell), die Mehrzahl am 15. bei N.-O.,
hellem und windigen Wetter; Ruf am 10., allgemein am i5.
— Kuczurmare (Miszkiewicz). Kam den 24. April und hielt
sich bis Oclober in den Waldungen auf. — Kupka (Kubelka).
Erste den 20. März nach W. (massiger N.- und S.-Wind, kühl),
Mehrzahl den 10. April nach W. (massiger N.-W.- und S.-Wind,
nasskalt), Abzug den 1 5. October nach S. - O. (massiger W.-
und S.-O.-Wind, warm). — Solka (Kr anab eter). Strichvogel,
in hiesiger Gegend ziemlich häufig; erscheint Ende April und
zieht Mitte September ab. — Terebleszty (Nahlik). Erste
den 26. April nach O. (leichter O. - Wind , warm, tagsvorher
ebenso), Mehrzahl den 28. April nach O. (Wind und Wetter
ebenso), Abzug den 2 3. September nach S. (leichter O.-Wind,
schön).
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 13. April
bis 17. Mai und vom 4. August bis 28. September.
Galizien. Tolszczo^v (Madeyski). Erste den 24. April
(warm, schon, tagsvorher zuerst schön, dann Gewitter), Mehr-
zahl vom 25. bis 29. April (schön).
Litoraie. Triest (Moser). Am i3. Mai ein cf von L.
Sandri erhalten.
Mähren. Goldhof (S p r o n g Ij. Die ersten Exemplare
am 8. Mai beobachtet. — Kremsier (Zahradnfk). 13. April.
— Oslav^an (Capek). Am 2 3. April zuerst gehört; 10. Mai
frische Eier; 20. August lö Stücke in einem Hirsefelde, 8. Sep-
tember 14 Stücke. — Römerstadt (Jonas). Erste den 11. Mai
(stärkerer W.-Wind, schon, tagsvorher theilweise schon).
Salzburg. Hallein (Tschusi). 9. Mai i Stück im
Garten.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 25. April
nach S.-W. (S.-O.-Wind, warm, heiter, tagsvorher O.-Wind,
warm, heiter); erster Ruf am Tage der Ankunft; Abzug den
14. September (S.-W.- Wind, warm, heiter, tagsvorher ebenso).
— Nagy-Enyed (Csatö). Am 2 3. April i Stück.
Steiermark. Paldau (Augustin). Seilen. — Pikern
(Reiser). Bei Unter - Drauburg am 25. Mai ein fast frisches
IV. Jahresberichi aus Oesterreich -Ungarn. 245
Gelege. Am 24. Juli flog vor meinen Füssen eine Turteltaube
aus einem Kukuruzfelde und Hess ein Ei zurück, welches in
meiner Sammlung sich befindet und normal gebildet ist.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Im Frühjahre 1884
wurde in Bellve die erste am 23. April gesehen; ich traf sie in
grosser Zahl Ende April in Syrmien , im Mai in der Baranya;
unstreitig ist sie auch in der Umgebung des Draueckes vom
Frühjahre bis zum Herbste die gemeinste Art. — Mosöcz
(Schaffgo tsch). Am i3. Mai im Walde beobachtet. Ein im
allgemeinen hier seltener Vogel, der seit vielen Jahren auf Erlen-
bäumen im Parke nistet, allein heuer aus mir unerklärlichem
Grunde ausblieb. — Nagy - Szt. - Miklos (Kuhn). Erste den
24. April, Mehrzahl den 5. Mai; Ruf vom 24. April an;
Gelege den 22. Juni; Abzug den 20. September. — Pressburg
(Stef. Chernel). Den 25. April die ersten.
X. Ordnung.
Rasores. Scharrvögel.
197. Tetrao urogalliis, Linn. — Auerhuhn*).
Böhmen. Bürgstein (Stahr). Herrichtung der Nestmulde
den 25. April^ volles Gelege den 6. Mai. — Haida (Hegen-
barth). In nächster Umgebung hat nur das Revier Falkenau
einen Auerhahnstand, welcher einen geregelten Abschuss zur
Balzzeit zulässt; doch stand gelegentlich einer Jagd im Schwoykaer
Gebirge, welches vielleicht noch zum Balzplatze wird, ein Auer-
hahn frei im Stangenholz, aufmerksam auf das Geklapper der
Treiber horchend. Der leitende Revierförster, welcher ihn er-
blickt hatte, konnte zurückgehen und den hinter ihm gehenden
Hrn. Forstmeister verständigen und beide sahen über einen
kleinen Bodenkamm hinweg, den Hahn immer noch horchend
*) Wir möchten an dieser Stelle unsere Herren Beobachter er-
suchen, uns genaue Gewichts- und Massangaben (Total-, Flügel- und
Stosslänge) von erlegten Hähnen zukommen zu lassen und auch die Zahl
der Stossfedern verzeichnen zu wollen. v. Tschusi.
246 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
stehen. Trotzdem er in Distanz, wurde er natürlich nicht ge-
schossen.
Steiermark. Paldau (A u g u s t i n). Bei Feldbach am
Steinbergkogel mitunter vorkommend. — Pikern (Reiser).
Es wurden in diesem Jahre am vorderen Bacher seit langer
Zeit die ersten vier alten Hähne erlegt und später zwei Brüten
Auerwild constatirt. — Pols (Washington). Wie schon seit
einer Reihe von Jahren blieb das eingewanderte Auerwild als
Standwild im sogenannten »Kaiserwalde«; leider ward die Ver-
mehrung desselben durch Zerstörung mehrerer Brüten sehr
gehemmt.
Ungarn. Mosocz es cha f fgo ts ch). Den 3i. März
Hauptbalz.
198. Tetrao tetrix , Linn. — Birkhuhn.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Ist hier im ganzen
eher im Zu- als im Abnehmen und würde es unsere Gegend,
wenn nicht oft unleidliche Grenzverhältnisse dazwischen kämen,
leicht zu einem guten Stande an Birkwild bringen können. Im
Winter ziehen sich meistens Hähne, oft 5o und mehr Stücke mit
einigen Hennen zusammen und werden auch an Plätzen getroffen,
wo im Frühjahr nicht vier Hähne im ganzen Reviere balzen.
Sie suchen gerne auch Birkenhölzer mit Regelmässigkeit auf und
werden dabei jagdschindermässig zu zwei und drei auf einen
Schuss, gleich, ob Hahn oder Henne, herabgekracht. Am i. Mai
1884 schoss ich auf der Balz einen Hahn mit einer Sichelfeder, die
in einem Schafte zwei zweifahnige, ungleichstarke Sichelfedern
und eine kurze einfahnige, mit Contra-Krümmung zu den ersteren
stehende Feder enthält. Die betreffende Skizze hatte Herr Ritter
von Tschusi zu Schmidhoffen die Freundlichkeit, im
»Weidmann«*) reproduciren zu lassen, und gleichzeitig seiner
Ansicht über die Seltenheit dieser Feder - Deformität Ausdruck
zu geben. — Nepomuk (Stopka). Zeigt sich nach Angabe
des hiesigen Försters nur in einem grösseren Walde.
*) XV. 1884, p. 371; vgl. auch: R. v. D om br o wsk i's «Encycl.
d. ges. Forst-Jagdwissensch.i) II. 1886, p. 43.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 247
Mähren. Oslawan (Capek). In jedem grösseren Reviere,
obzwar in ganz geringer Zahl; wurde ursprünglich eingesetzt.
Eine Vermehrung ist nicht bemerkbar. Am 22. Mai sechs
frische Eier.
Steiermark. Paldau (Augustin). Am 18. November
am Thallerkogl bei Trofaiach einen einjährigen beobachtet; auch
am Schöckel bei Graz, aber sparsam. — Schneealpe (Reiser).
Am 27. Mai fand ich auf der Hohe dieser Alpe unter einer
Legföhre ein Gelege von sechs wenig bebrüteten Eiern. In
das zusammengedrückte Gras, welches die Nestmulde darstellte,
waren nur wenige kurze Federn der Henne eingemengt. Die
Eier zeichnen sich von später aus Böhmen erhaltenen durch
länglichere Gestalt und bedeutendere Grosse aus. — Pols
(Washington). Das anfangs der Soger Jahre in den »Kaiser-
wald« eingewanderte Birkwild wurde im vergangenen Jahre
nicht mehr aufgefunden.
Ungarn. Mosöcz (Schaffgotsch). Wurde hier noch nie
geschossen, obwohl es an für ihn zusagenden Oertlichkeiten
nicht fehlt.
199. Tetrao medhis , Meyer. — Rackelhuhn*).
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 2. November erhielt
ich einen am Schönberg (südlich, am Eingange des Stubaithales
liegend) geschossenen frischen Rackelhahn zur Besichtigung.
Derselbe gehörte der grösseren, weniger seltenen dem Auerhahne
mehr ähnlichen Form an. Kopf und Hals waren schwarz; Brust
dunkel, mit violettrothem Schimmer; Oberflügel und Rücken
braungrau wie beim Auerhahn ; Schwingen zweiter Ordnung mit
weissem Schild an den Fahnen wie beim Spielhahn ; Unterleib
schwarzbraun, mit weissen Flecken wie beim Auerhahn; untere
*) Im Interesse der genaueren Kenntniss des Rackelwildes und
seiner verschiedenen Formen, wie überhaupt im Interesse der Kenntniss
der auch unter den anderen Hühnerarten vorkommenden Bastardirungen
und der Hahnen- und Hennenfedrigkelt würde es sich empfehlen, alle in
Färbung und Grösse abweichenden Exemplare behufs Constatirung und
Untersuchung den Landes-Museen oder bekannten Ornithologen im Fleische
zuzusenden. '^* Iscnusi.
248 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Schwanzdeckfedern wie beim Auerhahn ; Stossfedern gerade, aber
die mittleren kürzer und alle mit weissem Endsaume. Schnabel
schwarz; Augenroth schwächer als beim Auerhahn; unteres
Augenlid weiss. Am Halse fanden sich einige schwarzbraune
Federn des Jugendkleides, welche in Verbindung mit den doch
kurzen, schmalen Stossfedern auf die Jugend des vorliegenden
Exemplares schliessen Hessen. Da es nun wahrscheinlich erschien,
dass am Erlegungsorte dieses Stückes sich eine ganze Brut
Rackelhühner vorfinden dürfte, habe ich nicht verabsäumt, den
Jagdpächter auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, jedoch
bisher keine weitere Nachricht erhalten.
200. Tetrao bonasia , Linn. — Haselhuhn.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Kommt in unseren Berg-
wäldern, jedoch nicht häufig vor; ich hatte selbst Gelegenheit,
die bekannte Thatsache kennen zu lernen, dass man einge-
schwungene Haselhühner, trotz aufmerksamer Controle der Aeste
am Stamme etc., immer erst sieht, wenn sie wieder ab-
streichen.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Standvogel und ziem-
lich häufig.
Mähren. Oslawan (Capek). Brütet in geringer Zahl in
den Nadelgehölzen des Zbraslauer und Pribramer Revieres.
Siebenbürgen. Kolozsvär (H Ö n i g). Kommt im Beob-
achtungsgebiete nicht vor, ist jedoch in Siebenbürgen sehr zahl-
reich; so habe ich bei Gelegenheit einer Rehjagd in Apäcza
beim Standwechsel auf VValdsteigen an einem Tage 5 — 6 Stücke
aufgejagt.
Steiermarit. Paldau (August in). Im Raabthale sehr
selten. Am i. November i885 sah ich eines bei Rohr a. d. Raab
im Walde; bei Trofaiach im Lainthale sparsam. — Pikern
(Reiser.) Ging heuer in der Vermehrung etwas weniges zurück.
Die Hühner standen auch nicht besonders gerne zu und schon
um die Mitte September konnte man das Verstreichen ganzer
Ketten von sonst mit Vorliebe aufgesuchten Heidelbeerenplätzen
gut beobachten.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Unaarn. 249
201. Lagopus alpinus, Nilss. — Alpenschneehuhn.
Steiermark. Mariahof (Hanf &Paumgartner). 19. Sep-
tember 2 Stücke im Herbstkleide, 2. November i Stück Winter-
kleid. — Paldau (Augustin). Auf fast allen Gebirgen in
Kärnten, auf dem Muralpenzuge , in den niederen Tauern und
im todten Gebirge sparsam getroffen.
202. Perdix saxatilis, M. u, W. — Steinhuhn.
Dalmaiien. Spalato (Kolombatovic). Am 2., 3., 6. No-
vember ziehend auf den Feldern von Spalato.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 15. Januar i Stück
bei Pietra rossa erlegt.
Steiermark. Paldau (August in). »Francolin«. Hr. von
Illitsstein schoss es in den 40ger Jahren auf seiner Jagd bei
Sessana am Karst Öfters; jetzt soll es in Istrien fast ausgestorben
sein. — Pikern (Reiser). Ende April Hess sich auf der Hohe
des Bacher durch einige Tage deutlich ein Steinhuhn hören,
verschwand aber anfangs Mai spurlos aus der Gegend.
203. Starna cinerea, L. — Rebhuhn*).
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Vermehrt sich langsam,
aber mit der zunehmenden Landwirthschaft, die mehr und mehr
Waldgrund dem allgemeinen Besten zum Schaden absorbirt,
stetig mit allen Schwankungen des Bestandes, die das Aushauen
der Gelege, Wassergüsse, harte Winter etc. in jeder Lage zum
Grunde haben. Es ist das einzige Wild, ausser dem Raubfeder-
wild, welches durch Bauernjagden seiner Ausrottung nicht ent-
gegengeht. — Nepomuk (S t o p k a). Haben sich bei günstiger
Witterung bedeutend vermehrt, obgleich viele Nester auf ver-
schiedene Art zugrunde gegangen sind. Viele verlassene Eier
Hess der Förster von Haushennen ausbrüten, fütterte die Jungen
*) Möglichst genaue Beobachtungen über das sogenannte »Zug-
Rebhuhn«, sowie über andere locale Abweichungen unseres Rebhuhnes
wären erwünscht und die Einsendung solcher Exemplare als Beweis-
stücke willkommen. v. Tschusi.
250 V. V. Tschuäi und K. v. Dalla-Torre.
anfangs mir Ameisenpuppen und vertheilte sie später an andere
Rebhuhnfamilien.
Bukowina. Kuczurmare (Miszkiewicz). Standvogel,
jedoch wegen der vielen Raubvögel und Füchse selten. — Solka
(K r a n a b e t e r). Hier seltener Standvogel; die Vermehrung
leidet durch Vertilgung der Gelege durch Füchse und Hunde.
— Terebleszty (Nahlik). Standvogel. Gelege durch Hagel
vernichtet.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Auf den Feldern
von Spalato vom i8. bis 2 3. Februar und vom 3. bis 21. No-
vember.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Beginn der Sonderung in
Paare am 14. Februar. — Oslawan (Capek). Vom 28. Fe-
bruar paarweise; 27. April 11 frische Eier.
Salzburg. Hallein (Tschüs i). 24. Januar 10 — i 2 Stücke,
31. 8 — 12. Stücke.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). Var. peregriana. 3. Sep-
tember an Vorbergen eine Kette von 2 3 Stücken angetroffen,
welche bereits bis auf den Kopf verfärbt hatten; am 5. waren
sie, obwohl dort ausgebrütet, verschwunden und nicht mehr an-
zutreffen; am 8. wurde im Gebirge bei Jablunkau, circa 1 8 km.
von hier, auf Zughühner gejagt. — Lodnitz (Nowak). Im
Jagdreviere zu Jamnitz wurden heuer 3 rein- weisse Reb-
hühner aus einer Kette eingefangen. Es ist dies schon der
zweite Fall, dass im genannten Reviere solche vorkamen.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig). Auf dem Gebiete der
Stadt (circa 24.000 Joch) kommen jährlich 10 — 12 Ketten vor;
vermehren sich — trotzdem sie nicht sehr verfolgt, aber auch
nicht gehegt werden — gar nicht. Nach meiner Erfahrung sind
die sogenannten Zughühner kleiner als das gemeine Rebhuhn.
SlaVOnien. Kucance (Schuller). Auffallend ist ihre
grosse Häufigkeit gegen früher, und nimmt man als Ursache
die milden Winter an. Es vereinigen sich Öfters 2 — 3
Ketten zu Scharen von 80 — 100 Stücken. Bei den heuer in
Menge abgeschossenen Hühnern bemerkte ich eine Abweichung
in der Gestalt und Färbung. Ich fand das Feldhuhn immer
kleiner und lichter, während das grössere Buschhuhn immer
IV Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 251
dunkler gefärbt war; erstere hatten eine bräunliche Grund-
farbe, letztere eine mehr bräunlich- röthliche, namentlich zwei-
jährige Hühner. Die croatische Benennung »Tercka« ist ledig-
lich Provincialismus, da in ganz Croatien das Rebhuhn «Jere-
bica« heisst; auch im anstossenden Krain führt es denselben
Namen. Filipovi6 in seinem vierbändigen VVörterbuche nennt es
auch »Jerebica« ; »Tercka« nennen es die Slavonier, die Croaten
jedoch nicht. In wenigen Gegenden nennt man es auch »divja
kokos".
Steiermark. Paldau (Augustin). Bei Feldbach häufig.
Ketten zu 24 Stück und mehr auf den Jagden der Hrn. Grafen
Bardeau, Bezirkshauplmann Eisl, Dr. Knittelfelder und Seneko-
witsch. Ein heftiger Hagel im August tödtete viele in der Ge-
meinde Reith im Raabthale. — Pikern (Reiser). Im Gebiete
der Herrschaft Paal am Klappenberg (1200 m.) sollen sich
heuer wieder zwei Ketten sogenannter Strichrebhühner einge-
funden haben. Vor einigen Jahren erschienen im October auf
dem Kamme des Gebirges im Krummgehölz am schwarzen See
plötzlich über 100 sehr kleine Rebhühner, welche, nachdem
7 Stücke erlegt worden waren, weiterzogen.
Tirol. Innsbruck 'Lazarini). Die Ueberwinterung und
Brütezeit muss dieses Jahr im allgemeinen hier für den Bestand
der Rebhühner günstig abgelaufen sein, w'eil es im Verhältnisse
zu anderen Jahren ziemlich viele und starke Kitten gab. Am
22. October wurde in der Nähe des Grillhofes bei Vill, ge-
legentlich der Schnepfensuche, eine Kitt von etwa 20 Reb-
hühnern im Walde angetroffen; da dieselben aber weder vorher,
noch nachher wieder gefunden wurden, dürften es Wander-
hühncr gewesen sein.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Die Bodenverhältnisse,
respective die Bodenbewirtschaftungen in der südlichen Baranya
bieten nur stellenweise dem Rebhuhne die erwünschten Existenz-
bedingungen; nirgends gedeiht es dort in erheblicher Menge;
im Frühjahre 1884 traf ich ein einziges Mal ein Paar am
Rande der Darda'er Zsombekmoore. Am 11. November 1884
wurden in Bellye viele Züge Rebhühner allenthalben im inneren
und äusseren Riede bemerkt. Im Sommer i885 traf ich fast
nur einzelne Paare, einmal nur bei Izsep eine kleine Kette an.
252 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
— Mosöcz (Schaffgotsch). Das erste Paar am i o. März,
zwei weitere am 2 3. — Pressburg (Stef. Chernel). In der
Umgebung von Pressburg, wie überhaupt in ganz Ungarn, war
eine ausgezeichnete Rebhühnerjagd. Ihre Vermehrung ist haupt-
sächlich der günstigen Witterung und dem gelinden Winter zu-
zuschreiben. Besonders gute Hühnerjagden sind auf dem Gute
des Grafen Kärolyi in Stampfen und am rechten Ufer der Donau,
in Kittsee (Wieselburger Comitat). Um Modern waren in den
von hohen Tannen dicht umschlossenen Schlägen, zwei Meilen
weit von der Ebene am Gebirgsrücken, während des ganzen
Sommers mehrere Ketten zu sehen, von welchen jede einzelne
ungefähr 4 — i 2 Stücke zählte. Den 27. März waren sie gepaart.
204. Coturnix dactylisonans , Meyer. — Wachtel.
Böhmen. Bausnitz (D e m u t h). Sparsam. Erste den
20. April (stärkerer N.-W.-Wind, wie tagszuvor mild); erster
Schlag den iS.Juni^ Abzug den 16. September nach S. (steifer
S.-W.-Wind, sowie tagszuvor mild). — Blottendorf (Schnabel).
Erster Schlag den 7. Mai. — Braunau (Ratoliska). Erste
den 6. Mai und noch am selben Tage schlagend. Gehört schon
bald zu den Seltenheiten. — Haida (Hegenbarth). Würde
hier weit zahlreicher unsere Feldfluren bevölkern, wenn man
im Frühjahre nicht jedes schlagende Männchen, wenn nur halb-
wegs möglich, abfinge. Im vorigen Jahre habe ich den Bestand
besonders schwach gefunden. — Johannesthal (Taub mann).
Sehr häufig. Zuerst Ende Mai von S. nach N.-O., einzeln oder
zu 3 — 5 Stücken (schwacher N.-O.- Wind), Mehrzahl im Juni
nach N.-O. und N.-W. (windstill, lau, tagsvorher S. - O. und
S.-W.-Wind); vom Juni an schlagend; Gelege Ende Juni und
anfangs Juli; Abzug im August und September nach S. (S.- und
S.-W.-Wind, tagsvorher rauher Wind). — Nepomuk (Stopka).
Erschien wie gewöhnlich in geringer Anzahl und liess sich erst
im Juni und Juli hören; am 7, September eine gesehen.
Bukowina. Fratautz (Heyn). Erste und Mehrzahl den
i5.Mai, sogleich schlagend; Gelege im Juli; Abzug den 18. Oc-
tober nach S,-W. (stärkerer S.-W.-Wind, kühler Herbstnach-
mitiag, tagsvorher kühl, bewölkt). — Karlsberg (?). Die ersten
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 253
am i5, Mai (hell, -{- 21" R,); erster Schlag am 6. Juni. —
Kuczcurmare (M i s z k i e w i c zi. Sommer-, beziehungsweise
Brutvogel. — Solka (Kranabeter). Kommt in hiesiger Gegend
nur einzeln vor; erscheint im Mai, Abzug scharenweise im
September in der Nacht. — Straza fPopiel). Erste den
22. Mai (S.-W.-Wind, schon, tagsvorher ebenso). — Tereb-
leszty (,N a h 1 i k). Erste den 26. April nach O. iwie tags-
zuvor leichter O.-Wind, warm), Mehrzahl den 2. Mai nach O.
(schwacher O. -Wind, warm wie tagsvorher); Abzug den 19. Oc-
tober nach S. (leichter O.-Wind, schon wie tagsvorher).
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 21., 22. Januar,
3. Februar, 4. März; durchziehend in kleiner Zahl am 22.,
2 3., 24. April, dann in grossen Massen verspätet am i5. und
16. Mai; am Herbstzuge in geringer Menge am 6. und 27. August,
zahlreicher am 10., 11., 12., 24. September, 6., 7. October,
dann einzeln dann und wann bis Ende December.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erste den 30. April
(schwacher S. -O.-Wind, schon, tagsvorher ebenso, früher warmer
Regen).
Mähren. Goldhof (Sprongl). Den ersten Schlag am
25. April vernommen. — Kremsier (Zahradnik). 2 5. April
vernomm.en. — Oslawan (Capek). 26. April zuerst gehört.
— Römerstadt (Jonas). Erste den 28. Mai (schwacher S. O.-
Wind, warm, sehr schon wie tagszuvor), auch an diesem Tage
schlagend; Gelege (10 Stücke) den 16. Juni; Abzug den 2 5. Sep-
tember (schwacher S.-W.-Wind, schön, tagsvorher schwacher
W.-Wind, sehr schön).
Salzburg. Hallein (Tschusi). 29. April 2 c^, 2. Juni
einige Brutpaare, 16, 2 — 3 Tage alte Junge, i5. Juli noch
mehrfach geschlagen, 7. August 2 Stücke juv.
Schlesien. Dzingelau (Zeliskoj. Erste den 8. Mai nach
N.-W. (W.-Wind, kühl, tagsvorher Regen) , denselben Tag auch
den ersten Schlag vernommen, welcher den 12. d.M. allgemein
zu hören war; Abzug den 26. September nach S.-W. (S.-W.-
Wind, Regen, tagsvorher ebenso), Nachzügler den 6. October.
— Lodnitz (Nowak). 4. Mai die ersten schlagend, 27.
Hauptzug.
254: V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 25, April
(S.-O.-Wind, warm, heiter, tagsvorher O.-Wind), Mehrzahl den
29. April (S.-Wind, regnerisch, tagsvorher trüb, Regent; erster
Schlag den 3. Mai, allgemein den 10.; Gelege den 20, Mai;
letzte den S.November ^N. -O.-Wind, kalt, Eis wie tagsvorher);
oft im Schnee zurückgeblieben gefunden. — Koloszvär (Hönigi.
Ziemlich häufig, zieht jedoch nach beendetem Brutgeschäfte
sogleich südwärts, so dass bei beginnender Jagdsaison, i5. August
bis I. September, nur mehr wenige angetroffen werden. — Nagy-
Enyed (Csato). Am 28. April das erste Stück, am 28. Sep-
tember einige in Rea.
Steiermark. Mariahof (Hanf &Paum gart n er). 10. Mai
schlagend; heuer besonders viele brütend. — Mariahof (Kriso).
23. April eine gehört. Den Sommer hindurch waren viel mehr
hier, als in den letzten drei bis vier Jahren. — Mühlthal
(Osterer). Erste den 7. Mai (windstill, schon, tagsvorher hef-
tiger W.-Wind). — Paldau (Augustin). Waren vor einigen
Jahren viel seltener als in früheren Zeiten; heuer (i885) zeigten
sie sich weit mehr als die vorangehenden Jahre. Seit Juli keine
gehört. — Pikern (Reiser). Noch am 19. November erlegte
mein Bruder hinter den Südbahn -Werkstätten eine völlig ge-
sunde Wachtel. — Pols (Washington). War heuer häufiger
als seit vielen Jahren.
Tirol. Innsbruck (Lazarini;. Am 5. Mai die ersten in
der Höttingerau schlagen gehört und zwar 5 Stücke; am 8.
schlug dort nur eine. Dieses Jahr waren ausserordentlich viele
Wachteln hier. In allen Feldern und Wiesen, auch des Mittel-
gebirges, gab es Wachteln, so auch bei Igls undVill, oft in
Lagen , wo sich solche wohl nur äusserst selten aufhalten. So
fand ich sie am 26. Juni in einer mit alten Lärchenbäumen
bestandenen, hochgelegenen Wiese, oberhalb der sogenannnten
»Badhaussäge«, an der Ellbognerstrasse. Zur Zeit der Heuernte
um den 23. Juni gingen ungemein viele Gelege mit 10 — 14 Eiern
in den Wiesen zugrunde. Bei einem mir gebrachten Gelege
von 10 Eiern zeigten sich dieselben beim Oeffnen sehr stark be-
brütet und wären die Jungen in wenigen Tagen ausgeschlüpft;
am 2 5. Juni hatten die Jungen eines Nestes selbes schon
verlassen. Am 28. Juli fand ich zufällig eine Brut bereits flügger
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 255
Wachteln bei Vill, hingegen kam mir Ende August eine sehr
verspätete, noch lange nicht flugfähige Brut vor. Nach einem
die Temperatur sehr stark abkühlenden Regen horten die Wachtel-
hähne zu schlagen auf. Den letzten Schlag horte ich am 7. August
und mit jenen in der Freiheit hörte zugleich mein in Gefangen-
schaft befindlicher sehr guter Schläger auch zu schlagen auf.
Am 19. September fand ich in den Feldern von Vill und Igls
nur mehr eine Wachtel. Um diese Zeit dürften die meisten
Brutwachteln abgezogen sein. Am 9. October fand ich bei Vill,
trotz starkem Südwinde, 2 Stücke und eine wurde dort noch
anfangs November aufgetrieben. Als ich am 18. October das
erstemal zur Herbstzeit in die Hallerau kam, fand ich dort
noch viele Wachteln, so dass ich in wenigen Tagen noch 2 5 Stücke
davon abschiessen konnte, obwohl ausser mir noch andere Jäger
dort jagten. Die letzten Wachteln schoss ich dort am 26. Oc-
tober. Im allgemeinen wurden nicht so viele Wachteln ange-
troffen und geschossen als die grosse Zahl der schlagenden
Hähne erwarten liess, woran aber hauptsächlich das Verun-
glücken so vieler Brüten bei der Heumahd schuld gewesen sein
dürfte. — Mareith (Sternbach). Beim Dorfe (107 5 m.) am
25. Juni ein frisches Gelege mit 10 Eiern. — Roveredo
(Bonomi). Seit mehreren Jahren haben nicht so viele Wachteln
hier genistet als heuer.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Bellye 1884: Ende Ja-
nuar die ersten; wahrscheinlich hatten sie infolge der milden
Witterung einzelne Theile der Herrschaft gar nicht verlassen.
Auch in früheren Jahren wurden wiederholt überwinternde Wach-
teln constatirt, so namentlich Ende November, anfangs De-
cember im Kukuruzstroh Exemplare angetroffen. Im Jahre 1876
wurde in der Riedparcelle Sziget im Februar eine frische und
muntere Wachtel, im Winter 1884 — i885 eine auf der Insel
Petres beobachtet. Am 8. October erlegte heuer Herr Wald-
bereiter Pfeningberger eine »fette« Wachtel in der Mitte eines
grossen hochstämmigen Bestandes im Keskender Walde u. s. \v.
In abnorm geringer Zahl trat die Wachtel im Jahre i885 in
der südlichen Baranya überhaupt auf, ich sah in der Regel
nur einzelne E.xemplare. Der Wachtelzug (respective Stricht be-
ginnt, nach Pfeningbergers Beobachtungen, gleich nach dem
256 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Schnitte. Aus den hochgelegenen Fruchtfeldern ziehen dann
die Thiere in tiefer liegende Gegenden, in das Ried, woselbst
sie in Stoppeln, Hirsefeldern, Wiesengründen, im Mais etc. die
Zeit ihres Abzuges erwarten. Die »Zugwachteln« sind, wie be-
kannt, sehr leicht daran zu erkennen, dass sie vor dem Hunde
weniger gut aushalten und, sobald eine aufsteht, alle von dieser
überflogenen Individuen mit abziehen. Namentlich des Abends,
wenn die Wachteln ihre Deckungen verlassen und die Stoppeln
bezogen haben, ereignet es sich, das Schwärme zu 5o und
mehr Stücken fortlaufend aufstehen, was nie eintritt, so lange
die Wachteln nicht im Zuge sind; in letzterem Falle erhebt
sich höchstens auf einmal eine Kette. — Güns (C. Chernel).
Erste den 24. April (S.-W.- Sturm, warm), sonst regelmässig
erst in den ersten Tagen des Mai vorkommend. — Mosöcz
(Schaffgo tsch). Am 3o. April wurde die erste gehört; am
8. September fing ich (bei sehr heftigem Weststurme) vor dem
Vorstehhunde an verschiedenen Stellen am Felde vier junge
Wachteln, wahrscheinlich solche einer zweiten Brut; alte waren
schon sehr wenige anzutreffen; am 4. October in einer Remise
die letzten zwei. — Nagy - Szt. - Miklos (Kuhn). Erste den
22. und Mehrzahl den 29. April; Schlag am Tage der Ankunft;.
Gelege den 22. Juni; Abzug den 20. September. Einzelne
Wachteln wurden im October und anfangs November auch noch
gefunden. — Pressburg (Stef. Chernel). Nicht so zahlreich
wie Starna um Pressburg. Im Gebirge bei Modern hörte ich am
3o. Mai auf einem zu einer Holzhackerhütte gehörigen Felde
eine schlagen, ausserdem aber nie. — Szepes-Bela (Greis ig er).
Den 11. September (S.-Wind und heiter, tagsvorher N.-Wind
und Regen, tagsnachher S.-Wind und Regen) bei Bela 4 Stücke,
den 14. (schwacher N.-Wind, heiter und warm, tagsvorher
S.-Wind und Regen; tagsnachher windstill und in der Nacht
starker Frost) einige Stücke, den 24. (S.-Wind, heiter und sehr
warm, ebenso tagvorher) i Stück geschossen.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Un^arn.
XI. Ordnung.
Grallae. Stelzvögel.
205. Glareola pratincola^ Briss. — Halsbandgiarol.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). 17., 18,, 20.,
3o. April, 2., 3. Mai, am i3. Juni bei sehr sciiönem Wetter
ein Exemplar; in diesem Monate noch nie beobachtet. — Zara
(Schia vuzzi). Ein cf bekam ich den i 5. April in den Sümpfen
von Kana bei Zara von Prof. Prezl.
206. Otis tarda, Linn. — Grosstrappe.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig), im Beobachtungs-
gebiete keine. Auf dem Besitzthume des Baron Jos ika in Gyeres
brüten jährlich einige Paare, werden dort gehegt, vermehren
sich aber trotzdem nicht. Ueber ihr Vorkommen anderwärts in
Siebenbürgen ist mir nichts bekannt.
Ungarn. Pressburg (Stef. CherneD. In Pallersdorf,
Pischdorf auf der Insel Schutt sehr verbreitet. — Neusiedlersee
(Reiser). Gelegentlich des Jätens der riesigen Rapsfelder nächst
Frauenkirchen werden alljährlich viele Gelege der Trappe zer-
stört, indem der einmal von den Eiern aufgeschreckte Vogel
dieselben nicht mehr annimmt. Ich besitze aus dieser Gegend
ein Gelege, von dem ein Ei durch eine Nebelkrähe ausgetrunken
wurde.
207. Otis tetrax , Linn. — Zwergtrappe.
Daimatien. Spalato iKolombatovicU 4., 6. April.
Nicht beobachtet in den Monaten October, November und De-
cember wie in den verflossenen Jahren.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Bei Pischdorf
kommt sie Öfters vor.
208. Oedicnemus crepitans, Linn. — Triel.
Böhmen. Haida (H e g e n b a r t h). Wurde mir bereits
zweimal zum Bestimmen etc. zugesandt; einmal schoss der
Ornis IV. 2. 17
258 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torrr.
herrschaftliche Heger K. in der Nähe unserer Stadt einen sich
schon einige Tage hier aufhaltenden Dickfuss, das zweite Exem-
plar erlegte Freund P. , Revierförsler in Neuschloss. Er fand
zwei Stücke vor.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 4., 5. April, i.,
6., 22., 3i. Mai, 24. August, 2. September, 6., 31. October,
I., 2., 4., 12. November.
Niederösterreich. Wien (Reiser). Ende Juni noch
wurde durch Herrn Fournes ein frisches Gelege auf einer nur
schwimmend zu erreichenden Sandbank in der Nähe der Lobau
gefunden. Es ist dies jedenfalls ein Gelege eines im Brutgeschäft
gestörten Paares.
Steiermari<. Mariahof (Hanf & P a u m g a r t n e r).
3o. September 2 Stücke. — Pols (Washington). Die an der
Mur nächst Wildon brütenden Triels verliessen die Brutplätze
schon in den ersten Tagen des August.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Nachdem in den vorher-
gehenden Tagen die Berge bis tief herab mit Schnee bedeckt
waren, trat am i 5. October Regenwetter ein, das Ueberschwem-
mungen verursachte. Am i 6. October erschienen Triels in grosser
Anzahl als Verkünder des eigentlichen Herbslzuges durch unsere
Gegend; am 17. October waren nach Mittheilung eines dortigen
Jagdpächters einige hundert in der Ambraserau, wo auch einige
geschossen wurden; am 21. October 2, 2 3. 4 — 5 Stücke in
der Hallerau.
209. Charadrius squatarola, Linn. — Kiebitzregenpfeifer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 4., 5. April.
210. Charadrius pluvialis , Linn. — Goldregenpfeifer.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Wurde in der Umgegend
auf dem Zuge im Frühjahre erlegt.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). i3., 14. März,
4., 5. April, 22, 3o. November.
Schlesien. Lodnitz (Nowaki. 3. April 1 Stück gesehen.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 259
211. Eudrotnias niorinellus , Linn. — Mornell.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). i3. März.
Schlesien. Lodnitz (Nowak). Sehr selten am Durch-
zuge. Am i5. October 5 Stücke gesehen und eines davon er-
halten.
212. Aegialites cantianus , Lath. — Seeregenpfeifer.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). i3. Juli sehr viele
am Seeufer.
Ungarn. Neusiedlersee (Reiser). An der Salz- und Zick-
lacke angetroffen. Auf einer Insel der letzteren am 14. Mai
ein Ei, am 17. ein zweites, worauf kein weiteres mehr gelegt
und acht Tage später beide abgeholt wurden.
213. Aegialites hiaticida, Linn. — Sandregenpfeifer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 13. März
bis 10. April; 22., 26., 3i. Juli, 14., 28. August.
Mähren. Kremsier (Zahradnfk). 26. März.
Ungarn. Pressburg (Stef. C h e r n e 1). Am Donauufer
Öfters zu sehen.
214. Aegialites minor, M. & W. — Flussregenpfeifer.
Böhmen. Aussig (HauptvQgel). Am 21, Juni verliessen
drei Junge das Nest.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 13. März
bis 22. April; i., 14., 28. August.
Mähren. Oslawan (Capek). Auf sandigen Flussufern.
Am 27. März in der Nacht gehört, 4. April mehrere Paare;
16. April volles Gelege: anfangs September fortgezogen. Auch
auf zwei nicht bewachsenen Teichen bei Namiest kommt er
brütend vor.
Siebenbürgen. Nagy - Enyed (Csatö). Am 29. März
2 StLicke erlegt.
Steiermark. Pikern (Reiser). Noch am 2. August fanden
die Knaben des Fährmannes auf der Pobersch'en Insel beim
17*
260 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Baden zwei frische Eier, welche ich erst im September zum
Präpariren bekam.
Tirol. Innsbruck (Lazarinii. Am 25. März wurde ein
Stück bei Bozen geschossen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Wie seine nächsten Ver-
wandten in den zwei letzten Jahren selten; ich erlegte nur ein
Exemplar am Strande des ßellye'er Teiches im Frühjahre 1S84.
— Neusiedlersee (Reiserj. An den gleichen Orten und zu-
sammen mit A. cantianiis , aber etwas häufiger. Am 14. Mai
ein frisches Gelege von vier Stücken.
215. Vanellus cristatus , M. & W. — Kiebitz.
Böhmen. Braunau (Ratoliska). Erster den 28. Februar
nach N. , Abzug den 27. August (trüb). — Bürgstein (Stahr).
Erster den 2 3. April (sehr schon, abends Gewitter). — Haida
(Hegen b arth). Kommt hier selbst nicht, wohl aber in der Nähe
feuchter Wiesen in der Umgegend des Hirnsener Grossteiches vor,
sammelt sich im Herbste an dessen Rändern zu Flügen von
3o und mehr und habe ich ihn mehrfach brütend und dabei
sehr scheu und schlau ausweichend gefunden . — Litoschitz
(Knezourek). Ersterden 28. Februar (kalt), Mehrzahl anfangs
März; volles Gelege den 14. April; Abzug den 17. October
(12 Paare). — Mauth (Soukup). Erster den i. März (W.-Wind,
hell), Mehrzahl den 4. und 12. März iW,-Wind); Abzug den
S.September (W.-Wind, warm). — Nepomuk iStopka). Nistet
zahlreich in der nahen Umgebung. Am 1 2. October flogen circa
loo mit vielen Staaren herum, nahmen nach und nach ab und
gegen Ende des Monats (Frostwetter und W. - Wind) zogen
sie ab,
Bukowina. Kupka (Kubelka). Erster den i 5. März nach
N.-W. (massiger O.- und W.-Wind , heiter, tagsvorher ebenso),
Abzug den i 5. October nach S.-O. (massiger N,-0.-Wind, warm
und heiter, tagsvorher ebenso). — Solka (Kran abe ter). Sel-
tener Zugvogel, der während des Frühjahrs- und Herbstzuges
erscheint. — Terebleszty (Nahlik). Erster den 11. April
(starker O.-Wind, warm, tagsvorher ebenso 1, Mehrzahl den
I 3. April (schwacher O.-Wind, warm); die Gelege wurden durch
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-üngarn. 261
Hagel und Hochwasser vernichtet. — Toporoutz (Wilde).
Erster den 28. Februar nach N.
Dalmatien. Spalato (K o l o m b a t o v l c). Ab und zu
vom Januar bis 26. März; am 20. August erschien nach dem
Orkan ein Exemplar; dann und wann vom 16. November bis
Ende December.
Gaiizien. Tolszczow (M a d e y s k i). Erster den 26. März
(trüb wie tagsvorher).
Litorale. Monfalcone iSchiavuzzi). 27. Januar einige
am Seeufer bei Monfalcone.
Mähren. Goldhof (S p r o n g 1). Einige Paare nisteten
an den Canälen im ßeobachtungsgebiet* Die ersten kamen am
14. März. — Kremsier (Zahradnik). 4. März. — Oslawan
(Capek). Hie und da Brutvogel (Namiest, Strutz etc.). 26. Fe-
bruar 2 Stücke; 29. März volles Gelege bei Strutz, obzwar die
anderen 9 erst am 2. April zu legen anfingen. — Römerstadt
(Jonas). Erster den 18. April von S.-W. nach N. (schwacher
S.-W. , theilweise schön, tagsvorher Hagel und Sturm), Mehr-
zahl am selben Tage, abends ein ganzer Zug; Abzug den 6. No-
vember gegen W. (leiser N.-W.-Wind, schön, tagsvorher theil-
weise schön).
Salzburg. Hallein (Tschüs i). 7. März 1 Stück bei Regen
nach N. , 8. April i Stücli bei S.-Wind nach W.-Wind nach S.
Schlesien. Dzingelau (^elisko). 27. Februar 3 Stücke
gesehen, 2. März Hauptankunft, 7. verschwunden (Rückzug?),
am 21. wieder hier. — Lodnitz (Nowak). Den 2. März fiel
Schnee, der bis 3. mittags liegen blieb und dennoch zogen
an diesem Tage viele durch. — Troppau ^Urban). 26. Fe-
bruar bei Schlackau i Stück, 6. März auf Wiesen bei Gilscho-
witz 2, am 11. eben da 6 Stücke und am 1 3. an derselben
Stelle zwei Paare ; hier später keinen bemerkt, wohl aber einige
bei Schlackau. — Wagstadt (Wolf). 29. März auf den Gam-
lichwiesen 20 Stücke; Abzug nicht beobachtet. Besuch sah am
5. April 6 und fand am 11. Mai in einem Rapsfelde ein Nest
mit 5 Eiern; Demel traf den 29. März am Gamlichbache
20 Kiebitze.
Siebenbürgen. Fögaras (Czynk). Erster den 10. März
(S.-W. -Wind , heiter und mild wie tagszuvor), Mehrzahl den-
262 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
selben Tag; Abzug den uö. October nach S.-O. (N.-O.-Wind,
kühl, tagsvorher kühl und heiter). — Koloszvär (Honig).
Ueberall Brutvogel; habe i88S in einem Moraste, ohne jede
Unterlage und Vertiefung, sogar fünf, dann vier, dann ein
Ei gefunden. — Nagy-Enyed i^Csatöi. Am 7. März 2 Stücke.
am 0. März 20, am 27. December 1 Stück.
Steiermark. Hartberg (Grimm). 1. März i 3 Stücke im
Gmoos getrotlen ; sonst hier selten, bei Neudau häufiger. —
Mariahof (Hanf t^ Paumgartner\ 26. Februar i Stück,
20. März 3 Stücke, 7. April 1 Stück, 10. November lö Stücke.
— Paldau (August in). Kamen noch vor einigen Jahren vor,
als sich im Thale von Paldau ein grosser Teich befand; seit
Trockenlegung desselben wurden keine mehr beobachtet. Im
Lainthale bei Trofaiach sparsam vorkommend.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). 8. März i Stück in der
Hallerau, 22. März (O.-Wind, mit etwas Schneefall) i Stück
ebendaselbst, 24. März (scharfer O.-Wind, mit Schneefall) loStücke
in der Ambraserau ; 2 3. October i 5 Stücke in der Hallerau,
3. November i Stück ebendort.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Frühjahr 1S84: Brut-
plätze in der Vizic bara bei Futtak, in Bellye u. s. \v. auf Hut-
weiden im Riede, spärlich mit Gras bewachsenen Riegeln noch
Öfters auf Brachfeldern; er scheint hohen Graswuchs nicht zu
lieben. Soll in Syrmien bisweilen überwintern vLandbeck). i885:
2Ö. Februar der erste in KeskenyerdÖ. Ueberaus gemein; lästig
wird er im Riede, wenn man sich unter Beobachtung aller Vor-
sichtsmassregeln einer »Blosse« einer seltenen Form wegen zu
nähern versucht — er alarmirt (ohne dass man ihn zuvor wahr-
nahm) im entscheidenden Momente die ganze sorglos Nahrung
suchende Sumpfgesellschaft durch sein lärmendes Auffliegen. —
Einzelne Exemplare halten vor dem Kahne übrigens bis auf
nahe Schussdistanz aus. — Güns {C. CherneH. Erster den
16. März aus S.-O. (.starker S.-W., ebenso tagvorher). — Mosöcz
(Schaffgotsc h). Ein Exemplar am 14. März; heuer keine
nistend gefunden. — Nagy-Szt. - Miklös (Kuhn). Erster den
23. Februar, Mehrzahl den u. März, Abzug den 3o. November
nach S. — Pressburg (Stef. Chernel). Den i. März die
IV. Jahresbericht aus Oesterreich - Ungarn. 263
ersten, den 3. April Eier. — Szepes-B61a (Greisiger). Den
20. Mcirz wurde bei Tötfalu ein Stück todt aufgefunden.
2 IG. H. spino.siis, Ilasselq. — Sporenkiebitz.
Ungarn. Bellye (M o j s i s o v i c s). Am 26. August
i8S5 wurde mir berichtet, dass ein Vogel, den die ältesten
Fischer je gesehen zu haben, sich nicht erinnern konnten,
am Kopäcser Teiche in Gesellschaft der übrigen Strandvögel be-
merkt worden sei. Ich begab mich sofort an Ort und Stelle,
wiederholte meine Tour dreimal, ohne das hochinteressante
Thier , das ich mit Bestimmtheit als Sporenkiebitz anzu-
sprechen geneigt war, acquiriren zu können; meine mit dem
Feldstecher gemachte Diagnose wurde auch durch die Be-
schreibung, welche Herr Förster Ruzsovitz, der den Vogel mit
allem Raffinement zu erlegen bemüht war, mir mehrmals ent-
warf, ziemlich bestätigt. Näher wie auf 70 bis 80 Schritte Hess
uns die sehr gemischte Gesellschaft, welcher sich der seltene
Fremdling angeschlossen, leider nicht heran, bei weiterem An-
pürschen erhob sie sich wirr durcheinander flatternd, zog nach
einer anderen Teichstelle ab, um dort das gleiche Manöver zu
wiederholen. iJer Vogel blieb, wie ich mich wiederholt über-
zeugen konnte, stets etwas abseits von dem Gros, das aus Tota-
niden , Brachvögeln u. s. w. bestand und hätte, wie ich be-
stimmt annahm, ausgehalten, wenn wir die erste Attaque mit
weniger »Feuer« eröffnet hätten. Ich habe seither Gelegenheit
genommen, mehrere Exemplare des Sporenkiebitzes nochmals
genau mit dem in meiner Erinnerung haften gebliebenen Bilde
des lebenden Thieres zu vergleichen und bin nunmehr über-
zeugt, dass eine Irrung in der Diagnose ausgeschlossen sei.
Leider aber fehlt das Belegstück.
217. Haematopus ostralegus, Linn. — Austernfischer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). i5., 20. April.
Tirol. Innsbruck fLazarini). In der kleinen zoolo-
gischen Sammlung der k. k. Forst- und Domänen-Direction in
Innsbruck befindet sich ein Exemplar dieser Art, welches laut
Mittheilung des Erlegers derselbe im Herbste, wahrscheinlich
264 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
i86Sj bei einem zeitlichen, ziemlich grossen Schneefalle am
Ufer des Plansee'es allein antraf und abschoss.
218. Grus cinereus, Bechst. — Grauer Kranich.
Bukowina. Kaczyka (Zemann). Erster den lo. März
von S. nach N. (heftiger N,-\Vind, Schnee, tagsvorher ebenso).
— Kotzmann (Lustig). Am 12. März von S.-W. nach N.-O.
— Kuczurmare (Miszkiewicz). Im April zogen zwei Züge^
vom 20. September bis Ende October mehrere durch. Im Früh-
jahre erscheint der Kranich auf seinem Zuge nach N. stets in
geringer Zahl, während er zur Herbstzeit in weit grosserer Menge
am Tage und in der Nacht durchzieht. — Petroutz (Stränsky).
Erster den 22. März, Abzug den 14. August und den 16. Oc-
tober. — Straza (Popiel). Abzug den 16. October von N.-O.
nach S.-W. (schwacher S.-O.-Wind, schön, tagszuvor ebenso).
— Terebleszty (Nahlik). Erster den 29. März nach O.
(starker W. -Wind, kühl, tagszuvor ebenso), starke Züge den
2. April nach N. (schwacher O. -Wind, warm, tagszuvor ebenso);
starke Durchzüge den 27. und 29. September nach S. (schwacher
O.-Wind und wie tagsvorher schon). — Toporoutz (Wilde).
Zuerst und in Mehrzahl den 20. März nach O.
Dalmatien. Spalato (Ko lo m b a t o v ic). 12., i3., i5.,
19. März; zahlreiche Züge mit Wind am 13., 14., i5. October.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erster den 19. März
nach N.-O., Mehrzahl den 28. März nach N.-O. (schwacher
W.-WJnd, schön).
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erster den 6. April.
— Nagy-Enyed (Csatö). Am 14. October mehrere über die
Stadt ziehend.
Steiermari<. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
2. März I Stück, 19. März 2 Stücke.
Tirol. Innsbruck (Lazarini*. Nach dem starken
Regen und Schneefalle vom 12. bis i3. October sollen ausser
anderen grossen Zugvögeln, laut Angabe von Jagdpächtern, am
16. October auch einige Kraniche in der Ambraserau gesehen
worden sein.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 265
Ungarn. Bellye (M o j s i s o v i c s). I 5 — 20 Exemplare
wurden von Hrn. Revierförster von Dunst im April i8S5 über
den Hochwald Hali hinwegziehend gesehen; am 5. November
i885, 1 I Uhr vormittags, beobachtete Herr Waldbereiter Pfening-
berger bei nebligem Wetter und O. -Wind in KecserdÖ einen
Zug von circa 80 Stücken, der direct nord - südliche Richtung
nahm. Kranichzüge werden im Frühjahre übrigens Öfter als im
Herbste (bisweilen im August) gesehen, leider besitze ich hier-
über keine genaueren Daten. Zu Landbeck's Zeiten brütete der
graue Kranich häufig »in den Saatfeldern der grossen ungarischen
Ebene in der Nähe von Sümpfen«, ob auch in Syrmien. ist
zweifelhaft. — Nagy - Szt. - Miklös (Kuhn). Erster den 9. März
nach N., Mehrzahl den 27. März nach N., Herbstzug den
20. November nach S.
XII. Ordnung.
Grallatores. Reiherartige Vögel.
219. Ciconia alba, Bechst. — Weisser Storch.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Am 3i. März und am
i3. April über Aussig gezogen. — Bausnitz (Demuth). Erster
den 3. April nach S.-O. (starker S. - Wind , mild wie tags-
vorher). — Braunau iRatoliska). Erster den 2. April nach
N.-W. (sehr heiter), Abzug den i3. August und 3. September.
— Haida (Hegenbarth). Wird im Frühjahre regelmässig im
Zuge bemerkt, rastet wohl ab und zu auf freien feuchten Wiesen,
brütet aber hier und in der Umgegend meines Wissens nicht. —
Johannesthal (Taubmannj. Den 2. April von W. kommend
3o Stücke auf einem Acker, dann nach O. ziehend. — L#ito-
schitz (Knezourek). Vier Stücke den 27. März von S.-O. nach
W. (warm, trüb, tagsvorher kalt und trüb), den 10. April
I Paar nach N.-W., den 21. April 10 Stücke; Herbstdurchzug
den I 5. August ^ I ^ -] abends 7 Stücke von N.-W, nach S., den
3o. August 5 Stücke nach S.-W. (trüb, Nebel). — Nepomuk
(Stopka). Am 23. März wurde ein einziger auf der Wiese beim
Bache beobachtet.
266 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Bukowina. Fratautz (Heyn.) Erster den 9. März nach
N.-W. (stärkerer S.- O.Wind, kühl, bewölkt, tagsvorher kühl,
Regen), Mehrzahl denselben Tag, an welchem auch starke Züge
zu bemerken und das Klappern allgemein zu vernehmen war;
Abzug den 10. September nach S. (starker S.-O.-Wind, leichter,
kühler Regen, tagsvorher warm und klar). — Illischestie
(Zitny). Erster den 2. April. — Kaczyka (Zemann). Erster
den 27. iMärz von S.-W. nach N.-O. (massiger S.-O.-Wind,
bewölkt). — Karlsberg (? ). Die ersten am 16. März (N. -O.-
Wind, stürmisch, Schneefall), am 14. April erschien die
Mehrzahl (trüb, dann Regen). — Kotzmann (Lustig). Am
16. März von S.-W. nach N.-O., am 10. April Nachzügler;
20. September sammelten sie sich zum Abzüge. — Kuczur-
mare (Miszkiewicz). Durchzugsvogel in geringer Zahl im
April, in grosserer im Herbst. — Kupka (Kübel ka). Erster
den 2 5. Februar nach N.-W, (massiger O.- und N.-W. -Wind,
nasskalt), Mehrzahl den 5. März nach N.-W. (mild); Abzug
vom 25. September bis 5. Ociober nach S.-O. (massiger W.-
und O.-Wind, theilweise Regen). — Petroutz (Stränsky).
Erster den 11. April, Abzug den 2 i . August. — Solka (Kr ana-
bete r). Erscheint im April und September und hält sich im April
2 — 3 Tage, im Herbste gar nicht auf. — Straza (Popiel).
Erster den 18. April nach S.-O. (N.-W.-Wind, regnerisch, tags-
vorher W.-Wind, schön). — Terebleszty (Nahlik). Erster
den 19. März nach W. (stärkerer N.-W.-Wind, kühl, tagsvorher
starker N.-Wind, kühl), Mehrzahl den 27. März nach N. (starker
W.-Wind, kühl, tagszuvor ebenso); Abzug den 27. September
nach S. (O.-Wind, schon wie tagszuvor). Ein Gelege von zwei
Eiern in einem Horste, der auf einem Dache des Dorfes stand,
wurde durch Hagel vernichtet. — Toporoutz (Wilde). Erster
den 27. März nach N.-W.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovlc). 3. März, 8. Sep-
tember.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erster den 27. März
nach N.-W. in die Sümpfe (schwacher N. -O.-Wind, schön, tags-
vorher trüb), Mehrzahl den 28. März (schön, in der Nacht Frost),
letzter den 7. September nach S.-O. (^S.-O.-Wind, warm, heiter,
tagszuvor O.-Wind, heiter).
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 267
Mähren. Kremsier (Zahradnik). 1 1. März. — Oslawan
(Capek). 20. April ein Paar, 11. Mai 3 Stücke gegen N.-W.
— Römerstadt (Jonas). Erster den i, April von S.-W. nach
N.-O. (schwacher O.-Wind, sehr schon, tagsvorher stärkerer
O.-Wind), Mehrzahl noch denselben Tag; Rückzug den i5. Mai
(unfreundlich und Regen, tagsvorher ebenso und steifer N. -Wind;
tagsdarauf N. -W. -Sturm , Schneegestöber). An diesem Tage
(i5. Mai) zogen um g Uhr früh 12 Störche von N.-O. nach
S. sehr niedrig. Herbstdurchzug den 18. August von N, nach
S.- O. (schwacher S.- O.-Wind, schon, tagsvorher schwacher
O.-Wind, schön).
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). 9. April 3 am Zuge,
8. August (S.-W., Regen) 5 Stücke, 26. (S.-S.-W. , verän-
derlich) Hauptzug, mehrere Hunderte. — Lodnitz (Nowak).
Erster am 26. März (schwacher N.-Wind, tagsvorher Schnee),
28. viele gegen Norden ziehend, i. April 4, 3. 3, 11. viele,
14. April und 26. Mai je i Stück; am 1 3. August etwa 100
gegen Süden ziehend, am 3o. September 3 Stücke. — Wag-
stadt (Wolf). 3o. April 10 gegen N.-W. ziehend; 3i. März
zog nach Hirt, 10 Uhr morgens, i Stück gegen Süd; Fabian
sah den 8. April abends auf den Radnizer Feldern i Stück und
am 29. abends 10 Stücke über die Stadt fliegen.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erster den 12. März
(W.-Wind, mild, heiter), Mehrzahl den 20. März (S. -O.-Wind,
kühl, trüb); den 23. August Hunderte auf den Mundraer Wiesen
zum Abzüge versammelt. — Kolozsvär (Honig). 8 — 10 Stücke
am 2. April, am 1 5. August circa 200 Stücke, welche nach
längerem Kreisen westwärts (Szamosthal ) zogen. Längs der
Maros häufiger Brutvogel. — Nagy - Enyed (C s a t 6). Am
28. März 2 5 Stücke, 2g. März i Stück, am 21. August eine
grosse Schar ziehend.
Steiermark. Paldau (August in). 1884 wurde einer in
Paldau von einem Jagdaufseher erlegt; sonst ist von seinem
Vorkommen in dortiger Gegend nichts bekannt.
Tirol. Innsbruck (L a z a r i n i). Am i6. October und
einigen der folgenden Tage soll sich angeblich auch ein
weisser Storch zwischen Ambras und Mühlau herumgetrieben
haben. Die gelieferten Thierbeschreibungen lassen die Bestim-
2 68 V. V. Tscnusi und K. v. Dalla-Torre.
mung des fraglichen Stückes als Ciconia alba für richtig er-
scheinen.
Ungarn. Bellye (Mo j s is o v i es). Der erste wurde im
Frühjahre 1884 am 29, März in der Ortschaft Bellye gesehen,
zwei Tage früher erschien der Weissstorch ebendaselbst in diesem
Jahre. Als Hausbewohner sieht man ihn relativ selten und in
nur wenigen Dörfern wird er als solcher geduldet; um so häu-
figer erblickt man ihn in den späteren Nachmitlagsstunden in
einigen Landwäldern, so z. B. in den liefer gelegenen Parcellen
des Buziglicza'er Waldes, die er zum Zwecke der Nächtigung in
grosser Zahl bezieht. — Landok (Schloms). Erster den
28. März nach N.-O, (S.-W.-Wind, schon, tagsvorher S.-Wind,
heiter), Mehrzahl den 11. April nach N. (W. -Wind, kalt, schon,
tagsvorher W.-Wind, trüb). — Mosöcz (Sc h affg ot sc h). Nur
am Herbstzuge am 3o. August und 10. September bei schönem
Wetter. — Nagy - Szt. - Miklös (Kuhn). Erster den 26. März
(windstill, -{- 12° C, sonnig), Mehrzahl den 4. April, Abzug
den 3o, August. — Szepes-Bela (Greis iger). Den S. April
(S.-Wind, Regen, zwei Tage vorher auch S.-Wind, zwei Tage
nachher ebenfalls S.-Wind und Regen) flogen bei Bela von S.
nach N. 5 Stücke; i i . Mai kam bei Bela i Stück in den Nach-
mittagsstunden von N. nach S, gezogen und Hess sich auf einer
nassen Wiese nieder; 7. August (S.-Wind^ heiter) bei Mühlen -
bach auf den Wiesen 5 Stücke, den 11. ebendaselbst 4 Stücke
auf dem Felde; den 3i. August (N.-Wind) zog an der Poper
bei Bela von N. nach S. ein Flug von circa 100 Stücken.
22C^ Ciconia nigra, Linn, — Schwarzer Storch.
Bukowina. Solka (Kr an ab et er). Aeusserst selten; ver-
weilt in hohen Lagen in grossen Waldungen und wurde hier
nur einmal beobachtet.
Mähren. Kremsier (Zahradnik). 6. April.
Ungarn. Bellye (Mojsisovicsl. Im Jahre 1 8S4 erschien
der erste im Keskender Walde am 22. März; als ich anfangs
Mai desselben Jahres diesen herrlichen Wald durchstreifte, mel-
deten die Heger acht besetzte Horste (gegen 21 des Jahres 1878).
Am 10. August rüstete sich (nach Herrn Pfeningberger's Beob-
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 269'
achtung) ein Theil zum Abzüge; am 4. September war auch der
letzte fortgezogen. Am 21. März trafen die Schwarzstörche in
diesem Jahre in Keskend ein; anfangs August erlegte ich ein
schönes junges Exemplar auf einem (noch regelmässig zur
Nächtigung benützten) Horste im Forstreviere Monostor (Par-
celle Halli). Ende September traf ich noch Schwarzstörche (viel-
leicht auf dem Zuge begriffene?) auf der Insel Petres gelegent-
lich mehrerer Morgenanstände auf Seeadler an. Aehnliches sah
ich auch in früheren Jahren.
221. Platalea leiicorodia, Linn. — Löffelreiher,
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). iS. März, 9.,
I o. April.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Im Frühjahre 1S84 fand
ich ihn massenhaft brütend in Kolodjvär; vier Exemplare beob-
achtete ich im Mai 18S4 in ßarczret (Herrschaft Bellye). Auch
im Frühjahre i885 waren die Löffler in der südlich von Bellye
gelegenen Brutcolonie sehr stark vertreten; am 6. Juni hatten
sie schon sehr grosse, d. h. im Neste aufrecht stehende Junge,
während sie in früheren Jahren um diese Zeit oft erst mit dem
Eierlegen begannen. Von Juli bis September bevölkerten, in
allerdings wechselnder Häufigkeit, die LöfFelreiher das Kopäcser
Ried. Ein schönes Exemplar im Hochzeitsschmucke ziert meine
Sammlung.
222. Falcinellus igneus , Leach. — Dunkelfarbiger Sichler.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 6., 12., lö.,
17., 22. April; 3., 7. Mai.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Den 28. April erlegt;
sehr seltene Erscheinung. — Nagy-Enyed (Csatö). Am i5. Mai
I Stück bei Maros-Ujivar erlegt.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Die beiden slavonischen
Brutcolonien bergen wohl alljährlich in nur schwer zu schätzender
Menge den Sichler, ob? und wo? er eigentlich in Bellye brütet,
vermag ich nicht zu sagen , da ich selbst im Kopäcser Reviere
kein Nest auffinden konnte. Im Jahre 1884 wurden bereits in
den ersten Junitagen ziemlich grosse Junge angetroffen, im
270 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
laufenden Jahre waren sie um diese Zeit noch auffallend klein
und schwach. Während der Sommermonate war das ganze Ried-
gebiet der Herrschaft Bellye theils von vereinzelten , theils in
kleineren und grösseren Gesellschaften hin und her streichenden
Schwarzschnepfen belebt; am Kopäcser Teiche sah ich zumeist
nur junge Individuen. Ich besitze sieben Exemplare dieser Art,
theils aus Syrmien, theils aus Bellye im Sommer- und Jugend-
kleide. Ich erwähnte bereits a. O., dass durchschnittlich die
Nester mit zwei Eiern belegt seien.
223. Ardea cinerea, Linn. — Grauer Reiher.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Ausser auf dem Hirn-
sener Grossteiche, auch schon beim kleinen Zwittebache zur
Zeit der Heuernte mit ihm zusammengetroffen. — Johannes-
thal (Taub mannt. Erster den 19. März nach N.-O. (starker
N.-Wind, tagszuvor windig und sonnig), den 20. April etwa
10 Stücke auf einer Wiese. — Litoschitz (Knezourek). Den
3o. August früh von N.-S.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Selten am Zuge.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). I., 12. Januar,
20. Februar je ein Exemplar; in Schwärmen am 5., 10., 11., 1 3.,
14., 20., 28. März, 2., 3., 4., 17. April, 20., 21., 23. August,
9., 10. September, 2. October, einzeln den 4., 9. November
und 22. December.
Mähren. Kremsier (Zahradni'k). 9. März. — Oslawan
(Capek). 30. März i Stück am Flusse unterhalb Oslawan, 17.
und 3i. December ein Paar.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 9. April 7 Stücke an der
Salzach nach N.
Schlesien. Troppau (U r b a n). Im Juni wurde bei Gil-
schowitz 1 Stück erlegt, das sich ausgestopft in der kleinen
Sammlung des Troppauischen Gastwirthes A. Weber befindet.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erster den 10. März
(S.-W.-Wind, mild, heiter, tagsvorher ebenso), Mehrzahl den
i5. März nach VV. (S.-W.-Wind, warm und heiter, tagsvorher
S.-Wind, warm); Abzug den 29. September nach S.-W. (S.-Wind,
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 271
warm, trüb, tagsvorher warm und heiter). — Kolosvär (Honig).
Ziemlich häufig, und, weil nicht verfolgt, gar nicht scheu. —
Nagy-Enyed (Csatö). Am 17. März der erste, am 29. i Stück,
am 1 S. April 42 Horste fertig, fünf noch in der Arbeit, bei
Megykerek.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
23. März 3 Stücke, 27. 1 Stück, 9. und 16. Mai je 2 Stücke.
— Paldau (A u g u s t i n). »Roaga«, »Roacha«. Bei Feldbach
brütete ein Paar, wie mir Feldbacher sagten, durch mehrere
Jahre; heuer (188 5) jedoch kam es nicht mehr. Am 20. August
sah ich 4 Stücke in S.-W.-Richtung massig hoch fliegen. —
Pols (Washington). Ende Juli waren junge Vogel nicht
selten.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 8. März i Stück in
der Hallerau, am 11. März i Stück, vielleicht dasselbe, in der
Höttingerau; 16. October einige in der Ambraserau und später
I Stück am trocken gelegten »Villersee«, am Mittelgebirge,
zwischen Vill und Lans. Am 14. Decemher erhielt ein hiesiger
Wildprethändler aus Gries im Seilrain - Thale einen dort einige
Tage vorher auf einer Sandbank des dortigen Baches in der
Frühe angetroffenen, von einem Bauer mit blossen Händen er-
griffenen lebenden Fischreiher.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Die ersten erschienen
1884 in Bellye auf der Insel Petres am 8. (Förster Dellin). In
Syrmien war er im Frühjahre 1884 höchst auffälliger Weise
nicht so zahlreich wie in der oberen Brutcolonie bei Bellye;
vereinzelt sah ich ihn in der Vizic bara und im Drauecker Riede.
Am 14. Mai fand ich theils stark bebrütete Eier, iheils halb-
wüchsige, aufrecht stehende Junge. Am 8. Juni verliessen die
meisten jungen Reiher das Nest und strichen aus. Im Sommer
188 3 waren die grauen Reiher in bei weitem geringerer Zahl
als in früheren Jahren in der Herrschaft Bellye vertreten, aber
noch immer hinreichend gemein. Dass graue und Purpurreiher
sich fleissig mit Mäusefang befassen, constatirte auch Herr Waid-
bereiter Pfeningberger. Zweite oder gar dritte Brüten habe ich
nie beobachten können. — Nagy-Szt.-Miklös (Kuhn). Erster
den 26. März, Mehrzahl den 4. April; Abzug den 20. Sep-
tember nach S. Bei Na^vfalu eine Brutcolonie. — Neusiedler
•272 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
See (Reiser). Wie bekannt, überall im ganzen Seegebiete.
Bei Neusiedel am See , wo sich nur geringe Rohrstrecken be-
finden, nisteten heuer keine Reiher. Voriges Jahr gab es viele
Junge im Röhricht. — Pressburg (Stef. Chernel). Im Juli
hielten sich 3 Stücke bei einem Donauarme bei Pressburg auf.
Kommt hier horstend nicht vor.
224. Ardea piirpiirea, Linn. — Purpurreiher.
Bukowina. Solka iKranabeter). Nur einmal im Früh-
jahrszuge gesehen.
Daimatien. Spalato (Kolombatovlc). Vom 3. bis 22.
April; 20., 21. August, 9. 10. September.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). iS. April viele am
Seeufer.
Steiermark. Hartberg (Grimm). Zieht seit drei Jahren
regelmässig um den 2 5. März, einige Tage früher als der Fisch-
reiher, hier durch und haben sich voriges Jahr i 5, i885 9 Stücke
an den Neudauer Teichen niedergelassen, wo sie 3 — 4 Tage
verweilten. — Mariahof (Hanf & Paumgartner). 23. April
9, 2. Mai 2 Stücke, 3. Mai i Stück. — Pikern (Reiser).
Am 19. September strich ein Stück in beträchtlicher Hohe drau-
aufwärts. — Pols (Washington). Ward zur Zugszeit nicht
beobachtet.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Im allgemeinen wie
voriger; doch im Frühjahre i885 nur spärlich in Kolodjvär brü-
tend; am 5. April wurde das erste Exemplar in »Dud« (Herr-
schaft Bellye) gesehen. Wie im Jahre 1882 hatten die Purpur-
reiher im August noch fast sämmtlich ihre Schmuckfedern. —
Neusiedler See (Reiser). Entschieden der häufigste Brutvogel
aus der Familie der Ardeiden in den Rohrwildnissen des See's.
Um den 12. Mai hatten die meisten Paare bereits ausgelegt und
nur sehr wenige waren mit dem umfangreichen Horste noch
nicht fertig. Am 14. zMai wurden complete Gelege von 2, 3, 4
und 5 Eiern gesammelt und präparirt. Dieselben werden mit
grosser Vorliebe von den dortigen Fischern aufgesucht und
verkocht.
(Schluss folgt.)
II. Ornithologischer Jahresbericht (1886)
aus den
Russischen Ostsee -Provinzen
E. von Middendorff,
Mitglied des permanenten internationalen ornithologischen Comite's.
Einleitung.
Verzeichniss der Mitarbeiter.
1. Herr A. v. Bogoslo wsk oy, Verwalter zu Helle-
norm (Livland).
2. Herr R. v. Gern et, stud. med. in Dorpat.
3. Herr O. Hoffmann, Oherverwalter zu Audern
(Livland).
4. Herr Kelterborn, Oberförster zu Pampeln (Cur-
land).
5. Herr A. Baron Krüdner, Gutsbesitzer zu Wohl-
fahrtslinde (Livland).
6. Herr Th. Lacks c h ewi tz, stud. med. zu Dorpat.
7. Herr O. v. Löwis of Menar, Gutsbesitzer zu
Meyershof bei Wenden (Livland).
8. Herr Dr. A. Th. v. Middendorff, zu Hellenorm
(Livland).
9. Herr E. v, Middendorff, zu Hellenorm (Livland).
10. Herr M. v. Middendorff, stud. med. in Dorpat.
Ornis IV. 2. 18
274 E. V. Middendorff.
11. Herr G. Schweder, Director des Stadtgymnasiums
und Präsident des Naturforscher-Vereines zu Riga.
12. Herr A. v. Sievers, Gutsbesitzer zu Euseküll
(Livland).
13. Herr Harry Walter, stud. zool. in Dorpat.
14. Herr Herrn. Walter, stud. med. in Dorpat.
I. Allgemeiner Theil.
Verzeichniss der Beobachtungs-Stationen
nebst Notizen über ihre Lage.
Für das Jahr i886 sind mir aus den Russischen Ost-
see-Gouvernements von zehn Stationen Beobachtungsberichte
zugeschickt worden (gegen vier im Jahre i885). Ausserdem
haben einige Herren auf Reisen, resp. gelegentlich kurzer
Besuche, an i3 Punkten gesammelte ornithologische Notizen
eingeliefert, deren Verzeichniss folgt.
Pampeln in Curland (So« 33' n. Br. und 39'^ 53' östl.
L. V. Ferro) zeichnet sich durch grossen Waldreichthum
aus, der für die ornithologischen Eigenthümlichkeiten dieser
Station um so mehr in's Gewicht fällt, als auch in der
nächsten Umgebung, den Krongütern Schrunden, Kursiten
und Frauenburg, der Forst vorherrscht. Auf dem rechten,
östlichen Ufer der Windau, ca. 10 Kilometer von diesem
Flusse belegen, geniesst es die Vorzüge der durch vorwie-
genden Thonboden fruchtbaren Ebene, die sich von hier
zur Gouvernementsstadt Mitau und über diese hinauszieht,
während das linke Ufer der Windau, resp. der zwischen
ihr und dem Meere liegende Landstrich, durch vorherrschend
ärmeren Sandboden sich wesentlich unterscheidet.
Seemuppen in Curland (56° 45' n. Br. und 38° 44'
Östl. L. V. Ferro) ist leider bisher keine vollständige Beob-
achtungsstation; es hat nur während des kurzen Sommer-
aufenthaltes unseres Mitarbeiters, des Herrn stud. med. Th.
Lackschewitz, einiges, allerdings für die hiesigen Verhältnisse
hervorragend interessantes Material liefern können. Schon die
mir schriftlich vorliegende Beschreibung des Gebietes macht
II. ornitli. Jahresb. (1886) aus den russischen Ostsee-Provinzen. 275
dem Jäger und Vogelfreunde das Herz schwellen, ich hoffe
daher von dem verehrten Leser Vergebung zu erlangen,
wenn ich bei der Schilderung dieses »Fleckchens Erde«
mich länger als vielleicht nöthig aufhalte.
Turtitr auritus, Emberi:{a miliaria, Emberi:[a hortulana,
sctieinen hier ihre Nordgrenze zu erreichen, während anderer-
seits die so sehr interessanten Sommerbummler von Lariis
mariniis, Lariis fuscus, Glaucion clangula (in Menge) an die
Nähe ihrer nordischen Brutorte erinnern. Von der Meeres-
küste beginnend haben wir zunächst einen durch ca. i3 Kilo-
meter, innerhalb der Grenzen Seemuppens sich hinziehenden,
etwa 20 bis 5o Schritt breiten Sandstreifen hervorzuheben. An
diesen schliessen sich, bald steil, bald allmälig zu 7 bis i5
Meter ansteigend, die sogenannten »Kaapen« oder alten,
jetzt wenig welligen, meist tennenartig flachen, mit kurzem
Rasen von Carex arenaria und Thymus serpylliim über-
zogenen Dünen. Die Kaapen werden ausschliesslich als
Viehweide benützt. Stellenweise ist dieses eigenthümliche
Gebilde von kleinen, durch Frühlingswasser ausgehöhlten
Erdrissen unterbrochen, welche den wenigen, durch Stürme
und den armen Boden zu kümmerlicher Existenz verdamm-
ten Krüppelbäumen und Sträuchern, wie Pinus sylvestris,
Juniperus communis und Salix, die Eintönigkeit unter-
brechen helfen. Auch hin und wieder in die Kaapen
einschneidendes Ackerland thut nicht nur dem menschlichen
Auge wohl, die reichliche Nahrung lockt auch gewiss so
manchen gefiederten Küstenwanderer.
Hinter den Kaapen beginnt ebenfalls in schmalem
Streifen sich hinziehend das Cultur-, resp. Ackerland und
nach diesem, etwa i '/^ Kilometer vom Strande entfernt die
sogenannte »Birse«.
Doch wir müssen noch einmal zu den Kaapen zurück-
kehren: An zwei Stellen treten Ausnahmsfälle ein, und
wird beim Zollwächterhause durch einen kleinen Kiefer-
hochwald, an der Nordgrenze Seemuppens aber, durch
direct an den sandigen Strand sich lehnendes, geröllreiches
Dünenland, auch anderen Bedürfnissen der Vogelwelt ent-
sprochen. Dem Gerolle folgt mit Elymus arenaria, weiter
18*
276 E. V. MiddendorfF.
ins Land auch Thymus serpillum und Oxycoccus micro-
carpiis bestandener Sand, eine eintönige Ebene von ca. 2 5o
Hektar, »Limbick« genannt.
Jetzt überschreiten wir das Ackerland und dringen in
die »Birse« ein. Dichter Wald umfängt uns. Bald Hoch-
wald aus Pinus silvestris mit Unterholz von Jtiniperus
communis, bald dichte Kiefern-Jungwuchse durchstreifen
wir, den Singvögeln lauschend und uns an dem Blumen-
teppich erfeuend, der durch Calluna vulgaris, Myrica gale
und der in den Ostseeprovinzen so sehr seltenen Erica
tetralix gebildet wird. Plötzlich wird der Wald lichter;
die »Grünien« beginnen.
Es sind vorherrschend mit krüppeligen Birken von
höchstens lo Meter Liinge bestandene Wiesen, bald trocken,
bald so nass, dass Anas boschas und crecca, Grus cinerea,
Ortygometra por^ana, Ascalopax major und gallinago dort
nisten. In schmalen oder bisweilen auch breiten Streifen
ziehen sie sich hin, zwischen Inseln von Calluna vulgaris
mit der mehr oder weniger dicht stehenden Pinus sylvestris.
Überall stösst man in einer Tiefe von ca. '/„ Meter auf
den Untergrund bildenden Sand. Diese »Grunien« umfassen
in Seemuppen ca. 3ooo Hektar.
Wenn auch Seemuppen, die zum wahren Vogeleldo-
rado nöthigen Teiche oder Seen fehlen, so kann ich doch
nicht schliessen, ohne dem Wunsche Ausdruck zu geben,
es möge sich dort zum Besten der ornithologischen For-
schung eine bleibende Beobachtungs-Station einrichten lassen.
Riga (56" 57' n. Br. und 41"^ 46' östl. L. v. Ferro)
bietet durch die Nähe des Meeres, der Duna und mehrerer
grosser Landseen em vortreffliches Beobachtungsgebiet für
Wasser- und Sumpfvögel. In der Umgebung der Stadt
ist wenig Ackerland vorhanden, reiche Wiesen dominiren.
Die weit ins Land sich erstreckenden Sanddünen sind
meist mit Kiefernhochwald bestanden.
Meyershof bei Wenden in Livland (57*^ 18' n. Br.
und 42" 54' Östl. L. V. Ferro), obgleich nur einige Hundert
Schritt von dem Steilufer der Aa gelegen, bietet im Ganzen
IL oinith. Jahresb. (i886j aus den russischen Ostsee-Provinzen. 277
wenig Gelegenheit zur Beobachtung von Sumpf- und
Wasservögeln, zeichnet sich aber durch sehr grossen Reich-
thum an kleinen Sängern aus. Ein bis zum Ufer der Aa
sich hinziehender Park und viele durch Frühlingswasser
ausgespülte, quellenreiche Seitenschluchten des Aathales,
gewähren den Singvögeln in dichtem Gebüsche herrliche Rast-
und Brutplätze. Durch liebevolle Pflege des Besitzers von
Meyershof beschützt und gefördert, erhält diese Sänger-
colonie in Folge der genauen Beobachtungen seitens des
Herrn von Löwis für uns hervorragende Bedeutung.
In dem Berichte pro 1886 theilt Herr von Löwis noch
folgende, nicht in den speciellen Theil gehörige, Daten mit:
Am 3. April flogen bei warmem Sonnenschein Citronen-
falter {Rhodocera Cleopatra L.). Am 4. April wurden auf
geschütztem Südabhange im Walde blühende Leberblumen
{Hepatica triloba, Gil.) bemerkt.
Nachdem am 28. März ein einzelner Frosch bemerkt
worden war, sah man am 4. April deren eine Menge. Am
4., 7. und 8. April wurde je eine Kreuzotter {Pelias berus,
L.) erlegt, darunter ein hellgrünliches ,-J. Am 12. April flogen
Fledermäuse, wahrscheinlich T''. Nilsonii, Kevs, und Blas.
Bis zum 17. April war die geringe Zahl der Raubvögel
auffällig.
Schreibershof in Livland (57*^ 35' n. Br. und 44" 38'
Östl. L. V. Ferro).
Wohlfahrtslinde in Livland (57'^ 41' n. Br. und
43*^ 19' östl. L. V, Ferro). Genaue Beschreibung siehe Ornis:
1887, pag. 5o5. Baron Krüdner schreibt zu seinem Berichte
pro 1886, folgende wörtlich wiedergegebene Bemerkungen:
»Ich glaube, dass die meisten Zugvögel den heftigen S. W.-
Wind, welcher vom i. bis zum 3. April wehte, zur Ankunft
benützt haben. Ich glaube, dass Lerchen und Staare fast
nie so spät ankamen wie dieses Mal. Obgleich in der Woche
nach Ostern strenger, 8 Tage dauernder Nachwinter eintrat,
konnte ich keinen Rückzug constatiren, vermuthlich, weil
das Nistgeschäft zu sehr vorgeschritten war. Staare gab es
mehr als im vorigen Jahre, dagegen nimmt die Misteldrossel
auffallend ab.
278 E. V. Middendorff.
Rösthof in Livland (Sy" 56' n. Br. und 44° V östl.
L. V. Ferro).
Helle norm in Livland (SS** 8' n. Br. und 44'^ 4' Östl.
L. V. Ferro). Genaue Beschreibung siehe Ornis 1886, pag. 376.
Ringen in Livland (58*^ g' n. Br, und 43*^ 53' Östl.
L. V. Ferro).
Euseküll in Livland (58*^ 12' n. Br. und 43^ i3'
östl. L. v. Ferro). Eine genaue Beschreibung des Beobach-
tungsgebietes ist bisher nicht eingelaufen, soll aber in spä-
teren Berichten nachgeholt werden.
Dorpat in Livland (58° 23' n. Br. und 44*^ 24' Östl.
L. V. Ferro). Die vielen, zum grossen Theile mit Obstbäumen
bestandenen Gärten der Stadt, die steilen sehr früh von
Schnee befreiten Südabhänge des linken Embachufers, end-
lich die unmittelbar an die Stadt grenzenden, im Frühling
und bisweilen auch im Herbst weit überschwemmten Wiesen,
bedingen zur Zugzeit ein ausserordentlich reiches Vogel-
leben. Diese überschwemmten Wiesen, "Lucht«t genannt,
bieten, besonders wenn die beiden nächsten grossen Land-
seen, der Peipus und der Wirzjerw, noch mit Eis bedeckt
sind, zahllosen Wasservögeln bequeme Raststellen.
Leider sind die zahlreiche interessante Vogelarten
bergenden Wälder durch einen breiten Streifen fruchtbarsten
humosen Ackers mit Thonuniergrund von der Stadt ge^
trennt und daher nicht leicht zu erreichen. Die Lücken-
haftigkeit der Berichte für Dorpat wird einerseits durch das
oben Angeführte, besonders aber dadurch erklärt, dass die
Beobachtungen ausschliesslich von Studenten ausgeführt
werden, die häufig durch Examenarbeiten oder auch Ferien-
reisen ihre dortigen orniihologischen Excursionen zu unter-
brechen veranlasst wurden. Mit der Zeit wird sich hoffent-
lich auch hier grössere Continuität der Beobachtungen
erreichen lassen. Die Wälder werden meist von Laubholz:
Birke, Aspe und Erle gebildet, nicht selten sind diese Laub-
holzbestände durch Fichtenhorste unterbrochen, reine Fich-
tenbestände sind auch vorhanden, Kiefernhochwald dagegen
nur an einer einzigen Stelle, und zwar am Rande des bis
II. ornith. Jahresb. (i8S6) aus den russischen Ostsee-Provinzen. 279
auf 2 Kilometer an die Stadt heranreichenden Techelferschen
Moosmorastes.
Audern in Livland (58'' 24' n. Br. und 42*^ 2' Östl.
L. V. Ferro). Eine genaue Beschreibung der Station wird
nachgeliefert werden.
PÖrrafer in Livland (58'^ 40' n. Br. und 42** 18' Östl.
L. V. Ferro) ist ein für Beobachtung der Zugvögel ausser-
ordentlich ungünstiger Ort. Die endlosen Gras- und Moos-
moore — ein herrliches Jagdgebiet! — beherbergen aller-
dings einige nicht uninteressante Vogelarten, doch würde
ein näheres Eingehen auf dieselben hier zu weit führen.
Leal in Estland (58*^ 41' und 41*^ 3o' Östl. L. v. Ferro.)
KÖnno in Livland (58" 43' n. Br. und 42" 29' östl.
L. v. Ferro) ist ausschliesslich Waldgut mit vorherrschenden
Fichtenbeständen. Die Kiefer kommt nur an den Moos-
morasträndern vor, die hier allerdings eine bedeutende Fläche
einnehmen. Laubholz ist untergeordnet.
Kurrista in Livland (SS*^ 45' n. Br. und 44" Östl.
L. V. Ferro).
Kollo in Estland (580 47' n. Br. und 42" 56' östl.
L. V. Ferro).
Jerwakant in Estland (58'^ 52' n. Br. und 42*^ 24'
östl. L. V. Ferro).
Neuenhof in Estland (58*' 56' n. Br. und 41° i5'
östl. L. V. Ferro). An der Hapsalbucht.
SellenkÜll in Estland (5g<^ 4' n. Br. und 41O 33'
östl. L. V. Ferro).
Odinsholm zu Estland gehörige Insel in der Ostsee
(59" 17' n. Br. und 41° 3' östl. L v. Ferro).
Choudleigh in Estland, hart an der Nordküste (59®
25' n. Br. und 45*^ 14' östl. L. v. Ferro).
Reval in Estland (59*^ 26' n. Br. und 42" 24' Östl.
L. V. Ferro).
280 E, V. Middendorff.
II. Specieller Tlieil.
Notiz: Sämmtliche Daten beziehen sich auf den neuen Stil. Bei
zwei für Hellenorm angegebenen Temperaturzahlen bedeutet die erste
das an dem betreffenden Tage beobachtete Minimum, die andere das
Maximum nach Reaumur. h. bedeutet heiter, tr. trübe.
1. Milvus regalis, auct. — Gabelweihe.
Pampeln am ig. April, tr. N.
Seemuppen im Sommer 2 Mal beobachtet.
2. Cerchneis tinnunculus, Linn. — Thurmfalke.
Pampeln am 5. April. Regen S.
Meyers hof am 20. März. h. S.O. Am Tage vorher
kalter O.
Hell enorm am 28. März. — 1*^, -f- 6"- tr. S.W. Am
Tage vorher — 3'^, -|- 5". h. S.
Euseküll am 5. April. +7°. S.
Dorpat am i3. April. Am 18. Mai 2 frische Eier.
Au der n am 6. April. Mehrere bei st. S. O. Am Tage
vorher Regen. S.
3. Astur palumbarius, Linn. — Hühnerhabicht.
Rösthof am 21. April. 3 frische Eier. (stud. Th.
Lackschewitz.)
4. Pandion haliaetus, Linn. — Fischadler.
SellenküU. Anfang Mai 2 frische Eier. (stud. R. v.
Gernet.)
5. Buteo vulgaris, Bechst. — Bussard.
Meyershof am 27. April v. S. W. nach N. O. ziehend,
bei warmem S. Am Tage vorher warmer S. W. Abzug am
16. September, bei kühlem W.
6. Circus cyaneus, Linn. — Kornweihe.
Meyershof am 27. April bei N. W. Am Tage vorher
derselbe Wind. Mehrzahl am 5. Mai. Abzug am 27. August,
bei warmem S. Am Tage vorher derselbe Wind.
II. ornith. Jahresb. (1886) aus den russischen Ostsee-Provinzen, 281
Hellenorm am i. April. -|- 2°, + 4*^. Regen st.
S.W. Die letzte am 12. October.
Dorpat am 2. April.
Andern am 6. April bei st. S. O.
7. Athene noctua, Retz. — Steinkauz.
Riga im Februar, i Stück in Peterhof erlegt, steht in
der Sammlung des Rigaer Naturforscher-Vereines.
8. Syrnium aluco, Linn, — Waldkauz.
Meyershof am 20. Mai. Dunenjunge mit ersten
Schwingenansätzen,
9. Caprimulgus europaeus, Linn, — Nachtschwalbe.
Pampeln am 12, April. Am 27. Juli brütend.
Wohlfahrtslinde am 25, April,
Könno am 12. Mai (E. v, Middendorff). Dort jeden-
falls das erste Exemplar,
10. Cypselus apus, Linn. — Thurmsegler.
Riga am 2. Mai.
Meyershof. Die ersten am 18, Mai bei S, W. Am
Tage vorher derselbe Wind, Mehrzahl am 3, Juni bei S.W.
Am Tage vorher derselbe Wind,
Hellenorm am 14. Mai, -\- 2'^, -\- ib'^. h. windstill.
Am Tage vorher -\- 2°, -|- 10°. h. still.
EuseküU am i5, Mai.
Dorpat am 9, Mai.
Audern am i5, Mai tr. S, W. Am Tage vorher
dasselbe Wetter,
Choudleigh am 22. Mai, (E. v. Middendorff.)
IL Hirundo rustica, Linn, — Rauchschwalbe.
Meyershof am 10. Mai. W. Am Tage vorher S,
Mehrzahl am i3, Mai. O. Am Tage vorher W. Erster
Gesang am 16, Mai. Abzug am 24. August bei warmem
S. W, Am Tage vorher W,
282 E. V. Middendorff.
Helle norm am i. October die letzten 4 Stück.
Euseküll am 12. Mai.
Dorpat am 3. Mai. Starker Zug am i3. Mai.
Audern am i3. Mai. h. S. W. Am Tage vorher
Regen S. W. Mehrzahl am 14. Mai. h. S. W.
Leal am 24, April eine Rauchschwalbe, die jedoch
bald wieder verschwand. (W. v. Grünwald.)
Kurrista am 4. Mai. (stud. v. Middendorff.)
Jerwakant am i3. Mai (E. v. Middendorff) vorher
dort nicht gesehen.
12. Hirundo iirbica, Linn. — Hausschwalbe.
Meyershof am 12. Mai. W. Am Tage vorher der-
selbe Wind. Mehrzahl am i5. Mai bei S. Am Tage vorher
S. O. Abzug am 24. August bei warmem S. W. Am
Tage vorher W.
Schreibershof am i. Mai. (stud. Herm. Walter.)
Wohlfahrtslinde am i3. Mai bei schwachem W.
Am Tage vorher rauh, regnerisch. W.
Hellenorm am i3. Mai. -^ 2°, -\- \o^. h. still. Am
Tage vorher + 2^, 4" 9°. h. S. W. Starker Zug am 16.
Mai. -\- 4", -\- \o^. tr. S. O. Am Tage vorher -}- o^, -|- 9'^
Gewitterregen, still.
Euseküll am 1 3. Mai.
Dorpat am i. Mai.
Choudleigh am 14. Mai. (E. v. Middendorff.)
Reval am 14. Mai. (E. v. Middendorff.)
13. Hirundo riparia, Linn. — Uferschwalbe.
Euseküll am 1 3. Mai.
14. Cuculus canorus, Linn. — Kukuk.
Riga am 8. Mai.
Meyershof am 8. Mai. O. Am Tage vorher N. O.
Mehrzahl und erster Gesang am 10. Mai. W. Am Tage
vorher S.
Schreiber sho f am i. Mai. (stud. Herm. Walter.)
II. ornith. Jahresb. (1886) aus den russischen Ostsee-Provinzen. 283
Wohlfahrtslinde am 2. Mai bei kühlem Wetter.
N. W. Erster Ruf am 10. Mai. Ruf allgemein am 11. Mai
bei S. W. mit warmem Regen.
Hellenorm am 10. Mai. -1- 3'^, -|- 9**. still. Regen.
Am Tage vorher -f 2", -f 12°, Regen, N. O.
Euseküll am 8. Mai, bei N. O. Am Tage vorher N.
Dor pat am 8. Mai.
Audern am i 5. Mai. tr. S.W. Am Tage vorher ebenso.
Könno am 10. Mai. (E. v. Middendorff.)
15. Alcedo ispida, Linn. — Eisvogel.
Seemuppen 1884 und i885 ein Pärchen beobachtet.
Hasenpott Dr. Goebel erhielt 1886 ein angeschossenes
Exemplar.
16. Coracias garrula, Linn. — Mandelkrähe.
Meyershof am 20. Mai. S. W. Am Tage vorher
derselbe Wind. Mehrzahl am 22. Mai. W. Am Tage vorher
S. Abzug am 28. August bei warmem W.
Hell enorm am 19. Mai. -f 5^ + i8'\ h. S. W. Am
Tage vorher -\~ 5'^, ■\- 9*^. tr. S.
Euseküll am 20. Mai.
17. Oriolus galbula, Linn. — Pirol.
Meyershof am ig. Mai bei S.W. Am Tage vorher
derselbe Wind. Mehrzahl am 22. Mai. W. Erster Gesang
am 21. Mai.
Wohlfahrtslinde am 24. Mai. Gleich pfeifend.
Hellenorm am i5. Mai. -{- o'\ -\- 9*^. h. Gewitter,
still. Am Tage vorher + 2'^, -\- i5. h. still.
Euseküll am 24. Mai.
Dor pat am 23. Mai.
Audern am 17. Mai. Warm. S.
Choudleigh am 27. Mai. (E. v. Middendorff.)
18. Sturnus vulgaris, Linn. — Staar.
Pampeln am 26. März Morgens — 5'^, Mittags -\- \o^.
h. S. S. O.
284 E. V. Middendorff.
Riga, die letzten am 5. October.
Mey ershof am 28. März, feucht. W. Am Tage vorher
warm. S. Mehrzahl am 4. April. Zugrichtung W. — O,
hei W. -Sturm. Am Tage vorher h. S. W. Am 3o. März
Gesang allgemein. Am 7. Juni flügge Junge. Abzug am 23.
August bei warmem W.
Wohlfahrtslinde am 28. März. +7*^. Nebelregen.
S. Am Tage vorher dasselbe Wetter. Erster Gesang am
29. März. Gesang allgemein am 2. April.
Hellenorm. Der erste Staar, ein altes cf am 25.
März bei — ^'\ -\- 2°. h. st. S. Am Tage vorher — lo**, -|- i*',
h. S. W. Am 26. März 3 Stück. Am 27. März i5 Stück.
Am 28. März 28 Stück. Am 29. März 35 Stück. Am 3i.
März 60 Stück. Am 2. April 74 Stück. Am 4. April 106
Stück. Am 6. April 108 Stück. Am 7. April 126 Stück.
Sie wurden jeden Abend auf dem Versammlungsplatze ge-
zählt. Am 8. April zerstreuten sich die Staare und bezogen
die Nistkasten.
Euseküll am 27. März S. S. W. Am Tage vorher
S. W. Mehrzahl am 29. März.
Dorpat 2 Stück am 26. März.
Andern am 27. März. tr. S. W. Am Tage vorher
S. Mehrzahl und erster Gesang am 28. März.
19. Lycos monedula, Linn. — Dohle.
Hellenorm. Die ersten am 2 5. März bei — 4'', -j- 2^,
h. St. S. Ein starker Zug mit Corpus frugilegus, Linn.
gemischt, zog in der Richtung W.W.S. — O. N. O. am 28.
März durch, bei — 1°, -|-- ^^- tr. An demselben Tage folgte
ein grosser Zug von circa 60 Stück Dohlen allein, von S. W.
nach N. O. fliegend und gegen Abend mehrere kleine Flüge
Dohlen, in derselben Richtung. Abzug am i3. October.
Mehrere Flüge, Richtung O. — W. Am 1 5. October ein
grosser Schwärm, Richtung N. O. — S. W.
20. Corvus frugilegus, Linn. — Saatkrähe.
Hellenorm. Siehe zunächst bei Lycos monedula.
Abzug von 7 und 3 Stück in der Richtung O. — W. am
II. ornith. Jahresb. (1886) aus den russischen Ostsee-Provinzen. 285
7. October. Am 10. October ein Flug in der Riciitung O. — W.
Endlich am i 5. October ein mit Lycos monedula gemischter
Schwärm in der Richtung N. O. — S. W. ziehend.
Neuenhof am 26. April. Eier im Nest. (stud. R, v.
Gernet.)
21. Jynx torquilla, Linn, — Wendehals.
Pampe In am 2, Mai, bei heftigem kaltem N.
Meyershof am 21. April, h. O. Am Tage vorher
dasselbe Wetter. Mehrzahl am i. Mai, rauh. Abzug am 3o.
August bei frischem N. W. Am Tage vorher W.
Hellenorm am 9. Mai. -f- 2^, -\- 12'^. Regen, N. O.
Am Tage vorher -f- 1^, -h 12°. tr, N. O.
Dorpat am 7. Mai.
Andern am 24. April, h. S. W. gleich mehrere,
singend. Am Tage vorher h. S.
Pörrafer am 7. Mai. (E. v. Middendortf.)
22. Sitta europaea, Linn. — Kleiber.
Dorpat am 18. Mai. 2 Nester mit Jungen.
23. Certhia f amiliar is, Linn. — Baumläufer.
Dorpat am 18. Mai. 8 frische Eier.
' 24. Upupa epops, Linn. — Wiedehopf.
Pampeln am i i. April.
Riga am 20. April.
25. Lantus excubitor, Linn. — Grosser Würger.
Hellenorm am 7. April. 2 Stuck bei -\- i^, -\- 3*^^,
Regen, st. S. W. Am Tage vorher -|- 2°, -\- j'\ Regen st. S.
Dorpat am 5. April. Ein Stück.
26. Lanius collurio, Linn. — Kleiner Würger.
Seemuppen, am i. Juni ein Ei. Am 12. Juni ein
Nest mit 6 Eiern. Am 16. Juni ein Nest mit 5 Eiern.
Dorpat. Der erste am 20. Mai.
286 E. V. MiddendorfF.
27. Muscicapa grisola, Linn. — Grauer Fliegenschnapper.
Meyershof am i6. Mai, bei S. W.
Hellenorm am ig. Mai. + b\ + i8^ h- S.W. Am
Tage vorher + S'^, -\- (f. tr. S.
Euseküll am 17. Mai.
Do r pat am i 3. Mai.
Choudleigh am 18. Mai. (E. v. Middendorff.)
28. Muscicapa luctiiosa, Linn. — Schwarzer Fliegenschnapper.
Meyershof am 23. April, h. windstill. In grosser
Menge am 3o. April bei N. mit Schnee.
Rösthof am ig. April, (stud. Th. Lackschewitz.)
Hellenorm am 11. Mai. -\- 1°, -|- ii*^. h. still. Am
Tage vorher -|- 3°, -j- q*^. Regen, still.
Dorpat am g. Mai.
Jerwakant am 12. Mai. (E. v. MiddendorfF.)
29. Accentor modularis, Linn. — Heckenbraunelle.
Kollo am 27. April. Ein cj^ singend. (E. v. Middendorff.)
30. Troglodytes parvuliis, Linn. Zaunkönig.
Meyershof. Erster Gesang am 28. März. Feucht,
warm. W. Am Tage vorher warmer S.
31. Parus cristatus, Linn. — Haubenmeise.
Dorpat am i3. Mai 5 frische Eier.
32. Parus major, Linn. — Fettmeise.
Dorpat am g. Mai 11 Eier.
Neuenhof am 28. April brütend, (stud. R. v, Gernet.)
33. Acredula caudata, Linn. — Schwanzmeise.
Dorpat am 21. Mai. Nest mit 16 Eiern.
34. Phyllopneuste sibilatrix, Bechst. — Waldlaubvogel.
Meyershof am 16. Mai S. W.
Choudleigh am i5. Mai. (E. v. MiddendorfF.)
II, ornith. Jaliresb. (1886) aus den russischen Ostsee-Provinzen. 287
35. Phjdlopneuste trochilus, Linn. — Fitis.
«
Meyershof am 8. Mai O.
Pörrafer am 8. Mai. (E. v. Middendorff.)
36. Phyllopneuste rufa, Lalh. — Weidenzeisig.
Pampe In am 2. Mai, bei heftigem N.
Meyershof am 8. Mai, bei O.
Hellenorm am 6. Mai — \\ -|- 9". h. N. N. O. Am
Tage vorher — 'U\ + 5°. h. N. O.
Kollo am 27. April. (E. v. Middendorff.)
Sellenküll am 26. April, (stud. v. Gernet.)
37. Hypolais salicaria, Bp. — Spottvogel.
Meyershof am 17. Mai. S. W.
Hellenorm am 20. Mai. -f •o''» +21°. h. S. W. Am
Tage vorher + 5«, -f i8^ h. S. W.
Choudleigh am 18. Mai. (E. v. Middendorff.)
38. Lociistella naevia, Bodd. — Heuschreckensänger.
Choudleigh am 2 5. Mai. (E. v. Middendorff.)
39. Locustella fluviatilis, M. und \V. — Flussänger.
Hellenorm am 6. Juni.
40. Sylvia curruca, Linn. — Müllerchen.
Meyers hof am 18. Mai, bei S. W., welcher vom.
12. bis zum 20. Mai anhielt.
41. Sylvia cinerea, Lath. — Graue Grasmücke.
Choudleigh am 2 5. Mai. (E. v, Middendorff.)
42. Sylvia atricapilla, Linn. — Mönch.
Meyershof am 20. Mai. S. W.
Choudleigh am 24. Mai. (E. v. Middendorff.)
43. Sylvia hortensis, auct. — Gartengrasmücke.
Meyers hof am ig. Mai bei S. W.
•288 E. V. iVliddendorff.
44. Mej'ula vulgaris, Leach. — Amsel.
Meyershof am 22. April, 'bei kaltem, klarem Wetter.
45. Turdus pilaris, Linn. — Krametsvogel.
Meyershof am 5 Juni flügge Junge.
Hellenorm am 3o. März ein Flug, bei -\- i*', -\- 4*^.
tr. St. S. W. Am Tage vorher + I^ -f 4". Regen. S. W.
Mehrzahl am 3. April. — i'\ -f 8". h. S. W. Am Tage
vorher o^ -f 5^ h. st. W.
46. Turdus viscivorus, Linn. — Misteldrossel.
Meyershof am 2. April, h. \V. Am Tage vorher S.
W. Sturm. Mehrzahl am 5. April S. W. Am Tage vorher
W. Sturm. Alle gleich singend.
Hellenorm am 7. April, r Stück, bei -\- \^, -\- 3^.
Regen und heftiger S. W. Am Tage vorher -\- 2'^, -\- 7''.
Regen. S. Mehrzahl und erster Gesang am 8. April, o", -|- 6*^.
h. S. W.
47. Turdus musicus, Linn. — Singdrossel.
Pampe In am 3o. März, tr. S. O.
Seemuppen, am 7. Juni auf 5 Eiern brütend.
Meyers hof am 2. April, h. W. Am Tage vorher
S. W. -Sturm. Mehrzahl am 7. April, bei S. W. mit Regen.
Am Tage vorher S. W, -Sturm. Alle gleich singend.
Hellenorm am 3. April, i Stück singend, bei — i",
+ 8". h. S. \V. Am Tage vorher o«, -j- 5*^. h. W. Mehrzahl
am 7. April -f i^', -f 3'\ Regen. S. W. Abzug der letzten,
in sehr grosser Gesellschaft am 19. October, trotz vieler
Beeren au( Sorbus aucuparia, die sie zuletzt täglich besuchten.
Euseküll am 7. April. Mehrzahl am 10. April.
Dorpat am 2. April. Eine noch am 22. October. (E.
V. Middendorff.)
Audern am 8. April viele, gleich singend, tr. S. Am
Tage vorher S. W. mit Regen.
48. Turdus iliacus. Linn. — Weindrossel.
Meyershof am 8. April, h. W. Am Tage vorher
Regen. S. W. Mehrzahl am 17. April. W. Am Tage vor-
II. ornith. Jahresb. (1886) aus den russischen Ostsee-Provinzen. 289
her S. Erster Gesang am 9. April. Erstes volles Gelege am
4. Mai. Abzug am 16. September, bei kühlem W.
Wohlfahrtslinde am 3. April, bei heftigem S.W.
gleich singend.
Hellenorm am 3. April, 2 Stück, bei — i'"\ -f- 8".
h. S. W. Am Tage vorher o'', -f 5^. h. W. Mehrzahl und
erster Gesang am 7. April bei -f- 1'^, -f- 3°. Regen. S. W.
Abzug der letzten am 10. October mit T. musicus.
Dorpat. Die ersten am 12. April.
49. Ruticilla phoenicura, Linn. — Rothschwänzchen.
Meyershof am 14. April. Warm. S. .A.m Tage vorher
ebenso. Mehrzahl und erster Gesang am i 5. April.
Hellenorm am 10. Mai. -f- 3°, + g'J. Regen, still.
Am Tage vorher -f- -^t -\- '2'^. tr. N. O.
Dorpat am 5. Mai.
Pörraier am 8. Mai. E. v. Middendorff.)
50. Luscinia philomela, ßechst. — Sprosser.
Meyershof am 11. Mai bei W. Mehrzahl und erster
Gesang am 14. Mai.
Wohlfahrtslinde am 16. Mai bei warmem S. W.
gleich singend.
Hellenorm am 16. Mai bei -f- 4^ + io'\ tr. S. O.
Am Tage vorher o'^, + g^. h. später Gewitterregen, still.
Euseküll am 14. Mai.
Dorpat am 1 3. Mai.
Audern am 21. Mai, bei warmem S. O. gleich
schlagend.
Choudleigh am 21. Mai. (E. v. Middendorff.)
51. Cyanecula suecica, Linn. — ßlaukehlchen.
Pampe In am 28. April. Herr Oberförster Kelterborn
theilt zugleich mit, dass er diesen Vogel nach i3jährigem
Aufenthalte in Curland zum ersten Mal beobachtet hat, und
zwar im Weidengestrüpp, am Einfluss eines kleinen Baches
in die \\'indau.
Dorpat am 23. April, singend. (E. v. Middendorff.)
Orniä IV. 2. 19
290 E. V. Middendorff.
52. Dandalus rubecula, Linn. — Rothkehkhen.
Pampeln am 28. März. Regen. S. W.
Meyers hof am 2. April, h. W. Am Tage vorher
S. W. -Sturm. Erster Gesang am 3. April. Mehrzahl bei
allgemeinem Gesang am 7. April. Regen. S. W. Am Tage
vorher S. W. -Sturm. Abzug am i5. September bei warmem
W. Am Tage vorher S. W,.
Hellenorm am 5. April, i (f singend. -1- 2^, -f- 6".
Regen S. Am Tage vorher dasselbe Wetter.
Dorpat am 24. October, 2 Stücke. (E. v. Middendorff.)
53. Saxicola oeiianthe, Linn. — Steinschmätzer.
Pampeln am 5. April, tr. S.
Seemuppen am i. Juni, 7 stark bebrütete Eier.
Meyershof am 1 5. April bei warmem S. Am Tage
vorher dasselbe Wetter. Mehrzahl am 16. April warm. S.
Hellenorm am 17. April -f 1°, -)- g*'. tr, N. O. Am
Tage vorher -f- 2^, -\- 16*^. tr. O.
Ringen am 19. April (stud. Harry Walter.)
Euseküll am 17. April.
SellenküU am 18. April, (stud. v. Gernet.)
54. Pratincola rubetra, Linn. — Braunkehlchen.
Meyershof am 1 3. Mai.
Könno am 9. Mai (E. v. Middendorff.)
55. Motacilla alba, Linn. — Bachstelze.
Pampeln am 2. April, h. S. W.
Riga am 10. October die letzten gesehen.
Meyershof am 3. April, gegen N. O. ziehend, h.
S. W. Am Tage vorher h. W. Mehrzahl am 7. April bei
S. W. mit Regen. Am Tage vorher S. W. -Sturm. Erster
Gesang am 8. April. Abzug am 3i. August bei warmem
W. Am Tage vorher N, W. Ferner am 16. September bei
kühlem W. Am Tage vorher S. W.
Wohlfahrtslinde am 2. April, bei S. W.
II. ornith. Jahresb. (1886) aus den russischen Ostsee-Provinzen. 291
Hellenorm am 5. -April, i singendes cf. -|- 2°, -{- 6^,
kalter Regen. S. Am Tage vorher -|- i^, -|- 8*^. Regen. S.-
Sturm. Mehrzahl am 6. April. -|- 2^, -}- 7°. Regen. S.
Euseküll am 8. April. Mehrzahl am 10. April.
Dorpat am 6. April ein Stück.
Audern am 3. April, bei S.W. -Sturm. Am Tage
vorher h. S. W.
56. Budytes ßavus, Linn. — Gelbe Bachstelze.
Meyershof am 8. Mai, bei O. Am Tage vorher N. O.
Mehrzahl am 10. Mai, bei W. Am Tage vorher S.
Rösthof am 2. Mai (stud. Th. Lackschewitz.)
Hellenorm am 8. Mai. + i", + 12'^. tr. N. O. Am
Tage vorher — 1^, -f- 12*'. h. N. O.
Euseküll am 12. Mai
Audern am 7. Mai bei warmem N. O. sehr viele. Am
Tage vorher dasselbe Wetter.
Könno am 27. April. (E. v. Middendorff.)
57. Anthus pratensis, Linn. — Wiesenpieper.
Meyershof am 3o. März, bei Nebel und S. in der
Richtung S. — N. ziehend. Am Tage vorher Regen bei S. W.
Hellenorm am 2. April mehrere Flüge. 0°, -\- 5°. h.
W. Am Tage vorher + 2", -|- 4<'. Regen S W. Erster
Gesang am 8. April, o", -f 6°, h. st. S. W. Abzug begann
am 18. September bei kühlem N. W. Am Tage vorher W.
Vom 5. bis zum i3. October zogen viele Pieper,, ausnahmslos
gegen W.
Dorpat am 3o. März 2 Stück. Mehrzahl und erster
Gesang am 2. April.
58. Anthus arboreus, Bechst. — Baumpieper.
Meyershof am i5. April. Warmes Wetter. S. Am
Tage vorher ebenso. Mehrzahl und erster Gesang am
16. April.
Kollo am 27. April. (E. v. Middendorff.)
59. Galerida cristata, Linn. — Haubenlerche.
Meyershof. Zwei Paare überwinterten unmittelbar
bei der Stadt Wenden.
19*
292 E. V. Middendorff.
60. Lullula arborea, Linn. — Baumlerche.
Pampeln am 3o. März. tr. S. O.
Meyershof am 29. März. Regen S. W. Gleich singend.
Am Tage vorher feucht. W. Mehrzahl am 4. April, bei W.-
Sturm. Am Tage vorher h. S. W.
Hellenorm am 3o. März eine singende. -\- i'^, + 9^-
tr. S. W. Am Tage vorher -|- i^ + 4°- Regen schw. S. W.
Die letzten am 17. October beobachtet.
61. Alauda arvensis, Linn. — Lerche.
Pampeln am 26. März. Morgens — 5'^, Mittags + 10°.
h. S. S. O.
Meyers hof am 27. März, bei warmem S. gegen N.
ziehend. Am Tage vorher warmer S. W. Erster Gesang
am 28. März. Mehrzahl, gegen N. ziehend am 3. April, h,
S. W. Am Tage vorher h. W. Abzug gegen S. W. am
3o. September bei N. W. Am Tage vorher Regen bei W.
Wohlfahrtslinde am 28. März viele, bei -|- 7",
Nebelregen und S. Am Tage vorher dasselbe Wetter. Erster
Gesang am 3o. März. Gesang allgemein am 2. April.
Rösthof am i. Mai, ein verschneites und verlassenes
Nest mit 3 Eiern, (stud. Harry Walter.)
Hellenorm am 28. März, hoch in der Luft singend.
Zugrichtung: S. W.— N. O. — i\ -{- 6^ tr. S. W. Am
Tage vorher — 3". + 5^. h. S. Abzug: 6. bis i3. October
starker Zug in der Richtung O. — W. Am 14. October die
letzten von N. nach S. ziehend, beobachtet.
Euseküll am 27. März bei S.S.W. Am Tage vor-
her S.W. Mehrzahl am 28. März bei S. S. W.
Dorpat am 27. März.
Audern am 28. März viele singende Lerchen, tr.
S. W. Am Tage vorher derselbe Wind.
Könno am 2. Mai, 4 frische Eier. (E. v. Middendorff.)
62. Miliaria europaea, Swains. — Grauammer.
Seemuppen am i. Juni zahlreich brütend in Ge-
büschen der Garten- und Feldraine. Besonders gern sitzen
sie singend auf den Feldmarksteinen.
II. ornith. Jahresb. (1886) aus den russischen Ostsee-Provinzen. 293
63. Schoenicola schoenidus, Linn. — Rohrammer.
Hellenorm am 12. April. 0°, -j- i3". h. S. Am Tage
vorher + 3«, + 1 3». h. S.
Dorpat am 4. April.
64. Fringilla coelebs, Linn. — Buchfink.
Pampeln am 28. März bei S. W. mit Regen.
Meyershof am 29. März bei S. W. mit Regen. Am
Tage vorher feuchter W. Erster Gesang am 3o. März,
Gesang allgemein am 3. April. Mehrzahl, auch Weibchen,
am 4. April bei W. Am Tage vorher h. S. W.
Wohlfahrtslinde am 2. April schlagend.
Hellenorm am 28. März ein altes 9, — i*', -|- 6**.
tr. S. W. Am Tage vorher — 3^ -f 5^ h. S. Ein kleiner
Trupp am 3o. März bei -|- i*', -f- 4*^. tr. S. W. Mehrzahl
und erster Gesang am i. April bei -|- 2*^, -\- 4". Regen st.
s. w.
Dorpat am 2. April. Am i3. Mai 3 frische Eier.
Am 18. Mai ein anderes Nest mit 4 frischen Eiern.
65. Ligurinus chloris, Linn. — Grünling.
Hellenorm am 23. März, ein Pärchen, singend. Viel-
leicht überwintertes. — 14°, + o**. h. O. Am Tage vorher
— 14°, — o«. h. N.
66. Cannabina sanguinea, Landb. — Hänfling.
Meyershof am 29. März bei Regen und S. W. Am
Tage vorher feuchter W.
H e 1 1 e n o r m am 28. März. — i ", + 6°- tr. S. W. Am
Tage vorher — 3», + 5». h. S.
Dorpat am 28. März.
67. Carpodacus erythrinus, Fall. — Karmingimpel.
Meyershof am 28. Mai. S,
Hellenorm am 27. Mai.
Choudleigh am 22. Mai. Ich habe nirgends in den
Ostseeprovinzen den Karmingimpel so häufig und dicht
brüten gesehen wie hier. (E. v. Middendorff.)
294 E, V. Middendorff.
68. Columba palumbus, Linn. — Ringeltaube.
Wohlfahrtslinde am 23. März bei N. O. Morgens
— 8».
Hellenorm am 7. April, 2 Stück. -)- 1°, 4- 3°. Regen.
St. S. W. Am Tage vorher -\- 2", + 7"- Regen. S. Erstes
Balzen am 8. April.
Dorpat, am 2. April i Stück.
69. Columba oenas, Linn. — Hohltaube.
Seemuppen, bereits Ende Juni grosse Schwärme.
Besonders am Nachmittage an den Strand ziehend.
Riga am 6. April. Die letzte am 5. October.
Meyershof am 5. April. S. W. Am Tage vorher
W. -Sturm. Erster Gesang am 9. April. Mehrzahl am i 5. April.
h. S. Am Tage vorher dasselbe Wetter.
Hellenorm am 7. April, 4 Stück. -|- 1", -\- 3". Regen.
St. S. W. Am Tage vorher -j- 2°, -|~ 7^- Regen. S.
A u d e r n am 2. April. Zugrichtung S. — N. bei h.
Wetter und S. W.
70. Turtur aiiritus, Ray. — Turteltaube.
Seemuppen. Im Juli ziemlich zahlreich in kleinen
Gesellschaften den Acker besuchend. Wahrscheinlich brüten
sie in der Umgegend. Häufig standen sie im Roggenfelde
vor dem Hunde auf.
71. Tetrao urogallus, Linn. — Auerhuhn.
Meyershof. Am 4. April balzten die Hähne fest.
Wohlfahrtslinde. Die Balz begann am i. April.
72. Tetrao tetrix, Linn. — Birkhuhn.
Meyershof am 4. April in voller Balz.
73. Coturnix dactylisonans, M. — Schlagwachtel.
Meyershof. Herr von LÖwis betont, dass er 1886
keine einzige gehört hat.
Wohlfahrtslinde. Baron Krüdener schreibt: »Ist in
den letzten Jahren nur ausnahmsweise erschienen«.
II. ornilh. Jahresb. (1886) aus den russischen Ostsee-Provinzen. 295
Hellenorm. 1886 auch hier nicht beobachtet,
Choudleigh am 26. Mai. Schlagend.
74. Cliaradrius pluvialis, Linn. — Goldregenpfeifer.
Seemuppen. Vom Mai bis August in kleinen Trupps
auf den Kaapen, Brachfeldern und Sturzäckern sich herum-
treibend.
Hellenorm am 6. Mai, 7 Stuck. -|- 1^, +9''. h.
N. N. O. Am Tage vorher — V,", + 5". h. N. O.
Dorpat am 21. April.
Neuen hof am 25. April, (stud. v. Gernet.)
Choudleigh am 16. Mai, 3 Stück, von S. nach N.
ziehend. Abzug: Am 14. September i5 Stück, in der Richtung
N. O. — S.W. über das Meer kommend. Am i5. September
I Stück. Am 26. September 3 Stück, darunter ein altes cf,
in derselben Richtung über das Meer kommend. (E. v.
Middendorff.)
75. Eudromias morinelluSj Linn. Morinellpfeifer.
Seemuppen am 20. August, 2 Stück auf den Kaapen.
I (f erlegt.
76. Aegialites hiaticula, Linn. — Halsbandregenpfeifer,
Neuenhof am 21. April, (stud. v. Gernet.)
O d i n s h o 1 m. Zahlreich am 18. August. (stud.
V. Gernet.)
77. Aegialites minor, M. u. W. — Flussregenpfeifer.
Seemuppen, am 5. Juni 3 frische Eier hart am
Strande.
78. Vanellus cristatus, Linn. — Kiebitz.
Pampeln am 27, März,
Seemuppen. Der Kiebitz brütet hier auffallender
Weise weit von feuchten Wiesen und Mooren, im trockenen
Ackerlande und an Feldrainen.
Meyershof am 3i. März. Feucht. S. Am Tage vorher
Nebel. S.
296 E. V. Middendorff.
Ringen am 6. April, (stud. Harry Walter.)
Dorpat, Am 2. April 2 Stück. Am 3. April 10 Stück
gegen N. O. fliegend.
Audern, am 3o. März in grosser Zahl bei Nebel
und S. Am Tage vorher S. W.
79. Grus cinereuSj Bechst. — Kranich.
P a m p e 1 n am 2. April, h. S. W. Zugrichtung
S. W.— N. O.
Riga. Abzug am 19. September.
Meyershof. Am 8. April zogen viele von S. W. nach
N. O. bei h. W. Am Tage vorher Regen. S. W. Abzug am
23. August gegen S. W. bei warmem W. Am Tage vorher
dasselbe Wetter. Ferner am 8. September, in derselben
Richtung, bei warmem S.
Wohlfahrtslinde am 2. April, st. S.W.
Helle norm, a*m 19. September starker Zug. Zug-
richtung N. O.— S. W.
Euseküll. Abzug am 16. September bei kaltem N.
Choudleigh. Am 16. September ein Flug gegen
S. W. ziehend. (E. v. Middendorff.)
80. Ciconia alba, Bechst. — Storch.
Riga am 17. April.
Meyershof am 7. April bei S. W. Am Tage vorher
derselbe Wind.
Euseküll am 16. April.
81. Crex pratensis, Bechst. — Schnarrwachtel.
Meyershof am 17. Mai bei S. W. Am Tage vorher
derselbe Wind. Mehrzahl und erstes Schnarren am 21. Mai.
Wohlfahrtslinde am 19. Mai, schnarrend; heiss.S.W.
Hellenorm am 22. Mai -\- 10", -|-23'\ h. still. Am
Tage vorher -\- 10°, -\-2i^. h. S.
Eusek ü 1 1 am 21. Mai.
Audern am 12. Juni. h. O. Am Tage vorher ebenso.
II. ornith. Jahresb. (1886) aus den russischen Ostsee-Provinzen. 297
82. Gallinida por^ana, Linn. — Sumpfhuhn,
Wo hl f ah rts linde am g. Mai bei warmem Regen. S.W.
83. Numenius arquatus, Cuv. — Kronschnepfe.
Hellenorm am 16. April -|- a", -f-'6". tr. Regen. O.
Am Tage vorher -)- 3", -j- i5°. h. S.
Ringen am 11. April, (stud. Walter).
EuseküU am 18. April.
Dorpat am 10. April,
84. Scolopax rusticola, Linn. — Waldschnepfe.
Pampeln am S.April, bei feinem Regen und S. Am
28. Juli etwa 8 Tage alte, noch nicht flügge Junge.
Mey e rshof am 3. April, balzend, h. S.W. Am Tage
vorher h. W. Mehrzahl am 5. April, bei S. W. Am Tage
vorher W.- Sturm.
Wohlfahrtslinde am 4. April, balzend, tr. S. W.
Hellenorm am 6. April, 3 Stück, balzend, -f- 2", -|- 7*^.
Regen, st. S. Am Tage vorher -\- 2", -{- 6°. Regen, st. S.
Euseküll am 6. April. Mehrzahl am 8. April.
Dorpat am 7. April, mehrere.
Andern am 8. April, tr. S.W. Am Tage vorher
Regen. S. W. Mehrzahl am 9. April, warm. tr. S. W,
Konno am 28. April, 4 frische Eier.
85. Gallinago scolopacina, Bp. — Becassine.
Pampeln am 5. April, feiner Regen, S.
Meyershof am 11. April, viele, h. S. Am Tage vor-
her dasselbe Wetter.
Hell enorm am 7. April, 2 Stück, -f- 1'', + 3". Regen.
St. S. W. Am Tage vorher -|- 2", -j- 7". st. S.
Euseküll am 10. April.
Dorpat am 2. April.
86. Totanus glottis, Bechst. — Heller Wasserläufer.
Dorpat am 4. Mai.
Könno am 12. Mai. (E. v. Middendorff.)
87. Totanus ochropus, Linn. — Wald-Wasserläufer.
Meyershof am i3. April, warm. S.
298 E. V. Middendorff.
Hellenorm am lo. April. + 2", -p ' '"• ^- S, O. Am
Tage vorher -\- i", -j- 10". h. S. -Sturm.
Dorpat am i3. April.
88. Totanus glareola, Linn. — Bruch-Wasserläufer.
Hellenorm am 9. Mai, einige Nachzügler.
89. Actitis hj'poleiicuSj Linn. — Flussuferläufer.
Meyershof am 20. April, h. O. Am 17. Mai auf
4 Eiern fest brütend.
Hellenorm am 9. Mai. -f 2", 4- 12". Regen. N. O.
Am Tage vorher ebenso.
Kollo am 27. April. (E. v. Middendorff.)
90. Machetes pugnax, Linn. — Kampfhahn.
Dorpat am 9. Mai.
9L Calidris arenaria, Linn. — Sanderling.
Seemuppen. Vom 8. August an, in kleinen Gesell-
schaften zu 3 bis 4 Stücken, am Meeresstrande.
92. Phalaropus hj^perboreus, Linn. — Wassertreter.
Odinsholm am 18. August, i Stück, (stud, v. Gernet).
93. Anser segetiim, Meyer. — Saatgans.
Pampeln am 3i. März. Regen. S.
Andern, am 2. April viele, gegen N. ziehend, h.
S. W. Am Tage vorher S. W. -Sturm.
94. Anser spec?
Riga am 3. October.
Heilenorm am i. und 2. October je 3 grosse Züge
in der Richtung N. O. — S. W. fliegend.
Dorpat am 8. und 10. April. Am 14. April ein gegen
N. O. ziehender Trupp von etwa 3o Stück kleinen Gänsen,
die sich durch fortwährendes kurz abgebrochenes Geschrei
auszeichneten.
II. ornith. Jahresb; (1886) aus den russischen Ostsee-Provinzen. 299
Pörrafer am 3. Mai, ein starker Zug gegen N. O.
(E. V. Middendorff.)
Könno am 29. April, bei Schnee und Frost ein Zug,
gegen N. O. fliegend. (E. v. Middendorff.)
Choudleigh am \6. Mai trieb sich ein Zug über
dem Meere herum. Am 26. September zog ein Trupp
längs der Küste von S. O. nach N. W. (E. v. Middendorff.)
95. Cjygnus niiisiciis, Bechst. — Singschwan.
Riga. Abzug am 2. October.
Meyershof am 11. und 1 5. April, gegen N. O.
ziehend, h, S. Am Tage vorher dasselbe Wetter.
Hellenorm am 28. November zogen 4 Stück von
O. nach W.
Ringen am 10. April.
Dorpat am 7. Mai 4 Stück. Nachzügler.
Audern viele am 2. April. Riclitung S. — N. h. S.W.
Am Tage vorher S. W.-Sturm.
Wiems bei Reval. 7 Schwäne v. N. nach S. ziehend,
am 26. December. (B. Hehn.)
96. Spatula clypeata, Linn. — Löffelente,
Neuenhof am 28. April, 2 Stück, (stud. v. Gerner.)
97. Anas boschas, Linn. — Märzente.
Meyershof. Auf der Aa überwinterten 2 cf und
5 9 am 11. Februar noch vollzählig.
He II enorm am 5. April. -f- 2°, -|- 6", kalter Regen st.
S. Am Tage vorher + i", -\- 8^, warmer Regen, S. -Sturm.
Dorpat am 2. April auf der Lucht 2 Stück. Am 3.
April 6 Stück. Am 4. April 16 Stück, dann rasch zunehmend.
98. Anas acuta, Linn. — Spiessente.
Dorpat am 7. Mai 3 Paare.
99. Anas crecca, Linn. — Krickente.
Dorpat am 8. April i5 Stück.
300 E. V. MiddendorfF. II. ornithol. Jahresbericht (1886) etc,
lOO. Anas penelope, Linn. — Pfeifente.
Riga am 24. October im Uebergangskleide.
Dorpat am 10, April.
101. Fuligula ferina, Linn. — Tafelente.
Riga am 10. December ein cf.
102. Clangula glaucion, Linn. Schellente.
Wohlfahrtslinde am 2. April bei S.W.
Dorpat am 11. April.
103. Harelda glacialis, Leach. — Eisente.
Choudleigh am 16. Mai, noch recht zahlreich auf
dem Meere.
104. Mergus merganser, Linn. — Grosser Säger.
Dorpat am 24. März 1 Stück. Am S.April ein Paar.
Am 4. April 8 Stück.
105. Carbo cormoranus, M. und W. — Kormoran.
Odinsholm am 18. August i Stück.
106. Larus marinus, Linn. — Mantelmöve.
Seemuppen im Juli, ein Junges Exemplar am Strande
erlegt.
Choudleigh am 16. Mai 2 Stück beobachtet. (E. v.
Middendorff.)
107. Larus fuscus, Linn. Haringsmöve.
Seemuppen. Den ganzen Sommer am Strande häufig.
108. Larus canus, Linn. — Sturmmöve.
Dorpat am 3. April die ersten 2 Stück. Am 12. und
14. April starker Zug gegen O. dem Lauf des Embach
folgend.
109. Larus glaucus, Brunn. — Eismcve.
Riga Anfangs Januar in Kemmern erlegt. Befindet
sich in der Sammlung des Naturforscher-Vereines in Riga.
Die Vögel von Palawan.
Nach den Ergebnissen der von Herrn und Frau Dr. Platen
bei Puerto-Princesa auf Palawan (Philippinen) im Sommer
1887 ausgeführten ornithologischen Forschungen übersichtlich
zusammengestellt.
Von
Professor Dr. Wilh. Blasius in Braunschvveig.
Die ersten genauen Nachrichten über die Vogel von
Palawan verdanken wir Prof. Dr. S teere, welcher im Sommer
1874 etwa einen Monat sammelnd in Puerto-Princesa zu-
brachte und dabei 32, in der folgenden Liste mit einem
Punkte ( . ) bezeichnete Arten auffand, welche einige Jahre
später von R. Bowdler Sharp e gemeinsam mit anderen von
Steere gesammelten Philippinen-Vögeln aufgezählt und be-
schrieben wurden (Transact. Linn. Soc. [2] Zoology Vol. I
Part. 6, p. 307 — 355. 1877). Hierzu würde als 33. eine
Anfangs noch unbestimmt gebliebene Prionochilus- hrX. hinzu-
zurechnen sein. Vorher scheint schon um das Jahr 1860
P. De la Gironiere, dem wir auch ein Buch über die
Philippinen verdanken, einige Vogel auf Palawan gesammelt
zu haben; wenigstens ist es höchst wahrscheinlich, dass bei
der Beschreibung von Leucotreron Gironieri von Seiten der
Herren Jules Verreaux und O. Des M urs (Ibis 1862, p. 343)
nur in Folge eines Schreib- oder Druckfehlers »Tallawan
(Philippines)« statt Palawan steht. — Später im November
und December 1877 hielt sich A. H. Everett kurze Zeit in
Puerto-Princesa auf und konnte dabei im Ganzen 52 Vogel-
arten sammeln, die später Lord Tweeddale bearbeitete (Proc.
Zool. Soc. 1878 p. 612 — 624I, wodurch die Gesammtzahl
der von Palawan bekannten Vogelarten auf 64, und mit
Einschluss einer fälschlich als Cyornis banyumas aufge-
302 W. Blasius.
führten Siphia-Avl auf 65 anwuchs. Mit Ausschluss der
letzteren sind die von Everett zuerst aufgefundenen 3i Arten
in der folgenden Liste mit einem Kreuz (f) bezeichnet
worden. Vor wenigen Jahren endlich wählte E. Lempriere
einen Punkt in Süd-Palawan zur weiteren Durchforschung
der Insel, und es gelang ihm dabei, gleichfalls zahlreiche
Vogelarten, darunter einige neue Formen aufzufinden, welche
R. Bowdler Sharpe im Jahre 1884 aufgezählt hat (Ibis 1884,
p. 3i6 — 322). Einen von Lempriere gesammelten neuen Nas-
hornvogel machte derselbe jedoch erst im folgenden Jahre
unter dem Namen Anthracoceros Lemprieri bekannt (Proc.
Zool. Soc. i885 p. 446 pl, XXVI), nachdem kurz vorher schon
E. Oustalet dieselbe Art unter dem Namen Anthracoceres
Marchei zu Ehren des bekannten Forschers und Sammlers
Marche beschrieben hatte (Description de deux especes.
Naturaliste, Paris, 7. Ann. i885, p. 108). Die sieben von
Lempriere aufgefundenen Arten sind in der folgenden Liste
durch ein liegendes Kreuz (X) kenntlich gemacht. Durch
alle diese Veröffentlichungen war die Zahl der von Palawan
bekannten Vogelarten auf einige 70 gestiegen.
Im vorigen Sommer besuchte nun das seit vielen Jahren
durch ihre Forschungen berühmt gewordene Ehepaar, Herr
und Frau Dr. Platen, auf mehrere Monate Puerto-Princesa
und sammelte dort 6o3 Vogelbälge, die kürzlich Herr Ober-
amtmann Nehrkorn in Riddagshausen erhielt und mir zur
wissenschaftlichen Bestimmung und Bearbeitung freundllichst
zur Verfügung stellte.
Indem ich mir die Veröffentlichung einer ausführlicheren
vergleichenden und kritischen Arbeit über diese höchst
interessanten Sammlungen für später vorbehalte, will ich
heute nur eine allgemeine Zusammenstellung der faunistischen
Ergebnisse darbieten. Die Platen'schen Sammlungen ent-
halten Vertreter von i3o Vogelarten, und die Zahl der bis
jetzt auf Palawan gefundenen Arten ist durch die Forschungen
des unermüdlichen Ehepaares fast verdoppelt worden. Im
Folgenden gebe ich nun eine an die grossen Salvadori'schen
Veröffentlichungen über die Vögel von Neu-Guinea, von den
Molukken, Borneo etc. sich in der Reihenfolge anlehnende
Die Vögel von Palawan. 303
systematische Liste der aufgefundenen Arten und füge, um zu-
gleich ein vollständiges Bild der Vogelfauna von Palawan nach
dem Stande unserer jetzigen Kenntnisse zu geben, ohne Num-
mern diejenigen 8 Arten hinzu, die früher schon (aber jetzt
von Dr. Platen nicht wieder) dort aufgefunden worden sind.
Synonyme und Hinweise auf frühere Veröffentlichungen
füge ich nur soweit hinzu, als es mir erforderlich scheint,
um Zweifel über die betreffende Form zu heben und die bis-
herigen Beweise für frühere Vorkommnisse auf Palawan zu
sammeln. Dabei citire ich abgekürzt die beiden oben erwähnten
ersten Abhandlungen über die Vogelfauna von Palawan aus
der Feder Sharpe's und T weeddale's mit der Jahreszahl
des Erscheinens: 1877 und 1878. Bei denjenigen Arten, welche
für die Wissenschaft noch ganz neu zu sein scheinen, gebe
ich eine kurze vorläufige Beschreibung; Turnix Haynaldi
wird in dem vorliegenden Aufsatze zuerst beschrieben, ebenso
Carpophaga aenea (Linn.) var. palawanensis. Prionochilus
Plateni und Prioniturus Platenae habe ich bei Gelegenheit einer
ersten Mittheilung über die Platen'schen Sammlungen in
der Sitzung des Vereines für Naturwissenschaft zu Braun-
schweig am 2. Februar 1888 zuerst beschrieben (Braun-
schweigische Anzeigen Nr. 3y vom 12. Februar 1888, p. 335),
Syrnium Wiepkeni, Siphia Ramsayi, Siphia Platenae und
Hyloterpe Plateni in der Sitzung desselben Vereines am
16. Februar 1888 (ibid. Nr. 52 vom i. März 1888, p. 467).
Die dort gegebenen ursprünglichen Beschreibungen gebe ich
im Folgenden wörtlich wieder, da die »Braunschweigischen
Anzeigen« schwer zugänglich sind, und ergänze dieselben
nur durch Maassangaben, indem ich mir eine weitere Aus-
führung der Beschreibung für später vorbehalte.
Falconidae.
* 1. Hypotriorchis severus (Horsf.)
* 2. Falco peregrinus, Gml.
* 3. Astur trivirgatus (Temm.)
* 4. Spiiaetus limnaetus (Horsf.)
304 W. Blasius.
Diese Art scheint neben der folgenden, sich
eng an Sp. alboniger von Borneo anschliessenden,
Art auf Palawan vorzukommen.
* 5. Spi^aetus philippensis, Gurney.
* 6. Cuncuma leucogaster (Gml.)
* 7. Spilornis bacha (Daud.)
Es ist diese Art und nicht Sp. holospilus auf
Palawan erlegt,
t — Butastur indicus (Gml.)
Tweeddale 1878, 1. c. p. 612.
* 8. Pernis ptilonorhynchus (Temm.)
Strigidae.
* 9. Ninox scutulata (Raffl.)
Es ist die echte kurzflügelige Ninox scutulata
der malayischen Fauna, die auf Palavi^an vorkommt.
* 10. Syrnium Wiepkeni, W. Blas. Er. Anz. Nr. 52 vom
I. März 1888, p. 467.
»Diese ziemlich grosse Eule (benannt zu Ehren
des verdienstvollen Directors des Grossherzogl.
Naturhistorischen Museums in Oldenburg) ist dem
javanischen Kauze: seloputo, ähnlich, unterscheidet
sich aber von demselben durch die rostbräunliche
Grundfärbung der Laufbefiederung, der ganzen
Unterseite und der unteren Flügeldeckfedern bei
regelmässiger Ausbildung schmaler dunkelbrauner
Querbänder am Leibe und an der Befiederung
der Läufe. Die ganze Oberseite ist dunkelchoco-
ladenfarbig mit zahlreichen kleinen weissen Tropfen-
flecken, wobei die langen Schulterfedern mehr
oder weniger zu einer helleren, gelblichen oder
gar weissen Färbung mit breiteren dunklen Quer-
bändern hinneigen. Die Federn an den Seiten des
Halses und an der Brust haben zum Theil, bei
rostbräunlicher Färbung des Grundtheiles, an der
Spitze mehrere ziemlich breite mit einander ab-
wechselnde weisse und dunkelbraune Q.uerbänder.«
Die Vögel von Palawan. 305
Maasse in Long. tot. Ala Cauda Cuimen incl. Tarsus
Centim.: Wachsbaut (Sehne)
6 43,0 32,5 17,7 3,8 6,0
9 46,0 35,4 '9)3 4>9 6,3
* 11. Scops Everetti, Tweeddale, Proc. Zool. Soc. 1878,
p. 942 (»Mindanao").
Cacatuidae.
X 12. Cacatua haematuropygia (L. S. Müll.).
Sharpe, Ibis 1884, p. 3 16.
Psittacidae.
[* 13. Prionituriis Platenae, W. Blas. Br. Anz. Nr. 37
V. 12. Februar 1888, p. 335.
Diese Form, »zu Ehren der Frau Dr. Platen
benannt, ist am nächsten der gewöhnlichen Philip-
pinen-Art, discurus VieilL, verwandt, unterscheidet
sich aber von derselben durch vollständig blaue
Färbung des ganzen Kopfes, oberwärts bis zum
Nacken und Vorderrücken hin, an den Seiten und
unterwärts allraälig in die durchaus bläulich über-
flogene Unterseite des Körpers übergehend; dabei
sind die unteren Schwanzdeckfedern theils voll-
ständig gelb, theils wenigstens mit breiten gelben
Rändern versehen. An der letzteren Färbung sind
selbst Jugendkleider, die im Uebrigen noch grün
gefärbt erscheinen, als zu dieser Art gehörig zu
erkennen.«
Maasse in Long. tot. Ala Rectrices Cuimen Tarsus
Centim.: laterales mediae
6 3i,o i5,5 8,0 1 5,0 2,0 1,70
9 29,5 1 5,4 7,0 i3,o 2,0 1,65
14. Tanygnathus lucionensis (Linn.)
T. lu^oniensis, Sharpe 1877, 1. c. p. 3 12. —
T. lu^onensis, Tweeddale 1878, 1. c. p. 612. —
T. luconensis, Sharpe, Ibis 1884, p. 3 16.
OrnisIV, 2. 20
306 W. Blasius.
Picidae.
15. Thriponax Hargitti, Sharpe, Ibis 1884, p. Siy
(»Palawan«).
T. javensis, Sharpe 1877, 1. c. p. 314.
•» 16. Alophonerpes pulverulentiis (Temm.).
17. Chrysocolaptes erythrocephalus, Sharpe 1877, 1. c.
p. 3i5.
Tweeddale 1878, 1, c. p. 612. — Sharpe,
Ibis 1884, p. 317.
18. Tiga Everetti, Tweeddale 1878, 1. c. p. 612.
T. jai'anensis, Sharpe 1877, 1. c. p. 3 1 5. —
T. Everetti, Sharpe, Ibis 1884, p. 317,
Cuculidae.
* 19. Cuculus canoroides, S. Müll.
* 20. Hieracoccyx strenuus, Gould.
f 21. Cacomantis merulinus (Scop.).
Tweeddale 1878, 1. c. p. 61 3 (.mit ?).
* 22. Chrysococcyx xanthorhynchus (Horsf.).
j 23. Surniculus lugnbris (Horsf.),
Tweeddale 1878, 1. c. p. 61 3.
* 24. Eudynamis mindanensis (Linn.).
* 25. Eudynamis malayana, Gab. u. Hein. (.'' = nigra [L.]).
Nach den Grössenverhältnissen gehört das vor-
liegende Stück eher zu der indischen Form nigra
(Linn.), mit welcher wahrscheinlich malayana
Gab. u. Hein, vereinigt werden muss.
-f 26. Dryococcyx Harringtoni, Sharpe 1877, 1. c. p. 32 1
(»Balabac«).
Phoenicophacs Harringtoni, Twtddale 1878, 1. c.
p. 61 3. — Dryococcyx Harringtoni, Sharpe,
Ibis 1884, p. 3 16.
* 27. Centrococcyx javanensis (Dumont).
Die Vögel von Palawan. 307
t 28. Centrococcyx eurycercus, A. Hay.
Tweeddale 1878, 1. c. p. 614. — Sharpe
Ibis 1884, p. 3 16.
Bucerotidae.
X 29. Anthracoceros Marchei, Oustalet, Naturaliste, Paris,
i885 p. 108.
A. Lemprieri, Sharpe, Proc. Zool. Soc. i885,
p. 446.
Alcedidae.
30. Alcedo meninting, Horsf.
X 31. Alcedo bengalensis, Gml.
Sharpe, Ibis 1884, p. 3 18.
32. Pelargopsis Gouldi, Sharpe, Proc. Zool. Soc. 1870,
p. 63 (»Luzon«).
Nach Grösse" und Färbung liegen mir Exem-
plare dieser Art vor. Obgleich Sharpe selbst die
Bestimmung der folgenden Art ausgeführt hat,
bin ich überzeugt, dass nicht beide nahe verwandte
Pelargopsis- Alten neben einander auf Palawan vor-
kommen, und dass entweder die eine oder die
andere in der Liste gestrichen werden muss.
— Pelargopsis leucocephala (Gml.)
Sharpe 1877, 1. c. p. 317. — Sharpe^ Ibis 1884,
p. 3i8.
X 33. Ceyx rufidorsa, Strickl.
Sharpe, Ibis 1884 p. 3i8.
* 34. Entomobia pileata (ßodd.).
* 35. Sauropatis chloris (Bodd.),
Coraciidae.
t 36. Eurjrstomus orientalis (Linn.).
Tweeddale 1878, 1. c. p. 6i3.
20*
308 W. Blasius.
Caprimulgidae.
* 37. Caprimulgus manillensis, G. R. Gray.
Cypselidae.
* 38. Cypselus Loxpi, Sharpe, Proc. Zool. Soc. 1879,
p. 333 (»Labuan«).
Die von Sharpe als Unterscheidungsmerkmal
von infumatus angegebene geringe Gabelung des
Schw^anzes beweist das Vorkommen dieser Form
der Borneofauna auf Palawan.
* 39. Hirundinapus giganteus (Hasselt).
* 40. Collocalia troglodytes, Wall, ex Gray.
Hirundinidae.
* 41. Hirundo gutturalis, Scop.
t 42. Hirundo javanica, Sparrm.
Tweeddale 1878, 1, c. p. 61 5. — Sharpe,
Ibis 1884, p. 32 1.
Muscicapidae.
X — Siphia Lemprieri, Sharpe, Ibis 1884, p. 319.
* 43. Siphia Ramsayi, W. Blas. Br. Anz. Nr. 52 vom
I. März 1888, p. 467.
Cyornis banyumas, Tweeddale 1878, 1. c. p. 61 5.
— Siphia elegans, Sharpe, Cat. Birds Brit. Mus.
Vol. IV, p. 447. 1879. — Cyornis sp. indet. Ward-
law Ramsay, Ibis 1886, p. iSg.
"Diese Fliegenschnäpper-Art (benannt zu Ehren
des englischen Ornithologen Ramsay, welcher sich
grosse Verdienste um die Erforschung der Ornis
der Philippinen und der malayischen Inseln erworben
hat) steht in Betreff der vorzugsweise oliven-
artigen Rückenfärbung des Weibchens den indi-
schen Arten rubeculoides und magnirostris nahe,
unterscheidet sich aber von ersterer Form durch
Die Vögel von Palawan. 309
den bedeutend längeren Schnabel und dadurch,
dass bei dem Männchen die Kehle nicht blau-
schwarz oder blau, sondern hell gefärbt ist, wie
beim Weibchen. Von letzterer Art ist das Männ-
chen hauptsächlich durch die dunkleren Füsse
verschieden, das Weibchen dagegen durch eine
braungraue Färbung der Oberseite des Kopfes mit
deutlich bläulichem Scheine, der vorzugsweise
sichtbar über dem hellen Stirn- und Oberaugen-
streifen hervortritt, sowie auch durch eine fast
braunrothe Farbe des Schwanzes. Es ist dies die
Form, von welcher bis dahin nur weibliche Indivi-
duen auf Palawan gesammelt waren, und die
Tweeddale fälschlich als banyumas bezeichnet,
Sharpe als elegans aufgeführt und Ramsay erst kürz-
lich als mit rubeculoides verwandt erkannt hat. Die
anderen neuerdings von Sharpe, bezw. Ramsay
beschriebenen Philippinen-Arten: Lemprieri und
Herioti, scheinen von der vorliegenden Form
' wesentlich verschieden zu sein.«
Maasse in Centim.: Long. tot. Ala Cauda Culmen Tarsus
6 1 5,0 7,9 6,4 1,6 1,9
? 14,8 7,6 6,2 1,55 1,8
44. Siphia Platenae, W. Blas. Br. Anz. Nr, 52 vom
I. März 1888, p. 467.
Diese Species »(benannt zu Ehren der Frau
Dr. Platen) gehört im Gegensatz zu denjenigen
Arten, die wenigstens im männlichen Geschlecht
ein vorzugsweise blaues Gefieder haben, zu den-
jenigen Formen, welche in beiden Geschlechtern
eine mehr oder weniger oliven-gelbe oder bräun-
liche Färbung des Rückens besitzen {strophiata, rufi-
cauda, poliogenys und olivacea). Charakteristisch
für die vorliegende Art ist die geringere Grösse, die
gleichmässige, hellolivenbräunliche Färbung des
Rückens und der Kopf-Oberseite, der einfarbig
hell rostrothe Schwanz und die zweifarbige Unter-
310 W. Blasius.
Seite des Körpers mit scharfer Grenze in der Mitte,
wobei die vordere Hälfte orangeroströthlich, die
hintere dagegen einfarbig weiss erscheint.« Maasse
eines Männchens: Long. tot. ii,5; Ala 6,5; Cauda
4,9; Culmen 1,2; Tarsus 2,o5 cm. Bemerkens-
werth ist die verhältnissmässig sehr bedeutende
Länge der Tarsen im Vergleiche zu den Arten der
Banyumas- und Rubeciiloides-Gvvi^^tn.
f 45. Hypothymis occipitalis, Vigors.
H. a^urea, Tweeddale 1878, 1. c. p. 61 5.
Vielleicht ist doch H. occipitalis als Art von a^urea
nicht abzutrennen.
* 46. Muscicapa griseosticta (Swinhoe).
^ 47. Hemichelidon sibirica (Gml.).
Ein einzelnes Individuum dieser Art ist mit
zahlreichen Exemplaren der vorigen zusammen
erlegt worden.
* 48. Culicicapa panayensis (Sharpe).
Xantholestes panayensis, Sharpe, 1877, 1. c.
p. 327 (»Panay«).
49. Zeocephus cyanescens, Sharpe 1877, 1. c. p. 328.
Sharpe, Ibis 1884, p. 320.
50. Rhipidura nigritorquis, Vigors.
Sharpe 1877, 1. c. p. 325.
Campophagidae.
51. Graucalus sumatrensis (S. Müll.).
Sharpe 1877, 1. c. p. 323. — Tweeddale 1878,
1. c. p. 614. — Artamides sumatrensis, Sharpe,
Ibis 1884, p, 319.
* 52. Lalage dominica (L. S. Müll.).
53. Pericrocotus igneus, ßlyth.
Sharpe 1877, 1. c. p. 324; Ibis 1884, p. 319.
? [Pericrocotus cinereus, Lafresn.
Diese Art {cL Sharpe, Ibis 1884, p. 3 19) scheint
nur fälschlich angeführt zu sein].
Die Vögel von Palawan. 311
Artamidae.
* 54. Artamus leucogaster (Valenc).
Dicruridae.
f 55. Dicruropsis palawanensis (Tweeddale).
Dicrurus palaypanejisis, Tweeddale 1878, 1. c.
p. 614. — Chibia palmvanensis, Sharpe, Ibis 1884,
p. 3 18.
. 56. Buchanga leucophaea (Vieill.).
B. cineracea, Sharpe 1887, 1. c. p. 324. —
B. leucophaea, Tweeddale 1 878, 1. c. p. 6 1 5 ; Sharpe,
Ibis 1884, p. 3 iS.
. 57. Irena Tweeddalei, Sharpe 1877, 1. c. p. 333.
Sharpe, Ibis 1884 p. 32i.
Laniidae.
f 58. Lanius lucionensis, Linn,
L. lucionensis, Tweeddale 1878, 1. c. p. 614.
Die zahlreichen vorliegenden Bälge nähern sich
in der Färbung des Kopfes sehr L. cristatus; doch
sollen Jugendkleider von L. lucionensis nur eine sehr
geringe Entwicklung des Grau am Kopfe zeigen.
* 59, Hyloterpe Plateni, W. Blas. Br. Anz. Nr. 52 vom
1. März 1888, p. 467.
»Diese Dickkopf-Würgerart (benannt zu Ehren
des unermüdlichen Sammlers) ist der malayischen
Form grisola am nächsten stehend, unterscheidet
sich aber durch einen längeren Schnabel, durch eine
fast gleichmässig olivenbraune Färbung der ganzen
Oberseite mit Einschluss des Kopfes und des
Schwanzes, sowie durch eine graue Färbung der
Brust, die sich an Kehle und Kinn mehr mit
Weiss mischt. Jüngere Individuen haben eine
braunrothe ßerandung der Schwungfedern und
statt der schwarzen eine bräunliche Färbung des
Schnabels." Maasse eines alten Männchens: Long,
tot. i5,2; Ala 8,4; Cauda 6,5; Culmen i,5;
Tarsus 2,2 cm.
312 W. Blasius.
Paridae.
. — Parus elegans, Less.
Sharpe 1877, 1. c. p. 338.
* 60. Parw5 flm<3&z7f5, Sharpe 1877, 1. c. p. 338 (»Balabac«).
Diese Art ist von der vorigen scharf zu unter-
scheiden. Es scheinen demnach in der That beide
Meisenarten neben einander bei Puerto-Princesa
vorzukommen.
Certhiidae.
. 61. Dendrophila frontalis (Horsf.).
Sharpe 1877, 1. c. p. 338.
Nectariniidae.
t 62. Cyrtostomus aurora, Tweeddale 1878, 1. c. p. 620.
Cinnyris aurora, Sharpe, Ibis 1884 p. 32 1.
. 63. Aethopyga Shelleyi, Sharpe, »Nature«, August 1876,
p. 297.
Sharpe 1877, 1. c. p. 342. — Tweeddale 1878,
l. c. p. 621.
-f — Chalcostetha insignis, Jardine.
Tweeddale 1878, 1. c. p. 621. Vielleicht ist
diese im männlichen Geschlechte unverkennbare
Art auch unter den von Platen gesammelten weib-
lichen und jugendlichen Nectariniidae vertreten,
deren Bestimmung oft sehr schwierig sein kann.
t 64. Cinnj^ris sperata (Linn.),
Nectarophila sperata, Tweeddale 1878, 1. c.
p. 620.
. 65. Anthreptes malaccensis (Scop.).
Sharpe 1877, 1. c. p. 342. — Tweeddale 1878,
1. c. p. 621.
. 66. Arachnothera diiutior, Sharpe, »Nature«, August
1876, p. 298.
Sharpe 1877, 1. c. p. 341. — Tweeddale 1878,
1. c. p. 621.
Die Vögel von Palawan. 313
Dicaeidae.
t 67. Dicaeum pygmaeum (Kittlitz).
My^atithe pygmaea, Tweeddale 1 878, 1. c. p. 620.
* 68. Prionochilus Plateni, W. Blas. Br. Anz. Nr. 3y v.
12. Februar 1888, p. 335.
Prionochilus sp. Sharpe 1877, 1. c. p. 340. —
P. xanthopygius (?) Wardlaw Ramsay : Revised List
of Birds . . . Philippine Islands: Ornithological
Works of Tweeddale; Appendix p. 658. 1881.
Diese »zu Ehren des Sammlers genannte Blüthen-
picker-Art ist sehr ähnlich den auf Borneo u. s. w.
vorkommenden Arien percussus (Temm.) oder igni-
capillus (Eyton) und xanthopygius , Salvadori,
unterscheidet sich jedoch von der letzteren Form
durch weisse Bartstreifen von der ersteren dagegen
durch die gelbe Färbung des Bürzels«. Maasse
eines Männchens: Long. tot. 9,0; Ala 5,4; Cauda
2^6; Culmen 1,1; Tarsus 1,45 cm.
Brachypodidae.
. 69. Aegithina viridis (Bp.).
Jora scapularis, Sharpe 1877, 1. c. p. 333. —
Aegithina scapularis, Tweeddale 1878, 1. c. p. 619.
. 70. Phylloj-nis palawanensis, Sharpe 1877^ 1. c. p. 3 33.
Tweeddale i8;8, 1. c. p. 619.
t 7L Pycnonotus cinereifrons (Tweedd.).
Brachypus cinereifrons, Tweeddale 1878, 1. c.
p. 617.
f 72. Micropus melanocephalus (Gml.).
Brachypodius melanocephalus, Tweeddale 1 878,
1. c. p. 618.
. 73. Criniger frater, Sharpe 1877, 1. c. p. 334.
Tweeddale 1878, 1. c. p. 618.
t 74. Criniger palawanensis, Tweeddale 1878, 1. c. p. 618.
Timeliidae.
. 75. Mixornis Woodi, Sharpe 1877, 1. c. p. 33 1.
Tweeddale 1878, 1. c. p. 617.
314 W. Blasius.
76. Ptilocichla falcata, Sharpe 1877, 1. c. p. 332.
t 77. Anuropsis cinereiceps (Tweedd.).
Drymocataphus cinereiceps, Tweeddale 1878,
I.e. p. 617. — Anuropsis cinereiceps, Sharpe, Ibis
1884, p. 32 1.
t 78. Trichostoma rufifrons,T\\'ttdd2i\Q 1878, 1. c. p. 616.
Pittadae.
. 79. Pitta sordida, L. S. Müll.
Brachj'urus sordidiis, Sharpe 1877, 1. c. p. 33 1.
— Pitta sordida, Sharpe, Ibis 1884, p. 32 1.
* 80. Pitta propinqua (Sharpe).
Brachj'urus propinquus, Sharpe, 1 877, 1. c.
p. 33o (»Balabac, Mindanao«).
Saxicolidae.
. 81. Cittocincla nigra, Sharpe 1877, I. c. p. 335.
Tweeddale 1878, 1. c. p. 619.
t 82. Monticola solitarius (L. S. Müll.).
Tweeddale 1878, 1. c. p. 619.
Sylviidae.
. 83. Orthotomus ruficeps (Less.).
Sharpe 1877, 1. c. p, 337. — Tweeddale 1878,
1. c. p. 619.
* 84. Acrocephalus orientalis (Temm. u. Schleg.).
* 85. Phylloscopus horealis (I. H. Blas.).
Motacillidae.
* 86. Budytes viridis (Gml.).
* 87. Anthus Gustavi, Swinhoe.
Zahlreiche unverkennbare Vertreter dieser Art
liegen vor. Es ist nicht auffallend, dass dieselbe neben
der folgenden auf Palawan vorkommt, da beide
der Philippinen-Fauna angehören.
Die Vögel von Palawan. 315
t — Anthiis maculatus, Hodgs.
Tweeddale 1878, 1. c. p. 619.
Ploceidae.
. 88. Oxycerca Everetti, Tweeddale, Proc. Zool. Soc.
1877, p. 699 (»Monte Alban«).
Munia leucogastra, Sharpe 1877, 1. c. p. 345.
Oxycerca Everetti, Tweeddale 1878. 1. c. p. 622.
Munia leucogastra, Wardlaw Hamsay, Revised
List of Birds. . . Philippine Islands: Ornithological
Works of Tweeddale; Appendix p. 659, 1881.
Weshalb Ramsay zuletzt wieder M. leucogastra
für Palawan anführt und nicht O. Everetti, die er
auf Luzon und Zebu beschränkt, weiss ich nicht, da
Tweeddale selbst Palawan-Exemplare zu seiner
Oxycerca Everetti zog. Die Artberechtigung dieser
Form neben leucogastra scheint mir allerdings noch
zweifelhaft zu sein.
Sturnidae.
■•• 89. Sturnia violacea (Bodd.).
90. Calornis panayensis (Scop).
C. chalybeus, Sharpe 1877, 1. c. p. 343. —
C. panayensis, Tweeddale 1878, 1. c. p. 622; —
Sharpe, Ibis 1884, p, 021.
91. Gracula javanensis (Osb.).
Sharpe 1877, 1. c. p. 344. — Tweeddale 1878,
1. c. p. 622. — Eulabes javanensis, Sharpe, Ibis
1884 p. 32 1.
Oriolidae.
t 92. Broderipus acrorhynchus (Vigors) var. palawanen-
sis, Tweeddale (als Art).
Broderipus palawanensis, Tweeddale, 1878, 1. c.
p. 616. — Oriolus palawanensis, Sharpe, Ibis 1884,
p. 319.
Guillemard's vollständige Identificirung dieser
Form mit Oriolus chinensis, Linn. ^ acrorhynchus
Vigors erscheint mir noch sehr fraglich.
316 W. Blasius.
t 93. Oriolus xanthonotus, Horsf.
Tweeddale 1878, ]. c. p. 616.
Corvidae.
t 94, Corpus pusillus, Tweeddale 1878, 1. c. p. 622.
Corone pusilla, Sharpe Ibis 1884, p. 3 18.
Treronidae.
t 95, Osmotreron vernans (Linn,).
Tweeddale 1878, 1, c. p, 623.
96. Treron nasica, Schlegel
Sharpe 1877, 1, c. p, 346. — Tweeddale 1878,
1. c. p. 623.
* 97. Leucotreron Leclancheri (Bp.).
Leucotreron Gironieri, I. Verr. u. O. D. Murs,
Ibis 1862, p, 342. (»Tallawan [Philippines]«); —
Ptilopus Geversi, Schlegel (errore) ; — Ptilopus
Hugonianus, Schlegel (»Philippinen«) etc. — Leu-
cotreron Leclancheri, Salvador!, Atti Acc. Torino
Vol. XIII 1877/8 p. 425; — Ptilopus Leclancheri,
Salvadori, Ornit. della Papuasia Vol. III, p. 64
(1882); — Wardlaw Ramsay: Revised List of the
Birds... Philippine Islands : Ornithological Works
of Tweeddale; Appendix p. 659, 1881.
Von Tweeddale für Luzon, Negros, Guimaras
nachgewiesen. Die Uebereinstimmung der Anfangs
fälschlich als Neu-Guinea-Vogel beschriebenen L.
Leclancheri mit der für verschiedene Philippinen-
Inseln nachgewiesenen L. Gironieri bestätigen die
mir vorliegenden Exemplare durchaus.
X — Ptilopus melanocephalus (Forsten).
Sharpe, Ibis 1884, p. 322.
. 98. Carpophaga aenea (Linn.) nov. var. palawanensis.
Carpophaga aenea, Sharpe 1877, 1. c. p, 346, —
Tweeddale 1878, 1. c. p. 623. — Sharpe, Ibis 1884,
p. 322,
Die Palawan-VÖgel haben einen verhältnissmässig
bedeutend längeren und blaueren Schwanz; der
Die Vögel von Palawan. 317
Rücken zeigt neben einem kupferfarbigen Glänze
einen starken blauen und grünen, dagegen nicht oder
doch weniger einen röthlichen Schiller. Untere
Schwanzdecken dunkel kastanienbraun. Die Maasse
eines alten Männchens sind: Long. tot. 43,0; Ala
24,8; Cauda 16,2; Culmen 2,95; Tarsus 3,4 cm.
. 99. Myristicivora bicolor (Scop.)
fide Steere, Sharpe 1877, 1. c. p. 347.
Columbidae.
* 100. Macropygia tenuirostris, G. R. Gray.
* 101. Turtiir Dussumieri (Temm.).
Gouridae.
. 102. Chalcophaps indica (Linn.)-
Sharpe 1877, 1. c. p. 348.
Caloenatidae.
* 103. Caloenas nicobarica (Linn.).
Megapodidae.
t 104. Megapodius Cumingi, Dillwyn.
Tweeddale 1878, 1. c. p. 624. — Sharpe, Ibis
1884, p. 322.
Phasianidae.
* 105. Gallus bankiva, Temm.
t 106. Polyplectron Napoleonis, Lesson.
P. emphanes, Tweeddale 1878, 1. c. p. 623.
Turnicidae.
* 107. Turnix Haynaldi, nov. sp.
Dieses, wie es scheint, mit keiner bekannten Art
übereinstimmende Laufhühnchen (benannt auf Ver-
anlassung des Herrn Oberamtmann Nehrkorn zu
Ehren des um die Wissenschaft hochverdienten
Cardinais, Erzbischofs von Kolocsa in Ungarn,
Herrn Dr. Ludwig Haynald) hat eine graubraune
Oberseite des Körpers und Schwanzes mit zahl-
reichen schwarzen wurmförmigen Q^uerwellen und
318 W. Blasius.
vielen verwaschenen rostrothen Federn, die im
Nacken sich etwas häufen. Einzelne Rückenfedern,
und besonders die langen Schulterfedern mit je
einem unregelmässigen, grossen, subterminalen
schwarzen Flecken, der am Aussenrande von je
einem sichelförmig gekrümmten, weissen Längs-
flecken unterbrochen wird. Die oberen Flügeldeck-
federn mit einigen breiteren schwarzen und weisslich-
gelben Querbändern. Eine ähnliche gebänderte Zeich-
nung an dem freiliegenden Theile der übrigens, wie
die Handschwingen, braungrauen Mittelschwingen.
Federn der Kopfplatte braun mit rostrÖthlichen
Rändern, an der Stirn und ni einer jederseits von
der Stirn ausgehenden über den Augen sich hin-
ziehenden bis zum Nacken verlaufenden Linie mit
weissen Spitzenflecken oder Querbändern. Durch
die ähnliche Zeichnung einiger Federn in der Mitte
der Kopfplatte wird eine weisse mittlere Scheitel-
linie angedeutet. Kopfseiten weisslich mit schwarzen
Flecken. Kinn und Kehle weiss. Brust- und
Bauchseiten bei rostgelblicher Grund-
farbe mit breiten schwarzen Qu erbändern.
Hinterleib und untere Schwanzdecken dunkelrost-
gelb. Leib ebenso, in der Mitte heller. Ober-
schnabel dunkel, Unterschnabel heller. Füsse
gelblich in's Graue oder Bräunliche übergehend.
Diese Form gehört zu den kleineren Arten
mit massig entwickeltem Schnabel, bei schwarz-
gebänderter Brust. Sie dürfte T. rufilata Wallace
von Celebes am Nächsten stehen, ist aber durch
die an die europäische Art sylvaüca erinnernde
Färbung des Kopfes und Halses zu unterscheiden.
Maasse in Long. tot. Ala Cauda Culmen Tarsus
Centim.:
6 11,3 7,3 2,4 1,2 2,1
Q I 1,7 7,9 2,4 1,25 2,1
* 108. Turnix fasciata (Temm.).
Rallidae.
* 109. Rallina fasciata (Raffl.)^
Die Vögel von Palawan. 319
•' 110. Amaurornis phoenicura (Penn.).
Haematopodidae.
* 111. Strepsilas interpres (Linn.).
Charadriidae.
* 112. Charadrius fulvus, Gml.
* 113. Aegialitis vereda (Gould.).
t 114. Aegialitis Geoffroyi (Wagl.).
Eudromias Geoffroyi, Tweeddale 1878, 1. c.
p. 624. — Aegialitis Geoffroyi, Sharpe, Ibis 1884,
p. 322.
* 115. Aegialitis dubia (Scop.).
y — Aegialitis cantiana (Lath.).
Aegialitis cantianus Tweeddale 1878, 1. c. p. 624.
— Aegialitis cantiana, Wardlaw Ramsay: Revised
List of Birds . . . Philippine Islands: Ornithological
Works of Tweeddale ; Appendix p. 65g. 1881,
Sharpe vermuthete (Ibis 1884, p. 322), dass
diese Form von Tweeddale falsch gedeutet sei
und mit der folgenden zusammenfalle; wer die
geringere Grosse des Schnabels nicht beachtet,
kann möglicherweise auch die vorige Art für
cantiana ansprechen. Eine neue Vergleichung von
Tweeddale's Exemplaren auf dubia und Peroni
würde erwünscht sein.
X 116. Aegialitis Peroni (Temm.).
Sharpe, Ibis 1884, p. 322.
Scolopacidae.
* 117. Limicola platyrhyncha (Temm.).
* 118. Tringa subminuta, Middend.
Ich gebrauche den Middendorff'schen Namen,
weil die Ideniificirung mit salina, rußcollis, datna-
censis etc. noch angezweifelt werden kann.
* 119. Tringa albescens, Temm.
t 120. Tringoides hypoleucus (Linn.).
Tweeddale 1878, 1. c. p. 624.
320 W. Blasius. Die Vögel von Palawan.
* 121. Totanus incaniis (Gml.).
* 122. Totanus glareola (Linn.).
* 123. Totanus calidris (Gml.).
Ardeidae.
* 124. Ardea sumatrana, Raffl.
. 125. Bubulcus coromandus (Bodd.).
Sharpe 1878, I. c. p. 349. — Tweeddale 1878,
1. c. p. 624.
t 126. Butorides javanica (Horsf.).
Tweeddale 1878, 1. c. p. 624.
* 127. Gorsachius melanolophus (Raffl.).
Nach Büttikofer's Auseinandersetzungen ge-
brauche ich diesen Namen, weil unter G. Goisagi
wahrscheinlich die japanische Art abgetrennt werden
muss.
Laridae.
* 128. Sterna Bergi, Licht.
* 129. Sterna melanauchen, Temm.
* 130. Anous stolidus (Linn.).
Mit Einschluss der in obiger Liste ohne Nummern
aufgeführten 8 Arten, die in den Platen'schen Sammlungen
fehlen, und deren dortiges Vorkommen zum Theile noch
zweifelhaft erscheinen dürfte, würden nunmehr auf Palawan
im Ganzen i38 Arten beobachtet sein; von diesen sind
nicht weniger als 68, also ungefähr die Hälfte, durch das
Platen'sche Ehepaar zum ersten Male dort nachgewiesen,
worunter sich allerdings drei Arten befinden {Siphia Ram-
sayi, W. Blas., Prionochilus Platenae, W. Blas, und Leuco-
treron Laclancheri (Bp.), die vorher schon, mit einem
anderen Namen oder mit einer falschen Heimatsangabe
versehen, verzeichnet waren. Diese 68 Arten sind in der
obigen Liste durch einen vorgesetzten Stern (*) kenntlich
gemacht.
Braunschweig, Her:[ogliches Naturhistorisches Museum.
9. März li
IV. Jahresbericht (1885)
des
Comite's für ornithologische Beobachtungs-Stationen
in
O e s t e r r e i c li - TT n g- a rn .
Redigirt unter Mitwirkung von
Dr. Karl von Dalla-Torre,
.Mandatar für Tirol,
Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen,
Präsident des Comite's und .Mitglied des perman. Internat, ornith. Comite';
(Sc hl US s).
225. Ardea egretta, Bechst. — Silberreiher.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Vor mehreren Jahren
wurde ein Paar dieser Vögel auf dem Hirsener Grossteich mit
einem Doppelschuss erlegt,
Bukowina. Solka (Kran ab e t e n. Gehört zu den sei
tenen Zugvögeln.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 24. März.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Etliche Paare brüteten
1884 in der Obedska bara, erheblich mehr in dem damals
glücklicher Weise noch weniger »erforschten« Kolodjvär; von
dort besitze ich ein Exemplar im Hochzeitsschmucke, auch Eier.
Vereinzelte Exemplare trieb ich während einer Kahnfahrt von
der Draumündung nach der Szrebernicza (am i i. xMai) aus dem
Rohre auf. Am 6. November 1884 traf ein Zug von mindestens
hundert Edelreihern im Kopäcser Riede ein, der sich zur Näch-
tigung in die »Rohrriegel« begab; tagsüber hielten sie sich ver-
einzelt oder zu 2 bis 6 Stücken auf den seichteren Wässern im
Röhrichte auf. In einem Briefe des Herrn Waldbereiters Pfening-
berger vom 17. Juni i885 heisst es: »Auffallend ist die grosse
Menge von Edelreihern; sie halten sich in Flügen von 5o und
mehr Individuen auf; in Menge kann man ihre Schmuckfedern,
O rnis I\', 3. 21
322 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
die sie jetzt verlieren, einsammeln« etc. »Die Edelreiher müssen
cn masse irgend wo um ihre Gelege gekommen sein, sonst
wäre ihr Aufenthalt im Kopäcser Riede zu dieser Zeit nicht recht
erklärlich. Junge sind nicht zu sehen.« Auch im Sommer i885
fand ich in grösserer Zahl als je zuvor den Edelreiher im Bellye'er
Drauriede und am Kopäcser Teiche; ein junges Exemplar er-
beutete ich daselbst. — Neusiedler See (Reiser). Erschien
endlich wieder seit langer Zeit heuer etwas häufiger auf dem
See. An dem Westufer nächst Oedenburg soll ein Paar im
Rohre genistet haben, ebenso mehrere bei Ajiethlon und Pam-
hagen. Es wird jedoch auf die schönen Thiere von allen Seiten
geknallt, und wie die Exemplare auf dem Wiener Wildpretmarkte
zeigten, öfters mit Erfolg. Die Ueberbringer der herrlichen Beute
an die Wildprethändler sind die Fischer, welche allwöchentlich
Freitags die Fische in Wien veräussern. Am i5. Mai sah ich
i8 Stücke auf einer Wiese nächst Apethlon.
226. Ardea gar:^etta, Linn. — Seidenreiher.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Vom i6. April
bis 29. Mai; 20., 21. August.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 2 3. April einige
am Seeufer, i 9 erlegt; 3o. April zwei am Seeufer.
Ungarn. Bellye (M o j si s o vi c s). Im Frühjahre 1884
fand ich ihn in grösster Zahl auch südlich von Bellye brütend;
einzelne Exemplare sah ich im Kopäcser Reviere. Der Sommer
i885 führte sie mir im ganzen Riedgebiete theils in isolirten
Individuen , theils in ansehnlichen Scharen , meist im Gros der
übrigen Reiher vor; ein schönes Exemplar mit Schmuckfedern
schoss ich Ende August.
227. Ardea ralloides , Scop. — Rallenreiher.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 16. April
bis 3. Mai; 20., 21. August, 10. September.
Ungarn. Bellye (Mo jsisovics). Fast genau wie voriger,
eher noch zahlreicher.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 323
228. Ar-detta viinuta, Linn. — Zwergreiher.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Ist nicht besonders
selten auf dem Hirsener Grossteich, wiewohl nicht jedes Jahr
in gleicher Anzahl und macht auch hier sein Gelege. Er wird
»teichüblich« mehr mit seinem zweiten Namen »kleine Rohr-
dommel« bezeichnet.
Dalmatien. Spalato fKolombatovic). Vom i6. April
bis 23. Mai, 20. August.
Mähren. Kremsier (Zahradnik). 10. Mai.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
7. Mai I cT.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Obwohl das Thier
durchaus keine Rarität ist, sieht man es doch selten in den
syrmischen Sümpfen und am Drauecke; es liebt nicht die grossen
lärmenden Colonien; ich sah nur wenige Exemplare überhaupt,
da der Vogel sich trefflich zu bergen versteht; in Bellye fand
ich den ersten (1884) am 10. Mai in Keskenyerdö (am Canal-
ufer). — Neusiedler See (Reiser). Konnte ihn nur bei Neu-
siedl am See beobachten, wo er im Vorjahre auf einer abge-
storbenen Weide genistet haben soll.
229. Nycticorax griseus, Strickl. — Nachtreiher.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 3i. März
bis 22. April, ein Exemplar am 2. Juni; 20., 21., 26. August.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Frühjahr 1884: der
erste am i. April im Bellye'er Riede; ich traf ihn massenhaft
in Kolodjvär. Am S. Juni wurden theils flügge, theils noch
ganz kleine Exemplare angetroffen. Im Sommer i885 (vom Juli
bis September) war er überall gemein im Riedgebiete von Bellye;
daselbst i885, 28. März der erste. Ein am 9. Juni erlegtes
Exemplar hatte sieben grosse Mäuse im Kröpfe.
230. Botauriis stellaris. Linn. — Rohrdommel.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). War 1884 und i885
auf dem Hirnsener Grossteich ziemlich häufig. Ein Freund von
mir lobt das Wildpret des »\^ asserochsenc als vorzüglich fettes,
21*
324 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
schmackhaftes Fleisch und bedauerte sehr, dass ich von mehreren
geschossenen, zum Ausstopfen gegebenen Exemplaren, das »Wild-
pret« achtlos v.-egwarf.
Bukowina. Solka (K r a n a b e t e r). Erscheint im Mai
und September.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 28. Februar, 5.,
ID., II. März; 9., 17., 18., 29. September, 3. October, i., 2.,
26. November.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). i5. und 20. März
je I Stück in Lisert- Sumpf erlegt.
Mähren. Kremsier (Zahradnfk). 20. April. — Osla-
wan (Capek). 4. April wurde ein Stuck bei Eibenschitz ge-
schossen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ich hörte sie im Früh-
jahre 1884 im »Bellye'er Riede« nächst Essegg in den soge-
nannten Zsombekmooren, auch bei Därda in ähnlichem Terrain.
Sie ist im allgemeinen selten. Die erste meldete sich 1884 im
Daroczer Riede am i . März. — Neusiedler See (Reise r). Mitte
Mai im ganzen Seegebiete zu hören und brüllte hier auch bei
trübem, regnerischen Wetter. Ein Brutpaar selbst in der ver-
hältnissmässig kleinen Binsenlacke.
231. Rallus aquatiais , Linn. — Wasserralle.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Dann und
wann vom Januar bis lö. April; vom 2. November bis Ende
December.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzii. 14. März einige in
Lisert erlegt.
Mähren. Oslawan (Cape 10. 7. November ein todies Q.
Siebenbürgen. Nagy - Enyed (Csatö). Am 22. Januar
2 c? erlegt.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Besässe nicht das Ried-
museum einen aus dem Kopäcser Riede stammenden Reprä-
sentanten dieser Art, so wäre ich fast geneigt zu glauben,
dass sie in Bellve eine Rarität sei; mir ist das Thier in Süd-
Ungarn (vielleicht seines »tagscheuen, allzu versteckten Wesens«
zufolge) noch nie zu Gesicht gekommen. — Pressburg (Stef.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 325
Chernel). Im November, ja selbst noch im December sehr
zahlreich in den Donauarmen. — Szepes-Bela (Greisiger).
I. September bei Bela an der Poper ein Stück gesehen.
232. Crex pratensis, Bechst. — Wiesenralle.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Am ii. Mai die erste
beim Schreckenstein gehört. Sie müssen in diesem Jahre ver-
unglückt sein, da ich keine auf den Wiesen bis PÖmmerle fand,
wo sich früher jedes Jahr mehrere aufhielten. — Bausnitz
(Demuth). Erste den 17. Mai (schv.-acher N.-W.-Wind, kühl
sowie tagszuvor) ; erstes Schnarren am Tage der Ankunft. Nimmt
seit Jahren an Zahl zu. — Blottendorf (Schnabel). Erste
den 27. April, am selben Tage sie gehört. — Braunau
(Ratoliska). Erste .den 11, Mai, am selben Tage geschnarrt.
— Haida (H e g e n b a r t h). Ein hier bekannter Vogel , der,
nicht gerade häufig, das Schicksal der Goldamsel, wie anderen
Orts erwähnt, insofern theilt, als ihn ausser dem Jäger, viel
mehr Leute hören als sehen. — Johannesthal (Taub-
mann). Erste den i3. Mai von S. nach N. - O. (N. - O.-
Wind, angenehm lau, tagsvorher O.-Wind, warm, trocken i,
Mehrzahl Mitte bis Ende Mai nach N.-O. (N.-O.- und O.-Wind,
tagsvorher O.-Wind) ; zieht zur Nachtzeit ; erstes Schnarren den
i3. Mai in der Dämmerung, allgemein abends im Juni; Gelege
(14 Eier) den 16. Juni; Abzug vom 20. bis 3o. August
(später einzeln) gegen S. - O. (S. -O.-Wind, Mondschein). —
Nepomuk (Stopka). Kommt selten vor, da sie keine weiten
Ebenen findet.
Bukowina. Gurahumora (Schnorfeil). Erste den
5. März (schwacher O.-Wind, schön), Mehrzahl den 7. März
von O. nach W. (schwacher O.-Wind, schön, tagsvorher trüb);
Abzug den 12. October nach O. (stärkerer W. -Wind, trüb,
tagsvorher heiter). — Kaczyka 1 Zem ann). Erste den 21. Fe-
bruar von N.-O. nach N. (N. -O.-Wind, Schnee, Thauwetter,
tagsvorher N.-Wind, Schnee kalt). Es scheint, dass die Wiesen-
ralle hier überwintert*). — Karlsberg (.■' ) Die ersten am 25. Mai
*) Ob nicht mit der Wasserraiie {Rallus aquaticua) verwechselt, die
vielfach überwintert! v. Tschusi.
326 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
(bewölkt, windig, N.-O.) schnarren gehört. — Solka (Krana-
beter). Ziemlich seltener Sommervogel; erscheint im Mai und
zieht im September ab. — Terebleszty (Nahlik). Erste den
26. April nach O. (leichter O. -Wind, warm, tagsvorher ebenso),
Mehrzahl den 28. April nach O.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 14., 16., 29.
April, 14. Mai; zahlreich am 6., 8., 9. October, einzeln bis
20. September.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erste den 10. Mai,
Mehrzahl vom 12. bis 15. Mai (schon).
LitOraie. Triest (Moser), Am 20. April von L. Sandri
erhalten.
Mähren. Kremsier (Zahradnik). ib. April'. — Osla-
wan (Capeki. 26. April zuerst gehört; i3. Juni 12 frische
Eier. — Römerstädt (Jona s). Erste den 1 2. April (leichter
S.-O.-Wind, sowie tagszuvor sehr schön); den 12. August zu-
letzt .gehört (sehr schon, tagszuvor stärkerer W.-Wind, schön).
Salzburg. Hallein (Tschusi). 29. April cf, 2. Juni einige
Brutpaare.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). »Alte Mäd«, 5. Mai
I Stück, 7. Hauptankunft; vom 14. bis 21. September Haupt-
züge, 4. October Nachzügler. — Lodnitz (^Nowak). Am 9.
oder 10. October wurde ein Stück verhungert aufgefunden.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 2. Mai
nach N.-O. (N. -W.-Wind, warm, heiter, tagsvorher S.-W.-Wind.
warm, heiter), Mehrzahl den 7. Mai (S. -Wind, warm, trüb,
tagsvorher S.-W.-Wind, warm, bewölkt); erstes Schnarren den
5. Mai, allgemein den 7.; letzte den 7. November (N.- W.-Wind,
kalt, heiter, tagszuvor kühl und trüb). — Kolozsvär (Honig).
Häufig, da kein Mangel an nassen Wiesen. — Nagy - Enyed
(Csato). Am 5. Mai i Stück bei Oläh-Lapäd, am 11. October
I Stück bei Nagy-Enyed.
Steiermark. Mühlthal (Osteren. Erste den i3. Mai
(windstill, tagsvorher N. -W.-Wind). — Paldau (August in).
»Strohschneider«. Bei Feldbach häufig, heuer zahlreicher als
1884. Am 10. Mai die ersten gehört, seitdem häufig zu allen
Tag- und Nachtzeiten, ausgenommen zur Mittagszeit, wo sie sich
selten meldete; am iq. Juli zuletzt gehört. Seit Anfang Sep-
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 327
tember bemerkte ich keine mehr. — Pikern (Reiser). In
diesem Jahre wurden in unserer Gegend während der ganzen
Hühner - Saison nur 3 Stücke zu Schuss gebracht. — Pols
(Washington). Sehr sparsam vertreten.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Im allgemeinen dieses
Jahr spärlich vertreten; das Schnarren des Wachtelkönigs war im
Frühjahre kaum zu hören, wenigstens konnte weder ich, noch
einer meiner Bekannten constatiren , dasselbe vernommen zu
haben. Es mag daran die grosse Trockenheit, welche zu Ende
April und anfangs Mai herrschte, Ursache gewesen sein. Am
2i.October i Stück in der Hallerau, 25. October i Stück bei
den SillhÖfen lebend gefangen,
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Im Frühjahre 1884
schnarrten ziemlich viele auf der sogenannten Kaiserwiese im
Bellye'er Riede; von dort stammen meine Exemplare. Die erste
wurde am 29. April gehört. Sommer 1885 sah ich keine. —
Güns (C. Chernel.) Erste den 25. April (windstill, gelindes
Wetter), sonst erst anfangs Mai. — Landok (Schloms). Erste
den i5. Mai (S.-W.-Wind, trüb, Regen, tagsvorher S.-Wind,
ebenso). - — Mosocz (S cha f fgo t s c h). Heuer seltener als
sonst. — Nagy-Szt-MiklÖS (Kuhn). Erste den 24. April,
Mehrzahl den 5. Mai; schnarrten am Tage der Ankunft; Abzug
den 20. October. — Pressburg (Stef. Chernel). Den i3. Mai
die erste. Bei diesem Vogel bemerkte ich eine auffallende Ver-
minderung.
23o. Gallinula pygmaea, Naum. — Zwergsumpfhuhn.
Daimatien. Spalato (^Kolombatovic). 22. März, 16.,
17., 22. April, 20. August.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
3i. Juli I Stück.
234. Gallinula mintita, Pall. — Kleines Sumpfhuhn.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 21. März
bis 1 2. Mai und den 20. August.
328 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
235. Gallinula por^ana , Linn. — Getüpfeltes Sumpfhuhn.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 21. März
bis 6. April; einzehi vom 3. October bis 22. November.
LitOrale. Monfalcone (S c h i a v u z z i). 28, Februar an-
gekommen, 14. und 20. März einige in Lisert erlegt; i 5. August
I cT aus dem Pietra-rossa-Sumpfe erhalten.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erstes den 21. März;
noch am 18, December, trotz fusshohem Schnee, beim »todten
Alt« gefunden.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). Bis-
weilen brütend. 8. und 20. April je i Stück, 3., 8., 21., 22. Mai
je I Stück, ebenso den 28., 3i. Juli, 2. und 25. August. —
Paldau (A u g u s t i n). Selten bei Kornberg.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 25. Februar in der
HÖttingerau erlegt; 4. März 1 Stück in der Höttingerau und
am 3. und 6. November je i Stück in der Hallerau.
286. Gallinula chloropus , Linn. — Grünfüssiges Teichhuhn.
Böhmen. Aussig ( H auptvogel). Hielt sich frühere
Jahre auf der Elbe bei Nestersitz auf, jetzt sind sie ausgeblieben.
Ich gebe die Schuld dem Fahren, besonders der norddeutschen
Raddampfer, welche grosse Wellen werfen und das Wasser tief
aufrühren; ebenso nachtheilig dürfte der Kettendampfer ge-
worden sein, da auch dadurch diese Vögel sehr beunruhigt
werden. — Haida (Hegenbarth). Auf dem ofterwähnten Gross-
teich erlegt und scheint dortselbst zu brüten.
Bui(OWina. Solka (Kranabeter). Seltener Zugvogel, der
im April kommt und im September geht.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Einzeln dann
und wann durch das ganze Jahr; zahlreicher vom 20. März bis
5. April und vom 3. October bis 22. November.
Mähren. Kremsier (Zahradnik). 25. April.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
Bisweilen brütend. 3. bis 10. November je ein Stück. —
Paldau (A u g u s t i n). Kommt sparsam auf den Teichen bei
Kornberg vor.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 329
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 17. Februar i cT
in der HÖttingerau erlegt.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). ich fand von dieser
Art wohl zufällig kein Nest. Nirgends sah ich indess das
Teichhuhn in so auffälliger Menge, wie Landbeck berichtete.
237. Fiilica atra, Linn. — Schwarzes Wasserhuhn.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Ist auf dem Grossteich
häufig, wenn auch nicht übermässig und brütet daselbst. Die
Wasser- oder Blasshühner beleben den Teich, besonders zur
Brutzeit ungemein, sind aber dem Entenjäger eine unleidliche
Beigabe, wenn sie flatternd, mit den Rudern das Wasser tretend,
laut plätschernd über den Teich fegen, und so manche Stock-
ente aufmerksam und für den Jäger verloren machen. Kommt
man plötzlich im Kahn mitten unter sie, so hat man Öfters
den nicht uninteressanten Anblick, auf der Wasserfläche einen
mehr oder minder regulären Stern zu sehen, dessen Strahlen
je durch eine enteilende »Blasse« bis zum nächsten Schilfrande
sich verlängern. Meine Uhu's kröpfen sie wohl, aber, wie alles
»Wasserwild", nur ungern. Der Flug der »Blassente«, wie sie
hier fälschlich heisst, ähnelt, wie Herr Raoul von Dombrowski
sehr richtig angibt, ganz und gar dem Birkhahn. Auf dem in
der Nähe liegenden Rohrteich, sowie dem Bretteich brütet sie
ebenfalls, wenn auch, wenigstens auf ersterem, der nicht gross
ist, nicht alle Jahre. Als Wild wird sie hier weder regelrecht
gejagt, noch gekauft, obwohl das Wildpret mit abgezogener
thraniger Haut leidlich schmeckt. — Nepomuk (Stopka).
Am 7. September i Stück geschossen.
Bukowina; Kotzmann (Lurtig). Am 16. März ange-
langt. — Solka (Kranabeter). Selten 5 kommt im April und
zieht im September weg.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Einzeln dann
und wann vom Januar bis 18. April und vom 5. September bis
Ende December.
Mähren. Kremsier (Zahradnik). 23. April; überwin-
terte hier iS83/86. — Oslawan (Capek). Brütet beiNamiest;
10. Mai daselbst schwach bebrütete Eier. Im Herbste zuweilen
an den Flüssen, 1 3. November bei Eibenschitz.
330 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Siebenbürgen. Koloszvär (Honig). Auf den grösseren
Seen äusserst zahlreich. Bei einem verspäteten Jagdausfluge im
Mezoseg bei Föhät sah ich sie zu Hunderten auf dem noch
sehr dünnen neuen Eise auf der Blanke sitzen, wahrscheinlich
um sich an der Sonne zu wärmen. — Nagy-Enyed (Csatö^.
Am 1 8. März viele bei Hasszuaszo, am 20. October i Stück
bei Nagy-Enved.
Steiermark. Mariahof (Hanf& Paumgartner). Früher
jährlicher Brutvogel. 3.^ — 10. November.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). 1884: Die ersten mel-
deten sich auf der Insel Petres am i. Februar; im Szigetfok
am 24. Februar; i885: am 26. Februar in Vemely (wurden
während einer nächtlichen Fischotterjagd gehört). Die trockenen
Riede waren Ursache, dass im Sommer und Frühjahre i885 die
»Rohrhendeln« an Masse (gegenüber den Hunderttausenden der
Vorjahre) erheblich zurücktraten; gleichwohl bedeckten sie die
seichteren Stellen des Kopäcser Teiches wie schwarze Wölkchen.
Ueberwintert in Syrmien (Landbeck). Während meiner Früh
Jahrsreise traf ich Wasserhühner an jeder geeigneten Localitär.
— Neusiedler See (Reiser). Massenhaft. Am 14. Mai Ge-
lege von 5 — 8 Stücken, darunter eines mit einem Zwergei;
bei dem Achter - Gelege waren die Eier in zwei Schichten an-
geordnet.
XIII. Ordnung.
Scolopaces. Schnepfen.
238. Niiineiiiiis arqitatiis , Cuv. — Grosser Brachvogel.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Habe ihn den Gross-
teich im Sommer überstreichen sehen. Es war ein einzelnes
Exemplar, das in der Richtung des seeartigen Hirschberger
Teiches zog.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Dann und wann
vom Januar bis 4. April und vom 6. October bis Ende De-
cember.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich- Ungarn. 331
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi"). ii. Januar und
1 o., 21. März, 14. und 23. Juli einige am Seeufer. — Triest
(Moser). Am 27. März von L. Sandri erhalten.
Siebenbürgen. Koloszvär (Honig). Sehr selten; im Be-
obachtungsgebiete habe ich wohl schon einzelne rufen gehört,
doch noch keinen gesehen.
Tirol. Innsbruck 1 L a z a r i n i). Am i 7. März circa
12 Stücke in der VÖlserau , 22, März i Stück in der Hallerau.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). S. A^. phaeopus. —
Pressburg (Stef. Chernel). Den i3. October kamen sie zahl-
reicher vor.
239. Numenhis tenuirostris , Vieill. — Dünnschnäbeliger
Brachvogel.
Dalmatien. Spalato (Ko l o m b a t o v i 6). 22. März,
I I. April.
Böhmen. (Reiser), Anfangs März traf am Wiener Wild-
pretmarkte eine grosse Sendung »Goiser« aus der Umgebung
von Eger ein, unter denen sich ein schönes Exemplar N.
tenuirostris befand, das nun in unserer Sammlung in Marburg
steht. Im Brustkorbe fand sich ein eingekapseltes Schrott; das
Wildpret des Vogels war äusserst wohlschmeckend.
240. Numenius phaeopus, Linn. — Regenbrachvogel.
Dalmatien. Spalato (Ko lo m ba to v ic). 20., 21., 22..
28. März, 4. April, 6., 8. October.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Beide, häutig vergesell-
schaftet, von Ende Juli bis September i885 im Kopäcser Riede
in grossen Scharen; einzelne auf der Insel Pelres. Sie sind
unglaublich scheu und vorsichtig; hielten sich stets etwas ab-
seits von der artenreichen übrigen Gesellschaft, die heuer das
Ufer belebte; einzelne Exemplare stehen oft von der Truppe
entfernt und geriren sich dabei wie Wachtposten.
241. Limosa aegocephala^ Bechst. — Schwarzschwänzige
Uferschnepfe.
Bukowina. Solka (Kr an ab et er). Erscheint anfangs Mai
und zieht im September weg.
332 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Dalmatien. Spalato (K o l o m b a t o v i c). Am 2 1 . Fe-
brar, dann vom 5. März bis 4. April; 6., 7. October, 12. No-
vember.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). 21.,
22. und 23. Mai je i Stück.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Zu dem in meinem
Besitze befindlichen Belegstücke kam in dem wunderbaren Sommer
i885 (August) ein weiteres Exemplar, das im Kopäcser Riede
tür das Riedmuseum erbeutet wurde.
242. Scolopax riisticola, Linn. — Waldschnepfe.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Bin ihr wenigstens
die zehn oder eilf Jahre meines ununterbrochenen Hierseins
nicht oft begegnet, habe auch von Freunden über nennens-
werthes, aussergewöhnliches Vorkommen nichts erfahren. Auf
den Herbstjagden begegnet man ihr öfters als im Frühjahre. Der
Frühjahrsstrich wird hier mit minimalen Resultaten ausgeführt,
meistens aber, der Nutzlosigkeit halber, ganz unterlassen. Ge-
brütet hat sie im Tanneberger Revier und sah Freund E. , der
dortige Förster, welcher zufällig über das Weibchen mit den
ausgelaufenen Jungen kam, wie die Alte die Jungen eines nach
dem anderen im Stecher an eine entferntere Stelle trug. —
Johannesthal (Taubmann). Erste den 20. März; Abzug vom
20. September bis 20. October. — Litoschitz (Knezourek).
Erste den 12. März im Schnee beobachtet; den 3o. September
einige geschossen. Vor 17 Jahren ein Paar hier nistend ge-
funden.— Nepomuk (Stopka). Selten zu sehen. — Voigts-
bach (Thomas). Kommt im Herbst häufiger vor. Im Mai
wurde hier ein Nest derselben gefunden.
Bukowina. Fratautz (Heyn). Erste den 28. März nach
N.-W-. (stärkerer S.-W.-Wind, warm und hell, tagsvorher warm
und bewölkt), die Mehrzahl den i5. April nach N.-W. (warmer
Abend, tagsvorher warm und hell); den Ruf vernommen am
i5. April; Gelege den 6. Juni. (Dieses späte Datum mag als
neuer Beweis der Richtigkeit der Annahme Hoffmann's dienen,
dass manche Schnepfe ungestört zu einer zweiten, sehr schwer
zu beobachtenden Brut schreitet, denn eine zweite Brut, hervor-
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 333
gerufen durch eine Störung der ersten, müsste denn doch noch
in den Mai fallen. O. Reiser). Abzug den 3o. October nach
S.-W. (steifer S.-O.-Wind, kühl und klar, tagsvorher ebenso).
— Gurahumora (S c h n o r f e i 1). Erste den 21. März von
O. nach W. (schwacher O.- Wind, schön), Mehrzahl den 22. März
von O, nach W. (schwacher O.-Wind, schön); Abzug den 29. Oc-
tober nach O. (schwacher W.-Wind , kalt und heiter). — Illi-
schestie (Zitny). Erste den 23. März nach N. - O. (schwacher
W.-Wind, schön, tagszuvor warm und schön); erstes Gelege den
21. April; Abzug den i o. October nach S. (kühl und heiter, tags-
vorher schwacher Landregen). — Kaczyka (Zemann). Erste den
1 7. März, Mehrzahl den 4. April, Abzug den 6. September. —
Karlsberg (?). Die ersten zogen am 28. März von S.-W. nachN.-O.
(bewölkt, dann hell), die Mehrzahl am So. nach S.-O. (trüb,
dann helli , ungewöhnlich starker Durchzug am 3o. März nach
N.-W. (N.- O.-Wind, am vorhergehenden Tage trüb, dann hell);
zuerst und gleich allgemein balzend am 3o. März gezogen; im
ganzen zogen gegen .200 durch. — Kotzmann (I^usti g). Am
18. März eingetroffen. — Kuczurmare (Miszk iewicz). Die
ersten Ende März; bis 7. April war der Strich infolge kalter
Winde schlecht, vom 8. — 17. aber besser; im October wurden
nur wenigen im Walde aufgestossen. — Kupka (Kübel kai.
Erste den 20. März nach W. (massiger N.- und S. -Wind, kühl),
Mehrzahl den 2. April nach W. (S.-, hierauf N.-W. -Wind,
schliesslich windstill, warm, tagsvorher massiger N.-W.- und
O.-Wind); Abzug vom 25. September bis 2. November nach O.
(massiger O.- und W.-Wind. warm, tagsvorher massiger W.- und
S. -O.-Wind). — Petroutz (Stränskyj. Erste den 22. März,
Abzug den 26. September. — Straza (Popiel). Erste den
7. April (W.-Wind, schön, tagsvorher N.-W. -Wind, regnerisch),
Abzug den 27. October (schwacher O.-Wind, Nebel, tagsvorher
hell). — Solka (Kranabeter). Ziemlich häufig; erscheint Mitte
März, oft erst anfangs April, und zieht im October ab. — Tereb-
leszty (Nahlik). Erste den 29. März nach O. (stärkerer
W.-Wind, kühl, tagsvorher ebenso), Mehrzahl den 4. April nach
N, (schwacher O.-Wind, warm wie tagszuvor); Abzug den 19. No-
vember nach S. (schwacher O.-Wind, schon wie tagszuvor);
334 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
noch am 29. November ein Stück geschossen. — Toporoutz
(Wilde). Erste den 19. März nach N.-O.
Dalmatien. Spalato (K o l o m b a t o v i c). Einzelne im.
Januar und Februar, in Menge vom 1 3. bis i q. März. Ein
Paar nistete heuer auf einem Berge unweit Spalato. Einzeln
vom 19. bis 3i. October und vom 4. November bis 3. De-
cember; vom 4. bis 20. in Menge.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erste den 27. März
(schvi^acher N.-O. -Wind, schon, tagsvorher trüb), Mehrzahl den
1. April (kalt und trüb, tagvorher schon).
LitOraie. Monfalcone (Schiavuzzi). Erste den 4. Fe-
bruar (bewölkt, tagsvorher leichter N.-O. -Wind, Regen) unter
den Telegraphendrähten todt gefunden, 5. März eine bei Pietra
rossa erlegt. — Triest (M o ser). Nach gefälligen Mittheilungen
des Hrn. E. Do lenz aus Nussdorf bei Adelsberg wurde die erste
Schnepfe am 2. October i885 daselbst geschossen. Die Schnepfen
verblieben dort den ganzen Monat, so dass an 100 Stücke der-
selben erlegt wurden. Im Küstenlande, in der nächsten Um-
gebung von Triest, war die Schnepfe bis in den Jänner hinein
sichtbar. Noch am 8. Januar 1886 flog bei der Suche ein
solcher Vogel in einiger Entfernung vor mir auf.
Mähren. Oslawan (Capek). 19. März zuerst ein Stück
am Anstände, dann immer einige, am 14. April zuletzt. Ein
Paar hat im Padoschauer Reviere gebrütet ; 30. April vier frische
Eier, 21. Mai die Jungen ausgeschlüpft; das 9 sass sehr fest.
Vom 2. bis 24. October hie und da ein Stück. — Römerstadt
(Jonas). Im Frühjahre keine zu bemerken. Durchzug den 12.
October nach S. (schwacher W.-Wind, schon).
Niederösterreich. Mödling (Gaunersdorfer). Den
8. März in hiesiger Gegend eingetroffen.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 3o. März (W., -f 6", trüb)
1 Stück, 3i. (W., -f 3*', heiter) 3 Stücke, i. April (W., trüb)
2 Stücke von N.-O. nach W. 7 Uhr abends (bei Kaltenhausen
bei Hallein), Hallein 11. April i Stück im TaugKvald, i3. und
14. 1 Stück in Kuchl.
Schlesien. Dzingelau (Zelisko). Erste den 16. März
nach O. (starker N.-W.-Wind , -j- 3" R., tagsvorher Schneefall.
-|- 1° R.); Abzug den 23. October (N.-O. -Wind, heiter, im Ge-
IV Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 335
birge Schnee, tagsvorher O.- und W.-Wind, — 3° R.); den
14. November noch einen Nachzügler angetroffen. — Wag-
stadt (Wolf). Besuch traf den i. April i Stück am Gam-
lichbache,
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 2 1. März
nach W, (N.-O.-Wind, kühl, bewölkt, tagsvorher mild und trüb),
Mehrzahl den 23. nach S.-VS. (warm, heiter, tagsvorher kühl
und trüb); Abzug den 3i. October (N.-Wind, kalt wie tags-
zuvor). Der Herbstzug war diesmal sehr stark. — Koloszvär
(Honig). Am 12. März i885 die erste. Der Schnepfenstrich
ist äusserst flau, der Herbstzug gewöhnlich stark. Die Ursache
glaube ich in den Temperaturverhältnissen suchen zu müssen;
das Frühjahr mit seinen starken Temperaturschwankungen zur
Tag- und Nachtzeit schreckt die Wanderer entweder zurück, oder
heisst sie den Weg schleunigst fortsetzen, während sie die regel-
mässig andauernd schöne, gleichmässigere Herbsttemperatur lange
Zeit im Zuge zurückhält. So schoss ich i885 eine Waldschnepfe
noch Ende November, und trotzdem ich dieselbe auf eine Schuss-
wunde untersuchte, fand ich keine Spur einer solchen, und war
der Vogel sehr gut an Wildpret. Die stärksten Schnepfen-
züge waren 1879 und i8S5. — Nagy - Enyed (Csato). Am
9. März I Stück bei Gyula Fehervär erlegt, am 9. October
einige bei Nagy-Enyed, am i5. November i Stück geschossen.
Steiermark. Paldau (A u g u s t i n). Kam früher viel
häufiger nach Feldbach als jetzt; heuer erschienen am 8. und
9. September, der gewöhnlichen Zugzeit, nur wenige, da das
Wetter sehr warm war; erst als es kälter wurde, Ende No-
vember, waren auf den Jagden mehrere zu sehen. — Pikern
(Reiser). Am 24. Mai traf ich eine am Beginne des Missling-
thales (i3oo m. hoch) zur Zeit des Sonnenunterganges über
eine Bergwiese streichend; am i. October wurde bei Pikern die
einzige Schnepfe geschossen, die den ganzen Herbst überhaupt
bei uns vorkam, und welche wahrscheinlich den Sommer über
hier zugebracht haben dürfte. — Pols (Washington). Blieb
im Frühjahre fast gänzlich aus; im Herbste wurden nur sehr
w^enige bemerkt.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 11. März sah ich die
ersten im Oberinnthal erlegten Waldschnepfen. Am 17. März
336 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
wurde in hiesiger Umgebung die erste am »Strich« gesehen,
und zwar oberhalb des sogenannten »Planizenhofes« am Höt-
tinger Berge; 26, März i Stück am Paschberge; i. April wurden
mehrere bei Natters am »Strich« gesehen; 2. April wurden bei
Natters 7 Stücke von Westen kommend gesehen und zwei davon
geschossen; 8. April (Südwind) guter Schnepfenstrich im
Wiltner Berge in tiefer, vor dem Anpralle des Südwindes ge-
schützter Lage; 9. April 3 Stücke im Wiltner Berge am Strich
beobachtet, 10. April bei Natters »in der Eich« 6 — 7 Stücke
gestrichen, 11. April ebendort wieder mehrere, 12. April eben-
dort 3 Stücke, 14. April bei Natters im »G'farch« 2 Stücke
gestrichen; 4. October einzelne bei Igls, 10. October 3 Stücke
am Paschberge bei Vill, 22. October 3 Stücke ebendort, 24. Oc-
tober einige bei Mühlau, 28. October erlegte ein Jäger 4 Stücke
am Paschberge gegen Aldrans , i5. November i Stuck in tiefer
Lage bei Vill. Herbststrich im ganzen schwach.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). 1884 am S.Februar in
Bellye die erste, am 5. März in der Szrebernicza (Draueck). Auf-
fallend geringe Zahl im Herbste desselben Jahres. i885 wurde am
7. März die erste in Danoczerdö gesehen und erlegt. Die ersten
des Herbstzuges erschienen circa am 8. October. Letzterer ge-
staltete sich übrigens seit dem Jahre 1879 noch nie so günstig,
wie heuer. Die »beste« Zugzeit fällt nach Hrn. Waldbereiter
Pfeningberger's Aufzeichnungen der letzten Jahre zwischen den
24. October und 10. November, ausnahmsweise wurden aber in
diesem Jahre von demselben Gewährsmanne am 11. November
im Bellye'er Riede die meisten (9 Stücke) erlegt. — Güns
(C. Chernel). Erste den 8. März aus S. (warm und mild wie
tagsvorher). — Landok (Schloms). Erste den 29. März nach
N. (S.-W.-Wind, heiter, tagsvorher S.-Wind, warm), Mehrzahl
den 5. April nach O. (schwacher S.-Wind, heiter, tagsvorher
ebenso). — Mosocz (Schaff gotsch). Am 21. März die erste
(bei Agram am 12.), im Herbst zuerst am 12. October, zuletzt
am 18. November. — Nagy - Szt. - Miklös (Kuhn). Erste den
9. März nach N,, Mehrzahl den 17.; Durchzug den 25. No-
vember nach S. — Pressburg (Stef. Chernel). Den 6. März
die erste. Von da an konnte man täglich einige finden und
auch am Anstand strichen sie fleissig; nur am i 3. März
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 337
sahen wir keine streichen (Witterung kalt, duster, N.-W.-Wind).
Bei windigem und stürmischen Wetter liegen die Schnepfen
sehr häufig auch in grasigen Schlägen, sonst in feuchten, aber
nicht grasigen Dickichten. Den 23. März (bei 5 cm. hohem
Schnee und unausgesetztem Schneefalle) strichen sie fleissig und
laut, aber langsam. In diesem Wetter findet man sie tagüber in
Tannendickichten. Einen temporären Rückzug nahm ich nicht
wahr. Im Frühling sind hier immer viel mehr Schnepfen, als
im Herbst. Beim Wegzug meldete sich die erste am 2. October;
einzelne kamen bis zu Ende dieses Monates vor. Im Herbste
halten sie sich ausschliesslich in feuchten Thälern auf und sind
sonst nur sporadisch sichtbar. — Szepes - Bela (G reisiger).
Den 28. März (O,- Wind , heiter und warm, ebenso viele Tage
vorher) zeigten sich bei Rokusz 2 Stücke auf dem Strich; den
6. April (warmer S. -Wind, vorher mehrere Wochen hindurch
ein ununterbrochener kalter N.-O.-Wind) im Belaer Walde (unter
der Tatra) 13 Stücke am Abendstrich gesehen.
243. Gallinago scolopacina, Bp. — Becassine.
Böhmsn. Haida (Hegenbarth). Ist auf dem Grossteiche
häufig und brütet dort. Noch zahlreicher fällt sie bei ihrem
Herbstzuge dort ein. Einzelne Exemplare sah ich in nassen
Sommern im Felde, weit von Gewässern ; so einmal in Lindenau
gelegentlich einer Rebhühnerjagd im Kraut. — Johannesthal
(Taub mann). Im grossen Moore bei Oschitz- Kunersdorf und
beim Hammerteich nächst Wartenberg. Erscheint am Durch-
zuge häufig Mitte Februar; den 12. October bei linder Witte-
rung unstätt umherfliegend; im December und Januar etwa
20 Stücke beobachtet und einige erlegt. — Mauth (Soukup).
Erste den 25. Februar (W. - Wind , kalt, hell), Abzug den
30. October (W.-Wind, kalt). — Nepomuk (Stopka). Selten
zu sehen.
Bukowina. Kotzmann (Lustig). Am 16. März ange-
langt. — Kupka (K u b e 1 k a). Zuerst und paarweise den
I 5. März nach W. (massiger W.- und O.-Wind, heiter), Abzug
den 3o. September nach S. (massiger W.- und O.-Wind, warm).
— Straza (Popiel). Erste den 9. April. — Terebleszty
Ornis IV, 3. 22
338 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
(Nahlik). Erste den 2G. März nach W. (stärkerer O.-Wind,
Thauwetter, lagsvorhcr ebenso), Mehrzahl den 5. April nach
W. (stärkerer O.-Wind, warm, sowie tagszuvor); Abzug den
17. October nach S. (O.-Wind, schon), ein Stück noch den
2g. October an einem Waldsumpfe geschossen.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Einige im Januar
und Februar, in Menge vom 1 3. bis 19. März, einzeln bis
3o. April; vom 3. September bis Ende December, zahlreich vom
4. bis 20. December.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Zuerst, und zwar in
Mehrzahl, den 28. März (schön 1.
Litorale. Monfalcone (Seh iavuzzi). Den S.März sehr
viele in Pietra rossa (windstill, bewölkt, tagsvorhrt* schwacher
N. -O.-Wind, bewölkt, Regen). — Triest (Moser). Am i q. Fe-
bruar zuerst, 17, März von L. Sandri erhalten.
Mähren. Römerstadt (Jonas). Erste den 18, Februar
von W. nach N. - O. (W.-Wind, ungünstige Witterung, tags-
vorher schön, hell, abends kalt), Abzug den 20. October
(schwacher S. -W.-Wind, schön, tagsvorher schwacher W.-Wind,
regnerisch).
Salzburg. Hallein (Tschusi). i5. August i Stück.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Zuerst und in Mehr-
zahl den 10. März nach S.-W. (S. -W.-Wind, sowie tagsvorher
mild und heiter), Abzug den 10. November (N. - O. - Wind,
kalt, tagszuvor kühl und trübe); den So. December bei fuss-
hohem Schnee noch eine in einem offenen Bruche gefunden. —
Kolozsvär (Honig). Ziemlich häufig, doch scheint sie im
Beobachtungsgebiete nicht zu brüten; wenigstens ist es mir bis
heute mit einer einzigen Ausnahme nicht gelungen, ein Nest zu
finden. — Nagy-Enyed (Csatö). Am 26. und 28. December
2 Stücke bei Rea.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
i. April 1 Stück, 29. 2 Stücke, 4. Mai i Stück, 20. Juli,
4. und 18. September je ein, i. und 9. November je 2 Stücke.
— Paldau (August in). Im Raabtliale von Kirchberg bis
Fehring sehr selten.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 339
Tirol. Innsbruck (Lazarini). 21. Februar 2 Stücke am
Höttinger Giessen, 2i.October mehrere, am 3., G. und 25. No-
vember je I Stück in der Hallerau.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). S. G. gallinula. —
Nagy - Szt. - Miklos (Kuhn). Erste den 17. März nach N.,
Mehrzahl den 26. März. — Neusiedler See (Reiser). Volles
frisches Gelege mit grossen vereinzelten Flecken am 8. Mai.
244, Gallinago major, Bp. — Grosse Sumpfschnepfe.
Bukowina: Solka (Kranabeten. Wurde nur während
des Durchzuges im März und October beobachtet. — Tereb-
lezty (Nahlik). Durchzugsvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 4., 5., 6. April
einige.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). 8.,
18. und 19. Mai je i Stück.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). S. G. galliniila.
245. Gallinago galliniila, Linn. — Kleine Becassine.
Böhmen. Litoschitz (Knezoureki. Kommt hier vor und
zwar in einem Paare jährlich; es scheint, dass sie hier auch
nistet*).
Bukowina; Solka (Kran ab et er). Nur während des Zuges
im März und October beobachtet.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Einzeln dann
und wann vom Januar bis 3o. März und vom November bis Ende
December.
Mähren. Kremsier (Zahradnfk). 21. März.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 25. November i Stück
in der Hallerau.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). »Im Frühjahre kommt
die Moosschnepfe Ende März, Anfangs April und bleibt Öfter
bis Anfangs Mai vereinzelt hier.» Ende Juli oder in den ersten
Augusttagen erscheint sie wieder und zieht die Mehrzahl im
September ab; indessen werden auch noch im November welche
*) Dürfte wohl G. scolopacina aemeiiit sein! v. Tschusi.
22*
340 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
angetroffen. Sie isl unter den drei Sumpfsclinepfenarten die
häufigste und kömmt mitunter sogar in grossen Mengen in
allen ihr irgendwie zusagenden Oertlichkeiten vor, am liebsten
aber an solchen Stellen, wo das »Wasser einer Ueberschwem-
mung« kurz vorher zurückgetreten ist, und erscheinen dann oft
urplötzlich grosse Züge, die dem fallenden Wasser nachziehen.
Die Becassine erscheint auch Öfter plötzlich auf trockenem Felde
nach wolkenbruchartigen Regengüssen, »wo der Boden das Wasser
rasch einsaugt; ihr Vorkommen dauert jedoch dort nur ein bis
zwei Tage«, auch halten sie in der Regel auf solchem Terrain
nur schlecht aus. Ist hingegen die Becassine einmal fett und
hält sie sich mehr vereinzelt in Rohrbuchten, ausgetrockneten
Teichen, in Haferstoppelfeldern zwischen sumpfigem Terrain, so
kann sie mit Erfolg gejagt werden. Die Doppelschnepfe oder
grosse Sumpfschnepfe ist in Bellye die seltenste und zeigt sich
wie die kleine oder stumme Schnepfe häufiger im Frühjahre wie
im Herbste; erstere liebt (im Frühjahre) überschwemmte Wiesen
»und hält meistens gut aus«, die kleine bevorzugt jedoch brüchiges
und morastiges Terrain, bewachsen mit Typha und Carex, kömmt
nie im off"enen Riede nach rasch zurücktretendem Wasser, son-
dern nur in stagnirendem Wasser vor (Pfeningberger). Ich
habe im Frühjahre 1884 und zwar noch am ii. Mai (nahe am
Drauecke), sowie im vergangenen Sommer (mit Sicherheit) nur
die Becassine beobachtet , so während des kurzen Drauhoch-
wassers vom 20. und 21. Juli im südlichen Theile des Kopacser
Riedes, Mitte und Ende August bei dem abnorm niedrigen
Wasserstande an den Ufern des Kopacser Teiches und Ende
September auf der Insel Petres.
246. Totaniis fiiscus , Linn. — Dunkler Wasserläufer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic) 22. März, 28.
August, 5. September.
247. Totaniis calidris, Linn. — Gambettwasserläufer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 4., 5. April,
i5. August.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich- Ungarn. 341
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). ii, Jänner einige
am Seeufer bei Monfalcone.
Mährsn. Oslawan (Capek). Brütet in etlichen Paaren
auf den Teichen bei Namiest. — Hansäg (Reiser). Unter den
aus dem Hansäg nach Wien zu Markte gebrachten Kiebitzeiern
befand sich am lo. Mai ein schönes Gelege von drei Stücken
dieser Art, welches auf sehr lichtem Grunde am spitzen Ende
gar keine Zeichnung aufweist, während sich die Flecken am
stumpfen derart häufen, dass auf demselben fast nur ein einziger
dunkelbrauner Flecken erscheint.
Ungarn: Bellye (Mojsisovics). Im Frühjahre 1884 sah
ich kein einziges Exemplar. Enorm zahlreich bevölkerten sie
aber im August und anfangs September (vielleicht auch noch
später) i885 das Kopäcser Ried, woselbst viele Exemplare erlegt
wurden. Der niedrige Wasserstand in den Teichen scheint ihm
heuer sehr willkommen zu sein; in »normalen« Jahren lässt er
sich in Bellye gerne suchen.
248. Totanus glottis , Bechst. — Heller Wasserläufer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovici. 4., 5. April, 6.,
7. October, 23. December.
Siebenbürgen. Fogaras Czynk). Nach dem 27. August
gefunden.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). 27,
April I Stück, 16. Mai 2 Stücke.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics. Erlegte mehrere Exem-
plare im Frühjahre 1884 am Ufer des Bellyeer Teiches, unweit
von Essegg; sehr viele sah ich im Sommer i885 im Kopäcser
Riede in Gesellschaft seiner nächsten Verwandten.
249. Totanus stagnatilis, Bechst. — Teichwasserläufer.
Bul<OWina. Solka (Kranabeten. Selten, in grösserer
Anzahl während des Herbstdurchzuges.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovici. Vom i3. März
bis 5. April, 5., 20. September, 23. December.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Im Frühjahre 18S4
wurde er in einigen Exemplaren im Bellye"er Riede gesehen,
342 V. V, Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
zahlreicher im Sommer 1885 mit vorigem und dem Rothschenicel
am Kopäcser Teiche. Kolodjvär ist kein Terrain für Wasser-
läufer; Brutplätze fand ich bisher in meinem ßeobachtungs-
gebiete noch nicht. Er ist überhaupt von den hier aufgeführten
Wasserläufern der seltenste.
250. Totauus ochropus , Linn. — Punktirter Wasserläufer.
Böhmen. Litoschitz (Knezourek). Den 21. April am
Zuge geschossen.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Vom [3. März
bis i5. April und vom i. August bis 3. September.
Mähren. Oslawan (Capeki. Vom 12. März bis 19. April
5 Stücke am Flusse (einzeln) angetroffen.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 2. April i 9.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 4. Januar
3 Stücke in Muzsina.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). 3o.
März 2, 16. April i Stück.
Tirol. Mareith (Sternbach). 4. September i Stück
thalaus gegen Osten fliegend gesehen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Vom Frühjahr bis zum
Herbst allenthalben am flachen Stromufer, an Teichen, Pfützen
und Morästen verschiedenster Art anzutreffen. — Mosöcz
(Schaffgo tsch). Den 8. September wurden bei starkem W.
2 Stücke gefangen: sonst nie beobachtet.
251. Totanus glareola , Linn. — Bruchwasserläufer.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Vom i3. März
bis 5. April und vom 6. August bis 20. September.
Litorale. Triest (Moser). Bei Servola am 12. April von
L. Sandri erhalten.
Mähren. Oslawan (C a p e k). 10. Mai 1 Stück auf einem
Teiche bei Namiest.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). 27.
April 2 Stücke, 29. i Stück, 2. Mai 3, 8. 6, 10. 3, 14. 2,
i5. 5., 19. 3, 20. Mai 5 Stücke, 16. Juli i Stück.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 343
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Weniger häufig als
voriger, immerhin zahlreich genug vom Frühjahre bis zum
Herbste.
252. Actitis hypoleucus , Linn. — Flussuferläufer.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Erscheint im März
und zieht im October ab.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovld). Vom 24. Februar
bis 6. April und vom 7. September bis Ende October.
Mähren. Oslawan (Capek). Längs des Flusses; 19.
April zuerst, 2. Juli flügge Junge, 18. September keine.
Salzburg. Hallein (Tschusii. 11. April 2 Stücke an
der Salzach.
Steiermark. Mariahof (Hanf & P a u m g a r t n e r).
Seltener Brutvogel. 2., i6., 17. und 27. April je i Stück, 2.,
4., 7. Mai I Stück, 8. Mai 5, 9. Mai 2, 16,, 17. und 19. 2,
20. Mai 5 Stücke, i5. August und 10. September je i Stück.
Tirol. Innsbruck (L a z a r i n i). Am 22. und 24. März
je 2 Stücke, am 29. März i Stück und am 24. Mai 4 Stücke
am Inn in der Hallerau.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Wie Totanus ochropus.
253. Machetes piignax, Linn. — Kampfschnepfe.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 23. Februar
bis 28. iMärz.
Litorale. Triest (Moser). Am 8. März 6 Stücke im
Winterkleid von L. Sandri erhalten.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Noch am 27. August.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). 8. Mai
I Stück, i3. 7 9, 14. 2 Stücke, i5. ir 9, iS. und 20. Mai
je I cf, 21. Mai 2 Stücke.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Am 6. Juni i885 wurde
ein d^ Exemplar beobachtet und für das Riedmuseum erlegt.
Ein zweites <j E.xemplar im Uebergangskleide acquirirte ich
während eines Hochwassers am 22. Juli d. J. bei Kopacs. Drei
weitere Exemplare cT und $ (jung) erhielt ich durch Herrn
Revierförster Ruzsovitz (Mitte August).
344 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torrr.
254. Tringa alpina , Linn. — Alpenstrandläufer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovlc). 2 1. Februar, dann
vom 2. März bis 3. Mai; 5., 6., 3i. October, i., 2. November.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Bisher nur ein im
Kopäcser Riede erlegtes Exemplar bekannt. Möglicher Weise
wurde er in Bellye zu wenig beachtet.
255. Tringa siibarqitata, Güldenst. — Bogenschnäbliger Strand-
läufer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovlc). 4., 6. April.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Mehrere Exemplare
wurden im August i885 am Kopäcser Teiche beobachtet, eines
als Belegstück für das Riedmuseum erlegt.
256. Tringa Temmincki , Leisl. — Temminck"s Zwergstrand-
läufer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovicj. 24. April, i., 5.,
7., 23. Mai, 3o. September, 1., 3. October.
257. Tringa minuta , Leisl. — Zwergstrandläufer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovlc). 24. April, i., 2.,
4., 5., 7., 23. Mai, 3o. September, i., 3., 6. October.
258. Himantopus rußpes , Bechst. — Grauschwänziger Stelzen-
läufer.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovlc). 26. März, 4., 5.,
6., 7. April.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig), Sehr selten, kommt
jedoch zur Zugzeit vor.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Am 22. Juli i885 traf
ich, nach einem plötzlichen Hochwasser, im südlichen Theile
des Kopäcser Revieres, inmitten einer Schar verschiedenartigster
Sumpfläufer die seit Jahren vergeblich gesuchte Storchschnepfe;
als ich das eine Exemplar erbeutet hatte, fahndete ich ver-
i^eblich nach einem zweiten für das Riedmuseum. Wie ich be-
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 345
reits anderen Orten hervorhob, ist sie am linken Donauufer, so
im Bäcser Comitate stellenweise in grossen Scharen zu sehen.
— Neusiedler See (Reiser). Den i3. Mai in etwa 5 Paaren
an der Salzlacke bei Teteny angetroffen. Da die Brutzeit schon
eingetreten sein musste, so war die V'ermuthung naheliegend,
dass sie hier brüteten. Dies bestätigte sich auch, indem ich
im mittelhohen Binsengrase am Rande der Lacke, aber doch
im Wasser schwimmend, drei Nester mit je 4, 4 und 3 etwa
acht Tage bebrüteten Eiern antraf. Die Nester waren sehr flach,
oben mit Schilfblättern belegt und ragten eine halbe Spanne
über den Wasserspiegel hervor. Die Vögel schwebten unter ängst-
lichem Gepfeife über unseren Köpfen herum, während sie sich
sonst sehr scheu zeigten. Auch auf der Binsenlacke und bei
Apethlon sah ich die Storchschnepfe, aber nur in wenigen Paaren.
TJeberhaupt bleibt der Vogel in anderen Jahren gänzlich aus
und wird bei dem Fortpflanzungsgeschäfte, so wie andere Sumpf-
vögel, durch die kolossalen Rinderherden ausserordentlich beein-
trächtigt. Die Eier sind sehr verschieden. Gewöhnlich haben sie
auf dem gelbbraunen Grunde der Kiebitzeier, denen sie über-
haupt entschieden ähneln, sehr eigenthümliche hieroglyphen-
artige Schnörkel. Seltener ist der Grund ein lichtes, etwas
bräunliches Grün und häufig zeigen sie eine asymmetrische seit-
liche Deformation. Charakteristisch sind grosse braune Flecken
in der Schale, als ob dieselbe mit schmutzigen Fett durchtränkt
wäre. An den Embryonen waren schon sehr deutlich die über-
langen Ständer zu bemerken.
259. Recurvirostra avocetta, Linn. — Avosetl-Säbler.
Ungarn. Neusiedler See (Reiser). Ich war auf's höchste
erstaunt, ihn am i3. Mai in 3 Stücken an der Salzlacke zu
finden. Vergeblich suchten wir dort nach seinem Gelege. Von
P. lukovits war seinerzeit die Zicklacke als Brutort angegeben
und in der That fand ich am folgenden Tage auf einer Insel
dieser grossen Lacke ein Paar, konnte aber auch hier kein Ei
auffinden. Bei einem zweiten Besuche am 17. Mai fand ich
jedoch zu meiner Freude ein frisches Ei, welches ich, da ich
die Gegend verlassen musste, und dasselbe überhaupt sehr schwer
346 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
wiederzufinden war, mitnahm. Der Dotter ist von sehr schöner
purpurrother Farbe. Das Ei ähnelt sehr dem von Sterna anglica^
welche aber fast um ein Monat später nistet. Ein grosser
brauner Fleck auf demselben dürfte von der feuchten, lehmigen
Unterlage herrühren, auf welcher das Ei lag.
XIV. Ordnung.
Anseres. Gänseartige Vögel.
260. Anser einer eiis , Meyer. — Graugans.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Kommt im März, oft
im Februar schon auf den Hirnsener Grossteich, brütet dort und
sind oft schon die Jungen flügge, ehe unser Jagdgesetz den
Abschuss gestattet. Diesem Umstände zufolge werden vom i. Juli
bis zum Zeitpunkte, wo alle weggezogen sind, verhältnissmässig
sehr wenige Graugänse, trotz aller erdenklichen Mühe, geschossen.
Es sind im Frühjahre 60 bis 100 alte Gänse da, von denen viele
Paare hier bleiben. Ich hatte einmal des Abends Gelegenheit,
nachdem tagsüber erfolglos auf Gänse gejagt worden war, in
welcher Zeit dieselben in ganzen Ketten oft weitliegende Felder
der Aesung halber aufsuchen, vier Ketten mit zusammen 3 3
Stücken über mich dahin ziehen zu sehen.
Bukowina. Kuczurmare (Miskie wicz). Im April zwei
Scharen, dann im October mehrere, zuerst grössere, dann kleinere.
Im Frühlingszuge meist paarweise an Waldbächen angetroffen.
— Solka (Kr anabe ter). Erscheint während des Durchzuges
im März, heuer den i5. und im September, heuer den 29.,
auch noch im October. — Terebleszty (Nahlik). Erste den
29. März nach O. (starker VV.-Wind, kühl, tagsvorher ebenso),
starke Züge den 2. April nach N. (schwacher O. -Wind, warm);
Abzug den 29. September nach S. (leichter O.-Wind, schon
wie tagsvorher!.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovicl. 21., 22. Februar,
I 5. November.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Am 9. März ein Flug von
27 Stücken, am 11. März drei Flüge am Durchzuge bemerkt.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich- Ungarn. 347
Schlesien. Lodnitz (Nowak). 17. März zogen 21 Stücke
bei S.-Wind nordöstlich, 19. bei massig starkem VV,-S.-Wind
I 8 Stücke und nachts ebenfalls sehr viele nordwärts. — Jägern-
dorf (Wink 1er). Am 20. October (regnerisch, tagsvorher Nebel)
gegen S.-VV. — Wagstadt (Wolf). iNach Schiller flogen am
12 Mai um '/q 9 'Uhr morgens (heiter, S.-O.-Wind) 4 Stücke
ostwärts.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Sie erschien 1S84 be-
reits Mitte Februar in Bellye; am 11. Mai desselben Jahres sah
ich etwa 20 Stücke in der Szrebernicza, unweit der Hullö-
Mündung. Im Sommer i885 traf ich sie nirgends. — Press-
burg (Stef. Chernel). Den 9. März 7 Uhr abends zog eine
Schar mit halbem Winde gegen die March (Wind S.-O.); 17. März
zwischen 6 — 7 Uhr abends grosser Zug Wildgänse von S.-O.-
N.-W.). 7 Stücke fliegen noch nicht in V-Form, sondern in
einer schiefen Linie. In Modern zogen seit Mitte October grosse
Scharen über die Berge, von N.-W nach S.-O. Bei Nebel lassen
sie sich bis zu den Baumspitzen nieder.
261. Anser segetum, Meyer. — Saatgans.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Erscheint in grösseren
Scharen während des Herbstdurchzuges. — Straza (Popiel).
Erste den 11. März nach N.-O. (N.-O.-Wind, nebelig, tagszuvor
N.-W. -Wind), Abzug den 18. August nach S.-O. (schwacher
N.-O.-Wind, Nebel, tagszuvor schwacher N.-O.-Wind). — Topo-
routz (Wilde). Erste den 9. März nach N.-W. (stärkerer
N.-W.-Wind), Mehrrahl den i 8. März nach O. (stärkerer N. -W.-
Wind).
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Dann und wann
vom Januar bis 22. Februar; 20. August, vom 1 5. November
bis Ende December.
Galizien. Tolszczow (Madeyski). Erste den 7. März
nach N.-O. (schwacher O.-Wind, trüb, tagsvorher Regen und
Schnee).
Litorale. Triest (Moser). Ende December am Triester
Markte, ebenso in den ersten Tagen des März i88ü.
Mähren. Kremsier (Zahradnfk). 10. März.
348 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 17. März
nach N.-O. (S.-Wind, warm und regnerisch, tagszuvor ebenso).
Den 10. December iS.-O.-Wind, warmer Regen, tagszuvor ebenso)
zogen 3o — 40 um 4 Uhr nachmittags über die Stadt. —
Koloszvär (Honig). Einzelne verirrte oder zurückgebliebene
Exemplare, selten mehrere Stücke zu sehen. So wurden einige
Tage hindurch im Spätherbste 1884 10 — 12 bei Szamosfalva
nächst Klausenburg angetroffen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Am II. November 1884
trafen auf der Blosse des Kopäcser Riedes Grau- und Saatgänse
in Massen ein. — Nagy - Szt. - Miklös (Kuhn). Erste den
17. März nach N., Mehrzahl den 26. März nach N.; Durch-
zügler, der aber über den Winter in grosser Zahl hier bleibt.
262. Cygniis nnisicus . Bechst. — Singschwan.
Dalmatien. Spalato l^Kolombatovic). 12. Januar, 26.,
27. December.
Siebenbürgen. Nagy - Enyed (Csatö). Am 2 3. October
2 Stücke bei Gyulafehervär, das cf erlegt.
263. Spatula clypeata , Linn. — Löffelente.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Am 8. April je i Stück
auf der Elbe in Kleinpriesen geschossen. — Haida (Hegen-
barth). Kommt auf dem Grossteiche als Brutvogel, wenn auch
nicht gerade häufig, so doch auch nicht selten vor. Ich habe
Alte und Junge erlegt, auch mit noch nicht flugbaren Jungen
rinnend getroften.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovicj. Einzeln dann
und wann vom Januar bis 4. April; vom 12. October bis Ende
December.
Mähren. Oslawan (Capeki. Am 3i. Mai 3 Paare auf
den Namiester Teichen als Brutvögel.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig), im Beobachtungs-
gebiete sehr selten. Im Frühjahre 2 cf cT erlegt.
Steiermark. Mariahof (Hanf & P a u m g a r t n e r).
2. April ö; 5.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 349
Ungarn. Bellye iMojsisovics). Ich fand sie im Mai
1884 als Brutvogel nur in Kolodjvär; in Bellye sah ich gewiss
zufällig keinen Brutplatz, acquirirte aber dort in demselben
Frühjahre ein Paar.
264. Anas boschas , Linn. — Stockente.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Am 28. Februar auf
der Elbe bei Grosspriesen i Paar geschossen. — Haida (Hegen-
barth). War früher auf dem Grossteiche häufiger, brütet und
liegt dort auf dem Zuge oft zu mehreren Hunderten. Beim
ersten Schuss steigen Wolken mit weithörbarem, donnerähnlichen
Geräusch hoch in die Luft und ziehen fort; wenige fallen wieder
ein, um beim zweiten Schuss ebenfalls ganz zu verschwinden.
Bei der Grösse und der für Enten ein Dorado bildenden Rohr-
Schilflagen ist eigentlich die Stockente spärlich vertreten. Ob
es allein an den verpachteten Wiesen des Teichufers liegt,
wobei die Mäher bis an die Hüften im Wasser stehend, das
Schilfgras abmähen, folglich die Enten stören, will ich nicht
behaupten. — Nepomuk (Stopka). Am i. Juli wurden junge
Stockenten am Teiche geschossen; ein Paar soll hier genistet
haben,
Bukowina. Solka iKranabeter). Seltener Strichvogel.
— Terebleszty (Nahlik). F"indet sich an oftenen Gewässern
den ganzen Winter hindurch. Gelege durch Hagel und Hoch-
wässer vernichtet. — Toporoutz (Wilde). Erste den 18. März-
nach S.-O.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Dann und wann
vom Januar bis 4. April; 7 Exemplare am i 3. Juni; vom S.Sep-
tember bis Ende December; sehr selten in den letzten Tagen
des Jahres.
LitOrale. Monfalcone (Schiavuzzi). 10. März einige
am Meere.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Am 10. März einige Exem-
plare am Durchzuge. — Oslawan (Capek). Sehr zahlreich
bei Namiest; schon am 10. Mai Junge gesehen. Durch den
ganzen Winter am Oslawaflusse, besonders nachts bei der Zucker-
fabrik.
350 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 5. Januar 2 Stücke, 10.
42 9, 7. Februar cf , 9 , 18. und 19. 3 Stücke, 6. Juli circa
20 Stücke von S. nach N., 28. Juli 3, 3o. 5.
Schlesien. Troppau (Urban). Am 24. September lagen
auf dem Teiche bei Stablowitz 2 Stücke.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig). Brütet ziemlich zahl-
reich; ich erlege jährlich im ersten Beobachtungsgebiete 5o — 70
Stücke. Es scheint auch eine kleinere Varietät vorzukommen,
welche zu beobachten ich mir Gelegenheit nehmen werde.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). 22.,
23. und 24. Mär.- je i 9, i. April 2, 11. und 19. je 3, i6. No-
vember 2, 17. 6 Stücke. — Pols (Washington). Brütete
weniger zahlreich an der Kainach als im vergangenen Jahre.
Grössere Züge am 26.^ 29. und 3o. December.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 22. Februar circa 3o
am Inn, i . März i 6 Stücke , 1 5. April cT und 9 am Inn in der Am-
braserau; 2 1 . October 8 in der Hallerau, 2 wurden damals auch
an den Obernberger Seen erlegt; 26. October 4 in der Hal-
lerau , 3. November i cT mit verfärbtem Kopfe geschossen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Von Baja an bis Semlin
waren im April 1884 die Ufer des Stromes infolge der Trocken-
heit der Riede mit Stockenten belebt; gepaarte Paare sah man
allenthalben, auch auf den halbsumpfigen Wiesen der Saveniede-
rung. Am 11. Mai fand ich in den Zsombek's bei Därda ein
Nest mit zehn stark bebrüteten Eiern ; zahlreich brüteten Stock-
e'nten in Kolodjvär am Rande der Reihercolonie. Im Sommer
i885 concentrirten sich die Stockenten zur Zeit der grössten
Trockenheit in den Materialgruben des Albrechtsdammes und
am Kopäcser Teiche, auch auf trocken gelegten Wiesen des
Kopacser Riedes fand ich vereinzelte Exemplare. — Mosöcz
(Schaffgotsch). 16. März i Stück. — Pressburg (Stef.
Chernel). Nachdem sich den 14. Februar das Eis in Bewegung
gesetzt, erschien das erste 9, den 22. Februar 5 cT c/'; im
März sehr häufig auf der Donau. In St. Georgen, wo der 1000
Joch grosse Wald «Soor« beinahe während des ganzen Jahres
überschwemmt ist. brütet daselbst eine grosse Anzahl Enten.
— Szepes - Bela iGr eisiger). Den iS. Januar wurde bei
l-5usocz auf der Poper ein o^ geschossen.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 351
2G5. Anas acuta, Linn. — Spiessente.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 6. Januar, 28.
Februar, i., 5., 20. März, 24. September. 12., 22. October,
20. November.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartnerj. 22.
März I Q, 27. März i cT, 11. April i 9.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). 7. März 5 Stücke am Inn
in der Ambraserau ; 21. October wurde i 9 bei den Obernberger
Seen erlegt; S.November i 9, welches sich schon einige Tage
dort aufhielt, in der Hallerau geschossen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Bisher kenne ich sie
nur als Wintergast in Bellye; besitze von dort zwei cT Exem-
plare. E. V. Homever beobachtete diese Art im Frühjahre auf
dem Hauptstrome.
260. Anas strepera. Linn. — Mittelente.
Bul<OWina. Terebleszty (Nahlik). Am 4. April in Mehr-
zahl, Herbstzug nicht bemerkt; Gelege durch Hagel und Hoch-
wasser vernichtet.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 2., 6. Januar,
12., 20., 21., 28. Februar, 1., 2., 20. März, 3. September, 3.,
12. October, i ., 20. November, 3. December.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ich besitze aus Bellye
nur ein im Winter i883 erlegtes 9 Exemplar; sah diese Art
während meiner Frühjahrsreise auch in Syrmien nicht, woselbst
sie nach Landbeck »zahlreich« brütete. Massenhaft bevölkerte
sie aber im November 18S4, nebst der Zier- und Stockente das
Kopäcser Ried. — Neusiedler See (Reise r). Diese Ente
sah ich ziemlich häufig am See. Sie brütete nicht im Rohr,
sondern auf Aeckern oder auf einsamen Kiesflächen, wo Gras-
wuchs vorhanden ist. Die schön gelblichen Eier gleichen sehr
denen von Anas penelope, welche auch von Baron Fischer als
Brutvogel für das Seegebiet angeführt wird, was ich jedoch be-
zweifeln muss, weil sich diese Ente knapp vor der eigentlichen
Legezeit plötzlich an ihre nördlich gelegenen Brutplätze zurück-
zuziehen pflegt. Auf der mehrfach erwähnten Insel der Zicklacke
352 V. V. Tscnusi und K. v. Dalla-Torre.
fand ich am 14, Mai fünf frisclie Eier in einer hübschen Mulde
im hohen Grase und am 17. Mai in einem anderen Nesie eben-
daselbst vier Stücke. Noch Ende des Monates wurden mir
von dort, wahrscheinlich von einem der gestörten Paare, drei
frische Eier nachgeschickt. In Form und Grösse variiren die-
selben ziemlich.
267. Alias qiterqtiediila, Linn. — Knäckenle.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Ist ebenfalls Brutvogel
des Hirnsener Grossteiches und nicht besonders selten.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Selten.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 24. Februar, dann
vom I. März bis 4. April, 12. Juni, 9., 12. August.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 28. Februar am
Seeufer vor Monfalcone erschienen, 10. März einige am Meere,
14. März einige im Lisert erlegt, 21. März einige in Rosega,
25. März abends Abzug bei S.-O.-Wind.
Mähren. Oslawan (Cape k). Brütet bei Namiest, ein
Paar auch oberhalb Strutz mit einem Paare A. boschas.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig). Sehr häufig; auf
den Teichen des Mezöseg in Ketten zu 14 — 16, auch 24 Stücken.
— Nagy - Enyed (C s a t 6). Am 22. März 30 Stücke bei
Alvinz.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). 26.
März I Stück, 28. i5 — 20, 3o. März 2, 1. April 8, 3. 10,
16. 4 Stücke, 18. I Stück, 21. April 4 d" und 3 9, 22. April
20 — 3o Stücke, 2. und 17, Mai je i o. — Pols (Washingt o n).
Sehr häufig während des ganzen Decembers.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). 4. März 7 Stücke am Inn
(Ambraseraut.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Siehe auch A. crecca, L.
— Neusiedler See (Reiser). Bei Apethlon nahm ich aus
einem Kornfelde am 16. Mai vier frische Eier dieser Ente, welche
dieselben beim Aufscheuchen schon am 13. verlassen hatte. Sie
haben gestrecktere Form und sind etwas grösser als die von
A. crecca.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 353
268, Anas crecca , Linn. — Krickente.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Ist gleichfalls Bewohnerin
des Hirnsener Teiches, aber seltener und vielleicht bloss auf
dem Zuge dort erscheinend.
Bukowina. Solka (Kranabeter). Selten.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Dann und wann
vom Januar bis 4. April; 24. September; vom 12. October bis
Ende Deceraber.
Litorale. Monfalcone (S chia vuzzi). 19. August an-
gekommen.
Mähren. Kremsier (Zahradnikj. 25. Februar. — Osla-
wan (Capek). Brutvogel bei Namiest , im Winter selten am
Flusse.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 22. März
mehrere bei Alvinz.
Steiermarl(. Mariahof (Hanf & Paumgartner). 3. April
2 Stücke, 4. <j und 9, 9. i Stück^ 11. 2, 15. April 9 Stücke,
20 und 22. October je i Stück, 3i. 3i Stücke. — Pols
(Washington). 2 3. December 4 cf cT, 27. 2 cf cf und ein 2 .
Tirol. Innsbruck '^Lazarini). 22. März circa 40 Stücke
in der Hallerau, 28. März 2 ö"' cf im Zillerthale erlegt, 2. April
5 Stücke in der Hallerau; 3. November 3 und 6. November 2,
2 5. November 3 Stücke in der Hallerau. — Mareith (Stern-
bach). Am 28. .August 7 — 8 Stücke am oberen Weiher.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics), Obwohl die Krickente
oder der »Ratscher« auffallender Weise nicht zu den regel-
mässigen Brutvögeln Bellye's zählt, ist sie doch auch hier eine
der gemeinsten Arten; die Knäckente, obwohl regelmässig im
Gebiete brütend, sah ich bisher nur in wenigen Exemplaren;
daran trägt aber wohl die abnorme Trockenheit der zwei letzten
Frühjahre und des Sommers i885 die vorwiegende Schuld;
sobald sich zur wärmeren Jahreszeit die Mulden und Ver-
tiefungen des Riedes mit Wasser füllen, findet stets ein Massen-
anzug der verschiedensten Entenarten statt; das beobachtete ich
auch heuer durch einige Tage; leider konnte man aber den auf
den Blossen concentrirten Thieren nicht einmal so nahe an-
kommen, dass die vertretenen Arten mit Sicherheit zu erkennen
Ornis IV, a .23
354 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
gewesen wären; sobald das Wasser fiel, fand ein Rückzug nach
dem Rohre statt und später (im August) waren nur mehr ein-
zelne Parcellen massig, zumeist mit Stockenten, besetzt. —
Mosöcz (Schaffgotsch). 19. October i Stück. — Press-
burg (Stef. Chernel). Zahlreich im Januar, Februar und März,
brütet im »Soor« bei St. Georgen.
261). Anas penelope , Linn. — Pfeifente.
Böhmen. Aussig (H a u p t V o g e 1). i . März 4 Stücke
auf der Elbe bei Pörnmerle und Grosspriesen.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 2., 22., 28. Fe-
bruar, 1., 3., 20., 28. März, 24. September, 20. November,
I. December.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Erste den 18. März,
letzte den 22. November. Sonst eine seltene Erscheinung, war
sie heuer ziemlich oft zu treffen. — Koloszvär (Honig). Im
engeren Beobachtungsgebiete nur zur Zugszeit zu 6 — 10 Stücken
in Ketten.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). 3o.
September 12 d" d' und 3 2 9, 16. October i d" und 4^9,
3. November 6 Stücke.
Tirol. Innsbruck (Lazarinij. 22. März i Stück in der
Hallerau, 26. März i Stück bei Flauerling im Ober - Innthal
erlegt.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Scheint ein seltener
Durchzügler zu sein; ich kenne nur zwei in Bellye erlegte
Exemplare.
270. Fiiligula nyroca , Güldenst. — Moorente.
Dalmatien. Spalato iKolombatovic). 2., 2 5., 28. Fe-
bruar, vom 5. März bis 4. April, 12. October, 1. November,
5., 20. December.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner). 6. April
und 16. November je i Stück.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Häufiger und regel-
mässiger Brutvogel, den ich im Frühjahre 1884 sowohl in
Kolodjvär, als in Bellye antraf; besitze von dort zwei schöne
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 355
Exemplare. Dass im Neste der Moorente auch Eier einer anderen
Entenart angetroffen werden, erwähnte ich bereits (1. c. Lit. Verz.
Nr. 1 5). Seither erhielt ich ein cf Exemplar, dieser damals mir
als »Vidravecze» bezeichneten zweiten Art — es ist, wie ich ver-
muthe, die Tafelente: die Eier der Moorente waren bei zwei
von Hrn. Waldbereiter Pfeningberger untersuchten Nestern in
grösserer Zahl als jene der Tafelente (von dieser nur i bis
2 Stücke) vorhanden und dürfte der Ansicht dieses Beobachters
zufolge auch die Moorente das Brutgeschäft besorgt haben.
271. Fiiligula ferina ^ Linn. — Tafelente.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Ziemlich häufiger Brut-
vogel des Grossleiches in Hirnsen. Die hier, respective dort
gebräuchlichen Namen für diese Enten sind: »Braunkopf« und
»Kapuziner«. Sie ist im Flug an dem dicken Kopfe leicht
kenntlich.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Dann und wann
vom Januar bis 21. März und vom 2. November bis Ende De-
cember.
Mähren. Römerstadt (Jonas). Den 16. November
1 2 Stücke auf einer sumpfigen Wiese gesehen.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
28. Februar, i. April und 3. November je i Stück.
Tirol. Innsbruck (Lazarinij. 26. März i Stück bei
Flauerling im Ober - Innthal erlegt, 21. October i Q bei den
Obernberger Seen am Brenner geschossen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ist in den sumpfigen
Gegenden sowohl an der Save, wie an der Drau ein sehr häu-
figer Brutvogel; dass er in Bellye »als solcher« nicht fehlt,
versteht sich wohl von selbst , ich habe ihn aber dort nicht
gerade sehr oft angetroffen. Besitze aus Bellye zwei Exemplare.
272. Fuligula marila , Linn. — Bergente.
Böhmen. Nepomuk (Slopkal. Hat im Schilfe an den
circa zwei Stunden von hier entfernten Teichen genistet.
23*
356 V. V, Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Dalmatien. SpalatO (Kolombatovic). 2., 5. Januar,
2., 23., 28. Februar, i., 5., 28. März, am 3o. Juni i Stück;
vom 5. November und dann und wann bis Ende December.
Ungarn. Bellye (Mojsisovlcs). Nicht häufiger Winter-
gast, der gelegentlich zwischen Ende November und Anfang
März beobachtet wird. Besitze nur ein Exemplar aus Bellye.
273, Fiiligula cristata, Leach. — Reiherente.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 12. Januar, 12.,
20. Februar, 5., 5. März, 4. April, 12. October.
LitOrale. Monfalcone (Schiavuzzi). 10. Januar einige
am Pietra - rossa See, 11. Januar einige am Meere, 7. März
einzelne.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
22. März mehrere, 26. März i cf.
274. Clangüla glaucion , Linn. — Schellente.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Dann und wann
vom Januar bis 4. April; vom 3. November bis Ende December ;
ungewöhnliche Menge von jungen Exemplaren im December.
Litorale. Monfalcone (Schiavuzzi). 6. Januar i 9.
den 4. Februar 2 9 9 bei Monfalcone erlegt.
Siebenbürgen. Nagy-Enyed (Csatö). Am 3o. Januar
2 Stücke.
Ungarn. Bellye (Mojsisovlcs). In jedem Winter am
Drauecke und keineswegs selten; wird Öfter noch im März und
April angetroffen. Ein schönes (j Exemplar erhielt ich 1884
aus Bellye; ist daselbst auch im »Riedmuseum« vertreten.
275. Harelda glacialis, Leach. — Eisente.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Den 18. Januar
zwei Exemplare auf der Donau.
276. Oidemia fitsca, Linn. — Sammtente.
Steiermark. Pols (Washington). Meine im ersten
Jahresberichte gegebene Angabe über das Vorkommen von Oidemia
nigra, Linn., bezieht sich auf Oidemia fusca.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 357
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 21. October wurde
I cf an den Obernberger Seen am Brenner erlegt und dann hier
für die Sammlung des »Ferdinandeums« präparirt. Dasselbe
zeigte bereits einige F"edern des Prachtkleides,
277. Erismatiira leucocephala , Scop. — Ruderente,
Dalmatien. Spalato (Kolombatovlc). Am 20, No-
vember I (S.
278. Mergus merganser ^ Linn. — Grosser Säger.
Böhmen. Aussig (Hauptvogel). Am 7. und 12. April
auf der Elbe bei Schwaden und Grosspriesen 2 ö^ cT und 2 9 9
geschossen.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovlc). 8., 20. Januar,
20. December.
Litorale. Triest (Moser). Am 27. März 2 Stücke von
L, Sandri erhalten.
Siebenbürgen. Kolozsvär (HÖnlg), in strengeren Wintern
häufiger zu 6 — 8 auch 14 — 16 Stücken; i885 nur ein Paar
angetroffen. — Nagy-Enyed (Csatö). Am 17, October i Stück
bei Alvincz erlegt.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Den 9. Januar auf
der Donau häufig — 4 — 10 Stücken zusammen — , 19. März
die letzten,
279. Mergus serrator , Linn. — Mittlerer Säger.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovici. 12., 21., 28.
Februar, 5., 6. März, 20., 23. December.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
5. November cT und 9.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 21. October wurden
ausser verschiedenen anderen Enten 2 , anscheinend Weibchen
dieser Art, bei den Obernberger Seen, oberhalb des Brenner-
passes erlegt.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Im Winter häufig.
358 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
280. Mergiis albellus , Linn. — Kleiner Säger.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
5. März und vom 20. November bis Ende December.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernel). Im Winter häufig.
XV. Ordnung.
Colymbidae. Taucher.
281. Podiceps cristatus , Linn, — Haubentaucher.
Böhmen. Haida (Hegenbarth). Brütet auf dem Neu-
schlösser (Hirnsener) Grossteiche und zeichnet sich durch grosse
Scheu aus. Er hat den landesüblichen Namen »Rohatsch« (von
Rohac) , wie der Steissfuss oftmals auch diese Bezeichnung
bekommt.
Daimatien. Spalato (Kolombatovic). 5. Januar, 2.,
5., 22. Februar, 6., i5,, 17. März, 3., 5,, 3o. November,
20. December.
Mähren. Oslawan (Capek). Brutvogel der Namiester
Teiche; am 10. Mai habe ich hier mit dem Glase ein schönes
C? beobachtet.
Siebenbürgen. Kolozsvär (Honig), i — 2 Paare brüten
jährlich am Bergsee oberhalb Apahida. Im Frühjahre i885, wo
mir dort ein Kahn zur Verfügung stand, habe ich mich zu
wiederholten Malen an den Tauch-Exercitien der Jungen ergötzt.
Steiermark. Paldau (August in). Erscheint mitunter
einzeln am WÖrthersee in Kärnten.
Ungarn. Bellye iMojsisovics). Frühjahr 18S4 und
Sommer i885 ziemlich zahlreich am Kopäcser Teiche. — Neu-
siedler See (Reiser). Im ganzen Seegebiete, wie bekannt und
auch zu erwarten, sehr häufig. Er liebt kleine vom Rohr rings
umsäumte Wasserflächen. Den 16. Mai fand ich bei fürchter-
lichem Sturmwinde im Mittelsee bei Apothlon 2 Gelege, jedes
mit 5 Stücken. Das erste war vollkommen frisch und die Eier
lagen in dem schwimmenden, aber trockenen Neste völlig offen
da, weil ich den Vogel -durch einen in der Nähe des Nestes
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 359
abgefeuerten Schuss erschreckt hatte und er sofort untergetaucht
sein musste. Beim zweiten Neste sah ich von weitem schon
den Taucher umherschwimmen, und als ich hinzukam, waren
• die hochbebrüteten und daher fast braunen fünf Eier vollkommen
mit faulendem Schilf und Gras zugedeckt. Nach der Beseitigung
des Verdeckungmateriales sah ich, dass die Eier wirklich bis
zur Hälfte in einer lauwarmen, schlammigen Brühe lagen. Die
bald nachher vorgenommene Präparation derselben war der vor-
geschrittenen Bebrütung wegen sehr mühsam, und als hiebe!
eines der Eier brach, zeigte der Embryo noch deutliche Spuren
von Leben. Bei Neusiedel am See war P. cristatus dagegen am
i8. Mai noch im Legen begriffen und hatte erst drei Eier.
282. Podiceps rubricollis , Gm. — Rothhalsiger Steissfuss.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). S.Februar, 6. Sep-
tember, 3o. November, i8., 20. December.
283. Podiceps arcticiis, Boie. — Hornsteissfuss.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 3o. November,
I 8. December.
284. Podiceps iiigricollis , Sundev. — Ohrensteissfuss.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). i5., 17., 20.
März, 2. April, 3., 5., 3o. November.
LJtorale. Monfalcone (Seh iavuzzi). 11. Januar einige
am Meere bei Monfalcone.
285. Podiceps minor, Gm. — Zwergsteissfuss.
Böhmen. Nepomuk (Stopka). Wird häufig auf Teichen
gesehen.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Durch's ganze
Jahr, dann und wann in Menge vom i3. October bis So. No-
vember.
Mähren. Oslawan (Capek). Brutvogel auf allen bewach-
senen Teichen; im Winter immer einige unterhalb Oslawan,
weil hier das Wasser nie vollkommen zufriert; im Frühjahre bis
Mitte März, dann von Mitte November.
360 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgarlner).
I I . April I Stück, 1 8. August i Stück, 22. September und vom
16. October bis 10. November täglich 2 Stücke.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). 3. November 1 Stück im
Taurer dessen in der Hallerau.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Frühjahr 18S4 in allen
Riedteichen, ebenso im Sommer i885. — Pressburg (Stef.
(Chernel). Im Winter häufig; 5. November die ersten.
286. Colymbus arcticus , Linn. — Polarseetaucher.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovici. 3. Januar, 4. De-
cember.
Schlesien. Troppau (Urban). Am 28. December wurde
1 Stück vom Troppau'schen Baumeister Hrn. Haala nächst
Mokrolasetz bei Stettin erlegt.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner),
5. Mai I Stück im Hochzeitskleide, 3. November kamen um
'/„4 Uhr nachmittags 3 Stücke von N.-O. und zogen um 6 Uhr
aufgescheut in südlicher Richtung weiter; 4. November 2 Stücke,
S.November 1 Stück, alle alte Vögel in theilweiser Vermausung;
2 3. November i Stück in Stadl ober Murau an der Mur. —
Pikern (Reiser). 2 Stücke wurden vor einigen Jahren bei
Faal im Herbste in der Drau erlegt und befinden sich gestopft
im Schlosse daselbst; alle sind im Jugendkleide. Ich selbst
erhielt ein Stück aus Murack von der Pössnitz.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Die ersten trafen im
Winter 1884/S3 am 11. November auf dem Kopäcser Teiche
ein; erhielt im Winter 1884 und i88 5 je ein auffallend grosses
Exemplar (juv.) aus ßellye.
287. Colymbus septentrionalis, Linn. — Nordseetaucher.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovicj. Vom Januar bis
22. März und vom 22. November bis Ende December.
288. Peleca>ius onocrotalus , Linn. — Gem. Pelikan.
Siebenbürgen. Fogaras (Czynk). Kam den 29. Juli über
Bucsum , das ist aus S.-W., in 70 — 80 Exemplaren auf die
IV, Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 361
Mundraer Sümpfe, woselbst sich die Vögel bis 3o. Juli nach-
mittags aufhielten und wieder über Bucsum über das Gebirge,
wahrscheinlich nach Rumänien, zogen.
289. Carbo cormoranus , M. 8i W. Kormoranscharbe.
Dalmatien. Spalato (K o lo mba to vi6). 25. Februar,
5. März.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Ich traf sie im Früh-
jahre 18S4 nur in Kolodjvär brütend, fand sie dann im Bellye'er
und Kopäcser Riede, aber nicht zahlreich, ebenso in den zwei
zuletzt genannten Rohrdistricten im Sommer i885. — Press-
burg (Stef. C h e r n e 1). Den 19. März zu Hunderten auf der
Donau; brütet auf den Inseln und in den Donauarmen.
290. Carbo graculus var. Desmaresti , Payr. — Südliche
Krähenscharbe.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Standvogel auf
den nahen Inseln.
291. Carbo pygmaeus , Pall. — Zwergscharbe.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Vereinzelte Exemplare
begegneten mir im Mai 1884 im Kopäcser Riede; sehr selten
war das Thier im Sommer i885 in Bellye; ich erhielt nur ein
Exemplar.
292. Puffiniis Kuhlii, Boie. — Grauer Tauchersturmvogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 5. Januar, 3. Fe-
bruar, 2 5. October.
293. Puffinus anglorum , Kühl. — Nordischer Tauchersturm-
vogel.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic), 5. März.
362 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
XVI. Ordnung.
Laridae. Mövenarlige Vögel.
294. Lestris parasitica , Temm. — Schmarotzer- RaubmÖve.
Ungarn. Pressburg (Stef. Chernelj. Sehr "selten; den
i8. Januar ein Exemplar an der Donau.
295. Lariis marinus , Linn. — MantelmÖve.
Mähren. Kremsier (Zahradnik). i6. Mai, nach Mit-
theilung des Revierförsters Stolicka, im Fürstenwalde.
296. Larus argentatus var. Michahellesi , Bruch. — Südliche
SilbermÖve.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Durch's ganze Jahr.
297. Larus fiiscus . Linn. — HeringsmÖve.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 5. Februar, dann
vom 6. April bis i5. September, 4. November.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Bisher nur ein Exem-
plar im Bellye'er Riedmuseum.
298. Larus canus , Linn. — Sturmmöve.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom Januar bis
20. März und vom 1 9. August bis Ende December.
LitOrale. Triest (Moser). Q ad. am 8. Februar von
L. Sandri erhalten,
Ungarn. Bellye (Mojsisovics), Drei Exemplare von
der Insel Petres in meinem Besitze. — Pressburg (Stef.
Chernel). Während des Winters.
299. Rissa tridactyla, Linn. — Dreizehige MÖve.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 21. October erhielt
Hr. Prof. Dr. Carl von Dalla-Torre ein Exemplar aus Sand
im Taufererthal zugeschickt und im September 1878 wurde
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 363
ebenfalls ein Exemplar dieser Art an einer kleinen Wasserlache
bei Natters im Mittelgebirge geschossen.
300. Xeina melanocephalum , Natt. — SchwarzkÖpfige Möve.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom i3. bis
31. März.
801. Xema minntuni, Pall. — Zwergmöve.
Dalmatien. Spalato (KolombatovicJ. Ungewöhnliche
Menge von alten Vögeln im Januar.
302. Xema ridibundiim, Linn. — LachmÖve.
Böhmen. Aussig (Haupt VC gel). Am 19, März ange-
kommen. — Haida (Hegenbarth). Die auf dem Grossteiche
in Hirnsen befindliche MÖvencolonie zählt nach Hunderten. Sind
die Jungen flugbar, so erreicht ihre Zahl weit über tausend
Stücke. Es stehen oft Wolken auf, die als ob es schneite, sich
langsam wieder zur Wasserfläche senken. Die MÖve erscheint
im halben März bestimmt und ist Anfang August wieder abge-
zogen. Was später den Teich besucht, sind Gäste aus nörd-
licheren Gegenden. Die Grossartigkeit dieser Colonie veranlasste,
wie erwähnt, Se. kais. Hoheit den Herrn Kronprinzen Erzherzog
Rudolf, von Schloss Reichstadt aus den Grossteich zweimal in
Gesellschaft mehrerer hohen Herren zu besuchen und hörte ich
später von den unglaublich weiten Schüssen, die Se. kais. Ho-
heit, unser Kronprinz, auf Möven, die so holzartig schrotfesi
sind, zu aller Erstaunen mit Erfolg fast durchwegs machte. Noch
heute sagt der Fischknecht, der die Ehre hatte, Se. kais. Hoheit
zu fahren, wenn ein weiter Schuss gelingt: »Das war su a
(so ein) Kronprinzenschuss.« Beim Uhu ist sie durch ihre
Masse, welche ihn stets beunruhigt, eine Plage des Hütten-
jägers. — Nepomuk (Stopka). Am 16. März erschienen zwei
auf der Wiese bei dem noch gefrorenen Teiche und eben daselbst
waren bereits am 29. gegen 5o Stücke; im April kamen sie
fast täglich hieher, im Sommer bis Mitte Juli, erschienen tags-
über am Teiche bloss 2 — 3. — Rosenberg (Zach), Am
364 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
lo. Juni wurden an der Moldau zwei geschossen; hier eine
Seltenheit.
Dalmatien. SpalatO (Kolombatovic). Vom Januar bis
20. März und vom 19. August bis Ende December.
Litoraie. Monfalcone (Schiavuzzi), 4. März schon mit
dunklem Kopfe, 2!. März sehr viele in Rosega.
Mähren. Goldhof (Sprongl). Am 24. März 3o Stücke
nach Norden durchgezogen. — Kremsier (Z a h r a d n 1 k).
19. Februar. — Oslawan (Capek). Eine Colonie von etwa
70 Paaren belebt den »Neuen Teich« bei Namiest; gegen den
8. Mai die meisten Gelege. Im Frühjahre ziehen sie längs der
Flüsse herauf; 21. März i3 Stücke, später, bis Ende Juni,
immer eine oder mehrere am Flusse bei Oslawan fischend. Im
Herbste habe ich sie nicht gesehen, da sie wahrscheinlich von
Namiest direct südlich ziehen.
Niederösterreich. Wien (Reiser). Am 29. December
kamen mehrere Lachmöven längs des Donaucanales bis zur
Aspernbrücke in die Stadt geflogen und noch mehr hielten sich
bei der Sofienbrücke auf.
Salzburg. Hallein (Tschusi). 2. Juli 2 ad. nach S.
um I I Uhr vormittags.
Schlesien. Troppau (Urban). 18. März bei Gilschowitz
6 Stücke an und auf der Mora.
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
21. Juni 5, I. Juli 7 Stücke, 17. Juli i Stück. — Pols
(Washington). Ist seit der Regulirung der Mur an die
früheren Brutplätze in der Nähe von Wildon nicht mehr zurück-
gekehrt.
Tirol. Innsbruck (Lazarini). Am 22. März (Ostwind
mit etwas Schneefall) i Stück in der Hallerau , 25. März
5 Stücke in der Ambraserau.
Ungarn. Bellye (Mojsisovicsj. Im Frühjahre 1884 traf
ich relativ nur wenige Exemplare am Drauecke, um so zahl-
reicher aber im Sommer i885, wo sie scharenweise die Ufer
des eingeengten Kopäcser Teiches bedeckten. — Pressburg
(Stef C h e r n e 1). Den 16. März zu Hunderten.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn. 365
303. Sterna anglica, Mont. — Lachmeerschwalbe.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). 19. Mai,
I 3. August.
Ungarn. Neusiedler See (Reiser). Selten und wenig
beobachtet, jedoch ist ihr Vorkommen durch Eier von dem-
selben Brutplatze, den auch St. fluviatilis besetzt hält, und
welche ich von dort erhielt, sicher constatirt. Ich selbst sah
dort die alten Vogel, von denen nur 3 Paare daselbst brüteten.
304. Sterna cantiaca, Gm. — Brandmeerschwalbe.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 5. Februar
bis iS. März.
305. Sterna ßuviatilis , Naum. — Flussseeschwalbc.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic i. Vom i. bis
19. Mai ; 22., 26. Juli.
Steiermark. Pikern (Reiser). Steigt an der Drau über
St.Nikolai nicht aufwärts, jedoch überfliegt sie meist in Gesell-
schaft die weite Landstrecke bis Rothwein, um daselbst in einem
kleinen Teiche, mitten in Kukuruzfeldern, zu fischen; dort
erlegte ich ein Stück am 23. Juli. — Pols (Washington).
Hat infolge der Murregulirung die früheren Brutplätze ver-
lassen.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Frühjahr 18S4: Syr-
mien, Draueck, Kolodjvär. i885: am Drauecke in grÖsster Zahl.
Gelege zweiter Brut sind mir seit i883 nicht bekannt ge-
worden. — Neusiedler See (Reiser). Ueberall in Menge.
Auf der Zicklacken - Insel ist der Hauptbrüteplatz der am See
vorkommenden 5?er?7a-Arten. Am 14. Mai waren dieselben schon
in Massen auf der Insel und begannen die Stellen, wohin sie
die Eier legen wollten , auszukratzen und mit einigen Stroh-
halmen zu belegen. In den letzten Tagen dieses Monates und
der ersten des Juni war die Sandbank buchstäblich bedeckt mit
Eiern und brütenden Vögeln, welche sich bei der Annäherung
eines Kahnes gleich einer weissen Wolke erhoben und unter
ohrenzerreissendcm Lärm auf den Störenfried herabstiessen, ja
366 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
dessen Kopf mit den Flugelspitzen streiften. Die Farbennüancen
dieser Eier gehen in's unendliche, man kann aber eine braune
und eine grüne Gruppe unterscheiden. Es wird denselben von
Seite der Bevölkerung, weil zu dieser Zeit die Kiebitzeier-Saison
glücklicherweise schon vorbei ist, wenig oder gar nicht nach-
gestellt.
308. Sterna minuta, L. — Zwergseeschwalbe.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Frühjahr 1884 in Syr-
mien, in grösserer Zahl am Kopäcser Teiche; Sommer i885:
relativ zahlreich in Bellye. Exemplare im Jugendkleide.
307. Hydrochelidon leucoptej-a , M. & Seh, — Weissflügelige
Seeschwalbe,
Dalmatien. Spalato (Ko l o m ba t o v i c). Vom I. bis
24. Mai und vom 12, bis 28. August.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Frühjahr 1884 in Syr-
mien und Kolodjvär. August i885 im Kopäcser Riede (selten!).
308. Hydrochelidon hybrida, Pall. — Weissbärtige Seeschwalbe.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom 5. Mai bis
24. August.
Ungarn. Bellye (Mojsisovics). Frühjahr 1884: in Syr-
mien und Kolodjvär. Sommer i885: Kopäcser und Bellye"er
Riede; ein altes Exemplar erlegt (in meinem Besitze), eines im
Riedmuseum.
.309. Hyd}'ochelidon nigra, Boie. — Schwarze Seeschwalbe.
Böhmen. Haida (Hegen bar th). Auf dem Grossteiche
in Hirnsen im Sommer erlegt. Sie scheint dort oder auf dem
Hirschberger Teiche Brutvogel zu sein.
Dalmatien. Spalato (Kolombatovic). Vom i. bis
22. Mai und vom 7. bis 28. August.
Mähren. Oslawan (Capek). Nur am 10. Mai 1 Stück
auf einem Teiche hei Namiest fischend beobachtet.
IV. Jahresbericht aus Oesterreich-Ungarn, 367
Steiermark. Mariahof (Hanf & Paumgartner).
i5. Mai 4 Stücke, 21. August i Stück, 22. 2 Stücke^ 2 3. und
28. August und 4. September je i Stück.
Ungarn. Bellye (M o j s i s o v i c s). Frühjahr 1 884 : in
Syrmien, in den Banater Sümpfen, Donau, Drau und Save, in
Kolodjvär und Bellye unsäglich gemein. Ebenso im Frühjahre
und Sommer i885. Sogar weit ab von ihrem eigentlichen Ele-
mente traf ich sie bei Daröcz, unweit von Nyerges mit nütz-
licher Kerfjagd beschäftigt hinter dem Pfluge am Ackerfelde. —
Neusiedler See 1 Reis er). Noch häufiger als die anderen
Seeschwalben-Arten Sie soll in grossen Gesellschaften auf dem
Schilfwusle nisten , den die ^^'ellen an seichten Stellen zu-
sammentragen.
Sendungen von der k. k. Seebehörde in Triest,
in der Reihenfolge ihres Eintreffens.
1. Turdiis miisicus. Die Hafenagentie von Grado über-
sendet eine Singdrossel, welche am Leuchthurme in Golametto
am 17. Februar i885 um 2^/„ Uhr Mitternacht anstossend,
zugrunde ging.
Grado. 17. Februar i885.
Giacomo Marco in. p.
2. Stunius vulgaris. Das Hafencapitanat von Rovigno zeigt
die Absendung eines Vogels an, welcher in verflossener Nacht
am Leuchthurme von S. Giovanni in Pelago anstiess und lebend
noch zu Boden fiel, aber nach Verlauf von zwei Tagen ver-
endete.
Rovigno, 5. März i885.
3. Fringilla coelebs. Vom Hafenassistenten des Leucht-
thurmes Donzella wurden zwei Paare dieses Vogels an das
Hafenamt in Gravosa überschickt.
Donzella, 16, März i885.
Luca Baburizza m. p.
368 V. V. Tschusi und K. v. Dalla-Torre.
4. Hirundo riistica und Hi7'undo urbica , Gallinula por-
^aiia. Mit Bericht des Leuchtthurm - Assistenten von Zaglava
auf Cherso vom 9. April i885 erhielt ich 33 todte Rauch-
schwalben, eine Hausschwalbe und eine Gallinula por~ana.
5. Alaiida arvensis, Dandaliis rubecula und Sturmis vul-
garis. Mit Bericht vom Leuchtthurm-Assistenten A. Omero auf
Punta d' Ostro vom 19. October i885 erhielt ich zehn Alauda
arvensis , einen Dandalus rubecula und einen Sturnus vulgaris,
welche Vögel am Zuge in der Nacht vom 18. auf 19. October,
gegen 3 Uhr morgens, bei leichtem Regen am Leuchtthurme
anstiessen.
6. Sturnus vulgaris. Mit Bericht des Assistenten von GoUo-
metto bei Grado ddo. 2. März 1886 flogen um Mitternacht
I Uhr an die Laterne zwei Staare an, deren Schnäbel gebogen
und gespalten waren.
Haf'enagentie Grado, 2. März 1886.
Der iMandatar für I Strien:
Dr. L. K. Moser.
IV. Report on Birds in Danmark, 1886.
Compiled by
Oluf AATinge.
(With a Map-Plate I.)
Observations have been communicated by:
A.: H. Arctander, physician, Storehedinge, Stevns,
Själland. Observations in Stevns.
F.: A. H. Faber, cand. pi:]arm. Notes from Viborg
and surroundings, within three or four (Danish) miles from
tiie town. Species from Viborg 88. — Also some notes from
Visits to Mors, wliere the observer lived during 1884
and i885*).
Hs.: P. Her sehend, possessor of Herschendsgave,
S. E. of Skanderborg So, Jylland.
K.: Th. N. Krabbe, stud. med. Ciiiefly observations
from the island of Amager, especially the coasts and the
northern part close to Kjöbenhavn, with the fortification
territory, — Also some notes from Thy, north-western
Jylland, taken from end of July to about September ist.
W, : the Compiler of this report. Notes from Kjöbenhavn.
For general remarks see Report i885. Area of Observation
still smaller than last year, and excursions beyond imme-
diate surroundings fewer; number of species observed there-
fore only gS**).
*) Mr. Faber has published his observations in Mors in a separate
Pamphlet, »Morsö's Fugle«, Viborg, 1887.
**) Besides those inentioned in text, the foUowing: Circiis aerugi-
nosus, Syrnium aluco, Corvus corax, Pica caudata, Picus major, Picus
medius, Sitta eiiropaea (s. str.), Certhia familiaris, Poecile palustris,
Parus major, Parus coeruleiis, Sylvia nisoria, Miliaria eiiropaea, Passer
domesticus, Passer montanus, Coccothraustes vulgaris, Carduelis elegans,
Cygniis olor, Anas boschas, Larus marinus, Larus argentatus, Larus
catrus, Sterna ßuviatilis.
OrnisIV. 3. 24
370 Oluf Winge.
Some notes from various sources, indicated in each
case, have been added by the Compiler.
In the last Report were stated the preliminary results
of the endeavours of Prof. Lütken to utilize the opportuni-
ties for observations on birds afforded by lighthouses and
light-vessels. In 1886 it was ordered by the Government,
that birds killed on striking the lights should be sent to
the Zoological Museum of Kjöbenhavn (in some cases only
samples, in other only parts of the birds), date and weather
being noted; the necessary means for postage etc. were
granted. Lightkeepers were also asked for such other in-
formation on birds as they might be able to give. The
scheme began to work on May ist.
Clear nights being very common during the time of
passage not very many birds came to the lights. From
24 stations (out of 63) were received 469 specimens (entire
or in parts) of Sy species (identified by the Compiler). —
On the morning of May i4th many birds had arrived at
Kjöbenhavn, both fresh species and fresh individuals of
others; late in the previous evening 1 heard Actitis hj'po-
leucus passing overhead; the night was dark and rainy, with
a strong easterly wind. I therefore had expected something
from the lights; but only a few birds were sent or noted,
the night being however one of the very few in May when
any birds Struck the lights. — In autumn by far the most
birds came to the lights in two periods, the first being
September 3oth to October 2d, the next October i8th to
25th, more especially 2ist to 24th. There was a marked
movement of a few species at the close of December.
A feature of the year was the exceptionally long and
continuous (though not very hard) frost, with considerable
snow, lasting to about March 20th and greatly delaying
the arrival of the earliest migrants. On March 2 ist thaw
set in at Kjöbenhavn, but no real passage was feit tili 24th,
when it was very marked. The species that habitually come
near this date or a liule later were not at all delayed.
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 371
List of Lights and Keepers.
I. North Sea, Skagerak, and Limfjord.
1. Esbjerg L. H, Two, white, fixed; 3d class*); height
of light above water 84 and 40 feet. — Reske.
2. Blaavands Huk L. H. (building 1886).
3. Horns Rev L. V. White flash every half minute;
height 3o feet. Fog syren, 3 blasts quickly every 2 minutes.
— N. K r o m a n n .
4. Bovbjerg L. H. White, fixed; ist class; height
ig6 feet. — E. Rasmussen.
5. Thyborön Kanal L. V. Red, fixed; height 3o feet.
— N. Nielsen.
6. Lodbjerg L. H. W^hite, double flash every 20 se-
conds; ist class; height i55 feet. — J. L. WinslÖw.
7. Hanstholm L. H. White flash every half minute;
2d class; height 212 feet. — Chr. Hearing.
8. Hirtshals L. H. White, fixed, flashing up every
2 minutes; ist class; height 182 feet. Fog syren, at 120 feet
from tower; 2 blasts quickly every 2 minutes. — E. T. B.
Jensen.
II. Kattegat.
9. Skagen L. H. White, fixed; ist class; height 140
feet. — M. G. Poulsen.
10. Skagens Rev L. V. Red flash every half minute;
height 3o feet. Fog syren, one blast every 2 minutes. —
J. G. St ein mann.
11. Hirtsholm L. H. White flash every half minute;
6th class; height 42 feet. — W. Schultz.
12. Nordre Ron L. H. White 5o seconds, red 10 seconds;
3d class; height 5o feet. Fog syren, at 40 feet from tower;
3 blasts quickly everv 2 minutes. — A. Kruse.
13. Läsö Trindel L. V. White flash every 3o seconds;
height 3o feet. Fog svren, 2 blasts quicklv everv 2 minutes.
— J. Poulsen.
*) The lanterns of üght-vesseli do not enter into tliis Classification.
24*
372 Oluf Winge.
14. Läsö Rende L. V. White, fixed; height 3o feet.
Fog hörn, 2 blasts quickly every minute. — L. Lauritzen.
15. Egense L. H. Two, white, fixed; 4th class; height
20 and 53 feet. — C. F. Laug.
16. Kobbergrunden L. V. White, fixed; height 3o feet;
Fog hörn, one blast every minute. — V. T. Schnipp.
17. Anholts Knob L. V. White, double flash every
minute; height 3o feet. Fog syren, 3 blasts quickly every
2 minutes. — M. Dyreborg.
18. Anholt L. H. White flash every 20 seconds:
ist class; height i3o feet. — J. Christiansen.
19. Hesselö L. H. White, fixed; 2d class; height
ii5 feet. — A. G. Saxtorph.
20. Spotsbjerg L, H. White flash every half minute;
6th class; height 120 feet. — Lehm.
21. Schultz's Grund L. V. Two, white, fixed; height
3o feet. — H. Svarer.
22. Fornäs L. H. White flash every half minute;
4th class; height 67 feet. — J. O. Böving.
23. Hjelm L. H. White, fixed, flashing up every
minute; 2d class; height 160 feet. — H. J. Henningsen.
24. Äbeltoft Vig L. H. Two, white, fixed; 3d class;
height loi and 36 feet. — • H. P. MÖnsted.
25. Sletterhage L. H. W'^hite, fixed; 6th class; height
52 feet. — A. Nielsen.
26. Thunö L. H. White, fixed; 5th class; height 98 feet.
— J. P. My n s te r.
27. Sejrö L. H. White flash every 2 minutes; 3d class;
height 100 feet. — H. J. Skow.
28. Vestborg L. H. White, fixed, flashing up every
minute; 3d class; height ii5 feet. — C. Schröder.
III. Sound.
29. Nakkehoved L. H. Two, white, fixed; 3d ciass ;
height 143 and g5 feet. — P. Rydahl.
30. Lappegrunden L. V. White, double flash every
minute; height 3o feet, Fog signal, 2 blasts quickly every
minute. — J. Jöroensen.
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 873
31. Kronborg Castle. White 25 seconds, red 5 seconds;
3d class, smallest size; height 117 feet. Feg hörn, one blast
every minute. — GjÖrup.
32. Trekroner L. H. White, fixed, flashing up every
minute; 4th class; height 63 feet; two accessory lights, red,
fixed, 4th class. Füg hörn, one blast every 35 seconds. —
R. E. Heuser.
33. Prövesten L. H. Two, red, fixed; 6th class; height
32 and 42 feet. — H. .Tappe.
34. Nordre Rose L. H. White, fixed. red flash every
half minute; 3d class; height 44 feet. Fog signals from
passing vessels are answered bv a fog hörn. — C. A. S.
Orum.
35. Dragör L. H. Two, red, fixed; 3d class; height
3o and 60 feet. — B. R. Leth.
36. Drogden L. V. White flash every 20 seconds;
height 3o feet. Fog hörn, one blast every minute. — R.
Gommesen.
37. Stevns L. H. White flash every half minute;
2d class; height 2o3 feet. — B. Rosen.
IV. Store Belt, etc.
38. Refsnäs L. H. White, fixed; 4th class; height
77 feet. — P. C. Jensen.
39. Romsö L. H. Red, fixed; 5th class; height 5o feet.
— F. Andersen.
40. Halskov L. H. White, fixed; 6th class; height
5i feet. — J. Win ekler.
41. Korsör L. H. Two, white, fixed; öth class; height
33 and 2 5 feet. — J. Win ekler.
42. Sprogö L. H. White flash every 2 minutes;
3d class; height 140 feet. — J. H. Bencke.
43. Knudshoved L. H. White, fixed; 5th class; height
59 feet. — Löwe.
44. Slipshavn L, H. Red, fixed; öth class; height
20 feet. — N. Nielsen.
45. Heiholm L. H. White, fixed; öth class; height
28 feet. — Dorthea Holst.
374 Oluf Winge.
46. Ore L. H. Two, white, fixed; 6th class; height
3o and 9 feet. — F. Bertelsen.
47. Orehoved L. H. Red, fixed; 6th class; height
3o feet. — F. Bertelsen.
48. Vejrö L. H. White flash every i5 seconds; 6th class ;
height 5o feet. — V. Humble.
49. Tranekjär L. H. White, fixed; öth class; height
41 feet. — J. Larsen.
50. Taars L. H. Two, white, fixed; Gth class; height
32 and 18 feet. — C. Lupnold Hansen.
51. Fakkebjerg Hovedfyr L. H. White, fixed; 3d class;
height 125 feet. — H. F. Lund.
52. Fakkebjerg Bifyr L. H. — N. Rasmussen.
V. Lille Belt.
53. Äbelö L. H. White, double flash every half minute;
3d class; height 65 feet. — S. Thorsen.
54. Strib L. H. White, fixed; 3d class; height 65 feet.
— A. H. Andersen.
55. Baagö L. H. White, fixed; 4th class; height 38 feet.
— B. Bru u n.
56. Assens L- H. White, fixed; öth class; height
20 feer. — B. Bruun.
57. Skjoldnäs L. H. White flash every 3o seconds;
2d class; height io3 feet. Fog syren, one blast every minute.
— J. Beidring.
VI. Baltic.
58. Christiansö L. H. White flash every half minute;
2d class; height 92 feet. — O. C. F. Christensen.
59. Hammershus L. H. White, fixed; ist class; height
290 feet. Fog syren, 2 blasts quickly every 2 minutes. —
J. H. Beidring.
60. Dueodde Hovedfyr L. H. White, fixed, flashing
up every i*/, minute; ist class; height i5o feet. — W. Lund,
61. Dueodde Bifyr L. H. White, fixed; 3d class,
smallest size; height 5o feet. Fog syren, one blast every
2 minutes. — L. W^eden.
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 375
62. Möen L. H. White, fixed; 3d class; height 8o feet.
— C. Thaarup.
63. Gjedser L. H. White, fixed; 3d class; height
62 feet. — Chr. Lindgaard.
64. Gjedser Rev L. V. Red flash every half minute;
height 3o feet. Fog hörn, one blast every minute. — H.
Gomm esen.
General Report.
1. Milvus regalis, auct. — Glente.
Storehedinge. March i4th (frost) first. Breeds in
Gjorslev Skov. (A.)
Herschendsgave. March 2oth arrival. (Hs.)
Viborg. Breeds in some of the woods, Lindum Skov,
May 2d, nest with three eggs. Hald Bögeskov, May 4th,
nest with three eggs. (F.)
2. Cerchneis tinnunculus, L. — Taarnfalk.
Kjöbenhavn. Not often observed; seen twice during
the hard part of the long winter, January 23d and February
28th. October 3 ist one, last. (W.)
Storehedinge. March lyth shot. Breeds on Stevns
Klint. (A.)
Viborg. In Tjele garden June 3d sitting on five eggs
in an old crow's nest. Within a few paces a crow's nest
with young about able to fly. (F.)
3. Hypotriorchis aesalon, Tunst. — Dvärgfalk.
Kjöbenhavn. Singly, not in actual migration, April
22d, September 25th and 27th, October i4th and 20th. (W.)
Storehedinge. September loth young male shot at
Sigerslev. This year frequently seen. (A.)
376 Oluf Winge.
4. Falco suhbuteo, L. — Lärkefalk.
Kjöbenhavn. Singly in or near north-eastern suburb
May 9th and i8th, August 2 ist, September 4th and 5th. (W.)
5. Falco peregrinus, Tunst. — Vandretalk.
Kjöbenhavn. In town and suburbs several times from
January to April gth. September loth one; again September
25th and October i2th. A few times in December. (W.)
6. Astur palumbarius, L. — Duehög.
Viborg. Hald Bögeskov, April 3oth, nest with three
eggs. Viskum Skov, May yth, nest with three fresh eggs.
(F.)
7. Accipiter nisus, L. — SpurvehÖg.
Kjöbenhavn. Several times; the following probably
in actual migration: April 25th; 11 A. M., one to N. ; clear,
N. W. streng. August 29th, io,z|.5 A. M., one to W. October
i2th, 8,40 A. M., two in Company to W. (W.)
Viborg. Often seen flying over the town and in other
places; certainly breeds in the woods. (F.)
8. Pandion haliaetus, L. — Fiskeörn.
Storehedinge. May 11 th female shot at nest in Kon-
geskov. (A.)
9. Haliaetus albicilla, L. — Havörn.
Kjöbenhavn. March 28th, about io,35 A. M., one old
bird siowly circling away to N. , not very high above a
much frequented read along coast in north-eastern suburb;
mild, S. W. streng. (W.)
Storehedinge. In December young male shot at Lille-
hedinge. (A.)
Viborg. As far as I know, there is now oniy one
breeding pair in these parts, in Lindum Skov. April 4th
nest in a giant beech , sixtv-four feet from ground. Two
eggs, one addled, the other incubated probablv for a fort-
night. (F.)
IV. Report on Birds iii Danmark, 1886. 377
10. Pernis apivorus, L. — Hvepsevaage.
Kjöbenhavn. May 22d, 7,40 A. M., one circling above
North Harbour; thence straight inland, to W. — In August
passing garden as foUows: 28th, 4,5o P. M., three, high, to
W. 29th, 10,5 to 1 1 A. M., altogether about 143 to W.,
not very high, in larger and smaller straggling flocks, kee-
ping so nearly along the same hne, that most of the birds
just crossed the house; mild, bright, W. fresh. 3oth, 2,1 5
P. M., two to W. — September 5th one. (W.)
11. Archibuteo lagopus, Brunn. — Vinter-Musevaage.
Storehedinge. In November one male and one female
shot at Sigerslev. (A.)
12. Buteo vulgaris, Leach. — Musevaage.
Kjöbenhavn. Breeds. March i4th, when still hard
winter, one in a wood. March 28th, g,i5 A. M. to 12,10
P.M., in actual migration : one to N. E., ten (going out
over the Sound) to N. E., one N. E., two N. E., four N.,
two N.; mild, S. W. strong. — August 20th to October
lyth several times in migration localities; the following
probably actually migrating: September 26th, 10 A. M.,
one soaring very high over coast, mounting much higher
still and then going away to S. W. October 3d, c. 10,45
A. M., one at coast, circling out at sea to E.5 when far off
and very high up it flew down the Sound to S. or S.W.;
at II A. M., in the same place, four came in from sea,
from E., circled over coast and went away to W. ; wind
N.W. October lyth, 10, 1 5 A. M., one speedily to W., just
in advance of a squall; E. strong. (W.)
Storehedinge. March 25lh (mild) first. (A.)
Viborg. Commonly breeding in most woods. In April-
and May nests wiih two or three eggs (Hald Bögeskov,
Rindsholm, Avnsbjerg, Viskum, Bigum, Lindum). (F.)
13. Circus cyaneus, L. — Blaa Kjärhög.
Storehedinge. September 3oth young male found dead
at Lille Taaröje, by a man who had wounded it a week
378 01u7 Winge.
before. (A.) (The slructural details characteristic of the
species observed by Mr. Arctander. W.)
Male, in nearly füll blue plumage, shot near Kallund-
borg, N. W, Själland, in latter part of February and sent
for stuffing to Conservator E. Hansen of the Zoological
Museum.
14. Syrnium aluco, L. — Natugle.
Viborg. Hald Egeskov, June 8th , two large young
in a hollow tree, only four feet from ground. (F.)
15. Brachyotus palustris, Forster. — Mose-Hornugle.
Amager. September 29th one was shot on west coast
and given to me. (K.)
16. Cypselus apiis, L. — Mursvale.
Kjöbenhavn. Breeds. May 8th one, loth four, iith
and i2th but few, i3th a good many, i4th probably not
far from füll numbers. August 3d still numerous; to 8th
rather many; at garden continually some to iSth (iith ten,
1 5th eleven, i8th five — generally at least five near a
nesting-place). August 22d and 26th, September ist, one
each day. (W.)
Amager. May i2th first, not many; i4th generally
arrived. (K.)
Storehedinge. May i3th arrival. August loth gone.
August lyth the last ones. (A.)
Viborg. Breeds num.erously in the town. May i4th
two, first; 1 5th large numbers.
17. Hirundo rustica, L. — Forstuesvale.
Kjöbenhavn. Breeds. April 2 5th one, 27th and 28th
some, 3oth one. May ist and 2d not seen; from 3d conti-
nually some; from yth common; i4th perhaps füll numbers.
— September, during first half numerous, yet probably
fewer than at close of August; decrease more marked from
igth and especially from 22d; continually some to agth ;
27th to 29th a swarm (nearlj all young birds) in a place
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 379
at North Harbour, and occasionally spreading further; on
3oth the place was not visited , but on October ist there
were none. October ist to 6th some, gth several (all young,
as most often at this time), iith two, 121h one, i8th a
small party. (W.)
Amager. April 28th and 3oth singly in one place;
further in that place May, 3d none, yth and gth four or
tive, i2th and i4th several, and not tili i6th in large num-
bers, generally arrived. — September igth still very many
on east coast; 26th very few on west coast, passing to W.
(S. W. iight). October 3d not a few on east coast; later
none, (K.)
Storehedinge. May yth arrival. (A.)
Herschendsgave. April 27th arrival. (Hs.)
Viborg. Breeds very numerously. Arrived in tirst days
of May. October 20th still one seen.
18. Hirundo urbica, L. — Bysvale.
Kjöbenhavn. Breeds. April 28th a pair visiting an old
nest. None tili May 6th (one); 8th some; thence continually,
but tili i4th scarce ; füll numbers perhaps about i8th to
2 ist. — In August very numerous, but probably decreasing
during the later part; 3 ist still many. September, during
first half rather numerous but decreasing; |decrease (as in
Hirundo rustica) more marked from igth and 22d; conti-
nually a few to 29th ; i6th to igth young heard in a nest.
October ist and 2d, 4th, and 5th, a few. (W.)
Amager. May i2th a pair, i6th one, 2ist a few; in
numbers not tili 28th. (K.)
Herschendsgave. May 4th arrival. (Hs.)
Viborg. Breeds very commonly in the town. (F.)
19. Hirundo riparia, L. — Digesvale.
Kjöbenhavn. Breeds. May 8th some, probably too late
for first arrival; from i4th more often. — August, to 28th.
September 5th two; gth, i2th, and i5th singly; 27th to
2gth some in the swarm of Hirundo rustica mentioned for
these days (there were also some H. urbica). October gth
one. (W.)
380 Oluf Winge.
Amager. May lyth first, a pair. July 4th rather plen-
liful; but eise during June and July I found it uncommonly
scarce. September 5th two; none later. (K.)
Viborg. Several larger and smaller Settlements in sand or
gravel-pits. (F.)
Thy. On some of my excursions not found; only
twice in considerable numbers, on August 3d and 8th, in
two places. — On the whole I have, I think, found it con-
siderably scarcer in 1886 than in other years. (K.)
20. Cuculus canorns, L. — Gjög.
Kjöbenhavn. Breeds. May i4th first, calling in two
places. (W.)
Herschendsgave. April 28th first heard; appears to
me to be annually decreasing here. (Hs.)
Viborg. May i8th first heard. (F.)
21. Alcedo ispida, L. — Isfugl.
Herschendsgave. Its nest I have not yet found; but
at a small stream running through the wood 1 saw in July
several times a pair with four young. (Hs.)
Viborg. November i2th I saw one at Vint Mölle So. (F.)
Stuffed for privates by Conservator E. Hansen
of the Zoological Museum: female , Ordrup, near Kjöben-
havn; male, Nästved, Själland; female, Stubbekjöbing,
Falster. All shot in first half of March.
22. Sturnus vulgaris, L. — Star.
Kjöbenhavn. Breeds. January loth one on heaps of
garbage. Real arrival several weeks later than usual, on
account of the long frost. March i8th, when still hard
winter, a party of three. Thaw set in on the 2 ist;
yet none seen tili 23d, a party of six. 24th some (first at
garden); 2 5th numerous. — June 4th first young flown in
garden ; 6th raany, Sth decreasing, after iith none. In two
other places feeding young in nest June 27th and July yth.
— October, many, decreasing; from 22d very suddenly but
few, and not every dav, to 28th. November 22d one. (W.)
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 381
Amager. February i4th three; next on March 6th, a
large flock. Not tili March 28th found in numbers every-
where. — June 6th first flocks of young. June i4th, in the
reeds of the moats, three, young, quite drenched, allowing
themselves to be taken by hand; plumage fully developed.
— October 24th last flock; 3 ist two. November 2 ist and
December 25th. each day one. (K.)
Storehedinge. January gth (hard winter) a few had
arrived. (A.)
Herschendsgave. One came on February i5th, but
after a few days it disappeared; not tili March i2th was
the Starling observed again. According to my notes it has
never before arrived so late; even in the hard winter of
1880 — 81, when a single one had appeared in the beginning
of February, it came again on March 8lh. (Hs.)
Viborg. February 2Sth one, but not tili March 2 ist
a larger flock. Exceedingly numerous in and around Viborg.
In autumn every afternoon enormous numbers gather in
all high trees in town, whence they fly off at dusk to roost
in the reeds of the lake. October 2 5th the bulk left, and
after that day only single birds or sometimes a small flock
were seen. (F.)
Sent from the Lights. September: 3oth *) Anholt i.
October: 2d Hammershus i. gth Hesselö i. igth Anholt
r. 2ist Anholt i (12 killed). 22d Schultz's Grund L. V. i,
Christiansö i, Hammershus 2, Gjedser Rev L. V. i. 23d
Anholt I (5 killed), HesselÖ 3 (20 killed). 24th Läsö Rende
L. V. I, Anholt i (4 killed). 25th Schultz's Grund L. V.
I. November: 3d Schultz's Grund L. V. i.
23. Lycos monedula, L. — Allike.
Kjöbenhavn. Breeds. From beginning to close of year.
Actual migration observed in March as follows : 24th, 11,10
A. M. to i,3o P. M. : ten to E., nine to E. N. E., two and
one Crossing Sound to E., nearly forty crossing Sound to
*) A night always dated with the day foUowing,
382 Oluf Winge
N. E. 28th, forenoon: six crossing Sound to E. ; eight to
E. N. E. (W.)
Viborg. A few times seen moving about in flocks. (F.)
24. Corpus corax, L. — Ravn.
Viborg. Hald Bögeskov, April 6tb, nest with four fresh
eggs; on these being taken ihe pair removed to an older
nest, and on May 4th had again four eggs. In Bigum Skov
a pair built, but on being disturbed removed to the ad-
joining LindumSkov; here May 2d six eggs, yet only two
fertile and somewhat incubated, the other four addled
Avnsbjerg Skov March 3oth a pair; no nest found.
25. Corpus cornix^ L. — Krage,
Kjöbenhavn. Breeds. As usual large numbers in both
winters. But little seen of actual migration: March 24th
a few crossing Sound to E. 2 5th a good many to E. and
a few to N. E. 26th and 27th some to E. April ad three
crossing Sound to N. E. — October 3d three and six to
N.W. (against the wind), from manner of fiight certainly
migrating. i6th a few to W. igth several to S. W. (W.)
Amager. As usual numerous except during the sum-
mer months when very few are found. Largest numbers
from close of October until towards April. (K.)
Viborg. Very numerous, breeding in most woods. In
February, in a garden where crows roost, on the ground
below the trees large numbers of Castings, generally con-
taining undigested vegetable matter, small stones, etc. (F.)
A specimen intermediate between C. cornix and C
corone shot at Jonstrup, N. E. Sjalland, near the end of
March, and presented to the Zoological Museum by Cand.
Mortensen; it was believed to be a cross, a black and a
grey crow having been observed to nest together at the
spot last summer. A nearly black specimen, shot from nest
on May i2th at Möllerup, Ronde, not far from Aarhus,
presented to the Zoological Museum by Mr. Frede riksen,
sardener.
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 383
Sent from the Lights: O et ober: 20th Schultz's Grund
L. V. I.
26. Corpus frugilegus. L. — Raage.
Kjöbenhavn. ßreeds. During the long cold onlv one
March 5th and two March i2th. From March 24th numbers.
Actual migration in spring: March 24th, 9,5o A. M. to
1,20 P. M., six to E., one crossing Sound to E. and three
to N. E. 25th, 10 A. M. to 4 P. M., not a few to E., two
(singly) crossing Sound to N. E. 28th, 10,10 A. M., thirteen
crossing Sound to E. — ■ Continually to October 3 ist. A
few Single birds November ist, lyth and iqth. (W.)
Amager. Some are seen in summer; a few mav
breed. March 28th first, one. (K.i
Viborg. Sometimes found moving about the country. (F.)
27. Pica caudata, auct. — Skade.
Amager. Compare Report i885. (K.)
Viborg. Rather rare; only single pairs to be met with
here and there. May 28th a nest with seven voung. (F.)
August i6th some at a farm in Dover, southern Thy
(compare Heiberg: Thylands Fugle). (K.)
28. Garndus glandarius, L. — Skovskade.
Viborg. Rather common in all the woods. (F.)
29. Picus major, L. — Stör Flagspet.
Viborg. In some of the woods I have seen it in spring
and believe it 10 breed there. (F.) [July loth 1881 some
young birds. W.]
30. Jrnx torqidlla, L. — Vendehals.
Kjöbenhavn. In migration localities: April 2 5th one
in garden. August 20th one. August 22d and 23d one in
garden. (W.)
Amager. August 27th one was shot in Taarnby. (K.)
This summer a pair nested (from May i6th) in an
apple-tree, at Broballe, Langeland, where uncommon. (D.
H. Pape, »Jagttidende«, June 1886.)
384 Oluf Winge.
31. Sitta europaea, L. (caesia). — Spetmejse.
Viborg. Common in the woods throughout the year. (F.)
32. Certhia familiaris, L. — Träpikker.
Viborg. I have only seen very few in the woods. (F.)
33. Upupa epops, L. — Härfugl.
Mosbjerggaard, Vendsyssel, September i4th one shot.
[H. Rosenkrantz, «Jagttidende«, December i886.)
34. Latiiiis excubito)', L. — Stör Tornskade.
Herschendsgave. In autumn some were seen; thus
on October 3oth and November i2th, when two males were
shot. (Hs.)
35. Lanius collurio, L. — Tornskade.
Kjöbenhavn. Breeds. May i4th first, one male in
garden (migration locality). August 25ih last, one young
bird in garden. (W.)
Amager. May 28th firsr, a pair; in same place often
singly during summer; July 24th some, a young bird being
shot. September 5th one in another place, last. (K.)
Viborg. June loth nest with five eggs. (F.)
Mors. In the plantation of Nykjöbing June i3th three
nests (eggs five, four, and one). (F.)
36. Miiscicapa grisola, L. — Graa Fluesnapper.
Kjöbenhavn. Breeds. May i4th one in garden; thence
continually. — In garden young left nest June 28th; July
iith fully grown ; July i8th beginning to lose first dress;
August ist only a trace left. July i8th in garden a brood
just flown; August i3th but little of first dress left. —
Moulted birds nearly continually to August 22d (several).
Singly August 28rh and 3ist, September ist, 4th, and 6th.
Herschendsgave. May 5th first. (H.)
Viborg. June 3d two nests with five eggs, (F.)
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 385
37. Muscicapa luctuosa, Scop. — ßroget Fluesnapper.
Kjöbenhavn. Breeds, but most pass on. April 28th
some males, 29th one, 3oth several. May ist to lyth rather
continually in migration localities; females from 8th or gth;
most numerous, it would seem, on 8th and i2th (i2th
four in garden alone). — Appeared singly, clean-moulted,
in garden on many days from August öth to 29th and
again September 3d, 4th, and 5th. (W.)
Storehedinge. May ist arrival. (A.)
Herschendsgave. April 3oth the first ones; some days
later exceptionally many; before the middle of May all
gone. I have been told, that it has been found breeding
in the woods to the W. of Skanderborg. (Hs.)
Viborg. Hald Skove April 3oth several, Bigum Skov
May 2d many. (F.)
In the summer of i886 some pairs breeding in the
large beech-woods round Aarhus; May 29th nest with eight
eggs. (E. Petersen, »Jagttidende«, March 1887.)
Sent from the Lights. October: 2d Hammershus i.
38. Accentor modularis, L. — Jernspurv.
Kjöbenhavn. Breeds. A few during January. February,
and the cold part of March; January loth to March 20th
one in garden. March 25th some arrived. — A few to close
of year. (W.)
Viborg. Observed January igth and December 3d. (F.)
[July 8th to loth 1881 in four places near Viborg. W.]
39. Troglodjrtes parvulus, Koch. — Gjerdesmutte.
Kjöbenhavn. Breeds. In migration and winter localities
from beginning of year to March 22d; again March 28th ;
not observed in April; May 2d one. — - Firsl back in same
localities September 24th ; none tili October öth; thence
continually to end of year. (W.)
Viborg. Pretty common throughout the year. (F.)
Sent from the Lights. October: 23d Anholt i. 28th
Hjelm I.
Ornis IV. 3. 25
386 Oluf VVinge.
40. Cinclus aquaticus, Bechst. {melanogastei-). — Vandstär.
Sent from the Lights. October: 2 5th Anholt 2 ; stronglv
marked melanogaster; delicate dark borders to white feathers.
41. Poecile palustris, L. — Graamejse.
Viborg. Common throughout the year in all woods
and plantations. (F.)
42. Parus ater, L. — Sortmejse.
May Qth nest with nine eggs found in a stone-fence
in Grib Skov; presented to the Zoological Museum bv
Cand. Mortensen,
May 6th a pair in a wood north of Aarhus. (E. Petersen,
»Jagttidende«^ March 1887.)
43. Parus major, L. — Musvit.
Viborg. Common throughout the vear in all woods
and plantations. (F.)
Sent from the Lights. November: iith Gjedser Rev
L. V. I.
44. Parus coenileus, L. — Blaamejse.
Viborg. As the preceding. (F.)
45. Acredula caudata, L. — Halemejse.
Viborg. Viskum Skov April 2d several. (F.)
46. Regidus cristatiis. Koch. — Fuglekonge.
Kjöbenhavn. Breeds. March i4th, probably wintered.
Spring migration not noticed. In autumn in migration
localities: September igth to 26th on most days; October
2d and 3d; very often October qth to November 4th ; De-
cember 24th. (W.)
January 3d one in a village-garden one (Danish) mile
north of Kjöbenhavn. (K.)
Viborg. In all spruce-plantations verv common through-
out the year. (F.)
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 387
Sent from the Lights. October: gth Hesselö t d^*).
20th Kronborg i ,-f. 2 ist Anholt i cf. 22d Kobbergrunden
L. V, I cj^ (4 killed), Skjoldnäs 2 caught ((^ $), ChristiansÖ i cf .
23d Anholt 2 (cf $), Hesselö 5 (4 cf, i $; 8 killed), Hjelm 6
(2 cf, 4 $), Gjedser i c?' 24th Skagen i cf, Hesselö i $
(3 killed). 25th LäsÖ Rende L. V. i cj", Anholt i $. 26th
Hjelm I $. 27th Schultz's Grund L. V. i $, Hjelm i $.
3oth Romsö i cf, November: ist or 2d Lasö Trindel
L. V. I $. 2d Drogden L. V. i c^".
47. Phyllopneuste sibilatrix, Bechst. — GrÖn LÖvsanger.
Kjöbenhavn. Breeds.May jth one singing at a breeding-
place. May i4th two singing in migration localities. (W.)
48. Phyllopneuste trochilus, L. — Lövsanger.
Kjöbenhavn. Breeds. April 24th one singing; 27th,
281h, and 3oth a few. Not tili May 5th (several) ; common in
migration localities yth to i4th, especially on 8th ; some
of those observed later (to 22d) probably still passing. —
In August often to close of month; in decided migration
localities on gth and loth, 23d, 28th to 3oth. September
ist, 4th, 5th and loth. October 2d one, singing rather
vigorously. (W.)
Storehedinge. April 27th arrival. (A.)
Sent Trom the Lights. May: i4th Hjelm i. August:
3oth Hirtshals 2. 3ist Skagen i. September: 3oth Hanst-
holm I.
49. Phyllopneuste rufa, Bechst, — Gransanger.
Sent from the Lights. September: 3oth Hanst-
holm**) 4, Anholt 4. October: ist Skagen i. 2d Schultz's
Grund L. V. i. 20th Läsö Rende L. V. i.
50. Hypolais salicaria, ßp. — Gulbuget Sanger.
Kjöbenhavn. Breeds. May igth one singing in garden,
and thence daily. In garden young just flown Julv loth;
*) In the lists of birds from the Lights sex is generaliy only
indicated from plumage; the Statements therefore must be taken with
due reserve, it being especially probable, that in some species some of
the specimens entered as females may have been young males.
**) Species not mentioned in Dr. P. Heiberg's «Thylands Fuglc.
25*
388
Oluf Winge.
after 23d none in garden tili August 4th ; again loth and
I2th. (W.)
Herschendsgave. May i8th first song. This year rather
common; nest pretty often found. (Hs.)
Mors. In the piantation of Nykjöbing June i3th nest
with four eggs, June 3oth another nest with four young. (F.)
I have not yet found this species at Viborg. (F.) [July
8th to loth 1881 in seven places near Viborg, W.] [Phyllo-
pneuste trochilus, July 8th to loth 1881 in eleven places
near Viborg. W.]
.51. Acrocephalus arundinaceus, Lightf. — Rörsanger.
Kjöbenhavn. Breeds. May iSthonesinging in a breeding-
place, i4th one at another ; from lyth common in ordinary
breeding-places. In garden one singing on 2 ist; again 24th
and thence daily. Bred in garden as last year (nest also in
Syringa, but in top); July i8th young flown; often in garden
to August, i2th, and one on igth. (W.)
Amager. Many breed in the reeds of the fortification-
canals. May 29th hrst, not a few. Found twelve nests, and
revised them with the foUowing results:
June 20tli
JLine 24th
June 2-\.\\
July 41h
nothing
4 eggs
4 eggs
3 eggs
nothing
I egg
4 eggs
2 eggs
nothing
4 eggs
2 eggs, 2 youni
4 eggs
I egg
4 eggs
nest gone
3 eggs
4 eggs
4 eggs
4 eggs
4 eggs
4 eggs
2 eggs, 2 young
young;nestat the
water's surface
4 eggs
4 eggs
4 eggs
I egg, 2 young
4 eggs
nest gone
4 eggs
4 eggs
4 eggs
4 young
nest under
water; void.
4 young
4 eggs
3 — 4 young
2 — 3 young
nest gone
4 young
nest gone
nest gone
nest gone
4 young
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 389
The revision was not continued bevond July 4th. In only
one nest the füll set consisted of three eggs, in all the others
of four. The nest that got under water did so by the
bending of the reeds, The six nests that disappeared werc
probably taken by children, the nests themselves being
entirely removed in all cases; the trampling down of grass
and reeds, difficult to avoid on looking at the nests, unfor-
tunately marks the place to some degree. (K.)
Viborg So, numerously breeding in the reeds and in
bushes and trees on shore. In a garden at this lake June
gth five nests with two to five eggs, three in dense small
bushes, one in an eider, and one in a young beech, eight
feet from ground; June igth a nest with four young, also
in a beech; June 22d a nest with four eggs; July 6th and
gth two nests with two eggs each (these clutches did not
become larger). Also pretty commonly breeding in the reeds
of other lakes around Viborg. (F.)
52. Calamoherpe phragmitis, Bechst. — Sivsanger.
Kjöbenhavn. Breeds. May gth singing in a breeding-
place. (W.)
Amager. July 24th I found one on east coast. (K.)
Herschendsgave. May 6th first observed. (Hs.)
Viborg. In the meadows of Skals Aa May i4th several
among the reeds. (F.)
53. Sylvia curruca, L. — Gjerdesanger,
Kjöbenhavn. Breeds. April ayth one singing; none
tili May 8th (some); on gth pretty common. In garden
(where it breeds) first song May 8th , again on i3th, and
thence daily; June 23d young out of nest, July yth fuUy
grown. Almost daily, especially in garden, to August 24th.
September 5th one, 24th one. (W.)
Herschendsgave. May 8th first observed. (Hs.)
Viborg. June 8th a pair. (F.) [July 8th to loth i88i
in four places near Viborg. W.] [Sj^hna cinerea, July 8th
to loth i88i in eight places near Viborg. W.]
390 Oluf Winge.
54. Sylvia cinerea, Bechst. — Tornsanger.
Kjöbenhavn. Breeds. May i3th one singing; i4th one
in garden (migration locality). (W.)
55. Sylvia nisoria, Bechst. — Brystvatret Sanger.
Mors. In the plantation of Nykjöbing, where I have
before found it breeding, May 23d two pairs. — I have not
Seen it at Viborg. (F.)
56. Sylvia atricapilla, L. — Munk.
Kjöbenhavn. Breeds. No proper Observation of first
arrival. In garden (migration locality) May i2th a female,
lyth one singing; again July 23d male, 26th one (brown
head); August i6th one (brown head) ; September i6th two
(brown head, black head), i8th one singing. September
26th in another place one (head black). (W.)
Herschendsgave. May 4th first song. (Hs.)
Sent from the Lights. September: 3oth Hanstholm*)
I (cap brown), Anholt 2 (i cap brown, i black). October:
2d Skagen i (cap brown).
57. Sylvia hortensis, Bechst. — Havesanger.
Kjöbenhavn. Breeds. May lyth several singing; thence
daily commonly. In garden, where it breeds, first song on
20th, and thence daily. August, to lyth often; not observed
later. (W.)
Viborg. In June and July found several nests with
four or five eggs. (F.) [Sylvia atricapilla, July 8th to loth
i88i in four places near Viborg. \V. j
58. Merula vulgaris, Leach. — Solsort.
Kjöbenhavn. Breeds. March i4th, when still hard
winter, two pairs, probably wintered. vW.)
Storehedinge. January i3th there were some in Kon-
geskov. (A.j
*) Species not mentioned in Dr. P. Heiberg's »Thylands Fugle«.
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 391
Viborg. Very common throughout the year, breeding
in all woods and plantations. In winter often in the gardens
of the town. May 1 5th nest with four eggs ; June gth nest
with six eggs (July gth young able to fly). (F.)
Sent from the Lights. December: igth Läsö Triade]
L. V. I 2- 3oth Kobbergrunden L. V. i old male, Anholt 2
(i old male, i $), Skjoldnäs i J.
59. Merula torqiiata, L. — Ringdrossel.
Viborg. Hald Egeskov April 3oth some. (F.)
Sent from the Lights. September: 3oth Lodbjerg
I cT (about 6o killed), Hansrholm 3 cf, Anholt 2 (rf $; 12
killed). October: ist Skagen i $, Hesselö i $ (2 killed),
SejrÖ I (f. 2d Hjelm 3, Gjedser Rev L. V. i $. i8th An-
holt I ?.
60. Turdus pilaris, L. — Sjagger.
Kjöbenhavn. From beginning of year common to
March 2 5th (a few days after the cease of the long frost).
December 2ist, 23d, and 3ist, some. (W.)
Amager. During the latter part of the winter i885
— 1886 very common, sometimes in flocks of sixty to eightv.
March 6th considerably scarcer; i2th a few, last. In autumn
not tili December igth, a small flock; later common, (K.)
Viborg. January 2Qth one. April 3oth several in Hald
Skove, May 2d many in Lindum Skov, May 4th many in
Avnsbjerg Skov, May yth enormous numbers in Thorsager
Skov. November yth a small flock.
Sent from the Lights. May: 8th Kobbergrunden L,
V. I ($ by dissection). October: 24th Läsö Rende L. V. i.
November: ist Hjelm i. 3d Skjoldnäs i. December: 25th
Christiansö 3 (6 killed). 28th or 3oth Kobbergrunden L.
V. I. 29th Läsö Trindel L. V. i, Läsö Rende L. V. i (8
killed), Anholt 8 (12 killed), Schultz's Grund L. V. 6. 3oth
Anholt 20 (21 killed), HesselÖ i (22 killed), Hjelm 2, Skjold-
näs 6, Gjedser Rev L. V. 9.
61. Turdus viscivorus, L. — Misteldrossel.
Storehedinge. January 2Qth shot (very lean). (A.)
392 Oluf Winge.
62. Turdus musicus, L. — Sangdrossel.
Kjöbenhavn. Breeds. In migration localities, generallv
singly, March 28th, April 28th (four in garden), May 8th
and iith, September 25th (two in garden) and 27th. October
Qth, i5th, and 23d. (W.)
Herschendsgave. March aöth first song. (Hs.)
Viborg. Breeds in plantations and woods, but not in
great numbers. May iSth nest with young able to fly. (F.)
Sent from the Lights. May: Sth Kobbergrunden L.
V. 2 (cf $, by dissection). September: 27th Läsö Rende
L. V. I. 3oth Läsö Rende L. V. i (3 killed), Schultz's
Grund L. V. i. October: ist Skagen 2 (i6 killed), Läsö
Trindel L. V. 4 (5 killed), HesselÖ i (2 killed). 2d Skagen
5. 5th Hjelm i, Skjoldnäs i. gth' Hesselö i. iSth Anholt 3.
igth Läsö Rende L. V. 1, Anholt i (81 of this and T. ilia-
cus killed), Schultz's Grund L. V. i. 20th LäsÖ Trindel
L. V. I, Schultz's Grund L. V. i, Sejrö 2. 2 ist Anholt 6
( 1 59 of this and T, iliacus killed), Hesselö 4 (about 200
Thrushes killed), Hjelm 6, SejrÖ i. 22d Skagen 6, Hjelm i,
Hammershus 1. 23d Anholt '2 (20 Thrushes killed). 24th
Skagen 2.
63. Turdus iliacus, L. — Vindrossel.
Kjöbenhavn. Only observed during the hard winter,
January gth to 25th several times one or some. February
28th. March i4th one. (W.)
Sent from the Lights. September: 3oth Lodbjerg i
(about i5 killed). October: ist Sejrö i. i8th Anholt 2.
iQth Anholt I (81 of this and T. musicus killed). 2 ist An-
holt 3 (iSq of this and T. musicus killed), Sejrö i. 22d
Skagen i, Christiansö i. 24th Anholt 2 (»20 of these killed«).
December: 28th or 3oth Kobbergrunden L. V. i. 29th
Anholt 2 (4 killed). 3oth Skjoldnäs i.
64. Ruticilla phoenicura, L. — Rödstjert.
Kjöbenhavn. Breeds, but most pass on. April 28th
two males, 29th one, 3oth several. In migration localities
from May 2d at least to i5th, in greater numbers Sth to
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 393
1 5th ; females from 8th, males still on i5th. -•- Appeared
again in migration localities (chiefly in garden), clean-moul-
ted : August 4th, 20th to 23d, 28th and 3oth ; September
ist and 2d, 5th and 6th, i 5th to 2 ist, 25th, agth ; October
2d one, — August 1 5th at a breeding-place a fully grown
young bird still in almost unmixed first plumage. (W.'i
Storehedinge. April 3oth first. (A.)
Sent from the Lights. May 8th Kobbergrunden L.
V. 2 cT- 14^^ Läsö Rende L. V. i (f. August: iith Läsö
Trindel L. V. i young male (second plumage). 3oth Läsö
Trindel L. V. i $. 3ist Hanstholm i $ (about 25 killed).
September: 3oth Hanstholm 3$. October: ist Hesselö
I $. 3d Christiansö i $. 25th Anholt 1 (ordinary male,
fresh ; very late date).
65. Luscinia philomela, Bechst. — Nattergal.
Kjöbenhavn. Breeds. May i4th first heard, (W.)
Herschendsgave. The Nightingale, which seemed of
late years to be annuallv increasing here, in 1886 did not
appear at all. (Hs.)
66. Dandaliis rubecula, L, — RÖdkjälk,
Kjöbenhavn. Breeds. A few in January, February, and
the cold part of March. In migration localities, continuallv
March 26th to April 2d, April 4th, continually loth to igth,
23d, 25th, 28th, May yth (one in garden). August 27th first
back; again September 4th and i2th; from i6th continually
to November 3oth, and often to end of year (also in garden);
most numerousperhaps October i2th, i4th, i 5th, and i8th (W.)
Amager. In winter localities January 8th and 3 ist;
November yth, i4th, 2 ist. (K.)
Viborg. In smaller numbers throughout the year. (F.)
Sent from the Lights. September: 3oth Hanstholm 8,
Läsö Rende L. V. 2 (8 killed), Anholt 2 (48 killed), Hesselö
I (2 killed). October: ist Skagen 6, Hesselö 3 (i3 killed),
Schultz's Grund L, V. i, Sejrö i. 2d Skagen 2, Hammers-
hus 2. 3d Hjelm i. 4th Gjedser Rev L. V. 2. 5ih Schultz's
Grund L. V. i, Skjoldnäs i. iqth Kronborg i. 20th Läsö
394 Oluf Winge.
Rende L. V. 2, Kronborg i. 2ist Anholt 3. 22d LäsÖ
Rende L. V. 2, Kobbergrunden L. V. i, Christiansö i,
Hammershus 3, Gjedser Rev L. V. 2. 23d Anholt 4, Schultz's
Grund L. V. i, Hjelm 11. 24th Skagen 3, Kobbergrunden
L. V. I (2 killed), Anholt 2(16 kiUed), Hesselö i (4 killed),
Skjoldnäs I. 25th Anholt i. 26th Hjelm i. 3oth Schultz's
Grund L. V. 3 (4 killed). November: 3d Schultz's Grund
L. V. I, Skjoldnäs i.
67. Saxicola oenanthe, L. — Stenpikker.
Kjöbenhavn. Breeds. First April 2d, one male. Moulted
birds August i 5th and igth (old male), September ist. (W.)
Amager. March 28th first, one. (K.)
Storehedinge. March 26th first. (A.)
Herschendsgave. April 2 ist arrival. (Hs.)
Viborg. In two places April 4th and iith. (F.) [July
8th to loth 1881 in one place near Viborg. W.]
Sent from the Lights. May: ist LäsÖ Rende L. V. t cj.
August: 3oth Hirtshals i old c^, Lasö Trindel L. V. i cf
(not old), LäsÖ Rende L. V. i ($?), Kobbergrunden L. V.
2 cf (one old, one younger). 3 ist Hanstholm i cT ad. (about
25 killed). September: 3oth Hanstholm 4 (3 cT, i ^\
Anholt I cf, Hesselö i $. October: ist Skagen 2 (i cT;
one probably ^, with remains of first plumage), Schultz's
Grund L. V. i.
68. Pratincola rubetra, L. — Bynkefugl.
Kjöbenhavn. Breeds. April 3oth one male at a bree-
ding- place. May ist male in garden (migration locality) ;
7th and 8th a few; gth found remarkably numerous every-
where during a rather long walk, evidently a considerable
passage, most males, some females (in one place four males
perched on a small heap of twigs). (W.)
Storehedinge. April 27th first, (A.)
Herschendsgave. May 4th arrival. (Hs.)
Viborg. Observed (in three places) May yth, i2th, and
i4th. (F.) [July 8th to loth 1881 in ten places near Viborg. W.|
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 395
Thy. Julv 3oth a pair about one fDanish) mile north
of Thisted [compare Heiberg, Thvlands Fugle]. (K.)
69. Motacilla alba, L. — Hvid Vipstjert.
Kjöbenhavn. Breeds. March 2 5th one, 28th one. —
September, common to 2Qth, most perhaps on i 5th and i8th.
October 2d two (Amager), 6th iwo, loth some. (W.)
Amager. March 28th four and one. Not again tili
April I ith, one. April 20th seven or eight at the pool on
Amager Common mentioned last year; in similar numbers
there lo close of May; in June and July only singly there
and a few elsewhere. September Bth numbers on the pool;
igth still some there, last [October 2d two at that place,
W.]. (K.)
Storehedinge. March 26th first. (A.")
Herschendsgave. March 26th arrival. Bred in a box
for starlings, on gable-end of a barn, among other boxes
occupied by starlings; in June five young in box. (Hs.)
Viborg. March 3 ist two pairs. (F.) [July 8th to loth i88i
in nine places near Viborg. W.]
70. Budytes ßaviis, L. — Gul Vipstjert.
Kjöbenhavn. Breeds. April 24th one; a few to 3oth ;
in May not tili 6th, thence continually. — September, first
half not a few; i8th last, a party of six. (W.)
Amager. April 26th about ten at the pool on Amager
Common mentioned last year. April 3oth and May 3d sixty to
eighty there ; thence gradually decreasing, in June generallv
few (common elsewhere). In September again numbers ac
the pool, last on igth. (K.)
Herschendsgave. April 2öth arrival. (Hs.)
Viborg. Skals Aa May i4th some pairs. (F.) [July 8th
to loth i88i in thirteen places near Viborg. W.]
7J. Anthus rupestris, Nilss. — Skjärpiber.
Sent from the Lights. October: ist Skagen r. 2d
Skagen i. 25th Anholt i.
396 Oluf Winge.
72. Anthus pratensis, L. — Engpiber.
Kjöbenhavn. Breeds. In migration localities March 24th
and 25th; April i4th and i6th, 24th to ayth, 3oth (2jlh
and 3oth a good many); May 7th to gth (several). First
back September ipth; from 24th to October 1 5th common,
some of tbem in actual migration as follows (all during
forenoon): September 29th some to S. W. ; October 2d
several to S. W. or S. S. W., 3d numbers to S. W. (some
seen Coming in from Sound, of these a party of three going
to N. W., against the wind), iith one to S. W., i 5th four
to S. W. and one to S. (W.)
Amager. February yth one on east coast; next March
28th, several. April 28th considerable numbers at the pool
on Amager Common. Throughout summer. October 3 ist
still several. November yth one. (K.)
Herschendsgave. March i4th arrival. (Hs.)
Viborg. Pretty common in the meadows. Skals Aa May
i4th nest with four eggs, hard sat. (F.)
Sent from the Lights. September: 3oth Anholt i.
October: ist Läsö Rende L. V. i (5 killed; about lo stayed
on ship in daytime, apparently healthy), Schultz's Grund
L. V. i, 2d Schultz's Grund L. V. 3. i6th Gjedser Rev
L. V. i.
73. Anthus arboreus, Bechst. — Skovpiber.
Kjöbenhavn. Breeds. May yth several singing in breeding-
places. (W.)
Viborg. Hald April 3oth a large Company. (F.) [July
8th to loth i88i in six places near Viborg. W.]
Sent from the Lights. May: i4th Hjelm i.
74. Galerida cristata, L. — Toplärke.
Herschendsgave. Increasing; is now seen everywhere
both winter and summer. I have found its nest on an Island
in Skanderborg So. (Hs.)
Viborg. Throughout winter a few pairs in the streets
of the town and on the neighbouring roads. (F.) [July iith
i88i at Rödkjärsbro railway-station. W.]
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 397
75. Lullula arborea, L. — Hedelärke.
Kjöbenhavn. March 2 5th, 3,46 P. M., a small party
flying N. along coast. September igth twice singly. October
2d a party of about ten. (W.)
76. Alauda arvensis, L. — Larke.
Kjöbenhavn. Breeds. During the long frost only one
seen on February yth. March 2 ist, when the weather had
just changed, one singing. March 23d one. March 24th very
many had arrived, and to 1,20 P. M. numbers passed to E.
(two and one seen crossing Sound), some to N. E. (two seen
Crossing Sound); two came in from Sound and went W.
25th to 29th considerable movement; 25th some to E.;
28th, with a strong S. W., most flying in westerly directions,
between S. and N. N. W., but one passing high to N. E. —
September iqth no httle movement; from 26th to October
1 5th common also in migration localities; some seen in
actual migration as follows: September 26th some to W.
and S. W. ; October ist some to S., one to W. ; 3d several
to S. W. or W., one to N. W. ; loth some to W. or S. W. ;
i2th several to S. W. and W. ; i5th one to W. — October
20th ; 3 ist several. November loth a party of four. (W.)
Amager. January 3 ist four. February yth, i4th, and 20th
a flock in same place. February 28th manv large flocks in
different places. Not tili March 28th I heard it singing every-
where. Common until towards middle of November. No-
vember 2 ist a pair; December 5th a flight of twenty to
thirty; December igth a pair. — In beginning of June I
found a nest with six eggs; June i4th three eggs, three
young; some days later five young only. (K.)
Storehedinge. January i4th many seen. (A.)
Herschendsgave. March 4th first song. (Hs.)
Viborg. Very numerous everywhere. In spring found
many nests with three or four eggs.
Sent from the Lights. August: 3d Hirtshals i (old,
in strongly worn dress). October: ist Skagen 6, Läsö
Trindel L. V. i. 2d Skagen 5, Hammershus 3. 3d Christiansö i .
5th Hjelm i. gth Hesselö i. 2 ist Anholt 3 (4 killed), Skjold-
398 Oluf Winge.
näs 1. 22d Kobbergrunden L. V. i (3 killed), ChristiansÖ i,
Hammershus 2. 23d Anholt 3, Hesselö i (3 killed), Hjelm i.
24th Skagen 3, Läsö Rende L. V. i, Kobbergrunden L. V i,
Hesselö 3 (12 killed). 25th Anholt i. 3oth Schultz's Grund
L. V. 2 (3 killed). November: 3d Schultz's Grund L. V. i.
December: 23d Fakkebjerg Hovedfyr i.
77. Phileremos alpestris, L. — Bjerglärke.
Amager. January 24th on west coast a party of nine,
of which I shot some. February 4th on east coast at least
fifteen together; yth four in same place, one shot; i4th the
three others were still there. — December 4th one was shot
out of about ten on west coast and given to me. December
2 5th I shot one out of four on east coast. (K.)
Storehedinge. At Lillehedinge shot: February 2 5th
one male, two females; March ist one male, one female. (A.)
February iqth one received in the flesh at the Zoological
Museum, presented by Mr. Knudsen, Öster Lindholt,
near Holstebro, with the remark, that it was at that time to
be found in large flocks on west coast of Jylland.
78. Miliaria europaea, Swains. — Bomlärke.
Viborg. Very common throughout the year. January 26th
and December 3d in thousands on Viborg fields. June i8th
nest with two eggs and one young. (F.)
Sent from the Lights. December: 23d Fakkebjerg
Hovedfyr i.
79. Emberi:{a citrinella, L. — Gulspurv.
Kjöbenhavn. Breeds. First songs (not quite complete)
heard March i2th and i4th, during the wintry part of
the month. (W.)
Viborg. Common throughout the year. (F.)
Sent from the Lights. October: 24th Skagen i.
80. Emberi:[a hortulana, L. — Hortulan.
Herschendsgave. May 20th a male shot here. (Hs.)
April 3oth I saw one at Ludvigsholm, W. of Aarhus.
(E. Petersen, «Jagttidende«, March 1887.)
IV. Report on Birds in Danmark, 1886- 399
81. Schoenicola schoeniclus, L. — Rörspurv.
Kjöbenhavn. Breeds. Of first arrival no proper Obser-
vation. In migration localities : April 4th a male, 27th a female ;
October 3d some. October i2th a few in places where it
also breeds, (W.)
Amager. January 3 ist I shot one on east coast; eise
not seen. (K.)
Viborg. August loth some at Loldrup So. (F.) [Julv
gth i88i in another place near Viborg. W.]
Sent from the Lights. September: 3oth Hanstholm 2
(i cf, 1$?). Läsö Trindel L. V. i J. October: ist Skagen
I cf, Schultz's Grund L. V. i rj'. 3d ChristiansÖ i $. gth
Hesselö i $. 2 ist Anholt 6 (4 cf , 2 $). 23d Läsö Rende
L. V. 2 (d^ $), Anholt 2 (cf $). 24th Skagen i % Kobber-
grunden L. V. i cf (2 killed), Anholt 3 (f. 25th Anholt i ,^,
Skjoldnäs i cf.
82. Plectrophanes nivalis, L. — Snespurv.
Kjöbenhavn. February 28th eight and one, in fields
and roads. (W.)
Amager. Very common during the winter 1 885/86.
January 8th about fifteen, i5th about twenty-five, 24th some
large flights, 3 i st some flights. February 4th about thirty ; yth.
i4th, and 20th some large flights; 28th very considerable
flocks in different places. March 6th several, gth a flight.
i2th last time in large numbers; 23d and 28th six to ten.
April iith one on east coast. — November i4th one.
December igth about thirty, 25th two small flocks. (K.)
Viborg. January 2gth three. December 3d three. (F.)
Sent from the Lights. October: 24th Skagen i jun.
November: ist or 2d Läsö Trindel L. V. i cf ad.
December: 3oth Hesselö i cT ad.
83. Passer montanus, L. — Skovspurv.
Viborg. Throughout the year in and near Viborg, but
not in large numbers. (F.)
400 Oluf Winge.
84. Passer domesticus, L. — Husspurv.
Viborg. Numerous everywhere. (F.)
85. Fringilla coelebs, L. — Bogfink e.
Kjöbenhavn. Breeds. A good many during January,
February, and the cold part of March, also females. March
3d and 5th (hard frost) first songs, not quite complete;
from loth continually singing. — Numbers in November
and December, some females. (W.)
Viborg. Very common. In winter lange numbers in the
streets. April 3oth first nest with eggs. (F.)
Sent from the Lights. October: ist Hesselö 3 (2 (^, i $).
i6th Gjedser Rev L. V. 2 (cf $).
S&. Fringilla montifringilla, L, — Kväker.
Kjöbenhavn. March 4th two, 5th and yth one. April
28th one. — September 2 ist and 26th ; October 3d, i2th,
and 23d (some); December 3d and 25th (six) ; generally
singly. (W.)
Amager. February i4th one. March 23d a flock of
about thirty. (K.)
Viborg. February yth and 8th two; i6th a small flock.
March 3d two. (F.)
Mors. April 26th a pair in the plantation of Ny-
kjöbing. (F.)
Sent from the Lights. September: 3oth Lodbjerg i,
Hanstholm 2, Hesselö i (9 killed). October: ist Skagen 2.
2d Hammershus i. gth Hesselö i. 2 ist Anholt i J, Hesselö
1 cf, Sejrö i. 22d Christiansö i % Hammershus \. 23d An-
holt 2 (,:f $). 24th Anholt i % Hesselö 2 (f. 25th Anholt i $.
December: 20th Skagens Rev L. V. i $. 3oth Hesselö i cf.
87. Coccothraustes vulgaris, Fall. — Kirsebarfugl,
Kjärnebider.
Storehedinge. January iith two males shot. Breeds
in Gjorslev Skov. (A.)
Mors. In October an old male was caught in the
plantation of Nykjöbing. (F.)
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 401
88. Ligurinus chloris, L. — Svenske.
Kjöbenhavn. ßreeds. January four times singly. After
January 25th not observed tili March loth. March i3th first
song, i8th next; from 20th daily. — Throughout November
some, to 29th. December 27th. (W.)
Amager. In winter and migration localities January
8th and 3 ist, February 28th (each day some); September
5th and igth; October 3d, 24th, and 3 ist, November yth
(each day some small flights) ; November i4th, December
5th and i2th (each day a few) ; December igth and 25th
many in larger and smaller flights. (K.)
Viborg. June 3d nest with six eggs. Many in w^inter. (F.)
89. Chrysomitris spinus, L. — Sisken.
Kjöbenhavn. September 26th. (W.)
Viborg. January 20th a small flock in a wood. February
i6th a flock of about twenty in another wood. (F.)
90. Carduelis elegans, Sreph. — Stillits.
Amager. January i 5th one, February i4th about seven,
March 2 3d two. Not seen eise. (K.)
Viborg. In winter in small flocks here and there. (F.)
[July 8th to loth i88i in three places near Viborg. W.]
91. Cannabina sanguinea, Landb. — Irisk.
Kjöbenhavn. Breeds. Not observed during the cold
part of winter and spring. March 24th first. — October,
several, last on 24th. December 20th two in Company. (W.)
Viborg. Common in spruce-plantations. May i8th nest
with four young; May 28th nest with six fresh eggs. (F.)
92. Cannabina ßavirostris, L. — BJergirisk.
Amager. January 24th about thirty. February yth six,
28th some small flocks in different places. March i2th some.
— December 5th and iqth a flock of about fifteen. (K.)
93. Linaria alnorum, C. L. Er. — Graasisken.
Kjöbenhavn. February yth two single birds. (W.)
Ornis IV. 3. 26
402 Oluf Winge.
94. Columba palumbus, L. — Ringdue.
Kjöbenhavn. Breeds. Februarv 28th one. March i4th
a party of six (still hard winter). — December 2 5th, when
there was much snow, one in garden (never seen there
before). (W.)
Storehedinge. January 26th seen. (A.)
Herschendsgave. In the hard winter i885 — 86 large
flocks in the woods, suffering much. March 22d first
cooing. (Hs.)
Viborg. Pretty commonly breeding in the woods. May
löth nest with two eggs. In a garden at Viborg during the
hard winter in February and March a party of eight or
ten, feeding on the cabbage. (F.)
95, Columba oenas, L. — Huldue.
Storehedinge. March 26th (mild) considerable pas-
sage. (A.)
96. Starna cinerea, Lath. — Agerhöne.
Amager. As in i885. (K.)
Viborg. In some places pretty numerous. Suffered
much from the hard winter in the tirst part of i886. At
Viborg So March 3d a party of nine, having dug runs
through the snow from a spruce-plantation down to the
moist border of the lake, in this place kept soft by a spring,
while everything eise was frozen and covered by snow. (F.)
97. Charadrius squatarola, L. — Strandhjejle,
Amager. September 26th not a few on southern part
of west coast; singly, or in small flocks, or with Tringa
alpina; I shot one. October 3d I shot one on northern
part of east coast, where I have never seen it before.
October loth again on southern part of west coast, in larger
numbers than ever before; nearly all day with short inter-
vals to be seen or heard flying about coast, either singly
or a few at a time, or in small flocks (up to fifteen) , or
one or two as leaders to the flights of Tj'inga alpina; I
shot one, and a friend four; only very few Charadrius
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 403
pluvialis were seen on that day. Of those shot no one had
the Summer dress. (K.)
98. Charadrius pluvialis, L. — Hjejle, Brokfugl.
Amager. Again this autumn very scarce. September
i2th 1 shot one in nearly complete summer dress. Sep-
tember 2Gth smaller flocks, often in Company with Tringa
alpina. October loth very few. December i2th I saw one
just taken, still living. All on west coast. (K.)
Viborg. Avnsbjerg, March 3oth flock ofabout hundred.
Tjele, April iith a smaller flock. (F.)
Thy. In August as usual in large numbers, often in
very considerable flocks, in various places, as Hjardemaal
Klit and the Kjär's of Hillerslev, Bro Mölle, Dover and
Heltborg. (K.)
Sent from the Lights. October: ist SejrÖ i old bird.
99. Aegialites cantianus, Lath. — Hvidbrystet Prästekrave.
Amager. April 26th many, sometimes about ten at a
time, on northern part of east coast. June 27th three or
four on the pool on Amager Common close to town. (K.)
Avedöre Holme, east coast of Själland. April 2 ist
large numbers, in small flocks, or two or three together. (K.)
100. Aegialites hiaticula, L. — Prästekrave.
Kjöbenhavn. In migration localities, October 2d four,
3d one. (W.)
Amager. March 28th first; an enormous flock and
some smaller ones on northern part of east coast. In same
place large numbers during April and very small flocks
during June and July. July i8th not a few on an islet at
west coast. September i2th and 26th very few on southern
part of west coast. October 3d I shot one young bird on
east coast; it was alone. Not seen later. (K.)
Avedöre Holme, east coast of Själland. April 2 ist
a few. (K.)
Viborg. Avnsbjerg March 3oth one. Hjarbäk Vig
May 26th some pairs ; found a nest with two eggs. (F.)
[July loth i88i a pair in dry fields near Viborg. W,]
■J6*
404 Oluf Winge.
Thy. In August as usual numerous in various places
on lakes and sea-coasts and in many ploughed fields, (K.)
101. Aegialites minor, M. — Lille Prästekrave.
Kjöbenhavn. Breeds. I generally find a pair or two in
some place or another during summer, but I had never
before seen them tili well intü May, This year, April i4th
one, excellently identified; next May yth. (W.)
Amager. Again this year in the usual places on the
fortification territory, On the pool on Amager Common
April 3oth a pair, May i4th to 22d often singly. On nor-
thern part of east coast often a pair or one June 3d to ijth.
On the pool again July 4th a pair, 22d three, 24th four ;
September 5th four, 8th three young birds of the year (two
shot; I have not seen young ones before). (K.)
102. Vanellus cristatus, M. «S: W. — Vibe.
Kjöbenhavn. Breeds. Not seen during the long frost
in spring. March 24th first; one high to S. W. at ii,3o
A. M., three high to N. E. at 4,10 P. M. 25th one crossing
Sound to E. at 3, 20 P. M., and one to S. E. at 3,5o P. M.
28th, from 9,10 A. M. to 12,1 5 P. M., with a strong S.W.:
two to N. W., one low to S. W. ; seven, coming in from
Sound, low to W.; one low to W. ; one high to N. (W.)
Amager. March 28th first, single ones passing over-
head. Not seen after September i2th (one). (K.)
Storehedinge. March 26th (mild) first. (A.)
Herschendsgave. March 22d first.^(Hs.)
Viborg. Arrived late on account of the long and se-
vere winter. March 23d first, one; March 3oth somewhat
larger numbers. In autumn in large flocks in the meadows
tili into November. (F.)
Thy. In August as usual numerous everywhere. (K.)
103. Haematopus ostralegus, L. — Strandskade.
Amager. East coast, March 28th first, some large
flocks; likewise April iith, i8th and 26th ; June 3d and
6th a flock of about twenty; later none. On southern part
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 405
of west coast September i2th a party of about fifteen;
October 24th one shot (being alone) and given to me. (K.)
Mors. June i3th nest with three eggs on Örodde,
Nykjöbing. (F.)
104, Grus cinerea, M. — Trane.
Kjöbenhavn. April 22d, ii A. M., a flock of iio — 120
fiying due N., along coast in north-eastern suburb, keeping
over the land. with great cries; clear, E. or E. S. E., rather
streng. (W.)
Storehedinge. Apri! 20th to 2 5th sonrie flocks passing.
September 6th passage to south. (A.)
Kaliundborg. April i8th at Jyderup railway-station
in the course of the day three flocks passing, varying from
about fortv to about hundred birds. April iQth, over the
town of Kallundborg, at 8 A. M. a flock of about forty,
and at 9 A. M. a flock of two or three hundred. All these
flocks were going N. E. (Mr. O. Lund, of Kallundborg,
in letter to Prof. Lütkeni.
105. Ciconia alba, Bechst. — Stork.
Kjöbenhavn. Breeds. — August 4th, 4.40 P. M., 9t
garden, one flying high and straight to S. ; sunshine, cloudy,
N. W. strong. (W.)
Herschendsgave. April 2 ist arrival. (Hs.)
Viborg. There are but few pairs in these parts. A
few nests on houses in Viborg. April loth flrst pair in
Viborg; April i ith a pair at Tjele. (F.)
Thy. During August onlv seen once; on 8th a pair in
Hillerslev Kjär. (K.)
106. Ciconia nigra, L. — Sort Stork.
Viborg. Breeds in some of the woods. Avnsbjerg
Skov April i3th first seen; May 4th nest with four eggs.
Hald Bögeskov April 3oth nest with four eggs. Viskum
Skov May yth nest with five eggs. (F.)
406 Oluf Winge.
107. Ardea cinerea, L. — Hejre.
Amager. July i8th one on west coast. (K.)
Storehedinge. March 22d (mild) seen. (A.)
Viborg. August i6tli one flying over Viborg So. Au-
gust iStii five at Vejrum So. (F.)
108. Botaurus stellai-is, L. — Rördrum.
August 8th one shot in soutiiern end of Nissum Fjord
by Mr. H. Eskesen of Husby. (L. Pedersen, »Jagttidende<>,
March 1887.)
109. Gallinula chloropus, L. — Rörhöne.
Viborg. August 2 ist I shot one at Loldrup So. (F.)
110. Fulica atra, L. — Blishöne.
Kjöbenhavn. Breeds. April i3th, 8,1 5 P. M., heard
flying over garden. (W.)
Thy [where it breeds commonly; Heiberg, Thylands
Fugle]. August 22d a young bird, still unable to fly, was
shot in Sindrup Vejle. August 2 5th I shot an adult in
Voldum So; saw no others. (K.)
Sent from the Lights. October: 22d SejrÖ i ad.
111. Numenius arquatus, L. — Regnspove.
Amager. July i8th rather many round an islet on west
coast. September 1 2th and 26th some, singly or a few to-
gether, on southern part of west coast. (K.)
Thy. Single birds in the Kjär's of Heltborg and Dover
August i6th and lyth. (K.)
112. Numenius phaeopus, L. — Lille Regnspove.
Thy. August 3d considerable numbers (about fifty
birds in some of the flocks) in Hjardemaal Klit; I shot
one, and saw some that had been shot on the previous
day. (K.)
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 407
113. Limosa lapponica, L. — Kobbersneppe.
Amager. October loth one was shot on southern part
of west coast and shown to me an hour later. (K.)
Storehedinge. August 27th male shot at Höjrup. (A.)
114. Scolopax rusticula, L. — Skovsneppe. Holtsneppe.
Notes by different authors on its breeding in various
part of the country, »Jagttidende«, April and November
i886.
Sent from the Lights. October: 2ist Schultz's Grund
L. V. I. 24th Hesselö i (3 killed).
115. Gallinago scolopacina, Bp. — HorsegjÖg. Dobbelt
Bekkasin.
Amager. East coast, in the reedy pools on shore men-
tioned last year, during September, October, and first half
of November; generally a few, most on September igth
(about ten) and October 24th (about thirteen); November,
yth and i4th only one flushed. (K.)
Viborg. On Skals Aa several during breeding-season.
In fall large numbers on passage in the moist meadows
near all the lakes. (F.)
Mors. At Faarup May 23d nest with egg-shells thrown
off by the young. (F.)
Thy. In August as usual large numbers (most young)
everywhere in the bogs and at the lakes. (K.)
116. Gallinago major, Gm. — Tredakker.
Viborg. On Skals Aa May i4th a pair; I think it
breeds there. In August and September not a few on pas-
sage. (F.)
Thy [where it breeds]. Heltborg, August i6th one
shot. Dover, August 22d one shot. (K.)
117. Gallinago gallinula, L. — Buk. Enkelt Bekkasin.
Amager. October 3d two flushed on northern part
of east coast; no others seen. (K.)
408 Oluf Winae.
Viborg. In October and November I shot several at
Vint Mölle. (F.)
Sent from the Lights. September: 3oth Anholt 2
(3 killed), Sejrö i (bird of the year). November: 4th
Skjoldnäs I. i8th Hjelm i.
118. Totanus calidris, L. — RÖdben,
Amager. May 2 ist one at the pool on Amager Com-
mon. September i2th often heard along vv-est coast. De-
cember iqth one on northern part of east coast, in a place
where the thin ice along shore had melted away ; it allowed
an approach of about twenty-five paces before taking wing;
this somewhat unusual tameness excepted, it did not show
signs of suft'ering from the cold and made off with its
wonted power of flight, being soon lost to the eyes. (K.)
Avedöre Holme. April 2 ist numbers. (K.)
Thy. In August as usual large numbers (most young)
at nearly all fresh or salt w^ater. (K.)
119. Totanus glottis, ßechst. — Hvidklire.
Thy. August 22d I savv two being shot at Dover. (K.)
120. Totanus oclij-opus, L. — Svaleklire.
Thy. August 8th one rose close to me in Hillerslev
Kjär. August 22d I shot one at Dover. August 25th one
at Voldum So. (K.) [Species not mentioned in Heiberg's
»Thylands Fugle». Correctly determined; compare also
Report 1884. W.]
121. Totanus glareola, L. — Tinksmed.
Viborg. On Skals Aa May 26th a pair; at Vejrum
So August i8th some. (F.) [July loth 1881 singly in two
places near Viborg. W.] [Actitis hypoleucus. July 8th and
9th 1881 one at a lake near Viborg, from its behaviour
evidently breeding. W.]
Mors. At Taarup May 23d nest with four fresh
eggs. (F.)
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 409
Thy [where it breeds]. August 3d and 8th some seen
(and tvvo shot) in three places. (K.)
122. Actitis hj-poleucus, L. — Mudderklire.
Kjöbenhavn. May 8th one on coast; gth one Inland;
i3th, 10,5 P. M., heard passing over garden (heavy rain,
S. E. streng); i4th four inland. July igth passing over
garden at io,55 P. M.; again 2gth at ii and i i,5 P.M.
August 3d some on coast; yth passing over garden at io,5o
P. M.; i4th again some to S. or S. W. at 9,10 P. M. ; 2 ist
several on coast. (W.)
Amager. April 3oth one at the pool on Amager Com-
mon. On east coast July 4th one, July 24th a few, Sep-
tember 5th a pair, (K.)
Thy. Some in two places, August 20th and 2 5th. One
that I wounded from a boat, on falling upon the water
several times tried to escape by diving and swimming short
distances under water with great agility, not farther than
one metre and a half at a time, and at most twenty centi-
metres below the surface. (K.)
Sent from the Lights. August: 3d Hirtshals i (old,
in strongly worn dress). iith Läsö Trindel L. V. i (bird
of the year). 3oth Kobbergrunden L. V. i (old, in worn
dress, only just commencing moult).
123. Machetes pugnax, L. — Brushane.
Viborg. Skals Aa May i4th one. (F.)
Thy. In August, in various places: 3d some, i6th
three, 22d one, 25th one. (K.)
124. Tringa cinerea, L. — Islandsk Ryle.
Amager. On southern part of west coast September
i2th seven (two shot), September 26th two and later ten
(three shot). All young. (K.)
125. Tringa alpina, L. — Ryle.
Amager. Northern part of east coast, April i8th first,
not a few; April 26th two flocks. July iSth several outside
410 Oluf Winge.
west coast; 24th some on northern part of east coast. Sep-
tember i2th very few on southern part of west coast; but
on 26th and on October loth very large numbers there, in
larger and smaller flights, often with Charadrius pluvialis
or Ch. squatarola as leaders; none in summer dress. October
lyth about twelve on northern part of east coast. October
2ist I received three, shot on same day on southern part
of west coast, one of them still in almost pure summer
dress. October 24th two on northern part of east coast. (K.)
Avedöre Holme. April 2 ist large numbers, in small
flocks or singly; in all the black breast-patch still mixed
with many white feathers. (K.)
Viborg. Common in the meadows on Skals Aa, Vej-
rum So, and other places.
126. Tringa Temmincki, Leisl.
Amager. At the pool on Amager Common mentioned
last year: May i4th about eight, 1 6th and lyth about eigh-
teen each day, igth six, 2 ist nearly thirty (seven shot).
Again July 22d three, 24th six. Later none. — Tringa
minuta and Tr. subarquata I did not see this year, though
I have used to do so. (K.)
127. Limicola platyrhyncha, Temm. — Brednäbet Ryle.
Amager. One was shot on southern part of west coast
July 25th, and given to me on the same day. (K.)
128. Auser miniitus, Naum. — Dvärggaas.
A voung male, shot near Kallundborg, sent for stuf-
fing to Conservator E. Hansen of the Zoological Museum
(examined there in ttie flesh on October i2th, W.). The
bones of the body were given to the Museum by Mr.
Hansen.
129. Cygnus musicus, Bechst. — Sangsvane.
Amager. January 24th a party of foar passing along
west coast. (K.)
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 411
130. Tadorna cornuta, S. G. Gm. — Gravand.
Amager, September i2th a party of nine swimming
outside southern part of west coast. (K.)
131. Anas boschas, L. — Stokand, Graaand.
Amager. In the moats June 24th a brood of ten very
small ducklings, without any oldduck; not seen later. As
usual not very many seen on aast coast. During winter
the flocks generally keep rather far from shore. — Sergeant
Ehlers, living in a house on east coast, about one hundred
paces from shore, teils me that in fall often one or tvvo wild
ducks associate during night with his tarne ones which
spend most of their time at the shore-line; in early fore-
noon the wild birds fly away. This year, in the beginning
of September, a wild female continued to stay with the
tarne flock, speedily becoming familiär and after a very few
days allowing a close approach when in Company with the
others. It remained six months, to the beginning of March
1887. It was not caught and pinioned but was allowed to
have quite its own way, to see how it would behave. I
saw it twice or thrice a month, each time making it fly,
to convince myself that its powers of flight were normal.
Already on October lyth I saw it feeding with the tame
ducks just outside the house. When the flock was driven
into the stable, the wild bird rose on the door being rea-
ched; In December it once entered but never did so again,
having seen two of the tame ones being taken for the table.
It often flew away, yet generally only for a day ; twice it
did not come back for two days and nights. At the begin-
ning of February 1887 a wild drake associated with the
duck, soon becoming nearly as familiär. By and by the
two wild birds kept more apart from the others, and they
were seen to copulate. On March 6th I saw both make off
at the report of a gun fired in the neigbourhood, and they
never appeared again. They had however often heard shots
in their proximity, without showing much fear. (K.)
In Thy, where it breeds numerously, I saw it during.
August in several places. But it was much scarcer than
412 Oluf Winge.
usual, as all over the country, owing to the extraordinarily
long winter of i885 — 86. During the latter part of that
winter it was told from all quarters, that exhausted mallards
had been taken by band, and that all were in so poor con-
dition as to be of no worth as game. (K.)
Viborg. Breeds at some lakes. In fall flocks in the
lakes. (F.)
132. Anas discors, L.
A male in füll dress was shot on the sea-coast at Säby,
N. E. Jylland, in the middle of April, and stuffed by Miss
Claussen of Fredrikshavn. Being unknown to all there it
was sent for determination to Mr. JuliusWulff of Hjörring,
who again sent it (in the beginning of August) to the Zoo-
logical Museum of Kjöbenhavn, where it is now. Baron H.
Rosenkrantz, from personal inquiry on the spot, furnished
to Prof. Lütken the following additional details. It had been
shot by a cottager, Jens Vestenvejen, when out to look
for woodcocks; at Sulsbäk Mölle, a little north of Säby,
he had seen close to shore a party of »Teal and Black
Sea-Ducks« swimming with one stränge duck among them ;
on firing into the flock he secured the stranger rather ca-
sually.
The speciraen is in very perfect plumage- the left
inner toe and hind toe are a little deformed. It may be an
escape. Yet it is said by S clate r (P. Z. S. i 88o, p. 52i), that
up to 1 88o this species had not been imported alive into Europe.
The uncertainty thrown upon questions like this by the
«ornamental waterfowl« is to be regretted ; the recording
of places where each species is kept, suggested by some,
is obviously not a sufficient remedy, though it may be
useful. The keeping of ornamental waterfowl should not
be encouraged ; the ornamental waters, when of any size,
should be left to spontaneous occupation by wild species,
probably much fewer and often less showy, but more inter-
esting to the observer of nature. On quite small waters
ornamental fowl might be kept without so much inconve-
nience, it being more possible to have an eye upon every
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 413
Single bird; to do this tor its own birds ougiit especially to
be the duty of every zoological garden.
133. Anas querquedula, L. — Alling.
Thy. Hillerslev Kjär, August 8th, four shot out of nine
and three, by myself and another. (K.)
134. Anas crecca, L. — Krikand.
Viborg. Vejrum So September loth and i4th small
flocks. Laastrup Aa November yth. (F.)
Thy. In August, two shot on 8th ; no others seen
with certainty. (K.)
135. Anas penelope, L. — Pibeand.
Sent from the Lights. October: 24th HesselÖ i (not
cf ad.; 2 killed).
136. Clangula glaucion, L. — Hvinand.
Kjöbenhavn. On Sound close to shore October 20th
two (no old male). (W.)
Amager. March 2 ist two were shot outside west
coast. (K.)
Viborg. Small flocks in the lakes in winter, as long
as there is open water. (F.)
137. Oidemia nigra, L. — Sortand.
Sent from the Lights. May: 8th LäsÖ Rende L. V.
I cf. October: 3ist Läsö Rende L. V. i 9. November:
29th Kobbergrunden L, V. i 9.
138. Oidemia fusca, L. — Flöjelsand.
In the night April 22d — 23d*) I heard many passing
over Viborg, and on 23d I saw several in Viborg So. (F.)
*) At the dose of April newspapers mentioned a very large pas-
sage of birds (believed to be Curlews, Ducks, &c.) heard late in the
evening of April 22d at several towns, especially in Jylland (e. g. Fre-
dericia, Horsens, Holstebro; also Assens in Fyen).
414 Oluf Winge.
139. Mergus serrator, L. — Toppet Skallesluger.
Amager. March 2 ist a male was shot outside west
coast. (K.)
140. Podiceps cristatus, L. — Stör Lappedykker.
Viborg. Breeds commonly in Viborg So and some
other lakes. Viborg So May i2th tirst nest commenced,
later destroyed by storm; June iith three nests, with five,
three, and one egg, and on these being taken, two of the
nests bad five and four eggs on June 25th. Loldrup So
June 4th two nests with three eggs ; in August and Sep-
tember always large numbers. Hald So May i6th two
pairs. (F.)
Thy. August 25th on Voldum So a pair of old birds
with two young still unable to fly; I shot one of the
young. (K.)
141. Podiceps minor, Gm. — Lille Lappedykker.
Sent from the Lights. September: 5th Dueodde
Hovedfyr i (moult into winter dress very nearly ended).*)
142. Carbo cormoranus, M. & W. — Skarv.
I saw a very large flock on Ejerslev Ron in the Lim-
fjord on July 27th, when passing in a steamer. (K.)
143. Thalassidroma Leachii, Temm. — Stör Stormsvale.
Sent from the Lights. Oc tober; ist Horns Rev L.
V. I (»Struck lantern«), Läsö Rende L. V. i (»feil on deck«).
December 4th 'a male found dead at Skagen by a
fisherman, against whose house it had flown; sent in the
flesh to the Zoological Museum by Mr. M. Ancker.**)
*) Mentioned by Collin (»Bidrag til Kundskaben om Danmarks
Fuglefauna«, 1888, p. 104), but the proper date not given.
**) All the specimens from 1886 received by the Zoological Mu-
seum have been recorded by Collin (Bidrag til Kundskaben om Danmarks
Fuglefauna, 1888, p. 108), but the proper dates of occurrence are not
given.
IV'. Report on Birds in Danmark, 1886. 415
144. Larus marinus, L. — Svartbag.
Amager. As usual on the coast throughout the year,
most in fall and winter, generally young, never very nu-
merous. Old birds January 3 ist, April i8th, October 24th
and 3 ist, December igth; not more than two each time.
Flocks of any size consisting of this species alone are very
rare; but in the large flocks oi Larus canus ihQvt are often
a fevv Larus mariniis. (K.)
145. Larus argentatus, Brunn. — Havmaage.
Viborg. A single one now and then on Viborg So. (F.)
146. Larus fuscus, L. — Sildemaage.
Kjöbenhavn. On Sound close to shore November ist
one old, 2d two old. (W.)
147. Larus canus^ L. — Stormmaage.
Amager. In usual numbers. (K.)
Viborg. Often in small flocks on Viborg So and other
lakes. (F.)
A white specimen (female), with a pale brownish tail-
bar, shot in Kalvebod Strand in the first days ot January,
bought in the flesh by the Zoological Museum.
148. Rissa tridactyla, L. — Tretaaet Maage.
A young female, shot at Skagen October 27th, pre-
sented in the flesh to the Zoological Museum by Mr. M.
Ancke r.*)
149. Xema minutum, Pall. — Dvärgmaage.
Kjöbenhavn. October i8th I watched one for a long
time in North Harbour; it was in the characteristic dress
of the young bird. It skimmed about over the water, quite
low or some feet up, never touching the surface, from its
*) Specimen mentioned by Collin (Bidrag til Kundskaben om
Danmarks Fuglefauna, i888, p. 109), but the year by mistake given
as 1887.
416 Oluf Winge.
movements evidently hawking for small insects (the weather
was calm, damp, and mild); some Xema ridibundiim (most
young) among whicb it often passed were on the contrary
busy to pick, up small things from the water. Shape in
flight very like that of Xema ridibundiim, but wing-strokes
much quicker. (W.)
Adult male in winter-dress shot at Kjerteminde, Fyen,
a couple of davs previously to October 2 ist, presented in
the flesh to the Zoological Museum by Mr. Job. Larsen
of Kjerteminde.
150. Xema ridibundum, L. — Hättemaage.
Kjöbenhavn. Breeds. — On Sound in January a few,
old and young, on gth, lyth, and 3ist. February i4th a
large flock, most old, some young; 24th many old, some
young. March 8th some old and young, two old with a little
brown on head ; thus also on i8th; 25th one old with füll,
hood ; 28th many old with füll hoods, very noisy. — Au-
gust 4th and i3th old birds with hood in moult; September
2 ist with pure white head. — Throughout October to 28th,
most young. November ist, 2d, and i ith a few young. De-
cember 2 ist one old, one young. (W.)
Amager. On northern part of east coast April iith
and i8th some, 26th many; July 4th many, 24th some.
July i8th some outside west coast. (K.)
Viborg. I have not found it breeding, but I have often
Seen larger and smaller flocks on Viborg So and other
lakes; thus very numerous on Vejrum So May jth. (F.)
151. Sterna anglica, Mont. — Sandterne.
Thy. During August several times considerable num-
bers, both old and young; at Voldum So, and in the Kjär's
of Heltborg, Dover, and Ballerum. (K.)
152. Sterna argentata, C. L. Br. — Havterne.
Kjöbenhavn. First young in North Harbour July lyth,
two, with their parents. — September iith a young Tern,
St. argentata or fluviatilis, much later than usual. (W.)
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 417
Amager. On northern part of east coast some on
June 24th, Jüly 4th and 24th. (K.)
Viborg. At Hjarbäk Vig and in the meadows of
Skals Aa several times some; eggs not found. (F.) [Sterna
fluviatilis. July loth 1881 many at a lake near Viborg. W.]
[Sterna anglica. July gth 1881 one passing overhead near
Viborg; loth some over dry fields near a lake there. W.]
Thy. July 3oth considerable numbers on the shore at
Klitmöller. (K.)
153. Sterna fluviatilis, Naum. — Terne.
Thy. Voldum So considerable numbers August 3d.
and 2 5th. Hillerslev Kjär not a few August 8th. (K.)
154. Sterna jninuta, L. — Dvärgterne.
Amager. On northern part of east coast June lyth
and 20th two, 24th some. (K.)
Viborg. July 3 ist I saw a bird of the year on Viborg
So; a heavy gale made its flight unsteady, so that I often
approached it within a pace and might easily have killed
it with a stick. (F.)
Thy. July 3oth considerable numbers on the shore at
Klitmöller. (K.)
155. Hydrochelidon nigra, L. — Moseterne.
Viborg. May yth several in the meadows at Vejrum
So. May 26th two pairs in a small peat-bog one (Danish)
mile north of Viborg, certainly breeding. (F.) [July loth
1881 one at a lake near Viborg. W.]
Thy. Voldum So, August 3d numerous, August 25th
some young birds. Hillerslev Kjär August 8th not a few. (K.)
Various Notes from the Light-Stations.
Esbjerg. Grey Geese as a rule appear in considerable
numbers when the bay is being filled with ice. — Reske.
OrnisIV. 3. 27
418 0\ai Winge.
Horns Rev L. V. The direction of flight against the
lantern cannot be well determined, the hirds hovering round
the light before striking. When the wind is blowing across
the ship most fall into the sea. No proper migration in
daytime has been observed this autumn. — Of sea-birds
two species of Gull (Strandmaage, Havmaage) are here during
the greater part of the year, yet more numerous in winter
than in summer. — N. Kromann.
Hirtshals. This spring nearly no birds have Struck
the lantern; although all the species I use to see have
passed the place, only a single bird (a Starling) has been
killed as far as I know. — In the beginning of April a
couple of times larger fiocks of Grey Geese passed north;
in the sea were seen three old and two young Svvans. First
Woodcock probably in the first days of April. The Lap-
wing appeared here April gth. The »Ryle« came by the
middle of April. The Stork was seen April 24th. May ist
large flocks of birds under the coast; there were several
species of Sea-Ducks and no small numbers of Eiders. May
yth first Swallow. — October iqth; the Starlings are in
large fiocks inland and seem to be preparing for departure;
generally however a few are seen here in winter. — E. T.
B. Jensen.
Skagen. The assistants say, that much fewer birds
have been killed than is generally the case (I have only
been here since September i885). — No sea-birds breed
near the Station; but during the greater part of the year
many Gulls are seen where the fishermen are at work. —
M. G. Poulsen.
Skagens Rev L. V. October 26th great fiights of
Ducks passed to S. E. and E. ; S. W. and westerly, very
light; cloudy. October ayth great flights of Ducks passed
to E.; S. E. light, cloudy. October 3 ist great flights of
Ducks to E. ; several settled at some distance from the ship
and remained all day; S. light, overcast, thick. November
3d during forenoon some flights of Ducks to S. E. ; S. and
W. light, hazy. — J. G. Steinmann.
\y. Report on Birds in Danmark, 1886. 419
Hirtsholm. Breeding birds*): Tiste, Ryle, Gravand,
Terne, Maage, Sirandskade, Skrogand, Rödben, Ederfugl,
(a few). — W. Schultz.
Nordre Ron. In April three Starlings were killed
striking. — This autumn, especially during the time of
passage, there has been no thick or foggy weather here ;
probably for this reason no birds have been killed. —
Breeding birds: Terner of three species, Ederfugl, Rödben,
Prästekrave, Strandlärke, Strandskade, Tejste, Flor (Polsk
Vibe), Gravand, Spidsand, Maage (onlv the small blue
one). — A. Kruse.
Läsö Trindel L. V. Grey Geese passing: May 3d
eighteen to N. E. May 5th about two hundred to E. N. E,
May 27th ten to N. E. — J. Poulsen.
Läsö Rende L. V. May 2d, immediately after sunset,
a flock of small birds (about 1 5o) to E. — Grey Geese
passing in May and June: May 4th, at 5 P. M., a flight
of about fifty to E. N. E. ; westerly, clear, May 5th, at
8% A- M., a flight of about hundred to E. ; N. E., clear.
June 5th a flight of about forty to N. E. ; S. W. light,
.clear. June loth a flight of about thirty to E. N, E.; E.
light, clear. — June 25th a starling, chased by a larger
unknown bird, kept in the rigging from lo to ii A. M.;
flew away to N. E. — September 29th a flight of Grey
Geese (about thirty) to S. W. ; W. fresh, cloudy. October 4th
Crows in very large numbers (up to a hundred in some
of the flocks) to S. W. ; some small birds also to S. W.
October 6th a flight of Grey Geese (about thirty) to
S. W. October i ith several Crows and small birds to
S.W.; many Gulls and Ducks round ship. October 26th
very large numbers of Gulls and Ducks round ship; 27th
as the preceding day, and especially very many over the
*) This and similar lists are given in the names employed by the
observers. The names are sometimes evidently used in another sense
than is usual in books; some of them are generic rather than specific,
or eise of uncertain application; a few have probably not been printed
before. Generally, however, the species intended by such names may be
guessed with some certainty.
27*
420 Oluf Winge.
Dvalegrund. October 28th, 29th, and 3oth vcry lange
numbers of Ducks and Grey Geese round Station, especially
over the shoal. November iith, i2th, i3th, and i4th large
numbers of Ducks and Gulls over the shoal all day; over-
cast; wind easterly (i2th S. E.), light. November 24th five
Swans to W. S. W. ; W. S. W. fresh, overcast. November
27th, forenoon, five Swans to E. ; afternoon, three Swans
to S. W.; S. W. light, clear. December 3d three Swans to
N. W. ; W. light, clear.
Sea-birds keeping about the Station are: some species
of Ducks, Gulls, in April and May many Brent Geese, and
from the middle of May Terns. Large numbers of Terns
were round the ship in August and September, to Sep-
tember 22d; after that day no Tern seen. — L. Lauritzen.
Egense. No sea-birds breed near the light. — C.
F. Laug.
Kobbergrunden L. V. May 6th about hundred Grey
Geese passing to N. E.; calm, clear. September 3oth, at
7 A. M., about hundred small birds passing from E. to W.
— V. T. Schnipp.
Anholt. Thirty-one years' experience. Most birds perish
with S. E. wind and fog. The main passage is believed to
be in autumn from N. E. to S. W., and in spring from
S. W. to N. E. The smaller birds, when not killed at the
first stroke, will fly at the light again and again, mostly
on the lee side, tili they are hurt or exhausted. The larger
birds (ducks, snipes, curlews, &c,) 1 have never observed
striking more than once; if unhurt they continue their
vovage; when one of a Company has been disabled, the
others may be heard calling for some time, but they do
not strike again. The birds breeding here have never been
observed to strike. — Breeding birds: Maage (three species),
Terne (one species), Möller (or Strandlöber)^ Möller of a
somewhat larger species (or Strandsneppe), Strandskade,,
Vibe (a few), Brokfugl (a few), Ederfugl, Graaand, smaller
grey Duck. — J. Christiansen.
Hesselö. The direction of birds Coming to the light
cannot well be stated, as they arrive mostly in fog and are
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 421
not Seen tili the whole flight is hovering round the lantern ;
they also disappear before daybreak. — Birds not breeding:
Curlew, a few. Hawks, Buzzards, and Owls, single ones
now and then in summer. Crows, considerable flocks in
spring and fall, generally staying only a few days. »Ryler«,
considerable flocks from late summer far into the autumn.
In winter flocks of Snovv Buntings and Sparrows. Consi-
derable flocks of the Grey Lag Goose come in the moulting-
time. — Breeding birds: Graaand, Gravand, Skallesluger,
Tejste, Maage, Terne, Strandskade, Ederfugl, Vibe. —
A. G. Saxtorph.
Schultz's Grund L. V. October 3oth some large
flocks of Ducks and Eiders on the water near the ship.
Troughout December, especially from 2d to 23d, large flocks
of Eiders close to the ship. — H. Svarer.
Hjelm. Breeding birds: in large numbers Maage (of
one size) and Terne (of two sizes) ; in smaller numbers
Strandskade, Strandlöber, Gravand, Rödtop (en spidsnäbet
And). — H. J. Henningsen.
Kronborg. A day at the end of April a few small
flocks of Swans, about ten in each flock, passing from
North to South, at a height of a hundred feet above the
Sound; S. E. light, clear. — October 3d, at 8 P. M., a
flock of Geese, about twenty, from E. to W. ; N. W., force i,
clear. October i6th, at 7 A. M., a flock of Ducks, about
fifty, from S. to N. ; at 9 A. M. a similar flock in same
direction ; S. E., force 5, hazy. October 2 ist, at 7 A. M.,
twelve Ducks to N. ; S. E., force 5, rain. October 23d, at
7^/2 A. M., twenty-four Ducks to N. ; N, E., force 2, cloudy.
October 28th, at 8 A. M., twelve Ducks from N. to S.;
E. S. E., force 2, cloudy. — GJörup.
Drogden L. V. May i5th, at 8 P. M., a flock of about
two hundred birds, believed to be Geese, passed high from
W, to E.; W. S. W. light, light clouds. — In the absence
of the master, Jeppesen, mate,
Stevns. A few birds have Struck the lantern, but none
have been killed. — B. Rosen.
422 Oluf Winge.
Refsnäs. In spring some passage of Eiders, Coming
from S. and flying to N. N. E. — In spring on the coast
a few Sheldrakes; it is not known whether they breed or
not. No other sea-birds breed near the Station. — P. C.
Jensen.
Romsö. Breeding birds: on shore Blaa Maage, Hät-
temaage, Strandskade, Pytte, Rylle; in field and wood
Gravgaas, Graaand, Spidsnäb (a duck with a long acute
bill). — F. Andersen.
Halskov. Sea-birds rarely seen in numbers; the flocks
of Eiders, Long-tailed Ducks and other species of Duck
that daily pass on the Belt and near Sprogö are too far
off to be observed. — J. Winckler.
Helholm. Breeding birds: Strandskade, Strandmaage,
Sorthovedet Maage, Gravgaas, Spidsnäbet And. — Dorthea
Holst.
Äbelö. Towards the middle of October considerable
flocks of Eiders arrived; they stayed at the north end
of the island to near the middle of December, when most
disappeared. Long-tailed Ducks arrived in smaller flocks
at the middle of November, and some were still here at
the close of the year. December 23d a small flock of Shore
Larks [NB.] stayed in the garden of the lighthouse. —
Birds breeding near the Station: only Sand Martins, and
two or three pairs of Sheldrakes. — S. Thorsen.
Strib. September 20th some flights of Grey Geese
passing from N. E. to S. W. ; S. E. cloudy. Eiders in larger
and smaller flocks have been in the Belt in October, No-
vember, and December. — A. H. Andersen.
Christiansö. October 3d two or three hundred Wood
Pigeons and several small birds passing the island to S. —
O. C. F. Christensen.
Hammershus. Against custom rarely seen birds on
lantern, fog having been scarce in the fall. Of the birds
under the coast in winter the most numerous are Long-
tailed Duck and Eider; »Söhane« and Goldeneye are also
found. — J. H. Beidring.
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 423
Dueodde Hovedfyr. No sea-birds breed near the light-
house, it being situated tive thousand feet from the sea. —
W. Lund.
Dueodde Bifyr. Birds breeding on shore: Maage,
Terne, Graaand, Spidsand, Ryle. — L. Weden.
Diary of Birds Coming to the Lights.
Till May ist 1886, when the future regulär communi-
cation between the Lights and ihe Museum commenced,
observations have only been recorded in a few places, and
specimens were not sent to the Museum.
December 6th i885.
Kronborg. At 11 P. M. (on 5th) »a female Redpoll
[Fringilla linaria)^^, found dead on eastern side of balcony.
W. S. W. strong, cloudy.
January 29th iJ
Drogden L. V. One »Sösvale« killed. E. S. E. light,
overcast.
January 3 ist.
Drogden L. V. One Duck killed. S. S. E. strong,
snow squalls.
March 2d.
Sprogö. Three Ducks, killed instantly on striking roof
of lantern ; »een graa Lysand og to sorte Ander (kaldes her
Torskeänder)«. S. E. 7; 5.
March 28th.
Egense. One Siarling and one Lark killed. W., thick.
March 3oth.
Drogden L. V. One Long-tailed Duck (Havlit) killed.
S. S. W. strong, squalls and rain.
424 Oluf Winge.
March 3 ist.
Egense. Two Starlings killed. S. W. storm,
April 2d.
Egense. One Starling and one Lark killed. S. W., hazy.
April 5th.
Sprogö. At 2 A. M. a Duck (Lysand^ killed instantly
on striking roof of lantern. S. W. 5; 4.
April loth.
Drogden L. V. Two Ducks killed. N. N. E. light,
cloudy.
April I2ih.
Christiansö. Two Redbreasts and two Thrushes*}
killed. E. by S., hazy.
April i6th.
Christiansö. One Thrush killed, E. by S., thick.
April 26th.
Christiansö. One Thrush killed. E. by S., hazy.
May ist.
Läsö Rende L. V., S. W., rain and snow showers.
Saxicola oenanthe i **).
May 6th.
Trekroner, N. E. clear. A small bird (Digesmutter)
fluttering on panes.
*) »Thrush« being often used in English as a specific name for
the Song-Thrush, it shoulJ be stated, that in this Report »Thrush«
means Turdus (incl. Merula).
**) The specimens recorded in this form were received at the
Museum. When samples only have been received, the number killed is
added from the Statements of the keepers.
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 425
May 8th.
Läsö Rende L. V., W. S. W. light, overcast; a Duck,
feil on deck, another and two Thrushes over board; several
Thrushes hovered round light. Kobbergrunden L. V., same
weather, with rain; five birds feil on deck, about thirty
over board; several small birds round light.
Tiirdus pilaris Kobbergrunden i.
Turdiis musicus Kobbergrunden 2.
Ruticilla phoenicura Kobbergrunden 2.
Oidemia nigra LasÖ Rende 1.
May i4th.
Läsö Rende L. V., E. S. E., overcast, rain. Hjelm,
S. E., rain, thick. Christiansö, S. E., thick; several small
birds on panes, none killed.
Phyllopneuste trochilus Hjelm i.
Ruticilla phoenicura Läsö Rende i,
Anthus arboreus Hjelm i.
May I 5th.
Hesselö, N. E. and N. W. very light, hazy, rain.
Durlng ihe night tvventy or thirty small birds of different
species came to the light; none killed.
August 3d.
Hirtshals, N. W. fresh, overcast, hazy.
Alauda arvensis i.
Actitis hypoleucus i.
August I ith.
Läsö Trindel L. V., southerly, rain.
Ruticilla phoenicura i.
Actitis hypoleucus i.
August 3oth.
Hirtshals, westerly, fresh, overcast, hazy. Läsö Trindel
L. V., W. S. W., overcast. Läsö Rende L. V., W. S. W.
moderatc, fog; one bird on deck, a few intothesea; some
426 Oluf Winge.
small birds round light. Kobbergrunden L. V., W. mode-
rate; about fifty small birds round light; three on deck,
some into the water.
Phyllopneuste trochiliis Hirtshals 2.
Riiticilla phoeniciira Lasö Trindel i.
Saxicola oenanthe. Hirtshals i. LasÖ Trindel i. Läsö
Rende i. Kobbergrunden 2.
Actitis hypoleiicus Kobbergrunden i.
August 3 ist.
Hanstholm, S. W. very light, fog; about 5o birds
killed. Skagen, same weather. Christiansö, E. by S., hazy;
2 small birds on panes, none killed.
Phyllopneuste trochilus Skagen i.
Ruticilla phoeniciira Hanstholm i ; about 2 5 killed.
Saxicola oenanthe Hanstholm i ; about 25 killed.
September ist.
Christiansö, E. by S., hazy; some small birds on
panes, none killed.
September 5th.
Dueodde Hovedfyr, W., nearly calm, clear.
Podiceps minor i.
September yth.
Christiansö, E. by S., hazy; some small birds on
panes, none killed.
September 27th.
Läsö Rende L. V., S. S. W. moderate, overcast.
Turdus musiciis i.
September 3oth.
Lodbjerg, S. W. and E. S. E., very light, rain, ihick;
about 75 birds killed and caught; many more must have
been killed but have been lost in the dunes; passage largest
from 10 P. M. (29th) to 2 A. M. Hanstholm, southerly,
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 427
very light, fog; 28 birds killed. Hirtshals, S. light, fine
rain ; about thirty Thrushes (especially Redwing [probably]
and Ring-Ouzel, termed «Pomerans« and »Prästekrave«,
names generally employed for the Dotterel and Ringed
Plover) and very large numbers of small birds of many
species hovering round lantern; none killed; in the distance
the Curlevv's note was heard; the birds seemed to be tra-
velling to S. W. Läsö Trindel L. V., southerly, rain;
one bird killed. Läsö Rende L. V., N. E. light, rain; 11
feil on deck, about 5 into the water; all night birds of
different species round light. Kobbergrunden L. V. , we-
sterly, fresh, overcast, small birds round light. Anholt,
S. W. moderate, fog; 72 [or 83?] birds killed; probablv
about 40 others feil into the sea, and the cats pick up some.
Hesselö, W. S. W. very light, hazy, rain; 12 birds killed;
from midnight to dawn about fifty birds hovering round
light, most of them Finches and Thrushes. Schultz's Grund
L. V., westerly, rain, thick; one killed. Sejrö, W. N. W.
moderate, rain, thick; one killed.
Sturniis vulgaris Anholt i.
Phyllopneuste trochilus Hanstholm i.
Phyllopneuste rufa. Hanstholm 4. Anholt 4.
Sylvia atricapilla. Hanstholm i. Anholt 2.
Merula torquata. Lodbjerg 1 ; about 60 killed. Hanst-
holm 3. Anholt 2; 12 killed.
Turdiis musicus. Läsö Rende i ; 3 killed. Schultz's
Grund I.
Tiirdus iliacus Lodbjerg i; about i5 killed.
Ruticilla phoenicura Hanstholm 3.
Dandalus rubeciila. Hanstholm 8. LäsÖ Rende 2; 8
killed. Anholt 2; 48 killed. Hesselö i; 2 killed.
Saxicola oenanthe. Hanstholm 4. Anholt i. Hesselö i.
Anthiis pratensis Anholt 1.
Schoenicola schoenidus. Hanstholm 2. Läsö Trindel i,
Fringilla montifringilla. Lodbjerg i. Hanstholm 2.
Hesselö i ; 9 killed.
Gallinago gallinula. Anholt 2; 3 killed. Sejrö i.
428 Oluf Winge.
October ist.
Horns Rev L. V., S. S. E., overcast; one killed.
Skagen, S. light, fog ; ?8 killed; large numbers ofThrushes
round light; ihe birds Struck from all quarters. Läsö Trindel
L. V., southerly, fog, thick; 6 killed, besides many falling
into the sea, Läsö Rende L. V., W. S. W. light, overcast,
very dark; 6 killed; many birds round lantern all night;
about ten of one species [Anthus pratensis] stayed on ship
in daytime, apparently healthy (calm, fog). Hesselö, va-
riable and calm, rain, thick; 21 killed; all night small birds
round lantern, about a hundred. Schultz's Grund L. V.,
westerly, thick; 5 killed. Sejrö, westerly, moderate, rain,
fog; 4 killed.
Phyllop neuste rufa Skagen i.
Merula torquata. Skagen i. Hesselö i ; 2 killed. Sejrö i.
Tiirdus musicus. Skagen 25 16 killed. Läsö Trindel
4: 5 killed. Hesselö i; 2 killed.
Turdus iliacus Sejrö i.
Ruticilla phoenicura Hesselö i.
Dandalus 7~ubecida. Skagen 6. Hesselö 3; i3 killed.
Schultz's Grund i. Sejrö i.
Saxicola oenanthe. Skagen 2. Schultz's Grund i.
Anthus rupestris Skagen i.
Anthus pratensis. LasÖ Rende i ; 5 killed ; about ten
stayed on ship in daytime, apparently healthy. Schultz's
Grund i.
Alauda arvensis. Skagen 6. Läsö Trindel i.
Schoenicola schoeniclus. Skagen i. Schultz's Grund i.
Fringilla coelebs Hesselö 3.
Fringilla montifringilla Skagen 2.
Charadrius pluvialis SejrÖ i.
Thalassidroma Leachii. Horns Rev i. LäsÖ Rende i.
October 2d.
Skagen, S. W. moderate, fog; 14 killed. Hesselö,
variable and calm, rain, thick; all night several Thrushes,
Finches, and Redbreasts round light ; none killed. Schultz's
Grund L. V., S. E., thick; 4 killed. Hjelm, S. S. E. fresh.
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 429
thick; 3 Thrushes killed; some Thrushes round lantern,
striking without becorning disabled. Hammershus, S. E.
moderate, overcast but not misty ; 8 killed; about fifty
others on panes. Gjedser Rev L. V., W. S. W., rain; one
killed.
Stiirnus vulgaris Hammershus i.
Muscicapa luctuosa Hammershus i.
Phyllopneuste rufa Schultz's Grund i.
Sylvia atricapilla Skagen i.
Merula torquata. Hjelm 3. Gjedser Rev i.
Turdus miisicus Skagen 5.
Dandalus rubecula. Skagen 2. Hammershus 2.
Anthus rupestris Skagen i.
Anthus pratensis Schultz's Grund 3.
Alauda arvensis. Skagen 5. Hammershus 3.
Fringilla montifringilla Hammershus i.
October 3d.
Läsö Rende L. V., S. W. fresh, overcast; one Thrush
killed (not sent), others about light. Hjelm, W. streng,
squalls; one killed; some small birds round lantern, striking
without becoming disabled. Christiansö, E. by S., thick;
3 killed.
Rulicilla phoenicura Christiansö i.
Dandalus rubecula Hjelm i.
Alauda arvensis Christiansö i.
Schoenicola schoeniclus Christiansö i.
October 4th.
Gjedser Rev L. V., calm, thick; 2 killed.
Dandalus rubecula i.
October 5th.
Schultz's Grund L. V., S. E., cloudy; one killed.
Hjelm, S. E. moderate, hazy; i killed; some Thrushes
and small birds round lantern, striking v^'ithout becoming
disabled. Skjoldnäs, E. S. E., cloudy; 2 killed.
Turdus jnusicus. Hjelm i. Skjoldnäs i.
430 Oluf Winae.
Dandalus 7-ubecula. Schultz's Grund i. Skjoldnäs i.
Alauda arvensis Hjelm i.
October 6th.
Horns Rev L. V., E. S. E., overcast; 3o killed (12
Larks, 18 Thrushes), not sent.
October gth.
Hesselö, E. S. E. light, rain; 6 killed; from 2 A. M. to
dawn twenty or thirty of the same sorts round lantern.
Refsnäs, E. S. E., rain, thick; three Starlings and two
Larks fluttered on different panes and flew away again.
Sturnus vulgaj'is Hesselö i.
Regulus cristatus HesselÖ i.
Tiirdus miisicus HesselÖ i.
Alauda arvensis Hesselö i.
Schoenicola schoeniclus HesselÖ i.
Fringilla montifringilla Hesselö i.
October i2th.
Äbelö, southerly, hazy; one Thrush found wounded
by striking.
October i6th.
Gjedser Rev L. V., overcast, rain; 3 killed. Möen,
S. E. strong, squall; one Lark killed, not sent.
Anthus pratensis Gjedser Rev i.
Fringilla coelebs Gjedser Rev 2.
October i8th.
Anholt, S. E. fresh, rain and fog; 46 Trushes killed.
Merula torquata i.
Turdus musicus 3.
Turdus iliacus 2.
October igth.
Hirtshals, E. fresh, rain; about eighty Thrushes
(especially Redwings [probably]). one Starling and some
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 431
Redbreasts [any killed?]. Läsö Rende L. V., E. N. E.
moderate, overcast. rain; one killed; some other birds round
lantern for the greater part of night. Anholt, S. E., rain
and feg; 8i Thrushes and one Starling killed. Schultz's
Grund L. V., E. S. E., cloudy; one killed. Kronborg, S. E. 2,
cloudy; one killed.
Sturnus vulgaris Anholt i.
Turdus musicus. Liisö Rende i. Anholt i; 8r of this
and T. iliacus killed.
Turdus iliacus Anholt i ; 81 of this and T. musicus killed.
Dandalus rubecula Kronborg i.
October 20th.
Horns Rev L. V., E. S. E., rain, thick; 9 killed
(3 Larks, 4 Thrushes, 2 Starlings), not sent. Lodbjerg,
E. N. E. fresh, rain, thick, hazy; 10 Thrushes killed, not
sent. Nordre Ron, easterly, overcast; ä few Starlings at light
(altogether a score this and the two following nights),
Coming from N. E., none killed. Läsö Trindel L. V., S. E.,
rain, thick; 4 feil on deck, large numbers into the water.
Läsö Rende L. V., E. moderate, overcast, dry; 3 killed;
many round lantern. Schultz's Grund L. V., E. S. E.,
cloudy; 2 killed. Sejrö, E. S. E. moderate, hazy; 2 caught,
dazzled by light. Kronborg (igth, 7 P. M.), S. E. 2, cloudy;
2 killed; a smal! bird. striking at the same time, flev/ away
after having been senseless for a moment; they came
from N.
Corpus cornix Schultz's Grund i.
Regulus cristatus Kronborg i .
Phjrllopneusie rufa Läsö Rende i.
Turdus musicus. Läsö Trindel i. Schultz's Grund i.
Sejrö I.
Dandalus rubecula. Läsö Rende 2. Kronborg i.
October 2ist.
Horns Rev L. V,, E., overcast; 6 killed (2 Larks,
I Thrush, 3 Starlings), not sent. Lodbjerg, E. N. E. fresh,
rain, thick, hazy; 8 Thrushes killed, not sent. Nordre Ron,
432 Oluf Winge.
easterly, overcast; a few Starlings at light, Coming from
N. E., none killed. Anholt, S. E, very strong, rain, thick;
i86 killed, besides about 5o that feil into the sea. Hesselö,
E. S. E. very strong, rain; about 200 Thrushes and one
Brambling killed; from 7 P. M. (20th) to 4 A. M. several
hundred Thrushes round light. Schultz's Grund L. V.,
S. S. E., rain; one killed. Hjelm, S. E. storm, rain, thick;
6 Thrushes killed; some Thrushes round lantern, striking
without becoming disabled. Sejrö, E. S. E. storm, rain
squalls; 3 killed. Skjoldnäs, E., overcast; one caught.
Stii?'?2us vulgaris Anhoit i; 12 killed.
Regulus cristatus Anholt i.
Turdus musicus. Anholt 6; i Sg of this and T. iliacus
killed. Hesselö 4; about 200 Thrushes killed. Hjelm 6.
Sejrö I.
Turdus iliacus. Anhoh 3; iSg of this and T. musicus
killed. Sejrö i.
Dandalus rubecula Anholt 3.
Alauda arvensis. Anholt 3; 4 killed. Skjoldnäs i.
Schoenicola schoeniclus Anholt 6.
Fringilla montifringilla. Anholt i . Hesselö i. Sejrö i.
Scolopax rusticola Schultz's Grund i.
October 22d.
Skagen, S. E. fresh, rain; 7 Thrushes killed; only
Thrushes in small numbers at light, Nordre Ron, easteriy,
overcast; a few Starlings at light, Coming from N. E., none
killed. Läsö Rende L. V., S. E. strong, overcast; 2 killed;
some others feil into the sea; some small birds round lantern
all night. Kobbergrunden L. V., E. N. E. strong; 8 killed ;
many small birds round light. Hesselö, S. E. moderate,
overcast; one Woodcock killed, not sent. Schultz's Grund
L. V., S. E., rain, thick; one killed. Hjelm, S. E. mode-
rate, rain, thick; one Thrush killed; a few Thrushes and
Starlings round lantern, striking without becoming disabled.
Sejrö, southerly, light, misty; one Coot killed; feil on south
side of balcony. Refsnäs, S. E., thick; one Starling and one
Lark Struck but immediately flew away again. Skjoldnäs,
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 433
E., overcast; forty or fifty Goldcrests were at panes; two
caught. Christiansö, E. by S.; 23 killed. Hammershus,
5. E. moderate, overcast; about 20 killed; from previoQS
evening to 2 A, M. great passage of birds from N. N. W. ;
about a hundred Struck panes. Möen, E. fresh, thick; 2
small birds killed, not sent; one caught and let loose in
morning. Gjedser Rev L. V., variable, overcast; 3 killed.
Stii?'niis vulgaris. Schultz's Grund i. Christiansö i.
Hammershus 2. Gjedser Rev i.
Regulus cristatus. Kobbergrunden i ; 4 killed. Skjoldnäs
2. Christiansö i.
Turdus musicus. Skagen 6. Hjelm i. Hammershus i.
Turdus iliaciis. Skagen i. Christiansö i.
Dandalus rubecula. Läsö Rende 2. Kobbergrunden i.
Christiansö i. Hammershus 3. Gjedser Rev 2.
Alauda arvensis. Kobbergrunden i ; 3 killed. Christi-
ansö I. Hammershus 2.
Fringilla montifringilla. Christiansö i. Hammershus i.
Fulica atra Sejrö i.
October 23d.
Horns Rev L. V., S. E., overcast; 4 killed (i Lark,
I Thrush, 2 Starlings), not sent. Läsö Rende L. V., S. E.
fresh, overcast, rain; 2 killed; some small birds round lan-
tern all night. Anholt, S. E. fresh, rain or fog ; 39 killed.
Hesselö, E. S. E. moderate, overcast; 3i killed; all night
very many Starlings, a few Thrushes, about twenty Gold-
crests, and several other small birds at light. Schultz's
Grund L. V., E. S. E., cloudy; one killed. Hjelm, S. E.
strong, overcast; 18 killed; small birds of different species
in large numbers at lantern. Gjedser, E. S. E., overcast;
one killed; probably more killed but lost.
Stiwnus vulgaris. Anholt i; 5 killed. HesselÖ 3; 20
killed.
Troglodytes parvulus Anholt i.
Regulus cristatus. Anholt 2. Hesselö 5; Skilied. Hjelm
6. Gjedser i.
Ornis IV. 3. 28
434 Oluf Winge.
Turdus musicus Anholt 2; 20 Thrushes killed.
Dandalus rubecula. Anholt 4. Schultz's Grund i.
Hjelm II.
Alauda arvensis. Anholt 3. Hesselö i ; 3 killed. Hjelm i.
Schoenicola schoeniclus, Läsö Rende 2. Anholt 2.
Fringilla montifringilla Anholt 2.
October 24th.
Horns Rev L. V., E., overcast; 3 Thrushes killed,
not sent. Skagen, S. E, fresh, rain; 12 killed; of the Gold-
crest very large numbers at lantern, but only one killed
striking. Läsö Rende L. V., E. N. E. moderate, overcast;
3 killed; some smaller birds round lantern all night.
Kobbergrunden L. V., N. E. moderate, overcast; 6 killed
(one Starling besides the species noticed below) ; only a few
birds at light. Anholt, S. S. E. moderate, hazy; 44 killed.
Hesselö, E. N. E. moderate, overcast; 26 killed; about
fifty Larks and twenty other small birds round light. Skjold-
näs, E, N. E., overcast; one killed.
Sturnus vulgaris. LäsÖ Rende i. Anholt i ; 4 killed.
Regulus cristatus. Skagen i. Hesselö i; 3 killed.
Turdus pilaris Läsö Rende i.
Turdus musicus Skagen 2.
Turdus iliacus Anholt 2; »20 of these killed«.
Dandalus rubecula. Skagen 3. Kobbergrunden i ; 2
killed. Anholt 2; 16 killed. Hesselö i; 4 killed. Skjoldnäs i.
Alauda arvensis. Skagen 3. Läsö Rende i. Kobber-
grunden i. Hesselö 3; 12 killed.
Emberi^a citrinella Skagen i.
Schoenicola schoeniclus. Skagen i. Kobbergrunden i;
2 killed. Anholt 3.
Plectrophanes nivalis Skagen i.
Fringilla montifringilla. Anholt i . Hesselö 2.
Scnlopax rusticola Hesselö i ; 3 killed.
Anas penelope Hesselö' i ; 2 killed.
October 2 5th.
Läsö Rende L. V., E. light, cloudy; one killed; a few
small birds at lantern all night. Anholt, S. E. moderate,
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 435
hazy; 9 killed. Schultz's Grund L. V., E. S. E., cloudy;
passage from South; one bird feil on deck; many Struck
and were lost over hoard. Skjoldnäs, E. N. E., overcast;
one killed.
Sturntis vulgaris Schultz's Grund i.
Cinclus aquaticus {melanogaster) Anholt 2.
Regiilus cristatus. Läsö Rende i. Anholt i.
Ruticilla phoenicura Anholt i ; very late data.
Bandalus rubecula Anholt i.
Anthus rupestris Anholt i.
Alauda arvensis Anholt i.
Schoenicola schoenicliis. Anholt i. Skjoldnäs i.
Fringilla montifringilla Anholt i.
October 26th.
Hjelm, S. E. moderate, overcast; 2 killed; a few small
birds round light. Möen, E. very strong, thick; one small
bird killed, not sent.
Regiilus c?'istatus Hjelm 1.
Dandalus rubecula Hjelm r.
October 27th.
Schultz's Grund L. V., S. E. cloudy; one killed. Hjelm,
S. E. strong, overcast; one killed.
Regulus cristatus, Schultz's Grund i. Hjelm i.
October 28th.
Hjelm, S. E., very strong, cloudy; one killed.
Troglodytes parvulus i .
October 3oth.
Horns Rev L. V., S., overcast; 4 killed (2 Larks , i
Thrush, i Starling), not sent. Schultz's Grund L. V., S.
E., fog ; 7 killed. Romsö, calm, misty, one killed.
Regulus cj'istatus RomsÖ i.
Dandalus rubecula Schultz's Grund 3; 4 killed.
Alauda arveyisis Schultz's Grund 2; 3 killed.
28*
436 Oluf Winge.
October 3 ist.
Horns Rev L. V., S. S. W., overcast ; 4 killed (i
Lark, 2 Thrushes, i Starling), not sent. Läsö Rende L.
V., S. S. W. light, overcast, hazy; one Duck killed; some
Ducks continually flying round light. Äbelö, S. E., hazy;
2 Thrushes killed, not sent; a Brambling and another small
bird Struck and flew away again.
Oidemia nigra Läsö Rende i.
November ist.
Horns Rev L. V., S., overcast or cloudy; 4 killed
(i Lark, 2 Thrushes, i Starling), not sent. Hjelm, S. S. E.
fresh, thick; one killed.
Turdus pilaris Hjelm i.
November ist and 2d.
Läsö Trindel L. V,; »two birds caught on deck on
November ist and 2d".
Regulus cristatus i.
Plectrophanes nivalis 1.
November 2d.
Drogden L. V., S. S. E. light, clear and cloudy; one
killed.
Regulus cristatus i.
November 3d.
Schultz's Grund L. V., S.S. W., fog; 3 killed. Skjoldnäs,
S. S. E., hazy; one killed striking; one caught,
Sturnus vulgaris Schultz's Grund i.
Turdus pilaris Skjoldnäs i.
Dandalus rubecula. Schultz's Grund i. Skjoldnäs i.
Alauda arvensis Schultz's Grund i.
November 4th.
Refsnäs, S. S, W., misty; three very small birds
fluttered a little on panes and then flew away. Skjoldnäs,
S., hazy; one killed.
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 437
Gallinago gallinula Skjoldnäs i.
November 5th.
Möen, S. W. streng, rain; 2 small birds killed, not
sent; a third caught and let loose in morning,
November 6th.
Horns Rev, L. V., S. S. E., overcast; 4 killed (i Lark,
3 Thrushes), not sent. Refsnäs, E. S. E., misty; one Lark
came to the light and flew away again immediately.
November yth,
Äbelö, S.W., squalls; one Redbreast and one Gold-
crest came to the light and flew away again.
November gth.
Möen, E. very strong, rain; 2 small birds killed,
not sent.
November loth.
Äbelö, S. S. W, ; one Redbreast killed, not sent.
November iith.
Gjedser Rev L. V., rain, thick; one killed.
Parus major i.
November lyth.
Möen, S. W. fresh, thick ; one small bird killed, not sent.
November i8th.
Hjelm, S. W. strong, rain, thick; one killed.
Gallinago gallinula i.
November 22d.
Fakkebjerg Hovedfyr, northerly, overcast, hazy; one
Starling killed (not sent), three caught and let loose again.
November agth.
Kobbergrunden L. V., S. S. W. moderate, overcast;
one Duck killed. Möen, S. W. storm, thick; one Lark
killed, not sent.
438 Oiuf Winge.
Oidemia nigra Kobbergrunden i.
November 3oth.
Möen, S. W. strong, squall; one Thrush killed,
not sent.
December ist.
Skagens Rev L. V., W. S. W. rather strong, squally;
at 11V2 P- M. (November 3oth) a Gull flew right at lantern
and feil down at some distance from the ship.
December igth.
Läsö Trindel L. V., N. N. E., cloudy; one killed.
Merula vulgaris i.
December 20th.
Skagens Rev L. V., N. N. E. light, snow showers;
a Brambling found dead on deck in morning; it came the
previous evening and sought shelter under the bowsprit.
Fringilla montifringilla i.
December 23d.
Fakkebjerg Hovedfyr, variable, snow; 2 killed striking;
five caught and let loose.
Alauda arvensis i.
Miliaria europaea i.
December 24th.
Vestborg (23d, lo^j^ P. M.), northerly, hazy; a Duck
(Graaand) killed striking lantern on N. W. side, not sent.
December 25th.
Christiansö, S.
Turdus pilaris 3; 6 killed.
December 28th and 3oth.
Kobbergrunden L. V., 28th, E. S. E. light, overcast,
snow at intervals; 3 killed. 3oth, E. N. E. very light,
overcast, snow at intervals; 2 killed.
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. 4S9
Turdus pilaris i.
Turdus iliacus i.
December 2gth.
Läsö Trindel L. V., easterly, snow; one killed. Läsö
Rende L. V,, E. S. E. light, snow; 9 killed (one Duck, not
sent). Anholt, S. E. moderate, snow; 16 killed. Schultz's
Grund L. V., S.W., snow, thick; 6 killed.
Turdus pilaris. LäsÖ Trindel i. LasÖ Rende i ;8 killed.
Anholt 8; 12 killed. Schultz's Grund 6.
Turdus iliacus Anholt 2; 4 killed.
December 3oth.
Kobbergrunden L. V. (compare »December 28th and
3oth«), E. N. E. very light, overcast, snow showers; 2 killed
(the Blackbird expressiv stated to have Struck on 3oth). Anholt,
S. S. E., snow and hazy; 23 killed. Hesselö, E. N. E. light,
overcast; 24 killed; from 2 A. M. to dawn two or three
hundred Fieldfares round light. Hjelm, E. light, rain and
snow, thick; 2 killed; some others Struck dome. Skjoldnäs,
E. N. E., overcast; at 3 A. M. 8 caught and killed; numbers
round light. Gjedser; numbers of Thrushes round lantern;
some Struck and feil to the ground, but could not be
found, having probably been taken by cats". Gjedser Rev
L. V., rain, thick; g killed, falling on deck; very many
feil into the sea.
Merula vulgaris. Kobbergrunden 1. Anholt 2, Skjoldnäs i.
Turdus pilaris. Anholt 20; 21 killed. HesselÖ i; 22
killed. Hjelm 2. Skjoldnäs 6. Gjedser Rev g.
Turdus iliacus Skjoldnäs i.
Plectrophanes nivalis Hesselö i.
Fringilla montifringilla HesselÖ i.
440 Oluf Winge. IV. Report on Birds in Danmark, 1886.
Berichtigungen zum zweiten JahresbeFiehte (1884).
(Ornis 1886, Seite 4g — 100).
Pag. 73 Alauda arvensis, Zeile 8, lies: 9., statt: 3.
» 79 Cannabina ßavirostris, Zeile i, lies: Ostküste Amagers
entlang, statt: Ostküste entlang.
» 91 Tringa alpina, Stück 3, Zeile i, lies: März, statt: Mai.
• 92 Tringa alpina, Zeile 5, lies: noch viele, statt: nicht viele.
Erratum in Third Report (1885).
(Ornis 1886, p. 55 1 — 600.)
Page 58o Aegialites hiaticula, line i, for 8th read 6th.
')rniK ISS«
I
Liste des oiseaux
observes depuis cinquante ans dans le Royaume de Pologne.
Par
L. Taczanowski.
1. Vultur monachus (Gm.).
Accidentel ; il n'apparait que rarement, solitaire ou
par petites troupes composees de quelques individus, dans
les differentes epoques de l'annee. Le Musee de Varsovie
possede 2 exemplaires, dont un tue sur la montage de
Ste. Croix dans le gouvernement de Radom, l'autre pris
vivant ä Rakolupy au voisinage de Chelm. Dans la collection
privee du feu Chanoine Wyszynski il y a aussi un exem-
plaire pris vivant aux environs de Skierniewice. En outre
je connais encore quelques captures et apparitions dans les
differentes contrees du pays, entre autres une capture aux
environs de Lomza, dont j'ai obtenu des debris.
2. Gyps fulvus (Briss.).
Accidentel; plus rare que le precedent. Le Musee de
Varsovie possede un oiseau adulte tue en decembre i85i,
aux environs de Zamosc, l'annee suivante on a tue un
exemplaire ä Nieboröw pres de Varsovie, et qui se trouve
dans la collection du feu Chanoine Wyszynski,
3. Aquila chrysaetus (L.),
Je ne comprends pas suffisamment la question sur
l'existance d'une ou de deux formes de ces aigles. Les
caracteres differentiels entre elles ne sont pas aussi con-
stants ni aussi evidents pour qu'ils puissent servir ä une
distinction ou ä une reunion de ces formes. L'observation
442 Taczanowski.
en nature est la seule capable de constater la verite, mais
ce qui presente beaucoup de difficultes, car les aigles eleves
en captivite ne peuvent servir ä eclaircir tous les dontes
qui se presentent.
Les individus des deux formes visitent notre contree
non rarement, chaque an on tue plusieurs exemplaires dans
les differentes localites du pays, surtout en automne, en
hiver et au commencement de printemps, en ete on ne les
voit pas; je peux assurer qu'actuellement ils ne nichent
nul part dans le pays. La derniere foret oü j'ai observe
l'aigleroyalnichant dans le pays est celle du cercle forestier de
Przasznysz, situeeentreles villages de Jednorozec et de Przejmy,
voisine de la frontiere de la Prusse. En iSSg le chef forestier
Znatowicz y a tue la femelle sur le nid, et a pris la de-
pouille pour sa collection, l'unique oeuf enleve de ce nid
se trouve dans la collection du Musee de Varsovie. L'annee
suivante j'ai visite ce nid, ainsi que plusieurs autres qui se
trouvaient dans les forets voisines. Tous ces nids furent
non occupes, excepte un, sur le quel le faucon pelerin
couvait ses oeufs. Tous etaient places au sommet des pins
vieux, mais d'une taille mediocre, et situes sur des monti-
cules qui dominaient au-dessus de la contree. Les deux
adultes du nid cite plus haut ont eu la queue largement
blanche ä la base, appartenaient donc ä la forme nobilis Pall.
4. Aquila heliaca (Savign.).
Accidentel et tres rare. Les seuls documents sur
l'apparition de cet aigle ^ans le pays, constituent deux
exemplaires, dont un jeune oiseau en premier plumage, du
Musee Zoologique de Varsovie, fut tue dans la moitie de
mai aux environs de Karczew ä 20 kilometres de Varsovie,
l'autre probablement de trois ans, tue en i885, se trouve
au Musee du Comte Branicki ä Varsovie.
5. Aquila naevia (Mey. et Wolf).
Commun en ete dans tout le pays. II arrive ä la fin
d'avril, niche dans beaucoup de forets, meme quelquefois
assez petites, et ä la fin de septembre il quitte le pays.
Liste de? oiseaux observes depuis 3o ans dans le Royaume de Pologne. 443
6. Aquila clanga (Pall.),
En ete aussi commun que le precedent, mais moins
repandu dans le pays ; niche dans beaucoup de forets situees
sur le cote droit de la Vistule , oü il est presque aussi
commun que la forme precedente, surtout dans le voisinage
des grands marais; dans les forets de la rive gauche de la
Vistule il est beaucoup moins nombreux en general, et ne
s'etablit point dans tout le gouvernement de Kielce, et dans
une grande partie des gouvernements de Radom, de Piotr-
kow et de Kalisz.
7. Aquila pennata (Gm.).
Rare en general; je ne connais qu'une seule trouvaille
de son nid dans la foret de Chansk, au voisinage de la fron-
tiere de la Polesie Volhvnienne, Le Musee de Varsovie ne
possede que deux exemplaires tues dans le pays, dont un
rf ad. blanc en dessous et un jeune oiseau en premier
plumage, tues dans le gouvernement de Lublin, en mai i85i
et en septembre i853; je les ai vus aussi plusieurs fois
dans les memes localites du meme gouvernement, chassant
en automne aux souris ou planant dans l'air; en septembre
j'ai vu aussi une paire passant au-dessus de la foret de
Tarchomin, ä lo kilometres au nord de Varsovie.
8. Haliaetus albicilla (L.)-
Plus commun que tous les aigles de grande taille et
en partie sedentaire. Avant trente ou quarante ans le
pygargne nichait dans beaucoup de grandes forets du pays,
mais ä la suite du deboisement conlinuel de la contree le
nombre des nids diminue graduellement. Dans la foret de
Lubartow, qui contenait plus de 20 milles arpents dans une
masse, deux paires nichaient tous les ans, ils nichaient aussi
dans les forets de Leczna, de Wytyczno et dans plusieurs autres
forets du gouvernement de Lublin; actuellement la foret
de Lubartow n'existe plus, et n'a laisse aucune place oü
l'oiseau pourrait etablir son aire, une grande partie des
autres forets a subie le meme sort. II nichait aussi dans
les forets des autres gouvernements, situes du cote droit
444 Taczanowski.
de la Vistule, mais qui ont egalement disparu, ou perdu
leurs conditions indispensables. Actuellement il m'est im-
possible d'indiquer les lieux de la nidification et le nombre
approximatif des nids qui se trouvent encore dans le pays.
En automne et en hiver un certain nombre visite toutes les
contrees du pays, et chaque annee on tue plusieurs individus.
9. Pandion haliaetus (L.).
Tout ce qui est dit sur la nidification de l'espece
precedente s'applique aussi au balbuzard, qui nichait presque
en meme nombre et dans les memes forets, voisines des
grandes eaux, que ce dernier, mais dont le nombre ä di-
minue considerablement. II arrive dans les derniers jours de
mars ou au commencement d'avril, quitte le pays jusqu au
commencement d'octobre.
10. Circaetos gallicus (Gm.).
Ce rapace se trouve en ete partout, mais en petit
nombre, et a egalement diminue comme les precedents,
mais en nombre certainement moins grand, car il niche
aussi dans les forets beaucoup plus petites. II arrive ä la
fin d'avril et quitte definitivement le pays vers la fin de
septembre.
11. Biiteo vulgaris (Bechst.).
En partie sedentaire; pendant la nidification le plus
commun de tous les rapaces diurnes, reste dans le pays
en hiver en nombre relativement petit.
12. Buteo vulgaris desertorum (Daud.).
Cette race Orientale, plus petite que la buse commune,
et caracterisee par la couleur rousse plus ou moins repandue
sur la queue et sur quelques autres parties du plumage,
niche en nombre inferieur que la precedente dans les forets
du gouvernement de Lublin, et surtout dans la partie sud
Orientale; en nombre moins considerable dans le gouverne-
ment de Siedice, et rarement jusque dans les environs de
Varsovie. Je ne Tai jamais observee en hiver.
Liste des oiseaux observds depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 445
13. Archibuteo lagopus (Brunn.).
Elle n'apparait qu'ä la fin d'octobre ou au commence-
ment de novembre pour y passer l'hiver, disparait en mars ou
au commencement d'avril. Dans certains hivers eile est abon-
dante, beaucoup plus nombreuse que la buse commune dans
cette Saison, dans les autres hivers eile est plus ou moins
rare, mais on la rencontre toujours.
14. Milvus ictinus (Savign.).
En ete assez commun, mais peu nombreux partout. II
apparait ordinairement en mars, sitot que la neige commence
ä fondre; niche dans toutes les forets du pays, meme petites,
et commence ä abandonner le pays depuis la moitie d'aoüt,
pendant tout le reste de l'ete il est rare^ et ce n'est que
dans les derniers jours d'äout qu'on voit cä et lä des troupes
composees de quelques individus, qui passent directement
du nord sans s'arreter. En plein hiver il est accidentel et
tres rare, je ne connais que deux cas de capture, un cf
adulte, assez gras, tue en decembre de 1872 dans les envi-
rons de Lodz et un autre exemplaire tue ä la fin de janvier
dans les environs de Varsovie, egalement non maigre.
15. Milviis ater (Gm.).
Beaucoup plus commun que le precedent dans les lo-
calites marecageuses du pays, dans les autres contrees moins
humides il se trouve presque en meme nombre que le milan
royal, et ne niche point dans les contrees seches depourvues
de marais, comme p. e. : dans toute la partie sud-occiden-
tale du Royaume. En general beaucoup moins nombreux
sur toute la rive gauche de la Vistule que sur la droite.
II arrive au commencement d'avril, toujours au moins
quelques jours plus tard que le precedent, depuis la moitie
d'aoüt on ne le voit plus. Une fois j'ai vu une troupe, com-
posee d'une dizaine de ces milans, qui en juin de 1846 ou
7, epoque de la nidification, voyageait ä une hauteur con-
siderable en se dirigeant directement du nord vers le sud.
446 Taczanowski.
16. Per7tis apivorus (L.).
Oiseau assez commun dans tout le pays, mais peu
üombreux, nichant partout dans les grandes et petites forets;
il arrive vers la fin d'avril, plus tard que les autres oiseaux
de proie et jusqu'ä la fin de septembre tous quittent le
pays. II y a des annees rares dans les quelles les bondrees
passent en nombre extraordinaire, comme cela a eu Heu
ä la fin de l'ete de 1884, elles etaient aussi abondantes,
qu'on les apportait continuellement, et pendant toute ma
carriere ornithologique je ne me souviens pas de pareille
abondance.
17. Falco gy7-falco (L.).
Je ne connais qu'un seul cas de la capture de ce
faucon du nord, qui a eu lieu aux environs de Siedice en
novembre de 1874; cet exemplaire se trouve au Musee
Zoologique de Varsovie.
18. Falco peregrinus (Briss.)
Sedentaire, mais peu nombreux dans le pays. II ne
niche que dans quelques grandes forets du pays; autrefois
il a niche dans la foret de Lubartow et dans plusieurs
autres forets du gouvernement de Lublin; j'ai visite aussi
les nids de ce faucon dans le gouvernement de Plock, et
dans le gouvernement de Suvvalki. Tous ces nids du faucon
que j'ai connu furent construits sur un grand nid aban-
donne du pygargue, du balbuzard et du corbeau, situe ä
une grande hauteur, jamais je n'ai pas rencontre de nid
bati par lui meme. En hiver on le rencontre cä et lä.
Souvent un ou deux individus passent tout l'hiver dans la
ville de Varsovie, sur les tours et les corniches des ditfe-
rentes eglises. Les habitants de la ville ont connus une $,
qui pendant plus de dix ans, depuis le mois d'aoüt jusqu'au
commencement de mars, occupait tous les jours reguliere-
ment les lieux privilegies sur les corniches des eglises de
Ste. Croix, des Carmelites, de la Cathedrale et des Ber-
nardins, et s'y reposait pendant plusieurs heures de suite,
Sans faire attention au mouvement et au bruit de la ville;
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Polosne. 447
vers 10 heures du matin eile apportait chaque jour un
pigeon sur la corniche de Ste. Croix; en 1860 eile a disparu.
A sa place il y a eu successivemcnt plusieurs autres, qui y
passaient l'hiver, mais aucun d'eux n'y a pas habite aussi
longtemps.
19. Falco subbuteo (L).
Commun et assez nombreux dans tout le pays pendant
tout l'ete; il arrive ä la fin d'avril et reste jusqu'ä la fin
d'octobre.
20. Lithofalco aesalon (Gm.).
Commun mais peu nombreux en hiver; il arrive en
septembre, reste en petit nombre tout l'hiver, et les individus
au retour des contrees plus meridionales passent en mars,
en avril et quelquefois meme en mai.
21. Erythropus vespertinus (Gm.).
Quelquefois en mai des nombreuses troupes de ces
oiseaux viennent dans le gouvernement de Lublin et s'arretent
pendant quelques jours dans des lieux favorables, oü ils sont
en mouvement continuel, occupes de la chasse aux hannetons
dans les champs de froment; de temps en temps toule la
bände se reunit sur un arbre voisin et les individus qui la
composent s'elancent petit ä petit pour recommencer la
chasse. Dans les environs de Varsovie il est tres rare. Je
n'ai nul part rencontre son nid dans le Royaume, mais il
me parait qu'il niche quelquefois dans certaines localites
marecageuses de la partie Orientale du gouvernement du
Lublin, car j'ai vu plusieurs fois en juin des oiseaux, qui
arrivaient des forets marecageuses chasser dans les prairies.
Une fois aussi j'ai vu deux ou trois paires aux environs
de Puhusk dans l'epoque de la nidification chassant dans les
prairies du bord de la Narew. Dans certaines annees on ne
les voit point. En automne il passe aussi en nombre plus
ou moins considerable dans les differentes annees; il chasse
alors dans les champs, se tient en compagnies plus
dispersees qu'au printemps, composees en grande majorite
448 Taczanowski.
de jeunes individus, et restent ordinairement quelques jours
dans le mcme lieu.
22. Ce7'chneis tinnunculus (L.).
La plus nombreuse et la plus repandue dans tout le
pays des petits faucons. Souvent eile se montre dejä dans
le mois de mars, et dans le commencement d'avril toutes
les paires sont etablies ä leur place; quitte le pays dans la
deuxieme moitie d'octobre.
23. Cerchneis cenchris (L.).
Cette espece ne se trouve en ete que dans certaines
localites du gouvernement de Lublin, oü dans certaines
annees dans des lieux favorables eile est plus abondante
que la cresserelle commune, comme cela a eu lieu en i85o
dans les forets de Lubartow. En i853 je Tai trouvee aussi
nichant dans plusieurs petites forets des environs de Radom,
partout au voisinage des prairies. Elle ne vient pas tous les
ans en nombre aussi considerable ; eile n'arrive ordinaire-
ment que dans la moitie d'avril, par petites troupes com-
posees de quelques paires, qui se dispersent bientöt dans
les lieux de la nidification. Jamais je ne Tai pas observee
aux environs de Varsovie, et tant plus plus au nord.
24. Astur palujnbarius (L.).
Sedentaire et repandu partout.
25. Accipiter nisus (L.l.
Sedentaire et beaucoup plus nombreux partout que
le precedent; il parait aussi qu'un certain nombre vient
encore du nord hiverner dans le pays.
26. Circus aeriiginosus (L.).
Repandu en ete dans tout le pays en nombre mediocre,
partout oü il y a des etangs, des lacs et des marais. II
n'arrive que dans le commencement d'avril et quitte le pays
plutot que les especes suivantes.
Liste des oiseaux observds depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 449
27. Strigiceps cyaneus (L.).
Repandu en ete dans tout le pays, surtout dans les
contrees oü il y a des vastes prairies et des marais, au prin-
temps il arrive si tot que la neige comnience ä fondre; les
males precedent de quelques jours les femelles, puis un
certain nombre s'etablit pour nicher dans des lieux conve-
nables ; en auton^ne le passage est plus nombreux, surtout des
jeunes, qui quittent le pays plutot que les adultes, les
males adultes avant les femelles; quelquefois, mais rare-
ment le male adulte apparait en plein hiver, mais ne s'y
arrete pas longtemps.
28. Strigiceps cineraceus (Montag.).
Cette espece est moins nombreuse dans l'epoque de
la nidification que l'espece 'precedente, mais en revanche
beaucoup plus nombreuse dans certaines annees dans le
passage d'automne, surtout les jeunes, qui sont quelquefois
tres abondants depuis le mois d'aoüt jusqu'ä la fin d'oc-
tobre. Elle voyage dans les memes epoques que la prece-
dente, mais Jamals je ne Tai pas vue en hiver.
29. Surnia fiinerea (L.).
Chouette accidentelle en hiver, ne visitant le pavs que
dans des annees exceptionnelles; en general plus commune
dans le gouvernement de Suwalki, que dans les parties du
pays plus meridionales.
30. Surnia nyctea (L.)
Accidentelle en hiver et generalement rare; je ne con-
nais que deux hivers dans lesquels eile a apparu en cer-
tain nombre, surtout celui de i858 sur Sg, presentait une
migration assez considerable, on la tuait et observait dans les
differentes contrees du pays; en hiver de i865 sur 66 on a tue
deux dans les environs de Varsovie et on a vu plusieurs
autres ; dans d'autres circonstances des dizaines d'annees
s'ecoulent sans qu'on remarque cette chouette. Au nord du
Gouvernement de Suwalki on la voit plus souvent. L'irre-
gularite des apparitions de cette chouette dans notre clima
Ornis IV. 3.
29
450 Taczanowski.
depend probablement de certaines influences cosmiques, qui
ne nous sont pas encore connues ; on ne peut pas pretendre
que les hivers fort rigoureux poussent l'oiseau ä cette
migration, car les deux hivers cites appartenaient aux plus
legers, non seulement chez nous, mais aussi au nord de
l'Europe.
31. Glaucidium passerinum (L.).
Sedentaire, mais peu nombreuse dans le pays, surtout
difficile ä tiouver; dans le gouvernement de Suwalki dans
les hivers rigoureux eile se retire quelquefois dans l'interieur
des bätiments, voisins de la foret.
32. Athene noctiia (Retz.).
Sedentaire et la plus commune de toutes les petites
chouettes du pays.
33. Nyciale tengmalmi (Gm.)
Rare en hiver et en automne, presque accidentelle,
Jamals je ne Tai pas trouvee en ete; dans la partie septen-
trionale du gouvernement de Suwalki on la trouve plus
souvent, et peutetre qu'elle y niche aussi.
34. Syrnium lapponicum (Retz.).
Le seul document de son apparition accidentelle dans
le Royaume de Pologne constitue un exemplaire du Musee
de Varsovie, qui fut tue dans les premiers jours de decembre
de 1872, dans la foret de Zulin, dans le district de Chelm.
35. Syrnium uralense (Fall.).
Je ne connais qu'un exemplaire, tue en 1854 dans les
forets d'Ilza, gouvernement de Radom ; on pretend qu'on la
rencontre aussi dans le district de Maryampol, mais ce n'est
qu'un temoignage verbal que j'ai recueilli des chasseurs de
cette contree, la plus septenirionale du pays.
36. Syrnium aluco (L.).
Sedentaire, la plus commune et la plus repandue dans
le pays.
Liste des oiseaux observcs depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 451
37. Strix flammea (L.).
Sedentaire partout, beaucoup moins nombreuse que la
precedente.
38. Bubo ignavus (Forst.).
Sedentaire, actuellement assez rare dans le pays, dont
le nombre est diminue considerablement depuis trente ans,
ä la suite de la disparition de beaucoup de grandes forets.
39. Ephialtes scops (L.)
Tres rare dans le pays, je ne connais qu'un exemplaire
tue avant quarante ans dans une foret du gouvernement de
Varsovie et qui se trouve au Musee de Varsovie. Pendant
toute ma carriere ornithologique je n'ai rencontre qu'un
seul individu ä 20 kilometres au sud-ouest de Lublin, mais
qui n'a pas ete tue.
40. Otus vulgaris (Gerini).
Sedentaire et assez commun partout.
41. Otus brachyotus (Forst.).
Tres commun partout dans l'epoque de la migration
d'automne, qui commence chaque annee ä la fin des moissons,
c'est-ä-dire en aoüt et se prolonge jusqu'au commencement
d'hiver; quelquefois, mais rarement, on trouve des individus
isoles en plein hiver maigres et affaiblis; quelquefois aussi en
plein hiver, lorsque la neige disparait pour quelque temps,
un certain nombre de ces chouettes apparait cä et lä. La
migration de printemps commence plutot que celle des
autres oiseaux de proie, mais sans etre aussi considerable
que celle d'automne et se termine plus vite. Q.uant ä la
nidification dans notre pays eile n'est qn'exceptionelle et tres
rare; pendant tout le temps que je me suis occupe de la
chasse et des excursions ornithologiques je n'ai trouve que
deux nids, dont un avec des oeufs frais dans un marais
aux environs de Leczna, dans le gouvernement de Lublin;
l'autre ä Obory ä 16 kilometres de Varsovie avec des petits.
En outre de ces deux trouvailles je n'ai jamais rencontre
d'adulte dans cette saison.
29*
452 Taczanowski.
42. Caprimulgus europaeus (L.).
Assez commun partout en ete. II arrive dans le commence-
ment ou dans la moitie d'avril, et quitte la contree jusqu'ä
la moitie d'octobre.
43. Cypselus apus (Briss.).
Commun dans les villes oü il y a des edifices eleves,
dans les forets oü il y a des vieux arbres, et dans les
rochers de la partie sud-occidentale du pays. Ses migrations
sont tres regulieres; il arrive dans son complet presque
entier ä la fin de la premiere moitie de mai, et quitte aussi
le pays ä la fois vers le i5 aoüt, dans l'epoque oü il
pourrait encore trouver une nourriture süffisante; ces epoques
d'arrivee et du depart varient tres peu dans les differentes
annees. Le dernier printemps de i888 fut exceptionel sous
ce rapport, ils arriverent beaucoup plutot qu'ä l'ordinaire,
le 3 mai apres midi ils apparurent ä Varsovie en assez
grand nombre, mais le lendemain la temperature a baisse
subitement, le thermometre tombait la nuit jusqu'ä -\- 2" centigr.
et depassait rarement 7" dans la journee; pendant ce temps
les martinets ont du souffrir beaucoup, on les voyait peu,
mais presque chaque jour, j'ai vu encore un le 12; lorsque
le 14 de ce mois le vent tourna du sud, et a echauffe
considerablement, les martinets apparurent en nombre nor-
male dans toute la ville et furent tres animes.
44. Hiriindo rustica (L.).
La plus commune des hirondelles; ellecommenceäarriver
dans les annees favorables vers le 10 avril, et dans la fin de la
deuxieme moitie de ce mois toutes les paires sont ä leur
place; dans les annees ä printemps plus retarde les hirondelles
retardent aussi plus ou moins leur arrivee. Dans la moitie
de septembre elles commencent ä quitter le pays, et jusqu'au
10 octobre elles disparaissent completement ; quelques
retardataires, ordinairement Jeunes, restent encore plusieurs
jours. En outre des hirondelles de cheminee qui nichent
dans le pays, les oiseaux des contrees plus septentrionales
passent en grandes bandes dans les premiers jours de mai,
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 453
s'arretent de temps en temps au-dessus des paturages et
des prairies pour y chasser aux insectes, puis elles s'elevent
dans les airs et se dirigent vers le nord ; toutes ces hirondelles
sont plus fortement colorees de roussätre en dessous que
Celles qui nichent chez nous. En 1888 on a vu ä Varsovie
la premiere hirondelle le 21 avril, une troupe le 25 de ce
mois ; pendant le froid de la premiere moitie de mal, les
hirondelles etaient plus animees que les martinets.
45. Chelidon urbica (L.).
Cette hirondelle etait beaucoup plus nombreuse chez
nous qu'elle n'est actuellement, en 1840 ou 41 une pluie
continuelle de quelques jours, qui a eu lieu au commencement
de juillet a exterminee des miliers de ces oiseaux, qui depuis
ce temps ne peuvent pas recompenser ces pertes. A Varsovie
eile est tres peu nombreuse, on ne la voif point dans le
centre de la ville meme, et ce n'est que dans les faubourgs
qu'on la voit nicher en petit nombre. Elle arrive chez nous
quelques jours plus tard que la precedente, ordinairement
les premieres commencent ä se montrer vers le 20 avril, et
dans les printemps retardes vers le 5 mai; dans la moitie
d'aoüt elles commencent ä se reunir en bandes, qui se mettent
bientot en route; dans la premiere moitie de septembre
les grandes troupes passent du nord, et ont l'habitude de
s'arreter pour un moment dans des lieux privilegies; le palais
de Wilanow ä 8 kilometres de Varsovie est un de ces etapes,
les troupes innombrables y arrivent, se mettent sur les cor-
niches de l'edifice, et apres une ou deux heures de repos
la bände se met en route, apres son depart arrive souvent
une autre bände pour un repos egalement court ; il y a des
journees dans le courant desquelles 4 ou 5 bandes se suc-
cedent.
46. Cotyle riparia (L.).
Commune le long des rivieres du pays; voyage dans
les memes epoques que la precedente.
454 Taczanowski
47. Coracias garrula (L.).
Commun, mais en general peu nombreux dans toutes
les forets du pays. II commence ä arriver dans le commen-
cement de mai, et jusqu'ä la moitie de ce mois toutes les
paires sont ä leur place; la plus grande partie abandonne
la contree ä la fin d'aoüt, et ce n'est que les individus re-
tardataires qu'on rencontre encore dans les premiers jours
de septembre.
48. Merops apiaster (L.)
Accidentel, excessivement rare; je ne connais qu'un
seul cas de la capture d'un exemplaire aux environs de
Piaski ä 25 kilometres au sud de Lublin.
49. Alcedo ispida (L.).
Sedentaire, repandu en petit nombre dans tout le pays
le long de toutes les rivieres et d'un grand nombre de ruis-
seaux.
50. Ceryle rudis (L.).
Dans les premiers jours d'aoüt de iSSg en chassant
aux petits oiseaux sur les bords de la Vistule, au voisinage
de Jeziorna, en compagnie avec M. Alphonse Parvex, nous
avons apercu un oiseau inconnu, qui se perchait sur les
buissons riverains; nous l'avons leves plusieurs fois, mais
malheureusement il fut manque. Nous avons eu cependant
l'occasion de l'observer aussi bien, que je peux garantir
pour sa determination.
51. Upupa epops (L.)
Commune partout en ete; eile arrive dans la premiere
moitie d'avril, et quitte la contree avant le i5 septembre.
52. Sitta caesia (Wolf et Mey.).
Sedentaire et commune partout. Nos oiseaux ont le
roux des parties inferieures du corps moins intense que
celui des sitelles du sud de l'Europe, et du Caucase, meme
que Celles des montagnes de Tatra, mais on rencontre
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 455
aussi un certain nombre d'individus ä couleur rousse beau-
coup plus faible que dans la grande majorite; rarement on
trouve des individus ä moitie anterieure du dessous blan-
chätre jusqu'ä la poitrine, coloration la plus commune en
Lithuanie; on trouve aussi des individus tres rares d'un
blanchätre uniforme sur tout le dessous du corps, mais pas
aussi nette comme celui des sitelies des environs de la
Winnica en Podolie.
53. Certhia familiaris (L.).
Sedentaire et commun partout. Nos oiseaux ont le bec
de longueur intermediaire entre les grimpereaux de la Siberie
et ceux de l'Algerie; la coloration egalement intermediaire,
plus roussätre en dessus que chez les premiers, moins
roussätre que celle des derniers.
54. Troglodytes vulgaris (Temm.).
Commun partout et en grande partie sedentaire. Dans
les belles journees d'hiver le male chante beaucoup; dans
les hivers rigoureux un grand nombre meurt de faim, et
c'est la raison qu'il ne se multiplie autant qu'il le pourrait.
55. Cinclus aquaticus (Bechst.).
Ne se reproduit dans le pays qu'en petit nombre
dans la vallee d'Ojcow et aux bords de quelques ruisseaux
de la contree sud-occidentale du Royaume, ainsi qu'aux
environs de quelques tributaires du fleuve Niemen, c'est-ä-
dire dans la contree nord-orientale du pays, partout ailleurs
il n'est qu'accidentel en hiver.
56. Cinclus aquaticus melanogaster (Brehm).
Cette race septentrionale vient aussi rarement en
hiver. Le Musee de Varsovie possede un exemplaire tue
en decembre ä Jakubowice pres de Lublin.
57. Accentor modularis (L.).
Assez commun partout dans les epoques des migrations,
c'est-ä-dire en mars et en avril, en septembre ei en octobre,
456 Taczanowski.
je ne Tai trouve nichant que dans les forets du gouverne-
ment de Suwalki.
58. Calamoherpe turdo'ides (Mey.).
Commune en ete sur toutes les eaux du pays; eile
arrive dans les derniers jours d'avril et disparait ä la fin
d'aoüt.
59. Calamoherpe arundinacea (Gm.).
Beaucoup plus nombreuse partout que la precedente;
arrive et quitte le pays en meme temps que cette derniere.
60. Calamoherpe palustris (Bechst.).
Presque aussi commune que la precedente; eile niche
aussi dans les buissons des jardins et dans les broussailles
eloignees des eaux et des prairies; eile arrive en avril et
quitte le pays en septembre.
61. Calamodyta phragmitis (Bechst.).
Commune et peut-etre plus nombreuse en general que
chacune des deux precedentes; ä la lin d'avril eile apparait
par paires dans les lieux de la nidification, en septembre
eile se reunit en troupes plus ou moins nombreuses, qu'on
rencontre partout dans les buissons au milieu des prairies
et au bord des eaux pendant tout le mois de septembre,
quelquefois mcme pendant quelques premiers jours d'octobre.
62. Calamodyta aqiiatica (Lath.).
Espece moins commune et beaucoup moins repandue
que la precedente ; eile niche en nombre assez considerable,
mais pas aussi grand que celui des phragmitis, dans les
vastes marais de la rive droite de la Vistule, depuis le sud
du gouvernement de Lublin jusqu'au nord du gouverne-
ment de Suwalki, surtout dans les surfaces fort humides,
couvertes d'herbe non epaisse et peu elevee, parsemee de
phragmites nains; dans les prairies ordinaires, sur les bords
des etangs et des courants d'eau eile ne s'etablit que dans
les epoques des migrations. Sur la rive gauche de la Vistule
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 457
eile ne niche que dans des lieux exceptionnels, et ne se
montre jamais dans beaucoup de localites seches. Elle arrive
ä la fin d'avril, et disparait completement au commencement
de septembre. Au vol on la distingue facilement de la
precedente par la couleur plus claire et plus jaune, ainsi que
par une taille plus petite et la queue plus courte.
63. Locustella luscinioides (Savi).
Cette locustelle niche sur les grands etangs couverts
en grand partie d'une Vegetation epaisse, sur les bords des
lacs couverts de buissons de saules, melanges de roseaux
et d'herbes aquatiques, et dans les parties des marais fort
inondees et couvertes d'herbes epaisses et hautes, melangees
cä et lä de parties de roseaux, situes dans toute la partie
Orientale du Royaume de Pologne, depuis le sud jusqu'ä la
frontiere de lä Prusse Orientale; dans la partie du Royaume
situee sur la rive gauche de la Vistule il y a tres peu
de lieux convenables pour cet oiseau. Elle arrive dans les
derniers jours d'avril (en i853 je Tai apercue le 24 avril, en
i855 le 3 mai) ; la date de son depart m'est inconnue. Elle
est facile ä distinguer des autres salicaires par son chant
bizarre et sonore qu'elle fait entendre au fond des roseaux
et qu'on peut imiter par la syllabe bjjjj longue-
ment prolongee.
64. Locustella fluviatilis (Wolf et Mey.).
Espece en general plus nombreuse dans le pays que
la precedente, et plus repandue, car eile y trouve beaucoup
plus de lieux convenables; eile s'etablit principalement dans
les bois des aulnes marecageux couverts d'herbes denses
et elevees, entremelees de buissons de saules, traverses de
courants d'eau et de fosses, ou depourvus completement d'eau
decouverte, egalement dans les bois pareils isoles au bord
des rivieres ou des prairies, comme dans des parties sem-
blables situees au fond des grandes forets. On la trouve
aussi plus ou moins abondante dans les broussailles fort
inondees au bord des grands etangs et des lacs, ainsi que
dans les parties fort humides des grandes prairies et des
458 Taczanowski.
marais, couvertes d'herbes elevees et de buissons de saules
et d'aulnes, dans des lieux pareils eile se rencontre quelque-
fois dans des lieux fort humides avec l'espece precedente,
et dans des lieux moins submerges avec la suivante. Elle
arrive dans les premiers jours de mai, et quitte le pays en
aoüt. Une fois j'ai eu l'occasion de rencontrer une troupe de
ces oiseaux dans le jardin de Lubartöw, dans un lieu par-
faitement sec mais voisin d'un bassin d'eau, c'etait dans
l'epoque du passage de printemps, ils y ont passe toute la
journee. Sont chant est un zizizizi tremblant longue-
ment prolonge.
65. Locustella rayi (Gould.).
Espece la plus commune et la plus repandue du
genre, on la trouve dans toutes les prairies mediocrement
humides, ä herbe assez haute et dense, parsemees de rares
buissons, dans les marais peu profonds, dans les broussailles
plus ou moins humides, et meme dans les champs de ble;
eile evite cependant les contrees tout ä fait seches, comme
p. e. la contree sud-occidentale du Royaume. Elle arrive et
quitte le pays presque en meme temps que la precedente ;
immediatement apres son arrivee eile commence ä chanter,
ce chant est monotone et semblable ou chant d'une locuste,
qu'on peut exprimer par sirrrrr longuement prolonge,
eile ne cesse de le produire qu'au commencement d'aoüt;
en chantant eile a l'habitude, comme les deux autres locu-
stelles, de monter en grimpant sur une graminee ou sur
une brauche d'un buisson et y rester ä decouvert.
66. Hypolais icterina (Vieil.) Gerbe, Seeb.
Commune en ete dans toutes les forets, dans les
broussailles hautes, et meme dans beaucoup de jardins et
de vergers. Elle arrive ä la fin d'avril et occupe de suite
les lieux de la nidification, disparait ä la fin d'aoüt.
67. Phjrllopneuste sibilatrix (Bechst.).
Commun et repandu en ete dans toutes les forets
et les hautes broussailles. Arrive dans la deuxieme moitie
d'avril et s'en va avant la fin d'aoüt.
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 459
68. Phyllopneuste trochilus (Lath.).
Tres commun et repandu partout, precede les autres
congeneres au printemps en arrivant ordinairement dans la
moitie d'avril lorsqu'il est encore frais, et passe alors le
temps dans les bouquets d'arbres au bord des eaux, en
automne il reste plus longtemps que les autres, ordinaire-
ment Jusqu'ä la moitie d'octobre.
69. Phyllopneuste rufa (Briss.).
Presque aussi commun que le precedent, il arrive
presque en meme temps que le Ph. sibilatrix et quitte le
pays quelques jours plutot que le precedent, avec lequel
on le irouve partout pendant la migration d'automne.
70. Curruca nisoria (Bechst.).
Tres commune et nombreuse en ete dans la moitie
meridionale du pays, moins nombreuse dans les environs
de Varsovie, et encore moins dans le gouvernement de
Suwalki. Elle arrive vers le 1 5 mai et quitte completement
le pays dans le commencement d'aoüt.
71. Curruca cinerea (Lath.).
Fauvette la plus commune dans le pays, repandue
dans tous les jardins, dans toutes les broussailles, dans les
bords de toutes les forets, dans tous les bouquets d'arbres;
eile arrive dans la moitie d'avril et quitte la contree avant
la moitie de septembre.
72. Curruca garrula (Briss.).
Commune partout, mais moins nombreuse que la
precedente, eile arrive dans la moitie d'avril et quitte la
contree dans la moitie de septembre.
73. Sylvia hortensis (Penn.).
Presque aussi commune et aussi nombreuse que la
S. cinerea, mais evite les petites broussailles et se repand
en plus grand nombre dans les forets; eile arrive quelques
460 Taczanowski.
jours plus tard que les deux precedentes et reste dans le
pays jusqu'ä la fin de septembre.
74. Sylvia atricapilla (Briss.).
Commune, mais en general moins nombreuse que la
precedente. Elle arrrive un peu plutot que cette derniere
et reste plus longtemps en automne, on la rencontre meme
dans le commencement d'octobre.
75. Ruticilla phoenicurus (Lath.).
Commune, quoique peu nombreuse partout; eile arrive
au commencement d'avril et s'en va dans la moitie d'octobre;
quelquefois cependant on la rencontre jusqu'ä la fin de
ce mois.
76. Ruticilla tithys (Lath.).
Cette espece habite en ete en nombre assez conside-
rable la partie rocheuse sud-occidentale du Royaume, en
commencant depuis la Czenstochowa et Kielce, ailleurs je
ne Tai nul part rencontree, ä l'exception de la ville de Varsovie,
oü un petit nombre de paires s'etablit pour le temps de la
nidification dans les magazins de bois le long du bord
gauche de la Vistule, on peut donc supposer qu'on la
trouvera encore ailleurs dans des lieux convenables. L'epoque
de son arrivee m'est inconnue, quitte le pays en septembre.
77. Cyanecula leucocj-ana (Brehm).
Commune en ete dans toutes les broussailles mare-
cageuses, et dans toutes les aulnaies humides de tout le
pays. Elle arrive dans le commencement d'avril, meme
avant que les feuilles commencent ä se developper sur les
buissons; pendant tout les mois d'aoüt et de septembre
elles sont tres communes dans les champs de pomme de
terre et dans les plantations potageres.
78. Cyanecula suecica (L.).
Eccessivement rare dans la migration de printemps;
probablement qu'elle est plus nombreuse en automne entre
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 461
les cyanecules tres nomhreuses dans cette saison dans les
champs, mais comme elles sont en habit d'hiver et beaucoup
de jeunes elles sont presque impossibles ä distinguer.
79. Lusciola philomela (Bechst.)-
Rossignol commun en ete dans toute la partie du pays
situee sur le cote droit de la Vistqle, surtout dans les
localites humides, oü il est beaucoup plus nombreux en
general que l'espece suivante, et dans beaucoup de localites
il est seul et remplace completement ce dernier; au con-
traire il est beaucoup moins nombreux en general sur
toute la rive gauche du fleuve, mais au voisinage du fleuve
et de plusieurs autres courants d'eau il est plus ou moins
commun et ce n'est que dans des contrees completement
seches et depourvues d'eaux il manque et est remplace
completement par son congenere, comme cela a Heu dans
presque tout le gouvernement de Kieke et une grande
partie de celui de Radom. 11 arrive vers le 25 avril, et
commence immediatement ä chanter, il cesse chanter dans
la moitie de juin; dans les derniers jours de septembre il
quitte completement le pays, En i888 le rossignol n'a com-
mence ä chanter dans les jardins de Varsovie que le 4 mai,
ce qui presente une grande difference avec l'arrivee du
martinet.
80. Lusciola luscinia (L.).
En general moins nombreux que le precedent, presque
completement absent dans les localites humides de la rive
droite de la Vistule, dans les contrees seches de cette rive
il se trouve mais en nombre tres mediocre, au contraire sur
la rive gauche son nombre est predominant et comme il
est dit plus haut il est le seul habitant dans beaucoup de
localites. Les epoques de la migration sont les memes que
Celles de l'espece precedente. Le chant de ce rossignol est
inferieur sous tous les rapports que celui du precedent, j'ai
remarque cependant dans beaucoup d'occasions qu'il chante
tres mal lorsqu'il est seul dans la contree, mais lorsqu'il
462 Taczanowski.
habite melange avec le rossignol precedent il chante beau-
coup mieux.
81. Erithacus rubecida (L.).
Tres commun dans le pays, son arrivee precede celle
de tous les sylvides, souvent il se montre dejä en mars,
dans les printemps retardes au commencement d'avril, et
reste jusqu'en automne tardive. Quelques-uns restent meme
pour tout l'hiver, mais dans les annees rigoureuses ils pe-
rissent en grande partie.
82. Saxicola oenanthe (L.).
Commun partout en ete; il arrive ä la fin d'avril et
quitte le pays en septembre, dans les premiers jours d'oc-
tobre on voit rarement des individus isoles,
83. Pratincola rubetra (L.).
Commun et abondant partout; il arrive dans la deuxieme
moitie d'avril, en septembre il commence petit ä petit ä
quitter le pays, et disparait vers la moitie ou dans les
autres annees ä la fin de ce mois.
84. Pratincola rubicola (L.).
Cette espece ne vient nicher que dans la partie sud-
occidentale du pays, renfermee entre Czenslochowa, Kielce
et Sandomierz, la plus commune dans les environs d'Oj-
cow; dans les autres contrees du pays je ne Tai jamais
observee. Les epoques de ses migrations me sont inconnues.
85. Turdus viscivorus (L.),
Sedentaire et commune dans tout le pays, mais beau-
coup moins nombreuse que la suivante, pendant les migra-
tions plus nombreuse que dans les autres saisons. Le male
chante quelquefois dans les belies journees d'hiver.
86. Turdus pilaris (L.).
Sedentaire et nombreuse dans tout le pays, egalement
comme la precedente beaucoup plus nombreuse dans les
Liste des oiseaux observes depuis 5q ans dans le Royaume de Pologne. 463
epoques des migrations que dans les autres saisons, eile
niche cependant dans un nombre beaucoup plus grand.
87. Turdus iliacus (L.).
Tres commune et abondante dans les epoques des deux
passages, dont la premiere commence ordinairement dans les
Premiers jours d'avril et se termine ä la fin de ce mois,
dans la deuxieme elles arrivent egalement en masse ä la
fin de septembre et sont communes pendant tout le mois
d'octobre , le plus tard je la rencontrais le 4 ou le 6 no-
vembre. Ne niche jamais chez nous, et ce n'est qu'une seule
fois que j'ai entendu en 1860 dans les premiers jours de
juin un male chantant au fond d'une petite foret mareca-
geuse, voisine de Pilwiszki, au nord du gouvernement de
Suwalki; on peut supposer qu'elle y nichait, mais sans pou-
voir dire, si c'est accidentel ou normal dans la contree.
88. Turdus musicus (L.).
Tres commune et repandue en ete dans tout lepaysj
eile arrive lorsque la neige commence ä fondre, ordinaire-
ment dans la deuxieme moitie de mars, et dans les printemps
retardes dans les premiers jours d'avril; niche en grand
nombre dans toutes les forets ; dans la deuxieme moitie de
septembre les grandes troupes arrivent du nord; pendant
tout le mois d'octobre elles quittent petit ä petit le pays
et disparaissent dans les derniers jours de ce mois, quelque
fois cependant on la rencontre en petit nombre jusqu'au
4 ou 6 novembre,
89. Turdus torquatus (L.).
Ce merle n'arrive qu'accidentellement dans le Royaume
de Pologne, dans les epoques des migrations, toujours en
petit nombre. Je ne connais que 5 exemplaires pris dans le
pays, dont 2 aux environs de Lublin et 3 aux environs de
Varsovie.
90. Turdus merula (L.).
Tres commun et nombreux en ete dans tout le pays;
hiverne en petit nombre et toujours par exemplaires soll-
464 Taczanowski.
taires, dans les fourres des buissons et dans les bords des
forets au voisinage des ruisseaux qui ne gelent jamais; sur
quelques dizaines d'individus que j'ai vu en hiver tous
furent males et aucune femelle. Dans les epoques de mi-
grations ils passent en grand nombre dans les memes dates
que le T. musicus.
91. Monticola saxatilis. (L.).
L'aire de la dispertion de cette espece dans le Royaume
est reduite ä une petite region rocheuse du district
d'Olkusz, renfermee entre Czenstochowa, Zarki, Olsztyn,
Jerzmanowice et Ojcow, oü un petit nombre de paires vient
nicher chaque annee. En outre de cette petite region, l'oi-
seau n'a pas ete remarque, meme dans les epoques des
migrations, dont les dates me sont inconnues.
92. Regulas cristatus (Koch).
Tres commun dans toutes les forets en automne et
pendant tout l'hiver, et ne reste nicher dans les forets de
coniferes du pays qu'en nombre fort reduit.
93. Regulus ignicapillus (Brehm).
Beaucoup plus rare que le precedent, on le rencontre
cependant de temps en temps dans les forets de coniferes
de tout le pays.
94. Aegithalus pendulinus (L.).
Le remiz niche dans plusieurs localites du Royaume
de Pologne, surtout au bord des eaux du Gouvernement
de Lublin et de Siedice, les deux etangs de Siemen et de
Buradöv^f sont les plus remarquables sous ce rapport, plu-
sieurs paires s'y etablissent chaque annee ; il niche aussi en
nombre inferieur dans les marais profonds, couverts de
broussailles et dans les parties marecageuses des forets, le
long des bords du Bug et de Wieprz, meme en petit nombre
dans des lieux favorables sur les bords de la Vistule, comme
p. e. tout pr^s de Varsovie sur les ilots de Bielany et sur la
Saska Kepa. Les epoques des migrations me sont inconnues,
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 465
on ne le trouve jamais en hiver, au printemps il doit arriver
de bonne heure, car dans les premiers jours d'avril il com-
mence la construction du nid, qui n'est pas encore com-
pletement termine ä la fin de juin, la femelle couve ordi-
nairenfient dans le nid inacheve et le male ne cesse pas ä
continuer le travail. Au commencement d'aoüt on rencontre
des troupes des jeunes dans les environs des lieux de la
nidification.
95. Panurus biarmicus (h.).
Je n'ai jamais vu cet oiseau dans le pays, on m'a
assure seulement qu'il niche en petit nombre sur un grand
etang aux environs de Hrubieszöv^'. Comme je n'ai pas pu
constater ce fait et comme il n'y a aucune preuve je me
borne ä cette simple indication.
96. Mecistura caudata (L.).
Sedentaire et commune dans tout le pays; il me parait
qu'il n'y a point de passages de cette mesange vers le nord,
car eile n'est jamais plus abondante qu'ä l'ordinaire. Je n'ai
jamais vu chez nous d'oiseau ä sourcils noirs (M. rosea).
97. Pariis major (L.).
Sedentaire et tres commune partout.
98. Parus ater (L.).
Sedentaire et tres commune partout, mais strictement
forestiere ; il me parait qu'un certain nombre vient du nord
pour passer chez nous l'hiver, car eile est alors beaucoup
plus nombreuse qu'en ete, on peut dire la plus nombreuse
des mesanges.
99. Cyanistes coeruleus (L.).
Sedentaire et tres commune partout.
100. Cyanistes cyanus (PalL).
Accidentelle et tres rare; je ne connais que deux cap-
tures de cette mesange Orientale, dont une a eu lieu en
Ornis IV. 3. 3q
466 Taczanowski.
ocTobre de i858 sur la Saska Kepa, vis-ä-vis de la Ville de
Varsovie, oü on a tue quelques individus, dont deux se
trouvent au Musee du Comte Dzieduszycki ä Lemberg; en
hiver de 1869 on a tue un exemplaire aux environs de
Varsovie, qui se trouve au Musee de Varsovie. Moi merne
je n'ai vu qu'un exemplaire en automne dans les environs
de Lublin, mais je n'ai pas pu le tuer ayant mon fusil
Charge ä gros plomb.
101. Poecile palustris (L.)
Sedentaire et tres commune partout.
102. Poecile palustj'is borealis (Selys.).
Race septentrionale qui ne vient qu'en hiver, et qui est
alors beaucoup moins nombreuse que la precedente.
103. Lophophanes cristatus (L.).
Sedentaire et commune dans les forets du pays, beau-
coup moins nombreuse que les P. major, ater, coeruleus et
palustris, ne vient jamais aux bätiments.
104. Bombycilla garrula (L.).
Oiseau d'hiver, qui visite le pays en grand nombre
ou en nombre plus ou moins reduit dans les differentes annees.
II arrive en bandes plus ou moins nombreuses ä la fin d'octobre
ou en novembre et reste ordinairement jusqu'au commence-
ment d'avril, il y a cependant des rares printemps dans lesquels
il retarde considerablement son depart, on les voit encore
pendant tout le mois d'avril et pendant quelques jours du
mois de mai, ils s'apparient meme ä la fin de leur sejour,
et dispaissent par paires. En hiver de 1887 sur 8 ils furent
nombreux.
105. Muscicapa collaris (Bechst.).
Tres rare, je ne connais que deux captures dans le
pays, dont une d'un male adulte tue par M. Stronczynski
dans la grande for&t de Kampinos, ä 20 kilometres de Var-
sovie.
Liste des oiseaux observcs depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 467
106. Miiscicapa luctuosa (Temm.).
Commun en ete dans toutes les forets et les vergers
du pays; il apparait dans les differentes annees entre le lo
et le 3o avril, et s'en va dans la moitie de septembre.
' 107. Erythrosterna parva (Bechst.).
Rare, ou plutot difficile ä remarquer, car il se tient
principalement dans les couronnes des vieux arbres de la
foret. Je Tai trouve dans les forets de la partie Orientale
du gouvernement de Lublin, dans les forets voisines de
Varsovie, et dans le gouvernement du Suwalki. Les epo-
ques de sa migration ne me sont pas connues.
108. Butalis grisola (L.).
Gobe mouche commun et repandu partout en ete,
mais au voisinage des bätiments , oü il niche souvent; il
arrive ä la fin d'avril oü dans les premiers jours de mai,
et quitte regulierement la contree avant le 20 septembre.
109. Lanius excubitor (L.).
Sedentaire, eile niche en tres petit nombre dans le
pays, en hiver on voit cä et lä des individus isoles, et leur
nombre est alors considerablement superieur ä celui d'ete, ce
qui permet ä supposer qu'un certain nombre vient du nord.
110. Lanius minor (Gm.).
On la trouve en ete en nombre assez considerable
dans tout le pays, nichant egalement dans les bords de
toutes les forets grandes et petites, dans les jardins, dans
les allees et en general partout oü il y a des arbres. Elle
commence ä arriver entre le 6 et le 12 mai, et quitte
entierement le pays jusqu'au 24 aoüt, eile se tient reguliere-
ment de ces dates. Dans le nord du pays, c'est-ä-dire dans
le district de Maryampol j'ai remarque en 1861 sa premiere
apparition le 3o mai, ce qui presente une grande difterence
avec son arrivee dans les contrees plus meridionales du pays.
30*
468 Taczanowski.
HJ. Lanius rufiis (^Briss,).
Espece moins nombreuse que la precedente, mais nichant
partout, voyageant dans les memes epoques.
112. Lanhis collurio (L.).
La plus nombreuse et la plus commune de toutes les
pie-grieches du pays, eile se repand pour nicher partout
oü il y a des arbres, des buissons et des haies. Son arrivee
commence entre le 4 et le i5 mal dans les differentes annees;
quitte completement le pays jusqu'au 20 septembre.
113. Oriolus galbula (L.).
Commun partout, quoique peu nombreux en ete; il
apparait dans la premiere moitie de mal, lorsque les forets
se couvrent de verdure; dans la moitie d"aoüt il commence
ä quitter la contree et on ne le rencontre que rarement
dans les premiers jours de septembre.
114. Budytes flava (L.).
Commune et nombreuse partout en ete; eile ne com-
mence ä apparaitre que dans la moitie d'avril, et dans la
deuxieme moitie de septembre eile quitte completement le
pays; en outre des oiseaux qui viennent nicher dans le
pavs on voit dans les epoques des deux migrations des
nombreuses troupes de passage.
115. Biidytes flava borealis (Sundev.).
Dans les derniers jours d'avril et au commencement de
mai on voit souvent des troupes entieres, composees des
individus de cette race, ou des individus melanges avec les
bergeronettes de l'espece precedente; qui s'arretent pour
quelques heures dans les paturages et dans les champs;
pendant le passage d'automne on ne peut pas apprecier le
retour de cette race, ä cause de la difficulte dans la de-
termination en robe d'hiver. Nul part je ne Tai pas trouvee
nichante.
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 469
116. Budytes ßava ßaveola (Temm.).
Je n'ai observe qu'un seul male, qui me parait appar-
tenir ä cette race, au commencement de mai de 1859, dans
un champ de ble, ä i5 kilometres de Varsovie, je Tai vu
aussi pres qu'il me parait que je ne me trompe pas, mais
comme mon fusil fut charge ä gros plomb je n'ai pas pu
le tuer.
117. Pallenura mclanope (Pall.).
Cette espece ne se trouve en ete que dans la petite
region sud-occidentale du Royaume, habitee par la Pratin-
cola rubicola, Monticola saxatilis, Ruticilla tithys et quelques
autres; oü eile s'etablit aux bords des ruisseaux; ailleurs je
ne Tai vue qu'une seule fois, au commencement de mai dans
une troupe de B. flava, dans une prairie voisine de Lubartow.
118. Motacilla alba (L.).
Tres commune et nombreuse partout; eile arrive
ordinairement en petit nombre dans la moitie de mars, et
lorsque le temps est favorable le nombre ne tarde pas ä
s'augmenter et on les voit partout ; dans les printemps
retardes eile retarde aussi son arrivee jusqu'ä la fin de mars et
meme jusqu'aux premiers jours d'avril, comme cela a eu lieu
en 1854, lorsqu'elle n'apparut pour la premiere fois que le 4
de ce mois; eile reste en automne jusqu'ä la moitie d'oc-
tobre. En 1847 sur un etang de Bychawka j'ai observe
une lavandiere qui y a passee tout l'hiver, en se nourrissant
sur le bord non gele de la riviere, qui le traversait; pendant
tout ce temps eile etait animee et ne paraissait pas souffrir
du troid ; eile y restait jusqu'ä la fin de fevrier.
119. Agrodroma campestris (Bechst.).
Repandu en ete dans tout le pays, mais en petit
nombre. dans les champs arrides et plus ou moins sablonneux;
il arrive dans les derniers jours d'avril, ou au commence-
ment de mai. en septembre il quitte le pavs.
470 Taczanowski.
120. Anthus pratensis (L.).
Tres commun et nombreux parrout dans les champs
et dans les prairies; il arrive piatot que les autres pipits;
en 1848 j'ai observe sa premiere apparition le 4 mars, tandis
qu'en i85o le 5 avril; il reste plus longtemps que les autres,
on les voit encore ordinairement dans les premiers jours
d'octobre et meme quelquefois dans le commencement de
novembre. En outre des oiseaux qui nichent chez nous,
les grandes troupes passent au nord pendant tout le mois
d'avril et le commencement de mal, s'arretant dans les
marais et les prairies oü elles sejournent pendant quelques
jours; en automne on rencontre egalement des troupes de
passage dans les prairies et dans les champs.
121. Anthus cervinus (Pall.).
L'apparition de ce pipit dans le pays n'est constatee
que par un exemplaire tue avant 40 ans dans le marais de
Falenty au voisinage de Varsovie, et conserve au Musee
Zoologique.
122. Pipastes arboreus (Bechst.).
Tres commun et nombreux partout dans les forets et
dans toutes les broussailles plus elevees; il arrive en commen-
cant dans les differentes annees entre le 10 et le 20 avril et
reste jusqu'au 10 octobre.
123. Alauda arvensis (L.).
Tres commune; la premiere apparition a lieu ordinaire-
ment entre le 10 et le 24 fevrier, le plus souvent le 14,
rarement- eile la retardent jusqu'en mars, l'annee de 1845
fut exceptionelle sous ce rapport car elles ne se montrerent
que le 27 mars; quelquefois aussi, mais rarement, avant la
data indiquee plus haut, comme cela a eu lieu en i853,
dans le quel j'ai vu dejä quelques alouettes ä la fin de
janvier. A la fin de septembre eile commencent ä se reunir
en troupes, et quittent petit ä petit la contree, le passage
continue pendant tout le mois d'octobre, quelquefois meme
on rencontre des individus isoles jusqu'ä la fin de novembre.
Liste des oiseaux observ^s depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 471
124. Alaiida arborea (L.).
Commune dans toutes les forets du pays; eile arrive
quelques jours plus tard que la precedente et quitte le pays
jusqu'ä la moitie d'octobre, quelquefois cependant on ren-
contre encore des individus isoles au commencent de no-
vembre; j'ai observe deux ou trois fois des individus
isoles en plein hiver, un d'eux ä meme chante dans les
belies journees de janvier.
125. Galerida cristata (L.).
Sedentaire et repandue dans tout le pays , mais peu
nombreuse partout.
126. Otocorys alpestris (L.).
Cet oiseau visite notre pays ä la fin d'automne et en
hiver par petits vols, dans des rares annees ; on peut dire
qu'elle y est beaucoup plus rare que dans plusieurs des
contrees environnantes, comme p. e. la Galicie Orientale.
127. Stwnus vulgaris (L.).
Tres common en ete, dans tout le pays; il arrive en
meme temps que l'alouette des champs, souvent dans la
moitie de fevrier; dans les printemps retardes il ne se montre
qu'en mars; la majorite quitte notre pays en octobre, il y
a cependant des annees dans lesquelles on voit encore des
petites troupes pendant tout le mois de novembre, et meme
dans des rares annees je les voyais encore jusqu'ä la fin de
decembre. C'est donc l'oiseau migratoire qui abandonne
notre contree pour le temps le plus court.
128. Pastor roseiis (Briss.).
Accidentel dans les annees differentes, et observe dans
les differentes contrees du pays. Une fois j'ai vu un male
en mai ä 20 kilometres de Lublin, qui chassait aux hanne-
tons sur les fleurs d'un sorbier du jardin ; en i856 on a
tue deux males au bord de la Pilica, dont un se trouve
dans la collection de Varsovie; en i865 on a tue un male
dans la moitie de mai ä Ruda Guzowska, et on a vu un
472 Taczanowski.
individu ä i5 kilometres au nord de Lomia. En mai de
1875 notre contree fut le plus abondamment visitee par ces
oiseaux dans tout le periode que je m'occupe d'Ornithologie,
dans les differentes localites du pays on a observe des troupes
composees jusqu'ä 12 exemplaires, et on a fourni plusieurs
pour les coUections.
129. Garrulus glandarius (L.).
Sedentaire et commun dans toutes les forets.
130. Pica caudata (Ray).
Sedentaire et commune partout; il y a cependant des
localites qu'elle evite constamment comme p. e. la ville de
Varsovie, tandis que dans les environs il y en a partout, de
l'autre cote du fleuve il y a toujours quelques paires qui
nichent sur les arbres de la Saska Kepa, mais aucune d'elles
ne vient jamais dans la ville, ni dans les jardins du cote
oppose du fleuve; dans le meme cas est la ville de Suwalki,
dont les habitants assurent que personne ne l'y a jamais
vus et meme dans les alentours, ä 10 kilometres de la ville
eile se trouve dejä.
131. Corvus corax (L.).
Sedentaire et repandu dans tout le pays, mais partout
en petit nombre.
132. Corvus cor nix (L.)-
Sedentaire et tres commune partout, un grand nombre
vient hiverner dans la ville de Varsovie.
133. Corvus corone (L.).
Accidentellement tres rare.
134. Thriponax frugilegus (L.).
Sedentaire et tres commun, mais nichant dans tres
peu de localites; les environs de la ville de Varsovie sont
le plus abondamment habites par des colonies de freux, et
surtout le parc de Lazienki situe dans la ville meme, le parc
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 473
de Wilanow, le groupe des arbres elevcs de Szopv et les
deux petits bois d'aulne ä Bielawa, ä i5 kilometres au sud
de la ville ; ils nichaient aussi il y a vingt ans dans un
petit bois de Czernice ä 14 kilometres de la ville de Przas-
nysz. mais je ne sais pas s'ils v existent encore; ils nichent
aussi en grand nombre dans la grande heronniere de Skempe.
En general les colonies des freux abandonnent facilement
leur demeure ä la suite de la persecution et d'autres causes
et s'etablissent ailleurs, mais ils ont l'habitude de revenir
ä leur ancienne place sitot que les circonstances ont change.
A Varsovie il hiverne en grand nombre.
135. Colaens monedula (L.).
Commun partout, mais il niche en colonies tres rare-
ment dispersees dans les differentes contrees du pays; ä
Varsovie tres abondant en hiver, mais ne niche pas dans la
ville et ne niche qu' en petit nombre dans levoisinage; il
niche le plus abondamment dans la contree rocheuse du
gouvernement de Kielce oü des nombreuses ruines des
chateaux sont occupees tous les ans par des colonies plus
ou moins nombreuses. Ailleurs ils ne nichent que dans les
forets ou il y a des vieux arbres, en plus grande abondance
dans ceux de Nowogrod (gouv. de Plock) et dans quelques
forets du gouvernement de Siedice.
136. Nucifraga caryocatactes (L.).
Oiseau de passage irregulier; presque tous les ans il
vient en hiver, en nombre inegal dans le gouvernement de
Suwalki, tandis que dans toutes les autres contrees du
Royaume, egalement comme dans tous les autres pays de
l'Europe centrale, on ne le voit point dans la majorite des
annees, dans les autres il est tres rare, et dans les autres
plus ou moins abondant. Pendant tout le periode de mes
observations il n'y a eu que l'annee de 1844 dont la migration
des cassenoix fut la plus abondante, pendant tout l'automne
ils voyageaient en troupes aussi nombreuses que celles des
freux, et partout oü on allait on ne manquait pas de les
rencontrer, en hiver suivant ils etaient plus communs qu'ä
474 Taczanowski
l'ordinaire. En general on les rencontre plus souvent en
automne, en commencant du mois de septembre, qu'en
hiver. Une seule fois j'ai rencontre un cassenoix en juillet
ä 20 kilometres de Lublin, l'oiseau fut aussi deplume qu'il
ne pouvait pas voler. Tous les exemplaires que j'ai eu
l'occasion d'examiner dans notre pays appartenaient ä la
Variete de leptorhyncha.
137. Emberi^a miliaria (L.)
Sedentaire et commun dans tout le pays, sauf le
gouvernement de Suwalki, oü il manque completement, la
bourgeade de Szczuczyn se trouve sur la limite meme de
la dispertion de cet oiseau, quatre fois que j'y ai passe
j'ai observe le proyer chanter sur les arbres du cote meri-
dional de la ville, tandis qu'on le voyait plus au nord de
la ville; un amateur de la chasse et bon observateur des
oiseaux, habitant de la contree et qui y voyageait souvent,
m'a assure qu'il n'a jamais vu l'oiseau au nord de cette
ville, tandis qu'il le trouvait toujours du cöte oppose.
138. Emberi^a citrinella (L.).
Sedentaire et tres commun partout.
139. Emberii^a hortulana (L.),
L'ortolan se repand pour l'ete dans presque toute
l'etendue du Royaume de Pologne, mais d'une maniere
irreguliere, en nombre inegal dans les differentes contrees,
et evitant completement certaines autres contrees. La dis-
location de cet oiseau dans le pays n'est pas suffisamment
etudiee, je presente donc les details qui me sont connus
sous ce rapport. On le trouve le plus abondant dans les
environs de Varsovie, et surtout sur la rive gauche de la
Vistule, oü il y a des localites dans lesquelles il est presque
aussi nombreux que le bruant jaune; le long des deux
bords de la Vistule il se trouve aussi partout dans des lieux
convenables jusque pres de la frontiere meridionale du
Royaume; il est moins nombreux mais se trouve partout
dans les gouvernements de Radom et de Kielce; dans le
gouvernement de Lublin on ne le trouvait en 1 855 que le long
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 475
du bord de la Vistule; le long de la grande route entre
Varsovie et Lublin on ne le rencontrait cä et lä en allant
de Varsovie que jusqu'ä 20 kilometres au nord de Lublin,
plus loin on ne le voyait plus, ni dans les environs de cette
ville, ni dans toutes les contrees de ce gouvernement que je
visitais continuellement, et dont la faune m'occupait sans
cesse; et ce n'est qu'ä la fin de nnai de 1878 que j'ai apercu
un male chantant ä Zdzanne situe ä 16 kilometres de Kras-
nystaw, mais pendant tout le temps de mon excursion de
deux semaines dans la contree et une excursion suivante
qui a eu Heu en meme temps en 1879 je n'ai nul part
remarque d'autres. — Dans le gouvernement de Siedice on
le rencontre cäetlädans les contrees fertiles, maisilmanquedans
tous les lieux sablonneux et pauvres; dans le gouvernement
de Plock il est assez nombreux dans les plaines fertiles de
la partie occidentale, depuis la Vistule jusqu'ä Wyszogrod,
Ciechanow et Przasnysz, beaucoup plus rare dans les contrees
sablonneuses d'Ostroleka et de Nowogrod, mais on le ren-
contre encore sporadiquement jusqu'ä la ville de Lomza, et
meme jusqu'ä 7 kilometres au nord de cette ville, puis on
ne le voyait plus dans tout le gouvernement de Suwalki,
ce que j'ai constate en 1860 et 1861 pendant mes excursions
de deux mois de mai et de juin dans chacune de ces annees.
Selon l'opinion de M. Stronczynski, qui s'occupait beaucoup
de l'etude de la faune ornithologique du pays, l'ortolan est
une acquisition recente de notre faune, avant 1839 lorsqu'il
collectionnait dans les environs de Varsovie il ne l'a jamais
trouve, malgre que l'oiseau est tres facile ä remarquer.
M. Stronczynski me dit aussi que l'ortolan est tres commun
aux environs de Piotrkow, oü il demeure actuellement ainsi
que dans les environs de Kluki ä 3o kilometres ä l'ouest
de Piotrkow, tandis que dans cette derniere localite, parfaite-
ment connue ä cet observateur, l'oiseau manquait prece-
damment. II reste donc maintenant ä nos descendants de
renouveller les recherches sous ce rapport pour qu'on
puisse comparer la dislocation actuelle de l'ortolan dans
le pays avec celle qui a eu lieu dans la sixieme decade de
notre siecle.
476 Taczanowski.
II arrive chez nous dans les derniers jours d'avril, et
quitte la contree jusq'ä la fin d'aoüt, quelquefois cependant
je le rencontrais encore jusqu'au lo septembre,
140. Schoenicola schoeniclus (L.).
Tres commun en ete dans toutes les broussailles mare-
cageuses, et dans les roseaux et les buissons des bords des
eaux. II arrive de bonne heure, quelquefois il apparait dejä
dans la moitie de fevrier, ordinairement en mars; le depart
ä lieu en octobre, quelquefois les individus isoles restent
jusqu'en novembre. Dans le gouvernement de Lublin j'ai vu
plusieurs fois en plein hiver des troupes ou des individus
solitaires; mais plus souvent ils apparaissent subitement
lorsque la neige disparait au milieu de l'hiver; dans les
environs de Varsovie son apparition d'hiver est plus rare.
141. Plectrophajies lapponiciis (L.).
Tres rare accidentellement en Pologne, je ne connais
qu'un exemplaire pris par les oiseleurs au commencement
de mars de i86o dans les environs de Varsovie et qui se
trouve au Musee Zoologique de Varsovie.
142. Plect7'ophanes Jiivalis (L.).
II ne vient qu'en hiver, mais en nombre tres inegal
dans les differentes annees; il se montre ordinairement ä la
fin de novembre et disparait en fevrier ou dans les premiers
jours de mars; dans les hivers legers il est rare, dans les
hivers rigoureux et neigeux plus ou moins abondant; pendant
tout le temps de son sejour dans le pays il ne reste nul
part sur place, mais voyage sans cesse.
143. Passer domesticus (Briss.).
Sedentaire et tres abondant partout.
144. Passer montanus (Briss.).
Comme le precedent, mais peut-etre en general un
peu moins nombreux; en ete il se disperse partout meme
dans les forets, pour l'hiver il s'approche des habitations et
se tient dans cette saison en troupes compactes.
Liste des oiseaux observds depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 477
145. Coccothrausies vulgaris (Pall.).
Sedentaire et assez commun, il parait cependant qu'il
quitte en partie le pays pour Thiver.
146. Chlorospi^a chloris (L.).
Sedentaire en partie, tres commun partout en ete, la
grande majorite quitte le pays en hiver.
147. Serinus meridionalis (Brehm).
Comme l'ortolan cet oiseau presente une acquisition
recente de la faune ornithologique du pays. Le comte G.
Wodzicki, ornithologiste connu et experimente demeurait
pendant plusieurs annees ä Korzkiew, localite situee ä l'issue
de la vallee d'Ojcöw, oü il a commence ä completer une
coUection ornithologique locale, et a public ensuite une
liste d'oiseaux de la region de Cracovie, m'a assure que cet
oiseau ne s'y trouvait point. A la fin d'aoüt de i853, quelques
annees plus tard que le Comte Wodzicki ä quitte cette
contree, je suis arrive ä Ojcöw, et si tot que j'ai commence
mes excursions j'ai apercu des grandes troupes de ces oiseaux,
composees des jeunes et des adultes, qui venaient se nourrir
sur toutes les pentes decouvertes des rochers de la vallee.
J'ai pris donc autant d'exemplaires qu'il me fallait. —
Quelques jours plus tard le Comte Wodzicki m'a donne
rendezvous ä Korzkiew, quel etait donc son etonnement ä
la vue de mes serins , que je venais de recueillir dans la
vallee d' Ojcöw, et ä la vue d'un male qui chantait devant
la maison qu'il habitait pendant tant d'annees. L'oiseau
etait abondant dans la vallee principale et dans toutes ses
ramifications, et comme je me suis convaincu plus tard l'aire
de sa dispersion s'etendait vers le nord jusqu'ä Czenstochowa
et Zloty Potok; ailleurs on ne l'a nul part remarque. Puis
en 1859 les oiseleurs de Varsovie ont pris en automne un
male ä Wilanöw, et en ete de l'annee suivante j'ai entendu
un male chanter ä Sielce tout pres de Varsovie. Depuis ce
temps personne ne les a pas vus ni ä Varsovie ni dans les
environs, et ce n'est qu'en 1877. que M. Stronczyhski, qui
demeurait depuis quelques annees ä Strzyzewice ä 3o kilo-
478 Taczanowski.
metres ä l'ouest de Piotrkow, a apercu deux paires qui
s'etablirent pour la premiere fois dans son jardin et y eleverent
les petits; comme M. Stronczynski a ensuite quitte cette
localite, l'observation fut interrompue. Au contraire de Var-
sovie je peux presenter les donnees suivantes: depuis douze
ans ils s'y sont etablis, et s'y sont multiplies dans le pelit bois
de Bielany, ä tel point, que l'oiseau est nombreux partout et
surtout aupres du couvent des Camedoules, oü on le ren-
contre ä chaque pas, — Des autres contrees du pays nous
ne possedons pas aucune donnee, et les epoques des migrations
me sont inconnues.
148. Fringilla coelebs (L.).
Tres commun en ete; il se montre sitot que la neige
disparait, la premiere apparition varie donc dans les diffe-
rentes annees depuis les premiers jusqu'aux derniers jours
de mars; la pluralite quitte le pays en octobre et dans les
premiers jours de novembre; presque pour chaque hiver il
reste cependant dans le pays un petit nombre d'individus,
qui souffrent beaucoup dans les temps rigoureux mais reuis-
sissent k resister. Dans le gouvernement de Suwalki le
pinson n'hiverne jamais.
149. Fringilla montifringilla (L.).
Oiseau de passage, abondant dans les deux epoques
des migrations, qui ont lieu en mars et en avril jusqu'ä
la moitie de mai; celle d'automne en octobre et en no-
vembre; un petit nombre reste chez nous tout l'hiver.
150. Lifiota cannabina (L.).
Sedentaire et nombreux, une grande partie quitte le
pays pour Thiver.
151. Linola flavirostris (L.).
Dans les bivers exceptionnels les oiseleurs de Varsovie
prennent un petit nombre d'exemplaires, les coUections du
pays n'ont que des exemplaires de cette source ; moi meme
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 479
je ne les ai jamais rencontre, quoique je faisais toujours
attention pendant mes excursions d'hiver.
152. Acanthis linaria (L.).
Tres commun en hiver, mais en nombre tres different
dans les differentes anneesj il arrive ordinairement en no-
vembre et reste jusqu'en fevrier ou en mars selon les cir-
constances.
153. Acanthis linaria holbölli (Brehm).
Rare dans certains hivers.
154. Acanthis hornemanni exilipes (Coues).
Rare dans les hivers exceptionnels ; le Musee de Varsovie
et les autres collections du pays ne possedent les exem-
plaires que pris par les oiseleurs de Varsovie; jamais je ne
Tai remarque en liberte.
155. Chrysomitris spinus (L.).
Tres commun depuis la fin d'ete, en automne, en
hiver, et au commencement de printemps, niche en petit
noimbre dans les forets de coniferes du pays, surtout dans
les contrees montueuses.
156. Carduelis elegans (Steph.).
Sedentaire, commun dans tout le pays, moins nombreux
en hiver qu'en ete.
157, Carpodacus erythrinus (Pall.).
Dans le temps de ma carriere ornithologique j'ai eu
l'occasion d'observer cet oiseau interessant et rare dans
beaucoup de localites du Royaume de Pologne, je Tai re-
marque pour la premiere fois dans les environs de Lublin,
ensuite dans beaucoup d'autres contrees de ce gouvernement,
dans les environs de Varsovie, dans ceux de Radom, dans
480 Taczanowski.
la partie marecageuse du gouvernement de Plock, voisine
de la frontiere de Prusse et enfin dans les contrees mare-
cageuses et forestieres des gouvernements de Lomza et de
Suwalki, jusqu'aux environs de Kowno. Partout il est rare,
s'etablit pour un periode tres court et niche dans toutes
ces contrees. II arrive chaque printemps mais en nombre
tres variable. On le rencontre principalement dans les
broussailles et dans les bosquets d'arbres verts, situes sur
les bords des cours d'eau, dans les prairies humides et dans
les buissons situes au bord et au milieu des marais plus
DU moins vastes, et surtout au voisinage des lacs, des etangs,
des rivieres et des ruisseaux. II ne vient dans des lieux plus
eloignes d'eau qu'accidentellement et pour un temps plus
ou moins court dans l'epoque de la migration, comme p. e.
je Tai entendu une fois chanter toute la journee sur les
arbres de la cour du Musee Zoologique de Varsovie.
L'epoque de son arrivee est facile ä remarquer, car
l'oiseau l'annonce immediatement par son chant tres caracte-
ristique. Ordinairement il apparait vers le 1 5 mai, mais
dans les printemps tardifs il arrive quelques jours plus tard.
L'epoque de son depart m'est tout ä fait inconnue, car le
male ne continue ä chanter et ä se montrer volontier que
pendant la construction du nid, et pendant l'incubation,
sitot que les oeufs sont eclos il cesse ä chanter et ne se
montre que lorsque on arrive tout pres du nid. Apres avoir
quitte le nid toute la famille mene une vie mysterieuse, et
on ne la voit plus; jamais je n'ai pas rencontre de jeune
volant, on n'appercoit aussi la femelle que pendant la con-
struction du nid, pendant l'incubation et aupres des poussins
au nid. II parait que sitot que les jeunes parviennent ä
Tetat de pouvoir entreprendre le voyage la famille quitte
la contree.
L'oiseau n'est nul part nombreux, dans les lieux con-
venables on ne trouve ordinairement que deux ou trois
paires sur une surface assez considerable, dans les contrees
les plus favorables pour sa niditication je ne connais pas de
localite dans laquelle on trouverait dix paires etablies sur
un mile carre geographique.
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 481
Chez nous Toiseau se nourrit principalement de bour-
geons et de semences non muries de differents arbrisseaux
et de buissons; il aime beaucoup les semences mures de
frene et va quelquefois dans les champs et les jardins pour
ramasser le chennevis.
Le chant du male est aussi caracteristique qu'il suffit
de l'entendre une seule fois pour qu'on puisse le re-
connaitre. Plusieurs ornithologistes ont tache d'exprimer ce
chant par des syllabes prises des differentes langues, mais
je n'ai nul part rencontre une Imitation qui pourrait donner
une idee nette. II me parait que la phrase suivante serait
la plus convenable: tiou-tiou-fi-tiou, ou plus rarement: tiou-
tiou-fi-tiou-tiou. La phrase russe des habitants de Kam-
tschatka tschevitschou-vidiel imite bien ce chant, ce qui signifie
as-tu vu la tschevitscha ? (espece de salmonide). Comme
l'oiseau y arrive en meme temps que ce poisson, qui con-
stitue la nourriture principale des indigenes, entre en masse
dans les rivieres du pays, les habitants pretendent que l'eri-
thrine leur annonce une nouvelle aussi importante. Ce chant
quoique court et peu varie est tres agreable, la voix est
pure, sonore et forte, la beaute de l'oiseau expose au soleil
ajoute beaucoup ä la valeur musicale. En general l'oiseau
est taciturne et mysterieux, et ce n'est que de temps en
temps qu'il s'envole sur un sommet d'un arbrisseau, d'un
buisson ou sur une brauche externe d'un arbre voisin, d'oü
il fait entendre sa Strophe, repetee plusieurs fois dans des
intervalles courts, puis il s'enfonce de nouveau dans le fourre
et continue ä se nourrir en silence. En outre les deux sexes
fönt entendre quelquefois un petit cri tchii, semblable ä
celui du serin de Canaries, qu'ils produisent ordinairement
lorsqu'on marche au voisinage du nid.
II y a trente ans lorsque j'ai trouve un nid avec quatre
petits de deux ou trois jours, je les ai enleve et nourri.
L'education m' a reussi parfaitement, mais lorsqu'ils com-
mencerent ä voler dans la chambre deux ont peri par des
accidents. Les deux autres devinrent tres familiers et les
deux etaient heureusement males. En hiver ils commencerent
ä chanter, mais d'une maniere differente de celle des adultes,
Ornis IV. 3. oj
482 Taczanowski.
c'etait un gazouillement prolonge et assez bas, j'etais donc
fort Interesse ä observer comment ils parviendraient ä saisir
les tons du chant ordinaire sans entendre celui des adultes.
Un accident m'a encore enleve un de ces oiseaux, on a
marche dessus. Lautre a continue son gazouillement mais
bientot survint un autre accident qui m'a prive du dernier
moyen de Tobservation. Je Tai donne en echange pour un
autre oiseau ä un amateur experimente et fort passionne,
esperant qu'il v serait comme chez moi, mais maiheureuse-
ment on l'a empoissonne le lendemain avec du chennevis gate.
158. Corythus enucleato?~ (L.).
II ne vient qu'accidentellement en hiver, dans des annees
exceptionnelles et rares, pendant ma memoire il fut dans
le gouvernement de Lublin assez nombreux en hiver de
1844/45, outre cela je sais qu'ils etaient peu nombreux
dans trois hiver; dans le gouvernement de Suwalki il vient
plus souvent, mais aussi dans les hivers exceptionnels,
159. Loxia curvirostra (L.).
Oiseau vagabond de passage irregulier, dans certaines
annees commun partout en automne, en hiver et au prin-
temps dans les forets de coniferes, en ete il vient souvent
dans les jardins sur les peupliers et sur les autres arbres
pour manger les larves des insectes parasytes, qui se pro-
pagent dans les feuilles de ces arbres; en automne il visite
quelquefois les champs de chanvre; quant aux forets il pre-
fere ä s'etablir dans celles de sapin; dans les autres annees
il est beaucoup plus rare, il y a meme des annees dans les
quelles il est tres rare, et presque invisible dans certaines
Saisons.
160. Loxia pythiopsittacus (Bechst.).
Moins commun que le precedent; preferant les vieilles
forets de pin ä celles de sapin; il est egalement vagabond
que le precedent, mais il manque presque completement
dans certaines annees. Jamals je ne Tai rencontre melange
avec des bandes du precedent.
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 483
161. Loxia bifasciata (Selys).
Accidentel et tres rare dans le pays, je ne Tai jamais
vu dans les forets et je ne connais que quelques exemplaires
pris par les oiseleurs dans les environs de Varsovie, et qui
se trouvent dans les collections.
162, Pyrrhula europaea (Vieill.).
Accidentel dans le pays, je n'ai vu que deux ou trois
fois des paires solitaires dans les forets, dans l'epoque de
la nidification, mais sans pouvoir constater s'ils y nichaient.
163. Pyrrhula rubicilla (Pall.).
Ce bouvreuil vient chez nous en automne en bandes
plus ou moins nombreuses et y passe tout l'hiver; il se
montre en octobre, et quitte la contree en mars ou en
avrilj il n'est pas cependant egalement abondant chaque
hiver, quelquefois meme il est rare, p. e. en hiver de 1887/88
il fut tres rare, quoique l'hiver etait rüde et abondant en
neige, qui couvrait le sol jusqu'ä la fin de mars.
164. Cuculus canorus (L.)-
Commun en ete dans toutes les forets, il arrive vers
le 2 5 avril, quelquefois n\eme avant que les feuilles com-
mencent äse developper sur les arbres; les adultes quittent
le pays en aoüt, les jeunes restent jusqu'ü la moitie de
septembre.
165. Junx torquilla (L.).
Commun en ete dans les forets et les vergers, meme
au milieu des villes; il arrive dans la moitie d'avril, dans
les differentes annees j'ai observe sa premiere apparition
entre le 10 et le 28 de ce mois; jusqu'ä la moitie de
septembre il quitte completement la contree.
166. Dryopicus martius (L.).
Sedentaire, mais peu nombreux partout.
167. Picus major (L.).
Sedentaire partout et le plus nombreux de pics.
31*
484 Taczanowski.
168. Picus medius (L.).
Sedentaire partout, en general il tient la deuxieme
place apres le precedent sous le rapport numerique, mais il
est plus nombreux dans les gouvernements de Lublin et de
Radom que dans les environs de Varsovie, et peu nombreux
dans le gouvernement de Suwalki.
169. Picus leuconotus (L.).
Sedentaire dans toutes les forets vertes et melangees,
evite Celles des coniferes, moins nombreux que le precedent.
170. Picus minor (L.).
Sedentaire partout, plus nombreux que le precedent.
171. Apternus tridactylus (L.).
L'unique document sur l'existence du pic tridactyle
dans les limites du Royaume de Pologne constitue un male
adulte, que j'ai tue en i86o dans une foret marecageuse
des environs d'Augustow, son nid contenait les petits qui
eclosaient dans ce moment, au nombre de 7, j'ai enleve les
coquilles de ces oeufs qui etaient encore dans le nid et j'ai
laisse les petits aux soins de la mere. 11 y doit etre tres
rare, car en chassant dans les forets des differentes contrees
du gouvernement de Suwalki pendant tout le temps de la
nidification de 1860 et de 1861 je ne Tai nulpart rencontre.
172. Gecinus viridis (Briss.).
Sedentaire partout^, moins nombreux que le pic leuco-
note, mais repandu egalement dans les forets de coniferes
comme dans les forets vertes.
173. Gecinus canus (Gm,).
Sedentaire partout, un peu plus commun que le pre-
cedent, preferant les forets vertes ä celles de coniferes.
174. Columba palumbus (L.).
Commun mais peu nombreux en ete; il arrive dans
la moitie de mars, ou dans les printemps retardes dans le
commencement d'avril, quitte le pays ä la fin d'octobre.
Liste des oiseaux observ^s depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 485
175. Columba oenas (Gm,).
Commun en ete, en general plus nombreux que le
precedent; il commence ä apparaitre dans les differentes
annees entre la moitie de fevrier et la moitie de mars; quitte
le pays en grandes troupes ä la fin d'octobre, quelquefois
cependant on le rencontre encore en petit nombre en no-
vembre et en decembre, lorsqu'il n'y a pas de neige et de
fortes gelees.
176. Turtur aurita (Bp.).
La plus commune et la plus nombreuse des pigeons;
eile arrive dans la moitie ou ä la fin d'avril, et jusqu'au
10 ou i5 mai toutes sont ä leur place; quitte la contree
dans la deuxieme moitie de septembre.
177. Syrrhaptes paradoxus (Pall.).
La grande migration des Syrrhaptes, qui a eu Heu en
i863 en Europe, fut presque inappercue chez nous ä cause
des evenements politiques, qui ont empeche de chasser dans
tout le pays, eile ne procura donc qu'un seul exemplaire
qui s'est tue contre le fil telegraphique au voisinage de
Skierniewice, se trouvait dans la collection du feu Chanoine
Wyszvnski et a passe ensuite ä Lemberg dans la collection
du Comte Dzieduszycki. Depuis ce temps on n'a pas vu
aucun Syrrhapte dans le pays, et ce n'est qu'au printemps
de i888 que se repeta une migration aussi grande et peutetre
meme plus nombreuse que la precedente, nous avons recu
ä Varsovie des differentes contrees du pays plus de 20
exemplaires, tous tues dans des grandes troupes, dont le
premier fut tue le 21 avril ä deux kilometres de Plock, un
autre presque en meme temps au bord de la riviere Pilica
dans une bände qui contenait au moins 200 exemplaires, un
autre plus loin vers le sud de Konskie, les autres des
localites voisines de Varsovie; en outre on les a vus aussi
dans beaucoup d'autres localites, oü ils ont sejourne pen-
dant quelques jours de suite. Ensuite les limiies de cette
migration se sont eloignees considerablement, les points
extremes qui nous sont connus actuellement sont: Zambrow
486 Taczanowski.
ä i5 kilometres au sud de Lomza le dernier point septen-
trional, tandis que les derniers points meridionals dans le
Royaume Hrubieszow, Opatow et Radomsk, en Ucraine le
dernier point meridional Koziatyn, le front donc de cette
migration s'etendait au moins sur 200 kilometres. Le 21 mai
on a encore vu une troupe composee d'une cinquantaine
d'exemplaires a 8 kilometres ä Test de Varsovie, ce qui
prouve qu'ils restaient encore dans cette epoque dans le
pays et qu'ils n'ont pas encore commence ä s'apparier; le
28 mai on a tue une femelle ä Bolimow qui comme il parait a
commence ä couver.
178. Lagopus albus (L.).
II y a plus de quarante ans qu'il y avait encore un
petit nombre de ces lagopedes dans l'arrondissement forestier
de Kidule, situe sur la rive gauche du Niemen dans l'ex-
treme nord du Royaume, actuellement comme on le dit il y
manque. Onpretend aussi qu'on a observe quelques apparitions
accidentelles dans les autres localites voisines de Niemen.
179. Tetrao iirogallus (L.).
Sedentaire; rare actuellement dans le pays, il se trouve
encore cependant dans les grandes forels du gouvernement
de Suwalki, en grande partie marecageuses, et dans la chaine
des forets des gouvernements de Radom et de Kielce, en
commencant de la Ilia ä Test, jusqu'ä Kielce et Szydlowiec
ä l'ouest; il habitait aussi plusieurs forets du gouvernement
de Lublin, comme Celles de Dubienka,^ Rakolupy, Stulno,
d'Ordinatie de Zamosc et plusieurs autres, dans le gouverne-
ment de Piotrkow dans les forets de Lubochnia, et dans le
gouvernement de Plock dans les grandes forets des rives
de la Narevv et de Bug. Actuellement il est partout en
nombre fort diminue et n'existe point dans beaucoup de
forets, dans lesquelles il se tenait encore 5o ans plutot;
il me parait que je ne me trompe pas en estimant le nombre
actuel de ce gallinace reduit au Vto '^^"^ ^^^^^ periode.
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 487
180. Tetrao tetrix (L.).
Sedentaire; plus commun et beaucoup plus repandu
dans des lieux convenables de tout le pays que le precedent,
mais son nombre est beaucoup diminue de celui qui etait
avant 5o ans, et diminue sans cesse.
181. Bonasia betulina (Scop.).
Sedentaire. Tout ce qui est dit sous les deux tetras
precedents peut s'appliquer aussi ä la gelinotte, autrefois
eile fut nombreuse dans un grand nombre de forets de tout
le pays, meme dans les petites, actuellement eile n'existe
point dans beaucoup de forets et partout ailleurs eile ne
se trouve qu'en nombre fort reduit; avant dix ans on la
rencontrait encore dans les forets voisines de Varsovie,
maintenant on n'y voit plus.
182. PerdJx cinerea (Briss.).
Commune et sedentaire partout, son abondance depend
des habitants de la contree.
183. Coturnix dactylisonans (Mey.).
Commune en ete dans tout le pays, son nombre est
cependent beaucoup diminue de ce qui etait avant trente
ou quarante ans, dans les localites favorables un chasseur
pouvait tuer 3o males avec facilite en marchant deux ou
trois heures en mai, s'il le voudrait; actuellement on entend
les males disperses ä des grandes distances entre eux; en
äutomne elles sont aussi beaucoup moins abondantes. Elle
arrive ä la fin d'avril ou au commencement de mai; en
septembre eile commence ä se retirer petit ä petit et on les
rencontre continuellement jusqu' ä la moitie de novembre,
si la neige ne la force pas ä quitter plus tot la contree.
184. Otis tarda (L.).
L'outarde niche en petit nombre dans plusieurs locali-
tes du Royaume, comme: dans les vastes plaines des envi-
rons de Lowicz et de Blonie, dans le gouvernement de
Plock dans les plaines situees entre Wyszogrod et Ciechanow,
488 Taczanowski.
dans le gouvernement de Siedice dans les environs de
Miedzyrzec et de Czemierniki, dans le sud du gouvernement
de Lublin aux environs de Komarow et Sniatycze, on dit
qu'il niche aussi quelquefois dans quelques localites du
gouvernement de Kalisz. — Dans les autres contrees il
ne vient qu'accidentellement et rarement, tantot en automne,
tantot en plein hiver.
185. Tetrax campestris (Leach).
La cannepeliere ne visite le pays qu'accidentellement,
dans les annees exceptionnelles, eile se montre en automne
ou au commencement d'hiver, solitaire ou en petites troupes.
186. Houbara macqueni (Hardw.).
Le seul exemplaire (cf ad.) pris en decembre de 1862
aux environs d'llza, et qui se trouve au Musee de Varsovie,
sert de preuve que cet oiseau vient accidentellement dans
le pays. Un autre male du Musee de Varsovie fut tue en
1800 ä Katowice en Silesie au voisinage de la frontiere du
Royaume, et fut acquis avec la coUection Minkwitz.
187. Oedicnemus crepitans (Temm.).
Cet oiseau arrive dans la moitie d'avril et s'etablit
pour nicher dans les lieux favorables le long des bords
sablonneux de la Vistule, ainsi que dans plusieurs contrees
sablonneuses du pays, denuees ou parsemees de rares buis-
sons; pendant la migration d'automne il s'arrete quelquefois
dans les autres contrees du pays. II manque dans tout le
gouvernement de Suwalki.
188. Grus cinerea (Bechst.).
Dans les epoques des migrations on la voit partout,
mais pour nicher eile ne reste qu'en petit nombre et dans
des rares localites; le plus grand nombre niche dans les
vastes marais du gouvernement de Suwalki, situes le long
du canal d'Augustow et le long des rivieres voisines; la
deuxieme contree oü la grue niche aussi en nombre assez
considerable est la contree Orientale du gouvernement de
Liste des oiseaux observds depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 489
Lublin, situee entre les rivieres Wieprz et Bug; en outre
sur le cote droit de la Vistule les paires solitaires se pro-
pagent cä et lä dans quelques localites marecageuses et
forestieres, tandis que du cote gauche du fleuve il n'y a
qu'un tres petit nombre de localites habitees par des paires
solitaires. L'epoque de la premiere migration depend du
commencement de printemps, ainsi donc en 1848 je les ai
observe pour la premiere fois le i mars, en 1845 elles ne
se montrerent que le 3 avril; elles quittent le pays jusqu'ä
la fin d'octobre ou jusqu'au commencement de novembre.
189. Glareola pratincola (L.).
Je n'ai vu qu'un seul exemplaire dans le pays, qui ä
la fin de mal de i858 passait tout pres de moi dans un
marais de Wytyczno (gouv. de Lublin) , oü je m'occupais
de la recherche des oeufs et dans le moment que mon fusil
fut depose ä cent pas de moi; depuis ce temps on ne l'a
nul part observe, et ce n'est qu'en juillet de 1887 qu'une
troupe s'est arretee dans une prairie aupres de Wilanöw et
y restait deux jours, M, Bilkiewicz a fait tout son possible
de s'en procurer, mais les vanneaux le lui ont empeche.
190. Charadrius pluvialis (L.).
Oiseau de passage regulier dans les epoques des deux
migrations, commun et tres nombreux en automne dans les
champs de certaines localites, oü les adultes commencent ä
arriver par petites troupes en juillet; les bandes conside-
rables composees de jeunes et des adultes viennent ä la fin
d'aoüt et en septembre et restent jusqu'ä la neige, c'est ä
dire ordinairement jusqu'ä la fin d'octobre ou jusqu'ä la
fin de la premiere moitie de novembre, mais dans les au-
tomnes fort prolongees et sans neige les troupes des plu-
viers passent dans les prairies et y restent jusqu'ä ce que la
neige ne les force pas ä abandonner la contree; dans une
annee pareille j'ai vu une troupe assez grande le 24 de-
cembre. La migration de printemps est beaucoup moins
abondante et de courte duree, ils s'arretent rarement dans
les champs et dans les prairies du pays, mais pour la plu-
490 Taczanowski.
part ils traversent indistinctement la contree; ils voyagent
alors pendant tout le mois d'avril et le commencement de
mai. — Pendant ma memoire il ne nichait en petit nombre
que dans deux localites du pays, c"est ä dire dans les marais
du district de Maryampol, aux bords des lacs Ajurelis et
Jouvinta, et dans le district d'Ostroleka dans plusieurs
marais forestiers. En 1861 j'ai rencontre un male dans
l'epoque de la nidification dans la premiere de ces deux
contrees. Les chasseurs m'ont raconte qu'autrefois ils y
nichaient en plus grand nombre et que depuis un certain
temps ils deviennent de plus en plus rares.
191. Charadrius fulvus (Gm.).
Nous n'avons qu'une seule preuve de son apparition
dans le pays, c'est un jeune oiseau que j'ai tue en novembre
de 1846 dans une prairie d'Abramowice ä 4 kilometres de
Lublin. II etait reuni ä une troupe assez grande des pluviers^
communs, et fut reconnaissable de loin par une taille plus
petite, la couleur generale plus claire et par ce qu'il se
tenait ä l'exterieur de la troupe; cette troupe s'envolait
devant moi plusieurs fois, et chaque fois qu'elle se posait
ä terre notre oiseau se trouvait au milieu de la troupe les
autres le pourchassaient et l'obligeaient ä sortir ä l'exterieur
de la bände. Cet exemplaire se trouve au Musee de Var-
sovie.
192. Eudromias morinellus (L.).
Rare dans les passages irreguliers, en mai ou en juin^
en aoüt jusqu'au novembre, observe dans les ditferentes con-
trees du pays, dans les champs en automne, et quelquefois
dans les prairies au printemps.
193. Hiaticula annulata (Gray).
Niche en petit nombre sur les bords sablonneux le long
de la Vistule, et en tres petit nombre sur les bords
sablonneux des grands tributaires du fleuve, comme: Wieprz,
Pilica, Bug etc., ailleurs peu nombreux dans les epoques
des passages. II arrive en mai ; les oiseaux qui ont niche
dans le pays commencent ä quitt er la contree en aoüt, la
Liste des oiseaux observ^s depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 491
migration des oiseaux du nord a Heu jusqu'ä la fin de
septembre, meme on les voit encore pendant quelques pre-
mieres journees d'octobre.
194. Hiaticula minor (Mey. et Wolf).
Beaucoup plus commun et plus repandu que le prece-
dent, en outre des lieux indiques plus haut aux bords sablon-
neux de toutes les rivieres et des ruisseaux, des lacs et des
etangs, dans les dunes sablonneuses eloignees plus ou moins
d'eau, et meme dans les champs sablonneux et steriles. II
commence ä arriver au commencement d'avril et se retire
en septembre.
195. Squatarola helvetica (L.).
Dans des rares annees commun au passage d'automne,
surtout en septembre et en octobre lorsque viennent les
troupes des jeunes; les adultes viennent par paires ou soli-
taires ä la fin de juillet et en aoüt; rare au passage de
printemps; dans les annees ordinaires ils sont aussi rares
en automne, et c'est alors qu'on les rencontre quelquefois
dans les champs avec les troupes des pluviers.
196. Chettiisia gregaria (Pall.).
Je n'ai vu qu'une seule fois ä la fin de septembre de
1842, ä 20 kilometres de Lublin, dans un champ fraiche-
ment laboure, une paire de ces oiseaux adultes, en com-
pagnie d'une troupe de pluviers, je les ai vu de pres et je
peux garantir de la determination, quoique je n'ai pas reussi
ä les tuer.
197. Vanellus cristatus (Mey, et Wolf).
Tres commun en ete et nichant partout, il arrive trop
tot mais variant dans les differentes annees, comme en 1848
je Tai apercu pour la premiere fois le 20 fevrier, en 1872
le 21 fevrier, tandis qu'en 1845 le 25 mars. A la fin de
juin ils commencent ä se rassembler pour le depart, ä la
fin de juillet tous les vanneaux qui nichaient dans le pays
quittent les lieux de la nidification; ceux qu'on rencontre
492 Taczanowski.
en bandes dans les mois de septembre et d'octobre sont en
passage du nord.
198. Haematopus ostralegus (L.).
Accidentellement tres rare; le Musee du Comte Bra-
nicki possede un exemplaire tue aux environs de Varsovie
en 1886 ä la fin d'ete; je n'ai vu qu'une paire au com-
mencement d'octobre de i853 au bord de la Vistule entre
Golab et la forteresse d'Iwangrod , mais qui ne s'est pas
laissee approcher, M. Segno a vu aussi un individu ä Jezi-
orna aupres de Varsovie, mais malheureusement il etait
Sans fusil.
199. Strepsilas interpres (L.).
Accidentel et tres rare, je n'ai vus que quelques exem-
plaires en automne de i853, sur la Vistule au voisinage de
Golab, et c'etait un passage tres abondant en echassiers.
200. Calidris arenaria (L.).
A la fin d'octobre de i853 j'ai rencontre dans plusieurs
localites aux bords de la Vistule des petites troupes de cet
oiseau, ou des individus solitaires reunis aux troupes des
becasseaux, et j'ai tue plusieurs qui se trouvent au Musee
de Varsovie; outre cela personne ne l'a pas observ^ dans
le pays.
201. Tringa canutus (L.).
Tres rare dans les epoques des migrations, le Musee
de Varsovie ne possede qu'un exemplaire tue en automne
de 1871 au voisinage de Varsovie.
202, Tringa ininuta (Leisl.).
Tres rare au passage de printemps, en automne il
voyage ä la fin de septembre par bandes, quelquefois il est
presque aussi nombreux que l'espece suivante, sur les bords
vaseux de la Vistule, des autres eaux et des lacs du pays.
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 49 3
203. Tringa cinclus (L.).
Au printemps on le voit rarement par paires ou soli-
taire, sur les bords des eaux ; quelquefois on rencontre aussi
des oiseaux adultes en petits vols ou solitaires ä la tin de
juin et en juillet, et ce n'est que dans la deuxieme moitie
de septembre que les grandes troupes de jeunes, melangees
avec quelques adultes en robe d'hiver incomplete s'etablis-
sent sur les bords vaseux de toutes les eaux du pays, et y
sejournent jusqu'ä la fin d'octobre. Le passage de printemps
de tous les becasseaux n'est pas aussi pauvre comme il
parait, jugeant de la rarete des exemplaires qu'on rencontre,
car ils passent sans s'arreter, j'ai eu l'occasion d'entendre
plusieurs fois pendant la nuit des cris de bandes au vol,
sans pouvoir distinguer l'espece, mais qui quelquefois furent
enormes.
204. Tringa cinclus schin:[ii (Brehm).
Cette race, plus petite et plus rare que le precedent,
se rencontre dans les memes epoques des migrations.
205. Tringa Temmincki (Leisl.).
Ce becasseau arrive chez nous en nombre beaucoup
inferieur ä celui de la T. tninuta, mais plus souvent; on le
rencontre par petits vols dans le mois de mai, puis souvent
et partout, egalement en petites troupes depuis le mois de
juillet jusqu'ä la fin d'octobre.
206. Limicola platyrhyncha (Temm.).
Oiseau accidentel et tres rare, je ne connais qu'un
seul exemplaire du pays, que j'ai tue en juillet de i852, au
bord de la Vistule vis-ä-vis de la ville Solec, et qui se trouve
au Musee de Varsovie; en aoüt de 1854 j'ai vus aussi un
exemplaire au bord de la Vistule dans le voisinage de
Sandomir.
207. Pelidna subarqiiata (Güld.).
Ce becasseau n'a pas encore ete remarque au passage
de printemps, mais on le rencontre depuis la moitie de
494 Taczanowski.
juillet Jusqu'ä la fin d'octobre, en petits vols ou isoles, sur
les bords de toutes les eaux du pays, dans les marais et les
paturages au bord des flaques d'eau; dans certaines annees
on les voit plus souvent, rarement dans les autres.
208. Machetes pugnax (L.)-
Le combattant niche en plus grand nombre dans les
vastes marais du gouvernement de Lublin situes entres les
rivieres Bug et Wieprz, dans la partie Orientale du gouverne-
ment de Siedice, et surtout aux environs de Biala et Brzesc,
presque aussi nombreux dans les gouvernements de Suwalki
et de Lomza, comme dans les marais le long du canal
d'Augustow, dans les prairies de Biebrza et aux environs
de Tykocin; dans le gouvernement de Plock en nombre
moins considerable, surtout dans les environs d'Ostroleka.
Du cote gauche de la Vistule il niche principalement dans
les environs et de Leczyca; ailleurs il n'est que de passage,
Ils arrivent dans les commencements d'avril, et jusqu'au
10 de ce mois les males ont dejä les parures nuptiales, mais
qui ne sont pas encore en grande partie completees que
dans la moitie de mai, quelques uns ne completent leur
capuchon qu'ä la fin de mai. Les males disparaissent com-
pletement lorsque toutes les femelles se mettent ä couver,
et on ne les rencontre plus nul part dans le pays. Les fe-
melles quittent les lieux de la nidification avec les jeunes,
sitot que ces derniers sont en etat d'entreprendre le voyage,
et on ne les y trouve plus depuis le milieu de juillet; en-
suite on rencontre cä et lä des oiseaux de passage, partout
dans les prairies, et le long des rivieres mais en general en
nombre peu considerable. Les oiseaux de passage du nord
se montrent dans la moitie d'octobre, et quelquefois dans
des annees rares ils sont aussi nombreux qu'on les rencontre
disperses partout dans les prairies, dans les marais et meme
dans les champs humides.
209. Actitis hypoleucos (L.).
Tres repandu en ete sur les bords de tous les cours
d'eau, meme le long de tous les ruisseaux, sur les bords
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 495
des lacs et des etangs de tout le pays, mais partout en
petit nombre ; il arrive au commencement d'avril et reste
jusqu'ä la fin de septembre.
210. Totanus glottis (L.).
Commun aux passages, rare au printemps, mais depuis
la fin de juillet jusqu'ä la fin d'octobre on le rencontre
partout le long de la Vistule et aux bords des autres eaux
de tout le pays. Au printemps il se tient par paires ou en
individus isoles, en automne ordinairement par vols com-
poses de quelques individus.
211. Totanus calidris (L.).
Ce Chevalier niche dans les memes marais que le com-
fbattant, en outre il niche aussi en petit nombre dans des
prairies submergees aux bords de la Vistule, et de quelques
autres rivieres principales. II arrive dans les premiers jours
d'avril et s'etablit bientot dans des lieux de la nidification.
Vers la moitie de juin il commence voyager par petites
troupes, ä la fin de ce mois on n'y rencontre que des
familles retardees; jusqu'ä la fin de juillet les derniers dis-
paraissent, et pendant tout le reste de l'automne on ne
voit point d'oiseaux en passage des pays plus septentrionals.
212. Totanus fusciis (Briss.).
Oiseau de passage, plus ou moins rare au printemps,
dans les etes humides, et surtout lorsqu'en juin et juillet
il y a des inondations considerables ils se montrent ä la fin
de juillet en nombre plus ou moins considerable ; en au-
tomne son passage est termine beaucoup plus tot que celui
•du T. glottis.
213. Totanus stagnatilis (Bechst.).
Chevalier le plus rare chez nous; une seule fois j'ai
vu un exemplaire tournoyant au dessus du marais de Sos-
nowica dans l'epoque de la nidification; au commencement
de juin de iSSg j'ai tue un dans une prairie aux environs
de Przasnysz, et qui se trouve au Musee de Varsovie; j'ai
496 Taczanowski.
vu aussi un tue au bord de la Vistule pres de Varsovie le
4 juin 1869 et qui se trouve dans une collection particuliere.
214. Totanus och?'opus (L.)-
Repandu en ete dans tout le pays, aux bords des
ruisseaux forestiers et niche exclusivement dans les nids aban-
donnes par les autres oiseaux, ou dans ceux d'ecureuils
places assez haut sur les arbres; II arrive sitot que la neige
commence ä fondre, au printemps, et on le rencontre con-
tinuellement jusqu'ä la fin d'octobre.
215. Totanus glareola (L.).
II niche dans les grands marais de tout le pays, dis-
perse dans des lieux plus profonds que ceux oü niche le
T. calidris et par paires plus dispersees que celles de ce
dernier; il niche aussi dans des marais plus petits mais
profonds des contrees oü ne niche point le Chevalier cite,.
ainsi que dans les marais grands et petits situes au milieu
des forets. II arrive un peu plus tard que le precedent, ordi-
nairement au commencement d'avril et ne reste qu'ä la
moitie d'octobre, mais en septembre il est dejä rare.
216. Limosa melanura (LeisL).
Cet oiseau niche en nombre plus ou moins grand
dans les vastes marais du gouvernement de Lublin situes
entre les rivieres Wieprz et Bug, en nombre presque aussi
grand dans les marais le long du canal d'Augustöw, en
nombre plus petit aux bords de la riviere Biebrza et dans
le gouvernement de Plock dans les marais de Gutocha et
de Pulwy, ainsi que dans le gouvernement de Siedice aux
environs de Biata ; les autres contrees ne sont visitees que
dans les epoques des migrations. Sitot que la neige commence
ä fondre les barges s'etablissent dans les lieux de la nidi-
fication, et y attendent jusqu'ä ce que les eaux leur decouv-
rent les lieux privilegies pour nicher. Elles quittent de bonne
heure la contree et dans la moitie de juillet elles y sont
dejä rares. — Au passage d'automne elles sont generale-
ment rares, mais dans les annees dans lesquelles il y a des
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 497
innondations en juillet on les voit en plus grand nombre,
et elles ne s'arretent pas longtemps.
217. Limosa riifa (Briss.).
Accidentelle et excessivement rare, je ne connais qLVune
capture dans les marais de Leczyca.
218. Niimeniiis arquatus (L.).
II niche dans les memes marais que la bärge ä queue
noire, mais en nombre beaucoup plus petit et en paires dis-
persees; il arrive ä la fin de mars, en juillet il quitte la
contree; dans les migraticns d'automne il arrive quelquefois
en nombre plus considerable, et s'arrete pour quelques jours
dans les paturages et meme dans les champs, depuis la fin
d'aoüt on ne le voit plus.
219. Niimenius phaeopus (L.).
Tres rare dans les migrations de printemps et d'au-
tomne.
220. Himantopiis melanopterus (Wolf u. Mey.).
Je ne connais qu'un exemplaire tue dans le pays sur
un marais de Sosnowica ä la fin de mai, et qui se trouve
au Musee de Varsovie.
221. Recnruirostra avocetta (L.).
Son apparition dans le pays n'est basee que sur des
relations verbales.
222. Scolopax rusticola (L.).
La becasse niche en petit nombre dans les forets du
pays, en plus grand nombre dans les forets marecageuses
du gouvernement de Suwalki qu'ailleurs; il arrive ordinaire-
ment dans la moitie de mars et en automne on le ren-
contre jusqu'ä la moitie de novembre. La migration d'au-
tomne est en general faible dans notre pays, il y a cepen-
dent des rares annees dans lesquelles eile se montre en
plus grande abondance, mais n'egalant jamais celle de
l'Ucraine et de la Podolie.
Ornis IV. 3. 32
498 Taczanowski.
223. Gallinago major (Gm.).
La becassine double niche en nombre assez consi-
derable dans beaucoup de marais du Royaume: les deux
regions principales de sa nidification sont: les marais vastes
du gouvernement de Suwalki situes le long du canal
d'Augustow, prolonges vers le sud jusqu'au Tykocin et
vers le nord dans le district de Maryampol; Tautre region
fut citee plusieurs fois sous les autres echassiei's et se ren-
ferme entre les rivieres de Bug et de Wieprz c'est ä dire entre
Leczna, Chelm, Wlodawa et Parczew; il niche aussi en
nombre beaucoup moins considerable dans les environs
d'Ostroleka ; en outre de ces trois contrees principales eile
niche aussi en nombre moins grand dans plusieurs autres
marais du pays, disperses dans les differentes contrees, ou
sporadiquement dans certains lieux dans les differentes annees,
situes sur la rive droite de la Vistule. Dans toute la partie
situee sur la rive gauche du fleuve, je ne connais pas meme
de marais convenable oü eile pourrait se propager. Actuelle-
ment les circonstances sont considerablement changees; il
y a cinquante ans lorsque j'ai commence ä chasser, on se
pleignait deja sur la grande diminution du gibier de marais
dans le pays en general, depuis ce temps cette diminution
continue sans cesse. II y a deux causes principales qui
l'amenent : le dessechement des marais en general et l'ex-
termination directe des oiseaux dans l'epoque de la nidi-
fication; la becassine double a beaucoup souffert et nous
arriverons probablement bientot ä la perte complete de la
generation qui nichait dans le pays. Au printemps le passage a
Heu depuis le commencement d'avril jusqu'ä la moitie de
mal, mais outre les oiseaux qui s'etablissent pour nicher un
petit nombre s'arrete dans nos prairies et pour un temps
tres court; au retour il y a deux migrations, dont la pre-
miere commence dans les derniers jours de juillet, elles se
repandent alors dans toutes les prairies humides, et dans
tous les marais convenables de tout le pays, y restent jusq'au
20 aoüt, s'engraissent et se mettent en route, depuis ce temps
on ne les voit que rarement et en petit nombre, et ce n'est
que dans la deuxieme moitie de septembre que commence
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 499
la deuxieme migration de retour, composee d'oiseaux qui
ont niche loin au nord, cette migration est moins nombreuse
que la premiere et beaucoup plus courte, dans cette migra-
tion les oiseaux ne s'etablissent pas dans leurs lieux privi-
legies, mais dans les differents autres oü on ne suppose pas
meme leur presence, comme: dans les prairies evitees au
premier passage, dans les buissons humides ou dans des
champs de chaume humectes par les pluies, etc. — Dans
les differentes annees les deux migrations de retour varient
beaucoup sous le rapport numerique et sous le rapport de
leur distribution dans le pays. Les becassines doubles voy-
agent toujours pendant la nuit et se mettent inapercues
dans leurs lieux privilegies, elles aiment ä voyager pendant
les orages, quelquefois cependant dans des cas tres rares
elles voyagent en plein jour immediatement avant l'orage.
224. Gallinago scolopacina (B.).
Beaucoup plus commune et plus nombreuse dans le
pays que la precedente; eile niche partout oü eile trouve
des lieux convenables, meme en paires solitaires; eile arrive
plus tot que la precedente, et reste en automne plus long-
temps, jusqu'ä ce que la neige et les gelees ne la forcent
pas ä abandonner la contree. Dans les cas exceptionnels les
oiseaux solitaires restent tout l'hiver dans des parties de
marais qui ne gelent jamais.
225. Limnocryptes gallinula (L.).
La becassine sourde passe regulierement deux fois par
an, et s'arrete pendant un certain temps dans les marais du
pays; la migration de printemps commence en meme temps
que Celle de la becassine precedente, et jusqu'ä la moitie
de mai on la rencontre dans nos marais, quelquefois meme en
abondance dans des lieux convenables. Au retour eile arrive
ä la fin de septembre et reste ordinairement jusqu'aux der-
niers jours de novembre; l'hiver de 1872 fut exceptionnel
sous ce rapport, il n'y avait de neige ni de gelee jusqu'ä
la moitie de decembre, le 7 de ce mois on a tue ä Nieborow
5 de ces becassines, tres grasses, on peut donc supposser
32*
500 Taczanowski-
qu'elle se trouvait aussi egalement dans les autres marais
du pays. Elle ne niche dans nos marais qu'accidentellement,
en 1842 j'ai trouve dans le marais de Kaniawola en juin
Line famille de jeunes qui volaient aussi bien que les adultes
et j'en ai tue 3, en 1849 ä la ün de mai on a tue ä Sos-
nowica dans ma presence une femelle qui couvait.
226. Falcinellus igneus (S. G. Gm.).
Accidentel; pendant ma memoire on a tue plusieurs
individus dans les differentes contrees du pays, le plus sou-
vent en mai; l'exemplaire du Musee de Varsovie en i85q
au nord de Lomza, le jeune exemplaire du Musee de Var-
sovie tut tue ä Lubartow le i novembre de 1880, celui de
la collection de M. Stronczynski en i856 dans le gouverne-
ment de Kielce, l'exemplaire de la collection de M. Segno
fut tue ä Jeziorna.
227. Platalea leucorodia (L.).
Accidentelle et tres rare, je ne connais qu'un petit
nombre de captures et d'apparitions dans le pays; l'exem-
plaire adulte du Musee de Varsovie fut tue ä la fin d'avril
de 1868 dans les environs de Brzesc; on a tue aussi une ä
Zawichost sur la Vistule, et qui fut gardee dans la collection
de l'ecole de Sandomierz; en mai de 1866 j'ai rencontre
une troupe de 5 individus sur un des ilots sablonneux au
milieu de la Vistule tout pres de Varsovie; on a vu aussi
une ä Zawieprzyce pres de Lublin.
228. Ciconia alba (Belon.).
La cigogne blanche appartient aux echassiers qui etaient
autrefois beaucoup plus nombreux qu'ils ne le sont actuelle-
ment, il y avait certains villages en Podlachie, dont presque
chaque grange et chaque cabane a eu un nid sur son toit,
il y avait meme quelques unes qui en avaient sur les deux
angles, en outre il y avait encore quelques nids sur les arbres
voisins; actueilement il n'y a que quelques paires dans
toutes la contree. La cause de cette diminition n'est pas
bien connue, mais il parait qu'un grand nombre a peri par
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 501
des catastrophes en vovage, car il y avait des annees
dans lesquelles elles arrivaient en nombre fort diminue,
comme cela a eu lieu dernierement en 1882; il me parait
cependant que le dessechement continuel des marais du
pays est aussi une des causes de cette reduction. La cigogne
est fort reguliere dans ses voyages, eile apparait ordinaire-
ment le 19 ou le 20 mars, dans les printemps retardes le
25 de ce mois; ces dates s'appliquent aux contrees meridio-
nales du Royame, dans le gouvernement de Suwalki l'arrivee
est retardee d'une semaine ou meme plus. Vers le 26 aoüt
les troupes se mettent en route, et ce n'est que quelques
individus isoles qu'on rencontre encore ca et lä pendant
quelques jours suivants, meme jusqu'ä 2 semaines. En outre
des cigognes qui nichent dans le pays on voit aussi quelque-
fois dans les contrees marecageuses des troupes steriles,
composees jusqu'ä une centaine d'exemplaires, qui pendant
tout le temps du sejour dans le pays se promenent conti-
nuellement dans les marais et dans les champs de la contree.
229. Ciconia nigra (Belon.).
Dispersee en petit nombre dans les grandes forets
marecageuses de la moitie Orientale du pays et ne nichant
qu'en paires isolees. Elle arrive en meme temps que la pre-
cedente et quitte le pays quelques jours plus tard.
230. Ardea cinerea (L.).
Heron le plus commun et le plus nombreux du genre,
mais qui niche en nombre mediocre en general; les plus
grandes heronnieres que je sache sont: la plus nombreuse
est Celle de Skepe, dans le gouvernement de Plock, etablie
dans un bois de pins, situe au bord du lac, on y compte
actuellement un millier de nids occupes; il y a trois ans
qu'un certain nombre a passe dans une foret de Miroslawice,
eloigne de 25 kilometres de Skepe et y a etabli une nouvelle
heronniere, qui est actuellement presque aussi nombreuse
que la precedente; dans le meme gouvernement il y a aussi
une heronniere aux environs du village de Czernice et une
aux environs de Przasnvsz; je connaissais aussi deux heron-
502 Taczanowski.
nieres en Podlachie dont une assez grande dans le jardin
et dans un bois voisiii ä Romanow, et une autre ä Demblin,
mais je ne sais pas si elles existent encore. Dans le gouverne-
ment de Lomza il y avait une assez grande au voisinage
de Tykocin et dans le gouvernement de Suwalki ä Urdomin,
situe entre Kalwarya et Seyny; dans le gouvernement de
Varsovie il y a une entre Lowicz et Nieborow. — En outre
il V avait encore des petites colonies dans les differentes
forets du pays, mais dont quelques unes ont disparu pendant
ma presence, Ce heron arrive au commencent d"avril, ou
meme dans les derniers jours de mars, et reste en automne
tant qu'il peut, quelquefois meme on le rencontre jusqu'ä
la fin de novembre.
231. Ardea purpurea (L.).
Oiseau de passage irregulier, il y a des annees dans
lesquelles il vient en nombre plus ou moins grand, jusqu'ä
ce quil devient quelquefois aussi nombreux que le precedent,
surtout en automne et surtout les jeunes, comme cela a
eu lieu en 1844 et i85i; dans les autres annees il est tres
rare ou on ne le voit point. II ne niche nulpart dans le
pays, les adultes se montrent rarement au printemps.
232. Ardea alba (L.).
Accidentel, tres rare; le Musee de Varsovie ne possede
qu'un exemplaire tue en 1861 aux environs de Lomza, et je
ne connais que deux ou trois cas de son apparition dans
le gouvernement de Lublin.
233. Ardea gar:{etta (L.)
Plus rare encore que le precedenr, je ne connais que
deux captures, dont une aupres de l'embouchure de la
riviere Wieprz, et une autre sur la riviere Bobra pres
d'Augustow, od on a rencontre un vol de 5 exemplaires.
234. Buphus comatus (Fall.).
Je ne connais que quelques captures dans le gouverne-
ment de Lublin, dont une ä Wojciechöw, mais on a neglige
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 503
de me fournir l'exemplaire ä temps. Aucune collection ne
possede pas d'exemplaire tue dans le pays.
235. Nycticorax europaeus (Steph.).
Ne niche nulpart dans le pays, mais vient plus souvent
que les trois precedents, rarement au printemps en mai et
en juin, plus souvent et quelquefois en nombre assez grand
en automne, surtout sur les grands etangs lorsqu'on y
baisse l'eau pour faire la peche.
236. Botaurus stellaris (L.).
Commun, mais peu nombreux dans tout le pays, il
arrive ä la fin de mars ou au commencement d'avril, et
reste jusqu'ä la fin d'octobre. Quelquefois les individus isoles
restent tout l'hiver dans des lieux oü l'eau ne gele pas,
comme j'ai eu l'occasion de constater ä Tuszöw ä t 5 kilo-
metres de Lublin, oü un butor s'est etabli aupres du con-
duit d'eau d'un petit etang dans un autre, et y a passe
toute la Saison rüde.
237. Ardeola minuta (L.).
Commun, mais assez peu nombreux dans tout le pays,
parraissant etre beaucoup plus rare qu'il ne Test reellement
ä cause de ses habitudes mysterieuses; niche partout. Je ne
connais pas les epoques de ses migrations.
238. Crex pratensis (Bechst.).
Tres commun partout dans les champs de ble et en
automne dans les broussailles; il arrive vers le lo mai, et
reste jusqu'ä la fin d'octobre.
239. Rallus aquaticus (Briss.).
Beaucoup moins nombreux que le precedent, la grande
pluralite quitte le pays pour l'hiver, mais un petit nombre
reste tous les ans hiverner dans le pays, dans les parties
des marais qui ne gelent jamais, ou sur les bords des
ruisseaux couverts de broussailles et d'herbe touffue.
504 Taczanowski.
240. Ortygometra por:{ana (L.).
Tres commune et fort repandue partout, eile commence
ä arriver ä la fin de mars ou au commencement d'avril, et
reste jusqu'aux gelees, quelquefois on la rencontre encore
dans les premiers Jours de novembre, jamais en hiver.
241. Ortygometra pusilla (Gm.).
Moins commune et moins nombreuse que la precedente;
eile habite en ete les grands etangs fort couverts de Vege-
tation, dans les bords des lacs marecageux, et dans les marais
profonds couverts d'herbes epaisses; difticile ä observer, Je
ne connais donc pas les epoques de sa migration.
242. Gallinula chloropus (Lath.).
Commune dans tout le pays, meme dans les mares
d'eau les plus petites, eile arrive au commencement d'avril
et reste jusqu'ä la fin d'octobre.
243. Fulica atra (L.).
Commune partout, arrive au commencement d'avril et
reste jusqu'ä la fin d'octobre.
244. Phalacrocorax carbo (L.).
Accidentel au printemps et en automne, mais avant
cinquante ans il nichait quelquefois par petites colonies ou
en paires solitaires dans quelques localites du pays ; comme
en iSSy il y avait une petite colonie ä Zegrze au voisinage
de Serock, et dans plusieurs autres localites des bords de la
Narew et du Bug; en meme temps une paire nichait pendant
quelques annees de suite sur un vieux peuplier de la Saska
Kepa vis-ä-vis de Varsovie, le professeur Waga a observe
ce nid et dit que l'oiseau le quitta ä force de la prosecution.
245. Haliaetus pygmaeus (Pall.).
Accidentel, tres rare. Je ne connais que deux exem-
plaires tues dans le pays, dont un tue ä la fin d'ete ä
Daniszew dans le gouvernement de Radom, se trouve au
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 505
Musee de Varsovie, lautre pris en hiver de 1861 ä Skulimow
prts de Jeziorna se trouvait dans la collection de M. Segno.
246. Pelecanus onocrotalus (L.).
Le pelican ne visite le pays qu'accidentellement en
individus isoies ou par petites troupes; le Musee de Varsovie
possede deux exemplaires tues dans le pays, dont un en 1829
aux environs de Lomza, I'autre en 1860 ä Rakolupy au
voisinage de Chelm, annee remarquabie par la migration
extraordinaire de ces oiseaux, on les a observe alors dans
les differentes contrees du Royaume et de Lithuanie, et on
a tue plusieurs. Je connais aussi quelques captures dans
les differentes autres annees.
247. Sylochelidon caspia (Pall.).
Je n'ai vu qu'un seul exemplaire en avril de 1862,
passant tout pres de moi ä Czerniaköw pres de Varsovie,
mais malheureusement mon fusil etait sur la voiture a
Cent pas de moi.
248. Sterna ßuviatilis (Brehm).
Espece commune en ete tout le long du cours de la
Vistule, des autres rivieres principales, sur les lacs et sur
les grands etangs, repandue partout en petit nombre; visitant
dans ses migrations toutes les contrees du pays; eile arrive
ä la fin d'avril et quitte le pays jusqu'ä la fin d'aoüt. —
La migration d'automne est assez considerable le long de la
Vistule. Un de mes amis a trouve une ponte d"oeufs de
cette Sterne deposee sur une dune de sable eloignee de
toutes eaux au moins de 8 kilometres et les a dans sa
collection.
249. Sterna minuta (L.).
Moins nombreuse que la precedente, eile ne niche que
sur les sables le long de la Vistule et nulpart sur ses tribu-
taires, et ne va sur ces derniers dans l'epoque de la nidifi-
cation qu'ä 7 — 8 kilometres de l'embouchure; dans les autres
contrees du pars on la rencontre tres rarement dans les epo-
ques des migrations.
506 Taczanowski.
250. Hydrochelidon leucopareia (Natt.).
Rare dans le pays, je ne Tai rencontree que dans la
contree marecageuse du gouvernement de Lublin, sur un
petit lac situe au milieu du marais et entoure de broussailles,
en compagnie des deux especes suivantes, elles y etaient
pendant tout le mois de mai et probablement elles y allaient
nicher; j'ai vus aussi plusieurs individus ä la fin de mai
sur l'etang de Siemien; ailleurs je ne Tai jamais rencontre.
251. Hydrochelidon nigra (L.).
La plus commune et la plus nombreuse des especes
du genre, eile niche dans beaucoup d'etangs, sur les
lacs, et dans beaucoup de marais du pays, par colonies plus
ou moins nombreuses; dans les epoques des migrations on
la rencontre partout; eile arrive ä la fin d'avril ou dans
les Premiers jours de mal; la migration la plus remarquable
est Celle du retour, qui se prolonge pendant tout le mois
de juillet et la moitie d'aoiit, on voit continuellement des
grandes troupes qui s'avancent le long de la Vistule contre
le courant.
252. Hydrochelidon leiicoptera (Meisn.).
Cette Sterne niche en petit nombre dans les annees
ordinaires dans les marais de la partie Orientale du gouverne-
nement de Lublin et des contrees voisines du gouvernement
de Siedice, mais dans les annees tres humides, lorsque les
lieux de sa nidification principale dans la Polesie sont fort
inondees, un plus grand nombre de ces Sternes vient nicher
dans plusieurs autres marais voisins de cette contree, comme
cela a eu lieu en i853. Dans les epoques des migrations
elles voyagent ä travers cette region en assez grand nombre,
dans les autres contrees de ce gouvernement eile est rare
au passage, beaucoup plus rare dans les environs de Varsovie,
«n mai de i865 on y a tue un male.
253. Larus marinus (L.).
Cette mouette visite rarement notre contree pendant
la crue des eaux en ete et en automne, tres rarement au
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 507
printemps et jamais en hiver. Je n'y ai jamais vu d'oiseau
adulte.
254. Lariis fuscus (L.).
Elle visite souvent notre contree, devant chaque crue
de la Vistule des troupes et des individus solitaires se dirigent
contre le courant d'eau, et reviennent pendant la baisse; on
les voit le plus souvent en mai et en juin, pendant le mau-
vais temps et froid, et on les observe alors dans toutes les
contrees du pays, meme eloignees des eaux, en automne les
jeunes viennent le plus souvent solitaires; jamais en hiver.
255. Lariis glaucus (Brunn.).
Accidentelle et tres rare; ne vient qu'en hiver, en
individus solitaires et jeunes; je ne connais que 3 exem-
plaires tues dans les differentes contrees du gouvernement
de Lublin, qui se trouvent dans la collection du Musee de
Varsovie.
256. Lartis argentatus (Briinn.).
Accidentelle et tres rare; je ne connais que deux
captures dans le pays, dont un jeune oiseau que j'ai trouve
mort ä Bychawka, ä 20 kilometres au sud de Lublin en
fevrier de i85i, et qui se trouve au Musee de Varsovie,
l'autre adulte fut tue en 1874 aux environs de Czarkowa.
257. Larus canus (L.).
Aussi commune aux passages que le Larus fuscus\
pendant les inondations de printemps, on la voit sur toutes
les rivieres et les lacs du pays; eile voyage aussi en au-
tomne; ä chaque crue de la Vistule et du Niemen un
certain nombre va contre le courant et revient ensuite;
quelquefois aussi on observe des individus solitaires en plein
hiver.
258. Chroicocephalus ridibiindus (L.).
L'unique mouette qui niche dans le pays regulierement;
la contree principale de sa nidification est situee entre les
508 Taczanowski.
rivieres Bug et Wieprz, citee plusieurs fois dans ce travail,
les deux lacs, entoures de marais, de Wytyczno et de Zawa-
döwka sont occupes chacun par une colonie de 200 paires.
On dit aussi quelle niche sur les bords marecageux du lac
Goplo ä^ la frontiere de Prusse, mais je n'ai pas pu le
constater moi meme. Dans toutes les autres contrees eile
n'est que de passage irregulier, et ne se montre pas meme
aussi souvent que la precedente et le L. fuscus. Dans les
lieux de la nidification eile arrive pendant les inondations
de printemps, et les quitte en juillet, sitot que les jeunes
deviennent capables d'entreprendre le voyage.
259, Chroicocephalus miniitus (Pall.).
Accidentelle et tres rare; je Tai vue plusieurs fois
sur la Vistule en septembre et en octobre de i853; le Musee
de Varsovie possede un exemplaire adulte tue en decembre
de 1869 dans le district d'Opatöw, le Musee du Comte Bra-
nicki possede un exemplaire egalement adulte tue aux envi-
rons de Varsovie en il
260. Rissa tridactyla (Lath.).
Rare chez nous; eile ne vient qu'en individus isoles
en automne et en plein hiver.
261. Stercorarhis catarrliactes (L.).
Je n'ai vu qu'une seule fois en automne une paire de
ce gros stercoraire passant au dessus d'un marais voisin de
Lubartow, aussi pres de moi qu'il n'y a aucun doute qu'ils
appartenaient ä cette espece, ils allaient ä cent pas un apres
l'autre. Aucune collection ne possede d'exemplaire tue dans
les pays.
262. Stercorarius potnarinus (Temm.).
Tres rare; je ne connais qu'un jeune enleve aux cor-
neilles en hiver de 1871 dans le village de Rudka au voisi-
nage de Ciechanowiec, et qui se trouve au Musee de Varsovie.
Liste des oiseaux observes depuis 3o ans dans le Royaume de Pologne. 50&
263. Stercorarius parasiticus (L.).
Accidentel et rare en general, mais moins rare que
tous les autres ; je connais plusieurs captures dans le pays,
entre autres une femelle adulte tuee au commencement
d'automne de 1860 ä Mniszew sur la Vistule, qui se trouve
au Musee de Varsovie; un jeune oiseaux tue dans les environs
de Czenstochowa en aoCit de i853, dont je n'ai obtenu que
des debis; un jeune oiseau tue en automne de 1887 qui se
trouve au Musee du Comte Branicki ä Varsovie, et plusieurs
autres, menie au milieu de l'ete.
264. Stercorarius buffoni (Boie).
Je ne connais que deux captures dans le pays, dont
une d'un jeune oiseau tue en septembre de i858 dans les
environs d'Ostroleka, qui se trouve au Musee de Varsovie,
l'autre du Musee du Comte Branicki tue pres de Varsovie
en automne de 1887.
265. Anser cinereus (Wolf et Mey.).
II y a ä peu pres 5o ans qu'un certain nombre nichait
dans les marais de la riviere Bzura, dans le district de la
Leczyca, actuellement eile ne niche nulpart dans le pays,
et eile est beaucoup moins nombreuse dans les epoques des
migrations que les deux oies suivantes. Une fois j'ai vu ä la
fin de mal une troupe composee d'une vingtaine de paires
sur un lac des environs de T'ieczna, qui y a sejournee pen-
dant plusieurs jours.
266. Anser arvensis (Brehm).
Commune dans les deux migrations, en mars et au
commencement d'avril, en automne depuis le commencement
d'octobre jusqu'ä la neige et la gelee.
267. Anser segetum (Gm.).
La plus commune et la plus nombreuse dans les epo-
ques des deux migrations, nombreuse surtout en automne;.
les epoques des passages sont les memes que Celles de la
precedente.
510 Taczanowski.
268. Arjser albifrons (Gm.)-
On l'observe rarement dans les epoques des passages,
et surtout on la tue tres rarement quoique on la voit de
temps en temps.
269. Anser erythi-opus (L).
Cette petiie oie est plus commune pendant les passages
que la precedente; on la tue plus souvent quoique en gene-
ral en petit nombre.
270, Bernicla brenta (Briss.).
On l'observe rarement dans les differentes contrees du
Royaume, plus souvent aux environs du fleuve Niemen qu'-
ailleurs.
271. Bernicla leucopsis (Bechst.).
Plus rare que la precedente; en octobre de 1854 j'äi
rencontre 4 exemplaires sur la Vistule aux environs de
Kozienice; un exemplaire tue ä Piotrawin sur la Vistule se
trouve au Musee de Varsovie, dans la collection du chanoine
Wyszynski il y avait aussi un exemplaire tue dans le pays.
272. Bernicla ruficollis (Pall.).
Je ne connais qu'un cas de l'apparition de cette oie
dans le pays, qui a eu lieu en automne de 1848 dans les
environs de Lubartow, une troupe passait ä une petite
hauteur aussi pres de mon ami Papiewski, qu'il a abattu
un exemplaire, mais avant qu'il accourut pour la prendre
il s'envola et n'a pas pu etre retrouve.
273. Cygnus olor (Gm.).
II ne visite notre pays qu'accidenteliement, en hiver,
ä la fin d'automne ou au commencement de printemps, en
petits vols ou en individus isoles.
274. Cygniis musicus (Bechst.).
Plus rare que le precedent, mais on l'observe de temps
en temps dans les dirterentes contrees du pavs.
Liste des oiseaux observes depuis 50 ans dans le Royaume de Pologne. 511
275. Vulpanser tadorna (L.).
Canard accidentel et rare dans le pays ; l'exemplaire
du Musee de Varsovie fut tue en decembre de 1869 aux
environs de la Warka sur la Pilica, dans une troupe com-
posee de 5 individus; en i853 j'ai rencontre ä la fin d'aoüt
4 individus sur la Vistule aupres de la ville Korczyn : l'au-
tomne dernier et l'hiver de 1887/8 fut remarquable par
l'apparition de cette espece, on a tue plusieurs exemplaires
dans les ditferentes contrees du pays.
276. Anas boschas (L.).
Tres commun partout dans toutes les saisons de l'annee,
la grande pluralite quitte le pays pour Thiver.
277. Anas querquedula (L.).
Sarcelle aussi commune que le canard sauvage, mais
ne reste Jamals en hiver, les epoques de son arrivee depen-
dent de l'etat de l'atmosphere en varient dans les differentes
annees depuis le commencement de mars jusqu'aux premiers
jours d'avril; jusqu'ä la fin d'octobre ou le commencement
de novembre toutes quittent le pays.
278. Anas crecca (L,).
Egalement commune comme la precedente, ne reste
Jamals en hiver, arrive un peu plus tot et reste plus long
temps en automne,
279. Anas strepera (L.).
Beaucoup plus rare que les trois precedents, niche en
petit nombre et meme au passage d'automne plus rare que
les autres; arrive en avril et disparait ä la fin d'octobre.
280. Dafila acuta (L.).
Peu nombreux chez nous, mais plus nombreux que le
precedent, niche en plus grand nombre et dans les temps
des migrations on le voit plus souvent; au printemps il se
montre en meme temps que la sarcelle d'ete, mais reste plus
512 Taczanowski.
longtemps en automne, se retirant lorsque les eaux com-
mencent ä se couvrir de glace.
281. Spatula clypeata (L.).
Presque aussi nombreux que le precedent, niche ä peu
pres en meme nombre; au printemps il se montre en meme
remps que les sarcelles, reste jusqu'ä la fin d'octobre; la
migration du nord est petite.
282. Mareca penelope (L.).
Commun et assez abondant dans les epoques des
migrations, il apparait au printemps au commencement des
inondations, par paires ou en troupes, le plus souvent en
mars; pendant tout le mois d'avril il est commun, mais ne
niche nulpart dans le pays; plus nombreux au passage
d'automne et reste jusqu'ä ce que toutes nos eaux ne se
couvrent de glace; en juin et en juillet viennent les vols
plus ou moins nombreux des males et s'etablissent sur nos
eaux pour changer le plumage.
283. Fulix ferina (L.).
Assez commun dans le temps des migrations, on le
rencontre sur toutes les eaux; reste en petit nombre pour
nicher sur les lacs, sur les grands etangs et dans les marais
profonds, surtout dans les contrees marecageuses; il arrive
dans le commencement d'avril et reste jusqu'ä la fin
d'octobre.
284. Fulix nyroca (L.).
Le plus commun des platypes, niche partout en nombre
assez grand, arrive au commencement d'avril et reste long-
temps en automne ; on le rencontre meme tres raremerit en
plein hiver.
285. Fulix cristata (Leach.).
Commun dans les epoques des deux migrations; au
printemps il se montre assez tot mais la migration princi-
pale n'a lieu que depuis la fin d'avril jusqu'ä la fin de mal,
Liste des oiseaux observes depuis 5o ans dans le Royaume de Pologne. 513
en automne il arrive en abondance en septembre et en
octobre, et reste jusqu'ä ce que les gelees ne le forcent ä
quitter la contree.
286. Fulix marila (L.).
Moins nombreux que le precedent dans les epoques
des migrations, surtout au printemps, en automne il reste
longtemps sur nos eaux, et on le rencontre meme en de-
cembre dans des lieux qui ne gelent pas.
287. Branta rufina (Pall.)
Je ne connais qu'un cas de la capture d'un male de
cette espece aux environs de Turobin dans le sud du gou-
vernement de Lublin.
288. Oidemia fiisca (L.).
Visite rarement le pays, par petites troupes, ou en
individus solitaires, le plus souvent au commencement de
printemps ou ä la fin d'automne; quelquefois en hiver ou
en plein ete.
289. Oidemia nigra (L.).
Beaucoup plus rare que le precedent, je ne connais
que trois exemplaires tues dans le pays, tous males, dont
un sur la riviere Bobrza dans le gouverment de Suwalki,
l'autre en automne qui se trouve dans une coUection parti-
culiere, et un tue au commencement de mai de 1872 aux
environs de Varsovie et qui se trouve au Musee Zoologique.
290. Clangula glaiicion (L.).
II vient chez nous en nombre assez considerable en
octobre el quelquefois meme ä la fin de septembre, reste
en partie en hiver, plus ou moins grande relativement ä
l'etat de la saison et se retire vers le nord sitöt que la neige
commence ä fondre ; pendant tout le mois de mars et d'avril
il emigre vers le nord.
Ornis IV. 3. 33
514 Taczanovvski.
291. Harelda glacialis (L.).
Visite rarement notre pays ä la fin de l'automne, en
hiver ou au commencement de printemps, et ce n'est qu'une
seule fois que j'ai vu un male adulte en juin.
292. Somateria mollissima (L.)-
En i83o on a tue un male adulte dans le gouverne-
ment de Plock, qui se trouve au Musee Zoologique de
Varsovie, depuis on ne l'a nul part observe, et ce n'est que
le 8 mars de iSSo qu'on a tue un male egalement adulte
aux environs de Nieszawa, ä la frontiere de Prusse, qui est
garde chez une personne particuliere. Ce sont les seuls do-
cuments sur son apparition dans le pays.
293. Mergus merganser (L).
Commun dans les deux epoques des migrations, et on
le rencontre partout en hiver sur les rivieres dans des lieux
qui ne gelent pas, meme sur les plus petites. Avant trente
ans il nichait encore en petit nombre dans des trous des
vieux arbres situes sur les bords de plusiers lacs du gou-
vernement de Suwalki, et surtout celui de Wigry, Saino
et Dous; en i86i lorsque j'ai visite cette contree on m'a
montre plusieurs de ces arbres mais il n'y avait plus de nids;
probablement il ne niche plus dans la contree.
294. Mergus Senator (L.).
Moins nombreux que le precedent, on le trouve le plus
souvent en troupes dans le mois de novembre, rarement au
milieu d' hiver et au printemps, en mai cependant, lorsque
les deux autres harles ne se montrent pas dans le pays, on
rencontre encore sur nos eaux des males adultes, qui en
general sont rares dans le pays.
295. Mergus albellus (L.).
Commun au printemps et en automne, il hiverne en
petit nombre sur les rivieres non gelees; il arrive ordinaire-
ment en novembre, en mars il quitte le pays.
Liste des oiseaux observes depuis 50 ans dans le Royaume de Pologne. 515
296. Podiceps cristatus (L.).
Commun partout en ete, il arrive sitot que les glaces
commencent ä degeler, il reste en automne jusqu'ä ce que
les eaux ne se couvrent pas de glace; je ne connais qu'une
seule capture d'un jeune oiseau au commencement de jan-
vier de 1873.
297. Podiceps siibcristatiis (Jacq.).
Moins commun que le precedent, niche dans le pays
en nombre beaucoup plus petit.
298. Podiceps cornutiis (Gm.).
Rare dans les epoques des migrations, au printemps
on l'observe en mai et quelquefois en juin, en automne le
plus souvent les jeunes dans le mois d'octobre.
299. Podiceps nigricollis (Brehm).
Plus commun dans les epoques des migrations que le
precedent; on le rencontre au printemps par petites troupes
depuis la moitie d'avril jusqu'ä la fin de mai, en automne
il arrive en septembre et en octobre et reste jusqu'aux
gelees.
300. Podiceps minoj- (Briss.).
Commun partout, niche partout, et reste en grande
partie pendant tout l'hiver; tous ceux que j'ai vus en hiver
etaient des jeunes.
301. Colymbiis glacialis (L.).
Accidentel et tres rare dans le pays ; le Musee de
Varsovie ne possede qu'un seul exemplaire jeune, tue ä la
fin d'automne.
302. Colymbus arcticus (L.).
Le plus commun dans le pays. chaque automne il se
montre sur nos eaux en nombre plus ou moins grand, on
le trouve aussi pendant la migration de printemps, quelque-
fois au milieu d'hiver, et au milieu d'ete; dans des rares
33*
516 Taczanowski. Liste des oiseaux du Royaume de Pologne.
annees les adultes apparaissent en ete en nombre plus ou
moins considerable et on trouve alors des oiseaux ä terre
au milieu des champs, qui ne peuvent plus s'envoler.
303. Colymbiis septentrionalis (L,).
Moins commun que le precedent, les jeunes viennent
plus souvent que les adultes; les epoques de son apparition
sont aussi irregulieres que Celles du precedent.
Varsovie le i juin \\
Ein seltener Rackelhahn
(Tetrao medius, Meyer).
Vermuthlicher Bastard zwischen Tetrao tetrix cT
and Tetrao medius $ (ex T. tetrice cf et T. urogallo $).
Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen.
(Mit einer Tafel).
In seinem schönen Werke »Unser Auer-, Rackel- und
Birkwild und seine Abarten*)», von dem ich wünschen
würde, dass es sich zum Nutzen der Wissenschaft in der
Hand eines jeden Hahnenjägers befände, beschreibt Hr. Dr.
A. B. Meyer (p. 4g — 5o) einen auf Taf. XI abgebildeten
Rackelhahn mit Birkhahntypus, der im Juli i885 auf dem Gute
Ranzen in Livland erlegt und von Hrn. Baron A. v. Krüdener
auf Wohlfahrtslinde dem königl. zoologischen Museum in
Dresden als Geschenk übergeben wurde. Baron v. Krüdener
kenntzeichnet dieses Exemplar in der Hugo'schen Jagd-
zeitung (i885, p. 5o2) in Kürze wie folgt: »Dieser Hahn fällt
sofort durch seine Kleinheit auf. Der Kopf ähnelt dem
Birkhahn, denn die Rose ist stark entwickelt, der Schnabel
schwarz, am Vorderhalse hat er weissliche Streifen und
Pünktchen. Der Fächer ist nur wenig ausgeschnitten. Die
äussersten Steuerfedern etwa derartig geschwungen wie bei
alten Birkhennen. Das Brustschild grünlich schillernd, und
die Flügeldeckfedern bräunlich wie beim Auerhahn». — »Der
Gesammteindruck dieses Hahnes ist«, wie A. B. Meyer
(1. c.) bemerkt, »der eines kleinen Rackelhahnes mit
stahlgrüner Brust, lebhaft weiss gefleckter Kehle und
ebensolchen Halsseiten«. Mever ist geneigt, diesen Rackel-
*) Wien. 18S7. Fol. 95 pp. 17. Taf.
518 V. V. Tschusi zu Schmidhoffen.
hahn — bisher ein Unicum — als Bastard zweiten Grades
(aus Rackeliiahn X ßirkhenne [aus Birkhahn X Auerhenne])
anzusprechen.
Seit Se. k. k. Hoheit, der Kronprinz Rudolf, durch
seine Arbeiten über das Rackelwild rMiitheil. d. ornith.
Ver. in Wien. IV, 1880, p. 41 — 43 und VII. i883, p. io5 — 109)
die Aufmerksamkeit auf selbes lenkte, aus deren letzteren
erhellt, dass wir es nicht mit einer, sondern mit verschiedenen
Rackelvvild-Formen, bezüglich Bastardirungs-Graden zu thun
haben, drang das Interesse für dieses merkwürdige Wild,
welches bisher mehr ornithologische — als jagdliche Be-
achtung fand, in immer weitere Kreise, und während früher
die Erlegung eines Rackelhahnes als ein ausserordentliches
Ereigniss galt, mehren sich jetzt die Berichte über die
Erbeutung socher alljährlich. Dank dem Interesse, welches
gegenwärtig auch von Seite der Jägerwelt dem Rackelwilde
zugewendet wird, hat sich unsere Kenntniss der verschiedenen
Formen desselben wesentlich erweitert, obgleich deren Deu-
tung — eine Form ausgenommen — ausser auf speculativem
W^ege, noch nicht gelungen ist.
Ein besonderes Verdienst erwarb sich Hr. C. Kralik
Ritter von Meyerswalde in Adolf bei Winterberg in Böhmen
durch seine Kreuzungsversuche von Birk- mit Auergefiügel,
worüber ich in den Mittheilungen d. ornith. Vereines in
Wien (VIII, 1884, p. 172. m. Taf.) kurz berichtete. Hatte
man früher schon — obgleich nur aus rein theoretischen
Gründen — den Birkhahn und die Auerhenne als die Eltern
des Rackelwildes angesehen, so fand doch erst infolge der
V. Kralik'schenZüchtung diese Annahme ihre volle Bestätigung
durch die Praxis.
Leider erfuhren die so schön begonnenen Versuche
einen nur zu raschen Abschluss, indem das gesammte Zucht-
material ohne scheinbare Ursache eines nach dem andern
einging. Wir hoffen jedoch, dass Hr. v. Kralik, wenn es
ihm gelingt, Birk- und Auergefiügel zu beschaffen, seinem
ersten Versuche werde weitere folgen lassen ; denn nur auf
diesem Wege allein ist es ermöglicht, die vielen noch offenen
Fragen, die insbesondere seit der Kenntniss verschiedener
Ein seltener Rackelhahn (Tetrao medius, Meyer). 519
Rackelformen sich uns aufdrängen, ihrer endlichen Losung
zuzuführen, an deren Stelle wir uns jetzt mit Hypothesen
begnügen müssen.
Bei der heute so weit verbreiteten Liebhaberei und
Züchtung des verschiedensten Ziergeflügels, wäre es eine
dankenswerthe Aufgabe, wenn sich das Interesse speciell
nach jener Richtung concentriren würde, wo es die Wissen-
schaft zu unterstützen und zu fördern — und zur Lösung
noch offener Fragen beizutragen vermag.
Wie mir im Spätherbste des vergangenen Jahres mein
verehrter Freund, Hr. Baron Ludw. Lazarini, in Innsbruck
mittheilte, erhielt im October Kaufmann Witting einen
ungewöhnlich kleinen Rackelhahn zum Ausstopfen. Auf
meine Bitte mir den Vogel zur näheren Untersuchung
einzusenden, kam mir selber Ende Januar in Begleitung
eines fast zur gleichen Zeit erlegten jungen Spielhahnes
und eines gewöhnlichen Rackelhahnes mit folgenden Zeilen
Baron Lazarini's zu: »Wie Du sehen wirst, ist der Hahn,
über den ich Dir vor längerer Zeit schrieb, ein sehr
interessantes Thier. Ich glaube ihn für einen Rackelhahn
halten zu müssen, obwohl er in der Färbung vom gleich
alten (jungen) Spielhahn nur unbedeutend abweicht; aber
er ist doch zu gross, namentlich für einen jungen Hahn.
Wie schade, dass er gerade an dem Tage kommen musste,
wo ich nicht zu Hause, sondern, wie Du weisst, im ornitho-
logischen Interesse an den Obernberger Seen weilte! Aus
diesem Grunde vermag ich Dir leider die am frischen Vogel
genommenen Masse nicht mitzutheilen, will jedoch bemerken,
dass der Präparator, wie ich mich oft zu überzeugen
Gelegenheit hatte, die natürlichen Verhältnisse ziemlich
genau einhält, so dass eine Vergrösserung des Vogels —
er übertrifft in seinen Dimensionen selbst einen alten
Hahn — ausgeschlossen erscheint.
An eine hahnenfedrige Henne ist wohl nicht zu denken,
denn die müsste doch kleiner und nicht grösser als ein
Birkhahn sein. Gegen die Annahme eines hennenfedrigen
Hahnes spricht wieder der Umstand, dass nicht die braunen,
sondern die schwarzen Federn Blutkiele haben, dass zur
520 V. V. Tschusi zu Schmidhoffen.
Erlegungszeit (October) andere junge normale Birkhähne
auch noch und sogar weit mehr Reste des Jugendkleides
tragen und dann übertrifft er immer noch, wenigstens meinen
alten Birkhahn, in manchen Massen. Aus diesem Grunde
und wegen der geraden Stossfedern, dem unten gelblicheren
und mehr in die Längen gezogenen Schnabel und auch
wegen des grünlicheren Schimmers der Federsäume, nament-
lich am Unterrücken, stimmt er nicht mit einem gleich
alten Birkhahn. Letztere haben überdies im ersten Herbst-
kleide schon krumme Sichelfedern, wie auch mein Exemplar
vom i8. October 1887, das mitfolgt, beweist.«
Im Nachstehenden gebe ich die detaillirten Angaben
der plastischen und der Färbungsverhältnisse dieses Vogels:
Allgemeiner Eindruck.
Ungewöhnlich kleiner Rackelhahn mit Birkkahn-Typus
und blaugrünem Schimmer.
Plastische Verhältnisse.
Grösse, bezüglich Stärke, weit bedeutender als der
stärkste einjährige Birkhahn, ja selbst ausgewachsene Hähne
übertreffend.
Stoss i8fedrig; geöffnet, fast gerade, nur die beiden
äussersten Federn beiderseits ganz unbedeutend nach Aussen
gebogen; geschlossen nur sehr wenig ausgeschnitten, noch
weniger als bei der 9. Untere Stossdecken unvollständig,
sehr kurz, lange nicht die mittleren Stossfedern erreichend.
Flügel länger, Federn desselben gewölbter, viel
breiter als beim alten Birkhahn; Reihenfolge der Schwingen
nach ihrer Länge: 4., 5., 3., 6., 2., 7., i.
Schnabel etwas gestreckter.
Rose unbedeutend (dem Alter entsprechend) entwickelt.
Masse.
Zur besseren Vergleichung der Verhältnisse habe ich
ausser den Massen des hier beschriebenen Rackelhahnes
(Nr. 2) auch die eines gewöhnlichen typischen (aus T.
tetrix (^ X ?• urogallus 9) (Nr. i) und dreier Birkhähne
verschiedenen Alters (Nr. 3, 4, 5) beigefügt.
Ein seltener Rackelhahn [Tetrao medius, Meyer).
521
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522 V. V. Tschusi zu Schmidhoffen
Färbungsverhältnisse.
Schnabelbefiederung matt schwarz. Kopf, Wangen und
Ohrengegend schwarz, mit schwachem blaugrünen Schimmer;
an den Schläfen beiderseits rostbraune, schwarz und weiss
gewellte Federn des Jugendkleides. Nacken und Hinterhals-
federn schwarz, mit bläulichgrünem Schimmer, untermischt
mit einzelnen weisslich und schwarz gewellten Jugend-
federn. Bart schwarz, nach unten zu bläulichgrün glänzend
und am Ende mit einzelnen schmalen weisslichen Federrändern.
Oberster Theil des Kieferastwinkels weisslich befiedert,
ebenso eine kleine Stelle längs der Unterseite der Kiefer-
äste und Mundwinkel. Vorderhals und Halsseiten schwarz-
braun, jede Feder breit blaugrün gesäumt, mit einzelnen
kleinen weisslichen, an der rechten Seite mit mehreren
grossen beisammen stehenden gelblich und schwarzbraun
gebänderten Federn untermischt. Oberbrust schwarzbraun,
mit ca. 3 mm. breiten blaugrünen Säumen, welche soweit
von einander entfernt sind, dass sie sich von der Grundfarbe
schuppenartig abheben. Unterbrust, Bauch und Seiten
schwarzbraun, bei darauffallendem Lichte einen grünlichen
Schimmer zeigend; letztere vielfach mit schmalen weissen
Federsäumen, die sich auch an der Brust, jedoch nur als
schwache undeutliche Reste fortsetzen. Rücken matt schwarz,
mit ausgesprochen grünlichen Endsäumen an seinem
obersten und untersten Theile, während der mittlere solche
entbehrt oder nur ganz schwache Andeutungen davon zeigt;
vom Mittel bis zum Unterrücken haben die Federn feine
weissliche und gelbbräunliche Ränder und vielfach eine
mehr oder weniger undeutliche gelbbraune Wässerung.
Bürzel und obere Schwanzdecken mehr in's Schwarzbraune
ziehend, mit schwachem, kaum merklichem Schimmer an
den Federenden, keiner oder noch schwächerer Säumung und
da und dort wie verschwommen, an den Seiten und den
grossen Schwanzdecken — an letzteren mit Ausnahme der
Mitte — aber ziemlich deutlich gelblichbraun gewässert.
Schwingen matt schwarzbraun; Handschwingen dunkler als
die Primärschwingen, welche von der Wurzel bis zu V.^
ihrer Länge weissliche Schäfte haben, die gegen das Ende
Ein seltener Rackelhahn {Tetrao medius, Meyer). 523
ZU in Braun übergehen und lichtere — graubraune —
Aussenfahnen besitzen, wovon die 6. vom 2. Drittel an erst
weisslich, dann gelblich gewässert ist und die ihr zunächst
stehenden 5. und 7. sehr schwache Andeutungen zeigen.
Seeundarien auf der Aussenfahne weisslich und gelblich-
braun bespritzt, die untersten mit breiten weissen Rändern,
welche sich gegen die oberen zu immer mehr verschmälern.
Weisser Spiegel an den Secundärschwingen sehr stark
entwickelt, grösstentheils infolge unrichtiger Präparirung
wenig sichtbar. Grosse Decken der Primär- und Se-
cundärschwingen mattschwarz; erstere einfarbig, letztere
dicht rostbraun gewässert. Kleine Flügel- und die Schulter-
decken von gleicher Grundfarbe; von ersteren nur einzelne
gelbbraun — , von letzteren die obersten sehr fein und
lebhaft rostgelb gewässert, während die übrigen diese
Zeichnung nur theilweise und meist verschwommen
aufweisen. Unter den Schulterfedern befindet sich noch
eine lebhaft gelbbraune, unten schwarz gewässerte, vor
dem hellen Endrande breit schwarz gebänderte Feder
des Jugendkleides mit gelblichweissem Schaftstrich. Grosse
und kleine Unterflügeldecken grösstentheils weiss, nur die
der Handschwingen an der Wurzelhälfte — und die
äussersten entweder ganz oder auf der Innenfahne aschgrau.
Innerer Flügelrand schwarz, mit Weiss untermischt. Unter-
seite der Schwingen aschgrau, mit lebhaftem Glänze.
Weisser Axillarfleck vorhanden. An der Wurzel der Aussen-
fahnen der beiden längsten Daumenfedern je ein weisser
bohnenförmiger Fleck. Stoss und Kiele schwarz, mit
schwachem Glänze, ganz ohne jedes Weiss an der Wurzel,
hingegen mit schmaler, rein weisser Beränderung an den
Mittelfedern, die sich nach den Seiten hin immer mehr ver-
schmälert. Stoss auf der Unterseite mehr in's Bräunliche
ziehend, mit Atlasglanz; Kiele bis über die Mitte hell, dann
schwarzbraun. Untere Stossdecken weiss, fast jede derselben
mit einem ziemlich grossen, mehr oder weniger keilförmigen
schwarzen Fleck an der Innenfahne, welcher der sehr breiten
weissen Beränderung wegen gar nicht sichtbar ist oder nur
durchschimmert, so dass die Federn weiss erscheinen.
524 V. V. Tschusi zu Schmidhoffen.
Afterfedern schwarzgrau, weiss gerändert und bespritzt,
Hosen weiss, grauschwarz gebändert, letztere Farbe der
hellen Säume wegen nur undeutlich sichtbar. Tarsen-
befiederung ziemlich stark, schmutzigweiss, mit an den Seiten
durchschimmerndem Braun. Bindehäute der Zehen von
der bräunlichen Befiederung nicht überragt. Oberschnabel
hornschwarz, mit heller Spitze; Unterschnabel nur an den
Schneiden dunkel, in der Mitte gelbbräunlich, längs der
Kieferäste fast wachsgelb.
Dieser Vogel — ein junger Hahn im ersten Herbstkleide
— , den, wie schon erwähnt, Kaufmann Witting in Innsbruck
den 20. October 1887 aus Windisch-Matrei erhielt, steht
nun im Museum Ferdinandeum in Innsbruck.
Indem ich mich hier auf die früher gegebenen brief-
lichen Bemerkungen Baron Lazarini's berufe, muss auch
ich den Vogel nach Erwägung aller Umstände und genauer
Untersuchung und Vergleichung als einen Rackelhahn
ansprechen. Wir haben es aber in diesem Falle mit einem
Vogel zu thun, der dem Birkhähne noch viel näher steht
als der gewöhnliche Rackelhahn mit Birkhahn-Typus ; denn
während sich dieser in seinen Grössenverhältnissen weit
mehr dem Auerhahne nähert, übertrifft jener nur um
weniges den Birkhahn und weist einen blaugrünen Schimmer
gegenüber dem violetten der grossen Form auf.
Da wir — Dank den v. Kralik'schen Züchtungs-
versuchen — mit apodiktischer Gewissheit das Kreuzungs-
product zwischen Birkhahn X Auerhenne kennen und an
eine Bastardirung zwischen Auerhahn X Birkhenne in
Anbetracht der geringen Grösse unseres Vogels absolut
nicht zu denken ist, ebenso weder Hahnenfedrigkeit noch
Hennenfedrigkeit in Frage kommen können, so bleibt — wenn
auch bis heute die Frage bezüglich der Fruchtbarkeit des
Rackelwildes in der Praxis nicht nachgewiesen ist — doch
keine andere Möglichkeit übrig, als nach dem Vorgange
A. B. Meyer's auch in diesem Vogel das Produkt einer
Bastardirung zweiten Grades zu vermuthen. Der Eingangs
dieser Arbeit erwähnte kleine livländische Rackelhahn mit
stahlgrüner Brust hat mit unserem Exemplar manche Aehn-
Ein seltener Rackelhahn {Tetrao mediiis, Meyer). 525
lichkeit, wenn auch dieser den grünen Schimmer nicht so
ausgeprägt zeigt, wie es bei jenem der Fall ist und auch
in der Grösse und in anderen Stücken abweicht. A. B.
Meyer äussert sich bezüglich der Abstammung dieses Vogels
(1. c. p. 72) wie folgt:
»Ich halte es für möglich, dass dieser Rackelhahn aus
Livland ein Product ist aus Tetrao tetrix urogallus mit der
Birkhenne. Die Grösse spricht dafür, denn er ist grösser
als der Birkhahn und kleiner als Tetrao tetrix urogallus.
Alle anderen Combinationen müssten grösser ausfallen, nur
Birkhahn mit Tetrao tetrix urogalliis-HQnne könnte noch
in Frage kommen, hiergegen spricht aber die Färbung,
denn bei dieser Combination würde, so kann man voraus-
setzen, das Violett vorherrschen, nach Analogie des Productes
aus Birkhahn mit Auerhenne, es würde auch der Stoss
dem Birkhahnstoss in der Form noch näher stehen, während
er bei dem Krüdener'schen Hahn demselben noch ferner
steht, als der Stoss von Tetrao tetrix urogallus.«-
Obgleich es immer eine missliche Sache ist, an Stelle
von Thatsachen theoretische Erklärungen zu setzen, so
wird man dies in manchen Fällen doch nicht umgehen
können, solange uns die Lösung derselben durch die Praxis
verschlossen bleibt. Derartigen Annahmen, welche wie hier
die grösste Wahrscheinlichkeit für sich haben, wird man
wohl die Berechtigung nicht versagen können, zumal sie
durch die Herausforderung der Kritik die Wahrheit fördern
helfen.
Vom theoretischen Standpunkte kann ich der Meyer'-
schen Deutung des iivländischen Rackelhahnes nichts ent-
gegenstellen und adoptire dieselbe vollständig.
Was nun den kleinen tiroler Rackelhahn anbelangt,
der zwar manche Aehnlichkeit mit dem vorerwähnten hat,
aber doch nicht unerheblich abweicht, so bleibt meines
Erachtens nach keine andere Möglichkeit übrig, als in ihm
das Product einer Kreuzung zwischen Tetrao tetrix cf X
Tetrao medius 9 {ex T. tetrice cf X urogallo 9) zu
erblicken. Es spricht dafür nicht nur die Kleinheit des
Vogels, sondern auch der bläulich grüne Schimmer und
526 V. V. Tschusi. Ein Rackelhahn.
der — den Stoss ausgenommen — im allgemeinen birk-
hahnartige Charakter.
Durch die Auffindung dieses Exemplares erscheint
die Kenntniss des Kleides einer neuen Rackelform wieder
vermehrt.
Möge sich das Interesse für dieses Wild in Jägerkreisen
erhalten, mögen ganz besonders die Züchter die vielfach
noch offenen Fragen, zu denen das Rackelwild herausfordert,
in das Bereich ihrer Versuche ziehen, wo gerade sie berufen
wären, der Wissenschaft einen bedeutenden Dienst zu leisten,
Villa Tännenhof bei Hallein, im Februar 1888.
Ornis 1888.
--<-n>T--.
Ges-u. litK V. CT.Mützel .
Tetra o medius Meyer
(ex T. letr 5 x T med? ? )
Kunsransla! t V. CBöhm , B ei
Die Vögel von ßposs-Sanghip
(mit besonderer Berücksichtigung der in den Jahren 1886 und
1887 von Herrn Dr. Platen und dessen Gemahlin bei Man-
ganitu auf Gross-Sanghir ausgeführten ornitholog. Forschungen)
nebst einem Anhange über die Vögel von Siao.
Von
Professor Dr. ^Vilh. Blasius
in Braunschweig.
(Mit 2 Tafeln.)
Einleitung.
Gross-Sanghir ist die grösste von den Inseln, welche
zwischen der Nordspitze von Celebes und der Südspitze von
Mindanao liegen und ungefähr vom 2. bis zum 6. Grade
nördlicher Breite sich ausdehnen. Von diesen etwa 80 ver-
schiedenen Inseln gehören die südlichsten geographisch
mehr oder weniger zu Nord - Celebes, die nördlichsten zu
Mindanao; die mittleren werden unter dem Namen Sanghir-
Inseln zusammengefasst, in deren Nähe, nach Osten und
Norden zu, noch zwei besondere Inselgruppen, südlicher die
den Sanghir-Fürsten tributpflichtigen Talaut- und nörd-
licher die Meangis-Inseln unterschieden werden. Mindestens
5o grössere und kleinere Inseln sind es, welche, zwischen
dem 2. und 4. Breitengrade gelegen, den unter hollän-
discher Oberhoheit stehenden und zu Niederländisch-Indien
gehörenden politischen Verband der Sanghir - Inseln im
weiteren Sinne des Wortes ausmachen. Es besteht dieser
aus sechs Radjaschaften, von denen vier auf Gross-Sanghir
selbst liegen, nämlich auf der Ostseite dieser Insel sich aus-
Ornis IV. 4. 34
528 W. Blasius.
breitend Tabukan, mit sieben Dörfern, worunter Tabukan
und Pejta, und auf der Westseite Kandahr, Taruna und
Manganitu, während zwei andere nach zwei südHcher gele-
genen (Mittelpunkte von besonderen Inselgruppen bildenden)
mittelgrossen Inseln bezeichnet werden , von denen Siao
die nördlichere und Taguianda die südlichere ist. — Gross-
Sanghir liegt ungefähr in der Mitte zwischen Celebes und
Mindanao, Siao etwa einen Breitegrad südlicher, ungefähr
in der Mitte zwischen der Nordspitze von Celebes und
Gross -Sanghir, während Taguianda wieder ungefähr einen
halben Breitegrad südlicher als Siao gelegen ist. — Um die
drei genannten grösseren Inseln herum gruppiren sich zahl-
reiche kleinere Inseln von sehr verschiedener Grösse. Die
kleinsten werden oft nur von einem einzelnen Öden Felsen
gebildet, der aus dem Ocean hervorragt. — Die näher-
liegenden und grösseren dieser Inseln und Inselchen sind
von Menschen gut bewohnt, die kleineren und ferneren oft
nur spärlich, manche sogar überhaupt nicht. Sammtliche Inseln
sind gebirgig; die Vegetation ist üppig, das saftigste Grün
bedeckt die Gebirge vom Meeresstrande bis zu den Gipfeln,
und mit Gartenanlagen verbundene Wohnungen sollen nach
der Schilderung der Reisenden die Abhänge bis zu den
Spitzen der Berge bedecken. Nur drei noch bis in die
neueste Zeit hinein thätige hohe Vulcane machen mit ihrer
kahlen Spitze, an welcher die Schwefeldämpfe und Lava-
ausbrüche alle Vegetation zerstört haben; hierin eine Aus-
nahme. Der eine dieser Vulcane (etwa 3ooo Fuss hoch) liegt
auf Ruang, einer unbewohnten zur Radjaschaft Taguianda
gehörigen kleinen Insel im Westen der Hauptinsel gleichen
Namens; ein zweiter Vulcan ist auf Siao gelegen und der
dritte (Gunong Awu) auf Gross- Sanghir. Bei einem Aus-
bruch des letzteren am 2. März i856 sollen beiläufig be-
merkt etwa 3ooo Menschen, d. h. die Hälfte der durch-
schnittlichen Bevölkerung von Gross - Sanghir, ihr Leben
verloren haben. Ein anderer, Verderben bringender Ausbruch
desselben hat nach den Ueberlieferungen im December 171 i
stattgefunden. Im. Jahre 1871 beobachtete A. B.Meyer einen
Ausbruch des Vulcanes von Ruang aus nächster Nähe, den er
Die Vögel von Gross-Sanghir. 529
später anziehend geschildert hat (Rowley's Ornithological
Miscellany, Vol. II, Part. VIII, p. 324, Mai 1877).
Dass dieser politische Gesammtbegriff der Sanghir-Inseln
in zoologischer Beziehung nicht beibehalten werden darf, darauf
hat besonders scharf letztgenannter Forscher und Forschungs-
reisende hingewiesen, z. B. an verschiedenen Stellen seiner
Schrift »Ueber neue und ungenügend bekannte Vögel, Nester
und Eier aus dem Ostindischen Archipel im KÖnigl. Zoologi-
schen Museum zu Dresden. Dem ersten internationalen Orni-
thologen-Congresse in Wien gewidmet« (Sitzb. und Abb. Ges.
Isis Dresden 1884, Abh. I., vergl. z. B. p. 3i). Auch Schlegel
hat bei der Aufzählung der Vögel des Leydener Museums
stets Siao und Sanghir (so nennt man auch Gross-Sanghir
schlechtweg) auseinander gehalten. Die Nothwendigkeit,
wenigstens Siao faunistisch von Gross-Sanghir zu trennen,
hat sich mit aller Bestimmtheit und Deutlichkeit besonders
daraus ergeben, dass einige Vogelarten Siao's auf Gross-
Sanghir Repräsentativformen zeigen, wie z. B. Arten der
Gattungen Ardeiralla, Pitta und Dicruropsis. In Folge dessen
habe ich im Folgenden zunächst nur die Vogel von »Gross-
Sanghir<i oder »Sanghir« berücksichtigt, während ich sodann
anhangsweise noch eine Liste der Vögel von Siao gebe.
Selbstverständlich ist es, dass man diejenigen Inseln, welche
in der nächsten Nachbarschaft von Gross - Sanghir liegen,
von den faunistischen Betrachtungen über Gross - Sanghir
und von der Liste der dort beobachteten Vögel nicht aus-
schliessen kann, und in diesem Sinne gebrauche ich im
Folgenden bisweilen den Ausdruck »Sanghir - Inseln im
engeren Sinne des Wortes« für Gross - Sanghir mit Ein-
schluss der kleineren in der Nähe desselben gelegenen Inseln.
Nach dieser geographischen Erörterung gehe ich dazu
über, eine geschichtliche Übersicht über die bis-
herigen ornithologisch en Durchforschungen der
Sanghir-Inseln zu geben. Es ist dabei nicht immer möglich,
Gross-Sanghir und Siao getrennt zu halten; und da die meisten
Forschungs- und Sammelreisen in diese Gebiete beide Inseln
zugleich berührt haben, so erscheint es sogar zweckmässig
bei dieser geschichtlichen Einleitung die genannten Inseln
34*
530 W. Blasius.
nicht ZU trennen: Vor Mitte der seclisziger Jahre unseres
Jahrhunderts ist nur hie und da vereinzelte Kunde über
die Vögel der Sanghir-Inseln zu uns gedrungen. Einzelne
Vogelarten brachten von dort holländische Forschungs-
reisende, z. B, Forsten, nach Europa. Meist waren aber
die Heimatsangaben zv^^eifelhaft, so dass die Wissenschaft
keinen grossen Nutzen davon hatte. Mehr schon konnte
Wallace auf seinen ausgedehnten Reisen im malayischen
Archipel von 1854- — 1862 unsere Kenntniss fördern, wie er
z. B. der Erste war, der Sanghir als die eigentliche Heimat
von Eos histrio erkannte. Mehrere Abhandlungen von
Wallace sind bemerkenswerth , die in den »Proceedings of
the Zoological Society of London« (über die Papageien,
1864, p. 272, mit einer guten Karte des malayischen Ar-
chipels) und in »The Ibis« erschienen sind (über die
Tauben, i865, p. 365, und über die Raubvögel, 1868,
p. i); allein von Sanghir- Vögeln sind in diesen Aufsätzen
nur ganz wenige erwähnt. — Vom Jahre 1864 an scheint
auf den Sanghir-Inseln zuerst systematisch gesammelt worden
zu sein, und zwar durch von Rosenberg im October 1864,
durch Hoedt 1864 und i865 und durch R. v. Duyven-
bode 1866, welche sämmtlich, wie es scheint, das ganze
damals zusammengebrachte Material dem Leydener Museum
übergeben haben. Wissenschaftliche Verwerthung fanden
besonders die zuerst erwähnten und zuerst in Leyden ange-
langten Sammlungen bald durch H. Schlegel in dessen
»Observations zoologiques I« (Nederl. Tijdschr. v. Dierkunde,
Bd. III, p. 184, 1866). Nach Hoedt'schen Exemplaren, die
das britische Museum vom Levdener erhalten hatte, be-
schrieb ferner Sharpe 1868, die schon von Schlegel auf
den Etiketten so benannte Cittura shanghirensis (Proc.
Zooi. Soc, 1868, p. 270, pl. 27). Von Letzterem wurden
später längere Zeit keine Veröffentlichungen über die er-
wähnten Sanghir - Sammlungen herausgegeben, und erst in
den seit 1873 erschienenen letzten Lieferungen des »Museum
d'histoire naturelle des Pays-Bas« erwähnte er einzelne
Sanghir -Vögel, z. B. in der 10. Lieferung die Columbae
(März 1873) und die Rapaces (Revue, Juli 1873), in der
Die Vögel von Gross-Sanghir. 531
II. Lieferung die Arten der Gattung Pitta (Revue, April
1874), d'iQ Psittaci (Revue, Mai 1874) und Alcedmes (Revue,
Juni 1874) und in der i3. Lieferung die Megapodii (Juni
1880), nachdem er kurz vorher in den »Notes from the
Leyden Museum« (Vol. IL Note XVI, p. 91, März 1880)
Megapodhis sanghirensis als neue Art beschrieben hatte.
So kommt es, dass zu Ende der sechsziger Jahre noch ver-
hältnissmässig sehr wenig über die Vogel von Sanghir be-
kannt war, und dass in Gray 's Hand-List (Part I, 1869;
II, 1870; III, 1871) nur sehr wenige Nummern auf solche
zu beziehen oder zu deuten sind (z. B. in Part. I, Sp. 139,
1066 und 4360; in Part. IL Sp. 8190 =: 8199, 9080). Bei-
läufig sei bemerkt, dass der erste genauere Erforscher der
Ornis der Sanghir-Inseln, v. Rosenberg, in verschiedenen
seiner Schriften gelegentlich auch seiner Beobachtungen auf
Sanghir gedenkt. Besonders möge sein Aufsatz über »Die
Papageien von Insulinde« (Zoolog. Garten, 1878, p. 344 bis
348) und sein Buch »Der malayische Archipel« in drei Ab-
theilungen (1878 und 1879) hervorgehoben werden. — Sehr
wesentlich wurde zu Anfang der siebenziger Jahre unsere
Kenntniss von der Ornis der Sanghir-Inseln durch A. B. Meyer
gefördert, welcher selbst ausser auf Celebes 1871 auch auf
Siao sammelte und später, zuletzt 1874, kundige Jäger zum
Sam.meln nach derselben Insel und nach Tabukan auf Gross-
Sanghir sandte. Einen grossen Theil der Meyer'schen
Celebes - Sammlungen erhielt zur wissenschaftlichen Bear-
beitung Waiden. Es ist natürlich, dass dessen grosse Ab-
handlung über die Vögel von Celebes (A List of the Birds
known to inhabit the Island of Celebes, nebst Appendix;
Transact. Zool. Soc, London, Vol. VIII, Part. 3, p. 23 — 118,
1872, nebst II Tafeln) bei der grossen Verwandtschaft der
Celebes- und Sanghir - Fauna manche Förderung unserer
Kenntnisse von den Sanghir -Vögeln brachte. Auch A. B.
Meyer selbst hat in seinem »Field notes on the Birds of
Celebes« (Ibis, 1879, p. 43 — 70 und 125 — 147) Öfters Bezug
genommen auf Vorkommnisse von den Sanghir-Inseln. Die
Hauptausbeute Meyer's von Siao und Gross - Sanghir ist
aber erst sehr allmählich und in zahlreichen einzelnen zer-
532 W. Blasius.
Streuten Abhandlungen zur wissenschaftlichen Veröffent-
lichung gelangt. Zunächst beschrieb Cabanis im »Journal
für Ornithologie« (1872, p. 892) nach einem Meyer'schen
Siao-Balge: Oriolus formosus. Einige Jahre später, 1874,
hat Meyer bei Gelegenheit einer Abhandlung über papua-
sische Vögel in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie
der Wissenschaften, beiläufig Chalcostetha sanghirensis be-
schrieben und einige Mittheilungen über andere Sanghir-
Vögel gebracht (Bd. LXX, 1874, p. 124), und wiederum einige
Jahre später stellte derselbe eine grössere Menge von Einzel-
aufsätzen Rowley zur Verfügung, die dieser, mit anderen
Angaben zu eigenen Abhandlungen verarbeitet, in seinem
»Örnithological Miscellanyw veröffentlicht und mit schönen
Tafeln begleitet hat. Hervorzuheben ist von diesen Auf-
sätzen: I. y>On Broderipus formosus {(la.h.)<'^ (Vol. II, Part. VII,
p. 227, pl. 56, März 1877), mit Tafel; 2. »On a few Spe-
cies belonging to the Genus Loriculiis» (Vol. II, Part. VII,
p. 236, pl. 57, März 1877), mit Abbildung von Loriculus
catamene; 3. On the Genus Pitta (Vol. II, Parr. VIII, p. 824,
pl. 64 und 65, Mai 1877), wobei Pitta coeruleitorques und
sanghirana abgehandelt und abgebildet werden; 4. »On
Domicella coccinea (Latham)«, (Vol. III, Part. XIII, p. i23,
pl. 98, Febr. 1878), mit Abbildung; 5. »On the Genus
Cittura^i (Vol. III, Part. XIII, p. i32, pl. 100, Febr. 1878),
mit Abhandlung über und Abbildung von Cittura sanghirensis.
In demselben Werke gab endlich A. B. Meyer selbst die
erste Beschreibung von Zeocephus (nach Sharpe richtiger
Hypotliymis) Rowleyi (Description of two Species of Birds
from the Malay Aschipelago, ibid. p. i63).
Kurz darauf erschien in den »Mittheilungen aus dem
KÖnigl. Zoologischen Museum zu Dresden« (III. Heft, Dresden
1878, p. 349 — 372, mit drei Tafeln) ein Aufsatz H. Bowdler
Sharpe's: »On the Collections of Birds made by Dr.
Meyer during his Expedition to New Guinea and some neigh-
bouring Islands«, in welchem besonders die Rapaces, Di-
cruridae und Campophagidae, dabei auch Arten von Sanghir
und Siao abgehandelt werden. Auch in den seit 1879 er-
scheinenden »Abbildungen von Vogalskeletten« hat A. B.
Die Vögel von Gross-Sanghir. 533
Meyer viele osteologische Tafeln und Mittheilungen über
Sanghir -Vögel nach den von ihm selbst gemachten Samm-
lungen geliefert, auf welche letzteren auch Salvadori in
den später zu erwähnenden Abhandlungen vergleichsweise
Öfter Bezug nimmt. Andere Resultate seiner eigenen For-
schungen auf Sanghir und Siao hat A. ß. Meyer mit
Berücksichtigung der noch weiter unten zu erwähnenden,
inzwischen zur Veröffentlichung gelangten Ergebnisse der
Fi scher'schen und Bruijn'schen Sammlungen aus der
Mitte der siebenziger Jahre, in einem schon oben erwähnten
»dem ersten internationalen Ornithologen-Congresse in Wien«
gewidmeten Aufsatze »Ueber neue und ungenügend be-
kannte Vögel etc.« (Sitzb. und Abh. Ges. Isis Dresden,
1884, Abh. I) gegeben und zu einer dem damaligen Stande
unseres Wissens ungefähr entsprechenden Gesammtliste der
Vögel von Siao und Sanghir verarbeitet, auf welche ich noch
weiter unten des Näheren zu sprechen komme.
Auf A. B. Meyer folgend ist zunächst als Sammler
im Gebiete der Sanghir - Inseln George Fischer zu er-
wähnen, welcher ausser einer grossen Menge von Celebes-
VÖgeln auch solche aus »Sanghir«, worunter offenbar Siao
mit verstanden ist, dem Darmstädter Museum übergab.
Nachdem Fr. Brüggemann dieselben bestimmt und wissen-
schaftlich bearbeitet hatte, wurden die Doubletten im Fe-
bruar 1876 von dem Director des Museums, G. v. Koch,
anderen Sammlungen angeboten. Es ist das zu diesem
Zwecke von demselben herausgegebene »Verzeichniss einer
Sammlung von Vogelbälgen aus Celebes und Sanghir, welche
vom Grossherzoglichen zoologischen Museum zu Darmstadt
im Tausch oder gegen Baarzahlung zu erhalten sind«, die
erste Veröffentlichung über die Fischer'schen Sammlungen.
Gleichzeitig wurde die erst etwas später erschienene Arbeit
PViedr. Br üggema nn's: »Beiträge zur Ornithologie von
Celebes und Sanghir« in den »Abhandlungen herausgegeben
vom naturwissenschaftlichen Vereine zu Bremen« (V. Bd.,
I. Heft, erschienen April 187G, p. 35 — 102) gedruckt, in
welcher mehrere Arten zum ersten Male für die Sanghir-
Inseln nachgewiesen werden. »Nachträgliche Notizen zur
584 W. Blasius.
Ornithologie von Celebes u. s. w.« erschienen später von
demselben 1877 (ibid., 3. Heft, erschienen October 1877,
p. 464 — 466), und der Sammler G. Fischer selbst gab
etwas später noch einige erläuternde »Bemerkungen über
zw'eifelhafte celebensische Vögel«, in denen auch die Vor-
kommnisse von Sanghir berührt werden (ibid., 4. Heft,
erschienen April 1878, p. 538). Auf die Fischer'schen Samm-
lungen und Brüggemann's Abhandlung bezieht sich auch
ein Brief T. Salvador i's vom i5. Juni 1876, der im
»Ibis« (1876, p. 385 und 386) veröffentlicht worden ist.
Letzterer hatte inzwischen eine kleine Sammlung von
Vögeln zur Untersuchung erhallen, welche A. A. Bruijn
(zum grossen Theile im September und October 1875, zum
Theile vielleicht, wie Meyer meint, gleichzeitig mit den von
A. B. Meyer ausgesandten Jägern) bei Pejta (Salvador!
schreibt Pettä) auf Gross-Sanghir gesammelt und dem Museo
Civico in Genua gesandt hatte, und veröffentlichte darüber
im October 1876 in den »Annali del Museo Civico di Storia
Naturale di Genova« (Vol. IX, 1876/77, p. 5o — 65), eine
Abhandlung unter dem Titel »Intorno a due piccole Colle-
zioni di Uccelli, 1' una di Pettä (Isole Sanghir) etc., in
welcher mehrere neue Arten: Pitta coeruleitoi-ques, Dicaeum
sanghirense , Prionochilus sanghirensis und Calornis sang-
hirensis beschrieben und manche andere zuerst für Sanghir
nachgewiesen werden. Derselbe Autor gibt über die Nec-
tarinien von Sanghir bald nachher weitere wichtige Auskunft
in seiner monographischen Abhandlung: »Intorno alle Specie
di Nettarinie della Papuasia, delle Molucche e del gruppo
di Celebes (Atti della R. Accademia delle Scienze di Torino
(Vol. XII, i^'j^l'jj, Februar-März 1877, p. 299— 32i). Kurze
Zeit darauf erhielt T. Salvador! zur Bearbeitung eine
zweite, von A. A. Bruijn herrührende Sammlung, eben-
falls von Pejta auf Gross - Sanghir, die durch Vermittlung
des Herrn Leon Laglaize an das Museum des Grafen
Turati in Mailand gelangt war. Von den sieben Arten,
die in dieser Sammlung enthalten waren, konnte T. Salva-
dor! 1878 drei als neu beschreiben in seiner Abhandlung:
»Descrizione di tre nuove specie di Uccelli e note intorno
Die Vögel von Gross-Sanghir. 535
ad altre poco conosciute delle Isole Sanghir (Atti della R.
Accademia delle Scienze di Torino, Vol. XIII, 1877/78,
p. II 84 — II 89), nämlich Dicruropsis axillaris, Macropygia
sanghirensis wndArdetta melaena. Auch Wulf v. Bültzings-
löwen scheint einige in europäische Museen gelangte Vögel
von Sanghir geliefert zu haben; wenigstens erwähnt H.
Lenz in seinen »Mittheilungen über malayische Vögel«
(Journ. für Ornith., 1877, p. 35g — 382), dass das Lübecker
Museum durch denselben Anoiis stolidus von dort erhalten
habe, wodurch dessen dortiges Vorkommen zuerst nach-
gewiesen worden ist. Nach Paris scheinen ebenfalls Sanghir-
Vögel gelangt zu sein; wenigstens beschrieb E. Oustalet
in seinen »Notes d'Ornithologie. Observations sur divers
Oiseaux de l'Asie et de la Nouvelle Guinee« (Bulletin de
la Societe Philomathique de Paris, 7. ser., Vol. V, 1880/81,
p. 71) von dort zuerst Pinaj'olestes sanghirensis.
Ausser diesen Arbeiten, welche sich auf besondere
Vogelsammlungen von den Sanghir - Inseln stützen , kann
man in Betreff der Kenntniss der Vogelfauna von Sanghir
und Siao selbstverständlich viel Belehrung schöpfen aus
dem seit 1874 im Erscheinen begriffenen Catalogue of the
Birds in the British Museum, besonders aus Vol. I (Acci-
pitres) von Sharpe 1874; Vol. II (Striges) von demselben
1875; Vol. III {Corvidae, Oriolidae, Dicruridae etc.) von
demselben 1877; Vol. IV {Campophagidae , Muscicapidae
etc.) von demselben 1879; Vol. V {Turdidae) von See-
bohm 1881; Vol. IX (Nactariniidae etc.) von Gadow 1884
und Vol. X {Dicaeidae, Hiriindinidae, Motacillidae etc.) von
Sharpe 188 5 veröffentlicht, wobei auch Salvadori"s
»Remarks on the Eighth and Ninth Volumes of the Cata-
logue etc.« (Ibis 1884, p. 322 — 329) zu berücksichtigen
sind. — Selbstverständlich nimmt auch Salvadori's »Or-
nitologia della Papuasia e delle Molucche« (Vol. I 1880,
II t88i, III 1882) bei der Nähe des abgehandelten Faunen-
Gebietes öfters Bezug auf die Vögel der Sanghir - Inseln.
Von monographischen Arbeiten neueren Datums kommen ferner
besonders G. E. Shelley's »Monograph of the Cinnyridae
or Family of Sun Birds« (in 12 Theilen von 1876 bis 1880
536 W. Blasius.
erschienen) mit Beschreibungen und Abbildungen der auf
Sanghir gefundenen Nectarinien und A. Reichenow's
Arbeiten über die Papageien in Betracht, welch' letztere aus
dem von 1878 bis i883 erschienenen grossen Tafelwerke
unter dem Titel: »Vogelbilder aus fernen Zonen. Abbil-
dungen und Beschreibungen der Papageien« und dem»Con-
spectus Psittacorum. Systematische Uebersicht aller be-
kannten Papageienarten« (Journ. für Ornith. 1881, p. i — 49,
ii3 — 177, 225 — 289 und 337 — 398) bestehen.
In den letzten Jahren habe ich selbst mich mehrfach
mit grösseren Vogelsammlungen aus Celebes beschäftigt,
und bei der Verwandtschaft der Faunen von Celebes und
den Sanghir-Inseln habe ich in den von mir veröffentlichen
Arbeiten ebenfalls vielfach Bezug nehmen müssen auf die
Vogelarten, die auf den Sanghir-Inseln vorkommen. Ich
erwähne hier meine Arbeit «lieber neue und zweifelhafte
Vögel von Celebes (Vorarbeiten zu einer Vogelfauna der
Insel)" (Journ. für Ornith. i883, p. ii3 — 162) und meine
»Beiträge zur Kenntniss der Vogelfauna von Celebes«, die
in Madaräsz' Zeitschrift für die gesammte Ornithologie er-
schienen sind, und zwar in drei Theilen: I. i885 (p. 201
bis 327), II. 1886 (p. 81 — 176) und III. 1886 (p. 193— 210).
Hiermit glaube ich eine Zusammenstellung der wich-
tigsten Arbeiten gegeben zu haben, welche zur Vervollstän-
digung unserer Kenntniss von der Ornis der Sanghir-Inseln
beigetragen haben. Die letzte Zusammenstellung der dortigen
Vögel hatte, wie ich schon oben angeführt habe, 1884
A. B. Meyer (1. c. p. 6) gegeben. Derselbe zählte im
Ganzen von Gross-Sanghir 62 Arten, von Siao dagegen 39
auf. Die letztere Zahl ist jedoch um eine Art, nämlich
Callialcyon rufa, zu erhöhen, welche schon 1866 Duyven-
bode von Siao an das Leydener Museum geschickt hat.
Die erstere Zahl würde um zwei Arten zu erhöhen sein,
nämlich um Ptilopus xantorrhous, eine Art, die von Rosen-
berg, Hoedt und später auch von Bruijn auf Gross-
Sanghir gefunden worden ist, und Pinarolestes sanghir ensis,
welche Oustalet 1881 von Sanghir beschrieben hat. Da-
gegen glaube ich, dass das von Meyer ohne Fragezeichen
Die Vögel von Gross-Sanghir. 537
erwähnte Vorkommen von Prioniturus flavicans nicht besser
beglaubigt erscheint , als dasjenige von Eudynamis melano-
rhyncha und deshalb bis auf Weiteres zunächst verneint oder
doch als sehr fraglich hingestellt werden muss. Auf diese
Weise würde die Meyer 'sehe Liste der Vogel von Gross-
Sanghir sich auf 63 Arten erhöhen. Dies war der Stand-
punkt unserer Kenntniss bevor die Forschungen des
Herrn Dr, Platen und seiner Gemahlin auf Gross-
Sanghir begannen. Im Sommer 1886 beauftragten dieselben
zuerst einheimische Jäger damit, dort für wissenschaftliche
Zwecke Vögel zu sammeln. Dieselben brachten bei Manga-
nitu im Ganzen igS auf 3i verschiedene Arten sich ver-
theilende Bälge zusammen, die ich durch meinen Freund,
Herrn Ober-Amtmann A. Nehrkorn in Riddagshausen,
zur Bestimmung und wissenschaftlichen Bearbeitung erhielt.
Unter denselben befanden sich vier Arten, welche früher
noch nicht auf Gross-Sanghir gefunden waren, nämlich
Haliastiir girrenera var. ambigiius, Munia molucca, Njycti-
corax caledonicus und Onychoprion anaesthetus. Eine erste
vorläufige Mittheilung über diese Bereicherung der Vogel-
fauna und über das erste Auffinden der typischen dunklen
Form von Demiegretta sacra auf Gross-Sanghir, wobei
ich die Onychoprion-Krx noch unbestimmt lassen musste,
konnte ich in der Sitzung des Vereins für Naturwissenschaft
zu Braunschweig am 10. März 1887 machen (Braun-
schweigische Anzeigen vom 3o. März 1887, Nr. j5, p. 695).
— Angespornt durch die Erfolge der einheimischen Jäger
siedelten später Herr und Frau Dr. Platen selbst nach
Manganitu auf Gross - Sanghir über und erbeuteten dort
vorzugsweise im December 1886, sowie im Januar und Fe-
bruar 1887, leider gerade zur Regenzeit, wo die Durch-
forschung der Insel mit besonderen Schwierigkeiten verbunden
ist, weitere 95 Vogelbälge, die ich auf die gleiche Weise
im Spätsommer 1887 zur wissenschaftlichen Bearbeitung
erhielt. Diese letzteren Sammlungen zeigten sich bedeutend
interessanter, als die ersten. Nicht allein befanden sich
wiederum vier, früher noch nicht nachgewiesene Arten
darunter vertreten, nämlich Herodias nigripes, Cuculus
538 W. Blasius.
canoroides und je eine bisher noch nicht beschriebene
Zosterops- und Criniger-An, sondern es boten die Samm-
lungen auch genügend Material, um einige bis dahin zweifel-
haft gebliebene Formen genauer festzustellen, in Folge dessen
ich glaube eine Ninox - Art als neu und ausserdem neue
Varitäten von Eudynamis mindanensis und Chalcophaps
indica beschreiben zu können. Auf die wichtigsten Ergeb-
nisse dieser Sammlungen machte ich in der Sitzung des
Vereins für Naturwissenschaft zu Braunschweig am 5. Ja-
nuar 1888 aufmerksam (Braunschweigische Anzeigen vom
II. Januar 1888, Nr. 9, p. 86; Russ' Isis 1888, p. 78). Die
Zahl der bis jetzt bekannten Vogel von Gross-Sanghir war
auf diese Weise auf 71 gestiegen. Nachdem auch inzwischen
der Sammler, Herr Dr. Platen, selbst sich über die Fleder-
maus-Papageien von Gross - Sanghir in einem kleinen Auf-
satze in Russ' »Gefiederter Welt« (1887, p. 263) ausge-
sprochen hat, gebe ich im Folgenden eine dem jetzigen
Standpunkte unserer Kenntniss entsprechende genaue Liste
der 71 Vogelarten von Sanghir. Den einzelnen Arten füge
ich den Hinweis auf die Originalbeschreibung und auf die
wichtigsten die Fauna der Sanghir - Inseln betreffenden
Veröffentlichungen hinzu. Bei den Arten, von denen das
Platen'sche Ehepaar Exemplare eingesandt hat, gebe ich,
meist in Verbindung mit den Tabellen der von mir selbst
an den Bälgen genommenen Maasse, die überaus werthvollen
Originalnotizen der Sammler über die Farbe der Iris und
der nackten Theile u. s. w. und, soweit es mir erforderlich
scheint, ausführlichere Erörterungen über das mir vorlie-
gende Material; bei den anderen, von Platen nicht einge-
sandten Arten, erwähne ich wenigstens die bisherigen Be-
weisstücke für das Vorkommen derselben auf den Sanghir-
Inseln und füge einige Bemerkungen über die allgemeine
Verbreitung derselben hinzu. Zweifelhafte Arten führe ich
ohne Nummer und mit Fragezeichen in der Liste an.
Diejenigen Exemplare der Platen'schen Sammlungen,
welche als Belegstücke in dem Herzoglichen Naturhistori-
schen Museum in Braunschweig aufbewahrt bleiben, werden
im Folgenden mit einem Stern (*) bezeichnet. Es sind dies
Die Vögel von Gross-Sanghir. 539
im Ganzen 75 Exemplare, 45 aus der ersten und '3o aus
der zweiten Sendung.
Farn. Falconidae.
1. Pandion haliaetus (Linn.)
Falco haliaetus, Linne, Syst. Nat. Vol. I, p. 129, 1766.
Pandion haliaetus, Schlegel, Mus. Pays-Bas, Accipitres, p. i23, Juli
1873. — J. H. Gurney, Ibis 1882, p. 597. — W. Blasius, Braun-
schweig. Anzeigen v. 11. Jan. i888, Nr. 9, p. 86. — Idem, Russ'
Isis 1888, p. 78.
Pandion leucocephalus partim, Salvador! (nee Gould), Ornitol. della
Papuasia, Vol. I, p. 11, 1880. — A. B. Meyer, Sitzb. und Abh.
Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Sharpe, Cat. Birds Brit. Mus. Vol.
I, p. 449.
Durch Dr. Platen erhielten wir drei Exemplare, zwei
Männchen {a und b) und ein Weibchen (*c), aus der Um-
gegend von Manganitu auf Gross-Sanghir, sämmtlich über-
einstimmend bezeichnet; »Iris goldgelb, Schnabel schwarz,
Füsse hellgraublau«. Die Wachshaut ist bei dem von Platen's
Jägern gesammelten Balge a als »graubraun«, bei b und c
als »hellgraublau« bezeichnet. Letztere beiden Exemplare
hat Dr. Platen selbst gesammelt.
Schon das Männchen a trägt zahlreiche braune Schaft-
flecken auf dem übrigens weissen Kopfe; mehr als 20 Federn
besitzen solche braune Färbung, und es ergibt sich daraus
eine sehr grosse Aehnlichkeit mit europäischen Exemplaren
von Pandion haliaetus, deren ich viele vergleichen kann.
Noch mehr zeigen b und c die dunklen Schaftfiecken auf
dem Kopfe entwickelt, so dass ich nach der Färbung keinen
Unterschied zwischen den Sanghir-Vögeln und den europäi-
schen aufzufinden vermag. Während ich daher die Berech-
tigung der Abtrennung der australischen Vögel mit dem
Namen ^^ leucocephalus Gould«« als Species oder Subspecies
vorläufig noch dahin gestellt sein lassen möchte, glaube ich,
dass sich die Hauptform von Amerika und der alten Welt
östlich bis über Sanghir, vielleicht sogar bis über die
Molukken hinaus in ihrer Verbreitung ausdehnt. Ist diese
540
W. Blasius-
Anschauung richtig, so würden die von Salvador i in der
Ornitologia della Papuasia gegebenen Hinweise auf das
Vorkommen von leucocephalus Gould in Sanghir und Siao
zu streichen sein. Die Frage, ob die Celebes-Vögel der
australischen Form angehören oder nicht, bedarf noch einer
besonderen Prüfung. Sharpe dürfte vielleicht im Catalogue
of the ßirds in the British Museum (Vol. I, p. 448 u. 451)
in der Abgrenzung der Formen das Richtige getroffen haben.
Allerdings ist die geringere Grösse der australischen Form
nur im Durchschnitt bei Vergleichung eines grossen Materials
bemerkbar, nicht aber im Einzelnen verwendbar, wie schon
Gurney (1. c.) nachgewiesen hat. Die wichtigsten Maasse
der drei Sanghir- Vögel mit den ursprünglichen Geschlechts-
und Datum-Angaben der Sammler sowie mit den im frischen
Zustande von letzteren genommenen Maassen (Long. tot. =
L.; Differ. = D. = Abstand der Spitze des in Ruhelage
befindlichen Flügels von der Schwanzspitze) sind folgende:
§0
Differ.
Ala
Cauda
S S S
3
cm
cm
cm
cm
'S,
cm
r; Tarsus
Datum
minus 2
minus 5
42,0
18,2
3,5
>
49.5
20,2
3,9
4,0
48,5
24,7
3.9
4,0
5,4
5,6
5,8
9. Aug. 18
20. Jan. iS
20. Jan. li
Dieser Tabelle stelle ich einige Maasse von Individuen
des Braunschweiger Museums aus anderen Gegenden gegen-
über:
Heimat
Geschlecht
cm
Cauda
cm
Culmen
(gerad gem.)
cm
Rictus
cm
Tarsus
cm
Austral. (/gMCOc.)
Celebes
Deutschland Harz
» ßraunschweig
>
9 ?
46,4
44,5
51,0
47»3
20,3
20,4
22,5
20,7
3,8
4,1
3,8
3,7
4,0
4,3
4,1
3,9
5,7
5,6
5,6
c.3,6
Die Vögel von Gross-Sanghir.
541
Bemerkenswerih ist noch, dass bei den Individuen b
und c eine vollständig weisse Färbung des Kinns und der
Kehle ohne dunkle Schaftstriche zu finden ist, und dass bei
diesen die braunen Schaftflecken erst an der Vorderbrust
beginnen. Beim Männchen b sind die eigentlichen Brust-
federn einfarbig braun, während dieselben beim Weibchen
c gemischt braun und weiss erscheinen, — Die Art war
bisher in drei weiblichen Exemplaren von Sanghir bekannt,
die im Leydener Museum aufbewahrt werden (am 4. Aug.
und 3. Nov. i865 durch v. Rosenberg und am 24. Jan.
1866 von Hoedt gesammelt); ebenda befindet sich ein 1866
auf Siao von Duyvenbode gesammeltes Weibchen (cf.
Schlegel 1. c). — Guruey (1. c.) maass ein Individuum
unbestimmten Geschlechtes von Sanghir.
2. Bulastur indicus (Gml.)
Falco indicus Gmelin, Syst. Nat. Vol. I, p. 264, 1788 (ex Latham).
Buteo poliogenys, Schlegel, Vog. Nederl. Ind. p. 33 — 70 pl. 21, Fig.
2 u. 3 (1866); — Idem, Mus. Pays-Bas, Accipitres p. in, Juli
1873 (»Sanghir«).
Poliornis poliogenys Wailace Ibis 1868, p. 19. — Gray, Hand-List.
Vol. I, p. 16, sp. 139 (1869).
Butastur indicus, A. B. Meyer, Sitzb. und Abh. Ges. Isis 1884, Abb.
I, p. 6.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvadori, Ornitol. delia Papuasia,
Vol. I, p. 14, und Sharpc, Cat. Birds Brit. Mus., Vol. I, p. 297.
Wir erhielten aus Gross-Sanghir von Dr. Platen
selbst gesammelt zwei Männchen [a und b), übereinstimmend
bezeichnet: »cf. Iris goldgelb. L. 42, D. 2^772. Schnabel
schwarz. Wachshaut und Füsse goldgelb«.
a hat eine stärkere Entwickelung des Rothbraun in
der Färbung des Gefieders, besonders im Flügel, als b und
und dabei vier schwärzliche Querbinden im Schwänze,
während b nur deren drei besitzt.
Die wichtigsten Maasse sind die folgenden:
Geschleeht
Ala
cm
_ , 'Culmenmit
Cauda . Wachshaut
cm ßerade gem.
''"* 1 cm
Tarsus
cm
Datum
a
b
cf
32,5
32,0
18,4
20,1
1
2,9
2,9
6,3
6,0
I. Dec. 1886
18. Jan. 1887
542 W. Blasius.
Die bisher einzigen Beweisstücke für das Vorkommen
dieser vom Östlichen Asien, China, Japan, Malakka bis
Papuasien weitverbreiteten Art in Sanghir scheinen zwei
im Leydener Museum aufbewahrte Weibchen zu sein, von
welchen je eines durch von Rosenberg am 3o. Oct. 1864
und durch Hoedt am 1 5. Jan. 1866 dort gesammelt wor-
den ist. Letzterer erlegte im October und November i865
auch auf Siao drei Exemplare (cf. Schlegel 1. c).
3. Haliastur girrenera (Vieill.) var. ambiguus Brüggemann.
Haliaetus girrenera, Vieillot, Gal. Ois. Vol. I, p, 3i. pl. X (1825).
Haliaetus indus (Bodd.) var. ambiguus BrQggemann, Abh. Naturw.
Ver. Bremen, Bd. V, p. 46 (specim. ex Celebes) März 1876.
Haliaetus indus Schlegel, Mus. Pays-Bas, Accipitres p. 119 (specim.
ex Celebes et Siao), Juli iSyS-
Haliastur indus, subsp. a) intermedius -{- ß) girrenera, Sharpe Cat.
Birds Brit. Mus. Vol. I, 1874 (specim. ex Celebes).
Haliastur intermedius (an girrenera'i) Gurney, Ibis 1878, p. 462/3
(specim. ex Celebes).
Haliastur girrenera, A. B. Meyer, Sitzb. und Abh. Ges. Isis 1884,
Abh. I, p. 6 und 9 (specimina ex Siao).
Haliastur girrenera var. ambiguus, W. Blasius, Madaräsz' Zeitschrift
f. d. ges. Ornithologie i885, p. 227 (specim. ex Celebes). — Idem,
Braunschweig. Anzeigen v. 3o. März 1887, Nr. 75, p. 6g5 (Gross-
Sanghir).
Haliastur girrenera var. ambigua Salvadori, Ornitol. della Papuasia.
Vol. I, p. 17, 1880 (specim. ex Celebes), wo auch die übrige
Synonymie zu vergleichen ist.
Dr. Platens Jäger sammelten auf Gross-Sanghir drei
Exemplare {a bis c). Bei allen ist die »Iris hellbraun« be-
zeichnet.
a »cf L. 5o, D. — cm, Schnabel horngrau. Wachshaut
graugelb. Füsse graugelb. i5. Juli i886.«t
b »9 L. 52, D. — 2 cm, Schnabel hellgelb. Wachshaut
graugelb. Füsse graugelb. 3i. Mai 1886.«
c »cf juv. 49, D. I cm., Schnabel schwarz, Wachs-
haut schwarz. Füsse gelb. 25. Juli 1886."
Das Männchen a hat auf Kopf und Nacken ganz
schmale Schaftstriche, von denen etwa sechs auf einen Milli-
meter gehen würden; das Weibchen b dagegen hat keine
Die Vögel von Gross-Sanghir.
543
Spur von dunklen Schaftstrichen auf dem weissen Gefieder
des Vorderkörpers. Beide ähneln durchaus den alten Vögeln,
welche ich aus Süd-Celebes, ebenfalls durch Dr. P 1 a t e n
gesammelt, erhielt. Der dritte Balg c trägt ein Jugendkleid,
sehr ähnlich einem jugendlichen Männchen, welches kürzlich
Dr. Platen aus Rurukan in Nord-Celebes einsandte,, nur hat
das vorliegende Sanghir-Exemplar mehr bräunliche Längs-
flecken an der Brust, an welcher nämlich die Federn in der
Mitte längs des Schaftes weiss und an den Rändern rost-
braun gefärbt sind. An der Uebereinstimmung der Sanghir-
und Celebes-VÖgel kann ich nicht zweifeln. Ich verweise
daher in Betreff der obigen Namengebung auf das, was ich
bei Besprechung der Celebes-Bälge (1. c.) gesagt habe.
Die Maasse sind folgende:
Geschlecht
j Ala
cm
Cauda
cm 1
Culmen
cm
Tarsus
cm
a
cT
39,5
19,5
3,4 '
5,0
b
Q
43,o
21,4
3,7
5,3
c
d" Juv.
40,3
20,3 i
3,3
1
4,8
Es dürfte gerechtfertigt sein, die Verbreitung der drei
nahe verwandten Formen in grossen Zügen folgendermaassen
anzunehmen: i. Haliastur indus (die Hauptform mit den
breiten Schaftstrichen) in Indien , Ceylon und ostwärts bis
etwa Burmah; 2. H. intermedius in Slam, Malakka, auf
den Sunda-Inseln und den Philippinen; 3. H. girrenera in
Neu-Holland, Papuasien, auf den Molukken und westwärts
bis Celebes und bis zu den Sanghir-Inseln. In letzteren
Gebieten und auf einigen nahe gelegenen Molukken-Inseln
bildet sich die zu intermedius hinüberneigende ßrüggemann'-
sche Varietät ambiguus aus.
Auf Gross-Sanghir ist diese letztere (und überhaupt
eine Haliastur- Art) durch die Platen'schen Sammlungen
zuerst nachgewiesen, da bis dahin die Art durch Hoedt
(? ad., 2. Nov. r865, cf. Schlegel 1. c.) und A. B. Meyer
(1. c.) nur auf Siao angetroffen war.
OrnisIV. 4. 35
544 W. Blasius.
4, Tadiyspi\ias soloensis (Horsf.)
Falco soloensis, Horsfield, System. Arrang. Birds Java (read April i8.
1820), Transact. Linn. Soc. Vol. XllI, 1822, p. i3~, sp. 6. —
Latham, Gen. Hist. Vol. I, p. 20g (1821).
Nisus soloensis, Schlegel, Mus. Pays-Bas, Accipitres, p. 97, Juli 1873
(Sanghir, Siao).
Tachyspi^ias soloensis, A. B. Meyer, Sitzb. und Abh. Ges. Isis 1884,
Abh. I, p. 6.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvadori, Ornitol. della Papuasia,
Vol. I p. 65.
Die Art ist von China, den Philippinen und den Sunda-
Inseln bis über die Molukken und einzelne Gebiete von
Papuasien verbreitet. Die einzigen Beweisstücke für das
Vorkommen auf Gross-Sanghir scheinen im Leydener Mu-
seum sich zu befinden (9 ad. 3. Jan. 1866 von Hoedt;
$ 24. Oct. 1864 durch von Rosenberg; cf 3. Nov. 1864
durch von Rosenberg gesammelt).
Ebendaselbst werden drei im October i8ö5 von Hoedt
gesammelte Exemplare von Siao aufbewahrt.
Fam. Strigidae.
5. Scops menadensis, Q^aoy et Gaimard.
Scops menadensis, Q.uoy et Gaimard: Voy. de TAstrolabe, Zool. I,
p. 170, pl. 2, Fig. 2 (i83o) (Menado, Celebes). — A. B. Meyer:
Sitzb. und Abh. Gesellsch. Isis 1884, Abh. I, p. i3.
Scops menadensis et siaoensis, Schlegel : Museum Pays-Bas. Aves
Noctuae Revue, p. 12, 13 (Juillet 1873).
Scops magicus subsp. e. menadensis et subsp. Z. siaoensis, Sharpe, Cat.
Birds Brit. Mus. Vol. II, p. 76 und 78 (1875), wo auch die übrige
Synonymie zu finden ist.
Zwei Weibchen (*a 2. Jan. 1887, b 24. Jan. 1887),
übereinstimmend bezeichnet: »$. Iris hellgelb. L. 19. D.
— cm. Schnabel und Füsse braun.«
Die beiden Stücke, von denen a weniger Rostfarbe im
Gefieder besitzt und heller erscheint als b, sind mit weib-
lichen Exemplaren von Nord-Celebes, obgleich kleine indi-
viduelle Unterschiede aufgefunden werden können, im We-
sentlichen vollständig übereinstimmend. In der Grösse
sind sie den Celebes-Stücken gleich, oder sie übertreffen
dieselben sogar, besonders in der Flügellänge, die bei den
Die Vö2el von Gross-Sanshir.
545
von mir verglichenen drei weiblichen Individuen von Nord-
Ceiebes nur zwischen 14,9 und 1 5,2 cm schwankt.
Die Maasse der beiden mir vorliegenden Bälge sind
folgende:
Ala
Cauda
Rictus
Tarsus
cm
an
cm
cm
*a
i6,a ,
7,9
1,9
.6
b
16,0
7,2
2.0
2,6
Hoedt erlegte auf Gross-Sanghir am 10. Januar 1866
ein Männchen (cf. Schlegel, 1. c. p. 12). Später erhielt auch
A. B. Meyer ein Exemplar von Tabukan (cf. Meyer, I.e.).
— Auf Siao-oudang erwarb Jonkheer Renesse van Duyven-
bode ein auffallend kleines Stück, das Schlegel Veranlassung
zur Aufstellung seiner Scops siaoensis gab (cf. Schlegel,
1. c. p. i3), die ich in Uebereinstimmung mit A.B. Meyer
für nicht genügend begründet erachten kann. — Die vor-
liegende Art ist ausserdem auf Celebes und einigen benach-
barten Inseln aufgefunden worden.
6. Ninox macroptera, W. Blas.
Noctua sp. (ex Sanghir) Schlegel, Observations zoologiques I, Nederl.
Tijdschr, voor Dierk. III (1866) p. i83.
Noctua hirsuta (ex Sanghir) Schlegel, Mus. Pays-Bas, Rapaces, Aves
Noctuae Revue 1873, p. 24.
»Ninox scutulata (Raffl.)?« Salvadori, Ann. Mus. Genova, Vol. IX.
October 1876, p. 52. — Ornitologia della Papuasia, Vol. I, p. 81 (1880).
^'Ninox scutulata (Raffl.)? ann. sp?« A. B. Meyer, Sitzungsber. Ges.
Isis 1884, Abh. I., p. 14 (9).
Ninox macroptera W. Blasius, Braunschweig. Anzeigen v. 11. Jan.
1888, Nr. 9, p. 86; — Idem Russ' Isis 1888, p. 86 ("Manganitu,
Gross-Sanghir«).
Fünf Exemplare, alle übereinstimmend bezeichnet: »Iris
goldgelb, Schnabel dunkelbleigrau, Füsse hellgelbe.
D. — cm II. Dec. 1886"
" — » 20. Jan. 1887U
*a
»cf L. 27
*b
"ff >. 28
c
-& » 28
*d
»cf » 27,5
*e
.. 2 » 29
Febr.
18. Dec. 1886«
35*
546 W. Blasius.
Wenn ich glaube, die Sangiiir-Vögel aus derjenigen
Gruppe der lY/nox-Arten, als deren Typus scutulata Raffles
(1822 von Sumatra beschrieben) oder hirsuta Temminck
(1824 von Ceylon beschrieben) betrachtet werden kann, mit
einem besonderen Namen benennen zu dürfen, so bin ich
mir bewusst, dass der Name vielleicht nur eine vorüber-
gehende Bedeutung hat, und dass das Ergebniss späterer
Untersuchungen und Vergleichungen möglicherweise die
specifische Uebereinstimmung mit Ninox japonica (Bp.) (ex
Schlegel, i85o von Japan) beweisen wird. Ich vermuthe,
dass dann Ninox florensis (Wallace) (i863 von Flores be-
schrieben) mit der vorliegenden Form zugleich als Artname
bestehen oder fallen wird. Ist Ninox japonica ein Wander-
vogel, wie Sharpe (Cat. Birds Brit. Mus., Vol. II, p. 166)
annimmt, so ist es wohl möglich, dass dieselben Vögel, die
den Sommer in Japan und Nord-China zubrachten, später,
w^eil sie während des Winters südlichere Breiten aufsuchten
und das Unglück hatten, auf Flores und Sanghir getödtet
zu werden, nunmehr als Ninox florensis und Ninox sanghi-
rensis verzeichnet werden. Wenn Ninox japonica dagegen
nicht wandert, so geben die kleinen Unterschiede, die an
den Sanghir-VÖgeln aufgefunden werden, und die durch
insulare Isolirung sich mehr und mehr herausgebildet
haben können, gewiss das Recht, hier von einer besonderen
Form, zum Wenigsten von einer besonderen Local-Rasse
zu sprechen. — Die Beurtheilung der betreffenden
Sanghir-Vögel ist von Seite derjenigen Ornithologen , die
Gelegenheit hatten, Exemplare zu untersuchen, in sehr ver-
schiedener Weise geschehen. Schlegel erwähnte zunächst
Nederl. Tijdschr. v. Dierk. III, 1866, p. i83) ein Exemplar
von Sanghir und bezeichnet dasselbe wegen seiner viel
dunkleren Färbung als ähnlich seiner Noctua hirsuta bor-
neensis, aber als etwas grösser. Später konnte derselbe in
dem Museum des Pays-Bas (iVoc^wae, p. 24) 1873 fünf Exem-
plare aufzählen, nämlich vier von Sanghir selbst (i. $ 3o. Oct.
1864, 'von Rosenberg; 2. cf 23. Nov. i865, Hoedt,
"leinte claire de la gorge tirant fortement aux roux«; 3. c^
5. Dec. i865, Hoedt; 4. f 17. Jan. 1866, Hoedt) und
Die Vögel von Gross-Sanghir. 547
eines von Siao (26. Oct. i865, Hoedt). Er bezeichnete die-
selben als »semblables ä ceux de Celebes. Aile 8" i'"— 8" 9'";
queue 4" 2'" — 4" 11'"». Die fünf Celebes-Exemplare , die
Sclilegel vergleichen konnte, werden folgendermassen
beschrieben: »Teintes rappelant tantot Celles de l'individu de
la Chine, tantot Celles des individus du Japon. Aile 8" 2'"
ä 8" 10'"; queue 4" 7"' — 5"«. Ausserdem führt Schlegel
ein Männchen von Soula-Mangola (Aile 8" 10'"; queue
4" 11'") und ein altes Individium von Ternate (Aile 8" 2'";
queue 4" 6") als den Celebes-Bälgen ähnlich an. Alle diese
werden zusammen mit den Stücken des indischen Fest-
landes unter dem von Temminck diesen letzteren gegebenen
Namen Noctiia hirsuta aufgeführt und zu gleicher Zeit auch
Athene ßorensis, Wallace und Ninox madagascariensis, Bp.
damit identificirt. Ausser dieser Form unterschied Schlegel
noch die Noctua hirsuta mijior von Malacca, Borneo, Bangka
und wahrscheinlich auch von Sumatra, und führt als Syno-
nyme Athene bortieensis, Bp. von Borneo und Malaiasien an
und mit fraglicher Identität St7~ix scutulata, RafFles von
Sumatra. — Sharpe lagen weder aus Sanghir, noch aus
Celebes Exemplare vor, doch vereinigte er (Cat. Birds Brit.
Mus., Vol. II, 1875, p. i56) die Formen aus Flores, China,
Japan, ja selbst diejenigen aus Malacca, Borneo, Labuan etc.
mit der indischen Form und bezeichnete sie mit dem die
Priorität besitzenden, den Sumatra-Vögeln gegebenen Namen
scutulata, Raffles. Salvadori erhielt später ein Exemplar
von Gross-Sanghir und bezeichnete dasselbe provisorisch
nach Sharpe's Vorgange als ^^ Ninox scutulata (Raffl.?)"
erwähnte aber dabei: »esso differisce da uno di Malacca per
le dimensioni molto maggiori, per le parti superiori piü
oscure, e per le parti inferior! decisamente piü bianche, con
grandi macchie brune, non confluenti, ed inclino a credere
che appartenga ad una specie distinta« (Ann. Mus. Civ.
Genova Vol. IX, October 1876, p. 52). Derselbe Forscher
kam 1880 in seiner Ornitologia della Papuasia (Vol. I, p. 81)
wieder auf die Sanghir- Vogel zu sprechen bei Gelegenheit
der Beschreibung des einen einzigen bekannten Ternate-
Stückes von ^Ninox scutulata (Ratfl.)« im Leydener Museum,
548 W. Blasius.
dessen ich schon oben Erwähnung that, und von dem er,
wie früher schon Schlegel, sagt, dass dasselbe sich nicht
wesentlich von Celebes-Exemplaren unterscheidet, wobei er
aber fortfährt: »Invece gli individui di Sanghir sono piü
grandi ed hanno le parti superiori e le macchie delle in-
feriori di un colore bruno piü cupo e meno volgente ad
grigio.« — Der Letzte, der sich über die Sanghir-VÖgel
ausgesprochen hat, ist A. B. Meyer, der 1884 in den
Sitzungsberichten der Gesellschaft Isis (Abh. I, p. 14) ein
von seinen Jägern 1874 auf Gross-Sanghir erbeutetes Exem-
plar unter dem Namen: »Ninox scutulata (Raffl.) ? an n.
sp.?« erwähnt und als möglicherweise einer neuen Art an-
gehörend ganz genau beschreibt, ohne über die Artberech-
tigung Entscheidendes beibringen zu können. Ueber die
Celebes-Vögel, denen die Sanghir-Individuen offenbar am
Nächsten stehen, hat sich ausser S ch le gel (s. oben) haupt-
sächlich Waiden (Transact. Zool. Soc, Vol. VIII, 1872
p. 40) ausgesprochen. Derselbe nennt sie »Ninox japonicus^^,
hebt aber ausdrücklich hervor, dass erst nach einer genauen
Vergleichung aller Formen aus dieser Gruppe von Ninox-
Arten der richtige Name für dieselben festzustellen sein
werde. Im folgenden Jahre erwähnte von Pelzeln (Verh.
k. k. zool. bot. Ges., Wien 1873, 2. April) ein durch von
Sc herz er oftenbar aus Celebes erhaltenes Exemplar unter
dem Namen: »Ninox hirsuta, Temm.?« und fügt hinzu:
Athene japonica, T. & Schi, sehr ähnlich, aber noch be-
deutend grösser, Flügel 8" 9'", Flügelspitze 2", Schwanz
5V.j", Tarse 14'". Später führte A. B. Meyer diese Form
unter dem Namen »Ninox japonicus (Bp.)» als nahe bei
Menado beobachtet an (Ibis 1879, p. bj). — Es ergibt sich
hieraus, dass die Vögel von Celebes sowohl, als auch die-
jenigen von den Sanghir-Inseln bis jetzt von den verschie-
denen Autoren sehr verschieden beurtheilt sind, und dass
noch manche Exemplare verglichen und untersucht werden
müssen, bis vollständige Klarheit herrschen wird. — Bei dem
Studium der diesbezüglichen Literatur habe ich nun die
Ueberzeugung gewonnen, dass S h ar p e und z.Th. Schlegel
mit ihrer grossen Zusammenziehung der Formen Unrecht
Die Vögel von Gross-Sanghir. 549
haben; es sind offenbar unter den Vögeln, die Sharpe als
scutulata und Schlegel als hirsiita vereinigt, zwei ganz ver-
schiedene Formen zu unterscheiden , die in der Färbung
sich sehr ähnlich sehen, die aber in der Grosse und Form
der Flügel durchgreifende Unterschiede darbieten: eine
kleinere Form mit stumpferem, kürzerem Flügel und eine
grössere Form mit spitzerem, längerem Flügel. Zu der ersteren
gehört sicher, wie ich durch Vergleichung feststellen kann,
N. malaccensis , die allgemein mit der Sumatra-Art, auf
welche Raffles den Namen scutulata begründete, identifi-
cirt wird, und die Ninox-A.rl von Palawan, die ich in zwei
von Platen gesammelten Exemplaren vergleichen kann. Zu
der spitz- und langflügeligen Form gehört nach den Be-
schreibungen und einem mir zur Vergleichung vorliegenden,
von den Gebrüdern DÖrries am 25. Mai 188G an dem
Sidimi-Flusse in der Amur-Bai erbeuteten weiblichen Exem-
plare die echte Ninox japonica von Ost-Sibirien, Nord-
China und Japan, sowie meine vorliegenden fünf Sanghir-
VÖgel, und ich vermuthe, dass die Exemplare von Celebes,
Soula-Mongola, Flores, Ternate zu dieser letzteren Gruppe
ebenfalls gehören. Die Vögel von Ceylon und dem indischen
Festlande, also diejenigen Exemplare, aufweiche Temminck
seine S. hirsuta begründet hat, scheinen sich in Bezug auf
die Flügelform nach Schlegel (Fauna japon. Aves, p. 28)
an die erste Gruppe anzuschliessen; ebenso auch die Vögel
von Borneo. Schlegel und Bonaparte (Consp. Av. j
p. 41) sind überhaupt, wie es scheint, die Ersten gewesen,
die die GrÖssenverhältnisse der Schwungfedern bei der
Unterscheidung der hierher gehörigen verwandten Ninox-
Arten angewendet haben. Es sei mir gestattet, ihre Dia-
gnosen, insoweit sie sich auf die Unterschiede in Grösse und
Flügelbildung beziehen, wörtlich zu citiren.
Schlegel schreibt:
Strix hirsuta du Bengale et de Borneo: 4. remige ä
peine plus longue que la 3. et la 5., qui sont ä peu pres
d'egale longueur; alles de 7 pouces et ^'^ ä ^/^.
550 \V. Blasiuf.
Strix hirsuta japonica: 3. et 4. remiges d'egale lon-
gueur; 5. beaucoup plus courte, et egalant ä peu pres la
2. ; ailes d'environ 8 pouces et ^j^.
Bonaparte fasst diese Unterschiede in folgende Worte :
borneensis: minor, alis poUices octo non aequantibus,
remigum quarta tertiam et quintam emarginatam subae-
quales non excedente.
japonica: major, alis pollices octo longitudine super-
antibus ; remigum tertia et quarta subaequalibus; quinta
valde breviore, vix emarginata.
Wenn auch in dieser Form die Diagnosen nicht auf
alle mir vorliegenden Exemplare passen und kleine indivi-
duelle Unterschiede sich finden, die dazu zwingen, die
Charaktere etwas weiter zu fassen, so ist doch in den ange-
führten Worten schon deutlich der Gegensatz in der Flügel-
form ausgesprochen, und ich zweifle nicht, dass R. B.
Sharpe zu einer so weit gehenden Vereinigung der Formen,
wie solche in seinem genannten Werke zu finden ist, nicht
gelangt sein würde, wenn er diese Unterschiede beachtet
hätte. In neuerer Zeit hat besonders deutlich L. Tacza-
nov^'ski diesen Unterschied bei Besprechung eines männ-
lichen Exemplares von Ninox japonica von der Insel Askold
wiederholt (Journ. für Ornith. 1881, p. 179). Während für
die echten japanischen Exemplare das von Bonaparte be-
zeichnete Verhältniss gellen soll, wobei die fünfte Schwinge
der zweiten fast gleich wird, beobachtete Taczanowski bei
dem Askold- Balge: »die dritte Schwinge die längste und
offenbar länger als die vierte; die fünfte dagegen kürzer
als die vierte und bedeutend kürzer als die zweite. Das
Ende der fünften ist 2 5 mm vom Ende des ganzen Flügels
entfernt, das der sechsten 52 mm.« Vielleicht war in diesem
Falle die fünfte Schwinge noch nicht zur vollständigen Länge
entwickelt; denn bei dem von mir verglichenen Balge von
der Amur-Bai ist die fünfte Schwinge etwas grösser als die
zweite. Bei den Vögeln von Borneo und Malakka schildert
Taczanowski die dritte und vierte Schwinge gleich und am
längsten; die fünfte nur etwas kürzer als diese und viel
länger als die zweite. Das Ende der fünften ist 6 — 9 mm
Die Vögel von Gross-Sanghir. 551
vom Ende des ganzen Flügels entfernt, das der sechsten
i6 — 28 mm. — Ich finde diese Unterschiede im Grossen und
Ganzen an den Bälgen von Sanghir einerseits und an dem
Material von Malakka, Palawan etc. anderseits vollständig
bestätigt, und es ist daher an der specifischen Verschieden-
heit der Sanghir -Vögel von den malayischen Vögeln, denen
der Name scutulata (Raffl.) bleiben würde, nicht zu zwei-
feln. Eine andere Frage ist es nur, die späterer Entscheidung
vorbehalten bleiben muss, ob dieselben auch von Ninox
japonica verschieden sind. Zur Entscheidung dieser Frage
fehlt mir genügendes Vergleichsmaterial. Allein der Um-
stand, dass schon Salvadori und A. B. Meyer, die ein
grosses Material von den anderen Formen zu untersuchen
im Stande waren, nach je einzelnen Sanghir-Exemplaren
auf bemerkenswerthe Färbungsverschiedenheiten aufmerksam
machen konnten, die ich jetzt an fünf Sanghir-Bälgen neben
einem Amur-Balge mehr oder weniger bestätigt finde, gibt
mir, wie ich denke, das Recht, die Form vorläufig unter
einem besonderen Namen abzutrennen und mit folgenden
Worten zu beschreiben:
Ninox macroptera: N. siipra fusco-brunnea, capite
paullo obscuriore, nigrescenie; tectricibus alarum imma-
culatis, paullo rufescentibus; fronte et loris albidis nigro
striatis; subtus albida, maculis magnis longitudinalibus
cordiformibusque brunnescentibus medio plumarum no-
tata; tibiis et tarsis vestitis fusco - brujineis ; cauda fas-
ciata, margine apicali fulvescente - albido ; subcaudalibus
albis, maculis longitudinalibus fuscis ornatis; primariis
fuscis, pogoniis internis concoloribus aut obsolete fulves-
cente maculatis aut fasciatis, secunda, ter'tia et quarta
conspicue , quinta, valde breviore, minus emarginatis,
margine externo rufis aut rufescentibus obsolete fasciatis,
prima secundarias fere aequante aut paullo superante,
tertia et quarta maximis , secundarias valde (min. 5 ctn)
superantibus ; secundariis fuscis, pogoniis internis fulves-
centi - albido fasciatis ; scapularibus maculis albis celatis
notatis, subalaribus fusco et fulvescente variegatis. Iride
aurea, rostro obscure plumbeo, pedibus pallide flavis.
552 W. Blasius.
Die Art ist ähnlich Ninox scutidata (Raffl.), doch
grösser und mit längeren Flügeln versehen, an deren, die
Mittelschwingen um wenigstens 5 cm (bei scutidata höch-
stens 3 cm) überragender, Spitze sich die hinter der dritten
und vierten bedeutend an Länge zurückbleibende fünfte
Schwungfeder nicht mit betheiligt, während die erste
Schwungfeder an Grösse die Mittelschwingen fast erreicht
oder etwas übertrifft (bei scutulata um einige Centimeter
kürzer bleibt); in der Färbung durch die dunklere Ober-
seite, die rostrothe Berandung der zweiten bis fünften
Schwungfeder und die weissere Unterseite unterschieden,
auf welcher die mehr dunkel rothbraunen Flecken schärfer
begrenzt sind und weniger zusammenfiiessen.
Dass die von Meyer hervorgehobene weissere Färbung
der Kehle, die rostbraune Färbung eines Halsbandes, die
Einfarbigkeit der ersten beiden Schwungfedern, die Zahl
der Schwanzbinden etc. nicht als Art-Charakter zu ver-
wenden sind, vielmehr als zum Theile von Alter und Ge-
schlecht abhängige individuelle Eigenschaften aufgefasst
werden müssen , wird die weiter unten folgende Beschrei-
bung der einzelnen Bälge ergeben.
Das Verhältniss zu Ninox japonica (Bp.) und hirsuta
(Temm.), sowie zu. florensis (Wallace) und den unter ver-
schiedenen Namen aufgeführten Individuen von Celebes und
Ternate bedarf noch weiterer Aufklärung; doch scheinen
die oben angeführten Kennzeichen in der Färbung auch
die Unterscheidung von diesen spitzflügeligen Arten zu
ermöglichen.
Was nun die einzelnen vorliegenden Bälge anbetrifft,
so zeigen dieselben einige nicht unwesentliche Verschieden-
heiten von einander.
Die sämmtlichen Männchen sind kleiner und haben
eine hellere, weniger in's Rothbraune übergehende Ober-
seite, als das Weibchen; die Schwanzspitze ist bei den-
selben mehr weisslich und weniger rostfarben, als bei dem
Weibchen; dieser helle schmale Spitzenrand geht aus einer
hellbraunen Endbinde allmählich hervor und ist nicht überall
sehr deutlich entwickelt bei den Männchen, während die
Die Vögel von Gross-Sanghir. 553
weisslich - rostfarbene Schvvanzspitze des Weibchens un-
mittelbar eine dunkle, schwarzbraune Endbinde begrenzt.
Die dunklen Bänder der mittleren Schwanzfedern sind beim
Weibchen nach hinten concav geformt, bei den Männchen
dagegen gerade oder nach hinten convex. Das Weibchen
hat an den weissen unteren Schwanzdeckfedern dreieckige,
breite, dunkle Spitzenflecken, die Männchen dagegen linea-
rische schmale Schaftstriche, die nicht überall bis zur
Spitze reichen. Das Weibchen zeigt die erste und zweite
Schwinge vollständig einfarbig, die Männchen haben da-
gegen auf der zweiten Schwinge mindestens Andeutungen
von Querbändern, und auf der ersten mindestens Spuren
einer Fleckung. — Bei sämmtlichen Männchen ist die fünfte
Schwinge verhältnissmässig kürzer , als beim Weibchen,
nämlich nur ungefähr so lang, als die zweite, während die
Spitze der fünften Schwinge beim Weibchen in der Mitte
zwischen der von der dritten Schwungfeder gebildeten Flügel-
spitze und der Spitze der zweiten Schwinge steht. Was
von diesen Unterschieden auf constante Geschlechts Ver-
schiedenheit en zurückzuführen ist, entzieht sich vor-
läufig noch meiner Beurtheilung.
An dem Weibchen, das alle Zeichen eines recht alten
Individuums an sich trägt (A. B. Meyer hat offenbar bei
seiner Beschreibung ein ähnliches Stück in Händen gehabt),
ist im Uebrigen der Kopf verhältnissmässig dunkel, schwärz-
lich-braun, der Schwanz hat deutlich entwickelt fünf dunkle
Querbinden und an der Basis noch die Spur einer sechsten;
die Rostfarbe an dem Aussenrande der zweiten bis fünften
Schwungfeder ist sehr stark entwickelt, Kinn und Kehle
sind reinweiss mit schwärzlichen oder bräunlichen Schaft-
strichen, und nur die Federn des Vorderhalses haben eine
etwas rostfarbene Grundfarbe mit braunen Flecken , wo-
durch der Eindruck eines weisslich-rostfarbenen Halsbandes
hervorgerufen werden kann. — Alle diese letzterwähnten
Eigenschaften finde ich auch bei dem Männchen b ausge-
sprochen , das ganz den Eindruck eines alten ausgefärbten
Vogels macht, und bei dem auch wie beim Weibchen die
dritte Schwungfeder die Flügelspitze bildet. Ich glaube daher.
554 W. Blasius.
dass die aufgeführten Kennzeichen für das ausgebildete
Kleid der Alten charakteristisch sind.
Einen etwas jüngeren Entwicklungszustand
scheinen die beiden Männchen a und c darzubieten: die
Färbung des Rückens ist etwas matter braun; auch die
dunklere Färbung des Kopfes ist matter als bei den erst-
erwähnten beiden alten Individuen, der rostrothe Rand an
den Schwungfedern ist nicht so leuchtend, Kinn und Kehle
sind wie Hals und Brust von rostfarbener, nicht weisser
Grundfarbe; die Bänderung des Schwanzes ist wie bei den
Alten, aber der helle Spitzenrand ist nur gering entwickelt.
Auffallenderweise ist bei diesen jüngeren Individuen die
vierte Schwungfeder die längste, die dritte bei c fast gleich
lang, bei a 3 mm kürzer, als die vierte; schon die erste
Schwungfeder zeigt bei denselben Spuren einer Querbän-
derung, während bei dem alten Männchen nur Spuren von
Flecken daran zu sehen sind. Der Balg c hat eine etwas
dunklere Färbung des Rückens als a.
Der offenbar jüngste Vogel d ist auf dem Rücken
und an den Flügeln noch matter in der Färbung; auch die
dunklen Flecken auf der Unterseite zeigen sich mattbraun
und nicht leuchtend rothbraun. Die erste Schwungfeder ist
deutlich gebändert. Die Färbung von Kinn und Kehle ist
wie bei a und c nicht reinweiss. Der Schwanz hat nur
vier gut entwickelte dunkle Querbinden und an der Basis
noch die Spur einer fünften. Wie bei den alten Individuen
ist die dritte Schwungfeder die längste, die vierte einige
Millimeter kürzer.
Im Folgenden gebe ich, zur Veranschaulichung des
Gesagten, noch eine Maasstabelle, Zur Vergleichung füge
ich die Maasse eines Exemplares von Ninox scutulata (Raffl.)
von Malakka {-»malaccensis Eyion».) und eines Weibchens
von Palawan aus dem Braunschweiger Museum hinzu,
sowie diejenigen eines Weibchens von Ninox japonica vom
Sidimi-Flusse an der Amur-Bai. Bei der Beschreibung der
Art und der ausführlicheren Ausmessung der Individuen
hatte ich den Balg c (Ala 22,0; Cauda ii,5; Culmen [ex-
clusive WachshautJ i,5; Tarsus 3,o cm) nicht mehr in Händen.
Die Vögel von Gross-Sanghir.
555
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556 W. Blasius.
7. Strix Rosenbergi, Schlegel.
Strix Rosenbergi, Schlegel, Observations zoologiques I., Nederl.
Tijdschr, v. Dierk, T. III, p. i8i (1866) (»Celebes«).
Strix Rosenbergi, A. B. Meyer: Sitzb. und Abh. Gesellsch. Isis 1884,
Abb. I, pp. 6 und I4 (Tabukan, Sanghir); — W, Blasius, Madaräsz'
Zeitschr. f. d. ges. Ornithologie i885, p. 227 (Celebes). — In Betreff
der übrigen literarischen Nachweise vgl. Sharpe Cat. Birds Brit.
Mus., Vol. II, p. 293 (und 298).
*»$ Iris braun. L. 38, D. — 2 cm. Schnabel horngrau.
Füsse braun. Gross-Sanghir, i. Febr. 1887«.
Das Exemplar stimmt mit weiblichen Individuen von
Rurukan (Nord-Celebes) vollständig überein und hat die
für das weibliche Kleid offenbar charakteristische dunkel-
rostgelbe Färbung der Unterseite und der Tarsus - Befie-
derung. Die erste Schwungfeder hat linkerseits vier ver-
waschene dunkle Binden, rechterseits auch noch die Spur
einer fünften Binde an der Basis; nur wenn man die dunklere
Spitze der ersten Schwungfeder als Binde mitzählen wollte,
würde sich die Zahl jederseits um Eins erhöhen ; die
Schwanzfedern haben vier dunkle Q^aerbinden. Die Maasse
dieses Stückes:
Ala 33,6; Cauda 14,5 ; Rictus 4,8; Tarsus 7,8 cm
stimmen vollständig mit den Maassen anderer weibhchen
Exemplare überein.
A. B. Meyer (Sitzber. Isis 1884, Abh. I, p. 14) war
der Erste, und, soviel ich weiss, auch vor Platen der
Einzige, der das Vorkommen dieser Art auf Sanghir fest-
stellen konnte. Meyer's bei dieser Gelegenheit geäusserter
Zweifel an der Artberechtigung im Verhältniss zu St. java-
nica, Gml. halte ich nicht für gerechtfertigt. Im Uebrigen
scheint die Art auf Celebes beschränkt zu sein.
Fam. Psittacidae.
8. Tanjrgnathus Mülleri (Temm.).
Psittacus Mülleri, Temminck in Mus. Lugd. Batav. — S. Müller und
Schlegel, VerhandL Land- en Volkenk., p. 108 (»Celebes«) (iSSg).
Eclectus Mülleri, Schlegel, Observations zoologiques I, Nederl.
Tijdschr. voor Dierk., T. III, p. i85 (1866) (»Sanghir«).
Die Vögel von Gross-Sanghir. 557
Tanrgnathus Mülleri, Waiden Transact. Zool. Soc, Vol. VIII, p. 3i
(1872). — Salvadori, Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX, p. 53
(Ottobre 1876). — Reichenow, Vogelbilder aus fernen Zonen, Taf.
27, Fig. g. — Idem Conspectus Psittacorum, Journ. f. Ornithol. 1881,
p. 245. — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6. —
W. Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges. Ornithol. i885, p. 209.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Waiden (1. c), Finsch (Papageien,
Bd. II, p. 357) u. A.
Von Dr. Platen sind keine Sanghir-Exemplare dieser
Art gesandt. — Waiden (1. c.) bezieht sich auf das oben
angegebene Zeugniss Schlegel's für das Vorkommen dieser
Art auf den Sanghir-Inseln. Auffallenderweise enthalten
jedoch die von dem Letzteren im Museum des Pays-Bas
{Psittaci, RevuCj Mai 1874, p. 2 5) gegebenen Listen des
Leydener Museums keine Exemplare von Sanghir. — Ab-
gesehen von diesen Angaben scheint Salvadori (1. c.)
die ersten und bis jetzt einzigen in der Literatur erwähnten
Bälge dieser Art von Pejta (Gross-Sanghir) untersucht zu
haben, nämlich fünf von A. A. Bruijn gesammelte Indi-
viduen, von denen drei alt und zwei jung waren, und über
welche Salvadori ausführlich berichtet hat. Wenn nun
Reichenow (1. c.) so weit geht, und als Heimat von Ta-
nygnathus Mülleri allein die Sanghir-Inseln angibt, so ist
dies unrichtig. Selbst wenn man, wie es Reichenow thut,
die rothschnäbelige Form im Gegensatze zur weissschnäbe-
ligen (albirost7'is) als eine gute Art ansehen will, so muss
man die Verbreitung derselben nach zahlreichen in der
Literatur besprochenen Exemplaren auch auf Celebes und
die Sula-Inseln ausdehnen. Auch haben die jungen Indi-
viduen von Sanghir nach Salvadori ebenfalls keinen rothen.
sondern nur einen röthlich-weissen Schnabel. — v. Rosen-
berg hat in seinem Aufsatze über »Die Papageien von
Insulinde« (Zoolog. Garten 1878, p. 344) Sanghir in den
Verbreitungsbezirk der Art anderseits sogar nicht einmal
mit eingeschlossen.
9. Tanygnathus megalorhynchus (Bodd.)
Psittacus megalorhynchus, Boddaert, Tabl. PI. Eni. p 45 (1783) (ex
D'Aubenton).
558
W. Blasius.
Tanygnathus megalorhynchiis , Wallace, Proc. Zool. Soc. 1864.
p. 285. — Brüggemann, Abh. Naturw. Ver. Bremen, Bd. V, p. 37
(Febr. 1876). — Salvador!, Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX, p. 52
(Ottobre 1876). — A. B. Meyer, Ibis 1879, P- 49- — Idem, Rowley's
Ornitholog. Miscellany Vol. III, Part XIII, p. 127 (Febr. 1878).
— Idem, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6.
Eclectiis megalorhynchus, Schlegel , Observations zoologiques I,
Nederl. Tijdschr. v. Dierk., III. p. 184(1866). — Idem, Museum Pays-
Bas, Psittaci, Revue, p. 23 (Mai 1874). — v. Rosenberg, Zoolog.
Garten 1878, p. 345.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvador! , Ornit. della Papuasia,
Vol. I, p. 129.
Dr. Platen sandte acht Balge (fünf Männchen und
drei Weibchen). Bei allen ist die »Iris hellgelb; Schnabel
lackroth" angegeben, die Füsse bei den Männchen »grau-
grünlich«, bei den Weibchen »graugrüne.
Geschlechtsunterschiede sind in der Färbung nicht zu
bemerken; die Männchen haben durchschnittlich eine be-
deutendere Grösse, besonders der Flügel und des Schnabels,
wie folgende durch die Originalangaben der Sammler ver-
vollständigte Tabelle veranschaulicht:
0
0
0
=
0
cm
Diflf.
cm
Ala
cm
Cauda
cm
Culmen
S (Sehne vor
3 d. Wachs-
haut)
Tarsus
cm
Datum
^
ö^
40
7
25.3
^5,5
5,1
2,4
I. August 1886
b
d
39
7
^5,3
16,8
5.0
2,4
14. » »
c
d^
39
7
26,2
15,6
5,23
2,3
29. Juli 1886
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40
8
25,0
15,3
5,2
2,2
30. »
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26,0
16,3
5,0
2,4
31. .
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39
7
24,8
16,2
4,45
2,3
28. »
8
9
40
8
24,0
15,2 1
4,2
2,2
I. August 1886
h
2 i
39
7
1
23.5
i3,a
4,35
2,2
6.
Die ersten Angaben über das Vorkommen dieser Art
auf Sanghir scheint Wall ace (1. c.) 1864 gemacht zu haben.
In demselben Jahre sammelte v. Rosenberg während der
Die Vögel von Gross-Sanghir. 559
Monate Octoher und November dort zahlreiche Exemplare,
welche im Leydener Museum aufbewahrt werden (cl.
Schlegel I.e.). Auch Hoedt lieferte demselben Museum
ein auf Sanghir am 24. Januar 1866 erlegtes männliches
Individuum, sowie gleichfalls zwei Stücke von der Insel
Siao. Brüggemann (1. c) und Salvador! (1. c.) lag
je ein Individuum dieser Art von Sanghir vor, und A. B.
Meyer (1. c.) scheint dieselbe dort vielfach beobachtet und
gesammelt zu haben. Im Uebrigen ist die Art in Papuasien
und auf den Molukken weit verbreitet.
10. Tanygnathus lucionensis (Linn.)
Psittacus lucionensis. Linn., Syst. Nat. I, p. 146, Nr. 31 (1766) exBrisson.
Tanygnathus lucionensis, Brüggemann, Abh.Naturwiss. Verein Bremen.
Bd. V. p. 38 (Februar 1876). — G. v. Koch, Verzeichniss einer
Sammlung von Vogeibälgen aus Celebes und Sanghir, Febr. 1876,
p. I. — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abb. I, p. 6
Ausführliche Synonymie vgl. bei Waiden, Transactions Zoolog. Soc.
London, Vol. IX, p. 133 (1875).
Brüggemann ist der erste und einzige Gewährsmann
für das Vorkommen dieser Art auf Sanghir. Es lagen ihm
nicht weniger als sechs von Dr. George Fischer dort
gesammelte Bälge vor. Obgleich unter den von Fischer
gesammelten Bälgen Verwechselungen des Fundortes vor-
gekommen zu sein scheinen, so mag in diesem Falle die
Angabe doch sehr glaubwürdig sein, da zu jener Zeit Fischer
nur in Nord-Celebes und auf Sanghir (u. Siao) gesammelt
hat, die in Rede stehende Art bis jetzt aber in Celebes noch
nicht vorgekommen ist. Es erscheint sehr wohl möglich, dass
diese Philippinen-Form bis Sanghir sich ausbreitet , ohne das
weiter gelegene Celebes zu erreichen. — Reich enow (1. c.)
lässt Sanghir trotz der Brüggemann'schen Angaben in dem
Verbreitungsbezirke der Art aus.
11. Prioniturus platurus (Vieill.)
Psittacus platurus. Vieillot, Nouv. Dict. d'Hist. Nat, T. XXV, p. 314
(1817). — Kühl, Conspectus Psittacorum, p. 43 (1820).
Eclectus platurus, Schlegel, Mus. Pays-Bas, Psittaci, Revue, p. 22
(Mai 1874) (»Siao«). — v. Rosenberg, Zoolog. Garten 1878, p. 343.
Prioniturus platurus, Brüggemann, Abh. Naturw. Verein Bremen,
Ornis IV, 4. .36
560 W. Blasius.
Bd. V, p. 39 (Februar 1876). — G. v. Koch, Verzeichniss einer
Sammlung von Vogelbälgen aus Celebes und Sanghir, Febr. 1876,
p. I. — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I,
p. 6. — W. Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. g. Ornithol. 1885^
p. 212.
Andere Synonymie vgl. bei Waiden, Transact. Zool. Soc. VIII,
p. 32 (1872), und Finsch, Papageien Bd. II, p. 395.
Brüggemann (1. c.) untersuchte sieben von Dr.
George Fischer auf Sanghir gesammelte Bälge. Im Leydener
Museum zählt Schlegel (1. c.) vier auf Siao von R, van
Duyvenbode gesammelten Individuen auf. Da bei den
von Fischer gesammelten Stücken eine Unterscheidung
zwischen Siao und Sanghir nicht immer vorgenommen ist,
so scheint es noch zweifelhaft zu sein, ob sich diese Celebes-
Art wirklich über Siao hinaus bis Gross-Sanghir ausbreitet.
Es ist dies allerdings sehr wohl möglich, da die Form über-
haupt einen etwas weiteren Verbreitungsbezirk besitzen soll.
Platen hat keine Vertreter derselben auf Gross-Sanghir er-
beutet.
? Prioniturus ßavicans Cassin.
Proc. Ac. Nat. Sc. Phil. VI. p. 73 (1853). — Brüggemann, Abh.
Naturw. Verein Bremen, Bd. V, p. 40 (Februar 1876). — A. ß.
Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6. — W. Blasius,
Madaräsz' Zeitschr. f. d. g. Ornithol. 1886, p. 83 (Celebes).
Andere literarische Hinweise vergleiche bei Finsch, Papageien, p. 399.
Brüggemann hat neben 3o von Dr. George Fischer
auf Celebes gesammelten Bälgen auch einen einzigen in der
Färbung etwas abweichenden Balg mit der Aufschrift
»Sanghir« erhalten. — Bei den offenbaren Ungenauigkeiten.
die in Betreff der Heimatsbezeichnung des Brüggemann'schen
Materials untergelaufen sind, erscheint es mir noch sehr
zweifelhaft, ob die Art wirklich auf Gross-Sanghir vor-
kommt, da kein anderer Sammler dieselbe dort gefunden
hat. Es ist ebensogut möglich, dass die Art auf Celebes
beschränkt ist, oder dass sie sich doch höchstens bis Siao
nach Norden ausbreitet.
12, Loriculus catamene Schlegel.
Nederl. Tijdschr. v. Dierkunde, Vol. IV, p. 7, 1873. — Idem, Museum
Pays-Bas, Psittaci, Revue, p. 62 (Mai 1874). — Rowleyu.A. B.Meyer,
Die Vögel von Gross-Sanghir. 561
Rowley's Ornithological Miscellany, Vol. II, Part VII, p. 231 fF.,
pl. LVII. (März 1877). — V. Rosenberg, Zoolog. Garten 1878, p. 347.
— A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6. — Idem,
Gefied. Welt 1887, p. 264.
Coryllis catamenia, Reichenow, Conspectiis Psittacorum, Journ. f.
Ornith. 1881, p. 230. — Idem, Vogelbilder aus fernen Zonen
(Papageien), Nachtrag Nr. 52 (1883).
Coryllis catamene, C. Platen, Russ' Gefied. Welt. 1887, p. 263.
Dr. Platen sandte i3 Exemplare (drei alte Männchen
a, b und *c und vier junge Männchen k bis w, sowie vier
alte Weibchen d, e, "/ und g und zwei junge Weibchen
*h und *i).
Die Männchen a, b und c sind offenbar alt und ent-
sprechen mit ihrem rothen Vorderkopfe der von Schlegel
gegebenen Beschreibung; die Weibchen d bis g scheinen
auch alt zu sein und stimmen mit der von Rowley ge-
lieferten Abbildung eines solchen überein (Orn. Miscellany,
Vol. II, Part VII, Taf. Sy). Während bei den Männchen die
rothen oberen Schwanzdeckfedern die Spitze der Schwanz-
federn beträchtlich überragen und fast ganz verdecken, so er-
reichen dieselben bei den Weibchen die Spitze nicht ganz oder
überragen dieselben nur sehr wenig und einzeln, so dass
der grüne Schwanz durch die rothen Deckfedern hindurch
sichtbar bleibt. Dem Weibchen fehlt der rothe Vorderkopf,
und es ist die rothe Färbung der unteren Schwanzdeckfedern,
die bei jüngeren Individuen oft nur grüngelblich mit ganz
schmalen rothen Spitzenrändern erscheinen, weniger intensiv
als bei den Männchen. Bei den beiden jungen Weibchen
(Ä und i) ist der rothe Kehlfleck, der bei beiden Geschlechtern
vorhanden ist, sehr viel weniger entwickelt; die oberen
Schwanzdecken sind roth, bleiben aber mit ihrer Spitze weit
von der Schwanzspitze entfernt ; die unteren Schwanzdecken
sind grüngelblich mit breiteren röthlichen Spitzen, i mit
den kürzesten oberen Schwanzdeckfedern hat noch eine gelb-
liche Färbung des Schnabels. Die vier j u ngen Männchen
{k bis n), die sämmtlich schon schwarze Schnäbel besitzen,
stimmen in der Färbung mit dem alten Weibchen überein;
nur scheint die Färbung der unteren Schwanzdeckfedern
schon früh die Intensität der alten Männchen anzunehmen,
36*
56-2
W. Blasius.
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c c c
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o
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Gesclilecht
S Long. tot.
Culmen von
der Waclis
haut an
\\'achshaut
Die Vögel von Gross-Sanghir. 56iJ
während noch keine Spur von der rothen Färbung des
Kopfes zu beobachten ist.
In der nebenstehenden Tabelle sind die Original-Notizen
der Sammler mit den von mir an den Bälgen genommenen
Maassen der Flügel, des Schwanzes und des Schnabels ver-
einigt.
Der Umstand, dass Rowley (1. c) nur ein junges
und nicht ein ausgefärbtes Männchen abgebildet hat und
in Folge dessen vermuthlich Reichenow (1. c.) in der
Diagnose und Beschreibung der Art die Erwähnung des
rothen Vorderkopfes beim alten Männchen verabsäumt hatte,
gab Platen (1. c.) Veranlassung, fälschlich anzunehmen,
dass das alte Männchen eine von L. catamene verschiedene
Art repräsentire, was aber schon A. B. Meyer (Gef. Welt
1887, p. 264) aufgeklärt hat. — Die Art scheint auf Gross-
Sanghir beschränkt zu sein.
Fam. Trichoglossidae.
13. Eos histrio (P. L. S. Müller).
Psittacus histrio, P. L. S. Müller. Syst. Nat. Suppl., p. 76 (1776).
Psittaciis indicus, Gmelin, Syst. Nat., Vol. I, p. 3i8 (1788).
Psittacus coccineus, Latham, Ind. Ornith., Vol. I, p. 89 (1790). —
Russ, Papageien, p. 760 (1881).
Eos indica, Wallace, Proc. Zool. Soc. 1864, p. 290 (Siao und Sanghir).
Lorius coccineus, Schlegel, Museum Pays-Bas, Psittcici, p. 128
(»Sanghir« Forsten, Wallace, August 1864). — Idem, 1. c, Psittaci,
Revue, p. 58 (»Siao« Hoedt, R. van Duyvenbode, Mai 1874). —
H. V. Rosenberg, Zoolog. Garten 1878, p. 346 (»Sanghir«).
Domicella coccinea, Finsch, Papageien, Bd. II, p. 800 (1868). —
Rowley u. A. B. Meyer in Rowley's Ornithological Miscellany, Vol.
III, Part. XIII, p. 123, und Tab. 98 (Febr. 1878). — A. B. Meyer,
Ibis 1879, P- 55- — C. Platen, Gefied. Welt, 1887, p. 263.
Lorius coccineus (»J. of Saugor« err?) et Eos histrio (»Moluccas,
Shangir Islands« err.), Gray, Hand-List, Vol. II, p. 153 u. 154, sp.
8190 et 8199 (1870).
Lorius histrio, G. v. Koch, Verzeichniss einer Sammlung von
Vogelbälgen aus Celebes und Sanghir, Febr. 1876, p. i (»Celebes«
err.). — Brüggemann, Abh. Naturw. Ver. Bremen, Bd. V, p. 41
u. 100 (Febr. u. März 1876) (»Celebes« err.). — G. Fischer, ibid.,
p. 538 (Jan. 1878) (»Sanghir«).
564
W. Blasius.
Domiceila histrio, Reichenow, Conspectus Psittacorum, Journ. f.
Ornith. i88r, p. 167. — Idem, Vogelbilder aus fernen Zonen
(Papageien) Taf. 31, Fig. i.
Eos coccinea, Salvadori, Ornitologia della Papuasia, Vol. I, p. 268.
Eos histrio A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6.
Dr. Platen sandte vier Exemplare (zwei alte und ein
junges Männchen, sowie ein Weibchen).
*a. »cf Iris orangegelb. L. 33, D.8 cm. Schnabel orange-
roth. Füsse dunkelgrau. 28. Juli 1886«.
b. »c3^ Iris orangegelb. L. 33, D.8 cm. Schnabel orange-
roth. Füsse grau. 6. Aug. 1886«.
c. »2 Iris orangegelb. L. 32, D. 7 cm. Schnabel orange-
roth. Füsse dunkelgrau. 6. Aug. 1886«.
*d »cf juv. Iris hellbraun. L. 26, D. 6 cm. Schnabel
orangegelb. Füsse grau. 28. Juli 1886«.
Das offenbar ausgefärbte oder doch fast ausgefärbte
Weibchen c unterscheidet sich von den beiden alten Männchen
a und b durch eine geringere Breite des blauen Brustbandes
und der blauen Rückenfärbung; auch scheinen die rothen
Grundhälften einiger Brustfedern noch stärker durch das
blaue Brustschild hindurch. Im Uebrigen ist, abgesehen vor»
der etwas bedeutenderen Grösse der Männchen, kein Ge-
schlechtsunterschied zu bemerken.
Das junge Männchen d entspricht der Beschreibung,
welche Brüggemann (Abh. Naturw. Verein Bremen, Bd.
V, p. 41) von dem Jugendzustande des Männchens gegeben
hat. Besonders interessant ist die carminrothe Färbung an
denjenigen Stellen des Rückens, die sich später blau färben
sollen, neben der rothen Färbung an solchen Stellen des
Kopfes und Nackens, die später blau werden.
Ich lasse noch die wichtigsten Masse folgen:
Ala
cm
17,4
17,5
16,7
16,9
Cauda
cm
14,6
14,2
12,4
ii,6
Culmen
(Sehne)
*,4
2,35
2,4
2,35
Tarsus
cm
2,1
2,1
2,0
2,1
Die Vögel von Gross-Sanghir. 565
Erst spät ist es gelungen, zu erkennen, dass diese Art
ursprünglicii im wilden Zustande nur auf den Sanghir-
Inseln im weiteren Sinne vorkommt. Der Umstand, dass
schon seit langer Zeit dieser Vogel gern in der Gefangen-
schaft gehalten und auf benachbarte Inseln übergeführt
worden ist, wo er dann wohl auch entflogen und verwildert
sein kann, wie A. B. Meyer (1. c.) dies z. B. von Nord-
Celebes erzählt, hatte die früheren Forscher, und besonders
auch die Gelehrten des vorigen Jahrhunderts, welche die
Art unter drei verschiedenen Namen beschrieben haben, in
Bezug auf die Heimat irre geführt. Erst Wallace war es
vorbehalten, auf seinen Reisen im malayischen Archipel die
Fundstelle genauer festzustellen. Je ein Sanghir-Exemplar
von Wallace und Forsten befindet sich im Levdener
Museum, das dann später auch durch Hoedt und R. van
Duyvenbode vier Exemplare von Siao erhielt (cf. Schle-
gel, 1. c). In den siebenziger Jahren haben hauptsächlich
G. Fischer (l. c.) und A. B. Meyer (1. c.) zahlreiche
Individuen auf Sanghir gesammelt und beobachtet. — In
Folge der Verwirrung in der Nomenclatur und eines Schreib-
fehlers bei der Heimatsbezeichnung scheint Gray (1. c.)
zwei Nummern seines Verzeichnisses dieser Art gewidmet
zu haben.
Fam. Cuculidae.
14. Cuculus canoroides S. Müller.
Verh. Land- en Volkenk. p. 235, not. sp. i (1839—1844) (Java etc.). —
W. Blasius, Braunschweig. Anzeigen v. 11. Jan. 1888, Nr. 9,
p. 86 (»Gross-Sanghir«)- — Idem, Russ' Isis 1888, p, 78.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvador!, Ornitol. d. Papuasia, Vol.
I, p. 328.
Dr. Platen sammelte selbst ein Weibchen im jugend-
lichen, oberseits rothbraun und schwarz, unterseits weisslich
und schwarz gebänderten Kleide:
*■>$ Iris hellbraun. L. 3o, D. 5 cm. Schnabel oben
schwarz, unten gelblich. Füsse ockergelb. Gross-Sanghir
25. Jan. 1887».
»66 W. Blasius.
Die Maasse dieses mit einem jugendlichen, dem Braun-
schweiger Museum angehörenden Individuum aus Rurukan
(Nord-Celebes) im Wesentlichen übereinstimmenden Balges
sind die folgenden :
Ala 18,7; Cauda 15,7; Culmen 2,2; Tarsus 1,7 cm.
Diese Art ist durch die Platen'schen Sammlungen
zuerst für Gross-Sanghir, überhaupt für die Sanghir-Inseln,
nachgewiesen. Da dieselbe eine sehr weite Verbreitung von
China über die Molukken bis Celebes, Borneo, Timor etc.
und Östlich bis Neu-Holland zeigt, so ist das Vorkommen
auf Gross-Sanghir nicht auffallend.
r Eudynamis melanorhyncha S. Müller.
Verhandl. Land- en Volkenk. p. 176 (1839— 1844) ("Celebes«). —
Brüggemann, Abh. Naturw. Ver. Bremen, Bd. V, p. 466 (Mai
1877) (»Sanghir«). — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884,
Abh. I, p. 19. — W. Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges. Ornithol.
1886, p. 96.
Andere literarische Hinweise vgl. bei Waiden, Transact. Zool. Soc.
VIII, p. 53, 1872.
Brüggemann (1. c.) erwähnt eines von Dr. George
Fischer gesammelten Exemplares dieser Art von Sanghir.
A, B, Meyer (1. c.) vermuthet jedoch eine Etiketten-Ver-
wechslung und glaubt nicht an das dortige Vorkommen
dieser sonst auf Celebes beschränkten Form; es dürften
hier mindestens dieselben Gründe wie bei Prionituriis ßavi-
cans vorliegen, um bis auf Weiteres den Namen nur mit
einem Fragezeichen in der Liste anzuführen. Möglicherweise
ist es auch nur Siao, bis wohin die Art sich nach Norden
ausbreitet, und wo sie sich dann mit E. mindanensis begegnen
würde.
15. Eudynamis mindanensis (Linn.) var. nov. sanghirensis.
Ciiciilus mindanensis, Linn., Syst. Nat. I, p. 169 (1766).
Eiidynamis orientalis, G. v. Koch, Verzeichniss einer Sammlung von
Vogelbälgen aus Celebes und Sanghir, Febr. 1876, p. j.
Eudynamis niger, Brüggemann, Abh. Naturw. Ver. Bremen, Bd. V,
p. 57 (Febr. 1876).
Eudynamis nigra, G. Fischer, ibid. p. 338 (Jan. 1878).
Eudynamis sp., Salvadori, Atti Acc. Torino, Vol. XIII, 1877/8, p. 1188.
Die Vö^el von Gross-Sanghir. 567
»Eudynamis mindanensis (L.)?« A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges.
Isis 1884, Abh. I, p. 6 u. 17.
Eudynamis mindanensis, W. Blasius, Braunschweig. Anz. v. 11. Jan.
1888, Nr. 9 p. 86. — Idem, Russ' Isis 1888, p. 78.
Ausrührliche Synonymie vgl. bei Waiden, Transact. Zool. Soc. Vol.
IX, p. 162 (1875).
Zwei ausgefärbte alte Männchen (* ^, 29. Nov. 1886,
b, 16. Jan. 1887), übereinstimmend bezeichnet: »c^ Iris
blutroth. L. 37, D. 9 cm. Schnabel gelblichgrün. Füsse
dunkelblaugrau. Gross-Sanghir».
Auf Sanghir kommt, wie oben wahrscheinlich gemacht,
nicht zugleich die schvvarzschnäblige Eudynamis- Arx. von
Celebes, sondern nur eine gelbschnäblige Form vor, die bis
jetzt von den verschiedenen Autoren sehr verschieden ge-
deutet worden ist: Brüggemann beschrieb im Februar
1876 die von G. Fischer auf Sanghir gesammelten fünt
Exemplare unter dem Namen Eudynamis niger (L.). In dem
gleichzeitig herausgegebenen, dieselben Stücke behandelnden
»Verzeichniss einer Sammlung von Vogelbälgen aus Celebes
und Sanghir«, in welchem G. von Koch die Doubletten
des Museums zu Darmstadt zum Kauf oder Tausch anbietet,
steht die Art als E. orientalis verzeichnet. Im Januar 1878
erklärt G. Fischer, dass er alle seine Stücke von »Eudy-
namis nigra (L,)« auf Sanghir gesammelt habe. In dem-
selben Jahre führt Salvadori ein altes männliches Exem-
plar dieser Art, welches Bruijn auf Sanghir gesammelt
und Graf Turati durch Leon Laglaize erhalten hatte,
als »Eudynamis sp. 7tov.?>^ an und erwähnt, dass es sich
keinenfalls um E. nigra von Indien handeln könne, und dass
die Sanghir-Form sich von E. mindanensis durch bedeu-
tendere Grösse unterscheide. A. B. Meyer endlich zählt
die von ihm selbst oder seinen Jägern auf Siao und Sanghir
gesammelten Bälge als ^^ Eudynamis mindanensis (L.).''« auf
und beweiset, dass Cabanis' Beschreibung des Weibchens
(Mus. Heineanum IV, i, p. 53) sehr gut zu dem ihm vor-
liegenden weiblichen Individuum stimmt, und auch die
Grössenverhältnisse nicht dagegen sprechen, die Sanghir-Art
als E. mindanensis zu bezeichnen. Unter dem letzteren
Namen habe ich geglaubt, die Platen'schen Sanghir-Vögel
568 W. Blasius,
ebenfalls zunächst aufführen zu dürfen, während ich jetzt,
nachdem ich ein grösseres Vergleichsmaterial dieser Art von
den Philippinen - Inseln Palawan und Sulu erhalten habe,
der Ansicht zuneige, dass eine besondere gut erkennbare
Varietät sanghii'ensis unterschieden werden kann. — Ich
selbst kann augenblicklich, gerade wie Salvadori, nur
ausgefärbte männliche Exemplare von Sanghir mit den
anderen Arten vergleichen , und diese sind leider weniger
charakteristisch. Da jedoch Brügge mann und Meyer
ziemlich genaue Angaben über die Färbung des weiblichen
und Jugendkleides der Sanghir-Vögel gemacht haben, so
wird mir dadurch die Beurtheilung erleichtert, zumal mir
von E. Orientalis (Linn.), cj^anocephala {Laüi.), nigra(L\nn.),
malayana (Gab. u. Heine), melanorhyncha (S. Müll.) und
mindanensis {hxrwi.) auch solcheKleider zurVergleichung vor-
liegen. Von den fünf erst aufgezählten Arten scheint das
Weibchen und junge Männchen eine ganz andere Färbung
darzubieten, als die Sanghir- Weibchen ; besonders verschieden
sind in dieser Beziehung E. nigra (Linn.), malayana (Gab.
und Heine) (wenn dies eine gute Art ist) und cyanocephala
(Lath.). — Auch in Bezug auf die Schnabelform bestehen
wesentliche Unterschiede: E. orientalis und cranocephala
haben einen schlankeren und weniger breiten Schnabel mit
schärferer Firste. Dieser Schnabelform nähert sich auch E.
melanorhjyncha, während E. Jiigra einen kürzeren, breiten,
an der Firste breit gerundeten Schnabel besitzt, eine Form,
der sich die Sanghir-Stücke eng anschliessen. Da nun
Gabanis (1. c.) gerade für E. mindanensis als charakte-
ristisch anführt: »Major omnino, rostro breviore robustiore«,
so glaube ich berechtigt zu sein, die Sanghir-Vögel als
E. mindanensis zu bezeichnen. Dabei finde ich jedoch die
Meyer'sche Angabe, dass das alte Männchen von Sanghir
sich von E. orientalis (^ ad. durch einen mehr grünlichen
Reflex, besonders auf dem Rücken, unterscheidet, vollständig
bestätigt. Dieser grünliche Reflex tritt auch deutlich im
Vergleich zu den blaueren Sulu-Vögeln und den einen
ausserordentlich starken blauen Schein darbietenden Pala-
wan-Vögeln von E. mindanensis hervor. Dazu kommt, dass
Die Vögel von Gross-Sanghir.
56d
bei den Sanghir-Vögeln der Schnabel breiter und
stärker und an der Firste im Querschnitt be-
deutend mehr abgerundet erscheint, ein Verhältnisse
das sich zwar schwierig, aber doch einigermassen durch die
in den drei letzten Columnen der folgenden Maasstabelle
aufgeführten Quermaasse des Schnabels veranschaulichen
lässt. Diese Charaktere scheinen mir für die Annahme einer
Varietät sanghirensis zu sprechen.
Von den beiden mir vorliegenden Bälgen befindet sich
a noch in der Mauser; vielleicht erklären sich dadurch die
etwas geringeren Grössenverhältnisse von Flügel und
Schwanz dieses Vogels.
Die Hauptform mindanensis ist auf den Philippinen
verbreitet, die von mir charakterisirte Varietät kenne ich
bis jetzt nur von Gross-Sanghir und Siao (Meyer).
Art, Geschlecht u. Heimat
AJa
Cauda
Long.
Culminis
In
■5 0 CO
Lat.
Culmin.
Distant.
nar.
cm
cm
cm 1
cm
cm
cm
*a mindanensis var.
sanghirensis (^Sanghir
J9.3
19.4
3,1
1,92
0,45
0,82
b dto. dto.
20,9
20,3
3,15
1,92
0,5
0,85
mindanensis (^ Palawan
19,8
20,6
3,1
1,83
°.4
0,7
o"" Sulu
20,4
19.3
3,0
1,82
0,4
0,77
9 .,
19,6
20,8
2,9
1,9
0,45
0,73
cyanocephala juv.
Broken Bay, Australien
22
21
3,2
1,9
0,35
0,7
Orientalis 9 (»Ransoni«)
Amboira
21,0
20,9
3,25
1,85
0,37
0,76
Orientalis (^ Timor
9 .
20,1
19.4
3,1
1,8
0,3
0,74
(Coli. Nehrkorn)
20,1
19.4
3,1
1,8
0.34
0,72
nigra (^ juv. Madras
» 9
18,7
20,3
2,8
1,8
0,42
0,76
19,0
19,0
2,7
>
0,4
0,8
570 W. Blasius.
16. Centrococcyx javanensis (Dumont).
Cuculus javanensis, Dumont de St. Croix, Dict. Sc. Nat. XI, p. 144
(1818).
Centrococcyx affinis, A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis, Abb. I,
p. 6 u. 18 «Siao, Tabukan« (Gross-Sanghir).
Centrococcyx javanensis, W. Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges.
Ornithol. 1885, p. 263.
Ausführliche Synonymie vgl. bei \\'alden, Transaci. Zool. Soc. \'1II,
p. 56 u. 60 unter Centrococcyx affinis und javanensis (1875).
Die in Malakka und auf den Sunda-Inseln weit ver-
bj-eitete Art ist zuerst und bis jetzt allein von A. B. Meyer
für die Sanghir-Inseln nachgewiesen, und zwar sowohl für
Gross-Sanghir als auch für Siao. Dass javanensis und affinis
artlich zusammenfallen, glaube ich unwiderleglich nach-
gewiesen zu haben (1. c).
Fam. Meropidae.
17. Merops ornatiis Latham.
Index Ornitholog. Suppl. p. 35 (1801). — Brüggemann, Abh. Naturw.
Ver. Bremen Bd. V. p. 49 (Febr. 1876) (»Sanghir«): — A. B.
Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884. Abh. I, p. 6 u. 19.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvador!, Ornit. d. Papuasia,
Vol. I, p. 401.
Brüggemann konnte nach einem von Dr. Fischer
gesammelten Balge zuerst das Vorkommen dieser weit ver-
breiteten Art auf den Sanghir-Inseln feststellen. A. B. M e yer
erhielt die Art von Tabukan (Gross-Sanghir). Bei dem
grossen Verbreitungsbezirke der Art von Neu-Holland und
Neu-Guinea über die Molukken bis zu den Sunda-Inseln
ist das Vorkommen nicht auffallend.
Fam. Alcedidae.
18. Alcedo bengalensis Gmelin.
Syst. Nat. Vol. 1, p. 450 (1788). — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh.
Ges. Isis 1884. Abh. I, p. 6.
Alcedo minor, Schlegel, Mus. Pays-Bas, Alcedines Revue p. 3 (Juni
1874) (nSiao, Sanghir«).
Alcedo moluccensis, A. B. Meyer, Ibis 1879. p. 64 (»Siao«).
.•\usfuhrliche Synonymie vgl. bei Salvador!, Ornit. d. Papuasia Vol. I,
p. 407.
D ie Vöcel von Gross-Sanchir.
571
Dr. Platen sammelte von dieser Art selbst ein Pärchen
(*a, (^ und b,2)r übereinstimmend bezeichnet : »Iris dunkel-
braun, Füsse lackroth".
Ein Geschlechtsunterschied besteht darin, dass der
Schnabel, wie schon der Sammler in dem frischen Zustande
der Vögel festgestellt hat und wie auch noch am Balge zu
erkennen ist, beim Männchen gleichförmig dunkel schwarz-
braun gefärbt ist, während beim Weibchen der Oberschnabel
allein diese Färbung, der Unterschnabel dagegen eine hell-
rÖthliche besitzt. Auch ist, wie Salvador! schon hervor-
gehoben hat, das Männchen leuchtender als das Weibchen
gefärbt, da der bläuliche Farbenton der Oberseite beim
Männchen stärker entwickelt ist, als beim Weibchen. Beide
Exemplare scheinen vollständig ausgefärbt zu sein, da die
ganze Unterseite mit Ausnahme der weisslichen Färbung
von Kinn und Kehle und der blaugrünen Färbung der
Brustseiten bei beiden Exemplaren intensiv rostroth erscheint.
Die Einzelmaasse in Verbindung mit den Messungen und
Angaben des Sammlers sind folgende:
^
ei) .
1
1 c
1
1
_o
oS
Differ. i
Ala
Cauda
c
"5
Schnabel-
D a t u
m
o
u
farbe
ü
cm
cm
cm
cm
cm
*Ad'
i5,5
1,5
6,8
3,1
3,8
dunkelbraun
1 1. Jan.
1887
b\ 9
i6
2,0 '
7,1
3,4
3,7
oben dunkel-
braun, unten
12. Jan.
1887
1
1
1
1
rothbraun
Die ersten, im Leydener Museuni aufbewahrten Exem-
plare dieser von Nordost- Afrika durch Asien bis zu den
Molukken verbreiteten Art hat i865 Hoedt auf Siao und
Sanghir gesammelt 'cL Schlegel 1. c), und zwar am
27. October auf Siao, am 11. December auf Sanghir. —
Die anfängliche Vermuthung Mever's, dass er auf Siao ^.
molliiccensis angetroffen habe, eine Art, welche von Sal-
vador! und Anderen unter dem Namen ^nspidoides Lesson»
neben bengalensis aufrecht erhalten wird, scheint später von
ihm selbst aufgegeben zu sein.
572 W. Blasius.
19. Ceycopsis fallax (Schlegel).
Dacelo fallax, Schlegel, Observat. zoolog. I. Nederl. Tijdschr. voor
Dierkunde Bd. III, p. 187 fi866) »Celebes«.
Ceycopsis fallax, A. B. Meyer, Ibis 1879, p. 63 (Gross-Sanghir); —
Idem, Sitzb. u. Abb. Ges. Isis 1884, Abb. I, p. 6.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Sharpe, Monogr. Alcedinidae pt. V,
Nr. 37.
Diese sonst nur auf Celebes vorkommende Art hat
A. B. Meyer von Tabukan auf Gross-Sanghir offenbar
zahlreich erhalten. (»Near Tabukan, on Great Sangi Islands,
it appears to be plentiful«). Von Anderen scheint dieselbe
dort nicht aufgefunden zu sein.
20. Callialcyon rufa (Wallace).
HalcYon rufa, Wallace, Proc. Zool. Soc. 1862, p. 338 («Sula Islands
Celebes«).
Dacelo coromanda (partim), Schlegel , Mus. Pays-Bas. Alcedines
Revue p. 17 (Gross-Sanghir und Siao) Juni 1874.
»Ealcyon coromanda (Lath.) var. rufa (Wall.)«, Brüggemann, Abb.
Naturwiss. Verein Bd. V, p. 54 (Febr. 1876).
Callialcyon rufa, A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. d. Ges. Isis 1884,
Abb. I, p. 6. — W. Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges. Orni-
thologie 1885, p. 246.
Dr. Platen sammelte selbst ein männliches Exemplar,
bezeichnet: »(f. Iris dunkelbraun. L. 27, D. 4 cm. Schnabel
und Füsse lackroth. Gross-Sanghir. 9. Februar 1887«.
Das Stück unterscheidet sich von zwei Celebes-Exem-
plaren des Braunschweiger Museums durch einen matteren
Ton der violetten oder lila Färbung des Rückens, durch
eine hellere Färbung der Unterseite mit nur ganz geringem
violetten Anfluge an der Brust, durch eine sehr geringe
Entwicklung der bläulich-silberweissen Bürzelfedern, die in
der Basalhälfte braunroth, in einem schmalen mittleren
Bande violett oder lila und in der Endhälfte silberweiss mit
etwas bläulichem Schimmer erscheinen; ferner durch einen
schlankeren, seitlich etwas zusammengedrückten Schnabel,
der in der Mitte der Seitenränder kaum eine erkennbare
convexe Ausbuchtung zeigt und etwa am hinteren Rande
der näher zusammenliegenden Nasenlöcher dieselbe Breite
besitzt, wie die anderen am vorderen Rande. Dabei ist in
Die Vögel von Gross-Sanghir.
573
Uebereinstimmung mit den mir vorliegenden Bälgen von
Callyalcyon rufa aus Celebes der Unterschnabel auch an
der Wurzel in charakteristischer Weise gleichmässig lackroth
gefärbt, während ein Borneo- Exemplar von C. coromanda
hier eine weissliche Färbung zeigt. — Auffallend ist es, dass
die oben erwähnten Farbenverschiedenheiten, die auf ein
weibliches oder jugendliches Individuum schliessen lassen
könnten, bei einem verhältnissmässig grossen vom Sammler
als Männchen bezeichneten Stücke vorkommen. Ob die
erwähnten Verschiedenheiten zur Abtrennung einer Varietät
berechtigen, möchte ich, da nur ein einziges Exemplar von
Sanghir mir vorliegt, unentschieden lassen. Zur Veranschau-
lichung der Grössenverhältnisse diene auch die folgende
Maasstabelle:
Heimat i
Ala
cm
Cauda
cm
Culmen
cm
Mandi-
bula
(Rictus)
cm
Distant.
nar.
cm
Tarsus
cm
rufa
!
Sanghir (^
12,2
6,9
5,7 (def.)
6,5
0,70 !
1,75
Celebes Riedel
11,4
6,6
5,9
6,5
0,76
1,7
(cf ad)
Celebes cf(juv.)
11,5
6,6
5,7
6,5
0,76
1.7
Platen
coromanda
Borneo $ ad
iOi3
6,2
(def.)?
6,0
0,78
1,65
Hoedt sammelte am 22. Januar 1866 ein männliches
Stück auf Gross-Sanghir, R. van Duyvenbode 1866 ein
Weibchen auf Siao (cf. Schlegel 1. c). Brüggemann
lagen zwei von Dr. G. Fischer auf Sanghir erbeutete
Exemplare vor. Andere Nachweise sind in der Literatur
nicht zu finden. Außerdem ist diese Form auf Celebes und
den Sula-Inseln beobachtet.
21. Sauropatis chlot'is (Bodd.).
Alcedo chloris, Boddaert, Tabl. PI. Eni. p. 49 (1783) (ex D'Aubenton).
Dacelo chloris, Schlegel: Museum Pays-Bas. Alcedines Revue, p. 23
(Juni 1874) (»Siao«).
574
W. Blasius.
Sauropatis chloris, Salvador!, Ann. Mus. Civ. Genova , Vol. IX,
(Ottobre 1S76) p. 53 (»Petta« Gross-Sanghir); — A. B. Meyer,
Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6. — W. Blasius, Madarasz'
Zeitschr. f. d. ges. Ornithol. i885, p. 244.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvador!, Ornitol. d. Papuas., Vol. I
p. 470.
Dr. Platen sandte drei Exemplare (zwei Männchen a und
bj von denen er letztes selbst gesammelt hat und ein Weib-
chen c) alle drei übereinstimmend bezeichnet'. »Iris braun,
Schnabel schwarz, unten weisslich«.
Die Stücke a und c sind ausgefärbte altelndividuen ohne
jede Spur einer Trübung im Weiss der Unterseite und des
Nackenbandes. Das Männchen a hat eine schönere und
leuchtendere Färbung der grünblauen Farbe. Bei dem
Männchen b finden sich zarte dunkle Querwellen an der
Brust und den Seiten des Leibes. Die Maasse in Verbindung
mit den Notizen der Sammler sind die folgenden:
0
c«
1
a
«,
u
T3
1
tSD
te
Ala
■c
y
c
0
Q
u
U
\r
J
cm
cm
cm
cm
cm
cm
Farbe
der Füsse
Datum
23
5
10,0
7,2
4;9 1
^5 1
(^
22
5
10,3
6,6
4,8
1,5
9
23
5
11,0
6,9
4,5
1,4
grau
jrün
grau
8. August li
12. Januar i^
4. Juli 188
li
Das Leydener Museum besitzt zwei weibliche Exem-
plare von Siao, von denen je eines am 11. November i865
von Hoedt und 1866 durch R. van Duyvenbode ge-
sammelt worden ist (Schlegel 1. c).
Bruijn erlegte drei Individuen bei Pejta auf Gross-
Sanghir, auf Grund deren Salvador! (1. c.) das dortige
Vorkommen der vom Rothen Meere durch Asien bis zu
den Molukken und Papuasien weit verbreiteten Art zuerst
und bis Platen allein nachweisen konnte.
Die Vögel von Gross-Sanghir. 575
22. Sauropatis sancta (Vig. & Horsf.).
Halcyon sanctus, Vigors et Horsfiehi, Transact. Linn. Soc. Vol. XV,
p. 206 (1826).
Dacelo sancta, Schlegel, Mus. Pays-Bas, Alcedines Revue p. 26 ('"Siao«).
Halcyon sancta, Brüggemann, Abh. Naturw. Ver. Bremen, Bd. V,
p. 54 (^Febr. 1876) »Sanghir«.
Sauropatis sancta, A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884,
Abh. I, p. 6.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvadori , Ornit. delia Papuasia,
Vol. I, p. 476.
Die Platen'schen Jäger haben auf Gross-Sanghir 4 als
»juv.« bezeichnete Exemplare [a, b, c und *d} erbeuter,
sämmtlich mit der Aufschrift; »Iris braun. Schnabel schwarz,
unten weiss. Füsse grau.«
Alle tragen das charakteristische Kleid der Jugend,
allerdings in sehr verschiedenen Abstufungen. Doch glaube
ich, dass die Platen'schen Jäger die Bezeichnung »juv.« nur
deshalb hinzugefügt haben, weil sie die Vogel für junge
Individuen von S. chloris gehalten haben. Bemerkensvverthe
Unterschiede sind, dass c noch weisse Ränder an den oberen
Flügeldeckfedern besitzt, dass a den dunkelsten und schmu-
tzigsten Farbenton des Grün auf der Oberseite trägt, und
dass bei b und d das Blau der Flügel schon am schönsten
entwickelt und die Oberseite am Wenigsten dunkelgrün
erscheint. — Ein Amboina -Exemplar des Braunschweiger
Museums in einem älteren Entwicklungszustande, daher mit
wenig heller Rostfarbe an den Stirnfedern und mit sehr
wenig dunklen wellenförmigen Bändern an den Seiten der
Brust, unterscheidet sich im Uebrigen nicht wesentlich von
den Sanghir-Exemplaren ; ebenso auch ein ähnliches Stück
aus Australien, das nur vor dem hellen Nackenbande deut-
licher die schwarze Begrenzung zeigt. Ein anderes Exemplar
aus Süd-Australien hat neben dieser Färbung des Nackens
eine wesentlich schmutzigere Rückenfärbung. Die folgende
Tabelle gibt die wichtigsten Maasse in Verbindung mit den
Originalnotizen der Sammler:
Ornis IV. i. 37
576
\V. Blasius.
a ] (f juv.
h j cf juv,
c Q juv.
>^<i Q juv.
21
21
22
21
Äla
8,2
9.35
8,7
8.9
Cauda
5.9
6,6
6,15
6,1
s
Tarsus
u
cm
CTM
4,25
1,3
3,85
1,25
3-95
i,a
3,-9
1,2
Datum
8. Juli 188
15. «
20. »
8. August li
Bisher halte Duyvenbode nur ein Weibchen auf
Siao (cf. Schlegel 1. c.) und Fischer nur ein Weibchen
auf Sanghir gesammelt (cf. Brüggemann I.e.). Uebrigens
ist die Art von den Sunda-Inseln durch Papuasien bis Neu-
Holland verbreitet.
23. Ciüiira sanghirensis Sharpe.
Cittura sanghirensis, (»Schlegel, Ms. in litt.«), Sharpe Proc. Zool.
Soc. 1868, p. 270, pl. 27 (»Sanghir«). — Salvador], Ann. Mus. Civ.
Genova, Vol. IX, (Ottobre 1876) p. 53. — A. B. Meyer, Ibis 1879,
p. 63. — Idem, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6 u. 19. —
W. Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges. Ornithologie 1886, p. 91. —
Rovvley & A. B. Meyer, Rowley's Ornitholog. Miscellany Vol. III,
Part XIII, p. 132 ff. pl. 100 (Febr. 1878^. — A. B. Meyer, Abb.
v. Vogelskeletten. Taf. XXVI (1882).
Dacelo sanghirensis, Schlegel, Mus. Pays-Bas, Alcedines Revue,
p. 14 (Juni 1874). — Gray, Hand-List. Vol. I, p. 89.
Cittura cyayiotis (partim). Lenz, Journ. f. Ornithol. 1877, p. 368.
Die Jäger des Herrn Dr. Platen erlegten 18 Exemplare-
9 alte Männchen ^, *b bis i, 6 Weibchen A", 7 bis p und
drei junge Individuen beiderlei Geschlechts *q, r u. "s. Bei
den drei letzteren Stücken ist der »Schnabel rothbraun«,
bei allen anderen als »lackroth« bezeichnet. Bei allen wie-
derholt sich auf den Etiquetten die Bezeichnung: »Iris hell-
roth. Füsse rothbraun.«
Diese grosse Reihe bestätigt vollständig die Ansicht
A. B. Meyer's über die Selbständigkeit der Art und über
die Geschlechtsunterschiede. Verwechselt könnten mit dieser
Die Vögel von Gross-Sanghir. 577
nur weibliche Individuen von Cittura cyanotis werden, da
dieselben auch weisse Flecken über dem Superciliarstreifen
besitzen; allein bei C. cyanotis sind diese weissen Flecken
viel kleiner und findet sich kein schwarzer Flecken im Ge-
fieder an der Basis des Unterschnabels und keine mehr oder
weniger breite schwarze Stirnbinde, durch welche Fär-
bungen, wie Schlegel richtig bemerkt, sich C. sanghi-
rensis auszeichnet. Dazu kommt bei letzterer Art noch
bedeutendere Körpergrösse, besonders längerer Schnabel und
die intensiv violette Färbung von Halsseiten und Brust.
Die Weibchen stimmen sämmtlich im Wesentlichen mit
der von Rowley (1. c.) gegebenen Abbildung überein und
haben nur wenig oder gar keine blaue Färbung an den
dunklen Augenstreifen und Flügeldecken, die Männchen
sind hier meist intensiv dunkelblau.
Die letzterwähnten weiblichen Bälge o und p und die
drei jugendlichen Individuen zeigen einige besondere F'är-
bungseigenthümlichkeiten. So ist das Weibchen o mit rothem,
langem Schnabel an den dunklen Augenstreifen und Flügel-
decken etwas mehr blau gefärbt, als die übrigen Weibchen,
und die Abbildung inRowley's Ornithological Miscellany ;
dabei zeigen die Flügeldecken noch helle Spitzenfleckchen.
Der Balg ^ mit kürzerem Schnabel, der im jetzigen Zustande
nicht mehr lackroth erscheint, hat helle Spitzen an den
oberen Flügeldeckfedern, die nebst den Augenstreifen übrigens
schwarz ohne blaue Färbung erscheinen, q und 7* tragen
das gewöhnliche weibliche Kleid, ohne helle Spitzenflecken
an den Flügeldecken, obgleich die Schnäbel noch sehr
unentwickelt sind, s dagegen besitzt bei ähnlich unvoll-
kommen entwickeltem Schnabel das charakteristische männ-
liche Kleid mit ganz kleinen hellen Spitzenflecken an den
Flügeldecken.
Eine ähnliche Fleckenbildung findet sich auch bei k
und m dem Kleide alter Weibchen heigemischt.
Die Art ist zuerst im December i865 und Januar i866
durch Hoedt auf Gross-Sanghir entdeckt worden. Schle-
gel erkannte die Art als eine neue und nannte dieselbe
37*
578
W. Blasius.
brieflich und auf den Etiquetten der an andere Museen
abgegebenen Bälge -»^sanghirensis^^. Die erste Beschreibung
und Abbildung der Art veröffentlichte Sharpe 1868 nach
den in das Britische Museum gelangten Exemplaren der
Hoedt'schen Sammlungen. Inzwischen hatte 1866 das Ley-
dener Museum noch Exemplare der Art von Duyvenbode
aus Gross-Sanghir erhalten, von wo später auch A. B. Meyer
und B r u i ) n dieselben empfingen, letzterer in fünf Exemplaren
(cf. Salvadori 1. c). A. B. Meyer fand sie auch auf Siao.
lieber die Gruppe der Sanghir-Inseln hinaus scheint dieselbe
nicht verbreitet zu sein. Die gegentheiligen Annahmen von
Lenz (1. c.) sind genügend widerlegt worden.
Die wichtigsten Maasse sind in der folgenden Tabelle
mit den Originalaufzeichnungen der Sammler vereinigt:
Geschlecht
Long,
tot.
0
Ala
C7n
cm
cm
a
cf
.6
7
11,2
*b
cf
27
8
11,4
c
d^
27
8
10,9
d
c^
27
8
11,2
e
cf
27
7
11,3
f
cf
26
7
11,3
g
cf
27
8
11,2
h
cf
27
8
10,6
i
cf
27
8
11,3
k
$
26
7
11,35
*l
9
27
7
11,7
m
9
27
8
10,9
n
9
26
7
11,4
0
9 (jun-)
26
7
II, I
P
9 (jun.)
27
8
11,2
*q
9iuv.
24
6
11,0
r
9 juv.
24
b
11,3
*s
cf juv.
26
7
11,0
Cauda
cm
Culmen
Tarsus
cm
cm
4,5
1,7
4,2
1,7
4,3
1,7
3,95
? def.
4,0
1,7
4,2
1,6
4,5
1,6
4,4
1,7
4,4
1,7
4,1
1,8
4,25
1,75
4,5
1,7
4,1
1,7
4,2
1,7
3,7
1,7
3,6
x,6
3,6
1,65
3,45
1,65
D a t u
10,2
10,4
9,7
10,2
10,4
10,2
10,5
9,8
10,3
10,6
10,0
IC,I
10,9
io»3
9,7
9.3
90
9,5
24. Juni
5. Juli
6. >.
13. »
18. ..
24. »
8. Aug.
II. i>
13. >.
26. Mai
28. 0
2. Juni
13. ..
21. I)
14. Aug.
16. Juli
I. Aug.
16. Juli
Die Vögel von Gross-Sanghir.
579
Farn. Coraciidae.
24. Eurystomus orientalis (Linn).
Coracias orientalis, Linn. Syst. Nat. Vol. I p. iSg, n. 4 (1776), (ex
Brisson).
Eurystomus orientalis, Salvadori, Ann. Mus. Civ. Genova VoL IX
(Oltobre 1876), p. 53. — A. B. Meyer, Sitzb. und Abh. Ges. Isis
1884, Abh. I, p. 6. — W, Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges.
Ornithologie, 1886, p. 89.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvadori, Ornitol. della Papuasia,
Vol. I, p. 508.
Drei Exemplare, ein Männchen a und zwei Weibchen b
und c, übereinstimmend bezeichnet: »Iris hellbraun. Schnabel
lackroth, Schnabelspitze schwarz. Füsse braunroth.«
Die Färbung dieser drei Bälge stimmt mit derjenigen
der Celebes-Bälge überein; die Schwanzfedern zeigen von
oben gesehen nur an der Basalhälfte der Aussenfahne blaue
Färbung. Auch die grösseren oberen Flügeldeckfedern und
die Schwungfederspitzen sind verhältnissmässig nicht sehr
stark blau gefärbt, und es treten hier Spuren grünlicher
Ränder auf. — Ein Geschlechtsunterschied ist nicht zu
beobachten.
Bisher hatte nur Bruijn diese von Indien bis zu den
Sunda-Inseln und den Molukken verbreitete Art in fünf
Exemplaren bei Pejta (Gross-Sanghir) erbeutet (cf. Sal-
vadori 1876 1. c).
Die wichtigsten Maasse sind:
0
Long,
tot.
a
Ala
Cauda
Culmen
Rictus
0
cm
cm
cm
cm
cm
cm
Tarsus
cm
Datum
24
^5
18,3
18,9
18,6
10,7
10,8
10,2
3,0
3>i
3>2
3,9
4,0
4,0
2,0
2,0
1.9
25. Januar i\
16. ..
19. ..
580 W. Blasius.
Farn. Hirundinidae.
25. Hv'undo giitiuralis Scopol! .
Del. Flor, et Faun. Insubr. II, p. 96 n. ii5 (1786) (ex Sonar.) —
Salvador!, Ann. Mus. Civ. Genova Vol. IX, p. 55 (Ottobre 1776).
A. B. Meyer, Sitzb. und Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6 u. 22. —
W, Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges. Ornithologie, 1886,
p. 109.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvadori, Ornitol. della Papuasia.
Vol. III, p. I,
Der einzige Beweis für das Vorkommen dieser Art auf
Sanghir ist ein bei Pejta am 7. October 1875 von Bruijn
erlegtes Individuum (cf. Salvadori I.e.). Da der Verbrei-
tungsbezirk derselben von Indien bis Australien sich aus-
dehnt, so ist das dortige Vorkommen nicht überraschend.
26. Hirundo javanica Spanmann.
Mus. Carls, t. 100 (1789); — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis
1884, Abh. I. f>. 6 u. 22.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvador!, Ornitol. della Papuasia.
Vol. II, p. 3.
Dr. Platen sammelte selbst ein einzelnes Männchen,
bezeichnet: »*c3" Iris braun. L. 14. D. — i,5 cm. Schnabel
und Füsse schwarz. Gross-Sanghir, 5. Februar 1887.«
Es ist ein schön ausgefärbtes Exemplar mit bis über
die Augen stark roth-kastanienbraun gefärbtem Vorderkopf
und weiss berandeten schwarzen Spitzen der unteren
Schwanzdeck federn.
Die von Indien bis Australien weit verbreitete Art ist
vor Platen allein von A. B. Meyer von Tabukan (Gross-
Sanghir) nachgewiesen.
Die wichtigsten Maasse sind:
Ala 11,0; Cauda 4,8; Culmen o,g ; Tarsus 1,1 cm.
Fam. Muscicapidae.
27. Monarcha commutatus Brüggemann [?]
>Monarcha commutata« , Brüggemann, Abh. Naturw. Verein, Bremen
Bd. V, p. 68 (März 1876) (»Celebes«).
Die Vögel von Gross-Sanghir. 581
Monarcha commutatus, W. Blasius, Journ. f. Ornith. i883, p. 120,
i56 u. 161. — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I.
p. ö u. 22. »Siao, Tabukan« (Gross-Sanghir).
A. ß. Meyer hat ein altes Männchen dieser Art, das
er mit dem von Nord-Celebes stammen sollenden Typus
vollständig übereinstimmend fand, auf Siao erbeutet und
hält es für wahrscheinlich, dass auch das typische
Exemplar nicht von Celebes, sondern Siao ge-
kommen ist. Von Gross-Sanghir erhielt A. B. Meyer, und
zwar von Tabukan ein junges Individuum, bei welchem er
nicht ganz sicher ist, ob dasselbe zu dieser oder einer
anderen nahe verwandten MonarcAa-Art gehört. — Sharpe
(Cat. Birds Brit. Mus. Vol. IV p. 431. 1879) hat diese Form
fälschlich mit M. inornatus vereinigt.
Die Art scheint den Sanghir-Inseln im weiteren Sinne
des Wortes eigen zu sein und sich höchstens ausnahmsweise
nach Celebes zu verbreiten.
28. Hypothymis Rojvleyi (Meyer).
Zeocephus Rowleyi, A. B. Meyer, Rowley's Ornitholog. Misceiiany
Vol. III, Part. XIII (Februar 1878), p. i63. — Idem, Sitzb. u.
Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6.
Hypothymis Rowleyi, Sharpe, Cat. Birds Brit. Mus. Vol. IV, p. 278
(1879).
Das einzige bis jetzt bekannte typische Exemplar dieser
Art ist von einem Jäger des Herrn Dr. A. B. Meyer in
den Siebenziger-Jahren bei Tabukan auf Gross-Sanghir
erlegt, und befindet sich in dem Dresdener Museum. Bis
jetzt ist die Art nur von dort bekannt.
Fam. Campophagidae.
29. Graiicaliis leucopygius Bonaparte.
Consp. Av, Vol. I, p. 354 (Mai i85o). — Hartlaub, Journ. f. Ornith.
1864, p. 443; — Sharpe, On the Collections of Birds made by
Dr. Meyer, Mittlieilungen aus dem k. Zoologischen Museum zu
Dresden, III. Heft, p. 365 (1878) (»Tabukan«, Gross-Sanghir). —
A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6. — W.
Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges. Ornithologie i885, p. 280.
582 W. Blasius.
A.B. Meyer erhielt von Tabukan (Gross-Sanghir) ein
junges Individuum, das Sharpe mit den jungen Exemplaren
dieser Celebes-Art von Nord-Celebes, abgesehen von etwas
bedeutenderer Grösse der Flügel bei dem Sanghir- Vogel, über-
einstimmend fand.
Erst die Untersuchung alter Vögel wird vollständig
sicher stellen können, ob auf Gross-Sanghir die Celebes-
Form oder eine nahe verwandte andere Art vorkommt.
Auffallenderweise lasst Sharpe, der doch selbst zuerst
des auf Sanghir erbeuteten Stückes Erwähnung gethan hat,
im Catalogue (Bird's Brit. Museum Vol. IV, p. 33 [1879]) die
Art nur auf Celebes, ihrem Hauptverbreitungsgebiete, vor-
kommen, und gibt Sanghir nicht mit als Heimat an.
30. Edoliisoma Salvadorii Sharpe.
On the Collections of Birds made by Dr. Meyer, Mittheilungen aus
dem k. Zoologischen Museum zu Dresden, III. Heft, p. 367 (1878;
(»Tabukan«, Gross-Sanghir); Idem. Cat. Birds Brit. Mus. Vol. IV,
p. 48 {1879); — A.B. Meyer, Sitzungsber. u. Abh. Ges. Isis 1884,
Abh. I, p. 6 u. 28.
A. B. Meyer erhielt aus der Gegend von Tabukan
(Gross-Sanghir) drei Exemplare, ein altes und zwei junge
Männchen. Das Kleid der letzteren , die dem E. morio Q
ähnlich sind, hat Sharpe, wie von Meyer (1. c.) neuer-
dings erläutert worden ist, als weibliches beschrieben. Das
alte Männchen zeigt sich dem E. ceramensis am Nächsten
verwandt. Die typischen Exemplare befinden sich in dem
Dresdener und Britischen Museum. Die Art ist auf Siao
und an anderen Punkten noch nicht beobachtet, und weib-
liche Individuen sind überhaupt noch nicht erbeutet und
untersucht worden.
Fam. Dicruridae.
31. Dicruropsis axillaris Salvadori. ^
Atti Acc. Torino Vol. XIII, p. 1184 (1877/78), Pejta (Gross-Sanghir). —
A. B. Meyer, Sitzb. und Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6 u. 3i.
— W. Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges. Ornithologie i885, p.283.
Die Vögel von Gross- Sanghir. 583
Dicriiropsis leucops (partim) Sharpe: On the Collections of Birds
made by Dr. Meyer, Mittheilungen aus dem k. Zoologischen Museum
zu Dresden, III. Heft, p. 361 (1878) (specimina ex Tabukan, Gross-
Sanghir); — A. B. Meyer, ibid. Anmerkung. — W. Blasius, Ma-
daräsz' Zeitschr. f. d. ges. Ornithologie, i885, p. 283.
Die Jäger des Herrn Dr. Platen erbeuteten bei Mar-
garitu ein junges männliches Exemplar, bezeichnet:
*»cf (Iris fraglich). L. 29 D. 7 cm. Schnabel und Füsse
schwarz. 20. Mai il
Leider ist bei demselben die für die Unterscheidung
dieser Art von der nahe verwandten, auch auf Siao ange-
troffenenen Celebes-Form (D. leucops) so wichtige Farbe der
Iris nicht aufgezeichnet worden.
Salvadori lagen bei der Beschreibung vier von
Bruijn bei Pejta gesammelte und durch Laglaize an
den Grafen Turati verkaufte Bälge vor, zwei alte und
zwei junge Individuen , welche letzteren noch keine glän-
zenden Kopffedern und Brustflecken besassen, während sich
die alten Vögel von D. leucops wesentlich durch die klei-
neren glänzenden Brustflecken und durch die sehr grossen
weissen Spitzenflecken an den Spitzen der unteren Flugei-
decken unterschieden.
Die Mey er'schen Sammlungen enthielten ein Männ-
chen und Weibchen von Tabukan, deren Flügellänge i5,3
bis 16,2 cm betrug.
Das einzige mir vorliegende, den beiden jugendlichen
Exemplaren Salvadori's ähnelnde Stück kann zur Entschei-
dung der von mir bei einer früheren Gelegenheit (1. c.) an-
geregten Frage der Artberechtigung nicht verwendet werden.
Ich kann nur erwähnen, dass die unteren Flügeldecken auf-
fallend weiss erscheinen. Die Maasse des Stückes sind:
Ala 14,8 (i5,o); Cauda i3,5; Culmen 2,6; Tarsus 2,5cm.
Die Art ist bis jetzt nur von Gross- Sanghir bekannt
und wird auf Siao durch die celebresische Art leucops ver-
treten.
584 W. Blasius.
Farn. Laniidae (Prionopidae).
32. Pinarolestes sanghirensis E. Oustalet.
Notes d'Ornithologie. Observations sur divers Oiseaux de l'Asie etc.
— Bulletin Soc. Philomath. Paris, 7 ser. Bd. V (1880/81), p. 71
(12. März 1881); — Reichenow u. Schalow, Compendium, Journ.
f. Ornith. 1884, p. 400.
Diese 1881 von Oustalet nach einem Sanghir-Exem-
plar beschriebene Art fehlt noch in der 1884 von A. B.
Meyer gegebenen Liste der Sanghir-Vögel (Sitzb. u. Abb.
Ges. Isis 1884, Abb. I, p. 6).
Die Art scheint auf Sanghir beschränkt zu sein.
Fam. Nectariniidae.
33. Hermotimia sanghirensis (Meyer).
Chalcostetha sangirensis, A. B. Meyer, Sitzb. Akad. Wien 1874
Bd. LXX, p. 124 {(^ ad) (»Siao«) -j- »Nectarinea Duyvenhodei $«,
A. B. Meyer nee Schlegel (= ^T J^^^'-) ("Siao«).
Hermotimia sangirensis, Salvadori, Atti Accad. Torino, Vol.X {1874),
p. 233, tav. I., fig. 2; — Idem, Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX.
'Ottobre 1876) p. 56; — Idem, Atti Accad. Torino, Vol. XII (1877
Febr., März), p. 312. — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abb. Gesellsch. Isis
1884, Abb. 1, p. 6 u. 37.
Cinnyris sangirensis, Shelley, Monogr. Nect. p. 97, pl. 33 u. 32, fig. 2.
Cinnyris sanghir ensia, Gadow, Cat. Birds Brit. Mus., Vol. IX, 1884,
P- 74.
Dr. Platen sandte im Ganzen 34 Individuen, worunter
2 5 alte ausgefärbte Männchen (a bis :^), wobei *k und V
und " \, sechs junge Männchen {aa bis_^), dabei * cc und
*dd, von denen die ersten drei (mit orangegelber Kehle)
und das vierte (ohne solche) ausdrücklich als »,:f juv.« be-
zeichnet sind, und drei Weibchen {'gg, hh und ii, zu dem
letzteren sind zugehörige Eier gesandt). Bei allen wieder-
holt sich auf den Etiquetten: »Iris braun« (nur bei x, y
und ^, die Platen selbst frisch untersucht hat, »graubraun«),
»Schnabel und Füsse schwarz«.
Von der Ausbildung des vollendeten männlichen Kleides,
wie es Salvadori (Ann. Mus. Civico Genova, Vol. IX, p. 56)
beschrieben hat, macht unter den ersten 25 Exemplaren der
Balg r eine kleine Ausnahme, indem bei sonst vollständiger
Die Vögel von Gross- Sanghir. 585
Ausbildung des Gefieders noch zwei gelbe Federn an der
Kehle zurückgeblieben sind. Bei keinem dieser 25 Indivi-
duen zeigt sich eine Spur von »hochgelben, fast orange-
farbigen« Federn an den Seiten der Brust, wie solche von
Meyer als häufig vorkommend angegeben worden sind. —
Die folgenden drei Balge {aa, bb, cc) entsprechen dem von
Salvadori beschriebenen Kleide Nr. 9; die darauf ange-
führten drei Individuen {dd, ee, ff) gleichen Salvadori's
Kleide Nr. 6, und die drei sicheren Weibchen gg, hh, ii
dem Kleide Nr. 8, welches schon von Meyer als das Kleid
der Weibchen erkannt und beschrieben worden ist. Mit
Recht wurde von Salvadori darauf aufmerksam gemacht,
dass die Weibchen dieser Art sich von denen aller anderen
Arten der Gattung durch den nicht grünen, sondern grün-
lich olivenfarbenen Kopf unterscheiden. Das für ganz junge
Männchen charakteristische Kleid Nr. g mit der orange-
farbenen Kehle hatte Meyer Anfangs für das weibliche von
Aethopyga Diiyvenbodei gehalten. Die Färbung der Kehle
wechselt von Kupfergelblich bis Kupferroth; letztere Färbung
zeigen z. B. sehr auffallend die alten Männchen y und ^.
Die wichtigsten Maasse, verbunden mit den nach den
frisch erlegten Exemplaren gemachten Aufzeichnungen der
Sammler sind in der umstehenden Tabelle zusammengestellt.
Die Art ist ursprünglich von Siao beschrieben. Doch
erbeutete Bruijn bei Pejta auf Gross-Sanghir nicht weniger
als 44 Individuen (cf. Salvadori 1. c), und A. B. Meyer
erhielt auch von Tabukan (Gross-Sanghir) eine grössere Reihe
derselben Art. — Die Art scheint somit auf Gross-Sanghir
häufig vorzukommen, lieber den Sanghir- Archipel hinaus
ist dieselbe bis jetzt nicht beobachtet.
34. Anthreptes chlorigaster Sharpe.
Sharpe, Trans. Linn. Soc. (2.) Zool. I. p. 342 (1877) (»Negros«).
Anthothreptes malaccensis , Salvadori, Ann. Mus. Civico Genova.
Vol. IX (Ottobre 1876), p. 57 (»Petta«); — Idem Atti Accad.
Torino, Vol. XII (1876/77). p. 320 (Febr. März 1877).
Anthreptes chlorigastra, Shelley, Monogr. Nect., p. 321, pi.ioS, fig. i
(specialen ex »Siao« error, rect. Tabukan).
586
W. Blasius.
Geschlecht
Long,
tot.
Differ.
Ala
Cauda
Culmen
Datum
cm
cm
cm ;
cm
! cm
a
J
2
6,0
4,2
?def_
20. Mai 1886
b
cf
2
6,05
4,3
1,6'
21. .1 >.
c
C^
2
6,2
4,5
1,6
22. >- .,
d
cf
2
6,15
4.3
1,6
4. Juni
e
cf
2
6,1
4,3
1,65
4. »
f
(^
2
6,0
4,4
! 1,7
5. »
g
cS
2
5,9
4,3
1,5
9. ..
h
^
2
6,0
4,1
1,6
g. ..
i
cf
2
5-9
4,4
^5
9. ..
*k
^
2
5,85
4,1
1,65
14. ..
l
d
2
6,2
45
1,55
15. »
m
<s
2
5,9
4,1
1,6
16. >. 1)
n
d^
2
6,15
4,6
1,55
18. n
o
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2
6,1
4,1
1 1,6
19. .-
P
c^
2
5,9
4,05
1,55
I. Juli
q
<s
2
6,1
4,6
1-55
3. ••
*r
c^
2
6,2
4,2
1,6
3. "
s
cf
2
5,7
4,15
1,5
3. „
t
6
2
6,0
4,1
! 1.52
3. "
u
cf
2
5-9
4,1
1,5
6. ..
V
cf
2
6,2
4,2
1
1,7
7. "
IV
J
2
6,0
4,1
1,55
10. ,.
X
d
3
6,0
4,2
1,65
12. Dec. »
y
d
3
6.2
4,5
i 1,65
20.
■y
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3
6,1
4,3
1,55
26. »
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S i"^'-
lO
2
5,4
3,55
1,55
22. Mai
bb
gJ juv.
lO
2
4,9
3,5
1-35
II. Juni
*c c
(f juv.
lO
2
5,55
3,3
1,55
15. Juli
*dd
cT juv.
lO
2
5,85
4,0
1,5
12. Juni "
e e
(9?jd'Ji'T.r
10
2
5,7
3.8
1,6
28. Mai
'ff
{Q?icfjuT.?
10
2
5,4
3,5
i 1,5
I. Juli
*gg
9
lO
2
5,3
3,65
1,45
16. Juni
''hh
9
10
2
4,95
33
1,4
12. Jan. 1887
i i
9
lO
2
5,1
3-5
: ^,5
28. »
Die Vögel von Gross-Sanghir. 587
Anthothreptes Chlorigaster, A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis,
1884, Abh. I, p. 6 u. 38 (»Siao« u. »Tabukan«).
Anthothreptes malaccensis, partim {A. chlorogaster , part.) Gadow,
Cat. Birds ßrit. Mus. Vol. IX, p. 123 u. 126.
Dr. Platen's Jäger sammelten 12 Exemplare (a — m),
Platen selbst später noch ein schönes Männchen a'.
Bei allen Exemplaren ist die Bezeichnung zu finden:
»L. 12 D. 2 cm. Schnabel schwarzbraun, Füsse braungelb«,
nur das später von Platen selbst gesammelte alte c^ a' trägt
die Bezeichnung: »Schnabel schwarz, Füsse hellbräunlich-
grün«, bei allen alten Männchen: »Iris blutroth«, bei allen
Weibchen und jungen Vögeln: »Iris rothbraun «.
Salvadori führte zwei junge von Bruijn bei Pejta
gesammelte Individuen unter dem Namen malaccensis an.
A. B. Meyer hat meines Wissens zuerst feststellen
können, dass es diese Art ist, welche auf den Sanghir-
Inseln vorkommt. Es war ein Meyer'sches Exemplar
(Männchen) von Tabukan (nicht Siao, wie Shelley fälsch-
lich angibt), das Letzterer in seiner Monographie abgebildet
hat. Die Art ist ausserdem auf verschiedenen Inseln der
Philippinen nachgewiesen.
Die Form zeichnet sich vor der besonders in der grün-
lichen Färbung der Unterseite sehr ähnlichen A. celebensis
durch bedeutendere Grösse aller Theile, besonders des
Schnabels, und durch kleine Färbungsverschiedenheiten aus.
Bei allen Männchen ist der Metallglanz des Gefieders auf
Kopf und Rücken grünlich mit wenig Purpurschein, die
Kehle matt rothbraun, die Flügeldeckfedern wenig bräunlich
gerandet. Die Männchen a' und a, *b h\sf sind ausgefärbt.
i (»9« bezeichnet aber offenbar ein cf juv.) und *k haben
weibliches Gefieder mit einzelnen metallglänzenden Federn
auf Kopf und Nacken. Die übrigen besitzen weibliches
Gefieder; die als »?« bezeichneten beiden Bälge und zweifel-
losen Weibchen *g und h zeichnen sich durch eine gelb-
lichere Färbung an Kinn und Kehle aus.
Die wichtigsten Maasse in Verbindung mit den Original-
notizen der Sammler sind folgende:
588
W. Blasius.
Geschlecht
Ala
cm
Cauda
cm
Culmen
cm
Tarsus
cm
Datum
9
..9..(cfjuv.)
»C^" juv.«
»ö" juv.«
»C? juv.«
7.1
7,3
7,25
7,3
7-3
7,0
7,45
6,9
6,9
7,1
7,2
6,8
7,1
5,1
4,7
4,7
4,9
5,2
4,9
5,3
4,8
4,2
4,7
4,9
4,5
4,3
1,8
1,95
1,8
1,9
1,85
1,9
1,9
1,75
1,85
1,9
1,9
1,8
1,9
1,9
1,85
1,85
1,9
1,8
1,8
1,8
1,8
1,8
1,8
1,9
1,85
5. Januar 1887
4. Juni 1886
28. ..
30. ..
30. ..
2. Juli >'
2. » »
12. Juni "
6. Juli
22. Juni "
26. »
2. Juli »
2. » n
35. Aethopj^ga Duyvenbodei (Schi.)
Nectarinia Duvvenbodei, Schlegel, Nederl. Tijdschr. v. Dierk, IV
p. 14, (1871); — A. B. Meyer, Sitzb. Akad. Wien 1874, LXX,
p. 125 (exclus. descript. fem.).
Aethopyga (^i) Duyvenbodei, Salvadori, Ann. Mus. Civico Genova
Vol. IX {Ottobre 1876), p. 57.
Aethopyga Duyvenbodei, Salvadori, Atti Accad. Torino, Vol. XII
1876/77, p. 316 (Febr. März 1877); — Gadow, Cat. Birds Brit.,
Mus., Vol. IX (1884), p. 30.
Eudrepanis Duyvenbodei, Shelley, Monogr. Nect. p. 81, pl. 27. —
A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6 u. 37.
Beide Sendungen zusammen enthielten i5 Exemplare,
i3 Männchen {a bis n) und 2 Weibchen o und p.
Bei allen findet sich die Bezeichnung: »Iris braun.
Schnabel und Füsse schwarz«.
Alle Männchen sind schon ausgefärbt. Bemerkenswerth
ist, dass das Kinn, der Leib und die unteren Schwanzdeck-
federn orangegelb erscheinen, während Kehle und Brust
schwefelgelb ist. Letztere Stelle zeigt bei a, f, /, m sehr
stark entwickelte orange Querbänder auf den gelben Federn,
und bei b, e, h und k Spuren solcher Bänder, während der-
artige Querzeichnung bei c, d, g-, i und n fehlt.
Die Vögel von Gross-Sanghir.
589
Die beiden Weibchen o und p entsprechen der von
Salvadori veröffentlichten und von Gadow (^Cat. Birds
Brit. Mus. Vol. IX, 1884, p. 3o) kurz wiedergegebenen
Beschreibung. Bemerkenswerth ist, dass bei beiden Ge-
schlechtern die Augenlidfedern rings um das Auge herum
gelb und die Zügelfedern gelb mit dunkleren Spitzen er-
scheinen. Der Leib und das Kinn des Weibchens sind orange-
gelb gefärbt, wenn auch weniger leuchtend als die gleichen
Theile des Männchens; Kehle und Brust haben beim Weib-
chen entschieden einen grünlichgelben Farbenton. — Das
Weibchen ist in allen Theilen auffallend kleiner als das
Männchen, wie sich in Uebereinstimmung mit Sal vad ori's
Angabe aus folgender Maasstabelle ergibt:
0
Long,
tot.
1
5
Ala
Cauda
Culmen
Tarsus
Datum
0
cm
cm
cm
cm
cm
cm
a
d^
10,5
2
5,55
3,3
c. 1,8 (let.
1,7 Tcrkrnpp.
4. Juni 1886
b
cf
10,5
2
5,60
3,6
1,8
1,8
24. ..
*c
c^
10,5
2
5,80
3,3
1,78
1,75
27. »
d
cf
10
2
5,60
3,2
1,8
1,75
8. Dec.
*e
^
10,5
2
5,75
3,8
1,75
1,7
8. .
*f
cS
II
2,5
5,85
3,4
1,7
1,7
8. ..
g
d
10,5
2
5,45
3,3
1,75
1,8
II, »
h
cf
10,5
2
5,60
3,65
1,7
1,75
12. Dec. 1886
i
cf
II
2,5
5,60
3,6
..7
1,75
12. >. »
k
c?
10,5
2
5,75
3,7
1,75
1,7
3. Januar 1887
l
d'
10,5
2
5,55
3,3
1,75
1,75
5. ,.
m
cf
10,5
2
5,85
3,5
1,8
1,75
21. •> n
n
c^
10,5
2
5,70
3,65
1,7
1,7
15. »
*o
9
9
2
5,20
2,9
1,6
1,6
13. Dec. 1886
P
9
9
I
5,15
2,9
1,62
1,6
15. Januar 1887
Schlegel (1. c.) hatte nur Männchen von Gross-
Sanghir erhalten. Die Beschreibung, die A. B. Meyer (1. c.)
glaubte von einem Weibchen aus Siao geben zu können,
590 W. Blasius.
bezog sich auf ein junges Männchen von Hermotimia san-
ghirensis, und ist von ihm selbst später widerrufen. —
Meyer erhielt Exemplare dieser Art von Tabukan, und
Salvadori zwei Männchen und drei Weibchen von Pejta.
Die Art scheint nur auf Gross-Sanghir vorzukommen.
Farn. Dicaeidae.
36. Dicaeum sanghirense Salvadori.
Ann. Mus Civ. Genova , Vol. IX (Ottobre 1876), p. 58. (»Petta«
Gross-Sanghir). — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884,
Abh. I, p. 6.— Sharpe, Cat. Birds Brit. Mus. Vol. X, p.24 (1885).
— W. Blasius, Madarasz' Zeitschr. f. d. ges. Ornithol. i885, p. 292.
Platen sandte im Ganzen 12 Exemplare dieser Art:
neun alte Männchen {a — i) und ein junges Männchen (m),
sowie zwei alte Weibchen k und /. Sämmtliche alte Indivi-
duen a bis / sind übereinstimmend bezeichnet: »Iris braun.
Schnabel und Füsse schwarz«, das junge Männchen m da-
gegen: »Iris bräunlich, Schnabel bräunlich, Spitze und
Füsse schwarz«.
Diese Bälge kann ich mit sechs mir im Augenblick
vorliegenden, gleichfalls grossentheils von Platen gesam-
melten Exemplaren ausgefärbter Männchen von Dicaeum
celebense vergleichen. Dabei finde ich die von Salvadori
angegebenen Erkennungszeichen beider Formen durchaus
bestätigt. Es mag allerdings zweifelhaft bleiben, ob man
nicht doch nur die Form als eine Varietät oder Localrace
von D. celebense ansprechen soll. Das junge Männchen
m hat noch keine Spur von rother Färbung an Kehle und
Brust; die Färbung der Unterseite ist vielmehr durchwegs
grau mit grünlichgelber Farbe gemischt; die der Oberseite
einfarbig dunkelgrau; an Schwanz- und Flügelfedern mit
etwas metallischem Glänze. — Die Maasse der Bälge sind:
Die Vögel von Gross-Sanghir.
591
Geschlecht
\°"^- : Differ.
tot.
Ala
Gau da
Culmen
Tarsus
Datum
cm cm
cm
cm
1 cw
cm
a
cT
8
4,95
^.9
o,9
1,2
28. Mai 1886
*b
d^
8
4,9
2,7
o,9
1,15
9
Juni »
c
cf
8
4,7
2,7
o,9
1,1
6
Juli
d
^
9
5,1
2,9
0,9
1,2
7
Jan. 1887 i
e
^
9
5,0
2,8
o,9
1,2
7
» '
f
cf
9
5.1
2,7
o,95
1,2
9
» »
1
S
C?
9
5,1
2,75
0,9
1,15
II
» 1)
h
cf
9
5,0
2,7
o,95
1,2
12
» »
1
i
cf
9
4,95
2,8
o,9
1,2
14
» n j
k
9
9
5,1
2,8
o,9
1,2 '
5
1) »
*l
9
9
4,9
=^,8 \
0,9
1,15 '
7
1) »
*m
cf juv.
9
4,55
2,45
0,85
1,15 t
6
D »
Bruijn sammelte bei Pejta sechs Männchen und ein
Weibchen (Salvadori 1. c). Dies waren bisher die einzigen
bekannten Individuen dieser vermuthlich auf Gross-Sanghir
beschränkten Art.
37. Prionochilus sangliirensis, Salvadori.
Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX (Ottobre 1876), p. 59. (»Pettä-,
Gross-Sanghir); — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884,
Abb. I, p. 6. — Sharpe, Cat. Birds Brit. Mus. Vol. X, p. 71 (1885).
Dr. Platen sandte im Ganzen i3 Exemplare, sieben
Männchen [a bis g) und sechs Weibchen (h bis n).
Bei fast allen alten Männchen*) und Weibchen wieder-
holt sich auf den Etiketten die Bezeichnung: »Iris gelb-
braun (nur bei den ersten beiden Männchen und Weibchen
jedesmal rothbraun). Schnabel und Füsse schwarz«.
*) Das Männchen d hat eine geringere Ausdehnung und geringere
Intensität der orangegelben Brustfärbung und ist deshalb als ein jugend-
licheres Individuum zu betrachten.
Ornis IV. 4. 38
592 W, Blasius.
Es sind ganz geringe, aber deutlich erkennbare Farben-
verschiedenheiten , welche diese Form von P. aureolimhatus
trennen. Im Allgemeinen hat Salvadori bei seiner ersten
Beschreibung das Richtige getroffen. Doch kann man, wie
ich glaube, die Verschiedenheit noch bestimmter ausdrücken.
Mit anderen Worten kann man sagen : Bei P. aureolimhatus
ist die gelbe Färbung an der Brust, die in der Mittellinie
deutlich unterbrochen wird, sowie an den Seiten des Leibes
und an den unteren Schwanzdeckfedern von gleicher Stärke;
bei P. sanghirensis geht ein in der Regel medianwärts zu-
sammenhängendes, selten in der Mittellinie an einer schmalen
Stelle unterbrochenes, orangegelbes Band in der Breite von
etwa 7mm über die Brust, bezw. Vorderleib, während die
Seiren des übrigen Leibes und bis zu einem gewissen Grade
auch die Mitte des Leibes mattgelbgrünlich und die unteren
Schwanzdeckfedern blassgelb gefärbt sind.
Einen Geschlechtsunterschied vermag ich nicht zu be-
merken, höchstens ist das orangegelbe Brustband beim
Männchen etwas breiter und leuchtender gefärbt und das
Männchen etwas grösser als das Weibchen. In der Grösse
sind die beiden verwandten Arten nicht viel verschieden.
Wenn aber ein Unterschied besteht, so ist sanghirensis als
die grössere Art zu bezeichnen, wie auch schon Salvadori
erwähnt hat, nicht aureolimhatus. Die entgegengesetzte Be-
hauptung von Sharpe (Cat. Birds Brit. Mus. Vol. X, p. 64)
beruht wahrscheinlich auf einem Schreibfehler, da die später
bei Besprechung der einzelnen Arten gegebenen Maasse das
richtige Verhältniss veranschaulichen. Die folgende Tabelle
gibt die wichtigsten Maasse an.
Bruijn sammelte bei Pejta zwei Individuen (ein aus-
gefärbtes und ein anscheinend junges), nach denen Salva-
dori die Art beschrieb. Die Art scheint auf Gross-Sanghir
beschränkt zu sein.
Die Vögel von Gross-Sanghir.
593
lieschlechi
\°"8' :: Differ.
tot. 1
Ala
Cauda
Culmen
Tarsus
Datum
cm li cm
cm
cm
cm
cm
*a
cf
9
5,25
2,65
0,9
1
1,30 1
14. Juni 1886
*b
C^
9
5>45
2.85
0,95
1,35
6. Juli
c
cf
9,8
I
5,35
2,6
1,0
1,35
5. Januar 1887 ^
*d
d^
9,5
5,1
2,7
0,95
1,30
7. .. » j
e
d^
9,5
I
5,25
2,8
0,95
1,35
8. .. .. 1
f
c^
9,8
I
, 5,1
2,7
0,9
1,35
10. » »
g
^
9,8
I
!
1 5,x
2,4
i 1,05
1,35
10. » »
*h
9
9
X J5,r
2,5
0,9
1,35
8. Juli 1886
i
9
9
' II 5,2
2,6
0,85
r,3c
6. August >'
k
Q
9
■ 5,25
2,6
0,9
1,35
5. Januar 1887 \
*l
9
9
I
5,0
2,5
' 0,95
1,35
8. »
m
9
9
5,0
2,4
1 0,95
1,30
10. » B
n
9
9,5
5,1
1 2,5
i
0,9
1,30
10. » »
i
Farn. Meliphagidae.
38. Zosterops Neh?'ko?'ni, W. Blasius.
[Taf. IV. Fig. I.]
Braunschvveig. Anzeigen vom 11. Januar 1888, Nr. 9, p. 86. —
Idem, Russ' Isis 1888, p. 78 (»Gross-Sanghir«).
Dr. Platen selbst hat ein männliches Exemplar dieser
Art gesammelt mit der Bezeichnung: »cj^. Iris rothbraun.
L. 10,5, D, 2,5 cm. Schnabel oben dunkelbraun. Unter-
schnabel und Füsse hellbraun. Gross-Sanghir. 21. December
1886".
Zosterops Z. chrysolaemati Salvad. similis,
sed pectore lateribusque abdominis cineraceis, tibiis pal-
lide flavis , fronte et regione anteoculari nigro-fuscis, re-
gione siiboculari viridi-ßavescente, rectricibus nigro-fuscis,
interne haud albido, externe vix olivaceo marginatis, iride
rubro -fusca, rostro fusco, mandibula pedibusque pallide
fuscis. Long. tot. 12,0; Ala 5,9; Cauda 4-, 25; Culmen
1,2; Tarsus Iß cm.
38*
594 W. Blasius.
Die Art gehört zur Gruppe derjenigen Formen, die
durch einen dunklen Vorderkopf bei gelblicher Färbung
von Kinn, Kehle und unteren Schwanzdeckfedern und übri-
gens grauer, beziehungsweise weisslicher Unterseite ausge-
zeichnet sind, zu welcher von den bis jetzt bekannten Arten
atrifrons Wallace von Nord-Celebes, atricapilla Salvadori
von Sumatra, delicatula Sharpe von dem südöstlichen Neu-
Guinea, frontalis Salvadori von den Aru-Inseln und chry-
solaema Salvadori von den Arfak-Bergen im nordwestlichen
Neu-Guinea gehören. Der letzten Form scheint die vorlie-
gende Art am Nächsten zu stehen; doch wie schon die
geographische Verbreitung für eine specifische Verschieden-
heit spricht, so dürften die oben angeführten Unterschiede
zur Abtrennung der Arten genügen. Die Unterscheidung
von Z. atrifrons, welche Art geographisch der vorliegenden
am Nächsten kommt, ist leicht zu bewerkstelligen: Z. Nehr-
korni ist grösser"^) und auf der Oberseite, besonders am
Bürzel und den oberen Schwanzdecken heller und leuch-
tender grüngelblich, hat eine leuchtend goldgelbe Färbung
von Kinn, Kehle und unteren Schwanzdeckfedern und besitzt
die oben in der Diagnose genauer bezeichnete andere, und
zwar hellere Färbung des Schnabels und der Füsse, die
selbst an dem Balge im Vergleich zu zahlreichen von mir
untersuchten Exemplaren der Z. atrifrons von Rurukan,
Nord-Celebes, sich noch sehr gut erkennen lässt. Von der
neuguineischen Form Zosterops delicatula Sharpe scheint
die neue Art abgesehen von klemen Färbungsverschieden-
heiten durch einen kürzeren Schwanz und längeren Tarsus
ausgezeichnet zu sein.
Bis jetzt ist von Zosterops Nehrkorni nur das eine
oben erwähnte Exemplar bekannt, das der Collection Nehr-
korn angehört. Dasselbe ist der Abbildung (Taf. IV, Fig. i)
zu Grunde gelegt.
*) Von Zosterops atrifrons habe ich zahlreiche von Dr. Platen in
Nord-Celebes gesammelte Exemplare beiderlei Geschlechts messen
können; die Grössen halten sich in folgenden Grenzen: Long. tot. c.
9,0 cm; Ala 5,1 — 5,45 cm; Cauda 3,5 — 3,85 cm; Culmen c. 1,1 cm;
Tarsus c. 1,46 cm.
Die Vögel von Gross-Sanghir. 595
Farn. Brachypodidae.
39. Criniger Platenae, W. Blasius.
[Taf. IV. Fig. 2.]
Braunschvveig. Anzeigen vom ii. Januar i888, Nr. 9, p. 86. —
Idem, Russ' Isis 1888, p. 78 (»Gross-Sanghir«).
Dr. Platen und dessen Gemahlin sammelten selbst
auf Gross-Sanghir zwei Männchen, "a und, ft, beide überein-
stimmend bezeichnet: "<:f. Iris rothbraun. L. 26. D. 7 cm.
Schnabel und Füsse blaugrau. Gross-Sanghir 18. Jan. 1887«.
Supra olivaceo-ßavo-viridis iinicolor, siibtiis vivide
flavus pectoj'e lateribusque abdominis viridi-ßavis. loris
annuloque periophthalmico, siibalaribus, axillaribiis cubi-
talibusque vivide ßavis, regionibus infraociilari et auri-
culari olivaceo et flavo variegatis , 7'emigibus fiiscis,
exte?'ius flavo-viride marginatis, primariis basin versus,
seciindariis totis interne ßavo marginatis ; rectricum duabus
mediis ßavo-viridibiis, ad apicem anguste flavo-marginatis,
aliis decem externe ßavo-vii-idibus, ad apicem etmarginem
internam totam late ßavis, supracaiidalibus dorso conco-
loribus, obsolete pallide ßavo terminatis. Setis rictualibus
ante oculum quaternis magnis. basi ßavis, apice nigris.
Rostro et pedibus caeridescente-cinereis. Long. tot. 26;
Ala 12,6; Cauda 11,7 ; Tarsus 2,15; Culmen 2,6 cm.
Diese Art gehört mit aureus Waiden von den Togian-
Inseln und longirostris Wallace von den Sula-Inseln zu
einer und derselben Gruppe. Sie haben alle drei eine gelbe
Kehle, und die Schwanzfedern sind in eigenthümlicher Weise
mit gelben Spitzen versehen: die beiden mittleren Schwanz-
federn haben nämlich nur einen schmalen gelben Spitzen-
rand, während die anderen an der Spitze und auf dem
Innenrande breit gelbgefärbt sind ; dabei ist die Grund-
färbung des Gefieders besonders auf der Oberseite oliven-
gelbgrün oder gelbgrün. — Von aureus und longirostris
lagen mir keine Vergleichsexemplare vor; doch habe ich
die deutlichen Originaldiagnosen und die von Sharpe später
596 W. Blasius.
gegebenen ausfuhrlichen Beschreibungen (Cat. Birds Brit,
Mus. Vol. VI, p. 87) genau verglichen. Danach unter-
scheidet sich die vorliegende neue Art von Cr. longirostris
durch den kürzeren Schnabel, die fast ganz gleichfarbige
olivengelbgrüne Oberseite des Körpers, die grell gelbe
Färbung an der breiten Innenfahne sämmtlicher jederseits
fünf äusseren Schwanzfedern längs des ganzen Innenrandes
von der Spitze bis zur Basis, die lebhaft gelbe Färbung
von Kinn, Kehle, der Zügelgegend und einem Ringe um
die Augen u. s. w. Ich gebe vergleichsweise die Maasse von
Criniger longirostris in Ceniimeter umgewandelt: Long,
tot. 26; Ala 12,2; Cauda 11,4', Tarus 2,16; Culmen 3,o5 cm.
— Die Unterschiede von aureus sind noch bedeutender, da
der Sanghir-Form z. B. die für aureus charakteristische
Orange-Färbung des Gefieders fehlt u. s. w.
Es ist sehr bemerkenswerth, dass von den in der Nähe
von Celebes gelegenen Inselgruppen eine jede ihre besondere
Criniger-An zu beherbergen scheint, und dass diese alle
einer Abtheilung der Gattung Criniger angehören, die
anderwärts nicht vertreten ist und von welcher sogar auf Ce-
lebes selbst bis jetzt kein Vertreter aufgefunden worden ist.
Die oben angegebenen Maasse sind von dem Balge a
genommen, der in dem Museum Brunsvicense verbleibt und
auch der Abbildung Taf. IV, Fig. 2, zu Grunde gelegt ist;
der der CoUection Nehrkorn angehörende Balg b, der in
der Färbung in allen wesentlichen Beziehungen mit a über-
einstimmt, ist etwas kleiner (Ala 12,4; Cauda 11,6, Tarsus
2,1 ; Culmen 2,6 cm).
Farn. Pittidae.
40. Pitta sanghirana, Schlegel.
Pitta atricapilla sanghirana, Schlegel, Ned. Tijdschr. v. Dierk.,
Vol. III, p. 190 (1866).
•tMelanopitta sanghirana, Schlegel«, Gray, Hand. List- Vol. I, p. 295,
sp. 4360 (i86q).
Die Vögel von Gross-Sanghir. 597
«Pitta sanghiraiia, Schlegel«, Elliot, Ibis 1870, p. 411. — Waiden,
Transact. Zool, Soc. Vol. IX, p. 188 (1875). — Salvadori, Ann.
Mus. Civ. Genova, VoL IX (Ottobre 1876) p. 34. — Idem, Atti
Accad. Torino, Vol. XIII, 1877/8, p. 1187. — Rowley u. Meyer,
Rowley's Ornitholog. Miscellany, Vol. II, Part. VIII, p. 329, Tab. 65,
Mai 1877. — A. B. Meyer: Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884,
Abh. I, p. 6.
Brachyurus sordidus partim, Elliot, Ibis, 1870, p. 419 (specim. ex
Sanghir).
Pitta atricapilla partim, Schlegel, Mus. Pays-Bas. Pitta Revue, p. 5
(April 1874).
Es sind im Ganzen 25 Bälge eingesandt, und zwar
20 Männchen (a — «), von denen 14 {g — u) von Dr. Platen
selbst gesammelt sind, und 3 alte Weibchen (v,w,x), sowie
2 junge Weibchen (jr und :{).
Bei allen wiederholt sich auf den Etiketten: »Iris
braun, Schnabel schwarz." Die Farbe der Fusse ist bei den
von den eingeborenen Jägern gesammelten Stücken als »blau-
grau«, von Platen selbst als »grauröthlich« bezeichnet.
Alle, ausser den beiden letzten Bälgen j^ und ;^, er-
scheinen alt und schön ausgefärbt. Die ersten zwanzig
Exemplare, als Männchen bezeichnet, unterscheiden sich
von den drei alten Weibchen durch einen helleren Farbenton
des Grün auf der Unter- und Oberseite. Sie stimmen mit
Rowley's Abbildung (Ornithol. Miscellany, Vol. II, Part. VIII,
Tab. 65) überein, nur ist der Schwanz schwarz mit nur
ganz schmalem bläulichem Rande, welch' letzterer sogar auch
fehlen kann, und nicht durchweg von bläulichem Farben-
tone. Die silberblauen Federn an den oberen Flügel- und
Schwanzdecken sind viel leuchtender, als auf der erwähnten
Tafel. Die beiden jungen Weibchen jy und ^ entsprechen
ungefähr der ebendort gegebenen Abbildung von einem
jungen Thiere, nur ist das Weiss der Kehle nicht so rein
und das Silberblau der oberen Schwanzdecken, sowie das
Roth der unteren Schwanzdecken noch nicht so leuchtend
und ausgedehnt entwickelt. Bemerkenswerth ist, dass die
weisse Färbung an den Schwungfedern bei beiden jungen
Individuen wenig weit ausgebreitet ist, dass die erste
Schwungfeder überhaupt noch keine Spur von weisser
598 W. Blasius.
Färbung besitzt, die zweite sehr wenig u. s. w., und dass
an allen Schwingen eine mindestens 2 cm breite Spitze
schwarz bleibt. Auch bei den alten Individuen zeigt die
weisse Färbung der Flügel in der Ausdehnung viele Schwan-
kungen; bei einigen Stücken werden die Spitzen der innersten
Handschwungfedern weiss, und es bleibt nur ein kleiner
seitlicher dunkler Spitzenfleck übrig, bei anderen bleiben
alle Schwungfederspitzen mindestens auf ungefähr i cm
dunkel. Der Grad der Ausdehnung des weissen Fleckes
an der ersten Schwungfeder ist bei der Vergleichung einer
grösseren Reihe scheinbar ausgefärbter Individuen ein sehr
verschiedener. Ich habe z. B. die mir später in die Hände
gelangten 14 ausgefärbten Individueng- bis u danach geordnet
und finde, dass bei g das Weiss von innen her nur etwas
über die Mitte der Innenfahne sich ausdehnt, also den Schaft
nicht erreicht, dass bei r der Schaft auf einer kleinen, bei
i, h und o auf einer grösseren Strecke erreicht wird, ohne
dass das Weiss darüber hinaus geht, dass bei /, t und q
die weisse Färbung nur jedesmal auf einer Seite den Schaft
überragt, bei / linkerseits, bei t rechterseits sehr wenig, bei
q rechterseits bedeutender, während bei m undp beiderseits
das Weiss sehr wenig, bei u, s, n und k sehr viel und bis
zum Aussenrande der ersten Schwungfeder den Schaft über-
ragt. Im Allgemeinen dehnt sich die Weissfärbung der
Schwungfedern um so weiter nach der Spitze hin aus, je
weisser die erste Schwinge gefärbt ist, sodass es die letzt-
genannten 4 Bälge sind, bei denen nur eine kleine schwarze
Spitze an den innersten Handschwingen übrig bleibt.
Von Pitta melanocephala, Forsten aus Celebes, die ganz
schwarze Schwungfedern und eine bedeutendere Grösse,
besonders auch des Schwanzes, besitzt, ist die Unterschei-
dung leicht.
Pitta sordida von den Philippinen ist kleiner und hat
einen sehr viel helleren, fast gelblichen Farbenton des Grün
auf Rücken und Leib, wie ich an zahlreichen Exemplaren
von Palawan und Sulu feststellen kann, so dass ich im
Gegensatz zu Salvador! (1. c.) eine specifische Trennung
für leicht halte.
Die Vögel von Gross-Sanghir. 599
lieber die Artberechtigung im Vergleich zu P. Mülleri
oder atricapilla von Borneo, mit welcher Art Schlegel
die Sanghir-Exemplare vereinigt, wage ich kein Urtheil, da
mir von dieser zu wenig Vergleichsmaterial vorliegt. Ein
von Grabowsky gesammelter Balg von P. Mülle?'i ist sehr
ähnlich gefärbt und besitzt vielleicht nur einen etwas hel-
leren Farbenton des Grün, sowie ein reineres Schwarz am
Kopfe und einen verhältnissmässig kürzeren Schnabel. —
Die Maasse desselben sind: Ala io,5 ; Cauda 4,1 ; Culmen 2,1 :
Tarsus 3,g cm. — Bei der geographischen Lage der Sanghir-
Inseln ist ein artliches Zusammenfallen dieser Formen aller-
dings nicht wahrscheinlich, und Salvadori (1. c.) hat
ausführlich mehrere Unterschiede hervorgehoben.
Durch V. Rosenberg erhielt Schlegel (1. c. 1866)
ein altes am 19. Oct. 1864 erlegtes Männchen von Sanghir,
nach welchem er die Form zuerst als Varietät unterschied.
Später i865 und 1866 wurden noch zahlreiche Exemplare
von Hoedt (22. Sept. und 17. und 29. Dec. i865, Januar
1866) und 1866 von R. v. Duyvenbode erbeutet (cf,
Schlegel 1874 1. c).
Bruijn sammelte bei Pejta 2 alte und i junges Indi-
viduum (cf. Salvadori 1876, 1. c.) und später noch 2 alte
und 2 junge Exemplare (cf. Salvadori 1877/8, 1. c). A. B.
Meyer erhielt ebenfalls Bälge dieser Art von Tabukan
auf Gross-Sanghir, von denen ein altes Männchen und ein
junges Individuum durch Rowlev abgebildet worden sind
(cf. Rowley 1. c).
Auf Siao ist die Art oder eine Repräsentativform der-
selben noch nicht angetroffen worden. — Je nach der An-
schauung über das Zusammenfallen dieser Form mit den
naheverwandten, besonders der P. Mülleri, von Borneo ist
der Verbreitungsbezirk enger oder weiter anzunehmen. Im
ersteren Falle sind bis jetzt nur die Sanghir-Inseln im engeren
Sinne des Wortes als Heimath zu bezeichnen.
Ich lasse eine Zusammenstellung der wichtigsten Maasse
und Originalnotizen der Sammler umstehend folgen.
600
W. Blasius.
Gescblerht
Long,
tot.
Diff.
Ala
Cauda
Culmen
Tarsus
Datum
1
c»z
cm
cm
cm
cm \
cm
a
cf
17
o,S
10,5
3,7
1
2,4
4,0
9. Mai 1886
b
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17
o,5
10,2
3,7
2,3
4,15
I. Juni »
c
c?
17
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10,3
3,8
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4,1
7. »
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15. » »
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2,2
4,1
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cf
0
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4-1
2,3
4,1
14. Jan. 1887
h
^
o
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4,1
2,2
4,3
15. » »
i
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io,7
4,1
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4,1
15. » »
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cf
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4,2
2,3
4,1
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3,8
II. » "
Die Vögel von Gross-Sanghir. 601
41. Pitta coeritleitorques, Salvador!.
Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX (Ottobre 1876), p. 53. — Idem,
Atti Accad. Torino, Vol. XIII, 1877/8, p. 1187. — Rowley u.
Meyer, Rowley's Ornitholog. Miscellany Vol. II, Part, VIII, p. 324,
plale 64 (Mai 1877). — Ibid. Errata in Vol. II. — A. B. Meyer,
Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abb. I, p. 6.
Dr. Platen sandte ein männliches Exemplar, bezeichnet:
»<f. Iris braun. L. 17. D. o,5 cm. Schnabel schwarz. Füsse
blaugrau. 17. Juli 1886.«
Dasselbe befindet sich in der Mauser, in Folge dessen
vermuthlich der schwarze Kehlfleck und die schwarze Binde,
welche zwischen der blauen Brust und dem rothen Leibe
liegt, nur schmal und nicht sehr deutlich ausgebildet sind.
Die längeren unteren Schwanzdecken zeigen im Gegensatz
zu Salvadori's Diagnose keine blauen Spitzen, und die
beiden ersten Handschwingen sind ganz schwarz und haben
nicht den rundlichen weissen Fleck, welcher bei den beiden
folgenden Federn verhältnissmassig gross entwickelt ist. —
Ich kann mit dem vorliegenden Balge, der im Wesentlichen
mit der Rowley'schen Abbildung übereinstimmt (dass die
Beinfedern eigentlich auf der Tafel schwarz sein müssten,
hat Rowley selbst später hervorgehoben), fünf Exemplare
von P. erythrogastra von Sulu vergleichen und finde
die von Salvador! angegebenen Unterschiede beider Arten
gut bestätigt. Bei den Sulu-Bälgen ist die Brust mit Aus-
nahme geringer Spuren von Blau fast ganz grün und die
weissen Flecke der dritten und vierten Handschwinge (bei
einigen auch an der zweiten zu beobachten) scheinen kleiner
zu sein, als bei P. coeruleitorques.
Die Maasse des vorliegenden Männchens der letzteren
Art entsprechen fast genau den von Salvador! angegebenen
Maassen: Ala g,8; Cauda 3,8; Culmen 2,2; Tarsus 3,8 cm.
Von dieser Art erbeutete Bruijn zunächst nur ein
einziges zum ersten Beschreiben der Art benutztes Exemplar
bei Pejta, später noch vier Bälge, welche er durch Leon La-
glaize Graf Turati erhielt, dabei auch junge Individuen,
die Salvador! (1. c. 1877/8) beschrieben hat. Auch A. B.
Meyer hat die Art in verschiedenen Exemplaren von Ta-
602 W. Blasius.
bukan auf Gross-Sanghir erhalten (cf. Rowley 1. c, p. 328);
die beiden von Rowley abgebildeten Exemplare (J^ und §)
werden wahrscheinlich von demselben herstammen. — Die
Art scheint auf Gross-Sanghir beschränkt zu sein.
? Pitta palliceps, Brüggemann
(Literatur und Synonymie s. weiter unten, p. bSy, im Anhang)
ist nach Exemplaren von »Sanghir« beschrieben (Abh.
Naturw. Verein Bremen, Bd. V., p. 64, Februar 1876), wobei
sich der Autor auch auf die >)Siao«-Exemplare des Leydener
Museums stützt. Gleichzeitig hat G. v. Koch (Verzeichniss
einer Sammlung von Vogelbälgen aus Celebes und Sanghir,
Febr. 1876) Sanghir als Heimath der im Tausch oder Kauf
angebotenen Exemplare angegeben. Wie jedoch Meyer und
Salvadori nachgewiesen haben, ist wahrscheinlich beiden
von Brüggemann beschriebenen Exemplaren »Siao« statt
Sanghir zu setzen. Auf Siao scheint celebensis durch palli-
ceps vertreten zu sein, sowie coeruleiiorqiies auf Gross-
Sanghir als Vertreterin der Philippinenform erythrogastra
vorkommt. Bei der nahen Verwandtschaft aller dieser vier
Arten untereinander kann man auch palliceps und coeru-
leitorques wieder untereinander als Repräsentativformen
bezeichnen.
Fam. Saxicolidae.
42. Monticola solitarius (P. L. S. Müller).
Turdus solitarius, P. L. S. Müller, Syst. Nat. Suppl. p. 142, Nr. 46,
(1776) (ex PI. Eni. 564, f. 2).
Monticola solitaria (P. L. S. Müller), Salvadori, Ann. Mus. Civ.
Genova, Vol. IX (Ottobre 1876) p. 59. — A. B. Meyer, Sitzb. u.
Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6,
Monticola solitarius, Salvadori, Ornit. d. Papuasia, Vol. II, p. 418 (1881);
— W. Blasius, Madaräsz'Zeitschr. f. d. ges. Ornithologie 1886, p. 99.
Ausführliche Synonymie vgl. in Salvadori's Ornitologia etc. (1. c.)
a »rf Iris braun, L. 22, D. 3 cm, Schnabel schwarz, Füsse
schwarz, 29. Nov. 1886»;
b »rf Iris braun, L. 22, D. 3 cm, Schnabel schwarz, Füsse
schwarz, 5. Dec. 1886»;
*c »(^ juv. Iris dunkelbraun, L. 21, D. 3,5 cm, Schnabel horn-
graubraun. Füsse braunschwarz, 20. Jaii. 1887«;
Die Vögel von Gross-Sanghir. 603
d »$ Iris braun, L. 22, D. 3,5 cm, Schnabel dunkelbraun,
Füsse dunkelbraun, 28. Nov. 1886«;
*e »$ Iris braun, L. 22, D 3 cm, Schnabel dunkelbraun,
Füsse dunkelbraun, 18. Dec. 1886«;
/ »$ Iris braun, L. 21, D. 3,5 cm_, Schnabel dunkelbraun,
Füsse dunkelbraun, 20. Jan. 1887«.
In meinen Beiträgen zur Kenntniss der Vogelfauna
von Celebes II (Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges. Ornithologie
1886, p. gg) habe ich ausführlich zu begründen gesucht,
weshalb mir die Seebohm'sche Deutung der Kleider rich-
tiger zu sein scheint, als die von Salvadori in seiner
Ornitologia della Papuasia gegebene. Ich habe nachträg-
lich noch ein Pärchen dieser Art, welches Kulinowitz bei
Sidimi 1884/85 gesammelt hatte, durch die Güte meines
Freundes L. Taczanows ki in Warschau erhalten, welches
vollständig meine damalige Ansicht bestätigt hat, sowie
auch Taczanowski selbst dieser Meinung beipflichtet. Be-
trachte ich von diesem Gesichtspunkte aus die vorliegenden
Sanghir-Bälge, so erscheinen die beiden ersten Männchen
noch im vollständigen Umfärbungsprocesse begriffen, im
Uebergangskleide. Das Exemplar b ist am Weitesten in der
Umfärbung vorgeschritten, doch haben die blauen Federn
des Kopfes und der Brust noch dunkle, graubraune Ränder,
letztere zum Theile mit hellen, schmalen Bändern vor der
Spitze, und einige blaue Federn der Kehle und Halsseiten
zeigen noch weisse Spitzen, während der rothbraune Leib
hie und da Federn mit bläulichem Scheine, sowie mit
schwarzweissen Querbändern eingemischt enthält. Ander-
seits besitzt a bei ähnlich blaugefärbter Rückseite noch gar
keine scharfe Sonderung der blauen Brust von der roth-
braunen Färbung des Leibes; die ganze Unterseite zeigt
noch die aus hellen und dunklen Querwellen gemischte
Zeichnung des Jugend- oder weiblichen Kleides als Grund-
färbung, während an der Brust, sowie an Kinn und Kehle
die blaue Basis der einzelnen Federn mehr und mehr sicht-
bar wird, und am Leibe die unter blauen Rändern sich
versteckende rothbraune Färbung der mittleren Theile der
einzelnen Federn mehr und mehr scheckig in's Auge fällt.
604
W. Blasius.
Dieser Balg hat sehr viel Aöhnlichkeit mit dem früher be-
schriebenen Riedel'schen Balge Ä von Celebes.
Sämmtliche mir vorliegende weibliche Exemplare
unter Einschluss des früher erwähnten Riedel'schen Balges
B und des oben genannten Weibchens von Sidimi haben
statt der hellblauen Grundfarbe der Oberseite eine braun-
graue mit wenig bläulichem Scheine auf dem Rücken und
den Flügeldeckfedern; dabei zeigen die Federn mehr oder
weniger deutlich je eine dunkle Querbinde dicht vor der
etwas helleren Spitze; die Unterseite ist schmutzig weiss
mit dunklen Querbinden an den einzelnen Federn; an der
Brust, der Kehle und den unteren Schwanzdeckfedern,
weniger bisweilen auch an dem Leibe und dem Kinn, ist die
helle Grundfarbe rostfarben überflogen (die stärkste Ausbil-
dung der Rostfarbe auf der Unterseite zeigt das Weibchen e).
Das junge Männchen c trägt noch das weibliche Kleid,
besitzt aber an dem Vorderleibe eine Feder, die in Umfär-
bung begriffen ist, so dass Rothbraun, Blau und eine dunkle
Querbinde auf schmutzigweissem Grunde sich an derselben
vereinigt finden.
Die im östlichen Asien, auf den Sunda- Inseln und
einem Theile des Molukken-Archipels verbreitete Art scheint
zuerst durch v. Rosenberg auf Gross-Sanghir nachge-
wiesen zu sein. Bruijn erbeutete am lo. October iSyS
bei Pejta ein Pärchen ((^ und $) (cf. Salvadori 1. c, 1876).
Die Maasse der vorliegenden Bälge sind folgende:
Ala
cm
Cauda
cm
Rictus
cm
Culmen
cm
Tarsus
cm
11,9
8,1
12,1
8,4
11,9
8,0
i.,8
8,2
10,9
7.7
11,3
1 8,0
J,2
3ji
3,0
3,1
3,0
3,0
2,2
2,o5
2,1
2,0
2,o5
2.9
3,1
2,9
3,.
2,8
2,9
Die Vögel von Gross-Sanghir. 605
Fam. Sylviidae.
43. Locustella fasciolata (G. R. Gray).
Acrocephalus fasciolatus, G. R. Gray, Proc. Zool. Soc. 1860, p. 349
(»Batchian«).
Acrocephalus insularis, Salvador!, Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX
(Ottobre 1876), p. 5g (»Pettä« Gross-Sanghir).
Locustella fasciolata, Salvadori, Ornit. d. Papuasia, Vol. II, p. 420
(1881). - Seebohm, Cat. Birds Brit. Mus. Vol. V (1881), p. 109,
und plates. — A.B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6.
Ausführlichere Synonymie vgl. bei Salvadori (i88r, 1. c.) und See-
bohm (1. c).
Bruijn sammelte am 9. und 10. September iSyS je
ein Exemplar dieser Art, die übrigens im Östlichen Asien
und auf den Molukken vorkommt, bei Pejta (cf. Salva-
dori 1. c, 1876).
44. Phylloscopus borealis (J. H. Blasius).
Phyllopneuste borealis, J.H. Blasius, Naumannia, 1858, p. 3i3 (»Helgo-
land"). — Idem, Naumann's Vögel Deutschlands, Bd. XIII, p. 69,
Taf. 375, Fig. I.
Fhylloscopus borealis, A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884,
Abh. I, p. 6 u. 47 (»Tabukan«, Gross-Sanghir).
Ausführliche Synonymie vgl. unter dem letzten Namen bei Salvadori,
Ornit. d. Papuasia, Vol. II, p. 428 (1881) und Seebohm, Cat. Birds
Brit. Mus., Vol. V, p. 40 (1881).
A. B. Meyer (1. c.) erhielt die Art von Tabukan auf
Gross-Sanghir. Es ist dies bis jetzt der einzige Beweis für
das Vorkommen derselben auf dieser Insel, das übrigens bei
dem ausgedehnten Verbreitungsgebiete von Alaska durch das
nördliche Asien und Europa , südlich bis zu den Sunda-
Inseln und den Molukken, schon zu vermuthen war.
Fam. Ploceidae.
45. Munia molucca (Linn.).
Loxia ynolucca, Linne, Syst. Nat., Vol. I, p. 302. Nr. 17 (ex Brisson)
(1766).
Munia molucca, W. Blasius, Braunschweig. Anzeigen v. 30. März 1887,
Nr. 75, p. 695 (»Gross-Sanghir«).
Ausführlichere Synonymie vgl. bei Salvadori , Ornit. d. Papuasia,
Vol. II, p. 434.
606
W. Blasius.
Dr. Platen sandte ein von seinen Jägern erlegtes
und ein anderes von ihm selber erbeutetes Männchen.
Bei beiden wiederholt sich auf der Etikette: »J* Iris
braun, Füsse blaugrau«.
*a »cf L. II, D. 2,5 cm. Oberschnabel schwarz, Unterschnabel
blaugrau, i6. Juni 1886«;
b »c^ L, 10,5, D. 2 cm. Schnabel blaugrau, 22. Dec. 1886«.
Beide stimmen vollständig untereinander, mit der Be-
schreibung der Art und mit Celebes -Exemplaren überein.
Die vorliegenden Bälge sind die ersten Beweisstücke für das
Vorkommen dieser Art auf Gross-Sanghir, die sonst auf den
Molukken , der Insel Key, Celebes und Flores gefunden
worden ist. Die Maasse sind folgende:
Ala
Cauda
Culmen
Tarsus
cm
5,2
4,8
4.0
^^9
1,1
1 ,1
1,4
1.4
Farn. Sturnidae.
46. Calornis sanghirensis, Salvadori.
Ann. Mus. Civico Genova, Vol. IX (Ottobre 1876), p. 60 (»Pettä«,
Gross-Sanghir). — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abb. Ges. Isis 1884,
Abb. I, p. 6 u. 48 (Siao).
Dr. Platen sandte, von seinen Jägern erlegt, im
Ganzen zehn Exemplare, fünf Männchen (a bis e) und fünf
Weibchen (/bis A'). Bei allen ist die Färbung von Schnabel
und Füssen als »schwarz« angegeben und die Grosse »L. 23,
D. 5 cm« (nur bei e und k L. 22, D. 4 cm). Bei allen Männ-
chen ist die Iris als »blutroth«, bei allen Weibchen dagegen
als »Orangeroth« bezeichnet.
Die ersten fünf als Männchen bezeichneten Individuen
sind vollständig dunkel gefärbt, die fünf »Weibchen« da-
gegen sind nur oberseits dunkel und unterseits hell mit
metallisch dunkelgrünen Schaftstrichen. Es scheint daher
Die Vögel von Gross-Sangnir.
607
fast , als wenn dieses bei anderen Calornis-Arlen meist für
das Jugendkleid gehaltene Gefieder für die Weibchen cha-
rakteristisch ist. Alle zwölf Bälge zeigen auf der Oberseite
den von Salvadori als Kennzeichen angegebenen fast reinen
dunkelgrünen Glanz mit sehr wenig Purpurschein. Sehr
charakteristisch erscheint auch der lange und kräftige
Schnabel, wie überhaupt die grösseren Maasse aller Theile,
im Vergleich zu C. panayensis , bei welchem die Maximal-
Maasse ausgewachsener männlichen Individiuen unter zehn
von mir gemessenen Exemplaren von Sulu und Palawan
die folgenden sind: Long. tot. 22; Ala 10,7; Cauda 7,9;
Culmen 2,0; Tarsus 2,35 cm.
Die zehn Sanghir-Exemplare zeigen die nachstehenden
Maasse:
0
Ala
Cauda
Culmen
Rictus
Tarsus
D a t
u m
cm
cm
cm
cm
cm
a
c?
11,5
8,9
?(lef.
!c. 3,1
2,4
8.
Juni
x886
b
cf
11,5
8,2
2,2
3,1
2,5
i3.
»
»
*c
c^
10,4
8,+
2,3
2,9
2,5
28.
1)
..
d
(^
11,3
8,4
2,2
3,1
2,4
28.
..
R
e
c^
12,0
8,8
2,3
3,2
2,5
2.
Aug.
»
f
5
11,2
8,3
2,1
3,i5
2,6
21.
Mai
»
8
9
11,2
8,4
2,2
2,85
2,45
21.
..
..
h
9
11,3
7,9
2,25
3,0
2,45
21.
»
»
*i
9
II, I
8,5
2,4
3,i5
2,5
3o.
>.
l>
k
9
10,6
i
7-5
2,2
3,1
2,55
12.
Juli
D
Salvador! beschrieb die Art nach drei ausgefärbten
Individuen, die Bruijn bei Pejta gesammelt hatte (l. c).
Meyer hat dieselbe auch auf Siao beobachtet (1. c).
Farn. Oriolidae.
47. Broderipus formosus (Cabanis).
Oriolus acrorhynchus, partim, Schlegel, Mus. Pays-Bas, Goraces,
p. 105 (»Individus des iles Sanghim), Fevrier 1867.
Ornis IV. 4. 39
608 W. Blasius.
Oriolus formosus, Cabanis, Journ f. Ornith. 1872, p. 392 (»Siao«).
— Brüggemann, Abh. Naturwiss. Verein Bremen, Bd. V, p. 61
(Februar 1876). — G. v, Koch, Verzeichniss einer Sammlung von
Vogelbälgen aus Celebes und Sanghir, p. 2, Febr. 1876. — Salva-
dor], Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX (Ottobre 1876), p. 60. ■ —
Rowley, Ornithological Miscellany »Errata in Vol. II« (cf. Ibis 1877,
p. 378). — Sharpe, Cat. Birds Brit. Mus., Vol. III, p. 205 (1877).
— Salvadori, Atti Accad. Torino, Vol. XIII, 1877/78, p. I187. —
G. Fischer, Abh. Naturwissensch. Verein Bremen, Bd. V, p. 538
(Jan. 1878). — W. Blasius, Journ. f. Ornithologie 1883, p. 132. —
A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6.
Broderipus formosus, Waiden, Ibis 1873, p. 3o6; — Idem, Transact.
Zool. Soc. Vol. IX, p. 186 (1875). — Rowley &Meyer, Rowleys
Ornitholog. Miscellany , Vol. II, Part VII (March 1877), p. 227,
plate 56.
Drei Weibchen {a — c) sind von Dr. Platen gesandt,
die folgende Bezeiciinung tragen :
*a »$ Iris braunrotii, L. 28, D. 6 cm, Schnabel braun, Füsse
grau, 4. August 1886«;
*b »$ Iris hellbraun, L. 29, D. 5,5 cm, Schnabel fleischfarbig,
Füsse grauschwarz, 17. Januar 1887«;
c »$ Iris hellröthlichbraun, L. 2g, D. 5,5 cm, Schnabel braun-
schwarz. Füsse schwärzlichgrau, 17. Januar 1887».
Alle drei Exemplare entsprechen in der Färbung des
Schwanzes und Rückens im Allgemeinen ziemlich genau der
Abbildung von Rowley (1. c), und zwar der im Vorder-
grunde der Tafel links stehenden grösseren Figur. In der
Färbung des Kopfes, Nackens, Schnabels, der Brust u. s. w.
sind dagegen kleine Abweichungen, die ich speciell hervor-
heben will, zu beobachten.
Als ältestes Individuum mit hellröthlichem Schnabel
ist wahrscheinlich b zu betrachten. Bei diesem sind die
Seiten des Halses vorn mit je etwa 5 — 6 schwarzen kleinen
Schaftstrichen versehen, die Mitte des Halses und die Brust
dagegen leuchtend gelb ohne Schaftstriche; das Gelb der
Stirne ist matter als in der genannten Figur und dehnt sich
etwas weiter nach hinten aus; der die gelbe Stirn um-
gebende hufeisenförmige dunkle Kronenfleck ist zwar fast
ebenso schwarz im Farbentone, wie in der Figur, aber
weniger breit nach vorne sich ausdehnend und etwas mit
Die Vögel von Gross-Sanghir. 609
gelblichen Federn gemischt; dahinter ist ein ziemlich leuch-
tend gelbes Nackenband.
Das Weibchen c mit »braunschwarzem«, im Balge
noch dunkel hornbraunem Schnabel ist sehr ähnlich b, aber
der gelbe Stirnfleck und das Nackenband ist grünlich und
unterscheidet sich nur sehr wenig von der gelbgrünen
Rückenfarbe. Der dunkle Kronenfleck ist braunschwarz mit
grünlichem und gelblichem Farbentone gemischt; die Brust
weniger leuchtend gelb und mit den für das Jugendkleid als
charakteristisch angegebenen zahlreichen schwarzen Schaft-
strichen versehen, wie solche Rowley's Figur zeigt.
Bei dem Exemplar a mit »braunem« Schnabel, der im
Balge etwas heller braun erscheint als bei c, ist die gelbe
Färbung des Nackens und der Stirn, sowie auch der Brust und
des Halses, die keine schwarzen Schaftstriche besitzen, fast
ebenso grell wie bei dem älteren Individuum b\ dabei aber
ist der dunkle Kronenfleck viel weniger dunkel und ziem-
lich gleichmässig aus Grün und Schwarz gemischt.
Bei allen diesen Verschiedenheiten, die offenbar im
verschiedenen Alter und in den Mauserungsverhältnissen be-
gründet sind, finde ich die von Brüggemann heraus-
gefundenen Kennzeichen des weiblichen Geschlechtes be-
stätigt: »Die mittelsten Steuerfedern fast ganz olivengrün,
der gelbe Spitzenfleck kaum angedeutet« , während bei im
Ganzen etwas grellerer Färbung des Gefieders die Männchen
»die beiden mittleren Steuerfedern längs dem Schafte und
im Spitzendrittel schwarz , mit grossem gelben Endfleck«
zeigen sollen.
Cabanis lieferte seine erste Beschreibung nach einem
Vogel, den er für ein Weibchen oder jüngeres Männchen
hielt (das von A. B. M e y e r auf Siao gesammelte typische
Exemplar des Berliner Museums trug keine genaue Ge-
schlechtsbezeichnung). Es scheint mir jedoch, dass dieses
Stück als altes Männchen anzusehen ist.
Von den drei im Leydener Museum befindlichen, durch
V. Rosen b er g am 28. und 29. October 1864 auf Sanghir
gesammelten Exemplaren (zwei Männchen »au plumage en
partie imparfait« und einem jungen Weibchen) sind die
39*
610 W. Blasius.
Männchen vielleicht trotz SchlegeTs entgegengesetzter An-
nahme doch schon ausgefärbte Stücke. Denn das Charak-
teristische dieser Art scheint zu sein, dass das Kleid der
alten Männchen diejenige Färbung bewahrt, die bei anderen
nahe verwandten Arten für das Weibchen und für die Jugend-
zustände charakteristisch ist.
Brüggemann (1. c.) lagen sechs von Fischer ge-
sam.melte Exemplare vor, die nach der späteren Fi sehe r'-
schen Erklärung alle von Gross -Sanghir stammten. Dabei
befand sich ein Jugendkleid, bei welchem noch alle Steuer-
federn olivengrün gefärbt waren, während bei den drei vor-
liegenden von Platen eingesandten Stücken nur die bei-
den mittleren eine grösstentheils olivengrüne Färbung mit
schmaler gelber Spitze zeigen.
Salvadori konnte 1876 zwei von Bruijn bei Pejta
(Gross - Sanghir) gesammelte Männchen untersuchen und
erhielt 1878 ausserdem noch vier Exemplare zur Unter-
suchung, welche Graf Turati von Laglaize und dieser
von Bruijn aus Sanghir erhalten hatte. Bei letzteren be-
fanden sich zwei ganz gleiche , scheinbar ausgefärbte roth-
schnäbelige Individuen, von denen das eine als Weibchen
bezeichnet war, ein drittes, das als cf bezeichnet unserm Q b
ähnlich gewesen zu sein scheint, und ein viertes, als 9 be-
zeichnet, mit Platens Balge c scheinbar übereinstimmend.
A. B. Meyer sammelte die Art nicht nur auf Siao,
sondern erhielt sie auch von Tabukan (Gross - Sanghir).
Rowley (1. c, p. 229) erwähnt, dass er ein von Meyer
erbeutetes Pärchen abbildet, wobei die Geschlechtsunter-
schiede als sehr gering angegeben werden, und dass ein
von Meyer stammendes junges Weibchen bei gefleckter
Brust kaum etwas Schwarz an der Krone des Kopfes zeigt.
An anderen Stellen, als auf den Sanghir- Inseln im
weiteren Sinne des Wortes, ist die Art noch nicht beobachtet
worden. Es ist offenbar die grösste bekannte Pirolart, die
von celebensis sowohl, als auch acrorhynchus und frontalis
gleich scharf unterschieden zu sein scheint.
Die Maasse der drei vorliegenden Bälge sind folgende:
Die Vögel von Gross-Sanghir.
611
1
Ala
Cauda
1
an
cm
*a
i5,8
12,1
*b
i6,i
12,2
c
i5,7
12,3
Culmen
cm
3,7
3.7
3,65
Tarsus
cm
3,o
3,o
2,9
Fam. Treronidae.
48. Osmot?'eron sanghirensis (Brügg. ex, Schleg.).
Treron griseicauda (partim), G. R. Gr., Schlegel, Observations zoo-
logiques I. Ncderi. Tijdschr. voor Dierk. T. III, p. 210 (1S66),
(Specim. ex Sanghir). — G. R. Gray, Hand-List II, p. 222, sp. 9080
(partim), 1870.- — Schlegel, Mus. Pays-Bas, Columbae. p. 55 (partim)
1873 (Specim. ex Siao et Sanghir).
Treron sangirensis, Brüggemann, Abh. Naturw. Ver. Bremen, V,
p. 79, März 1876.
Treron (?i sanghirensis, Salvadori, Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX,
p. 60, Ottobre 1876.
Treron sanghirensis, A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884,
Abh. I, p. 6.
Es liegen mir 16 Bälge (11 cf, a bis /, 5 9, m bis q)
vor, die Platen gesammelt hat. Bei allen wiederholt sich
die Bezeichnung: »Iris orange. Schnabel gelb. Füsse kirsch-
roth«. Die bedeutendere Grösse des Körpers und besonders
die sehr viel stärkere Entwicklung des Schnabels, der an
O. nasica erinnert, lassen diese Form leicht von O. grisei-
cauda unterscheiden; auch scheint die für die Männchen
charakteristische purpurartig kastanienbraune Färbung des
Rückens bei sanghirensis dunkler und weiter ausgebreitet
zu sein. — Salvadori meinte, dass die Weibchen dieser
Art sich von denen der nahe verwandten Art 0. griseicauda
durch die Art der Färbung der unteren Schwanzdeckfedern
unterscheiden. Dies scheint aber nicht der Fall zu sein.
Es zeigen sich hierin grosse Schwankungen. Die Grund-
farbe derselben ist bei q z. B. rostbräunlich, bei p, n und o
in verschiedenem Grade isabellfarben, bei m endlich fast
schmutzig weisslich. Ueberall sind diese Federn mit grünen
612
W. Blasius.
und grauen Querbändern gezeichnet, wie sich solche auch
bei den Weibchen von 0. griseicaiida finden.
Im Folgenden gebe ich die Maasstabelle der vorliegen-
den Bälge in Verbindung mit den Original -Notizen der
Sammler:
Long.
O i
t.
■2 -C
■^
Ala
Cauda
Culmen
— ^
a
<«
cm
cm
cm
cm ,
cm
Tarsus
Datum
31
29
30
30
29
31
30
29
30
29
30
29
31
29
29
29
16,2
16,1
15-3
15Ö
16,0
16,0
15.8
15,9
16,0
16,0
16.0
15,7
15.5
15,6
15,8
15,5
10,0
II.3
10.3
10.3
10,2
9,8
9.4
10,1
II, I
10,1
10,6
10,3
10,3
10,5
9,8
9.7
i>9
1,8
2,0
1,85
1.9
1,9
h9
1.95
1,9
1,9
1,85
1,9
1,8
1.9
1,85
1,8
0,9
0,95
0,9
0,82
0,82
0,92
0,85
0,93
0.95
0,89
0,9
0,85
0,9
0,92
c. 0,9
c. 0,85
2,5
2,6
2|5
^.'5
2,5
2,4
2,5
2,5
2,6
2,5
2,4
2,4
2,4
2,3
2,4
19. Juni 1886
23. 1) 1)
26. » «
29. ..
8. Juli
11. • n
23. ..
3. Aug. »
7. ..
12. « „
16. » »
20. Juni »
II. Juli «
18. »
22. » »
5. Aug. »
Diese in den Museen verhältnissmässig noch seltene
Art ist durch v, Rosenberg im October 1864, wie es
scheint, zuerst auf Gross-Sanghir gefunden worden, später
auch von Hoedt dort im Januar 1866 (cf. Schlegel 1. c).
A. A. Bruijn erlegte bei Pejta am 27. September 1875 zwei
Stück (cf. Salvador! 1. c). — Die Art kommt auch auf
Siao vor, da zahlreiche dort von Hoedt und van Duy-
venbode gesammelte Stücke des Leydener Museums voll-
ständig mit denen von Gross-Sanghir übereinstimmen (cf.
Schlegel 1. c).
Die Vögel von Gross-Sanghir. 613
49. Ptilopus xanthorrhous (Salvad.).
Ptilopus melanocephalus , partim, Schlegel, Observat. zoolog. I,
Nederl. Tijdschr. v. Dierk., T, III, p. 207 (i866j (specimina ex
Sanghir.) — Idem, Mus. Pays-Bas, Cohimbae, p. 28 et 29, Mars
1873 (specimen ex Sanghir).
Jotreron melanocephala , partim, Waiden, Transact. Zocl. Soc,
Vol. VIII, p. 83 (1872).
Jotreron xanthorrhoa, Saivadori, Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. VII,
p. 671, 1875 (ex Schlegel). — Idem, Ibis 1876, p. 385. — W.
Blasius, Journ. f. Ornith. 1883, p. 120, 160 u. 162. — Idem,
Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges. Ornithologie 1885, p. 304.
Ptilinopus nuchalis, Brüggemann, Abh. Naturw. Ver. Bremen, Bd. V,
p. 80, März 1876. — W. Blasius, Journ. f. Ornith. 1883, p. 160.
Jonotreron xanthorrhoa, Saivadori, Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX,
p. 61, Ottobre 1876. — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis
1884, Abh. I, p. 6.
Ptilopus xanthorrhous, Elliot, Proc. Zool. Soc. 1878, p. 553. —
Salvador!, Ornit. d. Papuasia, Vol. III, p. 52, 1882.
Dr. Platen sandte 29 Bälge {a bis ;^, aa bis dd), von
denen 20 {a bis u) als rf, die übrigen 9 als $ bezeichnet
waren.
Bei allen sind die »Füsse kirschroth« bezeichnet, bei
allen Männchen »Iris gelb, Schnabel gelbgrün«, bei allen
Weibchen »Iris gelbgrün, Schnabel schwarz«.
Die Art ist ausgezeichnet gut durch die bedeutendere
Grösse, die hellgelbe Kehle und die dunkel orangegelbe
Färbung an dem Hinterleibe von P. melanospilus zu unter-
scheiden. Früher erwähnte ich schon, dass P. nuchalis,
Brüggemann mit P. xanthorrhous zu identificiren ist, wie
ich durch Vergleichung typischer Exemplare feststellen
konnte (Journ. f. Ornith. i883, p. 160). Ob vorliegende
Art wirklich ausser auf den Sanghir-Inseln auch in Nord-
Celebes vorkommt, dürfte noch zweifelhaft bleiben. Die
Heimathsangaben der Brüggemann'schen Exemplare aus
Nord-Celebes sind vielfach angezweifelt worden. Mir selbst
lagen sichere Stücke dieser Art aus Celebes noch nicht vor
(vgl. übrigens Journ. f. Ornith. i883, p. 162).
Wenn man das Vorkommen der Form in Nord-Celebes
als noch nicht erwiesen annimmt, so ist dieselbe auf die
Sanghir-Inseln im weiteren Sinne des Wortes beschränkt.
V, Rosenberg erbeutete im October 1864 zwei Männchen
614
W. Blasius.
Geschlecht
Long,
tot.
Differ.
Ala i
Cauda |
1
Culmen
D a t u
m
1
cm
cm
cm !
cm 1
cm
a
C?
27
b
13,3
9,7
1,6
?•
Mai
1886
h
c?
26
5
13,3
9)5
1,7
21.
»
»
c
c^
28
5,5
13,3
10,0
1,45
21.
'•
»
d
<s
27
6
14,0
10,3
1,55
29.
»
»
e
^
26
6
13,1
9,2
1,55
31.
»
»
*f
^
26
6
13,4
9,4
1,6
31-
»
»
8
^
26
5
13,3
9,3
1,45
5-
Juni
»
h
d
26
5
13,3
8,6
1,7
5.
«
»
i
c?
28
6
13,9
9,8
1,63
12.
»
>
k
cf
26
6
13,3
9,4
1,7
13-
>
»
l
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28
5,5
13,3
9.2
1.55
14
»
w
m
s
26
5
13.7
9.1
1,65
17-
»
»
n
cf
27
6
13,4
9,8
1,65
18.
»
»
0
c^
27
s
6
13,3
9,2
1,6
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9,5
1,7
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6
13,4
9,9
1,75
29.
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cf
27
6
13,7
9,7
1,7
18.
Juli
»
s
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27
6
13,0
9,8
1,55
18.
•'
»
t
c?
26
5
13,5
8,4
1,55
i 22.
n
a
u
c?
27
6
13,0
9,4
1,7
15-
Aug.
»
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26
5
13,9
91
1,45
25.
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8,8
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Juni
-
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5
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8.
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6
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22.
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5
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9,1
1,6
24.
»
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6
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9,1
1,6
25.
>
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6
13,5
9,2
1,6
26.
-
•>
dd
9(cf j"-?)
27
6
13,7
9,4
1,65
26.
II
•
Die Vögel von Gross-Sanghir. 615
und am 28. desselben Monats ein Weibchen auf Sanghir;
Hoedt ebenda im Januar 1866 zwei Männchen und ein Weib-
chen. Ausserdem wurde die Art in mehreren Exemplaren im
October und November 1864, sowie im October i865 von
Hoedt und 1866 in einem männlichen Stücke von Duvven-
bode auf Siao gesammelt (cf. Schlegel 1. c, iSyS).
Bruijn sandte von Pejta dem Museum in Genua drei Indi-
viduen, nach denen Salvadori (1. c. 1876) seine ursprüng-
liche Diagnose verbessern konnte, indem er den gelben
Kehlfleck statt ^^saturate citrinaii richtiger als y>pallide
ßava<^ bezeichnete.
Sämmtliche Weibchen haben ein im Allgemeinen ein-
farbig grünliches Gefieder und eine braunschwarze Färbung
des verhältnissmässig kleineren Schnabels. Die Bälge v, 1^
und dd zeigen allerdings einzelne weisslich-graue ' Federn
den grünen Kopffedern beigemischt, v am meisten. Ich
vermuthe, dass bei diesen ein Irrthum in der Geschlechts-
bezeichnung vorliegt, und dass es sich hier um ein ju-
gendliches männliches Kleid handelt. Die Schnäbel sind
bei diesen Bälgen zwar auch dunkel gefärbt, erscheinen
aber, der männlichen Schnabelbildung entsprechend, etwas
grösser, wenn sich dies auch durch Messung nur bei -
und dd besonders deutlich nachweisen lässt. Nebenstehend
gebe ich die wichtigsten Maasse an.
50. Carpophaga concinna, Wallace.
Carpophaga concijina, Wallace, Ibis 1865, p. 383 (Sanghir etc.). -
Schlegel, Mus. Pays-Bas, Columbae, p. 83, Mars 1873. — Brügae-
mann, Abh. Naturw. Ver. Bremen, Vol. V, p. 84, März i%i^.^—
Salvadori, Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX, p. 62, Ottobre 1876.
— A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6.
Ausführliche Synonymie vo] bei Salvadori. Ornitol. della Papuasia
Vol. III, p. 81. ■
Es liegen mir 6 Bälge, 3 ,^ (a bis o und 3 % {d bis/)
aus Sanghir vor.
Bei allen wiederholt sich auf den Etiketten : »Iris
orangegelb (bei d »orange«), Schnabel schwarz, Füsse
kirschroth».
Den ausführlichen Beschreibungen von Wallace
(Ibis i865, p. 383; und Salvadori {Ornitologia della
016
\V. Blasius.
Papuasia, Vol. III, p. 8i) ist wenig hinzuzufügen. Alle
sechs Individuen sind offenbar vollständig ausgefärbt. Es fällt
auf, dass bei den drei Männchen die weisse Farbe der
Stirnfedern reiner und etwas weiter ausgedehnt erscheint,
als bei den Weibchen, und dass der grüne Rücken bei den
Männchen in Folge breiter bläulicher Ränder an den Federn
mehr bläulichen Schein neben dem kupferfarbenen zeigt,
als bei den Weibchen. Brüggemann (Abh. Naturw.
Ver. Bremen, Bd. V, p. 84) hielt umgekehrt die blauen
Ränder an den Rückenfedern für ein Kennzeichen des
weiblichen Kleides. Vielleicht handelt es sich bei denselben
nur um Altersverschiedenheiten. — Erwähnenswerth ist es,
dass bei dieser Art fast die oberen zwei Dritttheile des
Laufes befiedert sind. — Die Verbreitung derselben ist eine
sehr merkwürdige: Ausser auf einigen Inseln von Papuasien
und den Molukken ist sie auf der Tifore-Gruppe zwischen
Halmahera und Celebes , sowie auf den Sanghir-Inseln
gefunden, wo sie nicht nur Gross-Sanghir, sondern auch
nach Hoedt's und Duyvenbode's Funden Siao bewohnt.
Auf Gross-Sanghir scheinen die ersten drei Exemplare
durch v. Rosenberg am 3o. October i865 erbeutet zu
sein (cf. Schlegel 1. c). Später erhielt dort Bruijn
ein Individuum bei Pejta (cf. Salvadori 1. c, 1876),
Brüggemann (1. c.) lagen drei von G. Fischer auf
Sanghir erlegte Exemplare vor. — Die Maasse sind folgende:
I
11
j|Ge!chlecht
Long,
tot.
Ala
Cauda
Culmen |
vor der, j„
Berte- 'Tarsus
derung' '
Datum
cf
cf
Q
Q
46
7
27,5
47
7
•28,1
47
7
■ 28,5 1
47 j
7
»7,6
47 '
6
27,8
47
7
28,6
1
17,7
18,0
"9.5
17,'
18,4
2,1
2,2
'.9
-,9
2,25
3,9
3,8
3,9
3,8
3.8
3,9
29. Juli 1886
29. ..
6. Aug. «
20. Mai '>
6. Juni
27. Juli "
Die Vögel von Gross-Sanghir. 617
51. Carpophaga radiata (Q^u. u. Gaim.).
Columba radiata, Quoi et Gaim., Voy. Astroi. Zool. I, p. 244,
pl. 26 (Menado).
Carpophaga radiata, Brüggemann, Abli. Naturw. Bremen, Bd. V,
p. 86 März 1876. (Sanghir). — W. Blasius, .Madarasz' Zeitsclir.
f. d. ges. Ornithologie 1885, p. 307.
Carpophaga gularis Brüggemann, 1. c , p. loi ferrore).
Zonaenas radiata, A. B. Meyer, Ibis 1879, p. 135. — Idem, Sitzb.
u. Abli. Ges. Isis, 1884, Abb. I, p. 6.
Das Vorkommen dieser sonst nur inCelebes beobachteten
Art auf Sanghir wird nach drei Exemplaren, welche Brügge-
mann als von Sanghir durch Dr. Fischer erhalten angibt,
und nach den Notizen A. ß. Meyer's angenommen. In den
übrigen Sammlungen , die von den Sanghir-Inseln nach
Europa gelangt sind, scheint die Art gefehlt zu haben.
Merkwürdig ist es, dass nach A. B, Meyer's Angabe die
bisher von den Forschern auf Sanghir noch nicht gefundene
Celebes-Taube: Leucotreron gularis {Qu. et Gaim.) bei
den eingeborenen Malayen von Nord-Celebes den Namen
»Pombo-sangi«, d. i. »Taube von den Sanghir-Inseln«, führt.
52. Myristicivora bicolor (Scop.).
Columba bicolor, Scopoli, Sonnerat. Voy. Tab. 103; Delic. Faunae
Flor. Insubr. II, p. 84.
Carpophaga bicolor, Schlegel, Mus. Pays-Bas, Coliimbae, p. 99,
Mars 1873. — G. von Koch: Verzeichniss einer Sammlung von
Vogelbälgen, p. 2, Februar 1876. — Brüggemann, Abb. Naturw.
Ver. Bremen, Bd. V, p. 85, März 1876.
Myristicivora bicolor, Salvadori, Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX,
Ottobre 1876, p, 62. — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis,
1884, Abh. I, p. 6. — W. Blasius, Madarasz' Zeitschr. f. d. ges.
Ornithologie, 1886, p. 197.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvadori, Ornitol. della Papuasia,
Vol. III, p. 107.
Im Ganzen sammelte Platen g Exemplare, 5 -f {a
bis e) und 4 $ (/ bis i).
Bei allen wiederholt sich die Bezeichnung: »Iris hell-
braun. Schnabel und Füsse blaugrau. Wachshaut graugrün«.
In Bezug auf die Färbung des Schwanzes zeigen sich
nur kleine Unterschiede: meist ist die schwarze Spitze
618
W. Blasius.
der äussersten Schwanzfedern etwa i cm breit oder etwas
breiter. Die Bälge a und e haben gar keine schwarzen
Flecken am Hinterleibe oder an den unteren Schwanzdecken,
g und d zeigen die Spuren eines dunklen Randes an den
grössten Schwanzdeckfedern, dabei wie die Bälge b, c und/
den Hinterleib ungefleckt. Von letzteren besitzen / und b
sehr schmale, c dagegen etwa i cm breite schwarze Spitzen-
flecken; i und h endlich zeigen sowohl an den unteren
Schwanzdeckfedern, als auch an dem Hinterleibe nur ganz
undeutliche, verwaschene Flecken, Bei g, h und / ist der
Schwanz in der Mauser begriffen, so dass nur 9 bis 12 Schwanz-
federn vorhanden sind, theils alte abgeblasste, theils neue.
Bei allen anderen Exemplaren besitzt der Schwanz 14 Federn
(nur bei zweien derselben i3).
Bei dieser Gelegenheit möchte ich bemerken, dass ich
nach Vergleichung eines grösseren Materials die Über-
zeugung gewonnen habe, dass ich in meiner Arbeit über
die Vögel von Ceram (Proc. Zool. Soc. 1882, p. 709) unter
dem Namen M. melanura sowohl Exemplare dieser Art
(Nr. 3), als auch solche von M. bicolor (Nr. 4, 5 etc.) ver-
einigt habe. Es würde also damit das Vorkommen der
letzteren Art auf Ceram, das schon Lenz (Journ. für
Ornith. 1877, P- ^79) nach einem Exemplare von Rosen-
berg's bekannt gemacht hat, bestätigt sein.
Die Maasse der Sanghir- Bälge sind folgende:
0
(U
Long,
tot.
1
0
Ala
Cauda
Culmen
1
i D a t
1
u m
0
cm
cm
cm
cm
cm
*a
d^
38
6
24,0
14,2
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1
19. Mai
1886
\ ^
cf
38
6
23.2
I4,ü
2,3
20. »
»
c
C^
36
5
22,9
13,6
2,25
25. .
II
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cT juv.
37
5
22,2
12,7
2,3
27. ..
»
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13,4
2,5
15. Juli
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5
22,9
11,8
2,2
13. Aug.
"
Die Vögel von Gross-Sanghir. 619
Auf Sanghir ist die Art durch v. Rosen berg am
3. October 1864 und auf Siao in zahlreichen Exemplaren
im October und November i865 von Hoedt gesammelt
worden (cf. Schlegel 1. c); auch ist dieselbe von G.
Fischer auf Sanghir in neun Individuen erbeutet, die
Brüggemann zur Untersuchung vorlagen (1. c). Sal-
vadori (1, c, 1876) konnte drei von Bruijn bei Pejta
gesammelte Exemplare untersuchen, Uebrigens ist die Art
von den Andamanen und Nicobaren und von Hinter-Indien
über die Sunda-Inseln und Molukken bis Neu-Guinea ver-
breitet.
Farn. Columbidae.
53. Macropygia sanghirensis, Salvad.
[Taf. III, Fig. I ad u. Fig. 2 9 juv.]
Macropygia turtitr, partim, Schlegel, Mus. Pays-Bas, Golumbae,
p. I 1 1 (specimina ex Shanghir et Siao), Mars 1873.
'i r> Macropygia sp.», Salvador], Ann. Mus. Civ. Genova, IX, p. 62,
1876, Ottobre. — tdem, Atti Acc. Torino, Vol. XIII (1877/78),
p. II 86, Anmerk. [juv.].
Magropygia sanghirensis, Salvador], Atti Acc. Torino, Vol. XIII
(1877/78), p. 1185. — A. B. Meyer's Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884,
Abb. I, p. 6. — W. Blasius, Braunschweig. Anzeigen vom 11. Januar
1888, Nr. 9, p. 86. — Idem, Russ' Isis 1888, p. 78.
Dr. Platen's Jäger haben vier Balge, zwei alte Männchen
(a u. b), ein ähnlich gefärbtes altes »Weibchena (*c) und
ein junges Weibchen {*d) gesammelt, und zwar, was mir
wichtig zu sein scheint, a und d an ein und demselben
Tage, am 23. Juni 1886. Bei allen wiederholt sich auf den
Etiketten die Bezeichnung: »Iris rosa, innen grau, Füsse
kirschroth«.
Salvadori hat die Art nach einem von Bruijn bei
Pejta auf Gross-Sanghir gesammelten alten Exemplare des
Museums des Grafen Turati in Mailand beschrieben und
von der nahe verwandten Macropygia albicapilla (Temm.)
aus Celebes abgetrennt, wobei von ihm noch hervorgehoben
wurde, dass die Charaktere an Exemplaren, die A. B. Meyer
von Sanghir und Siao erhalten, beziehungsweise dort gesam-
620 W. Blasius.
melt habe, von ihm im Allgemeinen übereinstimmend ge-
funden seien. — An den drei erstaufgeführten alten und aus-
gefärbten Exemplaren kann ich im Grossen und Ganzen die
Salvador i'schen Angaben bestätigen. Der Sanghir-Vogel ist
grösser als die Celebes-Art und hat eine dunklere, weniger
braunrothe Färbung des Rückens und der Flügel. Dazu
kommtj dass die Seiten des Kopfes und die Kehle bei M.
sanghirensis mehr emfarbig hellrostbräunlich gefärbt sind
und dass der graue Hinterkopf nach dem Nacken zu mehr
weinröthlich überflogen ist, als bei M. albicapilla. Ein wein-
röthlicher bis amethystfarbener Anflug der mit dunklen
Q.uerbändern und mit rein weissen Spitzen versehenen Brust-
federn scheint sich bei sanghirensis stärker auszubilden,
als bei albicapilla-^ besonders zeichnen sich hierin die Bälge a
und c aus. Dazu kommt noch, dass die alten weissstirnigen
Exemplare des Braunschweiger Museums von albicapilla,
welche ich vergleichen kann, die in der Jugend besonders
breiten rothbraunen inneren Ränder auf der Unterseite der
Schwungfedern behalten haben, während solche bei den
ausgefärbten weissstirnigen Exemplaren von sanghirensis
bis auf eine ganz geringe Spur verschwunden sind. Die
Nackenfärbung ist bei den ausgefärbten Sanghir-Vögeln eine
solche, dass, wenn das Licht aus der Richtung des be-
trachtenden Auges auffällt, ein fast reiner Amethystglanz
entsteht, bei a und c nur wenig mit Kupferglanz gemischt,
während die Celebes-Bälge hierin eine grosse Mannigfaltig-
keit zeigen, so dass fast alle Stufen von grünlichem, kupfer-
artigem, weinröthlichem bis purpurnem und rein ame-
thystenem Glänze vertreten sind. — Es ist kein Zweifel
darüber möglich, dass sowohl albicapilla als sanghirensis
zu derjenigen Gruppe von Macropygia- Kritn gehören, die
Salvador! in seiner »Ornitologia della Papuasia« (Vol. III,
p. i32) unter I. b. b^ aufführt: »Rectricibus sex mediis uni-
coloribus, minime transfasciatis, capite superne cinerascente,
pectore conspicue fusco transfasciato«. Die weitere Trennung
dieser Gruppe : »a^ pectore conspicue vinaceo ; cervice
viridi-purpureo nitente« für dorejra, Bp, und kej^ensis, Sal-
vador! und »^^ pectore albido-isabellino, cervice viridi-
Die \'ögel von Gross-Sanghir. 621
nitente« für maforensis, Salvador! ist für die Einfügung
von albicapilla und sanghirensis nicht verwendbar, weil bei
beiden, besonders bei sanghirensis^ eine röthliche Färbung
der Brust neben der weissen Beränderung der Brustfedern
vorkommen und die Naclvenfärbung, wenigstens bei albi-
capilla^ eine wechselnde sein kann. Im Ganzen stehen beide
Formen wegen der rein weissen Berandung der Brustiedern
mafoi'ensis, Salvad. am nächsten; durch die röthliche Fär-
bung von Brust und Nacken bilden sie aber Uebergänge
zu doreya und keyensis. — Uebrigens scheinen sich die
fünf in Frage kommenden Arten durch die Grösse einiger-
massen und wenigstens theilweise zu unterscheiden: Die
Flügellänge wird von Salvadori angegeben: bei doreya
zu 17 — 18 cm', kej^ensis 19 cm; maforensis 16, 5 cm, und
ist nach meinen Messungen u. s. w. bei albicapilla i:^,'j
bis 16,5 C771 und bei sanghirensis 17 — 18,3 cm.
Es bleibt nur noch übrig, das zu derselben Zeit und
und an derselben Stelle, wie das eine (J- {a), erlegte jugend-
liche 2 {d) zu besprechen, das in der Färbung von den
drei alten Individuen wesentlich abweicht.
Ich bin bei möglichster Berücksichtigung aller Ver-
hältnisse zur Ueberzeugung gelangt, dass dasjenige junge
Individuum einer Macropygia-Pi.\-i von Sanghir, welches
Salvadori geneigt war, als zu einer besonderen Species,
vielleicht tenuirostris von den Philippinen gehörig, zu be-
trachten, mit dem vorliegenden jugendlichen Exemplare im
Grossen und Ganzen übereinstimmt. Eine Vergleichung des
von Salvadori besprochenen Exemplares war mir aller-
dings leider nicht möglich. — Die gleichzeitige Erbeutung
des jugendlichen Balges d an derselben Stelle mit a spricht
nun schon entschieden für specitische Uebereinstimmung
mit M. sanghirensis. Dazu kommt noch , dass ich in ganz
analoger Weise gefärbte Jugendkleider von M. amboinensis
und albicapilla in Händen habe. — So glaube ich berechtigt
zu sein, in dem Balge d das bisher noch unbekannte
Jugendkleid von M. sanghirensis zu erblicken, das fol-
gendermassen zu beschreiben sein würde: In der Gesammt-
färbung ähnlich den alten Individuen; nur sind die Ober-
62;
W. Blasius.
Seite des Kopfes von der Stirne bis zum Nacken, die Seiten
des Kopfes, Kehle, Brust, Hinterrücken und Bürzel von
braunschwarzen Federn bedeckt, die rothbraune duerbänder
bildende Ränder (an der Kehle ebensolche Schaftflecken)
besitzen. Ebenso gefärbte Ränder zeigen die oberen Flügel-
deckfedern und die Spitzen der inneren Mittelschwingen.
Nacken und Vorderrücken sind mit grünlich schillernden
Querbändern auf hellroströthlichem oder weisslichem,
dunkel punktirtem Grunde gezeichnet. Der ganze Leib ist
dunkel isabellfarben , mit Rostfarbe gemischt und mit
dunkler, unregelmässiger Punktirung, die an einigen Stellen
undeutliche Querbänder bildet. Die grossen unteren Schwanz-
deckfedern sind fast einfarbig zimmetbraun, mit nur sehr
wenigen dunklen Punkten. Schnabel hornbraun. Die Schwung-
federn unterseits an der Basis des Innenrandes mit breiten,
rothbraunen Rändern.
Da diese Art noch wenig bekannt sein dürfte und
überhaupt aus der durch sanghirensis und albicapilla ver-
tretenen Gruppe von Macropygia- hritn meines Wissens
noch keine leicht zugänglichen guten Abbildungen existiren,
so gebe ich nach einem Aquarellbilde des Herrn Museums-
Assistenten Karl Heller in Braunschweig auf Tafel III die
Abbildungen eines alten Vogels c), der vielleicht fälschlich
vom Sammler als Ȥ" bezeichnet worden ist, und des oben
beschriebenen Jugendkleides.
Die wichtigsten Maasse der vier mir vorliegenden Bälge
sind in Verbindung mit den Originalnotizen der Sammler
die folgenden:
73
5S,i i
Ala
Cauda
Culmen'
Schnabel-
tarbe
Datum
U
cm\ cm
cm
cm
cm
1
1 !!
38;jl3i
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schwarz
23. Juni 1886
' b
cf ad
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1,7
dunkelbraun
II. .\ug. .
\ *c
Q ad
39!
»4'
18,0
21,6
1=6
schwarz
7. Juli •
7"
9 juv.
35I
i3
16,8
19.4
1,55
dunkelbraun
j 23. Juni •
Die Vögel von Gross-Sanghir. 623
Das Leydeiier Museum enthält sieben Individuen aus
Sanghir (nämlich ein am 29. October durch v. Rosen berg
erbeutetes Männchen und sechs Exemplare, vier rf und zwei
2 juv., die Hoedt im November und December i865 sovvie
im Januar 1866 gesammelt hat, daneben fünf von Hoedt
und Duyvenbode erbeutete Exemplare aus Siao (cf. Schle-
gel 1. c). — Auch A. ß. Meyer hat die Art in mehreren
Exemplaren, von denen Salvadori bei seiner Beschrei-
bung Gebrauch machen konnte, von Sanghir erhalten und
auch auf Siao erbeutet (s. o.). Ueber die drei von Bruijn
gesammelten Exemplare, welche Salvadori vorlagen, habe
ich oben schon genauere Angaben gemacht. Die Art scheint
auf die Sanghir-Inseln im weiteren Sinne des Wortes be-
schränkt zu sein.
Farn. Gouridae.
54. Chalcophaps indica (Linn.) var. sanghirensis, W. Blasius.
Columba indica, Linne, Syst. Nat., Vol. I, p. 284, Nr. 2g, 1766 (ex
Edwards).
Chalcophaps indica, Schlegel, Mus. Pays-Bas, Columbae, p. 147
(Mars 1873). — Brüggemann, Abh. Naturw. Ver. Bremen, Bd. V,
p. 87 (März 1876). — A.B.Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis, 1884,
Abh. I, p. 6.
Chalcophaps indica (L.) var. sanghirensis, W. Blasius, Braunschweig.
Anzeigen vom 11. Januar 1888, Nr. 9, p. 86. — Idem, Russ' Isis
1888, p. 78.
Die ausführliche Synonymie der Art vgl. bei Salvadori, Ornitologia
della Papuasia, Vol. III, p, 173.
Ich erhielt von Dr. Platen vier Bälge, drei alte Männ-
chen {a bis c) und ein junges Weibchen (d).
Bei allen ist die »Iris hellbraun« bezeichnet, bei den
drei Männchen »Schnabel orange, Wachshaut rothbraun,
Füsse kirschroth«, bei dem jungen Weibchen »Schnabel
dunkelbraun, Füsse graubraun«.
Bei den drei ersten, offenbar ausgefärbten Individuen
finde ich eine merkwürdige Abweichung von typischen
Exemplaren der C. indica in der Zeichnung des Kopfes:
die vordersten Stirnfedern bilden einen kleinen dreieckigen.
Ornis IV. 4. 40
624 W. Blasius.
weinrothen Fleck; dahinter liegt eine schmale weisse Quer-
binde, die sich seitwärts in die weissen Oberaugenstreifen
fortsetzt; der Oberkopf ist mehr oder weniger weinroth
gefärbt; diese Farbe stuft sich nach hinten und nach den
Seiten allmälig in Bleigrau ab, welche Färbung gewisser-
massen eine ringsum laufende Krone bildet. Nacken und
Vorderrücken sind dunkel-weinroth. Die an C chrysochlora
von Australien erinnernde weinrothe Färbung des Kopfes
ist bei c am meisten, bei a etwas weniger, bei b dagegen
am wenigsten vorhanden ; bei letzterem Balge {b) ist der
weisse Kopfstreifen etwas mit Grau, bei den beiden Bälgen a
und c mit Weinroth gemischt, a und b haben am meisten
Kupferglanz auf dem grünen Rücken und den Flügeln, c
weniger; b hat keine graue Spitze an den Schwanzfedern,
während solche bei a und c vorhanden sind.
Von anderen mir vorliegenden Bälgen von C. indica
unterscheiden sich die drei Sanghir-VÖgel auch noch da-
durch, dass an den weissen Spitzen der weinrothen Flügel-
bugfedern sich kleine Augenflecken von grüner Farbe bilden,
die rings von weisser Farbe umgeben sind. — Ich glaube,
dass man die Sanghir-Exemplare als eine besondere Local-
rasse (var. sanghirensis) unterscheiden darf.
Der Balg d trägt ein Jugend-, beziehungsweise Ueber-
gangskleid, das von der Beschreibung des Jugendkleides,
die Salvadori in seiner »Ornitologia della Papuasia«
(Vol. III, p. 175) gegeben hat, etwas abweicht: Bei im
Ganzen schwärzlichbrauner Grundfarbe zeigen die Hand-
schwungfedern unterseits auf dem Innenrande und von der
dritten an oberseits am Aussenrande eine braunrothe Fär-
bung. Die Spitzen der Hand- und Mittelschwingen, der
Federn an den Kopfseiten, der Kehle, Brust, des Bauches
und der Schulter, sowie der unteren und oberen Flügel-
deckfedern sind braunröthlich oder rostbräunlich gesäumt.
Auf den oberen Flügeldecken sind diese Ränder heller und
breiter, so dass sich mehrere (2 — 3) unregelmässige helle
Flügelbänder ausbilden. An den oberen und unteren
Schwanzdecken, sowie auf der Mitte des Rückens sind nur
wenige graue Federn beigemischt. An letzterer Stelle, sowie
Die Vögel von Gross -Sanghir.
G25
auf dem freien Theile der Aussenfahne der Mittelschwingen
befindet sich etwas grüner Metallschimmer. Grüner, mit
Kupferfarbe gemischter Metallglanz ist dagegen schon stark,
auf dem Vorderrücken und den kleinen oberen Flügeldeck-
federn ausgebildet. — Die wichtigsten Maasse sind die fol-
genden :
ü
Long,
tot.
Ala
Cauda
Culmen
!
Rictus 11 Tarsus
cm 11 cm
Datum
cf|| 23
C^lj 23
9 20
JUT. l
\ P
I 14.4 1 8,4
I 14,2 I 8,6
I »4,3 I 8,5
I i3,3 j 7,4
1
1,73
. 2,3
1,6
2,3
1.75
i 2,4
<i,7
; 2,0
2,6
2,4
26
2,4
2g. Mai j886
i5. Juli B
22. « >>
26. ..
Die von Indien bis Papuasien weit verbreitete Art
(C. indica) ist auf Sanghir vorher schon in einem weiblichen
Exemplare am 4. Juni 1866 von Hoedt (vgl. Schlegel
1. c.) und, wie es scheint, in drei Exemplaren von G.
Fischer (vgl. Brüggemann 1. c.) gefunden; auch ist
dieselbe nach den Funden Duyvenbode's und Hoedt 's
in Siao vertreten (vgl. Schlegel 1. c), von woher das
Leydener Museum drei Exemplare besitzt.
Ich vermag nicht zu sagen, ob die von mir unter-
schiedene Varietät auch auf Siao vorkommt. Da die
Fischer'schen »Sanghirw-Sammlungen offenbar grossen-
theils auf Siao gemacht sind, so ist ein sicher in der Lite-
ratur erwähntes Sanghir-Stück nur das von Hoedt gesam-
melte Weibchen des Leydener Museums. Der Umstand,
dass Brüggemann an den ihm vorliegenden, wahrschein-
lich von Siao stammenden Bälgen, die zum Theile aus-
gefärbte Männchen zu sein scheinen, keine Unterschiede
von Java-Exemplaren bemerkt hat, spricht gegen das Vor-
kommen der Varietät auch auf Siao. Dafür würde jedoch
sprechen, dass Schlegel (1. c.) bei einem alten Individuum
aus Siao-oudang ausdrücklich auf eine Aehnlichkeit mit
australischen Individuen {chrysochlora) hinweiset.
40*
626 W. Blasius.
Farn. Galoenatidae.
55. Caloenas nicobaria (L.)
Columba nicobarica, Linnd, Syst. Nat., Vol. I, p. 283, Nr. 27, 1766^
Caloejias nicobarica, A. B. Meyer, Ibis 1879, p. 138. — Sitzb. u.
Abb. Ges. Isis 1884, Abb. I, p. 6 u. 52.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvadori, Ornit. della Papuasia^
Vol. III, p. 209.
Die von den Nicobaren bis Neu-Guinea weit ver-
breitete Art wies A. B. Meyer zuerst und bis jetzt noch
allein für die Sanghir-Inseln nach, sowohl für Gross-
Sanghir als auch für Siao. Er bezeichnet diese Taube als
eine auf den Sanghir-Inseln gemeine Art.
Fam. Megapodidae.
56. Megapodius sanghirensis, Schleg.
Megapodius Gilberii, partim, Schlegel, Nederl. Tijdschr. v. Dierkunde,.
1866, p. 263 (specimina ex Siao et Sanghir). — A. B. Meyer,
Ibis 1879, p. 139.
Megapodius sanghirensis, Schlegel, Notes from the Leyden, Vol. II,
Note XVI, p. 91, March 1880. — Idem, Mus. Pays-Bas. Megapodii,
p. 73, Mars 1880. — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884,,
Abb. 1, p. 5.
Gesammelt sind Exemplare dieser Art zuerst von
Hoedt am 29. November i865 und 23. Januar 1866 auf
Sanghir; ausserdem von Duyvenbode 1866 in mehreren
Exemplaren auf Siao und Siao-outong. Auch Meyer be-
obachtete später die Form, die er, wie Schlegel, Anfangs
für M. Gilberti hielt, auf den Sanghir-Inseln. Erst im
Jahre 1880 wurde von Schlegel eine besondere Art für
diese Vögel unterschieden und in folgender Weise be-
schrieben: «The bird of Sanghi, inferior in size to that of
the Philippines (Megap. Cuminghi), is, on the contrary,
larger than Megap. Lowii (N. W. Borneo) and Gilberti
(N. Celebes), and even somewhat larger than Megap. For-
steni (Ceram, Amboina, Buru). The slate-gray of the throat
and the underside of the body is tinged with dark brown,
whereas the upper surface of the head and of the body
behind the mantle is tinged with a rusty, and not with
an olivaceous colour. «
Die Vögel von Gross-Sanghir. 627
57. Megacephalon maleo, Temm.
Megacephalon maleo, Temminck, Bp. Compt. Rend. 1856, Vol. XLII,
p, 876. — A. B. Meyer, Ibis 1879, p. iSg (Siao). — Idem, Sitzb.
u. Abb. Ges. Isis 1884, Abb. I, p. 6 u. 53 (auch von Tabukan,
Gross-Sanghir).
Ausführlichere Synonymie vgl. bei Waiden, Transact. Zool. Soc,
Vol. VIII, p. 87, 1872.
Das Vorkommen dieser sonst nur von Celebes be-
kannten Art auf Siao und Gross-Sanghir ist zuerst und bis
jetzt allein von A. B. Meyer festgestellt worden, der die-
selbe auf Siao antraf und auch von Tabukan erhielt.
Fam. Charadriidae.
58. Aegialitis Geoffroyi (Wagl.).
Cbaradrhis Geoffroyi, Wagler, Syst. Av. gen. Charadrius sp. 19, 1827.
Aegialitis Geoffroyi, Salvador!, Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX,
p. 63, Ottobre 1876. — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis
1884, Abh. I, p. 6. — W. Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges.
Ornithologie, 1886, p. 146.
Ausführlichere Synonymie vgl. bei Salvador! , Ornitologia della
Papuasia, Vol. III, p. 298.
Salvadori (1. c.) erwähnt zweier Individuen dieser
Art, welche Bruijn bei Pejta auf Gross-Sanghir gesammelt
hatte. Sonst ist diese von Europa durch Afrika und Asien
bis Neu-Holland verbreitete Art nicht weiter dort beobachtet.
Fam. Scolopacldae.
59. Tringa albescens, Temm.
Tringa albescens, Temminck, PI. Col. 41, Fig. 2, 1824. — A. B.
Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6 u. 55.
Ausführlichere Synonymie vgl. bei Salvadori, Ornitol. della Papuasia,
Vol. III, p. 315.
Diese Art hat A. B. Meyer zuerst und bisher allein
für Gross-Sanghir nachweisen können, und zwar als bei
Tabukan vorgekommen. Das gelegentliche Vorkommen
dieser häufig mit T. minuta vereinigten, von China und
Japan bis Australien verbreiteten Art ist an und für sich
höchst wahrscheinlich.
628 W. Blasius.
60. Tringoides hypoleucos (Linn.).
Tringa hypoleucos, Linn., Syst. Nat.. \'ol. I, p. 25o, 1766.
Tringoides hypoleucos. Salvador!, Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX,
p. 63, Ottobre 1876. — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis
1884, Abh. I, p. 6 u. 55.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvadori, Ornitoi. della Papuasia,
Vol. III, p, 3 18.
Dr. Platen sandte ein weibliches Individuum mit fol-
gender Bezeichnung:
»^. Iris dunkelbraun. L. ig. D. 2 cm. Schnabel dunkel-
graubraun. Füsse blaugrau. 14. August 1886«.
Diese in allen Erdtheilen der alten Welt bis Australien
weitverbreitete Art ist zuerst von Salvadori nach einem
von Bruijn gesammelten Exemplare als auf Gross-Sanghir
bei Pejta vorkommend festgestellt.
A. B. Meyer erhielt dieselbe auch von Tabukan auf
Gross-Sanghir und auf Siao.
Die wichtigsten Maasse des vorliegenden Balges sind
folgende: Ala 10,6 cm; Cauda 5,4; Culmen 2,5; Tarsus
2,45 cm.
61. Totanus incanus (Gmel.).
Scolopax incana, Gmelin, Syst. Nat. Vol. 1, p. 658, 1788.
Totanus incanus, Salvadori, Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX, p. 63.
Ottobre 1876. — Idem, Ornitoi. della Papuasia, Vol. III, p. 32i. —
A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 6 u. 55.
Ausführliche- Synonymie vgl. bei Salvadori, Ornitoi. d. Papuas. 1. c.
Von Dr. Platen wurde uns ein Balg männlichen Ge-
schlechts mit folgender Bezeichnung eingesendet:
«d*. Iris hellbraun. L. 2C. D. — 0,5 cm. Schnabel
dunkelgrau. Füsse hellgelbbraun. 18. August 1886".
Das Exemplar ist ähnlich gefärbt, wie ein Weibchen,
das mir kürzlich durch Dr. Platen aus Nord-Celebes
zuging; die Brust ist einfarbig grau; an den Flügeldeck-
federn zeigen sich nur Spuren weisser Berandung.
Die wichtigsten Maasse sind: Long. tot. c. 25, o cm;
Ala 14,3 cm; Cauda 6,4cm; Culmen 3.7 cm: Rictus 3.8 cm;
Tarsus 3,2 cm; Dig. med. c. ung. 3,2 cm.
Vorher schon hat Bruijn ein Individuum bei Pejta
auf Gross-Sanghir gesammelt (Salvadori 1. c); A. B.
Die Vögel von Gross-Sanghir. 629
Meyer erhielt die Art von Tabukan auf Gross-Sanghir und
beobachtete sie auf Siao.
Dass die durch das östliche Asien, den malayischen
Archipel und Polynesien bis Neu-Holland und die Westküste
Amerika's verbreitete Art gelegentlich auf den Sanghir-Inseln
vorkommt, ist sehr natürlich.
62. Numenius variegatus (Scop.).
Tantalus variegatus, Scopoli, Del. Flor, et Faun. Insubr. II, p. 92.
Nr. 78, 1786 (ex Sonnerat).
Numenius uropygialis, Salvador!, Ann. Mus. Civ. Genova, Vol. IX,
Ottobre 1876, p. 63. — A.B.Meyer, Sitzb. u. Abb. Ges. Isis 1884.
Abb. I, p. 56.
Numenius variegatus, Salvador!, Ornitol. della Papuasia, Vol. III,
p. 332/3. 1882. — A. B. Meyer, 1. c, p. 6.
Numenius phaeopus, partim, Waiden, Schlegel und andere Autoren.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvador!, Ornitol. d. Papuas. (1. c).
Durch Dr. Platen erhielten wir ein männliches Indi-
viduum mit folgender Bezeichnung:
i)c^. Iris dunkelbraun. L. 42, D. i cm. Schnabel dunkel-
braun. Füsse blaugrau. 3o. Juli 1886«.
Das verhältnissmässig langschnäbelige Exemplar stimmt
mit den Bälgen von Celebes etc., die ich vergleichen kann,
in der Zeichnung, besonders des Bürzels, überein.
Die wichtigsten Maasse sind die folgenden : Ala 23,6 cm ;
Cauda 10,0 cm; Culmen 8,g cm; Tarsus 6,0 cm.
Bruijn sammelte bei Pejta auf Gross-Sanghir drei
Individuen, die Salvador! (1. c.) von europäischen Exem-
plaren des A^. phaeopus durch die geringere Grösse und
durch den nicht rein weissen, sondern mit Graubraun ge-
fleckten Bürzel unterschieden fand. — A. B. Meyer stellte
das Vorkommen der Art auch auf Siao fest (1. c). Die Art
ist übrigens weit verbreitet, vom östlichen Asien bis Neu-
Holland.
Farn. Ardeidae.
63. Demiegretta sacra (Gmel.).
Ardea sacra, Gmelin, Syst. Nat. Vol. II, p. 640. Nr. öi (cumvar. /?),
1788 (ex Latham).
630 W. Blasius.
Demiegretta Sacra, A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884.
Abh. I, p. ö u. 56 (Siao; var. alba: Sanghir}. — \V. Blasius,
Braunschweig. Anzeigen vom 30. März '887, Nr. j5, p. 695
(Gross-Sanghir).
Ausführliche Synomymie vgl. bei Salvador!, Ornitol. della Papuasia,
Vol. III, p. 345.
Dr. Platen sandte uns ein noch nicht vollständig aus-
gewachsenes männliches Exemplar, bezeichnet:
*»cf. Iris hellgelb. L. 48. D. i cm. Schnabel dunkel-
braun. Füsse gelbbraun. 3i. Juli 1886".
Dies Individuum hat noch keine verlängerten Kopf-,
Hals- und Rückenfedern. Es trägt das dunkle Gefieder, das
einen noch etwas mehr braunen und weniger schieferfarbenen,
grauschwarzen Farbenton besitzt, als dies bei m.ir vorliegen-
den alten männlichen Individuen von Waigeu und Mada-
gaskar der Fall ist; die weisse Linie an Kinn und Kehle
ist etwas breiter, besonders in der Mitte, als bei den alten
Vögeln, und an den Seiten weniger dunkel scheckig gefleckt.
Die Federn des Oberkopfes tragen ganz zarte weisse Spitzen,
ebenso einzelne Rückenfedern. Die wichtigsten Maasse sind
folgende: Ala 28,8cm; Cauda 9,5 cm; Culmen 8,1 cm;
Rictus 9,7 cm ; Tarsus 7,9 cm.
Mever hat die Art zuerst auf den Sanghir-Inseln
entdeckt; er fand die gewöhnliche dunkle Form auf Siao
und erhielt von Tabukan auf Gross-Sanghir nur die ganz
weisse Varietät. Durch Platen's Sammlung wird zuerst
auch die dunkle Form für Sanghir festgestellt. Im Uebrigen
ist die Art bekanntlich in der indischen und australischen
Region weit verbreitet.
64. Herodias nigripes (Temm.).
Ardea nigripes, Temminck, Man. d' Ornith., 2. ed., Vol. III, p. Syv,
1840 (Java, Borneo, Celebes).
Herodias nigripes, W. Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges. Orni-
thologie i885, p. 3i6 (Celebes). — Idem, Braunschweig. Anzei-
gen vom II. Januar 1888, Nr. q, p. 86 (Gross-Sanghir). — Idem
Russ' Isis 1888, p. 78.
Die ältere Literatur und Synonymie vgl. bei Salvador!, Uccelli di
Borneo, 1874, p. 34g, die neuere unter Ausschluss der europäi-
schen, westasiatischen und afrikanischen Vorkommnisse bei Sal-
Die Vögel von Gross-Sanghir. 6.^1
vadori, Ornitol. della Papuasia, Vol. III, p. 354 unter Herodias
gar:{etta (Linn.).
Dr. Platen sandte ein weibliches Exemplar mit der
Bezeichnung:
*»$. Iris hellschwefelgelb. L. 49, D. — cm. Schnabel
und Füsse schwarz. Wurzelhältte hellhorngrau. Augenring
und Zehen hellgelbgrün. 27. November 1886«.
Dieser Balg stimmt fast genau mit einem weiblichen
Stücke des Braunschweiger Museums überein, das Platen
früher bei Gunong Gilly, Sarawak, N. W. Borneo gesammelt
hatte (vgl. Journ. f. Ornith. 1882, p. 253). Die wichtigsten
Maasse sind: Ala 25, o cm; Cauda 8,4 cm; Culmen 7,9 cm;
Rictus 9,5 cm; Tarsus 9,9 cm. Alte Männchen haben einen
ganz schwarzen Schnabel; bei den Weibchen ist vom Unter-
schnabel nur die Spitze ('/^ oder ^/„) schwarz.
Obgleich Sal vadori in der Ornitologia della Papuasia
den Namen Herodias garzetta (Linn.) angenommen hat,
spricht er sich doch (1. c. p. 355) für specificische Abtrennung
von H. nigripes aus.
Durch Platen ist zuerst das Vorkommen dieser von
Indien bis Neu-Holland weit verbreiteten Art auf den Sanghir-
Inseln festgestellt werden.
65. Bubulcns coromandus (Bodd.).
Cancroma coromanda, Boddaert, Tabl. PI. Eni. p. 54, 1783 (ex
D' Aubenton).
Bubulcus coromandus, A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884,
Abb. I, p. 6 u. 57. — W. Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges.
Ornithologie i885, p. 3i8.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvadori, Ornitol. della Papuasia,
Vol. III, p. 357.
A. B, Meyer (1. c.) hat zuerst und bis jetzt allein
das Vorkommen dieser von Indien bis zu den Molukken
weit verbreiteten Art bei Tabukan auf Gross-Sanghir fest-
gestellt.
QiQ. Ardeiralla melaena, Salvadori.
Ardetta melaena, Salvadori, Atti Real. Acc. Turino, Vol. XIII,
p. 1186 (nicht 1S8G, wie bei Meyer steht), 1877/8. (»Sanghir und
Halmahera«).
632 W. Blasius.
Ardeiralla melaena, Salvador!, Ornitologia della Papuasia, Vol. III,
p. 367, 1882. — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884,
Abb. I, p. 6 u. 57.
Diese in der Grosse und Form der Ardeiralla flavi-
collis ähnelnde, aber durch die ganz schwarze oder schwärz-
liche Färbung sich von derselben unterscheidende Art hat
Salvadori 1878 nach einem alten Individuum von Sanghir
und einem jungen Exemplar von Halmahera beschrieben,
die beide durch die Jäger des Herrn Bruijn erlegt worden
sind. Das alte Individuum ist bis jetzt das einzige Beweis-
stück für das Vorkommen der Art auf Sanghir. Dasselbe
ist von Bruijn an Laglaize in Paris gesandt worden und
von hier aus dann in das Museum des Grafen Turati in
Mailand gelangt.
Ob hier nicht vielleicht ein Melanismus von A. ßavi-
collis vorliegt, einer Art, welche Meyer auf Siao aufge-
funden hat? Diese Frage möchte ich weiterer Erwägung
anheimgeben.
67. Nycticorax caledonicus (Gmel ).
Ardea caledonica, Gmelin, Syst. Nat., Bd. II, p. 626, Nr. 3o, 1788.
Nycticorax caledonicus^ W. Blasius Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges.
Ornithologie i885, p. 324 (Celebes). — Idem Braunschweig.
Anzeigen vom 3o. März 1887, Nr. 76, p. ögS (Gross-Sanghir).
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvadori, Ornitol. della Papuasia,
Vol. III, p. 372.
Zwei von Dr. Platen gesammelte jugendliche Exem-
plare {a cf, *b $) liegen vor, im Uebrigen übereinstimmend
bezeichnet: »Iris gelb, D. i cm, Schnabel oben schwarz,
Schnabel unten gelbgrün, Füsse gelbbraun«.
Beide tragen ein Uebergangskleid, etwas weniger alt
als dasjenige, das ich früher von einem .4m/7ozna-Exemplar
erwähnte und das ich im hiesigen Museum vergleichen
kann. Von dem Kleide der ersten Jugend, wie ich ein
solches aus Süd-Celebes erhielt, sind bei beiden Exemplaren
nur noch wenige Spuren in den Flügeldeckfedern zu finden.
Dem erwähnten ^m^om<3 - Balge gleichen beide sehr; doch
ist der Rücken etwas dunkler, beim Männchen a mit grossen
Die Vöoel von Gross-Sanghir.
G33
verwaschenen hellen Flecken versehen. Bei b sind die Kopf-
seiten, der Hals und die Brust mehr mit bräunlichen Längs-
streifen versehen. Die Kopf- und Haubenfedern erscheinen
bei beiden einfarbig schwarz, letztere bei a stärker entwickelt
als bei b.
Die Maasse sind folgende:
c
c
5
Ala
Cauda
E
3
u
Tarsus
) cm
cm
cm
cm
cm
Datum
9 )uv.
54
5°
30.5
29,0
10.5
7,1
8,5
9>7
6,7
7,8
i
10. August 1^
9. »
Mit diesen Exemplaren ist das Vorkommen der von
Keu-Caledonien und Neu-Seeland an durch Papuasien und im
Molukkengebiete bis Celebes, Timor etc. weit verbreiteten
Art auf Gross-Sanshir zuerst bewiesen.
Fam. Pelecanidae.
Q>^. Sula leucogastra (Bodd.).
Pelecanus leucogaster, Boddaert, Tabl. P]. Eni. p. 57, 1783.
Sula leucogastra, A. B. Meyer, Sitzb. u. Abb. Ges. Isis,* 1884, Abb. I,
p. 6 u. 57.
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvadori, Ornitol. della Papuasia,
Vol. III, p. 421.
Das Vorkommen dieser fast über den ganzen Erdkreis
verbreiteten Art bei Tabukan auf Gross-Sanghir, sowie auf
Siao hat A. B. Meyer zuerst und bis jetzt allein nach-
gewiesen.
Fam. Laridae.
69. Hydrochelidon nigra (Linn.) [?].
Sterna nigra, Linne, Syst. Nat. Vol. I, p. 227, 1766.
^Hydrochelidon nigra?", Salvadori, Ann. .Mus. Civ. Genova, Vol. IX,
Ottobre 1876.
Ausführliche Synonymie vgl. bei H. Saunders, Proc. Zool. Soc.
1876, p. 642.
€34 W. Blasius.
Salvador! erhielt durch Bruijn von Pejta auf
Gross-Sanghir ein junges Exemplar, das er nur mit Frage-
zeichen als zu dieser Art gehörig aufführt und das seiner
Ansicht nach vielleicht zu fissipes zu rechnen wäre. Da
Forsten Hydroclielidon nigra schon in Nord-Celebes auf-
gefunden hat, während das Verbreitungsgebiet von H. fis-
sipes lange nicht so weit reicht, ist höchst wahrscheinlich
das Vorkommen der von Süd-Europa durch Afrika und
Asien bis zu den Sunda-Inseln verbreiteten H. nigra (^Linn.)
auf Sanghir anzunehmen.
70. Onychoprioti anaesthetus (Scop.).
Sterna anaethetus (sie), Scopol!, Del. Flor, et Faun. Insubr. II.
p. 92, Nr. 72, 1786 (ex Sonnerat).
Sterna anaestheta, H. Saunders, Proc. Zool. Soc. i^yö, p. 664.
Onychoprion sp., W. Blasius, Braunschweig. Anzeigen vom 30. März
1887, Nr. 75, p. 695 (Gross-Sanghir).
Onychoprion anaesthetus, W. Blasius, Braunschweig. Anzeigen vom
II. Januar 1888, Nr. 9, p. 86. — Idem, Russ' Isis, 1888, p. 78.
Ausführlichere Synonymie vgl. bei Salvador!, Ornitol. della Papuasia,
Vol. III, p. 449, und bei H. Saunders (1. c).
Dr. Platen sandte ein männliches Exemplar, bezeichnet:
*)>cf Iris braun, L. 37. D. — 3 cm, Schnabel und Füsse
schwarz, i5. August 1886».
Von der Gattung Onj^choprion, die Saunders aller-
dings nicht gelten lassen will, indem er auch für diese
Arten den Gattungsnamen Sterna anwendet, kann ich in
dem Braunschweiger Museum vergleichen:
I. 0. fuliginosus (Gml.) : a) ein von Dr. Whitehurst
gesammeltes nordamerikanisches, altes weibliches Exem-
plar (Fortugas, durch das Smithonian Institution) ge-
stopft; — b) einen von Dr. Graeffe auf der Mac-
Keans-Insel (Phönixgruppe) gesammelten, ähnlich ge-
färbten Balg; — c) einen ähnlichen Balg von Dr. Krefft
von Rockhampton (Australien), und — d) ein jugend-
liches männliches, gestopftes Exemplar von Bur da
Rebschi, Somali, i858 gesammelt durch v. Heuglin
als »Hydroclielidon infuscata (Licht.)«.
Die Vögel von Gross-Sanghir. 635-
2, O. lunatus (Peale), ein gestopftes altes Exemplar, von
Dr. Graeffe auf der Mac-Keans-Insel (Phönixgruppe)
gesammelt mit der Bemerkung: »Selten auf Mac-
Keans-Insel«.
3. O. anaesthetus (Scop.) : ä) ein gestopftes Exemplar, alt,
ausgefärbt, von unbekannter Herkunft, von meines
Vaters Hand bezeichnet: »Sterna fuliginosa Licht. =
panayensis^^, und b) ein junges männliches Stück von
Waigeu, durch Finsch, bezeichnet: »Sterna panar-
ensis Lath., fuliginosa Licht.«
Es sind dies die Stücke, v^'elche meinem Vater J. H.
Blasius bei Abfassung seiner »Kritischen Bemerkungen über
Lariden« (Journ. f. Ornith. i866, p. 8o u. 8i, cf. Nr. 60,.
Haliplana liinata, Nr. 61 H. panayensis und Nr. 62 H. fuli-
ginosa) unmittelbar vorlagen.
Bei der Vergleichung dieses Materials und der aus-
führlichen Beschreibungen in verschiedenen Werken, be-
sonders bei Salvadori (1. c.) und Saunders (1. c.) ergab
sich, dass der von Dr. Platen eingesendete Sanghir-Vogel
in der Färbung, besonders des Rückens, sowie in der plasti-
schen Ausbildung der Schwimmhaut an den Zehen sieb
vollständig an O. anaesthetus anschliesst, während er in
der Grösse die mir vorliegenden Stücke dieser Art be-
deutend übertrifft und in dieser Beziehung O. fuliginosus
fast gleicht (Long. tot. > 41 cm) Ala 27,8, resp. 28,1 cm.'^
Cauda: rectr. ext. > 19,5cm; Culmen > 3,6 = circa 4,0 cm;.
Rictus > 5,1 = circa 5,5 cm; Tarsus 2,2 cm*), wozu zu
bemerken ist, dass die Spitzen der weit vortretenden äusseren
Schwanzfedern offenbar sehr stark abgestossen sind, und
dass an der Schnabelspitze durch Verletzung ebenfalls etwa
4 mm fehlen dürften). Da durch die plastischen Charaktere
der Füsse O. fuliginosus und durch die dunklere Färbung
des Rückens 0. lunatus ausgeschlossen erscheint, so bleibt
nur übrig, eine besonders grosse Form von O.
*) Die von Salvadori für O. anaesthetus angegebenen Masse
sind: Long. tot. 31; Ala 26,5 — 25,5; Cauda : rectr. ext. 14,5 — 12,0; Rostr.
4 — 3,8; Tarsus 19 — 18 cm.
^36 ^\ • Blasius.
anaesthetus als vorliegend anzunehmen, die vielleicht
mit einem besonderen Namen bezeichnet zu
werden verdient.
Das Vorkommen dieser kosmopolitischen Art auf
Sanghir wird durch das vorliegende Exemplar zuerst nach-
gewiesen.
71. Anoiis stolidus (Linn.).
Sterna stolida, Linne, Amoen. Acad. IV, p. 240. — Idem, Syst-
Nat., Vol. I, p. 227, Nr. i, 1766.
Anous stolidus, Lenz, Journ. f. Ornith. 1877, p. 381 («Sanghi-Ins.«)-
Ausführliche Synonymie vgl. bei Salvadori, Ornitol. della Papuasia,
Vol. III, p. 452.
Das bisher einzige Beweisstück für das Vorkommen
dieser Art auf den Sanghir-Inseln ist ein Exemplar, das
1875 Wulf v. BültzingslÖwen, damals in Soerabaya
(Java), als von Sanghir kommend, an das Lübecker Museum
eingesendet hat (cf. Lenz 1. c). Dabei ist nicht ausdrück-
lich angegeben, ob der Balg wirklich auf Gross-Sanghir
(oder vielleicht auf Siao?) gesammelt ist. Das gelegentliche
Vorkommen dieser kosmopolitischen Art an den Küsten
dieser Inseln ist an und für sich in hohem Grade wahr-
scheinlich.
Zum Schlüsse dieser Aufzählung stelle ich diejenigen
zwölf Arten zusammen, die nach unserer bisherigen Kenntniss
sicher oder doch höchst wahrscheinlich auf Gross-Sanghir
oder doch auf die »Sanghir-Inseln im engeren Sinne des
Wortes« beschränkt sind, ohne zugleich auf Siao oder auf
noch ferneren Gebieten vorzukommen:
1. Loriculus catamene, Schlegel.
2. Hypothymis Rowleyi (Meyer).
3. Edolnsoma Salvadorii, Sharpe.
4. Dicruropsis axillaris, Salvadori.
5. Pinarolestes sanghirensis, Oustalet.
6. Aethopyga Duyvenbodei (Schlegel).
7. Dicaeum sanghirense, Salvadori.
8. Prionochilus satjghirensis, Salvadori.
9. Zosterops Nehrkorni, W. Blasius.
Die Vögel von Gross-Sanghir. 63^
10. Criniger Platenae, W. Blasius.
11. Pitta sanghirana, Schlegel.
1 2. Pitta coeruleitorques, Salvador!.
Anhang.
Vögel von Siao.
In dem vorstehenden Aufsatze habe ich bei den auf
Gross-Sanghir vorkommenden oder im Allgemeinen für
»Sanghir« angegebenen Vögeln diejenigen Ausweise jedesmal
mit anzugeben gesucht, welche auf Vorkommnisse von Siao
hinweisen. Ausserdem sind für Siao noch fünf andere Arten
angegeben, die auf Gross-Sanghir nicht vorkommen, und
die zum Theile sogar dort durch Repräsentativformen ver-
treten sind {Dicruropsis leucops durch D. axillaris, Pitta
palliceps durch P. coeruleitorques und Ardeiralla flavicollis
durch A. melaena). Ich will diese fünf Arten zunächst mit
den nöthigen Ausweisen hier anführen:
Dicruropsis leucops (Wallace).
Dicrurus leucops, Wallace, Proc. Zool. Soc. i865, p. 478 (»Celebes«).
Chibia leucops, Sharpe, Cat. Birds Brit. Mus., Vol. III, p. 241 (1877).
Dicruropsis leucops, Sharpe, On the Collections of Birds, made by
Dr. Meyer: Mitth. aus d. K. Zoologischen Museum zu Dresden,
Heft III, p. 361 (1878J, »Siao«. — A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh.
Ges. Isis 1884, Abh. I, p. 31. — W. Blasius, Madaräsz' Zeitschr.
f. d. ges. Ornithologie, i885, p. 28 1^
Ausführliche literarische Nachweise vgl. bei Sharpe, Cat. etc., I. c.
Diese Celebes-Art ist von A. B. Meyer in drei
Exemplaren (2 cT und i $) auf Siao aufgefunden, wo die
Sanghir-Form axillaris bisher nicht beobachtet ist. Die
eine Art scheint die andere auf der benachbarten Insel zu
vertreten.
Pitta palliceps, Brüggemann.
Abh. Naturwiss. Verein Bremen, Bd. V, p. 64 (Febr. 1876) (»Sangir«
errore). — Rowley u. Meyer, Rowley's Ornithological Miscellany,
Vol. II, Part. VIII, p. 327 (Mai 1877). — A. B. Meyer, Sitzber. u.
Abh. Ges. Isis 1884. Abh. I, p. 6 u. 18.
638 W. Blasius.
Pitta celebensis, partim, Schlegel, Mus. Pays-Bas, Pitta, Revue, p. lo
(Avril 1874) (»Individus de l'ile de SiaO").
In dem Leydener Museum ziihlt Schlegel fünf Exem-
plare von Siao auf, die er zwar unter celebensis ver-
zeichnet, aber doch schon in der eigenthümlichen, von
Brüggemann zuerst hervorgehobenen Färbungsverschieden-
heit kennzeichnet. Es sind ein Weibchen (am 3i. October
i863) und zwei junge Männchen (am 24. October i8ö5) von
Ho e dt erbeutet , sowie ein Weibchen und ein Junges, 1866
von R. van D uy ven bode gesammelt. Brüggemann be-
schrieb die Art nach drei von Dr. G. Fischer gesammelten
Exemplaren, wobei sich auch ein ganz junger Vogel befand.
— Dass die anfängliche Heimatsangabe Brüggemann's
»Sangir« in »Siao« verändert werden muss , haben Meyer
und Salvador! nachgewiesen (s. oben p. 602). — Meyer
selbst hat keine Exemplare dieser Art erbeutet. Bis jetzt
scheint die Art nirgends anders als auf Siao beobachtet
zu sein.
Amaurornis moluccana (Wallace) (var. ?).
Por:{ana moluccana, Wallace, Proc. Zool.Soc. i865, p. 480 (»Amboina,
Ternate«).
Amaurornis moluccana y A. B. Meyer, Sitzber. und Abb. Ges. Isis
1884, Abb. I, p. 6 u. 55.
Ausführlichere Synonymie der Art vgl. bei Salvadori, Ornit. d. Papuasia,
Vol. III, p. 276.
A. B. Meyer fand die Art zuerst und bisher allein
auf Siao. Er macht dabei auf kleine Unterschiede des
Siao-Vogels von dem Batchian-Vogel aufmerksam, so dass
weiter zu prüfen sein würde, ob nicht doch für Siao eine
Localrasse unterschieden werden kann. Die Art ist über die
Molukken, Papuasien bis Neu-Holland verbreitet. Auf den
Philippinen scheint sie noch nicht gefunden zu sein. Siao
würde als ein äusserster Vorposten nach Nordwesten anzu-
sehen sein. Um so eher ist in diesem Grenzgebiete eine
Variation der Hauptform als möglich anzunehmen.
Ardea sumalrana^ Raffles.
Transact Linn. Soc, Vol. XIII, p. 325 (1822) (.Sumatra«). — A. B.
Meyer, Sitzb. u. Abb. Ges. Isis 1884, Abb. I, p. 56 (»Siao«). —
iJie Vögel von Gross-Sanghir. (\'V.>
W. Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f. d. ges. Ornithologie 1886, p. 201
(Celebes).
Ausführlichere Synonymie vgl. bei Salvador!, Ornit. d. Papuasia,
Vol. Ill, p. 340.
A. B. Meyer ist der P>ste und Einzige, der bis jetzt
die Art auf Siao aufgefunden hat. Dieselbe ist von Indien
bis Neu-Holland verbreitet und i<ommt auch in Celebes vor.
Ardeiralla flavicollis (Latham).
Ardea ßavicollis, Latham, Ind. Ornitholog. Vol. 11, p. 701 , Nr. 87
(1790) («India«;.
Ardeiralla ßavicollis, A. B. Meyer, Sitzb. u. Abh. Ges. Isis 1884,
Abh. I, pp, 6 u. 57 (Siao). — W. Blasius, Madaräsz' Zeitschr. f.
d. ges. Ornithologie i885, p. 32i (Celebes).
Ausführlichere Synonymie vgl. bei Salvador! , Ornit. d. Papuasia,
Vol. III, p. 365.
Ebenfalls von A. B. Meyer zuerst und bis jetzt von
ihm allein auf Siao gefunden. Die Art ist weit verbreitet
von Indien bis Neu-Holland, und ist auch in Celebes ge-
funden.
Nunmehr gebe ich noch eine dem jetzigen Stand-
punkte unserer Kenntnisse entsprechende, möglichst voll-
ständige Liste der Vögel von Siao, in welcher ich
mit laufenden Nummern die 40 sicher für diese Insel nach-
gewiesenen Arten aufzähle, während ich mit Fragezeichen
25 möglicherweise, meist sogar höchst wahrscheinlich, vor-
kommende Arten einfüge. Bei jeder der ersteren 40 Arten
füge ich den Gewährsmann, d. h. den Sammler, hinzu, bei
den übrigen deute ich in Klammer das nächste Verbreitungs-
gebiet an.
Farn. I'^a 1 con id a e.
1. Pandion haliaetus (Linn.) s. ob. S. 53r) Duyvenbode
2. Butastur indicus ''Gml.) - .. .< 541 Hoedt
?i. Haliaslur girrenera (Vieill.)
var. ambiguus, Brüggem. ■■ .''42 Hoedt, A. B.
Mever
4. 'rachyspi:^ias soloensis
(Horsf.) " » •' 544 Hoedt
OrnisIV. 4. 41
640
W. Blasius.
Farn. Strigidae.
5. Scops menadensis, Quoy u.
Gaim. (»siaoensis«^ Schleg.) s. ob. S.
6. Ninox mac}~optera,W. Blas. >> «
? Strix Rosenbergi, Schlegel »
Farn. Psittacidae.
? Tanygnathus Müll er i
(Temm.) <> » »
7. Tanjrgnathus megalo-
rhjrnchus (Bodd.) » »
? Tanjrgnathus lucionensis (Linn.) »
8. Prioniturus platurus (Vieill.) » »
? Prioniturus ßavicans, Cassin >> »
Farn. Trichoglossidae.
9. J?o5Äz5?rfo (P. L.S.Müller) .. « »
Farn. Cuculidae.
? Cuculus canoroides^'Si.MuW. » »
? Eudynamismelanorhyncha,
S. Müller » » »
10. Eudynamis mindanensis (Linn.)
var. sanghirensis, W. Blasius » »
IL Centrococcyxjavanensis{Dnmon\) »
Farn. Meropidae.
? Merops ornatus, Latham » » •<
Fam. Alcedidae.
12. Alcedo bengalensis, Gmelin » »
? Cejrcopsisfallax{Sch\Qge\) » »
13. Callialcyon rufa (Wallace) » » »
14. Sauropatis chlor-is (Bodd.) >< <> »
15. Sauropatis sancta (Vig. u.
Horsf.) » »
1 6. Cittura sanghirensis, Sharpe » »
544 Duyvenbode
545 Hoedt
556 (Celebes, Gross-
Sanghirj
556 (Celebes,Gross-
Sanghir)
557 Hoedt
559 (Gross-Sanghir,
Philippinen etc.)
559 Duyvenbode
560 (Celebes)
563 Hoedt,
Duyvenbode
565 (Celebes etc.)
566 (Celebes)
566
570
Meyer
Mever
570 (CelebeSjGross-
Sanghir etc.)
570 Hoedt, Meyer
572 (Celebes, Gross-
Sanghir)
572 Duyvenbode
573 Hoedt, Duy-
venbode
575 Duyvenbode
576 Meyer
Die Vögel von Gross-Sanghir. 641
Farn. Coraciidae.
? Eurystomus Orientalis {L\m-\.)s. ob. S. Syg (Celebes,Gross-
Sanghir etc.)
Fam. Hirundinidae.
? Hirundo gutturalis, Scopoli » » 58o (Celebes, Gross-
Sanghir etc.)
? Hirundo javanica, Sparrm. » » 58o (Celebes, Gross-
Sanghir etc.)
Fam. Muscicapidae.
17. Monarcha commutatus,
Brüggem. » » » 58o Meyer
Fam. Campoph agidae.
? Graucalus leucopj'gius, Bp. » » 58 1 (Celebes, Gross-
Sanghir)
Fam. Dicruridae.
18. Dicruropsis leucops (Wall.)» » » 637 Meyer
Fam. Ne ctariniidae.
19. Hermotimia sanghirensis
(Meyer) » » » 584 Meyer
20. Anthreptes chlorigaster,
Sharpe (var..'') » » « 585 Meyer
Fam. Pittidae.
21. Pitta palliceps, Brüggem. » » » 637 Hoedt, Duyven-
bode, Fischer
Fam. Saxicolidae.
? Monticola solitarius (P. L.
S. Müll.) » » » 602 (Celebes, Gross-
Sanghir etc.)
Fam. Sylviidae.
? Locustellafasciolata{G.R.
Gray) » » » 60 5 (Gross-Sanghir,
Philippinen etc.)
? Phylloscopus borealis (J.
H. Blasius) » » » 6o5 (Gross-Sanghir,
Philippinen,
Borneo etc.)
Fam. Ploceidae.
P Munia molucca (Linn.) » » •> 6o5 (Celebes, Gross-
Sanghir etc.
4li>
642 W. Blasius.
Fam. Sturnidae.
22. Calornis sanghirensis, Sal-
vador! s. ob. S. 6oG Meyer
Fam. Oriolidae.
23. Broderipusformosus (Cahanis)^^ >> 607 Meyer
Fam. Treronidae.
24. Osmotreron sanghirensis
(Brügg. ex Schlegel) » « » 611 Hoedt,
Duyvenbode
25. Ptilopiis xanthorrhous
(Salvadori) » » »61? Hoedt,
Duyvenbode
26. Carpophaga concinna, Wall. « -> 61 5 Hoedt,
Duyvenbode
? Carpophaga radiata (Quoy,
et Gaim.) » » »617 (Celebes,
Gross-Sanghir)
27. Mjrj-isticipora bicolor (Scop.) » » 617 Hoedt
Fam. Columbidae.
28. Macropygia sanghirensis,
Salvadori « » »619 Meyer, Hoedt,
Duyvenbode
Fam. Gouridae.
29. Chalcophaps indica, Linn.
(war. sanghirensis VJ. Blas.'}) » » 623 Duyvenbode,
Hoedt
Fam. Caloenatidae.
30. Caloenas nicobarica (Linn.) » » » 626 Meyer
Fam. Megapodidae.
31. Megapodius sanghirensis,
Schlegel » » >> 626 Duyvenbode
32. Megacephalon maleo, Temm. » » 627 Meyer
Fam. Rallidae.
33. Amaurornis moluccana
(Wallace) (var?) » » >' 638 Meyer
Fam. Charadriidae.
? Aegialitis Geoffrqyi(Wag\.)^^ » >> 627 (Celebes, Gross-
Sanghir etc.)
Die Vögel vou Gross-Sanghir. 643
Fam. Scolo p acid ae.
? Tringa albescens, Temm. s. ob. S. 627 (Celebes, Gross-
Sanghir etc.)
34. Tringoides hypoleucos (L.) » » » 628 Meyer
35. Totanus incanus (Gml.) » « » 628 Meyer
36. Nwjjeniusvariegatus {Scop.)» » » 629 Meyer
Fam. Ardeidae.
37. Ardea sumatrana, Raffl. i' » »638 Meyer
38. Demiegretta sacra (Gml.) » >< » 629 Meyer
? Herodtas nigripes (Temm.) ^^ » » 63o (Celebes, Gross-
Sanghir etc.)
? Bubulciis co}'omandus (Bodd.) » » 63 1 (Celebes, Gross-
Sanghir etc.)
39. Ardeiralla ßavicollis (Lath.) » » 639 Meyer
? Nycticorax caledoniciis{GmA.) '< » 632 (Celebes, Gross-
Sanghir etc.)
Fam. Pelecanidae.
40. Sula leiicogastra (Bodd.) » « » 633 Meyer
Fam, Laridae.
? Hydrochelidon nigra (L.) » » » 633 (Celebes!
Gross-Sanghir? etc.)
? Onychoprion anaesthetus
(Scop.) >' " >' 634 (Celebes, Gross-
Sanghir etc.)
? Anous stolidiis (Linn.) » » » 636 (Gross-Sanghir,
Philippinen, Borneo etc.)
In dieser Liste ist nur Pitta palliceps als eine Art zu
bezeichnen, die für Siao eigenthümlich ist, da Schlegel's
Scops siaoensis mit jnenadensis übereinstimmt. — Es ist
jedoch zu hoffen, dass bei weiterer Durchforschung der
Insel noch andere Formen aufgefunden werden, welche viel-
leicht als Vertreter benachbarter Arten derselben eigen-
thümlich sind.
Werfen wir zum Schluss noch einen Blick auf die thier-
geographischen Beziehungen der Sanghir-Inseln, soweit sich
solche aus der dargestellten Vogelfauna ergeben, so zeigt
sich, dass von den nicht ganz 5o Arten, welche keinen weit
644 W. Blasius.
ausgedehnten Verbreitungsbezirk haben und deshalb über-
haupt für thiergeographische Schlussfolgerungen in Betracht
gezogen werden können, mehr als die Hälfte nach dem
jetzigen Standpunkte unserer Kenntniss der Inselgruppe
eigenthümlich sind, nämlich ausser den 12 oben angeführten
Arten, die bisher allein auf Gross- Sanghir gefunden sind,
und Pitta palliceps von Siao, die ebenfalls in dieser Reihe
mit erwähnt werden muss, noch die auf Siao und Gross-
Sanghir gemeinsam vorkommenden Arten:
Ninox macroptera (vielleicht auch auf Celebes),
Eos histrio,
Littura sanghirensis,
Monarcha commutatus (vielleicht auch auf Celebes),.
Hermotimia sanghirensis,
Calornis sanghirensis,
Brodcripus for?nosus,
Osmotreron sanghirensis,
Ptilopus xanthorrhous (vielleicht auch auf Celebes)^
Macropygia sanghirensis und
Megapodius sanghirensis,
sowie die Varietäten
Eudynamis mindanensis var, sanghirensis und
Chalcophaps indica var, sanghirensis.
Von denjenigen Arten, die über die Sanghir -Inseln
hinaus einen etwas weiteren, aber doch immerhin noch
einen beschränkten Verbreitungsbezirk haben, weisen die
meisten auf Beziehungen zu Celebes hin, sowie auch schon
in der obigen Liste sich drei Arten befinden, die vielleicht
auch auf Celebes vertreten sind. Abgesehen von den beiden
echten Celebes -Arten Prioniturus ßavicans und Eudynamis
melanorhyncha, deren Vorkommen auf den Sanghir- Inseln
noch sehr zweifelhaft ist, müssen als charakteristische
Celebes-Formen erwähnt werden:
Scops menadensis,
Strix Rosenbergi,
Tanygnathus Miilleri,
Die Vögel von Gross-Sanghir. 645
Prionitiirus platuriis,
Ceycopsis fallax,
Callialcyon rufa,
Graucaliis leucopygius,
Dicruropsis leucops (nur auf Siao),
Carpophaga radiata und
Megacephalon nialeo.
Von echten Philippinen -Vögeln sind im Gegensatz
dazu nur zu erwähnen:
Tanj-gnathus lucionensis,
Eiidj-namis mindanensis und
Anthreptes chloj-igaster.
Von Molukken-Vögeln, die sich nordwestlich bis zu
den Sanghir- Inseln ausbreiten, gibt es auf den Sanghir-
Inseln nur:
Tanygnathus megalorhynchus,
Carpophaga concinna,
Amaurornis moluccana (bis jetzt nur auf Siao
beobachtet) und
Arde'iralla melaena.
Gewisse und vorwiegende Beziehungen zur Molukken-
fauna haben auch
Nycticorax caledonicus,
Munia molucca und
Haliastur girrenera var. ambiguus,
welche auf der südlich von den Sanghir- Inseln gelegenen
und weiter nach Westen vorspringenden Insel Celebes die
Westgrenze ihrer Verbreitung zu linden scheinen, während
Pandion haliaetus , Centrococcyx javanensis und Hydro-
chelidon nigra ungefähr auf den Sanghir- Inseln die Ost-
grenze ihres grossen Verbreitungsbezirkes erreichen dürften.
Aus diesen Zusammenstellungen folgt, dass die Sanghir-
Inseln, welche eine verhältnissmässig grosse Zahl eigen-
thümlicher Formen beherbergen , im Uebrigen thiergeo-
graphisch den nächsten Anschluss an Celebes zeigen. Damit
64(5 W. Blasius. Die Vögel von Gross-Sanghir.
Stimmt auch überein, dass die meisten den Sanghir- Inseln
eigentiiümlichen Vogelarten ihre nächsten Verwandten in der
Fauna von Celebes finden, so z. B. Loriculus catamene
in L. stigmatus, Cittura sattghirensis in C. cj^anotis, Hj-po-
tJrymis Rowleyi in H. piiella, Edoliisoma Salvadoi'ii in
E. morio, Dicruropsis axillaris in D. leiicops, Hermotimia
sanghirensis \n porphyrolaema, Dicaeum sanghirense in cele-
bicum, Prionochilus sanhirensis in aiireolimbatiis, Pitta palli-
ceps in P. celebeiisis, Ptilopus xantorrhous in P. melanospilus,
Macropygia sanghirensis in M. albicapilla und Megapodius
sanghirensis in M. Gilberti. Einige Arten sind zugleich mit
Celebes-Formen und mit anderen nahe verwandt, so Zosterops
Nehrkorni mit Z. atrifrons von Celebes und Z. chrjrsolaema
von Neu-Guinea, Pitta sanghirana mit P. melanocephala von
Celebes u. a., Calornis sanghirensis mit C. neglecta von
Celebes und panayensis von den Philippinen, und Osmo-
treron sanghirensis mit 0. griseicauda von Celebes und
axillaris von den Philippinen. In diese Reihe gehören auch,
da die Togian - Inseln zur Celebes - Fauna zählen und die
Sula-Inseln gleichfalls viel Verwandtschaft mit Celebes zeigen,
Criniger Platenae ähnlich Cr. aureus von den Togian- und
Cr. longirostris von den Sula-Inseln, und Broderipus for-
mosus ähnlich frontalis von Sula und acrorhynchiis von
den Philippinen.
Alleinige Beziehungen zur Philippinen-Fauna scheinen
von den dem Sanghir- Archipel eigenthümlichen Formen
nur Aethopyga Duyvenbodei, mit Ae. pulcherrima verv/andi,
und Pitta coerule'itorques , ähnlich erythrogastra, zu be-
sitzen. Alleinige oder doch vorwiegende Beziehungen zu
der Molukken-Fauna haben nur Eos histrio und Monarcha
commutatus , während Pinarolestes sanghirensis vereinzelt
der papuasischen Fauna nahe steht und Ninox macroptera,
abgesehen von den verwandten Formen von Celebes und
Flores, auf Japan und die gegenüber liegenden Küstengebiete
des asiatischen Festlandes hinweist.
Braunschweig, Herzogliches Naturhistor. Museum.
Februar 1888.
.^\
Macropygia sanghirensh Salvadori .
Fig. 1. adull. Fig. 2. oju v.
2.
Fig.lZosterops Nehrkorni W.Blasius. 6 aduU.
Fig. Z. Cimigcr PlaierLue W.Blasius. 6 adiiU .
Bemerkungen
über das Vorkommen der Vög-el
Mainz und Umgegend
^'on
Wilhelm von Reiclienau.
1. Milvus j'egalis, au ct.
Brutvogel im Taunus. Ankunft 6. März 1887, 25. Fe-
bruar 1878.
2. Milvus ater, Gm.
Brutvogel auf den höchsten Bäumen der Rheininseln.
Ankunft 22. März 1888, 3. April 1887, 23. Februar i885,
20. März 1880, 3i. März 1879.
3. Cerchneis tinnunculus, L.
Gemeinster Haubvogel, Stand-, Strich- und Zugvogel.
4. Erythropus vespertiniis, L.
Vor vielen Jahren einmal im Herbst erlegt worden;
altes c^: Museum.
5. Hj'potriorchis aesalon, Tunstall.
Selten auf dem Zuge.
6. Falco subbuteo, L.
Spärlicher Brutvogel im Taunus, häufig auf dem
Herbststrich. Ich sah ihn stets vergebens nach Rauch-
schwalben, aber mit Erfolg nach Mehlschwalben stossen.
7. Falco peregrinus, Tunst.
Durchzugsvogel, Ankunft 20. Februar 1888. Ein cf
wurde einst beim vierten Angrifft auf einen zahmen Gän-
serich erlegt: Museum.
648 Wilhelm von Reichenau.
8. Astur palumbarius, L.
Brutvogel im Taunus. Auf dem Striche häufiger. Ich
schoss am 3o. März i885 ein cf, welches einen Hamster
gekröpft hatte.
9. Accipiter nisus, L.
Gemeiner Stand- und Strichvogel.
10. Aquila naevia, Wolf.
Wurde vor Jahren einmal in Mainz geschossen.
11. Aquila chrysaetus, L.
Wurde vor langer Zeit im Taunus erlegt: W'ies-
badener Museum.
12. Haliaetus albicilla, L.
Wurde im Jugendkleide etwa zwölfmal seit 1840
erlegt.
13. Pandion haliaetus, L.
Als Brutvogel ausgerottet, auf dem Durchzuge 21. Sep-
tember i886.
14. Circaetus gallicus. Gm.
Wurde im Taunus schon als Brutvogel beobachtet
und wiederholt geschossen. Ich sah ein Paar im Juli 1884
nahe dem Waldrande bei Walluf, wo es viele Eidechsen gibt.
15. Pernis apivorus, L.
Seltener Brutvogel im Taunus, z. B. bei Neudorf im
Rheingau, wo ich ihn auch auf W^aldwegen Wespennester
ausgraben sah.
16. Archibuteo lagopus, Brunn.
Spärlicher Wintergast in der rheinhessischen Ebene.
17. Buteo vulgaris, Bechst.
Als Brutvogel häufig, noch häufiger als Wintergast.
Einmal fand ich einen Hamster, im strengen Winter 1879/80
ein Haushuhn von ihm gekröpft.
18. Buteo dese?~torum, Daud.
Ich sah ein bei Mainz erlegtes junges cf am 2. Januar
1880.
Bemerk, über das Vorkommen der Vögel von Mainz und Umgeg. 649
19. Circiis aeruginosiis, L.
Seltener Brutvogel am Mittelrhein.
20. Circus cyaneus L.
Seltener Brutvogel, auf dem Durchzuge häufig.
21. Circus cineraceus, Mont.
Nur selten beobachtet.
22, Athene noctua, Retz.
Ueberall gewöhnlicher Standvogel.
23. Syrnium aluco, L.
Häufiger Standvogel im Eichenhochwalde des Taunus.
24. St rix ßammea, L.
Unterseite rostgelb, seltener schneeweiss. Gemeinste
Eule; sitzt oft in Taubenschlägen, Hauptfeind des Seglers,
welchen sie Nachts aus den Mauerritzen zieht. Im strengen
Winter 1879/80 verhungerten viele.
25. Otus vulgaris, Flemm.
Häufiger Brutvogel im Walde; einzelne überwintern
und jagen dann im Röhricht auf Spitzmäuse und Wasser-
ratten.
26. Brachyotus palustris, Forst.
Als Durchzugsvogel zur Schnepfenstrichzeit in der
Ebene nicht selten, z. B. 9. März 1888.
27. Caprimulgus europaeus, L.
Auf Haiden beiderseits des Rheines häufig. Abend-
liches Schnurren von Anfang Mai ab.
28. Cypselus apus, L.
Gemeiner Sommervogel von Ende April bis Ende Juli.
Fällt bei anhaltendem Regen oft matt hernieder, erholt
sich jedoch bald wieder, wenn man ihn nach Aufhören des
Regens in die Luft wirft, wie ich oft gethan. Neue Tele-
graphen- und Telephonleitungen werden manchen zum
Verderben. Ankunft der ersten: April 16. 1888,
26. 1887, 26. ]886, 12. i885, 23. 1884, 27. i883, 24. 1882,
650 Wilhelm von Reichenau.
i8. 1881, 27. 1880, 20. 1879, 16. 1878. Letzte gesehen:
August 20. 1887 und II. 1882.
29. Hirundo rustica, L.
Häufigste Schwalbenart von Mitte April bis Ende
September. Einzelne mit rostfarbener Unterseite. Erste ge-
sehen; Aprils. 1888, 6. 1887, 5. 1886, 7. i885, 4. 1884,
9. i883, 5. 1882, 10. 1881, 10. 1880, 6. 1879, 7. 1878.
Letzte Schaaren 8. October 1887, allerletzte Exemplare
14., 27. September 1886, allerletzte Exemplare i5. October.
30. Hirundo urbica, L.
In Städten meist am Nisten verhindert, daher häufiger
auf dem Lande. Ankunft: April 23. 1888, 25. 1887,
9. 1880, 20. 1879. Letzte 20. October 1887, 20. October
1879. Eine Schaar von mehr als 1000, 28. August 1886,
einige Brüten noch nicht flügge 4. October 1878.
3L Hirundo riparia, L.
Am Rhein häufig, nistet besonders zwischen Nieder-
walluf und Geisenheim. Ankunft beobachtet 17. April 1881.
32. Cuculus canorus, L.
Häufiger Waldvogel. Ankunft 19. April 1888, i3. 1887,
26. i883, i5. 1878. Paarung beobachtet 3. Mai 1886.
33. Alcedo ispida, L.
Häufiger Stand- und Strichvogel: Hauptstrich 17. October
1887.
34. Coracias garrula, L.
Nistete vor einigen Jahren in hohlen Eichen des Gross-
Gerauer Waldes.
35. Orioliis galbida, L.
Häufiger Sommervogel , selbst in Gärten. Vertilgt
haarige Raupen und Baumwanzen. Ankunft bemerkt Mai 6.
1888, 7. 1887, 3. 1886, April 3o. i885, Mai 4. 1884,
2. 1882, 5. 1881, 6. 1880, 10. 1879, 4. 1878. Abzug im
August, z. B. 17. August 1880. »Goldamsel«.
36. Sturnus vulgaris, L.
Stand- und Strichvogel. Ankunft 16. Februar 1888
(blieb geschaart bis 22. März), 9. Februar 1884, 7. Februar
Bemerk, über das Vorkommen der Vögel von Mainz und Umgeg. 651
1878. Im Herbste in Flügen zu mehreren Hunderten bis
Tausenden die Weinberge brandschatzend.
37. Lycos monedula, L.
Häufiger Brutvogel in Städten und Dörfern; Stand-
und Strichvogel. Paarung Anfangs März.
38. Corpus corax, L.
Brutvogel im Taunus; in der Ebene Strichvogel, be-
sonders im October.
39. Corpus corone, L.
Häufiger Brutvogel im Walde.
40. Corpus cornix. L.
Häufiger Wintergast. Ankunft 25. October 1887,
16. October 1886, i. November 1879. Letzte gesehen
23. März 1888, I. April 1887, 25. März i883.
41. Corpus frugüegus, L.
Spärlicher Brutvogel in der Ebene, Mit den beiden
Vorigen zur Winterszeit Flüge von Tausenden bildend.
Noch geschaart 16. März 1888.
42. Pica caudata, Boie.
Häufiger Standvogel, nistet besonders auf Pappeln und
Weiden von Rhein und Main.
43. Garrulus glandarius, L.
Gemeiner Waldvogel. Ich schoss einen mit einer
jungen Amsel im Schnabel, einen andern mit einem Turtel-
taubenei im Kröpfe.
44. Nucifraga caryocatactes, L.
Sehr selten als Wandervogel im October vorkommend.
45. Gecinus piridis, L.
Kaum noch häufiger Brutvogel.
46. Gecinus canus, Gm.
Früher häufiger Brutvogel, jetzt sehr vermindert.
652 Wilhelm von Reichenau.
47. Dryocopus marthis, L,
In den sechsziger Jahren hörte ich seinen Ruf öfter
im Taunus ; seitdem nicht mehr.
48. Picus major, L.
Ziemlich spärlicher Standvogel.
49. Picus med ins, L.
Im Laubholzhochwalde häufiger Stand- und Strichvogel.
50. Picus minor, L.
Brutvogel im Taunus; im Winter in der Ebene.
51. Jynx torquilla, L.
Erster Ruf: April 24. 1888, 19. 1887, 12. 1884,
i3. i883, i5. 1882, 12. 1881, 20. 1880, 22. 1879, i3. 1878.
Häufiger Brutvogel.
52. Sitta europaea, L.
Häufiger Brutvogel im Walde, Strichvogel in Gärten.
53. Tichodroma muraria, L.
Wurde vor Jahren einmal an einer Mainzer Festungs-
mauer bemerkt.
54. Certhia familiaris, L.
Ueberall häufiger Standvogel.
55. Upupa epops, L.
Früher häufig, durch Ausbesserung des Rheindammes
jetzt spärlicher Brutvogel. Ankunft notirt 10. April 1881,
56. Lanius excubitor, L.
Spärlicher Brutvogel, häufiger als Wintergast. Das
Paar am Brutplatz 24. Februar i885, 8. März 1879.
57. Lanius minor, L.
Brütet in mehreren Paaren um Mainz auf Allee-
pappeln.
58. Lanius rufus, Brss.
Brutvogel auf Obstbäumen und Kiefern; stösst auf
erwachsene Singvögel. Ankunft notirt 3o. April i883.
Bemerk, über das Vorkommen der Vögel von Mainz und ümgeg. G53
59. Lantus collurio, L.
Nistet häufig in Hecken. Vier Nester mit vollem Ge-
lege II. Mai 1878. Spiesst hier hauptsächhch Hummeln,
Wespen und Grillen, manchmal auch Wühlmäuse [Hjrpu-
daeus arvalis).
60. Muscicapa grisola, L.
Häufiger Brutvogel. Ankunft 27. April i883, 10. Mai
1879, 10. Mai i"""
61. Muscicapa luctuosa, L.
Nicht seltener Brutvogel, nistet in Baumlöchern.
62. Bomb^cilla garrula, L.
In manchen Jahren als Wandervogel im Herbste ein-
treffend. Er war im Spätherbste 1866 in allen Gärten an-
zutreffen.
63. Accentor modularis, L.
Seltener Brutvogel im Taunus.
64. Troglodjrtes parvulus, L.
Sehr häufiger Standvogel. In einem ruinenhaften Wach-
holderbusche brütend gefunden 6. Mai 1886.
65. Cinclus aquaticus, L.
Spärlicher Brutvogel der Taunusbäche; gemein in den
oberbairischen Voralpen.
66. Poecile palustris, L.
Häufiger Standvogel.
67. Parus ater, L.
Im Nadelwalde häufig; in Gärten Strichvogel.
68. Parus cristatus, L.
Als Brutvogel nicht selten im Nadelwalde.
69. Parus major, L.
Ueberall sehr häufig. Die von Ende Mai an flüggen
Jungen werden auch mit Ringelspinnerraupen gefüttert.
70. Parus coeruleus, L.
Sehr häufig in Vorhölzern und Gärten.
654 Wilhelm von Reiclienau.
71. Acrediila caudata, L.
Brutvogel im Taunus, im Winter in Gärten.
72. Regulus cristatus, Koch.
Sehr häufig zur Winterszeit in Wäldern und Parks;
auch Brutvogel.
73. Regulus ignicapillus, Chr. L. Br.
Einmal im Sommer in den Wiesbadener Anlagen^ge-
sehen.
74. Phyllopneuste sibilati'ix, Bchst.
Häufig im Walde.
75. Phyllopneuste trochilus, L.
Ueberall häufig. Erster Gesang 24. März 188 1.
76. Phyllopneuste rufa, Lath.
Sehr häufig im Walde; von Mitte März bis Mitte
October. Letzte 21. October 1887.
77. Hypolais salicaria, Bp.
Brutvogel, verwendet zuweilen Papierschnitzel zum
Nestbau.
78. Acrocephalus arundinaceus, Nm.
Sehr häufiger Brutvogel im Röhricht.
79. Acrocephalus turdoides, Meyer.
Häufiger Brutvogel im Röhricht.
80. Calamoherpe phragmitis, Bchst,
Häufiger Brutvogel im Röhricht.
81. Sylvia curruca, L.
In Vorhölzern und Gärten häufiger Brutvogel. An-
kunft 20. April 1879.
82. Sylvia cinerea, Lath.
Häufiger Brutvogel im Dorngestruppe. Ankunft 4. Mai,
Gelege 18. Mai 1878.
83. Sylvia atricapilla, L.
Hier überall häufigste Grasmücke. Ankunft 20. April
1888.
Bemerk, über das Vorkommen der Vögel von Mainz und Umgeg. 655
84. Sylvia hortensis, au ct.
Brutvogel in Garten. Ankunft 25. April 1879.
85. Merula vulgaris, Leacli.
»Schwarzamsel«. In Gärten Standvogel, im Walde
meist Strichvogel. Sehr häufig. Erster Gesang i3. März
1888, 2. März 1887, 22. März 1886, 18. Februar i885,
4. März 1884, 12. Februar i883, 22. Februar 1881, 20. Fe-
bruar 1878; singt bis Ende Juli. Ende Juni ertönt ein
eigenes Sommerlied: da di ditt, dih dl da. Dasselbe besteht
aus den Noten:
£^=^M^^^^
und scheint eine Nachahmung menschlichen Pfeifens zu sein,
obwohl ich es von verschiedenen Amseln, welche über eine
Stunde Wegs von einander wohnen, in den letzten Jahren
hörte. In diesen Tagen (26. — 3o. Juni) singt eine Garten-
amsel allabendlich tut tut tut dahüh — zirrrrr^ wobei ganz
entschieden das dahüh — zirrrrr' der vortrefflich nachge-
machte Pfiff" von Locomotive und Zugführer ist. Im Früh-
jahre hörte ich niemals die Amsel »spotten«; erst in den
letzten Jahren fällt mir auf, dass sie, wenn die erste Brut
erwachsen, statt ihres Liedes dies thut.
86. Merula torquata, Boie.
Zuweilen Durchzugsvogel im Taunus.
87. Turdus pilaris, L.
Durchzugsvogel und Wintergast. Letzten Flug ge-
sehen 4. März 1888.
88. Turdus viscivorus, L.
Häufiger Brutvogel im Nadelwalde, auch Standvogel.
Erster Gesang 18. Februar i885, 4. März 1884, 5. Februar
1883, i5. Februar 1879.
89. Turdus musicus, L.
Häufig im Laub- und Nadelwalde, kommt im März
und zieht im September. Erster Gesang 22. März 1886,
Ornis IV. 4. 42
656 Wilhelm von Reichenau.
1 5. März 1884, 3o. März i883, 27. März 1880, 20. März
1879.
90. Tiirdus iliacus, L.
Im Herbste in Weinbergen.
91. Monticola saxatilis, L.
Brutvogel am Mittelrhein, so weit die Felsen reichen,
von Bingen an abwärts.
92. Monticola cyanea, L.
Im Herbste 1869 in Flügen am Stoppelberge bei
Wetzlar. Von mir selbst beobachtet ; es wurden sieben
Stück in Dohnen gefangen, die jedoch durch Heher des
Hirnes beraubt waren, daher zum Ausstopfen untauglich.
Den scheuen Vögeln konnte man nicht schussgerecht nahen.
93. Ruticilla titliys, L.
Häufig in Ortschaften und Steinbrüchen; März bis
October, einzelne bis Anfangs November. Ankunft März
27. 1888, II. 1887, 22. 1886 (Junge ausgeflogen i5. Mai),
19. i885, i3. 1884, 3o. i8S3, i5. 1882, 9. 1880,
18. 187g, 2. April 1878.
94. Ruticilla phoenicura, L.
Kaum häufig; Nester in hohlen Bäumen. Ankunft
20. April 1879.
95. Luscinia minor^ Chr. L. Br.
Vor zwanzig Jahren noch zahlreich, seitdem mehr
und mehr durch Vogelsteller, Wegfall geeigneter Niststellen
und Zunahme der Katzen vermindert. Ankunft April
18. 1888, 19. 1887, 26. i883, 19. 1882, 20. 1880, 27. 1879,
19. 1878.
96. Cyanecula leucocyanea, Chr. L. Br.
Am Rhein selten, mehr am unteren Main, Ankunft
26. März 1887.
97. Dandalus rubecula, L.
Häufig im Walde , sonst einzeln. Erster Gesang
März 25. 1888, 24. 1887, 23. 1886, 12. i883.
Bemerk, über das Vorkommen der Vögel von Mainz und Umgeg. G57
98. Saxicola oenanthe, L.
Spärlicher Brutvogel. Nester in Erdgruben. Ankunft
17. April 1887.
99. Pratincola rubetra, L.
Brutvogel auf allen Wiesen.
100. Pratincola rubicola, L.
Häufiger Brutvogel an Hecken. Ankunft März 22.
1888, 20. 1887, 3o. 1886, 7. 1882, i3. 1880, 17. 1879;
Gelege Mitte Mai.
101. Motacilla alba, L.
Gemeiner Brutvogel. Einzelne halten in gelinden
Wintern aus. Ankunft g. März 1888, 26. Februar 1887,
26. Februar i885, 2. März 1884, 6. März i883, 8. März
1879, 25. Februar 1878.
102. Motacilla siilphurea, Bchst.
Häufig längs den Ufern der Flüsse und Bäche. Vom
ersten Frühjahre bis Wintersanfang. Ankunft 10. März
1888.
IOd. Budrtes ßavus, L.
Häufiger Brutvogel auf feuchten Wiesen. Ankunft
April 20. 1888, 21. 1880, 20. 1879, i3. 1878. Im März
hier noch nie beobachtet.
104. Anthus arboreus, Bchst.
Häufiger Brutvogel im lichten Walde und in Baum-
stücken auf dem Felde. Gesang von Anfang Mai bis in den
August; Gelege gegen Ende Mai.
105. Galerita cristata, L.
Gemeiner Standvogel um Städte und Dörfer, singt
früher als die Feldlerche, oft Anfangs Februar.
106. Lulllila arborea, L.
Häufig im Kiefernwalde, Gesang 4. März 1884, 22. Fe-
bruar 1881, 8. März 1879.
107. Alaiida arvensis, L.
Häufig im Felde, im Herbste oft in grossen Schaaren.
Ankunft Februar 20. 1888, 24. 1887, 9, 1884, 25. i883,
19. 1881.
42*
658 Wilhelm von Reichenan.
108. Miliaria europaea, Swains.
Spärlicher Brutvogel von Anfangs März bis Anfangs
October.
109. Emberiia citrinella, L.
Gemeiner Standvogel.
110. Schoenicola schoeniclus, L.
Stellenweise häufig im Röhricht. Ankunft 20. März
1886.
111. Plectrophanes nivalis, L.
Nur in manchen Wintern vorkommend, z. B, 1879/80.
112. Passer montanus, L.
Gemeiner Standvogel.
113. Passer domesticus, L.
Gemeinster Standvogel. Im Frühlinge sehr nützlich
durch Vertilgung von Frostspannerraupen.
114. Fringilla coelebs, L.
Strich- und Standvogel. Nicht nur alte, sondern auch
junge Männchen und neuerdings immer mehr Weibchen
bleiben über Winter hier. Erster Schlag- März i3. 1888,
2. 1887, 8. 1886, Februar 18. i885, 23. 1884, 25. i883,
9. 1882, 21. i88i, 20. 1880, 26. 1879, 20. 1878. Paarung
Anfangs März; flügge Junge 25. Mai.
115. Fringilla montifringilla, L.
Ueberall als Wintergast bis in den März.
116. Coccothraustes vulgaris, Pall.
Häufiger Brutvogel im Walde, vereinzelter Wintergast.
117. Ligiirinus chloris, L.
Gemeiner Stand- und Strichvogel; erste Brut flügge
20. — 25. Mai.
118. Serinus hortulanus, Koch.
In Parks und Gärten sehr häufiger Brutvogel. Kleine
Trupps öfter auch im Winter beobachtet. Ankunft März
3i. 1888, i5. 1887, 22. 1886, 2. i885, i3. 1884, 10. 1882.
Bemerk, über das Vorkommen der Vögel von Mainz und Umgeg. 659
119. Chrrsomitris spinus, L.
Brutvogel im Taunus; in der Ebene auf dem Striche.
120. Cardiielis elegans, Steph.
Häufiger Brutvogel in Garten.
121. Cannabina sanguinea, Landb.
Häufiger Brutvogel im Gebüsche, in Hecken und
Gärten; Gelege Anfangs Mai.
122. Linaria alnorum, Chr. L. Br.
Zuweilen Wintergast, meist in Waldungen.
123. Pyrrhida europaea, Vieill.
Spärlicher Brutvogel im Walde. Zur Strichzeit überall
häufig, ebenso als Wintergast.
124. Loxia curvirostra, L.
Kam vor; ich selbst sah ihn niemals.
125. Columba palumbus, L.
Spärlicher Brutvogel im Walde. Familienweise im
Felde vor Mitte Juli; in der ersten Märzhälfte in Flügen
zu fünfzig bis sechsig und mehr in der Rheinebene, zu
Hunderten Mitte März i!
126. Columba oenas, L. •
Ueberall, wo hohlästige Eichen vorkommen; sehr
häufig im Hochwalde bei Gross-Gerau.
127. Turtur auritus, Ray.
Ueberall häufig. Ankunft 6. Mai 1887, i. Mai 1886
(Paarung am 9. Mai), 29. April i885, 6. Mai 1884, 3o. April
i883, 2. Mai 1882, 5. Mai 1880, 20. April 1879, i. Mai
1878. Junge flügge nach Mitte bis Ende Juli. Abzug Ende
August bis Mitte September. Nachzügler noch im November
bemerkt.
128. Tetj-ao urogallus, L.
Fehlt im Taunus, aber nicht seltener Standvogel in
den Waldungen an der oberen Dill. Auch bei Reicheisheim
im Odenwalde.
6G0 Wilhelm von Reichenau.
129. Tetrao tetrix, L.
Standvogel im Rhöngebirge und östlichen Odenwalde.
130. Tetrao bonasia, L.
Im Taunus nicht seltener Standvogel. Alljährlich z, B.
mehrere Brüten unfern Neudorf im Rheingau.
131. Starna cinerea, L.
Häufiger Standvogel in der Rhein- und Mainebene.
In kleineren Gemarkungen werden allherbstlich über hundert,,
in den grÖssten und besten, z. B. Gross-Gerau, bis tausend
und mehr erlegt. Viele Bruthennen finden beim Mähen der
Wiesen und des Klees, viele Hühner überhaupt bei Hoch-
wasser ihren Tod.
132. Coturnix dactylisonans, M.
Ueberall in der Ebene, aber spärlicher werdend. An-
kunft Mitte Mai, Abzug September, October.
133. Phasianus colchicus, L.
Von Jagdpächtern in hessischen Waldungen und in
Weidendickungen des Rheins und Mains ausgesetzt, gedeiht
befriedigend. Balze zur Zeit des Schnepfenstriches im März.
134. Otis tarda, L.
Kommt als Wintergast fast alljährlich, aber selten in
der weiten Rhein- und Mainebene vor.
135. Oedicnemus crepitans, L.
Wurde vor Jahren bei Biebrich geschossen.
136. Charadrius pluvialis, L.
Alljährlich zur Strichzeit, besonders im October, am
Rhein und Main vorkommend.
137. Aegialites minor, M. u. W.
Kommt mehr an den Nebenflüssen als am Rhein
selbst vor.
138. Vanellus cristatus, L.
Vor zwanzig Jahren gemeiner Brutvogel, jetzt nur
auf dem Durchzuge vorkommend. Anfangs bis Ende März
grosse Flüge zwischen Schierstein und Erbach am Rhein.
Bemerk, über das Vorkommen der Vögel von Mainz und Umgeg. 661
139. Haematopus ostralegus, L.
Verirrte sich bei dichtem Nebel wiederholt an den
Rhein. Ich schoss einen am 17, October 1886 bei Nieder-
walluf am Rhein.
140. Grus cinerea, Bebst.
Durchzugsvogel im März und October. Am 19. und
20, März 1888 standen reisemüde Trupps auf den schnee-
bedeckten Feldern. Durchzug i3. März und 25. October
1887, 20. — 22. März und 26. October 1886 (letztere mit
lebhaftem Rückenwinde ziehend), 8. und 3o. März i885,
8. März 1880.
141. Ciconia alba, Bebst.
Sehr spärlicher Brutvogel, in Mainz z. B. nur ein
Paar. Ankunft in Mainz 5. März 1888, 17. März 1879, in
Worms 9. Februar 1884.
142, Ciconia nigra, L.
Seltener Durchzugsvogel. Mageninhalt eines bei Gross-
Gerau geschossenen (Anfang December 1879) drei Wasser-
frösche, deren Brust von unten aufgeschlitzt und deren
Herz durchstochen war.
143. Platalea leiicorodia, L.
Wurde früher auf dem Durchzuge bei Biebrich einmal
geschossen.
144. Falcinellus igneiis, Leach.
Wurde früher auf dem Durchzuge bei Biebrich einmal
geschossen.
145. Ardea cinerea, L.
Sehr häufig am Rhein von Anfangs September bis in
den März. Die Reiherstände in den benachbarten Wal-
dungen sind alle zerstört.
146. Ardea purpurea, L.
Seltener Durchzugsvogel. Mageninhalt eines am Main
geschossenen : eine Larve des grossen Wasserkäfers und
zwei Rossäpfel.
147. Ardetta niinuta, L.
Häufiger Brutvogel im Röhricht.
662 Wilhelm von Reichenau.
148. Nycticorax griseus, Stückl.
Seltener Durchzugsvogel.
149. Botaurus stellaris, L.
Seltener Brutvogel am Mittelrhein; im Winter all-
jährlich beobachtet.
150. Ralliis aquaticus, L.
Alljährlich auf dem Durchzuge Ende October, An-
fang November bemerkt.
151. Crex pratensis, Bchst.
Spärlicher Brutvogel.
152. Gallinula minuta, Pall.
Sah ich wiederholt auf dem. Durchzuge im Spät-
herbste; am 12. December i886 stiess sich ein Exemplar
den Kopf an einem Telegraphendrahte ein.
153. Gallinula por^^ana, L.
Auf dem Durchzuge im Spätherbste oft häufig.
154, Gallinula chloropus, L.
Gemeiner Brutvogel im Röhricht. Einzelne bleiben im
Winter zurück.
155. Fulica atra, L.
Spärlicher Durchzugsvogel, z. B. 25. März i888,
24. September 1886.
156. Numenius arquatus, Cuv.
Seltener Durchzugsvogel.
157. Scolopax i'usticola, L.
Einzelne Paare bleiben über Winter (Lagerschnepfen).
Immer spärlicher werdender Durchzugsvogel: Hauptstrich
i3. April 1888, 25. März 1887, 23. März 1886, 5.— 3o. März
[885, 28. Februar und 25. — 3i. März i883, Strichanfang
25. Februar 1878. Rückstrich 12. October bis Mitte No-
vember.
158. Gallinago scolopacina, Bp.
Als Durchzuasvo^el in Men^e vorkommend.
Bemerk, über das Vorkommen der Vö^el von Mainz und Umgea;. 663
159. Gallinago major, Bp.
Als Durchzugsvogel nur paarweise oder in kleinen
Trupps vorkommend.
160. Gallinago gallinula, L.
Spärlicher Durchzugsvogel.
161. Totanus fuscus, L.
Spärlicher Durchzugsvogel.
162. Totanus calidris, L.
Auf dem Durchzuge vereinzelt.
163. Totanus glottis, Bchst.
Spärlicher Durchzugsvogel.
164. Actitis hypoleucus, L.
Spärlicher Brutvogel, als Durchzugsvogel truppweise
von Anfang August bis Ende September.
165. Machetes pugnax, L.
Wird zuweilen auf dem Durchzuge erlegt.
166. Tringa alpin a, L.
Zuweilen auf dem Durchzuge beobachtet.
167. Anser segetum, Meyer.
Durchzugsvogel und Wintergast. Durchziehend 8. und
10. October i886, 24. Februar i885
168. Cygnus musicus, Bchst.
Zieht mitten im Winter zu vier bis sechs Stück
vereint hier durch nach Süden.
169. Tadorna cornuta, Gm.
Früher im Winter zuweilen erlegt.
170. Spatula clypeata, L.
Oefter bei Eisgang im Winter beobachtet.
171. Anas boschas, L.
Gemeiner Brutvogel; als Wintergast oft zu vielen
Hunderten geschaart auf dem Rhein. Züge beobachtet :
6. März 1888, 28. März, 28. September und 12. October
664 Wilhelm von Reichenau.
1887, 20. März, 21. September und 20. October 1886. Erste
Brut streichend 29. Mai 1887.
172. Attas acuta, L.
Allwinterlich auf dem Rhein.
173. Anas strepei-a, L.
Allwinterlich auf dem Rhein.
174. Anas querguedula, L.
Durchzugsvogel.
175. Anas crecca, L.
Sowohl als ßrutvogel wie als Durchzugsvogel nicht
selten.
176. Anas penelope, L.
Seltener Durchzugsvogel.
177. Fuligula nyroca, Güldenst.
Wintergast spärlich.
178. Fuligula ferina, L.
Zuweilen bei Treibeis auf dem Rhein.
179. Fuligula marila, L.
Seltener Durchzugsvogel.
180. Fuligula cristata, Leach.
Als Durchzugsvogel auf Main und Schwarzbach.
181. Clangula glaucion, L.
Häufiger Wintergast von Anfangs November bis Ende
März. Flüge von 5o bis 60 Stück.
182. Harelda glacialis, Leach.
Wurde früher wiederholt bei Mainz erlegt.
183. Oidemia nigra, L.
Seltener Wintergast.
184. Oidemia fusca, L.
Ausgang Winters 1886, 1887 und 1888 jüngere Vögel
auf dem Rhein.
185. Meigus merganser, L.
Allwinterlich besonders im Februar paarweise oder
zu je drei bis fünf Stück, auf dem Rhein.
Die Vögel von Mainz und Umgebung. 665
186. Mergus serrator, L.
Seltener Durchzugsvogel.
187. Mergus albellus, L.
Allwinterlich auf dem Rhein nicht selten.
188. Podiceps cristatiis, L.
Hier Seltenheit; am 5. Juni i886 schoss ich ein Paar
bei Niederwalluf.
189. Podiceps rubricollis, Gm.
Seltener Durchzugsvogel.
190. Podiceps minor, Gm.
Häufiger Wintergast von Mitte October bis Ende März.
191. Colymbus septentrionalis, L.
Es wurden im Ganzen (Winter 1879/80, 1886/87 und
1887/88) sechs junge Vogel auf dem Rhein erlegt, die mir
gezeigt wurden.
192. Lestris pomarina, Temm.
Wiederholt hier vorgekommen.
193. Lestris parasitica, L.
Einen erwachsenen Vogel im Sommer 1879 auf dem
Rhein beobachtet.
194. Thalassidroma Leachi, Temm.
Am 1 5. Mai 1881 flog ein Paar in seiner eigenthüm-
lichen Weise über den Rhein, als ich von Budenheim nach
Niederwalluf übersetzte. Die Vögel kamen dem Nachen bis
auf einige Schritte nahe, so dass ich ihre Art zweifellos
constatiren konnte. Als ich meine Verwunderung hierüber
dem alten Schifter ausdrückte, bezeichnete er meine Be-
stimmung als Sturmsegler richtig und fügte hinzu, dass er
die Vögel schon in früheren Jahren gesehen, die Art-
bezeichnung von Doctor Carl Koch erfahren ; es zeigten
sich die Sturmsegler stets nur am Tage vor einem starken
Sturme. Ich hebe ausdrücklich hervor, dass am 16. Mai
1881 ein orkanartiger Sturm sich einstellte.
195. Larus argentatus, Brunn.
Wiederholt Junge im Winter auf dem Rhein beobachtet.
666 Wilhelm von Reichenau. Die Vösel von Mainz und Umsegend.
196. Rissa tridactj-la, L.
Aihvinterlich auf dem Rhein Anfangs November bis
Anfangs März.
197. Xeina ridibundum, L.
Spärlicher Brutvogel, aber häufiger Wintergast. Im
Januar i883 hielt sich in Folge Hochwassers bei Mainz
ein Schwärm von über 6oo Möven auf, aus Larus tri-
dactjdus und ridibundus gemischt.
198. Sterna flmnatilis, Kaum.
Zuweilen auf dem Rhein beobachtet.
199. Hydrochelidon iiigra, Boie.
Im Sommer zwischen Schierstein und Niederwalluf
auf dem Rhein, z. B. Anfang August bis 20. September
1887 ein Flug von 36 Stück, wovon ich einige zur Con-
statirung der Art erlegte.
Ornithologisches aus der Cap-Colonie
von
W. Beste.
Stutterheim, Cap-Colonie, 3i. Januar 1887.
Sehr geehrter Herr Doctor!
Zum Schlüsse erlauben Sie mir noch einige Bemerkungen.
Zuerst über den Storch (kafferischer Name »Igwarnza«),
Ciconia alba L. Dies ist ein Vogel, den ich hier 22 Jahre
lang beobachtet habe. Ich bin zu der Ueberzeugung ge-
kommen, dass dieser Storch nur im beschränkten Sinne des
Wortes ein Zugvogel zu nennen ist, denn sein Standort
ist durchaus nicht auf irgend ein besonderes Land zu einer
bestimmten Zeit beschränkt, sondern er hält sich überall
da auf, wo Heuschrecken sind, und folgt den Zügen
und Schwärmen derselben. Gibt es viele Heuschrecken, wie
z. B. 1876, so findet sich auch der Storch in bedeutender
Anzahl ein, und umgekehrt. Während der letzten Jahre
blieben wir von Heuschrecken ziemlich verschont; daher
sah man in allen den Jahren auch nur wenige Störche! In
diesem Jahre sind die Heuschrecken wieder zahlreicher,
daher sieht man auch wiederum mehr Storche. Der Storch
nistet nicht in unserer Gegend, wo er gewöhnlich vom
November bis März oder April auftaucht. Ausser Heu-
schrecken frisst er auch andere Insecten u. s. w. Abends
beobachtete ich oft die Störche, wie sie dem Gebirge aus
den Ebenen zuflogen und besonders bewaldete Höhen lieben,
wo sie ihr Nachtquartier auf hohen Bäumen aufschlagen
und mit Tagesanbruch erst wieder den Ebenen zufliegen,
wo man sie oft in ziemlicher Anzahl findet. — Dieser
grosse Heuschrecken-Vogel sieht unserem heimischen Storche
sehr ähnlich. Abgesehen von den Flügeln, die schwarz sind,
ist er ganz weiss. Schnabel und Beine sind roth. Im Fluge
sieht er dem deutschen Storche ähnlich. Ich habe den
hiesigen Storch aber nie klappern gehört, trotzdem der-
selbe gar nicht scheu ist und sich gut beobachten lässt.
Er kommt in ganz Kafferland vor.
G68 W. Beste.
Ferner gestatten Sie mir einige Bemerkungen über
hiesige Schwalben, kafferisch «Inkonjane«. Am weitaus
zahlreichsten sind hier (circa 5o engl. Meilen von der Küste
entfernt) die beiden Arten:
1 . Hirundo ciicullata , Bodd. oder Hir. capensis,
Lay., d. h. die gewöhnliche Hausschwalbe der Capcolonie.
Layard charakterisirt sie kurz als: the larger stripe-breasted
swallow. Seit mehr als 20 Jahren nistet ein oder mehrere
Paare dieser zutraulichen Thierchen unter meiner Veranda.
Ihre länglichen, schlauchähnlichen Nester sind stets auf der
Unterseite des Platzes angebracht, den diese Schwalben
wählen. Im Uebrigen auch sind diese Nester denen der
deutschen Hausschwalbe ähnlich und enthalten gewöhnlich
zur Brutzeit 4 — 5 schneeweisse längliche Eier.
Diese so friedfertigen Thierchen besitzen arge Feinde
in einer zweiten Schwalbenart, die hier fast ebenso häufig
vorkommt. Es ist dies:
2. Hirundo atrocoerulea (the blue swallow). Diese ist
etwas grösser als die vorige Art. Es sind vorzügliche Flieger,
die sich fast niemals niederlassen, um auszuruhen. Die
Flügel sind lang und spitz und eigenthümlich geformt, und
die zwei Schwanzfedern sind schmal und lang. Ich habe
nun oft gesehen, dass diese Schwalben zur Brutzeit (meist
schon Morgens, zu 2 — 5 bei einander) die Nester der erst-
genannten Art überfallen. Eine geht hinein in das Nest
und treibt die rechtmässigen Besitzer nicht nur hinaus aus
demselben, sondern manipulirt auch so lange noch mit den
im Neste vorhandenen Eiern, bis es ihr gelingt, eines oder
mehrere derselben aus dem Neste hinaus zu prakticiren.
Gewöhnlich liegen diese Eier dann zerbrochen am Boden.
Mehrmals habe ich gesehen, wie sich diese Raubanfälle
wiederholen, so dass das betreffende Schwalbenpaar ganz
am Brutgeschäfte verhindert wurde und keine Jungen
brachte. — Was die Zeit der Ankunft und des Weg-
ganges der Schwalben betrifft, so habe ich für Stutt er-
be im (Brit. Kafferland, südl. Br. 32^ 34', östl. L. ij^ 24',
Seehöhe 2740') folgende Daten notirt:
187g kam die erste schwarze Schwalbe am 2 3. August,
die erste gestreifte Schwalbe am 3o. August und 1880
Ornithologisches aus der Cap-Colonie. GGil
die erste gestreifte Schwalbe am i. September an, da-
gegen verliessen sämmtliche Schwalben Stutterheim 1881
am 14. April und i885 am 19, April. W. Beste.
Stutterheim, Cap-Colonie, 7. Februar li
Sehr geehrter Herr Doctor!
Meinem Versprechen gemäss erlaube ich mir, Ihnen
einige Notizen zu beliebiger Benützung zu übersenden,
welche ich während des vergangenen Jahres zu sammeln
Gelegenheit hatte.
1. Serpentarius secretariiis.
Serpentarius repHlivorus, Layard.
Obgleich Layard in seinem grossen Werke über die
Vögel Südafrikas S, 9 bemerkt: «The Secretary Birds eat
every thing, rats, lizards, locusts, snakes, tortoises etc.«, so
hat man dies hier häufig bestreiten wollen, indem man
behauptete, dass sich der Secretär in seiner Nahrung nur
allein auf Schlangen beschränke. Andere Beobachter haben
dagegen behauptet, er stelle auch gern jungen Vögeln und
Wild nach, ja liebe letzteres ganz besonders. Diese bisher
offene Frage scheint aber nunmehr endgiltig entschieden
zu sein. Ein in Grahamstown allgemein bekannter eng-
lischer Herr, der sich viel mit diesen Fragen beschäftigt
hat, fand nämlich kürzlich in dem Kröpfe eines Secretärs
nicht weniger als zehn junge Rebhühner, während sich
von Schlangen nur zwei darin fanden: eine nichtgiftige
Baumschlange und ein recht giftiger »Ringhals« {Naja
haemachates).
2. Ciconia alba, Linne.
Mit der feuchteren Witterung, die wir nach langer
Dürre in den beiden letzten Jahren wieder gehabt haben,
sind auch die Störche wieder zahlreicher bei uns sichtbar
geworden. Sie zeigen sich am häufigsten während der Monate
November, December und Januar. Reisende haben mir erzählt,
dass dieser Storch im Norden des Transvaal brüte. Sein
Nest baut er dort auf abschüssigen Felsen und Kränzen (wie
erstere hier genannt werden).
670 ^^'. Beste. Ornithologisches aus der Cap-Colonie.
3. Hirundo albigularis, Layard.
Zum ersten Male fand sich im Anfange des October
(1887) bei mir ein Schwalbenpaar, so weit ich sehen kann,
der obigen Species angehörend, ein. Sie nahmen Besitz
von einem alten , nur halbvollendeten Neste , das ein
Schwalbenpaar, einer anderen Gattung angehörend {Hirundo
cucullata), angefangen, aber später verlassen hatte. Das Nest
war an einem Dachsparren und an dem auf demselben
ruhenden Eisendache befestigt, oben jedoch war es, weil
noch unvollendet, noch offen. Dieses Nest bezog das neue
Schwalbenpaar, ohne an demselben weiterzubauen, sich
damit begnügend, dasselbe mit Federn, Wolle u. dgl. aus-
zustaffiren. Sie legten drei mehr runde als längliche weisse
Eier, welche am unteren, dickeren Ende braun punktirt
waren. Leider wurden die Thierchen, die an sich schon
etwas scheu waren, in ihrem offenen Neste, das ihnen nur
wenig Schutz bot, im Brutgeschäfte durch die schwarzen
Schwalben {Cypselus apus?), die mir von früher her als
Störenfriede wohl bekannt sind, gestört, indem die oben-
genannten Feinde (im November) die Eier eins nach dem
andern aus dem Neste warfen. In Folge dessen verliessen
natürlich die fort und fort bedrohten Thierchen das Nest,
hören jedoch nicht auf, dasselbe noch dann und wann zu
besuchen. Diese Schwalben sind (Männchen und Weibchen,
letzteres nur ein wenig matter in Färbung) oben (Rücken,
Kopf und Schwanz) schwarz metallisch schimmernd, die
Stirne dunkel rostbraun, Schnabel und Füsse schwarz, Iris
schwarz, Gabelschwanz. Unterseite: Kehle weiss, darauf
schwarzes Band, von beiden Seiten kommend, nach der
Mitte zu sich verjüngend. Das Uebrige der Unterseite
weiss, allmälig nach hinten zu in's Silbergraue sich ab-
tönend. Diese Art habe ich hier zum ersten Male beobachtet,
während sonst die kleinere Art, die auf der Brust mit
braunen Längsstreifen versehenen Schwalben (Hirundo
cucullata) , hier am häufigsten ist. Die letztgenannte
Art traf in diesem Jahre fast [4 Tage später hier ein als
sonst. Grund war wohl das nasskalte, regnerische Wetter,
das wir im August vorigen Jahres hier hatten. Das erste
Schwalbenpaar erschien hier am 25. August. W. Beste.
c^.^
Index 1888.
Acanlhis hornemanni var. exilipes
479.
— linaria 479.
— — var. holböUi 479.
Accentor alpinus 132.
— modularis 133, 286, 385, 455,
653.
Accipiter nisus 44, 376. 448, 647.
— rufiventris 148.
Accipitres 148, 535.
Acredula 32, 138.
— caudata 139, 286, 386, 654.
— — var. rosea 141.
Acrocephalus arundinaceus 162,
388, 654.
— baeticatus 150.
— fasciolatus 605.
— insularis 605.
— Orientalis 314.
— palustris 162.
— turdoides 163, 654.
Actitis hypoleucus 29, 298, 343,
370, 408, 409, 425, 426. 494,
663.
Aegialites 28.
— cantianus 259, 319, 403.
— hiaticula 259, 295, 403, 440.
— minor 259, 295, 404, 660.
Aegialilis cantiana 319.
— dubia 319.
— Geoffroyi 319, 642.
— Feroni 319.
— vereda 319.
Aegithalus pendulinus 141, 464.
Aegithina scapularis 313.
— viridis 313.
.^ethopyaa Duyvenbodei 585, 588,
636, 646.
— pulcheirima 646.
— Shelleyi 312.
Agrodoma campestris 206, 469.
Alauda arborea 471.
Ornis IV. 4.
Alauda arvensis 209, 292, 368, 397,
425, 428—430, 432-436, 438,
440, 470, 657.
Alaudidae 153.
Alcedidae 307, 570, 640.
Alcedines 531.
Alcedinidae 149.
Alcedo bengalensis 307, 570, 640
— chloris 573.
— ispida 87, 283, 380, 454, 650.
— ispidioides 571.
— meninting 307.
— minor 570.
— moluccensis 570, 571.
— semitorquata 149.
Alophonerpes pulverulenius 306.
Amaurornis moluccana 638, 642,
645.
— phoenicura 319,
Amydrus morio 152.
Anas 23.
— acuta 299, 351, 664.
— boschas 29, 276, 299, 349, 352,
369, 411, 511, 663.
— crecca 276, "299, 352, 353, 413,
511, 664.
— cristata 160.
— • discors 412.
— oxyura 160.
— penelope 300, 351, 354, 413,
434, 664.
— querquedula 352, 413, 511, 664.
— strepera 351, 511, 664.
— xanthorhyncha 154.
Anatidae 154.
Anous stolidus 320, 535, 636, 643.
Anser 298.
— albifrons 510.
— arvensis 509.
— cinereus 346, 509.
— erythropus 510.
— minutus 410.
43
672
Index.
Anser segetum 298, 347, 509, 663.
Anseres 154, 346.
Anthothreptes chlorigaster 587.
— malaccensis 585, 587.
Anthracoceros Lemprieri 302, 307.
— Marchei 302, 307.
Anthreptes celebensis 587.
— chlorigaster 585, 641, 045.
— chlorigastra 585.
— malaccensis 312, 587.
Anthus aquaticus 204.
— arboreus 28, 205, 291, 396,
425, 657.
— cervinus 470.
— chii 159.
— Gustavi 314
— maculatus 315.
— pratensis 205, 291, 396, 427
bis 430, 470.
— rupestris 395, 428, 429, 435.
Anuropsis cinereiceps 314.
Apternus tridactylus 484.
Aquila chrysaStus 441, 648.
— — var. fulva 33, 48.
— clanga 33, 48, 443.
— heliaca 442.
— imperialis 48.
— naevia 28, 47, 442, 048.
— nobilis 442.
— pennata 28, 46, 443.
Arachnothera dilutior 312.
Archibuteo lagopus 28, 51, 377,
445, 648.
Ardea 154.
— alba 502.
— caledonica 632.
— cinerea 29, 154, 270, 406, 501,
661.
— egretta 29, 321.
— flavicollis 639.
— garzetta 29, 322, 502.
— nigripes 630.
— purpurea 29, 272, 502, 661.
— ralloides 29, 322.
— Sacra 629.
— sumatrana 320, 638, 643.
Ardeidae 154, 272, 320, 629, 643.
Ardeiralla 529.
— flavicollis 632, 637, 639, 643.
— melaena 631, 632, 637, 645.
Ardeola minuta 503.
Ardetta melaena 535, 631,
— minuta 323, 661.
Artamidae 311.
Artamides sumatrensis 310.
Artamus leucogaster 311.
Ascalopax gallinago 276.
Ascalopax major 276
Asio capensis 148.
Astur 32.
— palumbarius 42, 53, 280, 376,
448, 648.
— trivirgatus 303.
Athene borneensis 547.
— florensis 547.
— japonica 548.
— noctua 57, 281, 450, 649.
— passerina 57.
Bernicla brenta 510.
— leucopsis 510.
— melanoptera 160.
— ruficoUis 510.
Bolborrhynchus andicola 159.
Bombycilla garrula 132, 466, 653.
Bonasia betulina 487.
Botaurus stellaris 154, 323, 406,
503, 662.
Brachyotus palustris 62, 378, 649.
Brachypodidae 313, 595.
Brachypodius melanocephalus313.
Brachypus cinereifrons 313.
Brachyurus propinquus 314.
— sordidus 314, 597.
Branta rufina 513.
Broderipus acrorhynchus 646.
— — var. palawanensis 315.
— formosus 532, 607, 008, 642,
644, 646.
— frontalis 646.
— palawanensis 315.
Bubo ignavus 451.
— maculosus 148.
— magellanicus 158.
— maximus 60.
Bubonidae 148.
Bubulcus coromandus 320, 631,
643.
Bucerotidae 149, 307.
Buchanga assimilis 151.
— cineracea 311.
— leucophaea 311.
Bucorax catfer 149,
Budytes fiavus 202, 291, 395, 468,
469, 657.
— — var. borealis 468.
var. flaveola 469.
— melanocephalus 204.
— viridis 314.
Buphus comatus 502.
Index.
673
Butalis grisola 467.
Butastur indicus 304, 541, 639.
Buteo 32.
— deserlorum 648.
— erythronotus 158.
— jakal 148.
— poliogenys 541.
— unicinctus 158.
— vulgaris 28, 53, 54, 280, 377,
444, 648.
— — var. desertorum 444.
Butorides javanica 320.
Cacatua haematuropygia 305.
Cacatuidae 305.
Cacomantis merulinus 306.
Calamodyta aquatica 456.
— phragmitis 456.
Calamoherpe aquatica 165.
— arundinacea 456.
— melanopogon 165.
— palustris 456.
— phragmitis 165, 389, 654.
— turdoides 456.
Calandra 24.
Calandrella brachydactyla 215.
Calidris arenaria 298, 492.
Callialcyon coromanda 573.
— rufa 536, 572, 573, 640, 645.
Caloenas nicobarica 317, 626, 642.
Caloenatidae 317, 626.
Calornis chalybeus 315,
— panayensis 315, 607, 646.
— sanghirensis 534, 606, 642,
644, 646.
Campophagidae 310, 532, 535,
581, 641.
Cancroma coromanda 631.
Cannabina flavirostris 401, 440.
— sanguinea 224, 230, 293, 401,
659.
Cantores 144.
Caprimulgidae 149, 308.
Caprimulgus europaeus 63, 281
452, 649.
— manillensis 308.
— rufigena 149.
Captores 124.
Garbo cormoranus 300, 361, 414.
— graculus var. Desmaresti 361.
— pygmaeus 361.
Carduelis elegans 28, 229, 369,
401, 479, 659.
Carduelis elegans albigularis 230.
Carpodacus erythrinus 293, 479.
Carpophaga aenea 316.
var. palawanensis 303, 316.
— bicolor 617.
— concinna 615, 642, 645.
— gularis 617.
— radiata 617, 642, 645.
Catamenia analis 159.
Centroccyx affinis 570.
— eurycercus 307.
— javanensis 306, 570, 640, 645.
Cerchneis cenchris 39, 448.
— rupicola 148.
— tinnunculus 36, 99, 280, 375,
448, 647.
Certhia 32, 120, 121, 136.
— famiiiaris 121, 285, 369, 384,
455, 652.
Certhiidae 312.
Ceryle rudis 454.
Cettia sericea 165.
Ceycopsis fallax 572, 640, 645.
Ceyx rufidorsa 307.
Chalcopelia afra 153.
Chalcophaps clirysochlora 624.
— indica 317, 538, 623-625.
var. sanghirensis 623, 624,
642, 644.
Chalcostetha insignis 312.
— sanghirensis 532, 584.
Charadriidae 319, 627, 642.
Charadrius 28.
— fulvus 319, 490.
— Geoffroyi 627.
— pluvialis 258, 295, 403, 410,
428, 489, 660.
— pyrrhocephalus 159.
— squatarola 258, 402, 410.
Chehdon urbica 453.
Chera progne 152.
Chettusia gregaria 491.
Chibia leucops 637.
— palawanensis 311.
Chlorospiza atriceps 159.
— aureiventris 159.
— chloris 477.
— erythrorrhyncha 159.
— fruticeti 159.
Chroicocephalus minutus 508.
— ridibundus 507.
Chrysococcyx cupreus 149.
— xanthorhynchus 306.
Chrysocolaptes erythrocephalus
306.
Chrysomitris atrata 159.
— spinus 227, 232, 401, 479, 659..
43*
674
Index.
Ciconia alba 154, 2G5, 295, 405,
500, 1>G1, 669.
— nigra 268, 405, 501, 661.
Ciconiidae 154.
Cinclus aquaticus 32, 134, 380,
455, 653.
— aquaticus var. melanogaster
135. 386, 435, 455.
Cinnyridae 535.
Cinnyris amethyslinus 150.
— aurora 312.
— chalybaeus 150.
— sanghirensis 584.
— sperata 312.
CircaOtus gallicus 28, 51, 444,
648.
Circus aeruginosus 54, 369, 448,
649.
— cineraceus 56, 649.
— cyaneus 55, 56, 280, 377, 649.
• — macrurus 148.
— paliidus 56.
— ranivorus 148.
Cisticola 150.
— cursitans 150.
Cittocincla nigra 314.
Cittura 532.
— cyanotis 576, 646.
— sanghirensis 530, 532, 576 bis
578, "640, 644, 646.
Clangula glaucion 300, 356, 413,
513, 664.
Coccothraustes vulgaris 224, 369,
400, 477, 658.
Colaeus monedula 473.
Coliidae 153.
Colius striatus 153.
Collocalia fucipliaga 685.
— troglod\ies 308.
Columba bicolor 617.
— gracilis 159.
— indica 623.
— livia 243.
— meioda 159.
— nicobarica 626.
— oenas 38, 240, 294, 402, 484,
659.
— palumbus 237, 243, 294, 402,
484, 659.
— phaeonota 153.
— radiata 617.
Columbae 32, 153, 237, 530.
Columbidae 31, 153, 317, 619, 642.
Colynibidae 358.
Colymbus arcticus 360, 515.
— glacialis 515.
— septentrionalis 360, 516, 665,
Coraces 92.
Coracias garrula 28, 88, 283, 454,
650.
— Orientalis 579.
Coraciidae 307, 579, 641.
Corone pusiila 316.
Corvidae 151, 316, 535.
Corvultur albicollis 151.
Corvus corax 100, 369, 382, 472,
651.
— cornix 101, 1U4, 382, 431, 472,
651.
— corone 100, 102—104, 472, 651.
— frugilegus 102—104, 284, 383,
651.
— pusillus 316.
Corydalla Richardi 206.
Coryllis catamene 661.
— catamenia 561.
Coryihaix musophaga 149.
Corythus enucleator 235, 482.
Cossypha caflVa 150.
Coturnix coturnix 153.
— daciylisonans 250, 294, 487, 660.
Cotyle riparia 453.
Crassirostres 216.
Crex pratensis 296, 325, 503, 662.
Criniger 538, 596.
— aureus 595, 646.
— frater 313.
— iongirostris 595, 596, 646.
— palawanensis 313.
— Piatenae 595, 637, 646.
Critiiagra butyracea 152.
Crotophaga major 159.
Cucuiidae 149, 306, 565, 640.
Cucuius canoroides 306, 538, 565,
640.
— canorus 82, 282, 380, 483, 650.
— javanensis 570.
— mindanensis .566.
Culicicapa panayensis 310.
Cunciima ieucogaster 304.
Curruca cinerea 459.
— garrula 459.
— nisoria 459.
Cyanecula Icucocyanea 188, 189,.
460, 656.
var. Wolftii 189.
— suecica 289, 460.
Cyanistes coeruleus 465.
— cyanus 465.
Cygnus musicus 299, 348, 410, 510,
663.
— olor 369, 510.
Cyornis banyumas 301, 308 bis
310.
Index.
675
Cyornis sp. indet. 308.
Cypselidae 149, 308,
Cypselus apus 65, 149, 281, 378,
452, 649, 670.
— caffer 149.
— infumatus 308.
— Lowi 308, 685.
— melba 64.
Cyrtostomus aurora 312.
Dacelo chioris 573.
— coromanda 572.
— fallax 572.
— sancta 575.
— sanghirensis 576.
Dafila acuta 511.
Dandalus rübecula 84, 189 290
368, 393, 427—4.34, 436, 656.
Dasycephala livida 159.
— maritima 159.
Demiegretta sacra 537, 629, 630,
643.
Dendrophila frontalis 312.
Dendropicus cardinalis 149.
Dicaeidae 313, 535, 590.
Dicaeum celcbicum 590 (»cele-
bense. err.), 646, 686.
— pygmaeum 313.
— sanghirense 534, 590. 636. 646.
Dicruridae 151, 311, 532, 535,
582, 641.
Dicruropsis 529.
— axillaris 535, 582, 636, 646.
— leucops 583, 637, 641, 645,
646.
— palawanensis 311.
Dicrurus leucops 583.
— palawanensis 311.
Domicella coccinea 532, 563.
— histrio 564.
Drymocataplnis cinereiceps 314.
Dryococcyx Harringtoni 306.
Dryocopus martius 32, 116, 483,
652,
Eciectus megalorhynchus 558.
— Mülleri 556.
— platurus 559.
Edoliisoma ceramensis 582.
— morio 582. 646.
Edoliisoma Sal vadorii 582. 636, 646.
Emberiza cia 218.
— cirlus 218.
— citrinella 85, 216, 217, 224
398, 434, 474, 658.
— hortulana 218, 275, 398, 474.
— miliaria 275, 474.
Emberizidae 152.
Entomobia pileata 307.
Eos coccinea 564.
— histrio 530. 563, 564. 640, 644,
646.
— indica 563.
Ephialtes scops 451.
Erismatura ferruginea 160.
— leucocephala o57,
Erythacus rübecula 462.
Erythropus vesrertinus 39. 447,
647.
Erythrosterna parva 467.
Estrelda astrild 152.
— incana 152.
Eudrepanis Duyvenbodei 688.
Eudromias Geoffroy 319.
— morinellus 259,^295, 490.
Eudynamis cyanocephala 568, 569,
— malayana 306, 568.
— melanorhyncha 537, 566, 568,
640, 644.
— mindanensis 306, 538, 566 bis
509, 645.
— — var. sanghirensis 566, 568,
569. 640, 644.
— niger 566, 567.
— nigra 306, 566—569.
— Orientalis 566—569.
— sp. 566.
Eulabes javanensis 315.
Eurystomus orientalis 307, 579,
641,
Euspiza melanocephala 217.
Falcinellus igneus 269, 500, 661.
Falco Feldeggii 42.
— gyrfalco 446.
— haliaetus 539.
— indicus 541.
— laniarius 28, 42.
— peregrinus 41, 51, 303, 376.
446, 647.
— soloensis 544.
— subbuteo 40, 376. 446, 647.
Falconidae 148, 303, 539, 639.
076
Index.
Fissirostres 63.
Fringilla coelebs 32, 85, 125, 185,
221, 223, 224, 293, 367, 400,
428, 430, 478, 658.
— diuca 159.
— linaria 423.
— matutina 159.
— montifringilla 28, 112, 223, 224,
401, 427—430, 432—435, 438,
439, 478 658.
Fringillaria capensis 152.
Fringillidae 31, 152.
Fulica ardesiaca 160.
— atra 29, 329, 406, 433, 504,
662.
— cornuta 160.
Fuligula cristata 356, 664.
— ferina 300, 355, 664.
— marila 355, 664.
— nyroca 354, 664.
Fulix cristata 512.
— ferina 512.
— marila 513.
— nyroca 512.
Galerida cristata 207, 291, 396,
471, 657.
Gallinae 153.
Gallinago gallinula 339, 407, 427,
437, 663.
— major 339, 407, 498, 663.
— paraguiae 160.
— scolopacina 29, 297, 337, 407,
499, 662.
Gallinula 23.
— Chloropus 328, 406, 504, 662.
— minuta 327, 662.
— porzana 297, 328, 368, 662.
— pygmaea 327.
Gallus bankiva 317.
Garrulus glandarius 32, 108, 383,
472, 651.
Gecinus canus 115, 484, 651.
— viridis 114, 484, 651.
Geositta circularia 158.
— Frobeni 158.
Glareola pratincola 257, 489.
— melanoptera 153.
Glareolidae 153.
Glaucidium passerinum 450.
Glaucion clangula 275.
Gorsachius Goisagi 320.
— melanolophus 320.
Gouridae 317, 623, 642.
Gracula javanensis 315.
Graculus Gaimardi 160.
Grallae 257.
Grallatores 265.
Graucalus leucopygius 581, 641,
645.
— sumatrensis 310.
Grithagra brevirostris 159.
Grus cinereus 28, 264, 276, 296,
405, 488, 661.
Gypaetus barbatus 35.
Gyps fulvus 34, 441.
Haematopodidae 319.
HaematoDus ostralegus 263, 404,
492, 661.
— palliatus 159.
Halcyon albiventris 149.
— coromanda 572.
— rufa 672.
— sancta 575.
— sanctus 570.
Haliaetus 616.
— albicilla 30, 48, 376, 443, 648.
— girrenera 542.
— indus 542, 543.
— — var. ambiguus 543.
— pygmaeus 504.
Haliastur girrenera 542, 543.
— — var. ambigua 542.
var. ambiguus 537, 639, 645.
— indus, subsp. girrenera 542.
— — subsp. intermedius 542.
— intermedius 542, 543.
Haliplana fuliginosa 635.
— lunata 635.
— panayensis 635.
Harelda glacialis 300, 356, 514
664.
Hemichelidon sibirica 310.
Hermotimia porphyrolaema 646.
— sanghirensis 584, 590, 641,
644, 646.
Herodia.s nigripes 537, 630, 631,
643.
Herodiones 154.
Heterocorax capensis 151.
Hiaticula annulata 490.
— minor 491.
Hieracoccyx strenuus 306.
Himantopus melanopterus 497.
— rufipes 28, 30, 344.
Index.
677
Hirundinapus giganteus 308.
Hirundinidae 151, 308, 535, 580,
641.
Hirundo albigularis 151, 670.
— atrocoerulea 668.
— capensis 668.
— cucullata 151, 668, 670.
— gutturalis 308, 580, 641.
— javanica 308, 580, 641.
— riparia 24, 80, 282, 379, 650,
685.
— rupestris 82, 685.
— rustica 28, 66, 68, 7.3, 78,
79, 81, 82, 151, 281, 368, 378,
379, 452, 650.
— urbica 72, 73, 75, 79, 81, 282,
368, 379, 650.
Hoplopterus spinosus 28, 30, 263.
Houbara macqueni 488.
Hydrochelidon fissipes 634.
— infuscata 634.
— hybrida 29, 365.
— leucopareia 506.
— leucoptera 366, 506.
— ni£;ra 29, 366, 417, 506, 633,
634, 643, 645, 666.
Hyloterpe grisola 311.
— Plateni 303, 311.
Hyphantornis spilonotus 152.
Hyphanturgus olivaceus 152.
Hypolais elaica 146.
— icterina 458.
— polyglotta 162.
— salicaria 161, 287, 387, 654,
Hypothymis azurea 310.
— occipitalis 310.
— puella 646.
— Rowleyi 532, 581, 636, 646.
Hypotriorchis aesalon 40, 51, 375,
647.
— severus 303.
Ibis falcinellus 160.
— melanopis 159.
Insessores 82.
lonotreron xantorrhoa 613.
lora scapularis 313.
lotreron melanocephala 613.
— xantorrhoa 613.
Irena Tweeddalei 311.
Jynx torquilla 118, 285,383,483,
652.
Lagopus albus 486.
— alpinus 249.
Lalage dominica 310.
Lamprocolius phoenicopterus 152.
— sycobius 152.
Laniidae 151, 311, 584.
Lanius coUaris 151.
— coliurio 28, 84, 127—129, 285,
384, 467, 468, 653.
— cristatus 311.
— excubitor 124, 126, 285, 384,
652.
— — var. Homeyeri 125, 126.
— — var. major 124-126.
— gutturalis 151.
— lucionensis 311.
— luzionensis 311.
— minor 28, 126, 129, 467, 652.
— rufus 28, 127, 468, 652.
Laridae 320, 362, 633.
Larus argentatus 369, 415, 507,
665.
— — var. Michahellesi 362.
— canus 300, 362, 369, 415, 507.
— fuscus 275, 300, 362, 415, 506,
508.
— glaucus 300, 507.
— marinus 275, 300, 362, 369,
415, 506.
— serranus 160.
— sp. V 29.
Leptoscelis Mitchellii 159.
Lestris parasitica 362, 665.
— pomarhina 665.
Leucotreron Gironieri 301, 316.
— gularis 617.
— Leclancheri 316, 320.
Ligurinus chloris 293, 401, 658.
Limicola platyrhyncha 319, 493.
Limicolae 153.
Limnocryptes gallinula 499.
Limosa aegocepliala 28, 30, 331.
— lapponica 407.
— melanura 496.
— rufa 497.
Linaria alnorum 232, 401, 659.
— rufescens 232.
Linola cannabina 478.
— flavirostris 478.
Lithofalco aesalon 447.
Locustella fasciolata 605, 641.
— fluviatilis 163, 164, 287, 457.
— luscinioldes 164, 457.
— naevia 163, 287.
— rayi 458.
Lophophanes 32.
— cristatus 466.
678
Index.
Loriculus 532.
— catamene 532, 560, 503, 636,
646.
— stigmatus 640.
Lorius coccinus 563.
— histrio 563.
Loxia bifasciata 483.
— curvirostra 184, 235, 482, 659.
— molucca 605.
— pityopsittacus 235, 482.
Lullula arboiea 208, 292, 397,
657.
Luscinia minor 185, 656.
— philomela 188, 289, 393.
Lusciola luscinia 461.
— philomela 461.
Lycos monedula 98, 284, 381, 051.
Machetes pugnax 28, 30, 298, 343,
409, 494, 663.
Macropygia albicapiila 619-622,
646.
— amboinensis 621.
— doreya 620, 621.
— keyensis 620, 621.
— maforensis 621.
— sanghirensis 535, 019, 620 bis
622, 642, 644, 646.
— sp. 619.
— tenuirostris 317, 021.
— turtur 619.
Mareca penelope 512.
Mecistura caudata 465.
Megacephalon maleo 627, 642, 645.
Megapodidae 317, 620, 642.
Megapodii 531.
Megapodius Cumingi 317.
— Gilbert! 626, 646.
— sanghirensis 531, 626, 642,
644, 040.
iMelanocorypha calandra 215.
Melanopitta sanghirana 590.
Meliphagidae 593.
Mergus abellus 358, 514, 005.
— merganser 20, 300, 514, 664.
— serrator 357, 414, 514, 605.
Meropidae 570. 040.
Merops apiaster 28, 80, 454
— ornatus 570, 640.
Morula 424
— torquata 172, 391, 427, 428.
430, 655.
Merula vulgaris 171, 2.S8, 390,
438, 439, 055.
Micropus melanocephalus 313.
Miliaria europaea 28, 210, 224,
292, 309, 398, 438, 058.
Milvus ater 36, 445, 647.
— ictinus 445.
— niger 28.
— regalis 35, 280, 375, 047.
Mixornis Woodi 313.
Monarcha commutata 580.
— commutatus 580, 581, 641, 644,
646.
— inornatus 581.
Monticola cyanea 181, 656.
— saxatilis 181, 464, 469, 656.
— solitaria 602.
— solitarius 314, 602, 641.
Motacilla alba 85, 195, 201, 290,
395, 409, 6.n7.
— capensis 153.
— sujphurea 200, 203, 204, 657,
Motacillidae 153, 314, 535.
Munia leucogastra 315.
— molucca 537, 005, 641, 645.
Muscicapa albicoilis 117.
— coliaris 466.
— griseosticta 310.
— grisoia 17, 24, 129, 285, 384,
653.
— .luctuosa 131, 285, 385, 429,
467, 653.
— parva 32, 130.
— undulata 150.
Muscicapidae 28, 150, 308, 535,
580, 641.
Muscisaxicola flavivertex 159.
— nigra 158.
— rufivertex 159.
Musophagidae 149.
Myristicivora bicolor 317, 617,
618, 642.
— meianura 618.
Myzanthe pygmaea 313.
Nectariniidae 150, 312, 535, 641.
Nectarinia Duyvenbodei 588.
— famosa 150.
Nectarophila sperata 312.
N'eophron percnopterus 34.
Ninox 538.
— florensis 540, 552.
— hirsuta 54«, 549, 552.
Index.
679
Ninox japonica 546, 549—552,554,
555.
— japonicus 548.
— macroptera 545, 551, 555, 640,
644, 646.
— madagascariensis 547.
— malaccensis 549, 554.
— sanghirensis 546.
— scutulata 304, 545 — 549, 552,
554, 555.
Nisus soloensis 544.
Noctua hirsuta 545 — 547.
— — minor 547.
— pumila 158.
— sp. 545.
Noddi inca (Anous inca) 160.
Nucifraga caryocatactes 28, 110,
473, 651.
— — var. leptorhynchus 474.
Numenius arquatus 30, 297, 330,
406, 497, 662.
— phaeopus 28, 30, 331, 406,
497, 629.
— tenuirostris 331.
— uropygialis 629.
— variegatus 629, 643.
Nyctale Tengmalmi 58, 450.
Nycticorax caledonicus 537, 632,
643. 645.
— europaeus 503.
— griseus 29, 323, 662.
— naevius 159.
Oedicnemus crepitans 257, 488,
660.
Oena capensis 153.
Oidemia fusca 356, 413, 513, 664.
— nigra 356, 413, 425, 436, 438,
513, 664.
Onychoprion 634.
— anaesthetus 537, 6.34, 635, 643.
— fuliginosus 634, 635.
— lunatus 635.
— sp. 634.
Oriolidae 151. 315, 535, 507, 642.
Oriolus acrorhynchus 315, 607.
— chinensis 315.
— formosus 532, 608.
— galbula 89, 283, 468, 650.
— larvatus 151.
— palawanensis 315.
— xanthonotus 316.
Orthotomus ruficeps 314.
Ortygometra porzana 276, 504.
— pusilla 504.
Osmotreron axillaris 646.
— grisei'cauda 611, 612, 646.
— nasica 611.
— sanghirensis 611, 642, 644, 646.
— vernans 316.
Otis tarda 28, 257, 487, 660.
— tetrax 24, 28, 257.
Otocorys alpestris 471.
Otus brachyotus 451.
— vulgaris 62, 451, 649.
Oxycerca Everetti 315.
Pallenura melanope 469.
Palumbus arquatrix 153.
Pandion haliaetus 30, 45, 280,
376, 444, 539, 639, 645, 648.
— leucocephalus 539, 540.
Panurus biarmicus 28, 141, 465.
Paridae 31, 136, 150, 312.
Parus 120, 121, 136.
— amabilis 312.
— ater 28, 32, 138, 184, 386, 465,
466, 653.
— coeruleus 120, 121, 139, 369,
386, 466, 65.3.
— cristatus 137, 286, 653.
— cyaneus 139.
— elegans 312.
— major 120, 121, 136, 138, 139,
286, 369, 386, 437, 465, 466,
653.
— palustris 138, 466.
Passer domesticus 23, 220, 369,
400, 476, 65«.
— montacus 219, 224, 369, 399,
476, 658.
Passeres 150.
Pastor roseus 92, 471.
Pelargopsis Gouldi 307.
— leucocephala 307.
Pelecanidae 633, 643.
— fuscus 160.
Telecanus leucogaster 633.
— onocrotalus 360, 505.
Pelidna subarquata 493.
Perdicidae 153.
Perdix cinerea 487.
— saxatilis 249.
Pericrocotus cinereus 310.
— igneus 310.
680
Index.
Pernis apivorus 28, 51, 377, 446,
648.
— ptilonorhynchus 304,
Phaeton aethereus 160.
Phalacrocorax carbo 29, 504.
Phalaropus hyperboreus 298.
Phasianidae 317.
Phasianus colchiciis 660.
Phileremos alpestris 398.
Phoenicophaes Harringtoni 306.
Phoenicopterus ignipalliatus 160.
— andinus 160.
Phyllopneuste 32.
— Bonellii 85, 140, 184.
— borealis 605.
— rufa 144, 145, 287, 387, 427
bis 429, 431, 459. 654.
— sibilatrix 144, 286, 387, 458,
459, 654.
— trochilus 144, 145, 287, 387,
388, 425—427, 459, 654.
Phyliornis palawanensis 313.
Phylloscopus borealis 314, 605,
641.
Pica caudata 106, 369, 383, 472,
651.
Picariae 149.
Picidae 31, 149, 306.
Picoides tridactylus var. alpestris
118.
Picus 121.
— cactorum 159.
— leuconotus 117, 484.
— major 116, 117, 369, 383, 483,
652.
— medius 117, 369, 484, 652.
— minor 117, 484, 652.
Pinarolestes sanghirensis 535, 536,
584, 636, 646.
Pipastes arboreus 470.
Pitta 529, 531, 532.
— atricapilla 597, 599.
— — sanghirana 596.
— celebensis 602, 638, 646.
— coeruleitorques 532, 534, 601,
602, 637, 646.
— erythogastra 601, 602, 646.
— melanocephala 598, 646.
— Mülleri 599.
— palliceps 602, 637, 641, 643,
644, 646.
— propinqua 314.
— sanghirana 532, 597, 637.
— sordida 314. 598.
Pittidae 314, 596, 641.
Platalea leucorodia 29, 269, 500,
661.
Plectrophanes lapponicus 476.
— nivalis 219, 399, 434, 436, 439,
476, 658.
Plegadis falcinellus 29.
Ploceldae 152, 315, 605, 641.
Podiceps arcticus 359.
— calliparaeus 160.
— cornutus 515.
— cristatus 29, 414, 515, 665.
— minor 29, 359, 414, 426, 515,
665.
— nigricollis 3f>9, 515.
— rubricollis 359, 665.
— subcristatus 515.
Poecile 32.
— lugubris 136.
— palustris 135, 369, 386, 466,
653.
Poliornis poliogenys 541.
Polyborus chimango 158.
— montanus 158.
Polyplectron emphanes 317.
— Napoleonis 317.
Porzana moluccana 638.
Pratincola rubetra 193, 195, 290,
392, 462, 657.
— rubicola 194, 195, 462, 469,
657.
Prioniturus discurus 305.
— flavicans 537, 560, 566, 640,
644.
— Platenae 303, 305.
— platurus 559. 640, 645.
Prionochilus 301.
— aureolimbatus 592, 646.
— ignicapillus 313.
— percussus 313.
— Plateni 303, 313, 320.
— sanghirensis 534, 591, 592,
646. '
— sp. 313.
— xanthopygius 313.
Prionopidae 584.
Psittaci 150, 531, 556.
Psittacidae 150, 305, 556, 640.
Psittacus coccineus 563.
— fuscicollis 150.
— histrio 563.
— indicus 563.
— lucionensis 559.
— megalorhynchus 557.
— Mülleri 656.
— platurus 559.
Pteroptochus albicoUis 159.
Ptilocichla falcata 314.
Ptilinopus nuchalis 613.
Ptilopus Geversi 316.
Index.
681
Ptilopus Hugonianus 316.
— Leclancheri 316.
— melanocephalus 316, 613.
— melanospilus 613, 646.
— nuchalis 613.
— xaniorrhous 536, 613, 642, 644,
646.
Puffinus anglorum 361.
— Kuhlii 361.
Pycnonotus cinercifrons 313.
— tricolor 150.
Pyromelana capensis 152.
Pyrophthalma melanocephala 166.
— subalpina 166.
Pyrrhocorax alpinus 97.
— graculus 97.
Pyrrhula 32.
— europaea 232, 234, 483, 659.
— — var. minor 233.
— major 232—234.
— rubicilla 483.
Querquedula angustirostris 160.
— coeruleata 160.
— puna IGO.
Rallidae 318, 642.
Rallina fasciata 318.
Rallus aquaticus 324, 325, 503,
662.
Rapaces 33, 530, 532, 545.
Raptatores 31.
Rasores 245.
Recurvirostra andina 160.
— avocetta 345. 497.
Reguius 32, 120.
— cristatus 386, 430—436, 464,
654.
— ignicapillus 464, 654.
Rhea Darwini 159.
Rhipidura nigritorquis 310.
Rhynchops niura 160.
Rissa tridactyla 362, 415, 508, 666.
Ruticilla phoenicura 84, 184, 185,
289, 392, 425—429, 436, 656.
— tithys 85, 86, 181, 183, 184,
460, 469, 658.
Sarcorhamphus gryphus 158.
Sauropatis chloris 307, 573 — 576,
640.
— sancta 57ö, 640.
Saxicola aurita 193.
— oenanthe 192, 290, 394, 424,
426—428, 462, 657.
— stapazina 193.
Saxicolidae 314, 602, 641.
Scansores 114.
Schoenicola intermedia 219.
— schoeniclus 218, 293, 399, 427
bis 430, 432. 434, 435, 476, 658.
Scolopaces 330.
Scolopacidae 319, 627, 643.
Scoiopax incana 628.
— rusticola 28, 297, 332, 407,
432, 434, 497, 662.
Scopidae 154.
Scops Aldrovandi 62.
— Everetti 305.
— magicussubsp. menadensis544.
— — subsp. siaoönsis £44.
— menadensis 544, 640, 643, 644.
— siaoensis 544, 54."^, 643.
Scopus umbretta 154.
Serinus canicollis 152.
— hortuianus 226, 658.
— meridionalis 477.
— totius 152.
Serpentarius rcptilivorus 669.
— secretarius 148, 669.
Siphia banyumas 309.
— elegans 308, 309.
— Herioti 309.
— Lemprieri 308, 309.
— magnirostris 308.
— olivacea 309.
— Platenae 303, 309.
— poliogenys 309.
— Ramsayi 303, 308, 320.
— rubeculoides 308—310.
— ruficauda 309.
— strophiata 309.
Sitta 32, 121, 136.
— caesia 454.
— europaea 184, 285, 369, 384,
652.
— — var. caesia 120.
— syriaca 120.
Somateria moUissima 514.
Spatula ciypeata 299, .348, 512,
663.
Spheniscus Humboldti 160.
Spilornis bacha 304.
— hoiospilus 304.
682
Index.
Spizaetus alboniger 304.
— limnaetus 303.
— philippensis 304.
Squatarola Helvetica 491.
Starna cinerea 249, 402, 660.
— — var. peregrina 250.
Stercorarius buffoni 509.
— catarrhactes 508.
— parasiticus 509.
— pomarinus 508.
Sterna 365, 634.
— anaestheta 634.
— anaesthetus 634.
— anglica 346, 365.
— argentata 416.
— Bergi 320.
— cantiaca 365.
— fluviatilis 29, 365, 369, 416,
417, 505, 666.
— melanauchen 320.
— minor 29.
— minuta 366, 417, 505.
— nigra 633.
— Stolida 636.
Strepsilas borealis 159.
— interpres 159, 319, 492.
Strigiceps cineraceus 449.
— cyaneus 449.
Strigidae 304, 544, 640.
Strix flammea 29, 148, 451, 649.
— hirsuta 549.
— — borneensis 550.
— — japonica 550.
— javanica 556.
— perlata 158.
— Rosenbergi 556, 640, 644.
— scutulata 547, 551.
Sturnia violacea 315.
Sturnidae 15 2, 315, 606, 642.
Sturnus vulgaris 92, 283, 367, 368,
380, 427,^^ 429—436, 471, 650.
Sula fusca 160.
— leucogastra 633, 643.
Surnia funerea 449.
— nisoria 57.
— nyctea 449.
Surniculus lugubris 306.
Sycobrotus bicolor 152.
Sylocheiidon caspia 505.
Sylvia atricapilla 168, 170, 287,
390, 427, 429, 460, 654.
— cinerea 167, 287, 389, 390, 459,
654.
— curruca 166, 169, 287, 389, 654.
— hortensis 170, 287, 390, 459,
655.
— nisoria 168, 369, 390.
Sylvia orphea 168.
Sylviidae 28, 31, 314, 606, 641.
Synallaxis aegithaloides 158.
— humicola 158.
Syrnium aluco 58, 281, 369, 378,
450, 649.
— lapponicum 450.
— seloputo 304.
— Wiepkeni 303, 304.
— uralense 450.
Syrrhaptes paradoxus 485.
Tachyspizias soloensis 544, 639.
Tadorna cornuta 411, 663.
Tanagra striata 159.
Tantalus variegatus 629.
Tanygnathus albirostris 557.
— lucionensis 305, 559, 640, 645.
— luconensis 305.
— luzonensis 305, 559.
— luzoniensis 305.
— megalorhynchus 557, 558, 640,
645.
— Mülleri 556. 557, 640, 644.
Tephrocorys cinerea 153.
Tetrao bonasia 248, 660.
— campestris 488.
— medius 247. 517. 525.
— tetrix 246, 294, 486, 517, 520,
521, 525, 660.
— urogallas 245, 486. 517, 520,
521, 525, 659.
Thalassidroma Leachi 414, 428,
665.
Thriponax frugilegus 472.
— Hargitti 306.
— • javensis 306.
Tichodroma muraria 121, 652.
Tiga Everetti 306.
— javanensis 306.
Timeliidae 313.
Tinocorus orbignyanus 159.
Tockus erythrorhynchus 149.
Totanus calidris 28, 29, 320, 340,
408, 495, 663.
— chilensis 160.
— fuscus 340, 495, 663.
— glareola 29, 298, 320, 342, 408,
495.
— qlottis 29, 297, .341, 408, 495,
063.
— incanus 320, 628, 643.
— melanoleucus 160.
Index.
683
Totanus ochropus 29, -297, 342
343, 408, 495.
— stagnatilis 28, 29, 341, 495.
Treron griseicauda 611.
— nasica 31G.
— sanghirensis 611.
Treronidae 316, ß]], 642.
Trichoglossidae 563, 640.
Trichostoma rufifrons 314.
Tringa albescens 319. 627, 643.
— alpina 28, 30, 344, 402, 403,
409, 440, 663.
— canutus 492.'
— cinclus 493.
var. Schinzii 493.
— cinerea 409.
— damacensis 319.
— hypoleucos 628.
— minuta 344, 410, 492, 493, 627.
— pectoralis 160.
— ruficollis 319.
— salina 319.
— subarquata 28, 30, 344, 410.
— subminuta 319.
— Temmincki 344, 410, 493.
Tringoides hvpoleucus 319, 628,
642.
Trochilus atacamensis 158.
— leucopleurus 158.
— Vesper 158.
Troglodytes 32.
— hornensis 158.
— parvulus 133, 182, 286, 385,
433, 435, 653.
— vulgaris 455.
Turdidae 31, 150, 535.
Turdus 24, 424.
— iliacus 180, 288, 392, 427, 428,
430—434, 439, 463, 655.
— merula 32, 463.
— musicus 32, 176, 288, 289, 367,
392, 425, 426—434, 463, 464,
655.
— olivaceus 150.
— pilaris 172, 224,288,391,425,
434, 436, 438, 439, 462, 655.
— solitarius 602.
— torquatus 32, 463.
— viscivorus 32, 175, 288, 391,
462, 655.
Turnicidae 317.
Turnix Haynaldi 303, 317.
— rufilata 3l8.
— svlvatica 3l8.
Turtur auritus 243, 275, 294, 485.
659.
— capicola 153.
— Dussumieri 317.
Upucerthia albiventris 158.
— atacemensis 158,
— dumetoria 158.
Upupa africana 149.
— epops 122, 285, 384, 454, 652.
Upupidae 149.
Vaneilus cristatus 30, 260, 295
401, 404, 660.
— resplendens 159.
Vidua ardens 152.
— principaiis 152.
Vuipanser tadorna 511.
Vultur fulvus 28, 36.
— monachus 33, 34, 441.
Xantholestes panayensis 310.
Xema minutum 363, 415.
— meianocephalum 363.
— ridibundum 29, 363, 416, 666.
Zenaida boliviana 159.
— aurita 159.
— aurisquamata 159.
Zeocephus Rowieyi 532, 581.
Zonoenas radiata 617.
Zosterops 538.
— atricapilla 594.
— atrifrons 594, 646.
— capensis 150.
— chrysolaema 594, 646.
— deiicatula 594.
— frontalis 594.
— Nehrliorni 593, 594, 636, 646.
Corrigenda.
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unten
Pag. 16 Zeile 8 von oben lies: «Wagstadt« statt « Wolfstadt«.
«Grimm, Hugo^ statt rGrimm, Bl.«
«bildet" statt «bilden".
«Sträucher sind nicht" statt «Sträucher
sind«.
33 n 12 n « n «dass sie dort horsten" statt «dass er
dort horste«.
8i Zeilen 23 — 27 von oben gehören nicht zu Hirundo riparia,
sondern sind unter Hirundo rupestris auf Seite 82 in Zeile 15
von oben hinter (Lazarini) einzuschieben.
89 Zeile 18 von unten lies: «Bacher» statt «Becher«,
loi n 6 « oben « «Treibeises" statt «Teibeises".
102 « 5 ^- unten » «Varietät« statt «\'arität«.
105 « 13 n « « «Thatsache« statt «Thatsche".
loö n :; „ „ « «gepaart« statt «geparrt«.
111 n 9 » oben « nCoccinella^ statt •nCoccinela'^.
112 « 17 n unten « «bei« statt «beim«.
148 n 5 n oben « «between« statt «betveßn«.
150 « 17 » unten « vbaeticatus^ statt nboeticatus".
159 « 8 « oben » nditica^ statt vduica^.
183 n 5 » unten « «Agelsboden" statt «Agelsbod«.
235 » 8 « « n «gepaart« statt »geparrt«.
263 n 3 n oben « nHoplopterus" statt «//.«
308 « 4 « n n nCollocalia fuciphaga^ statt r^Cypselus
Lowi etc.« (Der folgende Satz wir damit gegenstandslos).
314 « 7 von oben lies: nPittidae" statt vPittadaei^.
427 n 14 n n « «picked« Statt «pick«.
441 « 9 n « « «montagne» statt «montage".
442 « 3 n n n ndoutes« Statt »dontcs«.
452 j) 17 n unten « «du« statt «du«.
Corrigenda. 685
Pag. 478 Zeile 15 von unten lies: »reussissent« statt «reuississent«.
nhivers« statt «hiver«.
nVU" statt nVUS".
nentre« statt ncntres".
»inapercues« statt ninapercues«.
npersecution« statt »prosecution«.
ninondes" statt ninondees«.
noiseau« statt «oiseaux«.
nsanghirensisu statt vshangireyisis^.
nAmboina" statt »Amboira«.
"< 5'7('^ef.)'' statt «5,7 (def.)«
«*i>« statt nt«.
nSonner." statt «Sonar«.
nManganitu" statt «Mangaritu«.
»Vögel dieser Art« statt »Vögel«,
oben fällt der Gedankenstrich aus.
lies: ngrauen« statt »grünen«,
n norangerothen« statt »orange«.
■n ficelebicum^ statt ncelebense'*.
» nZonoenas^ statt nZonaenas^.
» rftiicobarica" statt ntiicobaria"
» nCittura^ statt nLittura^.
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»
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ORNia
MerDatioiale Zeilschrift fiir flie psammlß OrDillolop.
ORGAN
des
permanenten internationalen ornithologischen Comite's
unter dem Protectorate Seiner Kaiserliclien und Konigliclicn Hoheit
des
Kronprinzen Rudolf von Oesterreich -Ungarn.
Herausgegeben von
Dr. R. Blasius Dr. G. v. Hayek
und '^
Präsident Secrctär
des permanenten internationalen ornithologischen Comite's,
IV. Jahrgang 1888.
I. Heft.
Preis des lalrganges (i Hefte mit AöliiMiingeii) :
4 fl. ö. W. = 8 M. - 10 Frcs. -= 8 sh. = 2 Dollar pränumerando.
Wien.
brück und Verlag von Carl GeroUi's Sohn.
Athen: Beck. — Brüssel: Muquardt. — London: Williams & Norgate. — ,^
Moskau: L anj;. — Ne^v-York: Westcrniann & Co. — Paris: K lincksieck. — j
Petersburg: Ricker. — Rig-a: N. Kymmel. — Rom: Spitlioevcr. — Turin: jj
Löscher. "l| j
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Ersuchen höflich um gefällige Beachtung der Umschlagseiten.
Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien.
Internationale Zeitschrift für die gesammte Ornithologie.
Organ
des
permanenten internationalen ornithologischen Comite's unter
dem Protectorate Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit
des Kronprinzen Rudolf von Oesterreich-Ungarn.
Herausgegeben von
Dr. R. Blasius und Dr. G. v. Hayck.
I. Jahrgang. 1885.
Erstes Heft: Einleitung. — Bericht über das permanente internationale
ornithologisclie Comite und ähnliche Einrichtungen in einzelnen Ländern.
Von Dr. R. Blasius und Dr. G. v. Hayek. — Verzeichniss der Vögel
Deutschlands. Von E. F. von Homeyer. — I. Jahresbericht (1883)
über die ornithologischen Beobachtungsstationen in Dänemark. Von Dr.
Chr. Fr. Lütken.
Zweites und drittes Heft: Biologisclie Notizen über einige Vögel Süd-
Ost-Borneo's. Von F. J. Grabowsky. — I. Jahresbericht (1884) über
den Vogelzug auf Helgoland. Von H. Gätke. — H. Jahresbericht (1883)
des Comit6's für ornithologische Beobachtungsstationen in Oesterreich-
Ungarn. Von K. V. Dalla-Torre und V. v. Tschusi.
Viertes Heft: II. Jahresbericht (1883) des Comite's für ornithologische
Beobachtungsstationen in Oesterreich-Ungarn. Von K. v. Dalla-Torre
und V. V. Tschusi. (Schluss.) — Some further remarks on the origin
of domestic poultry by E. Cambridge Phillips, F. L. S. etc. —
Notices on the migration of birds in Australia given by letter of E. P.
Eamsay. — Le Cypselus Sharpei par Louis Petit. — Note sur
Torigine des nids de THirundo Poucheti par Louis Petit. — L ornitho-
logischer Jahresbericht (1885) aus Holland (Friesland und Zuid-HoUand)
von Herman Albarda in Leeuwarden. — Index 1885. — Corrigenda.
II. Jahrgang. 1886.
Erstes Heft: II. Bericht über das permanente internationale ornitho-
logische Comite und ähnliche Einrichtungen in einzelnen Ländern. A''on
Dr. R. Blasius und Dr. G. v. Hayek. — II. Jahresbericht (1884) über
die ornithologischen Beobachtungsstationen in Dänemark. Von Chr. Fr.
Lütken. — II. Jahresbericht (1885) über den Vogelzug auf Helgoland.
Von H. Gätke. — Verzeichniss der bisher in Oesterreicli-Ungarn beob-
achteten Vögel. Von \. V. Tschusi und E. F. v. Homeyer.
Zweites und drittes Heft : Ornithologische Beobachtungen im nord-
westlichen Eussland. Von W. Meves und E. F. v. Homeyer. —
Verzeichniss der Vögel Schwedens. Von Dr. C. R. Sundström. —
Carl J. Sundevall's Einleitung zu einem natürlichen Systeme der
Vögel. Von W. Meves. — Verzeichniss der bisher in Island beob-
achteten Vögel (1886). Von B. Gröndal. — Das isländische Vogel-
schutzgesetz. — I. Ornithologischer Jahresbericht (1885) aus dem Gou-
vernement Livland (Russland). Von E. v. Midden dorff und Dr. Seidel.
— Memoire sur les oiseaux dans la Dobrodja et la Bulgarie observes
par le Comte A. Alleon. — Ornithologische Beobachtungen zu Eyrar-
bakki in Island. Von P. Nielsen. — Eugen von Bock. Nekrolog von
B. Rivas und R. Reinecke.
Viertes Heft : DerWanderzug der Tannenheher durch Europa im Herbste
1885 und Winter 1885/86. Von Dr. R. Blasius. — III. Report on Birds
in Danmark in 1885. By Oluf Winge. — Ornithologischer Bericht von
Island (1886). Von B. Gröndal. — Notices on the migration of birds
in Durban Natal. Von .J. H. Bowker. — In Memoriam Dr. Francjois
P. L. Pollen. Von Baron H. v. Rosenberg. — Zusätze und Berich-
tigungen. — Index 1886.
III. Jahrgang. 1887.
Erstes Heft: III. Jahresbericht (1884) des Comite's für ornitho-
logische Beobachtungsstationen inOesterreich-Ungarn. Von V. v. Tschusi
und Karl v. Dali a -Torr e. — Ornithologische Beobachtungen zu Eyrar-
bakki in Island. Von P. Nielsen. — F. Baron von Ther esopolis.
Von R. Blasius. — Herbert William Oakley. By R. Trimen.
Zweites und drittes Heft: III. Jahresbericht (1884) des Comite's
für ornithologische Beobachtungsstationen in Oesterreich-Ungarn. Von
V. v. Tschusi vind Karl v. Dalla-Torre (Fortsetzung und Schluss).
— Diego Garcia und seine Seeschvvalben. Von Dr. O. Ein seh und
Dr. R. Blasius. Mit zwei Tafeln. — III. Jahresbericht (1886) über den
Vogelzug auf Helgoland. VonH. Gätke. — • Beitrag zur Vogelfauna auf
Portorico. Von Dr. A. Stahl. — Verhängnissvolle Tage für die Vogel-
weit. Von Gustav Schneider.
Viertes Heft: Dritter Nachtrag zur Ornis caucasica für das Jahr
1885 von Dr. Gustav Radde in Tiflis. (Mit einer Karte.) — Nachtrag
zum I. ornithologischen Jahresbericht (1885) aus dem Gouvernement
Livland (Russland). Von E. v. Midden dorff. — Die Vögel, welche
im Oberelsass, Oberbaden, in den schweizerischen Cantonen Basel-Stadt
und Basel- Land, sowie in den an letzteres angrenzenden Theilen der
Cantone Aargau, Solothurn und Bern vorkommen. Von Gustav
Schneider in Basel. — Carjiodacus erythrinus, Pall., in Pommern erlegt.
Von Ewald Ziemer. — Jean-Francjois Lescuyer. Nekrolog von Dr.
G. V. Hayek. — Ornithologische Forschung in Brasilien. Von Dr. J.
von Ihering. — Sir Julius von Haast. Obituary by Dr. G. von Hayek.
— Isländische Vogelnamen von Benedict Grön dal. — III. Bericht
des permanenten internationalen ornithologischen Comite's. Von Dr. R.
Blasius und Dr. G. v, Hayek. — Index 1887.
Preis pro Jahrgang von 4 Heften: 4 tl. = 8 Mark.
Inhalt des i. Heftes IV. Jahrgang 1888.
IV. Jahresbericht (1885) des Comite's für ornithologische Beob-
achtungs-Stationen in Oesterreich-Ungarn. Von Victor
Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen und Dr. Karl von
Dalla-Torre ~ 1 — 14(>
The birds of Keiskama Hoek, Division of King William's Town
Cape Colony by E. W. Clifton 147—154
Ornis der Wüste Atacama und der Provinz Tarapacä. Von Dr.
R. A. Ph ilipp i in Santiago Iö5 —160
In Betreff der »Ornis«, internationalen Zeitschrift für die gesammte
Ornithologie und des »permanenten internationalen ornithologischen
Comite's« wird gebeten, Folgendes zu beachten:
1. Alle für die Redaction der Zeitschrift bestimmten Zusendungen,
Mittheilungen, Manuscripte, Beilagen und sonstigen Postsendungen sind
an den Herausgeber der Zeitschrift und Präsidenten des Comite's, Herrn
Dr. R. Blasius in Braunschweig, Petrithor-Promenade 25, zu senden;
2. alle Anfragen oder Mittheilungen an das permanente internationale
ornithologische Comite sind an den Secretär desselben, Herrn Dr. G. von
Hayek in Wien, III., Marokkanergasse 3, zu richten ;
3. alle den Buchhandel betreffenden oder durch Buchhändler-
gelegenheit vermittelten Zusendungen sind an den Verleger Carl Gerold's
Sohn in VVien, I., Barbaragasse 2, zu adressiren.
~ — ^r^~^— ' ' ' •• — ' ' ' ' ' • • • • • — + — I —
ORNIS.
Intematiöiale Zeilsclrift fir äie psammte OrBittoloiie.
ORGAN
des
I permanenten internationalen ornithologischen Comite's
unter dem Prötectorate Seiner Kaiserliclien und Königlichen Hoheit
des
Kronprinzen Rudolf von Oesterreich -Ungarn.
Herausgegeben von
Dr. R. Blasius Dr. G. v. Hayek
und '^
Präsident Secretär
des permanenten internationalen ornithologischen Comite's.
rv. Jahrgang.
Heft II. April 1888.
Preis des Jabrganges (4 Hefte mit ADDildnngen) :
4 fl. ö. W. = 8 M. = 10 Frcs. -= 8 sli. ---- 2 ^ pränumerando.
Wien.
Druck und Verlag von Carl Gerold's Sohn.
Athen: Beck. — Brüssel: Muquardt. — Iiondon: Williams & Norgate. — iy
Moskau: Lanf.'. — Nev^-York: Westermann&Co. — Paris: Klinck si eck.— 5
Fetersbnrgr: Rickur. — Rig^a: N. Kymmel. — Rom: Spithoever. —
Turin: Löscher.
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Ersuchen höflich um gefällige Beachtung der Umschlagseiten.
Verlas: von Carl Gerold"s Sohn in Wien.
Internationale Zeitschrift für die gesammte Ornithologie.
Organ
des
permanenten internationalen ornithologisclicn Comitö's unter
dem Proteetorate Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit
des Kronprinzen Kudolf von Oestcrreich-Ungarn.
llenmsgegeben A-on
Dr. R. Blas ins und ür. G. v. Hayek.
Inhalt des I. Jahrganges. 1885.
Erstes Heft: Einleitung. — Bericht über das nermanente internationale
ornithologiscbe Coniite und ähnliche Einrichtungen in einzelnen Ländern.
Von Dr. R. Blasius und Dr. G. v. llayek. — Verzeichniss der Vögel
Deutschlands. Von E. F. von Ilomeyer. — I. Jahresbericht (18So
über die ornithologischen Eeobaclitungsstationen in Dänemark. Von Dr.
Chr. Fr. Lütken.
Zweites und drittes Heft: Biologische Notizen über einige Vögel Süd-
Ost-Borneo's. Von F. .1. Grabowsky. — I. Jahresbericht (1884) über
den Vogelzug auf Helgoland. Von IL Gätke. — IL Jahresbericht (1883)
des Coniitd's für ornithologische Beobachtungsstationen in Oesterreich-
Ungarn. Von K. v. Dalla-Torre und V. v. Tschusi.
Viertes Heft: IL Jahresbericht (1883) des Comite's für ornithologische
Beobachtungsstationen in Oesterreich-Ungarn. Von K. v. Dalla-Torre
und V. V. Tschusi. (Schluss.) — Some further remarks on the origin
of domestic poultr^- by E. Cambridge Phillips, F. L. S. etc. —
Notices on the migration of birds in Australia given by letter of E. P.
Ramsay. — Le Cypselus Sharpei par Louis Petit. — Note sur
l'origine des nids de THirundo Poucheti par Louis Petit. — I. ornitho-
logischer Jahresbericht (1885) aus Holland (Friesland und Zuid-HoUandi
von Herman Albarda in Leeuwarden. — Index 1885. — Corrigenda.
Inhalt des II. Jahrganges. 1886.
Erstes Heft: IL Bericht über das permanente internationale ornitho-
logische Coniite und ähnliche Einrichtungen in einzelnen Ländern. Von
Dr. R. Blasius und Dr. G. v. Hayek. — II. .Tahresbericht (1884) über
die ornithologischen Beobachtungsstationen in Dänemark. Von Chr. Fr.
Lütken. — II. Jahresbericht (1885] über den Vogelzug auf Helgoland.
Von H. Gätke. — Verzeichniss der bisher in Oesterreich-Ungarn beob-
achteten Vögel. Von A'. v. Tschusi und tZ. F. v. Homeyer.
Zweites und drittes Heft: Ornithologische Beobachtungen im nord-
westlichen Russland. Von W. Mevcs und E. F. v. Homeyer. —
Verzeichniss der Vögel Schwedens. Von Dr. C. R. Sundström. —
Carl J. Sundevall's Einleitung zu einem natürlichen Systeme der
Vögel. Von W. Meves. — Verzeichniss der bisher in Island beob-
achteten Vögel (1886^. Von B. Gröndal. — Das isländische Vogel-
Schutzgesetz. — I. Ornithologisc.Iier Jahresbericht (1885) aus dem Gou-
vernement Livland (Russland;. Von E. v. Mi d de n dor ff und Dr. Seidel.
— Memoire sur las oiseaux dans la Dobrodja et la Bulgarie observes
par le Comte A. Alleon. — Ornithologische Beobachtungen zu Eyrar-
bakki in Island. Von P. Nielsen. — Eugen von Bock. Nekrolog von
B. Rivas und R. Reine cke.
Viertes Heft : DerWanderzug der Tannenheher durch Europa im Herbste
1885 un.l AVinter 1885/86. Von Dr. R. Blasius. — III. Report on Birds
in Danmark in 1885. By Oluf Winge. — Ornithologischer Bericht von
Island (1886 . Von B. Gröndal. — Notices on the migration of birds
in Durban Natal. Von J. H, Bowker. — In Memoriam Dr. FranQois
P. L. Pollen. Von Baron H. v. Rosenberg. — Zusätze und Berich-
tigungen. — Index 1886.
Inhalt des III. Jahrganges. 1887.
Erstes Heft: III. Jahresbericht (1884j des Comite's für ornitho-
logische Beobachtungsstationen inOesterreich-Ungarn. Von V. v. Ts ch usi
und Karl v. Dalla-Torre. — Ornithologische Beobachtungen zuEyrar-
bakki in Island. Von P. Nielsen. — F. Baron von Theresopolis.
Von R. Blasius. — Herbert William Oakley. ßy R. Trimen.
Zweites und drittes Heft: HI. Jahresbericht (1884) des Comite's
für ornithologische Beobachtungsstationen in Oesterreich-Ungarn. Von
V. V. T seh usi und Kar! v. Dalla-Torre (Fortsetzung und Schluss).
— Diego Garcia und seine Seeschwalben. Von Dr. O. Fi n seh und
Dr. R. Blasius. Mit zwei Tafeln. — III. Jahresbericht ri886j über den
Vogelzug auf Helgoland. Von H. Gätke. — • Beitrag zur Vogelfauna auf
Portorico. Von Dr. A. Stahl. — Verhängnissvolle Tage für die Vogel-
welt. Von Gustav Schneider.
Viertes Heft: Dritter Nachtrag zur Ornis caucasica für das Jahr
1885 von Dr. Gustav Radde in Tiflis. (Mit einer Karte.) — Nachtrag
zum I. ornjthologischen Jahresbericht (1885) aus dem Gouvernement
Livland TRusslandj. Von E. v. Middendorff. — Die Vögel, welche
im Oberelsass, Oberbaden, in den schweizerischen Cantonen Basel-Stadt
und Basel -Land, sowie in den an letzteres angrenzenden Theilen der
Cantone Aargau, Solothurn und Bern vorkommen. Von Gustav
Schneider in Basel. — Carpodacus erythrinus, Pall., in Pommern erlegt.
Von Ewald Ziemer. — Jean-Fran(jois Lescuyer. Nekrolog von Dr.
G. V. Hayek. — Ornithologische Forschung in Brasilien. Von Dr. J.
von Hierin g. — Sir Julius von Haast. Obituarv by Dr. G. von Hayek.
— Isländische Vogelnamen von B enedict Grön dal. — III. Bericht
des permanenten internationalen ornithologischen Comite's. Von Dr. R.
Blasius und Dr. G. v. Hayek. — Index 1887.
Preis pro Jahrgang von 4 Heften: 4 fl. = 8 Mark.
K. F. Köhler's Antiquarium, Leipzig, Universitätsstrasse 26.
Soeben erschien :
Katalog Nr. 464 Zoologie H'lir'"™,eu."eV:);
enthaltend n. A. eine besonders reichhaltige Sammlung omitho-
log^ischer Werke (250 Nummern).
Derselbe wird allen Interessenten auf Verlangen kostenfrei zu-
gesandt.
Inhalt des Heftes II (April). IV. Jahrgang 1888.
Seite
IV. Jahresbericht (1885) des Comite's für ornithologische Beob-
achtungs-Stationen in Oesterreich-Ungarn. Von Victor
Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen und Dr. Karl von
Dalla-Torre 161—272
IL Ornithologischer Jahresbericht (1886) aus den russischen
Ostsee-Provinzen. Von E. von Middendorff 273 — 30O
Die Vögel von Palawan. Von Dr. Wilh. Blasius 301— 32»
In Betreff der »Ornis«, internationalen Zeitschrift für die gesammte
Ornithologie und des »permanenten internationalen ornithologischen
Comitd's« vs^ird gebeten, Folgendes zu beachten:
1. Alle für die Redaction der Zeitschrift bestimmten Zusendungen,
Mittheilungen, Manuscripte, Beilagen und sonstigen Postsendungen sind
an den Herausgeber der Zeitschrift und Präsidenten des Comite's, Herrn
Dr. R. Blasius in Braunschweig, Petrithor-Promenade 25, zu senden;
2. alle Anfragen oder Mittheilungen an das permanente internationale
ornithologische Comite sind an den Secretär desselben, Herrn Dr. G. von
Hayek in Wien, III., Marokkanergasse 3, zu richten;
3. alle den Buchhandel betreffenden oder durch Buchhändler-
gelegenheit vermittelten Zusendungen sind an den Verleger Carl Gerold's
Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2, zu adressiren.
Diesem Hefte liegt bei ein Prospect der Buchhandlung vonjustus
Perthes in Gotha.
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ORNia
MerMtioiiale Zeitsclrift für flle psamte Oriillolope.
ORGAN
des
permanenten internationalen ornithologischen Comite's
unter dem Protectorate Seiner Kaiserliclien und Königlichen Hoheit
des
KronpriLzen Rudolf von Oesterreich -Ungarn.
Herausgegeben von
Dr. R. Blasius Dr. G. v. Hayek
und '^
Präsident Secretär
des permanenten internationalen ornithol<^ischen Comitd's.
IV. Jahrgang.
Heft III. Juli 1888.
Preis des Jalrganges {K Hefte mit AöbiMangen) :
4 fl. ö. W. = 8 M. = 10 Frcs. = 8 sb. = 2 ^ pränumerando.
Wien.
Druck und Verlag von Carl Gerold's Sohn.
Athen: Beck. — Brüssel: Muquardt. — London: Williams & Norgatc. —
Moskau: L ant'. — New- York: Westcrniann&Co. — Paris: Klincksieck.—
Petersburg: Ricker. — Riga: N. Kymmel. — Rom: Spithoever. —
Turin : L 5 s cii e r.
..|. — I 1 1 1 — .| 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1..
Ersuchen höflich um gefällige Beachtung der Umschlagseiten. '
Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien.
Verzeichniss
der
Vögel Deutschlands.
Von
Eugen Ferdinand von Homeyer
Herausgegeben vom
peraaDenlen internationaleü ornlllioloiisclißü Coinlte.
Dr. B,. Blasius, G. v. Hayek,
Präsident. Secretär.
8". 16 Seiten. Geheftet 40 Pf.
Verzeichniss
der
Msößr ii ößstfirreicl-üiarn hMM Yöpl.
Von
V. Tschusi lind V. Homeyer.
8". 32 Seiten. Geheftet 80 Pf.
Herleitung und Aussprache
der
wissenschaftlichen Namen
in dem
E. }\ von Ilomeycr'sclien Verzeiclinisse
der
Vögel Deutschlands.
Von
J. Pietsch,
kön. Ranrath.
8". 57 Seiten. Geheftet 2 Mark.
Verlag von Carl Gei'old's Sohn in Wien.
Das Auerwild,
dessen Natiirgescliiclite, Jagd uud Hege.
Eine ornithologische und jagdliche Monographie.
Von
Dr. W. Wurm.
Zweite, neu bearbeitete und vermehrte Auflage.
Mit 2 Tafeln in Steindruck. In Farbendruck-Umschlag.
Lex.-8". 340 Seiten. Broschirt 12 Mark.
Der Auephahnjägep.
Ein Handbüchlein für Weidmänner und Jagdbedienstete.
Von
Dr. W. Wurm.
8». 70 Seiten. Geheftet 1 Mark 60 Pf.
Untersuchungen
Über den Flug der Vögel.
Von
Joh. Jos. Prechtl.
Mit 3 Kupfertafeln. 8". 260 Seiten. Geheftet 6 Mark.
Zur Geschichte der Falkenjagd.
Von
A. R. von Perger.
8". 44 Seiten. Geheftet 50 Pf.
Inhalt des Heftes III (Juli). IV. Jahrg. 1888.
Seite
IV. Jahresbericht (1885) des Comite's für ornithologische Beob-
achtungs-Stationen in Oesterreicli-Ungarn. Von Victor
Ritter von Tschusi zu Sclimidhoffen und Dr. Karl von
Dalla-Torre 321—368
IV. Report on Birds in Danmark, 1886. Compiled by Oluf
Vv^inge. (With a Map-PIate.) 369—440
Liste des oiseaux observes depuis cinquante ans dans le
Royaume de Pologne. Par L. Taczanowski 441 — 516
Ein seltener Rackelhahn [Tetrao mediiis, Meyer). Vermuthlicher
Bastard zwischen Tetrao tetrix (^ und Tetrao medius 9
(ex T. tetrice ^T ^^ T. urogallo Q). Von Victor Ritter
von Tschusi zu Schmidhoffen. (Mit einer Tafel.) 517 — 526
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Ornithologie und des »permanenten internationalen ornithologischen
Comite's« wird gebeten, Folgendes zu beachten:
1. Alle für die Redaction der Zeitschrift bestimmten Zusendungen,
Mittheilungen, Manuscripte, Beilagen und sonstigen Postsendungen sind
an den Herausgeber der Zeitschrift und Präsidenten des Comite's. Herrn
Dr. R. Blasius in Braunschweig, Petrithor-Promenade 25, zu senden;
2. alle Anfragen oder Mittheilungen an das permanente internationale
ornithologische Comite sind an den Secretär desselben, Herrn Dr. G. von
Hayek in Wien, III., Marokkanergasse 3, zu richten ;
3. alle den Buchhandel betreffenden oder durch Buchhändler-
gelegenheit vermittelten Zusendungen sind an den Verleger Carl Gerold's
Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2, zu adressiren.
ORNia
MemtioDale Zeitsclirift fiir flie psaimnte OrDillioloile.
ORGAN
des
permanenten internationalen ornithologischen Comite's
unter dem Protectorate Seiner Kaiserliclien und Königlichen flolieit
des
Kronprinzen Rudolf von Oesterreich -Ungarn.
Herausgegeben von
Dr. R. Blasius Dr. G. v. Hayek
und ^
Präsident Secretär
des permanenten internationalen ornithologischen Comite's.
rv. Jahrgang.
Heft IV. October 1888.
Mit zwei Tafeln.
Preis des Jalirganges (4 Eefie lit Aliliildnngen) :
4 fl. ö. W. == 8 M. = 10 Frcs. = 8 sli, = 2 ^ pränumerando.
Wien.
Druck und Verlag von Carl Gerold's Sohn.
Atnen: BecK. — isrussei: muquarat. — xionuoii: vvuiiams ix i^uigaic. — ^
Moskan: Lane. — New- York: Weste rmann& Co. — Paris: Klincksi eck.— I
Petersburg;: Ricker. — Kifrä: N.^Kyrnmel. — Rom: Spithoever. — ^
I 1 1 1 .| 1 1 1 1 1 1 1 H 1 1 1.
Ersuchen höflich um gefällige Beachtung der Umschlagseiten.
Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien.
Verzeichnis s
der
Vögel Deutschlands.
Von
Eugen Ferdinand von Homeyer.
Her<ausgegeben vom
perMKiiteü iDlerüationaleii omitliologisclieü Comite.
Dr. R. Blasius, G. v. Hayek,
Präsident. Sccretär.
80. 16 Seiten. Geheftet 40 Pf.
Verzeichniss
der
öisler ii Oesterrelcli-üiari ößoliacliMßi Vöpl.
Von
V. Tschusi und V. Homeyer.
8". 32 Seiten. Geheftet 80 Pf.
Herleitung und Aussprache
der
^wissenschaftlichen Namen
in dem
E. F. von Komeyer'sclicn Verzeitlinisse
der
TT'ög'el ZDe-u.t3cl:ila,n.d.s-
Von
J. Fletsch,
köu. Biiurath.
80. 57 Seiten. Geheftet 2 Mark.
Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien.
Das Auerwild,
dessen E"aturgeschichte , Jagd und Hege.
Eine ornithologische und jagdliche Monographie.
Von
Dr. W. Wurm.
Zweite, neu bearbeitete und vermehrte Auflage.
Mit 2 Tafeln in Steindruck. In Farbendruck -Umschlag.
Lex.-S". 340 Seiten. Broschirt 12 Mark.
Der Auephahnjägep.
Ein Handbüchlein für Weidmänner und Jagdbedienstete.
Von
Dr. W. Wurm.
8°. 70 Seiten. Geheftet 1 Mark 60 Pf.
Untersuchungen
über den Flug der Yögel.
Von
Joh. Jos. Prechtl.
Mit 3 Kupfertafeln. 8". 260 Seiten. Geheftet 6 Mark.
Zur Geschichte der Falkenjagd.
Von
A. R. von Perger.
8°. 44 Seiten. Geheftet 50 Pf.
Inhalt des Heftes IV (October). IV. Jahrg. 1888.
Seite
Die Vögel von Gross-Sanghir nebst einem Anhange über die
Vögel von Siao. Von Dr. Wilh. Blasius. (Mit zwei Tafeln) 527—646
Bemerkungen über das Vorkommen der Vögel von Mainz und
Umgegend. Von Wilhelm von Reich enau 647 — 666
Ornithologisches aus der Cap-Colonie von W. Beste 667 — 670
Index 671—683
Corrigenda 684—685
In Betreff der »Ornis«, internationalen Zeitschrift für die gesammte
Ornithologie und des »permanenten internationalen ornithologischen
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Mittheilungen, Manuscripte, Beilagen und sonstigen Postsendungen sind
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Dr. R. Blasius in Braunschweig, Petrithor-Promenade 25, zu senden;
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ornithologische Comite sind an den Secretär desselben, Herrn Dr. G. von
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