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Full text of "Ornis"

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FOR  THE   PEOPLE 

FOR  EDVCATION 

FORSCIENCE 

LIBRARY 

OF 

THE  AMERICAN  MUSEUM 

OF 

NATURAL  HISTORY 

ORNia 

Meriatioiiale  ZeHsclrift  fiir  flie  psamiiite  Ormtliülop. 

ORGAN 


des 


permanenten  internationalen  ornithologischen  Comite's 

nnter  dem  Protectorate  Seiner  Kaiserliclien  und  Königlichen  Hoheit 

des 

Kronprinzen  Rudolf  von  Oesterreich -Ungarn. 

Herausgegeben  von 

Df.  R.  Blasius  Dr.  G.  v.  Hayek 

und  '^ 

Präsident  Secretär 

des  permanenten   internationalen   ornithologischen   Comit^'s. 

IV.  Jahrgang  1888. 

Mit   vier    Tafeln. 


Preis  des  Jalrgaiges  (4  Helte  mit  lütiildiingen) : 

4  fl.  ö.  W.  =  8  M.  -^  10  Frcs.  --=  8  sh.  =  2  ^  pränumerando. 


Wien. 

Druck  und  Verlag  von  Carl  Gerol d's  Sohn. 


Athen:  Beck.  —  Brüssel:  Aluquardt.  —  I.ondon:  Williams  &  Norgate. 
Moskau:  L  ane.  —  Ne^^-York:  Westermann&Co.  —  Paris:  Klincksieck. 
Petersburg:     Ricker.     —     Riga:    N.    Kymmel.    —    Rom:    Spithoever. 
Turin:   Löscher 


-^^-^öX^S-    t^   R 


Inhalt  des  vierten  Jahrganges  (1888). 


Seite 

IV.  Jahresbericht  (1885)  des  Comite's  für  ornithologische  Beobach- 
tungs-Stationen in  Oesterreich -Ungarn.  Von  Victor  Ritter  von 
Tschusi  zu  Schmidhoffen  und  Dr.  Karl  von  Dalla-Torre..        1  — 146 

161—272 
321—368 

The  birds  of  Keiskama  Hoek,  Division  of  King  William's  Tovvn  Cape 

Colony  by  E.  W.  Clifton 147-154: 

Ornis    der  Wüste  Atacama   und    der    Provinz  Tarapacä.     Von  Dr.  R. 

A.  Philippi  in  Santiago 155—160 

II.  Ornithologischer  Jahresbericht  (1886)  aus  den  russischen  Ostsee- 
Provinzen.  Von  E.  von  Middendorff 273  —  300 

Die  Vögel  von  Palawan.     Von  Dr.  Wilh.  ßlasius 301-320 

IV.  Report  on    Birds  in  Danmark,   i886.   Compiled    by  Oluf  Winge. 

(With  a  Map-Plate.) 369—4-10 

Liste    des    oiseaux    observes    depuis    cinquante   ans  dans  le  Royaume 

de  Pologne.     Par  L.  Taczanowski 441 — 516 

Ein  seltener  Rackelhahn  {Tetrao  medius,   Mever).    Von    Victor  Ritter 

von  Tschusi  zu  Schmidhoffen.  (Mit  einer  Tafel.) 517 — 526 

Die  Vögel  von  Gross-Sanghir    nebst   einem  Anhange  über  die  Vögel 

von  Siao.     Von  Dr.   Wilh.  Blasius.    (Mit  zwei  Tafeln) 527 — 646 

Bemerkungen  über  das  Vorkommen  der  Vögel  von  Mainz  und  Um- 
gegend. Von  Wilhelm  von  Reichenau 647 — 666 

Ornithologisches  aus  der  Cap-Colonie  von  W.  Beste 667 — 670 

Index 671—683 

Corrisenda 684—685 


Tafeln  des  Jahrganges. 


Taf.  I.    Karte  von  Dänemark  mit  den  Leuchtthürmen  und   Leuchtschiffen. 
Siehe  Seite  440. 

Taf.  II.    Tetrao  medius  Meyer  (ex  T.  tetr.   cT  et  T.  med.   9?) 
Siehe  Seite  526. 

Taf.  III.    Macropygia  sanghirensis  Salvador!. 
Fig.   1.  adult.  Fig.  2.    9    juv. 
Siehe  Seite  619. 

Taf.  IV.    Fig.  1.  Zosterops  Nehrkorni  W.  Blasius.   (^  adult. 
Fig.  2.  Criniger  Platenae  W.  Blasius.   (^  adult. 
Siehe  Seite  593  und  595. 


IV.  Jahresbericht  (1885) 

des 

Comite's  für  ornithologische  Beobachtungs-Stationen 

in 

O  e  s  t  e  r  r  e  i  c  li.  -  "U"  n  g"  a.  r  n. 

Redigirt  unter  Mitwirkung  von 
Dr.  Karl  von  Dalla-Torre, 

Mandatar  für  Tirol, 
von 

Victor  Ritter  von  Tschusi  zu  Schmidhoffen, 

Präsident  des  Comite's  und  Mitglied  des  perman.  internat.  ornith.  Comite's. 


Vorwort  zum  IV.  Jahresberichte. 

Das  durch  Umstände,  die  zu  ändern  bisher  ausser 
unserer  Macht  lag,  bedingte  sehr  verspätete  Erscheinen 
unserer  Jahresberichte  hat  für  das  Unternehmen  vielfach 
nachtheilige  Folgen  gehabt,  indem  manche  unserer  Be- 
obachter dadurch  demselben  entfremdet  wurden  und  die 
Fortsetzung  der  Beobachtungen  aufgaben;  trotzdem  gelang 
es,  manches  neue  Mitglied  für  unsere  Zwecke  zu  gewinnen 
und  so  die  durch  obigen  Umstand  gerissene  Lücke  auszu- 
füllen. 

Trotz  der  Abnahme  der  Beobachtungs  -  Stationen  in 
einzelnen  Ländern,  danken  wir  in  anderen  wieder  dem  Eifer 
unseres  Mandatars  für  Schlesien,  Hrn.  Prof.  i.  P.  Em.  Urban 
in  Troppau  und  unserem  Gönner,  Hrn.  k.  k.  Hofrath  und 
Director  der  Güter  des  griech.oriental.  Religionsfonds,  Jul. 
Hammer  in  Czernowitz,  einen  Zuwachs  an  Beobachtern. 
Immer  aber  sind  noch  manche  Länder  sehr  dürftig  oder  gar 
nicht    vertreten,    und  wir    wenden    uns    daher  an  Alle,    die 

Ornis.  IV.  1.  1 


V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


dem  schönen  Unternehmen  Interesse  entgegenbringen,  mit 
der  Bitte,  neue  Kräfte  demselben  zuzuführen;  denn  nur 
durch  möglichst  zahlreiche  sorgfältige  Beobachtungen  können 
wir  uns  dem  Ziele  nähern,  das  sich  unsere  ornithologischen 
Beobachtungs  -  Stationen  bei  ihrem  Inslebentreten  zur  Auf- 
gabe gestellt:  möglichst  genaue  Kenntniss  des  Vorkommens 
und  der  Verbreitung  der  einzelnen  Arten  und  Aufschluss 
über  den  Vogelzug  zu  erhalten. 

Die  Zahl  der  Beobachter  vertheilt  sich  auf  die  einzelnen 
Länder  wie  folgt: 

Böhmen 12 

Bukowina      .      .      .      .      .      .      .  1 5 

Croatien  und  Slavonien     ...  i 

Dalmatien i 

Galizien i 

Kärnten o 

Krain o 

Litorale 2 

Mähren 4 

Nieder-Oesterreich 2 

Ober-Oesterreich o 

Salzburg 2 

Schlesien 7 

Siebenbürgen 3 

Steiermark 7 

Tirol  und  Vorarlberg  ....  3 

Ungarn 7 

67 

Als    Mandatare    fungiren    folgende    Herren    für    nach- 
stehende Länder: 

Für  Böhmen:  Dr.  W^ladisl.  Schier  in  Prag,  Pflaster- 
gasse 2-II. 
»  Croatien  und  Slavonien:  Spirid.  Brusina,  k.  Uni- 
versitäts-Professor undDirector  des  croatischen  zoolo- 
gischen Landes-Museums,  Mitglied  des  permanenten 
internationalen  ornithologischen  Comite's,  in  Agram. 


W.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Un^arn. 


Für  Dalmatien:    Georg  Kolombatovic,    Professor    in 

Spalato. 

"  Galizien:  Dr.  Max  Nowicki,  Universitäts-Professor 
in  Krakau. 

»  Görz:  Dr,  Egid  Schreiber,  Director  der  Staats- 
Realschule. 

»  Istrien:  Dr.  L.  K.  Moser,  Professor  am  k.  k. 
Staats-Gymnasium  in  Triest,  Via   Lavatosi    i. 

"  Kärnten:  F.  C.  Keller,  Redacteur  von  »Waid- 
mannsheil» in  Mauthen. 

»  Krain:  Karl  von  Desch  m  a  n  n,  Gustos  am  Landes- 
Museum  in  Laibach. 

"      Mähren:   Josef  Tals ky,   Professor  in  Neutitschein. 

»  Nieder-Oesterreich :  Dr.  Gust.  Edler  von  Hayek, 
k,  k.  Regierungsrath  und  Professor,  Secretär  des 
permanenten  internationalen  ornithologischen  Co- 
mite's  in  Wien,   III.,   Marokkanergasse  3. 

»  Ober-Oesterreich :  Karl  Geyer,  fürstlich  Starhem- 
berg'scher  Forstmeister  in  Linz  a/D.,  Elisabethstr.  i5. 

»  Salzburg:  Dr.  Wenz.  Sedlitzky,  k.  k.  Hof- Apo- 
theker  in  Salzburg. 

»  Schlesien:  Emanuel  Urban,  k.  k.  Gymnasial- 
Professor  i.  P.   in  Troppau. 

>'  Siebenbürgen:  Johann  von  Csato,  Vicegespan  in 
Nagy-Enjed. 

»      Steiermark:  Blasius  Hanf,  Pfarrer  in  Mariahof. 

"  Tirol:  Dr.  Karl  von  Dalla-Torre,  k.  k.  Professor 
in   Innsbruck,  Meinhardstrasse    12. 

"  Ungarn:  Dr.  Julius  von  Madaräsz,  Custos-Adjunct 
am  ungarischen  National-Museum  und  Mitglied  des 
permanenten  internationalen  ornithologischen  Co- 
mite's,  in  Budapest. 

»  das  ungarische  und  croatische  Küstenland:  J. 
Matisz,  k.  Gymnasial-Professor  in   Fiume. 

«  das  Banat:  Dr.  Ludwig  Kuhn,  Dechant  in  Nagv- 
Szent-Miklös. 

>>      die  Zips:    Dr.  Michael   Greisiger  in   Szepes-Bela. 

1* 


V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Dankbarst  sei  es  hier  hervorgehoben,  dass  sich  das 
hohe  k.  k.  Handelsministerium  veranlasst  sah,  unserem 
Ansuchen,  die  Leuchtthurm-Assistenten  zu  ornithologischen 
Beobachtungen  heranzuziehen,  zu  willfahren.  Demzufolge 
erhielten  selbe  nach  Art  der  amerikanischen  in  italienischer 
Sprache  verfasste  Fragebogen  zugestellt.  Leider  entsprachen 
die  Resultate  nicht  ganz  unseren  Erwartungen,  da  die  Be- 
richte, die  unserem  Mandatar  für  Istrien,  Hrn.  Dr.  L.  K. 
Moser  in  Triest,  zukamen,  zu  allgemein  gehalten  waren, 
um  veröffentlicht  werden  zu  können.  Infolge  unseres  be- 
reits 1884  durch  Hrn.  Dr.  Moser  an  die  k.  k.  SeebehÖrde 
gerichteten  Gesuches  wurden  jedoch  demselben  die  an  den 
Leuchtthürmen  verunglückten  Vögel  mit  Angabe  der  Zeit 
ihrer    Habhaftwerdung    zur    Verfügung    gestellt    und    findet 


sich  die    diesbezügliche  Liste    mit    den    beigefügten  Bemer- 
kungen am  Schlüsse  des  Berichtes. 

Weiters  wurde  auf  Anregung  Sr.  Excellenz  des 
ungarischen  Ministers  Grafen  Szecheny  Herr  J. 
Matisz,  k.  Gymnasial-Professor  in  Fiume,  mit  der  Errich- 
tung von  ornithologischen  Beobachiungs  -  Stationen  im  un- 
garisch-croatischen   Küstenlande  betraut. 

Die  k.  k.  Centralanstalt  für  Meteorologie  und 
Erdmagnetismus  in  Wien  und  die  k.  k.  mahrisch- 
schlesische  Gesellschaft  zur  Beförderung  des 
Ackerbaues,  der  Natur-  und  Landeskunde  in  Brunn 
erliessen  Aufrufe,  in  welchen  unser  Unternehmen  der  Be- 
theiligung wärmstens  empföhlen   wurde. 

An  der  Bearbeitung  des  Jahresberichtes  haben  sich 
folgende  Herren  in  nachstehender  Weise  betheiligt:  Dr.  Wilh. 
Niedermair  (Hallein)  übernahm  den  allgemeinen  Theil,  Prof. 
i.  P.  Em.  Urban  (Troppau)  die  schlesischen  Manuscripte, 
Othm.  Reiser  jun.  (Wien)  die  Tabellen,  Dr.  L.  K.  Moser 
(Triest)  verzeichnete  die  von  der  k.  k.  SeebehÖrde  einge- 
langten Sendungen  und  Dr.  W.  Schier  (Prag)  übersetzte  die 
in  böhmischer  Sprache  eingesandten  Berichte. 

Herr  Dr.  K.  von  Dalla-Torre  stellte  die  gesammten 
Manuscripte  als  Jahresbericht  zusammen  und  ordnete  sie  für 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Unsarn. 


den  Druck,  und  der  Unterzeichnete  besorgte  die  Durchsicht 
und   Prüfung  jener,  sowie  die  Gesammt-Correctur. 

Leider  haben  wir  in  diesem  Jahre  den  Verlust  eines 
unserer  Beobachter  in  Schlesien  zu  beklagen.  Herr  E. 
Schmidt,  Juwelier  in  Troppau,  starb  daselbst  am  26.  Februar. 

Am  Schlüsse  angelangt,  danken  wir  Allen,  die  an  dem 
vorliegenden  Berichte  mitgearbeitet  oder  unser  Unternehmen 
gefördert  haben  und  empfehlen  dasselbe  weiterer  Verbreitung 
und  Betheiligung. 

Villa  Tännenhof  bei  Hallein,  im  Januar  1887. 

Victor  Ritter  von  Tschusi  zu   Schmidhoffen. 


Die  ornithologische  Literatur  Oesterreich- 
Ungarns  1885=-=). 

A'on  Victor  Ritter  von  Tschusi  zu   Schmidhoffen. 

A.  A.  Ein  Rackelhahn  (in  Böhmen)  erlegt.  —  Hugo's  Jagd- 

zeit. XXVIII.  i885.  p.  279. 
Adamet-.    SteinrÖthel    (Monticola    saxatilis)    mit    partiellem 

Melanismus.  —  Mitth.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  188 5. 

p.  287. 
Ansorge,   Ant.   Ein  Rackelhahn.  —  Waidmannsh.    V.    i885. 

p.  84. 

B.  Abnorme  Schnabelbildung  einer  Krähe.  —  Centralbl.  f. 

d.  ges.  Forstw.  XI.  i885.  p.  290. 

—  Abnorme  Schnabelbildung  eines  Rebhuhns.  —  Ibid. 
XI.  i885.  p.  486. 

Bartuska,  Karl.  Haliaetus  albicilla  bei  Frauenberg  erlegt« 
—  Mitth.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  299. 

Bauer,  P.  Fr.  Ornithologische  Notizen  ;Steierm.).  —  Mit- 
theil, d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  18  — ig. 

—  lieber  das  Vorkommen  der  Nucifraga  caryocatactes  als 
Brutvogel  in  der  Nähe  des  Stiftes  Rein.  —  Ibid.  IX. 
i885.  p.  43. 


*)  Abdr.  aus:    v.  Madaräsz ,    Zeitschr.  f.  d.  ges.  Ornith.    III,   1S86 
p.  184—192. 


V.  V.  Tschusi  und  K.  v,  Dalla-Torre. 


Bayer,  Ad.  Zum  Zuge  des  Tannenhehers  (C.  caryocatactes) 
im  Herbste  i885.  —  Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX. 
i885.  p.  203.  (partim.) 

—  Nachtrag.  —  Ibid.  IX.  i885.  p.  278 — 274. 

—  Seltsames  Benehmen  einer  Auerhenne.  —  Ibid.  IX.  i885. 
p.  3i2  — 3i3. 

Belohlävek,  Fr.  Ornithologicke  pomery  Pardubicka.  (Die 
ornithologischen  Verhältnisse  der  Umgebung  von  Par- 
dubitz.)  —  Progr.  Ob.  Realsch.  Pardubitz.  i885.  8. 
36  pp.;  Separatabdr.   Ibid.    i885.  8.  38  pp. 

B.  M.  Eine  Schnepfe  im  Jänner  (Kärnten).  —  Waidmannsh» 
V.  i885.  p.  54. 

Breunner  -  Enkevoirth  ,  Aug.  Graf.  (Rosenstaare  1884  bei 
Grafenegg.)  —  Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885. 
p.  46-47- 

Cabanis,  Jean.  Bemerkung  über  v.  Csatö's  Lanius  Homeyeri» 
~  Gab.  Journ.  XXXIII.  i885.  p.  97—98. 

CapeJc,  Wen^.  Einige  Notizen  aus  Mähren.  —  Mitth.  d.  orn. 
Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  199 — 201. 

Coynmenda,  Hans.  Materialien  zur  landeskundlichen  Biblio- 
graphie Oberösterreichs.  Naturhistorisch-geographischer 
Theil.  —  XXXXIII.  Ber.  über  das  Mus.  Franc.-Garol., 
nebst  d.  XXXVII.  Lief.  d.  Beitr.  z.  Landesk.  v.  Oesterr. 
ob  d.  Enns.  Linz.    i885.  p.  97. 

Csatö,  Joh.  V.  Ueber  den  Zug,  das  Wandern  und  die  Lebens- 
weise der  Vögel  in  den  Gomitaten  Also  -  Feher  und 
Hunyad.  —  v.  Madaräsz,  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Orn.  II. 
i885.  p.  392  —  522. 

Dabrowski,  E,  v.    Skizzen    aus  dem  bosnischen  Vogelleben. 

—  Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  145 — 146, 
i53 — 154,  161— i63,  169 — 171,  177 — 178,  185—187. 

Dalla-Torre,  K.  i>.  Ornithologisches  aus  Tirol.  Die  ornith. 
Sammlung   des    Museums    Ferdinandeum    in   Innsbruck. 

—  Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  b6 — 57,  69. 
Dalberg,  Friedr.  Bar.  v.   Ornithologische  Notizen  aus  Dat- 

schitz.  —  Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  99, 
107 — 108. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn. 


Dalberg,Friedr.Bar.  v.  Verzeichniss  jener  Vogelarten,  welche 
in  der  Umgebung  von  Datschitz  im  westlichen  Mähren 
als  Brut-  und  Zugvögel  vorkommen.  —  Ibid.  IX.  i885. 

p.   211 212,    223  —  225. 

Dombrojpski,  Rob.  R.  v.  Nucifraga  caryocatactes  (bei  Wien). 
—   Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  25 1. 

—  Zum  Zuge  des  Tannenhehers.  —  Ibid.  IX.  i885.  p.  274. 
Eder,  Rob.  Ein  seltener  Fang  (Bonasia  sylvestris).  —  Mit- 
theil, d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  46. 

Fischer,  Ludiu.  Bar.  v.  Herbst-  und  Winterbeobachtungen 
am  Neusiedlersee  und  Hansäg.  —  Mittheil.  d.  orn.  Ver. 
in  Wien.  IX.  i885.  p.  32—33. 

—  Ein    interessanter    Enten  -  Bastard    (Anas  boschas  u.  A. 
clypeata)   (Ung.)  --  Ibid.  IX.  i885.  p.  44. 

—  Ankunft  von  Motacilla  alba  im  Hansäg  (^i885).  —  Ibid. 
IX.  i885.  p.  47. 

Fournes,  Herrn.    Beitrag    zur  Fortpflanzungsgeschichte    des 

Kukuks.    —    Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.    IX.    i885. 

p.  178,  188. 
F.  R.  Ein  Seeadler  (bei  Krems  erlegt).  —  Hugo's  Jagdzeit. 

XXVIII.  i885.  p.  2i3. 
Grashey,   0.  Steinadler  (19.  V.  1884  am  Horste)  am  Achen- 

see  erlegt.  —  D.  deutsche  Jag.  VI.  1884.  p.  142. 
Grimm,  H.  M.  Bemerkungen  über  den  Vogelzug  im  Jahre 

1884   in    der   Umgegend    von  Hartberg.  —  Mittheil.  d. 

naturw.  Ver.  f.  Steierm.  21.  H.   1884  (i885).  p.  LXXXIII 

— LXXXV. 

—  Biologische  Notizen.  —  Ibid.  21.  Heft.  1884  (i885). 
p.  LXXXVII-LXXXIX. 

Grossbauer,  Fr.  v.  Verbreitung  des  Birkwildes  im  V.  O.  M.  B. 
Nieder-Oesterreich.  —  Hugo's  Jagdzeit.  XXVIII.     i885. 

P-   3i2.  ^ 

—  Karl  V.  Eingetroffene  Zugvögel  im  Wienthale.  —  Hugo  s 
Jagdzeit.  XXVIII.  i885.  p.  281. 

—  Vict.  V.  Eine  tapfere  Motacilla  alba  (Ueberwintern  der- 
selben bei  Weidlingau).  —  Hugo"s  Jagdzeit.  XXVIII. 
i885.  p.  154— I  55. 


\'.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Grossbauer,   Vict.  v.    Ankunft    von    Zugvögeln    bis  q.  März 

(i885)  bei  Mariabrunn.  —  Ibid.  XXVIII.   i885.    p.  187. 

Manisch,  R.  Notizen   über  Vogel  und  Jagd  im  Narentathale. 

—  Bollet.  Soc.  adr.  sc.  nat.  Trieste.  IX.  i883.  p.  79 — loo: 
Auszug  in  d.  Mittheil.  d.  mähr.  Jagd-  und  Vogelsch.- 
Ver.  in  Brunn.  IV.  i885.  p.  37 — 38,  53  —  59.  68—69, 
83  —  85,   IUI  — 103. 

Hartiuig.    Zeisig  -  Varietät    aus    Mähren.   —    Gab.  Journ.  f. 

Ornith.  XXXIII.  i885.  p.  102— io3. 
Hladnig,    Wilh.     Ein    Rackelhahn    (in    Kärnten    erlegt).    — 

Waidmannsh.  V.  i885.  p.  128 — 129. 
Hruby,  Jos.  Bar.    Notiz  über  den  Tannenheher   (Böhmen). 

—  Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  287—288. 
/.    W.    Stand-  und  Strich  -  Rebhuhn  (Bosnien).    —   Weidm. 

XVI.  i885.  p.  253. 
J.   ^V.  P.  Ornithologisches  (Cypselus  apus  in   Lehmwänden 
nistend).  —  Waidmannsh.  V.  i885.  p.  21 3. 

—  Ornithologisches  (Pflegemutterwesen). —  Ibid.  V.  i885. 
p.    2l3, 

—  Ornithologisches  (Ueber  Segler  und  Schwalben-Herbst- 
zug).  —  Ibid.  V.  i885.  p.  257—258. 

—  Ornithologisches  (Verminderung  der  Goldamsel  und 
Zugnotizen  aus  Aussig  a/E.)  —  Ibid.  V.  i885.  p.  298. 

J.  Z.  Ornithologisches  (Bastarde  zwischen  Stieglitz  und 
Haussperling).  —  Waidmannsh.  V.  i885.  p.  243  —  344. 

Kadich,  H.  v.  Auf  der  hohen  Schrott.  Geschichte  eines  ab- 
sonderlichen Vogelfangs  aus  dem  August  1881.  —  Mit- 
theil, d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  61—64. 

—  Hundert  Tage  im  Hinterlande.  Eine  ornithologische 
Forschungsreise  in  der  Herzegowina.  —  Ibid.  IX.  i885. 
p.  270 — 271,  295 — 296,  3o6,  317 — 320. 

Keller,  F.   C.    Aus    dem   Leben    des  Alpenmauerläufers.  — 

V.  Madaräsz,  Zeitschr.  f.  d.  ges.Orn.  II.  i885.  p.  329 — 340. 
Koch  -  Sternfeld ,    Jul.   Ritt.    v.     Invasion    des    weissköpfigen 

Geiers  (Gyps  fulvus)  in  Salzburg.  —    Hugo's  Jagdzeit. 

XXVIII.  i885.  p.  664—665. 
Kolombatovic,  G.  Imenik  kraljesnjaka  Dalmacije  (Verzeichniss 

der    Wirbelthiere    Dalmatiens).     I.    dio    Sisavci    i    Ptice. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-üngarn. 


II.    e    Aggiunte    al  vertebrati  della  Dalmazia.    —    Split 
(Spalato).  i885.  8.  38  pp. 
Kot^,  Alex.  Bar.    lieber  Scolopax  rusticola.  —  Mittheil.  d. 
orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  04,  i63,  171. 

—  Ornithologische  Wahrnehmungen    über    den    Herbstzug 
im  südwestl.   Böhmen.  —   Ibid.   IX.    i885.  p.  286 — 287. 

Krump,  Nikol.    Noch   einmal  Stand-  und    Streich- Rebhuhn. 

—  Weidm.  XVI.   i885.  p.  333. 

Madaräs^,  Jul.  v.  Zeitschrift  für  die  gesammte  Ornithologie, 

—  Budapest.  II.  i885.  8.  4  Hefte  mit  20  col.  Tafeln. 
Michel,  Jul.  Notizen  (Tannenheher  in  Böhmen).  —  Mittheil. 

d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  3io. 

Mittheilungen  des  ornithologischen  Vereines  in  Wien,  redigirt 
von  Gust.  V.  Hayek.  —  Wien.  i885.  IX.  4.  32  Nrn.  m. 
Abbild,  und  Beiblatt  der  Section  f.  Geflügelzucht  und 
Brieftaubenwesen.  II.  4.  26  Nrn 

Mojsisovics,  Aug.  v.  Bericht  über  eine  Reise  nach  Süd- 
Ungarn  und  Slavonien  im  Frühjahr  1884.  —  Mittheil. 
d.naturvv.Ver.  f.  Steierm.  21.  H.  1884.  (i885.)  p.  192 — 208. 

—  Ornithologische  Notizen  aus  Steiermark.     I.     Somateria 
mollissima.  —  Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  i885.  p.  6 — 7. 

Moser,  L.  C.  Leuchtthürme  als  Vogeltödter.  —  Mittheil.  d. 
orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  71  ;  Hugo's  Jagdzeit. 
XXVIII.  i885.  p.  697. 

—  Notiz  (über  Schnepfen   in  Krain).    —    Mittheil.  d.  orn. 
Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  264. 

A^.  P.  Raubzeug  (Adler  und  Uhu)  schlägt  Raubzeug.  — 
Weidm.  XVI.  i885.  p.  260  —  261. 

Prini,  Jul.  Vom  Vogelzuge  (Wildtaubenzug  in  Ormend).  — 
Waidmannsh.  V.  i885.  p.  88. 

R.  Seltsamer  Adlerfang  (Tirol).  —  Waidmannsh.  V.  i885. 
p.   70. 

Reiser,  Othm.  Der  Kolkrabe  in  den  österreichischen  Alpen- 
ländern. —  Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885. 
p.  5o — 52,  65 — 67,  73  —  75. 

—  Notiz  (Numenius  arquatus  in  Menge  und  ein  N.  tenui- 
rostris  bei  Eger  erlegt).   —   Ibid.  IX.  i885.  p.  11 5. 


10  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Reiss.  Melanismen  von  Chrysomitris  carduelis  (aus  der  Um- 
gebung von  Wien  und  Prag).  Sitzung  d.  allgem.  deutsch, 
orn.  Gesellsch.  Berlin,  2.  III.  i885,  —  Gab.  Journ.  f. 
Ornith.  XXXIII.  i885.  p.  45. 

R.  F.  Eine  Adlertragödie  (Tirol).  —  Waidmannsh.  V.  i885. 

p.  225  —  226. 

Ritter,  Ad.    Albinos.  —  Mittheil.  d.  orn.  Ver,  in  Wien.  IX. 

i885.  p.  35. 
Rohr,  L.  Das  ßirkwild,  dessen  Hege  und  Jagd  im  Gebirge. 

—  Klagenfurt,  8.  71  pp.  i  Taf. 

Rohracher,  A.  Ornithologisches  (Zugnotizen).  —  Waid- 
mannsh. V,  1885.  p.  1 17. 

Roschger,  Rud.  Gefleckte  Amsel,  —  Waidmannsh.  V.  i885. 
p.    174. 

Aosmanith,  M.  Der  Dorndreher  Lanius  coUurio  als  Fallen- 
steller. —  Mittheil.  d.  orn. Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  140. 

Rudier.  Ueber  das  Weggetragenwerden  junger  Waldschnepfen 
durch  die  Alten.  —  Hugo's  Jagdzeit.  XXVIII.  i885. 
p.  663. 

Rudolf,  Kronprin:^  von  Oesterreich.  Jagd  in  der  Fruska- 
Gora.  Aus  »Magyar  Salon«  in  serbischer  Uebersetzung 
in  der  Sarajevoer  Wochenschrift  ^»Prosjeta»  (Bildung) 
Nr.  i5,  16,  17  und  18  d.  Jahrg.  i885. 
—  Herbst  i885.  —  Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885. 
p.  3o5 — 3o6. 

Schiavu:[li,  Bern.  Osservazione  fenologiche  e  sui  passagi 
degli  uccelli  nel  litorale  Austriaco  durante  l'anno  1884. 

—  v.  Madaräsz,  Zeitschr.  f.  d.  gesammte  Ornith,  II.  i885. 
p.  52—61.  1  Taf. 

Student,  Jos.  Zur  Rackelwild-Zucht.  —  Waidmannsh,  V.  i885. 

p.  91. 
Svlva  -Tarouca,  F.  v.     Notiz    (über    den  Tannenheher).  — 

Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p,  299, 
S:[ikla,   Gabr.  Zum  Zuge  des  Tannenhehers  im  Herbste  i885. 

—  Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien.  IX.  i885.  p.  3o9 — 3io. 
Talskfj,  Jos.  Eine  ornithologische  Localsammlung  auf  Schloss 

Pernstein  in  Mähren.  —  Mittheil,  d,  orn.  Ver,  in  Wien 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  11 

IX.    i885.  p.  29 — 3o,  38 — 39,   52  —  53,  67 — 68,  97 — 99, 
1 1 3 — 1 14. 
Talskijf  Jos.  Lestris  cephus,    K.  &  Bl.  u.  Lestris  pomarina, 
Temm.  in  Oesterreich.  —  Gab.  Journ.  f.  Ornith.  XXXIII. 
i885.  p.  162—165. 

—  Die  Raubvögel  Mährens.  —  v.  Madaräsz,  Zeitschr.  f.  d. 
ges.  Orn.  II.  i885.  p.  73—93. 

—  Der  Tannenheher.  —  Mittheil,  des  mähr.  Jagd-  und 
Vogelsch.-Ver.  in  Brunn.  i885.  p.  98 — lOi. 

Th.  T.  J.  Vom  Schnepfenzug  (Steierm.).  —  Waidmannsh. 
V.  i885.  p.  54. 

Tschusi  lu  Schmidhoffen,  Vict.  Ritt.  v.  Vorläufiges  über  eine 
Rackelwildzucht.  —  Mittheil.  d.  Schutz-Ver.  f.  Jagd  und 
Fisch,  in  Salzburg.  i885.  p.  i65  — 166  (Abdr.). 

—  Ornithologische  Notizen.  (Ueber  im  Alpengebiete  be- 
obachtete Bartgeier  und  Anas  sponsa  in  Steiermark). 
—  Mittheil.  d.  niederösterr.  Jagdsch.-Ver.  in  Wien.  i885, 
p.  48 — 49  (Abdr.). 

—  Ankunft  einiger  Vögel  bei  Hallein  (i885).  —  Weidm. 
XVI.  i885.  p.  263  und  Hugo's  Jagdzeit.  XXVIII.  i885. 
p.  217. 

—  Zwei  Farbenaberrationen.  —  Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in 
Wien.  IX.  i885.  p.  59. 

—  Notiz  über  das  Auftreten  des  Pastor  roseus,  Temm.  im 
Jahre  1884.  —  Ibid.  IX.  i885.  p.  59. 

—  Aus  der  Frühjahrssaison  (Schnepfenbericht).  —  Hugo's 
Jagdzeit.  XXVIII.  i885.  p.  3ii. 

—  Abnorme  Schwanzfeder  eines  Eichelhehers,  Garrulus 
glandarius.  —  Waidm.  XVI.  i885.  p.  405,  Abbild. 

—  Züge  aus  dem  Vogelleben.  —  Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in 
Wien.  IX.  i885.  p.  108;  Hugo's  Jagdzeit.  XXVIII.  i885. 
p.  5o3;  W^eidm.  XVI.  i885.  p.  487—488. 

—  Zum  Zuge  des  Tannenhehers.  —  Mittheil.  d.  orn.  Ver. 
in  Wien.  IX.  i885.  p.  238. 

—  Bastard  von  Anas  boschas,  L.  (domestica)  und  A.  cly- 
peata,  L.  —  v.  Madaräsz,  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Ornith.  II. 
i885.  p.  523—524. 


12  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.   Dalla-Torre. 

Tschusi  :^u  Schmidhoffen,  Vict.   Ritt.    %>.    Die  ornithologische 

Literatur    Oesterreich-Ungarns    1884.  —  Ibid.  II.   i885. 

p.  525 — 53o. 
V.  A.  Ein  Steinadler  erlegt.  —  Waidmannsh.  V.  i885.  p.  3o8. 
Valle,  Ant.  Note  ornitologiche.  —   Bollet.  d.  Soc.  adriat.  sc. 

nat.  in  Trieste.  IX.  i885.  p.  167 — lyB. 
Wallishaus  er,  J.  B.     Ein    seltener  Wintergast   (Pyrrhocorax 

alpinus)  bei  Brück  a/L.  —  Mittheil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien. 

IX.  i885.  p.  35. 
Walter,  E.  Stand-   und  Strichrebhuhn   (Ungarn).  —  Weidm- 

XVI.  i885.  p.  251—253. 
Washington,  Stef.  Bar.  Ueber  einen  Rackelhahn  aus  Kärnten. 

—  Hugo's  Jagdzeit.  XXVIII.  i885.  p.  74—75. 
—  Ornithologische    Notizen    aus    Istrien.  —    v.  Madaräsz, 

Zeitsch.  f.  d.  ges.  Orn.  II.  i885.  p.  341 — 367. 
Webern,  Jos.  v.    Steinadler  in  Tirol.  —  Oesterr.   Forstzeit. 

in.  i885.  p.  172. 
W.  G.  B.  V.  Ein  Eistaucher,  Colymbus  glacialis  (?)  bei  Czer- 

nowitz  erlegt.  —  Hugo's  Jagdzeit.  XXVIII.  i885.  p.  63 1. 
Zeitschrift  für  die  gesammte   Ornithologie ,    vgl.  Madaräsz. 

Anhang. 
Ein  seltener  Gast  (Gyps  fulvus)  in  Kärnten.  —  Waidmannsh. 

i885.  p.  56. 
Seltenes  Wild    (V.  fulvus    bei    Gleichenberg).  —    Deutsche 

Zeitung.  18.  VII.  i885.  p.  5;   Oesterr.  Forstzeit.  III.  i885. 

p.  191. 
Adler  auf  dem  Fuchsstande  (Tirol)  erlegt.  —  Waidmannsh. 

V.  i885.  p.  70. 
Ein  Steinadlerhorst  (Ampezzo).  —  Hugo's  Jagdzeit.  XXVIII. 

i885.  p.  396. 
Zwei    junge    Steinadler   (Tirol).  —  Waidmannsh.    V.     i885. 

p.  199. 
Adlerfang  und  Horstausbeutung.  —  Hugo's  Jagdzeit.  XXVIII. 

i885.  p.  476 — 477. 
Ein  verendeter  Steinadler    (Mähren),  —    Oesterr.  Forstzeit. 

III.  i885.p.  5o. 
Adierfang  (St.  Anton  am  Arlberg).  —  Ibid.  i885.  p.  04. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  13 

Adlerfang  (in  Trins)  in   Tirol,   —  Ibid.  III.  i885.  p.  190. 
Erlegte  Steinadler  (Ungarn).  —  Ibid.  III.  i885.  p.  190. 
Seltenes  Jagdglück   (Erlegung  eines  Schreiadlers  bei  Frauen- 
berg). —  Mitth.  d.  mähr.  Jagd-  und  Vogelsch.  -  Ver.  in 

Brunn.  IV.  i885.  p.  iii. 
Adlerbussard   (im  furstl.  Fürstenberg'schen  Forstrevier  Piska 

bei  Pürglitz).  —  Oesterr.  Forstzeit.  III.  i885.  p.  i55. 
Ornithologisches    (Auftreten    des  Tannenhehers).  —  Mahr.- 

schles.  Jagdbl.  i885.  Nr.  11. 
Zur  Auerhahnjagd  in  Bosnien.  —  Hugo's  Jagdzeit.  XXVIII. 

i885.  p.  535. 
Ein  vollkommen  weisser  Birkhahn.  —  Ibid.   XXVIII.    i885. 

p.   370;    Deutscher  Jäger.  VII.    i885.    p.    169;    Oesterr. 

Forstzeit.  III.  i885.  p.  142. 
Ein  weisser  Birkhahn  (Gr.  Ramming)  erlegt.  —  Waidmannsh. 

V.  i885.  p.  195. 
Der  Einfluss    des  Rackelhahns    auf    den  Auerhahnstand.  — 

Oesterr.  Forstzeit.  III.  i885.  p.  i3o. 
Die  Rackelhahnbalz  (aus  Waidmannsh.).  —  Ibid.  III.   i885. 

p.  166. 
Weisse  Rebhühner  (Schlesien).  —  Gefied.  Welt.  XIV.  i885 

p.  475. 
Buntfarbige  Rebhühner   (Ungarn).  —    Deutsch.  Jäger.    VIII. 

i885.  p.  17. 
Trappenjagd   (Himberg).  —  Waidmannsh.   V.    i885.   p.  240. 
Raritäten   (Zwergtrappen  in  Ostgalizien).  —  Oesterr.  Forst- 
zeit. III.  i885.  p.  22. 
Aus  Bosnien   (Abzug  der  Störche).    —    Hugo's   Jagdzeitung. 

XXVIII.  i885.  p.  538. 
Seltener  Vogel    (Ibis    falcinellus)    bei  Warnsdorf    erlegt.  — 

Warnsdorfer  Volkszeit.  i5.  III.  i885. 
Eine  verspätete  Waldschnepfe  (Mähren).  —  Mittheil.  d.  mähr. 

Jagd-  und  Vogelsch. -Ver.  in  Brunn.  IV.  i885.  p.  i5. 
Junge  Schnepfen  im  Wienthale.  —  Hugo's  Jagdzeit.  XXVIII. 

i885.  p.  3i3. 
Die    höchste    Schnepfe    (Johannisberg).  —  Waidmannsh.  V. 

i885.  p.  244;  Hugo's  Jagdzeit.  XXVIII.  i885.  p.  568. 


14  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Ornithologisches   (aus  Bosnien).  —  Hugo's  Jagdzeit.  XXVIII. 

i885.  p.  124—125. 
Eintreffen    der    Zugvögel    (Croatien).  —  Oesterr.  Forstzeit. 

III.  i885.  p.  124. 


Verzeiehniss  der  Beobaehtungs-Stationen 
und  der  Beobachter. 

Böhmen. 

Aussig  a./E.:   Haupt vogel,  Anton. 
Bausnitz  bei  Trautenau:  Demuth,  Josef,  Oberlehrer. 
Blottendorf  bei  Haida:  Schnabel,  Franz,   Glasmaler. 
Braunau:  Ratoliska,  Josef,  k.  k.  Finanzwach-Ober-Respi- 

cient  i.   P, 
Bürgstein  bei  Haida:  Stahr,  Franz,  Lehrer. 
Haida:  Hegenbarth,  Otto. 
Johannesthal  bei  Oschitz,   Bez.  Leipa:  Taubmann,  Josef, 

Schulleiter. 
Litoschitz    p.  Weiss -Podol   (Caslau) :    Knezourek,    Karl, 

Schulleiter. 
Mauth,  Bez.  Zbirau:  Soukup,  Josef,  Lehrer. 
Nepomuk:  Stopka,  P.  Rafael. 
Rosenberg:  Zach,   Franz,   Lehrer. 
Voigtsbach   bei  Reichenberg:  Thomas,   Ferdinand. 

Bukowina. 

Fratautz:  Heyn,  Victor,  k.  k.  Förster. 

Gurahumora:   Schnorfeil,  Josef,  k.  k.  Förster. 

Illischestie:   Zitny,  Johann,   k.  k.   Forstwart. 

Kaczyka:  Zemann,    Josef,    k.   k.  Forstverwalter,    derz.  in 

Bosnien. 
Kotzman:  Lustig,  Anton,  k.  k.  Forstwart. 
Kuczurmare:  Miszkiewicz,   Constantin,    k.  k.  Forstwart. 
Kupka:   Kubelka,  Julius,  k.  k.  Forstwart. 
Mardzina:   Kar  gl,  Josef,  k.  k.   Oberförster. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-l'nsarn.  15 


Petroutz,   Post  Bahnhof  Itzkany:  Stränsky,  Anton,  k.  k, 

Forstverwalter. 
Pozoritta:   Kieta,   Karl,   k.  k.   Förster. 
Putna:  Faulberger,  Edmund,  k.  k.   Förster. 
Solka:   Kranabeter,  Peter,  k.  k.  Förster. 
Straza:   Popiel,  Roland   Ritter  v.,  k.  k.  Oberförster. 
Terebleszty :  Nahlik,  Octavian,  k.  k.  Forstwart. 
Toporoutz:  Wilde,  k.   k.  Forstwart. 

Dalmatien. 

Spalato:  Kolombatovic,  Georg,  k.  k.  Professor. 

Galizien. 

Tolszczow  bei  Lemberg,  Post  Dawidow:  P  oray-M  adeyski, 
Adam  Ritter  v.,  gräfl.   Potocki'scher  Revierförster. 

Litorale. 

Monfalcone :  Schiavuzzi,   Dr.  Bernhard,  derz.  in  Parenzo. 
Triest:    Moser,    Dr.  L.  K. ,    k.  k.   Gymnasial- Professor  in 
Triest,  Via  Lavatosi   i. 

Mähren. 
Goldhof  bei  Gr.-Seelowitz:  Sprongl,  W.  J. 
Kremsier:  Zahradnik,    Josef,    k.  k.  Gymnasial-Professor. 
Oslawan:   Capek,  Wenzel,  Lehrer. 

Römerstadt:  Jonas,  Adolf,  Professor  an  der  Landes-Real- 
schule. 

Nieder-Oesterreich. 

Mödling:    Gaunersdorfer,     Dr.    Johann,    Professor     am 

Francisco-Josephinum. 
Nussdorf  bei  Wien:  Bachofen  von  Echt,  Adolf. 

Salzburg. 

Abtenau:  Hof  n  er,  Franz,  Arzt. 

Hallein:  Tschusi    zu    Schmidhoffen,    Victor  Ritter  v. 

Schlesien. 

Dzingelau  bei  Teschen :  Z  e  1  i  s  k  o ,  Josef,  erzherzogl.  Albrecht- 
scher Förster. 


16  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Ernsdorf  bei  Bielitz:  Jaworski,  Josef,  Oberlehrer. 

Freudenthal:  Pfeifer  Ritter  von  Forstheim,  Johann, 
Forstrath. 

Jägerndorf:  Winkle  r,  Eduard,  Krankenhaus-Inspector. 

Lodnitz:  Nowack,  Josef,  derz.  k.  k.  Postmeister  in  Stettin 
bei  Troppau. 

Troppau:  Urban,   Emanuel,  k.  k.  Gymnasial-Professor  i.  P. 

^Volfstadt:  Wolf,  Franz,  Oberlehrer  und  Leiter  der  Doppel- 
Volksschule. 

Siebenbürgen. 

Fogaräs:  Czynk,  Eduard  v.,  kgl.  Postamts-Vorstand, 
Klausenburg:    Honig,    Stefan,    k.   ung.   Staatsbahn- Ober- 

Controlor. 
Nagy-Enjed:   Csatö,  Johann  v.,  Vicegespan. 

Slavonien. 

Kucance:  Schuller,  Bezirksförster. 

Steiermark. 

Hartberg:   Grimm,  El.  M.,  Lehrer,  derz.  in  Hz. 
Mariahof  bei  Neumarkt:  Hanf,  ßlasius,  Pfarrer. 

»  «  M  Kriso,   Franz,   Oberlehrer. 

»  »  »  Paumgartner,    Roman,   Coope- 

rator. 
Pickern  bei  Marburg:    Reiser,    Othmar    jun.,    derzeit    in 

Sarajevo. 
Mühlthal  bei  Leoben:  Oster  er,  Johann,  in  Leoben. 
Paldau  bei  Feldbach:  Augustin,    Emil,    Lehrer  im  Lain- 
thale  bei  Trofaiach. 

Tirol. 

Innsbruck:  Lazarini,   Ludwig  Baron,  k.  k.  Lieutenant  i.  P. 
Mareith  im  Ridnaunthal:   Sternbach,   Ludwig  Baron. 
Roveredo:   Bonomi,  Augustin,  k.  k.   Professor. 

Ungarn. 

Bellye:  Mojsisovics  von  Mojsvar,  Dr.  August  v.,  k.  k. 
Professor  der  Zoologie  an  der  technischen  Hochschule 
in  Graz. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  17 

Güns,  Eisenburger  Comitat:  Chernel  de  Chernelhäza, 
Coloman,   Gutsbesitzer. 

Landok,  Zipser  Comitat:  Schloms,  fürstl.  Hohenlohe'scher 
Förster. 

Mosöcz,  Turöczer  Comitat:  S  chaff  gotsch,   Rudolf  Graf. 

Nagy-St.-Miklös :  Kuhn,  Dr.  Ludwig,  Dechant. 

Pressburg:  Chernel  de  Chernelhäza,  Stefan  v.,  Press- 
burg,  Conventgasse    i. 

Szepes-Bela,    Zipser  Comitat:   Greisiger,   Dr.  Michael. 


I.  Allgemeiner  Tlieil. 

Schilderung  der  Beobaclituiigs-Gebiete ,  nebst  Angaben  über 

den  Vogelzug,  Vermelirung  und  Verminderung  einzelner  Arten, 

Vogelschutz  etc. 

Böhmen. 

Aussig  a./E-  (E.  Hauptvogel).  Ausser  vielen  Staar- 
kästchen ,  versuchte  ich  Nistkästchen  für  Meisen,  Roth- 
schv^^änzchen  und  Muscicapa  grisola  aufzustellen.  Die  Nist- 
kästchen für  die  Meisen  und  Rothschwänzchen  sind  von 
Natur  ausgehöhlte  Stämme  oder  Aeste  von  Kirsch-,  Zwetsch- 
ken- und  Birnbäumen,  das  Flugloch  ist  ein  Astloch.  Am 
Boden  und  am  Deckel  sind  Brettchen  aufgenagelt  und  die 
Deckelbrettchen  mit  Rinde  überzogen.  Der  Innenraum  ist 
mit  Lehmwasser  ausgegossen ,  damit  die  Risse  und  kleinen 
Oeffnungen  verstopft  werden.  Dann  streute  ich  auf  den 
Boden  etwas  Baumerde,  der  Natur  dieser  Orte  angemessen. 
In  einer  Höhe  von  1*72  b's  2  Meter  wurden  sie  entweder 
senkrecht  an  Baumstämmen  angenagelt  oder  schief  ange- 
bracht, je  nachdem  sie  besser  passten.  In  je  einem  hatte 
ich  junge  Sumpf-,  Blau-  und  Kohlmeisen  und  Rothschwänz- 
chen, alle  anderen  hatten  Feld-  und  Haussperlinge  be- 
setzt. Das  Nistkästchen  für  M.  grisola  bestand  aus  einem 
hohlen  Holzringe  von  nicht  ganz  10  Cm.  Hohe  und  an  der 
Seite    mit    einem    Schutzbrettchen    gegen  Regen.     Dasselbe 

Ornis.  IV.  1.  o 


18  V.   V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre, 


wurde  au  der  Stirnseite  eines  Schupfens  angebracht  und 
vom  Hausrothschwanz  besetzt.  Auf  5  Eiern  brütend,  wur- 
den mir  von  Bienenzüchtern  die  Alten  abgeschossen. 

Haida  (O.  Hegenbarth),  als  Hauptsitz  des  böhmi- 
schen Glashandels  weltbekannt,  liegt  in  den  als  Vorberge 
auslaufenden  Grenzgebirgszügen,  welche  die  Nordgrenze  des 
Königreiches  Böhmen  bilden.  Nach  Nord  und  West  von 
sanft  aufsteigenden  Höhenzügen  umgeben,  fällt  das  Terrain 
nach  Süd  und  Südwest  nahe,  nach  Ost  und  Südost  in 
einiger  Entfernung  von  der  Stadt  allmählich  ab.  Als  Cen- 
trum einer  an  landschaftlichen  Reizen  reichen  Gegend,  ist 
letztere  wohl  zumeist  mit  Thüringen  zu  vergleichen.  Wohin 
das  Auge  blicken  mag,  begrenzen  den  Horizont  prächtige 
waldbedeckte  Berge,  unter  denen  der  Kleiss,  nördlich  der 
Stadt  bei  Röhrsdorf,  mit  seinen  2406  Wr.  Fuss  Hohe  (Adria- 
spiegel)  der  höchste  ist.  Der  allgemeine  topographische 
Charakter  der  Gegend  ist  ein  Ansteigen  des  Terrains  nach 
Nord  und  Nordwest,  ein  Senken  dagegen  nach  den  übrigen 
Himmelsrichtungen,  jedoch  unterbrochen  von  einzelnen 
Bergen  oder  längeren,  mehr  oder  minder  hohen  Bergrücken. 
Als  am  südlichsten  vorgeschobener  Posten  unserer  Berg- 
gruppen ist  der  Doppelberg  ßösig,  dessen  östlicher  Gipfel 
1909  Fuss  Höhe  erreicht,  anzusehen.  Der  Gipfel  trägt  eine 
noch  leidlich  erhaltene  mächtige  Ruine  und  ermöglicht  bei 
klarem  Wetter  die  Ansicht  der  Landeshauptstadt  Prag. 
Grössere  Ruinen  tragen  im  Beobachtungsgebiete  der  steil- 
kegelige Ronberg  (1746  Fuss)  und  der  mächtige  Rollberg 
(2208  Fuss  hoch),  der  erstere  bei  Drum,  der  zweite  bei 
Niemes.  Der  massige,  waldige  Rücken  des  Wilhoscht,  kurz- 
weg Wilsch  genannt,  sowie  die  bewaldeten  Kuppen  des 
Kleiss-  und  Urtheilsberges,  wie  der  übrigen  Berge,  sind 
ohne  oder  wenig  sichtbare  Spuren  ehemaliger  Rittersitze. 
Ausser  einigen  kleinen  Bächen  und  des  nicht  sehr  bedeu- 
tenden Polzenflusses,  welcher  das  Beobachtungsgebiet  in 
seiner  südUchen  Hälfte,  der  Elbe  nordwestlich  zufliessend, 
durchschneidet,  haben  wir  an  grösseren  Wasserflächen  Öst- 
lich von  hier  den  Brettteich  beim  Orte  Bürgstein,  südlich 
den  Rohrteich  beim  Dorfe  Kottowitz  und  circa  zwei  Stunden, 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  19 

ebenfalls  in  südlicher  Richtung  beim  Orte  gleichen  Namens, 
den  prächtigen  Hirnsener  Grossteich,  auch  nach  der  Herr- 
schaft kurzweg  NeuschlÖsserteich  benannt.  Von  einer  rich- 
tigen Zugstrasse  ist  eigentlich  nicht  wohl  zu  sprechen,  da 
Berge  und  Berggelände  nicht  derart  zusammenrücken  ,  um 
positiv  vorgezeichnete  Wege  vorzuschreiben.  Trotz  der 
Berge  behält  die  Gegend  ihren  offenen  Charakter,  der,  nach 
Süden  immer  acuter  werdend ,  die  Verflachung  des  Zuges 
ungemein  begünstigt,  während  der  Frühjahrszug  sich  in  den 
einzelnen  Bergthälern  zersplittert.  Die  Hauptzugrichtung 
bleibt  NO.  zu  SSW.,  da  die  Vogel  auf  dem  Zuge  unsere 
höchsten  Lagen  im  N.  und  NW.  nicht  gern  übersteigen  und 
sie  Östlich  des  Kleissberges  gern  umfliegen.  Das  Klima  ist 
der  Hochlage  gemäss  meistens  rauh,  die  Niederschläge  im 
Spätherbst  und  Frühjahr  reichlich,  die  Winter  endlich  mit 
Schneemassen  oft  eintretend,  welche  das  Begehen  einzelner 
unserer  Bergwald-Reviere  nur  unter  grossen  Anstrengungen 
ermöglichen.  Dagegen  ist  der  Frühherbst  unsere  schönste 
Zeit,  da  auch  der  Sommer  durch  zahlreiche  Gewitter, 
wie  in  ßerggegenden  naturgemäss,  oft  verregnet  wird.  Die 
unmittelbar  um  den  Hirnsener  Grossteich  liegende  prächtige 
Landschaft  hat  ausgesprochen  flachen  oder  sanfthügeligen 
Charakter;  von  Westen  durch  das  Kosler-Gebirge  geschützt, 
gleicht  sie  mit  ihren  die  Felder  durchschneidenden  Obst- 
alleen, ihren  mächtigen  Linden-,  Eichen-  und  Pappel-Exem- 
plaren etc.  einem  einzigen  riesigen  Parke.  Das  Klima  ist, 
der  tieferen  Lage  entsprechend,  bedeutend  milder  als  bei 
uns.  Der  Grossteich  selbst,  etwa  vier  bis  fünfmal  länger 
als  breit,  zieht  sich  von  W.  nach  OSO.,  vom  Orte  Hirnsen 
bis  fast  zu  dem  grotesken,  nicht  eben  hohen  Felsen,  welcher 
die  Mauerreste  der  Ruine  Habstein  trägt.  Zahlreiche  Dohlen 
umkreisen  beständig  den  schon  seit  vielen  Jahren  als  Stand- 
ort gewählten  romantischen,  isolirten  Stein.  Auch  die  auf 
dem  Teiche  nach  vielen  Hunderten  brütenden  LachmÖven, 
hier  mit  »Gaker^i  bezeichnet,  beleben  das  Gebiet  auf  weite 
Strecken  ungemein.  Diese  Gegend,  besonders  der  Teich, 
die  mit  uralten  Eichen- Ueberständern  bestockte  Fasanerie, 
der    höher    gelegene,    alten    Nadelholzvvald    tragende  Thier- 

0* 


20  \'.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


garten,  ferner  die  Remisen,  die  nicht  zu  dichten  Kiefern- 
wälder und  Wäldchen  etc.  sind  so  recht  das  eigentliche 
Dorado  der  Zugvögel,  welches  alle  Arten  gerne  als  Rast- 
oder Nistplatz  aufsuchen  und  die  Quelle  bilden  für  die 
meisten  der  von  mir  gemachten  Beobachtungen.  Es  sei  mir 
an  dieser  Stelle  gestattet,  dem  dortigen  waidgerechten  Forst- 
personale, vor  Allen  ihrem  liebenswürdigen  Herrn  Ober- 
förster Bartaczek.  für  die  mir  stets  bewiesene  freundschaft- 
liche Bereitwilligkeit,  womit  selber  meine  Bemühungen 
förderte,  meinen  herzlichsten  Waidmannsdank  zu  sagen.  Die 
meist  spärlichen  Beobachtungen,  welche  mir  gegönnt  sind 
als  kleinen  Theil  jenem  grossen  Ganzen  zuzuführen,  welches 
berufene  Meister  in's  Leben  riefen,  tragen  jedoch  in  sich 
den  Kern,  dem  auch  die  grössten  Forscher  unentwegt  nach- 
streben —  die  Wahrheit. 

Nepomuk  (R.  Stopka).  Das  Beobachtungsgebiet, 
im  Umfange  von  circa  44  Kilom.,  489  M.  über  dem  Meere, 
49"  29'  n.  Br.,  3i"  1 5'  ö.  L. ,  ist  gebirgig.  Zwischen  den 
grösstentheils  mit  Nadelbäumen  bestockten  Granitbergen 
breiten  sich  unbedeutende  Thäler  aus,  von  mittlerer  Güte, 
von  zahlreichen,  jedoch  kleinen  Teichen  bewässert.  Obst- 
bäume gedeihen  wenig  und  werden  nur  längs  der  Strassen 
und  in  unbedeutenden  herrschaftlichen  Obstgärten  gepflegt, 
Gebüsche  fehlen.  Das  Klima  ist  fast  rauh  zu  nennen,  die 
Winde  sind  vorherrschend  aus  W.,  O.  und  NW.  Das  Ver- 
zeichniss  der  Vögel  ist  fast  vollständig;  diejenigen,  welche 
Jahre  hindurch  regelmässig  erscheinen,  sind  ohne  jede  Be- 
merkung bloss  dem  Namen  nach  angeführt,  wenn  nichts 
Besonderes  anzugeben  war. 

Bukowina. 

Kotzmann  (Lustig).  Aus  den  heurigen  Beobach- 
tungen über  den  Zug  der  Vögel  ergibt  sich,  dass  der  Früh- 
jahrszug keine  bemerkenswerthen  Unterschiede  gegen  das 
Vorjahr  aufweist  und  nur  der  Herbstzug  sich  verspätete. 
Die  grossen  Mengen  der  Nachzügler  lassen  jedoch  die  Ver- 
muthung  wach  werden,  dass  die  Dafürgehaltenen  das  Gros 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  21 

waren,  was  sich  durch  das  besonders  günstige  Herbstwelter 
auch  erklären  Hesse. 

Genauere  Beobachtungen  in  dieser  Beziehung  vermag 
ich  jedoch  nur  über  Sumpf-  und  Wasservögel  zu  machen, 
und  zwar  aus  dem  Grunde,  weil  der  geringe  Waldcomplex 
keinen  hinreichenden  Aufenthaltsort  für  grössere  Mengen  der 
Sänger  bietet  und  dieselben  wahrscheinlich  in  den  1 1  Kilo- 
meter südlicher  gelegenen  grossen  Wäldern  am  Rande  des  in 
Hügeln  aufsteigenden  Gebirgslandes  ihre  Raststation  halten, 
von  welchen  aus  der  weitere  Zug  nach  den  nördlich  über 
dem  Dniester  gelegenen,  circa  22  Kilometer  von  hier  ent- 
fernten grossen  Waldcomplexen  Galiziens ,  jedoch  hier  un- 
beobachtet, in  einer  Tour  zurückgelegt  werden  dürfte,  da 
die  Gesammtdistanz  von  circa  3o  —  40  Kilometer  zur  Zug- 
zeit wohl  einer  Tour  ohne  Rast   entspricht. 

Günstiger  ist  der  hiesige  Beobachtungsort  für  den 
Zug  der  Sumpf-  und  Wasservögel,  da  dieselben  der  zahl- 
reichen Sümpfe  und  Teiche  wegen  eine  geeignete  Rast- 
station finden,  die  ihnen  Nahrung  bietet,  und  ich  habe  ihnen 
auch  gehörige  Aufmerksamkeit  gewidmet. 

Die  vorhandene  Möglichkeit,  den  Zug  derselben  genauer 
zu  beobachten,  lässt  mich  die  Praktik  üben,  den  sich  hier 
von  S.  nach  N.  auf  6  —  8  Meilen  Luftlinie  ausbreitenden 
Horizont  zur  Zugzeit  mit  einem  Doppel  -  Perspective  zu 
durchmustern,  wodurch  ich  die  Zugrichtung  auf  dieser  be- 
deutenden Strecke  genau  bestimmen  und  graphisch  über- 
tragen kann.  Das  Resultat  dieser  Notizen  erscheint  mir  um 
so  interessanter,  als  ich  der  Ueberzeugung  bin,  dass  die 
grossen  Massen  des  Sumpf-  und  Wassergeflügels  die  Grenzen 
der  Monarchie  weitaus  überfliegen,  und  es  erscheint  von  be- 
sonderer Wichtigkeit,  die  Endstationen  kennen  zu  lernen. 
Die  Fluglinien  sind  auf  dem  hier  sich  bietenden  Horizonte 
nahe  parallel  zu  einander  und  nur  selten  kreuzen  sie  sich 
in  sehr  stumpfen  Winkeln.  Da  nun  die  Zugvögel  in  ihrem 
Fluge  nach  dem  Endziel  nur  die  directe  Linie  einschlagen, 
welche  gewiss  nur  durch  heftige  Stürme  alterirt  wird,  so 
muss    die    nach    mehrjährigen    Beobachtungen    verzeichnete 


22  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Tofre. 

Zuglinie,  wenn  selbe  kartographisch  gezeichnet  wird,  schliess- 
lich die  Endstationen   treffen. 

Die  graphische  Auftragung  der  Flugbahnen  ergab  nun 
das  Resultat,  dass  selbe  die  im  Dniepergebiete  liegenden 
Rokitnosümpfe  treffen,  woselbst  unzweifelhaft  die  hier  durch- 
ziehenden Sumpf-  und  Wasservögel  zum  Geniste  sich  nieder- 
lassen dürften,  weil  sie  in  den  weiteren  russischen  Ebenen 
als  Süsswasservögel  nur  das  Flussgebiet  der  Düna,  die  Seen 
auf  der  Waldaihöhe  finden,  welche  ihnen  auch  noch  hin- 
reichend Nahrung  bieten,  und  es  ist  kaum  anzunehmen,  dass 
die  finnländischen  Seen  ihr  Ziel  sind,  da  das  vorbenannte 
Flussgebiet  in  Volhynien  und  Lithauen  sie  zum  Geniste  ein- 
laden dürfte. 

In  dieser  Weise  habe  ich  den  Frühjahrszug  beobachtet 
und  ist  der  hier  so  gering  zu  beobachtende  Rückzug  mir 
noch  unerklärlich,  wenn  es  nicht  etwa  Zufällen  zuzuschreiben 
ist,   dass  ich   hierüber  weniger  notiren  kann. 

Kuczurmare  (C.  Miszkie wicz).  Die  Beobachtungs- 
station liegt  472  Meter  hoch.  Die  Zuglinie  geht  über  den 
Serethfluss  und  weiter  über  das  Gebirge  Petruszka  (i  i38  M.), 
welches  die  Kraniche,  Störche  und  Wildgänse  im  Herbste 
überfliegen,  dem  sie  aber  am  Frühlingszuge,  wahrscheinlich 
weil  auf  den  Karpathen  noch  bis  Ende  April  Schnee  liegt, 
ausweichen. 

Kupka  (J.  Kubelka),  Bezirk  Storozynetz ,  grenzt 
gegen  O.  mit  der  Gemeinde  Suczaweny,  gegen  S.  mit  der 
Gemeinde  Korczestie,  gegen  W.  mit  der  Gemeinde  Petroutz, 
gegen  N.  mit  den  Gemeinden  Ropcze,  Jordanestie  und  Ka- 
rapcziu  und  liegt  im  Thale  des  Flusses  Serecel.  Es  ist 
gegen  O.  und  W.  offen,  gegen  S.  und  N.  von  Anhöhen 
begrenzt  und  von  gemischtem  Hochwalde  geschützt. 

Terebleszty  (O.  Nahlik).  Das  mehr  als  20  DKilom. 
umfassende  Beobachtungsgebiet  grenzt  gegen  O.  an  den 
Terebleszter  Staatswald  und  das  Königreich  Rumänien, 
gegen  W.  an  das  Privatgut  Czerepkutz  und  das  Religions- 
fondgut Stobodzia,  gegen  S.  an  den  Serethfluss  und  gegen 
N.  an  das  k.  k.  Franzthaler  Forstrevier. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  23 


Bei  der  Zugrichtung  aller  hier  vorkommenden  Vogel 
wurde  bemerkt,  dass  sie  dieselbe  in  diesem  Jahre  mehr  gegen 
O.  nahmen  und  bei  Tage  zogen.  Der  Durchzug  erfolgte 
bei  was  immer  für  einer  Windrichtung;  trat  aber  plötzUch 
ungünstige  Witterung  ein,  wie  Nebel  oder  Regen,  so  Hessen 
sie  sich  auf  einer  freien  Anhöhe  nieder  und  warteten  eine 
günstigere  Zeit  ab.  Beim  Durchzuge  wurden  sie  vom  Winde 
nicht  gestört,  einige  zogen  sogar  gegen  den  Wind,  jedoch 
langsamer  und  ermüdet.  Bei  der  Ankunft  und  beim  Herbst- 
zuge wurden  meistens  die  Anhöhen  als  Rastplätze  benützt. 
Es  wurde  auch  bemerkt,  dass  bei  allen  Vögeln  von  jeder 
Gattung  Männchen  und  Weibchen,  jung  und  alt  mitsammen 
zogen. 

Die  Zugrichtung  geht  durch  das  Karpathengebirge, 
das  Serether  Thal,  dem  Serethflusse  entlang;  das  Gebirge 
wird  überflogen,   nicht  umgangen. 

Das  Brutgeschäft  wurde  durch  den  ungünstigen  Sommer, 
Hagel  und  grosse  Ueberschwemmungen  gänzlich  zugrunde 
gerichtet. 

Dalmaiien. 

Spalato  (G.  Kolombatovic).  Ein  aussergewöhnliches 
meteorologisches  Ereigniss,  nämlich  der  furchtbare  Orkan 
in  der  Richtung  WO.  am  19.  August  zwischen  2  und  4  Uhr 
vormittags,  der  sich  fast  über  das  ganze  festländische, 
namentlich  über  das  centrale  Dalmatien  verbreitete,  musste 
auch  auf  das  unregelmässige  Auftreten  einiger  Species, 
namentlich  auf  die  Seltenheit  einiger  Vogelgattungen  in  der 
zweiten  Hälfte  dieses  Jahres  einen  grossen  Einfluss  ausgeübt 
haben. 

Die  Wirkung  dieses  Orkanes  war  so  gross,  dass  am 
genannten  und  den  folgenden  Tagen  nicht  nur  Tausende  von 
Vögeln,  darunter  sogar  Anas  und  Gallinula,  todt  gefunden 
wurden,  sondern  dass  sogar  Hasen  durch  den  schweren 
Hagel  erschlagen  wurden. 

Die  Zahl  der  umgekommenen  Passer  domesticus  war 
so  gross,  dass  man  in  den  darauffolgenden  Tagen  diesen 
Vogel  sehr  selten  sah  und  zwar  sogar  dort,  wo  diese  Species 


24  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre: 

früher  sehr  zahlreich   auftrat,  und  dass  er  erst  einige  Tage 
darauf  von  anderswo  herkam. 

Auch  die  auffallende  Seltenheit  während  der  zweiten 
Jahreshälfte,  vor  allem  der  Gattungen  Turdus,  Calandray 
der  Hiriindo  riparia  und  Miiscicapa  grisola,  sowie  auch 
das  Fehlen  der  Otis  teti'ax  zur  Zeit  der  Herbstwanderung 
muss  man  wahrscheinlicherweise  diesem  oder  irgend  einem 
anderen  aussergewöhnlichen  meteorologischen  Phänomen  zu- 
schreiben. 

Schlesien. 

Troppau  (E.  U  r  b  a  n) ,  unter  49°  56'  n.  Br.  und 
35°  35'  ö.  L.  (von  F'erro),  an  der  hier  ostwärts  fliessenden 
Oppa  liegend,  mit  einer  mittleren  Jahrestemperatur  von 
circa  6'4''  R.,  ist  zum  Theile  von  niedrigen,  oben  breit- 
flachen Hügeln  begrenzt  —  so  der  »Gilschwitzer  Berg«  mit 
dem  »Galgenberg"  und  »Klippeisberg«  im  SO.,  S.,  SW., 
die  mittlere  SeehÖhe  von  Troppau  (260  M.)  nur  etwa  i5 
bis  20  M.  überragend  —  theils  an  die  ebene  Thalsohle  der 
Oppa  sich  anschliessend.  Der  grösste  Theil  des  Terrains 
ist  Ackerland,  ausser  den  gewöhnlichen  Cerealien  und  Futter- 
pflanzen (hie  und  da  auch  Mais),  mit  Kartoffeln,  Runkel- 
rüben, Raps  und  »weissem«  Senf  bebaut;  nur  strecken- 
weise, in  den  der  Ueberschwemmung  ausgesetzten  Niede- 
rungen an  der  Oppa,  Mora  und  Hossnitz  und  an  den  — 
seit  Decennien  zumeist  aufgelassenen  —  Teichen  findet  man 
Wiesen  und  kleine  Hutweiden  (Weidetriften).  Bäume  und 
Sträucher  sind  allzu  reichlich  vorhanden,  so  dass  es  für 
viele  Vögel  an  geeigneten  Nistplätzen  fehlt;  ausser  dem  Laub- 
gehölze bei  Ottendorf  und  Schlackau  (Ottendorfer  oder 
Schlackauer  »Busch«)  und  dem  bei  Stiebrowitz  (dieser  etwa 
6,  jener  5  Kilom.  südw.  v.  Troppau)  ist  der  Troppauer 
»Park«,  der  »Casinogarten«  —  beide  in  den  letzten  Jahren 
sehr  gelichtet!  —  die  Promenadenanlage  mit  dem  »Vogel- 
berg« (einer  ehemaligen  Bastei  gegen  den  »Gilschwitzer 
Berg")  und  dem  »Kiosk«  —  zu  erwähnen,  sowie  die  zum 
Theile  mit  Bäumen  eingefassten  Strassen  und  Ufer.  Grössere 
Waldungen,  zumeist  Nadelholz,  bei  Hrabin,  Radun,   Grätz, 


IV.  Jahresbericht  ausOesterreich-Ungarn.  25 

Stablowitz  11.  s.  w.,  liegen  für  öftere  Besuche  von  Troppau 
zu  entfernt  und  sind  zum  Ttieil  auch  sonst  unzugänglich. 
Von  den  genannten  Gewässern  ist  die  von  Grätz  aus  gegen 
N.  fliessende  und  etwa  3  Kilometer  unterhalb  Troppau  mit 
der  Oppa  sich  vereinigende  Mora  wegen  ihres  reineren,  auch 
Forellen  zusagenden  Wassers  und  wegen  der  ausgedehnten 
Steingeröllbänke  an  ihren  Ufern  bei  Gilschowitz  bemerkens- 
werth.  Von  Teichen  sind  nur  kleine  Reste  bei  Stablowitz 
vorhanden.  Die  an  der  Eisenbahn  hie  und  da  (bei  Komoran, 
Stettin)  vorkommenden,  mit  Schilf  u.  dgl.  bewachsenen 
breiten  Gräben  würden  manchen  Vogel  beherbergen,  doch 
ist  da  weniger  Ruhe  zu  bleibendem  Aufenthalte.  Die  gegen 
Nord-,  Nordwest-  und  Nordostwinde  nicht  geschützte  Lage 
von  Troppau  ist  für  die  Vogelwelt  wohl  auch  wenig  günstig. 

Siebenbürgen. 

Klausenburg  (Kolozsvär)  (S.  HÖnig).  Bahnhof  33o  M. 
über  dem   Meere. 

a)  Näheres  Beobachtungsgebiet.  Das  von  O.  nach 
W.  sich  erstreckende,  circa  14  Kilom.  lange,  2 — 2V0  Kilom. 
breite  Kis-Szamosthal  zwischen  Klausenburg  und  Apahida, 
welches  die  Kis-Szamos  mit  einem  Gefälle  von  39  Metern 
durchströmt.  Beide  Thalseiten  begleiten  bis  450  Meter  an- 
steigende Höhenzüge,  meist  kahles  Weideland,  an  den  Lehnen 
theilweise  mit  Mais  bebaut.  Die  durch  den  Szamosfluss 
häufig  inundirte  Thalsohle  ist  ziemlich  fruchtbar,  hin  und 
wieder  mit  Röhrichten,  armseligen  Auen  und  buschigen 
Uferdichtungen,  den  Lieblingsaufenthalten  von  Füchsen,  be- 
wachsen. Bei  Apahida  wendet  sich  der  Kis-Szamosfluss 
nordwärts,  vereinigt  sich  bei  der  Stadt  Dees  mit  dem  Nagy- 
Szamosfluss  und  strömt  dann  in  weitem  Bogen  west-,  dann 
wieder  nordwärts,  bis  er  als  Szaraos,  einige  Kilometer  von 
Nagy-Bänya,  Siebenbürgen  verlässt,  um  sich  im  ungarischen 
Tieflande  mit  der  Theiss  zu  vereinen.  Es  ist  dies  die  ein- 
zige Strasse,  auf  der  sich  Vogelzüge  bei  ihren  Südwärts- 
Wanderungen  in  diese  von  Hochgebirgen  begrenzte  Sack- 
gasse verirren,  um  dann  zu  längerem  Winteraufenthalte  zu 
bleiben,  oder  nach   Besiegung  der  Wasserscheide   unterhalb 


26  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

des  Szträzse  märe  in  das  Marosfluss-Gebiet  und  dieses  ent- 
lang wieder  in  die  ungarische  Tiefebene  zu  gelangen.  Auf 
diesem  Wege  kommen  hieher  jährlich  einige  Gesellschaften 
(6 — 12  Stücke)  Mergus  meganser  u.  a.,  die  hier  über- 
wintern. 

/»)  Weiteres  Beobachtungs  gebiet.  Das  zwischen 
dem  Szamos-  und  Marosflusse  sich  erstreckende,  hügel- 
besetzte Mezöseg,  ein  theilweise  ziemlich  fruchtbares,  sonst 
aus  kahlem  Weideland  bestehendes  Hochland  mit  vielen 
Röhrichten  und  zahlreichen  Seen,  deren  grösster,  der  Zäher 
See  —  eigentlich  eine  mehrere  Kilometer  lange  Reihe  von 
Seen  —  ungeheuere  Mengen  von  Wassergeflügel  beherbergt. 

Steiermark. 

Hartberg  (H.  M.  Grimm).  Mein  ßeobachtungsgebiet 
erstreckt  sich  auf  die  ganze  Ostsleiermark  und  selbst  das 
angrenzende  Ungarn.  Die  Umgebung  Hartbergs  wird  von 
meist  kleineren  fliessenden  Wässern  durchzogen  und  ist  vor 
Hartberg  eine  ziemlich  grosse  Fläche,  das  sumpfige  Thal 
des  kleinen  Sasenbaches,  »Gmoos»  im  Volke  genannt.  Nord- 
westlich erhebt  sich,  in  unmittelbarer  Nähe,  das  Massen- 
gebirge bis  zu  1252  Meter,  im  Volke  »Moasenberg«  genannt. 
Relative  Höhe  des  Savethales  bei  23o".  Die  Gegend  ist 
reich  an  Fichten-  und   Föhrenwäldern. 

Der  Vogelzug  nimmt  meist  seine  Richtung  nach  dem 
Laufe  der  Save  am  Ostrande  des  Massengebirgszuges,  der 
seine  Fortsetzung  in  den  Fischbacher  Alpen  findet;  nur 
Sumpf-  und  Schwimmvögel  scheinen  von  dieser  Zugrichtung 
abzuweichen.  Sie  ziehen  meist  in  der  Richtung  NNO.  und 
SSW.  und,  ohne  Rücksicht  auf  die  Bodenbeschaffenheit,  über- 
fliegen sie  die  Berge. 

Paldau  (E.  Augu  sti  n).  Das  Beobachtungsgebiet  liegt 
in  einem  Seitenthale  der  Raab,  welches  eine  Stunde  west- 
lich von  Feldbach  beginnt  und  sich  über  eine  Stunde  in 
westsüdwestlicher  Richtung  erstreckt.  Zu  beiden  Seiten 
ziehen  sich  circa  3o  —  loo  Meter  hohe  Hügel  hin,  mit 
Aeckern,  Wiesen  und  gemischten  Wäldern,  besonders  Buchen 
bedeckt.    Der  Thalboden  ist  circa   5 — lo  Minuten  breit  und 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Üngarn.  27 


besteht  meistentheils  aus  nassen  Wiesen,  durch  welche  ein 
kleiner  Bach  mit  buschumsäumten  Ufern  fliesst.  Am  nörd- 
lichen Abhang  der  südlichen  Hügelreihe  sind  hübsche,  alte, 
schmale  Waldpartien  und  Gebüsche.  Das  weitere  Beobach- 
tungsgebiet erstreckt  sich  auf  das  Raabthal  von  der  Rohr- 
mühle eine  Stunde  ober,  bis  eine  Viertelstunde  unter  Feld- 
bach; es  ist  dort  circa  20  Minuten  breit.  Die  Flussufer 
sind  meistentheils  mit  Weiden  und  anderem  Gebüsche  be- 
wachsen, nirgends  sumpfig,  daher  das  Schilf  fehlt.  Obwohl 
sich  an  manchen  Stellen  ein  paar  Klafter  hohe  senkrechte 
oder  überhängende  Lehmufer  zeigen,  so  ist  doch  nirgends 
eine  Spur  von  Nestern  der  Uferschwalbe  oder  des  Eisvogels 
zu  sehen.  Zu  beiden  Seiten  des  Thaies  sind  niedere,  mit 
Feldern,  kleinen  Weingärten  und  gemischtem  Walde  be- 
deckte Hügel. 

Ungarn. 

Bellye  (A.  v.  Mo jsiso vics).  Die  abnorme  Trocken- 
heit, welche  in  den  zwei  letzten  Jahren  in  einem  Theile 
Südungarns,  speciell  im  Baranyaer  Comitate  herrschte, 
nahm,  wie  naheliegend,  auf  die  Gestaltung  des  Vogel- 
zuges, beziehungsweise  der  Vogelwelt  überhaupt,  einen 
hervorragenden  Einfluss,  und  zwar  äusserte  sich  derselbe 
zunächst  in  einer  Abnahme  der  Massen  ,  in  der  Seltenheit 
vieler,  im  völligen  Fehlen  so  mancher  Arten.  Andererseits 
aber  traten  sonst  seltene  Arten  häufiger  auf,  und  auf  dem. 
Beobachtungsgebiete  erschienen  neue,  zumal  nach  einigen 
plötzlichen   Inundationen  des  eigentlichen   Riedterrains. 

Die  Abnahme  der  Masse  betraf  nicht  nur  aquatische 
Formen  (Enten,  Gänse,  Rohrhühner  u.  s.  w.) ,  auch  jene, 
welche  im  Landwalde,  Felde  oder  im  höher  gelegenen, 
stets  trockenen  Riede  ihr  Heim  begründen.  Alle  Jäger  be- 
klagten die  unerhört  geringe  Zahl  der  Wachteln,  der  (übri- 
gens in  der  Donauniederung  nirgends  erheblich  gedeihenden) 
Rebhühner,  der  Fasanen,  deren  Vorliebe  für  das  Sumpfgebiet 
ich  erst  am  Drauecke  kennen  lernte,  u.  s.  w. 

Die  Seltenheit  sonst  relativ  häufigerer  Arten  betraf  mit 
Ausnahme  des  Seeadlers    vorerst    die  Raubvögel  überhaupt, 


28  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

namentlich  aber:  Buteo  vulgaris,  Milvus  niger  und  Aquila 
naevia ;  Falco  laniarius  scheint  nicht  (vielleicht  ein  Pärchen 
in  Keskend?)  gehorstet  zu  haben;  Circaetus  gallicus  wurde 
nur  im  Reviere  Monostor,  Pernis  apivorus ,  Archibuteo  la- 
gopus  gar  nicht  bemerkt.  Abgesehen  von  Otis  tarda  und 
Otis  tetrax,  über  welche  ich  seit  Jahren  keine  bestimmte 
Nachricht  erhielt,  blieben  von  sonst  auffälligen  und  gewöhn- 
lichen Arten  in  der  Minderzahl:  Coracias  garrula,  Lantus 
minor  und  collurio,  Anthus  arboreus,  Miliaria  europaea 
etc.  etc.;  ferner  die  meisten  Sylvien ,  sowie  die  Muscica- 
piden  ;  »echte«  Regenpfeifer  {Aegialites,  Charadius)  sah  ich 
gar  nicht. 

Andererseits  wurden  von  gewöhnlichen  Arten  z.  B. 
Hirundo  rustica,  Carduelis  elegans,  Scolopax  rusticola  (im 
Herbste)  in  grösserer  Menge  wie  sonst  beobachtet.  Von  im 
Gebiete  selteneren  Arten  traten  zum  Theile  in  grösserer 
Zahl  auf: 

Vultur  fiilviis, 

Aquila  pennata  (braune  und  lichte  Varietät), 

Merops  apiaster  (zahlreich,  auch  an  Oertlichkeiten, 
wo  deren  nie  welche  zuvor  gesehen  worden  waren), 

Totanus  calidris, 

Totanus  stagnatilis, 

Numenius  phaeopus, 

Limosa  aegocephala, 

Himantopus  rufipes, 

Machetes  pugnax, 

Grus  cinereus  (Angabe  in  litt.). 

Neu  für  mein  Beobachtungsgebiet  waren: 

1.  Tringa  alpina, 

2.  Tringa  subarquata, 

3.  Hoplopterus  spinosus  (Belegstück  fehlt!), 

4.  Nucifraga  caryocatactes, 

5.  Panurus  biarmicus, 

6.  Parus  ater, 

7.  Lantus  rufus, 

8.  Fringilla  rnontifringilla, 

9.  Phyllopneuste  liypolais. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  29 

Ganz  einzig  war  der  eingeengte,  fischarm  gewordene 
Kopäcser -Teich  als  Concentrationspunkt  der  verschieden- 
artigsten Formen;  hier  interessirte  besonders  die  für  dieses 
Gebiet  seltene  Zusammenstellung  der  Arten,  ihr  harmonisch 
friedliches  Einvernehmen, 

Die  Ufer  des  Teiches  waren,  namentlich  in  den  letzten 
Tagen  des  August,  geradezu  rasenartig  bedeckt  von  kleinen 
Sumpf-  und  Wasservögeln  und  dazwischen  truppweise 
stehenden  grösseren  Formen.  Bis  auf  70  —  80  Schritte 
hielten  alle  Arten  aus,  näher  konnte  man  nur  den  Sterniden 
und  Totaniden  kommen.  Ich  fand  folgende  Species  ver- 
treten: 

Xeina  ridibundum, 

Larus  species? 

Steima  ßuviatilis, 

Sterna  minor, 

Hydrochelidon  nigra, 

Hydrochelidon  hybrida, 

Podiceps  minor, 

Podiceps  cristatus, 

Phalacrocorax  carbo, 

Anas  boschas, 

Platalea  leiicorodia, 

Plegadis  falcinelliis, 

Ardea  cinerea, 

Ardea  purpurea, 

Ardea  egretta, 

Ardea  gar^^etta, 

Ardea  ralloides, 

Njycticorax  griseus, 

Gallinago  scolopacina, 

Fulica  atra, 

Totanus  glottis, 

Totanus  glareola, 

Totanus  ochropus, 

Totanus  calidris, 

Totanus  stagnatilis, 

Actitis  hypoleucos, 


30  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Tcrre. 

Numenius  arquatiis, 
Numenius  phaeopus, 
Vanellus  cristatus. 

Stets  hockten  einige  Haliaetus  albicilla  am  Strande 
und  Hessen  sich   etliche  Pandion  haliaetus  erbUcken. 

Zu  dieser  lange  Zeit  ständigen  Teichgesellschatt,  die 
sich  nur  etwas  zerstreute,  als  interimistisch  das  Wasser 
stieg,  kamen  die  vorhin  erwähnten  seltenen  und  neuen 
Arten  {Limosa  aegocephala,  Himantopus  rußpes,  Machetes 
pugnax,  Tringa  subarquata,  Tr.  alpina  und  Hoplopterus 
spinosus),  die  innerhalb  circa  vier  Wochen  in  den  einzelnen 
Gruppen  und  Schwärmen  erkannt  und  bis  auf  eine  Art 
erbeutet  wurden;  wohl  manche  Arten  mögen  übersehen 
worden  sein,  abgesehen  davon,  dass  ja  Tage  vergingen,  in 
denen  nur  die  Teichfischer  sich  im  Riede  herumtrieben. 

Wenn  man  nach  einiger  Zeit  der  Ruhe  sich  vorsichtig 
den  grundlosen  Teichufern  vom  Albrechtsdamme  her  näherte, 
übersah  man  beiläufig  die  Gruppirung  der  Arten ;  zunächst 
Sassen  auf  den  Schlammbänken  dicht  gedrängt  die  See- 
schwalben, dahinter  folgten  die  Wasserläufer,  die  Bekassinen, 
die  grauen  und  Purpurreiher,  dann  die  Rallen  und  Silber- 
reiher; dem  Rohre  (das  die  Ufer  ziemlich  allseitig  umsäumt) 
näher  standen  die  LÖffler,  die  Edelreiher,  abseits  mehr  in 
gesonderten  Gruppen  die  Sichler  und  Lachmöven;  am 
scheuesten  benahmen  sich  die  Goiser  (beide  Arten  hielten 
fest  zusammen  und  standen  stets  gemeinsam  auf).  Allerorts 
trippelte  der  Kiebitz  herum,  er  wachte  für  alle,  ihm  ver- 
dankten auch  wir  so  manche  Misserfolge.  Enten  und  Rohr- 
hühner schienen  sich  lieber  von  dem  Gros  zu  trennen;  die 
wenigen  Kormorane  fand  ich  fast  regelmässig  am  gegenüber- 
liegenden  Ufer,  nahe  dem  Abflüsse  des  Hullö. 

Bemerkenswerth  war  mir  hier  die  geringe  Furcht  der 
Strandvögel  und  Reiher  etc.  vor  dem  Seeadler;  ich  traute 
meinen  Augen  nicht,  als  ich  zum  ersten  Male  auf  die  Ent- 
fernung etwa  einer  Büchsendistanz  von  ihnen  den  immerhin 
gewaltigen  Räuber  auf  einem  Uferklotze  aufgebäumt  sah, 
ohne  dass  irgend  eine  Erregung  bei  diesen  friedlichen  Teich- 
bewohnern   zu    erkennen    gewesen    wäre.     Mich  will  es  fast 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  31 

bedünken,  anzunehmen,  dass  die  Seeadler  stets  nur  der 
Fischerei  wegen  sich  am  Teiche  aufhielten  und  daher  die 
wehrlosen  Arten  sich  in  einem  auf  Erfahrung  basirenden 
Sicherheitsgefühle  wiegten  I 

Bezüglich  aller  näheren  Details  verweise  ich  auf  meine 
»Biologischen  und  faunistischen  Beobachtungen  über  Vogel 
und  Säugethiere  Südungarns  und  Slavoniens  in  den  Jahren 
1884  und  1885«,  sowie  auf  meinen  »Bericht  über  eine 
Reise  nach  Südungarn  und  Slavonien  im  Frühjahr  1884». 
Mehrere  wichtige  Notizen  für  meinen  diesmaligen,  die  beiden 
letzten  Jahre  zusammenfassenden  Bericht  lieferten  die  Herren  : 
Waldbereiter  J.  Pfeningberger,  Inspector  Louis  Schmidt, 
Revierförster  von  Dunst  und  Forstadjunct  Weinelt. 

Herr  Revierförster  Jira  in  Albertsdorf,  gleich  ausge- 
zeichnet als  Jäger,  wie  als  vorzüglicher  Naturbeobachter, 
erlag  einer  kurzen,  aber  schweren  Erkrankung  bereits  im 
Vorjahre,  an  seine  Stelle  trat  der  nunmehr  zum  Revier- 
fÖrster  beförderte  Erzh.   Forstadjunct  Herr  F.  Dellin. 

Pressburg  (St.  v.  Chernel).  Da  die  Existenz  der 
Thiere  meist  von  den  topographischen  Verhältnissen  der 
einzelnen  Gegenden ,  sowie  deren  günstiger  Lage  abhängt, 
so  ist  ihr  Erscheinen  und  Bestehen  von  den  Modificationen 
derselben  bedingt.  Die  Terrain-Constellation,  welche  grossen 
Einfluss  auf  die  Ornis  von  Pressburg  übt,  ist  dreierlei:  die 
Donau,  dann  die  Auen,  die  sich  längs  des  rechten  Ufers 
derselben  hinziehen  und  bis  Komorn  erstrecken,  und  schliess- 
lich die  kleinen  Karpathen,  Ausläufer  der  grossen  Kar- 
pathenkette,  die  im  Norden  Ungarn  umgrenzt.  Die  Donau 
zieht  Wasser-  und  Sumpfvögel  in  unsere  Gegend,  die  Auen 
Schwärme  von  Sylviadae,  Picidae,  Paridae ,  Fringillidae, 
welche  hier  geeigneten  Aufenthaltsort  und  ihnen  zusagende 
Plätze  linden.  In  den  Bergen  begegnen  wir  hauptsächlich: 
Turdidae,  Columbidae ,  Paridae,  Picidae  und  vorzüglich 
Raptatores- XrlQn.  vertreten. 

Sowohl  bei  der  Wanderung,  als  auch  bei  dem  stän- 
digen   Aufenthalte    spielen    diese    Terrain  -  Verhältnisse    die 


32  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Hauptrolle.  Bekanntlich  ist  nebst  den  Winden  die  Nahrung 
und  die  Beschaffenheit  derselben  ein  Hauptfactor  bei  den 
Wanderungen  der  Vogel.  Diese  richtet  sich  wieder  nach 
dem  Charakter  der  Gegend,  mag  derselbe  nun  bergig  sein 
oder  aus  Seen,  Wiesen  oder  Sümpfen  bestehen.  Deshalb 
will  ich  mit  wenigen  Worten  die  Terrain  -Verhältnisse 
unserer  Gegend  schildern.  Die  Donau  zweigt  in  ihrem 
eiligen  Laufe  zum  fernen  Ziele  in  viele  Nebenarme  ab. 
Manche  derselben  fiiessen  in's  Land  hinein  und  bilden  kleine 
stehende  Gewässer,  Sümpfe;  manche  fliessen  in  weiterem 
Bette  fort,  bilden  bald  kleinere,  bald  grössere  Inseln  und 
vereinen  ihre  Wässer  wieder  mit  denen  der  Donau.  Von 
diesen  Inseln  ist  die  nennenswertheste  die  Insel  Schutt. 
Dort  finden  wir  Trappen,  Brachvögel  und  Sumpfvögel  aller 
Art  in  ziemlicher  Menge. 

Die  Auen,  die  sich  im  Niveau  der  Donau  dahinziehen, 
sind  mit  kleinen  Urwäldern  zu  vergleichen.  Unter  den  hundert- 
jährigen Pappeln,  den  alten  Weiden,  dem  jungen  Nach- 
wüchse von  Erlen  und  Akazien  zieht  sich  ein  dichter  Unter- 
wuchs von  Buschwerk  und  Gestrüpp;  der  Boden  ist  über- 
wuchert von  der  Brombeere,  die,  mit  Schlingpflanzen  durch- 
zogen,  dem  Fusse  des  herumirrenden  Forschers  gar  oft 
hinderlich  und  lästig  wird.  Stellenweise  findet  sich  Schilf  über 
sumpfigem  Boden,  wo  Weiden  überhängen  und  üppiges  Sumpf- 
gras von  der  feuchten  Beschaffenheit  des  Bodens  zeugt. 

Die  Bergregion  finden  wir  durch  die  »Kleinen  Kar- 
pathen«  und  deren  zusammenhängende  Wälder  vertreten. 
Bei  Modern  herrscht  im  Vorgebirge  die  knorrige  Eiche, 
doch  mit  jeder  Meile  höher  bleibt  sie  zurück,  um  der  Edel- 
tanne und  der  Buche  Platz  zu  machen,  und  bald  trägt  die 
Gegend  den  ernsten  Charakter  der  Karpathen.  Grosse  Fels- 
gruppen, herrliche  Tannen-  und  Buchenwälder,  hie  und  da 
schon  steile,  jäh  aufsteigende  Berge.  Hier  (bei  Modern) 
finden  wir:  Buteo,  Astur,  Garrulus  glandarius,  Columbae, 
Dryocopus  martius,  Certhia,  Sitta ,  Phj-llopneuste,  Lopho- 
phanes,  Acredula,  Parus  ater,  Poecile,  Troglodj-tes,  Regulus, 
Fringilla  coelebs,  Pyrrhula ,  Cinclus ,  Turdus  viscivorus, 
merula,  musicus,  torquatus,  Muscicapa  parva.     Von   Aquila 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  33 

fulva  und  clanga  wurden  einige  schöne  Exemplare  auf  der 
gräflich  Kärolyi'schen  Herrschaft  Stampfen  geschossen.  Dass 
aus  vorhergehender  Schilderung  mehrere  nennenswerthe 
Arten  in  meinen  Beobaci^tungen  fehlen,  ist  leicht  erklärlich, 
da  sich  selbe  nur  über  das  Jahr   i885  erstrecken. 


II.    Specieller  Tlieil. 


I.  Ordnung. 
Rapaces.   Raubvögel. 

1.    Viiltiir  monachus,   Linn.    — •    Grauer  Geier. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Seltener  Standvogel, 
der  häufiger  im  Gebirge  vorkommt,  namentlich  in  höheren 
Lagen. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig),  wird  in  einzelnen 
Exemplaren  auf  Aas  angetroffen.  Seit  vier  Jahren  ist  meines 
Wissens  keiner  erlegt  worden,  obwohl  im  vorigen  Jahre  speciell 
einem  Exemplar,  das  sich  einige  Tage  unmittelbar  bei  der  Stadt 
aufhielt,  eifrig  nachgestellt  wurde.  Bei  Gelegenheit  eines  Jagd- 
austluges  nach  Petrozseny  habe  ich  an  einem  schönen  October- 
tage  mehrere  über  dem  2  5oo  m.  hohen  Paringkamme  kreisen 
gesehen,   und   behauptete   man,   dass   er  dort   horste. 

SlaVOnien.  Kucance  (Schuller).  Am  14.  Juni  wurde 
im  Reviere  Popinaca  (Buchenhochwald)  ein  Paar  dieser  Geier 
gesehen  und  nach  mehrstündiger  Beobachtung  das  S  erlegt. 
Im  betreffenden  Reviere  lag  in  einer  Vertiefung  ein  von  einem 
Wolfe  zerrissenes  Schwein  und  ganz  in  Nähe  dieses  Aases  wurde 
das  Paar  aufgehackt  und  vollgekröpft  angetroffen.  Nach  localen 
Erkundigungen  kamen  sie  aus  den  unteren  Saveländern  und 
zogen  längs  des  Culpa- Draubettes  gegen  das  Pozeganer  Hoch- 
gebirge; im  letzteren  Walde  sah  man  später  das  9.  Das 
Männchen  hatte  eine  Länge  von  1 3o  cm.,  die  Flugweite  betrug 
2S0   cm, 

O  rnis  IV,   l.  3 


34  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


2.    Gyps  fiilvus,    Gm.    —    Brauner  Geier. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Strich-  und 
Durchzugsvogel.  Die  Horstpläize  befinden  sich  auf  den  sieben- 
bürgischen  und  ungarischen  Gebirgen  Ineu  und  Kohorn,  und  mit 
ihren  Jungen  erscheinen  diese  Geier  in  den  bukowinaer  Gebirgen. 
—  Solka  (Kranabeter).  Kommt  ebenfalls  in  der  Ebene  selten, 
jedoch   häufiger  als  der  graue   Geier  vor. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombaiovic).  Standvogel  auf 
den  Bergen;  in  der  Nähe  von  Spalato  am  lo.  September  und 
20.   October. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig),  im  Herbste  i885 
wurden  unweit  der  Stadt  Kolozs,  unmittelbar  an  der  Eisenbahn, 
5  Stücke  und  ein  V.  monachns  an  einem  Aase  gesehen.  Werden 
jetzt  in  der  Ebene  wenig  beobachtet,  da  verendetes  Vieh  aus 
sanitäts-polizeilichen   Rücksichten  verscharrt  werden   muss. 

Ungarn.  Bellye  (Mojslsovics).  Am  7.  November  1884 
wurde  ein  Exemplar  im  Kopäcser- Riede  vom  Revierförster  Herrn 
Ruzsovitz  beobachtet.  —  Am  26.  September  i885  traf  ich 
in  dem  kleinen  unweit  der  Centrale  FÖherczeglak  gelegenen 
Buzigliczäer  Wäldchen  drei  Stücke  an,  deren  eines  (ein  260  cm. 
klafterndes  9)  durch  Herrn  Ingenieur  Revy  erlegt  wurde.  Von 
Herrn  Revierförster  Fuhrmann  in  Dälyok  erfuhr  ich,  dass  in 
dem  Ried-Hochwalde  »Beda«  schon  einige  Tage  zuvor  fünf  Exem- 
plare von  ihm  gesehen  wurden.  Die  Thiere,  am  Durchzuge  be- 
griffen, scheinen  sich  im  Beobachtungsgebiete  etwa  drei  Tage 
lang  aufgehalten  zu  haben,  waren  nur  wenig  scheu  und  kehrten, 
nachdem  sie  bereits  einmal  erfolglos  beschossen  worden  waren, 
nach  wenigen  Minuten  nach  jener  Waldparcelle  zurück,  in  der 
wir  sie,  unerwartet,  angetroffen  hatten.  Es  ist  erwähnenswerth, 
dass  etwa  40  Schritte  von  jener  Eiche  entfernt,  von  deren  dürrem 
Gipfel  das  9  Individuum  herabgeholt  wurde,  ein  von  uns  leider 
erst  zu  spät  gesehenes  anderes,  unbekümmert  um  den  nahen 
Schuss,  in  einer  Eichenkrone  aufgebäumt  blieb. 

3.   Neophron  percnopterus,   Linn.  —  Aasgeier. 

Bukowina.   Solka   (Kranabeter).   Gehört  zu  den  seltenen 
Zugvögeln  und  erscheint   Ende   März  und  Ende  September. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  35 


Dalmatien.       SpalatO    (K  o  l  o  m  b  a  t  o  v  id).       17.    April,. 
13.   August. 

4.  Gypaetiis  barbatus,   Linn.  —  Bartgeier. 

Bukowina.  Kuczurmare  (M  iszkiew  icz).  Seine  Horst- 
plätze befinden  sich  auf  den  bei  V.  fulvus  erwähnten  Gebirgen. 
Wann  er  dort  Mangel  leidet,  kommt  er,  nach  Beute  suchend, 
auch  in  meilenweit  davon  entfernte  Gegenden  in  die  Niederungen 
rauben. 

5.  Milvus  regalis,  auct.   —   Rother  Milan. 

Böhmen.  Litoschitz  (Knezourek).  Im  Schuschitzer 
Thiergarlen  bei  Caslau  ein  schön  ausgefärbtes  Exemplar  im  Sep- 
tember geschossen.  —  Voigtsbach  (Thomas).  Den  i5.  Mai 
am   Durchzuge. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Kommt  im 
April  und  geht  im  October;  er  horstet  im  Mai.  —  Solka 
(Kranabeter),  Gehört  zu  den  seltenen  Strichvögeln  und  er- 
scheint im  Mai  (heuer  am  1 5.)  und  verschwindet  im  October. 
Gewöhnlich  kommen  sie  paarweise,  occupiren  ein  gewisses  Ge- 
biet, in  welchem  sie  keine  anderen  Individuen  ihrer  Art  dulden 
und  nisten  im  Gebirge,  mitten  in  grossen  Waldungen,  auf 
hohen  Tannen.  —  Terebleszty  (Nahlik).  Kommt  einzeln  vor; 
den   9.   April  gesehen. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  i5.,  19.  Februar, 
3.,    12.    1 3,   März,    22.   November. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erster  den  3.  .^pril 
lO.-Wind,   schön,   abends   Frost,   tagsvorher  mild). 

Schlesien.  Freudenthal  (Pfeifer).  10.  Februar  (Nebel, 
tagsvorher  Frostnebel,  SW.-Wind)  und  in  Mehrzahl  den  i3. 
(SW.-Wind,    Nebel,   regnerisch)   nach  N. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  20.  Februar 
2    Stücke  in   Boros-Bocsard. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  1884  im  Frühjahre  von 
mir  am  Horste  beobachtet  im  Keskender- Walde;  einzelne  Königs- 
milane erschienen  im  August  vor  dem  Uhu  in  Keskend,  auch 
am  3.  December  1884  wurden  einige  Exemplare  gesehen;  — 
noch   vor  wenigen  Jahren   galt    diese  Art    nur    für    einen  Winter- 


36  V.   V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


gast;  im  Jahre  i885  sollen  mehrere  Paare  in  Bellye  gebrütet 
haben.  —  Immerhin  ist  aber  der  rothe  Milan  ein  seltenerer 
Vogel   der  mittleren   Donau;    in  Slavonien   sah   ich   ihn   nie. 

6.   Milvus  ater,   Gm.   —  Schwarzer  Milan. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Gehört  zu  den  sehr 
seltenen  Arten,  ist  ungemein  scheu  und  hält  sich  in  der  Nähe 
grosser  Waldungen  auf;  sein  Erscheinen  ist  gleich  der  vorigen 
Art.     —    Straza  (P  o  p  i  e  1).     Erster  den   23.   März,   Abzug  den 

2  1.   August. 

Galizien.   Tolszczow  (Madeyski).   Erster  den    19.  April. 
Salzburg.      Hallein  (Tschusi).     11.  April  nachmittags 
I    Stück  von  S.   nach   N. ;   gehört   hier  zu  den  Seltenheiten. 

Siebenbürgen.     Nagy  -  Enyed  (Csatö).     Am   16.  März 

3  Stücke. 

Ungarn.  Bellye  (Mo  jsisovics).  Frühjahr  1884:  Ich  fand 
Horste  dieses  in  normalen  Jahren  sehr  gemeinen  Raubvogels  in 
der  Fruska  Gera  und  in  den  Landwäldern  Bellye's;  alle  bisher 
erlegten  Exemplare  sind  sehr  übereinstimmend  gefärbt;  im  Früh- 
jahre i885  wurde  in  Bdllye  der  erste  am  22.  März  gesehen, 
in  den  Sommermonaten  fand  er  sich  in  auffällig  geringer  Zahl 
vor,  —  Mosocz  (Sc  haffgotsch).  Erstes  Erscheinen  am  i3. 
März;   Herbstzug   in   2   Exemplaren   am    14.   November. 

7.    Cerchneis  tinniinculiis,   Linn.   —   Thurmfalke. 

Böhmen.  Blottendorf  (Schnabel).  Im  Beobachtungs- 
gebiete Standvogel.  —  Bürgstein  (Stahr).  Erster  den  27.  März 
bei  N.-Wind.  —  Lritoschitz  (Knezourek).  Erster  den  3.  April 
(schöne  Witterung) ,  in  Mehrzahl  den  6,  April  (schon  wie  tags- 
vorher),  den  3.  September  noch  da  und  den  5.  September  12  Stücke 
um  6  Uhr  abends  über  einem  Walde  umherfliegend.  —  Voigts- 
bach (Thomas).  »Rittelgeier«,  »Windwackler«.  Häufiger 
Sommervogel. 

Bul<OWina.  Kaczyka  (Zemann).  Erster  den  16.  März 
von  O.  nach  N.  (starker  N.-O.-Wind,  Regen,  tagsvorher  schwacher 
N.  und  N.-O.-Wind,  kalt);  3  Gelege  mit  4,  5  und  6  Eiern  den 
22.   Mai.  —  Solka   (Kranabeter).  Erscheint  Ende  März  (heuer 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  37 


am  26.),  hält  sich  paarweise  auf,  zieht  Ende  October  scharen- 
weise ab  und  zwar  hoch,  während  er  bei  der  Ankunft  niedrig 
zieht.  Das  Nest  aus  Reisern  und  schwachen  Aesten  gebaut, 
steht  an  Waldrändern   und  in   Feldgehölzen. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Standvogel;  grosse 
Züge  am    19.    20.   März   und   3.   April. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  18,  März  2  über 
die  Stadt  Monfalcone  fliegend;  18.  Mai  begannen  sie  am  Unter- 
dache  der   Marcilliana-Kiche  zu  nisten. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  22.  März  9,  3o.  März 
mehrere;  5.  April  zuerst  den  Ruf  gehört;  3.  Mai  volles  Gelege 
von  6  Eiern.  Einigemal  traf  ich  noch  um  5  —  6  Uhr  das  xj 
brütend  an.  In  den  ersten  Octobertagen  verschwanden  sie.  — 
Römerstadt  (Jonas).  Erster  den  11.  Februar  von  O.  nach 
N.-W.  (schwacher  S.-W.-Wind ,  günstiges  Wetter,  ebenso  tags- 
zuvor);  Mehrzahl  den  28.  März  aus  S.-O.  (schwacher  S.-Wind, 
sowie  tagszuvor  schön) ;  Nestbau  den  i3.  Mai,  volles  Gelege  den 
4.  Juni. 

Niederösterreich.  Wien  (Reiser).  Am  4.  Mai  fanden 
sich  in  einem  am  i.  d.  M.  entdeckten  Horste,  einem  alten 
Krähenneste,  6  etwas  bebrütete  Eier  von  sehr  differirender 
Färbung  vor.  Brutort:  Au  nächst  dem  »Stürzel«  im  Inundations- 
gebiete.  Die  Auspolsterung  der  Horstmulde  bestand  in  zahl- 
reichen Mäusefellen.  Am  i5.  October  strich  i  Stück  über  den 
Petersplatz  in  Wien  und  am  folgenden  Tage  hörte  ich  deutlich 
um    10   Uhr  vormittags   den   hellen   Ruf  des   Falken. 

Salzburg.  Hallein  (T  sc  hu  si).  i.  April  I  Stück,  5.,  10. 
Mai  I   Stück;    i  Paar  brütend  am  Parmstein  ;    5.  August    i  Stück, 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  i.  April  (heiter,  S. -O.- 
Wind, früh  —  2*^  R.)  I  Stück;  den  Sommer  hindurch  gar  nicht 
angetrofl^en ,  während  vor  6  —  7  Jahren  stets  einige  Paare  hier 
brüteten.  Am  20.  September  3  Stücke;  19.  November  und  dar- 
nach einige  Tage  hindurch  ein  junger  Vogel  sichtbar.  Es  ist 
auffallend,  dass  diese  Art  trotz  Hege  hier  schon  zu  den  Selten- 
heiten  gehört. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erster  den  5.  Februar 
(N.-O.-Wind,  heiter,  sowie  tagsvorher) ,  Mehrzahl  den  i  i .  März 
(mild  und  heiter,     sowie  tagszuvor),    Abzug  den   2  3.   November 


38  V.  V.  Tschusi  und  K.  v,   Dalla-Torre. 


(S.-W.-Wind,  mild,  tagsvorher  warm  und  heiter).  —  Kolozsvär 
(Honig).  Brütet  in  den  Thürmen  der  Stadt  ziemlich  zahlreich; 
wurde  von  mir  bereits  Ende  Februar  i883  in  einer  Szamos-Au 
beim  Horstbau  angetroffen.  Kommt  ziemlich  häufig  auch  im 
Winter  vor. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  »Stesser«.  Häufiger 
Brutvogel  auf  Fichten  im  Chatwalde  an  der  Ungargrenze.  Dass  er 
bei  uns  auch  überwintert,  beweisen  2  am  22.  Jänner  1884  ge- 
troffene Stücke.  Die  ersten  Exemplare  (7  Stücke)  am  2.  April 
und  die  Hauptmasse  (17  Stücke)  am  4.  April  gesehen. —  Mariahof 
(Hanf  &  Paumgarten).  Regelmässiger  Brutvogel  in  4 — 5 
Paaren.  27.  Februar  i  o\  ebenso  den  3.  und  5.  März;  am  6. 
und  7.  März  cT  und  Q  am  Kirchthurme,  12.  März  mehrere;  27. 
und  28.  September  mehrere,  1.  und  i3.  October  je  i  Stück. 
—  (Kriso).  Alljährlich  setzt  es  heftige  Kämpfe  zwischen  Thurm- 
falken  und  Dohlen  um  den  Besitz  der  im  Kirchthurme  befind- 
lichen Brutlöcher  ab,  da  letztere,  als  die  zuerst  am  Brutplatz 
erscheinenden,  selbe  nur  nach  langer  Gegenwehr  abtreten.  Heuer 
dauerte  es  vom  12. —  18.  März,  bis  das  Thurmfalkenpaar  in  den 
Besitz  der  alten  Brutstätte  kam.  Den  12.  September  fing  ein 
Thurmfalke  einen  Grünling.  —  Paldau  (August in).  Spar- 
samer Brutvogel  bei  Feldbach.  —  Pikern  (Reiser).  Am  27. 
Jänner  zwei  beobachtet,  wie  sie  über  den  Sofienplalz  in  Mar- 
burg von  Norden  gegen  Süden  zogen.  Zum  erstenmale  Hess 
sich  der  Thurmfalke  heuer  am  21.  Juli  in  der  Nähe  des  Herren- 
hauses (Ober -Pikern)  600  m.  sehen,  während  er  an  der  Süd- 
abdachung des  Bacher  regelmässig  bis  gegen  800  m.  Höhe 
vorkommt.  Am  17.  April  fanden  sich  auf  der  Felberinsel  in  der 
Drau  bei  zwei  fast  frischen  Eiern  der  Hohhauhe  {Columba  oenas)  in 
einem  gebogenen  Lindenstamme,  etwa  2  Meter  über  den  Boden, 
2  Eier  des  Thurmfalken  vom  vorigen  Jahre  in  halbbebrütetem 
Zustande  vor. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  i5.  März  2  in  der  Haller- 
Au,  12.  April  2  in  der  Ambraser-Au,  i.  April  8  bei  Igls ;  2  3. 
August  mehrere  bei  Vill-Igls,  i.  September  häufig  bei  Vill  und 
Igls;  einzelne  Thurmfalken  hielten  sich  w-ährend  des  Decembers 
in  der  Umgebung  auf  —  Mareith  (Sternbach).  So.  Juli  ein- 
zelne am  Agelsboden   in  Ridnaun   bei    1800  m.  Höhe  gesehen. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  39 

Ungarn.  Bellye(Mojsisovics).  Allenthalben,  namentlich 
in  Pappelalleen  und  Pappelwänden,  die  zur  Umsäumung  der 
Felder  gepflanzt  wurden,  in  den  Abendstunden  häufig  zu  sehen. 
Der  Mageninhalt  einiger  erlegter  Exemplare  wies  vorwiegend  die 
Ueberreste  von  Lacerta  agilis  und  Gryllotalpa  vulgaris  {aa.  part. 
aeq.l)  auf.  —  Mosöcz  (S  c  ha  f  fgo  t  seh).  Zuerst  am  3.  März 
bei  der  Ruine  Blatnicz.  ~  Nagy-Szt.-Mikl6s  (Kuhn).  Mehr- 
fach überwintern  hierorts  einige  Exemplare.  —  Pressburg  (Stef. 
Chernel).  Häufiger  Standvogel.  Bei  der  Thebner  Ruine  am 
24.  Mai.  Den  Horst  in  einer  grossen  Felsenspalte,  circa  i  5  m. 
hoch,  gefunden. 

8.    Cerchneis  cenchris,   Naum.    —    Röthelfalke. 

Dalmatien.  Spalato''Kolombatovic).  23.,  24.,  26.  März, 
9.  April. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  Wurde  in  einem  Exem.- 
plare  erlegt;  es  ist  das  dritte,  das  ich  in  dieser  Gegend  gesehen 
habe.  —  Paldau  (Augustin).  In  den  Felsen  auf  der  Kanzel 
bei   Graz   oft   gesehen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Mit  Sicherheit  habe  ich 
ihn  in  den  Jahren  1884/85  nicht  beobachtet.  Er  erschien  in 
den  letzten  Jahren  überhaupt  sehr  selten  und  immer  nur  ver- 
einzelt. 

9.   Erythi-opus   vespertinus,   Linn.   —   Rothfussfalke. 

Dalmatien.     Spalato   (Kolombatovid).     17.,    18.   April. 

LitOrale.  Triest  (Moser).  Am  20.  April  von  L.  Saudri 
erhalten. 

Siebenbürgen.  Nagy  -  Enyed  (Csato).  Am  26.  April 
100   Stücke   in   Magyar-Benye. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgarten).  1  i.  Mai 
ein  9  aus  OberwÖlz  erhalten.  —  Pikern  (Reiser).  Am  18.  April 
beobachtete  ich  nach  heftigem,  mehrtägigen  Regenwetter  an  der 
Pikerndorfer  Strasse  ein  schönes  d^  des  Abendfalken  auf  einem 
Apfelbäumchen,  welches  den  Wagen,  in  welchem  ich  sass,  auf 
etwa  zehn   Schritte  herankommen   Hess. 


40  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

Tirol.  Innsbruck   (Lazarini).    Am    lo.   Mai  wurden  ein 

junges    c    und  ein    9    in   der  Ambraser-Au  geschlossen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Bis  vor  wenigen  Jahren 
erschien  ziemlich  regelmässig  in  nach  hunderten  zählenden  In- 
dividuen im  Laufe  des  April  oder  zu  Anfang  Mai  dieser  seit 
i883  so  selten  gewordene  Vogel.  i883  erhielt  ich  das  einzige 
beobachtete  cf.  Im  Frühjahre  1884  und  zwar  am  12.  Mai  sah 
und  verfolgte  ich  in  Mecze  bei  Därda  in  einer  wenig  frequen- 
tirten  von  nistenden  Thurmfalken  und  einigen  Nebelkrähen  be- 
lebten Pappelallee  wieder  nur  ein,  und  zwar  männliches  Exem- 
plar. —  lieber  das  Vorkommen  des  Rothfussfalken  im  Jahre 
i885  erhielt  ich  nur  vom  Waldamte  Baranyavär  (Revierförster 
von  Dunst)  die  Mittheilung,  dass  Ende  März  3  Stücke  auf  den 
Aeckern  der  Monostorer  Hutweide  gesehen   wurden. 

10.  Hypotriorchis  aesalon,   Tiinst.  —  Zwergfalke. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Scheint  jetzt  nicht  mehr 
so  selten  durchzukommen.  Ich  erlegte  bei  den  Krähenhütten 
Exemplare  verschiedener  Altersstufen.  Als  hochnordischer  Zug- 
vogel war  mir  im  laufenden  Jahre  1885  sein  spätes  Vorkommen 
bemerkenswerth.  So  schoss  ich  am  6.  April  ein  altes  c-^,  am 
12.    Mai   ein    9. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Standvogel  auf 
den  Bergen. 

LitOralS.  Triest  (Moser),  o  ad.  am  19.  Februar  von 
L.   Sandri   erhalten. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig).  Scheint  nur  zur  Zugs- 
zeit zu  erscheinen,  da  beide  Exemplare,  die  ich  gesehen,  im 
Spätherbste  erlegt  wurden.  —  Nagy-Enyed  (Csa tö).  Am  12., 
22.  Jänner,   25.   November  je    i    Stück. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Das  erste  und  bis  dahin 
einzige  Exemplar  im  Jahre  i885  wurde  von  Herrn  Waldbereiter 
Pfeningberger  am    12.   December  beobachtet. 

11.   Falco  subbiiteo,  Linn.   —   Lcrchenfalke. 
Bölinien.     Nepomuk  (Stopka).     Zugvogel,  jedoch  nicht 
zahlreich.  —  Voigtsbach  (Thomas).     Brutvogel;    horstet  auf 
den  höchsten   Fichten. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  41 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Gehört  zu  den  sel- 
tenen  Arten. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).    9.,  i5„  17.  März, 

I.,   3.,   4.   April,    12.    i3.   September. 

Mähren.  Oslawan  i^Capek).  Das  einzige  in  der  nächsten 
Umgebung  brütende  Paar  erschien  am  12.  Mai  am  Brutplatze, 
war  aber  nach  einigen  Tagen   nicht  mehr   zu  sehen. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  Am  i5.  April  in  3 — 4 
Exemplaren.  —  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  27.  April 
2  Stücke;  ein  Paar  brütete  hier.  — Mühlthal  (Osterer).  Ein 
Stück  den  25,  April,  —  Paldau  (Augustin).  Selten  im  Raab- 
thale  bei  Rohr.  —  Pikern.  (Reiser).  Ein  Exemplar  am  2  5.  Mai 
an  der  Strasse  bei  Windischgraz  und  ein  zweites  an  Felsen  bei 
Unter-Drauburg.  Bei  Marburg  stiess  am  10.  August  ein  Lerchen- 
falke heftig  auf  eine  Schar  Tauben,  welche  sich  fast  ganz  zur 
Erde  niederliessen,  als  sie  den  Falken  gewahrten.  —  Pols 
(Washington).    3.,    5.^    10.   Juli  je   ein   Paar. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Genau  wie  in  früheren 
Jahren,  vielleicht  in  einigen  Riedrevieren  etwas  seltener. 

12.  Falco  peregrinus,  Tunst.    —   Wanderfalke. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Seit  dem  früheren  Be- 
richte erlegte  ich  ausser  einigen  alten  Exemplaren,  zwei  9  im 
Uebergangskleide.  Der  Wanderfalke  ist  hier  seltener  Standvogel, 
treibt  sich  aber  als  Zugvogel  oft  lange  im  Frühjahre  herum, 
ohne  deshalb  Strichvogel  zu  werden.  Gleichzeitig  mit  dem  Zwerg- 
falken fiel  am  6,  April  das  im  Uebergangskleide  befindliche  Weib- 
chen,  am  12.  Mai  das  alte  cT  dem  Uhu  zum  Opfer.  —  Das 
Benehmen  eines  Wanderfalken  bei  der  Krähenhütte  ist  erwähnens- 
werth.  Derselbe  stiess  bei  nebliger  Witterung  wiederholt,  sein 
tiefes,  dem  Habichtslaut  ähnelndes  »Gieckd  ausstossend,  auf  den 
Uhu,  bäumte  aber  nicht,  wie  alle  seine  Vorgänger  auf  einer 
dürren,  als  Fallbaum  gesetzten  mittelhohen  Eiche,  sondern  fusste 
auf  circa  200  Gänge  vom  Uhu  auf  einem  in  der  Teichwiesen 
als  Grenzmarke  befindlichem  Pflock  von  nicht  20  cm.  Höhe. 
Dort  blieb  derselbe  fast  eine  Viertelstunde  lang,  mit  dem  Stoss 
ab   und  zu  wippend  und  das   nasse   Gefieder  schüttelnd,    stehen, 


42  V.  V.  Tschusi   und  K.  v.  Dalla-l'orre. 

stiess  wieder  kurz  auf  den  Uhu  und  bäumte  hierauf  noch  ent- 
fernter von  der  Baude  auf  einer  astlosen  schwachen  Erle  von 
circa  2  Meter  Höhe  in  deren  Mitte  auf.  Nach  einer  dritten 
kurzen  Attaque  auf  den  Uhu  empfahl  er  sich.  Dieser  Falke  war 
nicht  vergrämt,  auch  weder  durch  unvorsichtiges  Benehmen, 
noch  durch  Fehlschüsse  scheu  gemacht  und  erkläre  ich  mir  sein 
vorsichtiges  Benehmen  durch  das  herrschende  Nebelwetter,  wie 
ja  auch  die  Krähen  doppelt  vorsichtig  im  Nebel  sich  den  in 
Remisen  etc.  befindlichen  Hütten  nähern,  meistens  nicht  schuss- 
bar den  Uhu  überstreichen  und  das  freie,  weil  sichere  Feld  auf- 
suchen. Sie  fühlen  sich,  wie  alle  Raubvögel,  durch  den  Nebel 
wahrscheinlich  bedeutend  in  der  Schärfe  ihrer  durchdringenden 
Seher  gehindert,  machtloser  gegen  etwaige  Hinterhalte,  als  bei 
heller  Witterung. 

Dalmatien.  Spalato   (Kolombatovic).    Standvogel. 

Mähren.  Goldhof  (S  p  r  o  n  g  e  1).  Am  16.  Februar  ein 
Exemplar  beobachtet. 

Steiermark.  Pols  (Washington).  12.  Jänner  ein  9  juv. 
an   der  Mur   bei  Wildon  erlegt. 

13.  Falco  Feldeggii,   Schi.   —    Feldegg's   Falke. 
Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).   2i.December. 

14.   Falco  laniarius,   Pull.  —  Würgfalke. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ein  schönes  Exemplar 
neuerer  Acquisition  befindet  sich  im  »Riedmuseum«;  ich  selbst 
war  bisher  nicht  so  glücklich,  den  Vogel  zu  beobachten,  ge- 
schweige zu  erlegen.  Ein  »Paar«  wurde  (i8S5)  von  Herrn  Wald- 
bereiter Pfeningberger  im  Keskender  Walde  angetroffen,  »sonst 
war   er  häufiger   im  Riede.« 

15.   Ästur  palumbarius,    Linn.  —  Habicht. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Am  7.  Juni  gelang  es 
mir  ein  altes  9  mit  vier  fast  flüggen  Jungen  zu  erlegen,  welches 
in  einem  Nachbarreviere  gehorstet  hatte.  Das  2  trägt,  ab- 
weichend von  dem   in  demselben  Revier  erlegten  bereits  erwähnten 


IV.  Jaliresberichi  aus  Oesterreich-Ungarn.  43 


starken  Exemplare*)  nicht  die  auffallend  breite,  sondern  schmale 
Bänderung  mit  weissgrauer  Grundfarbe.  Die  Stärke  war  mit 
vorerwähntem  9  gleich.  —  Nepomuk  (S  t  o  p  k  a).  Seltener 
Brutvogel.  —  Voigtsbach  (Thomas).  «Hühnergeier.«  Spar- 
samer Brutvogel. 

Bukowina.  Kuczurmare  (M  iszkiewicz).  Stand-  und 
Strichvogel.  —  Solka   (Kranabeter).    Ziemlich   häufig. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  6.,  i5.,  29.  Ja- 
nuar, I.,  5.,  25.  Februar,  9.  September,  18.  October,  i3. 
November;    i .,    3i.   December. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Im  Frühjahr  ein  Exem- 
plar öfters   gesehen.  —  Oslawan  (Capek).   Am   19.  Mai   ein    9. 

NiederÖSterreieh.  Wien  (Reiser).  Schwebte  am  4.  Juli 
deutlich  erkennbar  über  der  Laudongasse.  Am  12.  November 
kreisten  2  Stücke  über  der  Freiung  und  flogen  gegen  den 
Stefansthurm. 

Siebenbürgen.  Koloszvär  (H  Ö  n  i  g).  Am  Schnepfen- 
anstande  ein  0'  erlegt.  Im  Jahre  1884  horstete  ein  Paar  in  den 
sogenannten  Hasengärten  und  richtete  unter  den  Tauben  viel 
Unheil  an. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  P  au  mg  arten).  Brut- 
vogel. 23.,  25.  Februar  und  8.  März  je  i  Stück;  i5.  September 
cf  juv.,  16.  November,  27.  December  o  juv.  —  Paldau  (Au- 
gustin). »Hobacht«,  »Hobachl«,  »grosser  Geier«,  in  Ober- 
steiermark auch  »Hianteufel«  (Hühnerteufel)  genannt.  Kommt 
sparsam  vor;  im  October  1884  im  Glunkerwald  bei  Feldbach 
ein  sehr  grosses  6  erlegt.  —  Pikern  (Reiser).  Leider  ist  eine 
Zunahme  dieses  für  das  Gebiet  seltenen  Räubers  zu  verzeichnen. 
Am  2.  Februar  und  22.  Mai  in  der  Stadt  Marburg  beobachtet, 
wie  er  auf  Tauben  lauerte;  am  5.  August  beim  Waldtoni  (Tricster 
Strasse)  bemerkt  und  am  24.  Februar  ein  altes  ?  im  Eisen 
über  der  Taube  gefangen   (bei   Rothvvein). 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  i.  März  wurde  ein  9 
in  der  Ambraserau  erlegt  und  bald  darauf  ein  cf  angeschossen; 
am    29.  September    i    9    bei  Vill   erlegt,   Ende   November  ein   bei 


*)  Vgl.  II.  Jahresber.    18S3,  p.   53. 


44  V.  V.  Tschusi  und  K.   v.  Dalla-Torre. 


Axams  geschossenes  ziemlich  grosses  rÖthlichgraues  Exemplar  ge- 
sehen. —  Mareith  (Sternbach).  Am  24.  August  wurde  ein 
junges    9    hier  geschossen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Am  Horste  beobachtete 
ich  den  Habicht  nur  in  der  Fruska  Gora;  wie  häufig  indess  der 
Vogel  allerorts  ist,  weiss  jeder  Waldläufer  zu  erzählen,  gleich- 
wohl sieht  man  ihn  nur  relativ  selten.  Meine  Exemplare  stammen 
aus   der   Petres   und  dem   Oekonomiedistricte   BraidafelJ. 

IG.   Accipiter   nisus,   Linn.    —    Sperber. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Noch  am  6.  Juni  ein 
9  vom  Horste,  worin  3  Eier,  geschossen;  in  einem  anderen  Falle 
Ende  Juli  noch  über  eben  ausgeflogene  Junge  gekommen.  Die 
ausgeflogenen  Jungen  waren  zu  fünf,  also  unwahrscheinlich 
zweites  Gelege.  —  Nepomuk  (Stopka).  Standvogel,  aber  nicht 
zahlreich.  Am  16.  Juni  wurden  vier  mit  Flaum  bedeckte  Junge 
in  einem  Horste  auf  einer  Fichte  7  m.  hoch  gefunden.  — 
Voigtsbach   (Thomas),    »Vogelstösser«.   Sommervogel. 

Bukowina.     Solka   (Kranabeter).    Ziemlich   häufig. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
17.   April    und  vom   9.   September  bis   Ende   December. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Heuer  ziemlich  selten 
beobachtet.  Im  Januar  kam  ein  Exemplar  beinahe  täglich  zum 
Hofe.  —  Oslawan  (Capek).  Am  2  5.  April  war  das  erste  Ge- 
lege (6  Stücke)  vollzählig,  später  noch  andere  drei  Horste  ge- 
funden ;  unter  normal  gefleckten  Eiern  eines  Geleges  befand 
sich   ein   rein  weisses. 

Salzburg.  Abtenau  (Höfner).  Erster  den  18.  Februar 
(W.-Wind,   heiter,   tagsvorher  windstill,   trübe), 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Den  17.  October  über 
16  Stücke  in  jeder  Höhe,  aber  in  gleichem  Luftraum  kreisend 
beobachtet. 

Steiermari<.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Brut- 
vogel. 25.  Februar  und  ii  März  je  i  Stück.  —  Paldau  (Au- 
gust in).  »Kleiner  Geier«,  »Taubenstössel».  Sparsam,  aber 
doch  häufiger  als  der  Habicht.  —  Pikern  (Reiser).  Schon  am 
19.   Juli   bemerkten  wir    allenthalben    einzelne  Sperber,    so   dass 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn. 


eine  bedeutende  Verminderung  der  Singvögel  zu  befürchten  sein 
musste.  Am  28.  und  29.  entdeckten  wir  zwei  heurige  Horste. 
Einer  befand  sich  in  der  Höhe  des  Bacher  (1000  m.)  auf  der 
Südseite.  Die  Jungen  trieben  sich  in  der  Nähe  umher  und  in 
kurzer  Zeit  war  das  alte  cf  und  2  Junge  erlegt.  Der  zweite  Horst 
stand  auf  einer  Fichte,  etwa  S'/q  rn.  hoch  am  Nordabhange,  fast 
schon  in  der  Niederung.  Am  i ,  August  entdeckten  wir  in  einem 
benachbarten  Graben  ein  drittes  Nest  mit  Eischalen  am  Boden 
und  in  demselben  ein  ziemlich  stark  bebrütetes,  noch  wohl- 
erhaltenes Ei,  welches  schon  von  Aussen  an  den  durch  das 
Umwenden  entstandenen  Ritzern  als  bebrütet  anzusehen  war. 
Es-  ist  also  anzunehmen,  dass  das  einzige  Junge,  welches  sich  mit 
den  Alten  herumtrieb,  einer  zweiten  Brut  eines  und  desselben 
zuerst   gestörten   Paares   angehörte. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Diesen  Sommer  bei  Vill 
einen  Sperber  wiederholt  am  Abend  bei  seiner  Vogeljagd  beob- 
achtet ;  merkwürdiger  Weise  ist  derselbe  bei  der  häufig  ausge- 
übten Hüttenjagd  niemals  beim  Uhu  erschienen.  —  Mareith 
(Sternbach).  Am  24.  Juli  eine  Brut  von  drei  eben  flüggen 
jungen   Sperbern  angetroffen, 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics),  Einen  Horst  beobachtete 
ich  zufällig  noch  nicht  in  Bellye,  woselbst  übrigens  der  Vogel 
nach  meinen  Erfahrungen  durchaus  nicht  zu  den  gemeinen  und 
auffälligen  Erscheinungen  zählt;  ich  habe  innerhalb  des  Zeit- 
raumes von  sieben  Jahren  nur  wenige  Exemplare  (aus  Bellye)  in 
Händen  gehabt.  —  Pressburg  (Stef,  Chernel),  In  Modern  sehr 
häufig  auf  Tannen  brütend.  Am  3o.  Mai  fand  ich  einen  Horst 
mit   fünf  nackten  Jungen   6   m.   hoch, 

17.  Pandion  haliaetus,   Linn,   —   Fischadler. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Ist  in  den  letzten  Jahren 
auf  dem  Grossteich  in  Hirnsen  (Neuschlösser  Teich)  seltener 
geworden;  ich  wurde  jedoch  auf  einen  Fischadler  aufmerksam 
gemacht,  der  ziemlich  regelmästig  die  Pölzen  (einen  nicht  eben 
breiten  Nebenfluss  der  Elbe)  im  k,  k.  Revier  HaidedÖrfel  über- 
strich. Er  dürfte  die  Pölzen  kaum  des  Fischens  halber  aufge- 
sucht und   nur  grösserer  Gewässer  wegen   überstrichen   haben. 


46  V.  V.  Tschuäi   und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  I.,  3.,  4.  April, 
1  3.    October. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Ein  Exemplar  wurde  im 
November  bei  einer  Feldjagd  zwischen  Dürnholz  und  Pohrlitz 
erlegt.   —   Kremsier  (Zahradnfk).  4.   April. 

Salzburg.  Hallein  (T  s  c  h  u  s  i).  14.  April  i  Stück  bei 
Kuchl   von  S,   nach   N. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Von  Arpas  den  29.  Juli 
ein   ganz   flügges   starkes   Exemplar  erhalten. 

Steiermark.  (Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  9., 
12.,    16.,    17.   Mai;    3o.  Juni   und    i.  August  je    i    Stück. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Im  Jahre  1884  erschien 
der  erste  im  Keskender -Walde  am  22.  März.  Am  6.  Mai  be- 
suchte ich  einen  der  zwei  Horste,  erlegte  das  Weibchen  und  Hess 
dem  Horste  die  drei  sehr  stark  bebrüteten  (dem  »Ausschlüpfen« 
nahen)  Eier  entnehmen.  Im  Sommer  i885  wurden  mir  mehrere 
besetzt  gewesene  Horste,  einer  auch  in  Hali,  gezeigt;  am  Ko- 
päcser -Teiche  beobachtete  ich  drei  alte  Fischadler,  die  sich  — 
wie  ich  auch  nie  bezweifelt  hätte  —  um  die  Gegenwart  einiger 
Seeadler  nicht  im  geringsten  zu  bekümmern  schienen.  —  Press- 
burg (Stef.  Chernel).  Bei  der  Th  ebner  Ruine,  dort  wo  die 
March  sich  in  die  Donau  ergiesst,  horstete  ein  Paar  in  einer 
unzugänglichen  Felsenspalte,  70  — 80  m.  hoch.  Am  28.  Mai  lagen 
zwei  Junge  im   Horste. 

18.   Aquila  pennata,   Gm.   —  Zwergadler. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics.  Ein  Exemplar  acquirirte 
das  Bellyeer  Riedmuseum  im  August  1884.  —  Horste  sah  ich 
bisher  in  Bellye  nicht,  wiewohl  der  Zwergadler  daselbst  regel- 
mässig brütet.  Am  6.  September  i885  erbeutete  ich  ein  o  Exem- 
plar der  braunen  Varietät,  das  sich  mit  zwei  bis  drei  anderen  für 
kurze  Zeit  im  Buziglicza"er  Wäldchen  aufgehalten  hatte;  da  ich 
fast  alltäglich  meine  Nachmittagsspaziergänge  diesem  zwar  un- 
ansehnlichen, aber  doch  immer  einiges  Interessante  bietenden 
Wäldchen  widmete,  vermag  ich  zu  verbürgen,  dass  Zwergadler 
nicht  zu  seinen  regelmässigen  Bewohnern  zählen,  wiewohl  die- 
selben  in   der  Herrschaft  überhaupt  zahlreicher  auftreten,   als  ich 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  47 


in  früheren  Jahren  anzunehmen  gewagt  hätte.  An  demselben 
Tage  traf  ich  hier  einen  Zug  Bienenfresser;  am  7.  September 
waren   diese  wie  die  Zwergadler  verschwunden. 

Ein  9  Exemplar  der  lichten  Varietät,  von  ganz  besonderer 
Schönheit,  auch  auffallend  gross  mit  der  für  diese  Form  so 
charakteristischen  fast  citronengelben  Iris  (bei  der  dunklen  Va- 
rietät ist  die  Iris,  wie  es  scheint,  constant  rothbraun),  erhielt 
ich  lebend,  d.  h.  leicht  geflügelt,  durch  die  Güte  des  Herrn 
Forstadjuncten  Weinelt  aus  dem  Keskenderwalde.  —  Beide  Exem- 
plare zieren  meine  Sammlung.  —  9  und  c?  der  lichten  Varietät 
besitzt   meine   Lehrkanzel. 

Obwohl  ich  seit  nunmehr  fast  sieben  Jahren  der  Ornis  Süd- 
ungarns meine  Aufmerksamkeit  zuwende,  bin  ich  doch  nicht  in 
der  Lage,  eine  Oertlichkeit  zu  bezeichnen,  in  welcher  der  Zwerg- 
adler eine  gewöhnliche  Erscheinung  wäre  und  sich  in  grösster 
Zahl  vorfände;  der  Vogel  ist  weit  verbreitet,  aber  er  zählt  aller- 
orts zu  den  interessanteren  und  nichts  weniger  als  alltäglichen 
Vorkommnissen. 

19.  Aquila  naevia,  Wolf.  —  Schreiadler. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).   6.   October. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig),  ziemlich  häufig.  — 
Nagy-Enyed  (Csatö),  Am  27.  März  je  i  Stück  in  Csäklya 
und   in   Elekes. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Frühjahr  1884:  Horste 
in  Keskend,  Hali  etc.  i885:  4.  April  der  erste  von  Herrn  Forst- 
adjuncten Weinelt  im  Keskender  Walde  beobachtet.  Die  Zahl 
der  Horste  in  den  Revieren  der  Waldbereitung  »Bellye«  wurde 
nicht  festgestellt;  in  einem  Theile  der  »Baranyavärer«  -  Reviere 
zählte  Herr  Revierförster  von  Dunst  vier  besetzte  Horste.  — 
Vier  bis  fünf  Stücke  hielten  sich  in  dem  Buziglicza'er  Wäldchen 
bei  FÖherczeglak  während  der  Monate  Juli  und  August  auf. 
Mehrmals  traf  ich  Schreiadler  während  meiner  Ried-Excursionen 
nach  den  Erzherzogl.  Forstrevieren  Läsko  und  Kopäcs ;  —  in 
früheren  Jahren  waren  sie  aber  entschieden  zahlreicher  als  heuer. 
Ein  sehr  dunkles  und  grosses  Exemplar  wurde  am  12.  December 
i885   erlegt.  —  Szepes  -  Bela  (Greisiger).     Den    8.   Februar 


48  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.   Dalla-Torre. 


stiess   einer  auf  den   ausgestellten   Uhu   in  Javorina  (Tatra) ;  den 
29.   August  wurde   im   Belaer  Walde    1    Stück   geschossen. 

20.   Aquila  clanga ,    Pall.   —  Schelladler. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  1884:  Der  erste  am 
Damme  in  Ludas  am  i5.  October.  —  Horstet  in  Bellye  bestimmt 
nicht.  Ein  schönes  Exemplar  befindet  sich  im  »Riedmuseum«. 
Im  Jahre    188  5    erschien  kein  einziger. 

21.   Aquila   imperialis ,   Bechst.   —   Königsadler. 
Bukowina.   Solka   (Kranabeter).    Selten. 

22.    Aquila  fiilva ,   Linn.   —   Steinadler. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Zug-  bezüg- 
lich Horstvogel. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig),  im  Beobachtungs- 
gebiete vielleicht  nur  zur  Horstzeit  auf  Raub.  —  Halte  ein  Exem- 
plar,   welches    ich   aus   den   Fogaraser  Alpen   zugeschickt   bekam. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Bei  Feldbach  konnte 
ich  über  sein  Vorkommen  nichts  erfragen,  dagegen  beobachtete 
ich  ihn  mitunter  »im  todten  Gebirge«  bei  Aussee.  An  der  »Bach- 
wand« im  Ziemnitzgraben  befinden  sich  einige  Horste  und  wurden 
vor  einigen  Jahren  2  Junge  vom  fürstl.  Kinsky'schen  Jäger 
Johann  Grieshofer  unter  sehr  schwierigen  Verhältnissen  ausge- 
nommen.—  Bei  Trofaiach  nahm  man  i885  einen  ganz  jungen  aus. 

Ungarn.  Mosöcz  (Schaffgotsch).  Am  2  1.  Mai  wurde 
von  Norden  (Richtung  der  Tatra)  kommend,  ein  Steinadler  beob- 
achtet und  am   22.   geschossen. 

23.  Haliaetus  albicilla,   Linn.  —  Seeadler. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  2.  Februar  2, 
am   9.   October    i    Stück. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  14.  November  erhielt 
Herr  A.  Witting  einen  etwa  zweijährigen  Seeadler,  welcher  einige 
Tage  vorher  bei  Petneu,  an  der  Arlbergstrasse  im  Oberinnthale, 
nahe   beim  Orte  geschossen  wurde. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  49 


Ungarn.  Bdllye  (Mo  jsisovics).  In  der  Herrschaft  Bellye 
wurden  mir  im  Frühjahr  1884  bezeichnet:  Fünf  Horste  auf  der 
Insel  Petres,  einer  im  Unterwalde  (Forstrevier  Monostor,  kein 
Auwald!),  zwei  in  KÖrÖserdÖ,  drei  im  Reviere  VÖrösmarth,  einer 
im  Kopäcser  Riede.  Diese  abnorm  geringe  Zahl  von  Horstplätzen 
in  Bellye  lässt  sich  nur  durch  die  (1884)  bis  anfangs  Mai  herr- 
schende Trockenheit  des  Riedes  und  den  hiedurch  bedingten 
Mangel  an  entsprechender  Nahrung,  die  hauptsächlich  aus  Rohr- 
hühnern und  Fischen  besteht,  erklären.  Ein  durch  zwölf  Jahre 
regelmässig  bewohnter  Horst  in  Orsos  blieb  unbesetzt  u.  a.  m. 
—  Ein  sehr  schönes,  auffallend  gelb  gefärbtes  altes  Exemplar 
erhielt  ich  vor  meiner  Donaureise,  am  30.  März  1884  vom 
Herrn  Inspector  Louis  Schmidt  in  Bellye  für  meine  Privat- 
sammlung. 

Im  Frühjahre  i885  waren  im  Waldamtsbezirke  Bellve 
18  Seeadlerhorste  besetzt.  —  In  den  hoher  gelegenen  Revieren 
wurden  nur  zwei  Horste  besetzt  gefunden.  Vor  meinem  Ein- 
treffen in  Bellye  (im  Sommer  i885)  erhielt  ich  von  Herrn  Wald- 
bereiter Pfeningberger  nachstehende   Berichte: 

»I  3.  März.  Die  Seeadler  haben  bereits  Junge;  am  i  5.  April 
dasselbe  mit  Seiner  kaiserl.  und  königl.  Hoheit,  dem  durchl. 
Herrn  Erzherzoge  Friedrich  an  einem  Horste  in  Gross  -  Bajär 
beobachtet.  6.  Mai.  Die  jungen  Seeadler  sitzen  bereits  auf  den 
.Aesten  neben  den  Horsten,  so  in  der  Riedparcelle  »Mentes« 
(Insel  Petres).  i  5.  Mai.  Die  jungen  Seeadler  in  Mentes  sind  aus- 
geflogen und  streichen   bei  den   Horsten  herum.« 

Im  August  und  September  d.  J.  hatten  sich  infolge  der 
Trockenheit  der  Riede  die  Seeadler  hauptsächlich  im  südwest- 
lichen Theile  der  Insel  Petres  und  zwar  in  grosser  Anzahl  ein- 
gefunden; einige  nie  austrocknende  »Fischlacken«  daselbst  sowie 
die  Nähe  der  Petreser-  und  Vemelyer  -  Donau  wirkten  zugleich 
mit  der  Ruhe  und  Ungestörtheit  dieses  unbeschreiblich  wilden, 
heuer  dicht  bewachsenen  Terrains,  das  zudem  genügende  Hoch- 
waldbestände mit  gipfeldürren  Baumkolossen  trägt,  als  genügende 
Anziehungspunkte.  Von  hier  aus  wurde  nicht  nur  die  nächste 
Umgebung  mit  Seeadlern  »versorgt«  —  t  atsächlich  sah  ich  in 
keinem    anderen  Jahre    so    oft    und    so    viele,    alte    und    junge 

Thiere  wie    heuer    die    ausgedehnten   Ebenen   bestreichen,   regel- 
Ornis  IV,  1 .  4 


50  V.  V.  Tschusi    und  K.  v.  Dalla-Torre. 

massig  gegen  Sonnenuntergang  wiederkehren  und  auf  bestimmten 
Plätzen  nächtigen,  die  sie  auch  nach  mehrfachen  Störungen  stets 
wieder  wählten.  Gegen  6  Uhr  morgens  (im  September)  ver- 
sammelten sich  die  Adler  in  einem  schmal  ausgezogenen  Hoch- 
waldstreifen der  Riedparcelle  Semencze,  fünf,  sechs  und  mehr 
Exemplare  bäumten  hier  auf  einer  Eiche  auf,  über  40  Stücke 
zählte  der  mich  begleitende  Waldläufer  auf  einer  relativ  kleinen 
Strecke.  Allseitig  erklang  das  helle,  fast  kreischende  Gui,  Gui,  Gui, 
Guick  und  immer  lebhafter  gestaltete  sich  das  Treiben,  das  Hin- 
und  Herziehen,  Auf-  und  Abstreichen.  Nur  auf  wiederholtes  Be- 
schiessen  zertheilte  sich  endlich  die  Gesellschaft  —  um  Mittag 
war  dann  in  der  Regel  völlige  Ruhe,  einige  Adler  sah  man  mit 
schlaff  herabhängenden  Flügeln  der  Sonne  zugekehrt,  das  Ge- 
fieder trocknen,  nur  wenige  kreisten  hoch  in  den  Lüften.  In 
den  Nachmittagsstunden  begann  wieder  ein  regerer  Verkehr, 
abends  konnte  man  mit  absoluter  Bestimmtheit  auf  das  Er- 
scheinen der  Adler  an  gewissen  Plätzen  rechnen,  auch  an  solchen, 
die  ihnen  des  Morgens  durch  Schiessübungen  verleidet  worden 
waren.  Regelmässig  fand  ich  2  —  3  Seeadler  am  Strande  des  Ko- 
päcser-Teiches  ( —  ob  dieselben  zur  Petreser  Adler-Colonie  ge- 
hörten, vermag  ich  allerdings  nicht  zu  sagen,  doch  möchte  ich 
es  fast  annehmen) ,  hier  benutzten  sie  theils  einige  über  den 
Wasserspiegel  hervorragende  ästige  Klötze  zum  Aufbäumen,  theils 
standen  sie  im  weichen,  lettigen  Schlamme  herum,  nicht  selten 
in  auffallender  Nähe  der  zahllosen  Reiher,  LÖffler,  Goiser,  Wald- 
wasserläufer, Seeschwalben  u.  s.  w.,  die  sich  um  die  gefährliche 
Nachbarschaft  wenig  zu  kümmern  schienen.  Ab  und  zu  erhoben 
sie  sich,  zogen  sie  langsam  ober  der  Teichfläche  hinweg,  um 
plötzlich  und  pfeilschnell  ähnlich  wie  Fischadler  nach  erspähten 
Fischen  zu  tauchen.  Dass  die  Seeadler  ebensowenig  wie  andere 
ichthyophage  Vögel  im  Stande  sind,  Fische  in  beträchtlicherer 
Tiefe  durch  das  selbst  in  kleinen  Quantitäten  fast  undurchsich- 
tige gelbliche  Wasser  der  Donau  und  Donau-Riede  zu  erblicken, 
scheint  mir  nunmehr  zweifellos.  Sie  erkennen  aber  gewiss  die 
hinter  dem  (nahe  der  Oberfläche)  schwimmenden  Fische  sich 
theilende  Furt,  sie  erkennen  sein  »Kielwasser«  und  stossen  nach 
dem  Scheitel  des  so  gebildeten  spitzigen  Winkels.  Dass  bei  dieser 
Gelegenheit    der  Adler    oft  völlig    in    den   Fluthen    verschwindet, 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  51 

wird  man  nicht  zu  Gunsten  der  Ansicht  verwerthen  dürfen ,  er 
vermöge  Dinge  zu  erschauen,  die  selbst  für  ein  »Falkenauge« 
nicht  sichtbar  sind  ,  nicht  sichtbar  sein  können.  Gewiss  aber 
erkennt  der  Adler  auf  Grund  reicher  Erfahrungen  auch  solche 
minimale  Bewegungen  imWasser  als  durch  Fische  hervorgerufene, 
die  wir   nicht   mehr  zu   deuten   im   Stande  sind. 

24.  Circaetiis  gallicus,   Gm.   —  Schlangenadler. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Im  Keskender  Walde 
wurde  am  i3.Mai  18S4  ein,  wahrscheinlich  eben  eingetroffenes 
Exemplar  (altes  cf)  von  dem  Erzherzogl.  Albrecht'schen  Revier- 
förster Jira  erlegt.  —  Das  Exemplar  steht  in  der  Sammlung 
meiner  Lehrkanzel.  —  Ein  besetzter  Horst  wurde  auch  1885  in 
Bellye  nicht  mit  Bestimmtheit  constatirt,  jedoch  scheint  in  Hali 
oder  im  Unterwalde  ein  Pärchen  gehorstet  zu  haben,  da  Herr 
Förster  von  Dunst  zur  Brütezeil  Öfters  diesen  Vogel  über  den 
genannten   Hochwäldern    kreisen    und   ziehen   sah. 

25.  Pernis  apivorus ,    Linn.   —  Wespenbussard. 

Böhmen.  Voigtsbach   (Thomas).    Am  Zuge  häufiger. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Brut- 
vogel, aber  nur  in  einzelnem  Paare.  24.  Juli  i  weisses  Exem- 
plar.  —  Paldau   (Augustin).   Bei  Feldbach  selten. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ein  sehr  schönes  Exem- 
plar {(f)  in  ausgefärbtem  Kleide  seit  neuerer  Zeit  im  Bellyer 
Riedmuseum.  Seit  1882  acquirirte  ich  ihn  nicht  mehr.  —  In 
Slavonien   sah    ich    kein   Exemplar. 

2G.   Archibuteo  lagopus,   Brunn.   —   Rauhfussbussard. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Es  fiel  mir  auf,  dass 
ich  noch  ein  Exemplar  am  6.  April  im  Fluge  über  dem  Uhu 
erlegte,  und  der  zweite,  jedenfalls  zum  vorigen  gehörende  Rauh- 
fuss  sich  noch  14  Tage  in  unserer  Gegend  herumtrieb;  für  den 
nordischen  Raubvogel  eine  sehr  späte  Zugzeit,  auch  als  Nach- 
zügler! Ich  bemerke  noch,  dass,  wie  meine  Notiz  bei  Falco 
peregrinus  und  Hypotriorchis  aesalon  ergibt,  diese  beiden  Arten 
denselben  Tag,   wie   obiger  »Schneegeicr»    (hier  der  landesübliche 


52  V,  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

Ausdruck)  bei  der  Hütte  geschossen  wurden  und  die  zu  beiden 
Paaren  fehlenden  anderen  sogar  erst  am  14.  Mai  bei  derselben 
Baude. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Heuer  sehr  selten  und 
immer  nur  einzelne  beobachtet.  —  Oslawan  (Capek).  Heuer 
sehr  sparsam   vertreten. 

Niederösterreich.  Wien  (Reiser).  Am  3o.  Jänner  ge- 
wahrte ein  Magazinen r  der  Kohlendepöts  beim  Nordbahnhofe 
einen  grossen  Raubvogel  beim  Fangen  von  Mäusen  zwischen  den 
Kohlensäcken.  Bei  der  Verfolgung  eines  solchen  Nagers  gelangte 
er  in  ein  grosses  Magazin,  wo  er  durch  Einschliessen  und  einen 
derben  Stockschlag,  der  ihm  den  Oberarm  brach,  gefangen  wurde 
und   in   meine   Hände  gelangte. 

Siebenbürgen.  Kolozsvar  (Honig).  Selbst  nicht  beob- 
achtet; doch  befinden  sich  in  der  Naturaliensammlung  mehrere 
hier  erlegte  Exemplare. 

Slavonien.  Kucance  (^Schuller).  Infolge  von  einer  Un- 
menge von  Feldmäusen,  welche  stellenweise  die  Saat  ganz  ver- 
zehrten, stellten  sich  die  Bussarde  in  grosser  Zahl  ein  und  ich 
kann  mit  Sicherheit  behaupten,  dass  es  fast  kein  Feld  gab,  wo 
nicht  ein  Exemplar  entweder  am  Felde  lauernd  oder  auf  der 
nächsten  Weide  oder  Pappel  —  letztere  zwei  Holzarten  wählen 
sie  hier  am  liebsten  zum  Aufsitzen  —  aufgehackt  zu  sehen  war. 
Wir  zählten  im  December  bei  einer  Feldjagd  in  einem  Tage 
gegen   5o  Stücke   auf  circa    180   Kat.  Joch   Fläche. 

Steiermarl<.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartne  r). 
20.  Februar  i  Stück;  kommt  jetzt  selten  hier  vor.  —  Paldau 
(August  in).  «Schneegeier«.  Selten.  —  Pols  (Washington). 
19.   October,   27.,   29.   December  je   ein   Exemplar. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Nach  allen  mir  bekannt 
gewordenen  Daten  über  Aufenthalt  und  Gebahren  dieses  Vogels 
im  Drauecke,  bin  ich  nun  überzeugt,  dass  er  zu  den,  wenn- 
gleich nicht  regelmässigen,  Brutvögeln  meines  engeren  Beobach- 
tungsgebietes zählt.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Während  des 
Zuges  öfters   zu   sehen. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  53 

27.   Buteo  vulgaris,   Bechst.   —    Mäusebussard. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Kam  hier  vom  Winter 
bis  Frühjahr  sehr  spärlich,  vom  Herbst-  bis  Winter  fast  gar  nicht 
vor;  im  Sommer  sieht  man  ihn  hier  überhaupt  äusserst  selten 
die  flachere  Gegend  aufsuchen,  trotzdem  er  in  unseren  Berg- 
vväldern,  auch  in  Flachlandswaldungen,  wie  im  k.  k.  Revier  Haide- 
dörfel   brütet.   —   Nepomuk    (Stopka).    Kommt  vor. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Ein  Strichvogel,  der 
im  März  erscheint  und  im  October  abzieht,  während  einzelne 
Exemplare   überwintern. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
1  5.   März   und   vom    i  5.   September  bis   Ende   December. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  27.  Jänner  und 
10.   März  je    i    Exemplar  bei   Monfalcone. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Ein  Paar  wurde  während 
des  ganzen  Jahres  Öfters  beobachtet.  —  Oslawan  (Öapek). 
Brütet  mehr  westlich  in  grösseren  Revieren,  auch  in  dem  Hügel- 
zuge  östlich   von   Kromau. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  8.— 10.  März  i  Stück; 
wird  hier  immer  seltener. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig).  Sehr  zahlreich.  Nach 
einem  ziemlich  starken  Schneefall  erlegte  ich  in  einer  Szamos-Au 
ein  auffällig  grosses  Exemplar  (5),  in  dessen  Magen  sich  eine 
ganze  Kröte  befand,  von  deren  warziger  Haut  jedoch  keine  Spur 
zu  entdecken  war;  der  Bussard  scheint  demnach  die  Kröte  aus 
der  Haut  geschält  zu  haben.  —  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am 
4.  Januar    1    Stück   in  Fel-Enyed. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Regel- 
mässiger Brutvogel  in  etlichen  Paaren.  24.  Februar  3,  25.  Fe- 
bruar und  4.  März  je  2  Stücke,  5.  März  4  Stücke.  —  Paldau 
(Augustin).  Sparsam  bei  Feldbach;  am  Schöckel  bei  Graz  am 
19.  September  mehrere  gesehen.  —  Pikern  (Reiser).  Um  die 
Mitte  April  sah  ich  von  der  Bergseite  aus,  dass  in  demselben 
Horste,  aus  dem  vor  zwei  Jahren  ein  bebrütetes  Gelege  von 
B.  vulgaris  und  im  vorigen  ein  eben  solches  von  Astur  palum- 
barius  genommen  worden  war,  zwischen  der  frischgrünen  Reisig- 
horstmulde  zwei   Eier    hervorleuchteten.     Am   20.  Apri4  erschien 


54  V.  V.  Tschusi   und  K.  v.  Dalla-Torre, 


nach  kurzem  Warten  wieder  B.  vulgaris  am  Horstrande.  Der 
Baum  wurde  erstiegen  und  es  fanden  sich  ausnahmsweise  einmal 
drei   frische   Eier  und  eine  eben  getödtete   Maus   vor. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  8.  März  6  Stücke  in 
der  Hallerau.  Horstete  im  »Ahrn«  bei  Vill  und  wurden  im 
Sommer  völlig  täglich  4  Stücke  gesehen,  welche  gegen  11  Uhr 
vormittags  von  ihrem  Standorte  im  Ahrn  ausgehend,  nach  den 
etwa  eine  Gehstunde  entfernten  LanserkÖpfen  und  wahrscheinlich 
darüber  hinausstrichen,  um  nachmittags  gegen  4  Uhr  zurück- 
zukehren und  die  letzten  Flugreigen  ober  den  dem  Ahrnkopfe 
gegenüberliegenden  Patscherfeldern  zu  halten.  Zu  Beginn  der 
Hühnerjagd  jagte  ein  zuverlässiger  Jäger,  nach  seiner  Mittheilung 
an  mich,  in  den  Patscherfeldern  einem  Mäusebussard  ein  noch 
warmes  Rebhuhn  ab.  Am  3o.  August  zeigten  sich  6  Bussarde 
bei  Vill,  am  25.  November  8  Stücke  in  der  Hallerau.  —  Mareith 
(Sternbach).  Am  3o.  Juli  Bussarde  zahlreich  am  Agelsboden 
in   Ridnaun   (1800   m.)   angetroffen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Im  Frühjahre  1S84  fand 
ich  diesen  Vogel  in  allen  Bellye'er  Landwaldungen,  zumal  im 
Keskender  Walde,  woselbst  ich  auch  ein  vom  Horste  abstrei- 
chendes hellgefärbtes  9  erlegte.  Die  lichte  Varietät  habe  ich 
sonst  in  den  letzten  Jahren  nicht  beobachtet,  einmal  nur  die 
schwarze  bei  Nestin.  —  i885  waren  Mäusebussarde  nur  selten 
zu  sehen.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  18.  März  erster.  In 
Modern  häufiger  Brutvogel.  In  der  Färbung  des  Gefieders  nahm 
ich  hier  keine  besondere  Variationen  wahr,  so  wenig  bei  dieser 
als  bei  der  vorhergehenden  Art. 

28,   Circits  aenigiiwsus ,   Linn.   —   Sumpfweihe. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Bereits  am  16.  August 
ein  altes  cp  auf  dem  Hirnsener  Grossteich,  jedenfalls  schon  auf 
dem  Zuge  befindlich,  geschossen.  —  Voigtsbach  (Thomas). 
Den   24.   August  erlegte   ich   eine  auf  der  Jagd  im  Hochwalde. 

DalmatJen.    Spalato  (Kolombatovic).  Standvogel. 

Schlesien.  Dzingelau  (^elisko).  Nur  den  6.  November 
I  Exemplar  gesehen  und  erlegt  (N.,  neblig,  kalt,  ebenso  tags- 
darnach\ 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  55 


Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Das  erste  Stück 
am    4.    März. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovicsi.  Im  Jahre  1S84  wurde 
die  erste  am  16.  März  in  der  Riedparcelle  "[.udas«,  1885  die 
erste  am  14.  März  bei  Bellye  gesehen.  Die  Rohrweihe  brütet 
zahlreich  im  eigentlichen  Riedterrain  meines  Beobachtungsgebietes. 
Ich  traf  sie  im  Frühjahre  1884  in  Kolodjvar,  erlegte  sie  am 
Rande  des  Kopäcser  Teiches  und  fand  sie  im  letzten  Sommer  als 
relativ  häufigsten  Rohrräuber  vor.  —  Neusiedlersee  (Reiser). 
Vom  12. — 18.  Mai  an  allen  Stellen  des  Sees  und  seiner  Um- 
gebung äusserst  zahlreich  angetroffen.  Eine  Woche  vorher  hatte 
der  Sohn  des  Badehauspächters  in  .^eusiedl  für  mich  ein  Gelege 
ausgenommen,  welches,  deutlich  mit  freiem  Auge  wahrnehmbare, 
sehr  feine  schwarzbraune  Strichelchen  und  grössere  sehr  lichte 
Schalenflecke  besitzt.  Diese  Zeichnung  ist  sicher  nicht  auf 
mechanischem  Wege  an  die  Eioberfläche  gekommen  und  ist 
meines  Wissens  noch  nicht  beobachtet  worden.  Der  Horst  stand 
im  Rohr,  mitten  im  See,  und  die  Eier  haben  keinen  Stich  in's 
Grünliche. 

29.    Circiis  cyaneus,    Linn.   —   Kornweihe. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth),  Findet  sich  jetzt  ziem- 
lich regelmässig  ausgangs  Herbst  hier  ein  und  hausirt  den  ganzen 
Winter  die  Gegend  bis  in's  Vorfrühjahr  in  grösseren  oder  kür- 
zeren Zwischenräumen  ab.  Ich  fühle  mich  durch  das  Gebahren 
des  betreffenden  Vogels  zu  der  Meinung  veranlasst,  dass  es  nicht 
mehrere,  sondern  ein  und  dasselbe  bestimmte  Exemplar  ist, 
welches   sich  hier  an  verschiedenen  Punkten  der  Umgebung  zeigt. 

Bukowina.  Gurahumora  (S  c  h  n  o  r  f e  i  1).  Erste  den  2,  März 
von  O.  nach  W.  (schwacher  W.-Wind,  trüb,  sowie  tagszuvor'i, 
Mehrzahl  den  4,  März  von  O.  nach  W.  (schwacher  W.-Wind, 
trüb,  sowie  tagszuvor) ;  Abzug  den  14.  October  nach  O.  (stär- 
kerer W.-Wind,  trüb,  tagsvorher  heiter). 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erste  den  23.  März 
nach  N.-W.  in  die  Sümpfe  (schwacher  W.-Wind,  schon,  sowie 
tagszuvor). 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Ein  Exemplar  am  26.  April 
gesehen.  > 


S6  V.  V.  Tschusi  und  K.  v,  Dalla-Torre. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  12.  April 
nach  N.  (N.-W,-\Vind,  warm,  heiter,  tagsvorher  warmer  S.- 
Wind, trübe).  —  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  3o.  Januar  und 
II.   December  je    i    o    in  AI -Vincz,  den   22.  März    i    cT. 

Steiermark.  Mülthal  (Ostererj.  Erste  den  14  Mai.  — 
Pikern  (Reiser).  Ein  altes  o  hielt  sich  am  Durchzuge  den 
1 9.  September,  etwa  eine  Stunde  lang,  beim  windischen  Calva- 
rienberge  auf  und  widmete  diese  Zeit  der  Rebhuhnjagd.  Sechs 
Schüsse   brachten   den  Vogel   nicht  zu   Falle. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ein  Stück  traf  ich  am 
24.  August  188 5  während  einer  Fahrt  von  Kopäcs  nach  Tokos. 
Erscheint  sonst  im  Spätherbste  und  ist  den  ganzen  Winter  über 
in  Bellye.  Ein  grösserer  Zug  wurde  1884  am  3.  December  an- 
getroffen. Den  bereits  andern  Ortes  publicirten  Angaben  kann 
ich  sonst  keine  neue  Mittheilung  anschliessen.  —  Nagy-Szt.- 
Miklös   (Kuhni.  Verschwindet  Ende   December. 

30.   Circus  pallidus,  Sykes.   —   Steppenweihe. 

Schlesien.  Troppau  (Urban).  Am  26. März  wurde  i  Stück 
bei  Stiebrowitz  (circa  6  Km.  W.)  vom  hiesigen  Gastwirthe  A. 
Weber  erlegt. 

Siebenbürgen.  Kolosvär  (Honig).  Nicht  sehen,  im  Me- 
zÖseg  sozusagen  häufig;  ich  hielt  denselben  für  C.  cyaneus, 
bis  ich  auf  sein  öfteres  Vorkommen  durch  H.  Forsttaxator  v. 
Pausinger  aufmerksam  gemacht  wurde,  weshalb  mir  auch  bisher 
nähere  Erfahrungen   fehlen. 

31.    Circus  cineraceus,   Mont,  —  Wiesenweihe. 

Daimatien.    Spalato  (Kolombatovic).   Vom  Januar  bis 

18.   März  und    vom    12.  September  bis  Ende  December. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  11.  und  27.  Januar 
je  eine  am  Sceufer  vor  Monfalcone,  7.  März  1  Stück  in  Pietra 
rossa  und   den    14.   am   Seeufer. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Pa  um  garten).  14  April, 
8.   und   9.   Mai  je    i    Stück. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  In  der  Regel  nur  in  den 
Monaten  Juli,    August    und  September    besonders    zur   Zeit    der 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  57 

Wachteljagden  in  der  Herrschaft  Bellye  sichtbar;  sie  ist  viel 
weniger  scheu  und  vorsichtig  als  die  vorhergehende  Art;  wieder- 
holt wurde  sie  schon  bei  der  Wachtelsuche  mit  ganz  schwachem 
Korne  erlegt.  1884  erschien  sie  am  4.  September,  188 5  wurde 
(von   mir)    keine   beobachtet. 

32.   Surnia   nisoria,   Wolf.  —   Spcrbereule. 

Steiermark.  Pols  (Washington),  Meine  im  ersten 
Jahresberichte  (1881/1882)  sich  findende  Angabe,  nach  welcher 
diese  Eule  in  vereinzelten  Exemplaren  fast  alljährlich  zur 
Winterszeit  das  Kainachthal  besuche,  ziehe  ich  als  auf  einem 
Irrthum   meinerseits  beruhend  zurück. 

33.   Athene  passerina,   Linn.  —  Sperlingseule. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Selten;  Lehrer  Vogl 
in  Edelsbach  bei  Feldbach  hat  eine  aus  der  Gegend  ausgestopft. 
—  Pols  (Washington).  Erhielt  Ende  August  ein  9  ad.  vom 
Buchkogel  nächst  Wildon  für  meine  Sammlung. 

34.   Athene  noctua,   Retz.   —   Steinkauz. 

Dalmatien.    Spalato   (Kolombatovic).    Standvogel. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Vom  20.  Februar  an  Hess 
ein  c  den  ganzen  Tag  hindurch  seinen  kläglichen  Ruf  aus  einer 
hohlen  Eiche  ertönen.    Ich  traf  hier  drei  brütende  Paare  an. 

Steiermark.  Paldau  (August  in).  «Käuzl«,  »Äufal« 
(Verkl.   von   Auf-Nachteule).    Häufig. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Konnte  kein  Exemplar 
erwerben,  habe  auch  in  den  letzten  zwei  Jahren  keines  gehör: 
oder  beobachtet.  Das  Riedmuseum  acquirirte  kürzlich  ein  schönes 
Exemplar  dieser  in  Steiermark  successive  verschwindenden  Art 
aus  dem  sogenannten  Keskender  Waldriegel.  Nach  den  Mit- 
theilungen des  Herrn  Waldbereiter  Pfeningberger  ist  der  Vogel 
gerade  nicht  selten;  er  fand  ihn  zumeist  brütend  in  alten  Kopf- 
holzweiden, die  vereinzelt  oder  in  Gruppen  auf  Wiesen  stehen 
oder  eine  Umzäunung  oder  Grenze  markiren,  im  Walde  selbst 
sah  auch  er  ihn  noch  nie.  —  Mosöcz  (Schaffgotsch).  Am 
2,5.   April    wurden    anlässlich    der    Reparatur    des    Kirchendaches 


58  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Junge  noch  in  Wolle  gefunden.  Am  20.  Juni  kam  ein  halb- 
ausgewachsenes  Junges,  vermuthlich  von  der  zweiten  Brut,  von 
der  in  der  Nähe  der  obenerwähnten  Kirche  stehenden  Gruft- 
capelle  in  meinen  Besitz.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Hier, 
sowie  in  Modern,  ein  sehr  gemeiner  Stand-  und  Brutvogel. — 
Szepes-Bela  (Greisiger).  Den  6.  März  wurde  im  Parke  von 
Nagy-EÖr  ein  Stück  in  einem  hohlen  Baume  und  den  26.  Oc- 
tober  in   einem  Rauchfange  in   Bela   eines  sitzend  angetroffen. 

35.   Nfctale   Tengmalmi,   Gm.   —   Rauhfusskauz. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Bei  Aussee  im  «todten 
Gebirge«   selten. 

36.  Syrniuni   iiralense,   Pall.    —   Ural-Habichtseule. 

Siebenbürgen.  Koloszvär  (Hönig\  in  den  durch  Se.  k.  k. 
Hoheit  den  Kronprinzen  gepachteten  Kronforsten  GÖrgeny  — 
nach  Mittheilung  des  Herrn  Forsttaxators  v.  Pausinger  —  ziem- 
lich häufig  anzutreffen.  —  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  14.  Sep- 
tember   I    Stück   in   Al-Vincz   erlegt. 

37.   Syrnhim  aluco,   Linn.   —  Waldkauz. 

Böhmen.  Blottendorf  (Schnabel).  Früher  zahlreicher 
als  jetzt,  was  seinen  Grund  darin  hat,  dass  die  alten  Buchen- 
bestände abgeholzt  sind,  wo  er  passende  Brutplätze  fand.  Heuer 
stand  ein  Nest  in  einer  alten  hohlen  Linde,  welches  am  10.  April 
mit  drei  schon  ziemlich  stark  bebrüteten  Eiern  belegt  war.  — 
Nepomuk  (Stopka).  Unter  den  Eulen  am  zahlreichsten  ver- 
treten.—  Voigtsbach  (Thomas).  Horstet  in  den  angrenzenden 
Waldungen.     Bei   einem   Horste  fand  ich   Reste  von   Haustauben. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Seltener  Standvogel.  — 
Terebleszty   (Nahlik).  Standvogel. 

DalmatJen.  Spalato  (Kolombatovic).  5.,  12.  Februar, 
10.    November. 

Mähren.  Oslawan  (Öapek).  Mitte  März  hörte  ich  bei 
Tage  den   Ruf;    28.   März  war  das  Gelege   vollständig. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  59 

Siebenbürgen.  Koloszvär  (Honig).  Horstet  sehr  häufig 
um  die  Stadt  herum.  Ein  Paar  im  BänflFy  -  Garten  in  einer 
hohlen   Ulme. 

Steiermark.  Paldau  (Auguslin).  Brutvogel.  In  Aussee 
heisst  das  ö^  »Moosbock«,  das  Q  »Tschofidl«.  —  Pikern 
(Reiser).  Mitte  April  fand  ich  in  einem  ganz  niedrigen  Buchen- 
stocke vier  Junge  und  zwei  hochbebrütete  Eier.  Die  Jungen  waren 
schon  ziemlich  gross  und  der  alte  Vogel  Hess  sich  in  der  Höh- 
lung zu  wiederholten   Malen   ruhig  greifen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Varietäten  dieses  ziem- 
lich häufigen  Stand-  (resp.  gelegentlich  Strich-)vogels  habe  ich 
bisher  in  der  Herrschaft  Bellye  nicht  beobachtet.  —  Während 
einer  Hirschjagd  im  MonostDrer  Reviere  entdeckte  ich,  von  meinem 
Stande  aus,  in  einer  fensterartig  umrahmten  Hohle  einer  hoch- 
stämmigen Eiche  ein  Exemplar,  das  durch  mindestens  zwei 
Stunden  der  Sonne  halb  zugekehrt,  regungslos  auf  all'  das  Ge- 
triebe herunterblickte,  das  sich  kaum  30  Schritte  von  ihm  ent- 
fernt, in  einer  breiten  Allee  entwickelte.  Nichts  vermochte  seine 
Ruhe  zu  stören!  —  Im  November  und  December  dieses  Jahres 
wurden  häufig  vereinzelte  Waldkäuze  frei  in  jungem  Weiden- 
gehölze tagsüber  sitzend,  angetroffen.  Aehnliches  sah  ich  in 
einer  sehr  lichten  Maulbeerallee  bei  Föherczeglak  und  in  Feld- 
gehölzen (auch  im  Sommer)  mehrere  Male;  auch  gelegentlich 
einer  Schnepfensuche  mit  dem  Hunde  erlegte  Herr  Waldbereitcr 
Pfeningbcrger  zwei  Exemplare.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel). 
In  Modern  und  um  Pressburg  sehr  gewöhnlich.  —  Szepes- 
Bela  (Greisiger).  Den  11.  October  wurde  einer  in  Bela  in 
einem   Rauchfange   eingefangen. 

38.  Strix  ßamniea,    Linn.   —  Schleiereule. 

Böhmen.  Nepomuk  (S  t  o  p  k  a).  Gehört  zu  den  Selten- 
heiten. 

Bul(OWina.  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Standvogel. 
Legt  im  April  2  —  3  Eier,  die  durch  drei  Wochen  von  den  beiden 
Alten  bebrütet  werden;  die  Jungen  füttern  sie  mit  Mäusen,  haupt- 
sächlich Spitzmäusen  und  Maulwürfen.  —  Solka  (K  r  a  n  a- 
b  e  t  e  r).    Seltener  Standvogel. 


60  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig),  wie  alle  Eulenarten 
sehr  häufig. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Häufig  bei  Feldbach 
und  auf  dem   Kirchthum   nistend. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Wurde  am  2  3.  Februar 
1884  im  Durchzuge  beobachtet.  Relativ  häufig  war  sie  im  De- 
cember  desselben  Jahres  —  sie  ist  sonst  ziemlich  selten.  Ein 
Exemplar  befindet  sich  im   Riedmuseum  des  Schlosses   »Bellye«. 

39.   Biibo  maximus,   Sibb.   —  Uhu. 

Böhmen.  Rosenberg  (Zach).  Am  27.  Februar  nach- 
mittags scheuchten  Knaben  auf  einer  als  alten  Nist-  und  Auf- 
enthaltsort des  Uhu  bekannten  Stelle  einen  auf,  der  sogleich  einem 
der  Knaben  ins  Gesicht  flog  und  ihn  unter  dem  Auge  mit  dem 
Schnabel  verwundete.  Ein  anderer,  wahrscheinlich  das  Weibchen, 
sass  unterdessen  auf  einem  hohen  Baun:e  und  Hess  sich  durch 
Steinwürfe,    die   es  nicht  erreichten,  auch  nicht  verscheuchen. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Horstet  im 
April  in  hohlen  Bäumen,  in  Felsen  und  auf  dem  Boden  und  legt 
2  —  3  Eier,  die  von  beiden  Alten  durch  vier  Wochen  be- 
brütet werden.   —  Solka  (Kranabeter).    Seltener  Standvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovid).  i5.  Januar,  1 5., 
20.  Februar,    10.   November,   8.  December. 

LitOrale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  i5.  Januar  i  Exem- 
bei  Pietra   rossa  erlegt. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Den  Brutplatz  (die  Felsen 
am  Oslawaflusse  bei  Senohrad)  zweimal  vergebens  besucht, 
obzwar  sich  das  c?  etwa  vom  20.  Februar  an  gemeldet  hatte. 
Zwei   Eier  bekam    ich    von   Oels    im    oberen    Schwarzawagebiete. 

Siebenbürgen.  Kolosvär  (Honig).  Am  7.  November  1882 
habe  ich  ein  cT  in  einer  Szamos-Au  angeschossen ;  ist  übrigens 
in  Siebenbürgen  nicht  selten.  —  Nagy  -  Enyed  (Csato).  Am 
31.  Januar  i  Stück  in  Also-Orbo,  am  18.  März  i  o^  in  Bor- 
berek  und  £^m   2.  April    i    o^  in  Särd  erlegt. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Im  »todten  Gebirg« 
bei  Aussee  mitunter.  Soll  besonders  häufig  in  der  Ingering  bei 
Knittelield  vorkommen. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich- Ungarn.  61 


Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  19.  Februar  wurde 
ein  cf  im  »Saxein«  an  der  Sillschlucht  geschossen.  Dasselbe 
wurde  dort  schon  acht  Tage  von  mir  und  anderen  beobachtet. 
Im  November  zeigte  sich  vorübergehend  ein  Uhu  im  Ahrn  bei  Vill. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Interessanter  Weise  be- 
zieht der  Uhu  gelegentlich  auch  alte  Seeadlerhorste.  Ein  Heger, 
beauftragt,  junge  Uhus  für  die  Fasanerie  auszunehmen,  fand  im 
Frühjahre  1884  in  Gross  -  Bajär  einen  jungen  Uhu  unter  und 
noch  weitere  zwei  Exemplare  in  einem  Seeadlerhorste  (also  drei 
Junge),  ein  Exemplar  acquirirte  ich  und  zog  es  in  Graz  auf. 
Im  Sommer  i885  hatte  ich  im  Riede  mehrmals  Gelegenheit, 
in  den  Nachmittagsstunden  Uhus  aufzuscheuchen  und  zu  beob- 
achten, niemals  strichen  die  Thiere  weit  ab  und  hätte  ich  sie 
mit  Erfolg  beschiessen  können,  hätten  Zeit  und  Oertlichkeiten 
solches  gestattet.  Landbeck's  Notizen  über  den  Uhu  sind  auf- 
fallender Weise  ziemlich  belanglos  und  unvollständig;  es  ist 
vielmehr  die  in  den  «12  Frühlingstagen«  (pag.  47)  ausgespro- 
chene Vermuthung,  dass  der  Uhu  mit  zu  den  häufigsten  Eulen 
der  mittleren  Donau  -  Gegenden  zähle  c.  p.  unstreitig  richtig, 
wenigstens  sieht  man  ausser  ihm  und  dem  (allerdings  noch  viel 
häufigeren)  Waldkauze  oft  monatelang  keine  andere  Eule.  Dass 
die  Hauptnahrung  des  Uhus  speciell  in  Bellye  und  am  Drau- 
ecke  nicht  aus  Zieseln  besteht,  brauche  ich  wohl  nicht  besonders 
hervorzuheben ,  da  ich  bereits  im  II.  Theile  meiner  Fauna 
(pag.  149  und  i5o,  Sep.  -  Abdr.  pag.  3o  und  3i)  darauf  hin- 
wies^ dass  das  Verschwinden  des  Kaiseradlers  in  Bellye  wahr- 
scheinlich mit  der  grossen  Seltenheit  dieses  Nagers  (seit  den 
letzten  Jahren)  in  Zusammenhang  gebracht  werden  dürfte.  Am 
II.  Mai  d.  J.  waren  die  jungen  Uhus  (in  Köröserdö)  halb- 
wüchsig und  zeigten  sich  schon  über  dem  Stockrande.  Am 
27.  Mai  waren  dieselben  bereits  aus  dem  Neste  und  wurden 
auf  der  Erde  von  den  Alten  gefüttert.  Die  Nahrung  bestand 
zumeist  aus  jungen  Waldkäuzen  «deren  Flügel  und  andere  Reste 
ich  dort  vorfand«  (Pfeningberger).  —  Mosocz  (Seh  affg  ot  sc  h). 
Den  12.  Mai  2  Flaumenjunge ,  den  10.  Juni  3  und  den  4.  Juli 
abermals  3  ausgenommen.  —  Szepes  -  Bela  (G  r  e  i  s  i  g  e  r). 
Den  3o.  Januar  sass  am  Kreiger-Berg  ein  Uhu  und  am  Boden 
lagen   Reste   von  einem   frisch  gekröpften   Hasen. 


62  V.  V.  Tschusi  und  K.  v,  Dalla-Torre. 


40.   Scops  Aldrovandi.   Willughbi.   —   Zwergohreule. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  20.,  30.  April, 
17.  August,    5.   September. 

Siebenbürgen.  Koloszvär  (Honig).  Häufig;  einen  Nest- 
ling  aufgezogen, 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  »Auferl«.  Bei  Feld- 
bach  in  Paldau  erhielt  ich  ein  cf  und  einige  Tage  darauf  ein  9. 

41.    0/2/5  vulgaris,   Flemm.    —    Waldohreule. 

Bui<OWina.   Solka  (Kranabeten.   Seltener  Standvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  2  5.,  27.  März, 
i5.,   3o.   November. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Am  17.  Mai  1  Stück  auf 
einem   Feldbaume. 

Siebenbürgen.  Koloszvär  (Honig).  Im  Beobachtungs- 
gebiete ziemlich  selten;  scheint  in  felsigen  Gebirgen  häufig  zu 
sein,  da  mir  fast  ausgewachsene  Nestlinge  zu  wiederholten  Malen 
für  junge   Uhus   zugesendet  wurden. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  8.  Fe- 
bruar 2  Stücke,  16.  April  i  Stück  im  Dunenkleide  am  Boden, 
neben  einem  Baumstocke  von  der  Eule  ausgebrütet.  —  Paldau 
(August in).    Kommt   bei  Feldbach  sparsam   vor. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics.  Ein  grosser  Zug  wurde 
am  23.  Februar  1884  im  Bellyeer  Föhrenwalde  angetroffen. 
Sie  erscheint  im  Frühjahre  ziemlich  regelmässig  und  hält  sich 
dann   tagsüber   in  den   Nadelholzculturen   auf.  —  Nunquam   vidi! 

42.   Brachyotiis  palustris,   Forst.   —   Sumpfohreule. 

Böhmen.   Nepomuk   (Stopkai.   Erlegt  am   4.  October. 

Dalmatien.   Spalato  (Kolombatovic).    i5.,   25.  März. 

Siebenbürgen.  Koloszvär  (Honig).  Sehr  häufig;  in  den 
sumpfigen  Thälcrn  des  MezÖsig  im  Herbste  in  Zügen  zu  40 — 60 
Stücken  angetroffen.  Ob  sie  hierauch  brüten,  mir  bisher  un- 
bekannt.  —   Pols  (Washington).    5.  September   3   Exemplare. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Am  24.  November  188 3 
wurde    ein   Zug    im   Riede    (in   Kecserdö)    beobachtet.      Ich    habe 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  63 

sie  seit  August  1882  nicht  mehr  wahrgenommen.  —  Neu- 
siedlersee  (Reiser).  Soll  bestimmt  am  See  bei  Apethlon  brüten. 
Ich  sah  nur  i  Stück  am  17.  Mai,  ohne  das  Nest  finden  zu 
können.  —  Szepes  -  Bela  (Greisiger).  Den  24.  September 
wurde   im   Felde   bei   Bela    i    Stück  geschossen. 


II.  Ordnung. 

Fissirostres.    Spaltschnäbler. 

43.    Caprimiilgus  europaeus,   Linn.  —  Nachischwalbe. 

Böhmen.  Litoschitz  (Knezourek'.  Erste  den  29.  April; 
1S83  haben  7  Paare  hier  genistet.  —  Nepomuk  (Stopka). 
Brutvogel. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miskiewicz).  Im  April  an- 
gekommen und  bis  November  hier  verblieben;  brütet  im  Mai. 
—  Kaczyka  iZemann).  Erste  den  29.  April;  erstes  Schnurren 
den  1.,  allgemein  den  4.  Mai;  Gelege  den  5.  Juni.  —  Solka 
(Kr  anabeter).  Ziemlich  häufiger  Sommervogei^  der  Ende  April 
(heuer  am    28.1   erscheint   und   Mitte   September  abzieht. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  3o.  April;  i.,  3., 
4.,   8.,    i5.   Mai;    3.,    5.,    12.,    3o.   October;    5.,   6.   November. 

Litoraie.  Monfalcone  (S  chiavuzzi).  i3.  Juni  zwei  be- 
brütete Eier  bei  Pietra  rossa  gefunden,  die  auf  nacktem  Felsen 
unter  einem   Gebüsche    lagen. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradm'k  .  26.  April.  —  Oslawan 
(Capek;.  3o.  April  i  Stück;  12.  Juni  waren  die  ersten  Jungen 
ausgeschlüpft;   noch   am    i5.  Juli   ein  frisches  Gelege   bekommen. 

Schlesien.  Lodnitz  (.Nowak).  8. —  1  i.  September  i  Stück 
am  Herbstzuge  in  einem  Garten.  —  Wagstadt  (SN  o  1  f  j. 
14.  September  von  einem  Jäger  1  Stück  erhalten,  sonst  nicht 
beobachtet. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  5.  Mai  i  Stück 
schnurren  gehört. 

Steiermari(.  Hartberg  (Grimm).  Tritt  sehr  häufig  auf, 
sitzt   in   der  Zeit  von   9   Uhr  abends   bis  Mitternacht   auf  Wegen, 


64  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

um  die  darüberlaufenden  Laufkäfer  zu  erhaschen.  Nicht  scheu, 
lässt  sie  den  Fussgeher  oder  Wagen  in  ihre  nächste  Nähe 
Itommen,  bevor  sie  fortfliegt.  Am  i  2.  August  schon  sammelten 
sie  sich  vor  12  Uhr  und  zogen  in  ungeordneten  Schwärmen  von 
etwa  i5 —  18  Stücken  fort.  —  Pikern  (Reiser).  Heuer  nur 
in  wenigen  Exemplaren,  viele  dagegen  am  Wetsch-Gebirge  (Schega) 
am  9.  August  gesehen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  1884  erschien  in  Bellye 
die  erste  am  14.  April;  i885  am  3.  Mai  die  erste  in  Danocz- 
erdÖ;  der  Abzug  scheint  (i885)  zwischen  2  i .  und  26.  September 
erfolgt  zu  sein,  wenigstens  wurden  von  dem  21.  September 
abends  an  viele  dieser  Thiere,  nach  dem  26.  keines  mehr 
erblickt.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Bei  Pressburg  den 
1 3.  April  die  erste.  In  Modern  flog  eine  den  29.  Juni  aus  einem 
Schlage  vor  mir  auf.  Am  20.  Juli  wimmelte  es  im  Modreiner 
Walde  so  von  Gelsen,  dass  man  keine  Minute  ruhig  stehen 
bleiben  konnte,  ohne  von  denselben  belästigt  zu  werden.  In  der 
Abendstille  klang  ihr  Summen  wie  fernes  Gequack  von  Fröschen, 
lieber  den  Schlägen  hielten  nun  unsere  Ziegenmelker  fleissige 
Jagd.  Jeder  Vogel  hatte  sein  eigenes  Jagdrevier  im  beiläufigen 
Umfange  von  3oo'.  Innerhalb  desselben  jagten  sie  unter  allerlei 
Flugübungen,  mit  den  Schnäbeln  schnappend,  sich  von  der  Höhe 
herunterlassend  oder  wie  die  Raubvögel   in  der  Luft  schwebend. 

44.   Cypsehis  melba,    Linn.  —  Alpensegler. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  23.,  27.,  3o.  April, 
21.   August,    I.,   20.,   29.   September,    12.,    14.   October. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Kommt  nach  G.  Geyer 
»Monographie  des  todten  Gebirges«  in  der  Nähe  des  todten  Ge- 
birges bei  Aussee,   vor. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  i8.  Mai  beobachtete 
Herr  Prof.  Dr.  K.  von  Dalla-Torre  bei  20  dieser  Vögel  im  Wipp- 
thale  (Sill)  bei  Gerberbach  vom  linken  Sillufer  aus.  Am  gleichen 
Tage  wurden,  wohl  dieselben  Vogel,  von  einem  anderen  Herren 
bemerkt,  welcher  sich  zur  Zeit  der  Beobachtung  am  gegenüber- 
liegenden rechten  Sillufer  befand.  Am  14.  Mai  trat  Regen  und 
Schneewetter  ein. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-üngarn.  65 

45.    Cvpseliis  apus,    Linn,   —   Mauersegler. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Am  2  3.  April  2  Stücke 
als  Vorboten,  am  27.  die  andern.  Am  27.  kamen  sie  in  PÖm- 
merle  am  frühen  .Morgen  an;  ihre  Zahl  war  in  diesem  Jahre 
auffallend  gering.  Den  22.  Juli  zogen  sie  gegen  Mittag  nach 
N.W.  fort,  der  Rest  am  3o.  Juli.  —  Blottendorf  (Schnabel). 
Erster  den  1 7.  Mai  (kalte  und  rauhe  Witterung).  —  Braunau 
(Ratoliska).  Erster  den  3.  Mai;  Abzug,  auffallend  zeitig,  den 
22.  Juli.  —  Litoschitz  (Kne^ou  rek).  Letzter  den  i  7.  August. 
—  Nepomuk  (Stopka).  26.  April  das  erste  Paar  beim  Schlosse 
(W.,  warm),  am  20.  Juni  Junge  unter  dem  Schlossdache.  Etwa 
10  Paare  hielten  sich  hier  auf,  besonders  bei  Zelena  hora;  mehr 
wie  im  Vorjahre.  Am  26.  Juli  wurde  die  letzte  Schar  beim 
Schlosse  beobachtet,  am  3.  August  der  letzte  gesehen.  — 
Rosenberg  (Zach).  Am   3o.  April  die  ersten  gesehen. 

Bukowina.  Kaczyka  (Zemann).  Erster  den  i5.  April 
von  S.-O.  nach  N.  (S.-O.-Wind,  mild,  tagsvorher  S.-W.-Wind, 
kühl,  regnerisch),  Mehrzahl  den  28.  April  (gegen  ^/^8  Uhr 
6  Stücke) ,  an  welchem  Tage  zuerst  ihre  Stimme  vernommen 
wurde,  allgemein  den  3.  Mai.  —  Solka  (^Kranabeter).  Brütet 
in  Kirchthürmen ,  hohen  Gebäuden  und  hohlen  Bäumen.  Die 
Jungen  kommen  in  18 — 20  Tagen  zum  Vorschein  und  verlassen 
das  Nest  nach  sechs  Wochen. 

Dalmatien.  Spalato  (K  o  l  o  m  b  a  t  o  v  i  c).  Den  4.  April 
I  Stück,  9.  4,  10.  2,  ig.  einige,  20.  in  Menge.  Am  10.  August 
zogen  fast  sämmtliche,  welche  in  der  Stadt  nisten,  ab;  doch  sah 
man  bis  zum  3o.  immer  noch  welche  fliegen,  aber  von  diesem 
Tage  an  nur  einzelne  bis  zum  9.  September.  Nachdem  längere 
Zeit  keine  mehr  zu  sehen  waren,  zogen  wieder  einige  am  19., 
20.,   2  5.   und   3i.   September  durch. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  Erster  den  21. April 
(leichter  N.-O.-Wind,  schon,  tagsvorher  ebenso),  Mehrzahl  den 
24.  April  (leichter  N.-O.-Wind,  schon,  tagsvorher  windstill, 
schön),  Abzug  den   22.  Juli. 

Mähren.     Oslawan   (Capek).     Am    29.  April    die    ersten 

in    Brunn,   5.   Mai   in  Oslawan;  brütet  in  Üeznowitz,   Eibenschitz, 

Kanitz  und    Namiest;     2.   August    waren    sie    fort.     —     Römer- 
Ornis  IV,   i.  5 


66  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Stadt  (Jonas).  Zuerstund  in  Mehrzahl  den  26.  April  von  S.-W. 
nach  O.  (schwacher  S.-Wind,  sowie  tagsvorher  sehr  schon); 
Nestbau  den  4.  Mai  begonnen;  Gelege  den  16.  d.  M,;  Abzug 
den  24.  Juli  nach  S.-O.  (schwacher  N.-W,-Wind,  schön,  tags- 
vorher ebenso). 

Niederösterreich.  Kalksburg  (Reiser).  Brütete  heuer 
in  etwa  6  Paaren  im  alten  Steinbruche  im  Gutenbachthale 
ebenso  auch  an  gleichem  Standorte  im  Thale  von  Kaltenleut- 
geben,  sowie  in  der  dortigen  Kirche.  —  Nussdorf  a.  D.  (Bach- 
ofen).  4.   Mai,    12.   September    i    Exemplar. 

Salzburg.  Abtenau  (Höfner).  Erster  den  S.  Mai  (stär- 
kerer W. -Wind,  trüb,  tagvorher  windstill,  trüb),  Abzug  den 
2.  August  (windstill,  trüb,  tagsvorher  schwacher  W.  -  Wind, 
trüb).  —  Hallein  (Tschusi).  7.  Mai  (S.  -\-  12^,  Regen)  i  Stück 
bei  Goldenstein,  8.  (W.  -\~  8°,  nach  Regen)  i  Stück  in  Hallein, 
10.  (S.  -|"  S°,  schön)  20 — 3o  Stücke  in  einem  Fluge,  3i.  Juli 
gegen  5o  Stücke,  4.  August  3  Stücke,  5.  6,  6.  2,  8.  4  Stücke 
nach  N. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  5.  Mai  (nachts)  Haupt- 
ankunft (den  4.  mittags  Regen,  -f-G^R.,  5.  und  6.  trüb,  kühl), 
Abzug  2.  August  (i.,  2.  und  3.  trüb,  kühl 5  Wind  den  i.  und 
2.  aus  W.,  3.  N.-W.).  Heuer  mit  wenigen  Ausnahmen  scheinbar 
keine  Brut;  ich  glaube,  dass  der  kühle  Mai  und  Juli  viel  dazu 
beitrug,  dass  die  Jungen  im  Neste  starben,  da  wenigstens  an  unserer 
Dorfkirche  keine  jungen  Vögel  sichtbar  waren.  —  Jägerndorf 
(Winkler).  6.  Mai  (schön,  ebenso  tagsvorher)  in  Mehrzahl.  — 
Troppau  (Urban).  5.  Mai  sah  ich  selbst  2  (sollen  schon  3o. 
April  dagewesen  sein).  Nistet  alljährlich  in  Mehrzahl  an  der 
hiesigen  Propsteikirche.  Am  4.  August  sah  ich  noch  etwa  20 
Stücke   sich   herumtummcln,   am   6.   keinen  mehr. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  11,  Juni  50 
Stücke  eilig  dahinziehend,  am  6.  September  in  Muzsina  i  Stück 
zwischen   Hinindo  nistica. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm;.  wSpaltln«.  Erstes  Er- 
scheinen am  23.  April,  Abzug  am  3.  September,  jedesmal  in 
grossen  Scharen.  Begann  den  1 9.  Mai  mit  dem  Nestbau  und 
war  in  7   Tagen  damit    fertig.  —  Mariahof  (Hanf  &  Paum- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  67 


gartner).  Häufiger  Brutvogel.  5.  Mai  i  Stück,  G.  i8  —  25  Stücke, 
7,  10  Stücke,  8.  Mai  5o  — 60  Stücke,  ebenso  den  9.  und  10.; 
infolge  von  Schneefall  und  Regen  und  N.-N.-O.  vom  12. — 16.  Mai 
sehr  wenige:  i .  August  i  Stück,  ebenso  am  i3.  und  22.  August, 
—  Mariahof  (Kriso).  6.  Mai  (schön,  den  5.  und  6.  Regen 
und  Schnee)  i  Stück  beim  Thurm,  11.  Mai  (helleres  Wetter 
nach  vielen  Regentagen)  viele  am  Thurm,  j3.,  14.  und  i  5.  Mai 
(stürmische,  regnerische  und  kalte  Tage)  keine  zu  sehen,  16.  Mai 
(mittags  Sonnenschein ,  windig  und  kalt)  abends  nur  i  Stück 
um  den  Thurm  fliegend,  18.,  1 9.  Mai  (wieder  stürmische,  kalte 
Tage,  Schnee  in  der  Nähe  und  auf  den  Höhen)  keinen  gesehen, 
20.  Mai  (schön)  erst  jetzt  in  mittelmässiger  Zahl  anwesend.  — 
Mülthal  (0  s  t  e  r  e  r).  Erster  den  12.  Mai  (sowie  tagsvorher 
N.-W.-Windi,  Rückzug  den  i  5.  Mai  (kalt,  -)-  4"  R.,  tagsvorher 
kühl),  Wiederkunft  den  22.  Mai  (warm,  tagsvorher  S.-W.-Wind, 
kühl).  —  Paldau  (Augustin).  Auf  dem  alten  Kirchthurme  in 
Paldau  bei  Feldbach  hielten  sich  circa  5o  Stücke  auf;  doch  als 
der  Thurm  renovirt  wurde,  zogen  sie  alle  fort.  Im  folgenden 
Frühlinge  kamen  wieder  einige,  blieben  aber  kaum  eine  Woche 
da.     In   Feldbach   finden   sich   sehr   viele   am   Thurme. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  24.  April  (leichter 
Südwind)  circa  2  5  Stücke  dieser  Art  in  einer  Schar  bei  der 
Weierburg  nächst  Innsbruck,  am  i.  Mai  einige  an  den  Kirch- 
thürmen  und  am  8.  Mai  ziemlich  zahlreich  in  der  Stadt.  Am 
18.  Juni  einige  Stücke  am  Thurme  der  Viller  Kirche.  Nach 
einem  die  Temperatur  sehr  abkühlenden  Gewitterregen  waren 
dieselben  am  7.  August  bei  Vill  nicht  mehr  sichtbar;  am  12. 
September  mittags  wieder  i  Stück  bei  Vill. —  Mareith  (Stern- 
bach). Zwischen  dem  5.  und  10.  August  fortgezogen.  Erster 
den  24.  April  (windstill,  ganz  bewölkt,  tagsvorher  schwacher 
W.-Wind,  theilweise  bewölkt),  Mehrzahl  den  8.  Mai  (windstill, 
ganz  bewölkt,  Regen,  tagsvorher  ebenso) ;  Abzug  den  7.  August 
(theilweise  beinahe  starker  Regen,  tagsvorher  nicht  bewölkt); 
den  12.  September  noch  i  Stück.  —  Roveredo  (Bonomi;. 
Erster  den  28.  April  (stärkerer  N,-0.-Wind,  Regen,  tagsvorher 
gleichfalls  Regen),  Abzug  den  19.  August  nach  S.  (schwacher 
S.-O.-Wind,  bewölkt,  heiter,  tagsvorher  leichter  S.-W.-Wind, 
heiter). 

5* 


68  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.   Dalla-Torre. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics),  In  den  Lehmwän-Jen  bei 
Szarvas  an  der  Drau,  unweit  von  Gross-Bajär  nistet  die  Thurm- 
schwalbe  regelmässig,  anderen  Ortes  findet  man  sie  am  Drau- 
ecke  nur  selten.  Ueber  ihr  Eintreffen  im  Frühjahre  besitze  ich 
keine  Notizen.  —  Pressburg  TStef.  Chernel).  Den  23.  Mai 
grosse  Schwärme  um  die  Pressburger  Schlossmauern,  die  ihr 
Brutgeschäft  beginnen.  In  der  weiteren  Umgebung  von  Press- 
burg, wie  auf  den  Ruinen:  Theben,  Hainburg,  Wattenburg 
(Wolfsthal)  fehlen  sie ;  dagegen  fand  ich  sie  in  grosser  iMenge 
bei  dem  von  Tannenwäldern  der  Klein-Karpathen  umschlossenen 
Schlosse  Bibersburg,  wo  ich  am  10.  Juli  diese  kühnen  Flieger 
beobachtete.  —  Szepes-Bela  (Greisiger).  Den  7.  Mai  abends 
in  Bela  10  Stücke  den  Thurm  umfliegend  (S, -Wind,  trüb, 
warm,  tagsvorher  N.-Wind  und  Schneefall  auf  der  Tatra),  den 
8.  und  9.  waren  in  Bela  keine  zu  sehen  (regnerisch,  Tem- 
peratur gesunken,  circa  -f-  12"  R.;  N.-Wind,  regnerisch,  kühl, 
-}-  6*'  R.),  10.  Mai  wieder  viele  ('nachmittags  S.-Wind  und 
etwas  Regen,  tagsdarauf  auch  S.-Wind),  12.  August  in  Bela 
die  letzten  (heiter  und  S.-Wind,  in  der  Nacht  aber  schon 
sehr   kühl). 

4:(J.   Hiritndo   rustica,    Linn.  —    Rauchschwalbe. 

Böhmen.  Aussig  I H  a  upt  vogel).  Am  28.  März  3  in 
Pömmerle,  am  7.  April  i  Stück,  am  g.  in  grösserer  Menge, 
am  16.  April  in  Aussig  ein  grösserer  Zug,  welcher  die  in  der 
Malzfabrik  nistenden  Paare  enthielt.  Am  14.  Juni  flogen  in  PÖm- 
merle  die  ersten  Jungen  ausj  am  cg.  Juli  die  der  zweiten  Brut. 
Den  7.  August  zogen  die  ersten,  am  17.  und  20.  die  letzten 
nach  S.-W.  fort.  Bei  einem  Zuge,  der  in  PÖmmerle  in  der 
zweiten  Woche  des  Septembers  ankam,  war  eine  ganz  weisse  und 
eine  schwarze  mit  weissen  Flügeln.  Sie  flogen  an  dem  Felsen 
der  Eisenbahn  herum  und  waren  am  anderen  Tage  fort.  Die  Zahl 
dieser  Vögel  war  in  diesem  Jahre  sehr  gross.  —  Blottendorf 
(Schnabel).  Erste  den  23.  April  nach  S.  (schön),  Abzug  an- 
fangs September.  —  Johannesthal  (Taubmann).  Erste  erst 
Mitte  April  nach  N.  (N.-O.  und  N.-W.,  O.-Wind,  kühl,  hell), 
Mehrzahl  anfangs  bis  Mitte  Mai.  Zugrichtung  dieselbe  (warm 
und  schönst;    erster  Gesang   anfangs   Mai;   erstes   Gelege   den   20. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  69 

Mai;  Abzug  anfangs,  Mitte  bis  Ende  September  (windig  und 
bei  Regen).  Seit  lo  Jaliren  in  steter  Verminderung.  —  Lito- 
schitz  (K  n  ezo  u  rek).  Erste  den  4.  April  (windstill),  Mehrzahl 
den  13.;  den  24.  August  flogen  die  letzten  Jungen  von  Neste 
ab;  den  8.  October  Abzug  der  letzten  4  Stücke  (trübes  Wetter). 
—  Mauth  (Soukup).  Erste  den  2  \ .  März  (starker  O.-Wind, 
kalt),  Mehrzahl  den  28.  März,  3.,  4.  und  6.  April  (O.-Wind), 
Abzug  den  16.  August,  6.,  19.  und  28.  September  (W.-Wind, 
kalt,  tagsvorher  O.-Wind,  warm).  —  Nepomuk  (Stopka). 
Erschien  in  grösserer  Anzahl  als  im  Vorjahre;  die  ersten  sechs 
wurden  bei  kalter  Witterung  am  11.  April  (am  10.  heftiger 
Wind  aus  W.,  höchste  T.  -}-  6")  beobachtet;  am  16.  bereits 
mehrere  bei  O.-Wind;  22.  Mai  Nestbau,  am  9.  Juli  Junge  aus- 
geflogen; die  letzte  grössere  Schar  am  18.  September  (klare 
Witterung  und  O.-Wind,  am  19.  September  trüb,  O.-Wind); 
von  da  an  waren  wenige  zu  sehen;  die  zwei  letzten  am  23.  Oc- 
tober nachmittags  bei  trübem  Wetter,  -f-  j^ ,  am  22.  Frost, 
W.-Wind.  —  Rosenberg  (Zach).  Am  3t.  März  morgens  (warm 
windstill)  die  erste,   am   5.   April   wieder  nur   eine  gesehen. 

Bukowina.  FratautZ  (Heyn.)  Erste  den  27.  April 
nach  N.-W.  (mildes  Frühlingswetter,  tagsvorher  warm  und  hell), 
Mehrzahl  den  folgenden  Tag  nach  N.-W.  (stärkerer  S. -W.-Wind, 
warm,  leicht  bewölkt),  starke  Züge  den  2.  Mai  nach  N.-W. 
(windstill,  vormittags  leichter  Regen,  dann  schon,  tagsvorher 
warmer  Strichregen);  Gesang  am  Tage  der  Ankunft;  Abzug 
am  4.  September  nach  S.  (warm  und  hell  ,  tagsvorher  leichter 
Strichregen).  —  Gurahumora  (Sc  hnorfeil).  Erste  den  11. 
April  von  O.  nach  W.  (stärkerer  0.-^^'ind,  trüb.  Regen,  tags- 
vorher trüb),  Mehrzahl  den  14.  April  von  O.  nach  W.  (schwacher 
O.-Wind,  schön,  tagszuvor  Strichregen);  Abzug  den  11.  Sep- 
tember nach  O  (schwacher  W.-Wind,  heiter,  sowie  tagszuvor). 
—  Karlsberg  ( ? ).  Die  ersten  am  14.  April  (Regen,  dann 
hell),  Mehrzahl  am  1 5.  bei  Regen,  dann  Schnee;  erster 
Gesang  am  13.,  Mehrzahl  am  i5;  Abzug  am  6.  September 
(bewölkt ,  dann  hell).  - —  Kuczurmare  (M  i  s  z  k  i  e  w  i  c  z). 
Den  23.  April  angekommen,  erste  Brut  im  Mai,  zweite  im  Juli, 
im  September  fortgezogen.  —  Kupka  (Kubelka).  Erste  den 
20.   April   nach   W.    (massiger   W.   und   0.-^^'ind.   warm'i.     Mehr- 


70  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


zahl  den  3o.  April  nach  W. ;  Gesang  allgemein  den  2.  Mai; 
Nestbau  begonnen  den  27.  Mai,  ein  volles  Gelege  den  iS.Juni; 
Abzug  den  24.  September  nach  S. -O.  (massiger  S. -O.  und 
W.-Wind,  warmX  —  Solka  (Kr  an  abe  te  r).  Häufig.  Sie  erschien 
am  10.  Mai  in  dem  Reviere  und  zog  am  10.  September  scharen- 
weise ab.  —  Straza  (Popiel).  Erste  den  i3.  April,  Mehrzahl 
den  18.;  Gesang  am  Tage  der  Ankunft;  Nestbaubeginn  den  12. 
Mai,  ein  volles  Gelege  den  10.  Juni;  Abzug  den  26.  August 
(starker  N. -W.-Wind,  nasskalt).  —  Terebleszty  (O.  Nahlik). 
Erste  den  i5.  April  nach  O.  (stärkerer  O.-Wind,  warm,  tags- 
vorher  ebenso),  Mehrzahl  den  23.  April  nach  O.  (leichter 
O.-Wind,  warm,  wie  tagszuvor^ ;  Abzug  den  2  i .  September  nach 
S.  (leichter  O.-Wind,  schon  wie  tagszuvor).  —  Toporoutz 
(Wilde).   Erste  den    lo.  April,   Abzug  den   8.   September. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Am  14.  März  5, 
in  den  darauf  folgenden  Tagen  in  immer  grösserer  Anzahl  bis 
zum  20,  Gegen  den  20.  August  verminderte  sich  ihre  Zahl,  nach 
dem  12.  September  wurden  sie  selten.  12.  October  Massenzüge, 
dann   wieder  selten  und  seit  dem   26.   nicht   mehr  vorhanden. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erste  den  14.  April 
(N. -W.-Wind,  wie  tagsvorher  schon),  Mehrzahl  den  folgenden 
Tag  (schön). 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  22.  März  früh  die 
ersten  angekommen,  27.  .März  sehr  viele,  2.  April  alle  da; 
den  19.  Mai  hatten  sie  Junge,  28.  Mai  waren  die  Jungen  schon 
flügge. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Am  9.  April  5  Stücke  an- 
gekommen (^Regen,  Wind  aus  S.-O.,  Stärke  2),  am  11.  April 
circa  10  Paare  (S.-Wind,  schwach);  19.  August  um  7  Uhr  früh 
ein  Schwärm  von  vielen  hundert  Exemplaren,  welcher  vom 
MÖnitzer  Aufzugswald  in  der  Richtung  gegen  S.  zog.  —  Krem- 
sier  (Zahradni'k).  11.  April.  —  Oslawan  (Capek).  2.  und 
3.  April  Je  i  Stück  in  nördlicher  Richtung,  gegen  den  W'ind, 
8.  April  3,  12.  .April  mehrere,  i  3.  April  (kalt)  nicht  bemerkt, 
14.  April  (schöne  Witterung)  mehrere,  i  8.  April  alle  hier.  Vom 
23.  April  wurde  mit  dem  Nestbaue  begonnen.  Mitte  September 
Abzug,  28.  September  2  Stücke,  i.  October  6  Stücke,  2. 
1    Stück.  —  Römerstadt    üonas).     Erste   den    14.  April    von 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  71 

5.  nach  N.-O.  (schwacher  S.-W.-Wind ,  schön,  wie  tagsvorher)^ 
Mehrzahl  denselben  Tag  nach  S. ;  erster  Gesang  den  20.  April, 
allgemein  den  28;  Nestbau  den  2.  Juni,  ein  volles  Gelege  den 
14.  Juni;  Abzug  den  G.  September  nach  S.-VV.  (schwacher 
W.-Wind,   schön,   tagszuvor  ebenso). 

Niederösterreich.  Nussdorf  a.  D.  (Bachofen).  1S84 
den  4.  April  eine,  den  21.  April  viele,  den  9.  September  sam- 
melten sie  sich,  den  10.  Hauptmasse  fort,  den  27.  October 
1  juv.  1885  den  2.SeptemberHauptmasse  fort,  5.  wieder  eineMengc 
auf  den   Gesimsen  der   Brauerei,     in  der  Nacht  vom    5,  auf  den 

6.  fort,  10.,  12.,  i3.,  14.  September  neuerdings  eine  Menge 
auf  den   Gesimsen,   den    15.   abgezogen. 

Salzburg.  Abtenau  (Höfner).  Erste  den  2.  April  (wind- 
still, trüb).  —  Hallein  (Tschusi).  3.  April  4  Uhr  nachmit- 
tags, nach  mehrtägigem  W.,  bei  W.  6  Stücke  hochkreisend  und 
singend,  11.  April  3 — ö  nach  S.-VVind  bei  N.,  18.  August 
bei   trübem  Wetter  ein   Flug  von   20 — So   auf  der  Wiesen. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zeliskö).  10.  April  (trüb,  ver- 
änderlich, S.-W.)  4  Stück  angekommen,  (g.  Regen  bei  S.-W., 
II.  wie  am  10.),  Hauptankunft  am  i3.  (Nebel  bei  N.-O.), 
Beginn  des  Abzugs  10.  September  (heiter  bei  S.-W.),  Haupt- 
züge den  14.  bis  19.  September  (vorherrschend  S.-W.),  Nach- 
züge aus  Norden  am  4.,  5.,  11.  October  (S.-W.,  Regen),  die 
letzte  am  17.  (trüb,  neblig  hei  S.-W.)  —  Lodnitz  (Nowak). 
Einzelne  am  7.  April  (tagsvorher  schönes,  warmes  Wetter,  gegen 
Abend  Regen,  Südwind,  nachts  ruhig,  heiter;  8.  Regen,  Süd- 
wind), 9.  (regnerisch,  aber  warm)  schon  mehrere  da  und  ein* 
zelne  singend;  Ende  September  waren  bereits  alle  abgezogen.  — 
Troppau  (Urban).  Am  12.  April,  laut  Mittheilung  des  Herrn 
Dr.  Scherz,  je  i  Stück  bei  Schlackau  und  bei  Stiebrowitz;  i5. 
kam  eine  mit  lautem  Ruf  zu  den  vorjährigen  Nestern  in  meiner 
Wohnung,  flog  aber  sogleich  wieder  fort;  am  17.  kamen  zwei 
oder  drei,  die  sich  nun  von  Zeit  zu  Zeit  einfanden  und  später 
eines  der  alten  Nester  zum  Brüten  benutzten.  Mitte  Juli  begann 
die  zweite  Brut  und  am  G.  August  waren  fast  flügge  Junge  im 
Nest;  seit  i5,  und  16.  kamen  nur  mehr  drei,  dann  zwei,  endlich 
nur  eine,  um  bei,  nicht  in  dem  Neste,  zu  übernachten ;  den  24. 
September    sah    ich    kurz    vor    Mittag    bei   schwachem   Südwest- 


72  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.   Dalla-Torre. 


wind,  3  Exemplare  in  massiger  Höhe  gegen  S.-W.  fliegen;  eine 
von  ihnen  flog  zurüclv,  kam  aber  gleich  wieder  mit  vier  anderen 
den  zwei  vorausfliegenden  nach,  ohne  dass  —  mit  Ausnahme  der 
eben  erwähnten  kurzen  Umkehr  —  ein  Zurückkommen  oder  auch 
nur  eine  seitliche  Schwenkung  zu  bemerken  war,  also  wohl  ein 
deutlicher  Abzug.  Später,  3o.  September,  i.  und  3.  October 
(früh  6 — 7"  R.)  waren  noch  einige  hier  zu  sehen;  am  6.  (bei 
heiterem  Himmel,  aber  heftigem  Wind)  wohl  an  3o  Stücke, 
nebst  vielen  Hir.  iirb.  am  Eisenbahndamm  nächst  der  Olmützer 
Strasse  zeitweilig  auf  den  Telegraphendrähten  rastend;  es  mögen 
Nachzügler  aus  Norden  gewesen  sein.  Am  9.  October  sah  ich 
nur  noch  eine,  doch  soll  auch  am  26.  eine  beobachtet  worden  sein. 
Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  9.  April 
nach  N.-W.  (S.-W.-Wind ,  warm,  heiter,  tagsvorher  warm  und 
trüb),  Mehrzahl  den  12.  April  nach  S.  (N.-W.-Wind ,  warm, 
heiter,    tagsvorher    S.-Wind ,     warm,    trüb);     erster   Gesang    den 

26.  April,  allgemein  den  2.  Mai;  Nestbau  den  6.  und  ein  Ge- 
lege den  17.  Mai;  Abzug  den  26.  September  nach  S,-W.  (O.-Wind, 
kühl,  trüb,  tagszuvor  S.-W. -Wind  warm,  trüb).  —  Nagy- 
Enyed  (Csato).  Am  27.  März  erschienen  die  ersten  in  der 
Stadt  (-{-  9"  G.),  4-  April  2  Stücke  in  Magyar-Bago;  den  10. 
September  zogen  sie  bei  -j-  1 5"  G.  aus  der  Stadt  ab  und  am 
6.   October  wurde   das   letzte  Stück  gesehen. 

Steiermark.     Hartberg  (Grimm).    Erstes   Eintreffen  am 

27.  März,  Abzug  am  i.  September;  Nachzügler  sind  beson- 
ders bei  dieser  Art  häufig.  Ein  Paar,  das  krank  war,  über- 
winterte im  Januar  und  Februar  in  der  Stube.  —  Mariahof 
(Hanf  &  Paumgarten).  Häufig,  brütet  in  der  Regel  zweimal. 
S.  April  I  Stück  beim  Teiche  vorbeigezogen,  11.  April  4 — 6 
Stücke,  1  Stück  bei  der  Kirche,  12.  April  i  Stück  im  Hause, 
i3.  und  14.  4 — 6  Stücke,  je  2  Stücke  im  Hause,  i3.  singend, 
17.,  18.  und  19.  viele;  Mitte  Mai  waren  sämmtliche  ange- 
kommen; 18.  Juni  ausgekrochen;  7.  August  die  ersten  Brüten 
fort,  1  5.  September  20 — 3o  Stücke  mit  iirbica ,  21.  10  —  20. 
-7.  2,  I.  October  5,  2.  October  2  Stücke.  —  Mariahof  (Kriso). 
2.  April  1  Stück  beobachtet,  das  einigemale  um  ein  Bauern- 
gehÖft  und  dann  in  nördlicher  Richtung  fortflog;  ii.  April 
1    Stück,     12.   April    3    im   Hause,    am    i3.   April,   einem   Regen- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn. 


tage,  kam  eine,  14.  April  im  oberen  und  unteren  Gange  je 
I  Exemplar  übernachtet,  15.  April  3  im  Hause,  17.  April 
mehrere  in  der  Umgebung  (Wetter  veränderlich  und  kalt),  2  3.  April 
zahlreich  hier;  28.  April  bauen  rustica  und  iirbica  allenthalben 
Nester  und  im  Schulhause  sitzt  schon  ein  2  im  alten  Nest;  14. 
und  iS.Mai  (kalte,  stürmische  Tage)  keine  Schwalbe  übernachtet, 
obschon  die  Fenster  der  Hausgänge  Tag  und  Nacht  offen  blieben; 
18.,  19.  Mai  (noch  kältere  Tage)  fast  keine  Schwalbe  zu  sehen, 
20.  Mai  (schön)  früh  rustica  und  urbica  wieder  zu  sehen;  12.  Sep- 
tember (kalt,  Schnee  auf  den  Bergen)  haben  2  Alte  und  3  Junge 
im  Hause  noch  übernachtet.  —  Paldau  (Augustin).  »Schwalben«. 
Häufiger  Brutvogel.  Kamen  nach  ( !  d.  R.)  den  Stadtschwalben 
und  zogen  3  und  3  Tage  vor  ihnen  fort.  —  Pikern  (Reiser). 
Die  erste  Rauchschwalbe  am  3o.  März  gesehen.  —  Pols 
(Washington).  Abzug  der  Hauptmasse  am  5.  und  6.  Sep- 
tember, vereinzelte   bis   zum    10.   dieses   Monates. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  22.  März  2  Stücke 
bei  der  Mühlauer  Eisenbahnbrücke,  24.  März  vormittags  i  Stück 
unter  circa  10  Uferschwalben  am  Inn  in  der  Hallerau  (scharfer 
Nordostwind  mit  Schneefall  im  Gebirge),  28.  März  (Regen  in 
der  Niederung,  Schneefall  im  Gebirge)  3  Stücke  in  der  Stadt 
gesehen,  9.  April  i  Stück  abends  bei  der  Galhviese,  12.  April 
ziemlich  zahlreich  in  der  Ambraserau  am  Inn,  1 5.  April  einige 
ebendort,  16.  April  (Südwind)  morgens  8  Uhr  ziemlich  viele 
im  Haushofe  und  den  Höfen  der  Nebenhäuser;  sie  schienen  ihre 
alten  Nester  aufzusuchen  und  sangen  auch  schon.  Diese  Art  brütet 
in  Innsbruck,  Wilten ,  Igls ,  Patsch  etc.  In  Vill  fehlte  sie  zur 
Brutzeit,  während  sie  an  den  nach  dem  Brande  im  Jahre  i883 
neuerbauten  Häusern  von  Igls  nistet.  Am  3o.  August  geschart 
in  Wilten.  —  Mareith  (Sternbach).  Hier  weniger  häufig  als 
H.  urbica;  brütend  beim  \\'urzerbaur  bei  1200  m.  angetroffen. 
Am  12.  September  noch  da,  am  22.  September  mittags  beim 
Weiher  ober  dem  Schlosse,  am  5.  October  einige  beim  Weiher 
und  bis  zu  1200  m.  Höhe.  —  Roveredo  (Bonomi).  Erste  den 
27,  März  nach  N.  (schwacher  S.-W.,  Regen,  tagsvorher  S. -Sturm, 
bewölkt),  Rückzug  den  29.  März  (Regen,  Schnee  auf  den  Bergen, 
tagsvorher  bewölkt),   Abzug  den  4.  September  nach  S.  (stärkerer 


74  V.  V.  Tschusi   und  K.  v.  Dalla-'l'orre. 

S.-W.-Wind,   sehr  heftiger  Regen,    tagsvorher  schwacher  S.-W.- 
Wind,   bewölkt). 

Ungarn.     Bellye    (Mo  j  s  is  o  v  i  es).      1884:     28.    März, 
iS85:     18.   März  die  erste    in   Bellye;     "rüstete«     sich    zum   Ab- 
züge   1884    am    4.   September,     i8S5    am    3i.   August.      In  ein- 
zelnen  Oekonomie-Districten,    so  z.   B.   in   Braidafeld  wurde   die 
Wahrnehmung  gemacht,   dass  die  Anzahl   der  im  Frühjahre  188 5 
eingetroffenen  Schwalben   ungleich  grösser  als  im  Frühjahre    1884 
war.   Die  Anzahl  der  Nester  in  den  Stallungen  betrug  das  Drei- 
fache gegen    das  Vorjahr.   —   Güns   (C.   Chernel).      Erste  den 
2.   April  aus   S.-O.   (gelinde  und    heiter,    sowie    tagsvorher).   — 
Landok   (Schloms).    Erste   den    16.   April  nach  N.   (schwacher 
S.-Wind>  trüb,  tagszuvor  S.-Wind,  schon),  Mehrzahl  den  22.  April 
(schwacher    N.-O.-VVind,     warm,    wie  tagsvorher).     —     Mosocz 
(Schaf  fgo  t  seh).      Am    14.  April   kam   hier  bei    sehr  schönem 
Wetter   die  erste  an   (bei  Agram  beobachtete  ich   eine  schon   den 
IQ.   März);     den    2.   September    sammelten    sie    sich    im   Dorfe; 
am   8.   September  waren  nur  mehr    sehr  wenige  zu  sehen;     den 
i5.   ein  bedeutender  Zug    nach   S.-O.   —   Nagy  -  Szt.  -  Miklos 
(Kuhn).      Erste    den     3o.    März    nach    N.   (windstill,   -|-  14"  C, 
tagsvorher  schön),    Mehrzahl  den  4.   April  nach   N.   (warm  und 
schön);     Nestbau    vom    20. — 3o.   April,     ein  volles   Gelege    den 
20.  Mai;  Abzug  den   20.  September  von  N.  nach  S.   —  Press- 
burg (Stef.   Chernel).    3i.   März  erschien  die  erste.     Ihre   Brut 
war  heuer  ausgezeichnet.      Auf   der  im   Modreiner  Wald   befind- 
lichen Holzhauerniederlassung,  die  aus  fünf  Hütten  besteht,  wurden 
beiläufig  40   Schwalben  grossgezogen.     Anfangs   September  sam- 
melte sich  diese  kleine  Schar    und  machte    ihre   Flugübung    von 
dem    Dache    der    ebenfalls    in    der    Mitte    des   Waldes    erbauten 
stockhohen  Villa  aus,     die   bereits    1000   Fuss    hoch   liegt.     Man 
konnte    die    bekannte  Truppe    noch    beinahe  drei  Wochen    lang 
täglich  beobachten,   bis  sie  endlich  am  20.  September  die  Gegend 
verliess.    Den    i5.   Mai  fiel  das  Thermometer  auf  o"  und  starker 
Wind  mit  Schnee    trat    ein.     In  Pressburg  war    während    dieser 
rauhen  Witterung   keine  Schwalbe  zu  sehen,  die  sich   alle  in   die 
Scheunen  und  unter   Brücken   geflüchtet  hatten.   Um   die  Schiffs- 
brücke   flogen    die   armen   nach   Nahrung    suchend    zu   hunderten 
herum.     Den   2.  October  sah   ich   die   letzten.   —   Szepes  -  Böla 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  75 

(Greisiger).  Den  1 2.  April  (S.-Wind  und  Regen,  ebenso  meh- 
rere Tage  vorher,  tagsnachher  kalter  N.-O.-Wind  und  des  Nachts 
Frost)  2  Stücke  bei,  den  i3.  2  in  der  Stadt;  16.  (N.-O.-Wind, 
gegen  Abend  S.-Wind  und  trübes,  warmes  Wetter,  ebenso  tags- 
nachher) mehrere,  in  Javorina  (Tatra)  die  ersten;  17.  Ankunft 
der  Hauptmasse  in  Bela.  Den  24.  August  (N.-Wind  und  regne- 
risch, tagsvorher  noch  warm,  tagsnachher  N.-Wind)  sammelten 
sich  die  Schwalben  in  grossen  Flügen  und  umkreisten  die  Stadt; 
den  2  5.  zog  ein  Flug  von  circa  100  Stücken  von  N.  nach  S. ; 
23.   September   die   letzte. 

47.   Hirundo  urbica   Linn.   —   Stadtschwalbe. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogl).  Am  12.  April  die  erste 
in  einem  Fluge  von  H.  riistica,  am  iG.  Mai  kamen  sie  in  Pöm- 
merle  an;  heuer  traten  sie  in  geringer  Zahl  auf.  —  Bausnitz 
(Demuth).  Erste  den  16.  April  nach  N.  (schwacher  S. -O.- 
Wind, sowie  tagsvorher  milde),  Mehrzahl  den  20.  April  nach 
N.-O.  (schwacher  N.-W.-Wind,  milde,  wie  tagszuvor) ;  Nestbau 
den  28.  Mai,  ein  volles  Gelege  den  16.  Juni;  Abzug  den  10.  Sep- 
tember nach  S,-W.  (steifer  S.-W.-Wind,  milde,  sowie  tagsvorher). 
Kam  heuer  ungewöhnlich  früh.  —  Blottendorf  (Schnabel). 
Erste  den  2.  Mai,  Abzug  der  ersten  am  20.  August,  allgemeiner 
den  27.  War  früher  hier  zahlreich,  ist  aber  jetzt  im  Aussterben 
begriffen.  —  Braunau  (Ratoliska).  Erste  den  17.  April,  letzte 
den  7.  September.  —  Bürgstein  (Stahr).  Erste  den  11.  April 
(N.-Wind),  Mehrzahl  den  i5.  April  (N.-Wind).  —  Johannes- 
thal (Taub mann).  Die  ersten  den  3o.  April  nachts  (etwas 
später  als  die  Rauchschwalbe)  nach  N.  und  N.-O.,  gegen  den  Wind 
(tagsvorher  noch  kühl,  hell),  Mehrzahl  Mitte  Mai  nach  N.  und 
N.-O.  Die  Ankunft  fand  sehr  vereinzelt  statt.  Gesang  von  10.  Mai 
an;  Nestbau  vom  2.  bis  16.  Mai,  ein  Gelege  den  2  5.  Mai; 
Abzug  Ende  September  nach  S.  und  S.-O.,  gegen  den  Wind.  — 
Litoschitz  (Knezourek).  Erste  den  28.  April,  Mehrzahl  den 
3.  Maij  Abzug  den  5.  September  nach  S. -W.  (schön,  sowie 
tagsvorher).  —  Mauth  (Soukup).  Erste  den  21.  März,  Mehr- 
zahl den  I.Mai  (O.-Wind);  Abzug  den  16.  August  und  10.  Sep- 
tember (O.-Wind).    —    Nepomuk    (Stopka).     Zahlreicher   als 


76  V.  V.  Tschusi   und  K.  v.  Dalla-Torre. 

im  Vorjahre,  Am  i8.  April  die  ersten  bei  ihrem  gewöhnlichen 
Aufenthaltsorte,  Zelena  hora  (am  17.  und  18.  warm,  O.-Wind), 
am  29.  erschienen  sie  zahlreich  (28.  und  29.  warm,  heiter, 
O.-Wind):  nisteten  ausnahmsweise  am  Schlosse  des  Berges  Zelena 
hora;  vom  3.  September  in  Scharen,  am  7.  und  8.  nur  mehr 
wenige,  am  9.  wieder  zahlreich*  die  letzte  grössere  Schar  zeigte 
sich  etwa  vom  19.  auf  den  20.,  den  7.  October  auffallenderweise 
am    Schlosse    wieder    etwa     100    Stücke,     die    letzten    drei    am 

11.  October.  —  Rosenberg  (Zach).  Am  22.  April  die  ersten 
gesehen. 

Bukowina.     Gurahumora    (S  c  h  n  o  r  f  e  i  1).    Erste    den 

12.  April  von  O.  nach  W.  (schwacher  O.-Wind,  schön,  tags- 
vorher  Regen,  trüb);  sonstige  Zugsdaten  wie  bei  der  Rauch- 
schwalbe. —  Illischestie  (Zitny).  Erste  den  21.  April  nach 
N.  (stärkerer  W.-Wind,  warm,  schön);  Gesang  den  25.  April; 
Nestbau     den    26.   Mai,     ein   Gelege    den    10.  Juni;     Abzug    den 

1 5.  September  nach  S.  (schwacher  W.-Wind ,  warm,  schön).  — 
Kaczyka  (Zemann).  Erste  den  9.  April  von  S.-W.  nach  N.-O. 
(W.-Wind,  warm,  heiter,  tagsvorher  S. -W.-Wind ,  mild,  trüb), 
Mehrzahl  den  i  5. -April  von  S.-O.  nach  N.-W.  (massiger  W.-Wind, 
milde,  tagsvorher  S.-W. -Wind,  kühl,  regnerisch),  starke  Züge 
den  i5.  (mehr  als  5o  Stücke  um  9  Uhr)  und  20.  April  von 
O.  nach  N.-W.  (ziemlich  starker  S. -O.-Wind,  mild,  tags- 
vorher massiger  N.-O. -Wind,  ziemlich  kalt);    erster  Gesang  den 

9.  April.  —  Karlsberg  ( ?  ).  Die  ersten  am  12.  April  (heiter), 
die  Mehrzahl  am  20.  (bewölkt),  Gesang  am  20.,  Abzug  am 
28.  August.  —  Petroutz  (Stränsky).  Erste  den  i3.  April. 
letzte  den  16.  September.  —  Pozoritta  (K  i  1  t  a).  Am  6.  April 
die  ersten  gesehen;  nach  der  Brut  wurde  ein  ganz  weisses  Junge 
beobachtet.    —    Solka  (Kranabeter).      Häufig.      Erschien  am 

10.  April  in  einzelnen  Exemplaren,  Ende  April  in  grosser  An- 
zahl und  zog  scharenweise  am  1 2.  September  ab.  —  Straza 
(^Popiel),  Erste  den  1 3.  April  nach  S.-O.  (W.-Wind,  schön, 
tagsvorher  ebenso),  Mehrzahl  den  i.  Mai  nach  S.-O.  (S. -W.- 
Wind, schön,  sowie  tagszuvor),  Abzug  den  24.  September  (sowie 
tagsvorher  leichter  S.-W. -Wind). 

Dalmatien.     SpalatO    (Kolombatoviö).     Am     14.     und 

16.  März  einzelne    und    dann    bis   zum  4.   April  gar  keine,    an 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  77 


welchem  Tage  2  Stücke;  vom  6.  an  in  stets  grösserer  Anzahl 
und  am  14.  in  grossen  Massen,  die  auch  hier  verblieben.  Gegen 
I.  September  verliessen  sie  die  Nester  und  die  Zahl  verminderte 
sich  nach  und  nach,  so  dass  am  27.  kein  Individuum  mehr 
vorhanden  war.  Später  zeigten  sich  einzelne  am  Zug  vom  9.  bis 
zum    16.   October. 

Galizien.   Tolszczow   (Madeyski).   Erste  den   29.   April. 

Litorale.  Monfalcöne  (Schiavuzzi).  Erste  den  9.  April 
(leichter  N.-O.-Wind,  bewölkt,  Regen,  tagsvorher  ebenso  und 
etwas  stärkerer  N.-O.-Wind),  Mehrzahl  den  14.  April  (windstill, 
bewölkt,  tagsvorher  Regen).  —  Triest  (Moser).  Erste  den 
10.  April  nach  N.-O.  (leichter  N.-O.-Wind,  heiter,  tagsvorher 
trüb  und  regnerisch).  Schon  am  22.  März  wird  mir  H.  iirbica 
aus  Lussin  piccolo   gemeldet. 

Mähren.  Oslawan  tCapeki.  11.  April  i  Stück,  17.  April 
mehrere,  28.  April  alle  hier.  Am  3.  Mai  wurde  mit  dem  Nestbau 
begonnen,  doch  allgemein  erst  vom  11.  Mai.  Den  3.  Juni  das 
erste  volle  Gelege;  melanistische  Gelege  einigemale  angetroffen. 
Vom  16.  August  in  kleinen  Flügen,  vom  September  in  Scharen; 
18.  September  die  meisten  abgezogen,  20.  September  die  übrigen. 
Aus  einem  Neste  flogen  erst  am  22.  September  die  Jungen  aus; 
26.  und  28.  September  je  2  Stücke.  —  Römerstadt  (Jonas). 
Erste  den  14.  April  von  S.  nach  N.-O.  (schwacher  S.-W.-Wind. 
schön,  sowie  tagsvorher),  Mehrzahl  den  20.  April  von  S.-W- 
nach  N.-O.  (schwacher  S.-Wind,  sowie  tagsvorher  sehr  schön). 
Nach  dem  Unwetter  am  16.  Mai  nachmittags  3  Uhr  im  Wäld- 
chen eine  todte  Stadtschwalbe  gefunden.  Erster  Gesang  am  Tage 
der  Ankunft,  allgemein  den  28.  April;  Nestbau  den  26.  April, 
ein  Gelege  den  2.  Mai;  Abzug  den  6.  September  nach  S.-W. 
(schwacher  W.-Wind ,   schön,   ebenso   tagszuvor). 

Niederösterreich.  Mödling  (Gaunersdorfer).  Den 
3.  April  4  Stücke  gesehen,  12.  schon  ziemlich  viele  eingetroffen^ 
am  26.  September  die  letzten  am  Bache  gesehen.  Den  i5.  und 
16.  Mai  (während  einer  Temperaturdepression  mit  kalten  Nieder- 
schlägen) waren  die  Schwalben  wie  verschwunden  und  auch 
einige  zu  Grunde  gegangen.  —  Nussdorf  (Bachofen).  1884 
den   21.   April   einige;    i885    8.  April    i    Exemplar. 


78  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Salzburg.  Abtenau  (Höfner).  Erste  den  5.  Mai  (stär- 
kerer W.  -  Wind,  trüb,  tagsvorher  windstill  und  trüb).  — 
Hallein  (Tschusi).  S.Mai  (W. -]-  '  o".  trüb)  nachmittags  viele, 
i8.   August    i5  —  20. 

Schlesien,  Dzingelau  (Z  e  1  i  s  k  o).  Hauptankunft  den 
i6.  April  (heiter,  kühl,  N.-O.,  am  17.  heiter,  warm,  O.-W.). 
Brüteten  heuer  hier  nur  einmal.  Den  8.  August  begannen  sie 
sich  zu  sammeln;  Beginn  des  Zuges  am  16.  (heiter,  warm,  S.-O.), 
Hauplzug  den  24.  (Regen,  kühl,  bei  W.,  ebenso  am  2  5.),  nor- 
dische Nachzüge  am  10.  September. — Jägerndorf  (Winkler). 
Die  erste  den  18.  April  (schon,  ebenso  am  17.  und  19.),  am 
19.  in  Mehrzahl.  —  Lodnitz  (Nowak).  Kam  heuer  ziemlich 
später  an  als  H.  rustica,  und  auch  der  Abzug  erfolgte  viel  später. 
—  Troppau  (Urban).  Am  10.  October(!)  waren  in  einem  Neste 
noch  Junge,  die  von  den  Alten  gefüttert  wurden;  an  diesem 
Tage  (nachmittags  und  am  11.  den  ganzen  Tag  hindurch  Regen, 
am  12.  früh  trüb,  später  heiter)  hier  keine  Schwalbe  mehr  zu 
sehen.  In  Gilschowilz  waren  am  21.  September  ebenfalls  noch 
Junge  in  einem  Neste  und  einige  Tage  später  ausgeflogen.  Am 
28.  und  29.  August  um  5  —  6  Uhr  abends  schwärmten  etwa 
100  über  der  hiesigen  Realschule  und  anderen  hohen  Gebäuden ; 
kleinere  Flüge  sah  ich  am  14.  September  in  Ottendorf;  22.  über 
den  städtischen  Wiesen  an  der  Fischergasse  (Troppau);  am  24. 
in  Köhlersdorf,  am  3.  October  in  Grätz  und  zuletzt  am  G.,  wie 
schon  bemerkt,  mit  H.  riistica.  —  Wagstadt  (Oberlehrer  Wolf). 
4.  April  einzelne,  12.  Hauptmasse,  zu  Anfang  Mai  Nachzügler. 
Beginn  des  Abzugs  am  2.  September  westwärts,  Hauptabzug 
Ende  September.  Der  Schneefall  am  2.  und  3.  Mai  hatte  vielen 
geschadet, 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  30.  April 
nach  W.  (S,-Wind,  warm,  trüb,  tagsvorher  ebenso),  Mehrzahl 
den  3.  Mai  (S.-W,-Wind,  warm,  heiter,  tagsvorher  ebenso);  erster 
Gesang  den  5.  Mai,  allgemein  den  7.;  Nestbau  vollendet  den 
18.  Mai  und  ein  volles  Gelege  den  26.;  Abzug  den  24.  October 
nach  S.  (wie  tagsvorher  trüb  und  warm).  —  Nagy  -  Enyed 
(Csato).  Die  ersten  erschienen  am  12.  April  bei  ii'5^C,,  das 
in  meinem  Hofe  nistende  Paar  am    16.  April  abends;  am  10.  Sep- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oeaterreich-Ungarn.  79 


tember  zogen  sie  aus  der  Stadt  ab  und  am  12.  September  wurden 
in  der  Nähe  circa   2000   Stücke    gesehen. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &Paumgartner).  Häu- 
figer Brutvogel.  i5.  und  16.  April  i  Stück,  20.  3  Stücke,  23. 
mehrere,  28.  April  viele,  i.  Mai  sehr  wenige,  Hauptmasse  Mitte 
Mai;  i5.  September  10  —  20,  19.  4 — 6,  21.  10  —  20,  23.,  24. 
3 — 5,  25.  10 — 20,  27.  und  28.  September  6  Stücke.  —  Paldau 
(Augustin).  »Spalken«,  »Speiken«,  »Spalkerl«,  »Speikerl«.  Sie 
Hessen  sich  durch  den  Thurmbau  nicht  beirren  und  sind  hier 
häufig.  Zogen  am  8.  und  9.  September  fort.  In  Graz  fand  ich 
10  Tage  darauf  noch  einige.  —  Pikern  (Reiser).  Am  30.  Juli 
erschienen  plötzlich  etwa  100  Stücke  und  blieben  tagsüber  bei 
unserem  Hause  in  Ober -Pikern,  wo  nur  2  Paare  brüteten.  — 
Pols  (Washington).  Abzug  zwischen  dem  7.  und  10.  Sep- 
tember. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazar  in  i;.  Am  i  8.  Juni  zum  Sommer- 
aufenthalte nach  \'ill  gekommen,  traf  ich  dort  H.  iirbica  brütend 
an.  Auch  in  Wilten  und  an  einigen  alten  Häusern  von  Igls 
brütet  diese  Art,  während  ich  sie  in  der  Stadt  selbst  noch  nicht 
bemerkt  habe.  Vill  7.  September  morgens  sammelten  sich  die 
Schwalben,  12.  September  herrschte  viel  Bewegung  unter  ihnen, 
19.  September  (Regen)  Schwalben  verschwunden,  2  3.  September 
(schöner  Herbsttag)  einzelne  sichtbar,  ö.  October  viele  Zug- 
schwalben bei  Vill  und  Igls,  10.  October  noch  einige  bei  Vill. 
Den  1 5.  October,  nachdem  es  die  vorigen  Tage  bis  tief  herab- 
geschneit hatte  und  am  i  5.  Regenwetter  eintrat,  waren  in  der 
Stadt  alle  verschwunden;  28.  October  G — 8  Stücke  um  2  Uhr 
nachmittags  zwischen  dem  Bahndamme  der  Brennerbahn  und 
der  Sill  nächst  dem  Sillfalle  in  Wilten,  3o.  October  ziemlich 
viele  eben  dort. —  Mareith  (Sternbach).  Dorf  1075,  Schloss 
1103  m.  Höhe.  Sie  brütet  bei  Mareith  häufiger  als  H.  rustica. 
Am  6.,  7.  und  11.  September  in  der  Frühe  hunderte  an  den 
Gesimsen  des  Schlosses,  am  12.  fort,  am  1 3.  wieder  viele  auf 
den  Gesimsen,  am  14.  fort,  am  22.  abends  eine  beim  Schlosse,  am 
5.  October  Hiriindo  iirbica  und  rustica  beim  Weiher  bis  1200  m., 
am  6.  October  Hirundo  iirbica  bis  1200  m.,  am  9.  mehrere 
nachmittags   beim   Schlosse,   am    12.   eine   einzelne. 


80  V.  V,  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ich  erhielt  in  den  zwei 
letzten  Jahren  Iceine  speciellen  Berichte  über  das  Eintreffen  und 
den  Abzug  der  Stadtschwalbe;  ich  traf  sie  1884  im  Frühjahre 
und  i885  im  Sommer  wiederholt  in  den  verschiedensten  Theilen 
meines  weiteren  Beobachtungsgebietes.  Nach  Landbeck  theill  sie 
die  Zugzeit  mit  H.  riparia,  was  mir  sehr  wahrscheinlich  ist.  — 
Landok  (Schloms).  Erste  den  20.  April  (schwacher  N. -W.- 
Wind, schön,  tagsvorher  ebenso),  Mehrzahl  den  2  3.  April 
(schwacher  N.-O.-Wind,  warm).  —  Nagy-Szt.-Miklös  (Kuhn). 
Erste  den  22.  April  nach  N.  (warm  und  schon,  wie  tagsvorher), 
Mehrzahl  den  29.  April  nach  N.  (schön);  Nestbau  vom  29.  April 
bis  10.  Mai.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  »Speicherl«.  Den 
2  5.  April  erschien  die  erste;  ist  hier  viel  seltener  als  die  Rauch- 
schwalbe. Der  Wegzug  erfolgte  in  der  ersten  Hälfte  des  Septembers. 
—  Szepes-Bela  (Greisiger).  Den  24.  April  (S.-Wind,  sehr 
warm,  ebenso  mehrere  Tage  vorher  und  nachher)  mehrere;  den 
24,  August  (N.-Wind,  kalt  und  regnerisch,  tagsvorher  noch  warm, 
tagsnachher  N.  -  Wind  und  kalt)  sammelten  sie  sich  in  grossen 
Haufen  und  kreisten  nachmittags  hoch  in  der  Luft  herum;  in 
den  Morgenstunden  des  26.  flog  in  ßela  ein  Flug  von  einigen 
3o  Stücken  ununterbrochen  gegen  zwei  nebeneinanderhängende, 
noch  mit  Jungen  besetzte  Nester,  gleichsam  als  wollten  sie  die 
Jungen  herauslocken;  den  28.  wiederholte  sich  derselbe  Vorgang 
und  klammerten  sie  sich  an  Reste,  welche  theils  von  zerstörten 
alten  Nestern,  theils  von  nicht  vollständig  ausgebauten  herrührten, 
an;  noch  den  2.  September  flog  ein  Schwärm  von  circa  3o 
Stücken  gegen  die  mit  Jungen  besetzten  Nester;  den  19.  befanden 
sich   in  einem   Neste  noch  Junge. 

48.    Hirundo  riparia   Linn.   —   Uferschwalbe. 

Böhmen.  Aussig  (H  a  u  p  t  V  o  g  e  1).  Am  25.  April  ange- 
kommen;  heuer  nur  wenige   hier. 

Bukowina.  Terebleszty  (Nahlik).  Brutvogel.  Alle  Zug- 
daten wie   bei   der  Rauchschwalbe. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  i5.  März 
bis  zum  I  5.  April  auf  dem  Zuge;  vom  5.  bis  zum  17.  Octobcr 
äusserst  wenige. 


IV.  Jahresbericht  aus   Oesterreich-Un^arn. 


LitOrale.  Triest  (Moser).  Erste  den  ib.  April  (leichte 
Bora).   Ein   einziger  Vogel  wurde  in  Borst  bei   Triest  beobachtet. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnik.)  12.  April.  —  Oslawan 
(Capek).  Brütet  bei  Reznovvitz  und  Hrubcitz  am  Iglawa- Flusse; 
26.   April   8    Stücke  daselbst. 

Salzburg.  Hallein  (T  s  c  h  u  s  i).  8.  Mai  (nach  Regen  in 
der  Nacht  und  des  Morgens,  -f-  8")  i  Stück  in  Gesellschaft  von 
H.   nist,,   nachmittags   mehrere   mit  H.   iirb.   und  rust. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig),  in  der  Nähe  von 
Apahida,  in  dem  ziemlich  flachen  Ufer  des  Szamosflusses ,  eine 
kleine  Colonie  von  20  —  24  Löchern  angetroffen.  Die  Nester 
—  kaum  I  m.  über  dem  Wasserspiegel  —  sind  bei  Hochwasser 
überschwemmt;  werde  mir  es  angelegen  sein  lassen,  nähere  Beob- 
achtungen zu  machen.  —  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  28.  April 
wurden   mehrere   beobachtet. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paum garten).  Durch- 
zugsvogel. 5.  Mai  I  Stück,  8.  3 — 6  Stücke,  9.  etliche,  10.  Mai 
I  Stück.  —  Paldau  (Augustin).  Bei  Graz  a.  d.  Mur  kommt 
sie  vor;  hier  konnte  ich  bisher  nichts  über  sie  erfahren.  — 
Pols  (Washington).  Die  Colonien  dieser  Art,  welche  sich  im 
Vorjahre  an  den  Ufern  der  Kainach  angesiedelt  hatten ,  blieben 
heuer  aus. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  24.  März  vormittags 
zeigten  sich  circa  10  Stücke  dieser  Art  nebst  einer  H.  riistica, 
von  Westen  kommend,  am  Inn  in  der  Hallerau  u-nd  flogen  nach 
Mücken  eifrig  jagend,  eine  kurze  Strecke  ober  dem  Wasser  auf 
und  ab. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Genaue  Daten  über  ihr 
Eintreffen  vermag  ich  nicht  zu  geben,  doch  war  ich  in  der  Lage 
zu  constatiren,  dass  sie  i  884  bereits  vor  Ende  April  in  grossen 
Massen  die  Steilgehänge  der  Donau  und  Save  belebte.  —  Plötz- 
lich eingetretenes  Hochwasser  (nach  dem  niedrigen  Wasserstande 
im  Vorfrühjahre),  das  die  Brüten  zerstörte,  beziehungsweise  aus- 
cränkte,  dürfte  meiner,  auch  von  anderer  Seite  getheilten,  Ansicht 
zufolge  Schuld  sein,  dass  etwa  Mitte  Juni  ein  Massenanzug  dieses 
Vogels  in  Bellye  beobachtet  wurde.  Am  4.  September  begannen 
in  Bellye  die  Uferschwalben  sich  in  Flüge  zu  scharen.  Nach 
Landbeck  trifft  die  Uferschwalbe  Mitte  April  in  Syrmien  ein 
Ornis  IV,  1.  6 


82  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


und  zieht  im  October  ab.  (Vergl.  meine  früheren  Berichte).  — 
Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  23.  Mai  sah  ich  zum  erstenmal 
4  Stücke  zusammen.  In  der  Umgebung  Pressburgs  entdeckte  ich 
vier  Nistcolonien  in  den  Uferwänden  der  Donau ,  in  der  Fluss- 
strecke zwischen  Pressburg-Hainburg.  Die  eine  kaum  i  ooo  m. 
von  Pressburg  westlich,  die  andere  nahe  bei  Theben,  die  dritte 
der  Thebner  Ruine  gegenüber,  die  vierte  bei  Hainburg.  Den 
7.  Juni  hatten  sie  schon  Eier.  Die  Beschaffenheit  des  Ufers  ist 
sandig.  Die  Zahl  der  Nestlöcher  in  einer  Colonie  beträgt  100 
bis  i5o,  die  aber  nicht  alle  bewohnt  sind;  die  Löcher  stehen 
2^/2 — 3Y„  m.  über  dem  Wasserspiegel.  —  Szepes-Bela  (Grei- 
siger). Den  I.  Mai  (S.-Wind  regnerisch,  vordem  mehrere  Tage 
S.-Wind  und  sehr  warm)   im   N.  -  EÖr  die  ersten  gesehen. 

49.  Hirundo  rupestris,   Scop.   —  Felsenschwalbe. 

Tirol.  Innsbruck  (L  a  z  a  r  i  n  i).  Die  Felsenwände  der 
Martinswand  waren  im  Juni  von  ungefähr  10  Paaren  dieser  Art 
besucht.  Am  2.  Juni  erhielt  ich  zur  Vervollständigung  der  orni- 
thologischen  Sammlung  des  «Ferdinandeums«  zwei  9  von  dort 
mit  ziemlich  entwickelten  Eiern,  deren  Schalen  jedoch  noch  nicht 
erhärtet  waren.  Der  gegenwärtig  mit  der  Beaufsichtigung  dieses 
Revieres  betraute  Jäger  gibt  an,  dass  diese  Schwalben  bei  heiterem 
Wetter  sehr  hoch  steigen,  so  dass  man  ihnen  dann  in  dem  von 
ihnen  bewohnten  Felsgebiete  nicht  beizukommen  vermag,  wäh- 
rend sie  bei  stürmischem  Wetter  völlig  zur  Strasse  herabkommen, 
welche  von  Innsbruck  nach  Zirl  führt  und  wenig  höher  als  der 
Inn  liegt. 

III.  Ordnung. 

Insessores.    Sitzfüssler. 

50.    Cuailus  canoriis,   Linn.   —   Kukuk. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Am  20,  April  in  Pöm- 
merle. —  Bausnitz  (Demuth).  Erster  den  20.  April  (schwacher 
N.-W,-Wind,  mild,  wie  tagszuvor),  erster  Ruf  nach  der  Ankunft ; 
ungewöhnlich  früh  eingetroffen.  —  Blottendorf  (Schnabel). 
Erster  den    21.   April   (sehr  schön,    wie  tagsvorher) ,    erster   Ruf 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Üngarn.  83 

nach   der  Ankunft. — Braunau  (Ratolicka).  Erster  den  S.Mai. 

—  Bürgstein  (Stahr).  Erster  den  2  3.  April  (sehr  schon,  abends 
Gewitter,  tagsvorher  sehr  schön).  —  Johannesthal  (Taub- 
mann). Ersterden  24.  April  (S.-Wind,  sehr  heiss,  schwül  durch 
8 — 10  Tage),  Mehrzahl  den  4.  Mai  (S.-O.-Wind,  starkes  Ge- 
witter, sehr  heiss);  vom  Tage  der  Ankunft  an  bis  Ende  Juni  von 
3 — 4  Uhr  früh  rufend;  Abzug  der  alten  Vögel  Ende  Juli  nach 
S.  (S.-O.-Wind,  sehr  heiss).  —  Litoschitz  (Knezourek). 
Erster  den  16.  April  (windstill,  schon,  wie  tagszuvor),  erster 
Ruf  den  18.  April,  letzter  junger  Vogel  den  16.  September.  — 
Mauth   (Soukup).   Erster  den   22.  April,   erster  Ruf  tagsdarauf. 

—  Nepomuk  (Stopka).  Würde  am  20.  April  (vor  und  nach 
dem  20.  warm,  O.-Wind)  gesehen,  am  3o.  stark  zu  hören, 
10.  und  3o.  Mai  in  Paaren  beobachtet,  gegen  Ende  Mai  seltener 
zu  hören,  am  i.  Juli  zum  letztenmale.  —  Rosenberg  (Zach). 
Am    22.   April   zum   erstenmal  gehört. 

Bukowina.  Fratautz  (Heyn).  Erster  den  16.  April. 
Mehrzahl  den  4.  Mai,  Ruf  am  Tage  der  Ankunft,  Abzug  Ende 
August.  —  Gurahumora  (Schnorfeil).  Erster  den  19.  April 
von  O.  nach  W.  (steifer  N.-Wind ,  Strichregen  wie  tagszuvor\ 
Abzug  den  3.  October  nach  O.  (schwacher  W.- Wind,  heiter  wie 
agszuvor).  —  lUischestie  (Zitny).  Erster  den  7.  April  (sehrt 
warm,  tagsvorher  sehr  schon,  warm),  erster  Ruf  den  8.  April. 
allgemein  den  14.;  den  7.  Mai  ein  Ei  neben  sechs  des  Roth- 
kehlchens;  Abzug  den  i  5.  Juni  (schöne  Witterung).  —  Kaczyka 
(Zemann).  Erster  den  i  i.  April  von  O.  nach  N.-W.  (W.-Wind. 
mild,  regnerisch,  tagsvorher  S.- W.-Wind,  warm,  schön),  erster 
Ruf  den  i3.  April,  allgemein  den  16.;  den  29.  April  ein  Ei 
im  Neste  der  weissen  Bachstelze.  —  Karlsberg  (?).  Die 
ersten  am  11.  April  (Regen,  dann  hell,  -|~  6*^  f^O?  die  Mehrzahl 
am  16.  (S.-O.-Wind,  trübe);  erster  Gesang  am  11.,  allgemeiner 
am  16.  April;  Abzug  am  7.  Juli  (heiss,  dann  Regen). —  Kucz- 
urmare  (M  iszkiewicz).  23.  Juni  seine  Stimme  gehört,  Ende 
September  fortgezogen.  —  Kupka  (K  u  b  e  1  k  a).  Erster  den 
i5.  März  nach  W.  (massiger  W.-  und  O.-Wind,  heiter),  erster 
Ruf  den  20.-März,  Abzug  den  20.  September  (massiger  W.-  und 
O.-Wind,  warm,  Regen).  —  Petroutz  (S  t  ran  s  ky).  Erster  den 
14.  April.    —    Pozoritta  (K  i  1  t  a).     Am   24.  April    den  ersten 

6* 


84  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.   Dalla-Torre. 

gehört.  —  Sdlka  (K  r  a  n  ab  e  t  e  r).  Erschien  am  16.  April, 
kommt  ziemlich  häufig  vor  und  verlässt  Ende  August,  spätestens 
anfangs  September  die  Gegend.  —  Straza  iPopiel).  Erster 
den  II.  April  (schwacher  N.-W.,  regnerisch,  tagsvorher  hell  und 
klar).  —  Terebleszty  (Nahlik).  Erster  den  17.  April  nach 
O.  (schwacher  O.-Wind,  warm,  auch  tagszuvor).  Mehrzahl  den 
2  3.  April  (leichter  O.-Wind,  warm,  wie  tagszuvor).  —  Topo- 
routz   (Wilde).   Erster  den    22.   April. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  29.  März 
bis    1  3.  October. 

Gaiizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erster  den  1 5.  April 
(O.-Wind,   sowie  tagszuvor  schön). 

Litorale.  Triest  (Moser).  Erster  den  26.  April  nach 
S.-W.    (leicht  bewölkt,    heiter). 

Mähren.  Goldhof  (S  p  r  o  n  g  e  l).  Am  20.  April  hörte  ich 
den  Kukukruf  zuerst  und  am  2 1 .  zeigte  sich  ein  Exemplar  in 
den  Anlagen  beim  Hofe. —  Kremsier  (Zahradnik).  8.  April. 
—  Römerstadt  (Jonas).  Erster  den  2  5.  April  (schwacher  S.- W.- 
Wind, wie  tagszuvor  sehr  schön),  erster  Ruf  den  25.,  allgemein 
den  3i.  April;  den  i.  Juni  ein  Ei  im  Neste  des  Goldammers ; 
Abzug  den  12.  September  nach  S.  (schwacher  W.-Wind,  sehr 
schön,  tagsvorher  schwacher  S.-W. -Wind,  schön).  —  Oslawan 
(Capek).  Den  ersten  Ruf  horte  ich  am  12.  April;  5.  Mai  sah 
ich  wie  zwei  cf  cf  ein  »roihes«  9  verfolgten.  Heuer  fand  ich 
drei  frische  Kukukseier  und  zwar  ein  dunkelblaues  am  7.  Mai 
bei  Ruticilla  phoenicura,  ein  sparsam  braun  und  grau  geflecktes 
am  14.  Mai  bei  Lantus  collurio  und  ein  über  und  über  grau 
und   braun    geflecktes    bei  Dandalus  riibectila    am   9.   Juni.     Am 

17.   Juni   hörte    ich     den   Ruf   zuletzt;     noch  am    18.   September 
wurde  ein  junges  graues    Exemplar  geschossen. 

Niederösterreich.    Mödling  (C  a  u  n  e  r  s  d  o  r  f  e  r).    Am 

19.   April  zuerst   gehört. 

Salzburg.     Abtenau    (Höfner).     Erster    den    29.  April 

(schwacher   S.- O.-Wind,    trlib ,     tagsvorher    steifer  S.- O.-Wind, 
heiter).   —   Hallein   (Tschusi).     12.   April   erster  Ruf,    12.   Mai 

I    Stück    im    Garten,     18.   Juni     letzter    Ruf,     2  3.     uli    (f    juv., 
4,   August    2   Stücke. 


IV,  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  85 


Schlesien.  Dzingelau  (^elisko).  17.  April  (heiter,  warm, 
N,-0.)  den  ersten  gehört,  19.  (trüb,  neblig,  kühl)  Hauptankunft, 
Ruf  allgemein,'  9.  Juli  letzten  Ruf  gehört;  Abzug  am  3.  August 
(trüb,  kühl,  regnerisch,  N.-W.),  21.  den  letzten  gesehen.  — 
Freudenthal  (v.  Pfeifer),  g.  April  (heiter,  warm,  Südwind, 
auch  tagsvorher  schön),  in  Mehrzahl  den  22.  (warm,  S.).  — 
Jägerndorf  (Winkler).  2  3.  April  (neblig,  tagsvorher  regnerisch). 

—  Lodnitz   (Nowak).     Den   24.   April   den    ersten   Ruf  gehört. 

—  Troppau  (Urban).  23.  April  im  »Park«,  wie  Hr.  Werner 
mittheilte;  24.  hörte  ich  einen  im  »Schlackauer  Busch«  bei 
Grätz,  später  mehrere  bis  anfangs  Juli.  —  Wagstadt  (Wolf). 
17.  April. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynki.  Erster  den  12.  April 
(N.-W. -Wind,  warm,  heiter,  tagsvorher  S.-Wind,  warm,  trüb), 
erster  Ruf  nach  der  Ankunft;  Abzug  den  i3.  September  nach 
S.-W.  (S.-W.-Wind,  warm,  heiter,  tagsvorher  S.-Wind,  warm, 
trüb).  —  Kolozsvär  (Honig).  Einzeln  und  ziemlich  selten.  — 
Nagy-Enyed  (Csato).  Am  10.  April  wurde  der  erste,  am  12. 
viele   in   den  Wäldern   rufen    gehört. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  »Kukez«.  Erstes  Exem- 
plar am  i3.  April  gehört,  mehrere  am  21.  Legt  bei  uns  seine 
Eier  meistens  in  die  Nester  der  Ruticilla  tithys  und  Motacilla 
alba,  doch  traf  ich  auch  zwei  Nester  der  Fringilla  coelebs 
und  drei  der  EiJiberi^a  citrinella  mit  Kukukseiern  belegt ;  nie 
aber  fand  ich  noch  in  einem  Neste  zwei  derselben.  Den  14.  Mai 
i885  brachte  mir  ein  Knabe  auf  mein  Geheiss  ein  volles  Elstern- 
nest von  einem  Birkenbaume  herab,  in  dem  sich  neben  drei 
jungen,  etwa  acht  Tage  alten  Elstern,  ein  junger  Kukuk*), 
etwa   9   Tage  alt,   befand.     Jedenfalls   ist  dies   ein   seltener  Fund. 

—  Mariahof  (Hanf&Paumgartner).  16.  April  ersten  ge- 
hört, 20.  April  I  Stück;  legt  in  Ruticilla  tithys-  und  Phyllopneuste, 
Bonelii  -  Nes.xer  etc.  —  Mariahof  (Kriso).  18.  April  den  Ruf 
vernommen;  ein  zuverlässiger  Berichterstatter  hat  ihn  schon  am 
i3.  gehört.  Am  10.  Juli  einen  jungen  halbflüggen  Kukuk  er- 
halten ;     er  wurde  auf  dem   Boden   einer  Scheune  gefunden   und 


*)  Nur  auf  wiederholte   Bestätigung  der  Richtigkeit  dieser 
Angabe  haben  wir  selbe  hier  aufgenommen.  v.  Tschusi. 


86  V.  V,  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


fiel   infolge  grosser  Unruhe  aus    derri   Neste  von  Ruticilla  tithys. 
—   Paldau   (Augustin).    »Guggu«.    Sparsam  vorkommend. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  29.  April  hörte  ich 
den  ersten  Ruf  unter  den  Lanserköpfen.  Der  dort  in  der  Nähe 
wohnende  Jäger  gab  an,  denselben  schon  einige  Tage  früher  ge- 
hört zu  haben.  Nach  den  Beobachtungen  der  hiesigen  Land- 
bevölkerung erschallt  der  Kukuksruf  gewöhnlich  um  Georgi,  das 
ist  am  24.  April ,  zuerst  in  unseren  Wäldern.  —  Roveredo 
(Bonomi).  Erster  den  7.  April  nach  N.  (stärkerer  S.-W. -Wind, 
bewölkt,    tagsvorher  stärkerer  N.-O.-Wind,   Regen  und  Schnee^ 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  In  gewisser  Hinsicht 
kann  der  Kukuk  als  Charaktervogel  der  mittleren  Donau  gelten* 
kaum  wüsste  ich  eine  Localität  zu  nennen,  wo  er  selten  wäre; 
denn  selbst  im  ausgedehnten  Rohre,  das  ab  und  zu  kleine  Baum- 
inseln aufweist,  fehlt  er  nicht  völlig.  Der  erste  Kukuk  wurde 
1884  in  Bellye  am  2.  April,  i885  am  1 5,  April  wahrgenommen. 
Ueber  seinen  Abzug  besitze  ich  keine  genaue  Notiz.  —  Güns 
[C.  Chernel).  Erster  den  10,  April.  —  Landok  (Schloms). 
Erster  den  2  3.  April  (schwacher  N.-O.-Wind,  sehr  warmj.  — 
Mosöcz  (Schaffgotsch).  Den  21.  April  den  ersten  gehört, 
am  6.  September  mehrere  im  Felde  beobachtet.  —  Nagy-Szt.- 
Miklös  (Kuh  n).  Ersterden  18.,  Mehrzahl  den  24.  April;  erster 
Ruf  den  24.,  allgemein  den  30.  April.  —  Pressburg  (Stef- 
Chernel).  Sehr  häufig.  Der  erste  den  20.  April.  —  Szepes- 
Bela  (Greisiger).  Den  28.  April  (starker  S.-W.-Wind,  sehr 
warm  ,  ebenso  tagsvorher  und  nachher)  im  Goldsberg  an  der 
Poper  den   ersten  gehört. 

51.  Merops  apiaster,   Linn.   —   Bienenfresser. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  3o.  April;  1.,  3., 
5.,  6.,  10.,  17.  Mai;  9.,  i5.,  20.,  21.,  22.,  23. August;  S.Sep- 
tember. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  10.  Mai  die 
ersten  2   Stücke. 

Steiermarl<.  Pikern  (Reiser).  Erschien  anfangs  August 
in  etwa   60  Stücken   gegen  Abend   in    der  Gemeinde  Zmollnig  in 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Unsjarn.  87 


einem     800   m.     hoch    gelegenen   Schlage;     drei    \vurden    erlegt. 
wovon   ich   einen  Vogel   besitze. 

Ungarn.  Bellye  (M  o  j  s  i  s  o  v  i  c  s).  Als  ich  Ende  April 
Syrmien  bereiste,  war  der  schöne  Vogel  an  den  mir  bekannt  ge- 
wordenen Nistplätzen  noch  nicht  eingetroffen;  am  Drauecke 
erschien  im  Jahre  1S84  der  Bienenfresser  erst,  nach  Ablaufseiner 
Brütezeit,  am  8.  August  in  einem  5o  —  Go  Stücke  zählenden 
Zuge,  der  zunächst  in  Czamaisziget  sich  niederliess.  Im  Monate 
August  trifft  man  übrigens  das  Thier  fast  regelmässig,  in  kleineren 
oder  grösseren  Schwärmen  bald  im  untersten  Riedwalde,  bald 
im  höher  gelegenen  Terrain.  Ganz  auffällig  verhielt  sich  diese 
Art  im  Jahre  i885;  bereits  am  7.  Mai  traf  sie  in  Bätsziget  ein; 
in  den  Monaten  Juli  und  August  habe  ich  sie  so  wiederholt 
und  in  solchen  Massen  angetroffen,  wie  noch  nie  zuvor.  Scharen 
von  1 5o  —  200,  vielleicht  noch  mehr,  Individuen  sah  ich  in 
Danoczerdö,  in  Bätsziget,  in  Buziglicza,  woselbst  sie  sich  über 
den  frischen  Ackerungen  schvvalbenartig  herumtrieben,  und  auch 
a.  O. ,  so  in  Monostor  wurden  ähnliche  Schwärme  beobachtet. 
In  den  erwähnten  Riedparcellen  (Bätsziget  etc.)  umflogen  uns 
die  Bienenfresser  in  den  Abendstunden  auf  10 —  i5  Schritte 
Entfernung,  kaum  anders,  als  Fledermäuse  zu  thun  pflegen. 
Zwischen  5  —  6  Uhr  des  Morgens  verhielten  sie  sich  ganz  ähn- 
lich, tagsüber  sah  und  hörte  man  sie  theils  in  unerreichbaren 
Höhen,  theils  strichen  sie,  immer  geschart,  von  einem  Walde 
zum  anderen.  Ihr  Geschrei  ist  so  charakteristisch  und  auf 
solche  Entfernungen  hin  wahrnehmbar,  dass  man  fast  stets  mit 
Aussicht  auf  Erfolg  sich  den  Thieren  zu  nähern  vermag.  Dass 
die  Bienenfresser  i885  im  Gebiete  brüteten,  ist  ganz  zweifellos, 
doch  konnte  ich  die  Nistplätze  nicht  eruiren.  Zum  letzten- 
male  beobachtete  ich  sie  in  diesem  Jahre  bei  FÖherczeglak  am 
ö.  September;  in  den  nächsten  Tagen  waren  sie,  erhaltenen  Be- 
richten zufolge,  etwas  südlicher,  nahe  der  Grenze  des  Drauriedes 
zu  sehen;  ob  ihr  Abzug  stromabwärts  oder  in  direct  südlicher 
Richtung   erfolgte,   vermochte   ich   nicht  zu   erfahren. 

52.   Alcedo  ispida .     Linn.   —   Eisvogel. 
Böhmen.      Nepomuk     (S  t  o  p  k  a).      Hält    sich    hier    in 
einigen   Paaren   das  ganze  Jahr  auf,   ist  jedoch   selten   zu   sehen. 


V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Dalmatien.   Spalato   (Kolombatovic).   Standvogel. 

Litoraie.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  Den  27.  Januar 
I    Stück  am   Seeufer   bei   Monfalcone. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnfk).  iS.März.  —  Oslawan 
(Capek).    15.   April   fünf  frische   Eier. 

Niederösterreich.  Mödling  (Gaunersdorfe  r).  Am 
18.  April  am  Mödlingbache  i  Stück  beobachtet.  —  Nussdorf 
a.  D.  (Bachofen).  Den  21.  September  1884  ein  Exemplar  am 
Springbrunnen  im  Garten;  an  der  Donau  nur  einzeln  vor- 
kommend. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  3. — 12.  Januai,  14. — 23. 
Februar  je  i  Stück  am  Bache;  6.  August  o  ad.,  erster  am 
Bache. 

Schlesien.  Troppau  (Urban).  An  der  Oppa,  Mora  und 
Hossnitz  mehrmals  gesehen,  zuletzt  zwei  im  December.  (Wohl 
überall  im  Lande,  an  Flüssen  und  Bächen  als  Standvogel.)  — 
Wagstadt  (Wolf).    12.   December   i    Exemplar. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig).  An  den  mit  Weiden- 
büschen begrenzten  Ufern  der  Szamos  ziemlich  häufig  anzu- 
treffen. —  Nagy  -  Enyed  (Csato).  Am  2  5.  Januar  2  Stücke 
in   Muzsina. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf&Paumgarten).  i.  No- 
rember  i  Stück.  —  Paldau  (A  u  g  u  s  t  i  n).  Bei  Feldbach 
nicht  bemerkt.  Am  Grundlsee  bei  Aussee  sparsam.  —  Pols 
(Washington).  Spärlicher  als  sonst  vertreten.  Im  Winter  durch 
die    strenge  Kälte  von    den   gewöhnlichen  Standorten    vertrieben. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Der  abnorm  niedrige 
Wasserstand  im  Sommer  i885,  der  die  Austrocknung  zahlreicher 
Riedcanäle  zur  Folge  hatte,  ist  wohl  Ursache,  dass  ich  diesen, 
in  der  südlichen  Baranya,  sonst  sehr  gewöhnlichen  Vogel  heuer 
weniger  zahlreich  vorfand.  Im  Frühjahre  1 884  war  er  in  Bellye 
in  genügender  Menge  vorhanden.  —  Presbsurg  (Stef.  Chernel). 
Kommt  in  den  Donauarmen  während  des  ganzen  Winters  vor. 
5.   November  der   erste. 

53.    Coracias  garrula,    Linn.   —   Blauracke. 
Böhmen.   Litoschitz  (Knezourek).   Erste  den   21.   April 
aus  S.,    Abzug  den   5.   September.      Ein   Paar    nistet  schon  vier 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  89 

Jahre  in  einem  Staarkästchen  an  einer  Pappel;  im  ganzen  brüten 
hier    S  —  9   Paare. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  17.,  18.,  19., 
21,   April,    i5.,    20.    August. 

Galizien.   Tolsczow   (Madeyski).     Erste    den    29.   April. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnfk).  18.  April.  —  Gold- 
hof (Sprongl).  Am  29.  Juni  ein  Exemplar  gesehen. —  Osla- 
wan  (Capek).  Etwa  drei  Paare  brüten  in  hoher  gelegenen  Laub- 
wäldern südlich  von  Eibenschitz.  25.  April  ein  cT,  11.  Juni  vier 
frische   Eier   in   einer  Espe  gefunden. 

Niederösterreich.  Kalksburg  (Reiser).  Im  Parke  des 
JesuitencoUegiums,  sowie  in  den  benachbarten  Gärten,  woselbst 
sonst   diese  Vögel  sehr  häufig  waren,   heuer  nur  ein   Paar. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  26.  April  in 
Oläh-Lapäd   2,   am    17.   September  in   Fel-Enyed    i    Stück   erlegt. 

Steierniarl<.  Paldau  (August in).  »Blauheher«.  Sparsam. 
—  Pikern  (Reiser).  Auf  dem  Marburger  Exercierplatze,  in  der 
Thesen,  bei  St.  Lorenzen  heuer  überall  zahlreich;  selbst  in 
800  m.  Höhe  im  südlichen  Becher  ein  Paar  angetroffen.  — 
Pols  (Washington),  j  3.  Juni  ein  Nest  mit  fast  flüggen  Jungen. 
Abzug  der  hiesigen  BrutvÖgel  anfang  bis  Mitte  Juli.  Durchzügler 
bis  zu   Ende   September. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Im  Frühjahre  1884,  in 
welchem  die  erste  am  10.  April  in  Bellye  gesehen  wurde,  beob- 
achtete ich  nur  wenige  Exemplare;  ebenso  (relativ)  selten  war 
sie  im  Sommer  i885.  Ende  September  sah  ich  keine  mehr.  — 
Mosöcz  (Sc  haffgolsch).  Am  2.  September  i  Exemplar  am 
Durchzuge.  —  Nagy-Szt.-Miklös  (Kuhn).  Erste  den  5.  Mai, 
Herbst  -  Durchzug  den  17.  August,  Ist  selten  und  brütet  hier 
nicht,   häufig  aber  bei  Temesvär. 

54.    Orioliis  galbula ,    Linn.   —   Pirol. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Am  27.  April.  In  PÖm- 
merle  hatten  sie  drei  Nester  auf  einem  Zwetschken-,  Birn- 
und  Nussbaume  und  enthielt  eines  am  27.  Juni  schon  vier 
Junge.  Nach  dem  7.  August  zogen  sie  fort.  —  Haida  (Hegen- 
barth).    Stösst,   wie   die  Drosseln,   gern  auf  den   Uhu   und  lässt 


90  V.  V.  Tschusi   und  K.  v.  Dalla-Torre. 


dabei   sein   »Tschrrrrr«   in   verschiedenen  Zwischenpausen   hören. 

—  Johannesthal  (Taubmann).  Einzeln  und  in  Paaren  Ende 
Mai  von  S.  nach  N.-O.  Uvindstill ,  schön,  hell);  erster  Gesang 
sogleich  bei  der  Ankunft;  Gelege  zwischen  dem  lo.  und  15.  Juni: 
Abzug  gegen  Ende  August  nach  N.-O.  und  O.  (S.-O.  und  O.-Wind). 
Nach  der  Brut  besuchen  sie  familienweise  auch  die  Maulbeer- 
bäume. Das  c?  hält  auf  der  höchsten  Baumspilze  Wache,  stösst 
bei  Gefahr  den  Warnungsruf  aus  und  die  ganze  Gesellschaft  ver- 
schwindetj  um  bald  wiederzukommen. —  Litoschitz  (Kn  ezourek). 
Erster  den  3o.  April  in  der  Nacht,  Mehrzahl  den  3.  Mai,  letzter 
den  23.  August;  erster  Gesang  vom  Tage  der  Ankunft;  hier 
in  etwa  12 — 14  Paaren.  —  Nepomuk  (Stopka),  Am  14.  Mai 
zum  erstenmale  gehört,  später  noch  am  2 5.  Mai  und  12.  Juni 
an   demselben   Orte. 

Bukowina.  Kaczyka  (Zemann).  Erster  den  18.  Mai  von 
S.  nach  W.  (starker  W. -Wind,  kalt,  lagsvorher  theils  S.-,  theils 
S.-O.- Wind,  warm,  starker  Regen).  —  Karlsberg  (  .'' )•  Die 
ersten  am    16.  Juni   (hell   4"  ^3°   R.),   erster   Pfiff  denselben  Tag. 

—  Kuczurmare  (Miszkiewi  cz).  Den  8.  Mai  angekommen 
und  im  October  fortgezogen. —  Solka  (Kr  anabeter).  Selten, 
erscheint   Ende  Mai. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  i6.,  19.,  20., 
3o.   April;    i,,   2.,   7.   Mai;  vom  4.   August   bis    i5.  September. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erster  den  22.  April 
(schöne  Witterung). 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  Den  i.  Mai  ange- 
kommen, 7.  August  I  Stück  gesehen.  —  Triest  (Moser). 
Am    10.  Mai  ein   cT,   am    12.   Mai   ein    9    von  L.  Saudi  erhalten. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnik).  21.  April. —  Goldhof 
(Sprongl),  Am  3o.  April  angekommen  (schwacher  S.-Wind).  — 
Oslawan  (Cape  k).  28.  April  zuerst  gehört,  29.  April  einige, 
I.   Juni  vier  frisch  gelegte  Eier,    24.  August  ein    cf. 

Schlesien.  Dzingelau  (Z  e  1  i  s  k  o).  i.  Mai  9  und  (j- 
(3o.  April  heiter  bei  S.,  i.  und  2.  Mai  regnerisch  bei  S.-W). 
Heuer  selten;  ich  habe  im  Bezirk  im  ganzen  nur  2  Paare  an- 
getroffen ;  beide  Paare  verschwanden  am  i  o.  August  (veränder- 
lich,  bei  NO.).  —  Freudenthal  (v.  Pfeifer).  28.  Mai  (SW., 
sonnig,    am    27.   Mai   früh   Nebel,   dann  schön).    —  Jägerndorf 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-L'n^arn.  91 


(Winkler).  1 5.  April  (regnerisch,  am  14.  trüb)  den  eisten  be- 
merkt. —  Lodnitz  (Nowak).  26.  April  die  ersten  pfeifen  ge- 
hört; am  2.  September  noch  i  Stück  erhalten.  —  Troppau 
(Urban).  3.  Mai  hörte  Hr.  Pretzlik  i  cf  in  einem  Garten;  den 
5.  im  »Schlackauer  Busch«  ;  bei  Branka  (gegen  Grätz)  pfiff  ein 
cT  noch  um  Mitte  August.  —  Wagstadt  (Wolf).  Nistet  häufig 
in  den  Gärten  zu  Gross-Olbersdorf  (bei  Wagstadt).  Ende  August 
nicht  mehr  gesehen.  Beilner  hörte  einen  den  4.  Mai  im  Murzka- 
thal  und   Demel  sah    den    i.   ein   Exemplar. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erster  den  ID.  Mai 
(S.-W.-Wind,  warm,  trüb,  tagsvorher  N.-O.-Wind^  kühl,  trüb), 
Gesang  am  Tage  der  Ankunft,  den  2  5.  Mai  volles  Gelege, 
Abzug  den  28.  August  (O. -Wind,  warm,  heiter,  tagsvorher  S. -O.- 
Wind, warm,  bewölkt  1.  —  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  24.  April 
den  ersten,  am  4.  Mai  in  den  Wäldern  in  Szercolahely  circa 
5o  Stücke  gehört,  am  10.  September  aus  Nagy-Enyed  ver- 
schwunden. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  Erste  am  10.  Mai,  letzte 
am    19.   September  gesehen.    Hier  selten,   um   Graz   sehr  häufig. 

—  Paldau  (August in).   »Werchvögel«.  Sparsam  vorkommend. 

—  Pols  (Washington).  War  als  Brutvogel  ungewöhnlich  stark 
vertreten;    14.  Juni  ein   Nest  mit  Jungen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  1884:  am  2  5.  April 
der  erste  am  Drauecke,  resp.  in  Bellye.  i885:  am  19.  April 
der  erste  in  den  Bellye'er  Anlagen  (Pfeningberger).  Nach  Mitte 
September  d.  J.  beobachtete  ich  diesen  ebenso  schönen,  als 
häufigen  Vogel  nicht  mehr.  —  Güns  (C.  Cherneii.  Erster  den 
2  5.  April.  Erscheint  sehr  regelmässig  Ende  April.  —  Nagy- 
Szt.-Miklös  (Kuhn).  Erster  den  27.  April,  Mehrzahl  den  5.  Mai, 
Gesang  am  Tage  der  Ankunft,  Gelege  den  28.  Mai,  Abzug  den 
28.  August.  Im  gräflich  Näkö'schen  Parke  sehr  häufig.  —  Press- 
burg  (Stef.  Chernel).  26.  April  der  erste.  Die  Witterung 
in  dieser  Woche  war  ungemein  lind  und  das  Thermometer 
stieg  auf  -{-  25^  R.  —  Szepes-Bela  (G  reisiger).  3o.  August 
bei   Bela   ein  Stück  geschossen. 


V.  V.  Tscnusi   und  K.  v.   Dalla-Torre. 


IV.  Ordnung. 

Coraces.    Krähenartige  Vögel. 

55.   Pastor  t'oseus ,   Linn.    —    Rosenstaar. 
Bukowina.     Solka   (Kranabeter).   Grosse  Seltenheit. 

Daimatien.     Spalato    (Ko  i  o  m  b  a  t  o  v  ic).     27.,    28., 

29.   Mai. 

5G.    Sturnus   vulgaris,    Linn.   —   Staar. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Am  17.  Februar  in  der 
ganzen  Umgebung  angekommen;  am  lo.  Mai  hatten  sie  schon 
die  ersten  Jungen,  am  27.  Juni  zum  zweitenmal.  —  Bausnitz 
(Demuth).  Zahlreich.  Ersterden  i  8.  Februar  nach  N,  (schwacher 
S.-W.-Wind,  mild  sowie  tagsvorher),  Mehrzahl  den  6.  März 
nach  N.-O.  (schwacher  S.-W.-Wind,  mild  sowie  tagsvorher); 
Rückzug  den  20.  März  (sehr  kalt,  ebenso  tagsvorher),  Wieder- 
kehr den  24.  März  (mild,  ebenso  tagsvorher),  sehr  starke  Züge 
den  20.  März  nach  S.  (sehr  starker  N.-W.-Wind,  wie  tags- 
vorher sehr  kalt);  erster  Gesang  den  20.  Februar,  allgemein  am 
2.  März;  Nestbau  den  29.  März  begonnen,  erstes  Gelege  den 
14.  April;  Abzug  den  i5.  October  nach  S.  (S.-W.-Wind,  mild, 
ebenso  tagsvorher).  —  Blottendorf  (Schnabel).  Erster  den 
26.  Februar  nach  S.  (trübes  Wetter),  Mehrzahl  den  26.  März, 
erster  Gesang  den  23.  März.  Im  Juli  verschwanden  die  Staare  und 
kehrten  für  kurze  Zeit  (heuer)  den  4.  Octol  er  wieder.  —  Braunau 
(Ratolicka).  Erster  den  i  8.  Februar  nach  N.-O, ,  Mehrzahl  den 
2  3.  nach  N,-0.  (windstill);  erster  Gesang  den  23.  Februar,  all- 
gemein den  I,  März,  Abzug  den  i  5.  October.  Ist  in  Zunahme 
begriffen,  —  Haida  (Hegenbarth).  Nimmt  im  Sommer  und 
bis  zur  Zugzeit  zu  immer  stärkeren  Flügen  sich  sammelnd,  im 
hohen  Rohre  des  oftgenannten  prächtigen  Hirnsener  oder  Neu- 
schlösser Grossteiches  seinen  Nachtstand.  Wer  mit  dem  Kahne 
in  der  Nähe  einer  solchen  Schlafstelle  weilt,  wird  am  Abend  ehe 
noch  die  Sonne  zur  Rüste  gegangen  ist,  Flug  auf  Flug  mit 
sausendem  Schwingenschlag  aus  der  I.uft  in  kurzer  Zicklacklinie 
in's  Rohr  herabstürzen  sehen.  Sie  kommen  einzeln,  zu  vier, 
fünf,  aber  meistens  einige  Hundert  zusammen,  und  es  ist  ein 
Gezwitscher,  Flügelschlagen  und  heiseres  Lärmen,  dass  es  rauscht, 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  93 


als  ob  der  Wind  stark  im  trockenen  Rohre  gienge.  Und  oft 
erhebt  sich  eine  Wolke  brausend  einige  Fuss  in  die  Luft,  weckt 
einen  zweiten  Flug  und  fällt  nach  und  nach  wieder  im  Rohre 
ein.  Ein  kurzer  scharfer  Schlag  der  Ruderstange  an  den  Kahn» 
ein  Schrei,  bringt  aber  eine  für  jeden,  der  nicht  in  der  Lage 
war,  diese  Störung  selbst  mit  anzuhören,  unerwartete,  gross- 
artige Wirkung  hervor.  Es  erhebt  sich  Wolke  um  Wolke  dieser 
Vögel  und  das  Geräusch  der  kleinen  Schwingen  grollt  wie  Donner- 
rollen. Ich  hielt  das  erste  Mal  dieses  Geräusch,  als  ohne  mein 
Wollen  und  nicht  in  der  Nähe  diese  Flüge  gestört  wurden,  für 
fernen  Geschützdonner  und  schätze,  ohne  hoch  zu  greifen,  die 
an  einer  solchen  Schlafstelle  gesammelten  Vogel  auf  5o.ooo  bis 
60.000  Stücke.  Vor  dem  Einfallen  machen  sie  längere  schwen- 
kende Flugtouren.  —  Johannesthal  (Taub mann).  Erster  den 
1 3.  Februar  (im  Vorjahre  schon  den  10.)  aus  N.-O.  (trüb  wie 
tagsvorher),  Mehrzahl  den  19. —  25.  Februar  nach  N.  (lauer 
S.-O.-Wind,  sonnig);  Rückzug  den  19.  Februar  (N.  und  N.- W.- 
Wind, sehr  viel  Schnee),  Wiederkehr  den  10.  März  ( N.- W.- 
Wind,  hübsch  und  sonnig,  tagsvorher  trüb  und  Thauwetter), 
sehr  starke  Züge  den  11.  und  12.  März  aus  S.-O.  nach  N.-W. 
(O.-Wind,  hell  und  sonnig,  tagsvorher  kühl;  erster  Gesang  den 
iS.März,  allgemein  den  20.  März;  Nebstbau  Ende  d.  M.,  erstes 
Gelege  den  20.  April;  Abzug  den  4.  August  nach  W.  und  O. 
—  Litoschitz  (Knezourek).  Erster  den  3.  Februar  aus  S. 
nach  N.  (windstill,  sonnig,  tagsvorher),  Mehrzahl  den  10.  Februar 
aus  S.  nach  N. ;  erster  Gesang  den  10.  Februar,  allgemein  den 
28,;  Abzug  den  16.  October  (sowie  tagsvorher  trüb  und  wind- 
still). Jährlich  hundert  Nistpaare  in  den  Staarenkästen.  —  Mauth 
(Soukup).  Erster  den  7.  Februar  (O.-Wind,  kalti,  Mehrzahl 
den  21.  und  26.  (O.-Wind),  Abzug  den  17.  September  (O.- 
Wind, kalt). —  Nepomuk  (Stopka).  Am  12.  Februar  kamen 
einige  zu  ihren  Nistkästchen  (kalt,  O.-Wind,  manche  Stellen 
schneefrei),  am  20.  April  paarweise,  am  10.  Mai  Junge  gefüttert, 
am  I  5.  Juli  zweite  Brut  flügge.  Vom  Ende  Juli  stets  in  Scharen 
auf  den  Feldern;  vom  iG.  September  zu  Hunderten  in  der  Um- 
gebung; die  letzte  grosse  Schar  am  12.  October  mit  Kiebitzen; 
Ende  October  abgezogen.  —  Rosenberg  ^Zach).  Am  Februar 
den  ersten  gesehen. 


94  V.   V.  Tschusi   und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Bukowina.  Gurahumora  (S  c  h  n  o  r  f  e  i  1).  Erster  den 
26.  März  von  O.  nach  W.  (schwacher  O.-Wind,  schön  wie 
tagsvorher) ,  Mehrzahl  den  4.  April  von  O.  nach  W.  (schwacher 
O.-Wind,  nebelig,  tagsvorher  starker  W.-Wind,  Strichregen), 
Abzug  den  16.  October.  —  Kaczyka  (Zemann).  Erster  den 
22.  März  (S.-W,-Wind,  bewölkt,  mild,  tagsvorher  W.-Wind, 
heiter,  kühl),  Mehrzahl  den  2.  April,  an  diesem  Tage  auch  zum 
erstenmale  gesungen.  Heuer  zum  erstenmal  gesehen;  musste 
schon  früher  eingetroffen  sein.  —  Kuczurmare  (M  i  szkiewicz). 
Kommt  im  April,  brütet  in  hohlen  Bäumen  und  zieht  im  Oc- 
tober in  ungeheueren  Scharen  fort.  Sehr  oft  weist  er  durch 
sein  Geschrei  dem  Jäger  die  Stelle,  wo  ein  geschossenes  Wild 
gefallen  ist.  —  Solka  (Kranabe  ter).  Seltener  Durchzugsvogel, 
der  sich  im  Sommer  hier  nicht  aufhält,  sondern  nur  im  Früh- 
jahr und  Herbst  scharenweise  erscheint.  Heuer  kam  er  den 
8.  April  und  zog  Ende  October  ab,  —  Straza  (Popiel).  Erster 
den  16,  März  nach  N.  (nebelig,  tagsvorher  heiter),  Mehrzahl 
den   20,   März. 

Dalmatien,  Spalato  (K  o  1  o  m  b  a  t  o  v  i  c).  Vom  Januar 
bis  4.  April;  21,,  22.  Juli,  dann  vom  2.  October  bis  Ende 
December. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erster  den  26,  März 
(trüb,   ebenso   tagsvorher). 

Litorale,  Monfalcone  (Schiavuzzi),  19.  März  fingen 
sie  sich  auf  den  Dächern  der  Häuser  bei  Rosega  zu  sammeln  an, 
19,  Mai  sehr  viele.  —  Triest  (Moser),  Ueberwinierte  bis  Ende 
Jänner  in  Triest,  wo  er  auf  den  Kirchthürmen  jeden  Morgen 
sichtbar  war.  Den  2.  März  schon  am  Zuge;  flog  an  den  Leucht- 
thurm   von   Grado   an. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnfk).  18.  Februar. —  Osla- 
wan  (Capek).  Am  8.  März  vier  Paare  in  der  alten  Colonie 
im  Bouci  -Walde  bei  Oslawan,  einige  Tage  später  noch  etwa 
zehn  weitere  Paare;  22.  April  ein  cT  Materialien  zum  Nestbaue 
getragen;  29.  April  fünf  frische  Eier;  am  10.  Juni  zuerst  kleine 
Gesellschaften  mit  flüggen  Jungen;  Mitte  Juli  alle  verschwunden. 
Sie  brüten  hier  gewiss  nur  einmal.  —  Römerstadt  (Jona  s).  Erster 
den  9.  Februar  von  S.-W.  nach  N.  (stai-ken  S,-W.-Wind,  schön, 
ebenso  tagsvorher),   Mehrzahl  und  erster  Gesang  denselben  Tag, 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungani.  95 

allgemein  am  i6.  März;  Nestbau  am  25.  März,  erstes  Gelege 
den  2.  April;  Abzug  den  19.  October  nach  S.-W.  (schwacher 
W,-Wind,   regnerisch,   tagsvorher  theilweise  schon). 

Salzburg.  Abtenau  (Höfner).  Erster  den  21,  Februar 
(schwacher  W. -Wind,  trüb,  tagsvorher  S.-Wind,  trüb),  Mehr- 
zahl den  24.  Februar  (heiter,  windstill,  tagsvorher  trüb.  — 
Hallein  (Tschusi).  18.  Februar  drei  Stücke  nachmittags  bei 
S.-O.  19,  dann  nicht  zu  sehen;  25.  10 — 15  Stücke  auf  den 
gedüngten  Feldern;  4.  Mai  die  Jungen  im  Nistkasten  zuerst  gehört; 
22.  erste  Staarenbrut  im  Garten  vor  meinem  Fenster  ausgeflogen. 
Den  Nachmittag  vorher  erschienen  mehrere  Paare  alter  Staare  vor 
dem  Nistkästchen,  sahen  Öfters  hinein  und  hielten  sich  singend 
in  der  Nähe  desselben  auf.  Den  Morgen  darauf  flogen  die  Jungen 
aus  und  das  cf  reinigte  sofort  das  Nest,  trug  neue  Baustoffe  zu 
und  blieb  den  grössten  Theil  des  Tages  vor  dem  Nistkästchen 
singend,  die  Sorge  um  die  Jungen  dem  9  überlassend;  14.  Juni 
zweite  Brut  ausgekrochen,  2.  Juli  7  Uhr  früh  ausgeflogen;  am 
16.   zogen   alle  Staare  ab. 

Schlesien.  Dzingelau  (^elisko).  18.  Februar  (S.,  mit- 
tags    -{-  "^  R.)    4   Stücke    angekommen,     22.    (Schneefall,     früh 

—  4**  R-)  zogen  die  Staare  fort,  am  26.  Hauptankunft;  am 
10.  März  zogen  die  meisten  nochmals  weg,  kamen  aber  am 
I  5.  zurück;  am  21.  begann  die  Paarung  und  einzelne  Nestbaue; 
am  3o.  April  die  ersten  ein  bis  zwei  Tage  alten  Jungen  an- 
getroffen, die  den  24.  Mai  ausflogen.  Gegen  20.  Juli  zogen  die 
Staare  ab,  kamen  am  3.  September  zurück  und  zogen  am  3.  Oc- 
tober ganz  fort.  Am  3.  December  3  Stücke,  wahrscheinlich 
junge,  die  den  Abzug  versäumt,  angetroffen;  ein  verendetes  Exem- 
plar noch  am  14.  —  Freudenthal  (Pfeifer).  8.  Februar  (früh 
sonnig,  dann  Nebel,  tagsvorher  Frost  und  Wind) ,  in  Mehrzahl 
am  20.  (S.,  bedeckter  Himmel,  tagsvorher  frostig).  —  Jägern- 
dorf (Winkler).  2.  Februar  (schön,  tagszuvor  neblig)  in  Mehr- 
zahl,   Herbstzug    15.   October   (veränderlich,     tagsvorher  schön). 

—  Lodnitz  (Nowak).  Ankunft  Mitte  März;  aus  Mangel  an  ge- 
eigneten Nistplätzen  zogen  alle  fort.  Ende  Juli  waren  hunderte 
auf  Feldern  und  an  Waldrändern  zu  sehen  und  lasen  auch  die 
letzten  Reste  von  Kirschen  ab.  (Hr.  Nowak  beabsichtigt,  Nistkäst- 
chen anzubringen,  was  auch  anderswo  geschehen  sollte.  Urban). — 


96  V.  V.  Tschusi   und  K.  v.  Dalla-Torre. 

Troppau  (Urban).  3.  März  die  ersten  von  Dr,  Scherz  bemerkt; 
am  10.  September  (5 '/„  Uhr  abends)  zog  eine  Schar  von  etwa 
20  Stücken  südwärts  über  die  Stadt.  —  Wagstadt  (Wolf). 
8.  März  (heiter,  Südwestwind)  bei  200  auf  den  Wagwiesen  von 
Demel   und  auf  den   Oderwiesen  von   Hirt  gesehen. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erster  den  7.  März 
(S.-O.-Wind,  heiter,  tagsvorher  am  Tage  heiter,  in  der  Nacht 
Frost),  Mehrzahl  den  10.  März  (S.-W.-Wind,  mild,  ebenso  tags- 
vorher); Abzug  den  29.  October  (N.-O.-Wind,  kühl,  ebenso  tags- 
vorher). —  Kolczsvär  (Honig).  Im  Szamosthale  sehr  häufig  in 
grossen  Scharen,  wo  sie  zu  Tausenden  in  dem  Röhricht  eines 
Gebirgsteiches  oberhalb  Apahida  übernachten.  —  Nagy  -  Enyed 
(Csatö).  Am  23.  Februar  in  Maros-Szent-Imre  die  ersten,  circa 
5o  Stücke,  am  4.  März  in  Nagy-Enyed  60,  am  7.  März  1000, 
am  29.  März  abends  viele  Flüge  zu  20  Stücken  ziehen  ge- 
sehen; am  2.  April  fielen  circa  2000  Stücke  im  Röhricht  zum 
Schlafen  ein. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Nur 
ausnahmsweise  Brutvogel.  6.  März  i  Stück,  S.  20  —  40,  9.  3o — 40, 
II.  6  Stücke,  18.  und  19.  März  viele,  26.  und  27.  März  2, 
2.  April  I  Stück  am  Kirchthurme;  1 3.  October  5o  —  60,  22.  9, 
3o.  October  4  Stücke.  —  Mariahof  (Kriso).  Bei  uns  brüten 
gegenwärtig  keine  Staare.  P.  Blasius  Hanf  sagt:  Die  Ursache 
davon  ist  die  zu  grosse  Anzahl  von  Dohlen  und  Krähen.  Ein 
hiesiger  Pächter,  der  zugleich  Jäger  ist,  erzählte,  dass  er  um 
die  Mitte  März  d.  J.  auf  seinem  Felde  Staare  beobachtet  hat, 
die  in  kurzer  Zeit  von  Dohlen  und  Krähen  verdrängt  wurden; 
so  oft  sie  sich  nur  auf  ein  Fleckchen  niedergelassen  hatten, 
zogen  Krähen  und  Dohlen  dahin  und  vertrieben  sie.  21.  März 
ein  Stück  unter  Dohlen  auf  dem  Felde.  —  Paldau  (Augustin). 
Bei  Gnas  häufig,  bei  Feldbach  und  Paldau  selten.  —  Pols 
(Washington).  Heuer  Brutvogel;  Ende  Juli  wolkenartige 
Schwärme  junger  Vögel. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  22.  März  einige  in 
der  Hallerau,  i.  April  4  Stücke  am  Fallbaum  der  Aufhütte  bei 
Igls.  Nach  Mittheilung  eines  Vogelfängers  strich  am  23.  Sep- 
tember morgens  ein  starker  Zug  in  der  Richtung  von  Ost  gegen 
S.-W.   durch  das  Innthal;  am    18.  October  einige  in  der  Hallerau 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  97 

angetroffen.  —  Roveredo  (Bonomi).  Erster  den  13.  Februar 
nach  N.  (schwacher  N.-W.-Wind,  bewölkt),  Rückzug  den  21.  bis 
24.   Februar. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ueberwintert  hier  bis- 
weilen. Am  2  3.  Februar  i885  wurde  in  KeskenyerdÖ  der  erste 
grössere  Zug  beobachtet.  —  Mosöcz  iSchaffgo tsch).  Heuer 
gar  nicht  beobachtet. —  Nagy-Szt.-Miklös  (Kuhn).  Ersterden 
22.  Februar  nach  N.,  Mehrzahl  den  28.  Februar;  Abzug  den 
IG.  October.  —  Szepes-Bela  (Greisiger).  Den  27.  September 
(S.-Wind  und  Regen,  tagsvorher  S.-Wind  und  heiter)  flog  über 
die   Stadt  von   N.   nach   S.   ein   Flug   von   20   Stücken. 

57.   Pyrrliocorax  alpinus^   Linn.   —  Alpendohle. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Standvogel  auf 
den  Bergen.  Auf  dem  J^ande  am  2.,  3.,  5.  März  und  b.,  7. 
October. 

Salzburg.  Hallein  (v.  Tschusi).  4.  März  3,  9.  25  Stücke. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  »Schneedachen«.  Im 
»todten  Gebirge«  bemerkt.  Durch  ihr  zahlreiches  Erscheinen  im 
Thale  soll  sie  schlechtes  Wetter  verkünden.  —  Schneealpe 
^Reiser).  Gelegentlich  eines  Ausfluges  mit  20  Collegen  auf  diese 
Alpe  gewahrten  wir  eine  Menge  Alpendohlen,  welche  lärmend 
auf  den  Aufbruch  vom  Rastplatze  der  kleinen  Gesellschaft  war- 
teten, um  dann  mit  Gier  über  die  liegen  gebliebenen  Speisereste 
herzufallen. 

Tirol.  Innsbruck  'Lazarini).  Am  30.  December  eine 
grosse  Schar  an  der  Sill  bei  der  Stephansbrücke.  —  Mareith 
(Sternbach).  Vom  Agelsboden  in  Ridnaun  zahlreich  bis  bei 
2000   m.   gesehen. 

58.   Pyrrhocorax  graculus,    Linn.   —  Alpenkrähe. 

Steiermark.    Paldau   (Augustinj.    Im    »todten   Gebirge« 
in   Gössl  am   Grundlsee  und   im   RÖtzgraben   bei   Trofaiach*). 


*)    Verlässliche  Angaben  über  das  Vorkommen  dieser  Art  in  unseren 
.\lpen,  sowie  Beweisstücke  wären  sehr  erwünscht.  v.  Tschusi. 

Ornis  IV,   I.  7 


i^'-'^  \'.  V.  Tschusi   und  K.  v.   Dalla-Torre. 


59.   Lycos  vionedida ,    Linn.    —   Dohle. 

Böhmen.  Aussig  (Haupt  vogel).  Anfangs  Januar  kam 
eine  Schar  nach  PÖmmerle,  hielt  sich  einige  Tage  daselbst  auf 
und  suchte  ihr  Futter  im  Dorfe  auf  den  Strassen  und  Dünger- 
haufen,  in  den  Gärten  und  den  Feldern.  Am  7.  März  kamen 
sie  hier  in  Schönpriesen  an;  dieselben  nisten  dort  in  den  Thürmen 
des  Schlosses  und  der  Kirche.  —  Haida  (Hegenbarth).  Ist 
hier  noch  nicht  selten,  obwohl  sie  sich  seit  der  ausnahmsweise 
bewilligten  TÖdtung  etwas  vermindert  zu  haben  scheint.  Sie 
wird  eben  durch  Verfolgung  schlauer,  wie  jeder  und  haupt- 
sächlich diese  Art  raubender  Vögel.  Sie  soll  in  Habstein  eifrige 
Besucherin  der  Taubenschläge  und  Hühnerhöfe  gewesen  sein, 
trotzdem  ihr  dort  grosse  Flächen  zu  bauernfreundlicher  Bear- 
beitung vorlagen.  Wegen  dieser  Sünden  wurde  auch  von  der 
hohen  Landesbehörde  ihre  Verfolgung  gestattet.  —  Nepomuk 
(Stopka).  Nur  einige  Paare  auf  Thürmen  nistend:  Nestbau  in 
der  ersten  Hälfte  April;  im  Winter  waren  sie  mit  Krähen  auf 
den  Feldern  zu  sehen  und  kamen  selten  zu  den  Thürmen.  — 
Voigtsbach  (Thomas).  Nistet  in  der  ganzen  Gegend  nur  im 
Thiergarten  des  Grafen  Clam-Gallas,  auf  einem  von  Buchen  be- 
waldeten  Hügel,   der   »Fall«   genannt. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miszkiewicz)  Standvogel.  — 
Solka  (Kranabeter).  Häufiger  Standvogel,  der  in  Thürmen 
und  hohlen  Bäumen  brütet  und  sich  im  Herbste  zu  grösseren 
Scharen  vereinigt. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  5.,  7.  Januar, 
5.,  6.,   7.   November,    10.  December. 

Mähren.  Goldhof  (S  p  r  o  n  g  l).  Während  des  Winters 
trieben  sich  viele  im  Vereine  mit  Rabenkrähen  um  den  Hof 
herum.  Am  6.  Februar  zogen  sie  mit  letzteren  gegen  N.-W. 
ab ,  später  zeigten  sich  nur  einzelne  Exemplare.  Im  Parke  zu 
Grosshof  bei  Pohrlitz  brüten  Dohlen  alljährlich.  Im  Januar 
zeigte  sich  einmal  eine  vollkommen  weisse  beim  Hofe;  mehreremals 
wurde  sie  auch  in  der  Nähe  der  Ortschaft  Mönitz  beobachtet. 
—  Oslawan  (Capek).  Im  Januar  und  Februar,  dann  wieder 
vom  5.  October  an  bleiben  sie  grÖsstentheils  der  Winterregel 
treu,    d.   h.   sie  kamen  während   dieser  Zeit  in  der  Früh   (gegen 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Un^arn.  99 


8  Uhr)  von  S.-O.  und  kehren  Nachmittag  (4 — 5  Uhr")  wieder 
zurück,  um  im  Thiergarten  zu  Pohrlitz  zu  übernachten.  Etwa 
10  Paare  brüten  alljährlich  im  Bouci -Walde.  Am  S.  März  er- 
schienen sie  da  zuerst,  25.  April  fand  ich  sechs  frische  Eier, 
Mitte  Juni   war  die   Colonie  wieder  verlassen. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  20.  Februar  10 — i5  Stücke 
auf  den  gedüngten  Feldern  mit  Krähen,  ebenso  den  2t. — 27., 
4. — 9.   März. 

Schlesien.  Troppau  (Urban).  Standvogel,  der  in  Kirchen- 
thürmen  nicht  selten  nistet;  in  Grätz,  am  Schlosszubau,  eben- 
falls  häufig. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Seit 
iS83,  jetzt  in  zwei  Paaren,  Brutvogel,  i.  Februar  i  Stück,  23.  2, 
25,  4,  26.  6.,  29.  März  über  100  Stücke.  —  Mariahof  (Kriso). 
21.  Februar  anwesend,  i  2.  März  viele  am  Thurm,  i  8.  März  (siehe 
Cerchneis  tinnunculus).  —  Paldau  (August in).  Bei  Feldbach  nicht 
bekannt,  im  Murthale  bei  Judenburg  häufig.  —  Pikern.  (Reiser. 
Nur  zwei  Beobachtungen  liegen  vor:  17.  Februar  bei  den  drei 
Teichen  eine  einzelne  Dohle  und  den  14.  September  einige  am 
schon  früher  erwähnten  Brutplatze,  —  Pols  (Washington). 
Ein  vereinzeltes  Paar  brütete  Ende  Juni  in  einer  Spechthöhle 
eines  Buchenbaumes.  (Ausnahmsfall  für  mein  Gebiet).  Die  alten 
Vögel  unterschieden  sich  von  den  in  anderen  Gegenden  Steier- 
marks  einheimischen  Dohlen  durch  den  Besitz  reinweisser  Hals- 
streifen. Ein  dem  Neste  entnommener  junger  Vogel  erhielt  diese 
Streifen  nach  der  ersten ,  Anfang  September  beendeten ,  Mauser 
noch   nicht.    Ende  Juli   verschwand   die  Familie. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Eine  grössere  Dohlen- 
colonie  traf  ich  bei  KeskenyerdÖ  in  einer  Gruppe  herrlicher, 
uralter  Eichen  am  Rande  der  Kiss  Dana  im  Frühjahre  1884. 
—  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Brütet  sehr  zahlreich  in 
der  »alten  Au«  in  Baumhöhlen.  Den  11.  März  nahmen  sie 
ihre  Niststätten  ein.  Bei  Hainburg  befindet  sich  am  Donauufer 
in  einem  steilen  Felsen  ebenfalls  eine  Nistcolonie.  Den  i3.  April 
fingen  sie  zu  brüten  an  und  hatten  theilweise  Eier,  den  27. 
fand  ich  schon  Junge.  Die  tiefste  Nisthöhle  befand  sich  5  m, 
über  dem  Wasserspiegel, 


100  V.  V.  Tschusi   und  K.  v.  Dalla-Torre. 


60.    Corvus  corax,   Linn.   —   Kolkrabe. 

Bukowina.  Kuczurmare  (M  iszkiewi  cz).  Stand-  und 
Strichvogel;  das  Nest  steht  auf  hohen  Bäumen,  und  man  findet 
darin  schon  im  März  Eier.  —  Solka  (Kranab  e  ter).  Seltener 
Standvogel.  Im  Sommer  findet  er  sich  in  höheren  Lagen,  im 
Winter  auch   in   tieferen. 

Litorale.   Monfalcone  (Schiavuzzij.  14.  März.   2  Stücke. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Den 
21.,  2  5.  und  26.  Februar  je  2  Stücke  in  der  Ebene.  Brütet  in 
der  Umgebung.  —  Paldau  (August  in).  Bei  Aussee,  bei  Feld- 
bach nicht  bekannt. —  Pikern  (Reiser).  Am  25.  Mai  im  Miss- 
linger  Thal   zwei   alte  Vögel   mit  vier  Jungen   beobachtet. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Auff'allend  zahlreich  1884 
in  der  Herrschaft  Bellye,  namentlich  im  Riedgebiete  derselben. 
Bereits  Ende  Jänner  waren  —  und  zwar  nur  —  gepaarte  Exem- 
plare zu  sehen.  \n  der  Riedparcelle  Czamaisziget  allein  wurden 
3 — 4  Paare  constatirt;  doch  fand  man  Ende  März  noch  keines 
brütend.  In  Bellye  erhielt  ich  anfangs  Mai  ein  ganz  junges 
Exemplar,  das  ich  aufzog  und  mehrere  Monate  bei  mir  in  Ge- 
fangenschaft  behielt. 

Gl.    Corvus  corone,   Linn.   —   Rabenkrähe. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Nur  einige  im  Winter 
in   Gesellschaft   der  Nebelkrähe  zu  sehen. 

Bukowina.   Kuczurmare  (M  iszkiew  icz).   Standvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Durch  das  ganze 
Jahr.   Grosse  Züge  vom    i5.   bis  zum    20.   September. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  27.  Januar  einzelne 
auf  den  Wiesen   am   Seeufer  von   Monfalcone. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  im  Winter  bildeten  die 
Rabenkrähen  im  Vereine  mit  Dohlen,  Saat-  und  Nebelkrähen 
grosse  Schwärme,  welche  sich  um  den  Hof  und  die  umliegenden 
Ortschaften  umhertrieben.  Am  6.  Februar  zogen  sie  nach  N.-W, 
ab.  Später  zeigten  sich  Rabenkrähen  nur  in  Flügen  von  3  —  5 
Stückeil   und  anfangs   März   verschwanden   sie  gänzlich. 

Steiermark.  Paldau  (August  in).  Das  ganze  Jahr 
bei   Feldbach   häufig.   —    Pikern   (Reiser).    Ich   konnte  dieses 


IV'.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  101 

Jahr  nur  ein  einzigesmal  ein  einzelnes  Stück  bei  Brunndorf 
am  iS.  Juli  beobachten.  Die  Rabenkrähe  ersetzt  die  Nebel- 
krähe im  Gebirge;  wenigstens  in  Steiermark  und  Niederöster- 
reich  kann    man   dies  genau   beobachten*). 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Von  November  bis 
Ende  März  bei  uns.  Während  des  Teibeises  bieten  diese  Vögel 
ein  anregendes  Schauspiel  dar,  wie  sie  sich  auf  die  schwim- 
menden Eisstücke  setzen  und  auf  denselben  weiter  schwimmend 
hin  und  wieder  nach  Nahrung  suchen.  Ich  beobachtete  auch 
hier,  sowie  in  anderen  Gegenden,  dass  sie  eine  gewisse  Zug- 
strasse beibehalten,  auf  welcher  sie  allabendlich  ihre  seit  Jahren 
gewohnte  Nachtstätte  aufsuchen.  Hier  zieht  sich  dieselbe  von 
dem   Gebirge  gegen   die  Auen   hin,  d.   i.   von   N.    nach   S. 

62.    Corvus  cornix,   Linn.   —   Nebelkrähe. 

Böhmen.  Blottendorf  (Schnabel).  Am  S.April  i  2  Stücke 
bei  N.-O.  beobachtet;  einzelne,  besonders  die  hier  nistenden, 
bleiben  im  Winter  zurück.  —  Nepomuk  (Stopka).  Ist  das 
ganze  Jahr  zahlreich  vertreten  und  wird  verfolgt;  am  24.  April 
vertheidigte  ein  Hase  seine  Jungen  gegen  eine  Nebelkrähe  und 
lief  ihr  nach,  wobei  er  nicht  einmal  ein  vorüberfahrendes  Ge- 
spann  berücksichtigte. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Standvogel.  Auf 
dem   Lande  am    17.   April,    i.,   2.    October. 

Litorale.  Monfalcone  (S  chia  vuzzi),  27,  Januar  einige 
auf  den  Wiesen  am  Seeufer  vor  Monfalcone,  13.  März  einige 
am  Lisertsumpf  erlegt,  18.  Mai  einige  auf  den  Wiesen  der 
Tagliata. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Wurde  während  des  ganzen 
Jahres  ziemlich  häufig  beobachtet.  —  Oslawan  (Capek).  Am 
14.  März  wurde  mit  der  Reconstruction  des  Nestes  angefangen 
und  den   7.  April  war  das  Gelege  vollständig. 

Niederösterreich.  Wien  (Reiser).  Am  i.  Mai  befand 
sich    hinter    dem    Ruderclubhäuschen    an    der    alten     Donau     in 


*)  Es  ist  dies  wohl   überall   der  Fall.  v.   Tschusi. 


102  V,  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


einem  grossen  Neste  dieser  Krähe  ein  einziges  eben  ausge- 
fallenes  Junges. 

Salzburg.     Hallein  iTschusi).   2  5.   Februar    i    Stlick. 

Steiermark.  Härtberg  (Grimm).  Ebenso  wie  corone  und 
C.  frugilegus  häufig  auftretend.  Im  sogenannten  Chatwalde,  an 
der  ungarischen  Grenze,  trifft  man  oft  von  letzteren  lo — i5 
Nester  im  Umkreise  von  einer  halben  Stunde.  Bastarde  zwischen 
Nebel-  und  Rabenkrähe  sind  nicht  selten.  In  einem  Neste  kann 
man  oft  verschieden  gefärbte  Junge  finden.  So  habe  ich  im 
Haidenwalde  bei  Hartberg  1884  ein  Nest  mit  fünf  Jungen  beob- 
achtet, wovon  drei  grau  und  zwei  schwarz  waren.  Das  Nest  ge- 
hörte einer  Nebelkrähe.  Merkwürdig  ist  es,  dass  während  ein  Jahr 
die  eine  Art  vorherrscht,  das  nächste  Jahr  eine  andere  Art  das 
Hauptcontingent  der  Krähenarten  liefert,  während  die  im  Vor- 
jahre häufig  auftretende  Art  nur  spärlich  vertreten  ist.  So  scheint 
es,  dass  die  Rabenkrähe  alle  drei  Jahre  die  zahlreichsten  Exem- 
plare aufweist.  Dass  unter  dieser  Sippe  auch  Vielweiberei  herrscht, 
kann  ich  aus  mehreren  Beispielen  darthun.  Vielleicht  ist  eben 
diese  auf  den  Wechsel  der  Arten  von  Einfiuss.  —  Mariahof 
(Hanf  &  Pau  mgartn  er).  7.  Mai  dem  Ei  entschlüpft.  Sehr 
häufiger  Brutvogel.  Die  Färbung  der  hier  vorkommenden  Nebel- 
krähe variirt  in  demselben  Neste  verschiedenfarbiger  Eltern  in 
allen  Nuancen  bis  zum  vollen  schwarzen  Kleide.  —  Paldau 
(August in).  Das  ganze  Jahr  bei  Feldbach  häufig.  —  Pikern 
(Reiser).  Vom  25. —  28.  Jänner  hielt  sich  bei  grosser  Kälte 
eine  Nebelkrähe  fortwährend  am  Hauptplatze  in  der  Stadt  auf, 
wo  sie  mit  der  grÖssten  Dreistigkeit  unter  den  Marktleuten 
umherflog  und  auf  den  Dächern  die  gefundene  Nahrung  ver- 
zehrte. 

Ungarn.  Bellye  (M  o  j  s  i  s  o  v  i  c  s).  »Als  seltene  Erschei- 
nung« wurde  die  Rabenkrähe,  während  der  »12  Frühlingstage» 
»mehrmals  beobachtet  und  einmal  vom  Horste  aufgescheucht«. 
Dies  ist  die  einzige  (mir  bekannt  gewordene»  zuverlässige  An- 
gabe über  das  Vorkommen  der  schwarzen  Varität  der  Nebel- 
krähe im  Gebiete  der  mittleren  Donau.  Wahrscheinlich  ist  aber 
die  (siehe  bei  C.  frugileus)  erwähnte  »Saatkrähe«  mit  dem 
Nistreisige  auch  hieher  zu  beziehen,  ich  mochte  es  fast  als 
bestimmt  annehmen,    denn    nach   meiner,    allerdings   höchst  be- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Unnarn.  103 


scheidenen,  Erfahrung  wäre  das  vereinzelte  Horsten  eines  Pär- 
chens Saalkrähen  mindestens  eine  seltsame  Thatsache.  Die 
von  einer  Seite  ausgesprochene  Vermuthung,  dass  die  über 
Saatkrähen  gesammelten  Beobachtung  sich  vielleicht  auf  die 
Rabenkrähe  bezögen,  findet  in  den  Verhältnissen  am  Drauecke 
keine  Stütze ;  ich  habe  in  den  zwei  letzten  Jahren  trotz  aller 
Bemühungen  Ueine  dunkel  gefärbte  Krähe  in  Bellye  erspähen, 
geschweige  acquiriren  können,  besitze  auch  »Corvus  corone^^, 
aus  dieser  Gegend  nicht;  in  dem  Verzeichnisse  der  Bellye"er 
Sammlung  wird  sie  übrigens  angeführt.  In  Ungarn,  speciell 
in  Südungarn,  ist  die  helle  graue  Varietät  die  ausschliesslich 
dominirende.  nur  in  geschlossenen,  grossen  Landwaldungen  ist 
sie  seltener,  sonst  aber  findet  sich  diese  typische  Form  der 
Nebelkrähe  allerorts  zumeist  in  enormer  Menge.  —  Pressburg 
(Stef.  Chernel).  In  den  Auen,  aber  besonders  an  den  L'tern 
der  Donau  und  auf  den  Inseln,  sehr  häufig.  3.  Mai  sah  ich  zwei 
auf  einem  Felde  sich  paarende.  —  Szepes-Bela  (G reisiger). 
Den  i3.  December  in  Nagy-Lomnicz  unter  anderen  und  unter 
Dohlen  i  Stück  gesehen,  bei  welchem  zwischen  den  grauen 
Federn  am  Rücken  und  am  Bauche  zur  Hälfte  auch  schwarze 
Federn  waren,  welche  dort  unregelmässig  geformte  schw'arze 
Flecke  bildeten. 

G;>.    Co>-yus  frugilegiis,    Linn.   —   Saatkrähe. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Auf  der  Krähenhütte 
einige  Junge  im  Winter  erlegt,  welche  die  Federn  an  der  Wurzel 
des  Schnabels  fast  unbeschädigt  hatten  und  keinen  Grind  zeigten. 
Es  war  nur  der  Purpurglanz,  die  schwächere  Oberschnabel- 
bildung und  das  gleichzeitige  Erlegen  alter  Exemplare  Beweis, 
dass  es  Saatkrähen  und  nicht,  wie  auf  den  ersten  Anblick  ge- 
dacht,   Rabenkrähen   seien. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombarovid).  N'om  Januar  bis 
i5.  März;  am  S.November  erschien  bei  starkem  Scirocco  eine 
Schar  von  ungefähr  tausend,  die  sehr  niedrig,  gegen  den 
Wind  flogen;  einzelne  noch  am  20.,  22.,  3o.  November  und 
12.,    17.,    3i.   December. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  im  Winter  war  sie  unter 
den  Corvj^s'-Arten  am  wenigsten  zahlreich  vertreten.  .Am  9.  .März 


104  V.   V.  Tschusi  und  K.  v.   Dalla-Torre. 

erschienen  zwei  grosse  Schwärme,  welche  am  2  i .  März  gegen  K. 
abzogen.  —  Oslawan  (Capek).  Nur  im  Winter  bei  uns;  mor- 
gens kommen  sie  gewöhnlich  mit  den  Dohlen.  Im  Frühjahre 
zogen  die  letzten  am  i.  und  2.  April  fort,  am  i5.  October 
erschien  wieder  die   erste   Schar. 

Niederösterreich.  Wien  (Reiser),  in  der  Saatkrähen- 
Colonie  Nr.  2  der  Schwimmschulallee  fanden  sich  am  31.  März 
I,  2,  höchstens  3  eben  gelegte  Eier.  Das  höchste  nicht  erreichbare 
Nest  muss  ein  volles  Gelege  enthalten  haben,  denn  nur  diese 
alte  Krähe  flog  erst  ab,  als  der  Kletterer  in  ihre  Nähe  kam, 
während  sämmtliche  übrigen  Vögel  den  Baum  längst  verlassen 
hatten   und   denselben   lärmend   umflogen. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  Einzelne  unter  Raben- 
krähen den   ganzen   Winter;   9.    März   mehrfach. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  Den  7.  Februar  be- 
gann der  Zug  und  dauerte  11  Tage  hindurch;  heuer  zogen  sie 
mehr  nordwestwärts  in  der  Ebene,  weil  im  Vorgebirge  Schnee 
lag.  Beginn  des  Herbstzuges  am  22.  October.  Sie  hielten  die 
jedes  Jahr  verfolgte  Richtung  ein  und  zogen  in  unzählbarer 
Menge,  alle  Tage  bis  zum  3i.  Nachzügler,  die  zum  Theil  hier 
bleiben,  am  4.,  6.,  und  8.  November.  Saatkrähen  ziehen  jähr- 
lich im  Herbste  ihre  bestimmte  Strasse  und  werden  selbst  durch 
Sturmwinde  nicht  bewogen,  die  Zugrichtung  zu  verändern.  Im 
Frühjahre  ziehen  sie  dieselbe  Strasse  retour.  Die  Züge  sind  un- 
geheuer gross.  — Lodnitz  (^Nowak).  C.  frugilegiis,  C.  corone 
und  C.  cornix  zogen  zu  vielen  Hunderten  (im  Herbste)  nach 
NO.  — Wagstadt  (Wolf).  Am  20.  März  zogen  nach  Beilner 
etwa  90  nordwärts,  nach  Besuch  und  Swetlick  den  12.  unge- 
fähr 200  gegen  N.  und  den  18.  sah  GÖbel  etwa  200  über  die 
Stadt  fliegen. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Ein- 
zelne überwinterten.  3i.  October  80—100  Stücke,  hierauf  ein- 
zelne. —  Paldau  (Augustin).  Im  Herbst  und  Winter  mit 
anderen  Krähen  in  grosser  Menge,  sonst  heiter.  —  Pikern 
(Reiser).  Die  letzten  verschwanden  aus  dieser  Gegend  am 
i5.   Februar. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics\  Am  28.  Februar  1884 
beobachtete    Herr  Waldbereiter   Pfeningberger    zum    ersten    Male 


1\'.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  105 


während  seines  langjährigen  Aufenthaltes  in  der  Herrschaft  eine 
»schwarze  Krähe«  mit  einem  Nistreisige  im  Schnabel;  er  folgte 
ihrem  Fluge  und  constatirte,  dass  sie  sich  auf  einer  canadischen 
Pappel  niederliess;  als  ich  anfangs  Mai  der  betreffenden  —  in 
der  Nähe  von  Mecze  (unweit  Bellye)  gelegenen  Baumgruppe 
meine  Aufmerksamkeit  widmete,  wurden  nur  Nebelkrähen  auf- 
gescheucht ^  eine  derselben  wurde  auch  heruntergeholt.  Wahr- 
scheinlicherweise war  der  zuerst  als  »Saatkrähe«  angesprochene 
Vogel  eine  schwarze  Varietät  der  Nebelkrähe,  eine  sogenannte 
»Rabenkrähe«,  immerhin  war  die  Beobachtung  von  besonderem 
Werthe,  denn  im  Frühjahre  erblickt  man  zur  BrUtezeit  nur 
sehr  selten,  im  Sommer  (nach  meiner  nun  mehrjährigen  Er- 
fahrung) nie  eine  schwarze  Krähe  am  Drauecke  überhaupt. 
Während  meiner  Herbstexursionen  im  Jahre  1879  und  1881 
(Ende  September  bis  Anfang  October)  traf  ich  wiederholt  die 
Saatkrähe  neben  der  Nebelkrähe  an,  es  fiel  mir  indess  schon 
damals  auf,  dass  ich  im  August  stets  nur  die  letztgenannte  Art 
zu  sehen  bekam  und  schrieb  ich  diesen  Umstand  ä  conto  meiner 
vielleicht  mangelhaften  Beobachtung,  indem  aquatische  Formen 
mein  Interesse  in  erhÖhterem  Masse  in  Anspruch  nahmen.  Dem 
ist  aber  nicht  so  —  die  Saatkrähe  kommt  in  die  südliche  Baranya 
hauptsächlich  im  Herbste  und  Winter  und  ist  aus  mir  uner- 
findlichen Gründen  sonst  eine  avis  rarissima  —  es  ist  dies  um  so 
auffälliger,  als  der  Vogel  (was  ich  übrigens  nicht  bestätigen 
konnte,  denn  ich  sah  nicht  ein  einziges  Exemplar)  in  Syrmien 
sehr  gemein  sein  soll,  Thatsche  ist  aber,  dass  er  viele  Brutplätze 
an  der  mittleren  Donau  besitzt.  Im  Jahre  1884  wurde  die  erste 
Saatkrähe  am  2.  October  in  Dud  gesehen,  am  11.  November 
war  sie  bereits  in  grosser  Zahl  eingetroffen;  im  Jahre  i8S5 
Hess  sich  die  erste  am  3i.  October  erblicken.  Unter  den  Tau- 
senden, die  sich  zum  Entsetzen  der  Oekonomen  einfinden,  ge- 
wahrt man  dann  auch  gelegentlich  die  »Rabenkrähe«  in  grös- 
serer Zahl.  —  Pressburg  (Stef,  Chernel).  In  der  Gesellschaft 
der  vorigen  Art  kommt  sie  des  Winters  häufig  vor.  Den  8.  März 
sah  ich  eine  grosse  Schar  in  den  Lüften  kreisend  ober  dem 
Pressburger  Gebirge,  die  nach  einigen  Umkreisungen  gegen  NW. 
weiter  zog.  Temperatur  äusserst  gelinde,  nordwestlicher  Wind. 
Bis   Mitte  April    verschwanden   alle  Winterkrähen.     —    Szepes- 


106  V.  V.  Tschusi  und  K.   v.  Dalla-Torre. 


Bela  (G  r  e  i  s  i  g  e  r).  Den  7.  Februar  begannen  sie  unsere  Ge- 
gend zu  verlassen;  den  6.  März  nachmittags  4  Uhr  (starker 
S.-Wind,  regnerisch,  ebenso  tagsvorher)  kam  eine  nach  Tau- 
senden zählende,  mit  einigen  Dohlen  und  Saatkrähen  vermischte 
Schar  in  die  Stadt,  Hess  sich  auf  den  Häusern  und  Bäumen 
nieder  und  flog  dann  auf  die  umliegenden  Felder;  den  9.  (vor- 
mittags schwacher  O.,  nachmittags  schwacher  S.-Wind,  heiter 
und  warm)  zog  um  S'/a  Uhr  nachmittags  ein  Flug  von  circa 
100  von  N.  nach  S.  einem  Walde  zu;  den  9.  (starker  N.-Wind, 
kalt,  Schneegestöber)  ein  Flug  von  circa  100  in  der  Stadt, 
ebenso  den  16.;  alle  diese  Flüge  enthielten  auch  einige  Nebel- 
krähen und  Dohlen;  den  26.  zogen  3  Stücke  in  einem  Fluge 
von  3o  Nebelkrähen  vorbei;  den  5.  April  (kalter  N.-O.-Wind 
schon  durch  längere  Zeit,  tagsdarauf  S.-Wind)  circa  100  Stücke 
auf  den  Feldern;  i  i.  November  (trüb  und  warm)  mehrere  unter 
Nebelkrähen;  i.  December  (Felder  schneefrei,  N.-Wind,  Tem- 
peratur ober  o")  circa  200  auf  einem  Felde  bei  Kesmark  unter 
beiläufig  40  Nebelkrähen  und  t5o  Dohlen;  den  9.  (heftiger 
N.-W.-Wind  und  Schneegestöber^  tagsvorher  windstill  und  massig 
warm)   circa    100   auf  den   Feldern   bei   Bela. 

64.   Pica  caudata,   Boie.   —  Elster. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Zu  verschiedenen  Jahres- 
zeiten;  selten  in   Gesellschaft,  meist   einzeln. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miskiewicz).  Stand-  und 
Strichvogel;  brütet  im  Walde  und  in  Obstgärten.  —  Solka 
(K  ranabeter).    Ziemlich   häufiger  Standvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Auf  dem  Lande 
den  29.,  3i.  März,  i.,  5.  November.  Der  gewöhnliche  grössere 
Durchzug   im   October  fehlte   heuer. 

Litorale.  Monfalcone  (SchiavuzziV  27.  Jänner  einzelne 
auf  den  Wiesen  gegen  das  Seeufer  bei  Monfalcone,  18.  März 
bei   der  Tagliata  geparrt. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Häufig  und  brütend  in  den 
Aufzugswäldern.  —  Oslawan  (Capek).  4.  April  beim  Nest- 
baue; stiehlt  Vogeleier  und  beunruhigt  selbst  die  brütenden  Fasan- 
hennen. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  107 

Niederösterreich.  Wien  (Reiser).  Am  7.  April  Horst- 
untersuchung der  Donau  -  Elsternreviere  im  alten  Strombette. 
Fast  alle  Nester  leer,  aber  fertig  gebaut.  Von  etwa  zehn  unter- 
suchten enthielten  erst  2  je  4  und  2  Eier,  welche  auffallend 
klein  waren.  Am  i.  Mai  dort  noch  ein  Nest  mit  2  frischen 
und  2  eingetrockneten  Eiern,  am  4.  Mai  6  Eier  zum  Ausfallen 
entwickelt   gefunden. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  2  Stücke  über  Winter 
unregelmässig  erscheinend. 

Schlesien.  Lodnitz  (Nowak).  »Scholaster. »  Ein  Paar 
hätte  heuer  wahrscheinlich  im  Walde  bei  Tabor  genistet,  aber 
(f  und  9  wurden  erlegt.  —  Bei  Troppau  (Urban)  nisteten 
vor  3o  Jahren  und  später  noch  alljährlich  welche  im  Park, 
auch  sonst  in  der  Umgebung;  seit  dieselben  regelmässig  am 
Horste  weggeschossen  wurden,  ist  keine  mehr  zu  sehen.  — 
Wagstadt.   Am  8.  März  sah  Hirt  auf  den  Oderwiesen    2  Stücke. 

Siebenbürgen.  Koloszvär  (Honig).  Sehr  häufiger  Stand- 
vogel. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgariner).  Tritt 
vereinzelt  als  Brutvogel  auf.  14.  November  10  — 14  Stücke,  ein- 
zelne täglich  zu  sehen.  —  Mariahof  (Kriso).  In  grosser  An- 
zahl das  ganze  Jahr  in  der  Umgebung.  —  Paldau  (Augustin). 
»Galster«.  Bei  Feldbach  früher  sehr  häufig,  durch  starke  Nach- 
stellung aber  vermindert,  wenngleich  noch  häufig  genug  und 
ungemein  schlau.  Ohne  Gewehr  konnte  man  oft  i  5  —  20  Schritte 
an  sie  herankommen;  mit  Gewehr  Hessen  sie  den  Menschen  selten 
näher  als  2  5o — 300  Schritte.  —  Pikern  (Reiser).  Bei  einem 
Ausfluge  am  19.  April  in  die  Auen  unterhalb  Marburg  bis  Täub- 
ling nahmen  wir  drei  volle  und  drei  unvollständige  Gelege.  In 
einem  sehr  niedrigen  Neste  in  einer  Robinie  auf  der  Pobersch'en 
Insel  befanden  sich  ausnahmsweise  in  einem  Horste  .bereits  zwei 
etwa  zwei  Tage  alte  Junge,  ein  eingetrocknetes  und  ein  faules 
Ei  von  höchst  merkwürdiger,  spärlicher  Punktirung.  —  Pols 
(Washington).  Erhielt  im  Februar  ein  ö^,  dessen  längste  Unter- 
schwanzdeckfeder  einen    grossen   weissen   Fleck   besitzt. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ist  in  Slavonien  nicht 
weniger  gemein  als  in  Südungarn;  hier  wie  dort  meidet  sie  ge- 
schlossene   grosse    Waldbestände,     ist    aber    sonst     »überall    zu 


108  V.   V.  Tschusi   und   K.   v.   Dalla-Torre. 


Hause«.  —  Neusiedlersee  (Reiser).  Kommt  auf  ihi-en  Raub- 
zügen bis  mitten  in  den  See  in's  Röhricht.  Bei  Frauenkirchen 
in  einer  Remise  am  17.  Mai  ein  frisches  noch  warmes  Ei,  in 
einer  anderen  noch  vier  nackte  Junge.  —  Pressburg  (Stef. 
Chernel).  Sie  lassen  sich  ebenso  auf  Eisstücken  die  Donau 
hinunter  treiben,  wie  die  Rabenkrähen.  Auf  den  Inseln,  in  den 
Auen  und  an  den  Ufern  der  Donau  sehr  häufig.  Den  3.  Mai 
fand  ich  ein  Nest  in  einer  Hohe  von  8  m.  auf  einer  Zitter- 
pappel. Da  sich  in  unserer  Gegend  nur  wenig  Akazien  befinden, 
nisten  sie  meistens  auf  Pappeln  und  dichten  wilden  Birn- 
bäumen. 

65.    Garniliis  glandarius ,   Linn.   —   Eichelheher. 

Böhmen.  Blottendorf  (Schnabel).  »Nusshackel.»  Am 
I.  April  4  Stücke  von  S.-O.  nach  N.-W,  bei  N.-Wind.  Dieser 
Vogel  überwintert  hier  auch  einzeln.  —  Nepomuk  (S  t  o  p  Ic  a). 
Wird  zumeist  im  Frühjahr  und  Herbst  gehört;  schadet  im  Winter 
den   Fichtenknospen. 

Bukowina.  Kuczurmare  (M  i  szk  iewicz).  Sehr  häufig. 
Im  Winter  nährt  er  sich  von  Eicheln  und  Buchnüssen,  von 
denen  er  sich  im  Herbste  Vorräthe  anlegt.  Da  er  jedoch  wohl 
nur  wenige  derselben  mehr  findet,  so  danken  ihm  viele  Bäume 
ihr  Entstehen.  —  Solka  (K  r  a  n  a  b  e  t  e  r).  Häufiger  Stand- 
vogel, der  sich  im  Mai  paart;  er  macht  im  Herbste,  wenn  er 
in  die  Mais-  und  Buchweizenfelder  scharenweise  einfällt,  grossen 
Schaden, 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Standvogel.  Auf 
dem    Lande   am    22.   August. 

Mähren.  Goldhof  ("SprongD.  Ein  einzigesmal  am  2  5.  Ja- 
nuar beobachtet.  —  Oslawan  (Capek).  Bis  etwa  Mitte  März 
in  Gesellschaften.  6.  Mai  5  frische,  10.  Mai  7  stark  bebrütete 
Eier,   darunter   3    reine. 

Niederösterreich.  Nussdorf  a.  d.  D.  (Bachofen).  1884 
den  6.  August  ein  Exemplar  in  Nussdorf  über  den  Bahnhof 
streichend. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi),  In  10 — 15  Stücken  über- 
winternd 5    14.   März  viele. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  109 


Steiermark.  Paldau  (August in).  »Blauheher«,  bei  Tro- 
faiach  »Boanschlagl'«.  Sparsam.  Nach  dem  Glauben  der  Leute 
soll  er  70  Stimmen  haben. —  Pikern  iReiserj.  Am  18.  Januar 
schoss  mein  Bruder  bei  sehr  hohem  Schnee  mit  einem  F"lobert- 
Gewehre  von  einer  Edelkastanie  einen  Feldspatzen  herab.  Sobald 
dieser  am  Boden  angelangt  war,  stürzte  ein  Häher  raubvogel- 
artig herbei ,  um  den  noch  lebenden  Spatzen  sofort  zu  erfassen 
und  fortzuschleppen.  Eine  Viertelstunde  später  wiederholte  sich 
dasselbe  Schauspiel ,  allein  der  Häher  wurde  mit  einem  bereit- 
gehaltenen Gewehre  erlegt.  Die  Section  ergab ,  dass  er  den 
Spatzen  verzehrt  hatte.  Am  23.  Juli  zeigte  sich  plötzlich  in  den 
Waldungen  ober  Rolhwein  ein  Schwärm  von  etwa  50  Eichel- 
hehern,  die  sich  rege  beisammen  hielten,  und  welche  wieder, 
nachdem  6  Stücke  geschossen  worden  waren,  gegen  Süden  fort- 
zogen. —  Pols  (W  a  s  h  i  n  g  t  o  n).  In  den  Sommermonaten 
spärlich  vertreten,  sehr  gemein  zur  Zeit  der  Eichelnreife.  — 
Am  28.  December  erlegte  ich  2  Ö  und  i  c,  welch'  letz- 
teres anstatt  der  normalen  blauen  eine  trüb  bräunlichrothe  Iris 
besass. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Der  Eichelheher  war  dieses 
Jahr  sehr  zahlreich  vertreten  und  flog  im  Herbste  in  starken 
Zügen  zu  Thal,  so  am  23.  September  vom  Paschberg  und  den 
LanserkÖpfen  in  die  Ambraserau.  Zum  grossen  Schaden  der 
Bauern  betheiligt  er  sich  in  Gemeinschaft  der  Rabenkrähe  oft 
sehr  stark  an  der  »Türken «-Ernte.  An  Waldrändern  gelegene 
fürkenäcker  werden  besonders  stark  mitgenommen;  doch  geniesst 
dieser  schädliche  Vogel  nach  dem  tirolischen  Vogelschutzgesetze 
Schonung.  —  Mareith  (Sternbach).  Am  3.  Juli  die  ersten 
flüggen   angetroffen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  In  solchen  Massen  wie 
i885  im  sogenannten  St.  Istväner  Oberwalde  fBellye) ,  traf  ich 
diesen  sehr  gewöhnlichen  Vogel  noch  nirgends  an.  In  mehreren 
Revieren  der  Herrschaft  Bellye  hat  er  indess  entschieden  ab- 
genommen. (Unterwald,  Buziglicza,  Keskender  Wald  etc.).  — 
Pressburg  (Stef.  Chernel).  Bei  Pressburg,  sowie  in  den  kleinen 
Karpathen,  überall  sehr  gemein.  Den  10.  Juli  waren  die  Jungen 
meistens  schon  flügge.  Hin  und  her  ziehend  im  Walde,  plün- 
dern sie   mit  Vorliebe    die    bei    den   Holzhauerhütten    stehenden 


110  V.  V.  Tschusi   und   K.  v.  Dalla-'l'orre. 


Kirschbäume.  Die  einzelnen  kleinen  Flüge  bestehen  aus  5 — 6 
Stücken,  d.  h.  aus  einer  Brut,  und  ziehen  lärmend  und  zan- 
kend überall  umher.  Nach  dem  i5.  Juli  fingen  die  Flüge  an 
sich   zu   zertheilen. 

66.  Nucifraga  caryocatactes,    Linn.   —   Tannenheher. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Kam'  Mitte  October 
und  war  im  ganzen  böhmischen  Mittelgebirge  verbreitet.  In 
Proboscht  wurden  am  ib.  October  4  Stücke  zum  Austopfen  ge- 
schossen. —  Bausnitz  (Demuth).  Eine  besondere  Aufmerk- 
samkeit in  hiesiger  Gegend  des  Riesengebirges  erregte  im  heurigen 
Herbste  das  zahlreiche  Auftreten  des  Tannenhehers ,  welcher, 
nach  den  Aussagen  der  ältesten  Vogelliebhaber,  das  Aupathal 
nur  selten  durchstreift  hat.  —  Bürgstein  (Stahr).  Den  1  5.  Oc- 
tober bemerkt.  —  Haida  (Hegen hart h).  Wurde  im  Spät- 
herbste in  Menge  beobachtet.  In  jedem  Reviere  wurde  er  aus 
Unkenntniss,  Interesse  oder  einfacher  Knallsucht  geschossen. 
Jeder  konnte  dieses  vertrauensselig-nordischen  Vogels  leicht  Herr 
werden,  denn  der  Schuss  scheuchte  die  Nächstsitzenden  nur 
wenige  Schritte  weiter,  wie  mir  verschiedene  Augenzeugen  ver- 
sicherten. Selbst  bin  ich  ihm  nicht  begegnet,  bekam  aber  diverse 
Exemplare  zur  Bestimmung  des  Namens  zugesandt,  sowie  An- 
fragen mit  der  Beschreibung  dieses  Vogels.  Auch  in  weiterem  Um- 
kreise soll  er  zahlreich  gewesen  sein.  —  Litoschitz  (Knezourek). 
Den  8.  November  am  Zuge  geschossen;  es  wurden  in  diesem 
Monate  etwa  7  Stücke  erlegt.  Seit  den  vier  Jahren  meines  hiesigen 
Aufenthaltes  zum  erstenmale  erschienen.  —  Nepomuk  (Stopka). 
Wurde  nur  im  Herbste  beobachtet;  am  28.  October  ein  Exem- 
plar am  Felde  geschossen,  dessen  Schnabel  auffallend  mit  Pferde- 
mist verunreinigt  war.  —  Voigtsbach  (Thomas).  Erscheint 
nur  erst  nach  Verlauf  mehrerer  Jahre  am  Zuge.  Im  Herbste  i885 
war  er  häufig  von  Mitte  September  bis  Mitte  October  und  man 
traf  ihn  auf  jeder  Wiese.  Hatte  er  einen  Kuhfladen  gefunden, 
so  konnte  man  ihm  bis  auf  einige  Schritte  nahe  kommen.  Er 
hielt  sich  einzeln  oder  zu  zweien  auf,  und  da  er  gar  nicht  scheu 
war,  wurden  viele  erlegt.  Ich  bekam  manchen  Tag  bis  zu  zehn 
Stücke  zum  Ausstopfen;  alle  hatten  den  Schnabel  von  Kuhkoth 
besudelt. 


IW  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Unaarn.  111 


Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Seltener  Standvogel  in 
höher   gelegenen  Waldungen. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  21.,  22.  October, 
I  7,   November. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Früher  sehr  selten,  heuer 
im  Herbste  häufiger  vorgekommen.  Der  erste  wurde  am  7.  Oc- 
tober, der  letzte  am  i5.  November  gesehen;  fast  immer  zeigte 
er  sich  einzeln  und  war  gar  nicht  scheu.  Im  Magen  befanden 
sich  Käferreste  {Geotrupes ,  Aphodius,  Coccinela).  —  Römer- 
stadt (Jonas).  Den  10.  November  mehrere  Exemplare  im 
Walde  beobachtet.  Wurde  in  der  hiesigen  Gegend  früher  noch 
nie  gesehen. 

Niederösterreich.  Nussdorf  a.  d.  D.  (Bachofen). 
I    Exemplar. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  Im  Frühjahr  keinen 
bemerkt;  am  i3.  und  20.  October  je  i  Stück ,  von  da  an 
war  der  Vogel  hier  gemein;  wurde  an  den  Hutungen  nach  Futter 
suchend  fast  täglich  bis  zu  4  Stücken  gesehen,  verlor  sich  aber 
gegen  den  20.  November  ganz;  am  21.  den  letzten  halbver- 
hungerten gefangen.  (Nach  der  »Silesia"  Nr.  187  und  1 38,  1  3. 
und  18.  Nov.  i885,  wurden  auch  an  anderen  Orten  um  Teschen 
Tannenheher  erlegt  und  ausgestopft.  Urban).  —  Ernsdorf 
(Jaworski).  Mitte  October  erschien  der  Tannenheher  in  hie- 
siger Gegend;  im  Orte  selbst  wurden  vier  dieser  Vögel  geschossen. 
Kommt   hier  sehr  selten,   gewöhnlich  nach   mehreren   Jahren  vor. 

—  Freudenthal  (Urban).  Laut  einer  Notiz  im  »Mähr,  schles. 
Jagdblatt»,  Nr.  11  (November  i885)  war  der  Tannenheher  auch 
dort  häufig.  —  Lodnitz  (Nowak).  Von  Ende  September  bis 
Ende  October;  war  seit    1878   hier  nicht  mehr  gesehen   worden. 

—  Troppau  (U  r  b  a  n).  In  der  Umgebung  wurden  ebenfalls 
einige  erlegt.  Ein  hiesiger  Präparator  sagt,  er  habe  heuer  im 
ganzen  über  40  Tannenheher  ausgestopft ;  einer  hatte  in  seinem 
Magen  Reste  von  Beeren  und  einer  eine  Maus,  —  'Wagstadt 
(Wolf).  Im  October  und  November  häufig;  den  3.  November 
einen  geschossen. 

Steiermarl(.  Hartberg  (G  rim  m).  »Gravamschl«.  Bei 
uns  selten.  Ich  beobachtete  ein  Paar  beim  Einsammeln  von 
Wintervorräthen  als:   Wall-,    Hasel-  und  ßuchnüssen,    Knospen 


112  V.   V.  Tschusi   und  K.   v.  Dalla-Torre. 


und  Rinde,  die  es  in  eine  3Y„  m,  hoch  in  einer  Buche  befindliche 
Höhlung  trug.  Letztere  war  3  dm.  breit,  2  dm.  hoch  und  5  dm. 
lang.  Das  Flugloch  hatte  i  i  cm.  Durchmesser.  In  den  Monaten 
October  und  November  kam  fast  alle  halbe  Stunden  einer  mit 
Vorräthen.  Dieser  Vogel  trägt  grosse  Stücke  im  Schnabel,  kleine, 
als  Knospen  etc.  im  Kehlsacke.  Die  Leute  sagen:  ist  er  im  Ein- 
sammeln fleissig,  so  gibt  es  ein  schlechtes  Jahr,  im  anderen  Falle 
aber  ein  gutes;  ebenso,  schreit  er  im  Frühjahre  zeitlich,  so 
kommen  Nachfröste.  Ein  Jäger  erzählte  mir,  dass  er  ihn  über 
dem  Neste  eines  Bergfinken*)  traf,  wo  er  das  letzte  Junge  ver- 
zehrte. —  Mariahof  (Hanf  &  Paumgart  ner).  Brutvogel  der 
oberen  Waldiegion.  War  im  Herbste  weniger  zu  sehen  als  andere 
Jahre.  Der  Grund  dürfte  der  sein,  dass  heuer  hinreichend  Hasel- 
und  Zirbelkiefernüsse  gediehen.  Der  Schnabel  der  einzelnen 
Herbstexemplare  unterscheidet  sich  nicht  von  vor  Jahren  erlegten 
Exemplaren.  Hoher  im  Gebirge  traf  man  sie  allerorts  an;  in 
der  Ebene  den  ganzen  October.  theilweise  November  und  am 
22.  December  je  i  Stück.  —  Paldau  (Augustin).  »Zirm- 
grätscher».  Bei  Aussee  im  todten  Gebirge  häufig  in  den  schüt- 
teren Zirbelbeständen,  bei  Feldbach  nicht  bekannt.  Im  Lainthal 
beim  Trofaiach  erlegte  ich  einen  am  20.  December  i885  am 
Kampeck,  circa  4000'.  —  Pikern  (Reiser).  Am  24.  Mai  auf 
der  Höhe  des  Bacher  (Revier  Faal)  einen  jungen  Vogel  gehört. 
Im  Herbste  zeigten  sich  am  Vorder  -  Bacher  nur  wenige.  Einen 
schoss  ich  am  5.  October  bei  der  Alm  Hube  (Braunig)  des 
Schlosses  Hausambacher,  an  welcher  Stelle  alljährlich  sich  dieser 
Vogel  einfindet,  heuer  aber  immer  nur  3  Stücke  zu  beobachten 
waren.  Der  bekannte  Tannenheherzug  im  heurigen  Herbste  schien 
diese  Gegend  nicht  berührt  zu  haben;  jedoch  bekam  ich  Mitte 
October  aus  der  Umgebung  von  Wien  einen  solchen  Zuzügler 
lebend.  —  Pols  (W  a  s  h  i  n  g  t  o  n).  Im  Herbste  und  Winter  wurden 
mehrfach  Tannenheher  beobachtet  und  erlegt.  Ich  erhielt  2  Exem- 
plare (19.  October,  24.  December),  welche  beide  durch  gestreckte 
Schnabelform  ausgezeichnet  waren.  Der  Tannenheher  ist  im 
Kainachthaie  eine  sehr  seltene  Erscheinung. 


*)   Wohl  schwerlich    diese  Art  —  Fringilla    montifringilla  —  die 
bisher  für  Steiermark  als  Brutvogel  nicht  nachgewiesen  ist.     Tschusi. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  113 


Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  2.  Juni  erhielt  hier 
Hr.  Reiter  ein  Nest  mit  drei  jungen  halberwachsenen  Tannen- 
hehern.  Ein  vierter,  zu  dieser  Brut  gehöriger  junger  Heher,  war 
leider  sehr  bald  nach  dem  Fange  eingegangen  und  von  den 
Fängern,  Pechklaubern,  verworfen  worden.  Die  drei  lebenden 
jungen  Vogel  hatten  bereits  ganz  schone  schwarze  Schwingen, 
während  die  Federn  an  und  um  den  Hals  und  Oberflügel  voll 
weisser  Tupfen  waren.  Die  Schweiffedern  zeigten  sich  noch  wenig 
entwickelt.  Das  Nest  wurde  im  Vicarlhale,  südlich  vom  Patscher- 
kofel, hoch  ober  der  Mühlthaler  (Vicarthal-)  Ochsenhütte,  wo 
die  letzten  Zirbelbäume  und  nur  wenige  Lärchen  stehen,  ange- 
troti'en  und  zwar  etwas  über  Mannshöhe  an  einer  sehr  dicken 
Zirbe,  deren  Aeste  sich  mit  jenen  einer  sehr  nahe  stehenden 
Lärche  kreuzten,  so  dass  es  auf  Aesten  beider  Bäume  zu  ruhen 
schien.  Die  Unterlage  bestand  aus  gröberem  Reisig,  die  Mulde 
aus  Schwarzbeer-  (Heidelbeere,  VacciniiDU  myrtilliis,  L.)  Reisern, 
letztere  mit  der  grünlichen  Bartflechte  {Usnea  barbata)  dicht  aus- 
gelegt. Von  einer  Einwanderung  nordischer  Tannenheher  habe 
ich  selbst  hier  nichts  bemerkt,  sogar  ziemlich  selten  Tannenheher 
im  Viller  Gemeinderevier  angetroffen.  2  Stücke  sah  ich  ungefähr 
am  25.  September  und  i  Stück  am  22.  October.  Nach  einer 
mir  zugekommenen  Mittheilung  hat  ein  Vogelfänger  von  Igls 
allerdings  ziemlich  viele  »Zirbegratschen«  gefangen;  sein  mir 
sehr  wohl  bekanntes  »Vogelgricht«  steht  jedoch  an  einem  Platze, 
an  welchem  die  aus  den  höheren  Waldungen  in  die  tiefer  ge- 
legenen streichenden  Heher  vorbeifliegen  müssen,  und  daher 
glaube  ich  nicht,  dass  er  Fremdlinge  fing.  Ende  December 
erhielt  ich  einen  ziemlich  kleinen  mageren  Heher,  bei  dem 
ich  jedoch  keinen  Unterschied  von  unserem  einheimischen  finden 
konnte,  als  höchstens  in  dem  vielleicht  schwächeren,  runderen 
Schnabel.  Dieser  ist  jedoch  auch  bei  den  einheimischen  nicht 
immer  gleich  stark,  wie  auch  die  Schnäbel  der  Rabenkrähen 
oft   bedeutend   in   den   Dimensionen  variiren. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Das  ornithologisch  so 
interessante  Jahr  1885  führte  auch  den  Tannenheher  in  die 
sumpfigen  Niederungen  des  Draueckes.  Das  einzige  am  20.  Oc- 
tober  beobachtete  Exemplar   wurde    auf    der    von  FÖherczeglak 

nach  Udvärd  führenden  Chaussee  erlegt.   Der  Vogel  durchsuchte 
Ornis  IV,  1.  8 


114  V.  V.  Tscnusi   und  K.  v.  Dalla-Torre. 


eben  mitten  auf  der  Strasse  sitzend ,  Pferdemist,  als  sein  unge- 
wöhnliches Exterieur  die  Aufmerksamkeit  des  glücklichen  Schützen 
auf  sich  lenkte.  Zwei  Tage  zuvor  (i.  e.  am  i8.)  beobachtete 
Herr  Revierförster  Fuhrmann  in  Dalyok  in  der  Nähe  eines  zur 
Oekonomieverwaltung  Sätoristye  gehörigen  Ziegelofens  ein  Exem- 
plar (ob  dasselbe?)  auf  dem  Telegraphendrahte  sitzend.  Un- 
mittelbar nachdem  ich  das  (übrigens  im  Vergleiche  zu  unseren 
alpinen  Exemplaren  auffallend  kleine)  Belegstück  erhalten  hatte, 
bat  ich  die  mir  befreundeten  Jäger  in  ßellye,  auf  eventuell 
weiters  zur  Beobachtung  kommende  Stücke  zu  fahnden;  nach 
einiger  Zeit  erfuhr  ich,  dass  ausser  diesem  einen  Exemplar  keines 
mehr  gesehen  wurde.  —  Mosocz  (Seh  affgo  t  seh).  Heuer 
häufiger  als  andere  Jahre;  am  24.  December  3  Exemplare  be- 
obachtet.—  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  18.  October  sah 
ich  einen  in  Modern  auf  einer  Waldwiese,  wo  er  die  aus  der 
Erde  gewühlten  Würmer  verzehrte.  Er  war  so  wenig  scheu, 
dass  er  nach  einem  auf  ihn  gerichteten  Schuss  kaum  20  Schritte 
weiter  auf  einen  Zaun  flog,  um  von  dort  baldigst  wieder  zu 
seiner  gestörten  Mahlzeit  zurück  zu  kehren.  In  Pressburg  kam 
im  Laufe  jener  Tage  (i5.  —  20.  October)  eine  grössere  Zahl  von 
diesen  Vögeln  vor,  die  sonst  das  ganze  Jahr  nicht  zu  sehen  sind. 
Den  2  5.  October  wurde  in  Modern  wieder  einer  gesehen.  In 
ganz  Ober-Ungarn  wurden  sie  heuer  während  des  Herbstes  be- 
obachtet.—  Szepes-Bela  (Greisiger).  14.  August  im  Mengs- 
dorfer  Thale  —  Tatra  —  einen  auf  einer  Zirbe  gesehen,  19.  Oc- 
tober bei  Reichwald  —  Magura  —  ein  Stück  in  einem  trockenen 
Kuhfladen  Nahrung  suchend  angetroffen,  28.  im  Goldsberg  bei 
Bela    I    Stück  eeschossen. 


V.  Ordnung. 
Scansores.    Klettervögel. 

G7.    Gecinus  viridis,   Linn.  —   Grünspecht. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Der  häufigste  von  allen 
Spechten;  von  Mitte  März  bis  Mitte  Mai  häufig  zu  hören;  im 
November,   December  und   Januar  wird  er  nicht  beobachtet. 


IV^  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  115 


Bukowina.  Solka  (Kranabete  r).  Seltener  Standvogel. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).    i8.  Januar  i  Stück. 

Mähren.  Goldhof  (S  p  r  o  n  g  1).  Die  einzige  Spechtart, 
welche  ich  bisher  im  Beobachtungsgebiete  sah.  —  Oslawan 
(Capek).  19.  Februar  zuerst  den  Paarungsruf  gehört,  3.  Mai 
5  frische  Eier. 

Salzburg.   Hallein  (Tschusi).   7.  Juni   cT  juv. 

Steiermark.  Paldau  (A  u  g  u  s  t  i  n).  Häufig.  —  Pols 
(Washington).  Im  Juni  und  Juli  wurde  von  mir  und  Anderen 
im  Parke  wiederholt  ein  Specht  von  der  Grösse  eines  Gecinus 
viridis  beobachtet,  dessen  Rücken  gleichmässig  zimmtbraun  ge- 
färbt, die  Unterseite  nach  Art  der  jungen  Grünspechte  ge- 
zeichnet war.  Da  es  nicht  gelang  den  Vogel  zu  erhalten,  Hess  es 
sich  nicht  feststellen,  ob  es  sich  um  eine  Färbungsaberration 
der  bezogenen   Art  gehandelt  habe  oder  nicht. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  In  der  Herrschaft  Bellye 
fand  ich  ihn  bisher  nirgends  so  häufig  wie  in  Vizslak  an  der 
Beda;  1884  sah  ich  ihn  im  Riede  (Kopolya)  zum  erstenmale, 
1885  wiederholt  auch  in  anderen,  tiefer  gelegenen  Riedtheilen. 
—  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Gemein  in  den  Auen  und  im 
Gebirge.  —  Szepes-Bela  (Greisiger).  Den  7.  Februar  wurde 
ein  Stück  bei  Bela  auf  Papelbäumen  geschossen. 

68.    Gecinus  canus ,    Gm.   —  Grauspecht. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Ein  Paar  sah  ich  in 
Pömmerle  am   7.   April. 

Bukowina.  Solka  (Kran  ab  et  er).  Seltener  Standvogel. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  21.,  22.  Januar  je  i  Stück, 
27.  2  Stücke,   davon    i   9    jun.,    3o.  Januar    i    Stück,  4.  März  cT. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  7.  Februar 
2  cT  erlegt. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Bei  Feldbach  keinen 
bemerkt:  im  November  im  Lainthal  bei  Trofaiach  ein  Stück  in 
Gesellschaft  von  Elstern  auf  einer  Wiese  gesehen.  —  Pols 
(Washington).  Am  i5.  Juni  ein  eben  flügge  gewordener  junger 
Vogel. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Ziemlich  gemeiner 
ßrutvogel. 

8* 


116  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


69.   Dryocopus  martius,   Linn.   —    Schwarzspecht. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  »Hohlkrohe«,  «Hohl- 
krähe«.  Die  »Hohlkrohe«  ist  hier  als  Regenvogel  bekannt  und 
lässt  sich  bei  bevorstehendem  schlechten  Wetter  besonders  oft 
hören.  —  Nepomuk  (Stopka).  Wurde  nur  ein  einziger  im 
Januar  gesehen. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Seltener  Standvogel. 

Mähren.  Oslawan  (Öapek),  Zwei  Paare  brütend  ange- 
troffen. Anfangs  April  wurde  die  alte  Bruthöhle  ausgebessert, 
den  i8.  fand  ich  5  frische  Eier.  Der  Vogel  flog  schreiend  um 
mich  herum,  setzte  sich  auf  nahe  Bäume  und  klopfte  zuweilen 
in  Aufregung  an  den  Stamm ;  im  Winter  streift  er  auch  weit 
vom  Walde  entfernt  herum. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).    14.  März   d". 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  »Waldhahnl.«  Bei 
Feldbach  sehr  selten,  wo  er  früher  häufiger  gewesen  sein  soll, 
als  es  an  hohlen  Bäumen  noch  nicht  mangelte.  Am  21.  No- 
vember in  Lainthal  bei  Trofaich  einen  gesehen;  im  Gebirge 
häufiger. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Selten,  dagegen  in 
Modern  ein  bekannter   Brutvogel. 

70.   Picus   major,    Linn.   —    Grosser  Buntspecht. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Meistens  im  Walde, 
manchmal  anderswo  gesehen,   nie  im  Winter. 

Bukowina.     Solka  (Kranabeter).     Kommt  häufiger  vor, 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  5.,  12.  Januar, 
q.,   21.   December. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  i5.  Mai  ein  Nest 
mit  5  Jungen  in  einer  Pappel  bei  Staranzano  gefunden,  ebenso 
20.  Mai  ein  zweites  Nest  in  derselben  Localität  mit  5  Jungen, 
wieder  in   einer  alten   Pappel. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Etwa  vom  20.  Januar  bis 
Mitte  März  waren  Kiefernsamen  seine  vielleicht  ausschliessliche 
Nahrung.  Jedes  Individuum  hatte  seinen  bestimmten  Platz,  wo 
es  die   Kiefernzapfen   bearbeitete;   entweder  war  es   eine  Astgabel 


I\^  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn,  117 

auf  einer  Eiche,  eine  Spalte  im   dürren  Aste    oder    eine   eigens 

gemachte   Furche  in    der  Kieferrinde. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  3.  Januar  cj  juv. ,  14. 
März   2    cf. 

71.   Piciis  leuconotits,   Bechst.   —  Weissrückiger  Buntspecht. 

Steiermark.  Paldau  (August in).  Für  das  »todte  Ge- 
birge«  charakteristisch  nach  G.  Geyer;  auch  selbst  dort  gesehen. 

72.   Piciis  rnediiis,   Linn.   —  Mittlerer  Buntspecht. 

Bukowina.    Solka   (Kranabeter).     Kommt  vor. 

Dalmatien.    Spalato  (Kolombatovic).    6.,    12.  Februar. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Cherneli.  Häufig  in  der  Au, 
P.  major  im  Gebirge;  minor  ist  in  Modern  seltener.  Das  Trom- 
meln  der  Spechte  horte   ich   besonders   im   Monate  März. 

73.  Piciis  minor,    L.   —    Kleiner   Buntspecht. 

Bukowina.     Solka  (Kranabeter).     Kommt  vor. 

Mäliren.  Oslawan  (Capek).  Nur  am  i.  und  2.  April 
ein  cf  in  einem  höheren  gemischten  Walde  gesehen;  es  »trom- 
melte«  fleissig. 

Niederösterreich.  Kalksburg  (Reiser).  Zum  erstenmale 
hier  im  Walde  ober  der  Kuhweide  in  mehreren  Stücken  am 
28.  Juni  eine  Zeit  lang  beobachtet. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Bei  Paldau  sehr  selten. 
—  Pikern  (Reiser).  Den  18.  Januar  einer  in  der  Josefi-Vor- 
stadt.  Nach  einigem  Suchen  fand  ich  am  2 1 .  April  diesen  Specht 
bei  der  sogenannten  Käfer-Hube  vor  der  Nisthöhle  spielend.  Die- 
selbe befand  sich  etwa  i5  m.  hoch  in  einem  starken,  anbrü- 
chigen Aste  einer  Edelkastanie.  Bald  schlüpfte  das  cT,  bald  das 
9,  bald  beide  zusammen  in  die  Oeffnung ,  alles  unter  ticho- 
dromaartigen  Flügelzucken.  Nach  etwa  drei  Tagen  waren  beide 
Vögel  noch  bei  der  Nisthöhle;  nach  acht  Tagen  aber  hatte  bereits 
Muscicapa  albicollis  in  derselben  fünf  Eier  und  die  Spechte  waren 
spurlos  verschwunden.  —  Pols  (Washington).  17.  Juni  ein 
Paar,   3.  Juli,   29.   December  je  ein  Stück. 


118  V,  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


74.   Picoides  tridactyliis  var.  alpestris,   Chr.  L.  Br.  —  Dreizehiger 
Alpen  -  Buntspecht. 

Steiermark.  Paldau  (August in).  Für  das  »todte  Ge- 
birge» charakteristisch  nach  G.  Geyer;  auch  selbst  dort  ge- 
sehen. 

Ungarn.  Szepes-Bela  (Greisiger).  Den  27.  Mai  bei 
der   Belaer  Tropfsteinhöhle  ein  Stück  gesehen. 

75.  Jiinx  torquilla,   Linn.    —   Wendehals. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  8.  April  angekommen; 
am  21.  Juni  fand  ich  in  einem  hohlen  Zwetschkenbaume  ein 
Nest  mit  Jungen.  —  Johannesthal  (Taub mann).  Erster  den 
ig.  April;  erster  Ruf  tagsdarauf,  den  21.  allgemein;  Gelege  den 
i5.  Mai  (10  Stück);  Abzug  zwischen  dem  i.  und  4.  August.  — 
Litoschitz  (Knezourek).  Erster  den  10.  April,  erster  Ruf 
den  20.  April.  —  Nepomuk  (Stopka).  Am  26.  und  28.  April 
zum  erstenmale  gehört  (am  2  5.  warm,  O.-Wind),  sonst  kommt 
er  später;  das  letztemal  am  20.  Juni  hörbar;  nistet  wegen 
Mangel  an  hohlen   Bäumen    selten    in    den    hiesigen  Obstgärten. 

Bukowina.  Fratautz  (H  e  y  n).  Erster  den  8.  April 
nach  N.-W.  (stärkerer  S.-Wind,  mildes  Wetter,  tagsvorher  warm 
und  etwas  bewölkt),  Mehrzahl  den  14.  April  nach  N.-W.  (schwacher 
S.-Wind,  warm,  bewölkt);  erster  Ruf  den  10.  April;  volles  Ge- 
lege den  5.  Juni;  in  der  zweiten  Hälfte  September  nicht  mehr 
gesehen.  —  Kaczyka  (Zemann).  Erster  den  8.  März  (N.-Wind, 
kalt,   Schneegestöber,   tagsvorher  ebenso). 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  i5.  Februar,  5., 
10.,  21.  März,  I.,  2.,  7.,  16.,  17.  April,  12.,  14.,  i5.,  20.,  25. 
August,    10.,   21.  November. 

Litorale  Triest  (Moser).  Am  17.  und  27.  März  von 
L.   Sandri  erhalten. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnfkj.  i  i.  April.  —  Oslawan 
(Capek).  Zieht  längs  des  Flusses.  Am  4.  April  drei  o'  gehört, 
vom  19.  April  der  Paarungsruf  allgemein;  22.  Mai  volles 
Gelege.  —  Römerstadt  (Jona  s).  Erster  den  20.  April 
(schwacher  S.-Wind,   sehr  schön,  tagsvorher  ebenso);   erster  Ruf 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarii.  119 


den  2  5.  April,  allgemein  den  2.  Mai;  Nestbau  den  6.  Mai,  volles 
Gelege  den    18. 

Niederösterreich.  Nussdorf  a.  d.  D.  (Bachofen).  1884. 
Den  6.  April.  —  Wien  (Reiser).  Am  2.  Juni  wurden 
mit  einem  Löffel  aus  einer  im  Garten  des  Herrn  Zacherl  in 
DÖbling  bei  Wien  befindlichen  hohlen  Esche  9  Stück  frische 
Eier  des  Wendehalses  genommen  und  mir  überbracht;  nach 
mehreren  Tagen  zeigt  es  sich ,  dass  das  Weibchen  in  dieselbe 
Nisthöhle  wieder  gelegt  hatte,  aber  statt  9,  11  Eier,  welche  es 
glücklich  ausbrachte.  Ein  neuer  Beweis  für  den  geringen  Schaden, 
welcher  der  Vogelwelt  durch  die  ohnehin  spärlichen  Oologen*) 
zugefügt  wird! 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  i5,  April  6,  16.  d' ,  24. 
I    Stück,   27.   Mai    i    o. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  20.  April  (trüb,  W.) 
I  cf,  23.  (Gewitter  bei  N.-W.)  Hauptankunft,  rf  und  9,  Haupt- 
abzug den  17.  September  (heiter,  S.-W.),  am  29.  1  9.  — 
Lodnitz  (Nowak),  i.  April  den  ersten  rufen  gehört.  —  Troppau 
(Urban).  17.  April  im  Park,  19.  bei  Stiebrowitz.  —  Wag- 
stadt. 17.  April  von  Schiller,  2  3.  von  Demel  je  ein  Exemplar 
gesehen. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  10.  April  die 
ersten   2   Stücke,   am    12.   mehrere. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paum garten).  Brut- 
vogel in  einzelnen  Paaren.  28.  April  i  Stück.  —  Mariahof 
(Kriso).  22.  April  auf  dem  Schulgartenzaune  gesessen,  28.  April 
das  erstemal   den   Ruf  gehört. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  S.September  ein  Stück 
bei  Igls. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Der  erste  traf  i885  am 
S.Mai  in  Danoczerdö  ein.  Der  Abzug  scheint,  wie  normal,  Ende 
August,  anfangs  September  stattzufinden.  Ich  habe  nur  im 
Sommer  1885  einigemale  diesen  nicht  häufigen  Vogel  beob- 
achtet. —  Güns  (C.  Chernel).  Erster  den  5.  April  (N.- W.- 
Wind,   kühl).    —    Nagy  -  Szt.  -  Miklos  (Kuhn).     Erster  den 


*)   In  Oesterreich.  v.  Tschusi. 


120  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

16.  April.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  In  den  Auen  und 
Obstgärten  ein  sehr  gemeiner  Brulvogel.  Den  10.  Juli  sah  ich 
einen  in  Modern  auf  den  dort  befindlichen  Schlägen  und  ausser 
diesem   keinen   mehr. 

76.   Sitta  eiiropaea,     Linn.    var,    caesia ,    Mever.  —   Gelbbrüstige 

Spechtmeise. 

Böhmen.  Nepomuk  (Siopka).  Hält  sich  das  ganze  Jahr 
im  Walde  auf. 

Bukowina.   Solka   (Kranabeier).  Seltener  Standvogel. 

Mähren.  Oslawan  (Capeki.  Um  den  20.  März  wurde 
mit  dem  Verkleben  der  Nesthöhlung  begonnen  ,  aber  erst  vom 
12.  April  sah  man  allgemein,  wie  die  Vögel  die  Kiefernoberrinde 
abrissen  und  eintrugen;  am  29.  April  5  frische  Eier,  mit  theil- 
weisem  Melanismus.  Von  Mitte  September  begannen  sie  in  Gesell- 
schaft von  Parits,    Certhia,  Reguliis  zu  ziehen. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  22.  April  o",  9  im  Garten, 
3.,   6.  Juni  juv.,    17.   August    i    Stück  im   Garten. 

Siebenbürgen.  Nagy  -  Enyed  (C  s  a  t  6).  Am  2.  April 
2   Stücke. 

Steiermarl<.  Paldau  (August in).  »Baumhackl«  häufig. 
Bei  Feldbach,  im  Möllthale  in  Kärnten  und  an  vielen  anderen 
Orten  bemerkt.  —  Pikern  (Reiser).  Am  22.  April  meisselte 
ich  7  frische  Kleiber  -  Eier  aus  einer  Eiche  aus.  Nistort  etwa 
4  m.  hoch,  Lehmverkleidung  unbedeutend,  Nestunterlage  durchaus 
feine  Kiefernborke.  —  Pols  (Washington).  Im  Sommer  und 
Winter  aussergewöhnlich   häufig. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Im  Frühjahre  1884  be- 
sonders aber  im  Sommer  i885  überaus  zahlreich;  nirgends  traf 
ich  indess  so  viele  auf  einer  relativ  eng  begrenzten  Locaiität, 
wie  in  einer  Parcelle  des  Maisser  Waldes.  —  Pressburg  (Stef. 
Chernel).  Den  1 7.  Februar  ein  aus  i5  Stücken  bestehender 
Flug  in  Gesellschaft  von  Farns  major  und  coeriileus  nach  S. 
streichend.   In   Pressburg,   sowie   in   Modern,   sehr  gemein. 

77.   Sitta   syriaca ,    Ehrenb.   —  Felsenspechtmeise, 
Daimatien.    Spalato   (Kolombatovic).    Standvogel. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  121 

78.   Tichodroma  muraria,    Linn.  —  Alpenmauerläufer. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  16.,  21.  Januar, 
24.  Februar,  i5.,  16.,  1 8. ,  20.,  26.,  30.  November,  i.,  6., 
3i.   December. 

Salzburg.  Hallein  (T  s  c  h  u  s  i).  3.,  8.  Januar  i  Stück, 
i3.,   9. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csato).  Am  5.  April 
2  Stücke  in  Toroczko   am   Berge  Szekelyko. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Den 
27.  und  3i.  October  je  i  Stück.  —  Paldau  (August in).  Im 
oberen  Mürzthal.    im   todten   Gebirge,   bei  Vordernberg   gesehen. 

79.   Certhia  familiaris ,   Linn.   —    Langzehiger   Baumläufer. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Hält  sich  das  ganze  Jahr 
im  Walde  auf;  ist  im  Winter  fast  immer  in  Gesellschaft  von 
Meisen  und   Goldhähnchen. 

Bukowina.   Solka   (Kranabeter).    Kommt   vor. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  8.,  14.,  16., 
17.   November.  4.   December. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Zwei  Paare  im  Walde,  andere 
in  Kopfweiden   am   Flusse   brütend. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  8.  Januar  c^ ,  18.  und 
3i.  März  je    i    Stück   im   Garten. 

Schlesien.  Lodnitz  (Nowak).  Ist  seit  dem  Herbste  im 
Dorfe  ziemlich  häufig. —  Troppau  (Urban).  Im  Park  und  in 
den  Gärten   nicht   selten. 

Steiermark.  Paldau  (A  u  g  u  s  t  i  n).  im  Liesingthal  bei 
Mautern   und  Kallwang  viele,   ebenso  bei  Aussee. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Beobachtete  und  erlegte 
in  den  letzten  zwei  Jahren  diesen  in  Ried-  und  Landwäldern 
lebenden  Vogel  wiederholt;  Landbeck  fand  den  Vogel  in  Syrmien 
nur  selten,  -v  Pressburg  (Sief.  Chernel).  Zog  den  19.  Fe- 
bruar mit  Parus  major  und  coeruleiis  herum  5  3.  März  in 
Gesellschaft  von  Sitta ,  Parus ,  Piciis  und  Certhia  in  den  Auen. 
—  Szepes  -  Bela  (Greisiger).  Den  ig.  Januar  ein  einzelnes 
und  den  12.  Februar  ein  weiteres  Exemplar  mit  zwei  Kohl- 
meisen. 


122  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


80.    Upupa  epops,   Linn.   —   Wiedehopf. 

Böhmen.  Bausnitz  (Demuth),  Erster  den  14.  April 
(S.-W.-Sturm).  —  Johannesthal  (Taubmann).  Die  ersten  den 
28.  und  29.  März  nach  N.-W.  und  N.-O.  (windstill,  hübsch,  tags- 
vorher  gleichfalls  schon).  Zieht  höchstens  zu  3 — 8  Stücken.  Erster 
Ruf  anfangs  April,  Gelege  Ende  d.  M.,  Abzug  vom  20.  August 
bis  10.  September  nach  S.  (S.  und  S.-W.-Wind,  lau).  —  Lito- 
schitz  (Knezourek).  Erster  den  3o.  März,  erster  Ruf  den 
14.  April.  —  Neponiuk  (Stopka),  Wurde  nur  am  23.  April 
gesehen,   nistet  schwerlich   hier. 

Bukowina.  Illischestie  (Zitny).  Erster  den  29.  April 
(schwacher  W.-Wind,  schon  ,  tagsvorher  warm  und  schön) ,  erster 
Ruf  am  läge  der  Ankunft,  Abzug  den  10.  September  (starker 
Landregen,  tagsvorher  warm  und  schön). —  Kaczyka  (Zemann). 
Erster  den  1 3.  April  von  S.-O.  nach  N.-W.  (massiger  O. -Wind, 
warm,  tagsvorher  leiser  S.-W.-Wind,  warm).  —  Karlsberg  (?). 
Die  ersten  am  16.  Mai  (hell,  dann  Regen),  am  17.  erster  Ruf. 
—  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Den  i5.  April  angekommen 
und  in  October  fortgezogen;  er  brütet  im  Mai.  —  Kupka 
(Kubelka).  Erster  den  i.  April  nach  W.  (massiger  N.-W.  und 
O.-Wind,  warm);  nur  paarweise;  Abzug  den  i5.  October  nach 
S.  (massiger  W.-  und  S.-O. -Wind,  warm  und  heiter).  —  Petroutz 
(Stränsky).  Erster  den  i  3.  April.  —  Solka  (Kr  ana  be  te  r). 
Selten;  er  erscheint  Ende  April,  Anfang  Mai,  heuer  den  S.Mai, 
und  zieht  Ende  August,  Anfang  September  ab.  Baut  sein  Nest 
in  Höhlungen,  sogar  am  Boden,  jedoch  gut  geschützt.  Das  Ge- 
lege besteht  aus  4 — 6  Eiern  und  das  Brutgeschäft  dauert  16 — 18 
Tage  und  wird  vom  Weibchen  allein  besorgt.  Beim  Abzug,  ge- 
wöhnlich abends,  streichen  sie  sehr  niedrig.  —  Terebleszty 
(Nahlik).  Erster  den  i  i .  April  nach  O.  (starker  O.-Wind,  warm, 
tagsvorher  ebenso"). 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovi<S).  18.,  19.,  20., 
25.  März,  I.,  3.,  4.,  11.,  17.  April;  Abzug  vom  :.  August  bis 
9.   September. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erster  den  12.  April 
(Schön». 


IV'.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  123 


Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi\  i  5.  April  (bewölkt, 
tagsvorher  Regen)  der  erste  bei  Sistiana.  —  Triest  (Mosen. 
Am   20.   April  von  L.   Sandri  erhalten. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnfk).  12.  April.  —  Osla- 
wan  (Capek).  10.  April  3  einzelne  Stücke;  14.  Mai  fand  ich 
drei  eben  ausgeschlüpfte  Junge  neben  vier  unbefruchteten  Eiern; 

28.  August  zuletzt    I    Stück. 

Salzburg.    Hallein  (Tschüs i).     11.  April  früh    i    Stück. 

Schlesien.  Lodnitz  (Nowak).  4.  April  i  Stück,  12. 
mehrere,  24.  drei  gesehen;  am  Herbstzuge  nur  den  2  3.  einen 
bemerkt. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erster  den  12.  April 
(N.-W.-Wind,  warm  und  heiter,  tagszuvor  S.-Wind,  warm,  trüb), 
Gelege  den  14.  Mai,  Abzug  den  24.  September  (S.-W.-Wind, 
warm,  heiter,  tagsvorher  ebenso).  —  Kolozsvär  (,H  ö  n  i  g). 
Kommt  vor,  doch  nicht  häutig.  —  Nagy-Enyed  (Csato).  Am 

29.  März  der  erste,   am    12.  April    i    Stück. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  P a um g artner).  Zu- 
weilen brütend.  11.  April  i  Stück.  —  Mariahof  (K  r  i  s  o). 
21.  April,  einem  sehr  schönen  Tage,  um  Mittag  über  den 
Schulgarten  in  nordwestlicher  Richtung  geflogen.  —  Paldau 
(August  in).  Bei  Feldbach  sehr  selten,  bei  Graz,  in  der  Rich- 
tung  gegen   Maria-Trost,   einen  gesehen;    im   Lainthale  selten. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  14.  April  4  Stücke 
in  der  Reichenau  an  der  Sill ,  ober  deren  Ausmündung  in  den 
Inn;  i  7.  April  i  Stück  in  der  Ambraserau,  6.  September  i  Stück 
bei  Vill.  —  Mareith  (Sternbach).  29.  August  i  Stück  bei 
1100  m.  Höhe  gesehen.  — -  Roveredo  (Bonomi).  Erster  den 
28.  März  nach  N.  (S.-O. -Sturm,  bewölkt,  tagsvorher  schwacher 
S.-W.-Wind   und   etwas    Regen). 

Ungarn.  Bellye  (iMojsisovics).  Am  20.  März  erschien  im 
Jahre  1884,  am  30.  März  im  letzten  Jahre  diese  im  Beobachtungs- 
gebiete allenthalben  verbreitete  Art  am  Drauecke.  Ich  traf  sie 
im  Drau-  und  Donauriede,  wie  in  dem  höher  gelegenen  Gebiete 
der  Herrschaft  Bellye  auch  im  Sommer  188 5  wiederholt.  Ende 
September,  bisweilen  erst  im  October,  zieht  er  ab.  —  Güns 
(C.  Chernel).  Erster  den  8.  April  (gelinde,  regnerisch,  tags- 
zuvor stürmisch).  —   Mosocz  (Schaffgo  tsc  h).    Am    i3.  April 


124  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

das  erste  Exemplar  •  scheint  heuer  häufiger  als  andere  Jahre  auf- 
getreten zu  sein,  —  Nagy  -  Szt.  -  Miklös  (Kuhn),  Erster  den 
i8.  April,  Mehrzahl  den  22.;  Gelege  den  20.  Mai;  Abzug  den 
20.  September.  —  Szepes-Bela  (Greisiger),  Den  20.  April 
(S.-Wind,  sehr  warm,  ebenso  längere  Zeit  vor  und  nachher) 
ein  Paar  auf  einer  Waldwiese  bei  Tätrahäza;  den  i3.  September 
ein  Stück   bei   Bela   geschossen. 


VI.  Ordnung. 

Captores.    Fänger. 

81.   Lanius  exciibito>\    Linn,  —  Raubwürger. 

Böhmen,   Nepomuk  (Stopka).  Kommt  vor. 

Bukowina,   Solka   (Kranabeter).   Seltener  Standvogel, 

Dalmatien,  Spalato  (Kolombatovici.  4.  Januar,  3.0c- 
tober,   3.,   6,   November. 

Mähren.  Goldhof  (S  p  r  o  n  g  1).  Im  Beobachtungsgebiete 
nisteten  m-ehrere  Paare.  —  Kremsier  (Zahradni'k).  9,  März; 
die  Art  überwintert  hier  auch.  —  Oslawan  (U  a  p  e  k).  Im 
Sommer  nicht  bemerkt.  16.  Januar  erbeutete  ein  cT  einen  Gimpel; 
8.  März  zuletzt  ein  Stück  und  dann  wieder  am  8.  November 
und    i5.   December  je  einen,    immer  auf  Feldhäumen,    gesehen. 

Salzburg.   Hallein   (Tschusij.    21.  Januar    i    Stück. 

Siebenbürgen.  Koloszvär  (Honig).  Gar  nicht  selten.  — 
Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  11.  December  2  Stücke;  der  eine 
fing   einen  Spatzen   und  wurde  mit   ihm   erlegt. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm),  Sehr  häufig.  Hier 
Zugvogel,  am  häufigsten  in  den  Monaten  Mai,  Juni,  Juli  und 
August  anzutreflFen;  zur  Winterszeit  nie  einen  gesehen.  Er 
brütet  meist  zweimal  und  benützt  oft  den  Rohbau  eines  anderen 
Nestes  zu  seinem  eigenen.  —  Mariahof  (Hanf  &  Paum- 
garlner).  2  5.,  26.,  28,  Februar  je  i  Stück;  i.  und  2,  März 
singend;  5.,  9.,  i5.  und  17.  März  und  6.  April  je  i  Stück 
va?'.  major;  22.,  23.,  24.  October,  3,,  16,,  23.  November 
und  3.  December  je  1  Stück.  Wie  voriges  Jahr,  war  es  der 
Mehrzahl   nach   die  var.  major  und  execubitor  hier  seltener.   Im 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  125 


Magen  derselben  befanden  sich  grösstentheils  Mäuse.  —  Paldau 
(Augustin).  Im  Raabthale  bei  Feldbach:  «spanische  Galster«, 
(Elster),  »Zwergl«.  Sparsam.  Vernichtete  bei  einem  Bauern- 
hause in  Paldau  einige  Brüten  von  Fringilla  coelebs.  —  Pikern 
I  Reis  er).  Zigeunert  das  ganze  Jahr  einzeln  oder  in  kleineren 
Trupps  in  der  Ebene  umher,  zur  Brutzeit  ist  er  dagegen  nicht 
zu  erblicken.  Am  1 8.  Jänner  einen  in  den  »Neutheilen«  (Pikern- 
dorf)  geschossen,  den  14.  Juni  viele  bei  Gams  und  Trasternitz. 
—  Pols  (W  a  s  h  i  n  g  t  o  n).  In  den  Sommermonaten  nirgends 
aufgefunden,  auch  im  December  bloss  sehr  vereinzelt  ange- 
troffen. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  »MeisenkÖnig«.  Am 
18.  September  i  Stück  aus  der  Aufhütte  bei  Igls  geschossen  und 
einige  Tage  darnach  ein  zweites.  —  Mareith  (Sternbach). 
Am    2.   October    i    Stück  bei    1200   m. 

Ungarn.  Bellye  (Mo  j  s  i  s  o  vics).  Am  10.  Mai  1S84 
notirte  ich  ein  Exemplar  in  Kopolya,  seitdem  sah  ich  wenigstens 
keines  wieder;  gewiss  zählt  er  daher,  wie  ich  bereits  auch  in 
meiner  Ornis  hervorhob,  zu  den  selteneren  Formen  des  Drau- 
eckes.  —  Mosöcz  (Schaffgots  ch").  Am  7.  Juli  ein  Nest  mit 
vier  Jungen   gefunden. 

S2.   Lanhis  excubitor.    var.    major,    Cab.  —   Einspiegeliger  Raub- 
würger. 

Siebenbürgen.  Koloszvär  (Honig).  Seit  meinem  hiesigen 
vierjährigen  Aufenthalte  fiel  es  mir  wiederholt  auf,  dass  hier  L. 
excubitor  merklich  grosser  und  bedeutend  weisser  erschien;  ich 
glaubte  jedoch  dies  einer  leicht  erklärlichen  Täuschung  zu- 
schreiben zu  müssen ,  bis  mich  Joh.  v.  Csatö's  kleine  Abhand- 
lung »Ueber  Lanius  Homeyeri ^  Cabams<<-  (Zeitschrift  f.  d.  ges. 
Ornithologie,  I.  1884,  p.  229)  anders  belehrte.  Seither  trach- 
tete ich  ein  Exemplar  dieses  Vogels  zu  bekommen,  und  wirklich 
gelang  es  mir,  am  3.  Juli  i885,  bei  Gelegenheit  einer  Bahn- 
wagenfahrt, ein  junges  2  mit  einem  Flobert-Gewehre  zu  erlegen, 
als  es  eben  auf  dem  Telegraphendrahte  der  zutragenden  Mutter 
entgegenflatterte.  Nach  näherer  Untersuchung  fand  ich  an  dem 
jungen  Vogel    sämmtliche   Characteristica,    die  v.   Csato    angibt; 


126  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


seine  Erfahrung,  dass  L.  major  in  Siebenbürgen  brüte*),  finde 
ich  bestätigt.  Nachdem  ich  seit  vier  Jahren  —  wie  ich  nunmehr 
weiss  —  L.  major  in  unmittelbarer  Nähe  der  Stadt  beobachtet, 
ist  es  wahrscheinlich,  dass  sich  mir  hiezu  auch  im  laufenden 
Jahre  Gelegenheit  bieten  wird,  wovon  ich  nicht  säumen  werde, 
Bericht  zu  erstatten, 

Steiermark.  Mariahof.  Vgl.  vorhergehende  Art. 

83.  Lantus  minor,    Linn.  —  Kleiner   Grauwürger. 

Bukowina.  Kaczyka  (Zemann).  Erster  den  ii.  März 
von  S.  gegen  N.-W,  (heftiger  N.-W.-Wind,  Schnee,  tagsvorher 
scharfer  N.-O.-Wind),  Rückzug  den  23.  März  abends  9  Uhr 
(heftiger  N.-Wind,  Schneegestober,  tagsvorher  schwacherW.-Wind, 
warm),  Wiederkunft  den  27.  März  (schwacher  W.- Wind,  milde, 
tagsvorher  schwacher  O.-Wind,  warm). —  Petroutz  (Stränsky), 
Erster  den  18.  März**),  Abzug  den  3.  October.  —  Solka  (Krana- 
beter).     Ziemlich    häufiger  Zugvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovicl.  Vom  22.  April 
bis   8.   September. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erster  den  i.  Mai 
(W.-Wind,   regnerisch). 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Ein  Paar  brütet  auf  Pappeln 
unterhalb  Oslawan;  am  23.  April  meldete  sich  das  o,  am 
3o.  Mai  fand   ich  6   frische   Eier. 


*)  Dies  ist  ein  Irrthum,  denn  v.  Csato  erwähnt  (1.  c.)  ausdrück- 
lich, er  habe  die  genannte  Varietät  bisher  nur  einmal  erhalten.  Wenn 
auch  der  einspiegelige  Raubvvürger  vielfach  in  Oesterreich  -  Ungarn  ge- 
funden wurde,  so  war  dies  immer  nur  zur  Zugzeit;  brütend  wurde 
er  bisher  mit  Sicherheit  noch  nicht  bei  uns  nachgewiesen.  Die  vom 
Beobachter  hervorgehobene  bedeutendere  Grösse  und  weissere 
Färbung  stimmen  im  allgemeinen  nicht  auf  L.  major  und  lassen 
eher  der  Vermuthung  Raum,  der  Autor  habe  den  L.  Homeyeri  ge- 
meint. Da  sich  nun  mehrere  Angaben  über  das  Vorkommen  des  letz- 
teren als  irrthümlich  erwiesen,  indem  sich  die  betreffenden  Exemplare 
als  alte  L.  excubitor  herausstellten,  so  wäre  behufs  sicherer  Deter- 
minirung  die  Einsendung  eines  solchen  Vogels  im  Interesse  der  Sache 
erwünscht.  v.  Tschusi. 

**)  Die  vorstehenden  Beobachtungen  beziehen  sich,  nach  der  frühen 
Ankunftszeit  zu  schliessen,  sämmtlich  auf  L.  excubitor,  L. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  127 

Niederösterreich.  Mödling  (Gaunersdorf  er).  Den 
3o.   April   zuerst   beobachtet. 

Salzburg.    Hallein  (TschusiV   6.  Mai  und  22.  Juli  cT  ad. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  4.  Juni  4 Stücke, 
1   6'  erlegt. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  P  a  u  m  g  a  r  t  n  e  r). 
25.  April  und  3.  Mai  je  i  o,  6.  Mai  2  Stücke.  Während 
andere  Jahre  dieser  durch  sein  Geschrei  weithin  vernehmliche 
Vogel  in  5 — 6  Paaren  nistete,  wurde  heuer  nur  i  Paar  beob- 
achtet. Gehört  jetzt,  da  überall  »Tod  den  Würgern«  gepredigt 
wird,  zu  den  Seltenheiten.  —  Pikern  (Reiser).  Den  ersten  am 
10.  Mai  bemerkt;  im  ganzen  heuer  wenige  Brutpaare.  —  Pols 
(Washington).    14.   Juni   ein  Nest  mit   5    Eiern. 

Tirol.  Innsbruck  iLazarini).  Am  10.  Mai  wurde  i  cT 
bei  Vill  geschossen. 

Ungarn.  Bellye  (M  o  j  s  i  s  o  v  i  c  s.  Ihn  und  L.  collurio 
beobachtete  ich  im  Frühjahre  1884  erst  anfangs  Mai;  in  Bellye 
waren  sie  aber  von  da  an  unsäglich  gemein.  Bei  meiner  Ab- 
reise am  18.  Mai  waren  namentlich  rothrückige,  weniger  Grau- 
würger, auf  den  Telegraphendrähten  der  »Baranyavär-Mohäcser 
Chaussee«,  besonders  in  der  Nähe  von  Sätoristye,  respective 
Vizslak  in  grÖsster  Zahl  zu  beobachten.  Sie  erschienen  mir  wie 
auf  dem  Zuge  und  sassen  nach  Schwalbenart  Öfter  in  Gruppen 
nebeneinander.  Im  Sommer  i885  waren  beide  Arten  relativ  selten 
zu  sehen. 

84.   Lanius  rufus ,   Rriss.   —   RothkÖpfiger  Würger. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  22.  April 
bis    12.   September. 

Mähren.  Oslawan  (Ö  a  p  e  k).  Einige  Paare  brüten  in 
kleinen  alten  Kiefernbeständen  auf  steinigen  Lehnen;  20.  April 
angelangt,    11.   Mai   schon   5    frische  Eier. 

Schlesien.  Dzingelau  (2elisko).  Am  4.  Mai  ein  Paar 
angekommen  und  sofort  zur  Brut  geschritten;  Abzug  den  i3.  Sep- 
tember (Regen,   W.,    14.  windig  S.-W.). 

Steiermark.  Paldau  (August in).  Häufig  gesehen,  als 
noch   keine   L,   collurio  zu  bemerken  waren. 


128  V.  V,  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Ungarn.  Bellye  (M  o  j  s  iso  vi  es).  Diese  seltene  Art 
wurde  i8S5  vom  Herrn  Waldbereiter  Pfeningberger  zum  ersten 
Male  im  sogenannten  »Bellye'er  Riede«,  unweit  der  nach  Esseg 
führenden   Chaussee  angetroffen. 

85.   Lanius  colhirio,   Linn.   —   Rothrückiger  Würger. 

Böhmen.  Blottendorf  (Schnabel).  ^Erschien  Mitte  Mai, 
am  i6.  August  den  letzten  gesehen,  —  Nepomuk  (Stopka). 
Zum  erstenmal  am  lo.  Mai  gesehen,  am  2  3.  Juni  Junge  ge- 
füttert; nur  einige  Paare  in  der  Umgegend  wegen  Mangel  an 
hinreichendem   Gestrüppe. 

Bukowina.  Kuczurmare  (M  i  s  z  k  i  e  w  i  c  z).  Kommt  im 
April  und  zieht  im  October.  Er  schadet  sehr,  da  er  die  Jungen 
anderer  kleiner  Vögel  raubt.  —  Solka  (Kranabeter).  Seltener 
Zugvogel;  erscheint  im   Mai,   Abzug   im   September. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  17.  April 
bis    I  I .   September. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  S.  April  die  ersten 
bei   Rosega;   24.  Mai  i  Nest  mit  drei  frischen  grünfarbigen  Eiern, 

1.  Juni    I  Nest  mit   5    rothen  Eiern,   8.  Juni    i  Nest  mit  6   kaum 
bebrüteten  grünen  Eiern. 

Mähren.  Goldhof  (S  p  r  o  n  g  1).  Heuer  sehr  selten;  am 
21.  April  2  Paare,  am  7.  Mai  i  Paar  gesehen.  —  Kremsier 
(Zahradnik).  28.  April.  —  Oslawan  (Capek).  2.  Mai  2  d^, 
14.  Mai  schon  4  frisch  gelegte  Eier  mit  einem  Kukuksei.  Ende 
August  waren    sie    verschwunden;     17.   September  noch  ein  juv. 

Niederösterreich.  Nussdorf  a.  D.  (Bachofen).  1884 
den   i5.  Mai. 

Salzburg.     Hallein   (Tschusi).     24.  April  2  cf,     i   9, 

2.  Mai    I    Stück,    5.   mehrere    cf  und    6  >   2   Juni    i    Brutpaar    in 
der  Gegend. 

Schlesien.  Lodnitz  (Nowak).  Die  ersten  am  29.  April, 
am  2  3.  Mai  ein  Nest  mit  2  Eiern,  am  12.  September  die  letzten 
bemerkt.  —  Troppau  (Urban).  26.  April;  Mitte  September 
einzelne   noch   da. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  27.  April 
2  Stücke. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-L'n^arn.  129 

Steiermark.    Mariahof    (Hanf    &    Paumganner). 

29.  April  I  cT,  ebenso  am  i.  Mai,  2.  Mai  cT  und  9,  3.  Mai 
mehrere,  29.  September  i  juv.  Früher  ein  sehr  häufiger,  jetzt  nur 
ein  häufiger  Brutvogel.  Sein  grosser  Schaden,  wenigstens  in  hiesiger 
Gegend,  ist  nicht  absolut  nachzuweisen.  —  Mariahof  (Kriso). 
18.  April  o^  und  9,  29.  April  singen  gehört,  12.  September  noch 
ein  Junges  angetroffen.  —  Paldau  (Augustin).  » Dorndrall. « 
Bei  Feldbach  häufig.  —  Pikern  (Reiser).  Ankunft  am  20.  April. 
Bei  Unter-Drauburg  am  25.  Mai  3  Nester  mit  4,  5  und  6  Feiern, 
sämmtlich  der  braunen  Abart  angehörig,  belegt.  Am  23.  Juli 
sah  ich  bei  Rothwein  ein  cT  mit  schneeweissem  Kopfe  und  am 
7.  August  beobachtete  ich  eine  Familie  im  Bergauer'schen  Schlage 
900  m.  hoch.  —  Pols  (Washington).  Fehlte  in  den  Sommer- 
monaten nahezu  gänzlich.  Im  Durchzuge  (August  bis  Anfang 
September)  waren  alte   (S  o^  selten. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazar  in  i).  »Dorndrall«.  Am  25.  April 
in  der  Höttingerau.  Bei  Vill  brütend,  jedoch  minder  häufig  als 
in  anderen  Jahren,  wohl  desshalb,  weil  die  Gebüsche,  in  welchen 
sie  sich  am  liebsten  authielten,  etwas  beschnitten  worden  waren. 
Vor  einigen  Jahren  fand  ich  in  einem  Dornstrauche,  an  einem 
von  hanius  collurio  sehr  besuchten  Orte,  eine  kleine  Maus 
angespiesst. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics.  s.  L.  minor.  —  Press- 
burg (Stef.  Chernel).  Den  22.  April  der  erste;  27.  Mai 
beobachtete  ich  einen ,  der  das  Gezwitscher  der  Spatzen  so 
täuschend  nachzuahmen  verstand,  dass  sich  einige  sogleich  ein- 
fanden und  ihm  mit  ihrem  Locktone  antwortend,  in  das  Ge- 
büsch folgten. —  Szepes-Bela  (Greis iger).  Am  5.  September 
I    Stück  gesehen. 

86.  Muscicapa  grisola,   Linn.  • —  Grauer  Fliegenschnäpper. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Am  3.  Mai  in  Pöm- 
merle  angekommen.  —  Nepomuk  (Stopka).  Am  23.  April 
zum  erstenmale  gehört  (einige  Tage  vorher  warm  und  W.-Wind)  ; 
flog   Mitte  September   fort. 

Bukowina.   Solka   (Kranabeter).   Seltener  Zugvogel,   der 

im  April   erscheint    und  im   October  abzieht. 

Ornis  IV,  1.  9 


130  V.  V.  Tschusi   und  K.  v.   Dalla-Torre. 


Dalmatien.     Spalato   (K  o  l  o  m  b  a  t  o  v  i  c).    Vom    2.   bis 

19.   Mai,   vom    i5.   bis   21.   September,   aber  selten. 

Mähren.  Oslawan  lÖapelo.  13.  Mai  eingetroffen;  drei 
Paare  brütend   beobachtet;   sie  ziehen   längs   des  Flusses. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  27.,  28.  Mai  je  i  Stück  <S, 
22.  .luni  im  Garten,  23.  Juli  juv.  im  Garten,  3o.  ad.,  4.,  5., 
6.,    i3.,    14.   August  je    i    Stück. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  25.  April  cf  und  9 
angekommen  (24.  Regen  mit  Schnee,  früh  -\-  3®  R. ;  2  5.  Nebel, 
W.,  früh  -f-  2*^  R.).  Beginn  des  Abzuges  den  10.  September, 
Hauptzug  am  23.  (heiter,  SW.,  ebenso  den  24.).  —  Lodnitz 
(Nowak).  Vom  i3.  bis  2  3.  Mai  gezogen;  am  16.  Juni  ein  Nest 
mit  5  unbebrüteten  Eiern  auf  einer  Kopfweide  im  Dorfe  Lodnitz 
angetrotfen. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  17.  August 
das  erste  Stück  in   den   Gärten. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgarten).  S.Mai 
I  Stück,  10.  Mai  mehrere,  '28.  August  i  Stück  im  Garten. 
Brutvogel.  —  Pikern  (Reiser).  Am  26.  Mai  oberhalb  von 
Pikern  (Käfer  i,  in  Mannshöhe  zwischen  dem  Stamme  und  einer 
Ausschlagslohde  einer  Edelkastanie,  ein  Nest  mit  2  Eiern.  Als 
das  Gelege  voll  war,  wurde  das  Nest  entfernt,  worauf  der  Vogel 
genau  an  derselben  Stelle  ein  zweites  baute  und  4  Junge  aus- 
brütete. —  Pols  (Washington).  28.,  29,,  3o.  August  sehr 
starker  Durchzug. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Sehr  gewöhnliche  Er- 
scheinung, über  die  ich  aber  keine  näheren  Daten  seit  18S2 
in  Bezug  auf  Ankunft  und  Abzug  erhielt.  Auch  in  Syrmien  ist 
sie  nach  Landbeck  sehr  gemein  von  Ende  April  bis  Ende  Sep- 
tember. —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  3.  Mai  (Haupt- 
zug) überall  im  Gebirge  und  in  der  Au  sehr  häufig,  8.  Mai 
weniger. 

87.   Muscicapa  parva,   Linn.   —  Zwergfiiegenfänger. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter),  Seltener  Zugvogel,  der 
im   April  erscheint   und   im   October  abzieht. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef  Chernel).  Den  in  Ungarn  von 
S.   Petenyi   entdeckten  Vogel   sah   ich  am   3.   Juli   in   Modern   am 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-ünsarn.  131 


Rande  einer  Buchenpartie  im  Jungholz,  nahe  einer  Quelle  und 
am  19.  Juli  traf  ich  wieder  ein  Exemplar  an.  Wie  die  flinkeste 
Meise  hüpfte  er  beständig  herum  und  zeigte  eine  ungemeine 
Wildheit.  Als  ich  mich  ihm  näherte,  flüchtete  er  sich,  indem 
er  zwischen  dem  Grase  am  Boden  eine  Weile  davon  eilte,  bald 
von  Busch  zu  Busch  fliegend,  bald  sich  wieder  auf  die  Erde 
herablassend,  so  schnell,  dass  ich  ihm  nicht  folgen  konnte. 

y8.  Miiscicapa  luctiiosa,   Linn.  —  Schwarzrückiger  Fliegenfänger. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Seltener  Zugvogel,  der 
im  April   erscheint   und   im   October  abzieht. 

Dalmatien.  Spalato  (K  o  l  o  m  b  a  t  o  v  i  cj.  18.,  19.  März, 
5.  April. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi\  17.  April  i  Stück 
im   Garten  gesehen. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Nur  am  12.  April  ein  Paar 
am   Durchzuge   auf  Obstbäumen. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  Den  26.  April  d,  ohne 
sich  über  den  Sommer  hier  aufzuhalten.  Es  ist  auffallend,  dass 
dieser  Vogel  in  manchen  Jahren  hier  häufig  brütet,  in  manchen 
Jahren  aber  kaum  zu  sehen  ist.  —  Lodnitz  (Nowaki.  An- 
kunft und   Durchzug  wie  bei   M.  grisola. 

Siebenbürgen.  Nagy  -  Enyed  (Csatö).  Am  12.  April 
I    Gf  am    i3.   April   2    Stücke   erlegt. 

Steiermarl<.  Mariahof  (;Hanf&  Paumgartnen.  S.Mai 
<j  und  9,  9.  und  10.  Mai  mehrere,  18.  Mai  i  Stück.  —  Pols 
(Washingt  oni.   Als   Brutvogel  nicht  beobachtet. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  4.  Mai  ein  Stück  in 
der  HÖtiingerau. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Häufiger  Brutvogel; 
den    10.   Mai  ein  Paar  nistend. 

89.  Muscicapa  albicollis,  Temm.   —  W^eisshalsiger  Fliegenfänger. 

Böhmen.  Blottendorf  (Schnabel).  Am  3.  Mai  (Nord- 
wind, regnerisch).  —  Litoschitz  (Knezourek).  Ankunft  den 
17.   April  und   3.   Mai. 

Bukowina.  Solka  (Krana beten.  Seltener  Zugvogel,  der 
im  April   erscheint  und   im   October  abzieht. 

9* 


132  V,  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

Dalmatien.     Spalato    (Kolombatovid).     i8.,     [9.  März 

und  April. 

Mähren.  Oslawan  (C  a  p  e  k).  Gewöhnlicher  Brutvogel. 
i5.  April  die  ersten,  6.  Mai  6  frische  Eier,  um  den  9.  Mai 
allgemein  vollzählige  Gelege.  Bei  zwei  Gelegen  beobachtete  ich 
einen   partiellen   Melanismus. 

Steiermark.  Pikern  (Reise  r).  Vertrieb  Ende  April 
den  kleinen  Buntspecht  aus  der  von  ihm  erwählten  Bruthöhle 
in  einer  Edelkastanie,  etwa  i5  m.  hoch  und  hatte  daselbst 
in  einem  durchaus  aus  Baumbast  zusammengesetzten  Neste 
am  29.  April  5  frische  Eier.  Dieselben  stimmen  vollkommen 
mit  solchen  von  Herrn  Capek  aus  Mähren  erhaltenen  überein. 
—  Pols  (Washington).  In  den  Sommermonaten  nicht  be- 
merkt. 

Ungarn.  Bellye  (Mo  j  s  iso  v  i  es).  Am  12.  Mai  1884 
erlegte  ich  ein  Exemplar  in  der  Nähe  von  Kopäcs,  sah  ihn 
aber  sonst  nicht  sehr  häufig.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel). 
Den  3.  Mai  ein  Nest  in  der  länglichen  Höhlung  eines  Kastanien- 
baumes  3   m.   hoch. 

90.  Bombycilla  garridu,   Linn.  —   Seidenschwanz. 

Böhmen.  Voigtsbach  (Thomas.)  Erscheint  nur  manche 
Winter.    1SS2   sah   man  wieder  grosse  Züge   Mitte  November. 

Bukowina.  Solka  iKranabeter).  Erscheint  selten,  dann 
aber  scharenweise  und  nur  in  sehr  strengem  Winter;  kam  heuer 
nicht  vor. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Im  Winter  1884 — 85  ein 
kleiner  Flug    bei  Eibenschitz   beobachtet. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig),  im  Winter  i883 
erschien  er  in  ungewohnter  Menge  und  wurden  viele  Exemplare 
eingefangen,  von  denen  auch  ich  eines  bekam,  das  ich  dann 
bis   zum   nächsten   Spätherbst   hielt. 

91.  Accentor  alpinus ,   Bechst.   —   Alpenbraunelle. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
24.  Februar;  in  den  Monaten  November  und  December  nicht 
bemerkt. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  133 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  5.  ApriF 
2   Stücke   in  Toroczko   am   Berg   SzekelykÖ   erlegt. 

Steiermark.  Paldau  (August in).  Im  »todten  Gebirge« 
nach  G.  Geyer. 

92.  Accentor  modularis,   Linn.   —   Heckenbraunelle. 

Böhmen.  Blottendorf  (Schnabel).  »Bräunlich«.  Am 
5.  April  zum  erstenmal  gesehen  und  singen  gehört:  dieser 
Vogel  erschien  heuer  etwas  später  als  andere  Jahre,  was  seinen 
Grund  wohl  darin  hat,  dass  lange  und  anhaltende  Kälte 
herrschte.  Zieht  im  October  und  macht  in  der  Regel  zwei 
Brüten. 

Bul(OWina;  Solka  iKranabeten.  Seltener  Zugvogel,  der 
im   April   erscheint  und   im   October  abzieht. 

Dalmatien.  Spalato  iKolombatovic).  Vom  Januar  bis 
20.   März   und  vom    28,   September   bis   Ende   December. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).   7.  März  abgezogen. 

Mähren.  Oslawan  (Capeki.  Durchzügler  im  Frühjahre; 
2. — 10.   April   je    i    oder   2   Stücke. 

Niederösterreich.  Kalksburg  (Reiser).  In  der  Klause 
beobachtete  ich  am  21.  Juni  zum  ersten  Male  diesen  oft  über- 
sehenen Vogel   im    Dickicht  in  grÖsster   Nähe. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  11.  März  i  d",  24.  (bei 
Schnee)  und   27.    je    i    Stück. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csato).  Am  12.  März 
2   Stücke   erlegt. 

Ungarn.  PressburgfStef.  Chernel).  Den  16.  und  i  7.  Oc- 
tober überall  in  Menge  im  Modreiner  Gebirge. 

93.    Troglodytes  parvulus ,   Linn.    —   Zaunkönig. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Kommt  vor,  —  Rosen- 
berg (Zach).  Am  7.  Juni  fand  ich  auf  dem  oberen  Rande 
eines  hart  an  der  Strasse  laufenden  Felsens  ein  fast  über- 
hängendes  Nest  in  einem  Moosbüschel   mit  8   Jungen. 

Bukowina.  Kuczurmare  (M  i  s  z  k  i  e  w  i  c  z),  Standvogel. 
—  Solka  i^Kranabete  ri.  Ziemlich  häufig  vorkommender 
Standvosel. 


134  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
20.   März  und  vom   28.   September  bis   Ende  December. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Seilen.  —  Oslawan 
(Capek).    Am    12.   April  baute  das   cT  sein   Nest. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  8.  März  singend,  6., 
10.   April   je    i    Stück  im   Garten. 

Schlesien.  Troppau  (U  r  b  a  n).  Als  Standvogel  nicht 
selten   im   ganzen   Lande. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  Baut  sich  als  Stand- 
vogel unter  Brücken  für  den  Winter  ein  Nest.  Auch  in  Maus- 
löchern habe  ich  den  Zaunkönig  übernachtend  gefunden.  — 
Mariahof  (Kriso).  18.  April  Nestmaterial  getragen. —  Paldau 
(Augustin).  »Künigl«.  Sparsam,  hauptsächlich  im  Winter  zu 
sehen.  —  Pikern  (Reiser).  Kommt  sonst  erst  im  Januar  in 
die  Niederungen,  diesmal  schon  am  11.  November  inmitten  der 
Stadt  in   unserem   Garten   gesehen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Sah  nur  wenige  Exem- 
plare im  Sommer  i885  in  Föherczeglak ,  mehrere  aber  im 
Mai  1884  bei  Bellye.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den 
29.  Juni  hörte  ich  seinen  lieblichen  Gesang  überall  in  den 
Wipfeln  der  alten  ehrwürdigen  Modreiner  Tannen.  Hier  ist  er 
sehr  häufig  und  nistet  meistens  in  den  Wurzeln  der  vom  Winde 
umgeworfenen  Bäume.  Den  10.  Juli  waren  die  Jungen  flügge, 
den  18.  September  sangen  die  Männchen  noch  immer  munter. 
In   Pressburg  nicht  so  gemein  wie   in   Modern. 

94.   Cinclus  aquaticus,   Linn.  —  Bachamsel. 

Bukowina.  Solka   (Kranabeter).  Seltener  Standvogel. 
Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Standvogel. 

Niederösterreich.  Mödling  (Gaunersdorfer).  Den 
20.   Februar   i    Stück  am   Bache  beobachtet. 

Schlesien.  Troppau  (Urban).  18.  Januar  sah  Dr.  Scherz 
eine  bei  dem  »Gypsbrünnel«;  sie  kommt  auch  bei  Grätz  vor, 
häufiger  bei  Würbenthai  und  anderen  Orten  im   Gebirge. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (H  Ö  n  i  g).  An  der  Szamos  ziem- 
lich selten,  doch  häufig  an  der  Tebes-KÖrÖs,  wo  ich  bei  einer 
Spazierpartie  von  beiläufig  5  Kilometern  —  im  Mai  vorigen  Jahres 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  135 

—  5 — 6  Stücke,  jedoch  einzeln  antraf.  Die  Fischer  halten  diesen 
Vogel  für  einen  grossen  Fischräuber,  was  den  Beobachtungen  H.  v. 
Tschusi's  widerspricht.  —  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  4.  Januar 
zeigten  sich  mehrere,  gemischt  mit  melanogaster ^  in  Fel-Enyed 
und  Muzsina;    i    Stück  erlegt, 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Bei  Feldbach  nicht 
bemerkt,  in  Vordernberg,  in  Aussee  und  vielen  anderen  Gebirgs- 
gegenden gesehen,  doch  überall  sparsam.  —  Pikern  (Reiser). 
An  der  Lobnitz  wieder  in  grosser  Zahl  vorgefunden;  am  2  5.  Mai 
am  Missling  -  Bache  ein  Paar  (zweite  Brut)  beim  Nestbau  ge- 
troffen. 

Tirol.  Innsbruck  (Läzarini).  Am  20.  April  erhielt  Hr. 
Reiter  hier  ein  Nest  der  Bachamsel  mit  vier  halberwachsenen, 
theilweise  befiederten  Jungen,  nebst  einem  Ei.  Das  Nest  war  an 
zwei  Seiten  den  Unterlegern  der  hölzernen  »Gerberbach  -  Sill- 
brücke»  angebaut,  ganz  aus  Steinmoos  angefertigt,  die  Nest- 
mulde mit  feinen  Wurzelfasern  ausgefüttert  und  vollständig  über- 
deckt, mit  nur  einem  Ausgange,  welcher  in  der  Hohe  von  einigen 
Metern  senkrecht  ober  dem  Wasser  der  Sill  lag,  so  dass  die 
jungen  Vögel  beim  Verlassen  des  Nestes  unmittelbar  in  das 
Wasser  gefallen  wären.  —  Mareith  (Sternbach),  i.  October 
abends  strichen  10 — 12  Bachamseln  nach  Ablauf  des  Hoch- 
wassers dem    Bache   nach   thaleinwärts. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Cherneli.  Den  i5.  Februar 
bei  Pressburg  bei  den  Gebirgsquellen  3  Stücke,  den  8.  März 
gepaart.  Um  Pressburg,   so  auch  in  Modern,  Standvogel. 

95.    Cinclus    aquaticiis    var.    melanogaster ,    Chr.   L.  Br.   — 
Nordische  Bachamsel. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  4.  Januar  in 
Fel-Enyed  und  Muzsina  mehrere  mit  C  aquaticus  gemischt; 
I    Stück  erlegt. 

96.   Poecile  palustris,   Linn.   —  Sumpfmeise. 

Mähren.  Oslawan  (Capeki.  Ich  habe  diese  Meise  erst 
heuer  als  Brutvogel  constaiirt,  indem  ich  zwei  Paare,   in  je  einer 


136  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla- Torre. 

Waldschlucht  brütend,   antraf.     Am    14.   Mai    fand  ich  Junge    in 
einer  Erle,   2    m.   vom   Boden. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  i3.  Juni  die  ersten  im 
Garten. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csato).  Am  i3.  März 
2  Stücke  in  Galacz,  am  12.  April  i  Stück  in  Nagy  -  Enyed 
erlegt. 

Steiermark.  Mariahof  'Kriso).  22.  September,  dem 
letzten  Sommertage,  Hessen  sich  viele  in  Gesellschaft  von  Farns 
major  in  der  Nähe  der  Häuser  hören.  —  Pald  au  lAugustin). 
Besonders  im  Herbste  in  gemischten  Wäldern  und  an  Wald- 
rändern häufig. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ich  fand  sie  im  Früh- 
jahre in  mehreren  Theilen  des  Bellye'er  und  Kopäcser  Riedes 
nicht  selten;  einige  Exemplare  sah  ich  auch  im  Sommer 
i885.  —  Pressburg  (Stet.  Chernel  .  Den  9.  Mai  ein  Nest 
mit  Jungen  in  der  Höhlung  einer  am  Rande  eines  P'ussweges 
siehenden  Akazie.  In  Modern  ungemein  häufig.  Bei  Regenwetter 
zieht  sie  sich  zu  den  Holzhauerhülten  mit  anderen  Pariden  und  mit 
Certhia  und  Sitta.  Besonders  häufig  ist  sie  in  den  kleinen  Karpathen 
Ende  August,  im  September  und  October .  wo  ganze  Scharen 
in  die  Schläge  nach  Samen  der  verschiedenen  Kräuter  fliegen. 
—  Szepes  -  Bela  (G  reisiger).  Den  16.  April  bei  Podspady 
(Tatra;   ein  Stück  gesehen. 

97.  Poecile  lugubris,   Natt.   —   Trauermeise. 
Dalmatien.   Spalato  (Kolombatovic).    Standvogel. 

9'S.   Pariis  ater,   Linn.   —   Tannenmeise. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Ist  zahlreich,  streicht  im 
Herbste  und  \\inter  herum;  am  14.  April  bereits  in  Paaren, 
am  20.  Nestbau  aus  Gräsern  in  einer  Mauer  im  Walde,  am 
24.  Mai  an  einem  anderen  Orte  in  einer  Erdhöhle  4  Junge  ge- 
funden,  die  am    13.   Juni   bereits   flügge  waren. 

Bukowina.    Solka  (Kranabeter).    Seltener  Standvogel. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  7.  Mai  ein  frisches  Gelege 
in   einem    Bachufer. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  ISt 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  lo.  März,  i.  April  je  ein 
cf  und  ?,  28.  Juni  3  Stücke  im  Garten,  ebenso  einzelne  den 
2.,    3,,  4.  und   5.  Juli. 

Steiermark.  Paldau  'Augustin).  Waren  besonders  im 
Frühling  zahlreich.  —  Pols  (Washington).  Im  Juni  und  Juli 
sehr  zahlreich  vertreten. 

Ungarn.  Bellye  i^Mojsisovics).  Zu  meinem  Erstaunen 
hörte  ich  in  einem  kleinen  Nadelholzbestande  des  Bellye"er  Waldes 
am  9.  Mai  1884  den  mir  wohlbekannten  Pfift'  der  Tannenmeise 
des  »Diezurls«  der  alten  1  ehemaligen^  Vogelsteller  im  Salz- 
kammergute. Ein  Belegstück  befindet  sich  übrigens  im  Bellyeer 
Riedmuseum,  das  im  Winter  1884  in  einer  Föhrengruppe  der 
Bellve'er  Anlagen  erlegt  wurde.  Nach  Landbeck  kommt  der 
Vogel  im  Striche  auch  in  die  Rohr-  und  Laubwälder  der  Nie- 
derungen Syrmiens.  —  Pressburg  iStef.  Chernel).  In  Press- 
burg sporadisch  und  nur  bei  Nadelholz-Partien,  dagegen  in  Modern 
sehr  gemein.  Den  6.  Juli  flügge  Junge,  16.  October  in  grosser 
Menge  auf  den  dürren  Kräutern  der  Schläge. 

99.  Parus  cristatiis,   Linn.   —  Haubenmeise. 

Böhmen.  Nepomuk  S  t  o  p  k  a).  Zahlreich  mit  anderen 
Meisen,   besonders   im   Herbste   und  Winter. 

Bukowina.   Solka     Kranabeteri.   Seltener  Standvogel. 

Mähren.  Oslawan  Capek  .  Brütet  auch  in  Eichhörnchen- 
nestern. 

Salzburg.  Hallein  ("T  s  c  h  u  s  i).  28.  Juni  i  Stück  im 
Garten,   ebenso   den   6.   August   ein   cT. 

Schlesien.  Troppau  X'rban).  Im  Schlosspark  zu  Grätz, 
sowie  in  den  dortigen  Nadelwäldern  vorkommend ;  heuer  nicht 
bemerkt.  Nach  mündlicher  .Mittheilung  des  Herrn  Nowak  kommt 
diese  Meise  auch  bei  Lodnitz  in  den  Wäldern  bei  Tabor,  Herr- 
litz  vor. 

Steiermark.  Pikern  «Reiser).  Unweit  von  St.  Wolfgang 
am  (Bacher  [1000  m.]  baute  eine  Haubenmeise  ihr  Nest  in  eine 
kaum  i5  cm.  dicke  Birkenstange,  welche  so  morsch  war,  dass 
dieselbe  vom  geringsten  Windstosse  umgeworfen  werden  konnte, 
brachte  aber   die  Brut  slücklich  auf   und  Hess  sich  beim  Neste 


138  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

niemals  überraschen.  —  Pols  (Washington).   Brütete  in  weit 
grosserer  Menge  als  gewöhnlich  in  unseren  Waldungen. 

Ungarn.  Bellye  (M  o  j  s  i  s  o  v  i  c  s).  Ist  in  den  Kiefern- 
beständen der  südlichen  Baranya  im  Winter  und  Vorfrühjahre 
anzutreffen.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  In  Pressburg  nicht 
sehr  häufig,  dagegen  in  Modern  sehr  zahlreich.  Die  Jungen  sind 
anfangs  Juli  flügge. 

100.  Pariis  major,   Linn,   —   Kohlmeise. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopkai.  Fast  in  jeder  Jahreszeit; 
kommt  im  Winter  gern  zu  den  Wohnungen.  —  Rosenberg 
(Zach).  Am  29.  April  ein  Nest  mit  2  Eiern  in  einer  Apfel- 
baumhÖhlung,  worin  am  26.  Mai  ein  Sperling  sass  und  die 
Eier  hinauswarf;  am  9.  Juni  hatte  eine  in  einer  Steinmauer  ihr 
zweites  Nest  gebaut. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miszkiewi  czi.  Sehr  häufiger 
Standvogel  in  unseren  Wäldern;  brütet  im  Mai  und  Juli.  — 
Solka  (Kranabeter).  Seltener  Standvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovici.  Standvogel.  In 
grosser  Zahl    im   October  und  November. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Häufiger  Standvogel.  — 
Oslawan  (Öapeki.  Um  den  5.  Mai  allgemein  frische  Gelege, 
Maximum    i  5    Eier. 

Schlesien.  Troppau  (Urbanj.  Nicht  selten,  besonders 
als  Strichvogel  im   Herbst  und  Winter. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig).  Nur  diese  und  P. 
coeruleus  beobachtet. 

Steiermarl(.  Mariahof  (Kriso).  10.  December  6  Stücke 
auf  dem  Futterplatz  bei  meinem  Küchenfenster.  —  Paldau 
(Augustin).  Das  ganze  Jahr,  besonders  aber  im  Spätherbste 
und  Winter  zu   sehen. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  16.  Februar 
in  den  Auen  von  W.  —  O.  ziehend.  In  Modern  seltener  als 
P.  ater  und  palustris  und  Acredula.  In  dem  Museum  des  hie- 
sigen katholischen  Gymnasiums  ein  Exemplar  mit  vollständigem 
Melanismus. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  139 


101.  Parus  coeruleus,  Linn.   —   Blaumeise. 

Böhmen.  Nepomuk  iStopka).  Im  Herbste  zahlreich  mit 
anderen  .Meisen;  ein  Paar  nistete  in  einer  hohlen  Linde  beim 
Walde. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeten.   Seltener  Standvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
28.  März  und  vom   28.  September  bis  Ende  December. 

Mähren.  Goldhof  fSprongl).  Sparsam  und  meist  in 
Gesellschaft  mit  P.  major  und  Acredula  caudata.  —  Oslawan 
(Capek).     4.   Mai  9   frisch  gelegte  Eier. 

Schlesien.  Troppau  (Urban).  Wie  die  vorige.  —  Wag- 
stadt tWolf).    Den   5.  März  von  DrÖssler   5   Stücke  gesehen. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  2.  April 
2   Stücke. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf&  Paumgartner).  Vom 
21.  October  täglich  4 — ö  Stücke  bis  Ende  December.  —  Maria- 
hof (Kriso).  I.  December  bei  verschiedenen  Wäldchen  beob- 
achtet. —  Paldau  (August in).  Im  November  und  December 
häufig,  auch  in  Schwärmen  zu   Hunderten,  sonst  sparsam. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Allenthalben  und  ebenso 
häufig  wie  P.  major.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  In  Mo- 
dern nur  im  Vorgebirge  häufig,   mit  der  Höhe  nimmt  sie  ab. 

102.  Parus  cyaneus,   Pall.   —  Lasurmeise. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Anfangs  Februar  flog  eine 
auf  den  Bäumen  an  der  Strasse  herum. 

lOo.   Acredula  caudata.   Linn.  —  Schwanzmeise. 

Böhmen.  Bürgstein  (Stahr).  Gelege  den  i3.  April.  — 
Haida  (Hegenbarth).  Hier  jedem  Vogelsteller  aus  früherer 
Zeit  als  Leimbockverderber  wohl  vorgekommen,  da  ihre  lose 
Befiederung,  oft  ohne  den  Vogel  zu  halten,  an  den  Leimsprossen 
hängen  blieb  und  durch  das  Flattern  der  vielen  weissen,  flaumigen 
Federn  der  Leimbock  zur  Scheuche  wurde.  »Schneemeise«  ist 
hier  der  landläufige  Ausdruck;  sie  soll  jetzt,  ebenso  wie  andere 
Meisenarten,    seltener  ziehen.     Am    24.  November   nachmittags, 


140  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  -Dalla-Torre, 


bei  trüber,  nebliger  Witterung,  traf  ich  circa  12 —  16  Stücke 
gelegentlich  einer  VValdstreifjagd  auf  der  Spitze  des  Hutberges. 
Kaum  sechs  Schritte  entfernt  von  dem  Felsblocke,  worauf  ich 
stand,  Sassen  diese  Meisen  auf  einem  Dürrling  und  fiel  mir  ihr 
wenig  scheues  Wesen  auf.  Das  Schiessen  im  Thale  und  das 
Echo  regardirten  sie  gar  nicht.  Nach  geraumer  Weile  erst  ver- 
schwanden sie  in  der  Dämmerung  des  Spätherbsttages,  gegen 
Südwest  streichend.  —  Nepomuk  (Stopkai.  Am  22.  December 
in  grösserer  Anzahl  auf  Lärchen  und  Birken  beobachtet,  auch 
in   anderen  Wintermonaten   zu   sehen,    im   Sommer  aber  nie. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeten.  Seltener  Standvogel. 
Dalmatien.      Spalato    (Kolombatovicj.      5.,    6.  Januar, 
12.   October,    3.   November. 

Liiorale.  Monfalcone  (Schi  avuzzi).  5,  März  einige  bei 
Pielra   rossa. 

Mähren.  Goldhof  (S  p  r  o  n  g  1;.  Nur  im  Winter  und  im 
Frühjahre  beobachtet;  scheint  hier  nicht  zu  brüten.  —  Oslawan 
(Capekj.  Ende  Februar  trennten  sich  die  Familien,  Ende  März 
sind  beide  Gatten  beim  Nestbauen  beschäftigt;  g.  April  das 
erste  Gelege. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  18.,  20.,  24.  März  je  ein 
Paar   im   Garten. 

Schlesien.  Troppau  (Urbani.  »Pfannenstiel».  Im  De- 
cember an  der  Promenade  einige  bemerkt.  —  Wagstadt  (Wolf). 
»Müllermeise«.  19.  November  im  Tannenwald  von  einem  Vogel- 
steller gefangen. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  PaumgartneD. 
29.  April  beim  Nestbau  beobachtet.  —  Paldau  (August in). 
»Pfannstielmeise«.  Das  ganze  Jahr,  besonders  im  Frühling  und 
Herbste.  —  Pikern  (Reisen.  Am  12.  April  nächst  dem  Käfer 
auf  einer  Edelkastanie  7  frische  Eier  in  einem  sehr  kunst- 
vollen Neste,  welches  sich,  da  es  mit  den  charakteristischen 
Rindenflechten  der  Kastanie  bekleidet  war,  durch  nichts  von  der 
Umgebung  abhob. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  8.  Juni  einen  Flug 
von  circa  30  am  Paschberg  und  am  3.  October  ebenfalls  ziem- 
lich viele   im   Villervvald  beobachtet. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  141 

Ungarn.  Bellye  uVIojsisovics).  Ich  traf  die  Schwanz- 
meise im  Frühjahre  1884  wiederholt,  doch  war  sie  im  Sep- 
tember i885  namentlich  auf  der  Insel  Petres  gut  vertreten.  Im 
Herbst-  und  Winierstriche  sieht  man  sie  in  grösserer  Zahl ,  als 
zur  Brütezeit,  zum  Theile  wohl  aus  dem  Grunde,  da  die  man- 
gelnde Belaubung  ihre  Beobachtung  besser  gestattet.  —  Press- 
burg (Stef.  C  h  e  r  n  e  1).  Bis  Mitte  April  sind  sie  Strichvögel, 
in  der  zweiten  Hälfte  Aprils  schreiten  sie  zur  Brut.  Den 
28.  April  ein  Nest  in  der  Au,  5  m.  hoch,  auf  einer  Akazie; 
2.  Mai  zwei  Nester  in  der  Au.  wovon  das  eine  auf  einer  Akazie, 
das  andere  auf  einer  Pappel  stand.  Beide  befanden  sich  6  m. 
hoch  und  war  keines  fertig.  In  Modern  ist  sie  sehr  häufig  unter 
dem  Namen  »Sperrmeise«  bekannt.  Nach  ihrer  Brut  fangen  sie 
das  Herumstreichen  wieder  an  und  kommen  im  Herbste  in  die 
Gärten.  Den  18.  September  waren  sie  noch  ziemlich  häufig 
im  Modreiner  Gebirge,  den  17.  October  nur  mehr  spärlich.  — 
Szepes-Bela  (Greisiger).  Den  i  3.  März  in  den  Gärten  von 
Bela  ein  Flug,  den  27.  September  im  Goldsberg  4  Stücke  auf  Erlen. 

104.   Acredula    caudata    var.   rosea ,    Blvth.     —    Schwarzzügelige 
Schwanzmeise. 

Dalmatien.  Spalato  'Kolombatovici.  5.,  6.  Januar, 
12.   October,    3.    November. 

105.  Panurus  biannicus,  L.  —  Bartmeise. 
Ungarn.  Bellye  iMojsisovics).  Obwohl  ich  mir  alle 
Mühe  gab,  diesen  Vogel  im  Frühjahre  zu  erspähen,  gelang  es 
mir  nicht,  ein  einziges  Exemplar  wahrzunehmen.  In  Kolodjvär 
wurde  sie  im  Juni  1884  vom  Herrn  Forstadjuncten  Weinelt 
gehört.  Endlich  iS85  am  24.  October  trafen  zum  ersten  Male 
in  grosser  Zahl  Bartmeisen  in  dem  (damals  theilweise  inun- 
dirten)  Kopacser  Riede  ein:  sie  hielten  sich,  wie  immer,  im 
dichtesten  Rohre  auf.  Ein  (in  Alkohol  conservirtes)  Exemplar 
von    diesen  befindet    sich    als   Belegstück    in    meiner  Sammlung. 

106.  Äegithalus  pendulinus ,   L.   —   Beutelmeise. 
Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Während  meiner  Früh- 
jahrsreise traf  ich   im   Kolodjvärer  Riede,    noch  viel    zahlreicher 


142  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


aber  in  den  mit  Buschwerk  und  einzelnen  hohlen  Weiden  be- 
standenen Riedparcellen  des  Kopäcser-  und  (südlichenj  Lasko'er 
Revieres  die  Beutelmeise  an;  ich  erbeutete  (Mitte  Mai)  drei 
Nester  mit  den  Eiern  und  zwei  Exemplare  des  Vogels  selbst. 
Die  Nester  waren  fast  ausnahmslos  relativ  ziemlich  weit  von 
Teichen  und  Wassercanälen  entfernt  und  hingen  so  hoch,  dass 
ich  nur  durch  Abschiessen  der  sie  tragenden  Zweige  in  ihren 
Besitz  kommen  konnte.  Der  Vogel  verräth  sich  übrigens  nur 
durch  seinen  lauten  Lockruf,  später  (ob  er  regelmässig  zweimal 
brütet,  wie  Landbeck  sagt,  wage  ich  nicht  zu  entscheiden,  doch 
scheint  es  1884  der  Fall  gewesen  zu  sein,  da  am  7.  August 
ein  Nest  mit  vier  »ganz  schwachen»  Jungen  im  Kopäcser  Riede 
angetroffen  wurde)  ist  sie  im  Rohre  nur  zufällig  zu  erbeuten. 
—  Pressburg  (Stef.  C  h  e  r  n  e  1).  Kommt  in  den  Auen,  be- 
sonders aber  in  der  Nähe  eines  Donauarmes  vor.  Den  6.  März 
ein  vom  Wasserspiegel  und  Rohr  100'  entfernt  stehendes  vor- 
jähriges korbförmiges  Nest  3  m.  hoch  gefunden ;  2.  Mai  das 
erste  heurige,  beinahe  ganz  fertige  Nest.  Es  hing  an  dem 
Zweige  einer  Weide,  die  sich  über  das  Wasser  neigte,  4  m. 
hoch;  9.  Mai  fand  ich  nahe  dem  früher  erwähnten  ebenfalls 
ein  halbfertiges  korbförmiges  Nest,  das  eine  Woche  später  nur 
mehr  eine  Oeffnung  hatte.  Es  stand  auch  sehr  nahe  dem  Wasser, 
9  m.  hoch  auf  einer  Weide;  10.  Mai  zwei  Nester,  beide  8  m. 
hoch  auf  Weiden  beim  Wasser;  20.  Mai  ein  Nest,  5  m.  hoch 
auf  einer  Zitterpappel.  Bis  20.  Mai  war  keines  von  den  Nestern 
fertig;  der  Bau  schreitet  sehr  langsam  vorwärts,  obgleich  die 
Vögelchen  immer  in  der  Nähe  ihres  Nestes  sind  und  ihre  klagende 
Stimme  hören  lassen.  Eine  Zeit  lang  sitzen  sie  in  der  nächsten 
Nähe  ihrer  Nester,  putzen  sich  das  Gefieder,  fliegen  mitunter 
auf  das  Nest  und  flechten  mit  bewunderungswürdiger  Geschick- 
lichkeit an  den  Seiten,  dem  Boden  u.  s.  w.  oder  sie  schlüpfen  hinzu 
und  arbeiten  an  der  Eingangshöhle  und  bewegen  den  Schnabel 
dabei  so  flink,  wie  eine  Stricknadel.  Von  fünf  Nestern  waren  bis 
zum  I.September  nur  zwei  vollkommen,  die  anderen  fielen  dem 
Wetter  und  den  Raubthieren  zur  Beute.  Merkwürdig,  dass  keines 
dieser  Nester  Eingangsröhren  hatte;  alle  waren  korbförmig. 
Ende   September  verlassen   sie  uns. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  143 


107.  Regulus    cristatus ,     Koch,   —   Gelbköpfiges   Goldhähnchen. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopkai.  Zahlreich  in  Gesellschaft 
von  Meisen  und  Baumrutschern  im  Herbste,  Winter  und  Früh- 
jahre,  im   Sommer  nie   beobachtet. 

Bukowina.  Solka  rKranabeten.  Häufig  vorkommender 
Standvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovici.  Vom  Januar  bis 
20.  März,  vom  4.   October  bis  Ende  December. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzij.  21.  März  1  9  bei 
den  Thermalbädern  bei  Monfalcone  gesehen,  27.  März  einige 
im   Garten. 

Mähren.  Oslawan  iCapeki.  Mehr  westlich  häufig  brütend, 
bei  mir  nur  zwei  oder  drei  Paare  in  einem  kleinen  Fichten- 
bestande.  Bis  Mitte  April ,  dann  wieder  vom  Ende  September 
vagabundirend   in  kleinen   Gesellschaften. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  18.  März  i  Stück,  28. 
1    9    im  Garten. 

Schlesien.  Troppau  iU  r  b  a  nj.  Als  Strichvogel  nicht 
selten,  besonders  im  Herbste.  — 'Wagstadt.  (Wolf).  24.  April 
sah  Demel    i    Stück. 

Steiermark.  Mariahof  iKriso;,  2.  December  viele  in 
Gesellschaft   von   Farns  cristatus  und  ater  beobachtet. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Im  Sommer  ein- 
zeln. Den  17.  October  in  Modern  in  grosser  Menge,  den  7.  No- 
vember  noch   zahlreicher. 

108.  Regulus  ignicapillus,  Chr.  L.   Br.   —   Feuerköpfiges  Gold- 

hähnchen. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
22.   April,   vom  4.   October  bis   Ende   December. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  20.  März  cT,  31.  9, 
16.   Mai    I    Stück,    27.    9    im   Garten. 

Steiermark.  Paldau  (August im.  im  Herbste  1884  sah 
ich  welche  auf  hohen  Fichten  bei   Paldau. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Nur  während  des 
Winters.     Sie   kommen   im   October    mit  cristatus  vor. 


144  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

VII.  Ordnung. 

Cantores.    Sänger. 

109.   Phyllopneuste  sibilatrix ,   Bechst.   —   Waldlaubvogel. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopkai.  2  Paare  beobachtet;  am 
23.  April  zum  erstenmale  gehört,  am  24.  Mai  ein  Nest  im 
Walde  auf  der  Erde  mit  5  Eiern  gefunden.  Das  Nest  war  aus 
trockenem  Grase  gebaut,  zur  Hälfte  gewölbt.  Am  i.  Juni  waren 
die  Jungen   ausgekrochen,   am    i  3.   flügge. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  5.,  6,,  7.,  11., 
17.,    22.   April,    I.,    2.   Mai,    10.,    11.,    12.,   20.  August. 

Litorale.  Monfalcone  (Seh  iavuzzi).  1 5.  April  i  cT  im 
Garten. 

Mähren.  Oslawan  (C  a  p  e  k).  16.  April  das  erste  sin- 
gende  c,   23.  April  der  Gesang  allgemein,   20.  Mai  7  frische  Eier. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  20.  April  gesungen,  24. 
I    Stück  im   Garten. 

Siebenbürgen.  Nagy  -  Enyed  (Csatö).  Am  12.  April 
I    Stück   singen   gehört. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumg artner).  26. 
und  29.  April  je  i  Stück.  —  Pols  (Washington).  26.  August 
ein    c    ad.   erlegt. 

Ungarn.  Bellye  'Mojsisovics).  Landbeck  fand  auf- 
fallender Weise  diesen  (im  Gebiete  der  mittleren  Donau  stellen- 
weise sehr  häufigen)  Vogel  in  Syrmien  nicht  brütend;  dass  sich 
das  Thier  in  der  Fruska  Gora  und  im  Keskenderwalde  zahl- 
reich vorfindet  und  auch  den  Auwäldern  eigen  ist,  wurde  indess 
bereits  in  den  »zwölf  Frühlingstagen  etc.«  (pag.  bj,  58,i  betont; 
ich  traf  den  Waldlaubvogel  im  Mai  1884  in  Kopolya,  Keskend, 
bei  Danoczerdö,  in  Kecserdö,  selbst  am  rechten  Ufer  des  HuUö 
u.  s.  w,,  vermisste  aber  Ph.  trochilus,  den  Fitislaubsänger ,  der 
in  den  Wäldern  der  Savesümpfe  als  Brutvogel  lange  bekannt  ist, 
(im  Frühjahre)  völlig;  das  Gleiche  gilt  vom  Weidenlaubvogel, 
Ph.  riifa  Lath.,  den  ich  Ende  April  in  Budapest  im  Garten  des 
Herrn  Dr.  von  Madaräsz  beobachtete ;  von  dort  stammt  das 
eine  Exemplar  meiner  1884er  CoUection;  möglicherweise  übersah 
ich  aber    diese    beiden  Arten,    denn    im  August  (1882;   erlegte 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  145 

ich  sie  am  Bätfok  und  in  der  Petres.  —  Pressburg  (Stef. 
Chernel).  Den  12.  April  die  ersten,  in  Modern  bis  zum  3i.  Sep- 
tember i!   V.   Tsch.)   sehr  zahlreich, 

110.  Phyllopneuste  trochilus.    Linn.    —    Fitislaubvogel. 

Böhmen.  Nepomuk  «Stopka).  Am  12.  April  wurde  der 
erste  gehört  (am  11.  und  12.  trüb,  kalt,  W.-Windl,  am  14. 
waren  2,  am  1 5.  mehrere  zu  hören;  am  16.  Juni  flogen  Junge 
mit  den  Alten  herum ;  auch  im  Juli  und  August  sang  er  dann 
und  wann;   22.   October  war  er  zum   letztenmale  zu  sehen. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  iS.,  20.,  22., 
23.  März,  I.,  2.,  3.,  4.,  5.,  11.  April,  i .,  2.  Mai;  vom  i.  Sep- 
tember bis   3.   October. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  31.  März  i  Stück 
im   Garten. 

Niederösterreich.  Wien  «Reiser),  im  Halterthale  fand 
ich  an  einem  Wassergraben  unter  einem  kleinen  Busche  ein 
Nest  mit   7   Jungen   am    13.   Juni. 

Salzburg.  Hallein  (Tsch usi).  3i.März  i  Stück,  2.  April 
mehrere   im   Garten;    24.   erster  Gesang. 

Steiermarit.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Brut- 
vogel.  3.  April    I    Stück,   5.  April  mehrere,   28.  August    i    Stück. 

Tirol.  Innsbruck  (L  a  z  a  r  i  n  i).  12.  Mai  ziemlich  zahl- 
reich  in   der    Ambraserau. 

Ungarn.  Pressburg  tStef.  Chernel).  In  Modern  zahl- 
reicher als  urn   Pressburg. 

111.  Phyllopneuste  rufa.    Lath.  - —  Weidenlaubvogel. 

Böhmen.  Aussig  (Hau  ptvogel).  Am  29.  März  in  PÖm- 
raerle,  —  Blottendorf  (Schnabel).  Am  i.Mai  (trüb  und  kalt) 
beobachtet.  —  Nepomuk  fStopka),  Selten;  am  10.  Mai  das 
erste,  am   22.   September  das  letztemal  gehört. 

DalmatJen.  Spalato  Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
2.  April,  vom   5.  October  bis  Ende  December. 

Litorale.     Monfalcone    (.Schiavuzzi).     7.  März    einige, 

20.  März  auf  den  Alleebäumen  in  Monfalcone,   26.  und  27.  März 
Ornis  I\\  1.  jq 


146  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torrr. 

einige    ebendaselbst.   —   Triest    i^.Moser).    Am  S.  Februar  von 
L.   Sandri  erhallen. 

Mähren.  Osla^van  (Capek».  iS.  März  die  ersten,  bis 
Ende  des  Monats  zerstreut  längs  des  Flusses  ziehend;  nicht 
häufiger  Brutvosel. 

Niederösterreich.  Nussdorf  a.  D.  (Bachofen).  1884 
den    24.    März. 

Salzburg.     Hallein    (Tschusi).      13.   März   d"    rufend, 

1 7.   einige   im   Walde. 

Schlesien.  Lodnitz  i^NowakX  26.  März  i  Stück.  12.  April 
singend. 

Siebenbürgen.  Nagy  -  Enyed  (Csatö),  Am  25.  März 
die  ersten  2  Stücke,  am  27.  März  1  Stück,  am  2.  October  ein- 
zeln in  den   Gärten. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Brut- 
vogel. 26.  März  und  i.  .\pril  je  i  Stück  beim  Teiche.  4.  April 
im  Walde,  5.,  6.  und  7.  April  mehrere,  28.  August,  7.,  i3,, 
14.  October  je  i  Stück.  —  Pols  Washingtons  Noch  am 
19.  October   beobachtet. 

Ungarn.  Pressburg  (Sief.  eher nel.  Pressburg  16.  April 
die  ersten  in  den  Auen,  9.  Mai  in  grosser  Menge;  in  Modern 
den   18.  September  die  letzten. 

112.  Phyllopneuste  Bonellii,  Vieill.  —    Berglaabvogel. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  21.  Mai  2  o  im  Walde, 
25.  Juli  z  jur..  im  Garten,  3i.  Juli  und  5.  und  18.  August 
je    I    Stück. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &:  Paumgarten).  Brut- 
vogei.   2S.   April    i    Stück. 

113.  Hypolais  elaica.  Linderm.   —  Oelbaumspötter. 

Dalmatien.  Spalato  (Ko  lom  batovies.  Vom  3.  Mai 
bis  zum  :S.  August,  nämlich  bis  zum  Tage  vor  dem  Orkane, 
während  sie  in  den  vergangenen  Jahren  noch  bis  nach  Ende 
September  vorhanden  waren. 

(Fonsetzung  folgt.) 


The  birds  of  Keiskama  Hoek, 

Division  of  King  William' s  Town  Cape  Colony 

by 

E.    "^^7^.    Cliftcn. 


Keiskama  Hoek 
Division  of  King  William's  Town 
Cape   Colony. 
May  3 ist   1887. 

In  forwarding  ornithological  notes,  made  during  the 
pasr  twelve  months,  of  this  place  and  neighbourhood  — 
I  have  thought  it  well  to  found  such  notes  on  a  nominal 
list  of  the  Birds  therein  observed,  and  I  have  for  the  pre- 
sent  restricted  the  said  list  to  a  radius  of  about  two  and  a 
half  miles  in  every  direction,  taking  the  village  itself  as  a 
centre.  I  have  done  this  because  there  is  undoubtedly  a 
natural  line  drawn  between  the  Birds  observable  in  the 
circuit  mentioned,  and  those  of  the  more  wooded  and 
upland  regions  surrounding.  The  sphere  of  Observation 
which  lies  at  an  elevation  of  about  3ooo  ft.  above  sea-level 
consists  of  a  gentlv  undulating  grassy  veldt  "with  bush 
(chiefiy  mimosa)  here  and  there,  and  marshy  ground  near 
the  small  rivers  Keiskama  and  Yxulu  which  together  nearly 
encircle  the  area.  The  river  banks  bear  larger  trees,  yellow 
wood,  red  pear.  willow  etc.;  and  the  village  itself  contains 
fruit  trees  of  various  kinds  ^apricot,  apple,  quince,  orange, 
lemon  ect.  and  vines).  Surrounding  the  area  are  parts  of 
the  Amatola  and  Perie  ranges  highest  towards  the  west 
and  north,  and  more  or  less  covered  wirb  fruit  of  species 
common  to  the  Cape  Colony.  The  climate  is  that  of  Kaffraria 
generally,    temperate    with    seasons    of   great    drought  alter- 

10* 


148 


E.  W.  Clifton. 


nating  with  plenteous  rains,  the  Vegetation  varying  accor- 
dinglv.  The  last  year  has  been  one  of  plentiful  rain-fall 
after  three  of  deficient  supply.  The  lowest-lying  ground 
near  the  river  is  suhject  to  not  very  severe  frost  at  intervals 
betveen  April  and  August.  The  arrangement  foUov^-ed  in 
the  List  of  Birds  is  that  of  the  work  on  S.  African  Birds 
by  Layard  and  Sharpe.  A  large  number  of  families  are 
represented,  giving  hopes  that,  though  the  array  of  species 
recognized  is  not  great,  it  may  hereafter  be  lengthened.  I 
have  named  none  which  I  have  not  myself  seen,  or  made 
as  sure  as  possible  that  I  have  seen  and  \vhere  doubt  has 
existed  I  have  affixed  a  note  of  query. 
I  am,   Sir 

Yours  truly 

E.  F.  Ciifton,  M.  D. 


Order  —  Accipitres. 

Family  —  Falconidae. 

Serpentarius  secretarius,  Se- 
cretary  Bird. 

Circus  macrunis,  Pallid  Har- 
rier. 

Circus  ranivorus.  S.A.  Marsh 
Harrier. 

Accipiter  rufiventris,  S.  A. 
Sparrow   Hawk. 

Buteo  jakal,  Jackal  Buzzard. 

Cerchneis  rupicola,  S.  A.  Ke- 
strel. 

Family  —  Bubonidae. 

Bubo  maculosus.  —  Spotted 
eagle  owl. 

Asio  capensis.  —  Short  eared 
owl. 

Strix  ßatnmea.  —  Barn  owl. 


Populär  name,  remarks,  etc. 


Occasional  —  only  in 
isolated  pairs. 

Frequent  —  »Amakwe- 
ta«  hawk. 


Frequent. 


The  birds  of  Keiskama  Hoek. 


149 


Order  —  Picariae, 
Familv  —    Caprimulgidae. 

C.  riifigena.  —  Rufous  checked 
night   jar. 

Family  —   Cypselidae. 
C.  apus.  —  Common    swift. 
C.    caffer.    —    S.    A.    white 
rumped  swift. 

Family  —  Alcedinidae. 

A.  semitorqiiata.  —  Half  col- 
lared   kingtisher. 

Halcyon  albiventris.  — Brown 
hooded  kingfisher. 

Family  —  Bucerotidae. 
Biicorax   caffer.    —     S.    A. 
Ground  Hornbill. 

Tockus  erythrorhvnchtis.  — 
Red-billed  Hornbill. 

Family  —  Upupidae. 

U.  africana.  —  S.  A.  Hoopoe. 

Family  —  Musophagidae. 
Corythaix     tnusophaga.     — 
White  crested  plantain  eater. 


Family  —   Cuculidae. 
Chrysococcyx    ciipreus.    — 
Golden  cuckoo. 

Family  —  Picidae. 
Dendropicus    cardinalis.    — 
Cardinal  Woodpecker. 


Populär  natnes,  remarks,  etc. 


Most    frequent    in  and 
near  village. 


Frequent,  by  river. 

Constantly  in  gardens, 
etc.,  feeding  on  grass- 
hoppers  and  similar  insects. 

»Wild  Turkey«.  On 
veldt  or  cultivated  ground 
feeding  on  lizards  etc. 

Occasional  garden  visi- 
tor,  eating  fruit. 

Occasional,  among  mi- 
mosa  bush. 

"  Lory  ".  Seen  only  where 
fruit  flinges  the  area- 
unable  to  fly  far,  caught 
by.being  driven  from  bush 
on  to  open  veldt. 

Near  forest,  occasional. 


Scarce.     Near    edge   of 
forest. 


150  E.  W.  Clifton. 


Order    P^ittClci  Populär  names,  remarks,  etc. 

Family  —  Psittacidae. 

P.    fuscicollis.    —     Brown-         Ventures    from    forest, 
necked  parrot.  when  wild  fruits  are  ripe. 

Order  —  Passeres. 

Family  —  Turdidae. 

T.  olivaceus.   —  Olivaceous         Frequent.  Garden  fruit 
thrush.  eater. 

Pjrcnonotus  tricolor. —  Black         Common.    Garden  fruit 
evebrowed   Bulbul.  eater.   «Knife-Rop«. 

Cossypha    caffra.    —    Cape 
Chat  thrush. 

Cisticola    tinniens.     —      Le 
Vaillant's  fantail-Warbler. 

Cisticola  ciirsitans.  —  Com- 
mon fantail  Warbier. 

Acrocephalus   hoeticaius.    — 
S.  A.  Reed  warbler. 

Family  —  Nectarinidae. 

N.famosa.  —  Malachite  sun 

bird. 

Cinn)'rischah'baeiis.  —  Little       „  /-     j 

■^  -^  K     Frequent.  —  Gardens. 

double  collared  sun  bird.  | 

C  amethystinus.  —  Amethyst 

sun  bird.  I 


Family  —  Paridae. 
Zosterops  capensis.  —  Cape         Common     in    Gardens 
White  eye.  from  November  to  March, 

then    disappearing.     Most 
distructive  to  fruit. 

Family  —  Muscicapidae. 
M.  undulata.  —  Dusky-grey 
flv-catcher. 


The  birds  of  Keiskanma  Hoek. 


151 


Familv  —  Hirundinidae. 


H.    rustica.  —  European-     Frequenr 
swallow. 


Populär  names.  remarks,  etc. 
From  early  Sep- 
tember to  April. 
Individuais  of  all 
three  species  re- 
main  hereallthe 
svinter.  and  mav 


H.    albisularis.  —   White-    Common.  |   be  seen  on  fine 


throated  swallow. 

H.  cucullata.  —  Larger  stripe-  Frequent. 
breasted  swallow. 


Family  —  Laniidae. 
Lanius    collaris.    —    Fiskal 
shrike. 


Laniarius  giittiiralis.  —  Back- 
bakiri  bush   shrike. 

Family  —  Dicruridae. 

Buchanga  assimilis.  —  Atri- 
can  Drongo. 

Family    —   Oriolidae. 

O.  larvatus.  —  S.  A.  black- 
headed  Oriole. 

Familv  —   Corvidae. 

Heterocorax  capensis.  —  Afri- 
can  roock. 

Corvultur  albicollis.  —  White- 
necked  raven. 


<  days.  But  the 
date  of  arrival 
last  year  (1886) 
was  September 
8th  after  which 
they  became  nu- 
merous. 


Common  —  but  each 
pair  keeping  a  certain  area 
for  themselves.  Very  de- 
structive  to  smaller  birds, 
attacking  and  killing  even 
the  Bulbul. 

Common. 


Frequent. 


Frequent.  Building  in 
gum  and  other  high  trees 
in  August.  Gregarious. 

Frequent  —  but  in  soli- 
tarv  pairs. 


152  E.  W.  Clifton. 

Familv    —    Stlirnidae.  Populär  names.  remarks,  etc. 

Lamprocoliusphoenicopterus.  »Red     winged    Gpuo«. 

—  Red  shouldered  glossy  starling.     Fruit  eater.   Common. 

? L.sycobius. —  Peters  glossy 
starling. 

Amydrus    morio.    —    Cape         Common.  More  on  veldt 
glossy  starling.  than  in  gardens. 

Familv  —  Ploceidae. 

Hjyhanturgus  olivaceus.  —  Common  —  but  migra- 

Olive  and  yellow  weaver  bird.         ting     from    one    part    of 

neighbourhood  to  another 
and  returning  at  intervals. 

Hyphantornis  spilonotus.  —          Frequent.    »Fink«. 
Spotted  backed  weaver  bird. 

?    Sycobrotus     bicolor.     — 
Black-backed  weaver  bird. 

Vidua   principalis.   —  Com.         Frequent. 
widow-bird. 

V.  ardens.    —    Red  collared 
widow-bird. 

Chera  progne.  —  Long  tailed          »Kaffir  fink«. 
widow-bird. 

Pyromelana     capensis.      —  Only  in  marshy  places. 

Black  and  yellow  bishop  bird. 

Estrelda    astrild.  —     Com.  Frequent. 

wax  bül. 

E.    incana.    —    S.    A.    grey         Scarce. 
wax  bill. 

Family  —  Fringillidae. 

Crithagra  butyracea. — Com. 
seed  eater. 

Serintis   canicollis.   —   Cape         Common. 
canary. 

S.    tottiis.    —    Brown    Cape         Frequent. 
canary. 

Family  —  Emberipdae. 

Fringillaria  capensis. — Cape         Common.   »Stryp-kop- 
Bunting.  py». 


The  birds    of  Keiskama  Hoek. 


153 


Family  —  Alaudidae.  J^°P"i^-^i^^™55!  J^.™?'"^^,-^*^, 

Tephrocorys  cinerea.  —  Ru-  Frequent   —    on  veldt. 

fous  capped  lark. 

Family  —  Motacillidae. 
M.  capensis.  —  Cape  wag-tail. 
Family    —    Coliidae. 
Colins  striatus.  —  S.A.  Coly. 


Frequent  —  near  houses. 


Order  —  Columbae. 

Family  —   Columbidae. 

C.  phaeonota.  —  S.  A.  speck- 
ied    Pigeon. 

Palumbus  arqiiatrix.  —  Ka- 
meron Pigeon. 

Turtur  capicola.  —  Cape 
turtle-dove. 

Oena  capensis. —  Long  tailed 
African  dove. 

Chalcopelia  afra.  —  Emerald 
spotted  wood  dove.  I 

Order  —  Gallinae. 

Family  —  Perdicidae. 
Cotiirnix  coturnix.  —  Com. 
quail. 


Order  —  Limicolae. 

Family  —   Glareolidae. 
G.    melanoptera.    —     Black 
winged  pratincole. 


»Mousebird«.  Moderate 
fruit  eater. 


»Bush  Dove«.  Common. 


Frequent     among     Mi- 
I     mosa  bush. 


Migratory  —  but  a  few 
alwavs  remaining.  Vary 
plentiful  last  two  years, 
nests  in  corn  fields  or 
long  grass. 


»Small  troutbird«.  Vary 
common  last  year,  when 
locusts  etc.  were  nume- 
rous,  but  this  year  re- 
maininff  onlv  a  few  davs 


154 


E.  W.  Clifton.     The  birds  of  Keiskama  Hoek. 


Order  —  Herodiones. 

Family  —  Ardeidae. 
Botaurus  stellaris.    —  Com. 
bittern. 

Ardea  cinerea. —  Grey  heron. 
?  Ardea  — 


Family  —  Scopidae. 
Scopus  umbretta.  —  Hammer- 


head. 


Family  —   Ciconiidae. 
Ciconia  alba.  —  White  stork. 


Order  —  Anseres. 

Family  —  Anatidae. 
Anas  xanthorhyncha.  — 
low   billed  Teal. 


Populär  names,  remarks,  etc. 
on    and   after    Janu- 
ary  29,  1887  —  food  being 
scarce.    They    came    and 
went  in  one   laree  flieht. 


One  specimen  only  seen, 
close  to  village.  »Rain- 
bird"  of  Kaffirs. 

Frequent. 

A  brown  and  olive  spe- 
cies,  of  size  of  A.  cinerea, 
not  identified. 

<>  Hammer -kop«.  Fre- 
quent.   Marshy  places. 

»Great  locust  bird«. 
Usually  common,  but  less 
to  this  year,  insect  food 
being  scarce.  The  first  was 
seen  on  Dec.  4th  (unusu- 
ally  late),  on  Dec.  loth 
there  were  a  large  number 
to  be  seen;  the  last  seen 
was  on   Feb.    16.    1887. 


Yel-         Now  scarce.    Formerly 
plentiful. 


O  r  n  i  s 

der  Wüste  Atacama 

und 

der    Provinz   Tarapacä. 

Von  • 

Dr.  R.  A.  Philippl 

in 

Santiago. 

Ende  des  Jahres  1884  schlug  ich  der  chilenischen  Regie- 
rung vor,  den  von  Bolivia  erworbenen  Theil  der  Wüste 
Atacama  und  die  Provinz  Tarapacä  bereisen  zu  lassen,  um 
die  Beschaffenheit  derselben  im  Allgemeinen  und  besonders 
ihre  Fauna  und  Flora  kennen  zu  lernen,  so  weit  es  wenig- 
stens auf  einer  Reise  möglich  sei,  die  aus  verschiedenen  Grün- 
den nur  kurze  Zeit  dauern  konnte.  Die  Regierung  ging  auf 
meinen  Vorschlag  ein  und  übertrug  die  Leitung  der  Erfor- 
schungsreise  meinem  Sohne,  Friedrich  Philippi,  Professor 
der  Naturgeschichte  an  der  hiesigen  Universität;  zu  seiner  Be- 
gleitung wurden  bestimmt:  Herr  Karl  R  ahm  er,  Präparator 
und  Subdirector  unseres  Museums,  der  alte  Museumsdiener, 
der  indessen,  den  Beschwerden  der  Reise  nicht  mehr  ge- 
wachsen, in  Atacama  umkehren  musste,  und  mein  Enkel  Otto 
Philippi,  Student  der  Medicin.  Ebenso  genehmigte  die  Re- 
gierung den  von  mir  vorgeschlagenen  Reiseplan.  Demnach 
sollte  die  Commission  zunächst  von  Caldera  nach  Antofagasta 
de  la  Sierra  (nicht  mit  der  weit  bekannteren  Hafenstadt  Anto- 
fagasta zu  verwechseln)  gehen,  von  dort  den  östlichen  Theil 
der  Wüste  Atacama  bis  zum  Städtchen  dieses  Namens  be- 
reisen, von  dort  am  Ostrande  des  grossen  Längsthaies  des 
Tamarugal,  das  wegen  der  Salpeterlager  von  so  grosser  Wich- 
tigkeit ist,  über  das  Städtchen  Tarapacä  bis  zum  Fluss 
Camarones    gehen,    welcher    die   ehemals  peruanische,    jetzt 


156  Dr.  R.  A.  Philippi. 


chilenische  Provinz  Tarapacä  von  der  Provinz  Tacna  trennt, 
die  augenblicklich  unter  chilenischer  Verwaltung  steht,  und 
endlich  sich  in   Iquique  einschiften   und  zurüci^kehren. 

Ich  will  versuchen  in  aller  Kürze  ein  Bild  von  der 
merkwürdigen  Gestaltung  der  von  der  Expedition  durch- 
zogenen drei  Provinzen  Atacama,  Antofagasta  und  Tarapacä 
zu  geben.  Dieselben  erstrecken  sich  von  Caldera,  dem  Hafen 
von  Copiapo  bis  zum  Camaronesflüsschen,  vom  27.  bis  19. 
Breitengrade,  also  über  120  deutsche  Meilen,  etwa  die 
Entfernung  wie  von  Greifswalde  bis  Triest,  in  der  Länge, 
und  etwa  28  deutsche  Meilen  in  der  Breite;  zwischen  Atacama 
und  Copiapo  beträgt  aber  die  Breite  das  Doppelte,  55  deutsche 
Meilen.  Von  Copiapo  bis  zum  Loafluss  ist  die  Bildung  des 
Bodens  etwa  folgende.  Die  Küste  wird  von  steilen  aber  nicht 
sehr  hohen  Bergabstürzen  gebildet,  die  nur  hie  und  da  einen 
schmalen  Strand  lassen.  Durch  wenig  steile  Schluchten,  die 
senkrecht  auf  die  Küste  stehen,  steigt  man  ganz  allmählich  bis 
zu  einer  ausgedehnten  Hochebene,  die  etwa  2400  Meter  (Höhe 
des  Oertchens  Atacama*)  über  dem  Meeresspiegel  liegt,  und 
auf  welcher  eine  Menge  fast  ganz  von  einander  isolirter,  in 
unregelmässiger  Reihe  gestellter  Vulkane  liegen,  von  denen 
drei  höher  als  der  Chimborazo  sind,  der  Llullaillaco,  an  dessen 
Westfuss  ich  im  Februar  1854  gewesen  bin.  Vom  Vulkan 
Licancaur  dicht  bei  Atacama,  dem  südwestlichsten  Punkt  von 
Bolivia,  sind  es,  wenn  man  nach  Süden  geht,  folgende:  Lican- 
caur 5950  Meter,  HIascar  6900  Meter,  Tumisa  5640  Meter, 
Socaire  5980  Meter,  Miniques  6o3o  Meter,  Putar  65oo  Meter, 
Socampas  5980  Meter,  Llullaillaco  6600  Meter,  deren  Hohe 
bestimmt  ist,  von  einigen  anderen  ist  die  Höhe  nicht  bekannt. 
Oestlich  von  diesen  Vulkanen  ist  die  Ebene  noch  höher,  und 
oft  durch  einen  weder  sehr  hohen  noch  sehr  steilen  Abhang 
von  dem  westlichen  Theil  geschieden,  Antofagasta  liegt  z.  B. 
in  der  Meereshöhe  von  SSyo  Meter.  Eine  Gebirgskette  gibt 
es  nicht,  ebenso  keine  grossen  tiefeingeschnittenen  Thäler, 
man  könnte  überall,  in  jeder  Richtung  die  Kreuz  und  die  Q.uer 


*)  Der   berühmte   Bergwerksort   Caracoles    zwischen  Atacama  und 
Antofagasta  de  la  costa   liegt  2860  Meter  hoch. 


Ornis  der  Wüste  Atacama  und  der  Provinz  Tarapacä.  15^ 


ohne  Schwierigkeit,  mit  Ausnahme  von  wenigen  kurzen 
Strecken  selbst  mit  Wagen  reisen,  wenn  man  sicher  wäre 
Wasser  und  Futter  für  die  Maulthiere  zu  finden. 

NÖrdHch  vom  Fluss  Loa,  in  der  ehemals  peruanischen 
Provinz  Tarapacä,  ist  die  Bildung  etwas  verschieden;  Östlich 
vom  Küstengebirge  erstreckt  sich  nämlich  von  Nord  nach  Süd 
die  grosse  Ebene  des  Pomarugal,  eine  traurige  Wüste,  in 
der  aber  der  sogenannte  Chilesalpeter  in  Menge  gefunden 
wird  in  der  Meereshöhe  von  etwa  1200  Meter,  und  östlich 
von  derselben  erhebt  sich  in  ziemlich  steilem  Absturz  die 
Fortsetzung  der  Hochebene,  die  in  ihrer  physischen  Be- 
schaffenheit nicht  von  der  oben  geschilderten  abweicht  und 
sich  östlich  nach  Bolivien  hinein  fortsetzt,  ebenfalls  mit 
Vulkanen  reichlich  gespickt,  die  zum  Theil  die  Grenze 
zwischen  Tarapacä  und  Bolivien  bilden.  Da  ist  der  Tsluga 
ca.  5ooo  Meter,  der  noch  höhere  Lirima,  Olca  52oo,  Mino 
5520,  Aucanquilcha  6180,  Ascotan  58oo,  Paniri  6320,  Jorjenes 
58oo  Meter.  Ich  brauche  wohl  nicht  zu  sagen,  dass  alle  diese 
Berge  kegelförmig  sind  und  dass  in  der  gewaltigen  Aus- 
dehnung keine  kühnen  Bergformen,  keine  grossen  Felsmassen, 
keine  Hörner,  nichts  einer  Alpennatur  entfernt  Aehnliches 
vorkommt.  Der  grösste  Theil  derselben  ist  mit  Trachytlava- 
strömen  bedeckt.  Dieses  Tafelland  ist  natürlich  nicht  eben  wie 
ein  Tisch,  es  enthält  namentlich  eine  Menge  flacher  mit  Salz- 
wasser oder  mehr  oder  weniger  trockenem  Salz  erfüllter 
Becken,  der  sogenannten  Salares,  von  verschiedener  Grösse, 
deren  man  auf  dem  chilenischen  Theil  der  Hochebene  über  14 
zählen  kann.  Die  grössten  erstrecken  sich  i'/,  bis  2  Tage- 
reisen entlang.  Im  Bolivianischen  und  Argentinischen  Theil 
derselben  gibt  es  deren  auch  noch  eine  grosse  Zahl,  und  da- 
runter welche,  die  noch  bedeutendere  Dimensionen  haben.  — 
Flüsschen,  die  kaum  Bäche  zu  nennen  sind,  gibt  es  sehr 
wenige;  sie  werden  theils  von  dem  ewigen  Schnee  der  nur 
auf  den  höchsten  Gipfeln  liegt,  gespeist,  theils  von  dem 
spärlichen  Regen  und  Nebeln  und  sind  alle  sehr  kurz. 
Alle  zwanzig  bis  dreissig  Jahre  treten  aber  heftige  Gewitter- 
regen auf,  die  dann  ausserordentliche  Wassermassen  herunter- 
schütten, so  dass  sich   die  Thälchen   füllen  und   das  Wasser 


158  r3r.   R.  A.  Philippi. 

bis  zum  Meere  im  Westen,  oder  bis  in  die  grossen  Salzseen 
Boliviens  und  Argentiniens  oder  bis  zu  den  Flüssen  beider 
Länder  gelangen.  Da  diese  Hochebene  bereits  in  der 
Region  der  Passate  liegt,  so  treten  die  wässerigen  Nieder- 
schläge im  Sommer  auf,  und  sind  im  östlichen  Theil  der 
Hochebene  reichlicher  als  in  dem  westlichen.  Daher  ist  in 
dem  von  meinem-  Sohne  bereisten  Theile  eine  reichere  Vege- 
tation, mehr  Futter  für  Maulthiere,  Lamas,  Guanacos,  als 
in  dem  von  mir  bereisten  westlichen  Theile,  und  in  Folge 
davon  auch  mehr  animalisches  Leben.  Kein  Wunder  also, 
dass  die  Expedition  eine  grössere  Menge  von  Vögeln  an- 
getroffen und  mitgebracht  hat,  als  ich  vor  3o  Jahren  von 
der  meinigen,  und  gehe  ich  nunmehr  zum  Hauptzweck 
dieser  kleinen  Arbeit,  zur  Aufzählung  derselben  über.  Die 
auf  meiner  ersten  Reise  gefundenen  Arten,  welche  von  der 
Expedition  nicht  mitgebracht  sind,  sind  mit  gesperrten 
Cursivlettern    gedruckt. 

1.  Sar corrhamphus  grj^phus,    von  Trespuntas. 

2.  Buteo  iinicinctus,  Gray,   bei  Cana. 

3.  —  erythronotus,  Gould.  Cebollar. 

4.  Polyborus  montanus,  d'Orb.   Antofagasta. 

5.  —  chimango ,  Vieill.  Q_uebrada  encantada. 

6.  Bubo  magellanicus,  Gm.  Ascotan. 

7.  Strix  perlata,  Licht.     Pica. 

8.  Noctua  pumila,  III.     Canchones. 

9.  Trochilus  vesper,  Less.     Chiapa. 
10.  —  atacamensis,  Leyb.     Copiapö. 

IL  —  leucopleuj-us,  Gould.     Hueso  parado. 

12.  Upucerthia  dumetoria,  Geoff.    Atacama,  Copacolla. 

13.  —  albiventris,     Ph.  et    Ldb.     Atacama,   Copacolla. 

14.  —  atacamensis,    Ph.     Atacama. 

15.  Geositta  cunicularia,   Lafr.     Pastos  largos. 

16.  —  Frobeni,  Ph.   et  Ldb.    Brea. 

17.  Synallaxis  aegythaloides,  Kittl.     Antofagasta. 

18.  —  humicola,  Kittl.     Copacolla, 

19.  Troglodytes  horne?isis,   Less.     Antofagasta. 

20.  Muscisaxicola  nigra,  Gray.     Leoncito. 


Ornis  der  W  üste  Atacama  und  der  Provinz  Tarapaca.  159 

21.  Muscisaxicola  ßavivertex,  Ph.  et  Ldb.  Pastos  largos. 

22.  —  nifivertex,  d'Orb.    Atacama. 

23.  Anthus  chii,  Vieill.     Antofagasta. 

24.  Dasj-ccphala  livida,  Swains.     Atacama. 

25.  —  viaritiiuti,   Gray.      Antofagasta. 

26.  Pte roptoch  US  albicollis,  Kittl.  Quebrada  en- 
cantada. 

27.  Fringilla  duica,  Mol.     An  der  Küste. 

28.  —  inatut  in  a,  Licht.     An  der  Küste. 

29.  Chrysomitris  atrata,  d"Ürb.     Colarados  II. 

30.  Chlorospi:[a  fruticeti,   Kittl.     Sibaya,    Antofagasta. 

31.  —  atriceps,   Tsch.     Antofagasta. 

32.  —  aureiventris,  Bonap.     Antofagasta. 

33.  —  c rythrorrhrncha,   Less.     Miguel  Diaz. 

34.  Catamenia  analis,   Tsch.     Sibaya. 

35.  Grithagra  brevirostris ,  Gould. 

36.  Tanagra  striata,  Gm.     Sibaya. 

37.  Crotophaga   major,  Gm.     Tarapaca. 

38.  Bolborrltynchus  andicola,Tsch.  Antofagasta.  Colana. 

39.  Picus  cactorum,   Tsch.     Cana. 

40.  Columba  meloda,  Tsch.     Suca. 

41.  —  gracilis,  Tsch.     Canchones. 

42.  Zenaida  bolii'iana,   Gray.     Pacpote. 

43.  —  aurita,  Gray.     Atacama. 

44.  —  aurisquamata,  Leyb.     Brea,  Atacama. 

45.  Tinocorus  orbignyanus,  Geotf.  Inacaliri,  Pastos 
largos. 

46.  Rhca  Darwini,  Gould.  Atacama.  Gemein  am  Ost- 
abhang der  Anden,  steigt  bis  auf  die  Hochebene 
hinauf. 

47.  Vanellus  resplendens,  Sei.     Cana,  Antofagasta. 

48.  Charadrius  pj-rrhocephalus.     Brea. 

49.  Leptoscelis  Mit chellii,  Desm.     Riofrio. 

50.  Hacmatopiis  paUiatus,  Cuv.  Ghana ral,  Küste. 

51.  Strcpsilas  interp res ,  111.     Paposo,  Küste. 

52.  —  borcalis,  Lath.     Paposo,  Küste. 

53.  iKj'-cticorax  naevius,  Gray.     Empexa. 

54.  Ibis  rnelanopiSy  Gm.     Cochinal,  Küste. 


160  Dr.  R.  A.  Philippi,     Ornis  der  Wüste  Atacama  etc. 


55.  Ibis  falcinellus,  Tem.     Antofagasta. 

56.  Totanus  melanoleucus,  Less.     Antofagasta. 

57.  —  chilensis,  Ph.     Paposo,  Küste. 

58.  Tringa  pectoralis,  Say.     Antofagasta. 

59.  Gallinago  paraguiae,  Vieill.     Tilopozo. 

60.  Recwvirostra  andina,  Ph.  et  Ldb. 

61.  Fulica  ardesiaca,  Tsch.     Antofagasta, 

62.  —  cornuta,  Bp.     See  von  Ascotan. 

63.  Phoenicopterus  ignipalliatus,  Geoff.  Antofagasta. 

64.  —  andinus,  Ph.    Antofagasta.      (Die  Hauptnahrung 

dieser  beiden  Arten  scheint  Nostoc  commune  und 
Uloa  zu  sein.) 

65.  Bernicla  melanoptera,  Gray.     Brea. 

66.  Anas  crisiata,  Gm.  Pastos  largos. 

67.  —  oxyura,  Licht.     Antofagasta. 

68.  Qiierquedida  coeruleata,  Licht.     Antofagasta. 

69.  —  angustif'ostris,  Bonap.     Calalaste. 

70.  —  puna,  Tsch.     Antofagasta. 

71.  Erismatura  ferruginea,  Eyt.     Antofagasta. 

72.  Spheniscus    Humboldt  i,     Meyer.      An    der 
ganzen  Küste. 

73.  Lat'us  serranus,  Tsch.     Antofagasta. 

74.  Noddi  inca,   Less.     Küste. 

75.  Rhynchops  nigra,  L.     Chanaral,  Küste. 

76.  Sula  fusca,  Vieill.     Küste. 

77.  Pelecanus  fiiscus,  Gm.     Küste. 

78.  Graciilus  Gaimardi,  Gray.     Küste  bei  Caldera. 

79.  Phaeton  aethereus,  L.     Küste  Taltal. 

80.  Podiceps  callipareus,  Less.     Antofagasta. 
Hoffentlich  ist  es  mir  später  möglici),  ausführlich   über 

die    Vögel,    welche    die    Expedition     mitgebracht    hat,     zu 
sprechen. 


IV.  Jahresbericht  (1885) 

des 

Comite's  für  ornithologische  Beobachtungs-Stationen 

in 

O  e  s  t  e  r  r  e  i  c  li  -  "CT  m  g- a  rn . 

Redigirt  unter  Mitwirkung  von 
Dr.   Karl  von  Dalla-Torre, 

.Mandatar  für  Tirol, 


Victor  Ritter  von  Tschusi  zu  Schmidhoffen, 

Präsident  dos  ComitJ's  und  .Mitglied  des  perman.  internat.  ornith.  Comite'i. 
(S  c  h  1  u  s  s). 


114.   Hypolais  salicaria,    ßp.   —   Gartenspötter. 

Böhmen.  Blottendorf  (Schnabel).  Sprachmeister,  Am 
3.  iMai  (N.-\Vind,  regnerisch)  zum  erstenmal  singen  gehört.  — 
Litoschitz  (Knezourek).  Erster  den  i3.  Mai  (schon).  — 
Nepomuk  (Stopka).  Der  erste  meldete  sich  am  26.  April 
nach  einigen  warmen  Tagen  und  am  4.  Mai  sang  er,  am  i3. 
allgemeiner  Gesang  bis  Ende  des  Monats,  am  5.  Juli  sang  er 
zum  letztenmal.  Er  hielt  sich  meistens  am  Saume  eines  jungen 
dichten  Waldes  auf,  nicht  weit  von  Häusern,  weniger  in  Obst- 
anlagen  und   Gärten. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Seltener  Zugvogel,  der 
im   April   erscheint   und   im   October(!  d.    R.)   abzieht. 

Oaimatien.  Spalato  (Ko  lom  ba  to  vic).  6.,  7.,  II., 
17.,    22.,    30.   April,    I.  Mai,   vom   20.  August  bis   29.  September. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  4.  Mai  das  erste  cT  im 
Walde  gesungen. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  27.  und  3i.  Mai  i  cf, 
3r.  Juli,    1.  und  4.  August  je    i.  Stück. 

Schlesien.     Dzingelau   (2elisko).     Hauptankunft  der    cT 

und    9    am    I.    Mai     (veränderlich,    trüb,     regnerisch,    S.-W.j; 
Ornis  IV',  2  \\ 


162  V".  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

24.  August  bereits  einige  weggezogen,  Hauptabzug  aber  am  27. 
—  Jägerndorf  (Winkler).  24.  Mai  ^schön,  ebenso  tagsvorher) 
zuerst  bemerkt,  Abzug  am  16.  August  (schön).  —  Lodnitz 
(Nowak).  3.  Mai  singend.  —  Troppau  (Urban).  Zuerst  den 
2.  Mai  in  den  Promenadeanlagen  gehört,  —  Wagstadt  (Wolf). 
Beilner  fand  ein  »Neunstimmen"-Nest  mit  3  Eiern  am  3.  Mai, 
das  aber  durch  Unwetter  am    i5.  und    16.  zerstört  wurde. 

Steiermark.  Pols  (Washington).  In  den  Sommer- 
monaten  nicht  beobachtet- 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Dieser  nach  Landbeck 
auch  in  Syrmien  seltenere  Vogel  wurde  am  i  5.  Mai  1884  sowohl 
[n  Orsos .  als  auch  in  der  von  mir  als  »Singvogelcolonie«  be- 
zeichneten Riedwaldparcelle  Danoczerdö  im  Sommer  desselben 
Jahres  nachgewiesen.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel'.  In  den 
Pressburger  Auen  der  erste  am  9.  Mai.  Die  Stimme  der  Gold- 
amseln ahmte  er  so  täuschend  nach,  dass  er  mich  sicher  auch 
getäuscht  hätte,  wenn  es  mir  nicht  gelungen  wäre,  ihn  zu  er- 
blicken.    II.    Mai   Hauptzug.    i5.   Mai   Nachzügler. 

115.  Hypolais  polyglotta,  auct.  —  Kurzflügeliger  Gartenspötter. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  20.  und  21.  Mai 
je  I  Stück  im  Garten,  22.  Mai  2  in  meinem  Garten,  i  cT  er- 
legt;   i3.  Juni    I    Nest  mit   5   Jungen  ebendaselbst  gefunden. 

116.  AcrocepJialus  palustris,   Bechst.  —  Sumpfrohrsänger. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  10.  Mai  singend,  29. 
und   30.   o. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Mehrere  in  Koncza. 

117.  Acj-ocephalus  arundiacea,   Naum.   —   Teichrohrsänger. 

Dalmatien.  Spalato  (K  o  l  o  m  b  a  t  o  v  i  c).  vom  3.  April 
bis   3.  Mai  und  vom    16.   September  bis    3.   October. 

Salzburg.  Hallein  iTschusi).    8.  Mai  2,    i3.  Mai    i    cT. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  In  Bellye  wurde  diese 
nicht  häufige  Art  1878  während  der  »zwölf  Frühlingstage« 
zuerst  constatirt;  später  traf  ich  sie  18S1,  1882.  Im  Frühjahre 
1884  fand  ich  sie  nur  in   Kolodjvär. 


W.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Lr^gani.  163 


118.  Acrocephalus  turdoides ,   Meyer.   —   Drosselrohrsänger. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  3.  April  bis 
17.   October. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzii.  10.  April  die  ersten 
an   den  Thermalbädern. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  10.  Mai  ein  Stück  auf  einem 
Teiche  bei  Namiest;  auf  den  Teichen  oberhalb  Strutz  wurde 
Mitte  Juni  mit  dem  Nestbaue  begonnen. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).   28.  Mai   i    Stück. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csato).  Am  24.  April 
2   Stücke. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Pau  mg  arm  er).  9.,  lo. 
Mai  und  i  5.  August  je  i  Stück.  —  Pols  (Washington).  Ver- 
einzelte  bis   Ende  August. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Soweit  ich  das  Röhricht 
der  Donau,  Save  und  unteren  Drau  durchstreifte,  schnarrten 
mir  die  Drosselrohrsänger  ihren,  von  Landbeck  wohl  mit  Recht 
einem  Froschgequacke  verglichenen,  Gesang  entgegen;  die  Zu- 
traulichkeit der  Vögel  erinnerte  mich  beiläufig  an  jene  der 
Grazer  Stadtparkfinken.  Ein  sehr  hübsches  Nest  mit  noch  wenig 
bebrüteten  Eiern  holte  ich  mir  am  14,  Mai  in  Kolodjvär.  Es 
weicht  etwas  ab  von  einem  in  früheren  Jahren  bereits  acquirirten 
Neste  laus  dem  Forstrevier  Lasko),  indem  statt  wie  dort  (vier 
Rohrstengel),  zwei  Sahlweidenäste  und  fünf  Rohrstengel  mitein- 
ander verflochten  wurden.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Um 
Pressburg  den   2.   Mai  der  erste. 

119.  Locustella   naevia.    Bodd.  —   Heuschreckenrohrsänger. 

Niederösterreich.  W^ien  (Reiser,  Heuer  konnte  ich 
die  viel  geringere  Zahl  des  Schwirrls  gegenüber  der  in  den 
Donauauen  bei  Wien  schwirrenden  Leyrer  \L.  ßuviatilis)  beob- 
achten. L.  naevia  kommt  noch  am  häufigsten  in  der  Lobau 
und  ihrer  Umgebung,  insbesondere  im  eigentlichen  Inundations- 
gebiete,    wo  L.  ßuviatilis  fast  gänzlich   fehlt,    vor. 

Salzburg.  Hallein   Tschusi).   0.  Mai  schwirrte  einer  im 

Garten,    i5.  August   i    Stück. 

11* 


164  V.  V.  Tscnusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Am  8.  Mai  1884  traf 
ich  auf  der  »Kaiserwiese»  bei  Essegg  in  mehreren  Exemplaren 
auch  die  L.  naevia  an.  Am  15.  Mai  desselben  Jahres  fand  ich 
das  Thierchen  in  Orsos,  aber  nie  im  Rohre,  meist  auf  trockenem, 
dicht  bebuschten  Terrain ;  das  Gleiche  gilt  von  der  folgenden 
Art.  —  Pressburg  (Stef.  C  her nel).  Bei  Pressburg  den  3o.  April 
in  grosser  Menge  in  den  Auen,  7. — 9.  Mai  Hauptzug,  10.  Juni 
erstes  Gelege. 

120.  Locustella  fluviatilis ,    M.   und  W.   —  Flussrohrsänger. 

Niederösterreich.  Wien  (Reiser).  Bei  der  Militärschiess- 
stätte  heuer  weit  weniger  Brutpaare.  Die  vielen  Neubauten 
drängen  die  Leyrer  tiefer  in  die  Auen  zurück.  Viele  fanden  sich 
beim  Lusthause  in  der  Freudenau.  Immerhin  ist  er  noch  ent- 
schieden der  häufigste  Rohrsänger  der  Auen   bei  Wien. 

Siebenbürgen.  Nagy  -  Enyed  (Csato).  Am  5.  Mai 
I    Stück  schwirren  gehört,   später  mehrere. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Bereits  i883  erhielt 
ich  das  erste  Belegstück.  Wenn  ich  den  Gesang  nicht  mit  dem 
der  vorhergehenden  Art  gelegentlich  verwechselte,  muss  ich 
(zumal  nach  den  erlegten,  leider  meist  unbrauchbaren  Alkohol- 
exemplaren) annehmen,  dass  er  ungleich  häufiger  ist  als  der 
Heuschreckenrohrsänger. 

121.  Locustella  luscinioides ,  Savi.  —  Nachtigallrohrsänger. 

Siebenbürgen.  Nagy  -  Enyed  (Csaiö).  Am  29.  Juni 
I    Stück  schwirren   gehört. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Sein  Vorkommen  in 
Bellye  ist  bereits  durch  Zelebor,  respective  Herrn  von  Pelzein, 
erwiesen  (Journ.  für  Ornith.,  XII,  pag.  69).  Ich  habe  diese  Art 
nicht  mit  Bestimmtheit  beobachtet  und  finde  sie  nur  mit  einem 
Fragezeichen  in  meinem  Nolizbuche  vom  Jahre  1884  notirt.  — 
Neusiedlersee  (Reisen.  In  der  Sammlung  des  Herrn  Professor 
P.  Faszll  sah  ich  zum  erstenmale  frisch  erlegte  Exemplare  und 
am  12.  Mai  hörte  ich  deutlich  bei  Pamhagen  das  an  den 
Schwirrl,   nicht  an  L.  fluviatilis  erinnernde  Schwirren. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  165 


122.    Calamoherpe  aquatica,    Lath.   —   Binsenrohrsänger. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  6.,  9.,  19.  April, 
I.,    19.,   24.   September,   4.   October. 

Litorale.  Monfalcone  (S  c  h  i  a  v  u  z  z  i).  21.  März  beim 
Seeufer. 

Steiermark.  Mariahof  (H a n f  &  Paumgartner).  4.  und 
5.   Mai   mehrere,   vom    10.  —  22.   October  täglich. 

123.  Calamoherpe  phragmitis,  Bechst.  —  Schilfrohrsänger. 

Dalmatien.     Spalato  (Kolombatovic).     i.,    3.,  4.,   5., 

6.,  8.,   9.,    19.  April,     I.,   6.,    16.,    19.,   24.   September,    4.,   7, 
October. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  21.  März  beim 
Seeufer. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  24.,  25.  April  singend, 
27.,   3o.  Juli    I    Stück. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  10. 
und  22.  April  mehrere,  20.  Juli  i  Stück,  i5.  August  täglich 
mehrere  bis  Mitte  October.  —  Pols  (Wa  s  h  i  n  g  t  o  ni.  1 1.  Sep- 
tember ein    cT  in  einem   Maisfelde  erlegt. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ist  eine  der  häufigsten 
Arten  seiner  in  Gattungen  zersplitterten  Sippschaft,  nicht  nur 
im  Röhrichte  und  Sumpfgestrüppe,  auch  in  Riedhochwäldern 
mit  üppigem  Unterwuchse,  Buschwerke  u.  dergl.  traf  ich  ihn 
mit  dem   Drosselrohrsänger  im  Frühjahr    1 884. 

124.  Calamoherpe  melanopogon ,    Temm.    —    Tamarisken- 

rohrsänger. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  3.,  5.,  9., 
19.  April,  4.,    17.  October,    10.   November. 

125.    Cettia  sericea ,  Natt.  —  Seidenartiger  Schilfsänger. 

Litorale.   Monfalcone  (^Schiavuzzi),   21.  März    i   Stück 

beim   Seeufer. 


166  V.  V.  Tschusi  und  K.  v,  Dalla-Torre. 


126.  Pyrophthdlma    melanocephala ,     Gm.     —     SchwarzkÖpfiger 

Sänger. 

Dalmatien.   Spalato  iKolombatovici.  Standvogel, 

127.  Pyrophthalma  siibalpina,   Bonelli.  —  Weissbärtiger  Sänger. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  i6.  April 
bis   20.   August. 

128.   Sylvia   curruca ,   Linn.  —  Zaungrasmücke. 
Böhmen.     Nepomuk   (S  t  o  p  k  a).     Kommt  vor. 
Bukowina.     Solka    (Kr  an  ab  e  t  e  r).     Ziemlich    häufiger 
Sommervogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  4.  April 
bis   9.   October. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  19.  April  ein  Stück,  25.  April 
zuerst  gesungen,    den    i5.   Mai   vollständiges   Gelege. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  12.,  25.  April  je  1  Stück, 
25.  Juli  zuerst   am  Herbstzuge  im   Garten,   8. — 18.  August  viele. 

Schlesien.  Jägerndorf  (Winkler).  Ankunft  den  18.  April, 
Abzug  nicht  bemerkt.  —  Lodnitz  (Nowak).  16.  April  (schon, 
warm,  windstill,  i5.  ebenso,  mit  schwachem  S. -Wind)  die  erste 
angekommen  und  gesungen,  welche  aber  am  zweiten  Tage 
Avegzog  und  erst  am  24.  wieder  erschien.  Am  14.  Mai  ein 
Nest  mit  fünf  noch  unbebrüteten  Eiern.  —  Troppau  (Urban). 
22.  April  gesungen. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  5.  April  die 
erste,   am    10.   die  zweite  im   Garten. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Pa umgart ner).  Brütet 
in  einzelnen  Paaren.  14.  April  i  Stück,  20.  April  2.  —  Paldau 
(A  u  g  u  s  t  i  n).  Selten.  —  Pols  (Washington).  Zur  Brutzeit 
sehr  spärlich  vertreten.      Anfang  September   zahlreich    im  Zuge. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Sehr  häufig;  Frühjahr 
1884  in  Danoczerdö,  KecserdÖ,  kaiserwiese,  Keskend  etc.  — 
Pressburg  (Stef.  Chernel).  Bei  Pressburg  den  9.  April  die 
ersten,    16.  April  Hauptzug. 


IV,  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  167 


129.   Sylvia  cinerea,    Lath.   —   Dorngrasmücke. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  unter  den  Grasmücken 
die  häuligste  im  dichten  jungen  Walde,  Am  4.  Mai  die  erste 
gehört,  am  12.  allgemeiner  Gesang,  im  Juni  seltener,  im  Juli 
öfters  zu  hören;  im  August  war  sie  weder  zu  sehen  noch 
zu   hören. 

Bukowina.   Solka   (Kranabeter).    Kommt  vor. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  4.  April 
bis    17.   October, 

LItorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  8.  April  einige 
bei   Rosega,   27.   April    i    cf  bei   S.   Polo. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnik.)  22.  März,  —  Goldhof 
(S  p  r  o  n  g  1).   Am    5.   April  zuerst  bemerkt. 

Salzburg.  Abtenau  (Höfner).  Erste  den  i.  Mai  (wind- 
still,  trübe,   wie  tagsvorheri. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  29.  April  (heiter, 
S.-VV.)  o'  angekommen,  2.  April  (trüb,  W,;  ein  Paar  da,  2.  Sep- 
tember Beginn  des  Herbstzuges  ,  4.  Hauptzug  (bei  W) ,  i  S.Nach- 
zügler bemerkt.  — Jägerndorf  (Winkler).  12.  April  die  erste 
gesehen  (schon,  lagszuvor  S.) ,  Abzug  am  i  2.  September  (schön). 
—  Lodnitz  tNowak).  24.  April;  war  heuer  nicht  so  zahlreich 
wie  sonst. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  4.  Mai  mehrere 
in   Koncza. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf&  Paumgartner).  Brütet 
in  einzelnen  Paaren.  16.  April  und  10,  Mai  2  Stücke. — Paldau 
(Augustin).  Selten.  —  Pols  (Washington).  In  den  Sommer- 
monaten spärlich  vertreten,  häufiger  im  Durchzuge  Ende  August 
und   Antang  September. 

Ungarn.  Bellye  (>lojsisovics).  Ich  erlegte  unter  anderen 
zwei  Exemplare  in  Danoczerdö  am  7.  Mai  1884;  auch  sie  ist 
am  Drauecke  sehr  häufig.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Um 
Pressburg  den  10.  April  die  ersten,  den  »3. —  20.  Hauptzug, 
8.  Mai  erstes  Gelege.  In  Modern  sehr  gemein  im  Gebirge; 
18.  September  die  letzten  daselbst. 


168  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


130.  Sylvia  uisoi'ia,   Bechst.   —   Sperbergrasmücke. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovici.  5.,  7.  Sep- 
tember. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Zuerst  am  3.  Mai;  2  5.  Mai 
fünf  frisch   gelegte  Eier. 

Niederösterreich.   Nussdorf  a.  d.  (ßachofen).    1884 

den  7.  Mai  angekommen,  ii.  i  Ei,  i5.  5  Eier,  Gelege  voll- 
ständig; 3o.  Mai  Junge  ausgefallen,  8.  Juni  Nest  leer  (ausge- 
flogen?). Am  Nussbach  nisten  auf  einer  Strecke  von  circa  einer 
halben  Stunde  gewöhnlich  4  —  5  Paare.  —  Kalksburg  (Reiser». 
Am   29.   Mai  vier  frische   Eier*). 

Siebenbürgen.  Nagy  -  Enyed  (Csatö).  Am  29.  April 
mehrere. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ich  sah,  beziehungs- 
weise zerschoss  nur  ein  Exemplar  in  DanoczerdÖ  am  7.  Mai 
1884.  Ein  Exemplar  glaubt  im  April  i883  Herr  Pfeningberger 
beobachtet  zu  haben.  Die  Art  ist  jedenfalls  (wie  auch  in  Syr- 
mien)  ziemlich  selten.  Nach  Angabe  eines  Grazer  Präparators, 
der  in  Essegg  längere  Zeit  lebte,  verlässt  die  Sperbergrasmücke 
im  August  die  südliche  Baranya.  —  Güns  (C.  Chernel).  Erste 
den  18.  April  (gelinde  Witterung),  Mehrzahl  den  23.  April 
(windstill). 

131.  Sylvia  orphea,   Temm.   —  Sängergrasmücke. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  4.  April 
bis   9.   October, 

132.  Sylvia  atricapilla,    Linn.    —    SchwarzkÖpfige  Grasmücke. 

Böhmen.  Bausnitz  (D  e  m  u  t  h).  Erste  den  i5.  Mai 
(schwacher  N.-W.,  kühl),  erster  Gesang  am  selben  Tage,  Nestbau 
begonnen  den  25.  Mai,  erstes  Gelege  den  10.  Juni,  Abzug  den 
10.  September  nach  S.-W,  (steifer  S. -W.- Wind,  wie  lagszuvor 
mild).   Durch  Wegfangen  vermindert  sich  die  Zahl  derselben  von 


*)  Ein  Paar  brütete    schon    anfangs   der  6oer  Jahre   alljährlich  im 
Leistler  Garten.  v.  Tschusi. 


I\'.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  169 

Jahr  zu  Jahr.  —  Braunau  (Ratolicka).  Erste  den  i6.  Mai, 
letzte  den  20.  September.  —  Johannesthal  (Taub  mann). 
Erste  den  24.  April  nach  N.-O.,  die  weiteren  nach  N.-W.  und 
N.  (heiss,  sehr  schöne  Tage  und  Mondnächte,  Gewitter);  Mehr- 
zahl den  28.  April  nach  N. ,  N.-O.  und  N.-W.  (^N.-O.-,  O.- 
und  N.-W.-Wind) ;  erster  Gesang  den  10.  Mai,  allgemein  den 
14.  und  I  5.  Mai;  Nestbau  vollendet  den  20.  und  erstes  Gelege 
den  2  5.  Mai;  Abzug  schon  im  August  bei  Mondschein  nach 
S.-O.  (S.-Wind,  Nächte  kühl).  —  Nepomuk  (Stopka).  Soll 
auch   hier  vorkommen. 

Bukowina.   Solka   (Kranabeter).   Kommt  vor. 

Dalmatien.   Spalato  (Kolombatovic).  Standvogel. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnfk).  20.  April.  —  Oslawan 
(Capek).  26.  April  o  ,  3o.  April  Gesang,  8.  Mai  schon  fünf 
frische  Eier  von  röthlicher  Farbe;  schon  das  zweite  Jahr  beob- 
achte ich  dieses  rothe  Eier  legende  Paar  auf  demselben  Brut- 
platze. 

Niederösterreich.  Kalksburg  (Reiser).  Am  14.  Mai 
durch  den  kräftigen  Gesang  eines  Schwarzplättchen-Männchens  auf- 
merksam gemacht,  fand  mein  Bruder  in  einem  Weissdornstrauche 
ein  Nest  mit  sechs  etwas  bebrüteten  Eiern,  die  eine  solche  Zwerg- 
gestalt hatten,  dass  sie  denen  von  S.  curruca  täuschend  ähnlich 
sahen.  Das  Weibchen  flog  vom  Neste  ab.  Am  21.  Juni  füttert 
dasselbe   Paar  die  eben   ausgeflogenen  Jungen. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  20.  April  cT  gesungen, 
iS.  Juni  o  ad.  im  Garten,  24.  Juli  bis  18.  August  einzelne  im 
Garten. 

Schlesien.  Dzingelau  (Z  e  1  i  s  k  o).  23.  April  einzeln, 
29.  Hauptankuntt,  17.  September  Beginn  des  Abzuges,  27. 
(regnerisch,  S.-W.)  Hauptzug.  —  Wagstadt  (Wolf).  Schiller 
sah   am    1.   April   im   Tannenwalde   2    Exemplare. 

Steiermark.  Paldau  (August in).  Vom  Frühling  bis  Sep- 
tember beobachtet.  Den  16.  Mai  ein  Nest  mit  5  Jungen.  — 
Pikern  (Reiser).  Bei  Rothwein  erfasste  unser  Hund  den 
19.  Juli  ein  junges  noch  lebendes  Schwarzplättchen,  welches  drei 
grosse  Maden  im  Kopfe  hatte.  —  Pols  (Washington).  Sehr 
stark  im  Durchzuge  vom    i.   bis  zum    7.   September. 


170  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ich  habe  die  schwarz- 
kÖpfige  Grasmücke  im  Frühjahre  1884  wiederholt,  zumal  im 
Bellve'er  Walde  und  in  Danoczerdö  angetroffen;  im  Jahre  i885 
wurde  die  erste  bereits  am  2  5.  März  in  Bajar  (südlicher  Theil 
des  Kopäcser  Revieres)  gesehen.  Nach  Syrmien  kommt  sie,  wie 
Landbeck  constatirte,  anfangs  April.  Abzug  October.  —  Güns 
(C.  Chernei).  Erste  den  9.  April.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel). 
Den  S.April  die  ersten.  In  Modern  sehr  häufig  in  den  Schlägen ; 
1  5.  Juli  I  m.  hoch  ein  Nest  mit  drei  noch  unbefiederten  Jungen; 
den  ganzen  September  hindurch  scharenweise  auf  den  Holiunder- 
sträuchern .  mit  Ende  September  verschwunden.  In  den  Klein- 
Karpathen    ist   sie   der  gemeinste   Sänger. 

loo.   Sylvia  hortensis ,   auct.    —    Gartengrasmücke. 

Mähren.  Johannesthal  (Taubmann).  Frühjahrszug, 
Gesang,  Fortpflanzungsgeschäft  und  Abzug  wie  bei  5.  atricapilla. 
—   Nepomuk   fStopka).   Kommt  vor. 

Bukowina.  Kuczurmare  (M  i  s  z  k  i  e  w  i  c  z).  Brut-  be- 
ziehungsweise Sommervogel. —  Solka  (Kr  anabe  ter).  Kommt  vor. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  4.  April  bis 
20.   October. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Am  6.  Juni  fand  ich  in 
einer  Gartenhecke  ein  Nest  mit  sechs  eben  flüggen  Jungen.  — 
Oslawan  tCapek).  26.  April  ein  singendes  cf  im  Garten, 
S.Mai  schon  fünf  Eier  in  einem  Lyciumstrauche,  18.  September 
zuletzt  gesehen. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  10.  Mai  gesungen,  i  2.  Mai 
im   Garten,   8. —  10.   August  viele. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  Die  ersten  Exemplare 
am  I.  Mai  getroff'en.  Bei  uns  ist  sie  ziemlich  zahlreich  und  brütet 
sehr  oft  Kukukseier  aus.  —  Pols  (Washington).  Fehlte  zur 
Brutzeit   fast  gänzlich.   Wird  von  Jahr  zu  Jahr  seltener. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Im  Riede  scheint  sie 
sehr  selten  zu  sein,  partienweise  ganz  zu  fehlen,  ich  fand  wenig- 
stens noch  kein  Exemplar  vor.  —  Güns  (C.  Chernel).  Erste 
den   9.   April. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungam.  171 

134.   Meriila   vulgaris,   Leach.    —    Kohlamsel. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Hält  sich,  aber  nicht 
zahlreich,  das  ganze  Jahr  im  Walde  auf  und  sang  schon  im  März, 
weniger  im   Mai  und  Juni,    nur  selten  anfangs  Juli. 

Bukowina.  Kuczurmare  (M  iszkiewicz).  Den  17.  März 
angekommen  und  im  October  fortgezogen;  nistet  im  Mai  und 
Juni.  —  Solka  (Kranabeter).  Ziemlich  häufig  vorkommender 
Zugvogel,  der  Ende  März,  in  grösserer  Anzahl  jedoch  anfangs 
April   erscheint  und  zweimal   brütet. 

Daimatien.    Spalato   (Kolombatovic).    Vom  Januar  bis 

18.  März,    vom    3.   August    bis   Ende  December;    sehr  selten  in 
den   letzten   Monaten   des  Jahres. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  7.  März  einige, 
S.   April   einige   bei   Rosega. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Ziemlich  häufig  in  den 
Aufzugsvväldern.  Den  ganzen  Winter  hindurch,  bis  Ende  Februar, 
hielt  sich  ein  Exemplar  beim  Hofe  auf,  wo  es  sich  an  den 
Beeren  des  wilden  Weines  gütlich  that.  —  Oslawan  (Capek). 
Im  Winter  ziemlich  sparsam.  Von  Mitte  Februar  meldete  sich 
schon  hie  und  da  ein  cf ;  8.  März  etwa  20  cT  cf  und  5  9  in 
einem  Dickichte;  14.  April  vollständige  Gelege;  noch  um  3  Uhr 
habe   ich   ein    (j    brütend   angetroffen. 

Niederösterreich.    Mödling  (Gaune  rs  d  o  r  fer).    Am 

19.  April   vier    junge   Amseln. 

Salzburg.  Hallein  (Tschüs i).  4 — 5  ö^  und  i  9  über 
Winter   im   Garten,    i3.   März  singend. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  I  5.  December 
mehrere   in   den  Weingärten   und  an  Waldrändern. 

Steierniarl<.  Hartberg  (Grimm).  Standvogel,  doch  ge- 
wahrte ich  in  den  letzten  zwei  Jahren,  dass  nicht  sämmtliche  bei 
uns  überwintern.  —  Paldau  (August in).  Das  ganze  Jahr  zu 
sehen,  im  Winter  oft  an  den  Futterplätzen  der  Rebhühner  und 
Fasanen.  —  Pols  (Washington).  Ueberwinterte  trotz  des 
strengen  Winters  in  grosser  Anzahl. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  24.  Februar  abends 
(sehr  milde)   sangen   die   Amseln. 


172  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Dieser  an  der  ganzen 
mittleren  Donau  sehr  gemeine  und  lästige  Vogel  war  im  Sommer 
i88  5  merklich  seltener.  —  Mosöcz  (Sc  h  a  ffgo  t  seh).  Den 
8.  Juni  ein  Nest  mit  drei  kleinen  Jungen.  —  Pressburg  (Stef. 
Chernel).  Um  Modern  der  gemeinste  Vogel  im  Gebirge.  lo.  Juli 
flügge  Junge.   Dieses  Jahr  war  ihre  Vermehrung  auffallend. 

1.35.   Merula  toj-quata ,    Boie.   —   Ringamsel. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Ziemlich  häufiger  Stand- 
vogel (!  d.  R.),  der  sich  im  Sommer  in  den  höheren  Lagen  aufhält, 
bei  plötzlich  eintretendem  Schneefall  im  Herbste  oder  Frühjahre 
aber  scharenweise   in   den   Ortschaften   erscheint. 

Dalmatien.   Spalato   (Kolombatovic).    5.,    12.  Januar. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Brut- 
vogel in  der  oberen  Waldregion.  8.,  q.,  lo  —  20,  10.  und 
II.  April  etliche.  —  Schneealpe  (Reiser).  Fast  bei  den  Senn- 
hütten dieser  Alpe  fand  ich  am  27.  Mai  in  Krummholz  i  m. 
hoch   ein   Nest   mit  drei   frischen   Eiern. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Was  Landbeck  über 
das  seltene  Vorkommen  dieser  Art  in  Syrmien  angibt,  gilt  auch 
für  das  Draueck.  Hier  wie  dort  erscheint  sie  nur  gelegentlich 
(auf  dem  Striche)  zeitlich  im  Frühjahre.  Bisher  kenne  ich  nur 
ein  bereits  ausgewiesenes  Belegstück.  —  Pressburg  (Stef. 
Chernel).  In  Modern  Standvogel,  jedoch  nicht  häufig,  um 
Pressburg  nur  im  Winter  sichtbar.  —  Szepes-Bela  (Greis  ige  r). 
Den  28.  März  (O. -Wind,  heiter  und  warm,  ebenso  mehrere 
Tage  vorher)  auf  dem  Felde  bei  Zsdjär  (Tatra)  viele  paarweise 
gesehen. 

136.   Turdus  pilaris,    Linn.   —  Wachholderdrossel. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Kamen  im  Januar  hier 
in  der  Umgebung  an  und  blieben  bis  Anfang  März ;  in  Algers- 
dorf  wurden  sehr  viele  geschossen.  —  Haida  (Hegenbarth). 
Nimmt  hier  zu  und  macht  oft  zwei  Brüten,  sogar  in  der  Nähe 
der  Häuser  baut  sie  in  passenden  Baumgärten  ihr  Nest.  Sie 
bevorzugt  aber,  wie  ich  fand,  die  Kiefer  mit  dichter  Krone  und 
baut  nicht  weit   unter  dem   Wipfel    oder  hinein    das  Nest.      Der 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  173 

»Ziemer«,  wie  er  hier  volksthümlich  heisst,  hat  die  wenig  ange- 
nehme Eigenschaft,  den  Uhu  oder  sonstige  Gegenstände  seines 
Hasses  im  Stossen  vollzuschmeissen.  So  atlaquirte  ein  alter 
Ziemer  den  bei  mir  stehenden  Heger,  welcher  einen  aus  dem 
Neste  gefallenen  jungen,  ängstlich  schreienden  Ziemer  hielt  und 
applicirte  ihm  die  Ladung  kunstgerecht  in's  Ohr.  Nicht  weit  von 
dieser  Stelle  schoss  ich,  im  Glauben  einen  die  Jungen  raubenden 
Sperber  oder  eine  Elster  vor  mir  zu  haben,  von  einem  Ziemer- 
neste, welches  die  Alten  wüihend  umflatterten,  ein  graues  Eich- 
horn als  Nesträuber.  —  Mauth  (Soukup).  Erste  am  Herbst- 
zuge den  I.  October.  —  Nepomuk  (Stopka).  Erschien  im 
Herbste  und  Winter,  aber  nicht  zahlreich ;  findet  hier  nur  wenig 
Vogelbeeren   und  keinen  Wachholder. 

Bukowina^).  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Kam  im  März, 
zog  im  April  fort  und  traf  dann  im  Herbste  wieder  ein;  sie 
brütet  im  Gebirge.  —  Solka  (Kran  abeterj.  Im  Sommer  in 
den  höheren  Lagen  brütend,  erscheint  sie  im  Spätherbst  in 
grösserer  Anzahl   in   der  Ebene. 

Dalmatien.  SpalatO  (^Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
12.  März  und  vom  3.  November  bis  Ende  December.  Sehr  selten 
in   den   letzten   Monaten   des  Jahres. 

Litorale.  Monfalcone  (Sc  hiavuzzl).  10.  Januar  einige 
bei   Pietra   rossa. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Im  Frühjahre  nicht  ge- 
sehen. —  Oslawan  (Capek).  Ein  Paar  bezog  seinen  Brut- 
platz vom  vorigen  Jahre  wieder  und  erschien  daselbst  am 
27.  März;  24.  Juli  flügge  Junge;  im  Winter  in  kleinen  Gesell- 
schaften. —  Römerstadt  (Jonas).  Heuer  nur  einzeln,  nicht 
in  Schwärmen. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  Einzeln  überwinternd. 
9.  Februar  mehrere  Hunderte  am  Riedl,  14.  März  i  Stück, 
16.   5   Stücke  nach   N.-W.,    26.    i    Stück. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig).  Die  Wachholder- 
drossel  nur   im   Herbste   und  in    nicht  grossen   Scharen  gesehen. 


*)    Nähere  Angaben    über   das    Brüten    dieses  Vogels  wären,    falls 
sich  selbes  bestätigen  soUte,  sehr  erwünscht.  v.  Tschusi. 


174  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

—  Nagy  -  Enyed  (Csato).  Am  7.  Februar  und  4.  März  je 
10  Stücke,  2  3.  November  ein  kleiner  Flug,  13.  December 
120   Stücke. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
10.  März  20 — 3o,  iS.  mehrere,  19.  10,  2  3.  April  lo — i  2  Stücke, 
24.  October  5,  3o.  October  100  Stücke,  2.  November  (bei 
trübem  Wetter)  200 — 3oo,  3.  und  4.  über  1000  Stücke  auf 
den  Feldern,  was  sonst  nur  im  Frühjahre  zu  beobachten  ist; 
5.,  6.  bis  20.  November  200,  3oo  bis  600  Stücke.  —  Paldau 
(Augustin).  Im  Winter  1884  kam  ein  Schwärm  von  über 
1000  Stücken  über  Paldau,  am  1 5.  März  i885  zeigten  sich 
kleinere  Schwärme  zu  5o  Stück  und  mehr  in  der  Nähe.  — 
Pikern  (Reiser).  Heuer  war  diese  Drossel  fast  gar  nicht  zu 
sehen.  Das  einzige  Paar  wurde  am  4.  Januar  für  die  Sammlung 
geschossen.   Ein   o^  sang  am   3o.   September. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  i  März  einige  in  der 
Hallerau,  16.  März  ziemlich  viele  zwischen  Innsbruck  und  Hall. 
Nachdem  es  vom  26.  bis  28.  September  arg  gewettert  hatte, 
der  Schnee  sogar  bis  zum  Dorfe  Patsch  herunterrückte,  zeigten 
sich  am  2g.  die  ersten,  etwa  10 — i5  Krammetsvögel,  bei  Vill. 
28.  und  3i.  October  einige  bei  Vill,  6.  November  ziemlich  viele 
in  der  Hallerau;  Durchzug  hier  im  allgemeinen  ziemlich  reich- 
lich. —  Mareith  (Sternbach).  1.  October  2  Stücke  bei 
1200  m.,    II.  October  eine  Schar  durchfliegend. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Bellye:  23.  Februar  1885 
»grosse  Züge  wurden  in  KeskenyerdÖ  beobachtet«.  (Pfening- 
bergeri.  —  Mosöcz  (S  chaf  fgo  t  sc  h).  Den  19.  Februar  zum 
erstenmale  gesungen;  mittelmässig  häufig  im  Herbste,  —  Szepes- 
Bela  (Greisiger).  Den  23.  Januar  ein  Stück  au(  Sorbus  aucup. 
bei  Podspady  (Tatra),  14.  April  circa  20  im  Weidengebüsch  an 
der  Poper,  14.  und  23.  September  10  Stücke  im  Goldsberg, 
dem  Hügellande  am  rechten  Poperufer,  bei  Bela.  In  einem  der 
dortigen  kleinen  Thäler  steht  ein  Bad  und  der  dortige  Wirth 
versicherte  mich,  den  ganzen  Frühling,  Sommer  und  Herbst 
Krammetsvögel  in  der  dortigen  Gegend  gesehen  zu  haben.  Er 
fand  auch  ein  im  Bau  begriffenes  Nest  derselben,  welches  jedoch 
wegen   öfterer  Beunruhigung   verlassen  wurde. 


IV-  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  175 


137.   Turdus  viscivorus,   Linn.  —   Misteldrossel. 

Böhmen.  Blottendorf  (S  c  h  n  a  b  e  l).  Den  26.  Februar 
singen  gehört.  Erscheint  von  allen  Drosseln  zuerst.  Nestbau 
schon  im  März,  Anfang  Mai  flügge  Junge.  —  Nepomuk 
(Stopka).  Pflegt  zahlreich  vertreten  zu  sein;  sang  das  erstemal 
am  18.  Februar,  viel  im  März,  weniger  Ende  April  bis  Anfang 
Mai.  Am  20.  April  ein  fertiges  Nest  im  Walde,  nahe  am  Wege 
gefunden,  das  zwischen  den  Gabelästen  einer  Kiefer,  etwa  5  m. 
über  der  Erde  stand,  und  aus  Reisig,  Moos  und  Flechten  desselben 
Baumes  verfertigt  war.  Vom  26.  April  bis  circa  9.  Mai  brütete 
das  Weibchen  und  am  24.  flogen  die  Jungen  herum;  am  9.  Oc- 
tober  war  noch   einer  auf  einer  Eberesche  zu   sehen. 

Bukowina.  Solka  iKranabeten.  Ziemlich  häufiger 
Standvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
i5.  März  und  vom  i.  November  bis  Ende  December;  selten  in  den 
letzten   Monaten   des  Jahres. 

Mähren.  Goldhof  i'Sprongl).  Im  Januar  kam  einigemale 
ein  Exemplar  zum  Hofe,  angelockt  von  den  Beeren  von  Sorbus 
aucuparia.  —  Oslawan  (Capek.  Im  Winter  gemein,  als  Brut- 
vogel selten ;    im   westlichen  Theile  häufig. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  Mehrfach  überwinternd. 
24.  März,  nach  und  bei  starkem  Schneefalle,  viele  mittags  nach 
N.-W. ;   26.,   grÖsstentheils   schneefrei,   nur  einer  da. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig).  Bei  Bäcs,  wo  viele 
Misteln  zu  finden  sind,  im  Herbste,  doch  in  sehr  kleinen 
Scharen. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf&  Paumgartnen.  Ziem- 
lich häufiger  Brutvogel,  einzeln  überwinternd.  25.  Februar 
2  Stücke,  26.  i  Stück,  27.  etliche,  28.  Februar  20,  ebenso  den 
24.  März;  9.  October  30 — 40  Stücke.  —  Paldau  (August in). 
»Zahrer«.  Sparsam.  —  Pikern  (Reiser).  Schon  am  26.  April  flogen 
bei  Pikern  junge  Misteldrosseln  herum. —  Pols  (Washington). 
Heuer  sehr  häufig  zur  Brutzeit.  1  3.  Juni  ein  Nest  mit  5  Eiern, 
15.  Juni   2   Nester   mit   3   und   5    Eiern. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  »Schnarre«.  Dieses  Jahr 
sehr  zahlreich  vertreten;   im  October  auch   in   den  Türkenäckern 


176  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


der  Hallcrau  häufig.  —  Mareith  (Sternbach).  3.  Juli  die 
ersten  flüggen  Jungen  bemeriit,  ii.  October  zahlreich  an  den 
Waldrändern   und   Feldern. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Um  Pressburg  und 
Modern  Stand-  und  Strichvogel.  Die  Jungen  waren  am  lo.  Juli 
flügge. 

138.    Tiirdus  musicus,    Linn.   —  Singdrossel. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Vor  dem  12.  März 
angekommen.  --  Bausnitz  (Demuth).  Erste  den  i5.  März 
(schwacher  N.-W.-Wind,  kühl),  Mehrzahl  den  19.  März  nach 
S.-O,  (starker  N.-Wind,  sehr  !;alt)  ;  erster  Gesang  den  i5.  März, 
allgemein  den  24.;  Nestbau  den  8.  April,  erstes  Gelege  den 
17.  April;  Abzug  den  3.  October  nach  S.  (stärkerer  S.-Wind, 
mild  wie  tagszuvor).  —  Blottendorf  (Schnabel).  Erste  den 
27.  März  nach  O.  (trüb,  Regen),  Mehrzahl  den  4.  April;  erster 
Gesang  am  Tage  der  Ankunft;  Abzug  Ende  October.  Diese 
Drosselart  ist  in  meinem  Beobachtungsgebieie  am  häufigsten  ver- 
treten, war  jedoch  vor  6  —  8  Jahren  noch  häufiger.  Die  Zer- 
störung der  Nester  und  das  Abfangen  der  alten  Vögel  vermin- 
dert ihre  Zahl.  —  Braunau  (Ratolicka).  Erste  den  14.  März, 
Abzug  den  20.  October.  —  Bürgstein  (Stahr).  Erste  den 
17.  März  (N.-Wind,  kalt,  Schneefall).  —  Johannesthal  (Taub- 
mann). Hat  sich  seit  sechs  Jahren  vermindert.  Ersteden  21.  März 
von  S.-O.  nach  N.-W.,  dann  nach  N.-O,  (lauer  Wind,  hell,  tags- 
vorher  ebenso),  Mehrzahl  den  3o.  März  von  N.-W,  nach  N.-O. 
(S.-  und  S.-W.-VVind,  hell,  tagszuvor  hell),  starke  Züge  von 
24.  bis  3i.  März  nachts  nach  N.-O.  (N.-O.-  und  N.-W.-Wind, 
tagsvorher  immer  nasskalt  und  rauh);  erster  Gesang  den  26.  März, 
allgemein  gegen  Mitte  April;  Nestbau  den  10.  April,  erstes  Ge- 
lege den  i5.  April;  Abzug  von  Ende  August  bis  2.  November 
nach  S.-W.  und  S.-O.  (wenig  Wind,  Mondschein,  tagszuvor 
hübsch).  —  Litoschitz  (Knezourek).  Erster  Gesang  den 
8.  April,  Abzug  im  August.  —  Mauth  (Soukup).  Diese  und 
die  Weindrossel  blieben  über  den  Winter  hier.  —  Nepomuk 
(Stopka).  Nur  einige  Paare  vorhanden;  am  29.  März  (schone 
Witterung)  allgemeiner  Gesang,  im  Mai  selten  zu  hören,  zum 
letztenmale  am    i.   Juni. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Un^arn.  177 


Bukowina.  Fratautz  (Heyn.)  Erste  den  lo.  Mai  nach 
N.-W.  (schwacher  S.-Wind,  etwas  bewölkt,  tagsvorher  bewölkt, 
warm),  Mehrzahl  den  14.  Mai  nach  N.-W.  (schwacher  S.-Wind. 
warm  und  hell,  ebenso  tagszuvor) ;  erster  und  allgemeiner  Ge- 
sang den  16.  Mai;  Nestbau  anfangs  Juni,  erstes  Gelege  den 
12.  Juni;  Abzug  den  3o.  September  nach  S.  -  W.  (stärkerer 
N.-W. -Wind,  kühler  Abend,  tagsvorher  kühl).  —  Gurahumora 
(Sc  hn  orfeil).  Erste  den  5.  März  von  O.  nach  W.  (schwacher 
O.-Wind,  schön,  tagsvorher  trüb),  Mehrzahl  den  7.  März  von 
O.  nach  W.  (schwacher  O.-Wind,  schön,  tagsvorher  trüb), 
Rückzug  den  2.  April  (Schnee,  sowie  tagszuvor),  Wiederkunft 
den  5.  April  (schön,  tagsvorher  Nebel) ,  starke  Züge  den  i  5.  April 
von  O.  nach  W.  (heiter,  sowie  tagsvorher);  Abzug  den  12.  Oc- 
tober  nach  O.  (starker  W.-Wind,  trüb,  tagsvorher  heiter).  — 
Illischestie  (Zitny).  Erste  den  14.  März  (stärkerer  W.-Wind. 
frostig,  schön),  Mehrzahl  und  erster  Gesang  den  20.,  allgemein 
am  3o.;  Abzug  den  5.  October  nach  S.  -  O.  —  Kaczyka 
(Zemann).  Erste  den  16.  März  abends  von  O.  nach  N.  (N. -O.- 
Wind, regnerisch,  tagsvorher  N.-N. -O.-Wind,  kalt),  Mehrzahl 
den  ig.  März  von  S.-O.  nach  N.-O.  (schwacher  O.-Wind,  mild, 
regnerisch,  tagsvorher  ziemlich  starker  O.-Wind,  warm);  erstes 
Gelege  den  29.  April.  —  Karlsberg  ( ?  ).  Die  ersten  am  i  5.  März 
(bewölkt,  oft  Schneefall),  die  Mehrzahl  am  19.  (hell,  warm); 
Gesang  am  16.,  allgemein  am  ig.  März.  —  Kuczurmare 
(Miszkiewicz).  Den  10.  März  angekommen  und  im  November 
lortgezogen.  —  Kupka  (Kubelka).  Erste  den  i5.  März  nach 
W.  (massiger  W.-  und  O.-Wind,  heiter).  Mehrzahl  den  i.  April 
nach  W.  (massiger  N.-W.-  und  O.-Wind,  warm);  erster  Gesang 
den  16.  März,  allgemein  den  5.  April;  Nestbau  den  26.  April, 
Gelege  den  25.  Mai;  Abzug  den  29.  September  nach  S.-O. 
(starker  W.-  und  O.-Wind,  warmer  Regen).  —  Solka  (Krana- 
beter).  Zugvogel,  der  Ende  März,  anfangs  April  erscheint  und 
scharenweise  im  September  abzieht.  Er  brütet  zweimal.  — 
Straza  (Popiel).  Erste  den  26.  März  nach  N.-O.  (^N.- W.- 
Wind, schön,  wie  tagsvorher),  Mehrzahl  den  6.  April;  Abzug 
den  20.  September.  —  Terebleszty  (O.  Nahlik).  Erste  den 
4.  April  nach  W,  (schwacher  O.-Wind,  warm,  ebenso  tags- 
zuvor), Mehrzahl  den  7.  April  nach  W.  (starker  O.-Wind,. 
Ornis  IV,  2.  ■(«> 


178  V.  V.  Tschusi   und   K.  v.  Dalla-'lorre. 

warm,  tagsvorher  ebenso);  erster  Gesang  den  4.  April,  allge- 
mein den   9.  —  Toporoutz   (Wilde).   Erste  den    3o.   März. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
17.  März  und  vom  i  3.  August  bis  Ende  December.  Ungewöhnlich 
selten   in  den   letzten   Monaten   des  Jahres, 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erste  den  10.  März 
(kalt,  Schnee),  Mehrzahl  den  2  i .  März  (schwacher  N.-W. -Wind, 
warm   und  trüb,    wie   tagszuvor) ;    erster  Gesang    den    18.   März. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  7.  März  einige, 
14.  März  einige  am  Seeufer,  18.  März  einige  bei  Tagliata, 
27.  März  einige  bei  Pietra  rossa.  —  Triest  (Moser),  Am 
27.   März  von   L.   Sandri  erhalten, 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnik).  15.  März.  —  Oslawan 
(Capek).  S.  März  6  Stücke  im  Dickichte,  i3,  März  zuerst  ge- 
sungen, 4.  Mai  frische  Eier.  —  Römerstadt  (Jonas).  Erste 
den  16.  Februar  von  S.-O.  nach  N.-O.  (stärkerer  S.-W.-Wind, 
schön,  ebenso  tagszuvor),  Mehrzahl  den  28.  März  aus  S.-W. 
(schwacher  S. -Wind,  sehr  schön);  Gesang  am  Tage  der  Ankunft; 
Nestbau  den  15.  April,  erstes  Gelege  den  20.  April;  Abzug  den 
I  5.  September  (schwacher  O. -Wind,  schon,  tagsvorher  schwacher 
S.-O.-Wind,   schön). 

Salzburg.  Abtenau  (Höfner).  Erste  den  24.  Februar 
(windstill,  heiter,  tagsvorher  trüb).  —  Hallein  (Tschusi). 
22.  Februar  früh  i  Stück,  24.  2,  3.  März  mehrfach,  7.  viel- 
fach singend,  14.  viele,  22.,  nach  schwachem  Schneefalle,  mehrere 
im  Garten;  24.,  nach  und  bei  starkem  Schneefalle,  viele  mittags 
nach  N.-W.;  26.,  grösstentheils  schneefrei,  wieder  da;  10.  und 
II.    April   3    im   Garten. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  Erste  den  11.  März 
nach  N.-W.  (starker  N.-W. -Wind,  -\-  i^  R.,  tagsvorher  starker 
N.-W.- Wind,  -f-  3°R.),  Mehrzahl  den  17.  März  nach  N.-W. 
(W.-Wind,  Regen,  -j-  3"  R.,  nebelig,  tagsvorher  N.-W.-Wind, 
-|-  1°  R.,  nebelig);  Gesang  am  Tage  der  Ankunft;  Nestbau  vol- 
lendet den  12.  April,  erstes  Gelege  den  18.  April;  Abzug  den 
14.  October  nach  S.-W.  (S.-  und  schwacher  W.-Wind,  trüb, 
tagsvorher  S.-Wind,  heiter).  —  Freudenthal  (Pfeifer). 
3.  Februar  (Südwind,  warm,  heiter,  tagsvorher  Thauv/etter) ,  in 
Mehrzahl   am   26.   (S, -W.-Wind,   Thauwetter,    tagsvorher  heiter, 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungaru.  179 


etwas  frostig).  —  Troppau  (Urban).  i8.  und  19.  März  (früh 
-|-  4"  R.,  heiter)  im  »Park«  singend.  —  Wagstadt.  2  5.  März 
I    Stücke  gesehen:   Fabian,    3o.  April    1    Stück:   Demel. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  29.  März 
(kühl  und  heiter,  ebenso  tagszuvor),  Mehrzahl  den  4.  April 
(warm  und  heiter,  ebenso  tagszuvor) ;  Gesang  am  Tage  der  An- 
kunft; Abzug  den  24.  October  (warm  und  trüb,  ebenso  tags- 
zuvor). 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartnerj.  Brut- 
vogel. 14.  und  17.  März  je  i  Stück,  18.  gesungen,  19.  4 — 6 
Stücke,  24.  März  etliche.  —  Mariahof  (Kriso).  i5.  März  ge- 
hört, 16.  März  mehrere.  —  Pikern  (Reiser».  Am  25.  Juni  flog 
eine  Singdrossel  aus  einem  Runkelrübenfelde  von  der  Erde  auf. 
Bei  näherer  Besichtigung  der  Stelle  fand  sich  auf  dem  blossen 
Boden  ein  normal  gezeichnetes,  noch  warmes  weggelegtes  Ei 
dieses  Vogels. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Ziemlich  häufig  vorkom- 
mend.—  Mareith  (Sternbach).  11.  October;  in  letzterer  Zeit 
zahlreich  an  den  Waldrändern  und  in  den  Feldern,  —  Roveredo 
(Bonomi).  Erste  den  25.  Februar  nach  N.  (schwacher  N. -W.- 
Wind,  heiter,  tagsvorher  windstill  und  heiter),  Mehrzahl  den 
5.  und  8.  März;  Abzug  den  18.  September  (schwacher  S. -W.- 
Wind,  heiter,    tagsvorher  schwacher   N.-O.-Wind,   heiter), 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  In  solcher  Zahl  wie  in 
der  Fruska  Gora  habe  ich  die  Singdrossel  in  Bellye  noch  nicht 
angetroffen;  unzweifelhaft  behagen  ihr  die  hoher  gelegenen,  stets 
mehr  Abwechselung  bietenden  Riedvvälder  aber  besser,  als  die 
Landwälder  in  der  Umgebung  des  Draueckes.  (April -October.) 
—  Güns  (C.  Chernel).  Erste  den  3.  März  aus  S.-W.  (massiger 
W.-Wind),  Mehrzahl  den  5.  März  nach  W.  —  Mosöcz  (Schaff- 
gotsch).  Den  27.  Februar  gesungen.  —  Landok  (Schloms). 
Erste  den  19.  März  nach  N.-O,  (S.-W.- Wind,  warm,  heiter, 
ebenso  tagsvorher).  —  Nagy  -  Szt.  -  Miklos  (Kuhn).  Zuerst 
den  17,  März  in  Mehrzahl  und  starken  Zügen  (N.- W.-Wind, 
kalt);  erstes  Gelege  den  5.  Mai.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel). 
Bei  Pressburg  die  ersten  -am  26.  Februar,  in  Modern  sehr 
häufig.  Den  16.  September  zahlreich  auf  HoUundersträuchen, 
17.   October    im  Gebirge   so   zahlreich    wie    im    vorigen   Monate. 

12"* 


180  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


—  Szepes  -  Bela  (Greisiger).  Den  19.  Februar  (heiter  und 
warm,  schwacher  S.-Wind,  ebenso  tagsvor-  und  nachher)  bei 
Villa-Lersch  (Tatra)  mehrere  gehört  und  gesehen,  den  2.  März 
sah  man  in  Javorina  (Tatra)  die  ersten;  den  i,  September 
(N. -Wind,  heiter  und  kalt,  ebenso  tagsvorher;  tagsnachher 
N.-Wind  und  regnerisch)  mehrere  bei  Bela  an  der  Poper  ge- 
sehen. 

139.    Ttirdus  iliacuSj   Linn.   —  Weindrossel. 

Böhmen.  Blottendorf  (Schnabel).  Erste  den  21.  März 
nach  N.  (heiter,  wie  tagszuvor).  —  Braunau  (Ratoliska). 
Erste  den  12.  März,  Abzug  den  26.  October.  —  Johannes- 
thal (Taubmann).  Erste  am  Durchzug  den  20.  September  von 
N.-O.  nach  S.-W.  (lau  und  sonnig,  wie  tagszuvor),  Mehrzahl  und 
starke  Züge  den  i.,  2.  und  3.  October  nach  S.-W.  (schwacher, 
dann  starker  S.-W. -Wind,  kalt  und  rauh,  wie  tagsvorher);  Ge- 
sang den  24.  September.  —  Litoschitz  (Knezourek).  Den 
16.   October    12   Stücke  am   Durchzuge. 

Bukowina.  Kaczyka  (Zemann).  Ersteden  12.  März  von 
W.  nach  S.-O.  (S.-W. -Wind,  kalt,  Schnee,  tagsvorher  frischer 
N.-W.-Wind,  kalt).  —  Kupka  (Kubelka).  Erste  den  20.  März 
nach  W.  (mittelmässiger  N.-  und  S.-Wind,  kühl),  Mehrzahl  den 
23.  nach  W,  (Wind  und  Wetter  wie  am  20.);  Durchzug  den 
20.  October  nach  S.-O.  (starker  W.-  und  O.-Wind,  massiger 
Frost  und  Nebel).  —  Solka  (K  ranabet  e  r).  Seltener  Durch- 
zugsvogel. 

Dalmalien.  Spalato  (Kolombatovic).  3.,  4.,  3o.  Januar, 
I.,  22.  Februar,  5.  März,  2.,  6.,  14.  November,  6.,  3i.  De- 
cember. 

Mähren.  Oslawan  (Capeki.  Um  den  12.  April  und 
I.   October  am   Durchzuge. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).   22.  März    i    Stück. 

Tirol.  Roveredo  (Bonomi).  Durchzug  den  3o.  October 
nach  S.  (schwacher  N.-W.-Wind,  heiter,  tagsvorher  steifer 
N.-Wind,   starker  Regen   und   Hagel). 

Ungarn.  Nagy-Szt.-Miklös  (Kuhn).  Zug  wie  bei  Turdus 
musicus. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  181 

140.  Monticola  cyanea,   Linn.   —   Blaudrossel. 
Dalmatien.   Spalato   (Kolombatovic).  Standvogel. 

141.  Monticola  saxatilis,   Linn.   —   Steindrossel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  5.  April 
bis    i5.   September. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Einige  Paare  brüten  in  den 
Felsen  bei  Kanitz,  Eibenschitz  und  Hrubcic.  i8  April  c?,  7.  Mai 
fünf  frische   Eier,    mit  theihveisem   Erylhrismus. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  "Steindrossel«,  »Stein- 
rÖthel".  Bei  Feldbach  nicht  bemerkt;  auf  dem  Höhenzuge  vom 
Plabutsch  bis  Buchkogel  bei  Graz  kommen  bei  der  Peter-  und 
Paulkapelle   einige  vor. 

Ungarn.  Güns  (C.  Chemel).  Erste  den  20.  April  aus 
S.  (gelinde  Witterung).  Seit  einigen  Jahren  erscheint  die  Stein- 
merle  hier.  Ein  Paar  hatte  in  meinem  Garten  an  einer  Stelle, 
wo  der  lebhafteste  Verkehr  herrschte,  3  m.  hoch  in  einem  Mauer- 
loche genistet. —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Auf  der  Press- 
burger Schlossruine  den  2  3.  Mai  zwei  Paare.  Bei  den  Ruinen 
Theben,   Hainburg,   Wolfsthal   sah   ich  nie   eine. 

142.  Ruticilla  tithys,   Linn.  —  Hausrothschwanz. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Am  2  3.  März,  in  Pöm- 
merle  einige  früher.  —  Bausnitz  (Demuth).  Erster  den  3o.  März 
singend.  —  Blottendorf  (Schnabel).  Am  18.  März  (Witterung 
heiter,  nächstfolgenden  Tag  Schnee  und  Regen)  zum  erstenmale 
beobachtet.  —  Braunau  (Ratolicka).  Erster  den  2  3.  März. — 
Bürgstein  (Stahr).  Erster  den  25.  März  (N.-Wind,  auch  tags- 
vorher).  —  Litoschitz  (Knezourek).  Erster  den  24.  März 
(trüber  Tag),  Mehrzahl  den  28.  und  3o.  März;  erster  Gesang 
am  Tage  der  Ankunft;  erstes  Gelege  den  28.  April;  noch  den 
25.  October  hier.  —  Nepomuk  (Stopka).  —  Häufig,  jedoch 
nie  mehr  als  ein  Paar  in  einem  Hause.  Der  erste  wurde  am 
28.  März  gegen  Abend  (trübes,  kaltes  Wetter  und  O. -Wind 
ebenso  am  27.)  gesehen,  am  3i.  ein  Paar.  Bei  uns  baute 
ein    Männchen    vom    4.'  Mai    an    das   Nest    in    eine    Kellerritze; 


182  V.   V.  Tschusi   und  K.  v.   Dalla-Torre. 


am  g.  lag  das  erste,  am  i5.  das  fünfte  Ei  darin.  Das 
Weibchen  brütete  vom  1 7.  Mai  abends  bis  3 1 . ,  also  etwa 
i3  Tage.  Am  2.  Juni  tÖdteten  Sperlinge  nach  vergeblichem 
Kampfe  des  Rothschwänzchens  zwei  Junge  und  warfen  sie  hinaus. 
Diese  Rothschwänzchen  nisteten  sogleich  an  einem  anderen  Orte 
und  am  7.  August  flogen  bereits  Junge  herum.  Vom  8.  October 
(Regen,  warm)  war  selten  eines  zu  sehen;  das  letzte  cT  wurde 
am    22.   October  beobachtet. 

Bukowina.  Kaczyka  (Zemann).  Erster  den  18.  März 
von  N.-W.  nach  S.-O.  (heftiger  N.-W.-Wind,  tagsvorher  leichter 
W.-Wind),  Mehrzahl  den  24.  März;  erstes  Gelege  den  17.  April; 
das  2  traf  erst  am  27.  März  ein.  Mehrere  Paare  beob- 
achtete ich  am  24.  März  abends.  —  Kuczurmare  (Misz- 
kiewicz).  Vom  April  bis  Ende  October.  —  Solka  (Krana- 
beter).  Ziemlich  seltener  Sommervogel,  der  Ende  März  und 
anfangs  April  erscheint  und  im  September  abzieht.  Die  Ankunft 
erfolgt   einzeln,   der  Abzug   in   Familien. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  \'om  Januar  bis 
20.   März  und  vom    12.   September  bis   Ende   December. 

LitOrale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  14.  März  einige^ 
28.   und    3i.    März   einige   im   Garten. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Ein  Weibchen  beobachtete 
ich  seit  25.  Januar  bis  tief  in's  Frühjahr  hinein  beim  Hofe.  — 
Oslawan  (Capek).  Häufig.  12.  März  ein  Paar,  22.  März 
zuerst  gesungen.  Brüten  gewöhnlich  in  Gebäuden,  nur  einmal 
habe  ich  Junge  in  einem  Felsen,  ein  anderesmal  unter  über- 
hängenden Wurzeln,  w'eit  von  den  Häusern,  gefunden.  Vom 
28.  August  bis  gegen  Mitie  October  sangen  einige  cf  wieder 
und   zogen   dann   fort;    24.    October    i    Stück. 

Niederösterreich.    Nussdorf  a,  d.  d.    (Bachofen). 

I  I .   März. 

Salzburg.  Abtenau  (Höfner).  Erster  den  29.  März 
(windstill,  trüb).  —  Hallein  (Tschusi).  24.  März  bei  Schnee 
cT  ad.,  28.  9,  29.  o  ,  3o.  und  3i.  mehrfach  cf  o  und  9  9, 
10.  April  gepaart.  Ein  ö'  ahmt  den  Gesang  von  Troglodytes  par- 
vuliis  täuschend  nach.    27.  Juli  zweite  Brut  flügge. 

Schlesien.  Dzingelau  (^elisko).  20.  März  (heiter,  S.-W., 
nachts  Gewitter)   Ankunft  der  cT  cf,    28.  (heiter,   Ostwind,   warm) 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  183 

Ankunft  der  9  9;  lo.  bis  i6.  October  Abzug.  —  Jägerndorf 
(Winkler),  i.  April.  —  Lodnitz  (Nowak).  Einzelne  waren 
am  22.  März  (O.,  vorher  W.)  zu  sehen,  am  28.  bereits  alle  da 
und  die  cT  c?  allgemein  singend.  —  Troppau  (Urban).  26. 
und  28.  März,  später  oft  gehört  und  gesehen;  noch  den  23. 
und  3o.  September,  zuletzt  den  3.  October  (früh  -f- 6"  R.,  wind- 
still, trüb),  wo  ein  cf  wohlgemuth  sein  Liedchen  pfiff.  —  Wag- 
stadt (Wolf).  Demel  sah  den  26.  Februar  (schon,  Südwind) 
um  I  Uhr  i  Stück  und  Hanisch  den  28.  (heiter)  einen  im 
Garten;  den  3.  März  trafen  Schiller  und  Zachel  nachmittags 
3    Stücke  im   Garten. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csato).  Am  3o.  März 
3  Stücke  in  FelsÖ-Gäld,  am  5.  April  in  Nyirmezö  und  Toroczk 
mehrere, 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  Traf  den  29.  März  zur 
Nachtzeit  (es  war  theilweise  mondhell)  ein  und  Hess  sich  mit  lautem 
Gezwitscher  nieder.  —  Mariahof  (Hanf  &  P  au  mga  r  tn  e  r). 
Häufiger  Brutvogel.  18.  und  21.  März  i  Stück  im  Friedhofe, 
22.  I  Stück,  23.  3,  24.,  26.  2  Stücke,  27.  März  mehrere; 
27.  Juli  die  zweite  Brut  von  den  Allen  verlassen;  ig.  October 
3  Stücke  (i  cT  und  2  9)  bis  27.  October,  28.  2,  29.  October 
I  Stück.  —  Mariahof  (Kriso).  16.  März  schon  gesehen  worden, 
2;.  März  zwei  im  Friedhofe,  3o.  März  viele  hier,  5.,  6.,  7., 
8.  und  9.  April  Schnee,  sehr  kalt,  wenige  zu  sehen;  10.  und 
II.  April  schön,  wieder  viele  hier.  17.  Mai  bemerkte  ich  in 
der  alten  Nikolaikirche  (Zukirche)  vom  Chore  aus  das  Nest  mit 
vier  Jungen  der  Riiticilla  tithys  auf  dem  breiten,  verzierten 
Rahmen  eines  grossen  Heiligenbildes.  —  Paldau  (Augustin). 
»Brandvogel.«  Häufig.  —  Schneealpe  (Reiser).  Auf  jeder 
Sennhütte.   —   Pols   (Washington).   Fehlte  zur   Brutzeit. 

Tirol.  Innsbruck  'Lazarini).  22.  März  (bei  Nordost- 
wind mit  etwas  Schneefall)  einige  cf  und  9  in  den  Gesträuchen 
am  Innufer  der  Hallerau,  24.  April  ziemlich  zahlreich  daselbst. 
—  Mareith  (Sternbach).  Am  3o.  Juli  am  Agelsbod  in  Rid- 
naun   bei    1  Soo   m.   Höhe  angetroffen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  1S84  wurde  der  erste 
am  24.  April  in  Bellye  gesehen;  wie  im  ganzen  Gebiete  der 
mittleren   Donau    bis    hinab   zum   Sauecke,     ist    auch    hier   diese 


184  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Art  seltener  als  die  folgende,  durchaus  aber  keine  Rarität.  — 
Güns  (C.  C  h  e  r  n  e  Ij.  Erster  den  9.  April.  —  Landok 
(^Schloms).  Erster  den  28.  März  (S.-Wind,  warm,  heiter), 
Mehrzahl  den  2.  April  (S.  -  O.  -  Wind ,  heiter).  —  Mosöcz 
(Schaffgotsch).  4.  April  gesungen.  —  Pressburg  (Stef. 
Chernel).  In  Pressburg,  Theben,  Wolfsthal  und  Modern  ge- 
meiner Brutvogel. —  Szepes-Bela  (Greisiger).  Den  25.  Januar 
iO.-Wind,  heiter)  zwei  Stücke  in  Javorina  (Tatra),  den  27.  ein 
Stück,  bei  Keresztfalu  den  2.  April  ein  o  ;  den  26.  September 
mehrere  Stücke  in   Bela  gesehen,   ebenso   den   6.   October. 

143.   Ruticilla  phoenicura,   Linn.   —   Gartenrothschwanz. 

Böhmen.  Blottendorf  (Schnabel).  Am  22.  April  (S.-O) 
zum  erstenmale  beobachtet.  —  Bürgstein  (Stahr).  Erster  den 
28.  März  (S.-Wind).  —  Litoschitz  (Knezourek).  Erster  den 
24.  März.  —  Nepomuk  (S  t  o  p  k  a).  Weniger  zahlreich  als 
R.  tithys;  mehr  im  Walde,  als  in  Gärten  und  an  Häusern.  Den 
24.  Mai  war  der  erste  Gesang  zu  hören,  von  Ende  Mai  an 
seltener;  am  4.  Juni  wurden  Junge  gefüttert,  am  2.  October 
wurde  der   letzte    bei   kaltem   Wetter  und  W.-Wind   gesehen. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic),  20.,  26.,  30. 
März,    2.,    II.   April,    12.   September. 

LitOrale.  Triest  (Moser).  Am  8.  Februar  von  L.  Sandri 
erhalten. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradm'k).  6.  April.  —  Oslawan 
(Capek).  10.  April  2  od^;  12.  April  gesungen;  5.  Mai  acht 
frische  Eier,  22.  Mai  ein  Gelege  mit  rothen  Pünktchen;  18.  Sep- 
tember ein    o. 

Salzburg.  Abtenau  (Höfner).  (Erster  den  25.  April 
(windstill,  heiter,  tagsvorher  trüb). —  Hallein  (Tschusi).  Den 
10.  April  ahmt  ein  cT  täuschend  den  Ruf  von  Phyllopn.  Bonellii 
und  den  Gesang  von  R.  tithys  nach,  20.  androgyn.  9  ,  24. 
I  cT  ruft  wie  Loxia  curvirostra ,  2  5.  o  ahmt  den  Ruf  von  Parus 
ater  und  Sitta  caesia  nach;  5.  Juni  die  Jungen  der  ersten  Brut 
ausgeflogen, 

Schlesien.  Dzingelau  (^elisko).  19.  März  (heiter,  S.-W.) 
I   cT,    21.   (trüb,   nachts  Regen,  S.-W.)    d^  und   9    da;    i.  October 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  185 

Beginn  des  Abzuges,  i3.  Hauptzug,  20.  einen  Nachzügler  ge- 
gesehen. —  Lodnitz  (Nowak).  Im  Schulgarten  zu  Lodnitz 
war  ein  Nest  mit  vier  Jungen  von  Fringilla  coelebs.  Kaum  hatten 
die  Jungen  den  Flaum  verloren,  so  verschwand  von  den  Eltern 
zuerst  das  <S,  des  anderen  Tages  das  9 .  Der  Lodnitzer  Lehrer 
nahm  sich  der  verwaisten  Brut  an,  und  wollte  selbe  grossziehen. 
Trotz  seiner  guten  Absicht  und  Mühe  gingen  zwei  der  jungen 
Vögel  bald  zugrunde.  Um  das  gleiche  Los  der  zwei  übrigen 
zu  verhüten,  gab  er  dieselben  in  ein  mit  Jungen  versehenes 
Nest  von  Ruticilla  phoeniciira,  die  sich  auch  wirklich  der  jungen 
■Finken  annahmen,    sie  fütterten   und  grosszogen. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csato).  Am  II.  April 
I    Stück  in   Csaklya. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgariner).  Brut- 
vogel in  etlichen  Paaren.  20.  April  i  G^,  2  5.  April  2  Stücke, 
lo.  October  i  Stück.  —  Mariahof  (Kriso).  12.  April  singen  ge- 
hört, —  Paldau  (August in).  Sparsam.  —  Pols  (Washington). 
Spärlicher  als   sonst  vertreten. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarinii.  Am  27.  April  ein  Paar 
in  den  Anlagen  am  Inn,  10.  October  einzeln  in  den  Gebüschen 
bei  Vill.  —  Roveredo  (Bonomi).  Abzug  den  23.  August  nach 
S.  (schwacher  S.-W.-Wind,  bewölkt,  tagsvorher  leichter  S. -O.- 
Wind,  heiter), 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Am  3.  April  1884 
wurde  in  der  Nähe  der  Ortschaft  Bellye,  am  24.  März  1884 
in  Sziget  der  erste  beobachtet.  Ich  sah  den  Vogel  ziemlich 
häufig  in  den  verschiedenen  Theilen  der  Herrschaft,  auch  im 
letzten  Sommer,  verstehe  daher  nicht,  wesshalb  in  Syrmien, 
das  in  so  vielfacher  Hinsicht  mit  den  faunistischen  und  flori- 
stischen Verhältnissen  der  Baranya  übereinstimmt,  dieser  Vogel 
(wie  Landbeck  angibt)  selten  sein  soll.  —  Mosöcz  (Schaff- 
gotsch).  I.  April  gesungen.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel). 
In  Pressburg  den  24.  Mai  erstes  Gelege.  Behält  seinen  Nist- 
platz jährlich   und  verlässt  ihn  nur,   wenn  er  vertrieben  wird. 

144,   Liiscinia   minor,   Chr.   L,   Br,   —   Nachtigall. 
Böhmen.     Bausnitz    (D  e  m  u  t  h).     Erste    den     i5.    Mai 
(schwacher  N.-W.-Wind,    kühl),  —  Braunau  (R  a  t  o  1  i  c  k  a). 


186  V.  V.  Tschusi   und  K.   v.   Dalla-Torre. 


Erste  den  i.  Mai,  Gesang  schon  beim  Durchzug,  Abzug  den 
12,   August. 

Bukowina.  Fratautz  (Heyn).  Erste  und  in  Mehrzahl  den 
12.  April,  erster  Gesang  den  2.  Mai,  allgemein  am  5.;  Nestbau 
im    Mai,     erstes    Gelege  Anfangs    Juni;     Abzug    den    3o.   August. 

—  Kuczurmare  (M  iszkiewicz).  Kam  den  24.  April  an  und 
Hess   bis  Ende  Mai   ihren  Gesang  hören ;   im  October  fortgezogen. 

—  Kupka  (Kubelka).  Die  ersten,  nur  paarweise,  den  22.  April 
nach  W.  (massiger  S.-O.-  und  W. -Wind,  warm);  erster  Gesang 
den  3o.  April;  Abzug  den  20.  September  (massiger  W.-  und 
O.-Wind,  warm.  Regen).  —  Petroutz  (St  ran  s  k  y).  Erste  den 
24.  April.  —  Solka  (Kranabeter).  Sommervogel,  der  sich 
nur  an  einzelnen  Orten  ziemlich  einzeln  aufhält,  Ende  April, 
anfangs  Mai  erscheint  und  anfangs  October  abzieht.  —  Tereb- 
leszty  (Nahlik).  Erste  den  26.  April  nach  O.  (leiser  O.-Wind, 
warm,  sowie  tagsvoiher),  Mehrzahl  den  2.  Mai  (schwacher 
O.-Wind,  warm,  sowie  tagsvorher) ;  erster  Gesang  am  Tage  der 
Ankunft,   allgemein    am    7.    Mai. 

Dalmatien.  SpalatO  (Kolombatovic).  Vom  4.  April 
bis    17.    Ociober. 

Gaiizien.  Tolszczow  (M  a  d  e  y  s  k  i).  Erste  und  erster 
Gesang  den   28.   April   (schon). 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzii.  9.  April  die  ersten 
(schwacher  N.- O.-Wind,  bewölkt,  Regen,  tagsvorher  ebenso); 
erster  Gesang   den    17.   April. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Heuer  nisteten  mehrere 
Paare  im  Beobachtungsgebiete.  Ankunft  am  23.  April. —  Osla- 
•wan  (Capek).  18.  April  ein  d^  gesungen,  24.  April  der  Gesang 
allgemein;  12.  Mai  wurde  mit  dem  Nestbaue  begonnen,  24.  Mai 
frisches   Gelege;   noch   den    3.   Juni   gesungen. 

Niederösterreich.  Mödling  (G  a  u  n  e  r  s  d  o  r  f  e  r).  Den 
3o.   April   zuerst   gehört. 

Schlesien.  Lodnitz  (Nowak).  Auch  heuer  machte  ich 
die  traurige  Wahrnehmung,    dass    dieser  Sänger    überall   fehlte. 

—  Troppau  (U  r  b  a  n).  Am  24.  April  hörte  Hr.  Pretzlik  in 
einem  Garten  eine  Nachtigall  schlagen;  auch  in  Schlackau  hörte 
man  eine  vom  27.  zum  28.  April.  Früher  (vor  etwa  30  Jahren) 
brüteten   in   und   um  Troppau   —  in  Gärten,   Promenadeanlagen, 


IV,  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  187 

»Kiosk«,  im  »Park«  und  an  anderen  Orten  mehrere  Paare; 
seitdem  ist  dieses  nicht  mehr  der  Fall  —  zumeist  wohl  wegen 
Beseitigung  vieler,  zum  Nisten  nöthiger,  Büsche,  theils  auch 
infolge  zunehmender  Störungen. 

Siebenbürgen.  Fogaras  iCzynk).  Erste  den  16.  April 
(N.-O.-Wind,  kühl,  trübe,  tagsvorher  ebenso);  erster  Gesang 
den  2.  Mai;  Abzug  den  22.  September  (sowie  tagszuvor  warm 
und  heiter).  —  Koloszvär  (Honig).  Erscheint  im  Frühjahre 
in  den  sogenannten  Hasengärten,  brütet  dort  aber  nicht,  sondern 
verlässt  dieselben,  sobald  wärmere  Temperatur  eintritt,  wahr- 
scheinlich infolge  Wassermangels.  Vogelhändler  unterscheiden 
»die  siebenbürgische  Nachtigall«,  über  die  ich  genauere  Nach- 
forschungen  anstellen   werde. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  Wie  überhaupt  in 
Nadelholzwäldern  sehr  selten,  so  auch  bei  uns  in  einem  ein- 
zigen Paare  nistend  im  Chat  gefunden.  Die  Versuche,  sie  durch 
Freilassen  von  Paaren  hier  zahlreicher  zu  verbreiten,  sind  nur 
theilweise  geglückt.  In  der  ganzen  Ost- Steiermark  horte  ich  erst 
von  zwei  Jägern  erzählen,  sie  hätten  eine  Nachtigall  schlagen 
gehört.  —  Paldau  (A  u  g  u  s  t  i  n).  Früher  bei  Paldau  vorge- 
kommen, im  Raabthale  sparsam.  Am  17.  Mai  sah  und  hörte 
ich  eine  um  10  Uhr  vormittags  in  einem  Weidenbusche.  Bei 
Gleichenberg,   wo   sie   eingewöhnt   wurde,    ist   sie   häufig. 

Tirol.  Roveredo  (Bonomi).  Erste  den  12.  April  nach 
N.  (leichter  N.-0,-Wind.  Regen  und  Schnee,  tagsvorher  stärkerer 
S.-O.-Wind,   weniger   Regen   und  Schnee). 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Lieber  den  Tag  der 
Ankunft  dieses  alle  Landwaldungen,  Gärten  und  Parkanlagen 
belebenden  Vogels  habe  ich  im  Jahre  1884  keine  Mittheilung 
erhalten;  so  häufig  und  so  ununterbrochen  wie  in  der  Fruska 
Gora  hört  man  freilich  in  keinem  Gebiete  der  mittleren  Donau 
den  Nachtigallenschlag.  i885  wurde  die  erste  am  28.  März  in 
den  Bellye'er  Anlagen  vom  Herrn  Oberheger  Nehr,  am  2.  April 
vom  Herrn  Waldbereiter  Pfeningberger  gehört.  —  Güns  (C. 
Chernel).  Erste  den  10.  April  nach  W.  (gelinde  Witterung). 
—  Neusiedlersee  (Reiser).  Am  See,  in  der  Richtung  gegen 
Oedenburg,   in   den  dortigen  niederen  Wäldchen  ungemein  häufig, 


188  V.  V.  Tschusi   und  K.   v.  Dalla-Torre. 

darunter  prachtvolle   Schläger.   —   Pressburg  (Stef.   Chernel). 
Die   ersten   am   9.   April;    19.   Mai   erstes   Gelege. 

145.   Luscinia  philomela ,    Bechst.   —   Sprosser. 

Böhmen.  Johannesthal  (T  a  u  b  m  a  n  n).  Sehr  selten. 
Zuerst  den  3o.  April  bei  Vollmondschein,  erster  Gesang  den 
10.  Mai,  Nestbau  den  i  8.  Mai,  das  Gelege  war  Ende  des  Monats 
vollzählig;   Abzug  vom    19. —  3i.  August  (S.-W.-Wind,   lau*). 

Bukowina.   Toporoutz  (Wilde).  Erste  den  22.  April. 

Galizien.  Tolszczow  (M  a  d  e  y  s  k  i).  Erste  und  erster 
Gesang  den  21,  April  (schwacher  N.-W.-Wind,  abends  mild, 
tags  vorher  trüb). 

Mähren.  Römerstadt  (Jonas).  Erste  den  3o.  April  (wie 
tagsvorher  schwacher  S.-Wind,  sehr  schon),  Gesang  den  8.  Mai, 
Nestbau  den  18.  d.  M.,  erstes  Gelege  den  12.  Juni,  Abzug  den 
i3.   August   (sowie   tagsvorher  schwacher  S.-W.-Wind,   schön). 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk)  Erste  den  19.  April 
(S.-W.-Wind,  sowie  tagszuvor  warm  unter  heiter).  —  Nagy- 
Enyed  (^Csatöi.  Am    12.  April  schlug  die  erste. 

Steiermark.  Paldau  (A  u  g  u  s  t  i  n).  »Ungarische  Nach- 
tigall". Soll  bei  Schloss  Kornberg  bei  Feldbach  Öfters  vor- 
kommen. 

Ungarn.  Nagy-Szt.-Miklös  (Kuhn).  Erste  den  10.  April, 
Mehrzahl  den  20.,  Gesang  am  Tage  der  Ankunft,  erstes  Gelege 
am    I .  Mai. 

146.     Cyanecula    leucocyanea,    Chr.    L.    Br.    —    Weisssterniges 
Blaukehlchen. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  3.  April.  —  Braunau 
(Ratolickai.  Erstes  den  10.  April,  am  Herbstzug  den  2 1 .  Oc- 
lober. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Nur  im  Frühjahre  am  Durch- 
zuge längs   des  Flusses  zwischen   Eibenschitz   und   Oslawan.     19. 


*)    Obgleich    der    Hr.   Beobachter    die    Nachtigall    nicht    erwähnt, 
sind   wir  doch  geneigt,  an  eine  Verwechslung  mit  derselben  zu  glauben. 

V.   Tschusi. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  189 


und  29.  März  je  ein   cT  Wolfii ,    4.  April  2    cf  Wolfii,    19.  und 

21.  April  je   i    c?  leucocyane,    2  3.  April  ein  6. 

Salzburg.  Hallein  (T  s  c  h  u  s  i).  5.  April  i  cf,  11. 
I    Stück. 

SchleSJGn.  Lodnitz  (Nowak).  Die  ersten  zogen  den 
16.  März  durch  (stets  W.-  und  S.-W.-Wind,    dabei   kalt),     21,, 

22.  mehrere.  —  Troppau  (.Urban).  7.  April  am  Ufer  der 
Oppa  beim  Park  i  Stück  gesehen.  —  Wagstadt  (Wolf). 
Den  9.  April  ein  Stück  von   Demel  gesehen. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
3.  April  2  Stücke,  8.  und  16.  April  i  Stück,  4.  November 
I  Stück.  —  Pols  (Washington).  Am  11.  September  ein  sehr 
altes  o  von  Cyanecula  Wolfii  an  derselben  Stelle  erlegt  ^  an 
welcher  ich  vor  einigen  Jahren  ein  c?  Cyanecula  leucocyanea, 
Br.   erbeutete. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  2  5.  März  mehrere 
bei   Bozen,   2.   April    i    Stück    in  der  Hallerau. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Das  Blaukehlchen  ge- 
hört nicht  zu  den  häufigen  Erscheinungen  am  Drauecke,  be- 
ziehungsweise in  Bellye;  es  wurde  jedoch  sowohl  im  Frühjahre 
1S84,  als  auch  im  Juli  d.  J.  wiederholt  von  mir  beobachtet, 
so   in   Danoczerdö,   in   KeskenyerdÖ  und  anderen   Orts. 

147.   Dandaliis  rubecula,   Linn.  —   Rothkehlchen. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Den  12.  März  ange- 
kommen. —  Bausnitz  (D  e  m  u  t  h).  Erstes  den  3i.  März 
(schwacher  S.-O.-Wind,  mild),  Mehrzahl  den  8.  April  (schwacher 
S.-W.-Wind,  mild);  Gesang  amTage  der  Ankunft;  Abzug  den  3.0c- 
tober  nach  S.  (stärkerer  S.-Wind,  mild").  Durch  Wegfangen  sinkt 
die  Zahl  derselben  von  Jahr  zu  Jahr.  —  Blottendorf  (Schnabel) 
»Rothkatl«.  Am  2.  April  zum  erstenmal  gesehen;  ist  sonst  gemein 
und  nistet  in  alten  Stöcken  und  Felsritzen,  zieht  im  October  und 
November,  bleibt  aber  mitunter  auch  über  Winter  da.  — 
Braunau  (Ratolicka).  Erstes  den  i5.  April,  letztes  den 
22.  October.  —  Bürgstein  (Stahr).  Erstes  den  14.  März 
(N.-Wind,  kalt,  Schnee,  tagsvorher  ebenso).  —  Johannesthal 
(Taubmann).  Erstes  den  17.  März  von  S.-O.  nach  N.  (schwacher 


190  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


W.-Wind.  tagsvorher  windstill,  sonnig),  Mehrzahl  den  30.  März 
nachts  bei  Mondschein  nach  N.  und  N.-O.  (schwacher  N. -W.- 
Wind,  tagsvorher  lau,  sonnig);  erster  Gesang  den  22.  März, 
allgemein  gegen  Ende  des  Monates;  Nestbau  anfangs  April,  Ge- 
lege den  20.  und  ib.  April;  Abzug  schon  Ende  August  nach 
S.  und  S.-W.  (schwacher  S.- W.-Wind,  Mondschein,  kühl,  helle 
Nächte) ;  der  Herbstzug  dauert  bis  Allerheiligen.  —  Litoschitz 
(Kn  ezou  r  ek).  Erstes  den  22.  März;  war  den  i  3.  September  noch 
da.  —  Nepomuk  (Stopka).  Am  22.  März  wurde  zum  ersten- 
male  ein  Männchen  im  Walde  gesehen,  ein  anderes  gehört 
(Wetter  kalt,  N.-O.- Wind,  am  21.  war  Schnee,  Regen  und 
W.-Wind);  am  3o.  erster,  am  1 5.  April  allgemeiner  Gesang; 
am  4.  Mai  sechs  bebrütete  Eier  in  einem  Neste  gefunden, 
in  dem  am  17.  und  18.  sechs  Junge  lagen,  die  es  am  28.  ver- 
liessen;  am  6.  October  das  letzte  im  Walde  gesehen;  ist  nicht 
häufig. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Selten;  kommt  Ende 
April,   zieht  anfangs   October  ab. 

Dalmaiien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
4.  April   und  vom   4.   October  bis   Ende  December, 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  19.  Februar  zuerst 
gesungen,  7.  März  einige,  14.  einige  an  dem  Seeufer,  18.  einige 
an  der  Tagliata.  —  Triest  (Mose  r).  Am  8.  Februar  von 
L.   Sandri   erhalten. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Ein  Exemplar  trieb  sich 
vom  2.  bis  7.  April  im  Hofe  und  Garten  herum;  seither  keines 
mehr  gesehen.  —  Kremsier  (Z  a  h  r  a  d  n  1  k).  10.  März.  — 
Oslawan  (Capek).  1  2.  März  ein  Stück,  anfangs  April  am  häufig- 
sten, 12.  April  wieder  nur  wenige;  einige  Paare  brüten  hier; 
29.  März  zuerst  gesungen;  i.  Mai  vollständige  Gelege.  Vom 
18.  bis  25.  October  am  Rückzuge,  aber  wenig  zahlreich;  noch 
Ende   December  ein   Stück   gesehen. 

Niederösterreich.  Nussdorf  a.  d.  D.  (Bachofen). 
I  I .   März. 

Salzburg.  Abtenau  (Höfner).  Erstes  den  26.  März.  — 
Hallein  (Tschusi).  S.März  i  Stück,  9.  i  Stück  im  Garten, 
14,   mehrere   singend,    5.   April   3    cT  im  Garten,    10,,   21.   je  ein 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  191 


cf  im  Garten,  i.  Mai  cT,  9  im  Garten,  2.  Juli  und  3.  August 
je  ein  juv.  im  Garten. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zeliskoj.  2  5.  März  (Nebel,  W.^ 
früh  4"  2"  R.)  Hauptankunft,  i3.  bis  16.  October  Hauptabzug, 
22.  einzelne  angetroffen.  —  Lodnitz  (Nowak).  Der  Früh- 
jahrszug dauerte  von  Mitte  März  bis  in  den  Mai,  der  Herbstzug 
bis  Ende  October.  —  Wagstadt  (Wolf).  »Rothkath'l«,  »Raska.« 
Dressier  sah  den  9.  März  i  Stück,  Beiler  den  3.  April  sieben  in 
einem  Garten. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csato).  Am  14.  März  das 
erste  Stück,  27.  März  mehrere  singend,  am  12.  April  i  Stück, 
ebenso   am    i5.  December. 

Steiermari<.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Brütet 
in  mehreren  Paaren.  11.  bis  17.  März  je  i  Stück,  23.  März 
viele,  28.  März  gesungen,  27.  October  2  Stücke.  —  Mariahof 
(Kriso).  10.  April  singen  gehört.  —  Paldau  (Augustin). 
Kommt  vom  Frühling  bis  Herbst  sparsam  vor.  —  Pols 
(Washington).  War  heuer  sehr  häufig,  überwinterte  zahlreich. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  24.  März  vormittags 
in  den  Gebüschen  am  Innufer. —  Roveredo  (Bonomi).  Erstes, 
sogleich  singend,  den  9.  März  (schwacher  N.-O.-Wind,  bewölkt, 
tagsvorher  schwacher  S.-W.-Wind,   bewölkt). 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  In  der  Fruska  Gora 
war  der  niedliche  Vogel  häufig  zu  beobachten,  desgleichen  im 
Sommer  i885  in  den  grossen  Gärten  von  Föherczeglak.  Er  fehlt 
auch  nicht  im  Riede,  namentlich  nicht  an  Oertlichkeiten  wie 
Danoczerdö  und  dergl.,  doch  in  den  tiefen  Lagen  scheint  er  sehr 
selten  zu  sein.  Ich  acquirirte  im  Frühjahre  1884  ein  bei  Bellve 
erlegtes  Exemplar.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  9.  März 
die  ersten,  11.  März  Haupizug.  Sie  flogen  von  Busch  zu  Busch, 
einzeln,  auch  zu  4  Stücken,  von  S. -W.  nach  N.-O.  Wiewohl 
es  in  den  Morgenstunden  fror,  war  es  doch  ein  herrlicher,  wind- 
stiller Frühlingstag.  Die  ziehenden  waren  grösstentheils  cT.  Auf 
den  Bergspitzen  und  in  den  Thälern  sah  ich  sie  überall  in 
grosser  Menge,  den  ganzen  Tag  über  80 — 100  Stücke.  12.  März 
Nachzügler.  In  Modern  waren  den  5.  Juli  die  Jungen  flügge. 
Ist  hier  ein  sehr  gemeiner  Brutvogel.  —  Szepes-Bela  (G  reisiger). 
Den    17.   März    (schwacher  S.-Wind,    trüb   und  warm,     mehrere 


192  V.  V.  Tschusi  und  K,  v.  Dalla-Torre. 


Tage  vorher  N.-O.-Wind  und  Schneegestober)  am  Bache  zwei 
Stücke,  in  Rokusz  den  5.  April  i  Stück;  den  14.  September 
(schwacher  N.-Wind,  heiter  und  warm,  tagsvorher  S.-Wind  und 
Regen,  tagsnachher  windstill  und  in  der  Nacht  Reif)  im 
Goldsberg   mehrere,    den    18.   October    i    Stück  in   Rokusz. 

148.  Saxicola   oenanthe,   Linn.   —   Grauer  Steinschmätzer. 

Böhmen.  Litoschitz  (Knezourek).  Häufig.  Erster  den 
3.  April  (trüber  Tag),  den  14.  September  zum  letztenmale 
gesehen.  —  Nepomuk  (Stopka).  Nur  eine  Familie  beobachtet; 
am   6.   August  waren  vier  beisammen. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Seltener  Sommervogel, 
der  Ende   März   kommt   und  Ende  September  abzieht. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  i3.  März 
bis   20.   September. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  10.  April  ange- 
kommen. —  Triest  (Moser).  Am  27.  März  von  L.  Sandri 
erhalten. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  29.  März  2  cf  cT,  2.  April 
viele;  5.  Mai  fünf  frische  Eier;  Mitte  September  zogen  sie  ab,  am 
8.   October  noch    i    Stück  bei   Lodenitz. 

Niederösterreich.  Kalksburg  (Reiser).  In  Spalten  und 
Löchern  (oft  metertief)  eines  jeden  der  hiesigen  aufgelassenen 
Steinbrüche   in   je  einem   Paare  brütend. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  S.April  cf,  11.  mehrfach 
cf  und  9  ,  28.  cT,  9  ,  4.  Mai  i  Stück,  6,  (nach  Schneefall 
im  Gebirge)  4 — 5  cT,  Q  ad.,  8.  (nach  Regen  bei  Wind)  sehr 
viele  auf  den  Feldern,  nachmittags  verschwunden,  9.  einzelne, 
18.   2   Stücke,   20.    cf  und    9. 

Schlesien.  Lodnitz  (^Nowak).  i3.  April  (N.-Wind,  kalt, 
vorher  meistens  S.-  und  S.-W.-Wind),  3.  October  einige  am 
Felde  angetroffen. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csato).  Am  27  März 
das  erste  Stück  in  Csaklya,  am  5.  April  in  NyirmezÖ  und 
Torozk  mehrere  einander  verfolgend. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Brütet 
in   der  Alpenregion.    2  3.   März    i    Stück,   28.    3  Stücke,   29.   viele, 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  193 

3o.  März  3,  2.  April  i  Stück,  4.,  8.,  10.  bis  20.  April  viele, 
Q.,  10.  Mai  mehrere,  i.  October  2  Stücke,  —  Pols  (Wash  i  n  gton). 
Fehlte  zur  Brutzeit  an  den  gewöhnlichen  Standorten.  Ende 
August  ziemlich   häufig   im   Durchzuge. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  29.  März  ^^früh  Regen 
und  Schnee,  nachmittags  O.-Wind)  2  Stücke  in  der  Hallerau, 
2.  April  ziemlich  zahlreich  daselbst;  So.  August  und  i.  Sep- 
tember in   den   Feldern   bei  Vill   mehrere. 

Ungarn.  Bellye  (M  o  j  s  i  s  o  v  i  c  s).  Ich  sah  mehrere 
Exemplare  am  7.  Mai  1884  am  Rande  des  Hochwäldchens 
"DanoczerdÖ",  nahe  einem  Felde,  ferner  am  9.  und  10.  Mai  in 
Keskenyerdö  und  in  der  Nähe  des  Bellyer  Waldes  etc.  Auf- 
fallender Weise  traf  ich  im  Sommer  188 5,  wiewohl  ich  nicht 
wenig  auch  auf  ihm  zusagenden  Oertlichkeiten  beobachtete  und 
sammelte,  kein  einziges  Exemplar.  Am  häufigsten  war,  nach 
meinen  Aufzeichnungen,  diese  Art  im  Jahre  i8S3  zwischen 
Apatin  und  Szönta.  —  Mosöcz  (S  chaffgo  t  sc  h).  20.  April 
gesungen.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  10.  März 
der  erste.  —  Szepes  -  Bela  (Greisiger).  Den  5.  April  (seit 
einigen  Wochen  kalter  N. -O.-Wind,  tagsnachher  schon  warmer 
S.-Wind)  bei   Rokusz  auf  dem   Felde   cf  und    Q. 

149.   Saxicola  stapa^ina,  Temm.  —  Weisslicher  Steinschmätzer. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatoviö).  Vom  i5.  März 
bis    19.   September. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).    i.  April  einige. 

150.   Saxicola  aurita,  Temm.  —  Ohrensteinschmätzer. 
Dalmatien.     Spalato   (Kolombatovic).    Vom    i5.  März 
bis   19.  September. 

151.  Pratincola  rubetra,  Linn.  —  Braunkehliger  Wiesenschmätzer. 

Böhmen.    Braunau  (Ratolicka).    Erster  den   18.  April. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  20.  März 
bis    12.  April    und    vom    3o.  September    bis   3.   und  9.   October. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Hie  und  da  ein  Paar  brütend 
(Senohrad,  Namiest).  26.  April  zuerst  ein  cf;  noch  dem  i.  Oc- 
tober   I    Paar. 

OrnisIV,  2.  13 


194  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  22.  April  d^,  24.  mehr- 
fach, 8.  Mai  (nach  Regen  bei  Wind)  zahlreich  angekommen, 
nachmittags  verschwunden;  1 7.  Mai  flügge  Junge ;  3  i .  Juli  2  Stücke, 
16. —  18.   August  einzelne  am   Zuge. 

Schlesien.  Lodnitz  (Nowak).  Die  ersten  am  16.  April; 
auch   dieser  Vogel  war  heuer   nicht  so   häufig  wie   sonst. 

Siebenbürgen.    Nagy -Enyed  (Csatö).    Am    12.  April 

1  Stück. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Sehr 
häufiger  Brutvogel.    i5.  April   i    Stück.    16.,    19.  und  20.  April 

2  Stücke  (cf  und  9),  2  i .  April  viele.  —  Pols  (Washington), 
Im  Sommer  nicht  bemerkt.  Ende  August  (meist  junge  Vogel) 
im   Durchzuge. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Diese  Art,  hier  »Grasmücke« 
genannt,  fand  ich  in  den  Wiesen  zwischen  Vill  und  Igls  sehr 
zahlreich  vertreten,  Ihre  Brüten  theilen  das  gleiche  Schicksal, 
derer  der  Wachteln ,  bei  der  Heuernte  zerstört  zu  werden.  Ich 
erhielt  von  Mähern  am  2  5.  Juli  ein  Nest  mit  sechs  schon  licht- 
blauen Eiern,  von  weichen  ich  eines  Öffnete  und  noch  wenig 
bebrütet  fand. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics),  Erschien  1884  bereits 
am  8.  März  (zugleich  mit  Pr.  rubicola)  in  Bellye,  respective  in 
BokroserdÖ;  im  Mai  desselben  Jahres  sah  ich  welche  auf  dem 
Felde  bei  Danoczerdö,  in  der  Nähe  des  Albrechtsdammes  und 
anderen  Orts  aber  nicht  gerade  häufig;  in  den  »oberen«,  das 
heisst  zwischen  Monostor  und  Buziglicza  gelegenen  Feldern  entzog 
sich  bisher  der  Vogel  meiner  Aufmerksamkeit.  —  Szepes-Bela 
iGreisiger).  Den  23,  April  bei  Bela  ein  Paar  (o"  und  $) 
gesehen. 

152.   Pratincola  rubicola,    Linn.   —   Schwarzkehliger  Wiesen- 
schmätzer. 

Böhmen.  Aussig  (^H  a  u  p  t  V  o  g  e  1).  Am  1  7,  März  ange- 
kommen. 

Dalmatien.    Spalato   (Kolombatovic)    Vom  Januar  bis 

3,   April,    am    20.   August    i    Stück,    dann    vom   4.   October    bis 
Ende  December. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  195 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  2,  März  erster  bei 
Monfalcone.  —  Triest  (Moser).  Am  2  5.  Februar  von  L.  Sandri 
erhalten. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Ein  Exemplar  am  12.  April 
bemerkt.  —  Oslawan  (Capek).  Häufig.  5.  März  ein  Paar; 
sie  ziehen  längs  des  Flusses;  i  3.  April  volles  Gelege;  17.  Sep- 
tember zuletzt  eine  Familie.  Ein  Paar  traf  ich  neben  einem 
Paare  rubetra .  hoch  im  Walde,  in  einem  jungen  Niederwalde 
brütend. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).   7.  März  (N.,   -[-  6°,  Regen) 

3  Stücke,  8.   2    c ,    I    2,   9.    Q. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  24.  April  (trüb,  N.-W.) 
ein    c  ,   2  3.   August    c  ,    5    angetroffen;   heuer  sehr  selten. 

Siebenbürgen.     Nagy-Enyed    (Csato.     Am    8.    März 

4  Stücke,    o    und    9,   am    14.   März    i    ü    in  Metesd. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
II.  März  I  2  ,  6.  und  22.  April  i  cT,  10.  und  14.  Mai.  — 
Paldau  (August in).  Bei  Feldbach  häufig,  bei  Paldau  selten; 
vom  1 6.  Mai  bis  in  den  September  oft  auf  Telegraphendrähten 
gesehen.  —  Pols  (Washington),  Spärlicher  als  gewöhnlich 
vertreten.    28.   August  die   letzten. 

Ungarn.  Bellye  i, M  o  j  s  i  s  o  v  i  c  s.  1 8S4  wie  voriger. 
(8.  März  der  erste  in  Bokroserdö.)  Ich  fand  diese  Art  im  Mai 
1884  nicht  selten  in  den  oberen  Theilen  des  Kopäcser  und 
Laskoer  Revieres.  Ende  December  1884  traf  Herr  Waldbereiter 
Pfeningberger  am  Feldrande  des  Kopäcser  Hotters  cf  und  9  an. 
Auch  nach  meiner  Erfahrung  ist  rubicola  nicht  seltener  als 
rubetra,  von  der  Häufigkeit  dieses  Vogels  wie,  nach  Landbeck, 
in  Syrmien,   ist  aber  am   Drauecke  keine  Rede. 

153.  Motacilla  alba,   Linn.   —   Weisse   Bachstelze. 

Böhmen.  Aussig  (Haupt vogel).  Ueberwinterte  in  einigen 
Exemplaren  hier  und  in  der  Umgebung.  Kamen  wahrscheinlich 
den  I.  März  an.  Am  21.  März  trat  abends  starker  Frost  ein, 
und  ich  fand  am  22,  in  Nestersitz  eine  erfrorene  und  verhun- 
gerte Bachstelze. —  Bausnitz  Demuth).  Erste  den  16.  IVIärz 
(schwacher  N.-W. -Wind,    kühl,     ebenso    tagsvorher),     Mehrzahl 

13* 


196  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


den  3o.  März  (starker  N. -O. -Wind,  mild  wie  tagszuvon. 
Abzug  den  6.  October  nach  S.  (stärkerer  S.-O.-Wind,  mild, 
ebenso  tagszuvor).  Scheint  aus  unbekanntem  Grunde  abzunehmen. 

—  Blottendorf  (Schnabel).  Erste  den  9.  März  nach  N. 
I  Regen) ,  erster  Gesang  22.  März,  letzte  den  28.  September.  — 
Braunau  (Ratolicka).  Erste  den  4.  März,  Abzug  den  10.  Oc- 
tober. —  Bürgstein  (Stahr).  Erste  den  i.  März  (schön).  — 
Johannesthal  (Taubmann).  Erste  den  20.  Februar  nach 
N.-O.  und  N.-W.  (trüb  und  bald  sonnig,  tagsvorher  —  1°  R., 
etwas  Schnee,  sonnig),  Mehrzahl  vom  2  3.  Februar  bis  4.  März 
nach  N.-O.  und  N.-W.  ( —  i"R. ,  hell  und  sonnig,  tagsvorher 
starker  S.-Wind,  feucht),  den  3.  März  50  —  So  Stücke  nach 
N.-O.  (Wind,  sonnig);  erster  Gesang  den  2  5.  Februar,  allgemein 
den  2.,  3.  und  4.  März;  Nestbau  vom  10.  —  20.  März,  volle 
Gelege  den  1 5.  und  25.  März;  Abzug  den  2.  November  nach 
S.  und  W.  (schwacher  S.-O.-Wind,  kühl  und  hell,  tagsvorher 
N.-Wind).  Sehr  häufig.  —  L#itoschitz  (Knezourek).  Erste 
den  23.  Februar,  Mehrzahl  den  6.  März;  erster  Gesang  den 
23.  Februar;  Abzug  den  28.  October  (N.-W. -Wind,  kalt  wie 
tagsvorher). —  Nepomuk  (Stopka).  Am  28.  Januar  eine  beob- 
achtet; auch  im  Anfang  des  Monates  sah  der  hiesige  Förster  einige, 
die  gewiss  in  dem  milden  Winter  hier  geblieben  waren.  Einige 
erschienen  Ende  Februar,  am  17.  März  eine  kleine  Schar  auf 
dem  Felde;  ig.  Mai  Nestbau;  in  der  zweiten  Hälfte  October 
waren  sie  nicht  mehr  hier.  Sie  sind  zahlreich  und  nisten  gerne 
in  einzelnstehenden  Schuppen. —  Rosenberg  (Zach.  Am  26.  Fe- 
bruar zuerst  bemerkt. 

Bukowina.  Gurahumora  (Schnorfeil).  Erste  den 
10.  März  von  O.  nach  W.  (schwacher  O.-Wind,  schon,  tags- 
zuvor trüb),  Mehrzahl  den  i  8.  März  von  O.  nach  W.  (schwacher 
O.-Wind,  tagszuvor  schön);  Abzug  den  28.  October  nach  O. 
(schwacher  W.-Wind,   kühle  Nächte,   heiter,   tagszuvor  ebenso). 

—  Illischestie  (Zitny).  Erste  den  20.  März  (starker  N.-Wind, 
schön,  tagsvorher  schön  und  warm),  Mehrzahl  den  26.  März 
nach  N.  (W.-Wind,  warm  und  nebelig,  tagsvorher  schwacher 
O.-Wind,  Regen);  erster  Gesang  den  26.  März;  Abzug  den 
20.  October  (W.-Wind,  frostig,  tagsvorher  kühl).  —  Kaczyka 
(Zemann).  Erste  den   9.  März.   Am   23.  März  flüchtet  sich   eine 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  197 


Bachstelze  während  eines  Schneegestöbers,  trotz  des  aufsteigenden 
Rauches,  in  einen  Kamin.  Erstes  Gelege  den  17.  April.  —  Karls- 
berg (? ).  Die  ersten  am  i5.  März  1  bewölkt,  oft  Schneefall),  die 
Mehrzahl  erschien  am  17.  hei  stürmischen  Wetter  und  Schnee- 
fall. ■ —  Kotzmann  (Lurtig).  Am  10.  März  angelangt.  —  Pe- 
troutz  (Stränsky).  Erste  den  10.  März.  —  Pozoritta  (Kieta). 
Am  27.  März  erschienen  die  ersten.  —  Solka  (Kr anabe ter). 
Ziemlich  häufig;  erscheint  Ende  März  und  anfangs  April,  heuer 
am  24.  März  und  zieht  Ende  September,  heuer  am  26.,  ab.  — 
Straza  (Popiel).  Erste  den  26.  März  (N.-W.-Wind,  schon, 
tagszuvor  ebenso),  Mehrzahl  den  4.  April;  erster  Gesang  den 
20.  April ;  Abzug  den  3o.  October  (Nebel,  tagsvorher  schwacher 
N.-W.-\\'ind ,    regnerisch). 

Dalmatien.   Spalato   (Kolombatovic).    Standvogel. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erste  den  10.  März 
(kalt),   Mehrzahl  den   20.   März. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzii.  10.  März  einige 
an  dem  Seeufer  (starker  N.-O.-Wind,  bewölkt,  tagsvorher  schön), 
26.  März  einige  bei  Rosega.  —  Triest  (Moser).  Am  25.  Fe- 
bruar von   L.   Sandri   erhalten. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Erste  Ankunft  am  4.  März 
(Südwind),  der  Hauptzug  traf  am  12.  März  hier  ein. —  Kremsier 
(Zahradnik).  10.  März.  —  Oslawan  (Capek).  26.  Februar 
ein  o^,  5.  März  mehrere;  Ende  März  schliefen  sie  gemein- 
schaftlich auf  einer  einsam  am  Bache  stehenden  hohen  Fichte; 
17.  April  5  Eier;  Ende  October  abgezogen.  —  Römerstadt 
(Jonas).  Zuerst  und  in  Mehrzahl  den  12.  Februar  von  S.  nach 
N.-W.  (W.-Wind,  tagsvorher  schwacher  S.-W.-Wind,  günstige 
Witterung);  zweites  Gelege  den  25.  Juli;  Abzug  den  12.  No- 
vember (schwacher  S.-Wind ,  regnerisch ,  tagsvorher  schwacher 
S.-W.-Wind,   schön). 

Niederösterreich.  Mödling  (Gaun  er sd  orfer).  Am 
19.  Januar  i  Stück  am  Bache  bei  —  5''  C. ,  am  2  5.  Februar 
mehrere  in  derselben  Localität  beobachtet.  —  Nussdorf  a.  D. 
(Bachofen).    1884   den    10.   März,    i885    den    12.   März. 

Salzburg.  Abtenau  (Höfner).  Erste  den  26.  Februar 
(windstill,  trüb,  tagszuvor  heiter).  —  Hallein  (T  s  c  h  u  s  i). 
19.  Februar   2  Stücke  (W.,  -|-  S",   schön),   24. —  27.  je    i  Stück, 


198  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


I.  März  6 — 7,  i6.  gepaart,  2.  Mai  flügge  Junge,  2.  Juli  zweite 
Brut   flügge. 

Schlesien.  Dzingelau  (^Zelisko).  7.  Februar  (heiter, 
Frost,  im  Gebirge  Schnee)  i  Stück  an  derOlsa,  9.  März  (heiter, 
N.-O.)  Hauptankunft,  am  10.  wegen  grossen  Schneesturmes 
Rückzug,  Nachzüge  am  3.  und  4.  April;  i5.  September  (heiter, 
S.-W.)  Beginn  des  Herbstzuges,  22.  bis  26.  Hauptzug,  i  i.  October 
Nachzüge,  i5.  einzelne,  am  24.  sieben  noch  nicht  ganz  aus- 
gemauserte  angetroffen  (bewölkt,  S.) ,  i.  und  3.  November 
S.-O.-Wind,  am  Gebirge  Schnee)  je  i  Stück  angetroffen.  — 
Freudenthal  (Pfeifer).  Die  erste  am  28,  Februar  (N.-W.- 
VVind,  heiter,  tagsvorher  S.-W.-Wind,  frostig)  gegen  N. ;  sie  zog 
in  Mehrzahl  am  3.  März  (S.-W.,  frostig).  —  Jägerndorf 
(Win  kl  er).  Den  16.  Februar  zuerst  gesehen  (schon,  tagsvorher 
Schnee).  —  Lodnitz  (Nowak).  Die  erste  am  27.  Februar,  am 
8.  März  zwei,  9.  mehrere.  Ein  Stück  wurde  am  i5.  Januar 
gesehen,  den  20.  März  gesungen,  am  28.  .das  cf  Neststoffe 
gesammelt,  am  25.  April  war  das  Nest  vollendet,  wurde  aber 
nicht  bezogen.  In  einem  anderen  Neste,  am  Ufer  des  Dorf- 
teiches, am  18.  Mai  Junge  angetroffen,  die  später  durch  Ueber- 
schwemmung  zugrunde  gingen. —  Troppau  (U  r  ban).  22.  Februar 
eine  an  der  Oppa,  welche  schon  am  Abend  des  2  i.  von  Dr.  Scherz 
bemerkt  wurde;  später  viele,  theils  an  der  Mora  bei  Gilschowitz, 
theils  auf  Aeckern  etc.,  zuletzt  eine  am  17.  October.  —  V/ag- 
stadt  (Wolf).  Den  29.  März  (schön)  eine  gesehen  (Beilner), 
21.  I  5  Stücke  (Besuch);  am  29.  Mai  ein  Nest  mit  sechs  Jungen 
auf  einem  Heuboden,  das  am  3o.  von  selben  bereits  verlassen 
wurde  (Demel) ;  18.  März  zwei  am  Ufer  der  Gamlich  (Göbel), 
8.  drei  am  Wagbach  (Hirt),  am  22.  Mai  ein  Nest,  aus  welchem 
die  Jungen   am   29.   ausflogen   (Köhler). 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  7.  März 
(O.-Wind,  kalt,  heiter,  tagsvorher  kühl  und  trüb),  Mehrzahl 
den  i5.  März  (S.-W.-Wind,  warm  und  heiter,  tagsvorher  S.-Wind, 
warm);  erster  Gesang  den  7.  März,  allgemein  den  19.;  Abzug 
den  19.  September  (S.-W.-Wind,  warm  wie  tagsvorher).  — 
Koloszvär  (Honig).  Nicht  selten.  Jäger  behaupten,  sie  halte 
ihren  Frühjahrszug  mit  den  Schnepfen;  sobald  also  ein  Jäger 
die   Bachstelze    sieht,    ist    er   gewiss,     dass    auch   Waldschnepfen 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  199 

angezogen  seien.  —  Nagy  -  Enyed  (G  s  a  t  6).  Die  erste  am 
8.  März,  am  i6.  März  lo  Stücke,  am  29.  der  Hauptzug  von 
circa   5o   Stücken. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  Einer  der  ersten  ein- 
treffenden Vögel  im  Frühjahre.  Vom  Volke  »Hotrallerl«  genannt. 
26.  März  die  ersten  Paare.  Einige  scheinen  auch  bei  uns  zu 
überwintern,  so  traf  ich  eine  am  12.  November  im  Markte  11z, 
ein  c?  am  19.  Jänner  ebendaselbst.  —  Mariahof  (Hanf  & 
Pau  mga  rt  n  er).  27.  und  28.  Februar  i  Stück,  2.  März  3, 
3.,  4.  I  Stück,  5.  mehrere  zum  erstenmale  beim  Pfarrhofe, 
14.  März  20  Stücke  und  einzelne  überall;  7.  Mai  Nest  mit  sechs 
bebrüteten  Eiern,  i3,  Mai  dem  Ei  entschlüpfte  Junge;  20.  Oc- 
tober  viele  jun.  und  ad.  bis  3o.  October,  3.  November  i  Stück. 
—  Mariahof  (Kriso).  12.  März  eine  in  der  nächsten,  mehrere 
in  der  weiteren  Umgebung,  28.  März  mehrere  auf  dem  Felde, 
3o.  März  viele  hier,  5.  —  g.  April  wenige,  10.  und  11.  Apri! 
viele;  26.  Mai  hatte  ein  Paar  Junge  unter  dem  Bretterdache  der 
Sacristei,  6.  Juni  erwachsene  Junge  getroffen.  • —  Mühlthal 
(Ostererj.  Erste  den  25.  Februar.  —  Paldau  (Augustin). 
Häufig.  —  Pols  ( W  a  s  h  i  n  g  t  o  n).  Ausserordentlich  zahlreiche 
Schwärme  Ende  Juli  bis  Ende  August.  Einzelne  (junge)  Vögel 
überwinterten. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  i.  März  zeigten  sich 
nach  10  Uhr  vormittags  die  ersten  weissen  Bachstelzen  (am 
6.  März  warmer  Regen  nach  Südwind),  am  8.  März  viele  am 
Inn,  22.  (bei  N.-O.-Wind  und  etwas  Schneefall)  ziemlich  zahl- 
reich am  Innufer,  24.  März  (bei  scharfem  N.-O.-Wind  und 
Schneefall)  ziemlich  zahlreich  am  Innufer  der  Ambraserau, 
2.  April  während  des  ganzen  Vormittags  nicht  ein  Stück  in  der 
Hallerau  gesehen,  i5.  April  einige  in  der  Ambraserau;  am  4., 
6.   und   9.   October  sehr  zahlreich  in   den   Feldern   bei  Vill. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  1884  wurden  die  ersten 
(etwa  3o  Stücke)  am  i.  Februar  an  der  Bartolya  bei  Kopdcs 
beobachtet;  sie  ist  keine  Seltenheit,  wie  ich  aber  a.  O.  bereits 
hervorhob,  keineswegs  gemein;  während  meiner  Frühjahrsreise 
sah  ich  sie  zuerst  bei  Cerevic,  Öfter  dann  in  Bellye.  —  Güns 
(G.  Ghernel).  Erste  den  20.  Februar  (gelinde  Witterung,  ebenso 
tagszuvor).   —  Landok  (Schloms).     Erste    den   21.   März  nach 


200  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


N.-O.    (windstill,     heiter,     nachtszuvor    Schnee),     Mehrzahl    den 

26.  März  nach   N.   (schwacher  S.-W.-Wind,    warm  und  heiter). 

—  Mosöcz   (Schaffgotsch).     Den   8.   März  zuerst  beobachtet. 

—  Nagy-Szt.-Miklös  (Kuhn).  Erste  den  17.  März,  Mehrzahl 
den  19.  März  von  S.  nach  N.  (S,-Wind,  sonnig);  erster  Gesang 
den  19.  März,  allgemein  am  3o.;  erstes  Gelege  den  i.  Mai; 
Abzug  den  20.  October.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel),  Am 
Ufer  der  Donau  bei  Pressburg  den  22.  Februar  die  ersten  (kalter 
N.-W.-Wind,  klarer  Himmel,  Frost);  20.  Mai  erstes  Gelege; 
22,  Mai  in  Wolfsthal  ein  Nest  in  der  Wand  eines  Hohlweges; 
24.   Mai    in   Hainburg    halbbefiederte  Junge ;     in    Pressburg    den 

27.  October  grosse  ziehende  Scharen  an  der  Donau  von 
(N.-O.  nach  S.  —  Szepes-Bela  (G reisiger).  Den  i3.  März 
heftiger  und  sehr  kalter  O.-Wind,  Tagestemperatur  —  3*'R., 
Nachttemperatur  —  7**  R-,  tagsvorher  Schneefall  und  O.-Wind) 
ein  Stück  am  Bache  gesehen,  den  17.  (schwacher  S.-Wind, 
trüb  und  warm,  mehrere  Tage  vorher  N.-O. -Wind  und  Schnee- 
gestöber) viele,  den  ig.  (heftiger  S.-Wind,  heiter,  abends 
Regen,  nachts  N. -Wind  und  Schneefall)  mehrere  in  Zsdjär 
gesehen;  den  6.,  16.  October  (S.-Wind)  bei  ßela,  den  i  S.  bei 
Roküsz   mehrere. 

154.  Mutacilla  siilphurea.   Bechst.   —   Gebirgsbachstelze. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Am  i.Mai  angekommen. 

—  Bausnitz  (Demuth).  Erste  den  19.  März  (N.- Sturm,  sehr 
kalt  wie    tagsvorher).  —  Blottendorf  (Schnabel).     Erste    den 

28.  Februar  nach  N.-O.  (heiter),  nur  2  Stück.  —  Braunau 
(Ratolicka).  Erste  den  6.  März,  letzte  den  20.  September.  — 
Nepomuk  (Stopka).  Kommt  nur  spärlich  vor.  Am  17.  März 
die  ersten  2  beim  V/asser  im  Walde;  vom  28.  Juni  hielt  sich 
einige  Tage  eine  Familie  am  kleinen  Waldteiche  auf,  am  16.  De- 
cember  war  noch  eine  am  eisfreien  Bache.  —  Rosenberg 
(.Zach).  Am  18.  April  ein  Nest  mit  5  Eiern,  am  7.  Juni  ein 
zweites   mit   5   Eiern   auf  einem  Felsabsatze,  hart  an   der  Strasse. 

Bukowina.  Gurahumora  (S  c  h  n  o  r  f  e  i  1 ).  Erste  den 
22.  März  von  O.  nach  W.  (schwacher  O.-Wind,  schön  wie 
tagszuvor),    Mehrzahl   den   26.  März  von  O.  nach  W.  (Wind  und 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich- Ungarn.  201 


Wetter  dasselbe);  Abzug  den  28.  October  nach  O.  (schwacher 
W.-Wind,  Nächte  kühl,  heiter,  tagsvorher  heiter,  jedoch  kühl); 
ein  Exemplar  wurde  noch  am  2  3.  Jänner  1886  gesehen.  — 
Kaczyka  (Zemann).  Erste  den  10.  März,  volles  Gelege  den 
17.  April.  —  Terebleszty  (Nahlik).  Erste  den  2g.  März  nach 
O.  (stärkerer  W.-Wind,  kühl,  tagsvorher  ebenso),  Mehrzahl 
den  4.   April    (schwacher  O.-Wind,    warm). 

Dalmatien.  Spalato  (K  ol o  m  bat o  vidi.  \'om  Januar  bis 
I  5.  März  und  vom   28.  September   bis   Ende  December. 

Litorale.  Triest  (Moser).  Am  8.  Februar  von  L.  Sandri 
erhalten. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Am  9.  April  ein  Exem- 
plar,  am    II.  April  ein  Paar  gesehen;   später  bemerkte  ich   keine. 

—  Oslawan  (Capek).  Standvogel.  7.  April  5  frische  Eier: 
noch  um  5  Uhr  das  cT  brütend  gesehen.  —  Römerstadt 
(Jonas).  Erste  den  28.  März  von  S.-O.  (schwacher  S.-Wind, 
warm,  sehr  schon  wie  tagszuvor) ,  die  Mehrzahl  kam  noch 
denselben  Tag,  machte  hier  halt  und  der  Gesang  war  allgemein; 
Nestbau  den  20.  Mai,  erstes  Gelege  den  i.  Juni;  Abzug  den 
20.  September  (schwacher  S.  -  W.  -  Wind  ,  schön,  tagsvorher 
ebenso). 

Niederösterreich.  Mödling  (Gaunersdorfer).  Am 
8.   Januar    i    Stück  am   Mödlingbache. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  2.  Februar  i  Stück  an 
der  Salzach,    26.  Juli  zweite   Brut  flügge. 

Schlesien.  Dzingelau  (2elisko).  Die  erste  am  11.  März 
angetroffen  (N.-W.),  17.  (S.-W.)  cT  und  9  bereits  gepaart, 
doch  sehr  selten  zu  sehen;  am  14.  October  ein  Exemplar  be- 
merkt, sonst  keine.  —  Lodnitz  (Nowak).  Am  2y.  Februar 
eine  gesehen,  später  einige  zugleich  mit  Motacilla  alba.  — 
Freudenthal  (Pfeifer).  Den  27.  Februar  zuerst,  in  Mehr- 
zahl am   5.  März   (S.- W.-Wind,  frostig,   tagsvorher  heiter). 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  20.  Februar 
(N.-O.-Wind ,  kalt,  trüb,  tagsvorher  N.-Wind,  kalt  und  trüb), 
Abzug  den   3o.   October   (N.-O.-Wind,    kalt,   tagsvorher  ebenso). 

—  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  4.  Januar  i  Stück  in  Muzsina, 
am     5.   April    2    Stücke    gepaart    in   NyirmezÖ:    am     i.   October 


202  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


meh.rere  zerstreut,  am  17.  ebenfalls,  am  30.  2,  am  2  5.  No- 
vember   I    Stück. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  Wurde  am  27.  De- 
cember  an  der  Mur  bei  Graz  gesehen.  Es  scheinen  auch  von 
dieser  Art  nicht  alle  fortzuziehen.  —  Mariahof  (Hanf  & 
Paum garten).  16.  Mai  flügge  Junge.  —  Mariahof  (K  r  i  s  o). 
18.  März  ein  Stück  im  Friedhofe  gesehen.  —  Paldau  (August in). 
Am  Grundlsee  oft  gesehen  und  auch  in  der  Klause  bei  Gleichen- 
berg am    1  2.   October. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  22.  März  (bei  N.-O.- 
Wind  mit  etwas  Schneefall)  2  Stücke  in  derHallerau,  24.  März 
mehrere  eben  dort,  3o.  März  ziemlich  zahlreich  am  Inn  längs 
den  städtischen  Anlagen.  —  Mareith  (St  er  nb ach).  27.  Juni 
einzeln  am  Weiher  ober  dem  Schlosse,  2.  Juli  einzeln  in  einem 
bei  1 3oo  m.  hoch  gelegenen  Graben;  3.  Juli  eine  Brut  beim 
»Wurzer«  (1200  m.)  am  Wege  nach  Ridnaun,  wo  sie  auch 
später  noch  ständig  angetroffen  wurde;  12.  September  viele  an 
allen   Gewässern. 

Ungarn.  Güns  (C.  Chernel).  Erste  den  6.  März  aus 
S.  (mild).  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Manche  über- 
wintern; i3.  Februar  2  9  bei  der  Donau.  —  Szepes  -  Bela 
(Greis iger).  Den  8.  und  21.  März  je  ein  Stück,  den  6.  Oc- 
tober  noch   mehrere   da. 

155.   Biidytes  ßaviis ,    Linn.  —   Gelbe   Schafstelze. 

Böhmen.  Johannesthal  (Taub mann).  Erste  den  10. 
oder  II.  April  nach  N.  und  N.-O.  (Wind,  kühl,  tagsvorher 
lau),  Mehrzahl  anfangs  und  Mitte  Mai  nach  N.  und  N.-O.,  oft 
gegen  starken  Wind  (hell);  erster  Gesang  anfangs  Mai,  allge- 
mein Mitte  des  Monates;  Nestbau  in  Wiesen  und  Steinbrüchen 
Mitte  Mai,  Gelege  Ende  des  Monates;  Abzug  gegen  Ende  August 
nach  S.   und  S.-W. 

Bukowina.  Illischestie  iZitny).  Erste  den  i.  April.  — 
Karlsberg  (? )  Die  ersten  am  21.  März  (hell),  die  Mehrzahl 
erschien  am  3o.  (trüb,  dann  hell).  —  Solka  (Kranabeter). 
Seltener  Sommervogel;  erscheint  Ende  April,  heuer  am  28.  und 
zieht  Ende  September,   heuer  den   28.,   ab.  —  Straza   (Popiel). 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  203 

Erste  den  25.  März,  Mehrzahl  und  erster  Gesang  den  7.  April, 
allgemein  den  10.  April;  Nestbau  den  12.  Mai,  erstes  Gelege 
den   22.  Mai;  Abzug  den  5.  September. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  20.  März 
bis    17.   October. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Brütet  bei  Eibenschitz; 
2.  April  5  Stücke  auf  Wiesen  bei  Strutz ,  16.  April  ein  cT  bei 
Oslawan. 

Niederösterreich.  Kalksburg  Reiser).  An  der  hiesigen 
Liesing,  als  auch  an  der  »dürren«  Liesing  im  Kaltenleutgebener 
Thale  halten  sich  alljährlich  einige  Paare  auf.  Heuer  jedoch 
überwinterte  sogar  bei  Kalksburg  ein  Paar  —  keine  Verwechselung 
mit  M.  sulphurea!  —  an  einer  Stelle,  wo  von  Rodaun  her  eine 
warme  Quelle  in  den  Bach  fliesst.  Ein  Ueberwintern  dieser 
Stelze  wurde  meines  Wissens  bisher  noch  nie  oder  doch  wenig- 
stens äusserst  selten  beobachtet.  Dasselbe  Paar  brütete  auch  in 
einem  Wiesenflecke,  hart  am  Bache,  sehr  zeitlich,  jedoch  wurden 
die  Jungen  von  einem   Hochwasser  weggeschwemmt. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  24.  April  2  d",  i  9, 
I.  Mai  I  Stück,  8.  Mai  i  Stück  mittags  nach  N.,  16.  August 
I    Stück. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  i5,  Sep- 
tember zu  Oläh-Lapäd  5o  Stücke  Schafe  umfliegend,  am  1 1.  Sep- 
tember  2   Stücke. 

Steiermarl<.  Mariahof  (Hanf  &  P  a  u  m  g  a  r  t  n  e  r). 
14,  April  2,  22.  April  i  — 10,  16.  IVIai  3  Stücke,  —  Pols 
(Washington).  Während  des  Sommers  nicht  beobachtet; 
26.   August  vereinzelte   Durchzügler, 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini),  Am  12.  April  nachmittags 
eine  Schar  von  40 — 50  Stücken  in  den  Feldern  der  Ambraserau, 
die  am    i5.  April  noch   ebendort  waren. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Im  Riedterrain  habe  ich 
sie  sowohl  im  Frühjahre,  wie  im  Sommer  wiederholt,  nament- 
lich bei  Bellye  und  Kopäcs  erlegt.  Ueber  die  Zeit  der  Ankunft 
und  des  Abzuges  habe  ich  keine  genauen  Daten;  wahrscheinlich 
gilt  auch  hier  Mitte  März  und  Mitte  October,  —  Landok 
(Schloms).  Erste  den  27.  März  nach  N.-O.  (schwacher  S. -Wind, 
heiter,    tagsvorher  S,-W.-Wind,     warm,   heiter),     Mehrzahl   den 


204  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


5.  April  nach  O.  (schwacher  S.-Wind.  heiter).  —  Nagy-Szt.- 
Miklös  (Kuhn).  Erste  den  17.,  Mehrzahl  den  3o.  März  (sonnig, 
-|-  14°  C.)  und  an  diesem  Tage  allgemeiner  Gesang;   Abzug*)  den 

3,  November.  —  Szepes-Bela  (Greisiger).  Den  2  5.  Mai  bei 
Totfalu   unter  weidenden   Pferden   ein   Stück  gesehen. 

156,    Budytes  juelanocephalus ,    Lichtenst,    —    SchwarzkÖpfige 
Schafstelze. 

Dalmatien**).  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  4.  April 
bis    i5.   September. 

157.   Anthus  aquaticus ,     Bechst.  —   Wasserpieper. 

Dalmatien.     Spalato    (Kolombatovic).     2.,   3.,   5.,  6., 

lö.   April,   4.,   9.   October. 

Litoralß.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  21.  März  einige 
an   den   Thermalbädern. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  10 — 12  Stück  über- 
winterten. 8.  März  (schwacher  Schneefall)  viele,  22.,  (schwacher 
Schneefall)  mehrere,  24.  (Schneegestöber)  8  Stücke,  7.  April 
cT  im   Thale. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  12.  Januar 
2    Stücke. 

Steiermark^  Mariahof  (Hanf  &  P  a  u  m  g  a  r  t  n  e  r). 
Brütet  auf  den  benachbarten  Alpen.    11.  März    1  Stück,    12.  März 

4,  24.  März  5  —  6  Stücke,  28.  etliche,  So.  März  viele,  14.  April 
sehr  viele;  9.  October  40 — 5o  Stücke,  3 1.  October  i  Stück.  — 
Schneealpe  (Reiser).  Am  27.  Mai  in  Menge  bei  den  Senn- 
hütten. —  Pols  (Washington).  29.  December  ein  grosser 
Schwärm   nach   Südost   bei   kaltem,  windstillen   Wetter. 

Ungarn.  Szepes-Bela  (Greisiger).  Den  9.  März  (vor- 
mittags schwacher  O.-,  nachmittags  schwacher  S.-Wind,  heiter 
und  warm)  bei  Bela,  unweit  der  Poper,  circa  30  Stücke,  den 
28.  (O.-Wind,  heiter  und  warm,  ebenso  mehrere  Tage  vorher) 
auf  dem   Felde   bei   Zsdjär  viele. 


*)  Der  späte  Abzug  derselben  dürfte  sich  wohl  &ui  Mot.  sulphurea 
beziehen.  v.  Tschusi. 

**)  Das  thatsächliche  Vorkommen   dieser  Art    in  Dalmatien  wurde 
durch  Beweisstücke  erwiesen.  v.  Tschusi. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Üngarn.  205 


158.   Anthiis  pratensis,    Linn.   —  Wiesenpieper. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
22.  April,  vom    i5.  September  bis  Ende  December. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  7.  März  einige  in 
Pietra  rossa,  21.  März  einige  bei  den  Thermalbädern,  26.,  28. 
März   einige. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Durchzugsvogel.  Vom  2.  April 
bis  Ende  des  Monates  kleine  Flüge;  noch  am  10.  Mai  i  Stück 
auf  Wiesen  bei  Namiest.  Von  Mitte  September  bis  22.  October 
am  Zuge   nach   Süden,   zuweilen   in  grösseren   Scharen. 

Salzburg.  Abtenau  (Hof  n  er).  Erster  den  26.  April 
(starker  S. -O.-Wind,  trüb,  tagsvorher  windstill,  heiter).  — 
Hallein   (Tschusi).    2  3.  März    i    Stück,   27.   3   Stücke. 

Schlesien.  Lodnitz  (Nowak).  22.  März  die  ersten  bei 
O.-Wind,  26.  viele  durchgezogen;  Gesang  einzelner  am  3.  April; 
19.   Mai   bereits   flügge  Junge   angetroffen. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  Den  3i.  März  ein- 
zeln angetroffen.  —  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
8.,  19.,  23,  I  Stück,  24.  5  —  6  Stücke,  28.,  30.  März  viele, 
Mitte  Mai  sehr  viele,  7.,  8.,  9.  November  je  i  Stück.  —  Pols 
(Washington).    18.  Juni  ein   Stück. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Bei  Pressburg  den 
17.   März   die   ersten. 

159.   Anthus  arboreus,   Bechst.   —   Baumpieper. 

Böhmen.  Blottendorf  (Schnabel).  Den  24.  April 
(S.-Wind)  singen  gehört.  —  Nepomuk  (Stopka).  Nur  in 
einigen  Paaren  vorkommend.  Gegen  Ende  Februar  gehört,  vom 
19.  April  gesungen,   in  der  zweiten  Hälfte  Mai  verstummten  sie. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  27.  März  einige 
am   Zuge   im   Garten. 

Mähren.  Oslawan  (Cape k).  Häufiger  Brutvogel.  11.  April 
die  ersten,  12.  April  einige  cT  gesungen,  11.  Mai  5  frisch  ge- 
legte  Eier. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  8.  April  mehrere  singend 
22.  Juni  Junge   im   Garten. 


206  V.  V.  Tscnusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


* 


Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csato).  Am  12.  April 
I    Stück,  am   i.   October  einige. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Häu- 
figer Brutvogel.  20.  April  gesungen.  —  Pols  (Washington». 
Trat  als   Brutvogel  zahlreich   auf. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Erschien  am  16.  und  22. 
August  und  später  noch  ziemlich  häufig  am  Fallbaume  der 
Krähenhüite  bei  Igls  und  war  auch  in  den  dortigen  Feldern 
oft  zu   sehen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Im  Frühjahre  1884 
fanden  sich  in  den  von  mir  bereisten  Oertlichkeiten  auffallend 
wenige  vor;  ich  sah  den  Vogel  nur  in  Kopolya,  ein  Stück 
acquirirte  ich  im  September  i885.  Bekanntlich  verweilt  er  im 
Gebiete  der  mittleren  Donau  von  Ende  März  oder  anfangs  April 
bis   October. 

160.   Agrodroma  campestris,   Bechst,  —   Brachpieper. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  i.  April  bis 
28.  September. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  21.  März  und 
I .  April   einige  in   Rosega. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Kommt  nicht  brütend  vor; 
nur  am  5.  Mai  beobachtete  ich  mit  Bestimmtheit  ein  Exemplar, 
auf  einer  steinigen   Grasfläche. 

Salzburg.  Hallein  (T  s  c  h  u  s  ij.  22.  April  2,  6.  Mai 
I    Stück. 

Steiermark;  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  16. 
und  19.  April  je  i  Stück,  ebenso  den  28.  August  und  9.  Sep- 
tember. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ein  Exempler  am  4,  Oc- 
tober 1885  aus  Bdllye  erhalten;  das  erste  innerhalb  eines  Zeit- 
raumes  von    sieben  Jahren. 

161.    Corydalla   Richardi,  Vieill.   —   Spornpieper. 

Schlesien.  Dzingelau  (^elisko).  Den  27.  September 
bei  Südsturm  7  Stücke  angetroffen  und  eines  davon  zum  Aus- 
stopfen erlegt. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  207 


162.    Galerida  cristata.   Linn.  —   Haubenlerche. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).    Ist  häufig. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Ein  Stand-  und 
Strichvogel.  —  Solka  (Kranabeter;).  Häufig  vorkommender 
Standvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Standvogel. 

Ütorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  14.  März  einige  am 
Seeufer  und  den   21.   März    in   Rosega. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Gemein.  Am  2.  Februar 
zuerst  gesungen,  am  14.  Februar  Beginn  der  Paarung.  —  Os- 
lawan  (Cape  k).  Schon  am  24.  Januar  horte  ich  ein  cT  auf 
der  Erde  leise  singen;  von  Mitte  Februar  sangen  sie  eifrig 
auf  Dächern,  von  Mitte  März  auch  in  der  Luft;  4.  April  vier 
frische   Eier. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  27.  Februar  i  Stück, 
9.   Mai    2   Stücke. 

Schlesien.  Troppau  (Urban).  Standvogel,  nicht  selten, 
im  Winter  auch   in   der  Stadt   Futter  suchend. 

Siebenbürgen.  Koloszvär  (H  ö  n  i  g).  Ueberwintert  in 
ziemlicher  Anzahl. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  Ein  häufiger  Stand- 
vogel dieser  Gegend.  —  Paldau  (August in).  Häufig  das 
ganze  Jahr. 

Tirol.  Innsbruck  (L  a  z  a  r  i  n  i ).  Anfangs  December  (bei 
Schnee  und  Frost)  einzeln  auf  den  Pradlerfeldern  hinter  dem 
Gasometer.  — -  Roveredo  (Bonomi).  Einstens  in  Süd -Tirol 
ziemlich  gemein,  jetzt  fast  ganz  ausgerottet. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Nach  Landbeck  ist  sie 
in  Syrmien  häufiger  wie  die  vorige;  das  konnte  ich  für  mein 
Beobachtungsgebiet  eben  nicht  behaupten,  wiewohl  man  sie  auch 
hier  in  den  tiefer  gelegenen  Theilen  oft  genug  antrifft.  — 
—  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Bei  Pressburg  den  14.  Februar 
gesungen.  —  Szepes  -  Bela  (Greis  ig  er).  Den  7.  Februar 
(S.-Wind,  warm  und  heiter,  Felder  grÖsstentheils  schneefrei) 
beginnen  sie  die  Stadt  zu  verlassen;  den  9.  December  (heftiger 
N.-W.-Wind  und  Schneegestöber,  tagsvorher  windstill  und  warm) 
kamen   viele   in  die  Stadt. 


208  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


163.  Lullula  arborea ,   Linn.    —    Haidelerche. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Am  29.  März  ein  Flug 
bei  Böhmisch  -  Pockau.  —  Bausnitz  (Demuth),  Erste  den 
18.  Februar  nach  N.  (schwacher  S.-W. -Wind,  mild,  sowie  tags- 
vorher),  Mehrzahl  den  4.  März  nach  O.  (N.- Sturm,  Schnee, 
kalt,  sowie  tagszuvor) ;  erster  Gesang  den  ig.  Februar,  allgemein 
den  10.  März.  Kommt  nur  in  wenigen  Paaren  vor.  —  Blotten- 
dorf  (Schnabel).  Erste  den  27.  Februar  nach  N.  (sehr  schon), 
Mehrzahl  den  26.  März;  erster  Gesang  den  10.  März;  Abzug  den 
ganzen  September  hindurch.  —  Braunau  (Ratolicka).  Erste 
den  10.  März  nach  N.,  Mehrzahl  den  i  5.  März;  erster  Gesang 
den  18.  März,  allgemein  den  20.  März;  Abzug  den  i5.  Oc- 
tober  (heiter).  —  Bürgstein  (Stahr).  Erste  den  24.  Februar. 
—  Johannesthal  (Taub  mann).  Erste  den  12.  März  nach 
N.-O.  (N,-0.-Wind,  hell,  tagsvorher  hell,  dann  trüb),  starke 
Züge  am  16.  und  ig.  März  von  W.  nach  O.  (mittelmässig 
starker  O.-Wind,  tagsvorher  sonnig,  Thauwetter) ;  erster  Gesang 
den  17.  und  18.  ?.Iärz,  allgemein  den  25.;  Nestbau  Ende 
März,  volles  Gelege  den  20.  April;  Abzug  im  August  und 
September  nach  S.-O.  und  S.  Sehr  zahlreich  hier.  —  Lito- 
schitz  (Knezourek).  Erster  Gesang  den  24.  März;  Abzug  im 
October. 

Bukowina.  lUischestie  (Zitny).  Erste  und  erster  Ge- 
sang den  ig.  März  (S.-W. -Wind,  schon,  tagsvorher  schön  und 
warm) ,  Abzug  den  8.  October  nach  S.  (W.  -  Wind ,  heiter, 
sehr  kühl,  tagsvorher  ebenso).  —  Kaczyka  (Zemann).  Erste 
den  i3.  März  von  S.  gegen  N.-W.  (scharfer  N.-Wind ,  Schnee- 
gestöber, tagsvorher  massiger  N.-O. -Wind),  erster  Gesang  den 
i5.  März,  volles  Gelege  den  12.  April.  —  Straza  (Popiel). 
Erster  Gesang  den   2.  Mai,  allgemein   den    i5. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Auf  den  Feldern 
von  Spalato  vom  Januar  bis  24.  März  und  vom  10.  October 
bis   Ende   December. 

Litorale.  Monfalcone  (Schi  avuzzi).  7.  März  einzelne 
in   Pietra  rossa,    einzelne  in   Rosega. 

Mähren.  Oslawan  (Capekl.  Brutvogel  der  Grasflächen 
am  Rande    der    höher    gelegenen    Kiefernwälder    und    in    Holz- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  209 


schlagen.  20.  Februar  zuerst  ein  singendes  cf ,  8.  April  drei 
frische  Eier.  Im  Juni  horte  ich  bis  gegen  Mitternacht  das  cT 
singen,  27.  September  noch  2  cf  gesungen.  —  Römerstadt 
(Jona  s).  Erste  den  3  i .  März  (starker  O.-Wind  ,  schon  ,  tags- 
vorher  stärkerer  O.-Wind) ,  Mehrzahl  denselben  Tag ,  an  dem 
auch  alle  sangen;  Nestbau  den  20.  April,  erstes  Gelege  den 
10.  Mai;  Abzug  den  27.  September  nach  S.-W.  (S.-W.-Wind, 
regnerisch  wie  tagsvorher). 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  Erste  den  2  5.  Februar 
nach  N.  (S.-O.-Wind,  -f  i^R. ,  trüb,  tagsvorher  S.- O.-Wind, 
—  i"  R.,  heiter),  Mehrzahl  den  3.  März  nach  N.-O.  (W.-Wind  mit 
Schneefall,  tagsvorher  N, -W.-Wind,  0°  R.) ;  Abzug  den  10.  Oc- 
tober  nach  S,-W.  (S.-W.-Wind,  heiter  wie  tagsvorher),  den 
21.  October  Nachzügler. —  Freudenthal  (v.  Pfeifer).  6.  Februar 
(früh  Nebel,  dann  sonnig,  tagsvorher  Thauwetter) ,  in  Mehr- 
zahl am  28.  (Frostnebel  bei  W.-Wind,  tagsvorher  zum  Theil 
heiter,   kalt), 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  26.  Februar 
einige  zerstreut  in  Boros-Bocsard,  am  i5.  September  8  Stücke 
in  Fel-Enyed. 

Steiermark.  Paldau  (August in),  sparsam.  —  Pikern 
(,R eiser).  Heuer  in  grosser  xMenge  auf  allen  Schlägen.  Trotz 
vielstündiger  Beobachtung  konnte  ich  den  Brutplatz  nicht  ent- 
decken. Das  Nest  dieser  Art  ist  von  den  einheimischen  Brut- 
vogeln   fast  am   schwersten  zu  entdecken. 

Ungarn.  Güns  (C.  Chernel).  Erste  und  in  Mehrzahl 
den  24.  März  (windstill  wie  tagsvorher).  —  Mosöcz  (Schaff- 
gotsch).  Den  i  i.  April  gesehen.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel). 
9.   März   die   ersten,    12.   März   Hauptzug. 

164.  Alauda  arvensis ,    Linn.  —  Feldlerche. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  In  Grosspriesen  ein 
Flug  von  einigen  20  Stücken  am  17.  Februar,  am  4.  März 
viele  bei  Schönpriesen.  —  Bausnitz  (Demuth).  Erste  den 
25.  Februar  nach  N.-O.  (^stärkerer  S.-W.-Wind,  mild,  ebenso  tags- 
vorher), 6.  März  in  Mehrzahl  nach  N.-O.  (starker  N.  -  Sturm, 
kalt,  ebenso  tagsvorher),  10.  März  Gesang  allgemein,  20.  März 
O  r  n  i  s  IV,  2.  14 


210  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


starke  Züge  nach  S.-O.  (starker  N.-W.-Wind  und  sehr  kahe 
Witterung,  ebenso  tagsvorher) ;  Abzug  am  5.  October  nach  S. 
(mildes  Wetter,  stärkerer  S.-O.- Wind).  Sehr  zahlreich  in  der 
Umgebung.  —  Blottendorf  (Schnabel).  Erste  den  2.  Februar 
nach  S.  (schönes  und  heiteres  Wetter  an  diesem  und  dem  vor- 
hergehenden Tage),  19.  Februar  in  Mehrzahl;  24.  Februar  erster 
Gesang,  allgemein  am  6.  März.  —  Braunau  (Ratolicka).  Ist 
in  Zunahme  begriffen.  Erste  den  16.  Februar  nach  N.-O.  (wind- 
still), Mehrzahl  den  27.  Februar  nach  N.-O.  (trüb);  erster  Ge- 
sang den  12.  März,  allgemein  den  18.  März;  Abzug  den  17.  Oc- 
tober nach  S.  (windstill).  —  Johannesthal  (Taubmann). 
Erste  den  8.  Februar  von  S.-W.  nach  S.-O.,  gegen  den  Wind 
(S.-O. -Wind,  Thauwetter,  trüb),  Mehrzahl  den  12.  März  von  S.-W. 
nach  S.-O.  (N.-W.  und  S. -O. -Sturm)  ;  temporärer  Rückzug  den 
20.  März  (sehr  kühl,  sowie  tagsvorher  Schnee),  Wiederkunft 
den  8.  April  (sonnig,  hell,  aber  noch  Schnee,  tagsvorher  Thau- 
wetter), starke  Züge  den  9.  und  10.  April  nach  N.-O.  und 
N.-W.;  erster  Gesang  den  20.  März,  allgemein  den  2  3.  März, 
obwohl  der  Jeschken  in  Schnee  gehüllt  war;  Nestbau  den 
16.  April,  erstes  Gelege  den  3o. ;  Abzug  im  September, 
October  und  November  nach  S.  und  S.-O.  —  Mauth  (Soukup). 
Erste  den  2.  Februar  (hell  und  kalt,  W.-Wind),  Mehrzahl  den 
27.  Februar  und  4.  März  (hell,  W.-Wind);  Abzug  den  18.  Sep- 
tember (kalt,  O.-Wind).  —  Nepomuk  (Stopka).  Am  7.  Fe- 
bruar sah  ich  die  ersten  sechs  gegen  Mittag  bei  heiterem  Wetter 
und  O.-Wind  ziehen,  am  9.  zahlreicher;  am  16.  gesungen,  am 
S.März  allgemeiner  Gesang;  am  10.  April  sah  ich  sie  in  Paaren, 
die  letzten  Mitte  October.  —  Rosenberg  (Zach).  Die  ersten 
am    18.   Februar  gehört. 

Bukowina.  Fratautz  (Heyn).  Erste  den  3o.  März  nach 
N.-W.  (stärkerer  S.-W.,  mildes  Wetter,  tagsvorher  warmer 
Regen),  28.  April  in  Mehrzahl  nach  N.-W.  (vormittags  schwacher 
S.-Wind,  klares  Frühlingswetter) ,  starke  Züge  am  14.  Mai  nach 
W.  (schwacher  S.-Wind,  etwas  bewölkt,  tagsvorher  leichter 
Regen);  lO.  Mai  erster  Gesang,  allgemein  am  4.  Juni;  Nestbau 
im  Juni  und  August,  erstes  Gelege  am  10.  Juni;  Abzug  am 
20.    October    nach    S.-W.     (stärkerer    S.-O. -Wind,    kühl,     tags- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesierreich-Ungarn.  211 


vorher  regnerisch).  —  Gurahumora  (Schnorfeil).  Erste 
den  19.  März  von  O.  nach  W.  (schwacher  W.-Wind,  schön, 
ebenso  tagsvorher),  Mehrzahl  den  3.  April  von  O.  nach  W. 
(stärkerer  N.-Wind,  Strichregen,  tagsvorher  stärkerer  N.-Wind 
und  schön);  Abzug  am  9.  October  nach  O.  (kühler,  schwacher 
W.-Wind,  jedoch  wie  tagsvorher  heiter),—  Kaczyka  (Zemann). 
Erste  den  8.  März  von  S.  -  O.  nach  N.  (scharfer  N.  -  O.- 
Wind,  kalt,  tagsvorher  ebenso  bei  massigem  N.-Wind),  Mehr- 
zahl den  21.  März  von  O.  nach  N.  -  W.  (massiger  O.  ■  Wind, 
mild,  tagsvorher  massiger  N.-O.-Wind,  ziemlich  kalt);  erster 
Gesang  am  S.März. —  Karlsberg  (  .-^ )  Die  ersten  am  18.  März 
bei  hellem  und  warmen  Wetter,  am  20.  (bewölkt)  in  Mehrzahl 
erschienen;  gesungen  am  18.,  in  Mehrzahl  am  20.  März.  — 
Kuczurmare  (M  i  s  z  k  i  e  w  i  c  z).  Kommt  im  März  und  zieht 
im  October  ab.  —  Kupka  (Kubelka).  Erste  den  12.  März 
nach  W.  (massiger  S.-O.-  und  W.-Wind,  mild,  tagsvorher  ziem- 
lich kühl,  Regen),  Mehrzahl  den  17.  März  nach  W.  (massiger 
S.-O.-  und  W.-Wind;  mild);  erster  Gesang  den  14.  März,  allge- 
mein am  20.;  erstes  Gelege  am  30.  Mai-,  Abzug  am  24.  Sep- 
tember nach  S.-O.  (massiger  W.-  und  S.-O. -Wind,  warm,  tags- 
vorher ebenso).  —  Petroutz  (Stränsky).  Erste  den  10.  März. 
—  Solka  (K  rana  be  t  er).  Zugvogel;  erscheint  ziemlich  häufig 
im  März  und  zieht  im  October  ab.  —  Straza  (Popiel).  Erste 
den  2.  April  nach  W.  (heiter,  sowie  auch  tagsvorher);  5.  April 
erster  Gesang,  allgemein  am  17.  —  Terebleszty  (Nahlik). 
Erste  den  7.  März  nach  O.  (schwacher  O.-Wind,  Thauwetter, 
tagsvorher  warm),  Mehrzahl  den  i3.  März  nach  W.  (schwacher 
O.-Wind,  wie  tagsvorher  warm);  erster  Gesang  am  7.  März, 
allgemein  am  19.;  Abzug  am  17.  October  nach  S.  (schwacher 
O.-Wind,  wie  tagsvorher  schön).  —  Toporoutz  (Wilde). 
Erste  den  26.  Februar  nach  S.-O.  Im  Herbste  mied  die  Lerche, 
sowie  die  meisten  anderen  Zugvögel,  in  auffallender  Weise  diese 
Station. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Auf  den  Feldern 
von  Spalato  vom  Januar  bis  10.  April  und  vom  8.  October  bis 
Ende   December. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erste  den  3.  März 
(O.-Wind,    mild,    tagsvorher  trüb),    Mehrzahl   in   den   folgenden 

14* 


212  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Tagen  bei  veränderlicher  Witterung;  erster  Gesang  den  S.März, 
allgemein   in   den   nächsten  Tagen. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  6.  März  in  der 
Frühe  gesungen,  7.  März  einzelne  in  Pietra  rossa,  10.  einzelne 
am  Seeufer.   —  Triest  (Moser).    Abzug  am    16.  October. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Erste  Ankunft  am  18.  Fe- 
bruar (tagsvorher  massiger  S.-Wind).  Merkwürdigerweise  kamen 
die  ersten  Exemplare  in  Flügen  von  2  bis  4  Stücken  vom 
Norden  her.  —  Kremsier  (Z  a  h  r  a  d  n  i  k).  19.  Februar.  — 
Oslawan  (Capek).  Im  Winter  1884 — 85  und  i885 — 86  blieben 
einzelne  hier.  Die  Durchzügler  kamen  um  den  14.  Februar 
an;  bis  zu  Ende  des  Monats  flogen  sie  von  einem  Felde  zum 
anderen  und  sangen  sehr  wenig;  erst  vom  8.  März  stiegen  sie 
singend  in  die  Höhe.  —  Römerstadt  (Jona  s).  Erste  und 
in  Mehrzahl  den  8.  Februar  von  S.  -  O.  nach  N.-W.  (starker 
S.-W.-Wind,  schön  wie  tagsvorher),  temporärer  Rückzug  den 
19.  Februar  (sehr  kalt,  tagsvorher  Schnee,  unfreundlich  und 
kalt),  Wiederkehr  den  23.  Februar  (schon,  tagsvorher  unfreund- 
lich, abends  schön);  erster  Gesang  den  12.  März,  allgemein 
am  27.;  Anfang  des  Nestbaues  i5.  April,  volles  Gelege  den 
30.;  den  17.  Mai  wurden  die  drei  Jungen  durch  haselnuss- 
grosse  Hagelkörner  getödtet,  welches  Schicksal  auch  die  Jungen 
in  einem  Goldammerneste  ereilte;  zweiter  Nestbau  vollendet  am 
5.  Juli,  10.  Juli  erstes  Ei,  22.  Juli  volles  Gelege  (5  Stücke); 
Abzug  den  19.  October  nach  S.  -  W.  (schwacher  W.  -  Wind, 
regnerisch,    tagsvorher   schon). 

Niederösterreich.  Mödling  (G  a  u  n  e  r  s  d  o  r  f  e  r).  Am 
17.  Februar  eingetroffen,  am  20,  schon  ziemlich  viele,  am 
2  3.  März  Wiiterungsumschlag  mit  Schnee,  welcher  den  24.  und 
25.  liegen  blieb.  In  diesen  Tagen  waren  die  Lerchen  nicht 
mehr  hörbar,  dafür  viele  Schopf lerchen  in  den  Gassen.  In  der 
Nacht  am  26.  schmolz  der  Schnee  vollständig  und  früh  8  Uhr 
hörte  man  wieder  viele  Lerchen  singen.  —  Nussdorf  a.  d.  D. 
(Bachofen).    iS.   Februar    i    Exemplar. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  3.  Februar  (bei  Südwind, 
nach  S. -Sturm  in  der  Nacht)  nachmittags  20  Stücke  von  N.-W. 
kommende  auf  den  Feldern  (nachts  Frost),  5.  7 — 8,  7.  2  Stücke, 
II.    I    Stück  bei   starkem   Schneefall   mittags   nach   N.-W.,    dann 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  213 


gegen  loo  ebenfalls  nach  N.-W.  bei  N.-W.  rückgezogen;  (i6. 
schneefrei,  S. ,  in  der  Nacht  S. -Sturm ,  17.  S.  -f  4 — 7**);  18. 
(S.-O.,  +  6  — 12")  einige  wieder  rückgekehrt,  20.  mehrfach  auf 
den  Feldern,  24.  40 — 5o  Stücke;  3.  März  Gesang,  5. —  10. 
viele  in  einem  Fluge,  16.  5  Stücke,  24.  mehrere  cf  cT  singend, 
zuletzt  den   2.   Juli  gehört. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  12.  Februar  (Schnee- 
fall) eine  Lerche  angetroffen,  19.  (S.-O.,  mittags  -(-  7"  R.)  Be- 
ginn des  Zuges,  4.,  5.  und  6.  (heiter,  N.-O.)  Haupzüge.  Beginn 
des  Herbstzuges  am  16.  September  (S.-W, ,  heiter),  Hauptzug 
den  24.  (S.-W.,  Regen),  Nachzug  den  6.  October  (S.-W.,  Regen); 
am  I.  November  (bei  N.-O.)  noch  eine  Lerche  gesehen.  — 
Freudenthal  (Pfeifer).  4.  Februar  (S.-W.,  Thauwind,  tags- 
vorher  S.,  Thauwetter),  in  Mehrzahl  am  17.  (Nebel,  regnerisch, 
S.-W.-Wind,  tagsvorher  Nebel).  —  Jägerndorf  (Winkler). 
Zuerst  am  16.  Februar  (schön,  tagsvorher  Schnee) ,  in  Mehrzahl 
den  14.  März  (schön,  auch  tagsvorher);  erster  Gesang  am 
16.  Februar,  allgemeines  Singen  am  14.  März.  —  Lodnitz 
(Nowak).  Einzelne  schon  am  2.  Februar  angekommen;  den 
ersten  Gesang  horte  ich  am  5.,  am  17.  waren  bereits  alle  da 5 
3o.  April  vier  Eier.  —  Troppau  (Urban).  Am  20.  Februar 
schon  in  Mehrzahl  auf  den  Feldern  und  einige  cT  singend,  den 
22.  (früh  —  2"  R.)  keine  bemerkt,  am  25.  (sonnig,  warm)  wieder 
einige  singend.  Am  1 8.  October  über  den  Feldern  etwa  5o  hin- 
und  herfliegend,  am  20.  und  21.  einige,  am  29.  nur  eine  be- 
merkt; am  9.  November  sah  ich  bei  rauher  Nebeliuft  und 
scharfem  S.-W. -Winde  auf  den  nördlichen  Anhöhen  (bei  Klinge- 
beuiel)  20  bis  3o  Stücke,  die  gegen  S.-O.  zu  ziehen  schienen, 
doch  (wohl  infolge  des  heftigen  Windes)  oft  ablenkten  und  sich 
niederliessen.  —  Wagstadt  (Wolf).  Die  ersten  am  22.  Februar, 
Hauptmasse  am  8.  März;  Beginn  des  Herbstzuges  Mitte  October, 
Hauptabzug  zu  Anfang  November.  Am  25.  April  ein  Nest  mit 
Gelege.  Demel  sah  den  22.  Februar  um  9  Uhr  morgens  etwa 
2  5  Stücke  von  O.  nach  W.  ziehen  und  fand  am  25.  April 
ein  Nest  mit  5  Eiern.  Fischer  hörte  den  18.  Februar  (warm, 
S.-W.-Wind,  bewölkt)  bereits  eine  singen;  den  22.  Februar 
(heiter,  kalt,  O.)  sah  Hanisch  36,  Matissek  am  i .  März  (heiter, 


214  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


warm)  etwa  3o  und  Swetlick  am  28.  Februar  (.schon,  warm, 
O.)   41    an   der  Strasse  nach   Bothenwald. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  26.  Februar 
(S.W. -Wind,  heiter,  ebenso  tagsvorher),  Mehrzahl  an  demselben 
Tage  bei  schwächerem  Winde;  einzelne  Vögel  sangen  allgemein 
am  28.  und  29.;  Abzug  den  28.  October  (N.-O.-Wind,  kühl, 
tagsvorher  kühl  und  heiter).  —  Nagy  -  Enyed  (Csato).  Am 
20.  Februar  die  ersten  4,  am  8.  April  mehrere  singend;  am 
18.  September  grosse  Flüge  in  Elekes,  am  17.  October  mehrere, 
am   20.   8,   am    11.   December    i    Stück,   am    1 3.    i   o. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  Die  ersten  Exemplare 
am   26.   Februar,   Hauptmasse  am   5.  März.  —  Mariahof  (Hanf 

6  Paum  gartner).      Sehr    häufiger    Brutvogel.      23.     Februar 

7  Stücke,  25.  I  Stück,  26.  12.  Stücke,  27.,  28.  16 — 20  Stücke, 
3.  März  7,  4.4 — 6,  5.  20,  8.,  9.  10.  100 — 200,  11.  100  Stücke 
und  einzelne  überall,  21.  gesungen,  27.  März  Gesang  allgemein, 
22.  October  200,  3.  November  60,  7.  2,  9.  November  3 — 6 
Stücke,  17.  December  i  Stück. —  Mariahof  (Kriso).  20.  Fe- 
bruar, 3o.  März  sehr  viele  anwesend.  —  Mühlthal  (Os lerer). 
Erste  den  7.  Februar  bei  60  —  80  cm.  tiefem  Schnee  und 
nur  kleinen  schneefreien  Stellen  an  sonnigen  Hängen;  12.  Mai 
flügge  Junge.  —  Paldau  (Augustin).  Sparsam.  —  Pols 
(Washington).    3.  September  die  letzten. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Die  ersten,  circa  18  Stücke, 
in  der  HÖttingerau  am  22.  Februar,  am  i.  März  nach  10  Uhr 
vormittags  einige  in  der  Hallerau ;  23.  October  und  3.  November 
sehr  zahlreich  in  der  Hallerau,  am  6.  November  keine  mehr. 
—  Roveredo  (Bonomi).  Erste  den  i3.  Februar  nach  N. 
(N,-W.-Wind,  wolkig,  tagsvorher  N.-W.-Wind,  heiter),  Mehr- 
zahl den  14.  März  nach  N.  (S.-W.-Wind,  tagsvorher  S.-Wind, 
Regen);  Abzug  den  22. —  23.  October  nach  S.  (S. -W.-  und 
S.-O.-Wind,   bewölkt,   tagsvorher  N.-Wind,   heiter). 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Die  erste  wurde  im 
Jahre  1884  Mitte  Februar,  im  Jahre  188 5  am  24.  Februar  in 
Bellye  gehört;  sie  ist  viel  häufiger,  als  ich  früher  annahm;  auf 
allen  Ackerungen,  Weizenstoppeln,  Brachfeldern  traf  ich  sie  an 
und  fiel  sie  mir  —  bei  dem  Mangel  an  Wachteln  —  im  Jahre 
i885   mehr  denn  je  auf.    —     Güns  (C.  Chernel.)     Erste   den 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  215 


1  8.  Februar  aus  S.-O.  (gelinde  Witterung),  Mehrzahl  den  24.  Fe- 
bruar nach  S.-O.  (S.-W.-Wind,  gelinde  Witterung).  —  Mosöcz 
(Schaffgotsch).  Den  21.  Februar  zuerst  gesehen.  —  Nagy- 
Szt.  -  Miklös  (Kuhn).  Erste  den  23.  Februar,  Mehrzahl  den 
17.  März;  erster  Gesang  am  Tage  der  Ankunft,  allgemein  am 
17.  März;  Abzug  den  25.  November.  —  Neusiedler  See 
(Reiser).  Am  17.  Mai  fand  ich  am  Seeufer  bei  Apethlon  drei 
frische  Eier  dieser  Lerche,  wovon  das  eine  höchst  abnorm 
(albinistisch)  gezeichnet  ist,  wie  dies  Öfters  bei  Sperlingseiern  vor- 
zukommen pflegt.  Das  Gelege  befindet  sich  in  der  Sammlung 
des  Herrn  Fournes  in  Wien.  —  Pressburg  (Stef.  C Kernel). 
Den  20.  Februar  die  ersten  4  Stücke  (S.-W.-Wind,  trübes 
regnerisches  Wetter),  2  5.  Februar  Hauptzug.  Dieses  Jahr  über- 
haupt sehr  zahlreich.  —  Szepes  -  Bela  (Greisiger).  Den 
25.  Februar  (schwacher  O.-Wind,  heiter,  Temperatur  unter  o*') 
ein  Stück  bei  der  Stadt,  den  26.  mehrere,  den  27.  viele  auf 
den  Feldern  gesehen  und  gehört  (Witterung  wie  am  25.);  13., 
14.  März  (an  ersterem  heftiger,  sehr  kalter  O.-Wind,  —  3  —  7°, 
tagsvorher  O.-Wind  und  Schneefall;  an  letzterem  N.- O.-Wind 
und  Schneefall)  verstummten  sie  und  zogen  nicht  mehr  paar- 
weise, sondern  in  Scharen  auf  den  schneefreien  Flecken  der 
Felder  umher;  den  26.  September  noch  mehrere,  den  18.  Oc- 
tober  5,  den  28.  2  und  den  17.  December  noch  i  Stück  auf 
den  Feldern. 

165.  Melanocorypha  calandra,    Linn.  —  Kalanderlerche. 

Dalmatien.   Spalato  (Kolombatovic).   2.,  5.,  3  I.Januar, 
24.,  28.  Februar,  3i.  October,    i.,  2.  November,  8.,  10.  December. 

166.   Calandrella  brachydactyla ,    Leissl.   —    Kurzzehige  Lerche. 

Dalmatien.     Spalato    (Kolombatovic).     4. ,     5. ,    6., 
10.,    16.  April. 


216  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


VIII.  Ordnung. 
Crassirostres.    Dickschnäbler. 

167.   Miliaria  europaea ,    Swains.   —   Grauammer. 

Bukowina.  Kuczurmare  (M  i  s  z  k  i  e  w  i  c  z).  Derselbe 
kommt  mit  dem  Goldammer  gemeinschaftlich  sehr  häufig  hier 
vor.  —  Solka  (Kranabeter).  Seltener  Zugvogel,  der  im  April 
erscheint   und  im   October  abzieht. 

DalmatJen.    Spalato   (Kolombatovic).    Standvogel. 
Litorale.   Monfalcone  (Seh  iavuzzi).    lo.  März  einzelne 
am  Seeufer. 

Mähren.  Oslawan  (Capekj.  Im  Winter  1884  —  85 
blieben  mehrere  hier;  i5.  Januar  sah  ich,  wie  sie  bei  starkem 
Schnee  die  Strohdächer  in  Neudorf  durchsuchten;  am  26.  Fe- 
bruar am  Brutplatze  gesungen;  auch  im  December  sah  ich 
einige  unter  Einher,   citrinella. 

Niederösterreich.  Kalksburg  (Reiser;.  Sowohl  bei 
Atzgersdorf*)  (am  Telegraphendrahte),  als  auch  im  Gütenbachthale 
(etwa  3  Paare)  konnte  ich  seine  heuer  erfolgte  Einwanderung 
constatiren;   das   Nest  aber  fand  ich  nicht. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  2.  Juni  cf  singend  am 
Durchzuge. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Im  Herbst,  aber 
sparsam.  —  Pols  (Washington).  Fand  Mitte  Juni  zwei  Brut- 
paare auf  (zum  erstenmale  in  meinem  Gebiete).  Im  Winter  sah 
ich  dieselben  nicht. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Aus  welcher  Ursache 
dieser  sonst  in  Bellye  äusserst  gemeine  Vogel,  im  Sommer  i885, 
vergleichsweise  spärlich  auftrat ,  ahne  ich  nicht ;  im  Frühjahre 
1884  sah  ich  ihn  sehr  oft.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel). 
Stand-  und  Strichvogel. 


*)    Am  erstgenannten  Orte  sah    ich  die  Art    zu  Anfang  Mai  schon 
Ende  der  öoger  Jahre  längs  der  Bahnstrecke.  v.  Tschusi. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  217 

168.   Euspija   melanocephala,   Scop.   —  SchwarzkÖpfiger  Ammer. 

Dalmatien.    Spalato  (Kolombatovic).  Vom   7.   Mai  bis 

I  2.   April. 

169.    Etnberi^a   citrinella ,    Linn.   —   Goldammer. 

Böhmen.  Blottendorf  (Schnabel).  Den  19.  und  20.  Fe- 
bruar sehr  viele  gesehen.  —  Nepomuk  (Stopka).  Ist  häufig. 
Am  21.  Mai  zwei  etwa  fünf  Tage  alte  Junge  in  einem  Neste 
aus  Moos  und  Stengeln  in  einem  Feldrain  gefunden,  ander- 
wärts Junge  schon  aus  dem  Neste  geflogen.  Am  2.  Juni  vier 
Eier  an  einem  Strassenrain,  am  9.  ebendaselbst  zwei  Junge;  am 
6.,  23.  Juni  und  16.  Juli  Junge  an  Rainen  und  im  Gestrüpp. 
Viele  gehen  durch  Regengüsse  und  auf  andere  Art  zugrunde. 
—  Rosenberg  (Zach).  Am  20,  April  zwei  eben  fertige  Nester 
und  am   26,   bereits   ein   Ei   in  einem   derselben   gefunden. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miskiewicz).  Standvogel  und 
sehr  häufig.  —  Solka  (Kranabeter).  Ziemlich  häufiger  Stand- 
vogel; im  Sommer  hält  sich  derselbe  in  Vorwaldungen  und  Ge- 
büsch auf,  im  Winter  nähert  er  sich  den  Ortschaften,  wo  er 
in   den  Scheuern   und  den  Stallungen   Nahrung  sucht. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovi  c).  Vom  Januar 
bis    18.   März  und  vom    3.   November  bis   Ende  December. 

Mäiiren.  Goldhof  (S  p  r  o  n  g  l).  Gemein  während  des 
ganzen  Jahres.  —  Oslawan  (Capek).  7.  Februar  erster  Früh- 
jahrsgesang, vom  20.  Februar  allgemein,  obzwar  sie  bis  Mitte 
März  in  Gesellschaften  blieben;  24.  April  frisches  Gelege;  9.  De- 
cember erschienen  sie  mit  dem  ersten  Schnee  im  Städtchen. 

Niederösterreich.  Kalksburg  (Reisen.  Am  3i.  Mai 
7   frische  Eier,   am   7.  Juni  dicht  daneben   wieder  4  Eier. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  22.  Februar  zuerst  ge- 
sungen,   2  3.   vielfach   singend,    27.    Mai   flügge  Junge. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  »Amaring«.  Häufiger 
Standvogel.  —  Paldau  (A  u  g  u  s  t  i  n).  Das  ganze  Jahr  sehr 
häufig. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Sehr  gemein,  nament- 
lich am  Rande  der  Ried-  und  Landwälder,  auch  in  vielen  Feld- 
gehÖlzen.  —  Mosöcz   (S  chaf  fgo  t  seh).    Im  Februar   gesungen. 


218  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.   Dalla-Torre. 

am  i5.  Juni  ein  Nest  mit  drei  sehr  kleinen  Jungen.  —  Press- 
burg (Stef.  C  h  e  r  n  e  1).  Stand-  und  Strichvogel;  i8.  Mai 
flügge  Junge. 

170.   Emberi:^a   cirliis,   Linn.  —  Zaunammer. 
Dalmatien.   Spalato   (Kolombatovic).    Standvogel. 

171.   Emberi^a  cia,    Linn.  —  Zippammer. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Als  Seltenheit  am  12.  De- 
cember  zvi^ei  Exemplare,  wovon  ein  9  unter  anderen  Ammern 
geschossen  wurde. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
20.   März,   vom   22.   October  bis   Ende   December. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  27.  Januar  einige 
bei   Monfalcone,    7.   März  verschwunden. 

172.   Emberi^^a  hortulana,    Linn.  —  Gartenammer. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Auf  den  Feldern 
von   Spalato   nur   vom    i3.   bis   20.   März. 

173.    Schoenicola  schoeniclus ,    Linn.   —   Rohrammer. 

Dalmatien:  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
20.   März,  vom    3.   October  bis   Ende   December. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  7,  März  einige 
bei  Monfalcone. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Durchzugsvogel  im  Früh- 
jahre. i5.  März  I  9,  19.  6  Stücke  beiderlei  Geschlechtes  bei- 
sammen, 29.  März  und  2.  April  je  ein  9  ;  nur  am  Flusse 
zwischen  Eibenschitz  und   Oslawan   beobachtet. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  i.  März  i  Stück  gehört, 
8.    I    Stück  gesehen. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
II.,  12.  März  je  2  Stücke,  19,,  21.,  28.  etliche,  3o.  März 
4  Stücke,  I.  April  i  Stück;  3.  October  bis  Ende  October 
täglich  etliche. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  18.  October  circa 
ö  —  8   Stücke  im   Röhricht   des  Taurer  Giesens  in  der  Hallerau. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  219 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Diesen  überaus  sympa- 
thischen Vogel  traf  ich  in  jedem  Riede,  das,  wenn  auch  nur 
spärlich,  einige  Rohrinseln  aufzuweisen  hatte;  auch  in  Danocz- 
erdö  Hess  er  sich  erblicken.  Ich  glaube  nicht,  dass  er  Stand- 
vogel in  Süd-Ungarn  ist.  Landbeck  notirte  als  seine  Wanderzeit 
März  und  October. —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  i  7.  Mai 
ein   Paar  bei   einem   Wassergraben. 

174.   Schoenicola   intermedia,    Mich.  —    Mittlerer  Rohrammer. 
Dalmatien.  Spalato   (Kolombatovicj.    i3.,    14.  October. 

175.   Plectrophanes  nivalis,    Linn.   —   Schneespornammer. 

Mähren.  Römerstadt  (Jonas).  Den  4.  Februar  vier  Exem- 
plare beobachtet,  davon  eines  geschossen  und  für  die  Landes- 
realschule ausgestopft.    Hier  noch  nicht  gesehen. 

Ungarn.  Szepes-Bela  (Greisiger).  Den  9.  Januar 
(stürmischer  S.-W.-Wind  und  grosse  Schneeverwehungen,  tags- 
vorher  Windstille  und  sehr  kalt,  tagsnachher  S.-W.-Wind)  hielt 
sich  mehrere  Stunden  lang  ein  Flug  bei  den  Feldscheuern  um 
Bela  auf. 

176.   Passer  montaniis ,   Linn.   —  Feldsperling. 

Bukowina.  Solka  IK  r  a  n  a  b  e  t  e  r).  Ziemlich  häufiger 
Standvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
24.  März  und  vom  22.  October  bis  Ende  December,  aber  unge- 
wöhnlich sparsam. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Vom  25.  Februar  an  alle 
auf  den   Brutplätzen;    28.   April  4  Eier. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig),  ist  im  Spätsommer 
in  grossen  Scharen  zu  sehen  und  wird  von  den  Landwirthen 
gehasst. 

Steiermark.  Paldau  (August in).  Häufig.  —  Pikern 
(Reiser).  Am  26.  April  3  frische  Eier  in  einem  hohlen  Apfel- 
baume,   darunter  eines   albinistisch. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  16.  Mai  flügge 
Junge. —  Szepes-Bela  (G reisiger).   Den   7.  Februar  (S.-Wind, 


220  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torrr. 

heiter    und   warm .    Felder  grösstentheils    schon    schneefrei)   be- 
gannen sie  schon  die  Stadt  zu  verlassen;  den  9.  October  kamen 

sie  in  die  Nähe,   den    1 9.   in  die  Stadt  selbst. 

177.  Fasser  domesticus ,    Linn.  —   Haussperling. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Sehr  verbreitet;  schadet 
im  zeitigen  Frühjahre  jungen  Setzlingen.  An  einem  ziemlich 
grossen  Birnbäume  in  meinem  Garten  vernichteten  sie  zahlreiche 
Knospen. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Der  häufigste 
und  zahlreichste  Standvogel,  welcher  2  —  3mal.  auch  auf  Bäumen, 
brütet.  —  Solka  Kranabeter;.  Häufiger  Standvogel,  der 
unter  vorspringenden  Dächern,  in  Mauerspalten,  zwischen  den 
Gabelungen  der  Aeste  nistet  und  auch  Schwalbennester  benützt. 
welche  er  jedoch  früher  mit  Gras,  Stroh  oder  Federn  aus- 
polstert. Er  brütet  2mal  und  enthalten  die  Gelege  4 — 7  Eier. 
Er  wird  oft  durch  seine  grosse  Vermehrung  lästig.  —  Tereb- 
leszty  <^NahIiki.    Standvogel. 

Dalmatien.  Spalato     Kolombatovic;.   Standvogel. 

Litorale.  Monfalcone  f^S  c  h  i  a  v  u  z  z  i).  28.  Mai  flügge 
Junge. 

Mähren.  Goldhof  Spronglj.  Die  ersten  flüggen  Jungen 
am  3i.  Mai  beobachtet. —  Oslawan  Capekj.  Am  26.  Februar 
sass  das  Paar  beim  Neste  vom  vorigen  Jahre  und  am  2.  März 
wurde  mit  dem   Nestbaue  begonnen. 

Siebenbürgen.  Koloszvär  (Hönigi.  in  einem  Schwalben- 
neste  beobachtete  ich  in  einem  Sommer  (1883)  drei  Brüten. 
Trotz  dieser  Vermehrung  kein  merklicher  Zuwachs  zu  sehen. 
obwohl  sie  hier  nicht  verfolgt  werden. 

Steierniarl(.  Paldau  (Augustinj.  Gemein.  Schwalben 
mauerten  diesen  Frühling  einen  so  ein,  dass  nur  der  Kopf 
herausah  und   er  verhungerte. 

Ungarn.  Pressburg  Stef.  Chernel  .  Am  2.  September 
ein  weisslichgraues  Exemplar  beobachtet.  Im  Winter  sind  die 
schwarzgefiederten  sehr  häufig.  Brehm  (Sohn)  findet  diesen  Um- 
stand ebenfalls  der  Aufmerksamkeit  würdig  und  meint,  sie  ver- 
danken die    dunkle  Färbung    ihrem   Nachtaufenthalte    in    Rauch- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  221 

fangen    und    in    den  Kohlenniederlagen    der    Eisenbahnen.     Ich 
kann  seine  Meinung  vollkommen  bestätigen. 

178.  Fringilla  coelebs ,   Linn.   —    Buchfink. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel),  Sehr  viele  am  i.  März 
angekommen,  aber  lauter  Männchen.  In  dem  Garten  des  Hrn. 
Eckelmann  in  Schönpriesen  hatte  ein  Finkenpaar  ein  Nest  ge- 
baut ,  welches  vom  Haussperling  dreimal  zerstört  wurde.  — 
Blottendorf  (Schnabel).  Gegen  i3  Stücke  den  19.  Februar 
(S.  -  O.  -  Wind) ,  Mehrzahl  den  26.;  erster  Gesang  den  23.  Fe- 
bruar; von  Ende  September  bis  Mitte  October  und  am  i3. 
und  17.  überaus  grosse  Züge  gegen  Süden.  —  Braunau 
(Ratolicka).  Einzelne  den  22.  Februar,  in  starken  Zügen  den 
6.  März;  Abzug  den  20.  September  nach  S.  —  Nepomuk 
(Stopka).  Zahlreich,  besonders  im  Walde;  vom  September  bis 
Mitte  November  flogen  sie  in  Scharen  herum;  im  Winter  sieht 
man   nur  Männchen. 

Bukowina^  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Brut-,  Strich- 
und  Standvogel,  der  besonders  zahlreich  auftritt,  wenn  die  Roth- 
buchen reichen  Samen  haben.  Das  Nest  baut  er  in  Baumlöcher 
(!  V.  Tschusi.)  und  in  Ermanglung  dieser  auf  Aeste.  —  Petroutz 
(Stränsky).  Erster  den  9.  März.  —  Solka  (Kr anabe t er). 
Häufig  vorkommender  Standvogel,  der  im  Herbste  massenhaft 
in   den   Gärten   und   bei   den   Häusern   erscheint, 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
20.   März,   vom    i  i .   October   bis   Ende   December. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Hier  sparsam,  bei 
Graz   häufig,    besonders    am   Schlossberge. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  24.  Februar  (sehr 
milder  Abend)   erster  Finkenschlag;  9.  October  viele  bei  Vill. 

Ungarn.  Bellye  (M  o  j  s  i  s  o  v  i  es).  Fast  allerorts  ver- 
nahm ich  im  Frühjahre  1884  den  fröhlichen  Finkenschlag;  nur 
wenige  Oerilichkeiten  (abgesehen  von  Sumpf-  und  Rohrplatten) 
besitzen  diesen  munteren  und  zutraulichen  Vogel  in  geringer 
Zahl.  —  Mosöcz  (Sc  haffgo  tsc  h).  Den  6,  März  geschlagen. — 
Pressburg  (Stef.  Chern  el).  Den  25.  Februar  der  erste  Finken- 
schlag;    29.   März,   ^l^b    Uhr  nachmittags,   flog   im   Gebirge   eine 


222  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

grosse  Schar  9  und  cf,  es  mögen  wohl  über  200  gewesen  sein, 
nach  N. ;  16.  April  nistend.  Im  Gebirge  bei  Modern  bauen 
sie  ihre  Nester  aus  grünem  Moos  und  nicht  aus  dem  auf  Obst- 
bäumen wachsenden  Lebermoos  und  verwenden  viel  weniger 
Sorgfalt  auf  den  Bau  ihrer  Nester,  so  dass  man  letztere  nicht 
zu  den  künstlich  verfertigten  zählen  kann.  Den  Grund  dieses 
Abweichens  vom  gewöhnlichen  Nestbaue  suche  ich  darin ,  dass 
das  Lebermoos  in  den  hiesigen  Wäldern  sehr  selten  ist,  und 
da  die  Finken  ihr  Nest  hier  meistens  auf  Tannen  und  grün- 
bemoosten Buchen  bauen,  stimmt  die  grüne  Farbe  des  Mooses, 
welches  sie  dazu  verwenden,  besser  mit  der  Umgebung  überein, 
wodurch  das  Nest  weniger  sichtbar  ist.  Was  endlich  die 
geringere  Sorgfalt  beim  Nestbaue  betrifft,  so  ist  dies  dem 
Material,  aus  welchem  es  entsteht,  zuzuschreiben.  Dieses  ist 
so  locker,  dass  es  sich  zu  einem  künstlichen  Baue  nicht 
sehr  eignet.  Den  1 7.  October  nur  mehr  einige  o  im  Ge- 
birge. —  Szepes  -  Bela  (G reisiger).  Den  14.  März  <^N. -O.- 
Wind, Schneefall,  Temperatur  unter  o^,  ebenso  tagsvorher)  zogen 
auf  den  Feldern  Flüge  von  mehreren  Hunderten  umher,  den 
i3.  April  (N.-O.-Wind,  kalt,  mehrere  Tage  vorher  S. -Wind  und 
Regen,  tagsnachher  N.-O.-Wind,  heiter  und  warm)  Flüge  von 
circa  je  100  von  S.  nach  N.;  i5.  April  Nestbaubeginn;  den 
9.  December  mehrere  cT  ad.  in  der  Stadt,  den  13.  i  $  im 
Dorfe   N.-EÖr. 

Litorale.  Monfalcone  fSchiavuzzii.  i3.  Juni  ein  Nest 
mit  nackten  Jungen   im   Garten. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  S.Januar  eine  grosse  Schar, 
dann  fortwährend  einige;  20.  Februar  zuerst  schwach  gesungen, 
vom  26.  der  Gesang  in  den  Gärten  allgemein,  im  Walde  zuerst 
am  8.  März;  29.  April  frische  Gelege.  Vom  10.  Juli  wieder  in 
kleinen  Flügen;  im  Spätherbste  habe  ich  sie  kaum  gesehen, 
dagegen  im  December  wieder  häufiger  (gewiss  nördliche)  ge- 
troffen. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  2  —  3  cf  überwinterten, 
12.  Februar  mehrere  bei  tiefem  Schnee;  25.  erster,  26.  viel- 
facher Finkenschlag;  10.  März  bei  schwachem  Schneefall  viele 
auf  den  Feldern;  16.  Juni  die  d"  der  ersten  Brut  üben  sich 
im  Singen. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  223 


Schlesien.  Lodnitz  (Nowak;.  »Fink«.  23.  Februar 
schlagend;  6.  April  Nestbaubeginn,  14.  das  Nest  vollendet,  aber 
wegen  Abschneidens  eines  Astes  in  der  Nähe  des  Nestes  nicht 
bezogen;  am  i.  Mai  ein  anderes  mit  sechs  Eiern  belegt.  — 
Troppau  (Urban).  24.  Februar  schlagende  (j  im  »Parke«; 
einzelne  überwintern  hier  und  wurden  auch  heuer  im  December 
i885  und  Januar  1886  mehrfach  bemerkt.  —  Wagstadt 
(Wolf).  I.März  zuerst  gesehen  (Besuch)  und  zuerst  geschlagen 
(Drossler) ;  11.  Mai  ein  Nest  mit  vier  Eiern,  welche  später  durch 
Regenguss   zugrunde  gingen. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  24.  Januar 
circa  1000  Stücke  auf  den  Stoppelfeldern  an  den  Waldrändern 
zerstreut;    alle  wurden   als   Männchen  angesprochen. 

Steiermarit.  Hartberg  (Grimm).  Die  grosse  Mehrzahl 
der  Männchen  bleibt  manches  Jahr  bei  uns,  während  die  Weib- 
chen jedes  Jahr  uns  verlassen.  Wurden  auch  als  Pflegeeltern 
des  Kukuks  getroffen,  —  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner'i. 
IQ.  Mai  mit  halbgewachsenen  Jungen.  —  Mariahof  (Kriso) 
S.Januar  o"  und  9  beobachtet,  14,  Januar  viele  auf  dem  Futter-- 
platze,  den  die  Schulkinder  versorgten;  21.  Februar  den  Schlag, 
vernommen;  10.  December  beobachtet,  wie  die  Finken  die 
Hollunderbeeren,   die   noch   übriggeblieben,   herabrissen. 

179.  Fringilla   montifringilla ,    Linn.   —   Bergfink. 

Böhmen.  Blottendorf  (Schnabel).  »Kwäker«.  Am  19.  Fe- 
bruar (S.-O.)  viele   in  Gesellschaft  von  Fringilla  coelebs  gesehen 
erschien    im     heurigen    Frühjahre    sehr    zeitig,     am    Herbstzuge 
massenhaft.  —  Nepomuk   (Stopka).  Vom   Ende  September  bis 
Ende  October. 

Bul(OWina.  Solka  (K  r  a  n  a  b  e  t  e  r).  Ziemlich  seltener 
Standvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
10.   Februar   und  vom   20.   November   bis   Ende   December. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Bis  Ende  Februar  eine 
Schar,  8.  März  ein  Paar.  Am  i5.  Februar  (hoher  Schnee)  suchten 
sie  mit  F.  coelebs  auch  bei  Scheuern  nach  Nahrung.  Vom  i  o.  De- 
cember   (einen  Tag    nach     dem    ersten   Schneefalle)   wieder    eine 


224  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Schar.  An  diesem  Tage  formirte  sich  zuerst  die  obligate  Winter- 
gesellschaft, welche  die  Stoppelfelder  absuchte,  und  zwar  von 
Fr.  montifringilla ,  Cannabina  sanguinea ,  Fasser  montanus  und 
Emberica  citrmella  je  eine  Schar,  einige  Fr.  coelebs  und  zwei 
Miliaria  europaew^  sie  bildeten  ein  Ganzes,  jede  einzelne  Art 
hielt  sich  jedoch    enger  zusammen. 

Schlesien.  Lodnitz  (Nowak).  »Quäcker«.  3.  April  viele 
in   nördlicher   Richtung  gezogen. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csato).  Am  ii.December 
einige. 

Steiermarit.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner),  S.April 
4 — 6,  9.  10 — 20  Stücke,  10.,  12.  etliche,  i3.  April  i  Stück, 
27.  October  2  Stücke,  3.  November  (trübes,  regnerisches  Wetter) 
400  —  5oo  Stücke  unter  Turdus  pilaris,  12.  November  40  —  5o, 
hierauf  etliche  den  ganzen  Winter.  —  Pikern  (Reiser).  Er- 
schien im  Januar  in  hier  nie  gesehenen  Scharen,  welche  einer 
Wolke  gleich  sich  wiederholt  auf  halber  Bergeshöhe  nieder- 
liessen,  um  das  dürre  Laub  der  schneefreien  Stellen  zu  durch- 
suchen; einige  blieben  bis  Ende  iMärz.  —  Pols  (Washington). 
Fehlte   im   December. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Der  Bergfinke  wird  hier 
«Gagezer«  genannt  und  scheint  dieses  Jahr  in  nicht  besonders 
grosser  Zahl  die  Gegend  passirt  zu  haben.  Am  3i.  October  sah 
ich  bei  Vill  eine  Schar  von  ungefähr  80 — 100  Stücken  in  den 
Feldern  von   Baum  zu   Baum   fliegen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Vor  circa  zwei  Jahren 
erfuhr  ich,  dass  der  Bergfink  ziemlich  häufiger  und  regelmässiger 
Winterdurchzugsgast  in  Bellye  sei.  1884  sah  ich  im  Riedmuseum 
das  erste  Belegstück;  i885  traf  der  Vogel  zahlreich  im  Beobach- 
tungsgebiete am   7.   Februar  ein. 

180.    Coccothraustes  vulgaris,    Pall.   —    Kirschkernbeisser. 

Bui(OWina.  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Im  Frühjahr 
und  Sommer  häufig  und  im  Winter  sehr  wenig  zu  sehen.  — 
Solka  I  Kr  anabete  r).  Ziemlich  seltener  Standvogel,  der  nur 
zur  Zeit  der  Kirschenreife   in   grösseren   Scharen   erscheint. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovid).  Vom  Januar  bis 
5.   Februar  und   vom    10.   November  bis  Ende   December. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  225 

Mähren.  Oslawan  (Cape  k).  Ziemlich  seltener  Stand- 
vogel. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  ii.  Februar  7 — 8  Stücke, 
10.   April    cT  im   Garten,    16.  Juni    i    Stück. 

Schlesien.  Jägerndorf  (Winkler).  16.  April  (schön, 
ebenso  lagsvorher),  in  Mehrzahl  am  19.  (schön).  —  Lodnitz 
(Nowak).  Die  ersten  am  23.  Februar;  Nestbaubeginn  den 
28.   April,   am    11.   Mai  war  ein   Nest  mit  zwei   Eiern   belegt. 

Steiermark.  Pikern  (Reiser).  Schon  anfangs  April  traf 
ich  ein  Paar  beim  Nestbaue.  Der  Vogel  ist  hier  selten  und 
scheint  beim  Nestbaue  sehr  vorsichtig  zu  sein.  Er  verlässt  das  fast 
fertige  Nest  bei  der  geringsten  Störung.  —  Pols  (W ashington). 
Zahlreich  während  der  Sommermonate,  wurde  im  Winter  nicht 
beobachtet. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Erst  vor  wenigen  Jahren 
wurde  er  als  Brutvogel  im  Keskenderwalde  nachgewiesen,  merk- 
würdiger Weise  brütet  er  neuestens  auch  mitten  im  Riede,  so 
auf  der  Insel  Petres ,  woselbst  Herr  Pfeningberger  Mitte  Juni 
flügge  Junge  antraf.  1884  kam  der  Vogel  Ende  März,  i885  am 
3.  April  in  grösseren  Flügen  nach  Bellye.  —  Pressburg  (Stef. 
Chernel).  Um  Pressburg  und  Modern  Stand-  und  Strichvogel. 
Aus  einem  Neste  kamen  zwei  Exemplare  hervor,  welche  bis  auf 
den  grünlich  gelben  Kopf  fast  ganz  weiss  waren  und  im  Museum 
des   hiesigen   katholischen   Ober  -  Gymnasiums   stehen. 

181.  Ligurinus  chloris,   Linn.   —   Grünling. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Nur  im  Winter,  aber 
spärlich  unter  Ammern;  im  Frühjahre  und  Sommer  sitzt  er 
gerne    am   Waldsaume   auf  Baumgipfeln. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Zugvogel;  erscheint  im 
April,  zieht   im   October  ab. 

Dalmatien.   Spalato  iKolombatovic).    Standvogel. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Nicht  häufig. —  Oslawan 
(Capek).  Im  Winter  sporadisch  familienweise;  29.  April  frisches 
Gelege. 

Salzburg.   Hallein  (Tschusi).   20.  März    i    cf  im  Garten. 

Ornis  IV,  2.  I5 


226  V.  V.  Tschusi   und  K.  v,   Dalla-Torre. 

Schlesien.  Lodnitz  (Nowak).  War  den  ganzen  Winter 
hindurch  hier;  am  19.  März  singend,  24.  April  ein  Nest  mit 
drei  Eiern.  —  Troppau  (Urban).  22.  März  in  Mehrzahl 
singend,  20.  October  einige  bei  Ottendorf  bemerkt.  —  W^ag- 
stadt  (Wolf).  6.  Mai  fand  Beilner  ein  Nest  mit  fünf,  am  11. 
Hein   ein   Nest  mit   drei  Jungen   auf  einer  Thuja  des  Friedhofes. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig).  Überwintert  zahlreich. 

Steiermarl<.  Mariahof  (Krisoj.  5.  Jänner,  20.  März 
von  mehreren  den  liefen  Ruf  vernommen,  12.  April  eine  grosse 
Schar  auf  einem  Hollunderstrauche.  —  Paldau  (August in). 
Im  September,  aber  sparsam.  —  Pols  (Washington).  i5,Juni 
ein  Nest  mit  fast  flüggen  Jungen  auf  einer  Pinus  Amalia.  Ver- 
einzelte Exemplare  am   27.,   29.   und  30.  December. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Scheinen  diesen  Herbst 
am  Durchstrich  sehr  zahlreich  gewesen  zu  sein,  da  sowohl  im 
Freien,    als  am  Vogelmarkte   sehr  viele  zu   sehen  waren. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Das  erste  Exemplar  sah 
ich  im  Frühjahre  1884  am  7.  Mai  bei  Danocz  (Herrschaft  Bellye); 
dieser  relativ  seltene  Vogel  verlässt  auf  die  Dauer  einiger  Winter- 
monate das  Beobachtungsgebiet,  kehrt  aber  vor  Frühlings- 
beginn truppweise  wieder.  i885  war  er  bereits  am  7,  Februar 
in  grösserer  Zahl  zu  beobachten. —  Mosocz  (Sc  haffgo  tsch). 
6.  April  gesungen.  —  Szepes  -  Bela  (Greisiger),  i.  Sep- 
tember mehrere  bei   Bela  an  der  Poper. 

182.  Serinus  hortulaniis,   Koch.  —  Girlitz. 

Böhmen.  Aussig  (H  a  u  p  t  v  o  g  e  1).  Ankunft  am  2. 
und  18.  April.  Es  waren  in  diesem  Jahre  sehr  wenige  in  PÖm- 
merle,  vielleicht  zwei  Paare,  während  sonst  eine  grosse  Anzahl 
in  der  Gegend  sich  aufhält.  —  Blottendorf  (Schnabel).  Am 
8.  April  (S.-Wind)  zum  erstenmal  gesehen  und  zugleich  singen  - 
gehört.  —  Litoschitz  (Knezourek).  »Waldkanari».  Erster 
den  4.  April,  Mehrzahl  den  12.  April  (schöne  Witterung) ;  erster 
Gesang  den  7.  April;  den  16.  October  noch  gesehen.  8 — 10 
Paare   brüten   hier  jährlich. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
16.  April,   vom    10.   October   bis   Ende   December. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  227 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Brutvogel.  26.  März  ein 
singendes  cT,  vom  4.  April  mehrere;  vom  September  in  Flügen, 
22.   October  zuletzt. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).   6.  April   cf  singend. 

Schlesien.  Dzingelau  (Z  e  1  i  s  k  o).  »Gartenkrängl«.  Die 
ersten  Paare  am  18.  April  (N.-O.,  heiter,  kühl),  Hauptankunft 
den  22.  (N.-W.);  Beginn  des  Abzuges  am  S.  October  (Regen, 
S.W.),  Nachzügler  den  i3.  (Regen,  S.-W.),  17.  (trüb,  W.).  — 
Lodnitz  (Nowak).  27.  März  die  ersten,  bis  12.  April  alle 
da.  —  Troppau  (Urban).  26.  März  zuerst  bemerkt*  hier 
nicht  selten. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
Brütet  in  etlichen  Paaren.  5.  April  gehört.  —  Mariahof 
(Kriso).  3o.  März  das  erstemal  den  Gesang  vernommen.  — 
Pols  (Washington).  War  als  Brutvogel  etwas  stärker  ver- 
treten,  wie   in   anderen  Jahren. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Verhält  sich  dem  vorigen 
ganz  ähnlich.  1S85  erschien  er  gleichzeitig  mit  dem  Grünlinge 
dem  Bergfinken  und  dem  Hänflinge,  dieses  Mal  in  grösserer 
Zahl  als  sonst.  Ich  erbeutete  im  Mai  1 884  nur  em  Exemplar 
in  Bellye.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  16.  Februar') 
die  erste  grosse  Schar.  —  Szepes  -  Bela  (Greis ige r).  Den 
i5.  September  in  den  Gärten  bei  Bela  einige  Stücke  gesehen. 

183.    Chrysomitris  spiniis ,   Linn.  —   Erlenzeisig. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Im  Walde  häufig;  am 
II.  März  sah  ich  sie  das  erstemal  auf  Lärchenbäumen,  am 
19.  November  das  letztemal  zwei  Weibchen  auf  Erlen.  Sangen 
vom  Anfang  April  bis  Ende  Mai;  am  22.  Mai  brütete  einer  in 
einem   Neste   am   ersten  Aste   eines   Lärchenbaumes. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Ein  ziemlich 
seltener  Strichvogel.  —  Solka  (Kra  n  abeter).  Standvogel,  der 
im  Winter  in   grösseren   Massen   auftritt. 


")  Wohl  ein  Irrthum!  v.  Tschusi. 

15* 


228  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  i5.,  20.  März, 
vom  17.  October  bis  20.  November,  am  11,,  12.  November  in 
ungewöhnlicher   Menge. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  im  Beobachtungsgebiete 
ein  einzigesmal  am  4.  April  bemerkt.  —  Oslawan  (Capek). 
Nur  im  Winter  in  Scharen  auf  Erlen,  gegen  Frühjahr  auch  auf 
Kiefern  nach  Nahrung  suchend;  zuletzt  am  12.  eine  Schar, 
dann  wieder  vom   Anfang  October. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  20.  Januar  kleiner  Flug 
auf  Erlen,  10.  Februar  zahlreiche  Flüge  in  der  Au,  ig.  März 
d^  und  9  im  Garten,  11.  April  5  —  6  Stücke  im  Garten, 
18.   August   cf,    9    ad. 

Schlesien.  Jägerndorf  (Winkler).  «Zeiske.«  16.  April 
(schon,  ebenso  tagsvorher).  Lodnitz  (Nowak).  »Griesszeisig«. 
War  im  vorigen  Winter  sehr  zahlreich,  fehlte  aber  diesen 
gänzlich  infolge  Samenmangels  der  Erlen.  —  Troppau  (Urban). 
22.  Februar  eine  grosse  Schar  im  Park  (Werner).  —  "Wsig- 
stadt.  (Wolf).  4.  März  sah  Beilner  etwa  40  Stücke,  am  16. 
Fabian   5    Stücke. 

Steiermark.  Pikern  (Reiser).  Am  10.  Mai  erhielt  ich 
das  erste  Zeisig  -  Nest  aus  der  hiesigen  Gegend  mit  vier  hoch 
bebrüteten  Eiern.  Der  Glaube  der  Unsichtbarkeit  des  Nestes 
herrscht  auch  hier.  —  Pols  (Washington).  Während  der 
Sommermonate  nicht  bemerkt.  Ein  kleiner  Flug  am  22.  De- 
cember. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  i.  März  einige  grössere 
Scharen  Zeisige  am  Gelände  des  Inn's  in  der  Hallerau;  23.  Sep- 
tember waren  nach  Mittheilung  eines  Vogelfängers,  welchen  ich 
am  Fangorte  vorübergehend  ansprach,  bishin  noch  wenig  Zeisige 
geflogen.  Im  Verlaufe  des  Herbstes  muss  der  Zugang  stärker 
geworden  sein,  indem  am  Markte  viele  verkauft  wurden.  Sehr 
viele  Zeisige  werden   in   den   Erlaunen  des   Ziilerthales  gefangen. 

Ungarn.  B611ye  (Mojsisovics).  Das  höher  gelegene  Drau- 
ried  mit  seinen  Erlenbeständen  behagt  dieser  hauptsächlich  im 
Spätherbste  eintreffenden  Art  bei  weitem  besser,  als  das  Donau- 
ried. Im  Jahre  1884  wurde  die  erste  Schar  am  3i.  October, 
i885  am  21.  October  und  ein  selten  grosser,  zweiter  Zug  am 
22.  October  im  Riedgebiete  gesehen.     Nach  von  Dunst's   mehr- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich  -  Ungarn.  229 


jährigen  Beobachtungen  findet  sich  aber  auch  an  manchen  Lagen, 
der  Erlenzeisig  zur  Brütezeit  und  im  Hochsommer  vor;  theil- 
weise  konnte  auch  ich  diese  Angabe  bestätigen,  so  fand  ich 
am  i6.  August  1882  in  der  fürstlich  Lippe'schen  Drauriedparcelle 
»Toppolik"  und  am  20.  Juli  i883  auf  der  sogar  recht  wilden 
Insel  Bläzsovitza,  gegenüber  von  VÖrösmarth,  diesen  in  Bellye 
nie  häufigen  Vogel  in  ziemlicher  Anzahl,  Auch  Herr  Waldbereiter 
Pfeningberger  constatirte  neuerdings  das  Vorkommen  dieser  Art 
im  Sommer;  i885  erlegte  er  zwei  Exemplare  für  das  Ried- 
museum. —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  -iS.  October  die 
erste  Schar. 

184,    Cardiielis  elegans,  Steph.  —  Stieglitz, 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka),  Wurde  fast  in  jedem 
Monate   beobachtet,   aber  nie  zahlreich. 

Bukowina.  Kuczurmare  (M  i  s  z  k  i  e  w  i  c  z).  Ein  Stand- 
vogel, der  die  Nähe  der  Ortschaften  liebt.  —  Solka  (Krana- 
beter).  Standvogel,  der  im  Winter  in  grösseren  Massen  auf- 
tritt.  —  Tereblezty  (Nahlik).    Standvogel. 

Dalmatien.   Spalato  (Kolombatovic).  Standvogel. 

Litoral6.  Monfalcone  (Sc  hiavuzzi).  12,  Juni  ein  Nest 
mit  nackten  Jungen   im   Garten. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl),  ziemlich  häufig,  —  Osla- 
wan  (Capek),  Standvogel,  Noch  Mitte  März  Flüge,  dann  wieder 
vom  28,  August;  7.  Mai  frisches  Gelege.  Ich  sah,  wie  der  Vogel 
die  gelben  Blüthen  von  Raphanus  pflückte,  um  damit  das  Nest 
unten   auszupolstern. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  11.  April  i  Stück  im 
Garten,   20,,   21,  je    i    Stück,    11.  Juni   cT,    9. 

Schlesien.  Troppau  (Urban).  Strichvogel,  nicht  selten; 
nistet  besonders  auf  Pappeln,  Linden;  im  Winter  nicht  oft  zu 
sehen.  —  "Wagstadt  (Wolf),  Den  28.  Februar  sah  Demel  18, 
Swetlick  am  i.  März  und  Beilner  am  8.  gegen  5o  auf  den  Fel- 
dern,  Löbel  gegen   40  den    18.   im   Pfarrgarten, 

Siebenbürgen.     Kolozsvär  (Honig).     Standvogel, 
Steiermark.     Mariahof   (Hanf  &    Paumgartner), 
Brütete   im  Garten,     2.  April    2,     i3.  October    3o  —  40  Stücke, 


230  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Ton-e. 

5.  bis  lo.  November  etliche  täglich.  —  Mariahof  (Kriso). 
2.  April  zwei  im  Garten  beobachtet,  3.  April  vier  Stücke, 
II.  April  viele  in  den  Lärchenbäumen,  welche  auf  einem  Fels- 
plateau stehen,  getroffen.  —  Paldau  (August in).  Im  Sep- 
tember einige  gesehen,  im  October  und  November  häufiger.  — 
Pols  (Washington).  Aeusserst  zahlreich  zur  Brutzeil,  spär- 
licher  im  Winter. 

Tirol.  Innsbruck  (L  a  z  a  r  i  n  i).  24.  März  nachmittags 
circa  10  Stücke  in  der  Reichenau,  4.  October  wurde  eine  grössere 
Schar  auf  den  Patscherfeldern  gesehen,  2  3.  October  einige  in 
der  Hallerau. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  In  solcher  Menge,  wie 
in  den  Vorbergen  der  Fruska  Gora  (namentlich  bei  lUok)  im 
April  18S4,  beobachtete  ich  den  Stieglitz  nur  in  dem  (bekannt- 
lich höher,  wie  das  Donauried  gelegenen)  Drauriede  im  August 
1882.  In  dem  »gemischten«  Bellye'er  Walde  traf  ich  am  9.  Mai 
mehrere  Exemplare  an,  sah  aber  sonst  (1884)  nur  selten  diesen 
Vogel.  Aeusserst  zahlreich  dafür,  auch  an  Oertlichkeiten,  denen 
er  in  früheren  Jahren  ferne  hieb,  trat  er  im  Sommer  i885  auf. 
Die  Aberration  »albigularis  von  Madaräsz«  habe  ich  an  der  mitt- 
leren Donau  nirgends  finden  können.  —  Pressburg  (Stef. 
Chernel).  Streichen  im  Winter  mit  Zeisigen,  Meisen,  Hänf- 
lingen  herum. 

185.    Cannabina  sangiiinea ,    Landb.   —    Blulhänfling. 

Böhmen.  Litoschitz  (Knezourek).  Erster  Gesang  den 
9.  Mai.  —  Nepomuk  (Stopka).  Häufig  vom  Anfang  März  bis 
Mitte  October,  besonders  in  Wäldern,  weniger  in  Gärten.  Anfang 
des  Gesanges  Mitte  März,  im  April  allgemein,  im  Mai  in  Ab- 
nahme; am  2  3.  Mai  fand  ich  vier  fast  befiederte  Junge.  Das 
Nest  stand  in  einem  niederen  Fichtenzaune  aus  Stengeln  ganz 
künstlich  verfertigt,  daneben  das  Nest  vom  vorigen  Jahre.  Vom 
Sommer  bis   Herbst  fliegen  sie  auf  den  Feldern  herum. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Ziemlich  häufiger 
Standvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Standvogel.  Minder 
zahlreich  waren   die   Schwärme   im   November. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  231 


Mähren.  Oslawan  (Capek).  Im  Winter  in  oft  grossen 
Scharen.  Am  26.  Februar  (noch  in  Gesellschaft)  gesungen;  von 
Mitte  März  verschwunden;  etliche  Paare  brüten;  i3.  April  ein 
Gelege;  vom   3o.   August   die  erste  Schar. 

Niederösterreich.  Kalksburg  (Reiser).  Am  26.  April 
ein  Nest  mit  fünf  frischen  Eiern,  welches  sehr  versteckt  in  einer 
über  einen  Abhang  herabhängenden  Baumwurzel  angebracht  war. 
—  Nussdorf  a.   d.  D.  (Bachofen).    18S4.   Den   24.  Februar. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  5.  Januar  6  Stücke  d,  ?, 
6.  3  auf  Unkrautsämereien  im  Garten,  5.  März  i  Stück,  7. 
10—12,    II.  April    I  Stück   nach  N.,    3o.  Mai  i  Stück,    i  3.  August 

I    Stück. 

Schlesien.  Troppau  (U  r  ban).  »Rothhänfling«.  Nicht 
selten;  im  Juli,  August  und  später  zahlreich  auf  Brachen,  Stoppel- 
feldern und  an  flachen,  steinigen  Uferstellen  (Geschiebebänken) 
der  Mora  (bei  Gilschowitz),  wo  auch  im  März  und  April  einige 
zu  sehen  waren.  —  Wagstadt  (Wolf).  »Roth-Hänflich«.  Den 
26.  Februar  sah  Rasch   8,   Demel  am   7.  März   7   Stücke. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  8.  Januar 
circa    3oo   Stücke   in   einem   Fluge   bei   Tompähaza. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &Paumgartner).  26.  Fe- 
bruar 3,  7.  März  G,  8.  20—30  Stücke,  10.  — lö.  März  täglich 
io_20,   •",.  November    100—200,    14.  November   10  —  20  Stücke. 

Paldau   (August in).    Mitte  November  waren  Schwärme   zu 

50  und  mehr  Stücken  an  Feldhölzern  bei  Trofaiach  zu  sehen. 
Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  3.  November  eine 
grosse  Schar  in  der  Hallerau.  —  Roveredo  (Bonomi).  Abzug 
vom  19.  bis  2i.October  (stärkerer  N.-O.-Wind,  bewölkt,  Regen, 
tagsvorher  leichter  S.-W.-Wind,  bewölkt). 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Herr  Revierförster  von 
Dunst  constalirte  wiederholt  die  Anwesenheit  dieses  Vogels  in 
Bellye  zur  Brütezeit;  hierauf  basirt  meine  Angabe  vom  Jahre 
1882.  i885  wurde  er  am  Albrechtsdamme  in  ziemlich  zahl- 
reichen Flügen  am  8.  Februar  beobachtet.  —  Neusiedlersee 
(Reiser).  In  allen  Remisen.  Zwei  Nester  den  12.  Mai  (zweite 
Brut)   mit  drei  und  fünf  Eiern,  davon  eines    im  hohen  Grase. 


232  V.  V.  Tschusi  und  K,  v.  Dalla-Torre. 

186.  Linaria  alnoriim,  Chr.  L.  Br.  —  Nordischer   Leinfink. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Wurde  anfangs  No- 
vember im  Quatschen  bei  Soblitz  und  bei  Meischlowitz  gesehen. 
—  Nepomuk  (Stopka).  In  zahlreichen  Scharen,  besonders  auf 
Erlen,  bis  Ende  Februar.  Am  i  i.  November  die  ersten  fünf 
auf  Erlen  beobachtet;   später  waren   keine  mehr  zu  sehen. 

Mähren.  Oslawan  (Capeki.  Etwa  von  Mitte  November 
in   Flügen;   sparsam. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  6.  November  i  Stück 
bemerkt  und  seit  jener  Zeit  immer  einzelne  angetroffen.  — 
Lodnitz  (Nowak).  Die  letzten  (der  im  vorigen  Winter  ange- 
kommenen) zogen  am  6.  Februar  fort;  zu  Ende  November  iS85 
kamen,   wegen   Samenlosigkeit   der  Erlen,   nur  sehr  wenige. 

Ungarn.  Mosöcz  (Schaffgotschi.  Ein  andere  Jahre  hier 
selten  vorkommender  Vogel,  zeigte  er  sich  am  3.  November  mit 
Chrysomitris  spinus  gemischt;  am  19.  December  beobachtete 
ich  ihn  in  zahlreichen  Scharen  im  Hochgebirge  laut  zwitschernd, 
auf  mit  vielen   Samenzapfen  behangenen   Fichtenbäumen. 

187.  Linaria    rufescens ,    Schi,   und  ßp.   —   Südlicher   Leinfink. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Brütet 
in  etlichen  Paaren  hier.  i3.  April  2,  10.  November  5,  17.  und 
18.  November  4—6  Stücke. 

188,  PyrrJmla  major,    Chr.    L.   Brehm.   —    Nordischer  Gimpel. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  Den  14.  Februar  i  cT 
unter  P.  europaea. 

Schlesien.  Lodnitz  (Nowak).  i5.  October  einige  ge- 
sehen, sonst  keinen.  —  Wagstadt  (Wolf).  Den  8.  JVlärz  sah 
Demel  zwei  Exemplare  und  Hirt  am  gleichen  Tage  am  Gamlich- 
bach   über  20;    Swetlik  sah   am    15.   sechs  Stücke. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig).  Einzelne  Exemplare 
während  der  Zugzeit. 

Steiermarl<.  Pols  (Washington).  Da  es  bisher  fraglich 
war,  ob  diese  Form  in  Steiermark  vorkomme,  habe  ich  in  den 
beiden  letzten  Jahren  den  mein  Gebiet  zumeist  im  Späthherste 
und  Winter  durchstreifenden  Gimpelflügen   meine   besondere  Auf- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn. 


233 


merksamkeit  zugewandt  und  bin  zu  Ende  dieses  Jahres  zu  dem 
Resultate  gelangt,  dass  beide  Formen,  Pyrrhula  major,  Br,, 
sowohl,  als  auch  P.  europaea  Vieill.  [var.  ininor)  der  Ornis 
Steiermarks  angehören.  Die  folgende  Tabelle  gibt  über  die 
Grössenverhältnisse  von  sechs  Exemplaren,  welche  in  diesen 
Winter  bei   Pols   erlegt   wurden,   Aufschluss: 


Nr.  I 

Nr.  2 

Nr.  3 

Nr.  4 

Nr.  5 

Q 

6.  Ja- 

28. De- 

6.  Ja- 

8   Ja- 

9 

28.  De- 

cemb. 
i885 

nuar 
1886 

nuar 

1886 

cemb. 
i885 

nuar 
1886 

P. 

P. 

P. 

P. 

P. 

minor 

major 

major 

minor 

majo  '■ 

M 

1  1   I  i 

m  e  t  e  r 

Nr.  6 


9 
8.  Ja- 
nuar 
1886 
P. 
major 


Länge  der  Firste  des  Ober- 
kiefers       

Länge  des  Schnabels  (von 
der  Spitze  bis  zum  Mund- 
winkel)   .      .  .      .      . 

Länge  des  Unterkiefers  bis 
zum  Kieferastwinkel     . 

Höhe  des  Schnabels  an  der 
Basis  ....... 

Grösste  Breite  des  Unter- 
kiefers       

Totallänge 

Flügeliänge  (am  zusammen- 
gelegten Flügel  gemessen} 

Schwanzlänge 

Tarsenlänqe 


•  •009 

i'OIO 

•oo5 


o  oo5 


0*0085 

1 

O-OOQ 

0*009 

0    009 

o-i58 

o-iyo 

0  0915 

o'oqS 

0-0695 

0  071 

o*oi6 

o-oi6 

ooi3 
o"oo6 

O'OIO 


o  095 
0*076 
0*017 


O'OI  I 

o*oo5 
o'ooS 


0"OII;      O'OIO 


0'0i4 
0*007 

0*0I  I 


0*0083  lO'OIOj 

o*  i5ö    o*  178 

0*090  o'ogy 
0*0693  0-072 
0*019  io*oi93 


o*oi3 

0*006 

o-oio 

0*010 
o'  172 

o*oq5 
0*075 
0-019 


Zu  dieser  Tabelle  sei  noch  Folgendes  bemerkt:  Die  unter 
Nr.  2  und  3  aufgeführten  Individuen  zeichneten  sich  durch  sehr 
intensives  Roth,  namentlich  der  oberen  Brustpartie  aus.  Alle 
Exemplare  besassen  graue  Flügelbinden,  keines  dagegen  Streifen 
an  den  Steuerfedern.  Ein  Ende  vorigen  Jahres  erlegtes  cT, 
welches  sich  in  Bezug  auf  die  Grössenverhältnisse  zwischen  P. 
major  und  minor  stellte,  trug  einen  derartigen  weissen  Streifen 
an  der  Seite  bloss  einer  der  Ecksteuerfedern.  Unter  den  vor- 
erwähnten sechs  Exemplaren  zeigt,  wie  aus  der  Tabelle  ersicht- 
lich, das    9    Nr.   5   die  bedeutendsten  Schnabeldimensionen. 


234  V.  V,  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


189.    Pyrrhiila   europaea ,    Vieill.    —    Mitteleuropäischer  Gimpel. 

Böhmen.  Johannesthal  (Taubmann).  Den  lo.  October 
von  N.  nach  S.  -  W.  gegen  den  schwachen  Wind  (tagsvorher 
trüb,  feucht,  nebelig).  Der  Herbstzug  über  den  Jeschken  war 
heuer  sehr  stark,  jedoch  meistens  9.  —  Nepomuk  (Stopka). 
Im  Walde  stets  einige  beisammen ,  am  häufigsten  auf  Lärchen- 
bäumen; zeigten  sich  bis  Mitte  März  und  sangen  schon.  Am 
24.  September  einer,  am  10.  October  schon  mehrere  auf  Eber- 
eschen. 

Bukowina.  Kuczurmare  (M  i  s  z  k  i  e  w  i  c  z).  Strich-  und 
Brutvogel.  —  Solka  (Kranabet  e  r).  Standvogel;  hält  sich  im 
Sommer  in  den  höheren  Lagen  auf  und  zieht  im  Winter  gegen 
die  Ortschaften.  —  Straza  (Popiel).  Den  6.  December  (N. -W.- 
Wind,  Schnee). 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erster  Gesang  den 
10.   April   (schön,    in   der   Nacht  kalt). 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Kam  im  heurigen  Winter 
sehr  spärlich  vor;  seit  12.  Januar  sah  ich  keinen. —  Oslawan 
(Capek).  Immer  im  Winter  zusehen.  26.  Februar  zuletzt,  dann 
wieder  vom    i5.   October;   heuer  wenige. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  12.  Februar  (tiefer  Schnee) 
6 — 8  Stücke  im  Garten,  mehrere  Flüge  am  Brandt,  14.  ein  c? 
mit  I  major j  13.  März  9  im  Garten,  19.  cf  im  Garten,  2  5. 
cf,  9  im  Garten,  ig.  April  cf,  9  im  Garten,  1 7.  August  2  juv. 
im   Garten. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  23.  Januar 
I    Stück,   am    11.   November  mehrere. 

Steiermarit.  Mariahof  (Kr  i  so).  10.  Januar  viele,  10.  De- 
cember o"  und  9  auf  dem  Hollunderstrauche  vor  meinem  Küchen- 
fenster. —  Paldau  (^Augustin).  In  Paldau  selten  und  nur  im 
Winter  zu  sehen.  —  Pikern  (Reiser).  Drei  hochbebrütete 
Eier  von  der   Höhe  des   Bacher  am    12.  Juli  erhalten. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  1884  erschien  in  Bellye 
der  erste  am  6.  November,  viele  blieben ,  abnormer  Weise, 
bis  Ende  März.  i8S5  traf  er  am  23.  October  ein  und  war 
von  da  ab   in   grosser  Zahl  zu  beobachten.  —  Pressburg  (Stef. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  235 


Chernel).     Um    Pressburg   nur   im  Winter,     in    Modern    Stand- 
und  Strichvogel. 

190.     Corythus  enudeator ,    Linn.   —   Hacicengimpel. 

Böhmen.  Voigtsbach  (Thomas).  Wurde  von  mir  im 
Winter  1880  im  gräflich  Clam  -  Gallas'schen  Reviere  Neuwiese 
in  einem   Paare  erlegt. 

191.   Loxia  pityopsittacus,   Bechst.   —   Föhrenkreuzschnabel. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Seltener  Standvogel  in 
den   höheren   Lagen. 

Niederösterreich.  Mödling  (Gaunersdorfer).  Den 
17.  Februar  viele  in  den  Kiefernwäldern  der  Umgebung.  — 
^A^ien  (Reiser).  Präparator  Dorfinger  erzählte  mir  von  drei 
Stücken,    die   er  heuer  einmal  gesehen. 

192.  Loxia  citrvirostra,   Linn.  —   Fichtenkreuzschnabel. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Seltener  Standvogel  in 
den   höheren   Lagen. 

iVlähren.     Oslawan  (Capek).     Brütet  weiter   im   Westen. 

27.  März,    I.   und   22.  April  je  eine  Familie  auf  Kiefern  gesehen. 

Niederösterreich.  Kalksburg  (Reiser).  3  Stücke  sassen 
am  14.  Juni  auf  einem  Erlenbaume  in  der  Au  bei  Kalksburg 
und  flogen,  von  einer  Amsel  vertrieben,  in  die  Schwarzkiefer- 
Bestände  des  Sonnenberges. 

Salzburg.  Hallein  (Tschüs i).  4.  Juli  c?  ad.,  6.  20  Stücke, 
7.    9    juv.,   8.    10  —  12,    17.   3   Stücke. 

Steiermark.     Mariahof    (Hanf   &    Paumgartner). 

28.  Januar  geparrt,  29.  Januar  beim  Nestbau,  13.  Februar 
trugen  dieselben  das  Materiale  des  ersten  Nestes  zu  einem  zweiten 
Neste  auf  eine  Fichte,  14.  Februar  zweites  Nest,  18.  drittes,  21. 
viertes,  2  3.  fünftes,  27.  Februar  sechstes  Nest  gefunden.  Fünf 
dieser  Nester  standen  auf  hohen  Fichten  oder  Lärchen  und  sämmt- 
liche  Paare  brachten  nichts  aus.  Im  Juni  hörte  man  im  Gebirge 
Junge  mit  den  Alten;  im  Herbste  waren  keine  anzutreffen,  da  die 
Fichten    und  Lärchen  wenig    oder    keine    neuen  Fruchtzapfen   in 


236  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

den  niederen  Wäldern  hatten.  —  Mariahof  (Kriso).  21.  Februar 
eine  Brut,  28.  Februar  viele  zu  sehen. —  Paldau  (Augustin). 
»Schnabel«.  Im  Lainthale  und  bei  Aussee  häufig,  bei  Paldau 
keine  bemerkt.  —  Pikern  (R  eis  er).  Nachdem  ich  am  i  5.  März 
bereits  ein  schönes  Nest  mit  den  leider  beim  Transporte  zer- 
brochenen Eiern  durch  die  Güte  des  Hrn.  P.  Hanf  erhalten  hatte, 
welches  auf  einer  Lärche  gestanden  und  auch  von  Zweigen 
dieses  Baumes  erbaut  war,  hatte  ich  die  Freude,  ein  am 
20.  März  bei  Pikern  gefundenes,  in  meine  Sammlung  einzuver- 
leiben. Am  29.  März  fand  Förster  Wutte  ein  Kreuzschnabel- 
Männchen  auf  einer  Fichtenspitze  singend,  welches  sich  nach 
kurzer  Zeit  plötzlich  wie  ein  Stein  fallen  Hess  und  im  dichten  Geäst 
des  Baumes  spurlos  verschwand.  Sehr  bald  kam  es  wieder  heraus 
und  setzte  sich  abermals  auf  die  Spitze,  verweilte  da  ein  wenig 
und  flog  mit  hellen  Tönen  von  dannen.  Das  Benehmen  fiel  dem 
Beobachter  auf  und  er  klopfte  an  den  Stamm.  Nach  längerem 
Klopfen  schienen  sich  die  Zweige  so  zu  bewegen,  als  ob  ein 
Eichhörnchen  sich  auf  dem  Baume  herumtreibe,  und  als  er  scharf 
hinaufblickte,  sah  er,  wie  das  o^  neugierig  auf  den  Störenfried 
herablugte  und  sofort  wieder  im  Innern  der  dichten  Krone  ver- 
schwand. Am  folgenden  Tage  Hess  er  den  Baum  besteigen  und 
erst  bei  vollkommener  Annäherung  an  das  Nest  flog  das  Weib- 
chen von  drei  frisch  gelegten  Eiern  ab.  Das  Nest  selbst  ist  ein 
Meisterwerk  und  ist  auf  eine  für  viele  alpine  Vögel  (Tannenheher, 
Alpendohle  und  andere)  sehr  charakteristische  Unterlage  von 
dürren  Zweiglein  mit  feinsten  Wurzelfasern  reizend  ausgearbeitet. 
Am  II.  April  war  ich  selbst  so  glücklich,  ein  solches  Nest  auf 
einer  Weissföhre,  etwa  i5  m.  hoch,  zu  entdecken,  wo  es  auf 
einem  Aste,  weit  vom  Stamme,  goldamselähnlich  angebracht  war. 
Es  enthielt  vier  schon  ziemlich  bebrütete  Eier  und  befand  sich 
unweit  des  ersten  Nestes  in  einem  sehr  schmalen  Kiefernbestande, 
welcher  zu  beiden  Seiten  von  Wiesen  umgeben  ist.  In  nächster 
Nähe  standen  gewiss  noch  mehrere  Nester  auf  Kiefern,  aber 
ich  konnte  keines  entdecken,  obgleich  es  von  Kreuzschnäbeln 
wimmelte.  Von  Zeit  zu  Zeit  flog  eine  Partie  laut  rufend 
zu  einer  benachbarten  unbewohnten  Lehmhütte,  um  an  den 
Wänden  derselben  zu  picken.  Noch  am  12.  Juli  wurden  in  der 
Ebene    und    am    21.  August    in    der    Höhe  Kreuzschnäbel    beob- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  237 


achtel.  Aus  diesen  Beobachtungen  glaube  ich  folgen  zu  dürfen: 

1.  Der  Fichtenkreuzschnabel  brütet  auf  allen  Nadelholzbäumen; 

2.  Brutort  und  Brutzeit  sind  deshalb  so  unbeständig,  weil  der 
Kreuzschnabel,  der  in  der  Gattung  des  Coniferen-Samens  durchaus 
nicht  wählerisch  ist,  sich  den  ersteren  in  der  Nähe  eines  ge- 
rade recht  reich  besamten  Bestandes  wählt  und  die  letztere,  je 
nach  dem  Ausfliegen  des  Samens  der  erkorenen  Nadelholzart, 
welche  wie  gesagt  eine  sehr  wechselnde  ist,  einrichtet.  3.  Das 
Pech  wird  niemals  zum  Bau  des  Nestes  verwendet,  was  erst  in 
neuester  Zeit  wieder  (Schweiz.  Blätter  f.  Ornith.  i886,  pag.  ii6) 
von  wissenschaftlicher  Seite  behauptet  wurde,  und  wie  wir  es 
immer  und  immer  wieder  fälschlich  von  den  Holzarbeitern  Kärn- 
tens,  Steiermarks  und  Oesterreichs,  kurz  aller  Alpenländer,  er- 
zählen hören.  —  Pols  (Washington).  Vereinzelte  Paare  zeigten 
sich  am  i3.,  17.  und  19.  Juni  im  Parke;  wurde  bisher  nur  im 
Winter  beobachtet. 


IX.  Ordnung. 

Columbae.    Tauben. 

193.   Columba  palumbus,  Linn.  —  Ringeltaube. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  In  Böhmisch -Pockau 
am  10.  März.  —  Blottendorf  (Schnabel).  Erste  den  3i.  März 
nach  S.  (schön),  Mehrzahl  den  4.  April  von  O  nach  W.,  letzte 
den  16.  October.  —  Braunau  (Ratolicka).  Erste  den  12.  März, 
erstes  Rucksen  den  20.  März,  Abzug  den  3o.  September.  — 
Haida  (Hegenbarth).  Kommt  in  unseren  Gebirgswäldern,  wie 
auch  in  der  mehr  abgeflachten  Umgegend  vor,  ist  aber  nirgends 
häufig.  Die  meisten  Ringeltauben  sieht  man  im  Frühjahre  und 
Herbste  zur  Zeit  des  Zuges.  —  Johannesthal  (Taub mann). 
Erste  den  3.  April  nach  N.-W.  (N.-W.-Wind,  sonnig,  tags- 
vorher  Thauwetter) ,  Mehrzahl  vom  8.  bis  10.  April  von  N.-O. 
nach  N.-W.  (schwacher  S.-W.-Wind,  sonnig  und  hell,  ebenso 
tagsvorher),  starke  Züge  den  9.  und  10.  April  nach  N.-O. 
(starker  N.-W.-Wind,  hell,  tagsvorher  windig  und  sonnig); 
Rucksen  sofort   nach  dem  Erscheinen  gehört;   den  18.  April  Nist- 


238  V.  V.  Tschusi  und   K.  v.  Dalla-Torre 

Stoffe  tragend:  Abzug  vom  i5.  September  bis  i5.  October  nach 
S.-O.  (S.-O.-Wind,  mild,  sonnig,  tagsvorher  kühl  und  trübV 
Im  Jeschkengebirge  circa  80  Brutpaare.  —  Litoschitz  (Kne- 
zourek).  Erste  Anfang  März,  Absug  im  October.  Nur  6  —  7 
Paare;  seltener  als  die  Hohltaube.  —  Mauth  (Soukup).  Erste 
den  20.  Februar  (W. -Wind,  hell),  Abzug  den  i.  November 
(W.-Wind,  kalt  und  hell).  —  Nepomuk  (Stopka).  Nistet  bloss 
in   einem   grösseren  Walde. 

Bukowina.  Gurahumora  (S  c  h  n  o  r  f  c  i  1).  Erste  den 
2.  März  von  O.  nach  W.  (schwacher  W.-Wind,  trüb,  ebenso 
tagsvorher),  Mehrzahl  den  8.  März  von  O.  nach  W.  (schwacher 
O.-Wind,  ebenso  tagsvorher  und  trüb);  Abzug  gemeinsam  mit 
C.  oenas.  —  Illischestie  (Zitny).  Erste  den  18.  März  nach 
N.  (schwacher  W.-Wind,  schön  wie  tagsvorher),  Abzug  wie 
bei  der  Hohltaube.  —  Karlsberg  ( ?  ).  Die  ersten  am  24.  März 
(Sprühregen),  die  Mehrzahl  am  27.  (bewölkt);  Gesang  am  27., 
allgemein  am  6.  April.  —  Kupka  (Kubelka).  Der  Frühjahrs- 
und Herbstzug  verhielt  sich  ganz  wie  bei  der  Hohltaube.  — 
Petroutz  (S  t  r  ä  n  s  k  y).  Abzug  den  i.  October.  —  Solka 
(Kranabe  ter).  Erscheint  Ende  März,  anfangs  April  in  ziem- 
licher Anzahl  und  zieht  Ende  September  und  anfangs  October 
ab.  —  Terebleszty  (Nahlik).  Erste  den  19.  März  nach  O. 
(starker  N. -W.-Wind,  kühl,  tagsvorher  starker  N.-Wind,  kühl), 
Mehrzahl  den  27.  März  nach  N.  (starker  W.-Wind,  kühl,  ebenso 
tagszuvor);  Abzug  den  i  3.  October  nach  S.  (schwacher  O.-Wmd, 
schön   wie   tagszuvor). 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  5.  Februar 
bis  28.  März;  5.,  20.  September,  11.,  12.  October  einige,  14., 
i5.,    16.   in   Menge   und   einige  bis   24.   November. 

Gaiizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erste  den  16.  April 
(O.-Wind   wie   tagsvorher,   schön). 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Kamen  ins  Beobachtungs- 
gebiet in  der  ersten  Hälfte  des  März,  (in  Blansko  waren  sie 
schon  am  27.  Februar).  —  Kremsier  (Zahradnik).  27.  Fe- 
bruar. —  Oslawan  (Capek).  17.  Februar  um  2  Uhr  nach- 
mittags 6  Stücke  in  nördlicher  Richtung,  iS.  Februar  morgens 
9  Stücke;  24.  Mai  fand  ich  frische  Eier.  Als  Unterlage  des 
Nestes  diente  das   Nest  vom  vorigen  Jahre.   Um  den   7.  October 


IV.  Jahresbericht    aus  Oesterreich-Ungarn.  239 


die  letzten,  aber  noch  am  26.  November  ein  juv.  —  Römer- 
stadt (Jonas).  Frühjahrs-  und  Herbstzug  wie  bei  der  Hohl- 
taube, jedoch  kein  Rückzug;  erstes  Rucksen  den  16.  Februar, 
allgemein   den   27.   März;    den   20.   Mai   Niststoffe    tragend,     den 

I.  Juni   (zweites)   Gelege. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  2.  und  3.  März  je  4, 
7.    I    Stück,  4.  August  viele. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  Erste  den  29.  Februar 
nach  N.-O.  (starker  S.-W.-Wind,  -f  7°  R.,  tagsvorher  S.-W.- 
Wind,  heiter),  Mehrzahl  den  19.  März  nach  N.-O.  (W.-Wind, 
Regen,  abends  Schnee,  tagsvorher  N.-O. -Wind,  +  5"  R.,  mit- 
tags heiter);  Abzug  den  2.  September  nach  S.  -  W.  (N.- O.- 
Wind, veränderlich,  tagsvorher  Regen,  kühl,  früh  -j-  4"  R.,). 
—  Freudenthal  (Pfeifer).  Einzelne  am  25.  Februar  (S.-W., 
heiter,  warm,  ebenso  tagsvorher)  von  S.  nach  N.,  in  Mehrzahl 
am  28.  (Westwind,  Frostnebel)  von  S.  nach  N.  —  Lodnitz 
(Nowak).     Eine  grosse  Schar    kam  den   22.   Februar  an. 

Steiermark.  Hartberg  Grimm.  Am  i3.  Februar  rück- 
gekehrt. —  Mariahof  (Hanf  &  Pau  mgartner).  Ziemlich 
häufiger   Brutvogel.    28.   Februar    i    Stück,   3.   März   4,   6.,   9.    2, 

II.  5,  12,,  i3.  je  8,  22.,  23.,  24.  je  20— 3o  Stücke,  27.  März 
rufen  gehört,  7.  August  einen  Albino  erhallen,  10.  October  5, 
i3.  October  11  Stücke.  —  Mühlthal  (O  s  t  e  r  e  r).  Erste  den 
27.  Februar.  Nachdem  es  vorher  schneefrei  geworden  war,  fiel 
am  25.  März  und  9.  April  ein  2  5  cm.  hoher  Schnee  und 
wurden  mehrfach  verhungerte  Ringeltauben  gefunden.  —  Paldau 
(Augustin).  Sparsam.  —  Pikern  (Reiser).  Auf  der  Felberinsel 
fand  ich  auf  einer  Weissbuche  erst  am  5.  Mai  das  erste  Ei; 
noch  am  2  5.  October  5  Ringeltauben  nächst  Marburg.  —  Pols 
(Washington)  Zog  früher  ab  als  gewöhnlich;  anfangs  August 
die   Hauptmasse,   Durchzügler   noch  Ende  October. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  i.  April  i  Stück  bei  igls. 
Dieses  Jahr  nisteten  sie  in  der  Umgebung  ziemlich  häufig, 
waren  bis  Mitte  August  recht  zahlreich  anzutreffen,  verschwanden 
jedoch  nach  Einheimsung  des  Weizens.  Der  spätere  Herbststrich 
schien  sehr  unbedeutend.  Am  2.  October  sah  ich  jedoch  un- 
gefähr 20  Stücke  im  Wippthale  gegen  S.-W.  streichen,  den 
2  3.   October   2   und   am    3.   November    i    Stück  bei  Tauer. 


240  V.  V.  Tscnusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Die  ersten  (fünf  Stücke) 
wurden  18S4  am  2  5.  Februar  in  DanoczerdÖ  gesehen.  Anfangs 
Mai  desselben  Jahres  erlegte  ich  ein  Stück,  das  sich  gleichzeitig 
mit  zwei  Rebhühnern  aus  meterhohem  Grase,  am  Rande  der 
Därda'er  Zsombekmoore,  vor  mir  erhob.  188 5  erschienen  am 
24.  Februar  im  Bellye'er  Park  die  ersten;  Ende  September  des- 
selben Jahres  traf  ich  sie  bei  DanoczerdÖ  und  zahlreicher  noch 
auf  der  Insel  Petres. —  Güns  (C.  Chernel).  Erste  den  11.  Fe- 
bruar (kühle  Witterung).  —  Landok  (Schloms).  Erste  den 
I.  April  (S.-Wind,  trüb,  tagsvorher  kalt  und  heiter),  Mehrzahl 
den  6.  April  (schwacher  W.-Wind ,  heiter,  tagszuvor  windstill, 
bedeckt).  —  Mosöcz  (Schaffgo  tsch).  Vom  9.  März  bis  8.  Oc- 
tober,  an  letzterem  Tage  bedeutender  Zug.  —  Pressburg  (Stef. 
Chernel).  In  Modern  wurde  den  14.  März  eine  unter  einer 
Telegraphenstange  mit  gebrochenem  Flügel  gefunden.  Sehr  ge- 
meiner Brutvogel,  um  Pressburg  aber  seltener.  —  Szepes-Bela 
(Gr eisiger).  Den  6.  März  (starker  S.-Wind,  regnerisch,  ebenso 
tagsvorher)  10  Stücke,  den  9.  (heiter,  warm,  vormittags  schwacher 
O.-,  nachmittags  schwacher  S.-Wind)  bei  Haslö-Lomnicz  2  Stücke 
von  S.  nach  N,,  den  i3.  die  ersten  in  Javorina  (Tatra);  den 
7.  August  auf  der  NesselblÖsse  (Tatra)  circa  3o  Stücke  auf 
Tannen,  den  14.  September  (schwacher  S.-N.-Wind,  heiter  und 
warmj   6   Stücke  von   N.   nach  S. 

194.    Columba  oenas,   Linn.   —   Hohltaube. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Hat  fast  das  gleiche 
Verbreitungsgebiet  wie  die  Ringeltaube,  doch  scheint  sie  offenere 
Gegenden  zu  bevorzugen  und  geschlossenere  Waldbestände  zu 
meiden.  Ist  ebenfalls  nicht  häufig.  —  Litoschitz  (Knezourek). 
Erste  den  2  5.  Februar,  den  4.  October  80  Stücke  (windstill). 
—  Mauth  (Soukupi.  Erste  den  20.  Februar  (W.-Wind,  hell), 
Abzug  den  i.  November  (W.-Wind,  hell). —  Nepomuk  (Stopka). 
Gegen  Ende  Februar  erschienen  nur  einige  Paare;  die  letzte 
anfang  August  beobachtet. 

Bukowina.  Gurahumora  (S  c  h  n  o  r  f  e  i  1).  Erste  den 
4.  März  von  O.  nach  W.  (schwacher  W.-Wind,  trüb,  ebenso 
tagszuvor),    Mehrzahl   den   6.   März  von  O.   nach  W.   (schwacher 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  24L 

O.-Wind,  trüb),  Abzug  den  i6.  October  nach  O.  (starker 
W.-Wind,  trüb  wie  tagszuvor).  —  Illischestie  (Zitny).  Erste 
den  10.  März  nach  N.  (VV. -Wind,  schon  wie  tagsvorher), 
erster   Ruf  den    ii.  März,     Abzug    den    28.   October  nach   S.-O. 

—  Kaczyka  (Z  e  m  a  n  n).  Erste  den  11.  .März  von  S.-O. 
nach  W.  (N.  und  N.- O.-Wind,  Schnee,  ebenso  tagsvorhen, 
Mehrzahl  den  23.  März;  erster  Ruf  den  11.  März  vormit- 
cags;  erstes  Gelege  den  25.  März;  Abzug  den  1 3.  September 
nach  W.  (massiger  O.-Wind).  —  Karlsberg  (?  ).  Die  ersten 
am  22.  März  bei  unbeständigem,  feuchten  Wetter,  die  Mehrzahl 
am  26.  (nasskah,  bewölkt);  gerufen  am  4.  April,  allgemein 
am  26.  —  Kuczurmare  (,>Miszkiewicz).  Vom  Anfang  März 
bis  Ende  October.  Sie  benützen  jedes  Jahr  dieselben  Nisthöhlen. 

—  Kupka  (Kubelka).  Erste  den  20.  März  nach  W.  (massiger 
N.-Wind,  kühl,  ebenso  tagsvorher),  Mehrzahl  den  10.  April 
nach  W.  (massiger  N.-W.  und  S.-Wind,  nasskalt);  erster  Ruf 
den  24.  März;  Abzug  den  i5.  October  nach  S.-O.  (massiger 
W.-  und  S. -O.-Wind,  warm  und  heiterj.  —  Solka  (K r ana- 
bete r).  Ziemlich  häufig  vorkommender  Zugvogel,  der  Mitte 
März  erscheint  und  im  September  abzieht. —  Straza  (Popiel). 
Erste  den  11.  April  (N.-W. -Wind,  schön,  tagsvorher  W. -Wind), 
Abzug  den  i.  October  nach  S.-O.  (schwacher  S.-W.-Wind,  schön, 
ebenso  tagszuvor).  —  Toporoutz  (Wilde).  Erste  den  7.  März 
nach  S. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovid).  6.,  12.  Januar, 
!0.,    12.   November,   22.   Decemb^r. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erste  den  4.  März 
nach   O.   (schwacher   O.-Wind,   mild). 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Zeigten  sich  im  Beob- 
achtungsgebiete erst  um  die  Mitte  des  März.  —  Kremsier 
(Zahradniki.  20.  Februar. —  Oslawan  (Capek;.  Am  20.  Fe- 
bruar am  Brutplatze  sich  gemeldet,  2.  April  frische  Eier.  — 
Römerstadt  (Jonas).  Erstes  Erscheinen  und  zwar  in  Mehr- 
zahl den  16.  Februar  von  S.-O.  nach  N.-W.  (stärkerer  S.-W.- 
Wind,  schön,  tagsvorher  ebenso),  Abzug  den  3.  November 
nach   S.-O.   ischwacher  W.-Wind,   regnerisch,   tagsvorher  schön). 

Schlesien.  Dzingelau  Z  e  1  i  s  k  o).  Erste  den  19.  Fe- 
bruar nach  N.-O.  (S.-Wind,  tagsvorher  S.-W.-Wind,  heiter), 
Ornis  I\',  2.  16 


242  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

Mehrzahl  den  9.  März  nach  N.-O.  (Regen,  tagsvorher  O.-Wind, 
-|-  6"  R.,  heiter),  Abzug  den  3.  September  nach  S.-W.  (S.-Wind, 
heiter  wie  tagsvorher).  —  Freudenthal  (Pfeifer).  Einzeln 
den  24.  Februar  (S.  -  W. -  Wind  ,  Himmel  bedeckt,  tagsvorher 
N.-Wind,  kalt),  in  Mehrzahl  den  27.  (S.-W.-Wind,  frostig,  tags- 
vorher ebenfalls  kalt,  heiter).  —  Troppau.  27.  Februar  bei 
Schlackau   die   erste   von   Dr.   Scherz  gesehen. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  7.  März 
(O.-Wind,  kalt,  heiter,  tagsvorher  kühl  und  trüb),  Mehrzahl 
den  10.  März  nach  N.  (S.-W.-Wind,  mild  wie  tagszuvor), 
Abzug  den  28.  October  nach  S.  (N.-O. -Wind,  kühl,  tagszuvor 
kühl  und  heiter).  —  Koloszvär  (Honig).  Im  Herbste  in  kleinen 
Gesellschaften,  im  Früjahre  in  grossen  Scharen;  brütet  sehr 
häufig  im  »Lomb«,  einem  Eichenwalde  nächst  der  Stadt.  — 
Nagy-Enyed  (Csato).    Am  8.  März. 

Steiermark.   Paldau  (Augustin).   »Hoartaubn.«   Häufig. 

—  Pikern  (Reiser).  In  einer  hohlen  Linde  auf  der  Felberinsel 
am  17.  April  zwei  etwas  bebrütete  Eier  (siehe  Cerchneis  tinnim- 
culus);  am  3.  December  erlegte  unser  Wirthschaftsadjunct  bei 
Pikerndorf  noch   ein   Exemplar. 

Tirol.  Innsbruck  (L  a  z  a  r  i  n  i).  Am  26.  März  2  von 
Flauerling,  29.  März  1  Stück  bei  Ambras  geschossen;  9.  Oc- 
tober (bei  starkem  Südwind)  3  Stücke  bei  Igls  am  Waldrande 
in  geschützter  Lage;  1 2.  October  waren  einige  Schwärme  dieser 
Art,  bei  ziemlich  stürmischem  Weiter  und  niederer  Temperatur, 
bei  Vill  und  Igls.  Ich  hatte  dgn  »Auf«  ausgestellt  und  schoss 
von  der  Hütte  aus  eine  solche  Taube  vom  Fallbaume  herab. 
Die  Tauben  hatten  wiederholt  so  nahe  um  diese  am  Waldrande 
gelegene  Hütte  gekreist,  dass  ich  in  derselben  ihren  Flügel- 
schlag und  das  durch  den  schnellen  Flug  verursachte  Sausen 
vernahm. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ueber  das  Eintreffen  der 
Hohltaube  besitze  ich  keine  genaue  Notiz;  Ende  October,  auch 
später  im  Winter  kommt  sie  in  grossen  Schwärmen.  Besitze 
noch  kein  Exemplar  aus  Bellye,  traf  sie  aber  auch  während 
meiner  Frühjahrsexcursion  mehrmals,  so  bei  Kopoya  am  10.  Mai 
1884  an.  —  Güns   (C.  Chernei).  Erste  den    10.  Februar  (kühl). 

—  Mosöcz  (Schaffgotsch).  Eine  am   28.  Februar  beobachtet. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  243 

—  Nagy-Szt.-Mikl6s  (Kuhn).  Erscheint  hier  anfangs  November, 
bleibt  den  Winter  hindurch  zu  loo  und  120  Stücken  beisammen 
und  verschwindet  Mitte  März.  —  Pressburg  (Stef.  (Chernel). 
Den    i5.  Februar  die  ersten  vier  Stücke  von  S.-W.  —  N.-O.  (S.-W., 

—  3^  R.).  In  Modern  den  9.  Juli  drei  Nester  mit  halbbefiederten 
Jungen.  Ende  Juni  hörte  man  sie  jeden  Abend  auf  den  Tannen- 
gipfeln, aber  anfangs  Juli  schon  sehr  selten,  weil  sie  um  diese 
Zeit  auf  die  Felder  ziehen.  Den  20.  September  keine  mehr  im 
Gebirge. 

195.  Coliimba   livia,   Linn,   —   Felsentaube. 

Dalmatien.  Spalato  iKoIombatovic).  Vom  Januar  bis 
17.  Mai  und  vom  28.  September  bis  Ende  December;  in  Menge 
am    I  i .,    12.,   20.  October. 

196.  Turtur  auritus,  Ray.  —  Turteltaube. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  In  den  hiesigen  Berg- 
waldungen wohl  nur  sporadisch  vorkommend,  ist  sie  doch  ein 
bekannter  Vogel  der  freien,  milderen  Neuschlösser  und  Hab- 
steiner Gegend.  Sie  brütet  hier,  wie  auch  C.  palumbus  und 
C  oenas ,  doch  sah  ich  höchst  selten  flügge  Junge  irgend  einer 
der  drei  Arten,  was  wohl  davon  kommen  mag,  dass  mit  Zu- 
nahme "der  Bauernjagden"  kein  wie  immer  geartetes  grösseres 
Nest,  in  Ermangelung  anderer  Objecte,  ohne  zwei  oder  mehrere 
Schüsse  »zergliedert«  wird.  —  Litoschitz  (Knezourek).  Erste 
den  14.,  Mehrzahl  den  17.  April  (heisse  Tage);  erster  Ruf  den 
20.  April;  Abzug  den  i.  October  nach  S.  (windstill).  — 
Nepomuk  (Stopka).  Erschien  wie  gewöhnlich  nur  in  einigen 
Paaren,  wurde  am  7.  Mai  gehört,  zuletzt  am  i5.  Juni;  am 
7.  September  noch  eine  geschossen. 

Bukowina.  Gurahumora  fS  c  h  n  o  r  f  e  i  1).  Ersteden 
19.  März  (tagsvorher  trüb),  Mehrzahl  den  22.  März,  Abzug 
den  16.  October  (stärkerer  W. -Wind,  sowie  tagszuvor  trüb).  — 
Illischestie  (Zitny),  Erste  den  2.  Mai  (warm  und  schön, 
tagsvorher  etwas  Strichregen);  erster  Ruf  den  10.  Mai,  allge- 
mein den  18.  —  Kaczyka  (Zemann).  Erste  den  12.  April 
von   S.-O.   nach  N.-W.   (schwacher  W.-Wind,   warm,   tagsvorher 

16* 


244  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

ebenso);  erster  Ruf  den  14.  April,  allgemein  den  18.;  Nestbau 
den  20,  und  erstes  Gelege  den  3o.  April.  —  Karlsberg  (? ). 
Die  ersten  am  10.  Mai  (hell),  die  Mehrzahl  am  15.  bei  N.-O., 
hellem    und  windigen  Wetter;    Ruf   am    10.,     allgemein    am    i5. 

—  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Kam  den  24.  April  und  hielt 
sich  bis  Oclober  in  den  Waldungen  auf.  —  Kupka  (Kubelka). 
Erste  den  20.  März  nach  W.  (massiger  N.-  und  S.-Wind,  kühl), 
Mehrzahl  den  10.  April  nach  W.  (massiger  N.-W.-  und  S.-Wind, 
nasskalt),  Abzug  den  1 5.  October  nach  S.  -  O.  (massiger  W.- 
und  S.-O.-Wind,  warm).  —  Solka  (Kr  anab  eter).  Strichvogel, 
in  hiesiger  Gegend  ziemlich  häufig;  erscheint  Ende  April  und 
zieht  Mitte  September  ab.  —  Terebleszty  (Nahlik).  Erste 
den  26.  April  nach  O.  (leichter  O.  -  Wind ,  warm,  tagsvorher 
ebenso),  Mehrzahl  den  28.  April  nach  O.  (Wind  und  Wetter 
ebenso),  Abzug  den  2  3.  September  nach  S.  (leichter  O.-Wind, 
schön). 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  13.  April 
bis    17.   Mai  und  vom   4.  August  bis   28.   September. 

Galizien.  Tolszczo^v  (Madeyski).  Erste  den  24.  April 
(warm,  schon,  tagsvorher  zuerst  schön,  dann  Gewitter),  Mehr- 
zahl vom   25.   bis   29.  April   (schön). 

Litoraie.  Triest  (Moser).  Am  i3.  Mai  ein  cf  von  L. 
Sandri  erhalten. 

Mähren.  Goldhof  (S  p  r  o  n  g  Ij.  Die  ersten  Exemplare 
am  8.  Mai  beobachtet.  —  Kremsier  (Zahradnfk).    13.  April. 

—  Oslav^an  (Capek).  Am  2  3.  April  zuerst  gehört;  10.  Mai 
frische  Eier;  20.  August  lö  Stücke  in  einem  Hirsefelde,  8.  Sep- 
tember 14  Stücke. —  Römerstadt  (Jonas).  Erste  den  11.  Mai 
(stärkerer  W.-Wind,   schon,   tagsvorher  theilweise  schon). 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  9.  Mai  i  Stück  im 
Garten. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  25.  April 
nach  S.-W.  (S.-O.-Wind,  warm,  heiter,  tagsvorher  O.-Wind, 
warm,  heiter);  erster  Ruf  am  Tage  der  Ankunft;  Abzug  den 
14.   September   (S.-W.- Wind,   warm,   heiter,   tagsvorher  ebenso). 

—  Nagy-Enyed  (Csatö).    Am   2  3.  April   i    Stück. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Seilen.  —  Pikern 
(Reiser).     Bei   Unter  -  Drauburg   am   25.   Mai    ein    fast    frisches 


IV.  Jahresberichi  aus  Oesterreich -Ungarn.  245 

Gelege.  Am  24.  Juli  flog  vor  meinen  Füssen  eine  Turteltaube 
aus  einem  Kukuruzfelde  und  Hess  ein  Ei  zurück,  welches  in 
meiner  Sammlung  sich    befindet  und   normal  gebildet  ist. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Im  Frühjahre  1884 
wurde  in  Bellve  die  erste  am  23.  April  gesehen;  ich  traf  sie  in 
grosser  Zahl  Ende  April  in  Syrmien ,  im  Mai  in  der  Baranya; 
unstreitig  ist  sie  auch  in  der  Umgebung  des  Draueckes  vom 
Frühjahre  bis  zum  Herbste  die  gemeinste  Art.  —  Mosöcz 
(Schaffgo  tsch).  Am  i3.  Mai  im  Walde  beobachtet.  Ein  im 
allgemeinen  hier  seltener  Vogel,  der  seit  vielen  Jahren  auf  Erlen- 
bäumen im  Parke  nistet,  allein  heuer  aus  mir  unerklärlichem 
Grunde  ausblieb.  —  Nagy  -  Szt.  -  Miklos  (Kuhn).  Erste  den 
24.  April,  Mehrzahl  den  5.  Mai;  Ruf  vom  24.  April  an; 
Gelege  den  22.  Juni;  Abzug  den  20.  September.  —  Pressburg 
(Stef.  Chernel).   Den   25.  April  die  ersten. 


X.  Ordnung. 

Rasores.    Scharrvögel. 

197.    Tetrao  urogalliis,    Linn.  —  Auerhuhn*). 

Böhmen.  Bürgstein  (Stahr).  Herrichtung  der  Nestmulde 
den  25.  April^  volles  Gelege  den  6.  Mai.  —  Haida  (Hegen- 
barth). In  nächster  Umgebung  hat  nur  das  Revier  Falkenau 
einen  Auerhahnstand,  welcher  einen  geregelten  Abschuss  zur 
Balzzeit  zulässt;  doch  stand  gelegentlich  einer  Jagd  im  Schwoykaer 
Gebirge,  welches  vielleicht  noch  zum  Balzplatze  wird,  ein  Auer- 
hahn  frei  im  Stangenholz,  aufmerksam  auf  das  Geklapper  der 
Treiber  horchend.  Der  leitende  Revierförster,  welcher  ihn  er- 
blickt hatte,  konnte  zurückgehen  und  den  hinter  ihm  gehenden 
Hrn.  Forstmeister  verständigen  und  beide  sahen  über  einen 
kleinen   Bodenkamm   hinweg,    den   Hahn    immer   noch   horchend 


*)  Wir  möchten  an  dieser  Stelle  unsere  Herren  Beobachter  er- 
suchen, uns  genaue  Gewichts-  und  Massangaben  (Total-,  Flügel-  und 
Stosslänge)  von  erlegten  Hähnen  zukommen  zu  lassen  und  auch  die  Zahl 
der  Stossfedern  verzeichnen  zu  wollen.  v.  Tschusi. 


246  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


stehen.     Trotzdem   er  in   Distanz,    wurde  er  natürlich   nicht  ge- 
schossen. 

Steiermark.  Paldau  (A  u  g  u  s  t  i  n).  Bei  Feldbach  am 
Steinbergkogel  mitunter  vorkommend.  —  Pikern  (Reiser). 
Es  wurden  in  diesem  Jahre  am  vorderen  Bacher  seit  langer 
Zeit  die  ersten  vier  alten  Hähne  erlegt  und  später  zwei  Brüten 
Auerwild  constatirt.  —  Pols  (Washington).  Wie  schon  seit 
einer  Reihe  von  Jahren  blieb  das  eingewanderte  Auerwild  als 
Standwild  im  sogenannten  »Kaiserwalde«;  leider  ward  die  Ver- 
mehrung desselben  durch  Zerstörung  mehrerer  Brüten  sehr 
gehemmt. 

Ungarn.  Mosocz  es  cha  f  fgo  ts  ch).  Den  3i.  März 
Hauptbalz. 

198.    Tetrao  tetrix ,    Linn.   —   Birkhuhn. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Ist  hier  im  ganzen 
eher  im  Zu-  als  im  Abnehmen  und  würde  es  unsere  Gegend, 
wenn  nicht  oft  unleidliche  Grenzverhältnisse  dazwischen  kämen, 
leicht  zu  einem  guten  Stande  an  Birkwild  bringen  können.  Im 
Winter  ziehen  sich  meistens  Hähne,  oft  5o  und  mehr  Stücke  mit 
einigen  Hennen  zusammen  und  werden  auch  an  Plätzen  getroffen, 
wo  im  Frühjahr  nicht  vier  Hähne  im  ganzen  Reviere  balzen. 
Sie  suchen  gerne  auch  Birkenhölzer  mit  Regelmässigkeit  auf  und 
werden  dabei  jagdschindermässig  zu  zwei  und  drei  auf  einen 
Schuss,  gleich,  ob  Hahn  oder  Henne,  herabgekracht.  Am  i.  Mai 
1884  schoss  ich  auf  der  Balz  einen  Hahn  mit  einer  Sichelfeder,  die 
in  einem  Schafte  zwei  zweifahnige,  ungleichstarke  Sichelfedern 
und  eine  kurze  einfahnige,  mit  Contra-Krümmung  zu  den  ersteren 
stehende  Feder  enthält.  Die  betreffende  Skizze  hatte  Herr  Ritter 
von  Tschusi  zu  Schmidhoffen  die  Freundlichkeit,  im 
»Weidmann«*)  reproduciren  zu  lassen,  und  gleichzeitig  seiner 
Ansicht  über  die  Seltenheit  dieser  Feder  -  Deformität  Ausdruck 
zu  geben.  —  Nepomuk  (Stopka).  Zeigt  sich  nach  Angabe 
des  hiesigen   Försters  nur  in  einem  grösseren  Walde. 


*)  XV.   1884,  p.  371;  vgl.  auch:  R.  v.  D  om  br  o  wsk  i's   «Encycl. 
d.  ges.  Forst-Jagdwissensch.i)   II.   1886,  p.  43. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  247 


Mähren.  Oslawan  (Capek).  In  jedem  grösseren  Reviere, 
obzwar  in  ganz  geringer  Zahl;  wurde  ursprünglich  eingesetzt. 
Eine  Vermehrung  ist  nicht  bemerkbar.  Am  22.  Mai  sechs 
frische  Eier. 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Am  18.  November 
am  Thallerkogl  bei  Trofaiach  einen  einjährigen  beobachtet;  auch 
am  Schöckel  bei  Graz,  aber  sparsam.  —  Schneealpe  (Reiser). 
Am  27.  Mai  fand  ich  auf  der  Hohe  dieser  Alpe  unter  einer 
Legföhre  ein  Gelege  von  sechs  wenig  bebrüteten  Eiern.  In 
das  zusammengedrückte  Gras,  welches  die  Nestmulde  darstellte, 
waren  nur  wenige  kurze  Federn  der  Henne  eingemengt.  Die 
Eier  zeichnen  sich  von  später  aus  Böhmen  erhaltenen  durch 
länglichere  Gestalt  und  bedeutendere  Grosse  aus.  —  Pols 
(Washington).  Das  anfangs  der  Soger  Jahre  in  den  »Kaiser- 
wald«  eingewanderte  Birkwild  wurde  im  vergangenen  Jahre 
nicht   mehr  aufgefunden. 

Ungarn.  Mosöcz  (Schaffgotsch).  Wurde  hier  noch  nie 
geschossen,  obwohl  es  an  für  ihn  zusagenden  Oertlichkeiten 
nicht  fehlt. 

199.    Tetrao  medhis ,    Meyer.  —  Rackelhuhn*). 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  2.  November  erhielt 
ich  einen  am  Schönberg  (südlich,  am  Eingange  des  Stubaithales 
liegend)  geschossenen  frischen  Rackelhahn  zur  Besichtigung. 
Derselbe  gehörte  der  grösseren,  weniger  seltenen  dem  Auerhahne 
mehr  ähnlichen  Form  an.  Kopf  und  Hals  waren  schwarz;  Brust 
dunkel,  mit  violettrothem  Schimmer;  Oberflügel  und  Rücken 
braungrau  wie  beim  Auerhahn ;  Schwingen  zweiter  Ordnung  mit 
weissem  Schild  an  den  Fahnen  wie  beim  Spielhahn ;  Unterleib 
schwarzbraun,  mit  weissen  Flecken  wie  beim  Auerhahn;  untere 


*)  Im  Interesse  der  genaueren  Kenntniss  des  Rackelwildes  und 
seiner  verschiedenen  Formen,  wie  überhaupt  im  Interesse  der  Kenntniss 
der  auch  unter  den  anderen  Hühnerarten  vorkommenden  Bastardirungen 
und  der  Hahnen-  und  Hennenfedrigkelt  würde  es  sich  empfehlen,  alle  in 
Färbung  und  Grösse  abweichenden  Exemplare  behufs  Constatirung  und 
Untersuchung  den  Landes-Museen  oder  bekannten  Ornithologen  im  Fleische 
zuzusenden.  '^*    Iscnusi. 


248  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Schwanzdeckfedern  wie  beim  Auerhahn ;  Stossfedern  gerade,  aber 
die  mittleren  kürzer  und  alle  mit  weissem  Endsaume.  Schnabel 
schwarz;  Augenroth  schwächer  als  beim  Auerhahn;  unteres 
Augenlid  weiss.  Am  Halse  fanden  sich  einige  schwarzbraune 
Federn  des  Jugendkleides,  welche  in  Verbindung  mit  den  doch 
kurzen,  schmalen  Stossfedern  auf  die  Jugend  des  vorliegenden 
Exemplares  schliessen  Hessen.  Da  es  nun  wahrscheinlich  erschien, 
dass  am  Erlegungsorte  dieses  Stückes  sich  eine  ganze  Brut 
Rackelhühner  vorfinden  dürfte,  habe  ich  nicht  verabsäumt,  den 
Jagdpächter  auf  diesen  Umstand  aufmerksam  zu  machen,  jedoch 
bisher  keine  weitere  Nachricht  erhalten. 

200.    Tetrao  bonasia ,   Linn.   —   Haselhuhn. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Kommt  in  unseren  Berg- 
wäldern, jedoch  nicht  häufig  vor;  ich  hatte  selbst  Gelegenheit, 
die  bekannte  Thatsache  kennen  zu  lernen,  dass  man  einge- 
schwungene Haselhühner,  trotz  aufmerksamer  Controle  der  Aeste 
am  Stamme  etc.,  immer  erst  sieht,  wenn  sie  wieder  ab- 
streichen. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Standvogel  und  ziem- 
lich  häufig. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Brütet  in  geringer  Zahl  in 
den   Nadelgehölzen   des  Zbraslauer   und   Pribramer   Revieres. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (H  Ö  n  i  g).  Kommt  im  Beob- 
achtungsgebiete nicht  vor,  ist  jedoch  in  Siebenbürgen  sehr  zahl- 
reich; so  habe  ich  bei  Gelegenheit  einer  Rehjagd  in  Apäcza 
beim  Standwechsel  auf  VValdsteigen  an  einem  Tage  5  —  6  Stücke 
aufgejagt. 

Steiermarit.  Paldau  (August  in).  Im  Raabthale  sehr 
selten.  Am  i.  November  i885  sah  ich  eines  bei  Rohr  a.  d.  Raab 
im  Walde;  bei  Trofaiach  im  Lainthale  sparsam.  —  Pikern 
(Reiser.)  Ging  heuer  in  der  Vermehrung  etwas  weniges  zurück. 
Die  Hühner  standen  auch  nicht  besonders  gerne  zu  und  schon 
um  die  Mitte  September  konnte  man  das  Verstreichen  ganzer 
Ketten  von  sonst  mit  Vorliebe  aufgesuchten  Heidelbeerenplätzen 
gut  beobachten. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Unaarn.  249 


201.   Lagopus  alpinus,   Nilss.   —   Alpenschneehuhn. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &Paumgartner).  19.  Sep- 
tember 2  Stücke  im  Herbstkleide,  2.  November  i  Stück  Winter- 
kleid. —  Paldau  (Augustin).  Auf  fast  allen  Gebirgen  in 
Kärnten,  auf  dem  Muralpenzuge ,  in  den  niederen  Tauern  und 
im  todten  Gebirge  sparsam  getroffen. 

202.   Perdix  saxatilis,   M.   u,   W.  —   Steinhuhn. 

Dalmaiien.  Spalato  (Kolombatovic).  Am  2.,  3.,  6.  No- 
vember ziehend   auf  den   Feldern  von   Spalato. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  15.  Januar  i  Stück 
bei   Pietra  rossa   erlegt. 

Steiermark.  Paldau  (August in).  »Francolin«.  Hr.  von 
Illitsstein  schoss  es  in  den  40ger  Jahren  auf  seiner  Jagd  bei 
Sessana  am  Karst  Öfters;  jetzt  soll  es  in  Istrien  fast  ausgestorben 
sein.  —  Pikern  (Reiser).  Ende  April  Hess  sich  auf  der  Hohe 
des  Bacher  durch  einige  Tage  deutlich  ein  Steinhuhn  hören, 
verschwand   aber  anfangs   Mai   spurlos    aus   der  Gegend. 

203.   Starna   cinerea,    L.   —   Rebhuhn*). 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Vermehrt  sich  langsam, 
aber  mit  der  zunehmenden  Landwirthschaft,  die  mehr  und  mehr 
Waldgrund  dem  allgemeinen  Besten  zum  Schaden  absorbirt, 
stetig  mit  allen  Schwankungen  des  Bestandes,  die  das  Aushauen 
der  Gelege,  Wassergüsse,  harte  Winter  etc.  in  jeder  Lage  zum 
Grunde  haben.  Es  ist  das  einzige  Wild,  ausser  dem  Raubfeder- 
wild, welches  durch  Bauernjagden  seiner  Ausrottung  nicht  ent- 
gegengeht. —  Nepomuk  (S  t  o  p  k  a).  Haben  sich  bei  günstiger 
Witterung  bedeutend  vermehrt,  obgleich  viele  Nester  auf  ver- 
schiedene Art  zugrunde  gegangen  sind.  Viele  verlassene  Eier 
Hess   der  Förster  von  Haushennen  ausbrüten,   fütterte  die  Jungen 


*)  Möglichst  genaue  Beobachtungen  über  das  sogenannte  »Zug- 
Rebhuhn«,  sowie  über  andere  locale  Abweichungen  unseres  Rebhuhnes 
wären  erwünscht  und  die  Einsendung  solcher  Exemplare  als  Beweis- 
stücke willkommen.  v.  Tschusi. 


250  V.  V.  Tschuäi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


anfangs  mir  Ameisenpuppen  und  vertheilte  sie  später  an  andere 
Rebhuhnfamilien. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Standvogel, 
jedoch  wegen  der  vielen  Raubvögel  und  Füchse  selten.  —  Solka 
(K  r  a  n  a  b  e  t  e  r).  Hier  seltener  Standvogel;  die  Vermehrung 
leidet  durch  Vertilgung  der  Gelege  durch  Füchse  und  Hunde. 
—  Terebleszty  (Nahlik).  Standvogel.  Gelege  durch  Hagel 
vernichtet. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Auf  den  Feldern 
von  Spalato  vom  i8.  bis  2  3.  Februar  und  vom  3.  bis  21.  No- 
vember. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Beginn  der  Sonderung  in 
Paare  am  14.  Februar.  —  Oslawan  (Capek).  Vom  28.  Fe- 
bruar paarweise;   27.   April    11    frische  Eier. 

Salzburg.  Hallein  (Tschüs i).  24.  Januar  10 — i  2  Stücke, 
31.   8 — 12.   Stücke. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  Var.  peregriana.  3. Sep- 
tember an  Vorbergen  eine  Kette  von  2  3  Stücken  angetroffen, 
welche  bereits  bis  auf  den  Kopf  verfärbt  hatten;  am  5.  waren 
sie,  obwohl  dort  ausgebrütet,  verschwunden  und  nicht  mehr  an- 
zutreffen; am  8.  wurde  im  Gebirge  bei  Jablunkau,  circa  1 8  km. 
von  hier,  auf  Zughühner  gejagt.  —  Lodnitz  (Nowak).  Im 
Jagdreviere  zu  Jamnitz  wurden  heuer  3  rein- weisse  Reb- 
hühner aus  einer  Kette  eingefangen.  Es  ist  dies  schon  der 
zweite   Fall,   dass   im   genannten   Reviere   solche  vorkamen. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig).  Auf  dem  Gebiete  der 
Stadt  (circa  24.000  Joch)  kommen  jährlich  10  —  12  Ketten  vor; 
vermehren  sich  —  trotzdem  sie  nicht  sehr  verfolgt,  aber  auch 
nicht  gehegt  werden  —  gar  nicht.  Nach  meiner  Erfahrung  sind 
die  sogenannten  Zughühner    kleiner    als    das    gemeine  Rebhuhn. 

SlaVOnien.  Kucance  (Schuller).  Auffallend  ist  ihre 
grosse  Häufigkeit  gegen  früher,  und  nimmt  man  als  Ursache 
die  milden  Winter  an.  Es  vereinigen  sich  Öfters  2  —  3 
Ketten  zu  Scharen  von  80 —  100  Stücken.  Bei  den  heuer  in 
Menge  abgeschossenen  Hühnern  bemerkte  ich  eine  Abweichung 
in  der  Gestalt  und  Färbung.  Ich  fand  das  Feldhuhn  immer 
kleiner    und    lichter,    während    das    grössere    Buschhuhn    immer 


IV    Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  251 

dunkler  gefärbt  war;  erstere  hatten  eine  bräunliche  Grund- 
farbe, letztere  eine  mehr  bräunlich- röthliche,  namentlich  zwei- 
jährige Hühner.  Die  croatische  Benennung  »Tercka«  ist  ledig- 
lich Provincialismus,  da  in  ganz  Croatien  das  Rebhuhn  «Jere- 
bica«  heisst;  auch  im  anstossenden  Krain  führt  es  denselben 
Namen.  Filipovi6  in  seinem  vierbändigen  VVörterbuche  nennt  es 
auch  »Jerebica« ;  »Tercka«  nennen  es  die  Slavonier,  die  Croaten 
jedoch  nicht.  In  wenigen  Gegenden  nennt  man  es  auch  »divja 
kokos". 

Steiermark.  Paldau  (Augustin).  Bei  Feldbach  häufig. 
Ketten  zu  24  Stück  und  mehr  auf  den  Jagden  der  Hrn.  Grafen 
Bardeau,  Bezirkshauplmann  Eisl,  Dr.  Knittelfelder  und  Seneko- 
witsch.  Ein  heftiger  Hagel  im  August  tödtete  viele  in  der  Ge- 
meinde Reith  im  Raabthale.  —  Pikern  (Reiser).  Im  Gebiete 
der  Herrschaft  Paal  am  Klappenberg  (1200  m.)  sollen  sich 
heuer  wieder  zwei  Ketten  sogenannter  Strichrebhühner  einge- 
funden haben.  Vor  einigen  Jahren  erschienen  im  October  auf 
dem  Kamme  des  Gebirges  im  Krummgehölz  am  schwarzen  See 
plötzlich  über  100  sehr  kleine  Rebhühner,  welche,  nachdem 
7   Stücke  erlegt  worden  waren,  weiterzogen. 

Tirol.  Innsbruck  'Lazarini).  Die  Ueberwinterung  und 
Brütezeit  muss  dieses  Jahr  im  allgemeinen  hier  für  den  Bestand 
der  Rebhühner  günstig  abgelaufen  sein,  w'eil  es  im  Verhältnisse 
zu  anderen  Jahren  ziemlich  viele  und  starke  Kitten  gab.  Am 
22.  October  wurde  in  der  Nähe  des  Grillhofes  bei  Vill,  ge- 
legentlich der  Schnepfensuche,  eine  Kitt  von  etwa  20  Reb- 
hühnern im  Walde  angetroffen;  da  dieselben  aber  weder  vorher, 
noch  nachher  wieder  gefunden  wurden,  dürften  es  Wander- 
hühncr  gewesen  sein. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Die  Bodenverhältnisse, 
respective  die  Bodenbewirtschaftungen  in  der  südlichen  Baranya 
bieten  nur  stellenweise  dem  Rebhuhne  die  erwünschten  Existenz- 
bedingungen; nirgends  gedeiht  es  dort  in  erheblicher  Menge; 
im  Frühjahre  1884  traf  ich  ein  einziges  Mal  ein  Paar  am 
Rande  der  Darda'er  Zsombekmoore.  Am  11.  November  1884 
wurden  in  Bellye  viele  Züge  Rebhühner  allenthalben  im  inneren 
und  äusseren  Riede  bemerkt.  Im  Sommer  i885  traf  ich  fast 
nur  einzelne  Paare,    einmal  nur  bei  Izsep  eine   kleine  Kette  an. 


252  V.  V.  Tschusi   und  K.  v.   Dalla-Torre. 

—  Mosöcz  (Schaffgotsch).  Das  erste  Paar  am  i  o.  März, 
zwei  weitere  am  2  3.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  In  der 
Umgebung  von  Pressburg,  wie  überhaupt  in  ganz  Ungarn,  war 
eine  ausgezeichnete  Rebhühnerjagd.  Ihre  Vermehrung  ist  haupt- 
sächlich der  günstigen  Witterung  und  dem  gelinden  Winter  zu- 
zuschreiben. Besonders  gute  Hühnerjagden  sind  auf  dem  Gute 
des  Grafen  Kärolyi  in  Stampfen  und  am  rechten  Ufer  der  Donau, 
in  Kittsee  (Wieselburger  Comitat).  Um  Modern  waren  in  den 
von  hohen  Tannen  dicht  umschlossenen  Schlägen,  zwei  Meilen 
weit  von  der  Ebene  am  Gebirgsrücken,  während  des  ganzen 
Sommers  mehrere  Ketten  zu  sehen,  von  welchen  jede  einzelne 
ungefähr  4 — i  2  Stücke  zählte.   Den   27.  März  waren  sie  gepaart. 

204.    Coturnix  dactylisonans ,   Meyer.   —  Wachtel. 

Böhmen.  Bausnitz  (D  e  m  u  t  h).  Sparsam.  Erste  den 
20.  April  (stärkerer  N.-W.-Wind,  wie  tagszuvor  mild);  erster 
Schlag  den  iS.Juni^  Abzug  den  16.  September  nach  S.  (steifer 
S.-W.-Wind,  sowie  tagszuvor  mild). —  Blottendorf  (Schnabel). 
Erster  Schlag  den  7.  Mai.  —  Braunau  (Ratoliska).  Erste 
den  6.  Mai  und  noch  am  selben  Tage  schlagend.  Gehört  schon 
bald  zu  den  Seltenheiten.  —  Haida  (Hegenbarth).  Würde 
hier  weit  zahlreicher  unsere  Feldfluren  bevölkern,  wenn  man 
im  Frühjahre  nicht  jedes  schlagende  Männchen,  wenn  nur  halb- 
wegs möglich,  abfinge.  Im  vorigen  Jahre  habe  ich  den  Bestand 
besonders  schwach  gefunden.  —  Johannesthal  (Taub  mann). 
Sehr  häufig.  Zuerst  Ende  Mai  von  S.  nach  N.-O.,  einzeln  oder 
zu  3  —  5  Stücken  (schwacher  N.-O.- Wind),  Mehrzahl  im  Juni 
nach  N.-O.  und  N.-W.  (windstill,  lau,  tagsvorher  S.  -  O.  und 
S.-W.-Wind);  vom  Juni  an  schlagend;  Gelege  Ende  Juni  und 
anfangs  Juli;  Abzug  im  August  und  September  nach  S.  (S.-  und 
S.-W.-Wind,  tagsvorher  rauher  Wind).  —  Nepomuk  (Stopka). 
Erschien  wie  gewöhnlich  in  geringer  Anzahl  und  liess  sich  erst 
im  Juni  und  Juli   hören;   am   7,   September  eine  gesehen. 

Bukowina.  Fratautz  (Heyn).  Erste  und  Mehrzahl  den 
i5.Mai,  sogleich  schlagend;  Gelege  im  Juli;  Abzug  den  18.  Oc- 
tober  nach  S,-W.  (stärkerer  S.-W.-Wind,  kühler  Herbstnach- 
mitiag,  tagsvorher  kühl,  bewölkt).  —  Karlsberg  (?).  Die  ersten 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  253 

am  i5,  Mai  (hell,  -{-  21"  R,);  erster  Schlag  am  6.  Juni.  — 
Kuczcurmare  (M  i  s  z  k  i  e  w  i  c  zi.  Sommer-,  beziehungsweise 
Brutvogel. —  Solka  (Kranabeter).  Kommt  in  hiesiger  Gegend 
nur  einzeln  vor;  erscheint  im  Mai,  Abzug  scharenweise  im 
September  in  der  Nacht.  —  Straza  fPopiel).  Erste  den 
22.  Mai  (S.-W.-Wind,  schon,  tagsvorher  ebenso).  —  Tereb- 
leszty  (,N  a  h  1  i  k).  Erste  den  26.  April  nach  O.  iwie  tags- 
zuvor  leichter  O.-Wind,  warm),  Mehrzahl  den  2.  Mai  nach  O. 
(schwacher  O. -Wind,  warm  wie  tagsvorher);  Abzug  den  19.  Oc- 
tober  nach  S.   (leichter  O.-Wind,    schon  wie  tagsvorher). 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  21.,  22.  Januar, 
3.  Februar,  4.  März;  durchziehend  in  kleiner  Zahl  am  22., 
2  3.,  24.  April,  dann  in  grossen  Massen  verspätet  am  i5.  und 
16.  Mai;  am  Herbstzuge  in  geringer  Menge  am  6.  und  27.  August, 
zahlreicher  am  10.,  11.,  12.,  24.  September,  6.,  7.  October, 
dann   einzeln  dann   und  wann  bis   Ende   December. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erste  den  30.  April 
(schwacher  S. -O.-Wind,  schon,  tagsvorher  ebenso,  früher  warmer 
Regen). 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Den  ersten  Schlag  am 
25.  April  vernommen.  —  Kremsier  (Zahradnik).  2  5.  April 
vernomm.en.    —    Oslawan  (Capek).     26.  April    zuerst   gehört. 

—  Römerstadt  (Jonas).  Erste  den  28.  Mai  (schwacher  S.  O.- 
Wind, warm,  sehr  schon  wie  tagszuvor),  auch  an  diesem  Tage 
schlagend;  Gelege  (10  Stücke)  den  16.  Juni;  Abzug  den  2  5.  Sep- 
tember (schwacher  S.-W.-Wind,  schön,  tagsvorher  schwacher 
W.-Wind,   sehr   schön). 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  29.  April  2  c^,  2.  Juni 
einige  Brutpaare,  16,  2  —  3  Tage  alte  Junge,  i5.  Juli  noch 
mehrfach  geschlagen,   7.   August   2   Stücke  juv. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zeliskoj.  Erste  den  8.  Mai  nach 
N.-W.  (W.-Wind,  kühl,  tagsvorher  Regen) ,  denselben  Tag  auch 
den  ersten  Schlag  vernommen,  welcher  den  12.  d.M.  allgemein 
zu  hören  war;  Abzug  den  26.  September  nach  S.-W.  (S.-W.- 
Wind,  Regen,  tagsvorher  ebenso),    Nachzügler  den  6.  October. 

—  Lodnitz  (Nowak).  4.  Mai  die  ersten  schlagend,  27. 
Hauptzug. 


254:  V.  V.  Tschusi   und  K.  v.   Dalla-Torre. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  25,  April 
(S.-O.-Wind,  warm,  heiter,  tagsvorher  O.-Wind),  Mehrzahl  den 
29.  April  (S.-Wind,  regnerisch,  tagsvorher  trüb,  Regent;  erster 
Schlag  den  3.  Mai,  allgemein  den  10.;  Gelege  den  20,  Mai; 
letzte  den  S.November  ^N. -O.-Wind,  kalt,  Eis  wie  tagsvorher); 
oft  im  Schnee  zurückgeblieben  gefunden. —  Koloszvär  (Hönigi. 
Ziemlich  häufig,  zieht  jedoch  nach  beendetem  Brutgeschäfte 
sogleich  südwärts,  so  dass  bei  beginnender  Jagdsaison,  i5.  August 
bis  I.  September,  nur  mehr  wenige  angetroffen  werden.  —  Nagy- 
Enyed  (Csato).  Am  28.  April  das  erste  Stück,  am  28.  Sep- 
tember einige   in   Rea. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &Paum gart n er).  10.  Mai 
schlagend;  heuer  besonders  viele  brütend.  —  Mariahof  (Kriso). 
23.  April  eine  gehört.  Den  Sommer  hindurch  waren  viel  mehr 
hier,  als  in  den  letzten  drei  bis  vier  Jahren.  —  Mühlthal 
(Osterer).  Erste  den  7.  Mai  (windstill,  schon,  tagsvorher  hef- 
tiger W.-Wind).  —  Paldau  (Augustin).  Waren  vor  einigen 
Jahren  viel  seltener  als  in  früheren  Zeiten;  heuer  (i885)  zeigten 
sie  sich  weit  mehr  als  die  vorangehenden  Jahre.  Seit  Juli  keine 
gehört.  —  Pikern  (Reiser).  Noch  am  19.  November  erlegte 
mein  Bruder  hinter  den  Südbahn -Werkstätten  eine  völlig  ge- 
sunde Wachtel.  —  Pols  (Washington).  War  heuer  häufiger 
als   seit  vielen   Jahren. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini;.  Am  5.  Mai  die  ersten  in 
der  Höttingerau  schlagen  gehört  und  zwar  5  Stücke;  am  8. 
schlug  dort  nur  eine.  Dieses  Jahr  waren  ausserordentlich  viele 
Wachteln  hier.  In  allen  Feldern  und  Wiesen,  auch  des  Mittel- 
gebirges, gab  es  Wachteln,  so  auch  bei  Igls  undVill,  oft  in 
Lagen ,  wo  sich  solche  wohl  nur  äusserst  selten  aufhalten.  So 
fand  ich  sie  am  26.  Juni  in  einer  mit  alten  Lärchenbäumen 
bestandenen,  hochgelegenen  Wiese,  oberhalb  der  sogenannnten 
»Badhaussäge«,  an  der  Ellbognerstrasse.  Zur  Zeit  der  Heuernte 
um  den  23.  Juni  gingen  ungemein  viele  Gelege  mit  10 — 14  Eiern 
in  den  Wiesen  zugrunde.  Bei  einem  mir  gebrachten  Gelege 
von  10  Eiern  zeigten  sich  dieselben  beim  Oeffnen  sehr  stark  be- 
brütet und  wären  die  Jungen  in  wenigen  Tagen  ausgeschlüpft; 
am  2  5.  Juni  hatten  die  Jungen  eines  Nestes  selbes  schon 
verlassen.   Am    28.  Juli   fand   ich  zufällig  eine  Brut  bereits   flügger 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  255 

Wachteln  bei  Vill,  hingegen  kam  mir  Ende  August  eine  sehr 
verspätete,  noch  lange  nicht  flugfähige  Brut  vor.  Nach  einem 
die  Temperatur  sehr  stark  abkühlenden  Regen  horten  die  Wachtel- 
hähne zu  schlagen  auf.  Den  letzten  Schlag  horte  ich  am  7.  August 
und  mit  jenen  in  der  Freiheit  hörte  zugleich  mein  in  Gefangen- 
schaft befindlicher  sehr  guter  Schläger  auch  zu  schlagen  auf. 
Am  19.  September  fand  ich  in  den  Feldern  von  Vill  und  Igls 
nur  mehr  eine  Wachtel.  Um  diese  Zeit  dürften  die  meisten 
Brutwachteln  abgezogen  sein.  Am  9.  October  fand  ich  bei  Vill, 
trotz  starkem  Südwinde,  2  Stücke  und  eine  wurde  dort  noch 
anfangs  November  aufgetrieben.  Als  ich  am  18.  October  das 
erstemal  zur  Herbstzeit  in  die  Hallerau  kam,  fand  ich  dort 
noch  viele  Wachteln,  so  dass  ich  in  wenigen  Tagen  noch  2  5  Stücke 
davon  abschiessen  konnte,  obwohl  ausser  mir  noch  andere  Jäger 
dort  jagten.  Die  letzten  Wachteln  schoss  ich  dort  am  26.  Oc- 
tober. Im  allgemeinen  wurden  nicht  so  viele  Wachteln  ange- 
troffen und  geschossen  als  die  grosse  Zahl  der  schlagenden 
Hähne  erwarten  liess,  woran  aber  hauptsächlich  das  Verun- 
glücken so  vieler  Brüten  bei  der  Heumahd  schuld  gewesen  sein 
dürfte.  —  Mareith  (Sternbach).  Beim  Dorfe  (107 5  m.)  am 
25.  Juni  ein  frisches  Gelege  mit  10  Eiern.  —  Roveredo 
(Bonomi).  Seit  mehreren  Jahren  haben  nicht  so  viele  Wachteln 
hier  genistet  als   heuer. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Bellye  1884:  Ende  Ja- 
nuar die  ersten;  wahrscheinlich  hatten  sie  infolge  der  milden 
Witterung  einzelne  Theile  der  Herrschaft  gar  nicht  verlassen. 
Auch  in  früheren  Jahren  wurden  wiederholt  überwinternde  Wach- 
teln constatirt,  so  namentlich  Ende  November,  anfangs  De- 
cember  im  Kukuruzstroh  Exemplare  angetroffen.  Im  Jahre  1876 
wurde  in  der  Riedparcelle  Sziget  im  Februar  eine  frische  und 
muntere  Wachtel,  im  Winter  1884 —  i885  eine  auf  der  Insel 
Petres  beobachtet.  Am  8.  October  erlegte  heuer  Herr  Wald- 
bereiter Pfeningberger  eine  »fette«  Wachtel  in  der  Mitte  eines 
grossen  hochstämmigen  Bestandes  im  Keskender  Walde  u.  s.  \v. 
In  abnorm  geringer  Zahl  trat  die  Wachtel  im  Jahre  i885  in 
der  südlichen  Baranya  überhaupt  auf,  ich  sah  in  der  Regel 
nur  einzelne  E.xemplare.  Der  Wachtelzug  (respective  Stricht  be- 
ginnt,    nach   Pfeningbergers   Beobachtungen,     gleich    nach    dem 


256  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Schnitte.  Aus  den  hochgelegenen  Fruchtfeldern  ziehen  dann 
die  Thiere  in  tiefer  liegende  Gegenden,  in  das  Ried,  woselbst 
sie  in  Stoppeln,  Hirsefeldern,  Wiesengründen,  im  Mais  etc.  die 
Zeit  ihres  Abzuges  erwarten.  Die  »Zugwachteln«  sind,  wie  be- 
kannt, sehr  leicht  daran  zu  erkennen,  dass  sie  vor  dem  Hunde 
weniger  gut  aushalten  und,  sobald  eine  aufsteht,  alle  von  dieser 
überflogenen  Individuen  mit  abziehen.  Namentlich  des  Abends, 
wenn  die  Wachteln  ihre  Deckungen  verlassen  und  die  Stoppeln 
bezogen  haben,  ereignet  es  sich,  das  Schwärme  zu  5o  und 
mehr  Stücken  fortlaufend  aufstehen,  was  nie  eintritt,  so  lange 
die  Wachteln  nicht  im  Zuge  sind;  in  letzterem  Falle  erhebt 
sich  höchstens  auf  einmal  eine  Kette.  —  Güns  (C.  Chernel). 
Erste  den  24.  April  (S.-W.- Sturm,  warm),  sonst  regelmässig 
erst  in  den  ersten  Tagen  des  Mai  vorkommend.  —  Mosöcz 
(Schaffgo  tsch).  Am  3o.  April  wurde  die  erste  gehört;  am 
8.  September  fing  ich  (bei  sehr  heftigem  Weststurme)  vor  dem 
Vorstehhunde  an  verschiedenen  Stellen  am  Felde  vier  junge 
Wachteln,  wahrscheinlich  solche  einer  zweiten  Brut;  alte  waren 
schon  sehr  wenige  anzutreffen;  am  4.  October  in  einer  Remise 
die  letzten  zwei.  —  Nagy  -  Szt.  -  Miklos  (Kuhn).  Erste  den 
22.  und  Mehrzahl  den  29.  April;  Schlag  am  Tage  der  Ankunft;. 
Gelege  den  22.  Juni;  Abzug  den  20.  September.  Einzelne 
Wachteln  wurden  im  October  und  anfangs  November  auch  noch 
gefunden.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Nicht  so  zahlreich 
wie  Starna  um  Pressburg.  Im  Gebirge  bei  Modern  hörte  ich  am 
3o.  Mai  auf  einem  zu  einer  Holzhackerhütte  gehörigen  Felde 
eine  schlagen,  ausserdem  aber  nie.  —  Szepes-Bela  (Greis  ig  er). 
Den  11.  September  (S.-Wind  und  heiter,  tagsvorher  N.-Wind 
und  Regen,  tagsnachher  S.-Wind  und  Regen)  bei  Bela  4  Stücke, 
den  14.  (schwacher  N.-Wind,  heiter  und  warm,  tagsvorher 
S.-Wind  und  Regen;  tagsnachher  windstill  und  in  der  Nacht 
starker  Frost)  einige  Stücke,  den  24.  (S.-Wind,  heiter  und  sehr 
warm,   ebenso   tagvorher)    i    Stück  geschossen. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Un^arn. 


XI.  Ordnung. 

Grallae.    Stelzvögel. 


205.    Glareola  pratincola^    Briss.   —   Halsbandgiarol. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  17.,  18,,  20., 
3o.  April,  2.,  3.  Mai,  am  i3.  Juni  bei  sehr  sciiönem  Wetter 
ein  Exemplar;  in  diesem  Monate  noch  nie  beobachtet.  —  Zara 
(Schia vuzzi).  Ein  cf  bekam  ich  den  i  5.  April  in  den  Sümpfen 
von   Kana  bei   Zara  von   Prof.   Prezl. 

206.    Otis  tarda,    Linn.   —   Grosstrappe. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig),  im  Beobachtungs- 
gebiete keine.  Auf  dem  Besitzthume  des  Baron  Jos  ika  in  Gyeres 
brüten  jährlich  einige  Paare,  werden  dort  gehegt,  vermehren 
sich  aber  trotzdem  nicht.  Ueber  ihr  Vorkommen  anderwärts  in 
Siebenbürgen   ist  mir  nichts   bekannt. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  CherneD.  In  Pallersdorf, 
Pischdorf  auf  der  Insel  Schutt  sehr  verbreitet.  —  Neusiedlersee 
(Reiser).  Gelegentlich  des  Jätens  der  riesigen  Rapsfelder  nächst 
Frauenkirchen  werden  alljährlich  viele  Gelege  der  Trappe  zer- 
stört, indem  der  einmal  von  den  Eiern  aufgeschreckte  Vogel 
dieselben  nicht  mehr  annimmt.  Ich  besitze  aus  dieser  Gegend 
ein  Gelege,  von  dem  ein  Ei  durch  eine  Nebelkrähe  ausgetrunken 
wurde. 

207.    Otis  tetrax ,    Linn.   —   Zwergtrappe. 

Daimatien.  Spalato  iKolombatovicU  4.,  6.  April. 
Nicht  beobachtet  in  den  Monaten  October,  November  und  De- 
cember  wie  in  den   verflossenen  Jahren. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Bei  Pischdorf 
kommt  sie  Öfters  vor. 

208.     Oedicnemus  crepitans,    Linn.   —  Triel. 

Böhmen.      Haida  (H  e  g  e  n  b  a  r  t  h).     Wurde   mir  bereits 
zweimal    zum     Bestimmen     etc.    zugesandt;     einmal     schoss    der 
Ornis  IV.  2.  17 


258  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torrr. 

herrschaftliche  Heger  K.  in  der  Nähe  unserer  Stadt  einen  sich 
schon  einige  Tage  hier  aufhaltenden  Dickfuss,  das  zweite  Exem- 
plar erlegte  Freund  P. ,  Revierförsler  in  Neuschloss.  Er  fand 
zwei   Stücke  vor. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  4.,  5.  April,  i., 
6.,  22.,  3i.  Mai,  24.  August,  2.  September,  6.,  31.  October, 
I.,   2.,   4.,    12.   November. 

Niederösterreich.  Wien  (Reiser).  Ende  Juni  noch 
wurde  durch  Herrn  Fournes  ein  frisches  Gelege  auf  einer  nur 
schwimmend  zu  erreichenden  Sandbank  in  der  Nähe  der  Lobau 
gefunden.  Es  ist  dies  jedenfalls  ein  Gelege  eines  im  Brutgeschäft 
gestörten   Paares. 

Steiermari<.  Mariahof  (Hanf  &  P  a  u  m  g  a  r  t  n  e  r). 
3o.  September  2  Stücke.  —  Pols  (Washington).  Die  an  der 
Mur  nächst  Wildon  brütenden  Triels  verliessen  die  Brutplätze 
schon   in   den  ersten  Tagen  des  August. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Nachdem  in  den  vorher- 
gehenden Tagen  die  Berge  bis  tief  herab  mit  Schnee  bedeckt 
waren,  trat  am  i  5.  October  Regenwetter  ein,  das  Ueberschwem- 
mungen  verursachte.  Am  i  6.  October  erschienen  Triels  in  grosser 
Anzahl  als  Verkünder  des  eigentlichen  Herbslzuges  durch  unsere 
Gegend;  am  17.  October  waren  nach  Mittheilung  eines  dortigen 
Jagdpächters  einige  hundert  in  der  Ambraserau,  wo  auch  einige 
geschossen  wurden;  am  21.  October  2,  2  3.  4  —  5  Stücke  in 
der  Hallerau. 

209.    Charadrius  squatarola,    Linn.   —    Kiebitzregenpfeifer. 
Dalmatien.     Spalato  (Kolombatovic).    4.,   5.  April. 

210.    Charadrius  pluvialis ,    Linn.   —   Goldregenpfeifer. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Wurde  in  der  Umgegend 
auf  dem   Zuge   im   Frühjahre  erlegt. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  i3.,  14.  März, 
4.,   5.   April,   22,    3o.   November. 

Schlesien.  Lodnitz  (Nowaki.    3.   April    1   Stück  gesehen. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  259 

211.   Eudrotnias  niorinellus ,    Linn.   —   Mornell. 

Dalmatien.     Spalato   (Kolombatovic).      i3.   März. 

Schlesien.  Lodnitz  (Nowak).  Sehr  selten  am  Durch- 
zuge. Am  i5.  October  5  Stücke  gesehen  und  eines  davon  er- 
halten. 

212.  Aegialites  cantianus ,    Lath.   —    Seeregenpfeifer. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  i3.  Juli  sehr  viele 
am  Seeufer. 

Ungarn.  Neusiedlersee  (Reiser).  An  der  Salz-  und  Zick- 
lacke angetroffen.  Auf  einer  Insel  der  letzteren  am  14.  Mai 
ein  Ei,  am  17.  ein  zweites,  worauf  kein  weiteres  mehr  gelegt 
und   acht  Tage   später  beide    abgeholt  wurden. 

213.  Aegialites  hiaticida,    Linn.   —   Sandregenpfeifer. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  13.  März 
bis    10.   April;    22.,    26.,    3i.   Juli,    14.,    28.   August. 

Mähren.     Kremsier   (Zahradnfk).     26.  März. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  C  h  e  r  n  e  1).  Am  Donauufer 
Öfters  zu  sehen. 

214.  Aegialites  minor,    M.  &  W.   —   Flussregenpfeifer. 

Böhmen.  Aussig  (HauptvQgel).  Am  21,  Juni  verliessen 
drei   Junge  das   Nest. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  13.  März 
bis   22.   April;    i.,    14.,    28.   August. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Auf  sandigen  Flussufern. 
Am  27.  März  in  der  Nacht  gehört,  4.  April  mehrere  Paare; 
16.  April  volles  Gelege:  anfangs  September  fortgezogen.  Auch 
auf  zwei  nicht  bewachsenen  Teichen  bei  Namiest  kommt  er 
brütend   vor. 

Siebenbürgen.  Nagy  -  Enyed  (Csatö).  Am  29.  März 
2   StLicke   erlegt. 

Steiermark.  Pikern  (Reiser).  Noch  am  2.  August  fanden 
die   Knaben    des    Fährmannes     auf    der    Pobersch'en     Insel    beim 

17* 


260  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Baden   zwei   frische  Eier,    welche    ich    erst    im   September    zum 
Präpariren   bekam. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarinii.  Am  25.  März  wurde  ein 
Stück  bei   Bozen   geschossen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Wie  seine  nächsten  Ver- 
wandten in  den  zwei  letzten  Jahren  selten;  ich  erlegte  nur  ein 
Exemplar  am  Strande  des  ßellye'er  Teiches  im  Frühjahre  1S84. 
—  Neusiedlersee  (Reiserj.  An  den  gleichen  Orten  und  zu- 
sammen mit  A.  cantianiis ,  aber  etwas  häufiger.  Am  14.  Mai 
ein   frisches    Gelege  von  vier   Stücken. 

215.    Vanellus  cristatus ,    M.   &  W.   —   Kiebitz. 

Böhmen.  Braunau  (Ratoliska).  Erster  den  28.  Februar 
nach  N. ,  Abzug  den  27.  August  (trüb). —  Bürgstein  (Stahr). 
Erster  den  2  3.  April  (sehr  schon,  abends  Gewitter).  —  Haida 
(Hegen  b  arth).  Kommt  hier  selbst  nicht,  wohl  aber  in  der  Nähe 
feuchter  Wiesen  in  der  Umgegend  des  Hirnsener  Grossteiches  vor, 
sammelt  sich  im  Herbste  an  dessen  Rändern  zu  Flügen  von 
3o  und  mehr  und  habe  ich  ihn  mehrfach  brütend  und  dabei 
sehr  scheu  und  schlau  ausweichend  gefunden  .  —  Litoschitz 
(Knezourek).  Ersterden  28.  Februar  (kalt),  Mehrzahl  anfangs 
März;  volles  Gelege  den  14.  April;  Abzug  den  17.  October 
(12  Paare).  —  Mauth  (Soukup).  Erster  den  i.  März  (W.-Wind, 
hell),  Mehrzahl  den  4.  und  12.  März  iW,-Wind);  Abzug  den 
S.September  (W.-Wind,  warm).  —  Nepomuk  iStopka).  Nistet 
zahlreich  in  der  nahen  Umgebung.  Am  1 2.  October  flogen  circa 
loo  mit  vielen  Staaren  herum,  nahmen  nach  und  nach  ab  und 
gegen  Ende  des  Monats  (Frostwetter  und  W.  -  Wind)  zogen 
sie  ab, 

Bukowina.  Kupka  (Kubelka).  Erster  den  i  5.  März  nach 
N.-W.  (massiger  O.-  und  W.-Wind ,  heiter,  tagsvorher  ebenso), 
Abzug  den  i  5.  October  nach  S.-O.  (massiger  N,-0.-Wind,  warm 
und  heiter,  tagsvorher  ebenso).  —  Solka  (Kran  abe  ter).  Sel- 
tener Zugvogel,  der  während  des  Frühjahrs-  und  Herbstzuges 
erscheint.  —  Terebleszty  (Nahlik).  Erster  den  11.  April 
(starker  O.-Wind,  warm,  tagsvorher  ebenso  1,  Mehrzahl  den 
I  3.  April   (schwacher  O.-Wind,   warm);   die  Gelege  wurden   durch 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-üngarn.  261 


Hagel     und     Hochwasser    vernichtet.     —     Toporoutz    (Wilde). 
Erster  den    28.   Februar   nach   N. 

Dalmatien.  Spalato  (K  o  l  o  m  b  a  t  o  v  l  c).  Ab  und  zu 
vom  Januar  bis  26.  März;  am  20.  August  erschien  nach  dem 
Orkan  ein  Exemplar;  dann  und  wann  vom  16.  November  bis 
Ende  December. 

Gaiizien.  Tolszczow  (M  a  d  e  y  s  k  i).  Erster  den  26.  März 
(trüb   wie  tagsvorher). 

Litorale.  Monfalcone  iSchiavuzzi).  27.  Januar  einige 
am   Seeufer  bei   Monfalcone. 

Mähren.  Goldhof  (S  p  r  o  n  g  1).  Einige  Paare  nisteten 
an  den  Canälen  im  ßeobachtungsgebiet*  Die  ersten  kamen  am 
14.  März.  —  Kremsier  (Zahradnik).  4.  März. —  Oslawan 
(Capek).  Hie  und  da  Brutvogel  (Namiest,  Strutz  etc.).  26.  Fe- 
bruar 2  Stücke;  29.  März  volles  Gelege  bei  Strutz,  obzwar  die 
anderen  9  erst  am  2.  April  zu  legen  anfingen.  —  Römerstadt 
(Jonas).  Erster  den  18.  April  von  S.-W.  nach  N.  (schwacher 
S.-W. ,  theilweise  schön,  tagsvorher  Hagel  und  Sturm),  Mehr- 
zahl am  selben  Tage,  abends  ein  ganzer  Zug;  Abzug  den  6.  No- 
vember gegen  W.  (leiser  N.-W.-Wind,  schön,  tagsvorher  theil- 
weise  schön). 

Salzburg.  Hallein  (Tschüs i).  7.  März  1  Stück  bei  Regen 
nach  N. ,  8.  April  i  Stücli  bei  S.-Wind  nach  W.-Wind  nach  S. 
Schlesien.  Dzingelau  (^elisko).  27.  Februar  3  Stücke 
gesehen,  2.  März  Hauptankunft,  7.  verschwunden  (Rückzug?), 
am  21.  wieder  hier.  —  Lodnitz  (Nowak).  Den  2.  März  fiel 
Schnee,  der  bis  3.  mittags  liegen  blieb  und  dennoch  zogen 
an  diesem  Tage  viele  durch.  —  Troppau  ^Urban).  26.  Fe- 
bruar bei  Schlackau  i  Stück,  6.  März  auf  Wiesen  bei  Gilscho- 
witz  2,  am  11.  eben  da  6  Stücke  und  am  1 3.  an  derselben 
Stelle  zwei  Paare ;  hier  später  keinen  bemerkt,  wohl  aber  einige 
bei  Schlackau.  — Wagstadt  (Wolf).  29.  März  auf  den  Gam- 
lichwiesen  20  Stücke;  Abzug  nicht  beobachtet.  Besuch  sah  am 
5.  April  6  und  fand  am  11.  Mai  in  einem  Rapsfelde  ein  Nest 
mit  5  Eiern;  Demel  traf  den  29.  März  am  Gamlichbache 
20   Kiebitze. 

Siebenbürgen.     Fögaras    (Czynk).   Erster  den    10.   März 
(S.-W. -Wind ,     heiter    und    mild   wie    tagszuvor),    Mehrzahl  den- 


262  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


selben  Tag;  Abzug  den  uö.  October  nach  S.-O.  (N.-O.-Wind, 
kühl,  tagsvorher  kühl  und  heiter).  —  Koloszvär  (Honig). 
Ueberall  Brutvogel;  habe  i88S  in  einem  Moraste,  ohne  jede 
Unterlage  und  Vertiefung,  sogar  fünf,  dann  vier,  dann  ein 
Ei  gefunden.  —  Nagy-Enyed  i^Csatöi.  Am  7.  März  2  Stücke. 
am    0.   März    20,   am    27.   December    1    Stück. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  1.  März  i  3  Stücke  im 
Gmoos  getrotlen ;  sonst  hier  selten,  bei  Neudau  häufiger.  — 
Mariahof  (Hanf  t^  Paumgartner\  26.  Februar  i  Stück, 
20.  März  3  Stücke,  7.  April  1  Stück,  10.  November  lö  Stücke. 
—  Paldau  (August  in).  Kamen  noch  vor  einigen  Jahren  vor, 
als  sich  im  Thale  von  Paldau  ein  grosser  Teich  befand;  seit 
Trockenlegung  desselben  wurden  keine  mehr  beobachtet.  Im 
Lainthale  bei  Trofaiach  sparsam  vorkommend. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  8.  März  i  Stück  in  der 
Hallerau,  22.  März  (O.-Wind,  mit  etwas  Schneefall)  i  Stück 
ebendaselbst,  24.  März  (scharfer  O.-Wind,  mit  Schneefall)  loStücke 
in  der  Ambraserau ;  2  3.  October  i  5  Stücke  in  der  Hallerau, 
3.   November    i    Stück   ebendort. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Frühjahr  1S84:  Brut- 
plätze in  der  Vizic  bara  bei  Futtak,  in  Bellye  u.  s.  \v.  auf  Hut- 
weiden im  Riede,  spärlich  mit  Gras  bewachsenen  Riegeln  noch 
Öfters  auf  Brachfeldern;  er  scheint  hohen  Graswuchs  nicht  zu 
lieben.  Soll  in  Syrmien  bisweilen  überwintern  vLandbeck).  i885: 
2Ö.  Februar  der  erste  in  KeskenyerdÖ.  Ueberaus  gemein;  lästig 
wird  er  im  Riede,  wenn  man  sich  unter  Beobachtung  aller  Vor- 
sichtsmassregeln einer  »Blosse«  einer  seltenen  Form  wegen  zu 
nähern  versucht  —  er  alarmirt  (ohne  dass  man  ihn  zuvor  wahr- 
nahm) im  entscheidenden  Momente  die  ganze  sorglos  Nahrung 
suchende  Sumpfgesellschaft  durch  sein  lärmendes  Auffliegen.  — 
Einzelne  Exemplare  halten  vor  dem  Kahne  übrigens  bis  auf 
nahe  Schussdistanz  aus.  —  Güns  {C.  CherneH.  Erster  den 
16.  März  aus  S.-O.  (.starker  S.-W.,  ebenso  tagvorher).  —  Mosöcz 
(Schaffgotsc  h).  Ein  Exemplar  am  14.  März;  heuer  keine 
nistend  gefunden.  —  Nagy-Szt.  - Miklös  (Kuhn).  Erster  den 
23.  Februar,  Mehrzahl  den  u.  März,  Abzug  den  3o.  November 
nach   S.    —    Pressburg   (Stef.    Chernel).     Den    i.    März    die 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich  -  Ungarn.  263 


ersten,  den   3.   April  Eier.   —  Szepes-B61a  (Greisiger).    Den 
20.    Mcirz  wurde  bei   Tötfalu   ein   Stück    todt  aufgefunden. 

2 IG.   H.   spino.siis,   Ilasselq.   —   Sporenkiebitz. 

Ungarn.  Bellye  (M  o  j  s  i  s  o  v  i  c  s).  Am  26.  August 
i8S5  wurde  mir  berichtet,  dass  ein  Vogel,  den  die  ältesten 
Fischer  je  gesehen  zu  haben,  sich  nicht  erinnern  konnten, 
am  Kopäcser  Teiche  in  Gesellschaft  der  übrigen  Strandvögel  be- 
merkt worden  sei.  Ich  begab  mich  sofort  an  Ort  und  Stelle, 
wiederholte  meine  Tour  dreimal,  ohne  das  hochinteressante 
Thier ,  das  ich  mit  Bestimmtheit  als  Sporenkiebitz  anzu- 
sprechen geneigt  war,  acquiriren  zu  können;  meine  mit  dem 
Feldstecher  gemachte  Diagnose  wurde  auch  durch  die  Be- 
schreibung, welche  Herr  Förster  Ruzsovitz,  der  den  Vogel  mit 
allem  Raffinement  zu  erlegen  bemüht  war,  mir  mehrmals  ent- 
warf, ziemlich  bestätigt.  Näher  wie  auf  70  bis  80  Schritte  Hess 
uns  die  sehr  gemischte  Gesellschaft,  welcher  sich  der  seltene 
Fremdling  angeschlossen,  leider  nicht  heran,  bei  weiterem  An- 
pürschen  erhob  sie  sich  wirr  durcheinander  flatternd,  zog  nach 
einer  anderen  Teichstelle  ab,  um  dort  das  gleiche  Manöver  zu 
wiederholen.  iJer  Vogel  blieb,  wie  ich  mich  wiederholt  über- 
zeugen konnte,  stets  etwas  abseits  von  dem  Gros,  das  aus  Tota- 
niden ,  Brachvögeln  u.  s.  w.  bestand  und  hätte,  wie  ich  be- 
stimmt annahm,  ausgehalten,  wenn  wir  die  erste  Attaque  mit 
weniger  »Feuer«  eröffnet  hätten.  Ich  habe  seither  Gelegenheit 
genommen,  mehrere  Exemplare  des  Sporenkiebitzes  nochmals 
genau  mit  dem  in  meiner  Erinnerung  haften  gebliebenen  Bilde 
des  lebenden  Thieres  zu  vergleichen  und  bin  nunmehr  über- 
zeugt, dass  eine  Irrung  in  der  Diagnose  ausgeschlossen  sei. 
Leider  aber  fehlt  das  Belegstück. 

217.   Haematopus  ostralegus,   Linn.    —    Austernfischer. 

Dalmatien.  Spalato   (Kolombatovic).    i5.,   20.  April. 

Tirol.  Innsbruck  fLazarini).  In  der  kleinen  zoolo- 
gischen Sammlung  der  k.  k.  Forst-  und  Domänen-Direction  in 
Innsbruck  befindet  sich  ein  Exemplar  dieser  Art,  welches  laut 
Mittheilung    des   Erlegers    derselbe    im    Herbste,    wahrscheinlich 


264  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

i86Sj  bei  einem  zeitlichen,  ziemlich  grossen  Schneefalle  am 
Ufer  des   Plansee'es   allein    antraf  und  abschoss. 

218.    Grus  cinereus,   Bechst.   —  Grauer   Kranich. 

Bukowina.  Kaczyka  (Zemann).  Erster  den  lo.  März 
von  S.   nach  N.   (heftiger  N,-\Vind,   Schnee,   tagsvorher  ebenso). 

—  Kotzmann  (Lustig).  Am    12.  März  von  S.-W.   nach  N.-O. 

—  Kuczurmare  (Miszkiewicz).  Im  April  zogen  zwei  Züge^ 
vom  20.  September  bis  Ende  October  mehrere  durch.  Im  Früh- 
jahre erscheint  der  Kranich  auf  seinem  Zuge  nach  N.  stets  in 
geringer  Zahl,  während  er  zur  Herbstzeit  in  weit  grosserer  Menge 
am  Tage  und  in  der  Nacht  durchzieht.  —  Petroutz  (Stränsky). 
Erster  den  22.  März,  Abzug  den  14.  August  und  den  16.  Oc- 
tober. —  Straza  (Popiel).  Abzug  den  16.  October  von  N.-O. 
nach  S.-W.   (schwacher  S.-O.-Wind,     schön,    tagszuvor  ebenso). 

—  Terebleszty  (Nahlik).  Erster  den  29.  März  nach  O. 
(starker  W. -Wind,  kühl,  tagszuvor  ebenso),  starke  Züge  den 
2.  April  nach  N.  (schwacher  O. -Wind,  warm,  tagszuvor  ebenso); 
starke  Durchzüge  den  27.  und  29.  September  nach  S.  (schwacher 
O.-Wind  und  wie  tagsvorher  schon).  —  Toporoutz  (Wilde). 
Zuerst  und   in   Mehrzahl  den   20.   März   nach   O. 

Dalmatien.  Spalato  (Ko  lo  m  b  a  t  o  v  ic).  12.,  i3.,  i5., 
19.  März;   zahlreiche  Züge   mit  Wind  am    13.,    14.,    i5.   October. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erster  den  19.  März 
nach  N.-O.,  Mehrzahl  den  28.  März  nach  N.-O.  (schwacher 
W.-WJnd,   schön). 

Siebenbürgen.     Fogaras  (Czynk).     Erster  den  6.  April. 

—  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  14.  October  mehrere  über  die 
Stadt  ziehend. 

Steiermari<.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
2.    März    I    Stück,    19.   März   2    Stücke. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini*.  Nach  dem  starken 
Regen  und  Schneefalle  vom  12.  bis  i3.  October  sollen  ausser 
anderen  grossen  Zugvögeln,  laut  Angabe  von  Jagdpächtern,  am 
16.  October  auch  einige  Kraniche  in  der  Ambraserau  gesehen 
worden  sein. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  265 

Ungarn.  Bellye  (M  o  j  s  i  s  o  v  i  c  s).  I  5 — 20  Exemplare 
wurden  von  Hrn.  Revierförster  von  Dunst  im  April  i8S5  über 
den  Hochwald  Hali  hinwegziehend  gesehen;  am  5.  November 
i885,  1  I  Uhr  vormittags,  beobachtete  Herr  Waldbereiter  Pfening- 
berger  bei  nebligem  Wetter  und  O. -Wind  in  KecserdÖ  einen 
Zug  von  circa  80  Stücken,  der  direct  nord  -  südliche  Richtung 
nahm.  Kranichzüge  werden  im  Frühjahre  übrigens  Öfter  als  im 
Herbste  (bisweilen  im  August)  gesehen,  leider  besitze  ich  hier- 
über keine  genaueren  Daten.  Zu  Landbeck's  Zeiten  brütete  der 
graue  Kranich  häufig  »in  den  Saatfeldern  der  grossen  ungarischen 
Ebene  in  der  Nähe  von  Sümpfen«,  ob  auch  in  Syrmien.  ist 
zweifelhaft. —  Nagy  -  Szt.  -  Miklös  (Kuhn).  Erster  den  9.  März 
nach  N.,  Mehrzahl  den  27.  März  nach  N.,  Herbstzug  den 
20.    November  nach  S. 


XII.  Ordnung. 

Grallatores.    Reiherartige  Vögel. 

219.    Ciconia  alba,    Bechst.   —   Weisser  Storch. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Am  3i.  März  und  am 
i3.  April  über  Aussig  gezogen.  —  Bausnitz  (Demuth).  Erster 
den  3.  April  nach  S.-O.  (starker  S.  -  Wind ,  mild  wie  tags- 
vorher).  —  Braunau  iRatoliska).  Erster  den  2.  April  nach 
N.-W.  (sehr  heiter),  Abzug  den  i3.  August  und  3.  September. 
—  Haida  (Hegenbarth).  Wird  im  Frühjahre  regelmässig  im 
Zuge  bemerkt,  rastet  wohl  ab  und  zu  auf  freien  feuchten  Wiesen, 
brütet  aber  hier  und  in  der  Umgegend  meines  Wissens  nicht.  — 
Johannesthal  (Taubmannj.  Den  2.  April  von  W.  kommend 
3o  Stücke  auf  einem  Acker,  dann  nach  O.  ziehend.  —  L#ito- 
schitz  (Knezourek).  Vier  Stücke  den  27.  März  von  S.-O.  nach 
W.  (warm,  trüb,  tagsvorher  kalt  und  trüb),  den  10.  April 
I  Paar  nach  N.-W.,  den  21.  April  10  Stücke;  Herbstdurchzug 
den  I  5.  August  ^ I ^  -]  abends  7  Stücke  von  N.-W,  nach  S.,  den 
3o.  August  5  Stücke  nach  S.-W.  (trüb,  Nebel).  —  Nepomuk 
(Stopka).  Am  23.  März  wurde  ein  einziger  auf  der  Wiese  beim 
Bache  beobachtet. 


266  V.  V.  Tschusi   und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Bukowina.  Fratautz  (Heyn.)  Erster  den  9.  März  nach 
N.-W.  (stärkerer  S.- O.Wind,  kühl,  bewölkt,  tagsvorher  kühl, 
Regen),  Mehrzahl  denselben  Tag,  an  welchem  auch  starke  Züge 
zu  bemerken  und  das  Klappern  allgemein  zu  vernehmen  war; 
Abzug  den  10.  September  nach  S.  (starker  S.-O.-Wind,  leichter, 
kühler  Regen,  tagsvorher  warm  und  klar).  —  Illischestie 
(Zitny).  Erster  den  2.  April.  —  Kaczyka  (Zemann).  Erster 
den  27.  iMärz  von  S.-W.  nach  N.-O.  (massiger  S.-O.-Wind, 
bewölkt).  —  Karlsberg  (? ).  Die  ersten  am  16.  März  (N. -O.- 
Wind, stürmisch,  Schneefall),  am  14.  April  erschien  die 
Mehrzahl  (trüb,  dann  Regen).  —  Kotzmann  (Lustig).  Am 
16.  März  von  S.-W.  nach  N.-O.,  am  10.  April  Nachzügler; 
20.  September  sammelten  sie  sich  zum  Abzüge.  —  Kuczur- 
mare  (Miszkiewicz).  Durchzugsvogel  in  geringer  Zahl  im 
April,  in  grosserer  im  Herbst.  —  Kupka  (Kübel  ka).  Erster 
den  2  5.  Februar  nach  N.-W,  (massiger  O.-  und  N.-W. -Wind, 
nasskalt),  Mehrzahl  den  5.  März  nach  N.-W.  (mild);  Abzug 
vom  25.  September  bis  5.  Ociober  nach  S.-O.  (massiger  W.- 
und  O.-Wind,  theilweise  Regen).  —  Petroutz  (Stränsky). 
Erster  den  11.  April,  Abzug  den  2  i .  August.  —  Solka  (Kr  ana- 
bete r).  Erscheint  im  April  und  September  und  hält  sich  im  April 
2 — 3  Tage,  im  Herbste  gar  nicht  auf.  —  Straza  (Popiel). 
Erster  den  18.  April  nach  S.-O.  (N.-W.-Wind,  regnerisch,  tags- 
vorher W.-Wind,  schön).  —  Terebleszty  (Nahlik).  Erster 
den  19.  März  nach  W.  (stärkerer  N.-W.-Wind,  kühl,  tagsvorher 
starker  N.-Wind,  kühl),  Mehrzahl  den  27.  März  nach  N.  (starker 
W.-Wind,  kühl,  tagszuvor  ebenso);  Abzug  den  27.  September 
nach  S.  (O.-Wind,  schon  wie  tagszuvor).  Ein  Gelege  von  zwei 
Eiern  in  einem  Horste,  der  auf  einem  Dache  des  Dorfes  stand, 
wurde  durch  Hagel  vernichtet.  —  Toporoutz  (Wilde).  Erster 
den    27.   März  nach  N.-W. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovlc).  3.  März,  8.  Sep- 
tember. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erster  den  27.  März 
nach  N.-W.  in  die  Sümpfe  (schwacher  N. -O.-Wind,  schön,  tags- 
vorher trüb),  Mehrzahl  den  28.  März  (schön,  in  der  Nacht  Frost), 
letzter  den  7.  September  nach  S.-O.  (^S.-O.-Wind,  warm,  heiter, 
tagszuvor  O.-Wind,   heiter). 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  267 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnik).    1 1.  März.  —  Oslawan 

(Capek).  20.  April  ein  Paar,  11.  Mai  3  Stücke  gegen  N.-W. 
—  Römerstadt  (Jonas).  Erster  den  i,  April  von  S.-W.  nach 
N.-O.  (schwacher  O.-Wind,  sehr  schon,  tagsvorher  stärkerer 
O.-Wind),  Mehrzahl  noch  denselben  Tag;  Rückzug  den  i5.  Mai 
(unfreundlich  und  Regen,  tagsvorher  ebenso  und  steifer  N. -Wind; 
tagsdarauf  N. -W. -Sturm ,  Schneegestöber).  An  diesem  Tage 
(i5.  Mai)  zogen  um  g  Uhr  früh  12  Störche  von  N.-O.  nach 
S.  sehr  niedrig.  Herbstdurchzug  den  18.  August  von  N,  nach 
S.- O.  (schwacher  S.- O.-Wind,  schon,  tagsvorher  schwacher 
O.-Wind,    schön). 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  9.  April  3  am  Zuge, 
8.  August  (S.-W.,  Regen)  5  Stücke,  26.  (S.-S.-W. ,  verän- 
derlich) Hauptzug,  mehrere  Hunderte.  —  Lodnitz  (Nowak). 
Erster  am  26.  März  (schwacher  N.-Wind,  tagsvorher  Schnee), 
28.  viele  gegen  Norden  ziehend,  i.  April  4,  3.  3,  11.  viele, 
14.  April  und  26.  Mai  je  i  Stück;  am  1 3.  August  etwa  100 
gegen  Süden  ziehend,  am  3o.  September  3  Stücke.  —  Wag- 
stadt (Wolf).  3o.  April  10  gegen  N.-W.  ziehend;  3i.  März 
zog  nach  Hirt,  10  Uhr  morgens,  i  Stück  gegen  Süd;  Fabian 
sah  den  8.  April  abends  auf  den  Radnizer  Feldern  i  Stück  und 
am   29.   abends    10   Stücke  über   die  Stadt  fliegen. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erster  den  12.  März 
(W.-Wind,  mild,  heiter),  Mehrzahl  den  20.  März  (S. -O.-Wind, 
kühl,  trüb);  den  23.  August  Hunderte  auf  den  Mundraer  Wiesen 
zum  Abzüge  versammelt.  —  Kolozsvär  (Honig).  8 — 10  Stücke 
am  2.  April,  am  1 5.  August  circa  200  Stücke,  welche  nach 
längerem  Kreisen  westwärts  (Szamosthal  )  zogen.  Längs  der 
Maros  häufiger  Brutvogel.  —  Nagy  -  Enyed  (C  s  a  t  6).  Am 
28.  März  2  5  Stücke,  2g.  März  i  Stück,  am  21.  August  eine 
grosse  Schar  ziehend. 

Steiermark.  Paldau  (August in).  1884  wurde  einer  in 
Paldau  von  einem  Jagdaufseher  erlegt;  sonst  ist  von  seinem 
Vorkommen   in   dortiger   Gegend    nichts   bekannt. 

Tirol.  Innsbruck  (L  a  z  a  r  i  n  i).  Am  i6.  October  und 
einigen  der  folgenden  Tage  soll  sich  angeblich  auch  ein 
weisser  Storch  zwischen  Ambras  und  Mühlau  herumgetrieben 
haben.      Die   gelieferten   Thierbeschreibungen    lassen   die   Bestim- 


2  68  V.  V.  Tscnusi   und  K.  v.   Dalla-Torre. 

mung  des     fraglichen   Stückes    als    Ciconia    alba     für    richtig  er- 
scheinen. 

Ungarn.  Bellye  (Mo  j  s  is  o  v  i  es).  Der  erste  wurde  im 
Frühjahre  1884  am  29,  März  in  der  Ortschaft  Bellye  gesehen, 
zwei  Tage  früher  erschien  der  Weissstorch  ebendaselbst  in  diesem 
Jahre.  Als  Hausbewohner  sieht  man  ihn  relativ  selten  und  in 
nur  wenigen  Dörfern  wird  er  als  solcher  geduldet;  um  so  häu- 
figer erblickt  man  ihn  in  den  späteren  Nachmitlagsstunden  in 
einigen  Landwäldern,  so  z.  B.  in  den  liefer  gelegenen  Parcellen 
des  Buziglicza'er  Waldes,  die  er  zum  Zwecke  der  Nächtigung  in 
grosser  Zahl  bezieht.  —  Landok  (Schloms).  Erster  den 
28.  März  nach  N.-O,  (S.-W.-Wind,  schon,  tagsvorher  S.-Wind, 
heiter),  Mehrzahl  den  11.  April  nach  N.  (W. -Wind,  kalt,  schon, 
tagsvorher  W.-Wind,  trüb).  —  Mosöcz  (Sc  h  affg  ot  sc  h).  Nur 
am  Herbstzuge  am  3o.  August  und  10.  September  bei  schönem 
Wetter.  —  Nagy  -  Szt.  -  Miklös  (Kuhn).  Erster  den  26.  März 
(windstill,  -{-  12°  C,  sonnig),  Mehrzahl  den  4.  April,  Abzug 
den  3o,  August.  —  Szepes-Bela  (Greis  iger).  Den  S.  April 
(S.-Wind,  Regen,  zwei  Tage  vorher  auch  S.-Wind,  zwei  Tage 
nachher  ebenfalls  S.-Wind  und  Regen)  flogen  bei  Bela  von  S. 
nach  N.  5  Stücke;  i  i .  Mai  kam  bei  Bela  i  Stück  in  den  Nach- 
mittagsstunden von  N.  nach  S,  gezogen  und  Hess  sich  auf  einer 
nassen  Wiese  nieder;  7.  August  (S.-Wind^  heiter)  bei  Mühlen - 
bach  auf  den  Wiesen  5  Stücke,  den  11.  ebendaselbst  4  Stücke 
auf  dem  Felde;  den  3i.  August  (N.-Wind)  zog  an  der  Poper 
bei   Bela  von   N.   nach   S.   ein   Flug   von   circa    100   Stücken. 

22C^    Ciconia  nigra,  Linn,   —   Schwarzer  Storch. 

Bukowina.  Solka  (Kr  an  ab  et  er).  Aeusserst  selten;  ver- 
weilt in  hohen  Lagen  in  grossen  Waldungen  und  wurde  hier 
nur  einmal   beobachtet. 

Mähren.    Kremsier  (Zahradnik).    6.  April. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovicsl.  Im  Jahre  1 8S4  erschien 
der  erste  im  Keskender  Walde  am  22.  März;  als  ich  anfangs 
Mai  desselben  Jahres  diesen  herrlichen  Wald  durchstreifte,  mel- 
deten die  Heger  acht  besetzte  Horste  (gegen  21  des  Jahres  1878). 
Am    10.  August  rüstete   sich   (nach   Herrn  Pfeningberger's   Beob- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  269' 


achtung)  ein  Theil  zum  Abzüge;  am  4.  September  war  auch  der 
letzte  fortgezogen.  Am  21.  März  trafen  die  Schwarzstörche  in 
diesem  Jahre  in  Keskend  ein;  anfangs  August  erlegte  ich  ein 
schönes  junges  Exemplar  auf  einem  (noch  regelmässig  zur 
Nächtigung  benützten)  Horste  im  Forstreviere  Monostor  (Par- 
celle  Halli).  Ende  September  traf  ich  noch  Schwarzstörche  (viel- 
leicht auf  dem  Zuge  begriffene?)  auf  der  Insel  Petres  gelegent- 
lich mehrerer  Morgenanstände  auf  Seeadler  an.  Aehnliches  sah 
ich   auch    in    früheren   Jahren. 

221.  Platalea   leiicorodia,   Linn.   —   Löffelreiher, 

Dalmatien.     Spalato   (Kolombatovic).      iS.    März,    9., 

I  o.   April. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Im  Frühjahre  1S84  fand 
ich  ihn  massenhaft  brütend  in  Kolodjvär;  vier  Exemplare  beob- 
achtete ich  im  Mai  18S4  in  ßarczret  (Herrschaft  Bellye).  Auch 
im  Frühjahre  i885  waren  die  Löffler  in  der  südlich  von  Bellye 
gelegenen  Brutcolonie  sehr  stark  vertreten;  am  6.  Juni  hatten 
sie  schon  sehr  grosse,  d.  h.  im  Neste  aufrecht  stehende  Junge, 
während  sie  in  früheren  Jahren  um  diese  Zeit  oft  erst  mit  dem 
Eierlegen  begannen.  Von  Juli  bis  September  bevölkerten,  in 
allerdings  wechselnder  Häufigkeit,  die  LöfFelreiher  das  Kopäcser 
Ried.  Ein  schönes  Exemplar  im  Hochzeitsschmucke  ziert  meine 
Sammlung. 

222.  Falcinellus  igneus ,    Leach.   —   Dunkelfarbiger  Sichler. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  6.,  12.,  lö., 
17.,   22.   April;    3.,    7.   Mai. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Den  28.  April  erlegt; 
sehr  seltene  Erscheinung.  —  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  i5.  Mai 
I    Stück   bei   Maros-Ujivar  erlegt. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Die  beiden  slavonischen 
Brutcolonien  bergen  wohl  alljährlich  in  nur  schwer  zu  schätzender 
Menge  den  Sichler,  ob?  und  wo?  er  eigentlich  in  Bellye  brütet, 
vermag  ich  nicht  zu  sagen ,  da  ich  selbst  im  Kopäcser  Reviere 
kein  Nest  auffinden  konnte.  Im  Jahre  1884  wurden  bereits  in 
den    ersten    Junitagen    ziemlich     grosse    Junge    angetroffen,     im 


270  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


laufenden  Jahre  waren  sie  um  diese  Zeit  noch  auffallend  klein 
und  schwach.  Während  der  Sommermonate  war  das  ganze  Ried- 
gebiet der  Herrschaft  Bellye  theils  von  vereinzelten ,  theils  in 
kleineren  und  grösseren  Gesellschaften  hin  und  her  streichenden 
Schwarzschnepfen  belebt;  am  Kopäcser  Teiche  sah  ich  zumeist 
nur  junge  Individuen.  Ich  besitze  sieben  Exemplare  dieser  Art, 
theils  aus  Syrmien,  theils  aus  Bellye  im  Sommer-  und  Jugend- 
kleide. Ich  erwähnte  bereits  a.  O.,  dass  durchschnittlich  die 
Nester   mit   zwei   Eiern   belegt  seien. 

223.    Ardea  cinerea,    Linn.   —    Grauer   Reiher. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Ausser  auf  dem  Hirn- 
sener  Grossteiche,  auch  schon  beim  kleinen  Zwittebache  zur 
Zeit  der  Heuernte  mit  ihm  zusammengetroffen.  —  Johannes- 
thal (Taub  mannt.  Erster  den  19.  März  nach  N.-O.  (starker 
N.-Wind,  tagszuvor  windig  und  sonnig),  den  20.  April  etwa 
10  Stücke  auf  einer  Wiese.  —  Litoschitz  (Knezourek).  Den 
3o.   August   früh   von   N.-S. 

Bukowina.    Solka   (Kranabeter).    Selten  am  Zuge. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  I.,  12.  Januar, 
20.  Februar  je  ein  Exemplar;  in  Schwärmen  am  5.,  10.,  11.,  1  3., 
14.,  20.,  28.  März,  2.,  3.,  4.,  17.  April,  20.,  21.,  23.  August, 
9.,  10.  September,  2.  October,  einzeln  den  4.,  9.  November 
und   22.   December. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradni'k).  9.  März. —  Oslawan 
(Capek).  30.  März  i  Stück  am  Flusse  unterhalb  Oslawan,  17. 
und    3i.    December   ein    Paar. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  9.  April  7  Stücke  an  der 
Salzach   nach   N. 

Schlesien.  Troppau  (U  r  b  a  n).  Im  Juni  wurde  bei  Gil- 
schowitz  1  Stück  erlegt,  das  sich  ausgestopft  in  der  kleinen 
Sammlung  des   Troppauischen  Gastwirthes   A.  Weber  befindet. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erster  den  10.  März 
(S.-W.-Wind,  mild,  heiter,  tagsvorher  ebenso),  Mehrzahl  den 
i5.  März  nach  VV.  (S.-W.-Wind,  warm  und  heiter,  tagsvorher 
S.-Wind,   warm);   Abzug  den  29.  September  nach  S.-W.  (S.-Wind, 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  271 

warm,  trüb,  tagsvorher  warm  und  heiter). —  Kolosvär  (Honig). 
Ziemlich  häufig,  und,  weil  nicht  verfolgt,  gar  nicht  scheu.  — 
Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  17.  März  der  erste,  am  29.  i  Stück, 
am  1 S.  April  42  Horste  fertig,  fünf  noch  in  der  Arbeit,  bei 
Megykerek. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
23.  März  3  Stücke,  27.  1  Stück,  9.  und  16.  Mai  je  2  Stücke. 
—  Paldau  (A  u  g  u  s  t  i  n).  »Roaga«,  »Roacha«.  Bei  Feldbach 
brütete  ein  Paar,  wie  mir  Feldbacher  sagten,  durch  mehrere 
Jahre;  heuer  (188 5)  jedoch  kam  es  nicht  mehr.  Am  20.  August 
sah  ich  4  Stücke  in  S.-W.-Richtung  massig  hoch  fliegen.  — 
Pols  (Washington).  Ende  Juli  waren  junge  Vogel  nicht 
selten. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  8.  März  i  Stück  in 
der  Hallerau,  am  11.  März  i  Stück,  vielleicht  dasselbe,  in  der 
Höttingerau;  16.  October  einige  in  der  Ambraserau  und  später 
I  Stück  am  trocken  gelegten  »Villersee«,  am  Mittelgebirge, 
zwischen  Vill  und  Lans.  Am  14.  Decemher  erhielt  ein  hiesiger 
Wildprethändler  aus  Gries  im  Seilrain  -  Thale  einen  dort  einige 
Tage  vorher  auf  einer  Sandbank  des  dortigen  Baches  in  der 
Frühe  angetroffenen,  von  einem  Bauer  mit  blossen  Händen  er- 
griffenen  lebenden   Fischreiher. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Die  ersten  erschienen 
1884  in  Bellye  auf  der  Insel  Petres  am  8.  (Förster  Dellin).  In 
Syrmien  war  er  im  Frühjahre  1884  höchst  auffälliger  Weise 
nicht  so  zahlreich  wie  in  der  oberen  Brutcolonie  bei  Bellye; 
vereinzelt  sah  ich  ihn  in  der  Vizic  bara  und  im  Drauecker  Riede. 
Am  14.  Mai  fand  ich  theils  stark  bebrütete  Eier,  iheils  halb- 
wüchsige, aufrecht  stehende  Junge.  Am  8.  Juni  verliessen  die 
meisten  jungen  Reiher  das  Nest  und  strichen  aus.  Im  Sommer 
188  3  waren  die  grauen  Reiher  in  bei  weitem  geringerer  Zahl 
als  in  früheren  Jahren  in  der  Herrschaft  Bellye  vertreten,  aber 
noch  immer  hinreichend  gemein.  Dass  graue  und  Purpurreiher 
sich  fleissig  mit  Mäusefang  befassen,  constatirte  auch  Herr  Waid- 
bereiter  Pfeningberger.  Zweite  oder  gar  dritte  Brüten  habe  ich 
nie  beobachten  können.  —  Nagy-Szt.-Miklös  (Kuhn).  Erster 
den  26.  März,  Mehrzahl  den  4.  April;  Abzug  den  20.  Sep- 
tember nach   S.   Bei  Na^vfalu   eine   Brutcolonie.   —  Neusiedler 


•272  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.   Dalla-Torre. 

See  (Reiser).  Wie  bekannt,  überall  im  ganzen  Seegebiete. 
Bei  Neusiedel  am  See ,  wo  sich  nur  geringe  Rohrstrecken  be- 
finden, nisteten  heuer  keine  Reiher.  Voriges  Jahr  gab  es  viele 
Junge  im  Röhricht.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Im  Juli 
hielten  sich  3  Stücke  bei  einem  Donauarme  bei  Pressburg  auf. 
Kommt  hier  horstend   nicht  vor. 

224.    Ardea   piirpiirea,    Linn.   —   Purpurreiher. 

Bukowina.  Solka  iKranabeter).  Nur  einmal  im  Früh- 
jahrszuge gesehen. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovlc).  Vom  3.  bis  22. 
April;    20.,    21.    August,    9.    10.   September. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  iS.  April  viele  am 
Seeufer. 

Steiermark.  Hartberg  (Grimm).  Zieht  seit  drei  Jahren 
regelmässig  um  den  2  5.  März,  einige  Tage  früher  als  der  Fisch- 
reiher, hier  durch  und  haben  sich  voriges  Jahr  i  5,  i885  9  Stücke 
an  den  Neudauer  Teichen  niedergelassen,  wo  sie  3  —  4  Tage 
verweilten.  —  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  23.  April 
9,  2.  Mai  2  Stücke,  3.  Mai  i  Stück.  —  Pikern  (Reiser). 
Am  19.  September  strich  ein  Stück  in  beträchtlicher  Hohe  drau- 
aufwärts.  —  Pols  (Washington).  Ward  zur  Zugszeit  nicht 
beobachtet. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Im  allgemeinen  wie 
voriger;  doch  im  Frühjahre  i885  nur  spärlich  in  Kolodjvär  brü- 
tend; am  5.  April  wurde  das  erste  Exemplar  in  »Dud«  (Herr- 
schaft Bellye)  gesehen.  Wie  im  Jahre  1882  hatten  die  Purpur- 
reiher im  August  noch  fast  sämmtlich  ihre  Schmuckfedern.  — 
Neusiedler  See  (Reiser).  Entschieden  der  häufigste  Brutvogel 
aus  der  Familie  der  Ardeiden  in  den  Rohrwildnissen  des  See's. 
Um  den  12.  Mai  hatten  die  meisten  Paare  bereits  ausgelegt  und 
nur  sehr  wenige  waren  mit  dem  umfangreichen  Horste  noch 
nicht  fertig.  Am  14.  zMai  wurden  complete  Gelege  von  2,  3,  4 
und  5  Eiern  gesammelt  und  präparirt.  Dieselben  werden  mit 
grosser    Vorliebe    von    den     dortigen    Fischern    aufgesucht    und 

verkocht. 

(Schluss  folgt.) 


II.  Ornithologischer  Jahresbericht  (1886) 

aus  den 

Russischen  Ostsee -Provinzen 


E.  von  Middendorff, 

Mitglied  des  permanenten  internationalen  ornithologischen  Comite's. 


Einleitung. 

Verzeichniss  der  Mitarbeiter. 

1.  Herr  A.  v.  Bogoslo  wsk  oy,  Verwalter    zu    Helle- 
norm   (Livland). 

2.  Herr   R.   v.   Gern  et,  stud.   med.  in  Dorpat. 

3.  Herr    O.    Hoffmann,    Oherverwalter    zu    Audern 
(Livland). 

4.  Herr  Kelterborn,  Oberförster   zu  Pampeln  (Cur- 

land). 

5.  Herr  A.  Baron  Krüdner,  Gutsbesitzer  zu  Wohl- 
fahrtslinde (Livland). 

6.  Herr  Th.  Lacks  c  h  ewi  tz,  stud.  med.    zu   Dorpat. 

7.  Herr  O.    v.    Löwis    of    Menar,    Gutsbesitzer    zu 
Meyershof  bei  Wenden   (Livland). 

8.  Herr  Dr.  A.  Th.  v.  Middendorff,  zu  Hellenorm 
(Livland). 

9.  Herr  E.  v,  Middendorff,  zu  Hellenorm  (Livland). 
10.  Herr  M.  v.  Middendorff,  stud.  med.    in  Dorpat. 

Ornis  IV.  2.  18 


274  E.  V.  Middendorff. 


11.  Herr  G.  Schweder,  Director  des  Stadtgymnasiums 
und  Präsident  des  Naturforscher-Vereines   zu   Riga. 

12.  Herr    A.    v.    Sievers,    Gutsbesitzer    zu    Euseküll 
(Livland). 

13.  Herr  Harry  Walter,  stud.  zool.  in  Dorpat. 

14.  Herr  Herrn.   Walter,  stud.  med.  in  Dorpat. 

I.  Allgemeiner  Theil. 

Verzeichniss   der  Beobachtungs-Stationen 
nebst  Notizen  über  ihre  Lage. 

Für  das  Jahr  i886  sind  mir  aus  den  Russischen  Ost- 
see-Gouvernements von  zehn  Stationen  Beobachtungsberichte 
zugeschickt  worden  (gegen  vier  im  Jahre  i885).  Ausserdem 
haben  einige  Herren  auf  Reisen,  resp.  gelegentlich  kurzer 
Besuche,  an  i3  Punkten  gesammelte  ornithologische  Notizen 
eingeliefert,  deren  Verzeichniss   folgt. 

Pampeln  in  Curland  (So«  33'  n.  Br.  und  39'^  53'  östl. 
L.  V.  Ferro)  zeichnet  sich  durch  grossen  Waldreichthum 
aus,  der  für  die  ornithologischen  Eigenthümlichkeiten  dieser 
Station  um  so  mehr  in's  Gewicht  fällt,  als  auch  in  der 
nächsten  Umgebung,  den  Krongütern  Schrunden,  Kursiten 
und  Frauenburg,  der  Forst  vorherrscht.  Auf  dem  rechten, 
östlichen  Ufer  der  Windau,  ca.  10  Kilometer  von  diesem 
Flusse  belegen,  geniesst  es  die  Vorzüge  der  durch  vorwie- 
genden Thonboden  fruchtbaren  Ebene,  die  sich  von  hier 
zur  Gouvernementsstadt  Mitau  und  über  diese  hinauszieht, 
während  das  linke  Ufer  der  Windau,  resp.  der  zwischen 
ihr  und  dem  Meere  liegende  Landstrich,  durch  vorherrschend 
ärmeren   Sandboden  sich  wesentlich  unterscheidet. 

Seemuppen  in  Curland  (56°  45'  n.  Br.  und  38°  44' 
Östl.  L.  V.  Ferro)  ist  leider  bisher  keine  vollständige  Beob- 
achtungsstation; es  hat  nur  während  des  kurzen  Sommer- 
aufenthaltes unseres  Mitarbeiters,  des  Herrn  stud.  med.  Th. 
Lackschewitz,  einiges,  allerdings  für  die  hiesigen  Verhältnisse 
hervorragend  interessantes  Material  liefern  können.  Schon  die 
mir  schriftlich  vorliegende  Beschreibung  des  Gebietes  macht 


II.   ornitli.  Jahresb.   (1886)  aus  den   russischen  Ostsee-Provinzen.    275 

dem  Jäger  und  Vogelfreunde  das  Herz  schwellen,  ich  hoffe 
daher  von  dem  verehrten  Leser  Vergebung  zu  erlangen, 
wenn  ich  bei  der  Schilderung  dieses  »Fleckchens  Erde« 
mich  länger  als  vielleicht  nöthig  aufhalte. 

Turtitr  auritus,  Emberi:{a  miliaria,  Emberi:[a  hortulana, 
sctieinen  hier  ihre  Nordgrenze  zu  erreichen,  während  anderer- 
seits die  so  sehr  interessanten  Sommerbummler  von  Lariis 
mariniis,  Lariis  fuscus,  Glaucion  clangula  (in  Menge)  an  die 
Nähe  ihrer  nordischen  Brutorte  erinnern.  Von  der  Meeres- 
küste beginnend  haben  wir  zunächst  einen  durch  ca.  i3  Kilo- 
meter, innerhalb  der  Grenzen  Seemuppens  sich  hinziehenden, 
etwa  20  bis  5o  Schritt  breiten  Sandstreifen  hervorzuheben.  An 
diesen  schliessen  sich,  bald  steil,  bald  allmälig  zu  7  bis  i5 
Meter  ansteigend,  die  sogenannten  »Kaapen«  oder  alten, 
jetzt  wenig  welligen,  meist  tennenartig  flachen,  mit  kurzem 
Rasen  von  Carex  arenaria  und  Thymus  serpylliim  über- 
zogenen Dünen.  Die  Kaapen  werden  ausschliesslich  als 
Viehweide  benützt.  Stellenweise  ist  dieses  eigenthümliche 
Gebilde  von  kleinen,  durch  Frühlingswasser  ausgehöhlten 
Erdrissen  unterbrochen,  welche  den  wenigen,  durch  Stürme 
und  den  armen  Boden  zu  kümmerlicher  Existenz  verdamm- 
ten Krüppelbäumen  und  Sträuchern,  wie  Pinus  sylvestris, 
Juniperus  communis  und  Salix,  die  Eintönigkeit  unter- 
brechen helfen.  Auch  hin  und  wieder  in  die  Kaapen 
einschneidendes  Ackerland  thut  nicht  nur  dem  menschlichen 
Auge  wohl,  die  reichliche  Nahrung  lockt  auch  gewiss  so 
manchen   gefiederten   Küstenwanderer. 

Hinter  den  Kaapen  beginnt  ebenfalls  in  schmalem 
Streifen  sich  hinziehend  das  Cultur-,  resp.  Ackerland  und 
nach  diesem,  etwa  i  '/^  Kilometer  vom  Strande  entfernt  die 
sogenannte   »Birse«. 

Doch  wir  müssen  noch  einmal  zu  den  Kaapen  zurück- 
kehren: An  zwei  Stellen  treten  Ausnahmsfälle  ein,  und 
wird  beim  Zollwächterhause  durch  einen  kleinen  Kiefer- 
hochwald, an  der  Nordgrenze  Seemuppens  aber,  durch 
direct  an  den  sandigen  Strand  sich  lehnendes,  geröllreiches 
Dünenland,  auch  anderen  Bedürfnissen  der  Vogelwelt  ent- 
sprochen.   Dem   Gerolle  folgt  mit  Elymus  arenaria,    weiter 

18* 


276  E.  V.  MiddendorfF. 


ins  Land  auch  Thymus  serpillum  und  Oxycoccus  micro- 
carpiis  bestandener  Sand,  eine  eintönige  Ebene  von  ca.  2  5o 
Hektar,   »Limbick«   genannt. 

Jetzt  überschreiten  wir  das  Ackerland  und  dringen  in 
die  »Birse«  ein.  Dichter  Wald  umfängt  uns.  Bald  Hoch- 
wald aus  Pinus  silvestris  mit  Unterholz  von  Jtiniperus 
communis,  bald  dichte  Kiefern-Jungwuchse  durchstreifen 
wir,  den  Singvögeln  lauschend  und  uns  an  dem  Blumen- 
teppich erfeuend,  der  durch  Calluna  vulgaris,  Myrica  gale 
und  der  in  den  Ostseeprovinzen  so  sehr  seltenen  Erica 
tetralix  gebildet  wird.  Plötzlich  wird  der  Wald  lichter; 
die   »Grünien«    beginnen. 

Es  sind  vorherrschend  mit  krüppeligen  Birken  von 
höchstens  lo  Meter  Liinge  bestandene  Wiesen,  bald  trocken, 
bald  so  nass,  dass  Anas  boschas  und  crecca,  Grus  cinerea, 
Ortygometra  por^ana,  Ascalopax  major  und  gallinago  dort 
nisten.  In  schmalen  oder  bisweilen  auch  breiten  Streifen 
ziehen  sie  sich  hin,  zwischen  Inseln  von  Calluna  vulgaris 
mit  der  mehr  oder  weniger  dicht  stehenden  Pinus  sylvestris. 
Überall  stösst  man  in  einer  Tiefe  von  ca.  '/„  Meter  auf 
den  Untergrund  bildenden  Sand.  Diese  »Grunien«  umfassen 
in  Seemuppen   ca.   3ooo  Hektar. 

Wenn  auch  Seemuppen,  die  zum  wahren  Vogeleldo- 
rado nöthigen  Teiche  oder  Seen  fehlen,  so  kann  ich  doch 
nicht  schliessen,  ohne  dem  Wunsche  Ausdruck  zu  geben, 
es  möge  sich  dort  zum  Besten  der  ornithologischen  For- 
schung eine  bleibende  Beobachtungs-Station  einrichten  lassen. 

Riga  (56"  57'  n.  Br.  und  41"^  46'  östl.  L.  v.  Ferro) 
bietet  durch  die  Nähe  des  Meeres,  der  Duna  und  mehrerer 
grosser  Landseen  em  vortreffliches  Beobachtungsgebiet  für 
Wasser-  und  Sumpfvögel.  In  der  Umgebung  der  Stadt 
ist  wenig  Ackerland  vorhanden,  reiche  Wiesen  dominiren. 
Die  weit  ins  Land  sich  erstreckenden  Sanddünen  sind 
meist  mit  Kiefernhochwald    bestanden. 

Meyershof  bei  Wenden  in  Livland  (57*^  18'  n.  Br. 
und  42"  54'  Östl.  L.  V.  Ferro),  obgleich  nur  einige  Hundert 
Schritt  von  dem  Steilufer  der  Aa  gelegen,   bietet  im  Ganzen 


IL  oinith.  Jahresb.  (i886j  aus  den   russischen  Ostsee-Provinzen.    277 

wenig  Gelegenheit  zur  Beobachtung  von  Sumpf-  und 
Wasservögeln,  zeichnet  sich  aber  durch  sehr  grossen  Reich- 
thum  an  kleinen  Sängern  aus.  Ein  bis  zum  Ufer  der  Aa 
sich  hinziehender  Park  und  viele  durch  Frühlingswasser 
ausgespülte,  quellenreiche  Seitenschluchten  des  Aathales, 
gewähren  den  Singvögeln  in  dichtem  Gebüsche  herrliche  Rast- 
und  Brutplätze.  Durch  liebevolle  Pflege  des  Besitzers  von 
Meyershof  beschützt  und  gefördert,  erhält  diese  Sänger- 
colonie  in  Folge  der  genauen  Beobachtungen  seitens  des 
Herrn  von   Löwis  für  uns    hervorragende  Bedeutung. 

In  dem  Berichte  pro  1886  theilt  Herr  von  Löwis  noch 
folgende,  nicht  in  den   speciellen  Theil  gehörige,  Daten  mit: 

Am  3.  April  flogen  bei  warmem  Sonnenschein  Citronen- 
falter  {Rhodocera  Cleopatra  L.).  Am  4.  April  wurden  auf 
geschütztem  Südabhange  im  Walde  blühende  Leberblumen 
{Hepatica   triloba,  Gil.)   bemerkt. 

Nachdem  am  28.  März  ein  einzelner  Frosch  bemerkt 
worden  war,  sah  man  am  4.  April  deren  eine  Menge.  Am 
4.,  7.  und  8.  April  wurde  je  eine  Kreuzotter  {Pelias  berus, 
L.)  erlegt,  darunter  ein  hellgrünliches  ,-J.  Am  12.  April  flogen 
Fledermäuse,  wahrscheinlich  T''.  Nilsonii,  Kevs,  und  Blas. 
Bis  zum  17.  April  war  die  geringe  Zahl  der  Raubvögel 
auffällig. 

Schreibershof  in  Livland  (57*^  35'  n.  Br.  und  44"  38' 
Östl.  L.  V.   Ferro). 

Wohlfahrtslinde  in  Livland  (57'^  41'  n.  Br.  und 
43*^  19'  östl.  L.  V,  Ferro).  Genaue  Beschreibung  siehe  Ornis: 
1887,  pag.  5o5.  Baron  Krüdner  schreibt  zu  seinem  Berichte 
pro  1886,  folgende  wörtlich  wiedergegebene  Bemerkungen: 
»Ich  glaube,  dass  die  meisten  Zugvögel  den  heftigen  S.  W.- 
Wind, welcher  vom  i.  bis  zum  3.  April  wehte,  zur  Ankunft 
benützt  haben.  Ich  glaube,  dass  Lerchen  und  Staare  fast 
nie  so  spät  ankamen  wie  dieses  Mal.  Obgleich  in  der  Woche 
nach  Ostern  strenger,  8  Tage  dauernder  Nachwinter  eintrat, 
konnte  ich  keinen  Rückzug  constatiren,  vermuthlich,  weil 
das  Nistgeschäft  zu  sehr  vorgeschritten  war.  Staare  gab  es 
mehr  als  im  vorigen  Jahre,  dagegen  nimmt  die  Misteldrossel 
auffallend  ab. 


278  E.  V.    Middendorff. 


Rösthof  in  Livland  (Sy"  56'  n.  Br.  und  44°  V  östl. 
L.   V.  Ferro). 

Helle  norm  in  Livland  (SS**  8'  n.  Br.  und  44'^  4'  Östl. 
L.  V.  Ferro).   Genaue  Beschreibung  siehe  Ornis  1886,  pag.  376. 

Ringen  in  Livland  (58*^  g'  n.  Br,  und  43*^  53'  Östl. 
L.  V.   Ferro). 

Euseküll  in  Livland  (58*^  12'  n.  Br.  und  43^  i3' 
östl.  L.  v.  Ferro).  Eine  genaue  Beschreibung  des  Beobach- 
tungsgebietes ist  bisher  nicht  eingelaufen,  soll  aber  in  spä- 
teren Berichten  nachgeholt  werden. 

Dorpat  in  Livland  (58°  23'  n.  Br.  und  44*^  24'  Östl. 
L.  V.  Ferro).  Die  vielen,  zum  grossen  Theile  mit  Obstbäumen 
bestandenen  Gärten  der  Stadt,  die  steilen  sehr  früh  von 
Schnee  befreiten  Südabhänge  des  linken  Embachufers,  end- 
lich die  unmittelbar  an  die  Stadt  grenzenden,  im  Frühling 
und  bisweilen  auch  im  Herbst  weit  überschwemmten  Wiesen, 
bedingen  zur  Zugzeit  ein  ausserordentlich  reiches  Vogel- 
leben. Diese  überschwemmten  Wiesen,  "Lucht«t  genannt, 
bieten,  besonders  wenn  die  beiden  nächsten  grossen  Land- 
seen, der  Peipus  und  der  Wirzjerw,  noch  mit  Eis  bedeckt 
sind,  zahllosen  Wasservögeln    bequeme  Raststellen. 

Leider  sind  die  zahlreiche  interessante  Vogelarten 
bergenden  Wälder  durch  einen  breiten  Streifen  fruchtbarsten 
humosen  Ackers  mit  Thonuniergrund  von  der  Stadt  ge^ 
trennt  und  daher  nicht  leicht  zu  erreichen.  Die  Lücken- 
haftigkeit der  Berichte  für  Dorpat  wird  einerseits  durch  das 
oben  Angeführte,  besonders  aber  dadurch  erklärt,  dass  die 
Beobachtungen  ausschliesslich  von  Studenten  ausgeführt 
werden,  die  häufig  durch  Examenarbeiten  oder  auch  Ferien- 
reisen ihre  dortigen  orniihologischen  Excursionen  zu  unter- 
brechen veranlasst  wurden.  Mit  der  Zeit  wird  sich  hoffent- 
lich auch  hier  grössere  Continuität  der  Beobachtungen 
erreichen  lassen.  Die  Wälder  werden  meist  von  Laubholz: 
Birke,  Aspe  und  Erle  gebildet,  nicht  selten  sind  diese  Laub- 
holzbestände durch  Fichtenhorste  unterbrochen,  reine  Fich- 
tenbestände sind  auch  vorhanden,  Kiefernhochwald  dagegen 
nur  an  einer  einzigen  Stelle,   und    zwar   am  Rande    des    bis 


II.  ornith.  Jahresb.  (i8S6)  aus  den  russischen  Ostsee-Provinzen.    279 

auf  2  Kilometer  an  die  Stadt  heranreichenden  Techelferschen 
Moosmorastes. 

Audern  in  Livland  (58''  24'  n.  Br.  und  42*^  2'  Östl. 
L.  V.  Ferro).  Eine  genaue  Beschreibung  der  Station  wird 
nachgeliefert  werden. 

PÖrrafer  in  Livland  (58'^  40'  n.  Br.  und  42**  18'  Östl. 
L.  V.  Ferro)  ist  ein  für  Beobachtung  der  Zugvögel  ausser- 
ordentlich ungünstiger  Ort.  Die  endlosen  Gras-  und  Moos- 
moore —  ein  herrliches  Jagdgebiet!  —  beherbergen  aller- 
dings einige  nicht  uninteressante  Vogelarten,  doch  würde 
ein  näheres  Eingehen  auf  dieselben  hier  zu  weit  führen. 

Leal  in  Estland  (58*^  41'  und  41*^  3o'  Östl.  L.  v.  Ferro.) 

KÖnno  in  Livland  (58"  43'  n.  Br.  und  42"  29'  östl. 
L.  v.  Ferro)  ist  ausschliesslich  Waldgut  mit  vorherrschenden 
Fichtenbeständen.  Die  Kiefer  kommt  nur  an  den  Moos- 
morasträndern vor,  die  hier  allerdings  eine  bedeutende  Fläche 
einnehmen.   Laubholz  ist   untergeordnet. 

Kurrista  in  Livland  (SS*^  45'  n.  Br.  und  44"  Östl. 
L.  V.  Ferro). 

Kollo  in  Estland  (580  47'  n.  Br.  und  42"  56'  östl. 
L.  V.    Ferro). 

Jerwakant  in  Estland  (58'^  52'  n.  Br.  und  42*^  24' 
östl.   L.  V.  Ferro). 

Neuenhof  in  Estland  (58*'  56'  n.  Br.  und  41°  i5' 
östl.  L.  V.  Ferro).  An  der  Hapsalbucht. 

SellenkÜll  in  Estland  (5g<^  4'  n.  Br.  und  41O  33' 
östl.  L.    V.  Ferro). 

Odinsholm  zu  Estland  gehörige  Insel  in  der  Ostsee 
(59"  17'  n.  Br.  und  41°  3'  östl.  L    v.    Ferro). 

Choudleigh  in  Estland,  hart  an  der  Nordküste  (59® 
25'  n.  Br.  und  45*^   14'  östl.  L.  v.    Ferro). 

Reval  in  Estland  (59*^  26'  n.  Br.  und  42"  24'  Östl. 
L.  V.  Ferro). 


280  E,  V.   Middendorff. 


II.  Specieller  Tlieil. 

Notiz:  Sämmtliche  Daten  beziehen  sich  auf  den  neuen  Stil.  Bei 
zwei  für  Hellenorm  angegebenen  Temperaturzahlen  bedeutet  die  erste 
das  an  dem  betreffenden  Tage  beobachtete  Minimum,  die  andere  das 
Maximum  nach  Reaumur.  h.  bedeutet  heiter,  tr.  trübe. 

1.  Milvus   regalis,    auct.  —  Gabelweihe. 

Pampeln  am    ig.  April,   tr.  N. 
Seemuppen  im  Sommer  2  Mal  beobachtet. 

2.  Cerchneis  tinnunculus,  Linn.  —  Thurmfalke. 
Pampeln  am   5.  April.  Regen  S. 

Meyers hof  am  20.  März.  h.  S.O.  Am  Tage  vorher 
kalter  O. 

Hell  enorm  am  28.  März. —  1*^,  -f- 6"-  tr.  S.W.  Am 
Tage  vorher  —  3'^,   -|-  5".    h.  S. 

Euseküll    am   5.  April.   +7°.   S. 

Dorpat  am   i3.  April.   Am    18.  Mai  2   frische  Eier. 

Au  der  n  am  6.  April.  Mehrere  bei  st.  S.  O.  Am  Tage 
vorher  Regen.  S. 

3.  Astur  palumbarius,  Linn.  —  Hühnerhabicht. 
Rösthof    am    21.  April.    3    frische    Eier.    (stud.    Th. 

Lackschewitz.) 

4.  Pandion  haliaetus,  Linn.  —  Fischadler. 
SellenküU.  Anfang  Mai   2    frische  Eier.  (stud.  R.    v. 
Gernet.) 

5.  Buteo  vulgaris,  Bechst.  —  Bussard. 
Meyershof  am  27.  April  v.  S.  W.  nach  N.  O.  ziehend, 
bei  warmem  S.  Am  Tage  vorher  warmer  S.  W.  Abzug  am 
16.   September,  bei    kühlem  W. 

6.   Circus   cyaneus,  Linn.  —   Kornweihe. 
Meyershof  am  27.  April  bei  N.  W.   Am  Tage  vorher 
derselbe  Wind.  Mehrzahl  am   5.  Mai.  Abzug  am  27.  August, 
bei  warmem  S.  Am  Tage  vorher  derselbe  Wind. 


II.  ornith.  Jahresb.  (1886)  aus  den  russischen  Ostsee-Provinzen,    281 

Hellenorm    am    i.    April.     -|-  2°,    +  4*^.    Regen  st. 
S.W.  Die  letzte  am   12.  October. 
Dorpat   am  2.  April. 
Andern  am  6.  April  bei    st.   S.  O. 

7.  Athene  noctua,  Retz.  —  Steinkauz. 

Riga  im  Februar,  i  Stück  in  Peterhof  erlegt,  steht  in 
der  Sammlung  des  Rigaer  Naturforscher-Vereines. 

8.  Syrnium    aluco,  Linn,  —    Waldkauz. 

Meyershof  am  20.  Mai.  Dunenjunge  mit  ersten 
Schwingenansätzen, 

9.   Caprimulgus  europaeus,  Linn,  —  Nachtschwalbe. 

Pampeln  am    12,  April.   Am   27.  Juli  brütend. 
Wohlfahrtslinde   am  25,  April, 
Könno  am   12.  Mai  (E.  v,  Middendorff).    Dort  jeden- 
falls das  erste  Exemplar, 

10.   Cypselus  apus,   Linn.  —  Thurmsegler. 

Riga  am    2.  Mai. 

Meyershof.  Die  ersten  am  18,  Mai  bei  S,  W.  Am 
Tage  vorher  derselbe  Wind,  Mehrzahl  am  3,  Juni  bei  S.W. 
Am  Tage  vorher  derselbe  Wind, 

Hellenorm  am  14.  Mai,  -\-  2'^,  -\-  ib'^.  h.  windstill. 
Am  Tage  vorher  -\-  2°,  -|-  10°.  h.  still. 

EuseküU  am   i5,  Mai. 

Dorpat  am  9,  Mai. 

Audern  am  i5,  Mai  tr.  S,  W.  Am  Tage  vorher 
dasselbe  Wetter, 

Choudleigh  am  22.  Mai,  (E.  v.  Middendorff.) 

IL  Hirundo    rustica,  Linn,   —    Rauchschwalbe. 

Meyershof  am  10.  Mai.  W.  Am  Tage  vorher  S, 
Mehrzahl  am  i3,  Mai.  O.  Am  Tage  vorher  W.  Erster 
Gesang  am  16,  Mai.  Abzug  am  24.  August  bei  warmem 
S.  W,  Am  Tage  vorher  W, 


282  E.  V.  Middendorff. 


Helle  norm  am   i.  October  die  letzten  4  Stück. 

Euseküll   am    12.  Mai. 

Dorpat  am  3.   Mai.  Starker  Zug  am    i3.  Mai. 

Audern  am  i3.  Mai.  h.  S.  W.  Am  Tage  vorher 
Regen  S.  W.    Mehrzahl  am   14.  Mai.  h.  S.  W. 

Leal  am  24,  April  eine  Rauchschwalbe,  die  jedoch 
bald  wieder  verschwand.   (W.  v.  Grünwald.) 

Kurrista  am  4.  Mai.   (stud.  v.  Middendorff.) 

Jerwakant  am  i3.  Mai  (E.  v.  Middendorff)  vorher 
dort  nicht    gesehen. 

12.  Hirundo  iirbica,  Linn.  —  Hausschwalbe. 

Meyershof  am  12.  Mai.  W.  Am  Tage  vorher  der- 
selbe Wind.  Mehrzahl  am  i5.  Mai  bei  S.  Am  Tage  vorher 
S.  O.  Abzug  am  24.  August  bei  warmem  S.  W.  Am 
Tage  vorher  W. 

Schreibershof  am   i.  Mai.   (stud.   Herm.  Walter.) 

Wohlfahrtslinde  am  i3.  Mai  bei  schwachem  W. 
Am  Tage  vorher  rauh,   regnerisch.  W. 

Hellenorm  am  i3.  Mai.  -^  2°,  -\-  \o^.  h.  still.  Am 
Tage  vorher  +  2^,  4"  9°.  h.  S.  W.  Starker  Zug  am  16. 
Mai.  -\-  4",  -\-  \o^.  tr.  S.  O.  Am  Tage  vorher  -}-  o^,  -|-  9'^ 
Gewitterregen,  still. 

Euseküll  am    1 3.   Mai. 

Dorpat  am    i.   Mai. 

Choudleigh  am    14.  Mai.   (E.    v.  Middendorff.) 

Reval  am   14.  Mai.   (E.   v.  Middendorff.) 

13.  Hirundo   riparia,    Linn.  —   Uferschwalbe. 
Euseküll   am    1 3.   Mai. 

14.   Cuculus  canorus,  Linn.  —  Kukuk. 

Riga  am  8.  Mai. 

Meyershof  am  8.  Mai.  O.  Am  Tage  vorher  N.  O. 
Mehrzahl  und  erster  Gesang  am  10.  Mai.  W.  Am  Tage 
vorher   S. 

Schreiber  sho  f  am    i.  Mai.   (stud.   Herm.  Walter.) 


II.  ornith.  Jahresb.  (1886)  aus  den  russischen  Ostsee-Provinzen.    283 

Wohlfahrtslinde  am  2.  Mai  bei  kühlem  Wetter. 
N.  W.  Erster  Ruf  am  10.  Mai.  Ruf  allgemein  am  11.  Mai 
bei  S.  W.  mit  warmem  Regen. 

Hellenorm  am  10.  Mai.  -1-  3'^,  -|-  9**.  still.  Regen. 
Am  Tage  vorher  -f  2",   -f  12°,  Regen,  N.  O. 

Euseküll  am  8.   Mai,  bei  N.  O.   Am  Tage  vorher  N. 

Dor  pat  am  8.  Mai. 

Audern  am  i  5.  Mai.  tr.  S.W.  Am  Tage  vorher  ebenso. 

Könno  am    10.  Mai.   (E.    v.   Middendorff.) 

15.  Alcedo  ispida,  Linn.  —  Eisvogel. 
Seemuppen    1884  und   i885  ein  Pärchen  beobachtet. 
Hasenpott  Dr.  Goebel  erhielt  1886  ein  angeschossenes 
Exemplar. 

16.   Coracias  garrula,  Linn.   —  Mandelkrähe. 

Meyershof  am  20.  Mai.  S.  W.  Am  Tage  vorher 
derselbe  Wind.  Mehrzahl  am  22.  Mai.  W.  Am  Tage  vorher 
S.  Abzug  am   28.  August  bei  warmem  W. 

Hell  enorm  am  19.  Mai.  -f  5^  +  i8'\  h.  S.  W.  Am 
Tage  vorher  -\~  5'^,   ■\-  9*^.  tr.  S. 

Euseküll  am  20.  Mai. 

17.    Oriolus  galbula,  Linn.  —  Pirol. 

Meyershof  am  ig.  Mai  bei  S.W.  Am  Tage  vorher 
derselbe  Wind.  Mehrzahl  am  22.  Mai.  W.  Erster  Gesang 
am  21.   Mai. 

Wohlfahrtslinde  am   24.  Mai.   Gleich  pfeifend. 

Hellenorm  am  i5.  Mai.  -{-  o'\  -\-  9*^.  h.  Gewitter, 
still.    Am  Tage  vorher  +  2'^,   -\-  i5.  h.  still. 

Euseküll  am   24.  Mai. 

Dor  pat  am  23.  Mai. 

Audern  am   17.  Mai.  Warm.  S. 

Choudleigh  am  27.   Mai.    (E.  v.  Middendorff.) 

18.  Sturnus   vulgaris,  Linn.  —   Staar. 

Pampeln  am  26.  März  Morgens  —  5'^,  Mittags  -\-  \o^. 
h.  S.  S.  O. 


284  E.  V.  Middendorff. 


Riga,  die  letzten  am   5.  October. 

Mey  ershof  am  28.  März,  feucht.  W.  Am  Tage  vorher 
warm.  S.  Mehrzahl  am  4.  April.  Zugrichtung  W. — O, 
hei  W. -Sturm.  Am  Tage  vorher  h.  S.  W.  Am  3o.  März 
Gesang  allgemein.  Am  7.  Juni  flügge  Junge.  Abzug  am  23. 
August  bei  warmem  W. 

Wohlfahrtslinde  am  28.  März.  +7*^.  Nebelregen. 
S.  Am  Tage  vorher  dasselbe  Wetter.  Erster  Gesang  am 
29.  März.   Gesang  allgemein  am   2.  April. 

Hellenorm.  Der  erste  Staar,  ein  altes  cf  am  25. 
März  bei  —  ^'\  -\-  2°.  h.  st.  S.  Am  Tage  vorher  —  lo**,  -|-  i*', 
h.  S.  W.  Am  26.  März  3  Stück.  Am  27.  März  i5  Stück. 
Am  28.  März  28  Stück.  Am  29.  März  35  Stück.  Am  3i. 
März  60  Stück.  Am  2.  April  74  Stück.  Am  4.  April  106 
Stück.  Am  6.  April  108  Stück.  Am  7.  April  126  Stück. 
Sie  wurden  jeden  Abend  auf  dem  Versammlungsplatze  ge- 
zählt. Am  8.  April  zerstreuten  sich  die  Staare  und  bezogen 
die  Nistkasten. 

Euseküll  am  27.  März  S.  S.  W.  Am  Tage  vorher 
S.  W.  Mehrzahl   am  29.  März. 

Dorpat  2   Stück   am  26.  März. 

Andern  am  27.  März.  tr.  S.  W.  Am  Tage  vorher 
S.  Mehrzahl   und  erster  Gesang   am  28.  März. 

19.  Lycos  monedula,  Linn.  —  Dohle. 
Hellenorm.  Die  ersten  am  2  5.  März  bei  — 4'',  -j- 2^, 
h.  St.  S.  Ein  starker  Zug  mit  Corpus  frugilegus,  Linn. 
gemischt,  zog  in  der  Richtung  W.W.S. — O.  N.  O.  am  28. 
März  durch,  bei  —  1°,  -|--  ^^-  tr.  An  demselben  Tage  folgte 
ein  grosser  Zug  von  circa  60  Stück  Dohlen  allein,  von  S.  W. 
nach  N.  O.  fliegend  und  gegen  Abend  mehrere  kleine  Flüge 
Dohlen,  in  derselben  Richtung.  Abzug  am  i3.  October. 
Mehrere  Flüge,  Richtung  O.  — W.  Am  1 5.  October  ein 
grosser  Schwärm,  Richtung  N.  O. — S.   W. 

20.    Corvus  frugilegus,  Linn.  —  Saatkrähe. 
Hellenorm.     Siehe    zunächst    bei    Lycos    monedula. 
Abzug   von    7  und    3  Stück    in    der    Richtung  O. — W.    am 


II.  ornith.  Jahresb.  (1886)  aus  den  russischen  Ostsee-Provinzen.    285 


7.  October.  Am  10.  October  ein  Flug  in  der  Riciitung  O.  —  W. 
Endlich  am  i  5.  October  ein  mit  Lycos  monedula  gemischter 
Schwärm  in  der  Richtung  N.  O.  —  S.  W.  ziehend. 

Neuenhof  am  26.  April.  Eier  im  Nest.  (stud.  R,  v. 
Gernet.) 

21.  Jynx    torquilla,  Linn,  —  Wendehals. 

Pampe  In  am   2,   Mai,   bei   heftigem  kaltem  N. 

Meyershof  am  21.  April,  h.  O.  Am  Tage  vorher 
dasselbe  Wetter.  Mehrzahl  am  i.  Mai,  rauh.  Abzug  am  3o. 
August  bei  frischem  N.  W.  Am  Tage  vorher  W. 

Hellenorm  am  9.  Mai.  -f-  2^,  -\-  12'^.  Regen,  N.  O. 
Am  Tage  vorher  -f-  1^,   -h  12°.   tr,  N.  O. 

Dorpat  am  7.   Mai. 

Andern  am  24.  April,  h.  S.  W.  gleich  mehrere, 
singend.  Am  Tage  vorher  h.   S. 

Pörrafer  am  7.  Mai.  (E.    v.  Middendortf.) 

22.  Sitta   europaea,  Linn.  —   Kleiber. 
Dorpat  am   18.   Mai.  2  Nester  mit  Jungen. 

23.   Certhia  f amiliar is,  Linn.  —  Baumläufer. 
Dorpat  am    18.   Mai.  8  frische  Eier. 

'  24.  Upupa  epops,  Linn.  —  Wiedehopf. 

Pampeln  am    i  i.   April. 
Riga  am  20.  April. 

25.  Lantus  excubitor,   Linn.   —   Grosser  Würger. 

Hellenorm    am    7.  April.    2   Stuck    bei    -\-  i^,    -\-  3*^^, 
Regen,  st.  S.  W.  Am  Tage  vorher  -|-  2°,  -\-  j'\  Regen    st.  S. 
Dorpat  am   5.  April.    Ein   Stück. 

26.  Lanius   collurio,   Linn.   —   Kleiner  Würger. 

Seemuppen,  am    i.  Juni    ein   Ei.     Am    12.    Juni    ein 
Nest  mit  6  Eiern.   Am    16.  Juni   ein  Nest  mit   5   Eiern. 
Dorpat.   Der  erste  am  20.   Mai. 


286  E.  V.  MiddendorfF. 


27.  Muscicapa   grisola,    Linn.   —    Grauer    Fliegenschnapper. 

Meyershof  am   i6.  Mai,  bei  S.  W. 
Hellenorm  am    ig.  Mai.   +  b\  +  i8^  h-   S.W.  Am 
Tage  vorher  +  S'^,   -\-  (f.  tr.   S. 
Euseküll    am    17.  Mai. 
Do  r  pat   am    i  3.  Mai. 
Choudleigh  am   18.   Mai.  (E.  v.  Middendorff.) 

28.  Muscicapa  luctiiosa,  Linn.  —  Schwarzer  Fliegenschnapper. 

Meyershof  am  23.  April,  h.  windstill.  In  grosser 
Menge  am   3o.  April  bei  N.   mit  Schnee. 

Rösthof  am    ig.  April,   (stud.  Th.   Lackschewitz.) 

Hellenorm  am  11.  Mai.  -\-  1°,  -|-  ii*^.  h.  still.  Am 
Tage  vorher  -|-  3°,  -j-  q*^.  Regen,  still. 

Dorpat  am  g.  Mai. 

Jerwakant  am    12.  Mai.  (E.    v.  MiddendorfF.) 

29.  Accentor  modularis,  Linn.   —  Heckenbraunelle. 
Kollo  am  27.  April.  Ein  cj^  singend.  (E.  v.  Middendorff.) 

30.  Troglodytes  parvuliis,  Linn.  Zaunkönig. 
Meyershof.    Erster    Gesang     am  28.     März.   Feucht, 

warm.  W.  Am  Tage  vorher  warmer  S. 

31.  Parus  cristatus,  Linn.  —  Haubenmeise. 
Dorpat  am    i3.  Mai   5   frische  Eier. 

32.  Parus  major,    Linn.   —   Fettmeise. 
Dorpat  am  g.   Mai    11    Eier. 
Neuenhof  am  28.  April  brütend,   (stud.  R.  v,  Gernet.) 

33.  Acredula  caudata,  Linn.  —  Schwanzmeise. 
Dorpat  am   21.  Mai.  Nest  mit   16  Eiern. 

34.  Phyllopneuste  sibilatrix,  Bechst.  —  Waldlaubvogel. 
Meyershof  am    16.  Mai   S.   W. 
Choudleigh   am    i5.  Mai.  (E.   v.  MiddendorfF.) 


II,  ornith.  Jaliresb.   (1886)  aus  den   russischen   Ostsee-Provinzen.    287 


35.  Phjdlopneuste  trochilus,  Linn.  —  Fitis. 
« 
Meyershof  am  8.  Mai  O. 

Pörrafer  am  8.   Mai.   (E.    v.   Middendorff.) 

36.  Phyllopneuste  rufa,  Lalh.  —  Weidenzeisig. 

Pampe  In  am   2.   Mai,  bei  heftigem  N. 
Meyershof  am  8.  Mai,  bei  O. 

Hellenorm  am  6.  Mai    —    \\    -|-   9".  h.  N.  N.  O.  Am 
Tage    vorher  —  'U\  +  5°.  h.  N.   O. 

Kollo  am  27.  April.  (E.  v.  Middendorff.) 
Sellenküll  am  26.  April,   (stud.  v.  Gernet.) 

37.  Hypolais   salicaria,  Bp.  —  Spottvogel. 

Meyershof  am   17.  Mai.  S.  W. 

Hellenorm  am  20.  Mai.  -f  •o''»  +21°.  h.  S.  W.  Am 
Tage  vorher  +  5«,  -f  i8^    h.  S.  W. 

Choudleigh  am    18.   Mai.   (E.    v.  Middendorff.) 

38.  Lociistella  naevia,  Bodd.  —  Heuschreckensänger. 
Choudleigh  am  2  5.  Mai.   (E.    v.  Middendorff.) 

39.  Locustella  fluviatilis,  M.  und  \V.  —  Flussänger. 
Hellenorm  am   6.  Juni. 

40.   Sylvia  curruca,  Linn.  —   Müllerchen. 
Meyers  hof  am    18.    Mai,    bei    S.   W.,    welcher    vom. 
12.   bis  zum   20.  Mai  anhielt. 

41.  Sylvia   cinerea,  Lath.  —  Graue  Grasmücke. 
Choudleigh    am  2  5.  Mai.  (E.   v,  Middendorff.) 

42.  Sylvia   atricapilla,  Linn.  —  Mönch. 
Meyershof  am  20.  Mai.  S.  W. 
Choudleigh  am   24.  Mai.   (E.  v.  Middendorff.) 

43.   Sylvia  hortensis,  auct.  —  Gartengrasmücke. 
Meyers  hof  am    ig.  Mai  bei  S.  W. 


•288  E.  V.  iVliddendorff. 


44.  Mej'ula   vulgaris,  Leach.  —    Amsel. 
Meyershof  am   22.  April, 'bei  kaltem,  klarem  Wetter. 

45.   Turdus  pilaris,   Linn.   —  Krametsvogel. 

Meyershof  am   5   Juni    flügge  Junge. 

Hellenorm  am  3o.  März  ein  Flug,  bei  -\-  i*',  -\-  4*^. 
tr.  St.  S.  W.  Am  Tage  vorher  +  I^  -f  4".  Regen.  S.  W. 
Mehrzahl  am  3.  April.  —  i'\  -f  8".  h.  S.  W.  Am  Tage 
vorher  o^  -f  5^  h.  st.  W. 

46.   Turdus  viscivorus,  Linn.   —   Misteldrossel. 

Meyershof  am  2.  April,  h.  \V.  Am  Tage  vorher  S. 
W.  Sturm.  Mehrzahl  am  5.  April  S.  W.  Am  Tage  vorher 
W.  Sturm.  Alle  gleich    singend. 

Hellenorm  am  7.  April,  r  Stück,  bei  -\-  \^,  -\-  3^. 
Regen  und  heftiger  S.  W.  Am  Tage  vorher  -\-  2'^,  -\-  7''. 
Regen.  S.  Mehrzahl  und  erster  Gesang  am  8.  April,  o",  -|- 6*^. 
h.  S.  W. 

47.    Turdus  musicus,  Linn.  —  Singdrossel. 

Pampe  In  am   3o.   März,  tr.   S.  O. 

Seemuppen,  am  7.  Juni  auf  5  Eiern   brütend. 

Meyers hof  am  2.  April,  h.  W.  Am  Tage  vorher 
S.  W. -Sturm.  Mehrzahl  am  7.  April,  bei  S.  W.  mit  Regen. 
Am  Tage  vorher  S.  W, -Sturm.    Alle  gleich  singend. 

Hellenorm  am  3.  April,  i  Stück  singend,  bei  —  i", 
+  8".  h.  S.  \V.  Am  Tage  vorher  o«,  -j- 5*^.  h.  W.  Mehrzahl 
am  7.  April  -f  i^',  -f  3'\  Regen.  S.  W.  Abzug  der  letzten, 
in  sehr  grosser  Gesellschaft  am  19.  October,  trotz  vieler 
Beeren  au(  Sorbus  aucuparia,  die  sie  zuletzt  täglich  besuchten. 

Euseküll  am  7.   April.   Mehrzahl  am    10.  April. 

Dorpat  am  2.  April.  Eine  noch  am  22.  October.  (E. 
V.  Middendorff.) 

Audern  am  8.  April  viele,  gleich  singend,  tr.  S.  Am 
Tage  vorher  S.  W.   mit  Regen. 


48.   Turdus  iliacus.  Linn.  —  Weindrossel. 
Meyershof  am   8.    April,    h.   W.     Am    Tage   vorher 
Regen.   S.   W.   Mehrzahl  am    17.   April.   W.      Am  Tage  vor- 


II.  ornith.  Jahresb.  (1886)  aus  den  russischen  Ostsee-Provinzen.    289 


her  S.  Erster  Gesang  am  9.  April.  Erstes  volles  Gelege  am 
4.  Mai.  Abzug  am   16.  September,  bei  kühlem  W. 

Wohlfahrtslinde  am  3.  April,  bei  heftigem  S.W. 
gleich    singend. 

Hellenorm  am  3.  April,  2  Stück,  bei  —  i'"\  -f-  8". 
h.  S.  W.  Am  Tage  vorher  o'',  -f  5^.  h.  W.  Mehrzahl  und 
erster  Gesang  am  7.  April  bei  -f-  1'^,  -f-  3°.  Regen.  S.  W. 
Abzug  der  letzten  am    10.   October  mit   T.   musicus. 

Dorpat.   Die  ersten    am    12.  April. 

49.  Ruticilla  phoenicura,  Linn.  —  Rothschwänzchen. 

Meyershof  am  14.  April.  Warm.  S.  .A.m  Tage  vorher 
ebenso.  Mehrzahl  und  erster  Gesang  am    i  5.  April. 

Hellenorm  am  10.  Mai.  -f-  3°,  +  g'J.  Regen,  still. 
Am  Tage   vorher  -f-  -^t   -\-  '2'^.  tr.  N.   O. 

Dorpat  am  5.  Mai. 

Pörraier  am  8.  Mai.    E.  v.  Middendorff.) 

50.  Luscinia  philomela,  ßechst.  —  Sprosser. 

Meyershof  am  11.  Mai  bei  W.  Mehrzahl  und  erster 
Gesang  am   14.  Mai. 

Wohlfahrtslinde  am  16.  Mai  bei  warmem  S.  W. 
gleich  singend. 

Hellenorm  am  16.  Mai  bei  -f- 4^  +  io'\  tr.  S.  O. 
Am  Tage  vorher  o'^,  +  g^.  h.  später  Gewitterregen,  still. 

Euseküll   am   14.  Mai. 

Dorpat  am   1 3.  Mai. 

Audern  am  21.  Mai,  bei  warmem  S.  O.  gleich 
schlagend. 

Choudleigh  am  21.  Mai.  (E.  v.  Middendorff.) 

51.   Cyanecula  suecica,  Linn.  —  ßlaukehlchen. 

Pampe  In  am  28.  April.  Herr  Oberförster  Kelterborn 
theilt  zugleich  mit,  dass  er  diesen  Vogel  nach  i3jährigem 
Aufenthalte  in  Curland  zum  ersten  Mal  beobachtet  hat,  und 
zwar  im  Weidengestrüpp,  am  Einfluss  eines  kleinen  Baches 
in  die   \\'indau. 

Dorpat    am    23.  April,    singend.  (E.   v.  Middendorff.) 

Orniä  IV.  2.  19 


290  E.  V.  Middendorff. 


52.  Dandalus    rubecula,  Linn.  —  Rothkehkhen. 
Pampeln  am  28.  März.   Regen.   S.   W. 

Meyers hof  am  2.  April,  h.  W.  Am  Tage  vorher 
S.  W. -Sturm.  Erster  Gesang  am  3.  April.  Mehrzahl  bei 
allgemeinem  Gesang  am  7.  April.  Regen.  S.  W.  Am  Tage 
vorher  S.  W. -Sturm.  Abzug  am  i5.  September  bei  warmem 
W.    Am  Tage  vorher  S.  W,. 

Hellenorm  am  5.  April,  i  (f  singend.  -1-  2^,  -f-  6". 
Regen   S.  Am  Tage  vorher  dasselbe  Wetter. 

Dorpat  am  24.  October,  2  Stücke.  (E.  v.  Middendorff.) 

53.  Saxicola   oeiianthe,  Linn.   —  Steinschmätzer. 
Pampeln  am   5.  April,  tr.  S. 

Seemuppen  am    i.  Juni,  7  stark  bebrütete  Eier. 

Meyershof  am  1 5.  April  bei  warmem  S.  Am  Tage 
vorher  dasselbe  Wetter.     Mehrzahl  am   16.  April    warm.  S. 

Hellenorm  am  17.  April  -f  1°,  -)-  g*'.  tr,  N.  O.  Am 
Tage  vorher  -f-  2^,   -\-  16*^.  tr.  O. 

Ringen   am   19.  April   (stud.   Harry  Walter.) 

Euseküll  am   17.  April. 

SellenküU  am   18.   April,    (stud.  v.   Gernet.) 

54.  Pratincola   rubetra,   Linn.  —   Braunkehlchen. 
Meyershof  am    1 3.  Mai. 

Könno  am  9.  Mai   (E.    v.  Middendorff.) 

55.  Motacilla    alba,  Linn.  —  Bachstelze. 

Pampeln  am   2.   April,   h.  S.  W. 

Riga  am    10.   October  die  letzten   gesehen. 

Meyershof  am  3.  April,  gegen  N.  O.  ziehend,  h. 
S.  W.  Am  Tage  vorher  h.  W.  Mehrzahl  am  7.  April  bei 
S.  W.  mit  Regen.  Am  Tage  vorher  S.  W. -Sturm.  Erster 
Gesang  am  8.  April.  Abzug  am  3i.  August  bei  warmem 
W.  Am  Tage  vorher  N,  W.  Ferner  am  16.  September  bei 
kühlem  W.  Am  Tage  vorher  S.  W. 

Wohlfahrtslinde  am   2.  April,   bei  S.  W. 


II.  ornith.  Jahresb.  (1886)  aus  den   russischen   Ostsee-Provinzen.    291 


Hellenorm  am  5. -April,  i  singendes  cf.  -|-  2°,  -{-  6^, 
kalter  Regen.  S.  Am  Tage  vorher  -|-  i^,  -|-  8*^.  Regen.  S.- 
Sturm.  Mehrzahl  am  6.  April.  -|-  2^,  -}-  7°.  Regen.  S. 

Euseküll  am  8.  April.   Mehrzahl  am   10.  April. 

Dorpat  am  6.  April  ein  Stück. 

Audern  am  3.  April,  bei  S.W. -Sturm.  Am  Tage 
vorher  h.   S.  W. 

56.  Budytes  ßavus,  Linn.  —  Gelbe  Bachstelze. 

Meyershof  am  8.  Mai,  bei  O.  Am  Tage  vorher  N.  O. 
Mehrzahl  am   10.  Mai,  bei  W.    Am  Tage  vorher  S. 

Rösthof  am   2.  Mai   (stud.  Th.  Lackschewitz.) 

Hellenorm  am  8.  Mai.  +  i",  +  12'^.  tr.  N.  O.  Am 
Tage  vorher  —  1^,  -f-  12*'.   h.  N.  O. 

Euseküll  am    12.  Mai 

Audern  am  7.  Mai  bei  warmem  N.  O.  sehr  viele.  Am 
Tage  vorher   dasselbe  Wetter. 

Könno  am  27.  April.  (E.   v.  Middendorff.) 

57.  Anthus  pratensis,  Linn.  —  Wiesenpieper. 
Meyershof  am    3o.  März,    bei  Nebel    und  S.    in    der 

Richtung  S.  — N.  ziehend.  Am  Tage  vorher  Regen  bei  S.  W. 

Hellenorm  am  2.  April  mehrere  Flüge.  0°,  -\-  5°.  h. 
W.  Am  Tage  vorher  +  2",  -|-  4<'.  Regen  S  W.  Erster 
Gesang  am  8.  April,  o",  -f  6°,  h.  st.  S.  W.  Abzug  begann 
am  18.  September  bei  kühlem  N.  W.  Am  Tage  vorher  W. 
Vom  5.  bis  zum  i3.  October  zogen  viele  Pieper,, ausnahmslos 
gegen  W. 

Dorpat  am  3o.  März  2  Stück.  Mehrzahl  und  erster 
Gesang    am   2.  April. 

58.  Anthus  arboreus,  Bechst.  —  Baumpieper. 
Meyershof    am    i5.   April.    Warmes  Wetter.  S.    Am 

Tage     vorher     ebenso.      Mehrzahl    und     erster    Gesang    am 
16.   April. 

Kollo  am   27.  April.   (E.  v.  Middendorff.) 

59.    Galerida    cristata,  Linn.   —  Haubenlerche. 
Meyershof.    Zwei    Paare    überwinterten    unmittelbar 
bei  der  Stadt  Wenden. 

19* 


292  E.  V.  Middendorff. 


60.  Lullula   arborea,  Linn.  —  Baumlerche. 

Pampeln  am  3o.  März.  tr.   S.  O. 

Meyershof  am  29.  März.  Regen  S.  W.  Gleich  singend. 
Am  Tage  vorher  feucht.  W.  Mehrzahl  am  4.  April,  bei  W.- 
Sturm. Am  Tage  vorher   h.  S.  W. 

Hellenorm  am  3o.  März  eine  singende.  -\-  i'^,  +  9^- 
tr.  S.  W.  Am  Tage  vorher  -|-  i^  +  4°-  Regen  schw.  S.  W. 
Die  letzten  am   17.  October  beobachtet. 

61.  Alauda   arvensis,  Linn.   —   Lerche. 

Pampeln  am  26.  März.  Morgens  —  5'^,  Mittags  +  10°. 
h.  S.  S.  O. 

Meyers hof  am  27.  März,  bei  warmem  S.  gegen  N. 
ziehend.  Am  Tage  vorher  warmer  S.  W.  Erster  Gesang 
am  28.  März.  Mehrzahl,  gegen  N.  ziehend  am  3.  April,  h, 
S.  W.  Am  Tage  vorher  h.  W.  Abzug  gegen  S.  W.  am 
3o.  September  bei  N.  W.     Am  Tage  vorher  Regen  bei  W. 

Wohlfahrtslinde  am  28.  März  viele,  bei  -|-  7", 
Nebelregen  und  S.  Am  Tage  vorher  dasselbe  Wetter.  Erster 
Gesang  am  3o.  März.  Gesang  allgemein  am  2.  April. 

Rösthof  am  i.  Mai,  ein  verschneites  und  verlassenes 
Nest  mit  3   Eiern,  (stud.  Harry  Walter.) 

Hellenorm  am  28.  März,  hoch  in  der  Luft  singend. 
Zugrichtung:  S.  W.— N.  O.  —  i\  -{- 6^  tr.  S.  W.  Am 
Tage  vorher  —  3".  +  5^.  h.  S.  Abzug:  6.  bis  i3.  October 
starker  Zug  in  der  Richtung  O. — W.  Am  14.  October  die 
letzten  von  N.  nach  S.  ziehend,  beobachtet. 

Euseküll  am  27.  März  bei  S.S.W.  Am  Tage  vor- 
her S.W.  Mehrzahl  am  28.  März  bei  S.  S.  W. 

Dorpat  am  27.  März. 

Audern  am  28.  März  viele  singende  Lerchen,  tr. 
S.  W.  Am  Tage  vorher   derselbe  Wind. 

Könno  am  2.  Mai,  4  frische  Eier.   (E.  v.  Middendorff.) 

62.  Miliaria  europaea,  Swains.  —  Grauammer. 

Seemuppen  am  i.  Juni  zahlreich  brütend  in  Ge- 
büschen der  Garten-  und  Feldraine.  Besonders  gern  sitzen 
sie  singend   auf  den  Feldmarksteinen. 


II.  ornith.  Jahresb.  (1886)  aus  den  russischen  Ostsee-Provinzen.   293 

63.  Schoenicola   schoenidus,  Linn.  —  Rohrammer. 
Hellenorm  am    12.  April.  0°,   -j-  i3".  h.  S.  Am  Tage 
vorher  +  3«,  +  1 3».  h.  S. 
Dorpat  am  4.  April. 

64.  Fringilla   coelebs,  Linn.  —  Buchfink. 
Pampeln  am   28.  März  bei  S.  W.  mit  Regen. 
Meyershof  am  29.  März  bei   S.  W.  mit  Regen.    Am 

Tage  vorher  feuchter  W.  Erster  Gesang  am  3o.  März, 
Gesang  allgemein  am  3.  April.  Mehrzahl,  auch  Weibchen, 
am  4.  April  bei  W.  Am  Tage  vorher    h.  S.  W. 

Wohlfahrtslinde  am  2.  April    schlagend. 

Hellenorm  am  28.  März  ein  altes  9,  —  i*',  -|-  6**. 
tr.  S.  W.  Am  Tage  vorher  —  3^  -f  5^  h.  S.  Ein  kleiner 
Trupp  am  3o.  März  bei  -|-  i*',  -f-  4*^.  tr.  S.  W.  Mehrzahl 
und  erster  Gesang  am    i.  April    bei  -|-  2*^,   -\-  4".  Regen    st. 

s.  w. 

Dorpat  am  2.  April.  Am  i3.  Mai  3  frische  Eier. 
Am    18.  Mai  ein  anderes  Nest  mit  4  frischen  Eiern. 

65.  Ligurinus  chloris,  Linn.  —  Grünling. 
Hellenorm  am  23.  März,  ein  Pärchen,  singend.  Viel- 
leicht überwintertes.   —  14°,   +  o**.  h.  O.    Am  Tage  vorher 
—  14°,  —  o«.  h.  N. 

66.   Cannabina  sanguinea,  Landb.  —  Hänfling. 

Meyershof  am  29.  März  bei  Regen  und  S.  W.  Am 
Tage  vorher  feuchter  W. 

H  e  1 1  e  n  o  r  m  am  28.  März.  —  i ",  +  6°-  tr.  S.  W.  Am 
Tage  vorher  —  3»,  +  5».  h.  S. 

Dorpat  am   28.  März. 

67.   Carpodacus   erythrinus,   Fall.   —   Karmingimpel. 

Meyershof   am  28.  Mai.  S, 

Hellenorm  am  27.  Mai. 

Choudleigh  am  22.  Mai.  Ich  habe  nirgends  in  den 
Ostseeprovinzen  den  Karmingimpel  so  häufig  und  dicht 
brüten  gesehen  wie  hier.     (E.  v.  Middendorff.) 


294  E,  V.  Middendorff. 


68.   Columba  palumbus,  Linn.  —  Ringeltaube. 

Wohlfahrtslinde  am  23.  März  bei  N.  O.  Morgens 
—  8». 

Hellenorm  am  7.  April,  2  Stück.  -)-  1°,  4-  3°.  Regen. 
St.  S.  W.  Am  Tage  vorher  -\-  2",  +  7"-  Regen.  S.  Erstes 
Balzen  am   8.  April. 

Dorpat,  am  2.  April    i  Stück. 

69.  Columba  oenas,  Linn.  —   Hohltaube. 
Seemuppen,    bereits  Ende  Juni    grosse  Schwärme. 

Besonders  am  Nachmittage  an  den  Strand    ziehend. 

Riga  am  6.  April.  Die  letzte  am   5.  October. 

Meyershof  am  5.  April.  S.  W.  Am  Tage  vorher 
W. -Sturm.  Erster  Gesang  am  9.  April.  Mehrzahl  am  i  5.  April. 
h.   S.  Am  Tage  vorher  dasselbe  Wetter. 

Hellenorm  am  7.  April,  4  Stück.  -|-  1",  -\-  3".  Regen. 
St.  S.  W.  Am  Tage  vorher  -j-  2°,  -|~  7^-   Regen.   S. 

A  u  d  e  r  n  am  2.  April.  Zugrichtung  S. — N.  bei  h. 
Wetter  und   S.  W. 

70.  Turtur  aiiritus,  Ray.   —   Turteltaube. 
Seemuppen.    Im    Juli   ziemlich    zahlreich    in    kleinen 

Gesellschaften  den  Acker  besuchend.  Wahrscheinlich  brüten 
sie  in  der  Umgegend.  Häufig  standen  sie  im  Roggenfelde 
vor  dem  Hunde  auf. 

71.  Tetrao  urogallus,   Linn.   —  Auerhuhn. 
Meyershof.     Am   4.    April    balzten    die    Hähne    fest. 
Wohlfahrtslinde.    Die  Balz   begann   am    i.   April. 

72.   Tetrao  tetrix,  Linn.  —  Birkhuhn. 
Meyershof  am  4.  April  in  voller  Balz. 

73.  Coturnix  dactylisonans,  M.  —  Schlagwachtel. 

Meyershof.  Herr  von  LÖwis  betont,  dass  er  1886 
keine  einzige  gehört  hat. 

Wohlfahrtslinde.  Baron  Krüdener  schreibt:  »Ist  in 
den  letzten  Jahren  nur  ausnahmsweise  erschienen«. 


II.  ornilh.  Jahresb.  (1886)  aus  den  russischen  Ostsee-Provinzen.    295 

Hellenorm.    1886   auch   hier  nicht  beobachtet, 
Choudleigh  am   26.  Mai.   Schlagend. 

74.    Cliaradrius  pluvialis,   Linn.    —   Goldregenpfeifer. 

Seemuppen.  Vom  Mai  bis  August  in  kleinen  Trupps 
auf  den  Kaapen,  Brachfeldern  und  Sturzäckern  sich  herum- 
treibend. 

Hellenorm  am  6.  Mai,  7  Stuck.  -|-  1^,  +9''.  h. 
N.  N.  O.  Am  Tage  vorher  —  V,",    +  5".   h.   N.  O. 

Dorpat   am   21.  April. 

Neuen  hof  am  25.  April,   (stud.  v.   Gernet.) 

Choudleigh  am  16.  Mai,  3  Stück,  von  S.  nach  N. 
ziehend.  Abzug:  Am  14.  September  i5  Stück,  in  der  Richtung 
N.  O. — S.W.  über  das  Meer  kommend.  Am  i5.  September 
I  Stück.  Am  26.  September  3  Stück,  darunter  ein  altes  cf, 
in  derselben  Richtung  über  das  Meer  kommend.  (E.  v. 
Middendorff.) 

75.  Eudromias  morinelluSj  Linn.  Morinellpfeifer. 
Seemuppen  am  20.  August,   2  Stück  auf  den  Kaapen. 
I    (f   erlegt. 

76.  Aegialites  hiaticula,   Linn.  —  Halsbandregenpfeifer, 
Neuenhof  am   21.  April,   (stud.  v.   Gernet.) 
O  d  i  n  s  h  o  1  m.      Zahlreich    am     18.    August.      (stud. 
V.   Gernet.) 

77.  Aegialites  minor,  M.  u.  W.   —   Flussregenpfeifer. 
Seemuppen,    am    5.    Juni    3    frische    Eier    hart    am 
Strande. 

78.   Vanellus  cristatus,  Linn.  —   Kiebitz. 

Pampeln  am  27,   März, 

Seemuppen.  Der  Kiebitz  brütet  hier  auffallender 
Weise  weit  von  feuchten  Wiesen  und  Mooren,  im  trockenen 
Ackerlande    und   an   Feldrainen. 

Meyershof  am  3i.  März.  Feucht.  S.  Am  Tage  vorher 
Nebel.  S. 


296  E.  V.  Middendorff. 


Ringen  am  6.  April,     (stud.  Harry  Walter.) 
Dorpat,  Am   2.  April  2   Stück.    Am  3.  April   10  Stück 

gegen  N.  O.  fliegend. 

Audern,    am    3o.    März    in    grosser    Zahl    bei   Nebel 

und   S.   Am  Tage  vorher  S.  W. 

79.   Grus  cinereuSj  Bechst.  —  Kranich. 

P  a  m  p  e  1  n  am  2.  April,  h.  S.  W.  Zugrichtung 
S.  W.— N.  O. 

Riga.  Abzug  am   19.  September. 

Meyershof.  Am  8.  April  zogen  viele  von  S.  W.  nach 
N.  O.  bei  h.  W.  Am  Tage  vorher  Regen.  S.  W.  Abzug  am 
23.  August  gegen  S.  W.  bei  warmem  W.  Am  Tage  vorher 
dasselbe  Wetter.  Ferner  am  8.  September,  in  derselben 
Richtung,  bei  warmem  S. 

Wohlfahrtslinde  am   2.  April,   st.   S.W. 
Helle  norm,    a*m    19.    September    starker   Zug.    Zug- 
richtung N.  O.— S.  W. 

Euseküll.    Abzug   am    16.  September    bei    kaltem  N. 
Choudleigh.     Am    16.    September    ein    Flug    gegen 
S.  W.  ziehend.     (E.  v.  Middendorff.) 

80.    Ciconia  alba,  Bechst.  —  Storch. 
Riga  am    17.  April. 

Meyershof  am  7.  April  bei  S.  W.  Am  Tage  vorher 
derselbe  Wind. 

Euseküll  am   16.  April. 

81.   Crex  pratensis,  Bechst.  —  Schnarrwachtel. 

Meyershof  am  17.  Mai  bei  S.  W.  Am  Tage  vorher 
derselbe  Wind.  Mehrzahl  und  erstes  Schnarren  am  21.  Mai. 

Wohlfahrtslinde  am  19. Mai,  schnarrend;  heiss.S.W. 

Hellenorm  am  22.  Mai  -\-  10",  -|-23'\  h.  still.  Am 
Tage  vorher  -\-  10°,  -\-2i^.    h.  S. 

Eusek  ü  1 1  am   21.  Mai. 

Audern  am    12.   Juni.  h.   O.  Am  Tage  vorher  ebenso. 


II.  ornith.  Jahresb.  (1886)  aus  den  russischen  Ostsee-Provinzen.    297 

82.   Gallinida  por^ana,   Linn.  —  Sumpfhuhn, 
Wo  hl  f  ah  rts  linde  am  g.  Mai  bei  warmem  Regen.  S.W. 

83.  Numenius  arquatus,  Cuv.  —  Kronschnepfe. 
Hellenorm  am  16.  April  -|-  a",   -f-'6".  tr.   Regen.  O. 

Am   Tage  vorher  -)-  3",   -j-  i5°.  h.   S. 

Ringen  am    11.  April,      (stud.  Walter). 
EuseküU  am    18.  April. 
Dorpat  am    10.  April, 

84.  Scolopax  rusticola,  Linn.   —  Waldschnepfe. 
Pampeln  am   S.April,  bei  feinem  Regen  und  S.  Am 

28.  Juli  etwa  8  Tage  alte,  noch  nicht  flügge  Junge. 

Mey  e  rshof  am  3.  April,  balzend,  h.  S.W.  Am  Tage 
vorher  h.  W.  Mehrzahl  am  5.  April,  bei  S.  W.  Am  Tage 
vorher  W.- Sturm. 

Wohlfahrtslinde    am   4.  April,    balzend,    tr.    S.  W. 

Hellenorm  am  6.  April,  3  Stück,  balzend,  -f-  2",  -|-  7*^. 
Regen,   st.  S.    Am  Tage  vorher  -\-  2",   -{-  6°.    Regen,    st.  S. 

Euseküll  am   6.  April.  Mehrzahl  am   8.  April. 

Dorpat  am  7.   April,  mehrere. 

Andern  am  8.  April,  tr.  S.W.  Am  Tage  vorher 
Regen.  S.  W.  Mehrzahl  am  9.  April,  warm.  tr.  S.  W, 

Konno  am  28.  April,  4  frische  Eier. 

85.    Gallinago  scolopacina,  Bp.  —  Becassine. 

Pampeln  am   5.  April,  feiner  Regen,   S. 

Meyershof  am  11.  April,  viele,  h.  S.  Am  Tage  vor- 
her dasselbe  Wetter. 

Hell  enorm  am  7.  April,  2  Stück,  -f-  1'',  +  3".  Regen. 
St.  S.  W.  Am   Tage  vorher  -|-  2",  -j-  7".   st.  S. 

Euseküll  am    10.  April. 

Dorpat   am   2.  April. 

86.  Totanus  glottis,  Bechst.   —  Heller  Wasserläufer. 
Dorpat  am  4.  Mai. 

Könno  am    12.  Mai.  (E.  v.  Middendorff.) 

87.  Totanus  ochropus,  Linn.  —  Wald-Wasserläufer. 
Meyershof  am    i3.  April,  warm.  S. 


298  E.  V.   Middendorff. 


Hellenorm  am   lo.  April.  +  2",  -p  '  '"•  ^-  S,  O.  Am 
Tage  vorher  -\-  i",   -j-  10".  h.  S. -Sturm. 
Dorpat  am    i3.  April. 

88.   Totanus  glareola,  Linn.  —  Bruch-Wasserläufer. 
Hellenorm  am  9.  Mai,  einige  Nachzügler. 

89.  Actitis  hj'poleiicuSj  Linn.   —   Flussuferläufer. 

Meyershof  am  20.  April,  h.  O.  Am  17.  Mai  auf 
4  Eiern   fest  brütend. 

Hellenorm  am  9.  Mai.  -f  2",  4-  12".  Regen.  N.  O. 
Am   Tage  vorher  ebenso. 

Kollo  am  27.  April.     (E.  v.  Middendorff.) 

90.  Machetes  pugnax,  Linn.  —  Kampfhahn. 
Dorpat  am  9.   Mai. 

9L    Calidris  arenaria,   Linn.    —   Sanderling. 

Seemuppen.  Vom  8.  August  an,  in  kleinen  Gesell- 
schaften zu   3  bis  4  Stücken,  am  Meeresstrande. 

92.  Phalaropus  hj^perboreus,  Linn.  —  Wassertreter. 
Odinsholm  am  18.  August,  i  Stück,    (stud,  v.  Gernet). 

93.  Anser  segetiim,  Meyer.  —  Saatgans. 

Pampeln  am   3i.  März.  Regen.   S. 
Andern,    am    2.  April    viele,    gegen    N.    ziehend,    h. 
S.  W.   Am  Tage  vorher  S.  W. -Sturm. 

94.  Anser  spec? 

Riga  am   3.  October. 

Heilenorm  am  i.  und  2.  October  je  3  grosse  Züge 
in  der  Richtung  N.  O. — S.  W.  fliegend. 

Dorpat  am  8.  und  10.  April.  Am  14.  April  ein  gegen 
N.  O.  ziehender  Trupp  von  etwa  3o  Stück  kleinen  Gänsen, 
die  sich  durch  fortwährendes  kurz  abgebrochenes  Geschrei 
auszeichneten. 


II.  ornith.  Jahresb;  (1886)  aus  den  russischen  Ostsee-Provinzen.   299 

Pörrafer  am  3.  Mai,  ein  starker  Zug  gegen  N.  O. 
(E.   V.  Middendorff.) 

Könno  am  29.  April,  bei  Schnee  und  Frost  ein  Zug, 
gegen  N.  O.  fliegend.   (E.   v.   Middendorff.) 

Choudleigh  am  \6.  Mai  trieb  sich  ein  Zug  über 
dem  Meere  herum.  Am  26.  September  zog  ein  Trupp 
längs   der  Küste  von  S.  O.  nach  N.  W.    (E.  v.  Middendorff.) 

95.    Cjygnus  niiisiciis,   Bechst.  —  Singschwan. 

Riga.  Abzug    am  2.  October. 

Meyershof  am  11.  und  1 5.  April,  gegen  N.  O. 
ziehend,  h,  S.  Am  Tage  vorher  dasselbe  Wetter. 

Hellenorm  am  28.  November  zogen  4  Stück  von 
O.   nach  W. 

Ringen  am   10.   April. 

Dorpat  am   7.  Mai  4  Stück.  Nachzügler. 

Audern  viele  am  2.  April.  Riclitung  S. — N.  h.  S.W. 
Am  Tage   vorher  S.  W.-Sturm. 

Wiems  bei  Reval.  7  Schwäne  v.  N.  nach  S.  ziehend, 
am  26.   December.   (B.  Hehn.) 

96.   Spatula   clypeata,   Linn.  —   Löffelente, 
Neuenhof  am   28.  April,   2  Stück,    (stud.  v.    Gerner.) 

97.  Anas  boschas,  Linn.  —  Märzente. 

Meyershof.  Auf  der  Aa  überwinterten  2  cf  und 
5    9   am   11.  Februar  noch  vollzählig. 

He  II  enorm  am  5.  April. -f-  2°,  -|-  6",  kalter  Regen  st. 
S.  Am  Tage  vorher  +  i",  -\-  8^,  warmer  Regen,  S. -Sturm. 

Dorpat  am  2.  April  auf  der  Lucht  2  Stück.  Am  3. 
April  6  Stück.  Am  4.  April  16  Stück,  dann  rasch  zunehmend. 

98.  Anas  acuta,  Linn.  —  Spiessente. 
Dorpat  am  7.  Mai   3   Paare. 

99.  Anas   crecca,  Linn.  —  Krickente. 
Dorpat   am  8.   April    i5   Stück. 


300  E.  V.   MiddendorfF.     II.  ornithol.  Jahresbericht  (1886)  etc, 

lOO.  Anas  penelope,  Linn.  —  Pfeifente. 
Riga  am  24.  October  im  Uebergangskleide. 
Dorpat  am   10,  April. 

101.  Fuligula  ferina,  Linn.  —  Tafelente. 
Riga    am    10.  December  ein  cf. 

102.  Clangula  glaucion,  Linn.  Schellente. 
Wohlfahrtslinde  am   2.  April    bei  S.W. 
Dorpat  am    11.  April. 

103.  Harelda  glacialis,  Leach.  —   Eisente. 
Choudleigh    am    16.    Mai,    noch  recht  zahlreich    auf 
dem  Meere. 

104.  Mergus  merganser,  Linn.  — Grosser  Säger. 
Dorpat  am  24.  März    1    Stück.  Am   S.April  ein  Paar. 
Am  4.  April  8  Stück. 

105.    Carbo  cormoranus,  M.    und  W.  —  Kormoran. 
Odinsholm  am   18.  August   i    Stück. 

106.  Larus  marinus,  Linn.  —  Mantelmöve. 

Seemuppen  im  Juli,  ein  Junges  Exemplar  am  Strande 
erlegt. 

Choudleigh  am  16.  Mai  2  Stück  beobachtet.  (E.  v. 
Middendorff.) 

107.  Larus  fuscus,  Linn.  Haringsmöve. 
Seemuppen.  Den  ganzen  Sommer  am  Strande  häufig. 

108.  Larus  canus,  Linn.  —  Sturmmöve. 
Dorpat  am  3.  April  die  ersten  2  Stück.  Am   12.  und 

14.    April    starker    Zug    gegen  O.    dem    Lauf    des    Embach 
folgend. 

109.  Larus  glaucus,  Brunn.  —  Eismcve. 

Riga  Anfangs  Januar  in  Kemmern  erlegt.  Befindet 
sich   in  der  Sammlung  des  Naturforscher-Vereines    in  Riga. 


Die  Vögel  von  Palawan. 

Nach  den  Ergebnissen  der  von  Herrn  und  Frau  Dr.  Platen 

bei  Puerto-Princesa    auf   Palawan   (Philippinen)    im  Sommer 

1887  ausgeführten  ornithologischen  Forschungen  übersichtlich 

zusammengestellt. 

Von 

Professor  Dr.  Wilh.  Blasius  in  Braunschvveig. 


Die  ersten  genauen  Nachrichten  über  die  Vogel  von 
Palawan  verdanken  wir  Prof.  Dr.  S teere,  welcher  im  Sommer 
1874  etwa  einen  Monat  sammelnd  in  Puerto-Princesa  zu- 
brachte und  dabei  32,  in  der  folgenden  Liste  mit  einem 
Punkte  (  .  )  bezeichnete  Arten  auffand,  welche  einige  Jahre 
später  von  R.  Bowdler  Sharp e  gemeinsam  mit  anderen  von 
Steere  gesammelten  Philippinen-Vögeln  aufgezählt  und  be- 
schrieben wurden  (Transact.  Linn.  Soc.  [2]  Zoology  Vol.  I 
Part.  6,  p.  307 — 355.  1877).  Hierzu  würde  als  33.  eine 
Anfangs  noch  unbestimmt  gebliebene  Prionochilus- hrX.  hinzu- 
zurechnen sein.  Vorher  scheint  schon  um  das  Jahr  1860 
P.  De  la  Gironiere,  dem  wir  auch  ein  Buch  über  die 
Philippinen  verdanken,  einige  Vogel  auf  Palawan  gesammelt 
zu  haben;  wenigstens  ist  es  höchst  wahrscheinlich,  dass  bei 
der  Beschreibung  von  Leucotreron  Gironieri  von  Seiten  der 
Herren  Jules  Verreaux  und  O.  Des  M  urs  (Ibis  1862,  p.  343) 
nur  in  Folge  eines  Schreib-  oder  Druckfehlers  »Tallawan 
(Philippines)«  statt  Palawan  steht.  —  Später  im  November 
und  December  1877  hielt  sich  A.  H.  Everett  kurze  Zeit  in 
Puerto-Princesa  auf  und  konnte  dabei  im  Ganzen  52  Vogel- 
arten sammeln,  die  später  Lord  Tweeddale  bearbeitete  (Proc. 
Zool.  Soc.  1878  p.  612  —  624I,  wodurch  die  Gesammtzahl 
der  von  Palawan  bekannten  Vogelarten  auf  64,  und  mit 
Einschluss    einer    fälschlich    als    Cyornis   banyumas   aufge- 


302  W.  Blasius. 

führten  Siphia-Avl  auf  65  anwuchs.  Mit  Ausschluss  der 
letzteren  sind  die  von  Everett  zuerst  aufgefundenen  3i  Arten 
in  der  folgenden  Liste  mit  einem  Kreuz  (f)  bezeichnet 
worden.  Vor  wenigen  Jahren  endlich  wählte  E.  Lempriere 
einen  Punkt  in  Süd-Palawan  zur  weiteren  Durchforschung 
der  Insel,  und  es  gelang  ihm  dabei,  gleichfalls  zahlreiche 
Vogelarten,  darunter  einige  neue  Formen  aufzufinden,  welche 
R.  Bowdler  Sharpe  im  Jahre  1884  aufgezählt  hat  (Ibis  1884, 
p.  3i6 — 322).  Einen  von  Lempriere  gesammelten  neuen  Nas- 
hornvogel machte  derselbe  jedoch  erst  im  folgenden  Jahre 
unter  dem  Namen  Anthracoceros  Lemprieri  bekannt  (Proc. 
Zool.  Soc.  i885  p.  446  pl,  XXVI),  nachdem  kurz  vorher  schon 
E.  Oustalet  dieselbe  Art  unter  dem  Namen  Anthracoceres 
Marchei  zu  Ehren  des  bekannten  Forschers  und  Sammlers 
Marche  beschrieben  hatte  (Description  de  deux  especes. 
Naturaliste,  Paris,  7.  Ann.  i885,  p.  108).  Die  sieben  von 
Lempriere  aufgefundenen  Arten  sind  in  der  folgenden  Liste 
durch  ein  liegendes  Kreuz  (X)  kenntlich  gemacht.  Durch 
alle  diese  Veröffentlichungen  war  die  Zahl  der  von  Palawan 
bekannten  Vogelarten  auf  einige  70  gestiegen. 

Im  vorigen  Sommer  besuchte  nun  das  seit  vielen  Jahren 
durch  ihre  Forschungen  berühmt  gewordene  Ehepaar,  Herr 
und  Frau  Dr.  Platen,  auf  mehrere  Monate  Puerto-Princesa 
und  sammelte  dort  6o3  Vogelbälge,  die  kürzlich  Herr  Ober- 
amtmann Nehrkorn  in  Riddagshausen  erhielt  und  mir  zur 
wissenschaftlichen  Bestimmung  und  Bearbeitung  freundllichst 
zur  Verfügung  stellte. 

Indem  ich  mir  die  Veröffentlichung  einer  ausführlicheren 
vergleichenden  und  kritischen  Arbeit  über  diese  höchst 
interessanten  Sammlungen  für  später  vorbehalte,  will  ich 
heute  nur  eine  allgemeine  Zusammenstellung  der  faunistischen 
Ergebnisse  darbieten.  Die  Platen'schen  Sammlungen  ent- 
halten Vertreter  von  i3o  Vogelarten,  und  die  Zahl  der  bis 
jetzt  auf  Palawan  gefundenen  Arten  ist  durch  die  Forschungen 
des  unermüdlichen  Ehepaares  fast  verdoppelt  worden.  Im 
Folgenden  gebe  ich  nun  eine  an  die  grossen  Salvadori'schen 
Veröffentlichungen  über  die  Vögel  von  Neu-Guinea,  von  den 
Molukken,  Borneo  etc.    sich  in   der  Reihenfolge  anlehnende 


Die  Vögel  von  Palawan.  303 

systematische  Liste  der  aufgefundenen  Arten  und  füge,  um  zu- 
gleich ein  vollständiges  Bild  der  Vogelfauna  von  Palawan  nach 
dem  Stande  unserer  jetzigen  Kenntnisse  zu  geben,  ohne  Num- 
mern diejenigen  8  Arten  hinzu,  die  früher  schon  (aber  jetzt 
von  Dr.  Platen  nicht  wieder)  dort  aufgefunden  worden  sind. 
Synonyme  und  Hinweise  auf  frühere  Veröffentlichungen 
füge  ich  nur  soweit  hinzu,  als  es  mir  erforderlich  scheint, 
um  Zweifel  über  die  betreffende  Form  zu  heben  und  die  bis- 
herigen Beweise  für  frühere  Vorkommnisse  auf  Palawan  zu 
sammeln.  Dabei  citire  ich  abgekürzt  die  beiden  oben  erwähnten 
ersten  Abhandlungen  über  die  Vogelfauna  von  Palawan  aus 
der  Feder  Sharpe's  und  T weeddale's  mit  der  Jahreszahl 
des  Erscheinens:  1877  und  1878.  Bei  denjenigen  Arten,  welche 
für  die  Wissenschaft  noch  ganz  neu  zu  sein  scheinen,  gebe 
ich  eine  kurze  vorläufige  Beschreibung;  Turnix  Haynaldi 
wird  in  dem  vorliegenden  Aufsatze  zuerst  beschrieben,  ebenso 
Carpophaga  aenea  (Linn.)  var.  palawanensis.  Prionochilus 
Plateni  und  Prioniturus  Platenae  habe  ich  bei  Gelegenheit  einer 
ersten  Mittheilung  über  die  Platen'schen  Sammlungen  in 
der  Sitzung  des  Vereines  für  Naturwissenschaft  zu  Braun- 
schweig am  2.  Februar  1888  zuerst  beschrieben  (Braun- 
schweigische Anzeigen  Nr.  3y  vom  12.  Februar  1888,  p.  335), 
Syrnium  Wiepkeni,  Siphia  Ramsayi,  Siphia  Platenae  und 
Hyloterpe  Plateni  in  der  Sitzung  desselben  Vereines  am 
16.  Februar  1888  (ibid.  Nr.  52  vom  i.  März  1888,  p.  467). 
Die  dort  gegebenen  ursprünglichen  Beschreibungen  gebe  ich 
im  Folgenden  wörtlich  wieder,  da  die  »Braunschweigischen 
Anzeigen«  schwer  zugänglich  sind,  und  ergänze  dieselben 
nur  durch  Maassangaben,  indem  ich  mir  eine  weitere  Aus- 
führung der  Beschreibung  für   später  vorbehalte. 

Falconidae. 

*  1.  Hypotriorchis  severus   (Horsf.) 

*  2.  Falco  peregrinus,   Gml. 

*  3.  Astur  trivirgatus  (Temm.) 

*  4.  Spiiaetus  limnaetus  (Horsf.) 


304  W.  Blasius. 

Diese  Art  scheint  neben  der  folgenden,  sich 
eng  an  Sp.  alboniger  von  Borneo  anschliessenden, 
Art  auf  Palawan    vorzukommen. 

*  5.  Spi^aetus  philippensis,  Gurney. 

*  6.   Cuncuma  leucogaster  (Gml.) 

*  7.  Spilornis  bacha  (Daud.) 

Es    ist  diese  Art  und  nicht  Sp.  holospilus  auf 
Palawan  erlegt, 
t     —  Butastur  indicus  (Gml.) 

Tweeddale   1878,  1.  c.  p.  612. 

*  8.  Pernis  ptilonorhynchus  (Temm.) 

Strigidae. 

*  9.  Ninox  scutulata  (Raffl.) 

Es  ist  die  echte  kurzflügelige  Ninox  scutulata 
der  malayischen  Fauna,  die  auf  Palavi^an  vorkommt. 

*  10.   Syrnium  Wiepkeni,  W.  Blas.  Er.  Anz.  Nr.  52  vom 

I.  März   1888,  p.  467. 

»Diese  ziemlich  grosse  Eule  (benannt  zu  Ehren 
des  verdienstvollen  Directors  des  Grossherzogl. 
Naturhistorischen  Museums  in  Oldenburg)  ist  dem 
javanischen  Kauze:  seloputo,  ähnlich,  unterscheidet 
sich  aber  von  demselben  durch  die  rostbräunliche 
Grundfärbung  der  Laufbefiederung,  der  ganzen 
Unterseite  und  der  unteren  Flügeldeckfedern  bei 
regelmässiger  Ausbildung  schmaler  dunkelbrauner 
Querbänder  am  Leibe  und  an  der  Befiederung 
der  Läufe.  Die  ganze  Oberseite  ist  dunkelchoco- 
ladenfarbig  mit  zahlreichen  kleinen  weissen  Tropfen- 
flecken, wobei  die  langen  Schulterfedern  mehr 
oder  weniger  zu  einer  helleren,  gelblichen  oder 
gar  weissen  Färbung  mit  breiteren  dunklen  Quer- 
bändern  hinneigen.  Die  Federn  an  den  Seiten  des 
Halses  und  an  der  Brust  haben  zum  Theil,  bei 
rostbräunlicher  Färbung  des  Grundtheiles,  an  der 
Spitze  mehrere  ziemlich  breite  mit  einander  ab- 
wechselnde weisse  und  dunkelbraune  Q.uerbänder.« 


Die  Vögel  von  Palawan.  305 


Maasse  in  Long.  tot.    Ala        Cauda      Cuimen  incl.    Tarsus 
Centim.:  Wachsbaut  (Sehne) 

6  43,0      32,5      17,7  3,8  6,0 

9  46,0      35,4      '9)3  4>9  6,3 

*     11.  Scops  Everetti,  Tweeddale,  Proc.  Zool.  Soc.  1878, 
p.  942  (»Mindanao"). 

Cacatuidae. 

X    12.   Cacatua  haematuropygia   (L.  S.  Müll.). 
Sharpe,  Ibis    1884,  p.   3 16. 

Psittacidae. 

[*     13.  Prionituriis   Platenae,    W.   Blas.    Br.   Anz.    Nr.  37 
V.    12.  Februar   1888,  p.   335. 

Diese  Form,  »zu  Ehren  der  Frau  Dr.  Platen 
benannt,  ist  am  nächsten  der  gewöhnlichen  Philip- 
pinen-Art, discurus  VieilL,  verwandt,  unterscheidet 
sich  aber  von  derselben  durch  vollständig  blaue 
Färbung  des  ganzen  Kopfes,  oberwärts  bis  zum 
Nacken  und  Vorderrücken  hin,  an  den  Seiten  und 
unterwärts  allraälig  in  die  durchaus  bläulich  über- 
flogene  Unterseite  des  Körpers  übergehend;  dabei 
sind  die  unteren  Schwanzdeckfedern  theils  voll- 
ständig gelb,  theils  wenigstens  mit  breiten  gelben 
Rändern  versehen.  An  der  letzteren  Färbung  sind 
selbst  Jugendkleider,  die  im  Uebrigen  noch  grün 
gefärbt  erscheinen,  als  zu  dieser  Art  gehörig  zu 
erkennen.« 

Maasse  in  Long.  tot.   Ala  Rectrices  Cuimen  Tarsus 

Centim.:  laterales     mediae 

6  3i,o     i5,5    8,0         1 5,0        2,0       1,70 

9  29,5      1 5,4    7,0         i3,o        2,0       1,65 

14.   Tanygnathus  lucionensis  (Linn.) 

T.  lu^oniensis,  Sharpe  1877,  1.  c.  p.  3 12.  — 
T.  lu^onensis,  Tweeddale  1878,  1.  c.  p.  612.  — 
T.  luconensis,  Sharpe,   Ibis   1884,  p.   3 16. 

OrnisIV,  2.  20 


306  W.  Blasius. 

Picidae. 

15.   Thriponax   Hargitti,    Sharpe,    Ibis   1884,    p.    Siy 
(»Palawan«). 

T.  javensis,  Sharpe    1877,  1.  c.  p.  314. 

•»     16.  Alophonerpes  pulverulentiis  (Temm.). 

17.  Chrysocolaptes  erythrocephalus,  Sharpe  1877,  1.  c. 
p.  3i5. 

Tweeddale     1878,    1,    c.    p.    612.     —    Sharpe, 
Ibis   1884,  p.   317. 

18.  Tiga  Everetti,  Tweeddale    1878,  1.  c.  p.   612. 

T.  jai'anensis,  Sharpe  1877,  1.  c.  p.  3 1 5.  — 
T.  Everetti,  Sharpe,   Ibis    1884,  p.  317, 

Cuculidae. 

*  19.    Cuculus  canoroides,  S.  Müll. 

*  20.   Hieracoccyx  strenuus,   Gould. 

f     21.    Cacomantis   merulinus  (Scop.). 

Tweeddale   1878,  1.   c.  p.  61 3    (.mit  ?). 

*  22.    Chrysococcyx  xanthorhynchus  (Horsf.). 

j     23.  Surniculus  lugnbris  (Horsf.), 

Tweeddale   1878,  1.   c.  p.  61 3. 

*  24.  Eudynamis  mindanensis  (Linn.). 

*  25.  Eudynamis  malayana,  Gab.  u.  Hein.  (.''  =  nigra  [L.]). 

Nach  den  Grössenverhältnissen  gehört  das  vor- 
liegende Stück  eher  zu  der  indischen  Form  nigra 
(Linn.),  mit  welcher  wahrscheinlich  malayana 
Gab.  u.  Hein,   vereinigt  werden  muss. 

-f     26.  Dryococcyx  Harringtoni,  Sharpe  1877,  1.  c.  p.  32 1 
(»Balabac«). 

Phoenicophacs  Harringtoni,  Twtddale  1878,  1.  c. 
p.  61 3.  —  Dryococcyx  Harringtoni,  Sharpe, 
Ibis   1884,  p.  3 16. 

*  27.   Centrococcyx  javanensis  (Dumont). 


Die  Vögel  von  Palawan.  307 

t     28.    Centrococcyx  eurycercus,  A.   Hay. 

Tweeddale  1878,  1.  c.  p.  614.  —  Sharpe 
Ibis   1884,  p.   3 16. 

Bucerotidae. 

X    29.  Anthracoceros  Marchei,  Oustalet,  Naturaliste,  Paris, 
i885  p.    108. 

A.  Lemprieri,  Sharpe,  Proc.  Zool.  Soc.  i885, 
p.  446. 

Alcedidae. 

30.  Alcedo  meninting,  Horsf. 

X    31.  Alcedo  bengalensis,  Gml. 
Sharpe,   Ibis    1884,  p.   3 18. 

32.  Pelargopsis  Gouldi,  Sharpe,  Proc.  Zool.  Soc.  1870, 
p.  63  (»Luzon«). 

Nach  Grösse"  und  Färbung  liegen  mir  Exem- 
plare dieser  Art  vor.  Obgleich  Sharpe  selbst  die 
Bestimmung  der  folgenden  Art  ausgeführt  hat, 
bin  ich  überzeugt,  dass  nicht  beide  nahe  verwandte 
Pelargopsis- Alten  neben  einander  auf  Palawan  vor- 
kommen, und  dass  entweder  die  eine  oder  die 
andere  in  der  Liste  gestrichen  werden  muss. 

—    Pelargopsis  leucocephala  (Gml.) 

Sharpe  1877,  1.  c.  p.  317.  —  Sharpe^  Ibis  1884, 
p.    3i8. 

X    33.    Ceyx  rufidorsa,  Strickl. 

Sharpe,   Ibis    1884  p.   3i8. 

*  34.  Entomobia  pileata  (ßodd.). 

*  35.   Sauropatis  chloris  (Bodd.), 

Coraciidae. 

t     36.  Eurjrstomus  orientalis  (Linn.). 

Tweeddale    1878,  1.   c.  p.  6i3. 

20* 


308  W.  Blasius. 

Caprimulgidae. 

*  37.   Caprimulgus  manillensis,  G.  R.   Gray. 

Cypselidae. 

*  38.   Cypselus   Loxpi,    Sharpe,    Proc.    Zool.  Soc.    1879, 

p.   333   (»Labuan«). 

Die  von  Sharpe  als  Unterscheidungsmerkmal 
von  infumatus  angegebene  geringe  Gabelung  des 
Schw^anzes  beweist  das  Vorkommen  dieser  Form 
der    Borneofauna  auf  Palawan. 

*  39.  Hirundinapus  giganteus  (Hasselt). 

*  40.    Collocalia  troglodytes,  Wall,  ex  Gray. 

Hirundinidae. 

*  41.  Hirundo  gutturalis,  Scop. 

t     42.  Hirundo  javanica,  Sparrm. 

Tweeddale  1878,  1,  c.  p.  61 5.  —  Sharpe, 
Ibis    1884,  p.   32  1. 

Muscicapidae. 
X    —     Siphia  Lemprieri,  Sharpe,   Ibis  1884,  p.  319. 

*  43.   Siphia  Ramsayi,  W.  Blas.    Br.  Anz.    Nr.   52  vom 

I.  März   1888,  p.  467. 

Cyornis  banyumas,  Tweeddale  1878,  1.  c.  p.  61  5. 
—  Siphia  elegans,  Sharpe,  Cat.  Birds  Brit.  Mus. 
Vol.  IV,  p.  447.  1879.  —  Cyornis  sp.  indet.  Ward- 
law  Ramsay,  Ibis  1886,  p.  iSg. 

"Diese  Fliegenschnäpper-Art  (benannt  zu  Ehren 
des  englischen  Ornithologen  Ramsay,  welcher  sich 
grosse  Verdienste  um  die  Erforschung  der  Ornis 
der  Philippinen  und  der  malayischen  Inseln  erworben 
hat)  steht  in  Betreff  der  vorzugsweise  oliven- 
artigen Rückenfärbung  des  Weibchens  den  indi- 
schen Arten  rubeculoides  und  magnirostris  nahe, 
unterscheidet  sich  aber  von    ersterer  Form    durch 


Die  Vögel  von  Palawan.  309 


den  bedeutend  längeren  Schnabel  und  dadurch, 
dass  bei  dem  Männchen  die  Kehle  nicht  blau- 
schwarz oder  blau,  sondern  hell  gefärbt  ist,  wie 
beim  Weibchen.  Von  letzterer  Art  ist  das  Männ- 
chen hauptsächlich  durch  die  dunkleren  Füsse 
verschieden,  das  Weibchen  dagegen  durch  eine 
braungraue  Färbung  der  Oberseite  des  Kopfes  mit 
deutlich  bläulichem  Scheine,  der  vorzugsweise 
sichtbar  über  dem  hellen  Stirn-  und  Oberaugen- 
streifen hervortritt,  sowie  auch  durch  eine  fast 
braunrothe  Farbe  des  Schwanzes.  Es  ist  dies  die 
Form,  von  welcher  bis  dahin  nur  weibliche  Indivi- 
duen auf  Palawan  gesammelt  waren,  und  die 
Tweeddale  fälschlich  als  banyumas  bezeichnet, 
Sharpe  als  elegans  aufgeführt  und  Ramsay  erst  kürz- 
lich als  mit  rubeculoides  verwandt  erkannt  hat.  Die 
anderen  neuerdings  von  Sharpe,  bezw.  Ramsay 
beschriebenen  Philippinen-Arten:  Lemprieri  und 
Herioti,  scheinen  von  der  vorliegenden  Form 
'     wesentlich  verschieden  zu  sein.« 

Maasse  in  Centim.:  Long.  tot.    Ala      Cauda    Culmen  Tarsus 
6  1 5,0      7,9       6,4         1,6         1,9 

?  14,8      7,6      6,2        1,55       1,8 

44.   Siphia    Platenae,    W.  Blas.    Br.  Anz.    Nr,   52    vom 
I.  März    1888,  p.   467. 

Diese  Species  »(benannt  zu  Ehren  der  Frau 
Dr.  Platen)  gehört  im  Gegensatz  zu  denjenigen 
Arten,  die  wenigstens  im  männlichen  Geschlecht 
ein  vorzugsweise  blaues  Gefieder  haben,  zu  den- 
jenigen Formen,  welche  in  beiden  Geschlechtern 
eine  mehr  oder  weniger  oliven-gelbe  oder  bräun- 
liche Färbung  des  Rückens  besitzen  {strophiata,  rufi- 
cauda,  poliogenys  und  olivacea).  Charakteristisch 
für  die  vorliegende  Art  ist  die  geringere  Grösse,  die 
gleichmässige,  hellolivenbräunliche  Färbung  des 
Rückens  und  der  Kopf-Oberseite,  der  einfarbig 
hell  rostrothe  Schwanz  und  die  zweifarbige  Unter- 


310  W.  Blasius. 

Seite  des  Körpers  mit  scharfer  Grenze  in  der  Mitte, 
wobei  die  vordere  Hälfte  orangeroströthlich,  die 
hintere  dagegen  einfarbig  weiss  erscheint.«  Maasse 
eines  Männchens:  Long.  tot.  ii,5;  Ala  6,5;  Cauda 
4,9;  Culmen  1,2;  Tarsus  2,o5  cm.  Bemerkens- 
werth  ist  die  verhältnissmässig  sehr  bedeutende 
Länge  der  Tarsen  im  Vergleiche  zu  den  Arten  der 
Banyumas-  und  Rubeciiloides-Gvvi^^tn. 
f     45.  Hypothymis  occipitalis,  Vigors. 

H.  a^urea,  Tweeddale  1878,  1.  c.  p.  61 5. 
Vielleicht  ist  doch  H.  occipitalis  als  Art  von  a^urea 
nicht  abzutrennen. 

*  46.  Muscicapa  griseosticta  (Swinhoe). 
^     47.  Hemichelidon  sibirica  (Gml.). 

Ein  einzelnes  Individuum  dieser  Art  ist  mit 
zahlreichen  Exemplaren  der  vorigen  zusammen 
erlegt   worden. 

*  48.   Culicicapa  panayensis  (Sharpe). 

Xantholestes  panayensis,  Sharpe,  1877,  1.  c. 
p.  327  (»Panay«). 

49.  Zeocephus  cyanescens,  Sharpe   1877,  1.  c.  p.  328. 

Sharpe,   Ibis  1884,  p.  320. 

50.  Rhipidura  nigritorquis,  Vigors. 

Sharpe   1877,  1.  c.  p.   325. 

Campophagidae. 

51.  Graucalus  sumatrensis  (S.  Müll.). 

Sharpe  1877,  1.  c.  p.  323.  —  Tweeddale  1878, 
1.  c.  p.  614.  —  Artamides  sumatrensis,  Sharpe, 
Ibis  1884,  p,  319. 

*  52.  Lalage  dominica  (L.  S.  Müll.). 
53.  Pericrocotus  igneus,  ßlyth. 

Sharpe    1877,    1.  c.    p.  324;    Ibis   1884,  p.  319. 

?  [Pericrocotus  cinereus,  Lafresn. 

Diese  Art  {cL  Sharpe,  Ibis  1884,  p.  3 19)  scheint 
nur  fälschlich  angeführt  zu  sein]. 


Die  Vögel  von  Palawan.  311 


Artamidae. 

*  54.  Artamus  leucogaster  (Valenc). 

Dicruridae. 
f     55.  Dicruropsis  palawanensis  (Tweeddale). 

Dicrurus  palaypanejisis,  Tweeddale    1878,  1.  c. 
p.  614.  —   Chibia  palmvanensis,  Sharpe,  Ibis  1884, 
p.    3  18. 
.     56.  Buchanga  leucophaea  (Vieill.). 

B.  cineracea,    Sharpe   1887,    1.   c.    p.    324.    — 
B.  leucophaea,  Tweeddale  1 878,  1.  c.  p.  6 1  5  ;  Sharpe, 
Ibis  1884,  p.  3  iS. 
.     57.  Irena  Tweeddalei,  Sharpe   1877,  1.  c.  p.   333. 
Sharpe,   Ibis   1884  p.   32i. 

Laniidae. 
f     58.  Lanius  lucionensis,  Linn, 

L.  lucionensis,  Tweeddale  1878,  1.  c.  p.  614. 
Die  zahlreichen  vorliegenden  Bälge  nähern  sich 
in  der  Färbung  des  Kopfes  sehr  L.  cristatus;  doch 
sollen  Jugendkleider  von  L.  lucionensis  nur  eine  sehr 
geringe   Entwicklung   des  Grau  am  Kopfe   zeigen. 

*  59,  Hyloterpe  Plateni,  W.  Blas.  Br.  Anz.  Nr.  52  vom 

1.  März   1888,  p.  467. 

»Diese  Dickkopf-Würgerart  (benannt  zu  Ehren 
des  unermüdlichen  Sammlers)  ist  der  malayischen 
Form  grisola  am  nächsten  stehend,  unterscheidet 
sich  aber  durch  einen  längeren  Schnabel,  durch  eine 
fast  gleichmässig  olivenbraune  Färbung  der  ganzen 
Oberseite  mit  Einschluss  des  Kopfes  und  des 
Schwanzes,  sowie  durch  eine  graue  Färbung  der 
Brust,  die  sich  an  Kehle  und  Kinn  mehr  mit 
Weiss  mischt.  Jüngere  Individuen  haben  eine 
braunrothe  ßerandung  der  Schwungfedern  und 
statt  der  schwarzen  eine  bräunliche  Färbung  des 
Schnabels."  Maasse  eines  alten  Männchens:  Long, 
tot.  i5,2;  Ala  8,4;  Cauda  6,5;  Culmen  i,5; 
Tarsus  2,2   cm. 


312  W.  Blasius. 

Paridae. 

.     —    Parus  elegans,  Less. 

Sharpe   1877,  1.  c.  p.  338. 

*     60.  Parw5  flm<3&z7f5,  Sharpe  1877, 1.  c.  p.  338  (»Balabac«). 
Diese  Art  ist  von  der  vorigen  scharf  zu  unter- 
scheiden. Es  scheinen  demnach  in  der  That  beide 
Meisenarten    neben    einander    bei    Puerto-Princesa 
vorzukommen. 

Certhiidae. 

.     61.  Dendrophila  frontalis   (Horsf.). 
Sharpe  1877,  1.  c.  p.  338. 

Nectariniidae. 

t     62.   Cyrtostomus  aurora,  Tweeddale  1878,  1.  c.  p.  620. 
Cinnyris  aurora,  Sharpe,  Ibis    1884  p.   32 1. 

.     63.  Aethopyga  Shelleyi,  Sharpe,  »Nature«,  August  1876, 
p.  297. 

Sharpe  1877,  1.  c.  p.  342.  —  Tweeddale  1878, 
l.  c.  p.   621. 

-f     —    Chalcostetha  insignis,  Jardine. 

Tweeddale  1878,  1.  c.  p.  621.  Vielleicht  ist 
diese  im  männlichen  Geschlechte  unverkennbare 
Art  auch  unter  den  von  Platen  gesammelten  weib- 
lichen und  jugendlichen  Nectariniidae  vertreten, 
deren  Bestimmung  oft  sehr   schwierig    sein    kann. 

t     64.   Cinnj^ris  sperata  (Linn.), 

Nectarophila   sperata,    Tweeddale    1878,    1.    c. 
p.  620. 
.     65.  Anthreptes  malaccensis  (Scop.). 

Sharpe  1877,  1.  c.  p.  342.  —  Tweeddale  1878, 
1.  c.  p.  621. 
.     66.  Arachnothera  diiutior,  Sharpe,   »Nature«,   August 
1876,  p.  298. 

Sharpe  1877,  1.  c.  p.  341.  —  Tweeddale  1878, 
1.  c.  p.  621. 


Die  Vögel  von  Palawan.  313 


Dicaeidae. 
t     67.  Dicaeum  pygmaeum  (Kittlitz). 

My^atithe  pygmaea,  Tweeddale  1 878,  1.  c.  p.  620. 
*     68.  Prionochilus  Plateni,  W.  Blas.  Br.  Anz.  Nr.  3y  v. 
12.  Februar   1888,  p.  335. 

Prionochilus  sp.  Sharpe  1877,  1.  c.  p.  340.  — 
P.  xanthopygius  (?)  Wardlaw  Ramsay  :  Revised  List 
of  Birds  .  .  .  Philippine  Islands:  Ornithological 
Works  of  Tweeddale;  Appendix  p.  658.    1881. 

Diese  »zu  Ehren  des  Sammlers  genannte  Blüthen- 
picker-Art  ist  sehr  ähnlich  den  auf  Borneo  u.  s.  w. 
vorkommenden  Arien percussus  (Temm.)  oder  igni- 
capillus  (Eyton)  und  xanthopygius ,  Salvadori, 
unterscheidet  sich  jedoch  von  der  letzteren  Form 
durch  weisse  Bartstreifen  von  der  ersteren  dagegen 
durch  die  gelbe  Färbung  des  Bürzels«.  Maasse 
eines  Männchens:  Long.  tot.  9,0;  Ala  5,4;  Cauda 
2^6;  Culmen    1,1;  Tarsus   1,45  cm. 

Brachypodidae. 
.     69.  Aegithina  viridis  (Bp.). 

Jora  scapularis,  Sharpe    1877,  1.  c.  p.   333.   — 

Aegithina  scapularis,  Tweeddale    1878,  1.  c.  p.  619. 

.     70.  Phylloj-nis  palawanensis,  Sharpe  1877^  1.  c.  p.  3  33. 

Tweeddale    i8;8,  1.  c.   p.   619. 
t     7L  Pycnonotus  cinereifrons  (Tweedd.). 

Brachypus  cinereifrons,  Tweeddale  1878,  1.  c. 
p.  617. 
f     72.  Micropus   melanocephalus  (Gml.). 

Brachypodius  melanocephalus,  Tweeddale  1 878, 
1.  c.  p.  618. 
.     73.   Criniger  frater,  Sharpe   1877,  1.  c.  p.   334. 

Tweeddale    1878,  1.   c.  p.    618. 
t     74.   Criniger  palawanensis,  Tweeddale  1878,  1.  c.  p.  618. 

Timeliidae. 
.     75.  Mixornis   Woodi,  Sharpe    1877,  1.  c.  p.   33 1. 
Tweeddale    1878,  1.  c.  p.  617. 


314  W.  Blasius. 

76.  Ptilocichla  falcata,  Sharpe    1877,  1.   c.  p.   332. 
t     77.  Anuropsis  cinereiceps  (Tweedd.). 

Drymocataphus   cinereiceps,  Tweeddale    1878, 
I.e.  p.  617.  —  Anuropsis  cinereiceps,  Sharpe,  Ibis 
1884,   p.    32  1. 
t     78.   Trichostoma  rufifrons,T\\'ttdd2i\Q  1878,  1.  c.  p.  616. 

Pittadae. 

.     79.  Pitta   sordida,  L.  S.   Müll. 

Brachj'urus  sordidiis,  Sharpe  1877,  1.  c.  p.  33 1. 
—  Pitta  sordida,  Sharpe,   Ibis   1884,  p.   32 1. 

*  80.  Pitta  propinqua  (Sharpe). 

Brachj'urus  propinquus,  Sharpe,  1 877,  1.  c. 
p.   33o   (»Balabac,  Mindanao«). 

Saxicolidae. 

.     81.   Cittocincla  nigra,  Sharpe   1877,  I.  c.  p.   335. 
Tweeddale    1878,  1.   c.   p.  619. 

t     82.  Monticola  solitarius  (L.  S.  Müll.). 
Tweeddale    1878,   1.   c.   p.  619. 

Sylviidae. 

.     83.    Orthotomus  ruficeps  (Less.). 

Sharpe  1877,  1.  c.  p,  337.  —  Tweeddale  1878, 
1.  c.  p.  619. 

*  84.  Acrocephalus  orientalis  (Temm.  u.  Schleg.). 

*  85.  Phylloscopus  horealis  (I.  H.  Blas.). 

Motacillidae. 

*  86.  Budytes  viridis  (Gml.). 

*  87.  Anthus   Gustavi,  Swinhoe. 

Zahlreiche  unverkennbare  Vertreter  dieser  Art 
liegen  vor.  Es  ist  nicht  auffallend,  dass  dieselbe  neben 
der  folgenden  auf  Palawan  vorkommt,  da  beide 
der  Philippinen-Fauna  angehören. 


Die  Vögel  von  Palawan.  315 

t     —    Anthiis  maculatus,  Hodgs. 

Tweeddale    1878,  1.   c.  p.  619. 

Ploceidae. 
.     88.   Oxycerca  Everetti,    Tweeddale,    Proc.  Zool.  Soc. 
1877,    p.  699   (»Monte  Alban«). 

Munia  leucogastra,  Sharpe  1877,  1.  c.  p.  345. 
Oxycerca  Everetti,  Tweeddale  1878.  1.  c.  p.  622. 
Munia  leucogastra,  Wardlaw  Hamsay,  Revised 
List  of  Birds.  .  .  Philippine  Islands:  Ornithological 
Works    of  Tweeddale;     Appendix    p.    659,     1881. 

Weshalb  Ramsay  zuletzt  wieder  M.  leucogastra 
für  Palawan  anführt  und  nicht  O.  Everetti,  die  er 
auf  Luzon  und  Zebu  beschränkt,  weiss  ich  nicht,  da 
Tweeddale  selbst  Palawan-Exemplare  zu  seiner 
Oxycerca  Everetti  zog.  Die  Artberechtigung  dieser 
Form  neben  leucogastra  scheint  mir  allerdings  noch 
zweifelhaft  zu  sein. 

Sturnidae. 
■••     89.   Sturnia  violacea   (Bodd.). 

90.  Calornis  panayensis    (Scop). 

C.  chalybeus,  Sharpe  1877,  1.  c.  p.  343.  — 
C.  panayensis,  Tweeddale  1878,  1.  c.  p.  622;  — 
Sharpe,  Ibis  1884,  p,  021. 

91.  Gracula  javanensis  (Osb.). 

Sharpe  1877,  1.  c.  p.  344.  —  Tweeddale  1878, 
1.  c.    p.  622.    —   Eulabes  javanensis,  Sharpe,  Ibis 

1884     p.    32  1. 

Oriolidae. 
t     92.  Broderipus  acrorhynchus  (Vigors)  var.  palawanen- 
sis,    Tweeddale   (als  Art). 

Broderipus  palawanensis,  Tweeddale,  1878,  1.  c. 
p.  616.  —  Oriolus  palawanensis,  Sharpe,  Ibis  1884, 
p.  319. 

Guillemard's  vollständige  Identificirung  dieser 
Form  mit  Oriolus  chinensis,  Linn.  ^  acrorhynchus 
Vigors  erscheint  mir  noch  sehr  fraglich. 


316  W.  Blasius. 

t     93.   Oriolus  xanthonotus,   Horsf. 

Tweeddale   1878,  ].   c.  p.  616. 

Corvidae. 
t     94,   Corpus  pusillus,  Tweeddale   1878,  1.  c.  p.  622. 
Corone  pusilla,  Sharpe  Ibis   1884,  p.   3 18. 

Treronidae. 
t     95,    Osmotreron  vernans  (Linn,). 

Tweeddale   1878,  1,  c.  p,  623. 
96.    Treron   nasica,  Schlegel 

Sharpe   1877,  1,  c.  p,   346.  —  Tweeddale    1878, 
1.  c.  p.  623. 
*     97.  Leucotreron  Leclancheri  (Bp.). 

Leucotreron  Gironieri,  I.  Verr.  u.  O.  D.  Murs, 
Ibis  1862,  p,  342.  (»Tallawan  [Philippines]«);  — 
Ptilopus  Geversi,  Schlegel  (errore) ;  —  Ptilopus 
Hugonianus,  Schlegel  (»Philippinen«)  etc.  —  Leu- 
cotreron Leclancheri,  Salvador!,  Atti  Acc.  Torino 
Vol.  XIII  1877/8  p.  425;  —  Ptilopus  Leclancheri, 
Salvadori,  Ornit.  della  Papuasia  Vol.  III,  p.  64 
(1882);  —  Wardlaw  Ramsay:  Revised  List  of  the 
Birds...  Philippine  Islands  :  Ornithological  Works 
of  Tweeddale;  Appendix  p.  659,  1881. 

Von  Tweeddale  für  Luzon,  Negros,   Guimaras 
nachgewiesen.   Die  Uebereinstimmung  der  Anfangs 
fälschlich   als  Neu-Guinea-Vogel    beschriebenen  L. 
Leclancheri  mit  der  für  verschiedene  Philippinen- 
Inseln  nachgewiesenen  L.  Gironieri  bestätigen  die 
mir    vorliegenden  Exemplare  durchaus. 
X    —    Ptilopus  melanocephalus  (Forsten). 
Sharpe,  Ibis   1884,  p.  322. 
.     98.   Carpophaga  aenea  (Linn.)  nov.  var.  palawanensis. 
Carpophaga  aenea,  Sharpe  1877,  1.  c.  p,  346,  — 
Tweeddale  1878,  1.  c.  p.  623.  —  Sharpe,  Ibis  1884, 
p.    322, 

Die  Palawan-VÖgel  haben  einen  verhältnissmässig 
bedeutend    längeren    und    blaueren   Schwanz;    der 


Die  Vögel  von  Palawan.  317 

Rücken  zeigt  neben  einem  kupferfarbigen  Glänze 
einen  starken  blauen  und  grünen,  dagegen  nicht  oder 
doch  weniger  einen  röthlichen  Schiller.  Untere 
Schwanzdecken  dunkel  kastanienbraun.  Die  Maasse 
eines  alten  Männchens  sind:  Long.  tot.  43,0;  Ala 
24,8;  Cauda  16,2;  Culmen  2,95;  Tarsus  3,4  cm. 
.     99.  Myristicivora  bicolor  (Scop.) 

fide  Steere,   Sharpe   1877,  1.  c.  p.  347. 

Columbidae. 

*  100.  Macropygia    tenuirostris,   G.   R.   Gray. 

*  101.   Turtiir  Dussumieri  (Temm.). 

Gouridae. 
.  102.    Chalcophaps  indica  (Linn.)- 

Sharpe   1877,  1.  c.  p.   348. 

Caloenatidae. 

*  103.   Caloenas  nicobarica  (Linn.). 

Megapodidae. 
t  104.  Megapodius   Cumingi,   Dillwyn. 

Tweeddale  1878,  1.  c.  p.  624.  —  Sharpe,  Ibis 
1884,   p.    322. 

Phasianidae. 

*  105.   Gallus  bankiva,  Temm. 

t  106.  Polyplectron  Napoleonis,  Lesson. 

P.  emphanes,  Tweeddale   1878,  1.  c.  p.   623. 

Turnicidae. 

*  107.   Turnix  Haynaldi,  nov.  sp. 

Dieses,  wie  es  scheint,  mit  keiner  bekannten  Art 
übereinstimmende  Laufhühnchen  (benannt  auf  Ver- 
anlassung des  Herrn  Oberamtmann  Nehrkorn  zu 
Ehren  des  um  die  Wissenschaft  hochverdienten 
Cardinais,  Erzbischofs  von  Kolocsa  in  Ungarn, 
Herrn  Dr.  Ludwig  Haynald)  hat  eine  graubraune 
Oberseite  des  Körpers  und  Schwanzes  mit  zahl- 
reichen schwarzen  wurmförmigen  Q^uerwellen  und 


318  W.  Blasius. 

vielen  verwaschenen  rostrothen  Federn,  die  im 
Nacken  sich  etwas  häufen.  Einzelne  Rückenfedern, 
und  besonders  die  langen  Schulterfedern  mit  je 
einem  unregelmässigen,  grossen,  subterminalen 
schwarzen  Flecken,  der  am  Aussenrande  von  je 
einem  sichelförmig  gekrümmten,  weissen  Längs- 
flecken unterbrochen  wird.  Die  oberen  Flügeldeck- 
federn mit  einigen  breiteren  schwarzen  und  weisslich- 
gelben  Querbändern.  Eine  ähnliche  gebänderte  Zeich- 
nung an  dem  freiliegenden  Theile  der  übrigens,  wie 
die  Handschwingen,  braungrauen  Mittelschwingen. 
Federn  der  Kopfplatte  braun  mit  rostrÖthlichen 
Rändern,  an  der  Stirn  und  ni  einer  jederseits  von 
der  Stirn  ausgehenden  über  den  Augen  sich  hin- 
ziehenden bis  zum  Nacken  verlaufenden  Linie  mit 
weissen  Spitzenflecken  oder  Querbändern.  Durch 
die  ähnliche  Zeichnung  einiger  Federn  in  der  Mitte 
der  Kopfplatte  wird  eine  weisse  mittlere  Scheitel- 
linie angedeutet.  Kopfseiten  weisslich  mit  schwarzen 
Flecken.  Kinn  und  Kehle  weiss.  Brust-  und 
Bauchseiten  bei  rostgelblicher  Grund- 
farbe mit  breiten  schwarzen  Qu  erbändern. 
Hinterleib  und  untere  Schwanzdecken  dunkelrost- 
gelb.  Leib  ebenso,  in  der  Mitte  heller.  Ober- 
schnabel dunkel,  Unterschnabel  heller.  Füsse 
gelblich  in's  Graue  oder  Bräunliche  übergehend. 
Diese  Form  gehört  zu  den  kleineren  Arten 
mit  massig  entwickeltem  Schnabel,  bei  schwarz- 
gebänderter  Brust.  Sie  dürfte  T.  rufilata  Wallace 
von  Celebes  am  Nächsten  stehen,  ist  aber  durch 
die  an  die  europäische  Art  sylvaüca  erinnernde 
Färbung  des  Kopfes  und  Halses  zu  unterscheiden. 

Maasse  in   Long.   tot.        Ala  Cauda       Culmen       Tarsus 

Centim.: 

6  11,3  7,3  2,4  1,2  2,1 

Q  I  1,7  7,9  2,4  1,25         2,1 

*  108.   Turnix  fasciata  (Temm.). 

Rallidae. 

*  109.  Rallina  fasciata  (Raffl.)^ 


Die  Vögel  von  Palawan.  319 

•'  110.  Amaurornis  phoenicura  (Penn.). 

Haematopodidae. 

*  111.  Strepsilas  interpres  (Linn.). 

Charadriidae. 

*  112.   Charadrius  fulvus,  Gml. 

*  113.  Aegialitis  vereda  (Gould.). 

t  114.  Aegialitis   Geoffroyi  (Wagl.). 

Eudromias  Geoffroyi,  Tweeddale  1878,  1.  c. 
p.  624.  —  Aegialitis  Geoffroyi,  Sharpe,  Ibis  1884, 
p.    322. 

*  115.  Aegialitis  dubia   (Scop.). 

y     —    Aegialitis  cantiana  (Lath.). 

Aegialitis  cantianus  Tweeddale  1878,  1.  c.  p.  624. 
—  Aegialitis  cantiana,  Wardlaw  Ramsay:  Revised 
List  of  Birds  .  .  .  Philippine  Islands:  Ornithological 
Works  of  Tweeddale  ;    Appendix  p.  65g.    1881, 

Sharpe  vermuthete  (Ibis  1884,  p.  322),  dass 
diese  Form  von  Tweeddale  falsch  gedeutet  sei 
und  mit  der  folgenden  zusammenfalle;  wer  die 
geringere  Grosse  des  Schnabels  nicht  beachtet, 
kann  möglicherweise  auch  die  vorige  Art  für 
cantiana  ansprechen.  Eine  neue  Vergleichung  von 
Tweeddale's  Exemplaren  auf  dubia  und  Peroni 
würde  erwünscht  sein. 
X  116.  Aegialitis  Peroni  (Temm.). 

Sharpe,   Ibis  1884,  p.   322. 

Scolopacidae. 

*  117.   Limicola  platyrhyncha  (Temm.). 

*  118.    Tringa  subminuta,  Middend. 

Ich  gebrauche  den  Middendorff'schen  Namen, 
weil  die  Ideniificirung  mit  salina,  rußcollis,  datna- 
censis  etc.   noch   angezweifelt  werden  kann. 

*  119.   Tringa   albescens,  Temm. 

t  120.   Tringoides  hypoleucus   (Linn.). 

Tweeddale   1878,  1.  c.  p.  624. 


320  W.  Blasius.     Die  Vögel  von  Palawan. 

*  121.   Totanus  incaniis  (Gml.). 

*  122.   Totanus  glareola  (Linn.). 

*  123.   Totanus  calidris  (Gml.). 

Ardeidae. 

*  124.  Ardea  sumatrana,  Raffl. 

.   125.  Bubulcus  coromandus  (Bodd.). 

Sharpe  1878,  I.  c.  p.  349.  —  Tweeddale  1878, 
1.  c.  p.  624. 
t  126.  Butorides  javanica  (Horsf.). 

Tweeddale   1878,  1.  c.  p.  624. 

*  127.   Gorsachius  melanolophus  (Raffl.). 

Nach  Büttikofer's  Auseinandersetzungen  ge- 
brauche ich  diesen  Namen,  weil  unter  G.  Goisagi 
wahrscheinlich  die  japanische  Art  abgetrennt  werden 
muss. 

Laridae. 

*  128.  Sterna  Bergi,  Licht. 

*  129.  Sterna  melanauchen,  Temm. 

*  130.  Anous  stolidus  (Linn.). 

Mit  Einschluss  der  in  obiger  Liste  ohne  Nummern 
aufgeführten  8  Arten,  die  in  den  Platen'schen  Sammlungen 
fehlen,  und  deren  dortiges  Vorkommen  zum  Theile  noch 
zweifelhaft  erscheinen  dürfte,  würden  nunmehr  auf  Palawan 
im  Ganzen  i38  Arten  beobachtet  sein;  von  diesen  sind 
nicht  weniger  als  68,  also  ungefähr  die  Hälfte,  durch  das 
Platen'sche  Ehepaar  zum  ersten  Male  dort  nachgewiesen, 
worunter  sich  allerdings  drei  Arten  befinden  {Siphia  Ram- 
sayi,  W.  Blas.,  Prionochilus  Platenae,  W.  Blas,  und  Leuco- 
treron  Laclancheri  (Bp.),  die  vorher  schon,  mit  einem 
anderen  Namen  oder  mit  einer  falschen  Heimatsangabe 
versehen,  verzeichnet  waren.  Diese  68  Arten  sind  in  der 
obigen  Liste  durch  einen  vorgesetzten  Stern  (*)  kenntlich 
gemacht. 

Braunschweig,  Her:[ogliches  Naturhistorisches  Museum. 

9.  März    li 


IV.  Jahresbericht  (1885) 

des 

Comite's  für  ornithologische  Beobachtungs-Stationen 

in 

O  e  s  t  e  r  r  e  i  c  li  -  TT  n  g- a  rn . 

Redigirt  unter  Mitwirkung  von 
Dr.   Karl  von  Dalla-Torre, 

.Mandatar  für  Tirol, 


Victor  Ritter  von  Tschusi  zu  Schmidhoffen, 

Präsident  des  Comite's  und  .Mitglied  des  perman.  Internat,  ornith.  Comite'; 
(Sc  hl  US  s). 


225.   Ardea  egretta,    Bechst.   —  Silberreiher. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Vor  mehreren  Jahren 
wurde  ein  Paar  dieser  Vögel  auf  dem  Hirsener  Grossteich  mit 
einem   Doppelschuss   erlegt, 

Bukowina.  Solka  (Kran  ab  e  t  e  n.  Gehört  zu  den  sei 
tenen   Zugvögeln. 

Dalmatien.   Spalato   (Kolombatovic).     24.   März. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Etliche  Paare  brüteten 
1884  in  der  Obedska  bara,  erheblich  mehr  in  dem  damals 
glücklicher  Weise  noch  weniger  »erforschten«  Kolodjvär;  von 
dort  besitze  ich  ein  Exemplar  im  Hochzeitsschmucke,  auch  Eier. 
Vereinzelte  Exemplare  trieb  ich  während  einer  Kahnfahrt  von 
der  Draumündung  nach  der  Szrebernicza  (am  i  i.  xMai)  aus  dem 
Rohre  auf.  Am  6.  November  1884  traf  ein  Zug  von  mindestens 
hundert  Edelreihern  im  Kopäcser  Riede  ein,  der  sich  zur  Näch- 
tigung in  die  »Rohrriegel«  begab;  tagsüber  hielten  sie  sich  ver- 
einzelt oder  zu  2  bis  6  Stücken  auf  den  seichteren  Wässern  im 
Röhrichte  auf.  In  einem  Briefe  des  Herrn  Waldbereiters  Pfening- 
berger  vom  17.  Juni  i885  heisst  es:  »Auffallend  ist  die  grosse 
Menge  von  Edelreihern;    sie  halten   sich   in   Flügen  von   5o   und 

mehr   Individuen  auf;   in   Menge  kann   man   ihre  Schmuckfedern, 
O  rnis  I\',  3.  21 


322  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


die  sie  jetzt  verlieren,  einsammeln«  etc.  »Die  Edelreiher  müssen 
cn  masse  irgend  wo  um  ihre  Gelege  gekommen  sein,  sonst 
wäre  ihr  Aufenthalt  im  Kopäcser  Riede  zu  dieser  Zeit  nicht  recht 
erklärlich.  Junge  sind  nicht  zu  sehen.«  Auch  im  Sommer  i885 
fand  ich  in  grösserer  Zahl  als  je  zuvor  den  Edelreiher  im  Bellye'er 
Drauriede  und  am  Kopäcser  Teiche;  ein  junges  Exemplar  er- 
beutete ich  daselbst.  —  Neusiedler  See  (Reiser).  Erschien 
endlich  wieder  seit  langer  Zeit  heuer  etwas  häufiger  auf  dem 
See.  An  dem  Westufer  nächst  Oedenburg  soll  ein  Paar  im 
Rohre  genistet  haben,  ebenso  mehrere  bei  Ajiethlon  und  Pam- 
hagen.  Es  wird  jedoch  auf  die  schönen  Thiere  von  allen  Seiten 
geknallt,  und  wie  die  Exemplare  auf  dem  Wiener  Wildpretmarkte 
zeigten,  öfters  mit  Erfolg.  Die  Ueberbringer  der  herrlichen  Beute 
an  die  Wildprethändler  sind  die  Fischer,  welche  allwöchentlich 
Freitags  die  Fische  in  Wien  veräussern.  Am  i5.  Mai  sah  ich 
i8   Stücke  auf  einer  Wiese  nächst  Apethlon. 


226.  Ardea  gar:^etta,   Linn.   —  Seidenreiher. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  i6.  April 
bis   29.   Mai;   20.,    21.   August. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  2  3.  April  einige 
am   Seeufer,    i     9    erlegt;    3o.   April  zwei   am   Seeufer. 

Ungarn.  Bellye  (M  o  j  si  s  o  vi  c  s).  Im  Frühjahre  1884 
fand  ich  ihn  in  grösster  Zahl  auch  südlich  von  Bellye  brütend; 
einzelne  Exemplare  sah  ich  im  Kopäcser  Reviere.  Der  Sommer 
i885  führte  sie  mir  im  ganzen  Riedgebiete  theils  in  isolirten 
Individuen  ,  theils  in  ansehnlichen  Scharen  ,  meist  im  Gros  der 
übrigen  Reiher  vor;  ein  schönes  Exemplar  mit  Schmuckfedern 
schoss   ich   Ende  August. 

227.  Ardea   ralloides ,    Scop.   —   Rallenreiher. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  16.  April 
bis   3.   Mai;    20.,    21.  August,    10.   September. 

Ungarn.  Bellye  (Mo jsisovics).  Fast  genau  wie  voriger, 
eher  noch   zahlreicher. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  323 

228.    Ar-detta  viinuta,   Linn.   —  Zwergreiher. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Ist  nicht  besonders 
selten  auf  dem  Hirsener  Grossteich,  wiewohl  nicht  jedes  Jahr 
in  gleicher  Anzahl  und  macht  auch  hier  sein  Gelege.  Er  wird 
»teichüblich«  mehr  mit  seinem  zweiten  Namen  »kleine  Rohr- 
dommel«  bezeichnet. 

Dalmatien.  Spalato  fKolombatovic).  Vom  i6.  April 
bis   23.   Mai,   20.   August. 

Mähren.  Kremsier   (Zahradnik).    10.  Mai. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
7.   Mai    I    cT. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Obwohl  das  Thier 
durchaus  keine  Rarität  ist,  sieht  man  es  doch  selten  in  den 
syrmischen  Sümpfen  und  am  Drauecke;  es  liebt  nicht  die  grossen 
lärmenden  Colonien;  ich  sah  nur  wenige  Exemplare  überhaupt, 
da  der  Vogel  sich  trefflich  zu  bergen  versteht;  in  Bellye  fand 
ich  den  ersten  (1884)  am  10.  Mai  in  Keskenyerdö  (am  Canal- 
ufer).  —  Neusiedler  See  (Reiser).  Konnte  ihn  nur  bei  Neu- 
siedl  am  See  beobachten,  wo  er  im  Vorjahre  auf  einer  abge- 
storbenen Weide   genistet   haben  soll. 

229.   Nycticorax  griseus,    Strickl.   —   Nachtreiher. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  3i.  März 
bis   22.   April,   ein   Exemplar  am   2.  Juni;    20.,    21.,    26.  August. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Frühjahr  1884:  der 
erste  am  i.  April  im  Bellye'er  Riede;  ich  traf  ihn  massenhaft 
in  Kolodjvär.  Am  S.  Juni  wurden  theils  flügge,  theils  noch 
ganz  kleine  Exemplare  angetroffen.  Im  Sommer  i885  (vom  Juli 
bis  September)  war  er  überall  gemein  im  Riedgebiete  von  Bellye; 
daselbst  i885,  28.  März  der  erste.  Ein  am  9.  Juni  erlegtes 
Exemplar   hatte   sieben   grosse   Mäuse   im   Kröpfe. 

230.  Botauriis  stellaris.   Linn.  —   Rohrdommel. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  War  1884  und  i885 
auf  dem  Hirnsener  Grossteich  ziemlich  häufig.  Ein  Freund  von 
mir   lobt   das  Wildpret  des  »\^  asserochsenc    als   vorzüglich  fettes, 

21* 


324  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


schmackhaftes  Fleisch  und  bedauerte  sehr,  dass  ich  von  mehreren 
geschossenen,  zum  Ausstopfen  gegebenen  Exemplaren,  das  »Wild- 
pret«   achtlos  v.-egwarf. 

Bukowina.  Solka  (K  r  a  n  a  b  e  t  e  r).  Erscheint  im  Mai 
und  September. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  28.  Februar,  5., 
ID.,  II.  März;  9.,  17.,  18.,  29.  September,  3.  October,  i.,  2., 
26.   November. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  i5.  und  20.  März 
je    I    Stück    in   Lisert- Sumpf  erlegt. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnfk).  20.  April.  —  Osla- 
wan  (Capek).  4.  April  wurde  ein  Stuck  bei  Eibenschitz  ge- 
schossen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ich  hörte  sie  im  Früh- 
jahre 1884  im  »Bellye'er  Riede«  nächst  Essegg  in  den  soge- 
nannten Zsombekmooren,  auch  bei  Därda  in  ähnlichem  Terrain. 
Sie  ist  im  allgemeinen  selten.  Die  erste  meldete  sich  1884  im 
Daroczer  Riede  am  i .  März.  —  Neusiedler  See  (Reise  r).  Mitte 
Mai  im  ganzen  Seegebiete  zu  hören  und  brüllte  hier  auch  bei 
trübem,  regnerischen  Wetter.  Ein  Brutpaar  selbst  in  der  ver- 
hältnissmässig   kleinen    Binsenlacke. 

231.    Rallus  aquatiais ,    Linn.   —  Wasserralle. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Dann  und 
wann  vom  Januar  bis  lö.  April;  vom  2.  November  bis  Ende 
December. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzii.  14.  März  einige  in 
Lisert  erlegt. 

Mähren.   Oslawan  (Cape  10.    7.   November  ein  todies    Q. 

Siebenbürgen.  Nagy  -  Enyed  (Csatö).  Am  22.  Januar 
2    c?  erlegt. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Besässe  nicht  das  Ried- 
museum  einen  aus  dem  Kopäcser  Riede  stammenden  Reprä- 
sentanten dieser  Art,  so  wäre  ich  fast  geneigt  zu  glauben, 
dass  sie  in  Bellve  eine  Rarität  sei;  mir  ist  das  Thier  in  Süd- 
Ungarn  (vielleicht  seines  »tagscheuen,  allzu  versteckten  Wesens« 
zufolge)   noch  nie   zu  Gesicht    gekommen.  —  Pressburg  (Stef. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  325 

Chernel).  Im  November,  ja  selbst  noch  im  December  sehr 
zahlreich  in  den  Donauarmen.  —  Szepes-Bela  (Greisiger). 
I.   September  bei   Bela  an   der   Poper   ein   Stück  gesehen. 

232.    Crex  pratensis,    Bechst.   —   Wiesenralle. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Am  ii.  Mai  die  erste 
beim  Schreckenstein  gehört.  Sie  müssen  in  diesem  Jahre  ver- 
unglückt sein,  da  ich  keine  auf  den  Wiesen  bis  PÖmmerle  fand, 
wo  sich  früher  jedes  Jahr  mehrere  aufhielten.  —  Bausnitz 
(Demuth).  Erste  den  17.  Mai  (schv.-acher  N.-W.-Wind,  kühl 
sowie  tagszuvor) ;  erstes  Schnarren  am  Tage  der  Ankunft.  Nimmt 
seit  Jahren  an  Zahl  zu.  —  Blottendorf  (Schnabel).  Erste 
den  27.  April,  am  selben  Tage  sie  gehört.  —  Braunau 
(Ratoliska).  Erste  .den  11,  Mai,  am  selben  Tage  geschnarrt. 
—  Haida  (H  e  g  e  n  b  a  r  t  h).  Ein  hier  bekannter  Vogel ,  der, 
nicht  gerade  häufig,  das  Schicksal  der  Goldamsel,  wie  anderen 
Orts  erwähnt,  insofern  theilt,  als  ihn  ausser  dem  Jäger,  viel 
mehr  Leute  hören  als  sehen.  —  Johannesthal  (Taub- 
mann). Erste  den  i3.  Mai  von  S.  nach  N.  -  O.  (N.  -  O.- 
Wind, angenehm  lau,  tagsvorher  O.-Wind,  warm,  trocken  i, 
Mehrzahl  Mitte  bis  Ende  Mai  nach  N.-O.  (N.-O.-  und  O.-Wind, 
tagsvorher  O.-Wind) ;  zieht  zur  Nachtzeit ;  erstes  Schnarren  den 
i3.  Mai  in  der  Dämmerung,  allgemein  abends  im  Juni;  Gelege 
(14  Eier)  den  16.  Juni;  Abzug  vom  20.  bis  3o.  August 
(später  einzeln)  gegen  S.  -  O.  (S. -O.-Wind,  Mondschein).  — 
Nepomuk  (Stopka).  Kommt  selten  vor,  da  sie  keine  weiten 
Ebenen   findet. 

Bukowina.  Gurahumora  (Schnorfeil).  Erste  den 
5.  März  (schwacher  O.-Wind,  schön),  Mehrzahl  den  7.  März 
von  O.  nach  W.  (schwacher  O.-Wind,  schön,  tagsvorher  trüb); 
Abzug  den  12.  October  nach  O.  (stärkerer  W. -Wind,  trüb, 
tagsvorher  heiter).  —  Kaczyka  1  Zem  ann).  Erste  den  21.  Fe- 
bruar von  N.-O.  nach  N.  (N. -O.-Wind,  Schnee,  Thauwetter, 
tagsvorher  N.-Wind,  Schnee  kalt).  Es  scheint,  dass  die  Wiesen- 
ralle  hier  überwintert*).  —  Karlsberg  (.■' )   Die  ersten  am  25.  Mai 


*)  Ob  nicht  mit  der  Wasserraiie  {Rallus  aquaticua)  verwechselt,  die 
vielfach   überwintert!  v.  Tschusi. 


326  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


(bewölkt,  windig,  N.-O.)  schnarren  gehört.  —  Solka  (Krana- 
beter).  Ziemlich  seltener  Sommervogel;  erscheint  im  Mai  und 
zieht  im  September  ab.  —  Terebleszty  (Nahlik).  Erste  den 
26.  April  nach  O.  (leichter  O. -Wind,  warm,  tagsvorher  ebenso), 
Mehrzahl   den   28.   April   nach   O. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  14.,  16.,  29. 
April,  14.  Mai;  zahlreich  am  6.,  8.,  9.  October,  einzeln  bis 
20.   September. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erste  den  10.  Mai, 
Mehrzahl  vom    12.   bis    15.   Mai   (schon). 

LitOraie.  Triest  (Moser),  Am  20.  April  von  L.  Sandri 
erhalten. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnik).  ib.  April'.  —  Osla- 
wan  (Capeki.  26.  April  zuerst  gehört;  i3.  Juni  12  frische 
Eier.  —  Römerstädt  (Jona  s).  Erste  den  1 2.  April  (leichter 
S.-O.-Wind,  sowie  tagszuvor  sehr  schön);  den  12.  August  zu- 
letzt .gehört    (sehr   schon,    tagszuvor  stärkerer  W.-Wind,    schön). 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  29.  April  cf,  2.  Juni  einige 
Brutpaare. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  »Alte  Mäd«,  5.  Mai 
I  Stück,  7.  Hauptankunft;  vom  14.  bis  21.  September  Haupt- 
züge, 4.  October  Nachzügler.  —  Lodnitz  (^Nowak).  Am  9. 
oder    10.   October  wurde   ein   Stück   verhungert  aufgefunden. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  2.  Mai 
nach  N.-O.  (N. -W.-Wind,  warm,  heiter,  tagsvorher  S.-W.-Wind. 
warm,  heiter),  Mehrzahl  den  7.  Mai  (S. -Wind,  warm,  trüb, 
tagsvorher  S.-W.-Wind,  warm,  bewölkt);  erstes  Schnarren  den 
5.  Mai,  allgemein  den  7.;  letzte  den  7.  November  (N.- W.-Wind, 
kalt,  heiter,  tagszuvor  kühl  und  trüb).  —  Kolozsvär  (Honig). 
Häufig,  da  kein  Mangel  an  nassen  Wiesen.  —  Nagy  -  Enyed 
(Csato).  Am  5.  Mai  i  Stück  bei  Oläh-Lapäd,  am  11.  October 
I    Stück   bei   Nagy-Enyed. 

Steiermark.  Mühlthal  (Osteren.  Erste  den  i3.  Mai 
(windstill,  tagsvorher  N. -W.-Wind).  —  Paldau  (August  in). 
»Strohschneider«.  Bei  Feldbach  häufig,  heuer  zahlreicher  als 
1884.  Am  10.  Mai  die  ersten  gehört,  seitdem  häufig  zu  allen 
Tag-  und  Nachtzeiten,  ausgenommen  zur  Mittagszeit,  wo  sie  sich 
selten  meldete;    am     iq.   Juli    zuletzt    gehört.     Seit  Anfang   Sep- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  327 

tember  bemerkte  ich  keine  mehr.  —  Pikern  (Reiser).  In 
diesem  Jahre  wurden  in  unserer  Gegend  während  der  ganzen 
Hühner  -  Saison  nur  3  Stücke  zu  Schuss  gebracht.  —  Pols 
(Washington).     Sehr  sparsam   vertreten. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Im  allgemeinen  dieses 
Jahr  spärlich  vertreten;  das  Schnarren  des  Wachtelkönigs  war  im 
Frühjahre  kaum  zu  hören,  wenigstens  konnte  weder  ich,  noch 
einer  meiner  Bekannten  constatiren ,  dasselbe  vernommen  zu 
haben.  Es  mag  daran  die  grosse  Trockenheit,  welche  zu  Ende 
April  und  anfangs  Mai  herrschte,  Ursache  gewesen  sein.  Am 
2i.October  i  Stück  in  der  Hallerau,  25.  October  i  Stück  bei 
den   SillhÖfen   lebend  gefangen, 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Im  Frühjahre  1884 
schnarrten  ziemlich  viele  auf  der  sogenannten  Kaiserwiese  im 
Bellye'er  Riede;  von  dort  stammen  meine  Exemplare.  Die  erste 
wurde  am  29.  April  gehört.  Sommer  1885  sah  ich  keine.  — 
Güns  (C.  Chernel.)  Erste  den  25.  April  (windstill,  gelindes 
Wetter),  sonst  erst  anfangs  Mai. —  Landok  (Schloms).  Erste 
den  i5.  Mai  (S.-W.-Wind,  trüb,  Regen,  tagsvorher  S.-Wind, 
ebenso).  - —  Mosocz  (S  cha  f  fgo  t  s  c  h).  Heuer  seltener  als 
sonst.  —  Nagy-Szt-MiklÖS  (Kuhn).  Erste  den  24.  April, 
Mehrzahl  den  5.  Mai;  schnarrten  am  Tage  der  Ankunft;  Abzug 
den  20.  October.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  i3.  Mai 
die  erste.  Bei  diesem  Vogel  bemerkte  ich  eine  auffallende  Ver- 
minderung. 

23o.    Gallinula  pygmaea,    Naum.   —  Zwergsumpfhuhn. 

Daimatien.  Spalato  (^Kolombatovic).  22.  März,  16., 
17.,   22.   April,    20.   August. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
3i.  Juli    I    Stück. 

234.    Gallinula   mintita,   Pall.    —   Kleines   Sumpfhuhn. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  21.  März 
bis    1 2.   Mai   und  den   20.  August. 


328  V.   V.  Tschusi   und  K.  v.  Dalla-Torre. 


235.    Gallinula  por^ana ,    Linn.   —   Getüpfeltes   Sumpfhuhn. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  21.  März 
bis   6.  April;    einzehi   vom   3.   October   bis   22.   November. 

LitOrale.  Monfalcone  (S  c  h  i  a  v  u  z  z  i).  28,  Februar  an- 
gekommen, 14.  und  20.  März  einige  in  Lisert  erlegt;  i  5.  August 
I    cT  aus  dem   Pietra-rossa-Sumpfe   erhalten. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erstes  den  21.  März; 
noch  am  18,  December,  trotz  fusshohem  Schnee,  beim  »todten 
Alt«   gefunden. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  Bis- 
weilen brütend.  8.  und  20.  April  je  i  Stück,  3.,  8.,  21.,  22.  Mai 
je  I  Stück,  ebenso  den  28.,  3i.  Juli,  2.  und  25.  August.  — 
Paldau   (A  u  g  u  s  t  i  n).   Selten   bei   Kornberg. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  25.  Februar  in  der 
HÖttingerau  erlegt;  4.  März  1  Stück  in  der  Höttingerau  und 
am   3.   und   6.   November  je    i    Stück   in   der   Hallerau. 

286.    Gallinula   chloropus ,    Linn.   —   Grünfüssiges   Teichhuhn. 

Böhmen.  Aussig  (  H  auptvogel).  Hielt  sich  frühere 
Jahre  auf  der  Elbe  bei  Nestersitz  auf,  jetzt  sind  sie  ausgeblieben. 
Ich  gebe  die  Schuld  dem  Fahren,  besonders  der  norddeutschen 
Raddampfer,  welche  grosse  Wellen  werfen  und  das  Wasser  tief 
aufrühren;  ebenso  nachtheilig  dürfte  der  Kettendampfer  ge- 
worden sein,  da  auch  dadurch  diese  Vögel  sehr  beunruhigt 
werden.  —  Haida  (Hegenbarth).  Auf  dem  ofterwähnten  Gross- 
teich   erlegt    und    scheint  dortselbst    zu    brüten. 

Bui(OWina.  Solka  (Kranabeter).  Seltener  Zugvogel,  der 
im   April   kommt   und   im   September  geht. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Einzeln  dann 
und  wann  durch  das  ganze  Jahr;  zahlreicher  vom  20.  März  bis 
5.  April  und  vom   3.   October  bis   22.   November. 

Mähren.    Kremsier  (Zahradnik).  25.  April. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
Bisweilen  brütend.  3.  bis  10.  November  je  ein  Stück.  — 
Paldau  (A  u  g  u  s  t  i  n).  Kommt  sparsam  auf  den  Teichen  bei 
Kornberg  vor. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  329 


Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  17.  Februar  i  cT 
in   der   HÖttingerau  erlegt. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  ich  fand  von  dieser 
Art  wohl  zufällig  kein  Nest.  Nirgends  sah  ich  indess  das 
Teichhuhn   in   so   auffälliger   Menge,    wie   Landbeck   berichtete. 

237.    Fiilica  atra,    Linn.   —   Schwarzes   Wasserhuhn. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Ist  auf  dem  Grossteich 
häufig,  wenn  auch  nicht  übermässig  und  brütet  daselbst.  Die 
Wasser-  oder  Blasshühner  beleben  den  Teich,  besonders  zur 
Brutzeit  ungemein,  sind  aber  dem  Entenjäger  eine  unleidliche 
Beigabe,  wenn  sie  flatternd,  mit  den  Rudern  das  Wasser  tretend, 
laut  plätschernd  über  den  Teich  fegen,  und  so  manche  Stock- 
ente aufmerksam  und  für  den  Jäger  verloren  machen.  Kommt 
man  plötzlich  im  Kahn  mitten  unter  sie,  so  hat  man  Öfters 
den  nicht  uninteressanten  Anblick,  auf  der  Wasserfläche  einen 
mehr  oder  minder  regulären  Stern  zu  sehen,  dessen  Strahlen 
je  durch  eine  enteilende  »Blasse«  bis  zum  nächsten  Schilfrande 
sich  verlängern.  Meine  Uhu's  kröpfen  sie  wohl,  aber,  wie  alles 
»Wasserwild",  nur  ungern.  Der  Flug  der  »Blassente«,  wie  sie 
hier  fälschlich  heisst,  ähnelt,  wie  Herr  Raoul  von  Dombrowski 
sehr  richtig  angibt,  ganz  und  gar  dem  Birkhahn.  Auf  dem  in 
der  Nähe  liegenden  Rohrteich,  sowie  dem  Bretteich  brütet  sie 
ebenfalls,  wenn  auch,  wenigstens  auf  ersterem,  der  nicht  gross 
ist,  nicht  alle  Jahre.  Als  Wild  wird  sie  hier  weder  regelrecht 
gejagt,  noch  gekauft,  obwohl  das  Wildpret  mit  abgezogener 
thraniger  Haut  leidlich  schmeckt.  —  Nepomuk  (Stopka). 
Am    7.   September    i    Stück   geschossen. 

Bukowina;  Kotzmann  (Lurtig).  Am  16.  März  ange- 
langt. —  Solka  (Kranabeter).  Selten  5  kommt  im  April  und 
zieht  im   September  weg. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Einzeln  dann 
und  wann  vom  Januar  bis  18.  April  und  vom  5.  September  bis 
Ende  December. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnik).  23.  April;  überwin- 
terte hier  iS83/86.  —  Oslawan  (Capek).  Brütet  beiNamiest; 
10.  Mai  daselbst  schwach  bebrütete  Eier.  Im  Herbste  zuweilen 
an   den   Flüssen,    1 3.    November   bei   Eibenschitz. 


330  V.  V.  Tschusi   und  K.   v.   Dalla-Torre. 


Siebenbürgen.  Koloszvär  (Honig).  Auf  den  grösseren 
Seen  äusserst  zahlreich.  Bei  einem  verspäteten  Jagdausfluge  im 
Mezoseg  bei  Föhät  sah  ich  sie  zu  Hunderten  auf  dem  noch 
sehr  dünnen  neuen  Eise  auf  der  Blanke  sitzen,  wahrscheinlich 
um  sich  an  der  Sonne  zu  wärmen.  —  Nagy-Enyed  (Csatö^. 
Am  1 8.  März  viele  bei  Hasszuaszo,  am  20.  October  i  Stück 
bei   Nagy-Enved. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf&  Paumgartner).  Früher 
jährlicher   Brutvogel.     3.^ — 10.    November. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  1884:  Die  ersten  mel- 
deten sich  auf  der  Insel  Petres  am  i.  Februar;  im  Szigetfok 
am  24.  Februar;  i885:  am  26.  Februar  in  Vemely  (wurden 
während  einer  nächtlichen  Fischotterjagd  gehört).  Die  trockenen 
Riede  waren  Ursache,  dass  im  Sommer  und  Frühjahre  i885  die 
»Rohrhendeln«  an  Masse  (gegenüber  den  Hunderttausenden  der 
Vorjahre)  erheblich  zurücktraten;  gleichwohl  bedeckten  sie  die 
seichteren  Stellen  des  Kopäcser  Teiches  wie  schwarze  Wölkchen. 
Ueberwintert  in  Syrmien  (Landbeck).  Während  meiner  Früh 
Jahrsreise  traf  ich  Wasserhühner  an  jeder  geeigneten  Localitär. 
—  Neusiedler  See  (Reiser).  Massenhaft.  Am  14.  Mai  Ge- 
lege von  5  —  8  Stücken,  darunter  eines  mit  einem  Zwergei; 
bei  dem  Achter  -  Gelege  waren  die  Eier  in  zwei  Schichten  an- 
geordnet. 


XIII.  Ordnung. 

Scolopaces.    Schnepfen. 

238.   Niiineiiiiis  arqitatiis ,   Cuv.   —   Grosser    Brachvogel. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Habe  ihn  den  Gross- 
teich im  Sommer  überstreichen  sehen.  Es  war  ein  einzelnes 
Exemplar,  das  in  der  Richtung  des  seeartigen  Hirschberger 
Teiches   zog. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Dann  und  wann 
vom  Januar  bis  4.  April  und  vom  6.  October  bis  Ende  De- 
cember. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich- Ungarn.  331 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi").  ii.  Januar  und 
1  o.,  21.  März,  14.  und  23.  Juli  einige  am  Seeufer.  —  Triest 
(Moser).   Am    27.    März  von   L.  Sandri   erhalten. 

Siebenbürgen.  Koloszvär  (Honig).  Sehr  selten;  im  Be- 
obachtungsgebiete habe  ich  wohl  schon  einzelne  rufen  gehört, 
doch  noch   keinen   gesehen. 

Tirol.  Innsbruck  1  L  a  z  a  r  i  n  i).  Am  i  7.  März  circa 
12   Stücke   in   der  VÖlserau ,    22,   März    i    Stück   in   der  Hallerau. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  S.  A^.  phaeopus.  — 
Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  i3.  October  kamen  sie  zahl- 
reicher vor. 

239.    Numenhis  tenuirostris ,    Vieill.    —    Dünnschnäbeliger 
Brachvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Ko  l  o  m  b  a  t  o  v  i  6).  22.  März, 
I  I.   April. 

Böhmen.  (Reiser),  Anfangs  März  traf  am  Wiener  Wild- 
pretmarkte  eine  grosse  Sendung  »Goiser«  aus  der  Umgebung 
von  Eger  ein,  unter  denen  sich  ein  schönes  Exemplar  N. 
tenuirostris  befand,  das  nun  in  unserer  Sammlung  in  Marburg 
steht.  Im  Brustkorbe  fand  sich  ein  eingekapseltes  Schrott;  das 
Wildpret   des  Vogels  war  äusserst  wohlschmeckend. 

240.   Numenius  phaeopus,    Linn.  —   Regenbrachvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Ko  lo  m  ba  to  v  ic).  20.,  21.,  22.. 
28.   März,  4.   April,   6.,   8.   October. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Beide,  häutig  vergesell- 
schaftet, von  Ende  Juli  bis  September  i885  im  Kopäcser  Riede 
in  grossen  Scharen;  einzelne  auf  der  Insel  Pelres.  Sie  sind 
unglaublich  scheu  und  vorsichtig;  hielten  sich  stets  etwas  ab- 
seits von  der  artenreichen  übrigen  Gesellschaft,  die  heuer  das 
Ufer  belebte;  einzelne  Exemplare  stehen  oft  von  der  Truppe 
entfernt  und  geriren  sich   dabei  wie  Wachtposten. 

241.    Limosa  aegocephala^    Bechst.  —   Schwarzschwänzige 
Uferschnepfe. 
Bukowina.   Solka   (Kr  an  ab  et  er).    Erscheint  anfangs   Mai 
und  zieht   im   September  weg. 


332  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

Dalmatien.  Spalato  (K  o  l  o  m  b  a  t  o  v  i  c).  Am  2 1 .  Fe- 
brar,  dann  vom  5.  März  bis  4.  April;  6.,  7.  October,  12.  No- 
vember. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  21., 
22.  und   23.   Mai   je    i    Stück. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Zu  dem  in  meinem 
Besitze  befindlichen  Belegstücke  kam  in  dem  wunderbaren  Sommer 
i885  (August)  ein  weiteres  Exemplar,  das  im  Kopäcser  Riede 
tür  das  Riedmuseum   erbeutet   wurde. 

242.    Scolopax  riisticola,    Linn.  —   Waldschnepfe. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Bin  ihr  wenigstens 
die  zehn  oder  eilf  Jahre  meines  ununterbrochenen  Hierseins 
nicht  oft  begegnet,  habe  auch  von  Freunden  über  nennens- 
werthes,  aussergewöhnliches  Vorkommen  nichts  erfahren.  Auf 
den  Herbstjagden  begegnet  man  ihr  öfters  als  im  Frühjahre.  Der 
Frühjahrsstrich  wird  hier  mit  minimalen  Resultaten  ausgeführt, 
meistens  aber,  der  Nutzlosigkeit  halber,  ganz  unterlassen.  Ge- 
brütet hat  sie  im  Tanneberger  Revier  und  sah  Freund  E. ,  der 
dortige  Förster,  welcher  zufällig  über  das  Weibchen  mit  den 
ausgelaufenen  Jungen  kam,  wie  die  Alte  die  Jungen  eines  nach 
dem  anderen  im  Stecher  an  eine  entferntere  Stelle  trug.  — 
Johannesthal  (Taubmann).  Erste  den  20.  März;  Abzug  vom 
20.  September  bis  20.  October.  —  Litoschitz  (Knezourek). 
Erste  den  12.  März  im  Schnee  beobachtet;  den  3o.  September 
einige  geschossen.  Vor  17  Jahren  ein  Paar  hier  nistend  ge- 
funden.—  Nepomuk  (Stopka).  Selten  zu  sehen.  —  Voigts- 
bach (Thomas).  Kommt  im  Herbst  häufiger  vor.  Im  Mai 
wurde    hier  ein   Nest   derselben   gefunden. 

Bukowina.  Fratautz  (Heyn).  Erste  den  28.  März  nach 
N.-W-.  (stärkerer  S.-W.-Wind,  warm  und  hell,  tagsvorher  warm 
und  bewölkt),  die  Mehrzahl  den  i5.  April  nach  N.-W.  (warmer 
Abend,  tagsvorher  warm  und  hell);  den  Ruf  vernommen  am 
i5.  April;  Gelege  den  6.  Juni.  (Dieses  späte  Datum  mag  als 
neuer  Beweis  der  Richtigkeit  der  Annahme  Hoffmann's  dienen, 
dass  manche  Schnepfe  ungestört  zu  einer  zweiten,  sehr  schwer 
zu   beobachtenden  Brut  schreitet,   denn   eine  zweite  Brut,   hervor- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  333 


gerufen  durch  eine  Störung  der  ersten,  müsste  denn  doch  noch 
in  den  Mai  fallen.  O.  Reiser).  Abzug  den  3o.  October  nach 
S.-W.  (steifer  S.-O.-Wind,  kühl  und  klar,  tagsvorher  ebenso). 
—  Gurahumora  (S  c  h  n  o  r  f  e  i  1).  Erste  den  21.  März  von 
O.  nach  W.  (schwacher  O.- Wind,  schön),  Mehrzahl  den  22.  März 
von  O,  nach  W.  (schwacher  O.-Wind,  schön);  Abzug  den  29.  Oc- 
tober nach  O.  (schwacher  W.-Wind ,  kalt  und  heiter).  —  Illi- 
schestie  (Zitny).  Erste  den  23.  März  nach  N.  -  O.  (schwacher 
W.-Wind,  schön,  tagszuvor  warm  und  schön);  erstes  Gelege  den 
21.  April;  Abzug  den  i  o.  October  nach  S.  (kühl  und  heiter,  tags- 
vorher schwacher  Landregen). —  Kaczyka  (Zemann).  Erste  den 

1 7.  März,  Mehrzahl  den  4.  April,  Abzug  den  6.  September.  — 
Karlsberg  (?).  Die  ersten  zogen  am  28.  März  von  S.-W.  nachN.-O. 
(bewölkt,  dann  hell),  die  Mehrzahl  am  So.  nach  S.-O.  (trüb, 
dann  helli  ,  ungewöhnlich  starker  Durchzug  am  3o.  März  nach 
N.-W.  (N.- O.-Wind,  am  vorhergehenden  Tage  trüb,  dann  hell); 
zuerst  und  gleich  allgemein  balzend  am  3o.  März  gezogen;  im 
ganzen  zogen  gegen  .200  durch.   —  Kotzmann  (I^usti  g).    Am 

18.  März  eingetroffen.  —  Kuczurmare  (Miszk  iewicz).  Die 
ersten  Ende  März;  bis  7.  April  war  der  Strich  infolge  kalter 
Winde  schlecht,  vom  8. — 17.  aber  besser;  im  October  wurden 
nur  wenigen  im  Walde  aufgestossen.  —  Kupka  (Kübel kai. 
Erste  den  20.  März  nach  W.  (massiger  N.-  und  S. -Wind,  kühl), 
Mehrzahl  den  2.  April  nach  W.  (S.-,  hierauf  N.-W. -Wind, 
schliesslich  windstill,  warm,  tagsvorher  massiger  N.-W.-  und 
O.-Wind);  Abzug  vom  25.  September  bis  2.  November  nach  O. 
(massiger  O.-  und  W.-Wind.  warm,  tagsvorher  massiger  W.-  und 
S. -O.-Wind).  —  Petroutz  (Stränskyj.  Erste  den  22.  März, 
Abzug  den  26.  September.  —  Straza  (Popiel).  Erste  den 
7.  April  (W.-Wind,  schön,  tagsvorher  N.-W. -Wind,  regnerisch), 
Abzug  den  27.  October  (schwacher  O.-Wind,  Nebel,  tagsvorher 
hell).  —  Solka  (Kranabeter).  Ziemlich  häufig;  erscheint  Mitte 
März,  oft  erst  anfangs  April,  und  zieht  im  October  ab.  —  Tereb- 
leszty  (Nahlik).  Erste  den  29.  März  nach  O.  (stärkerer 
W.-Wind,  kühl,  tagsvorher  ebenso),  Mehrzahl  den  4.  April  nach 
N,  (schwacher  O.-Wind,  warm  wie  tagszuvor);  Abzug  den  19.  No- 
vember   nach     S.    (schwacher  O.-Wind,     schon   wie   tagszuvor); 


334  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


noch  am  29.  November  ein  Stück  geschossen.  —  Toporoutz 
(Wilde).   Erste  den    19.   März   nach   N.-O. 

Dalmatien.  Spalato  (K  o  l  o  m  b  a  t  o  v  i  c).  Einzelne  im. 
Januar  und  Februar,  in  Menge  vom  1 3.  bis  i  q.  März.  Ein 
Paar  nistete  heuer  auf  einem  Berge  unweit  Spalato.  Einzeln 
vom  19.  bis  3i.  October  und  vom  4.  November  bis  3.  De- 
cember;   vom   4.   bis    20.   in   Menge. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erste  den  27.  März 
(schvi^acher  N.-O. -Wind,  schon,  tagsvorher  trüb),  Mehrzahl  den 
1.   April   (kalt  und   trüb,    tagvorher   schon). 

LitOraie.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  Erste  den  4.  Fe- 
bruar (bewölkt,  tagsvorher  leichter  N.-O. -Wind,  Regen)  unter 
den  Telegraphendrähten  todt  gefunden,  5.  März  eine  bei  Pietra 
rossa  erlegt.  —  Triest  (M  o  ser).  Nach  gefälligen  Mittheilungen 
des  Hrn.  E.  Do  lenz  aus  Nussdorf  bei  Adelsberg  wurde  die  erste 
Schnepfe  am  2.  October  i885  daselbst  geschossen.  Die  Schnepfen 
verblieben  dort  den  ganzen  Monat,  so  dass  an  100  Stücke  der- 
selben erlegt  wurden.  Im  Küstenlande,  in  der  nächsten  Um- 
gebung von  Triest,  war  die  Schnepfe  bis  in  den  Jänner  hinein 
sichtbar.  Noch  am  8.  Januar  1886  flog  bei  der  Suche  ein 
solcher  Vogel  in   einiger  Entfernung   vor  mir  auf. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  19.  März  zuerst  ein  Stück 
am  Anstände,  dann  immer  einige,  am  14.  April  zuletzt.  Ein 
Paar  hat  im  Padoschauer  Reviere  gebrütet ;  30.  April  vier  frische 
Eier,  21.  Mai  die  Jungen  ausgeschlüpft;  das  9  sass  sehr  fest. 
Vom  2.  bis  24.  October  hie  und  da  ein  Stück.  —  Römerstadt 
(Jonas).  Im  Frühjahre  keine  zu  bemerken.  Durchzug  den  12. 
October   nach   S.    (schwacher  W.-Wind,   schon). 

Niederösterreich.  Mödling  (Gaunersdorfer).  Den 
8.   März   in   hiesiger  Gegend    eingetroffen. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).   3o.  März  (W.,  -f  6",  trüb) 

1  Stück,    3i.   (W.,   -f  3*',   heiter)    3    Stücke,    i.  April   (W.,   trüb) 

2  Stücke  von  N.-O.  nach  W.  7  Uhr  abends  (bei  Kaltenhausen 
bei  Hallein),  Hallein  11.  April  i  Stück  im  TaugKvald,  i3.  und 
14.    1    Stück    in    Kuchl. 

Schlesien.  Dzingelau  (Zelisko).  Erste  den  16.  März 
nach  O.  (starker  N.-W.-Wind ,  -j-  3"  R.,  tagsvorher  Schneefall. 
-|-  1°  R.);   Abzug  den   23.  October   (N.-O. -Wind,   heiter,   im   Ge- 


IV    Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  335 


birge  Schnee,  tagsvorher  O.-  und  W.-Wind,  —  3°  R.);  den 
14.  November  noch  einen  Nachzügler  angetroffen.  —  Wag- 
stadt (Wolf).  Besuch  traf  den  i.  April  i  Stück  am  Gam- 
lichbache, 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  2  1.  März 
nach  W,  (N.-O.-Wind,  kühl,  bewölkt,  tagsvorher  mild  und  trüb), 
Mehrzahl  den  23.  nach  S.-VS.  (warm,  heiter,  tagsvorher  kühl 
und  trüb);  Abzug  den  3i.  October  (N.-Wind,  kalt  wie  tags- 
zuvor).  Der  Herbstzug  war  diesmal  sehr  stark.  —  Koloszvär 
(Honig).  Am  12.  März  i885  die  erste.  Der  Schnepfenstrich 
ist  äusserst  flau,  der  Herbstzug  gewöhnlich  stark.  Die  Ursache 
glaube  ich  in  den  Temperaturverhältnissen  suchen  zu  müssen; 
das  Frühjahr  mit  seinen  starken  Temperaturschwankungen  zur 
Tag-  und  Nachtzeit  schreckt  die  Wanderer  entweder  zurück,  oder 
heisst  sie  den  Weg  schleunigst  fortsetzen,  während  sie  die  regel- 
mässig andauernd  schöne,  gleichmässigere  Herbsttemperatur  lange 
Zeit  im  Zuge  zurückhält.  So  schoss  ich  i885  eine  Waldschnepfe 
noch  Ende  November,  und  trotzdem  ich  dieselbe  auf  eine  Schuss- 
wunde untersuchte,  fand  ich  keine  Spur  einer  solchen,  und  war 
der  Vogel  sehr  gut  an  Wildpret.  Die  stärksten  Schnepfen- 
züge waren  1879  und  i8S5.  —  Nagy  -  Enyed  (Csato).  Am 
9.  März  I  Stück  bei  Gyula  Fehervär  erlegt,  am  9.  October 
einige  bei   Nagy-Enyed,    am    i5.   November    i    Stück   geschossen. 

Steiermark.  Paldau  (A  u  g  u  s  t  i  n).  Kam  früher  viel 
häufiger  nach  Feldbach  als  jetzt;  heuer  erschienen  am  8.  und 
9.  September,  der  gewöhnlichen  Zugzeit,  nur  wenige,  da  das 
Wetter  sehr  warm  war;  erst  als  es  kälter  wurde,  Ende  No- 
vember, waren  auf  den  Jagden  mehrere  zu  sehen.  —  Pikern 
(Reiser).  Am  24.  Mai  traf  ich  eine  am  Beginne  des  Missling- 
thales  (i3oo  m.  hoch)  zur  Zeit  des  Sonnenunterganges  über 
eine  Bergwiese  streichend;  am  i.  October  wurde  bei  Pikern  die 
einzige  Schnepfe  geschossen,  die  den  ganzen  Herbst  überhaupt 
bei  uns  vorkam,  und  welche  wahrscheinlich  den  Sommer  über 
hier  zugebracht  haben  dürfte.  —  Pols  (Washington).  Blieb 
im  Frühjahre  fast  gänzlich  aus;  im  Herbste  wurden  nur  sehr 
w^enige  bemerkt. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  11.  März  sah  ich  die 
ersten   im    Oberinnthal   erlegten  Waldschnepfen.      Am     17.    März 


336  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


wurde  in  hiesiger  Umgebung  die  erste  am  »Strich«  gesehen, 
und  zwar  oberhalb  des  sogenannten  »Planizenhofes«  am  Höt- 
tinger  Berge;  26,  März  i  Stück  am  Paschberge;  i.  April  wurden 
mehrere  bei  Natters  am  »Strich«  gesehen;  2.  April  wurden  bei 
Natters  7  Stücke  von  Westen  kommend  gesehen  und  zwei  davon 
geschossen;  8.  April  (Südwind)  guter  Schnepfenstrich  im 
Wiltner  Berge  in  tiefer,  vor  dem  Anpralle  des  Südwindes  ge- 
schützter Lage;  9.  April  3  Stücke  im  Wiltner  Berge  am  Strich 
beobachtet,  10.  April  bei  Natters  »in  der  Eich«  6 — 7  Stücke 
gestrichen,  11.  April  ebendort  wieder  mehrere,  12.  April  eben- 
dort  3  Stücke,  14.  April  bei  Natters  im  »G'farch«  2  Stücke 
gestrichen;  4.  October  einzelne  bei  Igls,  10.  October  3  Stücke 
am  Paschberge  bei  Vill,  22.  October  3  Stücke  ebendort,  24.  Oc- 
tober einige  bei  Mühlau,  28.  October  erlegte  ein  Jäger  4  Stücke 
am  Paschberge  gegen  Aldrans ,  i5.  November  i  Stuck  in  tiefer 
Lage   bei   Vill.     Herbststrich   im   ganzen   schwach. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  1884  am  S.Februar  in 
Bellye  die  erste,  am  5.  März  in  der  Szrebernicza  (Draueck).  Auf- 
fallend geringe  Zahl  im  Herbste  desselben  Jahres.  i885  wurde  am 
7.  März  die  erste  in  Danoczerdö  gesehen  und  erlegt.  Die  ersten 
des  Herbstzuges  erschienen  circa  am  8.  October.  Letzterer  ge- 
staltete sich  übrigens  seit  dem  Jahre  1879  noch  nie  so  günstig, 
wie  heuer.  Die  »beste«  Zugzeit  fällt  nach  Hrn.  Waldbereiter 
Pfeningberger's  Aufzeichnungen  der  letzten  Jahre  zwischen  den 
24.  October  und  10.  November,  ausnahmsweise  wurden  aber  in 
diesem  Jahre  von  demselben  Gewährsmanne  am  11.  November 
im  Bellye'er  Riede  die  meisten  (9  Stücke)  erlegt.  —  Güns 
(C.  Chernel).  Erste  den  8.  März  aus  S.  (warm  und  mild  wie 
tagsvorher).  —  Landok  (Schloms).  Erste  den  29.  März  nach 
N.  (S.-W.-Wind,  heiter,  tagsvorher  S.-Wind,  warm),  Mehrzahl 
den  5.  April  nach  O.  (schwacher  S.-Wind,  heiter,  tagsvorher 
ebenso).  —  Mosocz  (Schaff gotsch).  Am  21.  März  die  erste 
(bei  Agram  am  12.),  im  Herbst  zuerst  am  12.  October,  zuletzt 
am  18.  November.  —  Nagy  -  Szt.  -  Miklös  (Kuhn).  Erste  den 
9.  März  nach  N,,  Mehrzahl  den  17.;  Durchzug  den  25.  No- 
vember nach  S.  —  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  6.  März 
die  erste.  Von  da  an  konnte  man  täglich  einige  finden  und 
auch     am     Anstand     strichen     sie     fleissig;     nur     am      i  3.     März 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  337 

sahen  wir  keine  streichen  (Witterung  kalt,  duster,  N.-W.-Wind). 
Bei  windigem  und  stürmischen  Wetter  liegen  die  Schnepfen 
sehr  häufig  auch  in  grasigen  Schlägen,  sonst  in  feuchten,  aber 
nicht  grasigen  Dickichten.  Den  23.  März  (bei  5  cm.  hohem 
Schnee  und  unausgesetztem  Schneefalle)  strichen  sie  fleissig  und 
laut,  aber  langsam.  In  diesem  Wetter  findet  man  sie  tagüber  in 
Tannendickichten.  Einen  temporären  Rückzug  nahm  ich  nicht 
wahr.  Im  Frühling  sind  hier  immer  viel  mehr  Schnepfen,  als 
im  Herbst.  Beim  Wegzug  meldete  sich  die  erste  am  2.  October; 
einzelne  kamen  bis  zu  Ende  dieses  Monates  vor.  Im  Herbste 
halten  sie  sich  ausschliesslich  in  feuchten  Thälern  auf  und  sind 
sonst  nur  sporadisch  sichtbar.  —  Szepes  -  Bela  (G  reisiger). 
Den  28.  März  (O,- Wind ,  heiter  und  warm,  ebenso  viele  Tage 
vorher)  zeigten  sich  bei  Rokusz  2  Stücke  auf  dem  Strich;  den 
6.  April  (warmer  S. -Wind,  vorher  mehrere  Wochen  hindurch 
ein  ununterbrochener  kalter  N.-O.-Wind)  im  Belaer  Walde  (unter 
der  Tatra)    13    Stücke  am   Abendstrich  gesehen. 

243.    Gallinago  scolopacina,    Bp.   —   Becassine. 

Böhmsn.  Haida  (Hegenbarth).   Ist  auf  dem  Grossteiche 

häufig  und  brütet  dort.  Noch  zahlreicher  fällt  sie  bei  ihrem 
Herbstzuge  dort  ein.  Einzelne  Exemplare  sah  ich  in  nassen 
Sommern  im  Felde,  weit  von  Gewässern ;  so  einmal  in  Lindenau 
gelegentlich  einer  Rebhühnerjagd  im  Kraut.  —  Johannesthal 
(Taub  mann).  Im  grossen  Moore  bei  Oschitz- Kunersdorf  und 
beim  Hammerteich  nächst  Wartenberg.  Erscheint  am  Durch- 
zuge häufig  Mitte  Februar;  den  12.  October  bei  linder  Witte- 
rung unstätt  umherfliegend;  im  December  und  Januar  etwa 
20  Stücke  beobachtet  und  einige  erlegt.  —  Mauth  (Soukup). 
Erste  den  25.  Februar  (W.  -  Wind ,  kalt,  hell),  Abzug  den 
30.  October  (W.-Wind,  kalt).  —  Nepomuk  (Stopka).  Selten 
zu   sehen. 

Bukowina.  Kotzmann  (Lustig).  Am  16.  März  ange- 
langt. —  Kupka  (K  u  b  e  1  k  a).  Zuerst  und  paarweise  den 
I  5.  März  nach  W.  (massiger  W.-  und  O.-Wind,  heiter),  Abzug 
den  3o.  September  nach  S.  (massiger  W.-  und  O.-Wind,  warm). 
—    Straza    (Popiel).     Erste    den   9.  April.    —    Terebleszty 

Ornis  IV,  3.  22 


338  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


(Nahlik).  Erste  den  2G.  März  nach  W.  (stärkerer  O.-Wind, 
Thauwetter,  lagsvorhcr  ebenso),  Mehrzahl  den  5.  April  nach 
W.  (stärkerer  O.-Wind,  warm,  sowie  tagszuvor);  Abzug  den 
17.  October  nach  S.  (O.-Wind,  schon),  ein  Stück  noch  den 
2g.   October  an   einem  Waldsumpfe   geschossen. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Einige  im  Januar 
und  Februar,  in  Menge  vom  1 3.  bis  19.  März,  einzeln  bis 
3o.  April;  vom  3.  September  bis  Ende  December,  zahlreich  vom 
4.   bis   20.   December. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Zuerst,  und  zwar  in 
Mehrzahl,   den    28.    März    (schön  1. 

Litorale.  Monfalcone  (Seh  iavuzzi).  Den  S.März  sehr 
viele  in  Pietra  rossa  (windstill,  bewölkt,  tagsvorhrt*  schwacher 
N. -O.-Wind,  bewölkt,  Regen).  —  Triest  (Moser).  Am  i  q.  Fe- 
bruar zuerst,    17,   März   von    L.   Sandri   erhalten. 

Mähren.  Römerstadt  (Jonas).  Erste  den  18,  Februar 
von  W.  nach  N.  -  O.  (W.-Wind,  ungünstige  Witterung,  tags- 
vorher  schön,  hell,  abends  kalt),  Abzug  den  20.  October 
(schwacher  S. -W.-Wind,  schön,  tagsvorher  schwacher  W.-Wind, 
regnerisch). 

Salzburg.    Hallein   (Tschusi).     i5.   August    i    Stück. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Zuerst  und  in  Mehr- 
zahl den  10.  März  nach  S.-W.  (S. -W.-Wind,  sowie  tagsvorher 
mild  und  heiter),  Abzug  den  10.  November  (N.  -  O.  -  Wind, 
kalt,  tagszuvor  kühl  und  trübe);  den  So.  December  bei  fuss- 
hohem  Schnee  noch  eine  in  einem  offenen  Bruche  gefunden.  — 
Kolozsvär  (Honig).  Ziemlich  häufig,  doch  scheint  sie  im 
Beobachtungsgebiete  nicht  zu  brüten;  wenigstens  ist  es  mir  bis 
heute  mit  einer  einzigen  Ausnahme  nicht  gelungen,  ein  Nest  zu 
finden.  —  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  26.  und  28.  December 
2    Stücke   bei    Rea. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
i.  April  1  Stück,  29.  2  Stücke,  4.  Mai  i  Stück,  20.  Juli, 
4.  und  18.  September  je  ein,  i.  und  9.  November  je  2  Stücke. 
—  Paldau  (August  in).  Im  Raabtliale  von  Kirchberg  bis 
Fehring   sehr   selten. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  339 


Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  21.  Februar  2  Stücke  am 
Höttinger  Giessen,  2i.October  mehrere,  am  3.,  G.  und  25.  No- 
vember  je    I    Stück   in   der   Hallerau. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  S.  G.  gallinula.  — 
Nagy  -  Szt.  -  Miklos  (Kuhn).  Erste  den  17.  März  nach  N., 
Mehrzahl  den  26.  März.  —  Neusiedler  See  (Reiser).  Volles 
frisches   Gelege   mit  grossen   vereinzelten  Flecken   am   8.   Mai. 

244,    Gallinago   major,   Bp.   —   Grosse  Sumpfschnepfe. 

Bukowina:  Solka  (Kranabeten.  Wurde  nur  während 
des  Durchzuges  im  März  und  October  beobachtet.  —  Tereb- 
lezty    (Nahlik).    Durchzugsvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  4.,  5.,  6.  April 
einige. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  8., 
18.    und    19.    Mai   je    i    Stück. 

Ungarn.    Bellye  (Mojsisovics).    S.    G.  galliniila. 

245.    Gallinago  galliniila,   Linn.   —   Kleine   Becassine. 

Böhmen.  Litoschitz  (Knezoureki.  Kommt  hier  vor  und 
zwar  in  einem  Paare  jährlich;  es  scheint,  dass  sie  hier  auch 
nistet*). 

Bukowina;  Solka  (Kran  ab  et  er).  Nur  während  des  Zuges 
im   März   und   October   beobachtet. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Einzeln  dann 
und  wann  vom  Januar  bis  3o.  März  und  vom  November  bis  Ende 
December. 

Mähren.   Kremsier  (Zahradnfk).    21.  März. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  25.  November  i  Stück 
in    der   Hallerau. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  »Im  Frühjahre  kommt 
die  Moosschnepfe  Ende  März,  Anfangs  April  und  bleibt  Öfter 
bis  Anfangs  Mai  vereinzelt  hier.»  Ende  Juli  oder  in  den  ersten 
Augusttagen  erscheint  sie  wieder  und  zieht  die  Mehrzahl  im 
September  ab;   indessen  werden  auch  noch  im  November  welche 


*)   Dürfte  wohl   G.  scolopacina   aemeiiit  sein!  v.  Tschusi. 

22* 


340  V.  V.  Tschusi  und  K.   v.  Dalla-Torre. 


angetroffen.      Sie     isl    unter    den   drei   Sumpfsclinepfenarten    die 
häufigste    und     kömmt     mitunter     sogar     in     grossen   Mengen    in 
allen    ihr    irgendwie    zusagenden    Oertlichkeiten   vor,   am    liebsten 
aber  an   solchen   Stellen,     wo    das   »Wasser  einer   Ueberschwem- 
mung«    kurz  vorher   zurückgetreten   ist,    und  erscheinen   dann  oft 
urplötzlich  grosse  Züge,    die   dem   fallenden  Wasser  nachziehen. 
Die  Becassine  erscheint  auch  Öfter  plötzlich  auf  trockenem  Felde 
nach  wolkenbruchartigen  Regengüssen,  »wo  der  Boden  das  Wasser 
rasch   einsaugt;    ihr  Vorkommen   dauert  jedoch   dort  nur  ein   bis 
zwei   Tage«,   auch   halten    sie   in   der  Regel   auf  solchem  Terrain 
nur  schlecht  aus.      Ist  hingegen   die   Becassine    einmal    fett  und 
hält  sie  sich   mehr  vereinzelt    in   Rohrbuchten,     ausgetrockneten 
Teichen,   in  Haferstoppelfeldern  zwischen  sumpfigem  Terrain,   so 
kann    sie    mit   Erfolg    gejagt  werden.      Die   Doppelschnepfe   oder 
grosse  Sumpfschnepfe   ist    in   Bellye  die   seltenste  und  zeigt  sich 
wie   die   kleine   oder  stumme  Schnepfe  häufiger   im  Frühjahre  wie 
im  Herbste;   erstere   liebt   (im  Frühjahre)   überschwemmte  Wiesen 
»und  hält  meistens  gut  aus«,  die  kleine  bevorzugt  jedoch  brüchiges 
und  morastiges  Terrain,    bewachsen  mit  Typha  und  Carex,  kömmt 
nie  im   off"enen  Riede  nach   rasch  zurücktretendem  Wasser,   son- 
dern   nur    in    stagnirendem    Wasser    vor    (Pfeningberger).      Ich 
habe  im  Frühjahre    1884  und  zwar  noch   am    ii.  Mai   (nahe  am 
Drauecke),   sowie   im   vergangenen  Sommer    (mit  Sicherheit)   nur 
die   Becassine    beobachtet ,     so   während    des    kurzen  Drauhoch- 
wassers  vom   20.   und   21.  Juli  im  südlichen  Theile  des  Kopacser 
Riedes,     Mitte    und  Ende    August    bei    dem    abnorm    niedrigen 
Wasserstande    an     den    Ufern    des   Kopacser  Teiches    und    Ende 
September  auf  der  Insel   Petres. 

246.  Totaniis  fiiscus ,    Linn.    —    Dunkler  Wasserläufer. 

Dalmatien.     Spalato   (Kolombatovic)      22.  März,    28. 
August,   5.   September. 

247.  Totaniis  calidris,   Linn.   —   Gambettwasserläufer. 

Dalmatien.      Spalato     (Kolombatovic).     4.,    5.    April, 
i5.   August. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich- Ungarn.  341 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  ii,  Jänner  einige 
am   Seeufer   bei   Monfalcone. 

Mährsn.  Oslawan  (Capek).  Brütet  in  etlichen  Paaren 
auf  den  Teichen  bei  Namiest.  —  Hansäg  (Reiser).  Unter  den 
aus  dem  Hansäg  nach  Wien  zu  Markte  gebrachten  Kiebitzeiern 
befand  sich  am  lo.  Mai  ein  schönes  Gelege  von  drei  Stücken 
dieser  Art,  welches  auf  sehr  lichtem  Grunde  am  spitzen  Ende 
gar  keine  Zeichnung  aufweist,  während  sich  die  Flecken  am 
stumpfen  derart  häufen,  dass  auf  demselben  fast  nur  ein  einziger 
dunkelbrauner   Flecken   erscheint. 

Ungarn:  Bellye  (Mojsisovics).  Im  Frühjahre  1884  sah 
ich  kein  einziges  Exemplar.  Enorm  zahlreich  bevölkerten  sie 
aber  im  August  und  anfangs  September  (vielleicht  auch  noch 
später)  i885  das  Kopäcser  Ried,  woselbst  viele  Exemplare  erlegt 
wurden.  Der  niedrige  Wasserstand  in  den  Teichen  scheint  ihm 
heuer  sehr  willkommen  zu  sein;  in  »normalen«  Jahren  lässt  er 
sich  in   Bellye  gerne  suchen. 

248.   Totanus  glottis ,   Bechst.  —  Heller  Wasserläufer. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovici.  4.,  5.  April,  6., 
7.   October,    23.   December. 

Siebenbürgen.  Fogaras  Czynk).  Nach  dem  27.  August 
gefunden. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  27, 
April    I    Stück,    16.   Mai   2   Stücke. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics.  Erlegte  mehrere  Exem- 
plare im  Frühjahre  1884  am  Ufer  des  Bellyeer  Teiches,  unweit 
von  Essegg;  sehr  viele  sah  ich  im  Sommer  i885  im  Kopäcser 
Riede  in   Gesellschaft  seiner  nächsten  Verwandten. 

249.    Totanus  stagnatilis,   Bechst.   —  Teichwasserläufer. 

Bul<OWina.  Solka  (Kranabeten.  Selten,  in  grösserer 
Anzahl  während   des   Herbstdurchzuges. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovici.  Vom  i3.  März 
bis    5.   April,    5.,   20.   September,   23.   December. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Im  Frühjahre  18S4 
wurde    er    in     einigen    Exemplaren    im   Bellye"er   Riede    gesehen, 


342  V.  V,  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


zahlreicher  im  Sommer  1885  mit  vorigem  und  dem  Rothschenicel 
am  Kopäcser  Teiche.  Kolodjvär  ist  kein  Terrain  für  Wasser- 
läufer; Brutplätze  fand  ich  bisher  in  meinem  ßeobachtungs- 
gebiete  noch  nicht.  Er  ist  überhaupt  von  den  hier  aufgeführten 
Wasserläufern   der  seltenste. 

250.    Totauus  ochropus ,    Linn.   —  Punktirter  Wasserläufer. 

Böhmen.  Litoschitz  (Knezourek).  Den  21.  April  am 
Zuge  geschossen. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  [3.  März 
bis    i5.   April    und   vom    i.  August  bis   3.   September. 

Mähren.  Oslawan  (Capeki.  Vom  12.  März  bis  19.  April 
5    Stücke   am   Flusse   (einzeln)   angetroffen. 

Salzburg.    Hallein  (Tschusi).     2.  April    i    9. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  4.  Januar 
3    Stücke   in   Muzsina. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  3o. 
März    2,    16.    April    i    Stück. 

Tirol.  Mareith  (Sternbach).  4.  September  i  Stück 
thalaus   gegen  Osten   fliegend  gesehen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Vom  Frühjahr  bis  zum 
Herbst  allenthalben  am  flachen  Stromufer,  an  Teichen,  Pfützen 
und  Morästen  verschiedenster  Art  anzutreffen.  —  Mosöcz 
(Schaffgo  tsch).  Den  8.  September  wurden  bei  starkem  W. 
2   Stücke  gefangen:   sonst   nie  beobachtet. 

251.    Totanus  glareola ,   Linn.   —   Bruchwasserläufer. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  i3.  März 
bis    5.   April   und   vom    6.    August   bis   20.   September. 

Litorale.  Triest  (Moser).  Bei  Servola  am  12.  April  von 
L.   Sandri   erhalten. 

Mähren.  Oslawan  (C  a  p  e  k).  10.  Mai  1  Stück  auf  einem 
Teiche   bei    Namiest. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  27. 
April  2  Stücke,  29.  i  Stück,  2.  Mai  3,  8.  6,  10.  3,  14.  2, 
i5.    5.,    19.    3,   20.   Mai    5   Stücke,    16.   Juli    i    Stück. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  343 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Weniger  häufig  als 
voriger,  immerhin  zahlreich  genug  vom  Frühjahre  bis  zum 
Herbste. 

252.  Actitis  hypoleucus ,   Linn.   —   Flussuferläufer. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Erscheint  im  März 
und   zieht   im   October  ab. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovld).  Vom  24.  Februar 
bis   6.   April   und    vom    7.   September  bis   Ende  October. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Längs  des  Flusses;  19. 
April   zuerst,    2.   Juli   flügge  Junge,    18.   September   keine. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusii.  11.  April  2  Stücke  an 
der   Salzach. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  P  a  u  m  g  a  r  t  n  e  r). 
Seltener  Brutvogel.  2.,  i6.,  17.  und  27.  April  je  i  Stück,  2., 
4.,  7.  Mai  I  Stück,  8.  Mai  5,  9.  Mai  2,  16,,  17.  und  19.  2, 
20.    Mai   5    Stücke,    i5.   August    und    10.   September  je    i    Stück. 

Tirol.  Innsbruck  (L  a  z  a  r  i  n  i).  Am  22.  und  24.  März 
je  2  Stücke,  am  29.  März  i  Stück  und  am  24.  Mai  4  Stücke 
am    Inn   in   der   Hallerau. 

Ungarn.    Bellye   (Mojsisovics).    Wie    Totanus   ochropus. 

253.  Machetes  piignax,   Linn.  —   Kampfschnepfe. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  23.  Februar 
bis    28.    iMärz. 

Litorale.  Triest  (Moser).  Am  8.  März  6  Stücke  im 
Winterkleid   von    L.    Sandri    erhalten. 

Siebenbürgen.   Fogaras  (Czynk).   Noch  am   27.  August. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  8.  Mai 
I  Stück,  i3.  7  9,  14.  2  Stücke,  i5.  ir  9,  iS.  und  20.  Mai 
je    I    cf,    21.   Mai   2    Stücke. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Am  6.  Juni  i885  wurde 
ein  d^  Exemplar  beobachtet  und  für  das  Riedmuseum  erlegt. 
Ein  zweites  <j  E.xemplar  im  Uebergangskleide  acquirirte  ich 
während  eines  Hochwassers  am  22.  Juli  d.  J.  bei  Kopacs.  Drei 
weitere  Exemplare  cT  und  $  (jung)  erhielt  ich  durch  Herrn 
Revierförster   Ruzsovitz    (Mitte   August). 


344  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torrr. 


254.   Tringa  alpina ,    Linn.   —  Alpenstrandläufer. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovlc).  2  1.  Februar,  dann 
vom    2.   März   bis   3.   Mai;    5.,   6.,    3i.  October,    i.,   2.  November. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Bisher  nur  ein  im 
Kopäcser  Riede  erlegtes  Exemplar  bekannt.  Möglicher  Weise 
wurde   er  in   Bellye  zu  wenig  beachtet. 

255.  Tringa  siibarqitata,   Güldenst.   —    Bogenschnäbliger  Strand- 

läufer. 

Dalmatien.   Spalato   (Kolombatovlc).    4.,   6.   April. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Mehrere  Exemplare 
wurden  im  August  i885  am  Kopäcser  Teiche  beobachtet,  eines 
als   Belegstück  für  das   Riedmuseum   erlegt. 

256.  Tringa    Temmincki ,     Leisl.    —    Temminck"s    Zwergstrand- 

läufer. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovicj.  24.  April,  i.,  5., 
7.,   23.   Mai,   3o.   September,    1.,    3.   October. 

257.   Tringa  minuta ,   Leisl.   —  Zwergstrandläufer. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovlc).  24.  April,  i.,  2., 
4.,   5.,   7.,   23.   Mai,   3o.   September,    i.,   3.,  6.   October. 

258.  Himantopus  rußpes ,    Bechst.   —  Grauschwänziger   Stelzen- 
läufer. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovlc).    26.  März,  4.,   5., 

6.,    7.   April. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig),  Sehr  selten,  kommt 
jedoch  zur  Zugzeit   vor. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Am  22.  Juli  i885  traf 
ich,  nach  einem  plötzlichen  Hochwasser,  im  südlichen  Theile 
des  Kopäcser  Revieres,  inmitten  einer  Schar  verschiedenartigster 
Sumpfläufer  die  seit  Jahren  vergeblich  gesuchte  Storchschnepfe; 
als  ich  das  eine  Exemplar  erbeutet  hatte,  fahndete  ich  ver- 
i^eblich   nach   einem   zweiten    für  das   Riedmuseum.    Wie   ich   be- 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  345 

reits  anderen  Orten  hervorhob,  ist  sie  am  linken  Donauufer,  so 
im  Bäcser  Comitate  stellenweise  in  grossen  Scharen  zu  sehen. 
—  Neusiedler  See  (Reiser).  Den  i3.  Mai  in  etwa  5  Paaren 
an  der  Salzlacke  bei  Teteny  angetroffen.  Da  die  Brutzeit  schon 
eingetreten  sein  musste,  so  war  die  V'ermuthung  naheliegend, 
dass  sie  hier  brüteten.  Dies  bestätigte  sich  auch,  indem  ich 
im  mittelhohen  Binsengrase  am  Rande  der  Lacke,  aber  doch 
im  Wasser  schwimmend,  drei  Nester  mit  je  4,  4  und  3  etwa 
acht  Tage  bebrüteten  Eiern  antraf.  Die  Nester  waren  sehr  flach, 
oben  mit  Schilfblättern  belegt  und  ragten  eine  halbe  Spanne 
über  den  Wasserspiegel  hervor.  Die  Vögel  schwebten  unter  ängst- 
lichem Gepfeife  über  unseren  Köpfen  herum,  während  sie  sich 
sonst  sehr  scheu  zeigten.  Auch  auf  der  Binsenlacke  und  bei 
Apethlon  sah  ich  die  Storchschnepfe,  aber  nur  in  wenigen  Paaren. 
TJeberhaupt  bleibt  der  Vogel  in  anderen  Jahren  gänzlich  aus 
und  wird  bei  dem  Fortpflanzungsgeschäfte,  so  wie  andere  Sumpf- 
vögel, durch  die  kolossalen  Rinderherden  ausserordentlich  beein- 
trächtigt. Die  Eier  sind  sehr  verschieden.  Gewöhnlich  haben  sie 
auf  dem  gelbbraunen  Grunde  der  Kiebitzeier,  denen  sie  über- 
haupt entschieden  ähneln,  sehr  eigenthümliche  hieroglyphen- 
artige Schnörkel.  Seltener  ist  der  Grund  ein  lichtes,  etwas 
bräunliches  Grün  und  häufig  zeigen  sie  eine  asymmetrische  seit- 
liche Deformation.  Charakteristisch  sind  grosse  braune  Flecken 
in  der  Schale,  als  ob  dieselbe  mit  schmutzigen  Fett  durchtränkt 
wäre.  An  den  Embryonen  waren  schon  sehr  deutlich  die  über- 
langen  Ständer  zu   bemerken. 

259.    Recurvirostra   avocetta,   Linn.    —    Avosetl-Säbler. 

Ungarn.  Neusiedler  See  (Reiser).  Ich  war  auf's  höchste 
erstaunt,  ihn  am  i3.  Mai  in  3  Stücken  an  der  Salzlacke  zu 
finden.  Vergeblich  suchten  wir  dort  nach  seinem  Gelege.  Von 
P.  lukovits  war  seinerzeit  die  Zicklacke  als  Brutort  angegeben 
und  in  der  That  fand  ich  am  folgenden  Tage  auf  einer  Insel 
dieser  grossen  Lacke  ein  Paar,  konnte  aber  auch  hier  kein  Ei 
auffinden.  Bei  einem  zweiten  Besuche  am  17.  Mai  fand  ich 
jedoch  zu  meiner  Freude  ein  frisches  Ei,  welches  ich,  da  ich 
die  Gegend  verlassen  musste,   und  dasselbe  überhaupt   sehr  schwer 


346  V.   V.  Tschusi  und   K.  v.  Dalla-Torre. 

wiederzufinden  war,  mitnahm.  Der  Dotter  ist  von  sehr  schöner 
purpurrother  Farbe.  Das  Ei  ähnelt  sehr  dem  von  Sterna  anglica^ 
welche  aber  fast  um  ein  Monat  später  nistet.  Ein  grosser 
brauner  Fleck  auf  demselben  dürfte  von  der  feuchten,  lehmigen 
Unterlage   herrühren,   auf  welcher  das   Ei   lag. 


XIV.  Ordnung. 

Anseres.    Gänseartige  Vögel. 

260.   Anser  einer eiis ,   Meyer.   —   Graugans. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Kommt  im  März,  oft 
im  Februar  schon  auf  den  Hirnsener  Grossteich,  brütet  dort  und 
sind  oft  schon  die  Jungen  flügge,  ehe  unser  Jagdgesetz  den 
Abschuss  gestattet.  Diesem  Umstände  zufolge  werden  vom  i.  Juli 
bis  zum  Zeitpunkte,  wo  alle  weggezogen  sind,  verhältnissmässig 
sehr  wenige  Graugänse,  trotz  aller  erdenklichen  Mühe,  geschossen. 
Es  sind  im  Frühjahre  60  bis  100  alte  Gänse  da,  von  denen  viele 
Paare  hier  bleiben.  Ich  hatte  einmal  des  Abends  Gelegenheit, 
nachdem  tagsüber  erfolglos  auf  Gänse  gejagt  worden  war,  in 
welcher  Zeit  dieselben  in  ganzen  Ketten  oft  weitliegende  Felder 
der  Aesung  halber  aufsuchen,  vier  Ketten  mit  zusammen  3  3 
Stücken  über   mich  dahin   ziehen  zu   sehen. 

Bukowina.  Kuczurmare  (Miskie wicz).  Im  April  zwei 
Scharen,  dann  im  October  mehrere,  zuerst  grössere,  dann  kleinere. 
Im  Frühlingszuge  meist  paarweise  an  Waldbächen  angetroffen. 
—  Solka  (Kr  anabe  ter).  Erscheint  während  des  Durchzuges 
im  März,  heuer  den  i5.  und  im  September,  heuer  den  29., 
auch  noch  im  October.  —  Terebleszty  (Nahlik).  Erste  den 
29.  März  nach  O.  (starker  VV.-Wind,  kühl,  tagsvorher  ebenso), 
starke  Züge  den  2.  April  nach  N.  (schwacher  O. -Wind,  warm); 
Abzug  den  29.  September  nach  S.  (leichter  O.-Wind,  schon 
wie   tagsvorher!. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovicl.  21.,  22.  Februar, 
I  5.    November. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Am  9.  März  ein  Flug  von 
27   Stücken,     am    11.    März   drei   Flüge    am    Durchzuge   bemerkt. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich- Ungarn.  347 

Schlesien.  Lodnitz  (Nowak).  17.  März  zogen  21  Stücke 
bei  S.-Wind  nordöstlich,  19.  bei  massig  starkem  VV,-S.-Wind 
I  8  Stücke  und  nachts  ebenfalls  sehr  viele  nordwärts.  —  Jägern- 
dorf (Wink  1er).  Am  20.  October  (regnerisch,  tagsvorher  Nebel) 
gegen  S.-VV.  —  Wagstadt  (Wolf).  iNach  Schiller  flogen  am 
12  Mai  um  '/q  9  'Uhr  morgens  (heiter,  S.-O.-Wind)  4  Stücke 
ostwärts. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Sie  erschien  1S84  be- 
reits Mitte  Februar  in  Bellye;  am  11.  Mai  desselben  Jahres  sah 
ich  etwa  20  Stücke  in  der  Szrebernicza,  unweit  der  Hullö- 
Mündung.  Im  Sommer  i885  traf  ich  sie  nirgends.  —  Press- 
burg (Stef.  Chernel).  Den  9.  März  7  Uhr  abends  zog  eine 
Schar  mit  halbem  Winde  gegen  die  March  (Wind  S.-O.);  17.  März 
zwischen  6  —  7  Uhr  abends  grosser  Zug  Wildgänse  von  S.-O.- 
N.-W.).  7  Stücke  fliegen  noch  nicht  in  V-Form,  sondern  in 
einer  schiefen  Linie.  In  Modern  zogen  seit  Mitte  October  grosse 
Scharen  über  die  Berge,  von  N.-W  nach  S.-O.  Bei  Nebel  lassen 
sie   sich   bis   zu   den   Baumspitzen   nieder. 

261.    Anser  segetum,   Meyer.   —  Saatgans. 

Bukowina.  Solka  (Kranabeter).  Erscheint  in  grösseren 
Scharen  während  des  Herbstdurchzuges.  —  Straza  (Popiel). 
Erste  den  11.  März  nach  N.-O.  (N.-O.-Wind,  nebelig,  tagszuvor 
N.-W. -Wind),  Abzug  den  18.  August  nach  S.-O.  (schwacher 
N.-O.-Wind,  Nebel,  tagszuvor  schwacher  N.-O.-Wind).  —  Topo- 
routz  (Wilde).  Erste  den  9.  März  nach  N.-W.  (stärkerer 
N.-W.-Wind),  Mehrrahl  den  i  8.  März  nach  O.  (stärkerer  N. -W.- 
Wind). 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Dann  und  wann 
vom  Januar  bis  22.  Februar;  20.  August,  vom  1 5.  November 
bis   Ende  December. 

Galizien.  Tolszczow  (Madeyski).  Erste  den  7.  März 
nach  N.-O.  (schwacher  O.-Wind,  trüb,  tagsvorher  Regen  und 
Schnee). 

Litorale.  Triest  (Moser).  Ende  December  am  Triester 
Markte,    ebenso  in   den   ersten   Tagen   des   März    i88ü. 

Mähren.   Kremsier  (Zahradnfk).    10.   März. 


348  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  17.  März 
nach  N.-O.  (S.-Wind,  warm  und  regnerisch,  tagszuvor  ebenso). 
Den  10.  December  iS.-O.-Wind,  warmer  Regen,  tagszuvor  ebenso) 
zogen  3o  —  40  um  4  Uhr  nachmittags  über  die  Stadt.  — 
Koloszvär  (Honig).  Einzelne  verirrte  oder  zurückgebliebene 
Exemplare,  selten  mehrere  Stücke  zu  sehen.  So  wurden  einige 
Tage  hindurch  im  Spätherbste  1884  10 — 12  bei  Szamosfalva 
nächst   Klausenburg  angetroffen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Am  II.  November  1884 
trafen  auf  der  Blosse  des  Kopäcser  Riedes  Grau-  und  Saatgänse 
in  Massen  ein.  —  Nagy  -  Szt.  -  Miklös  (Kuhn).  Erste  den 
17.  März  nach  N.,  Mehrzahl  den  26.  März  nach  N.;  Durch- 
zügler,   der    aber  über  den  Winter  in  grosser  Zahl   hier  bleibt. 

262.   Cygniis   nnisicus .    Bechst.   —   Singschwan. 

Dalmatien.  Spalato  l^Kolombatovic).  12.  Januar,  26., 
27.   December. 

Siebenbürgen.  Nagy  -  Enyed  (Csatö).  Am  2  3.  October 
2    Stücke   bei   Gyulafehervär,   das    cf  erlegt. 

263.    Spatula  clypeata ,    Linn.   —   Löffelente. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Am  8.  April  je  i  Stück 
auf  der  Elbe  in  Kleinpriesen  geschossen.  —  Haida  (Hegen- 
barth). Kommt  auf  dem  Grossteiche  als  Brutvogel,  wenn  auch 
nicht  gerade  häufig,  so  doch  auch  nicht  selten  vor.  Ich  habe 
Alte  und  Junge  erlegt,  auch  mit  noch  nicht  flugbaren  Jungen 
rinnend   getroften. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovicj.  Einzeln  dann 
und  wann  vom  Januar  bis  4.  April;  vom  12.  October  bis  Ende 
December. 

Mähren.  Oslawan  (Capeki.  Am  3i.  Mai  3  Paare  auf 
den   Namiester  Teichen  als   Brutvögel. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig),  im  Beobachtungs- 
gebiete  sehr   selten.    Im    Frühjahre    2  cf  cT  erlegt. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  P  a  u  m  g  a  r  t  n  e  r). 
2.    April    ö;    5. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  349 


Ungarn.  Bellye  iMojsisovics).  Ich  fand  sie  im  Mai 
1884  als  Brutvogel  nur  in  Kolodjvär;  in  Bellye  sah  ich  gewiss 
zufällig  keinen  Brutplatz,  acquirirte  aber  dort  in  demselben 
Frühjahre  ein   Paar. 

264.    Anas  boschas ,   Linn.   —   Stockente. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Am  28.  Februar  auf 
der  Elbe  bei  Grosspriesen  i  Paar  geschossen.  —  Haida  (Hegen- 
barth). War  früher  auf  dem  Grossteiche  häufiger,  brütet  und 
liegt  dort  auf  dem  Zuge  oft  zu  mehreren  Hunderten.  Beim 
ersten  Schuss  steigen  Wolken  mit  weithörbarem,  donnerähnlichen 
Geräusch  hoch  in  die  Luft  und  ziehen  fort;  wenige  fallen  wieder 
ein,  um  beim  zweiten  Schuss  ebenfalls  ganz  zu  verschwinden. 
Bei  der  Grösse  und  der  für  Enten  ein  Dorado  bildenden  Rohr- 
Schilflagen  ist  eigentlich  die  Stockente  spärlich  vertreten.  Ob 
es  allein  an  den  verpachteten  Wiesen  des  Teichufers  liegt, 
wobei  die  Mäher  bis  an  die  Hüften  im  Wasser  stehend,  das 
Schilfgras  abmähen,  folglich  die  Enten  stören,  will  ich  nicht 
behaupten.  —  Nepomuk  (Stopka).  Am  i.  Juli  wurden  junge 
Stockenten  am  Teiche  geschossen;  ein  Paar  soll  hier  genistet 
haben, 

Bukowina.  Solka  iKranabeter).  Seltener  Strichvogel. 
—  Terebleszty  (Nahlik).  F"indet  sich  an  oftenen  Gewässern 
den  ganzen  Winter  hindurch.  Gelege  durch  Hagel  und  Hoch- 
wässer vernichtet.  —  Toporoutz  (Wilde).  Erste  den  18.  März- 
nach   S.-O. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Dann  und  wann 
vom  Januar  bis  4.  April;  7  Exemplare  am  i  3.  Juni;  vom  S.Sep- 
tember bis  Ende  December;  sehr  selten  in  den  letzten  Tagen 
des  Jahres. 

LitOrale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  10.  März  einige 
am   Meere. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Am  10.  März  einige  Exem- 
plare am  Durchzuge.  —  Oslawan  (Capek).  Sehr  zahlreich 
bei  Namiest;  schon  am  10.  Mai  Junge  gesehen.  Durch  den 
ganzen  Winter  am  Oslawaflusse,  besonders  nachts  bei  der  Zucker- 
fabrik. 


350  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.   Dalla-Torre. 


Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  5.  Januar  2  Stücke,  10. 
42  9,  7.  Februar  cf ,  9  ,  18.  und  19.  3  Stücke,  6.  Juli  circa 
20   Stücke  von   S.   nach   N.,    28.  Juli   3,    3o.    5. 

Schlesien.  Troppau  (Urban).  Am  24.  September  lagen 
auf  dem   Teiche   bei   Stablowitz   2   Stücke. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig).  Brütet  ziemlich  zahl- 
reich; ich  erlege  jährlich  im  ersten  Beobachtungsgebiete  5o — 70 
Stücke.  Es  scheint  auch  eine  kleinere  Varietät  vorzukommen, 
welche  zu   beobachten   ich   mir  Gelegenheit  nehmen   werde. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  22., 
23.  und  24.  Mär.-  je  i  9,  i.  April  2,  11.  und  19.  je  3,  i6.  No- 
vember 2,  17.  6  Stücke.  —  Pols  (Washington).  Brütete 
weniger  zahlreich  an  der  Kainach  als  im  vergangenen  Jahre. 
Grössere  Züge  am   26.^   29.   und   3o.   December. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  22.  Februar  circa  3o 
am  Inn,  i .  März  i  6  Stücke ,  1  5.  April  cT  und  9  am  Inn  in  der  Am- 
braserau;  2 1 .  October  8  in  der  Hallerau,  2  wurden  damals  auch 
an  den  Obernberger  Seen  erlegt;  26.  October  4  in  der  Hal- 
lerau ,    3.    November    i    cT  mit   verfärbtem    Kopfe  geschossen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Von  Baja  an  bis  Semlin 
waren  im  April  1884  die  Ufer  des  Stromes  infolge  der  Trocken- 
heit der  Riede  mit  Stockenten  belebt;  gepaarte  Paare  sah  man 
allenthalben,  auch  auf  den  halbsumpfigen  Wiesen  der  Saveniede- 
rung.  Am  11.  Mai  fand  ich  in  den  Zsombek's  bei  Därda  ein 
Nest  mit  zehn  stark  bebrüteten  Eiern ;  zahlreich  brüteten  Stock- 
e'nten  in  Kolodjvär  am  Rande  der  Reihercolonie.  Im  Sommer 
i885  concentrirten  sich  die  Stockenten  zur  Zeit  der  grössten 
Trockenheit  in  den  Materialgruben  des  Albrechtsdammes  und 
am  Kopäcser  Teiche,  auch  auf  trocken  gelegten  Wiesen  des 
Kopacser  Riedes  fand  ich  vereinzelte  Exemplare.  —  Mosöcz 
(Schaffgotsch).  16.  März  i  Stück.  —  Pressburg  (Stef. 
Chernel).  Nachdem  sich  den  14.  Februar  das  Eis  in  Bewegung 
gesetzt,  erschien  das  erste  9,  den  22.  Februar  5  cT  c/';  im 
März  sehr  häufig  auf  der  Donau.  In  St.  Georgen,  wo  der  1000 
Joch  grosse  Wald  «Soor«  beinahe  während  des  ganzen  Jahres 
überschwemmt  ist.  brütet  daselbst  eine  grosse  Anzahl  Enten. 
—  Szepes  -  Bela  iGr  eisiger).  Den  iS.  Januar  wurde  bei 
l-5usocz   auf  der   Poper   ein    o^  geschossen. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  351 

2G5.    Anas  acuta,    Linn.    —   Spiessente. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  6.  Januar,  28. 
Februar,  i.,  5.,  20.  März,  24.  September.  12.,  22.  October, 
20.    November. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartnerj.  22. 
März    I    Q,   27.   März    i   cT,    11.   April    i    9. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  7.  März  5  Stücke  am  Inn 
in  der  Ambraserau ;  21.  October  wurde  i  9  bei  den  Obernberger 
Seen  erlegt;  S.November  i  9,  welches  sich  schon  einige  Tage 
dort   aufhielt,    in   der  Hallerau   geschossen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Bisher  kenne  ich  sie 
nur  als  Wintergast  in  Bellye;  besitze  von  dort  zwei  cT  Exem- 
plare. E.  V.  Homever  beobachtete  diese  Art  im  Frühjahre  auf 
dem    Hauptstrome. 

260.   Anas  strepera.   Linn.    —    Mittelente. 

Bul<OWina.  Terebleszty  (Nahlik).  Am  4.  April  in  Mehr- 
zahl, Herbstzug  nicht  bemerkt;  Gelege  durch  Hagel  und  Hoch- 
wasser  vernichtet. 

Dalmatien.     Spalato    (Kolombatovic).     2.,    6.  Januar, 

12.,    20.,    21.,    28.   Februar,    1.,    2.,   20.   März,    3.   September,   3., 
12.   October,    i .,   20.   November,    3.   December. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ich  besitze  aus  Bellye 
nur  ein  im  Winter  i883  erlegtes  9  Exemplar;  sah  diese  Art 
während  meiner  Frühjahrsreise  auch  in  Syrmien  nicht,  woselbst 
sie  nach  Landbeck  »zahlreich«  brütete.  Massenhaft  bevölkerte 
sie  aber  im  November  18S4,  nebst  der  Zier-  und  Stockente  das 
Kopäcser  Ried.  —  Neusiedler  See  (Reise  r).  Diese  Ente 
sah  ich  ziemlich  häufig  am  See.  Sie  brütete  nicht  im  Rohr, 
sondern  auf  Aeckern  oder  auf  einsamen  Kiesflächen,  wo  Gras- 
wuchs vorhanden  ist.  Die  schön  gelblichen  Eier  gleichen  sehr 
denen  von  Anas  penelope,  welche  auch  von  Baron  Fischer  als 
Brutvogel  für  das  Seegebiet  angeführt  wird,  was  ich  jedoch  be- 
zweifeln muss,  weil  sich  diese  Ente  knapp  vor  der  eigentlichen 
Legezeit  plötzlich  an  ihre  nördlich  gelegenen  Brutplätze  zurück- 
zuziehen  pflegt.     Auf  der  mehrfach  erwähnten  Insel  der  Zicklacke 


352  V.  V.  Tscnusi   und  K.  v.  Dalla-Torre. 

fand  ich  am  14,  Mai  fünf  frisclie  Eier  in  einer  hübschen  Mulde 
im  hohen  Grase  und  am  17.  Mai  in  einem  anderen  Nesie  eben- 
daselbst vier  Stücke.  Noch  Ende  des  Monates  wurden  mir 
von  dort,  wahrscheinlich  von  einem  der  gestörten  Paare,  drei 
frische  Eier  nachgeschickt.  In  Form  und  Grösse  variiren  die- 
selben  ziemlich. 

267.    Alias  qiterqtiediila,     Linn.   —   Knäckenle. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Ist  ebenfalls  Brutvogel 
des   Hirnsener  Grossteiches   und  nicht  besonders   selten. 

Bukowina.     Solka   (Kranabeter).     Selten. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  24.  Februar,  dann 
vom    I.    März   bis   4.   April,    12.   Juni,    9.,    12.    August. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  28.  Februar  am 
Seeufer  vor  Monfalcone  erschienen,  10.  März  einige  am  Meere, 
14.  März  einige  im  Lisert  erlegt,  21.  März  einige  in  Rosega, 
25.   März  abends   Abzug  bei  S.-O.-Wind. 

Mähren.  Oslawan  (Cape  k).  Brütet  bei  Namiest,  ein 
Paar  auch   oberhalb   Strutz   mit  einem  Paare  A.   boschas. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig).  Sehr  häufig;  auf 
den  Teichen   des  Mezöseg  in  Ketten  zu  14 — 16,   auch   24  Stücken. 

—  Nagy  -  Enyed  (C  s  a  t  6).  Am  22.  März  30  Stücke  bei 
Alvinz. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  26. 
März  I  Stück,  28.  i5  —  20,  3o.  März  2,  1.  April  8,  3.  10, 
16.  4  Stücke,  18.  I  Stück,  21.  April  4  d"  und  3  9,  22.  April 
20 — 3o  Stücke,  2.  und  17,  Mai  je  i  o.  —  Pols  (Washingt  o  n). 
Sehr  häufig   während   des   ganzen    Decembers. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  4.  März  7  Stücke  am  Inn 
(Ambraseraut. 

Ungarn.   Bellye  (Mojsisovics).   Siehe  auch  A.  crecca,   L. 

—  Neusiedler  See  (Reiser).  Bei  Apethlon  nahm  ich  aus 
einem  Kornfelde  am  16.  Mai  vier  frische  Eier  dieser  Ente,  welche 
dieselben  beim  Aufscheuchen  schon  am  13.  verlassen  hatte.  Sie 
haben  gestrecktere  Form  und  sind  etwas  grösser  als  die  von 
A.  crecca. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  353 


268,     Anas  crecca ,   Linn.    —    Krickente. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Ist  gleichfalls  Bewohnerin 
des  Hirnsener  Teiches,  aber  seltener  und  vielleicht  bloss  auf 
dem   Zuge   dort   erscheinend. 

Bukowina.    Solka   (Kranabeter).   Selten. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Dann  und  wann 
vom  Januar  bis  4.  April;  24.  September;  vom  12.  October  bis 
Ende   Deceraber. 

Litorale.  Monfalcone  (S  chia  vuzzi).  19.  August  an- 
gekommen. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnikj.  25.  Februar. —  Osla- 
wan  (Capek).  Brutvogel  bei  Namiest ,  im  Winter  selten  am 
Flusse. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  22.  März 
mehrere  bei   Alvinz. 

Steiermarl(.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  3.  April 
2  Stücke,  4.  <j  und  9,  9.  i  Stück^  11.  2,  15.  April  9  Stücke, 
20  und  22.  October  je  i  Stück,  3i.  3i  Stücke.  —  Pols 
(Washington).    2  3.  December  4  cf  cT,    27.    2  cf  cf  und   ein    2  . 

Tirol.  Innsbruck  '^Lazarini).  22.  März  circa  40  Stücke 
in  der  Hallerau,  28.  März  2  ö"'  cf  im  Zillerthale  erlegt,  2.  April 
5  Stücke  in  der  Hallerau;  3.  November  3  und  6.  November  2, 
2  5.  November  3  Stücke  in  der  Hallerau.  —  Mareith  (Stern- 
bach).   Am    28.   .August   7  —  8   Stücke   am   oberen   Weiher. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics),  Obwohl  die  Krickente 
oder  der  »Ratscher«  auffallender  Weise  nicht  zu  den  regel- 
mässigen Brutvögeln  Bellye's  zählt,  ist  sie  doch  auch  hier  eine 
der  gemeinsten  Arten;  die  Knäckente,  obwohl  regelmässig  im 
Gebiete  brütend,  sah  ich  bisher  nur  in  wenigen  Exemplaren; 
daran  trägt  aber  wohl  die  abnorme  Trockenheit  der  zwei  letzten 
Frühjahre  und  des  Sommers  i885  die  vorwiegende  Schuld; 
sobald  sich  zur  wärmeren  Jahreszeit  die  Mulden  und  Ver- 
tiefungen des  Riedes  mit  Wasser  füllen,  findet  stets  ein  Massen- 
anzug der  verschiedensten  Entenarten  statt;  das  beobachtete  ich 
auch  heuer  durch  einige  Tage;  leider  konnte  man  aber  den  auf 
den  Blossen  concentrirten  Thieren  nicht  einmal  so  nahe  an- 
kommen, dass  die  vertretenen  Arten  mit  Sicherheit  zu  erkennen 
Ornis  IV,  a  .23 


354  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


gewesen  wären;  sobald  das  Wasser  fiel,  fand  ein  Rückzug  nach 
dem  Rohre  statt  und  später  (im  August)  waren  nur  mehr  ein- 
zelne Parcellen  massig,  zumeist  mit  Stockenten,  besetzt.  — 
Mosöcz  (Schaffgotsch).  19.  October  i  Stück.  —  Press- 
burg (Stef.  Chernel).  Zahlreich  im  Januar,  Februar  und  März, 
brütet   im    »Soor«    bei  St.  Georgen. 

261).   Anas  penelope ,    Linn.   —  Pfeifente. 

Böhmen.  Aussig  (H  a  u  p  t  V  o  g  e  1).  i .  März  4  Stücke 
auf  der  Elbe   bei   Pörnmerle   und   Grosspriesen. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  2.,  22.,  28.  Fe- 
bruar, 1.,  3.,  20.,  28.  März,  24.  September,  20.  November, 
I.   December. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Erste  den  18.  März, 
letzte  den  22.  November.  Sonst  eine  seltene  Erscheinung,  war 
sie  heuer  ziemlich  oft  zu  treffen.  —  Koloszvär  (Honig).  Im 
engeren  Beobachtungsgebiete  nur  zur  Zugszeit  zu  6 — 10  Stücken 
in   Ketten. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  3o. 
September  12  d"  d'  und  3  2  9,  16.  October  i  d"  und  4^9, 
3.   November  6   Stücke. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarinij.  22.  März  i  Stück  in  der 
Hallerau,  26.  März  i  Stück  bei  Flauerling  im  Ober  -  Innthal 
erlegt. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Scheint  ein  seltener 
Durchzügler  zu  sein;  ich  kenne  nur  zwei  in  Bellye  erlegte 
Exemplare. 

270.   Fiiligula  nyroca ,    Güldenst.   —   Moorente. 

Dalmatien.  Spalato  iKolombatovic).  2.,  2  5.,  28.  Fe- 
bruar, vom  5.  März  bis  4.  April,  12.  October,  1.  November, 
5.,   20.   December. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner).  6.  April 
und    16.   November  je    i    Stück. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Häufiger  und  regel- 
mässiger Brutvogel,  den  ich  im  Frühjahre  1884  sowohl  in 
Kolodjvär,    als   in   Bellye  antraf;     besitze    von    dort  zwei  schöne 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  355 


Exemplare.  Dass  im  Neste  der  Moorente  auch  Eier  einer  anderen 
Entenart  angetroffen  werden,  erwähnte  ich  bereits  (1.  c.  Lit.  Verz. 
Nr.  1 5).  Seither  erhielt  ich  ein  cf  Exemplar,  dieser  damals  mir 
als  »Vidravecze»  bezeichneten  zweiten  Art  —  es  ist,  wie  ich  ver- 
muthe,  die  Tafelente:  die  Eier  der  Moorente  waren  bei  zwei 
von  Hrn.  Waldbereiter  Pfeningberger  untersuchten  Nestern  in 
grösserer  Zahl  als  jene  der  Tafelente  (von  dieser  nur  i  bis 
2  Stücke)  vorhanden  und  dürfte  der  Ansicht  dieses  Beobachters 
zufolge  auch   die   Moorente  das  Brutgeschäft   besorgt   haben. 

271.  Fiiligula  ferina  ^   Linn.   —  Tafelente. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Ziemlich  häufiger  Brut- 
vogel des  Grossleiches  in  Hirnsen.  Die  hier,  respective  dort 
gebräuchlichen  Namen  für  diese  Enten  sind:  »Braunkopf«  und 
»Kapuziner«.  Sie  ist  im  Flug  an  dem  dicken  Kopfe  leicht 
kenntlich. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Dann  und  wann 
vom  Januar  bis  21.  März  und  vom  2.  November  bis  Ende  De- 
cember. 

Mähren.  Römerstadt  (Jonas).  Den  16.  November 
1 2   Stücke  auf  einer  sumpfigen   Wiese   gesehen. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
28.   Februar,    i.    April    und    3.    November   je    i    Stück. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarinij.  26.  März  i  Stück  bei 
Flauerling  im  Ober  -  Innthal  erlegt,  21.  October  i  Q  bei  den 
Obernberger  Seen  am    Brenner  geschossen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ist  in  den  sumpfigen 
Gegenden  sowohl  an  der  Save,  wie  an  der  Drau  ein  sehr  häu- 
figer Brutvogel;  dass  er  in  Bellye  »als  solcher«  nicht  fehlt, 
versteht  sich  wohl  von  selbst ,  ich  habe  ihn  aber  dort  nicht 
gerade  sehr   oft  angetroffen.   Besitze  aus  Bellye  zwei   Exemplare. 

272.  Fuligula  marila ,    Linn.   —   Bergente. 

Böhmen.  Nepomuk  (Slopkal.  Hat  im  Schilfe  an  den 
circa  zwei   Stunden   von   hier  entfernten  Teichen   genistet. 

23* 


356  V.  V,  Tschusi  und  K.  v.   Dalla-Torre. 

Dalmatien.  SpalatO  (Kolombatovic).  2.,  5.  Januar, 
2.,  23.,  28.  Februar,  i.,  5.,  28.  März,  am  3o.  Juni  i  Stück; 
vom   5.   November  und  dann  und  wann   bis   Ende   December. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovlcs).  Nicht  häufiger  Winter- 
gast, der  gelegentlich  zwischen  Ende  November  und  Anfang 
März   beobachtet  wird.     Besitze   nur  ein   Exemplar  aus   Bellye. 

273,  Fiiligula   cristata,   Leach.   —   Reiherente. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  12.  Januar,  12., 
20.    Februar,    5.,    5.    März,    4.    April,    12.    October. 

LitOrale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  10.  Januar  einige 
am  Pietra  -  rossa  See,  11.  Januar  einige  am  Meere,  7.  März 
einzelne. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
22.  März   mehrere,   26.   März    i    cf. 

274.    Clangüla  glaucion ,    Linn.   —   Schellente. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Dann  und  wann 
vom  Januar  bis  4.  April;  vom  3.  November  bis  Ende  December ; 
ungewöhnliche   Menge   von   jungen   Exemplaren   im    December. 

Litorale.  Monfalcone  (Schiavuzzi).  6.  Januar  i  9. 
den  4.   Februar   2  9    9    bei  Monfalcone   erlegt. 

Siebenbürgen.  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  3o.  Januar 
2    Stücke. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovlcs).  In  jedem  Winter  am 
Drauecke  und  keineswegs  selten;  wird  Öfter  noch  im  März  und 
April  angetroffen.  Ein  schönes  (j  Exemplar  erhielt  ich  1884 
aus   Bellye;    ist   daselbst  auch   im    »Riedmuseum«   vertreten. 

275.  Harelda  glacialis,    Leach.    —    Eisente. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  18.  Januar 
zwei   Exemplare   auf  der   Donau. 

276.  Oidemia  fitsca,    Linn.   —   Sammtente. 

Steiermark.  Pols  (Washington).  Meine  im  ersten 
Jahresberichte  gegebene  Angabe  über  das  Vorkommen  von  Oidemia 
nigra,   Linn.,    bezieht   sich   auf   Oidemia  fusca. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  357 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  21.  October  wurde 
I  cf  an  den  Obernberger  Seen  am  Brenner  erlegt  und  dann  hier 
für  die  Sammlung  des  »Ferdinandeums«  präparirt.  Dasselbe 
zeigte   bereits  einige   F"edern   des   Prachtkleides, 

277.   Erismatiira   leucocephala ,    Scop.   —   Ruderente, 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovlc).  Am  20,  No- 
vember   I    (S. 

278.  Mergus  merganser ^   Linn.   —   Grosser  Säger. 

Böhmen.  Aussig  (Hauptvogel).  Am  7.  und  12.  April 
auf  der  Elbe  bei  Schwaden  und  Grosspriesen  2  ö^  cT  und  2  9  9 
geschossen. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovlc).  8.,  20.  Januar, 
20.   December. 

Litorale.  Triest  (Moser).  Am  27.  März  2  Stücke  von 
L,    Sandri   erhalten. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (HÖnlg),  in  strengeren  Wintern 
häufiger  zu  6  —  8  auch  14 — 16  Stücken;  i885  nur  ein  Paar 
angetroffen.  —  Nagy-Enyed  (Csatö).  Am  17,  October  i  Stück 
bei   Alvincz   erlegt. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Den  9.  Januar  auf 
der  Donau  häufig  —  4  —  10  Stücken  zusammen  — ,  19.  März 
die  letzten, 

279.  Mergus  serrator ,    Linn.   —   Mittlerer   Säger. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovici.  12.,  21.,  28. 
Februar,    5.,    6.   März,    20.,    23.   December. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
5.   November   cT  und    9. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  21.  October  wurden 
ausser  verschiedenen  anderen  Enten  2  ,  anscheinend  Weibchen 
dieser  Art,  bei  den  Obernberger  Seen,  oberhalb  des  Brenner- 
passes  erlegt. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernel).  Im  Winter  häufig. 


358  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 

280.   Mergiis  albellus ,    Linn.   —   Kleiner   Säger. 

Daimatien.   Spalato   (Kolombatovic).    Vom  Januar  bis 
5.   März  und  vom   20.    November  bis  Ende   December. 

Ungarn.  Pressburg   (Stef.  Chernel).   Im  Winter  häufig. 


XV.  Ordnung. 

Colymbidae.    Taucher. 

281.   Podiceps  cristatus ,   Linn,   —   Haubentaucher. 

Böhmen.  Haida  (Hegenbarth).  Brütet  auf  dem  Neu- 
schlösser (Hirnsener)  Grossteiche  und  zeichnet  sich  durch  grosse 
Scheu  aus.  Er  hat  den  landesüblichen  Namen  »Rohatsch«  (von 
Rohac) ,  wie  der  Steissfuss  oftmals  auch  diese  Bezeichnung 
bekommt. 

Daimatien.  Spalato  (Kolombatovic).  5.  Januar,  2., 
5.,  22.  Februar,  6.,  i5,,  17.  März,  3.,  5,,  3o.  November, 
20.   December. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Brutvogel  der  Namiester 
Teiche;  am  10.  Mai  habe  ich  hier  mit  dem  Glase  ein  schönes 
C?  beobachtet. 

Siebenbürgen.  Kolozsvär  (Honig),  i — 2  Paare  brüten 
jährlich  am  Bergsee  oberhalb  Apahida.  Im  Frühjahre  i885,  wo 
mir  dort  ein  Kahn  zur  Verfügung  stand,  habe  ich  mich  zu 
wiederholten  Malen  an   den  Tauch-Exercitien   der  Jungen  ergötzt. 

Steiermark.  Paldau  (August in).  Erscheint  mitunter 
einzeln   am  WÖrthersee  in   Kärnten. 

Ungarn.  Bellye  iMojsisovics).  Frühjahr  18S4  und 
Sommer  i885  ziemlich  zahlreich  am  Kopäcser  Teiche.  —  Neu- 
siedler See  (Reiser).  Im  ganzen  Seegebiete,  wie  bekannt  und 
auch  zu  erwarten,  sehr  häufig.  Er  liebt  kleine  vom  Rohr  rings 
umsäumte  Wasserflächen.  Den  16.  Mai  fand  ich  bei  fürchter- 
lichem Sturmwinde  im  Mittelsee  bei  Apothlon  2  Gelege,  jedes 
mit  5  Stücken.  Das  erste  war  vollkommen  frisch  und  die  Eier 
lagen  in  dem  schwimmenden,  aber  trockenen  Neste  völlig  offen 
da,    weil   ich    den   Vogel  -durch    einen    in    der  Nähe   des   Nestes 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  359 

abgefeuerten  Schuss  erschreckt  hatte  und  er  sofort  untergetaucht 
sein  musste.  Beim  zweiten  Neste  sah  ich  von  weitem  schon 
den  Taucher  umherschwimmen,  und  als  ich  hinzukam,  waren 
•  die  hochbebrüteten  und  daher  fast  braunen  fünf  Eier  vollkommen 
mit  faulendem  Schilf  und  Gras  zugedeckt.  Nach  der  Beseitigung 
des  Verdeckungmateriales  sah  ich,  dass  die  Eier  wirklich  bis 
zur  Hälfte  in  einer  lauwarmen,  schlammigen  Brühe  lagen.  Die 
bald  nachher  vorgenommene  Präparation  derselben  war  der  vor- 
geschrittenen Bebrütung  wegen  sehr  mühsam,  und  als  hiebe! 
eines  der  Eier  brach,  zeigte  der  Embryo  noch  deutliche  Spuren 
von  Leben.  Bei  Neusiedel  am  See  war  P.  cristatus  dagegen  am 
i8.  Mai   noch   im   Legen   begriffen   und   hatte   erst   drei   Eier. 

282.    Podiceps  rubricollis ,    Gm.   —   Rothhalsiger  Steissfuss. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  S.Februar,  6.  Sep- 
tember,   3o.    November,    i8.,    20.    December. 

283.   Podiceps  arcticiis,   Boie.   —   Hornsteissfuss. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  3o.  November, 
I  8.   December. 

284.   Podiceps  iiigricollis ,   Sundev.   —   Ohrensteissfuss. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  i5.,  17.,  20. 
März,    2.   April,    3.,    5.,    3o.   November. 

LJtorale.  Monfalcone  (Seh  iavuzzi).  11.  Januar  einige 
am   Meere   bei   Monfalcone. 

285.   Podiceps  minor,    Gm.   —  Zwergsteissfuss. 

Böhmen.  Nepomuk  (Stopka).  Wird  häufig  auf  Teichen 
gesehen. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Durch's  ganze 
Jahr,  dann  und  wann  in  Menge  vom  i3.  October  bis  So.  No- 
vember. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Brutvogel  auf  allen  bewach- 
senen Teichen;  im  Winter  immer  einige  unterhalb  Oslawan, 
weil  hier  das  Wasser  nie  vollkommen  zufriert;  im  Frühjahre  bis 
Mitte   März,   dann  von   Mitte   November. 


360  V.  V.  Tschusi   und   K.  v.  Dalla-Torre. 


Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgarlner). 
I  I .  April  I  Stück,  1 8.  August  i  Stück,  22.  September  und  vom 
16.   October  bis    10.    November   täglich   2   Stücke. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  3.  November  1  Stück  im 
Taurer  dessen   in    der   Hallerau. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Frühjahr  18S4  in  allen 
Riedteichen,  ebenso  im  Sommer  i885.  —  Pressburg  (Stef. 
(Chernel).   Im   Winter   häufig;    5.   November  die  ersten. 

286.    Colymbus  arcticus ,    Linn.   —   Polarseetaucher. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovici.  3.  Januar,  4.  De- 
cember. 

Schlesien.   Troppau   (Urban).   Am    28.  December  wurde 

1  Stück  vom  Troppau'schen  Baumeister  Hrn.  Haala  nächst 
Mokrolasetz  bei  Stettin   erlegt. 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner), 
5.  Mai  I  Stück  im  Hochzeitskleide,  3.  November  kamen  um 
'/„4  Uhr  nachmittags  3  Stücke  von  N.-O.  und  zogen  um  6  Uhr 
aufgescheut  in  südlicher  Richtung  weiter;  4.  November  2  Stücke, 
S.November  1  Stück,   alle  alte  Vögel  in   theilweiser  Vermausung; 

2  3.  November  i  Stück  in  Stadl  ober  Murau  an  der  Mur.  — 
Pikern  (Reiser).  2  Stücke  wurden  vor  einigen  Jahren  bei 
Faal  im  Herbste  in  der  Drau  erlegt  und  befinden  sich  gestopft 
im  Schlosse  daselbst;  alle  sind  im  Jugendkleide.  Ich  selbst 
erhielt   ein   Stück   aus   Murack  von   der   Pössnitz. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Die  ersten  trafen  im 
Winter  1884/S3  am  11.  November  auf  dem  Kopäcser  Teiche 
ein;  erhielt  im  Winter  1884  und  i88  5  je  ein  auffallend  grosses 
Exemplar   (juv.)    aus   ßellye. 

287.    Colymbus  septentrionalis,   Linn.   —    Nordseetaucher. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovicj.  Vom  Januar  bis 
22.   März   und   vom    22.   November  bis   Ende   December. 

288.   Peleca>ius  onocrotalus ,   Linn.   —  Gem.   Pelikan. 

Siebenbürgen.  Fogaras  (Czynk).  Kam  den  29.  Juli  über 
Bucsum ,     das    ist   aus   S.-W.,     in    70  —  80    Exemplaren    auf   die 


IV,  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  361 


Mundraer  Sümpfe,  woselbst  sich  die  Vögel  bis  3o.  Juli  nach- 
mittags aufhielten  und  wieder  über  Bucsum  über  das  Gebirge, 
wahrscheinlich   nach   Rumänien,   zogen. 

289.    Carbo  cormoranus ,   M.   8i  W.   Kormoranscharbe. 

Dalmatien.  Spalato  (K  o  lo  mba  to  vi6).  25.  Februar, 
5.    März. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Ich  traf  sie  im  Früh- 
jahre 18S4  nur  in  Kolodjvär  brütend,  fand  sie  dann  im  Bellye'er 
und  Kopäcser  Riede,  aber  nicht  zahlreich,  ebenso  in  den  zwei 
zuletzt  genannten  Rohrdistricten  im  Sommer  i885.  —  Press- 
burg  (Stef.  C  h  e  r  n  e  1).  Den  19.  März  zu  Hunderten  auf  der 
Donau;    brütet  auf  den   Inseln   und   in   den   Donauarmen. 

290.     Carbo  graculus    var.  Desmaresti ,     Payr.   —   Südliche 
Krähenscharbe. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Standvogel  auf 
den    nahen   Inseln. 

291.    Carbo  pygmaeus ,    Pall.   —   Zwergscharbe. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Vereinzelte  Exemplare 
begegneten  mir  im  Mai  1884  im  Kopäcser  Riede;  sehr  selten 
war  das  Thier  im  Sommer  i885  in  Bellye;  ich  erhielt  nur  ein 
Exemplar. 

292.    Puffiniis  Kuhlii,   Boie.   —   Grauer  Tauchersturmvogel. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  5.  Januar,  3.  Fe- 
bruar,   2  5.   October. 

293.    Puffinus    anglorum ,     Kühl.    —    Nordischer  Tauchersturm- 
vogel. 

Dalmatien.   Spalato   (Kolombatovic),   5.  März. 


362  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


XVI.  Ordnung. 

Laridae.    Mövenarlige  Vögel. 

294.   Lestris  parasitica ,    Temm.   —   Schmarotzer- RaubmÖve. 

Ungarn.  Pressburg  (Stef.  Chernelj.  Sehr  "selten;  den 
i8.   Januar  ein   Exemplar  an  der   Donau. 

295.    Lariis  marinus ,    Linn.   —   MantelmÖve. 

Mähren.  Kremsier  (Zahradnik).  i6.  Mai,  nach  Mit- 
theilung   des   Revierförsters   Stolicka,   im  Fürstenwalde. 

296.    Larus  argentatus  var.  Michahellesi ,    Bruch.    —    Südliche 

SilbermÖve. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Durch's  ganze  Jahr. 

297.    Larus  fiiscus .    Linn.   —    HeringsmÖve. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  5.  Februar,  dann 
vom   6.   April   bis    i5.   September,    4.   November. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Bisher  nur  ein  Exem- 
plar im   Bellye'er  Riedmuseum. 

298.  Larus  canus ,    Linn.   —  Sturmmöve. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  Januar  bis 
20.   März   und  vom    1 9.   August  bis   Ende   December. 

LitOrale.  Triest  (Moser).  Q  ad.  am  8.  Februar  von 
L.   Sandri   erhalten, 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics),  Drei  Exemplare  von 
der  Insel  Petres  in  meinem  Besitze.  —  Pressburg  (Stef. 
Chernel).   Während  des  Winters. 

299.   Rissa  tridactyla,    Linn.    —    Dreizehige  MÖve. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  21.  October  erhielt 
Hr.  Prof.  Dr.  Carl  von  Dalla-Torre  ein  Exemplar  aus  Sand 
im  Taufererthal    zugeschickt    und     im    September     1878    wurde 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  363 

ebenfalls  ein  Exemplar  dieser  Art  an   einer  kleinen  Wasserlache 
bei   Natters   im   Mittelgebirge   geschossen. 

300.    Xeina   melanocephalum ,   Natt.  —  SchwarzkÖpfige   Möve. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  i3.  bis 
31.   März. 

801.   Xema   minntuni,   Pall.   —  Zwergmöve. 

Dalmatien.  Spalato  (KolombatovicJ.  Ungewöhnliche 
Menge  von   alten   Vögeln   im  Januar. 

302.   Xema  ridibundiim,    Linn.  —   LachmÖve. 

Böhmen.  Aussig  (Haupt  VC  gel).  Am  19,  März  ange- 
kommen. —  Haida  (Hegenbarth).  Die  auf  dem  Grossteiche 
in  Hirnsen  befindliche  MÖvencolonie  zählt  nach  Hunderten.  Sind 
die  Jungen  flugbar,  so  erreicht  ihre  Zahl  weit  über  tausend 
Stücke.  Es  stehen  oft  Wolken  auf,  die  als  ob  es  schneite,  sich 
langsam  wieder  zur  Wasserfläche  senken.  Die  MÖve  erscheint 
im  halben  März  bestimmt  und  ist  Anfang  August  wieder  abge- 
zogen. Was  später  den  Teich  besucht,  sind  Gäste  aus  nörd- 
licheren Gegenden.  Die  Grossartigkeit  dieser  Colonie  veranlasste, 
wie  erwähnt,  Se.  kais.  Hoheit  den  Herrn  Kronprinzen  Erzherzog 
Rudolf,  von  Schloss  Reichstadt  aus  den  Grossteich  zweimal  in 
Gesellschaft  mehrerer  hohen  Herren  zu  besuchen  und  hörte  ich 
später  von  den  unglaublich  weiten  Schüssen,  die  Se.  kais.  Ho- 
heit, unser  Kronprinz,  auf  Möven,  die  so  holzartig  schrotfesi 
sind,  zu  aller  Erstaunen  mit  Erfolg  fast  durchwegs  machte.  Noch 
heute  sagt  der  Fischknecht,  der  die  Ehre  hatte,  Se.  kais.  Hoheit 
zu  fahren,  wenn  ein  weiter  Schuss  gelingt:  »Das  war  su  a 
(so  ein)  Kronprinzenschuss.«  Beim  Uhu  ist  sie  durch  ihre 
Masse,  welche  ihn  stets  beunruhigt,  eine  Plage  des  Hütten- 
jägers. —  Nepomuk  (Stopka).  Am  16.  März  erschienen  zwei 
auf  der  Wiese  bei  dem  noch  gefrorenen  Teiche  und  eben  daselbst 
waren  bereits  am  29.  gegen  5o  Stücke;  im  April  kamen  sie 
fast  täglich  hieher,  im  Sommer  bis  Mitte  Juli,  erschienen  tags- 
über   am  Teiche    bloss    2  —  3.    —    Rosenberg    (Zach),     Am 


364  V.  V.   Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


lo.  Juni  wurden  an  der  Moldau  zwei  geschossen;  hier  eine 
Seltenheit. 

Dalmatien.     SpalatO   (Kolombatovic).    Vom   Januar   bis 

20.  März  und  vom    19.   August  bis   Ende   December. 

Litoraie.  Monfalcone  (Schiavuzzi),  4.  März  schon  mit 
dunklem   Kopfe,    2!.   März  sehr  viele  in   Rosega. 

Mähren.  Goldhof  (Sprongl).  Am  24.  März  3o  Stücke 
nach  Norden  durchgezogen.  —  Kremsier  (Z  a  h  r  a  d  n  1  k). 
19.  Februar.  —  Oslawan  (Capek).  Eine  Colonie  von  etwa 
70  Paaren  belebt  den  »Neuen  Teich«  bei  Namiest;  gegen  den 
8.  Mai  die  meisten  Gelege.  Im  Frühjahre  ziehen  sie  längs  der 
Flüsse  herauf;  21.  März  i3  Stücke,  später,  bis  Ende  Juni, 
immer  eine  oder  mehrere  am  Flusse  bei  Oslawan  fischend.  Im 
Herbste  habe  ich  sie  nicht  gesehen,  da  sie  wahrscheinlich  von 
Namiest  direct  südlich  ziehen. 

Niederösterreich.  Wien  (Reiser).  Am  29.  December 
kamen  mehrere  Lachmöven  längs  des  Donaucanales  bis  zur 
Aspernbrücke  in  die  Stadt  geflogen  und  noch  mehr  hielten  sich 
bei  der  Sofienbrücke  auf. 

Salzburg.  Hallein  (Tschusi).  2.  Juli  2  ad.  nach  S. 
um    I  I    Uhr  vormittags. 

Schlesien.  Troppau  (Urban).  18.  März  bei  Gilschowitz 
6   Stücke  an    und   auf  der  Mora. 

Steiermark.     Mariahof    (Hanf   &    Paumgartner). 

21.  Juni  5,  I.  Juli  7  Stücke,  17.  Juli  i  Stück.  —  Pols 
(Washington).  Ist  seit  der  Regulirung  der  Mur  an  die 
früheren  Brutplätze  in  der  Nähe  von  Wildon  nicht  mehr  zurück- 
gekehrt. 

Tirol.  Innsbruck  (Lazarini).  Am  22.  März  (Ostwind 
mit  etwas  Schneefall)  i  Stück  in  der  Hallerau ,  25.  März 
5    Stücke  in    der  Ambraserau. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovicsj.  Im  Frühjahre  1884  traf 
ich  relativ  nur  wenige  Exemplare  am  Drauecke,  um  so  zahl- 
reicher aber  im  Sommer  i885,  wo  sie  scharenweise  die  Ufer 
des  eingeengten  Kopäcser  Teiches  bedeckten.  —  Pressburg 
(Stef   C  h  e  r  n  e  1).    Den    16.   März  zu   Hunderten. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn.  365 


303.  Sterna  anglica,    Mont.    —   Lachmeerschwalbe. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  19.  Mai, 
I  3.  August. 

Ungarn.  Neusiedler  See  (Reiser).  Selten  und  wenig 
beobachtet,  jedoch  ist  ihr  Vorkommen  durch  Eier  von  dem- 
selben Brutplatze,  den  auch  St.  fluviatilis  besetzt  hält,  und 
welche  ich  von  dort  erhielt,  sicher  constatirt.  Ich  selbst  sah 
dort  die  alten  Vogel,   von  denen   nur   3    Paare  daselbst  brüteten. 

304.  Sterna  cantiaca,    Gm.   —   Brandmeerschwalbe. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  5.  Februar 
bis    iS.    März. 

305.    Sterna  ßuviatilis ,    Naum.   —   Flussseeschwalbc. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic i.  Vom  i.  bis 
19.   Mai  ;    22.,    26.   Juli. 

Steiermark.  Pikern  (Reiser).  Steigt  an  der  Drau  über 
St.Nikolai  nicht  aufwärts,  jedoch  überfliegt  sie  meist  in  Gesell- 
schaft die  weite  Landstrecke  bis  Rothwein,  um  daselbst  in  einem 
kleinen  Teiche,  mitten  in  Kukuruzfeldern,  zu  fischen;  dort 
erlegte  ich  ein  Stück  am  23.  Juli.  —  Pols  (Washington). 
Hat  infolge  der  Murregulirung  die  früheren  Brutplätze  ver- 
lassen. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Frühjahr  18S4:  Syr- 
mien,  Draueck,  Kolodjvär.  i885:  am  Drauecke  in  grÖsster  Zahl. 
Gelege  zweiter  Brut  sind  mir  seit  i883  nicht  bekannt  ge- 
worden. —  Neusiedler  See  (Reiser).  Ueberall  in  Menge. 
Auf  der  Zicklacken  -  Insel  ist  der  Hauptbrüteplatz  der  am  See 
vorkommenden  5?er?7a-Arten.  Am  14.  Mai  waren  dieselben  schon 
in  Massen  auf  der  Insel  und  begannen  die  Stellen,  wohin  sie 
die  Eier  legen  wollten ,  auszukratzen  und  mit  einigen  Stroh- 
halmen zu  belegen.  In  den  letzten  Tagen  dieses  Monates  und 
der  ersten  des  Juni  war  die  Sandbank  buchstäblich  bedeckt  mit 
Eiern  und  brütenden  Vögeln,  welche  sich  bei  der  Annäherung 
eines  Kahnes  gleich  einer  weissen  Wolke  erhoben  und  unter 
ohrenzerreissendcm   Lärm   auf  den   Störenfried   herabstiessen,     ja 


366  V.  V.  Tschusi  und  K.  v.  Dalla-Torre. 


dessen  Kopf  mit  den  Flugelspitzen  streiften.  Die  Farbennüancen 
dieser  Eier  gehen  in's  unendliche,  man  kann  aber  eine  braune 
und  eine  grüne  Gruppe  unterscheiden.  Es  wird  denselben  von 
Seite  der  Bevölkerung,  weil  zu  dieser  Zeit  die  Kiebitzeier-Saison 
glücklicherweise  schon  vorbei  ist,  wenig  oder  gar  nicht  nach- 
gestellt. 

308.    Sterna   minuta,    L.   —  Zwergseeschwalbe. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Frühjahr  1884  in  Syr- 
mien,  in  grösserer  Zahl  am  Kopäcser  Teiche;  Sommer  i885: 
relativ  zahlreich   in   Bellye.    Exemplare   im  Jugendkleide. 

307.  Hydrochelidon    leucoptej-a ,    M.    &    Seh,  —  Weissflügelige 

Seeschwalbe, 

Dalmatien.     Spalato    (Ko  l  o  m  ba  t  o  v  i  c).     Vom    I.   bis 

24.   Mai   und  vom    12,   bis   28.   August. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Frühjahr  1884  in  Syr- 
mien   und   Kolodjvär.   August    i885    im   Kopäcser  Riede   (selten!). 

308.  Hydrochelidon  hybrida,   Pall.  —  Weissbärtige  Seeschwalbe. 

Dalmatien.    Spalato   (Kolombatovic).  Vom   5.  Mai  bis 

24.   August. 

Ungarn.  Bellye  (Mojsisovics).  Frühjahr  1884:  in  Syr- 
mien  und  Kolodjvär.  Sommer  i885:  Kopäcser  und  Bellye"er 
Riede;  ein  altes  Exemplar  erlegt  (in  meinem  Besitze),  eines  im 
Riedmuseum. 

.309.   Hyd}'ochelidon  nigra,   Boie.  —  Schwarze  Seeschwalbe. 

Böhmen.  Haida  (Hegen  bar  th).  Auf  dem  Grossteiche 
in  Hirnsen  im  Sommer  erlegt.  Sie  scheint  dort  oder  auf  dem 
Hirschberger  Teiche   Brutvogel  zu  sein. 

Dalmatien.  Spalato  (Kolombatovic).  Vom  i.  bis 
22.   Mai   und   vom    7.   bis   28.  August. 

Mähren.  Oslawan  (Capek).  Nur  am  10.  Mai  1  Stück 
auf  einem   Teiche   hei   Namiest  fischend   beobachtet. 


IV.  Jahresbericht  aus  Oesterreich-Ungarn,  367 

Steiermark.  Mariahof  (Hanf  &  Paumgartner). 
i5.  Mai  4  Stücke,  21.  August  i  Stück,  22.  2  Stücke^  2  3.  und 
28.  August  und    4.   September  je    i    Stück. 

Ungarn.  Bellye  (M  o  j  s  i  s  o  v  i  c  s).  Frühjahr  1  884 :  in 
Syrmien,  in  den  Banater  Sümpfen,  Donau,  Drau  und  Save,  in 
Kolodjvär  und  Bellye  unsäglich  gemein.  Ebenso  im  Frühjahre 
und  Sommer  i885.  Sogar  weit  ab  von  ihrem  eigentlichen  Ele- 
mente traf  ich  sie  bei  Daröcz,  unweit  von  Nyerges  mit  nütz- 
licher Kerfjagd  beschäftigt  hinter  dem  Pfluge  am  Ackerfelde.  — 
Neusiedler  See  1  Reis  er).  Noch  häufiger  als  die  anderen 
Seeschwalben-Arten  Sie  soll  in  grossen  Gesellschaften  auf  dem 
Schilfwusle  nisten ,  den  die  ^^'ellen  an  seichten  Stellen  zu- 
sammentragen. 


Sendungen  von  der  k.  k.  Seebehörde  in  Triest, 
in  der  Reihenfolge  ihres  Eintreffens. 

1.  Turdiis  miisicus.  Die  Hafenagentie  von  Grado  über- 
sendet eine  Singdrossel,  welche  am  Leuchthurme  in  Golametto 
am  17.  Februar  i885  um  2^/„  Uhr  Mitternacht  anstossend, 
zugrunde  ging. 

Grado.   17.  Februar    i885. 

Giacomo   Marco   in.  p. 

2.  Stunius  vulgaris.  Das  Hafencapitanat  von  Rovigno  zeigt 
die  Absendung  eines  Vogels  an,  welcher  in  verflossener  Nacht 
am  Leuchthurme  von  S.  Giovanni  in  Pelago  anstiess  und  lebend 
noch  zu  Boden  fiel,  aber  nach  Verlauf  von  zwei  Tagen  ver- 
endete. 

Rovigno,   5.   März   i885. 

3.  Fringilla  coelebs.  Vom  Hafenassistenten  des  Leucht- 
thurmes  Donzella  wurden  zwei  Paare  dieses  Vogels  an  das 
Hafenamt  in   Gravosa  überschickt. 

Donzella,    16,  März   i885. 

Luca   Baburizza   m.  p. 


368  V.  V.  Tschusi   und  K.   v.   Dalla-Torre. 


4.  Hirundo  riistica  und  Hi7'undo  urbica ,  Gallinula  por- 
^aiia.  Mit  Bericht  des  Leuchtthurm  -  Assistenten  von  Zaglava 
auf  Cherso  vom  9.  April  i885  erhielt  ich  33  todte  Rauch- 
schwalben,   eine   Hausschwalbe    und    eine   Gallinula  por~ana. 

5.  Alaiida  arvensis,  Dandaliis  rubecula  und  Sturmis  vul- 
garis. Mit  Bericht  vom  Leuchtthurm-Assistenten  A.  Omero  auf 
Punta  d'  Ostro  vom  19.  October  i885  erhielt  ich  zehn  Alauda 
arvensis ,  einen  Dandalus  rubecula  und  einen  Sturnus  vulgaris, 
welche  Vögel  am  Zuge  in  der  Nacht  vom  18.  auf  19.  October, 
gegen  3  Uhr  morgens,  bei  leichtem  Regen  am  Leuchtthurme 
anstiessen. 

6.  Sturnus  vulgaris.  Mit  Bericht  des  Assistenten  von  GoUo- 
metto  bei  Grado  ddo.  2.  März  1886  flogen  um  Mitternacht 
I  Uhr  an  die  Laterne  zwei  Staare  an,  deren  Schnäbel  gebogen 
und  gespalten  waren. 

Haf'enagentie  Grado,    2.  März   1886. 

Der  iMandatar  für  I Strien: 
Dr.   L.   K.    Moser. 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,  1886. 

Compiled   by 

Oluf    AATinge. 

(With  a  Map-Plate  I.) 

Observations  have  been  communicated  by: 

A.:  H.  Arctander,  physician,  Storehedinge,  Stevns, 
Själland.  Observations  in   Stevns. 

F.:  A.  H.  Faber,  cand.  pi:]arm.  Notes  from  Viborg 
and  surroundings,  within  three  or  four  (Danish)  miles  from 
tiie  town.  Species  from  Viborg  88.  —  Also  some  notes  from 
Visits  to  Mors,  wliere  the  observer  lived  during  1884 
and    i885*). 

Hs.:  P.  Her  sehend,  possessor  of  Herschendsgave, 
S.  E.  of  Skanderborg  So,  Jylland. 

K.:  Th.  N.  Krabbe,  stud.  med.  Ciiiefly  observations 
from  the  island  of  Amager,  especially  the  coasts  and  the 
northern  part  close  to  Kjöbenhavn,  with  the  fortification 
territory,  —  Also  some  notes  from  Thy,  north-western 
Jylland,   taken    from    end    of  July    to    about  September    ist. 

W, :  the  Compiler  of  this  report.  Notes  from  Kjöbenhavn. 
For  general  remarks  see  Report  i885.  Area  of  Observation 
still  smaller  than  last  year,  and  excursions  beyond  imme- 
diate  surroundings  fewer;  number  of  species  observed  there- 
fore  only  gS**). 


*)  Mr.  Faber  has  published  his  observations  in  Mors  in  a  separate 
Pamphlet,   »Morsö's  Fugle«,   Viborg,    1887. 

**)  Besides  those  inentioned  in  text,  the  foUowing:  Circiis  aerugi- 
nosus,  Syrnium  aluco,  Corvus  corax,  Pica  caudata,  Picus  major,  Picus 
medius,  Sitta  eiiropaea  (s.  str.),  Certhia  familiaris,  Poecile  palustris, 
Parus  major,  Parus  coeruleiis,  Sylvia  nisoria,  Miliaria  eiiropaea,  Passer 
domesticus,  Passer  montanus,  Coccothraustes  vulgaris,  Carduelis  elegans, 
Cygniis  olor,  Anas  boschas,  Larus  marinus,  Larus  argentatus,  Larus 
catrus,  Sterna  ßuviatilis. 

OrnisIV.  3.  24 


370  Oluf  Winge. 

Some  notes  from  various  sources,  indicated  in  each 
case,  have  been  added   by  the  Compiler. 

In  the  last  Report  were  stated  the  preliminary  results 
of  the  endeavours  of  Prof.  Lütken  to  utilize  the  opportuni- 
ties  for  observations  on  birds  afforded  by  lighthouses  and 
light-vessels.  In  1886  it  was  ordered  by  the  Government, 
that  birds  killed  on  striking  the  lights  should  be  sent  to 
the  Zoological  Museum  of  Kjöbenhavn  (in  some  cases  only 
samples,  in  other  only  parts  of  the  birds),  date  and  weather 
being  noted;  the  necessary  means  for  postage  etc.  were 
granted.  Lightkeepers  were  also  asked  for  such  other  in- 
formation  on  birds  as  they  might  be  able  to  give.  The 
scheme  began  to  work  on  May    ist. 

Clear  nights  being  very  common  during  the  time  of 
passage  not  very  many  birds  came  to  the  lights.  From 
24  stations  (out  of  63)  were  received  469  specimens  (entire 
or  in  parts)  of  Sy  species  (identified  by  the  Compiler).  — 
On  the  morning  of  May  i4th  many  birds  had  arrived  at 
Kjöbenhavn,  both  fresh  species  and  fresh  individuals  of 
others;  late  in  the  previous  evening  1  heard  Actitis  hj'po- 
leucus  passing  overhead;  the  night  was  dark  and  rainy,  with 
a  strong  easterly  wind.  I  therefore  had  expected  something 
from  the  lights;  but  only  a  few  birds  were  sent  or  noted, 
the  night  being  however  one  of  the  very  few  in  May  when 
any  birds  Struck  the  lights.  —  In  autumn  by  far  the  most 
birds  came  to  the  lights  in  two  periods,  the  first  being 
September  3oth  to  October  2d,  the  next  October  i8th  to 
25th,  more  especially  2ist  to  24th.  There  was  a  marked 
movement  of  a  few  species  at  the  close  of  December. 

A  feature  of  the  year  was  the  exceptionally  long  and 
continuous  (though  not  very  hard)  frost,  with  considerable 
snow,  lasting  to  about  March  20th  and  greatly  delaying 
the  arrival  of  the  earliest  migrants.  On  March  2 ist  thaw 
set  in  at  Kjöbenhavn,  but  no  real  passage  was  feit  tili  24th, 
when  it  was  very  marked.  The  species  that  habitually  come 
near  this  date  or   a   liule   later  were  not  at  all  delayed. 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,  1886.  371 

List  of  Lights  and  Keepers. 

I.  North  Sea,  Skagerak,   and  Limfjord. 

1.  Esbjerg  L.  H,  Two,  white,  fixed;  3d  class*);  height 
of  light    above  water  84  and  40  feet.  —  Reske. 

2.  Blaavands  Huk  L.  H.  (building   1886). 

3.  Horns  Rev  L.  V.  White  flash  every  half  minute; 
height  3o  feet.   Fog  syren,   3  blasts  quickly  every  2  minutes. 

—  N.  K  r  o  m  a  n  n . 

4.  Bovbjerg  L.  H.  White,  fixed;  ist  class;  height 
ig6  feet.  —   E.   Rasmussen. 

5.  Thyborön  Kanal  L.  V.    Red,  fixed;  height  3o  feet. 

—  N.   Nielsen. 

6.  Lodbjerg  L.  H.  W^hite,  double  flash  every  20  se- 
conds;    ist  class;   height    i55   feet.  —  J.   L.  WinslÖw. 

7.  Hanstholm  L.  H.  White  flash  every  half  minute; 
2d  class;  height  212   feet.  —  Chr.   Hearing. 

8.  Hirtshals    L.    H.     White,    fixed,    flashing    up    every 

2  minutes;  ist  class;  height  182  feet.  Fog  syren,  at  120  feet 
from  tower;  2  blasts  quickly  every  2  minutes.  —  E.  T.  B. 
Jensen. 

II.  Kattegat. 

9.  Skagen  L.  H.  White,  fixed;  ist  class;  height  140 
feet.  —  M.   G.   Poulsen. 

10.  Skagens  Rev  L.  V.  Red  flash  every  half  minute; 
height  3o  feet.  Fog  syren,  one  blast  every  2  minutes.  — 
J.   G.   St  ein  mann. 

11.  Hirtsholm  L.  H.  White  flash  every  half  minute; 
6th  class;  height  42   feet.   —  W.   Schultz. 

12.  Nordre  Ron  L.  H.  White  5o  seconds,  red  10  seconds; 
3d  class;  height    5o  feet.   Fog  syren,  at  40  feet  from  tower; 

3  blasts  quickly  everv  2   minutes.   —  A.   Kruse. 

13.  Läsö  Trindel  L.  V.  White  flash  every  3o  seconds; 
height  3o  feet.   Fog  svren,   2  blasts  quicklv  everv  2  minutes. 

—  J.  Poulsen. 

*)  The  lanterns  of  üght-vesseli  do  not  enter  into  tliis  Classification. 

24* 


372  Oluf  Winge. 

14.  Läsö  Rende  L.  V.  White,  fixed;  height  3o  feet. 
Fog  hörn,   2  blasts  quickly  every  minute.  —  L.   Lauritzen. 

15.  Egense  L.  H.  Two,  white,  fixed;  4th  class;  height 
20  and   53  feet.  —  C.  F.   Laug. 

16.  Kobbergrunden  L.  V.  White,  fixed;  height  3o  feet; 
Fog  hörn,  one  blast  every  minute.  —  V.  T.  Schnipp. 

17.  Anholts  Knob  L.  V.  White,  double  flash  every 
minute;  height  3o  feet.  Fog  syren,  3  blasts  quickly  every 
2  minutes.  —  M.   Dyreborg. 

18.  Anholt  L.  H.  White  flash  every  20  seconds: 
ist  class;   height  i3o  feet.  —  J.   Christiansen. 

19.  Hesselö  L.  H.  White,  fixed;  2d  class;  height 
ii5  feet.  —  A.   G.   Saxtorph. 

20.  Spotsbjerg  L,  H.  White  flash  every  half  minute; 
6th  class;  height   120  feet.  —  Lehm. 

21.  Schultz's  Grund  L.  V.  Two,  white,  fixed;  height 
3o  feet.  —  H.   Svarer. 

22.  Fornäs  L.  H.  White  flash  every  half  minute; 
4th  class;  height  67  feet.   —  J.   O.  Böving. 

23.  Hjelm  L.  H.  White,  fixed,  flashing  up  every 
minute;   2d   class;  height   160  feet.  —    H.  J.  Henningsen. 

24.  Äbeltoft  Vig  L.  H.  Two,  white,  fixed;  3d  class; 
height   loi    and   36  feet.  — •  H.  P.  MÖnsted. 

25.  Sletterhage  L.  H.  W'^hite,  fixed;  6th  class;  height 
52  feet.  —  A.  Nielsen. 

26.  Thunö  L.  H.  White,  fixed;  5th  class;  height  98  feet. 
—  J.   P.  My  n  s  te  r. 

27.  Sejrö  L.  H.  White  flash  every  2  minutes;  3d  class; 
height    100  feet.   —  H.  J.    Skow. 

28.  Vestborg  L.  H.  White,  fixed,  flashing  up  every 
minute;  3d   class;    height    ii5   feet.  —  C.   Schröder. 

III.  Sound. 

29.  Nakkehoved  L.  H.  Two,  white,  fixed;  3d  ciass ; 
height    143   and  g5   feet.    —  P.   Rydahl. 

30.  Lappegrunden  L.  V.  White,  double  flash  every 
minute;  height  3o  feet,  Fog  signal,  2  blasts  quickly  every 
minute.  —   J.  Jöroensen. 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,   1886.  873 


31.  Kronborg  Castle.  White  25  seconds,  red  5  seconds; 
3d  class,  smallest  size;  height  117  feet.  Feg  hörn,  one  blast 
every  minute.  —  GjÖrup. 

32.  Trekroner  L.  H.  White,  fixed,  flashing  up  every 
minute;  4th  class;  height  63  feet;  two  accessory  lights,  red, 
fixed,  4th  class.  Füg  hörn,  one  blast  every  35  seconds.  — 
R.  E.  Heuser. 

33.  Prövesten  L.  H.  Two,  red,  fixed;  6th  class;  height 

32  and  42  feet.  —  H.  .Tappe. 

34.  Nordre  Rose  L.  H.  White,  fixed.  red  flash  every 
half  minute;  3d  class;  height  44  feet.  Fog  signals  from 
passing  vessels  are  answered  bv  a  fog  hörn.  —  C.  A.  S. 
Orum. 

35.  Dragör  L.  H.  Two,  red,  fixed;  3d  class;  height 
3o  and  60  feet.  —  B.   R.  Leth. 

36.  Drogden  L.  V.  White  flash  every  20  seconds; 
height  3o  feet.  Fog  hörn,  one  blast  every  minute.  —  R. 
Gommesen. 

37.  Stevns  L.  H.  White  flash  every  half  minute; 
2d  class;  height  2o3  feet.  —  B.  Rosen. 

IV.  Store  Belt,  etc. 

38.  Refsnäs  L.  H.  White,  fixed;  4th  class;  height 
77  feet.   —    P.   C.  Jensen. 

39.  Romsö  L.  H.  Red,  fixed;  5th  class;  height  5o  feet. 
—  F.  Andersen. 

40.  Halskov  L.  H.  White,  fixed;  6th  class;  height 
5i    feet.   —   J.   Win  ekler. 

41.  Korsör  L.  H.   Two,  white,   fixed;  öth  class;  height 

33  and  2  5   feet.  —  J.   Win  ekler. 

42.  Sprogö  L.  H.  White  flash  every  2  minutes; 
3d  class;    height    140  feet.  —  J.  H.  Bencke. 

43.  Knudshoved  L.  H.  White,  fixed;  5th  class;  height 
59  feet.  —  Löwe. 

44.  Slipshavn  L,  H.  Red,  fixed;  öth  class;  height 
20  feet.  —  N.  Nielsen. 

45.  Heiholm  L.  H.  White,  fixed;  öth  class;  height 
28  feet.   —  Dorthea   Holst. 


374  Oluf  Winge. 

46.  Ore  L.  H.  Two,  white,  fixed;  6th  class;  height 
3o  and  9  feet.  —  F.  Bertelsen. 

47.  Orehoved  L.  H.  Red,  fixed;  6th  class;  height 
3o  feet.  —  F.  Bertelsen. 

48.  Vejrö  L.  H.  White  flash  every  i5  seconds;  6th  class ; 
height  5o  feet.  —  V.  Humble. 

49.  Tranekjär  L.  H.  White,  fixed;  öth  class;  height 
41   feet.  —  J.   Larsen. 

50.  Taars  L.  H.  Two,  white,  fixed;  Gth  class;  height 
32  and    18  feet.   —   C.   Lupnold  Hansen. 

51.  Fakkebjerg  Hovedfyr  L.  H.  White,  fixed;  3d  class; 
height   125  feet.  —  H.   F.   Lund. 

52.  Fakkebjerg  Bifyr  L.  H.  —  N.  Rasmussen. 

V.  Lille  Belt. 

53.  Äbelö  L.  H.  White,  double  flash  every  half  minute; 
3d  class;  height  65  feet.  —  S.  Thorsen. 

54.  Strib  L.  H.  White,  fixed;   3d  class;  height  65  feet. 

—  A.  H.  Andersen. 

55.  Baagö  L.  H.  White,  fixed;  4th  class;  height  38  feet. 

—  B.  Bru  u  n. 

56.  Assens  L-  H.  White,  fixed;  öth  class;  height 
20  feer.  —  B.   Bruun. 

57.  Skjoldnäs  L.  H.  White  flash  every  3o  seconds; 
2d  class;  height  io3  feet.   Fog  syren,  one  blast  every  minute. 

—  J.   Beidring. 

VI.  Baltic. 

58.  Christiansö  L.  H.  White  flash  every  half  minute; 
2d  class;   height  92   feet.  —  O.  C.  F.   Christensen. 

59.  Hammershus  L.  H.  White,  fixed;  ist  class;  height 
290  feet.  Fog  syren,  2  blasts  quickly  every  2  minutes.  — 
J.  H.  Beidring. 

60.  Dueodde  Hovedfyr  L.  H.  White,  fixed,  flashing 
up  every  i*/,  minute;  ist  class;  height  i5o  feet.  —  W.  Lund, 

61.  Dueodde  Bifyr  L.  H.  White,  fixed;  3d  class, 
smallest  size;  height  5o  feet.  Fog  syren,  one  blast  every 
2  minutes.  —  L.  W^eden. 


IV.  Report  on   Birds  in  Danmark,   1886.  375 


62.  Möen  L.  H.  White,  fixed;  3d  class;  height  8o  feet. 
—  C.  Thaarup. 

63.  Gjedser  L.  H.  White,  fixed;  3d  class;  height 
62  feet.  —  Chr.  Lindgaard. 

64.  Gjedser  Rev  L.  V.  Red  flash  every  half  minute; 
height  3o  feet.  Fog  hörn,  one  blast  every  minute.  —  H. 
Gomm  esen. 


General  Report. 


1.  Milvus  regalis,  auct.  —  Glente. 

Storehedinge.     March     i4th    (frost)    first.     Breeds    in 

Gjorslev  Skov.  (A.) 

Herschendsgave.  March   2oth  arrival.   (Hs.) 

Viborg.  Breeds  in  some  of  the  woods,  Lindum  Skov, 

May  2d,  nest  with  three  eggs.     Hald  Bögeskov,  May  4th, 

nest  with   three  eggs.   (F.) 

2.    Cerchneis  tinnunculus,  L.  —  Taarnfalk. 

Kjöbenhavn.  Not  often  observed;  seen  twice  during 
the  hard  part  of  the  long  winter,  January  23d  and  February 
28th.   October   3  ist  one,  last.   (W.) 

Storehedinge.  March  lyth  shot.  Breeds  on  Stevns 
Klint.   (A.) 

Viborg.  In  Tjele  garden  June  3d  sitting  on  five  eggs 
in  an  old  crow's  nest.  Within  a  few  paces  a  crow's  nest 
with  young  about  able  to  fly.   (F.) 

3.  Hypotriorchis  aesalon,  Tunst.  —  Dvärgfalk. 

Kjöbenhavn.  Singly,  not  in  actual  migration,  April 
22d,   September  25th  and   27th,  October  i4th  and  20th.  (W.) 

Storehedinge.  September  loth  young  male  shot  at 
Sigerslev.   This  year  frequently  seen.   (A.) 


376  Oluf  Winge. 

4.   Falco  suhbuteo,  L.  —  Lärkefalk. 
Kjöbenhavn.     Singly  in  or  near  north-eastern  suburb 
May  9th  and  i8th,  August  2  ist,  September  4th  and  5th.  (W.) 

5.  Falco  peregrinus,  Tunst.  —  Vandretalk. 
Kjöbenhavn.  In  town  and  suburbs  several  times  from 
January  to  April  gth.  September    loth  one;  again  September 
25th  and  October   i2th.  A  few  times  in  December.  (W.) 

6.  Astur  palumbarius,  L.   —  Duehög. 
Viborg.   Hald  Bögeskov,  April   3oth,  nest  with  three 
eggs.  Viskum  Skov,  May  yth,  nest  with   three   fresh   eggs. 
(F.) 

7.  Accipiter  nisus,  L.  —  SpurvehÖg. 

Kjöbenhavn.  Several  times;  the  following  probably 
in  actual  migration:  April  25th;  11  A.  M.,  one  to  N. ;  clear, 
N.  W.  streng.  August  29th,  io,z|.5  A.  M.,  one  to  W.  October 
i2th,   8,40  A.  M.,  two  in  Company  to  W.  (W.) 

Viborg.  Often  seen  flying  over  the  town  and  in  other 
places;   certainly  breeds  in   the  woods.   (F.) 

8.   Pandion  haliaetus,  L.   —  Fiskeörn. 

Storehedinge.  May  11  th  female  shot  at  nest  in  Kon- 
geskov.   (A.) 

9.  Haliaetus  albicilla,  L.   —   Havörn. 

Kjöbenhavn.  March  28th,  about  io,35  A.  M.,  one  old 
bird  siowly  circling  away  to  N. ,  not  very  high  above  a 
much  frequented  read  along  coast  in  north-eastern  suburb; 
mild,   S.  W.  streng.    (W.) 

Storehedinge.  In  December  young  male  shot  at  Lille- 
hedinge.  (A.) 

Viborg.  As  far  as  I  know,  there  is  now  oniy  one 
breeding  pair  in  these  parts,  in  Lindum  Skov.  April  4th 
nest  in  a  giant  beech ,  sixtv-four  feet  from  ground.  Two 
eggs,  one  addled,  the  other  incubated  probablv  for  a  fort- 
night.      (F.) 


IV.  Report  on  Birds  iii  Danmark,  1886.  377 


10.  Pernis  apivorus,  L.  —  Hvepsevaage. 
Kjöbenhavn.  May  22d,  7,40  A.  M.,  one  circling  above 
North  Harbour;  thence  straight  inland,  to  W.  —  In  August 
passing  garden  as  foUows:  28th,  4,5o  P.  M.,  three,  high,  to 
W.  29th,  10,5  to  1 1  A.  M.,  altogether  about  143  to  W., 
not  very  high,  in  larger  and  smaller  straggling  flocks,  kee- 
ping  so  nearly  along  the  same  hne,  that  most  of  the  birds 
just  crossed  the  house;  mild,  bright,  W.  fresh.  3oth,  2,1 5 
P.  M.,  two  to  W.  —  September  5th  one.  (W.) 

11.   Archibuteo  lagopus,  Brunn.  —  Vinter-Musevaage. 
Storehedinge.   In  November  one  male  and  one  female 
shot  at  Sigerslev.   (A.) 

12.  Buteo  vulgaris,  Leach.  —  Musevaage. 
Kjöbenhavn.  Breeds.  March  i4th,  when  still  hard 
winter,  one  in  a  wood.  March  28th,  g,i5  A.  M.  to  12,10 
P.M.,  in  actual  migration  :  one  to  N.  E.,  ten  (going  out 
over  the  Sound)  to  N.  E.,  one  N.  E.,  two  N.  E.,  four  N., 
two  N.;  mild,  S.  W.  strong.  —  August  20th  to  October 
lyth  several  times  in  migration  localities;  the  following 
probably  actually  migrating:  September  26th,  10  A.  M., 
one  soaring  very  high  over  coast,  mounting  much  higher 
still  and  then  going  away  to  S.  W.  October  3d,  c.  10,45 
A.  M.,  one  at  coast,  circling  out  at  sea  to  E.5  when  far  off 
and  very  high  up  it  flew  down  the  Sound  to  S.  or  S.W.; 
at  II  A.  M.,  in  the  same  place,  four  came  in  from  sea, 
from  E.,  circled  over  coast  and  went  away  to  W. ;  wind 
N.W.  October  lyth,  10, 1 5  A.  M.,  one  speedily  to  W.,  just 
in   advance  of  a  squall;  E.   strong.  (W.) 

Storehedinge.  March   25lh   (mild)   first.   (A.) 
Viborg.  Commonly  breeding  in  most  woods.   In  April- 
and  May    nests  wiih    two    or  three  eggs  (Hald  Bögeskov, 
Rindsholm,  Avnsbjerg,  Viskum,  Bigum,  Lindum).  (F.) 

13.      Circus  cyaneus,  L.   —   Blaa  Kjärhög. 
Storehedinge.   September  3oth  young  male  found  dead 
at  Lille  Taaröje,    by  a  man   who  had  wounded    it  a  week 


378  01u7  Winge. 

before.  (A.)     (The    slructural    details    characteristic    of  the 
species  observed  by  Mr.   Arctander.  W.) 

Male,  in  nearly  füll  blue  plumage,  shot  near  Kallund- 
borg,  N.  W,  Själland,  in  latter  part  of  February  and  sent 
for  stuffing  to  Conservator  E.  Hansen  of  the  Zoological 
Museum. 

14.   Syrnium  aluco,  L.  —  Natugle. 
Viborg.     Hald  Egeskov,  June  8th ,  two  large   young 
in   a  hollow  tree,  only  four  feet  from  ground.  (F.) 

15.  Brachyotus  palustris,  Forster.  —  Mose-Hornugle. 
Amager.   September  29th  one  was  shot  on  west  coast 
and  given  to  me.  (K.) 

16.    Cypselus  apiis,  L.  —  Mursvale. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  May  8th  one,  loth  four,  iith 
and  i2th  but  few,  i3th  a  good  many,  i4th  probably  not 
far  from  füll  numbers.  August  3d  still  numerous;  to  8th 
rather  many;  at  garden  continually  some  to  iSth  (iith  ten, 
1 5th  eleven,  i8th  five  —  generally  at  least  five  near  a 
nesting-place).  August  22d  and  26th,  September  ist,  one 
each  day.   (W.) 

Amager.  May  i2th  first,  not  many;  i4th  generally 
arrived.  (K.) 

Storehedinge.  May  i3th  arrival.  August  loth  gone. 
August    lyth  the  last  ones.  (A.) 

Viborg.  Breeds  num.erously  in  the  town.  May  i4th 
two,   first;    1 5th   large   numbers. 

17.  Hirundo  rustica,  L.  —  Forstuesvale. 
Kjöbenhavn.  Breeds.  April  2  5th  one,  27th  and  28th 
some,  3oth  one.  May  ist  and  2d  not  seen;  from  3d  conti- 
nually some;  from  yth  common;  i4th  perhaps  füll  numbers. 
—  September,  during  first  half  numerous,  yet  probably 
fewer  than  at  close  of  August;  decrease  more  marked  from 
igth  and  especially  from  22d;  continually  some  to  agth  ; 
27th  to  29th  a  swarm   (nearlj    all  young  birds)  in  a  place 


IV.  Report  on  Birds  in    Danmark,  1886.  379 


at  North  Harbour,  and  occasionally  spreading  further;  on 
3oth  the  place  was  not  visited ,  but  on  October  ist  there 
were  none.  October  ist  to  6th  some,  gth  several  (all  young, 
as  most  often  at  this  time),  iith  two,  121h  one,  i8th  a 
small  party.   (W.) 

Amager.  April  28th  and  3oth  singly  in  one  place; 
further  in  that  place  May,  3d  none,  yth  and  gth  four  or 
tive,  i2th  and  i4th  several,  and  not  tili  i6th  in  large  num- 
bers,  generally  arrived.  —  September  igth  still  very  many 
on  east  coast;  26th  very  few  on  west  coast,  passing  to  W. 
(S.  W.  iight).  October  3d  not  a  few  on  east  coast;  later 
none,   (K.) 

Storehedinge.   May  yth   arrival.   (A.) 
Herschendsgave.  April  27th  arrival.   (Hs.) 
Viborg.  Breeds  very  numerously.  Arrived  in  tirst  days 
of  May.   October  20th  still  one   seen. 

18.  Hirundo  urbica,  L.  —   Bysvale. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  April  28th  a  pair  visiting  an  old 
nest.  None  tili  May  6th  (one);  8th  some;  thence  continually, 
but  tili  i4th  scarce ;  füll  numbers  perhaps  about  i8th  to 
2 ist.  —  In  August  very  numerous,  but  probably  decreasing 
during  the  later  part;  3 ist  still  many.  September,  during 
first  half  rather  numerous  but  decreasing;  |decrease  (as  in 
Hirundo  rustica)  more  marked  from  igth  and  22d;  conti- 
nually a  few  to  29th  ;  i6th  to  igth  young  heard  in  a  nest. 
October    ist  and  2d,  4th,  and   5th,  a  few.  (W.) 

Amager.  May  i2th  a  pair,  i6th  one,  2ist  a  few;  in 
numbers  not  tili  28th.   (K.) 

Herschendsgave.  May  4th  arrival.   (Hs.) 

Viborg.  Breeds  very  commonly  in  the  town.  (F.) 

19.  Hirundo  riparia,  L.  —  Digesvale. 
Kjöbenhavn.  Breeds.  May  8th  some,  probably  too  late 
for  first  arrival;  from  i4th  more  often.  —  August,  to  28th. 
September  5th  two;  gth,  i2th,  and  i5th  singly;  27th  to 
2gth  some  in  the  swarm  of  Hirundo  rustica  mentioned  for 
these  days  (there  were  also  some  H.  urbica).  October  gth 
one.  (W.) 


380  Oluf  Winge. 

Amager.  May  lyth  first,  a  pair.  July  4th  rather  plen- 
liful;  but  eise  during  June  and  July  I  found  it  uncommonly 
scarce.  September  5th  two;  none  later.  (K.) 

Viborg.  Several  larger  and  smaller  Settlements  in  sand  or 
gravel-pits.  (F.) 

Thy.  On  some  of  my  excursions  not  found;  only 
twice  in  considerable  numbers,  on  August  3d  and  8th,  in 
two  places.  —  On  the  whole  I  have,  I  think,  found  it  con- 
siderably  scarcer  in    1886   than  in  other  years.   (K.) 

20.    Cuculus  canorns,  L.  —  Gjög. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  May  i4th  first,  calling  in  two 
places.   (W.) 

Herschendsgave.  April  28th  first  heard;  appears  to 
me  to  be  annually  decreasing  here.   (Hs.) 

Viborg.  May    i8th  first  heard.  (F.) 

21.  Alcedo  ispida,   L.  —  Isfugl. 
Herschendsgave.    Its  nest  I  have  not  yet  found;  but 
at  a  small  stream  running  through   the  wood   1  saw  in  July 
several  times  a  pair  with  four  young.  (Hs.) 

Viborg.  November  i2th  I  saw  one  at  Vint  Mölle  So.  (F.) 
Stuffed     for     privates     by    Conservator     E.     Hansen 
of  the  Zoological  Museum:   female  ,     Ordrup,   near  Kjöben- 
havn;   male,   Nästved,     Själland;     female,     Stubbekjöbing, 
Falster.  All  shot  in   first  half  of  March. 

22.  Sturnus  vulgaris,  L.  —  Star. 
Kjöbenhavn.  Breeds.  January  loth  one  on  heaps  of 
garbage.  Real  arrival  several  weeks  later  than  usual,  on 
account  of  the  long  frost.  March  i8th,  when  still  hard 
winter,  a  party  of  three.  Thaw  set  in  on  the  2 ist; 
yet  none  seen  tili  23d,  a  party  of  six.  24th  some  (first  at 
garden);  2  5th  numerous.  —  June  4th  first  young  flown  in 
garden  ;  6th  raany,  Sth  decreasing,  after  iith  none.  In  two 
other  places  feeding  young  in  nest  June  27th  and  July  yth. 
—  October,  many,  decreasing;  from  22d  very  suddenly  but 
few,  and  not  every  dav,  to  28th.  November  22d  one.   (W.) 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,  1886.  381 

Amager.  February  i4th  three;  next  on  March  6th,  a 
large  flock.  Not  tili  March  28th  found  in  numbers  every- 
where.  —  June  6th  first  flocks  of  young.  June  i4th,  in  the 
reeds  of  the  moats,  three,  young,  quite  drenched,  allowing 
themselves  to  be  taken  by  hand;  plumage  fully  developed. 
—  October  24th  last  flock;  3 ist  two.  November  2 ist  and 
December  25th.  each  day  one.  (K.) 

Storehedinge.  January  gth  (hard  winter)  a  few  had 
arrived.  (A.) 

Herschendsgave.  One  came  on  February  i5th,  but 
after  a  few  days  it  disappeared;  not  tili  March  i2th  was 
the  Starling  observed  again.  According  to  my  notes  it  has 
never  before  arrived  so  late;  even  in  the  hard  winter  of 
1880 — 81,  when  a  single  one  had  appeared  in  the  beginning 
of  February,  it  came  again  on   March   8lh.  (Hs.) 

Viborg.  February  2Sth  one,  but  not  tili  March  2 ist 
a  larger  flock.  Exceedingly  numerous  in  and  around  Viborg. 
In  autumn  every  afternoon  enormous  numbers  gather  in 
all  high  trees  in  town,  whence  they  fly  off  at  dusk  to  roost 
in  the  reeds  of  the  lake.  October  2  5th  the  bulk  left,  and 
after  that  day  only  single  birds  or  sometimes  a  small  flock 
were  seen.    (F.) 

Sent  from  the  Lights.  September:  3oth  *)  Anholt  i. 
October:  2d  Hammershus  i.  gth  Hesselö  i.  igth  Anholt 
r.  2ist  Anholt  i  (12  killed).  22d  Schultz's  Grund  L.  V.  i, 
Christiansö  i,  Hammershus  2,  Gjedser  Rev  L.  V.  i.  23d 
Anholt  I  (5  killed),  HesselÖ  3  (20  killed).  24th  Läsö  Rende 
L.  V.  I,  Anholt  i  (4  killed).  25th  Schultz's  Grund  L.  V. 
I.   November:   3d  Schultz's  Grund   L.  V.    i. 

23.  Lycos  monedula,  L.   —   Allike. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  From  beginning  to  close  of  year. 
Actual  migration  observed  in  March  as  follows :  24th,  11,10 
A.  M.  to  i,3o  P.  M. :  ten  to  E.,  nine  to  E.  N.  E.,  two  and 
one  Crossing  Sound  to  E.,    nearly    forty    crossing  Sound   to 


*)  A  night  always  dated   with  the   day  foUowing, 


382  Oluf  Winge 

N.  E.  28th,  forenoon:    six   crossing  Sound    to  E. ;    eight  to 
E.  N.  E.  (W.) 

Viborg.  A  few  times  seen  moving  about  in  flocks.  (F.) 

24.   Corpus  corax,  L.  —  Ravn. 

Viborg.  Hald  Bögeskov,  April  6tb,  nest  with  four  fresh 
eggs;  on  these  being  taken  ihe  pair  removed  to  an  older 
nest,  and  on  May  4th  had  again  four  eggs.  In  Bigum  Skov 
a  pair  built,  but  on  being  disturbed  removed  to  the  ad- 
joining  LindumSkov;  here  May  2d  six  eggs,  yet  only  two 
fertile  and  somewhat  incubated,  the  other  four  addled 
Avnsbjerg  Skov  March   3oth  a  pair;  no  nest  found. 

25.    Corpus  cornix^  L.  —  Krage, 

Kjöbenhavn.  Breeds.  As  usual  large  numbers  in  both 
winters.  But  little  seen  of  actual  migration:  March  24th 
a  few  crossing  Sound  to  E.  2  5th  a  good  many  to  E.  and 
a  few  to  N.  E.  26th  and  27th  some  to  E.  April  ad  three 
crossing  Sound  to  N.  E.  —  October  3d  three  and  six  to 
N.W.  (against  the  wind),  from  manner  of  fiight  certainly 
migrating.    i6th  a  few  to  W.     igth  several  to  S.  W.     (W.) 

Amager.  As  usual  numerous  except  during  the  sum- 
mer  months  when  very  few  are  found.  Largest  numbers 
from  close  of  October  until   towards  April.  (K.) 

Viborg.  Very  numerous,  breeding  in  most  woods.  In 
February,  in  a  garden  where  crows  roost,  on  the  ground 
below  the  trees  large  numbers  of  Castings,  generally  con- 
taining  undigested   vegetable  matter,   small  stones,  etc.    (F.) 

A  specimen  intermediate  between  C.  cornix  and  C 
corone  shot  at  Jonstrup,  N.  E.  Sjalland,  near  the  end  of 
March,  and  presented  to  the  Zoological  Museum  by  Cand. 
Mortensen;  it  was  believed  to  be  a  cross,  a  black  and  a 
grey  crow  having  been  observed  to  nest  together  at  the 
spot  last  summer.  A  nearly  black  specimen,  shot  from  nest 
on  May  i2th  at  Möllerup,  Ronde,  not  far  from  Aarhus, 
presented  to  the  Zoological  Museum  by  Mr.  Frede riksen, 
sardener. 


IV.  Report  on   Birds   in  Danmark,   1886.  383 

Sent  from  the  Lights:  O  et  ober:  20th  Schultz's  Grund 
L.  V.   I. 

26.    Corpus  frugilegus.  L.  —  Raage. 

Kjöbenhavn.  ßreeds.  During  the  long  cold  onlv  one 
March  5th  and  two  March  i2th.  From  March  24th  numbers. 
Actual  migration  in  spring:  March  24th,  9,5o  A.  M.  to 
1,20  P.  M.,  six  to  E.,  one  crossing  Sound  to  E.  and  three 
to  N.  E.  25th,  10  A.  M.  to  4  P.  M.,  not  a  few  to  E.,  two 
(singly)  crossing  Sound  to  N.  E.  28th,  10,10  A.  M.,  thirteen 
crossing  Sound  to  E.  — ■  Continually  to  October  3 ist.  A 
few  Single  birds  November   ist,    lyth   and    iqth.  (W.) 

Amager.  Some  are  seen  in  summer;  a  few  mav 
breed.  March   28th  first,  one.   (K.i 

Viborg.  Sometimes  found  moving  about  the  country.  (F.) 

27.  Pica  caudata,  auct.  —   Skade. 

Amager.   Compare  Report   i885.   (K.) 

Viborg.  Rather  rare;  only  single  pairs  to  be  met  with 
here  and  there.     May    28th    a  nest  with    seven  voung.  (F.) 

August  i6th  some  at  a  farm  in  Dover,  southern  Thy 
(compare  Heiberg:  Thylands  Fugle).  (K.) 

28.   Garndus  glandarius,  L.  —  Skovskade. 
Viborg.   Rather  common   in  all  the  woods.   (F.) 

29.  Picus  major,  L.  —  Stör  Flagspet. 
Viborg.   In  some  of  the  woods  I  have  seen  it  in  spring 
and   believe  it  10  breed   there.   (F.)     [July    loth    1881    some 
young  birds.  W.] 

30.  Jrnx  torqidlla,   L.  —  Vendehals. 
Kjöbenhavn.     In   migration   localities:  April  2  5th  one 

in   garden.  August  20th   one.     August    22d    and   23d  one  in 

garden.   (W.) 

Amager.   August  27th  one  was  shot  in  Taarnby.   (K.) 
This    summer    a    pair    nested   (from  May    i6th)  in   an 

apple-tree,   at  Broballe,    Langeland,    where  uncommon.   (D. 

H.  Pape,   »Jagttidende«,  June   1886.) 


384  Oluf  Winge. 

31.   Sitta  europaea,  L.  (caesia).  —   Spetmejse. 
Viborg.  Common  in  the  woods  throughout  the  year.  (F.) 

32.    Certhia  familiaris,  L.   —   Träpikker. 
Viborg.   I   have  only  seen  very  few  in  the  woods.  (F.) 

33.  Upupa  epops,  L.   —  Härfugl. 

Mosbjerggaard,  Vendsyssel,  September  i4th  one  shot. 
[H.  Rosenkrantz,   «Jagttidende«,   December   i886.) 

34.  Latiiiis  excubito)',  L.  —  Stör  Tornskade. 

Herschendsgave.  In  autumn  some  were  seen;  thus 
on  October  3oth  and  November  i2th,  when  two  males  were 
shot.   (Hs.) 

35.  Lanius  collurio,  L.  —  Tornskade. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  May  i4th  first,  one  male  in 
garden  (migration  locality).  August  25ih  last,  one  young 
bird  in   garden.   (W.) 

Amager.  May  28th  firsr,  a  pair;  in  same  place  often 
singly  during  summer;  July  24th  some,  a  young  bird  being 
shot.   September   5th   one   in   another  place,  last.   (K.) 

Viborg.  June    loth   nest  with   five  eggs.  (F.) 

Mors.  In  the  plantation  of  Nykjöbing  June  i3th  three 
nests  (eggs  five,   four,   and   one).   (F.) 

36.  Miiscicapa  grisola,   L.  —  Graa  Fluesnapper. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  May  i4th  one  in  garden;  thence 
continually.  —  In  garden  young  left  nest  June  28th;  July 
iith  fully  grown ;  July  i8th  beginning  to  lose  first  dress; 
August  ist  only  a  trace  left.  July  i8th  in  garden  a  brood 
just  flown;  August  i3th  but  little  of  first  dress  left.  — 
Moulted  birds  nearly  continually  to  August  22d  (several). 
Singly  August  28rh  and  3ist,  September  ist,  4th,  and  6th. 
Herschendsgave.  May  5th  first.  (H.) 
Viborg.  June   3d  two  nests  with  five  eggs,   (F.) 


IV.   Report  on  Birds  in  Danmark,  1886.  385 


37.   Muscicapa  luctuosa,  Scop.   —   ßroget  Fluesnapper. 

Kjöbenhavn.  Breeds,  but  most  pass  on.  April  28th 
some  males,  29th  one,  3oth  several.  May  ist  to  lyth  rather 
continually  in  migration  localities;  females  from  8th  or  gth; 
most  numerous,  it  would  seem,  on  8th  and  i2th  (i2th 
four  in  garden  alone).  —  Appeared  singly,  clean-moulted, 
in  garden  on  many  days  from  August  öth  to  29th  and 
again  September  3d,  4th,  and   5th.  (W.) 

Storehedinge.   May    ist  arrival.   (A.) 

Herschendsgave.  April  3oth  the  first  ones;  some  days 
later  exceptionally  many;  before  the  middle  of  May  all 
gone.  I  have  been  told,  that  it  has  been  found  breeding 
in  the  woods  to  the  W.  of  Skanderborg.   (Hs.) 

Viborg.  Hald  Skove  April  3oth  several,  Bigum  Skov 
May  2d  many.   (F.) 

In  the  summer  of  i886  some  pairs  breeding  in  the 
large  beech-woods  round  Aarhus;  May  29th  nest  with  eight 
eggs.   (E.   Petersen,   »Jagttidende«,  March    1887.) 

Sent  from  the   Lights.   October:    2d  Hammershus    i. 

38.  Accentor  modularis,  L.  —  Jernspurv. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  A  few  during  January.  February, 
and  the  cold  part  of  March;  January  loth  to  March  20th 
one  in  garden.  March  25th  some  arrived.  —  A  few  to  close 
of  year.    (W.) 

Viborg.  Observed  January  igth  and  December  3d.  (F.) 
[July  8th  to    loth    1881    in   four  places   near  Viborg.   W.] 

39.    Troglodjrtes  parvulus,  Koch.  —   Gjerdesmutte. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  In  migration  and  winter  localities 
from  beginning  of  year  to  March  22d;  again  March  28th ; 
not  observed  in  April;  May  2d  one.  — -  Firsl  back  in  same 
localities  September  24th ;  none  tili  October  öth;  thence 
continually  to  end  of  year.  (W.) 

Viborg.   Pretty  common  throughout  the  year.   (F.) 
Sent  from   the   Lights.    October:   23d   Anholt    i.   28th 
Hjelm  I. 

Ornis  IV.  3.  25 


386  Oluf  VVinge. 

40.    Cinclus  aquaticus,  Bechst.   {melanogastei-).  —  Vandstär. 

Sent  from  the  Lights.  October:  2 5th  Anholt  2 ;  stronglv 

marked  melanogaster;  delicate  dark  borders  to  white  feathers. 

41.  Poecile  palustris,  L.  —  Graamejse. 

Viborg.  Common  throughout  the  year  in  all  woods 
and  plantations.  (F.) 

42.  Parus  ater,  L.   —   Sortmejse. 

May  Qth  nest  with  nine  eggs  found  in  a  stone-fence 
in  Grib  Skov;  presented  to  the  Zoological  Museum  bv 
Cand.  Mortensen, 

May  6th  a  pair  in  a  wood  north  of  Aarhus.  (E.  Petersen, 
»Jagttidende«^  March    1887.) 

43.  Parus  major,  L.  —  Musvit. 

Viborg.  Common  throughout  the  vear  in  all  woods 
and  plantations.   (F.) 

Sent  from  the  Lights.  November:  iith  Gjedser  Rev 
L.  V.    I. 

44.   Parus  coenileus,  L.  —  Blaamejse. 
Viborg.   As  the  preceding.  (F.) 

45.  Acredula  caudata,  L.  —  Halemejse. 
Viborg.  Viskum  Skov  April  2d  several.   (F.) 

46.  Regidus  cristatiis.   Koch.   —  Fuglekonge. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  March  i4th,  probably  wintered. 
Spring  migration  not  noticed.  In  autumn  in  migration 
localities:  September  igth  to  26th  on  most  days;  October 
2d  and  3d;  very  often  October  qth  to  November  4th ;  De- 
cember   24th.   (W.) 

January  3d  one  in  a  village-garden  one  (Danish)  mile 
north  of  Kjöbenhavn.   (K.) 

Viborg.  In  all  spruce-plantations  verv  common  through- 
out the  year.   (F.) 


IV.   Report  on   Birds  in  Danmark,   1886.  387 


Sent  from  the  Lights.  October:  gth  Hesselö  t  d^*). 
20th  Kronborg  i  ,-f.  2 ist  Anholt  i  cf.  22d  Kobbergrunden 
L.  V,  I  cj^  (4  killed),  Skjoldnäs  2  caught  ((^  $),  ChristiansÖ  i  cf . 
23d  Anholt  2  (cf  $),  Hesselö  5  (4  cf,  i  $;  8  killed),  Hjelm  6 
(2  cf,  4  $),  Gjedser  i  c?'  24th  Skagen  i  cf,  Hesselö  i  $ 
(3  killed).  25th  LäsÖ  Rende  L.  V.  i  cj",  Anholt  i  $.  26th 
Hjelm  I  $.  27th  Schultz's  Grund  L.  V.  i  $,  Hjelm  i  $. 
3oth  Romsö  i  cf,  November:  ist  or  2d  Lasö  Trindel 
L.  V.    I  $.  2d  Drogden   L.  V.    i  c^". 

47.    Phyllopneuste   sibilatrix,    Bechst.    —    GrÖn    LÖvsanger. 

Kjöbenhavn.  Breeds.May  jth  one  singing  at  a  breeding- 

place.    May    i4th   two    singing   in  migration    localities.    (W.) 

48.  Phyllopneuste  trochilus,  L.  —  Lövsanger. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  April  24th  one  singing;  27th, 
281h,  and  3oth  a  few.  Not  tili  May  5th  (several) ;  common  in 
migration  localities  yth  to  i4th,  especially  on  8th ;  some 
of  those  observed  later  (to  22d)  probably  still  passing.  — 
In  August  often  to  close  of  month;  in  decided  migration 
localities  on  gth  and  loth,  23d,  28th  to  3oth.  September 
ist,  4th,  5th  and  loth.  October  2d  one,  singing  rather 
vigorously.   (W.) 

Storehedinge.  April  27th   arrival.  (A.) 

Sent  Trom  the  Lights.  May:  i4th  Hjelm  i.  August: 
3oth  Hirtshals  2.  3ist  Skagen  i.  September:  3oth  Hanst- 
holm   I. 

49.  Phyllopneuste  rufa,  Bechst,  —  Gransanger. 

Sent  from  the  Lights.  September:  3oth  Hanst- 
holm**)  4,  Anholt  4.  October:  ist  Skagen  i.  2d  Schultz's 
Grund   L.   V.    i.   20th   Läsö  Rende  L.   V.    i. 

50.   Hypolais  salicaria,   ßp.  —  Gulbuget  Sanger. 
Kjöbenhavn.  Breeds.  May  igth  one  singing  in  garden, 
and  thence  daily.    In    garden    young    just    flown  Julv    loth; 

*)  In  the  lists  of  birds  from  the  Lights  sex  is  generaliy  only 
indicated  from  plumage;  the  Statements  therefore  must  be  taken  with 
due  reserve,  it  being  especially  probable,  that  in  some  species  some  of 
the   specimens  entered  as  females  may  have  been  young  males. 

**)  Species   not    mentioned   in    Dr.  P.  Heiberg's   «Thylands  Fuglc. 

25* 


388 


Oluf  Winge. 


after  23d  none  in  garden  tili  August  4th ;  again  loth  and 
I2th.    (W.) 

Herschendsgave.  May  i8th  first  song.  This  year  rather 
common;  nest  pretty  often   found.   (Hs.) 

Mors.  In  the  piantation  of  Nykjöbing  June  i3th  nest 
with  four  eggs,  June  3oth  another  nest  with  four  young.    (F.) 

I  have  not  yet  found  this  species  at  Viborg.  (F.)  [July 
8th  to  loth  1881  in  seven  places  near  Viborg,  W.]  [Phyllo- 
pneuste  trochilus,  July  8th  to  loth  1881  in  eleven  places 
near  Viborg.  W.] 

.51.  Acrocephalus  arundinaceus,   Lightf.  —  Rörsanger. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  May  iSthonesinging  in  a  breeding- 
place,  i4th  one  at  another ;  from  lyth  common  in  ordinary 
breeding-places.  In  garden  one  singing  on  2  ist;  again  24th 
and  thence  daily.  Bred  in  garden  as  last  year  (nest  also  in 
Syringa,  but  in  top);  July  i8th  young  flown;  often  in  garden 
to  August,    i2th,  and  one  on    igth.  (W.) 

Amager.  Many  breed  in  the  reeds  of  the  fortification- 
canals.  May  29th  hrst,  not  a  few.  Found  twelve  nests,  and 
revised  them   with  the   foUowing   results: 


June   20tli 


JLine   24th 


June   2-\.\\ 


July  41h 


nothing 
4  eggs 
4  eggs 

3  eggs 
nothing 

I   egg 

4  eggs 
2  eggs 

nothing 

4  eggs 

2  eggs,  2  youni 

4  eggs 


I    egg 

4  eggs 

nest  gone 

3  eggs 

4  eggs 
4  eggs 
4  eggs 
4  eggs 
4  eggs 

2  eggs,  2  young 

young;nestat  the 

water's  surface 

4  eggs 


4  eggs 
4  eggs 

I    egg,  2  young 

4  eggs 

nest  gone 

4  eggs 

4  eggs 

4  eggs 

4  young 

nest  under 

water;  void. 

4 young 


4  eggs 
3 — 4  young 

2 — 3  young 
nest  gone 

4 young 
nest  gone 
nest  gone 
nest  gone 


4  young 


IV.  Report  on   Birds  in  Danmark,   1886.  389 

The  revision  was  not  continued  bevond  July  4th.  In  only 
one  nest  the  füll  set  consisted  of  three  eggs,  in  all  the  others 
of  four.  The  nest  that  got  under  water  did  so  by  the 
bending  of  the  reeds,  The  six  nests  that  disappeared  werc 
probably  taken  by  children,  the  nests  themselves  being 
entirely  removed  in  all  cases;  the  trampling  down  of  grass 
and  reeds,  difficult  to  avoid  on  looking  at  the  nests,  unfor- 
tunately  marks  the  place  to  some  degree.   (K.) 

Viborg  So,  numerously  breeding  in  the  reeds  and  in 
bushes  and  trees  on  shore.  In  a  garden  at  this  lake  June 
gth  five  nests  with  two  to  five  eggs,  three  in  dense  small 
bushes,  one  in  an  eider,  and  one  in  a  young  beech,  eight 
feet  from  ground;  June  igth  a  nest  with  four  young,  also 
in  a  beech;  June  22d  a  nest  with  four  eggs;  July  6th  and 
gth  two  nests  with  two  eggs  each  (these  clutches  did  not 
become  larger).  Also  pretty  commonly  breeding  in  the  reeds 
of  other   lakes   around  Viborg.   (F.) 

52.    Calamoherpe  phragmitis,  Bechst.  —  Sivsanger. 

Kjöbenhavn.   Breeds.    May  gth  singing  in  a  breeding- 

place.  (W.) 

Amager.  July  24th   I  found  one  on   east   coast.   (K.) 
Herschendsgave.  May  6th  first  observed.  (Hs.) 
Viborg.    In  the  meadows  of  Skals  Aa  May  i4th  several 

among  the  reeds.   (F.) 

53.   Sylvia  curruca,  L.  —  Gjerdesanger, 

Kjöbenhavn.  Breeds.  April  ayth  one  singing;  none 
tili  May  8th  (some);  on  gth  pretty  common.  In  garden 
(where  it  breeds)  first  song  May  8th ,  again  on  i3th,  and 
thence  daily;  June  23d  young  out  of  nest,  July  yth  fuUy 
grown.  Almost  daily,  especially  in  garden,  to  August  24th. 
September   5th  one,   24th   one.  (W.) 

Herschendsgave.  May  8th   first  observed.   (Hs.) 
Viborg.  June  8th  a  pair.   (F.)   [July  8th  to   loth    i88i 
in  four  places  near  Viborg.  W.]     [Sj^hna  cinerea,  July  8th 
to    loth    i88i    in   eight  places  near  Viborg.  W.] 


390  Oluf  Winge. 

54.   Sylvia  cinerea,  Bechst.  —  Tornsanger. 
Kjöbenhavn.   Breeds.  May  i3th  one  singing;   i4th  one 
in   garden   (migration   locality).   (W.) 

55.   Sylvia  nisoria,  Bechst.  —   Brystvatret  Sanger. 

Mors.  In  the  plantation  of  Nykjöbing,  where  I  have 
before  found  it  breeding,  May  23d  two  pairs.  —  I  have  not 
Seen   it  at  Viborg.   (F.) 

56.   Sylvia  atricapilla,  L.  —  Munk. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  No  proper  Observation  of  first 
arrival.  In  garden  (migration  locality)  May  i2th  a  female, 
lyth  one  singing;  again  July  23d  male,  26th  one  (brown 
head);  August  i6th  one  (brown  head) ;  September  i6th  two 
(brown  head,  black  head),  i8th  one  singing.  September 
26th  in   another  place  one   (head  black).  (W.) 

Herschendsgave.  May  4th  first  song.   (Hs.) 
Sent  from  the  Lights.  September:  3oth  Hanstholm*) 
I    (cap  brown),   Anholt  2  (i  cap  brown,  i  black).   October: 
2d  Skagen    i    (cap  brown). 

57.   Sylvia  hortensis,  Bechst.   —  Havesanger. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  May  lyth  several  singing;  thence 
daily  commonly.  In  garden,  where  it  breeds,  first  song  on 
20th,  and  thence  daily.  August,  to  lyth  often;  not  observed 
later.   (W.) 

Viborg.  In  June  and  July  found  several  nests  with 
four  or  five  eggs.  (F.)  [Sylvia  atricapilla,  July  8th  to  loth 
i88i    in   four  places   near  Viborg.  \V. j 

58.  Merula  vulgaris,  Leach.  —  Solsort. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  March  i4th,  when  still  hard 
winter,   two  pairs,  probably  wintered.  vW.) 

Storehedinge.  January  i3th  there  were  some  in  Kon- 
geskov.   (A.j 


*)  Species  not    mentioned  in   Dr.   P.   Heiberg's    »Thylands  Fugle«. 


IV.  Report  on   Birds  in  Danmark,  1886.  391 

Viborg.  Very  common  throughout  the  year,  breeding 
in  all  woods  and  plantations.  In  winter  often  in  the  gardens 
of  the  town.  May  1 5th  nest  with  four  eggs ;  June  gth  nest 
with  six  eggs  (July  gth  young  able  to  fly).   (F.) 

Sent  from  the  Lights.  December:  igth  Läsö  Triade] 
L.  V.  I  2-  3oth  Kobbergrunden  L.  V.  i  old  male,  Anholt  2 
(i   old  male,    i  $),  Skjoldnäs  i  J. 

59.  Merula  torqiiata,  L.  —  Ringdrossel. 

Viborg.  Hald  Egeskov  April   3oth  some.  (F.) 

Sent  from  the  Lights.  September:  3oth  Lodbjerg 
I  cT  (about  6o  killed),  Hansrholm  3  cf,  Anholt  2  (rf  $;  12 
killed).  October:  ist  Skagen  i  $,  Hesselö  i  $  (2  killed), 
SejrÖ  I  (f.  2d  Hjelm  3,  Gjedser  Rev  L.  V.  i  $.  i8th  An- 
holt   I  ?. 

60.   Turdus  pilaris,   L.  —  Sjagger. 

Kjöbenhavn.  From  beginning  of  year  common  to 
March  2  5th  (a  few  days  after  the  cease  of  the  long  frost). 
December  2ist,   23d,  and  3ist,  some.  (W.) 

Amager.  During  the  latter  part  of  the  winter  i885 
—  1886  very  common,  sometimes  in  flocks  of  sixty  to  eightv. 
March  6th  considerably  scarcer;  i2th  a  few,  last.  In  autumn 
not  tili  December   igth,  a  small  flock;  later  common,    (K.) 

Viborg.  January  2Qth  one.  April  3oth  several  in  Hald 
Skove,  May  2d  many  in  Lindum  Skov,  May  4th  many  in 
Avnsbjerg  Skov,  May  yth  enormous  numbers  in  Thorsager 
Skov.   November   yth   a   small   flock. 

Sent  from  the  Lights.  May:  8th  Kobbergrunden  L, 
V.  I  ($  by  dissection).  October:  24th  Läsö  Rende  L.  V.  i. 
November:  ist  Hjelm  i.  3d  Skjoldnäs  i.  December:  25th 
Christiansö  3  (6  killed).  28th  or  3oth  Kobbergrunden  L. 
V.  I.  29th  Läsö  Trindel  L.  V.  i,  Läsö  Rende  L.  V.  i  (8 
killed),  Anholt  8  (12  killed),  Schultz's  Grund  L.  V.  6.  3oth 
Anholt  20  (21  killed),  HesselÖ  i  (22  killed),  Hjelm  2,  Skjold- 
näs 6,   Gjedser  Rev  L.  V.   9. 

61.   Turdus  viscivorus,   L.  —  Misteldrossel. 
Storehedinge.  January  2Qth   shot  (very  lean).   (A.) 


392  Oluf  Winge. 

62.   Turdus  musicus,  L.  —   Sangdrossel. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  In  migration  localities,  generallv 
singly,  March  28th,  April  28th  (four  in  garden),  May  8th 
and  iith,  September  25th  (two  in  garden)  and  27th.  October 
Qth,    i5th,   and   23d.   (W.) 

Herschendsgave.  March   aöth  first  song.   (Hs.) 

Viborg.  Breeds  in  plantations  and  woods,  but  not  in 
great  numbers.   May  iSth   nest  with  young   able   to    fly.   (F.) 

Sent  from  the  Lights.  May:  Sth  Kobbergrunden  L. 
V.  2  (cf  $,  by  dissection).  September:  27th  Läsö  Rende 
L.  V.  I.  3oth  Läsö  Rende  L.  V.  i  (3  killed),  Schultz's 
Grund  L.  V.  i.  October:  ist  Skagen  2  (i6  killed),  Läsö 
Trindel  L.  V.  4  (5  killed),  HesselÖ  i  (2  killed).  2d  Skagen 
5.  5th  Hjelm  i,  Skjoldnäs  i.  gth'  Hesselö  i.  iSth  Anholt  3. 
igth  Läsö  Rende  L.  V.  1,  Anholt  i  (81  of  this  and  T.  ilia- 
cus  killed),  Schultz's  Grund  L.  V.  i.  20th  LäsÖ  Trindel 
L.  V.  I,  Schultz's  Grund  L.  V.  i,  Sejrö  2.  2  ist  Anholt  6 
( 1 59  of  this  and  T,  iliacus  killed),  Hesselö  4  (about  200 
Thrushes  killed),  Hjelm  6,  SejrÖ  i.  22d  Skagen  6,  Hjelm  i, 
Hammershus  1.  23d  Anholt '2  (20  Thrushes  killed).  24th 
Skagen    2. 

63.    Turdus  iliacus,  L.  —  Vindrossel. 

Kjöbenhavn.  Only  observed  during  the  hard  winter, 
January  gth  to  25th  several  times  one  or  some.  February 
28th.  March    i4th   one.  (W.) 

Sent  from  the  Lights.  September:  3oth  Lodbjerg  i 
(about  i5  killed).  October:  ist  Sejrö  i.  i8th  Anholt  2. 
iQth  Anholt  I  (81  of  this  and  T.  musicus  killed).  2 ist  An- 
holt 3  (iSq  of  this  and  T.  musicus  killed),  Sejrö  i.  22d 
Skagen  i,  Christiansö  i.  24th  Anholt  2  (»20  of  these  killed«). 
December:  28th  or  3oth  Kobbergrunden  L.  V.  i.  29th 
Anholt  2   (4  killed).   3oth  Skjoldnäs   i. 

64.   Ruticilla  phoenicura,  L.  —  Rödstjert. 
Kjöbenhavn.     Breeds,    but    most    pass  on.  April  28th 
two  males,   29th   one,    3oth  several.     In  migration  localities 
from  May  2d  at  least  to    i5th,    in    greater    numbers  Sth  to 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,  1886.  393 


1 5th ;  females  from  8th,  males  still  on  i5th.  -•-  Appeared 
again  in  migration  localities  (chiefly  in  garden),  clean-moul- 
ted :  August  4th,  20th  to  23d,  28th  and  3oth  ;  September 
ist  and  2d,  5th  and  6th,  i  5th  to  2 ist,  25th,  agth  ;  October 
2d  one,  —  August  1 5th  at  a  breeding-place  a  fully  grown 
young  bird   still  in  almost  unmixed  first  plumage.   (W.'i 

Storehedinge.  April   3oth  first.   (A.) 

Sent  from  the  Lights.  May  8th  Kobbergrunden  L. 
V.  2  cT-  14^^  Läsö  Rende  L.  V.  i  (f.  August:  iith  Läsö 
Trindel  L.  V.  i  young  male  (second  plumage).  3oth  Läsö 
Trindel  L.  V.  i  $.  3ist  Hanstholm  i  $  (about  25  killed). 
September:  3oth  Hanstholm  3$.  October:  ist  Hesselö 
I  $.  3d  Christiansö  i  $.  25th  Anholt  1  (ordinary  male, 
fresh ;   very  late  date). 

65.  Luscinia  philomela,  Bechst.  —  Nattergal. 
Kjöbenhavn.  Breeds.   May    i4th   first  heard,    (W.) 
Herschendsgave.    The  Nightingale,    which   seemed  of 

late  years  to   be  annuallv  increasing  here,    in    1886  did   not 

appear  at  all.   (Hs.) 

66.  Dandaliis  rubecula,  L,  —  RÖdkjälk, 
Kjöbenhavn.  Breeds.  A  few  in  January,  February,  and 
the  cold  part  of  March.  In  migration  localities,  continuallv 
March  26th  to  April  2d,  April  4th,  continually  loth  to  igth, 
23d,  25th,  28th,  May  yth  (one  in  garden).  August  27th  first 
back;  again  September  4th  and  i2th;  from  i6th  continually 
to  November  3oth,  and  often  to  end  of  year  (also  in  garden); 
most  numerousperhaps  October  i2th,  i4th,  i  5th,  and  i8th  (W.) 
Amager.  In  winter  localities  January  8th  and  3 ist; 
November  yth,    i4th,   2  ist.   (K.) 

Viborg.  In  smaller  numbers  throughout  the  year.  (F.) 
Sent  from  the  Lights.  September:  3oth  Hanstholm  8, 
Läsö  Rende  L.  V.  2  (8  killed),  Anholt  2  (48  killed),  Hesselö 
I  (2  killed).  October:  ist  Skagen  6,  Hesselö  3  (i3  killed), 
Schultz's  Grund  L,  V.  i,  Sejrö  i.  2d  Skagen  2,  Hammers- 
hus  2.  3d  Hjelm  i.  4th  Gjedser  Rev  L.  V.  2.  5ih  Schultz's 
Grund  L.  V.  i,   Skjoldnäs  i.      iqth   Kronborg  i.     20th   Läsö 


394  Oluf  Winge. 

Rende  L.  V.  2,  Kronborg  i.  2ist  Anholt  3.  22d  LäsÖ 
Rende  L.  V.  2,  Kobbergrunden  L.  V.  i,  Christiansö  i, 
Hammershus  3,  Gjedser  Rev  L.  V.  2.  23d  Anholt  4,  Schultz's 
Grund  L.  V.  i,  Hjelm  11.  24th  Skagen  3,  Kobbergrunden 
L.  V.  I  (2  killed),  Anholt  2(16  kiUed),  Hesselö  i  (4  killed), 
Skjoldnäs  I.  25th  Anholt  i.  26th  Hjelm  i.  3oth  Schultz's 
Grund  L.  V.  3  (4  killed).  November:  3d  Schultz's  Grund 
L.  V.    I,    Skjoldnäs   i. 

67.  Saxicola  oenanthe,  L.   —   Stenpikker. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  First  April  2d,  one  male.  Moulted 
birds  August  i  5th  and  igth  (old  male),  September  ist.  (W.) 
Amager.  March  28th  first,  one.   (K.) 
Storehedinge.   March   26th  first.   (A.) 
Herschendsgave.    April   2 ist  arrival.    (Hs.) 
Viborg.      In  two  places  April  4th  and  iith.  (F.)  [July 
8th   to    loth    1881    in   one  place  near  Viborg.   W.] 

Sent  from  the  Lights.  May:  ist  LäsÖ  Rende  L.  V.  t  cj. 
August:  3oth  Hirtshals  i  old  c^,  Lasö  Trindel  L.  V.  i  cf 
(not  old),  LäsÖ  Rende  L.  V.  i  ($?),  Kobbergrunden  L.  V. 
2  cf  (one  old,  one  younger).  3 ist  Hanstholm  i  cT  ad.  (about 
25  killed).  September:  3oth  Hanstholm  4  (3  cT,  i  ^\ 
Anholt  I  cf,  Hesselö  i  $.  October:  ist  Skagen  2  (i  cT; 
one  probably  ^,  with  remains  of  first  plumage),  Schultz's 
Grund  L.  V.   i. 

68.  Pratincola  rubetra,   L.   —   Bynkefugl. 

Kjöbenhavn.    Breeds.  April  3oth  one  male  at  a  bree- 
ding- place.    May    ist    male    in    garden  (migration  locality) ; 
7th  and  8th  a   few;  gth  found   remarkably  numerous  every- 
where  during  a  rather    long  walk,    evidently  a  considerable 
passage,  most  males,   some  females   (in  one  place  four  males 
perched  on  a  small  heap  of  twigs).   (W.) 
Storehedinge.   April   27th  first,   (A.) 
Herschendsgave.    May  4th  arrival.   (Hs.) 
Viborg.   Observed  (in  three  places)  May  yth,  i2th,  and 
i4th.  (F.)  [July  8th  to  loth  1881  in  ten  places  near  Viborg.  W.| 


IV.  Report  on   Birds  in  Danmark,  1886.  395 

Thy.  Julv  3oth  a  pair  about  one  fDanish)  mile  north 
of  Thisted   [compare  Heiberg,   Thvlands  Fugle].   (K.) 

69.  Motacilla  alba,   L.  —  Hvid  Vipstjert. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  March  2  5th  one,  28th  one.  — 
September,  common  to  2Qth,  most  perhaps  on  i  5th  and  i8th. 
October  2d  two   (Amager),   6th  iwo,    loth  some.   (W.) 

Amager.  March  28th  four  and  one.  Not  again  tili 
April  I  ith,  one.  April  20th  seven  or  eight  at  the  pool  on 
Amager  Common  mentioned  last  year;  in  similar  numbers 
there  lo  close  of  May;  in  June  and  July  only  singly  there 
and  a  few  elsewhere.  September  Bth  numbers  on  the  pool; 
igth  still  some  there,  last  [October  2d  two  at  that  place, 
W.].  (K.) 

Storehedinge.  March   26th  first.   (A.") 

Herschendsgave.  March  26th  arrival.  Bred  in  a  box 
for  starlings,  on  gable-end  of  a  barn,  among  other  boxes 
occupied  by  starlings;  in  June   five  young  in   box.   (Hs.) 

Viborg.  March  3 ist  two  pairs.  (F.)  [July  8th  to  loth  i88i 
in  nine  places  near  Viborg.   W.] 

70.  Budytes  ßaviis,  L.  —  Gul  Vipstjert. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  April  24th  one;  a  few  to  3oth ; 
in  May  not  tili  6th,  thence  continually.  —  September,  first 
half  not  a  few;    i8th  last,  a  party  of  six.   (W.) 

Amager.  April  26th  about  ten  at  the  pool  on  Amager 
Common  mentioned  last  year.  April  3oth  and  May  3d  sixty  to 
eighty  there ;  thence  gradually  decreasing,  in  June  generallv 
few  (common  elsewhere).  In  September  again  numbers  ac 
the  pool,  last  on    igth.  (K.) 

Herschendsgave.  April  2öth  arrival.  (Hs.) 

Viborg.  Skals  Aa  May  i4th  some  pairs.  (F.)  [July  8th 
to    loth    i88i    in  thirteen   places  near  Viborg.   W.] 

7J.  Anthus  rupestris,  Nilss.  —  Skjärpiber. 

Sent  from  the  Lights.  October:  ist  Skagen  r.  2d 
Skagen    i.     25th  Anholt   i. 


396  Oluf  Winge. 

72.   Anthus  pratensis,  L.    —  Engpiber. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  In  migration  localities  March  24th 
and  25th;  April  i4th  and  i6th,  24th  to  ayth,  3oth  (2jlh 
and  3oth  a  good  many);  May  7th  to  gth  (several).  First 
back  September  ipth;  from  24th  to  October  1 5th  common, 
some  of  tbem  in  actual  migration  as  follows  (all  during 
forenoon):  September  29th  some  to  S.  W. ;  October  2d 
several  to  S.  W.  or  S.  S.  W.,  3d  numbers  to  S.  W.  (some 
seen  Coming  in  from  Sound,  of  these  a  party  of  three  going 
to  N.  W.,  against  the  wind),  iith  one  to  S.  W.,  i  5th  four 
to  S.  W.  and  one  to  S.   (W.) 

Amager.  February  yth  one  on  east  coast;  next  March 
28th,  several.  April  28th  considerable  numbers  at  the  pool 
on  Amager  Common.  Throughout  summer.  October  3 ist 
still  several.  November  yth   one.   (K.) 

Herschendsgave.  March   i4th  arrival.  (Hs.) 

Viborg.  Pretty  common  in  the  meadows.  Skals  Aa  May 
i4th  nest  with  four  eggs,  hard  sat.   (F.) 

Sent  from  the  Lights.  September:  3oth  Anholt  i. 
October:  ist  Läsö  Rende  L.  V.  i  (5  killed;  about  lo  stayed 
on  ship  in  daytime,  apparently  healthy),  Schultz's  Grund 
L.  V.  i,  2d  Schultz's  Grund  L.  V.  3.  i6th  Gjedser  Rev 
L.  V.  i. 

73.   Anthus  arboreus,  Bechst.  —  Skovpiber. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  May  yth  several  singing  in  breeding- 
places.   (W.) 

Viborg.  Hald  April  3oth  a  large  Company.  (F.)  [July 
8th  to   loth    i88i    in  six  places  near  Viborg.  W.] 

Sent  from  the   Lights.  May:    i4th  Hjelm   i. 

74.   Galerida  cristata,  L.  —  Toplärke. 

Herschendsgave.  Increasing;  is  now  seen  everywhere 
both  winter  and  summer.  I  have  found  its  nest  on  an  Island 
in  Skanderborg  So.   (Hs.) 

Viborg.  Throughout  winter  a  few  pairs  in  the  streets 
of  the  town  and  on  the  neighbouring  roads.  (F.)  [July  iith 
i88i   at  Rödkjärsbro  railway-station.  W.] 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,  1886.  397 


75.  Lullula  arborea,   L.   —  Hedelärke. 
Kjöbenhavn.     March    2  5th,    3,46  P.  M.,  a  small    party 
flying  N.  along  coast.    September  igth   twice  singly.  October 
2d  a  party  of  about  ten.  (W.) 

76.  Alauda  arvensis,  L.  —  Larke. 
Kjöbenhavn.  Breeds.  During  the  long  frost  only  one 
seen  on  February  yth.  March  2  ist,  when  the  weather  had 
just  changed,  one  singing.  March  23d  one.  March  24th  very 
many  had  arrived,  and  to  1,20  P.  M.  numbers  passed  to  E. 
(two  and  one  seen  crossing  Sound),  some  to  N.  E.  (two  seen 
Crossing  Sound);  two  came  in  from  Sound  and  went  W. 
25th  to  29th  considerable  movement;  25th  some  to  E.; 
28th,  with  a  strong  S.  W.,  most  flying  in  westerly  directions, 
between  S.  and  N.  N.  W.,  but  one  passing  high  to  N.  E.  — 
September  iqth  no  httle  movement;  from  26th  to  October 
1 5th  common  also  in  migration  localities;  some  seen  in 
actual  migration  as  follows:  September  26th  some  to  W. 
and  S.  W. ;  October  ist  some  to  S.,  one  to  W. ;  3d  several 
to  S.  W.  or  W.,  one  to  N.  W. ;  loth  some  to  W.  or  S.  W. ; 
i2th  several  to  S.  W.  and  W. ;  i5th  one  to  W.  —  October 
20th ;  3 ist  several.  November  loth  a  party  of  four.  (W.) 
Amager.  January  3 ist  four.  February  yth,  i4th,  and  20th 
a  flock  in  same  place.  February  28th  manv  large  flocks  in 
different  places.  Not  tili  March  28th  I  heard  it  singing  every- 
where.  Common  until  towards  middle  of  November.  No- 
vember 2 ist  a  pair;  December  5th  a  flight  of  twenty  to 
thirty;  December  igth  a  pair.  —  In  beginning  of  June  I 
found  a  nest  with  six  eggs;  June  i4th  three  eggs,  three 
young;  some  days  later  five  young  only.   (K.) 

Storehedinge.  January    i4th  many  seen.  (A.) 
Herschendsgave.   March  4th   first  song.  (Hs.) 
Viborg.    Very  numerous  everywhere.    In  spring  found 
many  nests  with   three  or  four  eggs. 

Sent  from  the  Lights.  August:  3d  Hirtshals  i  (old, 
in  strongly  worn  dress).  October:  ist  Skagen  6,  Läsö 
Trindel  L.  V.  i.  2d  Skagen  5,  Hammershus  3.  3d  Christiansö  i . 
5th  Hjelm  i.   gth  Hesselö  i.   2  ist  Anholt  3  (4  killed),  Skjold- 


398  Oluf  Winge. 

näs  1.  22d  Kobbergrunden  L.  V.  i  (3  killed),  ChristiansÖ  i, 
Hammershus  2.  23d  Anholt  3,  Hesselö  i  (3  killed),  Hjelm  i. 
24th  Skagen  3,  Läsö  Rende  L.  V.  i,  Kobbergrunden  L.  V  i, 
Hesselö  3  (12  killed).  25th  Anholt  i.  3oth  Schultz's  Grund 
L.  V.  2  (3  killed).  November:  3d  Schultz's  Grund  L.  V.  i. 
December:   23d   Fakkebjerg  Hovedfyr   i. 

77.  Phileremos  alpestris,  L.  —  Bjerglärke. 

Amager.  January  24th  on  west  coast  a  party  of  nine, 
of  which  I  shot  some.  February  4th  on  east  coast  at  least 
fifteen  together;  yth  four  in  same  place,  one  shot;  i4th  the 
three  others  were  still  there.  —  December  4th  one  was  shot 
out  of  about  ten  on  west  coast  and  given  to  me.  December 
2  5th   I   shot  one  out  of  four  on   east  coast.  (K.) 

Storehedinge.  At  Lillehedinge  shot:  February  2  5th 
one  male,  two  females;  March  ist  one  male,  one  female.  (A.) 

February  iqth  one  received  in  the  flesh  at  the  Zoological 
Museum,  presented  by  Mr.  Knudsen,  Öster  Lindholt, 
near  Holstebro,  with  the  remark,  that  it  was  at  that  time  to 
be   found   in  large  flocks  on   west  coast  of  Jylland. 

78.  Miliaria  europaea,  Swains.  —  Bomlärke. 

Viborg.  Very  common  throughout  the  year.  January  26th 
and  December  3d  in  thousands  on  Viborg  fields.  June  i8th 
nest  with   two   eggs  and  one  young.    (F.) 

Sent  from  the  Lights.  December:  23d  Fakkebjerg 
Hovedfyr  i. 

79.  Emberi:{a  citrinella,  L.   —   Gulspurv. 
Kjöbenhavn.    Breeds.   First  songs  (not  quite  complete) 

heard    March    i2th    and    i4th,    during    the     wintry    part    of 

the  month.   (W.) 

Viborg.   Common   throughout  the  year.   (F.) 
Sent  from  the   Lights.   October:   24th   Skagen    i. 

80.  Emberi:[a  hortulana,    L.    —   Hortulan. 
Herschendsgave.    May  20th  a  male    shot   here.    (Hs.) 
April  3oth  I  saw  one  at  Ludvigsholm,  W.  of  Aarhus. 

(E.   Petersen,   «Jagttidende«,   March    1887.) 


IV.   Report  on  Birds  in  Danmark,   1886-  399 

81.   Schoenicola  schoeniclus,  L.   —   Rörspurv. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  Of  first  arrival  no  proper  Obser- 
vation. In  migration  localities :  April  4th  a  male,  27th  a  female ; 
October  3d  some.  October  i2th  a  few  in  places  where  it 
also   breeds,   (W.) 

Amager.  January  3  ist  I  shot  one  on  east  coast;  eise 
not  seen.   (K.) 

Viborg.  August  loth  some  at  Loldrup  So.  (F.)  [Julv 
gth    i88i    in  another  place  near  Viborg.  W.] 

Sent  from  the  Lights.  September:  3oth  Hanstholm  2 
(i  cf,  1$?).  Läsö  Trindel  L.  V.  i  J.  October:  ist  Skagen 
I  cf,  Schultz's  Grund  L.  V.  i  rj'.  3d  ChristiansÖ  i  $.  gth 
Hesselö  i  $.  2  ist  Anholt  6  (4  cf ,  2  $).  23d  Läsö  Rende 
L.  V.  2  (d^  $),  Anholt  2  (cf  $).  24th  Skagen  i  %  Kobber- 
grunden  L.  V.  i  cf  (2  killed),  Anholt  3  (f.  25th  Anholt  i  ,^, 
Skjoldnäs  i  cf. 

82.  Plectrophanes  nivalis,  L.  —  Snespurv. 

Kjöbenhavn.  February  28th  eight  and  one,  in  fields 
and    roads.  (W.) 

Amager.  Very  common  during  the  winter  1 885/86. 
January  8th  about  fifteen,  i5th  about  twenty-five,  24th  some 
large  flights,  3  i  st  some  flights.  February  4th  about  thirty  ;  yth. 
i4th,  and  20th  some  large  flights;  28th  very  considerable 
flocks  in  different  places.  March  6th  several,  gth  a  flight. 
i2th  last  time  in  large  numbers;  23d  and  28th  six  to  ten. 
April  iith  one  on  east  coast.  —  November  i4th  one. 
December    igth  about  thirty,    25th   two  small  flocks.   (K.) 

Viborg.    January  2gth   three.    December   3d  three.   (F.) 

Sent  from  the  Lights.  October:  24th  Skagen  i  jun. 
November:  ist  or  2d  Läsö  Trindel  L.  V.  i  cf  ad. 
December:   3oth  Hesselö    i  cT  ad. 

83.   Passer  montanus,  L.  —  Skovspurv. 

Viborg.  Throughout  the  year  in  and  near  Viborg,  but 
not  in  large  numbers.    (F.) 


400  Oluf  Winge. 

84.  Passer  domesticus,  L.  —  Husspurv. 
Viborg.    Numerous  everywhere.   (F.) 

85.  Fringilla  coelebs,    L.  —  Bogfink e. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  A  good  many  during  January, 
February,  and  the  cold  part  of  March,  also  females.  March 
3d  and  5th  (hard  frost)  first  songs,  not  quite  complete; 
from  loth  continually  singing.  —  Numbers  in  November 
and   December,   some  females.   (W.) 

Viborg.  Very  common.  In  winter  lange  numbers  in  the 
streets.  April  3oth   first  nest  with  eggs.   (F.) 

Sent  from  the  Lights.  October:  ist  Hesselö  3  (2  (^,  i  $). 
i6th   Gjedser  Rev  L.  V.   2  (cf  $). 

S&.  Fringilla  montifringilla,  L,  —  Kväker. 

Kjöbenhavn.  March  4th  two,  5th  and  yth  one.  April 
28th  one.  —  September  2  ist  and  26th ;  October  3d,  i2th, 
and  23d  (some);  December  3d  and  25th  (six) ;  generally 
singly.   (W.) 

Amager.  February  i4th  one.  March  23d  a  flock  of 
about  thirty.   (K.) 

Viborg.  February  yth  and  8th  two;  i6th  a  small  flock. 
March   3d  two.   (F.) 

Mors.  April  26th  a  pair  in  the  plantation  of  Ny- 
kjöbing.    (F.) 

Sent  from  the  Lights.  September:  3oth  Lodbjerg  i, 
Hanstholm  2,  Hesselö  i  (9  killed).  October:  ist  Skagen  2. 
2d  Hammershus  i.  gth  Hesselö  i.  2  ist  Anholt  i  J,  Hesselö 
1  cf,  Sejrö  i.  22d  Christiansö  i  %  Hammershus  \.  23d  An- 
holt 2  (,:f  $).  24th  Anholt  i  %  Hesselö  2  (f.  25th  Anholt  i  $. 
December:  20th   Skagens  Rev  L.  V.  i  $.   3oth  Hesselö  i  cf. 

87.    Coccothraustes  vulgaris,  Fall.  —  Kirsebarfugl, 

Kjärnebider. 
Storehedinge.     January    iith    two  males  shot.  Breeds 
in  Gjorslev  Skov.   (A.) 

Mors.  In  October  an  old  male  was  caught  in  the 
plantation   of  Nykjöbing.    (F.) 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,  1886.  401 

88.  Ligurinus  chloris,  L.   —    Svenske. 

Kjöbenhavn.  ßreeds.  January  four  times  singly.  After 
January  25th  not  observed  tili  March  loth.  March  i3th  first 
song,  i8th  next;  from  20th  daily.  —  Throughout  November 
some,  to  29th.  December  27th.   (W.) 

Amager.  In  winter  and  migration  localities  January 
8th  and  3 ist,  February  28th  (each  day  some);  September 
5th  and  igth;  October  3d,  24th,  and  3 ist,  November  yth 
(each  day  some  small  flights) ;  November  i4th,  December 
5th  and  i2th  (each  day  a  few) ;  December  igth  and  25th 
many  in  larger  and  smaller  flights.   (K.) 

Viborg.  June  3d  nest  with  six  eggs.  Many  in  w^inter.  (F.) 

89.    Chrysomitris  spinus,  L.    —    Sisken. 
Kjöbenhavn.   September  26th.  (W.) 
Viborg.  January  20th  a  small  flock  in  a  wood.  February 
i6th  a  flock  of  about  twenty  in  another  wood.  (F.) 

90.   Carduelis  elegans,  Sreph.  —  Stillits. 

Amager.  January  i  5th  one,  February  i4th  about  seven, 
March  2  3d  two.  Not  seen  eise.  (K.) 

Viborg.  In  winter  in  small  flocks  here  and  there.  (F.) 
[July  8th  to    loth    i88i    in  three  places  near  Viborg.  W.] 

91.    Cannabina  sanguinea,  Landb.  —  Irisk. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  Not  observed  during  the  cold 
part  of  winter  and  spring.  March  24th  first.  —  October, 
several,  last  on  24th.  December  20th  two  in  Company.  (W.) 

Viborg.  Common  in  spruce-plantations.  May  i8th  nest 
with   four  young;  May   28th   nest  with   six  fresh  eggs.     (F.) 

92.    Cannabina  ßavirostris,  L.  —  BJergirisk. 
Amager.  January  24th   about  thirty.   February  yth  six, 
28th   some  small  flocks  in  different  places.  March  i2th  some. 
—   December   5th  and    iqth   a   flock  of  about  fifteen.   (K.) 

93.  Linaria  alnorum,  C.   L.  Er.  —  Graasisken. 
Kjöbenhavn.   February  yth   two  single  birds.   (W.) 

Ornis  IV.  3.  26 


402  Oluf  Winge. 

94.   Columba  palumbus,  L.   —  Ringdue. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  Februarv  28th  one.  March  i4th 
a  party  of  six  (still  hard  winter).  —  December  2  5th,  when 
there  was  much  snow,  one  in  garden  (never  seen  there 
before).   (W.) 

Storehedinge.   January  26th  seen.   (A.) 

Herschendsgave.  In  the  hard  winter  i885 — 86  large 
flocks  in  the  woods,  suffering  much.  March  22d  first 
cooing.   (Hs.) 

Viborg.  Pretty  commonly  breeding  in  the  woods.  May 
löth  nest  with  two  eggs.  In  a  garden  at  Viborg  during  the 
hard  winter  in  February  and  March  a  party  of  eight  or 
ten,   feeding  on  the  cabbage.  (F.) 

95,    Columba  oenas,  L.  —  Huldue. 
Storehedinge.     March    26th    (mild)    considerable    pas- 
sage.  (A.) 

96.   Starna  cinerea,   Lath.   —   Agerhöne. 

Amager.  As  in    i885.  (K.) 

Viborg.  In  some  places  pretty  numerous.  Suffered 
much  from  the  hard  winter  in  the  tirst  part  of  i886.  At 
Viborg  So  March  3d  a  party  of  nine,  having  dug  runs 
through  the  snow  from  a  spruce-plantation  down  to  the 
moist  border  of  the  lake,  in  this  place  kept  soft  by  a  spring, 
while  everything  eise  was  frozen  and  covered  by  snow.  (F.) 

97.  Charadrius  squatarola,  L.  —  Strandhjejle, 
Amager.  September  26th  not  a  few  on  southern  part 
of  west  coast;  singly,  or  in  small  flocks,  or  with  Tringa 
alpina;  I  shot  one.  October  3d  I  shot  one  on  northern 
part  of  east  coast,  where  I  have  never  seen  it  before. 
October  loth  again  on  southern  part  of  west  coast,  in  larger 
numbers  than  ever  before;  nearly  all  day  with  short  inter- 
vals  to  be  seen  or  heard  flying  about  coast,  either  singly 
or  a  few  at  a  time,  or  in  small  flocks  (up  to  fifteen)  ,  or 
one  or  two  as  leaders  to  the  flights  of  Tj'inga  alpina;  I 
shot    one,    and    a    friend    four;    only    very    few   Charadrius 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,  1886.  403 


pluvialis  were  seen  on  that  day.     Of  those  shot  no  one  had 
the  Summer  dress.   (K.) 

98.   Charadrius  pluvialis,  L.  —  Hjejle,  Brokfugl. 

Amager.  Again  this  autumn  very  scarce.  September 
i2th  1  shot  one  in  nearly  complete  summer  dress.  Sep- 
tember 2Gth  smaller  flocks,  often  in  Company  with  Tringa 
alpina.  October  loth  very  few.  December  i2th  I  saw  one 
just  taken,  still  living.   All   on  west  coast.  (K.) 

Viborg.  Avnsbjerg,  March  3oth  flock  ofabout  hundred. 
Tjele,   April    iith  a  smaller  flock.  (F.) 

Thy.  In  August  as  usual  in  large  numbers,  often  in 
very  considerable  flocks,  in  various  places,  as  Hjardemaal 
Klit  and  the  Kjär's  of  Hillerslev,  Bro  Mölle,  Dover  and 
Heltborg.  (K.) 

Sent  from  the  Lights.  October:    ist  SejrÖ  i  old  bird. 

99.  Aegialites  cantianus,   Lath.  —  Hvidbrystet    Prästekrave. 

Amager.  April  26th  many,  sometimes  about  ten  at  a 
time,  on  northern  part  of  east  coast.  June  27th  three  or 
four  on  the  pool  on  Amager  Common  close  to  town.    (K.) 

Avedöre  Holme,  east  coast  of  Själland.  April  2 ist 
large  numbers,  in  small  flocks,  or  two  or  three  together.   (K.) 

100.  Aegialites  hiaticula,  L.  —  Prästekrave. 

Kjöbenhavn.  In  migration  localities,  October  2d  four, 
3d  one.  (W.) 

Amager.  March  28th  first;  an  enormous  flock  and 
some  smaller  ones  on  northern  part  of  east  coast.  In  same 
place  large  numbers  during  April  and  very  small  flocks 
during  June  and  July.  July  i8th  not  a  few  on  an  islet  at 
west  coast.  September  i2th  and  26th  very  few  on  southern 
part  of  west  coast.  October  3d  I  shot  one  young  bird  on 
east  coast;  it  was  alone.  Not  seen  later.     (K.) 

Avedöre  Holme,  east  coast  of  Själland.  April  2  ist 
a  few.     (K.) 

Viborg.  Avnsbjerg  March  3oth  one.  Hjarbäk  Vig 
May  26th  some  pairs ;  found  a  nest  with  two  eggs.  (F.) 
[July   loth    i88i    a  pair  in  dry  fields  near  Viborg.   W,] 

■J6* 


404  Oluf  Winge. 

Thy.  In  August  as  usual  numerous  in  various  places 
on   lakes  and  sea-coasts  and  in  many  ploughed  fields,    (K.) 

101.  Aegialites  minor,  M.   —    Lille  Prästekrave. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  I  generally  find  a  pair  or  two  in 
some  place  or  another  during  summer,  but  I  had  never 
before  seen  them  tili  well  intü  May,  This  year,  April  i4th 
one,  excellently  identified;  next  May  yth.  (W.) 

Amager.  Again  this  year  in  the  usual  places  on  the 
fortification  territory,  On  the  pool  on  Amager  Common 
April  3oth  a  pair,  May  i4th  to  22d  often  singly.  On  nor- 
thern  part  of  east  coast  often  a  pair  or  one  June  3d  to  ijth. 
On  the  pool  again  July  4th  a  pair,  22d  three,  24th  four ; 
September  5th  four,  8th  three  young  birds  of  the  year  (two 
shot;  I  have  not  seen  young  ones  before).  (K.) 

102.    Vanellus  cristatus,  M.  «S:  W.  —  Vibe. 
Kjöbenhavn.     Breeds.  Not  seen  during  the  long  frost 
in  spring.     March  24th  first;    one    high    to  S.   W.  at   ii,3o 
A.  M.,  three  high  to  N.  E.  at  4,10  P.  M.  25th  one  crossing 
Sound  to  E.  at  3, 20  P.  M.,  and  one  to  S.  E.  at   3,5o  P.  M. 
28th,  from  9,10  A.  M.   to  12,1  5   P.  M.,  with  a  strong  S.W.: 
two  to  N.  W.,  one  low  to  S.  W. ;    seven,    coming   in  from 
Sound,  low  to   W.;  one  low  to  W. ;  one  high   to  N.     (W.) 
Amager.    March  28th  first,   single  ones  passing  over- 
head.  Not  seen  after  September   i2th   (one).   (K.) 
Storehedinge.  March  26th  (mild)  first.   (A.) 
Herschendsgave.  March  22d  first.^(Hs.) 
Viborg.    Arrived  late  on  account  of  the  long  and  se- 
vere winter.     March   23d   first,  one;    March   3oth  somewhat 
larger  numbers.  In  autumn  in  large  flocks  in  the  meadows 
tili  into  November.   (F.) 

Thy.   In  August  as  usual  numerous    everywhere.  (K.) 

103.  Haematopus  ostralegus,  L.  —  Strandskade. 
Amager.     East    coast,    March    28th    first,    some  large 
flocks;    likewise  April    iith,    i8th   and  26th  ;    June  3d  and 
6th  a  flock  of  about  twenty;  later  none.  On  southern  part 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,   1886.  405 

of    west    coast    September     i2th    a    party    of  about  fifteen; 
October  24th  one  shot  (being  alone)   and  given  to  me.   (K.) 
Mors.     June     i3th    nest  with  three    eggs    on   Örodde, 
Nykjöbing.  (F.) 

104,   Grus  cinerea,  M.  —  Trane. 

Kjöbenhavn.  April  22d,  ii  A.  M.,  a  flock  of  iio — 120 
fiying  due  N.,  along  coast  in  north-eastern  suburb,  keeping 
over  the  land.  with  great  cries;  clear,  E.  or  E.  S.  E.,  rather 
streng.     (W.) 

Storehedinge.  Apri!  20th  to  2  5th  sonrie  flocks  passing. 
September   6th   passage  to   south.   (A.) 

Kaliundborg.  April  i8th  at  Jyderup  railway-station 
in  the  course  of  the  day  three  flocks  passing,  varying  from 
about  fortv  to  about  hundred  birds.  April  iQth,  over  the 
town  of  Kallundborg,  at  8  A.  M.  a  flock  of  about  forty, 
and  at  9  A.  M.  a  flock  of  two  or  three  hundred.  All  these 
flocks  were  going  N.  E.  (Mr.  O.  Lund,  of  Kallundborg, 
in  letter  to  Prof.   Lütkeni. 

105.   Ciconia  alba,  Bechst.  —  Stork. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  —  August  4th,  4.40  P.  M.,  9t 
garden,  one  flying  high  and  straight  to  S. ;  sunshine,  cloudy, 
N.  W.   strong.  (W.) 

Herschendsgave.   April  2 ist  arrival.  (Hs.) 

Viborg.  There  are  but  few  pairs  in  these  parts.  A 
few  nests  on  houses  in  Viborg.  April  loth  flrst  pair  in 
Viborg;   April    i  ith  a  pair  at  Tjele.   (F.) 

Thy.  During  August  onlv  seen  once;  on  8th  a  pair  in 
Hillerslev  Kjär.  (K.) 

106.    Ciconia  nigra,   L.   —   Sort  Stork. 

Viborg.  Breeds  in  some  of  the  woods.  Avnsbjerg 
Skov  April  i3th  first  seen;  May  4th  nest  with  four  eggs. 
Hald  Bögeskov  April  3oth  nest  with  four  eggs.  Viskum 
Skov  May  yth  nest  with  five  eggs.   (F.) 


406  Oluf  Winge. 

107.  Ardea  cinerea,  L.  —  Hejre. 
Amager.  July   i8th  one  on  west  coast.   (K.) 
Storehedinge.   March  22d    (mild)  seen.  (A.) 
Viborg.  August   i6tli  one  flying  over  Viborg  So.   Au- 
gust  iStii  five  at  Vejrum  So.     (F.) 

108.  Botaurus  stellai-is,  L.  —  Rördrum. 

August  8th  one  shot  in  soutiiern  end  of  Nissum  Fjord 
by  Mr.  H.  Eskesen  of  Husby.  (L.  Pedersen,  »Jagttidende<>, 
March    1887.) 

109.    Gallinula  chloropus,  L.  —  Rörhöne. 
Viborg.  August  2 ist  I  shot  one  at  Loldrup  So.    (F.) 

110.  Fulica  atra,  L.  —  Blishöne. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  April  i3th,  8,1 5  P.  M.,  heard 
flying  over  garden.    (W.) 

Thy  [where  it  breeds  commonly;  Heiberg,  Thylands 
Fugle].  August  22d  a  young  bird,  still  unable  to  fly,  was 
shot  in  Sindrup  Vejle.  August  2  5th  I  shot  an  adult  in 
Voldum  So;  saw  no  others.   (K.) 

Sent  from  the  Lights.  October:   22d  SejrÖ    i    ad. 

111.  Numenius  arquatus,  L.  —  Regnspove. 

Amager.  July  i8th  rather  many  round  an  islet  on  west 
coast.  September  1 2th  and  26th  some,  singly  or  a  few  to- 
gether,  on   southern  part  of  west  coast.   (K.) 

Thy.  Single  birds  in  the  Kjär's  of  Heltborg  and  Dover 
August    i6th   and    lyth.   (K.) 

112.  Numenius  phaeopus,  L.  —  Lille   Regnspove. 

Thy.  August  3d  considerable  numbers  (about  fifty 
birds  in  some  of  the  flocks)  in  Hjardemaal  Klit;  I  shot 
one,  and  saw  some  that  had  been  shot  on  the  previous 
day.  (K.) 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,   1886.  407 

113.  Limosa  lapponica,  L.  —   Kobbersneppe. 
Amager.   October    loth  one  was  shot  on  southern  part 
of  west  coast  and   shown  to  me  an   hour  later.  (K.) 

Storehedinge.   August  27th  male  shot  at  Höjrup.  (A.) 

114.  Scolopax  rusticula,  L.  —  Skovsneppe.  Holtsneppe. 

Notes  by  different  authors  on  its  breeding  in  various 
part  of  the  country,  »Jagttidende«,  April  and  November 
i886. 

Sent  from  the  Lights.  October:  2ist  Schultz's  Grund 
L.  V.    I.   24th  Hesselö    i    (3  killed). 

115.  Gallinago  scolopacina,  Bp.  —  HorsegjÖg.    Dobbelt 

Bekkasin. 

Amager.  East  coast,  in  the  reedy  pools  on  shore  men- 
tioned  last  year,  during  September,  October,  and  first  half 
of  November;  generally  a  few,  most  on  September  igth 
(about  ten)  and  October  24th  (about  thirteen);  November, 
yth  and    i4th   only  one  flushed.  (K.) 

Viborg.  On  Skals  Aa  several  during  breeding-season. 
In  fall  large  numbers  on  passage  in  the  moist  meadows 
near  all  the  lakes.   (F.) 

Mors.  At  Faarup  May  23d  nest  with  egg-shells  thrown 
off  by  the  young.   (F.) 

Thy.  In  August  as  usual  large  numbers  (most  young) 
everywhere   in   the  bogs  and  at  the  lakes.    (K.) 

116.    Gallinago  major,  Gm.  —  Tredakker. 

Viborg.  On  Skals  Aa  May  i4th  a  pair;  I  think  it 
breeds  there.  In  August  and  September  not  a  few  on  pas- 
sage. (F.) 

Thy  [where  it  breeds].  Heltborg,  August  i6th  one 
shot.  Dover,  August  22d  one  shot.    (K.) 

117.   Gallinago  gallinula,  L.  —  Buk.   Enkelt  Bekkasin. 

Amager.  October  3d  two  flushed  on  northern  part 
of  east  coast;  no  others  seen.   (K.) 


408  Oluf  Winae. 


Viborg.  In  October  and  November  I  shot  several  at 
Vint  Mölle.  (F.) 

Sent  from  the  Lights.  September:  3oth  Anholt  2 
(3  killed),  Sejrö  i  (bird  of  the  year).  November:  4th 
Skjoldnäs   I.    i8th  Hjelm    i. 

118.   Totanus  calidris,  L.  —  RÖdben, 

Amager.  May  2 ist  one  at  the  pool  on  Amager  Com- 
mon. September  i2th  often  heard  along  vv-est  coast.  De- 
cember  iqth  one  on  northern  part  of  east  coast,  in  a  place 
where  the  thin  ice  along  shore  had  melted  away ;  it  allowed 
an  approach  of  about  twenty-five  paces  before  taking  wing; 
this  somewhat  unusual  tameness  excepted,  it  did  not  show 
signs  of  suft'ering  from  the  cold  and  made  off  with  its 
wonted  power  of  flight,  being  soon  lost  to  the  eyes.  (K.) 
Avedöre  Holme.  April  2 ist  numbers.  (K.) 
Thy.  In  August  as  usual  large  numbers  (most  young) 
at  nearly  all  fresh  or  salt  w^ater.   (K.) 

119.    Totanus  glottis,   ßechst.  —  Hvidklire. 
Thy.  August  22d  I  savv  two  being  shot  at  Dover.  (K.) 

120.  Totanus  oclij-opus,  L.   —   Svaleklire. 

Thy.  August  8th  one  rose  close  to  me  in  Hillerslev 
Kjär.  August  22d  I  shot  one  at  Dover.  August  25th  one 
at  Voldum  So.  (K.)  [Species  not  mentioned  in  Heiberg's 
»Thylands  Fugle».  Correctly  determined;  compare  also 
Report   1884.  W.] 

121.  Totanus  glareola,  L.  —  Tinksmed. 

Viborg.  On  Skals  Aa  May  26th  a  pair;  at  Vejrum 
So  August  i8th  some.  (F.)  [July  loth  1881  singly  in  two 
places  near  Viborg.  W.]  [Actitis  hypoleucus.  July  8th  and 
9th  1881  one  at  a  lake  near  Viborg,  from  its  behaviour 
evidently  breeding.  W.] 

Mors.  At  Taarup  May  23d  nest  with  four  fresh 
eggs.  (F.) 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,  1886.  409 

Thy  [where  it  breeds].  August  3d  and  8th  some  seen 
(and  tvvo  shot)   in  three  places.   (K.) 

122.  Actitis  hj-poleucus,  L.  —  Mudderklire. 

Kjöbenhavn.  May  8th  one  on  coast;  gth  one  Inland; 
i3th,  10,5  P.  M.,  heard  passing  over  garden  (heavy  rain, 
S.  E.  streng);  i4th  four  inland.  July  igth  passing  over 
garden  at  io,55  P.  M.;  again  2gth  at  ii  and  i  i,5  P.M. 
August  3d  some  on  coast;  yth  passing  over  garden  at  io,5o 
P.  M.;  i4th  again  some  to  S.  or  S.  W.  at  9,10  P.  M. ;  2  ist 
several  on  coast.   (W.) 

Amager.  April  3oth  one  at  the  pool  on  Amager  Com- 
mon. On  east  coast  July  4th  one,  July  24th  a  few,  Sep- 
tember  5th   a  pair,    (K.) 

Thy.  Some  in  two  places,  August  20th  and  2  5th.  One 
that  I  wounded  from  a  boat,  on  falling  upon  the  water 
several  times  tried  to  escape  by  diving  and  swimming  short 
distances  under  water  with  great  agility,  not  farther  than 
one  metre  and  a  half  at  a  time,  and  at  most  twenty  centi- 
metres  below  the  surface.    (K.) 

Sent  from  the  Lights.  August:  3d  Hirtshals  i  (old, 
in  strongly  worn  dress).  iith  Läsö  Trindel  L.  V.  i  (bird 
of  the  year).  3oth  Kobbergrunden  L.  V.  i  (old,  in  worn 
dress,  only  just  commencing  moult). 

123.  Machetes  pugnax,  L.  —  Brushane. 
Viborg.  Skals  Aa  May   i4th  one.   (F.) 
Thy.     In  August,    in   various  places:     3d  some,    i6th 
three,   22d  one,  25th  one.   (K.) 

124.   Tringa  cinerea,  L.  —  Islandsk  Ryle. 
Amager.     On  southern  part  of  west  coast  September 
i2th  seven  (two  shot),    September    26th   two  and  later  ten 
(three  shot).   All  young.   (K.) 

125.   Tringa  alpina,  L.  —  Ryle. 
Amager.  Northern  part  of  east  coast,  April  i8th   first, 
not  a  few;  April   26th   two  flocks.  July  iSth  several  outside 


410  Oluf  Winge. 

west  coast;  24th  some  on  northern  part  of  east  coast.  Sep- 
tember i2th  very  few  on  southern  part  of  west  coast;  but 
on  26th  and  on  October  loth  very  large  numbers  there,  in 
larger  and  smaller  flights,  often  with  Charadrius  pluvialis 
or  Ch.  squatarola  as  leaders;  none  in  summer  dress.  October 
lyth  about  twelve  on  northern  part  of  east  coast.  October 
2ist  I  received  three,  shot  on  same  day  on  southern  part 
of  west  coast,  one  of  them  still  in  almost  pure  summer 
dress.  October  24th  two  on  northern  part  of  east  coast.  (K.) 

Avedöre  Holme.  April  2 ist  large  numbers,  in  small 
flocks  or  singly;  in  all  the  black  breast-patch  still  mixed 
with  many  white  feathers.  (K.) 

Viborg.  Common  in  the  meadows  on  Skals  Aa,  Vej- 
rum  So,   and  other  places. 

126.   Tringa   Temmincki,   Leisl. 

Amager.  At  the  pool  on  Amager  Common  mentioned 
last  year:  May  i4th  about  eight,  1 6th  and  lyth  about  eigh- 
teen  each  day,  igth  six,  2 ist  nearly  thirty  (seven  shot). 
Again  July  22d  three,  24th  six.  Later  none.  —  Tringa 
minuta  and  Tr.  subarquata  I  did  not  see  this  year,  though 
I  have  used  to  do  so.   (K.) 

127.  Limicola  platyrhyncha,  Temm.  —  Brednäbet  Ryle. 

Amager.  One  was  shot  on  southern  part  of  west  coast 
July  25th,  and  given  to  me  on  the  same  day.   (K.) 

128.  Auser  miniitus,  Naum.  —  Dvärggaas. 

A  voung  male,  shot  near  Kallundborg,  sent  for  stuf- 
fing to  Conservator  E.  Hansen  of  the  Zoological  Museum 
(examined  there  in  ttie  flesh  on  October  i2th,  W.).  The 
bones  of  the  body  were  given  to  the  Museum  by  Mr. 
Hansen. 

129.   Cygnus  musicus,  Bechst.  —  Sangsvane. 

Amager.  January  24th  a  party  of  foar  passing  along 
west  coast.  (K.) 


IV.   Report  on  Birds  in  Danmark,   1886.  411 

130.   Tadorna  cornuta,   S.  G.  Gm.  —  Gravand. 
Amager,     September   i2th  a  party  of  nine  swimming 
outside  southern  part  of  west  coast.    (K.) 

131.  Anas  boschas,  L.   —   Stokand,   Graaand. 

Amager.  In  the  moats  June  24th  a  brood  of  ten  very 
small  ducklings,  without  any  oldduck;  not  seen  later.  As 
usual  not  very  many  seen  on  aast  coast.  During  winter 
the  flocks  generally  keep  rather  far  from  shore.  —  Sergeant 
Ehlers,  living  in  a  house  on  east  coast,  about  one  hundred 
paces  from  shore,  teils  me  that  in  fall  often  one  or  tvvo  wild 
ducks  associate  during  night  with  his  tarne  ones  which 
spend  most  of  their  time  at  the  shore-line;  in  early  fore- 
noon  the  wild  birds  fly  away.  This  year,  in  the  beginning 
of  September,  a  wild  female  continued  to  stay  with  the 
tarne  flock,  speedily  becoming  familiär  and  after  a  very  few 
days  allowing  a  close  approach  when  in  Company  with  the 
others.  It  remained  six  months,  to  the  beginning  of  March 
1887.  It  was  not  caught  and  pinioned  but  was  allowed  to 
have  quite  its  own  way,  to  see  how  it  would  behave.  I 
saw  it  twice  or  thrice  a  month,  each  time  making  it  fly, 
to  convince  myself  that  its  powers  of  flight  were  normal. 
Already  on  October  lyth  I  saw  it  feeding  with  the  tame 
ducks  just  outside  the  house.  When  the  flock  was  driven 
into  the  stable,  the  wild  bird  rose  on  the  door  being  rea- 
ched;  In  December  it  once  entered  but  never  did  so  again, 
having  seen  two  of  the  tame  ones  being  taken  for  the  table. 
It  often  flew  away,  yet  generally  only  for  a  day ;  twice  it 
did  not  come  back  for  two  days  and  nights.  At  the  begin- 
ning of  February  1887  a  wild  drake  associated  with  the 
duck,  soon  becoming  nearly  as  familiär.  By  and  by  the 
two  wild  birds  kept  more  apart  from  the  others,  and  they 
were  seen  to  copulate.  On  March  6th  I  saw  both  make  off 
at  the  report  of  a  gun  fired  in  the  neigbourhood,  and  they 
never  appeared  again.  They  had  however  often  heard  shots 
in  their  proximity,  without  showing  much   fear.  (K.) 

In  Thy,  where  it  breeds  numerously,  I  saw  it  during. 
August    in    several    places.     But    it   was    much  scarcer  than 


412  Oluf  Winge. 

usual,  as  all  over  the  country,  owing  to  the  extraordinarily 
long  winter  of  i885 — 86.  During  the  latter  part  of  that 
winter  it  was  told  from  all  quarters,  that  exhausted  mallards 
had  been  taken  by  band,  and  that  all  were  in  so  poor  con- 
dition  as  to  be  of  no  worth   as  game.  (K.) 

Viborg.  Breeds  at  some  lakes.  In  fall  flocks  in  the 
lakes.   (F.) 

132.  Anas  discors,  L. 

A  male  in  füll  dress  was  shot  on  the  sea-coast  at  Säby, 
N.  E.  Jylland,  in  the  middle  of  April,  and  stuffed  by  Miss 
Claussen  of  Fredrikshavn.  Being  unknown  to  all  there  it 
was  sent  for  determination  to  Mr.  JuliusWulff  of  Hjörring, 
who  again  sent  it  (in  the  beginning  of  August)  to  the  Zoo- 
logical  Museum  of  Kjöbenhavn,  where  it  is  now.  Baron  H. 
Rosenkrantz,  from  personal  inquiry  on  the  spot,  furnished 
to  Prof.  Lütken  the  following  additional  details.  It  had  been 
shot  by  a  cottager,  Jens  Vestenvejen,  when  out  to  look 
for  woodcocks;  at  Sulsbäk  Mölle,  a  little  north  of  Säby, 
he  had  seen  close  to  shore  a  party  of  »Teal  and  Black 
Sea-Ducks«  swimming  with  one  stränge  duck  among  them ; 
on  firing  into  the  flock  he  secured  the  stranger  rather  ca- 
sually. 

The  speciraen  is  in  very  perfect  plumage-  the  left 
inner  toe  and  hind  toe  are  a  little  deformed.  It  may  be  an 
escape.  Yet  it  is  said  by  S  clate  r  (P.  Z.  S.  i  88o,  p.  52i),  that 
up  to  1 88o  this  species  had  not  been  imported  alive  into  Europe. 
The  uncertainty  thrown  upon  questions  like  this  by  the 
«ornamental  waterfowl«  is  to  be  regretted ;  the  recording 
of  places  where  each  species  is  kept,  suggested  by  some, 
is  obviously  not  a  sufficient  remedy,  though  it  may  be 
useful.  The  keeping  of  ornamental  waterfowl  should  not 
be  encouraged ;  the  ornamental  waters,  when  of  any  size, 
should  be  left  to  spontaneous  occupation  by  wild  species, 
probably  much  fewer  and  often  less  showy,  but  more  inter- 
esting  to  the  observer  of  nature.  On  quite  small  waters 
ornamental  fowl  might  be  kept  without  so  much  inconve- 
nience,    it  being    more    possible  to  have  an   eye  upon   every 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,   1886.  413 

Single  bird;  to  do  this  tor  its  own   birds  ougiit  especially  to 
be  the  duty  of  every  zoological    garden. 

133.  Anas  querquedula,  L.  —  Alling. 

Thy.  Hillerslev  Kjär,  August  8th,  four  shot  out  of  nine 
and  three,  by  myself  and  another.   (K.) 

134.  Anas  crecca,  L.  —  Krikand. 

Viborg.  Vejrum  So  September  loth  and  i4th  small 
flocks.  Laastrup  Aa  November  yth.  (F.) 

Thy.  In  August,  two  shot  on  8th ;  no  others  seen 
with  certainty.  (K.) 

135.  Anas  penelope,  L.  —  Pibeand. 

Sent  from  the  Lights.  October:  24th  HesselÖ  i  (not 
cf  ad.;  2  killed). 

136.    Clangula  glaucion,  L.  —  Hvinand. 

Kjöbenhavn.  On  Sound  close  to  shore  October  20th 
two  (no  old  male).   (W.) 

Amager.  March  2 ist  two  were  shot  outside  west 
coast.  (K.) 

Viborg.  Small  flocks  in  the  lakes  in  winter,  as  long 
as  there  is  open   water.     (F.) 

137.   Oidemia  nigra,  L.  —  Sortand. 

Sent  from  the  Lights.  May:  8th  LäsÖ  Rende  L.  V. 
I  cf.  October:  3ist  Läsö  Rende  L.  V.  i  9.  November: 
29th  Kobbergrunden  L,  V.    i   9. 

138.    Oidemia  fusca,  L.    —  Flöjelsand. 
In  the  night  April  22d — 23d*)    I  heard  many  passing 
over  Viborg,  and  on  23d  I  saw  several  in  Viborg  So.   (F.) 


*)  At  the  dose  of  April  newspapers  mentioned  a  very  large  pas- 
sage  of  birds  (believed  to  be  Curlews,  Ducks,  &c.)  heard  late  in  the 
evening  of  April  22d  at  several  towns,  especially  in  Jylland  (e.  g.  Fre- 
dericia,  Horsens,  Holstebro;   also  Assens  in   Fyen). 


414  Oluf  Winge. 

139.  Mergus  serrator,  L.  —  Toppet  Skallesluger. 
Amager.    March   2 ist  a    male    was    shot    outside   west 

coast.  (K.) 

140.  Podiceps  cristatus,  L.  —  Stör  Lappedykker. 

Viborg.  Breeds  commonly  in  Viborg  So  and  some 
other  lakes.  Viborg  So  May  i2th  tirst  nest  commenced, 
later  destroyed  by  storm;  June  iith  three  nests,  with  five, 
three,  and  one  egg,  and  on  these  being  taken,  two  of  the 
nests  bad  five  and  four  eggs  on  June  25th.  Loldrup  So 
June  4th  two  nests  with  three  eggs ;  in  August  and  Sep- 
tember always  large  numbers.  Hald  So  May  i6th  two 
pairs.    (F.) 

Thy.  August  25th  on  Voldum  So  a  pair  of  old  birds 
with  two  young  still  unable  to  fly;  I  shot  one  of  the 
young.  (K.) 

141.  Podiceps  minor,  Gm.  —  Lille  Lappedykker. 

Sent  from  the  Lights.  September:  5th  Dueodde 
Hovedfyr    i    (moult  into  winter  dress    very   nearly  ended).*) 

142.   Carbo  cormoranus,  M.  &  W.  —  Skarv. 

I  saw  a  very  large  flock  on  Ejerslev  Ron  in  the  Lim- 
fjord   on  July  27th,  when  passing  in  a  steamer.  (K.) 

143.    Thalassidroma  Leachii,  Temm.  —  Stör  Stormsvale. 

Sent  from  the  Lights.  Oc tober;  ist  Horns  Rev  L. 
V.  I  (»Struck  lantern«),   Läsö  Rende  L.  V.  i  (»feil  on  deck«). 

December  4th  'a  male  found  dead  at  Skagen  by  a 
fisherman,  against  whose  house  it  had  flown;  sent  in  the 
flesh  to  the  Zoological  Museum  by  Mr.    M.  Ancker.**) 


*)  Mentioned  by  Collin  (»Bidrag  til  Kundskaben  om  Danmarks 
Fuglefauna«,    1888,  p.   104),  but  the  proper  date  not  given. 

**)  All  the  specimens  from  1886  received  by  the  Zoological  Mu- 
seum have  been  recorded  by  Collin  (Bidrag  til  Kundskaben  om  Danmarks 
Fuglefauna,  1888,  p.  108),  but  the  proper  dates  of  occurrence  are  not 
given. 


IV'.   Report  on  Birds  in  Danmark,   1886.  415 


144.  Larus  marinus,  L.  —  Svartbag. 
Amager.  As  usual  on  the  coast  throughout  the  year, 
most  in  fall  and  winter,  generally  young,  never  very  nu- 
merous.  Old  birds  January  3  ist,  April  i8th,  October  24th 
and  3 ist,  December  igth;  not  more  than  two  each  time. 
Flocks  of  any  size  consisting  of  this  species  alone  are  very 
rare;  but  in  the  large  flocks  oi  Larus  canus  ihQvt  are  often 
a  fevv  Larus  mariniis.    (K.) 

145.  Larus  argentatus,  Brunn.  —  Havmaage. 
Viborg.  A  single  one  now  and  then  on  Viborg  So.  (F.) 

146.  Larus  fuscus,  L.  —  Sildemaage. 
Kjöbenhavn.    On  Sound  close  to  shore  November    ist 

one  old,  2d   two  old.   (W.) 

147.  Larus  canus^  L.  —  Stormmaage. 
Amager.  In   usual  numbers.   (K.) 

Viborg.  Often  in  small  flocks  on  Viborg  So  and  other 
lakes.   (F.) 

A  white  specimen  (female),  with  a  pale  brownish  tail- 
bar,  shot  in  Kalvebod  Strand  in  the  first  days  ot  January, 
bought  in  the  flesh  by  the  Zoological  Museum. 

148.  Rissa  tridactyla,  L.  —  Tretaaet  Maage. 
A  young  female,    shot  at  Skagen  October  27th,    pre- 
sented    in    the    flesh  to  the  Zoological  Museum  by  Mr.  M. 
Ancke  r.*) 

149.  Xema  minutum,  Pall.  —   Dvärgmaage. 

Kjöbenhavn.  October  i8th  I  watched  one  for  a  long 
time  in  North  Harbour;  it  was  in  the  characteristic  dress 
of  the  young  bird.  It  skimmed  about  over  the  water,  quite 
low  or  some  feet  up,  never  touching  the  surface,  from  its 


*)  Specimen  mentioned  by  Collin  (Bidrag  til  Kundskaben  om 
Danmarks  Fuglefauna,  i888,  p.  109),  but  the  year  by  mistake  given 
as   1887. 


416  Oluf  Winge. 

movements  evidently  hawking  for  small  insects  (the  weather 
was  calm,  damp,  and  mild);  some  Xema  ridibundiim  (most 
young)  among  whicb  it  often  passed  were  on  the  contrary 
busy  to  pick,  up  small  things  from  the  water.  Shape  in 
flight  very  like  that  of  Xema  ridibundiim,  but  wing-strokes 
much  quicker.   (W.) 

Adult  male  in  winter-dress  shot  at  Kjerteminde,  Fyen, 
a  couple  of  davs  previously  to  October  2 ist,  presented  in 
the  flesh  to  the  Zoological  Museum  by  Mr.  Job.  Larsen 
of  Kjerteminde. 

150.  Xema  ridibundum,   L.  —  Hättemaage. 

Kjöbenhavn.  Breeds.  —  On  Sound  in  January  a  few, 
old  and  young,  on  gth,  lyth,  and  3ist.  February  i4th  a 
large  flock,  most  old,  some  young;  24th  many  old,  some 
young.  March  8th  some  old  and  young,  two  old  with  a  little 
brown  on  head ;  thus  also  on  i8th;  25th  one  old  with  füll, 
hood ;  28th  many  old  with  füll  hoods,  very  noisy.  —  Au- 
gust 4th  and  i3th  old  birds  with  hood  in  moult;  September 
2  ist  with  pure  white  head.  —  Throughout  October  to  28th, 
most  young.  November  ist,  2d,  and  i  ith  a  few  young.  De- 
cember  2 ist  one  old,  one  young.   (W.) 

Amager.  On  northern  part  of  east  coast  April  iith 
and  i8th  some,  26th  many;  July  4th  many,  24th  some. 
July   i8th   some  outside  west  coast.   (K.) 

Viborg.  I  have  not  found  it  breeding,  but  I  have  often 
Seen  larger  and  smaller  flocks  on  Viborg  So  and  other 
lakes;  thus  very  numerous  on  Vejrum  So  May  jth.  (F.) 

151.   Sterna  anglica,  Mont.  —  Sandterne. 
Thy.    During  August  several  times  considerable  num- 
bers,  both  old  and  young;   at  Voldum  So,  and  in  the  Kjär's 
of  Heltborg,  Dover,  and  Ballerum.   (K.) 

152.   Sterna  argentata,  C.   L.   Br.  —  Havterne. 
Kjöbenhavn.   First  young  in  North  Harbour  July  lyth, 
two,  with   their  parents.  —  September   iith   a  young  Tern, 
St.  argentata  or  fluviatilis,  much  later  than  usual.  (W.) 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,   1886.  417 


Amager.  On  northern  part  of  east  coast  some  on 
June  24th,  Jüly  4th  and   24th.   (K.) 

Viborg.  At  Hjarbäk  Vig  and  in  the  meadows  of 
Skals  Aa  several  times  some;  eggs  not  found.  (F.)  [Sterna 
fluviatilis.  July  loth  1881  many  at  a  lake  near  Viborg.  W.] 
[Sterna  anglica.  July  gth  1881  one  passing  overhead  near 
Viborg;    loth   some  over  dry  fields  near  a  lake  there.     W.] 

Thy.  July  3oth  considerable  numbers  on  the  shore  at 
Klitmöller.  (K.) 

153.  Sterna  fluviatilis,  Naum.  —  Terne. 

Thy.  Voldum  So  considerable  numbers  August  3d. 
and  2  5th.   Hillerslev  Kjär  not  a   few  August  8th.  (K.) 

154.  Sterna  jninuta,  L.  —  Dvärgterne. 

Amager.  On  northern  part  of  east  coast  June  lyth 
and  20th   two,  24th  some.   (K.) 

Viborg.  July  3 ist  I  saw  a  bird  of  the  year  on  Viborg 
So;  a  heavy  gale  made  its  flight  unsteady,  so  that  I  often 
approached  it  within  a  pace  and  might  easily  have  killed 
it  with   a  stick.  (F.) 

Thy.  July  3oth  considerable  numbers  on  the  shore  at 
Klitmöller.  (K.) 

155.  Hydrochelidon  nigra,  L.  —  Moseterne. 

Viborg.  May  yth  several  in  the  meadows  at  Vejrum 
So.  May  26th  two  pairs  in  a  small  peat-bog  one  (Danish) 
mile  north  of  Viborg,  certainly  breeding.  (F.)  [July  loth 
1881   one  at  a  lake  near  Viborg.  W.] 

Thy.  Voldum  So,  August  3d  numerous,  August  25th 
some  young  birds.  Hillerslev  Kjär  August  8th  not  a  few.  (K.) 


Various  Notes  from  the  Light-Stations. 

Esbjerg.   Grey  Geese  as  a  rule  appear  in   considerable 
numbers  when  the  bay  is    being  filled  with  ice.    —    Reske. 

OrnisIV.  3.  27 


418  0\ai  Winge. 

Horns  Rev  L.  V.  The  direction  of  flight  against  the 
lantern  cannot  be  well  determined,  the  hirds  hovering  round 
the  light  before  striking.  When  the  wind  is  blowing  across 
the  ship  most  fall  into  the  sea.  No  proper  migration  in 
daytime  has  been  observed  this  autumn.  —  Of  sea-birds 
two  species  of  Gull  (Strandmaage,  Havmaage)  are  here  during 
the  greater  part  of  the  year,  yet  more  numerous  in  winter 
than  in  summer.  —  N.  Kromann. 

Hirtshals.  This  spring  nearly  no  birds  have  Struck 
the  lantern;  although  all  the  species  I  use  to  see  have 
passed  the  place,  only  a  single  bird  (a  Starling)  has  been 
killed  as  far  as  I  know.  —  In  the  beginning  of  April  a 
couple  of  times  larger  fiocks  of  Grey  Geese  passed  north; 
in  the  sea  were  seen  three  old  and  two  young  Svvans.  First 
Woodcock  probably  in  the  first  days  of  April.  The  Lap- 
wing  appeared  here  April  gth.  The  »Ryle«  came  by  the 
middle  of  April.  The  Stork  was  seen  April  24th.  May  ist 
large  flocks  of  birds  under  the  coast;  there  were  several 
species  of  Sea-Ducks  and  no  small  numbers  of  Eiders.  May 
yth  first  Swallow.  —  October  iqth;  the  Starlings  are  in 
large  fiocks  inland  and  seem  to  be  preparing  for  departure; 
generally  however  a  few  are  seen  here  in  winter.  —  E.  T. 
B.   Jensen. 

Skagen.  The  assistants  say,  that  much  fewer  birds 
have  been  killed  than  is  generally  the  case  (I  have  only 
been  here  since  September  i885).  —  No  sea-birds  breed 
near  the  Station;  but  during  the  greater  part  of  the  year 
many  Gulls  are  seen  where  the  fishermen  are  at  work.  — 
M.   G.  Poulsen. 

Skagens  Rev  L.  V.  October  26th  great  fiights  of 
Ducks  passed  to  S.  E.  and  E. ;  S.  W.  and  westerly,  very 
light;  cloudy.  October  ayth  great  flights  of  Ducks  passed 
to  E.;  S.  E.  light,  cloudy.  October  3 ist  great  flights  of 
Ducks  to  E. ;  several  settled  at  some  distance  from  the  ship 
and  remained  all  day;  S.  light,  overcast,  thick.  November 
3d  during  forenoon  some  flights  of  Ducks  to  S.  E. ;  S.  and 
W.  light,   hazy.  —  J.  G.  Steinmann. 


\y.  Report  on   Birds  in  Danmark,   1886.  419 

Hirtsholm.  Breeding  birds*):  Tiste,  Ryle,  Gravand, 
Terne,  Maage,  Sirandskade,  Skrogand,  Rödben,  Ederfugl, 
(a  few).    —  W.  Schultz. 

Nordre  Ron.  In  April  three  Starlings  were  killed 
striking.  —  This  autumn,  especially  during  the  time  of 
passage,  there  has  been  no  thick  or  foggy  weather  here ; 
probably  for  this  reason  no  birds  have  been  killed.  — 
Breeding  birds:  Terner  of  three  species,  Ederfugl,  Rödben, 
Prästekrave,  Strandlärke,  Strandskade,  Tejste,  Flor  (Polsk 
Vibe),  Gravand,  Spidsand,  Maage  (onlv  the  small  blue 
one).   —  A.  Kruse. 

Läsö  Trindel  L.  V.  Grey  Geese  passing:  May  3d 
eighteen  to  N.  E.  May  5th  about  two  hundred  to  E.  N.  E, 
May   27th   ten   to  N.   E.   —  J.   Poulsen. 

Läsö  Rende  L.  V.  May  2d,  immediately  after  sunset, 
a  flock  of  small  birds  (about  1 5o)  to  E.  —  Grey  Geese 
passing  in  May  and  June:  May  4th,  at  5  P.  M.,  a  flight 
of  about  fifty  to  E.  N.  E. ;  westerly,  clear,  May  5th,  at 
8%  A-  M.,  a  flight  of  about  hundred  to  E. ;  N.  E.,  clear. 
June  5th  a  flight  of  about  forty  to  N.  E. ;  S.  W.  light, 
.clear.  June  loth  a  flight  of  about  thirty  to  E.  N,  E.;  E. 
light,  clear.  —  June  25th  a  starling,  chased  by  a  larger 
unknown  bird,  kept  in  the  rigging  from  lo  to  ii  A.  M.; 
flew  away  to  N.  E.  —  September  29th  a  flight  of  Grey 
Geese  (about  thirty)  to  S.  W. ;  W.  fresh,  cloudy.  October  4th 
Crows  in  very  large  numbers  (up  to  a  hundred  in  some 
of  the  flocks)  to  S.  W. ;  some  small  birds  also  to  S.  W. 
October  6th  a  flight  of  Grey  Geese  (about  thirty)  to 
S.  W.  October  i  ith  several  Crows  and  small  birds  to 
S.W.;  many  Gulls  and  Ducks  round  ship.  October  26th 
very  large  numbers  of  Gulls  and  Ducks  round  ship;  27th 
as  the  preceding    day,    and    especially    very    many    over  the 


*)  This  and  similar  lists  are  given  in  the  names  employed  by  the 
observers.  The  names  are  sometimes  evidently  used  in  another  sense 
than  is  usual  in  books;  some  of  them  are  generic  rather  than  specific, 
or  eise  of  uncertain  application;  a  few  have  probably  not  been  printed 
before.  Generally,  however,  the  species  intended  by  such  names  may  be 
guessed   with  some  certainty. 

27* 


420  Oluf  Winge. 

Dvalegrund.  October  28th,  29th,  and  3oth  vcry  lange 
numbers  of  Ducks  and  Grey  Geese  round  Station,  especially 
over  the  shoal.  November  iith,  i2th,  i3th,  and  i4th  large 
numbers  of  Ducks  and  Gulls  over  the  shoal  all  day;  over- 
cast;  wind  easterly  (i2th  S.  E.),  light.  November  24th  five 
Swans  to  W.  S.  W. ;  W.  S.  W.  fresh,  overcast.  November 
27th,  forenoon,  five  Swans  to  E. ;  afternoon,  three  Swans 
to  S.  W.;  S.  W.  light,  clear.  December  3d  three  Swans  to 
N.  W. ;  W.  light,   clear. 

Sea-birds  keeping  about  the  Station  are:  some  species 
of  Ducks,  Gulls,  in  April  and  May  many  Brent  Geese,  and 
from  the  middle  of  May  Terns.  Large  numbers  of  Terns 
were  round  the  ship  in  August  and  September,  to  Sep- 
tember 22d;  after  that  day  no  Tern  seen.  —  L.  Lauritzen. 

Egense.  No  sea-birds  breed  near  the  light.  —  C. 
F.    Laug. 

Kobbergrunden  L.  V.  May  6th  about  hundred  Grey 
Geese  passing  to  N.  E.;  calm,  clear.  September  3oth,  at 
7  A.  M.,  about  hundred  small  birds  passing  from  E.  to  W. 
—  V.  T.   Schnipp. 

Anholt.  Thirty-one  years'  experience.  Most  birds  perish 
with  S.  E.  wind  and  fog.  The  main  passage  is  believed  to 
be  in  autumn  from  N.  E.  to  S.  W.,  and  in  spring  from 
S.  W.  to  N.  E.  The  smaller  birds,  when  not  killed  at  the 
first  stroke,  will  fly  at  the  light  again  and  again,  mostly 
on  the  lee  side,  tili  they  are  hurt  or  exhausted.  The  larger 
birds  (ducks,  snipes,  curlews,  &c,)  1  have  never  observed 
striking  more  than  once;  if  unhurt  they  continue  their 
vovage;  when  one  of  a  Company  has  been  disabled,  the 
others  may  be  heard  calling  for  some  time,  but  they  do 
not  strike  again.  The  birds  breeding  here  have  never  been 
observed  to  strike.  —  Breeding  birds:  Maage  (three  species), 
Terne  (one  species),  Möller  (or  Strandlöber)^  Möller  of  a 
somewhat  larger  species  (or  Strandsneppe),  Strandskade,, 
Vibe  (a  few),  Brokfugl  (a  few),  Ederfugl,  Graaand,  smaller 
grey  Duck.    —   J.   Christiansen. 

Hesselö.  The  direction  of  birds  Coming  to  the  light 
cannot  well  be  stated,   as  they  arrive  mostly  in  fog  and  are 


IV.  Report  on   Birds  in  Danmark,   1886.  421 

not  Seen  tili  the  whole  flight  is  hovering  round  the  lantern  ; 
they  also  disappear  before  daybreak.  —  Birds  not  breeding: 
Curlew,  a  few.  Hawks,  Buzzards,  and  Owls,  single  ones 
now  and  then  in  summer.  Crows,  considerable  flocks  in 
spring  and  fall,  generally  staying  only  a  few  days.  »Ryler«, 
considerable  flocks  from  late  summer  far  into  the  autumn. 
In  winter  flocks  of  Snovv  Buntings  and  Sparrows.  Consi- 
derable flocks  of  the  Grey  Lag  Goose  come  in  the  moulting- 
time.  —  Breeding  birds:  Graaand,  Gravand,  Skallesluger, 
Tejste,  Maage,  Terne,  Strandskade,  Ederfugl,  Vibe.  — 
A.  G.   Saxtorph. 

Schultz's  Grund  L.  V.  October  3oth  some  large 
flocks  of  Ducks  and  Eiders  on  the  water  near  the  ship. 
Troughout  December,  especially  from  2d  to  23d,  large  flocks 
of  Eiders  close  to  the  ship.  —  H.   Svarer. 

Hjelm.  Breeding  birds:  in  large  numbers  Maage  (of 
one  size)  and  Terne  (of  two  sizes) ;  in  smaller  numbers 
Strandskade,  Strandlöber,  Gravand,  Rödtop  (en  spidsnäbet 
And).  —  H.  J.  Henningsen. 

Kronborg.  A  day  at  the  end  of  April  a  few  small 
flocks  of  Swans,  about  ten  in  each  flock,  passing  from 
North  to  South,  at  a  height  of  a  hundred  feet  above  the 
Sound;  S.  E.  light,  clear.  —  October  3d,  at  8  P.  M.,  a 
flock  of  Geese,  about  twenty,  from  E.  to  W. ;  N.  W.,  force  i, 
clear.  October  i6th,  at  7  A.  M.,  a  flock  of  Ducks,  about 
fifty,  from  S.  to  N. ;  at  9  A.  M.  a  similar  flock  in  same 
direction ;  S.  E.,  force  5,  hazy.  October  2  ist,  at  7  A.  M., 
twelve  Ducks  to  N. ;  S.  E.,  force  5,  rain.  October  23d,  at 
7^/2  A.  M.,  twenty-four  Ducks  to  N. ;  N,  E.,  force  2,  cloudy. 
October  28th,  at  8  A.  M.,  twelve  Ducks  from  N.  to  S.; 
E.  S.  E.,  force  2,  cloudy.  —  GJörup. 

Drogden  L.  V.  May  i5th,  at  8  P.  M.,  a  flock  of  about 
two  hundred  birds,  believed  to  be  Geese,  passed  high  from 
W,  to  E.;  W.  S.  W.  light,  light  clouds.  —  In  the  absence 
of  the  master,  Jeppesen,  mate, 

Stevns.  A  few  birds  have  Struck  the  lantern,  but  none 
have  been  killed.   —   B.  Rosen. 


422  Oluf  Winge. 

Refsnäs.  In  spring  some  passage  of  Eiders,  Coming 
from  S.  and  flying  to  N.  N.  E.  —  In  spring  on  the  coast 
a  few  Sheldrakes;  it  is  not  known  whether  they  breed  or 
not.  No  other  sea-birds  breed  near  the  Station.  —  P.  C. 
Jensen. 

Romsö.  Breeding  birds:  on  shore  Blaa  Maage,  Hät- 
temaage,  Strandskade,  Pytte,  Rylle;  in  field  and  wood 
Gravgaas,  Graaand,  Spidsnäb  (a  duck  with  a  long  acute 
bill).   —  F.   Andersen. 

Halskov.  Sea-birds  rarely  seen  in  numbers;  the  flocks 
of  Eiders,  Long-tailed  Ducks  and  other  species  of  Duck 
that  daily  pass  on  the  Belt  and  near  Sprogö  are  too  far 
off  to  be  observed.   —  J.  Winckler. 

Helholm.  Breeding  birds:  Strandskade,  Strandmaage, 
Sorthovedet  Maage,  Gravgaas,  Spidsnäbet  And.  —  Dorthea 
Holst. 

Äbelö.  Towards  the  middle  of  October  considerable 
flocks  of  Eiders  arrived;  they  stayed  at  the  north  end 
of  the  island  to  near  the  middle  of  December,  when  most 
disappeared.  Long-tailed  Ducks  arrived  in  smaller  flocks 
at  the  middle  of  November,  and  some  were  still  here  at 
the  close  of  the  year.  December  23d  a  small  flock  of  Shore 
Larks  [NB.]  stayed  in  the  garden  of  the  lighthouse.  — 
Birds  breeding  near  the  Station:  only  Sand  Martins,  and 
two   or  three  pairs  of  Sheldrakes.  —  S.   Thorsen. 

Strib.  September  20th  some  flights  of  Grey  Geese 
passing  from  N.  E.  to  S.  W. ;  S.  E.  cloudy.  Eiders  in  larger 
and  smaller  flocks  have  been  in  the  Belt  in  October,  No- 
vember,  and   December.  —  A.  H.  Andersen. 

Christiansö.  October  3d  two  or  three  hundred  Wood 
Pigeons  and  several  small  birds  passing  the  island  to  S.  — 
O.   C.   F.   Christensen. 

Hammershus.  Against  custom  rarely  seen  birds  on 
lantern,  fog  having  been  scarce  in  the  fall.  Of  the  birds 
under  the  coast  in  winter  the  most  numerous  are  Long- 
tailed  Duck  and  Eider;  »Söhane«  and  Goldeneye  are  also 
found.  —  J.  H.   Beidring. 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,   1886.  423 

Dueodde  Hovedfyr.  No  sea-birds  breed  near  the  light- 
house,  it  being  situated  tive  thousand  feet  from  the  sea.  — 
W.  Lund. 

Dueodde  Bifyr.  Birds  breeding  on  shore:  Maage, 
Terne,   Graaand,  Spidsand,   Ryle.  —  L.   Weden. 


Diary  of  Birds  Coming  to  the  Lights. 

Till  May  ist  1886,  when  the  future  regulär  communi- 
cation  between  the  Lights  and  ihe  Museum  commenced, 
observations  have  only  been  recorded  in  a  few  places,  and 
specimens  were  not  sent  to  the  Museum. 

December  6th   i885. 
Kronborg.     At    11    P.  M.    (on  5th)    »a    female  Redpoll 
[Fringilla  linaria)^^,   found   dead  on  eastern  side  of  balcony. 
W.  S.  W.   strong,  cloudy. 


January   29th    iJ 
Drogden  L.  V.  One  »Sösvale«   killed.    E.  S.  E.  light, 
overcast. 

January  3  ist. 
Drogden    L.    V.     One    Duck    killed.     S.  S.   E.    strong, 
snow  squalls. 

March  2d. 
Sprogö.  Three  Ducks,  killed  instantly  on  striking  roof 
of  lantern ;   »een  graa  Lysand  og  to  sorte  Ander  (kaldes  her 
Torskeänder)«.   S.  E.   7;   5. 

March   28th. 
Egense.   One  Siarling  and  one  Lark  killed.  W.,  thick. 

March   3oth. 
Drogden  L.  V.  One  Long-tailed   Duck   (Havlit)  killed. 
S.  S.    W.   strong,   squalls   and   rain. 


424  Oluf  Winge. 

March   3 ist. 
Egense.   Two   Starlings  killed.  S.   W.  storm, 

April   2d. 
Egense.  One  Starling  and  one  Lark  killed.  S.  W.,  hazy. 

April   5th. 
Sprogö.  At  2  A.  M.  a  Duck   (Lysand^  killed  instantly 
on   striking  roof  of  lantern.   S.  W.    5;  4. 

April    loth. 
Drogden    L.  V.    Two  Ducks  killed.     N.  N.  E.   light, 
cloudy. 

April    I2ih. 
Christiansö.     Two    Redbreasts    and    two   Thrushes*} 
killed.  E.  by  S.,   hazy. 

April    i6th. 
Christiansö.   One  Thrush   killed,   E.  by  S.,  thick. 

April   26th. 
Christiansö.   One  Thrush  killed.  E.  by  S.,  hazy. 

May    ist. 
Läsö    Rende    L.   V.,    S.  W.,    rain  and  snow  showers. 
Saxicola  oenanthe   i  **). 

May  6th. 
Trekroner,  N.  E.  clear.     A    small  bird  (Digesmutter) 
fluttering  on  panes. 


*)  »Thrush«  being  often  used  in  English  as  a  specific  name  for 
the  Song-Thrush,  it  shoulJ  be  stated,  that  in  this  Report  »Thrush« 
means  Turdus  (incl.  Merula). 

**)  The  specimens  recorded  in  this  form  were  received  at  the 
Museum.  When  samples  only  have  been  received,  the  number  killed  is 
added  from  the  Statements  of  the  keepers. 


IV.  Report  on  Birds  in    Danmark,  1886.  425 


May  8th. 

Läsö  Rende  L.  V.,  W.  S.  W.  light,  overcast;  a  Duck, 
feil  on  deck,  another  and  two  Thrushes  over  board;  several 
Thrushes  hovered  round  light.  Kobbergrunden  L.  V.,  same 
weather,  with  rain;  five  birds  feil  on  deck,  about  thirty 
over  board;  several  small  birds  round  light. 

Tiirdus  pilaris  Kobbergrunden    i. 

Turdiis  musicus  Kobbergrunden   2. 

Ruticilla  phoenicura    Kobbergrunden  2. 

Oidemia  nigra  LasÖ  Rende   1. 

May   i4th. 

Läsö  Rende  L.  V.,  E.  S.  E.,  overcast,  rain.  Hjelm, 
S.  E.,  rain,  thick.  Christiansö,  S.  E.,  thick;  several  small 
birds  on   panes,  none  killed. 

Phyllopneuste  trochilus  Hjelm    i. 

Ruticilla  phoenicura  Läsö  Rende    i, 

Anthus  arboreus  Hjelm   i. 

May   I  5th. 
Hesselö,    N.    E.    and    N.    W.    very   light,    hazy,    rain. 
Durlng  ihe  night  tvventy    or   thirty    small  birds  of  different 
species  came  to  the  light;  none  killed. 

August  3d. 
Hirtshals,   N.  W.   fresh,   overcast,   hazy. 
Alauda  arvensis   i. 
Actitis  hypoleucus   i. 

August    I  ith. 

Läsö  Trindel  L.  V.,  southerly,  rain. 
Ruticilla  phoenicura    i. 
Actitis  hypoleucus   i. 

August  3oth. 
Hirtshals,  westerly,  fresh,  overcast,  hazy.  Läsö  Trindel 
L.  V.,  W.  S.  W.,  overcast.  Läsö  Rende  L.  V.,  W.  S.  W. 

moderatc,   fog;  one   bird  on   deck,  a  few  intothesea;  some 


426  Oluf  Winge. 

small  birds  round  light.  Kobbergrunden  L.  V.,  W.  mode- 
rate; about  fifty  small  birds  round  light;  three  on  deck, 
some  into  the  water. 

Phyllopneuste  trochiliis  Hirtshals  2. 

Riiticilla  phoeniciira  Lasö  Trindel    i. 

Saxicola  oenanthe.  Hirtshals  i.  LasÖ  Trindel  i.  Läsö 
Rende   i.   Kobbergrunden   2. 

Actitis  hypoleiicus  Kobbergrunden    i. 

August   3  ist. 

Hanstholm,  S.  W.  very  light,  fog;  about  5o  birds 
killed.  Skagen,  same  weather.  Christiansö,  E.  by  S.,  hazy; 
2   small  birds  on  panes,   none  killed. 

Phyllopneuste  trochilus  Skagen    i. 

Ruticilla  phoeniciira  Hanstholm   i  ;  about  2  5  killed. 

Saxicola  oenanthe  Hanstholm    i ;  about  25  killed. 

September   ist. 
Christiansö,    E.    by    S.,    hazy;    some    small    birds    on 
panes,   none  killed. 

September   5th. 
Dueodde  Hovedfyr,  W.,   nearly  calm,  clear. 
Podiceps  minor   i. 

September  yth. 
Christiansö,    E.    by    S.,    hazy;    some    small    birds   on 
panes,   none  killed. 

September   27th. 
Läsö  Rende  L.  V.,  S.   S.  W.  moderate,  overcast. 
Turdus  musiciis   i. 

September  3oth. 

Lodbjerg,  S.  W.  and  E.  S.  E.,  very  light,   rain,  ihick; 

about  75  birds  killed  and  caught;    many    more    must  have 

been  killed   but  have   been  lost  in  the  dunes;   passage  largest 

from   10  P.  M.  (29th)  to   2  A.  M.     Hanstholm,    southerly, 


IV.   Report  on   Birds  in   Danmark,   1886.  427 

very  light,  fog;  28  birds  killed.  Hirtshals,  S.  light,  fine 
rain ;  about  thirty  Thrushes  (especially  Redwing  [probably] 
and  Ring-Ouzel,  termed  «Pomerans«  and  »Prästekrave«, 
names  generally  employed  for  the  Dotterel  and  Ringed 
Plover)  and  very  large  numbers  of  small  birds  of  many 
species  hovering  round  lantern;  none  killed;  in  the  distance 
the  Curlevv's  note  was  heard;  the  birds  seemed  to  be  tra- 
velling  to  S.  W.  Läsö  Trindel  L.  V.,  southerly,  rain; 
one  bird  killed.  Läsö  Rende  L.  V.,  N.  E.  light,  rain;  11 
feil  on  deck,  about  5  into  the  water;  all  night  birds  of 
different  species  round  light.  Kobbergrunden  L.  V. ,  we- 
sterly,  fresh,  overcast,  small  birds  round  light.  Anholt, 
S.  W.  moderate,  fog;  72  [or  83?]  birds  killed;  probablv 
about  40  others  feil  into  the  sea,  and  the  cats  pick  up  some. 
Hesselö,  W.  S.  W.  very  light,  hazy,  rain;  12  birds  killed; 
from  midnight  to  dawn  about  fifty  birds  hovering  round 
light,  most  of  them  Finches  and  Thrushes.  Schultz's  Grund 
L.  V.,  westerly,  rain,  thick;  one  killed.  Sejrö,  W.  N.  W. 
moderate,   rain,   thick;  one  killed. 

Sturniis  vulgaris  Anholt   i. 
Phyllopneuste  trochilus  Hanstholm    i. 
Phyllopneuste  rufa.  Hanstholm  4.   Anholt  4. 
Sylvia  atricapilla.  Hanstholm    i.  Anholt   2. 
Merula  torquata.  Lodbjerg    1  ;  about  60  killed.   Hanst- 
holm  3.  Anholt  2;    12  killed. 

Turdiis  musicus.  Läsö  Rende  i  ;  3  killed.  Schultz's 
Grund    I. 

Tiirdus  iliacus  Lodbjerg   i;  about    i5   killed. 

Ruticilla  phoenicura  Hanstholm   3. 

Dandalus  rubeciila.  Hanstholm  8.  LäsÖ  Rende  2;  8 
killed.   Anholt   2;  48  killed.   Hesselö    i;   2   killed. 

Saxicola  oenanthe.  Hanstholm  4.   Anholt   i.   Hesselö  i. 

Anthiis  pratensis  Anholt   1. 

Schoenicola  schoenidus.  Hanstholm  2.  Läsö  Trindel  i, 

Fringilla  montifringilla.  Lodbjerg  i.  Hanstholm  2. 
Hesselö   i  ;  9  killed. 

Gallinago  gallinula.  Anholt  2;   3   killed.  Sejrö   i. 


428  Oluf  Winge. 

October   ist. 

Horns  Rev  L.  V.,  S.  S.  E.,  overcast;  one  killed. 
Skagen,  S.  light,  fog ;  ?8  killed;  large  numbers  ofThrushes 
round  light;  ihe  birds  Struck  from  all  quarters.  Läsö  Trindel 
L.  V.,  southerly,  fog,  thick;  6  killed,  besides  many  falling 
into  the  sea,  Läsö  Rende  L.  V.,  W.  S.  W.  light,  overcast, 
very  dark;  6  killed;  many  birds  round  lantern  all  night; 
about  ten  of  one  species  [Anthus  pratensis]  stayed  on  ship 
in  daytime,  apparently  healthy  (calm,  fog).  Hesselö,  va- 
riable and  calm,  rain,  thick;  21  killed;  all  night  small  birds 
round  lantern,  about  a  hundred.  Schultz's  Grund  L.  V., 
westerly,  thick;  5  killed.  Sejrö,  westerly,  moderate,  rain, 
fog;  4  killed. 

Phyllop neuste  rufa  Skagen    i. 

Merula  torquata.  Skagen  i.  Hesselö  i ;  2  killed.  Sejrö  i. 

Tiirdus  musicus.  Skagen  25  16  killed.  Läsö  Trindel 
4:   5  killed.  Hesselö    i;   2   killed. 

Turdus  iliacus  Sejrö   i. 

Ruticilla  phoenicura  Hesselö    i. 

Dandalus  7~ubecida.  Skagen  6.  Hesselö  3;  i3  killed. 
Schultz's   Grund    i.   Sejrö    i. 

Saxicola  oenanthe.  Skagen  2.  Schultz's  Grund    i. 

Anthus  rupestris  Skagen    i. 

Anthus  pratensis.  LasÖ  Rende  i  ;  5  killed ;  about  ten 
stayed  on  ship  in  daytime,  apparently  healthy.  Schultz's 
Grund    i. 

Alauda  arvensis.  Skagen   6.   Läsö  Trindel   i. 

Schoenicola  schoeniclus.  Skagen    i.    Schultz's   Grund    i. 

Fringilla  coelebs  Hesselö   3. 

Fringilla  montifringilla  Skagen   2. 

Charadrius  pluvialis  SejrÖ   i. 

Thalassidroma   Leachii.  Horns   Rev   i.  LäsÖ  Rende   i. 

October  2d. 

Skagen,    S.    W.    moderate,    fog;     14   killed.    Hesselö, 

variable  and  calm,   rain,  thick;    all    night  several  Thrushes, 

Finches,  and   Redbreasts  round  light ;  none  killed.  Schultz's 

Grund  L.   V.,  S.  E.,  thick;  4  killed.   Hjelm,  S.  S.  E.  fresh. 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,  1886.  429 

thick;  3  Thrushes  killed;  some  Thrushes  round  lantern, 
striking  without  becorning  disabled.  Hammershus,  S.  E. 
moderate,  overcast  but  not  misty  ;  8  killed;  about  fifty 
others  on  panes.  Gjedser  Rev  L.  V.,  W.  S.  W.,  rain;  one 
killed. 

Stiirnus  vulgaris  Hammershus    i. 

Muscicapa  luctuosa  Hammershus    i. 

Phyllopneuste  rufa  Schultz's  Grund    i. 

Sylvia  atricapilla   Skagen    i. 

Merula  torquata.   Hjelm   3.   Gjedser  Rev    i. 

Turdus  miisicus  Skagen    5. 

Dandalus  rubecula.  Skagen  2.  Hammershus  2. 

Anthus  rupestris  Skagen    i. 

Anthus  pratensis  Schultz's  Grund   3. 

Alauda  arvensis.  Skagen   5.   Hammershus  3. 

Fringilla  montifringilla  Hammershus    i. 

October  3d. 

Läsö  Rende  L.  V.,  S.  W.  fresh,  overcast;  one  Thrush 
killed  (not  sent),  others  about  light.  Hjelm,  W.  streng, 
squalls;  one  killed;  some  small  birds  round  lantern,  striking 
without  becoming  disabled.  Christiansö,  E.  by  S.,  thick; 
3  killed. 

Rulicilla  phoenicura  Christiansö   i. 

Dandalus  rubecula  Hjelm    i. 

Alauda  arvensis  Christiansö   i. 

Schoenicola  schoeniclus  Christiansö   i. 

October  4th. 
Gjedser  Rev  L.  V.,  calm,  thick;  2  killed. 
Dandalus  rubecula  i. 

October   5th. 

Schultz's  Grund  L.  V.,  S.  E.,  cloudy;  one  killed. 
Hjelm,  S.  E.  moderate,  hazy;  i  killed;  some  Thrushes 
and  small  birds  round  lantern,  striking  v^'ithout  becoming 
disabled.  Skjoldnäs,   E.  S.  E.,  cloudy;  2  killed. 

Turdus  jnusicus.  Hjelm    i.  Skjoldnäs    i. 


430  Oluf  Winae. 


Dandalus  7-ubecula.    Schultz's    Grund    i.    Skjoldnäs    i. 
Alauda  arvensis  Hjelm    i. 

October  6th. 

Horns  Rev  L.  V.,  E.  S.  E.,  overcast;  3o  killed  (12 
Larks,    18   Thrushes),   not  sent. 

October  gth. 

Hesselö,  E.  S.  E.  light,  rain;  6  killed;  from  2  A.  M.  to 
dawn  twenty  or  thirty  of  the  same  sorts  round  lantern. 
Refsnäs,  E.  S.  E.,  rain,  thick;  three  Starlings  and  two 
Larks   fluttered   on   different  panes  and  flew   away   again. 

Sturnus  vulgaj'is  Hesselö    i. 

Regulus  cristatus  HesselÖ    i. 

Tiirdus  miisicus  HesselÖ   i. 

Alauda  arvensis   Hesselö    i. 

Schoenicola  schoeniclus  HesselÖ   i. 

Fringilla  montifringilla  Hesselö   i. 

October    i2th. 
Äbelö,    southerly,   hazy;    one  Thrush    found    wounded 
by  striking. 

October   i6th. 
Gjedser  Rev  L.  V.,    overcast,    rain;    3    killed.    Möen, 
S.  E.  strong,  squall;  one  Lark  killed,  not  sent. 
Anthus  pratensis  Gjedser  Rev  i. 
Fringilla  coelebs  Gjedser  Rev  2. 

October   i8th. 
Anholt,   S.  E.   fresh,   rain   and  fog;  46  Trushes  killed. 
Merula   torquata   i. 
Turdus  musicus  3. 
Turdus   iliacus  2. 

October   igth. 
Hirtshals,    E.     fresh,     rain;     about     eighty    Thrushes 
(especially    Redwings    [probably]).    one    Starling    and    some 


IV.   Report  on   Birds  in  Danmark,   1886.  431 

Redbreasts  [any  killed?].  Läsö  Rende  L.  V.,  E.  N.  E. 
moderate,  overcast.  rain;  one  killed;  some  other  birds  round 
lantern  for  the  greater  part  of  night.  Anholt,  S.  E.,  rain 
and  feg;  8i  Thrushes  and  one  Starling  killed.  Schultz's 
Grund  L.  V.,  E.  S.  E.,  cloudy;  one  killed.  Kronborg,  S.  E.  2, 
cloudy;  one  killed. 

Sturnus  vulgaris  Anholt   i. 

Turdus  musicus.  Liisö  Rende  i.  Anholt  i;  8r  of  this 
and   T.  iliacus  killed. 

Turdus  iliacus  Anholt  i  ;  81  of  this  and  T.  musicus  killed. 

Dandalus  rubecula  Kronborg    i. 

October  20th. 

Horns  Rev  L.  V.,  E.  S.  E.,  rain,  thick;  9  killed 
(3  Larks,  4  Thrushes,  2  Starlings),  not  sent.  Lodbjerg, 
E.  N.  E.  fresh,  rain,  thick,  hazy;  10  Thrushes  killed,  not 
sent.  Nordre  Ron,  easterly,  overcast;  ä  few  Starlings  at  light 
(altogether  a  score  this  and  the  two  following  nights), 
Coming  from  N.  E.,  none  killed.  Läsö  Trindel  L.  V.,  S.  E., 
rain,  thick;  4  feil  on  deck,  large  numbers  into  the  water. 
Läsö  Rende  L.  V.,  E.  moderate,  overcast,  dry;  3  killed; 
many  round  lantern.  Schultz's  Grund  L.  V.,  E.  S.  E., 
cloudy;  2  killed.  Sejrö,  E.  S.  E.  moderate,  hazy;  2  caught, 
dazzled  by  light.  Kronborg  (igth,  7  P.  M.),  S.  E.  2,  cloudy; 
2  killed;  a  smal!  bird.  striking  at  the  same  time,  flev/ away 
after  having  been  senseless  for  a  moment;  they  came 
from  N. 

Corpus  cornix  Schultz's  Grund    i. 

Regulus  cristatus  Kronborg   i . 

Phjrllopneusie  rufa  Läsö  Rende    i. 

Turdus  musicus.  Läsö  Trindel  i.  Schultz's  Grund  i. 
Sejrö    I. 

Dandalus  rubecula.   Läsö  Rende  2.  Kronborg   i. 

October   2ist. 
Horns    Rev    L.   V,,    E.,    overcast;    6    killed  (2    Larks, 
I  Thrush,  3  Starlings),  not  sent.    Lodbjerg,   E.  N.  E.   fresh, 
rain,  thick,  hazy;  8  Thrushes  killed,  not  sent.    Nordre  Ron, 


432  Oluf  Winge. 

easterly,  overcast;  a  few  Starlings  at  light,  Coming  from 
N.  E.,  none  killed.  Anholt,  S.  E,  very  strong,  rain,  thick; 
i86  killed,  besides  about  5o  that  feil  into  the  sea.  Hesselö, 
E.  S.  E.  very  strong,  rain;  about  200  Thrushes  and  one 
Brambling  killed;  from  7  P.  M.  (20th)  to  4  A.  M.  several 
hundred  Thrushes  round  light.  Schultz's  Grund  L.  V., 
S.  S.  E.,  rain;  one  killed.  Hjelm,  S.  E.  storm,  rain,  thick; 
6  Thrushes  killed;  some  Thrushes  round  lantern,  striking 
without  becoming  disabled.  Sejrö,  E.  S.  E.  storm,  rain 
squalls;  3   killed.     Skjoldnäs,   E.,  overcast;  one  caught. 

Stii?'?2us  vulgaris  Anhoit    i;    12  killed. 

Regulus  cristatus  Anholt   i. 

Turdus  musicus.  Anholt  6;  i  Sg  of  this  and  T.  iliacus 
killed.  Hesselö  4;  about  200  Thrushes  killed.  Hjelm  6. 
Sejrö  I. 

Turdus  iliacus.  Anhoh  3;  iSg  of  this  and  T.  musicus 
killed.  Sejrö   i. 

Dandalus  rubecula  Anholt  3. 

Alauda  arvensis.  Anholt  3;  4  killed.    Skjoldnäs    i. 

Schoenicola  schoeniclus  Anholt  6. 

Fringilla  montifringilla.  Anholt   i .  Hesselö   i.  Sejrö  i. 

Scolopax  rusticola  Schultz's  Grund    i. 

October  22d. 
Skagen,  S.  E.  fresh,  rain;  7  Thrushes  killed;  only 
Thrushes  in  small  numbers  at  light,  Nordre  Ron,  easteriy, 
overcast;  a  few  Starlings  at  light,  Coming  from  N.  E.,  none 
killed.  Läsö  Rende  L.  V.,  S.  E.  strong,  overcast;  2  killed; 
some  others  feil  into  the  sea;  some  small  birds  round  lantern 
all  night.  Kobbergrunden  L.  V.,  E.  N.  E.  strong;  8  killed  ; 
many  small  birds  round  light.  Hesselö,  S.  E.  moderate, 
overcast;  one  Woodcock  killed,  not  sent.  Schultz's  Grund 
L.  V.,  S.  E.,  rain,  thick;  one  killed.  Hjelm,  S.  E.  mode- 
rate, rain,  thick;  one  Thrush  killed;  a  few  Thrushes  and 
Starlings  round  lantern,  striking  without  becoming  disabled. 
Sejrö,  southerly,  light,  misty;  one  Coot  killed;  feil  on  south 
side  of  balcony.  Refsnäs,  S.  E.,  thick;  one  Starling  and  one 
Lark  Struck  but  immediately  flew  away  again.     Skjoldnäs, 


IV.   Report  on  Birds  in  Danmark,  1886.  433 

E.,  overcast;  forty  or  fifty  Goldcrests  were  at  panes;  two 
caught.     Christiansö,  E.  by  S.;  23  killed.     Hammershus, 

5.  E.  moderate,  overcast;  about  20  killed;  from  previoQS 
evening  to  2  A,  M.  great  passage  of  birds  from  N.  N.  W. ; 
about  a  hundred  Struck  panes.  Möen,  E.  fresh,  thick;  2 
small  birds  killed,  not  sent;  one  caught  and  let  loose  in 
morning.  Gjedser  Rev  L.  V.,    variable,  overcast;     3  killed. 

Stii?'niis  vulgaris.  Schultz's  Grund  i.  Christiansö  i. 
Hammershus  2.   Gjedser  Rev   i. 

Regulus  cristatus.  Kobbergrunden  i  ;  4  killed.  Skjoldnäs 
2.  Christiansö    i. 

Turdus  musicus.  Skagen  6.  Hjelm    i.    Hammershus   i. 

Turdus  iliaciis.  Skagen    i.  Christiansö  i. 

Dandalus  rubecula.  Läsö  Rende  2.  Kobbergrunden  i. 
Christiansö    i.  Hammershus   3.   Gjedser  Rev  2. 

Alauda  arvensis.  Kobbergrunden  i ;  3  killed.  Christi- 
ansö  I.  Hammershus  2. 

Fringilla  montifringilla.  Christiansö   i.  Hammershus  i. 

Fulica  atra  Sejrö    i. 

October  23d. 

Horns  Rev  L.  V.,  S.  E.,  overcast;  4  killed  (i  Lark, 
I  Thrush,  2  Starlings),  not  sent.  Läsö  Rende  L.  V.,  S.  E. 
fresh,  overcast,  rain;  2  killed;  some  small  birds  round  lan- 
tern  all  night.  Anholt,  S.  E.  fresh,  rain  or  fog ;  39  killed. 
Hesselö,  E.  S.  E.  moderate,  overcast;  3i  killed;  all  night 
very  many  Starlings,  a  few  Thrushes,  about  twenty  Gold- 
crests, and  several  other  small  birds  at  light.  Schultz's 
Grund  L.  V.,  E.  S.  E.,  cloudy;  one  killed.  Hjelm,  S.  E. 
strong,  overcast;  18  killed;  small  birds  of  different  species 
in  large  numbers  at  lantern.  Gjedser,  E.  S.  E.,  overcast; 
one  killed;  probably  more  killed  but  lost. 

Stiwnus  vulgaris.  Anholt  i;  5  killed.  HesselÖ  3;  20 
killed. 

Troglodytes  parvulus  Anholt   i. 

Regulus  cristatus.  Anholt  2.   Hesselö   5;  Skilied.  Hjelm 

6.  Gjedser   i. 

Ornis  IV.  3.  28 


434  Oluf  Winge. 

Turdus  musicus  Anholt  2;   20  Thrushes  killed. 
Dandalus    rubecula.    Anholt    4.     Schultz's    Grund   i. 
Hjelm   II. 

Alauda  arvensis.  Anholt  3.  Hesselö  i  ;  3  killed.  Hjelm  i. 
Schoenicola  schoeniclus,  Läsö  Rende  2.  Anholt  2. 
Fringilla  montifringilla  Anholt  2. 

October  24th. 

Horns  Rev  L.  V.,  E.,  overcast;  3  Thrushes  killed, 
not  sent.  Skagen,  S.  E,  fresh,  rain;  12  killed;  of  the  Gold- 
crest  very  large  numbers  at  lantern,  but  only  one  killed 
striking.  Läsö  Rende  L.  V.,  E.  N.  E.  moderate,  overcast; 
3  killed;  some  smaller  birds  round  lantern  all  night. 
Kobbergrunden  L.  V.,  N.  E.  moderate,  overcast;  6  killed 
(one  Starling  besides  the  species  noticed  below) ;  only  a  few 
birds  at  light.  Anholt,  S.  S.  E.  moderate,  hazy;  44  killed. 
Hesselö,  E.  N.  E.  moderate,  overcast;  26  killed;  about 
fifty  Larks  and  twenty  other  small  birds  round  light.  Skjold- 
näs,  E,  N.  E.,  overcast;  one  killed. 

Sturnus  vulgaris.   LäsÖ  Rende   i.    Anholt    i  ;    4  killed. 

Regulus  cristatus.  Skagen    i.  Hesselö    i;   3   killed. 

Turdus  pilaris  Läsö   Rende    i. 

Turdus  musicus   Skagen   2. 

Turdus  iliacus  Anholt  2;   »20  of  these  killed«. 

Dandalus  rubecula.  Skagen  3.  Kobbergrunden  i  ;  2 
killed.  Anholt  2;   16  killed.  Hesselö  i;  4  killed.  Skjoldnäs  i. 

Alauda  arvensis.  Skagen  3.  Läsö  Rende  i.  Kobber- 
grunden   i.  Hesselö  3;   12  killed. 

Emberi^a  citrinella  Skagen   i. 

Schoenicola  schoeniclus.  Skagen  i.  Kobbergrunden  i; 
2  killed.  Anholt   3. 

Plectrophanes  nivalis  Skagen    i. 

Fringilla  montifringilla.  Anholt   i .  Hesselö  2. 

Scnlopax  rusticola  Hesselö    i  ;   3  killed. 

Anas  penelope  Hesselö'  i  ;  2   killed. 

October  2  5th. 
Läsö  Rende  L.  V.,  E.  light,  cloudy;  one  killed;  a  few 
small  birds  at  lantern   all  night.     Anholt,    S.  E.  moderate, 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,  1886.  435 

hazy;  9  killed.  Schultz's  Grund  L.  V.,  E.  S.  E.,  cloudy; 
passage  from  South;  one  bird  feil  on  deck;  many  Struck 
and  were  lost  over  hoard.  Skjoldnäs,  E.  N.  E.,  overcast; 
one  killed. 

Sturntis  vulgaris  Schultz's  Grund    i. 

Cinclus  aquaticus  {melanogaster)  Anholt  2. 

Regiilus  cristatus.  Läsö  Rende   i.  Anholt   i. 

Ruticilla  phoenicura  Anholt   i ;  very  late  data. 

Bandalus  rubecula  Anholt   i. 

Anthus  rupestris  Anholt   i. 

Alauda  arvensis  Anholt   i. 

Schoenicola  schoenicliis.  Anholt   i.  Skjoldnäs   i. 

Fringilla  montifringilla  Anholt   i. 

October  26th. 

Hjelm,  S.  E.  moderate,  overcast;  2  killed;  a  few  small 
birds  round  light.  Möen,  E.  very  strong,  thick;  one  small 
bird  killed,  not  sent. 

Regiilus  c?'istatus  Hjelm   1. 

Dandalus  rubecula  Hjelm    r. 

October    27th. 
Schultz's  Grund  L.  V.,  S.  E.  cloudy;  one  killed.  Hjelm, 
S.   E.  strong,  overcast;  one  killed. 

Regulus  cristatus,  Schultz's   Grund    i.  Hjelm   i. 

October  28th. 
Hjelm,  S.  E.,  very  strong,  cloudy;  one  killed. 
Troglodytes  parvulus   i . 

October  3oth. 

Horns  Rev  L.  V.,  S.,  overcast;  4  killed  (2  Larks ,  i 
Thrush,  i  Starling),  not  sent.  Schultz's  Grund  L.  V.,  S. 
E.,  fog  ;  7  killed.  Romsö,   calm,   misty,  one  killed. 

Regulus  cj'istatus  RomsÖ   i. 

Dandalus  rubecula  Schultz's  Grund   3;  4  killed. 

Alauda  arveyisis  Schultz's  Grund   2;   3   killed. 

28* 


436  Oluf  Winge. 

October  3 ist. 

Horns  Rev  L.  V.,  S.  S.  W.,  overcast ;  4  killed  (i 
Lark,  2  Thrushes,  i  Starling),  not  sent.  Läsö  Rende  L. 
V.,  S.  S.  W.  light,  overcast,  hazy;  one  Duck  killed;  some 
Ducks  continually  flying  round  light.  Äbelö,  S.  E.,  hazy; 
2  Thrushes  killed,  not  sent;  a  Brambling  and  another  small 
bird  Struck  and  flew  away  again. 

Oidemia  nigra  Läsö  Rende   i. 

November   ist. 

Horns  Rev  L.  V.,  S.,  overcast  or  cloudy;  4  killed 
(i  Lark,  2  Thrushes,  i  Starling),  not  sent.  Hjelm,  S.  S.  E. 
fresh,  thick;  one  killed. 

Turdus  pilaris  Hjelm   i. 

November   ist  and  2d. 
Läsö  Trindel  L.  V,;    »two    birds   caught  on  deck  on 
November    ist  and  2d". 
Regulus  cristatus   i. 
Plectrophanes  nivalis   1. 

November  2d. 
Drogden  L.  V.,  S.  S.  E.  light,  clear  and  cloudy;  one 
killed. 

Regulus  cristatus    i. 

November  3d. 
Schultz's  Grund  L.  V.,  S.S.  W.,  fog;  3  killed. Skjoldnäs, 
S.  S.  E.,   hazy;  one  killed  striking;  one  caught, 
Sturnus  vulgaris  Schultz's  Grund   i. 
Turdus  pilaris  Skjoldnäs    i. 

Dandalus  rubecula.  Schultz's  Grund   i.   Skjoldnäs  i. 
Alauda  arvensis  Schultz's   Grund   i. 

November  4th. 
Refsnäs,    S.    S,  W.,    misty;    three    very    small    birds 
fluttered  a  little  on  panes  and  then  flew  away.    Skjoldnäs, 
S.,  hazy;  one  killed. 


IV.  Report  on  Birds  in  Danmark,  1886.  437 


Gallinago  gallinula  Skjoldnäs  i. 
November   5th. 
Möen,  S.  W.  streng,    rain;    2   small    birds    killed,    not 
sent;  a  third  caught  and  let  loose  in  morning, 

November  6th. 
Horns  Rev,  L.  V.,  S.  S.  E.,  overcast;  4  killed  (i  Lark, 
3  Thrushes),  not  sent.    Refsnäs,  E.  S.  E.,  misty;  one  Lark 
came  to  the  light  and  flew  away  again  immediately. 

November  yth, 
Äbelö,  S.W.,  squalls;   one  Redbreast   and  one  Gold- 
crest  came  to  the   light  and  flew  away  again. 

November  gth. 
Möen,    E.    very    strong,    rain;    2    small    birds    killed, 
not  sent. 

November   loth. 

Äbelö,  S.  S.  W, ;  one  Redbreast  killed,  not  sent. 

November   iith. 
Gjedser  Rev  L.  V.,  rain,  thick;  one  killed. 
Parus  major   i. 

November    lyth. 
Möen,  S.  W.  fresh,  thick ;  one  small  bird  killed,  not  sent. 

November   i8th. 
Hjelm,   S.  W.   strong,  rain,  thick;  one  killed. 
Gallinago  gallinula  i. 

November  22d. 

Fakkebjerg  Hovedfyr,  northerly,  overcast,  hazy;  one 
Starling  killed   (not  sent),  three  caught  and  let  loose  again. 

November  agth. 
Kobbergrunden  L.  V.,    S.  S.  W.  moderate,  overcast; 
one    Duck    killed.     Möen,    S.   W.    storm,    thick;    one    Lark 
killed,  not  sent. 


438  Oiuf  Winge. 

Oidemia  nigra  Kobbergrunden  i. 

November   3oth. 

Möen,  S.  W.  strong,  squall;  one  Thrush  killed, 
not  sent. 

December   ist. 

Skagens  Rev  L.  V.,  W.  S.  W.  rather  strong,  squally; 
at  11V2  P-  M.  (November  3oth)  a  Gull  flew  right  at  lantern 
and  feil   down   at  some  distance  from  the  ship. 

December   igth. 
Läsö  Trindel  L.  V.,  N.  N.  E.,  cloudy;  one  killed. 
Merula  vulgaris   i. 

December  20th. 

Skagens  Rev  L.  V.,  N.  N.  E.  light,  snow  showers; 
a  Brambling  found  dead  on  deck  in  morning;  it  came  the 
previous    evening    and    sought    shelter    under  the  bowsprit. 

Fringilla  montifringilla   i. 

December  23d. 
Fakkebjerg  Hovedfyr,  variable,  snow;  2  killed  striking; 
five  caught  and  let  loose. 
Alauda  arvensis   i. 
Miliaria  europaea   i. 

December  24th. 
Vestborg  (23d,   lo^j^  P.  M.),  northerly,  hazy;  a  Duck 
(Graaand)    killed    striking   lantern    on  N.  W.  side,  not  sent. 

December  25th. 
Christiansö,  S. 
Turdus  pilaris  3;  6  killed. 

December  28th  and   3oth. 
Kobbergrunden  L.  V.,  28th,  E.  S.  E.  light,  overcast, 
snow    at    intervals;    3    killed.     3oth,    E.  N.    E.    very   light, 
overcast,  snow  at  intervals;  2  killed. 


IV.   Report  on  Birds  in  Danmark,  1886.  4S9 

Turdus  pilaris   i. 
Turdus  iliacus   i. 

December  2gth. 

Läsö  Trindel  L.  V.,  easterly,  snow;  one  killed.  Läsö 
Rende  L.  V,,  E.  S.  E.  light,  snow;  9  killed  (one  Duck,  not 
sent).  Anholt,  S.  E.  moderate,  snow;  16  killed.  Schultz's 
Grund  L.  V.,  S.W.,  snow,  thick;  6  killed. 

Turdus  pilaris.  LäsÖ  Trindel  i.  LasÖ  Rende  i  ;8  killed. 
Anholt  8;   12  killed.    Schultz's  Grund   6. 

Turdus  iliacus  Anholt  2;   4  killed. 

December  3oth. 

Kobbergrunden  L.  V.  (compare  »December  28th  and 
3oth«),  E.  N.  E.  very  light,  overcast,  snow  showers;  2  killed 
(the  Blackbird  expressiv  stated  to  have  Struck  on  3oth).  Anholt, 
S.  S.  E.,  snow  and  hazy;  23  killed.  Hesselö,  E.  N.  E.  light, 
overcast;  24  killed;  from  2  A.  M.  to  dawn  two  or  three 
hundred  Fieldfares  round  light.  Hjelm,  E.  light,  rain  and 
snow,  thick;  2  killed;  some  others  Struck  dome.  Skjoldnäs, 
E.  N.  E.,  overcast;  at  3  A.  M.  8  caught  and  killed;  numbers 
round  light.  Gjedser;  numbers  of  Thrushes  round  lantern; 
some  Struck  and  feil  to  the  ground,  but  could  not  be 
found,  having  probably  been  taken  by  cats".  Gjedser  Rev 
L.  V.,  rain,  thick;  g  killed,  falling  on  deck;  very  many 
feil  into  the  sea. 

Merula  vulgaris.  Kobbergrunden  1. Anholt  2,  Skjoldnäs  i. 

Turdus  pilaris.  Anholt  20;  21  killed.  HesselÖ  i;  22 
killed.   Hjelm   2.   Skjoldnäs  6.  Gjedser  Rev  g. 

Turdus  iliacus  Skjoldnäs    i. 

Plectrophanes  nivalis  Hesselö    i. 

Fringilla  montifringilla  HesselÖ    i. 


440  Oluf  Winge.    IV.  Report  on   Birds  in   Danmark,   1886. 


Berichtigungen  zum  zweiten  JahresbeFiehte  (1884). 

(Ornis    1886,  Seite  4g — 100). 

Pag.     73     Alauda  arvensis,  Zeile  8,  lies:  9.,    statt:    3. 
»         79     Cannabina  ßavirostris,    Zeile    i,     lies:    Ostküste    Amagers 

entlang,  statt:  Ostküste  entlang. 
»         91      Tringa  alpina,  Stück  3,  Zeile   i,  lies:  März,  statt:  Mai. 
•         92      Tringa  alpina,  Zeile  5,  lies:  noch  viele,  statt:  nicht  viele. 

Erratum  in  Third  Report  (1885). 

(Ornis   1886,  p.  55 1 — 600.) 
Page  58o     Aegialites    hiaticula,     line    i,     for    8th    read    6th. 


')rniK  ISS« 


I 


Liste  des  oiseaux 

observes  depuis  cinquante  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne. 

Par 

L.  Taczanowski. 

1.   Vultur  monachus  (Gm.). 

Accidentel ;  il  n'apparait  que  rarement,  solitaire  ou 
par  petites  troupes  composees  de  quelques  individus,  dans 
les  differentes  epoques  de  l'annee.  Le  Musee  de  Varsovie 
possede  2  exemplaires,  dont  un  tue  sur  la  montage  de 
Ste.  Croix  dans  le  gouvernement  de  Radom,  l'autre  pris 
vivant  ä  Rakolupy  au  voisinage  de  Chelm.  Dans  la  collection 
privee  du  feu  Chanoine  Wyszynski  il  y  a  aussi  un  exem- 
plaire  pris  vivant  aux  environs  de  Skierniewice.  En  outre 
je  connais  encore  quelques  captures  et  apparitions  dans  les 
differentes  contrees  du  pays,  entre  autres  une  capture  aux 
environs  de  Lomza,   dont  j'ai  obtenu  des  debris. 

2.  Gyps  fulvus  (Briss.). 
Accidentel;  plus  rare  que  le  precedent.  Le  Musee  de 
Varsovie  possede  un  oiseau  adulte  tue  en  decembre  i85i, 
aux  environs  de  Zamosc,  l'annee  suivante  on  a  tue  un 
exemplaire  ä  Nieboröw  pres  de  Varsovie,  et  qui  se  trouve 
dans  la  collection  du  feu  Chanoine  Wyszynski, 

3.  Aquila  chrysaetus  (L.), 
Je  ne  comprends  pas  suffisamment  la  question  sur 
l'existance  d'une  ou  de  deux  formes  de  ces  aigles.  Les 
caracteres  differentiels  entre  elles  ne  sont  pas  aussi  con- 
stants  ni  aussi  evidents  pour  qu'ils  puissent  servir  ä  une 
distinction  ou  ä  une  reunion  de  ces    formes.    L'observation 


442  Taczanowski. 


en  nature  est  la  seule  capable  de  constater  la  verite,  mais 
ce  qui  presente  beaucoup  de  difficultes,  car  les  aigles  eleves 
en  captivite  ne  peuvent  servir  ä  eclaircir  tous  les  dontes 
qui  se  presentent. 

Les  individus  des  deux  formes  visitent  notre  contree 
non  rarement,  chaque  an  on  tue  plusieurs  exemplaires  dans 
les  differentes  localites  du  pays,  surtout  en  automne,  en 
hiver  et  au  commencement  de  printemps,  en  ete  on  ne  les 
voit  pas;  je  peux  assurer  qu'actuellement  ils  ne  nichent 
nul  part  dans  le  pays.  La  derniere  foret  oü  j'ai  observe 
l'aigleroyalnichant  dans  le  pays  est  celle  du  cercle  forestier  de 
Przasznysz,  situeeentreles  villages  de  Jednorozec  et  de  Przejmy, 
voisine  de  la  frontiere  de  la  Prusse.  En  iSSg  le  chef  forestier 
Znatowicz  y  a  tue  la  femelle  sur  le  nid,  et  a  pris  la  de- 
pouille  pour  sa  collection,  l'unique  oeuf  enleve  de  ce  nid 
se  trouve  dans  la  collection  du  Musee  de  Varsovie.  L'annee 
suivante  j'ai  visite  ce  nid,  ainsi  que  plusieurs  autres  qui  se 
trouvaient  dans  les  forets  voisines.  Tous  ces  nids  furent 
non  occupes,  excepte  un,  sur  le  quel  le  faucon  pelerin 
couvait  ses  oeufs.  Tous  etaient  places  au  sommet  des  pins 
vieux,  mais  d'une  taille  mediocre,  et  situes  sur  des  monti- 
cules  qui  dominaient  au-dessus  de  la  contree.  Les  deux 
adultes  du  nid  cite  plus  haut  ont  eu  la  queue  largement 
blanche  ä  la  base,  appartenaient  donc  ä  la  forme  nobilis  Pall. 

4.  Aquila  heliaca  (Savign.). 
Accidentel  et  tres  rare.  Les  seuls  documents  sur 
l'apparition  de  cet  aigle  ^ans  le  pays,  constituent  deux 
exemplaires,  dont  un  jeune  oiseau  en  premier  plumage,  du 
Musee  Zoologique  de  Varsovie,  fut  tue  dans  la  moitie  de 
mai  aux  environs  de  Karczew  ä  20  kilometres  de  Varsovie, 
l'autre  probablement  de  trois  ans,  tue  en  i885,  se  trouve 
au   Musee  du  Comte  Branicki  ä  Varsovie. 

5.  Aquila  naevia  (Mey.  et  Wolf). 
Commun   en  ete  dans  tout  le  pays.    II  arrive    ä  la  fin 
d'avril,    niche  dans    beaucoup  de    forets,    meme    quelquefois 
assez  petites,  et  ä  la  fin  de  septembre  il  quitte  le  pays. 


Liste  de?  oiseaux  observes  depuis  3o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  443 

6.  Aquila  clanga  (Pall.), 

En  ete  aussi  commun  que  le  precedent,  mais  moins 
repandu  dans  le  pays ;  niche  dans  beaucoup  de  forets  situees 
sur  le  cote  droit  de  la  Vistule ,  oü  il  est  presque  aussi 
commun  que  la  forme  precedente,  surtout  dans  le  voisinage 
des  grands  marais;  dans  les  forets  de  la  rive  gauche  de  la 
Vistule  il  est  beaucoup  moins  nombreux  en  general,  et  ne 
s'etablit  point  dans  tout  le  gouvernement  de  Kielce,  et  dans 
une  grande  partie  des  gouvernements  de  Radom,  de  Piotr- 
kow  et  de  Kalisz. 

7.  Aquila  pennata  (Gm.). 

Rare  en  general;  je  ne  connais  qu'une  seule  trouvaille 
de  son  nid  dans  la  foret  de  Chansk,  au  voisinage  de  la  fron- 
tiere  de  la  Polesie  Volhvnienne,  Le  Musee  de  Varsovie  ne 
possede  que  deux  exemplaires  tues  dans  le  pays,  dont  un 
rf  ad.  blanc  en  dessous  et  un  jeune  oiseau  en  premier 
plumage,  tues  dans  le  gouvernement  de  Lublin,  en  mai  i85i 
et  en  septembre  i853;  je  les  ai  vus  aussi  plusieurs  fois 
dans  les  memes  localites  du  meme  gouvernement,  chassant 
en  automne  aux  souris  ou  planant  dans  l'air;  en  septembre 
j'ai  vu  aussi  une  paire  passant  au-dessus  de  la  foret  de 
Tarchomin,  ä    lo  kilometres  au   nord  de  Varsovie. 

8.  Haliaetus  albicilla  (L.)- 
Plus  commun  que  tous  les  aigles  de  grande  taille  et 
en  partie  sedentaire.  Avant  trente  ou  quarante  ans  le 
pygargne  nichait  dans  beaucoup  de  grandes  forets  du  pays, 
mais  ä  la  suite  du  deboisement  conlinuel  de  la  contree  le 
nombre  des  nids  diminue  graduellement.  Dans  la  foret  de 
Lubartow,  qui  contenait  plus  de  20  milles  arpents  dans  une 
masse,  deux  paires  nichaient  tous  les  ans,  ils  nichaient  aussi 
dans  les  forets  de  Leczna,  de  Wytyczno  et  dans  plusieurs  autres 
forets  du  gouvernement  de  Lublin;  actuellement  la  foret 
de  Lubartow  n'existe  plus,  et  n'a  laisse  aucune  place  oü 
l'oiseau  pourrait  etablir  son  aire,  une  grande  partie  des 
autres  forets  a  subie  le  meme  sort.  II  nichait  aussi  dans 
les  forets   des    autres    gouvernements,    situes    du    cote  droit 


444  Taczanowski. 


de  la  Vistule,  mais  qui  ont  egalement  disparu,  ou  perdu 
leurs  conditions  indispensables.  Actuellement  il  m'est  im- 
possible  d'indiquer  les  lieux  de  la  nidification  et  le  nombre 
approximatif  des  nids  qui  se  trouvent  encore  dans  le  pays. 
En  automne  et  en  hiver  un  certain  nombre  visite  toutes  les 
contrees  du  pays,  et  chaque  annee  on  tue  plusieurs  individus. 

9.  Pandion  haliaetus  (L.). 
Tout  ce  qui  est  dit  sur  la  nidification  de  l'espece 
precedente  s'applique  aussi  au  balbuzard,  qui  nichait  presque 
en  meme  nombre  et  dans  les  memes  forets,  voisines  des 
grandes  eaux,  que  ce  dernier,  mais  dont  le  nombre  ä  di- 
minue  considerablement.  II  arrive  dans  les  derniers  jours  de 
mars  ou  au  commencement  d'avril,  quitte  le  pays  jusqu  au 
commencement  d'octobre. 

10.  Circaetos  gallicus  (Gm.). 
Ce  rapace  se  trouve  en  ete  partout,  mais  en  petit 
nombre,  et  a  egalement  diminue  comme  les  precedents, 
mais  en  nombre  certainement  moins  grand,  car  il  niche 
aussi  dans  les  forets  beaucoup  plus  petites.  II  arrive  ä  la 
fin  d'avril  et  quitte  definitivement  le  pays  vers  la  fin  de 
septembre. 

11.  Biiteo  vulgaris  (Bechst.). 
En  partie    sedentaire;    pendant    la    nidification   le  plus 
commun    de  tous    les    rapaces    diurnes,    reste    dans    le   pays 
en  hiver  en  nombre  relativement  petit. 

12.  Buteo  vulgaris  desertorum  (Daud.). 
Cette  race  Orientale,  plus  petite  que  la  buse  commune, 
et  caracterisee  par  la  couleur  rousse  plus  ou  moins  repandue 
sur  la  queue  et  sur  quelques  autres  parties  du  plumage, 
niche  en  nombre  inferieur  que  la  precedente  dans  les  forets 
du  gouvernement  de  Lublin,  et  surtout  dans  la  partie  sud 
Orientale;  en  nombre  moins  considerable  dans  le  gouverne- 
ment de  Siedice,  et  rarement  jusque  dans  les  environs  de 
Varsovie.  Je  ne  Tai  jamais   observee  en  hiver. 


Liste  des  oiseaux  observds  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  445 

13.  Archibuteo  lagopus  (Brunn.). 
Elle  n'apparait  qu'ä  la  fin  d'octobre  ou  au  commence- 
ment  de  novembre  pour  y  passer  l'hiver,  disparait  en  mars  ou 
au  commencement  d'avril.  Dans  certains  hivers  eile  est  abon- 
dante,  beaucoup  plus  nombreuse  que  la  buse  commune  dans 
cette  Saison,  dans  les  autres  hivers  eile  est  plus  ou  moins 
rare,  mais  on  la  rencontre  toujours. 

14.  Milvus  ictinus  (Savign.). 

En  ete  assez  commun,  mais  peu  nombreux  partout.  II 
apparait  ordinairement  en  mars,  sitot  que  la  neige  commence 
ä  fondre;  niche  dans  toutes  les  forets  du  pays,  meme  petites, 
et  commence  ä  abandonner  le  pays  depuis  la  moitie  d'aoüt, 
pendant  tout  le  reste  de  l'ete  il  est  rare^  et  ce  n'est  que 
dans  les  derniers  jours  d'äout  qu'on  voit  cä  et  lä  des  troupes 
composees  de  quelques  individus,  qui  passent  directement 
du  nord  sans  s'arreter.  En  plein  hiver  il  est  accidentel  et 
tres  rare,  je  ne  connais  que  deux  cas  de  capture,  un  cf 
adulte,  assez  gras,  tue  en  decembre  de  1872  dans  les  envi- 
rons  de  Lodz  et  un  autre  exemplaire  tue  ä  la  fin  de  janvier 
dans  les  environs  de  Varsovie,  egalement  non  maigre. 

15.  Milviis  ater  (Gm.). 

Beaucoup  plus  commun  que  le  precedent  dans  les  lo- 
calites  marecageuses  du  pays,  dans  les  autres  contrees  moins 
humides  il  se  trouve  presque  en  meme  nombre  que  le  milan 
royal,  et  ne  niche  point  dans  les  contrees  seches  depourvues 
de  marais,  comme  p.  e. :  dans  toute  la  partie  sud-occiden- 
tale  du  Royaume.  En  general  beaucoup  moins  nombreux 
sur  toute  la  rive  gauche  de  la  Vistule  que  sur  la  droite. 
II  arrive  au  commencement  d'avril,  toujours  au  moins 
quelques  jours  plus  tard  que  le  precedent,  depuis  la  moitie 
d'aoüt  on  ne  le  voit  plus.  Une  fois  j'ai  vu  une  troupe,  com- 
posee  d'une  dizaine  de  ces  milans,  qui  en  juin  de  1846  ou 
7,  epoque  de  la  nidification,  voyageait  ä  une  hauteur  con- 
siderable  en   se  dirigeant    directement    du  nord  vers  le  sud. 


446  Taczanowski. 


16.  Per7tis  apivorus  (L.). 

Oiseau  assez  commun  dans  tout  le  pays,  mais  peu 
üombreux,  nichant  partout  dans  les  grandes  et  petites  forets; 
il  arrive  vers  la  fin  d'avril,  plus  tard  que  les  autres  oiseaux 
de  proie  et  jusqu'ä  la  fin  de  septembre  tous  quittent  le 
pays.  II  y  a  des  annees  rares  dans  les  quelles  les  bondrees 
passent  en  nombre  extraordinaire,  comme  cela  a  eu  Heu 
ä  la  fin  de  l'ete  de  1884,  elles  etaient  aussi  abondantes, 
qu'on  les  apportait  continuellement,  et  pendant  toute  ma 
carriere  ornithologique  je  ne  me  souviens  pas  de  pareille 
abondance. 

17.  Falco  gy7-falco  (L.). 

Je  ne  connais  qu'un  seul  cas  de  la  capture  de  ce 
faucon  du  nord,  qui  a  eu  lieu  aux  environs  de  Siedice  en 
novembre  de  1874;  cet  exemplaire  se  trouve  au  Musee 
Zoologique  de  Varsovie. 

18.  Falco  peregrinus  (Briss.) 
Sedentaire,  mais  peu  nombreux  dans  le  pays.  II  ne 
niche  que  dans  quelques  grandes  forets  du  pays;  autrefois 
il  a  niche  dans  la  foret  de  Lubartow  et  dans  plusieurs 
autres  forets  du  gouvernement  de  Lublin;  j'ai  visite  aussi 
les  nids  de  ce  faucon  dans  le  gouvernement  de  Plock,  et 
dans  le  gouvernement  de  Suvvalki.  Tous  ces  nids  du  faucon 
que  j'ai  connu  furent  construits  sur  un  grand  nid  aban- 
donne  du  pygargue,  du  balbuzard  et  du  corbeau,  situe  ä 
une  grande  hauteur,  jamais  je  n'ai  pas  rencontre  de  nid 
bati  par  lui  meme.  En  hiver  on  le  rencontre  cä  et  lä. 
Souvent  un  ou  deux  individus  passent  tout  l'hiver  dans  la 
ville  de  Varsovie,  sur  les  tours  et  les  corniches  des  ditfe- 
rentes  eglises.  Les  habitants  de  la  ville  ont  connus  une  $, 
qui  pendant  plus  de  dix  ans,  depuis  le  mois  d'aoüt  jusqu'au 
commencement  de  mars,  occupait  tous  les  jours  reguliere- 
ment  les  lieux  privilegies  sur  les  corniches  des  eglises  de 
Ste.  Croix,  des  Carmelites,  de  la  Cathedrale  et  des  Ber- 
nardins,  et  s'y  reposait  pendant  plusieurs  heures  de  suite, 
Sans  faire    attention  au    mouvement  et  au  bruit  de  la  ville; 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Polosne.  447 

vers  10  heures  du  matin  eile  apportait  chaque  jour  un 
pigeon  sur  la  corniche  de  Ste.  Croix;  en  1860  eile  a  disparu. 
A  sa  place  il  y  a  eu  successivemcnt  plusieurs  autres,  qui  y 
passaient  l'hiver,  mais  aucun  d'eux  n'y  a  pas  habite  aussi 
longtemps. 

19.  Falco  subbuteo  (L). 
Commun  et  assez   nombreux  dans  tout  le  pays  pendant 
tout  l'ete;    il  arrive  ä  la  fin  d'avril    et    reste    jusqu'ä  la  fin 
d'octobre. 

20.  Lithofalco  aesalon  (Gm.). 
Commun  mais  peu  nombreux    en  hiver;    il    arrive    en 
septembre,  reste  en  petit  nombre  tout  l'hiver,  et  les  individus 
au  retour  des  contrees    plus  meridionales    passent  en  mars, 
en  avril   et  quelquefois  meme  en   mai. 

21.  Erythropus  vespertinus  (Gm.). 
Quelquefois  en  mai  des  nombreuses  troupes  de  ces 
oiseaux  viennent  dans  le  gouvernement  de  Lublin  et  s'arretent 
pendant  quelques  jours  dans  des  lieux  favorables,  oü  ils  sont 
en  mouvement  continuel,  occupes  de  la  chasse  aux  hannetons 
dans  les  champs  de  froment;  de  temps  en  temps  toule  la 
bände  se  reunit  sur  un  arbre  voisin  et  les  individus  qui  la 
composent  s'elancent  petit  ä  petit  pour  recommencer  la 
chasse.  Dans  les  environs  de  Varsovie  il  est  tres  rare.  Je 
n'ai  nul  part  rencontre  son  nid  dans  le  Royaume,  mais  il 
me  parait  qu'il  niche  quelquefois  dans  certaines  localites 
marecageuses  de  la  partie  Orientale  du  gouvernement  du 
Lublin,  car  j'ai  vu  plusieurs  fois  en  juin  des  oiseaux,  qui 
arrivaient  des  forets  marecageuses  chasser  dans  les  prairies. 
Une  fois  aussi  j'ai  vu  deux  ou  trois  paires  aux  environs 
de  Puhusk  dans  l'epoque  de  la  nidification  chassant  dans  les 
prairies  du  bord  de  la  Narew.  Dans  certaines  annees  on  ne 
les  voit  point.  En  automne  il  passe  aussi  en  nombre  plus 
ou  moins  considerable  dans  les  differentes  annees;  il  chasse 
alors  dans  les  champs,  se  tient  en  compagnies  plus 
dispersees  qu'au    printemps,   composees  en    grande    majorite 


448  Taczanowski. 


de  jeunes  individus,  et  restent  ordinairement  quelques  jours 
dans  le  mcme  lieu. 

22.  Ce7'chneis  tinnunculus  (L.). 

La  plus  nombreuse  et  la  plus  repandue  dans  tout  le 
pays  des  petits  faucons.  Souvent  eile  se  montre  dejä  dans 
le  mois  de  mars,  et  dans  le  commencement  d'avril  toutes 
les  paires  sont  etablies  ä  leur  place;  quitte  le  pays  dans  la 
deuxieme  moitie  d'octobre. 

23.  Cerchneis  cenchris  (L.). 

Cette  espece  ne  se  trouve  en  ete  que  dans  certaines 
localites  du  gouvernement  de  Lublin,  oü  dans  certaines 
annees  dans  des  lieux  favorables  eile  est  plus  abondante 
que  la  cresserelle  commune,  comme  cela  a  eu  lieu  en  i85o 
dans  les  forets  de  Lubartow.  En  i853  je  Tai  trouvee  aussi 
nichant  dans  plusieurs  petites  forets  des  environs  de  Radom, 
partout  au  voisinage  des  prairies.  Elle  ne  vient  pas  tous  les 
ans  en  nombre  aussi  considerable ;  eile  n'arrive  ordinaire- 
ment que  dans  la  moitie  d'avril,  par  petites  troupes  com- 
posees  de  quelques  paires,  qui  se  dispersent  bientöt  dans 
les  lieux  de  la  nidification.  Jamais  je  ne  Tai  pas  observee 
aux  environs  de  Varsovie,   et  tant  plus  plus  au   nord. 

24.  Astur  palujnbarius  (L.). 
Sedentaire  et  repandu  partout. 

25.  Accipiter  nisus  (L.l. 

Sedentaire  et  beaucoup  plus  nombreux  partout  que 
le  precedent;  il  parait  aussi  qu'un  certain  nombre  vient 
encore  du  nord   hiverner  dans  le  pays. 

26.   Circus  aeriiginosus  (L.). 

Repandu  en  ete  dans  tout  le  pays  en  nombre  mediocre, 
partout  oü  il  y  a  des  etangs,  des  lacs  et  des  marais.  II 
n'arrive  que  dans  le  commencement  d'avril  et  quitte  le  pays 
plutot  que  les  especes  suivantes. 


Liste  des  oiseaux  observds  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  449 

27.  Strigiceps  cyaneus  (L.). 
Repandu  en  ete  dans  tout  le  pays,  surtout  dans  les 
contrees  oü  il  y  a  des  vastes  prairies  et  des  marais,  au  prin- 
temps  il  arrive  si  tot  que  la  neige  comnience  ä  fondre;  les 
males  precedent  de  quelques  jours  les  femelles,  puis  un 
certain  nombre  s'etablit  pour  nicher  dans  des  lieux  conve- 
nables  ;  en  auton^ne  le  passage  est  plus  nombreux,  surtout  des 
jeunes,  qui  quittent  le  pays  plutot  que  les  adultes,  les 
males  adultes  avant  les  femelles;  quelquefois,  mais  rare- 
ment  le  male  adulte  apparait  en  plein  hiver,  mais  ne  s'y 
arrete  pas  longtemps. 

28.  Strigiceps  cineraceus  (Montag.). 
Cette  espece  est  moins  nombreuse  dans  l'epoque  de 
la  nidification  que  l'espece  'precedente,  mais  en  revanche 
beaucoup  plus  nombreuse  dans  certaines  annees  dans  le 
passage  d'automne,  surtout  les  jeunes,  qui  sont  quelquefois 
tres  abondants  depuis  le  mois  d'aoüt  jusqu'ä  la  fin  d'oc- 
tobre.  Elle  voyage  dans  les  memes  epoques  que  la  prece- 
dente, mais  Jamals  je  ne  Tai  pas  vue   en  hiver. 

29.  Surnia  fiinerea  (L.). 
Chouette  accidentelle  en  hiver,  ne  visitant  le  pavs  que 
dans  des  annees  exceptionnelles;  en  general  plus  commune 
dans  le  gouvernement  de  Suwalki,  que  dans  les  parties  du 
pays  plus  meridionales. 

30.  Surnia  nyctea  (L.) 
Accidentelle  en  hiver  et  generalement  rare;  je  ne  con- 
nais  que  deux  hivers  dans  lesquels  eile  a  apparu  en  cer- 
tain nombre,  surtout  celui  de  i858  sur  Sg,  presentait  une 
migration  assez  considerable,  on  la  tuait  et  observait  dans  les 
differentes  contrees  du  pays;  en  hiver  de  i865  sur  66  on  a  tue 
deux  dans  les  environs  de  Varsovie  et  on  a  vu  plusieurs 
autres ;  dans  d'autres  circonstances  des  dizaines  d'annees 
s'ecoulent  sans  qu'on  remarque  cette  chouette.  Au  nord  du 
Gouvernement  de  Suwalki  on  la  voit  plus  souvent.  L'irre- 
gularite  des   apparitions  de  cette  chouette  dans  notre  clima 


Ornis  IV.  3. 


29 


450  Taczanowski. 


depend  probablement  de  certaines  influences  cosmiques,  qui 
ne  nous  sont  pas  encore  connues  ;  on  ne  peut  pas  pretendre 
que  les  hivers  fort  rigoureux  poussent  l'oiseau  ä  cette 
migration,  car  les  deux  hivers  cites  appartenaient  aux  plus 
legers,  non  seulement  chez  nous,  mais  aussi  au  nord  de 
l'Europe. 

31.   Glaucidium  passerinum  (L.). 
Sedentaire,  mais  peu  nombreuse  dans  le  pays,  surtout 
difficile  ä  tiouver;  dans  le  gouvernement    de    Suwalki  dans 
les  hivers  rigoureux  eile  se  retire  quelquefois  dans  l'interieur 
des  bätiments,  voisins  de  la  foret. 

32.  Athene  noctiia  (Retz.). 
Sedentaire    et    la    plus    commune    de  toutes  les  petites 
chouettes  du  pays. 

33.  Nyciale  tengmalmi  (Gm.) 
Rare    en    hiver  et    en    automne,    presque    accidentelle, 
Jamals  je  ne  Tai  pas  trouvee  en  ete;  dans  la  partie  septen- 
trionale    du    gouvernement    de    Suwalki    on    la   trouve    plus 
souvent,   et  peutetre  qu'elle  y  niche  aussi. 

34.   Syrnium  lapponicum  (Retz.). 

Le  seul  document  de  son  apparition  accidentelle  dans 

le  Royaume  de  Pologne  constitue  un  exemplaire  du  Musee 

de  Varsovie,  qui  fut  tue  dans  les  premiers  jours  de  decembre 

de   1872,  dans  la  foret  de  Zulin,  dans  le  district  de  Chelm. 

35.  Syrnium  uralense  (Fall.). 
Je  ne  connais  qu'un  exemplaire,  tue  en  1854  dans  les 
forets  d'Ilza,  gouvernement  de  Radom ;  on  pretend  qu'on  la 
rencontre  aussi  dans  le  district  de  Maryampol,  mais  ce  n'est 
qu'un  temoignage  verbal  que  j'ai  recueilli  des  chasseurs  de 
cette  contree,  la  plus  septenirionale  du  pays. 

36.  Syrnium  aluco   (L.). 
Sedentaire,  la  plus  commune  et  la  plus  repandue  dans 
le   pays. 


Liste  des  oiseaux  observcs  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  451 

37.  Strix  flammea  (L.). 
Sedentaire  partout,  beaucoup  moins  nombreuse  que  la 
precedente. 

38.  Bubo  ignavus  (Forst.). 

Sedentaire,  actuellement  assez  rare  dans  le  pays,  dont 
le  nombre  est  diminue  considerablement  depuis  trente  ans, 
ä  la  suite   de  la  disparition  de  beaucoup  de   grandes  forets. 

39.  Ephialtes  scops  (L.) 
Tres  rare  dans  le  pays,  je  ne  connais  qu'un  exemplaire 
tue  avant  quarante  ans  dans  une  foret  du  gouvernement  de 
Varsovie  et  qui  se  trouve  au  Musee  de  Varsovie.  Pendant 
toute  ma  carriere  ornithologique  je  n'ai  rencontre  qu'un 
seul  individu  ä  20  kilometres  au  sud-ouest  de  Lublin,  mais 
qui  n'a  pas  ete  tue. 

40.  Otus  vulgaris  (Gerini). 
Sedentaire  et  assez  commun   partout. 

41.  Otus  brachyotus  (Forst.). 
Tres  commun  partout  dans  l'epoque  de  la  migration 
d'automne,  qui  commence  chaque  annee  ä  la  fin  des  moissons, 
c'est-ä-dire  en  aoüt  et  se  prolonge  jusqu'au  commencement 
d'hiver;  quelquefois,  mais  rarement,  on  trouve  des  individus 
isoles  en  plein  hiver  maigres  et  affaiblis;  quelquefois  aussi  en 
plein  hiver,  lorsque  la  neige  disparait  pour  quelque  temps, 
un  certain  nombre  de  ces  chouettes  apparait  cä  et  lä.  La 
migration  de  printemps  commence  plutot  que  celle  des 
autres  oiseaux  de  proie,  mais  sans  etre  aussi  considerable 
que  celle  d'automne  et  se  termine  plus  vite.  Q.uant  ä  la 
nidification  dans  notre  pays  eile  n'est  qn'exceptionelle  et  tres 
rare;  pendant  tout  le  temps  que  je  me  suis  occupe  de  la 
chasse  et  des  excursions  ornithologiques  je  n'ai  trouve  que 
deux  nids,  dont  un  avec  des  oeufs  frais  dans  un  marais 
aux  environs  de  Leczna,  dans  le  gouvernement  de  Lublin; 
l'autre  ä  Obory  ä  16  kilometres  de  Varsovie  avec  des  petits. 
En  outre  de  ces  deux  trouvailles  je  n'ai  jamais  rencontre 
d'adulte  dans  cette   saison. 

29* 


452  Taczanowski. 


42.   Caprimulgus  europaeus  (L.). 
Assez  commun  partout  en  ete.  II  arrive  dans  le  commence- 
ment  ou  dans  la  moitie  d'avril,  et  quitte  la  contree  jusqu'ä 
la  moitie  d'octobre. 

43.  Cypselus  apus  (Briss.). 
Commun  dans  les  villes  oü  il  y  a  des  edifices  eleves, 
dans  les  forets  oü  il  y  a  des  vieux  arbres,  et  dans  les 
rochers  de  la  partie  sud-occidentale  du  pays.  Ses  migrations 
sont  tres  regulieres;  il  arrive  dans  son  complet  presque 
entier  ä  la  fin  de  la  premiere  moitie  de  mai,  et  quitte  aussi 
le  pays  ä  la  fois  vers  le  i5  aoüt,  dans  l'epoque  oü  il 
pourrait  encore  trouver  une  nourriture  süffisante;  ces  epoques 
d'arrivee  et  du  depart  varient  tres  peu  dans  les  differentes 
annees.  Le  dernier  printemps  de  i888  fut  exceptionel  sous 
ce  rapport,  ils  arriverent  beaucoup  plutot  qu'ä  l'ordinaire, 
le  3  mai  apres  midi  ils  apparurent  ä  Varsovie  en  assez 
grand  nombre,  mais  le  lendemain  la  temperature  a  baisse 
subitement,  le  thermometre  tombait  la  nuit  jusqu'ä  -\-  2"  centigr. 
et  depassait  rarement  7"  dans  la  journee;  pendant  ce  temps 
les  martinets  ont  du  souffrir  beaucoup,  on  les  voyait  peu, 
mais  presque  chaque  jour,  j'ai  vu  encore  un  le  12;  lorsque 
le  14  de  ce  mois  le  vent  tourna  du  sud,  et  a  echauffe 
considerablement,  les  martinets  apparurent  en  nombre  nor- 
male dans  toute  la  ville  et  furent  tres  animes. 

44.  Hiriindo  rustica  (L.). 
La  plus  commune  des  hirondelles;  ellecommenceäarriver 
dans  les  annees  favorables  vers  le  10  avril,  et  dans  la  fin  de  la 
deuxieme  moitie  de  ce  mois  toutes  les  paires  sont  ä  leur 
place;  dans  les  annees  ä  printemps  plus  retarde  les  hirondelles 
retardent  aussi  plus  ou  moins  leur  arrivee.  Dans  la  moitie 
de  septembre  elles  commencent  ä  quitter  le  pays,  et  jusqu'au 
10  octobre  elles  disparaissent  completement ;  quelques 
retardataires,  ordinairement  Jeunes,  restent  encore  plusieurs 
jours.  En  outre  des  hirondelles  de  cheminee  qui  nichent 
dans  le  pays,  les  oiseaux  des  contrees  plus  septentrionales 
passent  en  grandes  bandes  dans    les    premiers    jours  de  mai, 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.    453 

s'arretent  de  temps  en  temps  au-dessus  des  paturages  et 
des  prairies  pour  y  chasser  aux  insectes,  puis  elles  s'elevent 
dans  les  airs  et  se  dirigent  vers  le  nord ;  toutes  ces  hirondelles 
sont  plus  fortement  colorees  de  roussätre  en  dessous  que 
Celles  qui  nichent  chez  nous.  En  1888  on  a  vu  ä  Varsovie 
la  premiere  hirondelle  le  21  avril,  une  troupe  le  25  de  ce 
mois ;  pendant  le  froid  de  la  premiere  moitie  de  mal,  les 
hirondelles  etaient  plus  animees  que  les  martinets. 

45.  Chelidon  urbica   (L.). 

Cette  hirondelle  etait  beaucoup  plus  nombreuse  chez 
nous  qu'elle  n'est  actuellement,  en  1840  ou  41  une  pluie 
continuelle  de  quelques  jours,  qui  a  eu  lieu  au  commencement 
de  juillet  a  exterminee  des  miliers  de  ces  oiseaux,  qui  depuis 
ce  temps  ne  peuvent  pas  recompenser  ces  pertes.  A  Varsovie 
eile  est  tres  peu  nombreuse,  on  ne  la  voif  point  dans  le 
centre  de  la  ville  meme,  et  ce  n'est  que  dans  les  faubourgs 
qu'on  la  voit  nicher  en  petit  nombre.  Elle  arrive  chez  nous 
quelques  jours  plus  tard  que  la  precedente,  ordinairement 
les  premieres  commencent  ä  se  montrer  vers  le  20  avril,  et 
dans  les  printemps  retardes  vers  le  5  mai;  dans  la  moitie 
d'aoüt  elles  commencent  ä  se  reunir  en  bandes,  qui  se  mettent 
bientot  en  route;  dans  la  premiere  moitie  de  septembre 
les  grandes  troupes  passent  du  nord,  et  ont  l'habitude  de 
s'arreter  pour  un  moment  dans  des  lieux  privilegies;  le  palais 
de  Wilanow  ä  8  kilometres  de  Varsovie  est  un  de  ces  etapes, 
les  troupes  innombrables  y  arrivent,  se  mettent  sur  les  cor- 
niches  de  l'edifice,  et  apres  une  ou  deux  heures  de  repos 
la  bände  se  met  en  route,  apres  son  depart  arrive  souvent 
une  autre  bände  pour  un  repos  egalement  court ;  il  y  a  des 
journees  dans  le  courant  desquelles  4  ou  5  bandes  se  suc- 
cedent. 

46.  Cotyle  riparia  (L.). 

Commune  le  long  des  rivieres  du  pays;  voyage  dans 
les  memes  epoques  que  la  precedente. 


454  Taczanowski 


47.  Coracias  garrula  (L.). 
Commun,  mais  en  general  peu  nombreux  dans  toutes 
les  forets  du  pays.  II  commence  ä  arriver  dans  le  commen- 
cement  de  mai,  et  jusqu'ä  la  moitie  de  ce  mois  toutes  les 
paires  sont  ä  leur  place;  la  plus  grande  partie  abandonne 
la  contree  ä  la  fin  d'aoüt,  et  ce  n'est  que  les  individus  re- 
tardataires  qu'on  rencontre  encore  dans  les  premiers  jours 
de  septembre. 

48.  Merops  apiaster  (L.) 
Accidentel,    excessivement  rare;     je    ne    connais    qu'un 
seul    cas    de    la    capture    d'un    exemplaire    aux    environs  de 
Piaski  ä  25  kilometres  au  sud  de  Lublin. 

49.  Alcedo  ispida  (L.). 
Sedentaire,  repandu  en  petit  nombre  dans  tout  le  pays 
le  long  de  toutes  les  rivieres  et  d'un  grand  nombre  de  ruis- 
seaux. 

50.  Ceryle  rudis  (L.). 

Dans  les  premiers  jours  d'aoüt  de  iSSg  en  chassant 
aux  petits  oiseaux  sur  les  bords  de  la  Vistule,  au  voisinage 
de  Jeziorna,  en  compagnie  avec  M.  Alphonse  Parvex,  nous 
avons  apercu  un  oiseau  inconnu,  qui  se  perchait  sur  les 
buissons  riverains;  nous  l'avons  leves  plusieurs  fois,  mais 
malheureusement  il  fut  manque.  Nous  avons  eu  cependant 
l'occasion  de  l'observer  aussi  bien,  que  je  peux  garantir 
pour  sa  determination. 

51.  Upupa  epops  (L.) 

Commune  partout  en  ete;  eile  arrive  dans  la  premiere 
moitie   d'avril,    et  quitte   la  contree    avant  le   i5  septembre. 

52.  Sitta  caesia   (Wolf  et  Mey.). 

Sedentaire    et    commune    partout.    Nos   oiseaux   ont  le 

roux    des    parties    inferieures    du    corps    moins    intense    que 

celui  des  sitelles  du  sud  de  l'Europe,  et  du  Caucase,  meme 

que    Celles    des    montagnes    de    Tatra,    mais    on    rencontre 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  455 


aussi  un  certain  nombre  d'individus  ä  couleur  rousse  beau- 
coup  plus  faible  que  dans  la  grande  majorite;  rarement  on 
trouve  des  individus  ä  moitie  anterieure  du  dessous  blan- 
chätre  jusqu'ä  la  poitrine,  coloration  la  plus  commune  en 
Lithuanie;  on  trouve  aussi  des  individus  tres  rares  d'un 
blanchätre  uniforme  sur  tout  le  dessous  du  corps,  mais  pas 
aussi  nette  comme  celui  des  sitelies  des  environs  de  la 
Winnica   en  Podolie. 

53.  Certhia  familiaris  (L.). 
Sedentaire  et  commun  partout.  Nos  oiseaux  ont  le  bec 
de  longueur  intermediaire  entre  les  grimpereaux  de  la  Siberie 
et  ceux  de  l'Algerie;  la  coloration  egalement  intermediaire, 
plus  roussätre  en  dessus  que  chez  les  premiers,  moins 
roussätre  que  celle  des  derniers. 

54.   Troglodytes  vulgaris  (Temm.). 

Commun  partout  et  en  grande  partie  sedentaire.    Dans 

les  belles  journees   d'hiver    le  male    chante    beaucoup;    dans 

les    hivers    rigoureux    un    grand    nombre    meurt   de  faim,    et 

c'est  la  raison  qu'il  ne  se   multiplie  autant  qu'il  le  pourrait. 

55.  Cinclus  aquaticus  (Bechst.). 
Ne  se  reproduit  dans  le  pays  qu'en  petit  nombre 
dans  la  vallee  d'Ojcow  et  aux  bords  de  quelques  ruisseaux 
de  la  contree  sud-occidentale  du  Royaume,  ainsi  qu'aux 
environs  de  quelques  tributaires  du  fleuve  Niemen,  c'est-ä- 
dire  dans  la  contree  nord-orientale  du  pays,  partout  ailleurs 
il  n'est  qu'accidentel  en   hiver. 

56.    Cinclus  aquaticus  melanogaster  (Brehm). 
Cette    race     septentrionale     vient     aussi     rarement    en 
hiver.     Le    Musee    de  Varsovie    possede    un    exemplaire    tue 
en  decembre  ä  Jakubowice  pres  de  Lublin. 

57.  Accentor  modularis  (L.). 
Assez  commun  partout  dans  les  epoques  des  migrations, 
c'est-ä-dire  en  mars  et  en  avril,  en  septembre  ei  en  octobre, 


456  Taczanowski. 


je  ne  Tai  trouve  nichant   que  dans  les  forets  du  gouverne- 
ment  de  Suwalki. 

58.    Calamoherpe  turdo'ides  (Mey.). 
Commune  en  ete    sur    toutes    les    eaux   du    pays;    eile 
arrive    dans   les  derniers    jours    d'avril    et    disparait  ä  la  fin 
d'aoüt. 

59.    Calamoherpe  arundinacea  (Gm.). 
Beaucoup  plus  nombreuse   partout  que  la  precedente; 
arrive  et  quitte  le  pays  en  meme  temps  que  cette  derniere. 

60.   Calamoherpe  palustris  (Bechst.). 
Presque  aussi  commune  que  la  precedente;  eile  niche 
aussi  dans    les  buissons    des   jardins   et  dans  les  broussailles 
eloignees    des    eaux  et  des  prairies;    eile    arrive    en    avril  et 
quitte  le  pays  en   septembre. 

61.  Calamodyta  phragmitis  (Bechst.). 
Commune  et  peut-etre  plus  nombreuse  en  general  que 
chacune  des  deux  precedentes;  ä  la  lin  d'avril  eile  apparait 
par  paires  dans  les  lieux  de  la  nidification,  en  septembre 
eile  se  reunit  en  troupes  plus  ou  moins  nombreuses,  qu'on 
rencontre  partout  dans  les  buissons  au  milieu  des  prairies 
et  au  bord  des  eaux  pendant  tout  le  mois  de  septembre, 
quelquefois  mcme  pendant  quelques  premiers  jours  d'octobre. 

62.  Calamodyta  aqiiatica  (Lath.). 
Espece  moins  commune  et  beaucoup  moins  repandue 
que  la  precedente ;  eile  niche  en  nombre  assez  considerable, 
mais  pas  aussi  grand  que  celui  des  phragmitis,  dans  les 
vastes  marais  de  la  rive  droite  de  la  Vistule,  depuis  le  sud 
du  gouvernement  de  Lublin  jusqu'au  nord  du  gouverne- 
ment  de  Suwalki,  surtout  dans  les  surfaces  fort  humides, 
couvertes  d'herbe  non  epaisse  et  peu  elevee,  parsemee  de 
phragmites  nains;  dans  les  prairies  ordinaires,  sur  les  bords 
des  etangs  et  des  courants  d'eau  eile  ne  s'etablit  que  dans 
les  epoques  des  migrations.    Sur  la  rive  gauche  de  la  Vistule 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  457 

eile  ne  niche  que  dans  des  lieux  exceptionnels,  et  ne  se 
montre  jamais  dans  beaucoup  de  localites  seches.  Elle  arrive 
ä  la  fin  d'avril,  et  disparait  completement  au  commencement 
de  septembre.  Au  vol  on  la  distingue  facilement  de  la 
precedente  par  la  couleur  plus  claire  et  plus  jaune,  ainsi  que 
par  une  taille  plus  petite  et  la  queue  plus  courte. 

63.  Locustella  luscinioides  (Savi). 
Cette  locustelle  niche  sur  les  grands  etangs  couverts 
en  grand  partie  d'une  Vegetation  epaisse,  sur  les  bords  des 
lacs  couverts  de  buissons  de  saules,  melanges  de  roseaux 
et  d'herbes  aquatiques,  et  dans  les  parties  des  marais  fort 
inondees  et  couvertes  d'herbes  epaisses  et  hautes,  melangees 
cä  et  lä  de  parties  de  roseaux,  situes  dans  toute  la  partie 
Orientale  du  Royaume  de  Pologne,  depuis  le  sud  jusqu'ä  la 
frontiere  de  lä  Prusse  Orientale;  dans  la  partie  du  Royaume 
situee  sur  la  rive  gauche  de  la  Vistule  il  y  a  tres  peu 
de  lieux  convenables  pour  cet  oiseau.  Elle  arrive  dans  les 
derniers  jours  d'avril  (en  i853  je  Tai  apercue  le  24  avril,  en 
i855  le  3  mai) ;  la  date  de  son  depart  m'est  inconnue.  Elle 
est  facile  ä  distinguer  des  autres  salicaires  par  son  chant 
bizarre  et  sonore  qu'elle  fait  entendre  au   fond  des  roseaux 

et  qu'on    peut   imiter   par    la    syllabe    bjjjj longue- 

ment  prolongee. 

64.  Locustella  fluviatilis  (Wolf  et  Mey.). 
Espece  en  general  plus  nombreuse  dans  le  pays  que 
la  precedente,  et  plus  repandue,  car  eile  y  trouve  beaucoup 
plus  de  lieux  convenables;  eile  s'etablit  principalement  dans 
les  bois  des  aulnes  marecageux  couverts  d'herbes  denses 
et  elevees,  entremelees  de  buissons  de  saules,  traverses  de 
courants  d'eau  et  de  fosses,  ou  depourvus  completement  d'eau 
decouverte,  egalement  dans  les  bois  pareils  isoles  au  bord 
des  rivieres  ou  des  prairies,  comme  dans  des  parties  sem- 
blables  situees  au  fond  des  grandes  forets.  On  la  trouve 
aussi  plus  ou  moins  abondante  dans  les  broussailles  fort 
inondees  au  bord  des  grands  etangs  et  des  lacs,  ainsi  que 
dans  les    parties   fort    humides    des    grandes    prairies  et  des 


458  Taczanowski. 


marais,  couvertes  d'herbes  elevees  et  de  buissons  de  saules 
et  d'aulnes,  dans  des  lieux  pareils  eile  se  rencontre  quelque- 
fois  dans  des  lieux  fort  humides  avec  l'espece  precedente, 
et  dans  des  lieux  moins  submerges  avec  la  suivante.  Elle 
arrive  dans  les  premiers  jours  de  mai,  et  quitte  le  pays  en 
aoüt.  Une  fois  j'ai  eu  l'occasion  de  rencontrer  une  troupe  de 
ces  oiseaux  dans  le  jardin  de  Lubartöw,  dans  un  lieu  par- 
faitement  sec  mais  voisin  d'un  bassin  d'eau,  c'etait  dans 
l'epoque  du  passage  de  printemps,    ils  y  ont  passe  toute  la 

journee.  Sont  chant  est  un  zizizizi tremblant  longue- 

ment  prolonge. 

65.  Locustella  rayi  (Gould.). 
Espece  la  plus  commune  et  la  plus  repandue  du 
genre,  on  la  trouve  dans  toutes  les  prairies  mediocrement 
humides,  ä  herbe  assez  haute  et  dense,  parsemees  de  rares 
buissons,  dans  les  marais  peu  profonds,  dans  les  broussailles 
plus  ou  moins  humides,  et  meme  dans  les  champs  de  ble; 
eile  evite  cependant  les  contrees  tout  ä  fait  seches,  comme 
p.  e.  la  contree  sud-occidentale  du  Royaume.  Elle  arrive  et 
quitte  le  pays  presque  en  meme  temps  que  la  precedente ; 
immediatement  apres  son  arrivee  eile  commence  ä  chanter, 
ce  chant  est  monotone  et  semblable  ou  chant  d'une  locuste, 

qu'on  peut  exprimer  par  sirrrrr longuement  prolonge, 

eile  ne  cesse  de  le  produire  qu'au  commencement  d'aoüt; 
en  chantant  eile  a  l'habitude,  comme  les  deux  autres  locu- 
stelles,  de  monter  en  grimpant  sur  une  graminee  ou  sur 
une  brauche  d'un  buisson  et  y  rester  ä  decouvert. 

66.  Hypolais  icterina   (Vieil.)   Gerbe,  Seeb. 
Commune    en    ete    dans     toutes    les    forets,     dans    les 
broussailles  hautes,    et  meme    dans    beaucoup    de  jardins  et 
de  vergers.    Elle    arrive   ä  la  fin    d'avril  et  occupe  de  suite 
les  lieux  de  la   nidification,   disparait  ä  la  fin   d'aoüt. 

67.  Phjrllopneuste  sibilatrix  (Bechst.). 
Commun    et   repandu    en    ete    dans    toutes    les    forets 
et  les  hautes  broussailles.    Arrive  dans    la  deuxieme    moitie 
d'avril  et  s'en  va  avant  la  fin  d'aoüt. 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  459 

68.  Phyllopneuste  trochilus  (Lath.). 
Tres  commun  et  repandu  partout,  precede  les  autres 
congeneres  au  printemps  en  arrivant  ordinairement  dans  la 
moitie  d'avril  lorsqu'il  est  encore  frais,  et  passe  alors  le 
temps  dans  les  bouquets  d'arbres  au  bord  des  eaux,  en 
automne  il  reste  plus  longtemps  que  les  autres,  ordinaire- 
ment Jusqu'ä  la  moitie  d'octobre. 

69.  Phyllopneuste  rufa  (Briss.). 

Presque  aussi  commun  que  le  precedent,  il  arrive 
presque  en  meme  temps  que  le  Ph.  sibilatrix  et  quitte  le 
pays  quelques  jours  plutot  que  le  precedent,  avec  lequel 
on  le  irouve  partout  pendant  la  migration  d'automne. 

70.   Curruca  nisoria  (Bechst.). 

Tres  commune  et  nombreuse  en  ete  dans  la  moitie 
meridionale  du  pays,  moins  nombreuse  dans  les  environs 
de  Varsovie,  et  encore  moins  dans  le  gouvernement  de 
Suwalki.  Elle  arrive  vers  le  1 5  mai  et  quitte  completement 
le  pays  dans  le  commencement  d'aoüt. 

71.  Curruca  cinerea  (Lath.). 

Fauvette  la  plus  commune  dans  le  pays,  repandue 
dans  tous  les  jardins,  dans  toutes  les  broussailles,  dans  les 
bords  de  toutes  les  forets,  dans  tous  les  bouquets  d'arbres; 
eile  arrive  dans  la  moitie  d'avril  et  quitte  la  contree  avant 
la  moitie  de  septembre. 

72.  Curruca  garrula  (Briss.). 

Commune  partout,  mais  moins  nombreuse  que  la 
precedente,  eile  arrive  dans  la  moitie  d'avril  et  quitte  la 
contree  dans  la  moitie  de  septembre. 

73.  Sylvia  hortensis  (Penn.). 

Presque  aussi  commune  et  aussi  nombreuse  que  la 
S.  cinerea,  mais  evite  les  petites  broussailles  et  se  repand 
en  plus  grand  nombre  dans  les  forets;  eile  arrive  quelques 


460  Taczanowski. 


jours    plus    tard    que    les  deux    precedentes  et  reste  dans  le 
pays  jusqu'ä  la  fin   de  septembre. 

74.   Sylvia  atricapilla  (Briss.). 
Commune,    mais  en  general    moins   nombreuse   que  la 
precedente.    Elle    arrrive    un  peu    plutot    que    cette  derniere 
et  reste  plus  longtemps  en  automne,  on  la  rencontre  meme 
dans  le  commencement  d'octobre. 

75.  Ruticilla  phoenicurus  (Lath.). 
Commune,  quoique  peu  nombreuse  partout;  eile  arrive 
au  commencement  d'avril  et  s'en  va  dans  la  moitie  d'octobre; 
quelquefois    cependant    on    la    rencontre    jusqu'ä    la    fin    de 
ce  mois. 

76.  Ruticilla  tithys  (Lath.). 
Cette  espece  habite  en  ete  en  nombre  assez  conside- 
rable  la  partie  rocheuse  sud-occidentale  du  Royaume,  en 
commencant  depuis  la  Czenstochowa  et  Kielce,  ailleurs  je 
ne  Tai  nul  part  rencontree,  ä  l'exception  de  la  ville  de  Varsovie, 
oü  un  petit  nombre  de  paires  s'etablit  pour  le  temps  de  la 
nidification  dans  les  magazins  de  bois  le  long  du  bord 
gauche  de  la  Vistule,  on  peut  donc  supposer  qu'on  la 
trouvera  encore  ailleurs  dans  des  lieux  convenables.  L'epoque 
de  son   arrivee  m'est  inconnue,  quitte  le  pays  en  septembre. 

77.  Cyanecula  leucocj-ana  (Brehm). 
Commune  en  ete  dans  toutes  les  broussailles  mare- 
cageuses,  et  dans  toutes  les  aulnaies  humides  de  tout  le 
pays.  Elle  arrive  dans  le  commencement  d'avril,  meme 
avant  que  les  feuilles  commencent  ä  se  developper  sur  les 
buissons;  pendant  tout  les  mois  d'aoüt  et  de  septembre 
elles  sont  tres  communes  dans  les  champs  de  pomme  de 
terre  et  dans  les  plantations  potageres. 

78.    Cyanecula  suecica  (L.). 
Eccessivement    rare    dans    la    migration    de    printemps; 
probablement  qu'elle   est  plus   nombreuse  en   automne  entre 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  461 

les  cyanecules  tres  nomhreuses  dans  cette  saison  dans  les 
champs,  mais  comme  elles  sont  en  habit  d'hiver  et  beaucoup 
de  jeunes  elles  sont  presque  impossibles  ä  distinguer. 

79.  Lusciola  philomela  (Bechst.)- 

Rossignol  commun  en  ete  dans  toute  la  partie  du  pays 
situee  sur  le  cote  droit  de  la  Vistqle,  surtout  dans  les 
localites  humides,  oü  il  est  beaucoup  plus  nombreux  en 
general  que  l'espece  suivante,  et  dans  beaucoup  de  localites 
il  est  seul  et  remplace  completement  ce  dernier;  au  con- 
traire  il  est  beaucoup  moins  nombreux  en  general  sur 
toute  la  rive  gauche  du  fleuve,  mais  au  voisinage  du  fleuve 
et  de  plusieurs  autres  courants  d'eau  il  est  plus  ou  moins 
commun  et  ce  n'est  que  dans  des  contrees  completement 
seches  et  depourvues  d'eaux  il  manque  et  est  remplace 
completement  par  son  congenere,  comme  cela  a  Heu  dans 
presque  tout  le  gouvernement  de  Kieke  et  une  grande 
partie  de  celui  de  Radom.  11  arrive  vers  le  25  avril,  et 
commence  immediatement  ä  chanter,  il  cesse  chanter  dans 
la  moitie  de  juin;  dans  les  derniers  jours  de  septembre  il 
quitte  completement  le  pays,  En  i888  le  rossignol  n'a  com- 
mence ä  chanter  dans  les  jardins  de  Varsovie  que  le  4  mai, 
ce  qui  presente  une  grande  difference  avec  l'arrivee  du 
martinet. 

80.  Lusciola  luscinia  (L.). 

En  general  moins  nombreux  que  le  precedent,  presque 
completement  absent  dans  les  localites  humides  de  la  rive 
droite  de  la  Vistule,  dans  les  contrees  seches  de  cette  rive 
il  se  trouve  mais  en  nombre  tres  mediocre,  au  contraire  sur 
la  rive  gauche  son  nombre  est  predominant  et  comme  il 
est  dit  plus  haut  il  est  le  seul  habitant  dans  beaucoup  de 
localites.  Les  epoques  de  la  migration  sont  les  memes  que 
Celles  de  l'espece  precedente.  Le  chant  de  ce  rossignol  est 
inferieur  sous  tous  les  rapports  que  celui  du  precedent,  j'ai 
remarque  cependant  dans  beaucoup  d'occasions  qu'il  chante 
tres  mal   lorsqu'il    est   seul    dans   la  contree,     mais  lorsqu'il 


462  Taczanowski. 


habite  melange  avec    le  rossignol  precedent  il  chante  beau- 
coup    mieux. 

81.  Erithacus  rubecida  (L.). 
Tres  commun  dans  le  pays,  son  arrivee  precede  celle 
de  tous  les  sylvides,  souvent  il  se  montre  dejä  en  mars, 
dans  les  printemps  retardes  au  commencement  d'avril,  et 
reste  jusqu'en  automne  tardive.  Quelques-uns  restent  meme 
pour  tout  l'hiver,  mais  dans  les  annees  rigoureuses  ils  pe- 
rissent  en  grande  partie. 

82.  Saxicola  oenanthe  (L.). 

Commun  partout  en  ete;  il  arrive  ä  la  fin  d'avril  et 
quitte  le  pays  en  septembre,  dans  les  premiers  jours  d'oc- 
tobre  on   voit  rarement  des  individus  isoles, 

83.  Pratincola  rubetra   (L.). 

Commun  et  abondant  partout;  il  arrive  dans  la  deuxieme 
moitie  d'avril,  en  septembre  il  commence  petit  ä  petit  ä 
quitter  le  pays,  et  disparait  vers  la  moitie  ou  dans  les 
autres  annees  ä  la  fin  de  ce  mois. 

84.  Pratincola  rubicola  (L.). 

Cette  espece  ne  vient  nicher  que  dans  la  partie  sud- 
occidentale  du  pays,  renfermee  entre  Czenslochowa,  Kielce 
et  Sandomierz,  la  plus  commune  dans  les  environs  d'Oj- 
cow;  dans  les  autres  contrees  du  pays  je  ne  Tai  jamais 
observee.   Les  epoques  de  ses  migrations  me  sont  inconnues. 

85.   Turdus  viscivorus  (L.), 
Sedentaire  et  commune  dans  tout  le  pays,  mais  beau- 
coup  moins  nombreuse  que  la  suivante,  pendant  les  migra- 
tions plus  nombreuse    que    dans  les  autres  saisons.  Le  male 
chante  quelquefois  dans  les  belies  journees  d'hiver. 

86.   Turdus  pilaris  (L.). 
Sedentaire  et  nombreuse  dans   tout  le  pays,   egalement 
comme   la   precedente    beaucoup    plus    nombreuse    dans    les 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5q  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  463 

epoques    des    migrations    que    dans    les    autres    saisons,    eile 
niche  cependant  dans  un  nombre  beaucoup  plus  grand. 

87.  Turdus  iliacus  (L.). 
Tres  commune  et  abondante  dans  les  epoques  des  deux 
passages,  dont  la  premiere  commence  ordinairement  dans  les 
Premiers  jours  d'avril  et  se  termine  ä  la  fin  de  ce  mois, 
dans  la  deuxieme  elles  arrivent  egalement  en  masse  ä  la 
fin  de  septembre  et  sont  communes  pendant  tout  le  mois 
d'octobre ,  le  plus  tard  je  la  rencontrais  le  4  ou  le  6  no- 
vembre.  Ne  niche  jamais  chez  nous,  et  ce  n'est  qu'une  seule 
fois  que  j'ai  entendu  en  1860  dans  les  premiers  jours  de 
juin  un  male  chantant  au  fond  d'une  petite  foret  mareca- 
geuse,  voisine  de  Pilwiszki,  au  nord  du  gouvernement  de 
Suwalki;  on  peut  supposer  qu'elle  y  nichait,  mais  sans  pou- 
voir  dire,  si  c'est  accidentel  ou  normal  dans  la  contree. 

88.  Turdus  musicus  (L.). 

Tres  commune  et  repandue  en  ete  dans  tout  lepaysj 
eile  arrive  lorsque  la  neige  commence  ä  fondre,  ordinaire- 
ment dans  la  deuxieme  moitie  de  mars,  et  dans  les  printemps 
retardes  dans  les  premiers  jours  d'avril;  niche  en  grand 
nombre  dans  toutes  les  forets ;  dans  la  deuxieme  moitie  de 
septembre  les  grandes  troupes  arrivent  du  nord;  pendant 
tout  le  mois  d'octobre  elles  quittent  petit  ä  petit  le  pays 
et  disparaissent  dans  les  derniers  jours  de  ce  mois,  quelque 
fois  cependant  on  la  rencontre  en  petit  nombre  jusqu'au 
4  ou  6  novembre, 

89.  Turdus  torquatus  (L.). 

Ce  merle  n'arrive  qu'accidentellement  dans  le  Royaume 
de  Pologne,  dans  les  epoques  des  migrations,  toujours  en 
petit  nombre.  Je  ne  connais  que  5  exemplaires  pris  dans  le 
pays,  dont  2  aux  environs  de  Lublin  et  3  aux  environs  de 
Varsovie. 

90.   Turdus  merula  (L.). 
Tres  commun  et   nombreux  en  ete  dans  tout  le  pays; 
hiverne  en  petit   nombre    et   toujours    par  exemplaires  soll- 


464  Taczanowski. 


taires,  dans  les  fourres  des  buissons  et  dans  les  bords  des 
forets  au  voisinage  des  ruisseaux  qui  ne  gelent  jamais;  sur 
quelques  dizaines  d'individus  que  j'ai  vu  en  hiver  tous 
furent  males  et  aucune  femelle.  Dans  les  epoques  de  mi- 
grations  ils  passent  en  grand  nombre  dans  les  memes  dates 
que  le   T.  musicus. 

91.  Monticola  saxatilis.  (L.). 

L'aire  de  la  dispertion  de  cette  espece  dans  le  Royaume 
est  reduite  ä  une  petite  region  rocheuse  du  district 
d'Olkusz,  renfermee  entre  Czenstochowa,  Zarki,  Olsztyn, 
Jerzmanowice  et  Ojcow,  oü  un  petit  nombre  de  paires  vient 
nicher  chaque  annee.  En  outre  de  cette  petite  region,  l'oi- 
seau  n'a  pas  ete  remarque,  meme  dans  les  epoques  des 
migrations,  dont  les  dates  me  sont  inconnues. 

92.  Regulas  cristatus  (Koch). 

Tres  commun  dans  toutes  les  forets  en  automne  et 
pendant  tout  l'hiver,  et  ne  reste  nicher  dans  les  forets  de 
coniferes  du  pays  qu'en  nombre  fort  reduit. 

93.  Regulus  ignicapillus  (Brehm). 
Beaucoup  plus  rare  que  le  precedent,  on  le  rencontre 
cependant  de  temps    en    temps    dans  les  forets  de  coniferes 
de  tout  le  pays. 

94.  Aegithalus  pendulinus  (L.). 
Le  remiz  niche  dans  plusieurs  localites  du  Royaume 
de  Pologne,  surtout  au  bord  des  eaux  du  Gouvernement 
de  Lublin  et  de  Siedice,  les  deux  etangs  de  Siemen  et  de 
Buradöv^f  sont  les  plus  remarquables  sous  ce  rapport,  plu- 
sieurs paires  s'y  etablissent  chaque  annee ;  il  niche  aussi  en 
nombre  inferieur  dans  les  marais  profonds,  couverts  de 
broussailles  et  dans  les  parties  marecageuses  des  forets,  le 
long  des  bords  du  Bug  et  de  Wieprz,  meme  en  petit  nombre 
dans  des  lieux  favorables  sur  les  bords  de  la  Vistule,  comme 
p.  e.  tout  pr^s  de  Varsovie  sur  les  ilots  de  Bielany  et  sur  la 
Saska  Kepa.     Les  epoques  des  migrations  me  sont  inconnues, 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  465 

on  ne  le  trouve  jamais  en  hiver,  au  printemps  il  doit  arriver 
de  bonne  heure,  car  dans  les  premiers  jours  d'avril  il  com- 
mence  la  construction  du  nid,  qui  n'est  pas  encore  com- 
pletement  termine  ä  la  fin  de  juin,  la  femelle  couve  ordi- 
nairenfient  dans  le  nid  inacheve  et  le  male  ne  cesse  pas  ä 
continuer  le  travail.  Au  commencement  d'aoüt  on  rencontre 
des  troupes  des  jeunes  dans  les  environs  des  lieux  de  la 
nidification. 

95.  Panurus  biarmicus  (h.). 

Je  n'ai  jamais  vu  cet  oiseau  dans  le  pays,  on  m'a 
assure  seulement  qu'il  niche  en  petit  nombre  sur  un  grand 
etang  aux  environs  de  Hrubieszöv^'.  Comme  je  n'ai  pas  pu 
constater  ce  fait  et  comme  il  n'y  a  aucune  preuve  je  me 
borne  ä  cette  simple  indication. 

96.  Mecistura  caudata  (L.). 

Sedentaire  et  commune  dans  tout  le  pays;  il  me  parait 
qu'il  n'y  a  point  de  passages  de  cette  mesange  vers  le  nord, 
car  eile  n'est  jamais  plus  abondante  qu'ä  l'ordinaire.  Je  n'ai 
jamais  vu  chez    nous    d'oiseau  ä  sourcils    noirs    (M.  rosea). 

97.  Pariis  major  (L.). 
Sedentaire  et  tres  commune  partout. 

98.  Parus  ater  (L.). 
Sedentaire  et  tres  commune  partout,  mais  strictement 
forestiere ;  il  me  parait  qu'un  certain  nombre  vient  du  nord 
pour  passer  chez  nous  l'hiver,  car  eile  est  alors  beaucoup 
plus  nombreuse  qu'en  ete,  on  peut  dire  la  plus  nombreuse 
des  mesanges. 

99.   Cyanistes  coeruleus  (L.). 
Sedentaire  et  tres  commune  partout. 

100.   Cyanistes  cyanus  (PalL). 
Accidentelle  et  tres  rare;  je  ne  connais  que  deux  cap- 
tures    de    cette    mesange    Orientale,    dont    une   a    eu  lieu  en 

Ornis  IV.  3.  3q 


466  Taczanowski. 


ocTobre  de  i858  sur  la  Saska  Kepa,  vis-ä-vis  de  la  Ville  de 
Varsovie,  oü  on  a  tue  quelques  individus,  dont  deux  se 
trouvent  au  Musee  du  Comte  Dzieduszycki  ä  Lemberg;  en 
hiver  de  1869  on  a  tue  un  exemplaire  aux  environs  de 
Varsovie,  qui  se  trouve  au  Musee  de  Varsovie.  Moi  merne 
je  n'ai  vu  qu'un  exemplaire  en  automne  dans  les  environs 
de  Lublin,  mais  je  n'ai  pas  pu  le  tuer  ayant  mon  fusil 
Charge  ä  gros  plomb. 

101.  Poecile  palustris  (L.) 
Sedentaire  et  tres  commune  partout. 

102.  Poecile  palustj'is  borealis  (Selys.). 
Race  septentrionale  qui  ne  vient  qu'en  hiver,  et  qui  est 
alors  beaucoup  moins  nombreuse  que  la  precedente. 

103.  Lophophanes  cristatus  (L.). 
Sedentaire  et  commune  dans  les  forets  du  pays,  beau- 
coup moins  nombreuse  que  les  P.  major,  ater,  coeruleus  et 
palustris,  ne  vient  jamais  aux  bätiments. 

104.  Bombycilla  garrula  (L.). 
Oiseau  d'hiver,  qui  visite  le  pays  en  grand  nombre 
ou  en  nombre  plus  ou  moins  reduit  dans  les  differentes  annees. 
II  arrive  en  bandes  plus  ou  moins  nombreuses  ä  la  fin  d'octobre 
ou  en  novembre  et  reste  ordinairement  jusqu'au  commence- 
ment  d'avril,  il  y  a  cependant  des  rares  printemps  dans  lesquels 
il  retarde  considerablement  son  depart,  on  les  voit  encore 
pendant  tout  le  mois  d'avril  et  pendant  quelques  jours  du 
mois  de  mai,  ils  s'apparient  meme  ä  la  fin  de  leur  sejour, 
et  dispaissent  par  paires.  En  hiver  de  1887  sur  8  ils  furent 
nombreux. 

105.  Muscicapa  collaris  (Bechst.). 
Tres  rare,    je    ne    connais   que    deux  captures  dans  le 
pays,  dont  une    d'un    male  adulte  tue  par  M.  Stronczynski 
dans  la  grande  for&t  de  Kampinos,  ä  20  kilometres  de  Var- 
sovie. 


Liste  des  oiseaux  observcs  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  467 

106.  Miiscicapa  luctuosa  (Temm.). 

Commun  en  ete  dans  toutes  les  forets  et  les  vergers 
du  pays;  il  apparait  dans  les  differentes  annees  entre  le  lo 
et  le   3o  avril,  et  s'en  va  dans  la  moitie  de  septembre. 

'    107.  Erythrosterna  parva  (Bechst.). 

Rare,  ou  plutot  difficile  ä  remarquer,  car  il  se  tient 
principalement  dans  les  couronnes  des  vieux  arbres  de  la 
foret.  Je  Tai  trouve  dans  les  forets  de  la  partie  Orientale 
du  gouvernement  de  Lublin,  dans  les  forets  voisines  de 
Varsovie,  et  dans  le  gouvernement  du  Suwalki.  Les  epo- 
ques  de  sa  migration  ne  me  sont  pas  connues. 

108.  Butalis  grisola  (L.). 

Gobe  mouche  commun  et  repandu  partout  en  ete, 
mais  au  voisinage  des  bätiments ,  oü  il  niche  souvent;  il 
arrive  ä  la  fin  d'avril  oü  dans  les  premiers  jours  de  mai, 
et  quitte  regulierement  la  contree  avant  le  20  septembre. 

109.  Lanius  excubitor  (L.). 

Sedentaire,  eile  niche  en  tres  petit  nombre  dans  le 
pays,  en  hiver  on  voit  cä  et  lä  des  individus  isoles,  et  leur 
nombre  est  alors  considerablement  superieur  ä  celui  d'ete,  ce 
qui  permet  ä   supposer  qu'un  certain  nombre  vient  du  nord. 

110.  Lanius  minor  (Gm.). 

On  la  trouve  en  ete  en  nombre  assez  considerable 
dans  tout  le  pays,  nichant  egalement  dans  les  bords  de 
toutes  les  forets  grandes  et  petites,  dans  les  jardins,  dans 
les  allees  et  en  general  partout  oü  il  y  a  des  arbres.  Elle 
commence  ä  arriver  entre  le  6  et  le  12  mai,  et  quitte 
entierement  le  pays  jusqu'au  24  aoüt,  eile  se  tient  reguliere- 
ment de  ces  dates.  Dans  le  nord  du  pays,  c'est-ä-dire  dans 
le  district  de  Maryampol  j'ai  remarque  en  1861  sa  premiere 
apparition  le  3o  mai,  ce  qui  presente  une  grande  difterence 
avec  son  arrivee  dans  les  contrees  plus  meridionales  du  pays. 

30* 


468  Taczanowski. 


HJ.  Lanius  rufiis  (^Briss,). 

Espece  moins  nombreuse  que  la  precedente,  mais  nichant 
partout,   voyageant  dans  les  memes  epoques. 

112.  Lanhis  collurio  (L.). 

La  plus  nombreuse  et  la  plus  commune  de  toutes  les 
pie-grieches  du  pays,  eile  se  repand  pour  nicher  partout 
oü  il  y  a  des  arbres,  des  buissons  et  des  haies.  Son  arrivee 
commence  entre  le  4  et  le  i5  mal  dans  les  differentes  annees; 
quitte  completement  le  pays  jusqu'au  20  septembre. 

113.  Oriolus  galbula  (L.). 

Commun  partout,  quoique  peu  nombreux  en  ete;  il 
apparait  dans  la  premiere  moitie  de  mal,  lorsque  les  forets 
se  couvrent  de  verdure;  dans  la  moitie  d"aoüt  il  commence 
ä  quitter  la  contree  et  on  ne  le  rencontre  que  rarement 
dans  les  premiers  jours  de  septembre. 

114.  Budytes  flava  (L.). 

Commune  et  nombreuse  partout  en  ete;  eile  ne  com- 
mence ä  apparaitre  que  dans  la  moitie  d'avril,  et  dans  la 
deuxieme  moitie  de  septembre  eile  quitte  completement  le 
pays;  en  outre  des  oiseaux  qui  viennent  nicher  dans  le 
pavs  on  voit  dans  les  epoques  des  deux  migrations  des 
nombreuses  troupes    de  passage. 

115.  Biidytes  flava  borealis  (Sundev.). 

Dans  les  derniers  jours  d'avril  et  au  commencement  de 
mai  on  voit  souvent  des  troupes  entieres,  composees  des 
individus  de  cette  race,  ou  des  individus  melanges  avec  les 
bergeronettes  de  l'espece  precedente;  qui  s'arretent  pour 
quelques  heures  dans  les  paturages  et  dans  les  champs; 
pendant  le  passage  d'automne  on  ne  peut  pas  apprecier  le 
retour  de  cette  race,  ä  cause  de  la  difficulte  dans  la  de- 
termination  en  robe  d'hiver.  Nul  part  je  ne  Tai  pas  trouvee 
nichante. 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  469 

116.  Budytes  ßava  ßaveola  (Temm.). 

Je  n'ai  observe  qu'un  seul  male,  qui  me  parait  appar- 
tenir  ä  cette  race,  au  commencement  de  mai  de  1859,  dans 
un  champ  de  ble,  ä  i5  kilometres  de  Varsovie,  je  Tai  vu 
aussi  pres  qu'il  me  parait  que  je  ne  me  trompe  pas,  mais 
comme  mon  fusil  fut  charge  ä  gros  plomb  je  n'ai  pas  pu 
le  tuer. 

117.   Pallenura    mclanope  (Pall.). 

Cette  espece  ne  se  trouve  en  ete  que  dans  la  petite 
region  sud-occidentale  du  Royaume,  habitee  par  la  Pratin- 
cola  rubicola,  Monticola  saxatilis,  Ruticilla  tithys  et  quelques 
autres;  oü  eile  s'etablit  aux  bords  des  ruisseaux;  ailleurs  je 
ne  Tai  vue  qu'une  seule  fois,  au  commencement  de  mai  dans 
une  troupe  de  B.  flava,  dans  une  prairie  voisine  de  Lubartow. 

118.  Motacilla  alba  (L.). 

Tres  commune  et  nombreuse  partout;  eile  arrive 
ordinairement  en  petit  nombre  dans  la  moitie  de  mars,  et 
lorsque  le  temps  est  favorable  le  nombre  ne  tarde  pas  ä 
s'augmenter  et  on  les  voit  partout ;  dans  les  printemps 
retardes  eile  retarde  aussi  son  arrivee  jusqu'ä  la  fin  de  mars  et 
meme  jusqu'aux  premiers  jours  d'avril,  comme  cela  a  eu  lieu 
en  1854,  lorsqu'elle  n'apparut  pour  la  premiere  fois  que  le  4 
de  ce  mois;  eile  reste  en  automne  jusqu'ä  la  moitie  d'oc- 
tobre.  En  1847  sur  un  etang  de  Bychawka  j'ai  observe 
une  lavandiere  qui  y  a  passee  tout  l'hiver,  en  se  nourrissant 
sur  le  bord  non  gele  de  la  riviere,  qui  le  traversait;  pendant 
tout  ce  temps  eile  etait  animee  et  ne  paraissait  pas  souffrir 
du   troid ;  eile  y  restait  jusqu'ä  la   fin   de  fevrier. 

119.  Agrodroma  campestris  (Bechst.). 

Repandu  en  ete  dans  tout  le  pays,  mais  en  petit 
nombre.  dans  les  champs  arrides  et  plus  ou  moins  sablonneux; 
il  arrive  dans  les  derniers  jours  d'avril,  ou  au  commence- 
ment de  mai.  en  septembre  il  quitte  le  pavs. 


470  Taczanowski. 


120.  Anthus  pratensis  (L.). 
Tres  commun  et  nombreux  parrout  dans  les  champs 
et  dans  les  prairies;  il  arrive  piatot  que  les  autres  pipits; 
en  1848  j'ai  observe  sa  premiere  apparition  le  4  mars,  tandis 
qu'en  i85o  le  5  avril;  il  reste  plus  longtemps  que  les  autres, 
on  les  voit  encore  ordinairement  dans  les  premiers  jours 
d'octobre  et  meme  quelquefois  dans  le  commencement  de 
novembre.  En  outre  des  oiseaux  qui  nichent  chez  nous, 
les  grandes  troupes  passent  au  nord  pendant  tout  le  mois 
d'avril  et  le  commencement  de  mal,  s'arretant  dans  les 
marais  et  les  prairies  oü  elles  sejournent  pendant  quelques 
jours;  en  automne  on  rencontre  egalement  des  troupes  de 
passage  dans  les   prairies   et  dans  les  champs. 

121.  Anthus  cervinus   (Pall.). 
L'apparition    de  ce  pipit    dans    le  pays    n'est    constatee 
que  par  un  exemplaire  tue  avant  40  ans  dans  le  marais  de 
Falenty    au    voisinage    de  Varsovie,    et    conserve    au   Musee 
Zoologique. 

122.  Pipastes  arboreus  (Bechst.). 
Tres  commun  et  nombreux  partout  dans  les  forets  et 
dans  toutes  les  broussailles  plus  elevees;  il  arrive  en  commen- 
cant  dans  les  differentes  annees  entre  le  10  et  le  20  avril  et 
reste  jusqu'au    10  octobre. 

123.  Alauda  arvensis  (L.). 
Tres  commune;  la  premiere  apparition  a  lieu  ordinaire- 
ment entre  le  10  et  le  24  fevrier,  le  plus  souvent  le  14, 
rarement-  eile  la  retardent  jusqu'en  mars,  l'annee  de  1845 
fut  exceptionelle  sous  ce  rapport  car  elles  ne  se  montrerent 
que  le  27  mars;  quelquefois  aussi,  mais  rarement,  avant  la 
data  indiquee  plus  haut,  comme  cela  a  eu  lieu  en  i853, 
dans  le  quel  j'ai  vu  dejä  quelques  alouettes  ä  la  fin  de 
janvier.  A  la  fin  de  septembre  eile  commencent  ä  se  reunir 
en  troupes,  et  quittent  petit  ä  petit  la  contree,  le  passage 
continue  pendant  tout  le  mois  d'octobre,  quelquefois  meme 
on   rencontre   des  individus  isoles  jusqu'ä  la  fin  de  novembre. 


Liste  des  oiseaux  observ^s  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  471 

124.  Alaiida  arborea  (L.). 
Commune  dans  toutes  les  forets  du  pays;  eile  arrive 
quelques  jours  plus  tard  que  la  precedente  et  quitte  le  pays 
jusqu'ä  la  moitie  d'octobre,  quelquefois  cependant  on  ren- 
contre  encore  des  individus  isoles  au  commencent  de  no- 
vembre;  j'ai  observe  deux  ou  trois  fois  des  individus 
isoles  en  plein  hiver,  un  d'eux  ä  meme  chante  dans  les 
belies  journees   de   janvier. 

125.   Galerida  cristata  (L.). 
Sedentaire    et    repandue    dans  tout  le   pays ,    mais  peu 
nombreuse  partout. 

126.    Otocorys  alpestris  (L.). 
Cet  oiseau  visite  notre  pays  ä  la  fin   d'automne  et  en 
hiver  par  petits  vols,  dans  des  rares  annees ;    on  peut  dire 
qu'elle   y    est    beaucoup    plus    rare    que    dans    plusieurs  des 
contrees  environnantes,  comme  p.   e.  la   Galicie  Orientale. 

127.  Stwnus  vulgaris  (L.). 

Tres  common  en  ete,  dans  tout  le  pays;  il  arrive  en 
meme  temps  que  l'alouette  des  champs,  souvent  dans  la 
moitie  de  fevrier;  dans  les  printemps  retardes  il  ne  se  montre 
qu'en  mars;  la  majorite  quitte  notre  pays  en  octobre,  il  y 
a  cependant  des  annees  dans  lesquelles  on  voit  encore  des 
petites  troupes  pendant  tout  le  mois  de  novembre,  et  meme 
dans  des  rares  annees  je  les  voyais  encore  jusqu'ä  la  fin  de 
decembre.  C'est  donc  l'oiseau  migratoire  qui  abandonne 
notre  contree  pour  le  temps  le  plus  court. 

128.  Pastor  roseiis  (Briss.). 

Accidentel  dans  les  annees  differentes,  et  observe  dans 
les  differentes  contrees  du  pays.  Une  fois  j'ai  vu  un  male 
en  mai  ä  20  kilometres  de  Lublin,  qui  chassait  aux  hanne- 
tons  sur  les  fleurs  d'un  sorbier  du  jardin ;  en  i856  on  a 
tue  deux  males  au  bord  de  la  Pilica,  dont  un  se  trouve 
dans  la  collection  de  Varsovie;  en  i865  on  a  tue  un  male 
dans  la  moitie  de  mai  ä  Ruda  Guzowska,    et    on    a    vu  un 


472  Taczanowski. 


individu  ä  i5  kilometres  au  nord  de  Lomia.  En  mai  de 
1875  notre  contree  fut  le  plus  abondamment  visitee  par  ces 
oiseaux  dans  tout  le  periode  que  je  m'occupe  d'Ornithologie, 
dans  les  differentes  localites  du  pays  on  a  observe  des  troupes 
composees  jusqu'ä  12  exemplaires,  et  on  a  fourni  plusieurs 
pour  les  coUections. 

129.    Garrulus  glandarius  (L.). 
Sedentaire  et  commun  dans  toutes  les  forets. 

130.  Pica  caudata  (Ray). 
Sedentaire  et  commune  partout;  il  y  a  cependant  des 
localites  qu'elle  evite  constamment  comme  p.  e.  la  ville  de 
Varsovie,  tandis  que  dans  les  environs  il  y  en  a  partout,  de 
l'autre  cote  du  fleuve  il  y  a  toujours  quelques  paires  qui 
nichent  sur  les  arbres  de  la  Saska  Kepa,  mais  aucune  d'elles 
ne  vient  jamais  dans  la  ville,  ni  dans  les  jardins  du  cote 
oppose  du  fleuve;  dans  le  meme  cas  est  la  ville  de  Suwalki, 
dont  les  habitants  assurent  que  personne  ne  l'y  a  jamais 
vus  et  meme  dans  les  alentours,  ä  10  kilometres  de  la  ville 
eile  se  trouve  dejä. 

131.  Corvus  corax  (L.). 

Sedentaire  et  repandu  dans  tout  le  pays,  mais  partout 
en  petit  nombre. 

132.  Corvus  cor  nix  (L.)- 

Sedentaire  et  tres  commune  partout,  un  grand  nombre 
vient  hiverner  dans  la  ville  de  Varsovie. 

133.  Corvus  corone  (L.). 
Accidentellement  tres  rare. 

134.    Thriponax  frugilegus  (L.). 

Sedentaire    et    tres    commun,     mais    nichant    dans  tres 

peu  de  localites;    les  environs  de  la  ville    de  Varsovie  sont 

le  plus  abondamment  habites  par  des  colonies  de  freux,  et 

surtout  le  parc  de  Lazienki  situe  dans  la  ville  meme,  le  parc 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  473 

de  Wilanow,  le  groupe  des  arbres  elevcs  de  Szopv  et  les 
deux  petits  bois  d'aulne  ä  Bielawa,  ä  i5  kilometres  au  sud 
de  la  ville ;  ils  nichaient  aussi  il  y  a  vingt  ans  dans  un 
petit  bois  de  Czernice  ä  14  kilometres  de  la  ville  de  Przas- 
nysz.  mais  je  ne  sais  pas  s'ils  v  existent  encore;  ils  nichent 
aussi  en  grand  nombre  dans  la  grande  heronniere  de  Skempe. 
En  general  les  colonies  des  freux  abandonnent  facilement 
leur  demeure  ä  la  suite  de  la  persecution  et  d'autres  causes 
et  s'etablissent  ailleurs,  mais  ils  ont  l'habitude  de  revenir 
ä  leur  ancienne  place  sitot  que  les  circonstances  ont  change. 
A  Varsovie  il  hiverne   en   grand   nombre. 

135.  Colaens  monedula  (L.). 
Commun  partout,  mais  il  niche  en  colonies  tres  rare- 
ment  dispersees  dans  les  differentes  contrees  du  pays;  ä 
Varsovie  tres  abondant  en  hiver,  mais  ne  niche  pas  dans  la 
ville  et  ne  niche  qu'  en  petit  nombre  dans  levoisinage;  il 
niche  le  plus  abondamment  dans  la  contree  rocheuse  du 
gouvernement  de  Kielce  oü  des  nombreuses  ruines  des 
chateaux  sont  occupees  tous  les  ans  par  des  colonies  plus 
ou  moins  nombreuses.  Ailleurs  ils  ne  nichent  que  dans  les 
forets  ou  il  y  a  des  vieux  arbres,  en  plus  grande  abondance 
dans  ceux  de  Nowogrod  (gouv.  de  Plock)  et  dans  quelques 
forets  du   gouvernement  de  Siedice. 

136.  Nucifraga  caryocatactes  (L.). 
Oiseau  de  passage  irregulier;  presque  tous  les  ans  il 
vient  en  hiver,  en  nombre  inegal  dans  le  gouvernement  de 
Suwalki,  tandis  que  dans  toutes  les  autres  contrees  du 
Royaume,  egalement  comme  dans  tous  les  autres  pays  de 
l'Europe  centrale,  on  ne  le  voit  point  dans  la  majorite  des 
annees,  dans  les  autres  il  est  tres  rare,  et  dans  les  autres 
plus  ou  moins  abondant.  Pendant  tout  le  periode  de  mes 
observations  il  n'y  a  eu  que  l'annee  de  1844  dont  la  migration 
des  cassenoix  fut  la  plus  abondante,  pendant  tout  l'automne 
ils  voyageaient  en  troupes  aussi  nombreuses  que  celles  des 
freux,  et  partout  oü  on  allait  on  ne  manquait  pas  de  les 
rencontrer,   en   hiver  suivant  ils  etaient   plus  communs  qu'ä 


474  Taczanowski 


l'ordinaire.  En  general  on  les  rencontre  plus  souvent  en 
automne,  en  commencant  du  mois  de  septembre,  qu'en 
hiver.  Une  seule  fois  j'ai  rencontre  un  cassenoix  en  juillet 
ä  20  kilometres  de  Lublin,  l'oiseau  fut  aussi  deplume  qu'il 
ne  pouvait  pas  voler.  Tous  les  exemplaires  que  j'ai  eu 
l'occasion  d'examiner  dans  notre  pays  appartenaient  ä  la 
Variete  de  leptorhyncha. 

137.  Emberi^a  miliaria  (L.) 
Sedentaire  et  commun  dans  tout  le  pays,  sauf  le 
gouvernement  de  Suwalki,  oü  il  manque  completement,  la 
bourgeade  de  Szczuczyn  se  trouve  sur  la  limite  meme  de 
la  dispertion  de  cet  oiseau,  quatre  fois  que  j'y  ai  passe 
j'ai  observe  le  proyer  chanter  sur  les  arbres  du  cote  meri- 
dional  de  la  ville,  tandis  qu'on  le  voyait  plus  au  nord  de 
la  ville;  un  amateur  de  la  chasse  et  bon  observateur  des 
oiseaux,  habitant  de  la  contree  et  qui  y  voyageait  souvent, 
m'a  assure  qu'il  n'a  jamais  vu  l'oiseau  au  nord  de  cette 
ville,  tandis  qu'il  le  trouvait    toujours  du  cöte  oppose. 

138.  Emberi^a  citrinella   (L.). 
Sedentaire  et  tres  commun  partout. 

139.  Emberii^a  hortulana  (L.), 

L'ortolan  se  repand  pour  l'ete  dans  presque  toute 
l'etendue  du  Royaume  de  Pologne,  mais  d'une  maniere 
irreguliere,  en  nombre  inegal  dans  les  differentes  contrees, 
et  evitant  completement  certaines  autres  contrees.  La  dis- 
location  de  cet  oiseau  dans  le  pays  n'est  pas  suffisamment 
etudiee,  je  presente  donc  les  details  qui  me  sont  connus 
sous  ce  rapport.  On  le  trouve  le  plus  abondant  dans  les 
environs  de  Varsovie,  et  surtout  sur  la  rive  gauche  de  la 
Vistule,  oü  il  y  a  des  localites  dans  lesquelles  il  est  presque 
aussi  nombreux  que  le  bruant  jaune;  le  long  des  deux 
bords  de  la  Vistule  il  se  trouve  aussi  partout  dans  des  lieux 
convenables  jusque  pres  de  la  frontiere  meridionale  du 
Royaume;  il  est  moins  nombreux  mais  se  trouve  partout 
dans  les  gouvernements  de  Radom  et  de  Kielce;  dans  le 
gouvernement  de   Lublin  on  ne  le  trouvait  en  1 855  que  le  long 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  475 

du  bord  de  la  Vistule;  le  long  de  la  grande  route  entre 
Varsovie  et  Lublin  on  ne  le  rencontrait  cä  et  lä  en  allant 
de  Varsovie  que  jusqu'ä  20  kilometres  au  nord  de  Lublin, 
plus  loin  on  ne  le  voyait  plus,  ni  dans  les  environs  de  cette 
ville,  ni  dans  toutes  les  contrees  de  ce  gouvernement  que  je 
visitais  continuellement,  et  dont  la  faune  m'occupait  sans 
cesse;  et  ce  n'est  qu'ä  la  fin  de  nnai  de  1878  que  j'ai  apercu 
un  male  chantant  ä  Zdzanne  situe  ä  16  kilometres  de  Kras- 
nystaw,  mais  pendant  tout  le  temps  de  mon  excursion  de 
deux  semaines  dans  la  contree  et  une  excursion  suivante 
qui  a  eu  Heu  en  meme  temps  en  1879  je  n'ai  nul  part 
remarque  d'autres.  —  Dans  le  gouvernement  de  Siedice  on 
le  rencontre  cäetlädans  les  contrees  fertiles,  maisilmanquedans 
tous  les  lieux  sablonneux  et  pauvres;  dans  le  gouvernement 
de  Plock  il  est  assez  nombreux  dans  les  plaines  fertiles  de 
la  partie  occidentale,  depuis  la  Vistule  jusqu'ä  Wyszogrod, 
Ciechanow  et  Przasnysz,  beaucoup  plus  rare  dans  les  contrees 
sablonneuses  d'Ostroleka  et  de  Nowogrod,  mais  on  le  ren- 
contre encore  sporadiquement  jusqu'ä  la  ville  de  Lomza,  et 
meme  jusqu'ä  7  kilometres  au  nord  de  cette  ville,  puis  on 
ne  le  voyait  plus  dans  tout  le  gouvernement  de  Suwalki, 
ce  que  j'ai  constate  en  1860  et  1861  pendant  mes  excursions 
de  deux  mois  de  mai  et  de  juin  dans  chacune  de  ces  annees. 
Selon  l'opinion  de  M.  Stronczynski,  qui  s'occupait  beaucoup 
de  l'etude  de  la  faune  ornithologique  du  pays,  l'ortolan  est 
une  acquisition  recente  de  notre  faune,  avant  1839  lorsqu'il 
collectionnait  dans  les  environs  de  Varsovie  il  ne  l'a  jamais 
trouve,  malgre  que  l'oiseau  est  tres  facile  ä  remarquer. 
M.  Stronczynski  me  dit  aussi  que  l'ortolan  est  tres  commun 
aux  environs  de  Piotrkow,  oü  il  demeure  actuellement  ainsi 
que  dans  les  environs  de  Kluki  ä  3o  kilometres  ä  l'ouest 
de  Piotrkow,  tandis  que  dans  cette  derniere  localite,  parfaite- 
ment  connue  ä  cet  observateur,  l'oiseau  manquait  prece- 
damment.  II  reste  donc  maintenant  ä  nos  descendants  de 
renouveller  les  recherches  sous  ce  rapport  pour  qu'on 
puisse  comparer  la  dislocation  actuelle  de  l'ortolan  dans 
le  pays  avec  celle  qui  a  eu  lieu  dans  la  sixieme  decade  de 
notre  siecle. 


476  Taczanowski. 

II  arrive  chez  nous  dans  les  derniers  jours  d'avril,  et 
quitte  la  contree  jusq'ä  la  fin  d'aoüt,  quelquefois  cependant 
je  le  rencontrais   encore  jusqu'au    lo  septembre, 

140.  Schoenicola  schoeniclus  (L.). 
Tres  commun  en  ete  dans  toutes  les  broussailles  mare- 
cageuses,  et  dans  les  roseaux  et  les  buissons  des  bords  des 
eaux.  II  arrive  de  bonne  heure,  quelquefois  il  apparait  dejä 
dans  la  moitie  de  fevrier,  ordinairement  en  mars;  le  depart 
ä  lieu  en  octobre,  quelquefois  les  individus  isoles  restent 
jusqu'en  novembre.  Dans  le  gouvernement  de  Lublin  j'ai  vu 
plusieurs  fois  en  plein  hiver  des  troupes  ou  des  individus 
solitaires;  mais  plus  souvent  ils  apparaissent  subitement 
lorsque  la  neige  disparait  au  milieu  de  l'hiver;  dans  les 
environs   de  Varsovie    son    apparition    d'hiver  est   plus  rare. 

141.  Plectrophajies  lapponiciis  (L.). 
Tres  rare  accidentellement  en   Pologne,   je  ne  connais 
qu'un    exemplaire    pris    par  les  oiseleurs  au  commencement 
de  mars  de   i86o    dans    les  environs    de  Varsovie    et  qui  se 
trouve  au  Musee  Zoologique  de  Varsovie. 

142.  Plect7'ophanes  Jiivalis  (L.). 

II  ne  vient  qu'en  hiver,  mais  en  nombre  tres  inegal 
dans  les  differentes  annees;  il  se  montre  ordinairement  ä  la 
fin  de  novembre  et  disparait  en  fevrier  ou  dans  les  premiers 
jours  de  mars;  dans  les  hivers  legers  il  est  rare,  dans  les 
hivers  rigoureux  et  neigeux  plus  ou  moins  abondant;  pendant 
tout  le  temps  de  son  sejour  dans  le  pays  il  ne  reste  nul 
part  sur  place,  mais  voyage  sans  cesse. 

143.  Passer  domesticus  (Briss.). 
Sedentaire  et  tres  abondant  partout. 

144.  Passer  montanus  (Briss.). 
Comme  le  precedent,    mais    peut-etre    en    general    un 
peu    moins    nombreux;    en  ete  il  se  disperse  partout  meme 
dans  les  forets,  pour  l'hiver  il  s'approche  des  habitations  et 
se   tient  dans  cette  saison  en  troupes  compactes. 


Liste  des  oiseaux  observds  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  477 

145.   Coccothrausies  vulgaris  (Pall.). 
Sedentaire  et  assez  commun,  il  parait  cependant  qu'il 
quitte  en  partie  le  pays  pour  Thiver. 

146.    Chlorospi^a  chloris  (L.). 
Sedentaire  en   partie,    tres  commun  partout  en   ete,   la 
grande  majorite  quitte  le  pays  en  hiver. 

147.  Serinus  meridionalis  (Brehm). 
Comme  l'ortolan  cet  oiseau  presente  une  acquisition 
recente  de  la  faune  ornithologique  du  pays.  Le  comte  G. 
Wodzicki,  ornithologiste  connu  et  experimente  demeurait 
pendant  plusieurs  annees  ä  Korzkiew,  localite  situee  ä  l'issue 
de  la  vallee  d'Ojcöw,  oü  il  a  commence  ä  completer  une 
coUection  ornithologique  locale,  et  a  public  ensuite  une 
liste  d'oiseaux  de  la  region  de  Cracovie,  m'a  assure  que  cet 
oiseau  ne  s'y  trouvait  point.  A  la  fin  d'aoüt  de  i853,  quelques 
annees  plus  tard  que  le  Comte  Wodzicki  ä  quitte  cette 
contree,  je  suis  arrive  ä  Ojcöw,  et  si  tot  que  j'ai  commence 
mes  excursions  j'ai  apercu  des  grandes  troupes  de  ces  oiseaux, 
composees  des  jeunes  et  des  adultes,  qui  venaient  se  nourrir 
sur  toutes  les  pentes  decouvertes  des  rochers  de  la  vallee. 
J'ai  pris  donc  autant  d'exemplaires  qu'il  me  fallait.  — 
Quelques  jours  plus  tard  le  Comte  Wodzicki  m'a  donne 
rendezvous  ä  Korzkiew,  quel  etait  donc  son  etonnement  ä 
la  vue  de  mes  serins ,  que  je  venais  de  recueillir  dans  la 
vallee  d'  Ojcöw,  et  ä  la  vue  d'un  male  qui  chantait  devant 
la  maison  qu'il  habitait  pendant  tant  d'annees.  L'oiseau 
etait  abondant  dans  la  vallee  principale  et  dans  toutes  ses 
ramifications,  et  comme  je  me  suis  convaincu  plus  tard  l'aire 
de  sa  dispersion  s'etendait  vers  le  nord  jusqu'ä  Czenstochowa 
et  Zloty  Potok;  ailleurs  on  ne  l'a  nul  part  remarque.  Puis 
en  1859  les  oiseleurs  de  Varsovie  ont  pris  en  automne  un 
male  ä  Wilanöw,  et  en  ete  de  l'annee  suivante  j'ai  entendu 
un  male  chanter  ä  Sielce  tout  pres  de  Varsovie.  Depuis  ce 
temps  personne  ne  les  a  pas  vus  ni  ä  Varsovie  ni  dans  les 
environs,  et  ce  n'est  qu'en  1877.  que  M.  Stronczyhski,  qui 
demeurait  depuis  quelques    annees    ä   Strzyzewice  ä  3o  kilo- 


478  Taczanowski. 


metres  ä  l'ouest  de  Piotrkow,  a  apercu  deux  paires  qui 
s'etablirent  pour  la  premiere  fois  dans  son  jardin  et  y  eleverent 
les  petits;  comme  M.  Stronczynski  a  ensuite  quitte  cette 
localite,  l'observation  fut  interrompue.  Au  contraire  de  Var- 
sovie  je  peux  presenter  les  donnees  suivantes:  depuis  douze 
ans  ils  s'y  sont  etablis,  et  s'y  sont  multiplies  dans  le  pelit  bois 
de  Bielany,  ä  tel  point,  que  l'oiseau  est  nombreux  partout  et 
surtout  aupres  du  couvent  des  Camedoules,  oü  on  le  ren- 
contre  ä  chaque  pas,  —  Des  autres  contrees  du  pays  nous 
ne  possedons  pas  aucune  donnee,  et  les  epoques  des  migrations 
me  sont  inconnues. 

148.  Fringilla  coelebs  (L.). 

Tres  commun  en  ete;  il  se  montre  sitot  que  la  neige 
disparait,  la  premiere  apparition  varie  donc  dans  les  diffe- 
rentes  annees  depuis  les  premiers  jusqu'aux  derniers  jours 
de  mars;  la  pluralite  quitte  le  pays  en  octobre  et  dans  les 
premiers  jours  de  novembre;  presque  pour  chaque  hiver  il 
reste  cependant  dans  le  pays  un  petit  nombre  d'individus, 
qui  souffrent  beaucoup  dans  les  temps  rigoureux  mais  reuis- 
sissent  k  resister.  Dans  le  gouvernement  de  Suwalki  le 
pinson   n'hiverne  jamais. 

149.  Fringilla  montifringilla  (L.). 

Oiseau  de  passage,  abondant  dans  les  deux  epoques 
des  migrations,  qui  ont  lieu  en  mars  et  en  avril  jusqu'ä 
la  moitie  de  mai;  celle  d'automne  en  octobre  et  en  no- 
vembre; un  petit  nombre  reste  chez  nous  tout  l'hiver. 

150.  Lifiota  cannabina   (L.). 

Sedentaire  et  nombreux,  une  grande  partie  quitte  le 
pays   pour  Thiver. 

151.  Linola  flavirostris  (L.). 

Dans  les  bivers  exceptionnels  les  oiseleurs  de  Varsovie 
prennent  un  petit  nombre  d'exemplaires,  les  coUections  du 
pays  n'ont  que  des  exemplaires  de  cette  source  ;  moi  meme 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  479 

je    ne   les    ai    jamais    rencontre,    quoique    je  faisais  toujours 
attention   pendant  mes  excursions  d'hiver. 

152.  Acanthis  linaria  (L.). 

Tres  commun  en  hiver,  mais  en  nombre  tres  different 
dans  les  differentes  anneesj  il  arrive  ordinairement  en  no- 
vembre  et  reste  jusqu'en  fevrier  ou  en  mars  selon  les  cir- 
constances. 

153.  Acanthis  linaria  holbölli  (Brehm). 
Rare  dans  certains  hivers. 

154.  Acanthis  hornemanni  exilipes  (Coues). 

Rare  dans  les  hivers  exceptionnels ;  le  Musee  de  Varsovie 
et  les  autres  collections  du  pays  ne  possedent  les  exem- 
plaires  que  pris  par  les  oiseleurs  de  Varsovie;  jamais  je  ne 
Tai  remarque  en  liberte. 

155.    Chrysomitris  spinus  (L.). 

Tres  commun  depuis  la  fin  d'ete,  en  automne,  en 
hiver,  et  au  commencement  de  printemps,  niche  en  petit 
noimbre  dans  les  forets  de  coniferes  du  pays,  surtout  dans 
les  contrees  montueuses. 

156.   Carduelis  elegans  (Steph.). 

Sedentaire,  commun  dans  tout  le  pays,  moins  nombreux 
en  hiver  qu'en  ete. 

157,   Carpodacus  erythrinus  (Pall.). 

Dans  le  temps  de  ma  carriere  ornithologique  j'ai  eu 
l'occasion  d'observer  cet  oiseau  interessant  et  rare  dans 
beaucoup  de  localites  du  Royaume  de  Pologne,  je  Tai  re- 
marque pour  la  premiere  fois  dans  les  environs  de  Lublin, 
ensuite  dans  beaucoup  d'autres  contrees  de  ce  gouvernement, 
dans  les  environs  de  Varsovie,    dans  ceux  de  Radom,    dans 


480  Taczanowski. 


la  partie  marecageuse  du  gouvernement  de  Plock,  voisine 
de  la  frontiere  de  Prusse  et  enfin  dans  les  contrees  mare- 
cageuses  et  forestieres  des  gouvernements  de  Lomza  et  de 
Suwalki,  jusqu'aux  environs  de  Kowno.  Partout  il  est  rare, 
s'etablit  pour  un  periode  tres  court  et  niche  dans  toutes 
ces  contrees.  II  arrive  chaque  printemps  mais  en  nombre 
tres  variable.  On  le  rencontre  principalement  dans  les 
broussailles  et  dans  les  bosquets  d'arbres  verts,  situes  sur 
les  bords  des  cours  d'eau,  dans  les  prairies  humides  et  dans 
les  buissons  situes  au  bord  et  au  milieu  des  marais  plus 
DU  moins  vastes,  et  surtout  au  voisinage  des  lacs,  des  etangs, 
des  rivieres  et  des  ruisseaux.  II  ne  vient  dans  des  lieux  plus 
eloignes  d'eau  qu'accidentellement  et  pour  un  temps  plus 
ou  moins  court  dans  l'epoque  de  la  migration,  comme  p.  e. 
je  Tai  entendu  une  fois  chanter  toute  la  journee  sur  les 
arbres  de  la  cour  du  Musee  Zoologique  de  Varsovie. 

L'epoque  de  son  arrivee  est  facile  ä  remarquer,  car 
l'oiseau  l'annonce  immediatement  par  son  chant  tres  caracte- 
ristique.  Ordinairement  il  apparait  vers  le  1 5  mai,  mais 
dans  les  printemps  tardifs  il  arrive  quelques  jours  plus  tard. 
L'epoque  de  son  depart  m'est  tout  ä  fait  inconnue,  car  le 
male  ne  continue  ä  chanter  et  ä  se  montrer  volontier  que 
pendant  la  construction  du  nid,  et  pendant  l'incubation, 
sitot  que  les  oeufs  sont  eclos  il  cesse  ä  chanter  et  ne  se 
montre  que  lorsque  on  arrive  tout  pres  du  nid.  Apres  avoir 
quitte  le  nid  toute  la  famille  mene  une  vie  mysterieuse,  et 
on  ne  la  voit  plus;  jamais  je  n'ai  pas  rencontre  de  jeune 
volant,  on  n'appercoit  aussi  la  femelle  que  pendant  la  con- 
struction du  nid,  pendant  l'incubation  et  aupres  des  poussins 
au  nid.  II  parait  que  sitot  que  les  jeunes  parviennent  ä 
Tetat  de  pouvoir  entreprendre  le  voyage  la  famille  quitte 
la   contree. 

L'oiseau  n'est  nul  part  nombreux,  dans  les  lieux  con- 
venables  on  ne  trouve  ordinairement  que  deux  ou  trois 
paires  sur  une  surface  assez  considerable,  dans  les  contrees 
les  plus  favorables  pour  sa  niditication  je  ne  connais  pas  de 
localite  dans  laquelle  on  trouverait  dix  paires  etablies  sur 
un  mile  carre  geographique. 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  481 

Chez  nous  Toiseau  se  nourrit  principalement  de  bour- 
geons  et  de  semences  non  muries  de  differents  arbrisseaux 
et  de  buissons;  il  aime  beaucoup  les  semences  mures  de 
frene  et  va  quelquefois  dans  les  champs  et  les  jardins  pour 
ramasser  le  chennevis. 

Le  chant  du  male  est  aussi  caracteristique  qu'il  suffit 
de  l'entendre  une  seule  fois  pour  qu'on  puisse  le  re- 
connaitre.  Plusieurs  ornithologistes  ont  tache  d'exprimer  ce 
chant  par  des  syllabes  prises  des  differentes  langues,  mais 
je  n'ai  nul  part  rencontre  une  Imitation  qui  pourrait  donner 
une  idee  nette.  II  me  parait  que  la  phrase  suivante  serait 
la  plus  convenable:  tiou-tiou-fi-tiou,  ou  plus  rarement:  tiou- 
tiou-fi-tiou-tiou.  La  phrase  russe  des  habitants  de  Kam- 
tschatka tschevitschou-vidiel  imite  bien  ce  chant,  ce  qui  signifie 
as-tu  vu  la  tschevitscha  ?  (espece  de  salmonide).  Comme 
l'oiseau  y  arrive  en  meme  temps  que  ce  poisson,  qui  con- 
stitue  la  nourriture  principale  des  indigenes,  entre  en  masse 
dans  les  rivieres  du  pays,  les  habitants  pretendent  que  l'eri- 
thrine  leur  annonce  une  nouvelle  aussi  importante.  Ce  chant 
quoique  court  et  peu  varie  est  tres  agreable,  la  voix  est 
pure,  sonore  et  forte,  la  beaute  de  l'oiseau  expose  au  soleil 
ajoute  beaucoup  ä  la  valeur  musicale.  En  general  l'oiseau 
est  taciturne  et  mysterieux,  et  ce  n'est  que  de  temps  en 
temps  qu'il  s'envole  sur  un  sommet  d'un  arbrisseau,  d'un 
buisson  ou  sur  une  brauche  externe  d'un  arbre  voisin,  d'oü 
il  fait  entendre  sa  Strophe,  repetee  plusieurs  fois  dans  des 
intervalles  courts,  puis  il  s'enfonce  de  nouveau  dans  le  fourre 
et  continue  ä  se  nourrir  en  silence.  En  outre  les  deux  sexes 
fönt  entendre  quelquefois  un  petit  cri  tchii,  semblable  ä 
celui  du  serin  de  Canaries,  qu'ils  produisent  ordinairement 
lorsqu'on    marche  au  voisinage  du  nid. 

II  y  a  trente  ans  lorsque  j'ai  trouve  un  nid  avec  quatre 
petits  de  deux  ou  trois  jours,  je  les  ai  enleve  et  nourri. 
L'education  m'  a  reussi  parfaitement,  mais  lorsqu'ils  com- 
mencerent  ä  voler  dans  la  chambre  deux  ont  peri  par  des 
accidents.  Les  deux  autres  devinrent  tres  familiers  et  les 
deux  etaient  heureusement  males.  En  hiver  ils  commencerent 
ä  chanter,  mais  d'une  maniere  differente  de  celle  des  adultes, 

Ornis  IV.  3.  oj 


482  Taczanowski. 


c'etait  un  gazouillement  prolonge  et  assez  bas,  j'etais  donc 
fort  Interesse  ä  observer  comment  ils  parviendraient  ä  saisir 
les  tons  du  chant  ordinaire  sans  entendre  celui  des  adultes. 
Un  accident  m'a  encore  enleve  un  de  ces  oiseaux,  on  a 
marche  dessus.  Lautre  a  continue  son  gazouillement  mais 
bientot  survint  un  autre  accident  qui  m'a  prive  du  dernier 
moyen  de  Tobservation.  Je  Tai  donne  en  echange  pour  un 
autre  oiseau  ä  un  amateur  experimente  et  fort  passionne, 
esperant  qu'il  v  serait  comme  chez  moi,  mais  maiheureuse- 
ment  on  l'a  empoissonne  le  lendemain  avec  du  chennevis  gate. 

158.  Corythus  enucleato?~  (L.). 
II  ne  vient  qu'accidentellement  en  hiver,  dans  des  annees 
exceptionnelles  et  rares,  pendant  ma  memoire  il  fut  dans 
le  gouvernement  de  Lublin  assez  nombreux  en  hiver  de 
1844/45,  outre  cela  je  sais  qu'ils  etaient  peu  nombreux 
dans  trois  hiver;  dans  le  gouvernement  de  Suwalki  il  vient 
plus  souvent,  mais  aussi  dans  les  hivers  exceptionnels, 

159.  Loxia  curvirostra  (L.). 
Oiseau  vagabond  de  passage  irregulier,  dans  certaines 
annees  commun  partout  en  automne,  en  hiver  et  au  prin- 
temps  dans  les  forets  de  coniferes,  en  ete  il  vient  souvent 
dans  les  jardins  sur  les  peupliers  et  sur  les  autres  arbres 
pour  manger  les  larves  des  insectes  parasytes,  qui  se  pro- 
pagent  dans  les  feuilles  de  ces  arbres;  en  automne  il  visite 
quelquefois  les  champs  de  chanvre;  quant  aux  forets  il  pre- 
fere  ä  s'etablir  dans  celles  de  sapin;  dans  les  autres  annees 
il  est  beaucoup  plus  rare,  il  y  a  meme  des  annees  dans  les 
quelles  il  est  tres  rare,  et  presque  invisible  dans  certaines 
Saisons. 

160.  Loxia  pythiopsittacus  (Bechst.). 
Moins  commun  que  le  precedent;  preferant  les  vieilles 
forets  de  pin  ä  celles  de  sapin;  il  est  egalement  vagabond 
que  le  precedent,  mais  il  manque  presque  completement 
dans  certaines  annees.  Jamals  je  ne  Tai  rencontre  melange 
avec  des  bandes  du  precedent. 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  483 

161.  Loxia  bifasciata  (Selys). 
Accidentel  et  tres  rare  dans  le  pays,  je  ne  Tai  jamais 
vu  dans  les  forets  et  je  ne  connais  que  quelques  exemplaires 
pris  par  les  oiseleurs  dans  les  environs  de  Varsovie,  et  qui 
se  trouvent  dans  les  collections. 

162,  Pyrrhula  europaea  (Vieill.). 
Accidentel  dans  le  pays,   je  n'ai  vu  que  deux  ou  trois 
fois  des  paires    solitaires    dans   les  forets,    dans    l'epoque  de 
la  nidification,  mais  sans  pouvoir  constater  s'ils  y  nichaient. 

163.  Pyrrhula  rubicilla  (Pall.). 
Ce  bouvreuil  vient  chez  nous  en  automne  en  bandes 
plus  ou  moins  nombreuses  et  y  passe  tout  l'hiver;  il  se 
montre  en  octobre,  et  quitte  la  contree  en  mars  ou  en 
avrilj  il  n'est  pas  cependant  egalement  abondant  chaque 
hiver,  quelquefois  meme  il  est  rare,  p.  e.  en  hiver  de  1887/88 
il  fut  tres  rare,  quoique  l'hiver  etait  rüde  et  abondant  en 
neige,   qui  couvrait  le  sol  jusqu'ä  la  fin  de  mars. 

164.  Cuculus  canorus  (L.)- 
Commun  en  ete  dans  toutes  les  forets,  il  arrive  vers 
le  2  5  avril,  quelquefois  n\eme  avant  que  les  feuilles  com- 
mencent  äse  developper  sur  les  arbres;  les  adultes  quittent 
le  pays  en  aoüt,  les  jeunes  restent  jusqu'ü  la  moitie  de 
septembre. 

165.  Junx  torquilla  (L.). 

Commun  en  ete  dans  les  forets  et  les  vergers,  meme 
au  milieu  des  villes;  il  arrive  dans  la  moitie  d'avril,  dans 
les  differentes  annees  j'ai  observe  sa  premiere  apparition 
entre  le  10  et  le  28  de  ce  mois;  jusqu'ä  la  moitie  de 
septembre  il  quitte  completement  la  contree. 

166.  Dryopicus  martius  (L.). 
Sedentaire,    mais  peu  nombreux  partout. 

167.  Picus  major  (L.). 

Sedentaire  partout  et  le  plus  nombreux  de  pics. 

31* 


484  Taczanowski. 


168.  Picus  medius  (L.). 
Sedentaire  partout,  en  general  il  tient  la  deuxieme 
place  apres  le  precedent  sous  le  rapport  numerique,  mais  il 
est  plus  nombreux  dans  les  gouvernements  de  Lublin  et  de 
Radom  que  dans  les  environs  de  Varsovie,  et  peu  nombreux 
dans  le  gouvernement  de  Suwalki. 

169.  Picus  leuconotus  (L.). 
Sedentaire   dans    toutes  les  forets  vertes  et  melangees, 
evite  Celles  des  coniferes,  moins  nombreux  que  le  precedent. 

170.  Picus  minor  (L.). 
Sedentaire    partout,    plus    nombreux    que  le  precedent. 

171.  Apternus  tridactylus  (L.). 
L'unique  document  sur  l'existence  du  pic  tridactyle 
dans  les  limites  du  Royaume  de  Pologne  constitue  un  male 
adulte,  que  j'ai  tue  en  i86o  dans  une  foret  marecageuse 
des  environs  d'Augustow,  son  nid  contenait  les  petits  qui 
eclosaient  dans  ce  moment,  au  nombre  de  7,  j'ai  enleve  les 
coquilles  de  ces  oeufs  qui  etaient  encore  dans  le  nid  et  j'ai 
laisse  les  petits  aux  soins  de  la  mere.  11  y  doit  etre  tres 
rare,  car  en  chassant  dans  les  forets  des  differentes  contrees 
du  gouvernement  de  Suwalki  pendant  tout  le  temps  de  la 
nidification  de  1860  et  de  1861    je  ne  Tai  nulpart  rencontre. 

172.   Gecinus  viridis  (Briss.). 
Sedentaire  partout^,  moins  nombreux  que  le  pic  leuco- 
note,    mais    repandu    egalement   dans  les  forets  de  coniferes 
comme  dans  les  forets  vertes. 

173.  Gecinus  canus  (Gm,). 
Sedentaire  partout,  un  peu  plus   commun  que  le  pre- 
cedent, preferant  les  forets  vertes  ä  celles  de  coniferes. 

174.   Columba  palumbus  (L.). 
Commun    mais    peu    nombreux  en  ete;    il  arrive  dans 
la  moitie  de  mars,    ou  dans  les  printemps    retardes    dans  le 
commencement  d'avril,  quitte  le  pays  ä  la  fin  d'octobre. 


Liste  des  oiseaux  observ^s  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  485 

175.  Columba  oenas  (Gm,). 
Commun  en  ete,  en  general  plus  nombreux  que  le 
precedent;  il  commence  ä  apparaitre  dans  les  differentes 
annees  entre  la  moitie  de  fevrier  et  la  moitie  de  mars;  quitte 
le  pays  en  grandes  troupes  ä  la  fin  d'octobre,  quelquefois 
cependant  on  le  rencontre  encore  en  petit  nombre  en  no- 
vembre  et  en  decembre,  lorsqu'il  n'y  a  pas  de  neige  et  de 
fortes  gelees. 

176.   Turtur  aurita  (Bp.). 
La  plus  commune  et  la  plus  nombreuse   des  pigeons; 
eile    arrive    dans    la    moitie   ou    ä  la  fin  d'avril,    et  jusqu'au 
10  ou    i5   mai  toutes    sont    ä    leur  place;    quitte    la   contree 
dans  la  deuxieme  moitie  de  septembre. 

177.  Syrrhaptes  paradoxus  (Pall.). 
La  grande  migration  des  Syrrhaptes,  qui  a  eu  Heu  en 
i863  en  Europe,  fut  presque  inappercue  chez  nous  ä  cause 
des  evenements  politiques,  qui  ont  empeche  de  chasser  dans 
tout  le  pays,  eile  ne  procura  donc  qu'un  seul  exemplaire 
qui  s'est  tue  contre  le  fil  telegraphique  au  voisinage  de 
Skierniewice,  se  trouvait  dans  la  collection  du  feu  Chanoine 
Wyszvnski  et  a  passe  ensuite  ä  Lemberg  dans  la  collection 
du  Comte  Dzieduszycki.  Depuis  ce  temps  on  n'a  pas  vu 
aucun  Syrrhapte  dans  le  pays,  et  ce  n'est  qu'au  printemps 
de  i888  que  se  repeta  une  migration  aussi  grande  et  peutetre 
meme  plus  nombreuse  que  la  precedente,  nous  avons  recu 
ä  Varsovie  des  differentes  contrees  du  pays  plus  de  20 
exemplaires,  tous  tues  dans  des  grandes  troupes,  dont  le 
premier  fut  tue  le  21  avril  ä  deux  kilometres  de  Plock,  un 
autre  presque  en  meme  temps  au  bord  de  la  riviere  Pilica 
dans  une  bände  qui  contenait  au  moins  200  exemplaires,  un 
autre  plus  loin  vers  le  sud  de  Konskie,  les  autres  des 
localites  voisines  de  Varsovie;  en  outre  on  les  a  vus  aussi 
dans  beaucoup  d'autres  localites,  oü  ils  ont  sejourne  pen- 
dant  quelques  jours  de  suite.  Ensuite  les  limiies  de  cette 
migration  se  sont  eloignees  considerablement,  les  points 
extremes  qui  nous  sont  connus  actuellement  sont:  Zambrow 


486  Taczanowski. 


ä  i5  kilometres  au  sud  de  Lomza  le  dernier  point  septen- 
trional,  tandis  que  les  derniers  points  meridionals  dans  le 
Royaume  Hrubieszow,  Opatow  et  Radomsk,  en  Ucraine  le 
dernier  point  meridional  Koziatyn,  le  front  donc  de  cette 
migration  s'etendait  au  moins  sur  200  kilometres.  Le  21  mai 
on  a  encore  vu  une  troupe  composee  d'une  cinquantaine 
d'exemplaires  a  8  kilometres  ä  Test  de  Varsovie,  ce  qui 
prouve  qu'ils  restaient  encore  dans  cette  epoque  dans  le 
pays  et  qu'ils  n'ont  pas  encore  commence  ä  s'apparier;  le 
28  mai  on  a  tue  une  femelle  ä  Bolimow  qui  comme  il  parait  a 
commence  ä  couver. 

178.  Lagopus  albus  (L.). 

II  y  a  plus  de  quarante  ans  qu'il  y  avait  encore  un 
petit  nombre  de  ces  lagopedes  dans  l'arrondissement  forestier 
de  Kidule,  situe  sur  la  rive  gauche  du  Niemen  dans  l'ex- 
treme  nord  du  Royaume,  actuellement  comme  on  le  dit  il  y 
manque.  Onpretend  aussi  qu'on  a  observe  quelques  apparitions 
accidentelles    dans  les    autres    localites    voisines    de  Niemen. 

179.   Tetrao  iirogallus  (L.). 

Sedentaire;  rare  actuellement  dans  le  pays,  il  se  trouve 
encore  cependant  dans  les  grandes  forels  du  gouvernement 
de  Suwalki,  en  grande  partie  marecageuses,  et  dans  la  chaine 
des  forets  des  gouvernements  de  Radom  et  de  Kielce,  en 
commencant  de  la  Ilia  ä  Test,  jusqu'ä  Kielce  et  Szydlowiec 
ä  l'ouest;  il  habitait  aussi  plusieurs  forets  du  gouvernement 
de  Lublin,  comme  Celles  de  Dubienka,^  Rakolupy,  Stulno, 
d'Ordinatie  de  Zamosc  et  plusieurs  autres,  dans  le  gouverne- 
ment de  Piotrkow  dans  les  forets  de  Lubochnia,  et  dans  le 
gouvernement  de  Plock  dans  les  grandes  forets  des  rives 
de  la  Narevv  et  de  Bug.  Actuellement  il  est  partout  en 
nombre  fort  diminue  et  n'existe  point  dans  beaucoup  de 
forets,  dans  lesquelles  il  se  tenait  encore  5o  ans  plutot; 
il  me  parait  que  je  ne  me  trompe  pas  en  estimant  le  nombre 
actuel  de  ce  gallinace  reduit  au   Vto  '^^"^  ^^^^^  periode. 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  487 

180.   Tetrao  tetrix  (L.). 
Sedentaire;    plus    commun    et  beaucoup    plus    repandu 
dans  des  lieux  convenables  de  tout  le  pays  que  le  precedent, 
mais  son  nombre    est    beaucoup    diminue  de  celui  qui  etait 
avant  5o  ans,   et  diminue  sans  cesse. 

181.  Bonasia  betulina  (Scop.). 
Sedentaire.  Tout  ce  qui  est  dit  sous  les  deux  tetras 
precedents  peut  s'appliquer  aussi  ä  la  gelinotte,  autrefois 
eile  fut  nombreuse  dans  un  grand  nombre  de  forets  de  tout 
le  pays,  meme  dans  les  petites,  actuellement  eile  n'existe 
point  dans  beaucoup  de  forets  et  partout  ailleurs  eile  ne 
se  trouve  qu'en  nombre  fort  reduit;  avant  dix  ans  on  la 
rencontrait  encore  dans  les  forets  voisines  de  Varsovie, 
maintenant  on  n'y  voit  plus. 

182.  PerdJx  cinerea  (Briss.). 
Commune  et  sedentaire  partout,  son  abondance  depend 
des  habitants  de  la  contree. 

183.  Coturnix  dactylisonans  (Mey.). 
Commune  en  ete  dans  tout  le  pays,  son  nombre  est 
cependent  beaucoup  diminue  de  ce  qui  etait  avant  trente 
ou  quarante  ans,  dans  les  localites  favorables  un  chasseur 
pouvait  tuer  3o  males  avec  facilite  en  marchant  deux  ou 
trois  heures  en  mai,  s'il  le  voudrait;  actuellement  on  entend 
les  males  disperses  ä  des  grandes  distances  entre  eux;  en 
äutomne  elles  sont  aussi  beaucoup  moins  abondantes.  Elle 
arrive  ä  la  fin  d'avril  ou  au  commencement  de  mai;  en 
septembre  eile  commence  ä  se  retirer  petit  ä  petit  et  on  les 
rencontre  continuellement  jusqu'  ä  la  moitie  de  novembre, 
si  la  neige    ne    la    force    pas    ä    quitter   plus  tot  la  contree. 

184.   Otis  tarda  (L.). 
L'outarde  niche  en   petit  nombre  dans  plusieurs  locali- 
tes du  Royaume,  comme:  dans  les  vastes  plaines  des  envi- 
rons    de    Lowicz    et    de    Blonie,    dans    le    gouvernement    de 
Plock  dans  les  plaines  situees  entre  Wyszogrod  et  Ciechanow, 


488  Taczanowski. 


dans  le  gouvernement  de  Siedice  dans  les  environs  de 
Miedzyrzec  et  de  Czemierniki,  dans  le  sud  du  gouvernement 
de  Lublin  aux  environs  de  Komarow  et  Sniatycze,  on  dit 
qu'il  niche  aussi  quelquefois  dans  quelques  localites  du 
gouvernement  de  Kalisz.  —  Dans  les  autres  contrees  il 
ne  vient  qu'accidentellement  et  rarement,  tantot  en  automne, 
tantot  en  plein  hiver. 

185.   Tetrax  campestris  (Leach). 
La  cannepeliere    ne  visite  le  pays  qu'accidentellement, 
dans  les  annees  exceptionnelles,  eile  se  montre  en  automne 
ou  au  commencement  d'hiver,  solitaire  ou  en  petites  troupes. 

186.  Houbara  macqueni  (Hardw.). 
Le  seul  exemplaire  (cf  ad.)  pris  en  decembre  de  1862 
aux  environs  d'llza,  et  qui  se  trouve  au  Musee  de  Varsovie, 
sert  de  preuve  que  cet  oiseau  vient  accidentellement  dans 
le  pays.  Un  autre  male  du  Musee  de  Varsovie  fut  tue  en 
1800  ä  Katowice  en  Silesie  au  voisinage  de  la  frontiere  du 
Royaume,  et  fut  acquis  avec  la  coUection  Minkwitz. 

187.  Oedicnemus  crepitans  (Temm.). 
Cet  oiseau  arrive  dans  la  moitie  d'avril  et  s'etablit 
pour  nicher  dans  les  lieux  favorables  le  long  des  bords 
sablonneux  de  la  Vistule,  ainsi  que  dans  plusieurs  contrees 
sablonneuses  du  pays,  denuees  ou  parsemees  de  rares  buis- 
sons;  pendant  la  migration  d'automne  il  s'arrete  quelquefois 
dans  les  autres  contrees  du  pays.  II  manque  dans  tout  le 
gouvernement  de  Suwalki. 

188.  Grus  cinerea  (Bechst.). 
Dans  les  epoques  des  migrations  on  la  voit  partout, 
mais  pour  nicher  eile  ne  reste  qu'en  petit  nombre  et  dans 
des  rares  localites;  le  plus  grand  nombre  niche  dans  les 
vastes  marais  du  gouvernement  de  Suwalki,  situes  le  long 
du  canal  d'Augustow  et  le  long  des  rivieres  voisines;  la 
deuxieme  contree  oü  la  grue  niche  aussi  en  nombre  assez 
considerable    est   la   contree   Orientale   du   gouvernement  de 


Liste  des  oiseaux  observds  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  489 

Lublin,  situee  entre  les  rivieres  Wieprz  et  Bug;  en  outre 
sur  le  cote  droit  de  la  Vistule  les  paires  solitaires  se  pro- 
pagent  cä  et  lä  dans  quelques  localites  marecageuses  et 
forestieres,  tandis  que  du  cote  gauche  du  fleuve  il  n'y  a 
qu'un  tres  petit  nombre  de  localites  habitees  par  des  paires 
solitaires.  L'epoque  de  la  premiere  migration  depend  du 
commencement  de  printemps,  ainsi  donc  en  1848  je  les  ai 
observe  pour  la  premiere  fois  le  i  mars,  en  1845  elles  ne 
se  montrerent  que  le  3  avril;  elles  quittent  le  pays  jusqu'ä 
la  fin  d'octobre  ou   jusqu'au    commencement    de    novembre. 

189.  Glareola  pratincola  (L.). 
Je  n'ai  vu  qu'un  seul  exemplaire  dans  le  pays,  qui  ä 
la  fin  de  mal  de  i858  passait  tout  pres  de  moi  dans  un 
marais  de  Wytyczno  (gouv.  de  Lublin) ,  oü  je  m'occupais 
de  la  recherche  des  oeufs  et  dans  le  moment  que  mon  fusil 
fut  depose  ä  cent  pas  de  moi;  depuis  ce  temps  on  ne  l'a 
nul  part  observe,  et  ce  n'est  qu'en  juillet  de  1887  qu'une 
troupe  s'est  arretee  dans  une  prairie  aupres  de  Wilanöw  et 
y  restait  deux  jours,  M,  Bilkiewicz  a  fait  tout  son  possible 
de  s'en  procurer,  mais  les  vanneaux  le  lui  ont  empeche. 

190.  Charadrius  pluvialis  (L.). 
Oiseau  de  passage  regulier  dans  les  epoques  des  deux 
migrations,  commun  et  tres  nombreux  en  automne  dans  les 
champs  de  certaines  localites,  oü  les  adultes  commencent  ä 
arriver  par  petites  troupes  en  juillet;  les  bandes  conside- 
rables  composees  de  jeunes  et  des  adultes  viennent  ä  la  fin 
d'aoüt  et  en  septembre  et  restent  jusqu'ä  la  neige,  c'est  ä 
dire  ordinairement  jusqu'ä  la  fin  d'octobre  ou  jusqu'ä  la 
fin  de  la  premiere  moitie  de  novembre,  mais  dans  les  au- 
tomnes  fort  prolongees  et  sans  neige  les  troupes  des  plu- 
viers  passent  dans  les  prairies  et  y  restent  jusqu'ä  ce  que  la 
neige  ne  les  force  pas  ä  abandonner  la  contree;  dans  une 
annee  pareille  j'ai  vu  une  troupe  assez  grande  le  24  de- 
cembre.  La  migration  de  printemps  est  beaucoup  moins 
abondante  et  de  courte  duree,  ils  s'arretent  rarement  dans 
les  champs  et  dans  les  prairies  du  pays,  mais  pour  la  plu- 


490  Taczanowski. 


part  ils  traversent  indistinctement  la  contree;  ils  voyagent 
alors  pendant  tout  le  mois  d'avril  et  le  commencement  de 
mai.  —  Pendant  ma  memoire  il  ne  nichait  en  petit  nombre 
que  dans  deux  localites  du  pays,  c"est  ä  dire  dans  les  marais 
du  district  de  Maryampol,  aux  bords  des  lacs  Ajurelis  et 
Jouvinta,  et  dans  le  district  d'Ostroleka  dans  plusieurs 
marais  forestiers.  En  1861  j'ai  rencontre  un  male  dans 
l'epoque  de  la  nidification  dans  la  premiere  de  ces  deux 
contrees.  Les  chasseurs  m'ont  raconte  qu'autrefois  ils  y 
nichaient  en  plus  grand  nombre  et  que  depuis  un  certain 
temps  ils  deviennent  de  plus  en  plus  rares. 

191.  Charadrius  fulvus  (Gm.). 

Nous  n'avons  qu'une  seule  preuve  de  son  apparition 
dans  le  pays,  c'est  un  jeune  oiseau  que  j'ai  tue  en  novembre 
de  1846  dans  une  prairie  d'Abramowice  ä  4  kilometres  de 
Lublin.  II  etait  reuni  ä  une  troupe  assez  grande  des  pluviers^ 
communs,  et  fut  reconnaissable  de  loin  par  une  taille  plus 
petite,  la  couleur  generale  plus  claire  et  par  ce  qu'il  se 
tenait  ä  l'exterieur  de  la  troupe;  cette  troupe  s'envolait 
devant  moi  plusieurs  fois,  et  chaque  fois  qu'elle  se  posait 
ä  terre  notre  oiseau  se  trouvait  au  milieu  de  la  troupe  les 
autres  le  pourchassaient  et  l'obligeaient  ä  sortir  ä  l'exterieur 
de  la  bände.  Cet    exemplaire    se    trouve  au  Musee  de  Var- 

sovie. 

192.  Eudromias  morinellus  (L.). 

Rare  dans  les  passages  irreguliers,  en  mai  ou  en  juin^ 
en  aoüt  jusqu'au  novembre,  observe  dans  les  ditferentes  con- 
trees du  pays,  dans  les  champs  en  automne,  et  quelquefois 
dans  les  prairies  au  printemps. 

193.  Hiaticula  annulata  (Gray). 

Niche  en  petit  nombre  sur  les  bords  sablonneux  le  long 
de  la  Vistule,  et  en  tres  petit  nombre  sur  les  bords 
sablonneux  des  grands  tributaires  du  fleuve,  comme:  Wieprz, 
Pilica,  Bug  etc.,  ailleurs  peu  nombreux  dans  les  epoques 
des  passages.  II  arrive  en  mai ;  les  oiseaux  qui  ont  niche 
dans  le  pays  commencent  ä  quitt  er   la  contree  en  aoüt,   la 


Liste  des  oiseaux  observ^s  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  491 

migration  des  oiseaux  du  nord  a  Heu  jusqu'ä  la  fin  de 
septembre,  meme  on  les  voit  encore  pendant  quelques  pre- 
mieres  journees  d'octobre. 

194.  Hiaticula  minor  (Mey.  et  Wolf). 
Beaucoup  plus  commun  et  plus  repandu  que  le  prece- 
dent,  en  outre  des  lieux  indiques  plus  haut  aux  bords  sablon- 
neux  de  toutes  les  rivieres  et  des  ruisseaux,  des  lacs  et  des 
etangs,  dans  les  dunes  sablonneuses  eloignees  plus  ou  moins 
d'eau,  et  meme  dans  les  champs  sablonneux  et  steriles.  II 
commence  ä  arriver  au  commencement  d'avril  et  se  retire 
en  septembre. 

195.  Squatarola  helvetica  (L.). 

Dans  des  rares  annees  commun  au  passage  d'automne, 
surtout  en  septembre  et  en  octobre  lorsque  viennent  les 
troupes  des  jeunes;  les  adultes  viennent  par  paires  ou  soli- 
taires  ä  la  fin  de  juillet  et  en  aoüt;  rare  au  passage  de 
printemps;  dans  les  annees  ordinaires  ils  sont  aussi  rares 
en  automne,  et  c'est  alors  qu'on  les  rencontre  quelquefois 
dans  les  champs  avec  les  troupes  des  pluviers. 

196.  Chettiisia  gregaria  (Pall.). 

Je  n'ai  vu  qu'une  seule  fois  ä  la  fin  de  septembre  de 
1842,  ä  20  kilometres  de  Lublin,  dans  un  champ  fraiche- 
ment  laboure,  une  paire  de  ces  oiseaux  adultes,  en  com- 
pagnie  d'une  troupe  de  pluviers,  je  les  ai  vu  de  pres  et  je 
peux  garantir  de  la  determination,  quoique  je  n'ai  pas  reussi 
ä  les  tuer. 

197.  Vanellus  cristatus  (Mey,  et  Wolf). 
Tres  commun  en  ete  et  nichant  partout,  il  arrive  trop 
tot  mais  variant  dans  les  differentes  annees,  comme  en  1848 
je  Tai  apercu  pour  la  premiere  fois  le  20  fevrier,  en  1872 
le  21  fevrier,  tandis  qu'en  1845  le  25  mars.  A  la  fin  de 
juin  ils  commencent  ä  se  rassembler  pour  le  depart,  ä  la 
fin  de  juillet  tous  les  vanneaux  qui  nichaient  dans  le  pays 
quittent  les  lieux  de  la  nidification;    ceux    qu'on  rencontre 


492  Taczanowski. 


en  bandes  dans  les  mois  de  septembre  et  d'octobre  sont  en 
passage  du  nord. 

198.  Haematopus  ostralegus  (L.). 

Accidentellement  tres  rare;  le  Musee  du  Comte  Bra- 
nicki  possede  un  exemplaire  tue  aux  environs  de  Varsovie 
en  1886  ä  la  fin  d'ete;  je  n'ai  vu  qu'une  paire  au  com- 
mencement  d'octobre  de  i853  au  bord  de  la  Vistule  entre 
Golab  et  la  forteresse  d'Iwangrod ,  mais  qui  ne  s'est  pas 
laissee  approcher,  M.  Segno  a  vu  aussi  un  individu  ä  Jezi- 
orna  aupres  de  Varsovie,  mais  malheureusement  il  etait 
Sans  fusil. 

199.  Strepsilas  interpres  (L.). 

Accidentel  et  tres  rare,  je  n'ai  vus  que  quelques  exem- 
plaires  en  automne  de  i853,  sur  la  Vistule  au  voisinage  de 
Golab,    et    c'etait    un  passage    tres    abondant  en  echassiers. 

200.   Calidris  arenaria   (L.). 

A  la  fin  d'octobre  de  i853  j'ai  rencontre  dans  plusieurs 
localites  aux  bords  de  la  Vistule  des  petites  troupes  de  cet 
oiseau,  ou  des  individus  solitaires  reunis  aux  troupes  des 
becasseaux,  et  j'ai  tue  plusieurs  qui  se  trouvent  au  Musee 
de  Varsovie;  outre  cela  personne  ne  l'a  pas  observ^  dans 
le  pays. 

201.  Tringa  canutus  (L.). 

Tres  rare  dans  les  epoques  des  migrations,  le  Musee 
de  Varsovie  ne  possede  qu'un  exemplaire  tue  en  automne 
de   1871   au  voisinage  de  Varsovie. 

202,   Tringa  ininuta  (Leisl.). 

Tres  rare  au  passage  de  printemps,  en  automne  il 
voyage  ä  la  fin  de  septembre  par  bandes,  quelquefois  il  est 
presque  aussi  nombreux  que  l'espece  suivante,  sur  les  bords 
vaseux  de  la  Vistule,  des  autres  eaux  et  des  lacs  du  pays. 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  49  3 

203.  Tringa  cinclus  (L.). 
Au  printemps  on  le  voit  rarement  par  paires  ou  soli- 
taire,  sur  les  bords  des  eaux ;  quelquefois  on  rencontre  aussi 
des  oiseaux  adultes  en  petits  vols  ou  solitaires  ä  la  tin  de 
juin  et  en  juillet,  et  ce  n'est  que  dans  la  deuxieme  moitie 
de  septembre  que  les  grandes  troupes  de  jeunes,  melangees 
avec  quelques  adultes  en  robe  d'hiver  incomplete  s'etablis- 
sent  sur  les  bords  vaseux  de  toutes  les  eaux  du  pays,  et  y 
sejournent  jusqu'ä  la  fin  d'octobre.  Le  passage  de  printemps 
de  tous  les  becasseaux  n'est  pas  aussi  pauvre  comme  il 
parait,  jugeant  de  la  rarete  des  exemplaires  qu'on  rencontre, 
car  ils  passent  sans  s'arreter,  j'ai  eu  l'occasion  d'entendre 
plusieurs  fois  pendant  la  nuit  des  cris  de  bandes  au  vol, 
sans  pouvoir  distinguer  l'espece,  mais  qui  quelquefois  furent 
enormes. 

204.   Tringa  cinclus  schin:[ii  (Brehm). 
Cette  race,   plus  petite  et  plus    rare  que  le  precedent, 
se  rencontre  dans  les  memes  epoques  des  migrations. 

205.  Tringa  Temmincki  (Leisl.). 
Ce  becasseau  arrive  chez  nous  en  nombre  beaucoup 
inferieur  ä  celui  de  la  T.  tninuta,  mais  plus  souvent;  on  le 
rencontre  par  petits  vols  dans  le  mois  de  mai,  puis  souvent 
et  partout,  egalement  en  petites  troupes  depuis  le  mois  de 
juillet  jusqu'ä  la  fin  d'octobre. 

206.  Limicola  platyrhyncha  (Temm.). 
Oiseau  accidentel  et  tres  rare,  je  ne  connais  qu'un 
seul  exemplaire  du  pays,  que  j'ai  tue  en  juillet  de  i852,  au 
bord  de  la  Vistule  vis-ä-vis  de  la  ville  Solec,  et  qui  se  trouve 
au  Musee  de  Varsovie;  en  aoüt  de  1854  j'ai  vus  aussi  un 
exemplaire  au  bord  de  la  Vistule  dans  le  voisinage  de 
Sandomir. 

207.  Pelidna  subarqiiata  (Güld.). 
Ce  becasseau  n'a  pas  encore  ete  remarque  au  passage 
de  printemps,    mais    on    le    rencontre    depuis    la    moitie    de 


494  Taczanowski. 


juillet  Jusqu'ä  la  fin  d'octobre,  en  petits  vols  ou  isoles,  sur 
les  bords  de  toutes  les  eaux  du  pays,  dans  les  marais  et  les 
paturages  au  bord  des  flaques  d'eau;  dans  certaines  annees 
on  les  voit  plus  souvent,  rarement  dans  les  autres. 

208.  Machetes  pugnax  (L.)- 

Le  combattant  niche  en  plus  grand  nombre  dans  les 
vastes  marais  du  gouvernement  de  Lublin  situes  entres  les 
rivieres  Bug  et  Wieprz,  dans  la  partie  Orientale  du  gouverne- 
ment de  Siedice,  et  surtout  aux  environs  de  Biala  et  Brzesc, 
presque  aussi  nombreux  dans  les  gouvernements  de  Suwalki 
et  de  Lomza,  comme  dans  les  marais  le  long  du  canal 
d'Augustow,  dans  les  prairies  de  Biebrza  et  aux  environs 
de  Tykocin;  dans  le  gouvernement  de  Plock  en  nombre 
moins  considerable,  surtout  dans  les  environs  d'Ostroleka. 
Du  cote  gauche  de  la  Vistule  il  niche  principalement  dans 
les  environs  et  de  Leczyca;  ailleurs  il  n'est  que  de  passage, 
Ils  arrivent  dans  les  commencements  d'avril,  et  jusqu'au 
10  de  ce  mois  les  males  ont  dejä  les  parures  nuptiales,  mais 
qui  ne  sont  pas  encore  en  grande  partie  completees  que 
dans  la  moitie  de  mai,  quelques  uns  ne  completent  leur 
capuchon  qu'ä  la  fin  de  mai.  Les  males  disparaissent  com- 
pletement  lorsque  toutes  les  femelles  se  mettent  ä  couver, 
et  on  ne  les  rencontre  plus  nul  part  dans  le  pays.  Les  fe- 
melles quittent  les  lieux  de  la  nidification  avec  les  jeunes, 
sitot  que  ces  derniers  sont  en  etat  d'entreprendre  le  voyage, 
et  on  ne  les  y  trouve  plus  depuis  le  milieu  de  juillet;  en- 
suite  on  rencontre  cä  et  lä  des  oiseaux  de  passage,  partout 
dans  les  prairies,  et  le  long  des  rivieres  mais  en  general  en 
nombre  peu  considerable.  Les  oiseaux  de  passage  du  nord 
se  montrent  dans  la  moitie  d'octobre,  et  quelquefois  dans 
des  annees  rares  ils  sont  aussi  nombreux  qu'on  les  rencontre 
disperses  partout  dans  les  prairies,  dans  les  marais  et  meme 
dans  les  champs  humides. 

209.  Actitis  hypoleucos  (L.). 

Tres  repandu  en  ete  sur  les  bords  de  tous  les  cours 
d'eau,   meme  le  long   de   tous    les   ruisseaux,    sur  les  bords 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  495 

des  lacs  et  des  etangs  de  tout  le  pays,  mais  partout  en 
petit  nombre ;  il  arrive  au  commencement  d'avril  et  reste 
jusqu'ä  la  fin  de  septembre. 

210.  Totanus  glottis  (L.). 
Commun  aux  passages,  rare  au  printemps,  mais  depuis 
la  fin  de  juillet  jusqu'ä  la  fin  d'octobre  on  le  rencontre 
partout  le  long  de  la  Vistule  et  aux  bords  des  autres  eaux 
de  tout  le  pays.  Au  printemps  il  se  tient  par  paires  ou  en 
individus  isoles,  en  automne  ordinairement  par  vols  com- 
poses  de  quelques  individus. 

211.  Totanus  calidris  (L.). 
Ce  Chevalier  niche  dans  les  memes  marais  que  le  com- 
fbattant,  en  outre  il  niche  aussi  en  petit  nombre  dans  des 
prairies  submergees  aux  bords  de  la  Vistule,  et  de  quelques 
autres  rivieres  principales.  II  arrive  dans  les  premiers  jours 
d'avril  et  s'etablit  bientot  dans  des  lieux  de  la  nidification. 
Vers  la  moitie  de  juin  il  commence  voyager  par  petites 
troupes,  ä  la  fin  de  ce  mois  on  n'y  rencontre  que  des 
familles  retardees;  jusqu'ä  la  fin  de  juillet  les  derniers  dis- 
paraissent,  et  pendant  tout  le  reste  de  l'automne  on  ne 
voit  point  d'oiseaux  en  passage  des  pays  plus  septentrionals. 

212.  Totanus  fusciis  (Briss.). 
Oiseau  de  passage,  plus  ou  moins  rare  au  printemps, 
dans  les  etes  humides,  et  surtout  lorsqu'en  juin  et  juillet 
il  y  a  des  inondations  considerables  ils  se  montrent  ä  la  fin 
de  juillet  en  nombre  plus  ou  moins  considerable ;  en  au- 
tomne son  passage  est  termine  beaucoup  plus  tot  que  celui 
•du  T.  glottis. 

213.  Totanus  stagnatilis  (Bechst.). 
Chevalier  le  plus  rare  chez  nous;  une  seule  fois  j'ai 
vu  un  exemplaire  tournoyant  au  dessus  du  marais  de  Sos- 
nowica  dans  l'epoque  de  la  nidification;  au  commencement 
de  juin  de  iSSg  j'ai  tue  un  dans  une  prairie  aux  environs 
de  Przasnysz,  et  qui  se  trouve  au  Musee  de  Varsovie;    j'ai 


496  Taczanowski. 


vu  aussi  un  tue  au  bord  de  la  Vistule    pres  de  Varsovie  le 
4  juin    1869  et  qui  se  trouve  dans  une  collection  particuliere. 

214.  Totanus  och?'opus  (L.)- 

Repandu  en  ete  dans  tout  le  pays,  aux  bords  des 
ruisseaux  forestiers  et  niche  exclusivement  dans  les  nids  aban- 
donnes  par  les  autres  oiseaux,  ou  dans  ceux  d'ecureuils 
places  assez  haut  sur  les  arbres;  II  arrive  sitot  que  la  neige 
commence  ä  fondre,  au  printemps,  et  on  le  rencontre  con- 
tinuellement  jusqu'ä  la  fin  d'octobre. 

215.  Totanus  glareola  (L.). 

II  niche  dans  les  grands  marais  de  tout  le  pays,  dis- 
perse dans  des  lieux  plus  profonds  que  ceux  oü  niche  le 
T.  calidris  et  par  paires  plus  dispersees  que  celles  de  ce 
dernier;  il  niche  aussi  dans  des  marais  plus  petits  mais 
profonds  des  contrees  oü  ne  niche  point  le  Chevalier  cite,. 
ainsi  que  dans  les  marais  grands  et  petits  situes  au  milieu 
des  forets.  II  arrive  un  peu  plus  tard  que  le  precedent,  ordi- 
nairement  au  commencement  d'avril  et  ne  reste  qu'ä  la 
moitie  d'octobre,  mais  en  septembre  il  est  dejä  rare. 

216.  Limosa  melanura  (LeisL). 
Cet  oiseau  niche  en  nombre  plus  ou  moins  grand 
dans  les  vastes  marais  du  gouvernement  de  Lublin  situes 
entre  les  rivieres  Wieprz  et  Bug,  en  nombre  presque  aussi 
grand  dans  les  marais  le  long  du  canal  d'Augustöw,  en 
nombre  plus  petit  aux  bords  de  la  riviere  Biebrza  et  dans 
le  gouvernement  de  Plock  dans  les  marais  de  Gutocha  et 
de  Pulwy,  ainsi  que  dans  le  gouvernement  de  Siedice  aux 
environs  de  Biata ;  les  autres  contrees  ne  sont  visitees  que 
dans  les  epoques  des  migrations.  Sitot  que  la  neige  commence 
ä  fondre  les  barges  s'etablissent  dans  les  lieux  de  la  nidi- 
fication,  et  y  attendent  jusqu'ä  ce  que  les  eaux  leur  decouv- 
rent  les  lieux  privilegies  pour  nicher.  Elles  quittent  de  bonne 
heure  la  contree  et  dans  la  moitie  de  juillet  elles  y  sont 
dejä  rares.  —  Au  passage  d'automne  elles  sont  generale- 
ment  rares,   mais  dans  les  annees  dans  lesquelles  il  y  a  des 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  497 

innondations  en    juillet  on    les  voit  en  plus  grand  nombre, 
et  elles   ne  s'arretent  pas  longtemps. 

217.  Limosa  riifa  (Briss.). 
Accidentelle  et  excessivement  rare,  je  ne  connais  qLVune 
capture  dans  les  marais  de  Leczyca. 

218.  Niimeniiis  arquatus  (L.). 

II  niche  dans  les  memes  marais  que  la  bärge  ä  queue 
noire,  mais  en  nombre  beaucoup  plus  petit  et  en  paires  dis- 
persees;  il  arrive  ä  la  fin  de  mars,  en  juillet  il  quitte  la 
contree;  dans  les  migraticns  d'automne  il  arrive  quelquefois 
en  nombre  plus  considerable,  et  s'arrete  pour  quelques  jours 
dans  les  paturages  et  meme  dans  les  champs,  depuis  la  fin 
d'aoüt  on  ne  le  voit  plus. 

219.  Niimenius  phaeopus  (L.). 

Tres  rare  dans  les  migrations  de  printemps  et  d'au- 
tomne. 

220.  Himantopiis  melanopterus  (Wolf  u.  Mey.). 

Je  ne  connais  qu'un  exemplaire  tue  dans  le  pays  sur 
un  marais  de  Sosnowica  ä  la  fin  de  mai,  et  qui  se  trouve 
au  Musee  de  Varsovie. 

221.  Recnruirostra  avocetta  (L.). 
Son  apparition    dans    le    pays    n'est  basee  que  sur  des 
relations  verbales. 

222.  Scolopax  rusticola  (L.). 
La  becasse  niche  en  petit  nombre  dans  les  forets  du 
pays,  en  plus  grand  nombre  dans  les  forets  marecageuses 
du  gouvernement  de  Suwalki  qu'ailleurs;  il  arrive  ordinaire- 
ment  dans  la  moitie  de  mars  et  en  automne  on  le  ren- 
contre  jusqu'ä  la  moitie  de  novembre.  La  migration  d'au- 
tomne est  en  general  faible  dans  notre  pays,  il  y  a  cepen- 
dent  des  rares  annees  dans  lesquelles  eile  se  montre  en 
plus  grande  abondance,  mais  n'egalant  jamais  celle  de 
l'Ucraine  et  de  la  Podolie. 

Ornis  IV.  3.  32 


498  Taczanowski. 


223.  Gallinago  major  (Gm.). 
La  becassine  double  niche  en  nombre  assez  consi- 
derable  dans  beaucoup  de  marais  du  Royaume:  les  deux 
regions  principales  de  sa  nidification  sont:  les  marais  vastes 
du  gouvernement  de  Suwalki  situes  le  long  du  canal 
d'Augustow,  prolonges  vers  le  sud  jusqu'au  Tykocin  et 
vers  le  nord  dans  le  district  de  Maryampol;  Tautre  region 
fut  citee  plusieurs  fois  sous  les  autres  echassiei's  et  se  ren- 
ferme  entre  les  rivieres  de  Bug  et  de  Wieprz  c'est  ä  dire  entre 
Leczna,  Chelm,  Wlodawa  et  Parczew;  il  niche  aussi  en 
nombre  beaucoup  moins  considerable  dans  les  environs 
d'Ostroleka ;  en  outre  de  ces  trois  contrees  principales  eile 
niche  aussi  en  nombre  moins  grand  dans  plusieurs  autres 
marais  du  pays,  disperses  dans  les  differentes  contrees,  ou 
sporadiquement  dans  certains  lieux  dans  les  differentes  annees, 
situes  sur  la  rive  droite  de  la  Vistule.  Dans  toute  la  partie 
situee  sur  la  rive  gauche  du  fleuve,  je  ne  connais  pas  meme 
de  marais  convenable  oü  eile  pourrait  se  propager.  Actuelle- 
ment  les  circonstances  sont  considerablement  changees;  il 
y  a  cinquante  ans  lorsque  j'ai  commence  ä  chasser,  on  se 
pleignait  deja  sur  la  grande  diminution  du  gibier  de  marais 
dans  le  pays  en  general,  depuis  ce  temps  cette  diminution 
continue  sans  cesse.  II  y  a  deux  causes  principales  qui 
l'amenent :  le  dessechement  des  marais  en  general  et  l'ex- 
termination  directe  des  oiseaux  dans  l'epoque  de  la  nidi- 
fication; la  becassine  double  a  beaucoup  souffert  et  nous 
arriverons  probablement  bientot  ä  la  perte  complete  de  la 
generation  qui  nichait  dans  le  pays.  Au  printemps  le  passage  a 
Heu  depuis  le  commencement  d'avril  jusqu'ä  la  moitie  de 
mal,  mais  outre  les  oiseaux  qui  s'etablissent  pour  nicher  un 
petit  nombre  s'arrete  dans  nos  prairies  et  pour  un  temps 
tres  court;  au  retour  il  y  a  deux  migrations,  dont  la  pre- 
miere  commence  dans  les  derniers  jours  de  juillet,  elles  se 
repandent  alors  dans  toutes  les  prairies  humides,  et  dans 
tous  les  marais  convenables  de  tout  le  pays,  y  restent  jusq'au 
20  aoüt,  s'engraissent  et  se  mettent  en  route,  depuis  ce  temps 
on  ne  les  voit  que  rarement  et  en  petit  nombre,  et  ce  n'est 
que  dans  la  deuxieme  moitie    de    septembre  que  commence 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  499 

la  deuxieme  migration  de  retour,  composee  d'oiseaux  qui 
ont  niche  loin  au  nord,  cette  migration  est  moins  nombreuse 
que  la  premiere  et  beaucoup  plus  courte,  dans  cette  migra- 
tion les  oiseaux  ne  s'etablissent  pas  dans  leurs  lieux  privi- 
legies,  mais  dans  les  differents  autres  oü  on  ne  suppose  pas 
meme  leur  presence,  comme:  dans  les  prairies  evitees  au 
premier  passage,  dans  les  buissons  humides  ou  dans  des 
champs  de  chaume  humectes  par  les  pluies,  etc.  —  Dans 
les  differentes  annees  les  deux  migrations  de  retour  varient 
beaucoup  sous  le  rapport  numerique  et  sous  le  rapport  de 
leur  distribution  dans  le  pays.  Les  becassines  doubles  voy- 
agent  toujours  pendant  la  nuit  et  se  mettent  inapercues 
dans  leurs  lieux  privilegies,  elles  aiment  ä  voyager  pendant 
les  orages,  quelquefois  cependant  dans  des  cas  tres  rares 
elles  voyagent  en  plein  jour    immediatement    avant  l'orage. 

224.  Gallinago  scolopacina  (B.). 
Beaucoup  plus  commune  et  plus  nombreuse  dans  le 
pays  que  la  precedente;  eile  niche  partout  oü  eile  trouve 
des  lieux  convenables,  meme  en  paires  solitaires;  eile  arrive 
plus  tot  que  la  precedente,  et  reste  en  automne  plus  long- 
temps,  jusqu'ä  ce  que  la  neige  et  les  gelees  ne  la  forcent 
pas  ä  abandonner  la  contree.  Dans  les  cas  exceptionnels  les 
oiseaux  solitaires  restent  tout  l'hiver  dans  des  parties  de 
marais  qui  ne  gelent  jamais. 

225.  Limnocryptes  gallinula  (L.). 
La  becassine  sourde  passe  regulierement  deux  fois  par 
an,  et  s'arrete  pendant  un  certain  temps  dans  les  marais  du 
pays;  la  migration  de  printemps  commence  en  meme  temps 
que  Celle  de  la  becassine  precedente,  et  jusqu'ä  la  moitie 
de  mai  on  la  rencontre  dans  nos  marais,  quelquefois  meme  en 
abondance  dans  des  lieux  convenables.  Au  retour  eile  arrive 
ä  la  fin  de  septembre  et  reste  ordinairement  jusqu'aux  der- 
niers  jours  de  novembre;  l'hiver  de  1872  fut  exceptionnel 
sous  ce  rapport,  il  n'y  avait  de  neige  ni  de  gelee  jusqu'ä 
la  moitie  de  decembre,  le  7  de  ce  mois  on  a  tue  ä  Nieborow 
5  de  ces  becassines,   tres  grasses,    on    peut   donc  supposser 

32* 


500  Taczanowski- 


qu'elle  se  trouvait  aussi  egalement  dans  les  autres  marais 
du  pays.  Elle  ne  niche  dans  nos  marais  qu'accidentellement, 
en  1842  j'ai  trouve  dans  le  marais  de  Kaniawola  en  juin 
Line  famille  de  jeunes  qui  volaient  aussi  bien  que  les  adultes 
et  j'en  ai  tue  3,  en  1849  ä  la  ün  de  mai  on  a  tue  ä  Sos- 
nowica  dans  ma  presence  une  femelle  qui  couvait. 

226.  Falcinellus  igneus  (S.  G.  Gm.). 
Accidentel;  pendant  ma  memoire  on  a  tue  plusieurs 
individus  dans  les  differentes  contrees  du  pays,  le  plus  sou- 
vent  en  mai;  l'exemplaire  du  Musee  de  Varsovie  en  i85q 
au  nord  de  Lomza,  le  jeune  exemplaire  du  Musee  de  Var- 
sovie tut  tue  ä  Lubartow  le  i  novembre  de  1880,  celui  de 
la  collection  de  M.  Stronczynski  en  i856  dans  le  gouverne- 
ment  de  Kielce,  l'exemplaire  de  la  collection  de  M.  Segno 
fut  tue  ä  Jeziorna. 

227.  Platalea  leucorodia  (L.). 
Accidentelle  et  tres  rare,  je  ne  connais  qu'un  petit 
nombre  de  captures  et  d'apparitions  dans  le  pays;  l'exem- 
plaire adulte  du  Musee  de  Varsovie  fut  tue  ä  la  fin  d'avril 
de  1868  dans  les  environs  de  Brzesc;  on  a  tue  aussi  une  ä 
Zawichost  sur  la  Vistule,  et  qui  fut  gardee  dans  la  collection 
de  l'ecole  de  Sandomierz;  en  mai  de  1866  j'ai  rencontre 
une  troupe  de  5  individus  sur  un  des  ilots  sablonneux  au 
milieu  de  la  Vistule  tout  pres  de  Varsovie;  on  a  vu  aussi 
une  ä  Zawieprzyce  pres  de  Lublin. 

228.  Ciconia  alba  (Belon.). 
La  cigogne  blanche  appartient  aux  echassiers  qui  etaient 
autrefois  beaucoup  plus  nombreux  qu'ils  ne  le  sont  actuelle- 
ment,  il  y  avait  certains  villages  en  Podlachie,  dont  presque 
chaque  grange  et  chaque  cabane  a  eu  un  nid  sur  son  toit, 
il  y  avait  meme  quelques  unes  qui  en  avaient  sur  les  deux 
angles,  en  outre  il  y  avait  encore  quelques  nids  sur  les  arbres 
voisins;  actueilement  il  n'y  a  que  quelques  paires  dans 
toutes  la  contree.  La  cause  de  cette  diminition  n'est  pas 
bien  connue,  mais  il  parait  qu'un  grand  nombre  a  peri  par 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  501 

des  catastrophes  en  vovage,  car  il  y  avait  des  annees 
dans  lesquelles  elles  arrivaient  en  nombre  fort  diminue, 
comme  cela  a  eu  lieu  dernierement  en  1882;  il  me  parait 
cependant  que  le  dessechement  continuel  des  marais  du 
pays  est  aussi  une  des  causes  de  cette  reduction.  La  cigogne 
est  fort  reguliere  dans  ses  voyages,  eile  apparait  ordinaire- 
ment  le  19  ou  le  20  mars,  dans  les  printemps  retardes  le 
25  de  ce  mois;  ces  dates  s'appliquent  aux  contrees  meridio- 
nales  du  Royame,  dans  le  gouvernement  de  Suwalki  l'arrivee 
est  retardee  d'une  semaine  ou  meme  plus.  Vers  le  26  aoüt 
les  troupes  se  mettent  en  route,  et  ce  n'est  que  quelques 
individus  isoles  qu'on  rencontre  encore  ca  et  lä  pendant 
quelques  jours  suivants,  meme  jusqu'ä  2  semaines.  En  outre 
des  cigognes  qui  nichent  dans  le  pays  on  voit  aussi  quelque- 
fois  dans  les  contrees  marecageuses  des  troupes  steriles, 
composees  jusqu'ä  une  centaine  d'exemplaires,  qui  pendant 
tout  le  temps  du  sejour  dans  le  pays  se  promenent  conti- 
nuellement  dans  les  marais  et  dans  les  champs  de  la  contree. 

229.   Ciconia  nigra  (Belon.). 
Dispersee    en    petit    nombre    dans    les    grandes    forets 
marecageuses   de  la  moitie    Orientale  du  pays  et  ne  nichant 
qu'en  paires  isolees.  Elle  arrive  en  meme  temps  que  la  pre- 
cedente  et  quitte  le  pays  quelques  jours  plus  tard. 

230.  Ardea  cinerea  (L.). 
Heron  le  plus  commun  et  le  plus  nombreux  du  genre, 
mais  qui  niche  en  nombre  mediocre  en  general;  les  plus 
grandes  heronnieres  que  je  sache  sont:  la  plus  nombreuse 
est  Celle  de  Skepe,  dans  le  gouvernement  de  Plock,  etablie 
dans  un  bois  de  pins,  situe  au  bord  du  lac,  on  y  compte 
actuellement  un  millier  de  nids  occupes;  il  y  a  trois  ans 
qu'un  certain  nombre  a  passe  dans  une  foret  de  Miroslawice, 
eloigne  de  25  kilometres  de  Skepe  et  y  a  etabli  une  nouvelle 
heronniere,  qui  est  actuellement  presque  aussi  nombreuse 
que  la  precedente;  dans  le  meme  gouvernement  il  y  a  aussi 
une  heronniere  aux  environs  du  village  de  Czernice  et  une 
aux  environs  de  Przasnvsz;  je  connaissais  aussi  deux  heron- 


502  Taczanowski. 


nieres  en  Podlachie  dont  une  assez  grande  dans  le  jardin 
et  dans  un  bois  voisiii  ä  Romanow,  et  une  autre  ä  Demblin, 
mais  je  ne  sais  pas  si  elles  existent  encore.  Dans  le  gouverne- 
ment  de  Lomza  il  y  avait  une  assez  grande  au  voisinage 
de  Tykocin  et  dans  le  gouvernement  de  Suwalki  ä  Urdomin, 
situe  entre  Kalwarya  et  Seyny;  dans  le  gouvernement  de 
Varsovie  il  y  a  une  entre  Lowicz  et  Nieborow.  —  En  outre 
il  V  avait  encore  des  petites  colonies  dans  les  differentes 
forets  du  pays,  mais  dont  quelques  unes  ont  disparu  pendant 
ma  presence,  Ce  heron  arrive  au  commencent  d"avril,  ou 
meme  dans  les  derniers  jours  de  mars,  et  reste  en  automne 
tant  qu'il  peut,  quelquefois  meme  on  le  rencontre  jusqu'ä 
la  fin   de  novembre. 

231.  Ardea  purpurea  (L.). 
Oiseau  de  passage  irregulier,  il  y  a  des  annees  dans 
lesquelles  il  vient  en  nombre  plus  ou  moins  grand,  jusqu'ä 
ce  quil  devient  quelquefois  aussi  nombreux  que  le  precedent, 
surtout  en  automne  et  surtout  les  jeunes,  comme  cela  a 
eu  lieu  en  1844  et  i85i;  dans  les  autres  annees  il  est  tres 
rare  ou  on  ne  le  voit  point.  II  ne  niche  nulpart  dans  le 
pays,  les  adultes  se  montrent  rarement  au  printemps. 

232.  Ardea  alba   (L.). 
Accidentel,  tres  rare;  le  Musee  de  Varsovie  ne  possede 
qu'un  exemplaire  tue  en  1861    aux  environs  de  Lomza,  et  je 
ne  connais    que    deux  ou  trois  cas    de    son    apparition    dans 
le  gouvernement  de  Lublin. 

233.  Ardea  gar:{etta  (L.) 

Plus  rare  encore  que  le  precedenr,    je  ne  connais  que 

deux    captures,    dont    une    aupres    de    l'embouchure    de    la 

riviere    Wieprz,    et    une    autre    sur    la    riviere    Bobra    pres 

d'Augustow,    od  on    a   rencontre    un  vol    de   5   exemplaires. 

234.  Buphus  comatus  (Fall.). 
Je  ne  connais  que  quelques  captures  dans  le  gouverne- 
ment de  Lublin,  dont  une  ä  Wojciechöw,  mais  on  a  neglige 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  503 


de  me  fournir  l'exemplaire  ä  temps.    Aucune    collection    ne 
possede   pas  d'exemplaire  tue  dans  le  pays. 

235.  Nycticorax  europaeus  (Steph.). 

Ne  niche  nulpart  dans  le  pays,  mais  vient  plus  souvent 
que  les  trois  precedents,  rarement  au  printemps  en  mai  et 
en  juin,  plus  souvent  et  quelquefois  en  nombre  assez  grand 
en  automne,  surtout  sur  les  grands  etangs  lorsqu'on  y 
baisse  l'eau  pour  faire  la  peche. 

236.  Botaurus  stellaris  (L.). 

Commun,  mais  peu  nombreux  dans  tout  le  pays,  il 
arrive  ä  la  fin  de  mars  ou  au  commencement  d'avril,  et 
reste  jusqu'ä  la  fin  d'octobre.  Quelquefois  les  individus  isoles 
restent  tout  l'hiver  dans  des  lieux  oü  l'eau  ne  gele  pas, 
comme  j'ai  eu  l'occasion  de  constater  ä  Tuszöw  ä  t  5  kilo- 
metres  de  Lublin,  oü  un  butor  s'est  etabli  aupres  du  con- 
duit  d'eau  d'un  petit  etang  dans  un  autre,  et  y  a  passe 
toute  la  Saison   rüde. 

237.  Ardeola  minuta  (L.). 

Commun,  mais  assez  peu  nombreux  dans  tout  le  pays, 
parraissant  etre  beaucoup  plus  rare  qu'il  ne  Test  reellement 
ä  cause  de  ses  habitudes  mysterieuses;  niche  partout.  Je  ne 
connais  pas  les  epoques  de  ses  migrations. 

238.  Crex  pratensis  (Bechst.). 

Tres  commun  partout  dans  les  champs  de  ble  et  en 
automne  dans  les  broussailles;  il  arrive  vers  le  lo  mai,  et 
reste  jusqu'ä  la  fin  d'octobre. 

239.  Rallus  aquaticus  (Briss.). 

Beaucoup  moins  nombreux  que  le  precedent,  la  grande 
pluralite  quitte  le  pays  pour  l'hiver,  mais  un  petit  nombre 
reste  tous  les  ans  hiverner  dans  le  pays,  dans  les  parties 
des  marais  qui  ne  gelent  jamais,  ou  sur  les  bords  des 
ruisseaux  couverts  de  broussailles  et  d'herbe  touffue. 


504  Taczanowski. 

240.  Ortygometra  por:{ana  (L.). 

Tres  commune  et  fort  repandue  partout,  eile  commence 
ä  arriver  ä  la  fin  de  mars  ou  au  commencement  d'avril,  et 
reste  jusqu'aux  gelees,  quelquefois  on  la  rencontre  encore 
dans  les  premiers  Jours  de  novembre,  jamais  en  hiver. 

241.  Ortygometra  pusilla  (Gm.). 

Moins  commune  et  moins  nombreuse  que  la  precedente; 
eile  habite  en  ete  les  grands  etangs  fort  couverts  de  Vege- 
tation, dans  les  bords  des  lacs  marecageux,  et  dans  les  marais 
profonds  couverts  d'herbes  epaisses;  difticile  ä  observer,  Je 
ne  connais  donc  pas  les  epoques  de  sa  migration. 

242.  Gallinula  chloropus  (Lath.). 

Commune  dans  tout  le  pays,  meme  dans  les  mares 
d'eau  les  plus  petites,  eile  arrive  au  commencement  d'avril 
et  reste   jusqu'ä  la  fin  d'octobre. 

243.  Fulica  atra  (L.). 

Commune  partout,  arrive  au  commencement  d'avril  et 
reste  jusqu'ä  la  fin  d'octobre. 

244.  Phalacrocorax  carbo  (L.). 

Accidentel  au  printemps  et  en  automne,  mais  avant 
cinquante  ans  il  nichait  quelquefois  par  petites  colonies  ou 
en  paires  solitaires  dans  quelques  localites  du  pays ;  comme 
en  iSSy  il  y  avait  une  petite  colonie  ä  Zegrze  au  voisinage 
de  Serock,  et  dans  plusieurs  autres  localites  des  bords  de  la 
Narew  et  du  Bug;  en  meme  temps  une  paire  nichait  pendant 
quelques  annees  de  suite  sur  un  vieux  peuplier  de  la  Saska 
Kepa  vis-ä-vis  de  Varsovie,  le  professeur  Waga  a  observe 
ce  nid  et  dit  que  l'oiseau  le  quitta  ä  force  de  la  prosecution. 

245.  Haliaetus  pygmaeus  (Pall.). 

Accidentel,  tres  rare.  Je  ne  connais  que  deux  exem- 
plaires  tues  dans  le  pays,  dont  un  tue  ä  la  fin  d'ete  ä 
Daniszew    dans    le    gouvernement  de  Radom,    se    trouve  au 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  505 


Musee  de  Varsovie,  lautre  pris  en  hiver  de  1861  ä  Skulimow 
prts  de  Jeziorna  se  trouvait  dans  la  collection  de  M.  Segno. 

246.  Pelecanus  onocrotalus  (L.). 

Le  pelican  ne  visite  le  pays  qu'accidentellement  en 
individus  isoies  ou  par  petites  troupes;  le  Musee  de  Varsovie 
possede  deux  exemplaires  tues  dans  le  pays,  dont  un  en  1829 
aux  environs  de  Lomza,  I'autre  en  1860  ä  Rakolupy  au 
voisinage  de  Chelm,  annee  remarquabie  par  la  migration 
extraordinaire  de  ces  oiseaux,  on  les  a  observe  alors  dans 
les  differentes  contrees  du  Royaume  et  de  Lithuanie,  et  on 
a  tue  plusieurs.  Je  connais  aussi  quelques  captures  dans 
les  differentes  autres  annees. 

247.  Sylochelidon  caspia  (Pall.). 

Je  n'ai  vu  qu'un  seul  exemplaire  en  avril  de  1862, 
passant  tout  pres  de  moi  ä  Czerniaköw  pres  de  Varsovie, 
mais  malheureusement  mon  fusil  etait  sur  la  voiture  a 
Cent  pas  de  moi. 

248.  Sterna  ßuviatilis  (Brehm). 

Espece  commune  en  ete  tout  le  long  du  cours  de  la 
Vistule,  des  autres  rivieres  principales,  sur  les  lacs  et  sur 
les  grands  etangs,  repandue  partout  en  petit  nombre;  visitant 
dans  ses  migrations  toutes  les  contrees  du  pays;  eile  arrive 
ä  la  fin  d'avril  et  quitte  le  pays  jusqu'ä  la  fin  d'aoüt.  — 
La  migration  d'automne  est  assez  considerable  le  long  de  la 
Vistule.  Un  de  mes  amis  a  trouve  une  ponte  d"oeufs  de 
cette  Sterne  deposee  sur  une  dune  de  sable  eloignee  de 
toutes  eaux  au  moins  de  8  kilometres  et  les  a  dans  sa 
collection. 

249.  Sterna  minuta   (L.). 

Moins  nombreuse  que  la  precedente,  eile  ne  niche  que 
sur  les  sables  le  long  de  la  Vistule  et  nulpart  sur  ses  tribu- 
taires,  et  ne  va  sur  ces  derniers  dans  l'epoque  de  la  nidifi- 
cation  qu'ä  7 — 8  kilometres  de  l'embouchure;  dans  les  autres 
contrees  du  pars  on  la  rencontre  tres  rarement  dans  les  epo- 
ques  des  migrations. 


506  Taczanowski. 


250.  Hydrochelidon  leucopareia  (Natt.). 
Rare  dans  le  pays,  je  ne  Tai  rencontree  que  dans  la 
contree  marecageuse  du  gouvernement  de  Lublin,  sur  un 
petit  lac  situe  au  milieu  du  marais  et  entoure  de  broussailles, 
en  compagnie  des  deux  especes  suivantes,  elles  y  etaient 
pendant  tout  le  mois  de  mai  et  probablement  elles  y  allaient 
nicher;  j'ai  vus  aussi  plusieurs  individus  ä  la  fin  de  mai 
sur  l'etang  de  Siemien;  ailleurs  je  ne  Tai  jamais  rencontre. 

251.  Hydrochelidon  nigra  (L.). 
La  plus  commune  et  la  plus  nombreuse  des  especes 
du  genre,  eile  niche  dans  beaucoup  d'etangs,  sur  les 
lacs,  et  dans  beaucoup  de  marais  du  pays,  par  colonies  plus 
ou  moins  nombreuses;  dans  les  epoques  des  migrations  on 
la  rencontre  partout;  eile  arrive  ä  la  fin  d'avril  ou  dans 
les  Premiers  jours  de  mal;  la  migration  la  plus  remarquable 
est  Celle  du  retour,  qui  se  prolonge  pendant  tout  le  mois 
de  juillet  et  la  moitie  d'aoiit,  on  voit  continuellement  des 
grandes  troupes  qui  s'avancent  le  long  de  la  Vistule  contre 
le  courant. 

252.  Hydrochelidon  leiicoptera  (Meisn.). 
Cette  Sterne  niche  en  petit  nombre  dans  les  annees 
ordinaires  dans  les  marais  de  la  partie  Orientale  du  gouverne- 
nement  de  Lublin  et  des  contrees  voisines  du  gouvernement 
de  Siedice,  mais  dans  les  annees  tres  humides,  lorsque  les 
lieux  de  sa  nidification  principale  dans  la  Polesie  sont  fort 
inondees,  un  plus  grand  nombre  de  ces  Sternes  vient  nicher 
dans  plusieurs  autres  marais  voisins  de  cette  contree,  comme 
cela  a  eu  lieu  en  i853.  Dans  les  epoques  des  migrations 
elles  voyagent  ä  travers  cette  region  en  assez  grand  nombre, 
dans  les  autres  contrees  de  ce  gouvernement  eile  est  rare 
au  passage,  beaucoup  plus  rare  dans  les  environs  de  Varsovie, 
«n  mai  de    i865    on  y  a  tue  un  male. 

253.  Larus  marinus  (L.). 
Cette    mouette   visite   rarement    notre  contree  pendant 
la  crue  des  eaux    en  ete    et  en    automne,    tres   rarement  au 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  507 

printemps  et  jamais  en  hiver.   Je  n'y  ai  jamais  vu  d'oiseau 
adulte. 

254.  Lariis  fuscus  (L.). 
Elle  visite  souvent  notre  contree,  devant  chaque  crue 
de  la  Vistule  des  troupes  et  des  individus  solitaires  se  dirigent 
contre  le  courant  d'eau,  et  reviennent  pendant  la  baisse;  on 
les  voit  le  plus  souvent  en  mai  et  en  juin,  pendant  le  mau- 
vais  temps  et  froid,  et  on  les  observe  alors  dans  toutes  les 
contrees  du  pays,  meme  eloignees  des  eaux,  en  automne  les 
jeunes  viennent  le  plus  souvent  solitaires;  jamais  en  hiver. 

255.  Lariis  glaucus  (Brunn.). 
Accidentelle  et  tres  rare;  ne  vient  qu'en  hiver,  en 
individus  solitaires  et  jeunes;  je  ne  connais  que  3  exem- 
plaires  tues  dans  les  differentes  contrees  du  gouvernement 
de  Lublin,  qui  se  trouvent  dans  la  collection  du  Musee  de 
Varsovie. 

256.  Lartis  argentatus  (Briinn.). 
Accidentelle  et  tres  rare;  je  ne  connais  que  deux 
captures  dans  le  pays,  dont  un  jeune  oiseau  que  j'ai  trouve 
mort  ä  Bychawka,  ä  20  kilometres  au  sud  de  Lublin  en 
fevrier  de  i85i,  et  qui  se  trouve  au  Musee  de  Varsovie, 
l'autre   adulte    fut  tue    en    1874   aux  environs  de  Czarkowa. 

257.  Larus  canus  (L.). 
Aussi  commune  aux  passages  que  le  Larus  fuscus\ 
pendant  les  inondations  de  printemps,  on  la  voit  sur  toutes 
les  rivieres  et  les  lacs  du  pays;  eile  voyage  aussi  en  au- 
tomne; ä  chaque  crue  de  la  Vistule  et  du  Niemen  un 
certain  nombre  va  contre  le  courant  et  revient  ensuite; 
quelquefois  aussi  on  observe  des  individus  solitaires  en  plein 
hiver. 

258.   Chroicocephalus  ridibiindus  (L.). 
L'unique  mouette  qui  niche  dans  le  pays  regulierement; 
la  contree    principale    de  sa  nidification   est    situee  entre  les 


508  Taczanowski. 


rivieres  Bug  et  Wieprz,  citee  plusieurs  fois  dans  ce  travail, 
les  deux  lacs,  entoures  de  marais,  de  Wytyczno  et  de  Zawa- 
döwka  sont  occupes  chacun  par  une  colonie  de  200  paires. 
On  dit  aussi  quelle  niche  sur  les  bords  marecageux  du  lac 
Goplo  ä^  la  frontiere  de  Prusse,  mais  je  n'ai  pas  pu  le 
constater  moi  meme.  Dans  toutes  les  autres  contrees  eile 
n'est  que  de  passage  irregulier,  et  ne  se  montre  pas  meme 
aussi  souvent  que  la  precedente  et  le  L.  fuscus.  Dans  les 
lieux  de  la  nidification  eile  arrive  pendant  les  inondations 
de  printemps,  et  les  quitte  en  juillet,  sitot  que  les  jeunes 
deviennent  capables   d'entreprendre  le  voyage. 

259,   Chroicocephalus  miniitus  (Pall.). 

Accidentelle  et  tres  rare;  je  Tai  vue  plusieurs  fois 
sur  la  Vistule  en  septembre  et  en  octobre  de  i853;  le  Musee 
de  Varsovie  possede  un  exemplaire  adulte  tue  en  decembre 
de  1869  dans  le  district  d'Opatöw,  le  Musee  du  Comte  Bra- 
nicki  possede  un  exemplaire  egalement  adulte  tue  aux  envi- 
rons  de  Varsovie  en    il 


260.  Rissa  tridactyla  (Lath.). 

Rare  chez  nous;  eile  ne  vient  qu'en  individus  isoles 
en  automne  et  en  plein  hiver. 

261.  Stercorarhis  catarrliactes  (L.). 

Je  n'ai  vu  qu'une  seule  fois  en  automne  une  paire  de 
ce  gros  stercoraire  passant  au  dessus  d'un  marais  voisin  de 
Lubartow,  aussi  pres  de  moi  qu'il  n'y  a  aucun  doute  qu'ils 
appartenaient  ä  cette  espece,  ils  allaient  ä  cent  pas  un  apres 
l'autre.  Aucune  collection  ne  possede  d'exemplaire  tue  dans 
les  pays. 

262.  Stercorarius  potnarinus  (Temm.). 

Tres  rare;  je  ne  connais  qu'un  jeune  enleve  aux  cor- 
neilles  en  hiver  de  1871  dans  le  village  de  Rudka  au  voisi- 
nage  de  Ciechanowiec,  et  qui  se  trouve  au  Musee  de  Varsovie. 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  3o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  50& 

263.  Stercorarius  parasiticus  (L.). 

Accidentel  et  rare  en  general,  mais  moins  rare  que 
tous  les  autres ;  je  connais  plusieurs  captures  dans  le  pays, 
entre  autres  une  femelle  adulte  tuee  au  commencement 
d'automne  de  1860  ä  Mniszew  sur  la  Vistule,  qui  se  trouve 
au  Musee  de  Varsovie;  un  jeune  oiseaux  tue  dans  les  environs 
de  Czenstochowa  en  aoCit  de  i853,  dont  je  n'ai  obtenu  que 
des  debis;  un  jeune  oiseau  tue  en  automne  de  1887  qui  se 
trouve  au  Musee  du  Comte  Branicki  ä  Varsovie,  et  plusieurs 
autres,  menie  au  milieu  de  l'ete. 

264.  Stercorarius  buffoni  (Boie). 
Je  ne  connais  que  deux  captures  dans  le  pays,  dont 
une  d'un  jeune  oiseau  tue  en  septembre  de  i858  dans  les 
environs  d'Ostroleka,  qui  se  trouve  au  Musee  de  Varsovie, 
l'autre  du  Musee  du  Comte  Branicki  tue  pres  de  Varsovie 
en  automne  de   1887. 

265.  Anser  cinereus  (Wolf  et  Mey.). 
II  y  a  ä  peu  pres  5o  ans  qu'un  certain  nombre  nichait 
dans  les  marais  de  la  riviere  Bzura,  dans  le  district  de  la 
Leczyca,  actuellement  eile  ne  niche  nulpart  dans  le  pays, 
et  eile  est  beaucoup  moins  nombreuse  dans  les  epoques  des 
migrations  que  les  deux  oies  suivantes.  Une  fois  j'ai  vu  ä  la 
fin  de  mal  une  troupe  composee  d'une  vingtaine  de  paires 
sur  un  lac  des  environs  de  T'ieczna,  qui  y  a  sejournee  pen- 
dant  plusieurs  jours. 

266.  Anser  arvensis  (Brehm). 
Commune    dans   les  deux  migrations,   en    mars   et   au 
commencement  d'avril,  en  automne  depuis  le  commencement 
d'octobre  jusqu'ä  la  neige  et  la  gelee. 

267.  Anser  segetum  (Gm.). 
La  plus  commune  et  la  plus  nombreuse  dans  les  epo- 
ques des  deux  migrations,  nombreuse    surtout  en  automne;. 
les  epoques    des    passages  sont  les  memes  que    Celles  de  la 
precedente. 


510  Taczanowski. 


268.  Arjser  albifrons  (Gm.)- 

On  l'observe  rarement  dans  les  epoques  des  passages, 
et  surtout  on  la  tue  tres  rarement  quoique  on  la  voit  de 
temps  en  temps. 

269.  Anser  erythi-opus  (L). 

Cette  petiie  oie  est  plus  commune  pendant  les  passages 
que  la  precedente;  on  la  tue  plus  souvent  quoique  en  gene- 
ral  en  petit  nombre. 

270,  Bernicla  brenta  (Briss.). 
On  l'observe  rarement  dans  les  differentes  contrees  du 
Royaume,  plus  souvent  aux  environs  du  fleuve  Niemen  qu'- 
ailleurs. 

271.  Bernicla  leucopsis  (Bechst.). 
Plus  rare  que  la  precedente;  en  octobre  de  1854  j'äi 
rencontre  4  exemplaires  sur  la  Vistule  aux  environs  de 
Kozienice;  un  exemplaire  tue  ä  Piotrawin  sur  la  Vistule  se 
trouve  au  Musee  de  Varsovie,  dans  la  collection  du  chanoine 
Wyszynski  il  y  avait  aussi  un  exemplaire  tue  dans  le  pays. 

272.  Bernicla  ruficollis  (Pall.). 
Je  ne  connais  qu'un  cas  de  l'apparition  de  cette  oie 
dans  le  pays,  qui  a  eu  lieu  en  automne  de  1848  dans  les 
environs  de  Lubartow,  une  troupe  passait  ä  une  petite 
hauteur  aussi  pres  de  mon  ami  Papiewski,  qu'il  a  abattu 
un  exemplaire,  mais  avant  qu'il  accourut  pour  la  prendre 
il  s'envola  et  n'a  pas  pu  etre  retrouve. 

273.   Cygnus  olor  (Gm.). 
II  ne  visite  notre  pays  qu'accidenteliement,    en   hiver, 
ä  la  fin  d'automne  ou  au  commencement  de  printemps,  en 
petits  vols  ou  en  individus  isoles. 

274.   Cygniis  musicus  (Bechst.). 
Plus  rare  que  le  precedent,  mais  on  l'observe  de  temps 
en  temps  dans  les  dirterentes  contrees  du  pavs. 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  50  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  511 

275.  Vulpanser  tadorna  (L.). 
Canard  accidentel  et  rare  dans  le  pays ;  l'exemplaire 
du  Musee  de  Varsovie  fut  tue  en  decembre  de  1869  aux 
environs  de  la  Warka  sur  la  Pilica,  dans  une  troupe  com- 
posee  de  5  individus;  en  i853  j'ai  rencontre  ä  la  fin  d'aoüt 
4  individus  sur  la  Vistule  aupres  de  la  ville  Korczyn :  l'au- 
tomne  dernier  et  l'hiver  de  1887/8  fut  remarquable  par 
l'apparition  de  cette  espece,  on  a  tue  plusieurs  exemplaires 
dans  les  ditferentes  contrees  du  pays. 

276.  Anas  boschas  (L.). 

Tres  commun  partout  dans  toutes  les  saisons  de  l'annee, 
la  grande  pluralite  quitte  le  pays  pour  Thiver. 

277.  Anas  querquedula  (L.). 

Sarcelle  aussi  commune  que  le  canard  sauvage,  mais 
ne  reste  Jamals  en  hiver,  les  epoques  de  son  arrivee  depen- 
dent  de  l'etat  de  l'atmosphere  en  varient  dans  les  differentes 
annees  depuis  le  commencement  de  mars  jusqu'aux  premiers 
jours  d'avril;  jusqu'ä  la  fin  d'octobre  ou  le  commencement 
de  novembre  toutes  quittent  le  pays. 

278.  Anas  crecca  (L,). 

Egalement  commune  comme  la  precedente,  ne  reste 
Jamals  en  hiver,  arrive  un  peu  plus  tot  et  reste  plus  long 
temps  en  automne, 

279.  Anas  strepera  (L.). 

Beaucoup  plus  rare  que  les  trois  precedents,  niche  en 
petit  nombre  et  meme  au  passage  d'automne  plus  rare  que 
les  autres;    arrive   en    avril   et   disparait  ä  la  fin  d'octobre. 

280.  Dafila  acuta  (L.). 

Peu  nombreux  chez  nous,  mais  plus  nombreux  que  le 
precedent,  niche  en  plus  grand  nombre  et  dans  les  temps 
des  migrations  on  le  voit  plus  souvent;  au  printemps  il  se 
montre  en  meme  temps  que   la  sarcelle   d'ete,  mais  reste  plus 


512  Taczanowski. 


longtemps  en  automne,    se    retirant    lorsque    les    eaux  com- 
mencent  ä  se  couvrir  de  glace. 

281.  Spatula  clypeata  (L.). 

Presque  aussi  nombreux  que  le  precedent,  niche  ä  peu 
pres  en  meme  nombre;  au  printemps  il  se  montre  en  meme 
remps  que  les  sarcelles,  reste  jusqu'ä  la  fin  d'octobre;  la 
migration  du  nord  est  petite. 

282.  Mareca  penelope  (L.). 

Commun  et  assez  abondant  dans  les  epoques  des 
migrations,  il  apparait  au  printemps  au  commencement  des 
inondations,  par  paires  ou  en  troupes,  le  plus  souvent  en 
mars;  pendant  tout  le  mois  d'avril  il  est  commun,  mais  ne 
niche  nulpart  dans  le  pays;  plus  nombreux  au  passage 
d'automne  et  reste  jusqu'ä  ce  que  toutes  nos  eaux  ne  se 
couvrent  de  glace;  en  juin  et  en  juillet  viennent  les  vols 
plus  ou  moins  nombreux  des  males  et  s'etablissent  sur  nos 
eaux  pour  changer  le  plumage. 

283.  Fulix  ferina  (L.). 

Assez  commun  dans  le  temps  des  migrations,  on  le 
rencontre  sur  toutes  les  eaux;  reste  en  petit  nombre  pour 
nicher  sur  les  lacs,  sur  les  grands  etangs  et  dans  les  marais 
profonds,  surtout  dans  les  contrees  marecageuses;  il  arrive 
dans  le  commencement  d'avril  et  reste  jusqu'ä  la  fin 
d'octobre. 

284.  Fulix  nyroca  (L.). 

Le  plus  commun  des  platypes,  niche  partout  en  nombre 
assez  grand,  arrive  au  commencement  d'avril  et  reste  long- 
temps en  automne ;  on  le  rencontre  meme  tres  raremerit  en 
plein  hiver. 

285.  Fulix  cristata  (Leach.). 
Commun    dans   les   epoques   des    deux  migrations;  au 
printemps  il  se  montre  assez    tot  mais  la  migration  princi- 
pale  n'a  lieu  que  depuis  la  fin  d'avril  jusqu'ä  la  fin  de  mal, 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  5o  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  513 

en  automne  il  arrive  en  abondance  en  septembre  et  en 
octobre,  et  reste  jusqu'ä  ce  que  les  gelees  ne  le  forcent  ä 
quitter  la  contree. 

286.  Fulix  marila  (L.). 

Moins  nombreux  que  le  precedent  dans  les  epoques 
des  migrations,  surtout  au  printemps,  en  automne  il  reste 
longtemps  sur  nos  eaux,  et  on  le  rencontre  meme  en  de- 
cembre  dans  des  lieux  qui  ne  gelent  pas. 

287.  Branta  rufina   (Pall.) 

Je  ne  connais  qu'un  cas  de  la  capture  d'un  male  de 
cette  espece  aux  environs  de  Turobin  dans  le  sud  du  gou- 
vernement  de  Lublin. 

288.  Oidemia  fiisca  (L.). 

Visite    rarement   le    pays,    par   petites    troupes,    ou  en 

individus  solitaires,    le    plus    souvent  au  commencement  de 

printemps  ou  ä  la  fin  d'automne;  quelquefois  en  hiver  ou 
en  plein  ete. 

289.  Oidemia  nigra  (L.). 

Beaucoup  plus  rare  que  le  precedent,  je  ne  connais 
que  trois  exemplaires  tues  dans  le  pays,  tous  males,  dont 
un  sur  la  riviere  Bobrza  dans  le  gouverment  de  Suwalki, 
l'autre  en  automne  qui  se  trouve  dans  une  coUection  parti- 
culiere,  et  un  tue  au  commencement  de  mai  de  1872  aux 
environs  de  Varsovie  et  qui  se  trouve  au  Musee  Zoologique. 

290.   Clangula  glaiicion   (L.). 

II  vient  chez  nous  en  nombre  assez  considerable  en 
octobre  el  quelquefois  meme  ä  la  fin  de  septembre,  reste 
en  partie  en  hiver,  plus  ou  moins  grande  relativement  ä 
l'etat  de  la  saison  et  se  retire  vers  le  nord  sitöt  que  la  neige 
commence  ä  fondre  ;  pendant  tout  le  mois  de  mars  et  d'avril 
il  emigre  vers  le  nord. 

Ornis  IV.   3.  33 


514  Taczanovvski. 


291.  Harelda  glacialis  (L.). 
Visite  rarement  notre  pays    ä  la  fin  de  l'automne,    en 
hiver  ou  au  commencement  de  printemps,  et  ce  n'est  qu'une 
seule  fois  que  j'ai  vu   un   male  adulte  en   juin. 

292.   Somateria  mollissima  (L.)- 

En  i83o  on  a  tue  un  male  adulte  dans  le  gouverne- 
ment  de  Plock,  qui  se  trouve  au  Musee  Zoologique  de 
Varsovie,  depuis  on  ne  l'a  nul  part  observe,  et  ce  n'est  que 
le  8  mars  de  iSSo  qu'on  a  tue  un  male  egalement  adulte 
aux  environs  de  Nieszawa,  ä  la  frontiere  de  Prusse,  qui  est 
garde  chez  une  personne  particuliere.  Ce  sont  les  seuls  do- 
cuments  sur  son  apparition  dans  le  pays. 

293.  Mergus  merganser  (L). 

Commun  dans  les  deux  epoques  des  migrations,  et  on 
le  rencontre  partout  en  hiver  sur  les  rivieres  dans  des  lieux 
qui  ne  gelent  pas,  meme  sur  les  plus  petites.  Avant  trente 
ans  il  nichait  encore  en  petit  nombre  dans  des  trous  des 
vieux  arbres  situes  sur  les  bords  de  plusiers  lacs  du  gou- 
vernement  de  Suwalki,  et  surtout  celui  de  Wigry,  Saino 
et  Dous;  en  i86i  lorsque  j'ai  visite  cette  contree  on  m'a 
montre  plusieurs  de  ces  arbres  mais  il  n'y  avait  plus  de  nids; 
probablement  il  ne  niche  plus  dans  la  contree. 

294.  Mergus  Senator  (L.). 

Moins  nombreux  que  le  precedent,  on  le  trouve  le  plus 
souvent  en  troupes  dans  le  mois  de  novembre,  rarement  au 
milieu  d'  hiver  et  au  printemps,  en  mai  cependant,  lorsque 
les  deux  autres  harles  ne  se  montrent  pas  dans  le  pays,  on 
rencontre  encore  sur  nos  eaux  des  males  adultes,  qui  en 
general  sont  rares  dans  le  pays. 

295.  Mergus  albellus  (L.). 

Commun  au  printemps  et  en  automne,  il  hiverne  en 
petit  nombre  sur  les  rivieres  non  gelees;  il  arrive  ordinaire- 
ment  en  novembre,  en  mars  il  quitte  le  pays. 


Liste  des  oiseaux  observes  depuis  50  ans  dans  le  Royaume  de  Pologne.  515 

296.  Podiceps  cristatus  (L.). 
Commun  partout  en  ete,  il  arrive  sitot  que  les  glaces 
commencent  ä  degeler,  il  reste  en  automne  jusqu'ä  ce  que 
les  eaux  ne  se  couvrent  pas  de  glace;  je  ne  connais  qu'une 
seule  capture  d'un  jeune  oiseau  au  commencement  de  jan- 
vier  de   1873. 

297.  Podiceps  siibcristatiis  (Jacq.). 
Moins  commun  que  le  precedent,    niche    dans  le  pays 
en  nombre  beaucoup  plus  petit. 

298.  Podiceps  cornutiis  (Gm.). 
Rare  dans    les    epoques  des  migrations,    au    printemps 
on  l'observe  en  mai  et  quelquefois  en  juin,    en  automne  le 
plus  souvent  les  jeunes  dans  le  mois  d'octobre. 

299.  Podiceps  nigricollis  (Brehm). 
Plus  commun  dans  les  epoques  des  migrations  que  le 
precedent;  on  le  rencontre  au  printemps  par  petites  troupes 
depuis  la  moitie  d'avril  jusqu'ä  la  fin  de  mai,  en  automne 
il  arrive  en  septembre  et  en  octobre  et  reste  jusqu'aux 
gelees. 

300.  Podiceps  minoj-  (Briss.). 

Commun  partout,  niche  partout,  et  reste  en  grande 
partie  pendant  tout  l'hiver;  tous  ceux  que  j'ai  vus  en  hiver 
etaient  des  jeunes. 

301.  Colymbiis  glacialis  (L.). 

Accidentel  et  tres  rare  dans  le  pays ;  le  Musee  de 
Varsovie  ne  possede  qu'un  seul  exemplaire  jeune,  tue  ä  la 
fin  d'automne. 

302.  Colymbus  arcticus  (L.). 

Le  plus  commun  dans  le  pays.  chaque  automne  il  se 
montre  sur  nos  eaux  en  nombre  plus  ou  moins  grand,  on 
le  trouve  aussi  pendant  la  migration  de  printemps,  quelque- 
fois au  milieu    d'hiver,    et  au  milieu   d'ete;    dans    des  rares 

33* 


516        Taczanowski.     Liste  des  oiseaux  du   Royaume  de  Pologne. 

annees  les  adultes  apparaissent  en  ete  en  nombre  plus  ou 
moins  considerable  et  on  trouve  alors  des  oiseaux  ä  terre 
au  milieu  des  champs,  qui  ne  peuvent  plus  s'envoler. 

303.   Colymbiis  septentrionalis  (L,). 
Moins  commun  que  le  precedent,    les  jeunes  viennent 
plus  souvent  que  les  adultes;  les  epoques  de  son  apparition 
sont  aussi  irregulieres  que  Celles  du  precedent. 

Varsovie  le    i    juin    \\ 


Ein  seltener  Rackelhahn 

(Tetrao  medius,  Meyer). 

Vermuthlicher    Bastard    zwischen    Tetrao    tetrix  cT 
and  Tetrao  medius  $  (ex  T.  tetrice  cf  et  T.  urogallo  $). 

Victor  Ritter  von  Tschusi  zu  Schmidhoffen. 
(Mit  einer  Tafel). 


In  seinem  schönen  Werke  »Unser  Auer-,  Rackel-  und 
Birkwild  und  seine  Abarten*)»,  von  dem  ich  wünschen 
würde,  dass  es  sich  zum  Nutzen  der  Wissenschaft  in  der 
Hand  eines  jeden  Hahnenjägers  befände,  beschreibt  Hr.  Dr. 
A.  B.  Meyer  (p.  4g  —  5o)  einen  auf  Taf.  XI  abgebildeten 
Rackelhahn  mit  Birkhahntypus,  der  im  Juli  i885  auf  dem  Gute 
Ranzen  in  Livland  erlegt  und  von  Hrn.  Baron  A.  v.  Krüdener 
auf  Wohlfahrtslinde  dem  königl.  zoologischen  Museum  in 
Dresden  als  Geschenk  übergeben  wurde.  Baron  v.  Krüdener 
kenntzeichnet  dieses  Exemplar  in  der  Hugo'schen  Jagd- 
zeitung (i885,  p.  5o2)  in  Kürze  wie  folgt:  »Dieser  Hahn  fällt 
sofort  durch  seine  Kleinheit  auf.  Der  Kopf  ähnelt  dem 
Birkhahn,  denn  die  Rose  ist  stark  entwickelt,  der  Schnabel 
schwarz,  am  Vorderhalse  hat  er  weissliche  Streifen  und 
Pünktchen.  Der  Fächer  ist  nur  wenig  ausgeschnitten.  Die 
äussersten  Steuerfedern  etwa  derartig  geschwungen  wie  bei 
alten  Birkhennen.  Das  Brustschild  grünlich  schillernd,  und 
die  Flügeldeckfedern  bräunlich  wie  beim  Auerhahn».  —  »Der 
Gesammteindruck  dieses  Hahnes  ist«,  wie  A.  B.  Meyer 
(1.  c.)  bemerkt,  »der  eines  kleinen  Rackelhahnes  mit 
stahlgrüner  Brust,  lebhaft  weiss  gefleckter  Kehle  und 
ebensolchen  Halsseiten«.    Mever    ist    geneigt,    diesen  Rackel- 


*)   Wien.  18S7.  Fol.  95  pp.   17.  Taf. 


518  V.  V.  Tschusi  zu  Schmidhoffen. 

hahn  —  bisher  ein  Unicum  —  als  Bastard  zweiten  Grades 
(aus  Rackeliiahn  X  ßirkhenne  [aus  Birkhahn  X  Auerhenne]) 
anzusprechen. 

Seit  Se.  k.  k.  Hoheit,  der  Kronprinz  Rudolf,  durch 
seine  Arbeiten  über  das  Rackelwild  rMiitheil.  d.  ornith. 
Ver.  in  Wien.  IV,  1880,  p.  41 — 43  und  VII.  i883,  p.  io5 — 109) 
die  Aufmerksamkeit  auf  selbes  lenkte,  aus  deren  letzteren 
erhellt,  dass  wir  es  nicht  mit  einer,  sondern  mit  verschiedenen 
Rackelvvild-Formen,  bezüglich  Bastardirungs-Graden  zu  thun 
haben,  drang  das  Interesse  für  dieses  merkwürdige  Wild, 
welches  bisher  mehr  ornithologische  —  als  jagdliche  Be- 
achtung fand,  in  immer  weitere  Kreise,  und  während  früher 
die  Erlegung  eines  Rackelhahnes  als  ein  ausserordentliches 
Ereigniss  galt,  mehren  sich  jetzt  die  Berichte  über  die 
Erbeutung  socher  alljährlich.  Dank  dem  Interesse,  welches 
gegenwärtig  auch  von  Seite  der  Jägerwelt  dem  Rackelwilde 
zugewendet  wird,  hat  sich  unsere  Kenntniss  der  verschiedenen 
Formen  desselben  wesentlich  erweitert,  obgleich  deren  Deu- 
tung —  eine  Form  ausgenommen  —  ausser  auf  speculativem 
W^ege,   noch  nicht  gelungen   ist. 

Ein  besonderes  Verdienst  erwarb  sich  Hr.  C.  Kralik 
Ritter  von  Meyerswalde  in  Adolf  bei  Winterberg  in  Böhmen 
durch  seine  Kreuzungsversuche  von  Birk-  mit  Auergefiügel, 
worüber  ich  in  den  Mittheilungen  d.  ornith.  Vereines  in 
Wien  (VIII,  1884,  p.  172.  m.  Taf.)  kurz  berichtete.  Hatte 
man  früher  schon  —  obgleich  nur  aus  rein  theoretischen 
Gründen  —  den  Birkhahn  und  die  Auerhenne  als  die  Eltern 
des  Rackelwildes  angesehen,  so  fand  doch  erst  infolge  der 
V.  Kralik'schenZüchtung  diese  Annahme  ihre  volle  Bestätigung 
durch  die   Praxis. 

Leider  erfuhren  die  so  schön  begonnenen  Versuche 
einen  nur  zu  raschen  Abschluss,  indem  das  gesammte  Zucht- 
material ohne  scheinbare  Ursache  eines  nach  dem  andern 
einging.  Wir  hoffen  jedoch,  dass  Hr.  v.  Kralik,  wenn  es 
ihm  gelingt,  Birk-  und  Auergefiügel  zu  beschaffen,  seinem 
ersten  Versuche  werde  weitere  folgen  lassen ;  denn  nur  auf 
diesem  Wege  allein  ist  es  ermöglicht,  die  vielen  noch  offenen 
Fragen,    die    insbesondere    seit  der  Kenntniss    verschiedener 


Ein  seltener  Rackelhahn  (Tetrao  medius,  Meyer).  519 

Rackelformen  sich  uns  aufdrängen,  ihrer  endlichen  Losung 
zuzuführen,  an  deren  Stelle  wir  uns  jetzt  mit  Hypothesen 
begnügen  müssen. 

Bei  der  heute  so  weit  verbreiteten  Liebhaberei  und 
Züchtung  des  verschiedensten  Ziergeflügels,  wäre  es  eine 
dankenswerthe  Aufgabe,  wenn  sich  das  Interesse  speciell 
nach  jener  Richtung  concentriren  würde,  wo  es  die  Wissen- 
schaft zu  unterstützen  und  zu  fördern  —  und  zur  Lösung 
noch  offener  Fragen   beizutragen  vermag. 

Wie  mir  im  Spätherbste  des  vergangenen  Jahres  mein 
verehrter  Freund,  Hr.  Baron  Ludw.  Lazarini,  in  Innsbruck 
mittheilte,  erhielt  im  October  Kaufmann  Witting  einen 
ungewöhnlich  kleinen  Rackelhahn  zum  Ausstopfen.  Auf 
meine  Bitte  mir  den  Vogel  zur  näheren  Untersuchung 
einzusenden,  kam  mir  selber  Ende  Januar  in  Begleitung 
eines  fast  zur  gleichen  Zeit  erlegten  jungen  Spielhahnes 
und  eines  gewöhnlichen  Rackelhahnes  mit  folgenden  Zeilen 
Baron  Lazarini's  zu:  »Wie  Du  sehen  wirst,  ist  der  Hahn, 
über  den  ich  Dir  vor  längerer  Zeit  schrieb,  ein  sehr 
interessantes  Thier.  Ich  glaube  ihn  für  einen  Rackelhahn 
halten  zu  müssen,  obwohl  er  in  der  Färbung  vom  gleich 
alten  (jungen)  Spielhahn  nur  unbedeutend  abweicht;  aber 
er  ist  doch  zu  gross,  namentlich  für  einen  jungen  Hahn. 
Wie  schade,  dass  er  gerade  an  dem  Tage  kommen  musste, 
wo  ich  nicht  zu  Hause,  sondern,  wie  Du  weisst,  im  ornitho- 
logischen  Interesse  an  den  Obernberger  Seen  weilte!  Aus 
diesem  Grunde  vermag  ich  Dir  leider  die  am  frischen  Vogel 
genommenen  Masse  nicht  mitzutheilen,  will  jedoch  bemerken, 
dass  der  Präparator,  wie  ich  mich  oft  zu  überzeugen 
Gelegenheit  hatte,  die  natürlichen  Verhältnisse  ziemlich 
genau  einhält,  so  dass  eine  Vergrösserung  des  Vogels  — 
er  übertrifft  in  seinen  Dimensionen  selbst  einen  alten 
Hahn   —  ausgeschlossen  erscheint. 

An  eine  hahnenfedrige  Henne  ist  wohl  nicht  zu  denken, 
denn  die  müsste  doch  kleiner  und  nicht  grösser  als  ein 
Birkhahn  sein.  Gegen  die  Annahme  eines  hennenfedrigen 
Hahnes  spricht  wieder  der  Umstand,  dass  nicht  die  braunen, 
sondern    die    schwarzen    Federn    Blutkiele    haben,    dass    zur 


520  V.   V.  Tschusi  zu  Schmidhoffen. 

Erlegungszeit  (October)  andere  junge  normale  Birkhähne 
auch  noch  und  sogar  weit  mehr  Reste  des  Jugendkleides 
tragen  und  dann  übertrifft  er  immer  noch,  wenigstens  meinen 
alten  Birkhahn,  in  manchen  Massen.  Aus  diesem  Grunde 
und  wegen  der  geraden  Stossfedern,  dem  unten  gelblicheren 
und  mehr  in  die  Längen  gezogenen  Schnabel  und  auch 
wegen  des  grünlicheren  Schimmers  der  Federsäume,  nament- 
lich am  Unterrücken,  stimmt  er  nicht  mit  einem  gleich 
alten  Birkhahn.  Letztere  haben  überdies  im  ersten  Herbst- 
kleide schon  krumme  Sichelfedern,  wie  auch  mein  Exemplar 
vom    i8.  October    1887,   das   mitfolgt,  beweist.« 

Im  Nachstehenden  gebe  ich  die  detaillirten  Angaben 
der  plastischen  und  der  Färbungsverhältnisse  dieses  Vogels: 

Allgemeiner   Eindruck. 
Ungewöhnlich   kleiner  Rackelhahn  mit  Birkkahn-Typus 
und  blaugrünem  Schimmer. 

Plastische  Verhältnisse. 

Grösse,  bezüglich  Stärke,  weit  bedeutender  als  der 
stärkste  einjährige  Birkhahn,  ja  selbst  ausgewachsene  Hähne 
übertreffend. 

Stoss  i8fedrig;  geöffnet,  fast  gerade,  nur  die  beiden 
äussersten  Federn  beiderseits  ganz  unbedeutend  nach  Aussen 
gebogen;  geschlossen  nur  sehr  wenig  ausgeschnitten,  noch 
weniger  als  bei  der  9.  Untere  Stossdecken  unvollständig, 
sehr  kurz,  lange  nicht  die  mittleren  Stossfedern  erreichend. 

Flügel  länger,  Federn  desselben  gewölbter,  viel 
breiter  als  beim  alten  Birkhahn;  Reihenfolge  der  Schwingen 
nach  ihrer  Länge:  4.,    5.,   3.,   6.,   2.,  7.,    i. 

Schnabel  etwas  gestreckter. 

Rose  unbedeutend  (dem  Alter  entsprechend)  entwickelt. 

Masse. 
Zur  besseren  Vergleichung  der  Verhältnisse  habe  ich 
ausser  den  Massen  des  hier  beschriebenen  Rackelhahnes 
(Nr.  2)  auch  die  eines  gewöhnlichen  typischen  (aus  T. 
tetrix  (^  X  ?•  urogallus  9)  (Nr.  i)  und  dreier  Birkhähne 
verschiedenen  Alters   (Nr.   3,  4,   5)    beigefügt. 


Ein  seltener  Rackelhahn  [Tetrao  medius,  Meyer). 


521 


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522  V.  V.  Tschusi   zu  Schmidhoffen 

Färbungsverhältnisse. 
Schnabelbefiederung  matt  schwarz.  Kopf,  Wangen  und 
Ohrengegend  schwarz,  mit  schwachem  blaugrünen  Schimmer; 
an  den  Schläfen  beiderseits  rostbraune,  schwarz  und  weiss 
gewellte  Federn  des  Jugendkleides.  Nacken  und  Hinterhals- 
federn schwarz,  mit  bläulichgrünem  Schimmer,  untermischt 
mit  einzelnen  weisslich  und  schwarz  gewellten  Jugend- 
federn. Bart  schwarz,  nach  unten  zu  bläulichgrün  glänzend 
und  am  Ende  mit  einzelnen  schmalen  weisslichen  Federrändern. 
Oberster  Theil  des  Kieferastwinkels  weisslich  befiedert, 
ebenso  eine  kleine  Stelle  längs  der  Unterseite  der  Kiefer- 
äste und  Mundwinkel.  Vorderhals  und  Halsseiten  schwarz- 
braun, jede  Feder  breit  blaugrün  gesäumt,  mit  einzelnen 
kleinen  weisslichen,  an  der  rechten  Seite  mit  mehreren 
grossen  beisammen  stehenden  gelblich  und  schwarzbraun 
gebänderten  Federn  untermischt.  Oberbrust  schwarzbraun, 
mit  ca.  3  mm.  breiten  blaugrünen  Säumen,  welche  soweit 
von  einander  entfernt  sind,  dass  sie  sich  von  der  Grundfarbe 
schuppenartig  abheben.  Unterbrust,  Bauch  und  Seiten 
schwarzbraun,  bei  darauffallendem  Lichte  einen  grünlichen 
Schimmer  zeigend;  letztere  vielfach  mit  schmalen  weissen 
Federsäumen,  die  sich  auch  an  der  Brust,  jedoch  nur  als 
schwache  undeutliche  Reste  fortsetzen.  Rücken  matt  schwarz, 
mit  ausgesprochen  grünlichen  Endsäumen  an  seinem 
obersten  und  untersten  Theile,  während  der  mittlere  solche 
entbehrt  oder  nur  ganz  schwache  Andeutungen  davon  zeigt; 
vom  Mittel  bis  zum  Unterrücken  haben  die  Federn  feine 
weissliche  und  gelbbräunliche  Ränder  und  vielfach  eine 
mehr  oder  weniger  undeutliche  gelbbraune  Wässerung. 
Bürzel  und  obere  Schwanzdecken  mehr  in's  Schwarzbraune 
ziehend,  mit  schwachem,  kaum  merklichem  Schimmer  an 
den  Federenden,  keiner  oder  noch  schwächerer  Säumung  und 
da  und  dort  wie  verschwommen,  an  den  Seiten  und  den 
grossen  Schwanzdecken  —  an  letzteren  mit  Ausnahme  der 
Mitte  —  aber  ziemlich  deutlich  gelblichbraun  gewässert. 
Schwingen  matt  schwarzbraun;  Handschwingen  dunkler  als 
die  Primärschwingen,  welche  von  der  Wurzel  bis  zu  V.^ 
ihrer  Länge    weissliche  Schäfte  haben,  die   gegen  das  Ende 


Ein  seltener  Rackelhahn  {Tetrao  medius,  Meyer).  523 

ZU  in  Braun  übergehen  und  lichtere  —  graubraune  — 
Aussenfahnen  besitzen,  wovon  die  6.  vom  2.  Drittel  an  erst 
weisslich,  dann  gelblich  gewässert  ist  und  die  ihr  zunächst 
stehenden  5.  und  7.  sehr  schwache  Andeutungen  zeigen. 
Seeundarien  auf  der  Aussenfahne  weisslich  und  gelblich- 
braun bespritzt,  die  untersten  mit  breiten  weissen  Rändern, 
welche  sich  gegen  die  oberen  zu  immer  mehr  verschmälern. 
Weisser  Spiegel  an  den  Secundärschwingen  sehr  stark 
entwickelt,  grösstentheils  infolge  unrichtiger  Präparirung 
wenig  sichtbar.  Grosse  Decken  der  Primär-  und  Se- 
cundärschwingen mattschwarz;  erstere  einfarbig,  letztere 
dicht  rostbraun  gewässert.  Kleine  Flügel-  und  die  Schulter- 
decken von  gleicher  Grundfarbe;  von  ersteren  nur  einzelne 
gelbbraun  — ,  von  letzteren  die  obersten  sehr  fein  und 
lebhaft  rostgelb  gewässert,  während  die  übrigen  diese 
Zeichnung  nur  theilweise  und  meist  verschwommen 
aufweisen.  Unter  den  Schulterfedern  befindet  sich  noch 
eine  lebhaft  gelbbraune,  unten  schwarz  gewässerte,  vor 
dem  hellen  Endrande  breit  schwarz  gebänderte  Feder 
des  Jugendkleides  mit  gelblichweissem  Schaftstrich.  Grosse 
und  kleine  Unterflügeldecken  grösstentheils  weiss,  nur  die 
der  Handschwingen  an  der  Wurzelhälfte  —  und  die 
äussersten  entweder  ganz  oder  auf  der  Innenfahne  aschgrau. 
Innerer  Flügelrand  schwarz,  mit  Weiss  untermischt.  Unter- 
seite der  Schwingen  aschgrau,  mit  lebhaftem  Glänze. 
Weisser  Axillarfleck  vorhanden.  An  der  Wurzel  der  Aussen- 
fahnen der  beiden  längsten  Daumenfedern  je  ein  weisser 
bohnenförmiger  Fleck.  Stoss  und  Kiele  schwarz,  mit 
schwachem  Glänze,  ganz  ohne  jedes  Weiss  an  der  Wurzel, 
hingegen  mit  schmaler,  rein  weisser  Beränderung  an  den 
Mittelfedern,  die  sich  nach  den  Seiten  hin  immer  mehr  ver- 
schmälert. Stoss  auf  der  Unterseite  mehr  in's  Bräunliche 
ziehend,  mit  Atlasglanz;  Kiele  bis  über  die  Mitte  hell,  dann 
schwarzbraun.  Untere  Stossdecken  weiss,  fast  jede  derselben 
mit  einem  ziemlich  grossen,  mehr  oder  weniger  keilförmigen 
schwarzen  Fleck  an  der  Innenfahne,  welcher  der  sehr  breiten 
weissen  Beränderung  wegen  gar  nicht  sichtbar  ist  oder  nur 
durchschimmert,     so    dass    die    Federn     weiss     erscheinen. 


524  V.  V.  Tschusi  zu  Schmidhoffen. 


Afterfedern  schwarzgrau,  weiss  gerändert  und  bespritzt, 
Hosen  weiss,  grauschwarz  gebändert,  letztere  Farbe  der 
hellen  Säume  wegen  nur  undeutlich  sichtbar.  Tarsen- 
befiederung  ziemlich  stark,  schmutzigweiss,  mit  an  den  Seiten 
durchschimmerndem  Braun.  Bindehäute  der  Zehen  von 
der  bräunlichen  Befiederung  nicht  überragt.  Oberschnabel 
hornschwarz,  mit  heller  Spitze;  Unterschnabel  nur  an  den 
Schneiden  dunkel,  in  der  Mitte  gelbbräunlich,  längs  der 
Kieferäste  fast  wachsgelb. 

Dieser  Vogel  —  ein  junger  Hahn  im  ersten  Herbstkleide 
— ,  den,  wie  schon  erwähnt,  Kaufmann  Witting  in  Innsbruck 
den  20.  October  1887  aus  Windisch-Matrei  erhielt,  steht 
nun  im  Museum   Ferdinandeum  in  Innsbruck. 

Indem  ich  mich  hier  auf  die  früher  gegebenen  brief- 
lichen Bemerkungen  Baron  Lazarini's  berufe,  muss  auch 
ich  den  Vogel  nach  Erwägung  aller  Umstände  und  genauer 
Untersuchung  und  Vergleichung  als  einen  Rackelhahn 
ansprechen.  Wir  haben  es  aber  in  diesem  Falle  mit  einem 
Vogel  zu  thun,  der  dem  Birkhähne  noch  viel  näher  steht 
als  der  gewöhnliche  Rackelhahn  mit  Birkhahn-Typus ;  denn 
während  sich  dieser  in  seinen  Grössenverhältnissen  weit 
mehr  dem  Auerhahne  nähert,  übertrifft  jener  nur  um 
weniges  den  Birkhahn  und  weist  einen  blaugrünen  Schimmer 
gegenüber  dem  violetten   der  grossen  Form  auf. 

Da  wir  —  Dank  den  v.  Kralik'schen  Züchtungs- 
versuchen —  mit  apodiktischer  Gewissheit  das  Kreuzungs- 
product  zwischen  Birkhahn  X  Auerhenne  kennen  und  an 
eine  Bastardirung  zwischen  Auerhahn  X  Birkhenne  in 
Anbetracht  der  geringen  Grösse  unseres  Vogels  absolut 
nicht  zu  denken  ist,  ebenso  weder  Hahnenfedrigkeit  noch 
Hennenfedrigkeit  in  Frage  kommen  können,  so  bleibt —  wenn 
auch  bis  heute  die  Frage  bezüglich  der  Fruchtbarkeit  des 
Rackelwildes  in  der  Praxis  nicht  nachgewiesen  ist  —  doch 
keine  andere  Möglichkeit  übrig,  als  nach  dem  Vorgange 
A.  B.  Meyer's  auch  in  diesem  Vogel  das  Produkt  einer 
Bastardirung  zweiten  Grades  zu  vermuthen.  Der  Eingangs 
dieser  Arbeit  erwähnte  kleine  livländische  Rackelhahn  mit 
stahlgrüner  Brust  hat  mit  unserem  Exemplar  manche  Aehn- 


Ein  seltener  Rackelhahn   {Tetrao  mediiis,  Meyer).  525 


lichkeit,  wenn  auch  dieser  den  grünen  Schimmer  nicht  so 
ausgeprägt  zeigt,  wie  es  bei  jenem  der  Fall  ist  und  auch 
in  der  Grösse  und  in  anderen  Stücken  abweicht.  A.  B. 
Meyer  äussert  sich  bezüglich  der  Abstammung  dieses  Vogels 
(1.  c.  p.  72)  wie  folgt: 

»Ich  halte  es  für  möglich,  dass  dieser  Rackelhahn  aus 
Livland  ein  Product  ist  aus  Tetrao  tetrix  urogallus  mit  der 
Birkhenne.  Die  Grösse  spricht  dafür,  denn  er  ist  grösser 
als  der  Birkhahn  und  kleiner  als  Tetrao  tetrix  urogallus. 
Alle  anderen  Combinationen  müssten  grösser  ausfallen,  nur 
Birkhahn  mit  Tetrao  tetrix  urogalliis-HQnne  könnte  noch 
in  Frage  kommen,  hiergegen  spricht  aber  die  Färbung, 
denn  bei  dieser  Combination  würde,  so  kann  man  voraus- 
setzen, das  Violett  vorherrschen,  nach  Analogie  des  Productes 
aus  Birkhahn  mit  Auerhenne,  es  würde  auch  der  Stoss 
dem  Birkhahnstoss  in  der  Form  noch  näher  stehen,  während 
er  bei  dem  Krüdener'schen  Hahn  demselben  noch  ferner 
steht,  als  der  Stoss  von   Tetrao  tetrix  urogallus.«- 

Obgleich  es  immer  eine  missliche  Sache  ist,  an  Stelle 
von  Thatsachen  theoretische  Erklärungen  zu  setzen,  so 
wird  man  dies  in  manchen  Fällen  doch  nicht  umgehen 
können,  solange  uns  die  Lösung  derselben  durch  die  Praxis 
verschlossen  bleibt.  Derartigen  Annahmen,  welche  wie  hier 
die  grösste  Wahrscheinlichkeit  für  sich  haben,  wird  man 
wohl  die  Berechtigung  nicht  versagen  können,  zumal  sie 
durch  die  Herausforderung  der  Kritik  die  Wahrheit  fördern 
helfen. 

Vom  theoretischen  Standpunkte  kann  ich  der  Meyer'- 
schen  Deutung  des  iivländischen  Rackelhahnes  nichts  ent- 
gegenstellen und  adoptire  dieselbe  vollständig. 

Was  nun  den  kleinen  tiroler  Rackelhahn  anbelangt, 
der  zwar  manche  Aehnlichkeit  mit  dem  vorerwähnten  hat, 
aber  doch  nicht  unerheblich  abweicht,  so  bleibt  meines 
Erachtens  nach  keine  andere  Möglichkeit  übrig,  als  in  ihm 
das  Product  einer  Kreuzung  zwischen  Tetrao  tetrix  cf  X 
Tetrao  medius  9  {ex  T.  tetrice  cf  X  urogallo  9)  zu 
erblicken.  Es  spricht  dafür  nicht  nur  die  Kleinheit  des 
Vogels,  sondern  auch    der    bläulich  grüne    Schimmer    und 


526  V.  V.  Tschusi.     Ein  Rackelhahn. 

der  —  den  Stoss  ausgenommen  —  im  allgemeinen  birk- 
hahnartige Charakter. 

Durch  die  Auffindung  dieses  Exemplares  erscheint 
die  Kenntniss  des  Kleides  einer  neuen  Rackelform  wieder 
vermehrt. 

Möge  sich  das  Interesse  für  dieses  Wild  in  Jägerkreisen 
erhalten,  mögen  ganz  besonders  die  Züchter  die  vielfach 
noch  offenen  Fragen,  zu  denen  das  Rackelwild  herausfordert, 
in  das  Bereich  ihrer  Versuche  ziehen,  wo  gerade  sie  berufen 
wären,  der  Wissenschaft  einen  bedeutenden  Dienst  zu  leisten, 

Villa  Tännenhof  bei  Hallein,  im  Februar    1888. 


Ornis  1888. 


--<-n>T--. 


Ges-u.  litK  V.  CT.Mützel . 


Tetra  o  medius  Meyer 
(ex  T.  letr  5  x  T  med?  ? ) 


Kunsransla!  t  V.  CBöhm ,  B  ei 


Die  Vögel  von  ßposs-Sanghip 

(mit  besonderer  Berücksichtigung  der  in  den  Jahren  1886  und 
1887  von  Herrn  Dr.  Platen  und  dessen  Gemahlin  bei  Man- 
ganitu    auf  Gross-Sanghir  ausgeführten   ornitholog.  Forschungen) 

nebst  einem  Anhange  über  die  Vögel  von  Siao. 

Von 

Professor  Dr.  ^Vilh.  Blasius 

in  Braunschweig. 
(Mit  2  Tafeln.) 


Einleitung. 

Gross-Sanghir  ist  die  grösste  von  den  Inseln,  welche 
zwischen  der  Nordspitze  von  Celebes  und  der  Südspitze  von 
Mindanao  liegen  und  ungefähr  vom  2.  bis  zum  6.  Grade 
nördlicher  Breite  sich  ausdehnen.  Von  diesen  etwa  80  ver- 
schiedenen Inseln  gehören  die  südlichsten  geographisch 
mehr  oder  weniger  zu  Nord  -  Celebes,  die  nördlichsten  zu 
Mindanao;  die  mittleren  werden  unter  dem  Namen  Sanghir- 
Inseln  zusammengefasst,  in  deren  Nähe,  nach  Osten  und 
Norden  zu,  noch  zwei  besondere  Inselgruppen,  südlicher  die 
den  Sanghir-Fürsten  tributpflichtigen  Talaut-  und  nörd- 
licher die  Meangis-Inseln  unterschieden  werden.  Mindestens 
5o  grössere  und  kleinere  Inseln  sind  es,  welche,  zwischen 
dem  2.  und  4.  Breitengrade  gelegen,  den  unter  hollän- 
discher Oberhoheit  stehenden  und  zu  Niederländisch-Indien 
gehörenden  politischen  Verband  der  Sanghir  -  Inseln  im 
weiteren  Sinne  des  Wortes  ausmachen.  Es  besteht  dieser 
aus  sechs  Radjaschaften,  von  denen  vier  auf  Gross-Sanghir 
selbst  liegen,  nämlich   auf  der  Ostseite  dieser  Insel  sich  aus- 

Ornis   IV.   4.  34 


528  W.    Blasius. 

breitend  Tabukan,  mit  sieben  Dörfern,  worunter  Tabukan 
und  Pejta,  und  auf  der  Westseite  Kandahr,  Taruna  und 
Manganitu,  während  zwei  andere  nach  zwei  südHcher  gele- 
genen (Mittelpunkte  von  besonderen  Inselgruppen  bildenden) 
mittelgrossen  Inseln  bezeichnet  werden ,  von  denen  Siao 
die  nördlichere  und  Taguianda  die  südlichere  ist.  —  Gross- 
Sanghir  liegt  ungefähr  in  der  Mitte  zwischen  Celebes  und 
Mindanao,  Siao  etwa  einen  Breitegrad  südlicher,  ungefähr 
in  der  Mitte  zwischen  der  Nordspitze  von  Celebes  und 
Gross -Sanghir,  während  Taguianda  wieder  ungefähr  einen 
halben  Breitegrad  südlicher  als  Siao  gelegen  ist.  —  Um  die 
drei  genannten  grösseren  Inseln  herum  gruppiren  sich  zahl- 
reiche kleinere  Inseln  von  sehr  verschiedener  Grösse.  Die 
kleinsten  werden  oft  nur  von  einem  einzelnen  Öden  Felsen 
gebildet,  der  aus  dem  Ocean  hervorragt.  —  Die  näher- 
liegenden und  grösseren  dieser  Inseln  und  Inselchen  sind 
von  Menschen  gut  bewohnt,  die  kleineren  und  ferneren  oft 
nur  spärlich,  manche  sogar  überhaupt  nicht.  Sammtliche  Inseln 
sind  gebirgig;  die  Vegetation  ist  üppig,  das  saftigste  Grün 
bedeckt  die  Gebirge  vom  Meeresstrande  bis  zu  den  Gipfeln, 
und  mit  Gartenanlagen  verbundene  Wohnungen  sollen  nach 
der  Schilderung  der  Reisenden  die  Abhänge  bis  zu  den 
Spitzen  der  Berge  bedecken.  Nur  drei  noch  bis  in  die 
neueste  Zeit  hinein  thätige  hohe  Vulcane  machen  mit  ihrer 
kahlen  Spitze,  an  welcher  die  Schwefeldämpfe  und  Lava- 
ausbrüche alle  Vegetation  zerstört  haben;  hierin  eine  Aus- 
nahme. Der  eine  dieser  Vulcane  (etwa  3ooo  Fuss  hoch)  liegt 
auf  Ruang,  einer  unbewohnten  zur  Radjaschaft  Taguianda 
gehörigen  kleinen  Insel  im  Westen  der  Hauptinsel  gleichen 
Namens;  ein  zweiter  Vulcan  ist  auf  Siao  gelegen  und  der 
dritte  (Gunong  Awu)  auf  Gross- Sanghir.  Bei  einem  Aus- 
bruch des  letzteren  am  2.  März  i856  sollen  beiläufig  be- 
merkt etwa  3ooo  Menschen,  d.  h.  die  Hälfte  der  durch- 
schnittlichen Bevölkerung  von  Gross  -  Sanghir,  ihr  Leben 
verloren  haben.  Ein  anderer,  Verderben  bringender  Ausbruch 
desselben  hat  nach  den  Ueberlieferungen  im  December  171  i 
stattgefunden.  Im. Jahre  1871  beobachtete  A.  B.Meyer  einen 
Ausbruch  des  Vulcanes  von  Ruang  aus  nächster  Nähe,  den  er 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  529 


später    anziehend    geschildert    hat    (Rowley's    Ornithological 
Miscellany,  Vol.   II,  Part.  VIII,  p.   324,  Mai   1877). 

Dass  dieser  politische  Gesammtbegriff  der  Sanghir-Inseln 
in  zoologischer  Beziehung  nicht  beibehalten  werden  darf,  darauf 
hat  besonders  scharf  letztgenannter  Forscher  und  Forschungs- 
reisende hingewiesen,  z.  B.  an  verschiedenen  Stellen  seiner 
Schrift  »Ueber  neue  und  ungenügend  bekannte  Vögel,  Nester 
und  Eier  aus  dem  Ostindischen  Archipel  im  KÖnigl.  Zoologi- 
schen Museum  zu  Dresden.  Dem  ersten  internationalen  Orni- 
thologen-Congresse  in  Wien  gewidmet«  (Sitzb.  und  Abb.  Ges. 
Isis  Dresden  1884,  Abh.  I.,  vergl.  z.  B.  p.  3i).  Auch  Schlegel 
hat  bei  der  Aufzählung  der  Vögel  des  Leydener  Museums 
stets  Siao  und  Sanghir  (so  nennt  man  auch  Gross-Sanghir 
schlechtweg)  auseinander  gehalten.  Die  Nothwendigkeit, 
wenigstens  Siao  faunistisch  von  Gross-Sanghir  zu  trennen, 
hat  sich  mit  aller  Bestimmtheit  und  Deutlichkeit  besonders 
daraus  ergeben,  dass  einige  Vogelarten  Siao's  auf  Gross- 
Sanghir  Repräsentativformen  zeigen,  wie  z.  B.  Arten  der 
Gattungen  Ardeiralla,  Pitta  und  Dicruropsis.  In  Folge  dessen 
habe  ich  im  Folgenden  zunächst  nur  die  Vogel  von  »Gross- 
Sanghir<i  oder  »Sanghir«  berücksichtigt,  während  ich  sodann 
anhangsweise  noch  eine  Liste  der  Vögel  von  Siao  gebe. 
Selbstverständlich  ist  es,  dass  man  diejenigen  Inseln,  welche 
in  der  nächsten  Nachbarschaft  von  Gross  -  Sanghir  liegen, 
von  den  faunistischen  Betrachtungen  über  Gross  -  Sanghir 
und  von  der  Liste  der  dort  beobachteten  Vögel  nicht  aus- 
schliessen  kann,  und  in  diesem  Sinne  gebrauche  ich  im 
Folgenden  bisweilen  den  Ausdruck  »Sanghir  -  Inseln  im 
engeren  Sinne  des  Wortes«  für  Gross  -  Sanghir  mit  Ein- 
schluss  der  kleineren  in  der  Nähe  desselben  gelegenen  Inseln. 

Nach  dieser  geographischen  Erörterung  gehe  ich  dazu 
über,  eine  geschichtliche  Übersicht  über  die  bis- 
herigen ornithologisch  en  Durchforschungen  der 
Sanghir-Inseln  zu  geben.  Es  ist  dabei  nicht  immer  möglich, 
Gross-Sanghir  und  Siao  getrennt  zu  halten;  und  da  die  meisten 
Forschungs-  und  Sammelreisen  in  diese  Gebiete  beide  Inseln 
zugleich  berührt  haben,  so  erscheint  es  sogar  zweckmässig 
bei  dieser    geschichtlichen  Einleitung    die    genannten   Inseln 

34* 


530  W.    Blasius. 

nicht  ZU  trennen:  Vor  Mitte  der  seclisziger  Jahre  unseres 
Jahrhunderts  ist  nur  hie  und  da  vereinzelte  Kunde  über 
die  Vögel  der  Sanghir-Inseln  zu  uns  gedrungen.  Einzelne 
Vogelarten  brachten  von  dort  holländische  Forschungs- 
reisende, z.  B,  Forsten,  nach  Europa.  Meist  waren  aber 
die  Heimatsangaben  zv^^eifelhaft,  so  dass  die  Wissenschaft 
keinen  grossen  Nutzen  davon  hatte.  Mehr  schon  konnte 
Wallace  auf  seinen  ausgedehnten  Reisen  im  malayischen 
Archipel  von  1854- — 1862  unsere  Kenntniss  fördern,  wie  er 
z.  B.  der  Erste  war,  der  Sanghir  als  die  eigentliche  Heimat 
von  Eos  histrio  erkannte.  Mehrere  Abhandlungen  von 
Wallace  sind  bemerkenswerth ,  die  in  den  »Proceedings  of 
the  Zoological  Society  of  London«  (über  die  Papageien, 
1864,  p.  272,  mit  einer  guten  Karte  des  malayischen  Ar- 
chipels) und  in  »The  Ibis«  erschienen  sind  (über  die 
Tauben,  i865,  p.  365,  und  über  die  Raubvögel,  1868, 
p.  i);  allein  von  Sanghir- Vögeln  sind  in  diesen  Aufsätzen 
nur  ganz  wenige  erwähnt.  —  Vom  Jahre  1864  an  scheint 
auf  den  Sanghir-Inseln  zuerst  systematisch  gesammelt  worden 
zu  sein,  und  zwar  durch  von  Rosenberg  im  October  1864, 
durch  Hoedt  1864  und  i865  und  durch  R.  v.  Duyven- 
bode  1866,  welche  sämmtlich,  wie  es  scheint,  das  ganze 
damals  zusammengebrachte  Material  dem  Leydener  Museum 
übergeben  haben.  Wissenschaftliche  Verwerthung  fanden 
besonders  die  zuerst  erwähnten  und  zuerst  in  Leyden  ange- 
langten Sammlungen  bald  durch  H.  Schlegel  in  dessen 
»Observations  zoologiques  I«  (Nederl.  Tijdschr.  v.  Dierkunde, 
Bd.  III,  p.  184,  1866).  Nach  Hoedt'schen  Exemplaren,  die 
das  britische  Museum  vom  Levdener  erhalten  hatte,  be- 
schrieb  ferner  Sharpe  1868,  die  schon  von  Schlegel  auf 
den  Etiketten  so  benannte  Cittura  shanghirensis  (Proc. 
Zooi.  Soc,  1868,  p.  270,  pl.  27).  Von  Letzterem  wurden 
später  längere  Zeit  keine  Veröffentlichungen  über  die  er- 
wähnten Sanghir  -  Sammlungen  herausgegeben,  und  erst  in 
den  seit  1873  erschienenen  letzten  Lieferungen  des  »Museum 
d'histoire  naturelle  des  Pays-Bas«  erwähnte  er  einzelne 
Sanghir -Vögel,  z.  B.  in  der  10.  Lieferung  die  Columbae 
(März   1873)  und    die  Rapaces  (Revue,    Juli    1873),    in   der 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  531 


II.  Lieferung  die  Arten  der  Gattung  Pitta  (Revue,  April 
1874),  d'iQ  Psittaci  (Revue,  Mai  1874)  und  Alcedmes  (Revue, 
Juni  1874)  und  in  der  i3.  Lieferung  die  Megapodii  (Juni 
1880),  nachdem  er  kurz  vorher  in  den  »Notes  from  the 
Leyden  Museum«  (Vol.  IL  Note  XVI,  p.  91,  März  1880) 
Megapodhis  sanghirensis  als  neue  Art  beschrieben  hatte. 
So  kommt  es,  dass  zu  Ende  der  sechsziger  Jahre  noch  ver- 
hältnissmässig  sehr  wenig  über  die  Vogel  von  Sanghir  be- 
kannt war,  und  dass  in  Gray 's  Hand-List  (Part  I,  1869; 
II,  1870;  III,  1871)  nur  sehr  wenige  Nummern  auf  solche 
zu  beziehen  oder  zu  deuten  sind  (z.  B.  in  Part.  I,  Sp.  139, 
1066  und  4360;  in  Part.  IL  Sp.  8190  =:  8199,  9080).  Bei- 
läufig sei  bemerkt,  dass  der  erste  genauere  Erforscher  der 
Ornis  der  Sanghir-Inseln,  v.  Rosenberg,  in  verschiedenen 
seiner  Schriften  gelegentlich  auch  seiner  Beobachtungen  auf 
Sanghir  gedenkt.  Besonders  möge  sein  Aufsatz  über  »Die 
Papageien  von  Insulinde«  (Zoolog.  Garten,  1878,  p.  344  bis 
348)  und  sein  Buch  »Der  malayische  Archipel«  in  drei  Ab- 
theilungen (1878  und  1879)  hervorgehoben  werden.  —  Sehr 
wesentlich  wurde  zu  Anfang  der  siebenziger  Jahre  unsere 
Kenntniss  von  der  Ornis  der  Sanghir-Inseln  durch  A.  B.  Meyer 
gefördert,  welcher  selbst  ausser  auf  Celebes  1871  auch  auf 
Siao  sammelte  und  später,  zuletzt  1874,  kundige  Jäger  zum 
Sam.meln  nach  derselben  Insel  und  nach  Tabukan  auf  Gross- 
Sanghir  sandte.  Einen  grossen  Theil  der  Meyer'schen 
Celebes  -  Sammlungen  erhielt  zur  wissenschaftlichen  Bear- 
beitung Waiden.  Es  ist  natürlich,  dass  dessen  grosse  Ab- 
handlung über  die  Vögel  von  Celebes  (A  List  of  the  Birds 
known  to  inhabit  the  Island  of  Celebes,  nebst  Appendix; 
Transact.  Zool.  Soc,  London,  Vol.  VIII,  Part.  3,  p.  23  — 118, 
1872,  nebst  II  Tafeln)  bei  der  grossen  Verwandtschaft  der 
Celebes-  und  Sanghir  -  Fauna  manche  Förderung  unserer 
Kenntnisse  von  den  Sanghir -Vögeln  brachte.  Auch  A.  B. 
Meyer  selbst  hat  in  seinem  »Field  notes  on  the  Birds  of 
Celebes«  (Ibis,  1879,  p.  43 — 70  und  125  —  147)  Öfters  Bezug 
genommen  auf  Vorkommnisse  von  den  Sanghir-Inseln.  Die 
Hauptausbeute  Meyer's  von  Siao  und  Gross  -  Sanghir  ist 
aber  erst  sehr  allmählich   und  in   zahlreichen  einzelnen  zer- 


532  W.    Blasius. 

Streuten  Abhandlungen  zur  wissenschaftlichen  Veröffent- 
lichung gelangt.  Zunächst  beschrieb  Cabanis  im  »Journal 
für  Ornithologie«  (1872,  p.  892)  nach  einem  Meyer'schen 
Siao-Balge:  Oriolus  formosus.  Einige  Jahre  später,  1874, 
hat  Meyer  bei  Gelegenheit  einer  Abhandlung  über  papua- 
sische  Vögel  in  den  Sitzungsberichten  der  Wiener  Akademie 
der  Wissenschaften,  beiläufig  Chalcostetha  sanghirensis  be- 
schrieben und  einige  Mittheilungen  über  andere  Sanghir- 
Vögel  gebracht  (Bd.  LXX,  1874,  p.  124),  und  wiederum  einige 
Jahre  später  stellte  derselbe  eine  grössere  Menge  von  Einzel- 
aufsätzen Rowley  zur  Verfügung,  die  dieser,  mit  anderen 
Angaben  zu  eigenen  Abhandlungen  verarbeitet,  in  seinem 
»Örnithological  Miscellanyw  veröffentlicht  und  mit  schönen 
Tafeln  begleitet  hat.  Hervorzuheben  ist  von  diesen  Auf- 
sätzen: I.  y>On  Broderipus formosus  {(la.h.)<'^  (Vol. II,  Part.  VII, 
p.  227,  pl.  56,  März  1877),  mit  Tafel;  2.  »On  a  few  Spe- 
cies  belonging  to  the  Genus  Loriculiis»  (Vol.  II,  Part.  VII, 
p.  236,  pl.  57,  März  1877),  mit  Abbildung  von  Loriculus 
catamene;  3.  On  the  Genus  Pitta  (Vol.  II,  Parr.  VIII,  p.  824, 
pl.  64  und  65,  Mai  1877),  wobei  Pitta  coeruleitorques  und 
sanghirana  abgehandelt  und  abgebildet  werden;  4.  »On 
Domicella  coccinea  (Latham)«,  (Vol.  III,  Part.  XIII,  p.  i23, 
pl.  98,  Febr.  1878),  mit  Abbildung;  5.  »On  the  Genus 
Cittura^i  (Vol.  III,  Part.  XIII,  p.  i32,  pl.  100,  Febr.  1878), 
mit  Abhandlung  über  und  Abbildung  von  Cittura  sanghirensis. 
In  demselben  Werke  gab  endlich  A.  B.  Meyer  selbst  die 
erste  Beschreibung  von  Zeocephus  (nach  Sharpe  richtiger 
Hypotliymis)  Rowleyi  (Description  of  two  Species  of  Birds 
from  the  Malay  Aschipelago,  ibid.  p.    i63). 

Kurz  darauf  erschien  in  den  »Mittheilungen  aus  dem 
KÖnigl.  Zoologischen  Museum  zu  Dresden«  (III.  Heft,  Dresden 
1878,  p.  349  —  372,  mit  drei  Tafeln)  ein  Aufsatz  H.  Bowdler 
Sharpe's:  »On  the  Collections  of  Birds  made  by  Dr. 
Meyer  during  his  Expedition  to  New  Guinea  and  some  neigh- 
bouring  Islands«,  in  welchem  besonders  die  Rapaces,  Di- 
cruridae  und  Campophagidae,  dabei  auch  Arten  von  Sanghir 
und  Siao  abgehandelt  werden.  Auch  in  den  seit  1879  er- 
scheinenden   »Abbildungen    von  Vogalskeletten«    hat    A.  B. 


Die  Vögel   von   Gross-Sanghir.  533 

Meyer  viele  osteologische  Tafeln  und  Mittheilungen  über 
Sanghir -Vögel  nach  den  von  ihm  selbst  gemachten  Samm- 
lungen geliefert,  auf  welche  letzteren  auch  Salvadori  in 
den  später  zu  erwähnenden  Abhandlungen  vergleichsweise 
Öfter  Bezug  nimmt.  Andere  Resultate  seiner  eigenen  For- 
schungen auf  Sanghir  und  Siao  hat  A.  ß.  Meyer  mit 
Berücksichtigung  der  noch  weiter  unten  zu  erwähnenden, 
inzwischen  zur  Veröffentlichung  gelangten  Ergebnisse  der 
Fi  scher'schen  und  Bruijn'schen  Sammlungen  aus  der 
Mitte  der  siebenziger  Jahre,  in  einem  schon  oben  erwähnten 
»dem  ersten  internationalen  Ornithologen-Congresse  in  Wien« 
gewidmeten  Aufsatze  »Ueber  neue  und  ungenügend  be- 
kannte Vögel  etc.«  (Sitzb.  und  Abh.  Ges.  Isis  Dresden, 
1884,  Abh.  I)  gegeben  und  zu  einer  dem  damaligen  Stande 
unseres  Wissens  ungefähr  entsprechenden  Gesammtliste  der 
Vögel  von  Siao  und  Sanghir  verarbeitet,  auf  welche  ich  noch 
weiter  unten  des  Näheren   zu   sprechen  komme. 

Auf  A.  B.  Meyer  folgend  ist  zunächst  als  Sammler 
im  Gebiete  der  Sanghir  -  Inseln  George  Fischer  zu  er- 
wähnen, welcher  ausser  einer  grossen  Menge  von  Celebes- 
VÖgeln  auch  solche  aus  »Sanghir«,  worunter  offenbar  Siao 
mit  verstanden  ist,  dem  Darmstädter  Museum  übergab. 
Nachdem  Fr.  Brüggemann  dieselben  bestimmt  und  wissen- 
schaftlich bearbeitet  hatte,  wurden  die  Doubletten  im  Fe- 
bruar 1876  von  dem  Director  des  Museums,  G.  v.  Koch, 
anderen  Sammlungen  angeboten.  Es  ist  das  zu  diesem 
Zwecke  von  demselben  herausgegebene  »Verzeichniss  einer 
Sammlung  von  Vogelbälgen  aus  Celebes  und  Sanghir,  welche 
vom  Grossherzoglichen  zoologischen  Museum  zu  Darmstadt 
im  Tausch  oder  gegen  Baarzahlung  zu  erhalten  sind«,  die 
erste  Veröffentlichung  über  die  Fischer'schen  Sammlungen. 
Gleichzeitig  wurde  die  erst  etwas  später  erschienene  Arbeit 
PViedr.  Br  üggema  nn's:  »Beiträge  zur  Ornithologie  von 
Celebes  und  Sanghir«  in  den  »Abhandlungen  herausgegeben 
vom  naturwissenschaftlichen  Vereine  zu  Bremen«  (V.  Bd., 
I.  Heft,  erschienen  April  187G,  p.  35 — 102)  gedruckt,  in 
welcher  mehrere  Arten  zum  ersten  Male  für  die  Sanghir- 
Inseln    nachgewiesen    werden.      »Nachträgliche  Notizen    zur 


584  W.    Blasius. 

Ornithologie  von  Celebes  u.  s.  w.«  erschienen  später  von 
demselben  1877  (ibid.,  3.  Heft,  erschienen  October  1877, 
p.  464  —  466),  und  der  Sammler  G.  Fischer  selbst  gab 
etwas  später  noch  einige  erläuternde  »Bemerkungen  über 
zw'eifelhafte  celebensische  Vögel«,  in  denen  auch  die  Vor- 
kommnisse von  Sanghir  berührt  werden  (ibid.,  4.  Heft, 
erschienen  April  1878,  p.  538).  Auf  die  Fischer'schen  Samm- 
lungen und  Brüggemann's  Abhandlung  bezieht  sich  auch 
ein  Brief  T.  Salvador  i's  vom  i5.  Juni  1876,  der  im 
»Ibis«   (1876,  p.   385   und  386)   veröffentlicht  worden  ist. 

Letzterer  hatte  inzwischen  eine  kleine  Sammlung  von 
Vögeln  zur  Untersuchung  erhallen,  welche  A.  A.  Bruijn 
(zum  grossen  Theile  im  September  und  October  1875,  zum 
Theile  vielleicht,  wie  Meyer  meint,  gleichzeitig  mit  den  von 
A.  B.  Meyer  ausgesandten  Jägern)  bei  Pejta  (Salvador! 
schreibt  Pettä)  auf  Gross-Sanghir  gesammelt  und  dem  Museo 
Civico  in  Genua  gesandt  hatte,  und  veröffentlichte  darüber 
im  October  1876  in  den  »Annali  del  Museo  Civico  di  Storia 
Naturale  di  Genova«  (Vol.  IX,  1876/77,  p.  5o — 65),  eine 
Abhandlung  unter  dem  Titel  »Intorno  a  due  piccole  Colle- 
zioni  di  Uccelli,  1'  una  di  Pettä  (Isole  Sanghir)  etc.,  in 
welcher  mehrere  neue  Arten:  Pitta  coeruleitoi-ques,  Dicaeum 
sanghirense ,  Prionochilus  sanghirensis  und  Calornis  sang- 
hirensis  beschrieben  und  manche  andere  zuerst  für  Sanghir 
nachgewiesen  werden.  Derselbe  Autor  gibt  über  die  Nec- 
tarinien  von  Sanghir  bald  nachher  weitere  wichtige  Auskunft 
in  seiner  monographischen  Abhandlung:  »Intorno  alle  Specie 
di  Nettarinie  della  Papuasia,  delle  Molucche  e  del  gruppo 
di  Celebes  (Atti  della  R.  Accademia  delle  Scienze  di  Torino 
(Vol.  XII,  i^'j^l'jj,  Februar-März  1877,  p.  299— 32i).  Kurze 
Zeit  darauf  erhielt  T.  Salvador!  zur  Bearbeitung  eine 
zweite,  von  A.  A.  Bruijn  herrührende  Sammlung,  eben- 
falls von  Pejta  auf  Gross  -  Sanghir,  die  durch  Vermittlung 
des  Herrn  Leon  Laglaize  an  das  Museum  des  Grafen 
Turati  in  Mailand  gelangt  war.  Von  den  sieben  Arten, 
die  in  dieser  Sammlung  enthalten  waren,  konnte  T.  Salva- 
dor! 1878  drei  als  neu  beschreiben  in  seiner  Abhandlung: 
»Descrizione  di   tre  nuove  specie    di  Uccelli    e  note  intorno 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  535 


ad  altre  poco  conosciute  delle  Isole  Sanghir  (Atti  della  R. 
Accademia  delle  Scienze  di  Torino,  Vol.  XIII,  1877/78, 
p.  II 84 — II 89),  nämlich  Dicruropsis  axillaris,  Macropygia 
sanghirensis  wndArdetta  melaena.  Auch  Wulf  v.  Bültzings- 
löwen  scheint  einige  in  europäische  Museen  gelangte  Vögel 
von  Sanghir  geliefert  zu  haben;  wenigstens  erwähnt  H. 
Lenz  in  seinen  »Mittheilungen  über  malayische  Vögel« 
(Journ.  für  Ornith.,  1877,  p.  35g  — 382),  dass  das  Lübecker 
Museum  durch  denselben  Anoiis  stolidus  von  dort  erhalten 
habe,  wodurch  dessen  dortiges  Vorkommen  zuerst  nach- 
gewiesen worden  ist.  Nach  Paris  scheinen  ebenfalls  Sanghir- 
Vögel  gelangt  zu  sein;  wenigstens  beschrieb  E.  Oustalet 
in  seinen  »Notes  d'Ornithologie.  Observations  sur  divers 
Oiseaux  de  l'Asie  et  de  la  Nouvelle  Guinee«  (Bulletin  de 
la  Societe  Philomathique  de  Paris,  7.  ser.,  Vol.  V,  1880/81, 
p.  71)  von  dort  zuerst  Pinaj'olestes  sanghirensis. 

Ausser  diesen  Arbeiten,  welche  sich  auf  besondere 
Vogelsammlungen  von  den  Sanghir  -  Inseln  stützen  ,  kann 
man  in  Betreff  der  Kenntniss  der  Vogelfauna  von  Sanghir 
und  Siao  selbstverständlich  viel  Belehrung  schöpfen  aus 
dem  seit  1874  im  Erscheinen  begriffenen  Catalogue  of  the 
Birds  in  the  British  Museum,  besonders  aus  Vol.  I  (Acci- 
pitres)  von  Sharpe  1874;  Vol.  II  (Striges)  von  demselben 
1875;  Vol.  III  {Corvidae,  Oriolidae,  Dicruridae  etc.)  von 
demselben  1877;  Vol.  IV  {Campophagidae ,  Muscicapidae 
etc.)  von  demselben  1879;  Vol.  V  {Turdidae)  von  See- 
bohm  1881;  Vol.  IX  (Nactariniidae  etc.)  von  Gadow  1884 
und  Vol.  X  {Dicaeidae,  Hiriindinidae,  Motacillidae  etc.)  von 
Sharpe  188 5  veröffentlicht,  wobei  auch  Salvadori"s 
»Remarks  on  the  Eighth  and  Ninth  Volumes  of  the  Cata- 
logue etc.«  (Ibis  1884,  p.  322  —  329)  zu  berücksichtigen 
sind.  —  Selbstverständlich  nimmt  auch  Salvadori's  »Or- 
nitologia  della  Papuasia  e  delle  Molucche«  (Vol.  I  1880, 
II  t88i,  III  1882)  bei  der  Nähe  des  abgehandelten  Faunen- 
Gebietes  öfters  Bezug  auf  die  Vögel  der  Sanghir  -  Inseln. 
Von  monographischen  Arbeiten  neueren  Datums  kommen  ferner 
besonders  G.  E.  Shelley's  »Monograph  of  the  Cinnyridae 
or  Family  of  Sun  Birds«   (in    12  Theilen  von    1876  bis    1880 


536  W.    Blasius. 

erschienen)  mit  Beschreibungen  und  Abbildungen  der  auf 
Sanghir  gefundenen  Nectarinien  und  A.  Reichenow's 
Arbeiten  über  die  Papageien  in  Betracht,  welch'  letztere  aus 
dem  von  1878  bis  i883  erschienenen  grossen  Tafelwerke 
unter  dem  Titel:  »Vogelbilder  aus  fernen  Zonen.  Abbil- 
dungen und  Beschreibungen  der  Papageien«  und  dem»Con- 
spectus  Psittacorum.  Systematische  Uebersicht  aller  be- 
kannten Papageienarten«  (Journ.  für  Ornith.  1881,  p.  i — 49, 
ii3 — 177,   225 — 289  und   337 — 398)  bestehen. 

In  den  letzten  Jahren  habe  ich  selbst  mich  mehrfach 
mit  grösseren  Vogelsammlungen  aus  Celebes  beschäftigt, 
und  bei  der  Verwandtschaft  der  Faunen  von  Celebes  und 
den  Sanghir-Inseln  habe  ich  in  den  von  mir  veröffentlichen 
Arbeiten  ebenfalls  vielfach  Bezug  nehmen  müssen  auf  die 
Vogelarten,  die  auf  den  Sanghir-Inseln  vorkommen.  Ich 
erwähne  hier  meine  Arbeit  «lieber  neue  und  zweifelhafte 
Vögel  von  Celebes  (Vorarbeiten  zu  einer  Vogelfauna  der 
Insel)"  (Journ.  für  Ornith.  i883,  p.  ii3 — 162)  und  meine 
»Beiträge  zur  Kenntniss  der  Vogelfauna  von  Celebes«,  die 
in  Madaräsz'  Zeitschrift  für  die  gesammte  Ornithologie  er- 
schienen sind,  und  zwar  in  drei  Theilen:  I.  i885  (p.  201 
bis  327),  II.   1886  (p.  81  — 176)  und  III.   1886  (p.  193— 210). 

Hiermit  glaube  ich  eine  Zusammenstellung  der  wich- 
tigsten Arbeiten  gegeben  zu  haben,  welche  zur  Vervollstän- 
digung unserer  Kenntniss  von  der  Ornis  der  Sanghir-Inseln 
beigetragen  haben.  Die  letzte  Zusammenstellung  der  dortigen 
Vögel  hatte,  wie  ich  schon  oben  angeführt  habe,  1884 
A.  B.  Meyer  (1.  c.  p.  6)  gegeben.  Derselbe  zählte  im 
Ganzen  von  Gross-Sanghir  62  Arten,  von  Siao  dagegen  39 
auf.  Die  letztere  Zahl  ist  jedoch  um  eine  Art,  nämlich 
Callialcyon  rufa,  zu  erhöhen,  welche  schon  1866  Duyven- 
bode  von  Siao  an  das  Leydener  Museum  geschickt  hat. 
Die  erstere  Zahl  würde  um  zwei  Arten  zu  erhöhen  sein, 
nämlich  um  Ptilopus  xantorrhous,  eine  Art,  die  von  Rosen- 
berg, Hoedt  und  später  auch  von  Bruijn  auf  Gross- 
Sanghir  gefunden  worden  ist,  und  Pinarolestes  sanghir ensis, 
welche  Oustalet  1881  von  Sanghir  beschrieben  hat.  Da- 
gegen glaube  ich,    dass  das    von  Meyer    ohne  Fragezeichen 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  537 


erwähnte  Vorkommen  von  Prioniturus  flavicans  nicht  besser 
beglaubigt  erscheint ,  als  dasjenige  von  Eudynamis  melano- 
rhyncha  und  deshalb  bis  auf  Weiteres  zunächst  verneint  oder 
doch  als  sehr  fraglich  hingestellt  werden  muss.  Auf  diese 
Weise  würde  die  Meyer 'sehe  Liste  der  Vogel  von  Gross- 
Sanghir  sich  auf  63  Arten  erhöhen.  Dies  war  der  Stand- 
punkt unserer  Kenntniss  bevor  die  Forschungen  des 
Herrn  Dr,  Platen  und  seiner  Gemahlin  auf  Gross- 
Sanghir  begannen.  Im  Sommer  1886  beauftragten  dieselben 
zuerst  einheimische  Jäger  damit,  dort  für  wissenschaftliche 
Zwecke  Vögel  zu  sammeln.  Dieselben  brachten  bei  Manga- 
nitu  im  Ganzen  igS  auf  3i  verschiedene  Arten  sich  ver- 
theilende  Bälge  zusammen,  die  ich  durch  meinen  Freund, 
Herrn  Ober-Amtmann  A.  Nehrkorn  in  Riddagshausen, 
zur  Bestimmung  und  wissenschaftlichen  Bearbeitung  erhielt. 
Unter  denselben  befanden  sich  vier  Arten,  welche  früher 
noch  nicht  auf  Gross-Sanghir  gefunden  waren,  nämlich 
Haliastiir  girrenera  var.  ambigiius,  Munia  molucca,  Njycti- 
corax  caledonicus  und  Onychoprion  anaesthetus.  Eine  erste 
vorläufige  Mittheilung  über  diese  Bereicherung  der  Vogel- 
fauna und  über  das  erste  Auffinden  der  typischen  dunklen 
Form  von  Demiegretta  sacra  auf  Gross-Sanghir,  wobei 
ich  die  Onychoprion-Krx  noch  unbestimmt  lassen  musste, 
konnte  ich  in  der  Sitzung  des  Vereins  für  Naturwissenschaft 
zu  Braunschweig  am  10.  März  1887  machen  (Braun- 
schweigische Anzeigen  vom  3o.  März  1887,  Nr.  j5,  p.  695). 
—  Angespornt  durch  die  Erfolge  der  einheimischen  Jäger 
siedelten  später  Herr  und  Frau  Dr.  Platen  selbst  nach 
Manganitu  auf  Gross  -  Sanghir  über  und  erbeuteten  dort 
vorzugsweise  im  December  1886,  sowie  im  Januar  und  Fe- 
bruar 1887,  leider  gerade  zur  Regenzeit,  wo  die  Durch- 
forschung der  Insel  mit  besonderen  Schwierigkeiten  verbunden 
ist,  weitere  95  Vogelbälge,  die  ich  auf  die  gleiche  Weise 
im  Spätsommer  1887  zur  wissenschaftlichen  Bearbeitung 
erhielt.  Diese  letzteren  Sammlungen  zeigten  sich  bedeutend 
interessanter,  als  die  ersten.  Nicht  allein  befanden  sich 
wiederum  vier,  früher  noch  nicht  nachgewiesene  Arten 
darunter    vertreten,    nämlich    Herodias    nigripes,     Cuculus 


538  W.   Blasius. 

canoroides  und  je  eine  bisher  noch  nicht  beschriebene 
Zosterops-  und  Criniger-An,  sondern  es  boten  die  Samm- 
lungen auch  genügend  Material,  um  einige  bis  dahin  zweifel- 
haft gebliebene  Formen  genauer  festzustellen,  in  Folge  dessen 
ich  glaube  eine  Ninox  -  Art  als  neu  und  ausserdem  neue 
Varitäten  von  Eudynamis  mindanensis  und  Chalcophaps 
indica  beschreiben  zu  können.  Auf  die  wichtigsten  Ergeb- 
nisse dieser  Sammlungen  machte  ich  in  der  Sitzung  des 
Vereins  für  Naturwissenschaft  zu  Braunschweig  am  5.  Ja- 
nuar 1888  aufmerksam  (Braunschweigische  Anzeigen  vom 
II.  Januar  1888,  Nr.  9,  p.  86;  Russ'  Isis  1888,  p.  78).  Die 
Zahl  der  bis  jetzt  bekannten  Vogel  von  Gross-Sanghir  war 
auf  diese  Weise  auf  71  gestiegen.  Nachdem  auch  inzwischen 
der  Sammler,  Herr  Dr.  Platen,  selbst  sich  über  die  Fleder- 
maus-Papageien von  Gross  -  Sanghir  in  einem  kleinen  Auf- 
satze in  Russ'  »Gefiederter  Welt«  (1887,  p.  263)  ausge- 
sprochen hat,  gebe  ich  im  Folgenden  eine  dem  jetzigen 
Standpunkte  unserer  Kenntniss  entsprechende  genaue  Liste 
der  71  Vogelarten  von  Sanghir.  Den  einzelnen  Arten  füge 
ich  den  Hinweis  auf  die  Originalbeschreibung  und  auf  die 
wichtigsten  die  Fauna  der  Sanghir  -  Inseln  betreffenden 
Veröffentlichungen  hinzu.  Bei  den  Arten,  von  denen  das 
Platen'sche  Ehepaar  Exemplare  eingesandt  hat,  gebe  ich, 
meist  in  Verbindung  mit  den  Tabellen  der  von  mir  selbst 
an  den  Bälgen  genommenen  Maasse,  die  überaus  werthvollen 
Originalnotizen  der  Sammler  über  die  Farbe  der  Iris  und 
der  nackten  Theile  u.  s.  w.  und,  soweit  es  mir  erforderlich 
scheint,  ausführlichere  Erörterungen  über  das  mir  vorlie- 
gende Material;  bei  den  anderen,  von  Platen  nicht  einge- 
sandten Arten,  erwähne  ich  wenigstens  die  bisherigen  Be- 
weisstücke für  das  Vorkommen  derselben  auf  den  Sanghir- 
Inseln  und  füge  einige  Bemerkungen  über  die  allgemeine 
Verbreitung  derselben  hinzu.  Zweifelhafte  Arten  führe  ich 
ohne  Nummer  und   mit  Fragezeichen  in  der   Liste  an. 

Diejenigen  Exemplare  der  Platen'schen  Sammlungen, 
welche  als  Belegstücke  in  dem  Herzoglichen  Naturhistori- 
schen Museum  in  Braunschweig  aufbewahrt  bleiben,  werden 
im  Folgenden  mit  einem  Stern  (*)  bezeichnet.  Es  sind  dies 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  539 


im  Ganzen    75   Exemplare,    45  aus    der    ersten   und  '3o  aus 
der  zweiten  Sendung. 

Farn.  Falconidae. 
1.  Pandion  haliaetus  (Linn.) 

Falco  haliaetus,  Linne,  Syst.  Nat.  Vol.  I,  p.   129,   1766. 
Pandion  haliaetus,  Schlegel,  Mus.    Pays-Bas,  Accipitres,  p.   i23,  Juli 
1873.  —  J.  H.  Gurney,   Ibis   1882,  p.  597.  —  W.  Blasius,  Braun- 
schweig. Anzeigen  v.  11.  Jan.   i888,  Nr.  9,  p.  86.    —    Idem,  Russ' 
Isis   1888,  p.  78. 
Pandion  leucocephalus  partim,  Salvador!   (nee   Gould),  Ornitol.  della 
Papuasia,  Vol.  I,  p.   11,    1880.  —  A.  B.  Meyer,  Sitzb.    und  Abh. 
Ges.  Isis  1884,  Abh.  I,  p.  6. 
Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei  Sharpe,   Cat.  Birds  Brit.  Mus.  Vol. 
I,  p.  449. 

Durch  Dr.  Platen  erhielten  wir  drei  Exemplare,  zwei 
Männchen  {a  und  b)  und  ein  Weibchen  (*c),  aus  der  Um- 
gegend von  Manganitu  auf  Gross-Sanghir,  sämmtlich  über- 
einstimmend bezeichnet;  »Iris  goldgelb,  Schnabel  schwarz, 
Füsse  hellgraublau«.  Die  Wachshaut  ist  bei  dem  von  Platen's 
Jägern  gesammelten  Balge  a  als  »graubraun«,  bei  b  und  c 
als  »hellgraublau«  bezeichnet.  Letztere  beiden  Exemplare 
hat  Dr.  Platen  selbst  gesammelt. 

Schon  das  Männchen  a  trägt  zahlreiche  braune  Schaft- 
flecken auf  dem  übrigens  weissen  Kopfe;  mehr  als  20  Federn 
besitzen  solche  braune  Färbung,  und  es  ergibt  sich  daraus 
eine  sehr  grosse  Aehnlichkeit  mit  europäischen  Exemplaren 
von  Pandion  haliaetus,  deren  ich  viele  vergleichen  kann. 
Noch  mehr  zeigen  b  und  c  die  dunklen  Schaftfiecken  auf 
dem  Kopfe  entwickelt,  so  dass  ich  nach  der  Färbung  keinen 
Unterschied  zwischen  den  Sanghir-Vögeln  und  den  europäi- 
schen aufzufinden  vermag.  Während  ich  daher  die  Berech- 
tigung der  Abtrennung  der  australischen  Vögel  mit  dem 
Namen  ^^ leucocephalus  Gould««  als  Species  oder  Subspecies 
vorläufig  noch  dahin  gestellt  sein  lassen  möchte,  glaube  ich, 
dass  sich  die  Hauptform  von  Amerika  und  der  alten  Welt 
östlich  bis  über  Sanghir,  vielleicht  sogar  bis  über  die 
Molukken   hinaus  in   ihrer  Verbreitung    ausdehnt.     Ist  diese 


540 


W.  Blasius- 


Anschauung  richtig,  so  würden  die  von  Salvador i  in  der 
Ornitologia  della  Papuasia  gegebenen  Hinweise  auf  das 
Vorkommen  von  leucocephalus  Gould  in  Sanghir  und  Siao 
zu  streichen  sein.  Die  Frage,  ob  die  Celebes-Vögel  der 
australischen  Form  angehören  oder  nicht,  bedarf  noch  einer 
besonderen  Prüfung.  Sharpe  dürfte  vielleicht  im  Catalogue 
of  the  ßirds  in  the  British  Museum  (Vol.  I,  p.  448  u.  451) 
in  der  Abgrenzung  der  Formen  das  Richtige  getroffen  haben. 
Allerdings  ist  die  geringere  Grösse  der  australischen  Form 
nur  im  Durchschnitt  bei  Vergleichung  eines  grossen  Materials 
bemerkbar,  nicht  aber  im  Einzelnen  verwendbar,  wie  schon 
Gurney  (1.  c.)  nachgewiesen  hat.  Die  wichtigsten  Maasse 
der  drei  Sanghir- Vögel  mit  den  ursprünglichen  Geschlechts- 
und Datum-Angaben  der  Sammler  sowie  mit  den  im  frischen 
Zustande  von  letzteren  genommenen  Maassen  (Long.  tot.  = 
L.;  Differ.  =  D.  =  Abstand  der  Spitze  des  in  Ruhelage 
befindlichen  Flügels  von  der  Schwanzspitze)  sind  folgende: 


§0 


Differ. 

Ala 

Cauda 

S  S  S 

3 

cm 

cm 

cm 

cm 

'S, 
cm 

r;     Tarsus 


Datum 


minus  2 
minus  5 


42,0 

18,2 

3,5 

> 

49.5 

20,2 

3,9 

4,0 

48,5 

24,7 

3.9 

4,0 

5,4 
5,6 
5,8 


9.  Aug.  18 
20.  Jan.  iS 
20.  Jan.   li 


Dieser  Tabelle  stelle  ich  einige  Maasse  von  Individuen 
des  Braunschweiger  Museums  aus  anderen  Gegenden  gegen- 
über: 


Heimat 

Geschlecht 

cm 

Cauda 
cm 

Culmen 

(gerad  gem.) 

cm 

Rictus 
cm 

Tarsus 
cm 

Austral.  (/gMCOc.) 

Celebes 

Deutschland  Harz 
»     ßraunschweig 

> 
9  ? 

46,4 
44,5 
51,0 

47»3 

20,3 
20,4 
22,5 
20,7 

3,8 
4,1 
3,8 
3,7 

4,0 
4,3 
4,1 
3,9 

5,7 

5,6 

5,6 

c.3,6 

Die  Vögel  von  Gross-Sanghir. 


541 


Bemerkenswerih  ist  noch,  dass  bei  den  Individuen  b 
und  c  eine  vollständig  weisse  Färbung  des  Kinns  und  der 
Kehle  ohne  dunkle  Schaftstriche  zu  finden  ist,  und  dass  bei 
diesen  die  braunen  Schaftflecken  erst  an  der  Vorderbrust 
beginnen.  Beim  Männchen  b  sind  die  eigentlichen  Brust- 
federn einfarbig  braun,  während  dieselben  beim  Weibchen 
c  gemischt  braun  und  weiss  erscheinen,  —  Die  Art  war 
bisher  in  drei  weiblichen  Exemplaren  von  Sanghir  bekannt, 
die  im  Leydener  Museum  aufbewahrt  werden  (am  4.  Aug. 
und  3.  Nov.  i865  durch  v.  Rosenberg  und  am  24.  Jan. 
1866  von  Hoedt  gesammelt);  ebenda  befindet  sich  ein  1866 
auf  Siao  von  Duyvenbode  gesammeltes  Weibchen  (cf. 
Schlegel  1.  c).  —  Guruey  (1.  c.)  maass  ein  Individuum 
unbestimmten  Geschlechtes  von   Sanghir. 

2.  Bulastur  indicus  (Gml.) 

Falco  indicus  Gmelin,  Syst.  Nat.  Vol.  I,  p.  264,    1788  (ex  Latham). 

Buteo  poliogenys,  Schlegel,  Vog.  Nederl.  Ind.   p.  33 — 70  pl.  21,  Fig. 

2  u.  3    (1866);    —  Idem,   Mus.  Pays-Bas,   Accipitres   p.    in,    Juli 

1873  (»Sanghir«). 

Poliornis  poliogenys  Wailace  Ibis   1868,  p.    19.  —  Gray,    Hand-List. 

Vol.  I,  p.  16,  sp.   139   (1869). 
Butastur  indicus,  A.   B.  Meyer,  Sitzb.  und  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abb. 

I,  p.  6. 
Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei  Salvadori,   Ornitol.    delia   Papuasia, 
Vol.  I,  p.  14,  und  Sharpc,  Cat.  Birds  Brit.  Mus.,  Vol.   I,  p.  297. 
Wir     erhielten     aus    Gross-Sanghir    von    Dr.    Platen 
selbst  gesammelt  zwei  Männchen  [a  und  b),  übereinstimmend 
bezeichnet:     »cf.  Iris  goldgelb.     L.  42,    D.   2^772.     Schnabel 
schwarz.   Wachshaut  und   Füsse  goldgelb«. 

a  hat  eine  stärkere  Entwickelung  des  Rothbraun  in 
der  Färbung  des  Gefieders,  besonders  im  Flügel,  als  b  und 
und  dabei  vier  schwärzliche  Querbinden  im  Schwänze, 
während  b  nur  deren  drei  besitzt. 

Die  wichtigsten  Maasse  sind  die  folgenden: 


Geschleeht 

Ala 
cm 

_      ,        'Culmenmit 
Cauda      .  Wachshaut 

cm          ßerade  gem. 

''"*         1         cm 

Tarsus 
cm 

Datum 

a 
b 

cf 

32,5 
32,0 

18,4 
20,1 

1 

2,9 
2,9 

6,3 
6,0 

I.  Dec.  1886 
18.  Jan.   1887 

542  W.  Blasius. 

Die  bisher  einzigen  Beweisstücke  für  das  Vorkommen 
dieser  vom  Östlichen  Asien,  China,  Japan,  Malakka  bis 
Papuasien  weitverbreiteten  Art  in  Sanghir  scheinen  zwei 
im  Leydener  Museum  aufbewahrte  Weibchen  zu  sein,  von 
welchen  je  eines  durch  von  Rosenberg  am  3o.  Oct.  1864 
und  durch  Hoedt  am  1 5.  Jan.  1866  dort  gesammelt  wor- 
den ist.  Letzterer  erlegte  im  October  und  November  i865 
auch   auf  Siao  drei  Exemplare  (cf.  Schlegel  1.  c). 

3.  Haliastur  girrenera  (Vieill.)   var.  ambiguus  Brüggemann. 

Haliaetus  girrenera,  Vieillot,  Gal.  Ois.  Vol.  I,  p,  3i.  pl.  X  (1825). 
Haliaetus  indus  (Bodd.)  var.   ambiguus  BrQggemann,  Abh.  Naturw. 

Ver.  Bremen,  Bd.   V,  p.  46  (specim.  ex  Celebes)  März  1876. 
Haliaetus  indus  Schlegel,  Mus.  Pays-Bas,  Accipitres  p.  119  (specim. 

ex  Celebes  et  Siao),  Juli   iSyS- 
Haliastur  indus,  subsp.  a)  intermedius  -{-  ß)  girrenera,  Sharpe  Cat. 

Birds  Brit.  Mus.   Vol.  I,   1874  (specim.  ex  Celebes). 
Haliastur  intermedius  (an   girrenera'i)  Gurney,   Ibis    1878,   p.   462/3 

(specim.   ex  Celebes). 
Haliastur  girrenera,  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  und  Abh.  Ges.    Isis    1884, 

Abh.  I,  p.  6  und  9  (specimina   ex  Siao). 
Haliastur  girrenera  var.  ambiguus,  W.  Blasius,  Madaräsz'  Zeitschrift 

f.  d.  ges.  Ornithologie   i885,  p.  227  (specim.  ex  Celebes). —  Idem, 

Braunschweig.  Anzeigen  v.   3o.  März   1887,  Nr.  75,    p.   6g5  (Gross- 

Sanghir). 
Haliastur  girrenera  var.   ambigua  Salvadori,  Ornitol.  della  Papuasia. 

Vol.    I,   p.    17,    1880    (specim.   ex  Celebes),    wo   auch   die    übrige 

Synonymie  zu   vergleichen   ist. 

Dr.  Platens  Jäger  sammelten  auf  Gross-Sanghir  drei 
Exemplare  {a  bis  c).  Bei  allen  ist  die  »Iris  hellbraun«  be- 
zeichnet. 

a  »cf  L.  5o,  D.  —  cm,  Schnabel  horngrau.  Wachshaut 
graugelb.  Füsse  graugelb.    i5.  Juli    i886.«t 

b  »9  L.  52,  D.  — 2  cm,  Schnabel  hellgelb.  Wachshaut 
graugelb.  Füsse  graugelb.   3i.  Mai   1886.« 

c  »cf  juv.  49,  D.  I  cm.,  Schnabel  schwarz,  Wachs- 
haut schwarz.  Füsse  gelb.  25.  Juli    1886." 

Das  Männchen  a  hat  auf  Kopf  und  Nacken  ganz 
schmale  Schaftstriche,  von  denen  etwa  sechs  auf  einen  Milli- 
meter gehen   würden;    das  Weibchen    b    dagegen   hat    keine 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir. 


543 


Spur  von  dunklen  Schaftstrichen  auf  dem  weissen  Gefieder 
des  Vorderkörpers.  Beide  ähneln  durchaus  den  alten  Vögeln, 
welche  ich  aus  Süd-Celebes,  ebenfalls  durch  Dr.  P  1  a  t  e  n 
gesammelt,  erhielt.  Der  dritte  Balg  c  trägt  ein  Jugendkleid, 
sehr  ähnlich  einem  jugendlichen  Männchen,  welches  kürzlich 
Dr.  Platen  aus  Rurukan  in  Nord-Celebes  einsandte,,  nur  hat 
das  vorliegende  Sanghir-Exemplar  mehr  bräunliche  Längs- 
flecken an  der  Brust,  an  welcher  nämlich  die  Federn  in  der 
Mitte  längs  des  Schaftes  weiss  und  an  den  Rändern  rost- 
braun gefärbt  sind.  An  der  Uebereinstimmung  der  Sanghir- 
und  Celebes-VÖgel  kann  ich  nicht  zweifeln.  Ich  verweise 
daher  in  Betreff  der  obigen  Namengebung  auf  das,  was  ich 
bei  Besprechung  der  Celebes-Bälge  (1.  c.)  gesagt  habe. 
Die  Maasse  sind   folgende: 


Geschlecht 

j       Ala 
cm 

Cauda 

cm        1 

Culmen 
cm 

Tarsus 
cm 

a 

cT 

39,5 

19,5 

3,4       ' 

5,0 

b 

Q 

43,o 

21,4 

3,7 

5,3 

c 

d"  Juv. 

40,3 

20,3          i 

3,3 

1 

4,8 

Es  dürfte  gerechtfertigt  sein,  die  Verbreitung  der  drei 
nahe  verwandten  Formen  in  grossen  Zügen  folgendermaassen 
anzunehmen:  i.  Haliastur  indus  (die  Hauptform  mit  den 
breiten  Schaftstrichen)  in  Indien ,  Ceylon  und  ostwärts  bis 
etwa  Burmah;  2.  H.  intermedius  in  Slam,  Malakka,  auf 
den  Sunda-Inseln  und  den  Philippinen;  3.  H.  girrenera  in 
Neu-Holland,  Papuasien,  auf  den  Molukken  und  westwärts 
bis  Celebes  und  bis  zu  den  Sanghir-Inseln.  In  letzteren 
Gebieten  und  auf  einigen  nahe  gelegenen  Molukken-Inseln 
bildet  sich  die  zu  intermedius  hinüberneigende  ßrüggemann'- 
sche  Varietät  ambiguus  aus. 

Auf  Gross-Sanghir  ist  diese  letztere  (und  überhaupt 
eine  Haliastur- Art)  durch  die  Platen'schen  Sammlungen 
zuerst  nachgewiesen,  da  bis  dahin  die  Art  durch  Hoedt 
(?  ad.,  2.  Nov.  r865,  cf.  Schlegel  1.  c.)  und  A.  B.  Meyer 
(1.  c.)  nur  auf  Siao  angetroffen  war. 

OrnisIV.  4.  35 


544  W.  Blasius. 

4,   Tadiyspi\ias  soloensis  (Horsf.) 
Falco  soloensis,  Horsfield,  System.  Arrang.  Birds  Java  (read  April    i8. 

1820),    Transact.    Linn.    Soc.    Vol.    XllI,    1822,    p.   i3~,   sp.    6.    — 

Latham,  Gen.  Hist.  Vol.  I,  p.  20g  (1821). 
Nisus  soloensis,  Schlegel,  Mus.  Pays-Bas,  Accipitres,  p.  97,  Juli  1873 

(Sanghir,  Siao). 
Tachyspi^ias  soloensis,  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  und  Abh.  Ges.  Isis  1884, 

Abh.  I,  p.  6. 
Ausführliche   Synonymie    vgl.   bei  Salvadori,    Ornitol.   della  Papuasia, 

Vol.   I    p.   65. 

Die  Art  ist  von  China,  den  Philippinen  und  den  Sunda- 
Inseln  bis  über  die  Molukken  und  einzelne  Gebiete  von 
Papuasien  verbreitet.  Die  einzigen  Beweisstücke  für  das 
Vorkommen  auf  Gross-Sanghir  scheinen  im  Leydener  Mu- 
seum sich  zu  befinden  (9  ad.  3.  Jan.  1866  von  Hoedt; 
$  24.  Oct.  1864  durch  von  Rosenberg;  cf  3.  Nov.  1864 
durch   von  Rosenberg  gesammelt). 

Ebendaselbst  werden  drei  im  October  i8ö5  von  Hoedt 
gesammelte  Exemplare  von  Siao  aufbewahrt. 

Fam.  Strigidae. 
5.  Scops  menadensis,  Q^aoy  et  Gaimard. 

Scops  menadensis,  Q.uoy  et  Gaimard:  Voy.  de  TAstrolabe,  Zool.  I, 
p.  170,  pl.  2,  Fig.  2  (i83o)  (Menado,  Celebes).  —  A.  B.  Meyer: 
Sitzb.  und    Abh.  Gesellsch.  Isis   1884,  Abh.  I,  p.    i3. 

Scops  menadensis  et  siaoensis,  Schlegel :  Museum  Pays-Bas.  Aves 
Noctuae  Revue,  p.  12,  13  (Juillet  1873). 

Scops  magicus  subsp.  e.  menadensis  et  subsp.  Z.  siaoensis,  Sharpe,  Cat. 
Birds  Brit.  Mus.  Vol.  II,  p.  76  und  78  (1875),  wo  auch  die  übrige 
Synonymie  zu  finden  ist. 

Zwei  Weibchen  (*a  2.  Jan.  1887,  b  24.  Jan.  1887), 
übereinstimmend  bezeichnet:  »$.  Iris  hellgelb.  L.  19.  D. 
—  cm.  Schnabel  und  Füsse  braun.« 

Die  beiden  Stücke,  von  denen  a  weniger  Rostfarbe  im 
Gefieder  besitzt  und  heller  erscheint  als  b,  sind  mit  weib- 
lichen Exemplaren  von  Nord-Celebes,  obgleich  kleine  indi- 
viduelle Unterschiede  aufgefunden  werden  können,  im  We- 
sentlichen vollständig  übereinstimmend.  In  der  Grösse 
sind  sie  den  Celebes-Stücken  gleich,  oder  sie  übertreffen 
dieselben  sogar,    besonders  in  der  Flügellänge,  die  bei  den 


Die  Vö2el  von   Gross-Sanshir. 


545 


von  mir  verglichenen  drei  weiblichen   Individuen  von  Nord- 
Ceiebes   nur  zwischen   14,9  und    1 5,2  cm  schwankt. 

Die   Maasse    der  beiden    mir  vorliegenden    Bälge    sind 
folgende: 


Ala 

Cauda 

Rictus 

Tarsus 

cm 

an 

cm 

cm 

*a 

i6,a     , 

7,9 

1,9 

.6 

b 

16,0 

7,2 

2.0 

2,6 

Hoedt  erlegte  auf  Gross-Sanghir  am  10.  Januar  1866 
ein  Männchen  (cf.  Schlegel,  1.  c.  p.  12).  Später  erhielt  auch 
A.  B.  Meyer  ein  Exemplar  von  Tabukan  (cf.  Meyer,  I.e.). 
—  Auf  Siao-oudang  erwarb  Jonkheer  Renesse  van  Duyven- 
bode  ein  auffallend  kleines  Stück,  das  Schlegel  Veranlassung 
zur  Aufstellung  seiner  Scops  siaoensis  gab  (cf.  Schlegel, 
1.  c.  p.  i3),  die  ich  in  Uebereinstimmung  mit  A.B.  Meyer 
für  nicht  genügend  begründet  erachten  kann.  —  Die  vor- 
liegende Art  ist  ausserdem  auf  Celebes  und  einigen  benach- 
barten Inseln   aufgefunden   worden. 

6.  Ninox  macroptera,  W.  Blas. 

Noctua  sp.  (ex  Sanghir)  Schlegel,  Observations  zoologiques  I,  Nederl. 

Tijdschr,  voor  Dierk.  III  (1866)  p.   i83. 
Noctua  hirsuta  (ex  Sanghir)  Schlegel,  Mus.  Pays-Bas,  Rapaces,  Aves 

Noctuae  Revue  1873,  p.  24. 
»Ninox  scutulata  (Raffl.)?«    Salvadori,  Ann.  Mus.  Genova,    Vol.   IX. 

October  1876,  p.  52.  —  Ornitologia  della  Papuasia,  Vol.  I,  p.  81  (1880). 
^'Ninox  scutulata  (Raffl.)?  ann.  sp?«  A.  B.  Meyer,  Sitzungsber.  Ges. 

Isis   1884,  Abh.  I.,  p.   14  (9). 
Ninox  macroptera  W.  Blasius,  Braunschweig.  Anzeigen  v.    11.  Jan. 

1888,    Nr.  9,  p.  86;  —    Idem    Russ'    Isis   1888,    p.  86  ("Manganitu, 

Gross-Sanghir«). 

Fünf  Exemplare,  alle  übereinstimmend  bezeichnet:  »Iris 
goldgelb,  Schnabel  dunkelbleigrau,  Füsse  hellgelbe. 

D.  —  cm        II.  Dec.   1886" 
"   —     »  20.  Jan.    1887U 


*a 

»cf  L.  27 

*b 

"ff    >.    28 

c 

-&    »    28 

*d 

»cf    »    27,5 

*e 

..  2   »  29 

Febr. 


18.  Dec.  1886« 


35* 


546  W.  Blasius. 

Wenn  ich  glaube,  die  Sangiiir-Vögel  aus  derjenigen 
Gruppe  der  lY/nox-Arten,  als  deren  Typus  scutulata  Raffles 
(1822  von  Sumatra  beschrieben)  oder  hirsuta  Temminck 
(1824  von  Ceylon  beschrieben)  betrachtet  werden  kann,  mit 
einem  besonderen  Namen  benennen  zu  dürfen,  so  bin  ich 
mir  bewusst,  dass  der  Name  vielleicht  nur  eine  vorüber- 
gehende Bedeutung  hat,  und  dass  das  Ergebniss  späterer 
Untersuchungen  und  Vergleichungen  möglicherweise  die 
specifische  Uebereinstimmung  mit  Ninox  japonica  (Bp.)  (ex 
Schlegel,  i85o  von  Japan)  beweisen  wird.  Ich  vermuthe, 
dass  dann  Ninox  florensis  (Wallace)  (i863  von  Flores  be- 
schrieben) mit  der  vorliegenden  Form  zugleich  als  Artname 
bestehen  oder  fallen  wird.  Ist  Ninox  japonica  ein  Wander- 
vogel, wie  Sharpe  (Cat.  Birds  Brit.  Mus.,  Vol.  II,  p.  166) 
annimmt,  so  ist  es  wohl  möglich,  dass  dieselben  Vögel,  die 
den  Sommer  in  Japan  und  Nord-China  zubrachten,  später, 
w^eil  sie  während  des  Winters  südlichere  Breiten  aufsuchten 
und  das  Unglück  hatten,  auf  Flores  und  Sanghir  getödtet 
zu  werden,  nunmehr  als  Ninox  florensis  und  Ninox  sanghi- 
rensis  verzeichnet  werden.  Wenn  Ninox  japonica  dagegen 
nicht  wandert,  so  geben  die  kleinen  Unterschiede,  die  an 
den  Sanghir-VÖgeln  aufgefunden  werden,  und  die  durch 
insulare  Isolirung  sich  mehr  und  mehr  herausgebildet 
haben  können,  gewiss  das  Recht,  hier  von  einer  besonderen 
Form,  zum  Wenigsten  von  einer  besonderen  Local-Rasse 
zu  sprechen.  —  Die  Beurtheilung  der  betreffenden 
Sanghir-Vögel  ist  von  Seite  derjenigen  Ornithologen ,  die 
Gelegenheit  hatten,  Exemplare  zu  untersuchen,  in  sehr  ver- 
schiedener Weise  geschehen.  Schlegel  erwähnte  zunächst 
Nederl.  Tijdschr.  v.  Dierk.  III,  1866,  p.  i83)  ein  Exemplar 
von  Sanghir  und  bezeichnet  dasselbe  wegen  seiner  viel 
dunkleren  Färbung  als  ähnlich  seiner  Noctua  hirsuta  bor- 
neensis,  aber  als  etwas  grösser.  Später  konnte  derselbe  in 
dem  Museum  des  Pays-Bas  (iVoc^wae,  p.  24)  1873  fünf  Exem- 
plare aufzählen,  nämlich  vier  von  Sanghir  selbst  (i.  $  3o.  Oct. 
1864,  'von  Rosenberg;  2.  cf  23.  Nov.  i865,  Hoedt, 
"leinte  claire  de  la  gorge  tirant  fortement  aux  roux«;  3.  c^ 
5.   Dec.   i865,    Hoedt;    4.    f   17.  Jan.    1866,     Hoedt)     und 


Die   Vögel  von  Gross-Sanghir.  547 

eines  von  Siao  (26.  Oct.  i865,  Hoedt).  Er  bezeichnete  die- 
selben als  »semblables  ä  ceux  de  Celebes.  Aile  8"  i'"— 8"  9'"; 
queue  4"  2'" — 4"  11'"».  Die  fünf  Celebes-Exemplare ,  die 
Sclilegel  vergleichen  konnte,  werden  folgendermassen 
beschrieben:  »Teintes  rappelant  tantot  Celles  de  l'individu  de 
la  Chine,  tantot  Celles  des  individus  du  Japon.  Aile  8"  2'" 
ä  8"  10'";  queue  4"  7"' — 5"«.  Ausserdem  führt  Schlegel 
ein  Männchen  von  Soula-Mangola  (Aile  8"  10'";  queue 
4"  11'")  und  ein  altes  Individium  von  Ternate  (Aile  8"  2'"; 
queue  4"  6")  als  den  Celebes-Bälgen  ähnlich  an.  Alle  diese 
werden  zusammen  mit  den  Stücken  des  indischen  Fest- 
landes unter  dem  von  Temminck  diesen  letzteren  gegebenen 
Namen  Noctiia  hirsuta  aufgeführt  und  zu  gleicher  Zeit  auch 
Athene  ßorensis,  Wallace  und  Ninox  madagascariensis,  Bp. 
damit  identificirt.  Ausser  dieser  Form  unterschied  Schlegel 
noch  die  Noctua  hirsuta  mijior  von  Malacca,  Borneo,  Bangka 
und  wahrscheinlich  auch  von  Sumatra,  und  führt  als  Syno- 
nyme Athene  bortieensis,  Bp.  von  Borneo  und  Malaiasien  an 
und  mit  fraglicher  Identität  St7~ix  scutulata,  RafFles  von 
Sumatra.  —  Sharpe  lagen  weder  aus  Sanghir,  noch  aus 
Celebes  Exemplare  vor,  doch  vereinigte  er  (Cat.  Birds  Brit. 
Mus.,  Vol.  II,  1875,  p.  i56)  die  Formen  aus  Flores,  China, 
Japan,  ja  selbst  diejenigen  aus  Malacca,  Borneo,  Labuan  etc. 
mit  der  indischen  Form  und  bezeichnete  sie  mit  dem  die 
Priorität  besitzenden,  den  Sumatra-Vögeln  gegebenen  Namen 
scutulata,  Raffles.  Salvadori  erhielt  später  ein  Exemplar 
von  Gross-Sanghir  und  bezeichnete  dasselbe  provisorisch 
nach  Sharpe's  Vorgange  als  ^^ Ninox  scutulata  (Raffl.?)" 
erwähnte  aber  dabei:  »esso  differisce  da  uno  di  Malacca  per 
le  dimensioni  molto  maggiori,  per  le  parti  superiori  piü 
oscure,  e  per  le  parti  inferior!  decisamente  piü  bianche,  con 
grandi  macchie  brune,  non  confluenti,  ed  inclino  a  credere 
che  appartenga  ad  una  specie  distinta«  (Ann.  Mus.  Civ. 
Genova  Vol.  IX,  October  1876,  p.  52).  Derselbe  Forscher 
kam  1880  in  seiner  Ornitologia  della  Papuasia  (Vol.  I,  p.  81) 
wieder  auf  die  Sanghir- Vogel  zu  sprechen  bei  Gelegenheit 
der  Beschreibung  des  einen  einzigen  bekannten  Ternate- 
Stückes  von  ^Ninox  scutulata  (Ratfl.)«  im  Leydener  Museum, 


548  W.   Blasius. 

dessen  ich   schon  oben  Erwähnung  that,    und    von  dem  er, 
wie  früher  schon  Schlegel,  sagt,  dass  dasselbe  sich  nicht 
wesentlich  von   Celebes-Exemplaren  unterscheidet,  wobei  er 
aber    fortfährt:    »Invece    gli    individui    di  Sanghir    sono    piü 
grandi    ed    hanno    le    parti    superiori  e  le    macchie  delle  in- 
feriori    di    un    colore    bruno    piü    cupo    e    meno  volgente  ad 
grigio.«    —    Der    Letzte,    der    sich    über    die    Sanghir-VÖgel 
ausgesprochen    hat,    ist  A.    B.    Meyer,    der     1884    in    den 
Sitzungsberichten    der  Gesellschaft    Isis    (Abh.   I,    p.    14)  ein 
von  seinen  Jägern    1874  auf  Gross-Sanghir  erbeutetes  Exem- 
plar   unter    dem    Namen:     »Ninox   scutulata  (Raffl.)  ?  an  n. 
sp.?«  erwähnt  und  als  möglicherweise    einer  neuen  Art  an- 
gehörend ganz  genau  beschreibt,  ohne  über  die  Artberech- 
tigung   Entscheidendes    beibringen    zu    können.      Ueber    die 
Celebes-Vögel,    denen    die    Sanghir-Individuen  offenbar  am 
Nächsten  stehen,   hat  sich  ausser  S  ch  le  gel  (s.  oben)  haupt- 
sächlich   Waiden   (Transact.    Zool.    Soc,    Vol.   VIII,     1872 
p.  40)  ausgesprochen.  Derselbe  nennt  sie  »Ninox  japonicus^^, 
hebt  aber  ausdrücklich  hervor,  dass  erst  nach  einer  genauen 
Vergleichung  aller  Formen    aus    dieser  Gruppe  von  Ninox- 
Arten    der    richtige    Name    für    dieselben    festzustellen  sein 
werde.    Im  folgenden  Jahre  erwähnte  von   Pelzeln  (Verh. 
k.   k.  zool.   bot.   Ges.,  Wien    1873,    2.  April)   ein  durch   von 
Sc  herz  er  oftenbar  aus  Celebes  erhaltenes  Exemplar  unter 
dem  Namen:    »Ninox  hirsuta,    Temm.?«    und    fügt    hinzu: 
Athene  japonica,    T.  &  Schi,    sehr  ähnlich,    aber    noch    be- 
deutend   grösser,    Flügel  8"  9'",    Flügelspitze   2",    Schwanz 
5V.j",  Tarse   14'".    Später  führte  A.  B.   Meyer  diese   Form 
unter    dem    Namen    »Ninox  japonicus   (Bp.)»    als    nahe  bei 
Menado  beobachtet  an  (Ibis   1879,   p.   bj).  —  Es  ergibt  sich 
hieraus,   dass  die  Vögel  von   Celebes  sowohl,   als  auch   die- 
jenigen von   den   Sanghir-Inseln    bis  jetzt  von   den   verschie- 
denen Autoren   sehr    verschieden    beurtheilt    sind,    und    dass 
noch  manche  Exemplare  verglichen  und  untersucht  werden 
müssen,    bis  vollständige  Klarheit  herrschen  wird.  — Bei  dem 
Studium    der    diesbezüglichen    Literatur    habe    ich    nun    die 
Ueberzeugung  gewonnen,  dass  S  h  ar  p  e  und  z.Th.  Schlegel 
mit    ihrer   grossen   Zusammenziehung    der    Formen   Unrecht 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  549 

haben;  es  sind  offenbar  unter  den  Vögeln,  die  Sharpe  als 
scutulata  und  Schlegel  als  hirsiita  vereinigt,  zwei  ganz  ver- 
schiedene Formen  zu  unterscheiden ,  die  in  der  Färbung 
sich  sehr  ähnlich  sehen,  die  aber  in  der  Grosse  und  Form 
der  Flügel  durchgreifende  Unterschiede  darbieten:  eine 
kleinere  Form  mit  stumpferem,  kürzerem  Flügel  und  eine 
grössere  Form  mit  spitzerem,  längerem  Flügel.  Zu  der  ersteren 
gehört  sicher,  wie  ich  durch  Vergleichung  feststellen  kann, 
N.  malaccensis ,  die  allgemein  mit  der  Sumatra-Art,  auf 
welche  Raffles  den  Namen  scutulata  begründete,  identifi- 
cirt  wird,  und  die  Ninox-A.rl  von  Palawan,  die  ich  in  zwei 
von  Platen  gesammelten  Exemplaren  vergleichen  kann.  Zu 
der  spitz-  und  langflügeligen  Form  gehört  nach  den  Be- 
schreibungen und  einem  mir  zur  Vergleichung  vorliegenden, 
von  den  Gebrüdern  DÖrries  am  25.  Mai  188G  an  dem 
Sidimi-Flusse  in  der  Amur-Bai  erbeuteten  weiblichen  Exem- 
plare die  echte  Ninox  japonica  von  Ost-Sibirien,  Nord- 
China  und  Japan,  sowie  meine  vorliegenden  fünf  Sanghir- 
VÖgel,  und  ich  vermuthe,  dass  die  Exemplare  von  Celebes, 
Soula-Mongola,  Flores,  Ternate  zu  dieser  letzteren  Gruppe 
ebenfalls  gehören.  Die  Vögel  von  Ceylon  und  dem  indischen 
Festlande,  also  diejenigen  Exemplare,  aufweiche  Temminck 
seine  S.  hirsuta  begründet  hat,  scheinen  sich  in  Bezug  auf 
die  Flügelform  nach  Schlegel  (Fauna  japon.  Aves,  p.  28) 
an  die  erste  Gruppe  anzuschliessen;  ebenso  auch  die  Vögel 
von  Borneo.  Schlegel  und  Bonaparte  (Consp.  Av.  j 
p.  41)  sind  überhaupt,  wie  es  scheint,  die  Ersten  gewesen, 
die  die  GrÖssenverhältnisse  der  Schwungfedern  bei  der 
Unterscheidung  der  hierher  gehörigen  verwandten  Ninox- 
Arten  angewendet  haben.  Es  sei  mir  gestattet,  ihre  Dia- 
gnosen, insoweit  sie  sich  auf  die  Unterschiede  in  Grösse  und 
Flügelbildung   beziehen,  wörtlich   zu   citiren. 

Schlegel  schreibt: 

Strix  hirsuta  du  Bengale  et  de  Borneo:  4.  remige  ä 
peine  plus  longue  que  la  3.  et  la  5.,  qui  sont  ä  peu  pres 
d'egale  longueur;  alles  de  7  pouces  et  ^'^  ä  ^/^. 


550  \V.  Blasiuf. 

Strix   hirsuta  japonica:    3.    et  4.  remiges  d'egale  lon- 

gueur;   5.   beaucoup  plus  courte,  et  egalant  ä  peu  pres  la 

2. ;  ailes  d'environ   8  pouces  et  ^j^. 

Bonaparte  fasst  diese  Unterschiede  in  folgende  Worte  : 
borneensis:  minor,  alis  poUices  octo   non  aequantibus, 

remigum  quarta  tertiam    et  quintam  emarginatam  subae- 

quales  non  excedente. 

japonica:    major,    alis  pollices  octo  longitudine  super- 

antibus ;  remigum  tertia  et  quarta  subaequalibus;    quinta 

valde  breviore,  vix  emarginata. 

Wenn  auch  in  dieser  Form  die  Diagnosen  nicht  auf 
alle  mir  vorliegenden  Exemplare  passen  und  kleine  indivi- 
duelle Unterschiede  sich  finden,  die  dazu  zwingen,  die 
Charaktere  etwas  weiter  zu  fassen,  so  ist  doch  in  den  ange- 
führten Worten  schon  deutlich  der  Gegensatz  in  der  Flügel- 
form ausgesprochen,  und  ich  zweifle  nicht,  dass  R.  B. 
Sharpe  zu  einer  so  weit  gehenden  Vereinigung  der  Formen, 
wie  solche  in  seinem  genannten  Werke  zu  finden  ist,  nicht 
gelangt  sein  würde,  wenn  er  diese  Unterschiede  beachtet 
hätte.  In  neuerer  Zeit  hat  besonders  deutlich  L.  Tacza- 
nov^'ski  diesen  Unterschied  bei  Besprechung  eines  männ- 
lichen Exemplares  von  Ninox  japonica  von  der  Insel  Askold 
wiederholt  (Journ.  für  Ornith.  1881,  p.  179).  Während  für 
die  echten  japanischen  Exemplare  das  von  Bonaparte  be- 
zeichnete Verhältniss  gellen  soll,  wobei  die  fünfte  Schwinge 
der  zweiten  fast  gleich  wird,  beobachtete  Taczanowski  bei 
dem  Askold- Balge:  »die  dritte  Schwinge  die  längste  und 
offenbar  länger  als  die  vierte;  die  fünfte  dagegen  kürzer 
als  die  vierte  und  bedeutend  kürzer  als  die  zweite.  Das 
Ende  der  fünften  ist  2  5  mm  vom  Ende  des  ganzen  Flügels 
entfernt,  das  der  sechsten  52  mm.«  Vielleicht  war  in  diesem 
Falle  die  fünfte  Schwinge  noch  nicht  zur  vollständigen  Länge 
entwickelt;  denn  bei  dem  von  mir  verglichenen  Balge  von 
der  Amur-Bai  ist  die  fünfte  Schwinge  etwas  grösser  als  die 
zweite.  Bei  den  Vögeln  von  Borneo  und  Malakka  schildert 
Taczanowski  die  dritte  und  vierte  Schwinge  gleich  und  am 
längsten;  die  fünfte  nur  etwas  kürzer  als  diese  und  viel 
länger  als  die  zweite.     Das  Ende    der  fünften  ist  6  —  9  mm 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  551 

vom  Ende  des  ganzen  Flügels  entfernt,  das  der  sechsten 
i6 — 28  mm.  —  Ich  finde  diese  Unterschiede  im  Grossen  und 
Ganzen  an  den  Bälgen  von  Sanghir  einerseits  und  an  dem 
Material  von  Malakka,  Palawan  etc.  anderseits  vollständig 
bestätigt,  und  es  ist  daher  an  der  specifischen  Verschieden- 
heit der  Sanghir -Vögel  von  den  malayischen  Vögeln,  denen 
der  Name  scutulata  (Raffl.)  bleiben  würde,  nicht  zu  zwei- 
feln. Eine  andere  Frage  ist  es  nur,  die  späterer  Entscheidung 
vorbehalten  bleiben  muss,  ob  dieselben  auch  von  Ninox 
japonica  verschieden  sind.  Zur  Entscheidung  dieser  Frage 
fehlt  mir  genügendes  Vergleichsmaterial.  Allein  der  Um- 
stand, dass  schon  Salvadori  und  A.  B.  Meyer,  die  ein 
grosses  Material  von  den  anderen  Formen  zu  untersuchen 
im  Stande  waren,  nach  je  einzelnen  Sanghir-Exemplaren 
auf  bemerkenswerthe  Färbungsverschiedenheiten  aufmerksam 
machen  konnten,  die  ich  jetzt  an  fünf  Sanghir-Bälgen  neben 
einem  Amur-Balge  mehr  oder  weniger  bestätigt  finde,  gibt 
mir,  wie  ich  denke,  das  Recht,  die  Form  vorläufig  unter 
einem  besonderen  Namen  abzutrennen  und  mit  folgenden 
Worten   zu  beschreiben: 

Ninox  macroptera:  N.  siipra fusco-brunnea,  capite 
paullo  obscuriore,  nigrescenie;  tectricibus  alarum  imma- 
culatis,  paullo  rufescentibus;  fronte  et  loris  albidis  nigro 
striatis;  subtus  albida,  maculis  magnis  longitudinalibus 
cordiformibusque  brunnescentibus  medio  plumarum  no- 
tata;  tibiis  et  tarsis  vestitis  fusco  -  brujineis ;  cauda  fas- 
ciata,  margine  apicali  fulvescente  -  albido ;  subcaudalibus 
albis,  maculis  longitudinalibus  fuscis  ornatis;  primariis 
fuscis,  pogoniis  internis  concoloribus  aut  obsolete  fulves- 
cente maculatis  aut  fasciatis,  secunda,  ter'tia  et  quarta 
conspicue ,  quinta,  valde  breviore,  minus  emarginatis, 
margine  externo  rufis  aut  rufescentibus  obsolete  fasciatis, 
prima  secundarias  fere  aequante  aut  paullo  superante, 
tertia  et  quarta  maximis ,  secundarias  valde  (min.  5  ctn) 
superantibus ;  secundariis  fuscis,  pogoniis  internis  fulves- 
centi  -  albido  fasciatis ;  scapularibus  maculis  albis  celatis 
notatis,  subalaribus  fusco  et  fulvescente  variegatis.  Iride 
aurea,  rostro  obscure  plumbeo,   pedibus  pallide  flavis. 


552  W.  Blasius. 

Die  Art  ist  ähnlich  Ninox  scutidata  (Raffl.),  doch 
grösser  und  mit  längeren  Flügeln  versehen,  an  deren,  die 
Mittelschwingen  um  wenigstens  5  cm  (bei  scutidata  höch- 
stens 3  cm)  überragender,  Spitze  sich  die  hinter  der  dritten 
und  vierten  bedeutend  an  Länge  zurückbleibende  fünfte 
Schwungfeder  nicht  mit  betheiligt,  während  die  erste 
Schwungfeder  an  Grösse  die  Mittelschwingen  fast  erreicht 
oder  etwas  übertrifft  (bei  scutulata  um  einige  Centimeter 
kürzer  bleibt);  in  der  Färbung  durch  die  dunklere  Ober- 
seite, die  rostrothe  Berandung  der  zweiten  bis  fünften 
Schwungfeder  und  die  weissere  Unterseite  unterschieden, 
auf  welcher  die  mehr  dunkel  rothbraunen  Flecken  schärfer 
begrenzt  sind  und  weniger  zusammenfiiessen. 

Dass  die  von  Meyer  hervorgehobene  weissere  Färbung 
der  Kehle,  die  rostbraune  Färbung  eines  Halsbandes,  die 
Einfarbigkeit  der  ersten  beiden  Schwungfedern,  die  Zahl 
der  Schwanzbinden  etc.  nicht  als  Art-Charakter  zu  ver- 
wenden sind,  vielmehr  als  zum  Theile  von  Alter  und  Ge- 
schlecht abhängige  individuelle  Eigenschaften  aufgefasst 
werden  müssen ,  wird  die  weiter  unten  folgende  Beschrei- 
bung der  einzelnen  Bälge  ergeben. 

Das  Verhältniss  zu  Ninox  japonica  (Bp.)  und  hirsuta 
(Temm.),  sowie  zu.  florensis  (Wallace)  und  den  unter  ver- 
schiedenen Namen  aufgeführten  Individuen  von  Celebes  und 
Ternate  bedarf  noch  weiterer  Aufklärung;  doch  scheinen 
die  oben  angeführten  Kennzeichen  in  der  Färbung  auch 
die  Unterscheidung  von  diesen  spitzflügeligen  Arten  zu 
ermöglichen. 

Was  nun  die  einzelnen  vorliegenden  Bälge  anbetrifft, 
so  zeigen  dieselben  einige  nicht  unwesentliche  Verschieden- 
heiten von  einander. 

Die  sämmtlichen  Männchen  sind  kleiner  und  haben 
eine  hellere,  weniger  in's  Rothbraune  übergehende  Ober- 
seite, als  das  Weibchen;  die  Schwanzspitze  ist  bei  den- 
selben mehr  weisslich  und  weniger  rostfarben,  als  bei  dem 
Weibchen;  dieser  helle  schmale  Spitzenrand  geht  aus  einer 
hellbraunen  Endbinde  allmählich  hervor  und  ist  nicht  überall 
sehr  deutlich    entwickelt    bei    den  Männchen,    während    die 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  553 

weisslich  -  rostfarbene  Schvvanzspitze  des  Weibchens  un- 
mittelbar eine  dunkle,  schwarzbraune  Endbinde  begrenzt. 
Die  dunklen  Bänder  der  mittleren  Schwanzfedern  sind  beim 
Weibchen  nach  hinten  concav  geformt,  bei  den  Männchen 
dagegen  gerade  oder  nach  hinten  convex.  Das  Weibchen 
hat  an  den  weissen  unteren  Schwanzdeckfedern  dreieckige, 
breite,  dunkle  Spitzenflecken,  die  Männchen  dagegen  linea- 
rische schmale  Schaftstriche,  die  nicht  überall  bis  zur 
Spitze  reichen.  Das  Weibchen  zeigt  die  erste  und  zweite 
Schwinge  vollständig  einfarbig,  die  Männchen  haben  da- 
gegen auf  der  zweiten  Schwinge  mindestens  Andeutungen 
von  Querbändern,  und  auf  der  ersten  mindestens  Spuren 
einer  Fleckung.  —  Bei  sämmtlichen  Männchen  ist  die  fünfte 
Schwinge  verhältnissmässig  kürzer ,  als  beim  Weibchen, 
nämlich  nur  ungefähr  so  lang,  als  die  zweite,  während  die 
Spitze  der  fünften  Schwinge  beim  Weibchen  in  der  Mitte 
zwischen  der  von  der  dritten  Schwungfeder  gebildeten  Flügel- 
spitze und  der  Spitze  der  zweiten  Schwinge  steht.  Was 
von  diesen  Unterschieden  auf  constante  Geschlechts  Ver- 
schiedenheit en  zurückzuführen  ist,  entzieht  sich  vor- 
läufig noch  meiner  Beurtheilung. 

An  dem  Weibchen,  das  alle  Zeichen  eines  recht  alten 
Individuums  an  sich  trägt  (A.  B.  Meyer  hat  offenbar  bei 
seiner  Beschreibung  ein  ähnliches  Stück  in  Händen  gehabt), 
ist  im  Uebrigen  der  Kopf  verhältnissmässig  dunkel,  schwärz- 
lich-braun, der  Schwanz  hat  deutlich  entwickelt  fünf  dunkle 
Querbinden  und  an  der  Basis  noch  die  Spur  einer  sechsten; 
die  Rostfarbe  an  dem  Aussenrande  der  zweiten  bis  fünften 
Schwungfeder  ist  sehr  stark  entwickelt,  Kinn  und  Kehle 
sind  reinweiss  mit  schwärzlichen  oder  bräunlichen  Schaft- 
strichen, und  nur  die  Federn  des  Vorderhalses  haben  eine 
etwas  rostfarbene  Grundfarbe  mit  braunen  Flecken ,  wo- 
durch der  Eindruck  eines  weisslich-rostfarbenen  Halsbandes 
hervorgerufen  werden  kann.  —  Alle  diese  letzterwähnten 
Eigenschaften  finde  ich  auch  bei  dem  Männchen  b  ausge- 
sprochen ,  das  ganz  den  Eindruck  eines  alten  ausgefärbten 
Vogels  macht,  und  bei  dem  auch  wie  beim  Weibchen  die 
dritte  Schwungfeder  die  Flügelspitze  bildet.  Ich  glaube  daher. 


554  W.   Blasius. 

dass  die  aufgeführten  Kennzeichen  für  das  ausgebildete 
Kleid   der  Alten  charakteristisch   sind. 

Einen  etwas  jüngeren  Entwicklungszustand 
scheinen  die  beiden  Männchen  a  und  c  darzubieten:  die 
Färbung  des  Rückens  ist  etwas  matter  braun;  auch  die 
dunklere  Färbung  des  Kopfes  ist  matter  als  bei  den  erst- 
erwähnten beiden  alten  Individuen,  der  rostrothe  Rand  an 
den  Schwungfedern  ist  nicht  so  leuchtend,  Kinn  und  Kehle 
sind  wie  Hals  und  Brust  von  rostfarbener,  nicht  weisser 
Grundfarbe;  die  Bänderung  des  Schwanzes  ist  wie  bei  den 
Alten,  aber  der  helle  Spitzenrand  ist  nur  gering  entwickelt. 
Auffallenderweise  ist  bei  diesen  jüngeren  Individuen  die 
vierte  Schwungfeder  die  längste,  die  dritte  bei  c  fast  gleich 
lang,  bei  a  3  mm  kürzer,  als  die  vierte;  schon  die  erste 
Schwungfeder  zeigt  bei  denselben  Spuren  einer  Querbän- 
derung,  während  bei  dem  alten  Männchen  nur  Spuren  von 
Flecken  daran  zu  sehen  sind.  Der  Balg  c  hat  eine  etwas 
dunklere  Färbung  des  Rückens   als  a. 

Der  offenbar  jüngste  Vogel  d  ist  auf  dem  Rücken 
und  an  den  Flügeln  noch  matter  in  der  Färbung;  auch  die 
dunklen  Flecken  auf  der  Unterseite  zeigen  sich  mattbraun 
und  nicht  leuchtend  rothbraun.  Die  erste  Schwungfeder  ist 
deutlich  gebändert.  Die  Färbung  von  Kinn  und  Kehle  ist 
wie  bei  a  und  c  nicht  reinweiss.  Der  Schwanz  hat  nur 
vier  gut  entwickelte  dunkle  Querbinden  und  an  der  Basis 
noch  die  Spur  einer  fünften.  Wie  bei  den  alten  Individuen 
ist  die  dritte  Schwungfeder  die  längste,  die  vierte  einige 
Millimeter  kürzer. 

Im  Folgenden  gebe  ich,  zur  Veranschaulichung  des 
Gesagten,  noch  eine  Maasstabelle,  Zur  Vergleichung  füge 
ich  die  Maasse  eines  Exemplares  von  Ninox  scutulata  (Raffl.) 
von  Malakka  {-»malaccensis  Eyion».)  und  eines  Weibchens 
von  Palawan  aus  dem  Braunschweiger  Museum  hinzu, 
sowie  diejenigen  eines  Weibchens  von  Ninox  japonica  vom 
Sidimi-Flusse  an  der  Amur-Bai.  Bei  der  Beschreibung  der 
Art  und  der  ausführlicheren  Ausmessung  der  Individuen 
hatte  ich  den  Balg  c  (Ala  22,0;  Cauda  ii,5;  Culmen  [ex- 
clusive  WachshautJ  i,5;  Tarsus  3,o  cm)  nicht  mehr  in  Händen. 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir. 


555 


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556  W.    Blasius. 

7.   Strix  Rosenbergi,  Schlegel. 

Strix  Rosenbergi,  Schlegel,  Observations  zoologiques  I.,  Nederl. 
Tijdschr,  v.  Dierk,  T.  III,  p.   i8i    (1866)  (»Celebes«). 

Strix  Rosenbergi,  A.  B.  Meyer:  Sitzb.  und  Abh.  Gesellsch.  Isis  1884, 
Abb.  I,  pp.  6  und  I4  (Tabukan,  Sanghir);  —  W,  Blasius,  Madaräsz' 
Zeitschr.  f.  d.  ges.  Ornithologie  i885,  p.  227  (Celebes).  —  In  Betreff 
der  übrigen  literarischen  Nachweise  vgl.  Sharpe  Cat.  Birds  Brit. 
Mus.,   Vol.  II,  p.  293   (und  298). 

*»$  Iris  braun.  L.  38,  D.  — 2  cm.  Schnabel  horngrau. 
Füsse  braun.   Gross-Sanghir,    i.  Febr.   1887«. 

Das  Exemplar  stimmt  mit  weiblichen  Individuen  von 
Rurukan  (Nord-Celebes)  vollständig  überein  und  hat  die 
für  das  weibliche  Kleid  offenbar  charakteristische  dunkel- 
rostgelbe  Färbung  der  Unterseite  und  der  Tarsus  -  Befie- 
derung. Die  erste  Schwungfeder  hat  linkerseits  vier  ver- 
waschene dunkle  Binden,  rechterseits  auch  noch  die  Spur 
einer  fünften  Binde  an  der  Basis;  nur  wenn  man  die  dunklere 
Spitze  der  ersten  Schwungfeder  als  Binde  mitzählen  wollte, 
würde  sich  die  Zahl  jederseits  um  Eins  erhöhen ;  die 
Schwanzfedern  haben  vier  dunkle  Q^aerbinden.  Die  Maasse 
dieses  Stückes: 

Ala  33,6;  Cauda    14,5 ;  Rictus  4,8;  Tarsus  7,8  cm 
stimmen    vollständig    mit  den  Maassen    anderer    weibhchen 
Exemplare  überein. 

A.  B.  Meyer  (Sitzber.  Isis  1884,  Abh.  I,  p.  14)  war 
der  Erste,  und,  soviel  ich  weiss,  auch  vor  Platen  der 
Einzige,  der  das  Vorkommen  dieser  Art  auf  Sanghir  fest- 
stellen konnte.  Meyer's  bei  dieser  Gelegenheit  geäusserter 
Zweifel  an  der  Artberechtigung  im  Verhältniss  zu  St.  java- 
nica,  Gml.  halte  ich  nicht  für  gerechtfertigt.  Im  Uebrigen 
scheint  die  Art  auf  Celebes  beschränkt  zu  sein. 

Fam.  Psittacidae. 
8.   Tanjrgnathus  Mülleri  (Temm.). 

Psittacus  Mülleri,  Temminck  in  Mus.  Lugd.  Batav.  —  S.  Müller  und 
Schlegel,   VerhandL  Land-  en  Volkenk.,  p.  108  (»Celebes«)  (iSSg). 

Eclectus  Mülleri,  Schlegel,  Observations  zoologiques  I,  Nederl. 
Tijdschr.  voor  Dierk.,  T.   III,   p.   i85   (1866)  (»Sanghir«). 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  557 

Tanrgnathus  Mülleri,  Waiden  Transact.  Zool.  Soc,  Vol.  VIII,  p.  3i 
(1872).  —  Salvadori,  Ann.  Mus.  Civ.  Genova,  Vol.  IX,  p.  53 
(Ottobre  1876).  —  Reichenow,  Vogelbilder  aus  fernen  Zonen,  Taf. 
27,  Fig.  g.  —  Idem  Conspectus  Psittacorum,  Journ.  f.  Ornithol.  1881, 
p.  245.  —  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abh.  I,  p.  6.  — 
W.  Blasius,  Madaräsz'  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Ornithol.  i885,  p.  209. 
Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei  Waiden  (1.  c),  Finsch  (Papageien, 
Bd.  II,  p.  357)    u.  A. 

Von  Dr.  Platen  sind  keine  Sanghir-Exemplare  dieser 
Art  gesandt.  —  Waiden  (1.  c.)  bezieht  sich  auf  das  oben 
angegebene  Zeugniss  Schlegel's  für  das  Vorkommen  dieser 
Art  auf  den  Sanghir-Inseln.  Auffallenderweise  enthalten 
jedoch  die  von  dem  Letzteren  im  Museum  des  Pays-Bas 
{Psittaci,  RevuCj  Mai  1874,  p.  2  5)  gegebenen  Listen  des 
Leydener  Museums  keine  Exemplare  von  Sanghir.  —  Ab- 
gesehen von  diesen  Angaben  scheint  Salvadori  (1.  c.) 
die  ersten  und  bis  jetzt  einzigen  in  der  Literatur  erwähnten 
Bälge  dieser  Art  von  Pejta  (Gross-Sanghir)  untersucht  zu 
haben,  nämlich  fünf  von  A.  A.  Bruijn  gesammelte  Indi- 
viduen, von  denen  drei  alt  und  zwei  jung  waren,  und  über 
welche  Salvadori  ausführlich  berichtet  hat.  Wenn  nun 
Reichenow  (1.  c.)  so  weit  geht,  und  als  Heimat  von  Ta- 
nygnathus  Mülleri  allein  die  Sanghir-Inseln  angibt,  so  ist 
dies  unrichtig.  Selbst  wenn  man,  wie  es  Reichenow  thut, 
die  rothschnäbelige  Form  im  Gegensatze  zur  weissschnäbe- 
ligen  (albirost7'is)  als  eine  gute  Art  ansehen  will,  so  muss 
man  die  Verbreitung  derselben  nach  zahlreichen  in  der 
Literatur  besprochenen  Exemplaren  auch  auf  Celebes  und 
die  Sula-Inseln  ausdehnen.  Auch  haben  die  jungen  Indi- 
viduen von  Sanghir  nach  Salvadori  ebenfalls  keinen  rothen. 
sondern  nur  einen  röthlich-weissen  Schnabel.  — v.  Rosen- 
berg hat  in  seinem  Aufsatze  über  »Die  Papageien  von 
Insulinde«  (Zoolog.  Garten  1878,  p.  344)  Sanghir  in  den 
Verbreitungsbezirk  der  Art  anderseits  sogar  nicht  einmal 
mit  eingeschlossen. 

9.    Tanygnathus  megalorhynchus  (Bodd.) 

Psittacus  megalorhynchus,  Boddaert,  Tabl.  PI.  Eni.  p    45  (1783)  (ex 
D'Aubenton). 


558 


W.  Blasius. 


Tanygnathus  megalorhynchiis ,  Wallace,  Proc.  Zool.  Soc.  1864. 
p.  285.  —  Brüggemann,  Abh.  Naturw.  Ver.  Bremen,  Bd.  V,  p.  37 
(Febr.  1876).  —  Salvador!,  Ann.  Mus.  Civ.  Genova,  Vol.  IX,  p.  52 
(Ottobre  1876).  —  A.  B.  Meyer,  Ibis  1879,  P-  49-  —  Idem,  Rowley's 
Ornitholog.  Miscellany  Vol.  III,  Part  XIII,  p.  127  (Febr.  1878). 
—  Idem,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis   1884,  Abh.  I,  p.  6. 

Eclectiis  megalorhynchus,  Schlegel ,  Observations  zoologiques  I, 
Nederl.  Tijdschr.  v.  Dierk.,  III.  p.  184(1866).  —  Idem,  Museum  Pays- 
Bas,  Psittaci,  Revue,  p.  23  (Mai  1874).  —  v.  Rosenberg,  Zoolog. 
Garten   1878,  p.  345. 

Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei  Salvador! ,  Ornit.  della  Papuasia, 
Vol.  I,  p.    129. 

Dr.  Platen  sandte  acht  Balge  (fünf  Männchen  und 
drei  Weibchen).  Bei  allen  ist  die  »Iris  hellgelb;  Schnabel 
lackroth"  angegeben,  die  Füsse  bei  den  Männchen  »grau- 
grünlich«,  bei  den  Weibchen   »graugrüne. 

Geschlechtsunterschiede  sind  in  der  Färbung  nicht  zu 
bemerken;  die  Männchen  haben  durchschnittlich  eine  be- 
deutendere Grösse,  besonders  der  Flügel  und  des  Schnabels, 
wie  folgende  durch  die  Originalangaben  der  Sammler  ver- 
vollständigte Tabelle  veranschaulicht: 


0 

0 

0 

= 
0 

cm 

Diflf. 
cm 

Ala 
cm 

Cauda 
cm 

Culmen 
S  (Sehne  vor 
3  d.  Wachs- 
haut) 

Tarsus 
cm 

Datum 

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7 

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2,4 

I.  August  1886 

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d 

39 

7 

^5,3 

16,8 

5.0 

2,4 

14.      »            » 

c 

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39 

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26,2 

15,6 

5,23 

2,3 

29.   Juli   1886 

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25,0 

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2,2 

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26,0 

16,3 

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2,4 

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24,8 

16,2 

4,45 

2,3 

28.      » 

8 

9 

40 

8 

24,0 

15,2  1 

4,2 

2,2 

I.   August   1886 

h 

2    i 

39 

7 

1 

23.5 

i3,a 

4,35 

2,2 

6. 

Die  ersten  Angaben  über  das  Vorkommen  dieser  Art 
auf  Sanghir  scheint  Wall  ace  (1.  c.)  1864  gemacht  zu  haben. 
In    demselben    Jahre    sammelte    v.    Rosenberg    während    der 


Die  Vögel  von   Gross-Sanghir.  559 


Monate  Octoher  und  November  dort  zahlreiche  Exemplare, 
welche  im  Leydener  Museum  aufbewahrt  werden  (cl. 
Schlegel  I.e.).  Auch  Hoedt  lieferte  demselben  Museum 
ein  auf  Sanghir  am  24.  Januar  1866  erlegtes  männliches 
Individuum,  sowie  gleichfalls  zwei  Stücke  von  der  Insel 
Siao.  Brüggemann  (1.  c)  und  Salvador!  (1.  c.)  lag 
je  ein  Individuum  dieser  Art  von  Sanghir  vor,  und  A.  B. 
Meyer  (1.  c.)  scheint  dieselbe  dort  vielfach  beobachtet  und 
gesammelt  zu  haben.  Im  Uebrigen  ist  die  Art  in  Papuasien 
und   auf  den  Molukken  weit  verbreitet. 

10.    Tanygnathus  lucionensis  (Linn.) 

Psittacus  lucionensis.  Linn., Syst.  Nat.  I,  p.  146,  Nr.  31  (1766)  exBrisson. 

Tanygnathus  lucionensis,  Brüggemann,  Abh.Naturwiss.  Verein  Bremen. 
Bd.  V.  p.  38  (Februar  1876).  —  G.  v.  Koch,  Verzeichniss  einer 
Sammlung  von  Vogeibälgen  aus  Celebes  und  Sanghir,  Febr.  1876, 
p.   I.   —   A.   B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.   Ges.   Isis   1884,  Abb.   I,  p.  6 

Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei  Waiden,  Transactions  Zoolog.  Soc. 
London,  Vol.  IX,  p.   133  (1875). 

Brüggemann  ist  der  erste  und  einzige  Gewährsmann 
für  das  Vorkommen  dieser  Art  auf  Sanghir.  Es  lagen  ihm 
nicht  weniger  als  sechs  von  Dr.  George  Fischer  dort 
gesammelte  Bälge  vor.  Obgleich  unter  den  von  Fischer 
gesammelten  Bälgen  Verwechselungen  des  Fundortes  vor- 
gekommen zu  sein  scheinen,  so  mag  in  diesem  Falle  die 
Angabe  doch  sehr  glaubwürdig  sein,  da  zu  jener  Zeit  Fischer 
nur  in  Nord-Celebes  und  auf  Sanghir  (u.  Siao)  gesammelt 
hat,  die  in  Rede  stehende  Art  bis  jetzt  aber  in  Celebes  noch 
nicht  vorgekommen  ist.  Es  erscheint  sehr  wohl  möglich,  dass 
diese  Philippinen-Form  bis  Sanghir  sich  ausbreitet ,  ohne  das 
weiter  gelegene  Celebes  zu  erreichen.  —  Reich  enow  (1.  c.) 
lässt  Sanghir  trotz  der  Brüggemann'schen  Angaben  in  dem 
Verbreitungsbezirke   der  Art  aus. 

11.   Prioniturus  platurus  (Vieill.) 

Psittacus platurus.   Vieillot,  Nouv.  Dict.  d'Hist.  Nat,  T.  XXV,  p.   314 

(1817).  —  Kühl,  Conspectus  Psittacorum,  p.  43  (1820). 
Eclectus  platurus,  Schlegel,   Mus.    Pays-Bas,  Psittaci,  Revue,    p.    22 
(Mai   1874)  (»Siao«).  —  v.  Rosenberg,  Zoolog.  Garten   1878,  p.  343. 
Prioniturus  platurus,  Brüggemann,    Abh.    Naturw.    Verein    Bremen, 
Ornis  IV,  4.  .36 


560  W.   Blasius. 

Bd.  V,  p.  39  (Februar  1876).  —  G.  v.  Koch,  Verzeichniss  einer 
Sammlung  von  Vogelbälgen  aus  Celebes  und  Sanghir,  Febr.  1876, 
p.  I.  —  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abh.  I, 
p.  6.  —  W.  Blasius,  Madaräsz'  Zeitschr.  f.  d.  g.  Ornithol.  1885^ 
p.  212. 
Andere  Synonymie  vgl.  bei  Waiden,  Transact.  Zool.  Soc.  VIII, 
p.  32  (1872),  und  Finsch,  Papageien  Bd.  II,  p.  395. 

Brüggemann  (1.  c.)  untersuchte  sieben  von  Dr. 
George  Fischer  auf  Sanghir  gesammelte  Bälge.  Im  Leydener 
Museum  zählt  Schlegel  (1.  c.)  vier  auf  Siao  von  R,  van 
Duyvenbode  gesammelten  Individuen  auf.  Da  bei  den 
von  Fischer  gesammelten  Stücken  eine  Unterscheidung 
zwischen  Siao  und  Sanghir  nicht  immer  vorgenommen  ist, 
so  scheint  es  noch  zweifelhaft  zu  sein,  ob  sich  diese  Celebes- 
Art  wirklich  über  Siao  hinaus  bis  Gross-Sanghir  ausbreitet. 
Es  ist  dies  allerdings  sehr  wohl  möglich,  da  die  Form  über- 
haupt einen  etwas  weiteren  Verbreitungsbezirk  besitzen  soll. 
Platen  hat  keine  Vertreter  derselben  auf  Gross-Sanghir  er- 
beutet. 

?  Prioniturus  ßavicans  Cassin. 

Proc.  Ac.  Nat.  Sc.  Phil.  VI.  p.  73  (1853).  —  Brüggemann,  Abh. 
Naturw.  Verein  Bremen,  Bd.  V,  p.  40  (Februar  1876).  —  A.  ß. 
Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abh.  I,  p.  6.  —  W.  Blasius, 
Madaräsz'  Zeitschr.  f.  d.  g.  Ornithol.   1886,   p.  83  (Celebes). 

Andere  literarische  Hinweise  vergleiche  bei  Finsch,  Papageien,  p.  399. 

Brüggemann  hat  neben  3o  von  Dr.  George  Fischer 
auf  Celebes  gesammelten  Bälgen  auch  einen  einzigen  in  der 
Färbung  etwas  abweichenden  Balg  mit  der  Aufschrift 
»Sanghir«  erhalten.  —  Bei  den  offenbaren  Ungenauigkeiten. 
die  in  Betreff  der  Heimatsbezeichnung  des  Brüggemann'schen 
Materials  untergelaufen  sind,  erscheint  es  mir  noch  sehr 
zweifelhaft,  ob  die  Art  wirklich  auf  Gross-Sanghir  vor- 
kommt, da  kein  anderer  Sammler  dieselbe  dort  gefunden 
hat.  Es  ist  ebensogut  möglich,  dass  die  Art  auf  Celebes 
beschränkt  ist,  oder  dass  sie  sich  doch  höchstens  bis  Siao 
nach  Norden  ausbreitet. 

12,  Loriculus  catamene  Schlegel. 
Nederl.  Tijdschr.  v.  Dierkunde,  Vol.  IV,  p.  7,  1873.  —  Idem,  Museum 
Pays-Bas,  Psittaci,  Revue,  p.  62  (Mai  1874).  —  Rowleyu.A.  B.Meyer, 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  561 

Rowley's  Ornithological  Miscellany,  Vol.  II,    Part   VII,   p.    231   fF., 

pl.  LVII.  (März  1877).  —  V.  Rosenberg,  Zoolog.  Garten  1878,  p.  347. 

—  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abh.  I,  p.  6.  —  Idem, 

Gefied.  Welt  1887,  p.  264. 
Coryllis   catamenia,   Reichenow,    Conspectiis   Psittacorum,    Journ.    f. 

Ornith.    1881,     p.   230.   —   Idem,     Vogelbilder   aus    fernen    Zonen 

(Papageien),  Nachtrag  Nr.  52   (1883). 
Coryllis  catamene,  C.  Platen,  Russ'  Gefied.  Welt.  1887,  p.  263. 

Dr.  Platen  sandte  i3  Exemplare  (drei  alte  Männchen 
a,  b  und  *c  und  vier  junge  Männchen  k  bis  w,  sowie  vier 
alte  Weibchen  d,  e,  "/  und  g  und  zwei  junge  Weibchen 
*h  und  *i). 

Die  Männchen  a,  b  und  c  sind  offenbar  alt  und  ent- 
sprechen mit  ihrem  rothen  Vorderkopfe  der  von  Schlegel 
gegebenen  Beschreibung;  die  Weibchen  d  bis  g  scheinen 
auch  alt  zu  sein  und  stimmen  mit  der  von  Rowley  ge- 
lieferten Abbildung  eines  solchen  überein  (Orn.  Miscellany, 
Vol.  II,  Part  VII,  Taf.  Sy).  Während  bei  den  Männchen  die 
rothen  oberen  Schwanzdeckfedern  die  Spitze  der  Schwanz- 
federn beträchtlich  überragen  und  fast  ganz  verdecken,  so  er- 
reichen dieselben  bei  den  Weibchen  die  Spitze  nicht  ganz  oder 
überragen  dieselben  nur  sehr  wenig  und  einzeln,  so  dass 
der  grüne  Schwanz  durch  die  rothen  Deckfedern  hindurch 
sichtbar  bleibt.  Dem  Weibchen  fehlt  der  rothe  Vorderkopf, 
und  es  ist  die  rothe  Färbung  der  unteren  Schwanzdeckfedern, 
die  bei  jüngeren  Individuen  oft  nur  grüngelblich  mit  ganz 
schmalen  rothen  Spitzenrändern  erscheinen,  weniger  intensiv 
als  bei  den  Männchen.  Bei  den  beiden  jungen  Weibchen 
(Ä  und  i)  ist  der  rothe  Kehlfleck,  der  bei  beiden  Geschlechtern 
vorhanden  ist,  sehr  viel  weniger  entwickelt;  die  oberen 
Schwanzdecken  sind  roth,  bleiben  aber  mit  ihrer  Spitze  weit 
von  der  Schwanzspitze  entfernt ;  die  unteren  Schwanzdecken 
sind  grüngelblich  mit  breiteren  röthlichen  Spitzen,  i  mit 
den  kürzesten  oberen  Schwanzdeckfedern  hat  noch  eine  gelb- 
liche Färbung  des  Schnabels.  Die  vier  j  u  ngen  Männchen 
{k  bis  n),  die  sämmtlich  schon  schwarze  Schnäbel  besitzen, 
stimmen  in  der  Färbung  mit  dem  alten  Weibchen  überein; 
nur  scheint  die  Färbung  der  unteren  Schwanzdeckfedern 
schon  früh  die  Intensität  der  alten  Männchen  anzunehmen, 

36* 


56-2 


W.    Blasius. 


Ov,    Oj    Ckj    o,_,     O     O 


c        c        c 


■O      -tO      *0      -O      O^     O,,     CXj 


LOt^JLOOJ  to  UUJOJUJ  t-J 


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oo 

OO 

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o 

po 

Gesclilecht 


S   Long.  tot. 


Culmen  von 

der  Waclis 

haut  an 


\\'achshaut 


Die   Vögel  von   Gross-Sanghir.  56iJ 


während  noch  keine  Spur  von  der  rothen  Färbung  des 
Kopfes  zu  beobachten  ist. 

In  der  nebenstehenden  Tabelle  sind  die  Original-Notizen 
der  Sammler  mit  den  von  mir  an  den  Bälgen  genommenen 
Maassen  der  Flügel,  des  Schwanzes  und  des  Schnabels  ver- 
einigt. 

Der  Umstand,  dass  Rowley  (1.  c)  nur  ein  junges 
und  nicht  ein  ausgefärbtes  Männchen  abgebildet  hat  und 
in  Folge  dessen  vermuthlich  Reichenow  (1.  c.)  in  der 
Diagnose  und  Beschreibung  der  Art  die  Erwähnung  des 
rothen  Vorderkopfes  beim  alten  Männchen  verabsäumt  hatte, 
gab  Platen  (1.  c.)  Veranlassung,  fälschlich  anzunehmen, 
dass  das  alte  Männchen  eine  von  L.  catamene  verschiedene 
Art  repräsentire,  was  aber  schon  A.  B.  Meyer  (Gef.  Welt 
1887,  p.  264)  aufgeklärt  hat.  —  Die  Art  scheint  auf  Gross- 
Sanghir  beschränkt  zu  sein. 


Fam.  Trichoglossidae. 

13.  Eos  histrio  (P.  L.  S.  Müller). 

Psittacus  histrio,   P.  L.  S.  Müller.  Syst.  Nat.  Suppl.,  p.  76  (1776). 

Psittaciis  indicus,  Gmelin,  Syst.  Nat.,  Vol.  I,  p.  3i8  (1788). 

Psittacus  coccineus,  Latham,  Ind.  Ornith.,  Vol.  I,  p.  89  (1790).  — 
Russ,  Papageien,  p.  760  (1881). 

Eos  indica,  Wallace,  Proc.  Zool.  Soc.  1864,  p.  290  (Siao  und  Sanghir). 

Lorius  coccineus,  Schlegel,  Museum  Pays-Bas,  Psittcici,  p.  128 
(»Sanghir«  Forsten,  Wallace,  August  1864).  —  Idem,  1.  c,  Psittaci, 
Revue,  p.  58  (»Siao«  Hoedt,  R.  van  Duyvenbode,  Mai  1874).  — 
H.  V.  Rosenberg,  Zoolog.  Garten   1878,  p.  346  (»Sanghir«). 

Domicella  coccinea,  Finsch,  Papageien,  Bd.  II,  p.  800  (1868).  — 
Rowley  u.  A.  B.  Meyer  in  Rowley's  Ornithological  Miscellany,  Vol. 
III,  Part.  XIII,  p.  123,  und  Tab.  98  (Febr.  1878).  —  A.  B.  Meyer, 
Ibis  1879,  P-   55-  —   C.  Platen,  Gefied.  Welt,   1887,  p.  263. 

Lorius  coccineus  (»J.  of  Saugor«  err?)  et  Eos  histrio  (»Moluccas, 
Shangir  Islands«  err.),  Gray,  Hand-List,  Vol.  II,  p.  153  u.  154,  sp. 
8190  et  8199  (1870). 

Lorius  histrio,  G.  v.  Koch,  Verzeichniss  einer  Sammlung  von 
Vogelbälgen  aus  Celebes  und  Sanghir,  Febr.  1876,  p.  i  (»Celebes« 
err.).  —  Brüggemann,  Abh.  Naturw.  Ver.  Bremen,  Bd.  V,  p.  41 
u.  100  (Febr.  u.  März  1876)  (»Celebes«  err.).  —  G.  Fischer,  ibid., 
p.  538  (Jan.   1878)  (»Sanghir«). 


564 


W.   Blasius. 


Domiceila    histrio,    Reichenow,    Conspectus   Psittacorum,    Journ.    f. 

Ornith.    i88r,    p.    167.    —    Idem,    Vogelbilder    aus    fernen    Zonen 

(Papageien)  Taf.  31,  Fig.  i. 
Eos  coccinea,  Salvadori,  Ornitologia  della  Papuasia,  Vol.  I,  p.  268. 
Eos  histrio  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abh.  I,  p.  6. 

Dr.  Platen  sandte  vier  Exemplare  (zwei  alte  und  ein 
junges  Männchen,  sowie  ein  Weibchen). 

*a.  »cf  Iris  orangegelb.  L.  33,  D.8  cm.  Schnabel  orange- 
roth.   Füsse  dunkelgrau.   28.  Juli   1886«. 

b.  »c3^  Iris  orangegelb.  L.  33,  D.8  cm.  Schnabel  orange- 
roth.  Füsse  grau.  6.  Aug.    1886«. 

c.  »2  Iris  orangegelb.  L.  32,  D.  7  cm.  Schnabel  orange- 
roth.  Füsse  dunkelgrau.  6.  Aug.    1886«. 

*d  »cf  juv.  Iris  hellbraun.  L.  26,  D.  6  cm.  Schnabel 
orangegelb.  Füsse  grau.   28.  Juli  1886«. 

Das  offenbar  ausgefärbte  oder  doch  fast  ausgefärbte 
Weibchen  c  unterscheidet  sich  von  den  beiden  alten  Männchen 
a  und  b  durch  eine  geringere  Breite  des  blauen  Brustbandes 
und  der  blauen  Rückenfärbung;  auch  scheinen  die  rothen 
Grundhälften  einiger  Brustfedern  noch  stärker  durch  das 
blaue  Brustschild  hindurch.  Im  Uebrigen  ist,  abgesehen  vor» 
der  etwas  bedeutenderen  Grösse  der  Männchen,  kein  Ge- 
schlechtsunterschied zu  bemerken. 

Das  junge  Männchen  d  entspricht  der  Beschreibung, 
welche  Brüggemann  (Abh.  Naturw.  Verein  Bremen,  Bd. 
V,  p.  41)  von  dem  Jugendzustande  des  Männchens  gegeben 
hat.  Besonders  interessant  ist  die  carminrothe  Färbung  an 
denjenigen  Stellen  des  Rückens,  die  sich  später  blau  färben 
sollen,  neben  der  rothen  Färbung  an  solchen  Stellen  des 
Kopfes  und  Nackens,  die  später  blau  werden. 

Ich  lasse  noch  die  wichtigsten  Masse  folgen: 


Ala 
cm 

17,4 
17,5 
16,7 
16,9 


Cauda 
cm 

14,6 
14,2 

12,4 

ii,6 


Culmen 
(Sehne) 


*,4 
2,35 
2,4 
2,35 


Tarsus 
cm 

2,1 

2,1 
2,0 
2,1 


Die  Vögel  von   Gross-Sanghir.  565 

Erst  spät  ist  es  gelungen,  zu  erkennen,  dass  diese  Art 
ursprünglicii  im  wilden  Zustande  nur  auf  den  Sanghir- 
Inseln  im  weiteren  Sinne  vorkommt.  Der  Umstand,  dass 
schon  seit  langer  Zeit  dieser  Vogel  gern  in  der  Gefangen- 
schaft gehalten  und  auf  benachbarte  Inseln  übergeführt 
worden  ist,  wo  er  dann  wohl  auch  entflogen  und  verwildert 
sein  kann,  wie  A.  B.  Meyer  (1.  c.)  dies  z.  B.  von  Nord- 
Celebes  erzählt,  hatte  die  früheren  Forscher,  und  besonders 
auch  die  Gelehrten  des  vorigen  Jahrhunderts,  welche  die 
Art  unter  drei  verschiedenen  Namen  beschrieben  haben,  in 
Bezug  auf  die  Heimat  irre  geführt.  Erst  Wallace  war  es 
vorbehalten,  auf  seinen  Reisen  im  malayischen  Archipel  die 
Fundstelle  genauer  festzustellen.  Je  ein  Sanghir-Exemplar 
von  Wallace  und  Forsten  befindet  sich  im  Levdener 
Museum,  das  dann  später  auch  durch  Hoedt  und  R.  van 
Duyvenbode  vier  Exemplare  von  Siao  erhielt  (cf.  Schle- 
gel, 1.  c).  In  den  siebenziger  Jahren  haben  hauptsächlich 
G.  Fischer  (l.  c.)  und  A.  B.  Meyer  (1.  c.)  zahlreiche 
Individuen  auf  Sanghir  gesammelt  und  beobachtet.  —  In 
Folge  der  Verwirrung  in  der  Nomenclatur  und  eines  Schreib- 
fehlers bei  der  Heimatsbezeichnung  scheint  Gray  (1.  c.) 
zwei  Nummern  seines  Verzeichnisses  dieser  Art  gewidmet 
zu  haben. 

Fam.  Cuculidae. 

14.   Cuculus  canoroides  S.  Müller. 

Verh.  Land-  en  Volkenk.  p.  235,  not.  sp.  i  (1839—1844)  (Java  etc.).  — 
W.  Blasius,  Braunschweig.  Anzeigen  v.  11.  Jan.  1888,  Nr.  9, 
p.  86  (»Gross-Sanghir«)-  —  Idem,   Russ'  Isis  1888,  p,  78. 

Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei  Salvador!,  Ornitol.  d.  Papuasia,  Vol. 
I,  p.   328. 

Dr.  Platen  sammelte  selbst  ein  Weibchen  im  jugend- 
lichen, oberseits  rothbraun  und  schwarz,  unterseits  weisslich 
und  schwarz  gebänderten   Kleide: 

*■>$  Iris  hellbraun.  L.  3o,  D.  5  cm.  Schnabel  oben 
schwarz,  unten  gelblich.  Füsse  ockergelb.  Gross-Sanghir 
25.  Jan.   1887». 


»66  W.    Blasius. 

Die  Maasse  dieses  mit  einem  jugendlichen,  dem  Braun- 
schweiger Museum  angehörenden  Individuum  aus  Rurukan 
(Nord-Celebes)  im  Wesentlichen  übereinstimmenden  Balges 
sind  die   folgenden  : 

Ala    18,7;   Cauda   15,7;    Culmen  2,2;  Tarsus    1,7  cm. 

Diese  Art  ist  durch  die  Platen'schen  Sammlungen 
zuerst  für  Gross-Sanghir,  überhaupt  für  die  Sanghir-Inseln, 
nachgewiesen.  Da  dieselbe  eine  sehr  weite  Verbreitung  von 
China  über  die  Molukken  bis  Celebes,  Borneo,  Timor  etc. 
und  Östlich  bis  Neu-Holland  zeigt,  so  ist  das  Vorkommen 
auf  Gross-Sanghir  nicht  auffallend. 

r  Eudynamis  melanorhyncha  S.  Müller. 

Verhandl.  Land-  en  Volkenk.  p.  176  (1839— 1844)  ("Celebes«).  — 
Brüggemann,  Abh.  Naturw.  Ver.  Bremen,  Bd.  V,  p.  466  (Mai 
1877)  (»Sanghir«).  —  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884, 
Abh.  I,  p.  19.  —  W.  Blasius,  Madaräsz'  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Ornithol. 
1886,  p.    96. 

Andere  literarische  Hinweise  vgl.  bei  Waiden,  Transact.  Zool.  Soc. 
VIII,  p.  53,  1872. 

Brüggemann  (1.  c.)  erwähnt  eines  von  Dr.  George 
Fischer  gesammelten  Exemplares  dieser  Art  von  Sanghir. 
A,  B,  Meyer  (1.  c.)  vermuthet  jedoch  eine  Etiketten-Ver- 
wechslung und  glaubt  nicht  an  das  dortige  Vorkommen 
dieser  sonst  auf  Celebes  beschränkten  Form;  es  dürften 
hier  mindestens  dieselben  Gründe  wie  bei  Prionituriis ßavi- 
cans  vorliegen,  um  bis  auf  Weiteres  den  Namen  nur  mit 
einem  Fragezeichen  in  der  Liste  anzuführen.  Möglicherweise 
ist  es  auch  nur  Siao,  bis  wohin  die  Art  sich  nach  Norden 
ausbreitet,  und  wo  sie  sich  dann  mit  E.  mindanensis  begegnen 
würde. 

15.  Eudynamis  mindanensis  (Linn.)    var.  nov.  sanghirensis. 

Ciiciilus  mindanensis,  Linn.,  Syst.  Nat.  I,  p.   169  (1766). 

Eiidynamis  orientalis,  G.  v.  Koch,  Verzeichniss  einer  Sammlung  von 

Vogelbälgen  aus  Celebes  und  Sanghir,   Febr.   1876,  p.    j. 
Eudynamis  niger,  Brüggemann,  Abh.  Naturw.  Ver.  Bremen,  Bd.    V, 

p.   57  (Febr.   1876). 
Eudynamis  nigra,  G.  Fischer,  ibid.  p.   338  (Jan.   1878). 
Eudynamis  sp.,  Salvadori,  Atti  Acc.  Torino,  Vol.  XIII,  1877/8,  p.  1188. 


Die  Vö^el   von   Gross-Sanghir.  567 

»Eudynamis  mindanensis   (L.)?«    A.  B.  Meyer,    Sitzb.    u.   Abh.    Ges. 

Isis   1884,   Abh.  I,  p.  6  u.   17. 
Eudynamis  mindanensis,  W.  Blasius,  Braunschweig.  Anz.  v.   11.  Jan. 

1888,  Nr.  9  p.  86.  —  Idem,   Russ'  Isis  1888,  p.  78. 
Ausrührliche  Synonymie  vgl.  bei   Waiden,  Transact.   Zool.  Soc.  Vol. 

IX,  p.   162  (1875). 

Zwei  ausgefärbte  alte  Männchen  (*  ^,  29.  Nov.  1886, 
b,  16.  Jan.  1887),  übereinstimmend  bezeichnet:  »c^  Iris 
blutroth.  L.  37,  D.  9  cm.  Schnabel  gelblichgrün.  Füsse 
dunkelblaugrau.   Gross-Sanghir». 

Auf  Sanghir  kommt,  wie  oben  wahrscheinlich  gemacht, 
nicht  zugleich  die  schvvarzschnäblige  Eudynamis- Arx.  von 
Celebes,  sondern  nur  eine  gelbschnäblige  Form  vor,  die  bis 
jetzt  von  den  verschiedenen  Autoren  sehr  verschieden  ge- 
deutet worden  ist:  Brüggemann  beschrieb  im  Februar 
1876  die  von  G.  Fischer  auf  Sanghir  gesammelten  fünt 
Exemplare  unter  dem  Namen  Eudynamis  niger  (L.).  In  dem 
gleichzeitig  herausgegebenen,  dieselben  Stücke  behandelnden 
»Verzeichniss  einer  Sammlung  von  Vogelbälgen  aus  Celebes 
und  Sanghir«,  in  welchem  G.  von  Koch  die  Doubletten 
des  Museums  zu  Darmstadt  zum  Kauf  oder  Tausch  anbietet, 
steht  die  Art  als  E.  orientalis  verzeichnet.  Im  Januar  1878 
erklärt  G.  Fischer,  dass  er  alle  seine  Stücke  von  »Eudy- 
namis nigra  (L,)«  auf  Sanghir  gesammelt  habe.  In  dem- 
selben Jahre  führt  Salvadori  ein  altes  männliches  Exem- 
plar dieser  Art,  welches  Bruijn  auf  Sanghir  gesammelt 
und  Graf  Turati  durch  Leon  Laglaize  erhalten  hatte, 
als  »Eudynamis  sp.  7tov.?>^  an  und  erwähnt,  dass  es  sich 
keinenfalls  um  E.  nigra  von  Indien  handeln  könne,  und  dass 
die  Sanghir-Form  sich  von  E.  mindanensis  durch  bedeu- 
tendere Grösse  unterscheide.  A.  B.  Meyer  endlich  zählt 
die  von  ihm  selbst  oder  seinen  Jägern  auf  Siao  und  Sanghir 
gesammelten  Bälge  als  ^^ Eudynamis  mindanensis  (L.).''«  auf 
und  beweiset,  dass  Cabanis'  Beschreibung  des  Weibchens 
(Mus.  Heineanum  IV,  i,  p.  53)  sehr  gut  zu  dem  ihm  vor- 
liegenden weiblichen  Individuum  stimmt,  und  auch  die 
Grössenverhältnisse  nicht  dagegen  sprechen,  die  Sanghir-Art 
als  E.  mindanensis  zu  bezeichnen.  Unter  dem  letzteren 
Namen    habe    ich  geglaubt,    die  Platen'schen  Sanghir-Vögel 


568  W.   Blasius, 

ebenfalls  zunächst  aufführen  zu  dürfen,  während  ich  jetzt, 
nachdem  ich  ein  grösseres  Vergleichsmaterial  dieser  Art  von 
den  Philippinen  -  Inseln  Palawan  und  Sulu  erhalten  habe, 
der  Ansicht  zuneige,  dass  eine  besondere  gut  erkennbare 
Varietät  sanghii'ensis  unterschieden  werden  kann.  —  Ich 
selbst  kann  augenblicklich,  gerade  wie  Salvadori,  nur 
ausgefärbte  männliche  Exemplare  von  Sanghir  mit  den 
anderen  Arten  vergleichen ,  und  diese  sind  leider  weniger 
charakteristisch.  Da  jedoch  Brügge  mann  und  Meyer 
ziemlich  genaue  Angaben  über  die  Färbung  des  weiblichen 
und  Jugendkleides  der  Sanghir-Vögel  gemacht  haben,  so 
wird  mir  dadurch  die  Beurtheilung  erleichtert,  zumal  mir 
von  E.  Orientalis  (Linn.),  cj^anocephala  {Laüi.),  nigra(L\nn.), 
malayana  (Gab.  u.  Heine),  melanorhyncha  (S.  Müll.)  und 
mindanensis  {hxrwi.)  auch  solcheKleider  zurVergleichung  vor- 
liegen. Von  den  fünf  erst  aufgezählten  Arten  scheint  das 
Weibchen  und  junge  Männchen  eine  ganz  andere  Färbung 
darzubieten,  als  die  Sanghir- Weibchen  ;  besonders  verschieden 
sind  in  dieser  Beziehung  E.  nigra  (Linn.),  malayana  (Gab. 
und  Heine)  (wenn  dies  eine  gute  Art  ist)  und  cyanocephala 
(Lath.).  —  Auch  in  Bezug  auf  die  Schnabelform  bestehen 
wesentliche  Unterschiede:  E.  orientalis  und  cranocephala 
haben  einen  schlankeren  und  weniger  breiten  Schnabel  mit 
schärferer  Firste.  Dieser  Schnabelform  nähert  sich  auch  E. 
melanorhjyncha,  während  E.  Jiigra  einen  kürzeren,  breiten, 
an  der  Firste  breit  gerundeten  Schnabel  besitzt,  eine  Form, 
der  sich  die  Sanghir-Stücke  eng  anschliessen.  Da  nun 
Gabanis  (1.  c.)  gerade  für  E.  mindanensis  als  charakte- 
ristisch anführt:  »Major  omnino,  rostro  breviore  robustiore«, 
so  glaube  ich  berechtigt  zu  sein,  die  Sanghir-Vögel  als 
E.  mindanensis  zu  bezeichnen.  Dabei  finde  ich  jedoch  die 
Meyer'sche  Angabe,  dass  das  alte  Männchen  von  Sanghir 
sich  von  E.  orientalis  (^  ad.  durch  einen  mehr  grünlichen 
Reflex,  besonders  auf  dem  Rücken,  unterscheidet,  vollständig 
bestätigt.  Dieser  grünliche  Reflex  tritt  auch  deutlich  im 
Vergleich  zu  den  blaueren  Sulu-Vögeln  und  den  einen 
ausserordentlich  starken  blauen  Schein  darbietenden  Pala- 
wan-Vögeln  von  E.  mindanensis  hervor.  Dazu  kommt,  dass 


Die   Vögel  von  Gross-Sanghir. 


56d 


bei  den  Sanghir-Vögeln  der  Schnabel  breiter  und 
stärker  und  an  der  Firste  im  Querschnitt  be- 
deutend mehr  abgerundet  erscheint,  ein  Verhältnisse 
das  sich  zwar  schwierig,  aber  doch  einigermassen  durch  die 
in  den  drei  letzten  Columnen  der  folgenden  Maasstabelle 
aufgeführten  Quermaasse  des  Schnabels  veranschaulichen 
lässt.  Diese  Charaktere  scheinen  mir  für  die  Annahme  einer 
Varietät   sanghirensis  zu  sprechen. 

Von  den  beiden  mir  vorliegenden  Bälgen  befindet  sich 
a  noch  in  der  Mauser;  vielleicht  erklären  sich  dadurch  die 
etwas  geringeren  Grössenverhältnisse  von  Flügel  und 
Schwanz  dieses  Vogels. 

Die  Hauptform  mindanensis  ist  auf  den  Philippinen 
verbreitet,  die  von  mir  charakterisirte  Varietät  kenne  ich 
bis  jetzt  nur  von  Gross-Sanghir  und  Siao  (Meyer). 


Art,  Geschlecht  u.  Heimat 

AJa 

Cauda 

Long. 
Culminis 

In 

■5  0  CO 

Lat. 
Culmin. 

Distant. 
nar. 

cm 

cm 

cm     1 

cm 

cm 

cm 

*a       mindanensis  var. 

sanghirensis  (^Sanghir 

J9.3 

19.4 

3,1 

1,92 

0,45 

0,82 

b           dto.           dto. 

20,9 

20,3 

3,15 

1,92 

0,5 

0,85 

mindanensis  (^  Palawan 

19,8 

20,6 

3,1 

1,83 

°.4 

0,7 

o""    Sulu 

20,4 

19.3 

3,0 

1,82 

0,4 

0,77 

9      ., 

19,6 

20,8 

2,9 

1,9 

0,45 

0,73 

cyanocephala  juv. 

Broken  Bay,  Australien 

22 

21 

3,2 

1,9 

0,35 

0,7 

Orientalis  9  (»Ransoni«) 

Amboira 

21,0 

20,9 

3,25 

1,85 

0,37 

0,76 

Orientalis   (^  Timor 

9      . 

20,1 

19.4 

3,1 

1,8 

0,3 

0,74 

(Coli.  Nehrkorn) 

20,1 

19.4 

3,1 

1,8 

0.34 

0,72 

nigra   (^  juv.  Madras 

»        9 

18,7 

20,3 

2,8 

1,8 

0,42 

0,76 

19,0 

19,0 

2,7 

> 

0,4 

0,8 

570  W.    Blasius. 

16.   Centrococcyx  javanensis  (Dumont). 

Cuculus  javanensis,   Dumont  de  St.   Croix,  Dict.   Sc.  Nat.  XI,  p.   144 

(1818). 
Centrococcyx  affinis,  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis,  Abb.  I, 

p.  6  u.   18   «Siao,  Tabukan«   (Gross-Sanghir). 
Centrococcyx  javanensis,  W.  Blasius,  Madaräsz'  Zeitschr.   f.  d.    ges. 

Ornithol.   1885,  p.  263. 
Ausführliche  Synonymie   vgl.  bei  \\'alden,  Transaci.   Zool.  Soc.  \'1II, 

p.  56  u.  60  unter  Centrococcyx  affinis  und  javanensis  (1875). 

Die  in  Malakka  und  auf  den  Sunda-Inseln  weit  ver- 
bj-eitete  Art  ist  zuerst  und  bis  jetzt  allein  von  A.  B.  Meyer 
für  die  Sanghir-Inseln  nachgewiesen,  und  zwar  sowohl  für 
Gross-Sanghir  als  auch  für  Siao.  Dass  javanensis  und  affinis 
artlich  zusammenfallen,  glaube  ich  unwiderleglich  nach- 
gewiesen zu  haben  (1.  c). 

Fam.   Meropidae. 
17.   Merops  ornatiis  Latham. 

Index  Ornitholog.  Suppl.  p.  35  (1801).  —  Brüggemann,  Abh.  Naturw. 

Ver.  Bremen    Bd.  V.    p.  49    (Febr.   1876)    (»Sanghir«):    —    A.  B. 

Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis   1884.  Abh.  I,  p.  6  u.   19. 
Ausführliche     Synonymie    vgl.    bei    Salvador!,     Ornit.     d.    Papuasia, 

Vol.  I,  p.  401. 

Brüggemann  konnte  nach  einem  von  Dr.  Fischer 
gesammelten  Balge  zuerst  das  Vorkommen  dieser  weit  ver- 
breiteten Art  auf  den  Sanghir-Inseln  feststellen.  A.  B.  M e yer 
erhielt  die  Art  von  Tabukan  (Gross-Sanghir).  Bei  dem 
grossen  Verbreitungsbezirke  der  Art  von  Neu-Holland  und 
Neu-Guinea  über  die  Molukken  bis  zu  den  Sunda-Inseln 
ist  das  Vorkommen  nicht  auffallend. 

Fam.  Alcedidae. 

18.    Alcedo  bengalensis  Gmelin. 

Syst.   Nat.  Vol.  1,    p.  450    (1788).    —    A.  B.  Meyer,    Sitzb.  u.  Abh. 

Ges.  Isis  1884.  Abh.  I,  p.  6. 
Alcedo  minor,  Schlegel,   Mus.  Pays-Bas,  Alcedines  Revue  p.  3  (Juni 

1874)  (nSiao,  Sanghir«). 
Alcedo  moluccensis,  A.  B.  Meyer,  Ibis   1879.  p.  64  (»Siao«). 
.•\usfuhrliche  Synonymie  vgl.  bei  Salvador!,   Ornit.  d.  Papuasia  Vol.  I, 

p.  407. 


D  ie  Vöcel   von  Gross-Sanchir. 


571 


Dr.  Platen  sammelte  von  dieser  Art  selbst  ein  Pärchen 
(*a,  (^  und  b,2)r  übereinstimmend  bezeichnet :  »Iris  dunkel- 
braun, Füsse  lackroth". 

Ein  Geschlechtsunterschied  besteht  darin,  dass  der 
Schnabel,  wie  schon  der  Sammler  in  dem  frischen  Zustande 
der  Vögel  festgestellt  hat  und  wie  auch  noch  am  Balge  zu 
erkennen  ist,  beim  Männchen  gleichförmig  dunkel  schwarz- 
braun gefärbt  ist,  während  beim  Weibchen  der  Oberschnabel 
allein  diese  Färbung,  der  Unterschnabel  dagegen  eine  hell- 
rÖthliche  besitzt.  Auch  ist,  wie  Salvador!  schon  hervor- 
gehoben hat,  das  Männchen  leuchtender  als  das  Weibchen 
gefärbt,  da  der  bläuliche  Farbenton  der  Oberseite  beim 
Männchen  stärker  entwickelt  ist,  als  beim  Weibchen.  Beide 
Exemplare  scheinen  vollständig  ausgefärbt  zu  sein,  da  die 
ganze  Unterseite  mit  Ausnahme  der  weisslichen  Färbung 
von  Kinn  und  Kehle  und  der  blaugrünen  Färbung  der 
Brustseiten  bei  beiden  Exemplaren  intensiv  rostroth  erscheint. 
Die  Einzelmaasse  in  Verbindung  mit  den  Messungen  und 
Angaben  des  Sammlers  sind  folgende: 


^ 

ei)  . 

1 

1    c 

1 

1 

_o 

oS 

Differ.  i 

Ala 

Cauda 

c 

"5 

Schnabel- 

D a  t  u 

m 

o 

u 

farbe 

ü 

cm 

cm 

cm 

cm 

cm 

*Ad' 

i5,5 

1,5 

6,8 

3,1 

3,8 

dunkelbraun 

1 1.  Jan. 

1887 

b\  9 

i6 

2,0       ' 

7,1 

3,4 

3,7 

oben   dunkel- 
braun, unten 

12.  Jan. 

1887 

1 
1 

1 

1 

rothbraun 

Die  ersten,  im  Leydener  Museuni  aufbewahrten  Exem- 
plare dieser  von  Nordost- Afrika  durch  Asien  bis  zu  den 
Molukken  verbreiteten  Art  hat  i865  Hoedt  auf  Siao  und 
Sanghir  gesammelt  'cL  Schlegel  1.  c),  und  zwar  am 
27.  October  auf  Siao,  am  11.  December  auf  Sanghir.  — 
Die  anfängliche  Vermuthung  Mever's,  dass  er  auf  Siao  ^. 
molliiccensis  angetroffen  habe,  eine  Art,  welche  von  Sal- 
vador! und  Anderen  unter  dem  Namen  ^nspidoides  Lesson» 
neben  bengalensis  aufrecht  erhalten  wird,  scheint  später  von 
ihm   selbst  aufgegeben  zu  sein. 


572  W.    Blasius. 

19.  Ceycopsis  fallax  (Schlegel). 

Dacelo  fallax,    Schlegel,    Observat.  zoolog.  I.  Nederl.  Tijdschr.  voor 

Dierkunde  Bd.  III,  p.   187  fi866)   »Celebes«. 
Ceycopsis  fallax,  A.  B.  Meyer,  Ibis  1879,  p.  63  (Gross-Sanghir);  — 

Idem,  Sitzb.  u.  Abb.  Ges.  Isis   1884,  Abb.  I,  p.  6. 
Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei  Sharpe,  Monogr.  Alcedinidae  pt.  V, 

Nr.  37. 

Diese  sonst  nur  auf  Celebes  vorkommende  Art  hat 
A.  B.  Meyer  von  Tabukan  auf  Gross-Sanghir  offenbar 
zahlreich  erhalten.  (»Near  Tabukan,  on  Great  Sangi  Islands, 
it  appears  to  be  plentiful«).  Von  Anderen  scheint  dieselbe 
dort  nicht  aufgefunden  zu  sein. 

20.  Callialcyon  rufa  (Wallace). 

HalcYon  rufa,  Wallace,  Proc.  Zool.  Soc.  1862,  p.  338  («Sula  Islands 
Celebes«). 

Dacelo  coromanda  (partim),  Schlegel  ,  Mus.  Pays-Bas.  Alcedines 
Revue  p.   17  (Gross-Sanghir  und  Siao)  Juni    1874. 

»Ealcyon  coromanda  (Lath.)  var.  rufa  (Wall.)«,  Brüggemann,  Abb. 
Naturwiss.  Verein  Bd.  V,  p.  54  (Febr.   1876). 

Callialcyon  rufa,  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  d.  Ges.  Isis  1884, 
Abb.  I,  p.  6.  —  W.  Blasius,  Madaräsz'  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Orni- 
thologie 1885,  p.  246. 

Dr.  Platen  sammelte  selbst  ein  männliches  Exemplar, 
bezeichnet:  »(f.  Iris  dunkelbraun.  L.  27,  D.  4  cm.  Schnabel 
und  Füsse  lackroth.  Gross-Sanghir.  9.  Februar   1887«. 

Das  Stück  unterscheidet  sich  von  zwei  Celebes-Exem- 
plaren  des  Braunschweiger  Museums  durch  einen  matteren 
Ton  der  violetten  oder  lila  Färbung  des  Rückens,  durch 
eine  hellere  Färbung  der  Unterseite  mit  nur  ganz  geringem 
violetten  Anfluge  an  der  Brust,  durch  eine  sehr  geringe 
Entwicklung  der  bläulich-silberweissen  Bürzelfedern,  die  in 
der  Basalhälfte  braunroth,  in  einem  schmalen  mittleren 
Bande  violett  oder  lila  und  in  der  Endhälfte  silberweiss  mit 
etwas  bläulichem  Schimmer  erscheinen;  ferner  durch  einen 
schlankeren,  seitlich  etwas  zusammengedrückten  Schnabel, 
der  in  der  Mitte  der  Seitenränder  kaum  eine  erkennbare 
convexe  Ausbuchtung  zeigt  und  etwa  am  hinteren  Rande 
der  näher  zusammenliegenden  Nasenlöcher  dieselbe  Breite 
besitzt,   wie   die  anderen   am  vorderen   Rande.    Dabei  ist  in 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir. 


573 


Uebereinstimmung  mit  den  mir  vorliegenden  Bälgen  von 
Callyalcyon  rufa  aus  Celebes  der  Unterschnabel  auch  an 
der  Wurzel  in  charakteristischer  Weise  gleichmässig  lackroth 
gefärbt,  während  ein  Borneo- Exemplar  von  C.  coromanda 
hier  eine  weissliche  Färbung  zeigt.  —  Auffallend  ist  es,  dass 
die  oben  erwähnten  Farbenverschiedenheiten,  die  auf  ein 
weibliches  oder  jugendliches  Individuum  schliessen  lassen 
könnten,  bei  einem  verhältnissmässig  grossen  vom  Sammler 
als  Männchen  bezeichneten  Stücke  vorkommen.  Ob  die 
erwähnten  Verschiedenheiten  zur  Abtrennung  einer  Varietät 
berechtigen,  möchte  ich,  da  nur  ein  einziges  Exemplar  von 
Sanghir  mir  vorliegt,  unentschieden  lassen.  Zur  Veranschau- 
lichung der  Grössenverhältnisse  diene  auch  die  folgende 
Maasstabelle: 


Heimat          i 

Ala 
cm 

Cauda 
cm 

Culmen 
cm 

Mandi- 

bula 

(Rictus) 

cm 

Distant. 
nar. 
cm 

Tarsus 
cm 

rufa 

! 

Sanghir  (^ 

12,2 

6,9 

5,7  (def.) 

6,5 

0,70 ! 

1,75 

Celebes    Riedel 

11,4 

6,6 

5,9 

6,5 

0,76 

1,7 

(cf  ad) 

Celebes  cf(juv.) 

11,5 

6,6 

5,7 

6,5 

0,76 

1.7 

Platen 

coromanda 

Borneo   $   ad 

iOi3 

6,2 

(def.)? 

6,0 

0,78 

1,65 

Hoedt  sammelte  am  22.  Januar  1866  ein  männliches 
Stück  auf  Gross-Sanghir,  R.  van  Duyvenbode  1866  ein 
Weibchen  auf  Siao  (cf.  Schlegel  1.  c).  Brüggemann 
lagen  zwei  von  Dr.  G.  Fischer  auf  Sanghir  erbeutete 
Exemplare  vor.  Andere  Nachweise  sind  in  der  Literatur 
nicht  zu  finden.  Außerdem  ist  diese  Form  auf  Celebes  und 
den  Sula-Inseln  beobachtet. 


21.  Sauropatis  chlot'is  (Bodd.). 

Alcedo  chloris,  Boddaert,  Tabl.  PI.  Eni.  p.  49  (1783)  (ex  D'Aubenton). 
Dacelo  chloris,  Schlegel:  Museum  Pays-Bas.  Alcedines  Revue,  p.  23 

(Juni   1874)  (»Siao«). 


574 


W.   Blasius. 


Sauropatis  chloris,  Salvador!,  Ann.  Mus.  Civ.  Genova ,  Vol.  IX, 
(Ottobre  1S76)  p.  53  (»Petta«  Gross-Sanghir);  —  A.  B.  Meyer, 
Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abh.  I,  p.  6.  —  W.  Blasius,  Madarasz' 
Zeitschr.   f.  d.  ges.   Ornithol.    i885,  p.    244. 

Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei  Salvador!,  Ornitol.  d.  Papuas.,  Vol.  I 
p.  470. 

Dr.  Platen  sandte  drei  Exemplare  (zwei  Männchen  a  und 
bj  von  denen  er  letztes  selbst  gesammelt  hat  und  ein  Weib- 
chen c)  alle  drei  übereinstimmend  bezeichnet'.  »Iris  braun, 
Schnabel  schwarz,   unten  weisslich«. 

Die  Stücke  a  und  c  sind  ausgefärbte  altelndividuen  ohne 
jede  Spur  einer  Trübung  im  Weiss  der  Unterseite  und  des 
Nackenbandes.  Das  Männchen  a  hat  eine  schönere  und 
leuchtendere  Färbung  der  grünblauen  Farbe.  Bei  dem 
Männchen  b  finden  sich  zarte  dunkle  Querwellen  an  der 
Brust  und  den  Seiten  des  Leibes.  Die  Maasse  in  Verbindung 
mit  den  Notizen   der  Sammler  sind  die  folgenden: 


0 

c« 

1 

a 

«, 

u 

T3 

1 

tSD 

te 

Ala 

■c 
y 

c 
0 

Q 

u 

U 

\r 

J 

cm 

cm 

cm 

cm 

cm 

cm 

Farbe 
der  Füsse 


Datum 


23 

5 

10,0 

7,2 

4;9       1 

^5     1 

(^ 

22 

5 

10,3 

6,6 

4,8 

1,5 

9 

23 

5 

11,0 

6,9 

4,5 

1,4 

grau 

jrün 
grau 


8.  August  li 

12.  Januar  i^ 

4.  Juli   188 


li 


Das  Leydener  Museum  besitzt  zwei  weibliche  Exem- 
plare von  Siao,  von  denen  je  eines  am  11.  November  i865 
von  Hoedt  und  1866  durch  R.  van  Duyvenbode  ge- 
sammelt worden   ist  (Schlegel  1.   c). 

Bruijn  erlegte  drei  Individuen  bei  Pejta  auf  Gross- 
Sanghir,  auf  Grund  deren  Salvador!  (1.  c.)  das  dortige 
Vorkommen  der  vom  Rothen  Meere  durch  Asien  bis  zu 
den  Molukken  und  Papuasien  weit  verbreiteten  Art  zuerst 
und   bis   Platen   allein  nachweisen   konnte. 


Die  Vögel  von   Gross-Sanghir.  575 


22.  Sauropatis  sancta  (Vig.   &  Horsf.). 

Halcyon  sanctus,   Vigors  et  Horsfiehi,  Transact.   Linn.  Soc.  Vol.  XV, 
p.  206  (1826). 

Dacelo  sancta,  Schlegel,  Mus.  Pays-Bas,  Alcedines  Revue  p.  26  ('"Siao«). 
Halcyon  sancta,    Brüggemann,    Abh.  Naturw.   Ver.    Bremen,    Bd.  V, 
p.  54  (^Febr.   1876)   »Sanghir«. 

Sauropatis    sancta,    A.  B.    Meyer,    Sitzb.    u.    Abh.    Ges.    Isis    1884, 
Abh.  I,  p.   6. 

Ausführliche   Synonymie    vgl.    bei    Salvadori ,  Ornit.    delia   Papuasia, 
Vol.  I,  p.   476. 

Die  Platen'schen  Jäger  haben  auf  Gross-Sanghir  4  als 
»juv.«  bezeichnete  Exemplare  [a,  b,  c  und  *d}  erbeuter, 
sämmtlich  mit  der  Aufschrift;  »Iris  braun.  Schnabel  schwarz, 
unten   weiss.   Füsse  grau.« 

Alle  tragen  das  charakteristische  Kleid  der  Jugend, 
allerdings  in  sehr  verschiedenen  Abstufungen.  Doch  glaube 
ich,  dass  die  Platen'schen  Jäger  die  Bezeichnung  »juv.«  nur 
deshalb  hinzugefügt  haben,  weil  sie  die  Vogel  für  junge 
Individuen  von  S.  chloris  gehalten  haben.  Bemerkensvverthe 
Unterschiede  sind,  dass  c  noch  weisse  Ränder  an  den  oberen 
Flügeldeckfedern  besitzt,  dass  a  den  dunkelsten  und  schmu- 
tzigsten Farbenton  des  Grün  auf  der  Oberseite  trägt,  und 
dass  bei  b  und  d  das  Blau  der  Flügel  schon  am  schönsten 
entwickelt  und  die  Oberseite  am  Wenigsten  dunkelgrün 
erscheint.  —  Ein  Amboina -Exemplar  des  Braunschweiger 
Museums  in  einem  älteren  Entwicklungszustande,  daher  mit 
wenig  heller  Rostfarbe  an  den  Stirnfedern  und  mit  sehr 
wenig  dunklen  wellenförmigen  Bändern  an  den  Seiten  der 
Brust,  unterscheidet  sich  im  Uebrigen  nicht  wesentlich  von 
den  Sanghir-Exemplaren ;  ebenso  auch  ein  ähnliches  Stück 
aus  Australien,  das  nur  vor  dem  hellen  Nackenbande  deut- 
licher die  schwarze  Begrenzung  zeigt.  Ein  anderes  Exemplar 
aus  Süd-Australien  hat  neben  dieser  Färbung  des  Nackens 
eine  wesentlich  schmutzigere  Rückenfärbung.  Die  folgende 
Tabelle  gibt  die  wichtigsten  Maasse  in  Verbindung  mit  den 
Originalnotizen  der  Sammler: 


Ornis  IV.  i.  37 


576 


\V.  Blasius. 


a  ]  (f  juv. 

h  j  cf  juv, 

c  Q  juv. 

>^<i  Q  juv. 


21 
21 

22 
21 


Äla 


8,2 

9.35 

8,7 

8.9 


Cauda 


5.9 
6,6 

6,15 
6,1 


s 

Tarsus 

u 

cm 

CTM 

4,25 

1,3 

3,85 

1,25 

3-95 

i,a 

3,-9 

1,2 

Datum 


8.    Juli   188 
15.       « 
20.      » 
8.  August  li 


Bisher  halte  Duyvenbode  nur  ein  Weibchen  auf 
Siao  (cf.  Schlegel  1.  c.)  und  Fischer  nur  ein  Weibchen 
auf  Sanghir  gesammelt  (cf.  Brüggemann  I.e.).  Uebrigens 
ist  die  Art  von  den  Sunda-Inseln  durch  Papuasien  bis  Neu- 
Holland  verbreitet. 


23.   Ciüiira  sanghirensis  Sharpe. 

Cittura  sanghirensis,  (»Schlegel,  Ms.  in  litt.«),  Sharpe  Proc.  Zool. 
Soc.  1868,  p.  270,  pl.  27  (»Sanghir«).  —  Salvador],  Ann.  Mus.  Civ. 
Genova,  Vol.  IX,  (Ottobre  1876)  p.  53.  —  A.  B.  Meyer,  Ibis  1879, 
p.  63.  —  Idem,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abh.  I,  p.  6  u.  19.  — 
W.  Blasius,  Madaräsz'  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Ornithologie  1886,  p.  91. — 
Rovvley  &  A.  B.  Meyer,  Rowley's  Ornitholog.  Miscellany  Vol.  III, 
Part  XIII,  p.  132  ff.  pl.  100  (Febr.  1878^.  —  A.  B.  Meyer,  Abb. 
v.  Vogelskeletten.  Taf.  XXVI  (1882). 

Dacelo  sanghirensis,  Schlegel,  Mus.  Pays-Bas,  Alcedines  Revue, 
p.   14  (Juni   1874).  —  Gray,   Hand-List.  Vol.  I,  p.  89. 

Cittura  cyayiotis  (partim).  Lenz,  Journ.  f.  Ornithol.    1877,  p.  368. 

Die  Jäger  des  Herrn  Dr.  Platen  erlegten  18  Exemplare- 
9  alte  Männchen  ^,  *b  bis  i,  6  Weibchen  A",  7  bis  p  und 
drei  junge  Individuen  beiderlei  Geschlechts  *q,  r  u.  "s.  Bei 
den  drei  letzteren  Stücken  ist  der  »Schnabel  rothbraun«, 
bei  allen  anderen  als  »lackroth«  bezeichnet.  Bei  allen  wie- 
derholt sich  auf  den  Etiquetten  die  Bezeichnung:  »Iris  hell- 
roth.   Füsse  rothbraun.« 

Diese  grosse  Reihe  bestätigt  vollständig  die  Ansicht 
A.  B.  Meyer's  über  die  Selbständigkeit  der  Art  und  über 
die  Geschlechtsunterschiede.  Verwechselt  könnten  mit  dieser 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  577 

nur  weibliche  Individuen  von  Cittura  cyanotis  werden,  da 
dieselben  auch  weisse  Flecken  über  dem  Superciliarstreifen 
besitzen;  allein  bei  C.  cyanotis  sind  diese  weissen  Flecken 
viel  kleiner  und  findet  sich  kein  schwarzer  Flecken  im  Ge- 
fieder an  der  Basis  des  Unterschnabels  und  keine  mehr  oder 
weniger  breite  schwarze  Stirnbinde,  durch  welche  Fär- 
bungen, wie  Schlegel  richtig  bemerkt,  sich  C.  sanghi- 
rensis  auszeichnet.  Dazu  kommt  bei  letzterer  Art  noch 
bedeutendere  Körpergrösse,  besonders  längerer  Schnabel  und 
die  intensiv  violette   Färbung  von  Halsseiten  und  Brust. 

Die  Weibchen  stimmen  sämmtlich  im  Wesentlichen  mit 
der  von  Rowley  (1.  c.)  gegebenen  Abbildung  überein  und 
haben  nur  wenig  oder  gar  keine  blaue  Färbung  an  den 
dunklen  Augenstreifen  und  Flügeldecken,  die  Männchen 
sind  hier  meist  intensiv  dunkelblau. 

Die  letzterwähnten  weiblichen  Bälge  o  und  p  und  die 
drei  jugendlichen  Individuen  zeigen  einige  besondere  F'är- 
bungseigenthümlichkeiten.  So  ist  das  Weibchen  o  mit  rothem, 
langem  Schnabel  an  den  dunklen  Augenstreifen  und  Flügel- 
decken etwas  mehr  blau  gefärbt,  als  die  übrigen  Weibchen, 
und  die  Abbildung  inRowley's  Ornithological  Miscellany ; 
dabei  zeigen  die  Flügeldecken  noch  helle  Spitzenfleckchen. 
Der  Balg  ^  mit  kürzerem  Schnabel,  der  im  jetzigen  Zustande 
nicht  mehr  lackroth  erscheint,  hat  helle  Spitzen  an  den 
oberen  Flügeldeckfedern,  die  nebst  den  Augenstreifen  übrigens 
schwarz  ohne  blaue  Färbung  erscheinen,  q  und  7*  tragen 
das  gewöhnliche  weibliche  Kleid,  ohne  helle  Spitzenflecken 
an  den  Flügeldecken,  obgleich  die  Schnäbel  noch  sehr 
unentwickelt  sind,  s  dagegen  besitzt  bei  ähnlich  unvoll- 
kommen entwickeltem  Schnabel  das  charakteristische  männ- 
liche Kleid  mit  ganz  kleinen  hellen  Spitzenflecken  an  den 
Flügeldecken. 

Eine  ähnliche  Fleckenbildung  findet  sich  auch  bei  k 
und  m  dem  Kleide  alter  Weibchen  heigemischt. 

Die  Art  ist  zuerst  im  December  i865  und  Januar  i866 
durch  Hoedt  auf  Gross-Sanghir  entdeckt  worden.  Schle- 
gel   erkannte    die  Art    als  eine    neue  und    nannte  dieselbe 

37* 


578 


W.  Blasius. 


brieflich  und  auf  den  Etiquetten  der  an  andere  Museen 
abgegebenen  Bälge  -»^sanghirensis^^.  Die  erste  Beschreibung 
und  Abbildung  der  Art  veröffentlichte  Sharpe  1868  nach 
den  in  das  Britische  Museum  gelangten  Exemplaren  der 
Hoedt'schen  Sammlungen.  Inzwischen  hatte  1866  das  Ley- 
dener  Museum  noch  Exemplare  der  Art  von  Duyvenbode 
aus  Gross-Sanghir  erhalten,  von  wo  später  auch  A.  B.  Meyer 
und  B  r  u  i )  n  dieselben  empfingen,  letzterer  in  fünf  Exemplaren 
(cf.  Salvadori  1.  c).  A.  B.  Meyer  fand  sie  auch  auf  Siao. 
lieber  die  Gruppe  der  Sanghir-Inseln  hinaus  scheint  dieselbe 
nicht  verbreitet  zu  sein.  Die  gegentheiligen  Annahmen  von 
Lenz  (1.  c.)  sind  genügend  widerlegt  worden. 

Die  wichtigsten  Maasse  sind  in  der  folgenden  Tabelle 
mit  den  Originalaufzeichnungen  der  Sammler  vereinigt: 


Geschlecht 

Long, 
tot. 

0 

Ala 

C7n 

cm 

cm 

a 

cf 

.6 

7 

11,2 

*b 

cf 

27 

8 

11,4 

c 

d^ 

27 

8 

10,9 

d 

c^ 

27 

8 

11,2 

e 

cf 

27 

7 

11,3 

f 

cf 

26 

7 

11,3 

g 

cf 

27 

8 

11,2 

h 

cf 

27 

8 

10,6 

i 

cf 

27 

8 

11,3 

k 

$ 

26 

7 

11,35 

*l 

9 

27 

7 

11,7 

m 

9 

27 

8 

10,9 

n 

9 

26 

7 

11,4 

0 

9  (jun-) 

26 

7 

II, I 

P 

9  (jun.) 

27 

8 

11,2 

*q 

9iuv. 

24 

6 

11,0 

r 

9  juv. 

24 

b 

11,3 

*s 

cf  juv. 

26 

7 

11,0 

Cauda 
cm 


Culmen 

Tarsus 

cm 

cm 

4,5 

1,7 

4,2 

1,7 

4,3 

1,7 

3,95 

?  def. 

4,0 

1,7 

4,2 

1,6 

4,5 

1,6 

4,4 

1,7 

4,4 

1,7 

4,1 

1,8 

4,25 

1,75 

4,5 

1,7 

4,1 

1,7 

4,2 

1,7 

3,7 

1,7 

3,6 

x,6 

3,6 

1,65 

3,45 

1,65 

D  a  t  u 


10,2 
10,4 

9,7 
10,2 
10,4 
10,2 
10,5 

9,8 
10,3 
10,6 
10,0 

IC,I 

10,9 
io»3 

9,7 
9.3 
90 

9,5 


24.  Juni 

5.  Juli 

6.  >. 
13.  » 
18.  .. 
24.  » 

8.  Aug. 
II.      i> 
13.      >. 

26.  Mai 
28.      0 

2.  Juni 

13.  .. 
21.       I) 

14.  Aug. 
16.  Juli 

I.  Aug. 

16.  Juli 


Die   Vögel  von  Gross-Sanghir. 


579 


Farn.    Coraciidae. 

24.  Eurystomus  orientalis  (Linn). 

Coracias  orientalis,    Linn.  Syst.  Nat.  Vol.  I    p.  iSg,  n.  4  (1776),  (ex 

Brisson). 
Eurystomus    orientalis,    Salvadori,    Ann.  Mus.   Civ.  Genova  VoL  IX 

(Oltobre  1876),  p.   53.  —  A.   B.  Meyer,    Sitzb.  und    Abh.   Ges.  Isis 

1884,  Abh.  I,  p.  6.    —  W,    Blasius,    Madaräsz'   Zeitschr.  f.  d.  ges. 

Ornithologie,   1886,  p.   89. 
Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei  Salvadori,   Ornitol.    della   Papuasia, 

Vol.  I,  p.  508. 

Drei  Exemplare,  ein  Männchen  a  und  zwei  Weibchen  b 
und  c,  übereinstimmend  bezeichnet:  »Iris  hellbraun.  Schnabel 
lackroth,  Schnabelspitze  schwarz.   Füsse  braunroth.« 

Die  Färbung  dieser  drei  Bälge  stimmt  mit  derjenigen 
der  Celebes-Bälge  überein;  die  Schwanzfedern  zeigen  von 
oben  gesehen  nur  an  der  Basalhälfte  der  Aussenfahne  blaue 
Färbung.  Auch  die  grösseren  oberen  Flügeldeckfedern  und 
die  Schwungfederspitzen  sind  verhältnissmässig  nicht  sehr 
stark  blau  gefärbt,  und  es  treten  hier  Spuren  grünlicher 
Ränder  auf.  —  Ein  Geschlechtsunterschied  ist  nicht  zu 
beobachten. 

Bisher  hatte  nur  Bruijn  diese  von  Indien  bis  zu  den 
Sunda-Inseln  und  den  Molukken  verbreitete  Art  in  fünf 
Exemplaren  bei  Pejta  (Gross-Sanghir)  erbeutet  (cf.  Sal- 
vadori   1876  1.  c). 

Die  wichtigsten  Maasse  sind: 


0 

Long, 
tot. 

a 

Ala 

Cauda 

Culmen 

Rictus 

0 

cm 

cm 

cm 

cm 

cm 

cm 

Tarsus 


cm 


Datum 


24 
^5 


18,3 
18,9 
18,6 


10,7 
10,8 
10,2 


3,0 
3>i 
3>2 


3,9 
4,0 
4,0 


2,0 
2,0 
1.9 


25.  Januar  i\ 
16.       .. 
19.       .. 


580  W.  Blasius. 


Farn.  Hirundinidae. 

25.  Hv'undo  giitiuralis  Scopol! . 
Del.     Flor,  et  Faun.    Insubr.  II,    p.  96    n.   ii5   (1786)  (ex  Sonar.)  — 

Salvador!,  Ann.  Mus.  Civ.  Genova  Vol.  IX,  p.  55   (Ottobre  1776). 

A.  B.  Meyer,  Sitzb.  und  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abh.  I,  p.  6  u.  22.  — 

W,    Blasius,    Madaräsz'  Zeitschr.    f.    d.    ges.    Ornithologie,    1886, 

p.  109. 
Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei    Salvadori,    Ornitol.  della  Papuasia. 

Vol.  III,  p.   I, 

Der  einzige  Beweis  für  das  Vorkommen  dieser  Art  auf 
Sanghir  ist  ein  bei  Pejta  am  7.  October  1875  von  Bruijn 
erlegtes  Individuum  (cf.  Salvadori  I.e.).  Da  der  Verbrei- 
tungsbezirk derselben  von  Indien  bis  Australien  sich  aus- 
dehnt,   so  ist  das    dortige  Vorkommen    nicht    überraschend. 

26.  Hirundo  javanica  Spanmann. 
Mus.  Carls,  t.  100  (1789);  —  A.  B.  Meyer,    Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis 

1884,  Abh.  I.  f>.  6  u.  22. 
Ausführliche   Synonymie  vgl.  bei  Salvador!,    Ornitol.  della  Papuasia. 
Vol.  II,  p.  3. 

Dr.  Platen  sammelte  selbst  ein  einzelnes  Männchen, 
bezeichnet:  »*c3"  Iris  braun.  L.  14.  D.  —  i,5  cm.  Schnabel 
und  Füsse  schwarz.  Gross-Sanghir,  5.  Februar   1887.« 

Es  ist  ein  schön  ausgefärbtes  Exemplar  mit  bis  über 
die  Augen  stark  roth-kastanienbraun  gefärbtem  Vorderkopf 
und  weiss  berandeten  schwarzen  Spitzen  der  unteren 
Schwanzdeck  federn. 

Die  von  Indien  bis  Australien  weit  verbreitete  Art  ist 
vor  Platen  allein  von  A.  B.  Meyer  von  Tabukan  (Gross- 
Sanghir)   nachgewiesen. 

Die  wichtigsten  Maasse  sind: 
Ala    11,0;   Cauda  4,8;  Culmen  o,g ;  Tarsus    1,1    cm. 


Fam.  Muscicapidae. 
27.  Monarcha  commutatus  Brüggemann  [?] 

>Monarcha  commutata« ,  Brüggemann,  Abh.  Naturw.  Verein,  Bremen 
Bd.  V,  p.  68  (März   1876)  (»Celebes«). 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  581 


Monarcha  commutatus,  W.  Blasius,  Journ.  f.  Ornith.  i883,  p.  120, 
i56  u.  161.  —  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abh.  I. 
p.  ö  u.  22.   »Siao,  Tabukan«   (Gross-Sanghir). 

A.  ß.  Meyer  hat  ein  altes  Männchen  dieser  Art,  das 
er  mit  dem  von  Nord-Celebes  stammen  sollenden  Typus 
vollständig  übereinstimmend  fand,  auf  Siao  erbeutet  und 
hält  es  für  wahrscheinlich,  dass  auch  das  typische 
Exemplar  nicht  von  Celebes,  sondern  Siao  ge- 
kommen ist.  Von  Gross-Sanghir  erhielt  A.  B.  Meyer,  und 
zwar  von  Tabukan  ein  junges  Individuum,  bei  welchem  er 
nicht  ganz  sicher  ist,  ob  dasselbe  zu  dieser  oder  einer 
anderen  nahe  verwandten  MonarcAa-Art  gehört. — Sharpe 
(Cat.  Birds  Brit.  Mus.  Vol.  IV  p.  431.  1879)  hat  diese  Form 
fälschlich  mit  M.  inornatus  vereinigt. 

Die  Art  scheint  den  Sanghir-Inseln  im  weiteren  Sinne 
des  Wortes  eigen  zu  sein  und  sich  höchstens  ausnahmsweise 
nach  Celebes  zu  verbreiten. 

28.  Hypothymis  Rojvleyi  (Meyer). 

Zeocephus  Rowleyi,    A.  B.  Meyer,    Rowley's  Ornitholog.  Misceiiany 
Vol.  III,    Part.  XIII    (Februar   1878),    p.   i63.  —    Idem,    Sitzb.  u. 
Abh.  Ges.  Isis   1884,  Abh.  I,  p.  6. 
Hypothymis  Rowleyi,  Sharpe,  Cat.  Birds  Brit.  Mus.  Vol.  IV,  p.  278 
(1879). 

Das  einzige  bis  jetzt  bekannte  typische  Exemplar  dieser 
Art  ist  von  einem  Jäger  des  Herrn  Dr.  A.  B.  Meyer  in 
den  Siebenziger-Jahren  bei  Tabukan  auf  Gross-Sanghir 
erlegt,  und  befindet  sich  in  dem  Dresdener  Museum.  Bis 
jetzt  ist  die  Art  nur  von  dort  bekannt. 


Fam.  Campophagidae. 

29.  Graiicaliis  leucopygius  Bonaparte. 
Consp.  Av,  Vol.  I,  p.  354  (Mai  i85o).  —  Hartlaub,  Journ.  f.  Ornith. 
1864,  p.  443;  —  Sharpe,  On  the  Collections  of  Birds  made  by 
Dr.  Meyer,  Mittlieilungen  aus  dem  k.  Zoologischen  Museum  zu 
Dresden,  III.  Heft,  p.  365  (1878)  (»Tabukan«,  Gross-Sanghir).  — 
A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abh.  I,  p.  6.  —  W. 
Blasius,  Madaräsz'   Zeitschr.  f.  d.  ges.  Ornithologie   i885,  p.  280. 


582  W.   Blasius. 

A.B.  Meyer  erhielt  von  Tabukan  (Gross-Sanghir)  ein 
junges  Individuum,  das  Sharpe  mit  den  jungen  Exemplaren 
dieser  Celebes-Art  von  Nord-Celebes,  abgesehen  von  etwas 
bedeutenderer  Grösse  der  Flügel  bei  dem  Sanghir- Vogel,  über- 
einstimmend fand. 

Erst  die  Untersuchung  alter  Vögel  wird  vollständig 
sicher  stellen  können,  ob  auf  Gross-Sanghir  die  Celebes- 
Form  oder  eine  nahe  verwandte  andere  Art  vorkommt. 

Auffallenderweise  lasst  Sharpe,  der  doch  selbst  zuerst 
des  auf  Sanghir  erbeuteten  Stückes  Erwähnung  gethan  hat, 
im  Catalogue  (Bird's  Brit.  Museum  Vol.  IV,  p.  33  [1879])  die 
Art  nur  auf  Celebes,  ihrem  Hauptverbreitungsgebiete,  vor- 
kommen,  und   gibt  Sanghir  nicht   mit  als  Heimat  an. 

30.  Edoliisoma  Salvadorii  Sharpe. 

On  the  Collections  of  Birds  made  by  Dr.  Meyer,  Mittheilungen  aus 
dem  k.  Zoologischen  Museum  zu  Dresden,  III.  Heft,  p.  367  (1878; 
(»Tabukan«,  Gross-Sanghir);  Idem.  Cat.  Birds  Brit.  Mus.  Vol.  IV, 
p.  48  {1879);  —  A.B.  Meyer,  Sitzungsber.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884, 
Abh.  I,  p.  6  u.  28. 

A.  B.  Meyer  erhielt  aus  der  Gegend  von  Tabukan 
(Gross-Sanghir)  drei  Exemplare,  ein  altes  und  zwei  junge 
Männchen.  Das  Kleid  der  letzteren  ,  die  dem  E.  morio  Q 
ähnlich  sind,  hat  Sharpe,  wie  von  Meyer  (1.  c.)  neuer- 
dings erläutert  worden  ist,  als  weibliches  beschrieben.  Das 
alte  Männchen  zeigt  sich  dem  E.  ceramensis  am  Nächsten 
verwandt.  Die  typischen  Exemplare  befinden  sich  in  dem 
Dresdener  und  Britischen  Museum.  Die  Art  ist  auf  Siao 
und  an  anderen  Punkten  noch  nicht  beobachtet,  und  weib- 
liche Individuen  sind  überhaupt  noch  nicht  erbeutet  und 
untersucht  worden. 


Fam.  Dicruridae. 
31.    Dicruropsis  axillaris  Salvadori.  ^ 

Atti  Acc.  Torino  Vol.  XIII,  p.  1184  (1877/78),  Pejta  (Gross-Sanghir). — 
A.  B.  Meyer,  Sitzb.  und  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abh.  I,  p.  6  u.  3i. 
—  W.  Blasius,  Madaräsz'  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Ornithologie  i885,  p.283. 


Die  Vögel  von  Gross- Sanghir.  583 


Dicriiropsis  leucops  (partim)  Sharpe:  On  the  Collections  of  Birds 
made  by  Dr.  Meyer,  Mittheilungen  aus  dem  k.  Zoologischen  Museum 
zu  Dresden,  III.  Heft,  p.  361  (1878)  (specimina  ex  Tabukan,  Gross- 
Sanghir);  —  A.  B.  Meyer,  ibid.  Anmerkung.  —  W.  Blasius,  Ma- 
daräsz'  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Ornithologie,    i885,  p.  283. 

Die  Jäger  des  Herrn  Dr.  Platen   erbeuteten  bei  Mar- 
garitu   ein  junges  männliches   Exemplar,  bezeichnet: 
*»cf    (Iris  fraglich).    L.  29    D.  7  cm.     Schnabel    und    Füsse 

schwarz.   20.  Mai    il 


Leider  ist  bei  demselben  die  für  die  Unterscheidung 
dieser  Art  von  der  nahe  verwandten,  auch  auf  Siao  ange- 
troffenenen  Celebes-Form  (D.  leucops)  so  wichtige  Farbe  der 
Iris  nicht  aufgezeichnet   worden. 

Salvadori  lagen  bei  der  Beschreibung  vier  von 
Bruijn  bei  Pejta  gesammelte  und  durch  Laglaize  an 
den  Grafen  Turati  verkaufte  Bälge  vor,  zwei  alte  und 
zwei  junge  Individuen  ,  welche  letzteren  noch  keine  glän- 
zenden Kopffedern  und  Brustflecken  besassen,  während  sich 
die  alten  Vögel  von  D.  leucops  wesentlich  durch  die  klei- 
neren glänzenden  Brustflecken  und  durch  die  sehr  grossen 
weissen  Spitzenflecken  an  den  Spitzen  der  unteren  Flugei- 
decken unterschieden. 

Die  Mey er'schen  Sammlungen  enthielten  ein  Männ- 
chen und  Weibchen  von  Tabukan,  deren  Flügellänge  i5,3 
bis   16,2  cm   betrug. 

Das  einzige  mir  vorliegende,  den  beiden  jugendlichen 
Exemplaren  Salvadori's  ähnelnde  Stück  kann  zur  Entschei- 
dung der  von  mir  bei  einer  früheren  Gelegenheit  (1.  c.)  an- 
geregten Frage  der  Artberechtigung  nicht  verwendet  werden. 
Ich  kann  nur  erwähnen,  dass  die  unteren  Flügeldecken  auf- 
fallend weiss  erscheinen.  Die  Maasse  des  Stückes  sind: 
Ala   14,8   (i5,o);    Cauda  i3,5;  Culmen   2,6;    Tarsus  2,5cm. 

Die  Art  ist  bis  jetzt  nur  von  Gross- Sanghir  bekannt 
und  wird  auf  Siao  durch  die  celebresische  Art  leucops  ver- 
treten. 


584  W.   Blasius. 

Farn.   Laniidae    (Prionopidae). 

32.  Pinarolestes  sanghirensis  E.  Oustalet. 

Notes  d'Ornithologie.  Observations  sur  divers  Oiseaux  de  l'Asie  etc. 
—  Bulletin  Soc.  Philomath.  Paris,  7  ser.  Bd.  V  (1880/81),  p.  71 
(12.  März  1881);  —  Reichenow  u.  Schalow,  Compendium,  Journ. 
f.   Ornith.    1884,  p.  400. 

Diese  1881  von  Oustalet  nach  einem  Sanghir-Exem- 
plar  beschriebene  Art  fehlt  noch  in  der  1884  von  A.  B. 
Meyer  gegebenen  Liste  der  Sanghir-Vögel  (Sitzb.  u.  Abb. 
Ges.   Isis   1884,  Abb.  I,  p.  6). 

Die  Art  scheint  auf  Sanghir   beschränkt  zu  sein. 

Fam.  Nectariniidae. 
33.  Hermotimia  sanghirensis  (Meyer). 
Chalcostetha   sangirensis,    A.    B.    Meyer,    Sitzb.   Akad.    Wien    1874 
Bd.  LXX,  p.  124  {(^  ad)  (»Siao«)  -j-  »Nectarinea  Duyvenhodei  $«, 
A.  B.  Meyer  nee  Schlegel  (=  ^T  J^^^'-)   ("Siao«). 
Hermotimia  sangirensis,   Salvadori,   Atti  Accad.  Torino,  Vol.X  {1874), 
p.  233,  tav.   I.,  fig.  2;  —    Idem,   Ann.   Mus.   Civ.  Genova,   Vol.  IX. 
'Ottobre   1876)  p.  56;  —  Idem,  Atti   Accad.  Torino,  Vol.  XII  (1877 
Febr.,  März),  p.  312.  —  A.  B.  Meyer,  Sitzb.   u.  Abb.  Gesellsch.  Isis 
1884,   Abb.  1,  p.  6  u.  37. 
Cinnyris  sangirensis,  Shelley,    Monogr.  Nect.  p.  97,  pl.  33  u.  32,  fig.  2. 
Cinnyris  sanghir ensia,  Gadow,   Cat.  Birds  Brit.  Mus.,   Vol.  IX,   1884, 
P-  74. 

Dr.  Platen  sandte  im  Ganzen  34  Individuen,  worunter 
2  5  alte  ausgefärbte  Männchen  (a  bis  :^),  wobei  *k  und  V 
und  " \,  sechs  junge  Männchen  {aa  bis_^),  dabei  * cc  und 
*dd,  von  denen  die  ersten  drei  (mit  orangegelber  Kehle) 
und  das  vierte  (ohne  solche)  ausdrücklich  als  »,:f  juv.«  be- 
zeichnet sind,  und  drei  Weibchen  {'gg,  hh  und  ii,  zu  dem 
letzteren  sind  zugehörige  Eier  gesandt).  Bei  allen  wieder- 
holt sich  auf  den  Etiquetten:  »Iris  braun«  (nur  bei  x,  y 
und  ^,  die  Platen  selbst  frisch  untersucht  hat,  »graubraun«), 
»Schnabel  und  Füsse  schwarz«. 

Von  der  Ausbildung  des  vollendeten  männlichen  Kleides, 
wie  es  Salvadori  (Ann.  Mus.  Civico  Genova,  Vol.  IX,  p.  56) 
beschrieben  hat,  macht  unter  den  ersten  25  Exemplaren  der 
Balg  r  eine  kleine  Ausnahme,   indem  bei   sonst  vollständiger 


Die  Vögel  von  Gross- Sanghir.  585 

Ausbildung  des  Gefieders  noch  zwei  gelbe  Federn  an  der 
Kehle  zurückgeblieben  sind.  Bei  keinem  dieser  25  Indivi- 
duen zeigt  sich  eine  Spur  von  »hochgelben,  fast  orange- 
farbigen« Federn  an  den  Seiten  der  Brust,  wie  solche  von 
Meyer  als  häufig  vorkommend  angegeben  worden  sind. — 
Die  folgenden  drei  Balge  {aa,  bb,  cc)  entsprechen  dem  von 
Salvadori  beschriebenen  Kleide  Nr.  9;  die  darauf  ange- 
führten drei  Individuen  {dd,  ee,  ff)  gleichen  Salvadori's 
Kleide  Nr.  6,  und  die  drei  sicheren  Weibchen  gg,  hh,  ii 
dem  Kleide  Nr.  8,  welches  schon  von  Meyer  als  das  Kleid 
der  Weibchen  erkannt  und  beschrieben  worden  ist.  Mit 
Recht  wurde  von  Salvadori  darauf  aufmerksam  gemacht, 
dass  die  Weibchen  dieser  Art  sich  von  denen  aller  anderen 
Arten  der  Gattung  durch  den  nicht  grünen,  sondern  grün- 
lich olivenfarbenen  Kopf  unterscheiden.  Das  für  ganz  junge 
Männchen  charakteristische  Kleid  Nr.  g  mit  der  orange- 
farbenen Kehle  hatte  Meyer  Anfangs  für  das  weibliche  von 
Aethopyga  Diiyvenbodei  gehalten.  Die  Färbung  der  Kehle 
wechselt  von  Kupfergelblich  bis  Kupferroth;  letztere  Färbung 
zeigen  z.  B.  sehr  auffallend  die  alten  Männchen  y  und  ^. 

Die  wichtigsten  Maasse,  verbunden  mit  den  nach  den 
frisch  erlegten  Exemplaren  gemachten  Aufzeichnungen  der 
Sammler  sind  in  der  umstehenden  Tabelle    zusammengestellt. 

Die  Art  ist  ursprünglich  von  Siao  beschrieben.  Doch 
erbeutete  Bruijn  bei  Pejta  auf  Gross-Sanghir  nicht  weniger 
als  44  Individuen  (cf.  Salvadori  1.  c),  und  A.  B.  Meyer 
erhielt  auch  von  Tabukan  (Gross-Sanghir)  eine  grössere  Reihe 
derselben  Art.  —  Die  Art  scheint  somit  auf  Gross-Sanghir 
häufig  vorzukommen,  lieber  den  Sanghir- Archipel  hinaus 
ist  dieselbe  bis  jetzt  nicht  beobachtet. 

34.  Anthreptes  chlorigaster  Sharpe. 

Sharpe,  Trans.  Linn.   Soc.  (2.)   Zool.  I.  p.  342  (1877)  (»Negros«). 
Anthothreptes    malaccensis ,    Salvadori,    Ann.    Mus.    Civico    Genova. 

Vol.  IX    (Ottobre    1876),    p.   57  (»Petta«);    —    Idem    Atti    Accad. 

Torino,   Vol.  XII  (1876/77).  p.  320  (Febr.  März  1877). 
Anthreptes  chlorigastra,  Shelley,  Monogr.  Nect.,  p.  321,  pi.ioS,  fig.  i 

(specialen   ex   »Siao«   error,  rect.  Tabukan). 


586 


W.   Blasius. 


Geschlecht 

Long, 
tot. 

Differ. 

Ala 

Cauda 

Culmen 

Datum 

cm 

cm 

cm      ; 

cm 

!      cm 

a 

J 

2 

6,0 

4,2 

?def_ 

20.    Mai    1886 

b 

cf 

2 

6,05 

4,3 

1,6' 

21.     .1            >. 

c 

C^ 

2 

6,2 

4,5 

1,6 

22.     >-           ., 

d 

cf 

2 

6,15 

4.3 

1,6 

4.  Juni 

e 

cf 

2 

6,1 

4,3 

1,65 

4.      » 

f 

(^ 

2 

6,0 

4,4 

!  1,7 

5.      » 

g 

cS 

2 

5,9 

4,3 

1,5 

9.      .. 

h 

^ 

2 

6,0 

4,1 

1,6 

g.      .. 

i 

cf 

2 

5-9 

4,4 

^5 

9.      .. 

*k 

^ 

2 

5,85 

4,1 

1,65 

14.      .. 

l 

d 

2 

6,2 

45 

1,55 

15.      » 

m 

<s 

2 

5,9 

4,1 

1,6 

16.      >.         1) 

n 

d^ 

2 

6,15 

4,6 

1,55 

18.         n 

o 

(f 

2 

6,1 

4,1 

1    1,6 

19.         .- 

P 

c^ 

2 

5,9 

4,05 

1,55 

I.   Juli 

q 

<s 

2 

6,1 

4,6 

1-55 

3.      •• 

*r 

c^ 

2 

6,2 

4,2 

1,6 

3.      " 

s 

cf 

2 

5,7 

4,15 

1,5 

3.      „ 

t 

6 

2 

6,0 

4,1 

!    1.52 

3.      " 

u 

cf 

2 

5-9 

4,1 

1,5 

6.      .. 

V 

cf 

2 

6,2 

4,2 

1 

1,7 

7.      " 

IV 

J 

2 

6,0 

4,1 

1,55 

10.      ,. 

X 

d 

3 

6,0 

4,2 

1,65 

12.  Dec.       » 

y 

d 

3 

6.2 

4,5 

i    1,65 

20. 

■y 

d 

3 

6,1 

4,3 

1,55 

26.      » 

a  a 

S  i"^'- 

lO 

2 

5,4 

3,55 

1,55 

22.   Mai 

bb 

gJ    juv. 

lO 

2 

4,9 

3,5 

1-35 

II.  Juni 

*c  c 

(f  juv. 

lO 

2 

5,55 

3,3 

1,55 

15.  Juli 

*dd 

cT  juv. 

lO 

2 

5,85 

4,0 

1,5 

12.  Juni        " 

e  e 

(9?jd'Ji'T.r 

10 

2 

5,7 

3.8 

1,6 

28.  Mai 

'ff 

{Q?icfjuT.? 

10 

2 

5,4 

3,5 

i    1,5 

I.  Juli 

*gg 

9 

lO 

2 

5,3 

3,65 

1,45 

16.  Juni 

''hh 

9 

10 

2 

4,95 

33 

1,4 

12.  Jan.    1887 

i  i 

9 

lO 

2 

5,1 

3-5 

:    ^,5 

28.       » 

Die  Vögel   von  Gross-Sanghir.  587 

Anthothreptes  Chlorigaster,    A.  B.  Meyer,    Sitzb.   u.  Abh.    Ges.  Isis, 
1884,  Abh.  I,  p.  6  u.  38  (»Siao«  u.  »Tabukan«). 

Anthothreptes  malaccensis,    partim    {A.  chlorogaster ,   part.)   Gadow, 
Cat.  Birds  ßrit.  Mus.  Vol.  IX,  p.  123  u.    126. 

Dr.  Platen's  Jäger  sammelten  12  Exemplare  (a — m), 
Platen  selbst  später  noch  ein  schönes  Männchen  a'. 

Bei  allen  Exemplaren  ist  die  Bezeichnung  zu  finden: 
»L.  12  D.  2  cm.  Schnabel  schwarzbraun,  Füsse  braungelb«, 
nur  das  später  von  Platen  selbst  gesammelte  alte  c^  a'  trägt 
die  Bezeichnung:  »Schnabel  schwarz,  Füsse  hellbräunlich- 
grün«,  bei  allen  alten  Männchen:  »Iris  blutroth«,  bei  allen 
Weibchen  und  jungen  Vögeln:   »Iris  rothbraun «. 

Salvadori  führte  zwei  junge  von  Bruijn  bei  Pejta 
gesammelte  Individuen    unter    dem  Namen   malaccensis    an. 

A.  B.  Meyer  hat  meines  Wissens  zuerst  feststellen 
können,  dass  es  diese  Art  ist,  welche  auf  den  Sanghir- 
Inseln  vorkommt.  Es  war  ein  Meyer'sches  Exemplar 
(Männchen)  von  Tabukan  (nicht  Siao,  wie  Shelley  fälsch- 
lich angibt),  das  Letzterer  in  seiner  Monographie  abgebildet 
hat.  Die  Art  ist  ausserdem  auf  verschiedenen  Inseln  der 
Philippinen  nachgewiesen. 

Die  Form  zeichnet  sich  vor  der  besonders  in  der  grün- 
lichen Färbung  der  Unterseite  sehr  ähnlichen  A.  celebensis 
durch  bedeutendere  Grösse  aller  Theile,  besonders  des 
Schnabels,  und  durch  kleine  Färbungsverschiedenheiten  aus. 
Bei  allen  Männchen  ist  der  Metallglanz  des  Gefieders  auf 
Kopf  und  Rücken  grünlich  mit  wenig  Purpurschein,  die 
Kehle  matt  rothbraun,  die  Flügeldeckfedern  wenig  bräunlich 
gerandet.  Die  Männchen  a'  und  a,  *b  h\sf  sind  ausgefärbt. 
i  (»9«  bezeichnet  aber  offenbar  ein  cf  juv.)  und  *k  haben 
weibliches  Gefieder  mit  einzelnen  metallglänzenden  Federn 
auf  Kopf  und  Nacken.  Die  übrigen  besitzen  weibliches 
Gefieder;  die  als  »?«  bezeichneten  beiden  Bälge  und  zweifel- 
losen Weibchen  *g  und  h  zeichnen  sich  durch  eine  gelb- 
lichere Färbung  an  Kinn  und  Kehle  aus. 

Die  wichtigsten  Maasse  in  Verbindung  mit  den  Original- 
notizen der  Sammler   sind  folgende: 


588 


W.   Blasius. 


Geschlecht 


Ala 
cm 


Cauda 
cm 


Culmen 
cm 


Tarsus 
cm 


Datum 


9 

..9..(cfjuv.) 

»C^"  juv.« 
»ö"  juv.« 
»C?  juv.« 


7.1 
7,3 

7,25 

7,3 

7-3 

7,0 

7,45 

6,9 

6,9 

7,1 

7,2 

6,8 

7,1 


5,1 

4,7 
4,7 
4,9 
5,2 
4,9 
5,3 
4,8 
4,2 
4,7 
4,9 
4,5 
4,3 


1,8 

1,95 
1,8 

1,9 
1,85 

1,9 
1,9 

1,75 

1,85 

1,9 

1,9 

1,8 


1,9 

1,9 
1,85 

1,85 

1,9 
1,8 

1,8 
1,8 
1,8 
1,8 
1,8 

1,9 
1,85 


5.  Januar  1887 
4.  Juni       1886 

28.     .. 

30.     .. 

30.      .. 

2.  Juli  >' 

2.     »  » 

12.  Juni  " 

6.  Juli 

22.  Juni  " 

26.      » 

2.  Juli  » 

2.        »  n 


35.  Aethopj^ga  Duyvenbodei    (Schi.) 

Nectarinia  Duvvenbodei,    Schlegel,    Nederl.  Tijdschr.   v.  Dierk,    IV 

p.   14,    (1871);    —    A.  B.  Meyer,   Sitzb.  Akad.  Wien  1874,    LXX, 

p.  125  (exclus.  descript.  fem.). 
Aethopyga  (^i)  Duyvenbodei,    Salvadori,    Ann.   Mus.    Civico   Genova 

Vol.  IX  {Ottobre   1876),  p.  57. 
Aethopyga  Duyvenbodei,    Salvadori,   Atti  Accad.  Torino,    Vol.  XII 

1876/77,    p.  316   (Febr.  März    1877);   —    Gadow,  Cat.  Birds  Brit., 

Mus.,  Vol.  IX  (1884),  p.  30. 
Eudrepanis  Duyvenbodei,    Shelley,    Monogr.  Nect.   p.  81,  pl.  27.  — 

A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis   1884,  Abh.  I,  p.  6  u.  37. 

Beide  Sendungen  zusammen  enthielten  i5  Exemplare, 
i3   Männchen   {a  bis  n)   und  2  Weibchen  o  und  p. 

Bei  allen  findet  sich  die  Bezeichnung:  »Iris  braun. 
Schnabel   und  Füsse  schwarz«. 

Alle  Männchen  sind  schon  ausgefärbt.  Bemerkenswerth 
ist,  dass  das  Kinn,  der  Leib  und  die  unteren  Schwanzdeck- 
federn orangegelb  erscheinen,  während  Kehle  und  Brust 
schwefelgelb  ist.  Letztere  Stelle  zeigt  bei  a,  f,  /,  m  sehr 
stark  entwickelte  orange  Querbänder  auf  den  gelben  Federn, 
und  bei  b,  e,  h  und  k  Spuren  solcher  Bänder,  während  der- 
artige Querzeichnung  bei  c,  d,  g-,  i  und  n  fehlt. 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir. 


589 


Die  beiden  Weibchen  o  und  p  entsprechen  der  von 
Salvadori  veröffentlichten  und  von  Gadow  (^Cat.  Birds 
Brit.  Mus.  Vol.  IX,  1884,  p.  3o)  kurz  wiedergegebenen 
Beschreibung.  Bemerkenswerth  ist,  dass  bei  beiden  Ge- 
schlechtern die  Augenlidfedern  rings  um  das  Auge  herum 
gelb  und  die  Zügelfedern  gelb  mit  dunkleren  Spitzen  er- 
scheinen. Der  Leib  und  das  Kinn  des  Weibchens  sind  orange- 
gelb gefärbt,  wenn  auch  weniger  leuchtend  als  die  gleichen 
Theile  des  Männchens;  Kehle  und  Brust  haben  beim  Weib- 
chen entschieden  einen  grünlichgelben  Farbenton.  —  Das 
Weibchen  ist  in  allen  Theilen  auffallend  kleiner  als  das 
Männchen,  wie  sich  in  Uebereinstimmung  mit  Sal  vad  ori's 
Angabe  aus   folgender  Maasstabelle  ergibt: 


0 

Long, 
tot. 

1 
5 

Ala 

Cauda 

Culmen 

Tarsus 

Datum 

0 

cm 

cm 

cm 

cm 

cm 

cm 

a 

d^ 

10,5 

2 

5,55 

3,3 

c.  1,8  (let. 

1,7  Tcrkrnpp. 

4.  Juni       1886 

b 

cf 

10,5 

2 

5,60 

3,6 

1,8 

1,8 

24.      .. 

*c 

c^ 

10,5 

2 

5,80 

3,3 

1,78 

1,75 

27.     » 

d 

cf 

10 

2 

5,60 

3,2 

1,8 

1,75 

8.  Dec. 

*e 

^ 

10,5 

2 

5,75 

3,8 

1,75 

1,7 

8.     . 

*f 

cS 

II 

2,5 

5,85 

3,4 

1,7 

1,7 

8.     .. 

g 

d 

10,5 

2 

5,45 

3,3 

1,75 

1,8 

II,     » 

h 

cf 

10,5 

2 

5,60 

3,65 

1,7 

1,75 

12.   Dec.     1886 

i 

cf 

II 

2,5 

5,60 

3,6 

..7 

1,75 

12.       >.             » 

k 

c? 

10,5 

2 

5,75 

3,7 

1,75 

1,7 

3.  Januar  1887 

l 

d' 

10,5 

2 

5,55 

3,3 

1,75 

1,75 

5.        ,. 

m 

cf 

10,5 

2 

5,85 

3,5 

1,8 

1,75 

21.           •>                n 

n 

c^ 

10,5 

2 

5,70 

3,65 

1,7 

1,7 

15.           » 

*o 

9 

9 

2 

5,20 

2,9 

1,6 

1,6 

13.    Dec.     1886 

P 

9 

9 

I 

5,15 

2,9 

1,62 

1,6 

15.  Januar  1887 

Schlegel  (1.  c.)  hatte  nur  Männchen  von  Gross- 
Sanghir  erhalten.  Die  Beschreibung,  die  A.  B.  Meyer  (1.  c.) 
glaubte    von  einem  Weibchen    aus  Siao    geben    zu    können, 


590  W.   Blasius. 

bezog  sich  auf  ein  junges  Männchen  von  Hermotimia  san- 
ghirensis,  und  ist  von  ihm  selbst  später  widerrufen.  — 
Meyer  erhielt  Exemplare  dieser  Art  von  Tabukan,  und 
Salvadori  zwei  Männchen  und  drei  Weibchen  von  Pejta. 
Die  Art  scheint  nur  auf  Gross-Sanghir  vorzukommen. 


Farn.  Dicaeidae. 
36.   Dicaeum  sanghirense  Salvadori. 

Ann.  Mus  Civ.  Genova  ,  Vol.  IX  (Ottobre  1876),  p.  58.  (»Petta« 
Gross-Sanghir).  —  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884, 
Abh.  I,  p.  6.—  Sharpe,  Cat.  Birds  Brit.  Mus.  Vol.  X,  p.24  (1885). 
—  W.  Blasius,  Madarasz'  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Ornithol.   i885,  p.  292. 

Platen  sandte  im  Ganzen  12  Exemplare  dieser  Art: 
neun  alte  Männchen  {a — i)  und  ein  junges  Männchen  (m), 
sowie  zwei  alte  Weibchen  k  und  /.  Sämmtliche  alte  Indivi- 
duen a  bis  /  sind  übereinstimmend  bezeichnet:  »Iris  braun. 
Schnabel  und  Füsse  schwarz«,  das  junge  Männchen  m  da- 
gegen: »Iris  bräunlich,  Schnabel  bräunlich,  Spitze  und 
Füsse  schwarz«. 

Diese  Bälge  kann  ich  mit  sechs  mir  im  Augenblick 
vorliegenden,  gleichfalls  grossentheils  von  Platen  gesam- 
melten Exemplaren  ausgefärbter  Männchen  von  Dicaeum 
celebense  vergleichen.  Dabei  finde  ich  die  von  Salvadori 
angegebenen  Erkennungszeichen  beider  Formen  durchaus 
bestätigt.  Es  mag  allerdings  zweifelhaft  bleiben,  ob  man 
nicht  doch  nur  die  Form  als  eine  Varietät  oder  Localrace 
von  D.  celebense  ansprechen  soll.  Das  junge  Männchen 
m  hat  noch  keine  Spur  von  rother  Färbung  an  Kehle  und 
Brust;  die  Färbung  der  Unterseite  ist  vielmehr  durchwegs 
grau  mit  grünlichgelber  Farbe  gemischt;  die  der  Oberseite 
einfarbig  dunkelgrau;  an  Schwanz-  und  Flügelfedern  mit 
etwas  metallischem  Glänze.    —  Die  Maasse  der  Bälge  sind: 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir. 


591 


Geschlecht 

\°"^-  :   Differ. 
tot. 

Ala 

Gau  da 

Culmen 

Tarsus 

Datum 

cm           cm 

cm 

cm 

1     cw 

cm 

a 

cT 

8 

4,95 

^.9 

o,9 

1,2 

28.  Mai  1886 

*b 

d^ 

8 

4,9 

2,7 

o,9 

1,15 

9 

Juni        » 

c 

cf 

8 

4,7 

2,7 

o,9 

1,1 

6 

Juli 

d 

^ 

9 

5,1 

2,9 

0,9 

1,2 

7 

Jan.   1887      i 

e 

^ 

9 

5,0 

2,8 

o,9 

1,2 

7 

»        ' 

f 

cf 

9 

5.1 

2,7 

o,95 

1,2 

9 

»           » 

1 

S 

C? 

9 

5,1 

2,75 

0,9 

1,15 

II 

»           1) 

h 

cf 

9 

5,0 

2,7 

o,95 

1,2 

12 

»           » 

1 

i 

cf 

9 

4,95 

2,8 

o,9 

1,2 

14 

»              n           j 

k 

9 

9 

5,1 

2,8 

o,9 

1,2     ' 

5 

1)               » 

*l 

9 

9 

4,9 

=^,8    \ 

0,9 

1,15  ' 

7 

1)               » 

*m 

cf  juv. 

9 

4,55 

2,45 

0,85 

1,15  t 

6 

D                   » 

Bruijn  sammelte  bei  Pejta  sechs  Männchen  und  ein 
Weibchen  (Salvadori  1.  c).  Dies  waren  bisher  die  einzigen 
bekannten  Individuen  dieser  vermuthlich  auf  Gross-Sanghir 
beschränkten  Art. 


37.  Prionochilus  sangliirensis,   Salvadori. 

Ann.  Mus.  Civ.  Genova,  Vol.  IX  (Ottobre  1876),  p.  59.  (»Pettä-, 
Gross-Sanghir);  —  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884, 
Abb.  I,  p.  6.  —  Sharpe,  Cat.  Birds  Brit.  Mus.  Vol.  X,  p.  71   (1885). 

Dr.  Platen  sandte  im  Ganzen  i3  Exemplare,  sieben 
Männchen   [a  bis  g)  und  sechs  Weibchen   (h  bis  n). 

Bei  fast  allen  alten  Männchen*)  und  Weibchen  wieder- 
holt sich  auf  den  Etiketten  die  Bezeichnung:  »Iris  gelb- 
braun (nur  bei  den  ersten  beiden  Männchen  und  Weibchen 
jedesmal  rothbraun).  Schnabel   und  Füsse  schwarz«. 


*)  Das  Männchen  d  hat  eine  geringere  Ausdehnung  und  geringere 
Intensität  der  orangegelben  Brustfärbung  und  ist  deshalb  als  ein  jugend- 
licheres Individuum  zu  betrachten. 

Ornis  IV.  4.  38 


592  W,  Blasius. 

Es  sind  ganz  geringe,  aber  deutlich  erkennbare  Farben- 
verschiedenheiten ,  welche  diese  Form  von  P.  aureolimhatus 
trennen.  Im  Allgemeinen  hat  Salvadori  bei  seiner  ersten 
Beschreibung  das  Richtige  getroffen.  Doch  kann  man,  wie 
ich  glaube,  die  Verschiedenheit  noch  bestimmter  ausdrücken. 
Mit  anderen  Worten  kann  man  sagen :  Bei  P.  aureolimhatus 
ist  die  gelbe  Färbung  an  der  Brust,  die  in  der  Mittellinie 
deutlich  unterbrochen  wird,  sowie  an  den  Seiten  des  Leibes 
und  an  den  unteren  Schwanzdeckfedern  von  gleicher  Stärke; 
bei  P.  sanghirensis  geht  ein  in  der  Regel  medianwärts  zu- 
sammenhängendes, selten  in  der  Mittellinie  an  einer  schmalen 
Stelle  unterbrochenes,  orangegelbes  Band  in  der  Breite  von 
etwa  7mm  über  die  Brust,  bezw.  Vorderleib,  während  die 
Seiren  des  übrigen  Leibes  und  bis  zu  einem  gewissen  Grade 
auch  die  Mitte  des  Leibes  mattgelbgrünlich  und  die  unteren 
Schwanzdeckfedern   blassgelb  gefärbt  sind. 

Einen  Geschlechtsunterschied  vermag  ich  nicht  zu  be- 
merken, höchstens  ist  das  orangegelbe  Brustband  beim 
Männchen  etwas  breiter  und  leuchtender  gefärbt  und  das 
Männchen  etwas  grösser  als  das  Weibchen.  In  der  Grösse 
sind  die  beiden  verwandten  Arten  nicht  viel  verschieden. 
Wenn  aber  ein  Unterschied  besteht,  so  ist  sanghirensis  als 
die  grössere  Art  zu  bezeichnen,  wie  auch  schon  Salvadori 
erwähnt  hat,  nicht  aureolimhatus.  Die  entgegengesetzte  Be- 
hauptung von  Sharpe  (Cat.  Birds  Brit.  Mus.  Vol.  X,  p.  64) 
beruht  wahrscheinlich  auf  einem  Schreibfehler,  da  die  später 
bei  Besprechung  der  einzelnen  Arten  gegebenen  Maasse  das 
richtige  Verhältniss  veranschaulichen.  Die  folgende  Tabelle 
gibt  die  wichtigsten  Maasse  an. 

Bruijn  sammelte  bei  Pejta  zwei  Individuen  (ein  aus- 
gefärbtes und  ein  anscheinend  junges),  nach  denen  Salva- 
dori die  Art  beschrieb.  Die  Art  scheint  auf  Gross-Sanghir 
beschränkt  zu  sein. 


Die  Vögel  von   Gross-Sanghir. 


593 


lieschlechi 

\°"8'  ::  Differ. 
tot.    1 

Ala 

Cauda 

Culmen 

Tarsus 

Datum 

cm     li     cm 

cm 

cm 

cm 

cm 

*a 

cf 

9 

5,25 

2,65 

0,9 

1 
1,30   1 

14.  Juni       1886 

*b 

C^ 

9 

5>45 

2.85 

0,95 

1,35 

6.  Juli 

c 

cf 

9,8 

I 

5,35 

2,6 

1,0 

1,35 

5.  Januar  1887  ^ 

*d 

d^ 

9,5 

5,1 

2,7 

0,95 

1,30 

7.        ..            »      j 

e 

d^ 

9,5 

I 

5,25 

2,8 

0,95 

1,35 

8.       ..           ..     1 

f 

c^ 

9,8 

I 

,   5,1 

2,7 

0,9 

1,35 

10.       »           » 

g 

^ 

9,8 

I 

! 

1    5,x 

2,4 

i   1,05 

1,35 

10.       »           » 

*h 

9 

9 

X      J5,r 

2,5 

0,9 

1,35 

8.  Juli       1886 

i 

9 

9 

'      II   5,2 

2,6 

0,85 

r,3c 

6.  August    >' 

k 

Q 

9 

■  5,25 

2,6 

0,9 

1,35 

5. Januar  1887  \ 

*l 

9 

9 

I 

5,0 

2,5 

'  0,95 

1,35 

8.        » 

m 

9 

9 

5,0 

2,4 

1  0,95 

1,30 

10.               »                       B 

n 

9 

9,5 

5,1 

1  2,5 

i 

0,9 

1,30 

10.               »                       » 

i 

Farn.  Meliphagidae. 
38.  Zosterops  Neh?'ko?'ni,  W.  Blasius. 

[Taf.  IV.  Fig.  I.] 

Braunschvveig.    Anzeigen     vom     11.   Januar    1888,    Nr.  9,     p.   86.    — 
Idem,  Russ'  Isis  1888,   p.  78  (»Gross-Sanghir«). 

Dr.  Platen  selbst  hat  ein  männliches  Exemplar  dieser 
Art  gesammelt  mit  der  Bezeichnung:  »cj^.  Iris  rothbraun. 
L.  10,5,  D,  2,5  cm.  Schnabel  oben  dunkelbraun.  Unter- 
schnabel und  Füsse  hellbraun.  Gross-Sanghir.  21.  December 
1886". 

Zosterops  Z.  chrysolaemati  Salvad.  similis, 
sed  pectore  lateribusque  abdominis  cineraceis,  tibiis  pal- 
lide  flavis ,  fronte  et  regione  anteoculari  nigro-fuscis,  re- 
gione  siiboculari  viridi-ßavescente,  rectricibus  nigro-fuscis, 
interne  haud  albido,  externe  vix  olivaceo  marginatis,  iride 
rubro  -fusca,  rostro  fusco,  mandibula  pedibusque  pallide 
fuscis.  Long.  tot.  12,0;  Ala  5,9;  Cauda  4-, 25;  Culmen 
1,2;  Tarsus  Iß  cm. 

38* 


594  W.    Blasius. 

Die  Art  gehört  zur  Gruppe  derjenigen  Formen,  die 
durch  einen  dunklen  Vorderkopf  bei  gelblicher  Färbung 
von  Kinn,  Kehle  und  unteren  Schwanzdeckfedern  und  übri- 
gens grauer,  beziehungsweise  weisslicher  Unterseite  ausge- 
zeichnet sind,  zu  welcher  von  den  bis  jetzt  bekannten  Arten 
atrifrons  Wallace  von  Nord-Celebes,  atricapilla  Salvadori 
von  Sumatra,  delicatula  Sharpe  von  dem  südöstlichen  Neu- 
Guinea,  frontalis  Salvadori  von  den  Aru-Inseln  und  chry- 
solaema  Salvadori  von  den  Arfak-Bergen  im  nordwestlichen 
Neu-Guinea  gehören.  Der  letzten  Form  scheint  die  vorlie- 
gende Art  am  Nächsten  zu  stehen;  doch  wie  schon  die 
geographische  Verbreitung  für  eine  specifische  Verschieden- 
heit spricht,  so  dürften  die  oben  angeführten  Unterschiede 
zur  Abtrennung  der  Arten  genügen.  Die  Unterscheidung 
von  Z.  atrifrons,  welche  Art  geographisch  der  vorliegenden 
am  Nächsten  kommt,  ist  leicht  zu  bewerkstelligen:  Z.  Nehr- 
korni  ist  grösser"^)  und  auf  der  Oberseite,  besonders  am 
Bürzel  und  den  oberen  Schwanzdecken  heller  und  leuch- 
tender grüngelblich,  hat  eine  leuchtend  goldgelbe  Färbung 
von  Kinn,  Kehle  und  unteren  Schwanzdeckfedern  und  besitzt 
die  oben  in  der  Diagnose  genauer  bezeichnete  andere,  und 
zwar  hellere  Färbung  des  Schnabels  und  der  Füsse,  die 
selbst  an  dem  Balge  im  Vergleich  zu  zahlreichen  von  mir 
untersuchten  Exemplaren  der  Z.  atrifrons  von  Rurukan, 
Nord-Celebes,  sich  noch  sehr  gut  erkennen  lässt.  Von  der 
neuguineischen  Form  Zosterops  delicatula  Sharpe  scheint 
die  neue  Art  abgesehen  von  klemen  Färbungsverschieden- 
heiten durch  einen  kürzeren  Schwanz  und  längeren  Tarsus 
ausgezeichnet  zu  sein. 

Bis  jetzt  ist  von  Zosterops  Nehrkorni  nur  das  eine 
oben  erwähnte  Exemplar  bekannt,  das  der  Collection  Nehr- 
korn  angehört.  Dasselbe  ist  der  Abbildung  (Taf.  IV,  Fig.  i) 
zu  Grunde  gelegt. 


*)  Von  Zosterops  atrifrons  habe  ich  zahlreiche  von  Dr.  Platen  in 
Nord-Celebes  gesammelte  Exemplare  beiderlei  Geschlechts  messen 
können;  die  Grössen  halten  sich  in  folgenden  Grenzen:  Long.  tot.  c. 
9,0  cm;  Ala  5,1 — 5,45  cm;  Cauda  3,5 — 3,85  cm;  Culmen  c.  1,1  cm; 
Tarsus  c.   1,46  cm. 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  595 

Farn.  Brachypodidae. 
39.    Criniger  Platenae,  W.  Blasius. 

[Taf.  IV.  Fig.  2.] 

Braunschvveig.    Anzeigen     vom     ii.    Januar    i888,     Nr.  9,    p.   86.    — 
Idem,  Russ'  Isis   1888,  p.  78  (»Gross-Sanghir«). 

Dr.  Platen  und  dessen  Gemahlin  sammelten  selbst 
auf  Gross-Sanghir  zwei  Männchen,  "a  und,  ft,  beide  überein- 
stimmend bezeichnet:  "<:f.  Iris  rothbraun.  L.  26.  D.  7  cm. 
Schnabel  und  Füsse  blaugrau.   Gross-Sanghir  18.  Jan.  1887«. 

Supra  olivaceo-ßavo-viridis  iinicolor,  siibtiis  vivide 
flavus  pectoj'e  lateribusque  abdominis  viridi-ßavis.  loris 
annuloque  periophthalmico,  siibalaribus,  axillaribiis  cubi- 
talibusque  vivide  ßavis,  regionibus  infraociilari  et  auri- 
culari  olivaceo  et  flavo  variegatis ,  7'emigibus  fiiscis, 
exte?'ius  flavo-viride  marginatis,  primariis  basin  versus, 
seciindariis  totis  interne ßavo  marginatis ;  rectricum  duabus 
mediis ßavo-viridibiis,  ad  apicem  anguste  flavo-marginatis, 
aliis  decem  externe  ßavo-vii-idibus,  ad  apicem  etmarginem 
internam  totam  late  ßavis,  supracaiidalibus  dorso  conco- 
loribus,  obsolete  pallide  ßavo  terminatis.  Setis  rictualibus 
ante  oculum  quaternis  magnis.  basi  ßavis,  apice  nigris. 
Rostro  et  pedibus  caeridescente-cinereis.  Long.  tot.  26; 
Ala  12,6;   Cauda  11,7 ;  Tarsus  2,15;  Culmen  2,6  cm. 

Diese  Art  gehört  mit  aureus  Waiden  von  den  Togian- 
Inseln  und  longirostris  Wallace  von  den  Sula-Inseln  zu 
einer  und  derselben  Gruppe.  Sie  haben  alle  drei  eine  gelbe 
Kehle,  und  die  Schwanzfedern  sind  in  eigenthümlicher  Weise 
mit  gelben  Spitzen  versehen:  die  beiden  mittleren  Schwanz- 
federn haben  nämlich  nur  einen  schmalen  gelben  Spitzen- 
rand, während  die  anderen  an  der  Spitze  und  auf  dem 
Innenrande  breit  gelbgefärbt  sind ;  dabei  ist  die  Grund- 
färbung des  Gefieders  besonders  auf  der  Oberseite  oliven- 
gelbgrün  oder  gelbgrün.  —  Von  aureus  und  longirostris 
lagen  mir  keine  Vergleichsexemplare  vor;  doch  habe  ich 
die  deutlichen  Originaldiagnosen   und  die  von  Sharpe  später 


596  W.   Blasius. 

gegebenen  ausfuhrlichen  Beschreibungen  (Cat.  Birds  Brit, 
Mus.  Vol.  VI,  p.  87)  genau  verglichen.  Danach  unter- 
scheidet sich  die  vorliegende  neue  Art  von  Cr.  longirostris 
durch  den  kürzeren  Schnabel,  die  fast  ganz  gleichfarbige 
olivengelbgrüne  Oberseite  des  Körpers,  die  grell  gelbe 
Färbung  an  der  breiten  Innenfahne  sämmtlicher  jederseits 
fünf  äusseren  Schwanzfedern  längs  des  ganzen  Innenrandes 
von  der  Spitze  bis  zur  Basis,  die  lebhaft  gelbe  Färbung 
von  Kinn,  Kehle,  der  Zügelgegend  und  einem  Ringe  um 
die  Augen  u.  s.  w.  Ich  gebe  vergleichsweise  die  Maasse  von 
Criniger  longirostris  in  Ceniimeter  umgewandelt:  Long, 
tot.  26;  Ala  12,2;  Cauda  11,4',  Tarus  2,16;  Culmen  3,o5  cm. 
—  Die  Unterschiede  von  aureus  sind  noch  bedeutender,  da 
der  Sanghir-Form  z.  B.  die  für  aureus  charakteristische 
Orange-Färbung  des  Gefieders  fehlt  u.  s.  w. 

Es  ist  sehr  bemerkenswerth,  dass  von  den  in  der  Nähe 
von  Celebes  gelegenen  Inselgruppen  eine  jede  ihre  besondere 
Criniger-An  zu  beherbergen  scheint,  und  dass  diese  alle 
einer  Abtheilung  der  Gattung  Criniger  angehören,  die 
anderwärts  nicht  vertreten  ist  und  von  welcher  sogar  auf  Ce- 
lebes selbst  bis  jetzt  kein  Vertreter  aufgefunden   worden  ist. 

Die  oben  angegebenen  Maasse  sind  von  dem  Balge  a 
genommen,  der  in  dem  Museum  Brunsvicense  verbleibt  und 
auch  der  Abbildung  Taf.  IV,  Fig.  2,  zu  Grunde  gelegt  ist; 
der  der  CoUection  Nehrkorn  angehörende  Balg  b,  der  in 
der  Färbung  in  allen  wesentlichen  Beziehungen  mit  a  über- 
einstimmt, ist  etwas  kleiner  (Ala  12,4;  Cauda  11,6,  Tarsus 
2,1  ;  Culmen   2,6   cm). 


Farn.  Pittidae. 
40.  Pitta  sanghirana,  Schlegel. 

Pitta    atricapilla    sanghirana,    Schlegel,    Ned.    Tijdschr.  v.  Dierk., 
Vol.  III,  p.  190  (1866). 

•tMelanopitta  sanghirana,  Schlegel«,  Gray,  Hand.  List-  Vol.  I,  p.  295, 
sp.  4360  (i86q). 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  597 


«Pitta  sanghiraiia,  Schlegel«,  Elliot,  Ibis  1870,  p.  411.  —  Waiden, 
Transact.  Zool,  Soc.  Vol.  IX,  p.  188  (1875).  —  Salvadori,  Ann. 
Mus.  Civ.  Genova,  VoL  IX  (Ottobre  1876)  p.  34.  —  Idem,  Atti 
Accad.  Torino,  Vol.  XIII,  1877/8,  p.  1187.  —  Rowley  u.  Meyer, 
Rowley's  Ornitholog.  Miscellany,  Vol.  II,  Part.  VIII,  p.  329,  Tab.  65, 
Mai  1877.  —  A.  B.  Meyer:  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884, 
Abh.  I,  p.  6. 

Brachyurus  sordidus  partim,  Elliot,  Ibis,  1870,  p.  419  (specim.  ex 
Sanghir). 

Pitta  atricapilla  partim,  Schlegel,  Mus.  Pays-Bas.  Pitta  Revue,  p.  5 
(April    1874). 

Es  sind  im  Ganzen  25  Bälge  eingesandt,  und  zwar 
20  Männchen  (a — «),  von  denen  14  {g — u)  von  Dr.  Platen 
selbst  gesammelt  sind,  und  3  alte  Weibchen  (v,w,x),  sowie 
2  junge  Weibchen   (jr  und  :{). 

Bei  allen  wiederholt  sich  auf  den  Etiketten:  »Iris 
braun,  Schnabel  schwarz."  Die  Farbe  der  Fusse  ist  bei  den 
von  den  eingeborenen  Jägern  gesammelten  Stücken  als  »blau- 
grau«,  von   Platen  selbst  als  »grauröthlich«  bezeichnet. 

Alle,  ausser  den  beiden  letzten  Bälgen  j^  und  ;^,  er- 
scheinen alt  und  schön  ausgefärbt.  Die  ersten  zwanzig 
Exemplare,  als  Männchen  bezeichnet,  unterscheiden  sich 
von  den  drei  alten  Weibchen  durch  einen  helleren  Farbenton 
des  Grün  auf  der  Unter-  und  Oberseite.  Sie  stimmen  mit 
Rowley's  Abbildung  (Ornithol.  Miscellany,  Vol.  II,  Part.  VIII, 
Tab.  65)  überein,  nur  ist  der  Schwanz  schwarz  mit  nur 
ganz  schmalem  bläulichem  Rande,  welch'  letzterer  sogar  auch 
fehlen  kann,  und  nicht  durchweg  von  bläulichem  Farben- 
tone. Die  silberblauen  Federn  an  den  oberen  Flügel-  und 
Schwanzdecken  sind  viel  leuchtender,  als  auf  der  erwähnten 
Tafel.  Die  beiden  jungen  Weibchen  jy  und  ^  entsprechen 
ungefähr  der  ebendort  gegebenen  Abbildung  von  einem 
jungen  Thiere,  nur  ist  das  Weiss  der  Kehle  nicht  so  rein 
und  das  Silberblau  der  oberen  Schwanzdecken,  sowie  das 
Roth  der  unteren  Schwanzdecken  noch  nicht  so  leuchtend 
und  ausgedehnt  entwickelt.  Bemerkenswerth  ist,  dass  die 
weisse  Färbung  an  den  Schwungfedern  bei  beiden  jungen 
Individuen  wenig  weit  ausgebreitet  ist,  dass  die  erste 
Schwungfeder     überhaupt    noch     keine     Spur    von     weisser 


598  W.   Blasius. 

Färbung  besitzt,  die  zweite  sehr  wenig  u.  s.  w.,  und  dass 
an  allen  Schwingen  eine  mindestens  2  cm  breite  Spitze 
schwarz  bleibt.  Auch  bei  den  alten  Individuen  zeigt  die 
weisse  Färbung  der  Flügel  in  der  Ausdehnung  viele  Schwan- 
kungen; bei  einigen  Stücken  werden  die  Spitzen  der  innersten 
Handschwungfedern  weiss,  und  es  bleibt  nur  ein  kleiner 
seitlicher  dunkler  Spitzenfleck  übrig,  bei  anderen  bleiben 
alle  Schwungfederspitzen  mindestens  auf  ungefähr  i  cm 
dunkel.  Der  Grad  der  Ausdehnung  des  weissen  Fleckes 
an  der  ersten  Schwungfeder  ist  bei  der  Vergleichung  einer 
grösseren  Reihe  scheinbar  ausgefärbter  Individuen  ein  sehr 
verschiedener.  Ich  habe  z.  B.  die  mir  später  in  die  Hände 
gelangten  14  ausgefärbten  Individueng-  bis  u  danach  geordnet 
und  finde,  dass  bei  g  das  Weiss  von  innen  her  nur  etwas 
über  die  Mitte  der  Innenfahne  sich  ausdehnt,  also  den  Schaft 
nicht  erreicht,  dass  bei  r  der  Schaft  auf  einer  kleinen,  bei 
i,  h  und  o  auf  einer  grösseren  Strecke  erreicht  wird,  ohne 
dass  das  Weiss  darüber  hinaus  geht,  dass  bei  /,  t  und  q 
die  weisse  Färbung  nur  jedesmal  auf  einer  Seite  den  Schaft 
überragt,  bei  /  linkerseits,  bei  t  rechterseits  sehr  wenig,  bei 
q  rechterseits  bedeutender,  während  bei  m  undp  beiderseits 
das  Weiss  sehr  wenig,  bei  u,  s,  n  und  k  sehr  viel  und  bis 
zum  Aussenrande  der  ersten  Schwungfeder  den  Schaft  über- 
ragt. Im  Allgemeinen  dehnt  sich  die  Weissfärbung  der 
Schwungfedern  um  so  weiter  nach  der  Spitze  hin  aus,  je 
weisser  die  erste  Schwinge  gefärbt  ist,  sodass  es  die  letzt- 
genannten 4  Bälge  sind,  bei  denen  nur  eine  kleine  schwarze 
Spitze  an  den  innersten  Handschwingen  übrig  bleibt. 

Von  Pitta  melanocephala,  Forsten  aus  Celebes,  die  ganz 
schwarze  Schwungfedern  und  eine  bedeutendere  Grösse, 
besonders  auch  des  Schwanzes,  besitzt,  ist  die  Unterschei- 
dung leicht. 

Pitta  sordida  von  den  Philippinen  ist  kleiner  und  hat 
einen  sehr  viel  helleren,  fast  gelblichen  Farbenton  des  Grün 
auf  Rücken  und  Leib,  wie  ich  an  zahlreichen  Exemplaren 
von  Palawan  und  Sulu  feststellen  kann,  so  dass  ich  im 
Gegensatz  zu  Salvador!  (1.  c.)  eine  specifische  Trennung 
für  leicht  halte. 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  599 


lieber  die  Artberechtigung  im  Vergleich  zu  P.  Mülleri 
oder  atricapilla  von  Borneo,  mit  welcher  Art  Schlegel 
die  Sanghir-Exemplare  vereinigt,  wage  ich  kein  Urtheil,  da 
mir  von  dieser  zu  wenig  Vergleichsmaterial  vorliegt.  Ein 
von  Grabowsky  gesammelter  Balg  von  P.  Mülle?'i  ist  sehr 
ähnlich  gefärbt  und  besitzt  vielleicht  nur  einen  etwas  hel- 
leren Farbenton  des  Grün,  sowie  ein  reineres  Schwarz  am 
Kopfe  und  einen  verhältnissmässig  kürzeren  Schnabel.  — 
Die  Maasse  desselben  sind:  Ala  io,5  ;  Cauda  4,1  ;  Culmen  2,1 : 
Tarsus  3,g  cm.  —  Bei  der  geographischen  Lage  der  Sanghir- 
Inseln  ist  ein  artliches  Zusammenfallen  dieser  Formen  aller- 
dings nicht  wahrscheinlich,  und  Salvadori  (1.  c.)  hat 
ausführlich   mehrere  Unterschiede   hervorgehoben. 

Durch  V.  Rosenberg  erhielt  Schlegel  (1.  c.  1866) 
ein  altes  am  19.  Oct.  1864  erlegtes  Männchen  von  Sanghir, 
nach  welchem  er  die  Form  zuerst  als  Varietät  unterschied. 
Später  i865  und  1866  wurden  noch  zahlreiche  Exemplare 
von  Hoedt  (22.  Sept.  und  17.  und  29.  Dec.  i865,  Januar 
1866)  und  1866  von  R.  v.  Duyvenbode  erbeutet  (cf, 
Schlegel   1874  1.  c). 

Bruijn  sammelte  bei  Pejta  2  alte  und  i  junges  Indi- 
viduum (cf.  Salvadori  1876,  1.  c.)  und  später  noch  2  alte 
und  2  junge  Exemplare  (cf.  Salvadori  1877/8,  1.  c).  A.  B. 
Meyer  erhielt  ebenfalls  Bälge  dieser  Art  von  Tabukan 
auf  Gross-Sanghir,  von  denen  ein  altes  Männchen  und  ein 
junges  Individuum  durch  Rowlev  abgebildet  worden  sind 
(cf.  Rowley  1.  c). 

Auf  Siao  ist  die  Art  oder  eine  Repräsentativform  der- 
selben noch  nicht  angetroffen  worden.  —  Je  nach  der  An- 
schauung über  das  Zusammenfallen  dieser  Form  mit  den 
naheverwandten,  besonders  der  P.  Mülleri,  von  Borneo  ist 
der  Verbreitungsbezirk  enger  oder  weiter  anzunehmen.  Im 
ersteren  Falle  sind  bis  jetzt  nur  die  Sanghir-Inseln  im  engeren 
Sinne  des  Wortes  als  Heimath  zu  bezeichnen. 

Ich  lasse  eine  Zusammenstellung  der  wichtigsten  Maasse 
und   Originalnotizen  der  Sammler  umstehend  folgen. 


600 


W.   Blasius. 


Gescblerht 

Long, 
tot. 

Diff. 

Ala 

Cauda 

Culmen 

Tarsus 

Datum 

1 

c»z 

cm 

cm 

cm 

cm     \ 

cm 

a 

cf 

17 

o,S 

10,5 

3,7 

1 

2,4 

4,0 

9.  Mai   1886 

b 

d" 

17 

o,5 

10,2 

3,7 

2,3 

4,15 

I.  Juni     » 

c 

c? 

17 

o,5 

10,3 

3,8 

2,4 

4,1 

7.      » 

d 

c^ 

i8 

o,5 

io,9 

4,1 

2,4 

4,1 

8.      »        .. 

e 

cf 

i8 

o,5 

io,5 

3,6 

2,15 

4,0 

15.      »        » 

V 

c? 

i8 

0,5 

10,9 

3,9 

2,2 

4,1 

19.      »        . 

*g 

cf 

0 

io,7 

4-1 

2,3 

4,1 

14.  Jan.   1887 

h 

^ 

o 

io,4 

4,1 

2,2 

4,3 

15.      »        » 

i 

d 

o 

io,7 

4,1 

2,4 

4,1 

15.       »        » 

k 

cf 

o 

io,6 

4,2 

2,3 

4,1 

16.      »        1) 

l 

c^ 

0 

io,6 

4,o 

2,2 

3,9 

17.      »        » 

m 

cT 

0 

io,5 

4,5 

2,6 

4,0 

21.      »        1) 

n 

cf 

o 

io,6 

3,9 

2,3 

4,1 

25.      »        >. 

*o 

c? 

o 

10,6 

3,8 

2,3 

4,3 

29.      »        » 

P 

d^ 

0 

ii,o 

4,2 

2,4 

4,4 

30.      ,.        .. 

1 

cf 

0 

10,6 

4,o 

2,2 

4,2 

3.  P^ebr.   » 

r 

cf 

o 

io,7 

3,9 

2,3 

4,1 

6.      »       .. 

s 

cT 

o 

io,8 

3,4 

2,2 

4,1 

7.      ••       » 

t 

d' 

0 

II, I 

4,2 

2,5 

4,2 

8.      .) 

u 

cf 

o 

10,6 

4,5 

2,4 

4,2 

14.      » 

V 

9 

o>5 

10,9 

3,9 

2,1 

4,0 

21.  Mai    1886 

'w 

9 

o,5 

io,8 

3,5 

2,2 

3,9 

3.  Juni      » 

X 

9 

i8 

o,5 

10,5 

4,o 

2,45 

4,0 

10.       ••        » 

y 

5  juv. 

17 

o6 

9,8 

3,1 

2,0 

3,8 

8.      ..       » 

T 

9  juv. 

■7 

°,S 

9,7 

3,3 

?def. 

3,8 

II.      »        " 

Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  601 


41.  Pitta  coeritleitorques,  Salvador!. 

Ann.  Mus.  Civ.  Genova,  Vol.  IX  (Ottobre  1876),  p.  53.  —  Idem, 
Atti  Accad.  Torino,  Vol.  XIII,  1877/8,  p.  1187.  —  Rowley  u. 
Meyer,  Rowley's  Ornitholog.  Miscellany  Vol.  II,  Part,  VIII,  p.  324, 
plale  64  (Mai  1877).  —  Ibid.  Errata  in  Vol.  II.  —  A.  B.  Meyer, 
Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abb.  I,  p.  6. 

Dr.  Platen  sandte  ein  männliches  Exemplar,  bezeichnet: 
»<f.  Iris  braun.  L.  17.  D.  o,5  cm.  Schnabel  schwarz.  Füsse 
blaugrau.    17.  Juli    1886.« 

Dasselbe  befindet  sich  in  der  Mauser,  in  Folge  dessen 
vermuthlich  der  schwarze  Kehlfleck  und  die  schwarze  Binde, 
welche  zwischen  der  blauen  Brust  und  dem  rothen  Leibe 
liegt,  nur  schmal  und  nicht  sehr  deutlich  ausgebildet  sind. 
Die  längeren  unteren  Schwanzdecken  zeigen  im  Gegensatz 
zu  Salvadori's  Diagnose  keine  blauen  Spitzen,  und  die 
beiden  ersten  Handschwingen  sind  ganz  schwarz  und  haben 
nicht  den  rundlichen  weissen  Fleck,  welcher  bei  den  beiden 
folgenden  Federn  verhältnissmassig  gross  entwickelt  ist.  — 
Ich  kann  mit  dem  vorliegenden  Balge,  der  im  Wesentlichen 
mit  der  Rowley'schen  Abbildung  übereinstimmt  (dass  die 
Beinfedern  eigentlich  auf  der  Tafel  schwarz  sein  müssten, 
hat  Rowley  selbst  später  hervorgehoben),  fünf  Exemplare 
von  P.  erythrogastra  von  Sulu  vergleichen  und  finde 
die  von  Salvador!  angegebenen  Unterschiede  beider  Arten 
gut  bestätigt.  Bei  den  Sulu-Bälgen  ist  die  Brust  mit  Aus- 
nahme geringer  Spuren  von  Blau  fast  ganz  grün  und  die 
weissen  Flecke  der  dritten  und  vierten  Handschwinge  (bei 
einigen  auch  an  der  zweiten  zu  beobachten)  scheinen  kleiner 
zu   sein,   als  bei  P.  coeruleitorques. 

Die  Maasse  des  vorliegenden  Männchens  der  letzteren 
Art  entsprechen  fast  genau  den  von  Salvador!  angegebenen 
Maassen:  Ala  g,8;  Cauda  3,8;  Culmen  2,2;  Tarsus  3,8  cm. 

Von  dieser  Art  erbeutete  Bruijn  zunächst  nur  ein 
einziges  zum  ersten  Beschreiben  der  Art  benutztes  Exemplar 
bei  Pejta,  später  noch  vier  Bälge,  welche  er  durch  Leon  La- 
glaize  Graf  Turati  erhielt,  dabei  auch  junge  Individuen, 
die  Salvador!  (1.  c.  1877/8)  beschrieben  hat.  Auch  A.  B. 
Meyer    hat  die  Art    in  verschiedenen  Exemplaren  von  Ta- 


602  W.  Blasius. 

bukan  auf  Gross-Sanghir  erhalten  (cf.  Rowley  1.  c,  p.  328); 
die  beiden  von  Rowley  abgebildeten  Exemplare  (J^  und  §) 
werden  wahrscheinlich  von  demselben  herstammen.  —  Die 
Art  scheint  auf  Gross-Sanghir  beschränkt  zu  sein. 

?  Pitta  palliceps,   Brüggemann 
(Literatur  und  Synonymie  s.  weiter  unten,  p.  bSy,  im  Anhang) 

ist  nach  Exemplaren  von  »Sanghir«  beschrieben  (Abh. 
Naturw.  Verein  Bremen,  Bd.  V.,  p.  64,  Februar  1876),  wobei 
sich  der  Autor  auch  auf  die  >)Siao«-Exemplare  des  Leydener 
Museums  stützt.  Gleichzeitig  hat  G.  v.  Koch  (Verzeichniss 
einer  Sammlung  von  Vogelbälgen  aus  Celebes  und  Sanghir, 
Febr.  1876)  Sanghir  als  Heimath  der  im  Tausch  oder  Kauf 
angebotenen  Exemplare  angegeben.  Wie  jedoch  Meyer  und 
Salvadori  nachgewiesen  haben,  ist  wahrscheinlich  beiden 
von  Brüggemann  beschriebenen  Exemplaren  »Siao«  statt 
Sanghir  zu  setzen.  Auf  Siao  scheint  celebensis  durch  palli- 
ceps vertreten  zu  sein,  sowie  coeruleiiorqiies  auf  Gross- 
Sanghir  als  Vertreterin  der  Philippinenform  erythrogastra 
vorkommt.  Bei  der  nahen  Verwandtschaft  aller  dieser  vier 
Arten  untereinander  kann  man  auch  palliceps  und  coeru- 
leitorques  wieder  untereinander  als  Repräsentativformen 
bezeichnen. 

Fam.  Saxicolidae. 
42.  Monticola  solitarius  (P.  L.  S.  Müller). 
Turdus  solitarius,  P.   L.  S.   Müller,  Syst.  Nat.  Suppl.  p.  142,  Nr.  46, 

(1776)  (ex  PI.  Eni.  564,  f.  2). 
Monticola   solitaria   (P.  L.  S.   Müller),    Salvadori,    Ann.    Mus.    Civ. 
Genova,  Vol.  IX  (Ottobre  1876)  p.  59.   —    A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u. 
Abh.  Ges.   Isis   1884,  Abh.  I,   p.  6, 
Monticola  solitarius,  Salvadori,  Ornit.  d.  Papuasia,  Vol.  II,  p.  418  (1881); 
—  W.  Blasius,  Madaräsz'Zeitschr.  f.  d.  ges. Ornithologie  1886,  p.  99. 
Ausführliche  Synonymie  vgl.  in  Salvadori's  Ornitologia  etc.  (1.  c.) 

a  »rf  Iris  braun,   L.  22,  D.  3  cm,   Schnabel  schwarz,    Füsse 

schwarz,  29.  Nov.   1886»; 
b  »rf  Iris  braun,  L.  22,  D.  3  cm,   Schnabel  schwarz,    Füsse 

schwarz,   5.  Dec.    1886»; 
*c  »(^  juv.  Iris  dunkelbraun,  L.  21,  D.  3,5  cm,  Schnabel  horn- 

graubraun.   Füsse  braunschwarz,   20.  Jaii.    1887«; 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  603 

d  »$    Iris  braun,  L.  22,  D.  3,5  cm,   Schnabel  dunkelbraun, 

Füsse  dunkelbraun,  28.  Nov.    1886«; 
*e   »$    Iris    braun,    L.   22,  D  3  cm,    Schnabel   dunkelbraun, 

Füsse  dunkelbraun,    18.  Dec.    1886«; 
/  »$    Iris  braun,  L.  21,   D.  3,5  cm_,   Schnabel  dunkelbraun, 

Füsse  dunkelbraun,  20.  Jan.  1887«. 
In  meinen  Beiträgen  zur  Kenntniss  der  Vogelfauna 
von  Celebes  II  (Madaräsz'  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Ornithologie 
1886,  p.  gg)  habe  ich  ausführlich  zu  begründen  gesucht, 
weshalb  mir  die  Seebohm'sche  Deutung  der  Kleider  rich- 
tiger zu  sein  scheint,  als  die  von  Salvadori  in  seiner 
Ornitologia  della  Papuasia  gegebene.  Ich  habe  nachträg- 
lich noch  ein  Pärchen  dieser  Art,  welches  Kulinowitz  bei 
Sidimi  1884/85  gesammelt  hatte,  durch  die  Güte  meines 
Freundes  L.  Taczanows  ki  in  Warschau  erhalten,  welches 
vollständig  meine  damalige  Ansicht  bestätigt  hat,  sowie 
auch  Taczanowski  selbst  dieser  Meinung  beipflichtet.  Be- 
trachte ich  von  diesem  Gesichtspunkte  aus  die  vorliegenden 
Sanghir-Bälge,  so  erscheinen  die  beiden  ersten  Männchen 
noch  im  vollständigen  Umfärbungsprocesse  begriffen,  im 
Uebergangskleide.  Das  Exemplar  b  ist  am  Weitesten  in  der 
Umfärbung  vorgeschritten,  doch  haben  die  blauen  Federn 
des  Kopfes  und  der  Brust  noch  dunkle,  graubraune  Ränder, 
letztere  zum  Theile  mit  hellen,  schmalen  Bändern  vor  der 
Spitze,  und  einige  blaue  Federn  der  Kehle  und  Halsseiten 
zeigen  noch  weisse  Spitzen,  während  der  rothbraune  Leib 
hie  und  da  Federn  mit  bläulichem  Scheine,  sowie  mit 
schwarzweissen  Querbändern  eingemischt  enthält.  Ander- 
seits besitzt  a  bei  ähnlich  blaugefärbter  Rückseite  noch  gar 
keine  scharfe  Sonderung  der  blauen  Brust  von  der  roth- 
braunen Färbung  des  Leibes;  die  ganze  Unterseite  zeigt 
noch  die  aus  hellen  und  dunklen  Querwellen  gemischte 
Zeichnung  des  Jugend-  oder  weiblichen  Kleides  als  Grund- 
färbung, während  an  der  Brust,  sowie  an  Kinn  und  Kehle 
die  blaue  Basis  der  einzelnen  Federn  mehr  und  mehr  sicht- 
bar wird,  und  am  Leibe  die  unter  blauen  Rändern  sich 
versteckende  rothbraune  Färbung  der  mittleren  Theile  der 
einzelnen  Federn  mehr  und  mehr    scheckig  in's  Auge    fällt. 


604 


W.  Blasius. 


Dieser  Balg    hat  sehr  viel  Aöhnlichkeit  mit  dem  früher  be- 
schriebenen  Riedel'schen   Balge  Ä  von   Celebes. 

Sämmtliche  mir  vorliegende  weibliche  Exemplare 
unter  Einschluss  des  früher  erwähnten  Riedel'schen  Balges 
B  und  des  oben  genannten  Weibchens  von  Sidimi  haben 
statt  der  hellblauen  Grundfarbe  der  Oberseite  eine  braun- 
graue mit  wenig  bläulichem  Scheine  auf  dem  Rücken  und 
den  Flügeldeckfedern;  dabei  zeigen  die  Federn  mehr  oder 
weniger  deutlich  je  eine  dunkle  Querbinde  dicht  vor  der 
etwas  helleren  Spitze;  die  Unterseite  ist  schmutzig  weiss 
mit  dunklen  Querbinden  an  den  einzelnen  Federn;  an  der 
Brust,  der  Kehle  und  den  unteren  Schwanzdeckfedern, 
weniger  bisweilen  auch  an  dem  Leibe  und  dem  Kinn,  ist  die 
helle  Grundfarbe  rostfarben  überflogen  (die  stärkste  Ausbil- 
dung der  Rostfarbe  auf  der  Unterseite  zeigt  das  Weibchen  e). 

Das  junge  Männchen  c  trägt  noch  das  weibliche  Kleid, 
besitzt  aber  an  dem  Vorderleibe  eine  Feder,  die  in  Umfär- 
bung  begriffen  ist,  so  dass  Rothbraun,  Blau  und  eine  dunkle 
Querbinde  auf  schmutzigweissem  Grunde  sich  an  derselben 
vereinigt  finden. 

Die  im  östlichen  Asien,  auf  den  Sunda- Inseln  und 
einem  Theile  des  Molukken-Archipels  verbreitete  Art  scheint 
zuerst  durch  v.  Rosenberg  auf  Gross-Sanghir  nachge- 
wiesen zu  sein.  Bruijn  erbeutete  am  lo.  October  iSyS 
bei  Pejta  ein  Pärchen  ((^  und  $)   (cf.  Salvadori  1.  c,  1876). 

Die  Maasse  der  vorliegenden  Bälge   sind  folgende: 


Ala 
cm 


Cauda 
cm 


Rictus 
cm 


Culmen 
cm 


Tarsus 
cm 


11,9 

8,1 

12,1 

8,4 

11,9 

8,0 

i.,8 

8,2 

10,9 

7.7 

11,3 

1   8,0 

J,2 

3ji 

3,0 

3,1 
3,0 
3,0 


2,2 

2,o5 

2,1 
2,0 
2,o5 


2.9 
3,1 
2,9 
3,. 
2,8 

2,9 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  605 

Fam.  Sylviidae. 

43.  Locustella  fasciolata  (G.  R.  Gray). 

Acrocephalus  fasciolatus,  G.  R.  Gray,  Proc.  Zool.  Soc.  1860,  p.  349 
(»Batchian«). 

Acrocephalus  insularis,  Salvador!,  Ann.  Mus.  Civ.  Genova,  Vol.  IX 
(Ottobre   1876),  p.  5g  (»Pettä«   Gross-Sanghir). 

Locustella  fasciolata,  Salvadori,  Ornit.  d.  Papuasia,  Vol.  II,  p.  420 
(1881).  -  Seebohm,  Cat.  Birds  Brit.  Mus.  Vol.  V  (1881),  p.  109, 
und  plates.  —  A.B. Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884,  Abh.  I,  p.  6. 

Ausführlichere  Synonymie  vgl.  bei  Salvadori  (i88r,  1.  c.)  und  See- 
bohm (1.  c). 

Bruijn  sammelte  am  9.  und  10.  September  iSyS  je 
ein  Exemplar  dieser  Art,  die  übrigens  im  Östlichen  Asien 
und  auf  den  Molukken  vorkommt,  bei  Pejta  (cf.  Salva- 
dori 1.  c,    1876). 

44.  Phylloscopus  borealis  (J.  H.  Blasius). 

Phyllopneuste  borealis,  J.H. Blasius,  Naumannia,  1858,  p.  3i3  (»Helgo- 
land"). —  Idem,  Naumann's  Vögel  Deutschlands,  Bd.  XIII,  p.  69, 
Taf.  375,  Fig.  I. 

Fhylloscopus  borealis,  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884, 
Abh.  I,  p.  6  u.  47  (»Tabukan«,  Gross-Sanghir). 

Ausführliche  Synonymie  vgl.  unter  dem  letzten  Namen  bei  Salvadori, 
Ornit.  d.  Papuasia,  Vol.  II,  p.  428  (1881)  und  Seebohm,  Cat.  Birds 
Brit.  Mus.,  Vol.  V,  p.  40  (1881). 

A.  B.  Meyer  (1.  c.)  erhielt  die  Art  von  Tabukan  auf 
Gross-Sanghir.  Es  ist  dies  bis  jetzt  der  einzige  Beweis  für 
das  Vorkommen  derselben  auf  dieser  Insel,  das  übrigens  bei 
dem  ausgedehnten  Verbreitungsgebiete  von  Alaska  durch  das 
nördliche  Asien  und  Europa ,  südlich  bis  zu  den  Sunda- 
Inseln   und  den  Molukken,  schon  zu  vermuthen  war. 

Fam.  Ploceidae. 

45.  Munia  molucca  (Linn.). 

Loxia  ynolucca,  Linne,  Syst.  Nat.,  Vol.  I,  p.  302.  Nr.  17  (ex  Brisson) 

(1766). 
Munia  molucca,  W.  Blasius,  Braunschweig.  Anzeigen  v.  30.  März  1887, 

Nr.  75,  p.  695   (»Gross-Sanghir«). 
Ausführlichere  Synonymie    vgl.    bei    Salvadori  ,    Ornit.    d.   Papuasia, 

Vol.  II,  p.  434. 


606 


W.  Blasius. 


Dr.  Platen  sandte  ein  von  seinen  Jägern  erlegtes 
und  ein   anderes   von   ihm  selber  erbeutetes  Männchen. 

Bei  beiden   wiederholt  sich    auf   der    Etikette:   »J*  Iris 
braun,  Füsse  blaugrau«. 
*a  »cf  L.  II,  D.  2,5  cm.  Oberschnabel  schwarz,  Unterschnabel 

blaugrau,    i6.  Juni   1886«; 
b   »c^  L,  10,5,   D.  2  cm.  Schnabel  blaugrau,  22.  Dec.    1886«. 

Beide  stimmen  vollständig  untereinander,  mit  der  Be- 
schreibung der  Art  und  mit  Celebes -Exemplaren  überein. 
Die  vorliegenden  Bälge  sind  die  ersten  Beweisstücke  für  das 
Vorkommen  dieser  Art  auf  Gross-Sanghir,  die  sonst  auf  den 
Molukken ,  der  Insel  Key,  Celebes  und  Flores  gefunden 
worden  ist.     Die  Maasse  sind  folgende: 


Ala 


Cauda 


Culmen 


Tarsus 
cm 


5,2 

4,8 


4.0 
^^9 


1,1 
1 ,1 


1,4 
1.4 


Farn.    Sturnidae. 

46.   Calornis  sanghirensis,   Salvadori. 

Ann.  Mus.  Civico  Genova,  Vol.  IX  (Ottobre  1876),  p.  60  (»Pettä«, 
Gross-Sanghir).  —  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abb.  Ges.  Isis  1884, 
Abb.  I,  p.  6  u.  48  (Siao). 

Dr.  Platen  sandte,  von  seinen  Jägern  erlegt,  im 
Ganzen  zehn  Exemplare,  fünf  Männchen  (a  bis  e)  und  fünf 
Weibchen  (/bis  A').  Bei  allen  ist  die  Färbung  von  Schnabel 
und  Füssen  als  »schwarz«  angegeben  und  die  Grosse  »L.  23, 
D.  5  cm«  (nur  bei  e  und  k  L.  22,  D.  4  cm).  Bei  allen  Männ- 
chen ist  die  Iris  als  »blutroth«,  bei  allen  Weibchen  dagegen 
als   »Orangeroth«   bezeichnet. 

Die  ersten  fünf  als  Männchen  bezeichneten  Individuen 
sind  vollständig  dunkel  gefärbt,  die  fünf  »Weibchen«  da- 
gegen sind  nur  oberseits  dunkel  und  unterseits  hell  mit 
metallisch    dunkelgrünen  Schaftstrichen.     Es    scheint    daher 


Die  Vögel  von  Gross-Sangnir. 


607 


fast ,  als  wenn  dieses  bei  anderen  Calornis-Arlen  meist  für 
das  Jugendkleid  gehaltene  Gefieder  für  die  Weibchen  cha- 
rakteristisch ist.  Alle  zwölf  Bälge  zeigen  auf  der  Oberseite 
den  von  Salvadori  als  Kennzeichen  angegebenen  fast  reinen 
dunkelgrünen  Glanz  mit  sehr  wenig  Purpurschein.  Sehr 
charakteristisch  erscheint  auch  der  lange  und  kräftige 
Schnabel,  wie  überhaupt  die  grösseren  Maasse  aller  Theile, 
im  Vergleich  zu  C.  panayensis ,  bei  welchem  die  Maximal- 
Maasse  ausgewachsener  männlichen  Individiuen  unter  zehn 
von  mir  gemessenen  Exemplaren  von  Sulu  und  Palawan 
die  folgenden  sind:  Long.  tot.  22;  Ala  10,7;  Cauda  7,9; 
Culmen  2,0;  Tarsus  2,35  cm. 

Die  zehn  Sanghir-Exemplare  zeigen  die  nachstehenden 
Maasse: 


0 

Ala 

Cauda 

Culmen 

Rictus 

Tarsus 

D  a  t 

u  m 

cm 

cm 

cm 

cm 

cm 

a 

c? 

11,5 

8,9 

?(lef. 

!c.  3,1 

2,4 

8. 

Juni 

x886 

b 

cf 

11,5 

8,2 

2,2 

3,1 

2,5 

i3. 

» 

» 

*c 

c^ 

10,4 

8,+ 

2,3 

2,9 

2,5 

28. 

1) 

.. 

d 

(^ 

11,3 

8,4 

2,2 

3,1 

2,4 

28. 

.. 

R 

e 

c^ 

12,0 

8,8 

2,3 

3,2 

2,5 

2. 

Aug. 

» 

f 

5 

11,2 

8,3 

2,1 

3,i5 

2,6 

21. 

Mai 

» 

8 

9 

11,2 

8,4 

2,2 

2,85 

2,45 

21. 

.. 

.. 

h 

9 

11,3 

7,9 

2,25 

3,0 

2,45 

21. 

» 

» 

*i 

9 

II, I 

8,5 

2,4 

3,i5 

2,5 

3o. 

>. 

l> 

k 

9 

10,6 

i 

7-5 

2,2 

3,1 

2,55 

12. 

Juli 

D 

Salvador!  beschrieb  die  Art  nach  drei  ausgefärbten 
Individuen,  die  Bruijn  bei  Pejta  gesammelt  hatte  (l.  c). 
Meyer  hat  dieselbe  auch  auf  Siao  beobachtet  (1.   c). 


Farn.  Oriolidae. 

47.  Broderipus  formosus   (Cabanis). 

Oriolus  acrorhynchus,  partim,    Schlegel,    Mus.  Pays-Bas,    Goraces, 
p.  105  (»Individus  des  iles  Sanghim),  Fevrier   1867. 
Ornis  IV.  4.  39 


608  W.    Blasius. 

Oriolus  formosus,    Cabanis,    Journ    f.  Ornith.   1872,  p.  392    (»Siao«). 

—  Brüggemann,  Abh.  Naturwiss.  Verein  Bremen,  Bd.  V,  p.  61 
(Februar  1876).  —  G.  v,  Koch,  Verzeichniss  einer  Sammlung  von 
Vogelbälgen  aus  Celebes  und  Sanghir,  p.  2,  Febr.  1876.  —  Salva- 
dor], Ann.  Mus.  Civ.  Genova,  Vol.  IX  (Ottobre  1876),  p.  60.  ■ — 
Rowley,  Ornithological  Miscellany  »Errata  in  Vol.  II«  (cf.  Ibis  1877, 
p.  378).  —  Sharpe,  Cat.  Birds  Brit.  Mus.,  Vol.  III,  p.  205    (1877). 

—  Salvadori,  Atti  Accad.  Torino,  Vol.  XIII,  1877/78,  p.  I187.  — 
G.  Fischer,  Abh.  Naturwissensch.  Verein  Bremen,  Bd.  V,  p.  538 
(Jan.  1878).  —  W.  Blasius,  Journ.  f.  Ornithologie  1883,  p.  132.  — 
A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis   1884,  Abh.  I,  p.  6. 

Broderipus  formosus,  Waiden,  Ibis  1873,  p.  3o6;  —  Idem,  Transact. 
Zool.  Soc.  Vol.  IX,  p.  186  (1875).  —  Rowley &Meyer,  Rowleys 
Ornitholog.  Miscellany ,  Vol.  II,  Part  VII  (March  1877),  p.  227, 
plate  56. 

Drei  Weibchen    {a  —  c)  sind    von  Dr.  Platen    gesandt, 
die  folgende  Bezeiciinung  tragen : 
*a  »$  Iris  braunrotii,   L.  28,  D.  6  cm,  Schnabel  braun,  Füsse 

grau,  4.  August   1886«; 
*b  »$  Iris  hellbraun,   L.  29,  D.  5,5  cm,  Schnabel  fleischfarbig, 
Füsse  grauschwarz,    17.  Januar    1887«; 
c   »$  Iris  hellröthlichbraun,  L.  2g,  D.  5,5  cm,  Schnabel  braun- 
schwarz.  Füsse  schwärzlichgrau,    17.  Januar   1887». 
Alle  drei  Exemplare    entsprechen    in   der  Färbung   des 
Schwanzes  und  Rückens  im  Allgemeinen  ziemlich  genau  der 
Abbildung  von  Rowley   (1.  c),    und    zwar    der  im  Vorder- 
grunde der  Tafel    links  stehenden  grösseren  Figur.     In  der 
Färbung  des  Kopfes,  Nackens,  Schnabels,  der  Brust  u.  s.  w. 
sind  dagegen  kleine  Abweichungen,  die  ich  speciell  hervor- 
heben will,   zu  beobachten. 

Als  ältestes  Individuum  mit  hellröthlichem  Schnabel 
ist  wahrscheinlich  b  zu  betrachten.  Bei  diesem  sind  die 
Seiten  des  Halses  vorn  mit  je  etwa  5 — 6  schwarzen  kleinen 
Schaftstrichen  versehen,  die  Mitte  des  Halses  und  die  Brust 
dagegen  leuchtend  gelb  ohne  Schaftstriche;  das  Gelb  der 
Stirne  ist  matter  als  in  der  genannten  Figur  und  dehnt  sich 
etwas  weiter  nach  hinten  aus;  der  die  gelbe  Stirn  um- 
gebende hufeisenförmige  dunkle  Kronenfleck  ist  zwar  fast 
ebenso  schwarz  im  Farbentone,  wie  in  der  Figur,  aber 
weniger  breit    nach   vorne    sich   ausdehnend    und    etwas  mit 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  609 

gelblichen  Federn  gemischt;  dahinter  ist  ein  ziemlich  leuch- 
tend gelbes  Nackenband. 

Das  Weibchen  c  mit  »braunschwarzem«,  im  Balge 
noch  dunkel  hornbraunem  Schnabel  ist  sehr  ähnlich  b,  aber 
der  gelbe  Stirnfleck  und  das  Nackenband  ist  grünlich  und 
unterscheidet  sich  nur  sehr  wenig  von  der  gelbgrünen 
Rückenfarbe.  Der  dunkle  Kronenfleck  ist  braunschwarz  mit 
grünlichem  und  gelblichem  Farbentone  gemischt;  die  Brust 
weniger  leuchtend  gelb  und  mit  den  für  das  Jugendkleid  als 
charakteristisch  angegebenen  zahlreichen  schwarzen  Schaft- 
strichen versehen,   wie  solche  Rowley's  Figur  zeigt. 

Bei  dem  Exemplar  a  mit  »braunem«  Schnabel,  der  im 
Balge  etwas  heller  braun  erscheint  als  bei  c,  ist  die  gelbe 
Färbung  des  Nackens  und  der  Stirn,  sowie  auch  der  Brust  und 
des  Halses,  die  keine  schwarzen  Schaftstriche  besitzen,  fast 
ebenso  grell  wie  bei  dem  älteren  Individuum  b\  dabei  aber 
ist  der  dunkle  Kronenfleck  viel  weniger  dunkel  und  ziem- 
lich gleichmässig  aus  Grün  und  Schwarz  gemischt. 

Bei  allen  diesen  Verschiedenheiten,  die  offenbar  im 
verschiedenen  Alter  und  in  den  Mauserungsverhältnissen  be- 
gründet sind,  finde  ich  die  von  Brüggemann  heraus- 
gefundenen Kennzeichen  des  weiblichen  Geschlechtes  be- 
stätigt: »Die  mittelsten  Steuerfedern  fast  ganz  olivengrün, 
der  gelbe  Spitzenfleck  kaum  angedeutet«  ,  während  bei  im 
Ganzen  etwas  grellerer  Färbung  des  Gefieders  die  Männchen 
»die  beiden  mittleren  Steuerfedern  längs  dem  Schafte  und 
im  Spitzendrittel  schwarz  ,  mit  grossem  gelben  Endfleck« 
zeigen  sollen. 

Cabanis  lieferte  seine  erste  Beschreibung  nach  einem 
Vogel,  den  er  für  ein  Weibchen  oder  jüngeres  Männchen 
hielt  (das  von  A.  B.  M  e  y  e  r  auf  Siao  gesammelte  typische 
Exemplar  des  Berliner  Museums  trug  keine  genaue  Ge- 
schlechtsbezeichnung). Es  scheint  mir  jedoch,  dass  dieses 
Stück   als  altes  Männchen  anzusehen  ist. 

Von  den  drei  im  Leydener  Museum  befindlichen,  durch 
V.  Rosen  b  er  g  am  28.  und  29.  October  1864  auf  Sanghir 
gesammelten  Exemplaren  (zwei  Männchen  »au  plumage  en 
partie    imparfait«    und    einem    jungen    Weibchen)    sind    die 

39* 


610  W.   Blasius. 

Männchen  vielleicht  trotz  SchlegeTs  entgegengesetzter  An- 
nahme doch  schon  ausgefärbte  Stücke.  Denn  das  Charak- 
teristische dieser  Art  scheint  zu  sein,  dass  das  Kleid  der 
alten  Männchen  diejenige  Färbung  bewahrt,  die  bei  anderen 
nahe  verwandten  Arten  für  das  Weibchen  und  für  die  Jugend- 
zustände charakteristisch   ist. 

Brüggemann  (1.  c.)  lagen  sechs  von  Fischer  ge- 
sam.melte  Exemplare  vor,  die  nach  der  späteren  Fi  sehe  r'- 
schen  Erklärung  alle  von  Gross -Sanghir  stammten.  Dabei 
befand  sich  ein  Jugendkleid,  bei  welchem  noch  alle  Steuer- 
federn olivengrün  gefärbt  waren,  während  bei  den  drei  vor- 
liegenden von  Platen  eingesandten  Stücken  nur  die  bei- 
den mittleren  eine  grösstentheils  olivengrüne  Färbung  mit 
schmaler  gelber  Spitze  zeigen. 

Salvadori  konnte  1876  zwei  von  Bruijn  bei  Pejta 
(Gross  -  Sanghir)  gesammelte  Männchen  untersuchen  und 
erhielt  1878  ausserdem  noch  vier  Exemplare  zur  Unter- 
suchung, welche  Graf  Turati  von  Laglaize  und  dieser 
von  Bruijn  aus  Sanghir  erhalten  hatte.  Bei  letzteren  be- 
fanden sich  zwei  ganz  gleiche  ,  scheinbar  ausgefärbte  roth- 
schnäbelige  Individuen,  von  denen  das  eine  als  Weibchen 
bezeichnet  war,  ein  drittes,  das  als  cf  bezeichnet  unserm  Q  b 
ähnlich  gewesen  zu  sein  scheint,  und  ein  viertes,  als  9  be- 
zeichnet,   mit  Platens    Balge  c   scheinbar    übereinstimmend. 

A.  B.  Meyer  sammelte  die  Art  nicht  nur  auf  Siao, 
sondern  erhielt  sie  auch  von  Tabukan  (Gross  -  Sanghir). 
Rowley  (1.  c,  p.  229)  erwähnt,  dass  er  ein  von  Meyer 
erbeutetes  Pärchen  abbildet,  wobei  die  Geschlechtsunter- 
schiede als  sehr  gering  angegeben  werden,  und  dass  ein 
von  Meyer  stammendes  junges  Weibchen  bei  gefleckter 
Brust  kaum  etwas  Schwarz  an  der  Krone  des  Kopfes  zeigt. 

An  anderen  Stellen,  als  auf  den  Sanghir- Inseln  im 
weiteren  Sinne  des  Wortes,  ist  die  Art  noch  nicht  beobachtet 
worden.  Es  ist  offenbar  die  grösste  bekannte  Pirolart,  die 
von  celebensis  sowohl,  als  auch  acrorhynchus  und  frontalis 
gleich  scharf  unterschieden  zu  sein  scheint. 

Die  Maasse  der  drei  vorliegenden  Bälge  sind  folgende: 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir. 


611 


1 

Ala 

Cauda 

1 

an 

cm 

*a 

i5,8 

12,1 

*b 

i6,i 

12,2 

c 

i5,7 

12,3 

Culmen 
cm 


3,7 
3.7 
3,65 


Tarsus 
cm 


3,o 

3,o 
2,9 


Fam.  Treronidae. 

48.  Osmot?'eron  sanghirensis  (Brügg.  ex,  Schleg.). 

Treron  griseicauda  (partim),  G.  R.  Gr.,  Schlegel,  Observations  zoo- 
logiques  I.  Ncderi.  Tijdschr.  voor  Dierk.  T.  III,  p.  210  (1S66), 
(Specim.  ex  Sanghir).  —  G.  R.  Gray,  Hand-List  II,  p.  222,  sp.  9080 
(partim),  1870.- —  Schlegel,  Mus.  Pays-Bas,  Columbae.  p.  55  (partim) 
1873  (Specim.  ex  Siao  et  Sanghir). 

Treron  sangirensis,  Brüggemann,  Abh.  Naturw.  Ver.  Bremen,  V, 
p.  79,  März   1876. 

Treron  (?i  sanghirensis,  Salvadori,  Ann.  Mus.  Civ.  Genova,  Vol.  IX, 
p.  60,  Ottobre   1876. 

Treron  sanghirensis,  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884, 
Abh.  I,  p.  6. 

Es  liegen  mir  16  Bälge  (11  cf,  a  bis  /,  5  9,  m  bis  q) 
vor,  die  Platen  gesammelt  hat.  Bei  allen  wiederholt  sich 
die  Bezeichnung:  »Iris  orange.  Schnabel  gelb.  Füsse  kirsch- 
roth«.  Die  bedeutendere  Grösse  des  Körpers  und  besonders 
die  sehr  viel  stärkere  Entwicklung  des  Schnabels,  der  an 
O.  nasica  erinnert,  lassen  diese  Form  leicht  von  O.  grisei- 
cauda unterscheiden;  auch  scheint  die  für  die  Männchen 
charakteristische  purpurartig  kastanienbraune  Färbung  des 
Rückens  bei  sanghirensis  dunkler  und  weiter  ausgebreitet 
zu  sein.  —  Salvadori  meinte,  dass  die  Weibchen  dieser 
Art  sich  von  denen  der  nahe  verwandten  Art  0.  griseicauda 
durch  die  Art  der  Färbung  der  unteren  Schwanzdeckfedern 
unterscheiden.  Dies  scheint  aber  nicht  der  Fall  zu  sein. 
Es  zeigen  sich  hierin  grosse  Schwankungen.  Die  Grund- 
farbe derselben  ist  bei  q  z.  B.  rostbräunlich,  bei  p,  n  und  o 
in  verschiedenem  Grade  isabellfarben,  bei  m  endlich  fast 
schmutzig  weisslich.  Ueberall  sind   diese  Federn   mit  grünen 


612 


W.   Blasius. 


und  grauen  Querbändern  gezeichnet,    wie  sich   solche  auch 
bei  den  Weibchen  von   0.  griseicaiida  finden. 

Im  Folgenden  gebe  ich  die  Maasstabelle  der  vorliegen- 
den Bälge  in  Verbindung  mit  den  Original -Notizen  der 
Sammler: 


Long. 


O             i 

t. 

■2  -C 

■^ 

Ala 

Cauda 

Culmen 

—  ^ 

a 

<« 

cm 

cm 

cm 

cm     , 

cm 

Tarsus 


Datum 


31 

29 

30 
30 
29 

31 

30 
29 

30 
29 

30 
29 

31 
29 
29 
29 


16,2 
16,1 
15-3 
15Ö 
16,0 
16,0 
15.8 

15,9 
16,0 
16,0 
16.0 
15,7 
15.5 
15,6 
15,8 
15,5 


10,0 

II.3 

10.3 

10.3 

10,2 

9,8 

9.4 

10,1 

II, I 

10,1 

10,6 

10,3 

10,3 

10,5 

9,8 

9.7 


i>9 

1,8 

2,0 

1,85 

1.9 

1,9 

h9 

1.95 

1,9 

1,9 

1,85 

1,9 

1,8 

1.9 

1,85 

1,8 


0,9 

0,95 

0,9 

0,82 

0,82 

0,92 

0,85 

0,93 

0.95 

0,89 

0,9 
0,85 
0,9 
0,92 
c.  0,9 
c.  0,85 


2,5 
2,6 

2|5 

^.'5 

2,5 
2,4 
2,5 
2,5 
2,6 

2,5 
2,4 
2,4 
2,4 
2,3 
2,4 


19.  Juni  1886 
23.        1)  1) 
26.      »  « 

29.    .. 

8.  Juli 

11.  •  n 
23.        .. 

3.  Aug.  » 

7.         .. 

12.  «  „ 
16.         »  » 

20.  Juni  » 
II.  Juli  « 
18.     » 

22.      »  » 

5.  Aug.  » 


Diese  in  den  Museen  verhältnissmässig  noch  seltene 
Art  ist  durch  v,  Rosenberg  im  October  1864,  wie  es 
scheint,  zuerst  auf  Gross-Sanghir  gefunden  worden,  später 
auch  von  Hoedt  dort  im  Januar  1866  (cf.  Schlegel  1.  c). 
A.  A.  Bruijn  erlegte  bei  Pejta  am  27.  September  1875  zwei 
Stück  (cf.  Salvador!  1.  c).  —  Die  Art  kommt  auch  auf 
Siao  vor,  da  zahlreiche  dort  von  Hoedt  und  van  Duy- 
venbode  gesammelte  Stücke  des  Leydener  Museums  voll- 
ständig mit  denen  von  Gross-Sanghir  übereinstimmen  (cf. 
Schlegel  1.  c). 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  613 

49.  Ptilopus  xanthorrhous  (Salvad.). 
Ptilopus    melanocephalus ,    partim,     Schlegel,    Observat.    zoolog.    I, 

Nederl.  Tijdschr.    v.  Dierk.,    T,  III,    p.  207   (i866j    (specimina    ex 

Sanghir.)  —  Idem,  Mus.  Pays-Bas,    Cohimbae,    p.  28  et  29,    Mars 

1873  (specimen  ex  Sanghir). 
Jotreron    melanocephala ,    partim,    Waiden,    Transact.    Zocl.    Soc, 

Vol.  VIII,  p.  83  (1872). 
Jotreron  xanthorrhoa,  Saivadori,  Ann.  Mus.  Civ.  Genova,  Vol.  VII, 

p.  671,    1875    (ex  Schlegel).    —    Idem,   Ibis  1876,  p.  385.    —    W. 

Blasius,    Journ.    f.    Ornith.   1883,    p.  120,    160    u.   162.    —    Idem, 

Madaräsz'   Zeitschr.  f.  d.  ges.  Ornithologie   1885,  p.  304. 
Ptilinopus  nuchalis,    Brüggemann,  Abh.  Naturw.  Ver.  Bremen,  Bd.  V, 

p.  80,  März   1876.    —    W.  Blasius,  Journ.  f.   Ornith.   1883,   p.   160. 
Jonotreron  xanthorrhoa,  Saivadori,  Ann.  Mus.  Civ.  Genova,  Vol.  IX, 

p.  61,    Ottobre    1876.    —    A.  B.  Meyer,    Sitzb.  u.  Abh.    Ges.    Isis 

1884,  Abh.  I,  p.  6. 
Ptilopus    xanthorrhous,    Elliot,    Proc.    Zool.  Soc.    1878,    p.  553.    — 

Salvador!,  Ornit.  d.  Papuasia,   Vol.  III,  p.  52,   1882. 

Dr.  Platen  sandte  29  Bälge  {a  bis  ;^,  aa  bis  dd),  von 
denen  20  {a  bis  u)  als  rf,  die  übrigen  9  als  $  bezeichnet 
waren. 

Bei  allen  sind  die  »Füsse  kirschroth«  bezeichnet,  bei 
allen  Männchen  »Iris  gelb,  Schnabel  gelbgrün«,  bei  allen 
Weibchen   »Iris  gelbgrün,   Schnabel  schwarz«. 

Die  Art  ist  ausgezeichnet  gut  durch  die  bedeutendere 
Grösse,  die  hellgelbe  Kehle  und  die  dunkel  orangegelbe 
Färbung  an  dem  Hinterleibe  von  P.  melanospilus  zu  unter- 
scheiden. Früher  erwähnte  ich  schon,  dass  P.  nuchalis, 
Brüggemann  mit  P.  xanthorrhous  zu  identificiren  ist,  wie 
ich  durch  Vergleichung  typischer  Exemplare  feststellen 
konnte  (Journ.  f.  Ornith.  i883,  p.  160).  Ob  vorliegende 
Art  wirklich  ausser  auf  den  Sanghir-Inseln  auch  in  Nord- 
Celebes  vorkommt,  dürfte  noch  zweifelhaft  bleiben.  Die 
Heimathsangaben  der  Brüggemann'schen  Exemplare  aus 
Nord-Celebes  sind  vielfach  angezweifelt  worden.  Mir  selbst 
lagen  sichere  Stücke  dieser  Art  aus  Celebes  noch  nicht  vor 
(vgl.  übrigens  Journ.   f.  Ornith.    i883,  p.    162). 

Wenn  man  das  Vorkommen  der  Form  in  Nord-Celebes 
als  noch  nicht  erwiesen  annimmt,  so  ist  dieselbe  auf  die 
Sanghir-Inseln  im  weiteren  Sinne  des  Wortes  beschränkt. 
V,  Rosenberg  erbeutete  im  October    1864  zwei   Männchen 


614 


W.   Blasius. 


Geschlecht 

Long, 
tot. 

Differ. 

Ala     i 

Cauda  | 

1 
Culmen 

D  a  t  u 

m 

1 

cm 

cm 

cm     ! 

cm     1 

cm 

a 

C? 

27 

b 

13,3 

9,7 

1,6 

?• 

Mai 

1886 

h 

c? 

26 

5 

13,3 

9)5 

1,7 

21. 

» 

» 

c 

c^ 

28 

5,5 

13,3 

10,0 

1,45 

21. 

'• 

» 

d 

<s 

27 

6 

14,0 

10,3 

1,55 

29. 

» 

» 

e 

^ 

26 

6 

13,1 

9,2 

1,55 

31. 

» 

» 

*f 

^ 

26 

6 

13,4 

9,4 

1,6 

31- 

» 

» 

8 

^ 

26 

5 

13,3 

9,3 

1,45 

5- 

Juni 

» 

h 

d 

26 

5 

13,3 

8,6 

1,7 

5. 

« 

» 

i 

c? 

28 

6 

13,9 

9,8 

1,63 

12. 

» 

> 

k 

cf 

26 

6 

13,3 

9,4 

1,7 

13- 

> 

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28 

5,5 

13,3 

9.2 

1.55 

14 

» 

w 

m 

s 

26 

5 

13.7 

9.1 

1,65 

17- 

» 

» 

n 

cf 

27 

6 

13,4 

9,8 

1,65 

18. 

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13,3 

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5 

14,0 

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1,7 

20. 

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6 

13,4 

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29. 

■• 

» 

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cf 

27 

6 

13,7 

9,7 

1,7 

18. 

Juli 

» 

s 

cf 

27 

6 

13,0 

9,8 

1,55 

18. 

•' 

» 

t 

c? 

26 

5 

13,5 

8,4 

1,55 

i  22. 

n 

a 

u 

c? 

27 

6 

13,0 

9,4 

1,7 

15- 

Aug. 

» 

*v 

IsfcTJn^-?; 

26 

5 

13,9 

91 

1,45 

25. 

Mai 

» 

w 

9 

27 

5,5 

13,4 

8,9 

1,5 

25- 

" 

'• 

X 

? 

26 

5 

13,0 

8,8 

1,6 

5- 

Juni 

- 

y 

Q 

1    26 

5 

12,8 

8,9 

1,35 

8. 

» 

> 

n 

2(0^  j«T.?) 

27 

6 

13,5 

8,7 

1,65 

22. 

B 

» 

a  a 

9 

27 

5 

13,1 

9,1 

1,6 

24. 

» 

•• 

*bb 

? 

27 

6 

13,1 

9,1 

1,6 

25. 

> 

> 

cc 

$ 

26 

6 

13,5 

9,2 

1,6 

26. 

- 

•> 

dd 

9(cf  j"-?) 

27 

6 

13,7 

9,4 

1,65 

26. 

II 

• 

Die   Vögel  von   Gross-Sanghir.  615 


und  am  28.  desselben  Monats  ein  Weibchen  auf  Sanghir; 
Hoedt  ebenda  im  Januar  1866  zwei  Männchen  und  ein  Weib- 
chen. Ausserdem  wurde  die  Art  in  mehreren  Exemplaren  im 
October  und  November  1864,  sowie  im  October  i865  von 
Hoedt  und  1866  in  einem  männlichen  Stücke  von  Duvven- 
bode  auf  Siao  gesammelt  (cf.  Schlegel  1.  c,  iSyS). 
Bruijn  sandte  von  Pejta  dem  Museum  in  Genua  drei  Indi- 
viduen, nach  denen  Salvadori  (1.  c.  1876)  seine  ursprüng- 
liche Diagnose  verbessern  konnte,  indem  er  den  gelben 
Kehlfleck  statt  ^^saturate  citrinaii  richtiger  als  y>pallide 
ßava<^   bezeichnete. 

Sämmtliche  Weibchen  haben  ein  im  Allgemeinen  ein- 
farbig grünliches  Gefieder  und  eine  braunschwarze  Färbung 
des  verhältnissmässig  kleineren  Schnabels.  Die  Bälge  v,  1^ 
und  dd  zeigen  allerdings  einzelne  weisslich-graue '  Federn 
den  grünen  Kopffedern  beigemischt,  v  am  meisten.  Ich 
vermuthe,  dass  bei  diesen  ein  Irrthum  in  der  Geschlechts- 
bezeichnung vorliegt,  und  dass  es  sich  hier  um  ein  ju- 
gendliches männliches  Kleid  handelt.  Die  Schnäbel  sind 
bei  diesen  Bälgen  zwar  auch  dunkel  gefärbt,  erscheinen 
aber,  der  männlichen  Schnabelbildung  entsprechend,  etwas 
grösser,  wenn  sich  dies  auch  durch  Messung  nur  bei  - 
und  dd  besonders  deutlich  nachweisen  lässt.  Nebenstehend 
gebe  ich  die  wichtigsten  Maasse  an. 

50.    Carpophaga  concinna,  Wallace. 

Carpophaga  concijina,  Wallace,  Ibis  1865,  p.  383  (Sanghir  etc.).  - 
Schlegel,  Mus.  Pays-Bas,  Columbae,  p.  83,  Mars  1873.  —  Brügae- 
mann,  Abh.  Naturw.  Ver.  Bremen,  Vol.  V,  p.  84,  März  i%i^.^— 
Salvadori,  Ann.  Mus.  Civ.  Genova,  Vol.  IX,  p.  62,  Ottobre  1876. 
—  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis   1884,  Abh.  I,  p.  6. 

Ausführliche  Synonymie   vo]     bei   Salvadori.    Ornitol.  della  Papuasia 
Vol.  III,  p.  81.  ■ 

Es  liegen  mir  6  Bälge,  3  ,^  (a  bis  o  und  3  %  {d  bis/) 
aus  Sanghir  vor. 

Bei  allen  wiederholt  sich  auf  den  Etiketten  :  »Iris 
orangegelb  (bei  d  »orange«),  Schnabel  schwarz,  Füsse 
kirschroth». 

Den  ausführlichen  Beschreibungen  von  Wallace 
(Ibis    i865,    p.    383;    und    Salvadori    {Ornitologia    della 


016 


\V.  Blasius. 


Papuasia,  Vol.  III,  p.  8i)  ist  wenig  hinzuzufügen.  Alle 
sechs  Individuen  sind  offenbar  vollständig  ausgefärbt.  Es  fällt 
auf,  dass  bei  den  drei  Männchen  die  weisse  Farbe  der 
Stirnfedern  reiner  und  etwas  weiter  ausgedehnt  erscheint, 
als  bei  den  Weibchen,  und  dass  der  grüne  Rücken  bei  den 
Männchen  in  Folge  breiter  bläulicher  Ränder  an  den  Federn 
mehr  bläulichen  Schein  neben  dem  kupferfarbenen  zeigt, 
als  bei  den  Weibchen.  Brüggemann  (Abh.  Naturw. 
Ver.  Bremen,  Bd.  V,  p.  84)  hielt  umgekehrt  die  blauen 
Ränder  an  den  Rückenfedern  für  ein  Kennzeichen  des 
weiblichen  Kleides.  Vielleicht  handelt  es  sich  bei  denselben 
nur  um  Altersverschiedenheiten.  —  Erwähnenswerth  ist  es, 
dass  bei  dieser  Art  fast  die  oberen  zwei  Dritttheile  des 
Laufes  befiedert  sind.  —  Die  Verbreitung  derselben  ist  eine 
sehr  merkwürdige:  Ausser  auf  einigen  Inseln  von  Papuasien 
und  den  Molukken  ist  sie  auf  der  Tifore-Gruppe  zwischen 
Halmahera  und  Celebes ,  sowie  auf  den  Sanghir-Inseln 
gefunden,  wo  sie  nicht  nur  Gross-Sanghir,  sondern  auch 
nach  Hoedt's  und  Duyvenbode's  Funden  Siao  bewohnt. 
Auf  Gross-Sanghir  scheinen  die  ersten  drei  Exemplare 
durch  v.  Rosenberg  am  3o.  October  i865  erbeutet  zu 
sein  (cf.  Schlegel  1.  c).  Später  erhielt  dort  Bruijn 
ein  Individuum  bei  Pejta  (cf.  Salvadori  1.  c,  1876), 
Brüggemann  (1.  c.)  lagen  drei  von  G.  Fischer  auf 
Sanghir  erlegte  Exemplare  vor.  —  Die  Maasse  sind  folgende: 


I 
11 
j|Ge!chlecht 


Long, 
tot. 


Ala 


Cauda 


Culmen  | 

vor  der, j„ 
Berte-    'Tarsus 
derung'  ' 


Datum 


cf 

cf 

Q 
Q 


46 

7 

27,5 

47 

7 

•28,1 

47 

7 

■  28,5  1 

47  j 

7 

»7,6 

47     ' 

6 

27,8 

47 

7 

28,6 

1 

17,7 
18,0 

"9.5 
17,' 
18,4 


2,1 

2,2 
'.9 
-,9 
2,25 


3,9 
3,8 
3,9 
3,8 
3.8 
3,9 


29.  Juli    1886 
29.      .. 

6.  Aug.    « 
20.  Mai       '> 

6.  Juni 
27.  Juli       " 


Die  Vögel   von  Gross-Sanghir.  617 

51.   Carpophaga  radiata   (Q^u.   u.  Gaim.). 

Columba    radiata,    Quoi    et  Gaim.,    Voy.   Astroi.   Zool.    I,    p.    244, 

pl.  26  (Menado). 
Carpophaga  radiata,    Brüggemann,    Abli.  Naturw.   Bremen,    Bd.  V, 

p.  86  März   1876.  (Sanghir).    —    W.  Blasius,    .Madarasz'    Zeitsclir. 

f.    d.   ges.    Ornithologie  1885,  p.  307. 
Carpophaga  gularis  Brüggemann,  1.  c  ,  p.    loi    ferrore). 
Zonaenas  radiata,  A.  B.   Meyer,  Ibis   1879,  p.  135.   —    Idem,  Sitzb. 

u.  Abli.  Ges.  Isis,    1884,  Abb.  I,   p.  6. 

Das  Vorkommen  dieser  sonst  nur  inCelebes  beobachteten 
Art  auf  Sanghir  wird  nach  drei  Exemplaren,  welche  Brügge- 
mann als  von  Sanghir  durch  Dr.  Fischer  erhalten  angibt, 
und  nach  den  Notizen  A.  ß.  Meyer's  angenommen.  In  den 
übrigen  Sammlungen ,  die  von  den  Sanghir-Inseln  nach 
Europa  gelangt  sind,  scheint  die  Art  gefehlt  zu  haben. 
Merkwürdig  ist  es,  dass  nach  A.  B,  Meyer's  Angabe  die 
bisher  von  den  Forschern  auf  Sanghir  noch  nicht  gefundene 
Celebes-Taube:  Leucotreron  gularis  {Qu.  et  Gaim.)  bei 
den  eingeborenen  Malayen  von  Nord-Celebes  den  Namen 
»Pombo-sangi«,   d.  i.  »Taube  von  den  Sanghir-Inseln«,  führt. 

52.  Myristicivora  bicolor  (Scop.). 

Columba    bicolor,  Scopoli,    Sonnerat.  Voy.    Tab.    103;    Delic.    Faunae 

Flor.  Insubr.  II,  p.  84. 
Carpophaga  bicolor,    Schlegel,    Mus.    Pays-Bas,    Coliimbae,    p.   99, 

Mars   1873.    —    G.  von   Koch:  Verzeichniss    einer  Sammlung  von 

Vogelbälgen,    p.  2,  Februar    1876.    —    Brüggemann,    Abb.  Naturw. 

Ver.   Bremen,   Bd.   V,   p.  85,   März   1876. 
Myristicivora   bicolor,    Salvadori,    Ann.    Mus.    Civ.  Genova,    Vol.  IX, 

Ottobre   1876,    p,  62.    —    A.  B.  Meyer,    Sitzb.    u.   Abh.  Ges.  Isis, 

1884,  Abh.  I,  p.  6.    —    W.  Blasius,    Madarasz'  Zeitschr.  f.  d.  ges. 

Ornithologie,    1886,  p.  197. 
Ausführliche  Synonymie  vgl.   bei  Salvadori,    Ornitol.  della   Papuasia, 

Vol.   III,  p.    107. 

Im  Ganzen  sammelte  Platen  g  Exemplare,  5  -f  {a 
bis  e)  und  4  $  (/  bis  i). 

Bei  allen  wiederholt  sich  die  Bezeichnung:  »Iris  hell- 
braun.  Schnabel  und  Füsse  blaugrau.  Wachshaut  graugrün«. 

In  Bezug  auf  die  Färbung  des  Schwanzes  zeigen  sich 
nur    kleine    Unterschiede:     meist    ist    die    schwarze    Spitze 


618 


W.    Blasius. 


der  äussersten  Schwanzfedern  etwa  i  cm  breit  oder  etwas 
breiter.  Die  Bälge  a  und  e  haben  gar  keine  schwarzen 
Flecken  am  Hinterleibe  oder  an  den  unteren  Schwanzdecken, 
g  und  d  zeigen  die  Spuren  eines  dunklen  Randes  an  den 
grössten  Schwanzdeckfedern,  dabei  wie  die  Bälge  b,  c  und/ 
den  Hinterleib  ungefleckt.  Von  letzteren  besitzen  /  und  b 
sehr  schmale,  c  dagegen  etwa  i  cm  breite  schwarze  Spitzen- 
flecken;  i  und  h  endlich  zeigen  sowohl  an  den  unteren 
Schwanzdeckfedern,  als  auch  an  dem  Hinterleibe  nur  ganz 
undeutliche,  verwaschene  Flecken,  Bei  g,  h  und  /  ist  der 
Schwanz  in  der  Mauser  begriffen,  so  dass  nur  9  bis  12  Schwanz- 
federn vorhanden  sind,  theils  alte  abgeblasste,  theils  neue. 
Bei  allen  anderen  Exemplaren  besitzt  der  Schwanz  14  Federn 
(nur  bei  zweien  derselben    i3). 

Bei  dieser  Gelegenheit  möchte  ich  bemerken,  dass  ich 
nach  Vergleichung  eines  grösseren  Materials  die  Über- 
zeugung gewonnen  habe,  dass  ich  in  meiner  Arbeit  über 
die  Vögel  von  Ceram  (Proc.  Zool.  Soc.  1882,  p.  709)  unter 
dem  Namen  M.  melanura  sowohl  Exemplare  dieser  Art 
(Nr.  3),  als  auch  solche  von  M.  bicolor  (Nr.  4,  5  etc.)  ver- 
einigt habe.  Es  würde  also  damit  das  Vorkommen  der 
letzteren  Art  auf  Ceram,  das  schon  Lenz  (Journ.  für 
Ornith.  1877,  P-  ^79)  nach  einem  Exemplare  von  Rosen- 
berg's  bekannt  gemacht  hat,   bestätigt   sein. 

Die  Maasse  der  Sanghir- Bälge  sind  folgende: 


0 

(U 

Long, 
tot. 

1 
0 

Ala 

Cauda 

Culmen 

1 

i         D  a  t 

1 
u  m 

0 

cm 

cm 

cm 

cm 

cm 

*a 

d^ 

38 

6 

24,0 

14,2 

a,4 

1 
19.  Mai 

1886 

\      ^ 

cf 

38 

6 

23.2 

I4,ü 

2,3 

20.      » 

» 

c 

C^ 

36 

5 

22,9 

13,6 

2,25 

25.      . 

II 

d 

cT  juv. 

37 

5 

22,2 

12,7 

2,3 

27.     .. 

» 

e 

(f 

38 

5 

23,6 

13,4 

2,5 

15.  Juli 

•" 

f 

9 

38 

6 

22,7 

12,4 

2,2 

19.  Mai 

" 

§ 

Q 

36 

5 

22,2 

12,3 

2,3 

27.     » 

*         1 

h 

Q  juv. 

1     37 

5 

22,2 

12,0 

2,2 

27.     » 

» 

i 

9 

i     36 

5 

22,9 

11,8 

2,2 

13.  Aug. 

" 

Die  Vögel  von   Gross-Sanghir.  619 

Auf  Sanghir  ist  die  Art  durch  v.  Rosen  berg  am 
3.  October  1864  und  auf  Siao  in  zahlreichen  Exemplaren 
im  October  und  November  i865  von  Hoedt  gesammelt 
worden  (cf.  Schlegel  1.  c);  auch  ist  dieselbe  von  G. 
Fischer  auf  Sanghir  in  neun  Individuen  erbeutet,  die 
Brüggemann  zur  Untersuchung  vorlagen  (1.  c).  Sal- 
vadori  (1,  c,  1876)  konnte  drei  von  Bruijn  bei  Pejta 
gesammelte  Exemplare  untersuchen,  Uebrigens  ist  die  Art 
von  den  Andamanen  und  Nicobaren  und  von  Hinter-Indien 
über  die  Sunda-Inseln  und  Molukken  bis  Neu-Guinea  ver- 
breitet. 


Farn.  Columbidae. 

53.  Macropygia  sanghirensis,  Salvad. 
[Taf.  III,  Fig.   I   ad  u.  Fig.  2    9    juv.] 

Macropygia  turtitr,  partim,  Schlegel,  Mus.  Pays-Bas,  Golumbae, 
p.   I  1 1    (specimina  ex  Shanghir  et   Siao),  Mars    1873. 

'i  r> Macropygia  sp.»,  Salvador],  Ann.  Mus.  Civ.  Genova,  IX,  p.  62, 
1876,  Ottobre.  —  tdem,  Atti  Acc.  Torino,  Vol.  XIII  (1877/78), 
p.   II 86,   Anmerk.  [juv.]. 

Magropygia  sanghirensis,  Salvador],  Atti  Acc.  Torino,  Vol.  XIII 
(1877/78),  p.  1185.  —  A.  B.  Meyer's  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884, 
Abb.  I,  p.  6. —  W.  Blasius,  Braunschweig.  Anzeigen  vom  11.  Januar 
1888,  Nr.  9,  p.  86.  —  Idem,   Russ'  Isis   1888,  p.  78. 

Dr.  Platen's  Jäger  haben  vier  Balge,  zwei  alte  Männchen 
(a  u.  b),  ein  ähnlich  gefärbtes  altes  »Weibchena  (*c)  und 
ein  junges  Weibchen  {*d)  gesammelt,  und  zwar,  was  mir 
wichtig  zu  sein  scheint,  a  und  d  an  ein  und  demselben 
Tage,  am  23.  Juni  1886.  Bei  allen  wiederholt  sich  auf  den 
Etiketten  die  Bezeichnung:  »Iris  rosa,  innen  grau,  Füsse 
kirschroth«. 

Salvadori  hat  die  Art  nach  einem  von  Bruijn  bei 
Pejta  auf  Gross-Sanghir  gesammelten  alten  Exemplare  des 
Museums  des  Grafen  Turati  in  Mailand  beschrieben  und 
von  der  nahe  verwandten  Macropygia  albicapilla  (Temm.) 
aus  Celebes  abgetrennt,  wobei  von  ihm  noch  hervorgehoben 
wurde,  dass  die  Charaktere  an  Exemplaren,  die  A.  B.  Meyer 
von  Sanghir  und  Siao  erhalten,  beziehungsweise  dort  gesam- 


620  W.  Blasius. 

melt  habe,  von  ihm  im  Allgemeinen  übereinstimmend  ge- 
funden seien.  —  An  den  drei  erstaufgeführten  alten  und  aus- 
gefärbten Exemplaren  kann  ich  im  Grossen  und  Ganzen  die 
Salvador i'schen  Angaben  bestätigen.  Der  Sanghir-Vogel  ist 
grösser  als  die  Celebes-Art  und  hat  eine  dunklere,  weniger 
braunrothe  Färbung  des  Rückens  und  der  Flügel.  Dazu 
kommtj  dass  die  Seiten  des  Kopfes  und  die  Kehle  bei  M. 
sanghirensis  mehr  emfarbig  hellrostbräunlich  gefärbt  sind 
und  dass  der  graue  Hinterkopf  nach  dem  Nacken  zu  mehr 
weinröthlich  überflogen  ist,  als  bei  M.  albicapilla.  Ein  wein- 
röthlicher  bis  amethystfarbener  Anflug  der  mit  dunklen 
Q.uerbändern  und  mit  rein  weissen  Spitzen  versehenen  Brust- 
federn scheint  sich  bei  sanghirensis  stärker  auszubilden, 
als  bei  albicapilla-^  besonders  zeichnen  sich  hierin  die  Bälge  a 
und  c  aus.  Dazu  kommt  noch,  dass  die  alten  weissstirnigen 
Exemplare  des  Braunschweiger  Museums  von  albicapilla, 
welche  ich  vergleichen  kann,  die  in  der  Jugend  besonders 
breiten  rothbraunen  inneren  Ränder  auf  der  Unterseite  der 
Schwungfedern  behalten  haben,  während  solche  bei  den 
ausgefärbten  weissstirnigen  Exemplaren  von  sanghirensis 
bis  auf  eine  ganz  geringe  Spur  verschwunden  sind.  Die 
Nackenfärbung  ist  bei  den  ausgefärbten  Sanghir-Vögeln  eine 
solche,  dass,  wenn  das  Licht  aus  der  Richtung  des  be- 
trachtenden Auges  auffällt,  ein  fast  reiner  Amethystglanz 
entsteht,  bei  a  und  c  nur  wenig  mit  Kupferglanz  gemischt, 
während  die  Celebes-Bälge  hierin  eine  grosse  Mannigfaltig- 
keit zeigen,  so  dass  fast  alle  Stufen  von  grünlichem,  kupfer- 
artigem, weinröthlichem  bis  purpurnem  und  rein  ame- 
thystenem  Glänze  vertreten  sind.  —  Es  ist  kein  Zweifel 
darüber  möglich,  dass  sowohl  albicapilla  als  sanghirensis 
zu  derjenigen  Gruppe  von  Macropygia- Kritn  gehören,  die 
Salvador!  in  seiner  »Ornitologia  della  Papuasia«  (Vol.  III, 
p.  i32)  unter  I.  b.  b^  aufführt:  »Rectricibus  sex  mediis  uni- 
coloribus,  minime  transfasciatis,  capite  superne  cinerascente, 
pectore  conspicue  fusco  transfasciato«.  Die  weitere  Trennung 
dieser  Gruppe  :  »a^  pectore  conspicue  vinaceo  ;  cervice 
viridi-purpureo  nitente«  für  dorejra,  Bp,  und  kej^ensis,  Sal- 
vador!   und     »^^    pectore    albido-isabellino,    cervice    viridi- 


Die  \'ögel   von   Gross-Sanghir.  621 

nitente«  für  maforensis,  Salvador!  ist  für  die  Einfügung 
von  albicapilla  und  sanghirensis  nicht  verwendbar,  weil  bei 
beiden,  besonders  bei  sanghirensis^  eine  röthliche  Färbung 
der  Brust  neben  der  weissen  Beränderung  der  Brustfedern 
vorkommen  und  die  Naclvenfärbung,  wenigstens  bei  albi- 
capilla^ eine  wechselnde  sein  kann.  Im  Ganzen  stehen  beide 
Formen  wegen  der  rein  weissen  Berandung  der  Brustiedern 
mafoi'ensis,  Salvad.  am  nächsten;  durch  die  röthliche  Fär- 
bung von  Brust  und  Nacken  bilden  sie  aber  Uebergänge 
zu  doreya  und  keyensis.  —  Uebrigens  scheinen  sich  die 
fünf  in  Frage  kommenden  Arten  durch  die  Grösse  einiger- 
massen  und  wenigstens  theilweise  zu  unterscheiden:  Die 
Flügellänge  wird  von  Salvadori  angegeben:  bei  doreya 
zu  17 — 18  cm',  kej^ensis  19  cm;  maforensis  16, 5  cm,  und 
ist  nach  meinen  Messungen  u.  s.  w.  bei  albicapilla  i:^,'j 
bis   16,5  C771  und  bei  sanghirensis   17 — 18,3   cm. 

Es  bleibt  nur  noch  übrig,  das  zu  derselben  Zeit  und 
und  an  derselben  Stelle,  wie  das  eine  (J-  {a),  erlegte  jugend- 
liche 2  {d)  zu  besprechen,  das  in  der  Färbung  von  den 
drei   alten   Individuen   wesentlich  abweicht. 

Ich  bin  bei  möglichster  Berücksichtigung  aller  Ver- 
hältnisse zur  Ueberzeugung  gelangt,  dass  dasjenige  junge 
Individuum  einer  Macropygia-Pi.\-i  von  Sanghir,  welches 
Salvadori  geneigt  war,  als  zu  einer  besonderen  Species, 
vielleicht  tenuirostris  von  den  Philippinen  gehörig,  zu  be- 
trachten, mit  dem  vorliegenden  jugendlichen  Exemplare  im 
Grossen  und  Ganzen  übereinstimmt.  Eine  Vergleichung  des 
von  Salvadori  besprochenen  Exemplares  war  mir  aller- 
dings leider  nicht  möglich.  —  Die  gleichzeitige  Erbeutung 
des  jugendlichen  Balges  d  an  derselben  Stelle  mit  a  spricht 
nun  schon  entschieden  für  specitische  Uebereinstimmung 
mit  M.  sanghirensis.  Dazu  kommt  noch ,  dass  ich  in  ganz 
analoger  Weise  gefärbte  Jugendkleider  von  M.  amboinensis 
und  albicapilla  in  Händen  habe.  —  So  glaube  ich  berechtigt 
zu  sein,  in  dem  Balge  d  das  bisher  noch  unbekannte 
Jugendkleid  von  M.  sanghirensis  zu  erblicken,  das  fol- 
gendermassen  zu  beschreiben  sein  würde:  In  der  Gesammt- 
färbung   ähnlich  den   alten   Individuen;    nur    sind  die  Ober- 


62; 


W.    Blasius. 


Seite  des  Kopfes  von  der  Stirne  bis  zum  Nacken,  die  Seiten 
des  Kopfes,  Kehle,  Brust,  Hinterrücken  und  Bürzel  von 
braunschwarzen  Federn  bedeckt,  die  rothbraune  duerbänder 
bildende  Ränder  (an  der  Kehle  ebensolche  Schaftflecken) 
besitzen.  Ebenso  gefärbte  Ränder  zeigen  die  oberen  Flügel- 
deckfedern  und  die  Spitzen  der  inneren  Mittelschwingen. 
Nacken  und  Vorderrücken  sind  mit  grünlich  schillernden 
Querbändern  auf  hellroströthlichem  oder  weisslichem, 
dunkel  punktirtem  Grunde  gezeichnet.  Der  ganze  Leib  ist 
dunkel  isabellfarben  ,  mit  Rostfarbe  gemischt  und  mit 
dunkler,  unregelmässiger  Punktirung,  die  an  einigen  Stellen 
undeutliche  Querbänder  bildet.  Die  grossen  unteren  Schwanz- 
deckfedern sind  fast  einfarbig  zimmetbraun,  mit  nur  sehr 
wenigen  dunklen  Punkten.  Schnabel  hornbraun.  Die  Schwung- 
federn unterseits  an  der  Basis  des  Innenrandes  mit  breiten, 
rothbraunen  Rändern. 

Da  diese  Art  noch  wenig  bekannt  sein  dürfte  und 
überhaupt  aus  der  durch  sanghirensis  und  albicapilla  ver- 
tretenen Gruppe  von  Macropygia- hritn  meines  Wissens 
noch  keine  leicht  zugänglichen  guten  Abbildungen  existiren, 
so  gebe  ich  nach  einem  Aquarellbilde  des  Herrn  Museums- 
Assistenten  Karl  Heller  in  Braunschweig  auf  Tafel  III  die 
Abbildungen  eines  alten  Vogels  c),  der  vielleicht  fälschlich 
vom  Sammler  als  Ȥ"  bezeichnet  worden  ist,  und  des  oben 
beschriebenen  Jugendkleides. 

Die  wichtigsten  Maasse  der  vier  mir  vorliegenden  Bälge 
sind  in  Verbindung  mit  den  Originalnotizen  der  Sammler 
die  folgenden: 


73 

5S,i  i 

Ala 

Cauda 

Culmen' 

Schnabel- 
tarbe 

Datum 

U 

cm\  cm 

cm 

cm 

cm 

1 

1     !! 

38;jl3i 

.7,4 

I9>4 

ij5 

schwarz 

23.  Juni   1886 

'    b 

cf  ad 

36 

i3i 

i7,o 

I9»4 

1,7 

dunkelbraun 

II.   .\ug.      . 

\  *c 

Q  ad 

39! 

»4' 

18,0 

21,6 

1=6 

schwarz 

7.  Juli       • 

7" 

9  juv. 

35I 

i3 

16,8 

19.4 

1,55 

dunkelbraun 

j    23.  Juni      • 

Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  623 


Das  Leydeiier  Museum  enthält  sieben  Individuen  aus 
Sanghir  (nämlich  ein  am  29.  October  durch  v.  Rosen  berg 
erbeutetes  Männchen  und  sechs  Exemplare,  vier  rf  und  zwei 
2  juv.,  die  Hoedt  im  November  und  December  i865  sovvie 
im  Januar  1866  gesammelt  hat,  daneben  fünf  von  Hoedt 
und  Duyvenbode  erbeutete  Exemplare  aus  Siao  (cf.  Schle- 
gel 1.  c).  —  Auch  A.  ß.  Meyer  hat  die  Art  in  mehreren 
Exemplaren,  von  denen  Salvadori  bei  seiner  Beschrei- 
bung Gebrauch  machen  konnte,  von  Sanghir  erhalten  und 
auch  auf  Siao  erbeutet  (s.  o.).  Ueber  die  drei  von  Bruijn 
gesammelten  Exemplare,  welche  Salvadori  vorlagen,  habe 
ich  oben  schon  genauere  Angaben  gemacht.  Die  Art  scheint 
auf  die  Sanghir-Inseln  im  weiteren  Sinne  des  Wortes  be- 
schränkt zu  sein. 


Farn.  Gouridae. 
54.  Chalcophaps  indica  (Linn.)  var.  sanghirensis,  W.  Blasius. 

Columba  indica,  Linne,  Syst.  Nat.,  Vol.  I,    p.  284,  Nr.  2g,   1766  (ex 

Edwards). 
Chalcophaps    indica,    Schlegel,    Mus.  Pays-Bas,    Columbae,    p.    147 

(Mars   1873).  —  Brüggemann,  Abh.  Naturw.  Ver.  Bremen,  Bd.  V, 

p.  87  (März   1876).  —  A.B.Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis,   1884, 

Abh.  I,  p.  6. 
Chalcophaps  indica  (L.)  var.  sanghirensis,  W.  Blasius,  Braunschweig. 

Anzeigen  vom    11.  Januar    1888,  Nr.  9,  p.   86.  —    Idem,   Russ'  Isis 

1888,  p.  78. 
Die  ausführliche  Synonymie  der  Art  vgl.  bei  Salvadori,  Ornitologia 

della   Papuasia,   Vol.  III,  p,   173. 

Ich  erhielt  von  Dr.  Platen  vier  Bälge,  drei  alte  Männ- 
chen  {a  bis  c)  und   ein  junges  Weibchen  (d). 

Bei  allen  ist  die  »Iris  hellbraun«  bezeichnet,  bei  den 
drei  Männchen  »Schnabel  orange,  Wachshaut  rothbraun, 
Füsse  kirschroth«,  bei  dem  jungen  Weibchen  »Schnabel 
dunkelbraun,   Füsse  graubraun«. 

Bei  den  drei  ersten,  offenbar  ausgefärbten  Individuen 
finde  ich  eine  merkwürdige  Abweichung  von  typischen 
Exemplaren  der  C.  indica  in  der  Zeichnung  des  Kopfes: 
die  vordersten  Stirnfedern   bilden  einen   kleinen  dreieckigen. 

Ornis  IV.  4.  40 


624  W.   Blasius. 

weinrothen  Fleck;  dahinter  liegt  eine  schmale  weisse  Quer- 
binde, die  sich  seitwärts  in  die  weissen  Oberaugenstreifen 
fortsetzt;  der  Oberkopf  ist  mehr  oder  weniger  weinroth 
gefärbt;  diese  Farbe  stuft  sich  nach  hinten  und  nach  den 
Seiten  allmälig  in  Bleigrau  ab,  welche  Färbung  gewisser- 
massen  eine  ringsum  laufende  Krone  bildet.  Nacken  und 
Vorderrücken  sind  dunkel-weinroth.  Die  an  C  chrysochlora 
von  Australien  erinnernde  weinrothe  Färbung  des  Kopfes 
ist  bei  c  am  meisten,  bei  a  etwas  weniger,  bei  b  dagegen 
am  wenigsten  vorhanden ;  bei  letzterem  Balge  {b)  ist  der 
weisse  Kopfstreifen  etwas  mit  Grau,  bei  den  beiden  Bälgen  a 
und  c  mit  Weinroth  gemischt,  a  und  b  haben  am  meisten 
Kupferglanz  auf  dem  grünen  Rücken  und  den  Flügeln,  c 
weniger;  b  hat  keine  graue  Spitze  an  den  Schwanzfedern, 
während  solche  bei  a  und  c  vorhanden  sind. 

Von  anderen  mir  vorliegenden  Bälgen  von  C.  indica 
unterscheiden  sich  die  drei  Sanghir-VÖgel  auch  noch  da- 
durch, dass  an  den  weissen  Spitzen  der  weinrothen  Flügel- 
bugfedern sich  kleine  Augenflecken  von  grüner  Farbe  bilden, 
die  rings  von  weisser  Farbe  umgeben  sind.  —  Ich  glaube, 
dass  man  die  Sanghir-Exemplare  als  eine  besondere  Local- 
rasse  (var.  sanghirensis)  unterscheiden  darf. 

Der  Balg  d  trägt  ein  Jugend-,  beziehungsweise  Ueber- 
gangskleid,  das  von  der  Beschreibung  des  Jugendkleides, 
die  Salvadori  in  seiner  »Ornitologia  della  Papuasia« 
(Vol.  III,  p.  175)  gegeben  hat,  etwas  abweicht:  Bei  im 
Ganzen  schwärzlichbrauner  Grundfarbe  zeigen  die  Hand- 
schwungfedern unterseits  auf  dem  Innenrande  und  von  der 
dritten  an  oberseits  am  Aussenrande  eine  braunrothe  Fär- 
bung. Die  Spitzen  der  Hand-  und  Mittelschwingen,  der 
Federn  an  den  Kopfseiten,  der  Kehle,  Brust,  des  Bauches 
und  der  Schulter,  sowie  der  unteren  und  oberen  Flügel- 
deckfedern sind  braunröthlich  oder  rostbräunlich  gesäumt. 
Auf  den  oberen  Flügeldecken  sind  diese  Ränder  heller  und 
breiter,  so  dass  sich  mehrere  (2 — 3)  unregelmässige  helle 
Flügelbänder  ausbilden.  An  den  oberen  und  unteren 
Schwanzdecken,  sowie  auf  der  Mitte  des  Rückens  sind  nur 
wenige  graue  Federn  beigemischt.  An  letzterer  Stelle,  sowie 


Die  Vögel  von  Gross  -Sanghir. 


G25 


auf  dem  freien  Theile  der  Aussenfahne  der  Mittelschwingen 
befindet  sich  etwas  grüner  Metallschimmer.  Grüner,  mit 
Kupferfarbe  gemischter  Metallglanz  ist  dagegen  schon  stark, 
auf  dem  Vorderrücken  und  den  kleinen  oberen  Flügeldeck- 
federn ausgebildet.  —  Die  wichtigsten  Maasse  sind  die  fol- 
genden : 


ü 


Long, 
tot. 


Ala 


Cauda 


Culmen 


! 


Rictus  11  Tarsus 


cm     11     cm 


Datum 


cf||  23 

C^lj  23 

9  20 

JUT.  l 


\  P 

I    14.4  1  8,4 

I  14,2  I  8,6 

I  »4,3  I  8,5 

I  i3,3  j  7,4 


1 
1,73 

.      2,3 

1,6 

2,3 

1.75 

i     2,4 

<i,7 

;    2,0 

2,6 

2,4 

26 

2,4 


2g.  Mai  j886 

i5.  Juli      B 

22.  «        >> 

26.  .. 


Die  von  Indien  bis  Papuasien  weit  verbreitete  Art 
(C.  indica)  ist  auf  Sanghir  vorher  schon  in  einem  weiblichen 
Exemplare  am  4.  Juni  1866  von  Hoedt  (vgl.  Schlegel 
1.  c.)  und,  wie  es  scheint,  in  drei  Exemplaren  von  G. 
Fischer  (vgl.  Brüggemann  1.  c.)  gefunden;  auch  ist 
dieselbe  nach  den  Funden  Duyvenbode's  und  Hoedt 's 
in  Siao  vertreten  (vgl.  Schlegel  1.  c),  von  woher  das 
Leydener  Museum  drei  Exemplare  besitzt. 

Ich  vermag  nicht  zu  sagen,  ob  die  von  mir  unter- 
schiedene Varietät  auch  auf  Siao  vorkommt.  Da  die 
Fischer'schen  »Sanghirw-Sammlungen  offenbar  grossen- 
theils  auf  Siao  gemacht  sind,  so  ist  ein  sicher  in  der  Lite- 
ratur erwähntes  Sanghir-Stück  nur  das  von  Hoedt  gesam- 
melte Weibchen  des  Leydener  Museums.  Der  Umstand, 
dass  Brüggemann  an  den  ihm  vorliegenden,  wahrschein- 
lich von  Siao  stammenden  Bälgen,  die  zum  Theile  aus- 
gefärbte Männchen  zu  sein  scheinen,  keine  Unterschiede 
von  Java-Exemplaren  bemerkt  hat,  spricht  gegen  das  Vor- 
kommen der  Varietät  auch  auf  Siao.  Dafür  würde  jedoch 
sprechen,  dass  Schlegel  (1.  c.)  bei  einem  alten  Individuum 
aus  Siao-oudang  ausdrücklich  auf  eine  Aehnlichkeit  mit 
australischen  Individuen  {chrysochlora)   hinweiset. 

40* 


626  W.  Blasius. 

Farn.  Galoenatidae. 

55.   Caloenas  nicobaria  (L.) 

Columba  nicobarica,  Linnd,   Syst.  Nat.,  Vol.  I,  p.  283,  Nr.  27,   1766^ 
Caloejias   nicobarica,    A.  B.  Meyer,    Ibis  1879,    p.  138.  —    Sitzb.  u. 

Abb.  Ges.  Isis   1884,  Abb.  I,  p.  6  u.   52. 
Ausführliche  Synonymie    vgl.    bei    Salvadori,    Ornit.  della  Papuasia^ 

Vol.  III,  p.  209. 

Die  von  den  Nicobaren  bis  Neu-Guinea  weit  ver- 
breitete Art  wies  A.  B.  Meyer  zuerst  und  bis  jetzt  noch 
allein  für  die  Sanghir-Inseln  nach,  sowohl  für  Gross- 
Sanghir  als  auch  für  Siao.  Er  bezeichnet  diese  Taube  als 
eine  auf  den  Sanghir-Inseln  gemeine  Art. 

Fam.  Megapodidae. 
56.  Megapodius  sanghirensis,  Schleg. 

Megapodius  Gilberii,  partim,  Schlegel,  Nederl.  Tijdschr.  v.  Dierkunde,. 

1866,    p.  263    (specimina    ex  Siao    et   Sanghir).    —    A.  B.  Meyer, 

Ibis   1879,  p.   139. 
Megapodius  sanghirensis,  Schlegel,  Notes  from  the  Leyden,  Vol.  II, 

Note  XVI,  p.  91,  March   1880.  —  Idem,  Mus.  Pays-Bas.  Megapodii, 

p.  73,  Mars   1880.  —   A.  B.  Meyer,   Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884,, 

Abb.  1,  p.  5. 

Gesammelt  sind  Exemplare  dieser  Art  zuerst  von 
Hoedt  am  29.  November  i865  und  23.  Januar  1866  auf 
Sanghir;  ausserdem  von  Duyvenbode  1866  in  mehreren 
Exemplaren  auf  Siao  und  Siao-outong.  Auch  Meyer  be- 
obachtete später  die  Form,  die  er,  wie  Schlegel,  Anfangs 
für  M.  Gilberti  hielt,  auf  den  Sanghir-Inseln.  Erst  im 
Jahre  1880  wurde  von  Schlegel  eine  besondere  Art  für 
diese  Vögel  unterschieden  und  in  folgender  Weise  be- 
schrieben: «The  bird  of  Sanghi,  inferior  in  size  to  that  of 
the  Philippines  (Megap.  Cuminghi),  is,  on  the  contrary, 
larger  than  Megap.  Lowii  (N.  W.  Borneo)  and  Gilberti 
(N.  Celebes),  and  even  somewhat  larger  than  Megap.  For- 
steni  (Ceram,  Amboina,  Buru).  The  slate-gray  of  the  throat 
and  the  underside  of  the  body  is  tinged  with  dark  brown, 
whereas  the  upper  surface  of  the  head  and  of  the  body 
behind  the  mantle  is  tinged  with  a  rusty,  and  not  with 
an  olivaceous  colour. « 


Die   Vögel  von  Gross-Sanghir.  627 


57.  Megacephalon  maleo,  Temm. 

Megacephalon  maleo,  Temminck,  Bp.  Compt.  Rend.  1856,  Vol.  XLII, 

p,  876.  —  A.  B.  Meyer,  Ibis   1879,  p.   iSg  (Siao).  —  Idem,  Sitzb. 

u.  Abb.  Ges.  Isis   1884,    Abb.  I,    p.  6  u.  53    (auch  von    Tabukan, 

Gross-Sanghir). 
Ausführlichere    Synonymie    vgl.    bei  Waiden,    Transact.  Zool.  Soc, 

Vol.  VIII,  p.  87,   1872. 

Das  Vorkommen  dieser  sonst  nur  von  Celebes  be- 
kannten Art  auf  Siao  und  Gross-Sanghir  ist  zuerst  und  bis 
jetzt  allein  von  A.  B.  Meyer  festgestellt  worden,  der  die- 
selbe auf  Siao  antraf  und  auch  von  Tabukan  erhielt. 


Fam.  Charadriidae. 

58.  Aegialitis  Geoffroyi  (Wagl.). 

Cbaradrhis  Geoffroyi,  Wagler,  Syst.  Av.  gen.  Charadrius  sp.  19,  1827. 
Aegialitis    Geoffroyi,    Salvador!,    Ann.    Mus.    Civ.  Genova,    Vol.  IX, 

p.  63,    Ottobre  1876.    —    A.  B.  Meyer,    Sitzb.    u.  Abh.    Ges.    Isis 

1884,  Abh.  I,  p.  6.    —    W.  Blasius,  Madaräsz'  Zeitschr.  f.  d.  ges. 

Ornithologie,   1886,  p.   146. 
Ausführlichere    Synonymie    vgl.    bei     Salvador! ,    Ornitologia    della 

Papuasia,  Vol.  III,  p.  298. 

Salvadori  (1.  c.)  erwähnt  zweier  Individuen  dieser 
Art,  welche  Bruijn  bei  Pejta  auf  Gross-Sanghir  gesammelt 
hatte.  Sonst  ist  diese  von  Europa  durch  Afrika  und  Asien 
bis  Neu-Holland  verbreitete  Art  nicht  weiter  dort  beobachtet. 


Fam.   Scolopacldae. 
59.   Tringa  albescens,  Temm. 
Tringa  albescens,    Temminck,    PI.  Col.  41,    Fig.  2,    1824.  —    A.  B. 

Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis   1884,  Abh.  I,  p.  6  u.   55. 
Ausführlichere  Synonymie  vgl.  bei  Salvadori,  Ornitol.  della  Papuasia, 
Vol.  III,  p.  315. 

Diese  Art  hat  A.  B.  Meyer  zuerst  und  bisher  allein 
für  Gross-Sanghir  nachweisen  können,  und  zwar  als  bei 
Tabukan  vorgekommen.  Das  gelegentliche  Vorkommen 
dieser  häufig  mit  T.  minuta  vereinigten,  von  China  und 
Japan  bis  Australien  verbreiteten  Art  ist  an  und  für  sich 
höchst  wahrscheinlich. 


628  W.    Blasius. 

60.   Tringoides  hypoleucos  (Linn.). 
Tringa  hypoleucos,  Linn.,  Syst.  Nat..  \'ol.  I,  p.  25o,   1766. 
Tringoides  hypoleucos.   Salvador!,  Ann.  Mus.  Civ.  Genova,  Vol.  IX, 

p.  63,    Ottobre    1876.  —  A.  B.   Meyer,    Sitzb.    u.    Abh.    Ges.   Isis 

1884,  Abh.  I,  p.  6  u.  55. 
Ausführliche  Synonymie    vgl.  bei   Salvadori,  Ornitoi.  della  Papuasia, 

Vol.  III,  p,  3 18. 

Dr.  Platen  sandte  ein  weibliches  Individuum  mit  fol- 
gender Bezeichnung: 

»^.  Iris  dunkelbraun.  L.  ig.  D.  2  cm.  Schnabel  dunkel- 
graubraun. Füsse  blaugrau.    14.  August   1886«. 

Diese  in  allen  Erdtheilen  der  alten  Welt  bis  Australien 
weitverbreitete  Art  ist  zuerst  von  Salvadori  nach  einem 
von  Bruijn  gesammelten  Exemplare  als  auf  Gross-Sanghir 
bei  Pejta  vorkommend   festgestellt. 

A.  B.  Meyer  erhielt  dieselbe  auch  von  Tabukan  auf 
Gross-Sanghir  und  auf  Siao. 

Die  wichtigsten  Maasse  des  vorliegenden  Balges  sind 
folgende:  Ala  10,6  cm;  Cauda  5,4;  Culmen  2,5;  Tarsus 
2,45  cm. 

61.   Totanus  incanus  (Gmel.). 

Scolopax  incana,  Gmelin,  Syst.  Nat.  Vol.  1,  p.  658,  1788. 

Totanus  incanus,  Salvadori,  Ann.  Mus.  Civ.  Genova,  Vol.  IX,  p.  63. 
Ottobre  1876.  —  Idem,  Ornitoi.  della  Papuasia,  Vol.  III,  p.  32i. — 
A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis   1884,  Abh.  I,  p.  6  u.  55. 

Ausführliche-  Synonymie  vgl.  bei   Salvadori,  Ornitoi.  d.  Papuas.  1.  c. 

Von  Dr.  Platen  wurde  uns  ein  Balg  männlichen  Ge- 
schlechts mit  folgender  Bezeichnung  eingesendet: 

«d*.  Iris  hellbraun.  L.  2C.  D.  —  0,5  cm.  Schnabel 
dunkelgrau.   Füsse  hellgelbbraun.    18.  August    1886". 

Das  Exemplar  ist  ähnlich  gefärbt,  wie  ein  Weibchen, 
das  mir  kürzlich  durch  Dr.  Platen  aus  Nord-Celebes 
zuging;  die  Brust  ist  einfarbig  grau;  an  den  Flügeldeck- 
federn zeigen  sich  nur  Spuren  weisser  Berandung. 

Die  wichtigsten  Maasse  sind:  Long.  tot.  c.  25, o  cm; 
Ala  14,3  cm;  Cauda  6,4cm;  Culmen  3.7  cm:  Rictus  3.8  cm; 
Tarsus  3,2  cm;  Dig.  med.  c.  ung.   3,2  cm. 

Vorher  schon  hat  Bruijn  ein  Individuum  bei  Pejta 
auf    Gross-Sanghir    gesammelt    (Salvadori    1.  c);    A.  B. 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  629 

Meyer  erhielt  die  Art  von  Tabukan  auf  Gross-Sanghir  und 
beobachtete  sie  auf  Siao. 

Dass  die  durch  das  östliche  Asien,  den  malayischen 
Archipel  und  Polynesien  bis  Neu-Holland  und  die  Westküste 
Amerika's  verbreitete  Art  gelegentlich  auf  den  Sanghir-Inseln 
vorkommt,  ist  sehr  natürlich. 

62.  Numenius  variegatus  (Scop.). 

Tantalus  variegatus,    Scopoli,    Del.  Flor,  et  Faun.  Insubr.  II,  p.  92. 

Nr.  78,   1786  (ex  Sonnerat). 
Numenius  uropygialis,   Salvador!,    Ann.    Mus.  Civ.  Genova,   Vol.   IX, 

Ottobre  1876,  p.  63.  —  A.B.Meyer,  Sitzb.  u.  Abb.  Ges.  Isis  1884. 

Abb.  I,  p.  56. 
Numenius   variegatus,    Salvador!,     Ornitol.  della  Papuasia,    Vol.  III, 

p.  332/3.   1882.  —  A.   B.  Meyer,  1.  c,  p.  6. 
Numenius  phaeopus,    partim,  Waiden,  Schlegel  und  andere  Autoren. 
Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei  Salvador!,  Ornitol.  d.  Papuas.  (1.  c). 

Durch  Dr.  Platen  erhielten  wir  ein  männliches  Indi- 
viduum mit  folgender  Bezeichnung: 

i)c^.  Iris  dunkelbraun.  L.  42,  D.  i  cm.  Schnabel  dunkel- 
braun.  Füsse  blaugrau.  3o.  Juli    1886«. 

Das  verhältnissmässig  langschnäbelige  Exemplar  stimmt 
mit  den  Bälgen  von  Celebes  etc.,  die  ich  vergleichen  kann, 
in   der  Zeichnung,   besonders  des  Bürzels,   überein. 

Die  wichtigsten  Maasse  sind  die  folgenden :  Ala  23,6  cm ; 
Cauda    10,0  cm;  Culmen   8,g  cm;  Tarsus  6,0  cm. 

Bruijn  sammelte  bei  Pejta  auf  Gross-Sanghir  drei 
Individuen,  die  Salvador!  (1.  c.)  von  europäischen  Exem- 
plaren des  A^.  phaeopus  durch  die  geringere  Grösse  und 
durch  den  nicht  rein  weissen,  sondern  mit  Graubraun  ge- 
fleckten Bürzel  unterschieden  fand. —  A.  B.  Meyer  stellte 
das  Vorkommen  der  Art  auch  auf  Siao  fest  (1.  c).  Die  Art 
ist  übrigens  weit  verbreitet,  vom  östlichen  Asien  bis  Neu- 
Holland. 

Farn.  Ardeidae. 
63.  Demiegretta  sacra  (Gmel.). 

Ardea  sacra,  Gmelin,  Syst.  Nat.  Vol.  II,  p.  640.   Nr.  öi   (cumvar. /?), 
1788   (ex  Latham). 


630  W.    Blasius. 

Demiegretta    Sacra,    A.   B.   Meyer,    Sitzb.  u.  Abh.    Ges.    Isis    1884. 

Abh.  I,    p.   ö  u.   56     (Siao;    var.    alba:    Sanghir}.    —     \V.  Blasius, 

Braunschweig.    Anzeigen    vom     30.    März     '887,     Nr.    j5,    p.    695 

(Gross-Sanghir). 
Ausführliche  Synomymie  vgl.   bei  Salvador!,  Ornitol.  della  Papuasia, 

Vol.  III,  p.   345. 

Dr.  Platen  sandte  uns  ein  noch  nicht  vollständig  aus- 
gewachsenes männliches  Exemplar,  bezeichnet: 

*»cf.  Iris  hellgelb.  L.  48.  D.  i  cm.  Schnabel  dunkel- 
braun.  Füsse  gelbbraun.   3i.  Juli   1886". 

Dies  Individuum  hat  noch  keine  verlängerten  Kopf-, 
Hals-  und  Rückenfedern.  Es  trägt  das  dunkle  Gefieder,  das 
einen  noch  etwas  mehr  braunen  und  weniger  schieferfarbenen, 
grauschwarzen  Farbenton  besitzt,  als  dies  bei  m.ir  vorliegen- 
den alten  männlichen  Individuen  von  Waigeu  und  Mada- 
gaskar der  Fall  ist;  die  weisse  Linie  an  Kinn  und  Kehle 
ist  etwas  breiter,  besonders  in  der  Mitte,  als  bei  den  alten 
Vögeln,  und  an  den  Seiten  weniger  dunkel  scheckig  gefleckt. 
Die  Federn  des  Oberkopfes  tragen  ganz  zarte  weisse  Spitzen, 
ebenso  einzelne  Rückenfedern.  Die  wichtigsten  Maasse  sind 
folgende:  Ala  28,8cm;  Cauda  9,5  cm;  Culmen  8,1  cm; 
Rictus  9,7  cm  ;  Tarsus  7,9   cm. 

Mever  hat  die  Art  zuerst  auf  den  Sanghir-Inseln 
entdeckt;  er  fand  die  gewöhnliche  dunkle  Form  auf  Siao 
und  erhielt  von  Tabukan  auf  Gross-Sanghir  nur  die  ganz 
weisse  Varietät.  Durch  Platen's  Sammlung  wird  zuerst 
auch  die  dunkle  Form  für  Sanghir  festgestellt.  Im  Uebrigen 
ist  die  Art  bekanntlich  in  der  indischen  und  australischen 
Region  weit  verbreitet. 

64.  Herodias  nigripes  (Temm.). 

Ardea  nigripes,  Temminck,  Man.  d'  Ornith.,  2.  ed.,  Vol.  III,  p.  Syv, 
1840  (Java,  Borneo,  Celebes). 

Herodias  nigripes,  W.  Blasius,  Madaräsz'  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Orni- 
thologie i885,  p.  3i6  (Celebes).  —  Idem,  Braunschweig.  Anzei- 
gen vom  II.  Januar  1888,  Nr.  q,  p.  86  (Gross-Sanghir).  —  Idem 
Russ'  Isis    1888,  p.  78. 

Die  ältere  Literatur  und  Synonymie  vgl.  bei  Salvador!,  Uccelli  di 
Borneo,  1874,  p.  34g,  die  neuere  unter  Ausschluss  der  europäi- 
schen,   westasiatischen    und  afrikanischen  Vorkommnisse  bei  Sal- 


Die  Vögel   von  Gross-Sanghir.  6.^1 

vadori,     Ornitol.  della  Papuasia,  Vol.  III,    p.  354   unter  Herodias 

gar:{etta  (Linn.). 

Dr.  Platen  sandte  ein  weibliches  Exemplar  mit  der 
Bezeichnung: 

*»$.  Iris  hellschwefelgelb.  L.  49,  D.  —  cm.  Schnabel 
und  Füsse  schwarz.  Wurzelhältte  hellhorngrau.  Augenring 
und  Zehen  hellgelbgrün.   27.  November   1886«. 

Dieser  Balg  stimmt  fast  genau  mit  einem  weiblichen 
Stücke  des  Braunschweiger  Museums  überein,  das  Platen 
früher  bei  Gunong  Gilly,  Sarawak,  N.  W.  Borneo  gesammelt 
hatte  (vgl.  Journ.  f.  Ornith.  1882,  p.  253).  Die  wichtigsten 
Maasse  sind:  Ala  25, o  cm;  Cauda  8,4  cm;  Culmen  7,9  cm; 
Rictus  9,5  cm;  Tarsus  9,9  cm.  Alte  Männchen  haben  einen 
ganz  schwarzen  Schnabel;  bei  den  Weibchen  ist  vom  Unter- 
schnabel  nur  die  Spitze  ('/^  oder  ^/„)   schwarz. 

Obgleich  Sal vadori  in  der  Ornitologia  della  Papuasia 
den  Namen  Herodias  garzetta  (Linn.)  angenommen  hat, 
spricht  er  sich  doch  (1.  c.  p.  355)  für  specificische  Abtrennung 
von  H.  nigripes  aus. 

Durch  Platen  ist  zuerst  das  Vorkommen  dieser  von 
Indien  bis  Neu-Holland  weit  verbreiteten  Art  auf  den  Sanghir- 
Inseln   festgestellt  werden. 

65.  Bubulcns  coromandus  (Bodd.). 

Cancroma    coromanda,    Boddaert,    Tabl.    PI.  Eni.    p.   54,     1783    (ex 

D'  Aubenton). 
Bubulcus  coromandus,    A.  B.  Meyer,    Sitzb.  u.  Abh.    Ges.  Isis   1884, 

Abb.  I,    p.  6  u.  57.  —  W.  Blasius,    Madaräsz'  Zeitschr.  f.  d.  ges. 

Ornithologie   i885,  p.  3i8. 
Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei   Salvadori,  Ornitol.  della  Papuasia, 

Vol.  III,  p.  357. 

A.  B,  Meyer  (1.  c.)  hat  zuerst  und  bis  jetzt  allein 
das  Vorkommen  dieser  von  Indien  bis  zu  den  Molukken 
weit  verbreiteten  Art  bei  Tabukan  auf  Gross-Sanghir  fest- 
gestellt. 

QiQ.  Ardeiralla  melaena,  Salvadori. 
Ardetta    melaena,     Salvadori,     Atti     Real.     Acc.    Turino,    Vol.    XIII, 
p.   1186  (nicht   1S8G,  wie  bei   Meyer  steht),    1877/8.  (»Sanghir  und 
Halmahera«). 


632  W.    Blasius. 

Ardeiralla  melaena,  Salvador!,  Ornitologia  della  Papuasia,  Vol.  III, 
p.  367,  1882.  —  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abh.  Ges.  Isis  1884, 
Abb.  I,  p.  6  u.  57. 

Diese  in  der  Grosse  und  Form  der  Ardeiralla  flavi- 
collis  ähnelnde,  aber  durch  die  ganz  schwarze  oder  schwärz- 
liche Färbung  sich  von  derselben  unterscheidende  Art  hat 
Salvadori  1878  nach  einem  alten  Individuum  von  Sanghir 
und  einem  jungen  Exemplar  von  Halmahera  beschrieben, 
die  beide  durch  die  Jäger  des  Herrn  Bruijn  erlegt  worden 
sind.  Das  alte  Individuum  ist  bis  jetzt  das  einzige  Beweis- 
stück für  das  Vorkommen  der  Art  auf  Sanghir.  Dasselbe 
ist  von  Bruijn  an  Laglaize  in  Paris  gesandt  worden  und 
von  hier  aus  dann  in  das  Museum  des  Grafen  Turati  in 
Mailand  gelangt. 

Ob  hier  nicht  vielleicht  ein  Melanismus  von  A.  ßavi- 
collis  vorliegt,  einer  Art,  welche  Meyer  auf  Siao  aufge- 
funden hat?  Diese  Frage  möchte  ich  weiterer  Erwägung 
anheimgeben. 

67.  Nycticorax  caledonicus  (Gmel ). 
Ardea  caledonica,  Gmelin,  Syst.  Nat.,  Bd.  II,  p.  626,  Nr.  3o,   1788. 
Nycticorax   caledonicus^    W.    Blasius    Madaräsz'    Zeitschr.    f.  d.  ges. 

Ornithologie    i885,     p.     324    (Celebes).     —     Idem  Braunschweig. 

Anzeigen     vom     3o.    März    1887,     Nr.    76,     p.  ögS   (Gross-Sanghir). 
Ausführliche  Synonymie  vgl.   bei  Salvadori,    Ornitol.  della   Papuasia, 

Vol.  III,  p.  372. 

Zwei  von  Dr.  Platen  gesammelte  jugendliche  Exem- 
plare {a  cf,  *b  $)  liegen  vor,  im  Uebrigen  übereinstimmend 
bezeichnet:  »Iris  gelb,  D.  i  cm,  Schnabel  oben  schwarz, 
Schnabel  unten  gelbgrün,  Füsse  gelbbraun«. 

Beide  tragen  ein  Uebergangskleid,  etwas  weniger  alt 
als  dasjenige,  das  ich  früher  von  einem  .4m/7ozna-Exemplar 
erwähnte  und  das  ich  im  hiesigen  Museum  vergleichen 
kann.  Von  dem  Kleide  der  ersten  Jugend,  wie  ich  ein 
solches  aus  Süd-Celebes  erhielt,  sind  bei  beiden  Exemplaren 
nur  noch  wenige  Spuren  in  den  Flügeldeckfedern  zu  finden. 
Dem  erwähnten  ^m^om<3  -  Balge  gleichen  beide  sehr;  doch 
ist  der  Rücken  etwas  dunkler,  beim  Männchen  a  mit  grossen 


Die    Vöoel  von  Gross-Sanghir. 


G33 


verwaschenen  hellen  Flecken  versehen.  Bei  b  sind  die  Kopf- 
seiten, der  Hals  und  die  Brust  mehr  mit  bräunlichen  Längs- 
streifen versehen.  Die  Kopf-  und  Haubenfedern  erscheinen 
bei  beiden  einfarbig  schwarz,  letztere  bei  a  stärker  entwickelt 
als  bei  b. 

Die  Maasse  sind   folgende: 


c 

c 

5 

Ala 

Cauda 

E 

3 

u 

Tarsus 

)     cm 

cm 

cm 

cm 

cm 

Datum 


9    )uv. 


54 

5° 


30.5 
29,0 


10.5 

7,1 

8,5 

9>7 

6,7 

7,8 

i 

10.  August  1^ 
9.       » 


Mit  diesen  Exemplaren  ist  das  Vorkommen  der  von 
Keu-Caledonien  und  Neu-Seeland  an  durch  Papuasien  und  im 
Molukkengebiete  bis  Celebes,  Timor  etc.  weit  verbreiteten 
Art   auf  Gross-Sanshir  zuerst  bewiesen. 


Fam.  Pelecanidae. 

Q>^.  Sula  leucogastra  (Bodd.). 
Pelecanus  leucogaster,  Boddaert,    Tabl.  P].  Eni.  p.  57,   1783. 
Sula  leucogastra,  A.  B.  Meyer,  Sitzb.  u.  Abb.  Ges.  Isis,*  1884,  Abb.  I, 

p.  6  u.  57. 
Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei   Salvadori,    Ornitol.  della  Papuasia, 

Vol.  III,  p.  421. 

Das  Vorkommen  dieser  fast  über  den  ganzen  Erdkreis 
verbreiteten  Art  bei  Tabukan  auf  Gross-Sanghir,  sowie  auf 
Siao  hat  A.  B.  Meyer  zuerst  und  bis  jetzt  allein  nach- 
gewiesen. 

Fam.  Laridae. 
69.  Hydrochelidon  nigra  (Linn.)  [?]. 

Sterna  nigra,  Linne,  Syst.  Nat.  Vol.  I,  p.   227,    1766. 
^Hydrochelidon  nigra?",  Salvadori,  Ann.  .Mus.  Civ.  Genova,  Vol.  IX, 

Ottobre   1876. 
Ausführliche    Synonymie    vgl.    bei    H.    Saunders,    Proc.     Zool.    Soc. 

1876,  p.  642. 


€34  W.   Blasius. 

Salvador!  erhielt  durch  Bruijn  von  Pejta  auf 
Gross-Sanghir  ein  junges  Exemplar,  das  er  nur  mit  Frage- 
zeichen als  zu  dieser  Art  gehörig  aufführt  und  das  seiner 
Ansicht  nach  vielleicht  zu  fissipes  zu  rechnen  wäre.  Da 
Forsten  Hydroclielidon  nigra  schon  in  Nord-Celebes  auf- 
gefunden hat,  während  das  Verbreitungsgebiet  von  H.  fis- 
sipes  lange  nicht  so  weit  reicht,  ist  höchst  wahrscheinlich 
das  Vorkommen  der  von  Süd-Europa  durch  Afrika  und 
Asien  bis  zu  den  Sunda-Inseln  verbreiteten  H.  nigra  (^Linn.) 
auf  Sanghir  anzunehmen. 


70.   Onychoprioti  anaesthetus  (Scop.). 

Sterna    anaethetus  (sie),    Scopol!,     Del.     Flor,    et     Faun.    Insubr.  II. 

p.  92,   Nr.  72,   1786  (ex  Sonnerat). 
Sterna  anaestheta,  H.  Saunders,  Proc.  Zool.  Soc.   i^yö,  p.  664. 
Onychoprion  sp.,  W.  Blasius,  Braunschweig.  Anzeigen  vom  30.  März 

1887,  Nr.  75,  p.  695   (Gross-Sanghir). 
Onychoprion  anaesthetus,  W.  Blasius,    Braunschweig.  Anzeigen  vom 

II.  Januar   1888,    Nr.   9,   p.   86.   —    Idem,  Russ'  Isis,    1888,    p.  78. 
Ausführlichere  Synonymie  vgl.  bei  Salvador!,  Ornitol.   della  Papuasia, 

Vol.  III,  p.  449,  und  bei  H.  Saunders  (1.  c). 

Dr.  Platen  sandte  ein  männliches  Exemplar,  bezeichnet: 
*)>cf  Iris  braun,  L.  37.  D.  —  3  cm,  Schnabel  und  Füsse 
schwarz,    i5.   August   1886». 

Von    der  Gattung   Onj^choprion,    die    Saunders    aller- 
dings   nicht    gelten    lassen    will,    indem    er    auch  für  diese 
Arten  den   Gattungsnamen  Sterna    anwendet,    kann    ich    in 
dem  Braunschweiger  Museum    vergleichen: 
I.     0.  fuliginosus  (Gml.) :    a)    ein    von  Dr.  Whitehurst 
gesammeltes  nordamerikanisches,  altes  weibliches  Exem- 
plar (Fortugas,    durch    das  Smithonian    Institution)    ge- 
stopft;  —   b)    einen    von  Dr.   Graeffe    auf    der  Mac- 
Keans-Insel  (Phönixgruppe)   gesammelten,    ähnlich    ge- 
färbten Balg;  —  c)  einen  ähnlichen  Balg  von  Dr.  Krefft 
von  Rockhampton  (Australien),  und  —  d)  ein  jugend- 
liches   männliches,    gestopftes    Exemplar    von    Bur    da 
Rebschi,    Somali,    i858  gesammelt  durch  v.   Heuglin 
als  »Hydroclielidon  infuscata   (Licht.)«. 


Die   Vögel   von  Gross-Sanghir.  635- 

2,  O.  lunatus  (Peale),  ein  gestopftes  altes  Exemplar,  von 
Dr.  Graeffe  auf  der  Mac-Keans-Insel  (Phönixgruppe) 
gesammelt  mit  der  Bemerkung:  »Selten  auf  Mac- 
Keans-Insel«. 

3.  O.  anaesthetus  (Scop.) :  ä)  ein  gestopftes  Exemplar,  alt, 
ausgefärbt,  von  unbekannter  Herkunft,  von  meines 
Vaters  Hand  bezeichnet:  »Sterna  fuliginosa  Licht.  = 
panayensis^^,  und  b)  ein  junges  männliches  Stück  von 
Waigeu,  durch  Finsch,  bezeichnet:  »Sterna  panar- 
ensis  Lath.,  fuliginosa  Licht.« 

Es  sind  dies  die  Stücke,  v^'elche  meinem  Vater  J.  H. 
Blasius  bei  Abfassung  seiner  »Kritischen  Bemerkungen  über 
Lariden«  (Journ.  f.  Ornith.  i866,  p.  8o  u.  8i,  cf.  Nr.  60,. 
Haliplana  liinata,  Nr.  61  H.  panayensis  und  Nr.  62  H.  fuli- 
ginosa) unmittelbar  vorlagen. 

Bei  der  Vergleichung  dieses  Materials  und  der  aus- 
führlichen Beschreibungen  in  verschiedenen  Werken,  be- 
sonders bei  Salvadori  (1.  c.)  und  Saunders  (1.  c.)  ergab 
sich,  dass  der  von  Dr.  Platen  eingesendete  Sanghir-Vogel 
in  der  Färbung,  besonders  des  Rückens,  sowie  in  der  plasti- 
schen Ausbildung  der  Schwimmhaut  an  den  Zehen  sieb 
vollständig  an  O.  anaesthetus  anschliesst,  während  er  in 
der  Grösse  die  mir  vorliegenden  Stücke  dieser  Art  be- 
deutend übertrifft  und  in  dieser  Beziehung  O.  fuliginosus 
fast  gleicht  (Long.  tot.  >  41  cm)  Ala  27,8,  resp.  28,1  cm.'^ 
Cauda:  rectr.  ext.  >  19,5cm;  Culmen  >  3,6  =  circa  4,0  cm;. 
Rictus  >  5,1  =  circa  5,5  cm;  Tarsus  2,2  cm*),  wozu  zu 
bemerken  ist,  dass  die  Spitzen  der  weit  vortretenden  äusseren 
Schwanzfedern  offenbar  sehr  stark  abgestossen  sind,  und 
dass  an  der  Schnabelspitze  durch  Verletzung  ebenfalls  etwa 
4  mm  fehlen  dürften).  Da  durch  die  plastischen  Charaktere 
der  Füsse  O.  fuliginosus  und  durch  die  dunklere  Färbung 
des  Rückens  0.  lunatus  ausgeschlossen  erscheint,  so  bleibt 
nur    übrig,     eine    besonders    grosse     Form    von     O. 


*)  Die  von  Salvadori  für  O.  anaesthetus  angegebenen  Masse 
sind:  Long.  tot.  31;  Ala  26,5  —  25,5;  Cauda :  rectr.  ext.  14,5 — 12,0;  Rostr. 
4 — 3,8;  Tarsus   19 — 18  cm. 


^36  ^\  •    Blasius. 

anaesthetus  als  vorliegend  anzunehmen,  die  vielleicht 
mit  einem  besonderen  Namen  bezeichnet  zu 
werden  verdient. 

Das  Vorkommen  dieser  kosmopolitischen  Art  auf 
Sanghir  wird  durch  das  vorliegende  Exemplar  zuerst  nach- 
gewiesen. 

71.  Anoiis  stolidus  (Linn.). 
Sterna    stolida,    Linne,    Amoen.    Acad.   IV,    p.  240.    —  Idem,    Syst- 

Nat.,  Vol.  I,  p.  227,  Nr.   i,   1766. 
Anous  stolidus,  Lenz,  Journ.  f.  Ornith.   1877,  p.  381   («Sanghi-Ins.«)- 
Ausführliche  Synonymie  vgl.  bei   Salvadori,   Ornitol.  della  Papuasia, 

Vol.  III,  p.  452. 

Das  bisher  einzige  Beweisstück  für  das  Vorkommen 
dieser  Art  auf  den  Sanghir-Inseln  ist  ein  Exemplar,  das 
1875  Wulf  v.  BültzingslÖwen,  damals  in  Soerabaya 
(Java),  als  von  Sanghir  kommend,  an  das  Lübecker  Museum 
eingesendet  hat  (cf.  Lenz  1.  c).  Dabei  ist  nicht  ausdrück- 
lich angegeben,  ob  der  Balg  wirklich  auf  Gross-Sanghir 
(oder  vielleicht  auf  Siao?)  gesammelt  ist.  Das  gelegentliche 
Vorkommen  dieser  kosmopolitischen  Art  an  den  Küsten 
dieser  Inseln  ist  an  und  für  sich  in  hohem  Grade  wahr- 
scheinlich. 

Zum  Schlüsse  dieser  Aufzählung  stelle  ich  diejenigen 
zwölf  Arten  zusammen,  die  nach  unserer  bisherigen  Kenntniss 
sicher  oder  doch  höchst  wahrscheinlich  auf  Gross-Sanghir 
oder  doch  auf  die  »Sanghir-Inseln  im  engeren  Sinne  des 
Wortes«  beschränkt  sind,  ohne  zugleich  auf  Siao  oder  auf 
noch  ferneren  Gebieten  vorzukommen: 

1.  Loriculus  catamene,  Schlegel. 

2.  Hypothymis  Rowleyi  (Meyer). 

3.  Edolnsoma  Salvadorii,  Sharpe. 

4.  Dicruropsis  axillaris,  Salvadori. 

5.  Pinarolestes  sanghirensis,  Oustalet. 

6.  Aethopyga  Duyvenbodei  (Schlegel). 

7.  Dicaeum  sanghirense,  Salvadori. 

8.  Prionochilus  satjghirensis,  Salvadori. 

9.  Zosterops  Nehrkorni,  W.  Blasius. 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  63^ 

10.  Criniger  Platenae,  W.   Blasius. 

11.  Pitta  sanghirana,  Schlegel. 

1 2.  Pitta  coeruleitorques,  Salvador!. 


Anhang. 

Vögel  von  Siao. 

In  dem  vorstehenden  Aufsatze  habe  ich  bei  den  auf 
Gross-Sanghir  vorkommenden  oder  im  Allgemeinen  für 
»Sanghir«  angegebenen  Vögeln  diejenigen  Ausweise  jedesmal 
mit  anzugeben  gesucht,  welche  auf  Vorkommnisse  von  Siao 
hinweisen.  Ausserdem  sind  für  Siao  noch  fünf  andere  Arten 
angegeben,  die  auf  Gross-Sanghir  nicht  vorkommen,  und 
die  zum  Theile  sogar  dort  durch  Repräsentativformen  ver- 
treten sind  {Dicruropsis  leucops  durch  D.  axillaris,  Pitta 
palliceps  durch  P.  coeruleitorques  und  Ardeiralla  flavicollis 
durch  A.  melaena).  Ich  will  diese  fünf  Arten  zunächst  mit 
den  nöthigen  Ausweisen  hier  anführen: 

Dicruropsis  leucops  (Wallace). 

Dicrurus  leucops,  Wallace,  Proc.  Zool.  Soc.  i865,  p.  478  (»Celebes«). 
Chibia  leucops,  Sharpe,  Cat.  Birds  Brit.  Mus.,  Vol.  III,  p.  241  (1877). 
Dicruropsis  leucops,  Sharpe,  On  the  Collections  of  Birds,    made  by 

Dr.  Meyer:    Mitth.  aus  d.  K.  Zoologischen    Museum    zu    Dresden, 

Heft  III,  p.  361   (1878J,    »Siao«.    —    A.   B.  Meyer,    Sitzb.  u.  Abh. 

Ges.  Isis   1884,  Abh.  I,  p.  31.    —  W.  Blasius,  Madaräsz'  Zeitschr. 

f.  d.  ges.  Ornithologie,   i885,  p.  28 1^ 
Ausführliche  literarische  Nachweise  vgl.  bei  Sharpe,    Cat.  etc.,   I.  c. 

Diese  Celebes-Art  ist  von  A.  B.  Meyer  in  drei 
Exemplaren  (2  cT  und  i  $)  auf  Siao  aufgefunden,  wo  die 
Sanghir-Form  axillaris  bisher  nicht  beobachtet  ist.  Die 
eine  Art  scheint  die  andere  auf  der  benachbarten  Insel  zu 
vertreten. 

Pitta  palliceps,  Brüggemann. 
Abh.  Naturwiss.  Verein  Bremen,   Bd.  V,  p.  64  (Febr.  1876)  (»Sangir« 
errore).  —  Rowley  u.  Meyer,  Rowley's  Ornithological  Miscellany, 
Vol.  II,  Part.  VIII,  p.  327  (Mai   1877).    —  A.  B.  Meyer,  Sitzber.  u. 
Abh.  Ges.  Isis  1884.  Abh.  I,  p.  6  u.    18. 


638  W.    Blasius. 

Pitta  celebensis,  partim,  Schlegel,  Mus.  Pays-Bas,  Pitta,  Revue,  p.  lo 
(Avril   1874)   (»Individus  de  l'ile  de  SiaO"). 

In  dem  Leydener  Museum  ziihlt  Schlegel  fünf  Exem- 
plare von  Siao  auf,  die  er  zwar  unter  celebensis  ver- 
zeichnet, aber  doch  schon  in  der  eigenthümlichen,  von 
Brüggemann  zuerst  hervorgehobenen  Färbungsverschieden- 
heit kennzeichnet.  Es  sind  ein  Weibchen  (am  3i.  October 
i863)  und  zwei  junge  Männchen  (am  24.  October  i8ö5)  von 
Ho  e  dt  erbeutet ,  sowie  ein  Weibchen  und  ein  Junges,  1866 
von  R.  van  D  uy  ven  bode  gesammelt.  Brüggemann  be- 
schrieb die  Art  nach  drei  von  Dr.  G.  Fischer  gesammelten 
Exemplaren,  wobei  sich  auch  ein  ganz  junger  Vogel  befand. 
—  Dass  die  anfängliche  Heimatsangabe  Brüggemann's 
»Sangir«  in  »Siao«  verändert  werden  muss  ,  haben  Meyer 
und  Salvador!  nachgewiesen  (s.  oben  p.  602).  —  Meyer 
selbst  hat  keine  Exemplare  dieser  Art  erbeutet.  Bis  jetzt 
scheint  die  Art  nirgends  anders  als  auf  Siao  beobachtet 
zu  sein. 

Amaurornis  moluccana  (Wallace)  (var.  ?). 
Por:{ana  moluccana,  Wallace,  Proc.  Zool.Soc.  i865,  p.  480  (»Amboina, 

Ternate«). 
Amaurornis  moluccana y    A.  B.  Meyer,    Sitzber.    und  Abb.    Ges.  Isis 

1884,  Abb.  I,  p.  6  u.  55. 
Ausführlichere  Synonymie  der  Art  vgl.  bei  Salvadori,  Ornit.  d.  Papuasia, 

Vol.  III,  p.  276. 

A.  B.  Meyer  fand  die  Art  zuerst  und  bisher  allein 
auf  Siao.  Er  macht  dabei  auf  kleine  Unterschiede  des 
Siao-Vogels  von  dem  Batchian-Vogel  aufmerksam,  so  dass 
weiter  zu  prüfen  sein  würde,  ob  nicht  doch  für  Siao  eine 
Localrasse  unterschieden  werden  kann.  Die  Art  ist  über  die 
Molukken,  Papuasien  bis  Neu-Holland  verbreitet.  Auf  den 
Philippinen  scheint  sie  noch  nicht  gefunden  zu  sein.  Siao 
würde  als  ein  äusserster  Vorposten  nach  Nordwesten  anzu- 
sehen sein.  Um  so  eher  ist  in  diesem  Grenzgebiete  eine 
Variation  der  Hauptform  als  möglich  anzunehmen. 

Ardea  sumalrana^  Raffles. 
Transact  Linn.  Soc,  Vol.  XIII,  p.  325  (1822)  (.Sumatra«).   —  A.  B. 
Meyer,    Sitzb.  u.  Abb.   Ges.  Isis  1884,    Abb.  I,  p.  56  (»Siao«).    — 


iJie  Vögel   von   Gross-Sanghir.  (\'V.> 

W.  Blasius,   Madaräsz'  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Ornithologie  1886,  p.  201 

(Celebes). 
Ausführlichere  Synonymie    vgl.    bei    Salvador!,    Ornit.    d.    Papuasia, 

Vol.  Ill,  p.  340. 

A.  B.  Meyer  ist  der  P>ste  und  Einzige,  der  bis  jetzt 
die  Art  auf  Siao  aufgefunden  hat.  Dieselbe  ist  von  Indien 
bis  Neu-Holland  verbreitet   und  i<ommt  auch  in  Celebes  vor. 

Ardeiralla  flavicollis  (Latham). 
Ardea  ßavicollis,  Latham,    Ind.  Ornitholog.  Vol.  11,  p.  701  ,  Nr.  87 

(1790)  («India«;. 
Ardeiralla  ßavicollis,    A.  B.  Meyer,    Sitzb.  u.  Abh.    Ges.  Isis    1884, 

Abh.  I,  pp,  6  u.  57    (Siao).    —    W.  Blasius,  Madaräsz'  Zeitschr.   f. 

d.  ges.  Ornithologie   i885,  p.  32i   (Celebes). 
Ausführlichere  Synonymie    vgl.    bei    Salvador! ,    Ornit.    d.    Papuasia, 

Vol.  III,  p.  365. 

Ebenfalls  von  A.  B.  Meyer  zuerst  und  bis  jetzt  von 
ihm  allein  auf  Siao  gefunden.  Die  Art  ist  weit  verbreitet 
von  Indien  bis  Neu-Holland,  und  ist  auch  in  Celebes  ge- 
funden. 

Nunmehr  gebe  ich  noch  eine  dem  jetzigen  Stand- 
punkte unserer  Kenntnisse  entsprechende,  möglichst  voll- 
ständige Liste  der  Vögel  von  Siao,  in  welcher  ich 
mit  laufenden  Nummern  die  40  sicher  für  diese  Insel  nach- 
gewiesenen Arten  aufzähle,  während  ich  mit  Fragezeichen 
25  möglicherweise,  meist  sogar  höchst  wahrscheinlich,  vor- 
kommende Arten  einfüge.  Bei  jeder  der  ersteren  40  Arten 
füge  ich  den  Gewährsmann,  d.  h.  den  Sammler,  hinzu,  bei 
den  übrigen  deute  ich  in  Klammer  das  nächste  Verbreitungs- 
gebiet an. 

Farn.    I'^a  1  con  id  a  e. 

1.  Pandion  haliaetus  (Linn.)   s.  ob.   S.  53r)         Duyvenbode 

2.  Butastur  indicus  ''Gml.)       -      ..      .<     541  Hoedt 
?i.  Haliaslur  girrenera  (Vieill.) 

var.  ambiguus,  Brüggem.  ■■  .''42       Hoedt,  A.   B. 

Mever 
4.    'rachyspi:^ias    soloensis 

(Horsf.)      "      »      •'     544  Hoedt 

OrnisIV.  4.  41 


640 


W.  Blasius. 


Farn.   Strigidae. 

5.  Scops  menadensis,  Quoy  u. 

Gaim.  (»siaoensis«^  Schleg.)  s.  ob.   S. 

6.  Ninox  mac}~optera,W. Blas.        >>     « 
?  Strix  Rosenbergi,  Schlegel  » 

Farn.   Psittacidae. 
?    Tanygnathus     Müll  er  i 

(Temm.)       <>      »      » 

7.  Tanjrgnathus  megalo- 

rhjrnchus  (Bodd.)        »     » 
?   Tanjrgnathus  lucionensis  (Linn.)     » 

8.  Prioniturus  platurus  (Vieill.)     »      » 
?  Prioniturus  ßavicans,  Cassin   >>      » 

Farn.  Trichoglossidae. 

9.  J?o5Äz5?rfo  (P. L.S.Müller)  ..      «      » 

Farn.  Cuculidae. 
?    Cuculus  canoroides^'Si.MuW.        »      » 
?   Eudynamismelanorhyncha, 

S.  Müller    »      »      » 
10.  Eudynamis  mindanensis  (Linn.) 

var.  sanghirensis,  W.  Blasius     »     » 
IL   Centrococcyxjavanensis{Dnmon\)  » 
Farn.  Meropidae. 
?  Merops  ornatus,  Latham     »      »      •< 

Fam.   Alcedidae. 

12.  Alcedo  bengalensis,  Gmelin  »     » 

?   Cejrcopsisfallax{Sch\Qge\)   »     » 

13.  Callialcyon  rufa  (Wallace)  »     »     » 

14.  Sauropatis  chlor-is  (Bodd.)   ><      <>     » 

15.  Sauropatis  sancta  (Vig.  u. 

Horsf.)  »      » 

1 6.  Cittura  sanghirensis,  Sharpe     »     » 


544  Duyvenbode 

545  Hoedt 
556  (Celebes,  Gross- 

Sanghirj 


556  (Celebes,Gross- 

Sanghir) 

557  Hoedt 
559  (Gross-Sanghir, 

Philippinen  etc.) 

559  Duyvenbode 

560  (Celebes) 

563  Hoedt, 

Duyvenbode 

565  (Celebes  etc.) 

566  (Celebes) 


566 
570 


Meyer 
Mever 


570  (CelebeSjGross- 
Sanghir  etc.) 

570      Hoedt,  Meyer 
572  (Celebes,  Gross- 
Sanghir) 

572  Duyvenbode 

573  Hoedt,    Duy- 

venbode 

575  Duyvenbode 

576  Meyer 


Die  Vögel  von  Gross-Sanghir.  641 

Farn.  Coraciidae. 

?   Eurystomus Orientalis {L\m-\.)s.  ob.  S.  Syg  (Celebes,Gross- 

Sanghir  etc.) 
Fam.  Hirundinidae. 

?   Hirundo  gutturalis,  Scopoli      »      »     58o  (Celebes,  Gross- 
Sanghir  etc.) 
?   Hirundo  javanica,  Sparrm.        »      »     58o  (Celebes,  Gross- 
Sanghir  etc.) 
Fam.  Muscicapidae. 

17.  Monarcha  commutatus, 

Brüggem.       »     »     »     58o  Meyer 

Fam.  Campoph  agidae. 
?    Graucalus  leucopj'gius,  Bp.       »     »     58 1   (Celebes,  Gross- 
Sanghir) 
Fam.  Dicruridae. 

18.  Dicruropsis  leucops  (Wall.)»     »      »    637  Meyer 

Fam.  Ne  ctariniidae. 

19.  Hermotimia   sanghirensis 

(Meyer)      »      »      »     584  Meyer 

20.  Anthreptes  chlorigaster, 

Sharpe  (var..'')     »     »     «     585  Meyer 

Fam.   Pittidae. 

21.  Pitta  palliceps,  Brüggem.    »     »     »    637  Hoedt,  Duyven- 

bode,  Fischer 
Fam.  Saxicolidae. 
?   Monticola  solitarius  (P.  L. 

S.  Müll.)   »     »     »    602  (Celebes,  Gross- 
Sanghir  etc.) 
Fam.   Sylviidae. 

?  Locustellafasciolata{G.R. 

Gray)     »     »      »    60 5  (Gross-Sanghir, 
Philippinen  etc.) 
?  Phylloscopus  borealis  (J. 

H.  Blasius)      »     »      »    6o5  (Gross-Sanghir, 

Philippinen, 
Borneo    etc.) 
Fam.  Ploceidae. 
P   Munia  molucca     (Linn.)     »     »     •>    6o5  (Celebes,  Gross- 
Sanghir  etc. 
4li> 


642  W.  Blasius. 

Fam.  Sturnidae. 

22.  Calornis  sanghirensis,  Sal- 

vador!   s.  ob.  S.  6oG  Meyer 

Fam.  Oriolidae. 

23.  Broderipusformosus  (Cahanis)^^      >>    607  Meyer 

Fam.  Treronidae. 

24.  Osmotreron  sanghirensis 

(Brügg.  ex  Schlegel)    »      «      »    611  Hoedt, 

Duyvenbode 

25.  Ptilopiis  xanthorrhous 

(Salvadori)  »      »      »61?  Hoedt, 

Duyvenbode 

26.  Carpophaga  concinna,  Wall.    «      ->    61 5  Hoedt, 

Duyvenbode 
?    Carpophaga  radiata  (Quoy, 

et  Gaim.)  »      »      »617         (Celebes, 

Gross-Sanghir) 

27.  Mjrj-isticipora  bicolor  (Scop.)    »     »    617  Hoedt 

Fam.  Columbidae. 

28.  Macropygia  sanghirensis, 

Salvadori     «      »      »619     Meyer,  Hoedt, 

Duyvenbode 
Fam.   Gouridae. 

29.  Chalcophaps  indica,   Linn. 

(war.  sanghirensis  VJ.  Blas.'})      »      »    623        Duyvenbode, 

Hoedt 
Fam.   Caloenatidae. 

30.  Caloenas  nicobarica  (Linn.) »      »      »    626  Meyer 

Fam.  Megapodidae. 

31.  Megapodius  sanghirensis, 

Schlegel     »      »      >>     626         Duyvenbode 

32.  Megacephalon  maleo,  Temm.   »      »    627  Meyer 

Fam.   Rallidae. 

33.  Amaurornis  moluccana 

(Wallace)   (var?)         »      »      >'    638  Meyer 

Fam.  Charadriidae. 
?  Aegialitis  Geoffrqyi(Wag\.)^^      »      >>    627    (Celebes,  Gross- 
Sanghir  etc.) 


Die  Vögel  vou  Gross-Sanghir.  643 

Fam.   Scolo  p  acid  ae. 
?    Tringa  albescens,  Temm.  s.  ob.  S.   627  (Celebes,  Gross- 
Sanghir  etc.) 

34.  Tringoides  hypoleucos  (L.)  »      »      »    628  Meyer 

35.  Totanus  incanus  (Gml.)      »     «     »    628  Meyer 

36.  Nwjjeniusvariegatus {Scop.)»     »      »    629  Meyer 

Fam.  Ardeidae. 

37.  Ardea  sumatrana,  Raffl.      i'      »      »638  Meyer 

38.  Demiegretta  sacra  (Gml.)    »      ><      »    629  Meyer 
?  Herodtas  nigripes  (Temm.)  ^^      »      »    63o  (Celebes,  Gross- 
Sanghir  etc.) 

?  Bubulciis  co}'omandus  (Bodd.)    »      »    63 1    (Celebes,  Gross- 
Sanghir  etc.) 

39.  Ardeiralla  ßavicollis  (Lath.)      »      »    639  Meyer 
?  Nycticorax caledoniciis{GmA.)  '<      »    632  (Celebes,  Gross- 
Sanghir  etc.) 

Fam.  Pelecanidae. 

40.  Sula  leiicogastra  (Bodd.)     »     «     »    633  Meyer 

Fam,  Laridae. 
?  Hydrochelidon  nigra  (L.)    »     »      »    633       (Celebes! 

Gross-Sanghir?  etc.) 
?    Onychoprion  anaesthetus 

(Scop.)     >'      "      >'    634  (Celebes, Gross- 
Sanghir  etc.) 
?  Anous  stolidiis  (Linn.)  »      »      »     636  (Gross-Sanghir, 

Philippinen,  Borneo  etc.) 

In  dieser  Liste  ist  nur  Pitta  palliceps  als  eine  Art  zu 
bezeichnen,  die  für  Siao  eigenthümlich  ist,  da  Schlegel's 
Scops  siaoensis  mit  jnenadensis  übereinstimmt.  —  Es  ist 
jedoch  zu  hoffen,  dass  bei  weiterer  Durchforschung  der 
Insel  noch  andere  Formen  aufgefunden  werden,  welche  viel- 
leicht als  Vertreter  benachbarter  Arten  derselben  eigen- 
thümlich sind. 

Werfen  wir  zum  Schluss  noch  einen  Blick  auf  die  thier- 
geographischen  Beziehungen  der  Sanghir-Inseln,  soweit  sich 
solche  aus  der  dargestellten  Vogelfauna  ergeben,  so  zeigt 
sich,  dass  von  den  nicht  ganz  5o  Arten,  welche  keinen  weit 


644  W.  Blasius. 


ausgedehnten  Verbreitungsbezirk  haben  und  deshalb  über- 
haupt für  thiergeographische  Schlussfolgerungen  in  Betracht 
gezogen  werden  können,  mehr  als  die  Hälfte  nach  dem 
jetzigen  Standpunkte  unserer  Kenntniss  der  Inselgruppe 
eigenthümlich  sind,  nämlich  ausser  den  12  oben  angeführten 
Arten,  die  bisher  allein  auf  Gross- Sanghir  gefunden  sind, 
und  Pitta  palliceps  von  Siao,  die  ebenfalls  in  dieser  Reihe 
mit  erwähnt  werden  muss,  noch  die  auf  Siao  und  Gross- 
Sanghir  gemeinsam  vorkommenden  Arten: 

Ninox  macroptera    (vielleicht  auch  auf  Celebes), 

Eos  histrio, 

Littura  sanghirensis, 

Monarcha  commutatus  (vielleicht  auch  auf  Celebes),. 

Hermotimia  sanghirensis, 

Calornis  sanghirensis, 

Brodcripus  for?nosus, 

Osmotreron  sanghirensis, 

Ptilopus  xanthorrhous  (vielleicht  auch  auf  Celebes)^ 

Macropygia  sanghirensis  und 

Megapodius  sanghirensis, 

sowie  die  Varietäten 

Eudynamis  mindanensis  var,  sanghirensis  und 
Chalcophaps  indica  var,  sanghirensis. 

Von  denjenigen  Arten,  die  über  die  Sanghir -Inseln 
hinaus  einen  etwas  weiteren,  aber  doch  immerhin  noch 
einen  beschränkten  Verbreitungsbezirk  haben,  weisen  die 
meisten  auf  Beziehungen  zu  Celebes  hin,  sowie  auch  schon 
in  der  obigen  Liste  sich  drei  Arten  befinden,  die  vielleicht 
auch  auf  Celebes  vertreten  sind.  Abgesehen  von  den  beiden 
echten  Celebes -Arten  Prioniturus  ßavicans  und  Eudynamis 
melanorhyncha,  deren  Vorkommen  auf  den  Sanghir- Inseln 
noch  sehr  zweifelhaft  ist,  müssen  als  charakteristische 
Celebes-Formen  erwähnt  werden: 

Scops  menadensis, 
Strix  Rosenbergi, 
Tanygnathus  Miilleri, 


Die  Vögel  von   Gross-Sanghir.  645 

Prionitiirus  platuriis, 
Ceycopsis  fallax, 
Callialcyon   rufa, 
Graucaliis  leucopygius, 
Dicruropsis  leucops    (nur  auf  Siao), 
Carpophaga  radiata   und 
Megacephalon  nialeo. 

Von  echten  Philippinen -Vögeln  sind  im  Gegensatz 
dazu  nur  zu  erwähnen: 

Tanj-gnathus  lucionensis, 
Eiidj-namis  mindanensis  und 
Anthreptes  chloj-igaster. 

Von  Molukken-Vögeln,  die  sich  nordwestlich  bis  zu 
den  Sanghir- Inseln  ausbreiten,  gibt  es  auf  den  Sanghir- 
Inseln   nur: 

Tanygnathus  megalorhynchus, 

Carpophaga  concinna, 

Amaurornis  moluccana     (bis  jetzt  nur  auf  Siao 

beobachtet)     und 
Arde'iralla  melaena. 

Gewisse  und  vorwiegende  Beziehungen  zur  Molukken- 
fauna  haben  auch 

Nycticorax  caledonicus, 

Munia  molucca  und 

Haliastur  girrenera  var.  ambiguus, 

welche  auf  der  südlich  von  den  Sanghir- Inseln  gelegenen 
und  weiter  nach  Westen  vorspringenden  Insel  Celebes  die 
Westgrenze  ihrer  Verbreitung  zu  linden  scheinen,  während 
Pandion  haliaetus ,  Centrococcyx  javanensis  und  Hydro- 
chelidon  nigra  ungefähr  auf  den  Sanghir- Inseln  die  Ost- 
grenze ihres  grossen  Verbreitungsbezirkes  erreichen  dürften. 

Aus  diesen  Zusammenstellungen  folgt,  dass  die  Sanghir- 
Inseln,  welche  eine  verhältnissmässig  grosse  Zahl  eigen- 
thümlicher  Formen  beherbergen ,  im  Uebrigen  thiergeo- 
graphisch  den  nächsten  Anschluss  an  Celebes  zeigen.  Damit 


64(5  W.  Blasius.     Die  Vögel   von   Gross-Sanghir. 


Stimmt  auch  überein,  dass  die  meisten  den  Sanghir- Inseln 
eigentiiümlichen  Vogelarten  ihre  nächsten  Verwandten  in  der 
Fauna  von  Celebes  finden,  so  z.  B.  Loriculus  catamene 
in  L.  stigmatus,  Cittura  sattghirensis  in  C.  cj^anotis,  Hj-po- 
tJrymis  Rowleyi  in  H.  piiella,  Edoliisoma  Salvadoi'ii  in 
E.  morio,  Dicruropsis  axillaris  in  D.  leiicops,  Hermotimia 
sanghirensis  \n  porphyrolaema,  Dicaeum  sanghirense  in  cele- 
bicum,  Prionochilus  sanhirensis  in  aiireolimbatiis,  Pitta palli- 
ceps  in  P.  celebeiisis,  Ptilopus  xantorrhous  in  P.  melanospilus, 
Macropygia  sanghirensis  in  M.  albicapilla  und  Megapodius 
sanghirensis  in  M.  Gilberti.  Einige  Arten  sind  zugleich  mit 
Celebes-Formen  und  mit  anderen  nahe  verwandt,  so  Zosterops 
Nehrkorni  mit  Z.  atrifrons  von  Celebes  und  Z.  chrjrsolaema 
von  Neu-Guinea,  Pitta  sanghirana  mit  P.  melanocephala  von 
Celebes  u.  a.,  Calornis  sanghirensis  mit  C.  neglecta  von 
Celebes  und  panayensis  von  den  Philippinen,  und  Osmo- 
treron  sanghirensis  mit  0.  griseicauda  von  Celebes  und 
axillaris  von  den  Philippinen.  In  diese  Reihe  gehören  auch, 
da  die  Togian  -  Inseln  zur  Celebes  -  Fauna  zählen  und  die 
Sula-Inseln  gleichfalls  viel  Verwandtschaft  mit  Celebes  zeigen, 
Criniger  Platenae  ähnlich  Cr.  aureus  von  den  Togian-  und 
Cr.  longirostris  von  den  Sula-Inseln,  und  Broderipus  for- 
mosus  ähnlich  frontalis  von  Sula  und  acrorhynchiis  von 
den    Philippinen. 

Alleinige  Beziehungen  zur  Philippinen-Fauna  scheinen 
von  den  dem  Sanghir- Archipel  eigenthümlichen  Formen 
nur  Aethopyga  Duyvenbodei,  mit  Ae.  pulcherrima  verv/andi, 
und  Pitta  coerule'itorques ,  ähnlich  erythrogastra,  zu  be- 
sitzen. Alleinige  oder  doch  vorwiegende  Beziehungen  zu 
der  Molukken-Fauna  haben  nur  Eos  histrio  und  Monarcha 
commutatus ,  während  Pinarolestes  sanghirensis  vereinzelt 
der  papuasischen  Fauna  nahe  steht  und  Ninox  macroptera, 
abgesehen  von  den  verwandten  Formen  von  Celebes  und 
Flores,  auf  Japan  und  die  gegenüber  liegenden  Küstengebiete 
des  asiatischen  Festlandes  hinweist. 

Braunschweig,  Herzogliches  Naturhistor.  Museum. 
Februar   1888. 


.^\ 


Macropygia  sanghirensh  Salvadori . 
Fig.  1.  adull.        Fig.  2.  oju  v. 


2. 


Fig.lZosterops  Nehrkorni  W.Blasius.  6  aduU. 
Fig. Z.  Cimigcr  PlaierLue      W.Blasius.  6  adiiU . 


Bemerkungen 
über  das  Vorkommen  der  Vög-el 


Mainz  und  Umgegend 

^'on 

Wilhelm  von  Reiclienau. 

1.  Milvus  j'egalis,  au  ct. 

Brutvogel  im  Taunus.  Ankunft  6.  März  1887,  25.  Fe- 
bruar  1878. 

2.  Milvus  ater,  Gm. 

Brutvogel  auf  den  höchsten  Bäumen  der  Rheininseln. 
Ankunft  22.  März  1888,  3.  April  1887,  23.  Februar  i885, 
20.  März   1880,   3i.  März   1879. 

3.   Cerchneis  tinnunculus,  L. 
Gemeinster  Haubvogel,   Stand-,  Strich-   und  Zugvogel. 

4.  Erythropus  vespertiniis,  L. 
Vor   vielen  Jahren    einmal    im   Herbst    erlegt    worden; 
altes  c^:  Museum. 

5.  Hj'potriorchis  aesalon,  Tunstall. 
Selten  auf  dem  Zuge. 

6.  Falco  subbuteo,  L. 
Spärlicher    Brutvogel    im    Taunus,     häufig    auf    dem 
Herbststrich.      Ich    sah    ihn    stets    vergebens    nach    Rauch- 
schwalben, aber  mit  Erfolg  nach  Mehlschwalben  stossen. 

7.  Falco  peregrinus,  Tunst. 
Durchzugsvogel,    Ankunft    20.    Februar    1888.    Ein   cf 
wurde  einst    beim    vierten    Angrifft    auf  einen  zahmen  Gän- 
serich erlegt:  Museum. 


648  Wilhelm  von    Reichenau. 


8.  Astur  palumbarius,  L. 

Brutvogel  im  Taunus.    Auf  dem  Striche  häufiger.   Ich 

schoss  am   3o.  März    i885    ein    cf,    welches    einen    Hamster 

gekröpft  hatte. 

9.  Accipiter  nisus,  L. 

Gemeiner  Stand-  und   Strichvogel. 

10.  Aquila  naevia,  Wolf. 

Wurde  vor  Jahren  einmal  in  Mainz  geschossen. 

11.  Aquila   chrysaetus,   L. 

Wurde  vor  langer  Zeit  im  Taunus  erlegt:  W'ies- 
badener  Museum. 

12.  Haliaetus  albicilla,  L. 

Wurde    im    Jugendkleide     etwa    zwölfmal     seit     1840 

erlegt. 

13.  Pandion  haliaetus,  L. 

Als  Brutvogel  ausgerottet,  auf  dem  Durchzuge  21.  Sep- 
tember   i886. 

14.   Circaetus  gallicus.  Gm. 

Wurde  im  Taunus  schon  als  Brutvogel  beobachtet 
und  wiederholt  geschossen.  Ich  sah  ein  Paar  im  Juli  1884 
nahe  dem  Waldrande  bei  Walluf,  wo  es  viele  Eidechsen  gibt. 

15.  Pernis  apivorus,  L. 
Seltener  Brutvogel  im  Taunus,    z.  B.  bei  Neudorf  im 
Rheingau,    wo  ich  ihn   auch  auf  W^aldwegen   Wespennester 
ausgraben  sah. 

16.  Archibuteo  lagopus,  Brunn. 
Spärlicher   Wintergast    in    der    rheinhessischen    Ebene. 

17.  Buteo  vulgaris,  Bechst. 
Als    Brutvogel    häufig,    noch    häufiger   als  Wintergast. 
Einmal  fand  ich  einen  Hamster,  im  strengen  Winter  1879/80 
ein  Haushuhn  von  ihm  gekröpft. 

18.  Buteo  dese?~torum,  Daud. 
Ich  sah   ein   bei  Mainz  erlegtes  junges  cf  am  2.  Januar 
1880. 


Bemerk,  über  das  Vorkommen  der   Vögel   von  Mainz  und   Umgeg.      649 

19.    Circiis  aeruginosiis,   L. 
Seltener  Brutvogel  am  Mittelrhein. 
20.   Circus  cyaneus  L. 
Seltener  Brutvogel,  auf  dem  Durchzuge  häufig. 

21.    Circus  cineraceus,  Mont. 
Nur  selten  beobachtet. 

22,  Athene  noctua,  Retz. 
Ueberall  gewöhnlicher  Standvogel. 

23.  Syrnium  aluco,  L. 

Häufiger  Standvogel  im  Eichenhochwalde   des  Taunus. 

24.  St  rix  ßammea,  L. 

Unterseite  rostgelb,  seltener  schneeweiss.  Gemeinste 
Eule;  sitzt  oft  in  Taubenschlägen,  Hauptfeind  des  Seglers, 
welchen  sie  Nachts  aus  den  Mauerritzen  zieht.  Im  strengen 
Winter   1879/80  verhungerten  viele. 

25.    Otus  vulgaris,  Flemm. 
Häufiger   Brutvogel    im    Walde;    einzelne    überwintern 
und  jagen  dann  im   Röhricht    auf  Spitzmäuse    und  Wasser- 
ratten. 

26.  Brachyotus  palustris,  Forst. 
Als    Durchzugsvogel    zur    Schnepfenstrichzeit    in    der 
Ebene  nicht  selten,  z.  B.  9.   März    1888. 

27.   Caprimulgus  europaeus,  L. 
Auf  Haiden    beiderseits    des    Rheines    häufig.     Abend- 
liches Schnurren  von  Anfang  Mai  ab. 

28.  Cypselus  apus,  L. 
Gemeiner  Sommervogel  von  Ende  April  bis  Ende  Juli. 
Fällt  bei  anhaltendem  Regen  oft  matt  hernieder,  erholt 
sich  jedoch  bald  wieder,  wenn  man  ihn  nach  Aufhören  des 
Regens  in  die  Luft  wirft,  wie  ich  oft  gethan.  Neue  Tele- 
graphen- und  Telephonleitungen  werden  manchen  zum 
Verderben.  Ankunft  der  ersten:  April  16.  1888, 
26.   1887,  26.   ]886,   12.    i885,  23.  1884,  27.  i883,  24.  1882, 


650  Wilhelm   von   Reichenau. 


i8.  1881,  27.  1880,  20.  1879,  16.  1878.  Letzte  gesehen: 
August  20.  1887  und  II.  1882. 

29.  Hirundo  rustica,   L. 

Häufigste  Schwalbenart  von  Mitte  April  bis  Ende 
September.  Einzelne  mit  rostfarbener  Unterseite.  Erste  ge- 
sehen; Aprils.  1888,  6.  1887,  5.  1886,  7.  i885,  4.  1884, 
9.  i883,  5.  1882,  10.  1881,  10.  1880,  6.  1879,  7.  1878. 
Letzte  Schaaren  8.  October  1887,  allerletzte  Exemplare 
14.,  27.  September  1886,  allerletzte  Exemplare   i5.  October. 

30.  Hirundo  urbica,  L. 

In  Städten  meist  am  Nisten  verhindert,  daher  häufiger 
auf  dem  Lande.  Ankunft:  April  23.  1888,  25.  1887, 
9.  1880,  20.  1879.  Letzte  20.  October  1887,  20.  October 
1879.  Eine  Schaar  von  mehr  als  1000,  28.  August  1886, 
einige  Brüten   noch  nicht  flügge  4.  October   1878. 

3L  Hirundo  riparia,  L. 
Am  Rhein  häufig,    nistet    besonders   zwischen  Nieder- 
walluf  und  Geisenheim.  Ankunft  beobachtet   17.  April  1881. 

32.   Cuculus  canorus,  L. 
Häufiger  Waldvogel.  Ankunft  19.  April  1888,    i3.  1887, 
26.    i883,    i5.    1878.   Paarung  beobachtet  3.  Mai   1886. 

33.  Alcedo  ispida,  L. 
Häufiger  Stand- und  Strichvogel:  Hauptstrich  17.  October 

1887. 

34.   Coracias  garrula,  L. 

Nistete  vor  einigen  Jahren  in  hohlen  Eichen  des  Gross- 
Gerauer  Waldes. 

35.   Orioliis  galbida,  L. 

Häufiger  Sommervogel  ,  selbst  in  Gärten.  Vertilgt 
haarige  Raupen  und  Baumwanzen.  Ankunft  bemerkt  Mai  6. 
1888,  7.  1887,  3.  1886,  April  3o.  i885,  Mai  4.  1884, 
2.  1882,  5.  1881,  6.  1880,  10.  1879,  4.  1878.  Abzug  im 
August,    z.  B.    17.  August   1880.     »Goldamsel«. 

36.  Sturnus  vulgaris,  L. 
Stand-    und    Strichvogel.    Ankunft    16.   Februar    1888 
(blieb  geschaart  bis   22.   März),  9.  Februar  1884,  7.  Februar 


Bemerk,  über  das   Vorkommen  der  Vögel   von   Mainz  und  Umgeg.     651 

1878.     Im  Herbste    in  Flügen    zu  mehreren  Hunderten    bis 
Tausenden  die  Weinberge  brandschatzend. 

37.  Lycos  monedula,  L. 
Häufiger  Brutvogel    in   Städten    und  Dörfern;    Stand- 
und  Strichvogel.   Paarung  Anfangs  März. 

38.  Corpus  corax,  L. 

Brutvogel  im  Taunus;  in  der  Ebene  Strichvogel,  be- 
sonders im  October. 

39.  Corpus  corone,  L. 
Häufiger  Brutvogel  im  Walde. 

40.  Corpus  cornix.  L. 

Häufiger  Wintergast.  Ankunft  25.  October  1887, 
16.  October  1886,  i.  November  1879.  Letzte  gesehen 
23.  März   1888,    I.  April   1887,  25.   März    i883. 

41.    Corpus  frugüegus,  L. 
Spärlicher  Brutvogel    in  der  Ebene,     Mit    den    beiden 
Vorigen    zur    Winterszeit    Flüge    von    Tausenden    bildend. 
Noch  geschaart   16.  März   1888. 

42.  Pica  caudata,  Boie. 

Häufiger  Standvogel,  nistet  besonders  auf  Pappeln  und 
Weiden  von   Rhein   und  Main. 

43.    Garrulus  glandarius,  L. 
Gemeiner    Waldvogel.     Ich     schoss    einen     mit    einer 
jungen  Amsel  im  Schnabel,   einen  andern  mit  einem  Turtel- 
taubenei  im  Kröpfe. 

44.  Nucifraga  caryocatactes,    L. 
Sehr  selten  als  Wandervogel  im  October  vorkommend. 

45.  Gecinus  piridis,  L. 
Kaum  noch  häufiger  Brutvogel. 

46.  Gecinus  canus,  Gm. 

Früher  häufiger  Brutvogel,  jetzt  sehr  vermindert. 


652  Wilhelm  von    Reichenau. 


47.  Dryocopus  marthis,  L, 
In    den    sechsziger  Jahren    hörte    ich    seinen  Ruf  öfter 
im  Taunus  ;  seitdem  nicht  mehr. 

48.  Picus  major,  L. 
Ziemlich  spärlicher  Standvogel. 

49.  Picus  med  ins,  L. 

Im  Laubholzhochwalde  häufiger  Stand-  und  Strichvogel. 

50.  Picus  minor,  L. 

Brutvogel  im  Taunus;  im  Winter  in  der  Ebene. 

51.  Jynx  torquilla,  L. 

Erster  Ruf:  April  24.  1888,  19.  1887,  12.  1884, 
i3.  i883,  i5.  1882,  12.  1881,  20.  1880,  22.  1879,  i3.  1878. 
Häufiger  Brutvogel. 

52.  Sitta  europaea,  L. 

Häufiger  Brutvogel  im  Walde,    Strichvogel  in  Gärten. 

53.   Tichodroma  muraria,  L. 
Wurde  vor  Jahren  einmal  an  einer  Mainzer  Festungs- 
mauer bemerkt. 

54.   Certhia  familiaris,  L. 
Ueberall  häufiger  Standvogel. 

55.  Upupa  epops,  L. 
Früher  häufig,   durch  Ausbesserung  des  Rheindammes 
jetzt   spärlicher  Brutvogel.     Ankunft   notirt   10.  April   1881, 

56.  Lanius  excubitor,  L. 
Spärlicher    Brutvogel,    häufiger    als    Wintergast.     Das 
Paar  am  Brutplatz  24.   Februar   i885,  8.  März   1879. 

57.  Lanius  minor,  L. 
Brütet     in     mehreren    Paaren    um    Mainz    auf    Allee- 
pappeln. 

58.  Lanius  rufus,  Brss. 
Brutvogel    auf    Obstbäumen    und  Kiefern;    stösst    auf 
erwachsene  Singvögel.    Ankunft  notirt  3o.  April   i883. 


Bemerk,  über  das  Vorkommen  der  Vögel   von  Mainz   und  ümgeg.     G53 

59.  Lantus  collurio,  L. 
Nistet  häufig  in  Hecken.    Vier  Nester  mit  vollem  Ge- 
lege   II.   Mai    1878.     Spiesst    hier    hauptsächhch  Hummeln, 
Wespen    und  Grillen,    manchmal   auch  Wühlmäuse  [Hjrpu- 
daeus  arvalis). 

60.  Muscicapa  grisola,  L. 

Häufiger  Brutvogel.  Ankunft  27.  April    i883,    10.  Mai 
1879,    10.  Mai   i""" 


61.  Muscicapa  luctuosa,  L. 

Nicht  seltener  Brutvogel,  nistet  in   Baumlöchern. 

62.  Bomb^cilla  garrula,  L. 

In  manchen  Jahren  als  Wandervogel  im  Herbste  ein- 
treffend. Er  war  im  Spätherbste  1866  in  allen  Gärten  an- 
zutreffen. 

63.  Accentor  modularis,  L. 
Seltener  Brutvogel  im  Taunus. 

64.   Troglodjrtes  parvulus,  L. 
Sehr  häufiger  Standvogel.  In  einem  ruinenhaften  Wach- 
holderbusche  brütend  gefunden   6.  Mai    1886. 

65.    Cinclus  aquaticus,  L. 

Spärlicher  Brutvogel  der  Taunusbäche;  gemein  in  den 
oberbairischen  Voralpen. 

66.  Poecile  palustris,  L. 
Häufiger  Standvogel. 

67.  Parus  ater,  L. 
Im  Nadelwalde  häufig;  in  Gärten  Strichvogel. 

68.  Parus  cristatus,  L. 
Als  Brutvogel  nicht  selten  im  Nadelwalde. 

69.  Parus  major,  L. 
Ueberall  sehr  häufig.    Die   von   Ende  Mai    an    flüggen 
Jungen  werden  auch  mit  Ringelspinnerraupen  gefüttert. 
70.  Parus  coeruleus,  L. 
Sehr  häufig  in  Vorhölzern  und  Gärten. 


654  Wilhelm  von   Reiclienau. 


71.  Acrediila  caudata,  L. 
Brutvogel  im  Taunus,   im  Winter  in  Gärten. 

72.  Regulus  cristatus,  Koch. 
Sehr    häufig   zur  Winterszeit   in   Wäldern    und  Parks; 
auch  Brutvogel. 

73.  Regulus  ignicapillus,  Chr.  L.  Br. 
Einmal   im  Sommer  in  den  Wiesbadener  Anlagen^ge- 

sehen. 

74.  Phyllopneuste  sibilati'ix,  Bchst. 

Häufig  im   Walde. 

75.  Phyllopneuste  trochilus,   L. 
Ueberall  häufig.  Erster  Gesang  24.  März   188 1. 

76.  Phyllopneuste  rufa,  Lath. 
Sehr    häufig    im  Walde;    von    Mitte    März    bis    Mitte 
October.  Letzte  21.  October   1887. 

77.  Hypolais  salicaria,  Bp. 

Brutvogel,    verwendet    zuweilen    Papierschnitzel    zum 

Nestbau. 

78.  Acrocephalus  arundinaceus,  Nm. 

Sehr  häufiger  Brutvogel  im  Röhricht. 

79.  Acrocephalus  turdoides,  Meyer. 
Häufiger   Brutvogel  im  Röhricht. 

80.  Calamoherpe  phragmitis,  Bchst, 
Häufiger  Brutvogel  im  Röhricht. 

81.   Sylvia  curruca,  L. 
In  Vorhölzern    und    Gärten    häufiger    Brutvogel.    An- 
kunft  20.   April    1879. 

82.  Sylvia  cinerea,   Lath. 

Häufiger  Brutvogel  im  Dorngestruppe.  Ankunft  4.  Mai, 
Gelege    18.  Mai    1878. 

83.  Sylvia  atricapilla,  L. 

Hier  überall  häufigste  Grasmücke.     Ankunft  20.   April 
1888. 


Bemerk,  über  das  Vorkommen  der  Vögel    von   Mainz  und   Umgeg.     655 

84.   Sylvia  hortensis,  au  ct. 

Brutvogel  in   Garten.  Ankunft  25.  April   1879. 
85.  Merula  vulgaris,  Leacli. 

»Schwarzamsel«.  In  Gärten  Standvogel,  im  Walde 
meist  Strichvogel.  Sehr  häufig.  Erster  Gesang  i3.  März 
1888,  2.  März  1887,  22.  März  1886,  18.  Februar  i885, 
4.  März  1884,  12.  Februar  i883,  22.  Februar  1881,  20.  Fe- 
bruar 1878;  singt  bis  Ende  Juli.  Ende  Juni  ertönt  ein 
eigenes  Sommerlied:  da  di  ditt,  dih  dl  da.  Dasselbe  besteht 
aus  den  Noten: 


£^=^M^^^^ 


und  scheint  eine  Nachahmung  menschlichen  Pfeifens  zu  sein, 
obwohl  ich  es  von  verschiedenen  Amseln,  welche  über  eine 
Stunde  Wegs  von  einander  wohnen,  in  den  letzten  Jahren 
hörte.  In  diesen  Tagen  (26. — 3o.  Juni)  singt  eine  Garten- 
amsel allabendlich  tut  tut  tut  dahüh  —  zirrrrr^  wobei  ganz 
entschieden  das  dahüh  —  zirrrrr'  der  vortrefflich  nachge- 
machte Pfiff"  von  Locomotive  und  Zugführer  ist.  Im  Früh- 
jahre hörte  ich  niemals  die  Amsel  »spotten«;  erst  in  den 
letzten  Jahren  fällt  mir  auf,  dass  sie,  wenn  die  erste  Brut 
erwachsen,  statt  ihres  Liedes  dies  thut. 

86.  Merula  torquata,  Boie. 
Zuweilen  Durchzugsvogel  im  Taunus. 

87.   Turdus  pilaris,  L. 
Durchzugsvogel    und    Wintergast.     Letzten    Flug    ge- 
sehen 4.  März   1888. 

88.   Turdus  viscivorus,  L. 
Häufiger  Brutvogel  im  Nadelwalde,    auch  Standvogel. 
Erster  Gesang   18.   Februar   i885,  4.  März   1884,   5.  Februar 
1883,   i5.   Februar   1879. 

89.   Turdus  musicus,  L. 
Häufig    im    Laub-    und    Nadelwalde,    kommt    im    März 
und    zieht    im    September.     Erster    Gesang  22.  März   1886, 
Ornis  IV.  4.  42 


656  Wilhelm  von   Reichenau. 

1 5.  März    1884,    3o.    März    i883,    27.  März    1880,    20.  März 
1879. 

90.   Tiirdus  iliacus,  L. 
Im  Herbste  in   Weinbergen. 

91.  Monticola  saxatilis,  L. 

Brutvogel  am  Mittelrhein,  so  weit  die  Felsen  reichen, 
von  Bingen  an  abwärts. 

92.  Monticola  cyanea,  L. 

Im  Herbste  1869  in  Flügen  am  Stoppelberge  bei 
Wetzlar.  Von  mir  selbst  beobachtet ;  es  wurden  sieben 
Stück  in  Dohnen  gefangen,  die  jedoch  durch  Heher  des 
Hirnes  beraubt  waren,  daher  zum  Ausstopfen  untauglich. 
Den  scheuen  Vögeln  konnte  man  nicht  schussgerecht  nahen. 

93.  Ruticilla  titliys,  L. 
Häufig    in    Ortschaften    und    Steinbrüchen;    März    bis 
October,    einzelne    bis    Anfangs  November.    Ankunft    März 
27.  1888,  II.   1887,    22.    1886    (Junge    ausgeflogen    i5.   Mai), 

19.  i885,     i3.     1884,      3o.     i8S3,      i5.     1882,      9.    1880, 
18.    187g,  2.  April   1878. 

94.  Ruticilla  phoenicura,  L. 
Kaum    häufig;    Nester    in    hohlen    Bäumen.    Ankunft 

20.  April  1879. 

95.  Luscinia  minor^  Chr.  L.  Br. 
Vor    zwanzig    Jahren    noch    zahlreich,    seitdem    mehr 
und  mehr  durch  Vogelsteller,  Wegfall  geeigneter  Niststellen 
und     Zunahme     der      Katzen     vermindert.     Ankunft    April 

18.  1888,   19.   1887,  26.   i883,   19.   1882,  20.  1880,  27.  1879, 

19.  1878. 

96.  Cyanecula  leucocyanea,  Chr.  L.  Br. 
Am  Rhein    selten,    mehr    am    unteren  Main,    Ankunft 
26.  März   1887. 

97.  Dandalus  rubecula,  L. 
Häufig    im     Walde ,     sonst     einzeln.      Erster    Gesang 
März  25.   1888,  24.   1887,  23.   1886,    12.   i883. 


Bemerk,  über  das  Vorkommen  der  Vögel   von  Mainz  und  Umgeg.      G57 

98.  Saxicola  oenanthe,  L. 

Spärlicher  Brutvogel.  Nester  in  Erdgruben.  Ankunft 
17.  April   1887. 

99.  Pratincola  rubetra,   L. 
Brutvogel  auf  allen  Wiesen. 

100.  Pratincola  rubicola,  L. 
Häufiger    Brutvogel    an    Hecken.    Ankunft    März     22. 
1888,  20.    1887,    3o.     1886,    7.    1882,    i3.  1880,    17.    1879; 
Gelege  Mitte  Mai. 

101.  Motacilla  alba,  L. 
Gemeiner    Brutvogel.     Einzelne     halten     in     gelinden 
Wintern    aus.     Ankunft    g.   März    1888,    26.   Februar    1887, 
26.  Februar    i885,    2.  März    1884,    6.  März    i883,    8.  März 
1879,  25.  Februar   1878. 

102.  Motacilla  siilphurea,  Bchst. 
Häufig    längs  den   Ufern  der  Flüsse  und  Bäche.     Vom 
ersten     Frühjahre     bis    Wintersanfang.     Ankunft     10.    März 

1888. 

IOd.  Budrtes  ßavus,  L. 
Häufiger     Brutvogel    auf    feuchten    Wiesen.     Ankunft 
April    20.    1888,    21.   1880,    20.   1879,     i3.   1878.     Im    März 
hier  noch  nie  beobachtet. 

104.  Anthus  arboreus,  Bchst. 
Häufiger  Brutvogel    im    lichten  Walde   und  in  Baum- 
stücken auf  dem  Felde.  Gesang  von  Anfang  Mai  bis  in  den 
August;   Gelege  gegen  Ende  Mai. 

105.  Galerita  cristata,  L. 

Gemeiner  Standvogel  um  Städte  und  Dörfer,  singt 
früher  als  die  Feldlerche,  oft  Anfangs  Februar. 

106.  Lulllila  arborea,  L. 

Häufig  im  Kiefernwalde,  Gesang  4.  März  1884,  22.  Fe- 
bruar  1881,  8.  März   1879. 

107.  Alaiida  arvensis,  L. 

Häufig  im  Felde,  im  Herbste  oft  in  grossen  Schaaren. 
Ankunft  Februar  20.  1888,  24.  1887,  9,  1884,  25.  i883, 
19.    1881. 

42* 


658  Wilhelm  von   Reichenan. 


108.  Miliaria  europaea,  Swains. 

Spärlicher  Brutvogel    von   Anfangs  März    bis  Anfangs 

October. 

109.  Emberiia  citrinella,   L. 

Gemeiner  Standvogel. 

110.   Schoenicola  schoeniclus,  L. 

Stellenweise    häufig    im    Röhricht.    Ankunft    20.    März 

1886. 

111.   Plectrophanes  nivalis,    L. 

Nur  in  manchen  Wintern   vorkommend,  z.  B,  1879/80. 

112.  Passer  montanus,  L. 
Gemeiner  Standvogel. 

113.  Passer  domesticus,  L. 

Gemeinster    Standvogel.     Im    Frühlinge    sehr    nützlich 
durch  Vertilgung  von  Frostspannerraupen. 

114.  Fringilla  coelebs,  L. 
Strich-  und  Standvogel.  Nicht  nur  alte,  sondern  auch 
junge  Männchen  und  neuerdings  immer  mehr  Weibchen 
bleiben  über  Winter  hier.  Erster  Schlag-  März  i3.  1888, 
2.  1887,  8.  1886,  Februar  18.  i885,  23.  1884,  25.  i883, 
9.  1882,  21.  i88i,  20.  1880,  26.  1879,  20.  1878.  Paarung 
Anfangs  März;  flügge  Junge  25.  Mai. 

115.  Fringilla   montifringilla,  L. 
Ueberall  als  Wintergast  bis  in  den  März. 

116.   Coccothraustes  vulgaris,  Pall. 
Häufiger  Brutvogel  im  Walde,  vereinzelter  Wintergast. 

117.  Ligiirinus  chloris,  L. 
Gemeiner  Stand-    und  Strichvogel;    erste    Brut    flügge 
20.  — 25.  Mai. 

118.   Serinus  hortulanus,  Koch. 
In  Parks  und  Gärten  sehr  häufiger  Brutvogel.    Kleine 
Trupps    öfter    auch    im  Winter    beobachtet.     Ankunft    März 
3i.   1888,   i5.   1887,  22.   1886,  2.   i885,   i3.   1884,   10.    1882. 


Bemerk,  über  das  Vorkommen   der  Vögel  von   Mainz  und   Umgeg.     659 

119.    Chrrsomitris  spinus,  L. 
Brutvogel  im  Taunus;  in  der  Ebene  auf  dem  Striche. 

120.    Cardiielis  elegans,  Steph. 
Häufiger  Brutvogel  in   Garten. 

121.  Cannabina  sanguinea,   Landb. 

Häufiger  Brutvogel  im  Gebüsche,  in  Hecken  und 
Gärten;   Gelege  Anfangs  Mai. 

122.  Linaria  alnorum,  Chr.  L.   Br. 
Zuweilen  Wintergast,  meist  in  Waldungen. 

123.  Pyrrhida  europaea,  Vieill. 
Spärlicher  Brutvogel  im  Walde.  Zur  Strichzeit  überall 
häufig,  ebenso  als  Wintergast. 

124.  Loxia  curvirostra,  L. 
Kam   vor;  ich  selbst  sah  ihn   niemals. 

125.  Columba  palumbus,  L. 

Spärlicher  Brutvogel  im  Walde.  Familienweise  im 
Felde  vor  Mitte  Juli;  in  der  ersten  Märzhälfte  in  Flügen 
zu  fünfzig  bis  sechsig  und  mehr  in  der  Rheinebene,  zu 
Hunderten  Mitte  März   i! 


126.    Columba  oenas,  L.  • 

Ueberall,  wo  hohlästige  Eichen  vorkommen;  sehr 
häufig  im  Hochwalde  bei   Gross-Gerau. 

127.  Turtur  auritus,   Ray. 

Ueberall  häufig.  Ankunft  6.  Mai  1887,  i.  Mai  1886 
(Paarung  am  9.  Mai),  29.  April  i885,  6.  Mai  1884,  3o.  April 
i883,  2.  Mai  1882,  5.  Mai  1880,  20.  April  1879,  i.  Mai 
1878.  Junge  flügge  nach  Mitte  bis  Ende  Juli.  Abzug  Ende 
August  bis  Mitte  September.  Nachzügler  noch  im  November 
bemerkt. 

128.  Tetj-ao  urogallus,  L. 

Fehlt  im  Taunus,  aber  nicht  seltener  Standvogel  in 
den  Waldungen  an  der  oberen  Dill.  Auch  bei  Reicheisheim 
im  Odenwalde. 


6G0  Wilhelm  von  Reichenau. 


129.  Tetrao  tetrix,  L. 
Standvogel  im  Rhöngebirge  und  östlichen  Odenwalde. 

130.  Tetrao  bonasia,  L. 

Im  Taunus  nicht  seltener  Standvogel.  Alljährlich  z,  B. 
mehrere  Brüten  unfern  Neudorf  im  Rheingau. 

131.  Starna  cinerea,  L. 

Häufiger  Standvogel  in  der  Rhein-  und  Mainebene. 
In  kleineren  Gemarkungen  werden  allherbstlich  über  hundert,, 
in  den  grÖssten  und  besten,  z.  B.  Gross-Gerau,  bis  tausend 
und  mehr  erlegt.  Viele  Bruthennen  finden  beim  Mähen  der 
Wiesen  und  des  Klees,  viele  Hühner  überhaupt  bei  Hoch- 
wasser ihren  Tod. 

132.   Coturnix  dactylisonans,  M. 

Ueberall  in  der  Ebene,  aber  spärlicher  werdend.  An- 
kunft Mitte  Mai,  Abzug  September,   October. 

133.  Phasianus  colchicus,  L. 
Von    Jagdpächtern    in    hessischen    Waldungen    und    in 
Weidendickungen  des  Rheins  und  Mains  ausgesetzt,  gedeiht 
befriedigend.  Balze  zur  Zeit  des  Schnepfenstriches  im  März. 

134.   Otis  tarda,  L. 
Kommt  als  Wintergast  fast  alljährlich,    aber   selten   in 
der  weiten  Rhein-  und   Mainebene  vor. 

135.  Oedicnemus  crepitans,  L. 
Wurde  vor  Jahren  bei  Biebrich  geschossen. 

136.  Charadrius  pluvialis,  L. 

Alljährlich  zur  Strichzeit,  besonders  im  October,  am 
Rhein  und  Main  vorkommend. 

137.  Aegialites  minor,  M.  u.  W. 
Kommt    mehr    an    den    Nebenflüssen    als     am    Rhein 
selbst  vor. 

138.   Vanellus  cristatus,  L. 

Vor  zwanzig  Jahren  gemeiner  Brutvogel,  jetzt  nur 
auf  dem  Durchzuge  vorkommend.  Anfangs  bis  Ende  März 
grosse  Flüge    zwischen   Schierstein    und    Erbach    am  Rhein. 


Bemerk,  über  das  Vorkommen  der  Vögel  von  Mainz  und   Umgeg.      661 

139.  Haematopus  ostralegus,  L. 
Verirrte    sich    bei    dichtem    Nebel    wiederholt   an    den 
Rhein.     Ich  schoss  einen  am    17,  October   1886  bei  Nieder- 
walluf  am  Rhein. 

140.  Grus  cinerea,   Bebst. 
Durchzugsvogel   im  März    und  October.    Am   19.  und 

20,  März  1888  standen  reisemüde  Trupps  auf  den  schnee- 
bedeckten Feldern.  Durchzug  i3.  März  und  25.  October 
1887,  20. — 22.  März  und  26.  October  1886  (letztere  mit 
lebhaftem  Rückenwinde  ziehend),  8.  und  3o.  März  i885, 
8.  März   1880. 

141.  Ciconia  alba,  Bebst. 

Sehr  spärlicher  Brutvogel,  in  Mainz  z.  B.  nur  ein 
Paar.  Ankunft  in  Mainz  5.  März  1888,  17.  März  1879,  in 
Worms  9.   Februar    1884. 

142,    Ciconia  nigra,  L. 
Seltener  Durchzugsvogel.  Mageninhalt  eines  bei  Gross- 
Gerau  geschossenen  (Anfang  December    1879)    drei  Wasser- 
frösche,    deren    Brust    von    unten    aufgeschlitzt    und    deren 
Herz  durchstochen  war. 

143.  Platalea  leiicorodia,  L. 
Wurde  früher  auf  dem  Durchzuge  bei  Biebrich  einmal 
geschossen. 

144.  Falcinellus  igneiis,  Leach. 

Wurde  früher  auf  dem  Durchzuge  bei  Biebrich  einmal 
geschossen. 

145.  Ardea  cinerea,  L. 

Sehr  häufig  am  Rhein  von  Anfangs  September  bis  in 
den  März.  Die  Reiherstände  in  den  benachbarten  Wal- 
dungen sind  alle  zerstört. 

146.  Ardea  purpurea,  L. 
Seltener  Durchzugsvogel.   Mageninhalt  eines  am  Main 
geschossenen :    eine    Larve    des    grossen  Wasserkäfers    und 
zwei   Rossäpfel. 

147.  Ardetta  niinuta,  L. 
Häufiger  Brutvogel  im  Röhricht. 


662  Wilhelm  von   Reichenau. 


148.  Nycticorax  griseus,  Stückl. 
Seltener  Durchzugsvogel. 

149.  Botaurus  stellaris,  L. 
Seltener    Brutvogel    am    Mittelrhein;    im    Winter    all- 
jährlich beobachtet. 

150.  Ralliis  aquaticus,  L. 
Alljährlich    auf    dem    Durchzuge    Ende  October,    An- 
fang November  bemerkt. 

151.   Crex  pratensis,  Bchst. 
Spärlicher  Brutvogel. 

152.   Gallinula  minuta,  Pall. 
Sah    ich    wiederholt    auf    dem.    Durchzuge    im    Spät- 
herbste;   am   12.  December   i886    stiess    sich    ein  Exemplar 
den   Kopf  an  einem   Telegraphendrahte  ein. 

153.    Gallinula  por^^ana,  L. 
Auf  dem  Durchzuge  im  Spätherbste  oft  häufig. 

154,    Gallinula  chloropus,  L. 
Gemeiner  Brutvogel  im  Röhricht.   Einzelne  bleiben  im 
Winter  zurück. 

155.  Fulica  atra,  L. 
Spärlicher    Durchzugsvogel,     z.    B.     25.     März     i888, 

24.  September   1886. 

156.  Numenius  arquatus,  Cuv. 
Seltener  Durchzugsvogel. 

157.   Scolopax  i'usticola,   L. 

Einzelne  Paare  bleiben  über  Winter  (Lagerschnepfen). 

Immer    spärlicher    werdender    Durchzugsvogel:    Hauptstrich 

i3.  April   1888,  25.  März    1887,  23.  März  1886,   5.— 3o.  März 

[885,    28.  Februar    und    25.  —  3i.   März    i883,    Strichanfang 

25.  Februar    1878.     Rückstrich    12.   October    bis   Mitte    No- 
vember. 

158.   Gallinago  scolopacina,  Bp. 
Als  Durchzuasvo^el  in  Men^e  vorkommend. 


Bemerk,  über  das  Vorkommen   der   Vö^el   von   Mainz  und  Umgea;.      663 


159.    Gallinago  major,  Bp. 
Als  Durchzugsvogel    nur    paarweise    oder    in    kleinen 
Trupps  vorkommend. 

160.   Gallinago  gallinula,  L. 
Spärlicher  Durchzugsvogel. 

161.   Totanus  fuscus,  L. 
Spärlicher  Durchzugsvogel. 

162.   Totanus  calidris,  L. 
Auf  dem  Durchzuge  vereinzelt. 

163.  Totanus  glottis,  Bchst. 
Spärlicher  Durchzugsvogel. 

164.  Actitis  hypoleucus,    L. 

Spärlicher  Brutvogel,    als  Durchzugsvogel    truppweise 
von  Anfang  August  bis   Ende  September. 

165.  Machetes  pugnax,  L. 
Wird  zuweilen   auf  dem  Durchzuge  erlegt. 

166.    Tringa  alpin a,  L. 
Zuweilen   auf  dem   Durchzuge  beobachtet. 

167.  Anser  segetum,  Meyer. 
Durchzugsvogel  und  Wintergast.  Durchziehend  8.  und 
10.  October   i886,   24.  Februar   i885 

168.  Cygnus  musicus,  Bchst. 

Zieht    mitten     im    Winter    zu     vier    bis    sechs    Stück 
vereint  hier  durch   nach   Süden. 

169.  Tadorna  cornuta,   Gm. 
Früher  im   Winter  zuweilen   erlegt. 

170.   Spatula  clypeata,  L. 
Oefter  bei  Eisgang  im  Winter  beobachtet. 

171.  Anas  boschas,  L. 
Gemeiner    Brutvogel;    als    Wintergast    oft    zu    vielen 
Hunderten    geschaart    auf    dem    Rhein.     Züge    beobachtet : 
6.  März   1888,    28.  März,    28.  September    und    12.  October 


664  Wilhelm  von   Reichenau. 

1887,  20.  März,  21.  September  und  20.  October  1886.    Erste 
Brut  streichend   29.   Mai    1887. 

172.  Attas  acuta,  L. 
Allwinterlich   auf  dem   Rhein. 

173.  Anas  strepei-a,  L. 
Allwinterlich   auf  dem   Rhein. 

174.  Anas  querguedula,  L. 
Durchzugsvogel. 

175.  Anas  crecca,  L. 
Sowohl    als    ßrutvogel    wie    als    Durchzugsvogel    nicht 
selten. 

176.   Anas  penelope,  L. 

Seltener  Durchzugsvogel. 

177.  Fuligula  nyroca,  Güldenst. 
Wintergast  spärlich. 

178.  Fuligula  ferina,  L. 
Zuweilen  bei  Treibeis  auf  dem   Rhein. 

179.  Fuligula  marila,  L. 
Seltener  Durchzugsvogel. 

180.  Fuligula  cristata,  Leach. 
Als  Durchzugsvogel  auf  Main  und  Schwarzbach. 

181.    Clangula  glaucion,   L. 
Häufiger  Wintergast  von  Anfangs  November   bis  Ende 
März.    Flüge  von   5o  bis  60   Stück. 

182.  Harelda  glacialis,  Leach. 
Wurde  früher  wiederholt  bei  Mainz  erlegt. 

183.  Oidemia  nigra,  L. 
Seltener  Wintergast. 

184.  Oidemia  fusca,   L. 

Ausgang  Winters    1886,    1887  und    1888  jüngere  Vögel 
auf  dem   Rhein. 

185.  Meigus  merganser,  L. 

Allwinterlich    besonders    im    Februar    paarweise    oder 
zu  je  drei  bis  fünf  Stück,  auf  dem  Rhein. 


Die  Vögel  von   Mainz  und   Umgebung.  665 


186.  Mergus  serrator,  L. 
Seltener  Durchzugsvogel. 

187.  Mergus  albellus,  L. 
Allwinterlich  auf  dem   Rhein  nicht  selten. 

188.  Podiceps  cristatiis,  L. 
Hier  Seltenheit;   am   5.  Juni    i886  schoss  ich   ein  Paar 
bei  Niederwalluf. 

189.  Podiceps  rubricollis,  Gm. 
Seltener  Durchzugsvogel. 

190.  Podiceps  minor,  Gm. 
Häufiger  Wintergast  von  Mitte  October  bis  Ende  März. 

191.    Colymbus  septentrionalis,  L. 
Es  wurden  im  Ganzen   (Winter   1879/80,    1886/87  und 
1887/88)   sechs  junge  Vogel  auf  dem  Rhein  erlegt,  die  mir 
gezeigt  wurden. 

192.   Lestris  pomarina,  Temm. 
Wiederholt  hier  vorgekommen. 

193.  Lestris  parasitica,  L. 
Einen    erwachsenen  Vogel    im   Sommer    1879  auf  dem 
Rhein  beobachtet. 

194.  Thalassidroma  Leachi,  Temm. 
Am  1 5.  Mai  1881  flog  ein  Paar  in  seiner  eigenthüm- 
lichen  Weise  über  den  Rhein,  als  ich  von  Budenheim  nach 
Niederwalluf  übersetzte.  Die  Vögel  kamen  dem  Nachen  bis 
auf  einige  Schritte  nahe,  so  dass  ich  ihre  Art  zweifellos 
constatiren  konnte.  Als  ich  meine  Verwunderung  hierüber 
dem  alten  Schifter  ausdrückte,  bezeichnete  er  meine  Be- 
stimmung als  Sturmsegler  richtig  und  fügte  hinzu,  dass  er 
die  Vögel  schon  in  früheren  Jahren  gesehen,  die  Art- 
bezeichnung von  Doctor  Carl  Koch  erfahren ;  es  zeigten 
sich  die  Sturmsegler  stets  nur  am  Tage  vor  einem  starken 
Sturme.  Ich  hebe  ausdrücklich  hervor,  dass  am  16.  Mai 
1881    ein  orkanartiger  Sturm  sich   einstellte. 

195.  Larus  argentatus,  Brunn. 
Wiederholt  Junge  im  Winter  auf  dem  Rhein  beobachtet. 


666     Wilhelm  von   Reichenau.    Die  Vösel  von  Mainz  und  Umsegend. 


196.  Rissa  tridactj-la,  L. 
Aihvinterlich    auf    dem  Rhein  Anfangs  November    bis 
Anfangs  März. 

197.  Xeina  ridibundum,  L. 
Spärlicher    Brutvogel,    aber   häufiger    Wintergast.     Im 
Januar   i883    hielt    sich    in    Folge    Hochwassers    bei  Mainz 
ein    Schwärm    von    über    6oo  Möven    auf,    aus    Larus    tri- 
dactjdus  und  ridibundus  gemischt. 

198.  Sterna  flmnatilis,  Kaum. 
Zuweilen  auf  dem  Rhein  beobachtet. 

199.  Hydrochelidon  iiigra,  Boie. 
Im    Sommer    zwischen    Schierstein    und    Niederwalluf 
auf    dem  Rhein,    z.  B.  Anfang   August    bis    20.    September 
1887    ein  Flug    von  36  Stück,    wovon    ich    einige  zur  Con- 
statirung  der  Art  erlegte. 


Ornithologisches  aus  der  Cap-Colonie 


von 


W.    Beste. 

Stutterheim,  Cap-Colonie,   3i.  Januar   1887. 
Sehr  geehrter  Herr  Doctor! 

Zum  Schlüsse  erlauben  Sie  mir  noch  einige  Bemerkungen. 
Zuerst  über  den  Storch  (kafferischer  Name  »Igwarnza«), 
Ciconia  alba  L.  Dies  ist  ein  Vogel,  den  ich  hier  22  Jahre 
lang  beobachtet  habe.  Ich  bin  zu  der  Ueberzeugung  ge- 
kommen, dass  dieser  Storch  nur  im  beschränkten  Sinne  des 
Wortes  ein  Zugvogel  zu  nennen  ist,  denn  sein  Standort 
ist  durchaus  nicht  auf  irgend  ein  besonderes  Land  zu  einer 
bestimmten  Zeit  beschränkt,  sondern  er  hält  sich  überall 
da  auf,  wo  Heuschrecken  sind,  und  folgt  den  Zügen 
und  Schwärmen  derselben.  Gibt  es  viele  Heuschrecken,  wie 
z.  B.  1876,  so  findet  sich  auch  der  Storch  in  bedeutender 
Anzahl  ein,  und  umgekehrt.  Während  der  letzten  Jahre 
blieben  wir  von  Heuschrecken  ziemlich  verschont;  daher 
sah  man  in  allen  den  Jahren  auch  nur  wenige  Störche!  In 
diesem  Jahre  sind  die  Heuschrecken  wieder  zahlreicher, 
daher  sieht  man  auch  wiederum  mehr  Storche.  Der  Storch 
nistet  nicht  in  unserer  Gegend,  wo  er  gewöhnlich  vom 
November  bis  März  oder  April  auftaucht.  Ausser  Heu- 
schrecken frisst  er  auch  andere  Insecten  u.  s.  w.  Abends 
beobachtete  ich  oft  die  Störche,  wie  sie  dem  Gebirge  aus 
den  Ebenen  zuflogen  und  besonders  bewaldete  Höhen  lieben, 
wo  sie  ihr  Nachtquartier  auf  hohen  Bäumen  aufschlagen 
und  mit  Tagesanbruch  erst  wieder  den  Ebenen  zufliegen, 
wo  man  sie  oft  in  ziemlicher  Anzahl  findet.  —  Dieser 
grosse  Heuschrecken-Vogel  sieht  unserem  heimischen  Storche 
sehr  ähnlich.  Abgesehen  von  den  Flügeln,  die  schwarz  sind, 
ist  er  ganz  weiss.  Schnabel  und  Beine  sind  roth.  Im  Fluge 
sieht  er  dem  deutschen  Storche  ähnlich.  Ich  habe  den 
hiesigen  Storch  aber  nie  klappern  gehört,  trotzdem  der- 
selbe gar  nicht  scheu  ist  und  sich  gut  beobachten  lässt. 
Er  kommt  in  ganz  Kafferland  vor. 


G68  W.  Beste. 

Ferner  gestatten  Sie  mir  einige  Bemerkungen  über 
hiesige  Schwalben,  kafferisch  «Inkonjane«.  Am  weitaus 
zahlreichsten  sind  hier  (circa  5o  engl.  Meilen  von  der  Küste 
entfernt)  die  beiden  Arten: 

1 .  Hirundo  ciicullata ,  Bodd.  oder  Hir.  capensis, 
Lay.,  d.  h.  die  gewöhnliche  Hausschwalbe  der  Capcolonie. 
Layard  charakterisirt  sie  kurz  als:  the  larger  stripe-breasted 
swallow.  Seit  mehr  als  20  Jahren  nistet  ein  oder  mehrere 
Paare  dieser  zutraulichen  Thierchen  unter  meiner  Veranda. 
Ihre  länglichen,  schlauchähnlichen  Nester  sind  stets  auf  der 
Unterseite  des  Platzes  angebracht,  den  diese  Schwalben 
wählen.  Im  Uebrigen  auch  sind  diese  Nester  denen  der 
deutschen  Hausschwalbe  ähnlich  und  enthalten  gewöhnlich 
zur  Brutzeit  4 — 5   schneeweisse  längliche  Eier. 

Diese  so  friedfertigen  Thierchen  besitzen  arge  Feinde 
in  einer  zweiten  Schwalbenart,  die  hier  fast  ebenso  häufig 
vorkommt.   Es  ist  dies: 

2.  Hirundo  atrocoerulea  (the  blue  swallow).  Diese  ist 
etwas  grösser  als  die  vorige  Art.  Es  sind  vorzügliche  Flieger, 
die  sich  fast  niemals  niederlassen,  um  auszuruhen.  Die 
Flügel  sind  lang  und  spitz  und  eigenthümlich  geformt,  und 
die  zwei  Schwanzfedern  sind  schmal  und  lang.  Ich  habe 
nun  oft  gesehen,  dass  diese  Schwalben  zur  Brutzeit  (meist 
schon  Morgens,  zu  2  —  5  bei  einander)  die  Nester  der  erst- 
genannten Art  überfallen.  Eine  geht  hinein  in  das  Nest 
und  treibt  die  rechtmässigen  Besitzer  nicht  nur  hinaus  aus 
demselben,  sondern  manipulirt  auch  so  lange  noch  mit  den 
im  Neste  vorhandenen  Eiern,  bis  es  ihr  gelingt,  eines  oder 
mehrere  derselben  aus  dem  Neste  hinaus  zu  prakticiren. 
Gewöhnlich  liegen  diese  Eier  dann  zerbrochen  am  Boden. 
Mehrmals  habe  ich  gesehen,  wie  sich  diese  Raubanfälle 
wiederholen,  so  dass  das  betreffende  Schwalbenpaar  ganz 
am  Brutgeschäfte  verhindert  wurde  und  keine  Jungen 
brachte.  —  Was  die  Zeit  der  Ankunft  und  des  Weg- 
ganges der  Schwalben  betrifft,  so  habe  ich  für  Stutt er- 
be im  (Brit.  Kafferland,  südl.  Br.  32^  34',  östl.  L.  ij^  24', 
Seehöhe  2740')  folgende  Daten  notirt: 

187g  kam  die  erste  schwarze  Schwalbe  am  2  3.  August, 
die    erste    gestreifte  Schwalbe    am   3o.  August    und    1880 


Ornithologisches  aus  der  Cap-Colonie.  GGil 

die  erste  gestreifte  Schwalbe  am  i.  September  an,  da- 
gegen verliessen  sämmtliche  Schwalben  Stutterheim  1881 
am   14.  April  und    i885   am    19,  April.  W.  Beste. 


Stutterheim,   Cap-Colonie,  7.   Februar   li 
Sehr  geehrter  Herr  Doctor! 

Meinem  Versprechen  gemäss  erlaube  ich  mir,  Ihnen 
einige  Notizen  zu  beliebiger  Benützung  zu  übersenden, 
welche  ich  während  des  vergangenen  Jahres  zu  sammeln 
Gelegenheit  hatte. 

1.  Serpentarius  secretariiis. 
Serpentarius  repHlivorus,  Layard. 

Obgleich  Layard  in  seinem  grossen  Werke  über  die 
Vögel  Südafrikas  S,  9  bemerkt:  «The  Secretary  Birds  eat 
every  thing,  rats,  lizards,  locusts,  snakes,  tortoises  etc.«,  so 
hat  man  dies  hier  häufig  bestreiten  wollen,  indem  man 
behauptete,  dass  sich  der  Secretär  in  seiner  Nahrung  nur 
allein  auf  Schlangen  beschränke.  Andere  Beobachter  haben 
dagegen  behauptet,  er  stelle  auch  gern  jungen  Vögeln  und 
Wild  nach,  ja  liebe  letzteres  ganz  besonders.  Diese  bisher 
offene  Frage  scheint  aber  nunmehr  endgiltig  entschieden 
zu  sein.  Ein  in  Grahamstown  allgemein  bekannter  eng- 
lischer Herr,  der  sich  viel  mit  diesen  Fragen  beschäftigt 
hat,  fand  nämlich  kürzlich  in  dem  Kröpfe  eines  Secretärs 
nicht  weniger  als  zehn  junge  Rebhühner,  während  sich 
von  Schlangen  nur  zwei  darin  fanden:  eine  nichtgiftige 
Baumschlange  und  ein  recht  giftiger  »Ringhals«  {Naja 
haemachates). 

2.    Ciconia  alba,  Linne. 

Mit  der  feuchteren  Witterung,  die  wir  nach  langer 
Dürre  in  den  beiden  letzten  Jahren  wieder  gehabt  haben, 
sind  auch  die  Störche  wieder  zahlreicher  bei  uns  sichtbar 
geworden.  Sie  zeigen  sich  am  häufigsten  während  der  Monate 
November,  December  und  Januar.  Reisende  haben  mir  erzählt, 
dass  dieser  Storch  im  Norden  des  Transvaal  brüte.  Sein 
Nest  baut  er  dort  auf  abschüssigen  Felsen  und  Kränzen  (wie 
erstere  hier  genannt  werden). 


670  ^^'.  Beste.    Ornithologisches  aus  der  Cap-Colonie. 

3.  Hirundo  albigularis,  Layard. 
Zum  ersten  Male  fand  sich  im  Anfange  des  October 
(1887)  bei  mir  ein  Schwalbenpaar,  so  weit  ich  sehen  kann, 
der  obigen  Species  angehörend,  ein.  Sie  nahmen  Besitz 
von  einem  alten  ,  nur  halbvollendeten  Neste  ,  das  ein 
Schwalbenpaar,  einer  anderen  Gattung  angehörend  {Hirundo 
cucullata),  angefangen,  aber  später  verlassen  hatte.  Das  Nest 
war  an  einem  Dachsparren  und  an  dem  auf  demselben 
ruhenden  Eisendache  befestigt,  oben  jedoch  war  es,  weil 
noch  unvollendet,  noch  offen.  Dieses  Nest  bezog  das  neue 
Schwalbenpaar,  ohne  an  demselben  weiterzubauen,  sich 
damit  begnügend,  dasselbe  mit  Federn,  Wolle  u.  dgl.  aus- 
zustaffiren.  Sie  legten  drei  mehr  runde  als  längliche  weisse 
Eier,  welche  am  unteren,  dickeren  Ende  braun  punktirt 
waren.  Leider  wurden  die  Thierchen,  die  an  sich  schon 
etwas  scheu  waren,  in  ihrem  offenen  Neste,  das  ihnen  nur 
wenig  Schutz  bot,  im  Brutgeschäfte  durch  die  schwarzen 
Schwalben  {Cypselus  apus?),  die  mir  von  früher  her  als 
Störenfriede  wohl  bekannt  sind,  gestört,  indem  die  oben- 
genannten Feinde  (im  November)  die  Eier  eins  nach  dem 
andern  aus  dem  Neste  warfen.  In  Folge  dessen  verliessen 
natürlich  die  fort  und  fort  bedrohten  Thierchen  das  Nest, 
hören  jedoch  nicht  auf,  dasselbe  noch  dann  und  wann  zu 
besuchen.  Diese  Schwalben  sind  (Männchen  und  Weibchen, 
letzteres  nur  ein  wenig  matter  in  Färbung)  oben  (Rücken, 
Kopf  und  Schwanz)  schwarz  metallisch  schimmernd,  die 
Stirne  dunkel  rostbraun,  Schnabel  und  Füsse  schwarz,  Iris 
schwarz,  Gabelschwanz.  Unterseite:  Kehle  weiss,  darauf 
schwarzes  Band,  von  beiden  Seiten  kommend,  nach  der 
Mitte  zu  sich  verjüngend.  Das  Uebrige  der  Unterseite 
weiss,  allmälig  nach  hinten  zu  in's  Silbergraue  sich  ab- 
tönend. Diese  Art  habe  ich  hier  zum  ersten  Male  beobachtet, 
während  sonst  die  kleinere  Art,  die  auf  der  Brust  mit 
braunen  Längsstreifen  versehenen  Schwalben  (Hirundo 
cucullata) ,  hier  am  häufigsten  ist.  Die  letztgenannte 
Art  traf  in  diesem  Jahre  fast  [4  Tage  später  hier  ein  als 
sonst.  Grund  war  wohl  das  nasskalte,  regnerische  Wetter, 
das  wir    im  August    vorigen  Jahres  hier  hatten.     Das  erste 

Schwalbenpaar  erschien  hier  am  25.  August.    W.  Beste. 
c^.^ 


Index  1888. 


Acanlhis  hornemanni  var.  exilipes 
479. 

—  linaria  479. 

—  —  var.  holböUi  479. 
Accentor  alpinus  132. 

—  modularis  133,  286,  385,  455, 
653. 

Accipiter  nisus  44,  376.  448,  647. 

—  rufiventris   148. 
Accipitres  148,  535. 
Acredula  32,   138. 

—  caudata   139,  286,  386,  654. 

—  —  var.  rosea   141. 
Acrocephalus     arundinaceus     162, 

388,  654. 

—  baeticatus   150. 

—  fasciolatus  605. 

—  insularis  605. 

—  Orientalis  314. 

—  palustris   162. 

—  turdoides  163,  654. 

Actitis  hypoleucus  29,  298,  343, 
370,  408,  409,  425,  426.  494, 
663. 

Aegialites  28. 

—  cantianus  259,  319,  403. 

—  hiaticula  259,  295,  403,  440. 

—  minor  259,  295,  404,  660. 
Aegialilis  cantiana  319. 

—  dubia  319. 

—  Geoffroyi   319,  642. 

—  Feroni  319. 

—  vereda  319. 

Aegithalus  pendulinus   141,  464. 
Aegithina  scapularis  313. 

—  viridis  313. 

.^ethopyaa  Duyvenbodei  585,  588, 
636,  646. 

—  pulcheirima   646. 

—  Shelleyi   312. 

Agrodoma  campestris  206,  469. 
Alauda  arborea  471. 

Ornis  IV.  4. 


Alauda  arvensis  209,  292,  368,  397, 
425,  428—430,  432-436,  438, 
440,  470,  657. 

Alaudidae   153. 

Alcedidae  307,  570,  640. 

Alcedines  531. 

Alcedinidae   149. 

Alcedo  bengalensis  307,  570,  640 

—  chloris  573. 

—  ispida  87,  283,    380,  454,  650. 

—  ispidioides  571. 

—  meninting  307. 

—  minor  570. 

—  moluccensis  570,  571. 

—  semitorquata  149. 
Alophonerpes    pulverulenius    306. 
Amaurornis   moluccana    638,  642, 

645. 

—  phoenicura  319, 
Amydrus  morio  152. 
Anas  23. 

—  acuta  299,  351,  664. 

—  boschas  29,  276,  299,  349,  352, 
369,  411,  511,  663. 

—  crecca  276,  "299,  352,  353,  413, 
511,  664. 

—  cristata   160. 
— •  discors  412. 

—  oxyura   160. 

—  penelope  300,  351,  354,  413, 
434,  664. 

—  querquedula  352,  413,  511,  664. 

—  strepera   351,  511,   664. 

—  xanthorhyncha  154. 
Anatidae   154. 

Anous  stolidus  320,  535,  636,  643. 
Anser  298. 

—  albifrons  510. 

—  arvensis  509. 

—  cinereus  346,  509. 

—  erythropus  510. 

—  minutus  410. 

43 


672 


Index. 


Anser  segetum  298,  347,  509,  663. 
Anseres  154,  346. 
Anthothreptes  chlorigaster  587. 

—  malaccensis  585,  587. 
Anthracoceros  Lemprieri  302,  307. 

—  Marchei    302,  307. 
Anthreptes  celebensis  587. 

—  chlorigaster  585,  641,  045. 

—  chlorigastra  585. 

—  malaccensis  312,  587. 
Anthus  aquaticus  204. 

—  arboreus    28,    205,   291,    396, 
425,  657. 

—  cervinus  470. 

—  chii   159. 

—  Gustavi  314 

—  maculatus  315. 

—  pratensis    205,   291,   396,   427 
bis  430,  470. 

—  rupestris  395,    428,    429,    435. 
Anuropsis  cinereiceps  314. 
Apternus  tridactylus  484. 
Aquila  chrysaStus  441,  648. 

—  —  var.  fulva  33,  48. 

—  clanga  33,  48,  443. 

—  heliaca  442. 

—  imperialis  48. 

—  naevia  28,  47,  442,  048. 

—  nobilis  442. 

—  pennata  28,  46,  443. 
Arachnothera  dilutior  312. 
Archibuteo  lagopus    28,    51,  377, 

445,  648. 
Ardea   154. 

—  alba  502. 

—  caledonica  632. 

—  cinerea  29,   154,  270,  406,  501, 
661. 

—  egretta  29,  321. 

—  flavicollis  639. 

—  garzetta  29,  322,  502. 

—  nigripes  630. 

—  purpurea  29,  272,  502,  661. 

—  ralloides  29,  322. 

—  Sacra  629. 

—  sumatrana  320,  638,  643. 
Ardeidae  154,  272,  320,  629,  643. 
Ardeiralla  529. 

—  flavicollis  632,    637,    639,  643. 

—  melaena  631,  632,  637,   645. 
Ardeola  minuta  503. 

Ardetta  melaena  535,  631, 

—  minuta  323,  661. 
Artamidae  311. 
Artamides  sumatrensis  310. 
Artamus  leucogaster  311. 
Ascalopax  gallinago  276. 


Ascalopax  major  276 
Asio  capensis  148. 
Astur  32. 

—  palumbarius  42,  53,  280,  376, 
448,  648. 

—  trivirgatus  303. 
Athene  borneensis  547. 

—  florensis  547. 

—  japonica  548. 

—  noctua  57,  281,  450,  649. 

—  passerina  57. 


Bernicla  brenta  510. 

—  leucopsis  510. 

—  melanoptera   160. 

—  ruficoUis  510. 
Bolborrhynchus  andicola   159. 
Bombycilla  garrula  132,  466,  653. 
Bonasia  betulina  487. 
Botaurus  stellaris  154,   323,    406, 

503,  662. 
Brachyotus  palustris  62,  378,  649. 
Brachypodidae  313,  595. 
Brachypodius  melanocephalus313. 
Brachypus  cinereifrons  313. 
Brachyurus  propinquus  314. 

—  sordidus  314,  597. 
Branta  rufina  513. 
Broderipus  acrorhynchus  646. 

—  —  var.  palawanensis  315. 

—  formosus   532,   607,    008,  642, 
644,  646. 

—  frontalis  646. 

—  palawanensis   315. 
Bubo  ignavus  451. 

—  maculosus  148. 

—  magellanicus  158. 

—  maximus  60. 
Bubonidae  148. 

Bubulcus    coromandus   320,    631, 

643. 
Bucerotidae   149,  307. 
Buchanga  assimilis   151. 

—  cineracea  311. 

—  leucophaea  311. 
Bucorax  catfer  149, 

Budytes  fiavus  202,  291,  395,  468, 
469,  657. 

—  —  var.  borealis  468. 
var.  flaveola  469. 

—  melanocephalus  204. 

—  viridis  314. 
Buphus  comatus  502. 


Index. 


673 


Butalis  grisola  467. 

Butastur  indicus  304,  541,  639. 

Buteo  32. 

—  deserlorum  648. 

—  erythronotus  158. 

—  jakal  148. 

—  poliogenys  541. 

—  unicinctus   158. 

—  vulgaris  28,    53,  54,  280,  377, 
444,  648. 

—  —  var.  desertorum  444. 
Butorides  javanica  320. 


Cacatua  haematuropygia  305. 
Cacatuidae  305. 
Cacomantis  merulinus  306. 
Calamodyta  aquatica  456. 

—  phragmitis  456. 
Calamoherpe  aquatica   165. 

—  arundinacea  456. 

—  melanopogon   165. 

—  palustris  456. 

—  phragmitis   165,  389,  654. 

—  turdoides  456. 
Calandra  24. 

Calandrella  brachydactyla  215. 
Calidris  arenaria  298,  492. 
Callialcyon  coromanda  573. 

—  rufa  536,    572,   573,  640,  645. 
Caloenas  nicobarica  317,  626,  642. 
Caloenatidae  317,  626. 
Calornis  chalybeus  315, 

—  panayensis  315,  607,  646. 

—  sanghirensis     534,     606,     642, 
644,  646. 

Campophagidae    310,    532,    535, 

581,  641. 
Cancroma  coromanda  631. 
Cannabina    flavirostris    401,    440. 

—  sanguinea  224,    230,  293,  401, 
659. 

Cantores  144. 
Caprimulgidae  149,  308. 
Caprimulgus    europaeus    63,    281 
452,   649. 

—  manillensis  308. 

—  rufigena  149. 
Captores  124. 

Garbo  cormoranus  300,  361,  414. 

—  graculus  var.  Desmaresti  361. 

—  pygmaeus  361. 

Carduelis    elegans    28,    229,  369, 
401,  479,  659. 


Carduelis  elegans  albigularis  230. 
Carpodacus    erythrinus    293,    479. 
Carpophaga  aenea  316. 
var.  palawanensis  303,  316. 

—  bicolor  617. 

—  concinna   615,  642,  645. 

—  gularis  617. 

—  radiata  617,  642,  645. 
Catamenia  analis  159. 
Centroccyx  affinis  570. 

—  eurycercus  307. 

—  javanensis  306,  570,  640,  645. 
Cerchneis  cenchris  39,  448. 

—  rupicola  148. 

—  tinnunculus    36,    99,    280,  375, 
448,  647. 

Certhia  32,  120,  121,   136. 

—  famiiiaris  121,   285,    369,  384, 
455,  652. 

Certhiidae  312. 

Ceryle  rudis  454. 

Cettia  sericea  165. 

Ceycopsis  fallax  572,  640,  645. 

Ceyx  rufidorsa  307. 

Chalcopelia  afra  153. 

Chalcophaps  clirysochlora  624. 

—  indica  317,  538,  623-625. 
var.  sanghirensis  623,  624, 

642,  644. 
Chalcostetha  insignis  312. 

—  sanghirensis  532,  584. 
Charadriidae  319,  627,  642. 
Charadrius  28. 

—  fulvus  319,  490. 

—  Geoffroyi  627. 

—  pluvialis    258,    295,    403,    410, 
428,  489,  660. 

—  pyrrhocephalus  159. 

—  squatarola  258,  402,  410. 
Chehdon   urbica  453. 
Chera  progne  152. 
Chettusia  gregaria  491. 
Chibia  leucops  637. 

—  palawanensis  311. 
Chlorospiza  atriceps   159. 

—  aureiventris   159. 

—  chloris  477. 

—  erythrorrhyncha   159. 

—  fruticeti   159. 
Chroicocephalus  minutus  508. 

—  ridibundus  507. 
Chrysococcyx  cupreus  149. 

—  xanthorhynchus  306. 
Chrysocolaptes       erythrocephalus 

306. 
Chrysomitris  atrata   159. 

—  spinus  227,  232,  401,  479,  659.. 

43* 


674 


Index. 


Ciconia  alba   154,    2G5,    295,    405, 
500,  1>G1,  669. 

—  nigra  268,  405,  501,  661. 
Ciconiidae   154. 

Cinclus  aquaticus    32,     134,     380, 
455,  653. 

—  aquaticus    var.     melanogaster 
135.  386,  435,  455. 

Cinnyridae  535. 

Cinnyris  amethyslinus   150. 

—  aurora  312. 

—  chalybaeus   150. 

—  sanghirensis  584. 

—  sperata  312. 

CircaOtus    gallicus    28,     51,    444, 

648. 
Circus  aeruginosus   54,   369,  448, 

649. 

—  cineraceus  56,  649. 

—  cyaneus  55,  56,  280,  377,  649. 
• —  macrurus  148. 

—  paliidus   56. 

—  ranivorus    148. 
Cisticola  150. 

—  cursitans  150. 
Cittocincla  nigra  314. 
Cittura  532. 

—  cyanotis  576,  646. 

—  sanghirensis  530,  532,  576  bis 
578,  "640,  644,  646. 

Clangula    glaucion   300,  356,  413, 

513,   664. 
Coccothraustes  vulgaris  224,  369, 

400,  477,  658. 
Colaeus  monedula  473. 
Coliidae   153. 
Colius  striatus   153. 
Collocalia  fucipliaga  685. 

—  troglod\ies  308. 
Columba  bicolor  617. 

—  gracilis   159. 

—  indica  623. 

—  livia  243. 

—  meioda  159. 

—  nicobarica  626. 

—  oenas  38,  240,    294,  402,  484, 
659. 

—  palumbus  237,  243,    294,  402, 
484,  659. 

—  phaeonota   153. 

—  radiata  617. 

Columbae  32,    153,  237,  530. 
Columbidae  31,  153,  317,  619,  642. 
Colynibidae  358. 
Colymbus  arcticus  360,  515. 

—  glacialis  515. 

—  septentrionalis    360,   516,   665, 


Coraces  92. 

Coracias  garrula  28,  88,  283,  454, 
650. 

—  Orientalis    579. 
Coraciidae  307,  579,  641. 
Corone  pusiila  316. 
Corvidae   151,  316,  535. 
Corvultur  albicollis  151. 
Corvus  corax   100,  369,  382,  472, 

651. 

—  cornix  101,  1U4,  382,  431,  472, 
651. 

—  corone  100,  102—104,  472,  651. 

—  frugilegus  102—104,  284,  383, 
651. 

—  pusillus  316. 
Corydalla   Richardi   206. 
Coryllis  catamene  661. 

—  catamenia  561. 
Coryihaix  musophaga   149. 
Corythus  enucleator  235,  482. 
Cossypha  caflVa   150. 
Coturnix  coturnix   153. 

—  daciylisonans  250,  294,  487,  660. 
Cotyle   riparia  453. 
Crassirostres  216. 

Crex  pratensis  296,  325,  503,  662. 
Criniger  538,   596. 

—  aureus  595,   646. 

—  frater  313. 

—  iongirostris  595,  596,  646. 

—  palawanensis   313. 

—  Piatenae  595,  637,  646. 
Critiiagra  butyracea   152. 
Crotophaga  major  159. 
Cucuiidae   149,  306,  565,   640. 
Cucuius  canoroides  306,  538,  565, 

640. 

—  canorus  82,  282,  380,  483,  650. 

—  javanensis  570. 

—  mindanensis  .566. 
Culicicapa  panayensis  310. 
Cunciima   ieucogaster  304. 
Curruca  cinerea  459. 

—  garrula   459. 

—  nisoria   459. 

Cyanecula    Icucocyanea    188,    189,. 

460,   656. 
var.  Wolftii   189. 

—  suecica  289,  460. 
Cyanistes  coeruleus  465. 

—  cyanus  465. 

Cygnus  musicus  299,  348,  410,  510, 
663. 

—  olor  369,  510. 

Cyornis    banyumas    301,    308    bis 
310. 


Index. 


675 


Cyornis  sp.   indet.  308. 
Cypselidae  149,  308, 
Cypselus  apus  65,  149,  281,  378, 
452,  649,  670. 

—  caffer  149. 

—  infumatus  308. 

—  Lowi  308,  685. 

—  melba   64. 
Cyrtostomus  aurora  312. 


Dacelo  chioris  573. 

—  coromanda  572. 

—  fallax  572. 

—  sancta  575. 

—  sanghirensis  576. 
Dafila  acuta  511. 

Dandalus    rübecula    84,   189     290 
368,  393,   427—4.34,   436,    656. 
Dasycephala  livida  159. 

—  maritima  159. 
Demiegretta    sacra  537,  629,  630, 

643. 
Dendrophila  frontalis  312. 
Dendropicus  cardinalis   149. 
Dicaeidae  313,  535,  590. 
Dicaeum     celcbicum    590    (»cele- 

bense.   err.),  646,  686. 

—  pygmaeum  313. 

—  sanghirense  534,  590.  636.  646. 
Dicruridae    151,     311,    532,     535, 

582,  641. 
Dicruropsis  529. 

—  axillaris  535,  582,  636,  646. 

—  leucops    583,    637,    641,    645, 
646. 

—  palawanensis  311. 
Dicrurus  leucops  583. 

—  palawanensis  311. 
Domicella  coccinea  532,  563. 

—  histrio  564. 

Drymocataplnis     cinereiceps    314. 
Dryococcyx  Harringtoni  306. 
Dryocopus    martius  32,  116,  483, 

652, 


Eciectus  megalorhynchus  558. 

—  Mülleri  556. 

—  platurus  559. 
Edoliisoma  ceramensis  582. 

—  morio  582.  646. 


Edoliisoma  Sal vadorii  582. 636, 646. 
Emberiza  cia   218. 

—  cirlus  218. 

—  citrinella    85,    216,    217,    224 
398,  434,  474,  658. 

—  hortulana    218,    275,  398,  474. 

—  miliaria  275,  474. 
Emberizidae  152. 
Entomobia  pileata  307. 
Eos  coccinea  564. 

—  histrio  530.  563,  564.  640,  644, 
646. 

—  indica  563. 
Ephialtes  scops  451. 
Erismatura  ferruginea   160. 

—  leucocephala  o57, 
Erythacus  rübecula  462. 
Erythropus    vesrertinus   39.    447, 

647. 
Erythrosterna  parva  467. 
Estrelda  astrild   152. 

—  incana    152. 

Eudrepanis  Duyvenbodei  688. 
Eudromias  Geoffroy  319. 

—  morinellus  259,^295,   490. 
Eudynamis  cyanocephala  568,  569, 

—  malayana  306,  568. 

—  melanorhyncha  537,  566,  568, 
640,  644. 

—  mindanensis  306,  538,  566  bis 
509,  645. 

—  —  var.  sanghirensis  566,  568, 
569.  640,  644. 

—  niger  566,  567. 

—  nigra  306,  566—569. 

—  Orientalis  566—569. 

—  sp.  566. 

Eulabes  javanensis  315. 
Eurystomus    orientalis   307,    579, 

641, 
Euspiza  melanocephala  217. 


Falcinellus  igneus   269,  500,  661. 
Falco  Feldeggii  42. 

—  gyrfalco  446. 

—  haliaetus  539. 

—  indicus  541. 

—  laniarius  28,  42. 

—  peregrinus    41,    51,    303,    376. 
446,  647. 

—  soloensis  544. 

—  subbuteo  40,  376.  446,  647. 
Falconidae  148,  303,  539,  639. 


076 


Index. 


Fissirostres  63. 

Fringilla  coelebs  32,  85,  125,  185, 

221,    223,    224,   293,   367,  400, 

428,  430,  478,  658. 

—  diuca   159. 

—  linaria  423. 

—  matutina   159. 

—  montifringilla  28,  112,  223,  224, 
401,  427—430,  432—435,  438, 
439,  478  658. 

Fringillaria  capensis  152. 
Fringillidae  31,   152. 
Fulica  ardesiaca  160. 

—  atra  29,  329,  406,  433,  504, 
662. 

—  cornuta   160. 
Fuligula  cristata  356,  664. 

—  ferina  300,  355,  664. 

—  marila  355,  664. 

—  nyroca   354,  664. 
Fulix  cristata  512. 

—  ferina  512. 

—  marila  513. 

—  nyroca  512. 


Galerida    cristata    207,    291,   396, 

471,  657. 
Gallinae  153. 

Gallinago  gallinula  339,  407,  427, 
437,  663. 

—  major  339,  407,  498,  663. 

—  paraguiae  160. 

—  scolopacina  29,  297,  337,  407, 
499,  662. 

Gallinula  23. 

—  Chloropus   328,  406,  504,  662. 

—  minuta  327,  662. 

—  porzana  297,  328,  368,  662. 

—  pygmaea  327. 
Gallus  bankiva  317. 

Garrulus  glandarius  32,  108,  383, 

472,  651. 

Gecinus  canus  115,  484,  651. 

—  viridis  114,  484,  651. 
Geositta  circularia   158. 

—  Frobeni   158. 

Glareola  pratincola   257,  489. 

—  melanoptera  153. 
Glareolidae  153. 
Glaucidium  passerinum  450. 
Glaucion  clangula  275. 
Gorsachius  Goisagi  320. 

—  melanolophus  320. 


Gouridae  317,  623,  642. 

Gracula  javanensis  315. 

Graculus  Gaimardi   160. 

Grallae  257. 

Grallatores  265. 

Graucalus    leucopygius   581,    641, 

645. 
—  sumatrensis  310. 
Grithagra  brevirostris   159. 
Grus  cinereus  28,  264,    276,  296, 

405,  488,  661. 
Gypaetus  barbatus  35. 
Gyps  fulvus  34,  441. 


Haematopodidae  319. 
HaematoDus    ostralegus   263,  404, 
492,  661. 

—  palliatus    159. 
Halcyon   albiventris  149. 

—  coromanda  572. 

—  rufa  672. 

—  sancta  575. 

—  sanctus  570. 
Haliaetus  616. 

—  albicilla  30,  48,  376,  443,  648. 

—  girrenera  542. 

—  indus  542,  543. 

—  —  var.  ambiguus  543. 

—  pygmaeus  504. 
Haliastur  girrenera  542,  543. 

—  —  var.  ambigua  542. 

var.  ambiguus  537,  639,  645. 

—  indus,  subsp.  girrenera  542. 

—  —  subsp.  intermedius  542. 

—  intermedius  542,  543. 
Haliplana  fuliginosa  635. 

—  lunata  635. 

—  panayensis  635. 

Harelda    glacialis    300,    356,    514 

664. 
Hemichelidon    sibirica  310. 
Hermotimia    porphyrolaema    646. 

—  sanghirensis     584,     590,    641, 
644,  646. 

Herodia.s    nigripes   537,  630,  631, 

643. 
Herodiones  154. 
Heterocorax  capensis   151. 
Hiaticula  annulata  490. 

—  minor  491. 
Hieracoccyx  strenuus  306. 
Himantopus   melanopterus  497. 

—  rufipes  28,  30,  344. 


Index. 


677 


Hirundinapus  giganteus  308. 
Hirundinidae  151,    308,  535,  580, 

641. 
Hirundo  albigularis  151,  670. 

—  atrocoerulea  668. 

—  capensis  668. 

—  cucullata  151,  668,  670. 

—  gutturalis  308,  580,  641. 

—  javanica  308,  580,  641. 

—  riparia  24,  80,  282,  379,  650, 
685. 

—  rupestris  82,  685. 

—  rustica  28,  66,  68,  7.3,  78, 
79,  81,  82,  151,  281,  368,  378, 
379,  452,  650. 

—  urbica  72,  73,  75,  79,  81,  282, 
368,  379,  650. 

Hoplopterus  spinosus  28,  30,  263. 
Houbara  macqueni  488. 
Hydrochelidon  fissipes  634. 

—  infuscata  634. 

—  hybrida  29,  365. 

—  leucopareia  506. 

—  leucoptera  366,  506. 

—  ni£;ra  29,  366,  417,  506,  633, 
634,  643,  645,  666. 

Hyloterpe  grisola  311. 

—  Plateni  303,  311. 
Hyphantornis  spilonotus   152. 
Hyphanturgus  olivaceus   152. 
Hypolais  elaica  146. 

—  icterina  458. 

—  polyglotta   162. 

—  salicaria  161,  287,  387,  654, 
Hypothymis  azurea  310. 

—  occipitalis  310. 

—  puella  646. 

—  Rowleyi   532,  581,  636,  646. 
Hypotriorchis  aesalon  40,  51,  375, 

647. 

—  severus  303. 


Ibis  falcinellus   160. 

—  melanopis  159. 
Insessores  82. 
lonotreron   xantorrhoa  613. 
lora  scapularis  313. 
lotreron  melanocephala  613. 

—  xantorrhoa  613. 
Irena  Tweeddalei  311. 


Jynx  torquilla   118,  285,383,483, 
652. 


Lagopus  albus  486. 

—  alpinus  249. 
Lalage  dominica  310. 
Lamprocolius  phoenicopterus  152. 

—  sycobius  152. 
Laniidae  151,  311,  584. 
Lanius  coUaris   151. 

—  coliurio  28,  84,  127—129,  285, 
384,  467,   468,  653. 

—  cristatus  311. 

—  excubitor  124,    126,    285,   384, 
652. 

—  —  var.  Homeyeri   125,    126. 

—  —   var.  major  124-126. 

—  gutturalis  151. 

—  lucionensis  311. 

—  luzionensis  311. 

—  minor  28,   126,   129,  467,  652. 

—  rufus  28,  127,  468,  652. 
Laridae  320,  362,  633. 

Larus   argentatus    369,   415,    507, 
665. 

—  —  var.  Michahellesi  362. 

—  canus  300,  362,  369,  415,  507. 

—  fuscus  275,  300,  362,  415,  506, 
508. 

—  glaucus  300,  507. 

—  marinus    275,    300,    362,    369, 
415,  506. 

—  serranus    160. 

—  sp.  V  29. 

Leptoscelis  Mitchellii   159. 
Lestris  parasitica  362,  665. 

—  pomarhina  665. 
Leucotreron   Gironieri  301,  316. 

—  gularis  617. 

—  Leclancheri  316,  320. 
Ligurinus  chloris    293,    401,  658. 
Limicola    platyrhyncha    319,    493. 
Limicolae   153. 
Limnocryptes  gallinula  499. 
Limosa    aegocepliala    28,  30,  331. 

—  lapponica  407. 

—  melanura  496. 

—  rufa  497. 

Linaria  alnorum  232,  401,   659. 

—  rufescens  232. 
Linola  cannabina  478. 

—  flavirostris  478. 
Lithofalco  aesalon   447. 
Locustella  fasciolata  605,  641. 

—  fluviatilis    163,    164,  287,   457. 

—  luscinioldes   164,  457. 

—  naevia   163,  287. 

—  rayi  458. 
Lophophanes  32. 

—  cristatus  466. 


678 


Index. 


Loriculus  532. 

—  catamene    532,    560,    503,  636, 
646. 

—  stigmatus  640. 
Lorius  coccinus  563. 

—  histrio  563. 
Loxia  bifasciata  483. 

—  curvirostra   184,  235,  482,  659. 

—  molucca  605. 

—  pityopsittacus  235,  482. 
Lullula     arboiea    208,     292,    397, 

657. 
Luscinia  minor   185,  656. 

—  philomela  188,  289,  393. 
Lusciola  luscinia  461. 

—  philomela  461. 

Lycos  monedula  98,  284,  381,  051. 


Machetes  pugnax  28,  30,  298,  343, 

409,  494,  663. 
Macropygia    albicapiila    619-622, 

646. 

—  amboinensis  621. 

—  doreya  620,  621. 

—  keyensis   620,  621. 

—  maforensis  621. 

—  sanghirensis  535,  019,  620  bis 
622,   642,  644,   646. 

—  sp.  619. 

—  tenuirostris  317,  021. 

—  turtur  619. 
Mareca  penelope  512. 
Mecistura  caudata  465. 
Megacephalon  maleo  627,  642,  645. 
Megapodidae  317,  620,  642. 
Megapodii  531. 

Megapodius  Cumingi  317. 

—  Gilbert!  626,  646. 

—  sanghirensis    531,    626,    642, 
644,  040. 

iMelanocorypha  calandra  215. 
Melanopitta  sanghirana  590. 
Meliphagidae  593. 
Mergus  abellus  358,  514,  005. 

—  merganser  20,  300,  514,  664. 

—  serrator  357,  414,  514,  605. 
Meropidae  570.  040. 

Merops  apiaster  28,  80,  454 

—  ornatus  570,  640. 
Morula  424 

—  torquata    172,    391,    427,    428. 
430,  655. 


Merula    vulgaris     171,    2.S8,    390, 

438,  439,  055. 
Micropus  melanocephalus  313. 
Miliaria    europaea    28,    210,    224, 

292,  309,  398,  438,  058. 
Milvus  ater  36,  445,  647. 

—  ictinus  445. 

—  niger  28. 

—  regalis  35,  280,  375,  047. 
Mixornis  Woodi  313. 
Monarcha  commutata  580. 

—  commutatus  580,  581,  641,  644, 
646. 

—  inornatus  581. 
Monticola  cyanea  181,  656. 

—  saxatilis   181,  464,  469,  656. 

—  solitaria  602. 

—  solitarius  314,  602,  641. 
Motacilla    alba    85,   195,  201,  290, 

395,  409,  6.n7. 

—  capensis   153. 

—  sujphurea  200,   203,  204,  657, 
Motacillidae   153,  314,  535. 
Munia  leucogastra  315. 

—  molucca  537,  005,  641,  645. 
Muscicapa  albicoilis   117. 

—  coliaris  466. 

—  griseosticta  310. 

—  grisoia    17,  24,  129,  285,  384, 
653. 

—  .luctuosa    131,    285,   385,   429, 
467,  653. 

—  parva  32,   130. 

—  undulata   150. 
Muscicapidae    28,    150,    308,  535, 

580,  641. 
Muscisaxicola  flavivertex  159. 

—  nigra  158. 

—  rufivertex  159. 
Musophagidae   149. 
Myristicivora     bicolor    317,    617, 

618,  642. 

—  meianura  618. 
Myzanthe  pygmaea  313. 


Nectariniidae  150,   312,  535,  641. 

Nectarinia  Duyvenbodei  588. 

—  famosa   150. 
Nectarophila  sperata  312. 
N'eophron  percnopterus  34. 
Ninox  538. 

—  florensis  540,  552. 

—  hirsuta  54«,  549,  552. 


Index. 


679 


Ninox  japonica  546,  549—552,554, 
555. 

—  japonicus  548. 

—  macroptera  545,  551,  555,  640, 
644,  646. 

—  madagascariensis  547. 

—  malaccensis  549,  554. 

—  sanghirensis  546. 

—  scutulata  304,  545 — 549,  552, 
554,  555. 

Nisus  soloensis  544. 
Noctua  hirsuta  545 — 547. 

—  —  minor  547. 

—  pumila  158. 

—  sp.  545. 

Noddi  inca  (Anous  inca)   160. 
Nucifraga    caryocatactes    28,    110, 
473,  651. 

—  —    var.  leptorhynchus  474. 
Numenius  arquatus  30,  297,    330, 

406,  497,  662. 

—  phaeopus    28,    30,    331,    406, 
497,  629. 

—  tenuirostris  331. 

—  uropygialis  629. 

—  variegatus  629,  643. 
Nyctale  Tengmalmi  58,  450. 
Nycticorax    caledonicus    537,   632, 

643.  645. 

—  europaeus  503. 

—  griseus  29,  323,  662. 

—  naevius  159. 


Oedicnemus    crepitans    257,    488, 

660. 
Oena  capensis  153. 
Oidemia  fusca  356,  413,  513,  664. 

—  nigra  356,  413,  425,  436,  438, 
513,  664. 

Onychoprion  634. 

—  anaesthetus  537,  6.34,  635,  643. 

—  fuliginosus  634,  635. 

—  lunatus  635. 

—  sp.  634. 

Oriolidae  151.  315,  535,  507,  642. 
Oriolus  acrorhynchus  315,  607. 

—  chinensis  315. 

—  formosus  532,  608. 

—  galbula  89,  283,  468,  650. 

—  larvatus  151. 

—  palawanensis  315. 

—  xanthonotus  316. 
Orthotomus  ruficeps  314. 


Ortygometra  porzana  276,  504. 

—  pusilla  504. 
Osmotreron  axillaris  646. 

—  grisei'cauda  611,  612,  646. 

—  nasica  611. 

—  sanghirensis  611,  642,  644,  646. 

—  vernans  316. 

Otis  tarda  28,  257,  487,  660. 

—  tetrax  24,  28,  257. 
Otocorys  alpestris  471. 
Otus  brachyotus  451. 

—  vulgaris  62,  451,  649. 
Oxycerca  Everetti  315. 


Pallenura  melanope  469. 
Palumbus  arquatrix  153. 
Pandion     haliaetus    30,    45,    280, 
376,    444,    539,    639,  645,  648. 

—  leucocephalus  539,  540. 
Panurus    biarmicus    28,   141,  465. 
Paridae  31,   136,   150,  312. 
Parus  120,   121,   136. 

—  amabilis  312. 

—  ater  28,  32,  138,  184,  386,  465, 
466,  653. 

—  coeruleus  120,  121,  139,  369, 
386,  466,  65.3. 

—  cristatus  137,  286,  653. 

—  cyaneus  139. 

—  elegans  312. 

—  major  120,  121,  136,  138,  139, 
286,  369,  386,  437,  465,  466, 
653. 

—  palustris  138,  466. 

Passer  domesticus  23,  220,  369, 
400,  476,  65«. 

—  montacus  219,  224,  369,  399, 
476,  658. 

Passeres  150. 

Pastor  roseus  92,  471. 

Pelargopsis  Gouldi  307. 

—  leucocephala  307. 
Pelecanidae  633,  643. 

—  fuscus   160. 
Telecanus  leucogaster  633. 

—  onocrotalus  360,  505. 
Pelidna  subarquata  493. 
Perdicidae   153. 

Perdix  cinerea  487. 

—  saxatilis  249. 
Pericrocotus  cinereus  310. 

—  igneus  310. 


680 


Index. 


Pernis  apivorus  28,  51,  377,  446, 
648. 

—  ptilonorhynchus  304, 
Phaeton  aethereus  160. 
Phalacrocorax  carbo  29,  504. 
Phalaropus  hyperboreus  298. 
Phasianidae  317. 
Phasianus  colchiciis  660. 
Phileremos  alpestris  398. 
Phoenicophaes  Harringtoni  306. 
Phoenicopterus    ignipalliatus   160. 

—  andinus  160. 
Phyllopneuste  32. 

—  Bonellii  85,  140,   184. 

—  borealis  605. 

—  rufa    144,    145,   287,    387,  427 
bis  429,  431,   459.  654. 

—  sibilatrix    144,   286,   387,    458, 
459,  654. 

—  trochilus    144,    145,   287,   387, 
388,  425—427,  459,  654. 

Phyliornis  palawanensis  313. 
Phylloscopus    borealis    314,    605, 

641. 
Pica  caudata    106,    369,  383,  472, 

651. 
Picariae  149. 
Picidae  31,   149,  306. 
Picoides  tridactylus  var.    alpestris 

118. 
Picus  121. 

—  cactorum   159. 

—  leuconotus  117,  484. 

—  major  116,  117,  369,  383,  483, 
652. 

—  medius  117,  369,  484,  652. 

—  minor  117,  484,  652. 
Pinarolestes  sanghirensis  535,  536, 

584,  636,  646. 
Pipastes  arboreus  470. 
Pitta  529,  531,  532. 

—  atricapilla  597,  599. 

—  —  sanghirana  596. 

—  celebensis  602,  638,  646. 

—  coeruleitorques  532,  534,  601, 
602,  637,  646. 

—  erythogastra  601,  602,  646. 

—  melanocephala  598,  646. 

—  Mülleri  599. 

—  palliceps    602,    637,   641,    643, 
644,  646. 

—  propinqua  314. 

—  sanghirana  532,  597,   637. 

—  sordida  314.  598. 
Pittidae  314,  596,   641. 
Platalea    leucorodia   29,  269,  500, 

661. 


Plectrophanes  lapponicus  476. 

—  nivalis  219,  399,  434,  436,  439, 
476,  658. 

Plegadis  falcinellus  29. 
Ploceldae  152,  315,  605,  641. 
Podiceps  arcticus  359. 

—  calliparaeus  160. 

—  cornutus  515. 

—  cristatus  29,  414,  515,  665. 

—  minor  29,  359,  414,  426,  515, 
665. 

—  nigricollis  3f>9,  515. 

—  rubricollis  359,  665. 

—  subcristatus  515. 
Poecile  32. 

—  lugubris   136. 

—  palustris    135,    369,    386,   466, 
653. 

Poliornis   poliogenys  541. 
Polyborus  chimango  158. 

—  montanus    158. 
Polyplectron  emphanes  317. 

—  Napoleonis  317. 
Porzana  moluccana  638. 
Pratincola  rubetra   193,   195,   290, 

392,  462,  657. 

—  rubicola    194,    195,    462,    469, 
657. 

Prioniturus  discurus  305. 

—  flavicans    537,    560,    566,    640, 
644. 

—  Platenae  303,  305. 

—  platurus  559.  640,  645. 
Prionochilus  301. 

—  aureolimbatus  592,  646. 

—  ignicapillus  313. 

—  percussus   313. 

—  Plateni  303,  313,  320. 

—  sanghirensis    534,    591,    592, 
646.  ' 

—  sp.  313. 

—  xanthopygius  313. 
Prionopidae   584. 
Psittaci   150,  531,  556. 
Psittacidae  150,  305,  556,  640. 
Psittacus  coccineus  563. 

—  fuscicollis  150. 

—  histrio  563. 

—  indicus  563. 

—  lucionensis  559. 

—  megalorhynchus  557. 

—  Mülleri  656. 

—  platurus  559. 
Pteroptochus  albicoUis   159. 
Ptilocichla  falcata  314. 
Ptilinopus  nuchalis  613. 
Ptilopus  Geversi   316. 


Index. 


681 


Ptilopus  Hugonianus  316. 

—  Leclancheri  316. 

—  melanocephalus  316,  613. 

—  melanospilus  613,  646. 

—  nuchalis  613. 

—  xaniorrhous  536,  613,  642,  644, 
646. 

Puffinus  anglorum  361. 

—  Kuhlii  361. 
Pycnonotus   cinercifrons  313. 

—  tricolor  150. 
Pyromelana  capensis  152. 
Pyrophthalma  melanocephala  166. 

—  subalpina   166. 
Pyrrhocorax  alpinus  97. 

—  graculus  97. 
Pyrrhula   32. 

—  europaea  232,  234,   483,    659. 

—  —  var.  minor  233. 

—  major  232—234. 

—  rubicilla  483. 


Querquedula    angustirostris     160. 

—  coeruleata  160. 

—  puna   IGO. 


Rallidae  318,  642. 

Rallina  fasciata  318. 

Rallus    aquaticus    324,    325,    503, 

662. 
Rapaces  33,  530,  532,  545. 
Raptatores  31. 
Rasores  245. 
Recurvirostra  andina   160. 

—  avocetta  345.  497. 
Reguius  32,  120. 

—  cristatus   386,   430—436,   464, 
654. 

—  ignicapillus  464,  654. 
Rhea  Darwini   159. 
Rhipidura  nigritorquis  310. 
Rhynchops  niura  160. 

Rissa  tridactyla  362,  415,  508,  666. 

Ruticilla  phoenicura  84,  184,   185, 

289,  392,  425—429,  436,  656. 

—  tithys   85,   86,    181,    183,   184, 
460,  469,  658. 


Sarcorhamphus  gryphus  158. 
Sauropatis    chloris  307,  573 — 576, 
640. 

—  sancta  57ö,  640. 
Saxicola   aurita   193. 

—  oenanthe    192,    290,    394,   424, 
426—428,  462,  657. 

—  stapazina   193. 
Saxicolidae  314,  602,  641. 
Scansores  114. 
Schoenicola  intermedia  219. 

—  schoeniclus  218,  293,  399,  427 
bis  430,  432.  434,  435,  476,  658. 

Scolopaces   330. 
Scolopacidae  319,  627,  643. 
Scoiopax  incana  628. 

—  rusticola     28,     297,    332,  407, 
432,  434,  497,  662. 

Scopidae  154. 

Scops  Aldrovandi  62. 

—  Everetti  305. 

—  magicussubsp.  menadensis544. 

—  —   subsp.  siaoönsis  £44. 

—  menadensis  544,  640,  643,  644. 

—  siaoensis  544,  54."^,  643. 
Scopus  umbretta   154. 
Serinus  canicollis  152. 

—  hortuianus  226,  658. 

—  meridionalis  477. 

—  totius  152. 
Serpentarius  rcptilivorus  669. 

—  secretarius   148,   669. 
Siphia  banyumas  309. 

—  elegans  308,  309. 

—  Herioti  309. 

—  Lemprieri   308,  309. 

—  magnirostris  308. 

—  olivacea  309. 

—  Platenae  303,  309. 

—  poliogenys  309. 

—  Ramsayi  303,  308,  320. 

—  rubeculoides   308—310. 

—  ruficauda  309. 

—  strophiata  309. 
Sitta  32,  121,  136. 

—  caesia  454. 

—  europaea    184,   285,   369,  384, 
652. 

—  —  var.  caesia  120. 

—  syriaca  120. 
Somateria  moUissima  514. 
Spatula    ciypeata    299,    .348,    512, 

663. 
Spheniscus  Humboldti  160. 
Spilornis  bacha  304. 

—  hoiospilus  304. 


682 


Index. 


Spizaetus  alboniger  304. 

—  limnaetus   303. 

—  philippensis  304. 
Squatarola  Helvetica  491. 
Starna  cinerea  249,  402,  660. 

—  —   var.  peregrina  250. 
Stercorarius  buffoni  509. 

—  catarrhactes  508. 

—  parasiticus  509. 

—  pomarinus  508. 
Sterna  365,  634. 

—  anaestheta  634. 

—  anaesthetus  634. 

—  anglica  346,  365. 

—  argentata  416. 

—  Bergi  320. 

—  cantiaca  365. 

—  fluviatilis    29,    365,    369,    416, 
417,  505,  666. 

—  melanauchen  320. 

—  minor  29. 

—  minuta  366,  417,  505. 

—  nigra  633. 

—  Stolida  636. 
Strepsilas  borealis   159. 

—  interpres   159,  319,  492. 
Strigiceps  cineraceus  449. 

—  cyaneus  449. 
Strigidae  304,  544,  640. 

Strix  flammea   29,    148,  451,  649. 

—  hirsuta   549. 

—  —  borneensis   550. 

—  —  japonica   550. 

—  javanica  556. 

—  perlata   158. 

—  Rosenbergi  556,  640,  644. 

—  scutulata   547,  551. 
Sturnia  violacea  315. 
Sturnidae   15  2,  315,  606,  642. 
Sturnus  vulgaris  92,  283,  367,  368, 

380,   427,^^  429—436,   471,   650. 
Sula  fusca   160. 

—  leucogastra   633,  643. 
Surnia  funerea  449. 

—  nisoria  57. 

—  nyctea  449. 
Surniculus   lugubris  306. 
Sycobrotus  bicolor  152. 
Sylocheiidon   caspia  505. 

Sylvia    atricapilla    168,    170,    287, 
390,  427,  429,  460,  654. 

—  cinerea  167,  287,  389,  390,  459, 
654. 

—  curruca  166,  169,  287,  389,  654. 

—  hortensis   170,    287,   390,   459, 
655. 

—  nisoria  168,  369,  390. 


Sylvia  orphea   168. 

Sylviidae  28,    31,    314,    606,    641. 

Synallaxis  aegithaloides   158. 

—  humicola   158. 

Syrnium  aluco  58,  281,  369,  378, 
450,  649. 

—  lapponicum  450. 

—  seloputo  304. 

—  Wiepkeni  303,  304. 

—  uralense   450. 
Syrrhaptes    paradoxus  485. 


Tachyspizias    soloensis   544,    639. 
Tadorna  cornuta  411,  663. 
Tanagra  striata  159. 
Tantalus  variegatus  629. 
Tanygnathus  albirostris  557. 

—  lucionensis  305,  559,  640,  645. 

—  luconensis  305. 

—  luzonensis  305,  559. 

—  luzoniensis  305. 

—  megalorhynchus  557,  558,  640, 
645. 

—  Mülleri   556.  557,  640,  644. 
Tephrocorys  cinerea  153. 
Tetrao   bonasia  248,  660. 

—  campestris  488. 

—  medius  247.  517.   525. 

—  tetrix  246,  294,  486,  517,  520, 
521,  525,  660. 

—  urogallas  245,    486.    517,    520, 
521,  525,  659. 

Thalassidroma    Leachi    414,    428, 

665. 
Thriponax  frugilegus  472. 

—  Hargitti   306. 
— •  javensis  306. 
Tichodroma  muraria   121,  652. 
Tiga  Everetti  306. 

—  javanensis  306. 
Timeliidae  313. 
Tinocorus  orbignyanus  159. 
Tockus  erythrorhynchus  149. 
Totanus  calidris  28,  29,  320,  340, 

408,  495,  663. 

—  chilensis  160. 

—  fuscus  340,  495,  663. 

—  glareola  29,  298,  320,  342,  408, 
495. 

—  qlottis  29,  297,  .341,  408,   495, 
063. 

—  incanus  320,  628,  643. 

—  melanoleucus  160. 


Index. 


683 


Totanus  ochropus    29,    -297,    342 
343,  408,  495. 

—  stagnatilis  28,  29,  341,  495. 
Treron  griseicauda  611. 

—  nasica  31G. 

—  sanghirensis  611. 
Treronidae  316,  ß]],   642. 
Trichoglossidae  563,  640. 
Trichostoma  rufifrons  314. 
Tringa  albescens  319.   627,  643. 

—  alpina  28,    30,    344,    402,  403, 
409,  440,  663. 

—  canutus  492.' 

—  cinclus  493. 

var.  Schinzii  493. 

—  cinerea  409. 

—  damacensis  319. 

—  hypoleucos  628. 

—  minuta  344,  410,  492,  493,  627. 

—  pectoralis  160. 

—  ruficollis  319. 

—  salina  319. 

—  subarquata    28,    30,    344,  410. 

—  subminuta  319. 

—  Temmincki   344,  410,  493. 
Tringoides  hvpoleucus    319,  628, 

642. 
Trochilus  atacamensis  158. 

—  leucopleurus   158. 

—  Vesper  158. 
Troglodytes  32. 

—  hornensis   158. 

—  parvulus    133,    182,    286,  385, 

433,  435,  653. 

—  vulgaris  455. 
Turdidae  31,   150,  535. 
Turdus  24,  424. 

—  iliacus  180,  288,  392,  427,  428, 
430—434,  439,  463,  655. 

—  merula  32,  463. 

—  musicus  32,  176,  288,  289,  367, 
392,  425,  426—434,  463,  464, 
655. 

—  olivaceus   150. 

—  pilaris   172,  224,288,391,425, 

434,  436,  438,  439,  462,  655. 

—  solitarius  602. 

—  torquatus  32,  463. 

—  viscivorus  32,  175,  288,  391, 
462,  655. 

Turnicidae  317. 

Turnix  Haynaldi  303,  317. 

—  rufilata  3l8. 

—  svlvatica  3l8. 


Turtur  auritus  243,  275,  294,  485. 
659. 

—  capicola  153. 

—  Dussumieri  317. 


Upucerthia  albiventris   158. 

—  atacemensis  158, 

—  dumetoria   158. 
Upupa  africana   149. 

—  epops  122,  285,  384,  454,  652. 
Upupidae   149. 


Vaneilus   cristatus    30,    260,   295 
401,  404,  660. 

—  resplendens  159. 
Vidua  ardens   152. 

—  principaiis   152. 
Vuipanser  tadorna  511. 
Vultur  fulvus  28,  36. 

—  monachus  33,  34,  441. 


Xantholestes  panayensis  310. 
Xema  minutum  363,  415. 

—  meianocephalum  363. 

—  ridibundum  29,  363,  416,  666. 


Zenaida  boliviana   159. 

—  aurita   159. 

—  aurisquamata  159. 
Zeocephus  Rowieyi  532,  581. 
Zonoenas  radiata  617. 
Zosterops  538. 

—  atricapilla  594. 

—  atrifrons  594,  646. 

—  capensis  150. 

—  chrysolaema  594,  646. 

—  deiicatula  594. 

—  frontalis  594. 

—  Nehrliorni  593,  594,  636,  646. 


Corrigenda. 


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unten 

Pag.     16  Zeile     8  von  oben  lies:  «Wagstadt«  statt  « Wolfstadt«. 

«Grimm,   Hugo^   statt  rGrimm,  Bl.« 
«bildet"  statt  «bilden". 
«Sträucher  sind  nicht"  statt  «Sträucher 
sind«. 
33        n     12     n        «         n     «dass  sie   dort   horsten"    statt    «dass  er 

dort  horste«. 
8i    Zeilen   23 — 27    von   oben   gehören   nicht   zu   Hirundo   riparia, 
sondern  sind  unter  Hirundo  rupestris  auf  Seite  82  in  Zeile  15 
von  oben  hinter  (Lazarini)  einzuschieben. 
89  Zeile   18  von  unten  lies:  «Bacher»  statt  «Becher«, 
loi       n         6     «      oben      «       «Treibeises"  statt  «Teibeises". 
102       «         5     ^-     unten      »       «Varietät«  statt  «\'arität«. 
105       «       13     n         «  «       «Thatsache«  statt  «Thatsche". 

loö      n         :;     „         „  «       «gepaart«  statt  «geparrt«. 

111  n        9     »      oben      «       nCoccinella^  statt  •nCoccinela'^. 

112  «       17     n     unten      «       «bei«   statt  «beim«. 
148      n         5     n      oben      «       «between«  statt  «betveßn«. 
150      «       17     »     unten     «     vbaeticatus^  statt  nboeticatus". 
159      «        8     «      oben      »     nditica^  statt  vduica^. 
183       n         5     »     unten     «       «Agelsboden"  statt  «Agelsbod«. 
235       »        8     «         «  n       «gepaart«  statt  »geparrt«. 
263       n        3     n      oben      «       nHoplopterus"  statt  «//.« 
308      «        4     «         n         n       nCollocalia  fuciphaga^  statt  r^Cypselus 

Lowi  etc.«  (Der  folgende  Satz  wir  damit  gegenstandslos). 
314      «        7  von   oben   lies:  nPittidae"  statt  vPittadaei^. 
427      n       14     n         n         «      «picked«  Statt  «pick«. 

441  «        9     n         «        «       «montagne»  statt  «montage". 

442  «        3     n         n         n       ndoutes«  Statt  »dontcs«. 
452       j)       17     n     unten     «       «du«  statt  «du«. 


Corrigenda.  685 

Pag.  478  Zeile   15  von  unten  lies:  »reussissent«  statt  «reuississent«. 

nhivers«  statt  «hiver«. 

nVU"    statt    nVUS". 

nentre«  statt  ncntres". 

»inapercues«  statt  ninapercues«. 

npersecution«  statt  »prosecution«. 

ninondes"   statt  ninondees«. 

noiseau«  statt  «oiseaux«. 

nsanghirensisu  statt  vshangireyisis^. 

nAmboina"  statt  »Amboira«. 

"<  5'7('^ef.)''  statt  «5,7  (def.)« 

«*i>«  statt  nt«. 

nSonner."  statt  «Sonar«. 

nManganitu"  statt  «Mangaritu«. 

»Vögel  dieser  Art«  statt  »Vögel«, 
oben      fällt  der  Gedankenstrich  aus. 
lies:  ngrauen«  statt  »grünen«, 
n      norangerothen«  statt  »orange«. 
■n      ficelebicum^  statt  ncelebense'*. 
»      nZonoenas^  statt  nZonaenas^. 
»       rftiicobarica"  statt  ntiicobaria" 
»       nCittura^  statt  nLittura^. 


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ORNia 

MerDatioiale  Zeilschrift  fiir  flie  psammlß  OrDillolop. 

ORGAN 

des 

permanenten  internationalen  ornithologischen  Comite's 

unter  dem  Protectorate  Seiner  Kaiserliclien  und  Konigliclicn  Hoheit 

des 

Kronprinzen  Rudolf  von  Oesterreich -Ungarn. 

Herausgegeben  von 

Dr.  R.  Blasius  Dr.  G.  v.  Hayek 

und  '^ 

Präsident  Secrctär 

des  permanenten  internationalen  ornithologischen   Comite's, 

IV.  Jahrgang  1888. 

I.  Heft. 


Preis  des  lalrganges  (i  Hefte  mit  AöliiMiingeii) : 

4  fl.  ö.  W.  =  8  M.  -  10  Frcs.  -=  8  sh.  =  2  Dollar  pränumerando. 


Wien. 

brück   und  Verlag  von  Carl   GeroUi's  Sohn. 


Athen:  Beck.  —  Brüssel:  Muquardt.  —  London:  Williams  &  Norgate.  —  ,^ 

Moskau:  L  anj;.  —  Ne^v-York:  Westcrniann  &  Co.  —  Paris:  K  lincksieck. —  j 

Petersburg:  Ricker.  —  Rig-a:  N.  Kymmel.  —  Rom:  Spitlioevcr.  —  Turin:  jj 

Löscher.  "l|  j 

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Verlag  von  Carl  Gerold's  Sohn  in  Wien. 
Internationale  Zeitschrift  für  die  gesammte  Ornithologie. 

Organ 

des 

permanenten  internationalen  ornithologischen  Comite's  unter 

dem  Protectorate  Seiner  Kaiserlichen  und  Königlichen  Hoheit 

des  Kronprinzen  Rudolf  von  Oesterreich-Ungarn. 

Herausgegeben  von 

Dr.  R.  Blasius  und  Dr.  G.  v.  Hayck. 


I.  Jahrgang.    1885. 

Erstes  Heft:  Einleitung.  —  Bericht  über  das  permanente  internationale 
ornithologisclie  Comite  und  ähnliche  Einrichtungen  in  einzelnen  Ländern. 
Von  Dr.  R.  Blasius  und  Dr.  G.  v.  Hayek.  — Verzeichniss  der  Vögel 
Deutschlands.  Von  E.  F.  von  Homeyer.  —  I.  Jahresbericht  (1883) 
über  die  ornithologischen  Beobachtungsstationen  in  Dänemark.  Von  Dr. 
Chr.  Fr.  Lütken. 

Zweites  und  drittes  Heft:  Biologisclie  Notizen  über  einige  Vögel  Süd- 
Ost-Borneo's.  Von  F.  J.  Grabowsky.  —  I.  Jahresbericht  (1884)  über 
den  Vogelzug  auf  Helgoland.  Von  H.  Gätke.  —  H.  Jahresbericht  (1883) 
des  Comit6's  für  ornithologische  Beobachtungsstationen  in  Oesterreich- 
Ungarn.     Von  K.  V.  Dalla-Torre  und  V.  v.  Tschusi. 

Viertes  Heft:  II.  Jahresbericht  (1883)  des  Comite's  für  ornithologische 
Beobachtungsstationen  in  Oesterreich-Ungarn.  Von  K.  v.  Dalla-Torre 
und  V.  V.  Tschusi.  (Schluss.)  —  Some  further  remarks  on  the  origin 
of  domestic  poultry  by  E.  Cambridge  Phillips,  F.  L.  S.  etc.  — 
Notices  on  the  migration  of  birds  in  Australia  given  by  letter  of  E.  P. 
Eamsay.  —  Le  Cypselus  Sharpei  par  Louis  Petit.  —  Note  sur 
Torigine  des  nids  de  THirundo  Poucheti  par  Louis  Petit.  —  L  ornitho- 
logischer  Jahresbericht  (1885)  aus  Holland  (Friesland  und  Zuid-HoUand) 
von  Herman  Albarda  in  Leeuwarden.  —  Index  1885.  —  Corrigenda. 

II.  Jahrgang.    1886. 

Erstes  Heft:  II.  Bericht  über  das  permanente  internationale  ornitho- 
logische Comite  und  ähnliche  Einrichtungen  in  einzelnen  Ländern.  A''on 
Dr.  R.  Blasius  und  Dr.  G.  v.  Hayek.  —  II.  Jahresbericht  (1884)  über 
die  ornithologischen  Beobachtungsstationen  in  Dänemark.  Von  Chr.  Fr. 
Lütken.  —  II.  Jahresbericht  (1885)  über  den  Vogelzug  auf  Helgoland. 
Von  H.  Gätke.  —  Verzeichniss  der  bisher  in  Oesterreicli-Ungarn  beob- 
achteten Vögel.  Von  \.  V.  Tschusi  und  E.  F.  v.  Homeyer. 

Zweites  und  drittes  Heft :  Ornithologische  Beobachtungen  im  nord- 
westlichen   Eussland.     Von    W.   Meves    und   E.    F.   v.   Homeyer.   — 


Verzeichniss  der  Vögel  Schwedens.  Von  Dr.  C.  R.  Sundström.  — 
Carl  J.  Sundevall's  Einleitung  zu  einem  natürlichen  Systeme  der 
Vögel.  Von  W.  Meves.  —  Verzeichniss  der  bisher  in  Island  beob- 
achteten Vögel  (1886).  Von  B.  Gröndal.  —  Das  isländische  Vogel- 
schutzgesetz. —  I.  Ornithologischer  Jahresbericht  (1885)  aus  dem  Gou- 
vernement Livland  (Russland).  Von  E.  v.  Midden  dorff  und  Dr.  Seidel. 

—  Memoire  sur  les  oiseaux  dans  la  Dobrodja  et  la  Bulgarie  observes 
par  le  Comte  A.  Alleon.  —  Ornithologische  Beobachtungen  zu  Eyrar- 
bakki  in  Island.  Von  P.  Nielsen.  —  Eugen  von  Bock.  Nekrolog  von 
B.  Rivas  und  R.  Reinecke. 

Viertes  Heft :  DerWanderzug  der  Tannenheher  durch  Europa  im  Herbste 
1885  und  Winter  1885/86.  Von  Dr.  R.  Blasius.  —  III.  Report  on  Birds 
in  Danmark  in  1885.  By  Oluf  Winge.  —  Ornithologischer  Bericht  von 
Island  (1886).  Von  B.  Gröndal.  —  Notices  on  the  migration  of  birds 
in  Durban  Natal.  Von  .J.  H.  Bowker.  —  In  Memoriam  Dr.  Francjois 
P.  L.  Pollen.  Von  Baron  H.  v.  Rosenberg.  —  Zusätze  und  Berich- 
tigungen. —  Index  1886. 

III.  Jahrgang.    1887. 

Erstes  Heft:  III.  Jahresbericht  (1884)  des  Comite's  für  ornitho- 
logische Beobachtungsstationen  inOesterreich-Ungarn.  Von  V.  v.  Tschusi 
und  Karl  v.  Dali a -Torr e.  —  Ornithologische  Beobachtungen  zu  Eyrar- 
bakki  in  Island.  Von  P.  Nielsen.  —  F.  Baron  von  Ther esopolis. 
Von  R.  Blasius.   —   Herbert  William  Oakley.  By  R.  Trimen. 

Zweites  und  drittes  Heft:  III.  Jahresbericht  (1884)  des  Comite's 
für  ornithologische  Beobachtungsstationen  in  Oesterreich-Ungarn.  Von 
V.  v.  Tschusi  vind  Karl  v.  Dalla-Torre  (Fortsetzung   und  Schluss). 

—  Diego  Garcia  und  seine  Seeschvvalben.  Von  Dr.  O.  Ein  seh  und 
Dr.  R.  Blasius.  Mit  zwei  Tafeln.  —  III.  Jahresbericht  (1886)  über  den 
Vogelzug  auf  Helgoland.  VonH.  Gätke.  — •  Beitrag  zur  Vogelfauna  auf 
Portorico.  Von  Dr.  A.  Stahl.  —  Verhängnissvolle  Tage  für  die  Vogel- 
weit.  Von  Gustav  Schneider. 

Viertes  Heft:  Dritter  Nachtrag  zur  Ornis  caucasica  für  das  Jahr 
1885  von  Dr.  Gustav  Radde  in  Tiflis.  (Mit  einer  Karte.)  —  Nachtrag 
zum  I.  ornithologischen  Jahresbericht  (1885)  aus  dem  Gouvernement 
Livland  (Russland).  Von  E.  v.  Midden  dorff.  —  Die  Vögel,  welche 
im  Oberelsass,  Oberbaden,  in  den  schweizerischen  Cantonen  Basel-Stadt 
und  Basel- Land,  sowie  in  den  an  letzteres  angrenzenden  Theilen  der 
Cantone  Aargau,  Solothurn  und  Bern  vorkommen.  Von  Gustav 
Schneider  in  Basel.  —  Carjiodacus  erythrinus,  Pall.,  in  Pommern  erlegt. 
Von  Ewald  Ziemer.  —  Jean-Francjois  Lescuyer.  Nekrolog  von  Dr. 
G.  V.  Hayek.  —  Ornithologische  Forschung  in  Brasilien.  Von  Dr.  J. 
von    Ihering.  —  Sir  Julius  von  Haast.  Obituary  by  Dr.  G.  von  Hayek. 

—  Isländische  Vogelnamen  von  Benedict  Grön  dal.  —  III.  Bericht 
des  permanenten  internationalen  ornithologischen  Comite's.  Von  Dr.  R. 
Blasius   und  Dr.  G.  v,  Hayek.  —  Index  1887. 

Preis  pro  Jahrgang  von  4  Heften:  4  tl.  =  8  Mark. 


Inhalt  des  i.  Heftes  IV.  Jahrgang  1888. 


IV.  Jahresbericht  (1885)  des  Comite's  für  ornithologische  Beob- 
achtungs-Stationen in  Oesterreich-Ungarn.  Von  Victor 
Ritter  von  Tschusi  zu  Schmidhoffen  und  Dr.  Karl  von 
Dalla-Torre ~ 1  — 14(> 

The  birds  of  Keiskama  Hoek,  Division  of  King  William's  Town 

Cape  Colony  by  E.  W.  Clifton 147—154 

Ornis  der  Wüste  Atacama  und  der  Provinz  Tarapacä.  Von  Dr. 

R.  A.  Ph  ilipp  i  in  Santiago Iö5  —160 


In  Betreff  der  »Ornis«,  internationalen  Zeitschrift  für  die  gesammte 
Ornithologie  und  des  »permanenten  internationalen  ornithologischen 
Comite's«   wird  gebeten,  Folgendes  zu  beachten: 

1.  Alle  für  die  Redaction  der  Zeitschrift  bestimmten  Zusendungen, 
Mittheilungen,  Manuscripte,  Beilagen  und  sonstigen  Postsendungen  sind 
an  den  Herausgeber  der  Zeitschrift  und  Präsidenten  des  Comite's,  Herrn 
Dr.  R.  Blasius  in  Braunschweig,  Petrithor-Promenade  25,  zu  senden; 

2.  alle  Anfragen  oder  Mittheilungen  an  das  permanente  internationale 
ornithologische  Comite  sind  an  den  Secretär  desselben,  Herrn  Dr.  G.  von 
Hayek  in  Wien,  III.,  Marokkanergasse  3,  zu  richten ; 

3.  alle  den  Buchhandel  betreffenden  oder  durch  Buchhändler- 
gelegenheit vermittelten  Zusendungen  sind  an  den  Verleger  Carl  Gerold's 
Sohn  in  VVien,  I.,  Barbaragasse  2,  zu  adressiren. 


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ORNIS. 

Intematiöiale  Zeilsclrift  fir  äie  psammte  OrBittoloiie. 

ORGAN 

des 

I  permanenten  internationalen  ornithologischen  Comite's 

unter  dem  Prötectorate  Seiner  Kaiserliclien  und  Königlichen  Hoheit 

des 

Kronprinzen  Rudolf  von  Oesterreich -Ungarn. 

Herausgegeben  von 

Dr.  R.  Blasius  Dr.  G.  v.  Hayek 

und  '^ 

Präsident  Secretär 

des  permanenten  internationalen  ornithologischen  Comite's. 

rv.  Jahrgang. 
Heft  II.    April  1888. 


Preis  des  Jabrganges  (4  Hefte  mit  ADDildnngen) : 

4  fl.  ö.  W.  =  8  M.  =  10  Frcs.  -=  8  sli.  ----  2  ^  pränumerando. 


Wien. 

Druck  und   Verlag  von  Carl  Gerold's  Sohn. 


Athen:  Beck.  —  Brüssel:  Muquardt.  —  Iiondon:  Williams  &  Norgate.  —      iy 

Moskau:  Lanf.'.  —  Nev^-York:  Westermann&Co.  —  Paris:  Klinck  si  eck.—       5 

Fetersbnrgr:     Rickur.     —     Rig^a:    N.    Kymmel.    —    Rom:    Spithoever.    — 

Turin:  Löscher. 


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Verlas:  von  Carl  Gerold"s  Sohn  in  Wien. 
Internationale  Zeitschrift  für  die  gesammte  Ornithologie. 

Organ 

des 

permanenten  internationalen  ornithologisclicn  Comitö's  unter 

dem  Proteetorate  Seiner  Kaiserlichen  und  Königlichen  Hoheit 

des  Kronprinzen  Kudolf  von  Oestcrreich-Ungarn. 

llenmsgegeben  A-on 

Dr.  R.  Blas  ins  und  ür.  G.  v.  Hayek. 

Inhalt  des  I.  Jahrganges.    1885. 

Erstes  Heft:  Einleitung. —  Bericht  über  das  nermanente  internationale 
ornithologiscbe  Coniite  und  ähnliche  Einrichtungen  in  einzelnen  Ländern. 
Von  Dr.  R.  Blasius  und  Dr.  G.  v.  llayek.  — Verzeichniss  der  Vögel 
Deutschlands.  Von  E.  F.  von  Ilomeyer.  —  I.  Jahresbericht  (18So 
über  die  ornithologischen  Eeobaclitungsstationen  in  Dänemark.  Von  Dr. 
Chr.  Fr.  Lütken. 

Zweites  und  drittes  Heft:  Biologische  Notizen  über  einige  Vögel  Süd- 
Ost-Borneo's.  Von  F.  .1.  Grabowsky.  —  I.  Jahresbericht  (1884)  über 
den  Vogelzug  auf  Helgoland.  Von  IL  Gätke.  —  IL  Jahresbericht  (1883) 
des  Coniitd's  für  ornithologische  Beobachtungsstationen  in  Oesterreich- 
Ungarn.     Von  K.  v.  Dalla-Torre  und  V.  v.  Tschusi. 

Viertes  Heft:  IL  Jahresbericht  (1883)  des  Comite's  für  ornithologische 
Beobachtungsstationen  in  Oesterreich-Ungarn.  Von  K.  v.  Dalla-Torre 
und  V.  V.  Tschusi.  (Schluss.)  —  Some  further  remarks  on  the  origin 
of  domestic  poultr^-  by  E.  Cambridge  Phillips,  F.  L.  S.  etc.  — 
Notices  on  the  migration  of  birds  in  Australia  given  by  letter  of  E.  P. 
Ramsay.  —  Le  Cypselus  Sharpei  par  Louis  Petit.  —  Note  sur 
l'origine  des  nids  de  THirundo  Poucheti  par  Louis  Petit.  —  I.  ornitho- 
logischer  Jahresbericht  (1885)  aus  Holland  (Friesland  und  Zuid-HoUandi 
von  Herman  Albarda  in  Leeuwarden.  —  Index  1885.  —  Corrigenda. 

Inhalt  des  II.  Jahrganges.    1886. 

Erstes  Heft:  IL  Bericht  über  das  permanente  internationale  ornitho- 
logische Coniite  und  ähnliche  Einrichtungen  in  einzelnen  Ländern.  Von 
Dr.  R.  Blasius  und  Dr.  G.  v.  Hayek.  —  II.  .Tahresbericht  (1884)  über 
die  ornithologischen  Beobachtungsstationen  in  Dänemark.  Von  Chr.  Fr. 
Lütken.  —  II.  Jahresbericht  (1885]  über  den  Vogelzug  auf  Helgoland. 
Von  H.  Gätke.  —  Verzeichniss  der  bisher  in  Oesterreich-Ungarn  beob- 
achteten Vögel.  Von  A'.  v.  Tschusi  und  tZ.  F.  v.  Homeyer. 

Zweites  und  drittes  Heft:  Ornithologische  Beobachtungen  im  nord- 
westlichen Russland.  Von  W.  Mevcs  und  E.  F.  v.  Homeyer.  — 
Verzeichniss  der  Vögel  Schwedens.  Von  Dr.  C.  R.  Sundström.  — 
Carl  J.  Sundevall's  Einleitung  zu  einem  natürlichen  Systeme  der 
Vögel.  Von  W.  Meves.  —  Verzeichniss  der  bisher  in  Island  beob- 
achteten Vögel  (1886^.     Von  B.  Gröndal.   —   Das   isländische    Vogel- 


Schutzgesetz.  —  I.  Ornithologisc.Iier  Jahresbericht  (1885)  aus  dem  Gou- 
vernement Livland  (Russland;.  Von  E.  v.  Mi  d de n  dor  ff  und  Dr.  Seidel. 
—  Memoire  sur  las  oiseaux  dans  la  Dobrodja  et  la  Bulgarie  observes 
par  le  Comte  A.  Alleon.  —  Ornithologische  Beobachtungen  zu  Eyrar- 
bakki  in  Island.  Von  P.  Nielsen.  —  Eugen  von  Bock.  Nekrolog  von 
B.  Rivas  und  R.  Reine  cke. 

Viertes  Heft :  DerWanderzug  der  Tannenheher  durch  Europa  im  Herbste 
1885  un.l  AVinter  1885/86.  Von  Dr.  R.  Blasius.  —  III.  Report  on  Birds 
in  Danmark  in  1885.  By  Oluf  Winge.  —  Ornithologischer  Bericht  von 
Island  (1886  .  Von  B.  Gröndal.  —  Notices  on  the  migration  of  birds 
in  Durban  Natal.  Von  J.  H,  Bowker.  —  In  Memoriam  Dr.  FranQois 
P.  L.  Pollen.  Von  Baron  H.  v.  Rosenberg.  —  Zusätze  und  Berich- 
tigungen. —  Index  1886. 


Inhalt  des  III.  Jahrganges.    1887. 

Erstes  Heft:  III.  Jahresbericht  (1884j  des  Comite's  für  ornitho- 
logische  Beobachtungsstationen  inOesterreich-Ungarn.  Von  V.  v.  Ts  ch  usi 
und  Karl  v.  Dalla-Torre.  —  Ornithologische  Beobachtungen  zuEyrar- 
bakki  in  Island.  Von  P.  Nielsen.  —  F.  Baron  von  Theresopolis. 
Von  R.  Blasius.  —  Herbert  William  Oakley.  ßy  R.  Trimen. 

Zweites  und  drittes  Heft:  HI.  Jahresbericht  (1884)  des  Comite's 
für  ornithologische  Beobachtungsstationen  in  Oesterreich-Ungarn.  Von 
V.  V.  T  seh  usi  und  Kar!  v.  Dalla-Torre  (Fortsetzung   und  Schluss). 

—  Diego  Garcia  und  seine  Seeschwalben.  Von  Dr.  O.  Fi  n  seh  und 
Dr.  R.  Blasius.  Mit  zwei  Tafeln.  —  III.  Jahresbericht  ri886j  über  den 
Vogelzug  auf  Helgoland.  Von  H.  Gätke.  — •  Beitrag  zur  Vogelfauna  auf 
Portorico.  Von  Dr.  A.  Stahl.  —  Verhängnissvolle  Tage  für  die  Vogel- 
welt. Von  Gustav  Schneider. 

Viertes  Heft:  Dritter  Nachtrag  zur  Ornis  caucasica  für  das  Jahr 
1885  von  Dr.  Gustav  Radde  in  Tiflis.  (Mit  einer  Karte.)  —  Nachtrag 
zum  I.  ornjthologischen  Jahresbericht  (1885)  aus  dem  Gouvernement 
Livland  TRusslandj.  Von  E.  v.  Middendorff.  —  Die  Vögel,  welche 
im  Oberelsass,  Oberbaden,  in  den  schweizerischen  Cantonen  Basel-Stadt 
und  Basel -Land,  sowie  in  den  an  letzteres  angrenzenden  Theilen  der 
Cantone  Aargau,  Solothurn  und  Bern  vorkommen.  Von  Gustav 
Schneider  in  Basel.  —  Carpodacus  erythrinus,  Pall.,  in  Pommern  erlegt. 
Von  Ewald  Ziemer.  —  Jean-Fran(jois  Lescuyer.  Nekrolog  von  Dr. 
G.  V.  Hayek.  —  Ornithologische  Forschung  in  Brasilien.  Von  Dr.  J. 
von    Hierin  g.  —  Sir  Julius  von  Haast.  Obituarv  by  Dr.  G.  von  Hayek. 

—  Isländische  Vogelnamen  von  B  enedict  Grön  dal.  —  III.  Bericht 
des  permanenten  internationalen  ornithologischen  Comite's.  Von  Dr.  R. 
Blasius  und  Dr.  G.  v.  Hayek.  —  Index  1887. 

Preis  pro  Jahrgang  von  4  Heften:  4  fl.  =  8  Mark. 


K.  F.  Köhler's  Antiquarium,  Leipzig,  Universitätsstrasse  26. 

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Derselbe   wird    allen    Interessenten    auf  Verlangen   kostenfrei  zu- 
gesandt. 


Inhalt  des  Heftes  II  (April).  IV.  Jahrgang  1888. 


Seite 
IV.  Jahresbericht  (1885)  des  Comite's  für  ornithologische  Beob- 
achtungs-Stationen    in     Oesterreich-Ungarn.     Von    Victor 
Ritter  von  Tschusi   zu  Schmidhoffen    und  Dr.  Karl  von 
Dalla-Torre 161—272 

IL   Ornithologischer   Jahresbericht    (1886)   aus   den    russischen 

Ostsee-Provinzen.     Von  E.  von  Middendorff 273 — 30O 

Die  Vögel  von  Palawan.     Von  Dr.  Wilh.  Blasius 301— 32» 


In  Betreff  der  »Ornis«,  internationalen  Zeitschrift  für  die  gesammte 
Ornithologie  und  des  »permanenten  internationalen  ornithologischen 
Comitd's«  vs^ird  gebeten,  Folgendes  zu  beachten: 

1.  Alle  für  die  Redaction  der  Zeitschrift  bestimmten  Zusendungen, 
Mittheilungen,  Manuscripte,  Beilagen  und  sonstigen  Postsendungen  sind 
an  den  Herausgeber  der  Zeitschrift  und  Präsidenten  des  Comite's,  Herrn 
Dr.  R.  Blasius  in  Braunschweig,  Petrithor-Promenade  25,  zu  senden; 

2.  alle  Anfragen  oder  Mittheilungen  an  das  permanente  internationale 
ornithologische  Comite  sind  an  den  Secretär  desselben,  Herrn  Dr.  G.  von 
Hayek  in  Wien,  III.,  Marokkanergasse  3,  zu  richten; 

3.  alle  den  Buchhandel  betreffenden  oder  durch  Buchhändler- 
gelegenheit vermittelten  Zusendungen  sind  an  den  Verleger  Carl  Gerold's 
Sohn  in  Wien,  I.,  Barbaragasse  2,  zu  adressiren. 


Diesem  Hefte  liegt  bei  ein  Prospect  der  Buchhandlung  vonjustus 
Perthes  in  Gotha. 


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ORNia 

MerMtioiiale  Zeitsclrift  für  flle  psamte  Oriillolope. 

ORGAN 

des 

permanenten  internationalen  ornithologischen  Comite's 

unter  dem  Protectorate  Seiner  Kaiserliclien  und  Königlichen  Hoheit 

des 

KronpriLzen  Rudolf  von  Oesterreich -Ungarn. 

Herausgegeben  von 

Dr.  R.  Blasius  Dr.  G.  v.  Hayek 

und  '^ 

Präsident  Secretär 

des  permanenten  internationalen  ornithol<^ischen  Comitd's. 

IV.  Jahrgang. 
Heft  III.    Juli  1888. 


Preis  des  Jalrganges  {K  Hefte  mit  AöbiMangen) : 

4  fl.  ö.  W.  =  8  M.  =  10  Frcs.  =  8  sb.  =  2  ^  pränumerando. 


Wien. 

Druck  und  Verlag  von  Carl  Gerold's  Sohn. 


Athen:  Beck.  —  Brüssel:  Muquardt.  —  London:  Williams  &  Norgatc.  — 

Moskau:  L  ant'.  —  New- York:  Westcrniann&Co.  —  Paris:  Klincksieck.— 

Petersburg:     Ricker.     —     Riga:    N.    Kymmel.    —    Rom:    Spithoever.    — 

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Verlag  von  Carl  Gerold's  Sohn  in  Wien. 

Verzeichniss 

der 

Vögel  Deutschlands. 

Von 

Eugen  Ferdinand  von  Homeyer 

Herausgegeben  vom 

peraaDenlen  internationaleü  ornlllioloiisclißü  Coinlte. 

Dr.  B,.  Blasius,  G.  v.  Hayek, 

Präsident.  Secretär. 

8".    16   Seiten.   Geheftet  40  Pf. 


Verzeichniss 


der 


Msößr  ii  ößstfirreicl-üiarn  hMM  Yöpl. 

Von 

V.  Tschusi  lind  V.  Homeyer. 

8".  32  Seiten.   Geheftet  80  Pf. 


Herleitung  und  Aussprache 

der 

wissenschaftlichen  Namen 

in  dem 

E.  }\  von  Ilomeycr'sclien  Verzeiclinisse 

der 

Vögel  Deutschlands. 

Von 

J.  Pietsch, 

kön.  Ranrath. 

8".  57    Seiten.  Geheftet  2  Mark. 


Verlag  von  Carl  Gei'old's  Sohn  in  Wien. 

Das  Auerwild, 

dessen  Natiirgescliiclite,  Jagd  uud  Hege. 

Eine  ornithologische  und  jagdliche  Monographie. 

Von 

Dr.  W.  Wurm. 

Zweite,   neu  bearbeitete  und  vermehrte  Auflage. 

Mit  2  Tafeln  in   Steindruck.  In  Farbendruck-Umschlag. 

Lex.-8".  340  Seiten.  Broschirt   12  Mark. 


Der  Auephahnjägep. 


Ein  Handbüchlein  für  Weidmänner  und  Jagdbedienstete. 

Von 

Dr.  W.  Wurm. 

8».  70  Seiten.  Geheftet  1  Mark  60  Pf. 


Untersuchungen 

Über  den  Flug  der  Vögel. 

Von 

Joh.  Jos.  Prechtl. 

Mit  3  Kupfertafeln.   8".  260  Seiten.   Geheftet  6  Mark. 


Zur  Geschichte  der  Falkenjagd. 

Von 

A.  R.  von  Perger. 

8".   44  Seiten.   Geheftet  50  Pf. 


Inhalt  des  Heftes  III  (Juli).  IV.  Jahrg.  1888. 


Seite 
IV.  Jahresbericht  (1885)  des  Comite's  für  ornithologische  Beob- 
achtungs-Stationen    in     Oesterreicli-Ungarn.     Von     Victor 
Ritter  von  Tschusi   zu  Sclimidhoffen    und  Dr.  Karl  von 
Dalla-Torre 321—368 

IV.  Report    on    Birds    in    Danmark,    1886.     Compiled    by  Oluf 

Vv^inge.  (With  a  Map-PIate.) 369—440 

Liste    des    oiseaux    observes    depuis    cinquante    ans    dans     le 

Royaume  de  Pologne.     Par  L.  Taczanowski 441 — 516 

Ein  seltener  Rackelhahn  [Tetrao  mediiis,  Meyer).  Vermuthlicher 
Bastard  zwischen  Tetrao  tetrix  (^  und  Tetrao  medius  9 
(ex  T.  tetrice  ^T  ^^  T.  urogallo  Q).  Von  Victor  Ritter 
von  Tschusi  zu  Schmidhoffen.  (Mit  einer  Tafel.) 517  —  526 


In  Betreff  der  »Ornis«,  internationalen  Zeitschrift  für  die  gesammte 
Ornithologie  und  des  »permanenten  internationalen  ornithologischen 
Comite's«  wird  gebeten,  Folgendes  zu  beachten: 

1.  Alle  für  die  Redaction  der  Zeitschrift  bestimmten  Zusendungen, 
Mittheilungen,  Manuscripte,  Beilagen  und  sonstigen  Postsendungen  sind 
an  den  Herausgeber  der  Zeitschrift  und  Präsidenten  des  Comite's.  Herrn 
Dr.  R.  Blasius  in  Braunschweig,  Petrithor-Promenade  25,  zu  senden; 

2.  alle  Anfragen  oder  Mittheilungen  an  das  permanente  internationale 
ornithologische  Comite  sind  an  den  Secretär  desselben,  Herrn  Dr.  G.  von 
Hayek  in  Wien,  III.,  Marokkanergasse  3,  zu  richten ; 

3.  alle  den  Buchhandel  betreffenden  oder  durch  Buchhändler- 
gelegenheit vermittelten  Zusendungen  sind  an  den  Verleger  Carl  Gerold's 
Sohn  in  Wien,  I.,  Barbaragasse  2,  zu  adressiren. 


ORNia 

MemtioDale  Zeitsclirift  fiir  flie  psaimnte  OrDillioloile. 

ORGAN 


des 


permanenten  internationalen  ornithologischen  Comite's 

unter  dem  Protectorate  Seiner  Kaiserliclien  und  Königlichen  flolieit 

des 

Kronprinzen  Rudolf  von  Oesterreich -Ungarn. 

Herausgegeben   von 

Dr.  R.  Blasius  Dr.  G.  v.  Hayek 

und  ^ 

Präsident  Secretär 

des  permanenten  internationalen  ornithologischen   Comite's. 

rv.  Jahrgang. 

Heft  IV.     October  1888. 
Mit  zwei  Tafeln. 

Preis  des  Jalirganges  (4  Eefie  lit  Aliliildnngen) : 

4  fl.  ö.  W.  ==  8  M.  =  10  Frcs.  =  8  sli,  =  2  ^  pränumerando. 


Wien. 

Druck  und  Verlag  von  Carl  Gerold's  Sohn. 


Atnen:  BecK.  — isrussei:  muquarat.  —  xionuoii:  vvuiiams  ix  i^uigaic.  —  ^ 
Moskan:  Lane.  — New- York:  Weste  rmann&  Co.  —  Paris:  Klincksi  eck.—  I 
Petersburg;:    Ricker.     —     Kifrä:    N.^Kyrnmel.    —    Rom:    Spithoever.    —       ^ 


I 1 1 1 .| 1 1 1 1 1 1 1 H 1 1 1. 


Ersuchen   höflich  um  gefällige  Beachtung  der  Umschlagseiten. 


Verlag  von  Carl  Gerold's  Sohn  in  Wien. 

Verzeichnis  s 

der 

Vögel  Deutschlands. 

Von 

Eugen  Ferdinand  von  Homeyer. 

Her<ausgegeben  vom 

perMKiiteü  iDlerüationaleii  omitliologisclieü  Comite. 

Dr.  R.  Blasius,  G.  v.  Hayek, 

Präsident.  Sccretär. 

80.     16  Seiten.     Geheftet  40  Pf. 


Verzeichniss 


der 


öisler  ii  Oesterrelcli-üiari  ößoliacliMßi  Vöpl. 

Von 

V.  Tschusi  und  V.  Homeyer. 

8".     32  Seiten.     Geheftet  80  Pf. 


Herleitung  und  Aussprache 

der 

^wissenschaftlichen  Namen 

in  dem 

E.  F.  von  Komeyer'sclicn  Verzeitlinisse 

der 

TT'ög'el  ZDe-u.t3cl:ila,n.d.s- 

Von 

J.   Fletsch, 

köu.  Biiurath. 
80.     57  Seiten.     Geheftet  2  Mark. 


Verlag  von  Carl  Gerold's  Sohn  in  Wien. 

Das  Auerwild, 

dessen  E"aturgeschichte ,  Jagd  und  Hege. 

Eine  ornithologische  und  jagdliche  Monographie. 

Von 

Dr.  W.  Wurm. 

Zweite,  neu  bearbeitete  und  vermehrte  Auflage. 

Mit  2  Tafeln  in   Steindruck.     In  Farbendruck -Umschlag. 

Lex.-S".     340  Seiten.      Broschirt  12  Mark. 


Der  Auephahnjägep. 


Ein  Handbüchlein  für  Weidmänner  und  Jagdbedienstete. 

Von 

Dr.  W.  Wurm. 

8°.     70  Seiten.     Geheftet  1  Mark  60  Pf. 


Untersuchungen 

über  den  Flug  der  Yögel. 

Von 

Joh.  Jos.  Prechtl. 

Mit  3  Kupfertafeln.     8".     260  Seiten.     Geheftet  6  Mark. 


Zur  Geschichte  der  Falkenjagd. 


Von 

A.  R.  von  Perger. 

8°.     44  Seiten.     Geheftet  50  Pf. 


Inhalt  des  Heftes  IV  (October).  IV.  Jahrg.   1888. 


Seite 
Die  Vögel  von  Gross-Sanghir    nebst    einem  Anhange  über  die 

Vögel  von  Siao.  Von  Dr.  Wilh.  Blasius.  (Mit  zwei  Tafeln)  527—646 
Bemerkungen  über  das  Vorkommen  der  Vögel  von  Mainz  und 

Umgegend.  Von  Wilhelm  von  Reich enau 647 — 666 

Ornithologisches  aus  der  Cap-Colonie  von  W.  Beste 667 — 670 

Index 671—683 

Corrigenda 684—685 


In  Betreff  der  »Ornis«,  internationalen  Zeitschrift  für  die  gesammte 
Ornithologie  und  des  »permanenten  internationalen  ornithologischen 
Comite's«  wird  gebeten,  Folgendes  zu  beachten : 

1.  Alle  für  die  Redaction  der  Zeitschrift  bestimmten  Zusendungen, 
Mittheilungen,  Manuscripte,  Beilagen  und  sonstigen  Postsendungen  sind 
an  den  Herausgeber  der  Zeitschrift  und  Präsidenten  des  Comite's,  Herrn 
Dr.  R.  Blasius  in  Braunschweig,  Petrithor-Promenade  25,  zu  senden; 

2.  alle  Anfragen  oder  Mittheilungen  an  das  permanente  internationale 
ornithologische  Comite  sind  an  den  Secretär  desselben,  Herrn  Dr.  G.  von 
Hayek  in  Wien,  III.,  Marokkanergasse  3,  zu  richten; 

3.  alle  den  Buchhandel  betreffenden  oder  durch  Buchhändler- 
gelegenheit vermittelten  Zusendungen  sind  an  den  Verleger  Carl  3erold's 
Sohn  in  Wien,  I.,  Barbaragasse  2,  zu  adressiren. 


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