Google
This 1s a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before it was carefully scanned by Google as part of a project
to make the world's books discoverable online.
It has survived long enough for the copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject
to copyright or whose legal copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books
are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that's often difficult to discover.
Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book's long journey from the
publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work 1s expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken steps to
prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying.
We also ask that you:
- Make non-commercial use of the files We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for
personal, non-commercial purposes.
- Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's system: If you are conducting research on machine
translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text is helpful, please contact us. We encourage the
use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
* Maintain attribution The Google *watermark" you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
- Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other
countries. Whether a book is still in copyright varies from country to country, and we can't offer guidance on whether any specific use of
any specific book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search means it can be used in any manner
anywhere in the world. Copyright infringement liability can be quite severe.
About Google Book Search
Google's mission is to organize the world's information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers
discover the world's books while helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the full text of this book on the web
athttp://books.google.com/
Google
Über dieses Buch
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfáltig gescannt wurde.
Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun óffentlich zugánglich gemacht werden. Ein óffentlich zugàángliches Buch ist ein Buch,
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch óffentlich zugánglich ist, kann
von Land zu Land unterschiedlich sein. Óffentlich zugángliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles
und wissenschaftliches Vermógen dar, das hàufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei — eine Erin-
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nutzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit óffentlich zugángliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse
zugünglich zu machen. Offentlich zugüngliche Bücher gehóren der Offentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. —Nichtsdestotrotz ist diese
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu kónnen, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch
kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehóren technische Einschrànkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
- Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und móchten, dass Sie diese
Dateien nur für persónliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
- Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in groBen Mengen
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fórdern die Nutzung des óffentlich zugánglichen Materials für diese Zwecke und kónnen Ihnen
unter Umstánden helfen.
- Beibehaltung von Google-Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.
- Bewegen Sie sich innerhalb der Legalitüt Unabhüngig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein,
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA
óffentlich zugánglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern óffentlich zugánglich 1st. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist
von Land zu Land verschieden. Wir kónnen keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulássig
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Über Google Buchsuche
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugánglich zu machen. Google
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen.
Den gesamten Buchtext kónnen Sie im Internet unter|ht tp: //books.google.com|durchsuchen.
6 [74 bBEIARIUM entéie v
aono icko. ote gleichen warb
Bajos. ^ ime b ret vols ues rre
diintich facbemfotte /
V E
eiten sar
fife. Dido num A E ſolte gedache
Ambafſadeur am Frantzoſtſchen Hofe angenchme Offerten / a
——— — Tfteine
. fWtofcu neant — doc auß
— nacher Achongel fetten
mee ſehr groß urb amfehnlich / zu —— — —2*—
ſche Tartarn Koſſen pde ced ifmnin gie 3hmte
ſotten vertheilet werden / deren eine ienter dem Commando deß Coaff
— —— angrafien / vie audere aba
x
ch ein anderer Geſandrer vom Trimmiſchen
nach dieſem an / dde ejne Loͤſung ber (eoten geraubten Ruffiſch en
GSefangenen angebotten / derey eget. e nl "nola ets
benfoafj gemefoter Chom fich elmeo Ma ensem ſtandes von inet
beſor gete | infonderhen tonnn er mit der gréften tert der der Cripign
a
béttt
T—— ^ ^ Roo
«o — — M.
| pu —. rinacmromm -—El
Cat Wee Bowen] |
LIBRARY x OFTHE
WC -
exu
NT TUKDDR
g R
— ts ,
—
0 UU.
73
, 7.2
2.37
eani (0H C6 JEEE
CONTINUATIO XLI,
DIARI EUROPAEI
Infertis variis
ACTIS ,BUBLICIS,
pu Seſg̃ dts·rzeblangen
Drey unb Siehe Theil /
Deß N eu Maenichteten
DIAKII EUROPZEI .
& fj C. itai bet 20) Qn- leon,
Theils / was fc bin im i unb wieder ín Der Welt / am
Kayſerl. unb andern Chur⸗ unb Fuͤrſtlichen oda Theils suele cud
hn andern temfébenangeángenben / aud) weit en fiegrnen Canben
ten / toic aud) aufſer ſolchen in denen uͤbrigen Theilen der
it denkwurdig
P$ auff gegenwaͤrtige Zeit ben unb zugetra⸗
Enn ahſonder ADPEN DiX obe stufany
unterſchiedlicher er / zu
lung vorgegangenen / wie auch bey der iios Dering
au Regenſpurg ad Dictaturam publicam tinqegbener
unb Schrifften zu ſinden.
— — ——— ——
Franckfurt am nS
Bey Wilhelm Serlins Buchhaͤndlers ſel. 3Sitben bof
ANNO M Dc LXXXIll
e
**
-*
*.
YA
by
X
*
-
— .
7 *
LI
*
"* 4
- 1 .
*
2 .
. N
* *
»
* 4 "a9,
. e
9 82000
d——— A ,
S 2?
er, $9997 .
o
—
zt
89-46-34 7
fay. -L
— Mo An den Seſer. | e (-
[7 iue wird hiemit ber Vierzehende
. Oéz pal deß Neu⸗eingerichteten DIARII
EUROP £I uͤberreicht ^ be) welchem aber⸗
mahls / wie in allen ben vorigen / feyerlich be⸗
dungen wird / daferne etwa / wider Verhoſ⸗
ſen / etwas ungleiches / und der Warheit nicht
gemaͤßes / eingeruckt worden ſeyn moͤchte /
ſolches jederzeit ju aͤndern. Ingleichen pro⸗
teſtirt der Verfaſſer / daß er keiinem Renſchen⸗
wer der auch immer ſeyn moͤge / in dieſem
Werck ju nahe zutretten/ geſinnet geweſen /
ſoñdern bec Sachen Verlauff / wie er dem⸗
ſelben zuhanden kom̃en / gantz unpartheyiſch
mittheilen wollen. Im übrigen wird ber
geneigte Leſer gebetten / die hin und wieder
e Druckfehler ſelbſten zu ver⸗
mc
EPI Bericht an ben Buchbinder. .
Deß Koͤnigs unb Koͤnigin in Schweden
| Gonterfe) gehoͤrt ad pag. 35.
|
E
t
^
Lj 4
LI
.
- .
,
5,»
.
,
L4 ^
.
.
*
,
^
* * »* -»-
-
. -
E
LI
L]
*
- .
E
v 8
Hu . -
*
E
^
* t;
LI
^
— .aum T EMT
1 N. D. N. I.C.
Deß Neu⸗
einaeriditeten
DIARII EUROPEI
CONTINUATIO XIII
Bieeha der Vhbeil.
De⸗s 1:680. Jahrs
Funffter Monat
MAJT U S.
Der Blumen fonat genannt.
xt Ui ben Kayferl. Hoff zu Prag befande de
Sel ipisdel iliac aH nu
' ^t feto fw Kapſerl. Mafj. ——e— — Arn fene | fid
iwider ben Tarcken zu vermogen / mit Verſich erung / IFapſert
A bof ſein Konig von den Tartarn unb Cofad'en eine Ri et
— — $oütff ven cttidy unb funffeig tauſend Mann zu ge⸗ aui ce "n
Portale! machte auch Hoffnung / daß die Potniſche und Moſco⸗ sentem.
witiſche Alliantz⸗Tractaten ſo zeittich jum Schinß gelangen wůrden /
daß noch p qmmer etwas poupracitds gegen den tan oq
2075 0,4 DIANKIUM Z— Kayſerl. Hoff⸗
Ánno 1680; tonte vorgenommen werden Es haben aber Ihr. Kayſerl. Majeſt.
Majus. ſich hierauff crfidret/ bap Sie ſich nicht weiter / ale in eine Defen ſiv-
aiu; 2 Alliangeinlaffen fónten / es waͤre bann Sache / baf bic wuͤrckliche
vuna bicrauf Conjun&tionber Polniſchen unb Moſcowitiſchen Waffen / unb die
Ruptur erfolget. MENU |
Selbige Hiernechſt ſchickten auch allerhothſt⸗gedachte Ihre Kayſ. Ma⸗
ſcae Geld feſt. durch den von bem General⸗Kriegs⸗ommillarꝛo, Herm Gsaff
zu Befriedi ⸗ Breuner / nacher Prag abgefertigten Lientenant einen Wechſel von
gung bet re- 150000. Xthlr. nach Caſchau / umb mit ſolchem Geld bie Armee zu be⸗
voltirenden zahlen / weil etliche Regimenter / wegen ihres ziemlich lang außgeblie⸗
Regimenter henen Soldes revoltiren wolten / denen man indeſſen / bi ihnen ihre
in Ungarn. actſtandige Monat ⸗Gelder bezahler / etliche Staͤdte jur Verfiche⸗
rung einraumen muͤſſen. J
TeDeum Aldiewein aude bic leidige Seuche su Wien / welche fo viel tau»
hudamus ſend Menſchen hinweg geriſſen / bercito eine geraume Zeit / und fid) ab
wind zu Wien les in bcr Stadt ſowol / alf ín ben Vorſtaͤdten bey guter Geſundheit
wegen nach⸗ befande; Als iſt in den Pfarꝛ⸗Kurchen / neben den gewoͤhnlichen Lob⸗
gelaſſener Aemptern / das Tc Deum laudamus mit groſſer Andacht gr(ungen/
Eontagion und ſolches in den Cloͤſtern / wie auch vor der Stadt continuirt wor⸗
geſungen. den / umb hierdurch bie Goͤttliche Allmacht gu bitten; daß fernerohin al»
| fc anſteckende Kranckheiten gnaͤdiglich moͤchten abgewendet werden.
C:diat ni: Hingegen name biefelbe su Drag von Tagzu Tag zu / fo daß
f«iniprog (dalich imandig beß oreiffig Perſonen babin (turben / aucb eticbe Tod⸗
ein. ten auf den Gaſſen gefunden wurden / (welches man aber ber hinfallen⸗
den Sucht / und dem Schlag zuſchreiben wolte) ſo daß / wo die Peſt in
cin Hauß kame / ſie dermaſſen hauſſete / daß ſchwaͤrlich jemand darin⸗
nen uͤbrig blieb. Weilnun unweit deß Frantzoͤſiſchen Geſandten bo
hauſung zwey krancke unb in ſicirte Perſonen in das Lazareth getragen
Wworden / hat fich derſelbe von dannen anderswohin begeben
Weß wegen Umb dieſer Urſach willen haben auch Ihre Kayſ. Waj. die Xi |
9$ faf. 9. rabc ergriffen / und Dero Abreyß auff Brandeys ben zo, dieſes mit einer
(i ven bar» kleinen Hoffſtatt werckſtellig gemacht / geſtalten dann alle Trabanten /
nen hinweg und zum rayſen unvermuͤgliche alte Hatſchierer zuruͤk geblieben. Den
begibt. 23. gieng auch oic Kayſerl junge Herrſchafft von dannen nad) befogiam
e mE Wan⸗
à . — — — — — — — 0n e v⸗
T EUROPAUM.
Wenbris / unbif nuche zu beſchreiben / was fuͤr eine groſſe ene Mono té 689,
Jolc!s fich táglich oon Drag hinweg begeben: Weil man aber tocgen P779
rContagion / auch dieſes Orts faf nit mehr ſicherwar / in dem be⸗
es zween Hatſchierer alba geſtorben / ſo gieugen Ji Kayſerl. Saf.
——— Denke ren Darauf Pardowitz / unb tafigtea (ih
aft táglids a
Der geweſene / nunmehr abet (u(pendirtc Hoff Cammer⸗ » Prof vot
tiit / aff von Sintzendorff / [worbon in bem vorgehenden y Gier
grey. Meldung gethan worden / ] bot nun jum fuͤnfftenmal vw in
m Judice ſubdelegato erſcheinen muͤſſen / bey welcher Seſſion erüber —æe, Y
ttis Puncto bet erhandelten af. — dtubbridem beſtehende Haupi⸗ sonblacie
the vier Stund lang befraget / unb allerſeits durch arünblicheDtobeu
nvincirt und überteiefen worden / daruͤbe er (ic aufs duſſerſte con-
ernirt und beſtuͤret befunden. Nachgehendo wendete cr einige Ent⸗
huſdigung ein / und ſtellete (ich nicht auff die ergangene Citation, wel⸗
— Ihr. app afe hinterbracht / unb ziemlich gean⸗
* / unb anbey alles Ernſts ihme anbefohlen worden / ſich binfüro von
rgleichen Citationen / bey unvermeidlicher € traff/ ſich nicht zu ento
chen / ſondem die ſchuldige paritionzu leiſten. Selbiger hac von de⸗
hierzu verordueten Commiſſarien ín (o weit ſein Urtheil bekom⸗
en / weichem zu Folge / alle ſeine Haab unb Guͤter conliſcirt, und and thm fel
eggenommen torba Aldieweiln aber (cine Gemahlin Ihr Kayſerl. ne Gurer div
Najeſt. zum drittenmahl fuffdllis angeflehet / daß ihnen oes pude $rjegen.
uterhalt etwas gelaſſen werden moͤchte / at haben Ihre Kayſ SDRaf.
1$ angebohrner Milde ir die Gnade gethan / und ffr noch einige Auſ⸗
ithaltungs⸗Mittel allergnaͤdigſt verwilliget.
Die auffruͤhriſche Bauren betreffend / worvon in dem vorigen Rebelliſche
iA pag.4- Meddung geſchehen / ſo begehrten dieſelbe inſtaͤndig bag Dauren tt
Be apri, Authoritdt ihre angebrachte Gravamina unb Be⸗ Boͤhmen
deben moöchten erórtert unb moderirc werden: damit ibnen aber ber par Rabe
lichwol cine Forcht eingejagt werden mochte / [o bat ber Herr Gene · cioe
I Harrant zween von ben Raͤdelsfuͤhrern nad) gemachtem Proceß /
ben einem Czerniniſchen Hauptmann / durch den Strang hinrichten
ſſen. Nichts deſto weniger kehrten f ic) Pai: hieran nicht / jp
.
DIRRIÓM' Ungari
4
Aano £to. & tautmotíé auff deß Grefarvortroutitmartebot
Mei. | bae fa ge — — — 2** —
t
— itt
Ungarn wu Ruhe gelangen. Gs cr [dione zwar /nach dem dem Hr.
len ſich noch
*2 —
— cibo
Pise
ira Kan Ces m bre bilfkrotdntiche
riu p oti dirimi anábü
fcd
^elxr Frohndienf
— —— ici und die Cr der Victualien voi
S tmb Tranck ihnen frey geſteller / auch uuterſchiedlichhe ariben
5 D brictungen iheils te ducici, theils gar eing⸗ſtellt 6lciben falten / be
att.
ingegen wolte es mit den Rebellen in Ungarn nody zu feiner
* Gad otra»
ſododas Commando fi rtragnttvorbeny bie Jyoffemg
ateinigen Tractaten mit ihnen: 2Ueir man woite ihrem Auerbirten /
wegen a /deimoch nicht corri weßwrgen eo
dann mit einer genauen —— och zur Zeit veſt Immi⸗
tels ſtelleten bie Tuͤrcken der Veſtung Raab ſchr A ad mojjertantm
zween Tuͤrckiſche Kundſchaffter tm Stadt Goraber ertappt wurden⸗
welche die Revelin beſteigen / und die Schildwacht niedermachen ſollen /
Sie durch bitis VDereteſchofft geftanbent iden anfemady
du. fyiamádyft brachte ein Kapyſ. Currie
— sic yat t) daß tie Rebellen / in ſechs taufend Mann
ſtarck / nach der Theiß im Anzitg waͤren; Daher zwey Kayſ. Regimen⸗
ect beordert wurden / ihnrnentge gewzugehen. Vorher waren beſagte
Rebellen ein und das andermahl geweſen / und hatten / nebſt
andern —— ———— unterſchiedliche GefangeneBefom
mien / unter denen auch der Obrißz &cutmant Gerodorff ju gif / ber
in einer vorgangener Action grfaͤngen worden. Zwar waren ſie ſo fofr
"tidy / umb tieffen ihn auff parole fefs ffe ſuchtenaber iden rd
darunter / damit ex bie Rantzion / wegen der andern Gefangenen / véllig:
zur Richrigkeit: bringen ſolte· Umnb ſelbige Zeit wolten ſleſich zun
Kapſerl. Devotion bequemen und ſtelleten (icy als tooftctt fit ate:
hchen; alleim mun hatte hier aucfrnott nid: Wr fnm
|. EUK ————
deep: EE omnl
WjtuBpepsctittr conjungi eniti acturi nsa !
———— ife Anſurhhen / unen —— —
IJaluug/ ware auch damahls vrelleithrreirrr kom⸗
| twi Sev mai od ———
*28 —— — — Gator boßher
—* Veind ſchafft von dorther verſyhret worden Zwar
fih fremtorr Hatffte gebrauchen
/ * er die von dem Dug iv rauckreich angebortene Lech⸗
Guarde von xo Draguri / inaftidjun Geld / uid oo. Manmu
wollen. "inefeit)eró
*
—* — 5325* A —
i
co; tane An wirwol Pria inim bes
— 5 3 —* * — — *
—— T agr ln aream f il tee
—— tffe; unb Dee
s ſgenden — Einen Reicho⸗ Tag / beywrichem
"i —5* 7* rid i d Si —— —
Aempier denen as Lingerie
Siroe —— — — der
— ETE —
genomm
fiſtuichtan ——— — eara fim —*
Mad Teubrachgfrit gefanger genommen / und ſelbigen / nach bem er
pwor euhauytet wordemn / verbranor: wed ſte in Erfahrung kommen/
— rende em
vedo in i
: Qéécbemite eigener Hand) geſchrieben /
in da Tuͤrckiſche Kapſen ads o ipn Legion m pue
6 : DIARIUM: Wtgartf.
Ánno 1680. | tint ini rien Sammet eingewackelten Vrieff j
Mais. — geidyit unbiputarinnenoe: gei xf vefihet aud Bf
entem Vezier / wie auch an — ertheilet / ihme Volcker / ſo vi
er veriangee / cylends zuzuſchicken.
Gr Ada. bie kame der Graff Caprara nad £cutíc / umbm
af Capta" inen von dem Teckeli babin abgcorbaeen Gevolimacheigren ein⸗
Rebelien den Frieden zu verhandein. Dieſen præſentirte er / bey gehaltener Oratioi
Frieden / n der ncken Hand ben Friedens⸗Zweig / uno in der rechten be
oder Kres Schwerd / mit dem Anhang / daß ſie daraus eines erwehlen moͤchter
an, tnb im Sall fic noch lͤnger Moͤrder unb Raͤuber ihres Vatterland
verbleiben wuͤrden / wolte er deſſen aud nicht ſchonen / ſondern es au
das aͤuſſerſte zu verderben trachten. Unterdeſſen gieng der person
mit Pfingſten zu Ende / und waren jene jum Got anb menia at
iecit (ic fich von dem Tuͤrcken einer anſehnlichen Huͤlffe —2* aut
30000. Mann erſtrecken ſolte / getroͤſteten; boc) fame deß Teckeli Ul
paͤßlichkeit darzu / weiche eine kleine Hindernůs verurſachte. Sie lieſſe
auch den Stillſtand der Waffen nicht unanugefochten / indem fic at
noch in dieſem Monat die Quartiere eigenwaͤchtig / wider die Artick
deß Stillſtands / biß Roſenan erweiterten / derohalben der Gio
Caprara Befehl ertheilte / die vaerhundert Mann / ſo fid) hinein acieget
herauo zuſchlagen / weiches am 25. dieſes (o ſcharff er ſolgete / daß dirt
dreiſſig todt geblieben / unb fuuffzehen gefaugen worden / unter dene
Letztern befanden ſich etliche Vornehme / ſonderlich der Seineſay Pau
ſo hiebevor bae Schloß Tuͤrna ben Rebellen ín bie Haͤnde geſpielet
ünb die bey ibm ín Beſatung geweſene Teutſche Mußque irer [dmt
uch miedergehauen; boc raͤcheten ſie fich einen Tag hernach mit gro
ſem Grimm / in dem fie etuch hundert ſtarck fid eyligſt bey Neuhduſ⸗
zuſammen zogen / und zu einem Angriff der Jabeluncker⸗Schantz fk
anſtelleten / nachgehends aber einen audern Weg uͤbers Gebuͤrg mad
ten / zwiſchen Hochwalden unb Friedeck beyde Doͤrffer / Friedland un
Moreska anfielen / außpluͤnderten / verbrandten / unb die daſelbſt ſtehe
de Wacht nieberhieben.
qon fat Dieſes iſt nun wasin bicfem Monat in Ungarn ſcheeibwiurd
mit Danaes / etes qon danmen winge fid de Hiſtoxiſche Feder uid
ſchichte. EIfK&k OP EUM, 7.
chſtgelegene Stóntareich Polen / welches beydes metti mit Dan, Ai^! 1580,
|/. alg aͤuſſerlich mit oen Tuͤrtken viel zu ſchaffen fatte: wovon wir nt bent |
xentfich handeln wollen. Mit Dantzig atte es dieſe Weſchaffen⸗ Tuͤrcken vie
t: Es war vor zwey Jahren wegen eines Cloſters / oder der Geiſtli⸗ ſchaffen.
n in dem Cloſter ein Tumult entſtanden / wobey bic Monche einge⸗
ſſet; dahero man hieruber cine gerauim pat nac den Thaͤtern g⸗ |
Uk endlich aber dieſelbe erfahren. amit nun famam Auff⸗
rgewehret / die Straff⸗Prediger aber allenthalben geſtillet werden
ichten / fic ber Koͤnig ein Ediet anden Rath zu Dania abgehen /
lches wir weil ee bereits in bem vorgehenden Theil pag. 257. einge⸗
acht worden / alhier mit Stillſchweigen vorbey gehen.
Nun ließ ſichs zwar auff dieſes ſcharffe Edict ziemlich zu einer
uhe an / ſo daß man auff eine zeitlang der Stille ſich zuerfreuen hatte.
llein nicht lang hernach / Sommabends unter der Fruͤhe⸗Predigt / wt
ichtet ber Enthauptungen / welche auff vorhergehendes ſcharffes
dict erfolget / grieffen die Handwercks. Purſch einen Geiſtlichen auß
liva an / welcher Handel aber / durch eines Capitains vernuͤnfftiges
aſprechen / doch enduch wiederumb geſtillet arbe, fedoch muſte der
aih / zu mehrer Beruhigung unb Sicherheit / noch zweyhundert
Ram annehmen; welches dann / wie auch eines vornehmen Geiſtli⸗
en eyferiges Schreiben / nác f zuruͤckſendung ſeiner Vocation au
r Vorſtadt in bie Stadt / den nig ín Polen bewogen / daß ct aber⸗
ahl mit einem ernſthafften Ediet fernerer Unruhe vorzubauen ſuchte /
tif fic nun dieſes auff tao vorige beziehet / foit vonnoͤthen / ſelbiges
m Hiſtoriſchen Lebhaber in Copia |
ohannes ber Dritte / von GOttes Gnaden Koͤnig in ou River
Polen / Groß⸗Fuͤrſt in Littauen / ꝛꝛ. in da d
yim Edlen / Ehrenveſten / und Grbaren Burggraffen / Bur⸗ —
ermeiſtern / Rathmannen / und gantzem Rath Unſe⸗
"t Stadt Dantzig / unb lieben Getreuen / Unſere $0: m Dan
^ q$Mgl.Gnabebeoor, | »
E | ; Anf.
Edle
zx 14 RAUM 5 - .. Snifdcun
ue — io liebe Geireue.
"e m ruri ee
n enad E :
—*— enigen angefangen / we ee e
* — — etin 5
r erer Genehm ehl de
rari unb bann aud nad) P rbi hodbo
am — ie m unb Tide
weicher Sache / je aroffere Sorgfalt ub Semi ana
*Berutinfft uno gute Anſtalt / e groͤſſer Ver auff Got
n Treüegegen Wir ver ſpuͤren; Tonne 28i bi
—— bon Xon. na Gnade E. (Petr. beygetha
/&oic Wir bati aud) hertzlich gern S pis Mar bas)
nige/fedyrd io o wol angefangen worden / eon ud)
fid) moͤge velifübrettverben. — Es feollen oet png om
fabten / wie Sie angefangen / unb n Vale sot iMtoerbt
ten / damit nicht bíe burden bolibaffíig es Feuer au PAK
2s nien deß Auffruhrs / welche im poti nt erfür.
eden / inum groffern Feuer / welches Wir nicht ho
wollen / moͤg ! quipodko. 33 Wir auß Lisfere
Authoritóf ewercke Alterleuchen beſonders anfügen
. pafficibre efe — ybi n
umpiifige De fommlue queer Voi arie cinbe
- Siraffe / (o auff bic: teft XEM frena ——
| (/fonbern aud) / weil es — — irden zu ent
[5 baben / —— — nſerm Hoffſo lang nod
atiff zuhalten geſ nsi Arcs bit erregte kinruhe
EE. e dudit — dWerdßenunga Pu
( re beruͤhmten Sperre erfelaet ſeyn. Wirerklaͤ
| ren Uns ferner dahiũ / daß Wir E. Getr. alé Unſerer Soni
Gewalt untere Obrigkeit / durch Unſere Authoriáffoiber adà
dergleichen Perſonen vornehmen / ſo —
berimaffen unterftütet uro bewehret wiſſen wollen / daß ee Une
auch nicht ſchwer fallen wuͤrde / zu Befoͤrderung btt ET
d T;
Moſcowitiſche Geſchichee EUROPAZUM,
3
tung Linferec Ctabt
SOttes / unbber beligen Gerechtigteit / wie aud) zu Gr
In ft ^Xubeitanoes/ Lins negent Der
in begeben. Indeſſen ſo verleyhen Wir C. Getr. auffallen
be gebenden Fall die Macht / welches Wir Uns in Unſerm De-
Erẽt vorbehalten hatten / daß ſie die Mannſchaft bey ber Stadt⸗
Militz fo weit / als ſie es hochnoͤthig zu ſeyn befinben / unb Uns
kund thun werden / vergroͤſſernund annehmen moͤgen / und ba
es die Noth erheiſchen ſolte wollen Wir bereit ſeyn / aud) Unſer
Kriegs⸗ Volck / ſo Wir in Vorrath haben gu Hulffe zuſchicken:
Das goaͤngzuc Vertrauen zu Eu. etr. vernuͤnfftigen Anſtalt
und Dexcteritaͤt ſetzende / daß ſie zuvorderſt alle gelindere Wege
be» Vollziehung ber Puncten beſagten Derreis, unb zu Stilo
lung ber bewegten Semuͤther jur Hand nehmen werden / efe
und besor ſie zu ſchaͤrffern Mitteln / welche aud) Wir / wann fie
noͤthig ſeyn ſolten / nicht ferner verweigernwerden / ſchreiten /
weßwegen Wir dann durg grwrge⸗ Unſer Reſcript
Gu. Geir. zu aller fleiſſigen unb Corgfalt ermabnen/
bag (ie ber Sicherheit zu gegentvártíger pritrool warnehmen /
und durch Vorbeugung alles fernern rgo Unheils /
un derwaen zu fernerer Vollziehungerwehnten Schluſſes
unſaͤumig tretten / und Uns immerfort von der Sachen
ſand Bexricht ertheilen. Wodurch Sie dann Unſere Koͤnigl.
Gnade erwerben / und bey alle dem / fovorfommenmódte/
weitern Beſcheid unb Huͤlffe bey Uus finden werden / fo / bag
ibnennicté mehr übrig (ft / als nach ſy viel von Uns gegebenen
xempeln vaͤtterlicher Clement2. und Koͤnigl Hulde / vonnun
dermahleins — en / die heilige Gerechtigkeit pogn
und durch derſelben beharrliche Handhabung Unſere Stadt
in Ruhe zuſetzen. Gegeben in Warſchau / den o. Tag deß
Monats May / im Jahr deß HErm 16 20. Unſers Reichs a»
ber im ſechſten Jahr.
JOHANNES Rex,
(L. S. Major. Cane. Regni)
CHRISTOPHO us TARANOW'SKY,
Can.R eg aJ, dect.
eftt Theil. Dui Bey
bap Anno i6ke·
rſon da⸗ Maius.
"6 0 DYAX*IUM | Polniſch⸗
KonoMÜb,. Qqep daſem Edicrbuch co uocheucht / fontem tocitusétícti
^ Mop. . esten cwecen auff aerhant Gieiffc órbodt mare | toic fic.
"t re imet —— ———
i berathſchl Derowe
bhen Tage hernach noch einanders ſolzenden inis.
Su$ inis. Joh annes der Dritte / von GOttes Gnaden Koͤni
— —⏑ ————
| Denen Edlen unt Ehrenveſten / Burggraffen / Sfr
meiſtern / Rathmannen / umbgan m Rath Unſerer St
Danugund lieben Getreuen / Unſere Sónig]. Gabe. zuw
Sle / Ehrenveſte / und liebe Getreue.
B Wir wolin poo MES AR nach dam
erheiſthender Beſchaffenheit ber Zeit wegen der
cherheit — — gig. /. tmb Verhin
Me ——— inbrejtbe / genugfame Vorſehu
griban- mes weil Wir nod ín. mr Gebádti
benybalbitDepurarionbíe Gretoerrfé Peste: / welche zuꝰ
rderung der Gewercks⸗Sachen vor Unſerm Gericht a
haa waͤhret / und damenhero —5—
daß unterm Vorwand beſagter Depuration., heimbliche
fmm enfimfften an arftetit unb eine Activitãt unt Gewoͤ
aufferbalb denen ere retmáffigem Drontmgem gebrau
werden doͤrffte / wie dann fei Dd verbántm ;-
gantz vermeſſener Weiſe Einem Edlen Rath vite Fragen v
Fgebracht worden / welche Unénídimmiger J^ als beni
and ber Stadt zuwider ſeyn: So baben Wir miíttelft t
gm aͤrtigen Refcriprsatrdeclariren durchaus noͤthig tradit
ag befagte Depetatisnempieflt fete anbere&etvaltfemalét
ben fellen aud) nie geha saei afftín die Puncten / die in
nen Citationibus, und "ia ial; Deoretis entbalten/ 9
Minfti ——— ſpauch / nach dem die u
[di
. Mnfere
befi
dEotewé Di. — EUKOPUUM. a
1m ucten durch Unſer Koͤnigl. Decret ab aen t che Anno
fur eengrabez aufienaiientiribdym / ie LIofer Det Mo
darzu —— —* außgeſtellet geblieben ſind / Wir dieſt
Deputation Krafft gegenwaͤrtiger Linferer Declaration, ſo viel
Die abgeſprochene Sache betrifft / gaͤntzlich auffheben / unb für
nichtig erklaͤren. Was aber die Puncten / die noch zu vorab:
ſchieden nind/ und biß daher außgeſtellet blieben betrifft/ toot:
ilen Wir / wann te Uns gefallen wird / beſagte Deputation durch
abermalige Patenten auffs neue gegen den darinnen
inten Tormia cditituirtn / und wieder anſetzen. Fuͤr bif»
mahl aber verbieten Wir alle dieſelde Macht / unter einander
zuſammen zukonnmen/ und ſich mit einander zu derathen; alfo
daß unter eium Vorwand / oder Schein / weder jetzo / nodo in
pulp — i? bt und bevor der Termin einfállet/ da die
noch außgeſtellet geblirben / ſollen außgefertiget
Pu
werden
werden / weder alle 7 nochauch einige abſoͤnderich
fi unternehmen und erkuͤhnen ſollen / es ſeye mit denen bereits
angefangenen Zuſammenkunfften weiter fortyufabren / oder
auch neue anzufangen / noch guch Fragen unb *Dortrügean
E.ꝛE:Rath / ober alle drey Ordnungen ju tormiren / «i Nis
barffe bee Straffen / vie von Unſern hochloͤblichſten Vor⸗
fahren / und Uns ſbſtr / gegendie Ubertretter ber Siatuten deß
Regiments bec Stadt / wie auch Unſerer Decreren / unb Reſcri-
peeũ / geſetztſind / und von denen Widerſpaͤnſtigen uner laͤßlich
gefordert / auch an denen / die dergleichen erkuͤhnen
werden / exequirt werden (bllen.
OX DIARIUM Polniſche um
Anno 1680. feft und Anrhoritát/ Krafft Umſerer Koͤnigl. Gewalt / die Wi
ee mitheilen. Gegeben in Warſchau / den May / ir
Jahr deß HErm 168o. Unſers Reichs aber im ſechſten.
IOHANNES Rex.
| | (Loc.Srgill.Major.Canc.Regni.) —
CHRISTOPHORUS TARANOW'SK"
Varſ. Canc. Reg Mai. Secret.
Nachſt deme hatte dieſe Cron mit denen Tuͤrcken wegen b
— Graͤntzſcheidung im Koͤnigreich Podolien eim hartes außzumache
Graͤnſchei⸗ aiſo daß (icy bie Sache gant ju rinct Feindſeligkeit auließ. Dannd
rk it Grárdnbaueten qu SXattfocíne Kurche / Vorhabens / mitibrer groff
- Bart en haͤlt esa eht/tocice fican ber Donau fertig liegen hatten / nach Soto su q
hen / unb ſolten vier Daſſen / und viertig tauícub Mann ber Graͤn
hedung beywohnen. Dieſe / unb noch ein⸗ groͤſſere Macht um n
hete fich imme naͤher unb naͤher bem Koͤnigreich Polen / unb lieffen
ic Tage Zeitungen ein / wie nemlich eine groſſe Menge ber Tuͤrcken b
Lewko hinter Moſilow / unter Karkaw cin Brucke über ben nif
verfertigen tiefen unb ihr Abſchen auff bic Ukraine richteten / und zw
erſtlich auff die Moſcowiter loß ju gehen Allein weme es herna
gelten ſolte / konte Polen leicht errathen. In ber Wallachey ſtund
gleichfals zehen tauſend Tartarn fertig / welche vielleicht auch nid
Gutes im Sinn hatten / (o gat / daß Polen vermeynte / man ſuchte
Seicender Pforien ihme bic Graͤntzen mit Gewalt zuſetzen unb vor]
ſchreibhen. Dann es ſahe die Cron Polen toU tic es ihren Nachb⸗
bier und dar ergienge / welche ebenmáffia mehto Gutes vermuthe
Mitlerweil ſatzte der Tuͤrck / zu Erweiterung (ner Herrſchafft /
Einwohner auß der Wallachey in Podolin hingegen in die Wal
ehe lauter Tuͤrcken; denen Tartarn abcr war er willens / die Ukra
bicis deß Duiepers / neben Baat und andern Veſtungen zulaſſ
Sböicher Geſtal fatte bie Pforte bie Gruͤusſcheidung mit. al
QRadt fort/unb war der Gara Machmet Waſſa beordert / mit oo
Stan auffgubred cn / deme der Cham adjungirt urbe, €ioftan
di | a
2070,48 DÓIARIUM . Kayſerl. Hoff⸗
Inno 1680; tonte vorgenommen werden. Es haben aber Ihr. Kapſerl. Majeſt.
Maqjus. ſich hierauff erflaͤret / daß Sie fich nicht weiter / ale in eine Defenſiv-
or Sra t, "Alliangeinaffcn fdnten / esmáre bann Sache / bafj bie warcküche
eo) Conjun&ionber Polniſchen und Moſcowitiſchen Waffen / wb bít
rung hirauf ee ur erfolget. et E
fidt jeſt. durch bem von bem General⸗Kriegs⸗Commiſſario, fen Graff
zu Befriedi· Breuner / nacber'Drag abaefertiaten Lientenam einen Wechſel von
gung btt rc- 150000. Xthlr. nach Caſchau / umb mit ſolchem Geld bic Armee zu be⸗
voltirenden zahlen / weil etliche Regimenter / wegen ibreo ziemlich fang außgeblie⸗
Regimenter henen Soldes revoltiren wolten / denen man indeſſen / bi ihnen ihre
mungam. ruͤckſtaͤndige Monat⸗Gelder bezahlet / etliche Staͤdte jur Verſiche⸗
rung einraumen muͤſſen. |
TeDeum Aldieweiln auch bic feibige Seuche gu Wien / welche fo víd taw
budamus ſend Menſchen hinweg geriffen/ bereito eine geraume Zeit / und fid ab
wurd zu Wien les itt der Stadt ſo wol / alß ín ben Vorſtaͤdten bey guter Geſundheit
wegen nad hefande; Als iſt in ben Pfarꝛ⸗Kirchen / neben den gewoͤhnlichen Lob⸗
gelaſſener Aemptern / das Te Deumlaudamus mit groſſer Andacht geſfungen /
Comagion und ſolches in oen Cloͤſtern / wie auch vor der Stadt continurrt wor⸗
geſungen. den / umb hierdurch bic Gottliche Allmacht zu itlen / daß ferueroh in af»
le anſteckende Kranckheiten gnaͤdiglich moͤchten abgewendet werden.
Salbiae ni: Hingegen nahme dieſelbe zu Prag von Tagzu Tag zu / ſo daß
e aguch goondig biß dreiſfg Perſonen dahin fturbcn / auch etliche Tod⸗
— dm ten auf den Gaſſen gefunden wurden / (welches man aber ber hinfallen⸗
den Sucht / und dem Schlag zuſchreiben wolte) ſo daß / wo die p eft in
cin Hauß kame / ſie dermaſſen hauſſete / daß ſchwaͤrlich jemand darin⸗
nen uͤbrig blieb. Weilnun unweit deß Frantzoͤſiſchen Geſandten Be⸗
hauſung zwey krancke und inficirte Perſonen in das Lazareth getragen
worlrden / hat fich derſelbe von dannen anderswohin begeben
Weß wegen Umb dieſer Urſach willen haben auch Ihre Kayſ. Maj. die Xeti⸗
F Kayſ. 9t. rade ergriffen / und Dero Abreyß auff Brandeys ben 20. dieſes ruit einer
ſich ven ban» kleinen Hoffſtatt werekſtellig gemacht / geſtalten dann alle Trabanten /
nen hinweg und zum rayſen unvermuͤgliche alte Hatſchierer zuruͤck geblieben. Den
begibt. 33. gieng auch oic Kayſer junge Hen ſchafft von dannen nach bfagrem
| . lb —
amb iati» efi EUROPAUM.
*
Srondeis / unbift nicht zu beſchreiben / was fuͤr eine groſſe Menge — 1689,
Volck⸗ — bon Prag hinweg begeben: RT Majus. |
ba Contagion / auch dieſes Orts faf nicht mehr ſicher war / in dem be⸗
seite zween Hatſchierer alba geſtorben / ſo giengen Ihre Kayſerl. Maf.
mit der junge Herrſchafft von bar auff Pardowitz / unb ailiiſiigten
daſeldſt faf uau⸗ auff dem Land.
Der geweſene / nunmehr aber ſuſpendirtc Hoff⸗ Cammer⸗Pr d vor
fibeat. ( &aff von Cointenberff/ ¶ worvon in bem vorgehenden Theil esu
pag.iꝝy v7. Madunggethan worden / ] bot nun jum fůnfftenmal vor tvitb eincé
ban judice fubdelc —— bey melher Seſſion et bet Verbrechen⸗
eine in Puncto der a 24 Kayſ. Schuldbriefen Piet Duaupt, sotuiacio
faievia Stund lang befrager / umb aller ſeits Pure grünbtiche rob
- convincirt und uberwieſen worden / daruͤber er ſich aufs aͤuſſerſte COR.
fternirt und beſtuͤrtet befunden. Nachgehends wendete er einige Ent⸗
ſchuldigung ein / und ſtellete (ic nicht auff die ergangene Citation, well.
^ AhaMngdborfam Ihr. Kapf. Majeſt. hinterbracht / und ziemlich gea
bet / unb anbey alles Ernſts ihme anbefohlen worden / fi hinfuͤro von
bergleichen Citationen bey unvermeidlicher Straff / fich nicht zu ent⸗
ʒichen / ſondem bic ſchuldige parition u leiſten. Selbiger hat von de⸗
nen hierzu verordneten Commiſſarien in (o weit fein Urtheil bekom⸗
mmen / weichem qu Folge / alie ſeine Haab unb Güter conliſcirt, unb qs bim feb
weggenommen orbe; Aldiewein aber feine Gemahlin Ihr Kapſerl. ne Gaͤter di
Majeſt.zum drittenmahl fußfaͤllig angeflchet / daß ihnen —Aa griega.
Unterhalt ettvas gelaſſen werden moͤchte / alg haben Ihre Kayſ Maj.
uf augebohruer Milde ihr die Gnade gethan / und ihr noch einige 3f
enthaltungs⸗Mittel allergnaͤdigſt verwilliget. |
Die auffrauͤhriſche Bauren betreffend / worvon in bem vorigen Sediifé
Thei pag.4- Meddung geſchehen / (o begehrten dieſelbe inſtaͤndig / daß Vauren m
durch bie Kapſerl Authoritdt irc angebracbte Gravamina und Be⸗ Bohmen
n moͤchten eroͤrtert unb moderirt teerben: damit ihnen aber —€—
eichwol cine Fercht eingejagt werden moͤchte / ſo hat ver Herr Gents e i ad.
yal Jyarrant zween von ben Raͤdelsfuͤhrern nach gemachtem Proceß /
neben einem Czerniniſchen Hauptmann / durch den Strang hinrichten
laſſen. Nichts deſto weniger kehrten fa "nt hieran nicht / gr
2 — tn e
J
DIARIÓM "O0 Mele ——
8
n 1€1o. es oben ſich zu Lautmorit auff bd Grafen von rrountamborff
| lkerhand neue egungen machen /
gelt / undbald zu voriger Ruhe gebracht wurden
Kriego⸗Executi
afft / in bíei —— tige —
* wollen /
ſcharffer —— — qnit
fen Kapyſ. Gin —— — —
rungen / daß ne bißherot t ^er Grobnbimg
auffutig
t
Beber itt
nur auff bre —— unb bic Cif ber Victualiervot
Speiß unb rand aen frey geſteller / auch uucetſchiedliche andere
mune fft redu cic ils gar eingeftellt bleiben fotten / be⸗
€
éngegen wolte es mit den NRebellen in Ut am noch
Angarn toot Ruhe gelangen. Es adiac oar imact
im ſich noch ſoſtio das Commando —**
Ru d rtinigeri Tractaten mit ihaen: aei man wolee ih em Auerbirten/
Ebeotben
— bi
d Verdachts / deim trraurn; weßwegen
—— ————
tels ſtelleten bie Tuͤrcken der Veſtung Raab ſehr nady / moffentanty
zween Tuͤrckiſche Kumdſchaffter tm Stadt Graben ertappt wurden⸗
eeirhe die Xcoctin brffrígéhsrunb bie Schitd wache medermachen follm/
in Meynung / durch bitis Dercitſchafft geſtandenr Arcken hernach
die Veſtung zu pu beim. Aiernuchſt brachte ein &apf. i
en apíat QUtajc zutuck / baf bie Rebellen —— Manm
ſtarck / nach ber Theiß im Anzitg waͤren; Saher wey K⸗ yſ Regimen⸗
ect beordert wurden / ihnrrentge ams Vorher waren beſagte
Rebellen ein und das andermahl gluͤckuch geweſen / unb hatten / nebſt
andern erhaltenen ford audy unterſchiedliche Gefangene bekom⸗
. Wen unter denen auch der Obrißz Leutenane Gerodorff zu 807
in einer vorgangener Aion gefaͤngen worden. Zwar waren ſie ſo hoͤf⸗
ticly / und lieſſen ihn auff parole tof fie ſuchtenaber dieſen Vortheit
darunter / damit er die Nantzion / wegen der andern Gefangenen / voͤllig
zur Richtigkeit bringen ſolte: Umb ſelbige eit wolten (fé ſith zun
Kapſerl. Devotion bequrmen unb fctletéin ſiehy als wolten fic (abe:
airs allein man atte hier auchnoth nicht.Urſach ihnen zutrauen /
ſonderm
| ———
— gai
——— 28— —
bey | tUe eral a rb RN
bif er haltenen Kapferl EIE
LL uer Geuctal Otrofofoo
| fetum Coin teda So ni
— — f — 2 —
in opofition
macht bitte qu nieto efucsDesiültwmus bee -Deiannb
ucht ſchuchten fónte v Patet boßher
ih folgernden Puncten — — — wat
citi Palatinus — anra * Die —— —
denen
Das Lngariſche
evotd' in bic Grantz⸗ e ni "Zoníden ater iy
Br feudo Yrangol auß den Doffſchafften dir Truc⸗
nommenwerden moͤrhrem fehtecees utter ire
—— —— —— fata ſie dann ihrk Balaſſa /
vrgen —— —— lbigen nach bem er
uwor ent hauptet worden / vrrbrandt; wril (fein Erfahrung kommen/
af er hemlich muvem defui) Kapſert. Begnad gung au erhalten /
—** Wan erfuhr aer michgehends / daß fefagter Fectr ian ete
Kriegs⸗Rathe mit eigener Hand geſchrirben /
$n —— aun in einer p Leguionsegi *
6 | |UPIARIUM- -— Ungariſche
Anno 1600. hundert Pferden / einen in grůnen Sammet eingerweckelten Brieff ju
Majus. —— unb iubar C gewiſfen Haͤiffe verſichert / auch det
an dem Vezier / wie auch an alic Baſſen ertheilet / ihme Voͤlcker / ſo viel
er verlanste / eplends zuzuſchicken.
Graf Oen ry. dieſes kame der Graff Gaprata nach £eutfd) | umb mit
— denen von dem Teckeln dahin abgrordueten Gevollmacheigten einen
Rebellen den Frieden zu verhandein. Dieſen præſentirte er / bey gehaltener Oration,
Frieden / in der incken Hand ben Friedens⸗Zweig / unb in der rechten bae
oder fries Schwerd / mit dem Anhang / ba ficbaraus eines erwehlen moͤchten:
an,
tinb im Sall fic toc laͤnger Moͤrder unb Raͤuber ires SDatterianbe
verbleiben wuͤrden / wolte er deſſen auc nicht ſchonen / ſondern es auff
das aͤuſſerſte zu verderben trachten. Unterdeſſen gieng der Stillſtand
mit Pfingſten zu Ende / und waren jene jum Stillſtand wenig gititíat/
weilſie ſich von dem Tuͤrcken einer anſehnlichen Huͤlffe / bit ſich auff
30000. Mann erſtrecken ſolte / getroͤſteten; doch kame deß Teckeli Un⸗
paͤßlichkeit darzu / weiche eine kleine Hindernus verur ſachte. Sie lieſſen
auch den Stillſt and der Waffen nicht unangefochten / indem ſie an⸗
noch in dieſem Monat die Quartiere eigenmaͤchtig / wider die —
deß Stillſtands / biß Roſenan erweiterten / derohalben bee Dota.
Caprara Befehl ertheilte / die vier hundert Mann / ſo fid hinein wi
heraus zuſchlagen / welches am 25. dieſes (o ſcharff erfolgete/ bag ihrer
dreiſſig todt geblieben / unb fuuffzehen gefangen worden / unter denen
Letztern befanden fich etliche Vornehme / ſonderlich der Seineſapy Paul /
ſo hiebevor bas Schloß Tuͤrna ben Rebellen in die Haͤnde geſpielet /
—
und die bey ibm in Beſatung geweſene Teuiſche Mußquetirer ſaͤmt⸗
uch niedergehauen; doch raͤcheten fie ficb einen Tag hernach mit groſ⸗
ſem Grimm / in dem (ie etlich hundert ſtarck (id epligſt bey Neuhauſel
zuſammen zogen / und zu einem Angriff der Jabeluncker⸗ Schantz fic |
anſtelleten / nachgehends aber einen andern Weg uͤbers Gebuͤrg mach⸗
ten / zwiſchen Hochwalden unb Friedeck beyde Doͤrffer / Friedland unb
— anfielen / außpluͤnderten / verbrandten / umo die daſelbſt ſtehen⸗
Wacht nieherhiehen.
Dieſes ift nun was in dieſem Monat ín Ungarn ſchreibwurdig
8 —* vorgefalen Von vana Kteinor fict oie Hſoriſche Feder i in P
fidis — BÜROPAUM,
7
chſtgelegene Konigreich Polen / welches beydes iumerlich mita "au Anto 1580,
j^. alf aͤuſſerlich mit oen Tuͤrcken wiel zu ſchaffen hatte; wovon wir n
xntfic handeln wollen. Mit Dantig hatte ce dieſe Weſchaffen⸗ indes "7"
t: Cotarvor zwey Jahren wegen cínco Cloſters / oder ber Geiſtli⸗ ia kboffen.
n in dem Cloſter ein Tumult entſtauden J wobey bic Moͤnche einge⸗
ſſet; dahero man hieruͤber eine geraum pei nad be Thaͤtern g⸗
ree endlich abcr dieſelbe erfabren amit nan fernerm Auff⸗
tgctoeoret / bic Straff⸗Prediger aber allentbatben geftillet werden
ichten / ließ ber Koͤnig cin Ediet anden Rath qu Dantzig abgehen /
(ches wir teil es bereits ín bem vorgehenden Theil pag. 237. einge⸗
icht worden / alhier mit Stillſchweigen vorbey gehen.
Nun ließ ſichs zwar auff dieſes ſcharffe Edict ziemlich zu einer
uhe an / ſo daß man auff Ps: ber Stille (ich zuerfreuen hatte.
lein nicht lang hernach / Somabends unterber Fruͤhe⸗Predigt / un⸗
ichtet ber Enthanptungen / welche auff vorhergehendes ſcharffes
dict erfolget / grieffen bic Handwercks⸗ Purſch einen Geiſtlichen auß
liva an / welcher Handel aber / durch eines Capitains vernuͤnfftiges
Ifprechen / doch enblich wiederumb geſtillet wurde; ſedoch muſte der
itf / zu mehrer Beruhigung unb Sicherheit / noch zweyhundert
lant annehmen; welcheo bann / wie auch eines vornehmen Geiſtli⸗
—— Schreiben / naͤchſt zuruͤckſendung ſeiner Vocation auß
Vorſtadt ín bie Stadt / den Koͤmg ín ola bewogen / bof «t aber⸗
mit einem ernſthafften Ediet fernerer Unruhe vorzubauen ſuchte /
il fich nun dieſes auff bae vorige beziehet / fo ig vonnoͤthen / ſebige⸗
n Hiſtoriſchen Lebhaber ín Copia mitzutheilen.
antes ber Dritte / von GOttes Gnaden Konig in oue rias
Polen / Groß · Jurſt in Zittau, — inea.
em Edlen / orent und Erbaren Burggraffen / Bur, * —*
erineiſtern / Rathmannen / unb gangemOtatb Unſt⸗
Stadt Dantzig / und lieben Green /Unftre $0» aem ; bet untubía
igi. Gnade boot, — cH
: Edle /
JDIARAWM: -. Dé
) —* Edle / Ehrenveſt / und liebe Getreue.
Mags. —— "e ii Ls e£ icb die Zeitung au boren / on welcher
errem d gt benachrichtiget worden / daß die ol
ziehung deßjenigen ange ngen/ feclcbee/ zu 9 edeß
Reli ms drum omerelliſchen Woyw mten
Vergleichs / Krafft — Goencbnibaitung/umb Befehl i.
Koͤnigl Keſcripis, umb bann aud) nad) ber hochheyli⸗
: am ous gkeit zu 29er au E unb annod):
Beywelcher Sache / je groffere &orgfalt iib Bemuhung/
3Bergunfft unb gute Anſtalt / je ple ertrauen auff Giott/.
tnb d rescgrgm — Une Wix per(piren Danneunhero Wir be^
ſto $t - (Snabc (Bet. benaetban
berblei a DICEN beh di —* gern ſehen / daß dasje⸗
— wol an worden / von Euch aud) glück⸗
—— Es wollen Ew Getr. nur fort⸗
—* ———— — nit aller Sorgfalt verhüů⸗
ten / danit nicht die Du doe baßhafftiges Feuer auffgeblaſene
uncken deß Auffruhrs / welche im vorigen Monat Derfür ge⸗
/ ge — welches Wir nicht hoffen
wollen / mogen anwachſey· Weßwegen Wir auf Linferer.
— —— Allterleucbon befonbereé anfuͤgen /
. bafficibre Geſellen daheimſtille halten / und alſe heimliche / oder
unzulaͤſſige Verſammlungen verhindern ſollen / nicht allein bey
ber Sitraffe / fo auff bie Mithaffte ſolches freyeln Beginnens
geſetzet / ſandern auch / weil ed picem mier tojrbcn; ju ente
-gdten D welche Ling glbie bep Unſerm Hoff ſo lang nod)
auff zuhalten gefallen / big fo wol * erregte kInruhe geſtillet /
als auch die bublicie und erckſtelunga jw e
Schluß oii Puncten wird erfolget ſeyn. Wirerklaͤ⸗
—— feence hal in / daß Wir E. Getr. aleLinftrer Sonigl.
Gewa — ⏑ — aller
dergleichen Perſonen vornehmen / ſo —E
dermaſſen ubterftüget umo bewehret wiſſen wollen / daß ee Uns
auch "" ſchwer fallen votitoe / gu Befoͤrderung bet eoe
J
oſcowitiſche Geſchichte. EUROPAUM, (49 .
Ottes / unbber Deiligen Gerechtigkeit / wie auch zu Crpab Anno 161o.
ing Linferet stabit Ofübefanbcs/ Line ín eism Derfon bg Maus
nbegeben. Indeſſen ſo verleyhen Wir C. Getr. auffallen
gebenden Fall die Macht / welches Wir Uns ín Unſerm De-
ettorbebalten hatten / daß ſie die Mannſchaft bep der Stadt⸗
lig fo weit / als ſie es hochnoͤthig qu ſeyn befinden / uno Line
nb thun werden / vergroͤſſern und annehmen moͤgen / und ba
die Nother heiſchen ſolte wollen Wir bereit ſeyn / aud) Unſer
riegs⸗Volck / ſa Wir in Vorrath haben gu fre zuſchicken:
Né ganglidr Vertrauen gu Eu. Getr. verminfftigen Anſtalt
ib Bexceritaͤt ſetzende / daß ſie zuvorderſt alle geliñndere [s
* Vollziehung bec Puncten befagten Decrers, unb 4u Stil»
ng der bewegten GSemuͤther sue Hand nehmen werden / efe
3b bevor fie gu ſchaͤrffern Mitteln / welche auch Wir / wann ſie
thig ſeyn ſolten / nicht ferner verweigernwerden / ſchreiten /
eßwegen Wir dann durch Sguwergee Unſer Reſcript
u. Getr. zu aller fleiſſgen Obacht und Sorgfalt ermabnen/
16 fie ber Sicherheit zů gegenwaͤrtiger Zeit wol warnehmen /
ad durch Borbeugung affee fernern beſorgenden Unheils /
ip oremaieine yu fernerer Vollziehungerwehnten Schluſſes
afaumig tretten / und Uns immerfort von der Sachen Zu⸗
ano Bexicht ertheilen. Wodurch Sie dann Unſere Koͤnigl.
made erwerben / und bey alle dem / ſo vorkommen moͤchte /
eitern Beſcheid unb Huͤlffe bey Uus finden werden / fo / ba
nen nichts mehr uͤbrig iſt / als nach ſo viel von Uns gegebenen
xempeln vaͤtterlicher Clementz, und Koͤnigl. Hulde / von nun
rmahleins anzufangen / die heilige Gerechtigkeit uvfirgav
3o bur d) derſelben beharrliche Handhabung —* — Stadt
Ruhe zuſetzen. Gegeben in Warſchau / bm o. d bref
ſtonats May / im Jahr deß HErm 168o.. Unſers Reichs a»
rimftdyten Japr |
JOHANNES Rex,
| -. (L. S. Major. Cancel). Regni)
CHRISTOPHORUS TARANOW'SEY,
Varſ. Can. Reg. Maj, Sect, -
azſter Theil.
36 . DIAXIUM | Polniſche umo —
Boot. — Cy efto (bit buch eo nochnucht / fonbem weilnetliche ume
Um Gewerckin auff allerhand Griffe bedacht waren | wie fic den⸗
noch zuſammen kommen umb ven ottico: be.
keit ſich ber athſchlagenmoͤchten. —— —
itſuch chlagen t. Dercewegen ſchricbe der Konig ſie⸗
ben Tage hernach noch einanders ſolgenden Juhalts
ohannes der Dritte / von Cortes Gnaden Konig im
- meus. . Dolen/GmofPSiftin SitrawetKeuffenAcac.
mE Denen Cole unb Ehrenveſten / Burggraffen / Bůrger⸗
meiſtern / Rathmannen / —— em Rath Unſerer Stadt
Dantzig und lieben Getreuen / Unſere Koͤnigl. Gnade zuvor:
Sle / Ehrenvefte / und liebe Getreuece. —
B Wir wol in Unſermvorigen Reſcript, nach· damals⸗
MEME £2 erheiſchender Bcagenen der Zeit wegen bee Oe
"C7 —— dyerbeit Unſerer Sta tzig / tmbau Verhinde⸗⸗
ning einiger Tumulten in derſelben / genugſame Vorſehung
gethan. — Wir nod in friſchem Gedaͤchtnus
daben / daß die Deputation die Gewercks⸗Leute / welche zu Be⸗
"forecrung ber Gewerrks⸗ Sachen vor dunſyerm Gericht anges
ſtellet worden / amoch waͤhret / und dannen Mii noi fan//
bag unterm Vorwand beſagter Depuration. heimbliche
fmmmenfimfften angeſtellet / unb eine Aaiviát unb Gewãlt /
auſſerhalbz drnen drey rechtmaͤſſigen Ordnungen / ar6raudot:
erben doͤrffte / wie dann ein friſches Crempr oorbánbm: ; ta:
gantz vermeſſener Weiſe Einem Edlen Rath vier Fragen vor
Brady eorben/ ele Lineridtmeniger / als dem Ruhe⸗
and der Stadt zuwider ſeyn: So hab
genwaͤrtigen Refcriprsatrdeclarinm durchaus noͤthig erachtet / /
ag befagte Deputation, wie ſie keine andere Gewalt jemals ha⸗
lien ſollen / auch nie gehabt hat / als allein bie Puncten / die in de⸗
nen Citationibus, und Unſern is Deorenusentbalten/ / vor
Unſcrn Gerichtenzu befoͤrdern;
ec
ſoauch / nad) oem die mei⸗
ftm i
e
iche Zu⸗
en Wir mittelſt ges:
voſcotvichſche De bitu. EUR Ó?.EUM, "- mé
ucten durch Unſer Koͤnigl Decret dbaettan /. ettzliche Anno 3890.
——— ci deus en Urſachen / — Majus C
au cllet geblieben ſind / Wir dieiſe
eputation tra —— et Linferer Declaration, ſo viel
tabgefprodyent Sache betrifft / gaͤntzlich auffheben / und für
chtig erklaͤren. Was aber 9 uncten / die noch zu vorab⸗
nieden iub / und biß —— lichen] befft/ tob.
1Wir / wames Lt nwird / beſagte Deputation durch
nſere abermalige —X auffs neue gegen den darinnen
flintten Tormia cdfticuisen / unð wieder anſetzen. Fuͤr diß⸗
aber verbieten Wir affe dieſelbe Macht / unter eínanber
fammen zukonmmen / und ſich mit einander zu berathen: alſo
Munter keinem Vorwand / oder Schein / weder jetzo / noch in
n eten / * unbd bevorder Termin einfaͤllet / oa vit
nt nod: ge ſollen Wer etiget
erden /weder alle ujammm 7 —— —— nderlich
hunternehmen und ertifnenfoflen/cefcpe. niit denen bereits
gefangenen Zuſammentunfften weiter fortzufahren 7 oder
— angen / noch gquch Fragen unb Vortag a⸗
ERath / etx ak rey forbnungtn zu tormiren / bep ber
xbarffebxr & traffen / vdie von Unſern hochloͤblichſten Vor⸗
hren ab Jin (db gegendie —— ter Statuten deß
—— egi — aud —— —
"T / /und vondenen paͤnſtigen un
forbert/aud)an denen bie dergleichen —— fines
—— —— —— —
Sachen / und in De
—e—ù i n ie bloß in Gewercks
art einer Perſon auß den Mitteln —* die ihnen zu⸗
'Otbnet ſeyn —— —— —— Lap alis :
Fehlen Wir eruſtiich / und bey
Sewercks⸗Bruͤper nach
vei dant —— —— Mi |
len ruhig zu Hauſe halten ſelen. Damit aus dieſesal⸗
3e / tib durch Lufte voriges Reſcript declarirt
2 vtta i e *
gn ip etre end 4
OX DIARIUM Polniſche und
Anno 1680. ſalt und Anthotitaͤt / Crafft Unſerer Koͤnigl. Gewalt / die Wir
Meajos. —— Gegeben in Warſchau / den 1s. May / im
| Jahr deß HErm 16860. Unſers Reichs aber im ſechſten. |
JOHANNES Rex.
2007 (Loc. Srgill. Major Canc.Regni-)
^ CHRISTOPHORUS TARANOW'SKTY, -
. Vari CancReg.Mai. Secret,
| : Naͤchſt beme batte dieſe Cron mit bene Tuͤrcken wegen ber
Donifte Graͤntzſcheid ung im Koͤnigreich Podolien cin hartes außzumachen /
Orántfót^ alſo bap fich bie Sache gant zu einer Feindſeligkeit anließ. Dann die
TZarcen baueten ju Racikoeine Kirche / Vorhadeno / mit ibrer groffen
- Bust de dtt Macht / welche fican ber Donau fertig ticgen hatten nac Krowzu ge⸗
hen unb olten vier Baſſen / unb viertzig tauſend Mann ber Grdnge.
ſcheidung beywohnen. Dieſe / und noch eine groͤſſere Macht nun na⸗
hete ſich immer naͤher unb naͤher bem Koͤnigreich Polen / unb lieffen al⸗
le Tage Zeitungen ein / wie nemlich cine groſſe Menge ber Tuͤrcken bey
Lewko hinter Moſilow / unter Karkaw eine Brůcke dber ben Dniſter
verfertigen lieſſen / und ihr Abſchen auff die Ukraine richteten / und zwar
erſtlich auff die Moſcowiter [of zu gehen: Allein weme es hernach
gelten ſolte / fonte Polen leicht errathen. In ber Wallachey ſtunden
gleichfals zehen tauſend Tartarn fertig / welche vielleicht auch nichts
Gutes im Sinn hatten / ſo gar / daß Polen vermeynte / man ſuchte an
Seitender Pforten ihme die Graͤntzen mit Gewalt zuſetzen und vorzu⸗
ſchreiben. Dann es ſahe die Gron Polen wol / toic es ihren Nachbarn
bier und dar ergienge / welche ebenmaͤſſig nichts Gutes vermuthete.
Mitlerweil ſatzte der Tuͤrck / zu Erweiterung fciner Herrſchaffe / wie
Einwohner auß der Wallachey in Podolien; hingegen in die Walla⸗
chey lauter Tuͤrcken; denen Tartarn aber war cr wiflens bie Ukraime
dißſeits deß Oniepers / neben Baar und andern Veſtungen zu laſſen.
Solcher Geſtalt ſatzte bie Pforte bic Graͤntzſcheidung mit. allg
Wacht fort / und war der bara Machmet Baſſa beorder / mit 30000.
Mann auff ʒußrechen / deme der Cham adjungirt wuude. ——
lokenidfóe Geſchichte. EUROPÆUNM. 5. .
i$ bey Caminte ſchon einige Horden / wohin auch der Hoepedar in Huno 16080.
t Wallachey Proviant genug für bie Tuͤrckiſche Armee zufuͤhren en Majus.
$. Derowegen ließ der Cron Unter⸗Feldherꝛ / am 15. dieſes / au
usck ſcharffe Univerſalien ergehen / daß ble Kriegs⸗Bedienten fich
lends nach der Armee begeben / und fernere Verordnung erwarten
iten. Ingleichen waren achtzehen Baſſen uͤber bic Donau gegangen /
eßwegen der Weywoda Rusky befohlen / auß Lemberg grobes Ge⸗
b8g / unb darzu gehoͤriger Ammunit ion nach dem Laͤger zu fuͤhren /
ohin et fic auch ſelbſt verfuͤgte / alba gute Anſtalt ju machen. Es er⸗
tite auch ber Obriſt Pilawoky von Niemierow Nachricht / daß anbie
orden in Krym / unb Bialogrod von ber Pforten Befehl ergangen /
I$ Sie / ſo bald bic Tuͤrckiſche Macht über bie Donau wuͤrde gegan⸗
n ſeyn / zu Felde ſolten. Alſo fehlete zum Krieg nichts mehr /
geine Urſach außzuſchlagen.
Gegen Moſcau ließ eo ſich noch feindſeliger an / wozu ein nicht
ringes Anzeichen tar / daß man ben Moſcowitiſchen Currier zu Senbitiateo
onſtantinopel uͤbel tractirte / ihn an den Halß ſchlug / und die Schrei⸗ cn zwiſchen
n an den Groß⸗Tuͤrcken / die ee ſonſt niemand geben / ſondern demſel⸗ Moſcan / und
n ſelbſt uͤberlieffern wolte / gewaltſamer Weiſe in frne Herberg auß den Tuͤrcen.
n Haͤndennahm. Wiewol ee bann nachfolgenden Geſandten auch
dtvidbeffer agieng/ in dem chme ebenmaͤſſig bic Brieffe / nnb (eine
iſtruction mit Gewalt abgenommen / und er darzu ſehr ſchimpfflich
halten wurde. Dieſer kame in der Stille vom Turckiſchen Hofe in
efe Mounat wieder zuruck / alſodaß «t bey ſolcher Beſchaffenheit
chto fruchtbarliches verrichten koͤnnen / weiln die Tuͤrcken darauff be⸗
pen bai iacm Pyertogru ber V Ukraine / (amt allen
ugehoͤrungen / von dem ſchwarten Meer an / biß an den Duieſter / fuͤr
*ig folte abgetretten werden / vorwendende / daß Seine Czariſche
Rajeft. ban Sieb gebtochen/ unb niemanb befbolben cinige Decla- -
tion gethan babe weßhalben bie Cttomamnije (forte (atis
gehrte / im unge- Sar Sie Mes inít bem Schwerd .
olte: Deom man dann an ban Moſcowitiſchen Hofe Anſtalt
achte / biegroffe 9 fanbichafft anten DDelnífchen fof abzufertigen
obey der Knes Jacob Meſuowito ^d der vornehmſte Ge⸗
| uu CbirkrUM : Soul ut
| inne 1élo, btt " leichen warb | "nad! I
Majus. " * * "hg ——— Sra
micht gar / zumahl die Sladyidyt infame] tuf ber Girofe 2 nde rea.
N
pede et 7 sber gegen anbete Stauffavm —R
inlich fadbemfotte te
fin iibi aco /bamitfcbiger ale MediatorfienolMlitiac Streu⸗
tigfeiten wiſchendem Tzar / amb ter Trou
Polen mochie beylegen
fff. Dido m dir me Dad i. ſolte gedachee
——— —— oft angenehne Offescen / wegen
bif Kauffhandels ( oor alle aber tie: Weine / fo inter
SBlofcau perttantoerben / daß ſebige perdo auj Franckrech t⸗
tzoſtfchen Schiffen nada Archangel fetten geſaheet
verhauck
inei p im Senend
—— Hofen —— —* sens
«in Harteo Schreiden mit nachd ucku⸗
eb Bora abadben daß aud d nodienge tha firmo
es tracitete, an br SS
as jf imme sien. —— — Dido ti f
Abn anopei auffbrecben / und nach ber Donau gehen fate / eeffen Ar⸗
mee ſchr groß und anſehnlieh / zu deno tuber tauſend shes
welche Wolcker zuſammen in gto Jomee
ſche Zanarn oſſen folten · welche
werden / —————————
vertficitet
Etrucher die krame / und Moſeewiter angraffen / die andere ober -
unter dem Groß⸗Vener nach Gemini qur Orüntfeh doma gehen
ſpolte. Dazu fom eim Geſandter oon der Ottomanniſchen Vor
welcher für be Char. Majeſt. wenig gutes michrachte. So laugte
auch ein anderer Geſandrer vom Trimmiſchen Tartar⸗Cham alsbald
nach dieſem on / weiche eiut uode idt gti Ruſiſchen
bey fo):
Al — rwn geplant nb ni Ll —2
— —— —— edic
[ d —
— à | EUROPAEUM |
lftte zu Fride gehen ſollen. Dieſem folgere wer amy rte
wg r$ CE ofocifdim arem] telcfjkmis (cine: COokdt eamateuntey PM LÁ
. Uer. Ukrainm [. af bicextraordinar
gurüfung —— —
WMartarn / Moldauer unb — — fortgehe uso naf
der Gyyop5 Tarck (E600 / ſeinrmweit
unb Schreckruzumachen / — Foi
tiep. C5 eint Ezariſche Mujeſt. (f bic Ro atico niche anfechten /
Dtefdbrlide
daß ic
alm⸗Feſt mit groſſer Prachtuicht ſeur Genũgen haͤrte
prine —— fonte (i ar
$,aucbbnAolkihbtfche uolidonc, Qeller/ den Se. € garifefse Maj.
tard) dro (Caneltm.
tregen Ihr. Hochmog. unb 6 Prinzen vvn
Brenta GuBinbbrit & j denfelben ero Beanie Ge⸗
— —** *
«paw
QW ogrteím ta Riciidbex nit:
— Gegen — — worauff derſelbe in wenig
gen zu
von. Ihrer Ezariſthhen Majeſt Ta⸗
$t tmi fübrpas C5 fluant Did Jit:
aatriditetes Speiſe
alo Raniſchen mph: Ca cien ewe ah
Dr. olínz., mit
angefllet / erfolgete / welche von fao ote — —— unb»
sui dnce oen Pinfan bae Won
Izweſchen giengrudit Zartarn fort? aubovidirctenin dex Mo deste
entaliibont Qisstád. arc. — ——— der Larrarm⸗
——— uh don -bafbit Moſcewiter mauchmal cial ffesem (f ber Moſ⸗
auch zu Gonflantinopticinigt Freuden · Feſte —— E E
— Gmneeoe — rr snm bier tie E ntor audr an ib
Anno 1680,
Magus,
0€
I4 DIARIUM- Polniſche umb
Ritter von Malta / welche gleichſam on ettet geſchlofſen / und dem
Groß⸗Tuͤrcken præſentirt wurden / vorſtellen. Jedoch waͤhrete dieſe
Freude nicht gas zu lang / in dem bald hernach der Moſcowiter Reven-
e nachdrůcklich hervor fame, Erſtlich batte bic Coſacken in der
kraine / nicht weit von Bialacierkiew / etliche hundert Tartarn ae
ſchlagen / und xo allen Raub wieder abgejaget. Hierauff atten
ſie mit einem groſſen Hauffen Tuͤrcken ſelbſt eine Rencontre, darien
die Moſcowier ziemlicher maſſen giucklich waren / fo bof ín dem bloſ⸗
ſen Nachſetzen auff Seiten oer Tuͤrcken uber vier tauſend Mann / ohne
bit Gefangenen / niedergemacht wurden. Gleich wie nun die Tuͤrcken
ſolches nicht wenig ſchmertzete / alſo untertieffen ſie auch nichts / was zu
neuer gurüftung unb Widerſtand vonnoͤthen war. Eine groſſe Au⸗
zahl derſelben hielte ſich bey den Japorowiſchen Iuſulen auff / die zwo
Faͤdſchantzen / weiche fie vor zweyen Jahren alda angefangen/ vollenbs.—
zu verfertigen / und den Coſacken in dieſer Gegend ihr Streiffen auff
der ſchwartzen See / und in Krym / dadurch zu verhindern. Nach dieſen
in etwas geſtilleten Kriegs⸗Troublen ließ bic Czariſche Majeſt. alter
Die Otto⸗
manniſche
Pforte hat
mit vielen
Potentaten
in ſchaffen
Gewonheit nach / ſich vier ber jungen ſchoͤnften / unb zugleich geſchick⸗
teen Damen deß gantzen Reichs vorfüpran/ daraus eine zu exwehlen /
urb zur Gemahlin anzunchmen. | 007
Nicht weniger ließ co fich zwiſchen der Octemanniſchen
und der Cron Franckreich ju mehrer Weitlaufftigkeit anſchen / zumah⸗
len / tabem Frantzoͤſiſchen Abgeſandten gaͤnglich abgeſchlagen ward /
bic bre zu haben / bey ſeiner Audieng zu ſitzen / o er gleich ſolches / afe
eine ihme gebuͤhrende Ehre ſuchte; wiewol es zur ſelbigen Zeit nichts
neues an dem Tuͤrckiſchen Hoff war / die Geſandten außwertiger Po⸗
tentaten barbariſch zu tractiren. Dann es ließ der Groß⸗Vezier dem
Hollaͤndiſchen Geſandten 150. Pruͤgel⸗ freie auf die Fußſolen geben /
einig und allein darumb / weil er begehret / in allemden Geſandten der
gekroͤnten Potentaten gleich gehalten zu werden. Gleiches Tracta⸗
ment iſt auch dem Conſul der Engliſchen Nacion wiederfahren / weiln
er ſich geweigert / zweyhundert tauſend Realen / wegen vorbey gegange⸗
ner Zolle / und ſonſt wegen (einer Nacion zu erlegen; worauff ihm ac
dachter Groß⸗Vezier ebeumaͤſſig 15. Pruͤgelſtreiche auff ben Ba
gebe
.4
— — -
' efti dt Geſchichte. EUR OPAGUM "w
eta laſſen. So gienges aud ban Sraseófi(de Geſandeenniche
mach ſeinem On unb Reípea , wie er verlangte / ín bem erbegebrte]
auff einer andern Bauck qu fien / ale. ſeine Anteceſſores getan / bei
Vezier abcr (olere keines weges zulaſſen wolte / ſondern vicimebr alle
Mittel anwendete / die alten gewoͤhnlichen Ehr⸗Bezeugungen gegen
frembde Miniſtris, ſo vielmoͤglich / ju vermindern
Was nun der Turcken ferners Vorhaben beirifft / fo giengen fie
edic mahl durch Huͤlffe ihrer Wruͤck aber die Donau hinuͤber unb fcre
Aber / und verſuchten / was (ic durch umbher ſtreiffen / ſonderlich eor
Jas / erhaſchen kunten. Der Tuͤrckiſche Kapſer machte den Walla⸗
chiſchen Hoſpodar / Nahmens Duca, zum Hoſpodar Podolcky / wel⸗
cher zu Jalowiac feinem Sitz halten ſolte. So ſuchte auch der Groß⸗
Srárd/burd Veroͤnderung der Voͤlcker / fid) (einer 4 anbe / ſonderlich
aber Podolien zu verſichern / in bens er uͤber das / daß er die Einnehmer
inder Wallachey nad) Podolien verſchickt / auch zugleich alle Inwoh⸗
rer auh beſagter Wallachey denenſelben nachgeſendet / und an flatt bet
ſelben / eine neue Colonet Tuͤrcken darinnen auffrichten laſſen. Zu
Außgang dieſes Monats ſtunde eine Armee der Tuͤrcken unter Ca⸗
miniec / und hatte ſo wol der Wallachiſche / als Moldauiſche Hoſpodar
Befehl / ſich sum Auffzug bereit zu halten; nebenſt einem andern Ge⸗
heiß / zwantzig tauſend Scheffel Gerſten / wie auch andere Victualien
zeitlich nach Caminiec zulieffern / welches alles bann richtig erfolgete.
Dann die Türcken / ſo wol als die Tartarn / zogenſich mit aller Macht
uff Caminiec zu; bic Polen hingegen conjungirten (ic. mit ben
Moſcowitern / und wolten zuſaminen mit aller Macht auff Caminiee
loß gehen / geſtalten dann der General Naszezokin bereits mit achtzig
tauſend Mann bey Kyar augclanget / deme Dolſoruky unb Romado⸗
nowsky folgen ſolten. Hinter bem Dnieper war ein Befehl deß Czars
außgeruffen worden / daß nicht allein die Coſacken / ſondern auch die
Freyſchůtzen wider bie Tuͤrcken zu Felde ziehen / umb er kein Gewehr
Faͤtte / fid) zum wenigſten mit einer Senſen ruͤſten ſolte. Sie hatten
eine Mrůcke über ben Onieper geſchlagen / welche (o breit war / daß drey
Glieder zugleich neben einander daruͤber ziehen kunten. Gleichwol
Balff co wenig den Feind zu ſchrecken; indem nicht mehr als dritthalb
azſter Theil. € "o" funbat
Ju
Anno 1880.
Majus.
DIAKIUM Samediſhe un
Khao fo, —— ien qan Lager allarmirten / und den Moſcowa⸗
Majus. dem thre Pferde von der Weyde wegnahmen: Ja din eindiger verwe⸗
gener Tartar wagte fich unter die Troßbuben / ſo die Pferde haͤteten /
und erlegte derſelbẽ etzliche; mehr ale zehen ver wundete er / und veraͤbete
andern Schaden mehr / welches ibi abet das Leben koſtete. Auff der
See raubeten unb pluͤnderten die Tuͤrckiſchen Seerauber cele
febr: Abſonderlich hielte fich ein ſolcher auff cine Zeitlang ín
Frantzoͤſiſchen See Haͤven auff / welcher mit Frantzoͤſtſchen dispari
— bifstiga ſegelte; bcr bann aud) eín Doot mit Volck unweit S f⸗
ficco au Land ſetzte / unterſchiedliche DBauren wegnahm / unb zu Cds
ven machte. Jedoch war die Zuruͤſtung der Tuͤrcken anf Moſcau om
allermeiſten gerichtet: Und weiln in ber Tuͤrckey die Rede gienge / d
bic Chriſtliche Potentaten / abſonderlich nmi Mere WMoſcow
tcm frdfftigi wider die Türcken Qffi/
oorr General Patriarch durchs ganhe Monas⸗
lichen Bettag angeordnet / daß doch bic Chtiſten unter einauder uncias
werden moͤchten.
Auß Polen gehen wir weiters in bie benachbarte Konigreiche
Schweden imd Oanemarck / da dann zuvorderſt zu berichten vorkom̃t /
was bey dem von Ihr. Koͤnigl. Majeſt. ju Daͤnemarck⸗NRorwegen xc:
angeordneten Carroufel / ober Ritterſpiel zu Pferde / in Gegenwart bet
Koͤnigl Familie / aud) anderer Perſonen / und vieler vornehmen
Herren auff der Koͤnigl. Reitbahne in — vorgegangen.
Anfchnliches Dachdem am 21. Aprilis / ſtracks nac der Sonnen Aufgang / die
Rauterſpiel / liebhabende Zuſchauer / welche einige Tage zuvor / umb hinein zu kom ⸗
fent emem mot/ein gewiſſes Zeichen abgefordert / auff dem angeſtelten Luſtplas /
Fopff nnd woſelbſt fur jedwedern / ſeinem Stande gemaͤß / verſchiedene Otia
| funadiren gien auffgebauetwaren / ſich bduffia ju verſamblen begonnen / iſt eud⸗
| m5 lich gegen iꝛ. Uhr Mittags / aud) bas Koͤnigl. Frauenzimmer erſchie⸗
Men, ¶ner / welches mitgebübrenbem Reſpeet von den vier Maitres deCamp,
| durch Abſttzung von ibren Pferden / zu Suf empfangen / und nach ber
Faire Bewillkommung anífre Stelle / unterm Gefbódn ber liebli⸗
chalmeyen und andern Inſtrumenten hinbegleitet worden.
Hier auff ſatzten fi, beſagte Marſchallen wicderumd zu Arii
i
-. A-P.. wes uo» WENN 5 um — — — ⸗
* EUROPAZUM,
neb machten aubenweinn durch Dutcb fiche CDoefeng/ umb Commando Anno 16e,
bic Xnfaltpaó alles / wie auch gejchahe / in guter Erdnumg verblechen Mai
módie eibiot ritten —T denen beyden / zum Der
P
| enit rom trí adbgepente/to folgen wird / auffatjogen famen;
fo eoa dfi jd pom to Pepe —**
it Tour der qantenSuite war alfo — ba ſte nahe
bey bem Koͤnigl. Frauen zimmer vorbey gieng / auch bepbre im Hin⸗
unb grind tc i n Cite funte gelcbentoaras,
DSie Ordnung dieſes Auffrugs vou bet erffen Bandi , unterm
ALMIDOR, o Suicc pot acce war / beſtunde ín foigender
ber Anfuͤhrer / oder Chef der Carrouſel⸗RXeuter / de⸗⸗
— — Samerieey und drey ín Gliedern ſolgeren / alle mit eb
| pev Cb auff be inta iw / und bei Oegen in derrechten
| "Danni weſchem ſic vor dem Frauenzimmer ihre Revoreng yiertid
Darauff folate ein pacis juSMd welcher roch ge⸗
fiebetwor/unb eine vergaldete Spitructhen in der rechten Hand hicite.
Dod eon Konigl. fjanb » ofatemitfoffbaren Sactein /
Plat uri Aut ontirung beleget / unb ward jedes Pferd durch
ween e zu Fuß gefuͤhrer.
Noch zwoiff Sónigl. Hand⸗Pferde mit ——— deti
| Mad vonbenen jur rechten Hand beygehenden Fuͤhrern aetr
| Seite dueud id dargli Slam auf re ro»
——— ammet außbordirt; nicht weniger waren die auff den Pferden
Aicacnbe Sotiel / und Chaberaquen überaus koſtbar / umb von groſſem
(seio —— idu] peni: ufbfetrivo na |
haben Veri i peu proͤchtiger
in redit unp ——
bet Hand.
Nach
Anno 1680.
. Majus.
4o. DIKKIUM ESawediſche um
Nach ifii giengen die Seipk.arfami auae | darauff die
Pagen / weiche alle Lanben / Javelinen und Schilde truge.
Hierauff folgete ALMIDOR (ín koſtbarem rotf Satdenſtack
gelleide⸗ | mitber Javeline in der Rechten / nebſt zween Seconden /
Leontide und Timandro, die fof neben ihm / jedoch eines halben Pfer⸗
des lang / hinterwerts ritten / mit ihren eigenen Laqueyen und Livrenen
auff den Fluͤgeln. |
Nachgehendo die andern Cavalliets / afe Ring⸗ und Kopff⸗Ren⸗
ner / deey und dew in einem Glied /
- $. Cleontin, 4- Fidamor, ' 6. Andtonice; |
8, Cleontre, 7. lancrede, . 9. Eutine, -
: zr. Florifel, - IG. Termodonte, 12. Mclide. .
alle mit der Javeline i in den Haͤnden / und giengen vor jeden baba
Hire Coque mitiiren dantem e get |
Süàcbem Aimidor gu jtepermafien ia folder Debug mit
finer Bande dem Frauenzimmer vorbey paſſiret / und wiederumb qum
Ende ber Rennbahn kommen / ſtellete fid derſelbe mit dem Geſichte ge⸗
gen der Rennbahne / und oem Frauenzimmer: Neben unb hinter dem⸗
ſeiben paflircen ſich in guter Ordnung bie andere Ring⸗ und Kopff⸗
Renner von dieſer Zande. Die Carrouſel⸗Renner aber / nebſt den
Hand⸗Pferden / marchirten auſſen vor / unb ſtelleten ſich hunter das
Amphitheatrum.
Hierauff ruͤckte die zweyte Eſquadre unterm AQUILANTE
— — Suite war ſaͤmtlich in gruͤner Kleidung und mit Silber
Erſtlich ritte ber Anfahrer Ihme folgeten die Carrouſel⸗ Renner
drey unb brepin einem Glied / auch ebener maſſen mit einem Schilde auf
dem lincken Arm / und mit dem Degen in der Fauſt / wie oben erwehnet
— ein Vereiter zu Fuß / grůn gekleidet / in der Rechten eine
verflberte Spitzruthe tragend.
Zwoͤtff Hand⸗ Pferde deren Sattelmie grunen Decken beleger
waren / auff welchem in einem Krantz ein zweyfacher Stamm⸗ /
reich von Silber gewircket / mit der Uberſchrifft LA RACINE IN-
VIOLABLE. Der eine Zweig war mit einer Kron / durch welchen ein
Pfeil gen / dehangen. Die
*
tonide Geſchichte EUROPA£UM, 2
Die beeden Maitres de Camp, eben wie obige / body in arinam. ^n20 1680.
praͤchtig verbremten Habit / mit ihren eigenen Laqueyen und £ioren, — Majus.
Hiernaͤchſt folgeten zu Fuß viel Laqueyen und Pagen / jedoch al⸗
le in ſonderbarem Habit / gruͤn angethan / und mit Silber außſtaffiret /
welche alle in ihren Haͤnden Lantzen / Javelinen / und Schilde trugen.
DODarauff ritte Aquilante febr koſtlich in gruͤnem Silberſtuͤck / in
der Rechten eine Javeline habend. Demſelben folgeten ebener maſſen
etwas hiuterwaͤrts / deſſen Secundanten Adraſte unb Qronte, nach⸗
gehends folgeten die Cavalliers / als Carrouſe⸗ Renner / drey und drey
Jaͤmmen.
f. Lifander, 4. Ariſte, 6. Sprezzamorc,
8. Lindamor, 7. Ortamire, 9. Learque,
n. Lucidamor, 1o. Eftolinie,. 12, Polcfamant.
Jedweder mít einen vor (id gehenden £aquepenz Item mit iren Ja⸗
velinen in den Händen: Dieſe aber trugen ibrer Herren Lantzen unb
Schilde vor ihnen her.
Nachdem nun jetztbeſagte Eſquadelle, eben ſo wie ble vorige / hin
und zuruͤck gethan / hat fid) Aquilante zur lincken Hand beym Almi-
dorgeſtellet. | |
Bald hernach fiengen / auf Ordre die Herren Maitres de Camp, .
bic Carrouſci⸗Renner von beyden Seiten ihr Carrouſel an / und conti-
nuirten damit / bip cin jedweder cin Exercice unb Charge mit drey
Kugein vollbracht / toorbep bie Trompeter àla Charge aebfafen / unb
bíc Heerpaucken fic tapffer hoͤren laſſen. Nach be(fen Endigung / umb
zulezt gemachten Carracol / zog eine jede Parthey wiederumb ab. / und
poſtirte ſich an ihre vorige Stelle; und als die Trompeten ſtille wur⸗
den / flengen ſtracks die Schallmey⸗Blaͤſer an fich hoͤren zu laſſen.
Immittelſt kam auff einem gefluͤgelten Pferde faſt unvermuth⸗
lich der ebenmaͤſſig geflugelte Mercurius , mit ſeinem Stab in der lin⸗
cken / in der rechten Hand abcr ein Poſt⸗Hoͤrnlein haltend / und
tenete gerad nad) dem Gemach / to das Frauenzimmer (af. /
ſchwang fid in. einem Huy gium vyn Pfade / welches i"
ii
Knab
Anno 1620.
Majus,
F , d
2 m | DIARIUM | Sc wediſche uno
Knadb / ſo verdeckt ſftunde / in aller Geſchwindigkeit wieberumb abfuhrte:
Der Mercurius aber redete das Konigl. Frauenzimmer an. / erzehlte
demſelben die Urſache dieſes angeordneten Ring⸗ und Kopf⸗Rennens /
fo fic ſaͤmtlich mit mehrerm auß denen ihnen mitgetheilten / in rochen
Taãffet / mit einer Koͤnigl. guͤdenen Kron eingefaſten getruckten Exem⸗
piarien qu erſehen / und wiefe darauff bie Artickel um Carrouſei / ſo auf
einem ſchoͤnen außgezierten Bret angemahlt waren / vor ;
nachgehends unter dem andern Frauenzimmer / unb allen ſonſten fic
dabey befindenden Zuſehern andere getruckte Exemplaria vickfaͤltig
auf. Nach dem beſagter Mercurius dieſes verrichtet gehabe / gieng
er zu denen Herren Richtern / überreichte ihnen vorbefagte mitgebrachte
Siria J tmb laſe tarauff die Nahmen der Kopff⸗und Aing⸗Ren⸗
nd a9, | |
Darauff famen bit beeden Maitres de Camp vont der Entree
ba Bahn unb Camicre herauf / machten ire Reveren mit entblóften
Haͤuptern gegẽ Almidor, und erſuchten denſelben / ſich aflergndbigf be⸗
lieben zu laſſen / in Begleit ſeiner beeden Seconden/ vor bene Jn. Ju-
dicirern fi zu præſentiren / deroſelben Nahmen ihnen anzudeuten /
auch derer Lantzen und Degen jhnen zu zeigen / umb daruber judiciren
gu laſſen / und m ſelbigen hinzurejten ben Ring abzupaſſen. Derglei⸗
chen thaten bie andern zween Marſchallen auch / uno begruͤſſeten mit
geziemender Revereng den Aquilanter umb eben boffcibe ; welches
bann auch geſchehen. Erſtlich ritte Almidor mit ſeinen Seconden/
durch Anfuͤhrung ber —— Nachgehends ín glejcher Manier
Aquilante, darauff drey unddrey von jedweder Parthey / eine umb bie
andere / von dem Xing⸗ und Kopffrenmen nach if g.
zwiſchen blieben die Maitres de Camp, biß dieſes alles geſchehen war /
anbeyden —— afi — fo fang ſtilſe halten.
Nachgehends ſtẽllelen ſich die Marſchallen / jedweder wiederumb
vot ihrer Bandi, und afe darauff ben Almidor mt ſeinen beyden Sc-
ndender Mercurius zuerſt auffrieff / ward derſelbe von ben beyden
Marſchallen / nach vorher geſchehener Revereng/bif an die Cartier
(über. C ben dergleichen chaten nachgehends vor Aquilantc bee
ercurius, und die andere Marſchallen. Darauff folgten —*
| ee
apiid Oefbidrre, EUROPAUM - EN
che ting: und Kopff⸗Renner / wie oor ſchon erwehuet / drey und deey Anto 1680.
nm Bandc,rint umb bíc "rs m prem Raug / und zwar Mojus.
ſo / wie fit vom Mercurio jedesmals / ſo offt (ie zu reiten hatten / miti
rem Nahmen laut außgeruffen wurden. v
Darauff gieng vas Ring⸗ und Kopff⸗ Reunen an: Im
ten ritten ſie nach bem Ring mit einer Lautze / welche fie zu Ende oet
Rennbahn denen aufwartenden £aquepen reichten / und ſonder Stillhal⸗
tung / in einfacher Schwenckung deß Pferdes auſſer der Bahn / mufte
man mit außgez Degen in der Retour einen auff der Erden ſte⸗
henden Kopff auff heben / worvon die Herren Judicirer allemahl nach
ben Artickeln urtheileten / unb auffſchrieben | wer von allen / jedweder
nach ſeinem Rang / in drey pollter Coursc baa Beſte getham.
Nach Vollendung deß Ring⸗ und Kopff⸗Rennens / ritten bie
ſechs / ſo die Schulen machen ſolten / umb den darzu abſonderlich ver⸗
ordneten Preiß nach bcm Ring unb Kopff / uͤber weiches bic Herren ju ·
dicirer nachgehends urtheileten.
Weiun fiche aber begeben / bof einige von den Ring⸗ und Kopff⸗
Rennern zum Gewinn gleich nahe waren / alo ward denſelben von dem
. . Mercurio angedeutet / daß ſie miteinander noch einmahl deß Gewin⸗
Nes halber zu reiten haͤtten.
Nachgehends begunten die Schalmeyen⸗Blaͤſer fid) wiederum
hoͤren zu laſſen. Bald darauf aber ergrieffen von hoͤchſtbeſagten beyden
Danden die Ring⸗ und ⸗KRenner ein ander Exercitium, und zwar
nach Romiſcher Art / als Carrouſel⸗Renner mit den Schilden auff ein⸗
2 ner zur Lantzen /
ander zu chargiren / worbey die Trompeter à la Charge blieſen / denen
bit Heerpaucken mit beyſtimmeten / weiches in ſo weit continuirte / big
alle unb jede / doch allemahl nur drey gegen drey von ſedweder Bande
dreymahl auf einander getroffen. Dieſes Exercitium geſchahe umb
keinen Gewinſt / ſondern nur zur Luſt. |
Miticrwei man hierauff ein wenig pauſirte / wurden nach bem
Gemach auff ben Tiſch / worbey bae Konigl. Frauen zimmer ſich be
pis Schuͤſſein mit Prisa unb — gem fly —*
gen / auch wurden hierzwiſchen in einer j zween eit
» ufa mb hj ta
andere zur Zaveline
| 214 o DIARIUM Schwediſche unb
nno 1680. hielten ole Schalmer⸗Vidſer unauff hoͤtlich mitbem Blaſen an. Al⸗
Majus. ' aber gon neuem wiederumb begonnen worden / in voriger Ordnung
mit der Lantze nach dem Kopff zu ſtechen / und im Ruͤckkehren die Javc-
linen/fo man hinter (ich ſtecken hatte / in den andern Kopff zu werffen /
lieſſen ſich die Trompeter und Heerpaucken hoͤren / biß eine jede Parthey
dreymahlen die Exercitien verrichtet.
Nachdem auch dieſes geſchehen / und immittelſt einige Pferde
verwechſelt worden / fo ſitengen oic Trompeter an / die zu den Schulen
expreſſe gemachte Arien zu blaſen: Darauff machte Almidor, it
Gefolg deß Leondite und Tancradi, tie erſte duke / als à la Sol-
date ati; deßgleichen that auch Aquilante, nebſt Adraſte unb Oronte.
Zur zweyten Schule wurde die Arien der Corbetten geblaſen /
wveelche Corbetten von Almidor umb Aquilante, in Gefolg ber vorigen
Cavalliers gemacht worden. —
Hierzwiſchen præſentirte fid Tancredebefenbere auff ciam
Springer / wozu die Trompeter blieſen. | |
E Nachgehends ſiengen bie Schallmey⸗Blaͤſer wiederumb an/
und hernachmahlen die Trompeter die Arien der Paſſaden zu blaſen /
welche ebenmaͤſſig von beyderſeits Partheyen / nemblich von Alcidor
und Aquilante in Gefolg mehrgenannter Cavalliers gemacht worden
Nicht weniger machten dieſelbe alſobald oon ſelbiger Stelle / ba ſie hiel⸗
ten / miteben denſelben Pferden die Volten / wozu die Trompeter die
Airen der Volten geblaſen.
Wie ein ſolches zu Ende / kame Tancrede abermals allein ge⸗
ritten / unb machte einige Schulen unb Revereng vor dem Koͤnigl.
Frauenzimmer. lo.
Darauff ward Ordre ertheilet / drey Quintainen oder Mohren⸗
Koͤpffe in denen dreyen Carriaren auffzuſetzen / welche mit einem Arm
bcn Degen unb am andern einen Schild vor ſich hielten, Nach dieſem
renneten bie Avanturirer mit der $a&ie / in der Retour aber warffen
ſie mit der Javeline nad einem andern Kopff / welches jedwede par:
chey / drey und drey zugleich dreymahl thaten. J |
Nach bem nun alles nac) vorbefagter Ordnung umb 7. 116r
Abendo vollbracht / unb ein Ende genommen / ſiellete ſich eine jede
, Bande,
A
—— 0 Gh WC Ww»
fioi dió — — EUR OTAUM.
Bande, nebſt allen den chrigen | onf ihrem plat in Drbeuga. Duif -T 16e,
præſentirten ſich die ſamtliche vier Maitres de Camp zu Pferde voy
—— — pasen mit gebaͤhrendem Reſpectuñ R evereng/
dabey zugieich amebenbe/baf béeco onroufci Xingeunb Kopf⸗Ren⸗
nen (id) geendiget / erſuchten derowegen in aller Unterthaͤnigkeit / ihuen
anzudeuten / welche Cic mit dem Zier⸗ oder Frauenzimmer⸗Danck zu
beehren gedaͤchten. ie aiit) Seni / taf ſolcher dem
Almidor zukame / ritten deſſen becde Marſchallen Din nach bern 391a/
o er hielte / holeten denſelben ab / end fuͤhrzen ihn vor bee Frauenzim⸗
mer / welches ibm / nuter Tromperen⸗ uno Paucken⸗Schall / den Zier⸗
Danck / ſo ein bentes Trinck⸗Geſchirr mit einem Deckel / von ſchͤnen
Jaſpis ín Gold eingefaſſet / undein (dóner Srané war / ih bergab / unb
wurde hernach / ſo wie er abgeholet worden | von bcyden Marſchallen
wiederumb abgefuͤhret.
FZolgendo prefentirten fid: aic vier Maitres dc Cam p gleich⸗
fals zu Pferde eot den Herren Jucicirern / won ihnen su vernehmen /
wvvelche die Preyſe am beſten meritirt und gewonnen / nicht minder / wel⸗
chem der Preiß von den Sechſen / ſo die Schule gemacht / zu zueignen.
Auff erhaltem )Nachricht / wer die Gewinner waͤren / haben bie Mar⸗
| — e dep Bande einen nach dem andern unter Pauck⸗
mpeten⸗ u den Judivi rerugefuͤhret / all⸗
wo ihnen der gewonnene Preß ercheilet / np fi t igiidten Ceremo⸗
tíenan ihren gebuͤhrenden Ort begleitet wor
Die drey auffacfcee Preiſſe / —— — — waren drey groſſe
Schiide / davon gewann Seine Maje. ber Konig ben allerbe⸗
fici / oder erſten Preiß: Se. Hohe Excellentz / Jen Guͤldenloͤw / den
eum | und Seine Credis per von Winterfeld den dritten
Den abſonderlichen Prei / weicher fürbie ſechs / ſo die Schu⸗
len —— worden / gewanningleichen Se. Hohe Gell,
6d / unbteerbriftlóc
cit offa Xing mit Diamante
befctt fac) cds
e
abraucht. |
Der Gewinn / ſo fár bie Avantarenea defLinirt, beſtunde in einer
groſſen ſubernen Kanne und Schale / beyderſeits verguͤldet / und von
. 42ftet Theil. 4) . . — €trio
- x "B PARTIUM "Moles
Anno i6bo. gitridbénd de ética Pogen / sib Mocí ardet
Majus, iu to
Hierauff fam t uitroctimdililprinigrituGcances feror / met»
vor bem Adzug folgte die Sici Loliramemeg
k hieblich zu fuigen begunten:
dui más iii o Trompeter Bladi
Auff einmal nun toot auß geraaſt /
Den Donner —— —2— —
im Spiel / zar Frrud zect —
Bur tuf tos 2 bas Wunden ftebe Schwert /
epi dlifewaevett hrt.
ghe faute —
Nue ati
Fried bringt Rath unb —— —
eum
"tio Cinifet fr Qut ja--
€ dora —— ip nino / 03
Vereine doch / verſchwiſter Sie / t
—— cubat tu
in bir nm außgeſcht
Und eine Kron der Bieb ſetzt krͤnt.
Der Norden Dih / ſeyn Dreymal Ou
meet was mehren imi
Und ſpanndie AMT. vom: Jmm en
ar
Daß biß sur Wele ngſt⸗ Rite Tag /
^4 ED HOliven⸗
0]
EURGY?JXEUM « ;
So dori ir bey
Daß keine Macht dir leid ie fn.
SODanun alle Banquete / Taͤntze / Pferde⸗ Spie / unbanbertbat
geichen Weluftigungen / io zu Ehen oet Sónigl. Braut gehalten wor⸗ Sin ra
bai glůcklich und wol (id) geendiget / geſchahe darauff am . Map bít — au
Ab fuhrang herfeibenamit ——— iun qe
"afiuaodtucg) wi £xmRtax. In Coppenhagen / ba ber Abzug
geſchahe / ſtunde die gantze Murgerſchafft im Gewehr / und wurde E
Felbe von der vermittibten xy (Parte durch die Stadt nad)
Neorder⸗Pforien Koͤnigl. cn ſaſſen zu Dfabq
eicit
Vaorher padirce bit
Guar doftitaq.
caumbgeben. |
Konigl. Sam rp farbom weiche mit verbraͤmten ro
Sanmcten Decken behangen. Hinter bem Koͤnig marckirten *
Bedienten unb Cavalliae. Darauff bic Koͤnigl Chr
itber Srau Mutter / und regicrenben Koͤnigin / wie auch die drin
ſin von Gottorff / ſamt viertzig Caroſſen; unb letzlich ein Regiment zu
Pferd und Fuß / welches den ónigl Abzug beſchloſſen. Die adt
vat ſchrbeweglich / unb batte die abfcheibenbe S ánial. £Sraut cine
geſchickte Abſchieds Rede gegenden Koͤnig / chren Jen Bruder ge⸗
halten / in welcher Sie ſich unter andern bícfer denckn en Worte
gebraucht: Adiea mein Koͤnig / Herr und Bruder: Ichſcheide Dero nach
ſetzt von Euch / und verlaſſe — Koͤnigreich / ſehe es —*
re vipera er Hoͤchſte gebe / daß wie ich gleich⸗ fófebs Rede
ſam zum Zeichen oder Denckmahl deß gemachten Frieden anden Koͤ⸗
zwiſch — Rordiſchen Soniareidyen worden / Ich auch uis.
alle Feindſchafft / Mißtrauen und Uneinigkeit zwiſchen beyden
Nalionen gaͤntzlich mit hinweg nehmen / unb hingegen eine
ewig waͤhrende Freundſchafft umb Vertrauen * brin⸗
gen moͤge.
| if ^ em
Ánno 165,
Majs. - —
i$ sUCbIRÉTUM: ivit fli
Den 2. bito / Sontags 91acfymittago / fate lee Excellens ber
Her: Extraordinar-Ambaffadeur, Johann Gabdenſtemn / von Halm⸗
ſtade wieder nach Helfingburg / dahin er deß Zreytas Abends pcr poſta
abgereyſet / umb mit Ihr. Koͤnigl. Majeft. zu Schweden fid) qu tero
geben / und reyſete deß Morgens umb 7. Uhr wicber hinuͤber nad Hel⸗
e^ om
^ Rad) Helſm⸗
$n. —
M *
4L
Tag eingekehret / da dann am befagtam 4. May
E drip hertzgeliebten Stau Schweſter / yer. Ho
igneur. E 2 0
nen Nachdem nun Ihre Koͤnigl. Hoheit / Princeſſin Ulrica Eleo-
nora , am 3. hujus, unter Begleitung beyderſeits Koͤniginnen / fame
Ihr. Hoch fuͤrſt Durchl. ber regierenden Fuͤrſtin qu Schleßwig⸗Holl⸗
ſtein / von Fricdrichoburg yu Heſſingneur angelanget / und der Trans-
ort nacher Schonen biß auff den 4. dieſes außgeſetzet worden / und
chſtbeſagte Koͤnigl. unb Fuͤrſti. Perſonen bey bem Herrn Affeffore,
und Koͤnigl. Ober⸗Zoll Directore, Andreas Guͤnthern biß folgenden
Durchi. von Hollſtein⸗Gottorff / in einer wolmontirten / mit ſchoͤnem
rothen Tuch belegten / unb ſonſt uͤber allemaſſen koͤſtuich außgezierten
Gallere (ich nacher Heifingburg begeben / Ihr. Koͤnigl. Majeſtaͤten /
beyderſeits Koͤniginnen / begleiteten die Koͤnigl. Braut auf ber Brucken /
welche mit rothem Tuch ebenmaͤſſig beleget war / biß in die Gallert /
dnb nahmen afbar Abſchied von einander.
Als die! Galeere von der Bracken abſegelte / gab fdibine auf
dreyen Canonen die Daͤniſche £ofung ; worauff von der Veſtung
bſo in 7. Schuſſebeſtunde) eine Mußqueten⸗S
Cronenburg dreymahl 27. Canon⸗Schuͤſſe / unb Li jeder Paufe
loe gegeben wor⸗
den. Die Birgerſchafft war beym Einzug in vollem Gewehr / unb
waren / auſſer denen / zwo Batallionen zu Fuß / und cin Regiment zu
Pferd / geſtellet / fo cheils im Grůnen⸗Hofe (allwodie Trompeten
ſtets gehoͤret wurden / unb theils in der Stadt eine anſchnliche Parade
naci eR pualeid a dboK rupe 07
Nach geendigter £ófung von der Veſtung Cronenburg / (wel⸗
ches doch eine gute halbe Stund waͤhrete begunten die im Oreſund
. Mtgenbe | in zwotf Kriegs⸗ Schiffen beſtehende Kouadre ugauffe
- ,Uéfi zu canoniren / wit bang von dem Admital 27. vom Vice-—
wypiffen / unb die Kougl. Braut von Ihr. Sónial.
]
Y 2 2.
' foinifir eMe. EUROPAEUM. |
Qibutiital 27.umb vom Schout bey Nacht 27. von denen andern dej ^ Maja o 1680,
' tmb zwar cínem jeden nur neun geloͤſet worden. Oieſes canoni-
st bfcite fo lange an / bip bit Galeere die Bruͤcke zu ——
verwittibtenn Kanigin aauß Schweden / welche ben dritten
Narchmutags umb 2. Uhr / eon Halmſtadt nach beſagtem —5**—
burg kommen war / ſehr freundlich complimentirt unb umbar⸗
met worden. Sie ſaſſe in eina koͤſtlich vergũldten Kutſche; gegen
Ihr über ſaß in der Caroſſe Ihre Hoch⸗ Graͤffl. Excellentz ber Herr
Graff Bengt Orenſtirn / welcher deß Ee ⸗Marſchall Stelle
a tjer Entccevertrat Alo nun deß Tages zuvor / bic Nobleſſe
cron / Menth mit ſeinen Deputirten von ber Stadt /
wie auch bic Herren Buͤrgermeiſter unb Deputirten von Malmoͤe /
Nonneby / Uyſtadt / Helſingburg / Carls haven und Lun⸗
be ankommen / (o begegneten dieſe drey Staͤnde in Schonen Ihr.
Konigl. Majeſt. der Koͤnigl Frau Mutter auſſer ber Stadt / und benc-
ventirten Sie alleruuterthaͤnigſt. Die Nobleffe tear zu Pferde /
die Prieſterſchafft aber unb ber Staͤdte Deputirte zu Juß. Hier⸗
naͤchſt trat der Biſchof / alo Præſes der Prieſterſchafft / an bie Carrtoſſe /
und enpfieng
Ihr. Koͤnigl. Majeſi. mit einer zierlichen Oración , und B
| füffec- e Maſeſt. Hand. — Damit fuhr bic Sónigin in die Stadt /
in Ihr zubereitetes Logiment / und ward auf Stůuͤcken vom
ofc ber Bracken / wie auch von ber Cavallerie unb JIufanterie
——— Damie gieng dieſer Aus vorbey / unb tourbe Mahl⸗
: mittet machte (id alles gegenkunfftigen Tag / ſodawar
Diafias bet 4. May /. an welchen die Soldaten ju Roß unb Fuß /
ſampt der ———6 unb Staͤdte Deputirte Ordre. bekom⸗
inch / ſich umb acht Hg t rgen an 0 bic genio
cken einzuſtellen.
b
24g ^ "
* t nàdy
e; noon.
von Senerois / brit / unb Gavallire / tit auc) aleicbfal bet. «(5i brit
' sait Schoniſche Biſchoff / Hert Rentholn / mit den Præpoſitis und fomme.
| Deputirien Der Prieſterſchafft unb ber Herr Præſident von £anbes
die Deputirte ber Stadte nach einacher / nb ward ;
dannen wie⸗
der ab.
| em:
^" bon Gebenmit blau Qu of icbst anbaparenqubegbea Cociten
je | DIARTUM
gie. — Die No;
/ wb
wiſchen jedem
Stande ein wenig Platz gelaſſen. Mitlerweil fuhr bic RÓnigl, Braut
m 4n einer ſchonen Koͤuigl Saieren ab / ba Sie ben
a — —— acertada! auß Giucken mát Daͤuiſcher
Compagnien antt Feahnen
———— antea Bracke / &amadytíe
—— S der Saleren / Ihre gái. urit.
die A vet Holſtein / Graff Guldenlow / der Daͤniſche A mbaf-
—— und deß Schwediſchen Ambaffadeurs, Herrn Johann
Wie mum Ihr. Konal. pure Agemach aemohete⸗ |
fam Ihre Moſcſ — ————— Jydteia (Ciconoro/ wit
*yórer (chóne Garroffebi antice —— /da Sfr. SOR ajef di
abſtieg / umb in doegicitung wj fon. Ov aff Orenſiens / der Sie an bet
d fſahrte / benebenf Ihr Kon — Suite a quidc
Bracke bif an ben psu ba bic Braut an Doo anb ſtiege /
gieng / und it vofbepadiei bene Depucirstroer 22 eine ſoundew⸗
efreumeiche Mine machte. Wectlernl kam die Konigl. dni
Iche Salee / voll von ——— pein — — —
nen ſiebuchen Winde / herrlichem Weiter unb Sonncuſchein au dee
terc Hierauff trai die Konigl. "eraut ame Lanb/ba Sie bic de
piv Sóniati anpflenge. Die iorinat
—— fier gen Sie; — rou Qt abr
[os Sie —— mit Embraſſirung unb. $4
/ umb einer kleinen Umterredung / und nahme die
Mite ⏑⏑— —— panim por |
Oepoc Rofefi&tertrat/unb Pie éeígl "Deauttecgrm ex. fovet ow
omplimeneicte i bow wegen der Princeſſin ber
Kc
baffadeur Juel wieder antwortete. Damit gieng enbie fena Am.
badfadeurs mit óc beyden mm Grafen Guldenloͤw unb Anchen
(binc Ode. BUROPAEUM, g
waedeyder Róniaf Mojeſt ten Suite ooran / bene beybe Majeſt aten Noa ito
9 ul abc —— VRuttergurred)teojunbo
princi quetindis Hand / fotgecen / und wie Sit kamen /
— von Schonen mit wr Clerijep ffumbe | Micben fie.
alle ſtehen / bie Koͤnigl. Leib⸗Guarde fic au —— bezlriten
ie; Do fing der Har Biſchoff Jumton Sb. Kongi —— —
ner Oration an zu beneventirei / unb ale ep dieſelbe geendiget / aut⸗
wortete bct Herr Ambaſſadeur Juel im Nahmen J . Sénigf. Ho⸗
"rit und juice kaſſete der Herr Viſchot der print Nach
vieſen giengdie obgedachte Suite mir der Guntde / unb Ver. Korugi
Majeſt. mit der Kongl Braut weitrr fore] biß Sie kamen / wo der
Ptæudom ber Staͤdte / Bartholomeus Menth / ſtunde / da ſie aber⸗
mohls alle ſtehen blieben. Hierauff trat bep Præſident vor beyde Ko⸗
nigl. Majeſtaͤten / umb bemillfemmee die f dhiaf: Princeſſin mit einer
Oration in Schwediſcher Sprache / Dome —— —
*Yud im Nahmen der Koͤnigl. Braut anmvortéty / unb damit machte
Ptr Ptæſdent wiedereine tieffe Revereng / und kaſſete Ihr. Konigl.
Hoheit Hand: Damit gieng alles wiederumb fort berti —
| fist. reef "feres ird F o reed
Handkaſgeten· Hier egen die onigl Ma efidten
bic (choi FOpliche G avbfie/ bít anteten —— —— J Wale
mendie Dames unbarofie Herren ein / unb fuhren damit biß an das
Koͤnigliche —e Logiment. — giengen UR: Sal⸗
ven mit Stucken an]. unb: gaben bic Eſquadronen der Cavallerie unb
Jufanterie doppelte Loſung / trefflich nett undaccurat auff py
Nach dieſem ſpeiſeten Ihr. Kougl. Majeſt. und die mit
m bere ——— — bit ii 2 fon
achgrendigttr tgieng e weiter fort au
einem Adelichen Hofe; —— fe Rai Joel
Se nmn der Carofft (of) oon bui Sbifdioff un Pra dontetratit ina
Gration Abſchied genommen / und Der [ td) abgelegtem
vot ten Zt Bot. wird
avallerie / mit der Jufanterie * —— rior
sufoi Gana vom Cafidiuo pa Carli. "^ 4e
ai "DIARIUM . GOdebécub —
^ Anno 1686. . Am c. bito brad Ihre Koͤnigl. Hoheit / in GSefelge ber Koͤnigt
Majus. Stau e ne s rfe C — M a a Mie⸗
einem i ofe / Schott genannt erren
Gioncupt —*— (welcher adden, — graec Tra-
ctaten in Lunden geweſen) zugehoͤrtg / an.
Sin auch Danld nach Deroſeiben Ankunfft auff Schotterupe / be dabei |
der Konig auch Se. Majeſt. ber Koͤnig / ſo fich auff der Jagdein wenig divertir
kom. gehabt / dahin / und complimentirte m dam Da it br.
—— — Geſpons / obihrer Ankunfft. Worauff hoͤchſtoeſagte
Koͤnigl. Maſ. Deroſelben arrivement denen Koͤnigl. Daͤniſchen Am-
——— annoch zu Skummeslaff waren / fe fort notiſici⸗
ren / und ſelbige durch vorgenannten Herrn von Oeenſtedt / und einem
Cammerherren beneventiren / nachgehends aber wolbeſagte Herren
Ambaſſadeurs in der Koͤnigl. Leib · Caroſſen durch Seine Gill. den
Herren Feld⸗Marſchall Baron ——— andere Cavalliere
zur Audieng auffholen laſſen. Nachdemnun Se. Excell. Herr Ba-
ron Jens jue ſeine Propoſition in Daͤniſcher Sprach gethan / aut⸗
wortete ihm der Herr Baron Gutdenſtern auff Schwediſch; Der Ko⸗⸗
nig aber gab Cir. Hoch⸗Graͤfl. Excell. Hn. Graff Anthon / perſoͤhnlich
in Teutſcher Sprach die Gegen⸗Antwort. Von dannen wurden
mehr wolgemeldte Herren Ambaſſadeurs zur Koͤnigl Srau Mutter
gefuͤhret / ín deren Nahmen obgedachter Herr Orenſtedt aud, auff
FCeutſch antwortete.
guri Immittelſt ward eín Gemach sur Konigl Copulation quae |
uruͤſtung
"T SET richtet / und kleidete fic) Se. Majeſt. bcr Koͤnig umb / und zwar in einem
nigl. Copu⸗ gantz fuͤber ſtuͤcken Kleide / und dergleichen Mantel / mit einem ſchwar⸗
lation. - sen Jyut/unb tociffer Plumage. Oben am Qboben im beſagtem Zim⸗
ener war citi koſtbarer Himmel / veſt gemacht; unter demſelben oben⸗
werts ſtunden zween groſſe Lehnſeſſel / mit Sammet uͤberzogen / fuͤr
Ihre Koͤnigl. Majeſtaͤten / zur Seiten / jedoch auch unter dem Him⸗
mei / waren noch drey andere eben dergleichen Lehnſeſſel fuͤr die Konigl.
mnc unb den beyden Koͤnigl. Daͤniſchen $n. Ambaffadcurs
geſctzet
Als num hoͤchſtbeſagte Konisl. Majeß. in verge Sw
1
— "mA — —— "ate """m —-—9 — 99 — Em: Um
——
- E h —
[4 H La ——
ED E — à I
ET :
- * *
*
E: m "
E
sd
li
Tm WTEUI ;
|
TUE TEREITITS
itii
Ic
^ROLUS. XI.D: G. HZ.
Ju Phi *
/. SUE.
Adjy. frat.
1
I !!
IN
QUA
M
| UN
ill
|
-
Sm
Fi
EZ
L —
—
E
F—|
——
E
E—
—3 E—
-—|
E—]
[— 1
Ld
P E-
—
E—]
: EJ
——
——
| E
bi. c
Ll cl]
Fh.
E—]
[d
[—]1
* *
Trim
TM
FE *
L—- Int
E tl '
* l| I
E
RICAFLEONORA DC
— — —
riBi-RRARERD (een
G REG sU
Coh. Ph . Abr, . Lo Es
;
rj à
"n
A d D
" [ LI
L| 5:4
—
^s a E
TI - 0
VT]
gni
—VIII
d TT
HTTTTI
—
r
lli TTTITPP
T
—
TES
i
I]
EX
|
[s
' E E
E
o- — Ré Remeras —
Ouaſſche Seſtiche· EUROPEUM ^3 5
dung 'etivorumb o. Uhr XE benbe / erſchienen / umb (icf unter deren Him⸗ Ann? 1589.
mel vor den Lehnſtuhl geſtellet / begunten die Heerpaucken und roms
peten ſich hoͤren zulaſſen / worauff auch hernachmahlen die Koͤnigl.
Braut / zur Rechten den Herrn Graff Anthon / unb sur Lincken beh
Hn. Baron Juel habende / erſchienen. Zuvorderſt abcr gieng der Hr.
Maj Uus.
-
i
Graff Bengt Oxenſtirn mit einem filbernen Stab in der Hand / wel⸗
cher bep dieſem Actu bep Hn. Reichs⸗Marſchalln & tile vertretten.
Den Schweiff von Ihr. Koͤnigl. Hoheit Rock trugen fuͤnff Adeliche
dame, Hiernaͤchſt folgete die &ónigl. Frau Wittib / vor welcher
der Herr Baron Juel hergienge.
Nach dem die Koͤnigl. Braut Ihr. Majeſt dem Koͤnig durch
Selbige ge⸗
die Herren Ambaſſadeurs zugebracht worden / kamen darauff Herr het vor tid.
Gencral· Maſor Schoͤnleben / Hr. General Major / Baron Wacht⸗
meiſter / wie auch der Cammerherr Guͤldenſtern / und noch ein anderer /
welche einen andern Himmel trugen / den fie uͤber beyderſeits Majeſtä⸗
sen hinbrachten / und bif jur Endigung der Copulation beſtaͤndig hiel⸗
$t. — Bald hernach trat der defigni tc Biſchoff oon Gothland / Herr
Hagenſpegel genannt / hervor / und hielte eine Trauungs Sermon in
Schwediſcher Sprach / wie ein ſolches verrichtet / wurden / unterm
Paucken⸗ und Trompeten⸗Schall / von den Cavallieren erſtuch viel
Schuͤſſeln mit Conkecturen / nachgehends auch allerhand koͤſtliche
Getraͤncke dem Koͤnig / unb beyderſeits Koͤniginnen / wie auch denen
Herren Ambaſſadeuren præſen irt. Etwas hernach begaben fich bic
jt hohe verehelichte Perſonen zu Bette. J
. .— Qim 7.bíto wurde Ihnen von denen Herren Ambaſſadeuren,/
welche nachgehends mit an der Koͤnigl. Tafel ſpeiſeten / Gluͤck gewuͤn⸗
ſchet / unb ropfete der zu Halmſtadt angelangte Frantzoͤſiſche A mbat-
. fadeur, Monſr. Feuquiere an beſagtem dato vou dannen / umb der⸗
gleichen Complimenten unb Graculir ung abzulegen .Ams.brach
Der Koͤnig
mt nád
€. Majcſt. ber f ónig/von Schotterup fruh Morgens auff / unb fa, fo
mengegen den Mittag zu befagtem Halmſiadt / ehe mon ficbe vermu⸗ Halunſtadt.
thet / gucklich an: Dero wenig Stunden hernach beyde Koͤruginnen
gefolget / ſo man mit Loͤſung bar Canonen allerunterthaͤnigſt empfan⸗
43ſter Theil. E gen.
] À
V
A
; 34 DIARIUM Schwebiſche uy.
| Anno1580. gen. Sontags den 9. dicſes wartete mam deß Grettcóbitnfle db/unt
M. - war in ſo weie ſtille. ZEE
Dm z».fattemai unterſchiedene Divertiſſementen / und ver⸗
blieben die Herren Ambaſſadeurs den gantzen Tag bey der Koͤnigl.
Geſellſchafft. Am i1. nahmen Ihr. Hochgraͤfft. Excell Herr Graff
Anthon / Dero Abſchieds⸗Audientz / und ward auch am ſelbigen daco
ban Koͤnigl. Daͤniſchen Exuaordinar- Envoye, Herrn Magnus
Scheel ſo mit nach Stockholm gienge / Audientz ertheilet. Nachge⸗
hends wolbeſagter Hochgraͤfl. Excell. durch den Schwediſchen Cere⸗
monien ⸗ Meiſter im Nahmen deß Koͤnigs / deſſelben Bildnus mit Dia⸗
manten reichlich beſctzet / auch cine Aſſignation auff hundert Schiff⸗
Pfund Kupffer præſentirt, uno bcr Aere Marſchall / mb Koͤnigk Se⸗
cretarius, ebener maſſen regalirt. Den 12. dito fruͤh Morgens ſind
Se. Koͤnigl. Majeſt. mit einigen Cavallieren nacher Gothenburg ab⸗
gangen / die Koͤnigin aber / mit der Koͤnigl. Frau Mütter / wie auch der
Herr Baron Juel / und der groͤſte Hauff von der Koͤnigi. Suite, reyſeten
von Halmſtadt ab den geraden Wegnach Stockholm. Worauf auch·
bald hernach der Herr Graff Anthon wirder nad) Daͤnemarck abge⸗
, epit. v A
Graff Ma- Nach dem Ihre Sónigf.SRajcff. deß Herren Reichs⸗Cantzlers
usdels Magno de la Gardie Hochgraft Excellentz / wie auch deſſen
Gurdie bit. lin / Dero gluͤcklich vollbrachtes Beylager in zwryen unterſchiedlichen /
wegender ¶ gar gnädigen Schreiben kund gethan; haben jrtztgedacher Hochgraͤft.
Adnggl Veu Excellentz nicht unterlaſſen / fo fort dero Freudens⸗Bezeugung darob
Mund ein an den Tag su grben/ dannenhero Sie auch am Himmelfahrts· Tage
Ben. dero nahe Anverwandten / ſamt allen zu Stockholm anweſenden Ge⸗
^ gealeurbanbern vornehmen Officirern / wie auch die daſelbſt gegen⸗
waͤrcige Miniſtros zu ſich hinauff nach Garleburg gebetten / da dann /
nach verrichtetem Gottesdienſt / erf ein Spatzziergang in den Garten
umb Thiergarten gehalten worden / woſelbſt / als man in das Luſthauß
gekommen / eine wolbedeckt / und mit allerhand Confecturen michlich
beſetzte Tafelſich præſentirte. Von dannengrſchahe die Proceffion:
nach dem Hauſe in den ſo genannten Koͤnigs ⸗ Saal / alwo ín der Me⸗
& eine lange Tafel fuͤr etlich und viertzig Perſonen geſetzetwat/ und die
— Soluiie Geſchichte. EB UR O P J& U M, 33
geſamten Gaͤſte auff bas herrlichſte tractitt worden. Beyden Ge⸗ An20 wfa.
fundheiten licſſen fich ſechs zehen inden Vorhoff geſtelte tide con- Maus.
tinuirlich Béren/ unb ward alſo bcr gantze Tag bif in die ſpäte Nacht
mit lauter Frenden vollhracht. Es ward auch denen Buͤrgerlichen /
unb andern Leuchen auß der Stadt / (oin groſſer Menge hinaus wa⸗
ren / nicht gewehret / untcr der Mahlzeit iti ben Saal hinein zu tretten /
welche bann auch alle / auff Sr. Hochgraͤfl. Excell. Befchl / mit einem
Trunck reichlich begabet wurden. In ber langen Galleren im Luſt⸗
Garten waren vier lange Tiſche mit allerhand Haußmanns⸗ tof file
bae gemeine Volck geſetzet / und zu beyd en Seitcn etliche Tonnen gut
Bicr gelegct] babeo man dann allerhand Kurtzweil unb Luſtigkeit ſahe.
Das artigſte war eine Machine, weiche Se. Exccll. in ein paar Tagen
ſo wol zuſammen gebracht / daß es hoͤchlich zu verrundern / Selbige
war geſtellet zur Seiten der Badſtuben nach dem einem Theil deß
Vorhoffs: Zu obenß præſentirte ſich bie verguͤldete Koͤnigl. Kron /
mit denen darunter eingebundenen Koͤnigl. Nahmen / Caroli XI. und
Ulricæ Fleonotæ. Unter denſelben ſtunde in einem blauen Felde mit
groſſen verguͤldeten Buchſtaben: Felicitas temporum roparata:
Die Glackſeligkcit der Zeiten iſt herwicder gebracht worden. Darauff
folgete ein Emblema,ober Sinnbild. incer dieſem zeigete fich ein Me⸗
mahlde / da die Gerechtigkeit uro Friede ſich mit einander kuͤſſeten / zur
Seiten dieſes Bildes ſtunden zwo ſchoͤne Statuen / welche den Fricden /
Ubertatum Rerum, oder Uberfluß aller inge vorſtelleten. Unter be⸗
ſagtem Bilde waurden dieſe Worte mit groſſen verguͤldeten Buchſta⸗
den geleſen: Deus nobis hæc otia fecit: GOtt hat uns die ſes Ruhe⸗
weſen haſcheret. Nach beſagtenbeyden Scacuen fanden ſich zwey andere
Emblemata mit dieſer Uberſchrift: Conſilio firmata Dei durch gótts
lichen Rathſchluß beveſtiget | unb Amor vincit omnia: Die Licbe uͤ⸗
berwindet alles. Ferner zeigete fich, in der Mitte ein Delphin hinter
einer ſchattirten Belleidung / unb ritte auff (clbigem cin ſehr wolmon⸗
tinter Cupido, weicher ín bcr einen Hand einem durch zwey Hertzen ge⸗
ſchoſſenen Pfeul hielte. Hierunter war abermals cine artliche Unter⸗
ſchrifft / und zu beyden Sciten waren zwey ſchoͤne weiſſe Statuen, unb
bald darauf in der Mitten folgende Lateiniſche Diſticha-
| ! | ij
^
Pace
20. 78€ |. PIARIUM Cnglintifdie
Anno 1680.
. . Majus
.Paceredit! en noftris exoptatiffima terris,
Subndensque Venus nobile Fœnus agit:
Præmia mox tribuit Carolo poftprztia Martis,
Sic Deusé damnis elicit ipfe lucrum.
Weiche zu Teutſch ohngefaͤhr alſo gegeben werden mochten.
| | h |
—. Sf galdene Gricbe nach blutigem Sricgen
Crmuntert oie Hertzen / bekroͤnet bae Land /
Verwuͤſtenter Mavors jua Fuͤſſen muß liegen /
Der Liebe / die durch bas febr koſtbare Pfand
Was ver war zerriſſen zuſammen gebracht /
Daß Carol die ſchoͤneſte Beuthe jtzt macht.
2.
Co ſpielet bas Glaͤcke / ſo fan fid) verdrehen /
Der Schauplatz: wie uͤber Vermuthen fid) legt /
Die brauſenden Wellen erſchroͤcküches Wehen /
|
ſehr luſtig machte. Das Beſte aber / und welches pro bono anima an⸗
Der Hoͤchſte / der alles beherrſchet unb hegt / t
| Hats gnábig acfüget mit unſerem Reich /
Daß Sricqem oam Frieden und Freyen fortweich.
Gantz unten præſenrirten ſich auff einer groſſen biau⸗ augeſtrichenen⸗
Tafel dieſe Worte: Amor in Pace Triumphans : Die Liebe Sieg⸗
ranget in dem Frieden: Alle dieſe Inſcriptiones umb Statuen waren
mit Epheu und Tannen⸗Straͤuchen / auch anderen verguͤldeten Laub⸗
werck artlich außgezieret / und beſetzet | ſo daß es von maͤnniglich hochſt
geruͤhmet worden. Auß gedachtem Delphin lieffen zwo Rohren mit
roth unb weiſſem Wein / bey welchen ſich die Burſch von der Guarde
genommen war / daß alles ſo friedlich und froͤlich geendiget worden.
Auß den Nordiſchen Koͤnigreichen reyſen wir bindbernac En⸗
geland alo zuvorderſt zuberichten iſt / daß ber Koͤnig an dem Tage / da
das Parlament zuſammen kommen ſollen / ihre Prorogation zu ver⸗
achmen / daſſelbe nach dem die Glieder deß Unterhauſes im Oberhauſe
erſchienen / dieſcibe folgender Geßalt angeredet: |
| Mylords
a — — —— --- - — —— :oc Omm
— — — — — 3 co 0m
edide, EUROP EUM, 7
' ber geute Gedancken / abſoluie nbtbíg ſeye / inbeffen Betrach⸗
ul '" Annd 16e.
Mylords und Edle. | —— Majus.
Als ídy in bem Rath meíne Intention, das *Darfantent ó fnis
bif in den November auffzuſchieben / erklaͤret / fo gefdbabe fols cese ene
ches nídt/ daß Ich nicht vorhero die Gruͤnde und Urſachen / Harlament /
die mich darzu bewogen / wol conſiderirt unb uͤberleget haͤtte / segetben
unb fan ich durch einige Sache / ſo mitlerzeit vorgefallen / ſo prorogation
viel nehmlich bie affaires innerhalb beg Koͤnigreichs betrifft / bereffend.
mich meine Reſolution gerauen zu laſſen / ſondern bin vielmehr
darinnen conficmircuno bekraͤfftiget worden. Nach dem ich
aber dieſes angefuͤhret / muß ich euch zugleich auch ſagen / daß /
in dem ich die gegenwaͤrtige Gefahr / welche einigen von Unſern
achbarn unb Allürten obſchwebet / ín derer Intcieſſe unb
icherheit wir ſo genau gerathen ſind / conſideriren / ſo wuͤrde
es von febr beſſer Folge ſeyn / eine Prorogation fuͤr ſo lange Zeit
zu machen / welche zum wenigſten unſern Freunden / die fid)
auff Uns verlaſſen / den Muth benehmen moͤchte. Umb die⸗
ſer Urſach allein / fofinbe ich fuͤr gut / euch einen Tag zu einer
Zuſammenkunfft im Julio zu beſtimmen / und nach dem ich
aud meine Sorgen fuͤr euch / in Betrachtung der außwertigen
Sachen trage/ ſo muß zuvor euch ju erkennengeben / bag bít
Exceſſen und Jalouſien ſothaner Natur ſind / und auß Boß⸗
heit und Liſt boͤſer Leute dermaſſen geſtiegen und zugenommen
haben / daß ich unbeweglicher Meynung bin / daß ein laͤngeres
in ervallum deß Parlament / au Stillung unb Befriedigung
*
tung ich beforge / daß die aller eígentlichften Mittel / one Affi-
flent einer langern Zeit / ohne Frucht fepn wuͤrden. Habe de⸗
tebalbenrelolvirt , daß von dem dag / daran ihr zuſammen
tom̃en ſollen / eine fernere Prorogation ſeyn ſolle / es waͤre dann /
daß die Condition unſerer Alliirten unſere unmittelbare Aſſi-
| eorerte Und nun Mylord Cantzler / thut ale ich euch
enhabe. |
Darauff fagte dieſer: nda ie ibr Ritter / Staͤdtlin⸗
» f
3$ DIEKRIIM Cnaetknbifüle
Anno 1680, ge / und Burger deß Unterhauſes / Seiner Maj. Königl. Wille
Majus. unb Belieben iſt / bag dieſes Parlament bif auf naͤchſtkuͤnffti⸗
Deſſen $i 2 11/1 Julii ſoll prorigirt fepn.
Dur. .— yiamffbat G5. QYajei. verobnet. umdrallen Qcronbten mu
—** — ui; Unruhen vorzukommen / nachfolgendes Placat gu publiciren.
Feuerwerc Umb denen auffruͤhriſchen Verwirrungen / die nach
ctreffend dieſem / unterm Vorwand / offentliche Freuden⸗Feuer unb
| Feuer⸗ Wexrcke anyustnben / vorſalſen fonnten / wie aud)
pas boͤſe Vornehmen einiger Leuthe / die uͤbel aegen biefe Ne⸗
gierung geſinnet ſind / unb die fid) gemeiniglich —
Un⸗
Gelegenheit bedienen / bey dergleichen Zuſanmenkun
gelegenbeit und Auffruhr *— vorzukommen: So -
dt e. Majeſt. in Dero Rath anbefohlen worden / baf fei
ne Perſon / oder Perſonen / wes Standes oder Ehre dieſelbige
ftn moͤgen / ſich unterſtehen fotlecimige Freuden⸗Feur / oder
pffentlícbe Feuerwercke gegen den nechſtkuͤnfftigen f. Julii / ay
welchem Tag die Geburt / unb wunderſame unb gluͤckliche
Wieder⸗Einſetzung Sr. Majeſt. gefeyret wird / ober auch zu ei⸗
niger andern Zeit / ohne vorher erlangte außdruͤckliche Ver⸗
guͤnſtigung von Sr. Majeſt. oder ero Rath / oder wo ſolches
nicht durch den Lord⸗Maſor der Stadt £onben / ober unter:
ſchiedliche Fried⸗Richter / jedweden in ſeinem —— A |
len werden / zu machen / oder machen zu laſſen; bey deß
—— Ungnade / und durch dieaͤuſſerſte Strenge ber. e
| verfolget zu werden. Es wird auch einem jedweden anb. foh⸗
| [m/bicroon Nachricht einzuziehen / dann ſonſten baffet&eauff
eines jeden Gefahr und Veranwortung außlauffen joll.
&adiefofn Hierauff wurden in dem gemeinen Rath der Stadt Lenden vor⸗
— * nembliich dieſe drey Dinge ventilirt; Als Erſtlich / Obs nochwendig
fone auff ſcy / daß das Parlament (itc? weiches mit Ja beſchloff. award. ». Ob
die Bahn — tevergómer (ep / Bittſchrifften bem Koͤnig su pcxtenticen? welches
fomme, auch affirmirt ward. z3. Ward vorgeſchlagen / Ob man nund
bem Koͤnig eine Bittſchrift uͤbergeden moͤchte ? welches von 88. Cisl —
men gegen 86. brjahet wurde. Als aber tie Sache ferner vor Aiter⸗
- | .
leuthe
e
eu c EUX O PE U M. 19 |
frusbc gebracht woran] vorenaftaviaqdtem Seammengegen fechie⸗ Ano efe,
he befumdn / alſo daß nach dem deeſe vierzehen zu den vorigen 80. Ne- "90
gativen beygeſetzt worden / dieſe Acnandem prævalirt habrn / womit
bann dieſes groſſe Werck declinirt worden / unb die Unterſchreibung
fo vieler Perſonen fruchtloß abgangeniſt. BEN
Soiiſteu ward ein Un⸗Reformirter in cinem Hauſe inber Twin ⸗
mil⸗Scraſſen eudccket / er ſtieg aber auß einem Fenſter / in Mep⸗
aung davon zukommen / mit Vorgeben / dah man ihn unſchuldig anhal⸗
ren wolte. Als das Volck aber hoͤrete / daß co cin Un⸗Reformuker waͤ⸗
ec / ward er von allen Seiten beſctzet / und nach einem von ben Fried⸗
Richtern gebracht; mol er nun allda keine volllommene Satistaction
geben kunte / iſt er nach dem Gefaͤngnuͤs gebracht worden. |
Wuder den Hertzag vou Buckingham toarb eine geheime Ver⸗ Verraͤtherey
raͤtherey angeſponnen / und wurden vier Catholiſche (rice vor den lt ben
vier Scharen von Middel See / vor Recht gebracht / und verurtheilet / Visi
darumb / tevil fic gedachtes Hertzogs zween Knechte erkauffen wollen / bar. y
welche ihn der Sodomiterey beſchuldigen follten. Nach bicfcm ward
der Hertzog von Montmouth / als er durch bic Cantzley⸗ Gaß gieng /
mit einer Mußqueten geſchoſſen / und der Thaͤter ertappet / welcher
abr wieder durchgierg. Andere Vornchme kamen mehr mit. ins
Spiel / unter denen der Sicur Thomas Gaſcogne abſonderlich beſchul⸗
diget wurde. Dieſer alte und eyfferig Roͤmiſch. Catholiſche Maun
von86. Jahren ward (dyarff cxaminirt , als haͤtte er nach deß Koͤnigs
Leben / unb Unterdruͤckung der Monarchiee getrachtet / bey Jeſuiten
Zuſammenkunfft ernſtlich favorifirc, auch ein Nonnen⸗Cloſter ſtifften
ſollen. e verantwortete ſich aber dieſer Gaſcogne gegen (eine Ankld-
ger dermaſſen / daß man ihn feft für unſchuldig hat erklaͤren muͤſſen.
Allein was dieſer durch ſeine Verantwortung gut machte / Das ver
berbte ſeine Schweſter wieder: Senn (ie roe noc Doer d
therey beſchuldiget und angellagt / daß fie 30r. óniak Majeſt. habe
ermorden / auch Fleiß anwenden wollen / bie Reformirte Religion auß⸗
qurotten;: weß wrgen ſie dann auch in ber Geriches⸗ Diener Haͤnde ge⸗
geben / nach oom Gatehauß gebracht zu werden / iren verdienten Lohn
awa pu empfaugen. Anderer Anzeigungen zur Soriano
, 49 | DIARIUM CusdinMie —
Anto 1610. ſchweigen / worvon einer / Nahmens Moritz Hucke / in ſeiner Gefaͤng⸗
Maui - pi eine weitlaͤufftige Entdeckung von denen vornehmen Herren / ſo
im Tour gefangen ſaſſen / gethan / wie nemblich ſelbige eine Armee auff
die Beine zu bringen / und dadurch die Catholiſche Religion einzu⸗
fuͤhren geſonnen geweſen.
^im ubrigen entſtunde uber denen Hertzogen von Jorck unb
Montmuth unter dem gemeinen Mann zu Londen cine Uneinigkeit / in⸗
pen cin Theil oem Erſten / ein anderer aber dieſem favoriſirte. aa
ale ber Herßog von Jorck einzoge / wurden unterſchiedliche Freuden⸗
Feuer angeſteckt / worinnen der Hertzog von Landerdale ſich ſonderlich
ſehen ließ / wobey dann cin Theil geruffen: Vive le Roy , unb Ihre
Koͤnigl. Hoheit / ber Hertzog wot Jorck; andere aber: Vive le Roy,
und der Hertzog von Montmuth / wodurch unter bem Volck cine fot
(he Uneinigkeit entſtanden / daß ſie darüber einander in die Haare ge⸗
rathen; wiewol der Konig den Hertzog von Jerck nicht alltin gum Ge⸗
neral zu Waſſer uno. Lande erklaͤret / ſondern demſelben aud) bit gantze
Direction all. Reichs⸗Sachenuͤbergeben. Der Hertzog von Mont⸗
muth aber kam einigen Verdachts wegen / bey dem Koͤnig in Uugnade /
daß er aller ſeiner Aemter entſetzet worden.
Kriegs⸗Ruͤ⸗Nricht weniger Sorgen hatte Engeland uͤber ber groſſen See⸗
ſtung und Armatur, welche Franckreich mit groſſem Ernſt triebe. Souderlich
Aulianzen aber machte dieſes allerhand Gedancken / daß ſeibige Gron viel Volck in
sit Außwer⸗ Flandern / meiſt aber in den See⸗Staͤdten zuſammen fuͤhrte. cine
nga, Majeſt. ordnete bicrauff unterſchiedliche Abſendungen / baron eine
an die Hertzogen von Luͤneburg / eine zu dem Koͤnig in Daͤnemarck / und
wiederumb eine andere zu bem Churfuͤrſten eon Brandeuburg gehen
muſte: So ſuchte auch Cc. Majeſt. mit unterſchichenen Teutſchen /
ſonderlich aber Proteſtirenden ſich zu verbinden. |
Sit Verraͤ⸗ ] Goz fen wurde die aefdbrtiche Verraͤtherey nicht allein in Lon⸗
therep erſtre⸗ den fortgetrieben / ſondern ee erſtreckte fich auch dieſelbe nunmchr uͤber
— dt fid aud) Irrland / daß bem Koͤnig / als er von Neumarck zuruͤck kame / und ohne
uͤber Irrland. dem wegen dergleichen Gefahr zu Londen beſorget mar / auch ſolche is
nerliche Unruhe erfahren muſte. Ob nun wol c Ksomgl. Majcſt.
es an keinen Zuſammenkunfften ermangeln lieſſe / deßwegen einen nv
| thigen
] etta. | EUROPJAUM | at
cthigen Schinß ufaſſen / ſo blieb er d grefſer U /tetiln Anno icto.
die Sache noch jur Zeit * pro nit ds Majus.
deßwegen auffgehalten / Befehle / foin
Kach beſchloſſen alda vollzogen / und
/ se
nigreich in (refor Gawalt lieffern moll —— in Def —**
wen merben. Suet ** — — aubeata pe^
foe Anſchog "T
ſchaͤfftiget geweſen / —— Lead Pene bii omi
micaner abcr molten feine andere / alo. Eingebohrne bara —*
weßwegen cin Screit zwiſchen ihnen eutſtanden / unb gabe ybt
Jeeioetipen qoc eorr sm insi qiero "
mminicanern Schaffoburry m
gantze Sache entdeckee / daß alſo / wann — * wuͤrde / ſie de⸗
— — moͤchten;
celaugen
derewe genſie auch Grafen ten iren Lana kund zu mar
— Muta datas ign ahren
möchten / uꝝ ſNe alſo vonchnentueder gemacht zu werden / ſi
Eo hatte man auch in Louden einen Brieff án
teni —— — gant
ment masgnarí von denvier auß Irꝛiand nacher ſonden gcbraccen
—— mefiecom fie auch im Gefaͤngnus Bart
2 fn ewe «t mochte auc (an / wer er woite / zu ib»
nenugelaſſen wurde. Der Koͤnig ſelber Lic ſie vor ſeinem Rathi mper J
. rm — ? allein man kunte noch auff keinen
ter Verraͤtherey bey ihnen kommen. Ce wurden auch zwo
fperfonsuio in Weſtnnſter auf Verdacht ergriffen morden / beyge⸗
bracht / durch weiche man gar eigentliche Beignüe von den Raͤdelsfuͤh⸗
Aaſter Theil. 8 rern /
M
p | DIKAKKTUM €vtkitfe-
dnsea6tó- ems | Jo Vemtherey gebrauchhen Tafjor / erhatten.
Mejus. boh hielte der Koͤnig toieberumb Rath / in weichen
auch zugleich bie Proclamation wider bae Trucken: ter uniuadafi
nen / unb auffruͤhriſchen Scartecken verordnet wurde. Die
auß Irrland wurden gleichfals wicder examinirc , unb darauff in vora⸗
ge Verwahrung grade! au außgenommen — 2—
crklaͤret ward. Es mar ein ſchwartzes £dblein
VBricfen gefunden worden / pr. sd iln — c»
gaeenwart muſte eroͤffnet unb unterſucht werden. D gieng
alles ſehr untereinander / und trauete faſt kein Menſchdem andern; fa:
es wuſte der Koͤnig ſelbſt nicht / wen er dao Geringſte von ſeinem Vor⸗
haben durffte wiſſen laſſen. Es fai ein Gefangener nac bem auo
dern / bald in dieſer / bald in einer andern Sache cin/ die meiſten Urſachen
aber fanden fid. entweder im af. der Reugion /: oder in gehrimen
Mord / Gifftgebrauch / und dergleichen. Nun ſaſſen im Toun noch al⸗
- € Gefangene / faſt oon zwey Jahren her / woruntender ice-Comie-
von Staffort war / welcher auff fonberfichen Befehl nach Weſtmun⸗
ſter vor deß Koͤnigs Banck gebracht wurde / woſelbſt er vorgab / daß
ohne Fundamental⸗Geſetze deß Koͤnigreichs / niemand in Verhafft bea:
halten werden koͤnte / co ſeye ihm Dann ein Tag verorduet / an weichem
man ihm ſein Urtheilgeben wolle. Er waͤre nun faſt zwey Jahr in Ver⸗
dafft geweſen / undnoch keinmahle xaminiet worden / ſuchte deßwegen /
daß man ihn auff. Caution auff freyen Fuß ſtellen wolte. Es ward ˖
ihm aber qur Antwort gegeben / weil er vom Unterhauß angeklaget / und ⸗
durch das Oberhauß in Verhafft gebracht worden / ſo konten die tico.
ter in feiner Sache nichts thun· derowegen er bann wiederumb nach
dem Tour gebracht wurde. Ein anderer Groſſer / deſſen Nahmen
man nur mit ʒwey groſſen N. N. in der Hiſtoriſchen Xtelationorftelles.
te / und welcher hiebevor in einem boͤſen Verdacht geweſen / ward auffs
neue beruͤchtiget / und ihme die Schuld gegeben / daß er Papiſtiſch waͤre /
und an der ũugſten Verraͤtherey in Engeland cinia unballeitber vor⸗
nehmſte. Anſtiffter geweſen. Uber bas ſaſſen aud unterſchiedliche
primaria dator bavon fid. etliche meiftertich wes pracuiciti. daß
| fr
^- »
*-,
-T — — — — — -— ca c cm — Cup cus occupe um umo ump um o up cur ur up CUN p quu up | | Gus
Pd
. 2-
Seſthichte. |J £UKOPXUM.
Ne / od man ihnen gleich nachgeſetzet / dennoch nicht wieder ackunden An
mb jur Sielle gebracht werden koͤnnen. ajus.:
Anio Se,
e
Und nunmehr mar faſt fein Menſch mehr ſicher /unb muſten bie 9n Londen
Richter ſelbſt ſich ſtuͤndlich in Gefahr deß Lebens ſehen / tmb faͤr ihre gehet es we⸗
Deſchũtung forge. Dann es empfleng der Sieur Johann Arnoid /
Fried richter / und cin Glied deß Parlaments wegen der Provintz Mon⸗
muth / von drey Perſonen / die ihn uͤberfielen und verwundeten / wol drey⸗
zehen oder vierzehen Wunden / und wann feine Kleider inwendignicht
mie Fiſchbein geſteiffet geweſt waͤren / ſo wuͤrde er auff der Stelle lie⸗
genblieben ſeyn / (o aber war faſt feine Wunde todtlich / alo eine in der
Kehlen / welche die Moͤrder ihm / als ſie ein Gerüff gehoͤret / gegeben it
gen der Ver⸗
Papia bunt
SRepnumg bur babureb bae &cben — 5 — SBepbieemgrfdfrto! ^—
the Stich brauchte einer zugleich dieſe Worte: Du Hund / bitte
nun fuͤr die Seele deß Capitains ˖ Evan: welcher cin Jeſuit gewe⸗
ſen / der durch ſein Angeben gefangen / undin der Grafſchaft Gloman⸗
gen hingerichtet worden. Ob nun mol Se. Majeſt. hinter bic Sache
—
zu kommen ſehrbemühet war / in dem Sie 200. Pfund Sterlings demn
ſenigen verſprochen / ber einen von dieſen Thaͤternwurde offenbahren
koͤnnen; (o ward doch die Sache ſo heimlich gehalten / daß man gat
nichts erfahren kunte / auſſer daß man einen / Nahmens John Gilens / in
Verhafft brachte / weleher dieſer That halber beſchuldiget / und deßwe⸗
gen vor Gericht geſtellet wurde; geſtalten er dann auch nachacfenbe
Aberzeugetworden / und deßwegen fein Urtheil empfangen; Nemblich
daß er an drey unerſchiedlichen Srthen ans Halßeyſen geſtellet wurde:
ele erſtlich zu Lonconfield woſelbſt er die boͤſe That verrichtet zu May⸗
pole auff ber Gaſſen / unbbann zu Hollborn mit einem. Brieff auff bcr
Bruſt / worauff die That / fo er begangen / geſchrieben war. Uber dieß
muſte ernoch zoo. Pf. Sterlings zahlen / auch Caution ſtellen / daß e fic
Lebens⸗Zeit untadelhafft verhalten wolle. Andere Richter muſten ver ·
reyſen / unter denen Monſr. William Waller / ben auch etliche in ſei⸗
nem eigenen Hauſe susiberfallen geſuchet / nach Holland zog / weil bie
Verwegenhe etlicher Leuthe gor zu groß war. Der Jem DOugdale
lag fuͤr eode unb klagte einen unaußſpreehlichen Schmertzen / daß man
gn nidyt goeifda Vaf eee bm xis bepgrtractr MP" des
git
| Q 9f
Majus,
! erf Tn eite — pef d obt began
baſſen ſich rnit allerhand Neuerungen tdglich vermercken. Seitich fraf.
—
IDYAREIUM !
72
Staat von Engeland nic betrübte: deßwegen auch ber
Koͤmg deſſelben Leichnam denen Medicis qup Eroͤffuung bere ben]
unb bic Urſachen ſeines Todts auffs genaueſte unterſuchen tief. Hier⸗
gabendie Jeſuiten von Cot, Omer ein ſchaͤndliches Buch heraus /
worinnen ſie die Verraͤtherey wider ben Koͤnig / unb die Regierung bem
Preßbyterianern auff oen Halß ſchoben: Da dann in groffen Zuſam⸗
menkunfften reſolvirt, unb ſo wol qu Weſtmuͤnſter / ate auech von denen
qu Eſſex und Cooffter ſet / durch ihre Præ lideni en dem S mia ſchrifftiich
angebracht ward / daß ſie die Bittſchrifften deß Gottiart Gerards / bie
iu Nahmen der Einwohner in Londen / Weſtmuͤnſter / und Sontwerck
Sr. Majeſt. in ſchleunigem Sitzen deß Parlaments præſentirt wor⸗
den / als auffruͤhriſch und unrechtmaͤſſig hielten / unbbof fic Cr. Raf.
gheiligte Perſon / ſamt Oero Erben unb rechtenaſige Neach foiger mie
Guth unb Blut defenditen wolten. Alſo ließ bey Koͤnig die Rach⸗
frage ſchaͤrffen / und der Beſchuldigten Verhoͤrmit allem Ernſt vorneh⸗
men. Der Graff von Caßelnaine ward vor deß Koͤnigs Banck vor
Recht geſtellet / und nach abgehoͤrten Zeugen / frey erkennet / der Richard
Badbi aber wurde / vermoͤg ſeines Urtheils / andem fc
Hofe mit einem Vrieff auf ver ruft geſtellet / worauff ſeine That / die
er begangen / geſchrieben ſtunde / nemblich daß er ſchaͤndliche Worte oí»
derden Ober⸗Richter Schrag geredet haͤtte wozu ernoch;
Pfund Sterlings sur Straff erlegen muſte. Wein nun in Londen
tcl Leute durch Verfuͤhrung ouffgrtitaei fa garouff geſchriebenen
Zetteln aufjgriten:t worden / ob woiten Ihr. Maſeſt cimar Popiſten
tef laſſen: als explicitte ſich der Koͤnig / und eroͤffnete fcincu Wilen /
bof gedachte Papiſten nach dem Inhau der Goefete iediguch ſolten ge⸗
rafft werden. Ingleichen ließ ex auch in denen fDrovititrn allentchal⸗
bn anbefehlen / mit allem Fleißund Eyfer / ohne einige Commivengy
oder Verſchonung / gegen dieſelbige aut der Exceution zu verfahren.
Dannoch ruheten die Non · conformiſten in yrdente niche / ſondern
deſes Feuer der Verraͤtherey gar zu weitum ſich / daß auch die Groͤ⸗
ſen deß Reichs damie befchuldiget wordcin e
Pad
Qulidn, EUR.OE KU M, e »
- t c ferfiatog von Jorck batte von felt ametitea Qipiio A720 I
Wafritarbicbétbfte Slot: "in 4r wurde nicht nurdurch ben Gira 5 —
und audere Groſſe / offeutlich als ein Xoͤmiſch⸗Ea⸗ goge oon
gellagt / und demegen auff cit deß Pobels bey dem Jorck Ver⸗
fgmnb Verfamblung deß Parlaments gedrungen / fondern ce trie⸗ dache / und
ben auch deejenigen / welche von bem Parlament eine gute Meynung Roſſe Ver⸗
—— Hof endlich (o ſtarck / daß der Burgermeiſter in £onbmban folgung.
nia hiervon Nachricht geben muſte / welcher ſich ſchraͤbel damit zu
frieben zu frynbezeugete / unb deßwegen fico emer boͤſen Nachfrige be⸗
ſorgete. Jumahlen virl von ſolchen Perſonen in Erommels Anhaug
geweſen / und deſſen Parthey gehabt. Derowegen muſte ber Hoff
iimofort in den duſſerſten € oracn ſtehen / alfo daß der Hertzog von
Jorck cite von ſeinen vertrauteſten Freunden erfucht / ihm doch zu rah⸗
ten / wao ct thun ſolte: Weſchem dieſer geantwortet; daß die Sachen
ftoi em Stand Se. £yobeit unter dreyen Din⸗
gen nur cines zu erwehlen haͤtte; Als nehmlich bas Schwerd qu ergreiß⸗
fe. / die Reformirte Religion wieder anzunehmen / ober fich mit bee
Fluche zu retten. Das Erſte lieſſe ſich nicht leichelich ins Werck rich⸗
ten / zumahin das gemeine Volick in ben Waffen / uno ſehr cinia waͤre.
Das Anbere abcr sedre noch ſchwaͤrer / daß auch kein Mittel vorhan⸗
den darauff zu deucken / die Gemeine zit uͤberreden / daß ſolches auf
freyem Gemuͤthe gefchehe / ce waͤre bann / daß man zu einer Verfob
gung / oder vielmehr zu einer gaͤnfzichen Außrottung der Roͤmiſch⸗Ca⸗
tholifdym in dieſem Reich einwilligte; Dahero man vermuchett / taf
gltdachter Hervog von Jorck ſich anderswohin zubegeben gefonnen
waͤre / welches durch eine Unterredung deß Konigs mit der
gogin ven Jorek noch mehr bekraͤfftiget wurde. Ja / was ged
Pons noch ſchaͤdlicher —32 wurden * ——
famrute. Mieder td glich gehalten / be Hertzog von Montmouch /
Sohn deß Konigs / unb rechten Corb ber Gron Euge⸗
—— in Coqotlonb und die Proceduren deß Anhaugs deß
$9 d |. Qrefe
E] ^ --
⸗
40 DIARIVM. Engelanteſche
Anao 1680. Grafen von Schaffobury beim Hofe fein ſonderlches Bedenckes
Majus. — machen: Allein nach beim bcr gemeine Poͤbel der Stadt Londen der⸗
maſſen verbittert und eingenommen war / daß bereits unterſchiedliche
auff ben Beinenſtunden / mit Gewalt gegen ben Hertzog von Jorck
zu verfahren / undden Hertzog von Montmuth zum Nachfolger der
Cron offentlich außzuruffen / fo muſte freylich ſo wol der Hertzog / als
mauches friedliebendes Gemuͤth beydes ín ber Stadt / alo am Hofe /
und gantzen Koͤnigreich ſich in groſſer Beſtuͤrtzung befinden / wodurch
es endlich mit dem Hertog ſo weit kame / daß er | uͤber die vorigen Be⸗
ſchuldigungen / angegeben wurde / daß er nicht nur Roͤmiſch⸗Catho⸗
liſch / ſondern auch als Urheber deß groſſen Brandes / ingleichen ein Ur⸗
ſaͤcher / daß das groſſe Parlament auff geſchoben worden / und an der
ette Conſpirationwider ofc Proteſtirenden ſchuldig ſey / und allzeit
denjenigen / ſo in ſeiner Gemeinſchaft geweſen / und «e nut ibm gehalten /
su Wiſſen gemacht / was man fuͤr eine Reſolut ion im Rach wider ſie
genommen habe. Und gewißlich / ſo ſchiene es hierfaſt als wolte die
Monimutiſche Parthey gewennen haben; Zu welchem Ende auch
deß Hertzogs von Jorck Gemahlin vom Koͤnig Abſchied nehmen / unb
nad) Franckreich gehen wollen / welches aber Se. Majeſt. derſelben abo
geſchlagen / mit dieſem troͤſtlichen Zuſpruch / daß die Jorckiſchen Sa⸗
| (m noch nidy ín ſolchem ſchlechtem Stande woͤren / daß fic ſich deß⸗
wegen wegbegeben muſtc. |
DODer Koͤnigſelber blieb in ſolcher Unruhe nicht verſchonet mof
Der inis ft Er dann uͤber das / daß Er von einiger Parthey / ale ein affectio-
— e nirter ber Paͤbſtlichen aufacfdorpen wurbe/ auch wegen befagter Hep⸗
CBefdjuibls rath miter Hertzogin von Montmuth / fid beo einer andern Parchey
EE uns. leyden muſte. Weßwegen Er dann auch / ba Er befuͤrchtete cotoürbe — ^
bae Reich hieruͤber in Unruhe gerathen / unb nach feinem Todt gor iu
cine Zerrůttung kommen / und der Hertzog von Jorck / und andere recht⸗
maͤſſige Erben der Cron verſtoſſen werden / die Falſchheit ſolches Ge⸗
ruͤchts an den Tag gab / damit jederman den rechten Grund wiſſen
moͤchte. Zu Außgang dieſes Monats wiederholte Er ſolches oͤffent⸗
lich im Rath / und ließ befehlen / daß man eine Erzehlung alles deſſen /
was mit der Mutter deß Hertzoge von Montunhoerses ngen pfe
E , etzen
2-068 8
Edd , EU KOPEUM — oif
— ME
| Ga oce Koͤnig⸗ W I
| £5 ift Uns zu Obren kommen / mit was groffan Fleiß Deſſen De
^
unb Boßheit einige vom auffruͤhriſchen und unruhigen rion,
Geiſt getriebene Menſchen einen gantz falſchen umb aͤr⸗ die Heyrach
gerlichen Bexicht von einer Heyrath / welche / wie ſie vorgeben / mit der Her⸗
zwiſchen Uns / und einer Dame / Walters / fonft aud) Sarlow tzogin von
genannt / ſo nunmehro verſtorben / unb deß jetzigen Duc de Monmuch
Montmouth Mutter iſt / geſchloſſen worden / außbreiten / wel⸗ berreffend.
ches dahin zielet / daßman die Gemuͤther Unſerer lieben und
getreuen Unterthanen in Zweifel und Furcht ſetzen / ja / wo
moͤglich / ſolche (n FaGronen / unb ſtreitige Partheyen verthei⸗
len / und (o viel als die Luͤgen vermag / bae wolgegruͤndete und
ungezweiffelte Recht / welches Unſere wahre uno rechtmaͤſſige
Erben / und Succeſſoren zuder Cronhaben / in Zyeie zuhen
wil. Dannenhero haben Wir fuͤr noͤthig ermeſſen / Unſern
lieben Unterthanen kund zumachen / wie weit Wir (Unſere
Sorge für Sie / und derer Poſteritaͤt) vorgebeuget / und was
Ordre Wir geſtellet haben / damit denen boͤſen Conſequentzen /
ſo dieſes gefaͤhrliche und boßhaffte Vorgeben in kuͤnfftiger 3tit:
| pr erunruhigung Unſerer Reiche nady fid) ziehen moͤchte /
begegnet werden foͤnne. MEN
Imverwichenen Januario war ee jaͤhrig / als Wir eine
mit eigener Hand auffgeſetzte Declaration außgegeben haben /
deß woͤrtlichen Inhalts? EN
eEs iſt ein falſcher und boßhafftiger Bericht durch einige
„ſo Mir / und dem Duc de Montmouth nicht wol wollen / mit.
"dE außgeſtreuet worden /- al& ob. Vd. vor biefem mit
»[tiner Sutter oerfobet/oberverbepratbetaetocfen. Ob Ich
. »Bünfeoloerfidyert bín/ daß dieſes erdichtete Maͤhrlein zu die⸗
22
we —— DIARIUM | |
-— "Ante 9600. e fildtémicden tonnes efie daßes in
Mags, —— ber rechtmaͤſſi vucceſſion yt ber Cron / unb /
„damit es ín kuͤnfftigen Zeiten nicht einige Prætẽnſion fe
„und dißfals einige Unruhe entſtehen moͤchte / meine Schuldig⸗
„keit ſey / gu declarirtn / wie Ich dann hiermit vor GOtt bent
„Allmaͤchtigen declarire, bag Ich —5 — verheyrathet
„ſen / noch mich an einig Frauen⸗Menſch / wie es —
| »baben mag / ehelich Pepredn n tuner Pales at
E »meine Chun afen/Dab —
„lebe. Urkund deſſen ſes eygenhaͤndigunter⸗
„ſchrieben. Witthal bene. Januar. Anno 1679,
Sad oec Koͤnig.
| Sid Declaration fhur Ich in Gegemart—-—
V.Cant.Ertz⸗Biſchoffs. H. Conventry,
H. Finck, Cantzlars. J.Villiamſon, bepher $tév
za E nigl. geheimen Secrerarigg,
Dieſer Declaration auch mehrern Nachdruck
fé haben Wir im folgenden Martio (welches im derwi⸗
chenem Maͤrtz jaͤhrig war) Unſerm geheimen Rath eine abet»
mahlige Declatatioñ eingereichet / bie ebenmaffig mit Unſerer
eigenen anb gefdiricben war. Und als ficauff Unſere Or-
dre oem *Drotoced Unſers geheimen Xaths getreulich einver⸗
leibet worden / imas ieſelbe unterſchricbhen / unbben |
| erren dieſes geheimen Raths / (ob A&ui beygewohnet /
6 e$ gieichfais unterſchreiben ſoiten. vor⸗
auff Wir Ordre geſtellet / daß ſolches denen Archiven dieſes ge⸗
heimen Raths beygeleget wuͤrde / woſelbſt es annoch verwah⸗
ret wird. Das jenige nun / ſo protocolitt worden / lautet von
Wort zu Wortalſo: |
Bey off zu Witthal den 3. Marii 1679.
Es war gegenwaͤrtig
Dd
— —— ——— ————— H-—-— — —— — uM HARE — —— ————X —
— — — —— NER UM Re. — — -
*
Deß Koͤnigs Durchleuchtigſte Majeſtaͤt.
Der Hr. Gale Graff Oſſery.
Der Hr. Schatzmeiſter. Der Sor. Kammerherr.
Hertzog von Landerdale. af von Sunderland.
Marquis von Worceſter. Graf von Elarendon.
Graff von Eſſex. Der Herr Biſchoff tort
Graff vou Craven. | Durham.
Graff oon esburg. Hr. eynard.
ff von Eylesburg ety
"Dec 9» Biſchof von ime Or pda enter
Es hat br. fbnigl Waheſt / belichet / an biefem Tag zu
Wbefehlen / daß die foeclacation fellerben folge
(Amo geine tov
„tocoll dieſes Raths gebracht werden. Es iſt alles
EUKOPZUM pa
Anao 1689.
Majus.
! tel ' geo
oben / und mit Ihr. Konigl. Maſeſt. eigener anb unter zeich⸗
net / und das Pappier / daͤraufes Ihr. Koͤnigl. Majeſt. att die⸗
| fet MS en/ in dem Archiv dieſes Raths beygeleget.
Allen Di
ite / die dakimfftiger Zeit von wegen
ber Succeſſion que Gron entſtehen moͤchten / vorzubeu⸗
gen fo declarire Ich alhier vor bem Augeſicht deß All
maͤchtigen GOttes / daß Ich niemahlen einigen Hey⸗
raths Tontract oder Heyrach getroffen/odergeſchloſſen
qu / inb auch niewahlen an einige Frau / wie die auch
Nahmen haben mag AV Wr geweſen / ate an meine
gegenwaͤrtige Gema auatharina / ſo noch lebet.
M Pe Hal T» - 2
irrauff fatte Ihre Konigl. Majeſt. ms] die wir / als dieſe Do
clarationsufaefeget/unb unterzeichnet worden / gegenwaͤrtig waren /
anbefohlen / deſſen ben |
(00 fn dpi nene ) 8
Finc.
Anno 1686.
Majus.
T | BPIRKIUM Culeiéée
Inck | jefe.
Danby. Bathe.
Landerdale. Craven.
Worceſter. Eylesburg
Arlington. $t Dorham.
Narendon. H. CKarteral.
Nun haben Wir im letzt⸗ verwichenen; Monat Aprilis eg
fabren / bag dieſes Gerůcht unb Vorgeben nicht allein oon
neuem wieder auff bie Bahn gebracht / ſondern auch nochmit
andern neuen Zuſaͤtzen vermehret worden. Dann es wurde
außgeſprenget / es waͤre noch eine Schrifft vorhanden / welche
noch unlaͤngſten unterſchiedlichen Perſi —AA
—— MEME c Contract/ ober mábfungCoaft
dieſes wurde auff unterſchiedliche Weiſe oorgebradbt /)
dere Leute im Leben / welche / dem Vorgeben nach ter
Vermuͤhlung beygewohnet rue (offen. Wiewol Uns num
die AUnmuͤglichkeit / daß ein ſolches Di ——— ——
ſam bekandt (indeme nichts unaeariünbeters / und unwarhaff⸗
tigers ſeyn kan / als daß dergleichen Heyrath und Ehe⸗Verloͤb⸗
nuͤß zwiſchen Uns / und ermeldter Madame Walters, ſonſt Bar⸗
lowgenannt / vorgegangen;: Go haben Wir jedoch nod) ferner
rxoccdirt. und · die jenige Herren / ind andere Perſonen / welche /
——
dem Verlautnach / gedachter eingebildeter Ehe⸗Verloͤbnus
beygewohnet / oder von berfeben einige Sfoiffenfibafft grhabt /
oder die Verſchreibung geſehen haben ſollen // vor Uns kom⸗
men / und im Rath verhoͤren laſſen Obwoln auch Unſere Raͤ⸗
theinsgeſamt (nachdem ſie / und andere Perſonen / je der abſon⸗
derlich / ver hoͤrt / und keiner gefunden worden / der da haͤtte ſa⸗
gnfonen / daß er entweder ben ſolcher Cpegribbmuiágugem-
E .
larzu
ſehen. So waͤren auch nod) unterſchiedliche Herren / und an |
|
Sefchichee. EVROFÆUM. s -
waͤrtig geweſen / ober die geringſte Wiſſenſchafft baton ober Anno 16fo,
von emiger deßwegen — Schrifft babe.) genug: Majus,
fam wargenommen / baf gleichwieein fold) uͤbler raport Und
Nachrede an ſich ſelbſten / unb in ſeinen unterſchiedlichen Gt
cken ſich gantz nicht auff einander reimet / ſelbige auch alſo von
anders nichts / als aug einem tüdifd)en Vorſatzetzlich wat
ger boßhaffter Leute / und dann auß dem unnuͤtzen Geſchwaͤtz
anderer muͤſſigen unb nichtswerthen Perſonen berfommen;
So finben Bir bod) gegenwaͤrtig noͤthig zu ſeyn / vorermeldte
Unſere Declarationes mehr offenbar zu machen / und ſelbe in
Truck kommen zu laſſen· Allermaſſen Wir dann hiermit / und
in Krafft dieſes / auff Einrathen unb Gutbefinden Unſerer
geheimen Raͤthe / odgt ordiniren unb befeblen/ daß ſelbe
ohne Verzug getrudt werde. Und bey dieſem gegebenen An-⸗
laß / ruffen Wir nochmalen GOtt ben Allmaͤchtigen zum Zeu⸗
E D
$c an/ un — — der Treue und Glauben eines
kechtſchaffenen Chriſten / und bep Unſeren Koͤnigl. wahren
Worten / daß niemahls einige Vermaͤhlung / ober Ehe⸗Ver⸗
loͤbnuͤs zwiſchen Uns / unb gedachter Madame Walters, ſonſt
Barlowin genannt / deß Hertzogs von Montmuth Mutter /
noch einiger andern Weibs Perſon / vorgangen / ober geſche⸗
hen /als allein mit gegenwaͤrtiger Unſerer Gemahlin / uñd o»
nigin Catharina / Wir befehlen auch hiermit allen Unſern Un⸗
terthanen gnaͤdigſt ind ernſtlich / daß ſich keiner ſolle geluͤſten
laſſen / gegen und wider ben Inhalt dieſer Unſerer Declaration
das Geritzgſte —— eiben / bey Vermey⸗
dung Unſerer hoͤchſten Ungnad / und ſolcher Straff / als nach
dem Rigeur und Schaͤrffe oer Geſetzen gegen ſolche Freveler
und Verbrecher uͤblich und recht ſt. |
Eine ſolche Beſchaffenheit batte «s mm jnnerhalb deß Koͤnig⸗
reichs / auſſerhalb beffciben aber gab es nicht meniaer zu chum · und zwar
fo hatten bic Engelander eine Rencontre mit den Algieriſchen See⸗
raubern / gegen welche ſie gar gluͤcklich more / £n dem die Fregatte
Hamophire in der Mittell andiſchen Se⸗ iyd dergleichen Scerauber
| a anat
BIAKRKIUM :
! Crgdiateipe:
Anno f6&c. —— und nach einem hefftigen Sefecht einen von denſelben im
Majus Srund geſchoſſen / zween anten Strand getrieben / und den vierten geo —
nommen / und zu Tanger auffgebracht ber Fuͤnffte abcr i vermis
feiner Ruder entwiſcht. Von Cades fam ingleichen bie froͤliche Nach⸗
richt / daß bas Tuͤrckiſche Raubſchif / ber Citronen⸗Zweig von Algiers
genannt / welches mit 3». Stuͤcken / und zo8. Mann montirt geweſen
und vonden gedachten vier andern ſo die Engekaͤnder ruinirt, entfotte
mien / nachgehends von bem Schiff Bruͤſſel an Strand gejaget / wor⸗
bey die Tuͤrcken meiſtentheils erſoffen / von den Chriſten aber 56. wornu⸗
terorciffia Engliſcher Nation / gerettet worden. Hingegen
bie Mohren die Stadt Tanger an / unb beldgerten diefelbe mit 16009,
Mann ſehr hart. Die groſſe —84 Charles ſchnitten fic alobald
durch zwo Trenchen ab / unb bemeiſterten ſich deß meiſten Theils der
Aufſfen⸗Linien: Sie bemuͤheten (ich auch ſehr / der Stadt und Oden
mit miniren ſech zu naͤhern / weil fic aber kein Seſchůtz bey fi im Gb
ger hatten / ſo foͤrchtete man ben Anfall [o ſer nicht: —**— deſto we⸗
niger (ic ber Koͤnig zwoͤffhundert Mann zu Fuß / und dreyhundert gia
Pferde / sum Entſatz deß Oris dahin gehen. —— bat fofdley
Entſatz auff guten Wind afju lang warten muſte / verweilete fid bée-
Su ſo daß die Mohren inihrer Grauſamkeit unterdeſſen fortfah⸗
ren kunten. Dannenhero als co jur Action kommenſolte / muſten bie
Engelander die Flucht geben / theils aber wurden ertappet / undkam
durch cin fluͤcheiges Schiff bic traurige — nach Londen / daß die
Mohren ber Engelaͤnder Haͤupter zum Triumph nad) Fetz geſandt /
und bm Eapitai Frelawne Commendanten ber Schantz Charles its
Seucke zerhauen / bit übrigen Leichen aber nacher Tanger jum Be⸗
graͤbnůs geſchicket. Zwar ſchrieb der Gouverneur von Tanger / daß
bic Mohren fiy erbotten / bie Belaͤgerung auffzuheben / wann die in
Tanger die noch uͤbrige Auſſenwercke ſchleiffen | und bic Stadt allein
mit der Beveſtigung / wie ſoiche bie Portugieſen gehabt / befetzen wolte.
Man wolte aber dieſem Begehrennicht trauen / blieb alfo. bie Sache
beyvoriger hoſtilitaͤt. Derowegen guffen bie biecOefluna
Carlade / und ſonſt noch einen andern Ort Rogo amannt / benen
Portugieſen zuſtaͤndig | furffeia Metunon Tanger | wb iwontia
Geſchichee. EVXOPÆM.
von Fes gelegen / mit aller Gewalt an. Sie belaͤgerten den Pujfir- Anno 1680.
incten ſeldigen in cíner groſſen Furie und hatten bereito ein Thor davon Maius
enit 68 erobert / waͤre auch auſſer allem Zweifel damit geſchehen gewe⸗
fen / wann nicht die ſchleunige Anſtalt unb guter Wind erfoiget / daß
ber Entſatz / becehend in achthundert Maũ neugeworbenen Fußvolcks /
und 120. Pferden / inzwey Compagnien ankommen / welche denen
Mohren eine Diverſion gemacht / daß ſie den Ort verlaſſen muͤſſen.
Im übhigen Dicite bcr $ónig Kriegs⸗Rath / wozu et die beſte Inge⸗
mieurs beruffen ließ / einen gewiſſen Schluß zu ofjcu/ wie der Ort bepo
ſer zu beveſtigen. Inzwiſchen fam die Zeitung durch Lieutenant Fetz
Ferald / von Tanger ati / daß ein Stillßand mit den Mohren getroffen
worden / mit dem Beding / daß die Engelaͤnder ſich / wie begehret / mit
bem Lande ſich vergnugen laſſen ſolten / wie es die Portugieſen zu ihret
Bat vifi Stadt innen gehabt / beſeſſen.
Auß Engeland ſchiffen wir wieder Binüberín Holland / da dann
suvorberf gu berichten vorfaͤllt / daß ber Rónia ín Franckreich durch fcis
ni Geſandten Hemren Grafen d? Avaux ale ſeinen Extraordinar-
Ambaffadeur , denen Herren General Staaten eine engere Allianz
vorſchlagen laſſen. Weun ſich aber dieſeibe gu nichts gewiſſes rcfol-
virt, alſo hat ermebter Ambaffadeur Ihren Hochmoͤg. dn Memo⸗
$íal folgenden Inhalts übergeben
hrer Aller. briftihfien Majeſt. eon Franckreich Ex- Memorta
traordinar- Ambaffadeur, Comte d'Avaux, welcher nad) ſchloß ——
ſenem Frieden fi aͤuſſerſt angelegen ſeyn laſſen / unauffhoͤrlich —
an — en Verſtaͤndnus zwiſchen ſeinem Koͤnige / uno anb Pe
€, Herrl. welche der letztere Krieg verftort gogenu arbeiten / ral Staacen /
fumer $ —— ip 4 e$ wuͤrden E. Herrl. von fid) ct aman
Ibten —* eit drrunpkpaff ſuchen / unb ——
ſelbige veſter als UE. [SM elben verknuͤpffen / und bít ——ñ—
ſes umb ſo viel mehr / weiln Ihr. Majeſt. wol gewuſt / jadurch
ipte eigene Ambaſſadeurs ſelb noon phoeß Koͤnigs / ſeines Her⸗ |
ren / guten Intention den / daß —5 — an ſtatt
der groſſen Vortheile / ſo er durch d) bí Waffen erhalten / dennoch
fit groͤſſeſte Glorie zu ſeyn —2 Mittel / welche m
Anne 1630.
Majus.
—-
f4 DIARIUM 5yotettfdle
Frieden dienlich ſeyn moͤchten / hervor zu ſuchen. Nach dem
aberberfelbe nunmehr getroffen worden / unb Se. Maſeſt. in
voͤlliger Ruhe ſitzet / ſo wil Sie auch diejenige vor bie Hand neh⸗
men welche ſoichen Frieden deſto beſſer unb beſtaͤndiger ma⸗
chen koͤnten / weßwegen dieſelbe auch geſinnet / dergleichen Ver
ſicherungen E. Hernl. wegen der Nieder anbengs geben / damit
ſie alſo keine Urſach babe moͤchten / einiges Mißtrauen ín e.
Majeſt. zu ſetzen / oder fid) einiger Unruhe su befoͤrchten. Wie⸗
wol nun gedachter Anbaſſadeur ber ond gelebet / es
wuͤrden E. Herrl. die gute Diſpoſition, welche Oc Majeſt. ge⸗
habt / bít afte Alliantzen / fo dieſer Eſtat vormals mit Deroſel⸗
ben gehabt / zu renovñen / und zu erneuren / mit Freuden em⸗
brafliren; weiln aber eine geraume Zeit verfloſſen / daß €. Herrl
nicht die geringſte Con&ance,fo leu der Sónigl. Freundſchaft
fragen ſolten /3u erweiſen gedencken / fo bat er quus $05
nigl. Majeſt. Sentiment gegen ſie / wie atid) Dero hoͤchſten Ver⸗
nene nifi. din / nodimaleina
druͤcklicher vorſtellen müffen. Es bat gebachter Ambaffadcar
erfahren / daß man alles / was er von dieſer Materie geredet
alſo in Vergeſ
ar genau hinterbracht / weiln er abe beg Affection gb danck⸗
arſichen Erkandtnuͤs gegen ſeinen gnábigften Koͤnig unb
erren genugſain informiri ift / ſo beſorge er / daß flt u
ſehr —9— Jertraͤulichkeit / welche gemeiniglich oon der Auff⸗
richtigkeit dergleichen Scncímen:en herruͤhrei / verlaſſen / und fü
1e inpet fielen moͤchten / Ihr· Majeſt · dergleicen
Kennzeichen / welche Sievon bnc gewrtig ſt / zu erweiſen.
Demnach nuin genieldter Ambaſſadcur Sr. Koͤnigl. Maſeſt.
von allem Berid cer tacterio peret bieelbe gane grenve
ftbL/& eril anipeuten bag Ihr. Majeſt. endlich einmal 6on
(yer. Sentimenien gegen Cie rechte Erklaͤrung haben vob
len / und ſolches umb ſo viel mehr / weiln nad) fo viel angewand⸗
ten Mitteln / hoͤchſtgedacht Se ⸗ id. nicht zweiffeln koͤnnen /
bag E. Herꝛl. nicht ernſtlich geſinnet ſeyn ſolten / ſich mit Dero⸗
ſelben in ein enge und genaue Buͤndnuͤs einzulaſſen. Wofern
man
- —— — C-— — — —————— 0 —— ER 00 — PUEEPP GER — — op 0o — — -—- — — — — — -——— c ö⏑ 0 .
»
ede. EUKOP.EUM.
$
man aber ben Schluß dieſer Alliantz nod; Finger verſchieben Anno v&te-
go lángerc Verzoͤgerumg machen dite / ſo konten Ihr. fov Meis -
niglMajeſt. —— anbere/ats fuͤr eine bc la⸗
annehmen dieweil es nicht rafonabel ware / daß nach eb
ner jo volltommenen Wiſſenſchafft / ſo E. Hernl von Maf.
ſo lange Zeit her gegebenen dentimenten bat / Diefelbe nicht
wiederumb außdruͤcklich oon C. eril. die Ihrige * [umb
daß Selbige nit eben bíe Verſicherung von eurer Freund⸗
(chafft / als welche ibran Sr. Majeſt. habt / befonmmen folte.
Weßwegen mehr gedachter Ambaffadeur gemuͤſſiget worden /
dieſes oríalan €. Her zuruͤbergeben / unb Sie zu bitten /
daß Sie eine ernſtliche Keflexion ůber dieſe Sache | wie auch
uͤber die gute Neigu DE Kd ut Ihr. Majeſt fid) befinben/
Durdyenrgrmaue: uͤndnuͤs / umb Auffrichtung einer De-
fenſiv·Alliãntz bie Sicherheit —78— ublic ise do ube
oeftígem/maden wollen. Damit nun Ihr. Aller⸗Chriſtlichſte
GXajefbeinmabiredyt Stil Incentionttogtoerfid)ert ſeyn /
amb Sie deßwegen ihrr Mcefures tiber E. emt .gentígtem Ge⸗
muͤthe gegen ie ins fünfftige einrichten koͤnne / ſo verlanget
—— — eine ſchleunige unverweilte Ant⸗
wort / ꝛc. |
Hiernaͤchſt wurden bic Hollandiſche Ambaffadeurs zu Pariß / eura beg
Hr. Voreel / unb Oyckfeld nach Hofe beruffen / da dann —— Li d
—— —— ba rit dieſem E (tac jebergeit beygeſtan⸗ Poli ie
ben / und fic gef(ampter Hand den —— niengefuͤhret haͤtten: Holand
Daß Jinnor66z, bic Herren Staaten eine AS si —— Seſandten.
AMer⸗Chriſtlichſten Koͤnig gemacht / krafft deren er ihnen den verſpro⸗ |
chenen Ssceurssugefchiditfdtte-Dop fid) zwarder Krieg Anr 91672...
gift Ihre Koͤnigl. Majeſt. und dieſem Eſtat angefangen/ Ihre
Majeſt. aber alle zeit die Gedancken behalten / ihre alte Freundſchafft
wiedrrumb ju emere tit Sie dann nicht uncerlaſſen / mitten im
Lauff ihrer ſegreichen Waffen ihnen den Frieden mit dergieichen Con⸗
ditionen anzubiethen / wodurch (fe Deroaffoction verſichert ſeyn koͤn⸗
men Dannenhero Ihr. San vmm / ite P —*
Anno 1689.
Majus.
$1 | DIARIUM | Hollandiſche
wegen ſollen / eine genauere Alliantz mit Deroſelben zu ſchlieſſen· Wen
Sie aber ſaͤhe / daß dieſelbe keine Anſtalt dazu machte / ſo aͤtte Se. Ma⸗
jeſt. ihnen ſolchen Vorſchlag durch Ders Ambaſſadeur im Haag
chun iaſſen; Sie haͤtte aber hiernaͤchſt erfahren / daß die Sache zwas
denen darzu deputirten Commiffarien ín die Haͤnde gegeben / darauff
abor tin Schluß gemacht worden waͤre / welches bann Cc Majeſt. in
hohe Verwunderung geſetzet haͤtte / und konte nicht begreiffen / warumb
bic Herren General Staaten ſowenig Reflexion auff eine Alliantz (e
ſie Anno 60. ſelbſt ——— und pof ſie dieſelbe / da der Koͤng
fic ihnen atjeso offerirte / nicht annchmen wolten: Eo ware ja nur ei
nc Befenſiv Ligue, wodurch ber Eſtat feinen Nachtheil / ſondern alles
Gutens zu gewarten haͤtte; Der Koͤnig koͤnte wol ben Krieg alleine /
oder auch mit Allürten fuͤhren / ihnen auch / bey vorfallender Gelegen⸗
heit / dergleichen Succurs, wie Anno 1006. geſchehen / zuk ommen laſſen
Es ware fremb | daß fic Alliantzen mit Engeland / Spanien / Schwe⸗
deſn / und andern Potentaten gemacht haͤtten / und mit denen Aller⸗
Chriſtlichſten Koͤnig keinc eingehen wolten. Zwar hatte Se. Majeſt.
vemommen / daß fich Engeland dawider feáte; jene Alliantz aber / fobfe
Engelaͤnder mit ihnen ju machen prætendirten / waͤre Off · und De-
fenfiv,ba boc die / welche Se. Majeſt vorſchluge nur defenſiv waͤre /
weiche denen Herren General Staaten / anders nicht ale vortraͤguch
ſcyn konte. Go ſchiene aber das andere vielleicht nichts als einen Præ-
text, einen neuen Hader mit ihnen anzufangen / ſuchen / und wieder⸗
umb / wie tool cbe geſchehen / Krieg wider fie fuͤhren moͤchten / und daß
Anno 1662. wiewol bcr Koͤnig ven Engeland wider die Alliantz / weiche
man damals zwiſchen Francktreich / und den Herren Staaten verhan⸗
beit / proteſtirt, Se. Aller⸗C hriftlichſte Majeſt, aber dieſelbe dennoch
geſchloſſen hate / worbey fie auch noch jum Uberfluß bit Guarantie
deß Heringof angs wit einverleibet / unb daß Se. Maqeſt. nach bey
Ruptiur zwiſchen En / und den Herzen Staaten in allem / tas
Sie verſprochen / vollkommene Satisfaction gegeben. Es wuͤrden die
Commercien ber Herren Staaten durch dieſe Alljanz groſſen Vor⸗
theil erlangen / wann (ie aber laͤnger damit perweilcten / wuͤrde co Ce,
Majeſt. für eine hoͤffuche Abſchlagung auffnehzmen: Erſuchte dero⸗
wegen
e
Geſchichte sS XKUROPAEUM, 7s
evegentiefyertn Ambaffadeurs, bie Herren Staalen Bierübergltin- Anto 16867
formiren: Worauff dieſelbe geantwortet / daß Se. Majeſt. stvar dieſen
Eſtat Gutes / aber auch in dieſem letzten Krieg viel Boͤſes gethan / und
af mehrgemeldte Herren Staaten den Frieden mit Ihr. Aller⸗Chriſt⸗
Achſten Majeſt. geſchloſſen / ín Hoffnung / daß ſelbiger beſtaͤndig ſeyn
wuͤrde; Weun manaberjetovon Alliantzen redete / und fic daruͤber
der Herren Staaten lentimentmoch nicht wuͤſte / wolten fie ſolches ats
dieſelbe gelangen laſſen Worauff Monír.Colber: wicderumb geant⸗
wortet / baf (eim Koͤnig / wamn die Herren Staatendieſe Alliantz
ajus,
nicht annehmen wůrden / ben Frieden zwar auffrichtig Daltentoolte/—
Aber als mit einem ſolchen Eſtat, welcher keine beſtaͤndige Freundſchaft
mit Sr. Majeſt. ſuchte / unb auff dieſen Zall wuͤrde er ſelbigem / bet.
Commercien halber / gar nicht favoriſiren / welches ſonſten geſchehen
ware / imd worüber man dem Herrn Grafen d Avaux ſchreiben wuͤrde.
Wegen dieſer von Franckreich geſuchten Alliantz / ͤbergab nicht
dang hernach ber Engelaͤndiſche Extraordinar - Geſandte / Monſt.
Sddney / im Haag ein anders Memorial / dieſes Inhalts:
Deß Koͤnigs von Sroß⸗Britannien unterſchriebene Ex-
xtraordinat· Envoye zweiffelt nicht / es werden E. Herrlichke iten
Durch Dero bey Ihr Koͤnigl. Majeſt. ficb befindenden Ambaſ-
fadeur gennafam benachrichtiget ſeyn / wie unverhofft / tn^
anít toelcber * ribireumg ftlbige bag ínftanbíge Begehren beg
Aller⸗Chriſtlichſten Konigs / in eine Dctentiv-Alliangtit dieſem
Etſtat ſich einzulaſſen / vernehmen muͤſſen. Wann nun deſſel⸗
vBigen Ambatladeur abermal durch ein E. Herrl. uͤberantworte⸗
tes Memorial darumb ſtarck angebaltes; Als fan beſagter
Envoye nicht umbhin / auffaußdruͤcklichen Befehl ſeines Koͤ⸗
nigs und Herrn denenſelben vorzuſtellen / wie neinblich Spr.
deß nat. |
Geſandten
Koͤnigl. Majeſt. ſolche Alliantz nicht anders koͤnne anſehen als
eine Buͤndnüs / ſo gegen Sie wuͤrde gemacht werden 7 fintema⸗
den E. Seil. fid) entaͤuſſert von ber Cuarantie deß Friedens / q
gleich ſelbige zu Nimmoͤgen geſchloſſen / uno fieburd) zween of
fentliche Tractaten / nemblíd) bom io. Januar.1677. und vont
26. JIulii 678. dar ʒu verpflichtet worden ari Acte auffzurich ⸗
| tta.
4c a bal,
$ DE&RIUM Sellnbiuio
June 1606. ten. Daß aud) fein Koͤnig dub Herr nidt iffen fonnte/
Majus —— Pag bíefe Alliantz kein anders Abſehen / als die einige Beſchü⸗
ugbitfté Staats / baben ſolte; weil nicht allein der Aller⸗
hriſtlichſte Koͤnig ſich in volllommenem Frieden befinde / und
wegen ſeiner Benãchbarten inguter Sicherheit leben koͤnne /
ndern auch €. Sent. von den Ihrigen etwas widriges zu be-
irchten feine Urſach haͤtten. Derowegen dann dieſe Buͤnd⸗
nuͤs einiger Zweck ſeyn muͤſte / dem Aller⸗Chriſtlichſten Koͤnig
dadurch alle fuͤgliche Mittel an die Hand zu geben / urb ſich zů
raͤchen / wegen ſeines gehabten Mißvergnuͤgens / uͤber dem von
ſeinem Herrn unb Koͤnig mit dieſem Staat Anno 1624. einge⸗
ganaenemabfanberficben Frieden / unberipiefenen Eyfer / (.
erit. unb Dero Alliurten einen nuͤtzlichen Frieden / als zur
ſummoͤgen geſchloſſen worden / zu verſchaffen / toic auchüͤber
bet Cuarantic, ſo Ihre Koͤnigl Majeſt wegen deſſelben zu leiſten
ſich erbotten / wann E. ———— fle Cbr fide !
Roͤnige dem Engliſchen Abgeſandten getbane Erklaͤrung / daß
nenblich ſelbiger ſolche Guarantie deß Friedens / unangeſehen
ſolche durch feine Gevollimaͤchtigte feyerlichſt verſpyrochen wor⸗
ben / fuͤr eine wider ihn gemachte Buͤndnuͤs hielte / behertzigen.
Wuͤrden derowegen Gen über meines Koͤnigs unb Herren
habende Meynung eben ſo wenig ſich verwundern / als Ihr.
Koͤnigl. Majeſt. Ihro ſicherlich einbilden koͤnnen / daß EHern.
welche ſich jederzeit geſtellet/ als begehrten fie mit ſelbiget ín ei:
ner aufrichtigen genauen Veremigung zu leben / in eine Alliantz /
ſo Derolnicreſſt lnurfiractsguriber rowyur S. erri feinege
focgéocrbumben/ welche auch ſolche Vereinigung gaͤntzlich zer⸗
nichten / und Ihr. Koͤnigl. Maß andere Anſtaͤlt qt machen ver⸗
anlaſſen wuͤr de / ſicheinlaſſen wolten.
Ob nun wol der Koͤnig in Franckreich etwas mit Gewalt zu fus
vai e icbanfelletc / unb ſich vernehmen lief./ imQjalloonfagter. Defen..
ac Rturratis Ai V- Alliangbic Nicderidndiſche Schuffe ansubalten: / unb wegzunch⸗
(t atom: men / ſoblieb ce deunoch bey der Neurralitdt / o6 ſchon Frießland und⸗
Grandyeids Oréningen/ welche mehr auff Frantzoͤſiſche Seiten geneigt waren / ih⸗
rGOo /—
Ll — — — — — 9
-
Grfchichte. EUROPEUM . f, |
st Gefandten on bem Hang abforderten / und hiet durch eiaige Sorge Anno i68.
erweckren / daß ber Comte d'Avaux zu Lewarden etwas widriges wox
bite OMtaat argeſponnen faber mochte Ja bb (chon Sraittreidy Uh Aon
außſprengen wolte / ald wuͤrde &ipatitmínfurser Zeit den Stuaten bog
ftriegartüroigen / und der Aller⸗Chriſtuchſte Konig det Gten Spa⸗
men viertzig tauſend Mann zum Entſatz zuſchicken / ſo wendete hinge⸗
$c der Koͤnigl. Engliſche Abgeſandte ſeinen aͤuſſerſten Fleiß on / diefen
Staat dahin zu vermoͤgen / keine Alliantz / oder Tractaten zum Nach⸗
cheiltzer Cron Engelaud vor zunchmen. Er wiederholte bendi
Nochmals die Verſichterung / daß Ihr. Koͤnigl. Majeſt. von Groß⸗
Dritt anien dieſem Staat in Zeitder Noth mit viertzig Haupt⸗Kriegs⸗
Schiffen / jzcooo. Mann Kriegsvolck / und mit 545000. Guiden Mo⸗
natlichen Unterhalt wider —*2 fo denſelben angreiffen wuͤrdern⸗
Beyſtehen wolle / welches alles auch ber Koͤnig ſelbſt itteinem Brieff atl
den Primzen pon Oranien mit eigener Hand verſichert: Nichts deſto
wæenĩger aber bliche der Staat noch zur Zeit bey voriger Meynung der
Umb dieſe Staats⸗Sachen nun unterſtunden fic bic Herren Die imn:
Geiſtlichen in Seeland auff einen Sonntag / in Erklaͤrung einerley Geiſtichen
Tartes fich zu bcfümmerm; maſſen ſie dann offentlich auf ber Gaugd tn Sedaad
vorhrachten / ic daß zu befuͤrchten Bünbe / manmoͤchte ins kuͤnfftige AR
fereaen / daß man die Alliantz mit Engeland anzunehmen verweigert / umb
wodurch bann Dico $ano in dergleichen Elend unb Jammer / als dꝛas
Schwammerdam unb Bodegrave verfallen koͤnte. Die Herren petommm —
Staaten tiefer Provintz / weil fie / fo geſtalten Sachen nach / deßwegen
auß ihren Predigten wenig Erbauung geſchoͤpffet / haben ihnen einen Ver⸗
befohlen / hinfuͤhro keine Staats⸗Sachen auff bic Canttzel yu bringen / weiß. |
noch von Koͤnigen unb Potentaten ob mit ihnen Alliantzen 3u machen
ſeyen / eder nicht gedencken / w.il ſolches nicht der Geiſtlichen / ſondern
bea Weltuchen Obrigkeit anbefohlen waͤrfe.
Dieſen ber Herren Gieifilic Politicorum Meynung zuwi⸗ Zweifel en
der / entſtunde ein Zweifel fic mit Engeland einzulaſſen / hingegen eite 9t Engliſchẽ
Inclination,auf den hoͤchſt dringenden Nothfall bie (lang lieber mft Allians / un
Franckreich zu ergreiffen; weil ſowoldamals im Naog / alp ag andern ae Wu
| 39 ij A¶Arren /
E" | DIAKRIUM | Dofinbifde |
Anno ife. Oren / die Gemaͤther be Gemeinden zercheiletwaren / ſo daß cin Thek
Majua. duff Franckreich / ber andere aber auff Engeland ein Abſe hen gerico
tet hatte. Jene ſagten / daß die Memorialien / ſo man dem Konig fert
und fort / deß Parlaments halben einliefferee / groſſe Uinrwbein ſelbigen
Koͤngreich erwecken koͤnten / welche alſo den Konig vatinban edes. -
den / ſein Wort zu halten unb gegen be Staat die Kennzeichen ſeines
guten Willens blicken zu laſſen. Und dieſes war eben ber Knoten / wor⸗
ein eſliche Provintzen verwickelt waren / daß ſie lieber mit Franckreich /
als mit Engeland tractitt haͤtten. Anders aber wendeten dargzegen ein /
daß dieſes nur ein eingeſtreueter Vorwand geweſen / Engeiands Hind⸗
eníctung deſto eher zu befordern; wievel Franckreich biefen Zweifel
ſelbſt auffloͤſete / in dem der Aller⸗Chriſtlichſte Koͤnig vorgegeben / daß er
in den Staat / wegen ber Alliantz nicbt weiter dringen / ſondern es dabey
bewenden laſſen wolte / wann Holland ihm verſprechen wuͤrde / bit
Waffen wider ihn / mát eem er auch Krieg fuͤhrte | nicht zu ergreiffen /
auch (ich mit niemand zu verbinden / welches € c. Majeſt. auch dem
Staat zu thun verſprechen wolte.
Gercht nb Im uͤbrigen gabe es noch allerhand Furcht unb Ungelegenheit
dAinecieacte wegen etlicher Plaͤtxe / wozu bic Frantzoſen mit aller hand auf ge ſpreug⸗
brit wegen ten Reden nicht wenig behuͤlfflich waren. Bald brachten ſie auß / es
Aicher pt warenin Bruͤſſel hundert tauſend Xeichsth. zu geheimen Sachen de-
*. putirt , wodurch man Maſtrich wieder bcbaupten volte. — Cic ſeibſt
U atten einen Appelit / die Staͤdte Nmove / Go gamont ; unb Aloß / unter
dem Vorwand / daß ſelbige Oerter independent waͤren / wegzunch⸗
| mnen / ingleichen etzliche Doͤrffer im Lutzenburgiſchen dem Biſtthumb
Metz einzuperlciben. Dic Schuld ſolches Unheils gab bit Cron Spa⸗
nien dem Præſidenten Erembaut / welcher bey der Ubergab Geut zus
den Frantzo ſen uͤbergelauffen. Mit Weſei ſtunde es aud) fo Bur.
Bald ſagten die Frantzoſen / ſie wolten folgenden Tags auf ziehen; bald
neus o. ee ſpielten ſie die Evacuarionteciter hinaus / bof man an der Ubergab
fofi gar zweifeln muſte; bif enblich in Weſel / unb von den umbliege⸗
ben Orten ſo viel zuſammen gebracht wurde / daß man dieſe zehrende
Gaſte außkauffen kunnte / und hatte man gantzer acht Tage anders
nichto i chun / als suu denen Frantzoſen bie Haͤnde mit cor gu füllen
exito. E EUROPAZUM, ^ ^w
' bbafin ſo lauge zaͤhlete man an ber Summe /. foibnen gelieffert werden Anne 1680.
muftc/irerfop zu werden / zwar kunte man fic nicbt verdencken / weiln fit Majus. |
won ban Konig außdrückuchen Befelch hatten / nit eher abzuzieben /
biß alle ruͤckſtaͤndige Contributionen bezahlt waͤren. Zu welchem Gu
de dann der Gouverneur, Hr. General⸗ Lieutenant pae. / den 7.
Aprilis in Weſel anlangete / und Anſtalt machte / daß gedachte Frantzo⸗
ſen den 21. dito / gleich mic verabredet worden / abziehen / unb nicht laͤnger
damit verzoͤgern ſolten / welches aber bey dem damahls geweſenen
Sturm unmũglich war / die Bagage weg zubringen; dannenhero ent⸗
ſtunde ein Geruͤchte / daß wegen deß Abzugs widrige Ordre von Pariß
kommen / woruͤber die Muͤrger ín ſolche Angſt uno Furcht / fa gar in die
duſſerſte Deſperation geriethen / daß gedachter Gouverneur genug zu
thun hatte / ſie zu bereden / bof der Abzug den 24. gewiß erfolgen wuͤrde:
welches daun ber Srangófijche General de Sourdis ſelbſt verſprach.
Worauff den 22.dito / der Anfang gemacht wurde / in dem die Frantzoſen
ihre meiſte Bagage und Krancken über den Rhein brachten / unb an⸗
derswohin fuͤhren lieſſen. Den 23 dito brach die Reuterey auch in gu⸗
ter Ordnung auf / und zog auf / welcher den 24. bae Fußvolck folgete.
€ ít nahmen ihren Weg durch bie Grafſchafft Meurs / nac Linnich /
und ſo fort durch bas Juͤlich⸗ und Luͤcker⸗Land. Es iſt ju verwundern /
was bas Volck für eine Summe Geldes ani Contribution mit auß
Weſel genommen. Die letzten zehen Tage / nachdem mehr gedachter
Gouverneur unb General⸗Lieutenant Spaen ba geweſen / haben die
Frantzoſen in bít 2000. JXtblr. an Ducaten empfangen; unb vorher
hatten ſie fehon aͤber 15000. Rthlr. unb alfo zuſammen uͤber 400000.
Rthir. an Ducatons auffgehoben. Das Geld packten ſie in Tomen /
und fuͤhrten ſolches mit lachendem Munde t ſich nad) Pariß. Sie
waren auch damit noch nicht zufrieden / ſondern da fic nun wuͤrcklich
außzogen / muſte man denen Oberhaͤuptern noch 93 30. mit auff den
Weg zahlen. Mit Dinant gieng es nicht leichter su / unb daes num
endlich ſo weit kam / daß man eine Hoffnung zum Abzug machen kun⸗
te / untergruben ſie das Schloß rit die Maulwaͤrffe / daß man nichts
mehr zu beſorgen / als daß ſie beym Abzug daſſelbige tnr bie Lufft ſpren⸗
gen wuͤrden. Ingleichen hieite ee o Kbr perueiperug
e. 0750 y 9 08$ 8
*e * .
M ."- - t
E^ BIARIUM rante
, Anne 1680, 1dieſem Monat die Frantzoſen dieſe Veſtung wuͤrcklich abgerretten /
Mau. — eyüberatben,
1
See⸗Muͤ⸗
Guam. vonadtiig Corda adcoos fibontig adt»on fedtig/ mb yen
vonfunfftzig Stucken / woran mur das bloſſe Holtzwerck auf 205000.
Guͤlden fid) erſtrecfte. So trugen ſie aud) Sorge / chre Veſtungen
beſſer zu verwahren; geſtalten fic dann Breda aufs neue ju beveſtigen
ſuchten. Die Herren von Geldem lieſſen gleichfals bey denen Herren
Siaaten nicht unerinnett / daß ihre Veſtungen und Proviant⸗Haͤuter
ſehrubelverſehen / alſo daß / im Fall fic angegriffen werden ſolten fone
unmũglich waͤre / den Feind auffzuhalten / noch denſelben au verfa
gleichwie Anno 1672. geſchehen. Erſuchten derowegen bie Herren
Staaten zu ſolchem Ende ernſtlich / wegen Erhaltung ihrer Provintz
als welche jederzeit fuͤr einen Arm / bas Land zu beſchuͤzen geſchaͤtzer
worden / gute Anſtalt zumachen / und dahin zu trachten / daß —**
Scheacken⸗Schantz auffs ſchleunigſte ihrer Provintz wieder moͤchte
einverleibet / wie aud ber Nieder⸗Rhein / und bie Yſſel navigabel unb
fero gemacht werden. Und ſo vicl von den Hollandiſchen Ge⸗
chichten. tos
Ser Qe Sranfreídobranganb/ ſo ſtunde wegen ter geſuchten Alliantz
—— (wovon broben bereits Erwehnung geſchehen / ) jederman in tauſent
—— Sorgen / wohin dieſelde angeſeher (eon moͤchte; Dieſer wegen ordne⸗
ten die General Staaten ihre Geſandten nacher Pariß ab] weiche ihre
pen. Koͤnig Erklaͤrung dem Koͤnig deutlicher eroͤffnen ſolten. Solchem nad
in Franck⸗ ſchickte der Koͤnigl. Ceremonien⸗Meiſter zu ihnen / und ließ denenſelbey
reich. andeuten / daß Ihr Koͤnigl. Maſeſt nicht ungencigt todre/ju St. Ger⸗
main ihnen Audientz zu verſtatten; wohin fic fid) bann auch exhoben /
unb Ihr. Konigi. Waieſt. tn Dero Gobinet/ vor dem Fenſſer ichend /
gefunden / welcher ſie alſobald ſelbſt anrcdete / und fagtez Daß a fuͤr
noͤchig befunden / ſie su ſprechen / und ihnen anzudeuten / daß alſobald
nach geſchloſſenem Frieden ſein Abſchen geweſen / die alte Freund⸗
ſchaft / und gute Correſpondentz ju verneuern: Und weilin cr folches
noch Willeno waͤre / ſo ex klaͤrte ov ſich hiemit aufs neue / und wolte alles /
was
Unterdeſſen fuhr der Staat in ſeiner See⸗Armatur immer fort /
und machte Anſtalt / ze. Kriegs⸗Dchiffe ju bauen: als nemdlich zehen
— — Rur-—4& 7 cUm 8
eue. — , EKWR OP EUM. . €
was ibute Monft.Colbert geſagt / hiemit befrdfftigen. €t fete noch Anno 1616.
pinu: Cic wuͤſten gar wol / daß ſrine Alliantz Anno 16065. und 66. Jahr / Msjus.
denen Herren Gea Staaten nicht unnuͤtzlich geweſen / unb daß ſie
ſelbige vorher ſehr geſucht Er muͤſte fich aber / nunmehr über bic groſſe
Langſamkeit in Heraußgebung ihrer Erklaͤrung verwundern; Und
wolte er noch ſelbigen Tag einen Expreffen an ſeinen Abgefandten nach
dem Haag ſchicken / welcher eine Antwort von denen Herren General
Staaicen begehren ſolte / einmaht zu wiſſen / tas er davon su hoffen haͤ⸗·
er. Er / der Koͤnig / befahl ihnen / denen Abgeſandeen ſelbſt / einen Brieff
on die General Staaten ʒſchreiben / und darinnen feinen Willen ih⸗
uen zu eroffiren. Er that ſelbſt auch den Vorſchlag / daß (cim Currier
chee Brieffe mitnehmen ſolte: In welches alles die Abgeſandten ils
ligten / und demſelbigen nachzuleben verſprachen. Sie erhieſten ihren
Ad ſchied / und erfũlleten / was ſie dem Koͤmg muͤndlich verheiſſen. Allein
au ſtatt deß Curriers / welcher die Brieffe abholken ſolte / ame deß Cere⸗
monien⸗Meiſters Sohn / unb zeigte denen Abgeſandten an / daß bee
Konig ſolgenden Tag ihnen wiederumb Audientz geben wolte. Die
AUrfach deſſen war vielleicht / weil deß Grafen von A vaux Brieff auf
dem Haag ankommen war / welcher dem Koͤnig der Gennal Staaten
ihre Gedancken vor der geſuchten Allianz etwas eroffnet hatte. In
ſeldigem Augenblick fom auch etm Vrieff an Die Geſandren / worinnen
die Herren Staaten ihr Bedencken gleichfals kund gemacht; Dannen⸗
Bero atten ſie noch mehr Etrfach / au deß Koͤnigs Begehren bey aber⸗
muahliger Audientz ſich einzuſtellen. Sie fanden den Koͤnig wiederumb
in ſeinem Cabinet auf vorige Weiſe / welcher ihnen abermal andeuteter
Daß ſeithero er mit ihnen geſprochen / Zeitung von ben Grafen vor
A&vaux eingeauffen / weiche ihnnoͤthigten / ſene Meymmg ihnen weit⸗
Nufftiger qu crklͤhrem. Jaer haͤite ſelber einen Brief durch eben den
Eurrier / nvon denen Gencral Staaten mir erhalten / worinnen er gantz
und gar keine Urſach ſinden koͤnte / welche ihn zu Veraͤnderung ſeiner
Meynung bewegen (often: und muͤſte er ſich über alle maſſen vtrwun⸗
dern / daß die Stauten / an ſtatsder Vergnũügnng gegen bic geſuchte
Alliantz / cine ſolche Erblaͤrung gechan / auß welchen Gr nicht ru ace
ungſten Gefallen ſchoͤpffen koͤme. Er wiederholte mit mite /
eu
Atno 1680,
Majus,
à o. 07 - DIARYIUM Frantoͤſtſche
und ſagte: Er abe inen cine Defenſiv-Alliant angebotten / worauff
er eine klare unb deutliche Antwort haben muͤſte. Zwar wolte er ihnen
mit feinen Drohworten begegnen / wie andere tool zuthun pflegten; die⸗
ſes aber koͤnte er inen nicht verhalten / bafi wofern bie Herren General
Saaten ín ſeine Alliantz nicht tretten wolten / er gcmüffiget tverbem
wuͤrde / zu glauben / daß dieſelbe ein ander Abſehen fuͤhrten; weßwegen ee
auch im Gegentheil nicht werde zu verdencken ſeyn / mit andern poten»
taten ſich alfo einzulaſſen / wie ce feines Reichs Wohlfahrt und der Un⸗
terthanen Commercien⸗RNutz erforderte. Es ſetzte ber Koͤnig mit einen
halb ſauren Geſicht noch dieſes hinzu: (Er wolte alſobald nach ihrem
Abſchied / einen Currier nach bem Haag an ſeinen Ambaſſadeur fes
denr / mit Befehl / denen Herren General Staaten ſolches alice anzudeu⸗
ten / und darauff innerhalb zehen Tagen ihre Flare deutliche Antwort
einzuholen. Und ſolte gedachter Ambaſſadeur, nach Verflieſſung ſol⸗
ches Termins / von ber Alliantz kein Wort mehr gedencken: Er aber
wolte hernach aud) thun / was a nutiunbadtfia befaͤnde
Ob nun wol bic Geſandten fid) gebaͤhrender maſſen entſchiul⸗
digten / und zu verſtehen gaben / daß die Herren General Staaten nichts
mehr als Frieden / und beſtaͤndige Freundſchafft ſuchten · Wann nus
Ihr. Majeſt. damit degnuͤgt ſeyn wolte / wurden fic alsdaun auff ale
Mittel bedacht ſeyn / ſolche bey Ihr. Majeſt. su erhalten / ob aleich jetzi⸗
ger Zeit etzliche dif&culudten fich hervor thun moͤchten / welche die Her⸗
tcn General Staaten von oer angebottenen Alliantz zuruͤck hielten.
Wor auff abo ber Koͤnig mit etwas haͤrtern Worten antwortete: Cg
koͤnte mit dieſer Erklaͤrung durchaus nicht zufrieden ſeyn / weil die Ge⸗
neral Staaten in allem / was ſie thaͤten / ein Abſehen auf Engeland bát
ten. Und damit hieß ee bic Geſandten Abſchied nehmen / und zu dem
Hu. Colbert gehen / welcher ihnen feine Meynung beſſer ſagen wuͤrde /
welches dann auch geſchehen. Die Geſandten ſtelleten ihm ihren Vor⸗
theit und Schaden ber. Alliantz in dreyen Puneten vor. / und ſagten⸗
i. Sie geſtůnden gerne / daß ſolche Alliantz zu beyden Theilen Fried
unb Freundſchafft erwecken koͤnne. 2. Daß wann einer angegriffen
werden ſolte / einer Pos andern wuͤrde entſetzen koͤnnen: Welche beyde
Puncten dann bie Herren General Staaten in. keine Schwuͤrigkeit
| . zichen
|q«déuu. ^. KU ROP,EUWM. €; |
- Rehen wibben, Daß (ie aber j, wegen cin unb anberer Urſach / fieem iron Anab ito;
Nachbam durch Annehmung ſolcher Alliantz keinen Prætext zu Jeind⸗ Majus.
| &bafftunbjaloutic machen woiten / daſſelbe wuͤrde hoffentuch Se.
Majeſt. nicht in Ungnade auffnehmen. Nichts deſto weniger abet
blich dieſer darauff beſtehen / fic ſolten ſeines Koͤnigs Alliantz entweder
annuchmen ſoder abſchlagen / und zu beyderley Reſolution zehen Tage
Zeit haben / und laͤnger nicht. Indeſſen ſolten fie hiemit ihren Abſchied
daben / und möchten fic tool zuſchen / wie fic ihren Herren Principalen
die Wichtigkeit der Sache / und das Unheil welches ihnen m Abſchla⸗ .
| Lt pica Vorheils vorſtuͤnde / ber Gebuͤhr nach zu Gemutz
|. e
| Unterdeſſen wurden bit Armaturen zu Waſſer und £anb M ne Frncrac
benſt Beveſtigung der benachbarten Plaͤte an ben Graͤntzen maͤchtig armirt (faex,
| fharff fort getrieben. So giengen auch oic Werbungen an fich ſelbſt
| foftard unb mit bekam Succeísfort/ aleniemalemittenim Krieg go
ſchehen. So fehlete es auch au Zulauff deß Volcks von unterſchiedli⸗
| eu Nationen / abſonderlich der Teutſchen / nicht / davon ein Reuter
drep aß vier und zwankig Piſtotetten auff bie Hand bekam. | Dea S
| witigbcfabl ſeinen National⸗Voͤlck crm / wie auch allen eroberten Nider⸗
laͤndiſchen Staͤdten / bey Lebens⸗⸗GStraff keine andere Dicnſte anzuneh/·
men / hingegen aber / wann an einem eroberten Orte die WMerbungen
nicht alſobald von ſtatten gehen wolten / ſo wurden bie Handwercks⸗
Burſch auff den Strafſen / (bale mit Liſt / theils mit Gewalt / Dienſt
anzunehmen / gezwungen. Dannenhero kunte ſich Franckreich gar wot
ruͤhmen / eine Armee von dreiſſig tauſend Mann in Flandern zu ſchi⸗
«fcn / unb noch eine andere von viertzigtauſend ine Felde zur aCtion gt»
gen die / ſo mit chm anbinden wolten / zu (Ec ew. Hiervon hatte ſich der
Srangéfifchbe Abgeſandte im Haag gar deutlich in einem Prioat⸗ Ge⸗
ſyraͤch vernehmen laſſen / daß / wofern ce mit ſelbigem E(tac wicder gum
Krieg kommen würde / (cin Koͤnig in poros biß nach Utrecht gehen /
hernach einen Marſchall von dreiſſig tauíenb Mann alda hinterlaſſen /
ſeinc Graͤntz · Staͤdte und Secekuͤſten mit guten Beſatzungen verſehen /
nachgehends wicder zuruͤck nach St. Germain Meroen fih erlu⸗
ſugen/ uno ſehen / wer ihm ctwas anheben koͤnte. |
afia Theu. 3 200 ^
— ——--
e£ " BEIARIUM. ^ Sreneifiéce
Aano isso —— Cp fofchenun[dodgbarm Sricgss og / Præ ſenterlund ver⸗
j
(iiis COoctreifichfeiten auch niche — Vintezanbernticó oc Konig qu feimens
ádeem worbobenben. prárhtigem Dau oic Stuͤcke Jaſpis / zweyer flachen
P oat. Hand lang / anderthalb breit/ unb einer dick wie auch vierzehen Pfeiler /
| fo zwo Ehlen lang / unb zwoim Diameter waren / auf unterſchiedlichen
Barquen herbey fuͤhren / welche erſtlich auff Marſilien / unb von, dan⸗
nenne fuͤhret wurden. Es war darunter eie
ne von unglaublichem Koſten / ſechs querer Hand lang. / unb zwo im
Diameter , toti allein eingantzes Boot geladen war.
Sinnreiche Ncht weniger famen allerhand ſinnreiche Muͤntzen zum Vor⸗
"dientes go ſchein / auf welchen ein vortrefflicher Kunßtler / tabmene Charpentier /
o gout. bc niae Meynung / die er uͤber den gemachten Fricden gefuͤhret / gar
ſchoͤn in Sinnbildern entworffen. tur etwas weniges darvon jn ge⸗
dencken / ſo wurde unter andern eine Friedens⸗Muͤntze geſchlagen / auff
deren einer Seiten deß Koͤnigs CDilonile gepraͤget war / mic der Uber⸗
ſchrifft LUDOVICUS MAGNUS REX. 9fuff becanbatg
Seiten fag der Sáníg auff einem undeweglichen Cubo mit allerhand
Waffengeziehret / zum Zeichen ſeiner Beſtaͤndigkeit / unb bißheroge⸗.
fuhrten Waffen / bekleidet mitbem Koͤnigl. Mantel / welcher für ci
Friedena⸗Kleid gehalten wird. TUunter ihm waren allerhand grobe Ge⸗
áchiltrunb Canonen / zu bedeuten / daß er ſeinen Feindenden Frieden zu
qhrem Beſten angebotten; dabey aber auch maͤchtig genug gewrſen / den
Kriegfortzufuͤhren. Uber ihm præſentirie ihmdie Victoria bie Welt⸗
Kugel dadurch zu verſtehen gegeben wurde / daß es nur an ihm gelegen /
ſeine Eroberung weiter auß zuſtrecken: Ferner hielte aud) deß Koͤnigs
SOildnus einen £orbeerfrang uͤber die Weit⸗Kugel / dadurch anzuzei⸗
gen / daß er lieber gewolt / die Reihe in der Welt juLabiliren/ ala ſeine in
Handen habende Progreſſen fort zuſetzen. Dieſe Bildung: aber war
rings herumb eingefaſt mut dieſen Worten: PACATOR ORBIS.
Deßgleichen hatte der Printz Turenne etliche Philoſophiſche Theſes
diſputirt, welche er gar praͤchtig mit Bildereven cinfaſſen /und zwi⸗
ſchen deren Zierathen nachfolgende drey Inſcriptiones dem Konig qw
Ehren graben laſſen. J. Quod fingulari prudentia recepiis in
amici-
PR — öä e e e — —— — — —
Geſchlchie EVROPXVM. 65.
amicitiam Batavis, perculfisarmorum terrore Flandres, Auftria- Anno 1680,
cis, W eftphalis, Danis, fatalem inimici faederis nodum unus am- Majus.
putavi. Die II. fautctalfo: QuodSuccosobconftauteminGal- — —
licafocierate fidem é Germania pulfosin integrum reftituit,zmu-
losimmaturé fpoliis exultantesintra legitimos fines repretfic. Die
III. war nicht geringern ddachdenckens: Quod poft continuam octo
annorum terra marique felicitatem, clauſis ultrò bello portis, pa-
cem victoriãâ Comite , juftiriá prxfide rogantibus dedic , invitis--
iim pofuit. DEM
Iecdoch tídf bißweilen aucb eínige CO crtricblidhfcit mit unter. euin,
Dann bie Spanier nahmen in Weſi⸗Indien cin Frantzoͤſiſches Schif oritittei:
weg / unter dem Vorwand / daß fie vom Frieden nichts wuͤſſen. So ten bep Hof⸗
ſchickte auch der Geſandte / welcher nach Spanien war geſchickt mop
den / ſeine Klagbriefe ein / worinnen «t ſich beſchwerete / daß cr aunbe
reits ben zweyten Beſcheid vom Koͤnig in Spanien empfangen: Er
ſolte hinfuͤro keine Freyheit mehr / ſeines Quartiers halber qu genieſſen
Haben / ſondern ſein Hauß / gleich oit andere / ber Koͤnigl. Ordnung utis
terwerffen. Dieſes ſchmertzte ihn am meiſten / bap er nicht friſt erhal⸗
ten koͤnnen / vorher von ſeinem Konig deßfals Antwort auff Dic crſte
Notiſication ʒu empfangen; abſonderlich in bem man ihn der Freyheit
defin i fbit. man ſonſten ben geringſten außlaͤndiſchen Maniftris zuzu⸗
laſſen yide, |
^" fDae groſte Ungluͤck aber / welches den Frantzoͤſiſchen Hoff / und eyittu nnb
faſtdas gantze Reich betrubet / war die verfluchte Kunſt eines erdachten Kindermord⸗
Siffts / wormit ſehr viel vornehme / und andere Perſonen unpermerck⸗ Sachen
ttr Weiſe hingerichtet wurden. Dieſe (wovon bercitobrobénán bem
vorigen Theil Meddung geſchehen. Teuffcley hatte dergeſtalt Mur»
hand genommen / und ſo viel Leute meiſt hohen Standes darein veroß⸗·
ckelt / daß «ín gewiſſes Gericht / bie Chambre atdente genandt / zur
ſcharffen Nachfrag muſte verordnet werden / unb vergienge faſt fein
Tag / damche eine hohe Weibs⸗oder Manns⸗ Perſon nai) ber andern
$n Hexerey / unb Vergifftung verdaͤchtig gemacht / und beſchuldiget
wurde. Dieſes Gifft war ſo kuͤnſtlich zubereitet | baf co einen Men⸗
fecun unfehlbar / nachdem im viel ober n beygebracht musDe/auff
eo ij | egehrte
—8
T — ————— UWC 7070 Cox e "sme o» -—— &À—
- hi '
-
Aene wfte.
DIARIUM Burnside :
fepe cit] wnb fonber Zeichen einiger Empfindung / auß der Seit
lichkeie — Uno zwar deſſelbigen Giffts zweyerley Art / nemb⸗
lich ein Waſſer / L^ pan des Mirables, ober Wunder⸗Waſſer / und ein
Pulver / welches la * defacceffion, oder nachwurckendes Pul-
⸗
ver genennet wurde. Die Erfinderin biefce Giffts t»ar eine Dame.
Voifin genaunt / welche (chon einmal in Verhafft geweſen / aber burd
COotbitt wieder loß gelaſſen worden. Beyjetiger Gefaͤngnus hatte ſte/
ũber die Vergifftung / noch andere ſchroͤckliche Dinge geſtanden / mie (le
niemblich vielen Weibs⸗Perſonen fo verliebt geweſen / micro ua
qur Hand gegangen unb von denſelben auff cine gantz unwermerckte
Scie tie Schr abactricben / ober bey welchen bie Cache su unwer⸗
mucheter Vollkommenheie gediehen / bie Sinber umbs Leben gebrache /
worzu (i einen abſonderlichen Backofen machen laſſen / darinnen ſie
derſelben / mit ihren Gehuͤlffen / denen ficóie Sunft gelernet / fbr vici
| erbrennetyuno zu Pulver gemacht / wodurch alie —— Ge⸗
burten erloſchen / und man gar ſelten hinter folche Ubelthaͤter kommen
fuck Sonßen iſt (ic auch mit bem Cryſtal⸗ ſehen febr berübmt ge⸗
weſen / darinnen ſte den vornehmſten Damen in Franckreich zukůnffti⸗
ge Dinge / ſonderlich aber ihre Liebhaber leiblich gewieſen. Sic hat
vida Leuten verborgene Dinge entdecket / unb von be verborgenſten
Dingen gewahrſaget. Mit ihr ſaß auch noch einer gefangen / le Lago
genannt / welcher vorhin / wegen begangener Ubelthat / auff die Galeeren
verbannet worden. Dieſe beyde ſtelleten fich cine Zeitlang ver den Rich⸗
tern unfinnig / und wann ſie der Koͤnigl. Procurator fragte / verlachten
Fe denſelben / und ſagten cine ine andere / ſedoch ohne Grund. Jedoch
brachte fit fo viel Verdacht zuwegen / daß die Herkogin von Soiffons,
deren man Schuld gab / daß fic den Hertzog von Gavoyen hingerich⸗
tet / und deßwegen drey Tage nach einander / der Gewonheitnach / afe;
eine Fluͤchtige mit Trompeten und Paucken vor bie Juſtitz Cammer
cingeruffen wurde; ingleichen Madame de Nailuy item die Hertzogin
ton Bouillion / und bie Princeſſin von Tingres Ferner tic Graͤſtn
Touve, der Marquisde Soſſoe, Duc de Bandome; Marſchall de la
EFerte, und andere Groſſen mehr; welche allerſeits durchgiengen / ub
Bridal orae, Aufdie Hertzogin von COouillon jar /'
— — — — —
,
Geſchehe. EUROPZUM. &g
funte man miches mehr bringen / elo tof fi vfi von der la Foifir in wahr⸗ vien a e
ſagen / und den Cryſtall weiſen laſſen.
Deß Konigs Koch war gleichfals cin dergleichen Ubelthaͤter /
und deßwegen in Holland entwichen / welchen aber der Koͤnig mit ſei⸗
ter langen Hand erreichete / und von dannen nacher Pariß wolte brin
gen laſfen / denſelben gegen andere / ſo wegen bcr Gifft⸗Sache angeklagt
waren / zu examiniren. Ge wurde aber die Wacht / (o ihn gefuͤhret / un⸗
terwegs von80. Reutern / welche deßwegen auffpaſſeten angefallen /
und insgeſamt / biß allein auff gemeldten Koch / niedergemacht. Unter⸗
deſſen aber machte doch Chambre ardente einen Anfang zur Straffe
wider die Gifft und Hexen⸗Verbrechen unb ließ bie Dame la Voilia
auff dem Platz la Greve vor dem Rathhauſe auff offentlichen Marck
lebendig verbrennen / und im Feuer ſtehende mit gluͤenden Zangen von
einander reiſſen. Als ſie auff ben Richtplatz fam / und den Scharff⸗
er anſichtig tourbe / ſagte (ie zu hm: Ob er auch nicht wuͤſte / daß
richt
er das Giffte⸗Pulver bey ihr gekaufft haͤtte / ſinem Weib damit zuver⸗
geben: Man wolte aber dafuͤr halten / daß ſie ſolches nur gethan / ihre
Execution eine Zeitlang laͤnger gu friſten aug Hoffnung / noch Gna⸗
Mu erlangen. Von ihrem bey Wandel / und Todt iſt vor dem Koͤ⸗
nia eine Comodien / weiche man DEVINERESSE genannt / geſpielet /
und alſo geendet worden / wie ein Fiſcal mit einem geladenen Piſtol den
Teuffel zwinget / daß er ſich zu erkennen geben muß. Dennech
bao Gifft⸗Ubel mit beg Voilin Tode nicht auff; bang bic Kinder / ja
die Geiſlliche Herren ſelbſt trieben der Voifin Kunſt / weßwegen dann
einige davon eingezogen wurden; weßwegen dann die Chambre Ar-
dente mit biejer ⏑⏑⏑p,———
&ónía endlich nicht us verdencken / Daf er letxlichen ven ſolchen liederli⸗
ta Practicken nicht mehr hoͤren wolte. Es márt aud) bic Sache viel
——— gedachee Chambre abgeſchafft worden / too»
fane nicht immer mue Inquiátior , mb angegebene Maleftcanten
eingekommen waͤren. Doch alcid)mot/ damit es nicht an Execution
— | ſo wurden die Frauen le Feçon, und de Dreu qu ewiger Geo
faͤngnuͤs verurtheilet. Immittelſt ſendete bie Cammer auch nad Luͤck
piorf MndtM ME Pare weiche e |
f
* * t
9 *-- Y
—ÀE —— d um n ills -Àc-:a
$
.
70 ou DTIARIUM Franoſiſche
Anno 1680. fals deß Gifftmſchens halber beſchuldiget. Mit der Madame de
Majus Soitfons Sache ward ce allgemach ſtill / weil man keine Anklag gegen
ſie genugſam behaupten kunte. In deß Duc de Luxenburg Proceß
aber / ( ovp bereits in bem vorhergehenden Theil einige Anregung
beſchehen) ſuchte man mit Fleiß ein Cube su machen. Dieſer wurde
beſchuldiget / daß er mit dem hoͤlliſchen Geiſt einen heimlichen Bund
auff folgende vier Bedingungen gemacht: 1. Daß er in ewiger Gnade
bcp bcm Koͤmg bleiben móge, 2. Da alles Frauenzimmer / vonbeme
er affection verlangte / ihn lieben muͤſten. 3. Daß er in keiner Schlache
berwunden werde: Und dann qum 4. taf er auff bem Charten⸗ und
andern € pic ein ficto bep ſich wohnendes Gluck habe. Nichts deſto
weniger hatte er bey feiner Gefangenſchafft «e fo weit gebracht / bap oy
sit ſeiner Wacht auff bem Wall ſpatzieren geben durffte / und waren
ibm auch drey Advocaten zugelaſſen / die alle furihm und feine Etlsſung
arbeiteten. Er ſelbſt hatte cine Schrifft auffgeſetzet / in welcher er ſſch
von allen ſeinen Beſchuldigungen ſcheinbar befreyet. Derowegen
empfieng Bonac, ſein geweſener Secrerarius, ingleichen fen Cammer⸗
diener Brutor, fo beyde faͤtſchlich wider if gezeuget / ihr Urtheil fo daß
ber erſte ſolte gehenckt werden / iſt aber pic Zeit ſeines Lebens / und der
Cammerdiener nur acht Jahr lang / auff die Galeexen perdammt wor⸗
den. Die Madame Archer de Bourdeaux iſtihre V
auf bcr Baſtille gar entlauffen / und dennoch vom Koͤnig / bem fit cin
Fußfall gethan / wol empfangenworden / welcher aud befohlen / bag
Gericht auffzuheben / ſobald nur ber Proceß denen Vornehmſten ge⸗
macht waͤre. Endiich aber erklaͤrte die Chambre den Duc'de
——ãe— frey / doch mußt er fich deß Hofes noch eine Zeitlang
m 25. dieſes hatten bdie Engelandiſch⸗ umd Hollaͤndiſche Am.
—æ baſſadeurs zu Fontainebleau beym toͤnig Audientz / in welcher Sie ES.
Ambaſſa⸗ Koͤnigl. Moj die Inquictade, umd ſorgfaltige Gedancken / wegen ber
deurs haben durch die Frantzoͤſiſche Commiſſarjen zu Cortricht gechanen Grflib
veym Koͤnig rung / den Hertzoglichen Titulvon Burgund betreffend / welchen ber
Audient. Koͤnig in Spanienzucediren / umb fich deſſen zu begeben beſchwaͤret /
vorgeſtellet: Worauff Se. Majſeſt ihnen geantwortet / bab Derv
Prze-
| 2)
Oftth«: EHROPJAEUM . E
(0 Pratentonbefucapmtefo mahr Cónunb obe / und ſo mol wegen der Anne 1680.
| R.enunciations-Ceffior, welche der immoͤgiſche Frieder ſchluß mis Majus,
fich bringe / als auch ad) bem Exempet deſſen / was geſchehen / und folg⸗
Ach nach denen Jractaten / ſo Spanien mit Portugal / und den Herren
Segaaqtei geſchloſſen / rechtmaͤſſig ſer. Ingleichen haben Se. Koͤnigl.
Majeſt.beſageen Herren Ambaſſadeurs geſagt / daß fie keine Urſach
haͤtten / wegen der von Ihro qu Cortricht hahenden Commiſſarien ge⸗
| thanen Declaration,bicfto Puncten halber habendẽ Wuͤrden / wie auchh
| derjerigen Oerter / ſa Ihro krafft obgedachten Friedenſchluſſes zugehoͤ⸗
geten / ſich in Podeffion zuſetzen / ſich er fehrecken / auch nicht dafůr hal⸗
| *nicitm / daß Cie hregroſſe Macht / den Frieden damit zu brechen /
xwvenden wolte Ließ demnach dem Koͤnig in Spanien andeuten / daß
|
Sie / morti. ey nach dem 7. uni befagten Tituldeß Hertzogthums
Burgund nicht abtretten wuͤrde / ſolches für einen Friedensbruch halten
and aufnehmenwolte. Zu Rom zwar favoriſirte die Burgundiſche
Nation den Frantzoſiſchen Macht über bie maſſen / indem dieſelbige
enblict das Koͤnigliche Spaniſche Wappen von dem Portal ihrer Kir⸗
eai en Caudis abnahmen und das Koͤnigl. Frantzoͤſiſche an deſſen
fatt auffſtelleten: Su Cortrvck hingegen / mo die Commiſſarien deß⸗
wegen zuſammen waren / zerſchlug ſich bie Hoffnung zu augeſtellter
Graͤntzſcheidung gang und gar / einig und allein darumb / weilman
Frantzoͤſiſcher Seiten den metr erwehnten Hertzoglichen Murgundi⸗
. &fin Titul dermaſſenurgirte / daß man in Sorgen cines gewiſſen
neuen Kriegs ſtehenmuſte. Die Sache verwickelte ſich darunnb noch
in tieffern Schwaͤrigleiten / weilſich ber Original⸗ Traetat / [o zwiſchen
Kapler Carl bem Juͤnfften / und Konig Franciſco dem Erſten gemacht
worden / gefunden / worinnen außdruͤcklich verglichen / daß Ihr Kayſerl.
Majeſt. und Dao Nach folger / zu allen und jeden Zeiten den Titul /
als Hertzog oon Burgund / fuͤhren moͤgen. Daß aber dieſer Einwurff
. twenig verfangen / iſ auß der Antwort deß Koͤnigs zuſehen / (o er auff bie
Vorſtellung einiger außwaͤrtigen Miniſtern Spaniſcher Seiten /
chun laſſen / welche dieſes Inhalto war / vaß (cin l rætenlion ſo wol
Buff dem iammohiſchen Feie den / alis auff Die Auffnahmder Graff⸗
bnafft Artois unn Rouſſſllon gegrundet / und berowegen nid We
o4 r ) ' 1 Quy t a 9
79» DIARIUM Rants ſttche
Anno 1680. ſey | ſich daruͤber fo frembd zu gie: umb manti Spanien vorbei,
Majus. Syulii deßhalben keine Satisfaction geben / ober ben Titul abtrettem
wuͤrde / ſo wolte ey ſich mit der Macht / ſo ihm GOtt verlichen / in Be⸗
fit alles deſſen / was ihme krafft deß Nimmogiſchen Friedens zukom⸗
me / ſelbſt mit Gewalt ſeen: Worauff (ic Spanien zwar erklaͤrte /
ſelbigen Titul zu dehalten / ſedoch nicht gegen Franckreich zu gebrau⸗
chen. Nichts deſtoweniger beſtunden bic Frantzoſiſchen Commiſſarien
darauff / unb wieſen Befehl von ihrem Koͤnige vor / daß bey fernerer
Verweigerung / ihre Voͤlcker das Land Aciſt / und andere Oerter in
Beſitz nehmen (often / biß daß ſolches geſchehen. Dargegen erwieſen
bic Spaniſche mit ihren Urkunden / und Documenten / daß ihre Knige
ſolchen Titul uͤber anderthalb hundert Jahr ruhig geſuͤhret / unb ves
fo langer Zeit / denſelben auff Spaniſcher Seiten zubehalten / von
Franckreich ſtipulirt worden. Derowegen begehrte Spanien an En⸗
geland / und bic General Staaten / ſich ber Sache anzunehmen / ſolchen
Fals dann die Hoffnung waͤre / daß ſich Franckreich wol eines beſſern
bedencken wũrde. Hiernaͤchſt erklaͤrte fich ber Koͤnig in Franckreich /
daß er von Forderung dieſes Tituls ſolcher geſtalt abſtehen wolle / daß
bcr Koͤnig in Spanien in ſeinem Lande / auch wann Cc. Qt afe. an an⸗
dere frembde Potentaten ſchreiben / ober einige Tractaten machen wur⸗
de / den Titul / als Hertzog von Burgund / vor ale nach fuͤhren / auch das
guͤldene Vließ zu ſeiner diſpoſi ion gebrauchen moͤchte; Wann aber
| Spanien an Franckreich ſchreiben wuͤrde / daß ſelbiges den Hertzogli⸗
3 ea Burgundiſchen Titul außlaſſen muͤſte; im Gegentheil aber, taf
Franckreich an Spanien ſchriebe / ſich ſolches Tituls gebrauchen
moͤchte. Weil nun Spanien auch hiemit nicht zu frieden ſeyn wolte /
(o ließ ber Koͤnig in Franckreich ein Schreiben an die Staaten von
Holland / als Mediatores in ſelbiger Sache / abgehen / in welchem eg
ſich auffs neue erklaͤrte / daß er / in Anſehung der Herren Staaten / we⸗
gen Verlaͤngerung deß Termino / ſo erder Gron Spanien / auff ihr Au⸗
| ſuchen / wegen Abtrettung deß Tituls / bip auff den i5. Auguſti gege⸗
D ben / ſolche Verlaͤngerung bif auff den 15. Septembr. einwillige / jcdoch
mit dem Beding / daß dieſes Der lebte Termin ſey / welchen Se. Maj.
wegen beſagten Tituls noch geben wotte. Derowegen / im Sall p» ber
2070 | , $ónig
"-
- " — pube . s» » » * om "T
edi EUROPEUM, — 5
Sónig in Spanien in ſolcher Seit niche erkidren waͤrde / Ihr. Hochmoͤg. Anno w589.— -
fich weiter ín dieſe Sache nicht miſchen moͤchten / dieweii Se. Majeſt. Mejus.
nich ſonſt waͤrde genochiget ſinden / ibt Degehren abzuſchlagen jedoch
ſolten fic (ic) in gemeidter Zeit / ale Mediacores immer gebrauchen
woſſen / damu dieſe verdrießliche Sache einſten ihre Endſchafft erreichen
on t
«. | .
Umb bicfe Scit naBme ber Sónig mer andere aroffc wichtige ScharfſeRe⸗
Sachen vor. Erſtlich beſchriebe er alle Generalitaͤten gegen den 10. formatione
Jununacher Hofe / umo dem groſſen Kriegs⸗Rath beyzuwohnen / unb pa E
enter denenſelben eine Veraͤnderung anzuſtellen / unb. waren vic ber Mode.
Meynuñg / daß ce auff otc Religion angeſehen / in dem ber Koͤnig durch⸗ formírten.
aus keinen Reformirten unter denſelbigen leyden wolte / welches auch
auß andern Umbſtaͤnden abzunehmen war. Dann nunmehr ward de⸗
sten Reformirten im Koͤnigreich bie Heiffte ihrer Kirchen verbotten /
und zugeſchloyſſen; dannenhero unterſchiedliche Groſſe ju ber Roͤmiſch⸗
Catholiſchen Religion uͤbergiengen. Die Wehemůtter / ſo ſolcher Re⸗
ligion zugechan / wurden abgeſchafft / tmb hatten hingegen die Catholi⸗
(chc Wehemuͤtter Befehl / bie neugebohrnen Kinder suben Catholi⸗
ſchen Prieſtern zubringen; worüber ſich bann in Poictu cin groſſet
Auffſtand erhoben / nach dem daſelbſt unterſchiedliche Weiber / derer
Geburto⸗Zeit vorhanden / von Schrecken unb Bekuͤmmernüs geſtor⸗
⸗
ben / weil fic nicht Baben koͤnnen erloͤſet werden. Alle Geiſtlichen wur⸗ ˖
den nach St. Germain entbotten / von dergleichen Reformationin Re⸗
ligions⸗Sachen ferner zu rathſchlagen. Dieſe Verfolgung ward von
fit o9 qu Tag immer groͤſſer / maſſen dann eine Frau ſo fid in ihrer Ju⸗
gend zu der Catholiſchen Religion begeben / nachgehends aber dieſelbe
wiederumb verlaſſen / und die Proteſtirende angenommen deßwegen zu
Montpellus verurtheilet / mit cinem Brieff umb ben Halß / eine Fackel
inder Hand habend / und auf ſelbiger Provintz verbannt worden. Das
groͤſte Elend bey ſolchem Zuſtande tear / daß ber Catholiſchen Hebam⸗
men ſo vielnicht auffzubrmgen waren / alle ſchwangere Weiber in ihren
Noͤthen zubedienen / bagnenbero ihrer viele mit (amt bcr Leibsfrucht da⸗
hin ſterben muſſen / biß endlich eine Jůdin von Avignon dahin beruffen
wurde / ſolches Werck zuverrichten. nar bticb es noch nicht / fous
.azſter Theil. dern
| — Fi in dem Waſſen Bidoſſoa / zun Seucn non Baionnue / ſo
- . -— oan an AER P RR 000—700 — — — —
)
——
DIARIUM JunesBie
"C -——
*
E Anzo Mo. pers ee Mj ter Sho cablidy au bouem €:co ibaitalos onbewtem
MaMA. allen Reformirten Orfficisem/nact ufücfjena cic —
Sold mehr gebenzu laſſen / und daß ſie /
werden ſolten / es waͤre dann / daß (ie ſachbequemeten / die
choliſche Xeligjon annmehmen. Uber lef — nia vor (céner
KReyſe nod eine ſcharffe Declirauen ꝓtruck / krafft deren bey Leibs⸗
unb Lebena⸗ Straff / wir auc Conftſrirung der Guter denen Roͤmiſch⸗
Catholiſchen oerbettca munde / bem. Proieſtirenden Glauben cínígen
—— uchun / viciwenigcu deuſclben anzunchmem ja es watd auch
denen jenigen angefetzet / weſche eine Reſotmirte Iungfrau
ui óníg nod zuchun / und in Cice
Gies Theus erdugete ſicheine Strittigke it mio
zu Fontarabie / und Andeva / wegen der Fiſche⸗
und Spamen von cinander ſcheidet / mel guugſambekande / daß fokbe
von. unencklichen. Jahren her denen zu Santorabic zugehoͤret: T3 (6
——— nia Cewfecmgan mitten in gedachter Revier eitb. |
Gehaͤude auffgerichtet/ ſawolte daraus behauptet werden / daß die Sie
ſrhercy, henden Kaͤnigreichen gemein ſeye; woruͤber dann obgedachte
Strittigkeit ſichcraͤugee. Es Bat aher der Gouverneur ju Fontarabie
ſach dareinnicht miſchen wollen; / ſondern beyde Emwohner zuſammen
fjrciten.unte ſchlagen laſfru Hierauff hatte ber Konig in Franckreich
bau Monſr. de Signaloy, den Intendanten von Guienne / unb ben
—— hert, mit 5 biß 6000. Mann dahin geſchickt / die ſol⸗
auppenohngefhr ſechs
—— maie Ait mabkan Andepa acteefen'unbretibliefy
cnen ſchr hoͤfftichen Bricf anden Gouverneur ugpontesabicar (hne:
ben; worauff ſelbiger auch iu girichen erminis geantmortet / und begcus.
get/ daß ſe ine Soldaten ichtdie geringſſt Sandmit angtieget/ ſonde
wasgeſchehen nunzwiſchen den Einwohnern norgelauffen ſeye. Auß
deſemallent iſt ein; Seruͤcht entſtanden / daß: bur: ſtoͤnig —*
— -. -eintCitabe ju Xntona gegen der von Fontar abie uber / wollen anlegem⸗
und die ſellie ——— — me |
| «xia. 00 ZEUROPJAUM. | 9f. —
Sranpélif d Trouppen vicmálie durch 2»agonie einige Paſſage/ Annoneto,
tbc Auffenthalt vergoͤnnetworden / do haben ſie dieſelbe auch umb bio ?" Majus.
Jer Urſach willen / micht einlaſſenwollen. Auff COcrfprethen dber / daß
Jotthe nur eine Nacht aldableben / und des folgenden Tags nach L. Jan
Ae Las;Ciburiajupb Audoia marchiren ſolten / fohaben (ic vier t au [onm
Mannm eingelaſſen / die aber (obalb ſie hinein kommen / ſichder Thore /
und vornehmſten Adocnucn bemaͤchtiget / und fid) zwiſchen bemeidte
WEWinwohner geſetzet. ——— [con vet ſich dieſe
Stadt allzeit geweigen / den Zoll
Naͤchſt dieſem hatie iaa — eiliche harte Schreiben deß —*
Mabſto waoe o⸗ ungchaltenwar/ weil man einen deiner Bi
Aamb bap er / wegen etlicher Strittigkeiten zwiſchen — 2
Stuchl / mter Gron grandiseidi / Ant benenvouebafiea Maniftzi; 999 onis.
ſſcharffe Worte gewechſeit · sn Pariß in Arreſt genomma / zu beantwor⸗
^0. Hierauff hatte Se. Heiligkeit bermal vier Brieffe eingeſchickt /
Deren eincr an den Koͤnig / der ——— ——
Werbritteanbic Verſamblung ber Geiſtlichen / und dann der lezte an den
Cantzier geſchrieben war in weſchen allen aber unterſchicdliches zu le⸗
— — Kriege / als zum Frieden dienete; wovon drunten
m ben Stalidnfd)m Geſchachten cin mehrero foll erwehuet wer⸗
*
Anterdeſſen fuhr ta Koͤnig mit der Confirmation feiner Sod- Tammer qm
yyverainen Cammer 3t CO eg fort / welche Cammerihmunngſt anter —
-- —— —— -—— — — — — — — —
ſeine Herꝛſchafft geracht / die Provoſtichafft Brit / fo ein Theilvon
Var iſt / und mehr als drey hundert Doͤrffer Piin ip e Dichar
Aidyfat St. Nicias woriunenuͤber anderthalb hundert
Graffiibafft d afircerbicGaaff ichafft Coaartrtut aod xoc
bun / Faveſtrange / Creange | Alſten / vier Menenvon 39667 barimmen
140. Doörffer legen. Deßwegen wieſe Se. Majeſt aud) ben G hurt
porno Extraondine: Geſandten/ weicher wegen einiger / unter
—— * gehoriger Laͤnder Beſchwaͤrung fuͤhren woite on. .
s amm / ba «rfidybafebft angehen / unb WBeſcheid erw arten
olte.
€ vnſten hatte es ſich begeben deem Rathehatcudeß Par⸗2
laments |
^ EM e
73 |» DIARIUM . Spanifche
Anno 1680. (amete su Aix im Spielen à la Baſſiette mit einander in Streit ger ah⸗
Majus then / woruͤber bcr eine dergeſtalt ergrimmet / daß er dem andern auf Dez
Straſſen aufgepaſſet / und ihm mit dem Stock tapffer abgeſchmieret /
welches er bey dem Parlament geklagt. Als nun der Hoff eigentuchen
Bericht eon bcr Sachen eingezogen / unb deß Koͤnigl. Drocurcurs
Meynung daruͤher vernommen / ſo hat ſelbiger verordnet / daß der Be⸗
leydiger in einem kurtzen Kleid gemeldten Hoff / umb ſeinen Collegen /
umb Verzeihung bitten / und (agen ſolte / daß ſeine Mißhandlung ihme
zum hoͤchſten Leyd ſey: Dabenebenſt iſt erit joo. Cronen / umb Abkuͤr⸗
gung ſeiner Gage auff zwey Jahr condemnirt worden / und daß er ſich
darzu dieſe Zeit ůber / zwo Meilen von der Stadt auff halten ſolte / mb.
cchem allem er genaunachkommen iſt. Als aber die Sache hierauf Dem
Koͤnig / und dem Cantzler hinterbracht worden / ward in bem Rath deli-
berirt, ob gemeſdtes Parlament befugt (t / daruͤber gu urtheilen / unb
ſind daruͤber unterſchicdliche Meynungen gefallen; Es hat aber der
Koͤnig verbotten / darůber Erkandtnus ju nehmen / alſo daß ce bey dem
| außgeſprochen Urtheiul (an Verbleibens Bat babe muͤſſen. Und fe
— viel alhier von Frauckreich. |
Nrun muͤſſen wir auch Spanicenbeſehen / alwo ce bann uͤberaus
froͤlich zugienge. Und oci in dem vorhergehenden Theil (ben cin am
derer Author verfertiget/ bcr Einzug oer Koͤnigl. Braut zu Madrit
| 7 7. feohr kurtz beſchrieben worden / ſo wollen wir denſelbigen etwas außfuͤhr⸗
|^ ^ üäccher/und mit mehrern Umbſtaͤnden anhero ſetzen.
1 achtiger Selbiger geſchahe nun Sonntags / den 13. Januar. als an dem
imug der Tage / den Sc. Majeſt. darzu eigentlich beſtimmet / ob (chon Freytags
Koͤnigi. unb Sonnabends vorher ſehr boͤß Wetter geweſen / und man der Mey⸗
Braut. nung war / daß dahero ſolche Solennitdtauf einen andern Tag wuͤrde
verſchoben werden oic trockene Lufft aber gab ſo viel su verſtehen / daß
ce für dieſes mahl beſſer ſeyn wuͤrde / ole deß hellen Sonnenſcheins zu
erwarten. Solchem nach fame bic neue Koͤnigin deß Mittags umb. |
1 Uhr zu Pferde / unter einem Jyimmel/ welcher ven ben Rathherrn der
Siadt getragen wurde / zu Madrit an / und war die Menge ber Leute /
ſo dahin kommen waren / dieſen Lolennitaͤten zuzuſehen / nicht ju be⸗
ſchreiben / ohne diejemge/ welche in den Fenſtern / Geruͤſten / unb c ber
| : traje
Geſchichte. . EUKOPZEUM. "E UL AER
Straſſen Buen⸗Retirn biß anben Koͤnigl. Pallaſt bargu:auffgcric Anne 1680.
tete Schaubuͤhnen waren / und weſches das beſte war / daß man die Majus. |
Straſſen mit Caroſſen unb Waͤgen nicht beſetzet fande / tocil ihnen bats
ein zu kommen / durch ein Edict war verbotten worden; Über dieſcs
waren alle Zugaͤnge der Straſſen / da die Koͤnigin durchfahren ſolte /
verſchloſſen. Alle Haͤuſer dieſer Straſſen waren von oben biß unten
mit allerhand Tapezereyen bekleidet / und hatte man bereits zuvor / ehe
Ihr. Majeſt fich auf Buen⸗Retirn erhub / einen Ehrenbogen von ge^ —
hauenen Steinen / mit oe Spaniſchen unb Frantzoͤſiſchen Wappen
gezicret / zum ewigen Gedaͤchtnuͤs auffgerichtet / welcher mit allerhand
ſiunreichen Lobſpruͤchen umbſchrieben war / ſo bit Heyrath bar Princeſ⸗
fin taria £ ouifc oon Bourdon anzeigten. Von dieſen Ehrenbogen /
welcher an dem Eingang ber Porten St. Hieronymi aufgeſtellet wor⸗
den / war auch eine Straſſe mit unterſchiedlichen Bildern von allerhand
Geſtalten zugerichtet / die in der Ordnung nach einander bie Koͤnigrei⸗
che und Laͤnder / ſo der Sónigin Spamien beſitzet / nebenſt cinco jeden
Wappen vorſtelleten. Der erſte Triumph⸗Bogen ar ſehr groß / unb
überaus herrlich / wie auch ber andere / der zunaͤchſt ber Pforten deß erſten
auffgerichtet war. Von dannen / biß an das Cloſter Ct. Philippi / war
eine lange Gallerie / mit allerhand Arten kuͤnſtlicher Gemaͤhlde gezieret /
welche die Indianiſche Hiſtorien unb Geſchichte vorbildeten. £angs
ber Seydenhaͤndler Wohnungen / (abe man unterſchiedliche Italiaͤni⸗
ſche und Indianiſche Grotten oder Hoͤlen / zwiſchen welchen etliche
Mohren iit Ketten an einander gebunden / unb über denſelben Ihr.
Majeſt. uno aller Spaniſchen Generalen Wildnuͤſſe zu ſehen waren:
Auff der andern Seiten ſtunden allerley Thiere / als man immer er⸗
dencken fan / abgebildet / unb wardie Ehren⸗Pforte / fo an dem Thor
Guadalqjara ſtunde / auff alte Romſche Art gemacht. Die Gold⸗
ſchmiede hatten in ihrer Straſſen auff beyden Seiten zwo Gallerien
auffgerichtet / allwo die allerherrlich fte guͤddene und ſilberne Geſchirre /
mit andern Figuren prangeten / und darzwiſchen bic Nahmen deß Koͤ⸗
." Rmigelunbber Koͤnigin / mit ſchonen Perlen / Diamanten / Rubinen unb
Smaragden vorgebildet waren. Auff dem groſſen Marckt war eine
alte Roͤmiſche Saͤule von ſchoͤner Krnn Arden /aufgenchet weche
| di a
—
^"
e
*
Anhko 1630.
Majus,
runde Bilder mit ihren Uberſchrifften ſtunden / welche die Revier mon
| ſtunden wey grae
5 DIARTUM —E
den Herculos mit feiner Keule / und ber Loͤwen⸗Haut / beu er überaus
ben / und in ber Mitten die emaͤhde deß Sónigs / umb ber St6niatas
præſentirte. Nach dieſem folgete cin Triumph⸗WBogen S. Mariij
von dannen man zu deß Koͤnigo Pallaſtkam / ba unterfdiebliche!
Spanien vorſtaleten. Mitten auff dem Marcke
euerwercke / an Caſtelen Bwat / nbitocen Truumph⸗ 2Dágea
i]
fónsten/von tanneuficcism atibam Weg mach NrGráfin ven Agn⸗
te nahmen / dieſen Pracht befto beſſer amſch aucu. Dee E dbSstarte
su Pferdewaren aller Orchen außgelheet oic Scraſfen ſauber ju fad» -
en / damit dieſe Cavafcabcotnr Handernus geſchehen mochte vorwd⸗⸗
Pferde / und mitten unter ihnen derſaben Sram folgeten. Nach den
cher cine groſſe Arzahl Trompeter sub Heewaucker / und wol zwey
hundert Cavallier von dem Ritter Orden / alle Edelleuthe / und Ordi-
nar· Stallmeiſter €t. Majeſt. wie auchalle Hoff⸗Bedienten hergien⸗
gen. Darauff folgeten zwautzig Gardes deß Reicho / ſo di Ónigin
deglet enit Opmnftenbe Himmei be Ihr. We
ſeſt. Der Marquis von Villa. Neuveſcitete ber Konigin Pferd Deren
tic Hertzogin von Jerra Neuve , unb Donna Laura sop Alagoc,
Gouvenentit bar: Sónigiu €5taato» junafiauen / undalle andere zu
Parode⸗aroſſen der Koͤmgin folgeten der Damen iore / und nad) bits
ſen deß Marquis von Aſtergar / und anderemcht / alle auffs henlichae
gezichret / worunter Dic Konigin / wegen der Menge allerhand
J ſteine und Diamamen / trefflich hervor leuchtett. Wie hoͤchſtgedachee
KRKRonigin vor den Pallaſt kommen / grüffetc ficben Konig / und die Ko⸗
nigl. Frau Mutter / und giengin Dic Kirch St. Maria Almudema / ta
ihr bas Weyhwaſſer durch den Cardinal Porto Carcroorælentiti, urd
| des
—
| wie ber Koͤnig ín Franckreich die
—
Geſchichte. EUR OPJEUM.- J 7
ae Te Deum geſungen wurde. Darauff Sie den Weg nad bem Ano 1680. .
Poli· a nahme / altob alle Ambaffadeursumb'Miniftriberaufldabi P .
jchen Printzen ſtunden / Ihrer alda zu erwarten; wie daun Cx. Majeſt.
der Konig auch gegenwaͤrtig war / unb / nach ban der Koͤnigin vont
gehoiffen worden / Gi uebenſt der Kontgl. Gron Mutter in den
Pallaſt &calcitete. Der Vicc- Rc von Neapolis lief ſich / su Ehren
bc. Konigs mit einen vortrefflichen Cavaleada in koͤſtlichen Kleidern⸗
Fubelen und Ldereyen bey dieſem Einzug ſehhen 3 welcher auch deß
Abends das ſogenannte Ballet der Fackeln in eigener Perſon anfieng /
nach dem ihm cim Engel / welcher hier zu auß der Lufft heraus fam unb
ſo wieder auffflog / eine drennende Zacke lin die Hand gegeben. Den
ſoilgenden Tag beluſtigte ſich bic neue Koͤnigin an einem Stier⸗Ge⸗
fechte / dergleichen man in Spauien mochmie geſehenn / und wasderglei⸗
chen ſolenne Luſtbarkeiten mehr geweſer. a |
Diet offenttichye direubas yt Soft verbittertan Franckveich in Grande,
etwas, Syon guerfttief: fideber Framoſuche Coefotibic jumb folgends eroccet bern.
gu Hoſe / entweder garnicht ober boc ireinem alten Kleid / undabge⸗ Sypaniſchen
Zagener Liberey ſehen / welches man uͤberaus hoch erwfunden 2inbern —— |
Theils erwartete man audy mit Bódiflem Verlaugen zu vernchmen /
deß Navens der
Steadt Genuafuͤr ſeine ala auffgenommen; ſintemalngedachte
Galeren mit groſſem Zorn unb Bedrohungen wor danncu wieder abs
gefahren; unangeſehen / daß der Genueſiſche Giefonbte zun Pariß dem
Koͤnig ſolches kund gethan / undeneſchuldiget / mit Verſicheruug / daß |
exs niemals gebrauchlich geweſen / auch niemaud auff ſolche von Franck⸗
reich begehrte Weiſe zugelaſſen worden. Drittens vermehreten bit —
Sorgtdahero / weilder Spaniſche Geſander ſich über Franckreich / we⸗
gewenlicher genommenen Freyheiten am Spauiſchen Hoff beklaget /
sin der Komghingegen auch bap Frautzoſiſchen Giefanbten zu Ma⸗
| —— ento tnis verbie⸗
aſſen.
Nicht weniger gab ee auch einíae Verdrießlich keit wegen Cot ifflentaten
femont, Den man lebte Der ungezweiffelten Hoffnung / es wuͤrde Ehar⸗ wegen Char⸗
fniobt gegen Erlegung 400000. Xthit an C panim verbleiben; Ab emont.
lein
(0o APT
8o DIARIVM Spaniſche
Anne 1689. [cin ce verlohr fic) dieſelbe aar bald / m dem niche lang hernach ein Spa⸗
Majus niſcher Geſandter zu Coͤlln ankam / welcher Ihr. Churfuͤrſti. Durchl.
allda im Nahmen ſeines m onige erſuchte / daß fic gelieben wolte / bie
Abtrettung Dinant an die Cron Franuckreich zubewilligen / weil ſelbi ger
Koͤnig bcp dem letzten Friedens Tractat / ſo mit ſelbiger Gron geſchloſ⸗
ſen worden / fich erbotten / innerhalb Jahr und Tag bey dem Printzen /
unmd ban Capitul ju Luyck es dahin zubringen / daß Dinant qum Pro⸗
fit für Franckreich abgeſtanden / im widrigen Sall aber / Charlemont au
ermeldte Cron eingeraumet werden folte. Biß endlich bie Srangófe
ſche Voͤlcker bey Dornick auff dem Munſter⸗Platz fid) zuſammen zo⸗
gen / undrz8000o. Mann / ſamt der Artollerie ihren Marſeh nach Charle⸗
mont richteten / ſelbigen Platz mit Gewalt einzunehmen / im Fall die
Spaniſchen vor ſelbiger Zeit zu ber Ubergab dieſes platte ſich nicht
| verſtehen wuͤrden. Und daß eeauff Seiten Franckreich cin Ernſt war /
ZEE erſchiene babet / weil ſelbige Givets / wie auch deß Cocbloffce Jaimont
ſich bemaͤchtigten / in dem ſie vermeynet / daß ſolche zu Charlemont ge⸗
horten: darwider aber vom Gegentheil proteftirt wurde / weiln ſonder⸗
buͤch wegen beſagten Schloſſes zu Hofe ſich noch Kaͤuff brieffe gefun⸗
7 ti! welcher SGeſtalt Kayſer Carl der Funffte ſolches von dem Herren
von Rochefort gekaufft habe / und alſo erwehme Schloͤſſer zu Charle⸗
mont niemahls gehoͤret. Uberdiß hauſeten die Frantzoſen in dem Spa⸗
niſchen (efrübel / unb wolten vonder Stadt Maſtricht viel Servis
unb Geldhaben. So molten auch bic Herren Hollaͤnder etwas ſauer
ſehen / weil man zu Hofe den Commercien Lauff gi befoͤrdern / unb mit
Bewilligung der Staͤnde von Flandern / bic Stadt Oſtende für eincn
freyen Haven qu erklaren / ſuchte; wobey bann auf cin unb andere Wah⸗
ren eine Aulag zu ſchlagen / ein Abſehen gemacht wurde. Und dieſes
eben / ſagten die Hollender / lieffe wider bic mit Spanien gemachte
Handlungs⸗Tractaten. Man antworte aber auf Spaniſcher Seiten /
baf co wider die Friedens⸗ Handlung ſey / daß fic Maſtricht nicht ab⸗
tretten wolten. |
3ifewns der Ingleichen ertoed'te bic Abſetzung ber Muntz in Spanien ein
* fRün& ce. groſſes Mißvergnuůgen / unb murrete ſonderlich der gemeine Mann
! — arjadst atof ſchr parüber/bictoeil patur alles cheuer n wur. Derowegen beſorgete
ſen Unwillen. man
» : | |
BGeſchichte. EUROPÆUM. £1
man ficfy citier Auffruhr / welche auch ju Toledo deßwe gen erfolgete / da Anno 1689.
bie Ober⸗Richter daſelbſt von dem wuͤtenden )Dóbd GB in bic Kirch Majus.
verfolget worden / daß fic kaum noch kunten erreitet werden.
Nichts deſto weniger ließ man ſich dieſes bey Hofe nicht irren / Der Koͤnig
ſondern es erluſtigte fic der Koͤnig su Aranjurs mit ber Jagd / allwo er erluſtiget fid
ein groſſes wildes Schwein gefangen / unb ſelbiges der Koͤnigin / bic mit der Jagd.
nicht mit auf der Jagd geweſen / zugeſendet / dieſelbe auch durch ein gantz⸗
hoͤffliches Briefflein befraget / ob ſie Belicben truͤge / einen Salat zu
eſſen / welchen er auff (cine Weiſe zugerichtet? wie ſie nun geantwortet /
fic waͤre zwar feine ſonderliche Liebhaberin davon / jedoch wann er vomn
Roͤnig kaͤme / ſolte ihr ſolcher ſonderlich lieb ſeyn / hat ihr bcr Koͤnig hier⸗
auff cine Salat von vielcnraren Edelgeſteinen zugeſandt: Die Te⸗
paſier repræſentirten bas Oel / die Rubinen ben Eſſig / bic Perlen unb
Diamanten bas Saltz / uno die Smaragden den Salat / unb waren
dieſer Edelgeſteine (o viel / daß ſie gnugſam zwo Garnituren für Ihre
Koͤnigl. Maj. geben koͤnnen.
Nach bem aber nachgehends der Koͤnig eine Luſt⸗Reiſe nach bem Deß Koͤnige
Eſcurial gechan / sin bey (einer Wiederkunfft von der Koͤnigin mit ei⸗ Unpaͤß ichkei
nem ſchr artigen und fofibarea Kleide / fo Ihr. Majeſt. in deß Koͤnigs
Abweſenheit machen laſſen / wie auch mit etlichen Comoͤdien / unb
einem Stier⸗EGefechte ſolte empfangen werden / erhub ſich / an ſtatt der
Freuden cin groſſes Trauren; weil den Koͤnig eim unverſehenes Cre
chen unb Bauchweh uͤberfiel fo aber nachgehends in cin aclinbee Sic
ber verwand.lt / und wiederumb curirt wurde. So vici auc für diß⸗
mal von den Spaniſchen Geſchichten.
Was bic Sorgen der Unruhe in Italien anfanget ſo waren die⸗ Furcht we⸗
ſelbigen bep bom Pabſt / und denen Italiaͤniſchen vornchmſten Fürſten «m Franck⸗
auff zweyerley Faͤlle geſtellet. Erſtlich / wie man Franckreich in der reich in Ita⸗
Guͤte erhalten koͤnte: Fuͤrs andere / wic dem Koͤnig in Polen wider den lien.
Taͤrcken mit gnugſamen Geld unb Waffen moͤchte beygeſtanden
werden. Zwar war die erſte Sorge die groͤſte; in dem man ein ziemli⸗
cher Abſehen auff bic Vereinigung / unb vorhabende Buͤndnuͤs hatte /
welche bie Cron Franckreich mit Holland unb Engeland ber Zeit $4
ſchlieſſen ſuchte / und ſo wol Holland / wegen Verſicherung der Spa⸗
.. 4pfta Theil. 27 0€» c niſchen
«
82 -DEARIUM . Sytaliánifdie
Anno168». niſchen Niderlande / ale aud) ber Gron Engeland allerley vortheilhaff⸗
Maju. tige Vorſchlaͤge antrug: Da manbam freylich anbere nicht ſchlicſfen
(0t. fuste/ als daß Franckreich ſich von alles Seiten ju verſichern tradite
te / damit es Italien ohne Furcht anfallen koͤnte. Dieſe Furcht ward
durch die maͤchtige Zuruͤſtung deß Koͤnigs in Franckteich zu Land und
Waſſer vermehret; Darumb hielte ber Pabſt mit etuchen Carbindfen
Kriegs⸗Rath / welche beſchloſſen / alic See⸗ und Land⸗Veſtungen im
Kirchen⸗Staat ju verſorgen / und ſtarcke Werbungen anzuſtellen.
Oed In folcher Beſtuͤrtzung lebten auch die Senueſer / tvcil fic beſor⸗
SSefürgung geten / daß ficben Frantzoͤſiſchen Monarchen barburcb erzoͤrnet / daß fit
wegen deſſen Galeren in ihren Haven nicht einnehmen wollen. So war auch
Franckreich. bem Groß⸗Hertzog von Florentz nicht wol zu Muth dabey / in dem er
ſich befahrete / es moͤchte die Frantzoͤſiſche See⸗Macht / wegen der
VBayeriſchen Schuld⸗Sache / auff ipn zielen. Zwar lieſſe fid Franck⸗
reich vernehmen / daß es mit Verſtaͤndnus deß Hertzogs von Mantua /
Volck nacher Caſal ſchicken / und ſich dieſes Platzes / ohne viel Weſens
bemaͤchtigen wolte: allein man tear ſo wol zu Ginua / afe andern Or⸗
then wachſam / ſolches zuverhindern. So ließ auch ber Pabſt durch
tinen Nuncium allen Fuͤrſten in Italien wiſſen / daß ſie in eine Buͤnd⸗
nie zuſammen tretten / unb gute Verfaſſung machen ſolten / unb wolte
er ſelbſt / als das Haupt zu ſolcher Vereinigung ſich erklaͤren; wodurch |
bic Italiaͤniſche Fuͤrſten ſo behertzt / baf fie ihrer Verfafſung famem |
Raum gaben.
| Im 9fprit (bam teir můſſen ven ben Italiaͤniſchen Geſchichten
die ſes Monats / welche in dem vorigen Z bal außgelaſſen worden ſind /
alhier oc Anfang machen / ) lieſſen ſich umb bas Gewaͤſfer oon Genua
zwantzig Frantzoͤſiſche Galeeren ſehen / umb giengen vict Frantzoſiſche
Voͤcker nach Pignerot / ob man gleich ſolchen Marſch mit bcm EB fes
auff Gafal entſchuldigen wolte. Dannenhero bic Genuefer
fich cinco ſchlimmen Streichs beſorgeten / weß wegen ſie dann all chr
WVolck in Vereitſchafft hielten.
In dergleichen Verfaſſung ſetzte ſich auch Meyland / weil man
beſorgete / es moͤchte Franckreich darunter etd as im Sinn haben; dazu
annicdbigrt Staat (o tool, Mannſchafft alo Geld auf —— *
— — —
"ON
— — d
/
equi. EUROPAEUM - TRE
Hulffe erhallen haͤtte. Die Furcht auff ben Italidniſchen Graͤntzen Anno 1620.
war darumb groͤſſer / tvcil vier tauſend Schweitzer im Anmarch nad Majus
Italien begriffen waren. Die Urſach dieſer J alouſie doͤrffte vielleicht
von beyder Theile Geſandten / und von deroſelben an beyderley Orthen
veraͤchtlichen Tractamenten herkommen ſeyn. Wicwol auch oc
Pabſt etzliche ſcharffe Brieffe an Franckreich geſchrieben hatte / wel⸗
che von ſelbiger Cron nicht wol auffgenommen worden / ſond crm allcr
hand Mißverſtand erwecket hatten: morsu vielleicht ber Ertz Biſchoff
zu Poriß auch mit Anlaß gegeben haben moͤchte. Dann der gantze
Pabſtuiche Hoff dracrte fich / bag gedachter Ertz⸗ Biſchoff fich auß⸗
druͤcklich erklaͤret / und nach Rom berichten laſſen / daß er dem Apoſtoli⸗
ſchen Nuncio, ſo kuͤnfftig nach Pariß kommen wuͤrde / er waͤre auch
wer er wolte / die rechte Hand zu laſſen nicht geſonnen waͤre. Hieruͤber
eyfferte ſich ber Pabſt / weil er dieſes für eine gnugſame Anzeigung hiel⸗
te / wie gering der Reſpect an ſelbigem Hofe gegen dem Roͤmiſchen
Stuhl ſeyn müfle, Hinzu kame noch / daß unterſchiedliche Abſchriff⸗
tcn dreyer Brieffe durch mancherley Haͤnde in Franckreich giengen /
welche deßwegen von Jedermann su leſen geſucht / weil man ſich inbo
nenſelben uͤber deß Pabſts Großmuͤthigkeit nicht gnugſam verwundern
kunte / indem er fich unerſchrocken bezeugte / bie Kirche und Biſchoͤffe /
welche in Franckreich etwas ſchnode gehalten wurden / zu vertheidigen.
Wie nun der Koͤnig in Franckreich ſolches vernahme / ſonderlich / daß
auc bit Cardindie in Franckreich unterſchiedliche Brieffe dieſer Sa⸗
che halber vom Pabſt empfangen / ließ er alſobald verbiethen / die Paque⸗
tc zu eroͤffnen / unb muſten fic ſolche ſo verſchloſſen / wie ſie bicfelbe
empfangen / dem Koͤnigl. Staats Secretario einhaͤndigen. Der Koͤ⸗
nig zwar antwortete auff deß Pabſtes Brieffe gar nichts / daß auch der
Pabſt immer mit anderer Reſolution fid) vernehmen ließ. Unterdeſ⸗
ſen fiengen die Frantzoſen albereits an / ſich etwas hochmuͤthig anzuſtel⸗
len / und den Pabſt zubedrohen. Dieſer hatte ſich vorgeſetzt / die Rechte
und Freyheit der Kirchen zuverfechten; Franckreich aber nicht weniger
relſolvirt, ſolche ſelber fuͤr ſich zu behaupten; daß ce ſich alſo gar nahe
zu einem Krieg zwiſchen dieſer Cron / und dem Roͤmiſchen Stuel antícf. C.
Wiewol bci 13. dieſes ain Expreſſer vondem Frautoſiſchen Def ja mit
ij d
| 84 | DIARIUM: Ita lãntſche
Anno 1080. Schreiben von ſelbigem Koͤnige ou ben Pabſt anlangte / welche Sr.
Majus. Heu. von Stund an durch ben Frautzoͤſiſchen Bottſchaffter uͤbergebe n
wurden / worinnen fich der Koͤnig gegen ocn Pabſt gar hoͤfflich entfco ute
diget / und ihn erſuchte / ihm nicht mehr su ſchreiben / mit Biete / Se.
Wajeſt fuͤr entſchuldiget zu halten / daß Sie fole Schreiben niche
cher beantwortet. Dann iwril eo eine Sache wen groſſer Wichtigkeit
waͤre / muͤſte er dieſelbe vorher von ſcinen Miniſtris wol uͤberſegen laſſen /
Er haͤtte indeſſen ben Cardinal von Eſtree außerſehen / Vorhabens
denſelben nach Rom zuſenden / die Sachen an ſelbigem Hofe außzuma⸗
chen
o Nun hatte es zwar bae Anſchen / ale ob ber Pabſt durch biefe
lich fcit in etwas befriediget worden / ſo hielte mans doch für cine
Frantzoͤſiſche Klugheit, die Sache nur auff bie lanae Banck zu ſpielen.
Man hatte aud) übirbas zu fricdlichen Tractaten wenige Hoffnung /
dieweiln der Cardinal / welcher die Sache außmachen ſolte / gar hitzig
vorder Stirnwar. Ja es ließ Franckreich feine ſchlechte Inclination
hierzu auch hierinnen blicken / in dem ber Koͤnigdurch inen andern Curs
rier ſeinem Geſandten Befehl ertheilete / daß er / ſobald der Pabſt ſeinen
Inrernutcium von Pariß abfordern wuͤrde / gleichfals von Rom ver⸗
. vpepſen ſolte. Er / der Cardinal liſtiee, ſchrieb ſelbſt an den Pabſt / im
Uu o weüdim Schreiben er die hohe Obligationes uso Verpflichtungen /
deren er ſich gegen ben Koͤnig / und deſſen gantzes Koͤnigl. Hauß / für (o
manche hohe Gnade ſchuldig erkennete / heraus ſtrieche. Er preiſſett
ferner ſeinen Koͤnig / und deſſen Victorien darinnen hoch / mit Anfuͤh⸗
rung / was er der Krchen dariunen zum Veſten gethan haͤtte / unb daß
Carolus Magnus cheſt von ihm wuͤrde uͤbertroffen werden. Hiernaͤchſt
kame er auch auff den Pabſt / und ruͤhmete ihn / daß er ihn zwar in der
Andacht fuͤr ben zweyten Gregorium hielte / koͤnte abcr nicht begreif⸗
fen / warumb er einem fo maͤchtigen Potentaten / wie der Koͤnig in
Franckreich waͤre / (e bedrohlich zugeſchrieben ba man vielmehr Ur⸗
fach haͤtte mit €t. Majeſt. mit hoͤchſtem Reſpect uno Freundlichkeit
umbzugehen.
NHiecruͤber erzuͤrnete fich ber Pabſt dermaſſen / daß er viel Naͤchte
gantz ſchlaffloß zubrachte. Es verdroſſen ihn die Neuerungen am mei⸗
€ dite | EUROP.JEUM. e;
ßen / welche Franckreich toiber ben Xóm, € tubi votnahme / (onbertic ^n»
trae Garbinále unb Biſchoffe antraffe. Der Sóng wendete bargegen
cin/baf er Sg acht bdtte/ Biſchoͤffe ſeines Gefallens / fonberlich in de⸗
na nal eroberten Orthen einzuſetzen / unb berieff fich auff cin zukom⸗
mendes Recht / tocil er oon Pabſt Clemens oem Zehenden ſolche Er⸗
laubnuͤs erhalten. Hierwider ſatzte ſich aber der Pabſt gewaltig / uno
machte ihn noch mehr verbittert / daß oer Koͤuig einen Biſchoff in
Franckreich einziehen laſſen / welcher mit denen Koͤnigl. Miniſtris, ſo ci
nige der Cron Franckreich gegen den Roͤmiſchen Stuhl behaupten
wollen / in Streit gerathen. Erſtlich ſchickte er eine Bulle nach Das
riß / vermittelſt deren ev ſelbigen Ertz⸗Diſchoff oon alien Biſchofflichen
Verrichtungen ſuſpendinte; Wiewol cr vermeynte / daß dieſes Regi⸗
ment noch allzu gelinde waͤre. Daun ale man ibm einen Mord erzeh⸗
lete / welcher zu Sirurlo in dem Spolataniſchen Gebiet vorgegangen /
daß nemblich daſelbſt in einer Kirche bey der Trauung ein Braͤutigam
unb Braut erwuͤrget / und der Geiſt iche / ſo ſie trauen wollen / biß auff.
den Todt verwundet worden / fieng cr mit groſſer Hefftigkeit an / unb.
ſagte: Dieſes ſind Wuͤrckungen unſers alzu gelinden Regiments.
o 1680.
ajus .
P nd
— Sjmübrigen fe Dicite Se. Heil. bit nothige Promotion ber Car⸗ Pabſt ver»
. bindtedóer pielcicbige Stellen noc) immer auff / daß endlich derſelben ſchiebet die
romotion
(o wenig waren / daß ibrer über achtzehen nicht geſehen wurden / i Garbind»
weil ehrer viel kranck zu Bette lagen. Der vornchmſte Cardinal Pal.
lavicino, und andere mehr / geſegneten gar dieſe Welt / bag auff einmal
neunzehen Cardinal⸗Stellen ledig ſtunden. Dieſer Cardinal war ſo
reich / daß er dem jungen Hertzog Zachorete Roſpiglioſi / ſeiner Neven
Sohn / eine Baarſchafft oon hundert tauſend Cronen / der Kirchen zur
H. Orepfaltigkeit bey Ponti Sixto ein Legat von25oco. Cronen / alle
Jubel⸗Jahr auff die Pilger zu perwenden / ein ander Legat zum Be⸗
Buff ber Kirchen bcp Ripa / vor 12000. Cronen unb endlich jeglichem
feiner Hoff⸗Junckern 00. Cronen / vermachte. Demnach auch der
Groß⸗Hertzog von Florentz dieſem verſtorbenem Cardinal / in der
Heimreyſe von ſeiner abgelegten Geſandſchafft / etzliche Jahr zuvor ei⸗
nige Freundſchafft erwieſen / ate haite gedachter Cardmal in ſeinem
Teſtament auch die Vearfagungoerhon/dob [eine Erben / Pelr
a & dj . nf
96 DIARIUM Italiaͤntfche
Auno 1680. Groß⸗Hertzog lebte / verbunden ſeyn ſolten / ihm / dem Groß⸗ Hertzog ein
Majus. Praͤſent von Silber / auff dreyhundert Cronen werth / alle Jahr zu d»
berſenden.
Deſſelben ß Der Prälat Bavilaqua / geweſener Apoſtoliſcher Nuncius
ſtrenges Ver· hey den Nimmoͤgiſchen Friedens ⸗Tractaten / gab gleichfals der Wete
ee deg, gute Nacht / weiches man daun auch von andern vice prálaten mehr /
t edi wegen Verzoͤgerung der Promotion, auf Verzweiffelumng mutfimafe
ai ſete. Der Abt Cel ward wegen ſeincs aͤrgerlichen Lebens vom Hofe
dergeſtalt bedrohet / daß er auß Schrecken in Gefahr geſtanden / wahn⸗
ſinnig zuwerden; weßwegen er ſich auch auffs Land begeben muſte / ſei⸗
tie Kraͤffte nach ſolcher Betruͤbnuͤs wieder qu erholen. Riva und Ca-
vedoni, zween vornehme Praͤlaten / wurden von ihren gehabten Aem⸗
tern abgeſchafft / und ſolche Ehren⸗Stellen mit andern erſetzt / weil fie
kein Scheu getragen / ſich in deß Pabſts Vorgemach tapffer herumb
geraufft: Bey welcher Straff es aber der Pabſt noch nicht wolte be⸗
wenden laſſen / ſondern ihnen außdruͤcklich andeuten ließ / von ihren Be⸗
dienungen innen zu halten / unb fernerer Anordnung ju gewarten; ge
ſtalten er ſich dann uͤber ſeinen Hoffmeiſter deßwegen erzuͤrnete / umb
daß er dieſen beyden utt ihre Beſoldung gereichet. o lief et
auch den P. General / Jeſuiter Ordens / eylende vom Lande nach Rom
beruffen / und wolte kurtzumb einen Jeſuiten von ihm haben / ſolchen ins
Coch zuſtecken / weil ſelbiger cin Tractaͤtlein / la Caduta del Imperer
genannt / wider den Roͤmiſchen Stuhl geſchrieben; woruͤber ſich aber
dieſer entſchuldigte / mit Vorgeben / daß der jenige Pater / welchen Se.
Vorgebe
Heil.verlangte / unter Koͤnigl. Frantzoͤſiſchen Schutz ſich auffhielte /
von danmen er ihn nicht zwingen koͤnte / nacher Rom qu kommen. Ses
nievverfuhr der Pabſt wider eine ſchoͤne / junge / unb zugleich ledige
Weibs⸗Perſon ſo ſcharff / daß er fie durch etliche Perſonen auß dem
Hauß nehmen / in eine Caroſſe ſetzen unb in ein Cloſter fuͤhren ließ.
Die Urſach war dieſe: Daß ein Praͤlat an ſeinem Fenſter zwo ſchoͤne
Schweſtern / ſo gegenihm uber wohneten / von ferne beehret / unb im
weggehen nur eine gegtaͤſſet / welches die andere dergeſtalt verdroſſen /
bof fic fich mich geſcheuet / alles gantze Geheimnus / und in was Gefaht:
ihre Schweſter ſtůnde / denen vom Pabſt auf alle dergleichen grin
(ten
Baeſchiche. EUROPE£UM, . $2
beſtellten Infpe&oren/unb Geiſtlichen zu offenbahren: welche daũ fot, Anno 168o.
genden Morgen an ber guten verrathenen Schweſter durch hliche Mel"
PYerſonen die erwehnte Execution vollſirecken lieſſen. Solcher Eyfer
erſtreckte ſich ferner auch uͤber die ſonſt zu Rom eingefuͤhrte Gewon⸗
ten / welche dem Roͤm. Stuhl zugewachſen waren. Dann weil / nach
ſterben des vorigen Pabſts / die Armuth bey denen fo genannten Be⸗
kehrten ſehr groß war / als ward bem Pabſt cin Vorſchlag gethan / einen
Zoll auff bic offentlichen Huren in Rom zu legen / umb jener Armuth —
unmter die Arm zugreiffen / worauff er aber nichts antwortete / noch cin
Wort davon hoͤren wolte / damit er dieſe ſchaͤndliche Handthierung /
vermittelſt ſolcher Aufflage / nicht gut heiſſen / und billigen moͤchte.
Neben dieſem hatte der Pabſt manche Verdrießlichkeiten / welche Ein und an⸗
ihm nicht geringe Betrůbnuͤs verurſachten. Dann fuͤrs Erſte erfuhr dere Ver
er / daß die außlaͤndiſche Botiſchaffter zu Rom von ihren Prineipalen drießlichteit
Befchl erhalten / ihre Jurisdictionen umb ihre Pallaͤſte mit freyer verurſachet
Hand gu vertheidigen; derowegen ließ cx ben oberſten Zoͤllner deß Roͤ⸗ bem Pabſt
miſchen Zollhauſes zu fich beruffen / und nach bem cr bie Sache bey fif Betruͤbnus.
uͤberleget | und geſehen / daß in ſolchem Weſen freylich ein Aug zu zu⸗ i
thun / ſo eroͤffnet er bcm Zoͤllner meinem weitlaͤufftigen Diſcurs / wie ct
ſich ins kuͤnfftige zu verhalten habe / alle Ungelegenheiten mit den auß⸗
laͤndiſchen Miniſttis zu vermeyden. So war auch der Extraordinar-
Currier nacher Spanien unweit Lyon abgeſetzet / und ſchaͤndlich tractirt
worden / welches ben Pabſt abſonderlich beſtuͤrtzt machte / weil ſelbiger
ein Baquet Brieffe von groſſer Wichtigkeit an den Apoſtoliſchen
Nuncium nach Madrit bey ſich hatte. Deßgleichen bekuͤmmerte ihn
auch der Todtſchlag eines andern Curriers / welcher / als er mit wichti -
gen Brieffen von Rom nach Ferrar gewolt / zwiſchen St. Alhert und
Argenta von einigen vermummten Kerln erſchlagen / und das Felleiſen
mit groſſem Fleiß unſichtbar gemacht worden. So war auch cin De-
canie febr ungluͤckſelig / weil er von ſeinen Stallknechten dermaſſen
mic Průgeln geſchlagen worden / daß fie ihm dadurch ben Arm gebro⸗
feiner ober von den Thaͤtern zu finden geweſeen.
Zi Neapolis hielte man fuͤr ein febr ungluͤckliches Zeichen / daß Berg Veſu⸗
bi Berg Veſuvius / wider die Gewonheit / ſehr viel Feuer unb Slam: vtuefángton
mien ^.
$6 |... DIARIUM | Italiaͤntſche
Anno 1680. Groß⸗Hertzog lebte / verbunden ſeyn ſolten / ihm / dem Groß⸗Hertzog citt
Majus. Praſent von Silber / auff dreyhundert Cronen werth / alle Jahr zu de
berſenden.
Deſſelben ß Der Prälat Bavilaqua / geweſener Apoſtoliſcher Nuncius
ſerenges Ver· essen Nimmogiſchen Friedens⸗Tractaten / gab gleichfals ber Welt
An edt gute Nacht / welches man bann auch von andern vielen Praͤlaten mehr /
tid e Geiſt wegen Verzoͤgerung der Promotion , auf Verzweiffelung muthmaſ⸗
s ſete. Der Abt Celſi ward wegen feince aͤrgerlichen Lebens vom Hofe
dergeſtalt bedrohet / daß er auß Schrecken in Gefahr geſtanden / wahn⸗
ſinnig zuwerden; weßwegen ec fic auch auffs Land begeben muſte / ſei⸗
ne Kraͤffte nach ſolcher Betruͤbnůs wieder zu erholen. Riva und Ca-
vedoni, zween vornehme Praͤlaten / wurden von ihren gehabten Aem⸗
tern abgeſchafft / und ſolche EhrenStellen mit andern erſetzt / weil fie
kein Scheu getragen / ſich in deß Pabſts Vorgemach tapffer herumb
geraufft: Bey welcher Straff es aber der Pabſt noch nicht wolte be⸗
wenden laſſen / ſondern ihnen außdruͤcklich andeuten ließ / von ihren Be⸗
dienungen innen zu halten / und fernerer Anordnung zu gewarten; ge⸗
ſtalten er fich dann über ſeinen Hoffmeiſter deßwegen erzuͤrnete / und
daß er dieſen beyden duit ihre Beſeldung gereichet. So lic er
auch den P. General / Jeſuiter Ordens / eylends vor Lande nach Rom
beruffen / und wolte kurtzumb einen Jeſuiten von ihm haben / ſolchen ins
Coch zuſtecken / weil ſelbiger cin Tractaͤtlein / 1a Caduta del Imperer
genannt / wider den Roͤmiſchen Stuhl geſchrieben; woruͤber ſich aber
dieſer entſchuldigte / mit Vorgeben / daß der jenige Pater / weichen Se.
Heil.verlangte / unter Koͤnigl. Frantzoͤſiſchen Schutz fir auffhielte /
von dannen er ihn nicht zwingen koͤnte / nacher Rom zu kommen. Fer⸗
nievverfuhr der Pabſt wider eine ſchoͤne / junge |. unb zugleich ledige
Weibs⸗Perſon ſo ſcharff / daß er fie durch etliche Perſonen auß dem
Hauß nehmen / in eine Caroſſe ſetzen / unb in cin Cloſter fuͤhren ließ.
Die Urſach war dieſe: Da ein Praͤlat an ſeinem Fenſter zwo ſchoͤne
Schweſtern / ſo gegenihm uͤber wohneten / von ferñe beehret / unb im
weggehen nur eine gegtuͤſſet / welches die andere beracflattoerbroffen/
daß fic fich miche geſcheuet / alles gantze Geheimnus / und in was Gefaht
ihre Schweſter ſtande / denen vom Pabſt auf alic dergleichen tingcdie |
2 dien ——
— — — —
— — — Pm aem o ttn o a cll ——— — —
- . - .
Beſchichte. | EUROPAEUM, . 87 |
becſtellten Inſpectoren / und Geiſtlichen ju offenbahren; welche bai fol, Anno 168e.
genden Morgen an der guten verrathenen Schweſter durch etzliche jus.
Perſonen die erwehnte Execution vollſirecken lieſſen. Solcher Eyfer
erſtreckte fid) ferner auc über bie ſonſt zu Rom eingefuͤhrte Gewon⸗
heiten / welche dem Roͤm. Stuhl zugewachſen waren. Dann weil / nach
Abſterbendes vorigen Pabſts / die Armuth bey denen ſo genannten Be⸗
kehrten ſehr groß war / als ward dem Pabſt ein Vorſchlag gethan / einen
Zoll auff die offentlichen Huren in Rom zu legen / umb jener Armuth —
unter die Arm zugreiffen / worauff et aber nichts antwortete / noch ein
Wort davon hoͤren wolte / damit er dieſe ſchaͤndliche Handthierung /
vermittelſt ſolcher Aufflage / nicht gut heiſſen / und billigen moͤchte.
Neben dieſem hatte der Pabſt manche Verdrießlichkeiten / welche i. und an⸗
ffimnicht geringe Betrũbnuͤs verurſachten. Danm fuͤrs Erſte erfuhr dere Ver
er / daß die außlaͤndiſche Botiſchaffter zu Rom von ihren Prineipalen drießlichteit
Vefehl erhalten / ihre Jurisdictionen umb ihre Pallaͤſte mit freyer verurſachet
Hand zu vertheidigen: derowegen fief ey ben oberſten Zoͤllner deß Roͤ⸗ bem Pabſt
miſchen Zollhauſes zu fich beruffen / und nach bem ct bie Sache bey ſich Betruͤbnuͤs.
überleget / nb geſehen / daß in ſolchem Weſen freylich ein Aug su gus D
thum / ſo eróffncta oem Zoͤllner m einem teitidufftiaen Diſcurs toic er
ſich ins kuͤnfftige zu verhalten habe / alle Ungelegenheiten mit den auß⸗
laͤndiſchen Miniſtris zu vermeyden. So war auch der Extraordinar-
Currier nacher Spanien unweit Lyon abgeſetzet / und ſchaͤndlich tractirt
worden / welches ben Pabſt abſonderlich beſtuͤrtzt machte / weil ſelbiger
ein Baquet Brieffe von groſſer Wichtigkeit an den Apoſtoliſchen
Nuncium nach Madrit bcp fich hatte. Deßgleichen bekuͤmmerte ihn
auch der Todtſchlag eines andern Curriers / welcher / als er mit wichti⸗
aam Brieffen von Rom nach Ferrar gewolt / zwiſchen St. Alhert unb
Argenta voneinigen vermummten Kerln erſchlagen / und das Felleiſen
| mit aroffcm Stef unfidytbar gemacht worden. So mar auch cin De-
! cane febr ungluͤckſelig / tocil et von feinem Stallknechten dermaſſen
- o mit Průgein geſchlagen worden / baf fie ibm dadurch ben Arm gcbro»
cthen / keiner aber von den Thaͤtern zu finden geweſzien.
(0070 eu9lcpolie hielte man fuͤr ein febr ungluͤckliches Zeichen / daß Berg Veſu⸗
dvir Berg Veſuvius / wider bic Gewonheit / febr viel Feuer und Flam⸗ vius ſaͤngt an
men ^
— — — — GR — 7E 00 mE, 7 Gun Gang — c eur — nes — — — — · — — — —-— — — — — — — —
I ⸗
. H
,
2 | DIARIUM Jiallaniſch⸗
.Anno 1680. men mit groſſer Gewalt außgeworffen / ſo daß / weil es eiliche Tage
Majus nach einander gewaͤhret / die Einwohner endlich auß Furcht unb Schre⸗
nne S' dm ihre Wohnungen in ſelbiger Gegend verlaſſen / und fich nach Nea⸗
polis begeben muͤſſen; weßwegen ber Cardinal Caraccioli, Ertz Bi⸗
ſchoff daſelbſt / gewiſſe Proceſſionen angeſtellet / und denenſelben ſelbſt
mit einer groſſen Menge Volcks bogewohnet / uͤber dieſer Sache fande
ſich ein Knab zu Neapolis / von etwa neun Jahren / welcher davon aller⸗
hand wichtige Dinge weiſſagte. Denſelben muſte man / auff Befehl
deß Pabſts / nach Rom bringen / welcher mit Bezeichnung deß Creutzes
allerhand wunderliche Dinge that / unb zwar in ſolcher Qualitaͤt / daß
der Pabſt ihn ſelbſt zu einem Examen erforderte / zu erfahren / ob ſolche
TD idunga ihm eon einem guten / oder boͤſen Geiſt mitgetheilce
,waͤren. m |
Genuabe —— ic Republic Genua hatte umb ſelbige Scit cbenmáffig gar
ſorget vieler⸗ viel zu beſorgen: Und zwar Anfangs / tras doch wegen Ankunfft boy
CN Spaniſchen Galecren für ein Schluß zu faſſen; baun man beforgete
mu ſich / bag es / wann die Frantzoſen kaͤmen / wegen deß Segelſtreichens
und Gruſſens / groſſen Alarm ſetzen moͤchte. Derowegen licß die Re-
publ:c bie Koͤnigl. Spaniſche Regierung erſuchen / fic moͤchte doch ih⸗
rte Galeeren / und den € taat in keine Gefahr ſetzen: ob es gleich ſchiene /
bof ſie deſſen ungeacht / ſich in ſelbigen Port / als in (br gewoͤhnlich La⸗
ger / ſetzen wuͤrden. Oannenhero ſtunden ſie in kummerhafften Gedan⸗
cken / daß / wann ſie der Cron Spanien dieſen Port verweigerte / dieſelbe
fic deßwegen c ffendiri befinden unb / wie ſelbige ſonſt im Gebrauch /
der Genueſer Wahren ſequeſtriren moͤchte. Deßgleichen ſie auch von
bci Frantzoſen zu beſorgen / wann fic / dafern die Spaniſche Galeeren
von denen Frantzoſen angegriffen wuͤrden / mit ihrem Geſchuͤtz auf dem
Wall n cht ſtill ſchwiegen / daß ol fo Genuanicht wuſte / wohin ce ſich
wenden ſolte. Darauff kame un April oc. Koͤnigl. Frantzoͤſiſche
Agent Juſtinian / und trug im Nahmen deß Koͤnigs ven Franckreich
bcr Regierung zu Genua vor; Sie moͤchte ſich wol vedencken / ob ſie
Spaniſche Galeeren in ihren Haven auffnehmen / oder ſelbige / im Fall
ficvon denen Franttzoſen angegriffen wuͤrden / detendiren wolten.
Wor auff die Regierung deutlich antwortete / daß fic / ohne dulesung
| ttt. T s "ales
-—
Beſchichte. EUROPAUM.- | f» .
alle Völcker⸗Rechts / dem König in Franckreich nit zu Willen ſeyn Anno 16867
Eonte / gumoffin fic / krafft eines mit Kayſer Carl dem Fuͤnfften auffge⸗ Majus,
richteten Vertrags / verpflichtet waͤre / die Spaniſche Glalcren in ihren
Haven auff zunehmen / und zu beſchuͤtzen. a
Im brigen Datteber Pabſt noch ein / und das andere zu beſorgen / habſt richta
worinnen er feine Froͤmmigkeitbewieſen. Cr richtete einen neuen Dt? Anenneuen
den auff / welchen er Della Divima Mifericordia nennete / wodurch ac Orden.
wiſſe Perſonenverpflichtet waren / das Allmoſen von Thuͤren zu Thü⸗
ren zu ſamblen / und davon zu leben. So gab auch die Congregation
S.Officii cin gewiſſes Buch heraus / tveiches die Jeſuiten tub titulo⸗
Meihodus inſtruendi Neophytos in Miſſione ad Indos, fart ver⸗
botten / woruͤber dieſe Patres ſehr beſturtzt waren. Hiernaͤchſt hat der
Pabſt ber Congregarion de Propeganda Fide anbeuten laſſen / daß /
(o einig Geld im Vorrachbey derſelben vorhanden / fic ſolches bem Ca⸗
choliſchen Engelandern zum beſten / hergeben moͤchten. Als aber die ges
dachtè Congregation Sr. Heil. wiſſen laſſen / daß der Cardinal Cerri
mit allerhand Praticken wol zwoͤiff tauſend Cronen in ſeinem Nutzen
verwendet / alſo daß fic ſetbſt mot Huͤlffe vonnoͤthen haͤtte / ſo begunte bee
gute Vatter die Augen gen Himmel auffzuheben / und unterſchiedlich
mahl mit den Haͤnden auff ocn Tiſch zu ſchlagen / und nach bem er fic
(ang bedacht / wie dieſer Schaden / ſo viel moͤglich / wieder jt erſetzen ſeyn
moͤchte / ſagte er endlich / daß ſeine / deß beſagten Cardinals Erben ſol⸗
ches bezahlen ſolten.
In Vencdig gieng co febr praͤchtig her / in dem der Kayſerl Gc e ſAbge,
ſandte / Comte de Terre daſelbſt (einen offentlichen Emzug hicite / ſindeerhate
welcher fo praächtig war / dergleichen bey Menſchen Gedencken daſelbſt Venedig ci
nicht geſchen worden. Ob nun woi bereits in bcm vorigen Theil pag. nen praͤchti⸗
198. hicrvon einige Meidung geſchehen / weiin abrr die vornchmſten So- gen Einzug.
lenni.Átent außgelaſſen / wollen wir denſelben athier etwas weitlaͤuffti⸗ —
act deſchreiben. Ser Cavallier Michaet hatte Befchi / hochgedachten
Geſandten zu begleiten. Dieſer gab bey ſolcher Solennitaͤt ſeinen Die
nern eine Libercy von ſchwartzem Sammet / dicht und ſtarck mit Gold
bordirt. Bey ſich hatte er ſechtzig Lenatoren / wie auch aime Gondale
mit den uͤbrigen Hertzoglichen Bedienten. Von der Univerſitaͤt Padua
4pozbd. —. M | erſchie⸗
v
906. QPDPIAKRIUM Venetianiſche
Anno i68o. aſcuenendieSyndici unbContliarii bez Teutſchen Nation / mit koſt⸗
Majus.
ichen Ubereyen und Trompeten / und that einer von ſelbigen inihrer
Sprach eine ſchr zierliche Rede. Die Verwunderung / ſo die ſchoͤnen
Gondalen bey maͤnniglich verurſachten / iſt nicht gnugſam zu beſchreie⸗
Br / octo zwogantz kůnſtlich verguͤldet / und mar für zween auff Dese
Wellen ſchmimmende Edelgeſteine hielte / weil der Himmel derſelben
nicht auff die alte Art Circkelweiſe gemacht ) ſondern durch überaus. :
künſtliche Bilder getragen wurde. Mit dieſen ſtritten zwo andere gleich⸗
ſamb umb den Vorzug / und waren auff benfciben unterſchiedliche Ebo: |
— Briuno Kayſerl. Cronenauff tas allerherrlichſte außgeſchnitten / und
dahero deſto koſtbahrer/ weil der bedeckte Theil an der Spitze ganz
WMeſſiv⸗Silber geweſen. Dieſen folgete ein andere von ſchwartzem·
Sammet / welche mit ſeydenen Blumen reichlich außgeſticket / unb
naoch eine andere ſchlechtere / deren Vordertheil mit ſchoͤnem Hollaͤndi⸗⸗
Bru ud) / und ſeydenen Schnuͤren außſtaffirt war; worauff acht
Edellcuthe von Cor Excell in koſtbarn unb Gold⸗ hochgeſtickten Klei⸗
dern / und raren Federbuͤſchen / vier Pagen zwoͤlff Beylaͤuffern / und 16.
Schiffleuthen / (olt in Hollaͤndiſchen Scharlach / mit Gold reich⸗
außgemacht / gekleidet waren / folgeten. Als nun Ce. Eycell. bey bem
Pallaſt der Abgeſandten angelanget / waren auff dem groſſen Canalr
: kde Zimmer praͤchtig zubereitet: Das Erſte von Carmeſin Oamaſt:
«ae Andere von eben ſolchen Stoff / mit gũldenen Frantzen: bae Drit⸗
tt unb Vierdte aber / mit gruͤnem Damaſt. / unb Goldigeſtickten Blu⸗
men / mit einem koſtbaren Himmel / darunter der regierenden Sap ferita:
Bildnuͤs geſtanden. Das Sechſte war die Audientz Kammer / welche
mit einem guͤldenen Stuͤck / dergleichen in Venedig niemahlen geſche⸗
hen / und auff fünff tauſend Scuti geſchaͤtzet worden / vonguͤldenen:
Blumen behaͤnget / worinnen ein unvergleichlicher Himmel mit Ihr.
Kapſ. Majeſt. Bildnus / und vier ſilbernen £eucbternaeftanben :: Das :
(portal ſtunde auff: ſchwartzen Marmorſteinern Saͤulen / mit ſchoͤnem:
guidenem Leder / und kuͤnſtlichen Bumen. Den andern Tagdarauff /
winde Cie Excell miteinem anſehnlichen Comitat von lauter Edelleu⸗
then in dacCollegium zur Audientz gefhret | und befanden fict unter
ong)
—— —— uem
- — — — —
*
— ——— ——— P À—À --
— — — ——
.
dodi, EURO? EUM,
Den Zuſchauern / die Hertzogenvon —E Maja 16te.
«ud ber. guͤrſt eon Heſſen.
Hingegen gienge der Printz Radziviel / nach bem er feine Suas gra Sub
attain außgehaĩten / von bar nad) Rom / und hincerließ ſeiner übrigen 3fell Ne
Suite Befchl / theils zu Waſſer biß nacher Ancona/ tbelleabergu dante ^
7 ifad) zukommen.
Donnerſtags den 20 /30. dieſes / geſchahe die gewöhnliche Trau⸗ 9
ung deß Hertzogs mit bem Meer / welche Ceremomien / wegen der vie⸗ —
len Frembden / ſehr herrlich war 7. urb befanden fich dabey die Herren ermmtote
Hertzogenvon Mantua / Modena / und Montemar / wobey die Haupt⸗ qr
Galeere deß Hertzogs an die Gondal deß Kayſerl. Ambaſſadeurs ſtieß / mio«
wodurch dieſe einigen Schaden litte. Der Hertzog gab hierauff unter⸗ vor
ſchiedlichen Groſſen ein herrliches Mahl / wobey aber der Frantzoͤſiſchr
Ambaſſadour nicht erſchienen. Deß Nachmittags geſchahe ber ge⸗
mwoͤhnliche Ruder⸗Sitreit ber Gondalen / ſo aber nicht ohre Ungluck ab⸗
Aieff / indem funff inſechs Gondalen zu Grunde giengen. |
Zu Conſtantinopel fatte der Venetianiſche So danbtiurani]
mach dem .eribie Difficultaͤten beym Divan / wegen einiger du feinen
Schaff en befindlich geweſenen Kauff manuſchafften / durch vier Stu⸗
«t Brocard gehoben / und —— eglervon einem reichen Kauff⸗
mann der mit bem Seſandten dahin kommen / wegen auch mitgefuͤhr⸗
Xe Wahren eine Summa Gelds gezogen / hat dieſer darauff ſeine vt
ſte / der Herr Morofini aber feine Abſchieds⸗Audientz genommen / und
ſich alſobald eingeſchifft | umb nacher Hauß zukehren: eonſt aber ſeine
Abreyß durch einen ſonderlichen Zufall verhindert worden / in dem art
zig Chriſtliche Sclaven / ſo ſich von den Tuͤrckiſchen Galeeren loß ae
macht / ſeiner unwiſſend fich auff ſeine Schiffe retiriret / in Hoffnung /
mit ihmenach oet Chriſtenheit zu fahren / ſie ſind abervon einem unter
ihnen ſelhſt verrathen / und bey dem Groß⸗Vezier angegeben worden /
der ſie mit gewaffneter Hand vonden Schiffenwegnehmen laſſen / und
bd Morofini vorgeſchũtzte Unwiſſerheit nicht anfóren wollen / weiln
gedachte Sclaven alle wie Bootsknechte gekleidet geweſen. Und wie⸗
wohln alle frembde Miniſtri ire gute Officia eingelegt / Bat doch ſol⸗
ccheo bey dem Groß⸗ Veʒier mchis dvd ſondern iff nach pe
"o
gece-co-
— — —— 07
$2$)5 ODIARIUM € obbabare
Anno 16906.
Majus.
noptl gangen / bem Groß⸗Sultan ſelbſt davon zu referiren / unb zu
vernehmen / was hierinnen qu thun ſey. Endlich aber if dieſe Mißrer⸗
ſtaͤndnuͤs / vermittelſt eiuer umm von funfftzig tauſend Kthtr. ver⸗
glichen worden / darauff der obgedachte Geſandte Moroſini mit der
Republic Schiffen abgefahren. Als nun derfelbe ju Candia anges
langt/íft cr von dem Baſſa daſelbſt / und gantzen Hofe / auf dermaſſerr
herrich empfangen und tractirt, iind ſind ihme zu Ehren beym Einzug
nicht allein alle Canonen geloͤſet worden / unb deß Baſſen Guardie im
Gewehr geſtanden / ſondern er iſt auch auff deß Baſſen deſtem Pferd /
melches mit vielen koſtbaren unb raren Jubelen zugeruͤſtet war / nach der
Stadt geritten / allda auc) zween Tage herrlich tractirt worden.
Bey ſeiner Abreyß Dat man ihn nicht allein mit allerhand Erfriſchun⸗
gen beehret / ſondern auch mit gleicher Ehre wiederumb zu Schiff bes
leitet: Von danncn emit Außgang dieſes Monats gtuͤcklich ange⸗
langt / unb gleich in das Lazarcih gegangen / umb feine Quarantaine /
wie ce bey denen / ſo auß der Levante kommen / der Brauch iſt / zu halten.
An deſſen Stelle gum neuen Ambaſſadeur at die Pforten / ber for
Gio Raltiſta Donato erwehlet / und ihm von C umb an Befehi erthei⸗
fct worden / ſeine Reyßdahin zu beſchleunigen / Damit ber Hr. Ciurani/
ſo daſelbſt nicht wol angeſchen / von dannen Balb zuruͤck kehren moͤge.
Es hat auch bie Republic in Berathſchlagung gezogen / die obgedachte
50000. Xthir. fo ihre Geſandte zu Conſtantinopel wegen deß juͤngſten
Zwyſpalis erlegen md (fen; durch die Kauffleute bezahlen zu laſſen / fets
bige auch su ob ligiren / dasjentge gut su machen fo ſie den Zoͤllen entzo⸗
gen / in dem ſie ihre Wahren auff deß Ambaſſadeurs Ciurani Schiff
gladen / und fre) durchgebracht.
Dite Sonderbare Geſchichte belangend / weiln in dem vorigen
Theil wenig / ete fof gor nichts / fonderlich mas hin und wieder insi
Roͤm. Reich pa(Tux , eingebracht worden / muͤſſen wir bie ſelbe in etwas
weiter / und zwar von Anfangdieſes Jahrs herholen. EN
Nachdem im verwichenen 1079. fen Jahr bas Kleindd bef oet»
langten Friedens durch gants Europa wieder erſchienen / (o war aͤuſſer⸗
lich alles gar ſtille / und hoͤrte man durch die gantze Welt vonlauter
Danck⸗Feſten / Friedens⸗Gepraͤngen / und dergleichen Solennitdten,
bos
Geſchichte. ——EUROFÆIUNM.
Nichts deſtoweniger fuhren bie Fraitzoſen mit denen COcftumgos Anno 16080.
23
Bau su Huͤmungen / nebenſt andern Kriegs⸗ Ruͤſtungen mit aller
Wacht fort; welches bain den Herren Schweitzern allerhand Beden⸗
cken machte / in dem ihrer Freyheit hierdurch ein nicht geringer Eingriff
geſchahe. Derohalben ſie dann veranlaſſet worden / hre Mannſchafft
zu muſtern / und nach ihrem Vermoͤgen ju (eben; geſtalten fic fid) bann
auc auff dem Muſterplatz ſo befunden / daß ſie gar wol getraueten /
iwider alle Feindſeligkeit zu beſtehen / unb ihre Freyheit zu handh aben.
Viel weniger feyreten auc die Frantzoſen an dem Veſtungs⸗Bau zu
Schletiſtadt / wobey ihnen ſonderlich wolgefiel / daß ſie die dazu gehorige
Materialien mit gar geringem Koſten oon Kaͤſſtenholtz auf bem neu⸗
eroͤffneten Canal dahin fuͤhren kunten. Nauchſt dieſem ſetzten fic aud)
die Werbungen hin und wieder im Reich / wiewol in der Stille / dennoch
aber ſtarck fort / und kaufften eine uͤberaus groſſe Menge Pferde / und
alles / was ſonſt yu einer Haupt⸗Kriegs⸗Præparatur vonnothen. So
trieben fle auch ihre ruͤckſtaͤndige Contributionen dermaſſen ſcharff ein /
daß fie zu Breyſach dberben Rhein giengen / und ſich ín die jenſeits ge⸗
legene Dorffſchafften einlegten / von dannen ſie weder weichen / noch
wancken woiten / bevor ihnen bit 700000. Guͤlden růckſtaͤndige Contri⸗
bution bezahlet wuͤrden; Su welchem Ende bann auch im Anfang deß
Jenners / oer Konigl. Commiſſarius Gouppillire die Staͤnde auf
Schwaben nacher Landau beſchrieb / fic) mit denenſelben über die von
Anno 1676 noch unbezahlte Contribution zuvergleichen: Deßglei⸗
chen dann auch die Stade Straßburg thun muſte. Damit es aber ein
(rni ju ſeyn ſcheinen moͤchte / fo wurden qu Landaudrey Frantoſiſche
Compagnien Dragoner eingelegt / welche deß Koͤnigo Wappen atv
ſchlugen / das Kirchen⸗ Gebeth veraͤnderten / und die Cantzley eroͤffnet
haben wolten. Ingleichen ſtunde der General Monclas mit ſeiner Reu⸗
lerey noch jenſeit deß XX peine im Oeſterreichiſchen / und wolte durchaus
micht weichen big bie Contributionen von den Waldſtaͤdten entrichtet
waͤren. Die Stadt Genff haite gleichfals hierinnen ihre Noth / maſſen
ſie dann deßwegen an die Staͤdte Zuͤrch unb Bern geſchrieben / zu ver⸗
nehmen / wie fie fich gegen bie Frantzoͤſtſſche Forderungen ju verhalten.
Auff das Hertzogthumd Mer ri man m bre
N - - —
ajus.
94 DIARTUM —— dinetene
. Anio 1580. gundert tauſend Xhetr. und hatten ſelbige Staͤnde verſprochen 7 ſolche
Majus. Summindrcey Terminen zube zahlen / wovon zwar albereit zweene ven⸗
floffen / aber nicht oae geringſte hiervon abgetragen tapa, Dannen⸗
Bero hielte es mit dieſen Orien Dart 1 in Dan die Frantzoſen mit nach⸗
brád'licya Kriegs⸗Erecution droheten / wofern nicht innerhalb wenig
d'agen Veranagung erfolgete: Wodurch Cx. Churfuͤrſti. DOurchl.
u Cin aemétbiget turbe / burch ban Jon. Biſchoff von Straßburs
n £anbe Ctánben auf oem $anbtag ſolche co pofitionesgu
welche alle auff hochnoͤthage Geld⸗ Weittel zieleten /wodurch oic
digung ſolcher Schulden fónte erhoben werden.
Monclas AMntaocffa patte fich Monclas von der Frantzoͤſiſchen Arm⸗
Ara ben etwas hinweg begeben/ und ſtunde nicht weit von Huͤnningen diſſei⸗
SBaglern anf deß Rhans / rump mit eilch hundert Dfaten. - Die Urſach deſſen war /
den Dienſt. avcil die Baßler etliche Srantófifche Reuter / ſo unweit Huningen in den
angebaueten Zeldern mutbicüligm Schaden gethan / adergeſchoſſen/
anc? mehr andere uͤbel tractirt weßwegen Mondas Satisfactionbe⸗
gehrte. Nachdem aber Baßuſcher Scuen mehr Mannſchafft zuſam⸗
meugefübret wurden / kunte auff Frautzoͤſiſcher Seiten ein mehrers
nicht erhaten werden / ale daß der Mondas einen ſcharffen Bericht
deßwegen an ben Sóng gethan RNach dieſem hatte der Koͤnig in Franck⸗
rtids an ben ?Bifchoff.oon Cottafburg begehtt bunc eine Verzeichnu⸗
elk von ſeinem Biſthum herruhrenden £eben einzuſchicken / und Dabeg
anzuzeigen / in welchern afr dieſelbe verlehen worden; welches bang
$c) oe Ginebum ein fdgame Nachdencken verurſacht / weil chess
dazumahl mit Beveſugung ba Graͤntz⸗Plaͤtze in Lorchringen / und
Dber⸗Eiſaß Tag und Nache foregefahren wurdce.
Difficultͤten Sonſt gab es wegen Def —— * Bremen einoder andere
mit vem cro Ungelegenheit / wiewol ande Evacuation niches ſonderlichs mcr er⸗
&ogtóumb mangelee / als die Zahlung deß Gelds. Indeſſen drangendie Koͤnigl.
Bremen. Echwediſche Geſandien ſtarck auf die Rau / und ſagte / daß man
neburgiſcher Seiten ſolches att getroffenen Rergleichs / ohr e ver⸗
j| hergehenden C mpfang der ver ſprochenen Gelder / ſchuldig waͤre / weil it
bem Haupt⸗Vergleich außdruͤcklich geſchrieben ſtuͤnde / daß die Raͤu⸗
mung ſolcher Hertzogthuͤmer geſchehen muͤſte / ſo bald die darinnen ge⸗
nannte
»
m u Nu . —
- — — —
eiecit. EUR OP£UM.
gj
sonnte tro) Monat verfloſſen: In dem abſonderlichen Artickel aber 0o.
(toc erſt gedacht worden / daß man élnchungicüer eire Rib bie ap Majus
erettung oc Veſtung Garfebirg vo6o0o. QKtfili: für Stade rooooo:
und fuͤr Buxtehude iooooo. XC tflr, empfangen ſolte/ weicher Articut
abſonderlich mit Franckteich gemacht mortem; weiln aber tie Cron
Schweden durch Außwechſelung ber Ratification deß Haupt⸗ Tra-
Mats alles gethan / was ffc ſchuldig geweſen / fo muͤſte unfehlbar bie Ab⸗
trettung erfolgen. Worzu dann auch diefes kam / daß Der Hr. Biſchof
von Muͤnſterdas Amt Te aufer famt andern Plaͤen / ſo der⸗
ſelbe beſaß / ohne Ihr. Kongl. Wonjeſt. vor Schwedeir außdrũckliche
Bewilligung / Ihr. Hochfuͤrſtl vor / als Dero Unterpfand / nicht ab⸗
tretten wolten; weßwegen aber ber Hr. Feld⸗ Marſchall // Goff Ko⸗
uigsmarck / durch ——— ——— Sr. Koͤnigl. Majeſt.
Eonſens dem Herrn Biſchoff überbringenmticffe. Eudlich aber ward die
Sache dennoch fo verglichen / daß den 3. Martit tie vollige Satisfa⸗
ction ergienge / und die Lunburgiſchen und Wolffenbůtteliſchhen Bol⸗
cker die Veſtung Stade abtraten / dagegen die Schwediſche ſchon cim
paar Tage zu dem Ende vor dem Schiff⸗ Thor gehalten / einzogen.
Gedachte Schwediſche Voͤlcktr beſtunden in zwoiff Compagnien ur
Fuß / als nemblich achht Compagnien Teutſche / unter dem General
WMaſor —— — —— Finnen vorm Schlippenba⸗
cqiſchen Regiment. Sie waren alle wol momirt, und zum Unterſchied
tic Teutſchen mit rothen / die Finnen aber mit grauen Rocken deklei⸗
det. Ingleichen / weil zuvor Stetin von Ihr. Ehurfuͤrſtu Durchl. von
Brandenburg voͤllig verlaſſen worden / als ſchickten ſich die Frantzoſen
nunmehr auch / auß Weſel außzuziehen Die Stetiner aberrrhielten /
nebenſt andern Privilegien / die Freyheit / daß ſie die tauſend Reichstha⸗
ler / ein gewiſſes Geld / fo ffe jaͤhrlich concibuiren muſten | qu Wieder⸗
Erbauung ihrer Kirchen anwenden moͤchten.
Go verurſachte auch deß Hertzogs von Hanover Todt / welcher Deß 48096
im Anfangdeß Januarii ſich crdugett / ein und andere Veranderung / Lon Narver
und die les umb ſo viel mehr / weil ber Hertzog nicht zu Jyaufe: / ſondern
auff der Reyſe nach Italien zu Augſpurg dieſe Welt geſegnet. diari o Crimes
Cim wu aen interim folgender Geſtalt beygeſetzt: Ie rung;
€
093€ o... DIARIUM. — Sonderbare
Maj
Selbiger
— (cate man ihn in einen Bdléernen Sarck / unb folgenbs in einen kuͤpffer⸗
21$.
nen / an deſſen Pracht viel Silber verbraucht wurde. uübiemeil nun
ſolcher Geſtait fein Ertz⸗Printz vorhanden / [o folgete in der Erbſchafft
oct Biſchoff von Oſnabruͤck / vermoͤg bep bruͤderlichen Vergleichs / ſo
zwiſchen denen dreyven Herren Gebrüberm/ale Zell / Hanover / und Oſ⸗
nabruͤck auffgerichtet worden / daß nemlich ihre Herrſchafften / bey ei⸗
nes / oder deß andern Abſterben / an ben letzt⸗lebenden verfallen ſeyn / unb
keine Princeſſin mit erben ſolte. Den Catholiſchen Geiſtlichen gieng
to (cbr ſchwaͤr ein / bey Antrettung ber Regierung deß Herren BDiſchofs
von Oſnabrũck / die Reſidentz⸗ Stadt Hanover zu quittiren wie etie.
gern fic wichen / iſt baraue abzunehmen / in bem fic auff gedachtes Hu.
Biſchoffs ergangenes Vermahnen / ſich von dannen in der Guͤte zu be⸗
geben / gar nicht gehorſamten / ſondern ſich fo lang weigerten / biß fie end⸗
lich mit Ernſt außgetrieben wurden. o wurden aud) zugleich bic
Hanoveriſche Voͤlcker abgedanckt / welche aber alſobald wieder in Oſ⸗
nabruͤckiſche / und andere Dienſte giengen. Bey dieſen Veraͤnderungen
wardauch der Frantzoſen nicht verſchonet / maſſen dergleichen an dem
Gaͤrtner zu (ce / welcher / als er Ihrer Durchl. in ſeiner Kutſchen be⸗
gegnete / hoͤrenmuſte / daß einem Gaͤrtner der Spaden auf dem Nacken
beſſer anſtuͤnde / ale auf ber Caroſſen fahren; wornechſt cr aud) abgeſe⸗
et / und hingegen an deſſen Stelle der vorige Teutſche Gaͤrtner wieder
erhoben wurde / welchen dieſer außgebiſſen gehabt. |
Den 10. April wurde hochgedachten Hertzogs verblichener
wird herrlich Leichnam mit anſehnlichem Gepraͤng begraben. Def Tags vorhero
begraben.
efc die Fuͤrſti. Leich⸗ Ceremonien vor fich giengen / war das Caftrum
dolorisoffentlich zu ſehen. en Sarg betreffend / (o war derſelbe von
Kupffer mit getriebenen Blumen ſtarck verguͤldet / mit einem drey D op;
pelt erhobenen Deckel / und ſtunde auff vier ſilbernen Knoͤpffen. Vor⸗
nen und hinten auff den Enden waren Bruſtbilder in Engels Geſtalt /
mit außgebreiteten Flůgeln. Auff dem Deckel lag ein Todten⸗Kopff /
ſamt zweyen Creutzweiſe liegenden Knochen. Auf jeder Seiten ſtun⸗
bcn zwey groſſe Pilaren / an welche Die Hochfuͤrſtl. Wappen gehefftet
waren / und ein Emblema dabey / mit der Uberſchrifft: Ex Duris Glo-
ria. Oben auff lag ein Creutz / und darunter wieder ein Todtenkopff
E .- mit
nd
Beſchicher. EUROPAZUM. 3.
enit Knochen. Dieſes alles war von klarem Silber; unb waren am iw Aro 1688,
$a Card über bif noch einige Laubwerck unb Zierathen zu ſehen. Majus.
Die Trabanten waren auff eine ſonderliche Art in ſchwartzen Habit |
gekleidet / ihre Helleparten mit Bay berzogen bas Epſen aber ſtarck
vergůſder. Die Guardie zu Pferd / und zu Fuß / war ebenmaͤſſig in der
Trauer gekleidet / und hatten die zu Pferde ſich alle weiſſe / ober graue
Pferde ſchaffen müffen/ welches alles ſehr anmuthig zuſehen war.
Die Leich⸗Proceſſion betreffend / fe tvar ce ſehr praͤchtig damit
zugegangen. Als die fece von Herrenhauſen (welches eine Vierthel
Meile von Hanever gelegenes Luſthauß iſt) abgebelet wurde / kame (els
bige unter folgender Begleitung ín bie Stadt. Anfaͤnglich ritte ein
VBereiter su Dferbe: dieſem folgete ein Paucker: darauff kamen zween
Trompeter / weiche etwas inire Trompeten geſteckt hatten / daß fic ein
BGeckhoͤn einer Schalmeyen / die nicht gar hell gehet / von ſich gaben unb
ſo waren die Trompeten alle. Darauffolgete ein Obriſt⸗Lieutenant zu
Pferde / im Kuͤriß / dieſem ein Lieutenant / auch im Kuͤriß / und darauff
«in gantze Compagnie Kuͤraſſirer / alles ein uͤberaus herruches wolmon -·
rirtes Volck. Oarauff kame abermals ein Paucker / zween Trompeter⸗
und folgends die Leib⸗uarde / welche alle in ber Trauer gekleidet / unb?
wie obgedacht / mit weiſſen Pferden verſehen waren. Nach einer ziem⸗
lichen Diſtantz / kamen drey Marſchallen mit Staͤben / woran vin guͤlde⸗
na Schüud mit ben Buchſtaben J. F. mit einem vergaͤldeten Lorbeer⸗
Crantz gchefftet waren / und auff fie nod) andere drey mit hohen ſchwar⸗
sen Creutzen. Hierauff giengen dreyhgundert Knaben mit ſchwwartzen
Kleidern / und nach ſich ſchleppenden Trauer⸗Maͤnteln / welche von
drey Maͤnnern / ſo ſchwartze Creutz trugen / gefuͤhret wurden. Nach die⸗
ſon kamen die Cb / der alten und neuen Stadt; darauff folgeten die
Dorff⸗Pfarhern / nachgehends die Stadt Prediger / und bam die
Superiatendenten. Nach dieſem kamen abermals drey Marſchallen
mit Staͤben J. F. wie oben angefuͤhret / welche die Deputirte der Stadt
fuͤhrten. Ferner wieder drey Marſchallen / ſo die Ritterſchafft / und die
Profeſſores won Helmſtadt fuͤhrten. Denen folgeten die Praͤlaten.
Sodaunn ein Marſchall mit einem Seab / welcher bie Oſnabruͤckiſchen
Staͤnde | und wiederumb einer bar bie Hoff⸗Junckern fuͤhrte. Auff
43ſter Theil. 2 diefe
| J— DIARIWM, Sonderhare
hpeo ioðo. dieſe kamen abermals drey Waulchellen / denen folgeten ſechs Hoff⸗
Maps, Tromncter zu Fuß / unb cin Paucker / uno wurden die Paucken vos.
vwepen Kerla getragen. Wiederum q. Ttompeter / und tin Hereld mni:
bun Fuͤrſt. Wappen vornen und (ben behaugen. Diefem folgcte cine:
ſchwartze Fahne / mit einem S Od deß Hochforſu. Wappen / und Date
auff ein Pferd / welches gantz mit Bayhe zogen / unb einen Theil bel:
Wappens vor der Stirn unb auff beyden Seitendeß Leibs hangen
hatte / und von zweyen Nerſonen gefůhret wurde; uub ſolcher Pferde ka⸗
en zehen nach einander / biß alle Theiledeß Hochfuͤrſu. Wappens auff
ahnen præſentiri wurden. Daraufkam abermal ein Heroin / vornen
unb hinten mit guͤldenen Loͤwen auff rothem Adias geſtickt / behangen.
Sodann kame wieder cin. Herold / eine Fahne / und ein Pferd / die das
Wappen deß weiſſen Pferds trugen / und hierauff zween Herolden mit
dem vnollſtaͤndigen Hochfuͤrſti. Wappen / eine Fahne / unb wieder eit
Pferd / dic ebenmaͤſſig das heſagte Hochfuͤrſti. Wappen præſentirten.
Faolgenda wieder einc Fahne / und nach dieſer eine Standart / und darauf
famae Freuden⸗Pferd / welches gantz weiß / auff dem Kopff febr koͤſt⸗
lich auffgeputzt war / uno hinten auf oem Creutzz einen groſſen Buſch
weiſſer Federn hatte / auff welchen ein Cavallier in gantz (lard! verguͤde⸗
ten Namiſch / gleichfals einen groſſen Buſch weiſſer Federn auff dem
Hut habend / ſaß unb giengen nehen ihm zween Trabanten. Hierauff
felarteoie Trauer⸗Fahne / ſamt bem Trauer⸗Pferd / und hinter demſel⸗
bean ein Cavallier mit dem Schwerdt / unb cin anderer mit hem Hochf.
Wappen / ſo auß Holtz geſchnitzt war. Nach dieſem trug ber Vicc-
Cansler das Sicgel auff. einem Sammeten Kuͤſſen; darauff fam der
Generale Lieutenant Pudewis mit ber. Hertzoglichen mit vielen Dia⸗
manten und⸗Edelgeſte inen reich beſetzten Syon: / welcher durch qoc.
Obriſten begleitet wurde. Deme folgeten drey Marſchallen / drey
Ober Jaͤgermeiſter / und zween Pagen mit weiſſen brennenden Sad dij,
und auff. dieſe cin Herold / ſoauff dem Stab eine Krone trug / auf wei⸗
cher ein weiſſes Pferd fprang; / alle mit. zweyen Trabanten accom.
pagnit.. . | : | 4
Darauff fame die Hochfuͤrſti. Leiche auf einem Wagen / weicher
Wo acht Pferden / ſo mit ſchwartzem Sammci bekleidet waren / gezogen
' j "et Pt,
Seſchichec EUROPEUM v5
urbe ; Die Leiche / unb ber Wagen tar gleichfals mit [dbartitts
Anno 1685,
Sammet behangen / auff welchem bie Jyodyfürfil. Wappen tool ador ^" 995
zehen mahl repræſentirrwaren. Der Himmel tvar (cbr koͤſtlich unb
reich gemacht / welcher durch acht Obriſten / die Zippel aber von der
Sammeten Decken üͤber dem Sarg / von acht Gencral⸗Majorn ge⸗
tragen wurden / und giengen darneben funfftzig Offirirer / fo alle ver⸗
guͤldete Partiſanen trugen. Darauff fame br jetzige Herr und Bi⸗
ſchoff ju Oſnabruck / mit rinem groſſen Gefolge von bd / Hoff⸗unb
Kammer⸗Junckern / vor weichem ber Marſchal / und zween vornehmt
Bediente deß Hochfuͤrſti. Hauſes giengen / und hielten zween Kammer⸗
Junckern den Schweiff von Ihr. Durchl. Trauer⸗Mantel. Darauff
folgeten die zween Printzen / nebenſt ihrem Hoffmeiſter / unb Edelleu⸗
then. Hinter ihnen gieng bie Cantzley / unb beſchloſſen eine Compagnie
Zu Pferde / eine andere vor Kuͤraſſirern / ſamt denen ͤbrigen / von det
Leib⸗Guarde die gantze Proceſſion. —
Im uũbrigen hatte ji bae Elſaß deß mit ſo biel Blue unb Geſd
erkaufften Friedens wenig zu erfreuen / in bem bit Sub Gdien Wet Con-
triburiontti/ Marche / Einquartierungen / und dergleich en unfriedſa⸗
LI
me Anforderungen von Franckreich / ſo wol auff dieſem / als auch anberti
Gap wird
—R
Voden deß Roͤm. Xeichs kein Endenehmen wolten. Und zwar ſoka⸗
anc Alenſtadt / ſamt deuen umbliegen dier Doͤrffern / ſo in die 200. afe
unter Chur⸗Pfaltz geſtanden / zuerſt niit ino Gedraͤnge / barüber matt
bit gantze Souverainitdt deß Elſaſſes / worunter jrtzt beſagte Stadt gis
hoͤren ſolte / auff Frantzoͤſiſcher Seiten durch hierzu verordnete Con
miſſarien begehrte. Hieran war es noch nicht genug / ſondern es mus
ſten auch dieſe Commiſſarien noch mehr andere Platze im Eiſaß in Au⸗
genſchein nehmen / welche man vermeynte / daß in bem Muͤnſteriſch⸗ und
Iimmoögiſchen Friedenſchluß cedirt und abgetretten worden fehen.
In der Herrſchafft Oberſtein / gieng es noch eerdas bàrter Da: nachdem
tin Frantzoͤſiſcher Lieutenant / allerhand feindſelige Zumuthungen ? be
tin geſchloſſenen Friedens⸗Trartaten zuwider / daſelbſt gethan. In⸗
gleichen zog cin Frantzoͤſiſcher Capitain ju Zweybruͤcken ein / welcher
Konigl. Befchl mit fic brachte / unterſchiedliche Haͤuſer in ſelbiget
Stadt zu begehren und einzunchmen T gleich Geiſtuche pano
xo D IAXI-VU u Senders are
waren / und vor dieſem denen Jacobo⸗Brůdern zugeſtanden beren In⸗
haber ihren rechtmaͤſſigen Beſitz von etlich hundert Jahren her bewerſen
ifunten: Wiewol zwar ſolche Praͤtenſton nachgehends zu Außgaug
deß Jenners oͤffentlich außggemacht wurde. Dann co batte der Bi⸗
ſchoff zu Metz vorm. Koͤnig in Franckreich Erlaubnůs / eine in Fran⸗
göſiſcher Sprach getruckte Citation nach Zweybrůcken zu ſchicken /
darinnen er begehrte / daß der zu Metz auffgerichteten Cammer darge⸗
than und erwieſen werden ſolte / wie die Graffſchafft Zweybrůck (nuits
mehr Fuͤrſtenthum / unb deren Zugehoͤr / an Pfaltz Zweybruͤcken kom⸗
men ſeye / zumahlen fid bey dem Biſthum Metz Urkunden befaͤnden /
bof ſolche vor Alkers sum beſagten Bißhumb gehoͤrig geweſen.
E Den 3X prillangte cin Koͤnigl. Frantzoͤſiſcher Rittmeiſter in dem
Chur⸗Pfaͤttztſchen Ober⸗Amt Germersheim an / unb kame er ſelbſt
mitis. Pferden nach Sibeldingen / woſelbſt er Anfangs deß damals eben
nicht zugegen geweſenen Landſchreibers Wohnung umbringet / herna⸗
cher ſich ſelbſt im gemeldten Dorff / (einen Officirer / und uͤbrige Reu⸗
ter aber in andere Orte / als Klingenmuͤnſter / Godranſtein / Billheim
Hoͤrdſtatt / unb andere Orte gedachten Ober⸗Amto vertheilet und ein⸗
quartirt / woſelbſt ſie von denen vorhin ſchon von bci Frantzoſen rui⸗
nirten Inwohnern unb Unterthanen mit unerſchminglichen Koſten ih⸗
tre Verpfegung und Gelderpreſſet. Den5.dieſes / kame der Frantzoͤſe
ſche Stadt⸗ Vogt / Pape d' Eſpel auf das Rathhauß nach Klingenmnuͤn⸗
ſter / alwo er dem C chutbficiffen/unb etlichẽ deß Gerichts bedeutet / daß |
kuͤnfftigen Mittwochen alle Schuldheiſſen deß Amts nad) Weiſſen⸗
burg kommen / uñ ihr Contingent zu bem angeſetzten Schutzz· Geld mit⸗
bringen ſolten / in Verbleibung deſſen er an jedem Ort mit einer Com⸗
pagnie cxequiren wolte / mit Vermelden fie fónten bem Koͤnige / tocb.
ber anjetzo ihr Herr waͤre / das Geringewol abſtatten / es muͤrden auch
in kurtzer Zeit £cute geſchickt werden / umb fic ín Pflicht zunehmen.
Die Reuler haben gedrohet wann bic Unterthanen entweichen wuͤrden /
wolten fic ihre Haͤuſer in Brand cde; unb ward den armen Unter⸗
thanen mit ſolchen Schroͤcken / Beſchwerungen und Inſolentien zu⸗
geſetzei / daß ficco in die Laͤnge nicht außſtehen kunten zumahlen fic auch
nan den Sdnigl. Frantzoſiſchen Bedienten bedrohet wurden / daß d
Anne 12080.
Majus.
*..9
e
hu
V
P
u - — m —H—QHülü— — —
— — — — —
————— — — — — — — — —
«eque —— EUKO?PAE " M,.
woferndie ine angefetzte Selder nicht bezahlet wuͤrden / —E—— Ame ndo.
Halßſtarrigkeit unb Ungehorſams nicht allein weggefuͤhret / ſondern M?
auch ihre Haͤuſer gepluͤndert werden ſolten. Mit ſolchem Geld⸗ Anſatz
hatte co dieſe Beſchaffenheit / daß der Koͤnigl. Intendant im Eiſaß /
Monft.dela Grange, die Sóníal. Ordinang wegen Augmentation
der Impoſition fm Elſaß / ſo da lautete / daß dieſe Aufflag vom Elſaß
nach der gewoͤhnlichen und gebraͤuchlichen Weiſe von denjenigen / fo
dahin zucontribuiren verbunden / und in denen ſonſt gewoͤhnlichen
Terminen erhoben werden ſolte / auff Chur · Pfaltz Ober⸗Amt Ger⸗
mersheimextendirt, da doch ſelbige nicht zum Elſaß gehoͤret/ niemah⸗
fn dahm contribuirtt / und einfolgentlich unter ber gewoͤhnlich und ge⸗
braͤuchlichen Weiſe nicht verſtanden werden funten/mitbinobgebachte — /
Ordinans fic nicht —— angienge; welches Chur⸗Pfaͤltziſcher
Seiien denen Koͤnigl. Officirern im Elſaß genugſam remonltrirt /
von ihnen aber nicht angenommen / oder nur ſo lang / biß Chur⸗Pfaltz
auff Dero durch ihren nad) ben Koͤnigl. Frantzoͤſiſchen Hoff abgerey⸗
ſeten Extraordinar-Envoyé, Freyherrn von Erb / angebrachte Be⸗
ſchwaͤrden Ihr. Koͤnigl. Majeſt. Reſolution erhalten haben wuͤrde / in
Gedult geſtanden werden wollen / ſonder mit obgemeldten Proceduren
fo fort continuirt wurde. Fenboſt 3
Ingleichen bat. obarbacS&r iſcher tadt ogt zu Bleue
Weiſſenbiug Pape d? Eſpel, tie Vimtertbanen qu. Pleißweiler nacfy Pleißweiler /
. &anbaucrforbert/umb ihnen angedeutet / daß das Coibelbinger Thal / und andern
Bellheim / Sondernheim / Knittels — Mernheim o0. ff. juny Pfalaſchen
Anfang / und dann zu Ende deß Syabre wieder oo, fk. erlegen / und ſich Vrlen.
erklaͤren ſolten / wann fie ſolches Geld lieffern wolten / atebannfic bee. —
Execution etwas erlindert / und wann der General⸗Majſor Monclas /
foniit;ooo. Pferden herunter kaͤme die Huldigung eingenommen bae
ben wuͤrde / die Voͤlcker abgefuͤhret werden ſolten· wobey er Stadtvogt
auch vermeldet: Er wolte ja lieber einen groſſen / alo kleinen Nerrn ha⸗
ben / bann ter Koͤnig fic beſſer ſchůtzen koͤnte / und ſolten bic ſaͤmiliche
Schuldheiſſen innerhalb fiim Gage / Bep Verlichrung ihrer Haab
unb Guͤter kommen / und Pflicht leiſten. Als nun die Unterthanen
von Singunlolkr íbr quantum deß kis Geldes groadeim
ape
Geſchichte EUR OT EUM. fs 0
tauſend Dach ziegel herunter geworffen / auch noch von einem Pallaſt Amo. 1630
ein ſtuͤck Dach fortgetrieben / und darmit viel Fenſter beſchaͤdiget / gan⸗ Majus.
zzze Wagen mit Heu umbgeworffen / unb bie Uberfaͤhre mit viel Wãgen
und Pferden bald verſencket / wann ſre nicht gar geſchwind an Land fom
men waͤren. | t
| Donnerſtags bett z / 23. May / ohngefaͤhr zwo Stunde vor Unb qu Cras
Abend / ſchlug der Donner ju Crakau in ben Rathhauß⸗Thurn / wel⸗ Fou.
chen es angezuͤndet / und dadurch die gantze Spitze biß an die Mauer ero
umter verbrandt / in dem ein Wind auffgeſtanden / welcher das Feuer /
oder brennende Kohlen über die gantze Stade / micht ohne aller Inwoh⸗
! eer groͤſte Furcht / gewehet. Biß endlich GOtt einen Regen gegeben /
daß man ſicher auff den Daͤchern ſeyn / und loͤſchen koͤnnen / weicherdiee
gantze Nacht gewaͤhret: Sonderlich aber hat GOtt verwaͤhret / daß E
bae Feuer nicht u bem Gretrdpbcauff bie Speicher fommen / weiln
ſonſten die gantze Stadt in groͤſter Gefahr geftanben fen wuͤrde.
| So richteten auch die Sturmwinde unb Ungewitter / ſonderlich Schaden
im Hornung / nicht wenig Schaden an / ſo gar / daß auch unten auff der durch Sturm
Eibe unterſchiedliche Fahr zeuge / mit denen darauff befindtichen Perſo⸗ tombe auff
nien unter giengen. Anderer damals vorlauffenden See⸗Schaͤden zuge⸗ btt Elbe
ſchweigen / ſo ſtrandete unweit Dantzig beym Kollenberg ein Hollaͤndi⸗ bey und zu
| (fre Schiff / welches vom 17. Novemb. an / von Riga auß / mit hoͤchſter Dantig
Gefahr herumb geſchwebet / worauff vierhundert Mann Finnen ge
wyreſecn / welche nac Pommern gehen ſollen. Dieſe wurden von denen
Wellen ſo weit auffs Land geworffen / daß nicht ein eintziger Mann da⸗
von geblieben / in der Angſt aber hatten vier Weiber vier Kinder geboh⸗
ren. Sothat auch das Waſſer an Teichen / Daͤmmen / Feldern und
Wohnungen ſolchen Schaden gethan / dergleichen niemand in langer
Zeit erfahren / in dem ſich die Waſſer dergeſtalt hoch auffſchwelleten / |
daß die groͤſten ebenen Oerther ate Seen anzuſehen waren.
So fehlete es auch fonſt an allerhand Unthaten nicht. Su Wien Graf Joͤrger
fuhr der ſuͤngere Herr Graff Peter Joͤrger am hellen Mittag au dem wird moͤrde⸗
Rath / und ward auff bem Michaeler Platz / unweit ber Kayferl. Burg / tiſcher Weiſe
von einem Pfleger / oder Beampten / ſo vor einigen Jahren bey feinem etſchoſſen.
Herrn Vatter / Quentin Joͤrger / in Oienſtengeweſen / und von ſelbi⸗
gzem /
7 — L4 e "bam und) a^
2. ' . . . s - -
Lm 27 : : wc Y - 2o moy
. e — — mstus-ui VIMUS cqprup. aiiSinp-Grantu amate — —— Yl
J
A]
.
'
*
2l a o. am T os e
'
.
l
ve DIARIUM Sonderban
Axrvo 1820, gem / ſeinem Vorgeben nach / etwas hart gehalten worden / hinrerrvdet
Majus, . durch den Wagen mit cinem Rohr durch oen Halß geſchoſſen / taa
denfoigenden Tag bey ſeinem Hn. Vatter in der burg geſtorben. Da
Thaͤter aber wurde hierauff ergriffen / und dem Stadi⸗ Gericht überge
ben / wornach er durch das Rad von oben ber hingerichtet / und fo gend⸗
auffs Rad geleget worden.
Klꝛchen Dich Daſelbſt au Wien hatte fid) dn Sic in der St. Michaels⸗ Sti»
daſelbſt er· chen bey der Orgel verſpuͤhren laſſen / deß Vorhabens / bie Altaͤre / und
griffen. das Gnadenbildunſer liben Frauen zu berauben / ſo aber von einas
Moͤſner⸗ Jungen / welcher die Kirch vifiicet] erſchen worden / ber béo»
auf ein groſſes Geſchrey gemacht / ſo daß es der Moͤſner acbóret, Dan
auff derſelbe der Kirchen zugelauffen / umb ju vernchmen / was ſoicha
Tumult bedeute: Nach ban er aber geſehen / daß [cn Jung Balb tout
in beſagter Kirche liege / hat er dieſelbe von Stund anverſchloſſen / «nb
den Rumormeiſter gehohlet / welcher die Kirch durchgangen / unb ba
Dieb angetroffen / ſelbigen in Eiſen und Band geſchloſſen / und gefaͤng
lich mitgenommen. |
Muner In Baſelwurde ein Weib eingebracht / welches zweymal gan
Moͤrderin qu frey / und ohne Marter bekennee / daß fie vier Maͤnnern / weiche fic go
Baſel. heurathet / und vier Stiffkindern mit Gifft vergeben. Weil man iun
bafür hielte / daß ſie noch mehr Boͤſes waͤrde begangen haben / ate wurde
ſie auff tic Folter gebracht / unb umb die Warheit ihres Verbrechens
cexaminirt: worauff ihr auch das Urtheil gefaͤllet / und werckſtellig ac
macht worden. |
bove Fuͤuff Meilen von Sag haue cin Schaͤfer [cine ſchwangtre
de Lots Grau umb hundert Xthilr. verkaufft / welche £icfferung foigender Ge⸗
fete anftine: alt jugegangen: Erbefichlet ber Frauen Eſſen nach zubringen / weu (ie
ſch wangen aber ſelbiges nicht gewohnet war / ſo bekame fie eine Hertzens⸗ Angſt /
Sra, ſedoch entſchloß ſie ſich / auff Anhalten deß Manns / ſoſches zu Werck
au richten. Wie fic nun unterwegs begegunete der Fraucuhe Hevatter /
welcher ein Fuͤrſti. Wild ſchůt wor / dem ſie ihr Anlisgen offonbahzret /
unb in erſuchte / ſolches Eſſen ihrem Mann ju bringen / der ihr aber
ſo lches abſchlug jedoch verſprach / mit ſeinem Pferd derſelben von wei⸗
tem nachzufolgen / und fic fuͤr Gewalt zu (cds. a Als fic nun bey —
| | amt
- » - -— — m
— — — — - » — Dua-É C aam
- .2* o4 —- -
Beſchichet EUR OPJEUM, (20 M
| tana kommen frogten die Reuter / derer (eo mara / den Mann / ob Anno 1685,
er bep bem Kauff blitbe? einer aber von denſelben / vermahnete den Majus.
Schaͤfer / er ſolte zuſehen / tas er tbáte/ auff daß es ihn vielleicht nad)
geſchehener That / nicht reuen moͤchte. Dieſer gottloſe Geſelle aber /
umgeach tet ſolcher Vermahnung / antwortete: Kauff ift kauff / habt ihr
hundert Thaler / ſo bleibet es dabey / wie die Frau ſolches hoͤrete / mey⸗
nete ſie / daß der Mann alle Schafe fuͤr i0o. Rthlit. verkaufft hätte / bate
ihn derowegen / ſolches nicht zuthun / mit dem Beyfũgen / daß ce ihre
eintzige Nahrung waͤre / unddnach ſolther Verkauffung verarmen mt
ſten / welcher aber darauff antwortete / ſie haͤtte ſich umb ſolche Ver⸗
|
|
|
|
(Nw
fauffung nicbt zu bekuͤmmern / unb mufic bcr Kauff vor (ich. gehen: umb
nahmen hicrauff zween Reuter die rau mit fid) nad) einem Buſch.
«er Wildſchuͤtz / nach dem er ſolches geſehen / eylete nach dem Mann /
den er / ungeachtet derſelbe ſich zu ſalviren vermeynte / ertappet / und ihm
mit den Stricken / womit er die Hund ju binden pflegte / Haͤnde und
Fuͤſſe zuſammen band / und ſo liegen lieſſe; worauff er eylends nach dem
Ort / dahin bie Moͤrder Dic Frau gefuͤhret hatten / ritte / und ſich an cines
| bequemen Zort tegab/[tibe feine Buͤchſe mit dreyen Kugeln / unb ſchoſ⸗
(c ſogluͤcklich / daß er den cinun/tectebear ber Frauen lincke Hand an einen
aum veſt gemacht / durch bic lincke Sciten ein / und zur rechten wieder
| heraus / auch cinen andern welcher ucben ibm ſtunde / burcb ben Leib ac
| troffen/ bof fic beyde tobt sur Erden acfalleu, Als bic anbern ſolches
ſahen / ſuchten ſie durch zugehen / davon ce aucb ihrer zweyen geluͤckte /
daß ſie davon kamen / die zween andere aber kunten nicht fortkommen /
weil ihre Pferde ſtetig waren / muſten ſich derowmegen gefangen geben /
| welche bcr Wiidſchuͤtz / nach bem cr ſie ihr Gewehr niederzulegen ge⸗
zwungen unb irc Pferde mit den Zugeln zuſammengebunden / ſanit
ban Schaͤfer gefoͤnglich cingebracht. |
Ingicichen bat man eine Frau fampt ihrem Sino. / ohnfern Eine Srau
Sackloch / cinem Hanauiſchen Dorff ai Wegein cinem Seri d'or fimt ires
gefunden / deren eer Hals / unb cin cing. idet Kind / deme der Kopff Kind mit ab⸗
gantz abgeſchintten geweſen. Weßwegen die foochgrá,, Mertſchaft arſchnittenen
aller Orten außſchitkten / und den T bàter nach forſehien L5j; / auch jo der aun:
viel in Erfahrung gebracht / taf oericlbe : otim Auzeigen nach / der cc Md 3
43ſter bol, A mor
333 |». DIARIUM . OnbaSen
Anno 1630. ordeten Frauen Ehemann geweſen / welche er bor etwa fünff éertbd
Majus. Jaht en geheurathet. Dieſer Boßwicht bat einige Zeit ju Srancfuss
fuͤr einen Soldaten gedienet / iſt aber abgedanckt / und nachgehendo zu
Urſel / einem Chur⸗Mayntziſchen Flecken / wegen inco begangencr
Frevelo / mi Ruthen außgeſtrichen worden.
Hingegen hat eine Frau / ſo vor dieſem von einem Bauren ec
ah an. ſchwangere tmorbenjber fic hernach nicht feuraten wolicn / feibigens jn
—* JA au, wunter ſchiedlichen mahlen nachgeſtellet / und ibn endlich / als er mit eimem
rmyb vie mit Fruͤchten beladenen Wagen nach Luͤttich fahren wollen / mit eina
geſchwaͤn. Muſqueten / ſo mit drey Kugeln geladen / geſchoſſen / und als er bawos
gert. im Fallen war / zu ihme zugelauffen / ibn mit der Muſqueten vollend⸗
todt qu ſchlagen: es iſt abet ſolches durch etliche / (o ſich dabey befumben/
verhindert / und das Weib veſt gehalten worden.
Marqueten· Zu Weſel gab cine Frantzoͤſiſche Marquetenters Frau / die auf
ers Frau/ dem Kindbett kommen war / das Taufmahl / dabey ſie ſich luſtig mach⸗
"famt ihrem te / unb unter andern ein Saͤcklem mit Geld zeigete | ſo ſie mit nach
Mann zu Franckreich ſenden wolte. Als ſolches einige Frantzoſen ſahen / machten
. eed erſto⸗ ſie einen Anſchlag darauff / kamen deß Abends zwiſchen. unb 8. Uhe
een. -anbae Hauß / und klopffeten andie Thaͤr / welche oon oem arque
tenter geoͤffnet ward. Dieſen ſtieſſen fie alobald dbern hauffen;
Frauen aber / welche eben im Keller war / ſtachen ſie —— —
ben Leib / auff deren Geſchrey bas Volck zulieff / und den todten Maum /
der Frauen aber ben Dolch noch im Leibe ſtecken fande. Drey ba
Moͤrder wurden ergriffen / und zur Straff gezogen | bic uͤbrige aber ent
(prangcn
cnaterimorb Qu Bulcfeld ermordete ein Sohn ſeinen Vatter ſchaͤndlich und
| pi ER efe. grauſam / welcher abcr ergriffen; unb erſtlich mit glüenden Zangen ge⸗
J —
Muttermord In Engeland ju Lenceſter im Herfordsheer ward ein erſchroͤcki⸗
in Engeland. cher Mord an einer Edelfrauen von ihrem eigenen Sohn begangen /
den der Vatter / umb ſeines boͤſen Lebens willen vor (cinem Abſterben
in ſeinem Teſtament enterbet / unb ihm die Verwaltung ſeiner Guͤter
aenommen / und ſeiner Mutter vermacht. Weil nun dieſelbe ſeine boͤſe
Art wol gekennet / und ihn deßwegen auß dem Hauß geſchl.ſſen / p *
i
|
!
E
Ü
sj
NL
]
m
"
— - 3 —
. edite. KUROPAUM,
. n3
| fib daruber dergeſt ale erzoͤrnet / daß er auff einer Leiter / in ber Nacht Anno 1630.
| wnó6n.Libr/autas Kammer⸗Fenſtter / wo ſeine Mutter geſchlaffen / Majus.
geſtiegen / daſſelbe eroͤffnet / unb einer leiblichen Mutter cinen Dolch
burcho Hers geſtoſſen unb nach ſchaͤndlich vollbrachter That durch⸗
gegangen / daß man nicht das geringſte von ibm vernehmen koͤnnen.
Sonſten gab co auch vic verzweiffelte Mordbrenner / welche Mordbren⸗
Schleſien / und andere angraͤntzende Lande durchſtrichen / unb ſonder⸗ ne in Schle⸗
lich zur Lignitz allerhand Brandſchaden anrichteten. Sie zogen ſich ſien.
nachgehends herunter durch Meiſſen und Sachſen / allwo abcr Seine
Durchi. ber Herꝛ Adminiſtrator ju Magdeburg / ihnen mit einem
getruckten Steckbrief vorbauete / nach bem hoͤchſtgedacht Se. Durchl.
durch Dero weit unb breit fuͤhrende Correſpondentz von bic(er leichtfer⸗
gen Geſelſchafft / und abſonderlich von ihren Perſonen gar genaue
Nachricht erhalten: Unter die (en mar ein boͤſer Vogel / welcher blind /
und ein Reuſſe von Geburt war / der ſich von zween Knaben auff den
Jahrmaͤrckten hat mügen führen laſſen. Dieſer wurde in ber Compa⸗
gnie Spiritus genennet / weil er mit Teuffels Kuͤnſten / ſich unſichtbar
und veſt zu machen / und dergleichen hat umbgehen koͤnnen; auſſer der
vielfaltigen Wiſſenſchafft / kuͤnſtlich anzuſtecken / worinnen er Profeſ⸗
ſion ed —* —— MU 0
Von dieſen hat ſich cin yu Brieg in Schleſien eingezogener Bet⸗ t
ler / auff welchen die in £ignig / / Rauden / unb im Wolauiſchen ſitzende ei i
Mordbrenner bekennet / nac) bem er vorher gefoltert worden / unb zu einer ſelbſt.
einiger reſpiration loß gebeten / und nur mit bem Schenckeln einge⸗
ſchloſſen geweſen / mit einem von Lumpen / die er auß ſeinem Hoſenfut⸗
ger geriſſen / zuſammen geknuͤpfften Serick / an dem Stock erhenckt /
oder vielmehr erdroſſelt / welchenman bee andern Tags auf einer Sát e
Haut hinaus geſchleifft / und untern Galgen begraben.
Und ſo viel von den Geſchichten dieſes Monats; denen noch /
bißheriger Gewonheit nach / beyzufuͤgen / diejenige Acten / ſo bey noch
waͤhrender Reichs⸗/Verſamblung zu Regenſpurg ad Dictaturam
publicam eingegeben worden.
—— C-— — — — — —
A ij | Braun⸗
Ano 1:680,
Majus.
Deß Heil. Roͤm. Reichs Chur⸗Fuͤrſten und Staͤndten /
—
—
wegen der in bem jůngſt erlebten Reichs⸗Krieg / gegen die Cro⸗
124, DIARIUM Sonderbæe
Braunſchweig Zell/ und Braunſchw. Santo
veriſche Herren Abgeſandten Memorialia. Die Satisfa-
&ion der von ſelbigeñ Hoch⸗Fuͤrſtl. Haͤuſern auffgewen
deter Kriegs⸗Koſten betreffend.
Dict.den 24. May / 3. Junii 1080.
u ———— Reichs⸗Tag verordnete vortreff liche
atp/x. : |
Hochwuͤrdig / Wol⸗ und Hoch⸗Edelgebohrne / Hoch⸗ und
Wol Edle / Geſtrenge / Veſte / Hochgelaͤhrte Großg
HochgeEhrte Herren. |
Bzwar das Surfif. Hauß Braunſchweig umb Cunt
buͤrg / dem H. Roͤm. Reich / und deſſen ohne dem zum
Theildurch den verderblichen Krieg / febr erſchoͤpff⸗
- fe Staͤnden / mit Anmuthung einiger Satisfaction,
nen Franckreich und Schweden / dem gemeinen Weſen zum
Beſten / mit groſſer Ungelegenheit / und Betruck Ihrer Land
unb Leuten / angewendeten vielen / und uͤbergroſſen Kriegs⸗Ko
ſten / nicht gern beſchwerlich ſeyn wollen. | :
So babe jedoch ber ſambtlichen Herren Hertzogen zu
Fuͤrſtl. Fuͤrſtl. Fuͤrſtl. Durch.
Durchl. Durchl. nach dem Sie vernommen / daß einige Dero
hohen Mit⸗Alliirten / dergleichen Satisfaction ané Jide ibe
ehren reſolvirt, auc foldy 35r Suchen von theils oer Sobl.
eichs⸗Staͤndten / (0 temig mifbilligt werde / als yore Ihre
Ihre Durchl. Durchl. Dürchl. einem jeden die billig maffige
Wider⸗ Vergeltung ſeiner bent Publico zum Beſten erlittener
Gecfahr / und Schadens / ſo weit Ihro / unb Ihrem Fuͤrſt.
Hauß auch andern Reichs⸗ Staͤndten ſolches unprajudicir-
lich / gern gonnen / nicht luͤnger Umbgang —
|
e : 5
s — pet — — —
— m t
— —— —— — ———
UUENT * —
ca p— — S 8 E — — — -——-—À
EUROPAUM. (0 xX«&.
BSeſchichte.
fals auch Ihre wolbefugte / und auff aller Juſticz und Æquitäͤt n o 1489,
berubenbe precenfion dieſem hochloͤbl. Reichs Convent vorzʒu
fielen: Und gleich wie Dieſelbe oon bem geſamten fci. /
ſich deß Gezeugnuͤs getroften / bag Sie ihre Waffen jeder zeit
mehr su Wolfaͤhrt des algemeinen Vatterlands / und zu Ret⸗
rung Ihrer bedrangten Mit⸗Staͤndten / ale zu eignem Vor⸗
theilund Nutzen gefuͤhrt So haben auch Dieſelbe ju Dero
Herren Mit⸗Staͤndten das ſichere Vertrauen / Dieſelbe Ihre /
Ihr und Ihrer Landen hoͤchſten Unſtatten / dabey uͤbertra⸗
gene viele und unzehlige Gefahr / Schaden unb Ungelegenhei⸗
ken / nicht auſſer ſetzen / ſondern vielntehr Dero hohen
Generoũtaͤt / und Juſtitz , auff Ihre dem Publico geleiſtete er⸗
ſprießliche nutzliche Dienſt / billige reflexion nehmen / und Ih⸗
rem Fuͤrſtl. Hauß ein erkleckliche / und caiſonnable Satistaction.
in Rarmmg wuͤrcklich gedeyen zulaſſen / nicht abgeneigt
werden. |
"n Allermaſſen man dann an Seiten beg quent Hauſes
erbiethig / deßhalben kuͤnfftig ein und andere billige IN.
utbun / unb inzwiſchen P i vor⸗hoöchſtgedacht Ihrer
Xbrer Ihrer Fuͤrſtl. Fuͤrſtl. Fuͤrſtl. Durchl. Durchl. Durchl.
bie auf dieſem Reichs Convent verſammlete hochanſchentliche
Geſandtſchafften / ſamt umb ſonders dienſt und hoͤchſten Fleiſ⸗
ſes erſuhend / Dero hohen Herren Principalen / bi meiner
gnaͤdigſten Fuͤrſten unb Herren Qurchl. Durchl. Durchl. ge⸗
dechte / und hoͤchſt⸗ gemuͤſſigte De&derium, beſter maſſen und de
meiiori ʒu recommendiren / tmb (d) verbleibe
Meiner Großg. Hochge Ehrten
Herren /
Dienſtbercitwilligſter
o4 D$.
Anno 1680. .
uS. .
né DIAXRIUM Conbeten
Deß Heil. Roͤm. Reichs 10. 26.
Q
«P zwar bae Fuͤrſtl. Hauß Braunſchweig⸗ LNneburg dern Sell.
Rom. Reich / umb deſſen ohn bem zum Theil durch ben ve»
derblichen Krieg (cbr erſchoͤpfften Staͤnden / mie Inmsst
einiger Satisfaction wegen ber ín bem ſuͤngſt erlebten Reichs⸗Krieg / ge
gen die Cronen Franckreich unb Schweden / dem gemeinen Weſen qum
Beſten / mit groſſer Ungelegenheit / und Wedruͤckung ihrer Land und
Leute / angewendeten vielen unb uͤbergroſſen Kriegs⸗Koſten / nicht aer
beſchwerlichen ſeyn wollen. So haben jedoch ber ſaͤmtlichen Herra
Hertzogen zu Braunſchweig unb Luͤneburg Fuͤrſti. Fuͤrſti. uf.
Durchl. Durchl. Durchl. nach deme Sie vernommen / daß einige Do
ro hohen Mit⸗Allüurten dergleichen Satisfaction ernſtlich zubegeheca
rcíolv.rt/aucf) ſolch ibr Suchen von theils der loͤbl. Reichs Staͤndes /
ſo wenig mißbilliget werde / ale Ihr Durchl. Durchl. Durchl. einem
fco die billigmaͤſſige Wider⸗Vergeltung ſeiner bem Publico zum
Beſten / erlittener Gefahr / und Schadens / ſoweit Ihro / und ere
Fuͤrſtl. Hauß / auch andern Reichs⸗Staͤnden ſolches unpræjudicirlich /
gern goͤnnet / nicht laͤnger Umbgang nehmen koͤnnen / dißfals auc Ihre
wolbefugte / und auff alle Juftiuz unb Æquitàt beruhende Prætenſion,
dieſem hochloͤbl. Reichs Convent vorzuſtellen. Und gleich wie bio
ſelbe von bem gantzen Reich fich deß Gezeugnuͤs getroͤſten / daß fic Ihre
Waffen jeder zeit mehr zu Wolfahrt deß allgemeinen Vatterlands / umb
zu Rettung Ihrer bedrangten Mitt⸗Staͤnden / als zu eigenem Vor⸗
theil und Nutzen gefuͤhrt: So haben auch Dieſelbe qu Dae Java
Mit ⸗Staͤnden das ſichere Vertrauen / Dieſelbe Ihre zu Ihr unb il
rer Landen hoͤchſtem Unſtatten dabey uͤbertragene viele und unzaͤhlige
Gefahr Schaden unb Ungelegenheiten / nicht auſſer Augen ſetzen / ſon⸗
bern vielmehr Dero hohen Generoſitat / unb Gemuͤchs⸗Billigken
nach / auff ihre bem Publico geleiſtete erſprießliche nuͤtziche Dienſte /
billige reflexion nehmen / und Ihrem Fuͤrſtl. Hauß cin erkleckliche ub
raiſonable Satisfaction, und Erſtattung / wuͤrcklich gedeyen zulaſſen /
nicht abgencigt ſeyn werden. Allermaſſen man bann an Seiten deß
Fuͤrſtl Hauſes erbiethig / deßhalben kuͤnftig ein⸗ und andere 7 vrl
ele u M (dgt
— —
Geſchichee. o EUROPAUM. uw
ſchlaͤge zuchun / und inzwiſchen Nahmens vor hochſtged. Ihr. Durch!. Anno 160.
Ourchl. Durchl. bic auff — Se PM aia: Mil * Majus.
anſehnliche Geſandſchafften / ſamt unb ſonders / dienſt ⸗/ und hoͤchſtens |
Fleiſſes erſuchend / Dero hohen Herren Principalen/bif meinergnds ——
digſten Fuͤrſten und Herren O. D. D. gerechte / unb hoͤchſtgemuſſigte
Deſiderium beſter maſſen / und de meliori zu commenditen / unb
$c verbicibe
Meiner Grg. Hochge Ehrten Herren
Dienſtbereitwilligſter
| Khriſtoph Weſelohe.
MAT S £5 4 — * 7 1 P »! ub —— vá K 2
CAS UC pia i DU,
Deß 16 $0, Sabre
Sechſter Monat
JUu NIUS
genannt.
|
|
'
| Je Kayſerl. Hoff⸗Geſchichte dieſes Monat belangend / (o
Sontago den 16. dieſes / bcr von denen hochloͤbl. Nie⸗
| der⸗Oeſterreichiſchen Herren Land⸗ Staͤnden / über vorher
beſchehene gleichmaͤſſige Conſentin ung Ihr. Fuͤrſti. Gn. deß Hn. Bi⸗
| (chofe zu Wien / bey ber untdngft ju Ehren ber Allerheiligſten Dreyfal⸗
|
|
|
!
|
tigfcit neu auffacricbteten / unb ſelbigen Tags mit zwoͤlff oon weiß /
gotf und blau umbgete nen ſchoͤnen Fahnen gezierten Saͤule / angeord⸗
nete ſolenne Actus, wegen gnaͤdiger Abwendung derer uͤber die Stadt
Wien ein geraume Zeithero verhengt geefenen Peſtialiſchen Straf⸗
fen / ſeinen wuͤrcklichen Anfang; Da dann auff dem ſo genannten Gra⸗
hemn / zu beyden Seiten auff⸗ und abwerts / mehr alo hundert von gruͤnem
t annen⸗
^ C 7338 DIFRIVM Soyfett.:el
Anno 1680. Dannengeſtraͤuch gleich einer annchmlich erſcheinender fíebtica
Juss. —— Gallerie / zierlich gemachte Schwickbogen mit zweyen Poremiben,
unb zugleich bcp allen Fenſtern die ſchoͤnſten Schattirungen une
ſchiednicher Farben / und die Nacht hindurch / ebenmaͤſſig wie vorhin à
verſchiedene Coloͤre beſtehende groſſe Laternen breñend zu ſehen waren
Diieſem nach verfůgte ſich arfilid die in der Stadt befinbtiche Cleriſey/
fruͤhe Morgens zwiſchens. unb o. Uhr / in anc Steffano Jefe
Thumſtiffts⸗Kirche / auß welcher ju vorig beſchehener Verſamblamtz /
gedachte hochlobl. Nieder⸗Oeſterreichiſche Geiſt⸗ und Weltliche Je
ttti Staͤnde / wie auch die Herren Deputirten ju Verehrung ber im
heiligſten Dreyfaltigkeit / die deßwegen gegen oer Gelůbds⸗ Sduic
augeordnete Proceſſion / unter Begleitung ciner unbefchreibfichat
Wienge Voccks / (o wol hoher / als niedriger Stands⸗Perſonen / in fei |
ner Ordnung ihre Andacht dorthin fortgeſetzet. Bey gemeldter bicit |
Seulſen wurde / neben ber durch den Wol⸗Ehrwuͤrdigen Hn. P. ebria
Eechuͤtz / Suc. Jeſu, gehaltenen uͤberaus zierlichen Danck⸗ Sermon / à
bar raͤchſten darzu auffgebaueten / mit lauter Spiegelſcheiben verſehe⸗
nen (ct ónen Capellen / von dem anweſenden Pdbfi. Nuncio, in Affitti
rung zweyer hohen Praͤlaten / das hohe Ampt der H. Meß / unter kunſ⸗
reicher / in zweyen Choͤren beſtehender lieblicher Muſic | aud) vieicn
Ttompeten⸗ und Heerpaucken⸗Schall / (olenniffime celebrirt, fob |
gends bey Endigung deſſelben / Die Ruͤckkehr in voriger Ordnung pro-
colſionaliter hnwiederumb nad) gedachter St. Steffans Hohen
Dombſtiffts⸗Kirchen geuommen. Ncachmittags umb 2. Uhr / haben
die Wohl⸗Ehrwuͤrdigen PP. Dominicaner mit ihrer loͤblichen Bruͤder⸗
ſchafft cine gleichmaͤſſige Volckreiche Proceſſion / mit Mittragung
unſerer lieben Frauen Gnadenbilds / und vicler dabey befindlichen Fah⸗
nen / auch ſtetswaͤhriger Erſchallung der Trompeten unb Hecrpau⸗
cken/nach ber fcil Dryfaltigkeit Scule bewerckſtelliget / aAwo and
bey einer durch ben ordentlichen Sontage⸗Prediger / Hn. P. Angerer
gehaltenen Troſt⸗ und Lehrreichen Vermahnung vor dem haͤuffig vr
ſambleten Volck mit crbaͤbener Stimm der H. Roſenkrantz gebrttet /
und nach aeſungenem Lobgeſana / oer Ruͤckgang im voriger Ordnung
g. halte n worden. Endlich zwiſchen 7. und 8, M er] ward von der uralten
Si. Pe⸗
S
mmm e———— —- - - ^ A. — —— - - ——Ó——9À - — — —
PM - — —
O— £9 —.—— AO UAE UAMRRAD o 007 -
Land ⸗Geſchichee. EUVROPÆVM.
Se. ortae Kirch auf durch dero hochloͤbl. Bruͤderſchafft / —* Anto r£Bo
Tag diedritte Proccſſion / in Beyſein deß hinterlaſſenen Kapſ. Gio Juni
men deputirten Raths Dire&oris, Ihr. 3yocbgrd (fl. Excell. Hn. Con⸗
rad Baltaſars von Starenberg / und anderer vornehmen Cavallieren
und Dama / wie auch einer groſſen Anzahl gemeiner Leuthe zu mehr⸗
gedachter Seule verrichtet / unb (inb alfo / nach einer von bem Herrn
P. —— — Sandi Auguftini zulett gehaltener ſiunreichen
Lob⸗ Predigte / wie auch geſungener Litaney / die ongcorbnetgemefene
groſſe Solennitaͤten / ma Erzeigung tieffeſter Hertzens⸗Inbrunſt / mit
———— vergnugtem Troſt / gantz erfreulich vollzogen
o mid wurde allen und jeden ſeht ſcharff / und jtvar bey —
- &eibosunb Lebens⸗Straff / offentlich angcbeutet / Die inlicirte Bettge⸗ Vereinigung
wand / oder Kleidungen / da deren noch vorhanden / alſobalden anzuzei⸗ wegen der
gen / in Soll aber jemand dergleichen verkauffen / ober an fict erhandein tnficirtn
Marde / ſo ſolten bepbe/fo wo der Verkauffer / alo Kauffer / ohne einige Fieider uno
Gnade mit dem Strang / eine Weiboperſon aber mit dem Schwerdt
hingerichtet werden / da aber einer eíninficir es Kleid oder Bettgewand
heimblich behalten / und dadurch eine Contagion erwecken | uno ſtecken
tolrbe/fo ſolie der Coͤrper / andern jum Abſcheu / unter be Galgen ber
graben werden. Ingleichen ward auch anbefohlen / alie angeſteckt ge
weſene Haͤuſer und Gemaͤcher noch einmal auffs beſte ju durchſuchen /
auß zuraͤuchern / und zuſdubern
Hingegen nahme zu rag/obtoln daſelbft wegen der Contagion
gute Anſtait gemacht ward unb bie Medicamenten den armen Leuten
umbſonſt mitgetheilet —— ——— täglich zu / weßwe⸗
genuͤber acht tauſend von dannen gewichen / welche fich theils auff ihre
Gaͤther auff bem Lande begeben / cheils aber ihre Wohnung auff dem
freyen Feld nehmen muͤſſen / weil man (ic nirgends einlaſſen wollen. Sas
zu Prag waren vom 22. bif 29. "yunii 614. Perſonen geſtorben /
und hatte bas Lazareth über ſechshundert Inficirten :. gleichwol (afe
man nod, keine Beſſerung / und mar ber Adel auff ben Schloͤſſern ver⸗
- Freuet / die Dorffſchafften aber verfielen hin unb wieder an der anſte⸗
ckenden Seuche / weiches nfonberici den Vt ſehr beſ Mir |
azſter Theil.
- )
Bett gewand
Anno 16$o.
Junius.
- DIARIU . Wngarifde
e / in dem fic fog nirgends unterkommen koͤmen / fondern ſach auff
i ——— muͤſſen. Dieſe abſcheukche cle
verſpuͤhrte mon fonberfich auff der kleinen Seiten / welche fis biß au
bk Stiege deß Ratſchins erſtreckte. Damit aber ſelbiger Ober⸗Pilat
mit denen Leuten / ſo ſich hinauff retirirt / noch rein bleiben moͤchte / fe
wurde frin Cavallier vom Land twieder in die Stade / unb nicht cita eim⸗
ger Menſch in bas Schioß gelaſſen / unb war auch in allen drey Staͤd⸗
ten mehr nicht / als ein einiger Kauffladen offer die Juden aber vourben
gang eingeſperrt gehalten. Inzwiſchen tear zu beklagen / daß (o wol |
bic Geiſtliche / als Weltliche Aertzte ſich als Miedlinge erzeigten / eend
davon flohen; dahero viele / aaß Mangel der Leibs. Medicamenren / du |
Seelen⸗Artzney hoͤchſtens benoͤthiget geweſen waͤren / welche fie abet] /
bey (o geſtalten Sachen / nicht haben koͤnnen / und alfo in doppelten No⸗
then dahin ſterben muͤſſen. |
Ungeachtet aber ſolcher allgemeinen Land⸗Plage / fo wolte doch
bic Unruhe in dieſem Koͤnigreich noch nicht allerdings aufhoͤren: geſtat⸗
ten ſich dann die Buͤrger in dem Staͤdſein Neudeck / welches b
fen von Tſchernin gehoͤrig / ſich aut rebelliſch erzeiget / und auffſtoͤſfig
worden / weßwegen dann der Hr. Graff von Kuffſtein / nebenſt dem
Hauptmann Rumpetl / afe hierzu verordnete Kayſerl. Commiſſarien /
mit funfftzig Mann / welche man zu Pferde geſetzet unb Dragoner
Daraus gemo che / dahin gegangen; unb ifi bierauff von der Conmiffio
- €5táblein alle Gerechtigkeiten und Privilegien verfiercetrfoltez Jedoch
erkandt worden / bafi vier Buͤrger deß Raths gekoͤpfft werden / und das
fino auß groſſer Vorbitt zween davon begnadiget / ber Zoll, Einnehmer
aber / und ein Rathoherr haben das Leben laſſen muͤſſen / und iſft das
Staͤdlein su einem Dorff gemacht worden / alſo daß die Einwohnet
(auſſer dreyen / welche ſich vonden Rebelliſchen abgeſondert / und nicht
tit ihnen zuhalten wollen / inmaſſen fie deßwegen frey blieben) den
Bauren gleich ſeyn ſolten. Im uͤbrigen ſind die Vornehmſte / auf drey/
Jahr der Herrſchafft in Eiſen unb Banden qu arbeiten verurtheilet
Yogovifde
S sen faf
morden.
Hieran aber kehreten ſich die Rebellen in Ungern gantz nicht / ſon⸗
dern fuhren in ihrer Hartnaͤckigkeit noch immer fort; geſtalten ſie ſich
E dann /
A
OdddW; /— | — EUROPAEUM — 3t
dam / ben 4; eee] auf bie vier teufenbwerfidrd't / wnb in Clan jer ano 63,
Abri gehaufet / dahine in ſie / nach vem hierdurch vid Einwohner ſich von
dannen hinweg zu degeben / genoͤthiget worden / den Schichalda / beſſere
Ordre darinnen zuhalten / geleget. Die Hadnacken ſtuͤrmeten gantzer
vier Tage auffs Schloß Starykard / wobey ſie der Herrſchaft Unter⸗
thanen mit jum Anlauff zwangen / oder bic fid) deſſen weigerten / darnie⸗
ber ſaͤbelten: Der darinnen liegende Laxrzancky aber wehrete fid) tapffer /
und er ſchoß viel ſeiner eigenen Bauren / worunter auch Kurachzen toas
— — — — —
Bauren an auff zuſtehen / und die Ungern insgeſamt groſſe Vertraͤu⸗
ren. Denz7 zuvor / ſteckten fie Kaisniam / Meetzbud / und Ober⸗
Warin / ſamt dem Schloß in Brand / und beſchaͤdigten febr viel Edel⸗
leuthe. Gegen Abendruckte der Schichaida auff Neßlutzke; die eor
nigen aber hieben zu Koinitz uͤber zweyhundert Menſchen in Stuͤcken /
und andern Haͤnde und Fuͤſſe abgehauen / alles außgepluͤndert / und was
fic nicht mitnehmen koͤnnen / in die Aſche geleget. Teckely ſelbſt / ſtun⸗
de umb Derin / une hatte der Backoſch Schemnitz abgebrandt. Bey
ſeinem Corpo befanden fich viel frembde Voͤlcker / und fiengen auch bie
lichkeit utden Tuͤrcken zu machen /ja ſie hauſeten faſt éraer / als die
Taurcken ſelbſt Dannenhero ward General Caprara genétbiget / daß
ty cin Skaff ete nach ber anbcm/an oen Sapfert. Hoff umb Eutfat ab⸗
gehen laſſen muße. In Schleſien entſtunde gleichfals / wegen folcher
Eimfaͤlle ber. *Rebetieu/piderico Aufflauff / und groſſer Schrecken well
ſie bey der Seltza / in der Herrſchafft Friedegg / im Gebuͤrg bic Graͤntz⸗
woacht / ſo in fuuff tzig Wallachen beſtanden / angegriffen / dreyzehen ba»
von / ſamt dem Commendanten niedergemacht / die uͤbrigen aber uͤbel zu
gerichtet / und in die Flucht getrieben / auch darauff den Hochwaldiſchen
Hammer Friedland außgepluͤndert / die Bediente mit fich gefuͤhret / de⸗
nen Beamten / ſamt andern vielen / die Sópffe abgeſchlagen / die Kirchen
beraubee / Weiber unb Jungfrauen übel tractirt / und hernach das
Staͤdtlein Franck enſtadt außgepluͤndert und abgebrandt; Sie wur⸗
ben abet nachgehends ziemblich darumb geſtrafft / ale man ihnen ſechs⸗
hundert Schultziſche Dragoner nachgeſchickt / welche ſie ertappt / und
der Rebellen micht nur zzo. auf dem Platz erleget / ſondern ihnen auff
ſiebentzig tauſend Glen werth focum | nebſt wrofig efangenen
X Od
wieder
jus.
[c 1030. richer d — Hier auff ſchaene co / ole wolten ſich bie
einer grofſen Macht in Ober⸗ unb Nieder⸗l
und daß der Teckely die —*ã m
DIAKIUM
ju einem Vertrag bequemen / und ſchickte deßwegen der Cre
— ——— adc mant oe eai
cten zu ap ajeſt.n [| w der
vis war/babbis Jeſuiter auf fcibigem &dnigr odii — —
henen 538
Dann erſtuch war Ihre Kayſerl. Majeſt. nicht gencigt / bet Rebeke
Vorſchlaͤge anzunchmen / ſondern dieſelbe mit aͤuſſerſter Macht zu ver⸗
folgen ; andern Theils folgete bent Biſchoff alfobalb ein onbrrer Cup
rier biß nado Lintz nach / weicher berichtete / Nh hti Taurcken me
—— — 4
——
Tartarn von deß
feb
— von Df mitico d
einer auſe hnlichen Art Tere fn coercet / wb
ben Petroti conjungirt , gt welchem Taͤrcken
acte Pani ole armorbenen
ſen / unb num in bic zehen tauſend Mann ſtarck waren. Ihr
war / an dreyen Orthen deß Landes ſtarcke Einfalle ju chun / weiches
— orar atem hvoferm Baa nidi urd) Zuſam⸗
menzichung ber Voſcker ouf Boͤhmen / Schleſien unb Rem wt
Verlegung derſelden an die Orángm / Widerſtand waͤre gechan
worden.
— Slot Im Koͤmgreich pole ſtunde ce cGomáflia nicht zum Beſten /
ides ncju £embera cingejogena üadiricbt/ abfenberlich aber mbfcbr mad
in dem die Annaͤherung ber Grürd'em unb Tartarn durch
— — — 4
unb Tartern drůcklich in denen allda von dem C ron» Unter⸗Feldherrn eingdauffau
beſorget.
unb fofortbeym Trompeten⸗Schall publicirten Univerfaliencon-
firmi worden; Maſſen bonn darinnen / bof bereit etlich tauſend Tan
tarn unter Caminiec angekommen / benen noch mehr andere / ſamt der
Tuͤrckiſchen Armee folgen ſolten / embbaf bas gantze Taͤrckiſche
hen nur auff die Cron Polen gericheet waͤre / iſ —— anb be
F allben / ſo wot hohen / als nidrigen eren ernſtlich / und bey
bc Straff / nat Coxfiunmg t rico» / (dto / ——
Beſchichte. EUR OQ P £ UM, "t.
fich ohne Verzug inbas £agerunter Tremlowie zu begeben. Hieruber Anno i680,
$8 zu Lemberg alfobalbunter dem Volck cine nicht geringe alteration Jusius-
entſtanden / ſo abet hernach is etwas geſtullet ward / in dem man immit⸗
edt eylend von dannen Stucke / Pulver / und andere Munition nad)
bein Laͤger gebracht / zu weſchen fid) auch beſagter Cron⸗Unter⸗ Sel
herr in eigner Perſon biß unter Kann begeben / aba noͤthige Anſtalt zu
machen. Moſcowitiſcher Seiten ſetzte man ſich unter Krow beſtens
in Poſtur / um ward uͤber dieſes nod) ein Auffbott der Coſacken durch
bit gantze Ukraine jenſeits deß Dniepers publicirt, auch zwo Bruͤcken
über ſelbigen Fluß eylends gebauet. So erhielte auch der Obriſt Pi
lawoly von Ninemiew Nachricht / daß an tie Horden in rpm und
Bialogrod vonder Pforten Befehl ergangen / daß fic) fo bald bie Tũr⸗
ckiſche Macht über die Donau wuͤrde gegangen ſeyn / zu Felde gehen
ſolle. Alſo fehlete jum Kriegnichts mehr / ale eine Urſach auff zuſchla⸗
sav Nichis deſto weniger ward bie Sachen theils mit Brieffen teile
mit nod) unterbauet / geſtalten bann diefen Monat eín
Geſandter von ber Pforten an die Cron abgeordnet wurde. Deſſen
aber ungeachtet | lief fich die Gefahr jefdngerfe groͤſſer an / fo daß die
Leute / zumahln der Adel / tr Viehe nach der Weiret an ſichere Oerter
wreiben lieſſen / weil fic (i eines Einf als der Tartern befahreten / derer
ſich eine groſſe Menge unter Chocim auffhielte / wohin fic auch vor
wenig Tagen alleriey Proviam zuſammen gebracht hatten. Indeſſen
ſchrieb ber Tuͤrckiſche Baſſa aug Caminicc an ben Unter⸗Feldherrn /
baf man dahin bemuͤhet fco moͤchte / damit ber Tuͤrckiſche Geſandte
bey Ihr. Koͤnigl. Mafeſt. in kurger Scit ſeine Abfertigung wegen der
GSraͤngen erhielte. Der Bꝛieff lautet in Copia alſo.
Quern d tetmbe /bem großmaͤchtigen Feldherren
ui Cron Dole gebe GOtt fanaeé Pn t: ! tvít cd MS ufa
gebuͤhret in der Bruͤderſchafft zu leben / ſo gruͤſſe ich dich / unb von Game
thue meine Ankunfft zum andernmahl kund. Dieſen Brieff niec an oen
ſende ich mit guter Zeitung bey meine: Ankunft ab / von meinem Polniſchern
Herren / bem Kayſer / Herren uͤber affe Server / Monarchen nerd»
über die Monarchien / we Liniberminedgen / umd allein herrn
Herr
— — —
—u meliter⸗Kirchen noc übrig gefangen Geſeſſenen gleichfals der Proceſ
gemacht. toen / gantzz loß geſprochen etliche auff zwey / und mehr Jahr ins Zucht
134 DIARIUM debate
Anne 1689. Herrſchenden. Nun komt die Zeit / daßwir brüber lich / und ia
Junius. uter Verſtaͤndnuͤs / wie (m Anfang / alſo auch ned) zetzruud fo
ben ſollen / welches aud) mein Herr / der Kayſer wuͤnſchet / baj
bit Scheidung der Podoliſchen Graͤntzen / laut unſerer Tracta
ten / mit euch geſchehen moͤchten: Derowegen mein Herr / der
Kayſer / mir anbefohlen / daß ich einen Menſchen zu S eM |
ſenden ſoll ) welchen ich dann hiermit abfcbife / unb dieſer n
Machemet Aga / weßwegen ich bann ben Herren / als meinen
Freund bitte / daß er ihn nicht auffhalten / ſondern one Derya .
. gerung an ben Koͤnig abſenden wolle. So bald ber Koͤn
meinen Geſandten wird abgefertiget haben / und was ereo.
gen Theilung der Graͤntzen verrichten wird / ſoll bem Syer ru be :
richtetwerden / vor allem / daß wir moͤgen gleiche Leute / ſo wel
wir von unſerer / als ihr von eurer Seiten abſenden.
Die Tuͤrcken Auf dieſes Schreiben verzogeſich die Abfertigung der Gejonbra |
ſchen ihre vom Koͤnigl. Hofe gar nicht lang / ſondern «o reyſete derſelbe mit die⸗
verſchiedene fer Erklaͤrung gar bald von dannen: daß nemblich Ihre Majeſt. Con
Zuͤge fort. miſſarien gu dieſem Werck verordnen / und eylends abfertigen / attic eic
viel Leute Sie ihnen ſenden wollen / zu wiſſen thunwerde / damit di
Tauͤrcken auch ſo vicl an Mamſchaffe ſchicken moͤchten. Es bebumat
fich aber der Koͤnig außdruͤcklich dabey / daß bie Tartarn weg 6feiba |
ſolten / bamit dieſes muthwillige Geſinde keinen Zauck / modollagdo
genheit verurſachen moͤchten. Dennoch ſetzten die Tuͤrcken / uner ach⸗
tet dieſer Tractaten ihre unterſchiedliche Marche fort / und muſten ſe
J wol bit Voͤlcker auß Rumlia / Macedonien / Boßnia / und vorm aat
tzen Geſtade deß weiſſen Meers / unter dem Geraskier Karam / und ge⸗
dachtem Machmet Baſſa / welcher Stadthalter geweſen / ſich (amba.
unb marchiren. | .
Gefangenen Den 24. dito Vormutag / wurde deuen / wegen ruinirter Cani
wegen ruiniꝛ⸗
to ir vad gemacht / da dann ihrer fuͤnff / nebenſt einem Lehrfungen / nach vorh
Mr Proceß ergangener Vermahnung / ſich fuͤrohin für dergleichen Ungebůhr gu
bauß /
Land ⸗ Geſchichte. ELVXOPMÆVM t2?
Se. Peters Sich oup burdo bero hochloͤbl. Bruderſchafft / on bicjem Anno ré&o,
Tag diedritte Proceſſion / in Beyſeindeß hinterlaſſenen Kayſ. Giebeis Junius.
mm deputirten Raths Directoris, Ihr. Hochgraͤffl. Excell. Hn. Con⸗
tab Baltaſars von Scearenberg / und anderer vornehmen Cavallieren
unnd Damen / wie auch einer groſſen Anzahl gemeiner Leuthe zu mehr⸗
echachter Seule verrichtet / und ſind alfo / nach einer von dem err." .
P. Abrahamo, Ordinis Sancti Auguſtini ufegt gehaltener ſinnreichen
bb⸗ Predigt / wie auch geſungener Litaney / bic angcordnetgeweſene
gareoſſe Solen nitaͤten / mi Erzeigung tieffeſter Hertzens⸗Inbrunſt / mit
ſcdermanniglicho vergnagtem Troſt / gon& erfreulich vollzogen
Hernaͤchſt wurde alles snb jeden [cfr ſcharff / und zwar bey Nuͤtuche
Leibo/und Lebens⸗Straff / offentlich angedeutet | bie in&cirte 9Dettges Vereinigung
wand / oder Kleidungen / da deren noch vorhanden / alſobalden anzuzei⸗ wegen der
gen / n Sall aber jemand dergleichen vetkauffen / ober an (ich erhandein inſteirten
mWarde / ſo ſolten beyde / ſo wo ber Verkauffer / alo Kauffer / obne einige Ae und
Snade mitbon Serang / cic Weiboper ſon aber mitbci Schwerde Bettzewant
tret werden / da aber einer ein inſiciri es Kleid oder Bettgewand |
heimblich bcbalten / und dadurch cnc Gontagion erwecken / unb fedi en
wuͤrde / ſo ſolte der Coͤrper / andern sum Abſcheu / unter be Galgen be⸗
graben werden. eIngleichen ward auch anbefohlen / alle angeſteckt ge⸗
weſene Haͤuſer und Gemaͤcher noch einmal auffs beſte zu durchſuchen /
auß zuraͤuchern / unb zuſdubern.
Hingegen nahme zu Prag / obwoln daſelbſt wegen der Contagion
gute Anſtait gemacht arb) unb die Medicamenten den armen Leuten
umbſonſt mitgetheilet worden / die Zahl ber Todten täglich qu / weßwe⸗
genuͤber acht tauſend von dannen gewichen / welche fich theils auff ihre
ban Lande begeben / tcheils aber ihre Wohnung auff dem
freyen Feld nehmen muͤſſen / weil man ſie nirgends einlaſſen wollen. Do⸗
$09 qu Prag waren vom 22. bif 19. Inmi 614. Perſonen geſtorben /
und hatte bae Lazareth uͤber ſechshundert Inſicirten; gleichwol (afe
man noch keine Beſſerung / und war der Adel auff den Schloͤſſern ver⸗
ſtreuet / die Dorffſchafften aber verfielen hin unb wieder an ber anſte⸗
daba Seuche / welches inſonderheit ea Roſenden ſehr Madri
cle
— — — — —
| | azſter Theil.
à ol
i36 DIARIMN M Sqhwcd. nñ Din. Seſchi
Ansc 1680. nenden Luncenn vollem Gewehr. Cr. Excell. Sraudiücitbefange
Junius. hatte man von derſelben wunderüche und bicite mictpr
bafi dafuͤr / als daß Sie ctas einbekommen / ſo Dao £moerfdn
Dantſches Gu Copyenhagen tourbe ju Eingang bieſes Monats eim 5
—— —— id renovitungſelbiger Stadt Gaſſen in Daͤruſc
Saumerung Sprache dieſes Inhalts publicirt: Daß in allen Otrafkn bae »t
der Gaſſen. — * Steine aufgehoben / und auff $óuigt. !
. geuicur: nad) ben Waſſerguß ſollen geleget werden. Und bansit j
vcrgdem
ches ordentlich zugche/ pis ien
ihrem eigenen Gefallen nad binfüro bie Straſſen pflofam zu Caffe
Zu eilfertiger B forderung dieſes Wercks aber/ bot bcfige €5ta
WMagiſtrat bain zuſehen / daß an —— *—
Mangel erſcheine / ingleichen auch cine benoͤthigt
oder Miſtfuͤhren zu verſchaffen / welche *
Morgen bey Eroͤffnung der Stadt⸗Pforten f ftp — / r
.— Vnreinigfcit beyzeiten hinweg ju fuͤhren / wofür dieſelbe im C omnas
bi 6.6 im Winter aber 5. bif 5. B. fur jeden Wagen / nach dem dreſelb
goß / ober kiein ſind / — Oie groſſen Wage
ſollen 14. Quartier lang / vierchalb hoch / und unten drey breit / atc De
boy ringaumb geſchloſſen unb dichte fea / damit kein i lnrath Deremia
fallen koͤnne / widrigen gallo ber Fuͤhrer / fo ferm er den ſelben nicht ftbi
Fracks wieder hinweg ſchaffet / mit dem Halseyſen ſoll geſtrafft werden
Auſſer dicſem iſt andy allen unb jeden ine kuͤnfftig ernſtuch verboteen / ſ
wol zu Waſſer mit Prahmen oder Boͤthen / als auch ju Lande mit Wo⸗
gen / nicht allein bey Verluſt der Schiffo⸗Gefaͤſe / unb Wagen / (ow
dern auch bey acbübrenber Straff einigen Straͤu⸗ Sand in die Cni
Mig cn —* irm pre AD ^E i
en tial. / Friederich / Dose
ſtags den efe n —2 Koͤnigl. Frau WMucter / unfen
Coppenhagen auff Dreniuggard bewirthet / und mit der Jagd in etwat
divertirt worden / worbey bam Ihr. Konigl. Hoheit / nach Dao Sw
gend / fich ſehr hurtig und artig bewicſen haben / auch ſo accurat ám
Schieſſen / daß fid) alle Anweſende hoͤchlich barüber má
fan. Uno fovidauc ven Schredenun O
natu. Gp. EUROPAZUM. | sz
; So vid f Engeland / dahem uns bie Hiſtorifche Ordnung Anso sto.
vallégounmu(oemafcba nia; amtorimparlamentnitbt / wie ſie um 2
Wit Fronckreich daran waren. Theils muſten ſie fich fürber ungetreuen —— |
Nachbarſchaft fuͤrchten / im all Franckreich dem Appetit zu den C pas reichmicht
niſchen Niederlanden fernernachhangen wuͤrde / worgegen zwar Der.
Aller⸗Chriſtlichſte Koͤnig oie Gron Engeland verſichert hatte / daß e
dieſes 1odo ſte Jahr wider die Spaniſche Niederlande nichts vorneh⸗
men wolle. Andern Theils / ſo ſchiene Franckreich auff Engeland
ſelbſt deg wegen disgeſtirt zu ſeyn / weilman auff · dem Engliſchen Ge⸗
waſſer etliche Frantzoͤſiſche Schiffe / unter dem Vorwand deß Crac
fſtreichens / auffgehalten / dervwegen man auß Pariß ſolche Jalouſie gar
Außfuhrlich ſchriebe / daß der nig deßhalben willens ſeye / im Sall ſol⸗
| FAM * nmicht baldwieder befreyet werden wuͤrden | Engeland oen
| Sire anzukandigen.
Derowegen hatte ber Koͤnig von Engeland Urſach / ſichnach ei⸗Engelands
| ner Alltantz umbzuſehen / welche er bey der ron Spanien eben zurech⸗ lans mit
ttr Zeit anbrachte. Spanien ſelbſt ſahe ſichnach dergleichen umb / in⸗ Spanicn.
dem es eden das / was Engeland / zu beſorgen. Alſo kam endach eine
Defenſiv- Allianrz zwiſchen Cr Majeſt. und der Cron Spanien zur
Rich tigkeit / dergeſtalt / daß im Fall der Koͤnig in Franckreich einenvon
beyden angreiffen wuͤrde / einer dem andern auff ein gewiſſes beyſtehen
ſoite. In ſoichem Sall obligirte ſich bie Cron Spanien zu Land und
Waſſer das ihrige bep zutragen. Es fama aber die Puntten tiefer Al⸗
fiant nicht alle ans Liecht / ohne daß man erfahren / daß dieſe Alliantz auff
dreyzehen Jahre geſchloſſen / aand alles darinnen benemet worden / wie
von jedem "A Liberi. adm alſobaid beyzuſchaffen. Gleich⸗
vvottotih fete Engeland / auch Ihr. Kayſerl. Majeſt. mit in dieſer Al⸗
fate zu haben. Deßwegen auch der Koͤnig deß Sapfert. Abgeſandten
Sectezhrii als dieſer ſhme / als Mediateurn uno Guararten deß Nim⸗
mogiſchen Friedens / gegen die widerrechtliche Proceduren deß Koͤnigs
in Franckreich / ſo einigen Gliedern deß Roͤm. Reichs angethan wuͤrden /
und dem Weſtphaͤliſchen und Nimmoͤgiſchen Frieden ſchnurſtracks
entgegen waͤren / Abergeben / alſo antwortete: Daß er ſich nicht darauff
klaren fónte / wen er nod) nicht allerdings davon unterrichtet waͤre;
azſter Theil. . € Toorbep
Anno 1686.
Junius.
DIARIUM
Engelaͤndi
2 auch zu erkennen gegeben / daß er aer ſaͤhe / daß Ihr. Kayſ⸗
Majeſt.mit in die Alliantz / ſo ermit Spanien —* tretceméd)
alebaun (oltc'/ / wann bic Ratification gebachter A
waͤre / das Parlament alſobald verſamblet werden / damit der Fricde
Europa verſichert wuͤrde. Zu dieſem Ende gienge der — Sr
ale Konigl. Extraordinar-Envoyc,antn C
ſchen / und Sürf Braunſchweig · Luͤneburgiſche ———
Farſt. Haͤuſer / wo můglich / zu bereden / bie vorgeſchlagene Cinati
Alliantz anzunchmen / weßwegen dann auch Se. Majeſt. vor beri
Prorogation deß Parlaments / teil ſelbige noͤthig zu ſeyn erachtai
Unterhaltung die ſer Alliantzen cine ſtarcke Armee auff ben Beine
halten / beſchloſſen / das Parlament bcrenttvegen eher zu beruffen |
von demſelben Geld zu begehren / Voͤlcker damit zu werben. Um⸗
mit Se. Majeſt. in ſolcher Ihrer vorſichtigen Verfaſſung bud
Jorckiſche Sache nicht gehindert werden moͤchte / ale lieſſe exi
Verfagung thun / daß der Hertzog von ort fich au bem Supe
ſo lang begeben ſolte. Der &ónig von Franckreich afunbigte dititi
Anſchlaͤge / und ſchrieb derhalben einen (cbr tocitidu(ftégen /unbgugil
überbie moffen bóffiichen unb obligancen Cbrieff an. €5e. tail
Engeland / durch welchen er Dieſelbe nochmals Perficperte mie un
— (dy Niederlanden ím geringſten nicht zu beruͤhren / noch
gen. Cr brachte es aud durch dieſe Hoͤfflichkeit bep ped cien p»
(anb fo weit / daß das Parlament biß in den Monat November ofi
ſchoben wurde.
Was tium hiebevor ber Kapſ. Abgeſandee in einem il
an Se. Majeſt. von Engeland / wegen Mediation wider bae Grat
ſiſche feindliche / unb bem Nimmoͤgiſchen Frieden allerdings queen |
lauffende Verfahren in particulier geſuchet ^ ſolches marbnunndi |
auch von der geſampten Reichs⸗NVerſamblung ju Regenſpurguc
nem an oe Konig abgelaſſenem Schreiben einhelliglich begefrt; wd
aber daſſelbe in dem Appendice deß vorhergehenden Theils / pog. i
bereits cíngebracbt worden / als wollen wir Den —*&
Znſtand mit ſer dahin verwieſen haben.
43A, .
CA bor gulam mit der Siade Tanger / (werome |
—
— — — — — -
^
Geſchichte. B EUR OP /£UM. 2 19
reits droben it vorigem Monat Erwehnung beſchehen /) Belangenb/ fo Arno 153o.
berichtete ber Lieutenant Weter / welcher ole ein Expreſſer in acht zehen Junius.
Tagen von dannen kommen / daß die Beſatzung in dem Fort Henriet⸗
ta / wie ſie geſehen / daß die Mohren ſehr groſſe Brechen in ben Wall
gemacht / und ſolchen umtergraben / ſich am 23. paſſato auff Diſcretion
ergeben. Die inder Schantz Charles aber / ohngefehr i0. Mann
ſtarck / weil fic fich in eben dergleichen Zuſtand befanden / hatten endlich
beſchloſſen / ſich durch die Mohren nach der Stadt durchzuſchlagen;
zu welchem Ende ſie ein Zeichen gegeben / daß ſie durch einen Außfall
auß der Stadt ſecundirt mate moͤchten / ſo auch mit 45 Mann gc
ſchahe. Nachdem ſie nun die Stuͤcke vernagelt / und alles was muͤglich
war / in die Lufft geſchickt / ſind fie mit dim caen in der Fauſt auff bic
Mohren loß gegangen / alſo daß ſie auch durch drꝛey Trencheen glücklich
paſſiret. Die vierdte aber war ihnen zu ſchwaͤr / und weil die Mohren
| («Br ardt alba geweſen / ſeynd ihrer nur dreyſſig / worunter der Capitain
John / durchkommen / die uͤbrige aber ſeynd alle niedergehauen worben;
woruͤber die Mohren groſſen Triumph gefuͤhret / und dannenhero die
Belaͤgerung ber Staͤdt Tanger deſto eyfferiger fortgeſetzet.
Nachgehends aber ward abermals ein Stillſtand auff vier Mo⸗ Mohren ma,
nath gemacht / worauff die Mohren ſich von ſelbiger abgezogen / entwe⸗ chen einen
der der bevorſtehenden groſſen Hitz ju entgehen / ober tvcil fie am glůck⸗ Stillſtand
uchen Fortgang / im oll ſie die Stadt ferner attaquirt haͤtten / ge⸗ auf vier Mo⸗
zweiffcit. Auff ſolche eingelauffene Nachricht deß getroffenen Still⸗ nat.
ſtandes / hatte Se. Maſeſt. Dero Rath zuſammen kommen laſſen / wor⸗
inen weitlaͤufftig gehandelt worden / wie viel / unb toas für Succurs
nach Tanger qu ſchicken noͤthig ſeyn moͤchte / und ward darauf refol-
virt, gedachten Ort mit fünff tauſend Mann / ſamt allen darzu behoͤri⸗
ge Bereitſchafften zu verſchen / damit man / wann bic Mohren nach
Ernde ica kommen ſolten / ihnen das Haupt biethen koͤnte / nicht
allein den las zu defendiren / ſondern fit aud) auf ihren Wercken zu
treiben. Verhalten
Auß Engeland begeben wir uno wieder uͤber die See nach fol. V. —8—
land / allwo dann inſonderheit ju berichten vorfaͤllet / daß die Herren Ge⸗ oes anaetra.
neral Staten nicht ohne Urſach befoͤrchteten / es moͤchten die Anforde⸗ acer Xt
ei. rungen / liane.
—
140 DIAKRIUM ,
Anno r&Eo, rungen / welche Franckreich auff Cpaniamadite/ bie naͤchſte Materi
Bejus. zum Krieg hergeben / wodurch alle erneuerte Zuſage gebrochhen⸗/ und
Wuoaſſer gemacht werden koͤnte: Dannenhero die HRerren Staaten ſi
genoͤthiget befanden / eine Parthey / die fic yu ibrem Vorcheil am bequ⸗
meſten urtheilen wuͤrde / zuerwehlen; Zumalen (ie bep jetzigem S08
su befahren / es koͤnte und moͤchte ihnen die Neutralitaͤt kũnfftig me
ſchaͤdlicher / als der Krieg ſelbſt ſeyn. Sleichwol nahmen fie ſich bal
innen ſehr genau in acht: dann ob gleich die Gron Engeland die Sen⸗aite
noch immer ihrer guten Freundſchafft / su Huͤlffe und Unter haltu
deß Staats / der allgemeinen Ruhe / unb der noch übrigen Nederland⸗
verſicherte / ſo wolten fic ſich doch lieber der Gemůther erkundigen / us
eine gemeine Freundſchafft ſuchen / ale (icf) in eine offentlichhe Allian
einlaſſen. Gleichwol muſte man hoͤren / daß Se. Majſeſt. von €»
gelandſich mißfallen laſſen / bap fe wol außwertige Fuͤrſten / afe aud
bie Staaten die vorgeſchlagene Alliantz nicht eher antretten wollen / ehe
und bevor bae Parlament oie vorgebrachte Conditionen cingemill
ext / undunterſchrieben haͤtte / ungeachtre fie ſehr zweiffelern / bag
Franckreich den mitihnen grmachten Frieden treulich halten wurde; zu⸗
mahlen dieſe Cron nicht unterließ / die Commercien ihrer Unt
zu befoͤrdern / und immer etwas zu begehren / welchſes wider den gemach⸗
ten Frieden zu lauffen ſchiene / wofern ſie nur ihre Schiffahrten dadurch
beveſtigen kunte. Einige Frantzoſiſche Geſandtenwendeten bie Un⸗
ſachen deſſen ein / und gaben vor / als wunn ſolche Friedens⸗Verkehrumg
daher entſtanden / weil der Eſtaat bic von Franckreich angebottene Al⸗
zb ang nicht haͤtte annehmen wollen. EE
Franckbeich Weilauch durch die Eroberuugdeß Sortedu Cap:vert , tpfi
Bezeigen at ches der Comte d'Eftree vor bcm. Friedensſchluß dem e ſtaat abge⸗
gendie Ver⸗ nommem / bit Gron Franckreich einig und allein von dunnen biß nach
einige/unb — Andrea / und Engeln zu handeln / ſo fienge er zu ſolthem Ende an / einige
Spaniſche Schiffe außruͤſten zu laſſen / ſolche dahin zuſenden / unb nahme Leuthe
Aderlande. darauff / weiche zuvor in Dienſten der Guineiſch⸗ oder Aft: Indiſchen
Compagnie geweſen. Ob nun wol der Herren Staaten Abgeſandter
zu Pariß vorgeſtellet / daß ſie ihres Orts / dazumahlen als gedachtes
Dort noch inihrem Beſitz geweſen / allerley Nation frey auf der Seiten
ppm
Lo LL Al. m —
a — amm m — - -
— — — — — — - ^ -— aw 20 —— Main REA — — — — — —
|GM IS - — EUROPAUM. . " ur
| son Guinea aulanden laſſen / und kein Eigenthumb / oder Souverani- Tunius
| tü£pravendirt noch begehret: / aufgenommen / (otocit man mit eítat
Stuck⸗Kugelringo umb die Veſtung ſchieſſen koͤnnen / ſo ward boc) —
dem Abgeſandeen darauff geantwortet / daß Der Eſtat (cin Recht nicht
alſo / wie Franckreich bao (cine wuͤſte / und daß man ſolches bald / ja bey
ben Eingebohrnen ſolches Landes felbſt attia machen wůrde. So hat⸗
ne 1680.
e irambieiy anch fermes ibm veialidy veraenomurer/ finc Gon —
wmercien unb Handlungen in denen Orientaliſchen Indien zu treiben;
und der entwegen den Staat erſuchet / auff keinerley Weiſe ſith darwi⸗
der zu ſetzen / auch diejenige Officirer / ſawon ber Oſt⸗ Indiſchen Com⸗
| pagnie brurlaubet worden / wanndirſelbe in Frantzoͤſiſche Dienſte gien⸗ |
gen / nicht umolcftirenweitn ſolche / bey Annehmung der Dienſte un⸗
ttr bemeldter Compaguie jedesmals ſchweren muͤſten / in Ewigkrit kei⸗
nem Herren / oder frembden Fuͤrſten zu dienen. Nun ließ zwar oer Koͤ⸗
| nig von Spanien nacher Bruͤſſel Befehl ergeben] denen Frantzoſen / |
| unerachtet vieler von ihnen veruͤbter Inſolentien / keine Urſach zu einem
neuen Krieg zugebru: Weßwegen man danntrachtete / allem Muth⸗
| willen / thrils diſſimulirend/ thrila proteſtirend zu begegnen / ſo fordertẽ
nichts deſto weniger bie Frantzoſen nicht nur die herumb gelegene Doͤrf⸗
| ferunt Schloͤſſer fonbam beſetzten auch die einen QR ufqueten: Schuß:
| von Neuport gelegene Bruͤcke. Uber bif machten fic taͤglich neue An⸗
f nuunbmril ſie ſich bereits indie Vorſtadt ou 9 lamur einge⸗
leget / ſo wurde om Printzen von Borbançon, Gou verneurn alda / an⸗
woachendes Augzu haben. So kamen auch zwey Hollaͤudiſche Re⸗
gimenter gu mehrer Verſicherung dahin ingleichen war die Beſatzung
In ſolcher Zunoͤthigung nun fuhren die Frantzoſen taͤgliche fort / unb:
wolte nunmehr geglaubet werden / was man beſomet / nemblich / daß der
Srontofiy Qj cien auff nichts anders zielt / als daß nur die Nieder⸗
lande taͤglich / und brharriich moͤchten beſchwaͤret werden / ſo lang biß
endlich ber Haupt⸗ Anfchlag an den Tag kommen wurde. Sielegten
bie Huldigung uͤberall an / worzu fic die Geiſtlichen ſo wol / als Weltli⸗
ymipoananiu verjagiam dichentger Dee welche nic Pulbigem
0 üfj to
L
" r
mif zwey andern Hollaͤndiſchen Regimentern verſtaͤrckt.
befohlen / ſich dorthin su begehen / und auff der Frantzoſen Beginnen ein |
Anno 1080.
J use
142 DIARIVM | fulnbigé
wolten: auch beſetzten fic unterſchieduche Poſten in ber Grofffcibaff
Namur / welche ſie zu ihrem Vortheil brauchen kunten. Bey Man
beuge langten zuoͤiff tauſend Frantzoſen Fußvolck / bem in furga
Zeit cine flard'e Reuterey folgen ſolte; welches dann ſelbiges plattes
Land in groſſe Furcht ſetzte. Zu Ryſſel verſamblete fich ebenend (fia
viel Volcks / und verweiterten ihre Graͤutzen auff ſeibegem Bodenje
mehr unb mehr / geſtalten ſie dann auch bic Stadt hefftig brgeorten/ um
ínter Provintz Lutzenburg zwey vefte Schioſſer wegnahmen / mit Be⸗
drohung / die ſchoͤne Abthey Waſoor einzuaͤſchern / auff den Fall fetbiar |
bcm Koͤnig nicht ſchweren wolte. Eo waren auff denen éugenburgr
ſchen Graͤntzen einige Srantófifcbe Pferde / wegen verweigerter Zah⸗
ung deß an Spanien verwilligten Zolls / angehalten worden / weiches
veruͤbeten / und der Koͤnig in Franckreich ihme die noͤthige Volcker / fic
ſtracks bep ben Frantzoſen Zorn erweckte / daß ficim Nahmen deß Dau
phins am Spaniſchen Hoff ſich darwider beſchwaͤreten / und zuglerch
Repreſſalien zu gebrauchen droheten; wie fic dann darauff im £ugav
burgiſchen / der Derter Rodegreve / und Koͤnigsmachern ſich bemaͤchti⸗
get; welches bey Hofe viel Sorgens machte / daß der Printz von Chi⸗
moy ín ber Nacht dahin eylen muſte / noͤthige Auſtalt daſelbſt zu machen.
Unterdeſſen arbeiteten die Frantzoſen jur Dornay nod) gar ſtarck an der
Artillerie / und andern Kriegs⸗Macterialien / wohin fic f brote zu ihrem
Gefolge noͤthige Pferde kommen lieſſen. Ein abſonderlicher Knoten
aber war / daß ein Frantzoͤſiſches Laͤger zwiſchen Warneton und Ma⸗
nin / andem Strom Liß in Flandern / wie auch eines zwiſchen Tourmay
unb St. Arnand / unterm Commando deß Comte de Mombron a3u
ſtehen kommen ſolte / wozu die Xi cutereo (ich alſobald einſtellete / 1000.
Mann Fußyvolck / weiches noch in den Quartieren lag / machte ſich nun⸗
mehr auff dazu zu ſtoſſen. Als dieſes die Hollaͤnder hoͤreten / unb foo
derlich / daß unweit Ipern ſich ein Frantzoͤſſiſches Laͤger ſetzen [olte / ente
ſchloſſen ſie / r. Compagnien in Breda zu unterhalten / umb bie Beſa⸗
tzung in Maſtrich zu verſtaͤrcken / umb dadurch auff ben Nothfall einen
Entſatz zuthun. Dieſes ber Frautzoſen weit außſehendes Begumen
merckte auch der Printz von Luͤttich / dannenhero er / ob gleich bie Lůtti⸗
cher ihn keiner Antwort wuͤrdigen wolten / ſondern allen Muthwillen
jum
zum Gehorſam ju bringen / anbothe / fich bafür bedanckte / bofitr Baltens Anno 169
de / es moͤchte unter dieſer angebottenen Huͤiffe etwas anbere ficcfen/te[, 9
ches hernach uͤbel aͤrger außſchlagen koͤnte. Unterdeſſen kamen unte ^.
— — — — — — — — — -— ⏑ Cle eR aum — a — — —A-—— c—AA 0 4a GRER. aA €. WO 0c ———— ————— — — — — —
Geſchichte. | | EUROPEUM. 1s
ſchieduche Abgeordnete der Cotaaten/unb anderer Provintzen qu Bruͤſ⸗
(cl an / welche fich über bie Gewalt / fo ihnen von Frantzoͤſiſcher Seiten
zugefauͤget / unb uͤber den Schaden / fo ihnen ſeithero deß geſchloſſenen
Nimmogiſchen Fricdens verurſachet worden / hefftig beklagten / ſo daß
ſich derſelbige auff vid Millionen belieffe: Weßwegen dann auch ber
Printz von Parma / welcher anflatt deß Duc de Villa Hermofa gum
General Gouverneur be Spaniſchen Niederlanden vom Koͤnig in
Spanien erklaͤrt worden / allen erlittenen Schaden ju Papier bringen
| (eg / ſolches in der Verſamblung ju Cortricht denen Frantzoͤſiſchen
Committirten ju uͤberreichen / damit fic ihre Erklaͤrung ſchrifftlich
daruͤber thun moͤchten.
Sana wurde zu Bruͤſſel ein Memorial derſenigen Frantzoͤſi⸗
ſchen Contraventionen deß zwiſchen beyden Cronen Franckreich uno
Spanien geſchloſſenen Friedens / welche in bem durch ben Hn. Baltha⸗
(at de Fuer- Major denen Herren General Staaten be 24. May
abcrabenem Memorial nicht gemeldet worden / dieſes Inhalts heraus
gege en.
Erſtlich iſt in ſelbigem Memorial nicht begriffen daß die Reſti- Memorial
tution der Staͤdte unb Lande / weiche fie nad Außwechſelung der e
Gricbae, Ratification abtretten follen/u Folge ihrer in bem 4. 5. unb
8. Articul getbanen Zuſage ungefáumcet haͤtten abtretten ſollen / unb
ren / obwoln ihnen bie Subren/ibre Ammunition fort zubringen / ange⸗
botten worden / welches auch nach Wieder⸗Abtrettung der Plaͤtze ge⸗
ſchehen | unb vermoͤg oe 7. Articuls deß geſchloſſenen Friedens / ber
Contributionen halber ihnen billichmaͤſſige Satisfaction offerirc wor⸗
den. 2. Wird auch darinnen nicht gemeldet / daß die Frantzoſen auß de⸗
nen Landen unb Staͤdten Beytrag unb Subſidien gefordert / ris ihre
roup⸗
haben ſie unter verſchiedenen Præcexten bie Evacuation außgeſtellet / —ã —
bald mit Vorwenden / daß bie meiſten Stroͤme zugefroren / balddaß kei⸗ tionen be⸗
mne genugſame Buͤrgen fuͤr die ruͤckſtaͤndige Contribution geſtellet vd: treffend.
U— DIARIVM Holandiſche
Anno 1030. wolten; auch beſetßzten fic unterſchiedliche Poſten in ber Graffſchaffe
Junius. Namur / welche ſie zu ihrem Vortheil brauchen kunten. Bey Mau⸗
beuge langten zwoͤlff tauſend Frantzoſen Fußvolck / denen in kurtzer
cit eine ſtarcke Reuterey folgen ſolte; welches dann ſelbiges plattes
Land in groſſe Furcht ſetzte. Zu Ryſſel verſamblete fich ebenmaͤſſig
viel Voſcks / und verweiterten ihre Graͤutzen auff ſelbigem Boden je
mehr und mehr / geſtalten ſie dann auch die Stadt hefftig begehrten / und
in der Provintz Lutzenburg zwey veſte Schloͤſſer wegnahmen / mit Be⸗
drohung / die ſchoͤne Abthey Waſoor einzuaͤſchern / auff bent Fall ſeibige
bcm Koͤnig nicht ſchweren wolte. Es waren auff denen Lutzenburgi⸗
(eben Graͤntzen einige Frantzoſiſche Pferde / wegen verweigerter Sab
lung deß on Spanien verwilligten Zolls / angehalten worden / weiches
ſtracks bep ben Frantzoſen Zorn erweckte / daß ſie im Nahmen deß Dau⸗
phins am Spaniſchen Hoff ſich darwider beſchwaͤreten / und zugleich
Repreſſalien zu gebrauchen droheten; wie ſie dann darauff im Lutzen⸗
burgiſchen / der Oerter Rodegreve / und Koͤnigsmachern fich bemaͤchti⸗
get; welches bey Hofe viel Sorgens machte / daß der Printz von Chi⸗
moy in ber Nacht dahin eylen muſte / noͤthige Anſtalt daſelbſt zu machen.
Unterdeſſen arbeiteten die Frantzoſen zur Dornay noch gar ſtarck an der
Artillerie / und andern Kriegs⸗Materialien / wohin fic f br viel zu irem
Gefolge noͤthige Pferde kommen lieſſen. Ein abſonderlicher Knoten
aber war / baf cin Frantzoͤſiſches Laͤger zwiſchen Warneton und Ma⸗
nin / andem Strom Liß in Flandern / wie auch eines zwiſchen Tournay
unb St. Arnand / unterm Commando deß Comte de Mombron 3u
ſtehen kommen ſolte / wozu bic Reuterey fich alſobald einſtellete 16900,
Mann Fußyolck / welches nod) in den Quartieren lag / machte ſich nume
mehr auff dazu zu ſtoſſen. Als dieſes die JoollánberBóretem/unbfot» — —
derlich / daß unweit Ipern ſich ein Frantzzoͤſiſches Laͤger ſetzen ſolte / ento
ſchloſſen ſie / ed. Compagnien in Breda zu unterhalten / unb die Beſa⸗
tzung in Maſtrich su verſtaͤrcken / umb dadurch auff ben Nothfall einen
Entſatz zuthun. Dieſes bet Frantzoſen weit außſehendes Beginnen
merckte auch der Printz von £ütrich/ dannenhero er / ob gleich bic Luͤtti⸗
cher ihn keiner Antwort wuͤrdigen wolten / ſondern allen. Muthwillen
veruͤbeten / und der Koͤnig in grand reí ihme die noͤthige Volcker / fie
zum
Gefchichee. EVROPÆVM. »
gum Gehor ſam zu be ingen / anbothe / fich dafuͤr bedanckte / bafi halten An
de / es mócbte unter dieſer angebottenen Huͤiffe etwas anders ficd'en/toco
ches hernach übel aͤrger außſchlagen koͤnte. Unterdeſſen kamen unter
ſchieduche Abgeerdnete der Staaten / und anderer Provintzzen zu Bruͤſ⸗
(cl an / welche fich ber bie Gewalt / fo ihnen von Frantzoͤſiſcher Seiten
zugefaͤget / und über ben Schaden / fo ihnen ſeithero deß geſchloſſenen
Nimmoͤgiſchen Fricdens verurſachet worden / hefftig beklagten / ſo daß
ſich derſelbige auff viel Millionen belieffe: Weßwegen dann auch der
Printz von Parma / welcher anflatt deß Duc de Villa Hermofa jum
no téSo,
General Gouverneur ber Spaniſchen Niederlanden vom Koͤnig in
Spanmien erklaͤrt worden / allen erlittenen Schaden ju Papier bringen
(ie / ſolches in der Verſamblung ju Cortricht denen Frangoͤſiſchen
Committirten zu uͤberreichen / damit ſie ihre Erklaͤrung ſchrifftlich
daruͤber thun moͤchten.
Ferner wurde zu Bruͤſſel ein Memorial derſenigen Srangófi,
ſchen Contraventionen deß zwiſchen beyden Cronen Franckreich uno
Spanien geſchloſſenen Friedens / welche in dem durch den Hn. Baltha⸗
ſar de Fuer- Major denen Herren General Staaten den 24. May
Abergebenen Memorial nicht gemeldet worden / dieſes Inhalts heraus
gegeben.
Erſtlich iſt in ſelbigem Memorial nicht begriffen daß die Reſti-M
tution der Staͤdte unb Lande / welche fie nach Außwechſelung oer
Friedens, Ratiſication abtretten ſollen / zu Folge ihrer in dem 4. 5. unb
8. Articul gethanen Zuſage ungeſaͤumet haͤtten abtretten ſollen / und
emorial
der Cron
Spanien / die
Frantzoſiſchẽ
Friedens⸗
haben ſie unterverfchicbenen Præte xten bie Evacuation außgeſtellet / Tontraven⸗
bald mit Vorwenden / daß die meiſten Stroͤme zugefroren / balddaß kei⸗ tionen be⸗
ne genugſame Buͤrgen fuͤr die ruͤckſtaͤndige Contribution geſtellet wd treffend.
ren / obwolnihnen bie Zuhren / ihre Ammunition fort zubringen / ange⸗
botten worden / welches auch nac) Wieder⸗Abtrettung ber Plaͤtze ge⸗
ſchehen / und vermoͤg deß 7. Articuls deß geſchloſſenen Friedens / der
Contributionen halber ihuen billichmaͤſſige Satisfaction offerirc mot»
den. 2. Wird auch darinnen nicht gemeldet / daß die Frantzoſen auß de⸗
nen Landen unb Staͤdten Beytrag unb Subſidien gefordert / is ibre
roup⸗
1445 7 DIARIUM Hell andiſhe
Anne 1630. Trouppen brittbafó Monat nach unterzeichnetem Frieden darinnch
Jumus.
l
unterhalten haben. 3. Daß ficbarübea 80d. fi. Recruten Gelder fiy
jede Compagnic ſich haben bezahlen laſſen. 4. Alle dieſe Unkoſten
betragen mehr afe funfftzig tauſend Guͤlden taͤglich / tmb haben fic dieſe
extenſiones nicht allcin in den conqueſtirten Land en / ſondern auch in
dem Landvon Aclkſt / Waes / Gramont / und durchgehends auff· dem
platten Land / welches ihre Subſidien fit ber Stadt Gent zu bezahlen
gepflogen / veruͤbet. 5. Wird aud) feine Meldung gethan / daß dir
Frantzoſen durch ihre ſcharffe Execution Urſach geweſt / daß die In⸗
wohner auff bem Lande ihre Gutherund Haͤuſer verlaſſen haben / ale
die ſothanem Verfahren nicht widerſtehen / noch ſolche exorbitante
Forderung erlegen koͤnnen; worauff bic Frantzoſen die Gebühr der je⸗
nigen / ſoſich retirirt hatten / die zu Hauß gebliebene zu erſetzen angechal⸗
ten / uncrachtet in dem 5. und 8. Articul verglichenworden / daß die Pla⸗
tze und Lande / ſo ſie wieder zu reſtituiren / in keinerley Weiſe beſchwaͤ⸗
tet werden ſolten. 6. Iſt uner hoͤrt / und ohne Exempel / mitwas rigeur
und Schaͤrffe die Frantzoſen / wegen der Contribution und Repreſſa-
Hen verfahren haben / unangeſehen fit cine moderarion darinnen ver⸗
williget / auch dißfals gewiſſe Vergleich getroffen / und wider alle Recht
unb Billichkeit Ihr. Majeſt. von Spanien Unterthanen zu all demje⸗
nigen / was nur dem Frantzoͤſiſchen Intendanten in den Sinn fommen/
gezwungen / deren rigeur auch ſo weit gegangen / daß ſie unterſchiedliche
Plaͤtze angehalten / zum zweytenmahl das Ihrige zu bezahlen / weiln die
Quitungẽ daruͤber verlohren waren / ungeachtet die vorige Bezahlung
auß der nachfolgenden genugſam abzunehmen geweſen / welches aber
nichts helffen moͤgen / ſondern fic es noch einmal haben entrichten muͤſ⸗
fei Ob auch wol die Endigung ber Contributionen auff den16.
October 1678. durch ben 18. Friedens⸗Articul veſt geſtellet worden / fo
haben doch die Frantzoſen / deſſen ungeacht / ſothane Contributionen
noch auff zwey Monat weiter extendirt. 8, War zwar in dem vori⸗
gcn Memorial begriffen / taf bic Frantzoſen die von Elperange den
Eyd der Treue / Ihr. Koͤnigl. Majeſt. von Franckreich su leiſten ge
zwungen / und daß beſagter Konig nicht zu laſſen wollen / daß ſeine Un⸗
terthanen die Koͤnigl. Spaniſche Rechten in Ihr. Majeſt. Zollhaͤufern
| ^ bezah⸗
Geſchichte | EUROPE£UM, a4$
bez chien felten / co tato aber bari miche gedache / ba ble Sranéfi» ^ono 1*7.
foc Minittritée Xechten / fo "0r, óniat, Majcſi. von Spanien zu Jn —
Efpetange zuſtchen / haben verpacgten / und da ſie niemand gefunden /
ber ſolche annchmen wollen / den alten Beſtaͤnd ern befohlen / beſagte
Rechte fuͤr Franckreich einzufordern. So haben ſie auch bem prie
tzen von Chimay bedeutet / wie ſie nicht zugeben koͤnten / daß von wegen
Ihr. Konigl. Majeſt. von € panicn bie Schuldigkeit bcr Provintzien
auff die Plaͤtze; ſo von Lutzenburg dependiren / welche oen Eyd an
Franckreich abgeleget / repartirt werden ſolten / unb ſolcher geſtalt mus
ſten Ihr. Koͤnigl. Majeſt. von Spanien Unterthanen zweymal (o viet/
ate ihre Angebuͤhr mar / an diejenige / welche den Cyd bam Konig in
Franckreich geleiſtet hatten / bezahlen. 9 Haben ſie ſich deß Orts Ra⸗
ville in dem Land von Lutzenburg gelegen / ſamt ſiebenzehen unter ſelbiger
Jurisdiction ſtehenden Plaͤtzen bemaͤchtiget / den Magiſtrai mit etlichen
Schoſfen gefangen genommen / und ſolcher Geſtalt ſeibige gezwungen /
den Epyd der Treur an Frarckreich zu leiſten. 10. Haben ſie auch bas
Landhauß Rock / unter dem Fuͤrſtenhumb Chimay gelegen / bencbenſt
denen Staͤdtlein Fumay / uno Ravinan der Maas eingenommen. 17.
Was bcm Adel fuͤr Bedrangnus in ihren Guͤtern / welche fic in den ab⸗
getrettenen Landen beſitzen / angethan worden / ſolches iſt / neben dem
Schaden / ſo ihnen in ihrer Waldung geſchehen / bekand genug unb daß
fic ihnen / glach andern Ihr. Majeſt. Unterthanen / die Verkauffung
ihrer Guͤter verbotten; daß fic alle ihre ruͤckſtändige Renten confiſci-
ret / unbbof fic ein Patent publiciren laſſen / vermittelt deſſen ſie alle
lauffende Einkommen / ſeither dem Martii 167 9. ſich adjudicirt, da
doch / vermoͤg deß 2:.unb 22. Friedens⸗Articuls / beyderſeits Untertha⸗
nen / nach deſſin Publication, in dem Genuß ihrer Guͤther von beyden
Theilen eingeſetzet werden ſollen. Uber das vermindern ſie ihnen nod
wreiters den Empfang ihrer Renten / in bem fic durch cin Placat vom
September 1079. verordnet / daß in denen bre» erſten Jahren mehr
nicht / als ſechs Monat jedes Jahr an dic Koͤnigl Spaniſche Untertha⸗
nen / oder einige Frembden bezahlet werden ſolten. 12. Hat der Marquis
von Mourgon , fo ſich im November 1678. mit einigen Trouppen im
Guͤlcher⸗Land defunden / der Provintz Gelderland / zu Kricgeud £e
azſter Theu. | T bens⸗
— — — — [Y v,
Anno 1680.
Jenius.
né DIAKIUM Deliniéóe
bens⸗Unterhalt einer Troupnen / Seide
| FZomoage Seld Palliſaden /
und Arbeits⸗Leute / abgepreſſet / ungeachtet oer Friede albereits unter⸗
zeichnet / unb bic Zeit zur Außwechſelung der Raxificationaburdy
Ihr. Koͤnigl. Majeſt. von Franckreich prorogirt geweſen. 13. Nach⸗
dem dem Frantzoͤſiſchen Geyeral / Chevalliec de Surdy. ,.eeaóumt
worden / ſeine Trouppen durch die Provintzen Gelderl and und utze⸗
burgzuruͤck zu fuͤhren / in Anſehung der Herren General⸗Setaaten / unb
deß Churfůrſten von Brandenburg Lande von dem langen / und koſtba⸗
ren € tib Lager der Frantzo ſen gu befreyen / wie auch bet Herren Staa⸗
e insgemeindas Nachdencken und præcaution fo gefaͤhrlicher Nach⸗
barſchafft hierdurch zu benchmen / haben in dem Durchzug gedachte
Trouppen / wider aller Volcker Recht / und bit hoſpitalitaͤt. auff deß
Landes Koſten gezehret / auch denen Koͤnigl. Spaniſchen Unterthanen
zu Wilß unb Bahrdorf aufferlegt / ihnendie Bruͤckrnůͤber bie Ruhr zu
verſchaffen. 14. Haben fic dem Spaniſchen Gouverueur zu Cors
rye gedrohet / im Fall er nicht dem Waſſer⸗ Ablauff gnugſamb Lufft
machte / weiches ihnen au dem Grund ber neuen Forcificanion qu Ma⸗
rin zu arbeiten hinderlich / mit gantzen Trouppen in bit Caſtellancy von
Abbt / mit Abthey⸗Verwandten in die aͤuſſerſte Noth geſetzet worden.
Frantzoſen den Abt zu Aumont nach Parißcitirt / und das Cloſter zu
Coreryck einzufallen / welches der Graff von Monthrun zue equirem
Ordre hatte. 15. Alle die Guͤter / ſo der Abt von Dunes aar Burgen
unter der Frantzzoͤſiſchen Bottmaͤſſigkeit gehabt / hat ihm der Koͤnig von
Franckreich entzogen / und einem zu Fourner wohnenden Muͤnchen zu⸗
geeignet / umb eine andere Abthey auff zurichten / ſo daß derrechtmaͤſſige
16. Den Abbt deme ber S ónig in Spanien bie Ab Hanon gege⸗
ben / als die Stadt Jyanon/ und bemeldte Abthen ihme noch zugehoͤret /
hat der Koͤnig in Franckreich nicht admietiren wollen. 17. Habendie
ihrer Einlogirung gebraucht / umb · weilner / als ein Glied bet Prevoſtẽ
sor. Hennegau / zu Mons fciam / da die Frantzoſen hingegen præ·
tendi:t(n/ daß es unter die Prevoſte von Maubege gehoͤrig / obnchs
ſchonniche alſo befindet. 18. Hat der Intendant Faulier die Achte
vor Foreſt und Waſem unterſchirdliche mahlcitirt/ dir Huldigung:au
Irauckreichz zuthun / ungeachtet tiefe guo Abihepen ——
Oditdt^ - EURO?TJEUM, X47
Konigl. Spaniſche Herrſchafft und Bottmnſſſigkeit / ſo wol dio anderr Anno s58o.
gwiſchen der Sambrcund Maas gelegene Piaͤtze / welche ſie zu bro Fanius
gung deß Eyds der Treue an Frauckreirh gezwungen / gehoͤren.i9. Ha⸗
ben die Frantzoſen / wegen einer gegen Den Herren von Odignies inden
Rath zu Mornß gegebenen Sententz / einen Arreſt auff der Spaniſchen
Unterchanen in Fraucktreich gelegene Gůter angelegt. 20. Haben fic -
Soldaten außgeſchickt / umb den Buͤrgermeiſter / oder die Schoͤpffen
von Seevern gefangen zunehmen / auß Urſach, weiln zu Agrimontvon
beam Rath oon Flandern ein Bauer angehalten worden / welcher ſich für
einen Frantzoſen außgegeben. 21. Uberobgemeldte / wie auch in ange⸗
Memorial begriffene Contraventionen / fat der Intendant
Faulier zu Ermetin feine Zoͤller gelatten wollen / ſondern Soldaten
außgeſchickt / umb ſeibige gefangen su nehmen; geſtalten er dann auch
den Einnehmer Morian ju Charlemont gefaͤnglich angehalten Oen ⸗
jenigen / welche bey bcn Bedienten oer Koͤnigl. Spaniſchen Zollhaͤuſer
ihre Zuflucht geſucht / hat er mit Brand bedrohet / ſie fuͤr Diebe / und
Zerftorer der agemeinen Ruhe declarirt, und General⸗Ordre gege⸗
ben / ſie in Arreſt zunehmen / und als Ubellhaͤter in das Gefaͤngnuͤs nach
Charlemont zu bringen. Er hat auch verbotten / daß dasjenige was
ban Koͤnig in Spanien an Agrimont gebuͤhret / eon denjenigen Plaͤ⸗
tzen / wo er den Eyd ber Treue fur Franckreich a ʒwungen / nicht weiter
ale biß auff den verſchienen Februarüi / als da die Frantzoͤſiſche Waffen
in Charlemont kommen / bezahlet werden foll / hat auch dabcy bedun⸗
gen / daß auff den Fall die Schuldner fid) weigern wuͤrden / freywillig ju
bezahlen / man ihn deßwegen umb Verhelffung anzuſuchen haͤtte.
Umb dieſer / und anderer Urſachen willen nun / wurden zu Brũſ⸗ Spaniſche
ſel zweymul deß Tags Berathſchlagungen gepflogen / umb einige ge⸗ Regernm⸗
wiſſe Ex pedientien zu Abwendung ſolcher Contraventionen außzu⸗
.Inzwiſchen hat man eine groſſe Quantitaͤt Kriegs⸗ Mum⸗ d UE
tion nacher Aeth / Audenarde / &ortry | unb anbere Plaͤtzen geſandt cie eite.
umb bey allen begebenden Vorfaͤllen in guter Defenſions· Poſtur zu Contraven⸗
ſtehen / und muſten alle Regimenter complirt, und in gute Verfaſſung tionen abzu⸗
gebracht werden. n Flandern allein ſtunden dreyzehen Regimen⸗ wenden.
ttt complet, und drey Regimenter Oragoneringicicuen wurden aud
J
bic
LEUR
1498 - DIARIUM : Bolaͤndiſhe
Anao 1680. die in Braband / Namur und Jyenegau/ wie aud im Geldriſchen und
Junius. Cugtzenbur aiſchen zuſammen gefuͤhret / daß es alfo an einer guten Poſtut
gat nicht fehlete. Nichts deſto weniger fuhren bie Frantzoſen in ihrem
Vorhaben fort / und forderten fuͤr Dinant / Charlemont abgetretten zu
haben / ruͤhmeten unb droheten auch dabey / daß ihr Koͤnig feo auf zwey⸗
mai hundert tauſend Mann in Kriegs⸗Beſoldung auf tcn Beinen haͤt⸗
te. Der Printz von Conde ward zum Generaliſſimo uͤber die Fran⸗
Malencien wohnen ſolte / alda auf den Nothfall bic Armeen zu verſamb⸗
^ kn. Die Cron Franckreich aber auf einen gelindern Weg su bringen /
lieſſen die General Staaten nachfolgendes Schreiben an den Aller⸗
Me Armeen in benen eroberten £anben ernennet / welcher hinfuͤro zu
Chriſtlichſten Konig abgehen / welches derſelben Geſandten am 2. dieſes
| su Fontajnebleau überreicht. . ] |
Echrelben Aller⸗Durchleuchtigſter / Großmaͤchtigſter Koͤnig. O
bcc Generar, wohln Dit Herren Staaten ber Vereinigten Niederlanden
Stasicnan der gaͤntzlichen Hoffnung gelebet / es wuͤrde ber zu Nim⸗
be Koͤnig in moͤgen zwiſchen Eu. Koͤnigl. Majeſt. unb dem Koͤnig in
Franckreich Spanien geſchloſſene Friede ín veſten Standt geſetzet / unb
fuͤr Syanien. was durch den 15. Articul ſelbigen Friedens⸗Tractats vorbe⸗
halten worden / durch die beyderſeits ernennte Commiſſarien
voͤllig beygeleget unb geſchlichtet worden ſeyn. Nichts deſto
weniger haben ſie mit groſſem Leydweſen vernehmen muͤſſen /
daß immerdar neue Mißverſtaͤndnuͤſſen zwiſchen beyden Gro»
nen hervor wachſen / welche vielleicht die guͤtliche Unterhand⸗
lungen / ſo E. Majeſt. nach Cortray zu verl
bet / hindern moͤchten. Hoffen demnach / C. Majeſt. werde ih⸗
nen / als gegenwelche Cie fid) jederzeit fo gnaͤdig bezeuget / uno
Dero Freundſchafft gewuͤrdiget / erlauben / daß Sie durch ih⸗
re Abgeſandten incerceduen / und unterthaͤnigſt bitten laſſen
mwoͤchten / daß E. Majeſt. den der Chriſtenheit wieder gegebenen
ege gnaͤdigſt belie⸗⸗
-
Frieden ín feínem Standt balten / unb bít obertoebnte guͤtli⸗
. (cC onferengíen zu Cortray / zu Beylegung ein und anderer
noch ſchwebender Mißverſtaͤndnuͤſſen ihren Anfang nehmen
laſſenwolle / damit die Chriſtenheit / und ſonderlich beyde Cro⸗
CT nen /
.«&
ewe. EUROPAZEUM.: 14»
nen / derer Conſervation benen Herren Ctaaten bedyt angele⸗
gen und important iſt / in Ruhe unb Frieden bleiben moͤchten.
BGleichwol fuhren die Frantzoſen nach dieſem Schreiben in ihrem Frantzoſen
Vornehmen / einen als ben andern Weg / fort / und ſchoneten nichts /was fahren tib
ihnen in die Augen und Haͤnde kam / daß auch die verwittibte Fuͤrſtin * Vorha⸗
von £ígne nacher Srand'reich repfen/unb an (ebigem Hofe ſuchen mu; ben fert.
ſte / daß ihr in ihren zum Wittib⸗Sitz gelaſſenen Guͤthern / wegen deß
Uberlaſts ſo ihr geſchahe / moͤchte ib pop werden. mE
Sun Batte bep ſolchen Frantzoͤſiſchen Proceduren ber C flat
freylich Urſach zu wachen / und vorallem Singen fid) umb Geo sube
kuͤmmern / damit bey micber angebenbem Krieg / unb zu Fortſetzung deſ⸗
ſelben / kein Mangel hieran erſcheinen moͤchte. Und zwar ſo hatten fie
bercits im April beſchloſſen / daß ſechs unb dreyſſig neue Kꝛiegs⸗Schiffe
ſolten erbauet werden: Weil man fich über den Geld⸗Mitteln / wo ſol⸗
che herzunchmen / nicht vergleichen koͤnnen / als war man in ſo weit einig /
daß der zweyhunderteſte Pfenning dazu angeleget werden ſolte; dawider
aber oic Staͤndte Deifft / Gouda / unb Harlem ſich ſetzten. Andere
ſchlugen das Mittel vor / daß die Familien / und ein jeder / nach dem er
beguͤthert / oder vermoͤgend ſeyn wuͤnde / nach Proportion bae €tinige
beytragen ſolte; deme aber Amſterdam / Rotterdam / und Alemar wi⸗
derſprachen / und vorgaben / daß in bemeldten Staͤdten viel Einwohner
zu finden / welche nichts dazu geben koͤnten / wol aber vermoͤgend waͤren /
bicfcr wegen einen ſchaͤdlichen Tumult zuerregen. Hinwiederumb
ſchlugen andere vor / daß zwo Millionen / gegen acht bif zehen proCen-
tofdbrlid) zu verzinſen / auffgenommen werben ſolten; welches aber
viclen auch zu ſchwaͤr fallen wolte. In dieſem Geld⸗Mangel war der
Rentmeiſter zu Harlem verſtorben / welcher / an ſtatt ſeiner Rechnung /
der Stadt nicht mehr / als achtmal hundert tauſend Pfund ſchuldig
verblieben / ohne das / was man ſich an (einer Verlaſſenſchafft / ſchon zu
erhohlen hatte. Die Herren von Ober⸗ Iſſel verwilligten zu bem
Kriegs⸗Staat funfftzig tauſend Gulden / welche der Staats⸗Rath
begehrte / und uͤber dieß noch die Beveſtigungen inn⸗ und auſſerhalb ſel⸗
biger Landſchafft fortzufuͤhren. |
. |. & lij Ingiti⸗
Anno 1490,
Junius... -—
| "o - DIARIUM Zothtiiln.
Anro 1900. Jagleichen willigten fic auch zu denen zweymal hundert tau[ete
Ianius. Ginden / fůͤr die Loſamenter der Volcker / ſo in Beſatzung lagen: jte
| zu der Excraordinar-2(nforberung/bie Proviant⸗Haͤuſer zuverſehen /
und fuͤnffhundert tauſend Guͤlden / (o zu oen Geſchuͤtz / unb Unter hal⸗
turg der Guarmſon zu Maſtrich gebraucht winden / was aber die zwo
Willonen / unb achtmahl hundert tauſend Gulden / ſo zu denen ſechs
und dreyſſig Lertegs⸗Schiffen / welche dieſer Staat auffbauen laſſen
wolte / ſollten gebraucht werden / betrifft / ſageen ſie / daß die Admiralitaͤt
die Unkoſten tragen ſolte; Zumalen ihre Provintz durch ben Krieg (cbr
verderbet worden / unb ſie keine Handlung ju Waſſer mehrhaͤtten / bar
on ſie wiederumb einigen Nutzen haben koͤnten. Nichts deſto weni⸗⸗
ger waren ſie zufrieden / daß bie General⸗Staaten dazu ein drittheil
contribuireg/ daran ſie ihren Theil bezahlen wolten / jedoch mit dem
Beding / daß bit Handels⸗Staͤdte zu denen Koſten ein merckliches bey⸗
tragen moͤchten / die Ihrigen zu erhalten. Die Herren von Secland
verwilligten zu dem Veſtungs⸗Bau in denen ſieben Vereinigten Pro⸗
vintzen hundert tauſend Pfund / fuͤr die in Braband unb Flandern drey⸗
hundert tauſend / und zum Stuͤck gieſſen hundert tauſend Pfund; hin⸗
gegen begehrten ſie / daß feine Voͤlcker mehr moͤchten abgedanckt / auch
daß die bey geweſenem Krieg / auff Butter / Fleiſch und Saltz / ſo auß
Schott⸗ und Irrland kommen / geſetzte Aufflagen abgeſchafft / und an
derſelben ſtatt die auffs außlaͤndiſche tom moͤchten geſteigert werden.
In der Provintz Holland kame endlich die Sache nach langer Delibe⸗
ration, ſo weit / daß ber zweyhunderſte Pfenning oon denen Real⸗Gů··
chern / jedoch mit einer Moderation, als nemblich bic Helffte ben 1. Ju⸗
lii dieſes do ſten Jahrs / die andere Helffte aber den ꝛ. Martü kuͤufftiges
Jahrs ſolte gegeben werden. Und dafern man mit dieſen Geldern noch
nicht außkommen wuͤrde / fo ſolte nochmahls der zweyhunderſte Pfen⸗
ning umbgeleget werden. So lagen auch in Spanicn64 5000. Cro⸗
nen in Bereitſchafft / welche auff drey Terminen zu Brüſſelbezahlt /
und zu deß Printzen von parma / neuen Gouverneurs ſelbiger Lande /
einiger Verordnung ſtehen ſolten / welchem Gouverneur aber / hier und
da ungleich nachgeredet wurde / daß er ſolche Gelder nicht wol anwe⸗
den / ſondern / wegen ſeiner groſſen Hoffhaltung / die Niederlande mehr
ruiniren
Pr EURKOPAUM, xt
rninĩten wurde / ſiemahlen er allein ſechozehen Pagen / 24. Caquepen; Anno 1680.
amb noch dazu vierhuunert andere Bedience hatte / dadurch er alles / was Meine.
et von Spancubefaͤme / verzehren wuͤrde. Im uͤbrigen empflenge
dieſer Printz Brieffe auß Spanien / in den Seehaven de la Coutogne
gtr Ochiff / und ůͤber See nach Eugeland zu gehen / mit ſelbigem Koͤmg /
wegen der angefochtenen Nederlanden fic jur unterreden: b gleich
ſelbiger Koͤnig / fo wol als der Hertzog von Jorck / zuvor ſchon willens
war / die Spaniſche Niederlande qu entſetzen / unb fo bald Franckreich
das geringſte fich uncerſtehen wuͤrde / bas Parlament ju beruffen; wel⸗
ches dann dem in Engeland anweſenden Frantzoͤſiſchen Geſandten /
wann (cin Konig den grmachten Frieden brechen wuͤrde / gleichfals an⸗
gedeutet ward / daß Se. Koͤnigl. Majeſt. dabey niche ſtill ſitzen koͤnee /
weil Cic ihre Mediation dabey angebotten haͤtten. So beſorgeten
auch die Staaten / ce moͤchte bie vorgeſetzte groſſe Reyſe deß Koͤnigs
von Franckreich ihnen nicht allerdings zutraͤglich ſeyn / weitſte vermeyn⸗
saves moͤchte vielleicht etwas abere dahinder ſtecken. Derowegen /
als der Koͤnig dieſe Gedancken vernommen / ließ er durch ſeinen Abge⸗
ſandten in einem Memorial denen Herren Staaten kund thun / daß ſie
wegen bevorſtehender Reyſe keine Ombrage nehmen doͤrfften / ſinte⸗
mahlen ſolche nur mit einem kleinen Gefoige feyn ſolte / und zu einer
andern Intenrrion geſchehe / als die Plaͤtze / welche Se. Majrſt. in den
Spanuiſchen) ederlanden bey den Ammoͤgiſchen Friedens⸗Traeta⸗
ten cedirt worden / perſoͤnlich zu vilitiren / die Dependentien in Beſitt·
zu nehmen / amb (id) huldigen zu laſſen / welches er auch durch einen ſehr
hoͤfflichen Brief (deſfen droben in ver Engelaͤndiſchen Hißorie gedacht
worden) ber Koͤnig ur Engeland verſicherte. | |
Im aͤbrigen Beffen Ihr. Kayſerl. Majeſt. die Abtrettung Haſ⸗ Die Abtret⸗
- it unb Maſcick am den Printten vor Luͤttich durch Dero Reſidenten tuna. Haffelt
im Haag bey denen Staaten begehren / wozu ſich aber noch biß dahin Uno Maſcich
ſchlechte Hoffinmg verſpahren ieß SXam ffe begehrten von febigenr poo
Prinden / die vor einigen Jahren zu Schwoll uno Deventer erprefien ^ 7
Gelder zuvorwieder erffattet pi haben / alsd ann wolten fic ſich auch mit
ihene in Tractaten einlaſſen. Und eben darumb ward die Wahlder
mue Wuͤrgermeißer zu Lůttich fo ſchwer gemacht / in dem der ring
9— da⸗
Anne 16$0.
Junius.
wird noch
mehr beveſti⸗
grt.
Pd
"a | DIARIUM . Hoolandiſche
da / die Gemeine aber dort hinaus wolte; biß endlich Ihr. Kapſerl. Maj.
bein Printzen Vollmache gab / ſoiche Mitel qu ergreiffen / oe er für att
beßtnden waͤrde die Stadt unter (emo Gehorſam qu bringen.
Nechſt dieſem fuhren Die Hollaͤnder fort / zu Maſtricht noch
sten Baſtions / nebenſt ben alda erbaueten Wercken / aufzurichten / und
bic übrigen in beſſern Stand zu (caen; Zu welchem Ende fie von 2c
chen / und anderwerts in ibrer Nachbarſchafft alle Steinmetzen / mit
Verſprechung eines guten Lohns / dahin beſchrieben / wozu dann die
Staͤnde der Provintz Gelderland etwas hergeben ſolten / damit infonder⸗
heit die Zuruͤſtung der gedachten ſechs unb dreyſſig Kriegs⸗Schiffe in
kemem Wege / durch Verwendung ber Gelder / verhindert werden moͤch⸗
te. Worauff ſie aber jur Antwort gaben / daß die Verrichtungen auf
der See ſie im Geringſten nichts angiengen / und daß ſie dannenhero
nichts dazu ſteuren koͤnten / ſondern vielmehr der Meynung waͤren / daß
bic in der See uͤbrige fri. go⸗Schiffe ſolten verkaufft / und mit ſelbigem
Geld bic Graͤntz⸗Staͤdte beveſtiget werden / unb daß Die Manufactu-
ren / ſo auß einer Provintz in die andere gefuͤhret wuͤrden / laut deß ge⸗
machten Unions. Tractats, nichts an Aufflagen bezahlen ſolten. Oer⸗
gleichen Widerſinnigkeit fande ſich auch su Antorff umb andern Orten
mehr / was aber die Subſidien anbelanget / welche der Fuͤrſti. Neuburgi⸗
ſche Reſident denen General Staaten in einem uͤbergebenem Memo⸗
rial abforderte / entſchuldigten fich dieſelbe alfo: Daß der Verzug nicht
Beſtraffung
der groſſen
Untreu etli⸗
det € innt:
it.
auf Mangel guten Willens / ſondern daher entſtanden / weil ſie diejenige
Contributions⸗Gelder / ſo ſi an Chur⸗Coͤlln forderten / dazu verordnet /
(ote aber noch nicht empfangen haͤtten / weiches bie einige Urſach waͤ⸗
re / warumb ſie ihre Schuldigkeit nod) nicht ablegen koͤnnen.
«Be dieſen fo maͤheſamen Sachen / ließ fic auch unter denen
Herren Einnehmern einige Unrichtigkeit hin und wieder vermercken /
unter denen nur dieſes zu gedencken / was ſich zwiſchen dem Printzen von
Uranien / und dem Herren Ardes / deſſen geweſenem Schatzmeiſter / we⸗
gen einer ſtreitigen Rechnung / deren Summ ſich auff hundert und
dreyſſig Rthir. belauffen / vorgegangen. Gemeldtem Ardes ward (cine
Prætenſion abgeſprochen / und muſte er ſein Urtheil mit entbloͤſtem
Haupt anhoͤren / wornach er / wegen einiger calumnieuſen Worte / ſo e
| $um
edtisc. . E£tUROPJAUM. -
ium lad deibef Printzen / und beffett Kath ſich vernehmen iaſſen is ^no 16s.
eint Straf von zwey tauſend Gulden / ſamt denen Expenſen unb Unko⸗ uniu.
fitt condemnirt wurde; muſte auch über diß die zwo Apologien unb
Schutzchrifften / fo er im Truck außgehenlaſſen / in Gegenwart der
beyden Commiſſarien in Stuͤcken zerreiſſen. Noch uͤbler aber war der
Erinnehmer auff der Schantz St. Maria / wegen einer Land⸗Dieberey /
und andern Boͤſen / deſſen er uͤberzeuget wurde / daran / woruͤber er fluͤch⸗
tig / ſeine Guͤther con&ícirrutb alle diejenige / fo etwa noch ſeiner Guͤ⸗
ther halber Nachricht geben kunten / durch offentlich Befehl darzu an⸗
gemahnet worden ſein Bildnuͤs aber ward / laut deß dißfals ergangenen
Urtheils / vor dem Rathhauß auffgehenckt. | | :
Den 24. dieſes / gienge ber Herr Heemskerck / als Ambaſſadeur ^r. Sane, -
tia) Spanien / welcher enpatfant zu Bruͤſſel bey Cr. Excell. bem kerck acc in
fPringa von parma / Particulier· Audientz gehabt / wovon er denen Ambaſſade
Herren Staaten Nachricht gegeben / und dieſelbe berichtet / daß Seine nad Spa.
Excell. ihme eine Copey von dem Projcct ,fo eor dieſem gemache / und en.
von Spanien approbirt worden / gegeben / umb 55000. Mann zu Fuß /
und 5600. zu Pferd / ſo wol wegen dieſes Landes / ole Sr. Catholiſchen
Majeſt.zu unterhalten / welche deßhalben Monailich hundert tauſend
Rthir. darzu herzuſchieſſen verſprochen / ſolche aber nicht bezahlet. Weil
nun dieſes Project, wann es zur Execution gebracht vrbe / bie Nieder⸗
lande fuͤr ihrem Ruin / ſo ihnen angedrohet / bewahren koͤnte / wolte er
daſſelbe mit nach Spanien nehmen / umb zu ſehen / ob man demjenigen /
was darinnen enthalten / in allem nachkommen wolte. Die Herren
Staaten haben ihm erlaubet / nach Verflieſſung eines Jahrs / ohne
Erwartung anderer Permiſſion, von ſeiner Ambaſſade wieder nach
Hauß zu kehren. Selbiger hatte auch von den Herren an be Staats⸗
Secretatium Bagrel / daß derſelbe ihn von dem wahren Zuſtand der
Sachen / ſo dieſer Staat an dem Spaniſchen Hoff hatte / informiren/
und ihm davon die Schrifften außhaͤndigen / Hr. Heemskerck hingegen
qe ſeines bißherigen Secretariats erlaſſen / und ſelbigem wegen feiner
onduite, unb treu⸗eyfferigen Dienſten / im Nahmen deß Staats
dancken ſolte. |
azſter Theil. V Im
4
H4 |^ |n PIARIUM 001
Anno 1680. Imuͤbrigen fatte ſich bet Staat bet den Frieben [ welcher mit
lunius. denen von Algier den 22. April getroffen worden / zu erfreuen. Denm
Friede mit nach dem ſelbigen Tag bae Schiff / ber Printz von Portugalgenandt /
den von Mo wie auch ber Schout bey Nacht / von Seeland alda ankommen / und die
^i geſchloſ⸗ HPraſenen / welche bie Staaten bey Schlieſſung deß Sricbens ſelbiger
Regierung verſprochen / mitgebracht / entſtunde alda groſſe Freude /
unb wurden bic Stücke auf dem Schloß / in der Stadt / und auff denen
daſelbſt liegenden Schiffen/ geloͤſet. Darauff bann ber Frieden von
der gantzen Dovane / in Gegenwartdeß Commiſſarii de Pas, du Hots,
und deß Schouts bey Nachtbeſtaͤttiget / welche allen moͤglichen Fleiß
anwendeten / die nac bcr Ratfication genommene / unb auffgebrachte
Schiffe / wieder zu bekommen / konten aber nichts erhalten / ſondern die
von der Dovane proteſtir en / tof ſie bey dem klaren Buchſtaben deß
geſchloſſenen Friedens / ben ſie/ fo bald die beſagte Praͤſenten zu Al⸗
giers angekommen ſeyn wuͤrden einzugehen verſprochen / blieben / den
ſie auch ewig / ohne die geringſte Verletzung deſſelben / unterhalten wol⸗
ten. Wie nun dieſer Fricden publicirt ward / wurden abermahls bic
Stuͤcke auff dem Schloß / wie auch in der Stadt / und allen Algieri⸗
ſchen Schiffen / unter dem Trompeten⸗ESchall geloͤſet / unb hierauff
allerhand Freuden⸗Zeichen erwieſen / auch fuͤr die von Ihr Hochmoͤg.
überſchickte koſtbare Praͤſeuten einige Gegen⸗Verehrung gethan / wel⸗
che in vier rothen ſcharlachenen koſtbaren / mit Gold verbraͤmten Roͤ⸗
cken / drey reich mit Gold eingelegten und gezierten Rohren / drey uͤber⸗
aue koſtbaren Saͤbeln / zwey bcr ſchoͤnſten im Lande befindlichen Pfer⸗
den / zween Straußvoͤgeln / einem Loͤwen / nnb ſonſt noch andern Rari⸗
taͤten beſtanden. |
Zuſtand der So ſtunde es auch mit der Oſt⸗Indianiſchen Compagnie /
S» India nach dem dieſelbe mit bet Englifſchen keinen Streit mehr batte / ziemb⸗
nfbrn&om lich wol: Jedoch blieb oic Mißgunſt / wegen einund anderer Wolfahrt
waani — .nicbt auf/in dem die Engliſche beſorgete / daß die Hollaͤndiſche durch
. gute Mcnage, und vorſichtige Haußhaltung ihre Handlung mit der
| . gütruiniras moͤchten. Weßwegen dann bic Engliſche Compagnie
trachtete/bie fyolldnbi(cben Feinde su erwecken / infonderheit aber ben.
Koͤnig won Bantam anzureitzen / denen Hollaͤndern alles Ubel zuzufů⸗
| | | gen /
-—
ede. | EUROPAUM, Uy
n / jedech baff er fib nicht off entlich feindlich voiber fle erfürte / und ^nnc 1630
"s —— e Geſchuͤtz / Pulver / unb Conftablcr; J unius.
fo Sall er ſolche gegen dicſeibe vonnoͤchen haben moͤchte / zuzuſchick.n. W
Derohalben dann / als bic Hollaͤnder durch die Enge von Sundagien⸗
gen / ihnen dieſes Koͤnigs Uunterthanen auff bladen Schiffen mit Fruͤch⸗
ten / und andern Erfriſchungen ſo mehrentheils vergifftet / entgegen faz
men / wovon vicc von den Hollaͤndern ben Geiſt guffgaben; wie dann
auch bae friſche Waſſer / welches fie auff ihren Schiffen gebraucht /
gleichfals von jcnen vergifftet war. Als fic nunder Hollaͤndiſche Ge⸗
neral deßwegen gegen dem Koͤnig beklagte / gab dieſer zur Antwort:
Daß es ſeine rebelliſche Unterthanen waͤren / wolle ihm derowegener⸗
lauben / ſelbige su verfolgen / unb fic an ihnen / van er ſie bekaͤme / zu
raͤchen. Weil aber gedachter General wol vermuthete / daß ermeldter
Koͤnig ſolche Antwort nur darumb gegeben / damit er Urſach haben *
moͤchte / zu ſagen / oap bie Hollaͤnder ihn zuerſt angegriffen haͤtten / ato |
trug ct Bedencken / ſolches ohne Vorbewuſt ( uno Einwilligung der
Compagnic zu thun / in Betrachtung daß ſelbiger Koͤnig ſehr maͤchtig
tar, Im übrigen ſtunden / wie gedacht / der Compagnie Sachen in
ſelbigem Lande noch gar wol: fuͤr die freye Perſonen aber / welche bey ber
Compagnie kein Jutereſſe hatten / war nichts mehr zu thun / indembe⸗
ſagte Compagnie ihnen die freye Handlung benommen / alſo daß ſie
nichts mehr proſperiren kunten; derowegen trachteten fie ihre Guͤter
zu verkauffen / worzu ſich aber wenig Kauffleute fanden. Im uͤbrigen
kame der gantzen Compagnie bae Verbott in Engeland / wegen der
Frankboͤſiſchen Manufacturen / wol zuſtatten / unb bothe bem Hollaͤndi⸗
ſchen Auffnehmen ziemlich die Hand / weiln die Hollaͤndiſche Hand⸗
werckoleuthe den Engliſchen Kauffleuten derer nicht genug herbey
ſchaffen kunten. Sym ũbrigen muſten bie Abgeordnete ber Provintzen /
ſo zur Ce negotürten / beſchaͤfftiget ſeyn / eine neue Tariffe beo
Rechts / von Ein· und Außgehen der Schiffe / auff zurichten / wobey die
Stadt Amſterdam / wen ſie vornemblich darunter mit intereſſirt war /
und wegen der genauen Auffſicht / ſo man daruͤber hatte / ſolches Recht
zu behaupten / am meiſten befuͤrchtete / es moͤchten die Handels⸗Leute ih⸗
am Kauffhandel an andere Data / vo 3 nicht (o genaue Achun
| í à
*
"]
apt
). e
Anne 1680.
Junius.
e éraba |
auß Cnr&
nam.
sé DIARIUM
Volndiſche iine.
euff (lcgd6/vericaen: als ward allen Macklern ſelbiger Stadt Befeich
gegeben / den Commiſſarien den Preiß ber Wahren / worin berfef6c vor
zu machen. |
Sonſten Batte fich boy ber Admiralitaͤt daſelbſt zu Amſterdam
cin Engelaͤnder angegeben / wie er die Schiffe / fo von Amſterdam nach
bem Texel über oen Pampes / worůber ſie vielmals gantze Monat zu⸗
bringen muͤſſen / gegen Wind und Waſſer zu gehen machen wolte;
Woruͤber beſagte Admiralitaͤt ben Hn. Buͤrgermeiſter Huͤdde / welcher
ein vortrefficher Mathematicus, umb den Hn von Duͤſſen / folches su
examiniren / committirt. Nach bem aber der Erfinder eine Penſion
fuͤr feine Wiſſenſchafft begehret / und dieſe Herren ime geantwortet:
Sie koͤnten ſolches nicht glauben / et müftecebam in der That erwei⸗
ſen / hat e darauff replicirt, wann ſie es nur einmal geſehen haͤtten / wuͤr⸗
den fie die Kunſt / eben ſo gut als er / wiſſen; worauff dann die Sache er⸗
ſitzen blieben. | |
Schließlich langte cit Schreiben auf Surinam vom 27. Aprüt.
an mehr gedachte Admiralitaͤt dieſes Inhalts an: Das arrivement
deß Schiffs Weſt⸗Zouburg ami. diefes / bat einen jeden ſehr erfreuet /
weil es ein Anfang deß ſo lang gewuͤnſchten Succurſes iſt / deme der
Reſt bald folgen wird: GOtt ſey gelobt / daß dieſe Colonie nun falvirc
iſt / und kan ich Eu. Ed. Moͤg. verſichern / daß in kurtzem alles in vori⸗
gen Stand wird geſetzet erben i (o ferm nur das Schiff mit den 1o,
Soldaten ankomt; dann ce GOtt Lob fo weit gebracht worden / bag
alle Indianer auff einer Seiten bereits befriediget / und die andern von
Coppenam / ſo bald wir uns mit dem Succurs verſtaͤrcket / folgen wer⸗
den. Es finb auch die Courentienſer Indianer zum Theil geneigt /
unter ume zu wohnen / wie fie bann in der Courentiene ein ſtarckes Hauß
fuͤr uns gebauet / eine Parthey Militz daͤrein zu legen / welches dann eine
qute Verſicherung ihrer Treue gegen une ſeyn wird. Vor zwoͤiff
Tagen iff Peter del Hayes mit einer naue. / undr5. Mann nach
Coppenam / und Succammeca abgegangen / und verhoffe in zwey / oder
drey Tagen etwas gutes von ihnen zu vernehmen. Der Herr Major
Herman de Huybert, welcher anhero kommen ſollen / nebſt dem
Herrn
—
etlichen Wochen geweſen zugeben / umb einige Verordmmg deßwegen
—
rd
Srantofi fie Geſchichte. EUROPAEUM - xy
Sam Gouvemeur / Johann Heinſtus zu commandiren/ iff auff der Anne 16Ee.
See / zu 6 Betrũbnũs unfer aller / geſtorben / weil vicit; / wegen unius.
ſeiner groſſen Experientz bep ben Indianern / cine groſſe Zuverſicht su
hatten / und —8*— er bey ihnen viel zuwegen gebracht haben; body
weil der Himmel use mit ihme nicht beguͤnſtigen wollen / muͤſſen wir da⸗
mit zufrieden ſeyn. Die Urſach / warumb ich jetzo an G. Ed. Moͤg.
ſchreibe / ifl dieſe / denenſelben hiemit das Ableben deß Edl. Herren Jo⸗
bann Heinſu am 21. dieſes / zur Nacht zwiſchen dem Sonn⸗ und Mon⸗
tag umb 2. Uhr kund zu thun. Er war ohngefehr zwoͤlff Tage an ei⸗
nem kleinen Fieber bettlaͤgerig / hernach aber begunte er ſeine Glieder
wieder zu bewegen / welches uns Hoffnung machte / daß es mit ihme
beſſer werden wuͤrde. Allein deß Sontags / Abends umb 9. Uhr / bekam
er ein ſehr ſtarckes Fieber / darauff er auch / zwo Stund hernach / zu groſ⸗
fer Betruͤbnuͤs unſer aller / wie auch qu nicht geringem Nachtheil der
Colonie / weil nunmehro alles in einem guten Stand zu kommen begun⸗
te / dieſe Welt geſegnet. Es wäre ber Colonie abſonderlich gut geweſen /
wann er nod) etliche Tage haͤtte im Leben bleiben moͤgen / zweiffeln
nicht / er wuͤrde es / nechſt goͤttlichem Segen / fo dirigir: unb eingerichtet
haben / daß dieſes Landes Flor und Auffnehmen / deme von Braſilien
weit bevor gehen ſollen.
( So weit dieſes Bericht· Schreiben / unb auch (o viel von dey
Hollaͤndiſchen Geſchichten.)
Franckreich hatte in dieſem Monat bald ein hoͤchſt⸗ empfindli⸗
tcr Sereich getroffen / indem ber Koͤnig auff der Schweins⸗Jagt in
Lebens⸗Gefahr gerathen / da ihm ein groſſer Eber auffgeſtoſſen / und
demſelben etliche ſchroͤckliche Hiebe mit ſeinen Waffen gegeben.
Monft.Villeroy wolte den Konig entſetzen / ward aber auch von dieſem
grimmigen Thier angerennet / jedoch nicht beſchaͤdiget / auſſer daß es
íbm bas Ober⸗Theil von ſeinem Stieffel zerriſſen. In welchem
Schrecken dann ein jeder herzu eylete / davon die Madame de
Spovange einen gefaͤhrlichen Schaden bekam / in dem ſie mit der
—** umbgeworffen worden / und in dem Fallen ein Glaß zer⸗
brochen / davon ihr die Scherben Kleider ipo"
i
Arme 16280.
unius.
Giárdim
auf Cnr&
nant,
sé DIARIUM Détabiie Oii.
auff (ic gaͤb / verlegen; als ward allen Macklern ſelbiger Stadt Befelch
gegeben / den Commiſſarien ben Preiß ber Wahren / worin derſelbe vor
etlichen Wochen geweſen zugeben / umb einige Verordnumg deßwegen
zu machen. |
Sonſten Batte ſich bey der Admiralitaͤt daſelbſt zu Amſterdam
ein Engelaͤnder angegeben / wie er die Schiffe / ſo von Amſterdam nach
bem Texel aber oen Pampes / woruber ſie vielmals sanc Monat qus
bringen muͤſſen / gegen Wind uno Waſſer zu gehen machen wolte;
Woruber befagte Admiralitaͤt ben Hn. Buͤrgermeiſter Huͤdde / welcher
ein vortrefflicher Mathematicus, und ben J)n. von Duͤſſen / ſolches su
examiniren / committirt. Nach dem aber der Erfinder eine Penſton
fuͤr ſeine Wiſſenſchafft begehret / und dieſe Herren ihme geantwortet:
Sie koͤnten ſolches nicht glauben / er muͤſte es danm in der That erwei⸗
ſen / hat er darauff replicirt, wann ſie es nur einmal geſehen haͤtten / wuͤr⸗
den fie die Kunſt / eben ſo gut als er / wiſſen; worauff dann die Sache er⸗
ſitzen blieben.
Schließlich langte ein Schreiben auf Surinam vom 27. April.
an mehr gedachte Admiralitaͤt dieſes Inhalts an: Das arrivement
deß Schiffs Weſt⸗Zoudurg am nz. diefes / Bat einen jeden ſehr erfreuet /
weil es ein Anfang deß fo lang gewuͤnſchten Succurſes iſt / deme der
Reſt bald folgen wird: GOtt ſey gelobt / daß dieſe Colonie nun ſalvirr
iſt / und kan ich Eu. Ed. Moͤg. verſichern / daß in kurtzem alles in vori⸗
get Stand wird geſetzet werden / fo ferm nur bae Schiff mit den 150.
Soldaten ankomt; dann es GOtt Lob (o weit gebracht worden / daß
alle Indianer auff einer Seiten bereits befriediget / und die andern von
Coppenam / ſo bald wir ums mit dem Succurs verſtaͤrcket / folgen wer⸗
den. Es ſind auch bic Courentienſer Indianer jum Theil geneigt /
unter uns ju wohnen / wie fic bann in der Courentiene ein ſtarckes Hauß
für uns gebauet / eine Parthey Militz daͤrein ju legen / welches bann eine
gute Verſicherung ihrer Treue gegen uno ſeyn wird. Vor zwoͤiff
Tagen iff Peter del Hayes mites € Snauen / und25. Mann nach
Coppenam / und Succ ammeca abgegangen / und verhoffe in zwey / oder
drey Tagen etwas gutes von ihnen zu vernehmen. Der Herr Major
Herman de Huybert , welcher anhero kommen ſollen / nebſt dem
Srant ifie Geſchichte. EUROPEUM. xy
yam Gouvemeur / Johann Heinſtus zu commandirent/ iſt auff der Ane 16Ie.
See / zu groſſer Betrubnũus unſer aller / geſtorben / weil vieie / wegen Junius
ſeiner groſſen Experientz bep ben Indianern / eine groſſe Zuverſicht zu
ihm hatten / und wuͤrde er bey ihnen vielzuwegen gebracht haben; doch
weil der Himmel une mit ihme nicht beguͤnſtigen wollen / muͤſſen wir da⸗
mit zufrieden ſeyn. Die Urſach / warumb ich jetzo an G. Ed. Moͤg.
ſchreibe / iſt dieſe / denenſelben hiemit das Ableben deß Edi. Herren Jo⸗
Dann Heinſu am 21. dieſes / sur Nacht zwiſchen dem Sonn⸗ und Mon⸗
tag umb 2. Uhr kund zu thun. Er war ohngefehr zwoͤlff Tage an ei⸗
nem kleinen Fieber bettlaͤgerig / hernach aber begunte er ſeine Glieder
wieder zu bewegen / welches uns Hoffnung machte / daß es mit ihme
beſſer werden wuͤrde. Allein deß Sontags / Abends umb 9. Uhr / bekam
er ein ſehr ſtarckes Fieber / darauff er auch / zwo Stund hernach / zu groſ⸗
ſer Betruͤbnuͤs unſer aller / wie auch zu nicht geringem Nachtheil der
Colonie / weil nunmehro alles in einem guten Stand zu kommen begun⸗
te / dieſe Welt geſegnet. Es wäre ber Colonie abſonderlich gut geweſen /
wann cr nod) etliche Tage haͤtte im Leben bleiben moͤgen / zweiffeln
nicht / er wuͤrde es / nechſt goͤttlichem Segen / fo dirigir: unb eingerichtet
haben / daß dieſes Landes Flor und Auffnehmen / deme von Braſilien
weit bevor gehen ſollen.
(So weit dieſes Bericht⸗Schreiben / und auch ſo viel von den
Hollaͤndiſchen Geſchichten.) |
Franckreich Batte in dieſem Monat bald ein hoͤchſt⸗ empfindli⸗
cher Citreid) getroffen / indem ber Koͤnig auff oer Schweins⸗Jagt in
Lebens⸗Gefahr gerathen / da ihm cin groſſer ber auffgeſtoſſen / unb
demſelben etliche ſchroͤckliche Hiebe mit ſeinen Waffen gegeben.
Monft.Villeroy wolte den Konig entſetzen / ward aber auch von dieſem
grimmigen Thier angeremet / jedoch nicht beſchaͤdiget / auſſer daß es
ihm das Ober⸗Theil von ſeinem Stieffel zerriſſen. In welchem
Schrecken dann eim jeder herzu eyſete / davon bit Madame de
Spovange einen gefaͤhrlichen Schaden bekam / in dem ſie mit der
Greffe umbgeworffen worden / unb in bem Fallen ein Glaß zer⸗
brochen / bavon ihr die Scherben ba Kleider io
ac
13 DIARIUM * Wrongifida
iaao 1060. (jeff abe Lech gegangen / 0a ſie deßwegen in Tobeco⸗Mefehe age
Junius. ſchwebet.
Deſſen Be⸗AImmutteiſt tief ber Konig fid an fcinem Vorhaben durch die
igen gegen Alliantz / oce Engeland unb Spanien mit einander auff gerichtet/
die Alliantz nmicht hindern / deren Gewißheit Monlt. Barillon den 24. dieſes / durch
zwiſchen En⸗ einen Currier uͤberſchrieben / woruͤber der Koͤnig mit ſeinen Miniſtern
gCanb unb hiß in bic Nacht rathſchlagte / Damit beſagter Currier ben folgenden
Spanien. gra. fruͤhe wieder abgeben kunte. Oagegen wendere ber Stánig groſſen
Fleiß an / die Nordiſchen Cronen / ſo wol ao die Churfuͤrſti. Durchi. von
Brandenburg auff ſeine Seiten zu bringen. Die Freundſchafft mit
Bayern hielte man zwar für veſt genug: gleichwot ſuchte Se. Majeſt.
ſeibige durch Geſchencke zwoͤlf Engliſcher Pferde / mit ſchoͤnen verpaſ⸗
ſementirten Saͤttein / Decken / und Piſtol⸗Hulfftern ju verneuern. gu
welchem bic Daußhineſſin cin ſchoͤnes koſtbahres unb unſchaͤtzbahres
Kleid / ſo auff eine gantz neue Art gemacht ware / beylegte / welches der
Churfuͤrſt von Bayern am Tage / da er ſeine Minorennitaͤt ablegte /
und die Regierung antrat / anlegen ſolte.
Chuꝛr⸗Mayn Sonſten wurde der Ex. taordinar Geſandte / Sr. Churfuͤrſth.
eifiberGye — Gn. von Mayntz / welcher wegen einiger Landen / (o unter bic drey
ſandter. Biſthuͤmer / Metz / Tull unb Verdun / gehoͤrten / nach Pariß kommen /
wieder zuruͤck geſand / mit Ordre / ſeinem Hn. Churfuͤrſten zu ſagen /
daß cr ſich dießfals an die Souveraine Cammer zu Metz zu adreſſiren
haͤtte.
Selbiger Ertz⸗Miſchoff hatte den 14. dieſes / bcr geſamten Geiſt⸗
lichkeit in der Graffſchafft Sarburg / wegen Vilitationder Kirchen
alda folgendes Befelch⸗Schreiben zugeſchickt.
Befchlſchrei⸗ Ir G.d? Anbuffon de la Feüillade, &c. Entbiethen denen
P ite | Ertz⸗Prieſtern uno Pfarrherrn deß CrtzDiaconate
iſchofs ton Sarburg / Unſern Gruß.
Mes an die €
(ffe Vielgeliebte Bruͤder / Ihr werdet euch nod) wol zu ente
* — ſinnen tviffen welcher geſtalt Wir ) fo bafo Uns ——
| (eíne Barmhertzigkeit ju der Vewaltung ber Kirchen zu Sets /
im Jahr 1069. beruffen in Eriñerung / bag Eu. Ertz · Diaconat
| ein
⸗
C
Geſchichec. EUROPAUM. 1
»
cn Stuͤck Unſerer Rivere und Kirchen⸗Gebiets ſeye / welchee / Anno ($e.
weil es beydes wegen ſeiner Situation und Gelegenheit / an den Ma |
Teutſchen Graͤntzen ín bie zwantzig Meilen von ber Gtabt
Metz abgelegen ift / al& aud) / weil bie Lutheriſche Ketzerey von
ibrec erſten Geburt an / eine groſſe n —— |
ſers Diaconats verfübret / unb gleichſam auf ber Menſchen
Gedaͤchtnuͤs vertilget / Unſerer Biſchofflichen Auffſicht hoͤchſt
beduͤrfftig / Uns ín beſagtemass⸗. Jahr nad) ber Stadt Saar⸗
burg / eine Vilitation daſelbſt vorznnehmen / erhoben / und in
vielen Pfarren / und Kirchſpielen Unſer Ampt / nicht ohne au⸗
nſcheinlichen ^ unb jedermaͤnniglich kundbahrn Goͤttlichen
egen verwaltet. Nichts deſto weniger haben Wir an ver⸗
ſchiedenen Orten diß⸗ und jenſeits der Saar / wegen der daſelbſt
ſtarck eingeriſſenen Ketzerey / ſo uͤberall die Oberhand hatte / wie
aud) deß Politiſchen Intereſſe einiger Particulier⸗Herren /
groſſen Widerſtand gefunden; geſtalten Uns dann die Pfor⸗
fen zu Luxim / Feneſtrage / zu Sarwerden / Bouguenom / Sar⸗
bruͤck / Hornbeck / Zweybruͤck / und in dem Schloß Homburg /
mit gewaffneter Hand verſchloſſen; alfo unb dergeſtalt / daß
Wir damaln Unſere Vilitation einzuſtellen genoͤthiget: Und
weiln Uns hewuſtwar / daß man Uns zu Bitſch und zu Petite-
Vierre mit eben dergleichen oer Kirchen fo ſchimpflichen Trar⸗
tament begegnen. wuͤrde / ſo baben Wir Uns damit vergnuͤgen
laſſen / daß Wir die Unſerer geiſtlichen Wuͤrde zugefuͤgte
Schmach zu einem Verbal· Proceß kommen laſſen / und Unſere
Klagen dem Koͤnig / als Schutzherrn der Kirchen / inſonderheit
fo weit fid) deſſen Souverainiát/ unb hoͤchſte Obrigkeitliche Ge⸗
walt erſtrecket / vorgetragen. Es wuͤrde auch Seiner Majeſt.
nídtemangdtbaben / Line Dero maͤchtigen Schutz su er⸗
theilen toann dieſelbe durch die darauffin Teutſchland erfolg⸗
te unfriedliche Zeiten nicht verhindert worden waͤre / welche
auch nicht zugelaſſen haben / daß Toit Die Moepte Vifitation vor
bít Hand nehmen koͤnnen. Alldieweiln Wir aber nunmehr in.
Unſere Geiſtliche Vewaltung in dieſem gantzen Ertz⸗ ERA
| ut
mattina...
DIARIÍIUM Spaniſche
Aene ito. burdybe Grieben] tocldym ber nig fo Olorteüebig gant
Selbiger
nimt die Lu⸗
theriſ Kirch
in Luͤtzelſtein
in Beſit.
Europa wiedergeben / volloͤmmlich wieder eingeſetzet worden;
So ſind Wir y Unſern vorigen Gedancken wieder geſchritten /
daſelbſt cine Vitiration nebenſt einer Abſendung vorzunehmen.
Solchem nach befehlen Wir Euch / daß ihr ſolche Unſere Vitü-
tation dem Volck / welches Chriſtus IEſus Unſerm Hirten⸗
Ambt / und Seelſorge anbefohlen / kund machet / damit Wir
daſſelbe diſponitt und geneigt finden moͤgen / den Unterricht
Worts GOttes / und die Außtheilung der Sacramenten
anzunehmen; Ferners daß ihr demſelben zugleich zu wiſſen
maͤchet / daß Wir Uns den 10. nechſt⸗kuͤnffrtigen Monats Julii
gu Sarbruͤck einfinden unb Unſere Vitiracion an allen Orthen
Ulnſers Ertz⸗Biſthumbs bli foerben. So geſchehen zu
Metz in Unſerm Biſchofflichen Pallaſt / den 14. Juniiisso.
Dieſem nun zu Folge / langte beſagter Hr. Ertz⸗ Biſchoff von
Metz den2 4. dieſes / mit einer Suite von vier Geiſtlichen / bem Grand-
Vicarie von Re / 16. Pferden / unb drey Maul⸗Eſeln zu Luͤtzelſtein
an / woſelbſt er alſobald die Evangeliſche Kirch in Poſſeſſion genom⸗
men / jedoch hernach dieſelbe mit Borten unb Brettern unterſchlagen
laſſen / damit die Lutheriſche Inwohner noch ihre Religions⸗ Ubung
darinnen haben moͤchten. Ingleichen Bat er auch / an andern benach⸗
barten Orthen anſagen laſſen / denen Römiſch,. Catholiſchen aller Or⸗
then die Kircheneinzurdumen: dann ſein Koͤnig Protecteur ber Roͤ⸗
miſch⸗ Catholiſchen Religion ſeye. Worauff cr fermare auff Bitſch /
und der Orthen gangen / alda dergleichen zu thun. Inzwiſchen muſten
die Unterthanen dieſer Landen dem Koͤnig ſchweren / und ward ihnen bey
Stiergefecht
iu Mabrit
gehalten.
Vetrluſt Ehr / Haab unb Guch anbefohlen / ſich keineswegs bem Koͤnig
den Eydder Treue zu ſchweren / widerſpaͤnſtig zu erweiſen.
In Spanien erluſtigte man ſich in dieſem Monat mit einem
Stiergefecht / in welchem aber eine Perſon und ein Pferd von den
Stieren getoͤdtet / und wol fuͤnff unb zwantzig Menſchen beſchaͤdiget
worden. Ingleichen ward auch ein Stiergefecht zu €t. Marein / eis
nem ungefaͤhr eine Meile von Madrit gelegenem Staͤdtlein / gehalten /
worin⸗
Beſchich EURO?PJEUM, 28:2 -
teerinnen ein Stier ſieben Perſonen / efc man ime beykommen kunte / An20 1620.
emb efc man bic Hunde auff ihn loß ließ / getoͤdtet / welcher auch cine Juniucʒ.
SRenn mit fincm Horn durchſtochen / und im Ourchlauffen deß GBe⸗
heges / den Hund auff das Horn genommen / und damit zweymalin bem
Platz / den Mann auf den einen / und den Hund auff dem andern Horn
habend / herumb gelauffen / daß man endlich gezwungen worden / oct
Stier todt zuſchieſſen. | J |
Auff dieſe blutige Kurtzweil erdugete fid zu gebachtan Madrit
wieder an (cbr viel Perſonen / welche fich durch ben Juͤdiſchen Aberglau⸗
ben haben verfuͤhren laſſen / eine grauſame Execution, zu weſcher eine
unzaͤhliche Menge Frembder verſchrieben worden / fo dieſe Execution
verrichten muͤſſen. Der Hertzog von Mcdina- Cali fübrte hierbey
bic Standart / und hielten ihrer (chr viel an; bep dieſem Actu eine Bedie⸗
nung zu haben / weil berfetbe ſehr anſehnlich in Ihr. Majeſt. Gegenwart
ſolte verrichtet werden. Dic Anzahl der Gefangenen erſtreckte ſich uͤber
fuͤnffhundert / und werden derſelben immer mehr und mehr eingebracht.
Das Theatrum war hoch / und umb und umb mit vielen Stuffen und
Baͤncken jum Zuſehen bequem gemacht / auff welchem bens. 29. dieſes
die Inquiſition in einer ordentlichen Proceſſion / mit dem Gruafür/ wel⸗
ches von einem vornehmen Spanier getragen wurde / bencbenft aller
Zuberritung ju einem Altar / erſchiene / welches alles mit groſſer Ma⸗
gnißcentz zugegangen. Den 20. 30. dito Morgens fruͤhe / zwiſchen 4.
unb 5. Uhr wurden die Raͤthe / fo dieſes traurige Spectacul / welches gan
tzer eilff Tage gewaͤhret / vorſtellen ſolten / auff oem (o genannten heili⸗
gen Hauſe der Inquiſition gebracht / unb bencbenft einem Theil der
Kirchen⸗Bedienten / die ihr beſtes thun ſolten / die jenigen / fo ſich bekeh⸗
pret / zu troͤſten / und die andere / unter denen viel hartnaͤckichte waren / zu
bekehren. Se. Koͤnigl. Majeſt. leiſtete den Eyd in die Haͤnde deß Ge⸗
ncral Inquiſiteurs, und deß Præſidenten von Caſtilien / den heiligen
SGlauben / und die heilige Inquiſition qu ſchuͤtzen und hand zuhaben.
Dar auff war bae LUriheil ber Gefangenen / nach dem der Koͤnig / unb
die Koͤnigin in ein Hauß / gegen dem Theatro uͤber / ſich begeben hatten /
abgeleſen. Als nun die elenden Juden vor Gericht gefuͤhret worden /
winden ihnen Hute auffgeſetzt / darauff bae hoͤlliſche Feucr vorgebildet
azſter Theil. OX ſtunde /
.*
Anno 1680.
Junius.
MPrintz
Wwil o
Dicejenigen nun / ſo ſich bekehren wolten / nahmen ein Creutz in ihre
i)
16a - | DIARIUM Italiaͤniſche Geſchichte
ſtunde / thnen dadurch giroerfiien zugeben / daß ſie durch bas gener ſob
ren verbrandt werden. Andere / die nur qum andern mali geſangen
tvorbxn/Batten Huͤte auff / darauff ihre Beſchuldigungen / weſßhalben
fic gefangen / und derer fie uͤberzeuget / vorgeſtellet waren / und deßwegen
sur Staupe geſchlagen werden ſolten. Die nur zum erſtenmal gefan⸗
gen / hatten gelbe Roͤcke an / mit einem groſſen Creuttz / die nur vertrthei⸗
let waren / Buſſe zuchun / und ín bem Catholiſchen Glauben fic unter
weiſen zu laſſen. Sie wurden alle / nach der Groͤſſe ihres Verbrechens /
anden Ort / dadie Exrcution zu geſchehen pflegt / auff Eſein gebracht.
Haͤnde / kuͤſſeten daſſelbe / und wurden vorher erwuͤrget / umb alodaun ins
euer geworffen;: jedoch wurden ihrer ficben gefunden / bie ſich lieber le⸗
endig verbrennen laſſen / als fich bekehren wollen. Etliche unter ihnen
haben / als man ihnen das Ereutzůberrcichet / darwider außgeſpyen: X
dere / die nichts anders thaten / ale laͤſterten / ſeynd Ballen in den Mund
geſtecket / und alſo elendiglich verbrandt worden. Drey voriónm bie
ſchon im Zeuer lagen / ſeynd wieder heraus gekrochen / wurden aber mit
Gabeln Palo wieder hinein gezogen / unb waͤhrete dieſes Martern biß
iro Scundegegen
Was ben Paͤbſtl. Hoff / unb andere Begebenheiten in Italien
betrifft / ſo hielten Montags / denr/. dito / drey Cardindle cine Conferent
bcr bic bewuſten Differentzen zwiſchen dem Pabſt unb Franckreich /
wegen der Regalien babam der Pabft ein ſonderlich Mißvergnuͤgen
verſpuͤhren kieſſe / doch ihme ber Konig in Franckreich nicht weiter auff
ſeine Brieffe autwortete: Auch mar Se. Heitigkrit auff deß Koͤnigs
Rad⸗
me
Beichevatter / den Ertz⸗ Biſchoff zu Pariß / nicht wenig erzůrnet / daß fie
demſelben auch mit ber Exrcution gedrohet / weil er ſich unterſtunde / die
Apoßoliſche Nuucios denen Prieſtern der Kirchen i. Franckreich zu
unterwerffen: wie auch wegen deß droben angeregten Buchs / indem er
den /ut hor datinſtigirt, und augereitzet.
Der Printz Radzivil langte endlich zu Roman / und war beo bee
Monfgnore Capobianco abgrftiegem ; er Bat aber nachgehends ein
wi Rom. anders groſſes Hauß mit vielen Gaͤrten / in ber Gegend S. Piecco ad
^ vincula hezogen; und ift derſelbe zu einer Particulit · Audientz: zum
Padſt
Sonmitu. Tuͤrck. Geſchiche. EUR OP EUM 5
fefe Aib woranidben febr freundlich empfangern worden / Aunt 16e.
LA aitiurnrmerriit d d igi oui | Juntas.
WBecrytago den i8. 28. vito am Vor⸗Abend SS. Petri und Pauli Spaniſcher
hieite der Spaniſche Ambaſſadcur ju Rom / jaͤhrlicher Gewonheit Ambaſſadeur
nach / ſeinen herrlichen Auffzug / mobey er Cr. Paͤbſti. Joel. wegen deß tfft den
fóvigreiho Sicepotin alo cinco dfi Lebene beoci(fen eter unb rcd 3d»
babey fuͤnff taufenb Ducaten eingelieffert / und war deß Hn. Ambaſſa⸗
deurs Leib⸗Pferd mit guͤldenen Hufeyſen / die andern alle aber mit ſilber⸗
nen beſchlagen geweſen. Nach verrichteter Cavalcaden gab er in ſeinem
falla eine koͤſtliche Collation / bey welcher / neben unterſchicdlichen
Tardinalen / ſich aud bar Frantzoͤſiſche Geſandte eingefunden.
Limb dieſe Zeit lief atid) der Cardinal Cibo - Barbarini 495r.
Pietrostt Vaticanobas Anniveríarium Urbani VIII. falten / dabey
aber das Collegium ber Catbindie/ weil feiner von ſelbiger Creation
mehr im Leben / nicht erſchienen. "V uu
- XSonfimift / unangeſehen der Hertzog von Savoyen auß der 995 De
: gkeit geſet worden / gieichwol ín bem Gouvernemeni fci —* e
ne Enderung vorgegangen / weil die Herbogin / ſeine Grau Mutter / q, Scc
tb allis dirigirte / und war deſſen erſte Ordre / nach Antrettung (einer
Regitrung / dieſe / daß er verbott die ſedenen Stofen / weiche die
Madame Royale, ſeine Mutter publiciren laſſen / und iſt bao angeſtel⸗
tt Tournier zu Valentino / ba Se. Koͤnigl. Hoheit die Cavalliers ſel⸗
ber auffgefuͤhret / mit aroffer St agnificeng/ unb fo herrlich / als ce infans
ec Zeit in Italien nicht geſchen / volbracht worden / in der Ruͤckreyß aber
pon dannen hatte Se. Jyobeit unterwegs einige Gefahr außgeſtanden /
in dem dieſelbe mitber Caleſch / ale ſolche wider einen Stein geſtoſſen /
umbgefallen / tabannaucb die andern / ſo bey "yr geſeſſen / ewigen
Schaden gelitten / oliin der Hertzog ſprang im fallen ſo fort auf bet
Caleſch / und lieff nach feiner Frau Mutter zu / dieſelbe zu verſichern /
daß er keinen Schaden bekommen / wie er bam aud) zu zweymalenrieff:
Madame es iſt nichts / Madame es iſt nichto. .. Cuna m
Zu Venedig ſchickte der zu — ridi mg augeotbs ccce ibnr
, Witt Magiſtrat neue Veſehle an bie Frontieren gegen Teutſchland / aur Voerf⸗
memand ohue.Quarantaine / usb great Fede cinzulaſſen. 33 hung an den
L4
.4
-
| 64 2 DIARIUM Serderbare
Anno 1680. ſeibſt hatder Procurator Moroſini, nach dem er auß dem La ge⸗
Domus angecinen ſeheprachtig en Ein vug / woroher ſih ſos ad imn den uot
mete Ghoben/umb alba wegen fciner gehadeem Char ge Relatlon zu chum
va. Im ũbrigen trug fich daſelbſt cin klagucher Fali qu / in dem alo
fich einige vornehme junge Edelleuche / auf dem Waſſer in kleinen Bar⸗
que erluſtiret / ber einige Erb deß alten Hauſes Zaccarola / qujetber:
mane Leydweſen / ungluͤcklich ereruncken. Us
Groß ⸗Tuͤrck Auß Tarckey hatte man ſo viel Nachricht / daß ber Groß⸗ Turck
bringet (tine ſeine meiſte cit mit Banquetiren zubrachee / welches aber auff eine ab⸗
meiſte Zeit ſonderliche Art geſchahe / in dem ein jeder Groſſer deß Reichs / ihme /
mit banque wann das Banquet vorbey / noch darzu einige ſchoͤne Jubelen / fo zum
tiren zu. wenigſten zehen tauſend Ducaten werch /
Krantofen Vno fo vict für dieſes mahl hiervon. Siad alfo noch übría ble
fabrenmitt. €otibarbare Geſchichte / bep denen wir bann den Anfang von denen
ren gewaltſa⸗ noch immerfort continuirenden widerrechtlichen gewaltſamen Proce⸗
men Proce· ¶ duren im Elſaß / und bin und wieder im der falis / machen wollen. Und
duren im Clo uar ſo gieng es der Se. Straßburg inbiejem fd? nitbeffcr ale ant/n ;
fa&; und Geftalten daun die Frantzoſiſ. Miniſtri in dacſein Monai nach bem fit
Lina invrtoidymem Jahr / unterm Vorwand deß Nimmoͤgiſchen Frieden⸗
ſchluſſes / die Contrihution von denen Staͤnden im Elſaß / der Schaͤrffe
nach / und mit militariſches Exccution eingetrichen / darauff hin ohne
Anſtand / niehe allein gewiſſe / (e geaannte Subventions- Gelder / ver⸗
moͤg ihres vorgeſchuͤtzten juris Suprimatussiérrall angeſetzet / ſondern
auch das dewuſte / fo genannte Arreſt von ihrem vor einiger Zeit for·
mirten Conſeil Souverain zu Breyſach publiciten / und an alert Or⸗
ihen durch Huifficrs unb Archiers inſinuiren laſſen / welches auch
durch den Hiffior Beauſite in deuru der Stadt Straßburg |
vier Aemtern Waßlenheim / Marlenheim / Barr und Illkirch / geſche⸗
hen. Und obwoi gedachte Stadt dargegen ſchrifft⸗ Ind munduich rc-
monſtriren laſſen / daß das Supremum Dominius, fe in dem Weſt⸗
phaͤliſchen Frievens⸗ Inſtrument Franckreich ced:ri unt uͤbetlaſſen
worden / nicht vom gantzen Elſaß / ſongern allein von denen darinnen
erga Oeſterreichifchen Landen ju verſtehen; Das Landgravia⸗
us utriusque Alſatiæ Éein]us territoriale nach ſich führe / ſondern cine
bloſſe
Geſchichte. LELUROPÆVM. ꝛe⸗
bloſſe poreſtas judiciaria, ober Land⸗Richterliche Heruich feit ſeye; 3. Anno 1620,
Daß bic Landvogthey Hagenau mebr nicht / alecin Jus protecitium Junius
ſey / worunter die Stadt Straßburg / und dero Landſchafften nicht ge⸗
horet haͤtten. 4. Daß bono fidei poſſeſſores ihre riculospoffcffio-
num;$4Umolvor einem frembden Richter qu erweiſen nicht ſchuldig unb
bann j,bíc Stadt Straßburg ſo wol als andere Reichs⸗Staͤdte keines⸗
wweꝗs pro detentoribus unb uſurpatoribus gt halten ſeyen unb toas
dergleichen mehr: So hat doch ſolches alles mehr nicht gefruchtet / al
bag man Frantzoͤſiſcher Seiten 6. Wochen dilation gegeben / immit⸗
teiſt aber doch bie Stadt / einen gewiſſen Procuratorem in Judicio ſa-
premo zubeſtellen angewieſen / weiche Beſtellung aber num / als eine
fubmiffro judicialis, noch sur Zeit declinitt worden. iuf Frantzoͤ⸗
füfher Seiten wolte man auch ale cine Irrthum entſchuldigen / daß
die Landſchaft an der Stadt Straßburg als Dependentien von gemeld⸗
ter Landvogthey citi t worden / den Supremat aber hat man nichts deſto
weniger behaupten wollen Nicht weniger ſchreckte die Stadt / daß der
Biſchoff von Straßburg deren Rath bedeuten laſſen / ihm diejenige
Gütba unb Gerechtigkeiten / welche zu ſeinem Biſthumb gehoͤreten /
und durch ſeine Vorfahren in der Stadt Straßburg Haͤnde kom̃en
waͤren / wieder einzuraumen. Letzlich war gang Ober⸗ unb Nieder⸗Elſaß
von dem Parlament zu Vreyſach / bey * traf der Confiſcauon bcr Guͤ⸗
ter insgemein beruffen / den Eyd der Treue dem Koͤnig würcklich zu lei⸗
fav; Und weiln die Aemter / (o Straßburg zugehoͤrten / die Citationes
abſonderlich empfiengen / als blieb bie Stadt in der alten Furcht ſtecken /
und ſuchte zu Breyſach Verlaͤngerung deß Termins / wegen Huldi⸗
gung ihrer Dorffſchafften / mit Erbiethen / ihre Urkunden und Beweiß
beyhy zubringen / daß ſie keine Zubehoͤrungen bcr Landvogthey Hagenau
waͤren / wie dann bie Frantzoſen vorgegeben. ichts deſtoweniger ließ
der Koͤnig der Stadt andeuten / daß / wofern fie Kayſerl. Beſatzung ein⸗
nehmen wuͤrde / er ſolſches für einen Friedensbruch annchmenwolte;:
Weiches Verbott dann in dieſem Monat ernſtlich wicderholet / und Des
nen Straßburgern nochmals kund gethan winde / dafern fic ſich unter⸗
ſehen wuͤrden / einige frembde Voͤcker einzunchmen / daß es ihnen
gum Kriege gedeyen ſolte / und moͤchten verſichert ſeyn / daß cine Ankuͤn⸗
digung deß Kriegs darauf erfolgen wuͤrde. X.iij In
Anno 1680,
Majus.
Deſſelben
Veꝛfahren in
ber Pfaltz / uñ
zwar zu Sie⸗
beldingen.
166 DIARIUM Quite
In ber Pfaltz fuhren die Srattrefen mittrem Them / in dieſeemn
Monat gleichfals fort / wo fic es (n dem vorigen gelaſſen batte geſtal⸗
ten dañ der Paped'E(pelbem Ober⸗Schulbheiſſen von Godramſtein
bedeuten laſſen / wofern er nieht auff ben 16. dieſes fich ſiſtiren / unbbetn
Koͤnig in Franckreich die Huldigung / gleich anderen / ablegen wuͤrde / er
Pape d'Eſpel ftin HRaab und Guth conliſciren und verkauffen / auch
ihn mit den Seinigen alſobald fertjaam laſſen / dabey er ſich bamets
meſſen / daß er nicht eine Minuten länger zuſehen wolte. Ingleichen bat
er auch bey bem zu Siebeldingen gehaltenem Gericht be dahin be⸗
chriebenen Schuldheiſſen / Gerichten und Gemeinden angezeigt / daß
ſie / als Koͤnigl. Unterthanen / kein Accis - noc) Wein⸗Aufflag⸗Geld
nehr geben / auch hinfuͤro keine Leibeigene / ſondern an allen Orten deß
Ober⸗Amts deuſtadt freye Leuthe ſeyn umb Bleiben ſolten / dabey er ih⸗
ie zugleich einen zu Landau geweſenen Procuratorem zu deß Ober⸗
Ampts Germersheim / Amt⸗und Gerichtſchreibern deß Siebeldinger⸗
Thals vorgeſtellt / daneben auch befohlen / bafi die Schuldheiſſen hinfU⸗
ro / in Abſtraffung der Ubelthaͤter keine Gefaͤngnuͤs gebrauchen / als rnit
denen bie hohe Obrigkeit allein zu difponiren haͤtte / ſondern an deren
ſtatt Bloͤcke machen / und fich derſelben bedienen / ferners ihre Klagen
künfftighin an ihn gelangen laſſen / und Ordredaruber gewaͤrtig ſeyn
fetten. Zu Godramſtein Bat er bcm Pfarrer zu ſich kommen laſſen / und
acfragt/ob er deme nachkommen / was ct juͤngſthin / wegen deß Kirchen⸗
Gebets befohlen / nemblich in ſpecie Ihre Koͤnigl. Maj. von Franck⸗
reich darinn einzuſchlieſſen ? Worauff bet Pfarrer ſich mit Anfuͤhrung
ſeiner Chur⸗Pfaltz geleiſteter cheurer Pflichten / und ſonſten toic er qe»
koͤnnt / entſchuldiget; dagegen Pape d' Eſpel geantwortet / daß er ſeiner
für dißmal mit bet Straffe noch verſchone / und ihme yum UÜberfluß
noch einmal ernſtlich anbefehle / in dem Kirchen⸗Gebeth weder fuͤr den
Kapfer / dann man keinen Kayſer mehr brauchte / iod für jemands an⸗
ders / als allein fuͤr Ihr. Koͤnigl. Majeſt. von Franckreich zu bitten /
oder bie Pfarr zu verlaſſen; Allermaſſen da er deme nicht nachkommen
wuͤrde / er Pape d? Eſpel ihn beym Kopff nehmen / und durch den at
cker eine Gaß auff / und die andere hinumter peitſchen laſſen wolte / wor⸗
nach er ſich zu richten / und fuͤr Schimpff zu huͤten / Mina x
cC
Gefáidnm. EUROPAEUM
) 367
dbrigen (p fortern ſolcheo puteiffengeran/ umb befohlen werden folge; Anno 16to-
Dancben et inegemein vermefbet. ¶ wer unter ben Pfarrern nicht gara J 2
bleiben / und deme nachkommen wolte / der koͤnte nur hingehen / es wuͤrden
in fuga Tagen ſechs Pfarrer auß ber Schweitz kommen / welche aar
eamipre Stelle betretten wuͤrden.
Zu Goͤnnheim haben fic) vier Compagnien Anfangs in zwey Ingleichen
Haͤuſer / deß Zollers / und ein Herrſchafftliches Erbgut / hernach ins iu Goͤnn⸗
gantze Dorff einlogiret / welche mit gemeiner Haußmanns Koſt niche Dri.
fürticb nehmen woiten / ſondern ſchlacheeten Rind⸗und Feder⸗Viche /
maſſen fit dann das Federviche / ſo ſie in deß Zoͤllers Hauß gefunden /
weggenommen; Auch hat der Commiſſarius den Zoͤller gefuͤnglich
init ſich nacher Lemboheim gefuͤhret / und ihm gedrohet / wann beum.
Junü nicht 127. Rthlr. wegen Goͤnnheim erfat wuͤrden / ihn mitnach
Landau zu fuͤhren: Es wuͤrden auch die Unterthanen der Reuter nicht
eher loß werden. Co hat der Commiſlarius denen Unterthanen zu
Wals heim ſchrifftlich / bey Vermeidung ber Execution anbefohlen /
fuͤr vier Compagnien zu Edighoven liegenden Reuterey mit / undne⸗
benſt ben Unterthanen zu beſagtent Edighoven ub Bekingen die noͤ⸗ 2
tbigt (ubifteng/unb S ourage zu lieffern. 2
Den o. bito paſſirten zwantzig Mann über den Graben boy id Lembs
Lembsheim / welche das Schloß an der Muͤhl Pforten aufgeſchlagen / emm.
dadannein Obriſt⸗ Lieutenant hinein kommen / unb alsbald begehrt / auf
wier Compagnien Balleten zumachen. Den Ober⸗Schuldheiſſen /
wie auch den daſelbſt gelegenen Chur⸗ Pfaͤitziſchen Dragoner⸗Corpo⸗
tal haben ſie beym Kopff genommen / und begehrt / ihnen die Thor zu
oͤffnen / welches ſie / auff Verweigern ſelbſt mit Gewalt gethan / darne⸗
ben ſich verlauten laſſen / mit Oggersheim dergleichen vorzunehmen /
und / wo ſie Gewalt brauchen muͤſten / wolten fic alles pluͤndern.
Ferners hat bic zu obgedachtem Edighoven liegende Cavallerie Zu Edigho⸗
zu ihrer Verpflegung / uͤber dasjenige / ſo allbereits verfallen geweſen / ven.
noch anticipando auff zehen Tage / neuntzig Malter Habern / und
2a6. fl. an Geld denen Einwohnern abgefordert / weßwegen die ſelbe bey
Monfr.Monclas,unb einem Ober⸗Kriegs⸗Commiilatio, fo ſich bey
se befunden / umb Nochlaß gebeiten /dar auft aber jur Autwor cop
e
xt DIARIUM Sonderbare |
Anne 1686. (en; Sie ſolten hingehen / unb ihren Herren fid) beffentaffen / und
. Ju —— weürsen fici folang Falckenburg ihrem Konig nicht eingeraumet wuͤrde /
| fic weder einiger Gnade / noch Abfuͤhrung oer Volck er zu getroͤſten ha⸗
ben; Wie fic Dann / weiln bic Unterthanen obige Verpflegung niche
auff zubringen vermocht / den Schuldheiſſen unb Buͤrgermeiſter / nach
geendigter Sontags⸗Predigt / vor der Gemeinde weggenommen / unb
| ficnacur Landau / wohin der command rende Officier ſich felbft mit
* dbecgeben / gefuͤhret / den Schuldheiſſen aber bald wieder zuruck gelaffen /
umb zu Veyſchaffung deß Geforce unb Habern Anſtalt zu wachen.
Su Haßloch. Zu Haßtoch haite der alda liegende Officiurer / als der Chur⸗Pfal⸗
tziſche Fauch fuͤr ihn / und ſeine bey ſich habende Leuthe keine Balleten
machen wollen / ſelbigen pruͤgeln / und ins Gefaͤngnuͤs werffen laſſen:
darauff Buͤrgermeiſter uno Rath / bic Balleten 3u machen genoͤthiget /
mit Vermelden / Sie ſolten wiſſen / daß fic anjetzo gezwungen waͤren /
und thun muͤſten / was fic (Frautzoſen) haben wolten. Auff oe Fauchs
' Entſchuldigung / daß er ohne Chur⸗Pfaltz Befehlihnen nicht zu Wul⸗
ten (epa foͤnte / haben fie geantwortet: Sie haͤtten dahin ihre Ordre /
ob das nicht genug waͤre / waͤren anjetzo ihr (der Inwohner) Herren.
Zu Mutter⸗ Zu Mutterſtadt bat ein Frantzzoͤſiſcher Officirer denen alda lie⸗
ſtadt. genden Reutern offentlich / in Beyſein ber Unterthanen angedeutet / daß
die Inwohner daſelbſt ihnen ihre Verpflegung an Eſſen unb Trincken /
auch hart und rauch Futter geben ſolten / welches ſie dann auch / und
daruͤber für den daſelbſt commandirenden Officier vier Thaler / fük -
jeden gemeinen Reuter aber vier Basen taͤglich forderten. Obgemeſd⸗
ttt Obriſter bat aud gedrohet / wann ſie das Viehe wegtrieben / molte:
er das Dorff in Brand ſtecken laſſen / da aber jemand ſonſt etwas flehen
wuͤrde / ſolte ſelbiger todt geſchoſſen werden. So haben auch bic Offi⸗
.. eire bic Schluͤſſel zum Gefaͤngnuͤs abgefordert / unb ben Gerichts⸗
Perſonen befohlen / zuſammen zu kommen / und die Reuter zu balleti⸗
ren / haben auch die Schatzungs⸗Regiſter begehrt / umb daraus bie Re
partition ber von ihnen angeforderten Gelder ju machen / mit Bedro⸗
hung / wann cin unb anbere nicht erfolgte / bie Gerichts⸗Perſonen ius
^u Oggers⸗ Gefangnũus zu werffen.
im. Den xir grieffen fic bas Staͤdelein Oggeroheim an / wor⸗
Geſchichee. EÜROPAUM. "E
innen ſechtrig Chur, Pfaͤltiſcher Mußquetierer unterm Commando Anno tfo,
. eite Xeformirten Licutenants lagen / an unbforberten baffcibe unter-unius.
ſchiedlich mahl auff / muſten aber zween gan&er Tage zubringen / ehe ſie
mit Leitern ſelbiges su uͤberſteigen / den Anfang machen kunten. Den
dritien Tag aber kamen vierhundert darzu / welche abſitzen / und an
zweyen Orthen mit Anlegung der Leitern das Staͤdlein aͤngſtigen mu⸗
ſten. Sie bemaͤchtigten ſich auch deſſelben / wobey auff Frautzoͤſiſcher
Seiten kein einiger Schuß geſchehen. Sep ihrer Hineinkunfft mach⸗
ten fie die darinnen gelegene Chur⸗Pfaͤltziſche Soldaten wehrloß | fuͤhr⸗
tcu ſelbige vore Thor / alwo ſie ihnen ihr Gewehr wieder gaben / und ſie
ihres Wegs fortziehen hieſſen. Es haben Ihr. Churfuͤrſti. Durchl. d»
ber den commandirenden Officirer / weil er fein Devoir nicht gethan /
ſobalden Standrecht halten / und ſelbige arque buſiren laſſen.
Hierauff ruckten bic Koͤnigl. Frantzoͤſiſche Trouppen / ſo ctliche Zu Wachen⸗
Tage zu Goͤnnheim gelegen / vor Wachenheim in dem Chur⸗Pfalitzi⸗ heim.
ſchen Ober⸗Amt Neuſtatt / und forderten daſſelbe verſchiedentlich auf/ /
wurden aber jedesmahls von dem darin commandirenden Chur⸗Pfaͤl⸗
sziſchen Dragoner⸗Lieut. Bitſch mit abſchlaͤglicher Antwort abgewie⸗
ſen. Sontags den tzz. dieſes / Morgens umb 4. Uhr / kamen fic abermals
davor / brachten zween Waͤgen mit Leitern mit ſich / und bedroheten ge⸗
dachten Lieutenant / wie auch Schuldheiſſen und Buͤrgermeiſter / daß /
tvo man fic in der Guͤthe nicht einlaſſen wuͤrde / (ic dieſelbige mit einan⸗
der auffhencken / ihne Lieutenant aber andas Thor nageln laſſen wolten.
Nach dem ihnen nun hierauff geantwortet worden / daß man ſich / ohne
außdruͤcklichen Churfuͤrſti. Befehl zu nichts verſtehen koͤnte / haben fie
ſich vor die Bruͤck begeben / daſelbſt eine Anzahl Fachinen / umb den
Graben damit auß zufuͤllen / gemacht / darauff mit Gewalt auff den
Staditgraben gedrungen / die Fachinen in beri Graben geworffen / bie
Leitern an dreyen Orten angeleget / und die Stadt angegriffen / ſeynd
aber vondenen darinnen gelegenen wenigen Dragonern / mit Außwerf⸗
fung Steinen / zu dreymalen dergeſtalt abgetrieben worden / daß ſie ſich
ín bic auſſerhalb ber Stadt⸗Mauer ſtehende Kirch retiriren muͤſſen;
weiches ſie dann fo ſehr verdroſſen / daß ſie Feuer an das eine Thor / umb
ſelbiges anzuſtecken gemacht / auch Stuͤhl und Baͤncke auß der Kirch
Ate A ball, 09 weg⸗
Anno 1680.
Junius.
go ^J DIARIUM Ciqbetare
weggeriſſen / und ins Feuer geworffen / dabenebenſt in gedachter Kirch
die Gange ſelbſt abgebrochen / auch das Dach eingeſchlagen. Nachdem
nun von den inliegenden Dragonern / und der Buͤrgerſchafft das Feuer
wieder geloͤſcht / und fie ( Frantzoſen) nochmahls abgetrieben worden /
haben ſie die zu Lambsheim / Mutterſtadt / Haßloch / Schaurheim / und
Dogeroheimgeſtandene Trouppen / wobey ein Frantzoſiſcher Officirer
in einer Gutſchen mit ſechs Pferden ſich befunden / zu ſich gezogen / und
dem daſelbſt commandirenben Lieutenant mit Schelt⸗/ unb Schmaͤh⸗
werten / gegen Soldaten⸗Manier zugeruffen / Er ſolte den Ort aufge⸗
ben / ſonſtenman ihn unter das Thor hencken laſſen wuͤrde; ſolchem nach
von neuemdie Leitern an vier Orten angeleget / die Stadt mit mehrerm
Gewalt angegriffen / ſeynd aber von den Oragonern / und Buͤrgern / bey
vier Stunden lang / mit Steinen / Pruͤgeln / und ſonſten verſchirdentlich
abgetrieben worden / wobey ſich ber commandirenbe Lieutenant ſonder⸗
&cf mof gehalten. Endlich haben die Frantzoſen / fo itr bic fuͤrffhundert
ſtarck geweſen / die Mauren mit Gewaltuͤberſtiegen / uud ſeynd Nach⸗
mittags gegen 2. Uhr hinein kommen. WVon ihnen ſind uͤber viertzig
Mann / wie auch ein Officirer / welchen man ín einer Kutſchen wegfuͤh⸗
ren muͤſſen / mit Steinen / Stoͤſſen / Pruͤgeln uno Schlaͤgen theils tobt/
theile beſchaͤdigt weggebracht worden. In ber Stadt haben fie aar übeE
gehauſet / bie Soldaten theils biß auff bas Hembd / theils gantz nackend⸗
außgezogen / ihnen das Gewehr genommen / fic vor das Thor gefuͤhret /
tnb fort gewie ſen / nicht weniger die Buͤrger mit Stoͤſſen unb Schlaͤ⸗
am ſehr uͤbeltractirt, auch mit Schaͤndung einiger Weibsbilder / und
ſonſten dergeſtalt verfahren / daß cs Tuͤrcken und Barbarn nicht aͤrger
machen koͤnnen; Wie ſie dann auch den Buͤrger Haͤuſer mit Gewalt
auffgebrochen / Kiſten und Kaſten ohne Unterſchied auffgeſchlagen /
Getuͤch / Kleidung / und was ihnen nur anſtaͤndig geweſen / weggeraubet /
ſo gar / daß mancher nicht fo vieluͤbrig behalten / feinen Leib su bedecken.
Dem comm andirenden Lieutenant / welcher ſich / nach dem die Frau⸗
tzoſen den Ort bereits uͤberſtiegen gehabt / ſalviren mũſſen / haben fie
geichfals ſeine Montirung / Pferd und Bagage genommen / nach be⸗
ſchehener Plunderung ſich einlogirt / und den Pfarrern deß Orts / weiln
xs Stadeſchreiber / wegen empfangener ůbier Tractirung / RE
* ; verr .
Pad
Beſchichte. EUROPAUM. $t
verticbten koͤnnen / die Balleten zu ſchreibengenoͤthiget /benan jme, Anno Y69o.
nern mit Erforderung rarer Speiſen / und ſonſten / groſſen Uberdrang Junius.
gethan / auch mit allerhand harten Bedrohungen ibucn ned) en;icmbs
lic Stuck Geld abgezwungen. Den 14. ſeynd dieſe Troupyen von
dannen wieder abmarchirt / mit Vorgeben / weiln das Hauß Falcken⸗
burg nunm ehr bam Koͤng eingeraumet worden / waͤren fie beordert / ſich
zu ihrer in der Geger d Landau ſtehenden Armec wiederumb zu begeben.
| Nachdem nunimmitteg die Koͤnigl. Srangófifche Voſcker / fo Falckenburg
tinige Wochen vor ban Schloß Falckenburg gelegen / und daſſelbe gehet an bi
blocquirt gebalten / mit ihren drey Batterten den18. dieſes fertig wor: Franoſen
den / auch davon zwo / eine jede mit einer halben Carthaunen / und einem ^
zwoͤlfpfuͤndigen C tid beſitzt / ſind ſie den 19. ſull gelegen / den 20. aber /
Morgens zwiſchen 2. undz. Uhr / haben fte gedachtes Schloß aber⸗
mals auffgefordert / unb den darinn commandirenden Chur⸗Pfaͤltziz.
(chai Lieutenant auff den Weigerungs⸗Fall / ſolches auff zugeben / mit
Hencken bedrohet; Als ſelbiger nun ſie hinwiderumb fortgewieſen / hat
man Frantzoͤſiſcher Cita alſobald bas Schloß von gemeldten Bat⸗
terien zu beſchieſſen angefangen / und damit bif gegen 9. Uhr conti-
nuirt, auch verſchicdene Bomben eingeworffen. Der commandiren⸗
de Officirer hat darauff einen Accord begehrt / weil ihm aber der Abzug
nur auff Gnad und Ungnad verſtattet worden / und er ſolchen nicht an⸗
nehmenwollen / iſt gemeldtes Schloß wiederum auffs nei / biß umb
Balb 12. Uhr / ſo wol auß Stuͤcken beſchoſſen / als mit fernerer Einwerf⸗
fung der Bomben den Belaͤgerten zugeſetzet worden. Worauff der
commansdirende Officirer den Accord angenommen / uñ bas Schloß /
wiewol ohne Roth uͤbergeben. Bey ſeinem Abzug von gedachtem
Schloß / hat der General Ueutenant Monclas zu ibm geſagt: Er ver⸗
hoffte nunmehr auf Lautern zu gehen / und ce gleichfals zu emportiren.
Gleichfals bat ein anderer vornehmer Frantzoͤſiſcher Officirer fich ver⸗
nehmen laſſen: Was diſſeits deß Rheins waͤre / ſeye deß Koͤnigs.
Sonſten war Sontags am 20.bicjcejbaa von Franckfurt herauf Franckfurter
kommende Poſt⸗Felleiſen / mit allen darinnen geweſenen Poſibrieffen / Moſt⸗ Sedet.
zwiſchen Hemsbach unb Sultzbach an der Bergſtraſſen verlohren fen wird ver⸗
gangen / und hat der Poſtilion den Verlauff alſo außgeſagt: Als er mit (obren?
| 00 7 ., 91 andbre⸗
DW
1g92 DIARIUM Sonderbare
Anno 1630. anbrechendem Tage nahe bey Sultzbach kommen / habe ihm jemand
Junius. mit einem Pruͤgel einen Schlag gegeben / davon erüber bas Pferd ge⸗
| fallen; unbbcp ore Stunden in Ohnmacht gelegen: Deß Schuld⸗
heiſſen Frau zu Sultzbach aber / hat dieſe 9 Cacbricht gegeben: Als fic ſel⸗
bigen Sontags / Morgens mit dem Tag / ohngefehr an bas Fenſter aeo
trretten / haͤtte fic ein lediges Pferd / worauf ein Felleiſen gebunden gewe⸗
ſen / lauffen geſehen / ſo fie aber weiter nicht geachtet / weil flc vermeynet /
es moͤchte vielleicht der Mann / umb anderer Urſach willen / abgeſtiegen
ſeyn. Als fic abcr etliche Stunden hernach mit ihrem Mann ín bie
Kirucch nach Hemsbach gehen wollen / bátten ſie den Poſtillion im We⸗
geliegend angetroffen / und ſelbigen wieder ermundert. Deß Poſtilions⸗
Pferd haben ſie gleichfals / aber ohne Felleis / Packriemen und Zaum /
im Korn wieder gefunden / unb batte ber Poſtilion auch ſein Poſthorn
und wieder verlohren? Es iſt aber beſagtes Felleiſen / den eꝛ9. dito / unweit Sultzbach
gefunden. wicder gefunden worden / in welchem die oft ⸗ Paqueten noch unver⸗
ſehrt geweſen / auſſer dem nach Spegyer / ſo / nebſt etlichen dazu gehoͤrigen
Brieffen / aufgemachet war; jedoch befanden ſich dieſe Brieffe / nebenſt
denen andern von gemeldtem Paquet / noch in dem Felleis. Das Mañ⸗
heimer / und Heydeiberger Paquet / nebſt ciem kleinen / nach Heilbrun⸗
nen gehoͤrigen / welches von einem groſſern an ſelbigem Ort / ſo noch
vorhanden / abgeſchnitten / waren allein nicht ín gemeldtem Felleiſen; fo
„doch hat man die Mannheimer unb Heydeiberger Brieff / bett zo0. dieſes
auch in ber Frucht umb ſelbige Gegend gefunden / wiewol auſſer bens
Paquet / welches / nebſt einem an Ihr. Churf. Durchl. zu Pfaltz lauten⸗
den Schreiben / auffgemacht war. Das Franckfurter an den Chur⸗
Pfaͤltziſchen Hoff gehorige Paquet aber / iſt Tags vorhero / nemlich bem
29. auff einem daſelbſt ſtehenden Baum gefunden worden; wiewol
| man von dem Thaͤter dieſes C troffenraubs nicht bae geringſte erſahren
oͤnnen. |
Pape d'Efpel Hierzwiſthen fubr bcr mehrgemeldte Pape d' Eſpel mit ſeinem
verbent den Muthwillen noch immer fort: geſtalten er dann allen Schuldheiſſen /
oid Unterthanen / Zoͤllern / Acciſern und Angehoͤrigen / bep 50. fl. Gitraff
ſchrifftlich verbotten / daß ſie hinfuͤro von keinem Churfuͤrſtl. Beamten
idem: Fi eB ZDberratmte Germeroheim / oder ſonſt einigen aujgnvimem
[] *
—
Geſchichte. EUROPAUM. "
Chur⸗Pfaͤltziſchẽ Bedienten kein Schreiben mer annehmen / noch ih⸗ ^77
nen paciren ſolten / mit bem Anhang / die Zoͤner moͤchten zwar ihre Soll ipie dne
Zeichen bey ben Chur⸗Pfältziſchen Bedienten holen / fich aber beydem —
Aufſchluß weder liſtiren / noch vielweniger die Gelder lieffern / es waͤre gehr amu
bann / daß vorher die Chur⸗Pfaͤltiſche Bedicnte ſich bcp bem Koͤnigl. ndm.
Ober⸗Amt anmelden / unb deßhalben Vernilligung einholen wuͤrden.
Denen Pfarrern zu Godramſtein und Gleißweiler war von Neuer Amt⸗
bem Frantzoͤſiſchen neu angenommenen Amtſchreiber deß Siebeldin⸗ ſchreiber be⸗
ger⸗ Thals ſchrifftlichh ange deutet worden / naͤchſtkuͤnfftigen Sontag fibt. bem
ben 20. dieſes / fuͤr Ihr. Koͤnigl. Mojeſt. oon Franckreich yu bitten / ober d ni für
auff den Verweigcrungs⸗Fall / fid innerhaib 24. Stunden zu abíen- Srandr r^
trem, Ingleichen hat bemetbter Amtſchreiber denen drey Pfarrern zu is gieten,
Hoͤrd / Lemmersheim unb Dettenheim ſchrifftlich bedeutet / daß dieſelbe
deme / vormals ihnen durch bem Pape d' Eſpel beſchehenen Befehl hin⸗
fuͤro ein Genuͤgen leiſten / unb in bem gewoͤnlichen Kirchen⸗Gebett fuͤr
bic Aller⸗Chriſtlichſte Koͤnigl. Majeſt bitten / oder aber ber Kirchen / und
deß Predigens ſich muͤſſigen ſolten / mit fernerm Vermelden / daß wo⸗
fem fic ſich nicht darzu verſtehen / unb noch weiter für Gburd fate su - ^.
bitten unternehmen wuͤrden / er Amtſchreiber befeſcht fepe / dieſelbe mit
Reutern abzuholen. —— hat er den Pfarrer zu Hoͤrd bedro⸗
het / wann derſelbige obigem Befehl nicht nachkommen wuͤrde / er ihn
mit Ruthen außſtreichen laſſen wolte. Es haben aber obged 3. Pfarrer 2
bein Frantzoͤſiſ. Amtſchreiber in Antwort muͤndlich angefuͤget / wie daß
er ihnen im geringſten nichts zu befehlen haͤtte / und waͤre Chur⸗Pfaltz ihr
Herr / Dero gnaͤdigſten Befchl fic einig unb allein geleben muͤſten.
Obwoin auc bic in bem Ober⸗Amt Germersheim Frantzoͤſi⸗ Frantzoͤſiſche
ſcher Seiten neu angenommene Bediente ſich vernehmen laſſen / daß neue Bedien⸗
ihr Koͤnig nicht das geringſte von denen Gefaͤllen prætendiren wuͤrde / tm im Ampt
ſondern baffcibige / nach wie vor / ungehindert erheben unb eintreiben Bermers⸗
moͤchten: So iſt doch / den9 dieſes / der neue Frantzoͤſiſche Amtſchrei⸗ e Rif
ber / Nahmens Schmauß / nacher Germersheim fommen / welcher bem —
Chur⸗Pfaltziſchen Spitol⸗ Schaffnern daſelbſt / ingle ichen ben Zoll⸗ i» Pficht
Bereiter / und Zoͤller zu ſich beruffen und ihnen angezeiget / wie daß er nehmen.
beordret waͤre / nicht allein diefenige Buͤrger / (o nod) nicht gehuldiget /
9 ij ſondern
Arino 1680.
-
-—
4 00 DOIARIUM Sonderbarr
nne 1650. ſondern andy bie Chur⸗Pfaltaſche Cochiante ia Pflicht gzuchmen: De
Jumus — meficaar Antwort gegeben / daß fic Chur⸗Pfaltz mit Pflichten guges
- ban / dahero nicht zweyen Herren dienen koͤnten / und wofern man (it
nicht laͤnger dulten wolte / fo wuͤrde man ihnen doch sum wenigſtẽ [ovid
Zeit geben / daß fic ſoiches Geſinmen an gehoͤrigen Ort berichten koͤnten.
Denen der Amtſchreiber zur Antwort gegeben / daß man ſie nicht uͤher⸗
eylen wuͤrde. Als nun ber[eibe bereits hinweg geweſen / hat der PBuͤrger⸗
meiſter zu gedachtem Germersheim / vermoͤg deß ſo ihme von crmeldtem
Amtſchreiber hinterlaſſen; bep ber Nacht / mit Huͤlffe der Buͤrger / oen
Spital daſelbſt / worinnen deß Schaffners Pferd geſtanden / umbſtel⸗
let / das Rindviehe / ſamt denen Pferden heraus / unb für ſeine / deß Buͤr⸗
germeiſters Behauſſung gefuͤhret / unterm Vorwand daß ſolches deß
Koͤnigs Befehl fepe / darauff das Viche und Pferd in fetbigar Nacht
durch vier Buͤrger nacher Bellheim bringen laſſen / dahin der Spital⸗
Schaffner fid) zugleich mit begeben / und bey dem aldageweſenen neuen
Frantzoͤſiſchen Laudſchreiber / wegen dieſer gewaltſamen Abnahm ſich
beſchwaͤret / welcher darauff ihme das abgenommene Viehe umb Pferd
wieder außfolgen laſſen / weiln auch ber Pfarrer zu Zeißkam / Ober⸗ unb
Nieder⸗Luſtadt noch letzt⸗ verwichenen Sentag / den 29. dieſes / bep ſeinen
Gemeinden geprediget / unb mit der gewoͤhnlichen Gebets⸗Formul für
Chur⸗Pfaltz continairc; hat auf Befchldeß Pape d' Eſpel, der neue
Frantzoͤſiſche Amtſchreiber / ermeldtem Pfarrer zum letztenmal ſchrifft⸗
lich bedeuten laſſen / wofern ſelbiger / à dato ſolchen Befehls im naͤchſt⸗
haltenden Gottesdienſt für bic Aller⸗Chriſtlichſte Majeſt. nicht bitte
wuͤrde / derſelbe gefaͤnglich abgeholet / und anderer Orte gefůͤhret werden
ſolte. Ingleichen hat er dem Schulmeiſter zu beſagtem Zeißkam bey
30. fl. Straff befohlen / auff nächſtkũnfftigen Mitwoch / den zo. Junu /
zu Hoͤrd zu erſcheinen / und dem Koͤnig oen Eyd der Treue / und deß
Chur⸗Pfal⸗ Gehotſams ab zuſchweren. n
e Zeu Den 28. kamen die beede Frantzoͤſiſche Amtſchreiber / Dauber
CBappen und Schmauß / mit einem Creutzreuter nacher Gleißweiler und Go⸗
werden vol, dramſtein |. und lieſſen die noch angeſchlagene Zoll⸗Wappen vollends
lends hinweg abnehmen / aud) denen Zoͤllnern daſelbſt bedeuten / von denen Inlaͤndi⸗
genommen. ſchen keinen Zoll mehr zu erheben / ſondern nur allein von peu uf
o7 | di⸗
Geſchichte. EUROPÆUM. 195
.. Binoi(yin; So ſolle aud) von denen Unterthanen / boy so. ff. Straff /
kein Accis noch Wein⸗Aufflag⸗Geld mehr gefordert wwerden. Den
Zollſchreiber bat man deym Kopff zunehmen / und nacher Breyſach zu
fahren gedrohet / wofern aber derſelbe nicht yu bekommen ſeyn ſolte / ihm
alles bas Seinige hinweg zunehmen. Zu Knoͤrringen haben obige
Frantzoͤſiſche Bediente ebenmaͤſſig die beyde Chur⸗Pfaͤltziſche Zoll⸗
Wappen / und tociln ber Zoͤllner alda von einem Unterthanen zu Born⸗
heim fuͤr drey Ohm Wein / fo er ins Frantzoͤſtſche Laͤger gefuhret / bow
gewoͤhnlichen Zoll gefordert / iſt bemeloter Zoͤllner gefaͤnglich abgeholet /
und zu £anbau von bem Praͤvoſt⸗Lieutenant ſo lang in Arreſt gehalten
worden / biß er zwoͤlff Rehlr. Straff erleget. Ingleichen haben beyde
Frantzoͤſiſche Amtſchreiber bem Pfarren zu beſagten Gleißweiler /
weiln er / zu Folge deß vom Pape d" Efpel ergangenen Befehl / fdr Koͤ⸗
nigl. Wajeſt. in Franckreich nicht gebeiten / hundert Gulden Straff an⸗
geſetzt / deſſen Mobilien invemirt, verſchloſſen und verſtegelt. Sie ha⸗
bcn auch deß zu Weiſſenburg gefangen ſitzenden Pfarrers von Go⸗
dramſtein Mobilien inventiren wollen / ſolches aber / weil ſie vernom⸗
men / daß nichts beyhanden / unterfajfen/ und dabey vermeldet / va ex
gſeichwol wo. ff. Straff geben muͤſte. Dem Gericht umb Gemeine zu
beſagtem Godramſtein iſt vonobgedachten Frantzoſtſchen Bedienten
befohlen worden / den Ober⸗Schuldheiß / mit ſeiner hoch⸗ſchwangern
Frau uno Kindern auf bent Hauß zu jagen / und ihnen nicht das gering⸗
Fe mehr von den Ihrigen angreiffen su laſſen / zugeſtatten; dann weil er
die Huldigung verweigert / ſeye alles dem Koͤnig verfallen / und haͤtten
fic Ordre deſſen Hauß / Hoff unb 65dtBer zu verkauffen. Weiln abor
tt Ober⸗Schuldhejß urit ſolchen Proceduren noch in etwas ein zuhal⸗
Anno 1680.
Junius.
een / gebetten / haben ſie es an den Pape dꝰEſpel nacher Weiſſenburg
verwieſen. Obige Frantzoͤſiſche Bediente haben ſich auch vernehmen
laſſen / wie ffe defelcht waͤren / alle diejenige / (o vem Koͤnig noch nicht ge⸗
huldiget / vollends in Pflicht zu nehmen / unb bic Zehenden fuͤr den $ de
nig zu verlehnen / auch was die außgewichene Chur⸗Pfaͤltziſche Bedien⸗
tc noch im Ober⸗Amt Germeroheim haͤtten / wegzunehmen / und wuͤr⸗
. Beber Koͤnig daſſelbe nimmermehr abtreiten / ſondern cher ſein halbes
Konigeich daran mage. Als auc von oem Chur⸗Pfaitziſchen Be⸗
n | amptem
--
€ «| BIARIUM Sonderbare
Anne 16$e- ampien beſagten Ober⸗Amts | ba von Koͤnigl. Srantdfifcer Seuen
Juni en felbiges Ober⸗Amt noch forderende ſtarcke Philippoburger Contri⸗
butione; Ruͤckſtand außgeſchrieben worden / haben die Unterthanen fid
darauff trotzig vernchmen laſſen / fie duͤrfften ohne deß Pape dEfpel
Befehl nicht einen Heller mehr an Chur⸗Pfaltz bezahlen / weilnnun
kein Chur⸗Pfaͤltziſcher Beamter in mehrbemeldtem Ober· Amt fich)
wicder ſehen laſſen / noch vielweniger einige Exceution dahin ſchicken
durfte / uͤber diß auch von denen Frantzoͤſiſchen Bedienten dem Schuld⸗
heiſſen / keinen Brieff von denen Chur⸗Pfaͤltziſchen Bedienten mee
anzunehmen befohlen worden; als durft man ſich von obig außgeſchrie⸗
benem Contributions- quanto etwas zu erheben / feine Hoffnung
machen.
Chur⸗ Pfaltz Nun hatte zwar Chur⸗Pfaltz ſchon im April einen Extraordi-
beſchweret ¶ nar - Geſandten nacher Pariß geſchickt / alda wegen ein und anderer
fi zu Pariß Eingriffe / und übeln Verhalteus ber Frantzoſen ſeine Beſchwaͤrungen
wegen der zu fuͤhren; allein es hat ſich niemand zu Pariß in einige Specialien mit
anh - ifm einlaſſen wollen / (onberm ee tvarb ibm jur Antwort gegeben / daß
PR I manbepber Friedens ⸗ Hand lung yu Stimmógen nichts darwider geſagt
à haͤtte / und jeho zu (pat waͤre /bavon su reben : Oer Sónig wuͤrde wider
Gewiſſen nichts thun / unb haͤtte das Hauß Oeſterreich an Franckreich
mehr cedirc, afe eo wuͤrcklich beſeſſen. Ob nunwol der Chur⸗Pfaͤltzi⸗
ſche Extraordinar Geſandte hierauff zur Antwort gegeben / daß an das
Chur⸗Hauß Pfaltz / wegen Beſitzens deß Ober⸗Amts Germersheim /
weder bep den Weſtphaͤliſchen / noch Nimmoͤgiſchen Friedens⸗Tracta⸗
ten nicht der geringſte Anſpruch geſchehen: So tvdre auch in bem Weſt⸗
phaͤliſchen Friedens⸗Inſtrument mit keinem Wort gemeldet worden /
daß bae Ertz⸗Hertzogliche Hauß Oeſterreich / ober. ſemands anders /
bae geringſte von gedachtem Chur⸗Pfaͤltziſchem Ober⸗Amt Ger⸗
mersheim cedirt, und da auch ſolches wider beſſeres Wiſſen geſchehen
(con ſolte / ſo waͤre je bekandten Rechtens / daß man anbertvcrtíace Guth
nicht abtretten koͤnne / unb daß dergleichen Abtrettung ín allen Rechten
nichtig ſey. Uber diß ſagte er ferner; daß / als die Gron Franckreich zu
dem bewuſten Compromiſs, wegen der Vaſallen in denen Ihro durch
den Tb Fricdens / Schluß abgeirettenen Landen / und * |
A.N| «et
vidi. |. gUKOPEUM.
gehen Siddee in Elfaß fi verſtanden / einige Chur⸗ Pfaͤltiſchen fam Anno 1680.
| de / oder rtc mit cintzigem Wort nicht gedacht worden 7 Batte ihm der Junius.
Marquis de Croitfy eine hoͤuſche Antwort gegeben / und gefagt * Der
&ténig báttc zwey Gerichte beſtellet / worinnen dergleichen Beſchwaͤ⸗
rungen ange hoͤret / und daruͤber erkennet werden ſolte. Worauff der
Seſandie replicirt, wie man / Pfaͤltziſcher Seiten / ſolche Gerichte nicht
fir [eine Richter erkennen koͤnte; deme aber ber Marquis wiederumb ge⸗
Acwortet: Daß auch der Koͤnig eben ſo wenig die Reichs⸗Verſamb⸗
bung für (ci Richter erkennen koͤnte.
Wie widerwertig es nun in der Pfaltz / und allenthalben zugien⸗
ge/ ſoließ dennoch Ihr. Thurfuͤrſti. Durchl. zu Friedrichs burg ihre neue
Kirche / ſo Cic erbauet / und zur Heiligen Eintracht genennet / herrlich
cinweihen: Worzu Sie / ſamt deß Chur⸗Printzens Durchl. der Chur⸗
rief Hoheit / mit bem gangen Hof⸗ Cantzley / Kriegs⸗Stab / Pro-
ren der Univerſnaͤt Heydelberg / ſamt allen vom Lande beſchriebe⸗
en Hohen⸗und Ober⸗Beamten / Kirchen⸗ und Civil ——
frembden Zuſehern fich eingefunden. Ihr. Chürfaͤrſt. Durchl. beg
fb mit obgedachter Begleitung / unter Trompeten⸗ und Paucken⸗
Schall zur Kirchen / in weſcher durch Dero eigene / auch von andern
Furg * ** entlehnte Italianiſche Hoff Muſicanten eiue an»
mutfigt Vocal und Inſtrumental·Muſic gehalten arb; nde bít
Dedication unb Einweyhung im Nahmen Ihr. Churfuͤrſti. D
geſchahe. Die Bibel und Kirchen⸗Agenden / famt ben heiligen p»
fáfen/ wurden von verſchiedenen Hoff ⸗ Cavallieren / au dem purs
Arſti. Stand jum Altar gebracht. Ein Teutſcher Jud / und zween
Mohren / deren einer ein Heyde voti Capocorſo, der andere von Ban⸗
gela / unter dem groſſen Mogel zu Hauß / wurden zugleich getaufft;
be welchem AQu Ihr. Churfuͤrſti. Durchl. beneben deß Chur⸗Prin⸗
tzens Durchl. und ber Chur⸗Princeſſin Hoheit / ale Tauff⸗Zeugen er⸗
ſchicnen. Und wie Ihr. Churf. Durchl. bey Stifftung unb Conſe-
raconte ird auff ————— eme fo
dencnim Roͤm. Reich / Weſtphaͤuſchen Friedenſchluſſes | er
laubeen Chriſti. Religionen zugechan / umd damit wegen deß ſich in "!
erii SGlaubens⸗Sachen nod) findenden Unterſcheids / nie⸗
4zſter Theil. 23 mand
—— —— ——
i
»
Ánno 1€8o,
Junius .
rt DIAKIUM Sonderbare
mand in feinem Gewiſſen angefochten werde / Ihr Abſehen gerichtee⸗
Alſo iſt auch / nach dem der Evangeliſch⸗Reformirter Pfarrer eine
Predigt gechan / von denen Evangeliſch⸗ Lutheriſchen ein abfonberti»
ches / zu Stifft⸗ und Einweyhung deeſer Kirch gerichteres- Gebett / und
durch einen Catholiſchen / von Idr. Churf. Durchl. beſoldeten Pricſter
eine unnerfdngliche Sermor cum voco gehalten worden. Nach Endi
gung deſſen / ward von der im Gewehr geſtandenen Muitz cine Salbe
auß Mußqueten gegeben / auch einige halbe Earthaumen / unb woff
fünbigr
Situcke umb bic Veſtung geioſet. Worauff ſich Ihr Chur⸗
fuͤrſtl. Durchl mit voriger Begleitung / unter Trompeten⸗ und ate
cken Schall wieder auf ber Kirchen begeben / und etuiche hunderi ſtůͤck
mue Mantze / ſo hierzu aeprdgcttmorpen/unterbas CD olt aufitoerffenj
aud obgedachte Beſchriebene ſaͤmptlich tractiren / unbuntcbiefdoe-
dergleichenneue Maͤntzze außtheilen laſſen. MEE
ingegen gieng coin Sachſen deſtobetrubter zu bana tbakate
br Herr Adminiſtratordeß Grefliffte Magdeburg / Herzog Augu⸗
dtey regierende Herren olo Hertzog Frie
ftus im ſecho und ſechtzigſten Jahr feines Atters / auff oer SRefibenb ju
Halle / den 4. dieſes das Haupt / welchen man nachh feinem E obtrüfy
mete /boBer me manden / ſo lang er gcleóct/jemaleumbrgnabigrtwon ſich
gehen laſſen. Seine Kranckheit belangend / ifefolcfye Anfangs nur cin
ſchlechees gieber geweſen / weiches zu lezt / und zwar nut goce Tage
vor ſeinem Abſterben / ineine ſoſche Schwach heit außgeſchlagen/ daß
auff erfolgtes Brechen feine £yülffe mele geweſen. Uneer denen Prin⸗
fn behielte der aͤlteſte / Hertog Johann Abolph/ die Regierung / umb:
gelampte Erbtamde / die andern ader wurden / vermoͤg deß 37 cflamente/:
welches Se. Durcht. vor der zweyten Ehe auffgerichtet/ apenapitt,.
Von der enften Ehe lebten noch vier Printzen ale: Johann Adoiph /
Ehriſdan/ Heinrich / und Albteche / und brey (rrimerflinnen / mete at
hoffvon Euthin / und Fuͤrſt Cart Wilhelm von ꝛrbſt verheuraihet
ſind von der zweyten Gemahlin aber / Frau Johanna Walpurg / ſiad
een Printzen / Frie derich und Moritz vorhanben. Nirrauff haben
Ihr. Ehurf: Ourchi. von Brandenburg enge es quirim iter
Beſchichte. EUR O?J£UM, vp
. — "utmbPollcffionbr tdnber / fo Sybro/vemda Iofirumend Pacis ju, Anno 258e.
| kommeninchmen zu offen] rach yall abgeſendet. Junius.
^ — .tnübrigen orb auch bae artc Meiſſcuvon der leidigen Scu⸗ Peſt tomi in.
tbe / weſche in Boͤtmen und Oeſterreich dieſes Jahr über vie tauſend Meiſſen.
Menſch en gefreſſen / augefallen / nach bem ein Kutſcher auf Prag bas
Unglid nad) Dreßden gefuͤhret / und dic herrliche Stadt dermaſſen au⸗
geſtecket / daß vie Eirwohner dar aus eniflu hen / von denen aber / ſo dar⸗
"inti zu dlewben gezwungenwaren / gleichwol viel dahin ſterben muͤſſen /
uncrachtet tcr Rath vid fofibare und kluge Anſtalten grmacht / unb
Tag und Nacht geforget / wie dim Unheil mit guter COorfidytigf at
umd natarlichen Mittein geſtcuret werden moͤchte / ſo gar / taf fic auch
citiemofs für etlich tauſend Reichsthaler Kleider vor ber Stadt verbren·
wienteffen/weit folcbebco cinem Schneider gelegen / deſſen Hauß von BV
ber Peſt angeſicckt geweſcn.
Umb dicſer Urſach willen / und damit die Stadt Hamburg nicht
aaich durch frembde Perſonen mit diefer kcidigen Seuche angeſtecker
Werben módotc/fidi cin E. E. Hochweiſer Rath nachfolgendes (Date. —
publiciren. pl !
Emnach einem E. G. Rath in Crfabrüng gebracht / daß qu;
an einigen Oertern in Seutfblanb/abfonberld in Boͤh⸗ ni b. :
| men / Schleſien / und deren angraͤntzenden Staͤdten unb Hamburg /
Landen / die boͤſe Seuche unb anklebende Kranckheit ſich je wegen der
mehr und mehr außbreite / unterdeſſen aber von denen Orthen don inficirten
ber frembde Leute / ſo Chriſten / als Juden / indieſe Stadt her⸗ ——n
ein kommen / mithin viele Sauffmanne« Gůther unb Wahren / Nſn
wie auch Bagage zu Waſſer unb Lande bereín gebracht vor? ^ ^ 7
den / dadurch dieſe gute Stadt / welches GOtt in Gnaden ver⸗
huͤten wolle / leicht inficirc werden koͤnte; Solchem Ubelnun /
Bot muͤglich / zeitig zu preveniren nnb vorzukonnnen / tbut
E. Rath hiemit allen imd jeden norificiren; daß kein Fremb⸗
der / ohne bey ſich habenden Geſund⸗Brieff / frembde Juden
abet gantz und gar nicht in dieſe Stadt gelaſſen / ſyndern abge⸗
wieſen werden ſollen / denen auch / ſo er Stadt alice ben
8 .
a
. Cram
* [4
— coo: aas -*- ——— -
———a s... 3:-. Loa
. ve | DIARIUM Sonderbare
Anad 1680. Graͤntzen zu Waſſer unb Lande / wie auch Thoͤr umb Baͤume
Imius. in —— Dabei unb anbefoblen/ben will⸗
kuͤhrlicher hoher Straff / inſonderheit bep Verluſt ibrer Dien⸗
ſte / hiermit gantz ernſtlich gebotten / keine frembde *Derfonen/ee
ſeyen Chriſten / oder /als aud) Guͤther / Kauffmanns⸗
Wahren / oder Bagage / ſo von oberwehnten verdaͤchtigen / und
mit anſteckender Seuche behaffteten Orthen becfommen / in
bie Stadt / und dero Graͤntzen einzulaſſen / wie aud) allen Buͤr⸗
gernund Einwohnern / ſelbige nicht einzunehmen / zu behauſen /
unb zu beherbergen. Solten aber einige fid) heimlich herein
practiciren / und alhie angetroffen werden / —— Der fone
mit hoher willkuͤhrlicher umbnad) Befindung / niit
Lebens⸗Straff beleget / auch der ſie auff⸗ und angmommav
nad) Beſindung / mit exemplariſcher Straff angeſehen / bie
Wahren / Gůter / und Bagage aber fo fortoffentlid) verbraũt
werden. Wornach ſich ein jeder zu richten / und für Schaden
unb Nachtheil zu huͤten / 1€. E
Heſfen⸗Caſ⸗ mas. dieſes / Morgens zwiſchen 4. und s. Uhr / wurde bas
ſeuſcher jun». Hochfũrſti. Hauß Heſſen⸗ Caſſel durch gluckliche Giritbinbung beg
foem. DDrinciliomit inem junges pringen Bóchlch erfrcuet/ mefibalben bey
n —— — groſſe Freude verſpuͤhret / auch verſchiedene Stuͤcke
t |
unatüd iu Den 23.dito / wolte ein vornehmer Inwohner ju Polniſch⸗Leſſa
Breßlau voe. von Breßlau nach Hauß reyſen / mithabende eine Breßlauiſche Advo⸗
gen fuͤnff «^ caten Frau / mit ihrer Tochter / unb noch eine andere Frau. Nicht
gungener weit von der Vorſtadt aber / gegen der langen Bruͤcke / geriethe feine ut.
Perſonen. ſche in bom fic aber die Stroſſe augegoffenen groſſen Gewaͤſſer
- ben dem Weg ín bit alte Oder / tof bie Caleſch gleich etlichmahl
umbſchlug / und alle fuͤnff Perſonen jaͤmmerlich erſauffen muſten.
Die Pferde wurden durch einen beykommenen Schiffmann nod foi
geſchnitten und ialvirt, und enduch die verungluͤckten Coͤrper auf bon
Waſſer geſiſchet. | |
eue
EURO?AUM,
O« Junii erſchiene bon Heffenlande ſehr ungluckuch / Tuni
bas Corb Gemuͤnden / ungefebr drey Meilen bon Marpurg mit $a d
bicie heruenb gelagenen Doͤrffern durch Hagel · Gewitter dermaſſen
—— e eed
ewa⸗ haden an enſtern ge fus.
Die zweypfundigen Schloſſen ſchlugen in ber £ufft mit folem Ge
(rauf wider tínanbar / baf man ben Donner nicht recht mehr bafür bó»
gu Jasbach eine halbe Meile von Rauſchenberg / beate
ſich bic Erve / vaß alle Haͤuſer bapon wackelten / und ward der Caßler
Poſtwagen / ſo ceben ins Gedraͤnge kam / vom Sturm und Erdbeben ín
die Hoͤhe gehoben / und die Pferde umbgeworffen / daß alle Leute herun⸗
unter fprangen/unb ſich GOtt befohlen. Sie haben den Sturm da⸗
ſelbſt mit Augen geſehen / und einen gewaltigen Rauch / welcher cina
enam Strich gehaiten / unb ſich etzucche mahl gewendet; hernach iſt
derſelbige Serich fort gegangen / unb Dat / was cr angetroffen / auf beg
Erden geriſſen. Man aahlete vier tauſend ſtarcke Eichbdume / ſo mit
Wurgtzeln / Erde unb Steinen über einen Hauffen lagen. Eichen /
(o drey Klaffter dick waren / ſeynd ín ber Mitten zeroͤrochen / und
bas Obertheil davon / eit von dem Stamm geworffen / nachgehenn⸗
dennoch bas unterſte Stuͤck Stamm mit ſampt der Wurtzel / Erde
und Steinen auß dem Grund geriſſen / und durch die Lufft gefuͤhret
worden. In Summa / man kunte die Wunder / ſo man geſehen / nicht
alle genug beſchreiben.
Den Tag —— C anb hartes Gewitter in oem au Neuſtade
€ Re wweiſchen Ampt Neuſtadt ebenmaͤſſig alle arie zer⸗ " m Doegntt
eichen Bat aud im Weſtphaͤliſchen ber Hagei fc a - qoe
cia Dido piri an vicem Orthen t Daging phalen.
fünff / feo / ſieben diß zu acht Pfunden gefallen / wodurch an
Menſchen und Vie eror Schade geſchehen. In Bilefeld
ſeynd darvon die meiſten Fenſter außgeſchlagen / und das Getrayde /
ebore. vongemdbir Stadt an biß Her vord mehrentheils
ver
B d
"
in dem Anne ife,
/
! £f PIARIUM Sonderare
Amne 10360. Vu St. Truyen im Lůttiſchen firib Hagelſteine gefallen / die 60)
Je. fanff vierthel Pfund gewogen / und das in ſothaner Menge / daß das
Getraͤpdicht auff dem Felde dermaſſen verdorben / als wann eine grofft
Armee im Lande geweſen. Zu gemeldtem Ct. Truyen ſind die Fen⸗
ſter in Kirchen / und andern Haͤuſern dergeſtalt eingeſchlagen / daß ſolche
inlanger Zeit nicht reparirt werden koͤmen. "EE
uñ uSchwĩ Donnerſtags zu Nacht den i5, dieſes / wurde die Reich o⸗⸗Stadr
bíben Di. SDallin Schwaben mit eincm erſchroͤcktichen Wetter / unb erbaͤrmn⸗
chen Feuersbrunſt heimgeſuchet / womit es ſich kuͤrtzlich alſo verhaͤft.
In beſagter Nacht hat eo Anfangs (n etwas wetterleuchtet und gar we⸗
nig gedonnert / daßman vermeynet es möchte fid) bar fyimmdá in etwas
abkuͤhlen / darmenhero die Leuthe meiſtentheils zu Bett gegangen. Umb
10. Uhr aber hat eo einen entſetzichen Wetterleuchter / unb gleich bar»
auff einenerſchroͤcklichen Donnerſchlag gethan / wodurch deß Herren
Staͤttmeiſters Scheuer gleich entzũndet worden; darauff der Wrand
dermaſſen —— — in die hundert und mehr Häuſer / darunter
bas Sonnen⸗Wirthshauß /die Waag / Buchdruckerey / unb bae Zoll⸗
* geweſen. Deß folgenden Tags hernach / ale Freytags umb ;.
hr / erhub ſich ein ſtarcker Sturmwind / unb ebenmaͤſſiges Wetter /
darauff co wieder gu brennen / und der Jammer auffs neue anſteng / doch
wurde ſolcher Brand bald wieder geloſchet / daß cs dazumahl ferner keine
Noth gehabt. cg Sonnabends eraͤugete ſich abermals / in der Nacht
zwiſchen 9. und /0. Uhr ein hoͤchſt⸗gefaͤhrliches Wetter / da es dermaſſen
in der Lufft geblitzet und gekrachet / daß jederman nicht anders vermey⸗
net / als wuͤrde alles zu Grund anb Boden gehen: jedoch iſt weiter kein
Schade geſchehen. [n ZEE
Dau. Junii Vormittags umb 9. Uhr / gerieche die Koͤmgliche
Mf. Schwediſche Reſidentz · Stadt Stralſund in Pominern in der blauen
Thurn⸗Straſſen / an der Francken⸗Mauer / in Brand / welchen ein
Soldat mit Fiſch ſieden ſoll verwarloſet haben / davon die Funcken in
das mit Spinnenweben behangende Dad geflogen / unb durch einen
ptóttichem Sturmwind erſilich in die Francken · Straſſe / unb dann [o
fort in einer halben Stund an vier unterſchiedliche / weit von ein ander
gelegene Haͤuſer unb Otraſſen vertheilet worden / daß gleichſam toe ein
| angte
eſchichee. ^ EUROPAUM.
Angelegtes Feuer alles auff einmalaufgangen.
deß Hn. Commendanten / als rechtſchaffene Leuthe ſich erwieſen / und
Bit Soldaten in guter Diſciplin / unb sualkr Huͤiffleiſtungen angehal
ten / weiln aber bic Wuͤrgerſchafft noch gang verſchůchtert / unb wegen
groſſen Ruins / noch keine benótbiate Inſtrumenten ange ſchaffet wer⸗
den koͤnnen / kunte der groſſen Macht deß Feuers nicht gewehret wer⸗
den. Der Anfang war / wie geſagt / in der blauen Thurn⸗Straſſen /
darnach fam ce in die Francken⸗Straſſe / hernach fo fort indie Muͤnch⸗
Muͤhlen⸗Fiſcher⸗Breitſchmiede unb gantze Radberger⸗ Straſſe / alſo
daß ſich alles zum garaus anſehen laſſen. Der Wind war / zu noch
groͤſſerm Ungluͤck / ſehr unbeſtaͤndig / und aͤnderte ſich tool dreymahl / bif:
bae Feuer bic herrlichen Ornamenten der Stadt / als das ſchoͤne Rath⸗
hauß / und deß S ónige Arends Hoff / nebenſt der alten Apotheck ergrif⸗
fen/unb verzehret: ba er ſich dann / als die nahe anficBenbe Nicolai⸗Kirchh
nunmehr auch ia Gefahr ſtunde / und jetzo anglimmen wolte / ploͤtzlich
gewendet / und endlich gar geleget. Das Rathhauß / unb Koͤng A⸗
rends⸗Hoff bedaurete man vor allen andern / weil es zwey Documenta.
der alten Stꝛalfundiſchen Tapfferkrit / die von ihrer gefangenen Fein⸗
de Rantzion erbauet worden; Sind alſo uͤber zweyhundert Haͤuſer ver⸗
Zu Amſterdam fieigam z;. dieſes / in ber Nacht umb n Ahr / ufa
. 0 Beta Narlemer Pforten / am Wall / too bíc Seiler ire Seilerbahne Bam.
haben / eine ſehr gefaͤhrliche Seucrebrungftan außzubrechen / welche der⸗
maſſen uͤberhand genommen / daß man anfangs nicht anderſt vermrynet /
weil ber in Brand gerathene Hanff / und die gedoͤrrtr Seile einen fots
chen groſſen Schein inter Lufft / und über ber Stadt vrrurſacht / als of
bic halbe Stadt involler Flamme geſtanden / unb verurſachten die allda
bereiteten Materialien / welche das Fcuer su vergroͤſſern dienlich / daß
Furcht unb Schrecken in em Hertzen erwuchſen: Wo auch der Wind⸗
flarc* geweſen waͤre / wuͤrde das Feuer nicht ſo leicht gedaͤmpffet wor⸗
den ſeyn. Hierdurch ſind drey·Seilerbahnen ůber bic Helffte ruinirt,
snb etwan zwantzig kleine und groſſe Haͤuſer in. bic Aſche gelegetwor⸗
den. Ein groſſes id asco daßauß obbeſauen Seiſcrhahn
«5. W
| n. Ob nunwol die foe» Anno 15te-
ga Officirer / und ſo das £bep Commando gefüfiret/ in Abweſenheit Junise-
Ff
v
Lj
9 *
Amne 16096,
Jeniw.
TTA
biben -Dal.
*tz PBIARIUM Sonderbare
9u €t Truyen im Luůttiſchen ſind Hagelſteine gefallen / die 609
fuͤnff vierthel Pfund gewogen / und das in ſothaner Menge / daß das
Getraͤpdicht auff dem Felde dermaſſen verdorben / als wann eine groſſe
Armee im Lande geweſen. Zu gemoldtem St. Truyen ſind bie Fen⸗
ſter in Kirchen / und andern Hauſern dergeſtalt eingeſchlagen / daß ſolche
in langer Zeit nicht reparitt werden koͤmen. EE
Donnerſtags qu Nacht den 35, dieſes / wurde die eic orta
"nal in Schwaben mit eincm erſchroͤcktichen Wetter / unb li⸗
chen Feuersbrunſt heimgeſuchet / womtt es ſich kuͤrtzlich alſo verhaͤſt.
In boſagter Nacht hat eo Aufangs in etwas wetterleuchtet und gar mo
tig gedonnert / daßman vermeynet cemóchte fid) dar Himmel in etwas
abkuͤhlen / daunenhero tic Leuthe meiſtentheils zu Bett gegangen. Umb
10. Uhr aber hat es einen entſetzichen Wetterleuchter / unb gleich dar⸗
auff einenerſchroͤcklichen Donnerſchlag gethan / wodurch deß Herren
Staͤttmeiſters Scheuer gleich ent zũndet worden; darauff der Wrand
dermaſſen zugenommen / daß in die hundert und mehr Häuſer / darunter
das Sonnen⸗Wirthshauß /die Waag / Buchdruck erey / unb bae Zoll⸗
ius geweſen. Deß folgenden Tags hernach / als Freytags umb ;.
br / aub fich ein ſtarcker Sturmwind / unb. ebenmaͤſſiges Wetter /
barauff ce wieder zu brennen / und der Jammer auffs neue anfteng / doch
wurde ſolcher Brand bald wieder geloſchet / daß es dazumahlferner keine
Noth gehabt. Deß Somabends eraͤugete ſich abermals / in der Nacht
zwiſchen 9. und 10. Uhr ein hoͤchſt⸗gefaͤhrliches Wetter / da es dermaſſen
in der Lufft geblitzet und gekrachet / daß jederman nicht anders vermey⸗
net / als wuͤrde alles jt Grund anb Woden gehen: jedoch ifl weiter fein
Schade geſchehen.
Brand zu
Stxralſund.
Stu. Junii Vormittags umb 9. Uhr / gerietbebie Koͤngliche
Schwediſche Reſidentz · Stadt Stralſund ín Pominern in der blauen
Thurn⸗Straſſen / an der Francken⸗Mauer / in Brand / welchen cit
Soldat mit Fiſch ſieden ſoll verwarloſet haben / davon die Funcken in
bao mit Spinnenweben dehangende Dach geflogen / umb burd cina
ploͤtlichen Sturmwind erſtlich in die Francken⸗Straſſe / unb bann [o
fort in einer halben Stund an vier unterſchiedliche / weit von ein ander
gelegene Haͤuſer und Straſſen vertheilet worden / daß gleichſam wie ein
| ange⸗
X
7 . — — 3
Geſchichee. ^" EUROP ÆUM. |^ — $4
gen Officirer / und (obae Ober⸗Commando gefüfret/ in Abweſenheit
deß Hn. Commendanten / als rechtſchaffene Leuthe ſich erwieſen / und
bit Soldaten in guter Diſciplin / unb zualler Huͤlffleiſtungen angehal⸗
ten / weiln aber bic Wuͤrgerſchafft noch gant verſchuͤchtert / unb wegen
-anaritgtee Feuer olles auff einmalaufgangen. Ob nun wol die Her⸗ Anno 1sfo-
Junins
groſſen Ruins / nody keine benóthiate Inſtrumenten angeſchaffet wer⸗
den koͤnnen / kunte der groſſen Macht deß Feuers nicht gewehret wer⸗
den. Der Aufang war / wie geſagt / in der dlauen Thurn⸗Straſſen /
darnach fam es in die Francken⸗Straſſe / hernach fo fort in die Muͤnch⸗
Muͤhlen⸗ Fiſcher⸗Breitſchmiede tmb gantze Radberger⸗Straſſe / alſo
buf (ich alles zum garaus anſehen laſſen. Der Wind war / zu noch
groͤſſerm Ungluͤck / ſehr unbeflánbig/unb aͤnderte (id) wol dreymahl / biß
das Feuer bic herrlichen Ornamenten der Stadt / als das ſchoͤne Rath⸗
hauß / und deß Koͤnigs Arends Hoff / nebenſt der alten Apotheck ergrif⸗
fen / und verzehret; ba er ſich dann / als die nahe anſtehende Nicolai⸗Kirch⸗
nunmehr auch in Gefahr ſtunde / und jetzo anglimmen wolte / ploͤtzlich
gewendet / und endlich gar geleget. as Rathhauß / unb Koͤmg A⸗
rends⸗Hoff bedaurete man vor allen andern / weil es zwey Documenta.
der alten Strꝛalfundiſchen Tapfferkeit / die von ihrer gefangenen Fein⸗
de Rantzion erbauet trorben; Sind alſo über zwey hundert Haͤuſer ver⸗
Zu Amſterdam fleng am z;. dieſes / in der Nacht umben. Uhr / Zu Amſter⸗
bey ber Harlemer Pforten / am Wall / too bie Seiler ihre Seilerbahne am
— aben/cine [ebraefdbrlicte Sreucrebrungfran oufsubrcdtyaybefcbc ber⸗
maſſen uͤberhand genommen baf man anfangs nicht andreſt vermeynet /
weil der in Brand gerathene Hanff / und die gedoͤrrte dk einen fots
chen groſſen Schein imber Lufft / und über ber Stadt vrrurſacht / als o
bic halbe Stadt involler Flamme geſtanden / unb verurſachten die allda
bereiteten Materialien / welche das Feuer zu vergroͤſſern dienlich / vag:
Furcht unb Schrecken in em Hertzen erwuchſen: Wo auth der Wind
ſtarck geweſen waͤre / wůͤrde das Feuer nicht ſo leicht gedaͤmpffet wor⸗
den ſeyn. Hierdurch (inb ose Seilerhahnen ůber bic Helffte ruinirt,
snb etwan zwantzig kleine und groſſe Haͤuſer ín die Aſche gelegetwor⸗
wu. Ein goſſes Glck wares / daßauß ochelagen Coclntafnen vor
v
e*
e
| Wa c DIARIUVUM Soid erd e
fre sete. kurder eit ůber fünifhutibert Cenmer verfaufft umb weggchroche wor⸗
jua den — iim — Pid rra geweſen m. ——
woſſe angewendet / ein ſtehendes weiches
Lip mr tvar / dieſen wuͤtenden Flammen qu entziehen.
So viel auch von den Geſchichten dieſes — Denen zum
Beſchluß noch beygefuͤget werden / die in ieſem Monat ju Regenſpurg
ad Dictaturam gefommene Acta Publica.
Deß Heil. Reichs⸗Stadt Lindau am Bodenſee Memo⸗
rial / An deß Loͤbl. Schwaͤbiſchen Crayſes Herren auß⸗
PUMA dene / eint Interims - moderation ihres
—5 — ⸗Anſchlags betreffend.
Dict.den 4/14. Junii 1680.
Deß Heil. Roͤm. Reichs ut Furſtenund Staͤnden /
bodft-bodyunb teofanftbenttid)e Herren Geſandte / Raͤ⸗
the / und Bottſchafften.
Hochwuͤrdig Hoch⸗ und Wohlgebornerc. Gnaͤdig Org,
und Hochgeehrte Herren.
Uer Excell. Hochw. und meinen Gnaͤd. Großg. HochgeCheren
Darauf Zweiffel auf denen bißhero von der Stade £o
igſt eingereichten Memorialien / Suaͤdigſt und
Großg —— auf was für Urſachen diefebe ge⸗
zwungen worden / umb cin ergibige interims moderation , ihreoallu⸗
hoch geſetzt⸗ und überfpannten WB— gehorſamlich anzu⸗
flehen / zu dieſem End rari oa ung (elder Gravami-
num, Sie der beyden deß hochloͤbl. — m Grape aufidire
beber Fuͤrſten / Hochf. Gn. unb Hochf. Durchl. — etn
teſtation und CDorfdoreibung mit beygeleget hat; Senado aber die
ſo hochbenoͤthigte Halff unb Sublevation, ſeithernoch nicht erfolgt /
hingegendie Stadt Lindau / mit (re Angchoͤrigen / je laͤnger / fe groe⸗
re Itoch⸗ und Jammer⸗Gteand eininnet / ole welchenicht alleindie
jenige Beſchwerden / ſo andere Lobl. Staͤnd ino gemein tragen ir"
tM, EUROPAEUM. . wj
chat / feubeinod) wegen ihrer bekandten Sorg ˖ / umb importirfidym Anno 168p...
MGraͤntz⸗iruationmit foſtbahrer Fortification, umso Waſſengebaͤuen / Junius.
mit Unterhaltung cin Guornifon von geworbenen Officirern / unb
ganamm Celbute/ als auch mit Reinftruic-umb Einrichtung bef ün
vorigen Teutſchen Krieg / beym Außzug bar damaligen Guarmiſonen /
gantz leer hinterlaſſenen Zeughauſes / als mit ſonderheitlichen umb beſtaͤn⸗
digen Beſchwerden / chr empfindlich grav.rc ift / darzu noch kommen /
bit s. auff einander gefolgte Winterquartier / und andere davon depen⸗
dicte ſchwere Reichs⸗ und Crayß⸗Onera, die insgeſamt ber Stadt Lin⸗
dau / nach uͤbermaͤſſig obigen Anſchlag / ſeynd zugelegt worden / metdge
dieſen kleinen und geringen Orth / ſamt deſſen Einwohnern / und Ange⸗
hoͤrigen fo haͤrtiglich getrucket / daß fie beynahe gar daruͤber zu Grund
gegangen / unb zwar umb ſoviel deſto eher / weil in ben 2. letztern Quar⸗
tieren an die Graͤntzen des Boden Sees / der Ends ungewohnter maſ⸗
fen / eine ſtarcke Cavallerie logirt, und einquartirt worden / ſo die Stadt
Lndau allein jedesmals / auff 60o. Reuter Portiones betroffen / unge⸗
acht dieſelbe / wie bekandt / auff der einen Seiten kein Land / ſondern den
volligen Boden See / auff bcr andern Seiten aber / keinen Fruchtbau /
ſondern meiſt Obſt / und Weingewaͤchs bat / und demnach ex natura
loci, die Pferd Fuͤtterung auch gegen baares Geld / nicht nach Verlan⸗
gen zubekommen / dannenhero die arme Leut / mit doppelter Quartiers⸗
Buͤrd / gegen bam in Kornlaͤndern wohnenden Staͤnben unb Unten
thanen / beladen worden / woruͤber Sie bey dem in ſolchen Faͤllen bekand⸗
ten militariſchen rigor, alles eingebuͤſſet / und noch darzu Schulden auf
Schulden gemacht haben / uͤber das / unb nach dem die beſagte Quar⸗
tier / durch GOttes Gnad / ein End genommen / ſo iſt hingegen bas liebe
Setrayd / und andere Victualien / in einen groſſen Auffſchlag gerathen /
alſo daß cin kleiner Cac? voll Korn / daſelbſt bif auff 11. nbn. fl. geſtie⸗
gen / den man vor dieſem umb 3. unb 4. fi. bot kauffen koͤnnen / unb dem⸗
fiac) btt gemeine Mann nur mit Auffbringung deß lieben Brods ju,
thun / mithin anſtat der Quartier / mit bem Hunger zu conflidiren ge⸗
habt / alſo daß ein groſſer Theil ſich deſſen anders nicht / als durch den
Bettelſtab erwehren / die meiſte aber ſonſt ſich kuͤmmerlich erhalten koͤn⸗
nen / bevorab ba kein andere Nahrungs Mittel / auch einiger Hand⸗ noch
azſter Theil. | Ma -— Ge
"TZ DIARIUM Cometae
Anne 1685. Gewen nicht nur der bloſſe Tranütus berfenigen Wahren / fo
junius-
anderwaͤrtige Kauffleuthe nacher Meyland verſchicken / neben dem ge⸗
ringen See⸗Wein verhanden / der aber theils wegen ſeiner Geringfu⸗
gigkeit / niche weit verfuͤhrt / theils wegen oͤffterer Gdbb yaf / ſonſten
ſchlechten Vortel ertragen mag.
Wann dann bey ſolchen duſſerigſt⸗ erſchoͤpfften Kraͤfften / uno
nom ſo wol gemeinen / als ſonderbahren Beſchwerden / die Stade
Lindaunach ihrem uͤbermaͤſſigen alten Reichs⸗Anſchlag (uͤber den Sie
ſich von mehr / als 100. Jahren her geklagt / bey kuͤnfftig vorkommen⸗
den Reichs und Crayß Oneribus noch weiters angelegt werden ſolte / ſo
ift ja leicht zuerachten / daß ce Selbe laͤnger nicht ertragen koͤute / ſondern
der Nothweichen / mit ihrer armen Buͤrger⸗ und Bauerſchafft / zuſamt
ébren jedesmals für importanr gehaltenen frontier Orth / voͤllig zu
Grund ſincken / unb zu einem untuͤchtigen Glied gemacht werden más
ſte. Weiln nun / die Noth dieſes orto gewißlich ſo groß / unbpreffanr,
daß es genugſamblich zubefchreiben unmoͤglich; Als hat vorbeſagte
Stadt keinen Umbgang nehmen koͤnnen / Ewer Excell Hochw. Gn.ꝛc.
hiemit ſolches abermal untertb. unb dienſtgehorſ. auff bae beweglichſte
vorzuſtellen / berufft ſich anbey / auff das hiebeykommende unverwerffli⸗
che atteſtat, und gnoͤdigſte widerholte Recommendation, unbInter-
ceſſion, der beyden deß hochloͤbl Schwaͤbiſchen Crayſes außſchreiben⸗
ber Fuͤrften / Hochfuͤrſti. Gn. unb Hoch fuͤrſtl. Durchl. Und gelanget
ſolchem nach hierauff an Ew. recle vorbeſagter Stadt Lindau un⸗
tcrtfánigfi und dienſtl. abermahliges Anruffen unb Bitten / Dieſelbe geo
ruhen / Dero und Ihrer Angehoͤrigen warhafftigen Nothſtandt / auß de⸗
ncn bereits unterſchiedlich vorgeſtelten und mit Crapf Sür(E Arteſta⸗
tionibus beglaubten racionibus, in Guaden unb Gunſten
gen / und diefe zwar kleine jedoch in allen occaſionibus getreuiſt erfun⸗
fundene Reichs⸗Frontier⸗Stadt / Ihrer Sapf. Majeſt. unſerm aller⸗
gnaͤdigſten Herren vermitteiſt Abfaſſung eines allgemeinen. Reichs⸗
Guiachtens / mit Nachbruck dahin gu trcommendiren / damit Dero⸗
ſeiben Interims Weiß / und bif auff erfolgende matriculs rectiſica-
rion mit eine erflecklichen moderation an hand gegangen / und an fate
thres bißher getragnen einſachen Anſchlags / der 196. ff. oder 3. zu Pfaw
«-
exdéde. ||. £EgUROP.A£UM. — a
unb 4o, jt Fuß auff 6o. M.oderi⸗. ju Fuſ / oder doch hoͤchſtens niche
er 8o.fl.oder 2o.n Sup angeſett | jedoch ber hochlobi. Schwaͤbiſche
Crayß | und deſſen einbegriffene Fuͤrſten und Staͤnde / hierdurch nicht
beſchwehrt / ſondern von dem quanto totius Circuli Suevici deval-
cirt werde: Gleich wie nun die Stadt Lindau fold) ihres Anſchlags
moderation hoöchſtens bedoͤrfftig iſt; Alſo ſtellet zu Ew. Excell. dieſel⸗
be ihr unterthaͤnig unb dienſtuches Vertraum / daß Selbige den vor
Augen ſtehenden Ruin / uͤber ſie nicht verhaͤngen / fondern dißfals mit
Augen beg Mitileyd ate anſehen / und die ſer ihrer abermalig nothgetrun⸗
genen Bitt / in Gnaden und Gunſten gewehren werden / wofür ſie ſich
hoͤchſtens obligirt achten / und bey allen vorkommenden Occalionibus,
tiach moͤglichſten Kraͤfften / unterthaͤmgſt und dienſtlich zuer kennen / unb
iu demeriren / befleiſſigen wird / wobey zugleich meine wenige Perſon
: amtat uno gebuͤhrend empfehle / in Verbleibung
Ew. Excell. Hochw. Gn. unb meiner |
| Grofig. 069. Herren )
7—5. Unterthaͤnigſt unb dienſt gehorſamer /
Doer Stadt Lindau Abgeordacter unb Syndicus.
Johann Andreas Hayder / Jur Conl.
|f ranciſc Johann / Biſchoff su
Von eoe! 3 no a |
Gwac, — j8nberid) arl/ erbog ju bie
| tenburg Adminiſtrator unb O⸗
t beo Dormumber/ac. |
Unſern Freundl. und Goͤnſt. Gruf /mitgant geneigtem
Willen zuvor.
Hoch⸗ und Wolwurd. Wohlgeborne / Edle / Veſte/ und
ochgelehrte / beſonders liebe Herren / und liebe Beſondere.
Ir haben zwar denen Herren und Euch / nach Inhalt
deß Copeylichen Inſchluſſes lub. Num. . deß H Roͤun.
2a ij Reichs
183
Anno 16g». Reichs⸗Stadt Lindau / auff ein
Junius.
Num.1.
iſt den 15/ 29.
Martii 679.
(tn. dictirt.
" DIAREUM Socwderbare
ergihige OMnayrmmg ihres in
196 floder; zu Pferd / und 40. zu ob d anbero beſtandenen
Jiidbe DLkcblage/abyiekcubes Dcíiderium , (dyontenz.u. 00s
vemb. Anno 1678. Freundl. unb Goͤnſt. recommendirc , nad)
dem Cie aber ſolcher ihrer ſowol bep ber iom. Kayſerl. Maj.
unſerm —— — Herren ſelbſten / als bey grgenodctig
loͤbl. Reichs⸗Verſamlung angelegten cefpcaive allerunterthaͤ⸗
nigſten unb hochangelegenen Bitte / dermaln noch nicht geweh⸗
ret / und dahero veranlaſſet worden / Uns umb nochmalige
Widerholung Eingans gedachten unſers recommandation-
Schreibens wie in Num.z entbalten/ in Unterthaͤnigkeit ferner
u belangen; So haben Wir / in deme zumaln darin ein ſonder⸗
are Hoffnung geſetzt wird / gedachter Stadt auch damit nicht
auf handen gehen / und dieſemnach Die Herren und Gud) hiemit
nochmaln freundl. und goͤnſt erſuchen wollen / an ihrem wol⸗
vermoͤgendem Orth / dahin ohnſchwer att cooperiren / daß be
alllerhoͤchſtged. Kayſ. Majeſt. Selbige in dieſer ihrer modera
tions Angelegenheit durch ein geſambtes Reichs Gutachten
| beygethan.
-— nx.
Nuno. £i fyocbfárfL G5a. unb Hochfuͤrſtt. Svurebt,. belieben andbtair
nadítrudfanríd)(ecundiref/ ſedoch bíe erhaltende Abnahm /
an dem gantzen Circular quanco hingegen wieder decourtirt ,
werden moöchte / und Wir verbleiben benebenſt denenſelben al»
len freundl. und goͤnſt Willen zuerweiſen ſtets geneigt / und wol⸗
Der Herrenund Euer
Datum den 25. Apr il tõgo.
| Freund unt geneigtwillige
Franciſc Johann /
Friderich Carl.
Præmiſs.præmittend.
fic in Unicrihaͤmgkent. oterrren zulaſſen / auf was hochtriffti⸗
— . em
quei, EUR OT/EUM. il,
gen Ucfachen bey One frbetitir-ver einiger Zeit / umb allergnaͤdi gſte Anno 16to»
Recommendation, at bic Roͤm Sapj. oir puiedagi dms Jurnus,
ficu Herren / als aid on bie Hochloͤbl. Reichs⸗Verſamblung nach Re⸗
genſpurg wegen hoͤchſt bebüefftigar interims Erleichterung unſers alt
zugroſſen / unb gegen unſerm gang abkommenen Zuſtand hochſt⸗ pro ·
hortionurten Reichs⸗Anſchlags / ber 196. fl. unterthaͤnigſt gebetten /
auch darauff gnaͤdigſte Gewehrung erhalten / wofuͤr wir hicrmut unter⸗
thaͤnigſt gehor ſambſten Danck erſtatten / die voir auch gehoͤriger Or⸗
then / allerunterthanigſt unterthaͤnigſt / unb gehorſamblich producirt /
und zugltich umb gnadiaſte / Gn. und hochgeneigte interims modera-
tion geziemend angehalten / ſo aber wegen anderer hochwichtiger
Reichs Geſchaͤfften / frithero im Stecken verblieben. |
" Wann bam aber nach biefemdisproportionirtengug / lIne '
nicht allein die außgeſtandene barbe Winterquartier / ſondern auch alle
tnb jede Rrichs und Crapß Onera in allen Vorkommenheiten / uer⸗ J
acht unſers dargegen gethanen remonſtrirens / Bittens umo Flehens /
biß anhero ſind angemeſſen und zugelegt worden / und aber hierdurch
wir und unſere Angehoͤrige / dergeſtalt verzehrt / umb in ſolchen betruͤbten
Jammerſtand geſetzt worden / daß tvire nicht gnugſam beſchreiben foͤn⸗
na / geſtalten wir ſowol i publico & privato, uns in einen ſolche:
Schutdenlaſt vertieffen muͤſſen / daß vir uno unſere Nachkoͤmmling / in
Ewigkeit kein Hoffnung haben koͤnnen / une davon wider zubefreyen /
bevorab ein groſſer Theil / fic deß Hungers kaum erwehren / noch cin
uͤbernaͤchtiges Stuͤcklein Brod vermag / ſondern denẽdandern / mit bett⸗
len ob bem Hals liegen / umb beſchwetlich ſeyn muß / [o wir ohne
Schmertzen nicht gedencken wollen / geſchweigen erzehlen koͤnnen / von
denen nicht moͤglich etwas zu erheben / fonbera man ehender oon Obrig⸗
keits wegen / zu ihrer / wie auch ihrer Weib und Kinder Unterhaltung /
mit Almoſen an die Hand gehen / und verhůlfflich ſeyn muß / dargegen
iſt die importante Graͤntz⸗ Fituation diß Orts mehr afe mol bekandt /
weſche uns bligirt/ daß wir nicht allein alle mit andern loͤbl. Ständen
gemein hahende Beſchwerden uͤbetragen / ſondern noch mit vielen andern
extraordinariis Oncribus , als nmt Unterhaltung emer beſtaͤndigen
Guarniſon / von gewordenen D fficram/unb gemeinen Soldaten / m»
| ] Aa iif geichen
^
: DTARIUM
Werxcken / beſtaͤndaglich zu conflictiren / und derentwegen weit meht /
ale andere Staͤnde | ſo wol zu Kriegs⸗als Friedens⸗Zeiten beſchwert
ſeyn muͤſſen / dargegen findet fich beo uno fein einig eigne Handlung
noch Gewerb / wordurch wir / und die Unſrige einig kraͤfftige Nah⸗
rungs⸗ Mittel ſchoͤpffen und genieſſen konten / ſondern ofle Saufmannee
Gaͤter / und Wahren / die auhero kommen / paſſiren Biermurburd / und
gehoͤren andern außwertigen Kauffleuten zu / welche durch hieſige Fac⸗
torn / als ihre Knecht unb Diener / nach ihrem Befehl / weiter an andere
Ort ſpedirt / und verſchickt werden / ſo iſt auch weder Getrayd nod
Kornfrucht / ſondern lauter gemeiner Weinwachs / (o nmicht weit vers
fuͤhrt / und nur in der Nachbarſchafft / in ſchlechtem Werth hingelaſſen
werden muß / alſo bag dabey die Bauleuth / und ein groſſer Theil Bur⸗
ger / ſo ſich darauff verleget / daruͤber ju Grund gehen / und das flebile
ceffioms Beneficium ergreiffen muͤſſen. Ew. Hochfürſti. Gn. umb
Hochfuͤrſti. Durchl. wollen mir mit weitlaͤufftiger repræſentirung ums
ſers hoͤchſt verarmt und betrangten Zuſtands / nicht verdrießlich ſeyn /
alldieweim ſolcher Deroſelben vorhin gnaͤdigſt bekandt iſt / ſondern er⸗
ſuchen vielmehr Dieſelbe hiemit unterchaͤnigſt / die geruhen / mit raffus
wiederholter Recommendation, und Incerceffion an die Xóm. S apf.
Majeſt. unſern allergnaͤdigſten Herren / als auch an den Hochloͤbl.
Reichs Convent zu Regenſpurg / uns gnaͤdigſt dahin an die Hand zu⸗
gehen / und qu verheiffen / daß wir doch gleich toic andern loͤbl. ——
geſchehen / mit hoͤchſt⸗benoͤthigter interims moderation, und
icher Erleichterung unſers aͤbermaͤſſigen ——— teripo ff.
in fimplo moͤchten wuͤrcklich erfreuet/ unb micbin vor den (onft ohn⸗
fehlbarlich erfolgenden Ruin nod, auffrecht erhalten werben / wordurch
tit jedoch andere Fuͤrſten und Staͤnd vcf hochloͤbl. Schwaͤb. Crap ſes /
keineswegs zu graviten gemeynt / ſondern daß unſere verhoffentlich er⸗
folgende Abnamb / von dem quanto circulari abgeſchrieben werden
ſolte / zu Eu. Hochfuͤrſti. Gn. und fyochfürgt. Durchl. ſtehet dißfals un⸗
fer gehorſambſtes Veanam / vace⸗ uns an gnaͤdigſter Miti nn
$
eddie. -EUKOPEUM, "x
Erhoͤrung mit nichten So wir / als ein , Anne 1680,
——ù tente: 22 agi Jie
em Gehorſam / auff alle vorfallende Gelegenheiten et |
ſchuldigſt /
ea / befleiſſen werden; A immerwehrenden hohen Sr
bruno Guaden / uns unir deigi empfehlend. 3 ! "
Lindau den 22. Martu |
t680,
An deß loͤbl. Schwaͤbiſch. Crayſes
——————
Von Dürgermefier un Rath
ber Stadt Lindau.
Memorial deß Naſſau⸗ Saarbruͤckiſchen Abgeſand⸗
tens / in puncto der Metziſchen Lehenſchafft. |
Dict den ii. 2i. Jumi 1660.
Deß Heil. Roͤm. Reichs / 1c.1c. Hochwuͤrdig / Hochwol⸗
—— och⸗WohlEdle / inſonders
rofa. Hochge Ehrte Herren. E
B U. Excell. Hochw.ꝛc. ruhet zweiffels ohne / annoch in unentf
(eem Andencken / tas von Seiten deß Joocharáffl. Hauſcs
Naſſau⸗Saarbruͤcken / nebenſt anderen hohen Herren mit re
cereſſenten / in puncto der Metziſchen Lehenſchaft / bey dieſem hochlobl.
Reichs⸗Convent / ohnlaͤngſthin unumbadnglid) angebracht / und zu
hoͤchſe⸗erheiſchenden zulaͤnglichen cemedirumg / eines / nicht allein ſich
ſeibfien / ſondern auch dem ganeen Roͤm. Reich exitialen Zufals / [cbr
beweglich gebetten werden muͤſſen. Ob dann nun auch zwar Gu. Cw
tell. Ihres zuſtehenden Orts unb Amts nicht ermanglen / ſothane ac
faͤhr iche Beſchaffenheit / in heilſame Berathſchlagung zuziehen / unb
einfolgeube an Ihr. Kayſerl. Majcſt. unſern allergnaͤdigſten Hemt / zu
wvochwendiger Eniſchluͤß⸗ und Vorkehrung treueciferigſter Gcbuͤhr unb
Ziem̃ nac zu bertragen / nicht minber allerhoͤchßernannt Ihre Kayſ.
D I A | Majeß.
. Anno 1680.
Junius.
192 .DIARLUM icit
Majeſt. aud) deme nad) Ders aller hoͤchſtes Kayſerl. Amt eud Aucho⸗
ritaͤt / dißſals zu incerpomrett / fid) angelegen (eon laſſen / welche tréue
Vorſorge unb Gnade auch allerſeits mit bótbflefchufoiafiem: Dautk /
unb Devotion / beharruchſt erkennet wird; Dieweil aber ſcither und be⸗
vor biß noch / jeniger loͤbl. und billige Zweck der Kayſerl Majcſt und deß
Reichs Interpoſition gu rechtem Stand / umb ein und anderer Impe-
dimenten willen / gelangen moͤgen / von Biſchoffl. Metziſcher Seiten /
einen weg wie den andern fortgefahren / und das abgefaſte Deſſeigno,
ſowol in Eccleſiaſticis als Secularibus, zu nimmer erſetzlichen Præju-
di unb Schaden / allerdings bewerckſtellet / und wider die offenbahre
Lehens Natur im dem Metziſchen Leheuſtuͤcken ein Souveramcs Do-
minium , wie gedacht / beydes m Geiſt unb Weltlichen Stand incen-
tirt wird / auch hierumb in ben Naſſauiſchen reſpective Graff⸗ und
Herrſchafften / Sarbruͤcken / Sarwerden / Ottweiler / und Neunkir⸗
chen / alſo des Koͤnigl. Parlaments / und Biſchoffs zu Metz citationes
und Placaten (wie denenſelben umbſtaͤndlich bekandt iſt) ergangen / ja
alltaͤglich hochernannter Biſchoff ſelbſten zur Vollziehung erwartet
wird / und dannenhero nicht genugſamb beſchreibliche Gefahr / br jeni⸗
gem Verzug obwaltet / auch über dieſes gegen die Roͤm. Kapſ. Maſeſt.
und das geſambte H. Roͤm. Reich meine gnaͤdigſte Grafen unb Herren
zu Naſſau⸗Sarbruͤcken / es in keinerley Weiß zuverantworten haͤtten /
fate fie mit ungeziemender ſubmiſſion unb Stillſchweigen cttpas
nachgeben wolten.
Als werden Eu. Excell. ꝛc. mir nicht veruͤblen / ſondern vielmeht /
wie Sie ohne dem von Recht und Billichkeit / auch geſambten Reichs
Intereſſe wegen loͤblichſt geneige / unb ſchuldig ſind / zu ungeſaumbt
beflieſſender beſt moͤglichſten Bewuͤrckung / fich empfohlen ſeyn laſſen /
was hiermit abermaln umb kraͤfftige Beybehalt / und ſalvirung deß
Hochgraͤffl. Haufes Naſſau⸗Sarbruͤcken / in den obberuͤhtten Land⸗
und Graffſchafften jenſeit Rheins / ſo augenſcheinlich periclitirenden
Geiſt uno Weltlichen Gerechtſambs / sum inſtaͤnd⸗ und angelegenſten
bittend / wiederholen muß. Worbey zwar einen Uberfluß / und un⸗
nótbigen Auffhalt zuſeyn erachte / dafern bas Werck à capite ad cal-
cem repe aren thaͤte / in deme es nunmehr alice / fo wohl trae diſſeitigen
| ber
— — — —
.
!
|
Odit. | EUR OP EUM. "
ber SM A rpelidis i ari dar er Aem ti
ternvmmene / und von woment zu nroment , leyder noch mehreob⸗
ſchwebende Neuerungen belanget / Reichs⸗ja Weſckumdigi / wu mich
alſo nurent auff vor herig beſchehene repræfentariones das vordiſſeitig
bekandtlich ſtehende Gemeine Recht / und bic fo theuergeſchworne gantz
Flare Weſtphäl. unb Nimmoͤgiſche Friedenoſchuß 7 kurtze wegen be⸗
zogen / und nochmals zum beweglichſten hirmut gebetten haben / Eu. Ex⸗
cell. Hochwuͤrd. 1c. geruhen die vorſichende / und nicht aein meine unb
tinig andexe hohe Hn.Principalen und Intereſſenten / fondern das gan⸗
fe Roͤm. Reich / concernirende Noch und Gefahr / dergeſtalt innach⸗
druͤckliche Deiiberationobhabender Pflicht und Amtnach zunchmen /
damit zu Deren zeitlichen præcavir· und Abwendung keine Zrit verſpli⸗
tat / ſondern hierzualle noͤthige zulaͤngliche Officia , und Remedia,
auo ſchleunigſte ergriffen / und ſofuͤrter zu erlangendem heilſamen
Bud angewendet werden moͤchten. Und weiln gu bem End jũngſt⸗
bk Kapſerl. Majcſt. ber übrigen boben Herrenmit Interetlenceng
Abergebene Memorialien / zu dieſem Reichs⸗Convent cemicirt/bamit
Sie in zeitliche Berathſchlagung gezogen / und derofelben darunter ju»
laͤnglicher Rath / unb That jur Hand gegeben werde; Als bitte glei⸗
thee / Gua Exccll. deß bekantlich nicht geringen Intereſſe unb G0
rechtſambs deß Hochgraͤffl. Hauſes ddaſſau⸗Sarbrůcken / hiabey qum
37* eft eingedenck (eon / unb mittels bero fernern hoch⸗anſehentlichen
utachtens bep Kayſerl. Majeſt. dergeſtalt vertretten wolten / Damit
nebſt andern vortraͤguchen Huͤffes⸗Mitteln / das Werck ſonderlich
auch durch deß an die CronFrantkreich abgegangen Kayſerl. Herrn
Geſandtens Hochgraffl. Excell. daſelbſten alice Fleiſſes unterbauet /
Mp alc —— unb alcicbfamb ſchon vor ber Thuͤr ſchwe⸗
bende weitere Gefahr / Ubercylung unb Betrangnůs sum beſtaͤndigſten
—— wie auct jonfiendt dice ir uei np Villchken mcr
bar" * und D don Hochge⸗
ina ehorſamb · und bereitwilligſter Dienet
| E251: —S |
! d unb sgejanies-
4)fte 26d). tano
Anno 1680.
Junius.
94 B DiIARIUM |o onderbare
Memorial an oie Schwaͤbiſchen Crayß⸗ außſchreibende
uͤrſten / von Buͤrgermeiſter und Rath zu Heilbronnen.
ten Reichs⸗Craiß⸗ uno Matricular⸗Anſchlag bes
treffenb. ]
Dict.den 21 Junii, indi. Julii 1680. EE
Deß H. Roͤm. Reichs Gur Sürften und Staͤnden / ec.
Hochwuͤrdig Hoch⸗ und Wohlgeborne ac. Gnaͤdig auch
inſonders Großg. Hochgeehrte Herren.
£s. Hochw. Gnad. Excell. unb unfern Großg. Hochge⸗Ehr ⸗
E" ten Herren in andern bic allgemeine Wolfarth oc Heit. XRom.
Reichs concernirenden occupation verhinderlich zu fallen /
haͤtten wir billiges Bedencken haben ſollen / wo uns nicht unferer Sei⸗
ten / die ohnumbgaͤngliche Noth / zuwvorderiſt aber die equanimitdtbite
ſer hochloͤblichſten Reichs⸗Verſamblung auf andern preißwürdigen
Exempeln zu genuͤge bekandt waͤre / unb (eben babcrober unterdienſtlich⸗
fic Hoffnung Gu. Hochw. Gin, Exccllentz rc werden ohnbeſchwehrt
ſeyn auf nachgeſetztem warhafften Bericht / ben Zuſtand der Stadt
Heilbrunn gnaͤdigſt unb großguͤnſtig ju erwegen / und deren allzu hohen
Reichs⸗Crayß⸗ und Matricular⸗Anſchlag / in ertrqaͤgliche reduction
und propottion zuſctzen / denen Reichs Conſtitutionen und bey dieſen
Comitiis mildiglich admittirter provifional. Huͤlff allerdings gemaͤs
befinden.
1. Dann wie dieſe deß H. Reichs Stadt Heilbrunn niemahlen
mit vielen Land und Leuten verſehen geweſen / ſondern auff bas hoͤchſte /
iic noch / mehr nicht / als 4. arme ſchlachte Dorffſchafften gehabt / weil⸗
Cher Gebiet fich auf cine Stund Wegs unb weiter nicht von der Stadt
erſtreckt. Alſo iſt ſte auch
2. Bey denen aͤltern Reichs⸗Anlagen niemat fo hoch als i52 1. ge⸗
ſchehen / eingetragen worden / ſondern wie die Marricular⸗Anſchlaͤg /
von An. 1471. verʒeichnet / ſo iſt die Stadt Heilbrunn damahln zu einer
namhafften Reichs Huͤlff / allein umb 3. zu Roß unb o. zu Fuß / unb
wiederumb An. 1485, umb 5. zu Roß und o. zu Fuß gant bedachtlich
gemacht
Odéét /— — EUROPAUM, ^0 555
gemacht worden / deßgleichen An. iy07. bey bem Anſchlag zu Coßnitz / Anno 1686.
—*— Fuß geſchloſſen worden / umb / "tus.
welcher auf 3coco, SOtonn ju XX o
6,30 Roß unb 15.4 Suf taxirt geweſen / nach der Wormbsſ. Matricul
aber / de an. iꝛu. iſt der Stadt Heilbrunn cin uͤbermaͤſſiges quantum
von 4. zu Roß / und 40. zu Fuß / oder qu Geld / bic Summ von 208.fl.
zuruͤck geblieben. |
3. Sla) welchem Juß der 18, ff. dann / ſo über die Terzdeß
Conſtantzer Anſchlags mercklich fich beloffen / man nun bey 135. Jahr /
in allen Reichs und Crayß⸗Collecten / zu Fried⸗ und Kriegs⸗Zeiten /
mit hoͤchſter Beſchwerd dieſes geringen Stadtweſens concurriren
muͤſſen / und teil ce btc ohnmuͤglichkeit war / auf bem buͤrgerlichen We⸗
fen ce su erſchoͤpffen / ſo ift bie Stadte mit denen Dorffſchafften / umb et⸗
liche Tonnen Golds hin und her auff beſchwerliche Verzinſſungen un⸗
terpfaͤndlich verſchrieben / unb fich ſo tieff hinein gelaſſen worden / daß
man auch in den allerletzten Kriegszeiten feinen Credit an allen Orten /
mehr finden koͤnnen.
4. Und zwar den vorig 30.ſaͤhrigen Krieg nur mit wenigem an⸗ |
zuregen / (o ift ja Reichs kuͤndig / wie offt dieſe Stadt / burcb bie Kapſerl.
Schwed. Frantzoͤſ. und Bayriſ. Macht bezwungen / auch von theilen
umb etliche Tonnen Golds gebrandſchatzt / mit immerwehrender ſchwe⸗
ten Guarnifon belegt / fa fo gar / und als man andere deß H. Reichs aco
treue Staͤnd / Inhalts deß Weſtphaͤliſchen Frieden⸗Schluß / und deſſen
Executions-Recefs intempore evacuiret / unb fie fich ihres ſchweren
Quartier £ofte befrept gefcben / alicia bicfe deß Heil. Reichs getreue
Stadt Heilbrunn / für bae gantze Reich inbit aſſecura ion gegeben /
und dahero auff bit 2. Jahr laͤnger / dann andere Staͤndte / mit einer
ſtarcken Mannſchafft beſetzt gelaſſen worden / welches nachmals bie
Ungelegenheit zwiſchen einem Magiſtrat und Buͤrgerſchafft verur⸗
ſacht / (odber ein Tonnen Goldgekoſtet / mehr anderer Unfaͤll und zu⸗
mahln eines ſtarcken Capitals vot 4000. ff. (o man vor bcm Krieg an
D Walther Aachen ſchuldig geweſen / unbin odium Cred oris vog
dem Schwed. Hn. Reichs⸗Cantzler bey der Stadt baar einge zogen / re·
ducta pace aber / denen Aachiſchen a / am Kayſ. Cammergericht /
f mit
e
a
b
.
a
7
|
| wé- DIAKRIUM | Sonderbare
An2o 108o. mit allen Zinſenund Unkoſtendenuo zugeſyprochen worden / ahhier nicht
Rrius. weiitlduffuger zugebencken.
| 5. SitCommercia darinn (onft anima Reipubl. ſtehen folf/
und der Orten (oft für gar nichts zu achten / in dem zubelegen / daß wo in
ſaperiori Seculo von denn eingeſeſſenen Handelaleuthen an aceis etwa
wo. eingegangen / anjetzo kaum ꝛo. zu haben / maſſen bann manche hieſt⸗ |
ge in andern groffen Handels⸗Stadeten / mit Ehren bek anbee familie.
. fich in den vorigen Krieg / gantz confummirt unb zuſcheitern gr»
en. |
aa 6. Und wie man im abrigen bev ber gantzen Stadt / ja kein ande⸗
& Nahrung hat oder weiß / als den bloſſen Weinwach / welchen ber Al⸗
lerhoͤchſte zwar wegen Guůte deß Orts gnaͤdig bencficirt: / ſo iſt mam
boc con ben rechten Weinmaͤrckten zu Ulm / Augſpurg und Munchen
allsucictentfecmet/unb komt bey Winterszeit / auch ſonſt anhaltenden
boͤſen Wetter und Weg / wie jctzo geſchehen / faſt gar kein Fuhrman
hinab / indeme (ie theils in den henachbarten Orthen / auch ſonſten im
Land ihre gute Ladung finden / unb wegen ber ſchweren Fuhr und Zoll /
ſich dieſer Gegend fofang muͤglich enthalten / dahero der hunderſte Buͤr⸗
ger in ſeinen hoͤchſten Noͤthen zu keinem Verkauff kommen kan / ſon⸗
dern es wird allein unter die Gluͤckfaͤll gerechnet / wenn etlichen weni⸗
gen in vielen Jahren einordentlicher Verkauff kan gedeyen.
2. Unterdeſſen liegen die Guͤter in ſchweren Baukoſten / daraus
Schatzung unb Steuer zu gelen / und iſt zumahln frin Abfuhr deß
Weinaden Strohm hinunter / ce geſchehe dannmmit theila Verluſt am
Haupt Suth / und in einem faſt veraͤchtlichen Preiß / ober wann auch
hin und her etwan Wein von Heilbrunn fdron: angegeben werden / ſo
kommendoch viel Fuhrlen gantz nicht in die Stadt / ſondern nur auff
anders frembd Gebieth / oden auch / utid maun (it in die Stadt kommen /
ſo geſchicht die Ladung nicht allwegbey dem Buͤrger / ſondern oͤffters in
andern in der Cotabt befindlichen Kellerchen: / von welchem allen bie
Stadt und dero Steur⸗Amt / den geringſten Nutzen nicht ziehet.
^. — 8. fyingrgen hat man Bey ber Stadt wegen deß anflieſſenden
Neckerſtrohms cindberaue groſſen Baukoſten / der an Mauren / Wen⸗
drungen und Pfeilern jaͤhrlich etliche rooo. fl. zuſtehen komt. Qi
MEM edi.
—— — — — — —— n
— ———— — — — B
. OW EUKOPAEUM. 0345
o. Die Vuͤrgerſchafft / fovorbem o. jaͤhrigen Krieg itt iz. unb Ti.
mehr hundert beſtanden / iſt biß auff s und 700. herab kommen.
10. Weiter fo ift bey der Beldgerung Au.34. wol der vierdte
Theil der Stadt durch eingeworffenes Feuer worden / von
weichen Gebauen biß auff dieſen Tag / nicht wol o. wiederumb auff⸗
gebauet werden koͤnnen.
. m. CDid tauftmbfrucdare Baum und genleßl. Ger / ſeynd
in mehr⸗erwehnter Kriegs ⸗/ Unruhe aud) zu nicht gemacht / urb nod)
bey der letzten Unruhe von der Roͤm. Kayſ. Majeſt nichtallein / ſondern
aud vonunterſchiedlichen hochloͤbl. Crayſen / der Magiſtrat crinnert
worden / ein und anders Werck ju beſſerer Verſicheruug deß Necker⸗
poſſes anzulegen / welches ob es tool nicht nach ailerperfection geſche⸗
Ba koͤnnen ſo hat es doch auff vieliooo. fi. ſchon gekoſtet.
u. Und darauff ſind die continuirende Durchzůg / faſt gantzer
Armeen / im Frühling urb gegen dem Winter / uff und indas Heilbrun⸗
niſche gegangen / welche Durch zug toic koſtbar unb ſchaͤduch fle fallen?
an diefem Orth/ daman anderer defſen genug berichtiget ii] obw Weit⸗
laͤufftigkeit nicht repetirt werden mag·
3. Undohnerachetet ſonſten ein jedweders Fuͤrſtenchumb / Her⸗
frdafft und Obrigkeit / von ſrinen Unterchanen die beſte Halff weiß unb
nimbe / ſo har doch bie Stadt Heilbrimn / nicht nur in dem letzten
Krieg / ſondern auch zu Friedens/Ziten / vonden Ihrigen ſich deſſen
wenig zugetroͤſten / angeſehen durch die Frantzoͤſiſche Guarniſon zu
(bilipeburgin An. 75. der Stadt z beſte Doͤrffer / Necker⸗Gartach
anb Franckenbach / ſo doch imeinem Contribudons- Tractat geſtan⸗
den / faſt gantzlich eingraͤſchert / und bie Unterthanen / wie bie nicht weni⸗
ger als dergleichen vermutet) unverwart zu Wetilern gemacht wor⸗
oTi »
— r4. Wiedann auch dicandere beede Doͤrffer Fleinund Boͤckin⸗
gen durch das Four agiren / und cont inuirende Raſilager / ſo unvermoͤ⸗
Fgend tworden / daß die im Winterquartier 2.1676. 7. & 78. dahin ge⸗
iate Kayſ. Voicker vorrifinm ben Unterthanen / im wemaſten toͤnncn
vapflegri werden / ſondern Bat: man ben Reuter mit den Bauern nicht
woiicn crepirenlaſfen / ſuemahl mancher 2. Reuter / auff ſich unt f
| Ob dij feinem.
^N
Anno »68o.
Juni.
lebten Zeiten / von ſolchen Doͤrffern deſtoweniger zugetroͤſten / dieweil
23 DIARIUM , ESonderbare
ſeinem Huͤttlein gehabt / ſe man mon auf Chriſtl. Erbaͤrmde / auf Fut⸗
tcr und Mahl fuͤr Pferd unb Reuter von ber Stadt unb Buͤrgerlichen
Nahrung eilicher 1000. Sz Br. hergeſchoſſen / wie man mit dem hoͤch⸗
ſten Wort der Warheit bezeugen kan / daß die gantze Quartier durch
bic Stadt die geringſte adjuto, was nicht mit Bagage Fuhren / und bep
Theilen / ſo nicht verbrandt / etwa mit dem Obtach geſchehen / von allen
denn Ihrigen / auſſer der Stadt nichts haben koͤnnen.
15, Wie man fich dann auch deſſen hinfuͤhro unb bey wieder « er»
bic Communen auff oic Frantzoͤſ. Contributiones umb deren ſtarcken
Nachtrag fie noch dato angefochten on / bin unb Der fich tieff vers
ſchulden / ja die Singuli nur cin Huͤtlein wieder auffzubauen in frembden
Orten / umb barmhertzige Brandſteuer bitten muͤſſen.
—. 16, Darneben ſeynd ihre Guͤter allzumahl mit ſchweren Landt⸗
Achts / und Guͤltfruͤchten gegen frembde Herrſchafften unb Ballcyen /
als der Churfuͤrſti. Pfaltz / dem Teutſchen Orden / der Geiſtl. Verwal⸗
tung zu kauffen / dem Stift Wimpfen / dem Cloſter Schoͤnthal / denen
Geiſtl. Frauen zu St. Clara unb das Wenigſte gegen ber Stadt ver⸗
hafft / ſo daß auch ein eintziges Dorff / darunter doo. Malter Fruͤchten
jaͤhrlich faͤllig wird / unb ob zwar bey andern des H. Roͤm. Reichs loͤbl.
Staͤndten zu Erhaltung Kirchen und Schulen / fid der alten Stiff⸗
tungen prævalirt werden fan / (o daß dieſer wegen wenigſt fein weitere
Umblag zu machen / fo Dat fic) doch dieſes ſingulare bey hieſiger Stadt
zugetragen / daß von An. i5 90. bif hieher von ſolchen ad pias caufas ges
ſtiffteten Mitlen alle Jahr zu ber loͤbl. Univerſitaͤt Wuͤrtzburg 625. fl,
muͤſſen erlegt / und dahero der Abgang durch Colle&en erſetzt werden.
17. Ja der hochloͤbl. Teutſche Orden fordert auch von der
Stadt Heilbrunn jaͤhrlich oo. fl. Reichs⸗oder Koͤnigs⸗Steuer / welche
als ein gravyamen perpetuum bey etlich i0o. Jahren / nur von An.1522.
viel rooo. Thlr. von gemeiner Stadt hinweg gezogen.
18. Hingegen geneuſt man keines Waſſers⸗oder Land⸗Zolls.
19. Und muß die liebe Fruͤchten / weil der eigene Bau nicht die
Terz deß Unterhalts gibt / auf andern Herrſchafften koſtbarlich holen
oder theuer exwarten / und [eben unter ber Buͤrgerſchafft etliche hundert
BOlut,
Ww) XO
"- "S WC RS X»
— —7- AEE- GENE CBS Ou a Em -— um "UE ONEEE b —
*
6dóhót, ^ — EUROFEUM 195
Blut⸗armer Leuth ( beren Kinder theils auch taͤglich bettlen gehen) fo Anno 16080.
nichts wiſſen ober haben / als was fic alle Tag mit ihrer ſauren Arbeit im Junius
Feld verdienen / daß alſo der Laſt und Unterhalt deß gemeinen Weſens
zu Kriegs⸗und Friedens⸗Zeiten fic) nur auff wenige waͤltzt / welchen mie
es ohnmuͤglich fallt / laͤnger alles zutragen / alſo iſt wie oben gedacht / kein
Credit auch kein freyes Stuͤck / ſo man in aäuſſerigſter Noth entweder
verkauffen oder verſetzen koͤnte / weiters zu erſinnen / ſondern was man
nur auff zubringen vermoͤgt / das ift auff die vorig⸗ und letzte Kriegs⸗Ko⸗
ſien / in ſo ohnermaͤßlich groſſen Summen von der Buͤrgerſchafft gezo⸗
gen worden / daß man auch nicht nur das Vermoͤgen / ſondern gar den
Visas Kind / ſo noch gebohren werben folle / ſchier hat Hafft mo
en. |
Welches alite wie es su Beſchreibung hieſigen Zuſtands / nur
noch ju wenig / uñ nichts ucht angebracht iſt / ſo wir durch Augenſchein
und inquiſition nicht noc) alle Stund verificiren und wahr machen
koͤnten; Alſo leben wir Eingangs gehorſamblichſt gebettener maſ⸗
ſen / ber groß⸗tragenden Zuverſicht / wollen auch Eu. Hochfuͤrſtl Gn.
Excell. sc. barum nochmahin gebuͤhrend erſucht haben / Sie geruhen
ſolche hieraus gefuͤhrte genugſame moderations. Urſachen / zu mitley⸗
dentlichen Hertzen und Gemuͤth zu ziehen / und von Reichs wegen
durch ein allgemeines Gutachten dahin zuſchlieſſen / auch ſolchen ver⸗
hoffenden milben Schluß / der Roͤm. Kayſerl. Majeſt. unſern allergnaͤ⸗
digſten Herren dahin allerunterthaͤnigſt ju cecommendiren/ daß von
dieſem ber Stadt Heilbrunn / bißherig allzuhohen Matricular⸗An⸗
ſchlag / der 208. fl. too nicht. doch wenigſt die Helffte hinweg gethan /
alſo dieſer der Stadt Heilbrunn einfacher Roͤmer Monat / ad interim,
unb 6iB zu Vornehmung einer durchgehenden Rectification der
Reichs Matrieul / auff 104. fi herab geſetzt / unb provitionaliterges -
ringert werden moͤchte / welches umb die gnädigſt gnaͤdige Herren
Principalen auch Obern und Committenten mit unſerer anbefohlnen
arma Buͤrgerſchafft in unterthaͤnigſtem reſpect gehorſamen Dien⸗
ſten / auch aller anderen Willfahr getreulichſt zu verdienen unb. zu ver⸗
ſchulden /
-
—
| $09 PIARIUM | Sonderbare
Ane 16e, tub | toit uns alicia angelegen ſeyn laſſen 7 wie wir vor
ean
Ew. Hochw. Gn. Creed. unb unferet
Großg. Hochg. Herren
Dat. den 30. Aprill 1080.
Umerdienſtlichſte / auch dienſt⸗ und bereit⸗
willigſte
Buͤrgermeiſter unb Rath bet
adt Heilbrunn.
| Srancije Sobann/ Biſchoff zu
Qon GOTTesVoſtantz / .c.
Gnaden / Iriderich Carl / Hertzog zu Wur⸗
tenbertg Adminiſtrator / unb.»
ber⸗Vormunder / ꝛc.
Unſern Freundl. und Goͤnſt. ruf / mit gantz geneigtem
Willen zuvor. |
Hoch⸗ und Wohlwuͤrd. ac, — Beſonders liebe ent
unb [íebe Beſondere. J |
vols gegenwaͤrtig loͤbl. Reichs ⸗ Verſamblung zu
egentpur u germeer unb Rath deß H. Roͤm |
| Sete Stadt Heilbrunn / durch ein abſonderlich Be⸗
ſchwerungs⸗Memorial / die jenige motiven unb Urſachen / umb
welcher willen Sie ein ergiebige moderation ihres in 4.30 Pferd
und 40. zu Fußoder 208. ff. am Geld Aftchenden allzuhohen /
und disproportionirten Reichs⸗Anſchlags aut verlangen / ſich
gemuͤſſigt befinden / mit allen Umbſtaͤnden ſelbſten zür grise
. remonftriren unb vorſtellen werden. So baben jedoch Wir
die beyde außſchreibende Fuͤrſten / dieſes Schwaͤb. Crayſts / uff
geb.
e y
—
*-Mée EU & O?.BUM. Po
—ãã* nicht umbhin gekoͤndt / weiln Reichs⸗ und Grape
kuͤndig / was nicht nur dieſen Frayß ſondern auch dem gantzen
Reich / an conſervation dieſes / als eines importanten at
frté/gelegen ftne / unb baf 4umabín bíe Jim. tap Majeſt.
/auff denſelben / biß anbere ein fortwuͤhrig wachſames
ug gerichtet / dieſes hoch angelegene und zumahln gantz billi
defderium qud) / unſers Orts von obbabenben Crayß Auß⸗
ſchreib⸗Amts wegen / ſo wohln vorderiſt bey allerhoͤchſt⸗ geb.
Kayſerl. Majeſt. als aud) bey bem gefambten Reichs rc-
ſpectivè allerunterthaͤnigſt und geziemend zu ſecundiren. Go
alten dann die Herren und RO hiemit frennblíd) w.b
gonft. erſucht werden / uebr«bemeloter Stadt anftibrenbe/
an fid) ſelbſt erhebliche rationes , unb zwar dieſes inſonder⸗
heit / daß lie jabrlid) epff hundert unb fünf unb zwantzigfl zur
Reichs⸗Steuer unb an andere Ort onorosé Begablayben Bau.
im Necker / und anbero Fortiſication foflbarlid erbalten/unb
gleichwol ihrer Doͤrffer wenig genieſſen / info gute confidera-.
tionjti jicben damit an Ihro Kayſerl. Maj. felbiger mit einen
brivtalicben Reichs⸗Gutachten beybulfflic) begegnet / mit⸗
bin dr Anſchlag auff ein ertráglicbes gerichtet / — folder
Sibgang aber hingegen / an bíefftitigen gautgen circularquan- ,
to decourtirt, und mithin feinem andern Mitt⸗Standt /
derentwillen einig weiters Onus auffgebuͤrdet werde. Gleich⸗
wie nun folder maffen ton gefambten Crayß / dieſem
hoch⸗ grayirten Mitt⸗Stand / als welcher ſeine allerun⸗
terthaͤnigſte Devotion, gegen mehr allerhoͤchſt⸗ ernannten
Ihr Kayſerl. Majeſt. unb Patriotiſche Treu gegen bem gan⸗
en Reich / bißhero ruͤhmlich erwieſen 7 ſeine verlangende
rleichterung wohl omnet foíro : Als filet Selbige
aud auff jesig (obl. Reichs⸗Verſamblung nadtrudfabme
coopcration , eine befonbere gant zuverſichtliche Hoffnung /
und Wir verbleiben anbey benen Herren unb Cud) P affen
4f. — ec eunt.
4
an Uns abaelaffenes incopiisBtggelegted Junius, .
*-
DIARIUM
Ouf meg man. ——
Der Herren und Euer
—— — —
Sanct a Amo off pr
Sacid Gai , Hertzog zu
Anno to.
Junius.
Fremifs, premittend.
Uer Hochfurſt. Gn. und Hochfuͤrſt. Durcht. baberet mie
dieſem gehorſambſten Schreiben unterthaͤnigſt wollen qu ev
kennen geben / wie daß ume Pfuichten halber — q-
portion unſermallzu fchwer obhabenden hohenenarricular.
ad1oS; ff. bey noch fuͤrwehrendem Reichotag gebuͤhrend vor zuſtellen /
und zu bitten / daß wir ad'incerim undproviuonaliter gleich andern
prn MEME —
/ ra au ahren
— bibet he deri unb herad gefeet werden // inmaſſen die darzu
bewegende Urſachen wir in beyg ——— qrbradit/ webs
einer hochtobß Reichs⸗Verſamblung nechſtens vorzutragen / mir ents-
ſehloſſen icm / Sintemahin aber etlichen 6L. Mit⸗ Staͤndten / dieſes
Gi abra con(otatien gedyen: / wann von hohen Gragé:
Außſchneib⸗Amt die Petitaſingulbrum, mit ciner allerunterehaͤnigſten
In: ereeſſion audie Gm; Kavſ. Majeſt. auch andere feruere recom-
mendation und atteſtata ſohnd brgleitet worden; Sonthmen wir in
gleichen unterthanigſten Vrrtrauen auch bie Zuflucht zu Eu. Hoch⸗
fürfii. G unb Hochfuͤrſu. Durchl. unb bitten mit. dieſem unterchã⸗
nigſt / weiin unſere ſpecificirte cauſæ reductionis & moderationis
gautz notorr , tiib alle moment uverifisiren ſtehen: / aud) zumahin
€u. Hochſ. Gn. ofi Dunt c ift hochlobl. C rapfee
Mie⸗ Gliedern und außſchreibenden Fuͤrßen miche
| vomembſen hohen
P Out, E'UJ:O' P A üM.
| —— a e prerani unes €utabfay auch
CBeririfft / fotelanter Sm Sopa Junius.
—— Jarfu. 5yuiben zu flaten an fousmrn/
à
— diee DetobegbocbtlbL geb. Reicho⸗Verſamdtemg jett und
Oder dero / an
SGnadenmat unduffʒ —2 ſie focbefer db actrunganco5u
denen « AM ip pro voto machtiglich ſocundiren
fen. Welches umb Eu Hochfarſtu. £n. uno Hochfurſti. Dur
wir in unſerin armen Weſen / mit unterth und ſon·
fienauff alle erfinnliche TBeibamb Weg / wiederum gehorfambni qu
verdienen uwwergeſſen bleiben / fürbertichfta andiigRer Wullfahr une
Hierinin Uncerthaͤnigkeit getroͤſtend. Datum den 2o. Febt. aoso.
in bít — Crayß⸗
außſchreibende Sürften.
Von Dingen wo Sha
— ————— efe Siephieiie |
— 2 * "-
Cr Roͤm. Kayſerl. Majeſt. Unſers afiggndn
—— unb feriens d genmoertigm
ollmaͤchtigter bo E me
—— — Fuͤrſtund Herr / * —
quaro. ſolle deme zu — benio Junii nechſthin datir-
/ unbben es crusdem in Otegenfpurg ein d en aller⸗
gti e Schreiben su allergeborfa olge /
—— Staͤndken / alhier anweſenden
—— iri P Bottſchafften und —— M emit
nicht en / usb boim bi eébirtibr qut
Abſch ten / mit mehrern zuerſehen —
I
mit Ano t&8o.
T in rer Roͤm. Kayſerl. Wajeſt. 08 Sera Churfleftemné qst
Pfaltz Churf. Durchl. wider bie fonigf. Frantzoͤſ Suiagtotumb
Eu c «sis im Elſaß / wie auch die Lei sena
Untern⸗Elſaß / beſchwerend angebradtbabens 2.
9faie nunbierüber nicht weniger / als andere bereits vor⸗
hero der alhieſigen Reichs⸗ Verſamblung vorgeſtellte Concra-
ventiones Pacis ingulingldyes Gutachten abzufaſſen aller⸗
gnaͤdigſt begehrt wird: Lilſo zweifflen aud) Eingangs hoͤchſt⸗
geb. Seine Hochßirſtl. On. an ſchleuniger Beforderung deſſel⸗
ben gang nit / unb verbleiben Anbeyrc. — Signarum ig der
Carthauß Pruͤel nechſt Regenſpurg den 1. Julii 1680.
Marquard.
| | | (ES:
Chur⸗Pfaͤltziſch Memorial.
Allergnaͤdigſter Kayſer und Herr.
Ach deme vermuthlich / mit der Koͤnigl. Majeſt. it Franckrrich
Antwort / an meinen Envoy, und mit deß Reichs⸗Gutachten
an Eu. Sap[: Majeſt. wie auch dero Schickung aubnege-
tiation ín Franckreich / es langſamer hergehen / moͤchte / als der Sachen
andringende Nothdurfft erfordert / unt erdeſſen bie obgemeldte Frantzo⸗
ſiſche Kriego⸗ und CivilPedienten im Elſaß / mit ihren uſurpationen
ín meinen Landen unb Vottmaͤſſigkeit fortfabren / tbeille mit Verſpue⸗
then unb Belohnungen / theils mit Bedrohungen unb Gewalt / bíe «Be:
diente und Unterthanen / zu ihrem Willen und Devotion verleiten / und
ſich alſo je laͤnger fe mehr in ihrer unbilligen Poſſeſſion de facto ſtabi-
liren moͤchten / dafern denenſelben big die remedirung vom Kenigl.
Frantzoͤſiſchen Hoff / erlangt / nicht auch de facto widerſetzt / unb durch
kraͤfftige Mittel geſteuert werden ſolte. MEN
Als habe ich nicht umbhin gekoͤnnt / von Eu. Kayſ. Majeſt. in un⸗
terthaͤmgſter Zuverſicht hiemit gehorſambſt zuvernehmen / ob Dieſelbe
allergnddigſt aut und rathſamb finden / daß ſolches von mir / meinen
,204 . BSkKIUM Qualelllte
qe
a
Unter⸗
EMROPAEUM aeo
aut andern Wenachkareen beſchehen /
ciner ſolchen erkiecklichen f und Protection dabey (ih
ſeibiger Suceurs alfo commandirt, umb beordret (epe / daß ohne au⸗
dere Abſchen / die Sicherheit / gFried unb Ruh / diß⸗ und jenfeit Rheins /
dergleichen
— —— —— vermoͤg guter Bezahlung / und halten⸗
ben ſcharffen Omnung unb Kriegs⸗Diſciplin / die Land unb Untertha⸗
nen *8 — ruinirt did, l wi del den ag cc d
Huiff rotecuon "ülrd: zugenie en eumoge. ü. d
ſerl. Mojeſt. bebat Hulden u. gutderichoburg den 25, April 1680,
Aler · Durchleuchtigſter.
— kan idybiemit in interi didit nicht ver⸗
vorkommen famae geſtalt bic Koͤnigl. Frantzoͤſiſche Kriegs⸗
und Civil· Bediente im · Elſaß / ſith neuerlich angemaſſet / cín anſchent ⸗
lichen Theiul derer meinem Chur⸗ Hauß zuſtůndigen / von meinen Vor⸗
ict sir ala cn appertinens der Untern Pfaltz / durch den Weſtpha⸗
tifdbenSricbmefchlug! ſondem einig ander requificum , af$ nudz Poſ-
— feffionisaanre bell um, bekandtlich reſtituirten Landen / Leuten und da⸗
zu serio / wie auch fong in der Nachbarſchafft mir zuſtaͤndigen
halten / es wird auch Deroſelben zweifels ohn bereits ſonſten
Anne js
enonauff —* 5 (£u. Kapſerl. Mojeſt. und Def — Junius. '
violente unb ungerechte Proceduren der
fahren / Pfabgraffen / Churfuͤrſten bey etlich Seculis her / biß auf den 3z8.
faͤhrigen Teutſchen Sig in ruhtgen Beſitz und Genuß gehabten /
hohen Xegatien/ Recht und Gerechtigkeiten / thaͤtlich und gewaltſamer
eiß / mir qu entziehen / uͤber dieſes bit Koͤnigl. Ordonnantien / wegen
Erhoͤhmg der Impoſitionen im Eiſaß / auff meine Unterthanen / deß
Ober Amts Germersheim / uneracht gemeldte Ordonnautien / Sie
nicht im geringſten angehen / ju extendicen / tie Eu. Kayſerl. Majeſt.
von dieſemallem auß bevgehendem Memorial Lic A. und deſſen Bey⸗ pie A. und
ſagen Num. i 2.5.4, umbſtänd licher / ingleichen fere? auß Lic B. Ihro Num i.3.4
unterthaͤnigſt referiren zulaſſen / gnaͤdigſt geruhen wollen / was maſſen Lit B.
ef atomi ig ensencinel deam ; ri
€
Junius
nen Umbſtändten nac) /. nicht geſichert ifl / daß —8
—* DVDVDIA RV V n
rcſtanen haiber | vermög qu Nanch e. ——i
—— effi ——
en laſſen / Acut/gang exceſſi
ambe bcr ím 9 hmsotelan diriaenflas —— ——
gegrundete / und in obgemchdeen ⏑
mit mehrern entbaltene Auforderung / wegen Philippeburg d
weßhalben Sie ungeacht alle vemanftraionen /
—— 4enb tmb Stifft Mer / der Coutributiono (A *
beri annoch haberden rec d fiam |
VBezahlung der nod) eigenen Zar ipe 3iéretung beſtehen /
dißfals keiner Compenſauen ſtat geben / aud deßſhalben / bereitomit
wuͤrcklich militariſcher Execution verfahren haben; Welche nach
ben fic mit groſſem Beſchwer unb Koſten in einem qu meinem Ober⸗
Amt Neuſtadt / gehoͤrigen Ort / Nußbach genandt / biß inble brérte Wo⸗
ch.n gelegen / zwar vor wenig Tagen f wiederumb
man aber ihren fernern Trohungen / und in Beylag Lic. C
werde.
Nun habe ich zwar ſochanes hare / unb hoͤchſt⸗præjudicitliche
Verfahren / at be Aller⸗Chriſti. Koͤnigo Majeſt. bercits drrch eigrut
Abſchickumg / unb obangezogenes Memorial / —— —
mit geziemenden Reipect gelangen / unb umb remcdirunganfucfsct
— lebe aud zu Ihrer Konigl. Majeſt. —— Vult |
ber juo a Hoffnung / wann Ihrso bie Sachen recht vorkom⸗
men ſolten / Sie gegen bie auforüctüdye Difpofitiori ie bey
unb Nimmogi / unb meint barimice(pcaiee
fanciirte und garantirte / auch befdtiate rcticucion , wie |
gen bao v ngide idco md pin Feicdeufchiuß /
—— —
Vaſicherungen / mid nicht graviren / ín * Anne e 1ólo.
€ tff unbrerocdirmg, gro maf Jin
Aicewrin aber / meim Eu. Kayſert. M 23
EP im Heil. Lp pis —— |
ben die ſchuldige Pflichten / womit E
Eben Xóm. —— ich Pi al irn —— —
enb Stand bin
guactban —— ie hirrumter
cereflirte QBolfabrt deſſeden / unvdeß Ober⸗Rheinſtroms ^ abſonder⸗
tic meines Chur farſtenchum Land / Leuten / unb Angrhoͤrigen / in all⸗
wegerfordern / Eu. Kapſat. Majeſt. hievon unterthaͤnigſten Dericht
Arerſtatten; Als habe ich nicht ermunglen ſollen / biefer Schubigkeit
bicmit acbdfreno nac zukommen / unb Eu Kapſerl. Majſeſt. zugleich
zuerſuchen / Sit gnaͤdigſt geruhen wollen / obgedachten amr
Frantzoſiſchen Hoff ciner / bas Publicum ꝓugleich concer-
nicetiber hochwichtigen — — halber / Mergeenes Memo⸗
tial / unbixffen Beylagen/ andie Reicho ⸗ COcrfamblung zu Regen⸗
ſpurg / durch Dero alda ſubliſtirenden Ptinicipal- Commiſſarium,
—— * ju Eyſtatt £60, su gewoͤhnlicher Dictatur unb Propo-
Hitiompttanger/witbcfórbem zulaſſen / dabenebens bey Koͤnigl.
fef vom Franckreich mitteld —— goͤtigen Kayſerl. Bots
fthriffe und Interceſſon, aud? Dero an den Konigl. — —
Hoff ohne demabſchickender Miniibiguten Officien / dahin
qfurecommendiret/bamit ich bey dem Beſitz unb Genuß deſſen/ bor» |
in ich durch den Weſtphaliſchhen Frieden witderumb eingeſetzet / und
mituftoró Nimmogiſchen beſtaͤrigt worden / hinfaͤro ruhig gelaſſen /
wehrenden Kricgyſehr rumtte Land und Unterthancn / mit
(mots Zri umerſchwinglichen / unb nie veraccordirten Con⸗
ttibutions; rungem vrrſchonet / ober doch zunr wenigſten men
— gethauts billigmaͤſſiges Erbiethen angenommen / in dem jenigen
ébacmibtcmofien / —— A unb noch dergleichen
vorgehen mochte / durch gemeſſene Koͤnigl. Verordnung
und ſchirunig geſteurrt / auch durch Selbige ——
anb andere Beſchwerden / ins kůnfftig verhuͤtet werden moͤgen. € à
Anne 1965.
Iunius.
«t
208 . DIARIUM Giateter
nn Venlangen iſt benen obangezogenen richenictll lien / Ji qe.
nigl. Majeſt. von Franckreich eignen Verſicherungen / und
ligkeit gemaͤß / dahero id auch Eu. Kayſ. Majeſt. gnaͤdigſter Willfab⸗
sung / mich umb deſtomehr getroſte / und ein ſolches mit
treucſten Dienſten ſtets zuverſchulden geflieſſen ſeyn werde. Eu Sbapf.
Maojeſt.beharritichen Hulden / damit mich unb mein Churhauß unter⸗
chaͤnigſt empfehlend / Friderichsburg den 25. Aprila 680,
Eu. Kayſerl.Majeſt. B
(0CAMntentdnigft gehorſamer Churfinſ
«4
D Beylag Lit.A.
Zu dem / den as Junü / 2. uf 1680, dictirten Rayfet
Commiffions - Decrer, unb barín angt3ogenen C bur»
Pfaͤltziſ. Memorialien geboríg.
MEMOIRE
Contenant les gricfs faits à Son Alteſſe Electorale
Palatine parles Officiers du Roy Tres Chrétien, en Alface,,
avec les Memoires, & Papiers y apartenans No. 1.2.3. 4.5.
préfenré par le Sr. Baron d'Eck, Envoyé Extraordinaire
de S. A. El. Palatine à 1a Cour de France.
| Qon Aleſſe EleGorale,mon Maitre,en Vertu dela Paix de Munfter, par les
favorables affiftances des Couronnes de France & de Suéde eftent ren-
trẽ dans la poffeffion dn bas Palatinat, & de tontes fes dépendances à l'ex-
seption de cc qui avoit cft engagé par les Ele&curs de Mayance à fa mai-.
ion Ele. Palat. n'a rien eü plus à cceur que de fe conferver ſoigneuſemant,
& partoutcforte derefpe& la bien-veillance de $.Majeft. Tres Chréüenne,
qui a bien voulu luy en donner des matques de temps en temps, foit par
es Lettres, ſoit par ſes Envoyés, & par les affeurances qu'Elle luy à don-.
nécs dc l'appuyer dans fes Intereíls , dont ce qui manque encore à l'exc-
eution de la Reſtitution de S. Alt.El.en vertu du Traité de Weſtphalie, &
ec quien depend, fait une des Principales parties. |
|. Ce
[] "n * * RJ -
. ; —
! v
em
Quid. EUROPAEUM. 200 !
Ces affeurances dela R oyale bicn-veillancede Sa Majeftc Jünius
ont efte eníuice plus fpecialemant confirmecs par l'Alliaüce deAn. 1525
S. A. Ric. Monficurle Duc d*Or'eans, dont il a plüà Sa Majeít.
d'honorerla Maiſon Ele&orale Palatine ; mais dansle temps que
. S. A, El. ſe flatoit d'en profiter, lestroubles entrel'Empire & la
France ſont ſurvenus, dans lesquels S. A.El. a efte en velopéecon-
tre Íon gre par les occaſions & les circon(tances qui ont aflez
éclaié dans le public, | 2
Leschofes étancen cet état, S. A. Ele&; n'alaiffedansleplus ^ — ,
fort delàguerre defaireton poffible pour lc retabliſſement de la
Paix, à l'avancemant dela quelle Elle acontribué de cout fon.
pouvoir; & depuis qu' Ellea cité cenclüc par le Traité de Nimc-
gue , fuivi peuaprés par ceux des autres Puiffances qui demeu.
roient encoreen guerre, S. A. El.avoit efperé de pouvoit jouir
paitiblemantde l'effet de cette tranquilité publique,de remettre
fes Etats des grandes partes & dommages caufes par la Guerre
- pafféc, & derenuer, parle moyen, desPuiffances qui en (ontga- .
rans,enpoffeffion de ce qui manque encore à ſa reftitution en ver-
tu dela paix de Weftphalie, & dont Elle n'a pù joũu jusquesà pre-
ſent, à ſon grand dommage. S. A.El.acü memelebonheurd'en
recevoir de nouvelles alícurances par une Lettre du Roy Tres
Chretien du it. Aucil 1679.parlaquelle S. Majeft, en luy rendant
l'honneurde (on Amitie,luy faitla Grace delay dire; que P avan-.
tage que S, A. Bl. [oubaite de [a garantie emtout ce qui luy eff Aquis par
ke traité de WVeflphalic luy eff toujours parfaitemant affeuré ; que 5,
7Maj. la devoit 4l Empireen gemeralpar lanonvelle obligation qu El -
. de emavvois contractée dansletraitéde Nimegnes muis que S, A. Elect.
devoit croire qu en tutes les occa[fons qui la regarderoient Elle la troa-
veroit telle qu Elk la devoit attendre de [9m effime, & de fa ſincere
. amitie.
Ge foulagemant, quz S. A. E, fe promettoir, & à fes fujets,
a eſtẽ empeché contre toute e(perance par les procedes violens
dc quelques Officiers de ſa Majeít, Tres Chrétienné en Alface,
lesquels ont comrmence à croubler cette Reſtitution, &la juſte
^1 ſter Theil. , J Dd pos-
-
a10 DIARIVM Sonders are
Juums po&effion dela Maifon Elect. Palat. dans le Bailliage de Germers-
An. 630. heim, entrant à mainacmec dans le íous- Bailliage d' Altenftadt
*
poffedéun ſiécle entier a vant la guerre deBoheme par les SS, EE,
PP. en communauré avec l' Evesque de Spire, comme Prevoſt
dc Weiſſenbourg, dans lequel ſous Bailliage ilsſe ſont emparées
de tous les droits ſouverains & Domainaux. |
Ils ont cité en fuite, en vertu d'uneprecendüc Commiffion,
le Seigneur & les habitans de pluficurslieux du Bailliage de Ger-
mersheim , dont (a ſpeciſiction eff. cy - jointre v pour comparoitre à
Bri[ac , & reconnotffre la Iurisdiction de (a Prefedfure Royale de Ha-
guenau, & ſi voir condanmer àlaiffer la pofc/fSon des Lieux, & àÍa Re-
ſtituton des fruits. -
Ona usé demémes voyes envers quclquesunsdes Vaffaux
dela Maifon Ele&. Palatin, compris en parue dans]e Traite de
Munſter, & quienrelevent detemps immemorial,
Ces troubles furent continues dans leídits]ieux du Palatinat,
& dansquelques autres du Voifinage , où la Maifon Elect. Palar,
citintereflec, tant l'egard desrevenus. que des anciens droits,
en renveríant de voye defait,& avec menace à ceux qui ont vou-
lu s'y oppoler,les póteaux du peaga, arrachant les armes de S,
A.El. Commandant avec autorité ; & envoyant divers ordres
à fes fujets: »nlevantdeluitle miniftred'Altenftadt,&le mettant
en prifon, pouravoirfait les prieres publiques pourS. A, El, en-
voyantdes ordres aux lieux du Bailliage de Germersheim , pour
. contribuer aux augmentatioris desimpofitions du pays d' Alíace,
. contrelateneurdes ordonnances de Sa Majefté , & deftrui(íant
par ces procedésviolensle droit & la jufte poffeffion delaMaifon
Elect. Palat.
Sur ces troubles faits àlapoffeffion de S. A. El, dans fesEtats
& droits Royaux & fouverains, on doit fcavoir,
l, Que lc Bailliage de Germersheim avec leídits fous Baillia-
gcs & leurs appartenancces, auffi bien que les ſuſdirs droitsRoy
" aux dansle Voifinage ont detemps immemorial fait partie du
, bas Palatina, & onte(lé poffedés parles SS, Elect. Palat. depuis
phe
—
eia €£UROPJ£UM, 2it
pluticurs fiécles fans aucune conteftation ni contradidtion de Junius
qui que cefoicjusques à laguerre de Boheme. Pendantle cours An 1630,
de cette poſſeſſion la Maifon d? Autriche n'a rien prétendu (uc
lesdits lieux, & droits,commen'cant pas dépendances dela Pro.
vince d"Al(íace,ni dela Prevóre de Haguenau, parconíequantla
Ceffion faite àla France parla Paix de Wcitphalic n'a pü s'y éten-
dre enaucune maniere, !
Il. S, A. Ele&, qui regne à prefanr a eſtè reftituec dans les
droits de fes ancétres par la Paéx de Munſter, en ces termes; gue (T
gout le Palatinat avec tou (T chacuns fes. biens Ecclefiafliques & Secn-
ljers,Droits, & Appartenances , desquels les Eleifeurs & Princes Pa-
latins ont joué avant. les troubles de Bobénee , feront ref itues pleime-
mant à S, A. Elect. Cette dilpofition comprend manife(temant
les lieux & droits conteſtes, comme ayant toutes les conditions
requifes dans le Traité de Weftphalie, & dansceluy de (on Exe-
cution, à ícavoir , /efair de la NU» » l'afage , & la jouiffance de-
vant la Guerre. | '
Cc titte d'unélegitime poffeffion & reſtitution, a paru in-
conte(table aux Parties qui traitoient ; dé maniere. qu?il feroit
inutile d'avoirrecoursá d'autres plus anciens, donttoureslesloix
exentent toüjoursle Poffeffeur de bonnefoy.
lll. Lateneur dece Traitéà efte coufi mée parla Cüuarantie
folennelle de Empereur, I Empire & ia France $. 1, & i14.
ou, aprés avoir mis ordro à tous les differcas qui pouroieat naí-
tre, on conclud enfin | qu'on n'aléguejamas , qu on m entemde , &
Ww on n admette aucune exception contrecette tranfacEiom , my contre
aucum defes Avticles & claufes, [oue quelque prétex*e & couleur qu? on
les puiffe inventer; & qu'en aucun lieu me ferout jamas entrega
&NCUBS procés, ou commiſſions. ſoit inbibitosmes ou Autres, au peritoire, on
aupoſſeſſoire, contre lad, Trausaction.
VV. Aprẽés cette reſtitution ſolennelle, S. A, Elect. a joui
paiſiblemant de ſon effet; & lors que quelques Eta:s dc l'Em-
pire (es Voifins ont entrepris dc la troubler dans de poſſeſſion
dc fes anciens droits, enu autres de ccluy du peage, dans quel-
| Dd "o. e ques
^ €
M . "
212 . DIARIUM . Sonderbare
Junius ques lieux du Voiſinage, lcs Courones de France & de Suéde
An, 168c. ont reglé cesdiffccens par Parbitrage de Hailbron , confi - mant
cette pofleffion Ele&orale,làquelle depuis cetemps làac(té con-
tinuéc, & reconnüe, méme pendanrle cours dela derniere guer-
re: comme auffi confirmée nouvellemant parle Traité de Ni-
megue $. 2. qui rerablit en general celuy de Weſtphalie. Quand
méme tout ccla neferoit pas ficlair & fi evidanc, &qa'ily eut
encorelieu àquelques nouvelles ptetentions, il eft pourtant in-
conteftable. — |
V. Que S. A.El. commePrince Electeur delꝰ Empire, doit
jouir de tcus les droits, prerogatives , & p'ivilegés des Eratsdut.
Empire,confirmés pax l'article 8. ut autem provifum &c. dela
Paix de Munfter: & queparque conſequant, fur le fondemant
de ces conftitutions, il ne peut reconnoitre aucun aatre Juge,
que les Auftregues, ou les deux fouverains T. fbunaux de l'Em-
pire; àfgavoir, le Confeil Aulique de l'Empire, & la Chambre
Imp. d: Spire: & per confequantles Citat:o3s,qu?on afaires et
vertu desordonnances de Brifac, ſont nulle; , comme emanées.
d'un Jugeincompetant. des. Citations, & commancemans de
voyes defait font méme contraires à Fart. X VII, $. 7. dela paie
de Wettphalie. qui dit : qu'il ne ftra permis 4 aucun membre de I^
Empire de patr ſuivre fom druit par (a force,0upar les armes: mausit
vog A d*ja , ou s Dnait dans la faite quelque. conteſtation, il fé fae
pour voir enjufhice: que files Parties .1raitantesaloís,ont trouvé
cele juftc ; & fi Ellesy ont obligé les Etats de. P Empire par une
Loy publique, Ellesvoudront fans doute obferverla méme Loy.
envers lesds. Etats; & cela d'autabt plusque leDroitdes Gensn?
excufejamais lesvoyesdefait ,' qublorsquil" eft impoffible d*
aprenjuftice. Enfin lesd. citations font anffi contre toutes les.
formes de droits pui qu ileſt inoui, que lom appelle queliun- pour fe-
les fruits Jont il àjoui lans aucune préalable connoiffance de caufe
. devan:un Juge compétant ; cartouteslespréfomptions font en.
faveur deceluy qui poséde & touteslesloix veulent, que méme
un ufurpatcut dé»ouillé ſoit remis cp poffeffion ;à plus forte rai-
ſon
d
Geſchichet EUR OP EUM, i3 0l
(on maintiendront ellas un potfeffeur debonne foy,quià pour luy Junius,
unc poffeffion paiible deícs Anceſtres puis un temps immemo- An,1680,
rial,confirmée parla foy des T raités,& parles fermens des Parties
principales quine peuvent ére pour unfimpl Drois de biem-feance
comme oná voulul'alégueríans fondemant dansces citations à
Briſac. I
| Il eftaffez manifeftepar là, que les nouveaux troubles,
& les prétentions des Officiets de France tendent, 1. 4detru
rele droit anciende lá Maiſon Elect. Palat. ꝛ. ladiſpoſition de
la Paix de Weftphalie. 3. la Garantie de cettepaix , promiſe
par les Parties. 4. la paifible poffcffionde S. A. El, confirmée par
]* arbitrage de Hailbron, 5. laliberté,& les privileges des Etats de
I Empire ;commcauffi coutesles formesde droit, | Enfinà ren.
verfer cousles fondemensíolides dela vánquilicé publique.
Ourrelesfusgriefs concernanslesErats;& lesanciensdroits ——
de la maifon Elc&, Palatine,ilenaefté faitencore un autre à S. A.
El. mon maitre,par les Officiers de fa Maj. Tres Chréüenne, ai
fujeis des arérages des contributions précendus ſurle Palatinat,
quiayantefté demandes en géneral parla France ,' aprés la Paix
conclue & ratificée,S. A. El.envoyafon PremierCommiffairede.— '
Goerreà Nancy,pour fairele déconte; & ne pouvant pasobtenir
à la courde Francennecompenfatienaveclesarérages des con, — .
- tributions deücsála place de Lautern parl' Evéche de Metz & lo
pays Meſſin, ny qu'on prit pour caution lesd, atérages, Elle fatisfic
enán aud, deconte parun payemaat, actuel de7726;.Lyvres, eto-
yant aquiter par làentieremant des Etats ; mais en mémetemps
qu' onfaifoitled. payemant , leS. dela Goupillicre précendit un
-moüfeau déconte des contributions à caufe de Philipsbourg,non .
obftaniqu' il ſe ſoit détifté certe prérebitionsdansle deconte fait
- àNancy ; commeles Deput£s de S. A. El. font prets defoücenir
par fermant. — — Z2
H fonde làjuftice de cotre demande ſur la propre taxe, la.
quelle il fait monter à des (ommes exorbitantes. S. A. E. faic
woirparie Memoire du 20. 3o, Januar, le peu de raifen qu'il y
' 7 | Dd 3 avoit
| D!ARIUM Sonderbare
Junius avoitdanscettedemande : &n'ayantpü obtenir à la cour. de
Aa,1680, Francequ' ony fitréflexion ; Elleacufinoffert la payemanr tut
le pied desaccors faits cy-devant par fes fujetsavec la Garnifon de
Philipsbourg. — MaisleS, dela Goupilliere nes'eft pas contencé
dec ccs offices, & apaíséà des exécutions militaires,
Ce procédé cft bien extraordinaire par lesraifons fuivantes
' I. Le3o.art, du Traité de Paix de Nimegue dit : qu'on ne
Poura exiger lesarérages decontributions que decenx qui 5 y ſont ſon-
mis, & pat conſequant, non de ceux àquil' on n'a fait que des de-
mandes,lesquelles pouroient aller à l'infini,
II. Cette taxcexorbitante furpaffe lesforces du Palatinat .
& cesnouvelles prétentions jointes auxautres ,. dontileft parlé
cy-deffus , vont €puifer les ſujets de S. A. El. & mettre à fecíes fi-
nances , tellemantqu'ils ne pourónt plus fournir à ſa ſubſiſtance
Íclon fa Dignité,& fa feureté, . |
Il. Lamémetaxes'étendàdes lieux € loigués de Philips
bourg,desquelsla Garnifon dc lad. place n'a jamais.rien deman-
dé,& n'améme püavoirla pensée deles faire contribuer,comme.
éranta couvert de ſes courſes parleurfituation,& parles Garni.
fons de S. A. El. v 22
. IV, Cequcel'ona demandé dans lad, taxe àcháque vilage
en patticulier,onle demande aprés en gros aux Bailliages; ce qui
oft unc double taxe; & ccla pour un temps auquel la place de Phi-
lipsbourg fuit fort ferrée,& en fuiteafsicgée,& prife ; de maniere
u Ellen etoit pasenétat d'exiger des contributions. !
V. lleftbieninjufte,que de côte de la France onne fe veuil-
le pascontetiter,en tempsde Paix , dece dont le Palatinatétaic
convenu pendant la Guerre; vü méinequ'ona déconté avecles
Eats voiſins ſur lepied desaccorsfaitcy-devant avec. Eux,
VL. Lesconventions de Niméguc difent ; quel exccuiion
ncíc doitfairequecemramerefos , cequ'on nepeut pasdire de
S. A. El, ny de ſes ſujets, quioffrentde payer fur le picd de lcurs
premiers (oumiffions..
VII, Elle ne ſe doit pas faite nonplus contre ceux qui veu-
lent
Seſchichte. EUROPAZUM - - arf
len: donnercauzion ; & la France l'aplusque fuffifante en main Junius
par ce qui eſt dũ la place de Lautern, dont S. A. Elect. ne deman- An. 1680;
dc quelacompeníation. |
- Toutcecy eft deduit plus particulieremant dant le ſusdit
: Memoire du 20.30, Jan. |
Partoutes cesraifonsqui concernent tant les troubles a-
portesàlalibre jovifsance de S. A. El. que lesprécentions exceſſi-
ves fouslenom decontriburions,S. A. El. a fujec de croire ; qu'un
tel procédés eft fait àJ' infceu deta Maj. Tres Chrétienne; &qu'
enayant prisuneconnoiffancc ſuffiſante, Elle n' aprouvera jas le
Zeletropardant de (es Officiers,qui peut-etre s' écatant trompes.
dansleursinformations , enonten faite donne de pareilles àla
Cour & que; ſa Maj, nc voudra pas que fesOfficiers, pour établir
fes pre:entions,ayentrecoursá lafoy desHiftoriens& à un pr&-
teudu T eftamant du Roy Dagobert depuis dix fiecles ; pui-que
dc cet:e maniere il n' auroit rien d'atleuré dans les poffeffions,
qui,dans la ſuite de beaucoup de ſiecles, ont paſſe plufieurs fois d"
un proprietaire àl'autre; lesquelles pretentions ou pouroit éen-
dreen hire (urtoutle Palatinat,& par une demande dela reftitu-
. tiondesfruits depuis plufieurs fiecles,en faifant pafferla légitime
joviffance dela Maifon Ele&orale Palatine pour un ufurpatiom,
fcfaireundire pour depouillerS, A, El. detous fes Etats: & quand
raémce Ia juftice de Maj. Tres Chretienne ne permertroit pas d
avoüer lesdites pretentions, il íembleroitneantmoins que S. A. El.
feroit obligée dela poſſeſſion de ſes Etats à d'autres qu'a fes An-
ceſtres, & au droit de ſa naiſſance.
| S. A,El.eft perfuadec que ſa Maj. TresChretienne, faifant
reflexion rant fur les fusdits procedes defes Officiers , quetur Ta
juftice des anciens Droits de la Maifon El. Palatine,comme auffi
fur les demand:s cxceffives dont on acable ſes fujets , ne
permettra pasqu'onluy ótebienfans connoiffance de caufe,ny
qon acheve de ruiner fes Etats,qui n'ont que tropfouffer parles.
uerres paſſees. Ellefe prometauffique fa Maj. I'res Chretien-:
. ne ne fouffrirapas quc] en vaite de cette manicreun. Prince au.
- ES
"6 DYARfTfUM Sonderbarr
unius — rétabliffementdaquel Elle méme a contribué : qui atoájours c.
.. «n. 1686, une Eſtime, & une Vénérationtoute patticuliére pour Ete , & —
quia? honneur de la toucher de fipréspat Aliance de Mon- .
ficat fonFrereuniquequ' Elleordonnera, qui (oit rérabli dans
tous ſes droits & pofleffions,dans lesquelles il acfté ccoublé,& fe-
ra defenſe à fes Officiers dene l' inquiezer pour l'avenir en aucu-
"2 nemaniere,telle qu'elle puiffe eftre , ſuivant la Garandiequ'elle
uiffe efte , fuivantla Garantie qu' Elleapromife parles Trai-
tésdc Weftphalie,& de Nimegue,& doncElle a cà la bonté dc P.
affeurer denouvcau par fes Lettres , & par celles de Monft. fon
0 Frereunique. Ceftce dont Elle fuplie tres humblemant Sa
-- Maj. & ce qu' Elle efpere de fà Juftice,& de (à Génerofi:é,-
Num. I,
Memoire touchantle Bailliage
| | d'Alenftatt..——
L eft inconteſtable quele Baillage d' Altenſtatt, qui conſſſto dams les
. Bourgs & vilages d Alté]tait,Schuveighoven,Sleytal cr Sébach, effé
- poſſedi par la Maifon El. Palatine tn communauté avec. Mr. I Evesque
de Spirecomme Prévot de Cromwveiffenbourg lefpace d n fiecle entier,
depuis P accord fait entre P Electeur Palatin Louis, & b Abbéde Cron-.
vveiffenbourg l' anty2i. ju(ques à a guerre de Bobeme , pendant lequel
1emps la Maifon d" Autriche. n árienpretendu fur iceluy, — Et comme,
depuis cela, S, A, El à preſent regnante à reſtè remifé én polfefftom de tout
lubas Palatinat par le Traité de Munffer , à P'exception de ce qui avoit
efé engagé par les Eleifeurs de Mayence à la Maifon Ele, Palatine , Elle
df
vectàutes fes aparfenances & droits Royaux fans aucune conteſtation. La
ccffron, faite: audz, Traitépárl Empereur , P Empire & la Maifond
— en aucune maniere $ etandreàâ cette juſtepoſſeſſion pu
que lors qu ella Aefléf dite,ny les uns,nyles autres, nepretendoient ai
«un droit (ur ce Bailliage, qui sse ſaiſoit point parie de la Province d* AL
oor MU
—— i — — — — —
rentréepar ce moyen dans la joui ſance paiſible dudt. haillage a--
"we, "- t
Beſchicue BUROPJEUM, ^ 7o 9
ſace, ni de la Próvotede Hagnenan, — Cetteméme poffzfffonà effé von. Janis -
férmtepar lagarantit à laqueleJa Maj. Tres Chretienme. — S ef engagez At 630e
par le Traité de Mumfler , quéperte emtermes formels; quel on ad-
a ECEITALE Jamais. aucunas cxceptivnx tontre ledit Trastt [ous quelque
ꝓpretextu & coulenr qu'onlegpuiſſe inventer, & qu'en ancunticu nẽ ſe-
y l'0it jamais entrepris aucun proces on Commiſſions, fout inhibitoires
eu ANIrCS Au petitoire on au poffc/füáre contre cette Tranſaction.
La Framtoutreceln àreconnuledroit de. 5, A El. für ve Baillage,
dortqueconjeimenant auvec la Swede Ele à véclé les differens quicffoient
entre ladite A, Bl. My. P Evesquede Spire,ponr les droits de preépsi-
mence daus Evefche au ſujet desquels Elle prononcé la fentence arbitra-
Je de Hailbrom , quidécidelesonteffation méme AV égard des lieux da
Baillage d^ Altenffatt, dontlesgricfs offoient tombés[ous leur conno-
i[fauce par myceux qui ont cffé alegnés decóre de T Eveché de Spire, M
fam jotmdre àcecy laconfermation faite à Nimegue du Traité de Vrefd-—
phalie commo devant offre le folide fondensant de l'amitiéc de latran-.
quilitè publiqne Cy comme 3 Myeffoit inferódemot à mot. — Enfnln ——
Frame vientencore de reconnoiffre nowvellemant la juffe paffeffon &
proprieté de S, A. E, fur ce Baiflisge en exigeant & recevant des fommes
confiderables pour lesarérages des Contribntions,que fes ermes, dans la
dermiore,querre voient impofées fur une partie du Palatinat , duns la-
quelle le Bailiage d' Alsenfl att ef compris,
Nenobfé ant tant de titres ſi legitimes & reconnus , 4d eff arrivé
vontre toute eſperauce, que depus quelquesyours lOfficier etabli par fa
Maj. Ies Chrctienne à Cromvveifenbourg , nommé Pape d: Bspel ef — —-
vare àsnsit apnsóe dams ce Butlliage d Altemflatt, à contraint les fujets
ek (am A. El, & de Mr. & Evéque deSpire , contre! engagemant qu'ils
ont es cette qualité de luy f aive bonemage & deluy preffezfermant,qual-
que refun qu'ils en aycnt fair, à quoy il àajoute des menacesfur peine dela
uie & deeonfifcation deleursbiens,dereconnoitre d' autre Seigneur, m
d abeir & hayor ayeune churge qi à ſa Maj. Tres Chretienne comme à
keur ſouverain Seigneur qui les garantiromventre gniquecefoit, De-
gives led. Officer à fait urracher des potenux lesarmes El. Palutines , $' eſt
yai) de l'argent provenu des peages, & des marques dupeage de S, A El.
^ «fate Ec ege
/
am
n$oc |. DIARIUM . Go»ibbare
Junius — àlogé des gens deguerrechezdesd.fujets ,| auquels il lesa contraimt de
An. 1680. fournir de nouriture de fourage & depayer les dcpensfaits pour [a fa-
gan de [' bommage & preſtation defermant ce quilà auſſi executé à P
egard des peages de Rechtenbach,Oberrottenbach , C Deurrenbach,quá
dependent du Bailliage de Germersbeim & qui mont eflé exigez. à Al-
tenſtatt, depuis peu feulemant,que pour la commodité duvoifinage, I1à
pareillemant de claré aun Officter du Bailliage de Germersherm , | avoir
les mémesordresál egard du peage qu epersiem S. A. E. devant la
Ville de Landau, dont la Maifon E. Palatine 4 auſſi eſtè en poſſeſſton de
temps immemorial jusqu' à laguerre de Bebeme, & encore depuis ſa re-
iitution. — 1l eff affe éuidant qu'un procede ff extraordinatre tend à
détruire desdroits , & une poffc/fFronconfirméepar tant de titres auff
légitimes,quectux dont il àeffé parlécy-d. fus. — Et comme Principale
— 'tanfe de laveftitution faite à S. A. E, & qu'apreslaconclufton , & ratift.
cation delaPaix de Nimegue,S. Maj. à bien voulu 4 affeurer defa bien:
vaillance & ſincere amitie,en ces termesfavorables: que S. A, E, lergir
toüjours parfairemantaffeuréc dela garantie de (a Maj. en fccoit
ce quiluy eftoitáquisparles Traiés de Weftphalie, — $4. E, à
lieu decroire,queces chofes n' aürontefféfaitesparl Officier de $. Maj.
que par trop de zéle pour ſonſer vice; ou que quelque raport mal fondé
«tura donné lieu aux ordres qu ilen à receus. C'eff pourquoy $. A. E.
eſpere dela bonté & del équise de fa Maj.Tres Chretienne, qu Elle
voudra bien faire quelquercflexion fur le S. du Traité de VVoflpbalie, |
contra hanc tranfactionem &c. & le $, qui veró huic tranfactio- |
B ni&c.( ne par fouffrir que qui quecefoit , fans unc légitime £0n- |
noiſſance de cauſe, & bors del execution ordinaire delajuflice , agrave
de nouveau lacbofe refituée y. qu Elle voudra bien auffüenjondre à fors
Officier de Cromvveiffenbourg de quiter les babitans desd. liemx du ſer-
mant qu ilà exiged eux y de remettreles chofes au méme état qu elles
effoient auparavant s & de ne plustroubler S. A. El.dans lajonisfance
de fes Etats,oti Elleeff rentrée principalemant par [af'avor able affifance
deSa Maj. — dres Chretienne, | | |
: eu J Num. II. |
Geſchichte EUROPZUM . E
| 2 Num. II, fusis
SPECIFICATION . An.iógo.
Des lieux du Bailliage de Ger-
mersheim, affignes à Brifac.
S, ls, : — Rohrlach.
Jlaguenbach Appenhofen.
Billigheim. Impflingen.
FHeichlem Mauaunchauſen.
Klingetimunfler Beoerchen |
Glóckhngen — — Hórdt.
Bleyſicuveyler. Pfotz,
Geisborbach, Neubourg.
&leiſſenægell, Neubourvveiler,
Mertzheim, | — Kuhard. ^
VVolmersbeism, - Pfortz,
Lengfeld, VVorth.
Klingen Leimersbeim
V Stein vveiler.
GuESPFÜEENED quum Du — QUDDUDMDPUS QUEEEEEDNM OCDNNMEED Ugrefep nauem
Num. III.
Memoire, Touchant quelques fous Bailliages de
Germersheim citésà Brifac.
E Bailliages de Germersheim avec les ſous Bailliages de Landeck,
L Altenſtatt, Hagenbacb, Seltæ, Billigheim, leurs Villes, Bourgs, & hi-
Jlages & toutes les autres dpertenencen dépendances,à depuus un
temps immemorial f ait particdu Palatinat du Rhin, & àeffé po[fédé par
les SS. EE. PP, depsus plufieurs fiécles [ans aucmne centeflation,ni cop-
4radigfion de qui que cc foit, jufques à la guerre de Bheme, & comme
| Ee 2 : tout
—
—-
Jaotus
hn. 1680-
a2 *' DIARIUM Centetatre
tout lebas Palatinat àefféreffituc em vertudela Paix de Munffer à 5.
A. E, àpréſent regnante parée moyendes Cour onnes de France & de Sue-
de,qui méme en eni garantes, Elle eff auſſi rentrèe par là dans la poffc/from
dece Bailliage avec tous fes bens Seculiers & Ecclefiafliques,apartenam-
ces,dependances Ci droits Royàux qu Elle Apaifiblemant poſſedèés jn ſqu
À ce jour yr combten que la Prafecture des dix Villes de Alface , aves
tous les Privileges quien dependent aye effé cédée à la Francepar la Paix
. de Munfler, neantmoins cetteceffron ne fe peut étenure [ar leſu. lieux,
qui n'ont jamuis fait partie de la Province d* Alfacemadela Paévotéde
Haguenau. Lachoſe étant ain(i ifeſt pourtant arriuiévomtre toutſpe-
rahce que les Officiers. du Roy à Brifac ont fait fogn'ffez. une ordonnance
. auxcbabitans de quelques lieux des usditsfous Bailhages, & lesontci-
tés à comparcitre dans un mois à Briſac, pourſe voircondanner à
laiſſer la poſſe ſſion deslieux,& à la reftituticn des fruits. Or on
AC prouvera JURA CATRPIR on [E ſupoſe fur wm faux Printipe, e leds.
leux ayenteſte des. apartenances de la Prefecfure provinetalede
nau cedée à la France, mais, comme on la montré cy-diffus, de droit & lu
poſſeſſion de S. A. EL eſtantinconteſtable, Elle à tant de conffnuuce ep. la.
Iuſtice & equitéde Sa Maj. Tres Chrétienne, qu EIR fe penfuada, que uam
ſeulemant Sa Maj-me permettra: pas à fesOffitersae troublr fad. A.H.
danslajuffe po[jespffem defes Etats, quiluy ontefféreffituéspar la Paix:
de Muynffercanfmée par le Traite dc Nimegue y. maisque meme Elle
veudr alien la maintenir contre ceux quicntreprendrosentidé la faire,
quand $a Maj. [cra bi ninformác deccite aſſaire & desraifons deduites:
cy: deffus.anquellcs optem pourroitjuindre pluſſeurs autres. Funefíjuffe,,
| Qfancienne poffesfton avaiebeJain d. autres preuves.
—— C?effpaurquoy S. A. El. fuplie tres bumblemant Sa. Maj. d" enjo-
erdreexpr(lfcmant à fesoffiiers de Briſac, de fedéporter abfalumant de:
Rees trojbh s & comtranzenttonsálapaix: s de ne malefler plus. lex ſujets.
4c S, d, El, y & d ontretenir de[ormas un bon Votftnage , & amitié.
gveceux; s AquoylésOffrctersdeS, A; Bl ont odre & intemionde ré-.—
paudre recipraquemant.
bd
e
Hagne- J
L4
N
BGeſchichte. EVROPXÆUM. E
Noam.IV. — Junius
MEMOIRE Anécte
] Lc denomriere publique , que parmi les Droits Royaux du
bas Palatinat, les SS. EE. PP, ont poffedé paifiblemant, depuis
quelques ficcles,le droit de peage, non feulemant dans les terres
qifontpuremant du Palatinat, maisautli dansquelques autres
du Voiſinage, dont ils poffedent quelquesunsen communauté a-
. xecdesSe:gneurs Voilins.— ' -
La maifon d' Autriche,depuis quelques fiécles , qu'Elle à
poffedé de Landgraviat d Allace,& la Prévofte de Haguenau, n'à
formeaucune conteftation au SS. EE, PP. àraifon de ces Peages;
niprétenduaucundroit eniceux ; & par confequant Ellen'àja-
mais rien cede ni ps ceder au prejudice de la Maiſon El. Pal. C.
etre, à ſqavoir la poſſeſſion de la Maiſon El. Palat,avanr la Guerre
de Boheme,à paru inconteftable dansla reftitution qui &e(té faite
à S. A. El, Palatinéàprefentregnante, parla Paix de Weftphalie,
& clicàtellemant eítéconfirmec parla garantie detouteslespar-
&es qui onttraité, qu'il feroicin mutile dꝰ avoirrecoursà un plus
ancien. dont méme toutes fortes exéptentunPoffeffeur de bonne
foy. Depuisceuereftitution de S. A. E, Palat, quelques Etats
de l' Empire,en l'aBée 1664. exciterent des brouilleries fuc" exer-
cice deces droits dans le voifinage, desquellesles Couronnes de
Erance,& de Suéde, Arbitres des Partiers,ayant pris connoiffance
on leur remonſtra ſuffiſammant, qu'il n'y avoit tien de plus com-
mun dans l Empire,que d'avoir desDroits Royaux , & desPea-
ges,non feulemantdans fon propreterritoire,maisauffr dans ce-
luy d' autruy; für toutlersqu'il e(t dansle voi(inage $ nonpas.
«*totijoursparun.titrede Superiorite,& de jurisdiction. 5. maisen
vertu des Privilegus,Conceffions,ou Conventionsfaites.& con-. ..
firméesparunlong ufage. De plusapres qu'on leur eut falt voir
elairemanr pard' anciens titres, que dansces contrées da Rhin,&
;principalemantd slc Palatinat Ele&toral,, il y à des ufages parti-
&ulicrs,&ablis d'anciensPrivileges des Empercurs,& cótirmes par
| |» Ec 5 | . une
Junius
An.1680. Hailbron fut prononcée,laqaelleconfitmae comme bonne, & va-
. lable,la poffeffion despeages,oüeftoitle Palatinat kle&oral dans
144 DIARIUM Sendemhar⸗
une poffeffion immemoriale ; Enfinla fentence arbitrale de
le cerritoire du voifinage,en diſant: qwe de quelque maniere, & en
quelque lieuque ce foit que la Maifon Elect. po[fede ce droit de peage Elle
( pewfairelibremant eriger des póteaux pour marque dece droit.
LcS. E.Palatin continue dans cette ancienne poſſeſſion,
tant dans fes Etats, que dansceux de quelques Seigneurs Voitin,
fansque la Franceaiteuaucunepretenfionfurcesdroits , (i non
que nouvellemantil eftatrivé contretouteeíperance , que fans
avor €gard à tous cestitres publics , &aux raiſons fusdites les
Officiersdu Roy en Alface , (ansen aleguer aucuncraifon, ont
atraché de voye dc fait, & avec menaces , les poieaux du pea-
ge. non feulemant de quelqueslieux du Palatinat mémecomme
dans la ville de Seltz, mais auffi dans les Bourgs voifius, ſcavoir
Beinheim Roedern,;Lembach, qui relevent en partie de S. A. El,
& dc quelques autres, oula Maifon Elect. Pal. eftoit en potleffion
de prendre le peage de temps immemorial , comme dans les
Bourgs d' Oberrotenbach,Durrenbach;R echtenbach,Burcken-
hórdt. De plus ilsempéchentles Commisaux peages de Godrá-
ftein, & Impflingen,apartenansá S. A. El, d' exigerles peages dc-
vant les portes dela ville de Landau,duquel droit la Maifon E.Pal.
c(t paceillemanten poffeffion depuis un temps immemorial ; &
dcfendent aux habitans desligux, dequi ilsont exigé hommage,
depayer deformais aucun peage: desquelsaténtats P Officier da
RoyàWeiffenbourg, Pape d' Efpel;n'arendu d'autre raiſon, ſinon
que ſa Maj. Tres Chretienne n'avoit rien plusà coeur, que d' e(ta-
blirfa fouveraineté de toute maniereen Alface: cequi eftant fait,
il ne permerttoit pas qu'aucun Eſtat voiſin y exige plus de peage,
, &quilrenverferoit tousles póteaux quien fontles marques,mais
que pour les Domaiuesilleurenlaifferoitlejouiffance.
On aencorefait un autre gricfà la Maifon El, Pal. enappel-
lantà Brifacles Srs. Comte de Leiningen,à caufe dc la Scigneurie
de Falckenbourg,le Baron de Waldenbourg,furnommé Schenk.
| gern
— m s
| Geſchichte. EVUROPÆVM. | (oM
| gern à cauſe de celle de Berbelftein, les Barons de Fleckenftcin à Junius
cauíc decelle deRasdern,lesquels font tous Vaifaux de ladte. maj- An. 1680,
. fon Eledt. pour lesobligerà rendreraifon du droitqu'ilsont dans.
lesds.Seugneuries,qui conftammanrfont d'anciens fiefs du Pala-
unas, dans lesquels laMaifond' Autriche n'a jamasrien pretendu,
par confequant la Scigneurie directe de cesl eux l'àefté comprife
danslareftitution du basPalatinat: Joint à cela que le Traité dé
Wetphalie à expreſſemant diſpoſe dans l' artic.4, $.1617.18. deſd,
Comtes deLeiningen& Barons de Waldenbourg & autteslieux,
en ces termes: Neanmoins leſdits Vaffaux fevont obligés defatre ſer-
mant de fídelité à ſon Alteffe Elect. Pal. & à fesSucceffeurs: comme àleurs
Seigneurs directs, & de leur demander linveſtiture de liur fieif.
Onaauffi fait raport au Sereniſſ. Elect. Pal. que les Officiers
du Royen Allace,entr'autresceluy de Cronvveitfenbourg, leSr,
Papcd'Efpe! commandoitàvecautorité aux fuiets de S. A. El. de
orter de l'avoine , du fourage , & autres denrées neceffaires
pourl'ufage desSoldats,oà bonluy fembloit, & pour le piix qu'il
taxoitluy méme;àfaute dequoy,illes mena(oit de leur en voyer
. . desTtoupes. Laquelle maniere d'agir eft dire&eman: contraire
à laliberte des Etats delPEmpire & quin'amémejamaiseftépre- —— '
tendüeparl'Empereur,moins encorela doit on fouffrir d'un Offi-
cier fubalterne. Ce méme Officier de Cronvveiffenbourg envoya
le j. Fevr. 1680. des Cavaliers, qui enleverent par ſon ordreà dix |
heures du foire Miniftre d^Alienftadt , demeuranc pour lors à
Schleithal, le menérentaudit Cronvveiffenbourg, oü il fut jetró ]
dans une Tour,& y demeura 16. heures , jusques au lendemain à
troisheuresadres midy ; alorsil fut mené auprés dudt. Sr. Pape d
E Epel,quiluy demanda, ce quile rendoit fi effronté , & audacieux
- qu'ilosá: prier pourS, A.E.dansl'Eglife; le Miniftre replica;qu'il
| étoit defon devoir de prier pour fon Sr. & Maite, qui l'entrete-
4 noit, Aprésquby le Sr. Pape d'Efpel lui donnala ville pout prifon
- fous condition qu' il y demeureroir jusques ácc qu' il eüt repon-
| fe de Briſac, oàilavoiecrit,le menacant, s'ilvouloitfe mettre en
fuité& qu'ilfut acrsapé la deffus,qu'ille feroitjetter dans unc bas-
fc fofi ) Outre
1*
—— Tct T0708
/
214 B |. DIAKIUMj Sonderbare
junius —— OutrecelaleSr.Paped'EfpelaenvoyéauxOfficiersde S: A. E.
' Anj6$o. dansle Bailliage de Germersheim un Extrait des Regiſtres duCõ-
ſeil d'Eftat,& desordonnancesimprimées duR oy T r. Chret.afon
' Tutendanten Alſace, le S. dela Grange, couchant l'augmentation
desimpofitionsdu Pays d' Alſace, à la ſomme de trois mille livres,
| pourl'an.168o,lesquelles Impoſitions, ledt. S. de la Grangeavou- .
luetendre le ſurBailliage deGermersheim, & ſes ſous Bailliages de
Landecken, Hagenbach, Billigheim, & autres licux nommés dans
lesordresimprimés,appartenans 4S, A, E, Pal. Or il eſt manifeſte
quel ordonnance du —* led.excraiedesRegifttes de ſon Con-
ſcil d'Eftat, ne peuvent eftrcétendus fur les Tertes del'obeiffance
de S. A. E. ny furfes fujets,putque fuivant lestermes dts. ardoñan-
ces, c eft furl Al(ace,quo fe doit faire cette augmentation , & que. ,
- Jalevée doit eftre faice,enla forme & maniere ordinaire & acgü-
«mee par lesConttibuables & aux termos:ordinaires, Mais il eft
notoirc, qui leſd. T'erres,& lesSujets de S, AE. ne foncpas de l Al-
face, & n'ont jamais efté compris-dans les impotirions Royales,
moins peuvent ilsl'e(tce dans leurs augmenrarions: de plus il ne
ſeu peut pas dire quon doit obfervérla forme, la maniere & les
termes ordinaires, &a coütumes contribuables. Qn voit dong
Que cette exuenfion netirefon origine que de P autorite particu-
liere desOfficiers de Sa Maj. en Alface, cequecequeleS.dela .
' Graugo,ny qui que ce ſoit, n' eft en droit de faire au prejudice S,
A, E]. Palat, C'e(t ce quiàobligéle Baillif de Germersheim, (ca,
ehantquil ne doitreceuóir desordres que de S. A. El. (on Maitro,
derenvoyer lesdites ordonances au Sr. P. d' Efpel,qui à écrit enfüiy
tc audi: Baillifunc lettre dant la copie eft cy-jointe resaplic.de
termes extraordinaises & de menaces. CommesS. A, El, ne
. fouflrira jamais que Ics Officiors manquontau reſpect qu'ils.doi.
vent à ungrand Koy,comme eft Sa Maj. Tres Chretienne; Elle
efpereauffi de la Juſtice & dela Generoſitè de Sa Maj, qu'Ella ae
voudra pas exiger d'euxuné abeiffance,qu'ils nedoiveng qu'aleur
fouverain Maiuc , qui eſt S. A. EI. que Sa Maj. n'aprouvara.pas,
queícs Offiiers menacent oœœux de S, A, EL d^ ua cbinimams par-
à ' , . Íg nd
»
*
Beſchiche. EUROPJEUM. »t ^(
foncl lorsqu'ils font leur devoir pourla Confervation de fes ju- Junius
ftes Droits& Etats , poffedez paríes Anceſtres depuis pluficats An3680.4
fiécles , & danslesquels Elle cftrenuée par le Traité dc Weft-
pbalie, dont fa Majeft, Ttes Chreriempecft garant.
Un Officier de S, A. E. du Bailliage de Ncu(tatt demandant
lataille,qui eft dec à S, A. E. par deshommes propres, dansle Vi-
lage de Nousdorff,apartenantála ville de Landau, enà efte em-
peche parles ordres du Magiftrat de lad. ville, fous pretex:e que
eSr, Baron de Montclar leur avoit ordonné de faire defeníe aux
bommces propres, de plus rien payen à S. A. E.lcur promettant qu'
.ilsferoient de fórmais traites comme hommes libres,
Ledroitdela Maifon Elect. Pal, couchantlefd. homes propres,
eft fondé fur tant de ticres reconnus parla France, & confirmés
méme parl'atbirráge de Hailbron, qu'il n'eft pas neceflaire d'en
faircicy une nouvelle deduction, & l'on s*'en raporteá ce quia cíté
misauJouríur ce ſujet. | |
' | Num,V,
Memoire touchant la nouvelle demande des ate-
ragesdes Contributions ptéténdues parle Sr.de la Goupil-
— liere pour Philipsbourg. —
I^ jo. du Traité de Nemegue porte, quelesContribudions
imposées de partou d'autre fur les Provinces, Etats & lieux
qui fe font foümis avantla(ignature dud, Traite, feront continuée .
s jusquesau jour delaratification.
Jl eff evidant quecet article ne parle quedescontributtons queTen
exigeoit An temps de la ffanature,en vertu d unjuffezitreic eff aſſavoir,
de la fouonifffon f aite abfolumamt & qui fubfiff ort encore 5. que lLondir
qui [eram payéesjueques A ad, razifiaction. — La raifoncff que les Com.
eributions qui m effotent pas fondées fur un yuflezirre c'est a dire farla —
ſoumiſſion. ont du ceſſer aprés la ſignature de la Paix , aufff bienque fes — 7
: autres bofliltés dont d'eff parle dans leart.précedant dud, Traité: Or
il manifefte par lesraifons ſuxvautes, que la diſpoſition de cet art. ne
vegarde pas les Etats de S, A. El. Palatine auregard de Philipsbourg, .
Jl eff indubit able que la ſoumiſſionfuite par accord pour un certain
Aßſter Theil. Ff temps,
226 DIARIVM Sonderbare
Junius — zemps,ce]felors que ce tempseſt fmi: ce ſont les convantions qui font la
A9. 1680. [5)'des Contracés, & la ſtipulation faite avec nm terme prefix ne fe peus
. eflandrelors qu ilefexpiré. — Or ileff comfant que la ſoumiſſion faite
à la place de Philpsbourg à ceffé des le 4, Fevr, 1676. & par con[équant
b art. 30, mempent avoir difposé , pui-que c eſtoit une affairc terminée,
& regléepar un Contract. Ce quife prowveemcorepar ceraifonnemant;
que ft cét artic. 30, parloiz indefinimant de fa ſoumiſſion qui aurait eſtè
une fois faite. — Il s'en[ururott que les contributións dues aut ſujet. de
la place de Philipsbourg ſe devotent eflandre jusques à la ratification
| dela Paix, ce quebequité & laraifon ne permettent pas. Il esi donc
tres certain, quecet art. ne ſe peut entandre que des contributions dont
la ſoumiſſion durorit encore asi temps de la ſignature, * le Sr. de la Gou-
( pilliere möme eſt deméure d'accord, que la ſoumiſſion faite par [e Pa-
latinat 4 Philppsbourg A cef sé le 4. Fev. 167 6, Pour preuve de cela,
voiey les termes de la continuation du. dernier Traité , fait avec luy
le s.Iamv. 1676, Le Trait&faitleo, Decembre dernier pourles
Coniriburions du Palatinat finiffant le 4.du prefant mois, fera.
continué encore un mois aux mémes conditions. | C'effdansce
méme fens, que led. S. de la Goupilliere parle dans quclaues unes. de ſes
Lettres écritesaux Deputés pour le contributions du Palatinat , dams.
lesquelles il demande unrenouvellemant dud. Traité. — C'off ausff à
cette mêmeſin, que tandoient les Inffanaes duS. du Fay Gouverneur de
Philipibourg lesquelles euffentefté fort inutiles. ff Pon eut cruu que le: |
Baite déja fait eut en la méme foroe aprés le texme expiré, |
Qutrecelaonfcait entore , qu aprés que ce Traité pour [es contri-.
butions du Palatinat fusfíns, a Garnifon de Philipsbeurg votdut con-
traindre (maaenvain) le Palatinatpar Toutes fortes d: bofftlités,mé-
me.enmetzant lefeuaux Vilagesde Off- c VVeflboven, d'en faire um
nouveau, aprés quoy, & eft à dire au mois d Avrilſuivant, lad, pla..
€t fut inveffie , E peuaprés asfícgée tont & fait . par confequant bors
d^ effat d"exiger des contributions, pi que ſuivant les principes mé.
mt établis par [a Franee , & alégues dans un Memoire de Monfr. le
Comte d' Avaux, aut ſujet des Contributtons de la Baronnie de Breda,
Le pouvoir defe rendre ſujets lés verres-ennemis par la force de
— .-fes
*» ' &
"-
BGeſchichte. EUROPÆUM ZUM
Íes armes eft abíolumant neceffaire pour Pétabliffemant d'une. Jonits
Contribution. C'ef ce qwe lion ne peut pas dire de Philipcbourg prh- "An vego.
dene le temps que la Place a effe inveſtie, & enfutte asfegée etr prife, — |
La Choſe ctant ainſo, S, A. El. & liem de s étonner de cequ apres que le
desomte fait a Nancy eff terminé par lepayemaut atiuel, le S, de la Gon-
pilbereprétand encore des Contributions de tout le Palatinat à cafe de
Philipsbourg, lesquelles ill fait monter à ure ſomme fort excesfroe par
[Etat delaTaxe quid aemuoyé depuis pes. / | B
"Tontes lesratfons aléguées eye de[füs prowvent évidarimant , que
cette demande dus. de la Geupiffere n ßt fondee ni [nr le Traité de Ni-
megné, mi [ur les autres particuliers, qué ont effc faits avec le Palati-
aac 49 f/ijek des Comtriburions dePhilipsbourg. — Il refe entore sm fend
f'ondemantqu onpourroit alegner 0 certe matiere , qui fe peut tirer
de quelques torrvantion: par rcwlbertis qui ent p eſtre faites par quel-
"ques lieux du Paletinat, ſitucs proche de PBibpsbourg , apres que
le derrmier Traite dug. Ian. 676. a efft fini y mais comme ilme nous pa-
rUl pas juques icy, Vlil vena, il le faut premieremant prouver , ce
qui méme ésantfait,ne pent aporter acum prejudice eux [eux quim
féf ont paa ſaumus, emore moins a des Bailliages entiers fort élptgnes,
Paus fealtonamt à ceux qui ent fait ce nouveau Traité & de nomvelfes
ſoumiqſionc.
Led, S; de laGoupilliere luy *néme à veonnu dans ledéconte fait
à Nancy pur les averages des Contributions, la juffice de la canfó de ^— —
$» 44 Bicot. Car ayant aut commanceyiantforme une deysande pour le
refe des Contributions qu'il prétendoit a cauſe de Philspsbourg | I. '
aquicfca enffuaux remonffrantes que luyfit le S. Leifmann Commiff.de — -
S. A. El. fur lesplaintesqu ilfuifoiz de larigueur de ce déconto , led.
S. dela Goupilliere ufa de cestermes y Soyes contantde ce déconte,
vous n'avez pas ſujet de veus, en plaindre;pui qu'onnevousde- -
. manderienopourPhilipsbourg. Tequeledit S. Leifmann & le Re-
ceveur de Bockenbeim Scep, qmi oieut prefans ai décunte de Nancy, |
Cr ausfcen Bourgeois de Lautern Salins , font prets d' affirmer par ſer-
. sant d' avoir oui dire à Nancy, & répeter méme à Pfaltzbbure par le
dela Goupilliere. L'opnepet pae croire que led, S, de la Geupilüere
« « 4 Ffa US- '
- 1 :
t
€
-—
228 - — DIARIUM Sonderbare
Juuius vucillc aléguer fa Taxe ponr titre (b fondemant d'unejuffe demande,au-
An. 160. tremaut rn y auroit perſonne de part ni d'amtre qui put effre exem de -
,
Contributions fi la ſimple taxefuffifoit. -
Outrecela cette taxeexorbitante ſurpaſſe les ferces du Palatinus;
& il ſembleroit par la, & par ce qui fefait pans Bailliages de Germers-
heim, & d' Altenflatt, qu on "vondroit faire périr S. A. E, à petitfeu, &
luy rendre ſes Etats iputilespour fà fubfifh ame. |
Ilfaut ajouser que Pon nefait pas ſeulemaut ceste demande aux eux
voifins dePhilipsbourg d üuilétott f acile d' exiger desComsributiós mais
onl'effendur ceux qui en font éloignés tant au dela dp Necker ; que
ſur les autres, qui étoient à comvertpar leur Garnifon , & par leur fi-
tuation lesquels om ne peut méme s'imaginer que a Garnifon de Phi-
lipsbourg ait eu pansce defairecomsribuer V: deplus on y onfend enco-
re d'autres qui mc fon point du Palatinat. E
Par toutes ces raiſons S. A. E. ne fe peut imsaginer que bonvneille"
autor ifer cette nowvelle demande du Sr. de la Goupillere er dumner par
là ateinte aux fondemens de la tranquilité publique 5 &l'avancemant
de laquelle S. A. E, a tant contribué , jusques à s' attirer per là les re-
proches de quelques uns de ſon parti, — Elle fé perfuade puutot que Sa.
Maj, Tres Chrettenne f atfant reffexion fur ces. juſtes rewsonffranceg,. &
ſe reffowvenant des bémgnesprome[fes que Elle luy a faites , aprés du:
. eonclufton dela Paix , de fa Royalebien veillance , donnerales ordres
ueceffaires respour empéfcher que S.A. El.ne foit plns iuquiétée par de
nouvelles demandes fans fondemant , & qu! Elle puiffé jouir paifibles
amant. des fruits di la Paix. ' 2:
Num. VI.
| No. 4. |
Copie de lalettre du Sc, Pape d' Eípel,Officier duRoy TresCbhré-
uen. à Cronvveiffenbourg écrite au Sr. Hoffmann, Baillif
de S, A, E, Palatine dans fon Bailliagede Germersheim..
Weiffcnbourg ce 4. Apr. 1680...
Mr. ! ,
|J Ous aures ven par celle que je vous ay; eferit bier, que l'buis-
. V fier que je vane «y cuvejés eſt plaimt — d «veir effé fort mal
xege
eg
Geſchichte. EÜROPAEUM ^ ^ 9
regen de vos, & méme regalé deplufteursparoles choquamtes , e fes- Junius
gu«lles fij emn aves vonlu f atre vaport, vous auraient. atiré de tres mé- An-1680.
cbantes affaires y mais j ay bien voulu vous épargner pour cettefois,dans '
l| éfperameque que dorenavant vous vous fomviendrés de I obéis-
ſance & du reſpect que vous devés aux ordres du Roy voire Maitte, 4
f egard des ordonnances que vous meramvoyés.je puis vous aſſeurer qu*
» y à nyerreur,nyabus s. mais au contraire que c off l intention de Sa
Majeſtè de ruümir à fà couronme les terrés qui fone entre cette ville ——.
Landan avec leurs dépendances,étant de P etendie de la Province d? AL.
face laquelle à effé vandyse au Rey par le Traité de Munſter. — C'eff pour-
oy Monfienr, vous pauvez.effre affeuré que Monfreur l' Intemdant m
& rampli lesnoms des Baillages ( Vilages en dependans dans ees. or-
donnancesqueje vous r anvoye, que par ordre exprtz du Roy, enforte
que je nepuis m anpécher de vou dire, que ſi vous n y [atifattes dansdes |
termes nomems je fóray obligé de me transporter moy meme fur les lieux
pour faire moy meme larepartition des [wuentrons, &pour m'enfaire
payer par la voye d' execution , outre que offre defobeilance , vous
pourroit attirer quelque Chatiment perfoncl, dequoy je fuis bien aiſe
de vous avertir amiablemant,eff am.
Mr. Pape d' Eſpel.
Num, Vill. Copie descitationsdonnéesauxhicux ſpe-
a ciezdansla lite N^, 2.
D o?» la gr ace de Dieu Roy de Francec de Navarre , anpremier
huiſſier de uotre Conſeil de Alface Comme cejour-d' buy fur ce qui à
e fé remontrec par notre Procureur Géneralaudiz Confeil,qu'ileuroit es
anis que plufiursVilages dependans dela Préfecfure Royalede. Hague-
, mau enont c/lé diſtraits & nfur pez par des Seigneur voiſins, qnit enſont
emparez, , & enjoutffenrpréfantemant fans antre titre que celuy d'une
bienſtance qui i2 eff pas ſuſſiſante pour autorifer mne poſſoſſion de cette
. Bature & qui nous ———— cét effet Commiſſion luy
effre decernée,pour faire apeller ennótredt, Conſeittous [es prétandus — -
polfefewrs & détenteurs deſdts. Vilages pour voir reconmoirrelajuris-
adicfion de ladte. Préfecture Royale de Haguenau: fe deſiſter de læ poſſex
Jon & jovifame desdits Filagesaveereflitutiondes fruits depuis ladte.
/
Ld
-
.-
1
- 4
-
Junius
230 DIARÍUM. , Sonderbare
ufurpation pour eſtre reunis à ladt. Préfccfure Royale de. Hagnenam à
An.1680. Nous cédée par le Traité de VVvffphaliesomme ei dependant, cc que nó-
gredt, Conſecilluy auroit octorié. Aces cauſes te mandos Pr comume-
tons d aſſigneur à jour certain en notredt. Coufeil comme juge natu-
vel & compétant du preſant differant, tous les po[fe/feurs & détentemrs
desdts.Vilages de la Préfecture de Haguenau,de quelque qualité & com-
dition qu ils foyent.pour répondre aux concluſions denorredt. — Pra-
eurcur géneralidefaifant je voir condanmer à fe defjffer desdts. Vilages
aihfipareux ufurpés : Nousenlai/fer la paffe/fson & joui/Jamce avec re-
ſtitution des fuits depuis ladte. uſurpaiton, & precéder ainff qu aucas
apar tiendra: de cefairete donnons powvoir car teleff nütreplaiftr, Don-
né à Brifac les. Ianvier l andegracemil[ixcent quatre vint, & de no-
erce regne le trante ſept par le Conſeil ſignèé Bourdelot avec parapbe &
fcéclé du grandfgean,
L/ an mil fix cent quátre vint , le dixbuitieme Janvier en veriu dela
Commiſſion donnéepar no: Seigneursdu Con[eil fouverain d' Al(ace du denxe,
dupreſant mois, dont copie efl dautre part, Nous ſou Agnè fasſant les fonction
de Prévo? general de la baute & baſſt Alſaco; & dbuiffier dudt (ones! ſou-
verain,nous ſommes tran(bortez, aux Villeges de... on étant &
enparlaentá . . e 08 4U0M6 bien & duemant donné aſſignation
aux Seigneurs proprietaives & à tous les babitans de . . . . .
À eſtre & comparaoitre dans le mois à "Brifae ,— pardevant noſd. Seigneurs,
pour repondre aux fins de lad. (ommiffton,luy ayant enioint de [a notifier aux
Sesgneurt & babitans dud. Bailliage, auquel afin qu sl n' en pretande cuuſe d
doen, 4) laiſſẽ copie tant de lad. Commiſſion, que de mon pre[ant exploit
«it «nd. liem, le jour & an [inud. en pre[ance de lofepb "Boschár Archer de la
AMaréchan[ce c de lean Pfau buiffier du Bailiage de Weifenbonrgqui ont
figné «vec noms.
— Boichat, Beaufire, | Iohannes Pfau.
Num, VIII.
Second Memoire, Pré(enté par le S, Baron d^ Eck
! Envoyé extraordinaire de S. A. El, Palatine àla Cour de
lrance.
Pee les Officiers de Sa Maj. Tres Chrétieane en Alface, -
formerit touslesjourgde nouvelles prétanfons fur les Eftats
f
1
Geſchichte EUROP ÆUM | aj |
. de S. A, El. Palatmeau nom de fad. Maj, rant pour lesarerages des Junius
Contributions, que pourlesdroitsdeSouveraineté & du Domai. Aa. 1680.
ne, qu'oncommance à exiger par force €& par menaces, contrai-
tes à lafeureté,& aurepos, que S. A. E. croyoit avoir obtertiu pour
eux parla Paix de Nimegue en tuitedecell de Vettphalie; l'En-
voyéde S. A, E. iuple tres humblemant & tres inttammant Sad,
Maj. dela partdeton Alc. El. deluy vouloirsfairela grace , de luy
. fairefgavoir précisémantjusques oü peuvent aller lesd, prétan-
fions,afin que S. A, Elect. puiffc (e déterminer,de donner telle fa-
tis'actionà SaMaj. qu'il feraen fon pouvoir,. & que la Juftice &
I Equi:é cequertonr, pour prévenirla ruine de (es Eftats , & dece
qui en dépand; Et de vouloir cepandant taitefurfeoir toutes for-
cesd'executionsíurles. | Eſtats & leurs dépandances, Led.En-
yoyé de S. A, El.à d autant plus de ſujet de demander cette gra-
ccà Sa Maj. que S. A, E. n'àpüobrenirdequitancesgénérales &
autantriques,autorisées de Sa Maj ou dc (a Chambre des Cóntes,
pour les femmes q»'Elleà dejaà avancées pour fes Eftats & leurs:
dépendances , aux Ufficiers (ad. Maj. pour lesarerages prétandus
de (esd. E(tats,& dépendances ; qu'il y a aparance d'un méme re-
| fus, pourle payemant desareragesprétandus, puireftentencore- |
à payetsourreque parl Infcriprion dudéconte , que le S.de la -
Goupilliereà prefíenté aux Dé putésde S, A, El, de ce qu'il croit
eſtre dupour la Garnifon dePhilipsbourg , conceueen cestet- —
mes: Extrait du Deconte des arerages de Contributions du Palatinati Il
aroit, qu'il n' cft pas final , & quequand méme on y aüroit latis-
—* ne ſeroit pas ſorti d'affaire pour les Contributions; Et qu
ayant enuéremant payéces arerages, il reſteroir neanmoins en-
core desdémeslezentre S. A. El. & les Officiers de Sa Maj. en
Alíce , pour les prétanfionsqu'ils forment iur le Bailliage de
Germersheim , quin'iroientpas moiris qu'à la pette des droits
Scigneriaux, & deleurs dépendances , d'undesplusgráns & plus '
anciens Bailliagesdu Palatinat El, & mon feulemant à celle de la
louiffance prefant d'iceux , maisauffiàlarcítitution des fruits;
dons
Junius
An.1680.
23 |» DI!IARIUM Sonderbare
dontles Electeurs & ComtesPalatinson: joui de temps immemo-
rial.
Num. LX. |
Copie de la lettre de S- A, E. Palat, au Roy Tres
: Chretien. | |
Monſeigneur | Pui.
que lesS.de Montclar & le Grange n'ont pas daigné me repon-
dre ſur les juftes plaintes quee leuray faites des torts qu'ils me
font dans mon Bailliage de Germersheim,& moins encore m'en
. donnerfatisfation ; Je meprometsde la bonte &del* equitéde.
'vótre Majefte,qu'Elle ne d' efagiéera pas, quc Je m'adreffe droit
à Elle pour? obtenir, Leurs ufurpations fur mes Droits dud. Bail-
liage (ont fi vifibles,que mémeils outre paffentles termes exprez
des Patantes de Vótre Maj.touchantl'augmantation des impofi-
tions faites fur l'Alface; qui portent; que cette levéefe doit faire fur
7 Alfaceyen la forme, & maniere ordinaire & accoutumée par les contri-
$uales & aux termes ordinaires : cequi neregarde par mes Etais,
quinefont pas del Alſace, qui n'en ontjamais efté-conuibuales,
& qui par coníequant ne font pas compris dans leídites ordon-
, nances,commele Baron d'Eck mon Envoye fera voirà V. Maj.ou
áceuxqu Elle ordonnera pourl' entandrela deffus, C'eftunc ju-
ftice,que je ne dois atandre quede fa Perfonne, à caufe qu?Elle à
bien voulu gatanticr les Traités de Weftphalie & de Nimegue,
fuivantlesquelsje ne dépans d'autre que de cellede 1' Empereur,
& del Empire: Et jose efperer qu' Elle nefouffrira pasque jc fois
mis hors de poffeffion par voye dc fait,de quemes Anceftres ont
poffédé detemsimmemorialavantla premiere guerre d' Allema-
. gne,& dont i'ay jouy depuis;jus-qu'aux violances exercées par les
Officiers de V. Mai. dont je la ſuplie en toute humilité de me vou.
loi: délivrer,& de m*en exehter pour l'avenir; furquoy je ſuis avec
un provond refpedt.
Monſeigneur, &c.
à Friderichsbourg le 13. (23.) Avril. 1680.
! Zudem
vM. 0 EURIOOPUEUM. »
u*en bns ^bunit/ Inlii 168o, dictitem Sauyſerl. Cemmit- Annp 1698.
3 &ons-Decrer gebotíg — | Jonius. |
SXeronumenbatíons € d reiben. |
Der Herren Crayß⸗außſchrebbenden durſten beB Hoch⸗
loͤbl. Schwaͤbiſchen Crayſes / vor Chur⸗Pfaltz / und ande⸗
re angraͤntzende / von denen Frantzoͤſ. Miniftis im Elſaß
betrangte Reichs⸗Staͤnde. |
Di&.m»;. Junii, 5. Julii 1680,
| : Francic Johann / Biſchoff zu
—VWon 6octze! Poſtantz / ⁊c.
Gnaden / 8FIriderich Carl / Hertzog zu Wuͤr⸗
| tenberg Adminiſtrator unb i»
ber⸗Vormunder / etc.
Unſern ec. x. |
zIr laſſen zwar / auffallen — geſtellet ſeyn 7 es
Perden die von denen Koͤnigl. Frantzoͤſiſ. Kriegßh⸗ und
Civil -SSebienten im Elſas / in einig benachbahrten
Chur · und Fuͤrſtenthum / bevorab Chur⸗Pfaͤltziſche Landen /
verurſachte neue Beſchwerden / fotooln vorderiſt be) ber Roͤm.
Kayſerl. Majſeſt. unſerm allergnaͤdigſten Herren als der an⸗
nod fuͤrwehrenden iloͤbl. Reichs⸗Verſamlung D abd:
bercit8flagenb vor ⸗ und angebracht worden ſeyen / weiln aber
vornemblich deß Herren Churfuͤrſten d faga ne bcne
hierunfals Deroſelben auff gleiche Wei begegnet / Uns denn
beyden außſchreibenden Fuͤrſten / deß loͤbl. Schwaͤbiſ. Crayſes /
dieſer Tagen Freund⸗ Nachbarlich communcirt / unb zugleich
rgeege haben / daß dieſe ihre hohe Angelegenheit⸗
(otoel bey erhochſtged. Ihrer Kayſerl. Majeſt· ale wolged.
Reichs Verſanblung / befteng ſecundirtwerden moͤchte / foit
azſter Theil. 68 . aud)
— M
L4
Anno 1680.
24 00 DIAKIUM Senbebare
aud) derent willen albereits die Nothdurfft an Ihr. Kayſerl.
Majeſt. intercedendo allerunterthaͤnigſt gelangen laſſen. So
haben Wir davon nun auch denen Herren und Euch hiemit
ebenmaͤſſige Communication , fib anbey die Freundl. unb
Goͤnſt. Anſuchung thunwollen / ſich dieſe der Chur⸗Pfaͤltziſche
uñ anderer Angr fett auf gleiche Weiß betrangten Reichs⸗
Landen / zugehende Bedruͤckungen / dahin recommendirt fepn.
zulaſſen / damit Selbige davon durch alle zulaͤngliche Mittel
und Weg / baldiſt liberirt / und mithin die Frůchte deß Friedens
33 zugenieſſen / ehiſtens begluͤcket werden moͤchten.
Gleich wie nun biß anhero in allen dreyen loͤbl. Reichs⸗Colle⸗
giis ,.Die hochruͤhmliche Sorgfalt / zu Feſtſtellung der allge⸗
meinen Reichs⸗Ruhe / 1maußgeſetzt bezeuget worden; Alſo
weifeln Wir auch an diſſeits verlangender Willfahrung umb
—*2 und verbleiben anbey denen Herren und Euch / al⸗
le freundl. und goͤnſt. Wilſen zuerweiſen / (tete geneigt / und
wolbeygethan. Datum den 22. May 1680.
Der Herren und Euer
Freund und genetgewillige
-. - - f&ancife aopan/2oifiqoff zu
Skiberid Gaii / Hertzog zu
Wuouaͤrttenbrrg. 8i
Praemi(s,premittend.. — ^.
Jewoin Cu. Xóm; Kapſert Majeſt deß Hrrren Chutfuͤrſtens
Pfaltz graffen Ibd. mit mehrerm ſelbſt Rlagend —
benwerden | was geſtalten die Xónigl. Frantzoͤſ. Kriegß⸗und
Civil. Brdiente im Elſaß / ſich neuerlich anmaſſen / nicht allein deroſel⸗
ben cin anſehentliches Theil Dero Q bur: f3auf-sugebóriger Land und
Leuten / auch fenfl einig zuſtaͤndige hohe Regalien / Recht unb Gerech⸗
gteiten / zu entziehen / ſondern auch die Impoſitiones im Elſaß / auff
| | | bic
euin. . £UROPEUM,
bic
zu extendiren umb zu erhoͤhen: So haben Wir jcdoch auff
hochged. Herren Chinfuͤrſtens Ad. hierumban uns deß loͤbl. Schwaͤbi ·
ſchen Crayſes / beyde außſchreibende Fuͤrſten dc dato Friderichsburg
den 24. nechſt⸗ abgewichenen Monats Aprilis abgelaſſenes freundl.
Erſuch⸗Schreiben / nicht umbhin gekoͤnnt / weiln nunmebr dieſe Proce⸗
duren / ſowoln forderiſt an Eu. Kayſ. Majeſt. ale das geſamte Reich ao
bracht / und umb remedirung geziecmende Anſuchung gethan worden /
eine fo hohe und zumain die allgemeine Reichs⸗Berutzigung concct-
nirende Angelegenheit / Eu. Kayſerl. Majeſt. hiemit auch von obhaben⸗
ben Crayß Außſchreib⸗ Amts wegen / unſer ſeits auff das angelegeniſte
dahin allerunterthaͤnigſt ju recommendiien / damit durch deroſclbeu
hoͤchſt⸗guͤltige Vermitlung an Seiten ber Cron Franckreich / dieſe und
all andere dergleichen Unternehmungen / mit Nachdruck abgeſtellt / und
mithin Chur⸗ Fuͤrſten und Staͤndten deß Reichs ſamt ihren vorhin
durch ben jangſten Krieg aͤuſſerigſt ruinirten armen Unterthanen / ber
wurckliche Genuß deß edlen Friedens / gegoͤunnet werden moͤchte / vie
Wir nun Eu. Kayſerl. Majeſt. zu ſolcher nachdruͤcklichen / und zuman
hochnoͤthigen Vermittlung vorhin allergnaͤdigſt geneigt wiſſen / alſo
wollen wir auch den guten effect verhoffen / und thun dabey daoſelben /
uns zu beharrlichen Kapſerl. c. Datum denaz. Map 1680,
Von des hochloͤbl. Schwaͤbiſ. Cray⸗
ſes außſchreibenden Fuͤrſten.
erl. Commiſſions⸗Deeret / bie Rei Ritter⸗
fft Gom Tifione ⸗Elſaß Qet/ Viefteye qe
Dict den 26. Junti / s. Julii 1080.
Er Roͤm. Kayſerl. SUrajeft Unſers allergnaͤdigſten
e Kayſers unb Herꝛens 3u gegenwertigem Reichs⸗Tag
Gevollmaͤchtigter hoͤchſt⸗ anſehentlicher sDrincipal
Commiffarius,bet Hochwuͤrdigſte Fuͤrſt unb Herr / Herꝛ Mar
quardec. Solle deren Churfuͤrſten / Fuͤrſten uno Staͤndten
alhiet anweſenden Raͤthen / Bott ^U M unb Geſi anten.
troie Momterifonen unb Angehoͤrige bef D6oQimsé: pg he i080.
I
236 ' DIARIUM Gonbatere
Anno 1680.
Junius.
man ſolche demalhieſigen
jemit nicht verhalten / unb werden dieſelbe auß denen unter
—* z. —— — zugefertigten Sapftr[,Commit-
fions Decretis. tmb Beylagen / imit mehrern erſehen haben / was
bey allerhoͤchſtged. Ihrer Kayſerl. Majeſt. ſo wol die bey denen
Stifftern / Metz / Tüll / mmd Verdun inteteſſirte / nno einig an⸗
dere Elſaßiſ. Ihro Kayſ. Majeſt. unb deß H. Roͤm. Reichs Va⸗
fallen / als aüuch Ludwig Eberhard Graff zu Leiningen / wie
nicht weniger deß Herren Churfuͤrſten zu Pfaltz / Cburfür(if.
Durchl. und dann die Reichs⸗Ritterſchafft im Untern⸗Elſaß /
gegen die Frantzoͤſtf. Gewaltthaten beſchwerend angebracht /
unb was darauff Seine Kayſ. Majeſt. an die allhieſige Reichs⸗
Verſamblung / allergnaͤdigſt begehrt haben.
Wann nun vermoͤg hiebey verwahrter Abſchrifften / ſeit⸗
her von mehr andern Staͤndtendeß Reichs / eben dergleichen
Gravamina gefuͤhrt worden; Als haben mehr allerhoͤchſter⸗
nannt Ihr. Kayf. Majeſt. beſag des zu Bartowitz den 28. Junii
nechſthin / außgefertigten / und den x dieſes in Regenſpurg ein⸗
gelangten Kaͤhſerl Recipe allergnaͤdigſt anbefoblen / daß
eichs⸗ Convent / maſſen hiemit be⸗
ſchiehet / zu dem Endvorſtellen ſolle / damit gleicher Geſtalt uͤber
vorberuͤhrte Gravamine die Nothdurfft gebuͤhrend verhand⸗
let / und zu deren Abthuung / auff gehoͤrig zulaͤngliche Mittel
gedacht werden thue. Und ſeynd anbey hoͤchſtermeiten Sei⸗
ne Hochfuͤrſtl Gn.1c Signatum ín ber Carthauß Pruͤeinechſt
Regenſpurg bem. Julii 1680.
WMarquardt.
(L. S.
Allerdurchleuchtigſter ec.
| FÉ. ieuhveman. geruhen allergnaͤdigſt Ihro durchyde ⸗
ſchluß / nochmaln aller⸗gehorſamdſt vortragerzulaſſen / woh⸗
bic Cron Franckreich bero über bic Metziſch⸗ Tull / und Ver⸗
t nimiſche ofa /auds intem Untern⸗ Elſaß biß an die Kneig gelege⸗
ne / und
eſchichte. EÉUROP.EUM, 27
ue / und dem H. Reich Euer Kayſerl. Mojeſt. allergehorſambſt und ge^ Anno 1680.
treueſte Chur⸗Fuͤrſten unb Staͤnde formirte Przcentioncs , endlichen Junius.
extendirt/ und was fir gefaͤhrliche / Eu. Stapfert, Majeſt. unb bem:
H. Roͤm Reich aͤuſſeriſt præjudicirlich / und weit außſehende Execu⸗
tiones, Cit vorgenommen / unb bereits wuͤrcklich vollzogen habe:
Nun begreiffen Eu. Kayſerl. Majeſt. Dero allerhoͤchſt⸗ erleuch⸗
teter Prudentz / und Sorgfalt nach / von Selbſten / daß co nunmehr auff
dem præcipitio, und in Chryſi ſtehe / und dannenhero entweder auff
ohnverweilte zulaͤngliche und adæquate Rettungs⸗Mittel / mit meh⸗
rern Nachtruck / und applicin ung gedacht / oder tic vollfommene
. Exemptionixf Elſaß / und mit demſelben einer fo groſſen Anzahl (Eur.
Kapſerl Majeſt. unb deß H. Roͤm. Reichs allergehorſamſter Staͤude /
ohnabwendig / aber auch ohnwiederbringlich erwartet werden muͤſſe.
Gleich toic jedoch dieſes Letztere wegen derer ſolches bekleivender
unzaͤhlicher / und zumahin betrůtter conſequentien weiche zuvorderiſt
in das allerhoͤchſte Intereſſe Eu. Kayſerl Majeſt. ſelbſten / wie ouch
des Heil. Roͤm. Reichs / ohnhindertreiblich flieſſen / und allen getreuen
Patrioten abhorrirt / und fa bem gemeinen Weſen ein hoͤchſt, betruͤbter
Fried ſeyn wuͤrde / wann in mb durch denfelben ein ſo edles unb conlide-
, rables bey vorgeweſenen ſchweren Kriegen / unter GOttes Schutz /
und Eu. Kayſert. Majeſt. Kayſerl. unb Reichs⸗Vaͤtterb Protection
beſtaͤndig beybehaltenes Glied / ohn deſſen Verſchuden / Wiſſen und
Confens von ſeinen allerhoͤchſt⸗geehrteſten Oberhaupt / und andern
ſeinen aetreueſten Mitgliedern / abgeriſſen werden (olte; Mo werden
Euer Kapſerl. Majeſt hingegen allergn.digſt dahin bedacht ſeyn / tote
ſoichem hoͤchſt⸗ gefaͤhrlichem Ubel in Extremis hisce neceſſtatibus-
per remedia præſentanea dermahleins geſteuert / die Cron Franck⸗
reich qu mildern / wb gerechtern / durch den Weſtphaliſchen Grit".
umb deſſen bißherige umunterbrochene Obfervantr / ale bic ſichaſte
Interpretation,befferinformirten Gscband'en bewogen / mir& F/UC
niches umbo übrig gelaſſen ift/alo poen; und Klagen / erfre⸗ach xholf⸗
femoder aergnadioſte Waß / wie ich nuch in fotBanen Gachezxverhal⸗
en ſolle / gegeben erben moͤge. DN
Geßalcen Eu Kayſ. Rajeſt. hierumb alle⸗teranigſt / und
BGs iij auff
*
Anno 16485.
Junius,
178 DIARISUM Sonderbare
auff das beweglichſte anflehe / und GOtt bitte/ daß ſeine goͤtt. Aumache
heuſame Confilia ſuppeditiren / unb zugleich mit erwunſcht⸗ und geo
ein ſuccels begluͤrbſeeligen wollen / deſſen zu kraͤfftigſter Gnaden⸗
Bewahrung Gu. Kayſeri. zu allen Kayſerl. allerhoͤchſten Wolergehen /
treulichſt / Ihr. Kayſeri. allerhoͤchſten Hulden / Schutz / und Protection
aber / mich und die arme Meinige / allerunterthaͤnigſt erlaſſe / mit aller⸗
gehorſamſter veneration und reſpect verhatrend
EStraßburg den 17. May
X
E:
6 8 0, Allerunterthaͤnigſt gehorſambſter Fuͤrſt
Leopold Ludwig Pfaltzgraff.
Species Facti. |
Hrer Sap (et. Majeſt. haben bic gefambte Mez⸗Tull⸗ und Ver⸗
duniſche Vaſallen / in einem unlangſt abgegangenen außfuͤhr⸗
chen Schreiben / allerunterthaͤnigſt hinterbracht / was geſtalt
dieſelbe theils wegen ber von dieſen Biſtumbern tragenden Lehen / theils
wegen anderen Landen / vor bic Knigl. Souveraine Kammer zu Metz
unb Breyſach citirt / und mithin die von ſelbiger Cron prætendirt⸗aber
vor bem von allerſeits hohen Intereſſenten beliebt⸗ auch durch ben
Stimmégifchen Fricdenſchluß nicht auffgehobenem arbitrio , noch
Rechtshaͤngige Souverainerdt/ wieder herfuͤr geſucht werden wollen /
ingleichen fo haben Pfaltz Veldentz Sürftl. Gn. abſonderlich bep jetziger
Reichs⸗Verſamblung zu Regenſpurg / Ihr. Kayſ. Majeſt. und denen
geſambten Staͤnden gebuͤhrend hinterbracht / mae maſſen nicht allein bie
Veldenz.Lehen / ſondern noch ferner auch bero Amt / oder (o genannte
Gemeinſchafft Guttenberg / als ein Dependentz von der Landvogthey
Hagenau / da fic doch / und Ihre Hochgraͤffl. Vorfahrere / ſchon vor et⸗
lich hundert Jahren her / ohn einigen reſpect der beſagten Land vogthey
in unverruckter Poſleſſion geweſen / angeſprochen / unb vor die Koͤnigl.
zu ediren / crfordert worden.
Souveraine-Stantmer zu Breyfach / bero titulos Poſſeſſionis hierüber
Ferners
i
Seſchicher EVROPÆẽUM. 339
Fermnero ſo if deroſelben die Herrſchafft Luͤtzelſtein / uneracht deß Anne 1685.
Nimmoͤgiſchen Friedens / noch nicht reſtituirt / oder die Beſatzung alba unlas.-
abgefuͤhee / ſondern geſchehen noch immerhin allerhand Cinirdg in Ec-
cleſiaſticis Jutisdictionalibus, Regalibus , &c. und ex falſiſſimo
principio, als ob Luͤtzelſtein ein Lehen deß Biſtumbs Metz (eye / daes
borfy notorie von dem Biftumb Straßburg yu Lehen ruͤhret / ſeynd fie
gleicher maſſen vor die Koͤnigl. Cammer ju Metz / umb ihre Titulos ju
produciren / citirt / alles mehrern Inhalts / ber su Luͤtzelſtein Veldentz /
unb ín oer Gemeinſchafft Guttenberg de fa&o intinuirten Stónigl.
Citationen. Und ob man wol verhoft / es wuͤrde auff dieſenige Media,
fo Ihr. Kapſ. Majeſt. gegen ſolche Contraventionis Pacis aflergnds
digſt beliebet / auch auff bereits Ihr. Koͤnigl. Majeſt. in Franckreich ab⸗
geordnete hochanſehentliche Geſandſchafft einige reflexion gemacdf/
oder zum nanigſten etwas Auſtand dieſen weit außſehenden Procedu-
ren gegeben worden ſeyn / fo ift jedoch vielmehr ſeithero allesan alfa
Orien / in noch gefaͤhrlichern Zuſtand gerathen / dergeſtalt daß ob zwat
Pfaltz⸗Veldentz Fuͤrſtl. Gn zu Metz cum proteſtatione de non pro-
roganda Jurisdi&tione erſchienen / die Lehenbrieff vorgelegt / deßglei⸗
chen zu Vreyſach vor ſelbiger Koͤnigl. Cammer / umb Prorogation bee
angeſetzten Termins / und damit ſeibige mit dero Mitgemeindts / Her⸗
ren Pfaltzgraf Adolph Johann in Schweden / hicraus communiciren
moͤchten / angeſucht / dannoch immittelſt die hiebey gefuͤgte Arreſt zu
Metz und Breyſach ergangen / unb darinn zwar fo viel biecaducit dit
Feudi anlanget / nachgeſehen / die gantze Graffſchafft Veldentzaber / da
doch nur etliche Stuͤck darin Lehenruͤhrig darunter angeſprochen / und
zugleich auff das Amt Lauter⸗Ecken / ſo doch niemaln / in einigen Le⸗
henbriefen begriffen geweſen / als eit Dependentz / von denen Veldentz
Lehen⸗Stůcken / mit hinweg geriſſen. / fuͤrnemblich aber ratione biet
Herrſchafften / oder Aemter / als Veldentz / Lauter⸗Ecken / und der Gut⸗
tenbergiſchen Gemeinſchafft / niemand afe den Koͤnig / vor einen Sou⸗
verainen Herren / noch andere hoͤchſte Gericht / ale oie Parlement au:
Metz unb Vreyſach zuerkennen | unter hoͤchſigefaͤhrlichen Commina⸗
tĩonen / wie auf bem Anhang gedachter Atreſten zuſchen / aubefohlen /
fledic arreſta aber / in befagten Aemiern Veldens unb Lautereck Pid
*
Anno 1680.
Junius.
[nd vorgchalten/fa gar bie Koͤnigl.
240 DIARIUM Sonderba
Guttenbergiſche Gemeinſchafft / durch bic Koͤnigl. Miniftros unb
Hu ſſiers denen zuſamen genoͤthigten Whan unb Bedienten / efe
appen in dem Guttenbergiſ.
chloß Minfelden angeſchlagen / und deſſen Unverſehrung bey dem
Galgen verbotten worden / dergleichen ulurpation deß Supremi Do-
minnũ, man in dem Amt Luͤtzelſtein (maſſen dann der Biſchoff zu Met
bereits einen thaͤtlichen Anfall mit ber Reformation der Kirch en allda
gemacht) ſtuͤndlich su erwarten f immittelſt hat man ſich zwar zu Metz
bcn £c; Eyd racione ber Veldentziſchen Lehenſtuͤck fecundum for-
mamantiquam, bem Biſchoff oder dem apitul ju Verdum su leiſten
erbotten / beſorglich abet ber Koͤnig ober bae Parlament / fefbigen loco
Epifcopi vel Capituli ſelbſten einnehmen / unb gedachten Lehen⸗ Gi pb
auch auf die Souverainitdt einrichten laſſen doͤrffte.
Wann bann Ihre Kayſerl. Majeſt. hieraus allergnaͤdigſt erſe⸗
hen / daß ce nunmehr auf die extrema kommen / dergeſtalt bap die Pfaltz
Veldentziſche Land unb Leut / von dem Reich unddero Matricul abge⸗
riſſen / Ihre Fuͤrſtl Gn. und deronun uͤber hundert Jahr wolhergebrach⸗
te Reichs Fuͤrſten⸗Stand / unter die Frantzoͤſiſche Souveraimetut / oder
vielmehr Servitut gezogen / mithin die gantze Pfaltz Veldentziſche Fa-
mille in duſſerſten Ruin geſetzt wird; Alſo haben Ihro Fuͤrſti. Gn. in
dieſen ihren hoͤchſten Noͤthen / ba Sie eines theils ber groſſen force , für
fich allein nicht widerſtehen koͤnnen / andern Theils aber nichts / fo Ihro
Kayſerl. Majeſt. und dem Reich ſchuldigen Pflichten eingehen wollen /
dero Recurs und Zuflucht / nechſt GOtt zu Ihrer Kapſ. Majeſt. nd
men / unb Dieſelbe allerunterthaͤnigſt anflehen folle / Sie als dero als
lerhoͤch ſtes Oberhaupt wollen einen / ín beſtaͤndigſter Devotion ges
treuen Fuͤrſten unb Stand deß Reichs / in ſolchen aͤuſſeriſten Wider⸗
waͤrtigkeiten / und Trangſalen nicht ſincken / ſondern mit dlergnábigfien -
Rath unb That / wie fic fich hierin / inſonderheit wegen der zugemuthe⸗
ten Untergebung su ber Koͤnigl. Frantzoͤſiſchen Souverainetät zuver⸗
fic, Lame /ob fummum in mora peticulum , toitberfabren
en, /
Aller⸗
adtide.. . EUROPAUM. "
| Nu Uo Anno 1685,
Aler.· Durchleuchtigſter. (0 Jesus. |
V. oyícri. Maſeſt. geruhen auß bem Beyſchtaß (ab Li. A. d
alteumartidniaft reforiren zulaſſen / wetcher geſtalt Ihre Riv
migl. Majeſt in Franckrrich die Souverainerdt ibam Umern⸗
Elaß wárdtid, cingefuͤhret / gleich wie aber deſſen fpeciofer Titul /
Wad) bem Inhalt / imd Dilation,ex przmiffismidot fo (d / alo Me auſ⸗
fa ben aligcmcnm Geruͤcht einlauffende Inteiprecacion wajdjide
ner coafiderabler perfona / uns zu Hertzendriuget / zumaln auff er⸗
| Fall ex parte der Gron Franckreich / diſſeitige fundamenta
allem Anſehen nach/ 8pto in Jutia temporis, nicht doörfften accendi-
ret werden / es moͤchte unſer betrangtes Reichs⸗ Ritter⸗Corpus, laut
Extract fub Lic. B. durch faſt unfehlbar beſorgende Application, gat
ũbeldabey fahren / und gaͤntzlich zuſcheittern gehen. | 1
- Stun bekennen toit vor G2»tt unb der Welt / daß wirbif hiehet
den Kapſerl. Adler / damut wir billich biß an bae Ende gloriren / und tà
auch Landkuͤndig ift / yu unſerm / wann wir fo ſagen doͤrffen / groſſn
Ruhmfo obi mᷣaͤtlich / als im Hertzen getragen / und unauff hoͤrlich /
toic es nur gehet / allerunterthanigſt obligirt ſeynd / zu deſſen Prob es
auch dahero allergnaͤdigſt zuermeſſen / daß voir ungehindert deß leydigen
Bencficii orditris.in denenden Unter⸗Eiſaßiſchen Staͤndten angeſetz⸗
tm Subventions Geſdern/ pro anno 1680. trainirt / und die angeheff⸗
t Bedrohung / biß auff ein militariſche Execution , nach ſchon verfab⸗
lenen andern Quartal / an ſtatt einer lebendigen Proteſtation, unange⸗
ſehen unſers ohne dein von denen beſtaͤndgen Durchzůgen / Einquartie⸗
rungen / Frohnen / und andern Ordres, ín dufferfen Grab ruinirten
Ricterweſens / ankommen laſſen / mann aber bic Frautzoͤſiſ. Proceduren /
(o ſchnell / und die daher nnaußbleibliche Executiones, unedbereilen
(eitcn/baó inzwiſchen ven hoͤhern Orthen feine J9ülf su hoffen tedre/
zugeſehweigen ee an Cu. Kayferl. Majeſt. als unſer einiges Oberhaupt /
alleruntertbdnigf fónte benachrichtiget werden / fo erfordert dieſes Un⸗
te Eiſaßijche frontier Rutter⸗Bezircks / allerde vot iſte Gelaſſenheit /
bew vor Augen ſchwebender Gefahr in Zeit enc allerdemuthigſt fugfdts
liac Verwahrung zuthun / daß wir ohne Cu. Kapſ. taii. beſchüͤcende
fcr Theil. Hh WVorſe⸗
l
*
.
Anno 1680,
Janius
Lit K, & D.
"-
241 | DIARIUM Sonderbare
Vorſchung / welche noch unfer einiger Troſt iſt / crepiren müften / bens
beſorglichen Zwang / und mic es heiſſet / gez wungen Eydiſt Gy Ott leyd /
zu keiner perfidie ober infidelicdt auß zudeuten / in deme wir mit
unb Blut / und (o viel in unſern aͤuſſerſten Kraͤfften iſt / ate.geborfambf
getreue Kuechte / Lebenslang verharren / in deſſen unter dieſen beforch⸗
tenden Beginnen / welches fernere Zerruͤttung unſers allgemeinen Vat⸗
terlands Teutſcher Nationim portirt / unſern jetzmalig⸗ unglücktichen
Zuſtand / in dero glorwuͤrdigſte Clementz Kayſerl. Obhut / mildnätter⸗
licbfte Zuflucht / und allerhoͤchſte einige contolirenbe Erloͤſung zuzie⸗
hen / allergnadigſt geruhen / womit Gu. Kayſ. Majeſt.ꝛc. Suaßbng
8" 2o. cap 1680.
Eu.Kayſerl. Majeſt. |
Allerunterthaͤnigſt gehorfambſte Vafallen
uto Edle Knecht
Director , Raͤthe und Außſchuß der
freyen ohnmittelbaren Reichs⸗Rit⸗
terſchafft im Untern⸗Elſaß. |
sube Kayſerl. Commiſſions⸗Decret / v den⸗ é Sun 77]
6 Juliiisso.dictitt, gehoͤrig.
| Lit. A.
Allerdurchleuchtigſter.
U. Roͤm. Kayſerl. Majeſt. geruhen auß denen Beylagen / gnis
mit Lit.A.& B. allergnaͤdigſt zuvernehmen / welcher maſſen bic
Frantzoſiſche Miniſtri am zx. A prilis ft.v. dieſes fortlauffenden
Jahro / mir mein Stammhauß Fieckenſtein weggenommen / und was
das Conſeil Souverain zu Breyſach den 22. currentis, mir durch ihren
Archer inſinuiren laſſen. |
Ob nunwol / allergnaͤdigſter Kayſer und yere /mit febr ſchjmertz |
lich vorkommet / einem frembden Richter meiner feel. Cor Gltem/oop.
atich Scculis erworhenen / und biß dato tuhiggeneſſenen Gãter Poſe
7fon,
Sedi 5 5 0| EUROPAUM.
4ion,Jura;unb Privilegia vor zuweifen / ſo Baben jedoch — Annc 165.
deſſen / daß tic Koͤnigl. Frantzoͤſiſche Volcker dißmaln bey Landan / und Junius.
alſo nur etlich wenig Stund voti meinen Dorffſchafften campiren / da⸗
hero die Confitcation ſtimdlich vor bic Handnehmen / unb mic) von
beam Meinigen gánglich verſtoſſen koͤnnen / mich vi metuque ſubmitti-
ren / meine Abgcrordnete uff bemeldtes Breyſach ſchicken / unb. meine 9r v
Poſſeſſionjedoch auff Maß uno Weißwie die Beylag Lic. C. gibt be⸗
ſcheinen laſſen muͤſſen.
Wonn bann oce Koömgl. Frantzöſiſchen Jon. Jutendanten / av |
tbeilten Retolucon nach / m Untern Elſaß / auch fo garin der Stadt
Straßburg Tereitorio , bicSouverainc: dt aller Orthen eingefuͤhrt
werben folle / und dardurch Ihro Sapfcrf. Majeſt. und dem H. Xóm.
OK cich/bas Dominium Directum meiner Reichs⸗Lehen gaͤntzüch ent⸗
Zogenwuͤrde / ich abcr bicfem Gewalt su reliſtiren / mich allzu ſchwach /
unb unvermoͤglich befinde. Als gelanget an Eu. Kayſ. Majeſt. mein
allerumterthaͤmgſtes unb hoͤchſt⸗ flehentliches Bitten / Cote allergnaͤdigſt
geruhen / su Behauptung ihres unb des H. Reichs hiebey verlirenden
hohen Intereſſe, mich entweder allergnaͤdigſt zu manureniren / oder
mir und meiner Pofterirát in Ungnaden nicht mißzudeuten / wann id)
gezwungener Weiß / denen Frantzoͤſ. Befeichen / bey jetztmaligen Con-
acturen folgen / und mich ihrer Souveraineidt unterwerffen mug / in
Erwartung E.Kayſ. p allergnaͤdigſten Befelchs / thue Dieſelbe 1.
mot
Eu.Kayſerl. Ngeſt | 303
erunter ht
Sueßbursden- Junii 1680. nterthaͤnigſt gehorſambſter
HHeinrich Jacob Herr bon Fleckenſtein.
bouge j deß ton Fleckenſtein n fub dato
Straßburg den Junu/ May 1680.
[o ar la Grace de Dieu vom dc France & de Nauarre, au premier z
huiffle de noftré Confeil d' Alface , comme ce jourd'huy fur ce qui à.
efté remonflré par. noftre Procureur General audt. Confeil, qu'il auroit eu.
advis, - —— rillages —— la Prefecture Royalle d'Haguc-
nau, .
Anno 1690,
Junius,
244 DIARIUM' | Gionbeafare
nau, en ont efté diſtraits & ufurpés par des Seigneurs voifini , qu'ils en font:
emparé & cn jouiffent prefentement fans autre tiltre , que celu d'une bien-'
fceance, qui n'eftpas fuffifante pour autorifer une pofleffion de cette natu-
xe ,cequi nous.faifoit prejudice , requerois à. cette Effect commiffion luy
eftre decernée pour: faire appeller cn. noftre dt, Confeil tous.les.pretendus:
poſſeſſeurs & decenteurs des.dts. Villages, pour faire recognoiftre Ia Turis-.
'di&ion de ladte Prefe&ure- Royale de H aenau , fc. de(llter de la poſſeſ
fion & jouiffance des dts, Villages, avec —— des fruicts depuis la dte,
ufürpation , poureflre reunics à la dte Prefe&ture Koyalle d'Haguenau, à
ious. cedée par les traittés de. W'eftphalie comme en. dependant , ceque
noftre Contil luy auroit octzoyé, à cescaufes te mandons.&. commetrant.
d'affigner au jour certain en noſtre dt. Conſeil, comme juge naturel & com-
petant du pointdifferant, tous. les poffeffeurs & detenteurs des:dts. Villages.
e la Prefe&ture d Haguenau, de quelque: qualité & condition qu'ils ſoyent,
pour reípondre aux. conclufians dc noffre Dt. Procureur General ce faiſant
€ voir condamné fe deſiſter des.dts. Villages.ainfi par euxufuürpés,, nous en
biffer lapoffeffinn. & jouiffance avec reftitutian des Fruicts, des puis la. dt.
uſurpation & proceder aipfi;qu'au cas: appartiendra.de ce faire te donnons.
pouvoir; Car tel'eft noftre plaifir; Donné à Brifacle22. dc Januier l'an de
grace mill fix cents.quatre vint,& de noſtre regne.le trente fep Signé Bou-
elct,auec paraphe & fcellé du Grand Scean..
L'an. mil fix cents.quatre vingt le 22, May em vertu de là commilfion:
donné pac nos. Seigneurs dur Confei Souversin de lahaut ,, & baffe Alface:
Q1:22, de Januier dernier , & à la requefte de Mons. le Procureur General
an dt. Confcil ie foubfigné Adam Montandon , archer de-la Mareschauíe£:
de France-en la: Reſidance de la haute & haſſe Alſace me. fuis expres.trans-.
hortẽ à Loulz; Village dela dependance de la Segneurie:de Fleckenſtein, au
eſtant j'ay donnée. affignation. au: detempteur & pretendu proprietaire. du«
dit Baillàge & Scgneurie de Fleckenftein & à tous. les habitans. de dit. Lieu,
à eſtre comparoiftre à Briſac pardevant nos Seigpeurs.de dit: Confeil Sou-
verain dans ce mois, pour voir dire & erdonner; que L'arreft rendu par Nos
Seigneurs ſtra commun avec luy & en.outse recederainfi.qu'il appartiene. .
dra en parlant à; Jean; Michel 'Cüelinan Baillif & Rceveur du dt. Lieu & de- .
pendances;de Eleckenftein , au quelà fin qu'il.n'en ignore , j'aylaiffée copie .
tant de la. dte; Commiffion; que de menExploit fait au.dt,Soulz en prefance:
de Jean. GeorgeLammere&c] ofeph Boichatarchets,dela dte, Marefchauffec;,
f jour&anfnrdt —— Prafent; Straßburg ben 23. (15.) May 1680.
MONTANDON..
2 Lammerdt Boichat..
Lit. C.
Pb
—
| e
S
j
:
N
|
edit. EUROPAZUM. 3| 445
Monficur de la Grange.
M Onfieur ayez, s'il vous plaift, la bonté de vous fousenir dela refporr—
ce, que vous me fiftes à la lettre; que i'ay pris laliberte,de vous efcrire
le 7. 17. Januier, c'eftá dire, que quand recevrois les-affignations par devant
[c Coníeil'fouverain d'Alface , il faudroit que j'y: reprefentaffe mes. tiltres
Sur ce la je puis pas vous celer Monfieur , quenon obſtant Ies fencerations,.
que Monficur le grand Ptevofta faites àmon Baillif de Roppenheim: , lors.
qu'il s'en alla dansle Palatinat , qu'il n' avoit aucune Commiſſion touchente:
la Scigneurie de Fleckenftein , Monfr. Mentaudan archer de la Marechausé
de France, s'éft pourtant trouve le 12. 22. de ce Meis à Soulz , & a mifentre les:
mains du Sr. Coulmann Receveur dud. lieu l'affignatiom, dont la copie vous:
"trouverez cy joint; vous jugerez facilement Monfr. dequelle facon. i'ay cíté.
furpris en voyant le contenu d'icelle & principalem ten y remarquant ; que:
Itd Sr. Montandon foub pretexte d'une. Commiffion Royale me veut confi-
derer comme detenteur & ufurpateurde mes-tesres. & biens. ,. & quil croit
meſme, que ie foisobligéde quitter la poſſeſſion & reſtituer les fruicts, que
Y'en ay tirés, eſtant affez: manifeſte & & verifier en cas de neceffité , que long
temps auant l'eftabliffement de la Prefecture d' Haguenau & presque du temps
: düCharlesle Grand mesances tres-iouisioienten plaindroit, des terres dont:
ie iouis encor à preffent. C'eft pour quoy i'ay cru.bien:faize de fuiure vos: .
féntimrentsen:chargeant. Monfieur dc Gellnita mon Gendre:, €onfciller &
. Gentilhommede chambre de-S.A.S. lc Prince. d'Ostingen & le Sr. Eberhard:
non Baillif dela Commiffion dc comparoiflre non feulement devant vous:
€ de vous aſſurer de mes reſpects, mais.auffy fi vous le trouvez: aipropos &
[uil s'agiftare des tiltres:de mes terres ,devanzle Confeil'Souvcrain d Allace-
our les produire en Copie veües & authentiques , qui feront voir affcz clai-
ement[à poſſeſſion juſte & legitime de par pluſieurs fiecles; Vous fuppliant
's humblemegt: ,. Monfieur: ,. d'exucíermon abfence ,. à la quelle ie fuis
3mttaint tant à caufe d'ünc incommodicé, qui m'eft arriueé;que dudeucill,.
ai me tient encor au logis:, & de me faire l'a faueur d'appuyer en cctte
Ucontre mes: interefts: comme en:preftant:]a main. aux. de. meſſieurs de
eliniz & Eberliard, quandils implorerontvoflte affiftance; & en adioutant:
un entiere creance en tout ce qu'ils vous diront de ma part, ainfy enrecom-
mendant cet aflaire au Confeil fouverain pour y avoir une refolution fa-
vorable: ,. qui aye pour butlacontinuation la'iouiffance de. mes. terres.&
droicts juftement poffcdeés departant d'annécs,.— L'inclination pourlaJu-
ficc,qui.vous a acquiſe unczenommfe tres particuliere ,. me fait. nullement
Hh. 5, dauter:
Lit. C. Anne 1690.
^ o
v. DIEKIUM ^ Sonderbarr
Aauo 1060. douter de la grace que je vous demande, & ie tacheray de la reconnoiſtre dans
Junius.
soutes les occafions , eſtant auec une paífion tres fortc
Monífieur
à Strasburg le 17,27. Mai, 1680, n
Vofhre tres bumbie & tres obeiffant
Servuitenur .
H. Jacques de Fleckenftein,
JINwm. 1
Oſeph de Ponts Baton de Monclar Lieutenant General des
Armeés du Roy , Mai(tre de Camps , General de la Caval-
leric legere de F —5 Commendant en Chef pour fa Majcfté
dans la haute & bafl? Alface , Son:gau & Brifgau grand Bailliy
dc la Prefe&ture Royale de Hagenau.
I: eft ordonné à la Compagnie de T'ou Pauille feront in corpore dans la
Compé en chef de ous conſiſtant en trente & deux hommes du Batail-
lon Dartanne regimt. de Normandie de pair le prefant ordre receu pour .
fe rendre avec armes & Bagages a Hipsheim le lendemain à Broumpt en
Suite à Wordt là ou clle fc diverfcra en deux , dont l'une moitié avec le
Lieutenand fe rendra au. Chafteau deFleckenftein & le Capitain avecl'au-
tre moitié au Chafteau de Schóneck là ou ils refteront jufqu' à nouvelle |
. ordre & H tiendront garnifon , & ſe feront fournir les eftappes dans les
lieux cy deffus fpecifies. Fait à Schleftatt 24, d'Aurill 1680.
M (L. S.) | |
o De Monclar.
INum.2. m
Monfieur E
J'ay veu avec grand eftenomment les ordres cy jointes les quelles Vous
auec donnés à un certain Lieutenant, c'eft à dire de mettre Garnifon de
Seixe homnies dans le Chafteau de Flechenftein fans que j'en ay eu aueun :
auertiffement Maist, comme de Mez , Toul & Verdun, ny mediatement ny
immediatement, ains eft fculement fief de l'Empire, 2. que toute la guerre
paſſẽ tout le Voifinage n'areceule moindre dommage de dt. Chafteáu,ny en
doitrecevoir d'orefenauant. 3, Les Traittés de Paix de Nimeguen & Minfter
certifient , que comme un membre de l'Empire je ne doiue eftre troublé en
mes libertés, droict & priuleges , que i'enpoffede, & par confequence telle-
men» Monfieur que je mefoulagc , que vous aurez la bonté de faire de pres
reflexion fur les raifons cy deffus fpecifices , & revoquer l'ordre donné & de
| plus
|
Geſchichte. EUROPAÉEUM. |. a447
plus en confideraton des Services, que mon feuon leen qualité de Marechal Anne 1685.
. de Camppour fa Maj.Royalea cydeant rendus,de me conferver mes privi[e- J unius-
ges & droiets,] ene manqueray detrouver Loccafion de vous faire voir, que
je fuis evec paffion !
Monfieur Foflre tres bumble & tres
àStrasbourg 21. Auril 1680. obeiſſant Servstenr.
i
H. lacques de Fleckenílcin,
Monfieur. Num, 3. )
'ay veu par la refponce dont il vous a plum"honorer que vous fondezle
droient de mettre Garnifon dans mon Chafteau de Fleckenſtein fur la Sou-
veraineté que S. M. Tres Chreflienne a dans la haut & baffe Alſace, mais com-
ine je metrouveincapable d'en pouvoir juger;il eftbien jufte,que ie remette
cette queſtion importante a la Cour Imperiale, de labonte de la quelle ie pof-
(ede le dit Chafteau en qualité de ficfjie vous fupplie tres humblement Mfr.
de m'accorder un petit de lay pouren prendre les informations neceffaires, &
de me dire cependant de quelle maniere en tout cas ladte garnifon pretend de
reſter dans cette place, & comment les meubles, que i'y ay pourront demeu-
reren fcureté, J'efperede voftregenerofité que vous ne me refuferez pas cet-
tc grace,la quelle je tacheray de meriter par mes tres humbles Services & pat
: encconnoiffancerecelle , eftanttous iours avecune paffion tres particuliere
Moniteur u Voffre tres bumble & tres obeiſſant
à Strasbourg le 25 Apribs. Mai; 1680. Ser viteur
A. lacques de Fleckenſtein.
Num, 4. '
Y E regoislIa voftre du zx. du pafsé parla quelle iH me paroift,ques
Jroaserouvcz eftrange ;qu'on a mis guarniíon en voſtre Cha-
fteau de Fleckenftein , fi vous voulez vous donner la peine de
voir P'arrcít , qui à e(te donne au Confeil fouverain d'Alſace du
22. Mats , vous verrez ía raifon & juftice quele Roy à d' eſtre
Íouverain de V'oftre Chateau auſſy bien que de toutes les deux
Alíaces & cela eftant vous voyez qu'ils eft permis au Roy dc
mettre des guarniſons là, ou bon luy femble , Cefttout ce que
j'c Vous puis dire en vous affeuranc que je fuis.
Monſieur
&Brifac ce 2. May 16g. Fefiretres bumble & tresobeif/ant Seruiteur
. De Montclar,
Anno 1596.
Junius, ,
- àBrifacce 4. May 1680.
DIARIUM Seu abarre
| . Nam.
E riens de recevoir celle que vous.aués pris la peine delm'efcrire du 3, &
| comme ma precedente Vous aura affcs fait cognoiftrc les raifons , par les
quelles $a M.te eft fondeé demettre guarnifon dans Voftre Chafteau , ic
necrois pas,qu'il eft neccffaire de Vous endire d'auantage & fi Vous vou-
lez trouver quelque fatisfa&ion à Voſtre affaire; C'cft duRoy, que Vous
ja deuez attendre puis que vous n'ignorez pas,que lafouverainité de lahaute
& affe Alfacea eitẽ cedcé par l'Empire ; àl'esgard de vos meubles celle cy
jointe expliquera fur ce, que le Commendant aytà laiffer paffer tout ce qui
Vous appartiendra,lormis les munitions,Canons & armes; [e demeure,
Monfíieur
149
Foire tres bumble & tres
obeiſſaut Serviteur.
Przíent, Straßburg ben 23. Aprilis St. V. 1680.
De Montclar,
Lic. A.
: Vmbſtaͤndliche Relation.
Welcher maſſen uff deß Koͤnigl. Frantzoͤſiſchen General
Monclar ordre , deſſen Commandirte Soldatenden 29.
April ft. v. 1680. fid) deß Freyherrl. Fleckenſteiniſchen
€tammbaufte Fleckenſtein bemaͤchtigt.
| of nach publicirtem Nimmoͤgiſchen Fricdenſchluß bit in der
Herr Heinrich Jacob Frepherr von Fleckenſtein feinem Unterchan
Stadt Straßburg gelegene Kapſerl. unb Reichs⸗Voͤlcker abs.
marchiren / und ber Hochfuͤrſti. Sachſen⸗Eiſenachiſche Obriſt⸗
Lieutenant / Herr von Steinau / ſeinem uff ernanntem Sta
Fleckenſtein gelegenem Lieutenant mit bey ſich gehabter Mauuſchafft
zu gleich maͤfftgem Abmarch ordre ertheiit / hae ber Hoch⸗Wolgeborne
Heinrich Culm / welcher Zeit gewehrten Kriegs unter der Kayſ. in aps
ſerslauttern gelegener Guarniſon vor einen Lieutenant gedtent / die
Verwahrung beſagten Stammhauſes / und das Commando, Aber die
darauff geworbene Soldaten gnaͤdiglich anvertrauet / in Hoffnung /
weiln
eddie, EUROPAUM, ^49
— in ibrer Herrſchafft gebohren / erzogen / b /und ge⸗ — 1620.
itc/man werde ſeiner Treu mehrers / als cines Frembden ver⸗ Tunis —
yert/gumalioorbenen Konigl. Frantzoſiſchen Prætenſionen umb fo
eſſer " qripabrt ſeyn / deme abcr zuwider / bat Monfr.de Monclar c
tenant € Seneral / am 24. April juͤngſthin einem Capitain⸗Lieutenant
mit Soldaten / Ordre hiebey tub Num.1. deß Inhalts ertheilt / ba
der Capitaine mit der halben Mannſchafft / in das von der Chur⸗Pfaͤp⸗
hiſchen Guarmſon / etliche Tag zuvor verlaſſene Adel. Tuͤrckheimiſche
Schloß Schoͤnccken / und ber Lieutenant mit der andern Helfft / in meht
gemeldtes Berg und Stammhauß Fleckenſtemſich einlogiren / und biß
uff fernern Befchl alda verbleiben ſolten. Wie nun beſagter Lieute⸗
nanmt dene o e/usd.vor Fleckenſtein kommen / und die Oeffnung begehrt /
bcr Commendant aber / vor ſeines gnaͤdigen Herren Ordre nicht einwil⸗
ligen wollen / ſolch Begehren an ben Keller von Gilß / umb dieſer ſo fort
AIhre SGnaden auf Straßburg berichtet / iſt ihme Keller befohlen wor⸗
den / ſich alſobald vor Fleck enſtein zu dem Frantzoſaſchen Lieutenant zu⸗
verfůͤgen / von ihm Copey feiner Ordre ju begehren / und ihn ſo lange jur
Gedult / den Fleckenſteiniſchen aber / zu beharrender Treu / unb Stand⸗
—— zuweiſen / biß meht⸗hochged. Ihre Freyherr. Gn. hochgc⸗
Herrn Gen. de Montclar / die Beſchaffeuheit deß Orts eróffe
nen / die me ioci ſolcher Ordre begehren / und nach einlauffender c-.
ſolution bepden «in fatte Autwort ertheilen wuͤrden / ob aber wol beg
Frantzoͤſiſche Ueutenant die begehrte Communication, und Gedult
verwilliget / auch ber Frepherri. Commendant / alle ſchuldige Treu / und
— Lufft ſprengen laſſen / als ohne ſeines gnaͤdigen
rre ii i (fen SDefcbl eroͤffnen wolte / nocfymaln verſprochen / unb
alebatbenbem Kapſerl. Reſidenten Herrn Baron
de —— part geben / ſeinen getreuen Gat vernommen / unb uff
beſag beyligender mit Num. 2.3. ſignitter Copeyen / die Zu⸗
ſolcher Gelder / von oͤffters benandtem Hn. Gen. Lieut.
gebetten / der ſelbe aber / wie deſſen Antwort hiebey ſub Num. 4. & 5. wei⸗
ſen / auff ber Opinion;baf ſein allergnaͤdigſter Konig / in dem Schloß
Fleckenſtein deß Juris præſidii, berechtiget ſeye / behaubtet / bamit etlich
Tag dahin gan pu" dem E" gelegene Lieutenant
«i N unge
E
xe | DIARIUM — QOvntafac
im !€2- ungeburigtootben/ und cínige G'rof/TBortaufarfoffenfat / vielge⸗
unius.
Aus bem Giw/prateit Orer amt Germersheim vour
dachter Commendant uff Fleckenſtein Heinrich Culm / unerwart eini⸗
gen Befehls / den 1. May Pflicht /vergeſſener Weiß oic Frantzoſen ein⸗
zelaſſen / ihnen alle Stuͤck / Gewehr / Munition / Schluͤſſel zu denen
Gemachen / und damit alle Mobilien eingehaͤndigt / welche ſieauch an⸗
noch in Handen / unb ohne ihres Generals Ordre nicht heraus geben
mollen / iſt alſo dieſes uhralte Stammhauß / auff deſſerConſervation
(o viel gewendet worden / durch obgedachten Heinrich Culms Treulo⸗
. fügfeit/in ber Frantzoſen Haͤnde gerathen / ob ſie nun ſolches behaupten /
oder drohender maſſen fpreugen werden / ſie het zuerwarten. |
Beylag B. | I
Zu ben den ra. Junii / s. Suit 1680. dictisten Rey
Commiffioné- Decret geboríg..
1^. April 1680. |
Enz · dieſes iſt cin Koͤnigl. Frantzoͤſiſcher Rittmeiſter / mit einn
e gen Trouppen in das Ober 2Emt Grermerebcim/ und zwar
er ſelbſten mitis, Pferden / nacher Sibeldingen fommen/bar
it Anfangs des damal cben nicht zugegen geweſten Landſchrewbers /
ohnung umbgeben / hernach ſich fribſt in gedachtes Dorff / feine
Officirer umb uͤbrige Reuteraber / ín Stingenmünfier / Gotramſtein /
DSelheim / Hort / Stadt Germereberm / und andere Ort / gedachten
Ober⸗Ames vertheilt / und cinquartiert / woſelbſt ſie von denen durch bic
Frantzoſen ruini te Inwohnern unb kUnterthanen / mit unerſchwingli⸗
chen Koſten deren Verpflegung und Geld / erpreſſen; Den 5. bif ier
Frantzoſiſche Stadtvogt zu· Weiſſenburg Pape d'Efpci,aufbae Rath⸗
hauß zu Klingenmunſter kommen / hatdem Schuidheiſſen / und reiiche
deß Berichts bedeutet / daß kuͤnfftigen Mitwoch alle Schuldheiſſen /
deß Amis / nacher Weiſſenburg kommen / und ihr Contin gent zu dem
angeſctztem Schutz⸗Geld mitbringen ſolten / in Verbleibung deſſen / er
an jeden Ort / miteincr Compagnie excquiren wolte | fic koͤnten dem
| | $
EUROPAUM. -
| Heringe wol abſtatten / welcher anfeto ihr Herr Anno (685,
wore / maumuſte den Staͤrckſten annehmen / ————— den Juni. —
655 berifeben lieſſe / wann fic ciem andern Herren ſchweren thaͤten / |
weren fic tbrer / Chur fale geleiſteter Pflichten / ſchon crloffcu ; es
wourden auch in kurtzer Zeit Leut geſchicket werden / umb fic in Pfliche
zunchmen / oie Reuter haben gedrohet / wann die Unterthanen entwer⸗
chen thaͤten / wolten fic ihnen ihre Haͤuſer in Brand ſtecken / und wirdmit
ſolchen Schrecken / Beſchwerungen und In lolentien/ denen Untercha⸗
nen zugeſetzt / daß fic es nicht mehr außſtehen koͤnnen ba zumalu fic auch
von denen Koͤnigl. Frantzoͤſiſchen Bedienten bedrohet worden / daß wo⸗ 2)
feri fie bie ihnen angeſetzte Gelder nicht zahlen wuͤrden / ſie wegen ihrer d
Halßſtarrigkeit / und Ungehorſambs nicht alicia gefaͤnglich wegge⸗
führt / ſondern auch ihre Haͤuſer gepluͤndert / und ihre Guͤter conütciec
wirden ſolten. | po np |
Mit ſolchem Gelde Anſatz / bat es dieſe Beſchaffenheit / daß der
Konigl. Intendant fm Elſaß Sicur de la Grange bie Konigi. Ordon-
nant; / wegen augmentation ba Impofitionen im Elſaß / ſo da fautet/
daß dieſe Aufflag ſolle erhoben werden / vom Eiſaß / nach der gewoͤhn⸗
lich⸗ und gebraͤuchlichen Weiſe / von denen jenigen ſo dahin zu contri.
alten ſeyn / und in denen ſonſt gewoͤhnlichen Terminen / auff
⸗ Unterthanen / deß Ober⸗Amts Germersheim extendiret /
da doch ſelbige nicht jum Eiſaß gehoͤren / memaln dahin contribunt
haben / und folgends unter der gewoͤhnlich⸗ unb gebraͤuchlichen Weiß
nicht verſtanden werden koͤnnen / mithin obged. Ordonnang/ fic nicht
im geringſten angehet / welches Chur⸗Pfaͤltziſcher Seiten / denen Koͤ⸗
nigl. Officirernim Elſaß / genugſam remonſtriret / aber bißhero nicht
angenommen / odernur ſo lang big Chur⸗Pfaltz / auff dero durch ihren
nach dem Koͤnigl Frantzoͤſiſchen Hoff bercits vor 14. Tagen abgerey⸗
fitt Envoy extraordinaire, Freyherrn vou Eck / angebrachte Be⸗
ſchwerdten / Ihrer Koͤnigl. Majeſt. Reſolution erhalten haben in Ge⸗
dullt geſtanden werden muͤſſen / ſondern mit obgemelten Proceduren ſo
fort continuiret wird / maſſen den 10, Bericht einkommen / daß auch zu
Lengfelde / Schwechenheim / Bernheim / Ober⸗Hochſtade | Gleiß wei⸗
ler / Zeißkam und Gnoͤringen / weiche Er biffcite der Querch
buiren
liegen /
Anne iche.
Junius.
DIARIUM Sonderbare
252
li und in alle Dit gedachten Ober⸗Amts CBéldfa tinlos
MA —— daß der Süniat, Gen. Lieutenant Baron de
Monclar, echiſtens mit einem Corpo herunter kommen / und die ode
gung eimehmen werde / bdbep ber Koͤnigl. Bediente
auffwitkleriſ
Reden / fih gegen die Chur⸗Pfatciſche Unterthanen verlauten laſſen /
: fiefotenticber/citien groffen/ale kleinen Herren annehmen / ber tónig,
——— Chun⸗ Pfalt / und mas dergleichen mr.
AIgnen Cammermitlen / die heraus gcfommene Summ / ſo mit dem
Lit. C.
Bericht.
Was es urit dem von Seiten ber Koͤnigl. Frautzoͤſtſchen
Bedienten an Chur⸗Pfaͤltziſche Lande / wegen Phutppse⸗
burg pratendirtem air ai ic nb vat Be⸗
ſchaffenheit habe.
» man verwichener Zeit / auff den von Seiten Franckreich / mes
gender beyden Guarniſonen Luͤtzelſtein und Didenhofen / an die
| Ehur⸗Pfaͤltziſche Land geforderten ſchweren Contríbutionav
Void ftanb/burcf einige nacher tana) ab geſchickte Sycyntirte / mit da⸗
Felbſtigen Koͤnigt. Intendanten / Monſt. de Charul, Abrechnung at
Pflogen / haben Ihr. Churfurſti. Durcht. nach der / vondamals zu Nan⸗
9 geweſenen Konigh Frantzöſ. Commiſſario, Sr. de la Goupiliete,
denen Ehur Pfaͤltziſchen Deputirten / gethanen můndlichen Verſiche⸗
dung / daß man wegen Philippoburg nichts fordern werde / außdero
Aufftwechſel und Unkoſten / auff 46677 fl 46.ft.fktb belauffet / baro.
Unterthanen iud Angehoͤrigen Baar vorſchieffen und abſtatten laſſen / in
NHoffnung fic zu Folg fochaner Verſicherung von aller weitern Anfor⸗
derung kuͤnffrighin frey bleiben wuͤrden. Deme aber Mia pA
étfabren muͤſſen / baf annoch wegen beruͤhrter Philippoburgij Guar⸗
tifon biß auff den Tag deren Ubergab an bic Chur⸗Pfaͤttziſche Lande /
ein gant: ohmermuthete febr cxceffivé Contributions Prerenfion.
gmacht / uneven Seiten der Sdpiaf.Offidra nés"
| | ſoſchen
EUKOPEUM,
BGeſchichte
ſolcher ſo ſtarck beſtanden wird / daß man endlich nach bervon frm i i
bae Chur Pfditziſche bert ANeuſtadt geſchickter / und in dao Dorf
Acuſbach citgtisata militariſchen Execution, und da alle billige Re-
monſtrationes bey denen Konigt. Officiamen hicrunter nichts verfan⸗
t feb armáffiactbcfunben / durch fernere Abſchackung eines
eputirten / nacher Pfalſburg / erſtlich bafi eine erkleckliche Summ /
Commiſſario Sr.dela Goupilicre anbitten / unbbas
(oic: nicht angenommen werden wollen / endlich die Abrechnung auff
deß ónigt.Commiffariila Goupiliere ax geſchehen zulaſſen / dar⸗
auf dann der Cur. Pfaltz über Eingang⸗ gemelte bezahlte Contribu⸗
tion / abermahl auff 188201. Pf. 4 41452. Teutſchen Gulden / su bezah⸗
len heraus kamen / zu deren endlicher Abtilgung / und damit die Unter⸗
chanen / von der militariſcher Execution, welche vermitteiſt der zuſam⸗⸗
mengt zogener / und zum Anmarche fertigſtehenden Koͤnigl. Trouppen /
unſehlbar vor a gedrohet worden / enthoben bleiben moͤchten /
mun ſeidentliche Zahlungs⸗ Termin nach eingethaner — Emo
unb Heroſt ofterirt. Undob nun von denen X ónigt. Officirern
Bedienten / ſolche 3ablunae Griff angenommen / un uic bevor auff
bic von. Seiten Chur Pfaltz / beym Koͤnigl. Hoff / durch cine eylends ge⸗
thane extraordinair· Abſchickung / Ihr. Koͤnigl. Majreſt beſchehene
Remonſtration, und verhoffendemoderation, einig Konigl. Reſolu-
tion, und orelne erfolgt, ſothane militariſche £anbvatwbtidycExccu-
rion bewerckſtelligt werden wird / ſolches ſtehet zuerwartenr / und (cub
bic Unterthanen dißſals in nicht geringer Forcht und Schrecken / gus
maln da ungeachtet ber von Sr. de 1a Goupiliere grgibener Vertoͤ⸗
fQbung / noch biß kunfftig Oſtermontag / ſothane Exec ution gurüd? jw
halten / geſtermauß dem Amt ꝰ) druftade Bericht eink ommen / daß bereus
vor quo drago / ein auß ſelbegen Stadt nacher Landau in ſeinen Ge⸗
ſchaͤfften verr eiſter Buͤr ger und Untrrthan / daſelbſt auff (düriffetiche:
Ordre deß Réniat: Frantzoͤſiſchen Gm. Ueut. Baron dc Monclar gts
fdugtify ange halren / und chm dabey brdeutet worden / er wegen der Neu⸗
ſubter Excowuon biß auff fernere ordre beſagten Gen. Lieutenants⸗
———— ordre iſt folgenden Juhalts.
Jb dj o AB
DIARIUM E rm
0 n MM. i
Anno wo. |. 4Briface le 6. Avril 1680. ^— "|
s Junius. Evous Envoye Pordre cy joint à fin veus !' Exccutiez fi soft
/ JJ que vous pourrez, donnez moy avis la deffusdes aufficoft: Pár
^. la Pofte& mectoyez ! ess if
Meſſicurs
tougours tout voſtre UV
A Meffieurs, Mefficurs du Magiftrat
de la ville de Landau. - |
It eft ordonné au Magiftrat de Ja ville de Landau , de prendre
. X lc premier des habitants de Neuſtatt, qui viendra dans leur
ville & de mettre cn prifon, apres quoy ils me donneront avis,
& lc laifferont dans lade, prifon jusques au nouvel ordre. — Fait |
à Briſace ce 6. Avril 1680. E | '
dE (LS.) | |
Yo De Montcar,
| : |
Friderichsburg ben 10. April.
Reichs⸗Ritterſchafft im Untern⸗Elſaß Memorial. |
Aller Durchleuchtigſter. ] I
U Folg deßilenigen / fo im Letztern unter dato deß to /huius .
b) cis adj Fuͤrſtellung beg in Ruin ftür "
y 3uftanbé/un(tré Corporis, wir alleruntertbánigft Díntere
bringen laſſen / weiſet hiebey kommende rango. Perempto-
rial citation, baf unſere &orgfalt nicht aug eignen eingebilde⸗
ten &brefen / fonberm auff ber Sach unb Gefahr ſelbfien
taͤglich mehr unb mebr anbríngenben oam feit herruͤhret /
wie es nunmehro dann an deme / daß die — 35
tet dem vorgewendten Prætoxt, als ob die von ol ittelbahrer
Ritterſchafft in Beſitz habende / Adeliche D ffſchafften ein
MEME 2 . depen-
Geſchichte. KJUROPAEUM, y |
dependeogt«r Ihro in dem Weſtphal. Frieden cediren age Anxe 16e.
uiſchen Advocarie fodren / Line nicbt nur von Nos em s
unſern Dorſſchafften £anb unb Leuten zuwverſtoſſen / ſondern
durch beygedrohete Anforderung ber wider⸗erſtattenden fru-
étuum perceptorum, in gaͤntzlichen Untergang zu ſtuͤrtzen / unb
alſo mit unſerm Corpore, den garaus zu ſpielen ſuchet; Und eb
e$3tvat Sonnenklar / auch der gantzen Welt befanbt / daß der
Ritterſchafft angehoͤrige und in beſitz habende Adeliche Ritter⸗
Güter oon ſolcher dependentz umb Anſprach / nicht allein durch
umd Begnadigung / ſondern in
ſhrer original Qualiraͤt und Beſchaffenheit / gaͤntzlich entfernet
und befreyet ſeynd / ſo muͤſſen wir doch beſorgen / es moͤchte un⸗
nrechtnnoͤſſig eingewenbeten Exceptionibos kein Platz gege⸗
/ ſondern eon Seiten ber Cron Franckreich dem einmal an ⸗
geſetzten / und zum theil in denen untern Landen / hereits exe
quircerrDornebnien/ zu unſerer totalen Vertilgung / inharirt
werden wollen / werffen Uns derowegen nochmaln ju E. Kayſ⸗
Majeſt. Fuͤſſen / und flehen Dieſelbe mit gegenwertigem per Ex-
X preflum allerunterthaͤnigſt an / die ſes unſers gantzen nunmehr
de eeeen Gorporis,tmb allen deſſen Mitglieder /
nicht nur obſchwebenden / ſondern bereits uͤberfallenen Noth⸗
ftanb / in Kayſerl. allergnaͤdigſten Mittleyden anzuſehen / und
tvas Sie nach Beſchaffenheit dieſer aͤuſſerſt / unb gleichſamb
Jeſperat uͤblen Conſuncturen / ín ſelbſt eignen allerhoͤchſter⸗
nuchteten Einſehen / der Nothdurfft erachten werden / aller⸗
mabigſt zwerfuͤgenrc. Straßburg den⸗. Juniiisso.
Cu. Kayſerl. Majeſt. |
. Qilkruntertfdntag gehorſambſte Vaſallen
..— 5 anb ole Knecht
Director , Raͤthe und Außſchuß der
freyen ohnmittelbaren Reichs⸗Rit⸗
ferfcafftim Untern⸗Elſaß.
LAn-
/
P d
Anne 1626,
Julius.
Sayf. Ma.
bricht con
Pardowitz
nach Neu⸗ | ^
hauß auff. Zeitlang mit einer kleinen Hoffſtadt auffgehalten / bew 9. dieſes / Mie⸗
aff '" DIARIUM Sty'et. Doll
L'An.1680. 1e23.du Moisde May.
"OusSoubfignés Jean Claude Beaufine Lieutenant du Prevoft Gene-
| ral de la Marſchauſce en la Refidence de Is. haute & baffe Alſace,
Soungau & Brisgau, nous ſommes expres transportés à Romerervoder, vil.
lage - Nobleie ou eftants, avons bic dcuement donné alfignation , aux:
Detenteurs, & preteadus Proprietaircs des villes & vilages de fa. Nobleſſe
de la bafíe Alface, & aux Habitants ,àcftre & comparoiſtre à Brifaee , par
devant nos Seigneurs, dudt, Conſeil Souveram d'Alíace, dans le mois;pour
voir dire & ordonncr l'arreft, rendu le 22. Mars dernier, parnos dt. Sei-
gnenrs, communs avec eux , & refpondre aux fins de la Commiffion dudt.
. Confeil Seuverain d'autre part. Et ce en parlanz à Pierre Mezger Pre-
yolk dndt. Romersvveiler auquel avons enjornt, d'en donner avis & com-
muniquet à la Nobleffe dela baffe Alface , & habitants desdt. villages,
533* à fin qu'ils n'en ignorent, avons laifft copie ,zant dc ladt. Com-
máffi
on, que de noftre p t. Exploit fait en prefence d'Adame Mou-
tanda, & Jean George Lammert Archers de ladt. Marchauí:c d'Alface.Fait
audt. Romersvyeiler le jour & l'an fusdt. |
Beaufsne
Lammert,
Siebender Monat |
JurLrrirus
Heumonat genannt.
US Hiſtoriſche Erzehlung von den Kapſerl. fyoff «unb Land⸗
Geſchachten / gewoͤnlicher Orduungnach / anzufangen / fo ſind
Ibr. Sapfert, Majeſt. won Pardowitz / allwo Sie ſich cine
(ago
— — —— — — — — — ——h — — —
und Land dide EUROPÆUM.
tage n Piculleup / unter Loͤſuug der Stauͤrke / und im Gewehrſichenden
—— o gacklich angelangt / ſelbigen Nachmittagſtill geiegen / Junius,
urs quam Pond ^ br —— ipti gos —— |
puoi onbeja herumb gefahren / dabey op c
Cordd'en bic Trompeten / Paucken und Muſic hoͤren laſen Loigen⸗
ten Tags / eletti io. dxeſes / nach eingenommener
yit / — Faͤrſu. Gn. von Schwartzberg Se Dep
| Daritaff 2Dittingau fortacfeect / tofcbft Ihr. Sdyferi. 377 Set bif
chenmaͤſſig uit £ófung ber Staͤcke bavillfommet / unb nícy aeg 96 Warin
Dieſelbe/ſondern auch —5 —8 gehalten / und hem⸗ 9 for.
fil tractirt worden. run: fame ber Troſt nach E
. Ububeég / allo Ihr. py idtm / aus 4o. Otuͤcken Vendammen
dreymahl / unb von der gantzen ín oam rdnung im cor fichas — Se
bea Burgerſchafft / Salven gegeben wurde. Dan. (inb Ihr. weiß
Kaͤpſel. Wajeſt. daſclbſt (hill tíicgen bueben / den 13. aber wieber vou
dannmen auffgebrochen / unb den 16. Ahende um⸗. Uhr / mit Dere
Kaͤpſen. umen unb jungen Stdpjattichen Herrſchaffeglũcklich ame
ior Met Waͤgen —* poner it ínb teh pea fe |
, am a 92a
durch die rauhe bergichte Wege nicht wolfortfommen funt. — Das
gantze Kaͤpſer liche Gefolge beſtunde in 320. Perſonen / bie few e a⸗
ber) fo man auff dem Weg hierzu gebraucht / in ſechs tauſend.
nabendo langtt auc) die Reichs⸗Cantzled / tit Kaͤyſerliche Hoff⸗ Sm,
mer / ſamt den Herren gehetmen Raͤhten mit 107. 2Ddgm an / dee
Neichs⸗Hoffraht aber / bie Agenten / und meiſte Reſidenten kamen nach
Z⸗ dehe auchde Reicho⸗Expedition mare verleget tor
"0 apragbdangen ſo wurde ce dafelbſt ber Contagion halber / eer Elender Sue
aͤr ger als beſſer inberti vom 22. bif bem 20. yunif / faber Alt⸗ und Neu⸗ anb (s
Rabt/ und auff der kleinen Seiten o14. oomz9. "Yun. bip 6. Jul. 400. que /
und vom €, bif ix. uf. «45. Perſonen / und alſo in dieſer kurzen Zen
1559. Menſchen an der leidigen Seuche geſtorben. Hingegen ſchie⸗
ue es / als ob bao Lazarethden —* Meunſchen / wieder zu
—— indem alle Schanden wob Unzucht darinnen uͤber⸗
azſter Theil. $f. . flan
Anno gos —
C
Co |^ PDIARIUM ' "üigaéeé
Anno 1590- hand genom men / und fich ber Patienten Muthwillen niemand wieder⸗
Julius. etzen koͤr nen. | * 2j
Geburetag Den6. dieſes wurde Ihr. Durchl. des ſungen Ertz⸗ Hertzogo
be£ jungen Voſephi Geburts⸗Tag / welcher ba dritte Jahr ſeines Alters ange⸗
Karſerlichen fangen / herrlich gefeyret. Im abrigen lieſſen Ihr. Stápferticbe Ma⸗
frínten ae, jeftát (chlechten Luſt verſpüren / in die zwiſchen Cpaffien unb England
halten. nauffgerichtete Alliantz / worinnen man dieſelbe mit einzufuͤhren trachte⸗
| te / ju treten? indem nicht allein im vorige Krieg oie Kaͤyſerliche Caſſa
ziemlich erſchoͤpffet worden / ſondern auch dieſelbe den von andern
angefangenen Krieg allcin ausfuͤhren máüffen,
Ungarn wird Ungern wurde theils ocn oen Tuͤrcken / theils von den Rebellen
beydes von goch immer angefochten; enn eines theils machte eine Tuͤrckiſche
arde 916. Parthey einen Anſchlag auff bic Schnitter bey Raab / dieſelbewegzu⸗
B —— fuͤhren: dieſe aber reterirten fich / ate fit ce seitlich gewahr worden / uns
* terdie Stuͤcke / ba dann aus der Veſtung auff die Tuͤrcken hefftig cas
nonirt worden / daß ſie unverrichteter Sache die Flucht nehmen
| muſten.
Rehellenhan So hauſeten auch die Xcbellen / wo fie hinkamen / aͤrger als Taͤr⸗
ſen ſehr uͤbel. cken und Tartern / geſtalten fic bann des Graff Pafff / unb ber Jeſui⸗
ten Guͤter / in der Geſpanſchafft Lipzau auff den Grund abgebrandt.
(£e wurde ihnen aber nachgehends cin empfindlicher Streich beyge⸗
bracht / indem / afe am 16. dieſes Se. Excellentz Herr General Capra⸗
raden Graff Magni / Obriſten. Wachtmeiſter vom Schlickiſchen
Regiment / mit ohngefer vienhundert Pferden gegen bie Rebcllen
auscommandiret / da hatte dieſer zwiſchen ben Schloß Hardeck / unb
€t. Nicolaivon einem Dorff⸗Richter verſtanden / daß der Feind in ber
Gegend Cicawa / in einem Wald bey drey tauſend ſtarck ſich auffhiel⸗
te / gegen welchen gemelter Herr Obriſt. Wachtmeiſter mit ſeinen un⸗
terhabenden Trouppen avancitte / und vermittetft gluͤcklichen Angriffs
ier feindlichen / ín eilich und zwantzig Pferden beſtand enen Vortroup⸗
pen / mit hinterlaſſung 6. der (ciniacn fich des Bergs bemaͤchtiget / fol⸗
gend alſobald der ſelben beſetzt / auff den Feind immerzu tapffer getrof⸗
fen / und viel derſelben erleget / ſo lange bif er endlich / da der helle Hauf⸗
fen der Rebellen mit vollem Hinterhalt iut groſſer Furie auf oie pf.
| | los
LL.
eMe 0 EUR. OP UM. | 299 ;
: lof gedrungen / fic im geſchwander Eile von gedachtem Bergherab auf Anno 1680.
eínt.fjatbe Meite wegrs fic zurůck zichen muͤſſen / darnach m tá Julius. t
rendem Marci noch immerhin gantz tapffer mit demſelben charchirte / |
da dann deß Herrn Graff Magni antocfenbe Dragoner cine gluͤckliche
Saxwveunter bae rebelliſche Volck gethan / daß ſie etliche hundert ge⸗
miine / nebenſt oca Petrocky / undzweyen andern Vornehmen nieder⸗
gemacht / viel beſchaͤdiget / und gefangen genommen / daß endlich bcr
ZFeind zu weichen / unb in groſſer Unordnung nach bcm Cicawiſchen
Gbebuͤrg die Flucht gu nehmen gezwungen worden. In dieſer Action
ſeynd von den Kaͤpſerlichen nur ꝛo. gemeine Reuter geblieben / und 2. ge
fangen worden. BE | a
: In dem Koͤnigreich Polen mar groſſe Forcht / weilen bic Tuͤr⸗ Surdtingye.
cken ihre Grentzzen biß gar unter Lemberg erſtrecken wolten / und 6000. len wegen der
Tartern in vollem Anzug begriffen waren / zu denen noc audere 6000. Luͤrcken.
Antes Kaminieck ſtieſſen / welches einen groſſen Schrecken um ſelbige |
——. Ggab/ worzu der groſſe Proviant / ſo ihnen nachfolgte / vielerley
Sedaucken aweckte. Von Buczack kamen hundert und dreiſſig
Wadgen an / ju denen die Moldauer noch tauſend / unb die Wallachn
eine ebenmaͤſſige Zahl herbey brachten / wormit ſie es alſo hielten / b. ß
ãglich too. 2Bdgmbarvon ín Caminicd gefübret Alſo / daß ofi e
:weifelbie Feind ſeligkeit hefftig auegebrochen ſeyn wuͤrde / wann nid. €
der Konig in Franckreich unter dieſen dreyen benachbarten Potentater /
als Tuͤrckey / Moſcau unb Polen einen Schein oco Friedens ange⸗
faͤrbet hätte. Ich ſage einen Schein des Friedens / weil die Tuͤrcken
mit den Tartern / ſolſcher Mediation unerachtet dennoch fortfuhren /
ihr Vorhaben gu erreichen; worzu fie noch einige Liſt brauchten / unb
vorgaben / daß fic dieſes Jahr keinen Feldzug vorzunehmen geſinnet
waͤren / bep welcher Macht urb Liſt bain Polen wol Urſach hatte / ſich
nach Huͤtffe umzuſehen; Zu welchem Ende auch dieſe Cron den Fuͤrſt
Razevielan bem Pabſt abordnete / welcher in einer langen geheimen
Audientz von dem Stuhl erhilte / was er im Nahmen der Cron Polen
gefuchet / welche ins gemein darinnen beſtunde / daß man von die⸗
ſem Hofeder Cron Polen mit Geld aus den Geiſtlichen Gütern wider
den Tarcken zu Huͤiff kommen / unb auch rn Chriſtliche Potenta⸗
"BJ ! ij coo (e
Bero ic [bas felbiat Mte
cmbea Pabſi Clef —
fofith big 350000. Ducaten ſaͤhrlich belieffe / dem in ola
reichen b und daruͤber einen bc Schafuer / welcherd⸗⸗
FAMAE — veontu ließ. Oerguichen Qv
bekonum /
fmeniicg auch der Sónig an bic Gron Franckreich Ue
| Pariß (lard an. / taf ber nia fi
CCS CHIETI.
t.
"ynemittefunadibcm ter Konigl Pobiſch / Heff 184) vleegicuig
v t gluckich — gab C, Sénid. Raj. in eim unie iet
nun GETb Hicberooimcoayer Weywoden uns Gaficlanm / einen Taͤrckiſchen
fo Siaus Chlaur /weiche Schreiben vom Groſſen Sultan gebracht Jjubim,
Audien — Dieſer baueift von —5* Wi, Lus rni
Qaire garwol empfangen /unb mit ompagnien Huſaren degiei⸗
I eret imbri rivo rni.
Inzwiſchen langte von bem Baffa zu aminic tas x. d
^ émanba Crow Unter Feldherren dieſes Snnbalte |
Crée eſichs gebuͤhret / cffcrit ich meine Dienfle unſer Gt»
| e i m 1) VR Sn Aga / welcher mit Brieffen an euren
enbenSren. : $ónig argengay bitteídy/ —— ——
timer, $doy Peri werden / und wollet uns ſeine Verrichtung rfiejep aut / ober
feme. boͤſe / ehiſtens durch unſern Eurrier zu wiſſen thun; jehets
| picht auff die lange Banck / ſondern wendet Fleiß an/oaf es ehi⸗
ſtens geſchehe. Ich babe einen Befehlpoͤn meinem Herren /
dem Kayſer erbalten/baf ich untergiglid) mit cuch die tán»
gen friedlich theilen ſoll. NRach Vern deſſen / wollen
wir eure Freunde bleiben / wie wir hiebevor gewe en / barum
perzogert ote Sache nicht / weil wir in guter Verſtaͤndnus ſie⸗
hen. Ihr wiſſet von unferer/umbtv(r bon eurer Macht / jetzo
ſtesumb bie Graͤntzen zuthun / deßwegen hoitet unſern ee.
fonbten nicht auff / unb was ergehen wird / tbutunsebiftens
Schwe⸗
e
hd
ede s ol tmn, "EUROPAZUM,
Schweden tracbecteimmmebr dunch geteiffe Sinite ben erm, Ane acf.
wen ritmo beffer zu befeſtigen. Darowegen entícof fib fep 7
rena erased von Schweden / zu dieſem Ende cine allacscinai
aniufdrtibon / unb debida
aot, mi
Ar aroon 8 Dtfes Gabe. Cntbietien Gud! a * p
—5* lieben getreuen Unterſaſſen / denen ſaͤmtlichen ceraten d
Reichs⸗Stoaͤnden / Grafen / Freyherren / Fhoffen/ nes Reichs⸗
pie dE iei Adel / — efehlhabern ⸗Tage.
gei rKbofftunp eenyemen, [o ferbolb e$ Koͤnigreichs 3
/ unb Groß⸗Fuͤrſtenthumbs Finnlands oie: opi
—— / Unſern ſonderlichen Gruß km alb
ít / und gunftigen Willen / vit Dt beni 9i
—— —
SDenmadber ſchwere Kriegs · Brand / ſo um eie
ent zuͤndet geweſen / und / neben anbern Laͤndern / T eichs
Graͤntzen / ſamt darunteꝛ liegenden Provincien in deſſen Flamu⸗
men mit eingewickett gehabt / durch deß Allerhoͤchſten maͤchtige
tmb merckliche Schickung wieder gedẽ t / und geſtillet wor⸗
den / ſo daß nunmehr ein allgemeiner Friede in Europa wieder⸗
umbauffgerichtet / und zugleich Unſer liebes Vatterland in ti⸗
nen erwuͤnſchten friedlichen Zuſtand et worden / wofuͤr
dem Allmaͤchtigen GOtt von and zu ſagen. Und
Wir Uns billich daruͤber freuen / "ifo verbo en unb wuͤn⸗
ſchen Wir / baf ber wiebergebrachte Ruhe⸗ und Friedens⸗
Stand ſo beſtaͤndig verbleiben moͤge / als derſelbe bem &onig
reich nicht allein qn bodften rn — ſondern anch uͤber
alles menſchliche edergebracht worden.
Weil —— — dici —— iebentoe
cher Geſtalt alles un A iſt / und daß oftermals in einem
erloſchenen Brand ein pep d Tut in der 9tftben zurack
* t / welches wiederum in "en 5
fan / wofern nicht beyzeiten durch fleiſſige Wachtſamkeit gute
Anſtalt dargegen gemechtwird⸗ — aid zugleich aud»
»
"m DIARIUM . — -SántxudDin Odit.
Anno 1680.
Julius.
trachten / daß / ob es wol ſcheinet / als waͤren die Gemuͤther aller⸗
(cite durch die neue geſchloſſene Vortraͤge befriediget / fo ver⸗
ſpuͤhret man doch / daß an einem / unb anderm Ort dergleichen
Verfaſſungen gemacht worden / unb ſolche Mittel bep bet
Hand ſeyen / daß es fo hochnoͤthig iſt / fuͤr deß Reichs Nothdurft
und Sicher heit gleichfals zu wachen / uno mit zeitlicher Dore
— ud) Unſern getreuen Unterthanen / deß Koͤnigreichs Schwe⸗
den ſaͤmtlichen Staͤnden / deſto bequuemer koͤnne uͤberleget / auch
ſorg Rath und That herbey zu bringen ſuche / was zu deß Frie⸗
dens Beſtaͤndigkeit / und deß Vatterlands / ſamt allen getreuen
Unterthanen Nutz unb Wolfarth gedeyen mag. Derowegen /
damit ſolches / auch was ſonſt andere unterſchiedliche deß
Reichs Angelegenheiten / und hochwichtige Sachen betrift / mit
eure unterthaͤnige Rathſchlaͤge / und getreue Beyhuͤlffe foͤrder⸗
lichſt moͤgen eingezogen / und zum Zweck gebracht werden Als
Daben Wir fuͤr nothig unb nuͤtzlich erachtet / deß Reichs tav
de zu einem allgemeinen Reichstag zu verſchreiben / und zuſam⸗
men zu beruffen / gleichwie Wir denſelben ben erſten Tag nechſt⸗
kuͤnfftigen Octobris, 1020. in Stockholm / benahmet: Und dem⸗
nach Wir das gnaͤdigſte Vertrauen au Euch tragen. / daß in
Betrachtung der allgemeinen Wolfarth / und Liede / ſo ein jeder
zu dem Vatterland traͤget / niemand bie Muͤhe unb Ungele⸗
genheit / ſo vielleicht tiber einen / oder den andern unter euch deß⸗
wegen kommen moͤchte / ihme ſolches werde ſchwer fallen laß
ſen: Als wollen Wir allen ſaͤmtlich hiemit in Gnaden entbo⸗
then und befohlen haben / vro Freyherren / Ritterſchafft /
Adel und Gemeine / welche zu ihrem rechtmaͤſſigen Alter gelan⸗
get ſeyn / und innerhalb deß Koͤnigreichs zu Hauſe / ohnerecht⸗
maͤſſiges Hindernus fic) befinden Wie ingleichen dem Ertz⸗
Biſchoffe / den Biſchoffen / und Superintendenten / mít zweyen
tuͤchtigen Perſonen auß jedwedem Conſiſtorio, und nod) einem
auß jedem Kirchſpiel / demnechſt allen zu Hauſe ſich befindenden
Obriſten / oder Obriſt⸗Lieutenanten / miteinem Capitain von
jedwedem Regiment / wie aud) eon ſedweder Cfabt einem
* | MEE Buͤr⸗
wh . € tom
"E
- — mm
Engelandiſche eſchichte. EUROPAUM, 263
Buͤrgermeiſt t mit einem Rathsverwandten / ober einem anc 2722 1680"
bern beſcheidenen Buͤrger / zuletzt einem ehrlichen feBbafften ] mud
Haußmann aug jedwedem Kirchſpiel / daß ihr aud) in Stock⸗ J
holm beyzeiten / gegen gebadbten i. O&obrismed)ft kommend /
mit gewiſſen und vergnuͤglichen Vollmachten von euren zu
Hauſe bleibenden Mitbrũdern / jedweder auß ſeiner Stadt /
oder Kirchſpiel einſtellet / und ſolches ohne einigen Auffſchub / o⸗
der Verweilung / damit Wir / vermittelſt Unſers gnaͤdigen
—— an euch ſaͤmtlich / deſto zeitiger einen Anfang zu be
ſagtem Reichs⸗Tag machen koͤnnen / vie ee
hoffentlichen gluͤcklichen Schluß / aud) deſto eher wiederumb /
jeden nach den Seinigen abfertigen und beurlauben moͤgen.
Wornach ſich alle insgemein / und jedweder inſonderheit an ſei⸗
nem Ort / gehorſamlich wird zurichten wiſſen. Und verbleiben
Wir Ench / ſamt und ſonders mit Koͤnigl. Gnaden gewogen /
Euch GOtt dem Allmaͤchtigen gnaͤdigſt befehlend. Datum
Koͤnigsoͤhr den 5. Julii 160686.
bgeſetztes Ihr. Koͤnigl. Majeſt. Befehl⸗Schreiben / iſt Mon⸗
teags den 18. dieſes von allen Gangein in ſelbigen Koͤnigreich abgeleſen / J
und an behoͤrigen Orten angeſchlagen worden. EE
Sonſten war Se. Koͤnigl. 200 famt eem gantzen Hoff unb Koͤnig⸗
reich / mit Ihr. Majeſt. der Koͤnigin ſonderlich wol vergnuͤget / und zu⸗
frieden / unb Bat ber. Koͤnig dieſelbe mit jooo. Oucaten Hand⸗und
Spiel⸗Geld / alle eines Schlags Carolus / beſchencket; Die Hoff⸗Da⸗
. mte aber bekamen von 300. bif 1000. Reichsthaler nach ibrün Rang
Gleichwie nun der Koͤnig in Schweden ſich die Wolfahrt ſei⸗
neo Koͤngreichs unb Unterthanen hoͤchlich angelegen ſeyn ließ: Alſo
hatte hingegen der Koͤnig in England wegen Sitzung des Parlaments
vor feinen Unterthanen keine Ruhe; geſtalten dann die Burgerſchaft
zu Londen Sr. Majeſt. nachfolgende Supplication den 4. dieſes ein⸗
gereichet. . z
Wir G. Majeſt. getreueſte und gehorſambſte Untertha⸗ —
nen / geben Deroſelben in aller Demuth zuvernehmen / daß wr D (iot
DIA KIUM Quatinbde
Anne 1600. né etica egroſſe Gefaͤhrlichkeiten / darinnen C. Maeeſt
Julius. erſon / bic 'Droteirenbe Religion / uno toit Proteſtirende
E
" tenen ' iintertbanen / vou wegen ber erſchroͤcklichen uo ——
— Verraͤtherey ietziger Zeit ſchwehbend / —
Parſamens fn. Dannenhero toit quf caer getcruem um ier
fc&ion und Liebe zu E. Ra;elt.gebepligtes Perſon und Regie⸗
rung / und auf einer wahren Iniention und Abſehen auff ungere
Religion / Freyheit und Eygenthumb / Eu. Majeſt. demuͤthigſt
erſuchẽ / daß Sie das Parlament feces big auff den ti. Split
prorogirt worden iſt / wieder beruffen / uno oeruftbaneriauben
wolle / zu ſitzen uno folangeguagiren/ biß die Juſtitz uͤber alle
Papiſtiſche Conſpiranen wurcklich ergangen/uno ju peur v |
trung Cu. Majeſt. Koͤnigl. Perſon / benebenſt ber DReligion
ben unb Freyheit Dero Proteſtirenden ————
puma etban worden. Und werden bit Cupplicamsten/ (wie fie
ſchu Mas tiun finb/)nidt unterlaſſen / GOtt den Allmaͤchti⸗
gen umb E. Soie langce eben / unb gluͤckſelige Regierung
unauffhoͤrlich zu bitten.
Diee Prorin Nicht weniger kamen den 6. diele cinige Perſeutn / als Gro⸗
WMeidbelſex Geſchworne der Provintz Mittelſex mit einer Supplicarion gms den
—— an ónig ju bitten / daß er das Parlament den / 1. dieſes / ſaten haſſen wolle /
ben Zus / wie Bitte / ſo wol im Nahmen ihrer ſeibſt / alabcrganten Qpceiat
m Ros m &Utibbdfcy / daß die Dant Officirer dieſe Supplicationdem Suimig;
abergebenwoiten. Nachdem aber die Richter dieſelbe geleſen / und bas
benebenſt andere Geſchworne / worunter auch Perſonen von Qualitᷣt
waren / wider dieſe Proceduren ſchrifftlich proteſtirt, ſo haben Nt chat
bachte Richter dieſelbe abgewieſen.
Hiernechſt uͤbergab bar Spaniſche Aubaſſodeit / Ms. de. Roa
quillo, nach ſeiner Zumickkunfft oou Windſor / bem. Sdgiti: Mini-
ftro bít Copey ber mit; Ihr. Maſ. von Gorof Britanni aufgerichee⸗
, tm Liga, umb ſolche Ihr Sapferl. Macſt. zu überfenben/ und deeſeke
deſto beſſer ju perfuadicen / ín ſolche mit cingutretten: zumahlen / wer
Beſchehung deſſen / bae Parlamene ſchwerlich zuſammen amm
e yiumopten "ye Maſeſi. von: Qirajzbritonoícn dagli
E UR Ó P i£U M, 26y
ffr icte | toan ſolches geſchehen / baf Zero Pro potitionen bep dieſer Anno 1625.
hoch anſchnlithen Verſamlung vic beſſer wuͤrden angenommen tror: Julius..
tl 2m. dieſes / wurde der Milord Aſton, der Ritter Jaques Si- Gefangenen
mons; und die Herru Hevenigham, Hovvard und Petri / deren ros vor Gericht
(te bif um dieſe Zeit ausgeſctzetworden / aus verſchiedenen Gefaͤng⸗ geſtellet / und
darinnen ſie geſeſſen eor des Koͤnigs Gerichts⸗Banck ge⸗ auff Buͤrg⸗
Bracht/ umb allda cor Recht geſtellet zu werden; Alldieweilen aber der ſchafft loß ge⸗
Herr Geucral⸗Procurator geſagt / daß er mit ihren Proceß noch nicht laſſen.
fertig | und derowegen beſſer waͤre / ehe man mit der Sache forfuͤhre /
daß fc auff Burgſchafft loßgelaſſen wuͤrden / ſo haben bie Richter fich
eutſchloſſen / ſoiches / wofern fie gnugſame Buͤrgen / und verſprechen
waͤrden / daß fic ſich / auff den naͤchſten Gerichts⸗Tag wieder ſtellen
wollten / anzunehmen. Seilbigen Tag wurden auc) Thomas Mind /
Edonard Chriſtian / Thomas Curtis / Arthus Obrian / unb Johan⸗·
na Brobley / die weiche wider den Hertzog von Buckingam einen ver ⸗
uhteriſchen Anſchlag gemache / ihn der Sodomiterey ju beſchuldigen /
sor Gericht geſtellet / aͤber welche Sache wol 5. gantzer Stund zuge
bracht / unb ſind bie Mannoperſonen für ſchuldig erkant / die Fru
aber davon loßgeſprochen worden. |
Nachdem der ſogenanbte Dowres / ín beffen Haus ber Graff Ober Richter
Perding / Extraordinar Envoye deß Hertzogs von Savopen / logirt / von Weſt
megen eines begangnen Todſchlags yum Strang condemnirt , unb mánfie wird
ſeyn Haab unb Gut confitcirc worden / unb hierauff ber Ober⸗ ied Amis
Richter von Weſtmuͤnſter / Herr Strade ín fem Haus / ihn veſt zu nia⸗
chen / gegangen / und ſolches mit einer Wacht beſetzet / hat ſich beſag⸗
tct Graff hieruͤber hoch beklaget / daß man feíne Privilegien hierdurch
verletet habe. Deßwegen ber Koͤnig (cine Raht verſamlet / und den
verſichren laſſen / daß manihmdeßwegen alle moͤgliche Satisfa-
&ion geben wolte / worauff dieſer Richter ſeines Ambts entſetzet / unb
gefaͤnglich in den Thour gefuͤhret / die Wacht aus bee Grafen Woh⸗
mung wieder genommen / und dem Reichs⸗Cantzler Ordre ertheilet mor:
den / dem Rechter deßwegen ſeinen Proceß zumachen. Inglcichen ifi
einer / Nahmens Jean Gillis / ber ͤberwieſen worden / daß er Theil an
43ſter bel. I , bum
" ad DIARIUM
CuyiluMfdc
Anno 1680. bem Mord / weicher an dem Juſticien Annotal tal begengewtrorben ger
Juíu. ^ hadt / in ſtrafft dißfals crgaugemes Urtheils an drey wnterfebiclicben.
Zurn Stadt an das Halseiſen tec arcte fu uno 332 fuuffhemde⸗
Pfund Sterlings Geldbuſſe zuerkandt worden.
Cionnabais bri: 7.bieftó / kame der Graff von
auge zurack nad ortemupben / und Den folgenden Tag had,
Windſor / alwo er Sr. Maſeſt. von dem Ziſtand qu Tauger Somit
Fieri qid nemblid bay ſeiner Ankunfft b geſunden / daß eit
Ertillſtand auff vier Monat mit den Mohren geroff en wocden. Nichto
deſto weniger haͤtten die Officirer alda fr
iet amic | unb Se. CORafefl. ín Perfon von allem umb diable
girber Deſſen Bericht beſtunde datinnen / Daft Komg von
—— — Mamora verſambiete / dem Vorgebennach A
bic Spanier anzugreiffen / es waͤre aber vicinity ju brforarm mof vira
| Anſchlag auff S anger ——* ſeyn moͤchte
am umet oBon Indien lieff Nacknicht ein / *
. ſtibſt den 0. —— — / und) cine Oſte Won
bran. dGoficfo Bocbaufrarfdimoliubefc — —
Straſſen geſtanhen / wod Haiſeder⸗
moffentoegar (püblet worden/ paf mebr leti jelbe CPOtait ju Obrunbe
gegangen. Gieichwot
iftis Engliſche Sacterep / als welche cin ſchr
ftarckes —Se— bit Hollaͤnder aber ires A Ue ial
ertitten vondenen drey auff bee Rhede kegerche Schaffen / nebſt victim
Fahrzeug geblieben / und ward fuͤt gewiß gehalten / daß bey 11000. Men⸗
ſchen ertruncken; es tien auch bir Schaden weit gróffer gaveſen
ſeyn / wofern (id) der Wind nicht bald gewendethaͤuue. |
Gefichee im Sonßen ward auß Londen fol eenbro geſchteehena 29 bie itam
omi Grot⸗ (cite Yerſon / die ſonderlich viet etf Ghefithte hait / jedoch will ich er⸗
oft gehlen / iwas mir ein glaubwuͤrdiger Mann nom Laud Groeſort ſcheecher.
Am letzeen Julit ließ ſich in orbs» (ica eine febr helle Columeia, obeg
Pfeiter / mit ſehr hellen Strahlen ſehen / mit einem groſſen Rauch 7 afe
ob cin Ofen rauchete / und war die Lufft tuten fü duuchtl / obenabg
liechte mit weiſfen Woicken / weiche ſich nach bem Weſſen zogen. Nach
un fict aun ſolches wol eine Stunde eben laſſen / vednbirtficied |
—-
Weſchichu. EUROPA UM ($5
té Sigur einer Schlaugen / die (id) in liechte Molcken verbarg / unb Anno 16b,
ailoubt man wann ea bey. chte zeit geweſen / daß aodam alles ſcurig Julius.
Schocu au berr dfe [o ſind cobereitebrep Wochen / daß der Aufrͤhriſche
| $r.Donaid Cargile, Prediger in den $db-cOafamblungm / und der Prediger in
5r. Hal ( wache deyde án der leten Xebellion Hand mit angeleget ha⸗ nlan⸗
den) zu Q ucens-Fcrry gefngeubtben finb /bey denen man bann i curs 9^
ibrca Fellciſen / unter ver ſchiebenen andern auffruͤhriſchen umb aͤrgerli⸗ ^
——— Copey von einer neuem Buͤndnus gefunden / wor⸗
innen fic ſich verbunden / das Reich Chriſti / unb die wahrc Reformirte
Acligien fortzupflantzen / sib dabenebens alle Monarchiſche unb Bi⸗
ſchoffiche Regieruug auß rotten. Welches ale co bem Rach hinter⸗
bracht worden / und mitlerweil derſelde die Sache examinirte/ ſowurde
Jelbigem einenech viel aͤrgere Schrifft eingelieffert / welches eine Dc-
daration war welche nach einer feycrtícben Proceſſion / undnach dem
HÀ mi umet / von ein und zwantzig Perſonen an das
$u Sanchar angeſchlagen worden / worbey ſie / beydes für fid
— zuchnen / als welche die abre Preßbyte⸗
Kirch / und den Schottlaͤndiſchen Bund repræſentirten bege⸗
—2R2 proteſtitten / daß ſie nicht geſtuͤnden / daß Carl Stuart /
weicher dieſe verwichene Jahr auff dem Thron von Giro; CPrittamiat
geſeffen / der vickmchr tyr anniſert / einiges Recht / Titul / ober Praͤten⸗
ſion auff bic Cron Schottland / oder deren Regicrung gehabt / ſondern
fif derſelben durch fine Falſchheiten ſchon vor viclen Jahren verluſtig
gemacht / weil ate Bund zwiſchen GOtt umb ſeiner Kirch gebrochen.
Der Generalthat zugleich bem Rath ju wiſſen / daß ín bic ſiebentzig oon
wdieſen Rebellen die Waffen ergriffen / nach welchen er verſchiedene Par⸗
— atit bn Kopff zu nehmen / und alsd anm nach Ge⸗
Hiexrauff bekame man nun bít angenehmie Zeitung / daß bit Re⸗Schottlandi⸗
bellen / ſoſich biß dahero noch in der Wildnus auff gehalten / durch eine fe Rebellen
Parchcy von Pferden / undz0. Drogener/unterm Commando Wii 46
ento guten Sricasmanne adntlidy geſchlagen worden . Die Rebellen ſchlagen.
vies deeſe achtig Mann / dchdes Dragoner/unb Acuter / auff fich aus
&l ij kommen /
/
168 DIARIUM B od
. Anno 1680, kommen / reterirten ſich aber in einen Moraſt / zu welchem inan mit ben
Julius. Pferdenuicht kommen funte / babinbie Dragoner / unangeſchen die
Rebellen wol hundert Mann ju Fuß / und viertig iu Pferd ſtarck mo
ren / avancirten / und dieſelbe eine gute Viertel⸗ Stund lang angriffen /
zu welcher Sit ſich die Rebellen febr tool defendicten / biß daß endlich
20. von ihnen todt geſchoſſen worden / darunter einer von ihren Vor⸗
nembſten war; da fic bann hierauff (ic auff bic Flucht begeben unb
ſich / ſo gut als ſie kunten / recirirt. Unter ben Todten arb bet Cam-
ton, welcher am meiſten unter ben Rebellen geprediget / gefunden / bea
(cin Kopff und Hände / toic auch einem andern nit Nahmen Fouv vcl-
ler, welcher das Fußvolck ber Rebellen commandirt, ber Kopff abge⸗
ſchnitten / unb begoc Haͤupter nach Edenburg gebracht worden / mit
denſelben nach Gutduͤncken deß Raths su verfahren. Auff Schottlan⸗
diſcher Seiten ſind nur zween Mann geblieben / und vier toͤdlich / ſzeben
oder acht andere aber nur ein wenig verwundet worden. Unter denen
Gefangenen war auch einer / Nahmens Haxton eon Rothiller / welcher
cincr oon ben Moͤrdern weiland bcp Ertz⸗BDiſchoffs won €5t. Audreas
geweſen / welcher auff folgende QBufc inc Stadt Edenburg einge⸗
bdracht worden. Er ward von dem Scharffrichter mit ſeinen Liberey⸗
Kleidern au ber Waſſer⸗Pforten empfangen / unb von demſelben auff
ein gantz mageres Pferd / mit bem Angeſicht gegeben € dymans go.
ſetzt (rine Fuͤſſe waren unter deß Pferds Bauch / und ſeine Haͤnde auff
den Rücken gebunden. Auff ſolche Weiſe fuͤhrte ihn der Scharffrich⸗
ter / und trug zugleich das Haupt deß obgedachten Camtons auff der
Spitze einrr Helleparten. Es wurden auch noch drey andere Gefan⸗
gene an eine lange eiſerne Kette geſchmiedet / die man bloſſes Haupts biß
in die Rathsſtube gebracht; Alsnun die Herren von Sr. Majeſt. ge⸗
heimen Rath den David Haxton / unterſchiedlicher Particularitaͤten
halber / wegen deß wolgemeldten Ertz⸗Biſchoffs Mord gefragt / gab er
darauff zum Beſcheid / er ſche nicht ſchuldig / ihme darauff zu antwor⸗
ten / oder ſich ſelbſt an zuklagen. Als inan ihn ferner fragte? Ob er deß
X óntge Juzisuiction erfenncte / autwortete er; daß wann derſelbe dit
Obermacht GOttes nicht erkennete / und ſeine Macht wider Chriſtum
deveſtigen tvolte/man ſich nicht laͤnger demſelben unterwerffen doͤrffte⸗
|
^9. . NER uum mm
rd ^ -————————— —
Geſchichte. EUROPJEUM 2169
und baf er ſchrbeforchtete / daß die Macht unb Bottmaͤſſigkeit deß Koͤ⸗ Anne 1680.
nigs von dieſer Arch fepe. Als er ſerner gefragt worden / o er vermeyn⸗ Juniss-—
ke / daß die Hinrichtung deß Ertz⸗Wiſchoffs eine Mordthat waͤre ? Gab
es zur Antwort / er waͤre ber Meynung / daß ſolches dafuͤr nicht koͤnte
gehalten erben, Wie man ihn fragte Ob er das neue Convenant,
welches man einem / Nahmens Cargil , einem von ihren Predigern zu
Q ucons. Fetry abgenommen hatte für gut erkennete Bejahete et ſol⸗
ches / und ſagte / er moͤchte gern wiſſen / was man dargegen einzubringen
haͤcte. Als cy uͤber Di befragt worden? Ob er / wann man ihn wieder in
vorige Freyheit ſetzte / und ct einen von deß Koͤnigs geheimen Raͤthen ume
Lebenbringen koͤnte / ſolches nicht thun wolte / gleichwie er bom Gre tbi»
ſchoff gethan dite ? Gab cr zur Äntwort / daß er nicht ſchuldig waͤre/ |
auff dieſe Srag zu antworten. Wie mim ber Herr Cantzler hierauff
zu ihm geſagt / daß man ihn / wann er nicht deutlicher von den Umbſtaͤn⸗
den deß Ertz⸗Viſchoffs Mordo antworten wuͤrde / won Stund an auff
die Folter ſpannen wolte / ſagte er / wann fle die ſes thaͤten / herdurch an⸗
dere ihre Grauſamkeiten / und unmenſchliche Thaten / ſo ſie an dem
Volck GOttes veruͤbet / nur vermehren würden. Nach bem nun wob⸗
gemeldter Herr Cantzler ihme mehr andere Fragen vorgeleget / und hart
ín ibn geſetzet / dieſelbe zu beaneworten / ſo weigerte er fich / ſolches zu
thun: Bald aber hernach ſagte er / daß er / wann man ihm erlauden
wuͤrde / zu reden / antworten wolte. Welches ato ce ihme erlaubet wor⸗
den / that ét eine kurge Rede / und fagte / daß et alhier als ein Gefangener
Chriſti waͤre / weil er fich ſeiner Sachen angenommen haͤtte: Daß die /
ſo comit JEſu hielten / und ihme anhiengen / mit oem Blut verſchiede⸗
ner Perſonen / ſo unlaͤngſt in die ſem Koͤnigreich Rp — dc wor⸗
ben / und daß er alle ire Zeugnuͤſſen / ſo ſie gegeben / für gut erkennete.
Wienun einige Herren von bam Rath ihn hierauff gefragt / was ihn
von dem Articul der Glaubens⸗Be kandtnuͤs / bie er für gut erkenncte /
beduͤnckte / welcher ín ſich hielte / daß bcr Unterſcheid in der Religion das
Rechtder Obrigkeit meht auffhebe Gab cr jur Antwort / daß der be
ſagte Artieul durch den lolennen Bund / und das Convenant, weſches
bit kiner Religion zugechane verpflichtete / den Koͤnig allein / i ſo weit
er den GOttesdienſt handhabte / fuͤr rto gu erkenncu uto
iij go
:. Ananó16Bo,
Julius.
Seth
Shdpatán alkcessigcein veliau Rath vorge⸗
— fobdomar et alikeei/bif auf bic geringſte —* $e
DIARIUM:
wurde er folgendo nad) ban
Holland wunde in dielem Menat durch " Ankunfft fine Rc-
tour·Schiffe auf Oſt⸗Judien fdir erfreut, — Dann eolangtedenꝰ
» cin Glaliotemam)/ weicher anff bic
dieſes / Morgens umb 9. Uhr ción erwar⸗
tete Retour Schaffe gekreuttet / ou Amfterdam an / mit Zeitung enbét
Herren Bewindhaber ber Oſt⸗Indiſchen Compagmẽe / daß er den 3. dio⸗
ferogegen ber Hohe von Boceicenes beh fieben ft Indiſchen R.ecour-
Schiffen geweſen von denen er vernommen / daß noch circe ven caer
Geſeliſchafft / weich es bao achte war / bc) Hutland oen ihnen wegkom⸗
men. Er brachte auc ſeibſt Schreiben auf. eint von bemeldeen
Schiffen an bí Herren Bewindhaber mit / woraus man verſtanden⸗
bof dieſe Schiffe in acht Segein beſtraͤnden / nemblich s. von Batavia /
tub zwey von Ceylon / wervon drey Schiffe an bie Cammer zu Amſter⸗
dam / zwey von Batavia / und eines von Geplon/inalcichen deey für Coe
land / und die andern fuͤr decuͤbrigen Cammern gehoͤrten. Dieſe Schiſ⸗
fe waren reich geladen / und kamen mit denſelben zeween Kaͤche von Df |
Indien pln EAM vitare oi ucebenſt beß
Herren Generals vos Goens Sohu. Oberwehnter Galiecemann
bie daß cr am Booit beſagter Schiffe vernormen habe /
daß zu Batavia noch drey Schiffe in £abung lägen / neulich bae €. dod
Ternate, Cortagene » ub noch cínce welche nod) deeſes abo foigen |
nit € elpaet
wuͤrden. Zwey Schif drain Indien geblieben / ei⸗
geladen / [coc geſprungen / und cin anders geſuucken / bie dtes aber md
ren noch ſalvirt worden. "m abrigen ſtunde co mit den Sachen der
Admiralitaͤt [efr wol.
fer
Gexeral / oder Ladung ber ⸗IJndiſchen R
ES imi Bae Lamb von Coetu Lt i eC
steven Secland: Europa / mb St. Andreas fárbíc Comm von
Anandam Sthelandſir du Gamme von Dettt unb Xonateny
weigete ſolches qu anteridorciban.
—— iride arie — "p mc
amm
—
EUR OP.AUM.:
— Gamuncm vn yer unb Cndifupfes / — 1086 -
kétcn Novembrisa167 9.von 2bafevioabarfegrit / und den i. unt u, ius —
julii, isbe |t Texti arrivirt.
754400. [n Salpeter.
a 5. T. rdueeE efr Pfeffer "
377 Verſchiedenes anh
—XRX es WMuſtcaten⸗Blumen. t |
38997. Gatto Muſcat⸗Miͤſſe.
» 1456. € VER uu md Stab⸗Kupffer.
40041. Pf
Spiaul
455. Pf. erkbitbenc Sio bigen-
1000. Pf. Tutia.
4937. Pf Galiga.
8500. Pf. Benſuyn.
*00. Df. Cardemom.
4002. P ——
a2.900,. Pf. Rohe imbre. |
$402, atty Weiſſe f
167,0. Stuͤck Den biceene 2 ine bind Prinoaf..
78o.. €t. Rohe Salampures. |
—. go. St. Verſchiedene Bethilles.
7500. St. Chiavonys d' Dirnael.
1858o.. St. Verſchieden Segeltuch.
z848o. St. Verſchiedene Chitſen.
^ €oo, €t. Salpirado Gingaré geólumt. D.
96e. St. AllegiasParchery..—
300, St. Allegias.Bathulles..
. 2o, Git. Mohren⸗Kleider.
- g8e. €t. Hamans. |
W 100. St. Romaals.
3200. St. —— — »
—— —— — fife Pelinge.
$3145. St. Toſqu neſiſche Pelinge.
2 ei Cay t (fn Pfeffer. n;
» un ' ke U
272 DIARIUM
Asno 1ájo. 1871. br Mußcat⸗Nuß ⸗Oel
Julius. 64360. Pf. Mannetgs eem Näaͤſſe.
23000. St. ——A— Mußcatnuͤſſe.
1210, Pf. Sandelholtz.
$440. St. Verſchiedene Baumwollen Decken.
64000, Pf. Zimmet.
10075. St. Rothe Rubinen.
Einige Stuͤck Perlen.
500. Ct. Hanff zu einer Prob.
Notandum. In obgemeldete Schiffe ſind nach ber Hand au
im Printz ít Eyland / aͤber obiges / folgende Kauffmannſchafftencinge⸗
aden worden:
17716, P SBerfbiebenm Indigo.
7800. f. Roemaeld de Eft
2900. C. Alegias Stiles.
200. St. Groſſe gereuterte ctis.
200, Cit. Callepfon Bethilles.
200. Ct. Seſter onto Bethilles.
1800. Rohe Bethilles.
0 . St Feine gebleichte Guineſiſche Leinwad.
340. St. Gemein gebleichte Chineſiſ. Leiniwad
1440. St. Rohe Guineſiſche Leinwad.
320. St. Rohes Seg eltuch.
4060. St. ine —5 Chitſen. E
80c, e —325 — Bethilles Ternatanes.
500. Si
ussgzt. A Somn. -
4555. angaliſche Cepben,
3996, [ amofi ſynen. |
1000, CX. Spitzen.
349r. €. afa Bengal
234.6. St. Mallemoläns.
2100. St. Ronnals Bengels.
T-
4000, St.
Quididia. EUROPJEUM »*
4000, ex. attma C Jit etl. | Anno 169o;
1900, DE a ß h ſ | | Julius. ,
1000, €t. Neumodiſche Stoffen. |
1200. €. Gobarbaͤrris. !
. 4oo. St. Aſies Begggy.
3200. St. Ebene Gingans.
1000. St. Sologoſins.
202. St. Tanſieppe.
1597. St. Dunriaſſen.
35. St. Hammans.
31320. St. Borax.
183760. Pf. Caneel.
Charga zweyer Oſt⸗Indiſcher Retour⸗Schiffe Ter Tholen,
fuͤr die Cammer von Seeland / unb von Sumat ra fuͤr die Cammer von
Ampſterdam / welche den o. Januar. dieſes 1680, Jahrs von Ceylon ab: 1
gefahren / und in dieſen Landen arrivirt ſiidnd. D
| |. yoóiil, DI chiedene Bengaliſche Seyden. E
665. Stuͤck Bengaliſche Armoſynen. —
,218, St. Marados Potaſſen.
2200. St. Riemals / oder Seng. Schnuptuͤcher.
400. St. Douriaſſen. |
. 300. Gf. Hammans. | ]
173. €t. Mallemolens.
100, Adatheys.
jo. St. Caſſa Bengale.
82. St. pitzen.
89. St. Charganas.
5600. St. Verſchiedene Caruchies.
1950. St. Verſchiedene Mouris.
2960. Gt. Verſchiedene Guineſiſche Leinwat.
u460. St. Verſchiedene Salampoures.
- 1920. St. Chianti Cambi Chela.
1040. St. Catty Tonperye
m
azſter Theil. 160. Cf.
274 | "| DIAKRIUM Hollndiſche
Amno:$$9. 1600. CX Dunckel blaue Mangeparomen.
Julius. 1000, St. Tutocorin. Bethilles Schnuptuͤcher.
300. St. Selampures Congan.
|. 48o, St. Tutocoriniſchen. Kendan Toeperys.
320. St. Pieromoeniſemaſſen Caerchier.
799, St. Chienemoenemolon Caerchies.
800. CX. Artemamoneina.
1094. St. Verſchiedene geſchilderte Chitſen.
2000. St. Dasjes
5560. Pf. Cataniſchen Indigo.
320000. Pf. Zimmetrinden.
41400. Pf. Salpeter.
173650. Pf. Caliotours⸗Holtzʒ
^ ^ — 32778. Pf.Braunen Pfeffer.
Printz oon Nicht weniger Gluͤck micberfubr auct) Cr. Hoheit dem Printzen
Uranien be⸗ von Uranien / in dem er von der alten Prineeſſin von Portugal e. Ton⸗
koͤmmt ein nen Geldes / ohne die i20000. fil. an Gold uno Kleinodien / nebſt zweyen
reiches Etb Caroſſen / davon eine ſehr koͤſtlich / mit ſechs Pferden / zur Erbſchafft be⸗
en der auen zommen. Hingegen hat dieſe Princeſſin ibre beyde ) duͤchten qan ent⸗
ies erbet / ſonderlich auf ber Urſach / weil bie eine wider ihren Willen / mit:
gall bem fan. Baron eon Gent (ich geheurathet / unb bieanbere fich bey der
Schweſter folang auffgehalten. |
Princeſſin Nach bem auch die Prinzceſſin von Naſſau / deß Printz Caſimirs /
von Naſſau jetzigen Gouverneurs oon Fricßland / Groͤningen / unb den Omme⸗
gehet nach (anben / Frau Mutter / die Rechnung ihrer Vormündlichen Admini-
Teutſchland - (1.71 n hres Herren Sohns abgeſtattet / und alle Sachen der Erb⸗
| ſchafft von der ſel. verſtorbenen Princeſſin von Uranien / ibrer Frau
Mutter / liquidirt / als gienge Selbe nun in Teutſchland nach dem
Naſſauiſchen Stam̃hauß / deren die Staaten von Frießland / in Con-
uderation derer Seck Herren / in wehrender feiner Regierung / gelei⸗
ſteten guten Denſte / cin Praͤſent von acht tauſend Guiden / und drey
cauſend Gulden jaͤhrliche Penſion gethan. Ingleichen haben ihr bie
-
Pd
ET ^— E£UROPAZUM - p
von Groͤningen brep tauſend Gulden / und ioo. fl. deß Jahrs zu he⸗ fune téd*.
) ulius.
ben verehrei.
Den 7. dieſes / waren die Herren Staaten von Holland und Verſamlung
Weſt⸗Frießland / nebenſt Sr. Hoheit / dem Printzen von Uranien Vor⸗ bec Güuarn
mittag von 9. bif 10. Uhr / unb Nachmittag von5. biß 8. Uhr comple: von Holland
bep einander verſamblet / da dann Ihr. Ed. Groß⸗Moͤg. die noͤthige "n^ Waſt.
Commiffarien/umb deß Landes Mittel zu verpachten / ernennet / wel
che hierauff nach ihren deſtinirten Plaͤtzen abgereiſet. Eben dieſen
Tag war der Graff von Mwlecon / ſo unlaͤngſt mit dem Herren Sid⸗
ney auß Engeland im Haag ankommen / nach dem er von verſchiede⸗
nen außlaͤndiſchen Miniſtern die Viſiten empfangen / von dannen nach
Teutſchland verreyſet / umb ſeine Geſandſchafft / wegen ſeines Koͤnigs
bep Ihr. Kayſerl. Majeſt. als Extraordinar- Envoye attgutrettett,
Hingegen langte der Herr Romswinckel / Kxtraordinar. Deputirter
Sr. Churfuͤrſtl. Ourchl. von Brandenburg andieſem Hoff / fo cine
Zeitlang su Cleve geweſt / im Haag an.
ꝛeßland
Oen 20. deß Morgens zwiſchen 3. unb 4. Uhr verreiſete Seine Printz von
Hoheit von Houslardyck nach Vreda / woſelbſt cin Soldat unter dem Uranien tty
zu dreymalen zu brandſchatzen / und ibn mit Bedrohungen wiſſen zu laſ⸗
ſen; daß er das erſtemal dreyſſig / und das andermal hundert Gulden an
einen gewiſſen Ort bey einem Baum im Feid legen ſolte; widrigen
Sale er (cin Hauß in Brand ſtecken wolte; welches der Bauer / auß
Furcht zweymahl gethan / daß drittemal abcr / als er ſolches wieder be⸗
gehrt / unterlaſſen hat. Worauff er zween / oder dreh Tag hernach / deß
Bauren Hauß in Brand geſteckt / daß es gantz abgebronnen. Als er
nun nach dieſem dem Bauren wieder einen Brand⸗Bricff zugeſchickt c
und abermals hundert Gulden begehrt / ſonſten er bic uͤbrigen Scheuren
unb Staͤlle auch noch ín Brand ſtecken wolte / hat der Bauer ſolches ac
than / aber nicht weit davon / nebenſt andern verborgen / auffgepaſſet / wie
nun dieſer Soldat kommen und das Geid haben wollen / unb ſehr à ctt
cken geweſen / haben ſie ihn gefangen nach Breda gebracht.
Brandiſchen Dragoner⸗Regiment ſich unterſtanden / einen Bauren Ft nad) Bre⸗
v
Den 15. (chieben die Herren Staaten von Holland / welche in oic Mißhellig⸗
brc) oder vier Wochen nach cinander / wegen der Corſenten der gemei⸗ keit zwiſchen
M
"m ij nim
176 DIARIUM -^^ Joliniftedeáidre.
Anno 1680 nen Landes⸗Mittel taͤglich beyſammen geweſen / abſolutebiß auff den
on amp Monat September von einander / zumahlen bic Herren Deputirten
bic von Seeland unverrichter Sachen abgereyſet / weil (ie mit der Provintz
Fy der Licent. Holland aͤber bit Licenten / fo Holland auff bae Frießiſche Turff / fo
| durch Holland nac) Secland gehet / nicht babes einig werden koͤnnen.
Deßwegen die Provintz Groͤningen ſich ber Cache von Sceland / afe
Mediateurs, annahmen. Holland abcr wolte nichts fallen laſſen / ſon⸗
dern begehrte / daß Secland diejenige Licenten / gleich andern / fo auſſer⸗
halb Landes giengen / bezahlen ſolte; weßwegen zwiſchen dieſen beyden
Provintzen groſſer Streit erwachſen. |
Geldmüs gu Mecheln in Braband morb den r7. dieſes bas aroffe Gedaͤcht⸗
dez H. Rum⸗ nus der Kirche deß H. Rumboldi / welcher vor 900. Jahren bae erſtemal
boldizu Me⸗ den Chriſtl Glauben daſelbſt geprediget / praͤchtig begangen, Die Kir⸗
cheln began· che war zwantzig Tag vorher verſchloſſen / damit allen Hindernuͤſſen
gen · an Verfertigung der Triumph⸗ Boͤgen und anderer Zierath moͤchte ge⸗
ſteuret werden. Und iſt nicht zu beſchreiben / was fuͤr eine Menge Volcks
aug allen Niederlanden fic dahin begeben / das Feſt / unb Freuden⸗Zei⸗
chen / welche deß gedachten Heiligen vorgegebene Wunder vorbifoett
ſolten / zu ſehen / alſo daß man dafuͤr hielte / der Zulauff waͤre groͤſſer / als
in dem SubcE Jahr 1070. geweſen / maſſen viertzig biß fuufftzig Gulden
| alda auff etliche Tage nur für cinc Cammer gegeben worden.
nglůck iu Zu Delfft auff dem Jahrmarckt / bey einer groſſen Verſamblung
qyift. — nica Volcks / welches einem Seil. X anger zuſahe / brach bas Thea-
trum, auff welchem ein Theil der Menge der Zuſcher geſtanden / wo⸗
durch viel todt geblieben / vicle aber toͤdtlich beſchaͤdiget worden.
Frangoſen Im uͤbrigen / ob ſchon die Frautzoſen bey allen Schrifften / bic ſie
vehmen den uͤbergaben / ohne Unterlaßprotelkirten / daß fie nicht anders / afe in alle:
Beſitz der Recht. und Billichmaͤſſigkeit verfahren wollten / fo lieſſen ſie doch das
Abthey Wa⸗ Gegentheil bey aller Thaͤtlichkeiten die fie ins Werck ſtelleten / augen⸗
ſoor. ſcheinlich ſpÿuͤhren. Inmaſſen ſolches an der Abthey Waſoor / in der
Graffſchafft Namur zu ſehen dahin ſie ſich bereits vor etlich Monaten
x
begeben / anjetzo aber den Beſitz derſelben adnflich præcendirten / ohohne
Anfuͤhrung anderer Urſachen / als daß gemeldte Abthey ju Fortſetzung
ihres Vorhabens ſehr wol gelegen ware. Nachdem ſie nun alle Mi"
| | e
—
--
Frantöſ Geſchichte. EUKROPAZUM. 177
che darinnen / flr Franckreich su ſchweren gezwungen / haben ſie dem Anno 1680-
Abe dergleichen zugemuthet / welcher aber Lieber die Abthey verlaſſen / Julius
tmb bae; Geld und bie Schrifften unb Documenten mitnchmen wol⸗
ken / womit er auch gluͤcklich ju Bruͤffel ankommen iff.
Zu Lüttich war wegen ber neuen Buͤrgermeiſter⸗Wahl groſſer Allarm qt
Allarm / weiln der Printz mit der Gemeine daruͤber nicht cinia werden Luͤttich wegen
koͤnnen; deme ungeachtet wolte doch dieſelbe / auff ben 25. dieſes mit bep der neuen
Wahl fortfahren. Hingegen hatte der Printz von Ih. Kayſ. Majeſt. Buͤrgermei⸗
inc Eharte⸗Blanque bekommen / fothanige Wittel dar gegen; u gebr au⸗ ſter⸗ Wahl.
chen / die ihme zulaͤnglich / unb gutduͤncken würden / dieſt Stadt unter
ſeinen Gehorſam qu bringen. Nichts deſtoweniger it die beſagte Buͤ⸗
germeiſterliche Wahl / ungeachtet ber ſtarcken Gegen Parthey / auff
St. Jacobs⸗Tag vor fic gegangen / unb zu ſolchem Amt bie Herren
Ernft de Plenevaux, und François de Loos erwehlet / auch deßwegen
offentliche Freuden angeſtellet worden.
Nunmehr tratt der Koͤnig in Franckreich / mit 6er Koͤnigin / dem Koͤnig in
Dauphin / und der Madame fa Dauphine, die groſſe / [ang vorgehabte Franckreich
Reyſe nach Flandern an / und blieben von allen Miniſtern nur der Cantz⸗ trit ſeine Reiß
ler / nebenſi dem Monſt. Colbert / bfc andernalle muſten dem Hofe fot, 1*9 Stan»
ge. Der Marſchall d'Humieres aber / gieng voraus / umb alle noͤthi⸗ dern an.
e Anſtalt fuͤr den Konigl Hoffſtaat zu machen. Unter den frembden
iniſtern / ſo dem Hofe folgeten / waren die Ambaſſadeurs von Spa⸗
nien / Schweden / Venedig und Savoyen. Hingegen hatten die Hol⸗
tánbifcfyc Ambaſſadeurs bey Ihren Majeſtaͤten / dem Dauphin / unt
Madame la Dauphine, tmb deß fofaenben 37ags beym Monſieur,
und der Madame ihre Abſchieds⸗Audientz / welche dann ſehr favorabel
dimittirt wurden / und bezeugte Se. Majeſt.mit ſehr viel obligeanten
Worten Dem æſtime gegen Ihr. Hochmoͤg. unb bic Zuncigung / fe
Sie haͤtte / mit ihnen in vertraͤulicher Freundſchafft / und guter confi-
denter Correſpondent; zu leben. Wie gedacht / ſo waren die Koͤnigen /
der Dauphin / die Dauphineſſe / mit allen Damen deß Hofes Gefaͤhr⸗
«n; dnb hatte der Koͤnig allen eroberten Plaͤtzen Befehl ertheilet / daß
man keine Unkoßten / noch Muͤhe gu ſeiner Empfahung anwenden ſolte.
| . fnm idi WVor
Anne 1680.
Julius.
/— DIARIUM Sonders are
290 .
ſpurg / umb ſonſt nirgendowo gebracht 7 und zum ebenmaͤſſigen Ver⸗
mne gegen den reducirenden Valeur ſollen eingewechfeit wer⸗
Sngfeichen lieſſen Ihr. Churfuͤrſti. Durchl. von Braudenburg
niachfolgendes Muͤntz⸗Mandat publiciren:
emo
denburgiſch.
Sins.
Mandat.
^
nto Friederich Wilhelm / von GOttes Gnaden/
Marggraff jut Brandenburg/ deß Heil. Rom.
Reichs Ertz⸗Caͤmmerer und Churfuͤrſt Ac, Thun
kund / hiemit Unſern Land⸗Droſten / Droſten / unb tbi
gen Bedienten / wie auch denen Eingeſeſſenen Unſerer
Graffſchafft Ravensberg / unb ſonſt jedermanniglich /
deme daran gelegen / in Gnaden zuwiſſen. Demnach
auff dem juͤngſt su Coͤlln am Rhein gehaltenen Muͤnh⸗
Probations⸗Tag / wegen der im Heil. Aon, Reich ge⸗
praͤgten doppelten / einfachen / und halben Marckſtuͤken /
wie auch der unterdeſſen eingeſchlichenen kleiner Scheid⸗
muͤntz halber / von denen ſo wolin uͤnſerm / als andern
deß Nieder Rheiniſchen Weſtphaͤliſchen Crayßes dur
ficit mo Staͤnden Nahmen ^ darzu —* P»
pollmaͤchtigten Raͤthen und Gewalthabern / sm deſto
beſſerer Obſervirung ber nachbarlichen Gerrefponben&
uno 25efórberumg ber Commercien / ein gewiſſer Schluß
gemacht worden / daß Wir ſolchen info weit ratißcirt⸗
une veſt geſtellet hahen, Geſtalten nach dieſem Unfere
Marckſtůcke ohne Unterſcheid / ingleichen bet geſambten
Lhurfüurſten / bie Pfaltz⸗ Neuburgiſche ⸗ Sürfif. Swan.
ſhweigiſche / Luͤneburgiſche / Oßnabruͤckiſche / Munſte.
i) /'paberbornifrbe / Graͤffliche Lippiſche/ Su
Franck
edi. beide BMW
voanck ſurtiſche / Bremiſche unb Embdiſche / ſo dann die ono io —
— Cice wnb Damſche und zwar die dop⸗oic
pelte für⸗i. Groſchen / die einfade fur zehen Groſche/
ſechs Pfenning / die halben Marckſtücke abet /für funff
eroi leicht / empfangen uno ig wer⸗
den ſollen: Alle uͤbrige / auſſer obbemeldten Speciftcir·
ten / von einem / oder anderm Gepraͤge / und in Unſerer
Graffſchafft befindliche Sorten ſollen hiemit / tmb in
Krafft dieſes / auff fedis jum Thaler abgewuͤrdiget ſeyn /
umb bie doppelte hoͤher nicht ale zu zwantzig Marien ⸗
CCo ben auf einfache gu zehen / unb bie halbe zu fuͤnff
Groſchen außgegeben werden. Wegen der eingeſchli⸗
enen Scheidemuntz haben Wir gleichfals su verordnen
für gut befunden / daß bic in Unſerm Fuͤrſtenthunb
Minden / unb ber Graffſchafft Ravensberggepraͤgte
Sorten / ohne Unterſcheid / ſie ſeyen Silbern / oder
Kupffern; Ingleichen die Juͤrſtl. Braunſchweigiſche/
Laneburgiſche / Oßnabruͤckiſche/ Paderborniſche / Graͤß.
Leppiſche/ unto Stadt Bremiſche / ſo viel derer bißhero
toit Silber gepraͤget worden / unb guͤltig geweſen / im
vorigem valor bleiben / die aber / ſo hierunter nicht be·
griffen ſeyn / von nun verruffen / und für unguͤltig gehal⸗
den werden ſollen. Und damit dieſe / au Unſerer Lande
beſtem gereichende Devalvation / keine Umſchmeltzung /
und ſchaͤdliche Hecken · Muͤntze nad) fid) sieben / oder
ſonſt damit Gewinn / oder Gewerb damit zutreiben An⸗
laß geben moͤge; Als wiederholen Wir die in Unſerm
Oo ij vori⸗
! 230 DIARIUM.. Cpnlfe
Anno 1680. ten Audienttz gegeben / ſeynd auc) im Nahmen bef Hertzogs von Jorck
J ulus. — burd) bm Colonell Chorchil, und wegen deß General⸗Gouverneurs
in den Spaniſchen Niederlanden / von bem Marquis de Wargnies
J complimentirt worden.
Von dannen Deno.dito arrivirte der Koͤnig / in Geſellſchafft ber Koͤnigin/
ju Ryſſel. deß Dauphins / der Dauphineſſin / deß Duc d' Orleans, deſſen Gemah⸗
lin / und gantzem Hoff / zuſamt einem Gefolge von fünff bip in ſechs⸗
hundert Caroſſen / jede mit ſechs Pferden beſpannet / welches (cbr wohl
anzuſehen geweſen. Deß anderen Tags fame der Printz von Conde
gleichfals dahin / und nahme bcr Koͤnig fcn Loſament auff dem Stadt⸗
hauß / unb muſterte noch ſelbigen Tag die Guarniſon daſelbſt / vou
dannen that Se. Majeſt. mit dem Dauphin einen Ritt nach Aire / alwo
Sie unter Loͤſung deß Geſchuͤtzes / ben Veſtungs⸗Bau beſichtiget;
und nachgehends bie Regimenter Koͤnigsmarck / Vivons, Villiroy,
Quercy, Lumbre und de Roſos gemuſtert. Deß andern Tago kame
Ce, Majeſt.wieder auff Ipern / alwo Sie deß Abends / mit der Koͤni⸗
gin / und dem gantzen Hoff / auff dem Stadthauß Mahlzeit gehalten / da⸗
hin eine groſſe Menge Volcks kommen / dieſelbe eſſen zu (cen.
Und ſo fort Denre3. Morgens gegenio. Uhr / gieng Se. Maſeſt. von dannen
nach Dor⸗ wiederab und reyſete nach Dornyck / und von dangen nad) Valencien /
nyck unb woſelbſt beyde Majeſtaͤten / und bic gantze Durchleuchtige Geſelſchafft
Valenclen mit allcrerdencklichen Ehre / durch die reaicrenbe Gollegicn unter £du»
tung der Glocken / und Gluͤckwuͤnſchung deß Volcks empfangen / unb.
durch drey Ehren⸗Pforten / unb andere Triumph⸗Boͤgen / vermiitdfl
einer herꝛlichen Muſic begleitet / unb ſelbigen Abend (cbr herrlich / unter
Anſchauung eines Feuerwercks / welches über vier taufenb Patacono
gekoſtet / tractirt worden. Woſeibſt wir Sieimmittelſt laſſen unb uno
hinuͤber ca: Spanien begeben wollen. |
Daͤniſcher Von daunen aber nichts ſonderliches zu berichten vorfaͤllet / weil
Geſandter ifi Kriegs⸗Sachon nicht viel wichtiges obhanden tar / auſſer daß fic zu
wird hoch be· Madrit bey dem Daͤniſchen Abgefandten ein wichtiger Diebſtal zuge⸗
ſtohlen. tragen / bey welchem ſich das geſtohlene Guth an Jubelen / und andern
Koſtbarkeiten auff 202000, Thir. betrug. Die Diebe waren ſchon im
Werck begriffen / bic Diamanten auß dem G^oto zubrechen / 3 |
euthe
S
EVROPAEUM. "P
ence unter fih zu theilen fic wurdeu aber ertappet / unb ine Gefang⸗ Anne 1580.
uüs gebracht. Dieſe Diebe (inb durch bic Cammermagd darzu pcc. Junius
fuadirc unb angereitzet worden / welche ihrem Stieffbruder / ſo in deß
fpringmoon arma Dienſten / die erſte Anleitung darzu gegeben. Wie
biefer ine Gefaͤngnuͤs gebracht / at er ſich etliche Stiche in die rug. *
gegeben / unb ſich alfo ſelbſt ermorden wollen / welches abex noch vers
wehret worden / unb bediente er die Stallmeiſter Charge bey dem prim
. &mvon Parma. Einer von ſeinen Cameraden war mn Spanier / Det
andere aber cin Goldſchmied von Bordeauxr / welche alles außgeſagt /
und bekennet. Deß Unter⸗Stallmeiſters Frau / fo gleichfals zu dicſem
Diebſtahl geholffen / war in ein Convent gerathen / unb alfo davon
kommen: Derer Lohn würde gar ſchlecht geweſen ſeyn / wofern ſie
nicht alles wieder zu geben gehabt haͤtten. Es hat aber der Hr. Ambaſ⸗
ſadeur dieſen Dieben auß guten Hertzen verziehen / und die Straff der
Cammermagd vorbehalten. |
Sonſten befande fich ein Ambaſſadeur von ben Schweitzeriſchen Ss m |
Cantone alda / welcher den Koͤnig wegen deß Beylagers complimen wird wegen
tirt. Ingleichen fangte cin Engliſcher Currirer an / welcher die Ratilica. deß oz
tionder Defenfiv Alliantz , ſo zwiſchen ſelbigem Koͤnig / unbbicfir 97$ 07778
Tron geſchloſſen worden / mitgebracht / und iſt ſelbiger den 24. dieſes / ——
Rachmittag wiederumb abgefertiget / auch mit cic Verehrung von
dreyhundert Piſtoletten regalirt worden. | mentir."
: ‚Drieffe von Barcelona / allwo deß Hertzogs von Trieſtes Gale⸗ Santé
sa lagen / meldeten / daß ſechs Frantzoͤſiſche Kriegs⸗ Schiffe / und funff⸗ —5 e
Ada Galeren / im Geſicht ſelbiger Stadt kommen / welche praetendit Lo, dier on
Bdrten qum erſten von derſelben begruͤſſet zu werden: Weinn abcr ſelbi⸗ der & tabr
gzer Haven mit Ketten verwahret / unbalfo ben Eingang der Brander Barcelona
dadurch verhuͤtet / haͤtten ſich ſelbige nach Cadaques begeben. begruͤſſet qu
Dexn 5.dieſes hielte der Kayſerl. Ambaſſadeur / Hr. Marquis dc werden.
Grana, feinen offentlichen Einzug / beywelchem cr (ic) in Spaniſchen Kayſerl. Am
Habit przíenrirse/unb bas guͤdene Vließ auff ſeiner Sciten hangen —
PHatte. Als ouch oer Frantzoͤſiſche Ambaſſadeur in cinem Memorial brit s ,
bic Cedirung des Burgundiſchen Tituls in dem Staats⸗ Xatbpros sacre
ponirt, hatte erbarauff einc abſchlägige dort bekommen.
. . — tn |
43fta ba Sim ^
'
H
*
: iti DIANRtIUM- — . m:aünfée
&nno 1680, Italien belangend / fotourbeber Pabſt / afeerín bae Quirinat
Julius — fommcn/ von einigen ſeiner vertrauteften Catbindlen complimentirc,
oed unb durch die beweglichſte Worte / bic ſie nur erdencken kunten / efus
Pomotion, et/bicb«t gangen Chriſtenheit / unb andy bcr Stadt Rom fo nothige
— beGarbini, und hoͤchſt⸗ zutraͤgliche Cardinals Promotion vorzunehmen. Es far
le vorzunch⸗ ben aber Se. Heiligkeit denenſelben mit lachendem Munde geantwor⸗
mo. — 0 (66 Es naͤhme ihm wunder / daß fic ſo hart darauff druͤngen / zumahln
«e fuͤr fic ja beſſer waͤre / daß ſolche Promotion nicht geſchehe; San fe
weniger Cardmaͤle / je ber und leichter fit gu bo Paͤbſt. Wuͤrde kommen
koͤnten; dahingegen die groſſe Anzaht nur einander im Wege waͤre.
Koͤnig in Deniz dieſes / kame cin Expreſſer vom Frantzoͤſiſchen Hoff mit
Franckreich Schreiben von ſelbigem Koͤnig an den Pabſt / welche Sr. Heil. alsbaſd⸗
, fémibtot durch den Frantzoͤſiſehen Bottſchaffter uͤbergeben wurden; worinnen
den Pabſt. der Koͤnig fich aar hoͤchlich bey bem Pabſt entſchuldigte / unb ihn er⸗
fuchte / ihm nicht mehr su ſchreiben / mit Bitte / Se. Majeſt. für ent⸗
ſchuldiget zu halten / bag Sie ſein Schreiben micht eher beantwortet.
&yanntocil ce eine Sache von Wichtigkeit / muͤſte er ſoſche vorher von
, feinen Miniſtris unterſuchen lafſen. Gr haͤtte indeſſen ben Cardinal
d'Efttée außerfehen / Vorhabens / ſolchen nach Rom gu ſenden / die Sa⸗
chen an ſelbigem Hofe außzumachen. Naun ſchirne es zwar / ald ob der
Pabſt durch dieſe Hoͤfflich keit in etwas befricdiget worden / jedoch hiel⸗
te man es fuͤr eine Frantzoͤſiſche Klugheit / den Handrl nut in. bie Harre
zu ſpielen. Derowegen fehlete es an ſolchen Leuthen / bie germ in truͤben
Waſſer fiſchen / gar nicht / welche dem Pabſt widerriethen / daß er obbe⸗
ſagten Currier nicht (o bald abfertigen / ſondern eine Zeitlang auffhalten
fette... Unterdeſſen ob (cfyon einige auff den Eardmal d' Eſtrec, wel⸗
cher / toic gedacht / zu dieſem grofſen Werck ernennet worden / groſſe
Hoffnung machten / ſo waren doch andere / denen die hitzige unb jaͤhzor⸗
nige Natur bicfce Cardinals bekant war / die (icf nit unbillig beſorgeten /
daß er Del ins Feuer gieſſen / und / an ſtatt daſſelde zu daͤmpffen / ſolches
aur mehr Brennen machen maͤchte. Ja ce lieſſe Franckreich feine ſchlech⸗
tc Inchnation zu friedlichen Tractaten ſelbſt blicken / indem der Koͤnig
durch einen andern Eurrier feinem Geſandten Befehlertheilte / er /
^ [ofatb
(él. —— | EUROPAUM, 3
fe bolo bar Pabſ felura Inurnuncium von yuan ebforbermnibbe ; Anao 169»,
Aeichfato ven Jura werrepfen ſeice. | Julius)
| mitte ſchrich achacpa Catínot d' Fſtræc Te. an ben Cardinal
Pabſt / inmetchem CDairff er die groſſt SGoltberen / fo ver tdaiaibm/ d Eds
unb (dun Hauß erwie ſen / [cor weitiaͤufftig anplbrete / er preiſete fers fdimibit ap
ner ſcinen Koͤnig und deſſen Victorien / mit Anfuͤhrung / was cr Paris; den Deb.
nen bc Kirchen zum beſten geihan / und daß Can der Groſſe bals van
ihm wuͤrde übertroffen werden Andern Theils machte er auch das
Lob deß frommen Vatters ſehr groß / und ſagte: daß er ein anderr
Gregorius ſey / jedoch micht begreiffen koͤnte / warum man an cime fo
groſſen Monarchenmit (o außgedruckter Bedrohung geſchrieben / da
man doch bie allerhoͤfflichſte unb freundlichſte Woree gegen thn hätte
gebrauchen ſollen. E mE
Hierauͤber erzuͤrnete fid) ber Pabſt dermaſſen / bap er vie Naͤchte Pabſt iſt mie
ſchlaffloß zubrachte / auct) deſſentwegen gar ſchwach und verfallen der Francreich
Proceſſion am Feſt Corporis Chriſti beywohnte. Es verdroſſe ihn nit zufrie⸗
em meiſten / wos der Koͤnig ín Franckreich wider den Roͤmiſchẽ Stuel / den.
ſonderlich was Cardinaͤle unb Biſchoͤffe antraff / vornahme / und ſich
anmaſſete / Biſchoͤffe ſeines Gefallens / ſonderlich in denen neu erober⸗
ten Orthen zuſctzen unb fic auff cin zukommendes Rechtberieff / wl
«von Pabſt Clemente X. ſolche Erlaubnuͤs erhalten; darwider ſich
aber der Pabſt gewaltig ſetzte.
Mit bem Frauenzimmer verderbete ers ingleichen. Dann eines eig;
Theils wolte er nicht mehr geſtatten / daß das Weibsvolck durch bic mit ſtreng ataen
vielen Saͤulen beſetzte Gaͤnge / nach dem Vatican zugehen durfften. bas Frauen-
Nechſt dieſem ließ er auch ernſtlich verbiethen / die Außſchnitte der Ober⸗ Hmmer.
kleider uͤber einen ſo weiten Circul zu machen: Derowegen bant als
einige vomehme unb ſchoͤne Damen ín einer Mieth⸗Kutſchen ſpatzie⸗
ren ſahren wollen / wurden ſie von ben Sbirren auff der Straſſen ange⸗
halten / und gefangen genommen / weil ſie wider deß Pabſts Verbott
ihre Bruͤſte zu weit entbloͤſſet getragen; welchen Mißfallen er auch
Aber das Conterfait der Gemahlin deß Dauphins bezeugete. Dann ob
er tool anfaͤnglich ſolches gelobet / fief er ſich doch hernach ſelbiges / umb
ebender Urſach willen / entgegen ſeyn ue ber Schneider sut |
I n ij chnitt
E DIAKIUM . — Sullae
Anno 1650, ſcheutt deß Buſens / mit der Scheren zu tieff gefahren: Wortber aber
bic rangofcu parig pe aen edi fife —
ta bic Stuͤcke ihrer vollkommenen Fregheit rechneten.
¶Neapols cf Zu Neapolis gienge co mit der Kriego⸗Ruſtung ſcharff her / unb
—JJ flat wurden die Werbungen ſtarck getrichen / und das Volck in denen See⸗
—— ————⏑—⏑———— Femd vor der Thuͤr waͤre; ja
— gat Haͤuſer / damit in den Werbungen unb Zuruſtun⸗
ga kein Geldmangel erſcheinen moͤchte. Nichts deſtoweniger aab
ber Koͤnig Befehl / gegen alle ankommende Frantzoͤſtſche Schiffe ſich
freundlich zu bezeugen / damit kein Anlaß / ſo viel ſichs leiden laſſen wol⸗
tc / zur Feindſeligkeit gegeben wuͤrde. Derowegen muſte man / aug
Befehl deß Vice Roy, den Frantzoͤſiſchen Commendanten uͤber ficben
Kriegs⸗Schiffe / und zween Brenner complimentiren / und mit Er⸗
friſchungen beſchencken. Man ließ ihm auch Handlung mit aller Hoͤff⸗
lichkeit zu / und vergoͤnnete ihm allce cingufauffen / was ſelbige Schiffe
vonnoͤthen hatten / obgleich zuvorher durch gantz Neapolis alle Frantzoͤ⸗
ſiſche Wahren / umbocj groſſen Exceſſes willen / alle Frantoͤfiſche
Moden bep hoher Straff verbotten worden.
Or. Galeotia Im übrigen funden fict unterſchiedliche oom Adel / fo von dem
fib. Viſitatore Catuci unterſuchet und verfolget worden / in ber Stadt wie⸗
der ein / maſſen dannder Herr Galcotta und der Rath Don Petro Cors
tee / von welchen bcr Erſte nach Baya -/ unb ber abcr nad Coftd à
Mare relegitt geweſen / auch wieder zuruͤck kemmmen. Es iſt abet
beſagter Herr Galcotta meht fang hernach im ſeinem Luſthauß / cinige
Meilen von Neapolis / von einer / wie es geſchienen / geringen Kranck⸗
prit angeſtoſſen wordetn; Als er abcr etwas Artzney gebrauche / hat er
ſolche mit überaie groſſer Bewegung wieder von fid) geworffen / unb
gleich / in Gegenwart (einer Frauen den Geiſt auffgegeben / woruͤber
die gangc Stadt febr betruͤbet war / weun er ſich ihrer / al cim Vatter /
jederzeit angenommen. Es Bat auch ber Vilitator Catuli ſo gar die⸗
fen Fall eipfunden / und deßhalben in zweyen Tagen keine Audient
geben wollen er Vice Xy batte bcr Wittib / und deſſen Omterlaſ⸗
ſenen zu Troſt / ſeinen zweten Sebn zum Aichter der Vicaris an ſeine
flau ernennet.
te | .8mifen
Geſchichet. EUROPE M, ils 4
Gift Savoyen / und bem Meylaͤndiſchen Stade erdugeit Anno 168v.
fich umb diefe Zeit einige Siffaestíon / geſtalten dann die Herren Du Julius, —
putirten / welche oot am Hertzog geſandt worden / die Graͤntzſchei⸗ —
burg mit beſagtem Stado abzuthun / unverrichter Sachen wieder zu⸗ som uñ dem
ruck kommen ſind / weiche aber Ordre hinterlaſſen / wofern die oon Meylandiß
Milan etwas vornehmen ſolten / ſolches mit Gewalt abzukehren. Stado wegen
Als attt su Turin der Graff della Marra ſich in einem Trag⸗ der rint
Seſſel nach der Kirche tragen laſſen wollen / die Meſſe jubóren / ſchoß ſcheidung.
ein unchelich er Sohn deß Grafen von Lecco auff ihn / umb ihme den Graff vn
Reſt zu geben. Als aber die Traͤger ſolches merckten / liefſen ſie den Marta wird
Stuhl fincken / alfo daß er ſonder Gefahr nur cin wenig om Vorhaupt mbcoctifd
bleſſut / nichts deſtoweniger ſind die Pforten geſchloſſen worden / om angegriffen.
Thaͤter qu ergreifen. 0 J
ZZi Genua wolte man ein Feuerwerck anzuͤnden / welches aber ——
sat ſchiecht abgelauffen / in dem ber Brand in die Racketen gerathen aa e
und allerhand Holhwerck deſſelben zugleich tiit einander verbrennet
/worůber ber Urheber deſſelben oup Unvillen kranck worden / und der
euerwercker / auß Furcht der Straffe / davon gelauffen iſt.
Qu Venedig wurde / weiln bic Zeitungen / die man von Graͤt Venedig it
wegen der anſteckcaden Seuch hatte / je lánger je weiter fic außbreitete / dl forgfll
bic CDorforae fo in beralcichen Belegenhen acbrducblicb / alcícbfate Se r9
verdoppelt / alſo daß einer / ber über ein gewiſſes Stacket / fo auff dem
Gebuͤrg ſtunde / geſtie gen war / deſſentwegen gefangen / umb folgends zu
Utino arquebufirt / auch andere drey / ſo auch aug Carnthen kommen /
und gleicher geſtalt durch verbottene Wege hindurch zu kommen ge⸗
trachtet / gefaͤnglich eingezogen worden. Weßwegen auch der ju Er⸗
haltung der Geſundheit verordnete Magiſtrat neue Befehl an die Fron⸗
iere gegen Teutſchland geſchickt / niemand ohne Quarantaine /
und gnugſahme Fede einzulaſſen / und damit ſolches deſto ge⸗
nauer in Obacht genommen werden moͤchte/ iſt an. jeden (pog
einer vom Venetianiſchen Adel gefallot / auch einige Cavallerie nach
Iſtria commandirt worden / die Paͤſſe deſto beſſer in acht zu neh⸗
.. wo damit emand vondenen ifc Orten fid) einſchleiche. 3
F— J nij
| $6 — DIARIUM Venetiauiſche ub
&nne 16Bo. fibeucb amt Perſonen banniſurworden / umb daß fie chre Aemter
Julius. Aübel venwaltet / unter tenen zween Noblen waren / denen man darbey den
Adel genommen / und denen Banditen Enad verſprochen / die einen von
dieſen in ber Juſtitz Haͤnde lieffern wůrden.
Quéiebmnd — 0 lod dem auch bic ben beu ath ber gener bauen frep geiprv
nes Haupt⸗ chenen | amb ledig crfammteg Banditen / beftimmte babe) geruckt/
Banditen. als haben einige derſelben das Veni de ipn auffericact worden / bercits
! auffgebracht / uuter denen ein vornchmer Haupt⸗Bandit der Republic
angebotten / wann ihm (cine Freyheit wieder gegeben wuͤrde | die achtzig
tauſend Ducaten / ſo er bey Cecca / und andern Orthen entfrebdet / im
bic gemeine Caſſa zu lieffern / welches auc ar geurenumen / und dem
Sary in Handengeſtellet worden / die Approbation daruͤber nondem
Senat einzuholen.
Hettzeg von H ingegen iſt der Hertzog von Mantua lle er mit einer eintzigen
Mantua Caroſſen / nebſt zweyen Laqueyen / anb einem Edelmann voy
wird oon den nach (ciner Reſtdentz zuruͤck reyſen wollen / anterwegs vanciner groſſen
Banditen Anzahl Banditen angefallen / und zu Erlegung ſtebentzig Ouplonen
angegriffen. angeſtrenget worden. Als er abcr auff dem Weg nad) Mantua funff⸗
tzig von ſeiner Leib⸗GBuarde angetroffen / hat er ihnen ſolche nach gt»
ſchickt / da dann dieſelbe vier davon in dem Venetianiſchen Gebiet er⸗
tappet / und in gefaͤngliche Hafft gebracht haben.
Niderlag ber Sonſten brachten Schiffe ſo enf $eoantcfommen/okc Confz-
dat m, mation von ber groſſen Niderlagder Tartarn durch bic Moſcowitex /
worvondie Llmbfldubc alſserzehlet wurden. Cie Moſcawitiſch⸗ A⸗
vantgarde / beſtehende in acht tauſend Maun / attaquirte das ſeht con-
ſiderable £aget ber Tarearn / woorübcr fic ín ein hefftiges Gefecht ato
rathen. Als aber die Moſcowiter unterdeſſen immer verſtaͤrcet wor⸗
ben / haben fie ſich endlich folchee Lagers bemeiſtere / unb ois Gaston
mit einer ſehr groſſen Niderlag in die Frucht geſchlagen / und eine groſſe
d Ainiapseriebe gefangenescagefübret ^.
! on Conſtantinopel vernahme man / daß baſelbſe groſſe Ireuden⸗
Diei aug Zeichen geſchehen / und daß eine von deß Sultans vornanbean Concu⸗
famine. bine eine Tochter gebohren / und baf man zugleich daſelbſt die Zeitung
| publicir ; ale hatien bie Moſcowiler in eine mit bur Tauͤrckiſchen Ar⸗
| me
- ' , -
P mu . - lg
—
^U
CUOlied'ije Geſchichec EUROPAJFUM. atr
"antc gehaltenen Schlacht / etlich taufenb Mann / ſo wol tobt / als aefag: Anne 6
gen veriohren. Edo waͤre (onft ein Moſcowitiſcher Geſandter allda Julins.
angelangt / neue Friedens⸗Vorſchlaͤge zuchun. ie Janitſcharen
waͤren bezahit / nnd nach ber Armee / deßgleichen ſechtig Galeeren nach
bem ſchwartzen Meer geſchickt worden. Mit eben ſelbigen Brieffe
vernahme man auch / daß der Venettaniſche Geſandte nunmehr bey de⸗ |
nai Türckiſchen Miniſtris motangefeben erbe, Ser Tarter⸗ Cham
ſepe geſtorben / und habe der Groß⸗Tuͤrck deſſelben aͤlteſten Sohn / der
zu Rhodis / afe Geiſſel / wegen ſeines Vatters auffgehalten wor⸗
den | nach Grim geſchickt / umb Poſſeſſion ſelbiger Laͤnder zu neh⸗
a.
Von Cafoí fatte man Nachricht / bag in ſelbiger Gegend zwey
Tuͤrckiſche Galeeren ſich auffhielten / welche ſieben / beydes Genueſi⸗
ſche / als Corſiſche Barquen genommen / von denen vier Chaloupen
mit Volck zu Calvi angelanget/ unb haben die Tuͤrcken alle dieſe Bar⸗
quen ín Grund gebohret / auſfſer einer mit welcher (ic Oſtwerts geſe⸗
gelt. Ingleichen war von St. Remo eine Barque ankommen / mit.
VWericht / daß den Tag vor ihrer Ankunfft zu beſagtem St. Remo zwo
Tuͤrckiſche Galeeren in der Inful Eris ans Land geſetzet / woſelbſt fie
ſonder Zweifel groſſen Schadenthun mürben.
Schließlich / damit wir auch dieſem Monat ſein Recht thun / ſo Frantzoſen
iſt noch etwas Weniges von den Sonderbahren Geſchichten zu mel⸗ fordern bas*
den / da dann zuvorderſt von der Frantzoſen fernerm Beginnen in der Schloß O⸗
Chur ·Pfaltz zu berithten vorkommt/daß Freytags ven 2. dieſes / Mor⸗ berſtein auff⸗
s unb. Uhr / gantz unvermuthet dreyhundert Pferd Frantzoͤſiſcher
euter und Dragoner / unterm Commando eines Obriſt⸗ Lieutenants
su Oberſtein angelanget / eae Schloß daſelbſt auffgefordert / und be⸗
gehrt / daß die Unterthanen dem Koͤnig huldigen ſolten. Nachdem
aber der darauff gelegene Bediente umb etliche Stunden dilarion unb
Auffſchub gebetten / bif er ſolches an ſeine Herrſchafft berichtet / unb:
Ordre daruͤber eingeholet / haben die Frantzoſen / deſſen unerwartet / das
Schloß beſtiegen / und fich deſſelben ohne einigen Widerſtand bemaͤch⸗
tiget / and funfftzig Reuter hinauff geleget / in deſſen aber nach 5 :
"T DIARIUM . — 4eitater
Anno 1600. veick geſchickt / umh ſelbiges Schloß bamit ju beſezßen. Den Sonna⸗
ulius. bend darauff / hat der commandirende Obriſt⸗Lieutenaut / Comte de
Teſſe gleichfals funfféia Pferde im Flecken unterm Schloß liegen laf⸗
ſen / mit den uͤbrigen Reutern und Oragonern fortmarchiret / unb ſich
vernehmen laſſen / tic er Ordre babe / nicht allein Oberſtein / ſondern
auch Callenfelß / Krumbach / Ebernburg unb Creutzenach wegzuneh⸗
met Beſagte Frantzoͤſiſche Voͤlcker / ſo deß Fleckens / unb Schloſ⸗
ſes Oberſtein ſich bemaͤchtiget / haben gantz keine Urſach ſolcher Feind⸗
ſeligkeit eingewendet / ſondern ſich / nach dem drey Tage zuvor von cetzli⸗
chen Frantzoͤſiſchen Bedienten eine Citation daſelbſt angeſchlagen / und
bic Herrſchafft innerhalb Monats⸗Friſt nach Metz su erſcheinen citirt
worden / drey Tage / unerwartet deß gegebenen Termins / gedachten
Orts bemächtiget.
Hiernaͤchſt begehrte mehrbeſagter Frantzoͤſiſche Obriſt Lieute⸗
nant an deß Amts Kirchberg gehoͤrige Pfleg Hottenbach / daß ſelbige zu
Unterhaltung ſeiner Trouppen / bey Vermeydung Pluͤnderung und
Brands / contribuiren ſolten. Worauff oic Unterthanen einige dahin
geſchickt / umb deſſen Forderung zu vernehmen / welche ſich auff zehen
Cd Haber / ſechs Huͤner / hundert Eyer / und anderthalb Maas But⸗
ter fuͤr dißmal erſtreckt / ſo auch bie Unterthauen noch ſelbigen Tag bas
benlieffern muͤſſen. Nicht weniger unterſtunden ſich die Frantzoͤſiſche
Jaͤger auß der Guarniſon Homburg in der Kuͤbelberger Gerichts⸗
Waldungen taͤglich zu puͤrſchen / unb noch darzu bic Unterthanen zu
Heimfũhrung deß Wildprets ju zwingen: Und obwol oer Landſchrei⸗
bcr zu Lautern dem Commendanten daſelbſt / Montt. la Gardette hier⸗
unter zugeſchrieben / unb ſolches cinzuſtellen erſuchet / Bat jedoch der ſel⸗
be gleich darauff noch ein Wild faͤllen / dem Schuldheiſſen vor die
Thuͤr legen / undihme bedeuten laſſen / et ſolte es alſobald auff Hom⸗
burg fortſchaffen / oder gewaͤrtig ſeyn / daß er mit Gewalt dazu ſolte ge⸗
bracht werden; auch wolte er fich) der Jagd nicht enthalten / er ſeye dann
Derſelben von ſeinem Koͤnig deſſen expreſſe befelche.
Begehꝛen an In Bergzabern hat man dem Magiſtrat daſelbſt / bey abgenom⸗
Bergiabern. mener Frantzoͤſiſcher Huldigung bedeutet / es werde alles in dem Stand /
wie es jetzo ift / bleiben / außgenommen / daß i. ſie in dem Kuchen Se
007 | ctt
i
eddie. EUROPAUM. zoo |
hett / an fiat Kapferl. Moſeß. für ben KRonig 1n Franckreich unb (etam ^no Yo.
für ihre Herren bitten; 2. Alle Leibeigenſchafft auffacboben ſeyn; 5. Juiu. —.—
«Die Appcllaiones ati bae Koͤnigl. Parlament gerichtet werden⸗
4. Wegm der Frohndienſte anderwertige Berordnung geſchehen / und
5. Die Bedienten vier Wochen Scit haben ſolten / ſich zu afldren, eb fic
bem Koͤnig bcn Eyd ber Treue leiſten wolten. Welche fuͤnff Puncten
auch der · Guttenbergiſchen Gemein vorgehalten worden. |
Nach dem ſonſten Ihr Churfaͤrſti. Durchl 3u Pfaltz aͤber denje⸗ Com̃endam
nigen Lieutenant / ſo auff Falckenburg commandirt, wie auch ben dar⸗ auf Falcken⸗
: euff gelegenen Sergianten / wegen geſchwinder / und unverantwortli⸗ burg wird
ther Ubergab ſelbigen Schioſſes an bie Frantzoſen / formlich riego; lecollitt.
Recht baltentaffen / iſt gedachter Lieutenant dahin condemnir wor⸗
ban / daß ihme durch den Schatffrichter der Degen vor den Fuͤſſen zer⸗
brochen / er offentlich sum Schelmen gemacht / und darauff mit dem
Schwerd gerichtet werden ſolte. Der Sergiant aber ward durch glei⸗ —
d Stimmen zum Strang verdammet; darauff auch Montags / den
5. dieſes / bas Urtheil anbem Lieutenant gedachter maſſen in ber Ve⸗
ſtung Fricdrichsburg excquircber Sergiant aber / auff Ihr. Churf.
Durchl. gnaͤdigſte Milderung / arquebuſirt tworden.
Zu Regenſpurgwurde immitteig / wegen der Muͤntz⸗ p roba. da m
tion mit groffcm Eyfer fortacfabren / umb damit einmal jum Schluß ae pure:
zu gelangen / geſtalten dann derſelbe bereits Aber einige Puncten ergaro cosa.
gen / daß alle Sorten ohne Unterſcheid annoch vier Wochen / aà daod
deß ſchlieſſenden Muͤntz⸗Xeceß in ihrem voͤlligen Valcur paſſiren / nach
WVeiflieſſung dercen aber / die im letztern Nuͤrnbergiſchen Muͤntz⸗Reccß
und Edict benennete acht Sorten / und was ſeithero noch weiters cin⸗
kommen / verruffen / denen Muͤngz⸗Staͤnden uͤberbracht / unb von de⸗
nenſelben / umb Den annoch su vergleichen ſtehenden Tax zum vermuͤn⸗
tzen eingeloͤſet werden ſolte. Dic brigen Sorten ſolten nach obbe⸗
meldten vier Wochen auff gleichfals ju benennen ſtehenden Valeur per:
unter geſetzet / und in ſolcher reducirender Valuta, itt Handel unb Wan⸗
be länger nicht / als den naͤchſtkuͤnfftigen genommen / unb ſo dann
gleichfals verruffen / unb von denen Muůns⸗Staͤnden nach Reg ww
Aſter The. Do ſpurs /
i |^ DIARIUM Sonders are
ione: 1680. (oua / unb ſonſt urgendowo gebracht / und sum ebenmaͤſſigen Ver⸗
S Julius muͤntzen gegen den reducirenbeg Valeur ſollen eingewechſelt wer⸗
den. B * E |
Ingleichen lieſfen Ihr. Churfuͤrſti. Durch. von Brandenburg
nachfolgendes Muͤntz⸗ Mandat publiciren:
Marggraff a Brandenburg / deß Heil. Roͤm.
Rerichs Ertz⸗Caͤmmerer und Churfurſt / ꝛtc. Thun
kund / hiemit Unſern Land⸗Droſten / Droſten / unb uͤbri⸗
gen Bedienten / wie auch denen Eingeſeſſenen Unſerer
Graffſchafft Ravensberg / und ſonſt jedermanniglich /
deme daran gelegen / in Gnaden zuwiſſen. Demnach
Cubo t Friederich Wilhelm vor GOttes Graben -
Cn
Mandat.
auff dem fünaft au Coͤlln am Rhein gehaltenen Muͤntz⸗
Probations⸗Tag / wegen der im Soci Roͤm. Reich ac-
praͤgten doppelten / einfachen / und halben Marckſtuͤcken /
wie auch der unterdeſſen eingeſchliehenen kleiner Scheid⸗
muͤntz halber / von denen fo wol in Unſerm / als andern
deß Nieder Rheiniſchen Weſtphaͤliſchen Frayßes Fuͤr⸗
ſten imb Staͤnden Nahmen / darzu verordneten Ge⸗
vollmaͤchtigten Raͤthen und Gewalthabern / zu deſto
beſſerer Obſervirung der nachbarlichen Correſpondentz
unb Befoͤrderung ber Kommercier / ein gewiſſer Schlu
gemacht worden / daß Wir ſolchen info weit ratiſtrirt⸗
unb veſt geſtellet baberi; Geſtalten nach dieſem Unſere
Warckſtuůcke ohne Unterſcheid / ingleichen ber geſambten
Churfurſten / bie Pfaltz⸗ Neuburgiſche / Sirftf. Braun
chweigiſche / Luͤneburgiſche / Oßnabruͤckiſche / Munſte⸗
che / Paderborniſche / Graͤffliche Lippiſche / Stadt
20 8t
EUROPJEUM.
edinin. un Br a 3 - EM - ]
—66 emiſche unb Embdiſche / fo dann die o ces
ediſche und Daͤmſche / nnb zwar bie dop⸗
pelte fur⸗ai. Groſchen / bic einfache für zehen Groſchen /
ſechs Pfenning / bie halben Rarckſtucke aber /für funff
chen / z. Pf. leicht / empfangen uno außgegeben wer⸗
den ſollen: Alle uͤbrige / auſſer obbemeldten Speciftcir·
ten / von einem / oder anderm Gepraͤge / und in Unſerer
Graffſchafft befindliche Sorten ſollen hiemit / und in
Krafft dieſes / auff ſechs um Thaler abgewuͤrdigetſeyn /
un bie doppelte hoͤher nicht ale zu zwantzig Marien —
Groſchen / die einfache zu zehen / und bie balbeaufünff
Groſchen außgegeben werden. Wegen ber eingeſchli⸗
enen Scheidemuntz haben Wirgleichfals zu verordneu
aut befunben / daß bie in Unſerm Fuͤrſtenthumb
Minden / unb ber Graffſchafft Ravensberggepraͤgte
Sorten / ohne Unterſcheid/ ſie ſeyen Silbern / oder
Kupffern; Ingleichen die Fuͤrſtl. Braunſchweigiſche⸗
Luͤneburgiſche/ Oßnabruͤckiſche/ Paderborniſche / Graͤß.
Lippiſche/ unb Stadt Bremiſche / ſo viel derer bißhero
ter Silber gepraͤget worden / unb guͤltig geweſen / im
vorigem valor bleiben / die aber / ſo hierunter nicht be⸗
griffen ſeyn / von nun verruffen / und fuͤr unguͤltig gehal⸗
ten werden ſollen. Tino damit dieſe / zu Unſerer Lande
beſtem gereichende Devalvation / keine Umſchmeltzung /
und ſchaͤdliche Hecken · Muͤntze nach fid) ziehen / oder
ſonſt damit Gewinn / ober Gewerb damit zutreiben An⸗
| [ag geben móge ; Als wiederholen Wir bte in. Unſerm
Oo ij vori⸗
222 OPEARIUM Sonderbare
vorigen Placat dieſerhalb ergangene gnaͤdigſte Perord⸗
PUOcwung / unb befehlen nochmabls —— * und
Beamten / jedes Orts hiemit ernſtlich / dahin acht zu
haben / daß die Contravenienten weß Standes ee
in gebuhrende Straffe gezogen / und Unſer Intereſſe
darunter beſt · moͤglichſt beobachtet werde. Wie Wir
dann / umb dieſes deſto nachdruͤcklicher zu befordern /
. beme/ fo bie Ubertretter Unſerer Edicten anbringen
wird / einen vierdten Theil ber confifcirenben Gelder
Krafft dieſes stt legen. So geſchehen Koͤlln am ber
Spree / den 18.23. Julii i680, —
gemorial Zugcedachtem Regenſpurg haben Ihr. Durchl. ber fer: fatty
bi Pfaiegra graff von Zweybruͤcken / denen Evaugeliſchen Chur⸗Fuͤrſten unb
fen von Staͤnden aldar anweſenden Raͤthen / Bottſchafften unb Gefandten
Zweybruͤck durch ein Memorial hinterbracht / welcher aefaltber Herr Biſchof von
zu Regen · Megtz in Ihr. Durchl Landen die Kirehen vificirc unb fuͤr die Catholi⸗
ſpurg einge (cbe den Cultum Religionis berum pratendirt habe / deßwegen
gm. Sie beſorgeten / có moͤchte das Abſehen / mo nicht auff cine gaͤntzliche
Enderung bey Religion mitte Zeit / jedoch ein Exercitium ſimulta-
neum, vornemblich aber auff die Geiſtliche Güter gerichtet ſeyn / hin⸗
gegen aber die Proteſtirende Staͤnde / vermoͤg deß Weſtphaͤliſchen
| Sriebms, E3ciafit bois eapite T uriſdictionen eximict.
| worden waͤren / unb in Beſitz deren in iren £anben gelegenen Geiſtli⸗
chen Guͤther confirmirctporbon Pis itur alt e. im
gebetten haben / daß man fib. / obeommune Intereſſe Religionis,
—— btt Sachen Nothdurfft erforderte / nachdrücklich expli-
cire wolle.
rſt in
SRaymüit | n Bapein giengen imber Churfurſtl. Reſidentz; Stade Man⸗
Ne Regie⸗chen nicht wenig Solennitaͤten vor. Dann nachdem am 23.dieſes der
murgan. Chur⸗ Printz an ſeinem Geburts⸗Tag / zugleich auch feine Sina
| 07 Ki
^ »
. " - — — "mo
Seſchichte. | EUROPEUM. / XJ y -
feit erreicht / und die Regierung ongetretten / fo Bieten erſtlich bie Jer, Anno 1680.
ten PP. Jeſuiten ihr heiliges Amt / umb erwuͤnſchtes Wolergehen / unb
Auffnehmen deß gantzen Chur⸗Hauſes / in Beyſein einer groſſen Men⸗
ge Volcks / unter Loͤſung vieler Stuͤcke. Auff bm Abend ward cim
koſthares Feuerwerck gehalten / und in der gantzen Stadt vor allen Fen⸗
ſtern brennende Liechter in gemahlten Laternen / unb allerhand ſchoͤnen
Figuren gezeiget; wobey der Graff von Lobkowitz Kayſerl. Abgeſand⸗
ter / bey ſolchen Freuden / zu Ehren deß neuen Churfuͤrſten / auß einem
ſchoͤnen doppelten Adler / ſo uͤberall mit Deb Lampeln umbhangen war /
weiß urb rochen Wein ſpringen ließ. Der Frantzoͤſiſche Jtefibent
ließ kleine Waͤpplein mit Lilien: der Savopiſche aber / weiſſe Fackeln
außſtecken. So waren auch alba praͤchtige Turmier / ſchoͤne Como⸗
den / undwas zur Ergetzlichkeit su wuͤnſchen / cinen Tag nad bem an⸗
dern zu ſehen. Der Schluß aber aller ſolcher Freuden beſtunde auff
e efte, t / baf ber Churfuͤrſt numoffenttich bic &ap[ert.
ey erkieſet. |
Sonntags den 16 /20. dieſes / Nachmittag zwiſchen 4. unb 5. Chur Raynz
Uhr / langten Sybr. Churfuͤrſti. Gn. zu Mahntz / ven Dero Reyſc oon humt die Hul⸗
Erfurt zu Steinheim an/altoo Selbige ben z9 bic Huldigungempfan⸗ d m
gen / darauff zu Schiffe gegangen / und bif auff Höochſt gefahren / wo⸗ Ze uum
ſelbſt € c Churfuͤrſti. Gn. den zo. gleicher maſſen bie Jyutbigung einge
er b Bernad Sero Repſe ferners wieder nacher Mayntz fort
etzet. - , |
Sonſten ließ Cc Durdilbre Hertzog von Hanover / wegen der Hertoge von
je laͤnger je weiter umb ſich greiffenden Contagion / der reyſenden Perſo⸗ Hanobher
nen halber folgendes Mandat publiciren. üanbottee
Ou GOttes Gnaden / Wir Ernſt Auguſtus Biſchoff $e Seriem
Oßnabruͤck / Hertzog zu Braunſchweig unb ine iub Pu
ürg / x. Fuͤgen biemit Jedermaͤnniglich zu wiſſen: greiffenden
Demnach Wir uͤber die am 6. hujus publicirte Verordnung Tontagion.
der leyder immer mehr und mehr ſich außbreitenden / und naͤ⸗
hernde Peſt⸗Seuche halber / ſo Wir hiemit nochmalen wieder⸗
hohlen / erneuern / und beſtaͤtigen / zu dto mepret Verhuͤng
o dj alles
/
* |ODIARIUM — ——- Coeur.
Anse ito alles beſorglichen Unterſchleiffs für gut und nótpigbefunben/
Julius.
"unb £anbcauff gewiſſe Maas zu be
daß im Fa | |
Landes zuruͤck kommender Gínbeimifd)er / ohne dergleichen
eit waͤhrender unb anhaltender (otbaner Gefahr / die Ein⸗
komm⸗Betrett⸗ und Durchpaſſirung Unſerer Fuͤrſtenthumb
| breiten / und ſelbige de⸗
nen Mn d bie aug D berCacbfen / und Ober⸗Teutſchland /
inſonderheit aug Ungarn / Boͤhmen / Oeſterreich / und andern
ayſerl. Erblanden kommen / nur an denen alhier benannten
Graͤntz⸗Orten / als Schatzfeld / Rodolffshauſen / Nordheim /
Muͤnden und Hameln zu verſtatten / annebenſt auch / umb
mehrer Auffſicht willen / nebſt dem alda / und ſonſten außgeſetz⸗
ten Wachte / gewiſſe / abſonderlich beeydete Schreiber mit ge⸗
meſſenem Befehl beſtellen zulaſſen / welche auff die ankonmen⸗
de Leuthe und Wahren genaue Acht haben / und denen Durch⸗
paſſirenden / der befagten Unſerer Verordnung von e hujus,
gemaͤß / mit Geſundheits Arteſtatis, daß ſie nemblich innerhalb
14. Tagen an keinem inficirten oder verdaͤchtigen Ort geweſen /
von der Orten Obrigkeiten / daher fie fonimen / verſehen ſind /
ewiſſe gedruckte Paßzettel zu weiterer Fortkommung erthei⸗
len / dieſenige aber / ſo damit nicht verſehen / zuruͤck weiſen ſollen.
So befehlen Wir hiemit allen und jeden / ſo wol Frembden / als
auch Unſern auß Ober⸗Sachſen / Ober⸗Teutſchland / und der
Orten herkommenden Einheimiſchen / und Unterthanen / weß
Standes / Wuͤrden / oder Weſens ſie ſeyn / daß ſie an keinem an⸗
dern als ihrer Reyſe nach / an einem der vorbenannten Orten /
in Unſer Fuͤrſtenthumb unb Lande zu kommen / oder zu paſſi⸗
ren ſich unternehmen / mithin ihnen / zu ihrer eigenen Sicher⸗
heit / und Verhuͤtung ſchwerlicher Ungelegenheit / erwehnte
Paßzettel / welche einem jeden ohne ged mitgetheilet wer⸗
den follen/gebentaffen/ mit der außtruͤcklichen Verwarnung
jemanb / er ſeye ein Frembder / ober auſſerha
Paßzettel in Unſern Landen betretten oder gefunden waͤrde /
wider denſelben mit ernſtlicher / unaußbleiblich agn
r
mif Leib⸗ und Lebens⸗Straff verfahren werden ſoll. Inmaße
-. 99i
— A LL — —
— —M t
-
,
ten / ſo wol ín ben Staͤdten /
A
exta. EUKOPAEUM a£ 007 |
Wir dann Unſern ramen, Befehlshabern / unb Obrigkel⸗Anno 1060.
s auff dem Lande / reſpectivẽ heh Julius.
Verluſt ihrer Dienſten / und anderer ſcharffen Ahndung / hie⸗
mit ernſtlich anbefehlen / bag fiebenen Gaſtwirthen / Krügern /
und Beherbergern durchgehends / nicht allein bey willkuͤhrli⸗
cher harter Straff andeuten / nach Verlauffi4. Tagen / von
dato an zurechnen / ohne Vorzeigung erwehnten Paßzettels /
keine von Eingangs benannten —2*8— Orten fommenbe
Leuthe / es ſeyen Außlaͤnder / oder Unſere eingeborne Untertha⸗
nen und Angehoͤrige / noch auch deren Begehr / und Wahren
auffzunehmen / zu behauſen / und zu beherbergen / ſondern daß
ſie auch auff alle in denen ihnen anvertraueten Aemtern / Ge⸗
richten / und Staͤdten befindliche Frembde genaure Acht baben/
und alle diejenige Außlaͤnder / oder auß der Frembde / nach
Ablauff vorbedeuter Zeit / zuruͤck kommende Einheimiſche / ſo
die Gaſthaͤuſer / Herbergen / und Kruͤge vifire laffen/
bergleichen Doirttel nier haben / fo fort in ſchere Verwuh⸗
a
run un d fft bringen laffen/ tmb davon anbere an Unſern
off Ger
b riederich Anthon Limburg / deme Wir hieruͤber die Ober⸗
Auffſicht in Gnaden anbefohlen / und zu dem Ende genreſſene
Berhaltungs⸗Befehl ertheilet haben / ohngeſaͤumte Nachricht
erſtatten. Wir befehlen / und wollen auch / daßin Unſern
Staͤdten durch die Pfariherrn beſtelte Medicos und Chirurgos,
ingleichen in Unſeru Aemtern / Gerichten / Fleckenund Doͤrf⸗
fern / durch die Pfarrherm / oder Kirchen⸗Bediente / wochentlich⸗
cn Kranckenund Todten⸗Zettul / mit einverleibter Anzeig deß
effenss, woran ſie krancek liegen / oder geſtorben ſeyn / Eyren und
flichten / auch gutem Gewiſſen nach / verfertigen / und jedes
— eit einlieffern von derſelben aber weiter an vor⸗
erwehnten Unſern Hof Gerichts⸗Aſſeſſore umb Auditorc, ohne
Saͤumſaal unb Nachlaͤſſigkeit befoͤrdertwerden / inmaſſen
dann auch Unſere Beamten / Befelchshabere / und Obrigkei⸗
jen / dafern dieſelbe von einem / oder demandern ihnen anter
| au
/Á -
té-Aflefforc, Ober Auditeur unb lieben Getreuen
e
xN
^
196 DIARIUM
Anno 1680. trauten irte Beg Iaupte Nachricht von rige fi erdugenbee
jm. — Krankkheit / ſo GOtt verhuͤten wolle / erhalten ſolten / die Haͤu⸗
ſer / worinnen fid) dergleichen exaͤuget / ſofort ſperren zu laſſen /
ben (b «unb Zugang ſolchen Orts durch Wachten ju verhin⸗
dern / und davoñ ungeſaͤumt zu berich ten haben. Hieran ge
ſchiehet Unſer ernſtlicher Willſ unb Wir ſeynd den Gehorſamb
zu erkennen / und den Ungehorſam zu beſtraffen gemeynet.
Gehen ín Unſererer Reſidentz⸗ Stadt Hanover / Dena. Julii /
1690, . .
Ernſt Auguſtus.
Ingleichen wurde auff Sr. Koͤnigl. Majeſt. in Danemarck and»
digſten Befehl / nachgeſetztes Mandat in Altona offentlid anges
Auonaiſches ſchlagen. | |
porem Ir Buͤrgermeiſter und Rath bec extabt Altona/
unter Ihr. Koͤnigl. Majeſt. un Daͤnemarck· Nor
wegen / in Dero Graffſchaft Pinneberg gelegen /
RR auff einkommenen atleranábiaften Koͤnigl. Be⸗
fehl hiemit jedermaͤnmglich kund; Nachdem leyder be⸗
kandt / wie die Peſtilentzialiſche Contagion und Seuche
in Wien / Prag / Dreßden / unb andern daherum liegen⸗
ben Orthen in Teutſchland / je laͤnger je mehr einreyſſet /
daß mar zu allergehorſambſter Folge jetzt allerhoͤchſt⸗
erwehnten Koͤnigl. Befehls hoͤchſt nothig zu ſeyn ermeſ⸗
ſen / fernerhin ein wachendes Aug zu haben / damit nicht
auch ſothanes Ubel in ifie Stadt / und deren Graͤntzen
einſchleichen moͤge. Wiederhohlen demnach / im Nah⸗
men allerhoͤchſt gedacht Sor. Koͤnigl. Maj. unſers aller⸗
gnaͤdigſten Koͤnigs und Herren / wie obgemeldt / pe
| — dieſes
chẽbeneſſend.
Los
vidc EUROPAEUM. "57
dieſes / unſere dißfals vorher abgelaſſene ernſtliche Be
fehle dahin / daß ſo wol hieſige Buͤrger und Einwoͤhner '
fo Chriſten / als Juden / als aud) Frembde / keinen vonob⸗
erwehnten / und andern inficirten Ort kommenden /
auch ſonſten verdaͤchtige Juden / mit bey fid) habenden
Guͤthern / er ſey aud) wer er wolle / anhero weder zu
Waſſer / nod) zu Lande bringen / alhier in ihre Haͤuſer
auffnehmen / oder beherbergen / ſondern dieſelbe alle
durchgehends von hier ab⸗ und zuruck weiſen follen : Ge⸗
ſtalt dann niemand anders / als ber von einem geſunden/
und von der anſteckenden Seuche der Peſt befreytem
Ortgekommen / und ſolches mit einem beglaubten Ge⸗
ſundheits Brieff / unter der Obrigkeit deß Orts Inſie
gel / daher er gekommen / vorhero bey uns gnugſain dar⸗
gethan und erwieſen habe / alhier zugelaſſen werden
ſoll frembde Juden / und Zigenner aber / aud) alhie nicht
geborne etie / ſie ſeyen and) wer fie wollen unb haben
Geſundheits Brieffe vorzuzeigen / oder nicht / ſollen in
hieſiger Stadt Altona / und dero Graͤntzen durchaus
nicht mehr gedultet werden, Wie dann auch alle und je⸗
de / welche alhie Schweine haben von dato dieſes offe
nen angeſchlagenen Befehls / dieſelbe fant allen oon
ſolchen Schweinen / und deren Koth (ſalv. ven.) herflieſ⸗
ſenden Unffatb/umo ſonſten Faͤulichkeit / von denen Gaſ⸗
ſen abhalten / und ſothane ihre Schweine von dem
Anne 285.
'ul:us.
Pd
Schweinhirten aufferfalb ber Stadt treiber. / aud) -
alfo ton bemfetben Düren faffenfollen / damit dieſe aute -
pr». Stadt /
s nofter Theil. |
298 | | | DIARIUM Sonderbare
—* '55o- Stadt / und Gemeine / von denen auch dahero oͤffters
entſpringenden ang iunden Duͤnſten / unb beſorgenden
Infectionen und Seuchen / bey jetziger Deiffer Sommer⸗
Zeit / durch GOttes Gnade befreyet bleiben móge / mit
dieſer außdrücklichen Verwarnung daß bic Contrave⸗
nienten uno Widerſpenſtige( welche dieſen Befehl nicht
gebuͤhrend beobachten / ſondern in einem und anderm
darwider thun werden) mit hoher willkuͤhrlicher/ auch
nach Beſinden / mit Leib unb Lebens⸗Straff / inſonder
heit die Zigenner mit Abnahm ihrer Pferde / und Guͤther
unaußbleiblich ſollen beleget / oberwehnte bon inficir⸗
ten / oder dißfals verdaͤchtigen Orthen anhero/ entweder
zu Waſſer / oder Lande kommende Guͤther und Bagage
aber ſofort offentlich verbrandt werden. Wornach ſich
ein jeder nicht allein / und vornemblich in aller —
ſtem Reſpect ob allerhoͤchſt beruhrt Ihr. Koͤnigl. SYaieft.
án uns allergnaͤdigſt abgelaſſenen Befehls/ ſondern
auch zu ſein ſelbſt eigenen Conſervation aller ehor⸗
ſambſt zu achten / auff den Ungehorſambs⸗dall aber bie
angedrohete Straff unaußbleiblich zu aemarten hat.
Zu mehrer Urkund haben Wir obgemeldie Buͤrgeret
ſter und Rath unter dieſes offene angeſchlagene Ran—
bat hieſiger groͤſſer Inſigel tvoltoiffentfic) drucken uno
vom verordneten Secretario es unterſchreiben laffen.
So geſchehen in ber Koͤnigl. Stadt Altona/den s. Jui/
Anno 16 80.
Niche
Beſchicher. | EUROPIEUM ^o»
Nicht weniger Bat audy bic Stadt Lubeck wegen ber reyſenden Anno 1685.
Perſonen / Juden unb Ziegeuner nachfolgeude Verordnung gethan / J dius.
And von allen Gangein publiciten laſſen / darinnen Jedermaͤnmglich
. £unbgetban wurde / daß oon dato dieſes Monats an / hinfuͤro uemand /
ber von frembden Orthen auß Teutſchland kommet / in die Stadt Luͤ⸗
beeck | noch auch in dero angehoͤrige Stadt Mollen unb Z ravemünbe
| eingelaſſen werden folle/er fomme bann von cincm geſunden / vonder
bekleibenden Seuche der Peſt / annoch nicbt inflcirtem Orche / unb habe
ſolches mit einem beglaubten Geſund⸗Brieff / unter der Obrigkeit deß
Orths Inſigel / daher er kommt / bey ben Paͤſſen in der Landwehr / wie
auch vor den Thoren der Stadt Lubeck / als auch der Staͤdtlein Moͤl⸗
len und Travemuͤnde / vorhero gnugſam dargethan unb erwieſen ^yus
den und Ziegeuner aber ober Frembde / in der Stadt Lũbeck / undders
SGebieth nicht gebohrne Bettler / ſie ſeyen auch tockcbe ſie wollen / unb
haben Geſundheits⸗Brieffe vorzuzeigẽ / oder nicht / ſollen in bic Stadt /
unbbero Gebieth gar nicht eingelaſſen werden. Inmaſſen dann auch
ein Hochweiſer Rath gar keine Bettler / ober Zigeuner / welche hiebevor
(chon eingeſchlichen / in der Stadt / vor den Thoren / ober ſonſten in der
Landwehr / durchaus nicht mehr gedulten / ſondern dieſelbe verwarnet
haben will / daß fic ſaͤmtlich auß Der Stadt / und dero Landwehr inner⸗
halb acht Tagen gantzlich hinweg machen / unb fich weiter darinnen
mweht finden laſſen ſollen / bey unaußbleiblicher Leibs⸗Straff / auch Ab⸗
nahm der Zigeuner Pferde / und Guͤter. Ingleichen ſollen auch keine
von inficirten / oder dißfals verdächtigen Orthen auß Teurt ſchland / ober
Schleſten fommenbe Kauffmanns. Guͤther / Wahren / dder Bagage /
| in die Stadt Lubeck / oder bero Gebierh / weder ju Waſſer / noch ju Lande
e eingelaſſen / weniger von dero Buͤrgern und Einwohnern angenommen /
| behauſet / ober beherberget werden. |
Was fonften in dieſem Monat fid) an unnatürlichen Zeichen Wunt er atit
| unb Wunderwerckẽ / ungemeinem Donner⸗ und Hagelwetter / Feuers⸗ imme zu
brunſten / und andernbegeben / (o ließ fich am a1.bicfce / im Londen cim Londen geſe⸗
Wunder am Himmel ſchauen / und Pr» P Saͤule oon ME 5e.
| | p e
— — ——
—
;9o | ^ DIARIUM ' . Gsrtbetay.
&nao 1680, Weſt in ber £ufft / mit bell auffgehenden Strahlen als ein Rauch / fo
Julius. auß einem Ofen ſteiget / unterwerts dunckel / oben aber bell / mit weiſſen
Woolcken / ſo ſich nach oem Weſten bewegte / und eine gantze Stunde
betrachten ließ. Nachgehends veraͤnderte ſich das gantze Geſicht in
Geſtalt einer Schlange / und verkroch ſich in die helle Wolcken / wor⸗
auff es wiederum ploͤtzlich verſchwunden. | |
guß Teyſſa Den 2 y verfaͤrbete ſich der Fluß Teyſſa in Oeſterrcich / auff
eerfárbet (i drey bif vier Meilwegs fang gruͤn / blau / und ſchwartz / davon die Fiſche
(member haͤuffig todt gefunden wurden.
Ly Farben. So verwandelte ſich auch ein Teich zu Grimma / einem dem
& did pi Amt Weiſſenfels zuſtehendem Dorff / in weſentliches iut; weichtes
Grp. die Forbe / den Geruch / tu cnblidy Fanle / nb allc bale imtt amde
m Ou, deß Bluts an ſich behiclte. Worbey ſonderlich merckwuͤrdig / daß die⸗
| ſer Teich nur am Tag blutig und roth war / deß Abernds abcr eine gruͤne
Farbe an ſich nahme. |
Donner wet⸗ In Deſterreich gab te am 2.22, qub 23. Julii ſolche Donnae-
ter in Oeſter⸗ meiter / welche nicht allein viel Haͤuſer / ſondern auch neben denen Men⸗
neich. ſchen / eine ziemliche Anzahl an Pferden / Kuͤhen / Schafen / und derglei⸗
chen / auch ſo gar alles Getrayde auff bom Felde aánolids darnieder at
ſchelagen / dergeſtalt / daß / wo ber Strich hergegangen / kein Zweig auff
ben Baͤumen uͤbrig blieben / und ſind durch die unglaubliche Groͤſſe der
gefallenen Steine / die Stoͤrche / Kraͤhen / Raben / Gaͤnſe / unb ſonſt vil: .
anders klein Gefluͤgel in unzaͤhlicher Menge nieder geſchmiſſen / auch
| alle Fenſter in denen Schloͤſſern außgeſchlagen morden.
eim Litii⸗ In dem Luͤttiſchen / bep St. Truyen / ſitlen Hageſſteine / ſo fůnff
ſchen vitre Pfund gewogen / wodurch gleicher Geſtalt das Getraydig im
Felde dermaſſen vendorben / als wann eine groſſe Armee im Lande go
ſtanden / und mit Vorſatz daſſelbe/ biß auff das letzte Korn verheeret.
Alle Fenſter an Kirchen und Haͤuſern wurden ingleichen mit dem Bley
heraus geſchlagen / daß der Glaſer ſeibiges Orts viel zu wenig waren /
$0310) Jahren ſolche wiederumb zu ergaͤntzen.
edeóx — — EUROPEUM - ;er
| In Weſtphalen fien an etfi yen Orihen Hagelſteine von5. 6.7, Anno 1660.
bi 8. fund / wodurch (cor viel Menſchen umbkom̃en / und befchdoiget wA |
worben, Von Vilefeld bif. Hervord ift kein gantzer Halm von Ge⸗ |
trayde / noch cine gane Scheibe in Fenſtern gefunden worden. poat.
Jin ber Nieder⸗Elbe Dat mam bergleichen Ungluͤck ebenmaͤſſig ors der Me⸗
außgeſtanden /baam:o; dieſes / Abends umb 6, Uhr / cin Donner mit der, Eibe
Hagel ín oberwehnter Groͤſſe entſtanden / daß gleichfals Getraydig /
Viche / Fenſter / ja die Ziegel auff oen Daͤchern jaͤmmerlich zerſchlagen
worden. | toos |
diges Ungewitter / daß von zerſchlagenen unb in einander geworffenen
Haͤuſern der Strohm am 20. dito mit groſſen Hoͤttzern dergeſtalt er⸗
fuͤllet wurde / daß man von Abend big fruͤhe umb 3. Uhr gnug su thun
hatte / die rdc fuͤr Ruin zu erhallem
| Uber Haußden fame bae Ungluͤck am zi. dieſes / Abends ge Uno in
ſchen 8.und o Uhr / wobey ein Barter Donnerſchlag / mit vermengtem Haußden.
Blitz in den Pulver Thurn geſchlagen / und Penfelbemmangegimbet/ bae ——
durch gedachter Thurn auß ſeinem Grunde / nebenſt bem gantzen
Schloß geriſſen worden. Die Brucke / der Baum und Luſt⸗Garten /
und alles / was umb bae Schloß herumb geſtanden / ward dergeſtalt rui⸗
- nirt,unbgang uͤbern Hauffen geworffen / daß nicht cin Stein auff dem
andern geblieben / und wurden unter dem Schutt unb Graiß bic todten
Coͤrper ſtuͤckweiſe hervor gezogen. Dir Frau / ſoauf dem Schloß woh⸗
nete / begab fich / ale fic das Ungewittet erſahe / auff die Flucht urbe
aber bald von einem Balcken zurůck / und ihre beyde Kinder an Arnen
und Beinen in Stuͤcke geſchlagen. Die Schildwacht auff bem Wall
warnd ſampt dem Schilderhaͤußlein im Graben cobt / unb ſein Rohr
noch in der Hand haltend gefunden. Man hat auch in manchem Hau⸗
Ese biß 6. Perſonen todt angetroffen / darunter unterſchiedliche
ſchwartz verbrand. Etliche ſind noch Balb lebendig auß dem butt ·
hauffen / etliche aber verwundet heraus gegraben worden / die nachge⸗
lente geſforben. Viel ſaſſen auff bem eingefallenen in o^ fuͤr
re⸗
pp ij
n0 1680.
! J« ANS.
$62 | DIARIUM | Conbater
Schrecken halb todt / unbgetraucten fich nicht / bas Ihrige auß den
Haͤuſern zu holen / auß Furcht / daß die halb zerbrochene Mauren und
Balcken (icüberfallenuub zerſchmettern moͤchten. Die gantze Schieb⸗
Straſſe gieng darauff / in welcher man auch die meiſte Todte gefun⸗
den. In einem Hauſe hat man eine Frau mit einem halbjaͤhrigen Kind
in dem Schoß todt angetroffen / wie auch den Mann / der ein ander
Kind zwiſchen feinen Beinen hielte / welches deß Morgens gleichfals
auß dem Schuthauffen gearbeitet ward / und mit dem Leben davon ka⸗
me. Einer Fraurn / ſo die Kuͤhe gemolcken / iſt der Bauch auff / und
die Zunge auß dem Hals geriſſen worden / welches erſchroͤcklich anzuſe⸗
hen war. Einc alte Frau ſuchte ihre ymo Toͤchter / die unter em Stcin⸗
hauffen lagen; dergleichen andere mehr / fo bic Ihrigen vermiſſeten.
Und dieſes alles geſchahe nur allein am Schloß. Nechſt dieſem war
auch die gantze Stadt an Fenſtern / Daͤchern / Ziegeln und Giebeln be⸗
ſchaͤdiget / daß die Leute gantz beſtuͤrtzt auff den Gaſſenſtunden / und
nicht wuſten / was ſie anfangen ſolten. Der Orth / wo der Thurn ge⸗
ſtanden war in eine tieffe Grube verwandelt / voll ſchwartzen Waſſers /
ſo noch immer gleichſam kochend auffprudelte / und wann der Schlag
nach der Stadt zugegangen waͤre / ſo wuͤrde noch mehr Schade geſche⸗
hen ſeyn: So aber flogen alle Steine vom Schloß nach ber Suͤder⸗
Feuerbrunſt
i Paſſau.
Seiten der Stadt uͤber den Wall / und war das Krachen ſo ſchroͤcklich /
daß ein jeder für Zittern und Beben ſeines Hauſes meynte / der juͤngſte
Tag kaͤme. | |
Die Feuersbrunſten betreffend / welche nicht eben oon QE as dnbung
deß Gewitters / ſondern durch goͤttliche Verhaͤngnus / und der Men⸗
ſchen Verwahrloſung entſtanden / ſo geriethe die Biſchoffliche Stadt
(paffau/amro/29.bicfce/in einem Frauen Cloſter / darinnen bic Non⸗
nen Firnis machen wollen / ín Brand / wodurch dieſelbe / oon v, Uhr biß
Abends umb 5. (o wie vor 18, Jahren geſchehen / jämmerlich inbie
Aſche geleget worden / dergeſtalt / daß nur St. Pauli Kirche / das Zeug⸗
hauß / und fuͤnff kleine Huͤttlein / ſamt einer Scheuren ſtehen blieben,
|. ext Schade / ſo wol an Menſchen alo Guͤthern / war nicht zu beſchrei⸗
ben.
— —— —
| Geſchichte. EUROPÆUEM. 303
ben. In dieſer Brunſt verbrandten zugleich vierzehen Nonnen / weil fie Anno 1630.
bas Laboratorium nahe bep bar Pforten gehabt / und nicht außweichen Julius.
koͤnnen. Von ber Sürfil. Reſidentz blieb nicht bas geringſte ſtehen / bag
der Fuͤrſt ſich auff die Veſtung Hohehauß begeben muſte. Der Cantzler
Hildebrand muſte ſeine Frau und cin Kind im Feuer laſſen / funte auch
von allem ſeinem Vermoͤgen nicht mehr / als einen Ducaten retten;
Der Graff Khun aber bat nicht einen Kreutzer werth davon gebracht /
gleichwie auch bem Grafen von Herberſtein wiederfahren. Die abt
der Brandftaͤtten belieff fic) uͤber tauſend / ber verbrandten Menſchen
| aber über vierhundert / weil die Brücken / ůber welche fic fid in die Ill⸗
unb Innſtadti begeben / umb retten koͤnnen / auch abgeworffen werden
muſten / damit dieſelbe nicht durch das Feuer ergriffen werden moͤchten.
Man hoͤrete nach dem Brand etzliche Tage viel Leute noch in den Ge⸗
woͤlbern ſchreyen / es war aber unmuͤglich / weil nun alles gluͤete / ihnen
zu heiffen / zumahlen wenig Leuthe ihrer ſelbſt maͤchtig waren / daß ſie
arbeĩten kunnten. Etliche gefangene rebelliſche Bauren / die man loß
gelaſſen / damit (ic loͤſchen ſolten / lieffen davon / einige geſangene Weibs⸗
perſonen aber / famt dem Schergenhauſe / verbrandten. |
Den 27. dieſes ergrieff cin unverhoffter Brand deß Nachts ci Zu Meters.
nen Baurenhoff / ſo nur einen Canon⸗Schuß von Meuers gelegen / |
und weifder Haußmann gleich iartieffften Schlaff geweſen / bat mart.
ihn deß folgenden Tags gantz biß auff bie Stnocfen verbrandt in der A⸗
en gefunden / wie auch ſeine Schweſter / ſo das Kind in ihren Armen
umbfangen hielte: Die Magd zwar war noch nicht zu Bette / ward
aber vom Feuer alſo uͤbereilet / daß ſie auch ſterben muͤſſen / zween Knech⸗
te ſind noch entkommen / welche noch mit genauer Noth die Frau / und
zwey Kinder gerettet / daruͤber fic alle beyde beſchaͤdiget worden. Von
dem Viehe wurden nur drey Pferde / ein Pferd aber / 13. Kuͤhe / ſampt
Schafen und Schweinen / ſind alle verbronnen.
Sonſten hatte man auch umb bic Gegend Cmmeridy eine Seite Mordbreũet
hero auff ben Doͤrffern viel Feuersbrunſten gehabt / bie aber mehren⸗ ums Emme
cheils von Mordbrennern angeleget worden / dergleichen mon bann vid.
304 DIARIVM | 'Gonbaban
einen zum Harenberg nach vofibrachter That ertappet / unb mit ipuse
«nean furgen proces gemacht / in bem er in cin kleines darzu verfertigtes
Haͤußlein an einen Pfahl gebunden / hernach daſſelbe durch den Hencker
mit Feuer angeſteckt / der Thaͤter bariunen zu todt gebrandt / ferner der
überbliebene gebratene Coͤrper auf bem Feuer gezogen / unb auff das
ad / andern zum Abſcheu / an der Landſtraß geleact worden. lint ob
man ſchon gehofft / dieſe ſcharffe Execution folte fe viet aetoird'ct ha⸗
ben /daß andere von ihrem Teuffliſchen Vorhaben fich abſchrecken laſ⸗
ſen wuͤrden / ſo hat ſich doch zugetragen / daß ein dem Teuffel uͤbcrgebe⸗
nes Weib / welches zu Pferd ſitzend / obiger Execution unerſchrocken
mit zugeſehen / hernach auch «ben auff ſolcher That iß ergriffen wor⸗
den welche unterſchiedliche ihrer Nachbarn / unb Befreundte Hoͤuſer /
auß bloß gefaſtem Haß und Neyd / dem Rauch und Flammen uberge⸗
bcn / wodurch bann in einem drey Menſchen / ate Mann / Weib unb
Kind / faſt zu Aſchen verbronnen. Dieſes Weib hatte einen feinen
Mann / und mit demſelben acht Kinder / aber alles ohne Wiſſen ihres
etanucefunb ba Kinder verrichtet. Sie hat bekandt / daß fic/ba ſie ge⸗
mercket / daß der Verdacht auff ſie je laͤnger je groͤſſer wuͤrde / auch ihr ei⸗
genes Hauß anzuzůnden Willens geweſen. | E |
Soviel nun aud) von dieſem Monat / deme jum Beſchluß noch
beygefuͤget werden / die auff der Reichs⸗Verſamblung zu R uſpurg
ad Dictatutam gekommene Acta unb Schrifften.
Deß
Geſchichte. E UR OP. UM. od 307
Kaͤyſerlichen hoͤchſtanſehnliche incipal Aucato
Deß Sis Eben Docbftanf undkben perm principale em: Julius.
bít in Dero Landen nod) immer continuirenbe/nnb(id) taͤglich vermehren⸗
de Frantzoͤſiſche Gewalt⸗Thaten betreffend.
Dict.den 2. n. Julii 1080.
Er Roͤm. Kaͤyſerl. Maj. unſers Allergnaͤdigſten Kaͤyſers unb Jer
iu gegenwaͤrtigen Reichstag / gevollmaͤcheiger / hoͤchſtanſehnucher
rincipal Q.ommi arius / ber Hochwuͤrdigſie Fuͤrſt und Herr / Herr
Marquard ic, fan deren Gurfürfen/Sürflenunb Staͤnden / alhier
anweſenden Michen Raͤhten / chafften unb Geſandeen / hiermit nicht
verhalten / unb chun die hierbey verwahrte Abſchrifften mit mehrern ausweiſen /
welcher Geſtalt bey Allerhoͤchſtgedachter Ihrer Kaͤyſerl. Majeſt. des Herrn
Churfuͤrſtens a Pfalt Churfuͤrſt. Durchl (id uͤber die ín Dero Landen nod
immer continuircni« und fic taͤglich vermehrende Srangfifben Gewalticha⸗
eu jum hoͤchſten beſchwert haben. Gleichwie nun Allerhoͤchſtermeld Ihr.
Kãyſer. Nageſt «jag alergnãdigſten Reízripus , fo datirt worden ben 5o.
Jumii zu Bartowitz unb ben 2. currentis ju —** eingekommen / bero
daſelbſt ſub ſiſtirenden Kaͤyſerl. Commiſſion allergnaͤdigſt anbefohlen / daran
au ſeyn / damit mop es £n cepe Berahtſchlagung zehen / nnb dergleichen Reichs⸗
—— moͤchte / wor durch dieſem eigenthaͤtigen Beginnen geſteuret /
und ein jeder Stand bes Reichs bep dem Genuß bee letztern Nimwegiſchen
chluß / manutenirt werden koͤnne: Alſo hat auch deren Chur⸗Fouͤrſten
gnb GStaͤnden allda verſamlete Raͤche / Botſchafften / unb Geſanden / hiermit
deſſetn gebuͤhrend erinnern wollen / ant verbleiben anbey Seine Hochfuͤrſtliche
Gn. ⁊xxc. Signatum Pruͤel in der Carthaus / nechſt Regenſpurg / ben 10, Julu
1680.
Marquard.
bh
(L.S) (d
eo 16. 2€ May bat Chur Pfaltiſcher Envoy extraordinaire , at ——————-
Koͤniglichen Sransófifben Hoff / Freyherr von Eckh / Audient dy
Koͤnigl. Majeſt. gehabt / in welcher er wey Memorialien an Konigi.
| Majeſt. wie auch des JoerrnA dmipiftratoris zu Speyer / Hochfuͤrſtl
Durchl. CBorbát / betreffent die im Ambt Germersheim porgenótmaeuc unb
(ic taͤglich haͤuffende / auch in ſeinetn vorhero Wergebenen memoriali, worauff
Gt eif dahin kein Antwort erhalten / ausfuͤhrlich vorgeſtellte Beſchwerdten /
dictare / unb umb Ihrer Koͤnigl. Majeſt. hoͤchſtbillige ben Frieden⸗
aʒg ſer Theil. Q4 ^ ff
*
——
A-1680,
Julius:
»
oos
p .
jo6 DIARIUM Sonherbare
ſchluͤſen / gemaͤſſe remedirung / unb favorable antwort / unterchaͤnigſt anfudites
Ihre Koͤnigl. SUtajeft. haben fid) darauff vernehmen laſſen / Sie wolten das je⸗
nNige / fo Er Ihro geſagt / uͤherlegen / und ihm Antwort auff ſeine Memorialia er»
theilen aud bic jenige ſich leſen laſſen / die Er Ihro damals præſentirte / unb
ſollte Cx fid nur ferner bey Mr, Colbert de Choiſſi anmelden.
Als nun Gur Pfaͤltziſcher Envoy ſolches einige Tag hernach gechan /
und um ſolche Antwort angeſucht / hat Mr. Colbert de Choiſſi ſich vernehmen
laſſen; Es habe ſein verbleiben / bey denen ihme bißhero gegebenen Antworten /
welche er zum Theil auch wiederholte / ſeibiges war zuſammen des Innhalts.
Der Koͤnig ſein Herr prætentire weiter nichts / als was feines Erachtens / ihm
von Rechtswegen zukomme / vor dieſem zum Elſas gehoͤret / und thme vermoͤge
WMuͤnſteriſchen Friedenſchluſſes / auch hernach / durch bie Tractaten ji Nimwe⸗
gen / abgetretten worden / Et haͤtte ſelbſt fib deßwegen umſtaͤndiglich gnug bey
den Friedens Tractaten zu Nimwegen heraus gelaſſen / unb man haͤtte ihm
dazumahlen nichts dargegen eingewendet; Haͤtien nun Kaͤyſerl Majeſt. ober
Dero Plenipotentiarii deren Chur⸗Furſten unb Staͤnden beg. Reichs etwas
darbey vergeben / wie er wol ſehe / waͤre es an ihnen zu ſuchen / der Punct von
ber Abtrettung Elſaß und ſeinen dependentien / an bie Gron Sramdfrcid/ deren
einer von dem vornehmſten geweſen / worauff der Fried beruhet / und weil die
Kaͤyſerl. Plenipotentiarii etlich mahl dargegen excipiren wollen / waͤre es an
dem geweſen / die geſamte Trattaten ju zerreiſſen, und waͤre man laͤnger als ſechs
Wochen darmit umbgangen biß man endlich fid) ver glichen unb gane Eiſaß /
mit ſeinen Recht und dependentien Franckreich cedir t worden; Es haͤtte jeder
Fuͤrſt und Stand des —* einen Miniſtre darbey gehabt / welche ſolches Zeu⸗
gen koͤnten / haͤtte aber keiner nichts dargegen eingewendet; Als Churpfaͤltziſcher
Envoy hierauf / nach denen in ſeinem uͤbergebenen Memoriali, umbſtaͤndlich
ten / Koͤnigl. Majeſt. ſolches Recht zu remonſtriren / damit er ſeinem Gnaͤdigſten
Herrn cine beſſere Antwort hinderbringen koͤnne / auch gebetten / ibm feibige
ſchrifftuich zuzuſtellen bat Mr, Colbert de Croisfitveite: €^ fid) vernehmen laſ⸗
ensefübrim unb klaren Gegen⸗Fundamentis acanttoortet / und ſetzlich gebet⸗
fav er muͤffe ihm ſagen / daß Chur Pfaltz ſich nicht wol addreſſirte, wann ſie ge⸗
daͤchte bicj: affairen bey Hoff aus zufuͤhren / dann es ſeines Thuns nicht waͤre /
auch er fic in Peine Particularia einlieſſe ber Koͤnig haͤtte deßwegen bie ſchon
fo offt gedachte Cammern ju Breyſach unb Metz auffgerichtet / umb feinen Be⸗
nachbarten ju zeigen / daß et niemand uyrecht zu (hun begehre / oder dafern je
iin meinenfollte bafi ibme unrecht aefdbche / man allda deswegen richten
koͤndte /
weswegen er auch Des gens de probitẽ ea ut | ſelbige Kammer
werde vonallcm (o bihhero / wegen bed Amts Germersheim / und jeh wegen Fal⸗
ckenburg qngefuͤhrt worden / weulaͤuſſtig Bericht geben / und daruber Mar
-— — — —
— 7o c9 oma o 9 — — — —
.
/
Geſchiche. EUROP.EUM 197
bed) tvotreec verſichern / daß wann bes Koͤnigs Officirs nicht gefunden / unb. A icde,
dar zuwiſen haͤtten / bap Germers heim qum — óte,fie ſolches nicht præ⸗ Julius.
tendirt fágen / det Koͤnig begehre nicht mehr / als bit Souverainetaͤt / was das p
»minium anlangte / konte ſolches verbleiben / wie es geweſen / keine ſchtiffti. V.
t waͤre man bey ihnen gewohnt von ſiqh ju geben ec ſagte hm niis) — F
als doas $m von Koͤnigl. Majeſt. befohlen / hoffte guch Er ur Pfaltz wuͤrde denm
jenigen / fo Er Envoy berichte / Glauben zuſtellen ; Auff die Beſchwe⸗
ruggen über VR d' Efpel gegen Gut Pfaltz ausgeſtoſſene / vermeſſene
unb ſchimpfliche Reden auff ſein und anderer Koͤniglichen Bedienten gewalt⸗
fag Verfahren / ſo die Unterthanen zwingen / Chur Pfaltz nicht mehr vor ih⸗
ten Herren qu ecfennen/ antwortete Mr, Colbert de Croiſſi; er wuͤſte von die⸗ P.
LÀ
fem nichts / glaubt auch niti baf es oes Koͤnigs Befchl (ege.
Anmerckungen
Ulber ben Extract / Chur Pfaͤltziſchen Envoy Extraotdinaite
em Koͤnzglichen Frantzoͤſiſchen Hoff / Freyherrne von Eckh Berichten /
vont 28. May unb f. Junii 16860. 04 |
Rtendire weiter viícbto/w. — (Dafbie Koͤnigliche Frantz diſche Pre- — A.
tenfiones , wegendes Eiſas jego weiter gehen / als vor dieſem / ftat Tag /
mæaſſen ſeit dem Weſtphaͤliſchen Friedenfchluß biß vor etlich wenig Mona⸗
ttn / Franckreich niemahlen prztendirt , daßdas Chur Pfaltiſche Ober⸗Amt
Gemersheim qum Glas gehoͤrt / auch deſſelben bey dem zu Regenſpurg ange⸗
ſtelltem Compromis, eon Franckreich tm geringſten nicht Meldung geſchehen /
jetzige neuerliche eigenmaͤchtige Lxten ſion, iſt nicht gegruͤndetim Weſtphaͤl (oen
Friedenſchluß / vermoͤg deſſen das Eiſaß an Franckreich cedirt worden / als wie
es das Hauß Oeſterreich beſeſſen / unb zwar vor dem Krieg / als in welchem
Lais s —— VR; Friedenſchluß — eerte.
erna die Tractaten zu it. abgerretten
worden /rc. Daß durch die Tractaten ju — en had its (m Gb
ſas / oder als zu ſelblgem gehoͤtig / abgetretten worden / iſt dem $. 2. deß Nimtwe⸗
en Friedens⸗Inſtrutmnents far juwider / als in welchern dad Weſtphaͤliſche
Fetedens⸗gInſtrument / £n omnibus & fingulis reftituirt, cónfequenter nichts
Minis — *83 oder Poſſeſſion, som Elſaß deáubert fe "c
NE gelaſſen unb nianbátte nichts oat .
wendet / xc. Hiervon fft weder der Reichs pim —
ea Quas iun * —9 pe —— ide i".
ewefene Geſandſchaffe diß su beantworten wiſſen. Indeſſen erhellet
Ail Ri Gon t rime voin 1, Juli dud. nemi bic yr ie
2 (aub,
—
-
1
. 308 | DIARIUM | Sonderbare
Argo. Geſandſchafft vermeint / bey Abhandlung des Friedens / die Strittigkeiten we⸗
Julius.
P4
SJ
, Grit nichts weis fommm,
gen bes Elſaß / woruͤber vor dieſem das compromis, ju Regegenſpurg ange⸗
(Iellt geweſen / bey welchem oce Ober⸗ Ambts Germersbeim / wie obgedacht /
nicht im geringſten erwehnt worden / auch zu Nimwegen auszumachen / oder auf
bas vor dieſem beliebte compromis ju verweiſen / weiln aber weder das eine ned)
das ander angenommen werden wollen / habe man / um den Frieden nicht laͤnger
aufzuhalten / dieſe Sach ju einer andern Handlung tuͤſſen ausgeſtellet (ein laſſen /
woraus gar nicht abzunehmen / daß etwas nacgegeben worden.
Haͤtten Kaͤyſerl. Majeſt. ober Dero Plenipotentiarii, denen
Cbur» Sürften und Staͤnden bes Reichs etwas darbey vergeben /
wie er wol febe/:c. — Man iſt von Kaͤyſerl Majeſt. Sd be COdtrerlider
Sorgfalt eines beſſern verſichert / verhoffte auch nicht / daß Dero Plenipotentiarii
etwas dem Reich zum Nachtheil dißfals werden geſchloſſen / und biß hero heim⸗
lich gehalten haben / allenfals wuͤrde bod) ſolches tanquam fa&um in præjudi-
cium tertii, und alfo bem Weſtphaͤliſchen Friedenſchluß zuwider /null: unb nich⸗
tig ſeyn / dieſem Punct aber werden Kaͤyſerl. Plenipotentiarii haubtſaͤchlich gu
beantworten wiſſen / unterdeſſen werden Koͤnigl. Majeſt. von Franckreich / (o
Chur Pfaltz dependent / von Kaͤyſerl. Majeſt. unb bem Roͤm. Reich / in quali⸗
taͤt eines — *86 Stands deſſelben erkennen / und wiſſen / daß Chur
fol eon denenſelben ihre Lande / gleich anbem Chur · Fuͤrſten und Staͤnden deß
eis qu Lehen tragen / auch verhoffentlich Ihre Churfuͤrſti. Durchl nicht ob⸗
ligiren wollen / Ihro ein Theil eon denenſelben / auff ihrerſeits bloshin allegirte,
uno Churfuͤrſten und Staͤnden des Reichs bißhero unbekante neue ceſſion be
Elſaß / abzutretten / mitbin wieder bas bey Ihrer Belehnung beſchehene Jura-
ment zu handlen / ehe Sie vorhero Kaͤyſerl. Majeſt. des Reichs unb ber Herrn
Mediatorn beyder Weſtphaͤliſchen und Nimwegiſchen Fricdenſch luͤſſen Inten-
tion hierunter erkundiget / auch Erlaubnis zu ſolcher dieron erhalten / wor⸗
zu Ihre Koͤnigl. Majeſt. Chur Pfaltz verhoffentlich Zeit geben / unb inzwiſchen
mit weitern Violentien gegen dieſelbe nicht verfahren laſſen werde.
Exztzli ldargegen excipiren wollen / ꝛc Hiervon iſt Chur⸗
Pfaltz aud) nichts communicirt, wie komt abet dieſes mit obigem uͤber ein / daß
ne aw fib veralicbe tvorben? T 4 | den
an ſich veralicben / und gantz Elſaß mit (einen dependentien
Franckreich waͤre Lea — ic — weiß im [d von feine
andern Ceſſion bes Elſaß / als bet/ fo per Inftrumentum Pacis Weſtphalicæ
geſchehen / Koͤniglicher Grangóg(der Seiten / iſt aud in dem arreſt du confeil
de Briface tein andere allegirt worden / ttm (Sall aber über dieſes etwas vergli⸗
chen, haͤtte es ja muͤſſen mitin ben Friedens Tractaten / in weichem nichts bate
von enthalten / oder (n einem andern Secreten Tractat worvon man noch zur
ndi
— —
Geſchichte. | E UR P«£ U M. W 309
[070 "Cjeber Fuͤrſt ober Stand einenMinitre darbey gehabt / ꝛc. Bey A 1689;
den — — —— ſeind keines Diderot e Churfuͤrſtl. Tos.
Durchl. ju Brandenburg Miniflri und zwar bey ben. letztern Conſerentien /6.
nicht allezeit geweſen.
Bey Hoffabgufuͤhren / Unter Souverainen ob gleich gradus M.
inzqualisíft kein ander Mittel / als daß einer dem andern ſeine Beſchwerden ſelbſt
vorſtellen laſſe / und remedirung begehre / maſſen man niemanden / als Vaſal⸗
den und Unterthanen iu den Subalternen, und ju eignen Judiciis verweiſet.
Cammern iu Breyſach und Metz / c. Die Eron Franckreich / viel E
wweniger Dero ju Breyſach unb Metz nidergeſetzte Gericht / koͤnnen mit Recht
nicht prætendirxen / alleinige Ausleger unb Richter uͤber den Verſtand des Weſt⸗
phoͤliſchen Friedens⸗Inſtrumens ju ſeyn / abſonderlich in Sachen / wo ſel bige
^. d ron als pars jui conſideriren / ſondern dieſes Ambt ſtehet denen ſaͤmptlichen
SConſortibus Pacis, als Kaͤyſerl. Majeſt. dem Roͤm. Reich / Ihrer Koͤnigl.
Majeſt. in Schweden und ben Herrn Mediatorn tnit ju / ba jumal dem (ti
arreſt du Conſeil de Briſace enthaltenen Auslegungen nado; kein Stand des
Reichs / (tutt Poſſeſſion in Eccleftaftieis & ſecularibus aus gemeldten Frie⸗
denſchlus wuͤrde koͤnnen verſichert bleiben.
iDatóberjuMNicipen/ac. ¶ Eben dieſes ift cardo reĩ und captios, wuͤr⸗ KG
te aud) ſolcher Oeflait die Haupt⸗Quæltion alſofort absque Decifo ausge⸗
macht / bann wann die Staͤnde pes Reichs / ſich vor benen dame au Brey⸗
ſach unb Meg emlaſſen / eo ipfo erkennen ſie ſabige pro foro oompetenti, con-
ſequenter Koͤnigl. Majeſt. eon Franckreich vor ihren Souverain , wuͤrde auch
ſolcher Geſtalt Franckreich/ Parchey und Richter zugleich ſeyn.
Daß Germersheim jum Elſaß 2c. - Inſtrumentum Pa- L.
cis V'eftphal. weiſet bag Gegentbeil / afta inferior Palatinatus totus , cum
omnibus & fi ngulis Eceleſiaſticis & fecularibus bonis , furibus & apper-
tinentiis, quibus ante motus Bohemicos EleGores , frincip esque Palatini
gavifi funt , jetztregierender Churfuͤrſtl Sut dit. ju Pfaltz / reſtituirt teorben 4
bag aber das Amt Germersheim / mit allem teorinn Chur Pfaltz durch ie
Kaͤnigl. Frantzoͤſiſche Kriegs · und C iwil. Bediente anjett beeintraͤchtiget worden /
von denen Pfaltzgrafen Churfuͤrſten ante motus Bohemicos, utib eefidoe Sc-
cua verb? alg tín appertinensber untern Pfaltz beſeſſen worden / iſt auſſer
«t. .
— — füdtemebr / ale die Souveramnetátac. — AUm nicht allein Chur M,
faltz als cinen.Sanbfaffen / unb Unterthan bec Gron Franckreich zu tractiren 7
Iron aud aie Gefáll/fo ad fuperioritatemterritorialem gehoͤren / und was
man jeto unb kuͤnfftig davon toit? wollen dependiren madjefid) quiucianen.
Domaine verbleiben / sojeee geweſe re. Wner dem Won/ ON
| q 3
- Domi
po DIARPIUM Gionberbare
A.vége, Dominio util , fetrbetrin Geancfitidy ordinarie Zinſeti / Renten und acmel
fuis. "* Gefalle [o adiuperiasis&terttterritorisiem mit gehoͤren / verftanben / unb
Q.
batnit wurde e$ auch fo (ama wehren / als es Franckteich gefallen / unb Gur
Pfaltz thut / was Franckreich haben teil. AM E
: Mera micans er ito ad Bielleicht um deſto ſicherer zu
ſeyn / bafi triam hiernechſt bie gegebene Parole nach Gefallen expliciren koͤnne /
tvíc Ehur Pfalt e6 bereits vieifhitie erfahren / infpecietnif Mr. de Louvoys ,
welcher durch Bretong yerſichern laſſen / que quand on derrendroi au de
Compte des ærerages des contributions pu Philipsbourg , le St. dela
Gonpilicre nc demanderoit les des contribudons, quc fur lepiedde dernier
acegrd faitavec luy pour là place dePhilipsbourg, Welches hernach Mr. de
Lovoys explieiren voſſen / bof er es gemeint pour le temps que led accott
avoit duté, da doch eot die eit / da gemelbter Accord gewehret / alles bercite
beiahic / conlequenter kein Abrechnung bor ſelbige Zeit noͤhtig geweſen / toic its
Ehur Pfaͤlt. obgedachter oontribution halber / an dem Koͤnigl. off geſchick⸗
te Schreiben unb Memorialien Har enchalten / dahers man wol gewuſt / b
fefta geſtalt Char iata Unierchancn / ifi conſideratisn der Hertzogin
Orleans Koͤnigl. Hoheit feine Gnad tic man vorgeben wollen / wiedetfahren
wurde |
iangbemealfe- virum a6 denn Chut galt niit Inſtn ) ie
^ae i fpecie d' Efpel , beruffen ſich allezeit auff Koͤnigl.
Zuti dem am e. is. Site ioo. didirten Kaͤpferl.
. Cenüffons Deeret gchoͤggggtt
Information
Wegen Falckenburg.
A Sehioß Jaldcenburg / und eda Zugehoͤr / ſt verba flár vahande⸗
nen — Chur⸗Hauß Pfalß/ als tin Reichs⸗
Mandchafft / citefà onerofo, acquirirc worden/ nach der 2tát / ift fel.
biges an bie Oraft ver Kiningen kommen / eon weſchen e£ qpfát&araff Ru⸗
predi der aͤlter / Anno 1575. tuit Confens Kaͤyſers Wenceßlai an ſich gelófet. y
quo die D effictarbon be Grafen Eumer von feínimaem qu anne fto
Benin ſabegem Jabt añgeſeht / die andere Hefft eon gamdcm S alitanbura
(ft folgends don bem Curs Hauß Pfat / den Fůſtchen Haufp
ac d ven den e BU Dg Hartenburg aber /mit oben gedaͤch⸗
ec fodit / ven Faͤllen gam belemE orbe / umb iff ber jdlae —
- s Praͤſt⸗
gréida. RUROREUM. gq
Praͤſidem / Herr Graff Johann Gofimir ju feiningen Hartenburg gegenwaͤr⸗ A3608.—
tía $cbentragerbapon ; Uber obgedachtes Eigenthums Recht / in erwehntem Julius.
Schloß Fackenburg / gebuͤhrt Chur Pfalt / vermág vorhabenden Originai⸗
Ubergab⸗Brieffs de Anno 1599. aud) bie ewige Offnung/ gu aller Zeit und Ge⸗⸗
legenheit ſothanes Recht auff bas Schloß Falcknburg / uno fine Zuachoͤr/
batbas Churhaus Pfaltz / bif auff den teutſchen Krieg / ohne eintzigen Anſpruch
beſeſſen / unb ſeynd demnach gegenwaͤrtig regierende Churfuͤrſtl. Durchtaucht.
ju Dfalg.vermóg Weſtphaͤliſchen Friedens / darein als gut Unter⸗Pfaltz gebós.—
ríg/mít reſtituirt, ſeithero deßhalben auch bey dem Regenſpurg Koͤniglicher
Frantzoͤſſcher Seiten beliebten compromis / und fonffennidst angefochten / uñ in⸗
zwiſchen be» juͤngſtẽ Frantzoͤſ. Krieg bewogen worden / ſehanes Schloß reet au⸗
genſcheinender Gefaht / zu Sicherheit DeroLanden, und Nachbarſchafft / und zu
| ——— Dero Eigenthums Rechtens / auff des Hertzogen ju Zweybruͤck
Durchl. als condomini conſens, mit eigner geworhner Mannſchafft / nach der
in dem Lehen Rechten — Befugnuẽe qu beſchen. Stun ift gemeltes
Schloß ſeit einigen Monahten beri fánigl. Frantzo ſeſcher Seiten / ais jum El⸗
loß / uñ Landvogien Hagenau gehoͤrig wigteditttbes bifyita que ch / und alfo niit
inmal in den Frant oſcher Geiten neuerichen prarendirien Graͤntzeen / vot
Elſaß gelegen / angeſyrochen / darauff eon bem Frankaſiſchen General Baron
de Monteclar , deſſen Kyecuation an bur Pfals geſonnen / unb unstoditibup
des Chur⸗und Fuͤrßlichen Hauſes Pfali upraltee Recht dargegen remonſtrirt
worden / bat er es dennoch verſchiedentlich durch abeſchickte Officirer / bald mit
verſyrochener Bclohnung / bald wait Betrohungen / den Commendaneen (anf
ber Garniſon ip hencken / auffordern und ſerner wuͤrcklich bloquieniafun/boe —
auff er jünagbin ein Schreiben an Chur pfata ſonder Bato) weiches bana. bi — ^
ſes durch einen Officierer geliefert worden / abgelaſſen / worinn er die Ein⸗
raumung gedachten Schloſſes Falckenburg / tm Namen ſeines Koͤnigs begehrt /
mwit vermelden / bof virbrigen Gals! e Ordre babe. / Koͤniglicbe Tronppen
in Chur Pfaͤletſche dande einuilogiren / von den Unterthanen ibre erpſegung
qnibas aub iir ſo langt Regen zu laffen / biß Chur Pfaltiſche Garniſen vou
gedachten Falckenburg abge ſahrt worben. Ciwnum Gur Pfals nicht zugu⸗
inubteny daß fit gegen die qure Pfucheen / wormit Sie Sipfal Mejeſt und
dem Sci zugetchan / und ohne ders Worwiſſen / auff bloſſe / Koͤnigl. Sranaié.
Seigen nenerlich gemachte Pæteriſion, zum aln in vollzm Frieden / von Dero
Recht / su Gexeditialeiten. / Cu sen light. Qui und dem Reich /
id andern Churfaͤrfien nnb andes DU ck) ju Lehen tragen / eumas
caben felen- t wb if allera vorher bey. Sgiet]- SWR. der Reichs · Va⸗
wl. .ngiy Regenſpurg / wie aud denen fiti Medizsoca , beyder Sibeiphde
dien unb. Nimwegiſchen Friedenſchluͤſſen / ſich guetfuntágen, ob bero Jntena
gengeweſen / ein ſo anſehentliches Theil von Chur Pfaltziſchen Landen Do
-
Aa&8o.
Julius,
P^
e
/
$12 ' EUROPAUM - Sonderbahre
Gerechtſambe / welche Koͤnigl. Frantoͤſ. Seiten anjetzo angeſprochen worden /
mithin auch Falckenburg / unb deſſen Zugehoͤr / unterm Titul eon Elſaß / an die
Kron Franckreich zu uͤbergeben / ungeachtet ſolche Land und Gerechtigkeiten /
vorm teutſchen Krieg / in welchen Zuſtand Chur Pfaltz vermoͤg Weſtphaͤliſchen
Friedens / reſtituirt worden / wie aud) viel Secula vorhero / nicht zum Eiſaß /
ſondern notorie jur untern Pfaltz / gehoͤrt haben / inſonderheit da man auch
Koͤnigl. Frantzoͤſ. Seiten / allebes Roͤm Reichs vermoͤg Nimwegiſchen Frie⸗
dens qu evacuiren ſchuldige rtf) / ned) nicht evacuirt , zugeſchweigen anderer
Ihrer contraventionen halber / keine Satisfaction gegeben / uͤber das auch
ſeicht su erachten ift / in was Zuſtand bie benachbarte € bur. Fuͤrſten unb Staͤnde
ebracht ſeyn wuͤrden / wann ſie nur auff eines benachbarten Außlaͤndiſchen Po⸗
—* Generl ·Leutenants Zumuhten / Bedrohungen unb Execution derſel⸗
be Dero Jura Regalia, Land unb Leute / bít ihre Vorfahren von undenckli⸗
dien Jahren beſeſſen / alſo bloſſer Dingen / ohne rechtmaͤſſigen Richterſpruch ce
diren muͤſſen: Alſo haben Churf. Durchl. iu Pfaltz / den Unfug ſoicher Praͤ.
tenſion / durch Schreiben an den Koͤniglichen Frantzoͤſiſchen Hoff / ſo durch
Expreſſen (auff der Poſt fortgeſchickt worden / tole aud) ín Antwort gedachten
General Leutenants unterm 15. Junii / genugſam erwieſen / auch zugleich obge⸗
dachter maſſen begehret / bie Sachen Kaͤyſ. Majeſt. ben Reich unb die Media⸗
tores beeder Weſtphaͤlichen und Nimwegiſchen Friedenſchluͤß / gelangen ju laſ⸗
ſen / dazumalen weder Koͤnigl. Majeſt zu Franckreich / nod) Dero ju Breyſach
miedergeſetztes Gericht / mit Recht nicht prztendiren koͤnnen / alleinige Außleger
gedachten Friedenſchluſſes zu ſeyn / abſonderlich in Sachen / worin fte als pars
itt conſideriren / ſondern ſothane Auß | aln Conſortibus Pacis , aíé
Kaͤyſerl. Majeſt. bem Reich bet Gron be / unb bea Herrn Media-
torn, mit zuſtehet / zumahln auch nad) benen in arreft du Conſeil de Briface ent»
faltem Maximen , feín & anb bes Reichs ſeiner Poſſeſſion aus gemeldten
ſchluß / weder in Ecclefiafticis , nod Secularibus , wird koͤnnen verfi⸗
biben. — Ge hat aber obige rcmonftration, unb bauptfáditíóe Orün-
de / bey bem General Leutenant Montclar nichts verfangen tvollen / ſondern fat
«t ſofort / auch unerwartet einiger vom Koͤniglichen Frantzoͤſtſchen Hoff verhoſſ⸗
ten beſſern Reſolution, ben 7. diß / das Chur Pfaͤltiſche Ober⸗Amoͤe euſtat /
tit « Suadronen wuͤrcklich uͤberziehen laſſen / welche ſich darinnen eigenmaͤch⸗
tiaer Weiß logirt haben / unb mit allerhand Landverderblichen Eacuonen unb
Preſſuren gegen dieſelbe gewalthaͤtig verfahren / ingleichen drohet Mr. de Mont-
clar ferner / daß et mehrere Troupyen auch ins Chur Pfmitiſche Ober · Ambẽ
Ahx ſchicken / unb ſelbige insgeſamt niche een er zuruͤck nehen woite / bri Gut
spfais Falckenburg abgetretten / wie ſolches alles aus den Beylagen umſt ͤndich
au erſehen. Den 11. Juni 580, N N
' qv
Djide. — — EUROPAUM m
| Beylagen / pro
Zu bent etit / n, ^ uti 1680, dictirten. Kaͤyſerlichen
! Commiffions-Decreto.
&
Num.2 *
Copia dela Lettre de Monfieurle Daron de Montclar à fon Alc.
Elc&.Palat. fans date, |
Rrefenteé par nm Courier expres Ie 4, u. Inin 1680,
' Ay receu mes ordres pour neme pasferyir d'autres moyensà me mentre
enpoffeffion de 1a part du Roy du Cháteau de Falckenbourg, qu'en cà
'J voyant loger destrouppes dans fes Eſtats de voftre Alt; Elect: jusques à
—X ie ttouvebon de fare retirer fa Garnifon du dit Chateau ; Je n'ay pas
voulu faire marcher les erouppes ſans ſcaroir la derniere refolntion de V. Alt.
Llect. & en méme temps la opplierdear' cavorer quelqu'un den reglerdeur
." -fubfiffance, fi Elle trouue mieux , qu'elles y entrent dans fes pays , que de
rendre au Royledt, Cháteau , qui luy appartient ijuffement, y eftlant du
Mond«t de Weiffenbourg,le quel eft fans doute un membre defaLandfogty -
.d'Haguenay. I pareift que la Maiſon de V. Alc Hect. n'en à efté cn pos-
feffion que comme Oberlandfogd ou Grand Bajllif dudt. Haguenaus j? ne
erois pas, que V. A. Elect. veutpoufferfes affaires à unc ſi grande extremit£, 7
«cula juftice,que le Roya dcfon cofté dans fa pretenfion, car d'un particulier
"áunautre, ili y a nulle diffenité que celuy qutauroitlajuftice, queleRoy 2,
gaigneroit fes procedevant quel Parlement, que cefoit,& V. A Elect. per-
mettra bien de luy dire, que Ellea voit [c mme droit fur quelqu'un de fes
Aoifins,nepourroit pas en ufer plus benignement, que leRoyfait vers V.A.
"Ele. jela fupplietres umblement d'y faire reflexion & de me vouloir, em-
gloyerén tout ce que je pourray contribuer à fon ſervice, en V. A effeurant,
que je fuis avec tout le reſpect imaginable
Monfeigneur &c.
E : S ! Dec MONTCLAR.
2007 | | Num. 5.
Extracte cinige Bexichten aus Chur. Pfaltziſchen Aem⸗
terern jenſeit Rheins. |
t Meuſtan den s. Junu Anne 1666..
Do phi Sd, | | 9r — w
n4 | n^ ^ DIARIUM Sonderbart
Er S tango. fbr. Lieut. Monfr. dela Villonniere ift mit
À 1680.
: inem Riftmeiſter / Plerden und einiger a geb
0
Julius:
- v teen nacher Mußbach fommen/bat fid allda eigenthä⸗
ig einlogirt / uͤbernachtet / auff die Unterthanen gezehret / un
heut / nebenſt Mitnehmung 7. Pferden aue ben Staͤllen /
amt einem Wagen auff Dirmſtein gangen / dem Verlaut
nach / umb die daſelbſt wegen der an die Biſchoffl. Wormbſ.
noch forderenden rurtgandigen Contribution denen G bur:
Phaͤltziſchen mit dem Herrn Biſchoffen von Wormbs in utis. ^
zertheiter Gemeinſchafft zugehoͤrigen Unterthanen heimgeleg⸗
feSrecution guverftardten. Zugedachtem Muſpach bat fi
gedachter de laVillonniere verlauten laſſen / dafern Dur Pfal
das dem Koͤnig ín Franckreich Legitiment zugehoͤrige Schloß
Falckenburgnichtevacuiren und einraͤumen wolte / ſtuͤnden
too, Pferd ín Bereitſchafft / um in die Ober⸗ Aembter Neu⸗
ftátt unb Altzen auff Execution ju verlegen / und ſoiten ſelbigen
nochmehrere folgen / biß bas Schloß abgetretten / maſſen der
RKoͤnig befohlen / daß fte ſolches nicht beſchieſſen uns feinem |
rebmebrud zu begehen / ſondern durch dergleichen ſcharff·/
Execution at eracbten trachten ſolten. Und hat obgedachte
Rittmeiſter fid) fleiſſig erkundiget / was vor Doͤrffer in der
Ambt Sten(tatt fid befinden / aud felbige auffgezeichnet / u
-. ben Außtheiler darnach einzurichten / wie er dann cine ſolche
— bem Herrn General Lieutnant Monttlar zuge⸗
ſchickt/ auch der Obriſt Ríeut.delaVillonnierc eine zu fich gero
men / und a ſie dergleichen Verzeichniß auch von tenen ine |
Ober⸗Ambt Altzey gehoͤrigen Orten zu machen befelcht (am.
Dumſtein den 6. unit. mE |
eut iſt der SrantgofJObriftl'ieut. de la Villionniere mit
14. Pferden allhier angekommen / hat dem Ambtman ſo bal»
den bedeutet / daß er vor ihn und ſeine Reuter Quartier ma⸗
chen ſoll / wo nicht / ſawoſſe c Villonniere n felbſt belegen / mit
vermelden / daß ct dißfals auff Chur⸗Pfaltz oder bei. Biſchof
zu Wormbs keincegacaͤnehme / die uͤbrige Spur Pide
. . » or $
*
e^
' anm
Seſchichte. EUROPEUM - ^m
(Dorffer wuͤrden mit nechſtem von benen von fanbau foni A186.
menden Trouppen ſtarck t jmug belegtwerden / worauff er fid) Juios.
auch wuͤrcklich allhier einlogirt. 007 | D
E Neuſtatt den 7. bito,
Stn Ober Schultheiſſen von Godramſtein hat der Pape d Efpel be;
beuten laffen ; wofern er nicht auff ben 16. dieſes fib iftiten unb bem fnit in
Franckreich bie Huldiguug / gleich anberny ablegen wuͤrde / er Pape d' Efpel ſem
Haab unb €t confiíciran unb verkauffen / auch ihme mit den feinigen alsbald
fortjagen laſſon / darbey ec (id vermeſſen / bap er nicht eine Minute laͤnger zuſe⸗
beteoit, Sonſten beginnen die Unterthanen des imis. Goermergbeim nun:
mehr fid) alles Gchor ams jn entziehen / ſo daß ſie von denen Chur Pfaͤltziſchen
Beamiten auch feine Briefe mehr zu beſtellen annehtnen wollen / unb fi darmit
entſchuldigen / daß ihncn von Frantzoͤſiſcher Seiten alles bey Leib und Lebens
Siraff verdoten ſeye. So hat auch der Pape d' Efpel bey dem ju. Siebeldin⸗
gen gehaltenen Gericht / denen dahmbeſchriebenen Schuitheiſſen / Gerichten
unb Gemeinen bedentet / daßfie als Konigliche Unterthanen tinfüro fein Ar⸗
ciß / umb⸗ oder Creutzer / noch Wein Aufflag⸗Geld mehr geben / auch forters fcis
ne Leibeigene / ſondern an allen Orten gedachten Ober⸗Ambt freye Leut ſeyn
und bletben ſolten darbey er ihnen zugleich einen zu Lan dan geweſenem Procu-
ratorem zu des Ober · Anbbts Germersheim Amdt⸗und Gerichtſchreiber des
Siebeldinger Thals vorgeſtellt / dabeneben auch befohlen / daß bie Schulcheiſſen
hinfuͤro in Abſtraffumg bcc Miſſethaͤter Fein Gefaͤngnis/ als mit welchem die
$o6e Obrigkeit qu diſponiren haͤtte / gebrauchen / fonbern au beren ftat Bloͤcke
machen unb fid bebienen. Ferners ihre Klagten kuͤnfftizhin jedesmal an ihn
gelangen laſſen / unt Ordre daruͤber gewertig ſeyn ſolten. EE
- su Godramſtein fat er dieſer Sagen oen Pfarrer m (id femma
laſſen und gefragt / ob er deme nadfommen , vas er juͤngſthin wegen des Kir⸗
chen Gebet befohlen / nemlich in ſperie Ihr Koͤnigl. Majeſt von Franckreich
dareinein uſchlieſſen / Pfarrer ſich mu Anfuͤhrung (einer Chur Pfaltz geleiſtteten
ſheuren Pflichten und ſonſten entſchnidiget / dargegen Pape d' Eſpel geantwor⸗
tet: Daß er ſeiner vor dißmal mit der Straff ned) derſchene un qum UÜberfluß
noch einmal ernſtlich andeute in bem Kirchen Gebet weder vor dem Kaͤyſer /
den man keines Kaoͤyſers mehr brauchte / noch vor jemunds anderen / als atfetm?
Ihr Koͤnigl. Majeſt von Frauckreich zu bitten / ober die Pfarr zu verlaſſen /. ge⸗
ftalten da er deme nicht nachlommen wuͤrde / et Pape d Eſpel ihn beym Kopff
nehmen á anb nr oem Hencker cine Gaſſe auff die andere hinunter peit ſchen
Jaffe wolte / wornach ec (i richten und vor Schimpff zu huͤten / wie dann
end den uͤbrigen Pfarrern tuwiſſen gethan und ¶hien waden ſoue. Danchm 0t.
, 0» | . e -
-
A360.
Jutius, -
pé E DEIARIUM Sonderhar
ec megemein vermeldet / wer unter ben Pfarrern nicht gerne bleiben / und dem
nachtommen wolte / der koͤnte nur dingehen / es wuͤrden ín furtzen Cage
Pfarrer aus der Schweitz tommen / weiche gar gern die Stellen betceten wuͤr⸗
be.
- | Cin anders von 7. Junii. B
Aus Landau wird bericbtet / obwuͤrden in dieſer Ende
liegende Frantzoͤſiſche Volcker ehiſtens weiter herunter mar
te / und ſollen noch mehrere Trouppen im Anzug begri
nm Die zu Offenbach und Ottersheim litgen/toerben bens
erlaut nach niorgenaüffbrecben / umb weilen mn Sab
ckenburgnicht evacuiren wolle / in dieſes Ober⸗Amt zu gehen/
und haben ſie bereits zwey ſtarcke Bruͤcken uͤber die Queich ge
macht. Die Buͤrger zu Landau haben nochmahlen ſchiweh⸗
ren muͤſſen / daß ſie oen Koͤnig in Franckreich vor ihren rechten
Herrn erkenneten. |
Qin anders aus Neuſtatt vom 8.béro-— IRE
Von Edigkhoſen wird in dieſer Stund beridotet / daß bey x po. rand»
ſiſche Reuter oet Ends anfommen, fid auf ben Kitchhoff poſtier, nach denen
Burgermeiſtern gefragt unb vor roo, Pferd Quartier haben wollen « Es ſol⸗
Kn auch noch mehrere Frantzoͤfiſche Voͤicker im Anmarch auff hieſigen Ober⸗
Ambis angehoͤrige Orthe begriffen / und bereits einige Pagage durch Wintzin⸗
gen auff Wachenheim zugangen feind / wie dann Schultheiß von Wintzingen
gleich iho berichtet / daß5. Frantzoſen dafelbſt durch paſſtri und vermeldet / daß f
nad; Wachenheim wolten / unb auch anheut oo. Mann dahin / wie anch 100.
Mann anhero nach Neuſtait aſſignirt, unb berrits wuͤrclich in Anmarch waͤ⸗
wn. Nach Oggersheim fnb. Frantzoͤſiſche Tragoner koinmen / haben hin⸗
ceim begehrt / auch nicht weichen wollen / dabey gemeldet / wann man ſfie nicht in det
Ghuͤte hinein laſfen wolte / wuͤrden nodo ;. Compagnien nachkommen / ſie hatten
Ordre eon Gen, Lieut. Moncclar / ihr Quartier da zu machen.
Aus dem Ober Ambt Neuſtatt vom . Junii r68o.
Die Trouppen fo iu Mutterſtatt gelegen / ſeynd bey 700. Mann gewe⸗
(eni wovon noch 200. Dott ltegen / bie aͤbrige auff Epſtein unb. Flemmersheim
ſort marchirt / haben zu Mutterſtat dieſe Wort offentlich ausgeſtoffen / Chur fal -
ift gar halsſtarrig unb ſchuldig daran / daß ihr ſo leiden muͤffer / team Er Fal⸗
ckenburgheraus gibt / habt ihr keine Noth mehr / writ ferneren vermelden / wann
fit vernehmen / daß fremde Voͤicker kommen folten, haͤtten ſie Ordre / das ganae
kand aus zupluͤndern unb daman Falckenburg nicht hergebe / wolien fi Me |
» . | $
t
Geſchichte. EUROPÆUM. 37
ganac Land hinweg nehmen / es werde auch pente der General Moncclar dahin Au68o.
rommen / und ale umliegende Doͤrffer zu herbeyfuͤhrung allerhand Victualien Julius.
un» Fourage angiehen. Nacher Goͤnnheim haben ſich 4. Compagnien an»
fangs in2. Haͤuſer / des Zollers und ein Herrſchaffti. Erbgut / hernach in bas
gantze Dorſſ eínfogíret / wollen mit Haußmanskoſt nicht vorliceb nehmen / bal
deder⸗Vieh / jo fit in des Zoͤllers Hauß gefunden / habenſie hinweg / auch hat
be Commiſſarius den Zoͤller gefaͤnglich mit fid) nacher Lambsheim genommen /
Ihme / taut feines ſchrifftlichen Berichts / trohet / daß wann den 1r, Iunii niche
127. Rehlr. wegen Goͤnnheim erlegt wuͤrden / ſie ihn mit nacher Land au fuͤhren boC
woiten / es wuͤrden auch bie Unterthauen ber Reuter nicht loß werden / biß fie ge⸗
meldtes Geld erlegt. Die Gemeind bat ihnen bereits 70. Laib reb / bene⸗
ben z. Ohm Wein unb. 1. Malter Habern hergeben muͤſſen / ſchlachten Rind⸗
unb Feder. Viehe nad) belieben / haben auch berits Morgen Fruͤchte abgeme⸗
het / daruͤber fie nod) degehrt bie gantze Heerd Vieh herbey zu treiben / unb bie be⸗
ftc Kuͤhe heraus zu nehmen. o Bat aud) ber bey dieſen Voͤlckern ſeyende
Gommfffatius denen Unterthanen ju Woltzheim ſchrifſtlich —
ber Execution anbefohlen / vor 4. Compagnien Reuterey qu Edickhofen unb
Beckingen die n$btiqe Subſiſteng unb. Fourage zu lieffern. Die Friedels. i
heimer haben lieffern müffen 20. Laib Brod 1. Ohm s, Quartel Wein / 1.
Hammel / 12. Malter Frucht / teortnit fie aber nicht begnuͤgt / ſondern ſich ver⸗
lauten laſſen / wolten alle die Fruͤchte auff dem Felde abmaͤhen. Dieſen
Morgen ſeynd 20. Mann durch den Graben gu Lambsheim an verſchiedenen
Orten durch paſſirt und das Schloß an der Mehl⸗Pforten auffgeſchlagen und
alſobald begebrt/auff 4. Compagnien Balleten zu machen. Den Obr. Schult⸗
heiß wie auch daſelbſt gelegenen Chur⸗Pfaͤltzſchen Tragoner Corporal haben ſie
bdeym Kopff genommen / und begehrt / ihnen bie Thor zu eroͤffnen / auf verwei⸗
trn aber / ble Thor ſelbſten gera'tbátig geoͤffnet / darneben fid) verlauten laſ⸗
n/ mit Oggersheim dergleichẽ vorzunehmen / und roo ſie Gewalt brauchen muͤ⸗
ſten / wolten ſie alles pluͤndern. Qu Wachenheim haben ſich heut zo. tamm
tíntogfren wollen / al$ man (ie aber abgewieſen / haben ſie ſich vermeſſen / alle
Fruͤchte auff bern Felde abzumaͤhen unb ju verderben / tle fie dañ alsbald durch
bey ſich gehabte Bauren mit Senſen und Siggeln in bem Felde den Anfang
gemacht / und als dieſes verrichtet worden / noch continuirt. Es ſollen auch
nod mehrere Voͤlcker oben herab kommen / und ſind jufanban bexeits 2. Com⸗
pagnien angelangt. Zu Haßloch hat der allda liegende Frantzoͤſſche Officirer /
als vcr Chur Pfaltz. Fautvor ihn unb b eyhabende Leute fene Billeren machen
wollen / ſelbigen prüaein umb ins Gefaͤngnis werffen laſſen / darauff von Bur⸗
germeiſter und Rahrdie Balleten ju machen angehalten / mit vermelden / ſolten
69
a-94 conc Tt 224
"TN . DIARIUM.. Éonbota
Ago, Wiſſen / bag fie anjcto gewungen waͤren / un jus mífen / toas bic Srantofen
Jui, 9
- 7
.
aben woiten; fordern mug Eſſen and Trinckẽn ton den Unkerthatien / aber iot,
Aet das Rindoſch ſeſbſt ſMachten / dui die Fruͤchte auff dem Felde abmaͤhen;
Auff des Fauths Sera den / daß er ohne Chur Pfaͤltztſchen Befehl ihnen
sidera zu Willen ſeyn koͤnte / geantworiet / fit hatten dahm ihre Ordre / obbag
nicht genug waͤre / waͤren anfetto (bre (bet daſelbſt Iunwohnern) Herrn. Die⸗
ſen Nachmittag tft eim groſſer Troup anff Oggersheim marchirt ohweit darvon
x crabe d auff den Pferden geblieben / und in den
herum gerictken.
Auß i Ober⸗Ame Neuſtatt den 10. dito. E
Zu Mutterſtatt hat geſtern ein Framzoͤſ. Obriſter denen Allda liegenden
Reuttern offentlch d beyſeyn bet Untetthanen angedeuter / bap die Innwohner
daſelbſt ihnen ire Verpflegung an Eſſen / Trincken / Habern und Fourage ge⸗
ben ſolten / welches ſie dann auch unb daruͤber vor den daſelbſt commanbirenben
Officirer 4. Rthlr. und vor jedern Gemiinen 4. Sagen taͤglich erfordern; ob⸗
gemeldter Ohriſter pat auch gedrohet / wann ſie das Vieb wegtrieben / (o wolten
4
' fie bae Dorff in Brand ſtecken / da abet jemand ſonſt etwaß ficben wuͤrde / ſollte
ſelbiger tov geſchoſſen werden. Die Officirer haben die Schluͤſſel sum Gefaͤng ·
niß abgeſordert / ind beri GerichtsPerſohnen befohlen zuſammen zukommen /
und die Reuter zu Balletiren / haben aud) die Schatzungs⸗Regiſter begehrt ver⸗
muhtlich um daraus die repartition der von ihnen abgeforderten Gelder ju ma;
chen / mitbetrohen / wenn ei umo anders nicht erfolgt / ole Gerichts Perſonen
ins Gefaͤngnuß u werffen 7. begehren von denen Unterthanen die Chur. Pfaͤltzi⸗
ſchen / wegen der gewaltſamen Proceduren im Ambt Germers beim anqgeſchla⸗
eene patente ab zureiſfen die Bemeine laſſen ſich verlauten / ſie Inwohnere
waͤren jetzo niche mehr Chur⸗Pfaͤttiſch·/ ſondern des Koͤnigs in Franckreich
N
Zaus Franckenchal wird vom to: dieſes geſchrieben / daß den . Abends
etn. Koniglicher Frantzoͤſſcher Officia nitrzg: Pferder qu. Lambẽheim an;
kommen / und fid) ii bie alldort liegende Voͤlcker einquartirt / ihrer Ver⸗
ordnungnach / ſoll ean Reuter des Tags x. Kobſtuͤck haben / wollen im gering⸗
ſten nach Franck anthal michte folgen laſſen sib ſoicher Geſtalt einen Anfang gu
einer Blocquada machen.
. . M dem Ober Amt Altzey den 10. Junii 1080.
. aDKk lain tu Domſtein ankommene Frangoſen hauſen mit ben armen
Leuten ſo uͤbel/ daß es faf nicht m beſchreiben / geſtalten ſie auch die Speiſen / ſo
ihnen ne bei dE Kopff werffen/ unb all cran
infolentien , ſonderlich gegen die Weibs Perſonen veruͤben / haben auch bié
vergangne Nacht eine allhler / evegen chres ermordelen unchlichen
| . | aty
d
|
Geſchichte. E'UR OT £ UM. |o $19
fangen ſitende Weids⸗Perſon / durch Auffſchlagung bet CxblSifer unt niae A 16g.
anter Thuͤr / mit Gewaͤlt heraus genommen / unb Mili iLis Obf Tuus.
éieutenant la Villonniere forbert tor ſeine Perſon / neben. einem reformirren ꝰ
Steutenant táglídy 9. Gulden 15. Kr. vor ſeine Soft / von be? Zeit an / dadie erſte 7
Execution anhero geſchickt worden / ohngeachtet ef nidit bier geweſen / alſo bag
Dirmſtein unb Laimersheim an dem Ruckſtand uͤber 261. Gulden nei bem
tasa bezahlen muͤſſen / woran (it and) bereits anf Abſchlag cin Theil ent⸗
Auß bem Ober⸗Amt Neuſtatt vom 10. dico. 1
Nachdem bey Wachenheim die Frantzoſen geſtern 10. Morgen allerhand
Srüditen abmaͤhen / und nacher Boͤnnheim fuͤhren laſſen / mit berrohen / bag
wann man fie nicht einlogieren wolte / fit piece Tages wieder kommen / und
bic Wem⸗Gaͤrten urb Fruͤchte auff bem Felde gant verderben / auch ſtarek ge»
ung ſeyn wuͤrden um Wachenh eim ſich fu bemaͤchtigen / iſt den ꝛ0. ein Trom⸗
peter tommes/ ſo den Orth auffacfotberti unb obige Betrohung wiederhohlet /
Balb darauff haben (ie mit ſtarcken Srouppenfió ben Staͤdelein genaͤherz/ an unb
neben den Mauren herum gangen / und fi derlauten Tajfen 2 tvann ficit e»
walt den Orch uͤbertommen ſolten / den darintiegenden Chur⸗Pfaͤlhiſchen Stae
goner Lieutenant und pie Burgermeiſter auffihencken.
Aus *an Ober⸗Amt Germersheim vom obligen tato.
Becegſtern iſt ein neuer Frandßſcher Amtinan über die Fauthen unb. Cloſter
Doͤtffer ju Odrdt von dem Paped" Efpeleingefeat / teorqu nechſ obgedachten
Orthen auch Germervheim unb das auff bec andern Gite Rheins gelegene
Dorff Dettend eim / welche beyde Orthe dißher ble Franebfiſcher Seiten tuae
mußter Huld gung nodi nicht geleiſtet / mitcitire worden. Weilen aber dieſe
lice niemands geſchickt / hat ſich der Pape d Efpel hoch vmm heut oder
morgen auff aũlerlaͤngſte bie Stadt —* tnb das Dorff Detten⸗
heim tn ble Aſche gu legen / zumahlen et von (eine Koͤnſg Befehl haͤtte / ble
jentge/ fo flit tiit zutwillig ergeben wolten / mit Brand unb Schwerd zu ver⸗
ſotgen wordurch die Inwohner gemelter beyder Orchen auch geſchreckt wor⸗
SR SA fie naher fana ver muh ſich qu Huidiguttz fich choftnden wollen.
Relation de Monſt. de Cóppenftein Envoyẽê de li part de S. A.
E. balatint ver? Moni. dé Langalerie, ßrigadier & Commendant des
toubpes iu Roy tres Chreft; envoyées pour: loger dans le Pala-
'tínat. T6134, M sg r . : . "ABS ) et. .
ATTE € c v5 te Yova cR CR peo agile . 6^. Do: nj "a
Au. Onfr, deLan ieri *, i jer. 24 iMonft. dc Coppenfici TP».
M premier — ** ds pns ier p TOR qu'il'ayoit ordre de
Monís, de Monclar par écrit ; qu'il luy a faitvoir, de marcher dms
T EUROP.AUM. Beomberbahre
. Aa468o. les terres deS, A;E. avec ix Efquadrons , pour en mettre un dans O gers-
Juiius,
el o7
5 04
retirer la Garnifon dudt. Chafteau, & que vous de
heim, undens.Lambsheim ,. & una Mutterftatt , & les troisautreslà aux
environs dans le pays, & quc Monft. de Mondaravoit ordre du Koy de met-
.
tre des Trouppes dans les Eftats de S. A. E. & les y faire vivre jufques à ceque
à S. A, E. ait |
Koy, & que S, A. E. ne rend pas cette place en quatre fours, il viendra encore
dixautres Elquadrops;Monlr. de Coppenftcin a recontreles, dites Troup-
pes — Oggersheim petite Ville entre Manhetm & Franquentlial, &c, |
du8.]uin 1630. MEM
Num, 4.
COPIE |.
De larefponfe deSon Alc. Ele&. Palatincà Montt. le
Baron de Monclar.
Ms? Puis que vous memandezavoir receuvos ordres, de ne vous
pasfervir d'autres moyens àvous mettre en poffeffion dela part du
"Roy Tres Chen. du C au deFalckenbourg » qu'en eny
loger. les Trouppes dans mes Eſtats, jufques à ce qu) e trouue bon defaire
: 1 3, quc Je vous envoye
quel qu'un pour rcglerleur fubfiftance: Comme] attens tous les jours la re-.
flution de la Cour fur les Mcmoires, que J'ày i prefenter à Sa Mait£. par
aon Envoyétantíur mes autres griefs, que furle fuiet de F Éenbourg ; Je :
ne crois pas, que vous voüuliez, que je plaide ma caufe devant vous , en rc.
fpondantaux raifons, que vous 5 » pour me pouvoir mettre hors de
pofíeffion dudt. Chafteauavec Juſſice, V.
vous dire, qu'on vous a mal informé de [a maniere de procederentre les Prin-
ees Voifinsde]' Empire , quine commencent pasen temps de paix , de fc
faiſir par voye de fait des Elus d'autruy , dont oníetrouve ea pofícffion
depuis plusd' un Si&cle , tant quelavoye de droit devant leur Juge compe-
tantleureftouverte, Et quoy queSa Maité, ne reconnoiffc pas la Jultice
dcl Empire, neantmojns commẽè ie fuis un de (esmembrez; & que ie tiens
la Baillisge de Germersbeim, & Falckenbourg , affibien que mes autres
Edats en ficfde] Empereur & dcl Empire, ie ne fcaurois comprendre;poue
quoy leRoy Tres Chr, reconnoiffant cette dependance me veuille obliger ,
contre mon ſerment preſtẽ à mon Infeudation, àluy ceder une partic de mes
Efios , & dc meꝛ droits fur les fculesallegations ,. qu ils entcíté —
—
it mettre le Chafteau de Falckenbourg entre leemainsdu
Vous me permettrés feulement de.
—4
Geſchichte. /— EURO? &UM. e yr
dansla Ceífion del Alface, faite parle Traitte de Veſtphalie, & qui doit. A. 1686,
avoir efté cxpliquée, & accordée de nouvrau parles Aimbaffadrs. - del Em- Julius,
pereur à Nimegue, de quoy pourtant Jen'ay aucuneconnoiffance, ' Ceſt.
de qui me fait eſperet, qu'au moins Sa Majté. me donnera letemps, de m in-
former auprés del Empereur & del Empire, Affemblécà Ratisbone , auſſi
bien qu' aprés des Mediateurs qui fe fonttrouvesaux Traités de W citpha-
lie, & de Nimegue, fi c'a efte leur intentiondecederàlaFrance , fous lc
titred: Alfácemesdts. Eſtats, quinyappartenoient pas avant la guerre,
d Alemagne , ny quelques fiecles amparauant, & dans lesquels J ay eſtẽ remis
par! Execuxion dela paix de Vetp en ayancmémejouy dadepuis , fans.
conteftation de qui ce foit, me períuadant ; queSa Maj, ayant efgard à ces.
raifons , ne trouyera pas mauvais que vous m'accordiez, ce delay,& que ce-
endant vous ſurſeiex à tous ulterieurs procedez violens. Vous me dilpon-
erésdonc , d'envoyer quelqu'un pour authoriíerle longement de Vos.
Trouppes dans mes Eſtats, lc quel ne pourra eſtte interpreté autrement
que comme une invafion , & par confequent , une, rupture de la paix
de l' Empire , auífi bien que la violence , dont on | eit fervi pout.
detácher mes fuiets du Bailliage de Germersheim demon obeiffance , & de ^
les rendre pariures à leurfouverain-Scigneur , fans avoir eu aucun pouvoit-
Legitimede les difpenfer du ferment, qu eux & leurs ancétres ont prefté à la
Maifon Elect. Palatine depuis un temps immemorial, dontils n'ont pü eftre,
abíous paraucune authorité Ecclefialtique, nifecnliere, fansconnoiffance
decaufc & decifion reguliere devantun]uge competant, & paraindi celuy ,
evous leuravez fait faire, eſt en effetiniuftc & nul. l'esperois, que la Cour-
du Roy Tres Chreft. fe contenteroitdelapratcftatio, qu'elle a acceptée de
má part, contre ce procedé, & qu' Ellie ſe fatjsferoitdes voyes, qucle Tra- .
itté de Paix de V eltphalie a prefcrites , en cas qve il y lurvint quelque diffe-
rent, pourle queltoutes.voyes de fait (ont defendüe s. Mais, Monficur ,.-
je m'eftens trop fur cette matiere;qui n'eft pas de voſtre judicature,dont peu-
teftre ieme pourrois promettre plus de iuílice , fi vous n' avies à fuivrc vos
ordres, defquels il' faut attendre les mauvaifes fuizes , en cas qu'elles nepuif- D»
fent étrc évitées, en m' accordant le delay , que je vous demande ; Je vous
remerciecependant del' avertiffement , qu'il vousapleu m'en donner; de-
meurant aurefte &c, à Heidelberg le 5, 1. Jui 1680. 07
| I Num. f. |
| ^. GOPTE "
De la lettre dé ſon Alt. Elect, Palatine à Monſr. le
Marquis dc Croiffy du s. ( 15.) Juin. 1680.
4f Theil. 3s
Mon-
A 1680.
Julius.
3t DIARIUM Sonderbare
Onſ. MonEnvoyé,le Baron d'Eck me mande, que le Roye Tres
C..r.luy ayant fait ciperer dans laudicnce qu il cut dernierementde
SaMai, qu elle luy feroit donirer une refolution fur lcs divers Me-
moires , qu^ ilapreíenté touchant més Inserefts , qour là qu clleil n'au-
-goit qu' às addreíler à Vous & qu^ ayant eucn fuite l' honneur de Vous
voir , vous luyayiés ditdivexfeschofes , qu'ilm' a eſcrites, maiscomme
k ne ay. s iĩ les aura bien compriſes, p vous prie d' avoirlabontéde
mé faire donner , pour plus decercitude., la cefolution de Sa Maicft.
par eſerit. Cependant ſe voispar co quemon, dt. Envoyé m' cn mandre,
uc veus endás, que dans la Ceffion d' le Alface,faite par ! Empcrcur &
l' Empireala Couronne de France , en vertudu Traité de W'eftphalie ,
ont cíléauffi compris & cedé tous les droirs & terres du Palatinat , que le
Koy pretend à prefant dependre de lAlface ; & de h Prevôtè de Hague-
nau , & que cette ceffiona efte — expliquée & — dans le
Traittâde Nimegue , alleguant , que fi Sa Majtc. Imperiale ou ſes Aun-
baffadeurs voient , comme vaus lr — » cedéquelques chofes au
preiudiec des Electeurs, Princes & Etats dc l' Empire ,. il fallait s'en pren--
drcácux —— Et cemme bier Je regcus une lettre de Monſr. de Montclar
Lieut. Generalde Sa Mai. par ou i| me demande la.Ceffion du. Chaftcau de
— Falckenbourg, sppartenanten Commaipauré à Mey & à Monfieur le Duc
de Deux ponts depuisquelques Siecles, difant , qu' en cas de rehæ il avoit
ordre d* roncribger dc cope dans mes Bfbis iusques à Lih que.
Je retire ma Garsifon du dit. Chateau, c me trouue obligé ouwes lesremon-
ftrances amplement contenuesaux Memoires ſus dts. prefentés par monEn-
voyé , devous ter encore, que dansle Traité dePaix de Weſt-
phalie , iln'acfté fait mention d' aucune Ceffian d' une partie de mes terres,
' & droits, & qu' aucontraire ity a eftéflipule que tout lebas Palatinat, avec
tous & chacunsbicns, droits & ap ances , tant Ecekfiafleques, que.
Seculiers, dontles Ele&eurs & Princes Palatins ont joi devant lestroubles
de Bohetmo, leur croient reſtituẽs: Sous laquelle reflitution fant notoire-
ment compris auſſi ks droits & terresdu Palatinat , que la Erancc pretend
aufourdruy , & que ma Maifon Elect. à poffedé fans aucun empeſche-
ment ny trouble devantla Guerre depuis le dit Traitte de Paix, & quelques.
Sieclesaparavant. Le Traittẽ de Nimegucs, qui confirme celuy dc Weſt-
phalie, entoutes& c^acuneschofes , & par confequent auffi pour cette
ceffion: ,. nefaitpoint de mention de cette navelle cxplicatio & Ceffion ,.
c laquelle ilv arien.eftécommuniqué non plus, ay àl' Affemblée dc l'Em-
SOUS a ny à Moy enparticulierparles Ambrs. dc l' EmpercurouMeflrs
Geſchichre. EUVUROPÆVM. ^0 38
lesMediateurs dansla cortefpondanee que Nousavons eu efferhble ; D'ou A.1580.
vient , que jene fcaurois m' imaginer , que Sa Maicreconnoiffant dc- Julius,
pendance de 1' Empereur & del Émpire comme eſtant membre d'iceluy ,
& fcachan que Jetiens d' Eux en fief mes Eftats , droits'& eppartenan-
cs, nyplusny moins quetous les autres Elc&. Princes & Eftats del Fm-
irc tiennent les leurs ,. en ayant efté misen poffeffion par f' execution de
L Paix de W'eftphalic & joüi du depuis fans conteftation de qui qué ce
Toit , & dcplus dant le compromis à Ratisbonse , .ou le Roy a contenti ,
qu' on reglaltles ditf:rcns del Alface, n' ayantefté fait mention aucune du
Bailliage de Germcrsheim , Sa Mai. me veuille obliger à luy ceder une
partic de mesPays, & droits , furlafculepretenfion , que vous auês alle-
éeá monEnvoyc , &à agir ainſi contre mon ferment , prcfté à mon.
infeudation , fans fcavoir prcallablemt. I intention del' Empereur , de
fEmpire , & dcs Mediateurs des Traittes de Weſtphalie & Nimegue
& fans avoir la permiffion de ceux , dont J' ay reccumes Eftats en ficf ,
& qui m' en ont remis en poffeffion ; d' en aliener quoy que cefoit , Jus-
ques là , Je veux croire quele Koy ne pourrapas fe reſſentir auec Juftice ,
contre Moy de ce refus , n' efperant pas , qu' il. veuille tne faire traister
comme mes Suiets du Bailliage de Germersheim , qui ont eſtè faits parfu-
res p laforce & parles menaces. — Carquoy que $a Mté, nercconnoiffe '
pas la Fuftice dele Empire , Elle nepeut pas pourtant , fous aucun pre-
texte de droit, m' abfourdre comme membre d' iceluy , de mon ferment en-
vers l Emp. & r Empire fansleur confentemcent , (ice n eit, qu' on vett-
ille imiterleprocedé des Turcs fur lesfuiets des fronticres d Hongrie , ce
qu'on —— pas pouvoir. entrer dans la penſte d' un Roy Tres
Chren. — Je me perſuade plus toft que Sa Maicfté , ne donncra le
temps , de m' informer aupres de! Empereur , de.l'Empire , Afsem-
biée à Ratisbonne auffy bien qu' aupres des Mediateurs , qui fe lont
trouvés a tux Traittés de W'eftphalie & de Nimegue , fi c'a cité leur
intention de cederà la France fous le tiltre Alface mes. dts. Eftats , qui
my appartiennent en aucune maniere : Je ne penſe pas, que perfonne pren
ce delay que je demande , pour une refiftance que. Je veuille faire à
un auffi grand Roy que Sa Majeſt. "n m' affeure plus toft que Sa
Majeft. Elle, méme jugera , qu' il eft de mon obligatio en' vers Sa
Majeſt. Imperi, & l' Empire d' attendre leur fentiment. là. deffus ,
& que Je feros blámeble , fi par quelque Brecipisation Jc me vou-
lois feparcr. & demembrer de ' Empire, Ceſt pourquoy Tc vous prie,
Monfr. de confiderer le poids & la Juftice de ces raifons, & apres en avoir.
| $s 2 fai
- " Li
S284... 2. .
ne EURO PEU M, Sonderbaht
. A168o. faitun raport exact à Sa Maieſt. d avoir labontẽ de m'en faire avoir par. ce
Julius, Expres,unerefponce par-eícrit , & cependant defairc;en forte aupres dc la
" Maicft, que les preiudices , quel on m'à faits, foient reparés ; ou du moins
que l' on donne ordre àMonír. de Montclard" empefcher quel*onne con-
tinueles violencesdans mesPays , juíqu'à ec que ape rcceu réponce de
t Empereur& del' Empire, vousafferant , quele reffentiment , que J' au-
tay du foin que vous prendrez de m' obliger en ce rencontre ,. me fera
— embraſſer avec ioye ceux auſe vous pourray faire parr oiſtre que Je
Is &c. |
Num. 6. -
opic
Dela Lettre S. A. E, Palat. à Monfieur pele Marquis
2 | de Louvois, du f. Juin. 1680-
| Onſt. Pendant vátreabíence dela Cour mon. Enroyẽ le Baron
| / 4 d'Eckdansl' audience qu'il eütdernieremt, de Sa Maitt, eür! hon
7-neur de hiy prefenter wn memoire demapart touchent le Décom--
| pte faicáPfaltzbourg entre le. Sr. dela Goupilliere & mes. Commiffaires
Depuiez des arrerages. de contributionsprerendus ſur mes Eſtats,, par le
quelilaefté remonttré, ducha levée d argent n: eftant past reguliere dans.
'U&Paystuiné , l'onnc fcpeurroit precifement obliger aux payemens par
"mois, ayantàcaufe de cela taícké d" obtenir que mes. fuiets pülent.prohter
du terme de fix mois, qui va jufquesaumoisde Novembre, que Sa Maicft, a:
,eülabant£deleur accorder,conformementàlarefolution, qne vous.m' avez:
- ' faittenir par mon.Envayé. — Que par les raifons confiderables. alleguécs.
andt. memoire, ils pũſſent eſtre difpenfez de lacaution, quel on demandoit,
qu'lonfourpiftdansles Pays duRoy. & qu enfin ilspüfent joiioir de l'effet
é laremife defta accorder parSa Mair£.canformement àlogdse qui ena eſtẽ
' cydevant donné an Sr. de la Goupilliere ,. Mais ,. comme norrobílatc cautes
ces,efperances dela partSa Mt&, mort Envoy&n' adceu disdepuis avoir dc re
. folutionlà deffus ; qu' áucontraire leSr. dela Goupilliere, par fa lettre efcrite
| eleé. Juin à mes. Commiffaires. Dieputez: ufe detenmés dé menaces,difant,
6 quilnerefi »ond pas.de a& qui peutarriver: ,,. ſi mes ſuiets n' entren$ pas. em.
payementdansle 15 duCourant ,, & que de cette maniere mcs. fuſets ne
pourroint pas profiterdelTa hontẽ, que Sa Maieſt. a eut de leur accorder ledt.
derme de fix mois, pour faciliter hur payement; pour le quel fans cela, il
K&xoitimpoffible , de fournirquelques ſommes en ſi peu detemꝑs. Je fuis
—X
^. /
— —— — —— — —
*
————————
— — —
Geſfſhichte. . EUROPEUM. 3f
contraint , Mr. de vous importumer, par larecommendation , que je vous A.xé$o.
fais de cette affaire, vous. priant, de avoirlabonté de faire en forte pár vos. Talius.
. .bonsofficesauprés de Sa Maieft. quemes Suietspuiffent joüirdudt, tefme ,
qu'elle leura accordé, & quel'on fe contente , qu'on paye des fommes à
bon compte, auffitoft, que l'on. pourra, pourveu que le tout fott payé ,dans
le dt temps de fix mois,veuque le Diccompte de Pfaltzbourg, fait parunpur
selpectenvers Sa Mai. n" acfté ratifi£ de moy, ainfi que mes Commiffaires
Deputez l'ontditáudt. Sr de la Goupilliere à leur de part de Pfaltzbourg
. qu'ácondition quel" on m accordaſt pour le payement un terme fuffifant ;
quelesofficiers de Sa Mai.dáns Ig baſſe Alfacc, & dans laPrevottéde Hague-
neau, n' aportaffent point d* empefchementà lalevée des fommíes par leurs
violences, & que Fon me fourniſt des quittances authentiques , qut me fer-
viflentd' affeurance , que l'on ne pretendra plus rien deforasii fur mes
Eflits ; Ce qui eftauffi juflc, que d' ailleurs il ſeroit étrange , fil'on vouloit
preſſer mes fuiets de payer lesdits, contributions , & ſe ſervir pour cela du
"Kraitté de Pai de Nimegue, lats quecontre le Fraitté de/Paizde Weftpha- —.—
he confirmé par celuyde Misuegue,l on m' efte par fóürce món haut Baillia-
gc deGermersheim,& qu' ainfi Fon ne vouluftallegeur Ies Traittẽs de Paix ,
que dans les choſes où ils peuvent eftre avantageux à la France , & quel'on
Es voluſt reietter dans celles , ou ils font favorables auxautres , parla refti-
tution, & laconfinmationde leursDreitstres'ancjens. J ay cetteconfian-
«c, Monfier, en voſtre amitié , dontilvousa plüm' affeurer cy eevant , que
vous aurez lx bontéde confiderertout cela, dele reprefentera Sa Mai. & em
fuite de contribuerà m en faire avoirune refolntiam: favorable; V ous priant
cependant de vouloir donnerordre an Sr-de la Goupilliere , & aux autres
ediciers du Roy de ne mepasempefcher.paruncexeeution precipitcé, dans
lalevée des fommesasreflées, pour lareparticion de la quelle j' ay defiadon-
né ordre; vous fouiendrez auffi, s ifvous plaift , de la promeſſe, que vous
m"'avez faite parunede vos. lettres, que lors que Ie Décompte de Nancy fe-
roit fait & arreſtẽ, vous donneriex ordrede travaiſſer au Décompte descan-
trutions de ũes à la place de Lautern pur I Evcfchéde:Metz, lc Pays Meſſin
& autres lieux, qui ont fait des accordæ & font entrẽs en payement; en tuité
vous aver reftre pousint cela auDécomptePhilipsdourg,& m'avez fait aſſeu-
: rerpar monEnvoyé,quelors queceluy ' a£eroit fait, vousdonnerez ledt.or-
-dre;LeSr.de liGoupilliere aaffeure aufi diverfes fois mes Commiſſaites De-
rputezau Décomprede Pfalizbourg; que lorsque edt. Décampte feroit fait
Dis. ordze vendroit C'eftpourquoyjevauspxie Mr. de. faire partis inces- .
- famencledt-ordré à fin. que de mon cofté ie puifie auff joüir dc l Ms
né DIARIUM Sonderbare
A 1680. de vótrepromeffe , & de la diſpoſition de Traitté de Nimegue, fur les mémes
Julius. tegles que les officiers de Sa Maj. ont trouvé juſtes dans lcs Décemptes
faits par fes Eftats je fuis &c.
à Heidelberg le 5. Juin 1680.
"Num. 7.
E Copie ——
De la lettre de fon Alt, Elect. Palatin. à Monfr.le
: Baron de Montclar du; 19. Juin 1 680.
M Onſieur. P av6is elperé , faifant reflexion fur les raifons alle
guées dans mcs precedentes, vous auriez la bonté fürfeoir à une ul-
terieure execution dcs prctenfions formées touchant le Chafteau
dc Falckenbourg , du moins/ufpucà cc que j euffe unerefponfe tant l' Em--
!
pereur, & dé l' Empire, fans [e confentement desquels , comme membre de.
l'Empire , & denantde Eux en ficf, non íeulement leditChafteau , mais
- toutlerefte de mes terres & Eftats , je ne puis rien difpofer dans cette affaire
& que j'euffe auffi receu la refolution ; que; attens fur les remonftrances ,
que j'ay faitesfurce fiet: , & depechées parun Exprésà la Cour ; Cepeh-
dant ie fuis bien furpris d'apprendre comme quoy déia. quelques unes des
troupes , qui font fous voſtre commandement, fe font longées , à ce qu' ils
difent, par vos ordres, dans quelques lieuxdu Bailliage de Neuftatr , & mé-
mes. dans ceux qui font fitués eritre mes fortereffes de Friedrichsbourg & de
Franckentbal y vivant àdifcretion. Et comme ce procedé eft dire&ement
contraire au Traités de Paix de W'eftphalie, & de Nimegue , & que par
. es logemens , l'on met mes fuiets tellementlors d eftat, & de moyen de
payerles fommes arreſtẽes pour les arretades des contributions àla levée deg
. quelles l'on travaille prefegtem, quel'on n'en pourra rientirer; Je vous prie
., Monífr.de vouloirfaire retirer lesd trouppes, & deavoir patiencepour la
refte , que j aye réponte de Sa Maj. Imple. & del' Empire, & que j' ayereceu
auſſi larefolution quej attens dela Cour ; Vous verres auffi cyioint, com-
me les trouppes, quifonta Dirmſtein pour]' execution des contributions ,
mal traittent les ſuiets tant par les exceffives exactions , qu' ils font de leur
fubfiftance qued autremaniere, Et comme j' ne veux pascroire, que cela
fe faffe par voſtre ordre, J' eſpere, Monfieur, quevous emvoyerés un ordre &
l'Offider , quiy commande afin d' empefher ces fortes de mauvais trait-
temts: Et me promettant cette juflice dc vos foins obligcans je vos affeurc-
Ve ray; que ie fuis veritablement &c.
jl Num,
p PE, m
Geſchichte. | EUROPAUM . -
! COPIE :
Delareponfede Mr.le Baroa deMontclarà S. A, Elect. |
— Palatine, du 10, 20. Juin 1680, 207
MONSEIGNEUR.
E recois celle, que V. A. Elect. me fait l'honneur de m' efcrire du to: de
| eemoisV. A. E. nedoitpoint cftre ſurpriſe, que les Trouppes du Roy .
foyententrées dans fes Eftats, attendulercfus , quelle fait, entrouvánt
bon de ne pas faite retirer laGarnifon du Chaſteau de Falckenbourg appat-
tenantá Sa Maicft. comme dependance d' Allace ; Ine m eft pas permis de
setirer les T rouppes, qui font dans le Bailliage de Neuffatt que V. A. E. ne
retire lad. Garnifon ; Tl'ay cru, qu'ellefe contegteroit de voir entrer des
trouppes dansle Bailliage de Nc pour accorder ce que j' demande à V.
À. E. mais puis que ievois , quecclane fuffit,jefupplie V. A,E.denepas
' erouver mauvais, ſi envoye un plusgrand nombre au Bailliage d' Alzcm ; P
ay prefcritaux trouppes l'ordre, qu'elles y doivent tenir pour leur fubfiftances
laquelle nc ſcauroit eftre plus moderée, & s'il ya quelqu'un ;, quj contre-
vient, ilen fera feverement puny. Je fuisau descfpoir, que V. A. Elect.
en obligeà me fervir, de cc moyen pourrendre au Roy unechofe qui luy eft.
fideüe . & de fipeude confequence pour V. A. E. Je demeure avec tout. le
veſpect imaginable. :
&Landan2ze, ro. Juin 1680,
' : à Montclar,
Num. 9. 4
COPIE - | .
Dela Lettrede S, A. E, Palat. à Monfieur le Baron de
(^ Montclar dn 11, 21. Juin 1680.
M soc Puis que vouscroyés qu'il mefoitde fi peudeconfe.
—
quence de eeder la poffeffion de mes Biens , & demes Droits à la
; * violence de vos executions, qui excedent vos ordres,que vous man.,
dés avoir donné en pluficurs licx, & fur toat la foy des Traittẽs & le droit des
Gens ; Je «roy quec' euft eſtẽ de moindre confequence au fervice d'ua
GrandRoy , comme le voſtre, fi vous euffiés voulu fufpendre cette nou-
elle invafton de mes Terres, juíquesácc quo vous euffis appris , file Rey
dre
1
AÀ.1680.
Julius.
pt DIARIUM Sonderbare
"Tres Chreſt. euſt goufté mes raiſons, ou non joint que voyant par ce que
Mon Envoyé Extraord. àla Cour à efcrit que lors, qu'ilparla à Mai. dc
Croiífi furle fuiet de Falckenbonrgil en Marquale nom ſur e tablettes ; &
demanda, ouil eſtoit fitué, comme sil luy avoit eftéinconnujufqu' à lors ,
cela medonne lieudc peníer, fi l' execution, que vous faites prefentem.dans
més pays pourle fuict dudt. Falcken bourg, ne feroit pas peu cftre plátoft un
cffet de vótre zelepourle fervice & pour l'épargne de Sa Mai. quc dun ordre
exprés que vousauriez pourcela, Et pnis que vous aués mieux aimé re-
compenfer mes fuiets pariures de mon Bailliage de Germersheim en [es fou-
lageant de la foule des Trouppes fous voftre commandement,pouren ruiner,
ce qui me refte de fideles fuietsau delà le Rhin, & par là treuver lieu de former
' fur eux une nouvelle a&ion pu l'impuiffance ou vous les aurẽs reduits à
payerles arrerages descontributions qu'on leurdemande , ilfaudra bien
quavec proteſtation contretoutes les violences,qu'on me fait, & la referve de .
garantir mes droits & poffeffions, par toutes voyesconvenables ; je ſouſfre
un mal queje ne vous trouve pas difpole d' empefcher , comme je me pes- :
fuade, que vousauriéspüfire , & vous-efpargnantpar là de dephaifer que
vous me temoigriés en avoir me donner fuict d cítre-&c,
Copie .
P. S.
—— grand ſuict de me plaindre du mauvais taittement, que voftre.
fficier, Commendantà Edenkoven a fait, àun de mes Dragons: ; qua
l'on yavoit envoyeácaufe de trois autres de mes dts. Dragons , quiont.
deferté , luy ayantfait mettre la corde au col, & menacé de le faire pendre ,
comes il eſtoit efpion , quoy qu'il portaftun erdre public du Bailliage de
Neuftatt, comme vous verres par fa depofion cy jointe en allemand. — La
violence decette action, quiet cotitrele droit des Gens, m' oblige à vous
en demander juſtice, que LeipererMr. que vous ne me refuferes pas,
Delalettre de Mr. leBaron de Montclar à S. A, Elect.
Palatine duzz.Juinr680. —
MONSEIGNEUR. MENS
recois celle, que V.A E, mefaitl' honneur de m'eferire du t. ['ay en-
voyé incontinent.à Edi hove pourfcavoir celuy, quia offensé les Dra-
ons, que V. A.E. Seplaigne en falettre ; au reffe ien'ay rien à repon-
eà V. A. E.que de I? affeurer de mes tres humbles fervices eftant avecbe-
aucoup. de reſpect. á Landaucc 22. Juin 1680, o.
MEME ; : Montclar.
" | a
Geſchihte. EUROPAZUM 26 |
Des Pfaltzgrafen von weybruͤck Memorial we des Man- ^ 1686.
Palais Biſchoff zu Metz zu Zweybruͤcken und Hornbach affici- Julius.
ren laſſen. | í.
Dict. den n, Julii 1080. Per Sax.
Von Gottes Gnaden Friederich Ludwig / Pfaltz Graff
bep Rhein / in Bayrn / zu Guͤlich / Cleve / und Berg Her⸗
g / Graff zu Veldentz / Sponheimb ber Marck und
avensburg Herr zu Ravenſtein ˖
Anſern Freundlichen uno Guͤuſtigen Gruß mit gantz ge⸗
neigten Willen zuvor |
Hoch und Wohlgeborne/ Edel Deſt und Hochgelehrt
? poo d unb —— Hochgelehrte/
Ir moͤgen denenſelben Nachrichtlich nicht verhalten / und weiſet es die
Beylage mehrern n sinbalts auß / was füt ein mandement der Biſchoff zu
⸗Metz / in unſern Seadtlein Zweybruͤcken unb Hornbach / auch einigen
deſſelbigen Ambts angehoͤrigen Dorffſchafften affgiren laſſen; Nachdeme num
ermeldter Biſchoff zu Foige ſolches mandements ſich nachgehends in Perſon
tinac(unben/ Iſt Grau beſagten Hornbach alſobald in die Kirch gangen / welche
bey Zerſtoͤrung ſelbiger Stadt aid) zugleich ruinirt unb zugerichtet worden daß
fie offen geſtanden / hat darauff den Beambten des Ortbs/ zu fid) erforbert/unb
iu verſtehen gegeben, wie Ce nicht kommen ſey / eine Aenderung in der Religion
vorzunehmen / noch den Reformirten Gewaltzu thun / ſondern benen Catholi⸗
ſchen das freye Exercitium Religionis zu wegen zu bringen; Erkundigrte ſich
darauff nach beg alldaigen Kloſters Einkuͤnfften / unb lieſſe die anweſende Pa⸗
piſten convociren, die Lytaneh in der Kirchen (ingen. / unb begab fib darauff
unter gleichmaͤſſiger Intention nacher Zweybruͤcken / allwo abet die Kirch gang
in der Aſchen liegt / und Er darinnen nichts vornehmen koͤnnen. Als nun gegen
das Jenige / ſo zu NHornbach vorgangen / von unſern Beambten / (n Krafft vote
hingehabten Eventual⸗Befehlchs offentlich proteſtirt, und (n ſeine uͤb ige pe-
tita nicht geheblet wuͤrde / wolte mehr beſagter Biſchoff ſich darob febr befremb⸗
den / begunte in harte Wort auszubrechen / unb auff ſeinen Koͤnig fib ju bes
ruffen / bey dem er es klagen wolte / und maͤchtige Aſſiſtentz finden wuͤrde hat ſich
demnach von dannen wieder hinweg begeben. Gleich toicitun b ſolchem al⸗
lem / und das nunmehr dickberuͤhrter Biſchoff Stadt unb Ambt Zweybruͤcken /
. «Mir Sid. — 0 et . o mon,
.*
.tnM
3 DIARIUM | Sonderbare
A.rogo. worunter Hornbach aud) begriffen / qat vor ein Hertzogliches lehen anſpricht /
pus aud es bereits ſo weit gebracht / daß die Chambre de revifion uns ohngehoͤrt
für einen ſothanigen Vaſallen declarirt, ohnangeſehen / Ihro per modum de-
elinationis, Sonnentlar uncer Dic Augen geleget worden / daß es je unb alleweg
ein Allodial Stef geweſen / unb vor dreypundert Jahren vom Hauß Pfaltz /
mn ſolcher Cyuatitüterfaufft auch auff den jetigen anmaßlichen Anſpruch dafuͤr
ruhiglich beſeſſen worden / Wir ein ſolches ) wie auch alle uͤbrige dergleichen
Praͤcenſienes und Gewaltchaten Ihrer Kaͤnſerl Majeſt uͤberbracht / nicht un⸗
zeitig zu beſorgen bag bag Abſehen / wo nicht auff eine gaͤntzliche Aenderung bet
Religion / mitbtr Zeit/ jedoch ein Exercitium ſimultaneum, vornehmlich aber
auff bet Geiſtl. Guͤter unb Gefoͤlle gerichtet / ohnangeſe hen dißfals unb welcher
Gefſtalt die proteficrenbe Seaͤnde / von bec Geiſtlichen Jurisdiction gaͤntzlich
eximirt, auch in Beſit deren in ihren Landen sede nnb geiſt iche ufus ihrer
(porfeffiongemeg / verwendeter geiſilicher Guͤter und Gefaͤll/ confirmirt
worden / in bem Oßnabrũckiſchen Iſtrumento —— und klar verſe⸗
May une felbige gantze diſpoſition (n. bent Muͤnſteriſchen ex parte Franekreich
für genehm aebalten/ con lirmirt und beſt aͤtiget worden. So baben Wir denen
Herrn Seid Bericht ertheilen / unb fie anbey erſuchen wellen / ihren
großguͤnſtigen Herrn Principalen / unterchaͤnigſt daraus j5 referiren / unb bo
denen es in die Weg richten i helffen / bag ob commune Religionis inter⸗
effe, man ſich gememner Hand darauff nachdrucklich —— beſor⸗
genden nachtheillgen Erfolg ^ in Zeiten vorbaue / bas ſind Wir um: Ihre
SGnãdige Herrſchafft be aller Begeenheit mit ſchuldigen Danck hinwieder Lu
Mrbieneny.acgiifen. auch denen Herrn und dene nſelben mit freundlich aud guͤn⸗
Ling n geneigtem Willen / jederzeit wohl beygethan / geben Landiſperg Menge.
Denen Herrn
Denen Hoch und Wohl⸗
len⸗
* * y 535* * Sronbusb urbia
beſondern ber Evange
—e— —— Fiderich Ludwi orf ie
Pksanarem dm Hu |
Geſchichne. EUROPÆVM. 331
Mandement À 168.
De Monſeigneur Illuſtriſſme & Reverendiffime, Jaliuc-
Georg d" Abuſſon, &c. de la Feuillade.
Par la grace de Dieu & duSc Siege Apoftolique Archevefque d*
Ambron, Ereſque deMez Conífeiller du Roy cn fes confeils & Com-
.. mendeur de ſes ordres,
Aux Archipreftres & Curez de l' Archidiaconé de Sarbourg.
Salut, & benediction.
Oies pouvez-vous fouvenir , mestres chers freres; qu' auffitoft, que
. Dieunous cut appellé parfamifericorde au Gouvernement de l'Egli-
| fe de Mez en I' année 1669. nouspenfames quevoltre Arcbi-Diaco-
n eftoit la partic de noftre Dioceíe,qui avoit despefoings plus preffants de
noftre vifite Pallarale, foitpour fafituation, decofl del Allemagne csloi-
$gnte pres de vingt liencs de 4a ville de mez, Íoít parce , que l* Herefie de
Luther des fa naiffanceavoitperverty , & quaft effac& dc lamemoire des
hommes,ungrand nombre de Paroiffes dece Canton, neus noustranspor-
xámes enda ville de SarbougauMois de May de lad,année 1669. pour noflre
viſite, & nous fismes nos fonctionsenplufieurs Paroiffes , avecla Benedi-
Gionviüble deDicu , qui futoonme detoutle monde, Nous trouvasmes
toutesfois des grandes oppofition, en diverslieux, fur lariviere dela Saare,
& au de la; parla forcedetHerefie,qu' ypredominoit/Sencore parl intereft
politique de quelques Séigneurs particuliers. On nous Rit fermer les portes,
desgens armés, àLizntàEenellianpe, àSasyverden , àBouquenem à -
Barbich, à Hornbach, aux Deuxponts, au Chafteiy de Hombourg, & nous
fufmes corrtraints d' abandonner rioftrevifie; eftant brenavertis ', que noms
recevironsà Bitch , & la petite Pierre le méme traitement . frisjuricux à
I' Eglife, Nous nouscontentames dedreffer desProcos;Verbuux de la vio-
lence, qui avoit eſtẽ faiteà noſtrecharactere, & nous en portámes nos Plain-
*es auR oy,commexanProtecteur de l'Egüfe uroussansl fltndüc detaSon-
verainete, Sa Maieſt. nousauroit auſſy donnéslorsfa Protc&tionowte puis-
fantc, fans les guerres d' Allemagne, qui furempent,& quim ont ermis,
quenous syom pü entreprendre ene foconde vilitc miis comme anfounda
huy lalibertédenos fonctions, tous eſt entierement renduc eutoutcet Ar-
«hi-Diaconé parlaPaix, queleK oy à donné fi glorieuſement àtoute | Euro-
pe Nàusavons repris, noſtre premiere penfée, d' y aller faire unevifite, qui
Lu accompagnée, d'unemiffion. Cequi ſait, quemousvousmandons
dd arertir de aoſtre viſite Jes Peuples que Jeius C riſt à commis 44 vodive
t à COD .
pa tl DIARIUM Sonderbahrr
A.1680. contuitéẽ, ſous noſtre autorité , à fin , que dious les trouvions difpofez pour
Julius
recevoir l' Inftructiondela Parolede Dieu , &f'adminiftration des Sacre-
ments leurs faifánt Ícavoir, que nousarrivérons àSaarbourg leiome du mois.
de may prochain , pour continüct notre vifitc dans tous les lieux de P'Archi-
, Diaconé. Fait à Mezennoftre Palais Epifcopal le 14. April. 1680.
Signé l' Archevefque d' AmbrunEvesque de Mez,& plusbas par man-
dement de mond. Seign. I Illuftriffime & Revcrendiffime Archevesque
d' Ambrun, Eveſque de Mez ,L Francois, Secretaire de la ChambzeEpifco-
pale Mcz, par lean Antoine, — Imprimeur juré du Roy & deMr. l. Arche
vésqued' Ambsun, Evefque de Mez.
Ex mandato R everendiffimi ac Ilfuftriffimi Domini ac Epilcopi noftsz .
necnon Reverend. Domini Archipresbyterinoftri , prefentibus Reveren-
dis Patrihus Curatis Capitulinoftri, —
(L.S) R.P.Paufo Alberti Curato in Medelsheim& —
(ES.) R. P. Friderico Schall Curato in Bettvveiler.
Ego infra fcriptas hoc mac mandatusis
afflixi d. 2. May 1030. 27
Paulus Rosf. Rector Ecclefiz Parochialis im
. KolLrbach & Procurator Capitulk
Hornbacenfis,
Kayſerliches Gommiffions- Decret / die Pfaltz ʒweybru⸗
ſen Beſchwerden wider die Cron Franckreich betref⸗
Dict.den 1/ 22. Julii 168o, E
Cr tóm. $üpferl. Majeſt. unſers Allergnaͤdigſten Kaͤn
ſers und Herrn zu gegenwaͤrtigen Reichs⸗Tag Gevoll⸗
Maͤchtigter Hoͤchſtanſehnlicher Principal Commiſſa⸗
rins / der Hochwuͤrdigſte Furſt unb Herr / Herr Marquard x,
ſoll denen Churfuͤrſten / Fuͤrſten und Staͤnden allhier antvce
ſenden vortrefflichen Raͤhten / Bottſchafften tmo Gefanbten/
hiermit nicht verhalten / und iſt aus denen Anſchlüſſen / mit
mehrern zů erſehen / was ben Allrhoͤchſise dachter Ihrer Rino
ed - | ! | j
c-
— — —
— —
— * -
Gdóiót- — — EUROPAEUM 33
fevíiden Srafeft. des Herrn Pfaltz⸗Graff Friderich Ludwig 3*
zu Zweybruͤck Fuͤrſtl. Durchl. für Beſchwerden wider die
Tron Franckreich allerunterthaͤnigſt vor⸗ und angebracht bae
be. Wann nun dieſem nothleidenden Reichs⸗Fuͤrſten / ſo wol
als dem gemeinem Weſen / mercklich daran gelegen iſt / daß
neben bem uͤbrigen Gravaminibus, aud) dieſe Beſchwerde in die
bevorſtehende ehiſte Berghtſchlagung mit gezogen werden
moͤge. So haben offt hoͤchſtgedachte Ihre Hochfuͤrſtliche
Gnaden / ſolche deren⸗Chur⸗ Fuͤrſten unb Staͤnden allhier ver⸗
ſammleten Raͤhten / Bottſchaͤfften / unb Geſandten / hiermit
unverlaͤngt communiciren wollen. Anbey denenſelben zu
freundlichen 10. 1c. |
Signacum ín ber Carthauß Pruͤel nechſt Regenſpurg oen
zo, Julii 1680, ZEE :
(L.S)
Allerdurchlauchtigſter i tC.
| £s Spfert. Majeſt. babe ich unterm 13. nechſtverwichnen Monats
Januart / unterthaͤnigſt ſchrifftlich vorg bracht / was eines Theils von
ben Koͤniglichen Frantzoͤfiſchen Landvogt im Elſas / andern Theils von
dem Biſchoff zu Metz / an meine beyde Aembter Berg Zabern / und
Zweybruͤcken qu ſambt deren appertinentien / unb alfo genandten Dependenti-
en / für neueruch unb gantz unbegruͤndete Prætenſiones an € aa kommen / fo gat
daß auch bereits ein und andern Orts chaͤtlich verfahren worden / mitallerge⸗
horſambſten Anflehen / dieſelbe ſich meiner / al eines getreuen unb ſehr be⸗
trangten Reichs Stands / wider ſo gethane dem Muͤnſteriſchen und Nimwegi⸗
ſchen⸗ Friedenſchluß allerdings entgegenſtehende Zunoͤhtigungen unb. Gewalt
kraͤfftig anzunehmen / unb wie ich mich bey ſolchem fragenti gu verhalten / befeh⸗
lend an Hand nacen; allergnaͤdigſt geruhen wolten NMun haben Euer
Kaͤhſerl. Majeſt. ber. Reichs⸗Verſamlungzu Regenſpurg meine Klage unb
Angelegenheit zugeſchickt / und allergnaͤdigſt befohlen / daruͤber zu deliberiren /
und Ihro ein Reichs Gutachten ju erſtatten / auch mitlerweil ein hoͤchſtanſchn⸗
fiiit Legation an die Koͤnigl. Majeſt. in Franckreich abgeordnet / unb derſelben
ein und anders / auch dieſe und dergleichen Contraventiones Pacis zu Gemuͤht
zu fübren/vor welche allergnaͤdigſte orafalt unb Verfuͤgung Su. Kaͤyſerlichen
Majeſt. Ich meins Oris allcrunter haͤnigſt en band erſtaite / und zu continui-
| &t3.— , —— mw
A 3680.
jui
DIARIUM Sonderbare
»4 |
render Huld urb Gnad mich gehorſamſt empfehle / anbey auch Deroſelben die⸗
fen fernern Brricht gebe / bafi drey Orth / nehmlich / Wolfferßweiler / Brun⸗
holder / und Medard beſitze / welche von dem Biſthum Verdun qu Lehen gehen /
b zwar nicht ch / ſondern meines Vettern des Herrn Pfaltzgraff Ludwigs
Liebden mit einig andern Lehen⸗Stuͤcken / (o dieſelbe innen / zu empfangen / unt
bie éefey 29 dit zu leiſten haben umb derentwilen dieſer Original beyliegender
Arreit, mjeden der vorbenandten Orten publicirt worden / wie nun ob deſſen
Irhau ince Theils die allzu præiudicirſiche Clauſul / wegen ber Koͤniglichen
ouverainet&t / andern Theils bít Gefahr ber caducitæt vor Augen liegt / unb
zu beſorgen ſtehet / wann die Ein teh· und anderwaͤrtige Verlehnung einmal ir
Werck gerichtet / daß ſelbige alsdann ſchwerlich zu reddreffiren ſeyn werde;
Gleich wie im Gegen⸗Satz bít prxtondirmbrSouvezainetát fuͤr einen onmi
baren Fuͤrſten und Stand des Reichs/ melcher Eu. Kaͤyſerl. Maieſt. unb dem
Reich mit Pflichten zugethan: ohnertraͤglich / unb mit dieſem faſt incomparibdl
iſt / fo weiß ico wir in einer fo zweifelhafft / unb faſt deſperaren Sach / anderſt
nicht zu rahten / als zu Eu. Kaͤyſerl. Majeſt. abermahl mein alleruncerchaͤnigſte
Zuflucht zu nehmen / mit gehorſamſten Erſuchen / ſich meiner fernerweit aller⸗
gnaͤdigſt anzunehmen / und Dero hoͤchſtanſehentliche Geſandſchafft —**
dahin iu inſtruĩren / bay der Koͤnigl. Majeſt in Franckreich Sero officia dahin
anzuwenden / bag dieſelbe ble hierunter invereffizte Staͤnde (eines wegs uͤberei⸗
len / jonderndie Sach auff des einmal beliebten arbitrii Ausſyruch aukommen
laſſen moͤgen / mir abcr anben allerghaͤdigſten Befehl gu ertheilen / wie ich mich
milerwei / weil bie Sach (o preffant iti darunter zu verhalten / zumaln die
Frantzͤſiſchen Anſpruͤche noch immer meiter geriſſen / und ich nun aud) wegen
meimnes Haufes / und Ambts Liechtenberg / welches ein ohngezweifelkes hare
— enthum / und ich von dannen qu. Lehen trage / vor die Koͤnigliche
amine citirr worden ty. Kaͤyſ. Moaieſt. bamitic,
€anbfpea pa 4. Moy 1680s
Qe qe — |
Al crunterchaͤnigſter gehorſamſter Juͤrſt
,O Sri dunneg pte
Uerdurcgauchtigſterrc. Ew. Kaͤyſerl. Majeſt. werden fidi boffenti
——— hoͤchſt gemuͤſſigt⸗ allerunterthaͤnigſten er ee hu
jus bít Continuation ber Beſchwerungen / welche von der Kron Franck⸗
reich / und Dero zu Metz eſtabilirten alſo geuandien Chambre de Reviſion
been Muͤnfteriſchen und Nimwegiſchen Frieden ſchluſſen / uw det msi por
e
Geſchichte. EUROPÆVM. 335
gen werden wollen / inſonderheit toas fuͤr ein hoͤchſt præiudicirlicher Arreſt von À x6go.
gedachter Chambre publicirt, und wir dardurch ratione etlicher Orte meines Julius.-
Fuͤrſtenthums / ſo vom Biſthum Verdun Lehenruͤhrig / ble Frantoͤſiſche Souve⸗
ranitaͤt / vermeintlich eſtabilirt, aud) Ich von neuem / wegen meines Ambts
Lechtenberg / uff Imploration des Capituls zu Verdun / eor gedachte Cham⸗
Bre citirt worden / allerunterthaͤnigſt teferiren laſſen; Wie es nun dabey nicht
geblieben / ſondern ſeyt deme ein anderer arreſt von Koͤnigl. Frantzoͤſiſch. fo qc»
nanten Conſeil Souverain in Elſas / durch den Koͤnigl. Lieutenant unb. Stat⸗
Vogt gu Weiſſenburg / Pape d" Eſpel, ít meinen deyden Staͤdten | Berg⸗
Labern / und Anweiler / auch theils andern Oertern meines Ambts Neu⸗ Caſtel /
maſfen ab bet Copia davon / auch meines Ambts zu Berg Zabern ^ ſo dann
des Stadt Rahts zu Anweiler / erſtatteten Berichten / mit mehrern qu erſehen 7
publicirtz dadurch unrer andern men qe Ambt SSergiabers / ſamt deſſen
tnter» Aembtern / Barbenrode / Neu⸗ Caſtel / Cleeweglen / unb Faltkenburg
ſo in den beyden Staͤtten / Berg⸗ Zabern / unb Anweiler / unb zo. Dorffſchaff ⸗
qu neheneilichen Berghaͤufern / inſonderheit deme mit bem Herrn Grafen zu
geiníngen (deſfen Ancheil oen Chur Pfaltz Lehen ruͤhrig / und aud son Ihr Libd.
hey bet letztern Krieg / bißnun zu mit Garniſon verſchen) gemeinſchafſtlich fes
£m Schioß Falekenburg beſtehet / zum untern Elſas / und der Landvogtey Ha⸗
genau anmaslich gezogen / einfolglich in die Sóng. Frantzoͤſ. Souverainetãͤt
vindicirt, unb zu deren Bezeugung die Koͤnigliche Wappen / an die Stade⸗
Thor / unb Raihs Haͤuſer afligire: mir aber ratione Dominii utilis, tnencft
Theil und Recht jm dociren / s. Monat Zeit gegeben / immittel(E beſag eines atio
dern Beriches von meinen daſigen Beambten / die Unterthanen ꝛur Huldigung
gnoͤtiget / unb ihnen denen Beambten / aud meinenbrigen Bedienten / vier
Wochen Zeit gegeben wordem aud) ibre Pflichten iu Breyſach abznlegen / oder
rtig zu ſeyn / daß tan mit confiſcirungalles des ihrigen ſie fortſchaffen/
t dieſes habe gwar wegen meiner Stadt Zweybruͤcken unb Zugehoͤr / (o aller⸗
maſſen Eu. Kaͤyſerl. Majeſt Ich uncerm x 80i allerunterthaͤnigſt berich⸗
et; orc Biſchoff zu es obn einigen Schein Rechtens anzuſprechen / und mid)
dißfais vorgebachte Chambrede Reviſion nacher Metz ine Nechtzuziehen / un⸗
rerſt anden / durch meinen allda beſtellten Advocaten Excoptiones declinatorias
einacben laſſen / der Biſchoff aber / mit SDermee: ffung replicando (inet inten⸗
eion inhærirt, und ia conmimociam wider mich zu verfahren gedencket / aud)
deſorglich darmit durchdringen tóc fft? unb weiln in deme Cro. Kaͤyſ. Majeſt
Ser. dritten huius ſub Num, rz. bey geleglen Axreſt, von offtgedachter Chambre
die Jormal ien befindlich / rendre les foys: & hommagos deus, à cauſe & pout
niſon duſhaſteau Comtéde Veldentz , das Wort Comté aber gantz neu⸗
uq»
DIARIUM Sonderbare
y^ |
Aa68o. render Nuld urb Gnad mich gehorſamſt empfehle / apóty auch Deroſelben bits
ſen fernern Brricht gebe / bafi drey Orth / nehmlich / Wolfferßweiler / Brun⸗
holder / und Medard beſitze / welche von dem Biſthum Verdun qu Lehen gehen /
d zwar nicht ich / ſondern meines Vettern des Herrn Pfaltzgraff Ludwigs
lebden tuit einig andern Lehen⸗Stuͤcken / fo dieſelbe innen / zu empfangen / unti
bie Lehen⸗Pflicht zu leiſten haben / umb derentwillen dieſer Original beyliegender
Arreſt, injeden der vorbenandten Orten publicirt worden / wie nun ob deſſen
Inbau⸗ eines Theils die all zu præiudicirliche Clauſul / wegen ber Koͤniglichen
ouverainet&u / andern Theils bít Gefahr ber caducitæt vor Augen liegt / und
gu beſorgen ſtehet / wann die Ginjfef-unb anderwaͤrtige Verlehnung eimnal ins
Werck gerichtet / daß ſelbige alsdann ſchwerlich zu reddreffiren ſeyn werde;
Gleich wie im Begen⸗Sat die prætondirende Souverainetãt fuͤr einen ohnmittel⸗
baren Fuͤrſten und Stand des Reichs / meicher Eu. Kaͤpſerl. Maieſt. usb bem
Reich mit Pflichten zugethan: ohnertraͤglich unb mit dieſem faſt incompatibel
iſt fo weiß ich wir in einer fo zweifelhaſft / unb faſt deſperaren Sach / anderſt
nicht zu rahren / als zu Su. Kaͤyſerl. Majeſt. abermahl mein allerunterchaͤnigſte
Zuflucht zu nehmen / mit gehorſamſten Erfuchen / ſich meiner fernerweit aller
9
gznaͤdigſt anzunehmen / empero hoͤchſtanſehentliche Geſandſchafft iens
babin iu inftruiten) bey der Koͤnigl. Majeſt ín Frauckreich Dero
anzuwenden 7 bap dieſelbe ble hierunter incerefficte Staͤnde feines wegs uͤberei⸗
len / ſonderndie Sach auff des einmal beliebten arbitrii Ausſpruch ankommen
laſſen moͤgen / mir aber anben allergnaͤdigſten Befehl gu erteilen / wie ich midi
mielerwell / weil die Sad) ſo preflant QU / darunter ju verhalten / zumaln die
Zrantzoſiſchen Anfpruͤche nod) immer meiter geriſſen / und ich nun auch wegen
wmeines / unb Ambts Lieclhtenberg / welches ein ohngezweifelees Chur⸗
fAttifrhes Eigenthum / und ich von dannen ju. $cbentrage,vorbie Koͤnigliche
& Gir worden Em. Sof. Majeſt. damit xc.
candſperg pa 4. 80109 .1680;
Gm, stp Gef. |
All erunterchaͤnigſter gehorſamſter Juͤrſt
, Sei —— ————
— — Cte. Kaͤnſerl. Majeſt. werden fid boffendido
Jauß meinem hoͤchſtgemuͤſſtgt⸗ alerunterchaͤnigſten Bericht / wotn 4. hu-
jus die Continuation ber Beſchwerungen / weiche von ber Kron Grandia
ved / und Dero ju Metz eſtabilirten alſo genandeen Chambre de Revifion
denen Muͤnft ciſchen und Nimwegiſchen Friedenſchluͤſſen / umider noie pego
gen
Becſchichte. EUROPÆVM. pr
gen werden wollen / inſonderheit was für ein hoͤchſt præiudicirlicher Arreſt von A x6go.
gedachter Chambre publicirt, inb wir dardurch ratione etlicher Orte meines Julius.
Fuͤr ſtenthums ſo vom Biſthum Verdun Lehenruͤhrig / bit Frantoͤſiſche Sonve-
ranitaͤt / vermeintlich eſtabilirt, aud) Ich von neuem / wegen meines Ambts
Liechtenberg / uff Imploration des Capituls ju Verdun / eor gedachte Cham⸗
Bre citirt worden / allerunterthaͤnigſt referiren laſſen; Wie es nun dabey nicht
geblieben / ſondern ſeyt deme ein amderer arreſt eon Koͤnigl. Frantzoͤſiſch. (o gc
nanten Conſeil Souverain in C [fae / durch ben Koͤnigl. Lieutenant unb. Stat⸗
Vogt zu Weiſſenburg / Pape d Eſpel, in meinen denden Staͤdten | Berg⸗
Zabern / und Anweiler / auch tela andern Oertern meines Ambts Neu⸗ Caſtel /
maſfen ab der Copia. davon / auch meines Ambts i $509 dabei. ^ ſo dann
des Stadt Rahts u Anweiler / erſtatteten Berichten / mu mehrern qu erfcben f
publicirt, dadurch umter andern men ance mie Bergzabern / ſamt deſſen
Unter⸗Aembtern / Barbenrode / Qtcu Caſtel / Cleeweglen / uno (Saltfenburg
ſo in den beyden Staͤtten / Berg · Zabern / unb Anweiler / unb 3o. Dorffſchaff⸗
ren / neben eilichen Berghaͤuſfern / inſonderheit deme mit bem Herrn Grafen it
Leiningen (deſſen Antheil von Chur Pfaltz Lehen ruͤhrig / und aud) son A fib.
bty dem eem Sríeg binum zu mit Garniſon verſchen) gemeinſchafftlich fes
Gm Schloß Sat nbarg beſtehet / zum untern Elſas / unb der Landvogtey Jod
genau anmastid) gezogen / einſolglich in die Koͤnigl. Frantzoͤſ. Souverainetãt
vindicirt , unb zu deren Bereugung bie Koͤnigliche Wappen / an bic Stadt⸗
Thor / und Raths. Haͤuſer affigire: mir aber ratione Dominii utilis, memen
Theil und Recht zu dociren / e. Monat Zeit gegeben / immittelſt beſag eines at
dern Beriches / eon meinen daſigen Beambten / die Unterthanen sur Huldigung
gnoͤtiget / und ihnen denen Beambten / auch meinen uͤbrigen Bedienten / vice
Wochen Zeit gegeben worden/ aud) ibre Pflichten zu Breyſach abzulegen / oder
tía zu ſeyn / daß man mit confifcirung alles bee ihrigen ſie fortſchaffen/
t dieſes habe par wegen meiner Stadt Zweybruͤcken umb Zugehoͤr / (o aller⸗
maſſen Cu. Kaͤyſerl. Majeſt Ich unterm x z. dubi. allerunterthaͤnigli berich⸗
et/bre Biſchoffizu QRet ohn einigen Schein Rechtens anzuſprechen / und mich
dißfals vorgedachte Chambre de Reviſion nacher Steg ine uziehen / un⸗
rerſt anden / durch meinen allda beſtellten Advocaten Exceptiones declinatorias
^ — dinace laſſen / der Biſchoff aber / mit Verwe ffung replicando ſeinet inten⸗
tion inhserirt; und ín. conmimaciam widet (ric) a perfabren gedencket / aud)
Bc(orgíict) darmit darchdringen doͤrffte unb weiin in Deme Cro. Sf. Majeſt.
den dritten huius ſub Num, v. beygelegten Axreſt, von offtgedachter Chambre
Bie Jormal ien beſindlich / rendre les foys- & hommagos deus, à cauſe & pout
milon duf-haficau Comtéde Veldentz. , das Wort Comi abe gantzneu⸗
) v
[d
t
mdbium -mmAA-€—-——— À —o —
336 DIARIUM, Sonderbare
Aa68o. erlich / umb in den verdunckelten Lehenbriefen von alters / bißdato feine andere
Julius: formalia ent*^altet/ al$ Caftrum Vcldentiz , cum Advocatia & banno, curia
| qua Molentimum dicitur,cum fuis pertinentiis Woltersvveilcr, cum Advo-
. Catia & banno, & fuispertinentiis, & curiæ St. Medardi , cum advocatia &
fuispertipemtiis. So iſt gu beſorgen bag das Wort Comté fu fonberbaret
Gefaͤhrd eingerucket / unb baburd) unter(tanben werden volte / die gantze raf
ſchafft Veldentz ins Verduhnliche Lehen ju ziehen / maſſen die Cu. Kaͤyſ. Maj.
unterm 3. huius fub Num. a. gleichfals communicirteaffignation , wegen
Liechtenderg / ſolches vermuten gum theil beftátiat / geſtalten ſolches unter kei⸗
nem andern / als dieſem prætext, vor etn verdunckeltes Lehen angeſprochen
werden kan / wie nun durch ſolche proceduren / (n deme eines Orths mein Ambt
Zwepbruͤcken / jum Biſtumb Mett / mein Ambt Berg. Zabern zum Elſaß / unb
mein Graffſchaft Veldentz jum Verduniſchen Lehen / vindicirt werden fell / ich
detoto ſtatu wegen meines gantzen Fuͤrſtenthums vorn Reich ab unb unter bie
prætendirte Frantoſiſche Souverainetát gezogen qu werden periclitire / auch
wie ſchon tor dieſem gemeldet / ſelbſten zu ſchwach bin / mich dißfals zu retten / an⸗
geſehen mein armes Land gant offen / ſtarcke Frantzoͤſſche Garniſonen zu Bitſch /
Domburg und ſonſten / auch an der Queich um Landau / aud) an ber Saar ſte⸗
hende fliegen de Armeen / auff dem Halß hat:. Alſo werden Eu Kaͤyſerl. Majeſt.
unmb ſo vielmehr in Kaͤyſerl Gnaden vermercken / bag dieſelbe ich abermahlen
unterthaͤnign behellige / unb zu Dero meinen Recurs in dieſen meinen aͤnſſerſten
Anliegen nehme. Eu. Kaͤhſerl. Majeſt. unterthaͤnigſt er ſuchend / fid) meiner
als eines getreuen Sedis. Stands / in Kayſ. Gnaden anzunehmen / und auff
Weiß und Weg / wie Dero allerhoͤchſterleuchteten Verſtand nach / Sie es am
rahtſamſt· und dienlichſten finden / bey Ihro Koͤniglichen Majeſt. in Franckeich
es dahin zu richten / daß die erwehnter maſſen von Dero Gerichten zu Metz / und
Breyſach / mir allbereits zugezogene Gravamina wieder abgethan / von ferneren
ſuperſedirt, die gantze Sache in Terminis Pacis Monaſterienſis, ſo durch den
Nimwegiſchen bekraͤfftiget / wie auch / biß auff bie letzt erzehlte Turbationes tit
higlich geblieben / gelaſſen / und die Gad mit Eu. Kaͤyſerl. Majeſt. unb dem
Reich / welche ſie wegen in quæſtione verſirenden Dominii fupremi, eigentlich
concernirt, Friedenmaͤſſig unterſuchet / unb eroͤrtert / ich unb meine Lande / bey
dem Heil. Roͤm. Reich ohnbeunruhigt / unb beſtaͤndig erhalten werden moͤge /
mit nochmahlig wiederhohlter alleruncerthaͤnigſter Bitt / mir die fernere Kaͤyſerl.
Gnade zu erweiſen / und allergnaͤdigſt beſcheiden zu laſſen / wie bey dieſem ſo hoch
importitenben frangenti, (db mich immittelſt pu verhalten / darmit ich von Land
unb Leuten (wie die jenige fofi opponiren / bem Anſehen nach / von Frantzoͤfi⸗
ſcher Seiten zu gewarten ) nicht allerdings entſetzet werden moͤge / in Geno⸗
$9
s wide EUROPAEUM. "197
allergnaͤdigſter Reſolution buc Gu. Kaͤyſerl. Majeſt. dem ſtarcken Schutz xc. A6
u | Julius.
u Datum fanbébergba 29. May 1680.
(0 Qu, fáyf. üholet ]
P lMerunerddntgfter oeorfemfter dürk
Friderich Lugwig Pfaltzgraff.
Menorial
1 De Hochfuͤrſtlichen Maggraͤfflichen Baden Badiſchen Re⸗
gie ung wider die Frantzoͤ ſche Friedens Contraventiones, und Eaa-
ctiones.
DiG. ben z1/ 31. Fulii 1030.
Des H. Xóm, Reichs Chur⸗Fuͤrſten unb Staͤnden w. v.
Hochwuͤrdig⸗ Hoch· und Wol eborne 1€. 3€. - |
5 Wer Eycellentz. Hochwuͤrden au unfſern Groß goͤnſtigen Hoch und Viel⸗
geehrten Herrn ſollen Wir hiermit gebichrend nicht verhalten daß uner⸗
achlet / das food» Fuͤrſtliche Hauß Baaden / die beyde jenſeit Rheins gele⸗
gene Aembter Beinheimb unb Gravenſtein /àtempore immemorali
und von verſchiedenen —— unb allweg inruhiger unperturbirter Pof-
(cffion gehabt / unb geo geſtalt / bap ſelbige gant 4 und zumaln keine
Gemeinſcafft oder dependentz von Det Landvogtey Hagenau / vielweniger a⸗
beri von oet Landgraff ſchafft Elſaß / oder der (o genantem unterm Mundat jt
maln gehabt / oder dahin auff einigerley Weiſe gezogen nod) daſelbſthin von bt»
nenſelben bad geringſte bepactraaen worden / ſondern ſelbige Aembter eint zu bet
Warggraffſchafft Raaden] vonverfdriebenen Seculis her / ohne Mitiel gehoͤri⸗
ge Eigenthuͤm iche Gi ^e ſeynd / tele fie dann auch sop ſolcher Zeuhero bey de⸗
nen Reichs uno Creis Anlagen / in dem Marggraͤffl. contingent , mit begrif⸗
fen geweſen / und noc feynd / auch ihre quotam dorthen beytragen muͤſſen / nichts
bftotocníget bat bec Koͤnigliche Srentd[ifibe Mmbamon n Hagenau Monfieur
Hugin ; anta Xmbr&Senbei una bann ber Koͤnigl. Frantoͤſ. Ambtman iu
Weiſſenburg / Paped Efpel ,an das Ambt Grafenften/ einige (o genante Sub-
ventions-O tiber Krafft vorgewanter Koͤnial. Ordre / wie die Beylagen ſub
Lit. A. B. C. D. zeigen / nicht allein zu erfordern / fonbern aud das Ambt Ben⸗
beimb mit Verpflegung eines einlogirten Franzeſ. Lieutenants 7 famt dreyen
Keutern / iaut Beylag Tiv. E- beſchweret. Obwoin nim man fiber dergleichen
unbefugtes procedere, nicht alicin hoͤch fleew beſchweret / und bey dem Koͤni lichen
Srangéf. Intendarnen qu Breyſach Mr. de la Grange, ja fo aar an ben Koͤnigl.
Frantzoſ. Hoff ſewbſten / buie den alda fübüfirenben diſſeitigen Aaenten re-
moníkirt, baf es init dieſen beyden Aembiern / die oballegirte Beſchaffenheit
EE: E iu habe
C
f
do.
jt (|o UDIARIUM. Sonderbahre
A-1680. habe / und bem Koͤnig ín Franckreich weder durch den vorigen Muͤnſt eriſchen unb
Julius.
9- os
.
.
-
letztern Nimwegiſchen Frieden / bas geringſte baran nicht eingeraumet worden /
unb alſo demſelben in keinerley Weiß contribuabel (tpe / fo fat doch alice re-
monſtriren nichts verfangen wollen ſondern man iſt darauff via facti, in denen
nechſtbeſagten beyden Aembtern / mit wuͤrcklicher ſcharffen Execution verfahren /
auch die Unterthanen / ohnerachtet eg ihnen diſſeits ſtarck verbotten qu Abrichtung
ange egter Prætenſion, durch Gewalt gezwungen worden / wobey e$ aber nicht
verblieben / ſondern |
2. Iſt denen Unterthanen bed Ambts Beinheimb / neben(t infinuitutig
eines Sandal. Frantzoſ (ub Lit. E e. beygehenden Arreſt / und dem Amt Raven⸗
ſtein fub Lic. F£. intimirten Koͤnigl Ordre / durch einen Frantzoͤſ. Officianten /
angebeutet worden / daß fie anjetzo unb forthin Ihrer Koͤnigl. Majeſt. in Franck⸗ |
reich unterthánig ſeyn / und felbige vor ibren cígenen Herrn erfennen ju ſolchem
Ende auch innerhalb r4. Tagen / ober lángfteng eines Monats / das Homagi-
um przftiren folteny. nebſt andern dem Hochfuͤrſlliche Hanß Baden / hoͤchſt
præiudicirlichen Zumuhtungen mehr / wie bít Beylag Lic, F. mit mehrern / und
in ſpecie ausweiſet. | !
Nun hat man zwar an Seiten ber Sürftt. Baadiſ. Regierumg / fid ge⸗
muͤſſiget befunden / bie præſtirung (etd ihnen zugemuhteten homagii, wie bie
Beylage Lit G. zeiget / bep hoͤchſter Straff zu inhibiten / allermaſſen dann
nach inhalt der Beylaag Lic. H. bey Grafenſtein ebenfals beſchehen ift / es ſeynd
aber bie Unterthanen / dieſer beyder Aembter / ju Ablegung des Aeids / nach In⸗
bait der Beylagen Lic I& K. mit Gewalt gezwungen worden. |
Dieweiln nun dieſes eigenmaͤchtig unb Gewaltthaͤtiges Verfahren / gantz
widerechtlich / beynebens nicht allein dem ver Jahren zu Muͤnſter und Oſna⸗
bruͤckiſchen wie aud) vor einem Jahr jt Nimwegen geſchloſſenen Frieden / ſchnur
ſtracks zuwider. Als erſuchen wir dieſelbe hiermit gantz dienſtlich dieſe Sache
durch Ihrer Kaͤyſ. Maj hoͤchſte Autoritaͤt / und remonftration dahin gi vermit⸗
len / damit Sy6re Majeſt ber Koͤnig in Franckreich / von dergleichen contraven
' tionen abſtehen / auch Ihrer Hochfuͤrſti. Durchl. Land / Leut / und Unterthanen/
mit witerer Betrangnis / unb exactionen / unangeſochten laſſen moͤchte Anbey
gu beharr icher Gnad unb affection, ung aber allerſeits der vaͤtterlichen Obhut
Allerhoͤchſt. ns beſter maſſen empfehlend. Dat. Baaden den 16. Suliiiégo.
Ew. Excellentz. Hochwuͤrd. auch unſerer Großg.
Heaoch/⸗und Vielgeehrten Herren
| ew. Stftbaeitmifte
Fuͤrſtl. S9Rarggráft. Baadiſche Prafidenc
gehetme Kaͤthe / und Hoff⸗ Marſchal.
| Bey
— Yvv——
Geſchichte. EUROPAEUM »n -—
| Yeagev — uus
Zu bet fsod)fürftl. Marggraͤft. Baden Badiſchen
Regierungs Raͤhte amp 22/ 57. Julii 1080. dictirten Me⸗
morial. | (| s |
Lit. A.
Mefficurs. | |
Us bepfomntenber Koͤnigl. Refolution umb Ihro Gna⸗
» bti Herrn Intendanten battiber verfertigten Executions⸗
Befaͤch werden bie Herrn mit mehrerm erſehen / was
Ihro Maʒ. unſers Allergnaͤdigſten Koͤnigs und Herrn / an
deroſeiben Ambts angeyoͤrigen Staͤdten / und Flecken (ubven-
tions Sotterung un gr ift. Wollen demnach ſich die
Herren belieben laſſen / die unauffſchiebliche Anordnung dahin
zuͤpflegen / auff Dag die in gedeuten Ordonnancien und reparti-
" dongttíiegte Gelder fibleinigeimgroge / unb in angeſetzten
Terminen ohne fernern Speſen noc) often zu meiner Hand
gegen gewoͤhnlicher Quittung geliefert werden moͤgen. Er⸗
warte der — Antwort ſambt einem rece⸗
pic auff Hoch hochermeldten Ihro Gnaden Herrn Intendan-⸗
cea Beriañngen unb Begehren und bin |
Meffieurs J DU
Hagenanu den 13, Nov. 1675. |
Voftre trés humble & obeiffant Serviteur. -
uu Huging Bailli.
Lit B. '.
- Extrait des R egiftres du Confeil d Eftat.
| Villages appartenants à Mr. le Marquis de Baden, &c.Beinheim.
E Roy voulant., quelesImpofitions du pays de Alſace, que Sa Maieſt.
L ateglécs pourf.anné&é 1680, àla (omme de cinquante milliuresfoient .
levées en la forme ordinaire, Sa Maieſt. en [on Conífeil a ordonné &
| 2s ^' Uu a . ordon-
v
40 — . — ^à BPIARIUM Sonderbare
A680. ordonne, quefa ſomme de cinquant mil ſivres ſera impoſte, & levéc I année
Julius:
ANXU IDEs acco
prachaine. 1680. fur lc pays.de Alízce enla maniere acouftumée pour étre lcs.
denicrs paycr par les contribuablcs aux termes ordinaires & mains du Rece-
veur Gencral dcs Finances de Metz, & parluy ainfy qu'ilfera ordonné, En-. .
joint $a Mai. au Sr. dela Grange Intendantde la Juftice , police &finance
dux pays d^ Alface de proceder àl'impofition & departemans dela. dite ſom-
me Pn uante mil liures, & de tenir la main à l'exccution dupointarreft
lequel cni mble lcs ordonnances, qu'il rendra, feront executécz , non ob-
ftant oppofitions, &autresempechemcens quclconques. ; fait aw Confcil
d'EftatduRoy tenu à Fontaineblau le deuxieme Scptembre mil fix cent
ſoixſante & dix neuf. Collationné & (ingn: Franchin, pour le Koy.
Lovis.par lágrace de Dieu Roy de France & de Navarre;ánoffre amc
& feal Conſeilleren nos Confeils le Sr. de laGrangeIntendant de fa. Juflice ,,
Police, & Finances dans: noflre paysd* Allace, ſalut Nous vaus inandons. &
ordonnonsde tenir Ia: main à l'execution dc Parref&dont l'extrasckeít cy. at—
tachéfoubs le Contrefet denoftre Chancellerie ce iourdhuy renduen noftre: -
Conſeild Eſtat, & conforinement ài«eluy faire impofer, da leur fur toux les;
particuliers, contsibuables. — d: Alf
mil fix cent quatre xings ,. laíammede cinquante milhures , pou cftre-
la. dtc. fommerecéuue,& payée fuinant, &conformementanxanmes , can-
gnant& faifant contraindre Ies nefüfans; des dits contzibuablrs. awpayc—
ment de leurscoftés, partoutes voyesdeües; & raifc at le pecmicr DO--
fttc huiffier ou fergent fiie ce requisauguefnous cor ons ainſy Ic faircs,
& tous actes & explajts requis, & neceffaires fans autres permiffiem — Cas,
ecl eſtnoſtre phil, donné à Fontainch ineblau le deuxicfme Septembre I! am de-
grace. £679. & de noſtre Kegne letrente feptieme. — Signé parle Roy en,
(on Confeil Franchin. pour le Roy —* u Grand Seau de aire. June.
Extrai& des Regiftres duConſeil dꝰ Eſtat
| I: Roy voulant pourroit aurebourfment de. commumautés. du: peii
d"Alface quifournirontl' Eftape anx gensde guerre pemfant annce
proachine 1680. dontJa dépencedoit cft portes parle General dui
ays.. SaMaicft en.fenConfeila ordonné,& ordonne: , que parle Sr.de la:
Jrange Intendapt de la Juflice , police-& finances. en. Alfacell fera imposé
llannée proachine t&8p. furles contribuables, dudiz: pays,& coniainctement:
avecl'impofition ordre. au fol la liure d icelle la. fomme de vingt: mil linres,
laqnelle feracomprife danses rolles de l'impofiti ordre, & lesdeniere paycs,
bum es& mains du KeceuerGeneral desFinan«ce: , lequcfl
ro oí -
lecourrantdel'annéeproachine —
Gaſchichte. E U R.Q.P. E U M. | 34r. -
en fera la payement à «cus quiaurontfourny I" Eftapeanx gens de Guerre: A.1fo,
fniuant les ordonnances du Sr. de la Grange. au quel $a Majeſt. enioint: de Julius,
tettir là main àl execution du prefent; Arreftfaitau Corifeild. Eftatdu Roy .
tenu à Fontaineblau Ie deuxieme Sept. 1679. Collarionem & Signé Rou-
- .ehin par le Roy. | s
Lovis par lagrace: de Dieu Koyde France & de Navarre à noftre ame.
& feal Confciller en nos Confeils le Sr.de la Grange Intendantde laJuflice, .
police, & finance en Alface falut Nous vousmandons & ordonnons de
tenir la main à lezecutió de LArreſt dont E extraict eſt cé attaché ſoubs noſtre
contreſcel — renduen noftre Confeil'd' Eſtat, & conformement
À iceluy faire leur. , & impoſer fur tous. les contribuables du dt; pays dans
. fannée procbain: 1680.La.fommede vigintmil liurcspour eſtre la dite fom-
mereceüe,& payée conformement audt arreſt contraignant: & faifant con-
araindrelessefuf&insdesdt; Contribuables au payement de leurs coftés par
soutes voyesdevées & raifonablespar Ie premiernoftrc huiffier ow fergent
sequisau. quclnons commendons ainfy le faire & tousactes. ,. &. l'exploits
neceflaires. fans.entre permiffion,, voulons qu' aux Copies dudt. Arreſt, &
des.prefsntsa collasion£c par-un:de nos: amés, & feaux ConfeillersSecrésfoy -
— fpicaigutüc comme aux exiginaux (Cartel eft noſtre plaifir ; donné à Eontai-
neblenuledtuxteme Sepsembrel" ar degrace 1679. & de noftre regne le tren-.. .
v (eptieme, figné par lc Koy en fon Conícil Rauchin pour le Roy, & fcliédu
grand ſceau de cire Jaune.
Jacques de la Grange Contr. du Koy en ſes Conſcils Intendant
de la fufticepolice & finanecs en Alſace, & Briſgau.
V €onísild Eſtat du Roy dont Coppies ſont-
' ay deffüs tranſcriptes & Commiſſions fur iceux. à nous. addreſſentes
* partantqe'il era procedé à.L'impofition',. &deportemans.des ſom-
mesde cinquantemil livresd'me part pour [afübuentiorr ordinaire de la dite:
'Srovinced: Alface:;. ac vingemil lipresd autre ur le rembourfement des...
acricujiersfucommnngutés ui faurnirontl'Eflape aux gens de guerre pen⸗
| ax l' année, 1 Re» revenanticsdts.deux fommes.enfemble à celle de f ixte,
& dix mil Jivres: ,, Nausordonnansque lesdits Arreſts feront executés fe4
-fon, leur forme, enteneur, & que de.la dite fomme. de, Soikte. & dix: mil .
Hures., ilemfera impofz & leu& für tous;les:contribuablcs: des Bourgs de:
Beinheim & du Village de Leittenleim celle de uarante liures qui fera re-.
gléc , &affifice (ur tous les. Contribuables. les plüsjuftement & cígalement, |
qgic faire c pourra ladiligsnos des Bailly, Prevofts és autresayant pouuoir: :
| " (7 uiu $3- :
$ iceux—
- 341 ' DIARIUM | Sonderbare
À 1680. iceux pour/les deniers en prouenant efte receuces par ledt, Bailly Preuoft
Julius, desdts licux , & par euxremis csmains du Sr. Sanguin Bailly du Ballage —
d'Hagenau, & fur ſes quittanccs,& en fuite par luy en cclle dur. Boisgotier
Commis à la dtc recepte à Brifac fur les Siennes aux quatre quartiers de la
dtc. année mil fixcens quatre vingt, & par avance le premier echeant au pre-
mier Januier deladtc, Année , &le ternicràpareil jour du mois d'Octobre
enfuiuant au payement de la quelle fomme feront les redeuables contraincts
par toutes Voyes dcüées & raifogables en;oignantamx dt, Bailly, Prevoſt &
Bourgmaiftresc: acun endroit foy de. tenir la main à l' execution des dits
Arreſts & denoftre preſente ordonnance en forte qu'il ne foit apporté au-
cun retadement à lalevée des dits Deniers à peine d' en eftrerefponiables en
leurspropres , & privesnoms, & aux Cures& V icaires dele faire ſcavoir à
leursparoiffiens auprofne qui ce fait pendantle fervice diuin à ce qu'aucuns
n'en ignore, & meímefi beffion eft de leur faire ſcavoir la volenté $a Majeſt.
. & de noftre prefente ordonnance en lcur langue naturellé. Mandons au pre-
mier huiffier ou fergent fur ce requis faire pour l' execution dudt. Arreſt
& des prefentes tous commendements, fommations, contraintes aes , &
exploicts requis, & neceffaires ; fait à Brifac le vingt cinquiefme OGjobre mil
fixcens foixt, & dixneuf. Signéde la Grange, & enacté de fon Cachet, & plus
bas eft cícrit, |
Vous m'acuferes s'sl vous plaift la reception de cet Eſtat, je vous pric
dem enuoyer une Copie dela repartition que vous ferés fur les dts. Villages
de la ſomme Contenüce en la pr.fente ordonnance,
| Lit, C. | |
Copie de la lettre du Sieur Pape Bailly de V Vis-
ſenbourg. | | 2 m
00 Les Offeiers du. Baillage de Grefenflein,
MESSIEURS. ) |
E Vous envoyecy joint ordonnance du Roy, & de Monfr. !' Intendant
pourle payement des fubventions cftrablies par le Roy dans lesterres de.
fon obeiffances, & comme Je fuis chargé de la recepte d' icelles, vous au-
z Íoin s'il vous plaift de m' en fairele payement, à fcavoir des deux premiers
iers , ou dc la molitiée de lafomme taxée, entrece jour d' huy, & le
$. de Auril faute de quoy Je feray obligé de proceder à l' execution felon la
teneur del' ordonnance , dans laquelles sil y adel' erreur an denombrement
. des Villages, & dependances, vous pfendrez la peine de m'en donneradvis
&
Geſchichte. EUROPJ/EUM | 343
- & dogncrez recipiffeen bonne forme de fa fignification del'ordonnanceaux A. 1630.
huifficrs du Baillage porteur de celle cy, & fairez inceffament publer la teneur Julius. '
dcl' ordonnance en langue Allemande dans tous les Villages , & dependan-
ces duBBaillage àfin que chaque babitans en foitinformé & que períonne ne
puiffe preténdrecaufe d' ignorance, Wiffembourgce 36. Mars 1686. figné
- G,Paped Efpel. NN
Lic. D. |
Extrait des Regiftres du Confeil d* Eftat
Terres à Monff, le Marquis de Baden &c. le Baillage de Greffetr-
(00, fem. E !
" ERoyayant rcglé l'augmentatió desImpofitions du pays d' Alfacelà la
I. Íomme detrois mis liures pourla prefenteannéc1680, & Sa Mai, vou-
land pouruoir à ceque l'impofition & leuée de la dite fomme foit faite
. enlaformeordinaier, & acouftumée;Ouy lc raport du Sr. Colbert Confeil-
lerordinaireau Confeil Royal Controlleur General des Finances,Sa Maieft,
enfon Conſeil a ordonné & ordonnc, que la fomme de trois mil liures fera,
impoféc & levée la prefcnteannéc 1680 furledit. pays delabaffe Alfaceen —
la maniere acouftumée pour étre les deniers payez par les contribuablesaux
termes ordinaires es mains du Receueur General des Finances deMetz , &
par luy ainfy q ilfera ordonné: Enioint SaMaicft, au Sr, dc la Grange Inten--
dant de la Juftice , police, & finance aud. pays d' Alface de proceder à l'im-
poſition, & departement dc ladite fomme de trois mil liures & dc tenir la
main à l'execution du preſent arreft,lequel en femble les ordonnances qu'il]
rendra en confequence f:ront executées, non obftant oppofitions, & autres
empechemans quelconques : fait au Confeild Eftat du Roy tenu à Sr. Ger-
main en Layele 27.Jour de Januier 1680. collationé, & figné Berierpour le
Roy.
[ , Ovis la grace de Dieu Roy de France & de Navarre, ànóftre Amé &
: Feal Conífeilleren nos Conſeils le Sr. de la Grange Intendant de Jufti-
ce, police, & finances, en Alfacefalut; Nous vousmandons , &en-
joignons de tenir la main a l'exccution de l'arreft dont l'Extraitcftcy attaché,
: foubz le contrefeel de nótre Ciancellerie, cejourd' huy donné en noftre
Conf. d'Eftat par lcquel nous auóns ordonné que la fomme de trois mil li-
urcs fera impoléc, & lcvéc la prefente annéefur le pays de [a baffe Alfaceen —
la manicre acouftumée pour tre les denicrs paycz conformement audt. Ar-
reft , ccquenous commandons au premier noftre. huiffier ou fergent fur
ce requis de figuificr a tous qu'il appartiendra à ce qu'ils n'en pretendent
cauíe -
l
344. :- DTARIUM Sonderbare
Alcro. Cauled'ignérance, & faire pour fon entiere execution, & dc cequil ſera par
| julíus. Vous or nné cn confequence tous commendements, fommations , & au-
^ — "stesactes, & exploits requis; & neceffaires fans autre permiffion non obſtam
| oppofitions , &autres ompechcrnens quelconques, Voulons qu'aux co-
* pies dudit Arreft & des prefentes collationnées parun de nos Amez & Feaux
Conteillers , & Secrctaires foy foitadioutée comme aux originaux ; Car tel
eft notre plaifir. donne à St. Germain en Laye le 27. jour de Januier l' an de
* — grace 168e. & de nátre regne le37. parle Roy enforiConfetl figné Berierre
pour. lc Roy, & ſeellẽ du grand & petit ſceau de circ Jaune,
"Jacques de la Grange Confr, du Roy eníes Confeils. Incendant
de la Juftice , police, & finances, en Alſace.
E Eu par nous l'arzeft du Cons, d' Eftat du Roy dont copie eft cy deffus
V tranſcrite, & commiffion fur celuy ànous adreflanteportant qu'il
fera procedé à l'impofition & departement de la Tomme de trois mil
. livres pour la fubvention du pays de la baffe Alface pendánt l'année 1680.
N OUS ordonnons que ledt, Arreftfera executé felon fa forme, & teneur,
& que de ladt, fomme detrois mil iures , il enfera impofé, &levé furtous
les habitans du Baillage de Grefenftein & les Villages en dependans qui font
Münckweiller , & Hoftalben celle deSoixte , une liure quifcra regaléc &
aſſiſe fur tout les contribuables, le plus juftement, & également que faire fe
, pourra à ladiligencedes bailles , Prevoft , & autres. ayant pouuoir en
Iceux pour les deniers en prevenans eſtre receus par 1e Bailly dud, Bai
fur fesquittances , & en fuitte par luy remis es mains di Sr. Pape Bailly de
Wiſembourg furles(innes . & par led. Sr. Pape encelles du Sr, Boisgotier
commis alad. recepte à Brifac, auffi fur fes quittances aux quatre quartiers
de lad. année 1680. & par avance le premierefcheant au dernier Mars de lad,
année, & le dernier i pareil jour du mois de Decembreenfuivant , aupayc-
ment de la quelle ſomme feront les. redeuables contraints par toutes voyes
dcües, & raifonnables, en enioignantaux Baillis,& Prevofts chacun endroit
foy de tenirla main àl'execution dud. Arreſt, & de nótre prefente ordon-
nance en forte qu'il ne foitapporté aucun retardement à la levée des deniers *
y mentionnes;à peine d'cn eftre refponfablc en lcurs propres,& privez noms,
& aux curéz & vicaire dele faire fcavoir àleursparoiffiensauprofne qui fe
faitpendant le fervice Divin à qu'aucunn'enignore, & mémefi befoin eft
deleur expliquer la Volonté de SaMaicft, & de noftre prcfente ordonnance
en leurlangue naturelle: Mandons au premier noftre huiſſier ou fergent fur
ce requis de faire pourl'execution dud. Arreft, & de ces prefentes, tous com-
mandemans, fommations,contraintes, ates , & exploitz requis,& Acécffai-
a.
Beſchichte. EUROPÆVM. BF
res, fait Brifac le quinziefmefeburier1680, Signéla Grange , &íeclle dc A «8o.
Íon cacher en eirerouge, julius.
, Lit. E. |
COPIA
| Maeerepanigtfen erit sn Vire Hochfuͤrſtl. Durchl.
m on un? odbteqd Lin MMC US MEA 2
' en unb Sodbergic. ern gnaͤdigſten Fuͤrſten un
Herrn. Des Ambts Beant à
Durchlaͤuchtigſter Sürft/ / Gnaͤdigſter Fuͤrſt
und Herr Me D :
- 4o* Uct Hochfuͤrſtl. Durchl. ín aller Eyl unterthaͤnigſt zu
J * beridten/ koͤnnen wir keinen Umgang nehmen / tole bag
M beutiges Tags ups bee Ambts Beinheimb cin Lieute⸗
nant / ſambi 5. Srangefifiben Reutern / einquartiert worden.
Wann dann / Gnaͤdigſter Fuͤrſt und Herr / dieſelbe in Koſten
uno Fuͤtterung (matjen ſelbe wohl werden gehalten wollen
ſeyn / zu verpflegen uns allzuſchwer uno unmuͤglich fallen til:
Als bitten wir -auff& allerumterthaͤnigſt unb um Gottes wib
len/ Ihro Durchl. wollen gnaͤdigſte Vermittlung thun / toit
wir ung verhalten haben. Beinheimb benio. Jan. 1680
Euer Hochfürſil. Durchl.
umerthantz ürgerbet Ambts
*-
| Li, EE
Brreft Du Confeil Souverain d^ Alface St. à Brifac,
porcant, quele Roy fera misen pofleffion de laSouveraine-
ce. de la Baſſel Alſace.
Du 31. Mars. 1680.
TOvis par là Grace de dieu R.oy de France, & deNavatre, au ptemier no-
ſtre huiffier, ey Sergent (ur cc requis , comme ce jeur d huy entre noftre
^ — Procureur General ea noftre Confeil:d' Alface demandeur aux fins po [a
43(kr Theil. Xx Coma
3
56 | DIARIUM Sonderbare
A168o. comiſſion par luy obtenuẽ en noſtre Chancellarie le 2. Januier dernier d' une
(0.0 .]ulius,
. . de delay pourluy en donner advis.
. de Weftphalie.
part, & les detempteurs, & poffcffeurs des villes, Bourgs & Villages, Preuo-
ſtez & $eigncufics de la pafle Alfacc , & dela Prefecture Royale & la Land-
fogtic d' Haguenau, Preuoff , Chapitre & Mundat de la vſſle de Weifem-
bourg dcfendeurs, affignes par exploits des 18. 19, 20. 21.22. 23. 24» & 2;
Januier dernier a' autre part.
Aptes que Scherer Advocatpour le grand Maiftre de l'ordre tertoni-
que prenant lc fait & caule pour le Commandeur de la Commandeire de
W'ciffembourg. dcpendante dudit ordrca dit, qu'il n'acharge de defendre à
laffignation quia luit cfté Jonnée;ains feulcmét de reprefenter que ledit or-
drepoffede de village de Reidſeltz avecle C. afteu, Prevofté, hommes,Sujets
& droits dc Juítice, fuivant!' acquifition, que ledit Ordre ena fait d' Emfne-
rich Comte de Linange enl' Àn. 1571. depuis lequel temps ledit ordre en cft
en poffeífion paifible, & qu'i y doibt eftre confervé comme Prince & Eftat.
de I Empire fuivant letraitté de W'eftphalie confirmé par celui de Nime-
ue. .
s Triboutprocureur pour le Prince Charles Guftave Marquis de Baden-
Dourlachà dit quil poflcde de Baillage deKretfenhaufen & lesvillages qui
'" endependent, fcavoir Oberfufenhaufen, Niderfufenhaufen , Merckvvciler, '
Hollſct on, & Matztal par donation du Roy deSuede de | An.165€, deman-
Beauftre Procurcur pour leDuc desDeux ponts a dit qu'il n'aautre cho-
fe à alleguer, que defuplter le Confeil, de donnerun temps competant au-
- ditSr. Duc pouradvertirle Roy deSucde , quieftl'hercetter prefomptif tes
dre.
terres, pour raifon desquelles ledit Sr. Duc cft affigné , ain d' y reipon-
Ledit Scherer pour IcPrince Leopold Henry Palatin dc Veldens a re—
qui ; eftre maintenu dans la poffeffion des Terres, dont il 4oüit depuis plu- .
icurs fiecles, qui eft un temps plus que fuffifant pour empeícher de cótefter
& defendre, éltant appuzéd ailleurs, comme membre de ]' Empire, du traité
Joft pour le Baron de Sckinguen, Seigneur & proprietaire du bafllage
d' Hochbourg compaft detrois villages, decfaré qu'il et preft de nous obeir
en toutce qu il nous plaira luy ordonncr, fupplie pourtant de confider,qu'iE
tient ladite terre de ſes predecetleurs, qui en ont bien & legitimement joüy
depuis un fort long temps.
Ledit Beaufire pour Dame Elifabeth Comteffe de Brahe , epoufe du:
Prince Adolphe de Suede ; adit comparoiftre non pour contefter ,. mais.
pour
GBeſchichte.! EUR OP JEU M. 347
- pour demander un delay fuffifant, pour donner.advisaudit Ducfon mary A.i5£o.
de la prefente pourfuite, Julius:
. Ledit Scherer pour Jean Cafimir Comte de Linange & d'Haxbourg ,
Prefidentde la C! ambre de Spire, adit, qu'il a chargé dercprcfenter fimple- |
ment & fansentendre conteflcrauPrincipal , qu'ileften poffcffion depuis '
plufieurs Siecles du Chaftcau de Falckenbourg, & d« ſes acpendances , dont.
il releue de M. l' EleGeur Palatin , auquel 1l adonné advis dc la dfe asffi-
gnation ; pour ne bas faire de prejudice a fon Scigneur ái c&t, duquel il at-
tend les ordrcs. | | .
'Ledit Tribout pour Maiſtre Anthoine African Fournier Abbé Com-
mandataire del Abbaye dc Stirtzelbrun a dit , qu'en ladite qualité il cftSci-
gneur par indiuis& pourlamoiticavcc lc Sr. de Turkheim , duvillage de
- Dambach, que les tiltres de fon Abbayc ont efte perdus par lcs gu [res pas- -
ſces, quil luy cft impoffible deles repreſenter, mais aremarquẽ par quelques
memoires, que la moitie dudit village de Dambach a efté donné à laditc Ab-
bave par le Seigneur d'Ettendorff,fous des charges pi&ufes & de fondation.
FAVIER Advocat General, pournous a ditque par le Traité de
W eftphalie conclud cntre nos Plenipotentiaires, ceux dcl Empereur, & de
l'Empire, le24. OGob. 1648. l'Entpereur & l'Empire nous ont cedé &
ransporté tous les droicts de Souueraineté, propricté poffeffion , Seigncu-
rie, & Jurisdiion, que ledit Empereur,& [ Empire & la Maifon d'Auftriche
avoient ena Ville de Brifac, aux Landgraviats dela haute & baffc Alface ,
Suntdgau &en la Prefecture de dixVillesIm eriales,fintuées en ladite Pro-
vince ,Ícavoir Haguenau ; Colmar, Schlethat ; Weiffenbourg , Landau ,.
Oberchenheim , Ros: eim , Munfter en la valléc St Gregoire, Kaifcrsberg ,
Turkheim , & en tousles lieux & villages qui en dependcndent ; Lommes ,
vaffaux fuiets , avectoute Jurisdiction & fouvcrainepuiffance , pour eſtre &
demeurcr à perpetuité les dites Province , V illcs, Pays, Eftats, Prefc&ure ,-
Domaines, droicts & autres chofes gencralement quelconques, unis & in-
corporez à perpetuité ànoftre Couronne, avec declaration exprefle de l'Em-
pereur, |l Empire & 1 Archiduc d'Inspuck Ferdinand Charles, que les Oi-
dres, Magillrats, Officiers & Suicts des dits Pays, Villes & Seugnerics font
deícharges de la fervitude & du ferment, hommage & ſervice, donc ils leur
. eftoient juíques au jour du Traité obligéz , aflervis & liez : les remettant
Íous noftre lervitude, obeiffance & fidclité de noftre Courcnne, laquelle eft
eítablie & conftituée en une Plaine & jufte Souveraincte, proprictcà pos-
feffion desditsPays , Eftats ,, Domaincs, Prefecture & autrés dro s,
avec renonciatiom expreffe de la part de P Einpercur , l| Empire . &
dudit Archi-Duc Fredinand Charles , tant pour cux que les leurs à ja
mais. à tous les droicts & pretenfions qu'ls y avoient , à [ een
| (Xx a -
Aa680o.
Julius:
inj
348 . DIARTUM J Sonderbare
dequoy ils deſrogent expreſſement aux Decrets, Conſtitutions de leurs Pre-
deceſſcurs, notamment à la Capitulation Cezarienne, qui defend les aliena-
tions totales des biens & droicts de Empire, lesquelles renonciations ſe-
ront d' abondant & pour plus grande affeurance confirmées dans la pro⸗
chaine Dicto, fans quc ce qui fe fera arcontraire puiffe nuireà la ceffion des
Pays, Vjlles & Eftats cedez, qui feront oftez de la Matriculc de l' Empire, le-
quel Traité de V eftphalie a efté confiimé par celuy fait à Nimegue ley. Feu-
riex 179. | |
Cela prefuppofé pour fondement, il eft fans difficulté que toutes les
| villes, bourgs & villages fituez dansla baffe Alface , & lcs autres qui depen-
—
dent dela Prefecture Royale d' Hagenau; & du Mundat de W'ciffenbourg ,
' font denoftreSouveraineté , & que les detempteurs & .poffefieurs quiert
Joüiffent, s'en doibuent defiftcr & nous en quitter la poffeffion.
De ce nombre ſoñt les bailliages de Bergzabern , de Antvveiler , de
. Landeck, Berckheim, de Madebourg, de Guttenberg, deGofvveiler,Guer-
. mersheim , de Haguebach , deLauterbourg , Jokenheim , de Seltz,
de Berbenſtein, de Schleptenbach ,' de Wegelburn, deRerivvech, de
Klebourg, & Falckenbourg, de Thán,deSt. Remy, deSchóneck, de Guer-
bensheim , &lesvillages de Recklobach , d'Alt, Aubenheim , V'illen-
heim , Grefenftein , Münckvveiler , Rotablen, d"Olkofftein , Hergen--
vveir, Merlenlia, Luftcin, Belken, Leisgein, Zibeldingen, Brun d' en Nam-
Ícim, Reviftaller, Rclixheim, Leumarfeim & plüficurs.
Etpour juftifier noRre pretenfion,il fuffit déremarquer , quelaplus
partdeces villes & villages ontappartenu originailementà I Abbaye Royate
de Weiſſenbourg, ordre de St Benoiít, fondée par lc Koy Dagobert l'ar.. —
625, & depuis fc culariffe & formée en Efglife Collegiate par des Bulles du
Pape Alexandredu mois d' Avril. 1494. quel autre eftfituéedaus la baffe
Alíaceànous cedée, & que plufieurs Princes Seigneurs voifinss' en fontac-
commodcz par un pur droict de bien ſeance, au prejudice de cette Abbaye",
dontles.biens de leur naturc eftoientinalicnables , & des Empereurs; qui.
s'en eftoient refervez le Domaine direct & la Souveraineté, & defquels tous
lesdts biens& ceux de la baffe Alface defpendoient fans conteftation.
Par cette fondation Royale lc territoire de l' Abbayeeft marqué & de-
' . fign£ , il s'eftenr jufques auvillagede Gofvviller & larivierede Quich , &
mcímeil y a une plus grande cftendüe, puisque laVille deBaden & pluſteurs
Villes& Villages des Environs y font. compris. |
Enl' An. 1282. Lovis ComtePalatin du Rhin Duc de Baricrc fut Ks.
keprifesde h Abbaye de Weifféembourg, en prcfenee de Rudolphe Roy des.
omains, de tous les ficfs gencralement quelconques quil poffedoiten la.
ce.
— — —
Gefchichter || EUROPJEUM 0 M»
En An. 1291. 15 19.1539. 1561. 1388 & 1398. Eflienne ComtePalàtin A.1680,,
" Duc de Baviere fut invefty parl Abbé deW'eiffenbourg de la Seigneurie de: Julius;
Schauffen paríe decez de Hammont Comte des Deuxponts , Seigneur de.
Bitſch, & leMarquis de Baden. dii Chafteau & Village de Gutzingendela —
Diſme de Dourlach, dela Ville de Rupenheim, du Village d' Obersdorff& '
autres au de la du Rhin pres de Dourlaca par lemefme Abbé, -
En An. 134$ 1350. 1370. & 1580. Les Comtes de Linanges receurent
. enficf delaliteAbbaye les villages deVifen, Grinftat, Aſelneheim, Kircklem, '
Obersheim, Hanguenheim , & Herguiechen.
Enf Ar. 1594.1 Abbé de Wei(fenbourg inveftit le Comte de Nas-
fau du ticrs du Villaze de Vezoffen, | !
Eni' An. 1504 l' ElecteurPalatin fait les reprifes au Prevoft de W'eis-
fembourg, pour le Chafteau de Bcrbenftein du Mundat. ' *
Etcn l' An. 152 1. pouclesvillages d' Altenftat, Charftat,, Selxebat & &&
Suichauffen despendans du mefmeMundat de W eiffembourg,dcux ans apres
le meſme Elcétenr, qui avoit par engegementdes Empereurs le grand Bail-
liazcd Hagucnau, acquicrt du Prevoſt & Chapitre de Weifftmbourg , les,
villages de Schleckenbach , & Babenthal.
Enl' An.1519. Lc Duc de Deux ponts fut invefty par. le Chapitre de
NV eiffembourg du baillage de Klebourg & des villages, qui en dependent au
nombre de cínq, fcavoir Rorh, Klebourg, Steinfeltz, Oberhauffen , & Hof- r
fenbienburen, fituez dansle Mundat.. E
En! An, 1571. Charles. 4. Empeéreuraccorde à Albert & Leopold
Ducsd' Auftric-ela Prefecture d. Empire ou Landfogtic en Alface , avee les.
Principautez, Evéchez, Abbaycs, Prieurez,Monaflcres, Comtez,Baronnies,.
Seigneuries , Eftstsde Nobleffe, Prevoftez ,, Villes , Bourgs & Villages,
. Biommesfuiets& toute Jurisdiction, fituez dans lamefme Prcfecture, avecle:
droi& de patronage, furles Abbayes & Momafteres;
Enl'An..1408. Robert Comte Palaun eſtant fait Empereür desR o—
mains donna cette PrefeGturc à bovis 4. fonfilsaifnépouren jouirífavie du-.
. rant, moyennant]a recopnoiffance de deuxmilflorins duR hin, páran, &.
ce Prince en jouit & fes defcendans pendant 148; An. ow criviron & juíques.
en1$:8: que l'Empereur Ferdinand premier du nam, frere de Charle Quint
Ia retira des mains des EleGcurs Pálátins, lesquels pendant: un fiecle & deniy
de poffeffion, ne manquerentpss de s'accommoder des pieces de cette Prefe-
&ure qui eftoient. à leur bienfeance.. )
En l' An: 1440. Eriderich, Roy de Romains; donne pouvoir à Lovis:
€nbmtcPalítinDuc deBavicte;qui tenoit par engagemét laPrefeGure deHa-
| Xx à v guenátis,
M
7 *
^ «^
-
fo | DIARIUM Senderbare
&.1680 guenau, d' accorder l'invefliture des fiefs vacans relevans du St, Empire
julius. — fituez danslaLandfogtie de la baffe Alſace, fe refervant celle des grands *
: fiefs & de dignitez, comme Principatez, Comtez, Baronnies ; Seigneuries &
Chateaux mouuans de,l' Empire ,fitües pareillement dans la Landfogtie
de ia baffe Alface, 7
En An.1 480.differents s' eftans mcus entre laVille deW eiffenbourg,
. &lePrevoft de Haftein du Comiéd' Hanau, pourraifon du baillage de Kle;
bourg, le mefme baillage fut adiugé à la Ville de Weiffembourg , pararrcft
. duComtedeSoulz, Prefident dc la Chambre Imperiale de Korvill. .
En [ An. 1518. I Empereur Maximilian accordaà la Ville.de W eis-
fembourg les Villages de Schetal, Seebach, Altenftal,Sueickhaufen & Vars-
bach, àla charge de relever tousjours de la Landvogtie avec droi&ts de Supe -
* tiorite, &enl' Année 1521. 1 Empereur Charles quint confirme lameíme
. «hole. '
| Enl' An. 1398. Vencesla Roy des Romains, declare par fes lettres pa-
tentes , qui lesvillages du Mundatne peuvent eftre engagez ;, pour debtes
* Empire & ordonne au Landvogt d' Haguenau , de ſes proteger & def-
.ndre,
Enf An.1414. Les Villes d Haguenau, Colmar, Schletftat, Weiſſem-
bourg, Oberehen: ám, Keifersberg , Mulbaufen , Turckheim , Munfler ,
Rosheim, & Scltz, compterent enfemblé pour raifon de la fomme de vingt
cinqmilflorins, qu'elles avoientavancés à Sig smondR oy dcsRomains,pour
les de gager des mains des Comtes Palatin, ausquels eflesavoient efté aliene-
es pour la ditte fomme. |
En An. 1504. 1531. 1544. 1/48. 166^ 160. 1615 & 1620. Maximilian
Roy des Romains, Lovis & Frideric, Princes Palatins, Grands Baillifs d'Ha-
gucnau, l' Empereur Ferdinand, Maximilian, Frideric & Leopold , Archi-
Ducs d'Auftriche, auffi Grands Baillifs de ladite Prefe&ure , donnent des —
lettres reverfalles parlesquellés il paroit, que le Mundat dudit W'eiffem-
bourg, depend de la Landfogtie ou Prefecture Royale de Haguenau ,, avec
tous droicts de Souveraineté & Jurisdiction. .. :
Enl'An.1j70 I Empereur Maximilian dcclare par fe lettres patentes ,
que les Villes de Weiffembourg & de Landau font Situées dans la baffe AI-
(ce & particulierement, quela Ville de Laudau eft feparée deterres de l Ele-
&eur Palatin, par la Riviere de Quich, en confirmation d'autrcs lettres pa-
tentes des An. 1479. & 1566.
Enl' An. tfo Lcs habitans des 28. villages du baillagc de W'ciffem-
bourg, preftent fement ex mains de I Eleeur Palatin, en qualité de grand
Bailly d' Haguenau , & en1629. le mefme ferment eft prefté par fesdits habi-
tans ex mains duc Comté dc Sporck, en la meſme qualité fous les Archiduce
- de Autriche, . En
Geſchichte. EVROPÆUM. gi
: Enl' Àn.1592. different eftant meu entre lé Cardinalde Lorraine & un. A. 1030.
Prince dela Maifon de Brandebourg, au fubiet del' Evcíché de Strasbourg; Julius,
auquel les Canoins Lutheriens avoycnt voulu eslire un Evefque de leur pro-
fefllon& croyance, l' Emperéur Rodolphe envoya Commiífión à I Archi-
duc Ferdinand fon Nefeu, d* Affifter en perfonne ou par fes Deputez àl' ele-
&ion d' un nouvel Evefque, & cependant deprendre cn fequcftre. les lieux
& fuiccts dependans de cetEvefché,& de reccvoir d' eux le ferment defidelité.
En An. 1506.1541. & 1567. l' Empereur Maximilian engagéà l'Eves-
que de Spire,la Ville de Veilftat & le bailliage d' Openheim, pour la fomme
de 50oo. florins,& par les lettres d' engagement il fc voit, que les terres dés
Comtes d' Hanau, de Flekeníftein,& deLinanges font fiefs cn partie de Ab-
baye de W'eiffenbourg,& l' autre dela Maifon d' Autriche. |
En An. 1379. & 1409. Venceslas & Ruprecht Roy des Romains, par
leurs lettres patentes donnent pouuoir aux Electeurs, qui tenoient par enga-
gement le grand baillage d' Haguenau, de deſgager à leur profit les terres. &
Seigneuries de labaffe Alface , quiavoient cfté alienécs, nommemcent les.
Chafteaux & Fortsde Guttemberg & Falk enbourg , lesvilfages Darem-
bach, R.eclitenbach, Otterbach, Mimenfelck, fe Bourg de Frekenfel, Konel,
Imendercileift, Dicrbach, Mofem, Videhan, Hasbaci, Schucrgen, Nuris ,
Wilgersueifem, Sofeftein; Vhindel, Haslach, V ikelvvichemt,& autres avec
. leurs dependances, engagez par l' Empireaux Comtes de Linanges , avec
roteftation de la part de l'Abbé de Weiffenbourg, & de la Maifond' Au-
rich, contre lesdits engagements & alienations.
En An 1531. 1/64. & 170, Le baillages de la Vancenau, [a Comteſſe
des Deuxponts, I Abbeſſe & Convent d* Orisheim,les Chanoins de St. Pi-
erre de Strasbourg,de Gleinguemcifter, &1 Abbaze dc Stierzelbrun, reco-
gnoiffentla Prefe&ure Royale & la Landfogtie d'Hagenau. — —
Enl'An.1650. l' Archiduc Leopold 4' Auftrichc, par ícs lettres paten--
- tes données àInfpruck, fait fcavoir aux Baillifs & Officiere des baillagcs de:
Germersheim & de Scltz, que l' Electeur Palatin tient feulement par engage-
ment del Empire lesdits baillagcs, & leurs ordonne d obliger tous4es vas-
faux, de venirprendrel inveftiture de luy eu dc fes Officiers.
De toutes ces pieces dontles Originaux font dans nos Archives, il cft
ais& d'eftablir nos droicts & noftre preteufion fur ces baillages, quifont no-
toiremerit de labaffe Alface, & de la prefe&ure Royale & Landfogtie d'Ha-
ucnau, & par confequent dc noftre Souveranité, lapoffeffion alleguéc par
jm detentéurs & Poffeffeurs de remisimmemorial & de plufieurs Siceles
n'cít pas confiderable , n'y un tiltre. futfiíznt pour fe la. conferver ,
les Conftitutions des Empereurs y fon expreffes , elles defendent les
alienations des biens d'Eglie & le Traié de Wieftphalie , porte
' en
-
1A 1680.
Julius.
- DIARIUM- Conbebare
en'termes expres , que nulle prefcription ne pourra eftre alleguée & que
chacun entrera dans le droicts, qui luy appartiennent, de forte, que] Empe- ,
reur,| Empire& la Maifon d Auftriche nous ayant cedéz leur droicts , l'on
ne peut pas pretendre contre nous unc prefcription, qui n'auroit pü eſtre va-
lable, n'y eftre oppoſce à l'Émpereur, l Empire & la Maifon d" Auftriche.
Doe la il senfuit que les faits de poffeflion immemoriale & de pluficurs
Siecles alleguéz par aucun. des deftendcurs ne peuvent donner atteinte à
nos droi&s, & que fans s'y arrcfter ny avoir esgard aux remonítranccs pro-
pofécs , quine fgauroicntíormer unc juſte conteftation de la parc de ceux,
qui demandent des delays pour advertir leurs garants, ou pour produirc leur
tiltres, lesquels quand ils feroient d'une plus grande acicnneté , ne readro-
ient pointleur caufe mellieure à l'esgard de noftreSouverainecé , IIl eſtime
qu'il y alieude prononcer prefentement par Noftre Coníeff d'Alface , & dc
declarer, que les baillage, Prevoftez, Villes & Villages de la Bafle Alface, de
la Prefecture Royale d' Haguenau,& de la Prevofte, ci: apitre, & Mundat de
W'eiffembourg ſont dc noftreSouveraineté, | Deffenccsaux baillifs, Pre-
vofts & habitans desdits licux de récognoiftre à l'avenir autre Souverain ,
que Nous, & en casd' appeller autre Jurisdiction, que celle depnoftre Confeil
d Alface, Ordonné, qu'il nous prefterentineeffament le ferment de fidclité,
& que pour marque de noftre Souvéraine puiffance, Nos Armes feront mi-
Íes & poſces furlesportes & entrées des villes, & danslesauditoircs & mai-
Íons communes deídits Baillages. | Quel' Arreft qui. interviendra fcra mis
autrefor denos Chartres à Paris, leu, publié, & regiftré danses Baillages ,
- Prevoftez & autres Jurisdictions de la baffe Alface , Prefe&ure & Mundat de
'"Weiflembourg, & declarfcommun par.deffaut avec les detenteurs des autres
Baillages , qui ont efté appellez , & qui nefont comparus, laiffant àlapru-
dence de noftre Coníeil de baillerun temps fuffifant, aux deffendeurs , &
deffaillans ; pour.reprefenter les tilues en vertu , desquels ils joigffent des
droicts utils desdites terres. 0
Noſtre dit Confeil ayant aucunement efgard aux dire & remonftrances
. , des parties.de Scherer , d'Ioft;de Beaufire , & de Triboutà ordonné &
ordonne, qu'ils reprefenterentlcs tiltres en vertu defquelsils pretendent la
proprieté des Domaines utils des baillages de Gutfeühau(en,de Bergzabern,
dc Danvveiler, Gutenberg, Gofvviler, de Vógelburg , d' Qtbourg ,, Kle-
bour, Falkembourg, & des villages de Reklembach , dela.moitié qu village
de Dambach, du chaſteau & village de Riedfeltz , dans fix mois, & cependant
. a declaré & declare ,lesdits baillages Villages & Chaſteaux eítre, dela Pre-
fecture Royalle d' Haguenau, comióe ung dependance du Mungat dc Wei-
^»
Geſchichte. EUR oO P- JE UM. 35)
ſembourg, & denoflre Souveraineté danslabaffe Alface, Enioint àtous A.1£82;
les habitans desdits lieux, de nous recognoiftre à l'avenir pour leur ſeul Julius.
Souverain & Monarque,lcur faifant dcffences de fe pourvoir cn autre Juris-
diction, qu'en celle de noftre Confeil en Alface , en cas d' appe! Ordonae
£n autre , qu'ils nous prefteront inceffament le ferment de fidclité, & pour
marque de noftre Souveraine puiffance,fur tous lesdits lieux,quenos Armes -
Tcront placées fur les principalcsportes, & entrécs des Villes , Auditoires &
Maifons communcs desdits baillages , & quc le preſent Atreftà Nous prc-
Íenté fera mis. & deposé dans le Trefor de nos Chartres à Paris , lcu, publié,
& rcgiftré dans lesditsBaillages, à la diligence des Baillifs , Prevoits , &
autres Officicrs des lieux , quiferonttenus d'en certificr noftre dit Conſeil-
au mois, & àl csgard des detenteurs des Baillages de Scltz, dc Landeck , de
Belligkem, chafteau & bailliage de Madebourg, Germersheim, de Haguen-
bach, bailliagc & chaftcau de Schoneck, de Lautebourg , Jogenheim , de
Berbelsheim , de Schlecktembach, T han, & St. Remy, Villes d' Ebenheim,
& Littenheim, & des 4. villages dela Prefecture de Reich d' Offen, à larcfer-
ye duvillagc de Dambach , pour la moitié appertenanccs & depentances
desdits bailliages, Noftre dit Conſeil à baillé & balle defaut à l' encontre
deſdits Detenteurs & defaillans apres quel huiffier Maurin à rapporté les a-
uoirappellésàlabarre , & pourleprofitd'iccluya declaré le prefent Arreft
commun avec Eux. $y te Mandonsála Requefte de noftre Procureur Ge-
neral, tumettes le prefent arrcít, à deüe & entiere execution , felonfaforme
& teneur , de ce fairetedonnons pouvoir. Donnéà Brifac, à noftre Con-
[eil d Alface,le vingt deuxiefme Mars, an de gracemil fix cents quatre vingt,
& de noftre Regne letrentefcptime. Sigé Bourdclet. |
"an mil, fix cents, quatre vingt, le dixieme jour du mois de May, fut le
I. prefent arreft donnépar Meffeigneurs du Conícil Souverain in d' Al-
face, fignifié,& d^icelluy baillé copie au detenteur & poffeffeur delavil-
le dc Beinheím, & Leutenheim, & dependanccs,en parlantà Jacques Hem-
linger, Grelficr;& Jean Cappler Mire Bourneois fiin qu'ils n'en ignorent,
avec commandement de la part du Koy, noftre Sire,& nos disSeigneursdy
obeir, & s'y conformer,& audit Stabhalter, de lc publicr,& en regiftrer, & de
donneradois auds. Confeil qu'ils auront fait, de le faire publier, & regiftrer,
en larmanicre accouftumée dans le mois, Par moy foubfigné AdamMontan-
don, Archer dela Marefchaufe de France , en la R efidence d' Alface, exploi-
ar tout le Royaume, fait audt lieu , en prefence de Lammerd, & Boi-
Archers de lade. Mareíchaufe les jours & ans fus dt, -
Signe Mondandon, Boichat, Lammerd,
45 ſter Theil. Yy Lit.
xantp
chant;
Aa68o.
Q Julius,
34 |^» DIARIUM Sonderbare
Lit, E.F.
' Ovis parla grace deDieu Roy dc France & Navarre au Premier hvis-
I denoftre Confeil d' Alface comme ce Jourd..uy fur cequi a. efté
"^remonítré par noftreProcureur Gencral audt. Conícil qu'il auroit cu
advis pue plufieurs Villages dependants de la Prefcéture Royalcde Hagcnau
enont cílé diſtraicts & ufurpés par des Scigncurs Voifins qui s'en font em-
parez & en jauiffent prefentement fans autre tiltrcs que ccluy dc une bicn-
ſceance qui n'eft par —** pour autnoriſer unc poſſeſſion de cette nature,
& quinous faifoit prejudice, requerroit à cet effect commiffion luy eftre de-
cernéc pour faire appellcr en noftre Confeil taus les pretendus poffcffeurs &
detenteurs dcs dits. Villages pourvoir recognaiſtre la Jurisdictton de la dite:
Prefc&ture Royale de Hagenau fc. dififter dc la poffcífion & jouiffance des.
- dits Villagesavecrceftitution des fruicts deduis ladite ufurpation pour eſtre
reunis à la dite Prefecture Royale dc Hagcnau à nous cedée par le Traitté de:
Weſtphalie comme en dependant, ce que noftre dit Confeil luy auroit.
oGroyé ; A cescaufes te mandons & commettons de affigner àJour certain:
en noftredit Confeil comme Jugenaturcl & compctant du prcírnt diffc-
rent tous [espoffeffeurs & detenteurs des. dits villages de la Prefecture de:
Hagenau, de quelque qualité & condition qu'ils foient. , pour reſpondre
aux Conclufions de noftre dit, Procuteur Gencral,ce faifant. ce voir con-
damner fe defifter des dits. Villages, ainfi par cux ufurpés, nousen. laiffer la.
poffeffion & jouiffanee avec reffitution des. fruicis. depuis. ladite ufurpation.
& proceder ainfy qu au cas appartiendra de ccfaire , te donnons pouuir.
Car tel eſt noftrc plaifir, donne à Brifac le 2. Januicr l*an.de grace: 1680. &
de noftre regne le 57. par le Confeilfigné Bour de let & fcclédu grandíceau.
enfire Jaune,
Commiffiondonnée par nos. Seigneur deConfeilSouverain. de lahau—
te & baffe Alfaceen date du 22. fanuier nous foubfigné Jcan. Claude
Bcaufire Lieutenanr'du Prevoft Generalde h Marefchaufée de France en. fa:
I an milfixcentsquatre vingt leis, du mois de May encxecution de fa
: tefidence dela cite haute &baffe Alface fontgau & Brifgau, nous fommes
transporté accompagnédes Arcbers foubfignés. dans le Baillage de Greffen—
ftein au village de Merzalben oueftantavons dünne affignation ou detem-
teur & pretendus proprictaire du ditBaillage de Greffenílein en parlant à.
ean ovis Schvvarz Baillif dela dite Seignerie & Baillage de Greffenflein ,,
&cítre & comparoiftre dans le mois d'aujourd d' huy à Brifac parteuant nos.
dits
Geſchichte. . EUROPEUM. Nx
. its Scigneurs dudit Confeil Souucrain de Alſace, pour voirdeclarerl'ar- ^ 1680
reſt rendu parnos dits. Scigneurs du dt. Conſeil le 32 Mars dernier Com- Julius.
mun avec luy & en outre proccdec comme & ainſi qu'ilappartiendra, & affin
qu'iEn'ea igaore, luy ay laiffe Copie; fait au dit lieu le jour & ans fus dits.
Beaufire,
;, Montandon.
. Lammerdt.
Lit. F. ,
C OPIA
Unterthaͤnigſten Berichts / an die Wohlgebohrne und
Hochgelehrte Hn. Jon. Fuͤrſtl. Warggraͤfl. Badiſchen
—* tbentei uno Geheime Raͤhte / abgangen von Jacob
Heimlicher / Stadtſchreiber / Burgermeiſter und Schult⸗
heiß des Ambts Beinheim. UT
Wohlgebohrne 3c.
* Jet Gnaden unb Herrligkeiten werden hiermit untertbaͤnigſt berichtet ]
daß bent Freytags unten gemeldten Dato früne ein Frantzoͤſſcher Be⸗
dienter anhero kommen / uns aufferlegt / daß wir anjcho und fortan Ihrd
Koͤnigl. Majeſt. in Franckreich unterthaͤnig ſeyn ſollen / und ſonſi kei⸗
nem andern Oerrn mehr unb gleich an unſer Raht aus Koͤnigl. Wapen ans
geſchlagen / den Juͤrſtlichen Marggraͤffl. Badiſchen Zollſtock und Wapen gang
unveraͤnderlich ſtehen laſfen. Mir dẽ Stadſchretber gleich em gedruck tes Mandat /
darin br Koͤnigl. Majeſt. au ffgeſetzte Artickul aller gerechtſame / die er haben
wil / gegeben / ſolches bey gnaͤdigſter Herrſchafft ju weiſen / jedoch aber wieder zu
handen nehmen / und bey ans zu Beinheimb behalten; Auch ſoll ich den Bruͤcken
oll; wie bißhero / deßagleichen bie Buͤrger das Weggelt auffheben / aber ſonſten
ſollen wir fein andere Frohnen ober Gelb geben / bey hoher Straff / als jaͤhrlich
wie in gantzem Koͤniglichen Gebieth / 5. Frohntaa / und wann wir wider dieſen
Koͤnigl. Bef ich chun werden / wird der jenige Verbrecher gefaͤnglich eingezo⸗
gen / unb am Leib geſttafft werden / wie dann Gu. Gnaden und Hetrligkeiten ein
mehrers von unſerm· Durgermeiſter und Schultheiſſen des Anibts Benheim
vernehmen koͤndten. Und weilen obgedachter Herr und Koͤnial. Bedienter
geich nad? bem Mandat gefragt( welches von Ihr Koͤnial. Majeſt. ung zuge⸗
ſchickt worden / wir vor einem halben "cantas ſollen / ſelbiges u^ * |
)a n
n
356 DIARIUM. Sonderbahre
A-1680. Fuͤrſtliche Cantzley uͤbergenen / wie auch bie Abrechnung wegen der gelieferten
Julius.
Contributions⸗Gelder / nacher Luͤtzelſtein / ung abet nicht wieder zuruͤck geben
worden / wir dardurch in groſſe Ungelegenheit kommen koͤnten bitten derowegen
uns dieſelbe wieder zukommen zu laſſen. Welches Gu. Gn. unb Herrl. unter⸗
thaͤnigſt berichten wollen. Raptim Beinheim oen 10. May 1680.
Euer Gnaden und Herrligkeiten
Unterthaͤnigſter Buͤrger
Jacob Heimlicher / Stadſchreiber /
2 Burgermeiſter unb Schuitheiß / des
Ambts Beinheim.
| Lit. G,
' ' Copia EE
Von Fuͤrſtl. Narggr. Badiſchen Praͤſident / Geheimen⸗
unb Hoff-⸗Raͤhten. An aud). Fuͤrſtl. Ambtmann zu
Stollhofen Nicolaum Waſſerfaſſen abgangenen Be⸗
felchs⸗Schreibens de daco Baden den u. May 16080.
Unſern ꝛc. 07 -
Achdeme man vernommen / ba ein gewiſſer Koͤnigl. Frantoͤſ. Offici
ret fame bey (i Babenben 4. Creutz Reutern zu Beinheim ſich babe bero
nerfatb i4 Tagen oder laͤngſtens eints Monats das Homagium wer⸗
den præſtiren muͤſſen / und man zwar nicht zweifflet / es werden (id) bie Untertha⸗
nen der Ihro Durchl Unſerm Gnaͤdiaſten Herrn / als ihrem natuͤrlichen und
angebornen Lands⸗Fuͤrſten geleiſtetes Eyds · Pflichten unb ſchuldigſter Treu eco
innern unb ſelbige wol su beobachten wiſſen; So wird nidore deſtoweniger na;
mens erſthochbeſagter Ihrer Durchl. euch hiermit befohlen / ihr beſagten Unter⸗
thanen ju Beinheim die præſtirung des Homagii bey hoͤchſter Straff inhibi
ren follet. Deſſen man (id) verſehen wil. Baden den i. May. 1686.
Fuͤrſtl. Marggraͤfl. Baadiſche Præſident
gehime Hoff/Rathe Director und Hoff ⸗ Raͤhte.
kit-
(auten laſſen bag ber Gron Franckreich oie Unterthanen bofelbften im; . -
—— — —— —— — — — — — — S — — —
exit. EUROPJEUM. UC 7 AEN
Lit. H. A-1680.
Copia Julius
Von Fuͤrſtlichen Maggraͤfflichen Badiſchen Hn. Hn. Gehei⸗
men- unb Hoff⸗Raͤhten / an aud) Fuͤrſtlichen Ambtmann gu Graͤfenſtein
Johann Elogium Schwartzen abgelaſſenen Befelchs, Schreibens de da-
. to Badenden 13. May 1680.
- Linfern xc. | |
Achdeme dieſer Sagen ein gewiſſer Koͤniglicher Frantzoͤſiſcher Officirer
ſamt bey fid) habenden 4. Creutz⸗Reutern / zu Beinheim fid) bat vete
nehmen laffen / daß ber Cron Franckreich erſtermeldter Untertt anen zu
Beinheim innerhalb 14. Tagen oder laͤngſten 1. Monats bas Homa-
ium wuͤrden præſtiren muͤſſen unb ju beſorgen ſtehet / denen Unterthanen des
mbts Graͤfenſtein gleichmaͤſſiges zugemuhtet werden doͤrffte; So wil man
zwaren nicht zweifflen / es werdẽ fid) die lnterthanen ermeldt es Amts Graͤfenſtein
der Ihro Durchl. unſerem Gnaͤdigſten Fuͤrſten und Herrn / als ihrem natuͤr⸗
lichen unb angebornen Lands- Fuͤrſten / geleiſteter Aydspflichten unb ſchuldigſter
Treu erinnern / und ſelbige wol zu beobachten wiſſen; Nichts deſtoweniger wird
Nahmens erſthoͤchſtbeſagter Ihrer Durchl. euch hiermit befohlen / Ihr mehrer⸗
nanten beg Ambts Graͤfenſtein Unterthanen / die przftirung des Homagii bty
hoͤchſter Straff inhiren ſollet. Deſſen man fid) bann verſehen wil. Baden
den 13. May 1680, Sure ſBadiſch ſident /
uͤrſtl Marggraͤfl. Badiſcher Praͤſiden
—S isle — Raͤhte.
Lit. I
2 COPIA.
Fuͤrſtl. Marggr. Badiſche Son. 9n. Dráfibentunb 6c
heime dre. Beyder Gemeinden Beinheim unb Leu⸗
tenheim. | |
i$ reo Reichs Hoch Wohl geborne 1c.
er teerben in dieſem unterthaͤnigſten Bericht gnaͤdigſt vernehmen /
welcher geſtalten nechſt verwichenen Donnerſtag zu Abend ein ernſthaf⸗
tet Befelch von Ihr Koͤnigl. Maj. n Franckreich geſetten Stadtwogt
zu Weiſſenburg / an uns beede Mini Beinheimb und ime
mE y 3 bem
41680
Julius.
DIARIUM Sonderbare
339
heimb ergangen mit dieſem Anhang / bag Ambtman / Schultheiß unb Ge
meindt Beinheimb und Leuttenheimb bey verlierung Haab und Guͤter Freytags
den 31. May ſich nacher Weiſſenburg begeben ſollen / utn zuvernehmen / was
man uns alldorten wird vorhalten.
Wborauffhin wir gleich ſolches an Herrn Amtman ju Stollhofen Bericht
gethan / unb bie Leuttenheimer aud) wiſſend gemacht / daß dieſelbe als auff geſetz⸗
ten Freytag fid ju ans nacher Beindeim verfuͤgen / unb mit nacher Weiſſen⸗
burg gehen / weilen aber eben bamabin boy bie goo. Pferd m gedachten Leuten⸗
heim logiret / haben fie nicht gleich mit geoͤnt / ſeynd wir Bemheimer m cbetn
Seuttenbeítuer Schultheiſſen und Burgermeiſter dabm kommem / kaben wir⸗
weil bct Stadt Vogt nicht anheim geweſen / auffwarten muͤfſfen / und die Sach
fig Sambſtag / da die citirte Ort alle zuſammen kommen / auffgeſchoben wor⸗
Sambſtag hat Herr Landſchreiber im Namen Ihro Gnaden / Dam
- fanbsCBogtbíe Gad) um8. Uhr eorgenommien unb fepnb neben unferm Ambt
Beinheim nod etliche Dorffſchafften / welche in Speyrer unb. Zweybruͤcktſch
Gebuͤth gehoͤren / auff bit 300. Perſonen zuſammen kommen / hat gedachter
Herr Landſchreiber vorgehalten / daß Ihre Koͤnigl. Majeſt. in Franckreich ſich
dieſer Provimntz und Landen annehmen unb als cin Oberhaupt unb Herr ſeye /
unb genennet werden wil / dieſelbe beſchuͤtzen unb beſchirmen / darmit die arme
Unterthanen / auch wieder iu Aufferbauung / guten Rubeſtand / Mann und
Weib wieder ein ſtuͤck Brod erwerben / und mit ihren Kindern in Ruhe und
Frieden genieſſen koͤnnen.
Sao dann begehrt Ihr Koͤnigl. Majeſt. gang nit / daß einige neue Be⸗
ſchwerde / als Accis / Laͤger Geld / unb ander neu Aufffommens folle mehr gege⸗
ben werden / ſondern gantz abgeſchafft ſeyn / wie auch die Frohndienſte / was aber
ordinari Schatzung und Bathen · / Zoll nnb Umbgelt belanget / ſoll gnaͤdigſter
Herrſchafft / unter was jedes Ort aebériq / gegeben werden / aber alles dem alten
Herkommen gemaͤs. Ferners iſt vermeldet worden / daß dafern/ es (ym /
ober wo es geſchehen (ote; bo einer Gemeind ober Burger einige Unbildt und
Gewale geſchehen ſolte / bag ſelbiges / wo es ein / oder dem andern zu weit nach
Breyſach waͤre / ſoiches bey Ihr Gnaden Herrn Stadt. Vogten ju Weiſſenburg
anbringen unb klagen koͤndie / als dann cr bene ſchon vorkommen / und verhuͤlff
lich ſeyn werde. |
Die Leibeigenfchafft betreſſend (o. ant auffgeboben ) nnd jedes Ort
freyůͤgigſeyn ohne einige Entgeltung; Und dy man den Eid prsfirm muſte / hat
unſer Burgermeiſter geſagt / 06 umns von gnaͤdigſter. Heriſchaffe eruftich ver⸗
boten / bof wir fein Eid ablegen ſollen / bann war erſt vor 2. Jah an anaͤbiaſter
Herrſchafft gehuldiget / iſt air Antwort geben worden / euer Herrſchafft bate
e ſchon
Geſchichte. EUKOPJEUM. . 9^5
(bonor cine halben Jahr gevu(t / unb wo wir ung widerſetzen werden / fob. A. v6go;.
len wir verſichert ſeyn, daß und ein paar Regimenter Volck auff ben Hals (oU Julius.
len gelegt werden.
v achdeme hat unſer Stadt⸗Schreiber zu Herrn fanb, Schreibern geſagt
Er vaͤre mim bep die zo. Jahr ín bem Beinheimer⸗Amt / Babe bie Squl unb
Schreiberey verſehen / verhoffe nicht / daß er / teeden es niemalen Burger gt»
weſen / ein Eid tbun oder darzu angehalten werde / ift die Antwort erfolgt ^ es
habens in allen Aemtern / too Gericht Amt⸗oder Stadtſchreiber ſeyn / ſolches
gethan / unb et werde nicht der wenigſte ſeyn/ unb ſeye nun ein Alter / er ſoll blei⸗
den / die Sach verſehen wie bißhero ben Zoll einziehen nnb Zeichen außgeben /
wann c keine bab / ſolche zu Baden abholen / aber mit dem Accis einziehen ſol⸗
fe ers bleiben laſfen; baraufibm bte Janb- Treu geben muͤſſen ^ unb zugleich alle
ingacfam mit auffhebung zwezer Singer ben Eid gethan |
Zu End dieſer Verrichtung / hat der Herr Landſchreiber geſagt / daß inner⸗
halb 8, ober 10. Tagen / ín jedes Ort gedruckte Placaten angeſchlagen werden /
darinnen wird jedes Ort ſich erſchen / wie in ela uro anderen ſi hs zu verhalten
jat. |
he All dieſes vorgeſchriebene haben wir nicht verhalten koͤnnen / ned) wollen⸗
Euer Hoch⸗Wobl ee Geſtreng, Veſt und Herrligkeiten unterthaͤntgſt gu be⸗
richten / mit angekenaten unterthaͤnigſten bitten / ie wollen all oí beſchehenes
und gezwungenes Werck / uns gnaͤdigſt vergeben und in keiner Ungnad aufnefe
men / bann cé uns allen ertzlich leyd / umb mit groſſem Unwillen getan / wor⸗
mithin dieſelbe in. die Allmacht Gottes. xc Beinheim ben 4. Jun. 1630. |
- Gehorſame arme Unterthanen
Beinheimb: und Leuttenheimber ·
Hiermit bekenne Ich / B |
Hanns Gorg Ernſt / Stabhalter.
Hanns Rebler / Burgermeiſter.
Hanns Peter £yeimlicber / jůnger Buͤrger⸗
meiſter von Beinheimb.
Fier Weber / Schultheiß von Leuttenheinb.
Weorg Roͤtz /
Sauf Haintz / des Gerichts allda⸗
Lis
360 DIARIUM Sonderbare
A 1680. Lit, K.
H Julius. COPIA.
An Fuͤrſtl. Marggraͤffl. Badiſche Geheime⸗und Hoff⸗
Raͤthe. Von oem. aud) Fuͤrſtl. Marggraͤft. Badiſchen
Amtman zu Graͤfenſtein abgelaſſenen Bericht⸗Schrei⸗
hens. De dato 28. Junii. 1080.
Wohlgebohrner xc. |
9 Wer Gnaden Herrligk. ſolle ich blermit unberichtet nicht laſſen / was ge⸗
fe io ver vichenen &agen die Unterthanen deß mit anvertrauten Ambts
Zallhier nacher Cronweiſſenburg citiret / unb als ſie daſelbſten erſchienen /
| (nen bie Ablegug b«8 Homagii Koͤniglicher Frantzoſiſcher Seiten jt»
gemuhtet worden; O5 nun wolen (d ihnen ben Unterthanen / fraft deß mir zu⸗
gefertigten gemeſſenen Befehlchs / bey hoͤchſter Straff inhibiret gehabt/ ſich in
nichts gedachter Herrſchafft præjudicirliches: inſonderheit / ba ihnen einige Hul⸗
digung eiwan zugemuhtet werden wolte / einzulaſſen / (o bat jedoch nicht verwehret
werden moͤgen / daß ſie / die Unterthanen / ſich nicht zu wuͤrcklicher Ablgung deß
Homagii aſtringiret ſehen muͤſſen. Wormithin dero ꝛc.
Euer Gnaden und Herrligl.
Graͤfenſtein den 29, Junii 1680.
Gehorſamer cer
Johann Elogius Schwartz.
COPIA | '
Unterthaͤnigſten Berichts / an Ihre Hochfuͤrſtl. Durchl.
Herrn Herrn Ludwig — ———— —8— zu tl.
ben unb Hochberg 1. Von dem Ambtman 3u Graͤ⸗
fenſtein Elogio Schwartzen / abgegangenen unterthaͤnig⸗
ſten Berichts. | ! |
Durchlaͤuchtigſter xc.
uer Durchlzuchtigkeit bleibt unterthaͤnigſt ohnverhalten / was geſtalten /
nachdem das Koͤnigl. Franttzoͤſſche Wapen hieſiger Orten faſt ín allen
Aembtern angeſchlagen worden / aud) juͤngſtverwichenen Mir !
ens
*
— ———— — —
— —
-
LI
Geſchichte. EUROPÆEUVUM. 361
Abends ein Frantzſiſcher Officier nebenſt einem Leutenand unb 9. Reuttern an« A i530
bero kommen / mit Vermelden / baf ec Koniglicher Ordre gemaͤß / ſolches aud) Julius.
allhier zu verrichten haͤtte / weilen ich aber demſelhen zu verſtehen geben / daß die⸗
ſes nicht wol koͤnte geſchehen laſſen / ehe und bevor es an gnaͤdige Herrſchafft un⸗
terthaͤnigſt berichtet / und von dannen gnaͤdigſten Verhaltungs Befehl erhalten /
zumaln (d) auch ſicher informirt waͤre / daß feine Majeſt. ber Koͤnig in Franck⸗
reich nichts dergleichen an allh ieſiges Amt zu ſuchen haͤtte, bat er endlich davon
abgel aſſen / unb auff mein inſtaͤndiges Anhalten feine Meinung ſchrifftlich (- wie
ſolches nebenſt einem andern gedruckten Frantzoͤſiſchen Exemplar pícóep komt)
von ſich geben / darbey befo (en. daß innerhalb 4. ober g. CIBodyen jemand ſolte qu
Breyſach erſcheinen / und des Ambts halben in ein unb. andern beſſere Infor⸗
mation geben / wiedrigen falle er alsdann nach Verflieſſung fo angeſetzen Sets
mins ohnfehlbar wiederum anhero kommen / unb gleich zu Beinheimb unb Leu
tenheimb wuͤrcklich geſchehen / das Koͤnigliche Wapen anſchlagen wolte. Auch
folle Euer Durchl. unterthaͤnigſt vortragen / wie bag allieſige heede Pfarren
Rothalben und Mertzalben anitzo auch in das Biſtumb Metz wollen gezogen
werden / toic bann allhieſiger Pfarrer von bem Ertz Prieſtern zu Waltſchboren
bereits zum oͤfftern / auch noch geſtern bedeutet worden / ſich bey dem Capitul zu
Waltſchboren einnuſinden / deme ich aber bey Euer Durchl. boͤchſter Ungnad
verbotten gu erſcheinen / weilen aber der Biſchoff von Metz fid anjeto ju Bitſch
Befinbet / auch nechſter Tagen nacher Hornbach uno Zweybruͤcken kommen
wird / und dem Vernehmen nach gedachter allhieſiger Pfarrer dahin beſchrieben
werden doͤrfſte; Als habe hiermit unterthaͤnigſt anfragen ſollen / weſſen mant
ſich auff ſolchen Fall zu verhalten unb ob bet Pfarrer auff ergehende Citation
r eterne zn Durchlaͤucht. hiermit mid) untertpánisft gehorſamſt empfeh⸗
lend. Ver |
4 Cue Durchl.
Mertt alben bet 20. May 1680.
EMEM Unterthaͤnigſt treugeborfamftet
! Johann Clogíus Schwartz.
Chur⸗Trieriſche Gravamina wegen ber oon denen Frantzoͤſi⸗
ſchen Miniſtris bem Stifft Speyer / Probſtey Weiſſenburg unb Abte
drm; einzhender Land / und Herrſchafften. ani gedruckten Bey⸗
agen.
Dict.den 22, Julii 1680.
ifi Spei. 8i ^. Bie,
X
2003€ | ] DIARIUM Sonderhare
Aié&o. Allerdurchlaͤuchtigſter. ac.
J altus. code Kaͤyſerl. Saft. babe ib unterm 26/ Decembr. nechſthingelegten ^
& ſo dann interm 27. Apr. auffenden Jahrs bic in meinem Ertzſtifft Trier
unb Stifſt Speyer aud) denen incorporirten Furſtl. Abtey⸗ unb Prob⸗
ſteyen «primb unb Weiſſenburg erieidende Frantzoͤſiſche Trangſahlen /
unb Verawa tigungen auch was ich daraegen nicht allein bey beyden ju Brey⸗
ſach unb Metz angeordneten Chambres durch Schreiben / ſondern bem Aller⸗
chriiligſten Koͤnig ſelbſt durch eigenen. Abgeſchickten muͤnd und ſchrifſtlich in uͤ⸗
bergebung verſchiedenen Memortalien gruͤndlich vorſtellen laſſen unterthaͤnigſt
zu verneh. nen gogehen / dama d au-fy/toie mid ber ſo chen Betrangnuͤſſen gu eet»
dalten / und wie dieſem Unweſen beſtens unb bey Zeit moͤcht geſtenret werben. /
Dero Allerhoͤ hſterbeuchien Kaͤyſerl. Nachdencken unb Verfuͤgung unterthäͤ-⸗
nigſt heim jeſtellet zugleich gehorſamſt geoetten / dieſelbe gnaͤdigft geruhen wol⸗
ten / De o nach Franckreich dzftinirter Geſandſchafft gemeſſentlich aufzugeben / |
daß dieſe meine Srg unb Stiffter von denen zehen Retchs Staͤdten im Etſaß ^
auch denen drey an bte Cron Franckreich ͤberlaſſenen Biſtumben Leihen⸗Leuten
ſßuhrenden Beſchwernuͤſſen abgeſonderte offenbare und um. fo weniger juftifi-
eirlihe Grayamina dem König abſonderlich vorſtellen / deren Remidir⸗ und Ab⸗
cſcchaffimg inſtaͤndigſt begehren / und die dieferhalbent etwan noͤhtige weitere In⸗
formation von meine vbloß zu dem Ende ſich dermaln dort annoch auffzubalten
befelchten Abgeſan dten erfordern moͤchte. Ob nun wol dero von Zeit p. Zeit
hoͤchſtverlangte Kaͤyſ. alleranaͤdigſte Antwore und Erklaͤrung mir hlerauff biß
dato nicht zukommen /ſo zweifle ich doch nicht / es werden Gu. Kaͤyſerl. Majeft.
gedachte mir unb mein Ertz und Stifften zugezogene Beſchwerden / beſagter
Dero 6 findſchafft von mir unerthaͤnigſt gebetener Maſſen befelchend auffge⸗
tragen und mitgeaeben hoben/ nachdenmahlen aber jetztgemeldier Geſandſchaft
Hintun ſt wider Vermuhten geſteckt worden / imm ttelſt andy die Zeit hierbey
kommen /daß der Allerchriſtlichſte Koͤnin die Reiß angeben wuͤrde / unb ich nicht
geſehen / ju feas End men Abgeordneter duſelbſt Lánaer vergeblich ſubſiſtiren foL
te/ hab td) demſelben befelcht auff (tine verſchiedene Memorialia um des Koͤnigs
(or fft iche Declarationinſtaͤndigſt nachzuſuchen / fertum ſeine Abſchieds Au⸗
dientz zu hitten / welche Letztere ar dann auch erhalten / die ſchriftliche Declaration
aber ihme rund abgeſchlagen nnb von dem Srat Minifterde Croiſſi nach Aus⸗
weifung der Beylan / muͤndlich beſcheid· und abgefertiget worden / inmaſſen nun.
ab dieſem allerunterthaͤnigſten Vortrag Su: Kaͤyſerl. Maieſt. mit mehrern ver⸗
nehmen werden. tole wenig man: ja gar nicht nuff die / aus eingangenen Friden
vorhan denen Special-· Vortraͤgen / gemeinen Voͤlcker Recht / unb ber natuͤrlicher
frlbiſt redender Billigkeit meiner Seits beſchehene ofnrolcbermetétide remon-
— FIRE E err
Belchichte. EUROPÆVNM. V
ftrationes adt gehabt tnb bloß barauff beharre / daß vas hin⸗ und wieder vor. A. 6*6.
genommen worden / mit Recht biſchehen (ey ; unb man audi ca. ton nidit abju- Julius,
weichen / fenbem darbey :n Befleben, unb fid allerdings ju handhaben gedenele /
wie aud) erwehnter deCroiffi die Entzehung ter drey zu meiner Abbtey Pruͤub
Ex donatione Pipini Francorum Regis ton fo viclen Seculis obne nige An-
urb Wiederſprach zugehoͤriger an der Maas gelegener Staͤdtlein anb Flecken
Foumay , Revin und Feppin unter dieſem hoͤchſt nacen: vcn; das Regnum
Auſtraſiæ Euer Majeſt. uno dem Reich auf einmal entziehen und ber, rox
Franckreich zueigenden Verſtand / daß weiln Pipinus in erwehnter Donation,
fif und feinen Succeſſoribus defenſionem & Poteſtatem Regiam vorbehalten /
bít Souverainetaͤt ſe nem Koͤnig gebuͤhren tcaͤte / unb ſolche gegen dieſelbe uͤbel
biß daher ufurpirt waͤre / ju ber aupten / fid) nicht entſetzen / alſo weiß ich bey fol»
«e Umſtaͤnden unb dergeſtalt vo dringenden Gewalt / oen ich abzu wenden
viel ju ſchwach / vor mid) weiter nichts zu thun; Muß dannenhero gu Eu. Kaͤyſ.
Majeſt.als bes Reichs hoͤchſtgeehrteſtem Oberhaupt / und von Dero ich alie dieſe
mir unb meinem Ertz Stifft und Stifſtern entzogene Land unb Leut / gleich an⸗
dern Seide: Staͤnden gehorſamſt qu Lehen trage / unb erkenne / meine Zuflucht
nehmen / Dero und des Reichs kraͤfftigſte Annehmung Schutz und Rectung
hierbey nochmals umterthaͤnigſt ancuffen / Indeſſen troͤſtlicher Erwartung dann
má zu Aero Kaͤyſerl. Hulden umb € naben gehorſamſt empfe;te / unb vete. .
bleibe 1c. 1c.
Lopia Schreibens an Ihre Kaͤyſerl. Maj. von Ihrer
ico n Gnaden owſer Abc M i
18. Julii 1680. | -
Allerdurchleuchtigſter etc.
— S pf. Maj. folle hierbey unterchaͤnigſt nicht verhalten / den von mein
jur Speyeriſchen Regierung verordneten Stadthalter und Taͤhten juũngſt⸗
hin mir zugekommenen undermuhteren Bericht / was nehml id ber.
Frantzͤtzſche Gen, Montclar durch einen Willhaim Pape d'Efpci genant / fe
SInfanas ais Koͤnigl. Vogt in der Stadt Weiſſenburg fid niebergelaſſen / nicht
nur in der Chur Pfaltz unb mir in gemeinſchafft habender Stadt unb Ambt Al⸗
tenſtatt / fon^em auch in der alſo genanten Mudat unb allen übrigen mir alg
Probſten qu Weiſſenburg zugehoͤrigen von Cu. Kaͤyſerl. Majeſt uno dem Reich
vᷣon (o vielen wo. Jahren ber zu Lehen tragende Landen gang ohngewarnetet
Dingen / und ohne das dere ithalben an mich vor her bas geringſte gebracht ſeye /
—8— von allen darin befinblid)m Unterthanen / ftd als &ánigl, Lano⸗
Vogten ein anmaͤßliche Huldigung leiſten / unb Eh fdbigen bey kab⸗und Le⸗
12 au
"-.
A680.
Julius,
364. DIARIUM Sonderbare
bens⸗Straff anbefehlen laſſen / daß (ic fütftersbin nicht mehr mich für ihren
Herrn erkennen / nod) meinen von i nen vorgeſetzten Bedienten weiters ín. eini⸗
gen pariren / ſoudern ihme Landvogten / und deſſen Nachgeſetzten / gehorſam
ſeyn / und vor ſelbigen einig und allein ihr Recht nehmen und geben ſolten: Ge⸗
ſtalten bann auch die Unterthanen / (old)em Zwang weichen unb bie. Bediente
aus Sorg betroheter gefaͤnzlicher Hinwegſchleppung / gu all ſolchẽ geſchwinden
uno thaͤtlichen Vornehmen ſtillſchweigen muͤſſen / darauff dann an denen bin unb
wieder befindlichen Zollſtaͤtten / die Herrſchafftiiche inſignia abgenommen / die
Frantzoͤſ. angeſchlagen / und ich auf einmal / wie vernehmen muß / auß dem Be⸗
ſitz aller meiner daſelbſten bip babet gehabter Lands⸗Herrl. Rechten geſetzt ſeyn
ſolle. Daruͤber dann unb nachdeme dieſes alfo vorgenommen worden / ift x
erſt ber in beyden abſchrifftl. Einlagen enthaltener Befehl heraus kommen /
Krafft deſſen Dechant unb. Capitut ju Weiſſenburg / alg wol auch i / um den
Koͤnig von Franckreich den Eid von Getreuigkeit abzulegen / vorbeſagten Wil⸗
helm bape ben 2 1. dieſes gu erſcheinen / und alsdann juglcid) demſelben eine ges
naue Specification aller und jeder von gedachter meiner Probſtey gehender Le⸗
ben (die bann ſehr anſehentlich ſeyen / unb von Chur⸗FFuͤrſten / Grafen und
Herrn oif unb jenſeit Rheins befe(fen worden) einzuliefern / ohnmaͤslich bin ci-
tirt worden / wie mir nun qu mein nb gedachter Probſtey als eines immediaten
SX cie Stands ohnwiederbring icher Verfang / auch (Fuer Kaͤyſerl. Majeſt.
und des Reichs groͤſſeren præjuditz nnb Nachtheil obhabender ſchwerer Pflich⸗
An ſprach geſetn worden juͤngſt verwichener Tagen dieſerhalb vorgenommen
ten halber / in dergleichen fremden Zumuhtungen einiger Weiſe zugelegte mit
nichten gebuͤhren wollen; Als habe ich / ſobald darvon Nachricht bekommen / meinẽ
Statthalter ju Speyer bey eigener Staffette befehlend auffgeben / (id) ohne
Saumniß ju anfangs gedachten Gen, Montclar nad) Breyfach zu erheben /
demſelben alle dienſame remonſtration zu thun / wie ohngegruͤndet diß Vor⸗
nehmen und Zumuhten fene aud) warum ich darauff mich einzulaſſen / zumahln
nicht noͤtig waͤre / fort alles Fleiſſes dahin anzutragen / wormit bie vermeintlich
autzgelaſſene aus gantz irrigen Bericht / als wann nehmlich meine Vorfahren
Probſten zu Weiſſenbug / dieſer ihrer Probſtey wegen / einen Landvogten zu
Hagenau mit Pflichten án erkennen ſchuldig ſeyen / auch vor bem Muͤnſteri⸗
ſchen Friedenſchluß alſo wuͤrcklich erkennet haͤtte / beruͤhrende Citation und alles |
was tviber bem juͤngſt zu Nimwegen / aud) biebepor qu. Muͤnſter actroffenen
Frieden ( bierin tool fo viel bie Landgvogtey über die 10. Staͤdte im Elſas belan⸗
get / ber Stadt Weiſſenburg auff gewiſſe Maaß / mit nichten aber bie Probſten
Weiſſenburg gedacht / und dieſe hingegen unterm Nahmen der meinem Stifft
Speyer incorporirten Kirchen / durch eine Special und klare Diſpoſttion gt»
dacht meinen Stifft Speyer confirmirt und auſſer aller der Cron Franckreich
J
—- -
,
Geſchihhe. EUROPAUM. Hs
worden redreffiret/ unb auffgehaben / fort alles wiederum in vorigen Stand at«. A 1680.
ſetzt werden moͤchte / ob unb was nur gedacht mein Statthalter / dieſerthalben aug? Julius,
richten werde / darab unterlaſſe zwar nicht Euer Kaͤyſ. Maj foͤrderlichſt allerun⸗
thaͤnigſt ſchuldigſten Bericht gehorſamſt zu erſtatten. Alldi weiln aud abet
ſehr beſorge / es doͤrffte mehrgedachter Gen. Montclar feine remonſtration bey
fid gelten laſſen / ſondern unterm Vorwand enthaltenen Koͤnigl. Befehls im⸗
mer weiter fortfahren / (o babe Euer Kaͤyſerl Majeſt. dieſe alſo geſchwinde unb
weit auſſehende Proceduren gehorſamſt vorſtellen / und weſſen mid) darbey zu ver⸗
halten / auch was ju deren Abwend⸗ unb Kehrung beſtens und bey Zeiten vorzu⸗
nehmen / deroſelben hoͤchſterleuchteten Kaͤyſerl. Nachdencken unb Verfuͤgung
allerunterthaͤnigſt beimaeben ſollen. Zu Dero Kaͤyſ. Gnad. unb Hulden / mich
gehorſamſt empfehlend. Verbleibe »c. Ehrenbreitſtein ben 26. Dec. 1679.
Schreiben an Ihre Süvfertidi Majeſtaͤt von
Chur Trier.
Allerdurchlaͤchtigſter 1c.
Ver Kaͤyſerl. Majeſt. habe umterm 26. Decembr. juͤngſthin durch unter⸗
thaͤnigſies Schreiben gehorſamſt zu vernehmen geben / welcher Geſtalt
ich durch den Gen. Montclar , unb bem eon ihm nacher Weiſſenburg
beſcſtellten ſo genandten Koͤnigl. OberAmbtman der Mundat, Willhelm
Paped' Eſpel, meiner Probſtey Weiſſenburg von Koͤnig Dagoberto geſtiffteten
bekandten Fuͤrſtenmaͤſſigen Mittglieds bes Roͤm. Reichs / gant ungewarnter
Ding gewaltſamlich auff einmal ſeye entſetzt / Ánbemealle darzu gehorige Unter⸗
thanen deß mir ſchuldigen Gehorſams ohnmaͤßlich erlaſſen / hingegen zur Koͤnigl.
Frantzoͤſiſchen Huldigung angeſtrenget / mir aud weniger nicht / den dieſigem
meinem Capitul fo nachgehends ber Gewalt auch weichen unb ſchweren muͤſfen
dergleichen Aeydsleiſtung zugemuhtet / und zu dem End fuͤr gedachten Pape zu
erſcheinen vermeintlich citirt worden.
Obwohln ich nun ſo bald über dieſe ſohhane Verfahrung balber mich be
gedachten Montclar durch eignen Abgeſchickten zum hoͤchſten beſchweret / den
Ungrund und lautere dem Muͤnſteriſchen Frieden klar entgegenſtehende Thaͤt⸗
ligkeiten tnit mehrern remonſtrirt, fort deren Abſchaffung begeht / ſoiſt doch
fiber die nun und dann gegebene auffſchiebliche unb lehre Vertroͤſtung darauff
ichtwas fo wenig erfolget / als hingegen immer weiter darauff fortgefahren unb
die zu meinem Stifft Speyer von vielen Leculis her gehoͤrige mit der Probſtey
Weiſſenburg kein Gemeinſchafft habende Aembter Lauterburg / Joekhenheim
und Magdeburg Anfangs unterm nichtigen prætext, y teann ſelbige von bos
| Ó 3
^-
$6 c DIARIUM Sonderbahrr
AA68o. Landvogtey Haͤgenau dependiren thaͤten / mir auch entzogen / und hat hierauff bie
Julius. du Breyſach angeorduete Chambre mich erſt cirirt in gewiſſen darzu verordne⸗
cen termino meint zu obigen Landen habende titulos tor ſelbigen zu ediren unb
azu juſtißiciren / ſonſten qu erwarten haben / ba ich deren verluſtig erkeñet / zugleich
bit erhohene unb erhebliche Abnutzung faͤllig ertheilet wuͤrde / uno eben ſelbigert
Zeit pat die anderwerts gu Metz beſtellte Koͤnigl. Chambre eine on faſt gleichen
Inhalts angemaſte Citation wegen der / meiner Ertz⸗Stifft fuͤr mehr dann z50.
Jahr / durch Kauff acquirirter unb fetter von Euer Kaͤyſerl. Majeſt. unb De⸗
to Glorwuͤrdigſten Vorfahren am Reich gleich andern meines Ertzſtifftes Ov
ten / mit allen regalibus beſtaͤdigter Staͤdt / und Ambt Ct, Wendel / wider mic
ergehen laſſen / wie dann aud) ein gleichmaͤſſiges wider meines Ertzſtiffts Valallos
die Herrn Pfaltz Grafen von Baaden / als Grafen von Spanheim / wegen
Schloſſes unb Ambts Buͤrckenfeld / wider ben Herrn Pfaltzgrafen zu Luͤtzel⸗
ſtein / wegen bec. Graffſchaft Veldentz / ſodann auch wegen meiner Probſtey
Weiſſenbuͤrg Vafallos Chur Pfaltz unb Pfaltz Zweybruͤcken Liebd. die Herren
Grafen con Leinmgen unb mehr andere ( bíebenn mehrern Theils mid als ih⸗
ren Lehen⸗ Herren hieruͤber um Raht unb Aſſiſtentz belanget / ich mich auch als
viel gekont / unb fib gebuͤhret / fie unb meiner Kirchen Eigenthum ju retten ge⸗
ſucht) vorgenommen worden / Es ift auch bte Fuͤrſtliche meinem Ges eim
verleibte Abtey Pruͤm nicht frey verblieben / indeme ber Abt Fautier Frandoͤſi⸗
foe Cintenbant (m Hanau ber drey an der Maaß gelegener zu beſagten meiner
biey von 706, und mehr Jahren hero / auſſer aller Anſprach gehoͤriger Fle⸗
cken / Tumay, Revin und Feppin gehuldigte Einwohner / Aufangs mit aller⸗
hand ſtattlichen Vorſtell⸗ und Verleitung / unb af dieſelbe bey ihnen nicht ver⸗
fangen wollen / mit anbedrohter ſchwerer Volcks, Belegung / unb bereits aus⸗
geſtandeher trig. Execution dahin beaͤngſtiget / daß fit bem. Koͤnig von
Franckreich ale ihren Souverainen Herrn / durch offene Aeydesleiſtung erkennen /
uit mir abſagen muͤſſen / aus keinen andern / dazu / ſo viel mir nod zur Zeit wiſſend /
gebrauchten Vorwand unb prætext, als daß bet Francen Koͤnig Pipinus bey
fundation unb Begebung vorgedachter Orten an die Abech Pruͤm fib und ſet⸗
- nenSuccefforibus poteftatem & defenfionem Regiam daruber vorbehalten /
wasg ich num que Abwendung ferner tecít Beforgten tbátildyen CBefabrnis / ol
tvol auch baf/ was obertocbnter maſſen / ebe unb bevor die óné il. Chembre,
«ined angcorbnet / durch anbare deß Koͤnigs Bedienten eigenthaͤtig exequirt
werden / moͤchte retreffirt, und alis wiederum in vortgen Stand geſtcllet / fott
biß in guͤtlicher / oder rechtlicher unpartheiſchen Ausmachung darbey gelaffen
werden / pcr modum informationis extrájudicialis, und ofjrie ſolche Chambres
els Richter zu erkennen / bey denſelben fuͤt rechcuche remanſtrationes gethan / cn
Geſchiche. | EURÓPEUM. y
ſolches geruhen Euer Kaͤyſ. Majeſt. ab cefcrirungaug 5. Beylagen fub Num. A 1680.
y. 2. & 3 unb dieſes barbep ferner zu vernehmen / bag dennoch ton. be(agten Julius...
Chambres nicht eins über ben Empfang benen Uberbringern ein recepiſſe er⸗
rheilt werden wollen / bit Chambre ju Metz auch mein anderwerts an ſelbige
fub Num 5. erlaſſenes Schreiben unerbrochen zuruͤck geſendet / beyde aber /
ohne daß fic das geringſte geantwortet / oder ichtwas fa ber Procürator Gen.
uno refpective bet drey Biſchoffen zu Metz Tull anb Verdunzu Behauptung
ihrer vermeinter Klag urb Forderung vingebracht haben moͤgen communicirt,
bem Verlaut nach fortgefahren / unb zwar ott iu Breyſach alles jenſeit bet
Queich (iſt ein Fluͤßlein ſo . Stund ober Phillpsburg / ander Seies in. den
Rhein fluͤſſet /) gelegen iſt / als zum Elſaß gehoͤrig / der Gron Franckreich ber
arreſt zuerkant / und mithin obige meine Speyeriſch· Aempter mit aberkant ba»
ben ſolte / mmaſſen dann der Gen. Montclar ſich auff ſolchen ín Abſchrifft beyge⸗
legten Spruch besieenb/bes Schloß Magdenburg Einraumung nach Ausweiß
der Beylag fub Num, 4. per cxpreffüum begehren laſſen / bem ich aber wie fub.
^ Num. 5. beantworten / bey allſchon ſich nunmehr gefaͤhrlicher hervorthuenden
Umſtaͤnden ſich dienſam ja won ber Noth befunden habe eem Allerchriſtlichſtem
Koͤnig dieſe her Seinigen unvermuhtete / beyde meinen Ertz und Seifftern / we⸗
niaer nich als Kaͤyſerl / Majeſt. und dem Reich hoͤchſtnachtheilige proceduren
fub Num. 6. tuͤrtzlich deyſammen gefaſt / durch eigrne Abſchickung zu erkennen gto
geben / unb wie ich dann eines anbern nicht verſichern koͤnnen / von Deto
Iniglichen Juſtitz ju erwarten / ba die mir und meinen Kirchen bin unb wieder
gugrzogene· kundbahre viele Beſchwerden wieder abgethan / unb ich bey dem je⸗
vwgen / was auff mich durch ehe oon fo vielen Seculis ruhig hergebrachte durch
Gottſel. Kaͤyſer ano Koͤnigen mildeſte Sufftnuß Beynadigung titulirte Poffes-
fion kommen / und weder inb den Muͤnſter iſchen noch Nimwegiſchen Frieden⸗
ſcbluß emiger Weiß geſchwaͤcht( vielmehr aber beſtaͤrckt / und beſtaͤttiget worden /
unturbirter moͤge gelaſſen werden / und ob ich wol zu fuͤrderlicher deſſen Erhal ⸗
- ung aceite Orẽ geſteller ſeyn fa(fe / ob allein der Landgraviatus utriufque
Alſatiæ, wie das In entum Pacis Monaſterienſis notanter & conſtanter
ſagt / oder aber bas Elſas ſelbſt (ba es ber von der Landvogtey Ha zenau beſche⸗
dene vieler Meldung eben nicht bedoͤrfft) an tle Cron Franckreich cedirt ſeye /
unb wieweit ſich gedachter Landvogten Jůra ſiber andere dem Reich in mebr be 7
ſagten Infixunenro Pacís.refervirte Stunde erſtrecken / ob nebenft oen 3. Biß⸗
humen auch deren extra territorium proptium gelegene eben. Stifft und 2t:
behoͤrung cum omnt fipctiotiatetr indepencerib Trtiperio an befagte Gron.
uͤberlaſſen ſeye oder nicht / ſondern dieſes durch meinen Abgeſchickten / vornem⸗
Uch remonſtriren laſſen/ Poftea fon tie Gron Franckreich in dieſem allen
iaiber bat Reich / wie mich / und (d eine / wegen jetzbeſagten fof ter
.
— — — — — —
^
1689.
Julius.
368 DIARTUM Sonderbare
Landvogtey / und bet z. Bißthumen von Franckreich durch unpartheyiſche Recht /
ſo gar ausgemachte Sach waͤre / daß wie die Chambre zu Metz ſich anjetzo neuer⸗
lich / und vorhin nie gehoͤrter Maſſen ſoll verſtehen la ſſen / wann die bí babet al»
lein prætendirte Lehenſchafften auch alle die jenige Recht der Landen und Herr⸗
ſchafften / foin beſagter Bißthumen difti& ober dizces gelegen finb / tit unb
neben bec Bißthumen eigenen Sanbery der Gron Franckreich cedirt waͤren / dan .
noch ſolches alles mich nicht anfechten / noch die wider mich im Ertzſtifft Trier
unb Gtifft Speyer vorgenommene thaͤtliche J)anbtungen einigs Wegs juftifi-
Aren kondte / ſintemal / ſo viel das Ertzſtifft / unb deſſen Lehenſchafft belanget /
Gitabt und Ambt St. Benet / Schloß unb Ambt Buͤrckenfeld / die Graff⸗
ſchafft Veldentz / bas Schloß unb ber Burgfried ausgenommen) ingleichen
. Fumay,Revin und Feppin weder Lehens noch Pfandsweiß von beſagten Biß⸗
chum releviren / weder in deren temporal noch geiſtl. diftrict gelegen / ſondern
wie in denen an bit Chambre ju Metz ergangenen Schreiben jum Uberflus bat»
gethan / alle obgenante Ort von verſchiedenẽ Seculis unb ohndencklichen Jahren
vorhero / ehe mit gedachten Bißthumen ſich einige Enderung begeben / unb bie
Gron Franckreich Recht ober Anſprach dazu betommen / durch entliche zu Recht
beſtaͤndige titulos meines Ertzſtiffts voͤlliges Eigenchum geworden tmb darvon
reſpectivè durqh bie alte Grafen von Sponheim biß auffjetzige Poſſeſſores gut
Lehen ertant und getragen / all auch auſſer Fumy, Revin nb Feppin, ſo quoad
Jurisdi&ionem Eccleſiaſticam ʒu dem Bißthum Luͤttich annoch gehoͤren von
vlelen 100. Jahren hero Dicecefis Treverenfis geweſen / unb Krafft einer fo
auhralter Poneſſion unb dahero reſultirender bep allen Voͤlckern guͤltige præſcri⸗
. ptionalé billich ſeyn unb verbleiben muͤſſen / inmaffen es bann aud) mit der Prob⸗
ft» Weiſſenburg denen davon ruͤhrendenLehenſchafften und obernanten Stiffts
Speyeriſchen Aemptern / es dieſe durch gleichmaͤſſiges an die Chambre zu Brey⸗
fad ausgelaſſenes information Schreiben fat vorgeſtellte Beſchaffenheit hat /
baf das Reich / unb ble Cron Franckreich ſelbſt ſolche nicht vor bem Elſaſſiſchen
Begriff gehalten / und darum auch deren im Muͤnſteriſchen Friedenſchluß gleich
anderen darin benenten im Eiſas wuͤrcklich gelegenen Orten / keine Meldung
gethan haben / bafi bic jtào zu Limitendes Elſas von ber Gron Franckreich ane
gegebene reviere Queich an Seiten des Reichg zumaln ungeſtaͤndig / weniger
on Franckreich erwieſen unb bas vorbeſagten Orten von ber Landvogt ey Ha⸗
genau einige dependentz zu haben nicht geſtanden werdẽ / und darum billich /
wann gleich —— cure Provincialis, des arbitrii Erklaͤrung zuwider /
und ber ront reich Meinung nach / eine Superioritát / refpeGive unb
fubje&ion über die ju ſolcher Præfectur gehoͤrige Dhrten importiren thaͤten /
dannoch cine diſtinction zwiſchen denen Orten, welche wie bas Inſtrumentum
Pacis von btts o, Reichs. Staͤdten ſagt / ſolche prefeGur erkennen / eot
edidi. | EUROP EUM. M» |
wuͤrcklich untergeben / fid erfunden / oder darzu mit Recht gehoͤrig zuſeyn / für Antſto
ber Poſſeſſorum ordentlichen Richter / uͤb rwieſen vorden / fo bann den jenigen v Julius.
welche bte vielgemeldte meine Probſteyen Weiſſenburg uno. ifft Speyriſche |
Aembter / baran eínige dependeng ju haben nicht geſtanden wird / brffen aud)
aue bem mehrbeſagtem Muͤnſteriſchen Friedenſchluß ober ſonſt nicht uͤberwieſen /
und hingegen in poſſeſſione vel quafi libertatis, von undencklichen Zeiten her /
biß auff dem Munſteriſchen Frieden / unb von dar / bis auff gegenwaͤrtige in-
novationes und motus fid) unjtectffentlidy befinden thun / zu machen ſeye; So
hat doch dieſes alles ſo wenig verfangen wollen / deßwegen derer meines Ertzſtifft
und incorporirter Abtey Pruͤm fuͤhrender Beſchwerden ichs an ble Chambre ju
Metz (woſelbſt doch weiters denn allbereits beſchehen / auſſer Cuer Käyſ. Majeſt.
und deß Reichs Genehmdaltung mich nicht einlaſſen kan / nodo ſoll) um alldar
rechtlicher Enkantnuß abzuwarten verwieſen worden / im uͤbrigen die Koͤnigl.
Miniſtti darauff fet geſtanden / daß das gante Elſas wie vormals bey dem
Reich geweſen / ber Cron Franckreich mit aller Superioritát ledigl. uͤbertragen /
ſelbiges fid» biß an bte Queich erſtrecke. Folgendlich die Probſtey Weiſſen⸗
burg / unt andere obhenance Speyriſche jenſeits aetegene Aempter begreiffen
thaͤten / davon deñ ber Koͤnig nicht abſtehen / dawider nichts hoͤren noch annehmen /
ſondern fid) darbey auf alle Weiß handhaben werde / geſtalten berStatSecretarius
Colbert auß Befehl des Koͤnigs / ſolches meinem Abgeſchickten alſo zur Antwort
geben / und anbey wegen des Schloß Magdenburg beyde Miniſtri Louuoy und
Colbert demſelben bedeutet haben / bag ber Koͤnig andere / dann ſeine Guarni⸗
ſon daſelbſt nicht leiden koͤnte / und wann demnach aud deme eon ime Douuoy
erſtmals ba: qu ernenten 25ſten und endlich bem z oſten dieſes ich ſolche Ohrt nicht
' eyacuirt haben alsdann ber Gen. Montclar deſſen zu b emaͤchtigen unb derent⸗
halber mit einigen teoo: Mann und aller Kriegs⸗Nohidurfft / dorthin anzu⸗
marchiren / (fion waͤre befelcht worden/ ich wuͤrde es aber auff ſolche extremitaͤt
nicht ankommen laſſen / wiedrigens pon des Koͤnigs amite nicht allein viel ver⸗
hieren / ſondern auch men Stifft Speyer in neue ruin ſetzen / unb ſonſten aller
hand Ungemach mir unfehlbar zuztehen wuͤrde.
Euer Kaͤyſerl Majeſt. werden dieſem nach von ſelbſt ermeſſen / wie ſchwer
mir bey ſolchen unvermuhteten meinen. Kirchen zuſtoſſenden Betrangnuß zu
mmus ſeye / deinnach ib bag jenige was ſelb ſt nicht andern nodi abwenden fan. /
GOtt in Gedult heimgeben / Euer Kaͤhyſerl. Majeſt. aber als Dero und den
Reich zuforderiſt daran gelegen / in allewege Pflichmaͤſſige Anzeig davon tum
muſſen / ſo hoffe und bitie ich gehorſamft / ex werden unb wollen dieſelbe / wie die⸗
fem Weſen beſtens abzuhelffen / allergnaͤdigſt gedacht ſeyn / und dero nad) Franck⸗
reich deſtiniten Geſandſchafft gem eſſentlich auffgeben / daß dieſe meine Ertz unb
^ ifte / von bet 10. eie, Citra im Elſas / aud) ber 5. uͤberlaſſener Biß⸗
4e 39dl. 7 Aaa chu⸗
$76. | DIARIUM Sonderbare
A 4680. thumen Lehenlenten / fuͤhrenden Beſchwerden gant abgeſondert⸗offenbat -umb
Julius:
um ſo weniger juſtificir iche Gravamina , dem Koͤnig at(onberf. o vorſtellen /
deren remedirung inſtaͤndigſt begehren unb die dieſerth al ben etwa noͤhtige wei⸗
tere Information von meinem bloß zu dem Ende fid) dort annoch auffzu halten
befelchten Abgeſandten / erfordern moͤge / qu Euer Kaͤyſerl. Majeſt. heharrlichen
hohen Hulden unb Gnaden mid darmit gehorſamſt empfehlend. Geben in mei⸗
nc Veſtung Ehrenbreuſtein den 27. April 1680.
Hochwuͤrdigſter: ^0
M Huntercbánig(ter Folg meine legtern Berichts / unverhalte Cur, Churf.
2 Gnad. gehorſarnſt / bap die bon bem Mr. de Croiſſi erhaltene endliche ce-
folutioncs, ben vorigen gleichlautend ſeyn / uno dahm gom daß ſo viel
guferberift bie Metropolicam (o wol / als aub dicecefanam Jurisdictio-
nem betreffe / der Koͤnig darbey verbleibe / oap Euer Churflirſti Gn. Vicarios
gencrales &Officiales pro adminiftrandaJurisdictionc Eccleſiaſtica : einẽ in
bei Koͤnigl. gelegenen 5b benahmſen unb conſtituiren ſollen / bamit bit
Unterthanen / wie ſolches nicht allein tn Frauckreich / ondern aud) in andern Kö⸗
nigreichen braͤuchlich / nicht gemuͤſſiget / pro obtinendajuftitiaaufftt dem Koͤnig⸗
reich zu gehen; Der Tractatus de Anno 1661. ft nur proviſinal oder condi-
tional gewelen / auch à parte Chur Trier nicht gehalten worden / dahero ber fà»
nig ohne dem auch nit darin gebunden wo bC vielweniger (tpe derZweck / ſo urch
dieſen Tractat intendirt worden / unb die Urſach geweſen warum oer Koͤnig ex
gratia in hoc paſſu deferiren wollen / nehmlich pie beſtaͤndige gute Verſtaͤndnis
nicht erreicht / ſondern vielmehr in vielen unb. unausfaͤtzlich unterbrochen wor⸗
den / über dieſes alles aber / ex cipirten al ſolche Tractatus pei fubfecutum Bel-
lum aud) vors kuͤnfftig null unb nichtig / als toann ſie nimmer geweſen waͤren /
wann fie nicht wieder bep den folgenden Fitedenſchluß anacführt ^ ober durch
deren ſpecial Benahmſung wiederum in vorige Srafft geſezt werden / ſo bey
bem Nimwegiſchen nicht geſchehen / der Muͤnſteriſche Tractat aber thut kein fpe—
cial Meldung fuper modo exercendi Jurisdictionem Metropolicam, ſondern
reſerviren allein ipfam Jurisdictionem, dahero dieſe nicht weniger, als die dice—
cefana, nad? Gebrauch bes. Koͤnigreichs / ins fuͤnfftig exercirt werden muͤſte /
die temporalia unb zwar S. Wendel / Buͤrckenfeid / Veldent / Lemberg / bolay
betreffent / müften Guer Churfuͤrſtl. On. ſich bey der zu Queg ſtabilirten Cham-
bre anmelden Solteen fie auch vermeinen / daß in ber. wegen Ceo
bent ertheilten arreſt eine furprife vorgangen / ober daß das Ertiſtiſſe Trier mit
crecht ſich dißfals ju beſchweren habe / koͤnte man ſich ebenmaͤſfig durch bie Vias.
4
.*
o Juris ordinarias als Reviſiones obtt par requefte Civile bargeaen wertvabren.
1, ' Der
y.
Pd .
. [
*
Geſchichte. EVROPÆVM. | pn
Der Koͤnig waͤre vermoͤg des Muͤnſteriſchen Friedenſchluß berechtigt / und neh A 6099,
me ihn deſtomebr wunder / bag man fid) hierin opiniaſtriren wolte / als noch à Julius,
Seculo die benahmſte Deter von einem oder andern bct z. Bißthumen relevirt
haͤtten / wie ſolches in denen daruͤber fuͤhrenden Proceſſibus gur gnüge wuͤrde
dargethan werden. | !
Die Souverainctát uͤber Foumay , Kevin unb. Feppin gebübrte bem
S nis / vermoͤg der donation. bes Konigs Pipini , xrafft beren fit allen
. ftintn Succefforn vorbehalten / wnb von einigen Zeiten nur von. andern
iur Ungebuͤhr a worden / dahero ber Koͤnig nicht allein nidt zu verden⸗
. tfm / bag er die Rechte ſeiner Gron manuteniren / unb folgentlich dieſe Souve-
| ranitlt: unb alle uͤbrige bero anklebende Jura bthaupte / ſondern befinde ſich da⸗
zu obligirt.
den DReriigt unb Sorgau bat man allhier bey Hoff kein rechte Infor⸗
mation, man wuͤrde dißfals an die Koͤnigliche Officianten ſchreiben / utn bet
Cade wahre Beſchaffenheit einzunehmen / unb folgentliqch bie gebuͤhrende
Segzdarüber wiſſen laſſen / der Koͤnig werde nichts begehren / als worzu er
v Die Probſtey Weiſſenburg unb bero Vaſallen ſamt der Mundat unb (b
riam Speyhriſchen diſſeits Queich gelegenen Jjemtern belangend / gehoͤrte die⸗
ſes alles vor die Chambre ju Breyſach / bey welcher Churfuͤrſtl. Gn. fid) an»
zugehen unb. (ore vermeintlich habende Rechten unb exceptiones vorjzubrin⸗
gen haͤcten / dieſe wuͤrde darin / was rechtens / unb mehr nicht / als was dem Koͤ⸗
hís gebuͤhret / verordnen / ba Unter⸗ und Oder⸗Elſas waͤre bem Koͤnig durch
den Muͤnſt⸗ riſchen Frieden cedirt unb übertrogen / auch dieſes alles bey bcm
Nim wegiſchen ratihicirt worden. Was aber die Probſtey Weiſſenburg ſamt
bcr Mundat uito die angezogene Aemoͤter des Bithums Speyer gum Unterm⸗
GSſaͤs gehorig / deſſen undiſputirliche limiten bít Queich allzeit zeweſen ^ unb
MÀ toáre/ (eye Veltkuͤndig / unb qum Uberfluß durch bie habende documen-
ta genugſam (u erweiſen / wie ſolches barn aub aus bem disfals von der Cham-
bre zu Vreyfoch ertheilten arreſt mit mehrerm zu erſehen ſey / dahero Euer
Churfuͤrſti. On. (eine Urſach haͤtten / ſich uͤber bic Ihro ſelbſten ale Probſten /
bann alle in dem diftri&u befindenten Beamten 3gemuhteten unb pon denen
Unterthanen fo wohl als Dechand unb Capitul ju Weiſſenburg eingen omme⸗
menen —— n auch —æ 8 des daſigen Stiffts Archive qu
beſchweren / der 8 konte einmal weder Beambten / noch ſonſten jemand in
ſeiner Souverainitt obnen taf ober gedulden / welcher bie gebuͤhrende Pflich⸗
ten ihme nicht abgelegt / und waͤre einmal wegen der Beambte rníibt$ anders ju
«pun | als zuhnldigen oder gewaͤrtig zu ſeyn / bap man fi formweiſe / bie vorge⸗
— - Mea a ſchla⸗
; 002 — DIARÍUM Sonderbare
A. A80. ſchiagene Conftrent mit angedeuter ſuſpenſion alles weitern Verfahren e (amt
Julius,
An Ihro Swift Gnaden zu
Von Dero Statthaltern jt Speyer de
voͤlligen Genuß aller Renten / Gefaͤllen / und emolumenten unb deren urs
gehinderte Einnahm / tole aud) adminiſtrirung bet Juſtice durch Euer Chur⸗
furſtiiche Gnaden Beampten belangend / koͤnte ber Koͤnig ſolche Gonferena feto
nes wegs belieben / die Chambres ſeyen zu dem Ende angeordnet / und man ſich
allein bey ſelbigen gebuͤhrend anzumelden / wie bereits vermeldet / wuͤrden nichts /
ale worzu oer Koͤnig berechtigen / werordnen / und deſſelben Tura unb daruͤber Bas
bende documenta uͤberfluͤfſig darzuthuen unb ju remonſtriren wiſſen / vielwe⸗
niger kaͤnte fib bet Koͤnig auff einigerley Wegs ín dem jenigen / darzu er (o kund⸗
bar berechtiget / ble Hand binden laſſen / die Rent und Gefaͤlle aber unb fibris
ges / (o dem proprietario zuſtaͤndig / unb btt Souverainetát nicht anklebend /
oder auch dem —* ex alio capite nicht rechtmaͤſſig zugehoͤrig waͤre / begehre
er nicht / doch vermittelſt deme das man den Koͤnig eor Souverain erkenne / biß
dahin aber ber Koͤnig aud) berechtigt / ſolche eingehalten / unb hierdurch fo
wohl als ſonſt jit der gebuͤhrender Erkandtnus qu bringen; worauff ich ihm /
nach dem noch ein und andere diſcurſus, welche haubtſaͤchlich zu der Sachen
nichts chun / darzwiſchen kommen / geantwortet / daß weilen man zuviel und
ín der That verſpuͤren thaͤte / tag alle remonſtrationes unb. Wiederle⸗
guns mumſonſt / hielte ich bag zulaͤnglichſte gu ſeyn / gantz ſtillzuſchweigen / und
die Zeit nicht weiter unnuͤhlich zuzubringen. Bate allein / daß ed tnit alfo wie
«8 waͤre / kuͤrtzlich ín Schrifften gegeben werden moͤge / fo et mir beharrlich / unb
awar ſeinem Vorgeben nad / aug Koͤniglichen Befelch abgeſchlagen / unb
nachdeme auff verſchiedene Inſtantzen auch biefeg nicht zu erhaiten babe / qu
allem Uberfluß wieder auff alles / kuͤrtzlich replicut , unb nicht allein nach
Moͤgligkeit ihren Unfug unb Gier Churfuͤrſtlichen Gnaden gerechte Sach / ſon⸗
bern auch / was bie Welt davon ſage / und noch weiters ſagen nnb iudiciren teet»
be / auch was hierauß fuͤr Unordnung ^ unb mehr weit ausſehende Sequelen
ſolgen doͤrfften / unb endlich folgen muͤſten / vorgeſtellt. Worauff et mir aber
nicht geantwortet / und allein endlich auff mein verſchieden urgiren / dieſes re
plicitt, er toͤnte mit einmal anders nichts fagen / als obiges waͤre bett Koͤnigs
endliche reſalution, (oer mit muͤndlich qx bedeuten befelcht. .
Copia Schreibens
daro Paris ben i. Syulii 148. !
| COD
Eeſchichte. EUROEÆVM. | 22
z GOPIA' . ^'^ Hfo
! | | t | Julius.
Du Premier Memorial prefenté dela partde S, A. E. |
de Treves à Sa Maicft, tres Chreftienne paríon Envoye à
Paris, | | J
Memoire premier desinnovations faites. dans les Eftats de Mr.
I Ele&eurde Treves parles Officiers du Roy depuis la Concluſion de
la Paix à Nimmegue. tu ts
(^ Ur des pretenfions formées par Monft. l'Evefque de Metzpar deuant la
— eani de Recherche eftablye par le Roy dans la Ville de. Metz on. &
" fomméMonfr. lElc&eur comme poffeur de la ville de St, Wendel &
de peniances de comparoir pardeuant la de dte. Chambre & produire fes til-
tres cn vertu des quels il poffedc ces lieux & à faut de ce fc voir conda-
mner à la reftitution des dits lieux & fruicts regeu depuisle jour de la de-
, tenton. EE | i |
Monftr. le Prince Palatin de Birckenfeldt a auſſy eſtẽ (ommépourlater-
rc de Birckenfeldt & depéndances, commeauffy la Mr. 1c Prince Palatin de.—
petite pierré pour Ic Comté de Veldentz , qui releuelun & l'autre pour la.
: plus parteen fief dc l'Archeuefclié de Treues, | '
] Les habitans du $argau & de Mertzig queMonf. Electeur dc Treves &
Monf. le Ducde Lorraine poffedent en communauté font contraints par:
Monf l'Intendant Charuel àdes charges extraordaires Monf, l'Intendant da.
Hainaut a actuellement obligé les habitants du Fumay , Kevin & Feppin de-
pendants de P Abbaye de Prum à luy prefter l' hommágc au nom du Koy avec
defences de recognoiftre à l'aduenir autre Souycrain, quele Roy, & deporter:
ailleurs les appellations qu'auParlement de Tournay. — - |
Parordre de Monf. le Baron deMontclas de baillif Royal de W'eiffen-.
bourga fait fommer le Grand Baillif & autres Officiers fubalternes de Lan-.
terbourg dc prefter férment de fidelité à là Juflice Roya dit W eiffen-.
bourg au nom dii Roy , & peu de joursapres Mon£, l'Efecteur de Treves,
comme Poffefféur des Baillages de Lauterhout,Jockenom , Madenbourg,.
Dhan & Landeckena efté citẽ de comparoir à' là Chambre de Recherche de
Brifack pour produire festiltres, en- vertu des. quels ifpoffede ces lieux & à
faute de celesvoirreunir à là Prefe&ure de -Hagenaneavec reftitution des.
fruicts depuis dejour de Ia detention , enfuite de quoy.le dit Baillif Royat:
de W'eiffenbourga cftably dela part duKoy un nouueanBaillif à Lauterbourg,
&obligé par force les habitas à le recognoiftre & luy prefterl'obeiffance uvec:
MM I Aaa i 5 dk 2e
⁊
-
i
Ca) cael], Cad] 08 0.
$4 DIARIUM Sonderbahre
A.i6g0. defences de recevoit àl' ádvenir autres ordres, que ceux, qui leut feront
julius, faits delapart du Roy, Les Baillifs de Monſ. l' Ele&teur ſe ſont es loignés &
n'ofent pas y retourner caufe de la menace, qu'on les meneroit prifonniers
a'Brifac, des Cavalliers ayants efté expreffement commandez pour cela, des
uels il y en'a encore prefentement pluficurs logez dans Villages à la fur
charge & ruine totale des habitans, cependant lefusdit Baillif de W'eiffen-
bourgcontinueà caffcr divers Officiers fubalternes & cftablir de neuvcaux,
defendla chaffe & Couruées, outre plufieures autres Innovations.
Le Baillif Royale de Weiffcnbourg aobligé les habitants, de laCom- -
munauté dé A henffadr, ceux du Baillage $t Remy & tous les autres duMun-
dat,dontla proprieté & jurisdiction appartient à laPrevofté deW eiffenbourg
àluy prefter au nom du Roy le ferment de fidelité avec defences de reco-
gnoiſte autre Souucrain , que le Roy, & de neporter aillcurs les ppclla-
tions, qu' àla Cour de Brifac, il y a fait parcillements lcs defences dela chat-. -
ſe & de Couruées, aínterditaux Seigneurs & Officiers l" exercice detous les
troits & notamment à Menf. | Ele&eur de T'rcves la jurisdiction, &autres
droits, qu'il àtantdans laville , que dansle Mundat & autres dependances
de laPrevofté, defend l' entrée &l'ufage de l'Arckiue tant au Prevoft, qu'au
Doyen & Chapitre, exige de deniers de fabuention & autres , loge dcs gens
: . deguerre partoutàfon bon plaifir & fans parler de quantité des parcilles in-
novations il a paſſe fiavant, appuyé des ordres de Monſ. le Baron de Mon-
clas , que de faire íommer Monf. l'Electeur en qualité de Prevoft avccle
Doyen & Chapitre àluy prefter de la parte du Royle ferment defidelité, à
quoy ilaobligé en fuite —— es dits Doyen & Chapitre leurs ordon-
nant de luy mettre en main la Specification de tous les eb dependant de la
Prevofté. - E
Mon le Premier Prefident de Metzinfifte à ce que Monf. PEleeur
ayta eftablir dansune des ville du Royaume des juges tant pour recevoir les
appellations des trois Euefckez, quc pour adminilirer la jurisdictionDioce-
[aine dans le Payflonquis dependant du Diocefe de Treves quant au Spi-
rituel, Monf, le Pfocureur General du dit Metz eftant de ja paffé fi avant ;
que dedemander aux Duyens le denombrement des Cures avec defences de
plus prendre leur recours à Treves, m
Quantaux Innovations faites & pretendues fur les jurisdictions tem-.— .
porelles , auparaugnt que de doucherles matieres, il cft neceffaire de faire
reflexioníur la facondeproceder, la quelle on eft perfuadé cftre d'autant plus
esloignée des intentions du Roy , quelle eftnotoirement contraire aux dis-
poliuons duDroit, obligeant ſe demandeur de verifier avant coute choſe &
: D (7 devant
—*
devant juge competant les tiltres, fur lesquels il pretend fonder fa deman- A 1686»
de, de forte qu'a leur defaut, l'on nc peut charcher le Poffeffeur de prouuer Julius.
fon Droit, au contraire, on le doit abſoudre & le laiffer dans la poffeffion , à
quoy on peut adiouter, que 5a Mai. méme; lors que quelques an nécsapres
la Paix de W cíftphalie il y euftdes difficulcéz fur la forme du ferment des dix
Villcs d Alfacc enuers le Grand Baillif de Hagenau, n'apas pretendu comme
dans ía caufc propre eſtre lc juge de ce different & le faire juger par fesJuges,.
mais pour donner à toute la terre des Marques dcíon.equité & iuftice , a
bien voulula remettreaux Arbities, quoqueles dits dix villesen vertu du
dituaitté recognoiffent inconteftablementa Prefe&ure de Hagerai: , de
forte qu'ileftd'autantplus inconceuable , que ce puiffe eftre l'intentiondu
Roy de faire juger paríesjugesles Pretenfions nouuellement formées fur des
qui n'ont iamais reconnu autre iurisdictio que celledel'Empire,cequi — -
. eft d'autant plus conftant; que l'onn'en.apoint en fur lcs Eftats de qneftions
auant , ny apres le Traitté de Munítcr, auquel celuy de Nimmegue, n'aon
plus derogé, ne donnépouuoiraaucunc des partícs d' interpreter dcfon chef
les difficultez, qui (urmendroient, ce qui fcroit agir, contre la nature de tout:
traitté de plus par letraitéfaiten l'annéc 1661. entre Sa Maieft. & fcu Mr.
I EleGeür. de Treveson à reglé entre eux la maniere de proceder en cas.
de difficuhé, on fc remet à ccla, pour ce qui touche les affaires de PAr-
cheveíché, ; f
De forte que pour entrer dans la matiere de ces affaires Ia feule pos⸗
feffion Pacifique, de laquelle Monfr.l' Ele&eur & fes Predeccffeurs tant en.
l' Archeuefché de Treves &l' Abbaye de Prüm qu'en Eucfché de Spire & la
Prevofté de V eiffembourg ont jouy depuis pluficur Siecles dans leur Supe-
" riorité immediate enuersl'Empire, auectout autre haute Jurisdictior deu-
roit et doit fuffire pourle mettre àcouuert de toutes les innovatiós; qui s'exe
cercent de Paix de Nimegue iusques àce, qu'on euftformé & prouué les pre-
tentions pardevant Juges competanis, à quoy Mond. [ Ele&eur s' offerre, fa
poſſeſſion eftantnotoire & SaMa trop equitable, pour vouloir augmenter
& eſtendre les jurisdi&ions & lés limites des Effats, quiluy ont eftécedez par
le traitté de Munfteraudela,de ce qu'ils eſtoient lors de la ceſſion & de L ac-
uifition.
b Pourentrer en detail, il eft conftant que lArchevefché de Treucs eft:
en pofícffion pacifique de la Ville de St. Vendel & dependances depuis trois.
cents ans & plus ayantenl' an, 1: £32. à tiltred achapt & dedenation acquis
ce qu'il n! avoir pas encore a lors. & dont en I' an. 1354. il fuft invefty
par ! Empereurs Charle IV. & coníccutioment. par tous autres Roys
& —
/
| 376 : DIARIUM. "^ Genbebart.
'"Mi£go. Roys& Empereurs Romains jusques au temps prefent, fans que perfonne
Julius, * ayt faitaucune pretenfion à ce contraire, U
Ily a pareillement plus de trois, centsans que la Terre de Birckenfeld
avecfes dependences releve er fic de l' Archeuefché de Treues comme il
appett par les inveftitures & les reverfales del' en 15/8, & àl'fegard du Com-
^ té deVeldentz,il y a eu dans les Sieclespaffez de,conteftations entreles Ele-
"&eurs de Treues &les Comtes de Veldentzpour la haute jurisdiction de ce
Comte , mais an.1539. elle fut adiugéeà l' Archeuefché de Treves par
Sentence de la Chambre Imperiale de Spire, & du dcpuis elle a efté donnée
enfiefmafculin par un traitté fondé furla diteSentence à ces Princes à cer-
taines conditions & charches outres diuers autres fiefs qui releuoient deia
d' ancienneté de l' Archeyefcl:é, 0B s
- Les charges extraordinares fait par Monſ. Intendant dé Lorraine fur
les habitants du Sargau & Mertzig font dire&ement contre le traitté fait en
/- Pan. 1620. entrel' Ele&eur de Treves & le Duc deLorraine de ce temps, le-
quel on nedoute pas, queSa Mai. voudra faire obferver entous les pointsy
Contenus, auffy bien qui cequis' eft de touttempsobfervé.
| AT égard deFumay , Reuin & Feppin dependancesdel Abbayede
, .Prumlesa&cs publiques font foy ſuffiſament, de combien de Siecles cette
Abbaye a efté un membre de l'Empire jouiffant inconteftáblement des
. drons », prerogatiues & fuperiorités immediates , comme tous autres E-
. fiats de lEmptte en tout ce qu'elle poffede tant par ladonatió duR oyPepin,
que par acquifitions faites du depuis fans en avoir receu jamais aucuntrou-
ble, ny atteinte, jusquesà fa prefente innovation, laquelle auffi bien , que
. celleàl cliors de St. V'endel, Birckenfeld , Veldentz , Sargau & Mertzig
' fans s arreiter à autre chofe font dire&ement contraires à l' Execution du
Sgratté de Munfler & àladifpofition du Traittè de l'an 16€. dont cy devant
a eftefait mention. - 0007 2E
Les innovations faites dans l*Euefché de Spire ne ſont pas moins fur.
— eſtant notoire & inconteſtablement veritaBile , quel Euefché de
. Spire poffede totes les terres fans aucune dependance/, quedel' Empire; &
- pour entrer dans fe detalliona dequoy faire voir, que] EuefchépoffedeLau-
tetbourg depuis quatrecentsans , Jockenom depuistrois cent$ans, Dian
depuis pareille nombre des années , Madenbourg depuis cent cinquante &
." Landecken depuis deux cerits cinquantsans , fans que jamais [a moindre
etenfion y ayteftéfaite dela partede [a Prefe&ture de Flagenau, tint anant
qu' apres le Traittéde Muttfter , lequel bienloing de donnerau Royaucun
droit fur des Ballagésfüfnommez ley met enticzemerit à connert de totitcs
*
P
Geſchichte. EUROPÆUM. mc
pretentions homme ilappert, notoirement par les Paragraphes: Tertio Im- A-: £5.
erator &c. Kextamen prater Protectionem &c, & teneatur Rex Chri Julius.
ſtianiſs. &c. dans le dernier des quels tousles Eftats grands & petits fitucz ——
dans le diftri& del" Alface & dequels ona referuéàl' Empire la Superiorité
immediate, fontípecifiquement nommez & exprimez fans que la moindre
mention foit fait de la Prevofté de W'eiffenbourg, ny de l' Eucfché de Spi-
re, ccqui eft une marque claire & incontcftable , que jamais les Eftats de
queítion n'ont fait , nyont efté reputez partic de l'Alface , autrement on
n'auroit pas manqué de les fpecifier & en referver leur fuperiorité immedia-
te , comme ona refervé celle des autres, de plus comme il cft conftant, que
tous ceux, qui rccognoiffent la Prefecture de Hagenau eftoient obligez pre- |
fter certaint Sermentaux grandBaillifs autant defois,qu'il y en avoitdez nou-
veaux eítablis de méme, il cft veritable, qu'on ncpourrajamais produire au-
cun acte, que lesdits Baillages de queftion ayent fait à l'efgard de Baillifs de
Hagenau. 07
|. Pour ce qui regarde en particulier le Ícrment que le grand Baillif de
Lauterbourg n' eftoit obligé de prefler, qu'au Doyen & Chapitre dc Veis-
ſembourg apres l'incorporation de cette Prevofté en l'Eucfché de Spire, cela
a cíté (culementà caufe del adininiftratio , qu'on luy avoit confié des quel-
ques terres & chaftcaux dependants de ladite Prevofté par bienfcance & cct
act ne peud importer aucune dependance cftant íÍculement un ſerment d'of-
fice & nullement pout lefont: | 7 ,
Les innovations faites fur la Prevofté de Weiſſembourg ne ſont pas
plus fondées que les precedantes & les Officiers du Koy ne feron pas moins
enpeine de produirc des ferments preftés par lcs fubjects de cette Prevofte &
par lcs habitants du Mundat, qu'il eft inconteſtable, que ny áuant ni apres fa
Paix de Münftre jufquesaux innovations modernes aucun Othcicr de laPre-
fe&ure de Hagenau n'a jamais prctendu, ny rcccu Ícrment du Prev oft.Doyen ,
& Chapitrc,ny autre marque des fubje&tion & dependanice , dontle Traitté
de Münfte? garantit Ía dite Prevofté pas moins , qucl'Eucfche de Spite par
les Paragraphes citez eftant d'ailliersnotoirc , quela Prevofté eft dans une
pacifiquepoffcffion depuis plufieurs fiecles de Sa liberi immcdiatc, & inde- -
pendance de toute autre, que del Empire. |
| uantà ce quel'on pourroitalleguer , quc le Baillage de Altenftad a
dependu quelques années de la prefecture de Hagenau, comme cela fut fait
parforce , cette violence füftauffy bien toft apres condamnéc par lcs fen-
tences dePapes & des Empereurs recognücs par les Ufi urpateurs & reparécs
parleurs Succeffeurs, de forte que ce Baillage doit e&te confideré dans lE ftat
43lkt Theil. ; Bbb Icgii-
/
A.1680.
Julius.
328 DIARIUM Sonderbare
legitime, oüil eſtoit d' ancienneté, & non pas celuy, oü les armes & les V io-
lencesl'avofentreduit, — '
Le droit Metropolitain & diocefain de Treves eft ficlaire de foy mé-
me, que s'en fc l' arreſter à la poffeffion inconteftable de plufieurs fiecles ou àla
difpolition du droit commune & à celle du traitté de Münftre, le toutalefté ; .
pofitiuement rcglé & adiufté par lc traité del an.1 6r. & par lajuffion deSa-
Mai. dc l' an, 1662. fait auParlemcnt de Metz pour l'en regiftrement dudit
traittẽ.
Ce qui oblige Monfr. l'Ele&cur de Trevcs de prier trcs humblement
Sa Maiefté de donnerícs ordres à tous Gouvcerneurs , Intendants & autres
Officiers de faire ceffer toutes les innovations faites & entreprifes fur le
temporel & tous les Eftatstant de fon Archeucfché de Treves & del Abbaye
de Prum, que de l'Evefché de Spire & de la Prevofté dc W'cifembourg ,. &
de remettre letout dans lEftat oi i] aefté auparavant , avec défencede plus.
troubler à l' advenir Monfr.l'Ele&eur & fes Eftats cn fagon quelconque ,
pourlelaifler jouyr paifiblement de tous les droits, Jurisdictions, immuni-
tez,privileges, libertez & immedietaté fans y aporter aucun trouble par voye
de La (oubs quelque pretext que ce puiffe cftre , Monfr. l'Ele&tcur eftant
tousjours fort difposé de rendre raiſon à tous ceux qui croirontauoir action
contre luy ou quelqu'un de ſes eftats,n'ayant point intention dc difputer au-
€ 1n droitque Fon pourra juftifier de la parte duKoy par voya amiable ou celle
dc juítice par deuantJuge competant conformemét à la dilpofition de laPaix
de Munfler, Et à l'esgard du fpirituc! Monf. l'Ele&teur pric pareilfement Sa
Mai. devouloirordonner quetoutes chofes demeurent dans l'Eftat oü elles
font à prefent , conformcement au droit Canon , du traitté de Munſter
& à céluy fait entre Sa Maicít, & feu Monfr. l'Elc&eur de Treve;l'année
6 G1.
La Chambre de Meza cité le Comte de Linange W efterbourg le vou-
lantobliger à Íc declarer pofitivement, fi laterre dc Linan gc eft mouvantede .
FEuelche de Metzounon , pour en eſtre procedé , en ſuite de Sa decla-
sation à ladecifion , mais commece Comte & fes Predeceffeurs , n'ont
relevé en fief aucune partie du Comté de Linange , que dela Pravofté de
Weiffenbourg, & notament cinque des Meilleurs Villages comme on peut
verifier par des inveftitures de pluficurs ſiecles. Monfz. l'Ele&eur prie tres
humblement $a Maj. de vouloir ordonnerà fes Chambres tant de Brifac, que
de Metz & tous autres Officiers de faire ceffer toute-pourfuite conte ce dit
Comte & autres Vaffaux de fes Eglifes,
Copie.
— 2 — —
NEN IT
Geſchichte. EVROPÆUVM. »»
Copie du deuxieme Memorial,
À 1486i
. tls.
Memoire, ! !
Ur la rcfolution quil a pleu au Roy de faire donner par Monſt. Colbert
Son Minifítre à Monífr. l'Ele&teur de Treves tantà l'esgard dela Jurisdi-
ction fpirituelle del Archevefcaé de Treue s , que la temporelle dudt.
Archcuefché, de l' Abbaye de Prum, de l'Evcfc é de Spirc , dc la Prevoftc
de W'eiffenbourg, & dc leurs dependances,cet Ele&cur fe trouve obligé de
faire encor reprcfenterà *a Maieflé , que la referve faite par le Traitté dc
Muníter du droit Metrapolitain fur les Evefchés de Metz, Toul & Verdun,
qui ncpouvoit eftre ofté à l' Archeucfché de Treves, ne regarde pas dant fc
droit meíme , que la maniere de l'éxcrcer, commeon l'auoit excrcé avant
la ceffion faitcau Roy des trois Eucfchés, & Mcflr, les Ambaffadeurs de Sa
Mai en aduoſerent l'ufagel'an' 1667. à Francfort, & egfuite Sa Mai. l'ac-
cerda àl' Archeucíchél' an 1661. par un Traité particulier non feulement
pour la Jurisdiction Metropolitaine mais auffi pour là Diocefaine dans les
pays conquis dependants pour le fpiritucl du Dioccfe de Treves Ce Traitté
à cfté fait fans que de laparte de T'rcueson y ayt depuis fait aucune contra-
vention, & l' Alliance du Rhin, quoy qu elle nefubfilte plus , n'a aucune
compedence né ricn de Commun aucc lc droit fpirituel, qui luy eft refervé &
accordé par les dits Traittés comme une ci.ofe inconte(table , &à laquelle
la deference que le St. Siege dc Rome & autres Archevcfques & Eucfíques ont
à I cfgard dcs Couftumes de la France,nc peut prefudicier tant à cauſe de la
offeffion & ancien ufage de I' Arc:.cvcfché de Treues que des declarations
& Traittés ſusdts. d'autant plus que ce Traitté de lan 1661 aeftécnregiftré
auParlement deMctz apres unc enticre recognoiſſance de l' affaire & par jus-
fion reiterée dc Sa Mai.qui deroge auxCouftumcs duR oyaumc & aux dcro- -
toirs des derogatoirs, nó obftant les Arreſts difficultés,rcítriCtions, &ino-
d iGcations du dt.Parlemét;C'eftpourquoyMr.! Electeur (c promet de l'cgui- |
t£ & generofité de Sa Maj, qu'elle voudra bien le laiffer jours defes droits .
Metropolitan ,. & Dioccefain , commefes Predeceffcurs en ont jovy con-
formement à l'ancien uiage , & àla diípofition du Traité dc Munlicr ,
& dc ccluy de l'an 166 1. à la validité du quel ricn ne fé peutobietter au moins
qu'on ne veuille entre prendre à difputer la iuftice & lc pouvoirSouverain
de Sa Mai. cc que ne peut tomber dans la pene a'aucun homme de bon
uantà ce qui regard le temporel, Monfr. l'Elc&cur prend la li-
berté de rechef de fupplier tres humblement Sa Mai. &'avoirla bonté de.
um 2 Bbb z tirct
A180
J ulius.
$80 - . . " "DIARIUM Conberbare
tirer en confideration les remon(trances & raifons alleguées dans le premier
Memoire & lettres y jointes cícritcs par un mouvement refpe&ueux vers Sa
Mai & parforme d information extrajudicielle aux Chambres de Metz &
Brifac auxquelles lettres Monf, l' Electeur pour accourcir ce preíent Me-
moirea creu d' avoir adjoufter une autre efcrite du depuis à la C^ambre de
Mctz farles informations qu'il avoit receu de aucuns-des feudataires dc fes
Esglifcs , que à prefent on ncformoit pas Ículement des pretenfions dela
part destrois Euefchés fur les feudataires fitués hors du diſtrictde leur Tcr-
ritoirc, mais auſſi fur toutel' ctendué de leur Dioccíe ou uitict ſpirituel, &
quoy que ce foit une difficulté qui regarde toutl Empire & pourtant ce ne
foit ny le deſſein ny le fait de Mr. Ele&eur d'entrer dans ce debat il fe trouve
ncantmoins obligé de donnerà cognoiſtre que quand mefme on pourroit
former pareilles pretenftons , & qu'elles feroient hors de corteítation &
advoüécs de l'Empire, elles ne pourroient pourtant avoir licu fur les terres
de St, Wendel & de Birckenfeld, celle ey eſtant de tout temps & incontefta-
blement du Diocefe de Treves, & àl'Esgarde deSt. Wendel l'Archeucfché
de Treves y ayant desia depuis un temps immemorial & quelques Siecles
jouy du droit Diocefain & I exercé fans aucune contradiction, de manicre
qu'encor bien que l'on pourroit fairc paroiftre que ce licu auroit dans les Sic-
cles anterieurs cfté dependant du Dioccfe de Mcz,il eft ce non obftant paſſe
au celuy de Treves par Transaction , ouen de faut icellepar perſcription
mefme aparavant la ceffion faite des trois Euefchées à la France par le T raitté
de Munfter, laquelle prefcription n'cftpas feulementfuffilante , mais auſſi
tellc qu'elle pourroitavoir licucontre l'Esglife de Rome , & quand neant
moní, l'Evefque de Metzcroiroit d' y pouvoir avec Juftice former aucune
pretenfion, ccne pourroit ftre que devant le $t Siege de Rome , comme
d'une chofe purement Ecclefiaftique,la ou comme par devant Juge compe-
tant, Mr. l'Electeur fere tours jours preftà luy rendre raifon.
| Quant & laJurisdictiontemporclle comme il eft affez deduir dans le
remier Memoire depuis combien des Siecles P Archeuefcié poffede paifi-
blementlaterre deSt. Wendel , & depuis , quand celle de Birckenteld ,
auffi bicn que le Comté de Veldentz & une partie de celuy de Linange rele-
vent des Eglifes de Mr l'Electeur , ilfe trouve fzulement obligé d' aioufter
icy quele terres de Fumay, Revin & Feppin appartenantes à ! Abbaye de
Prummenont jamais eu aucune dependancc de dits trois Euefchés ny autre
zcfort de Sa Mai. auffi eft il vray que iusques à prefent Mr. l' Ele&eur n'apeu
fcavoir en vertu dequoy on a obligè les hahitans de ces licuxà prefter 1 hom-
magcau Roy, & on fc peut tant moins imaginer que la Chambre.de Metz en.
Om
*
Geſchichte. |^ EUROP EUM. "T
ayt aucune rccognoiffance, que cet kommage à cflé pris contrelaformeac- A.1689.
couftumée de proceder de la dite Chambre;& fans aucune fommation & que Julius.
d'ailleurs Monfr. le Gouverneur de Rocroy continue à empicter de plus en
plus fus lcs Jurisdictions de Monfr. 'Electeur, ayant du depuis defendu fors
rigoureufement à l-Officier de Fumay de nefe transporter fans permiffion
du Roy vers Monfr. l'Elccteur à luy rendre fes Comptes, cc quil
croit eſtre autant esloigné des volentzs. de Sa Majefté qu'il cft inouy
dc fe voir demis d' une pofleffion immemotriale fans en pouvoir apprendre
le fuicct, & qu'il cft inconccuable que $a Mai fe vouluffc attribucr fans autre
fondement.ce que peut auoir appartenu aux Roys fes Predeceurs auant
autant de Siecles & aprestant des revolutions Traittés, & prefcriptions le-
-gitgnes.
Il eft parcillementallegué dans le premicr Memoire depüis combien
Siccles Mont, I Electeur & fes Predeccif:urs. Éucfques de Spire &Prcuoft.
de We ffenbourg font cn pleine'& paitible poffeffion de toute Jurisdiction
& iminediatcté de ladite Prevofté & des bail'ages del Evcfché de Spire fitués
en de la riviere de Queich, ce que lc Traitté de Munſter bien loing d'y ap-
porteraucun preiudice eftablit fort folidement dans les Articles allegués ;.
d'autant qu'outre celuy: T'eneatur Kex Chriftianiifimus &c.dans lequel tous
les Eſtats qui font partie de l' Alſace font fpccifiés, fans qu'aucune mention
. y foit fait de la Prevofté de Weiffenbourg, ny d' aucune partie de l'Eveíché
deSpire , ilyacetautrc Article : Rex tamen prater protectionem &c. pat
lequel tous fubie&s Vaffaux, immediateté & tous autres Emoluments, Ju-
risdictons & libertés , qui ont efté avant la Paix deMunfter au dit Euefché de
Spire & aux Eglifesincorporées luy font etierement , & en destermes fi ex-
prés refervés, que quand mefme aucune partie de fes Eftats ou d' aucue Egli-
ſe incorporé ait peu faire cy deuant partie de l' Alface ou avoir quelque de-
pendence dela Prefe&ure de Hogenau, elle en feroit inconteftablement af-
franchye& refervéc par cet Article, duquel les termes & lefens eft fi claire ,
querien nc [ey peut oppofer avec folidité, de forte que quand mefmetoutes
. lesdifficultésfurvenües cy devant & prefentementà l'egard dc I Alface & de
la Prefe&ture dc Hagenaufuiffent vuidécs entre Sa Mat. & l'Empire par les.
voyes accauftmées & reglées dans le Traitté de Munfter & qu'on fuffe d' ac-
. cord quenonfeulement le Landgraviat de l'Alface, mais toute l' Alface fuf
cedé au Roy & que la riviere de la Qucich en foit & doive eſtre les verita-
bles limites ( dont Mr. l' Ele&eur laiffele debat à l'Empire ) tout cecy neant
moinsne pourroit en aucune facon prejudicierà l'Éuekché de Spirc & Efgli-
fes incorporées à raifon de cette refcrvation & exception particuliere.-
ly ailleurs quant au fait ou fubftance des affaires tout ce qu'on pour--
Bbb 5 | roit:
€.
t
DIARIUM Conberbare
A680 toit alleguer à caufe des conferences propofitions offresceffions ,, & aban-
Julius donnements faits par fes Ambaffadeurs de Sa Mai. Imple au Traittt de Nim-
fncgue ne peut apporter non plus aucun prejudice à Monfr. "Electeur ny à
fes Eftats , puis qu'on ny peut auoirparlc ny avoir cu deſſein de parler, que
dece qu' auparauant auoitefté enconteftation, de forte que par les Ambas-
. fadeurs Imperiaux aucune partie des Eftats dc Monf l'E lecteuᷣr ne peut auoir
eſtẽ cedéeny abandonéeaucune pretenfion n'ayant efté formée de là part du
Roy apresla paix de Munſter fur iceux auffi bien que fur les Dioccfes ou Di-
ftricts fpirituels de trois Euefchés ou autres. Eftats Immcdiats fitués. dans
l' Alface, comme cecy appert clairement par une lettre deSa Mai. efcrittcà —
un des Meffrs. les Arbitres du 23, O&obre1670. fans faire mention dcs me-
moires donnés à arbitrage par Monfr, lePlenipotentier de Graucl le pre-
mier de Mars & 14. Decembre 1669. dans lesquels bienloing de toucher ny
vouloir formeraucune pretenfion fur les Jurisdictions & immediatcté des
autres. Eflats fitués dans !' Alface il aduoue quc lcs dix villes font Villes
Imperiales , & que leur immcdiatetéleur a eflé refervéc par le Traitté de
Muníter, & leur doit eftre laiffé inconteftablement , & fans aucune infra-
&ion , eftantd' ailleurs auffi notoire, qu à cet efgarde aucun chanchement
n'a eftéfait au Traitté de Munfter par celuy de Nimmegue qu'il ne fe peut
tirer en deute que dc lors le veritable fcns dudt. Traitté de Munfter , & en
fuite les droits & pretenfions cedées à la Couronne dc France , n'eftoit pas
moins cognu au Koy & à Meffts. (es Miniftres ny Sa Mai. moins en droit &,
Eftat,qu'a prefentd' en pretendrel'execütion & l'accompliffcment.
Mais quant aux voyes de proceder quoy que Monfr. l' Ele&eur ne
veuille pas entrer dans le debat des Jurisdi&tons quipeuvent appartenirà $a
Mai, en vertu du Traitté de Munfter fur les Eftats qui recognoiffent incon-
teftablement lestroits Euefchés ou 1e Landgraviat dé la hautc & paffe Al-
face oula Prefe&ure de Hagenau, il nepeutneant moins s'empefci er dc re-
prefenter qu'en toute maniere il y a dela difference faire entre les Effats
chargés de cette recognoiífance inconteftable , & entre ceux qui iufques à
refent n'en ontcu aucune & fe trouuent dans la poffcffion de leur liberté &
immediateté vers l' Empire de forte que les Eftats dc Monf. IEle&cur tirés
depuis peu en queftion eftant de ceux qui n'ontjamais eu aucune autre re- .
cognoiffance que celle de I' Empire, la Jurisdiction des Chambres cftablies à.
Metz & à Brifacnepeut auoir lieu àlcur efgard ny Monf. | Ele&teur le peut
recognoiftrefans preiudicierà l'Empire lans contrevenir à fes ferments &
fanssettirer un blaíme irreparableauptesdela pofterité? — D'autant plus
que ce feroit fans efparance de grand effe& quisque les Chambresles quel-
. ks
i
Geſchichte. EUVUROPÆVM. 383
les ne veuillent plus receuoiraucune information extra iudicielle, paroiſſent AA6?9.
uouloir limiter leur jurisdi&ion feulement a cognoiftre des domains & à Julius.
obliger le poffetfeur de produire les ditres de fapofleffion, par cn fuite paſſer
à la decifiop de l'affaire, & non pas entreren snatiete de Souvcraincté cemme
appertenante inconteftablement au Koy ( quoy que ce foitle poinctprinci-
pal X les plus important ) faifant cettc Souveraineté ainfi par eux meſmes ad-
jugéc & eſtablie fervir de regler àtoute la fuite des affaires, ce que paroift par
les «flects en fuivis furl' arreft donne le 22. du mois de Mars dernicr par la
Chainbre de Brifac , par lequel la Souveraineté jufques à la riuiere de la
Queich cft adjugée àSa M;i. quoy que ( fans arrcfterá ce que les fimples al-
lcgations ne peuvent donner aucun droit ny fonder la Jurisdiction fans met-
uc toute c'ofeén risque d'un trouble perpctucl,: & que mefme les tiltres &
documens, qui nz font produits deuant Juge compctant & en contradictoi-
re , nepcuvent produiré aucun effect) ſi on pouvoit entrer en dctail, on au-
roit aífez d'autres raifons, commc il appert en partie , par les remonftrances
fud. à oppofer à la validité de cet arrcft auffi bien qu' à d autres rendus par la
Chambre de Metz, & à remonſtrer en fuite que lePreuofté deW'eiffembourg
& les Baillages de l' Euefché de Spirc, auffi bien que ceux de l' Archevefché
de Treves& dcl' Abbaye de Prum & leur Vaffaux n'ontaucune dependence
de trois Euefchés ny de Landgraviat del'Alíace ny dc laPrefe&ure de Hage-
nau, ny dautrerefort deSa Mai, Cc qu'eftant Monf, l'Ele&eur de Treues
fupplie Sa Mai. avec grefond refpe& d'auoir la bonté de faire reflexion fur
. les remonftrances faites de fa parte & fur toute chofe de [c difpenfer de la.
voye des fusdites Chambres contraire à fon devoir & aux ferments qu'il a
prefté , & d'aggréer pour l'efclairciffement des tiltres & raifons de part &
d'autres celle dc conference fur les lieux avecordres à ces dites Chambres &
à tous autres Officiers de faire furfeoir toutes ulterieures innovations & .
executions,tant fur les Eftats de Monfr, I Ele&eur que fur fes Vaffaux iu-
Íquesà l'iffue des difficultés, & de ne le troubler cependant dans la perception
& jouiſſance de toutes les rentes, reuenues, Courvées, chaſſe, & tous au-
tres emoluments, droits & Jurisdiction, ny fes Officiers dans leur re-
cepte & dans leur exercite , d'aggreer ad ; que les Baillfs fore-
fiers , & autre Officiers eftablis fur les terres d. Monír. I' Electeur
par ordre du Baillif Royal de W'eiffenbourg ou de fes Superlers foient
caíffes & ceux de Montr. l'Ele&eur reftablis dans la jouiffance & ex-
ercice de leur charges , auec autre mandement particulier audt.
Baillif Royal de W'eiffenbeurg de ne plus interdire à Monfieur l'E-
leGeur ny à fes Miniftes & Officiers l'enurée , & l'ufage de P Archire N
*
304. — | | DYARIUM Sonderbare
A.MIGSo de Chapitre de ce lieu d autant que touts les documents concernants ladite
Julius. Prevoſté, & le mandat en dependant y fontrefervés, & qu. c'eſt qar la ſe ule-
ment, qu'ón peut avoirles informations , & Eíclairciflements neceffaires à
cet efgard.
Copie du troifieme Memorial,
| . Memoire
Onf. I Ele&eur de Treves aucit efperance quele Roy feroit fus-
- M pendre la pouríuite que fontles Chambres Koyales eftablics à Bri-
^ fac , & à Metz contre Luy , & fes Vaffaux au prejudice de fes
droits , dont il eften poffeffion dcpuis plufieurs Siecles , au moins jus-
qucs à ce qu'ileuft eul' ionneur de recevoir la refolution finale fur les Me-
moiree qu'il afait prefenter parfon Enuoyé , cependant il fc trouue qu'on
ne fotme pas feulement des nouuclles pretenfions fur le Chateau; & Ter-
res'de Lembourg proche de St. Wendel , dontla proprieté appartient à -
I Archevefché de T reves depuis plufieurs Sieles, fans autre dcpendance que
cellede!' Empire auffy bien que le dt, St. Wendel comme ila efté reprcfenté
atles precedants Mcmoires , mais que de plus la Chambre Royale eſta-
lyeà Metz vient d' ordonncr au Prince Leopold Lovis Comte/Palatin du
. Khin, Duc de Bauiere , & Comte de Veldentz par. Arreftdu 12. Auril,
1680. defaire en perſonne dans un mois , dujour dela fignification du dt.
Arreſt les reprifes ordinaires , & rendre foy & hommage deu à!' Euelché de
Verdun , àreifon du Chateau, Comtéde Vcldentz &autres pieces fpecifi- '
ées dans ledt. Arreft, avec defence audt. Prince a fes Officiers, Vaffhux, &
fubjets de recognoiítre Souuerain que le Koy , ny autre juítice fupcrieure ,
& cn dernier refort, que celle duParlement de Metz, & quoy que Mr. Ele-
&eurne veuille pas pour fon particulierentrer dans ledcbat des droits cedés
à Sa Maj. la maniere extraordinaire eſt inouye de proceder de cette Chambre,
'&par confequentle prejudice que Son Archeuefché en reçoit, d' autant que
dans les lettres d' inucftiture données cy deuant par lesEmpereurs à FEvethé
de Verdun & dans lesreprifes , & autres preves produites de part & d'autre,
. il n'eftfaitaucunemention du Comié de Veldentz maisfeulcement du Cha-
teau, & autres pieces , & dependances fpécifiquement cxprimécs, ce qui
eft une marque inconteftable que tout le Comté de Vcldcntz n'a jamais
efté fief dudit Euefché d'autant queceferoitune chofe fort inutile , & toute
. extraordiriaire de fpeeifier nommement le Chateau , & certaines pieces, de-
pendances, & jurisdictions fituées dans le Comté, fi tout le'Comté co eftoit
mouuant, & que d'ailleurs il cftcertain,qu'utre toute haute jurisdiction qui
appar-
!
Geſchichte. EVROPÆVM. T
appartent d'ancienneté à l'Euefché de Treves fur le Comté de Veldentz ; A.16$9
fitué dans le diftrict du Baillage de Berncafkel, laquelle ( à fa referve pour- Julius.
tant du Chateau ) fut adiugée à cet Archevefché par Arreft dela Chambre. -
Imperiale dc Spire l'an 1539. & donné en ſuitte enficf à cePrince , comme
le tout à efte plusamplement deduit dans le premier Memoire, il ſe treuuent
beaucoup des pieces de cc Comté qui en releuent fans aucune mention du
Comté dc Veldentz , lafusdte Chambre fait glifferpar mefgard ou autrc-
ment contretoute iufticele mot de Comt: , & ordoane au Stsdt. Prince de
faire les reprifesdu Chateau , Comté , fiefs , & dependances , fans au-
cunereferve , auec defence à luyauffy bien , qu'atous fes fubiets dene re-
" connoiftre autre Jurisdiction Souveraine que celle du Roy, ce tort notoire
que l'on veut introduire au preiudice de l Archevefché de 'Treues eft caufe,
gue Monft, l'EleGeur efpere dc laJuftice de Sa Mai. qu'elle voudra bien faire
urfeoir conte pourſuite contre fes Eftats , & contre fes Vaffaux, & furtout
ordonner s'il luy plait fans aucun delay , propter periculum in morá , à la
Chábre deMetz de reformer le fusdt, Arreft & de nc contraindre lc PrincePa- -
latin Comte de Veldentzà faire au Roy reprife ou reconnoiflance des biens,
. droits, jurisdictons & fubiets du Comté de Veldentz qui appartient en pro- .. .
prieté àl' Archevelché de Treves. |
.— AuffycommeMr. l'Ele&eur aefté depuis peu informé qucles preten-
fions formées parle Roy fur les Terres de Fumay, Revin & Feppin apparte-
nantes l' Abbaye de Prume femblent eftre fondées fur la fundation , ou fut
le teſtament du Roy Pepin, ce qu'il apoffedé en Alleuagne il y à plus de neuf
cens Ans, attenduler changemens qui font arriués depuis tant de Siecles, &
uand mefinc fans avoir elgard átant de reuolutions , Traittes, & preſcri-
prions fi legitimes,ou pourroit ave juftice, & fans bouleuerfcr la fcurcie de
cousles Effats fe preualoir de ce Teftament. , ilfetrouvera quc ce queton
croit de plus fauorable pour Sa Mai. n' importe qu'undroit de protection &
* pointdeSouveraineté , ce qu'eftant Mr. !Electeur reitere avec refpect les
tres humbles prieres quif afait à Sa Mai, dans les Memoires precedants , tant
furce , que dur tous autres pointscy contenus àl'Efgard du Spirituel au(ly
bien que du Temporcl de fes Eftats. )
Ex pour plus grand efcairciffcment des raifons folides alleguees dans les
, Memoires prccedants, Monf.]'Ele&eur fe trouye obligé de marquer icy un
peu plus ámplement, que quand mefine la Preuofté de W'eiffenbourg, & les
Baillagcs de l' Euefché de Spire en deca delà Queicb fuſſent fitués dans le
baſſe Alface, cene pourrojt apporter aucun preiudice à lcur immediatete ,
puisque parjlz Traitté de Munfler onin.h pas cedé au -R oye la haute &
"affe Alíace , mais fculement le Landgraviat de la hàute & Baſſe
45(kce Theil. / Ccc Alía-
/
gc DfARTIUM .- Sonderbare
— Au6$o Alſace, ces choſes eſtintes fort indifferances, comme il appert du haut & Bax
Julius.
leur font generalement poſitiuement refern
Palatinat du Rhin du Landgraviat de Heſſe, & celuy de Turinge, & eſt expli-
q:é clairement par Article: Tenatur Kex Chriſtianiſſimus, &c. ſis Alſace &
le Landgrauiat de Alſace eſtoient la mefme choſe, pourquoy faire unc ex-
preſſion, & ceſſion particuliere dela Prefecture de Hagenau, laquelle eft. in-
conteſtablement fituée dans la baffe Alſace, pourquoy faire mention de la
maniere quele Landgrauiat à efté poffedé parla Maifon d' Auflriche , pour-
quoy faite mention du ra(ément de Benfelden,& autres Places de la neutrali-
té de Sauetne & paflage dcs Trouppes du Roy par la dte. Ville & des diuer- :
fes autres chofes,qui ont efté ftipulécsen fauer dela France , puisque elles
Íonttoutes fituées dans" Alface de forte que la difference alleguée cftant no-
toirement fondée danse Traitté de Munſter, il eſt tant moins conceuable
cómme quoy qücleR oy puiffe faire aucune pretenfion. fur les Eftats de -
Monfr. | Electeur deffus nommés , lequel de plus fe trouveniny d' unere-
fervation,& exemption — par Article:: Rextamen præter pro-
€ deduit plũs amplement par Ie precedant Memoi-
re, laquelle exemption eſtante particuliere & miſe immediatement apres la
tectionem, comme il à e
ceffion du Landgrauiat de I' Alface & de la Prefecture de Haguenau aftran-
chitl' Euefché dc Spire les Eglifes incorporées entieremeht de toute pre-
tenfion quand meſine il feroit hors de conteftation;& adüioué par I' Empire,
que touteT Alface —— efté cedéeau Roy, eoquod, Eo quod ſpe-
cies deroget generi, & ſpecialis fermo explicet, reftringat & Limitetfermo-
nem Generalem,d' ailleurs l'unique reique qu'on peutdonnerde lapart du -
Koy contre cett' exemption fcavoir qu'elle fe doircntendre,qu'a raifon dela
Guarnifon dcPhilipsbourg & dela protection cedéc au Roy, il ne pourroit
formeraucunc autre pretenfion furles Eſtats fufdits, ) ric peut:eftré d' aucu-
nevigcur, d'autant que quoyquedu commencement de cett Article , il foit
parlé cn particulier de la Ville de Philipsbourg dans la Suite neant moins par
lesmots : Et in totiusEpiféppatus Spiren(is Ecclefiarumque illi incor-
poratarum diftri&u , tousles dsoit&emolumens , & jirrisdi tons qui one
icy deuant appartenu ou pü appartenirá l Foelque ; K à ſon Chapitre
claire & general Ícroit vain ,' &Ííansefficace & ne ponrroit pas eftre en
raifons cn vertu du'mefmce Traitté, &lesmots : Exceptio tamen fure pro-
te&tions mis fur lavindeF Article font cónnoiflre enidemment que cer-
te refervation & emption effgeneraf , nam inclufion unius eft cxclufio-
alterius ,' ce qu cft d' autant plus inconteftable que dans le meſme Arti-
&l.lc paffage dcs Trouppes du Roypar les Terres de l' Euefché eft ftipulé
auffy *
J
$ , laquelle referuation -
Beſchichte. RELVROPÆINM. 397
aüffy bi en que pat les T'erres des autres Eftats del! Erhpire, quoy qu'ilyen. A-1580.
ayt pas d'autres à paffer appartemántes audt Euefclé & Eglifes incorportes Julius.
que cclles qui font tirécs nouvellement en queftion de ſorte que Mr.l'Ele- ——
&eur nepeuttouter que le Koy faifant reflexion fur tant des raifons ſoli-
" desfera poriéà luy faire la juftice qu'il doit attendre de la Generofité dc Sa
Majefté, ' BE MEM
' Aux Srs, le Prefident.& Conf, dela Chambre de
recherche du Roy Tres Chr. à Brifacq; d^ Eh-
* renbreitítein1e22. Febr, 1680,
MESSIEURS.
] ay dela commiffion , que vousauez decretée au Sr, Procu-
4
ꝰreur Ceneralde Voftre Chambre Ie 1. Januier 1680. fur ce
qu'il vous à remonftré qu'il auroit en aquis,que plufieurs Villa-
. ges dependans dela Prefe&ure Royalle de Hagenau en auoient
«fte diſtraicts & ufürpés par desSign. Yoifins,quis' en font empa-
rés & enjouiffent preíentement fans autrestiltres., gue celuyd' -
unobicnícance, vousluy auez ordopnne de faire appeller en vo-
. ftreconfeil , tous lespretendus Seigneurs & Detenteurs desdts.
Villages pourvoir reconnoiftrela jurisdi&ion dela dte. Prefectu-
reRoyalle d? Hagenau , fedefifterdela poffeffion & jouyffanee
desdts. — Villagesauec reſtitution desfruicts depuis ladre. ufur-
parion pour eftte reunis áladte. Prefe&ture Royalle d' Haguenau
cedéeàSa. Maj. Tres-Chreftienne parle trairté de Veſtphalie &
qu'en ſuitte il m'àfaitaffiguer par adjournement dont l'infinua-
£ion à efte faiteà Nicolas Haas Receucur General du Bullage de
Lauterbourgs pour comparoiftré par deuant vous à Brifack, pouc
reſpondre aux finsdela Commiffion,& voir eftre procedé ainfy
- qu'il appartiendra. | .
2d Qr Mefficurs vous nc poutcz ignorer comtne quoy quel-
| | Ccc a... ques
1
K
A 1680.
188 : DIAKIUM Sondebare
quesannées apres la paix de Veſtphalie apres que Mons. le Duc
de Mazarin Gouverneur d' Alſace & Grand Ballif d Hagenau
auoisentrepris d alteret en quelque faconle Serment que les dix
. Villes de?! Alface eftoientobligésá prefterau grand Ballif,& par
ainfi eftendre (uricellesla jurisdiction du Roy, ledts. villes en onc
porté leurs plaintesàla Die e de Ratisbonne& celle cy en (üite ,
faitles remoníttances conucnales Sa Maj. Tres-ChrefGenne ;:
Elle comme dansune cauſe propre n'à pas prerendáe de jugct el-
le mefrneny faire juger par lesSiens ces differents , non obftant
quc ces Villes recognoiſſent inconteftablement & en certaine fa-
conle grand Baillage d-Hagenau cedé au Roy.parle traite dc
' Munífter Mais pour donnerácourelaterredes tarques de Sa Ju.
fticc àbien voulu foubmettreces differentsà un atbitrage nom-
meè de parte & d autre,& composé des Membres del Empire, ce
qu'citantileft inconvenabfe que la maniere du próceder dont
ont uſe preſentement contre Moy & Mes Eftacstant del Euc-
fchéde SpircquelePreuoftéde Weiffembourg puiffe prowenir
desordres & de la Volonté de Sa Maj. d' autant plus qu'aucune
partie d'iceux n'a jamaisenla moindredependence,ny recognüe
enfegon quelconquesles grands Baillifs d? Hagénau , aint rele-
' uentpriuatiuemen: de $a Maj. Imple & del' Empire fans auoit
cn aucuntemps cítésinquietés ny troublés dans l'imn ediaté &
fouueraineié par fes Predeceffeurs audt. Balliage rant auant , qu'
apres lapaixde Münfler, — D'ailleurs il vous n'eſt que tro
€ognu ce qu'il faut en droit pourfonder lajurisdiction & quil c&
inouy qu'aucunc jamais aytefté eftablie par. des fiinples allega-
tions d'unedependence,puis qu'autrement tousEftats & meíme
les plus cloignés courreroient risque deperdre leur Souueraine: é
& Íc voir desunisdu corps del' Empircauparauantquele deman-
deutayt paroiftre aucunstiltre$ , cequ'auanttoutechofeeft ne.
ceffaire en conformité des decifions du droit & à faut dc-
quoy le defendcur doit eftreabíou & laiffé paiſiblement dans la
juyffance & poſſeſſion fans devoir n'pouuoir eſtre obligé
! d
⸗
Geſchichte. EUROPAEUM. Áo
d'exhiber meíme deuant iuges competentsaucuntiltre Junfius
juftificative dea poffeffion, laquelle de fanature eftno- An. 1680.
cemrhent quand clle eft immemoriale,fe juftific de elle
mcíme, De quoy Meff. vous pourrez aiſement juger,
que fans prejudicier à Sa Maicft. Imperiale, àl' Empire, -
Íans faite tort à mes Eftats & à moy meíme & fans con-
treuenir dire&ement à mes devoirs , ferments & obli-
gations, je ne peux recognoiftre la iurisdiction preten-
düe de Voftre Chambre, ny moins m'engager par de-
vant elle pour aucune deciíion de droit àl^ esgard des
Eſtats, qui nont autre dependence que de Sa Maieft,
Imperiale & del' Empire, — Neantmoins dans le der.
que i'ay de coupper chemin à toutes longueurs & in- .
conveniens , f'ay bien voulu pur & fimplemenr enfor-
me d'information vous donner à cognoiftre quce non
feulermment comme desia dit eft l'Evetché de Spire &
Prevofté de Weiſſembourg avec toutes leurs dependen-
ces Íónt des Eftats & Membres de l' Empire depuis plu-
fieurs fiecles , iouyffants feparement de toutes fes pre-
togatives en conformité des autres Eftats immediars de
l'Émpire , mais que de plus parla difpofition du Traité
de Munſter par l'article 77, Tous les droits iurisdicti-
ons immunités & privileges dont ils auoient iouys ou
deu iouyr , cy déuant font tresparticulierement & en
termes exprés referués , de fortemefíme que quandbien
aucune partie d' iceux, comme du Prieure de St. Valtput-
ge.qui eftune des Egligfesincorporées, direfe pourroit,
auroit eu cy deuant aucune depentence enuers les Eftats
cedésau Roy, Ellcenferoit prefentement & en vertu de
. '€etarticleaffranchie & Exempre bien loing de pouuoir. -
jamaiseftre verifié quele Prevoft Doyen ou. Chapitre de
W'cifífembourgs ny aucuns de leurs Vaffaux ou fujets
| | Cec 3 ayent
490 ,PBIARIUIM Sonderbare
An. 1630.
, Junius
ayentenaucun tempsrendu homage ou autre Eipee de
fubjedion ou dependence au grádBalllif d Hagenau;autly
neíc trouuera il pasque chofepareille ayt eftepretendüc
nonífeulement pat ceux dela Maifon d' Auitriche & Pa.
latine,maisautly par ceux qui depuis treat ans ont poffe.
de cette charge dela patte du Roy, non obſtam qu'ils
ayent fait paroiftre unc diligence & exa&itude fort ex-
' ttaordinaireaà larecherche des.droics.& jurisdictions ap-
partenantsà cette Prefedure , laquelle felon la declara-
tion desarbitresne s! eftjamais eftendüe que fuc certain
nombre des Villages & aucuns droits particuliers fur les
dix Villes,dansune desquelles (cauoic celle de Veiſem-
bourgslaPreuofte de ce nomàen-tout temps obrenu &
poffede fort paiſiblement diuers droits '& ;prerogatiugs
confiderables , & parainfiladte, villeáenquclquefacon
euunc dependence non mediocre de la. Preuofté íans
prejudice neanmoins de fon immediateté «eis l' Empire,
& dc autres droits appartenansiegiment à ]a:prefe&ture
Áusdite,cequeonátrouut à propos de copcher en:paffanc
. quelque Corfnexionentre cesdeux E(tats la preuofte & .
aucune jurisdiction à la prefe&ure , fut ladte. Prevoſté,
. danslequel tous les Eſtats ſtués dans le diftri& de 1' Alſa-
pour donnerá cognoiftre que quand meſme il.y 'aucoit
laville,cecy , ne.pourroitenfagon quelconquedonner
ainfy cftablit pluftoft (on immediatexéd' autant. plus que
dansl'article dutraitte de Munfter , Teneatuc Rex &c.
ce desquels l'immediatete vers! Empireà eíté reſcruce
fontfort expreffement nommés, aucune mention n' eft
faite delaPreuofté de Weiffembourgs ny del" Ruefchéde
Spire quoy quemembre de Empireautaat & plus, Cap-
fiderables queceux,quiy font fpecifiés,ce qu' eſt une mar-
que inconteftable. que mesdts. Eftats n' qnt eg, aucgn
1empsfait partie du Landgraviat d' Alface , n'yeu acune
2 depen-
^
[|
— a. aam —
Geſchichte EUROPABUM E.
dependence lu Bailliage d'Haguenau, defortequecetre Junlius
feule preuue dcatoit eſtre futhffante pour me guarantir An. 1680.
de couteslesinnovations & voyes dé fait que ie ſouffrea |
preſent quand meíme je ne me trouucrois pas , comme
je fais,dans une paifible de plufieurs ficcles de toute juris-
diction du Grand Baillage de Lautterbou £s X dependé-
ces auſſy bien dela Preuofté de V'ciffembourgs du Mon-
datficfs proprietés exemptions de franchifes depuis le
temps& en vertude lafondation duRoy Dagobert , cy
jointe fub N. I. confirmées' en fuitte. renouvellées . -
& augmentées par les Succetfeurs Empceteurs & Roys 7
Romains, . 2
Ce que eſtant Mefs. je fuis forc perfuadé que tout ce
que jusquesà efté entrepris fur Mes Eftats ſuſdts. fans. for- .
me de juſtice & par voyc de taità cfte fait contre lesinten- -
tionsde Sa Maj, tres Chreftienne ou au moins fur des rc-
larionsfiniftres,qui luy en doiventavoir eftéfaites. Mais
afin quevous cognoiffiez tant mieux lajuftice de mes pla-
intes & le tort que Jerecois , vous aggréerez que je vous
face unobbregé des innovations intentées & executées
depuistrois 4quatre Mois,dontle commencemens a efté
fait en ec que le Sr, Pape d' Efpel Baillifde &/ciffenbourg
fansaucunefommation & ainfy par un procede inouy , à
obligé leshabitans du Baillage d' Altenftat à preſter fec-
mentde fidelite au Roy , s'eftíaify de toutes lesrentes&
revenucs & àincorporéàla Prefe&ure q' Hagenau, apres
cecy ilà obligéau pareil ferment de fidelii€ les habitans
des Baillages de St. Remy & de Clebourg.dc Vallées de -
Bobenthal , & Schlettenbach,delaSeigneuriede Berbe- ,
ftcin , d'aucuns Villagesdela Communauté de Guuen-
. berg& devousautres fitucsdans le difti de. Mundat,
dontu-
$9» DIARIUM GConbeabote
An, 1680. dontuné partie eft poffideé entierement parla Prevoſte,
Junius
autre en releve ou eft chargéc d'engager, tous neantmo-
insrecognoiffentlePrevoft,commce proprietaire & com-
me Sgr. du Mundat, en fuite de quoy les defences ont efté
faites à tousles Baillifs & Officiers deslieux dc fe ne plus
mesler d?aucunce Jurisdictionou Cómmendement & de
fe contenter de larecepte des rentes & revenües den exi-
ger plusde Couruées,lachaffe & peíche onc efte deten-
dücs,on àfaitdeficherdesburreaux,de payage, lesarmes — .
ouenífeignes desScigneursuniffantce droit auecla meil-
leure pattiz desrevenües ordinaires enAllemagae auDo-
maine du Roy commedependences dela fouverainité,ou
impofantaulieu d'iceux de deniets dctubvention & au-
tres Charges extraordinaires , on Aobligé les babirans à
n' achepterle fer, fed, planches & Bricques ailleurs que
dansles lieux eftablisàceteffe& dela partduRoy , or à
logéà bon plaifirles gensdeguerre, la juftice ou Efche-
vins des Villagesontefte caffez,cftabliffant en leur licu |
un Prevoft Royal, onálogéà defendua mon Officierde.-
brefider conjointement auecle Ballif de Weiffemabourg
au ficgede jufticenomméleStuafelgericht,octroye par les
Empereurs & reglé parle Roy des Romains Robert en
fuite dela copie ſub N. II. auec defence deny plus por-
téraucune appellationauffi bien qu'ala Chambre Impc-
riale de Spire, ainſy ículement& immediatement au Far-
lement de Brifac , onm'aempceíche l' exercice de diuers
droits & emolumentsquei' ay dansla Rille de Weiſſen-
bourg, & le Mundat, on m"ainterdit & aux miens!' entréc
& ufage del'archive , on arordonnéde produire le de-
nombrement & fpecificarionde tousles fiefs & depen- —
dénccs,& afin fans m'areftera celles & pareilles entrepri-
fesonteítpaffé (iauant pour bouleverferle tout ala. fois
que detn'adiournerenqualité de Prevoft de. VVeiſſen-
st m bourg
aud ^ EUROP EUM 2085;
: "bourgsaucc le Doyen & Chapitre decelieuá prefter pa- lius
reillementleferment de fidelié au Roy K meíme ent IAn. 1620
les mains d'un Ballif de Veiſſenbourgs/ lequel auſſy ín
fuite y àobligé lesdts. Doyen & Chapitrd
. Cependantonn'apaslaáiffé de m' inquieter de mef-
me danslesEftats.de mon Eucíché de Spire,leSr. Papo d'-
Eípelayantenvoyé desordresaux habitants du Baillage
de Madebourg de fournir certaine quantité d' auoine &
defoingaux magazins du Roy à Landau parmy. payc-
ment,taxéde fon chef,ce qu'ayant efte dcfendu auxdts.
habitans par mon Confeil deSpire , ilsyont cfle contra-
ints parfórce & logement de Cavallerie peu de jourapres
le mefme Sr. d'Efpels à donné adjournement au grand
Ballif de Lauterbourg de comparoiftre à certain jour à
W'eitffenbourgauec tous autres Officiers dud. Baillage
pour prefter ferment de fidelité à la juftice Royale, de
' Weiflenbourg, Vulgo & olimappellé leStafelgericht , d . .
- autant quilauroit cítéinformé,queledt.grandBallifavoit — . -
detouctempseu cere obligation versle Doyen & le Cha-
* ^pitre &leScafelgericht de V'eiffenbourg , dequoynon
content on m'àparaffiches publicques donne autre ad-
journement, commeauSgr, & Poffeifeur du Baillagede
Lauterbourgs & autres en dependents fcavoir celuy de |
Jokenom,Dahn,Madebourg , & Landecken de compa-
roiràla Chambre dc Brifac pour produire lestiltres , en
vertu des quels je poffedoisces Eftats & àfautede ceme
voir en eile debouté & condamné reftitution des fruicts
receus depuis lejour dela detention fans autre tiltre que
celuy delabieaíeane, | Vousvoyez Meſs. qu'ennevou-
lant vous faire qu'unabbregé., J'ay cfté oblige àun affez
. longrecitàcauíe dugrand nombredes innovations, qu
ont
A.1680. lonten fuiviesles unesapreslesautres auffine me veu je
Julius.
Qe DIARIUM . —CCeneiac
pasclagit davantage, Sutccllequife font de moment
enautre,& dontjeíuis menacé àtoutes heures d? autant
quetputes € Chacunes proviennent de la Meſme fource
fcavoir de debat de la fouverainité &. immediarere des.
Mesd. Eftarslaqueile par les raifons fusd.. eft tellement:
eftablie,q:ellenepeuteftre tiree en doute, desgens qui
fontfort eſclairces & font profeſſion de faire: la. jufticc à
teur chacuh fansaucun esgatd , ncantinnoins commc je
trouve qu'il yàdeux poinrs,les quelles aupres de gens qui.
pne fontpasfort particulierement inſtruits dela füite deces
affaires peuuent. donner quelque. ombrage & paffer au
moinspourdes pretexts. J'aycreuque vous ſerez bien
aifequ'onvous endonne d" Eíclairifemenr. — Le p'e-
micrpointeftàl' efgardduBaillaged: Altenſtat, queje:
poffedcen communaureavec Monfieucl" Electeur i'ula-
tinjle quel (etrouveavoirefté autrefoisincorpe:au Ba.lla-
t
" *.
gc d' Hagenau,maisil eft neceſſaire àfcavoirque ce Bail...
lbgedepuislafondarien du Roy Dagobert atousjou:s cíté:
potfedé privativement par les Abbes de Weiffenbourg;
avectoutejurisdiction jusques: a l'an. 14270.. dans lequel
EridericquePalarin nommé le: Vi&oricux a. raifon. de:
Encres s"enrendit Poffeffeur & par bien(eance le mis.
ubslaprefe&ure de. Hagenau. potfedee auffy dans cc:
temps parla Maifon. Pàlarine,& l'emdonna: admiftration
au Ballif de Weiſſenbourg, ſur quoy les Abbés ont port&
leurs plaintes au St. Siege- de Rome,le quelauffyen fai'ant.
dioit em à: otdonnè la reftitutian ioubs peine d^ Ex.
&ommunication: ,. làquelletrouvantaupres des. Princes:
Palatinsde cetemps;fadefenrence: dcüc lesà rem:s dant.
ledevoir;au quel pourranr ils n*ont pu donherentiereac-
compliffement parceque T Empereur: Maximilian enI*
81:155 4£,. tetira la prefeture:d' Hagenauavec 1e: Baillage
4d
Cod. — EOROPEUM' — "uu |
d? Alcenflat nonobftantles remonfttances, quien ayént A.ré8e. —
efté faites de part &d" autre qu'il àfalluque les Abbes d' Julius.
alorsfe contentaflent des promes faites parles Electeurs
Palatins d'en fairela reſtitution, auſſi toft qu'ilsen poutro-.— '
ient recupercerlapoffeffion , ceque fuftauffy execute en
fuite des transactions fub Num. III. IV, quoy quꝰ auec
certaines conditions , lorsqu'en P anigzr. l'Empereur -
. Chaile V. renditau Prince PalatinlaprefeQure de Ha-
genau & le Balliage d' Altenftat'& encor bien que depuis
€nl'an 158. F Empereur Ferdinand retira de rechef la
Prefe&ture,& que par unabuscognuátourtempsl'admi-
- niftration dudt. Balliage demeura inferée dansles reuerſa-
les du Ballifde Veiſſenbourgs ce non obftantla Prefe&u-
ren'àdudcepuis pretendüe. aucume jurisdi&ion furledt.
Baillage ainfy à laiffe Monfieur I? Ele&eurs Palatin & le
Preuoſt de Werffenbourps dans la jouyflancede toute ju-
risdiction & fouverzincte faifant reflexion für Te droit fur
ancien eſtat, & Sentences Apoftoliques rendüesen fuite &
non pas furT eftst danslequel ccBaillageauoiteftémis par
violence& force de Jaguerre ce queaefté pareillement
Gbfetut parlegrand Ballif eftablis de la part du Roy de-
puis la paix de Mũmſter jusques aux nouations prefentes,
E/ autre peint qui à pareillement befoing de quelque in-
.. formation particuliere,eftàT esgard du ferment de fideli.
té auquel ont veut obliget le prand Ballif de Lauterbourg
auec autres Officiérs fübalteriis de ce Báillage ; Hy à dans
cecy bien de!" abus & cepretext eft fondéíur des erreurs E
fort vifibles, d'autant que fans s' arreſter à ceque le ferment
n'à plus efté preftéde longuesannés& quele Baillage de
Laeterbonrgs àuffy bienque le refte de Eucíché n'a eu
auant É incorpotation aucune commanion ny depen-
denceds laPréuofté. — fleftcertainqu'ila eft€ prete
pst lafculgeandBalhf&c parnulautres des fubaltenés &
|» Dddas - Íeu-
DIARIUNM:- Sonderbarr
An. 1080. ſeulement au Doyen & Chapitre, & jamais au ſiege de la
unius
. tontportéála Poſteritẽ.
fuſtice nommé le Srapfelgericht, d'ailleurs ce fermens
eitoit pur & implementà I csgard des lieux dependants
dela Preuoflé,lesquels en temps del incorporation ont
eftéannexés& mis fusle Gouvetnemenrdü grándBallifde
Lauterbourg Sculement parla bienfeance, & comme il
appert parla copie cy jointe fub Num, V. pour pre-
caution & plus grande feureté desdts. lieux en cas
dc mort des preuofts comme il fe praticque aupres
de tous les Chapitres d' Allemagne pour le cas de Siege.
vacant. : 2.
Or corame dc ces efclairiffements deductions &
vcrités inconteftables ilappert clairement ; que rout ce
qu'onaexecuté jusqvesa prefentfür mes fusdts. Eucíché |
& Prevofté à cfté entrepris par voye de faitcontre les di: d
fpolitions du droitauffy bien quedes traités de. paix de
. Münfter & de Nimegue,e veux efperer dela juftice d'un
aufly grand. & puiffant Roy que5a Maj. apres les infor-
mationsreccücs fera portéc álaiffer cette Preuofté C qui |
pat inſtinct divin à efté tiliberalemenr dotée du Roy Da.
. gobert,quoy que depuispar la fuite & mouvementz des
guerresnotablement diminuée ) dansune jouy lance pai-
fible de tous droirs, Prerogatiues & Jurisdidions & parti-
culierementdans fon immediatcré (fj notoire de rEmpi- /
te, auſſy bien que celle des Effars de Eueché de Spire dans.
lequelcft à prefent. incorporée, par ou ſadte. Maj, s'ac..
quirera la gloire dansle temps pretent don: les Eloges.íe-...
De meſme Mefsrs.jeme confie que!vous cognois..
fiezla force de cettes miennesremonftrances, lesquelles:
y'ay efteoblige de vous faireaucc prier de remonftrer en.
forte àSa Maj. Tres Chrcfticanc la jufticedemes raifons.
| 2M comme:
—.-—-
"asc c — o— c
| —— — — —
efti. EURO P EUM. | 397
eſtre àcouvert des entrepriſes de fait & innovations, & que
celles,qui font desja executées foient leuées & anneantis,
& le tout remis dans fon premier Eílat, enfin de pouvoir
jouyr paifiblement,& fans oppofitions de tous mes droits
& jurisdictions , & demereurauec mon Eaefché deSpire
& Preuofté de Veitfenbourg aupres de mon juge ordi- -
naire de Fr Empire, la ou jeferaitoufiours difpoféa rendre
raifonatous ceux qui croieront avoir action contre moy,
fans pretenter.de difputer à Sa Maj.aucun droit de la pre-
fecture Royalle,quand & quels l''on pourra juftifier par
voye aimableoucelledejuftice , par devant des iuges
competents ou impartiaux eftre fondésíur , ou cn eon-
curenceavéc maPrevofte de Weiffenbourg en fuite de la;
paixde Münfter & des poffeffions immemoriales , cc
font lesbonsoffices quei efpere de voſtre equite & donc
Je vous feray forcobligé qui tuis.
comme jc fcray auffylafin,que doreíenauamt jepuiffe. de- Juultus
mereur exempt de cette force des proces & citations, & An» 1680,
po DIARIUM 'Cebetat
An.163o. Lettre efcrite à Meffieurs las Prefident &
Confeillers delaChambredeRecherche
du Roy Tres Chreftien eftablicà
Metzle 2 2, Fcbruriur, 1680,
MESSIEURS
^ ey veu del ordonnamce du Roy que fur larequefe , — que
Meffiemrsles'Evefques de Metæ, Taul & Verdunluyong
prefénte , àce qu il pluſt à Sa Maj. Tres Chreffienme de leur
denner des Ingespardewant lesquels ils puiſſeut faire Afffener
fous les detenteurs des biens & droits dependauts delenrs Agli-
Jes & Clergeæ, le Royh eſté ſervy æ eſtablix um: Cham-
bre pour prendre connoiſſauce des uſurpations & alienations
fites desdits biens & droits temporels appartenanti & depen-
' dantsdesdites Eglyfes & Clergez, des dites 10m Evefohes, en-
gangées ou uſurpées, appartenantes & depemdanees d' ceu doni
Sa Maj. pretend ,que la Sowverainité Luy appartient à cauſe des
traites de Munſter, en quélquesdieux que les ditsbiens , droits,
, Ferres.Seignoriesoyem aſſis & fituez & qu'enfuite decescopies
ont eſté emvoyeesen divers Lieux, Prevoſteæ, & autres Juris-
dictions Civiles & Feudales des Seigries, dependantes des Prin-
cipantes, , ou ſitiibes dans P effendue des Diocefes des Egliſes de
Metz, Tou! e Verdun,dont l Empire doit avoir cedé la Souve-
rainité à Sa Maj, par le Traitté de Munſter confirmé par celuy
de Nimegue. | mM
J'y anffy veu;que fur ce que Vous yn auez; donné aſſigna-
tion par L' adjournement infinué AU Officter de ma Ville de St.
VVendeldecormparott devant Vous le premier de Marsprochais,
prou reprefenter C exhirer les titres & papiers juſtificatifs, en
vertu de(quels je jouys de la Seigríe de Lad. Ville de St. VVendel,
es
au devoir Af aute de ce qu'il fera ordonné , que Lad, Ville auec Junlius
fesapparténances C dependances feront & demeureront reunis An, 1680.
Pul u- o NETT T
— — — — — — —
.
&/' Eglifc de Metz; comme faiſants partie de [is anciens domai-
nes nſurpes ſur icelle.
Yl appeyt de cela, Meſſſeurs, que la Chambre ordonnte pour
ect efct fe fonde [ur une Semverainité qui droit cffre cedée par
F Empire à la Couronne de France par le Traité de Munffer non
leulement fur les territoirespropresdeces rroits Evcfchez, mau
eu[[y ſur les biens, Cloitres, terres, & perfonnes,qui en dependent
à riltrede fef ou autrement: ,— quoyquefituez; bors aud Jiricldl
d.trois &uefchez, ce que m apaseflé ny peut effrefera ad'vpuée
de! Empire, lequel ſouſtient, que comme les Evefches de Toul,
Metz, & Verdun lors qu'ilsfa forentencore parti? del Empire
m'ont pretenda ny pu pretendre aucune Iurixiction ordinaire
fre tes bien; propres de leurs E' veſcheæ, qui effotent aſſiſes dans
listerritotres des autres Eſtats de Ü Empire uouplus , que fur
les Seignories qui fé trouvoientſitubes bors les territouires pro-
pres, quoy querelevantesenffef a leurs Ecl'fes. ſurvant li Con-
flitution c droit notorie de l' Emprre (quod feudalitas per ſe
moni faciat in Imperio ſubjectionem) & que mefme la Courran-
mede France depuis [e temps , qu'elle à po[fedé ces trois Eveſihe&
devant la paix de Munffer;ni a vienpretendude pareil [mr ceg:
dits Eflats de P Empire ainfyileff notoire, que par la Ceffsom des.
di, trois Evtfehez au traité 42 Munffer leur droir: & iurisdi...
ctionnꝰ ontpoint effé auzmentez au prejudice des autres Eflats:'
de Ernpire mais à eſte feufemr; diſpoſc/unles dpoicds, & Iuru-
dections,que les Evesunes Predectlfeurs avsiént en euconformi-
E des aufres Eſtats del Empire.
C qu ff'int Meſſſcurs la Serment defrdelité , auéc lequel
0. n 15 » A Í
je /nis obligè à Sa Mté. Imyeyiale , & Al Empire ne me permet
p de me fousmeureà la. pretenduc Iurisdiction d: voffre
| Cbambre
FÓ
490 DIARIUM Sonbderbare
Julius Chambre auprejudice & defadvantagede P Empire , aufs ne
An.1680 peux Ie ádroity cffre obligétansáraifon da traité de Pre
phalie, que dun autre payticulser fait en Ü an I661. entreley
Beputesz de Sa Maj, Tres Chreflienne, C ceux de Predece[feur,
commeil appertpar la Copie jointe fab. Num. 1. Er pourtant
Jansm engager à aucune dectftom de droit, ay volu Vous faire
éntendre féulement par forme d' information extr ajndicielie,
pour preventr tous incomventents & faire voir en meſme tesops
4 Monfieur l Evesqueauffy bien , qu aun chatun lepeu defon-
dement de [es pretentions , que quand bienlefusdu defaut de
jeredicgion nefetrowvereitpormnt , cb que cette Chambre fut
felle, queje puiffe offre obligé de lareconnoiffre, V ferage neant-
moins inconvenable,de quelle facon on puifepretendre, que]
produiſe les titres d'une fe ancienne poſſeſſion dela Ville C Bailla-
gedesaint VVendel, dontje fuis inconteſtablement, en jouiſſance
paiſeble, & telle, qui fe puſtiffe d' elle mefeme, d'autant. que felon
— Ja diſpoſitiou du droit des ge ., meſme fefeu la lu-
miere & raifomnaturelle , il eff du devoir du Demander de
verifier avant toute chofe les tiltres, fer lesquels il pretend de
fondefonder fa demande de orte quau cas de defaut d'écenx |
on ne peut charger lepolfelfeur depronuer som droit ains le
doibt op abfondre e) le latffer dans ſa poffeffron. —... Orcompe
Monfitur | Evesque n' Arienexbibé ny pourra exhiber pour
^ werifer,quelad, Ville de Sz, VVendel ayt. autre fog 4ppartenu à.
Jen Eghtfe, ou qu' elle /uy ayt effé ,. ou foit emcore affecféca tiltre
deffef engagtere ou AMITOPBE AU)]) ileſt incõteſtable, Miuſtauffe
au delà du devoir par les Num : 3. 3 4- donmtlesoriginaux
fe trouuent dans mon Archive, quemon Archeuefebé à acquis à
Hltre d' achapt & dauation legttime,ce qu sl n' auoit pasencore
Alors tant des Seigzeurs de Schonbourg que desComtes de Hom.
bourg, non pas nouuellement & depuis cent ans, ma depuis f
4n 1352. dent enfaiteil à cſte imveffyen | an 1384. de F Empr.
Charle quatre,comme ilfe voit de la copiéfous Num: s. & fuc...
et/ffvemenz detous autres Empereurijusques àprefent de me[C
ec
"-
À
Or —— EUROPBUM ^ A
ume , quedesautres lieux del Archevfſchi. Et penrtust x asas
par ceedocumentt Qo tiltres irraprochablbsy conreBtc dr pwri- Ani6go
"enlieremert purum po[fclfion paifflfde de tries cents cinquante
ABS , la jurisdiction C le Domaine eff bien effubly dq * d
mon Archevefcbé, qu Ine s y peutricmoppe[er deſolide,
que lepempue Monfr. 1 Evesque pourrait auancer en —*
T de deffrutroitalzfoy mefino:
- . BDeforteqae cette deduPionfaifsnt: ewsnóitre queda
Jill e Bailge deSt.PVendeine fónt ffex, ſutjectes Eve
fébé de Metz, : Ie mꝰaſſcure Aqſſeurs que Vous jugex bien ſun-
autre lumiere e efelasrisifemment gels Icricdiction Royalent
epinttronuir lieucontre Moy sant à Peſgurd de maperfon-
esque delad. Pille, & quepoar iæ feri d deses ratfóns, je ne puis
æy dois recounvitre autre Jage qas eur Empire.
Enfuite dequey jefite —— ae oe petes d "vafire
. ebeficommejeVowe enpric., de reprefemter à $a. Majoff. Thes
Cirjfitmse (C 12ouJeyopteray an]ymmaesraifons ) layulice c
eqnité de eette mienne remnflraso S lagmlle je tronue obligé
pr unir de queperlejermemt ,— que] aytibda à 5s
de diſpeſer en fovat — quie puiffejelon [n
] dipende i bt de piuhlfer chi noée bar catio. pi^ one
qub eme — detraieé particulsesdleb an aæb cn.
entre Sa Ma]; rion: Predeccqeur dtwmmer exemit de. ces —*
| erdiproc Ob tiarion dore Buecittoto decheockché ups cs
dimos rdinire: JAgnjofibmptenjours fort
x PiS[ Pv-&402M. LUI, Wi VY Vir? onMOir imitB-
nad aBien euim: Jer efe obligé; th foin,
Misfieors "
XitenbreitfteinJe z. .
Eche 14.9. ——
Eee - Aut.
4
Bf amla * .2.2 . . a 0 0. -
fauius
An. 1680»
.
«oi | DIA R IU M Sondabare
Aux Srs, le Preſident & Conſ. de la Cham-
bre de Rechercheſa Metz.
MESSIEURS.
4j Ous auez veu del efcric ; que jevous ay envoyé
exception &les raifons quej^ay opposé fur, ce quc
vous pretendiczau regard de ma Ville& Bailliage
de Sc, V cndel,que mes Predecceffeursont desja reconnu
dcl Empire depuis 350. ans & donc mon Archeucíche cft
demeuré cn paifible poſſeſſion fans contradion de per-
: fonne, & commcejen'ay point.eu Reponfedc vous, je (uis
perſuàdẽ, que mes raifons vousauront donné appaifement-
: mais comme j'ay depuisapprjs d allieurs,que vous voulez
faire pretenfionsfur quelques Terres qui nc font pas ficfs
" desEuefchez,mais fetlemeat percequ elles (c. trouuene
'ficuéez dans l' e(tenduc de. leurs diocœſes. Te.me -
. troustcobligé de veusdire, quefipeut eſire Monf I' Eues-
quc de Meiz vousauro& faitentendre que la Ville &
' Bailliage de Sc. Vendet appartenoit fous la jurisdiction
diocaeíaine defon Euefché,qu^il y a del'abusen cc , qu'il
ne ſe trouuera pas,quedepuis deuxcenrsans & dauantage
aucun Euesque de Metz ait exercé dans ce lien quelque
: a&dejurisdidtionEcclefiaftique,mais bien au, contraire,
| que mon Arelieveíché de Treucs en ait tousjours. eftó
ans une jouiffance plaine & poffeffion notoire de tous
droitstant Metropolitain,que diocefain ; comme vous
verrezdes documensicy Joints,que jevouscommunique
par forme feulement d' information extrajudicielle &
fous Ptoteftationdesja faitepar mon Efcrit precedant, de
manicre,quequand bien Eveſché de Merz auroit euau-
parauan quelque droitde cette nature , il ne pourroit
ncans-
e "aA o
Geſchichte. EUROP 4 U M. 0 403
neantmoins trouuer lieu dans aucune juſtice & particu-
liermentaupres du St, Siege comme mon Juge. compce-
tent au prejudice demon Archeucfche qui eft muny d" -
," uneprescripfion fifolide des témps immemoriaux qui à
force deloix d'un Priuilegefpecial & (ubüfte méme con-
trel'EglifeRomaine, — lleftinouy deplus& neíe peut
pas juſtifięr, que on cftendaffe la ceffion faiteà la France
de troisEveíchésau deffusde leur propreTerritoire fut les.
- terres desautres Eftats de l' Empire encore bien qu'elles
* foyentfituées dansleur diftria Ecclefiaftique, parecque il
2 apoinrefté canfporte à la Franceauecla Souveraineté
/ plus quecequeles Eucfquesont eu dependement dudic
mpire & qu'jceux n^ont eu aucüne Jurisdidtion rempo-
relle com.n' ayant riende commun auec la dioceffaine
hors deleurs propres Tetressil fuive neceffairement, que
les mots du traittè dc Weftph&lie à l'endroit ,— & per eo-
rundem diſtrictus, ne pcuc eftre interpretés autrement que
dcl eſtendue temporelle & non pas diocefaine tellement
que jc veux efperer Mefficurs,qu' eftantimbeu des raifons
ficonvaincriantes & de fondements,qui rendentlajuftice
dc ma cauſe fi evidente,vous ne voudriz pas par un effect
contraire metroublerdans une poffeffion fi ancienne, ny —
orter de jugemansà fa lefion,non plus qu'à quelques Vaí-
bx de mon Archeüueíche de Treues, auffy bienque de
monEuefché de Spire & Preuofte de V ciffenbourg qui.
. m'ont faicplaintes particulierement Mefficurs le Duc de
Birckenfeldc & Comtede Linange;que vous les auez ci-
té pour recognoiftreleurs cerres de Birckenfeldt & une
pariede la Comté de Linange comme. mouuante de P?
ucíché de Metz,quoyque notoirement elles dependent
nonículement en ficf depuis pluficurs Siccles de Moy &
', 'demesEglifes ,!maisauffy deleur Jurisdi&ion dicecefai-
'" me s ainfy jenepeut mc difpenfer en qualite de Seig.
m f Ecc 2, di-
| 494 DIARIUM Senderbare
Julius — dite&(apreslesremonfirancesque mesVaffauxmeman-
An.1ége dent, vous auoir desja fait, de m? oppoſer par la prefentcà
*«ceprocedé & de vousdire;queje ne puis pointab andon-
nerl'inieret desmes Eglifes , nylesvoir troublez daas
unc poſſeſſion fiancienne& immemornialedeceslicux,en -
y donnant la main àces Innouations , vous: priant
Mefificurs defurfeoire ce procedé & dene point altererT
ordte que la couſtume & ie droit des gens ont eſtably par
tout, qui eſt reeu mẽmedans tous lestribunaux de la terre,
— jcT ay auſſy fait reproſenterà Sa Maj, Tres Chuo-
nee
£hrenbyeifteinle.d'Avril —
. 1680,
* 2 Anno 1680.
E ES PEN — ]
| nU! f Auguftus.
| Deß 10 8 o. Jahrs
Achter Monat
AUGUSTUS
| genannt.
Ndem Kayſerl. Hoff zu Lintz wurden bic geheime Berathſchla⸗ apre;
gungen in Gegenwart Ihr. Sapfent. Majeſi. faſt taͤglich Lan ri ad
9" nut , von bannen beyde Majeſtaͤten den 8. dicſes zu Waſſer Ens und
nach Ens abgefahren / und von dannen / nach allda eingenommentr Steyer.
Mittags⸗Mahlzeit / zu Land auff Steyer verreyſet / allwo man Dero⸗
ſelben drey Ehren⸗Pforten auff gerichtet hat / auch bey Ihr. Majeſtaͤt
Ankunfft weiß unb rochen Wein lauffen / Comoͤdien / auch vorirefftiche
Jagden in der Naͤhe halten laſſen / von dar Sie denn. Abends gluͤcklich
surüd? gelanget. eio. Nachmittags begaben fic allerhoͤchſt ge⸗
dacht Ihr. Kayſerl. Majeſt. hinabwerts nach St. Pantalcon / divertir-
ceti fich nachfelgenden Tags ſelbiger Gegend mit cíner daſelbſt ange
ordneten ſchoͤnen Jagd / und fande fich ſpaten Abends zu Cin wiederum Und fomm:
ein / woſelbſt cin Abgeſandter vom Fuͤrſten Abaffi auß Stebenbuͤrgen wieder nach
angelangt / welcher allerhand Klagen uͤber die Exceſſen / fo bie Kayſerl. m.
wider deſſen Unterthanen veruͤbt / anbrachte / und umb Abſtellung derſel⸗
ben anhielte. Hingegen beurlaubte fid ber am Kapſ Hof geweſene Koͤ⸗
nigl. Frangoſiſche Envoyé, Marquis de Vitry bep Ihr. Kayſ Majeſi.
weil er von ſeinen. Koͤnig beordert worden / anben Konigl. Polniſchen
Hoff zu gehen / und aldar als Geſandter zu verbleiben.
Hlernachſt wurden von Ihr. Kapſerl. Majeſt ber Herr Graff Kayſ. Dar
Joͤrger | Vice Cammer⸗Praæſident / Hr. Graff Schlawada / Jf. 353 vier
Sigmund Graff von Dietrichſt ein / und Hr. Graf von Gopes / Land⸗ à mm
Marſchall / mit der geheimen Rahts⸗Stelle begnadiget. Undwurde
bein Kapſerl. Ober⸗Ingenieur / Grafen D tin Kapſ. Coefebl ju
— fie Theil. geſandt /
—
Anno 1620.
Auguftus.
uo |» — DIARIUM RKapſ.Hoff und
geſand / die neue außgezeichuete Schantz | (oon tr QDaqe Hegit / aiqy
baiden auffzubauen / damit man ie Graͤntzen bedecken unb jehgzeitg
biß óoo. Mann darin logiren moͤge. Immittelſt ſchickte bie Lande⸗
Regierung zu Wien an alle vier Oſterntheil deß Landes Oeſterreich
unter der Ens ihre Einſpaͤnniger aug / mit Befehl an alle Herrſchaff⸗
ten / Richter und Beampten / auff neun Meil wegs umb dieſe Stadt
herumb / bey Leib⸗ und Lebens⸗Scraff Vericht zu thun / an welchen Or⸗
ihen / und was Geſtalt die Contagion noch graſſiren thue / damit es Ihr.
Kapf. Majeſt. alsbald koͤnte berichtet werden. Auff derſelben einge⸗
brachte Relationen nun ward noͤthig befunden / daß man etliche von bee
Stadt Wien Medicis, welche ſich bey der Contagion gebrauchen laſ⸗
ſen / neben einigen Barbierern / Baderuund Kranckenwartern / fo man
wicht mehr ponnoͤthen / in obgemeldte vier Viertheil abſenden / und dar⸗
innen vertheilen ſolte / damit bem arma Landmann auch moͤchte ge⸗
holffen / und alles / mit der Huͤlffe GOttes / von der leidigen Seuche
gaͤntzlich befrchet werden. Ingfeichen ward mit Trompeten⸗ Schall
außgeblaſen / oen Wein / ſo man bißhero umb einen Kreutzer außge⸗
ſchencket / sum wenigſten umb cinen Groſchen zu verzapffen / weiln
(ich die Leute / wegen der Wolfeile / dergeſtalt damit anfuͤlleten / daß bar»
aue leichtlich ein neucs Ubelerfolgen koͤnte.
Sf. qnt Ingleich en wurde daſelbſt cin Kapſerl. Patent auff bem Negen⸗
Patent ju
ſpurger Hoff dieſes Innhalts afßgirt, daß foigende Geld⸗Gorten kei⸗
Wen ange⸗ neswegs mehr / biß auff fernere im Muͤntzweſen erfolgete Determi-
frog.
nation, in die Kayſerl Erblaͤnder / eingefuͤhret erben ſolten; Als erſt⸗
fich / bie Fuͤrſti. Sachſen⸗Lauenburgiſche / ⁊ꝛ. Sächſiſche / unter deß
Hertzogs Johann Ernſts Gepraͤge. 3. Auch bie Onoltzbachiſche / 4.
Graͤffk Stollbergiſche / 5. Schwartzenburgiſche / 6. Montfortiſche /
7. Reuſſen⸗Blauiſche / unb 8. Fuggeriſche | reſpectivo gantze und hal⸗
be Gulden⸗Stuͤcke; soit auch einige gantz neue Brandenburgiſche
Maͤntz / mit der Jahrzahl r677. deren zwoͤlf Stuͤcke einen Rthit. guͤltig
ſeyn ſolten; wer aber daruͤber ergriffen wuͤrde / demſelben ſolte auff ben:
Graͤntzen gedachte ſchlechte Muͤntz auffgehalten und abgenommen
werden. Dagegen ſolte ein jcber trachten / daß ſolches Geldauß den
Kapſ. Landen / und Kayſerl. Muͤntze hereingebracht werde. 9
| ' 0 en
uand · Geſchichte. OEUROPXEUM, . ^ an
iom is / ꝛ6. dieſes / reyſete Se. Excellentz / 5r. Gruff von Weiſ⸗e Anno 7588.
fenwoiff / Lands⸗ Hauptinann ju Lintz / auff ber Poſt von dar ab /umb Augutas.
Ihr Hochf. Durchl. bei Herm Hertzog von Lotthringen Aſchau / OCTO von
Hahmens Ihr. Nayſ. Majeſt. zu complimehufreri / unb zu dewulkom⸗ pec n.
men; welche den 2o / zoedito / mit Dero Sónigl Gemahlin / undjungen cing.
Prichen / des Abendo ʒu Waſſer zu Lintz angelangt / und von beyden
Kapſerl. Maſeſtaten ani ber Donau empfangen / auch durch bie Stadt
: dio Schloß / unter Loͤſung deß Geſchuͤtzes / unb im Gewehr ſtehender
Wurgerſchafft begleitet worden Worauf Ihr. Majeſt. die verwittibte
- Sapfaín dieſelben deß andern Tages durch Ihren Ober⸗Stallmei⸗
Nern complimentiten laſſen. | |
Nach dem ſonſten Ihr. Fürſti. Gnaden /ber Herr Biſchoff oon Bſchoff
Wien / den ih / 29. dieſes / an einem Bruſt⸗Catharr unpaͤßlich worden oon Wien
und derſelbe / torte etlich jaͤhriger indiſpoſition, unb Unvermoͤglich⸗ geſegnet die⸗
keit | ſolchen gewaltig angeſetzten Catharrvon ſelbſten nicht abledigen ſes Zeitliche.
konnen / haben hochgedacht Ihr. Furſti. Gn. den 24. dieſes / (3. Sept.)
weil (ie den Todt gleich ſamb vor Augen geſehen / fid) hierzu überaus
wol bereitet / zuworderſt ader mit allen Heil. Sacramenten ſich zu verſe⸗
Nhen mit groͤſtem Eyfer und Andacht verlanget / ſo aud) ſo balden geſche⸗
be / und Ihro ſo gleich bie GeneralAbſolution durch tinen hohen
Seiſtlichen / ſo ſolche von dem alda anweſenden Nuncio Apoſtolico
empfangen / gegebenworden / und nach dem mehr hochgedacht Ihre
Fuͤrſt Gu. Dero irtzte Diſpoſition gemacht / / worinnen fie ſo wol bfc
Kirchen / als eigene Bedienten beſtens bedacht / auch ben 25. dieſes von
thnen allen fic beurlaubet / ſeynd Sie darauff Abends umb halb 9. Uhr
in GOtt ſeligſt verſchieden. |
WMonagse den 30. dito (9. Sept.) wurde zu Wien / wegen gaͤntz⸗ Andacht zu
lich auffgehoͤrter Contagion durchden Pabſti. Nuncium, nach gehal⸗Wien auff
taco Predigt bey derien Hnn. PP. Societatis Jeſu, bas hohe Amt cele. offentlichen
brit and darauff Adends umb 6. Uhr / auf offentlichem Platz / abermals lat vers
cine Predigt / und Litaney / unter ſchoͤner Muſie von drey Choͤren / mit idet.
Paucken⸗ und Trompeten⸗Schall / verrichtet / worbey ſich / nebenſt den
gemeinen Voick / ein groſſer Adel eingefunden.
—X 0 gu
(bringen —
|
DIARÍIUM
* bcn bic affe anb grfisfewe ha
Anno 1080. u Prag fanden (ic die auffs Land cte haͤuffig wieder
Auguftus. vidcre eben daß bic Peſt alda gaͤntzlich nachgelaſſen / ſondern weu (le
e. finde ndem Koͤnigreich hefftiger / als in der Stadt tobete. Ingleichen naͤher⸗
t esf ten fich bit Jeſuiter / deren in jeder Stadt etlich hundert geweſen ^ unb:
&cr ein. aug allenbrco Collcgiis,bif auff fünf davon geflohen / gleichfals wie⸗
der / ſo aber keineswegs eingelaſſen wurden / wiewol ſie allerhand Liſt ae»
brauchten ; geſtalten man eins mals einen in einem hinein wollenden Fu⸗
der Heu ertappet. Sonſten ſend vom . Junii, biß 24. Augufti aſda
ohngefehr geſtorben: Ju der Altſtadt 600o. in ber Neuſtadt 3000. an
P der kleinen Sciten 60oo. Cummaiooo.
Sieben Meilen von Prag lieget cin Staͤdtlein / Colin genandt /
daſelbſt hatte ſich vor kurtzer Zeit bey der Nacht folgendes Geſicht feo
hen laſſen: Man (abc nemblich eine ordentliche £e;
J WVorher giengen viel brennende Fackeln / darauf folgeten einige] —
L Sargtrugen, hernach bic Trauer £cute / alle ſchwartz unb weiß geklei⸗
* det / und wurde auch darbey geſungen. Die Proceſſion gieng auß der
Stadt uͤher die Bruͤcke nac einer Kirche / ſo vor der Stadt lag / und laͤ⸗
teten die Glocken ſo wol in / als vor der Stadt von ſich ſelbſt.
anb In Ober⸗Ungarn erdugeten ſich soción ber zwiſchen denen S ap»
ee Ote ſerl. Volckern / und den Rebellen auff cine gewiſſe Scit unter einander
dellen gehet verglichene Stillſtand der Waffen nuumehr verfloſſen / zu Zeiten eini⸗
nEnde. ge kleine Scharmuͤtzel / allermaſſen fich gleich barauff cine ſtarcke ro»
belliſche Parihey unweit der Kapſerl. Armee erblicken laſſen / deren zwar
einige Kayſerl Reuterey auff dem Fuß nachgefetzet / eo iſt aber ſolche zu
keinem Stand zubringen geweſen / worvon fit dannoch etkche zefangen
bekommen / und dieſelbe mit ſechs Pferden zuruck gebracht.
Selbige fal» Hingegen ſeynd die Rebellen den Kapſerl. mit gutem Nachdruck
dwoe Kayſ. eingefallen / in bem bae Caraffiſche Regiment in zweyen Doͤrffern von
einander vertheilet gelegen / vnd der Graff Teckeiy zwey tauſend Mañ /
zwo Stunde vor Tags auff fit commandirr , welche fo gleich bie
ODoͤrffeꝛ angezundet / damit jene nicht au D fe yb kommen koͤnnen / dadann
ber Rittmeiſter Buckel / zween Lieutenante / drey Corporalen / umbvid:
gemeine Knechte gefangen worden. Die Specification hiervon iff
turtzlich dieſe: Gefangen Hr. Jutaniger Buckel / welcher "n ver⸗
det /
—
———— —
Geſchichte. EUROPÆVM. E.
. tunbet / Lieutenam Hochberg vonder Noſtiſchen Compagnie / £i Anne 1689.
tenant Lagelberger von der Reguliſchen Compagnie; Cornet Weckel / ^"
von der Buckeliſchen Compagnie / Cornet Tauſcher von der Noſtitzi⸗
ſchen Compagnie. Todte / mit Verlierung voͤlliger Montirung / ein
Wach tmeiſter eon ber Regul. Compagnie / vier Corporalen / zween
Furierer / zween Feldſcherer / zwantzig Gemeine. Verlohren: Comit
Koller von der Reguliſchen Compagnie / ſampt zwey Standarten:
Dleſſirt: Sechtzig Gemeine / ſo zu Fuß / ate zu Pferd / mit Verlie⸗
rung voͤlliger Montrrung: Weßwegen ber Rebellen Deputirter gat
von Lintz erlaſſen / und mit ſeiner Commiſſion an den ohne bae zu Hinle⸗
gung dergleichen Haͤndel gnugſam gevollmaͤchtigten Herrn (Gre » Bi⸗
ſchoff verwiefen worden / daß cr alfo auff einem Rennſchiff unwerrichte⸗
tcr Sachen zuruck kommen / und der (o offt gehoffte Friede damahlen
noch ein weites Außſehen gehabt. | |
Immitteiſt bat ſich ermelbter Graff Teckely mit Tuͤrcken unb. Graf Teckety
Tartarn auff i00oo. verſtaͤrcket / welche in Ungarn trefflich dbel hauſe⸗ verſtaͤrcket
ten / und bas Land dermaſſen tuinirten / daß auff zehen Meilen rings p» mit Ge
Berumb auff bem platten £anbe kein Bauer mehr zu finben / wordurch Sn
bic Sapfertiche fich fcbr fparfam behelffen muſten / unb mit genauer l
Noth etw as ju eſſen fanbem und weil biefco Volck unglaublich ac
ſchwind iſt / und in drey Tagen / mit hinter fid auffs Pferd geſetzten
Solpatſchemeimen Vearch von mer ate eicrig SOtcifen getban / auch
faſt alle Winckel in der Cron durchkrochen / und ſich in das Zipferland
gezogen hatte / ſo dur ffte ſich der General Caprara / welcher nit ben Sei⸗
Anigen zu Windiſchgraen; unweit den Bergſtaͤdten ſtunde / wider ſo ſtar⸗
cken unb ſchnellen Feind micht ruͤhren / dannenhero et inſtaͤndig umb
Succurs ſchriebe / weün Per ihme zugeſchickte nicht ſufficiant war.
Bejagter Graff Teckely bicite Bicrauff feinen Einzug in die ſich Selbiger huͤtt
ihme bald ergebene Siadt Kayſeromarck / (inogemein Kaͤfemarck) dar⸗ ſeinen r^
innen ey nach feinem Gefallen di(ponirte, — Nachgehends ruͤckte et Ah Pil
vor bit Stadt Leutſchau / und brandte alldorten die Vorwercke / unb ſer —
SOtüBlarin den Vorſtaͤdten teg / bic Buͤrger aber / barimennur cin
Lieutenant / alo Commenbant / mit achtzig Fußknechten ſich befande /
wehreten ſich tapffer / unt erlegten durch arf
| 414. ' PIARIUM ! Polulſche unb
Aanc 16fo. ſchuͤtz nicht wenig von den Rebellen / alſo daßgedachter Teck ely abziehen
Auguftus muaͤſſen / und ſich / nach bem er vorbemeldte Stadt Kayſersmarck auß⸗
gepluͤndert / und ben darinn gelegenen Baadiſchen Lieutenant / mit ſeinen
funfftzig Mußquetierern gefaͤnglich weggefuͤhret / bae Frauenvoick
Aber die Theyß in fin Raub⸗Neſt Tur geſchickt / nach Roſenau ge⸗
wendet.
Obwoln auc bic Rebellen unb Huſaren einen Pact unter ihnen
auffgerichtet gehabt / daß keiner den andern niedermachen / oder gefan⸗
gen nehmen / ſondernnur ben Raubabnehmen ſolte / ſo haben doch beſag⸗
ft Huſaren in einer Rencontre in der Furie drey Rebellen tobt geſchoſ⸗
ſen / ihnen die Beuthe abgenommen / und davon gebracht / die zwar eine
Parthey Tuͤrcken ſecundiri, welche aber vom Hn. Grafen Baragotzy
chargirt, zwantzigdavon erlegt / ein Aga / und zehen andere gefangen /
darunter cin Penewex / oder Abgefallener / ſo Paucker in Callo geweſen /
lebendig verbrandt / der Aga aber beim Herrn General Caprara verehret
worden. |
Graͤntzſchee Iyn polen napa nunmehr bic angrficlte Graͤntz Scheidung
dungin Polẽ mit den Tuͤrcken ihren Anfaug; Geſtaltendann bic Tuͤrcken am i; ie
mit den Len ſes / denen Polniſchen Jara Commiſſarien wiſſen laſſen / welcher ge⸗
cken nimt ih⸗ galt fic fid) ben folgenden Tag jur Conferentz einſtellen wolten. In
ren Anfang. dieſer haben bie Polniſche J)esen Commiſſarenihre Doeumemtenvor⸗
ge zeiget / darinnen (ie bewieſen / daß Potock unb pruee) zur Reuldudi⸗
ſchen Weywodſchafft gehoͤrig waͤre / und wurde mit der Graͤngzſcheri⸗
bung in fo weit ber Anfang gemacht / bap oic dritten zween hohe Huů⸗
gel auffgeworffen / auff beren jedem eine Saͤule / Und darauff cin Sopff
mit einem Tuͤrckiſchen Bund außgehauen auffgeſetzet / wie auch auff
Polniſcher Seiten gleichfals zween Huͤgei / auff welchen eir Creutz zum
Graͤntz zeichen geſtanden / auffgefuͤhret wurden. Inzwiſchen gab eo
einige Schwaͤrigkeiten / in dem die Tuͤrcken obgedachtes Potock unb
Pruczacz / ſo ſie ſtarck prætendirt gehabt / zwar abgetretten / hingegn
Czarkiew / ſo wodas Schloß / als auch die zugehoͤrige Doͤrffer mit Gr⸗
walt haben wollen / obwoln daſſelbe niemals zu Polen gehoͤrt hat. Dci
es aber ihres Kayſers Befehl war / wolten ſie darvon nicht ablaſſen / fon⸗
dern mit dem Schwerd ſuchen / fale oic Einraͤumung in der Guͤche
nicht
WMoſtowitiſche Geſchichte. EUROPÆIM. 45
nicht erfolgen mürbe; Wegen dieſes Czarkiew / hat der dem Polniſchen Anne 1030.
Eſtat uͤbel geneigte Vezier ben Tuͤrckiſchen Gom —*5 Auguſtus.
fehl ertheilet / daß ſolcher Ort mit allen (einen Zugehoͤrungem der Pfor⸗ |
ten bey Podolien ín dieſer Abrechnung verbleiben/ober ſie im Sall man |
—— Seiten hierzu nicht verſtehen wolte / die Graͤntzſcheidung
ſtecken laſſen / unb unverrichter Sachen davon gehen ſolten. Bep [o
geſtalten Sachen / babe die Polniſche / nach lang gehaltener Unterre⸗
dung / in Betrachtung der ſchlechten Verfaſſung an ihrer Seiten / und
hingegen der groſſen Tuͤrckiſchen Macht / und daß die Einwohner zu
Czarkiew mehr zur Turck⸗ als Polniſchen Herrſchafft geneige waren /
- nicbt für rathſam befunden / den Frieden mit der Pforten deßhalben zu
brechen / ſondern endlich beſchloſſen / fedoch mit Proteſtarion bein Tuͤr⸗
ten die Graͤntzſcheidung nach zugeben / und ſie ihres Gefallens damit
ſchalten zu laſſen. | E mE |
. . Untere fa fiden in denen gehaltenen Unterredungen wegen bur Scharffe
Grantzen mit dem Palaüno ín Podolen / neben deme ihme zugrordne Woriwech ⸗
en Commiſſarien / und Turcken / mehrmals febr ſcharffe Wortwech fe» ſelung / fo da⸗
lungen / wobey co (o weit kommen / daß ber Tuͤrckiſche Commitlarius PU vorge⸗
ſich unterſtanden / einen Streich nach dem Pomiſchen gu thun / woru⸗ ſangen.
ber dieſer ſolche gantz vermeſſentliche Unthat zuraͤchen / ſeinen Saͤbel
ergriffen / und einen ſolchen ſtarcken Hieb auff ibn gefaͤhret / daß / wofern
nicht ber auffgeh abte Bund den Streich in etwas auffgehalten / deß
Tuͤrckiſchen Baſſa Kopff waͤre durchſpalten worden. Immittelſt ha⸗
ben bic Turcken ihre Graͤnzſchedung itr ber Ukraina biß unter ven:
Filuß Horyn abge gielet / welches auch bie Koͤnigl. Commiſiarii, bey ſe⸗
tzigem ſchlechten Zuſtand der Armee faſt nachgelaſſen / und weil ſie be⸗
ſorget / daß das Werck vor dem Winter ſchwerlich wuͤrde geendiget
wrerden koͤnnen / feynd (ic wieder von einander gangen; bliebe alſo beſagte
Graͤntzſcheidung biß auff das Neufahr auffgeſchoben. Polniſcher
Imabrigen berichtete ber nach der Moſcau abge fertigte Geſand Gc nee
tc zurůck | tof er alda mit groſſer Solennitaͤt eingeführet / und bey der eris in pep
erſten Begruͤſſung / zum Zeichen freundlicher Auffnehm⸗ unb Bewill⸗ Moſcau tref⸗
kommung / mit dreyhundert Rubeln (deren jeder vierzehen Polniſche lich bewill⸗
Gulden macht beſchenckt worden. Nachgrhendo aber kam ein un⸗ kommet.
yu
PT DIARIUM Sch wediſche md
Anne i680, verhoffter Expreſſer an / mie Vericht / daß ber Koͤnigl. Abgeſandte gana
Augeftus unvergnuͤgt auff der Ruͤckreyß begriffen / weilder Czar bie Tractaten
Moſtowiti⸗
ſcher Czar
haͤlt Beyla⸗
ger.
mit ihm auff einmal gaͤntzlich abgebrochen / uno feine andere Antwort
geben haͤtte / als daß ex in kurtzem eine Geſandſchafft auf den Reichstag
in polen abfertigen wolte / welche die Handlung daſelbſt realſlumiren /
anb mit erwuͤnſchter Coniunction wider den Tuͤrcken ſchlieſſen ſolte /
worauff der Abgeſandte ſeine Abſchieds⸗Audientz genommen / und ſich
wicder auff den Weg nach Hauß begeben. |
Sonſten hatte Se. Czariſche Majeſt. D ero Beylager ohne viele
und groſſe Ceremonien / oder Pracht vollzogen. Die Gemahlin war
nicht von groſſer / ſondern einer ehrlichen Familie / ſo da mehr Polniſch /
als Ruſſiſch war. Se. Majeſt. haben gantz nicht daran gewolt / eine von
denen Ihro vorgeſtellten Princeſſinnen zu erwehlen / hierdurch Dero
Grandes zu verſtehen zu geben / daß Cic / nad) bem Exempel Oero
Vorfahren / hierinnen gantz nach ihrem Willen und Wolgefallen / und
nicht nach dein Rath ero Grandes [eben wolle: auch damit bezeuget /
viel lieber eine mittelmaͤſſige Familie zum hohen Stand zu befoͤrderu /
als eine die bereits groß / Urſach zur Jalouſie zu geben.
Dem Koͤnigreich Schweden waͤre bald ein groſſes Ungluͤck und
unwiederbringlicher Verluſt begegnet / in dem der Koͤnig / als er mit ei⸗
ncm groſſen Gefolg Damen unb Cavallirer / wobey ſich der Admiral /
Baron Wachtmeiſter befande / ín einer groſſen Jagd auff dem gefaͤhrli⸗
den Maler⸗See ſchiffte / und den kuͤrtzeſten Weg nehmen welte / in
augenſcheinliche Leibs⸗ und Lebens· Gefahr gerathen. Ob nun wohl
C, Majeſt. von dem Schiffs⸗ Capitain uuterchaͤnigſt erinnert wore
den / daß unter dem Waſſer vic verborgene Klippen waͤren / und daunen⸗
hero Gefahr zu beſorgen / ſo lieſſe Sie dennoch den Lauff fortſetzen.
Kaum war davon außgeredet / ſo ſtieß die Jagd mit einem grauſamen
Sturmwind an einc von dieſen blinden Klippen mit ſolcher Ungeſtuͤm⸗
migkeit / (dann es war ein hefftiger Wind) daß ſelbige dermaſſen durch⸗
loͤchert wurde / daß kein Mittel zur Rettung erſchiene / ſondern die Jagd
allgemach zu ſincken begunte; Nichts deſtoweniger aber wurden Se.
Majeſt. und alle andere Standes⸗Perſonen / durch Hulffkunfft eines
andern
Daniſche Odin. EUROPJEUM Auay
anbem Schiffes / wunderlich errettet / unb fam endlich aud) mitber Anno ida
Jagdſo wen daß fic gleichwol heraus gebracht werden kunte. ug
Zu vorher hatten fich je zuweilen Urſachen gefunden / dde zu Ungemeiner
ſolchem Sturm unb Winden Anlaß / unb Vorbedeutungen mitge⸗ Finwuto
bracht / unter tenen aud) abfonderlich zu mercken der ſenige groſſe zu Stock⸗
Windwirbel / weicher am 20. dieſes / Freytags Nachmittag umb 5. Uhr holm.
kurtz ver einem groſſen imb ungewoͤhnlichen Regen / mit viclen Donner
unb Blitzen fib begeben. Nemblich eo fam ein ſtarcker brauſender
Windwirbei / von Suͤden gerad nach Norden gehend / welcher auß der
Lufft cine ſchwarten dicken Rauch mitbrachte / ſo mit Feuerflammen
erfuͤllet war. Selbiger batte zu Alzerup / eine halbe Meil dißſeits
Malmoe / cine Magd auff tcm Felde pep und dieſelbe ziem⸗
lich weit im Walter mit fortgefůhret. Nachgehends ſtuͤrtzte fid dieſer
Wurel zu Stockhohnm mit einem greulicht Geſtanck darnider / und fuhr
mit ſolchem Krachen / umd Vrauſen herumb / daß viele auß dem Felde
ite Haujer tiefen, Rach bicfem begab er fich) ín einen auffgeworffe⸗
Strohhauffen / und fuͤhrte ſelbigen in bic Lufft / nahme auch cin ab — -
— jon (o auff bem Diaf lag / mit weg. Vondannen fubr cr
unter einen grofſen Brau⸗ Kuͤbel der auff dem Felde ſtund / unb fübrte
ſolchen ín die Lufft auf / unb zerſchmetterte folcen / biß cr endlich ín ci
acm nice fern ſtehenden Birnbaum fic niederließ 7 unb nach dem er
mite Verwunderung der zuſch auenden Menſchen darinnen fang genug
gerobet / von dannen ohne weitern Schaden hinweg gefahren.
Den ꝛ . dieſes / bey anbrechendem Tag / muſterte ber Koͤnig [ein Der fra
parue / von zwey taufcnb Mann cffe dive, ohne die Offi⸗ mufet etw
em groff Thiergarten / mit ſolcher Vorſicht⸗ und Ernſt⸗ Leib⸗Regi⸗
——— | daß faſt Rat für Mann vor ſeinen Augen erſcheinen tv.
maſſen / unb ließ nachgehends dieſes Regiment alle Kriegs⸗Exercitien
—— unm d ad maſſen (chón anzuſehen geweſen. Nach⸗
gehends cheute er bas gantze Regiment in ſechs Battallionen ab / unb
zwar drey gegen drey in Schlacht⸗Ordnung / und ließ ſie ſo auff einan⸗
der treffen / weiches alles ſehr wol abgegangen / und nachdem fic einan⸗
der mit bloſſen Degendurchgebrochen / haben fic ſich wieder in drey Bat⸗
tallionen rire gegen cinanber übo geſtellet / und eine Schwediſche
efe: Theu. 688 €5alet
, a SOC
Anno 16080. Salve gegeben: bey welcher Action der Herr General⸗ oa: dat».
Auguftus. ſchall Aſchenberg / Gencrai Schuls / und Geueral Wachtmeiſter / no
benſt andern Offrcirern zugegen geweſt; worauf oer Kaͤnig wieder nad,
einem Gezelt geritten / unb afe es ſchon ;. Uhr Nachmittage war /
wurde Mahlzeit gehalten. Nach genommen Mahlzeit iſt Ihre Maj.
wieder nach Jacobs⸗Thal geritten / und den 25. nach Stockholm / und
dem Rath beygewohnet / da dann au f dai. Befehl andie Commer⸗
cieu⸗Cammer / bic vor bicfem.vergóunete Conceſſion deß halben freyen
Zolls wieder eingezogen worden / alſo daß der gantze Zoll wieder gegeben
werden —5 — | d zu Stocholmei cche lolenne diy
Uf o: ontags den 29. ward zu St ni cine (cbr (olenne Leich⸗
PPS a begaͤngnüs gehalten / weil der Koͤnig / unb deſſen Frau Mutter peron⸗
Reichs Mar⸗ lich dabey erſchienen / welche Ehre dann dem Herxen Reichs Marſchall
ſchals Stein Johann Steinbock geſchehen / der (eine abgclebac Frau Mutter zur
bocks Frau Erden beſtaͤttigen ließ. Es wurde die Leiche eon der groſſen Kuche auf⸗
Muiter. getragen / deren die Trauer⸗Leute / unb naͤchſte Verwandte ſoigeten.
| Darauff kamen die von denen Collegus.fofaenbe ber Adel / der Sena /
— und zuletzt die Hoffſtatt / da dann der Koͤnig zwiſchen ſeinen Trahauten
und Cammerherren / auß der Kirche / und uͤber den Kirchhoff zu Fuß
gienge: Deßgleichen folgete das Frauenzimmer / welches theils von den
Herren Reichs⸗Raͤthen / und denen Vornehmſtẽ deß Reichs gefuͤhret /
worbey / worbey auch deß Jon. Reichs⸗Cantzlers Gemahlin teur... Zu⸗
letzt kame die Koͤnigl. Frau Mutter mit ihrer gantzen Hoff ſtatt / gleich⸗
fals su Fuß biß auff die Straſſen / da ban beyde &ónigi. Perſonen / jde
in ihrer ſchoͤnen Leib⸗ Caroſſe / biß in die Ritterholms Kirche folgeten.
Denſelben Abend / ſtracks nach ſolchen Ceremonien / fu; roe Koͤnig mit-
ero Koͤnigl. Svau Mutter wieder nach Jacobsthal. / nahme bfc:
bic Abend⸗ Mahlzeit cin / und kamc umbei. Uhr wieder nach Stock⸗
olm; da dann Cc. Majcſt folgenden Tages Senat hielte / in welchem
von wichtigen Sachen gehandelt / und zugleich deß vor wenig Tagen
auf Franckreich zuruͤck gekommenen Envoyé, Herren Liliemrons
rapport auffgenommen wurde. Hierauff hatte der Engliſche Enoye
bcp Ihr Koͤnigl. Majeſt. Audientz. Selbige ar zwar reſolvirt ge⸗
weſen / eine Reyſe nacher Schonen qu thun / maſſen RARE Ag quer
N nf
Daͤniſche Beſchichte. EUROPÆUM. 419
Auffbruch bertits benennet war / auch cinige Bediente voraus gereyfet; Anno 1080.
es wurde aber nachgehends andere Reſolution genommen / uUnd jeder⸗ Auguftus,
- mancontramandirr, Mitlerweil wurde bae Schiff Victoria, und
die groſſe Sonne fertig gemacht / umb nach dem neuen Haven Carles
Cron abzuſegeln / nicht weniger auch bae neu erbauete Schiff Hedwig
Elconora / woran mit allem Fleiß gearbeitet wurde.
"Bu Coppenhagen ſind in einer Woche unterſchiedliche Feuers⸗ Verſchiedene
brunſten entſtanden / welche aber jedesmahls glůcklich / unb beyzeiten ge⸗ Feuersbrun⸗
loͤſchet worden: Eine Schute aber / ſo duurch Toback trincken in Brand ſten zu (op,
gerathen / ward faſt gantzz ruinirt / dabey bic Koͤnigl. Flotte in groſſer penhagen.
Gefahr geſtanden / weil der Wind ziemlich ſtarck gegangen / deßwegen
mon groſſe Muhe anwendenmuͤſſen / biß bic brennende Schute abgelei⸗
tet / und nach der Seiten von Amack geſchoben worden.
Nachdem auch Ihr. Koͤnigl. Majeſt. mit Dero Gefolge / fich Koͤnig kome
einige Tage zu Gluͤckſtadt aufgcbalten/baben Sie den Ruͤckweg durch nad Gop, —
Hollſtem auff Droge / Ploͤn unb Rendesburg wieder nach Coppenha⸗ penhagen.
gen genommen / alwo inzwiſchen ein Fuͤrſtl. Guͤſtrauiſche Princeſſin m
ankommen / welche ſich bey ber Koͤnigl. Frau Mutter eine zeitlang auff?
gehalten. Zu Ploͤn ſeynd Ihr. Koͤnigl. Majeſt. neben ere gantzen
Suice;son dem Hertzog von Hollſtein ſehr herrlich tractirr worden / ud
haben in dem Oldenburgiſchen oie veraͤndern / etliche Voͤgte ab und
andere cinſcetzen / auch in der Stadt Oldenburg bic Buͤrger⸗Wacht ab
ſchaffen / undvon dem Magiſtrat die Schluͤſſel su den Thoren begeh⸗
ren laſſen? Weil aber ſelbiger / ſamt der Buͤrgerſchaft / nicht gern davon
abſtehen wollen / als wurden auch Koͤnigl. Schloͤſſer darvor geleget.
Zu Fiensburg haben Ihr. Koͤnigl. Majeſt. fich mit den Hertzog / unb
Hetrtzogin von Hollſtein⸗Gottorff auff drey Stunde lang unterredet /
und daſelbſt das Mittagmahl mit einander eingenommen / ſeynd darauf
vonder Reyſe sd Coppenhagen gluͤcklich wieder angelanget. Dien⸗
flage bel dicſes abcr / hat fic) ber Koͤnigl. Hoff anderwerts nacher
S ricbericheburg erboben/unb den 2i. wieder beim gekommen / allwo die
Chur⸗Princeſſin von Sachſen ſelbigen Abend / unter Loͤſung deß Ge⸗
ſchuͤtzes angelangt.
| Gag ij — - Nach⸗
DIAKIUM Engelandiſche
Anno 1630. Nachdem hiernaͤchſt Oc. Excell. Herr Borſtorff / Genera⸗
Auguftus. Majeor aber bit Artillerie feine Abfertigung erhalten / und chen de Com⸗
Hr. Borſtorf mendantſchafft / nebſt der Direction über die Sulber⸗Bergwercke i
—— Norwegen conferirt worden / iſt derſelbe von Coppenhagen bortbén ab⸗
ãber die Sil geſegelt. Indeſſen ſind einige von den Ißlandiſchen ví
her⸗Berg⸗ lich arrivirt, welche unter andern etliche rare Pferde / unb ſchone Fal⸗
werck in cken / wie auch eine frembde Pryſe / ſo daſelbſt um Lande negoturen woi⸗
| len / mitgebracht.
gu Londen fn Engeland wurden nunmehr bie Ratificaionem
der zwiſchen dieſer Cron und Spanien unlangſi geſch Alliant
von beyden Theilen / und zwar Die Enguſche von wegen Sr. Sónial..
Majeſt mit demgroſſen Sicgel von Engeland verſie gelt /
ſelt. Die Puncten aberderſelben / warerffolgenden —M
1. Soll cin immerwaͤhrender Friede zwiſchen bem. Koͤnig im
- dpi n -Hi AUSBAU iow ivan
thanen / eines Theils / fo dann zwiſchen bum S nia ín Hiſpanien / deſſen
| Succeloren/idycai anb affe iab Uinterianen cbr AL peter
geſchloſſen undgehalten audi tabep zwiſchen denſelben eine auffrichti⸗
ge unb beſtaͤndige JFreundſchafft / und vertraute Correſpondent [osooft
s iid ale Lande / alle nthalhen aufunb innerhalb Europa auffge⸗
richtet ſeyn. | |
2, Cell zwiſchen gedachten beyden Konigen / Dero Erben /
Reiche und Landen | ſo viel derſelben ihnen zuſtehen / cit Defenüv- AL.
HKantz geſchloſſen ſeyn / zur Erhaltung der Poſſeſſion deroſelben Hern
ſchafften €dbte] Oerter und Landen / und zu Genieſſug derer Ge⸗
techtigkeinen / Freyheiten der Schifffahrt und Handlung / imb wie eo
ferner Rahmen haben mag / eo (tp was e tolle / zu Waffr unb Land /
weiches ſie jetzo geſitzen / odervon Rechtswegen befiigen ſollen auch ins
fünfftig | vermog cilidyer Friedenoſchluͤſſe / Bundnuſſ / n Sicatralitds
ten / und deß neulich geſchloſſenen Nuimmogiſchen Fricdens / aud) dahen
entſprieſſender Buͤndnuͤſſen / mit andern Koͤnigen / Republicquen / ns
ſten und Staͤdten beſitzen werden / jedoch foll. (icy dieſe Aliians nicht
weiter / als in ben Graͤntzen von Curopa erſtrecken
-
s Ver⸗
Geſchichte RUVROPÆM. | "
2j 3. Verheiffen unb verbinden fih geda K ono 1cde-
| fit nicht allrín alie mit anbern Koͤnig Mj: HÀ pro "d
Standen ſchon geſchloſſen⸗ —* —8* vou — |
Ratification einem jeden Theil vorer communicirc werden) fons
perna bit/oekche fc ine kaufftige / euffvorber piomaxngepfie^
Poſſeſſion / oder inber Siuguna berofeiben Lande / €5tdbte unb doatej
fe aud ín den Gerechtigktiten unb Freyheiten / bee Schifffahrt und
| eter anbtra Sachen / ſie moͤgen Nahmen haben / tie fie
wollen / verhindert werden ſolte / es ſeye zu Land / oder an Waſſer / in dem
was fic jc&unberbefiten / oder ine kuͤnfftige vtulo Jaris beſiken moͤch⸗
—2** fit geſampter Hand | nach dem der angeßochtene Theil
den onbembarumb erſuchet / Fleiß anwenden / daß die Feindſeligkeit / und
— auch Schaden und Injurien dembeſchaͤdigten
—— — Eingriff / ober Turbirung ter Poſſeſſion im
—* Keieg außſchlagen ſolte / ſo ſoll der Theil der Bunds⸗
gemein pe rite feinbietiges widerfahren / innerhalb zwey Mona⸗
tden / non dem Tage an / an welthem es der beſchaͤdigte Theil offenbaret /
rcg uit emlaſſen / zuwor / und binnen Verflieſſung der be⸗
fagtenbeep Monaten aber / ſoll ev feinen Geſandten an den / welcher die
— verübed/ ſchicken / und ſehen / ob er einen reputinlichen
Sricben zwiſchen inen ſtifften fénnes Indeſſen aber ſeinem Bundoge⸗
noſſen acht tauſend tol bewehrter Mann zu Fuß yu. Jo at(fe ſchicken /
auch dieſelbe ſo lang auff. ſeinen Unkoſten erhalten / ſolang er dieſer
Verbuͤndnus nach / in einen offentl. Krieg mit einzutretten nicht ver⸗
qtu Es fell auc bem beieydigten Theil frey ſtehen / eniwederdie
complct,obereinen pol der ſaben / unb den andernan Geid /
€ 93. iij, oxb —
anm DIARIUM Engelandiſche
* Anne 1686.
Anguſtus.
oder das Geld fuͤr dit Sooo. Mañ zu aehmen / unb (el er fuͤr jeglich tau⸗
ſend Vdann zehen tauſend Brabandiſche Guͤlden / den fl. zu 20. Stuͤber
monatlich bae Jahr in zwoͤlff Monat abgetheilet / empfangen und be⸗
kommen / und zwar ſoll bic reſpectiveè Zahlung im Anfang eines jeden
Monats zu Londen / oder zu Antwerpen refpective geſchehen: Solte
aber gedachte Huͤlffe / entweder gantz / oder jum Theil / in Sricaorüflune
gen / Schiffen / und andern im Krieg bedoͤrfftigen Sachen / geleiſtet
werden / ſo ſoll der Bundsgrnoß / beme bie Huͤfff beſchicht / daeſelbe in
deſſen Lande / der ſie leiſtet / anzunchmen / uno zu holen verbunden (opt.
Dabey auch dieſes vcrabredet worden / daß wann bem Bundsgenoſſen
gefaͤllig ſeyn wuͤrde / feine Huͤlffe der acht tauſend Fußknechte / ,obdr fo
viel der beſchaͤdigte Theil etwa davon begehren moͤchte wit theils Reu⸗
tern und Dragonermn zu erfuͤllen / ſo ſoll ein Reuter / ober Dragoner für
drey Mußquetirer paſſiren / und gerechnet werden. Dc Huͤfffenun /
ſo in Mannſchaft beſtehet / ſoll deſſen Commando, deme ſie zugeſchickt
wird / pariren und gehorchen / und ihre Dienſte / es ſey im Fede / Welage⸗
rungen / Beſatzungen / oder wo ee wolle / wañ es die Noth / oder der Vor⸗
theil erfordern wird / unb ffc ordentlich dahin commandin wordem
treulich leiſten; jedoch mitdieſem Beding / daß die Compagnien nicht
zertrennet werden / ſondern ce ſollen allezeit sum wenigſten zwey oder
drey tauſend Mann an einen Ort / ein jcder unter ſeinem Faͤhnlein com-
mandi t werden. Solte aber die Noth erfordern / daß die Huͤtff euͤber
ti: geſetzte Zahl verſtaͤrcket werden muͤſte / fe ſollen fid bic ermetete Ko⸗
nige alsdann erſt daruͤber vergleichen. Nach Verflieſfung gedachter
drey Monaten nun / ſoll in deß Beſchaͤdigten Theits Belieben ſtehen /
cb er mehr erwehnte Huͤlffe laͤnger behalten / oder ſeinen Bundagenoſſen
ín offentlichen Krieg mit einwickeln wolle. J
5. Wann nun nach gegenwaͤrtiger geſehloſſenen Alliantz einct
ver den Bundsgenoſſen angegriffen werden ſolte / alſo ba berfétée einen
ct .utlicben Krieg deßwegen declarirenmuͤſte / ſo ſoll der ander Bunds⸗
genoß hiemit auch verbunden ſeyn / mit dem Gegenpart ſeines Bunds⸗
genoſſenes auch einen strieg anzufangen / un? alle ſeine Kraͤfften unb
^. Qld / ſo wol zu Waſſer / ale Lande dazu anwenden / und ſich mit
ſeinem Bundsverwandten coniungiren / und den Feind dazu zwmgen
helffen /
Geſchichte. EUR.O P ÆUM. 423
. Beffai/ bap er einen repurirlichen / unbauffbiflige Conditionen ge⸗ Anno 1689.
, uguftus. '
grünocten Sricben mit bepben eingeben muͤſſe.
6, Im dal ſich nun Vorerwehntes zutragen felte / wollen
hoͤchſtgedachte Koͤnige uper mit einander communicirem/ ob fic fid)
coniurgirtp/obetr (in jeder à part mit den Seinigen agiren folie / auff
. qoae Art und Weiſe iren Feinden dadurch Abbruch geſchehen koͤnne /
damit der Friede deſto eher wiederumb erhalten werde.
7. Ob ſchon in den andern Artickeln dirſes Tractats gedacht
worden / daß cr ſich nicht weiter / ale innerhalb ber Graͤntzen erſtrecken
ſoll / ſo iſt dieſes doch folgender geſtalt limitirt und bedungen worden /
daß wann der Koͤnig in Engeland / oder der Koͤnig in Hiſpanien von ei⸗
nem in Europa gelegenen Potentaten / oder auch auſſerhalb Europa /
attaquiri und turbirt werden ſolte / ſo ſollen ſie geſamter Hand / nach
dem ſie ſich zuvor ein ander begruͤſſet und erſucht haben / Fleiß anwen⸗
den / daß bie Feindſeligkeit auff hoͤre / Schaden / Unkoſten / und Injurien
den befchdbigten Bundsverwandten erſetzet werde / ſolte aber die guͤtli⸗
che Handlung innerhalb vier Monaten nichts verfangen wollen / unb
der beſchaͤd igte Theil alſo gemuͤſſiget wuͤrde / die Waffen wider ſeinen
Feind in Europa zuergreiffen / ſo ſoll der unbeſchaͤdigte Bundsgenoß
dem andern die vor erwehnte Huͤlffe ſclhiicken / auch hernacher fich ſelb⸗
fn in ben Krieg wider ſeines Bundsgenoſſen Feind mit einmiſchen /
unb ſich deſſen theuihafftig machen / gleich als waͤre der Einfall in Euro⸗
- ga grfdeeben.
8. Nach bem mum beyde d bile ineinen Kriegalſo eingewickelt
werden ſolten / ſo foll keinereinen Stillſtand der Waffen mit dem Feind
autreffen Macht haben / ehe und bevor Sie einmuͤthig darein gewil⸗
get.
.4. Sollte ſichs auch zutragen / daß cin Friede / oder Stillſtand
lii Waffen vom Feinde angetragen wuͤrde / ſo ſoll keintm allein zuge⸗
laſſen ſeyn / ohne Communicirung mit dem andern ſolches anzunehmen /
ſondern es ſoll dem andern auch zuvor Part davon gegeben / und guͤltige
Paßporten verſchaffet erben / bait ein jeder [cine Miniftros zu den
Tractaten ſicher ſchicken koͤnne / auch foll vou Zeiten zu Zeiten einem
jgotn/voicin ben Tractaten fortgeruͤcket miro. / communicitt Miis
| a no
4
42424 DIARIUM Cnatinbilie
Anno 1656. Und wann man zum Ccbluf deß Fricdens / oder Stillſt andes ber Waſ⸗
Augultus . fen gelanget / ſol keiner Macht haben / ohne da der ander darinnen nicht
begriffen / und in (cine Serechtſame unb Freyheiten / wie er ſolche vor
bcn Krieg genoſſen / wieder eingeſetzet / aud) oer Prærogativen und
Freyheuen / ſo bey dem Fricden bedungen worden / (es waͤre daun cin au⸗
ders in ſpecie mitihm verglichen) gleich ſeinem Mitgenoſſen cheelhaff⸗
tig worden / denſelben anzunckinen / und zu ratiliciren.
—. 9, Damit aber wol zugeſehen werden / daß gegenwaͤrtiger Ey⸗
fer zu einer auffrichtigen Freundſchafft zwiſchen beyden hoͤchſtgedach⸗
ten &ónigan / deren Erben uno Unterthanen / keiner Veraͤnderung un⸗
kriborffat (con moge / ſo ift krafftig verſehen worden / daß fo tool dem
Koͤng in Engeland / ole bem Konigin Hiſpanien niit zugelaſſen fam
(oll cincbic fer Alliantz zuwider lauffende Verbaͤndnus / oder einen am
dern Tractat / es ſeye bann ber ander Theil aud mit darinn / wann er
will / begriffen / cinzugehen / damit ein jeder feine Reſolution deßwegen
jeder zeit entdecken koͤunc.
ii. Nach dem nun dieſer Defenfiv-Alliang Abſchem iſt / wird der
ínter Chriſtenheit wieder eingefuͤhrte Friede ungckraͤncket bleiben moͤ⸗
ge / als ſoll der tóm, Kayſer / wie auch alic Koͤruge / Fuͤrſten unb Staͤnd⸗
tc gebetten werden / auff ſolche Rationes und Conſilia bedacht zu ſeyn /
unb mit dieſen beyden Bundsgenoſſen j8 communiciren / unb anzu⸗
gehen / welche dieſen heilſamen Zweck deſto mehr befoͤrdern heiffen / vor⸗
nehmlich aber muß dahin getrachtet werden / daß der Nimmoͤgiſche
Friede / in welchem ber Chriſtenheit bic Ruhe wieder iff ertheilet wor⸗
den / in ſeinen Kraͤfften unb ſubſtantz verbleibe |
i, Die Friedens⸗Tractaten und Alliantz / fo Anno 1667. zwi⸗
ſchen dieſen beyden Koͤnigen geſchloſſen worden / und daun der darauff
erfolgte Annoio70. zu Madrit / wegen guter Verſtaͤndnus im America
zwiſchen dieſen beyden Koͤnigreichen / Vergleich / wie auch alle andere
Tractaten unb Vertrage / ſo zwiſchen ihuen vorgegangen / ſollen in abo
len ihren Articuin unb Clauſulen wol beobachtet werden / alfo daß ge⸗
dachte Koͤnige / und Dero Unterthanen / bic darin euthaltene Gerechtig⸗
keiten unb Freyheiten unverhindert genieſſen moͤgen.
13. Gegenwaͤrtige Alliantz foll biß ben 20/ z30. Auguſt. 1693. ge⸗
halten
tion,
beniedben geboren. Gegeben ín Unſerm G'aftel Windſor / ben
exin. EUROP;EUM. e
falten werden / vor Ablauffung ſribiger Zeit aber / wollen meht ermeldte Anno 168a,
Fonige wieder zuſammen kommen / und oon Verlaͤngerung derſelben / Auguftus.
wie es eines jeden Intereſſe lehren wird / handein; unb ſollen von dem |
Tagder Unterſchreibung an / biefe Tractaten innerhalb zweyen tov
iata tatiſcirt werden.
Anhang.
Es iſt auch in dieſem abſonderlichen Articul beſchloſſen worden /
Daß wann denen Herren Staaden gefállig ſeyn wuͤrde / die in dem zw·
ſchen dem Koͤnig in Spanien / und denen Herren Staaten inno 1675,
bx 3o. Aug. geſchloſſenen Tractaten / im 4. unb 7. Articul gedachte
Zahl Voͤlcker mit einer Schiffs⸗Flotte / unb Macht zur See zu ver
mehren / fo erbiethet fic) bar Koͤnig in Engeland / bum Koͤnig in Spa⸗
nica eben ſo viel Kriegs⸗Schiffe / uͤber der in dem 4. und 7. Articul dieſes
Tractats gedachten und veraccorditten Huiffe zuzuſchick
dm
Den 28. dieſes haben Ihr Konigl. Majeſt.beliebet / die Procla- · proclama-
mation, wegen Sitzung deß Parlaments / folgenden Innhalts publi- tion deß KS-
. ciupguloffat. — nigs tvt:n
Charles Rex. —— —
Achdem gegenwaͤrtiges Parlament durch unterſchied⸗
liche Prorogationes auffgeſchoben / auch juͤngſt annoch
big ben j1.O&tobr.prorogircfoorben : Als haben Ihre
Koͤnigl. Majeſt. nunmehro / hochwichter Conüiderationen bat:
ber / ſo inn⸗ als aufftrbalb Reichs / reſolvirt, daß gemeldtes Par⸗
lament fid) verſamblen unb ſitzen foll. 2 Weßwegen Ce. Ma⸗
jeſt. bann zu ſolchem Ende durch dieſe Dero Koͤnigl. Proclama-
"n erfláren / daß alle Geiſtliche uno Weltliche Lords
und Ritter / wie auch die auß den Staͤdten / und vom Lande
Wiſſenſchafft hievon haben / und erſcheinen moͤgen / weil mehr
gemeldtes Parlament alsdann zuſammen kommen / und ſi⸗
tzen foll; Begehren auch vie Gegenwart aller und jeder / foau .
23. Aug 1080. in dem js. abr Unſerer Jaghrung. |
Aſter Theil. | Vor |
— — . em
| 4€ — DIARIUM Cnavinbfe
Anno 1650, CDor ber Verſamblung wurde bie Wahl der Cheriffs / oder
Auguſtus. Schoͤffen vorgenommen / woruͤber der König gegen die Gemeine / und
Sp hinwiederumb tic Gemeine gegen den Koͤnig geweſen / in bem unter
— unb denſelben fo wot Cromwels⸗als Koͤnigs⸗Geſinnte / bey dieſer Wahlſich
be Gemeine befunden / jedoch hat die Cromwelliſche Parthey dermaſſen prævalirt,
über denche⸗ daß unter beſagten Cheriffs einer gewaͤhlet worden / welcher jederzeit ei⸗
riifs⸗Wahl. ner von den Auffruͤhrichten in ber Cromwelliſchen Parthey / abſonder⸗
lich wider den Koͤnig Jacobum Stuart geweſen / welchen dann Se.
. Sánigl Majeſt. gern excludirt geſehen / unb wuͤrde fich Oieſelbe ing
üórigen mit Dero Unterthanen / in Etwehlung eines andern Sabjc&ti
' gernconformirt haben maffen bati Se. Majeſt. bafür Diclte / daß
fich die Stadt Londen darinnen billich etwas behutſamer / und favora⸗
bler fuͤr ihren Koͤnig haͤtte bezeugen ſollen. Dieſe Sache begunte cim
fo uͤbel Anſehen ju bekommen / daß auch bem Lord⸗Major / unb denen
Aelterleuthen cine Schrifft orz fcn: icc wurde / mit Erſuchen / mit ſtar⸗
da Hand den gefaͤhrlichen Auffſtand deß Voſcks zu wehren / und den
erwehlten Cherif / weil er der Cromwelliſchen Faction zugethan / zu ver⸗
werffen / und vorbey zu gehen. Oeß andern Tags aber hernach iſt die⸗
(c Schrifft durch cine Gegenſchrifft widerleget / unir im Gegentheil
dargethan worden / daß zwar ber (u'j endirie Cheriff fich auff einem
gewiſſen Zoll gebrauchen laſſen / er haͤtre aber niemals den Eyd / afe an⸗
bac gethan / dem Cromwel abgeleget / ſondern ſech jrderzrit ſchrgetreu
in deß Koͤnigs Dienſien erwieſen. So waͤre ja aud) bic Amneftic bars
auff erfolget / worinnen Ihr. Koͤnigl. Majeſt. ſelbſt su vrrordnen belie⸗
bet / daß ine kuͤnfftige niemand / ob er ſchon der Cromwelliſchen Parthey
angehangen / in der Wabtzu eingen Ehren⸗Aemtern ſolte gihindert
werden / oder ihme ſoiches in einigen Bedienungſchaͤdlich ſyn ſolte.
Der Oni Obwoin auch der Koͤnig durch ein offentlirhhes Placat verbot⸗
Ixbeut bít ten / bag man keine Supplicationen / die Regicrung betreffend / ſtellen /
ecc pplica oder uͤbergeben ſolte / (o unterlirß man ſolches t och auf dem Lande micht /
und ob gleich die Land⸗ Richter keine Ordre hatten / dieſelbe anzunch⸗
men / ſo wurden ihnen doch viel dergleichen Buiſchrifften auffgedrun⸗
gen. Nicht weniger ward ben Koͤnig cine upplication pon ſechtzig
Edell. uthenuͤberreichet / worinnen fic deuſelben erſuchen /
Majeſt.
t
v
Cgqéde - EUROP.JEUM. | Co mE
Maj⸗gelieben wolte / eine Proclamation , fotvel gegendie Non Con- Anno x6».
Áormitten/ale.tiber bie Papiſten ergehen gu laſſen / umb alle Auffruhr ^ugufta.
dadurch zu daͤmpffen.
Hiernaͤchſt uͤberreichte deß Kayſerl. Ambaſſadeurs Secreta-
rius dem Koͤnig ein Memorial / morinnen er demſelben / als Media⸗
teurn und Guatanteurn deß Nimmogiſchen Friedens ju erkennen gab oimbogaprs
daß die Frantzoſen vic Oerther / Herrſchafften unb Landen verſchiede⸗ aͤbergiet bam
Wer Staͤnde deß Roͤm. Reichs unrechtmaͤſſiger Weiſe fid) bemaͤchti⸗ Koͤnig ein
get / da fic doch dieſelbe vondrey oder vierhundert Jahren hero in Ruhe Menorial.
beſeſſen / mit Erſuchen / darinnen / nach Gutbefinden / zu remediren.
Worauff Se. Konigl. Majeſt. geantwortet / daß Sie dieſe Klage fuͤr
rechtmãſſig erkennete / und ſo bald Ihr. Kayſerl. Majeſt. in die von Spa⸗
nien und Engeland proponirte Alliantz eingetretten / und die Racfica-
tion derſelben zu Madrit eingelanget ſeyn wuͤrde / alsddann Se. Maj.
Dero Parlament zuſammen kommen laſſen wolte / umb oc Europaͤt⸗
ef che Frieden zu aſſecuriren / unb allen Ungelegenheiten / ſo deßfals ei⸗
nen neuen Krieg verurſachen koͤnten / vorzukommen. |
da 21. langte Se. Durchl. der Chur⸗Printz von Pfaltz zu £otv
den an / und wurde zu Windſor am Koͤnigl. Hoff mit groſſer Ehrer⸗
bi.tung empfangen. ——
Von Tanger hatte man Nachricht / daß die Mohren den mit
den Engelaͤndern gemachten Stillſtand unverbruͤchlich hiclten; Sie
haͤtten zwar einige Feindſeligkeiten veruͤbet / aber nur auſſerhalb den
Graͤntzen / indem ſie anderthalb hundert Schafe / ſo auſſerhalb der
Graͤntzen geweydet / weggenommen. Als aun ber Alcayde deßhalben
erſucht worden / hat er zur Antwort gegeben / daß er / wann er in Perſon
dabey geweſen waͤre / davon haͤtte urtheilen koͤnnen / wie weit das Viehe
geweydet / und nicht den geringſten Vortheil daruͤber prætendiren
mollia; Weil es aber in ſeinem Abweſen geſchehen / und geſagt wuͤrde /
daß ce auſſerhalb der Graͤntzen vorgefallen / koͤnte er die Seinigen zum
Qu deracben nicht anhalten / weil hierinnen mchts wider oen Stillſtand
gehandelt worden. Dieſer / und anderer Ungelegenheit aber vorzukom⸗
men / hat er der Guarniſon mehr Gerechtigkeit erlaubet / und Commiſ⸗
ſarien / dꝛe Graͤntzen ueteris à jm cince Entſatzes
i nun
e
Anno 1629. nundahinzu ſenden / Bat ber Koͤnig von. Stund an (rinm geheimen
Anguftus. —— laſſen / und wol vier Stund damit zugebracht. Wor⸗
innen dann beſchloſſen worden / einen General mit volklommener Macht
Erbaͤrmlicher Sonſten berichtete ein von Jamaica kommender Schiffer / bafi
Zuſtand ei⸗ er unter Wegs ein in der See treibend Schif angetroffen / auf welchem
nes Schuffs. cc keinen Menſchen geſehen / weßwegen er ſeine Chaloupe dahin ge
ſand / deſſen Beſchaffenheit gu erkucdigen. Als ſie nun am bemeibtes:
Schiff kommen / haͤtte fic etliche Perſonen iti einem erbaͤrmichen Zu⸗
| flan» darauff gefunden / welche birichtet / daß ficbereite ſechs zehen Wo⸗
chen auß einem Haven im Norden in der See geweſen / indem der
Schiffer einige Perſonen nach Jamaica uͤberfuͤhren wollen. / unter⸗
wroegs aber / als beſagter Schiffer ohngefehr einen Monat tang ſich im
ber See auffgehalten / ſeye derſelbe / nebenſt den meiſten Bootsgeſellen /
franck worden / unb geſtorben. Weiln nundie andern drey / fodbrig:
geblieben wie auch die Paſſagiers wenig Wiſſenſchafft vom Compaß
gehoabt / haͤtten fiebae Schiff treiben laſſen muͤſſen / two ee Dic Wellen
hingeführet. — Stacboem fic aber inzwiſchen allen ihren Vorrath ver⸗
zehret / haͤtten ſie ſich hinunter in das Schiff begeben / deß Todis zu er⸗
warten / ale eben die obbemeld Chaloupe an Boort kommen. Nach
bemnun ſelbige wieder zuruͤck kommen / und bem Schiffer ſolchen Sus
ſtand uno Verlaufferzchlet / hat er ihnen alle Nochdurfft zugeſendet /
auch zween ſeiner Bootsgeſellen zu gegeben / ſelbige it oen naͤchſten ſi⸗
chhern Java zu bringen. |
Aaton / ein In Schottland wurde zu Edenburg deß im vorigen Monat er⸗
Kp P y wehnten rebelliſchen Hartons Urtheil vollzogen / welcher / afe ihme / sut:
nh teh. Folge deſſelben / die rechte Hand abgehauen worden / geſagt: Dieſes/
excquirt. O £e XO / muß ich umb deinentwillen leyden. Wornach ibn ſein
Hertz / ehe er geſtorben / auß dem £66 geſchnitten / ſelbiges auff bit Spi⸗
. tze eines Dolchen geſteckt / und deer 20000. Zuſchauern gezeiget wordẽ.
Chur⸗ Print Holland erfreuete ſich uͤber der afsctlidyen Ankunfft Ihr. Dit.
von Pfaltz deß Chur⸗Printzzen zu Pfaltz / in dem derſelbe mit ſeiner Gemahlin den
komet in barre dieſes / im Haagmit einer Sui: con ohngefehr viertzig Perſonen iut.
Wag / und Haag angelangt / und ſich daſelbſt etuche Tage / jedoch nur incognito,
. EP . obn "
- . is
Geſchichte. EURGPAUM, 4ío
ohne Liberey auffgehalten unb nachdem Sie alles / was allda zu ſehen Anno 168o-
geweſt / befichtiget / iſt dieſelbe Freytags ben zo, von dannen nad Am⸗ Auguſtus:
ſterdam und dann den 23. nach oem Texel verreyſet / eon dannen nacher 9f n nad
Engeland mit einem Koͤnigl. Kriego⸗Schiff aͤberzugehen / Dero Ge⸗ —
mahlin abcr ju Lande von tar nach Hamburg / unb ferner nacher
Guckſtadt verreyſet. | ZEE
übrigen haben bie Herren Citaaten auff die Memorialien / &apfert. unt
ſo der Kapſerl. Reſtdent / unb Cbimpfdiei(ce Envoyé , wegen der Sym Pfaͤl⸗
Zrantzoſeſ. Proceduren in Sr. Churfuͤrſtl. Dt, Landen uͤbergeben ſolche eife X:
en iren Ambafſadeur Sternberg nach Pariß ac(anb] mit Ordre / daß moriatan ij»
ertbafcibll mit den Ehurfuͤrſtl. Miniftris conferiren / und übertegen (ot. '€ an
fe / auff was Werfe unb Wege ſolcher widerrechtlichen Verfolgung ^ m pas
und Execution abgebofffen erben moͤchte / dabenebenſt auch nachdruͤck⸗ |
lich / und mit ernſtem Skif zu ſollicitiren / daß Se. Durchl. die Fatis fa-
ction, ſo Sie verlanget / con bem Aller⸗Ehriſti. Koͤnig erlange.
Naͤchſt dieſem haben bic Herren Hertzogen von Braunſchweig⸗
Luneburg / zu Zell und Wolffenbuͤttel Ihr. Hoch⸗Mogend. zuverneh⸗
qn geben laſſen / daß Amo 1675. die Provintz Holland o2500. Gulden
Anritts⸗Geider / wegen der Trouppen deß Herren Biſchoffs von Ob⸗
nabrũck / hergeſchoſſen / mitdonclitionn, daß die obgedachte Anritts⸗
Gibt / bey Ermanglung ber Zahlung ber andern relpective Provm⸗
gat Cuota an denen Subſidien Ih. Fürſti. Durchl zu Zell und Wolf⸗
ſenbuͤttel ſucceſſive genieſſen / ſolten abgrsogen werden / welches auch
geſchehen / ſo daß Sie / Herren Hertzogen vie obgedachten Anritts⸗Geil⸗
der vorgeſchoſſen und erleget haben. Weil dann nun alle andere Pro⸗
vintzen / außggenommen Holland / ihre Q uota an gedachtem Geld noch
reſtirten / ſohaben hochgedachte Hertzogen Ihfre Hoch Mog inſtaͤn⸗
dig erſuchet / durch ein / oder das andere außgefundene gute Muittet / fo
wit fic ſelbſt am beſten befaͤndẽ / bic andern Provintzen dahin zu vermoͤ
gen / daß derſelben Contingent mehrgedachter Anritts⸗Gelder / ohne fete
nern Verzug / ihrem General⸗ Einnehmer moͤchte eingelieffert /
und alsdann an Ihr. Hochfuͤrſti. Durchl. Durchl. bezahlt werden;
und haͤtten Cic bae gute Vertrauen ba Ihr. Hoch⸗Moͤg. (inr Be⸗
trachtung bra rechtmaͤſſigen Anforderung / fo cine ſolche ſchleunige
D85 i Cea
| 4jo DIARIUM Hollndiſche
Anno 1680. Bezahlung erheiſchet) ihr Beſtes dißfals anwenden wuͤrden / mein all⸗
Anguſtus. hereits beftocgen fo picl Maͤhe und Unkoſten vergebens (penbirt unb
auffgewendet worden. Dafür wolte ſich Ihre Hochfuͤrſti. Durchl.
Durchl. hinwicderum erbotten haben / tiefen Staat mit angenchme
Willfaͤhrigkeit beſtaͤndig zugethan su ſeyn / und zu verbleiben.
Duel zweyer Zu Maſtricht haben zween Capitaine / ſo mit einander in Streit
T. pita:ne ju gerathen / vor der Stadt Kugeln gewechſelt / ba bann der eine amit einer
Meaſtricht. Piſtoldurch den Kopff geſchoſſen worden / daß er von Stund antodt
| — ' vom Pferde herab gefallen. ! "E
Zween Ge⸗ Hingegen giengen im Haag zween Gefangene auß der Gefan⸗
fangene ge⸗ gen⸗Porte durch. Der eine war an Oſt. Indiſcher Buchhalter / und
hen im Haag Caſſirer oon Sceland / Nahmens Schloͤner / an deme die Oſt⸗Indiſche
durch. Compagnie von Sceland viel zu kurtz kam ber anderc aber ein Pach⸗
ter / oder Zoͤllner auß Braband / und ward dafuͤr gehalten / daß dieſe Ge⸗
fangene den Zipern ober Gifangenmeiſter / mit einer groſſen Summa
Gelds beſtochen / 'unb daß er die Thuͤrn der Gefangen⸗Pforten habe
offen ſtehen laſſen / weil er zugleich mit ihnen bas Reißaus genom⸗
men.
emeret az, Nachmittag umb 4. Uhr / hatte man zu Amſterdam cin
ſchlaͤgt zu am traurig.e Spetackel ju (cem gehabt / in dem das Wetter in cine Gal⸗
ſterdam in liot / ſo auff bem Strom vor ber Stadt lag / geſchlagen / umb ein Stůck
eine Galliot. auß ihrem Maſt geſpalten / alſo daß von ſieben Darauf beſtndlichen Per⸗
ſonen / ihrer vier getroffen worden / worunter einer / ſo ein Bootsknecht /
todt geſchlagen / und der Steurmaun an einem Bein beſchaͤdiget more
den / die zween andere aber / haben Loͤcher in die Koͤpffe bekommen / wel⸗
ches ihnen doch am Leben nichts geſchadet. An demjenigen / ſo todt at
buben / ward befunden / daß ſein Ermel etwas auffgeriſſen geweſen / und
er am Armeinenblauen Flecken gehabt / ſonſten aber war weucr nuchts
Hollaͤndt verſchret an ihme zuſchen. |
fte Schiſf Als auch cin Hollaͤndiſches Schiff / die Juſtit a genannt / ſo vor
wird cr T einem Srangófifcben Gaper in der Weſt⸗ Indiſchen See gefluͤchtet /
fósem Gupt- unb daſeclbſt ſich in bie €5epe de Sapantas. an der Carpbi
ſchen Kuͤſten lalvirt. daſelbſt aber einem Capitain von der Barlovent⸗
tain wegge
demme ffe Cquabo / Nahmens Joan de los Royos begegnet / Dat ſich der⸗
| ſelbe
[4
Geſchichte. EUROPÆUVM. | 45
felbe deſſen unb ber £abung bemachtiget. Ob nun wol ber Spaniſche Anno 1680.
Gouverneur / denen Intereſſenten Recht verſchaffet / und den Capitain uß
noͤthiget / alles wicder zu geben / unb über bae noch einig Kriegsvoick / zu
| mera: Sicherheit / auff das Schiff geleget / bar doch beſagter api:
tain auß Unwillen / daß ihme der Raub alſo genommen worden / das
Schiff jum zweytenmal angegriffen / erobert. / unb bie Spaniſchen
Soldaten uͤbeltiacturr, all die Ladung auf bem Schiff genommen / umb
daſſelbige ledig dem Steurmann (weil der Schiffer in ber Actionge⸗
blieben) wieder gegeben. Daruͤber haben die Herren Staaten an ihren
Ambaſſadeur zu Madrit geſchrieben / deßhalben Satisfaction zu ſuchen /
und Srine Catholiſche Majeſt. zu bitten / zu verſchaffen / daß ine fünf»
* von Dero Schiff⸗Capitamen dergleichen niche mehr geſchehen
Jt . )
&auio/29. dieſes / Morgens zwiſchen s. unb 6. Uhr gieng der Duc de Vil-
Hertzog von Villa Hermoſa in einer mit ſechs Pferden beſpannten Ia Hermofa.
Caroſſe / unb zwar in Begleitung vieler Groſſen vom Hofe / einiger gehet nach
Hand⸗Pferde / als auch unterſchiedlicher mu Bagage beladener Maul⸗ Oent.
Eſel / von Bruͤſſel nacher Gent / woſelbſt er die Militz in einem vielbeſ⸗
fcr Stand / als man vermeynt / gefunden. Seine Go llentz ward un⸗
tcr £ofbreimmg deß Geſchuͤtzes unb ſonſten trefflich empfangen unb
eingeholet auch ſerner in den Pallaſt / welcher fuͤn Dieſelbe sug: ruſtet
worden / begleitet / undzu Mitag ſehr féfllich caen. — Nach gehal⸗
tener Mahlzeit begab ſich Se Gre. auff das Rathhauß in die olco,
ſainbinng deß Magiſtrats / deß andern Tags aber gieng Diefelbenacf)
Dendermonde / Bruͤck / Oſtende und Neuport / von dannen Sie den
25. wieder zuruͤck kommen / und die Regimenter / foealbaim Guarniſon
kagen / gemuſtert. Denr⸗. Morgens frübe umb 4. Uhr / langte Die lab kommt
(cbe; nach dem Sie / wegen der groſſen Hitze /fobep Tage geſpuͤhret wieder nach
murde / bey Nacht gereyſet / zu Bruͤſſel wiederum an / und brachte / zu Bruſſel.
VBezahlung Dero Schulden / vor ihrer Abreyß / eine anſehnuche Sum⸗
tta Gelds mit. o | |
Daſelbſt Batte bic Gemeinde bic General⸗Staͤnde vom Lande Oxfaficider
genoͤthiget / die ncue Aufflagen deß geforberten / umb crpreften gcbenben Tumut zu
Pfennings wie der abzuſchaffen / umo hatder Ertz⸗ Biſchoff nni ruſſel.
«n
| 432 DIARIUM Hollandiſche Geſchichte.
Anno 1680. cheln / Hertzog ven Arenberg / Printßz de Vaudemont / und mehr andere
Auguſtus. Vornehme / ben Actum mit unterzeichnen / unb guarantiten muſſen /
mit dem Verſprechen / daß in dreymal 24. Stunden die bereits erhobene
Gelder reſtituirn werden ſolten / und haben inzwiſchen / zu Verhuͤtung
deß disordre deß tollen unfinimigen Poͤbels die Buͤrger⸗Compagnien
im Gewehr ſtehen muͤſſen. Kurtz hernach hat ſich die Gemeinde wie⸗
bcr verſamblet unb ſtarck darauf gedrungen / daß Dit vor vierzehen yaf
ren von den Pforten hinweg genommene Kupffer⸗Blatten / worauff
viel buͤrgerliche Privilegien außgeſtochen geweſen / wieder herbey ge⸗
ſchafft / und auffgeſchlagen werben ſolten / dann mo ſolches nicht geſchaͤ⸗
he / wolten ſelbige tie Impoſten auff bae Bier nicht mehr erlegen; De⸗
rowegen man mit ihnen ſo weit tractiren muͤſſen / daß an ſtatt derer vor
ſo viel Jahren hinweg genommenen Kupffer⸗Blatten / eine neue mit
ſelbigen Privilegien außgearbeitet / unb innerhalb i4. Tagen affigirt
weirden ſolte · Woruber bic Publication dieſes Vergleichs am Stadt⸗
hauß ſo bald angeſchlagen / und jedermaͤnniglich zu leſen vorgeſtellet
worden.
Luͤtticher wol⸗ Ingleichen hat die Gemeinde zu Luͤttich die Aufflag deß ſechtzig⸗
(en die Auff/ ſten Pfennings nicht allein durch offentuchen Trommelſchlag abgeſetzt /
lag deß 60. ſondern auch darbey außruffen laſſen / daß die Collectores, und Ein⸗
Pfennings ſambler / fals ſie nicht darvon abſtehen wuͤrden / uͤbel ſolten empfangen
mht geſlat⸗ werben, Nicht weniger that der Magiſtrat / nebenſt ben zwey unb drcyf⸗
ten ſig Ambachtern / allen kleinen Staͤdten zuwiſſen / daß ſie die Erhebung
deß fechtzigſten Pfennings durchaus nicht zulaſſen ſolten / mit Verſpre⸗
chen / hnen genugſamen Succurs unb Huͤlffe zu zuſenden.
Geefinnen der Im ouͤbrigen haben die Frantzoſen mehr afe zweyhundert zwiſchen
Frantzoſen Der Sambre unb Maas liegenden Staͤdten unb. Doͤrffern anſagen
an eiliche laſſen / daß ſolche unter Agremont gehoͤrten; welches ſie auch an unter⸗
itte und ſchiedlichen Orten in ben Spaniſchen Niederlanden / nebenſt vict
—— Abtheyen acthan / woruͤber etliche Acbte mit ihren Gütbern (id) nach
unb SXaas. Namur gezogen / welche aber von dem Koͤnig in Franckreich den Be⸗
ſcheid erhalten / daß fie wieder zuruͤck kommen ſolten / oder er wolle ihre
Abtheyen mit andern Aebten verſchen / unb ihre Monche weg jagen laſ⸗
fen / zu weichem Ende Se. Majeſt. dreyhundert Maußquetnen in jede
(0 | bibey
Fram oͤſiſche Geſchichte. EUROPAZUM. ' 45
Abchey geleget / die allda nach irem Belieben lebten. — Ingleichen Anno róo,
lieſſen bie Frantzoſen denen zwey kleinen Staͤdten Werran / unb Chiny Muguſtus.
in dem Lutzenburger⸗Land andeuten / daß fic ben Koͤnig für ihren Her⸗
ten erkennen ſolten / unter bem Vorwand / daß ſie unter Stenay gehoͤr⸗
ten; widrigen Fals / und in Verweigerung deſſen / woltenſie ſich mit
aller Reutereyſo fic bey der Hand haͤtten / auff bas umbliegende Land
verlegen.
Nach dem der Koͤnig in Franckreich aller Orthen / inſonderheit inia (
aber | vic in bem vorigen Monat erwehnet / zu Valenzien / ouff ae rand 6
praͤchtigſte unb mit groſſen Freuden· Bezeugungen empfangen tore ſehee ſeine
den / ſetzte derſelbe (cine Reyſe fort / und kame den 16. dieſes nach Stenay Reyß fort;
allwo er bae Tilledetiſche Regiment / toic auch dreyzehen Regimenter
Dragoner / welche unterm Commando bef Herren Feld⸗Marſchalls /
Marquis de Bouſilers, dicht unter dieſer Stadt ſtanden / beſahe und
muſiterte. Se. Majeſt. exercirte ſelbige erſtlich zu Pferde / hernach
zu Fuß. Den 22. gieng Se. Maj. nach Mommedy. Den 23. geſchahe
eine naͤhere Muſterung / und ſtellete fic der Herr Dauphin vor fem
Regiment Oragoner | welches ben ankommenden Koͤnig (cbr wol lalu⸗
tirte. Den 24. gieng ber Hoff nach Biſantz / unb ſchlieff su Waes.
Den 25. kame der Hof von Waes nach Chaſteau⸗Porcien / den 20.nach
Lieſſe / da bam Se. Majeſt. fo fort nach Soiſſons gienge / kameden 27.
nach Villers / Cortres / den 28. nach Dampicurten / und den 29, nach Und
Verſailles Da dann alle anweſende Abgeſandte / und frembde Mini- teiebet nad
ſtri hinaus gcfabren / Se. Majeſt. wegen Dero gluͤcklichen Wieder⸗ esequte.
funfft zu comp'imentiren / welches nachgehends bie Souveraine
Hoßfe gleichfals geihan.
Ingleichen langte auch ber Kapſerl. Abgeſandte / Hr. Graff voi Giraff von
Wanofeſd den 24. dito zu Pariß an / deme deß andern Tags bic Hertzo⸗ Mannsfeld
ain von Montmouth / neben ihren Toͤchtern / und andern Damen auß langt ju pa —
Engeland gefolget: Und weil nunmehr Nachricht cingclauffen / daß riß an.
Chur⸗Pfaltz mit Todt abgangen / bat bic Hertzogin von Orleans fich
daruͤber dermaſſen betruͤbet / daß ſie / nach vernommener traurigen Bott⸗
ſchafft / unterſchiedliche Unkraͤfften gehabt / bey welcher ber Koͤnig / bie
Königin / Monſr. l Dauphin, Madame la Dauphine , und der gantʒe
4fta Theu. Jii Hoff
"A
Y
ono 00 DIAKIUM Srantif Geſchichte.
Axno 1690, Hoff bic Condolentzz abgeleget / und darauff insgeſamt vie Trauer ans
eboguítu.
Der Koͤnig
ſchrꝛeibt an die
Staaten.
Die Cham-
bre- Arden-
te beginnet
wieder zu
procediren.
Biſchoff von
Gyxuy ſtirbt.
gezogen.
So bald der Koͤnig wieder nach Verſailles kommen / ließ eran
die Herren Gencral⸗Staaten ein Schreiben abgehen / worinnen Se.
Majeſt fich erklaͤret/ daß Selbige / in Conlideration ver Hn. Staaten /
wegen der Prolongation beff Termins / (o Se. Maſcſt. ver Cron
Spanien / auff ihr Anhalten / uͤber Abtrettung deß Hertzoglichen
Tituls von Burgund / biß auff denrt. Auguſti gegeben / beſagte Pro-
longation noch biß auff denꝛg. Septembr. eingewilliget; jedoch wit
bem Beding / daß dieſes der letzte Termin waͤre / weſchen Se. Koͤnigl.
Majeſt. wegen beſagten Tituls noch gegeben haben wolte. Derowe⸗
gen / dafern ſich der Koͤnig fn Spamen in ſolcher Scit nicht erklaren
wuͤrde / Ihr. Hoch Moͤg. in dieſe S ache fid) nicht weiter miſchen wol⸗
ten / dieweiln Se. Majeſt. ſich ſonſten wuͤrde genoͤthiget ſinden / ihr Be⸗
gehren abzuſchlagen; jedoch moͤchten fic ſich in gemeldter Zeit als Mes
diateurs gebrauchen laſſen / bdamit ce mit beſagtem Tuul eine End⸗
ſchafft haben moͤchte. | |
dieſem Monat bcgunte man nummer wiederum 3u proces
diren / und unterſchiedlicher in der Baſtille fitzender Gefangenen Ubel⸗
thaten zu unterfuchen; Seldige heſtunden in neun Geiſtlichen / zweyen
Prieſtern / unb zwo Frauen / welche alle in der verſtuchten Suͤnde bcr
Vergifftung / die la Voiintecitübertroffen. Es wurden auch etliche
Wurch erer flůchtig / einige aber derſclben veſt geſetzet / worunter ein ge⸗
wiſſer Doctor, an deſſen Proceß ſtarck gearbeitet wurde. Ingleichen
ward / auff Remonſtration deß General⸗Advocatens Talon / im Par⸗
lament verordnet / daß alle Herren und Edelleuthe dieſes Koͤnigreichs
keine Gerichts⸗Bedicnten haben foften / ae bie ber Cacholiſchen Reui⸗
gion zugethan / worzu man chnen nur drey Wochen Zeit gegeben / in
Verweigerung deſſen / (often buc General⸗Lieutenante der Provintzen
andere an ihre Stelle einſetzen.
Der Biſchoff von Evrein / deſſen Kutſche umbgeſchlagen / unb
er am Haupt verwundet worden / ſtarb im achtzigſten Jahr ſeines Al⸗
ters / wodurch fcin Succetlor, der Abt von Grignan / cine Penſion von
acht tauſend Pfund gewonnen. Co trug fich aber mit deſſen Leichnam
ane
Spanuiſche Geſchichte. EUROPÆUM. AN
eine ſettzame Sache ju / in bar cine Mißhelligkeit zwiſchen faipem Amo 152.
Capitul / und cíner Abthey von Moͤnchen entſtanden / toarbiefen (cincg Augus A
Leichnam haben (oue / weßwegen man denſclben baotnirt / damit er
Deſto laͤnger unverweſen bleiben koͤnte; Es hat ſich aber mitlerwril beg⸗⸗
ben/bof bic Hunde an Den Ort / wo ſelbiger lag / kommen / und deſſen
Hertz / ſamt bem gantzen Eingeweide auffgefreſſen haben. |
Ingleichen gienge aucb bar Biſchoff von Pamiers mit Todt Omicand so
ab tejfen Todt baba kommen ſeyn ſolle / daß er allzu ſehruͤber aie itt Biſchoff von
[tion Hauß entſtandene Feuersbrunſt erſchrocken / daruͤber er ein 5c 3amterg.
tenſtechen bekommen. Selbiger hat einen ſehr guten Nahmen / unb |
Ruhmeines Deiligen Lebens hinterlaſſen / und ſein Teſtament mit dieſen 2
wenig Worten gemacht; Ich übergcec GOtt mane Seele / meinen
Leib der Erden / unddas wenige Guth / ſo vorhanden iſt / den Armen.
Der Zulauff / und Eifer deß Volcks / ſeinen Leichnamb zu ſehen / war fo
groß / daß man denſelben in einem Saal verſchlieſſen unb «ine Wacht
darbey verordnen muͤſſen / ſintemaln ciu jeder cia Stuck oon ſcinen
Kleidern abſchneiden wollen / ſelbiges als ein koͤſtliches Heiligchumb zu
verwahren. Man hat ihn / ſeinem Begehrennach / bep dem Eiugang
der Kirchen begraben / damit er von jederman mit Fuͤſſen getretten wer⸗
den moͤchte / und iſt ſein Tod von allen armen Prieſtern umb Geiſtlichen
bitterlich beweinet worden. |
In Spanien hielte der Kayſerl. Ambaſſadeur / Herr Marquis de Marquis. de
Grana,in tcr $énigl. Haupt · und Reſidentz⸗ Stadt Madnt / mit einer Grana haͤlt
Suite von hundert Mann zu Pferde / und 25. Kutſchen ſeinen offentli⸗ erit
chen Einzug / mit welchem Gefolg cr fich fo bald nad bem Koͤnigl. nen Seine
Pallaſt bcacben / und wol empfangen trorben. Der Herr Abgeſandte $
tvar auff Spaniſch acfleibet / unb trug bae guldene Vellus an ſeincr
Cru.
Hingegen verreyſete der Prinz eon Parma / welcher gum Gene⸗ osrins gag
ral⸗GBouvirneur uͤber bie Spaniſche Niederlande eerorbnct worden / Parmarey⸗
von Madrit nach Corugna / umb alda zu Schiff / unb nach denen Nie⸗ fet nad) ben
derlanden zu gehen / welcher zweyhundert taujenb Stuͤck von Aehten Niderlanden
mitgenommen / die Militz damit zu bezahlen / deme der Koͤnig cin as ab.
tent durch eine Extraordinar⸗- ANT d nachgeſchickt / auch e
mE Jii d rey⸗
2t 46 —— |. — DIAKRIUM J Spaniſche:
* 168. [rore Gewalt gegeben / dergleichennochkeiner von frin or
—— en
age deß Seine Majeß. atte ſich gegen die Koͤnigin / Dero 8 |
Pal aͤber gum hoͤchſten beklaget / bag man auff citic fo ungeſtuͤmme qUuk-. zu
Franckreich· Pariß mit ihm verfuͤhre / in dem man nehmlich begehrte / daß Dero
Schiffe und Galeeren fuͤr den Frantzoͤſiſchen ſtreichen ſolten / Ihn zu
Abtrettung deß Burgundiſchen Tituls zwingen wolle / und endlich / daß
muan in den diederlanden mit (einen Plaͤtzen / unter dem Vorwand / paf:
dieſelbe unter die eroberte Frantzoͤſiſche Staͤdte gehoͤrten | dergeſtalt
umbgienge.
Herr von Den is.dieſes / frübe Morgens langte ber Herr von Heems⸗
Heemsktir⸗ kirchen / Extraordinar⸗ Ambaſſadeur ber Herren General⸗Staaten /
chen lommt nach pem er Mitwochs / den is dieſes vorhero ju Alconvendas ungefehr
nach Madeit. zwo ſtarcke Meilen von Madrit / ankommen / unb ſeinen Hoff⸗
meiſter voraus geſchickt / damit er frey und unangefochten / beydes
von der Dogane / als der Sanitaͤt / (welche bey gegenwaͤrtiger graſſi⸗
render Contagion bic Paͤſſe ſehr genau exxaminirten /) durchkommen
moͤchte / nach außgeſtandener groſſen Ungelegenheit an Menſchen urb
Viehe / wegen der unleidlichen groſſen Hitze / unter Begleitung deß
Herren von Schonenburg /deß Hn. Bagol / und etlicher anderer von
bcr Hollaͤndiſchen Nation / ſo ihm entgegen gefahren / zu Madrit an.
Und als Cc. Excellentz vernommen / daß der Printz von Parma / als
verordneter General⸗Gouverneur der Spaniſchen Niederlande reyß⸗
fertig ſtunde / hat Sie demſelben noch ſelbigen Tag bie CDifite/unb ſich |
mit ime nac) vorher gegangcner Gluͤckwuͤnſchung / wegen gedachten
hohen Ampts / der Laͤnge nach über gegenwaͤrtigen Zuſtand der pant
ſchen Niederlanden / unterredet. Wornach gedachter Printz / welcher |
incgen bicfer Viſite uͤber die maſſen wol vergnuͤget war / Se. Excell au( —
das hoͤfflichſt⸗ und freundlichſte wieder außgefuͤhret / umb mit allen ſei⸗
nen Edelleuthen / biß an bic Stiegen degleitet.
Theurung in In Portugal nahme die Theurung / wegen der ͤbermuͤſſigen
Vortugal. groſſen Hitze / taͤglich zu / weßwegen ber Rath zu Liſſabon bie Nieder⸗
laͤndiſche Kauffleuthe beruffen laffen ; und bep denenſelben angehalten /
daß fic Getrayde von andern morta ber verfchaffen wolten / ui "dH
! ge
Geſchichte. | EUKOP EUM. "m
37
begehrt / bap fie ſolches Zollfrey einbringen moͤchten / fo ihnen aber abge; Anno 1686.
agr worden. Indeſſen wurden alle frembde AA / B rapo Auguftus.
einzuholen / befrachtet.
Daſeibſt arrivirten drey Schiffe auf der Baye von Tados les Don Pedro
Sanctio, und mit ihnen ein Oſt⸗ Indiſches Schiff / welches im verwi d Almeyda
chenen Jahr außgeladen worden / und alda liegen blieben / nebenſt einer vird von den
Patache / ſo von Gra kommen. Dieſes Letztere berichtete / daß der Vice
Re Don Pedro d'Almeyda,ale et mit fünff Kriegs⸗Schiffen zu Ba⸗
fa auff der Kuͤſten von Soffula ankommen / und alda mit dem meiſten
Volck unb Soldaten an das Land geſetzet / in kurtzer Zeit die vornehm⸗
ſten Veſtungen eingenommen. Als er aber folgends weiter ins Land
hineim haͤtte gehen wollen / ſeyen die Araber mit. einer anſehnlichen
Armee ihme auf den Hals kommen / und haͤtten ihn in einer (o vortheilt⸗
ge Gegend ſo tapffer angegriffen / daß er im Die Flucht geſchlagen / umb:
genoͤthiget worden / mit Hinterlaſſung aller Beuthe / und vier biß in
faͤnffhundert Mann / welche die Araber insgeſamt niedergehauen / in:
groſſer Unordnung ſich wieder nach ſeinen € chiffen zu begeben; Wor⸗
auff er die Ancker auffgezogen / und nach Mezambique geſegelt. Als
er nun alda angelangt / ſeye er auß Bekuͤmmernůus / daß fein Anſchlag ſo
uͤbel gelungen / und wegen deß Verluſts ſo vielen Volcks / geſtorben.
Zu Rom fyicite endlich bey Printz Radzivil ſeinen offentlichen
Einzug / und zwar ziemblich / im Begleitung mehr ate funftzig Caroſſen/
ſo alle mit ſechs Pferden beſpannet geweſen. Er ſelbſt ſaß in der Ca⸗
roſſe des Cardinals Cibo / zur lincken Hand deß Cardinals Vidoni / afe:
Protecteurs von Polen / unb hatte noch einig andere Polniſch geſinnete
Praͤlaten bey ſich. Seine Trompeter giengen vorher / darauf fetacte
bie Guarde su Pferde / in die ſechtzig Mann ſtarck / nicht ohne jedermaͤn⸗
mglichs groſſe Verwunderung / weil die gemeldte Guarde in ſchoͤner
Ordnung marſchirte / unb einige von denſelben cine Art von kleinen
Partiſanen / oder halben Piquen auff dem Schenckel fuͤhrten / wie fol:
theo allein bcp ben touverainen. Haͤuptern fonft gebraͤuchlich. Der
Frantzoͤſiſche Geſandte hatte 5u dieſer Handlung (tine Garoffe nicht
geſand / weil er Ordre bekommen / mit gemeldtem Printzen nichts zu
thun zu haben / ſolang er nicht mit —5 Excellentz nicot woite
ij dij, ver⸗
Arabern ge⸗
lagen.
L
4j? DIARIUM Orrtánift
Ano 1689- vergnuͤgen laſſen / gleich wie er auch chat / ungeachtet chrer viel waren
Auguſtus. weicheihm dieſen Titul / jedoch mit geringen ſeiner Vergnuͤgung gege⸗
tn haben. Umb welcher Urſach willen auch die Spaniſche und Por⸗
tugieſiſche Ambaſſadeurs ibm nicht die incognito Viſite, wie ſonſt un⸗
tcr SónigCMiniftris gebraͤuchlich / gggehen. Hochgemeldter (ring
hat Kronen von Vornſtein / und andere Galanterle / wie auch Fuͤſſe von
groſſen Thirren / und anberu Earüdten ſcines Landes / ben G arbindlay
foin in der dritten Perſon angeredet / verehrt. Inzwiſchen fatte bet
Pabſt ſeine Vergnugung über deſſen Ankunfft etlicher maſſen / die
funfftzig tauſend Cronen / ſo jum Succurs für polen ſchon vor langer
Zeit deſtinirt geweſen / nach Dantzig remittirt, deß Vorhabens noch
andere anſehnliche Geld⸗Summen mehr dahin zu ſenden / wofern die
Ruptur mit ban Tuͤrcken erfolgen ſolte. Neben erſtgemeldtem &ut;
ſchen⸗Einzug / hat mehr erwehnter Printz noch einen andern zu Pferd
gethan / und zu dem Ende ſich nach der Viga di Papa Ginleo, ſamt allen
denen / (o ihn in groſſer Anzahl begleitet / begeben. Er wurde on bet
Pforte del Populo , im Nahmen deß Pabſts von ſeinen Groß⸗Hoff⸗
meiſter dem Monfignore Caraffa empfangen / und von denen Compa⸗
gnien der Leib⸗Guarde bealeitet / undnahme ſeinen Weg bey Monte-
Cavallo vorbey / allwo der Pabſt in einem Fenſter dem Anzug zuſchaue⸗
te. Drey Tage hernach hielte er wiederumb eine anſehnliche Calvalca⸗
da / wobey fich ber Roͤmiſche Adel befande / in deſſen Begleiten cr ſelbi⸗
gen Morgen dem Pabſt ſeines Koͤnigs Gehorſam geleiſtet. Se. Heil.
hatte ju bem Ende das Conſiſtorium verſamblet / unb ibn an dem dup
ſerſten Saal durch ſechs Praͤlaten empfangen laſſen / die ihn zum Fuß⸗
kuͤſſen fuͤhreten / zu welchem auch alle die Seinige gelaſſen wurden. Deß
Nachmittags tractirte ihn ber Pabſt | unb ſpeiſſeten (ic beyde ín einem
Zimmer / aber an zweyen unterſchiedlichen Tafein / davon deß Printzens
ſeine von der andern ziemlich entfernet / und niedriger war. Deßgleichen
wurde feine gantze Suite bep Hofe tractirt / deß Abends aber ließ ibn beg
Cardinal Cibo nach Hauß fuͤhren. em Pabſt verchtte er cinen al⸗
tcn Zierath von lauter Ambre / auff dreyzehen tauſend Ducaten werth /
ſo ihme (cbr angenehm geweſen / die Cardinäle Cibo / Vidoni / Barba⸗
Geſchichte. — EUuUROPÆUVUM. 439
riri umb Pio aber goftirte cr (efr koͤſtlich / und regolirte ſie bey Engins Anno 1689.
bung cimger Kunſtfeuer mit einer herriichen Coũation. Auguítus.
] eynbeffen befuchte er alle princeffinnen ber Stadt / eon benen er ging Pam⸗
ín ber dritten Perſon angerebet worden. Als er ber Princeſſin Pamphi⸗ philiotractirt
lia die Viſite gegeben / bat ihme der Printz / ir Gemaht / eine koͤſtlche den spring
Collation vorſtellen laſſen / auch mit allerhand anſehnlichen Galanterien ——
beſchencket. Hernach ward er auff deß Printzen Pamphilio Luſthauß Pouf. ſt⸗
in einen groſſen Saal gefuͤhret / alda eine koͤſtliche Collation subereitet "7
war. Von dannen fuhren ſie / nebenſt den Princeſſinnen von Venabro,
di Gabrieli, und dem Cardinal Maldachini auff bic Jagd / woſelbſt bie
Polacken unterſchiedliche Thiere mit Pfeilen auff einem Huͤgel er⸗
ſchoſſen. Auff dieſem Huͤgel war ein elt auff Tuͤrckiſche Art aufge⸗
richtet / alda die Jaͤger ſich erquickten. Etwas weiter davon ſtunde ei⸗
nt groſſe Tafckmit Blumen beſtreuet / und mit Schuͤſſeln beſetzt / und
in der Mitte derſelben eine Paſtete / die ſo groß war / daß darinnen zwey
gantze gebratene Kaͤlber lagen / und ſtunden darauff etliche Faͤhnlein mit:
deß Abgeſandten Wappen: Auch waren alda etliche Weinfaͤſſer / die
man doch nicht ſahe / als nur allein die Roͤhren davon / durch welche der
Wein in groſſe Becher heraus lieffe. Nach gethaner Jagd / kehrte man
in eben ſelbiger Ordnung wieder nach dem Luſthauß / in deſſen Saal
auff einer Tafel eine ſehr groſſe Anzahl Schuͤſſeln mit Gonfecturem
ſtunde: Dieſelbige wurden dem Ambaſſadeur / und dem Frauenzim⸗
mer præſentirt, die aber wenig davon nahmen. In der Mitte ſtunde
eine groſſe ſilberne Pyramide / darauf eine Taube ſaß / unb daran etliche
Schalen mit candirten Sachen an unterſchiedlichen Schnuͤren hien⸗
aem. Und weil die Damen etwas bloͤde / und eingezogen waren / (o
wurden alle Schuͤſſeln und Schalen mit Confect / und candirten Sa⸗
chen uͤber ein ander außgeſchůttet / unb alsdann jederman hinein gelaſ⸗
ſen / alſo daß alda ein trefflich Gegrabel und Zugreiffen vorgienge / zu
groſſer Vergnůgung deß Don Livio, unb Don Beneditto, welche /
ſolches deſto beſſer zu ſehen etwas naͤher hinzu traten / geriethen aber int:
Gefahr / daſelbſt ſie bald von dem grablenden Gedraͤnge unter die Fuͤſſe
wären getretten worden / und war bic Confufion ſo groß / daß etliche De⸗
gen daruͤber ge zuckt worden / moruͤber die Dames (cbr erſchrocken. So⸗
"T DIARIUM Jeallanſſch.
Apno i680. waren die andern Diener deß Polniſchen Ambaffadeurs gleichfals (cfi
A uguftus.,
Cardinal
Nini ſtirbt.
ubel zufrieden / weil die Tafeln / ſo fuͤr ſie zugerichtet waren / auch mit
gepluͤndert worden / und bekame / bey ſolcher Unordnung / der Cammer⸗
Ddiener deß Marquis Caſtragenti, einen Streich mit bem Fußtritt von
einem groſſen Bide auff ſeinen Kopff / daß er in groſſer Gefahr ſeines
Lebens geſtanden. Als dieſe Confuſion vorbey / und es nunmehr (chon
Nacht war / begab fich bicfe Durchl. Geſellſchafft / mit dem gantzen
Frauenzimmer / nach einem gewiſſen Loſament / alda eine ſchoͤne Sar⸗
mada von denbeſten Muſicanten der Stadt Kom gehoͤret ward / weiche
umb2. Uhr deß Nachts ihr End genommen.
Den 24. dieſes wurde unvermuthlich Conliſtorium gehalten /
weil ſonſten in bicfem Monat keines pflegte gehalten zu werden / alſo daß
ein jeder die Ohren zu ſpitzen begunte / in Meynung / daß die ſo lang er⸗
wartete Promotion dermaleins geſchehen wuͤrde / und zwar umb ſo viel
mehr / weil zu den Cardinaͤlen geſagt worden / daß ſie ſich in kurtzem in
ihren Audientzen einfinden ſolten. Es blieb aber alles bey tem alten / [o
daß man nunmehr an der Promotion allerdings zu zweifeln begunte.
Unter fofchem Verlauff geſegnete ber Cardinal Nini im funff⸗
tzigſten Jahr ſeines Alters / und imz 4. ſeines Cardinalats / dieſes Zeitli⸗
che / wodurch die zwantzigſte Cardinal⸗Stelle ledig worden. Deß an⸗
dern Tags hernach ward in die Kirch S. Maria Maggiori, nach bem [cit
Leichbegaͤngnuͤs in Gegenwart deß gantzen Sacri Collegii mit den ge⸗
woͤhnlichen Ceremonien begraben. Er hat ſeinen Bruder zum Erben
eingeſetzt / nebenſt etlichen Legaten / und darunter eines von zehen tau⸗
ſend Cronen zum beſten derer fuͤr die bekehrten Uncatholiſchen neulich
zu Rom auffgerichteten Hauſe; etliche getriebene Silberne Schalen
bcn Cardinal Chigt / etliche koͤſtliche Geſchirre dem Printzen Son Au⸗
guſtino Chigi / und andere dergleichen Verehrungen dem Pabſt / der
Koͤnigin von Schweden unb ſieben Garbindlen / ſeinen vertrautſten
Freunden / und zwey uͤberaus ſchoͤne Gemaͤhlde dem Groß⸗Hertzog vont
Florentz. Dem Graff Gregori / ſeinem Cammermeiſter / bat er einen
ſehr ſchoͤnen / in Gold eingefaſten Smaragd vermacht / benebenſt einer
gewiſſen Summa Gelds fo dem von ſeinem Haußgeſinde fotte p
| e
Geſchichte. EU & O P E U M.
«x |
chet werden / und uncerſchiedl Kirchliche Penſſonen / ſo ſich auff 1500, &ono 6t; |
Cronen belauffen. | Auguftus, . —
Hiernaͤchſt ward die Kirch zu S. Margareta, welche der Cardinal Sir ju €t" (7 |
Calſtaldi bauen laſſen / mit groſſer lolennisdt gum erſtenmahl geoͤffnet 9atgoretba —
tvorbep fich auch oic Koͤnigin Chriſtina befunden / welche nachgehends wird zum er⸗
ber Aebtiſſin deß Cloſters (ſo deß gedachten Cardinals Schweſter) die ſtenmal geoͤf⸗
Viſite gegeben: unb Bat ber Monſignore Spinola, Gubernatet der "^
Stadt Rom / [cin Ertz. Biſthum Genua dem P. Gentile, welcher vor
kurtzem vom Pabſt jum Biſchoff von Parma ernennet / relignitt,
wormit dieſes Biſthum wieder vacant und ledig worden. |
Donnerſtags den 12/22. hielte ber Abt Se arbotti | Chur⸗Bayri⸗ Chur Bayrt⸗
ſcher Miniſter / cine ſtattliche Feſtin uͤber Ihr. Churfuͤrſti. Durchl. ſcher Mini⸗
erreichte Majorennitaͤt in (onem Weinberg ^ worbey dreyſſig Otufis ſter begehet
canten / und zwar die Principaleſten auß Rom geweſen / welchem Wol⸗ ſeines Herren
leben viel Cardinaͤle / Fůrſten / Damen unb Praͤlaten beygewohnet. Majorcũiaͤt.
Nicht weniger war der Spaniſche Ambaſſadeur beſchaͤfftiget / Spaniſcher
auff dem St. Rochus⸗Feſt mit einer koͤſtlich verguldeten Galeot von Ambaſſadeur
vierzehen Rudernauff dem Strom ju erſcheinen / welches auc (cbr P ;
praͤchtig jugieng / inbem fof bie gantze Cotabt / ſoiches zu ſehen suli:ff. " ochu
Erließ dem Schwimmer uͤber 450. Enten zuwerffen / hernach hat er
der Koͤnigin von Schweden (die damals das Feſt deß Clementiſchen
Collegii umb oen Don Livio feyrete) einen febr groſſen zugerichteten
Wallfſiſch mit erwehnter Galiot præſentirt, und ward / ale ce ein wenig
dunckel zu werden begunte / befunden / daß dieſer Wallfiſch ein ſehr ſchoͤ⸗
nce Feuerwerck war / weil aber die Unordnung gemeiniglich bey groſſer
Menge Voicks nicht aufsubleiben pflegt / fo entſtunde zwiſchen deß
gedachten Ambaſſadeurs Dienern / unb ben Gerichts⸗Dienern / teil
ciu Schuytfahrer / worinnen dieſe letztern waren / einem von ben erſten
etwas uͤbel begegnet / alſo daß den Gerichts⸗Dienern das Gewehr dar⸗
Aber genommen / und in den Fluß geworffen / und ſie darnach jaͤmmer⸗ |
Aic geprügeit worden. |
! Weil auch bem Muſicanten Fede bic Großmuͤthigkeit deß ob⸗ Deſſen Frey⸗
erwehnten Spaniſchen Ambaſſadeurs wol bewuſt war / brachte er ihm gebigtkeit gegẽ
einsmals cine Vocal⸗ und Inſtrumental⸗Muſic / die ͤberaus ſchoͤn war. einen ouf»
a3ſter Theilt. &tt | Er cann,
442 DIARIUM. eytatiánifce
Anzo 1680. Er ward auch in ſeiner Meynung nicht bettogen / inmaſſen er eine Der:
ehrung von funfftzig Duplonen dafuͤr bekommen / unb licß alſo gedach⸗
^ te Ambaſſadeur blicken / ba ober ſchon bic Gicht an den Fuͤſſen hatte /
dennoch (rine Haͤnde damit nicht geplaget waͤren. Weil auch bie Hitze
br Tages (o grof war / daß die meiſten / und ſonderlich bit ven Mitteln
waren / ſich den gantzen Tag zu Hauß hieiten / unb erſt gegen den Abend
auff otc Straſſe begeben / der Kuͤhle zu genieſſen / fo hoͤrete man nichts
ale Seremaden unb Loblieder der Finſternuͤs die aijetzo mebr / ale bas.
&icdyt der Sonnen geprieſen wurden. |
Geunffler Sonſten ward ein ſehr reicher Hochteutſcher Jud / ſo ein Chriſt
Jud wird worden / jaͤmmerlich auff oer Straſſen ermordet / umb weil man etliche
emo. von ſeiner Frauen Freunden / die ſeinem Exempel nicht nachfolgen wol⸗
te / in Verdacht hacte / o ſind viel derſelben bep ben Koͤpffen genommen /
aber keinerder That uͤberwieſen worden. |
Ox Tadaneo Ingleichen wurde der Graff Tadaneo / fo ſeinen Hoffmeiſter
wird in der bepſich hatte / inder Nacht umb 4. Uhr von etlichen ſeiner Feinden an·
Nacht ange⸗ gefallen / deren einer eine Piſtol auff ihn loͤſen wolte / ſo aber nicht loß
Sif. —— aima: Worauff gedachter Graff (ich mit zweyen ſeiner Diener auff
bic Flucht begeben: ber Hoffmeiſter aber wollte einen von dieſen Anfaf⸗
lenden anfaſſen / und zu Boden werffen / welcher aber feine Piſtol auf ihn
geloͤſet / und ihn todt geſchoſſen.
Zu Neapolis ift oer Poͤbel / weil man eine Pleíne Aufflag auffs
me Meel unb Ochſenfleiſch machen wollen / dermaſſen erzoͤrnet worden /
* Vine baf fic auch cínige Fleiſchhauere / unb andere/ fehr verwundet. Ed iſt
sun Acciß. auch der Gekohrne vom Volck ingroſſer Gefahr geweſen / fft aber end⸗
lich durch bie Flucht mit genauer Noth davon kommen. Unerachtet
abet der Vice⸗Re ſolchen Alles / zu Erleichterung ber Gemeine / vers
mindert / ſobezeugten doch einige unruhige Koͤpffe annoch ihre Zunei⸗
gung zu einer Auffruhr. Weßwegendann Se. Excellentz / umb atl
(olere boͤſes Vornehmen gu verhindern / alle Soldaten fn dieſem Ko⸗
nigreich / als auch die / ſo nach Meyland deſtinirt waren / in dieſe Stadt
einquart iren / und ihren Oberſten unb Officirern wiſſen laſſen / daß er /
als deme die Verſicherung dieſes Koͤnigreichs anbefohlen / ihrer Huͤlffe
wenndtben haͤtte / umb fo wol die Gemeine im Zaum zu halten / p
Beſchichte. EUROP £UM, 45 |
auff das Thun der Frauckoſen / welche wiederumb / nach bem fic bie 5b Anno 68v,
tilianiſche Waſſer durch kreutzet / am )capolitaniſchen arrivint intwa⸗ ^aguius.
chendes Aug zuhaben.
Daſecibſt iſt auch zwiſchen deß Soertogs ven Popeli Bruder /
auß dem Hauſe Cantelmo / und dem Bruder deß Printzen von Scano /
auf vem Hauſe Aflitte / wegen der Bruͤder Landes / ein heffeiger Sud
eniſtanden / alſo daß bicjer Letztere (o fort im dritten Gang / ohne einiges
Wort / todt zur Erden gefallen / weßwegenihn der Ertz⸗Biſchoff an kei⸗
Veffuger
Ond baje
nen geweyheten Ort begraben laffen wollen
Denig / ꝛ8. dieſes / in der Nacht / fiele qu Turin eine ſo groſſe eye
Menge Schnee / mit einem ſo harten Wind / daß co zu verwundern. und Schnee cur
tvdiin bie Portugieſiſche Kauffleuthe bep tem Hertzog ſehr inſt. andig u Turin
umb die Verbeſſerung deß Havens zu INizza auhielten / als haben Se.
Hoheit ſolches erlaubetr / unb deßwegen cien Uberſchlag mit einem
Frantzoͤſiſchen Ingenieur / welcher auff bcr of von Marſilien alda
ankommen / gemacht.
Sonſten hat der Koͤnig in Franckreich einen Brieff an ſeinen al⸗ Gutes Erbie⸗
da ſich beſtndenden Miniſter geſchrieben / und darinnen ſeine gute In⸗ then deß Koͤ⸗
tention gegen dieſes Hertzoglicht Hauß mit ſonderbarer Bezeugung "lad. in
exprimert / daß er jederzeit dahin trachten werde / folches groͤſſer zu ma⸗ bas
chen / und ficb für daſſelbe su intereſſiren / mit Befehl / dieſe Sr. Majeſt. anf Gas
Crfidrungbem Hofe / und der Gemeinde funb ju machen. voprn,
Qu Verona gefcbabe cin groſſes Ungluͤck / in dem der Kriegs⸗ instit qa
Commiſſarius Vincenzo Grimani alda / nach beſchehener Muſterung / Verona.
een € olbaten Pulver außtheilen wollen / ba bann / unbewuſt toic unb
burd) wen / Feuer in cin Faͤßlein kommen / wodurch bas Hauß / darin⸗
na es geſchehen / zu Theil auffgeflogen / zwantzig Perſonen todt geblie⸗
ben / und unterfchicbfiche andere verwundet worden.
Zu Venedig fief ſelbige Signoria / weiln unauffhoͤrlich fo viel Pipes iu
Kriegs⸗Voick in bai Meylaͤndiſchen C taat anfame; den Spaniſchen Venedig an
Ambaſſadeur deßwegen befragen; welcher bann qur Antwort gegeben! ben € panif.
baf es zu keinem andern Ende geſchehe / als dadurch bie Ruhe in Italien Ambaſſa⸗
zu erhalten. deur.
&tt ij Als
Ca -
d .
LIAKIUM C ÜBawcumnb rd Odin
Knne 1680, Als aud) ber Kayſerl. Geſandte bep bem emat angeſuchet / daß
- Anguítus- einige mit Salzz beladene / won Trieſt und andern Kayſerl. Orthen ab⸗
—— gefahrne Schiffe / welche auff der See angehalten worden / moͤchten loß
winb die Loß, gelaſſen werden hat er eine gute Antwort darauff erhalten. Hin⸗
laſſung eini⸗ gegen hat der Maltheſiſche Miniftet die reſtitution ſeiner angehal⸗
ger Cal tenen wieder vergebens begehrt / wiewol er ſich daruͤber offendirt
Schiffe an. befande / und die Sache mit etlichen andern frembben Minifttis
communicirt -
Tuͤrck fale Daſelbſt hatte ein gewiſſer Tuͤrck / ſo von den Malcheſern
eom e , "Mitte gefangen toorben ben Chriſtuchen Glauben angenommen / und
Btrab. ſich in oen Franciſcaner Orden begeben / welcher aber bae geiſtliche
NE Kleid kurtz hernach wieder hinweg geworffen / umb ju der Mahometi⸗
ſchen Sect wieder kehren wollen / auch fluͤchtig / jedoch wieder ertappet /
und ins Gefängnuͤß gefuͤhret worden. Er hat ſich aber durch ein kuͤnſt⸗
liches Seil / von mehr als funfftzig Klafftern lang / vom Thurn herab
gelaſſen / und nad deß Kayſerl. Ambaſſadeurs Quartier begeben / unb»
Schutz begehret / vorwendende / daß cr einet oon deß Türckiſchen
Kapſers Favoriten Sohn (epe : der ſich aber entſchuldiget / unb ihn mit
guter. Manier abgewieſen; Worauff cr zu dem Spaniſchen Abge⸗
ſandten gegangen / welcher eben dergleichen gethan. Als er aber zu
dem Frantzoͤſiſchen gekommen / hat ſich ſelbiger zwar entſchuldiget /
ſedoch if derſelbe / unwiſſend wohin / mit der Flucht davon kom⸗
men.
Siraff eines Conſtantinopel wurde ein nb / welcher mit einer Tuͤrcki⸗
im Gocérud ſchen Frauen im Ehebruch ergriffen worden / verurtheilet / baf (ic beyde
iiam zu todt geſteiniget werden ſolten. Ob nun wol der Jud vermeynt / daß
er / wann er die Tuͤrckiſche Religion annehme / dieſer Straff entgehen
wuͤrde / ſo richtete er doch damit nichts anders auß / als daß ihm ein an⸗
derer Todt angethan urbe » Nemblich er ward bif an die Schul⸗
term (n die (Erbe vergraben / unb ihme ber. Sopff mit einem Saͤ⸗
bel abgeſchlagen; die Frau aber wurde biß auff halben Leib in die Erde
verſcharret/ und alsdann zu Todt geffeiniget.
E ! .. 9üoi
Sonderbare Geſchichte. F.IXOFÆUM. 45
Von ben Sonderbdaren Geſchichten machen vir / wie in den Anno 1080.
vorigen Monaten beſchehen / ben Anfang von ben Frantzoͤſiſchen noch Auguſtus.
tmmcr anhaltenden gewaltſamen Proceduren in der Pfaltz; da dann an
den Schultheiffen zu Zeißkau und Bebingen / wie auch an die andere
Schultheiſſen deß Ober⸗Amts Germeroheim / von dem fo genannten
Frantzoͤſiſchen Ober⸗Amptmann cin ſchrifftlicher Befehl / Cub dato:
bar; dieſes / folgenden Inhalts ergangen: EE
Demnach die Aller⸗Chriſtlichſte Koͤnigl. Majeſt. Ihren Befehl deß
Unterthanen im Ober⸗Ampt Germersheinn/ als auch diberm nas m
us Beſten allergnabigft oerorbnet / Dag nicht nur allein die Franckreich/
bißher erbebte Zoll / unb Accis / wie auch das Kreutzer⸗Geld / wegen —
alſo und dergeſtalt gaͤntzlichen abgeſchaffet fepn. / daß ſoiches hoeſunades
keineswegs mehr weder von Frembden / noch Einheimiſchen ——
von daro an abgefordert / ſondern maͤnniglich frey unb ſicher
mit ſeinen bey ſich habenden Wahrenpaſſire werden. Zumah⸗
len aber von den Weinen ein mehrers nicht; als viertzig Schil⸗
ling / das iſtzu Teutſchem Geld gerechnet / einen Gulden von der
Ohm Wein zu Umbgeld abgenommen werden folle; Als wird
denenſelben zu dem Ende iouficirc, damit ſie nicht allein denen
Accis⸗ und Umbgeld⸗Einnehmern / ſondern auch ber gantizen.
Gemeinde dieſes oortragen/unb daß ſie allerſeits deniſelben al⸗
ſo gehorſambſt nachkommen / ohne Gefaͤhrde. Dabenebenſt
iſt auch denen Zoͤllnern / und Acciſern / wie auch Umbgeldern
anzudeuten / daß ſelbige ſich mit ihren Regiſtern fertig halten /
auff daß / wann ſie von einem Hochloͤbl. Koͤnigl. Ober⸗ Amt er⸗
fordert werden / ſie ſo balden parat ſtehen moͤgen.
Ingleichen berichtete der Chur⸗Pfaͤltziſche Schafner zu Berg⸗ Se tpfe
abern / daß als cr. in der Guttenbergiſchen Gemeinſchaffts⸗ Doͤrf⸗ (be Untere
rt Candel / Muͤnfeld / Treckenfeld/ umb Nieder⸗Otterbach thanen wird
brrumb geritien | in Meynung / die zu der Schaffnerey gehorige ges P gimp
henden einzutreiben / ihme von bem. Schuldheiſſen zu beſagtem ipfas iu lito
Manfelden angedentet worden / bof fit ein Konigl. Franboͤſiſches fern verbottẽ.
| | $t dj Dat
446 |» DIARIUM Sonderbar
Aano 1680, (patent bekommen / darinn ihnen dreyhundert Pfund Straff anbefoh⸗
Auguſtus. jcnworden / keiner einigen Herrſchaffe gantz nichto an Gefaͤllen / fie
moͤchten Nahmen haben wie ſie wollen / biß auff fernere Verordnung
folgen zu laſſen / deßwegen fic ben ſchuldigen Zehenden micht b ffam
doͤrfften.
ChurPfal⸗ Jj Wegen biefer Fricdens, Contraventionat m ſich zwar
b owe y die Chur⸗Pfältziſche Deputirten bey Ger Reichs⸗Verſamblung zu
fi uff be Regenſpurg beſchweret / unb derſelben zuerkennen gegeben / baf fein
tibt be Haerr unb Principal nicht abſehen koͤnte / wie bap ihme durch Dae
Frantzoͤſiſche an oen Sónig in Franckreich von Reichswegen abgelaͤſſene Schrei⸗
Contraven⸗ ben in einigerley Weiſe geholffen (con wuͤrde / weil bie Frantzoſen
tonen. ſich nicht mit Buchſtaben contentiren / noch ſich an ihrem Vorha⸗
ben hindern licſſen / wofern man feinem Recurs zu den Waffen naͤh⸗
me / die Veſtungen und Staͤdte / mit ſtarcken Guarniſonen verſehe / und
fich in beſſere Defenſions Poſtur ſtellete. Eo hat aber derſelbe nichts
anders erhalten koͤnnen / als daß etliche Deputirte ſeine Klage ad refe-
rendum angenommen / und iſt unterdeſſen reſolvirt und beſchloſſen
worden / daß anders nicht / als auff guͤtliche Wege dahin zu trachten / daß
das Roͤm. Reich in Ruhe / und deſſen Glieder bey dem Ihrigen moͤchten
conſervirt und erhalten / und daß ſolches / als die Meynung der allge⸗
| mei- en Reichs⸗Verſamblung / 6r. Kayſerl. Majeſt. foftc zugeſchrie⸗
n werden.
Frantzoͤſiſche Den 12. dieſes langten über acht tauſend Frantzoͤſiſche Reuter
Voͤlcke — unb Dragoner / unterm Commando deß Marquis de Bouffleurs boy
fommen 569 Straßburg ani / deren £ager fid über zwey taufend Schritt erſtreckte /
Saßbag welche abcr (o gute unb ſcharffe Ordre hielten / daß ſie auch umb cines
unzeitigen Traubens willen / ocn ſie abgeſchnitten / geheuckt wurden.
Sie waren alle trefflich beritten / daß das geringſte Pferd zwantzig Du⸗
plonen geſchaͤtzet wurde / auch alle von Fuß auff neu / und die Officirer /
ſo reichlich ackleidet / daß man fuͤr den (ilber unb guͤddenen Paſamenten
faſtkeinen Zeug / ober Tuch ſehen kunte. Der Monſr. de Crequy
fande ſich gleich nach ihrer Ankunft bey ihnen ein / alda der Muſterung
beyzuwohnen. |
Chw,prin& —— Dio. dieſes begabe fid Coe, Durchl. ber Chur⸗ pre i
| | a
s
Geſchichte. EUROP æM. 47
Pfals / mit (einer Gemahlin zu Manheim zu Schiff / umb nach Hol⸗ Anno 1682..
fanb/umb vor Daria in Engeland / Ihre Hoheit / bic Princeſſin aber / nach Auguftus.
Danewarck ju gehen / um⸗ fich mit Ihrer Frau Schweſter / ber Gur; 6 Pfalaveno.
Princeſſin von Sachſen / zu unterreden. | —8 Hol⸗
Ingleichen fame €. Churfuͤrſti. Durchl in Bayern mit dem Cyhurfurſt in
weltlichen Fuͤrſten von Fuͤrſtenberg / bem Grafen von Harcourt / und Bayem
noch drey andern Cavallieren / mit acht Pferden auff der Poſt gantz un⸗ komi inco⸗
vermuthet nado Nuͤrnberg / woſelbſt Sie die Reliquien / bae Rath⸗ unb fio mad:
Zeughauß / und alles / was alba ju ſehen / zwar alles incognito, witwol ·N uͤrnberg
ſchier jederman Dieſelbe gekennet / beſichtiget. Es hat aber Se. Chur⸗
fuͤrſil. Durchl. icht bekandt ſeyn tollen / ſondern fic fuͤr einen Grafen
pon Manderſcheid außgegeben; wornach Dieſelbe per poſta nad Re⸗⸗
genſpurg / und von dannen weiters nacher Muinchen gegangen. |
. Guwnflagstmniz7.bito/murbe ju Berlin bie gane Churfuͤrſtl. Chur⸗Bran⸗
Leib⸗Guarde zu Fuß / beſtehende in zehen Eompagnien / unb über. zwey denburg woh
tauſend Mann ſtarck / afe mit neucr Liberey von Hauptibiß zu Grup; net der Mu⸗
wie auch bic Officirer mit Gelb unb Silber verbraͤmten Roͤcken / vom flumine
Genecral⸗Major Schoͤning / dem Obriſten Miir ander / umd andrin von ⸗Guarde:
Sr.Churf. Durchl. darzu verordneten Commiſſarien gemuſtert / dahin ey·
fic Se. Churfuͤrſt. Durcht. mit Dero Gemahlin / dem: Chur⸗Prin⸗
tzen / deſſen Gemahlin / und der gantzen Hoffſtatt / Tags vorhero von
.. Spotbamerboben / umb dieſer Muſterung beyzuwohnen. Nach be:
ſchehener Beſichtigung Dero Leib⸗Guarde (welche Ihr. Churfuͤrſil.
Durchl.uͤber aus wol gefallen) ſind Dicfclbe / nebſt Dero Gemahlin /
tun Chur⸗Printzen / und fciner Gemahlin / ſamt allen anweſenden Her⸗
ren Ambaſſadeurn / und Groſſen bey Hofe / von dem Baron Heyden /
Eapitain untrr obgemeldter Guarde / in bcm Thiergarten / unter einer
grünar£auberbütten febr magnificq tractirt. Nach auffacbobena: 7
Tafel haben Ihr. Churfuͤrſti Durchl. obige Guarde / burch ihre Offi⸗
cirer exercirenſumd dreymal Salve geben laſſen / unb kurtz hernach mit:
vane geringen Jyoffftatt / neben dem Hn. General Feld⸗Marſchall / und
dem Ober⸗Stallmeiſter / Grafend' Eſpenſe, die Reyſe von dannen
niach Oranienburg angetretten | vie: Mittags⸗Mahlzeit ju Buͤrcken⸗
wverder gehalten ]. und nach dem Sit ſichim die.Heyde. auff uon
| |... green:
ado DIARIUM Sonderban
Anno 1680. hegeben / ſind Sie deß Abends ſpaͤt zu beſagtem Oranienburg ange⸗
Auguſtus. langt / woſelbſt ber Kahſerl. und Engliſche Geſandte dem Hoff eine Vi-
lire gegeben / Nachmittags aber iren Ruͤckweg wieder nach Verlin ace
nommen. | | 207
Frantoͤſiſche Andem Heſſen⸗Caſſeliſchen Hof ſuchte ein Srangofifcber Mi-
Miniſter nilter die Nogotiation deß Monſt. Sylvn, Engelaͤndiſchen Geſandten
beut Heſſen⸗ zu hintertreiben / in deme er Ihr. Jyocbfürftl. Ourchl. ciliche Subudien⸗
Caſſel Sub⸗ Gelder angcbotten ; welche aber Hochgedacht Se. Durchl. nicht at
— nehmen wollen / ſondern was and ere getreue Reichs⸗Staͤnde für eine
der an. Reſolution faſſen wuͤrden / dieſelbe fuͤr genehm zu halten / ſich erklaͤret.
Hamburger Zu Hamburg wurde von allen Cantzeln abgclefen / daß eim jeder /
auͤſſen in er ſeyc gleich Geiſt⸗ oder Weltlich / verheurathet oder unverheurathet /
Bezahlung muͤndig oder unmuͤndig / Buͤrger / Inwohner ober Frembdir / ohne Un⸗
pee Cron terſcheid von ſeinen geſamten Guͤthern und Vermoͤgen / (ſie ſeyen inte
Daͤnemarck oder auſſerhalb ber Stadt oder in der Frembde / cin Buͤrger auff ſeinen
ſteuren. Buͤrger⸗Eyd / ein Geiſtlicher / oder Frembderaber an Eydoſtatt / zu Be⸗
zahlung deren an Ihr. Koͤnigl. Majeſt. von Daͤñemarck verſprochenen
Gelder / cien halben Gulden vom hundert innerhalb vier Wochen
(vom 27 dicſes anzurechnen) entrichten / bezahlen und contribuiren ſolte.
Diejenige aber | ſo keine ſonderliche Capitalien unb Mittcel pátten/ fols
ten das was fic exicaordinarii ſchuldig / zweyfach entrichten / umb fole
ches bey Straff offentlicher execution. Und ſofern jemand / Buͤrger /
oder Emwohner (cr moͤchte auch ſeyn mer er wolte) wider (einen Eyd /
oder eydliche Außſage / weniger ale ihme wegen ſeiner Mittel gebuͤhrte/
bezahlen / und deſſen gnugſam wuͤrde uͤberwieſen werden koͤnnen / ſollte
derſelbe fuͤr eine meineydige Perſon gehalten / der etwan habenden Eh⸗
ren Xemtern entſetzt / auch kũnfftig qu keinem mehr gelaſſen | unb darne⸗
ben exemplariſch geſtrafft werden. |
Hertzog Jo⸗ Den 18.bic(te/Diclte deß ſeeligſt verſtorbenen Hertzog Auguſtus /
ann Adolph Adminiſtrateurs deß Ertzſtifftts Magdeburg (welcher / wie droben at»
9* ky " gefuͤhret worden / ben 4. Junii dieſes Zeitliche gefegnet ) hinterlaſſener
fcufe € ftinem Erb⸗Printz / Hertzog Johann Adolph (inen Einzug zu Weiſſenfelß /
Einzug nachdemer gedachtes Ertze Stifft Magdeburg / welches deſſen in Gott
| ruhender Herr Vatter zwey unb viertzig Jahr regieret / vermoͤg deß da⸗
| maligen
M d
| Wide. —— EUR OP.EUM. 449.
. wneligen zwiſchen Kayſer. Majeſt. und Johann Grorgen dem T, Chur⸗ Anno 169.
fuͤrſten / und andern Intereſſirten / gemachten Fried enſchluſſes quittiret. Auguftus.
Selbigen Tag / Mittags umb 2. Uhr / fame € e, urcbt. ingGoffav.
fels an / nachdem bae Landvolck im Gewehr Oieſelbe zuvor auff dem
Felde vor der Stadt empfangen. Und obwoln der Einzug ſtille uno
in der Trauer gehalten werden muſte / fo fehlete es dennoch nichts / was
zum Ruhm eines anſchulichen Einzugs gehoͤrig. Voraus zog bit
Leib⸗Compagnie mit ſechs Trompetern / und ein paar Heerpaucken /
deren viel Caroſſen / ſo wol der Hochfuͤrſti. Regierung / ole auch vieler
Hoff⸗ Cavalliere folgeten. Hierauff fame ber Rath ju Fuß vor €.
Durchl.hergegangen / deme nachgehends die gantze Hoffſtatt / und alle
Bedienten / deß Hn.Adminiſtratoris hochſeligſtẽ Andenckens / welche
von Sr. Durchi. auffs neue in Pflicht genommen worden / reitend unb
fahrend folgeten. Auff dem Marckt / und durch die Gaſſen / ſtunde die
Buͤrgerſchafft im Gewehr: Bey ber Kirche aber / wo Se. Durchl. vor⸗
bcp fuhr / ließ ſich bas Miniſterium ín ſeinem Ornat ſehen / unb legte
ſeine Chriſtuiche Wuͤuſche ab. Und alfo zoge Cc. Durchl. auff die
Auguſtus⸗Burg / welche Oero Jer Vatter Chriſtſeligſter Gedaͤcht⸗
ndo / von Grunde big auff bie Spitze erbauet / mit allen Freuden der
Unterthanen ein / und ließ ſelbigen Tag / noch vor der Tafel / die Regie⸗
tung / das Hochfuͤrſti. Gymnaſium, und den Rath / jedoch cin Colle-
gium nach dem andern ſeine Gluͤckwuͤnſchunge ablegen. Den Son⸗
tag darauff wurde die kleine Capell mit einer abſonderlichen Predigt
eingeweyhet / jedoch nur auff (o lange. / biß ber Altar in der rechten
Schloß⸗Kirchen vollends fertig / wozu ber Weltberuͤhmte Kuͤnſtier /
Johann Henrich Boͤhme / von Schneeberg gebuͤrtig / zwo unvergleich⸗
ſiche Statuen von weiſſem Alabaſter / jede neun Schuh hoch / gemacht /
und daruͤber verſtorben.
Den 22. dieſes / folgete ber Durchleuchtigſte Fuͤrſt unb Herr / Thurſuͤrſt
Herr Johann Georg per Andere / Churfuͤrſt zu Sachſen / ob⸗hochge⸗ von Saqſen
dachtem feinem Herren Brudern / im 67. Jahr ſeines Alters hoͤchſtſee⸗ me jure»
liga nach/unb zwar ju Freyberg / toobin c. Churfaͤrſtl. Durchi. we⸗ berg.
ac ber in Dero Churfuͤrſti. Reſidentz⸗ Stadt Dreßden eingeriſſener
Peſt / mit der meiſten Hoffſtatt gewichen war; allwo Se. Churf. Orl.
43ſter Theil. 4t Ihr
DIARIUM Sonderbare
445 |
Anno 1680. Ihr Erb⸗Begraͤbnuͤs / und in bemfelben Dero hochſeligſte Hohe Vor⸗
Auguſtus. fohren in GOttruh end gefunden: Und ift abſonderlich merckwuͤrdig /
Ingleichen
auch Chur⸗
aif.
daß hoͤchſtgedacht Se. Churfuͤrſtl. Durch. biefer Ihrer Ruheſtaͤdte
ſolcher geſtalt ſelbſt noch bey Lebzeiten entgegen gezogen haben.
Eben dieſen Weg gienge auch / nicht lang hernach / nemblich / den
31. dieſes / der Durchleuchtigſte Fuͤrſt unb Herr / Herr Carl Ludwig /
Churfuͤrſt zu Pfaltz (fonun zi. Jahr lang bic untere Pfaltz / nach wieder
befriedigtem Teutſchland / in vielen Winden und Wellen der Truͤbſal
beherrſchet hatte) nachdem er einige Tage vorhero mit ſeinem gantzen
Hofe in guter Diſpoſition von Mannheim nach Heydelberg verreyſet /
Vorhabens / cine zeitlang daſelbſt zu verbleiben: aͤnderte aber alſo feine
Meynung / vorgebende / daß er die Lufft nicht vertragen koͤnte / derowe⸗
aen eylete er in ber damaligen groſſen Hitze / die alles aufbórrete / wieder
nacher Mannheim / alwo er ſich von Stund an mit Fieberiſchen Zufaͤl⸗
len behafftet befande / und hatte er einen Acceß amo Stunden lang / der
fich deß Morgens umb7. Uhr dufferte / jedoch wehrete bie Hitze hernach
gkiehfals zwo Stunden: Worauff ce ſich aber durch maͤſſige Lebens⸗
und Eſſens⸗Ordnung / die Se. Churfurſti. Durchl. ſonſt immerdar
wol zu beobachten pflegte / beſſerte / entzwiſchen Sie fich theils in ergetz⸗
lichen Geſpraͤchen / theils in ernſtlichen Staats⸗Geſchaͤfften / mit um
terſchicdlichen Perſonen / theils mit Leſen erquickte. Worauff Se.
Churfurſtl. Durchl. reſolvirte / die Lufft zu veraͤndern / machte ſich de⸗
rowegen / deß Morgens umb z. Uhr auff / mb fich in einer Saͤnfften
nach Heydelberg tragen zu laſſen / ob gleich Dero Hoffmeiſter / ber Hr.
Graff von Caſtel / Dieſelbe erinnerte / daß dieſe ungewoͤhnliche Hiſe den
Reyſenden ſchaͤdlich waͤre. Als Sie aber kaum eine halbe Stunde von
Mannheim abkommen / empfande Sie groſſe Angſt unb Bangigkeit
umbe Hertz / und als ſolche fuͤruͤber / ſtieg Se. Ehurf. Durchl. auß der
Saͤnffte / als Sie aber kaum den Woden betretten / ſancke Sie in einer
Ohnmacht nieder / erholet fic aber bald wiederumb / nachdem Gic ſich
cin wenig auff die rechte Seiten gekehret / ſagende: Es (epe nur cin klei⸗
nes Blicklein. Hierauff ſetzte ſich Se. Durchl. umb dero Weg zu be⸗
foͤrdern / wicder in die Saͤnffte / warbaber kurtz hernach in dem Dorff
Ginger auff offener Straſſen / vonneuem mit ome
| | 2077 allen /
Beſchichce. EUVROPÆVM. amo
fallen / und von Schlagfluß beruͤhret ba Sie tarder nichts mehr aes Anno x99.
redet / und es geſchicnen / als ob Sie alle Sinnlich keit verlohren / woran Aagaſtus
Sae dann noch denſelben Tag / Nachmittags zwiſchen 4 und 5. Uhr /
ohne Bezeugungeiniger Schmertzen / ſanfft und feelig entſchlaffen.
Die Wundaͤrtzte haben Dero Leichnam zu beſagtem Edingen balſa⸗
mirt / der hernach nach Mannheimgebracht / und in einem abſonderli⸗
chen Gemach verwahret worden / umb alda der Wiederkunft deß Herrn
Chur⸗Printzens auf Engeland zu erwarten. Dirſer entſeeite Herx
Churfuͤrſt war 62. Jahr alt / und ein Herr vonguter Conflitution,ſo
ſelten kranck geweſen / und hatte den Ruhm eines ſehr verſtaͤndigen unb
weiſen Fuͤrſten / ſo weng feines gleichen / hinterlaſſen. |
Ju die ſem Monat entſtunde in dem Veroneſiſchen Gebiet / wie asd $a
auch in der Stadt Verona ſeibſt / ein erſchroͤckliches Ungewitter mit (o Verona
groſſen Hagelſteinen / daß bie kleineſten ein halb Pfund ſchwer geweſen /
ja es ſind dero etliche gefunden worden / die zwey biß in drey Pfund ae
wogen haben / wodurch das Reiß / und andere Feldfruͤchte ſelbiger Ge
gend gans verdorben. | |
. gu Venedig ſchlug das Wetter / Sontags ben 25. itp / in die Water fit
groſſe Capell der Dominicaner gu €t. Johann und Paulus / alſo daß Pis in Ven⸗
dieſeibe in groffer Gefahr geſtanden / foaber durch Abhauung einiges 996.
Holtzwercks / noeh fuͤr dem Brand erhalten worden.
gu Wickham in Engeland bat eine rau zwey Toͤchterſein / und ecce
zwar funffzehen Wochen vor ber Zeit gebohren: Vater denenſelben acictham
hatte das eine zwey Koͤpffe / zween Haͤlſe / und zwey Ruͤckgrad / die an⸗ |
dern Glieder aber waren tool geſtaltet; welche Mißgeburt Cr. Só
nigl. Majeſt. ju Windſor gezeiget worden.
Ein Schiffer ward ju Kingſton in Engeland / wegen eines be⸗ Gehenckter
gangenen Todtſchlags / zum Strang verurtheilet. Nach dem nun wird wieder
derſelbe durch ſeine Befreundte auß bcm Gefaͤngnuͤs nad) bem Ge⸗ lebendig.
richts⸗Platz gebracht / unb alda auffgehenckt / folgends aber wieder ab⸗
geſchnitten / und auff einen Wagen geleget worden / umb nach Gewon⸗
heit zu ſeinem Begraͤbnus gebracht zu werden / begunte er kurtz darnach
ben Mund auffzuthun unb fich su erbrechen. Als nun diejenige / fo
ihn fuͤhreten / ſolches wargenommen nni fic ibn sum andernmal
: [ dj . wie⸗
454 DILARIUM Sonderbare
Ánno 16080. wieder nach beim Galgen gebracht / und auffgehenckt / da er bann nicht
Auguftus wicder zu fich ſelbſt kommen.
Schreckliche uin Geiger / ſo ein Staͤdtlein vier Meilen oon Zwickau / wurde
That ence ein Todtengraber in gefaͤngliche Verwahrung genommen / ſo daß er im
Todtengraͤ Gefaͤngnuͤs zwiſchen Erde unb. Lufft ſchwebte / umb mit den Füſſen
bers. nicht auff die Erde kommen kunte / weicher freywillig bekennet / und ge⸗
betten / man wolte ihn nur nicht auff oic Folter legen / (cin Tode moͤchte
auch ſonſt (o ſchmaͤhlich ſeyn / als er iffier wolle / er waͤre Urſacher / daß ee.
in dem Staͤdilein ſtürbe / und haͤtte er dicſes zu Werck gerichtet / in dem
et cine ſchwangere Frau auffgeſchnitten / die Frucht heraus genommen /
9— der Frauen bic Zunge hinten im Nacken heraus gezogen / dem Kind den
Kopff abgeſchnitten / und denſelben in die Brandmauer auffgehangen.
So viel Tropffen nun bcr Kopff ſchwitzete / fo viel Leute ſtͤrben. Ju⸗
gleichen haͤtte cr auch ein Pulver zugerichtet / und ſelbiges in den Gaſſen
außgeſtreuet / ſo viel Leute nunbarüccr giengen / muͤſten ſterben. Die
Todten / ſo er begraben / habe cr auff die Angeſichter geleget / damit das
Sterben nicht auff hoͤren moͤchte. Ferner hat er geſtanden / daß er drey
Ruthen außgeſtecket / als eine gegen St. Annaberg / die andere gegen
Zweinitz / und bic dritte gegen Alterloe: Selbige drey Ruchen haͤtten
wuͤrcken ſollen / daß co an dieſen Orthen ebenmaͤſſig ſtuͤrbe Dieſes aber
waͤre dabey in acht zu nehmen / daß die Ruthe argen St. Aunaberg ge⸗
itti Lyr * nicht. v e x -
' u Pariß fat mon in der Vorſtadt St. Jacob / in dem Wirtho⸗
—ã hauß sum weiſſen Creutz / alwo die Fuhrleute von Orleaus insgemein
eínafi Tod, ihre Einkehr zu haben pflegen / inder Fuhrleute Behaͤltern cine Tru⸗
ten iu Pariß. hen / bic ſchon neun Tage darinnen gelegen / gefunden / anb an den
Pfarrherrn von Chevreuſo einzuhaͤndigen ſtunde / welche mit ihrem
grauſamen Geñanck bae gantze Hauß erfuͤllet / wodurch bann die In⸗
wohner bewogen worden / daß fic nach einem Koͤnigl. Procuratoren ge⸗
ſchicket / und in deſſen Beyſein die Truhen oͤffnen laſſen / in welcher
man bann einen in vier Theile zertheilten Menſchuchen Leib gefunden /
welcher in voller Verfäulung geweſen / daran man aber noch erkennen
koͤnnen / daß ct cince gewaltthaͤtigen Todes umbkommen / und von bee
Gegend
exe "EUR O P 48 U M,
Gegend Orleans dahin gefenbet ſeyn máfte; weßwegen man denn * Anno 1080.
genaue Nachforſchung ſeibiger Orthen verordner hai uguftus,
| Schließlich noch etae Weniges von einigen Feuersbrunſten
gu meſden / ſo entſtunde Sonnabends ban 7. huius, nach bem die Glo⸗ c "
cken acht geſchlagen / su Stockholm auff dem Suͤdermalm bey bem tockho
ſchoͤnen groſſen Hauß / — Ruſſen ihre Buden haben / und
Kauffmannſchafft treiben / durch bae Toback trínd'a ein hefftiges Feu⸗
«t weiches ín ben Hanfft gerathen / und nicht allen bic von Jot
geiimmirtevide uam ſondern auch beſagtes groſſes koſtbahres / unb
von Steinen auffgefůͤhrtes Hauß gantz bif auff bae Mauerwerck i (o
noch ſtehen blieben / indie Aſche geleget / dadurch ber Magiſtrat grofíen
Schaden erlitten / unbben Groſſen alle Wahren unb Güther bar
gegangen / und wuͤrde / dafern der Wind zu allem Gluͤck nicht —8
der Cabtactorfeunods vici groͤſſerer Schade geſchehen (con.
Imgleichen fame ju Coppenhagen / ben 2x. dieſes / Mittago
umbi. Uhr in der groſſe Brand⸗Straſſen eine febr gefaͤhrliche Feuerh⸗::
brunſt auß / welche wann Gott nicht ein ſtilles Wetter / und dabey die
Gnade verlichen haͤtte / daß der Wind fich gewendet / groſſen Scha⸗
den wuͤrde verurſacht haben / maſſen es das Anſehen gehabt / daß die bey⸗
er Gaſſen abſonderlich bic eine / im Rauch auffgehen wuͤrde / dann man
genug patiun gehabt / derſelbẽ durch ſtarcke Gegenwehr / unb viclfdltis
ges Waſſer von der groſſen Hitze und Entzuͤndung zu befrey⸗
en; Jam ſeynd zwey Haͤuſer gone ruínirt worden.
Den so. fraͤhe umb à, Uhr / kame zu Furth / ein Stund von Nürn⸗ Und m.
berg / bey ein? Bierbrauer Gere anf / welches in die viertzig Haͤuſer in die Furth
Aſche geleget / und dabey bie Juden ſo daſelbſt haͤuffig wohnen / ſonder⸗
fich hart betroffẽ unb mancher nicht mehr / als was eram Leibe gehabt /
Und ſo vie ten G5 dieſes Monats: Sol
nin bít Xepafyugiide Aa. aſchichten bie ovg
9etía Daß
44 DIARIUM - Sonderbarr
Anno ?680. !
Augsftw. Der Frau Rheingraͤffin au Jalckenſtein uno Oberſtein
Beſchwerung / wider die Frantzoͤſiſche Invalion und occu-
pirung deß Schloß und Flecken Oberſtein. |
Dict den2 / i2. Auguſt 1680.
Hochwuͤrdig / Hoch⸗ und Wolgeborne / Hoch Cof, Geſtr.
.. Vel. Veſt Hochgelehrte / Hoch⸗ und VBielge Ehrte seri.
Ver Excell. Hochwuͤrd. und denen Herren / kan vor mich / und im
Namen meiner Geſchwiſtericht / beſchwerend anzubringen / nicht
umbhin: Was geſtalten neulich benz/ ri. Syulii cin Sónigl.
Frantzoͤſiſ. Officier Montr. Comte de Tetfe mit 400. Mamm Dra⸗
goner / und Fußvolcks / die Reichs/Herrſchafft Oberſtein / gantz unver⸗
warneter Dingen ploͤtzlich uͤberzogen / und ſich nicht allein deß Fleckens
8gleich mit Gewalt bemaͤchtiget / ſondern auch deß folgenden Tages /
nach dem er durch Fäſſer / und darauff gelegte Wretter / die Præparato-
ria darzu gemacht / das Schloß Oberſtein feindlicher Weiß erſteigen /
unb einnehmen laſſen / wie dann noch biß dieſe Stund ein Capitaine mit
14. Mann darinn ligt / und der Flecken mit ĩoo. Dragonern beſctzt iſt / |
die uͤbrigen ſeynd mit der Beut / unb wae ficin ben Doͤrffern erpluͤndert |
gehabt | icerum abmarchirt / der Commendant aber / hatimmittelſt
an Brandſchatzung s0o. Xthlr. von den armen geplagtem Untertha⸗
nen / einfordern und erpreſſen laſſen.
Wann nun dieſe bey offenem Frieden veruͤbte Gewalt / unb Feind⸗
ſeligkeit / ſowol dem Muͤnſter⸗als Nimmog. Inſtrumento Pacis gant
zu entgegeniſt; So babe nicht umbhin gehen koͤnnen / Eu. Excellentz
Hochw. und denen Herren / ſolches ſobald su hinterbringen / Dieſelbe
dabey hochangelegentlich bittende / Sie belieben der Roͤm. Kayſerl.
Majeſt. unſerm allergnaͤdigſten Herrn / dieſe Sach allerunterthaͤnigſt
fuͤrzuſtellen / und zu ecommendiren / damit beruͤhrtes Schloß unb
Flecken / wieder fuͤrderſambſt evacuiret, auch mir und meinen ar⸗
men Unterthanen ber zugefuͤgte Schaden vollkommen erſetzet werde:
Soolches bin Sd uuo mean Geſchwiſtert / nach euſſeriſtem Vermoͤ⸗
| gau
-
? i » - -
' —-
L]
Geſchichte. gu K OP E U M. | 445
gen / und in aller Gebuͤhr zuverdienen /jederzeit bereitwilligſt / gewuͤhrige Anno 1630..
Erklärung hieruͤber erwartende. Auguſtus.
Euer Excell. Hochw. und der Herren
Kyrburs den 18. Dienſt⸗ freund⸗ und gencigtwillige
Julu 1080.
Anna Eliſabetha Wild⸗ und Rheingraͤffir n/
S ioter, nau Falckenſtein/ und Frau
zu Oberſtein.
Der Stadt Uſm Memoriale , pro Moderationc
quanti matricularis..
Dict. den aha, Auguſt 1680,.—
Deß Heil. Roͤm. Reichs Churfuͤrſten / Fuͤrſten unb»
Staͤnden / xc.
Uer Excell. Hochw. Gn. unb unſeren großg. Hochge Ehrtem
Herren / iſt ſchon vor free wurhafft⸗ und weitldufftig vorgetragen
worden / welcher aeſtalt die Stadt Ulm; wider ben all zu tzoch⸗ unb"
abermaſſigen Reichs Matricular⸗ Anſchlag / fidygleichin principio,
und bey Auffrichtung der Reichs⸗Matricul / extremè ladirc, und mit
25. zu Roß / und 150. zu Fuß oder an Geld 900. fl. allzuſehr uͤberſetzt bes
funden / auch folgender Zeit zuverſchitdenen mahlen / inſonderheit aber
in annis t654.1664.1670, unb erſt neulichin anno 1678. bey Reichs⸗
unb Crayß⸗Taͤgen / Ihre erhebliche gravamina motiven / und Urſa⸗
chen / umb derer willen Ihr Reichs⸗Anſchlag zu moderiren / und zu⸗⸗
ringern ſcyn wolle / gebuͤh⸗ (nb vorgeſtellet / und publicirt hat. 1
Wann nun aber biß dato eine ſo hoͤchſt⸗ benothigte moderation,
unb Er cichterung nicht erfolgt / und wie die ſowoln in dem verderbli⸗
chen 32. jaͤhrigen Kriea / ale in nechſtverwichenen: Jahren obgehabte
ſchwere Winter⸗Quartier / vielfaͤltig erlittene March⸗ und Remarchen /
exigi te ſtarcke K iras⸗Contributiones / nebenſt der koſtbahren Reichs⸗
unb Crayß⸗Verfaſſung / dermaſſen empfinden / daß / wo Uns nicht it:
Zeicen anderwertig geholffen wuͤrde / vir unter Mile pes '
gehen
32249 ..
Br d
$t asa. et v - "e v
Anno 1680,
Auguftus.
"m DIARIUM Sonderbare
gehen muͤſten / maſſen unſere Landſchafft unb Unterthanen / auff bae
Marck außgeſogen / die Handlung und Commercien / voͤllig darni⸗
der liegen / geſambte Stadt und Buͤrgerſchafft / gaͤntzlich enervirt / und
entkraͤfftet / zumahln die vorhin Uns noch obliegende / nicht nur Million
Goldts belauffende paſſiv Schulden alſo vermehret / daß unſeren
Kinds kindern / auch in denen friedlichen Zeiten / die Uns ob onus per-
manens, gar keine reſpiration zulaſſen / ſelbige abzutragen / ja neben
andern unentbehrlichen Außgaben / pro aliquali conſervatione ſta-
tus noſtri, nur bic Zinß davon zureichen / unmoͤg: und unerſchwinglich
fallen wuͤrdt / alles nach mehrern Inhalt ber hiebevor producirten unb
publice dictirten / num ie laͤuger iemehr fich haͤuffenden Beſchwerdten /
darauff wir Uns abermals durchgehends beziehen und aus ſelbigen al⸗
lein folgendes ſummariè repræſentiren/ unb vorſtellig machen / daß
nemblich
tL Unſere liebe Vorfahrer / zwar die noch jum Theil inbabenbe/
doch mitunterſchiedlichen andern Staͤnde⸗ und Herrſchafften vers
miſcht liegende Guͤter vor mehr als 250. Jahren an ſich erhandelt / her⸗
nacher aber / viel anſehentliche Stuͤck / darvon verkauffen / und in pri-
vat Haͤnde kommen laſſen muͤſſen / wie bann auch viel anſchentliche
Guͤter / Flecken und Doͤrffer / von Uns / und unſern Buͤrgern hinweg /
und in andere frembde Haͤnde konmmen ſeindt / daß wir.
2, Jederzeit / wie noch / eine eigene Garniſon, von geworbenen
Officirern, und gemeinen Soldatem / mit (cbr ſchwehren Unkoſten un⸗
terhalten ingleichen zuConſervation, unb nothwendigſter reparation,
gemeiner Stadt koſtbahren Waſſergebauen / auch Weg / Steg / udd
Landſtraſſen / faſt taͤglich groſſe Speíen,auff: unb anwenden muͤſſen.
3. Daß unſer Ærarium, in dem jo. Jaͤhrigẽ leidigen Teutſchen
Krieq / durch allerhandt contributiones, Einquartirungen / Durchzůg
und andere vielfaͤltige militariſche preſſuien, dergeſtalt exhaurirt, unb
außgeſogen worden / daß man auß groſſer Noth gezwungen / ſich an ob⸗
beruͤhrten unſaͤglichen / und unerſchwinglichen Schuldenlaſt / einſte⸗
cken muͤſſen / worbey bann ſonderlich zu nociren / daß von ber Stadt
Ulm allein pon Anno 1020. biß 1654. denen Frembden unb Außlaͤndi⸗
ſchen
-
r]
L
Veſhichte. | ; BUR OP EUM. . 49 . !
ſchen sifutatiailarigecofen Creditoribus, nur an Binfet abgefuh⸗ Annc 68a;
W ret worden. ndi Aaguftus.
COon Anno 165; bijió45. fat man denen kriegenden Arméen allein / |
pbbeum ærario publico Civitatis, an parren Geld beʒahltꝛ ooooo ff.
und an Frachecn geliefent mM 100600 Saͤck.
^ Wpgaeeuri Feuer / Wrand / Raub / abnahm "umb auſſer⸗
plauderung
geſchehen / 38 nicht moͤglich zu beſchrei⸗
bafborr Stade far Schaden
Pt; Nachdem Friedenſchlutß / haben die continuirliche Außlagen /
bed (fig tinc unglaublache Summa Geldo / hinweg gefretzet / als die
Sch woediſche Satistactions dut —— 2050 ff.
bas Heillauniſche contingent 1350 ff.
Jie Franfkenthaliſche Evacuation m oo ff.
. Annptó49. und 1650. Batbre du GlaGfdyt General tab bas
Durckiſche Regiment / und 2, Compagnie Dragoner / gcfofict. "
| 450000!
dmer Mon bet] 45000 fl.
t athhaben erfordert / 4,000 ff
Die Manſtniſche X
chige ider / haben voin Anno 1020. bif daher weit ůber bít 20000 ff. pin»
So hat in annis 1063. undo4. bit damahlige Tartckenhuͤiff / die⸗
ſe Stadt aber die Boooo ff. gekoflet / der nachmain verlliaten / und
würd bezoltera Romer Monath zugeſchweigen.
Was bcp ſangſtaußgeſtandenen 5. aberjchwehr en Winterquap⸗
uirn / der Stadt Ulm / und ihrer armen Landſchafft auff⸗ und hinwegge⸗
gangen weiſet bie Beblag / und gibt zumalnũberflũſſig zuerkennen / daß
bcr aliyufebr übafpafitt Reichs matricular Anſchlag / ſolche groſſe /
faf unauéfprecbtiche Gelb Außlagen verur ſachet / und bic Stadt Mu
in ſo groſfen Schuidenlaſt / und gu groſſen Abnehmen gebracht / mit
fiin itreparabile damnum, uͤber ben Halß gezogen habe. Worzu
dann auch.
4 .Der ginelidye Abgang des vor zo. und mehr Jahren / ffov
rirten / unb Deus gemeinen acaso, Deb ondetich geweſten / Golſchen
unb Barchet banbee gekommen; 2.
4ſter Theil. Sum So
45 DIARIUM,
Anne 1690. Sonſſt⸗. teno der Leinwath Nandei ſo ſchteche worden / daß da mais
Und weiln benebens bic Zahl unſerer Buͤrgerſchafft unb Vati»
chanen / imgleichen bie Zoͤll zu Geißlingen / und bey ber Stade / auch ab⸗
ſonderiich wegen der ſchlechten Weinmaͤrck / in deme vor Alters etwa
250. in 300. Waͤgen und Kaͤrren / auff einem Weinmarck feyl geſtan⸗
den / anietzo derer nur 10,12. in 15. hicher kommen / mercklich abgenom⸗
mcn / ſo ſeynd dadurch auch bic Stcyern / und andere Obrigkeitliche Ge⸗
fall / ſetzr dim inuiret / unb geſchwaͤchet worden; Wegen ſolcher unb
anderer hiebevor weittáu(ftig deducirter uͤbergroſſen Beſchwerden
mehr wir Uns getrungen umb gezwungen beſinden / in ſo betrubten unb:
cuſcriſten Nothſtande / zu Euer Excell. ic. bie abermahlige ſonderliche
Conſideni 2 unb Zuflucht zunehmen / unb uns anbey auff das mit⸗
lommende gnadigſte wiederholte Interceſſon - und Recommenda-
tions Schreiben / beeder des Hochloͤbl Schwab. Craͤpßes ausſchrei⸗
bender Herren Fuͤrſten Hochfuͤrßi. Gn. unb Hochfuͤrſti Durchl. ge⸗
buguhrend zubewerffen / Ew. Excell s denuo augekegeniſtimplorirend /
umb bittende / dieſelbe geruhen hiebevor augefuͤhrte / und anietzo nur kuͤr⸗
tic beduttene notoriſche gravamina und Umbßaͤnde / in hoch dernuͤnff⸗
tige / und mitleidige Conüdeszaeion zuziehen / und unſerm anvertrau⸗
ten hoͤchſtbetrangten Stadtweſen / gleich anderen Conftatibus , und
. refp. mit Bancksverwanten / auch geſchehen / eine erſprießliche provi⸗
⸗ fional moderation des kundbarlich allzuhoch geſpanten Anſchlags /
wvo nicht umb : Drittel doch wenigſt biß auf die Heift / gnaͤd. us großg
wiederfahren zulaſſen / unb zu ſolchem Ende vermittelſt eines allgemei⸗
nen Reichsgutachten / der Xóm Kaͤpſerl Majeſt. unſerm allergnaͤhig⸗
ſten Herrn / das Werck dahin favorabiliter zu tecom mendiren / damie
unſer gutẽ Theils arme unb nach dem Bettelſtab greiffende VDuͤrgen
unb Unterchanen wieder ein wenig Confo'irt / unb dieſe gute unb de--
vore eade Stadt / weiche bihhero bey allen Reichs⸗ und Creyß⸗ onc-
ribus, das ihrige / ſo willig und getreulich gethan und beygetragen / auch
ins fünfftig noch weiter nach Vermoͤgen ju concurriren / erbietig iſt /
nicht alierdings umbgeſtoſſen / ſonbern der Roͤm. Kaͤpferl Maſeſt unb
| bu
ums
, ru
Dé EUROPZEUM -' 4
ben H. Xuch gum beßen / ob feruer in rttoas auffrecht confervigg/ Anso to;
unb alte werden mége ; Auguítus.
Beieich wie aun Ew. Excell. ꝛtc. hiemit hoͤchſtrůhmiich verfügen
und vollbtiugen / was der Chriſtuchen Liebe / natürlicher Billigtkent/
und denen Reichsgeſaͤtzen onficb ſelbſt acmá und zu Erquickung und
confervitumg/ eines obwoin geringen / doch actreu wiligſten Rach⸗
Standis / und importanren Frontier Orto/gereichen tbut ; Alſo ace
Kben Wir / umb ſovielmehr der troͤtkichen Hoffnumg / unb Zuverſicht /
dieſelde werden dieſe unſere hohe Angelegenheit anábig unb mildthaͤtig
erwegen / und auff eine zulaͤngliche unb gebeplíche remcdisutg in tem-
pore zugedenck gtintentionitt ſcyn; Darumb dann wit
nochmaln geziemend bitten / unb zubeharrlichen Hulden / Gn. und
Großgunſien / Line ſambe unſeren Angehoͤrigen beſtens rocow men. |
dira. mM . -
Euer Excell. Hochw. Gn. unb unftrer grofig. Hochge
| |. . ebrten Herrn. 2n ot
| Unterthaͤnige und Dienſtbereitwillige |
Die àftere Burgermeiſter und Rath
der Stadt Ulm. |
Beylage. —I mE
' Summariftje Deſignation, ber Ulmiſchen Quar-
tiers Koſten.
Si sistat un teibringifcdóm March, unb. genommenen Nacht⸗
Quartiern unb Ctillagem/an Un koſten auffaengen/faut einge⸗
langten Speciſicationen unb Berechnungen / pho ih i^» |
tor | 7 4964. 27. . .
Die der Stadt Ulm in Anno i675. a(fignirte 4. GRonat. Verpflegũg /
oct rcíp, Oochfarſu. Laneburgiſchen auch Lochringiſchen Volcker/ Bat
vomi. Jan. bif. Aprilis eiusd. anni angeloffen / wie ju Specifici-
ren unb zu belegen / und zwar an ordinari Unkoſten der Sem ft. 2
| | fg. e.t
/— Sum: €i
-
4f* DIARIUM Cwtetot
| nno 1éfo. An extraordinari· Untoſtenaber i695. $.:8. fr. 6. bt.
Auguſtus. Zuſammen 97301. fl. 4. kr. 4. hl.
tiber das / hat die — Verpflegung ber Sürfit. Lotchring.
Leibguardi untern Hn. Obriſt Chauviere / und einem abſonderlichen
Regincnis⸗Stab / vom 1. Febr. biß bem; Apribobigen Jahrs / in allen /
wie mit behoͤrigen Rechnungen zubelegen / geloſtet 10237. fi.
So iſt vom 15. Novemb. An.1675. bif in ben April eiusd. dati An.1676.
über Abzug allein deß Aaliſchen / halb an Munde mb halb an Pferd⸗
Portionen belauffenden Monatl. Beytrags / weiln die Stadt Dunckel⸗
ſpiel / noch bih dat o, ſich su bemaffigntrtcn Contingant / nicht verſtehen
wollen / von der Stadt Ulm auff die &apf. Feld⸗Artillerie py. s. Mo⸗
nat / an lauter baren Geld bezahlt worden 165 903. f. 30. fr.
Uberdieſe Ordinari Verpflegung P^ iſt auff der Hn. Officirer uno
anderer Bedienten wuͤrcklichen —— — ber Sapfat..
neuen Verpflegungs Ordonnantz / far die rauhe Jutterung des Mo⸗
nata p.1. Rthir. gerechnet ) von. Anfaug biß zu End —
2476 f 3 f1.4.
An Verehrungen / Diſcretions⸗Geldern und dergirichen / (o tol auf:
hohe / als nidere Officirer / ſeynd bezahlt worden 5n. fl57. fr.
S dt fyaufmaune«fog / ſo die Stuckknecht bey ibren Wirthen aco
noſſen / wein vom meiſten Theil / nichts dafuͤr bezahlt noch abgerechnet
worden / werden alhier / und zwar nicht auffs arat ji / und haͤchſte aco.
rechnet / eingebracht z421.ff. 45.fr..
So iſt auff bic Sapf Artillerie Pferd / dier tic cDerpflcquugé Z3te.
bonnang/cin mehrers verwendet worden / in demt ina nicht allein mer:
an Hen / ſondernauch ber Haber / bey auffgehaufften Maß / gereichet
werden mdfien auf jedes Pferd /ſae jegliches Pferd wcnigſi nod in.
2. p. gereicht / f. | 3694. fi. 18.ff..
So haben mehrentheils Officiero⸗Vedienten und ned / bey dem
Auffbruch ire Haußwirch / umb gereichee Speiß unb Tranck / auch
Fourage und andere Sachen mehr / nicht vellig contentirt, deßwegen
dann noch weiters geklagt / auffs leidentlichſt gerechnet wird / fo —
T, fr
Slitongg hif ad Quanionces did,
. y"
t ve
---
—
uA Xu www» uwe€€-—-—--
»
2&ztbRa
Seſchichte. EUVROP ÆVUM. . a«t
(Finforbrrungarober Gage⸗Gelder / itqn anderer Gofvumbiictern. Api."
Officirer uno Artillerie Bedienten / Zehrungen / Vorſpann / abgenom⸗uß
bars e pfertjonh vicles hin⸗ und widerreiten gangen / auffs genauiſt ge⸗
fr.
Pf unb Poſullonen / fo biefer Suarialba cuff
gemenbet werden muͤſſen / item Convop Gelder / unb inallenrgangen |
yz f.57. fi
Auf Com̃iſſ unb Proviantfuhren / nach Eßlingen / Ginger uc
e bach / Fllingen und ander Orten / ſeynd verwendet worden 625. fl. 45. kr.
Mehr ſeynd unterſchiedliche Officirer und Brdienten qu Mitfuͤh⸗
timo Habers und anderer Sachen / bey dem Auffbruch / an Saͤcken.
mit gegeben worden 81, t. theilsà 40. theils a o.f.gerai pf. 49. fl.
So denn haben bie bep fir gewehrtem dieſem Winterquartier vor⸗
gangene March und Remarch / auci genommene Nachtquartier unt
Rafttaͤg / unterſchieduchen Trouppen: unb Recrouten an Koſten und
Schoden aia abennai nitʒugenairgerechnetgeſtanden 12 o71. fl io. fs.
Summaiꝗ 369 fl.2ꝛ. ki. (bl.
Veydemin Anno⸗s der Sod Uim aſſignirten Winttrquartier /
der £00 Kayſ. Frld⸗ Artillerie / hatderen Verpflegung ber Kayſerl. Or⸗
donnantz nach / voms: Novembr. eiusd: anni Big 5. Map 1677. im
allem / toic mit Speciicatiun. uno. Rechnungen zu —— cd
19: 108
Anallerhand excraordinan und neben Unkoſten / iff darauff gan⸗
gen 9647.fl. 56. kr.
so Seo ban bep bamatiaen vielfaltigen Durch zůgen / Hin und Wi⸗
dermarch genommenen Nachtquartier / Raſttaͤgen / unb: allerhad
— E ———⏑—⏑ Uafoffcn auff gngen / die ſich beloffen haben ad
42123. ff: 17. kr.
| C umma 192884. fl. 55, fr.
"Ppvorgonpenom Qintrrquartiafn 1677. in 78. hatder Stadt
Nm das bewilligtequantum pecuniarum ,. füi.150. Roͤmer⸗Monat:
beloffen 1335000. fl.
Oaran auff i675. Mund⸗ Portionen undinoʒ, Pferdorationes, bep
Beoyugungde Sani i An n^ Aniani Sos
mm. 2
E
"o eR. Ch "P s
Anno 1680.
Auguftus.
16 | DIARIUM &ontesar
nat bezahlt und erlege worden jeden Monata ^, 15271. fl. 30.fg.
| So jufammen beloffen 016 :5. fl.
. Syatauff noch weiter vor 3. Termin qu com plicung deren obbemel⸗
n 150. Monat bezahlt worden 4371. fl.
| . — umma 1z50oo fl.
Bey bem eer Cotabt Ulm 2n. 1678, in 79. aſſignitten und fuͤrge⸗
wehnten letztern Winterquartier /feynb vom . ecemb.bif ad ulc A pri-
lis , auff unterſchiedliche affignaiionesbegablt worden / als auff bie
Kapſerl. Feld⸗Artillerie unb 64. Lotthring rationes 47 100. fl.
Auf tic Alt⸗Graniſche Compaguie zu Fuß / unter Hn. Hauptmann
Burgarelli 3738. fl.
Auff 1.3. Souchiſ. Portiones 27.fl.
So ſeynd auſſer dieſen Verpflegungs⸗Unkoſten / auff unterſchied⸗
liche andere aſſignationes bezahlt / und mit der Kapſerl. Feld⸗Kriegs⸗
Caſſa berechnet und ſaltirt worden 3823.fl.
Summa 2o0oo. fl.
Und ſoviel fat bas letzte quantum pecuniarum , ber 2. tel ferntiger
Bewilligung bem Ulmiſchen Matricul⸗Anſchlag nach / außgetragen /
darzu aber kommen noch die / uff bit Interims⸗Quartier / obhochermel⸗
ter Kayſ. Feld / Artillerie / unb viel unterſchiedliche genommene March⸗
unb Nacht⸗Quartier gegangene Unkoſten / auch ber von denn Kapſerl.
Fouragier / an ein⸗ und andern Ulmiſchen Orthen jugefügte Schaden /
auffs genauiſt gerechnet | 6861 fl. 42.fr.4.
u Summa 3686u fl. 42 fr. 4 Dl.
Thun fid alfo obíge nur Summariſche deſignirte Quartiers⸗
Unkoſten zuſammen belauffen | 738618.fl.29.fr- —
Und bleibet alhier unberechnet / was auff viel unterſchiedliche fof»
bahre Schickungen / an die hohe Gencralitaͤt unb Ober⸗ Kriegs: Com⸗
miſſariat / verſchiedener hoher Perſohnen / und anderer Regalir⸗Vereh⸗
rung und Defragirungen / auch durch mehrerwehnte Winterquartier /
Durchzůg Nachtlaͤger / verurſachte ſchwere und groſſe Rapßkoſten /
inſonderheit aber auch / auff Verpfleg⸗ und Unterhaltung / der eigenen
Crapß⸗Moannſchafften su Roß unb Fuß auffgangen / unb verwendet
werden muͤſſen / ſo nicht weniger viel 1000. fl. beloffen. " !
MEM On
—
Geſchichte. | EUROP.JEUM, 46;
- Anno 1680.
J Franciſc Johann / Biſchoff zu ^c
Von GOrdes Koſtantz / .c.
Guaden / Z8Friderich Carl / Hertzog mao
s tenberg Adminiſtrator / und O⸗
ber⸗Vormunder / c. |
Unſern Frenndt. unb Goͤnſt. Gruß / mit gant geneig⸗
ten Willenzuvor.
und Wolwuͤrdige / Wolgebo
Hoch⸗ oberen /Wolgeborne / Edle / Veſt und
Emnach Uns / denen beeden außſchreibenden Fuͤrſten
Vdieſes lobl. Schwaͤbiſchen Crayſes / Buͤrgermeiſter unb
Rath der &tabt Ulm / wie der Copeyliſche Inſchluß ſub
Numa. mit mehrerm befaget / zu zuerkennen gegeben, / welcher
geſtalten Cie entſchloſſen / zu Widerbegleituug Ihrer Seſſion
unb Stelle / in dem Reichsſtaͤdtiſchen Collegio ein eigene Ab⸗
eronung / nacher Regenſpur urerfügen und zumaln auff
Ihre einer loͤbl. Reichsverſamblung in puncto moderationis
m̃atriculæ bereits eroffntte Gravamina, bíe verlangende ergibi⸗
ge / Ringerung Ihres hohen Reichs⸗Anſchlags / ferner gebuͤh⸗
Pep rotciarengutefien/ mit hinzurgethaner angelegner Bitt /
daß wir von obhabenden Crayß⸗Außſchreib⸗ Amptswegen /
Sie in dieſem ihrem deſiderio, nochmaln / ſo woln bey der Roͤm.
Kayſ. Majeſt. imſerm allergnaͤdigſten Herrn / Selbſten / als de⸗
nen frrren umb Euch / uͤber die bereits derentwillen den u. Au⸗
guſt Anno 1078. abgegebenemit Num.a. und ;bezeichnete reſpe⸗
énvé allerunterthänigſte Vorbitt / umb Recommendationse
Schreiben / noch mabin fecundiren tvolten: So haben wir nicht
- mnbhbín gekont / in dieſem Ihrem Anſuchen Ihnen zuwillfah⸗
ren / und Diertmter vorberift allerhoͤchſtged br. Kayſ Majeſt.
wit ſub Num.4.enthalten / nochmaln à runtertbnigit zube⸗
ug
à ou
AA ' DIARIUM - Sondaban
Anno ute, Jemgen/unb zugleich bie Herren unb Euch / freundl und gnaͤd.
u ,
erſuchen / Ihre viel vermogende cooperation ohnſchwer da⸗
ín anzuwenden / damit mehrerwehnter Stadt Lm in Arcus
pᷣcuto wenigſt auff eine gewiffe Zeit / jedoch ſolcher geftalten eite
ergibige Ringerung Ihres Cohcingenc gedeyen moͤchte / daß
bingegen ſolche abnahm / an dem gantzen Craiß⸗ quanto hinwi⸗
bcr abgezogen werden ſolle: Wie mannun ſolcher maſſen bít»
ſer / als der außſchreibenden Stadt / Ihre Erleichterung von
geſambten Craiſeswegen gern gónnen teírb ; Alsi auch an
der Herren unb Euer gutwilligen lecundi ung umb fooid we⸗
niger zuzweifeln Und Wir verbleiben benebens denenſelben
au Bezeügung allen Freundl unb Gnaͤd. Willens jeder zeit ges
neigt / und wolbeygethan. Datum Dems. Jusiiscso. —
Der Herren und Eurr
Freund⸗ vnb gencigtwillige
Franciſe Johann / Biſchoff ju
Conſtantz.
Friderich garl / Hertzog au
Pramifs, præmittend. DE
Num. L. . |C3O- '
Ver fyochfürft. Gn. unb Hochfuͤrſti. Durchl werden fic noch
gnaͤdigſt wol erinnern / was an Dicfclbetoir vor faff 2. Jahren /
2in puncto höchſt⸗bemuͤſſigt⸗ſuchender moderarion unſers all⸗
zuhohen / und uͤbermaͤſſigen Matricular⸗Anſchlags / umb gnaͤdigſtes
lnrerc. ſſion⸗und Sürbito C chreiben / ſo woin an die Roͤm Kayſert
Majeſt. unſern allergnaͤdigſten Herren / als bem hochlobl. Reichs. C ot
cent zu Regenſpurg / unterthaͤnigſt gelangen zu laſſen / unb welcher qt
f'alt kCuer Hochfurſil. Gnaben unb Hochfurſt. Hurchl. msbarauff
Ein / umb angefüͤhrter trufftiger Motwen und Urſachenwillen / iw
20 i
ce c (C4 ae — C2
-
.
€Oqéd. EUROP EUN. o0 3€ |
bígfl gracificirt haben. Wann nun aber Wir une mitunb nebmm au⸗ Annc 1680.
bcr Erbarn Frey und Reichs⸗Staͤdten dieſes hochlobl. Schwaͤbiſ. Auguſtus
Graifts/nocorié hoͤchſt gravirt befinden / unb den uͤberſchweren Ma⸗
tricul: Laſt / einmal ins kuͤnfftig nicht zu lupportiten / unb fort zutragen
wiſſen / es benebens an dem / daß unlaͤngſtens verſchiedene Mitbancks⸗
Berwandte loͤbl Staͤdte / um ein namhafftes moderircunberfeichtert
worden; Als haben wir umb fo weniger unterlaſſen fónnen, eine eigene
Abordnung nacher gedachten Regenfpurg ju verfuͤgen / unſere Seſſion
unb Stell / indem loͤbl. Reichs⸗Staͤdtiſchen Collegio wicder zu beklei⸗
den / und zugleich bae vormalige noth⸗gedrungene petitum, durch ein
anderwertiges memoriale, geziemend zu wiederholen unb inſtaͤndigzu
urgiren; Welchem nac Gu, Hochfuͤrſti. Gn. anb Hochf. Durchl.
wir nochmaln unterthaͤnigſt / und angelegenlichſt erſuchen / Dieſelbe ge⸗
ruben ſich unſer noch weiter hierunter gnaͤdigſt anzunchmen / und an
beeden hoͤchſt⸗ und hochermeldten Orten / uns dergeſtalten Furbitt⸗ und
erſprießlich zu recornmendiren / damit wir allergnaͤdigſt / gnaͤdigſt /
gn. unb hochgeneigt erhoͤrt / unb gebettener maſſen ſublevirt / unb
durch ergiebige Abnahm / su einem ertraͤglichen Reichs⸗Anſchlag ge⸗
bracht / und befoͤrdert werden moͤchten. Welche uns denuó erweiſende
Hochf. Huld umb Gnad / wir und unſere Angehoͤrige / jederzeit hoͤchſt⸗
rũhmiichſt zuerkermen / und nach euſſeriſten Kraͤfften unterthaͤnigſt su
demer ren / ſo eifferig gefliſſen / als hoch verbunden verbleiben. Euer
ap168 5, 2 Dt
An befi bocblóbl. Schwaͤbiſchen Craiſes
Herren außſchreibende Fuͤſten. v
E "Don Buͤrgermeiſter und Rath
ber Stadt lur.
7 Num.$. | |
Ver Kapſerl. Majeſt. werden allergnaͤdigſt gerufen ſich auß dem
Copeyl. Inſchluß mit mehrerm allerunterthaͤnigſt vortragen zu
laſſen / was die Aeltere / Buͤrgermeiſtere und Rath ber Stadt
Umm bewogen / eine ergibige Ringerung / ihres hohen Matricular⸗
4zſter Theil. Nan Am
Anno: 1080.
Auguftus.
4€ ^ | DIAKIUM Sonderbair
Anſchlags / und deßwegen ſo wol vorderiſt an Eu. Kapfeil. Maſeſt. als
—— ju Regenſpurg verſamblete Reicho⸗Collegia, von
Uns denen beyden Außſchreibenden Fuͤrſten / dieſes Schwaͤbiſchen
Craiſes / rcípective allerunterthámgfic uit geziemende Intercesſiptial-
unb recommendation-Schreiben zuverlangen. Nun mochten
zwar Eu Kayſ. Majeſt mir mit dergleichen allerunterthaͤnigſten Be⸗
lagur g:n/ bey dero ietztmals obhabenden / hoͤchſtwichtigen Reichs⸗
Geſchaͤfften und Sorgen gern verſehonen Aldieweilen aber / die nun
etlich abr Bero unausgeſetzte continuirte Kriegs, Beſchwerdten / die
€tánb: dieſes Craiſes / cine moderation ihrer Reichs⸗Anſchlage zu⸗
ſuchen necesſitirt / und gleichwolbey gedachter Stadt Vm! unter amv
dern die ſes inſonderheit in conſideration zuziehen / da Selbige bep Auf⸗
richtung ber Reichs-Matricul / umb damals florirter Commercicn⸗
und habender nechſtangelegenen Landſchafften willen / ſo hoch angelegt
worden / daß hingegen dermalin erſtangeregte Commercien / gangbarnis
der liegen / und die Stadt nichts deſtoweniger / nach ſolch ihren hohen
Anſchlag / bey ohne das vom vorigen Krieg / noch auff fich habenden und
ſeithero ohnumbgaͤnglich weiter vermehrten groſſen Schuldenlaſi üt
Zeit gegenwertiger Kriegs:Unruhe / bep allen bis herigen auff einander
erfoigten Einquartierungen / Ourch zuͤgen / umb vielen andern Kriegs⸗
VBecſchwerdten concucriren / und darzu nodo neben bom an fich ſelbfteri
groſſe Speſen erfordernden Fortiſications⸗Vau / ihre auch koſtbare
unterhaltende eigene Guarniſon / umb ber noch immerfort ſich vermeh⸗
renden Kriegs⸗Gefahr willen / ju dieſes Haupt · Platzes an der Donau
genugſamber Verſicherung / noch mehrers verſtaͤrcken muͤſſen; Als
werden Wir dahero vrranlaſſet / umb ietztberuͤhrter ziemlich erbebbicben:
motiven willen / an Eu. Kayſ. Majeſt. die gebettene allerunterchaͤnigſte
Vorſchrifft / hiermit umb ſo vielmehr zu ertheuen /teciln Wir uͤns vere
ſichert wiſſen / bap dicſelbe auff dieſen confiderablen Orth und Paß /
uii deſſen Aufrecht / Erhaltung cinc ſonderbare allerandbiafle reflexion:
tragen werden. Erſuchen demnach Eu. Kayſerl Maſeſt. hiemit al⸗
bkergchorſambſt / weiln mehr gedachte Stadt, in dicſem ihrem deliderio,
ſonderlich auch von geſambten Reichs wegen lecundirt zuwerden / und
aumahin dieſer un(cree einwendenden alleruntertbdtigfien COorbitt/
wuͤrck⸗
"£2,
-—*
—* EUROPAEUM,
'svütdNtich zugenieſſen verhoffet / dieſelbe nicht allein in Kapſerl. ING Iw 15901
wol auff zunchmen / fonbern fich aud) barüber dergeſtalten / willfaͤhrig gate
unb allergnaͤdigſt zu rcfolviren / damit bic verlangende moderation,
wenigſt auff eine gewiſſe Scit unb biß ju ned fifünffuaet rectification
der RXeichs⸗Matricul / beſtimmet / und hingegen Das von ſolchem Ulmi⸗
ſchen Particular⸗Anſchlag abnehmende / dieſem Craiß an (ciem gans
tzen Matricular ontingenutbitber abgeſchrieben / unb mitbin Ccinem
andern Mitſtandt etmníg weiteres onus , auffacbürbct werben moͤge.
Wie nun Eu. Kapſ. Majeſt. offterwehnte Stadt durch dieſe verhof⸗
fende allergnaͤdꝛgſte Gewehrung zu beharrlichen allerunterthaͤnigſten
Dancknehmigken devinciren werden; Alſo hat dieſelbe auch / auff
Erlangung einiger moderation, umb ſoviel mehr Urſach / indenen
tánfftigen Reichſ⸗præſtationen ihre allerunterthaͤnigſte Devotion,
gegen Gu, Kavbſerl. Majeſt. deſto freudiger allergehorſambſt zubezei⸗
gen / Dero Wir anbey auch Uns zu fortwuͤhriger Kayſ. hohen Gnad /
——— — Submisſion nene. Datum den 11. Auguſti
167
"Din die Rom.· Soy erl. Majeſt.
Von deß M exis Graife
Herren außſchreibenden Fuͤrſten.
Dieſe Beylag iſt den m 20. : Gieptembr. Anno 1678. dictirt
worden. |
| | Num. 4.
eræmiß "ramittend,
Uer &apfert Majeſt. werden fich auffer Zweifel allergnaͤdigſt ent·
ſumen / und gibt es zumal der Copepliche Inſchluß ſub lit. a. mi
mehrern zuerkennen / was an dieſelbe Wir / als deß Schwaͤbiſchen
——— außſchreibende Fuͤrſten / m der Stadt Vm / Uns eroffne⸗
ter Moderations Angelegenheit / bereits den ir D Auguſt. deß verwiche⸗
nen 1678. Jahrs / intercedendo, allerunterthaͤnigſt gelangen laſſen.
Weiln daun Burgermeiſter unb Rath gedachter Stadt / als in
Lit B. enthalten / bey Um de ſernere Anſuchung gethan / inbeme un⸗
2 9ina dj . .' Mdngficn
/
«S 7" ^ DFARTUM Sonderbare
4
Anno 1680. taͤngſten verſchiedene ihre Mitbancks verwandte Staͤdte / einge mode.
Auguſtus.
ratuon ihrer Reichs Anſchlaͤg bereits erhalten haͤtten / daß ſowol bey
Eu. Kapſerl. Majeſt. als bcr noch fuͤrwehrenden Reichs⸗Verſamblung
zu Regenſpurg / die ſelbe in dieſem ihrem deſiderio, noch ferner reſpe-
é&iv e allerunterthaͤnigſt und geziemend iecundiren wolten; So neh⸗
: ma Wir dahero mit Eu. &apf. Majeſt. verhoffender allergnddigſter
zu Guth altung Anlaß / Dieſelbe hiemit nochmaln dahin allerunterthaͤ⸗
nigſt zubclangen / Sie wollen in Kayſerl. Gunaden geruhen / auff bemel⸗
ter Stadt Um / auſſer Zweifel hierunter einlangendes anderwertig al⸗
| Keruntertbánigfico Anflehen / fich in Kayſerl. Gm. fo willfaäͤhrig ju re
ſolviren / daß deroſclben bic alleruntert haͤnigſte oerlangenbe Etleichte⸗
rung / ihres Matricular· Contingents/ ſedoch ohne andere diſſeitiger
Craiß⸗Staͤndten weiterer aggravirumgwenigſt ad temmpus, und biß zu
hoͤchſtnoͤthiger univerſal rectibcirung ber Reichs Matricul gedeyen /
und Sie alſo dieſer unſerer reiterirten allerunterthaͤnigſter Vorbitt /
waͤrcklich genieſſen moͤchte. Eu. Kayſ. Maſ. bamit1c.: Datum dem
Junii 16860.
* Kayſ. Majeſt. von des Schwaͤb. Craißes
Herren außſchreibenden Fuͤrſten |
Des bey bec Reichs Armee geweſenen Ger. Adjudan
ten / unb Gen. Quartiernieiſters Herrn von. Hohnſtett
Miemorialum ſein ruͤckſtaͤndige Gage. — ^
Dict. bt 7/ 17. Aug. 1680... "
Des Heil. Roͤm. Reichs Churfuͤrſten / Fuͤrſten unb: Staͤn⸗
beri. Hochwolverordnete Herren Roͤhte et.
Hoch wurdige /Hochwohlgeborne / Hoch Ldeigeborue /
Wo bEdle / Geſtrenge/ Veſt / unb Hochgelehrterc. Son⸗
ders Großguͤnſtige Hochgeehrte Seren;
2" Uer Exycellem; Hochw. Gn. etc. werden ſich annoch hochgeneigt / unb groß⸗
A into erinnern / wie daß Anno 1674. bey. Auffrichtung ber Reichs⸗
Armee / mir die Gen. Adjudanten Stell / dabey zu vertreiten / auffge⸗
tragen worden / ich auch ſelbige biß den rr. April 1676: verſehen / nachge⸗
hends aber / als ber geweſene Gen. Reichs⸗Quartiermeiſter Herr von Hederſt if
folie Charge quittirt uno bey Ihro Hochfuͤr tlich en. Gnaden Viſcheſh zu
| | me
-—
c
Geſchichte EUROPÆUVUM. 469
Bamberg unb Wuͤrtzburg / ein Regiment Dragoner angenommien / mir ſolche Anno 168e,
Gen. Quartiermeiſter Stelle / von der Roͤm. Kaͤyſerl. Majeſt. unb des Jet. Auguftus.
Roͤmiſ. Reichs Gen. Feid Marſchallen Marggrafen zu Baden Durchlach
Hochfuͤrſti. Durdl. hoͤchſtſeliaſten Andencken / tic aue beyliegender Abſchrifft
ſub Lit. A au erſehen / gnaͤdigſt anbefohler worden / ich auch ſolche beyde Char⸗
gan mit jederweiligen contento-terfebery und aber ín ſolcher Zeit / als (o wol die
Gen. Adjudanten⸗ alg Gen. Quartiermeiſter Stell bedient / ander Gage, wel⸗
che fidt vermoͤg der Beylaag Lit. B. auff 5500: Fl. belaufft / con bam General
Commſſariat, nach laut zweyer derentwegen ertheilter Quittungem mehr nicht / als
275! 8L empfangen / alſo nody o25 Fl. an bag Reich ju prætendiren / unb recht⸗
maͤſſig zu exfordern hab / unb weiln ich vernehme / daß andere unter der Reichs
Armee / damals auch beweſte Officirer wegenihres verbliebenen Ruͤckſtands /
auff geziemendes Anlangen fatisfacirt worden ſeyen / Als babe bey Gu. Excel.etc.
auch dienſtlich einkommen und bitten wollen / nit ſothanen SRüdflanb ín hoch⸗
geneigter conſideration, das ſelbigen dazumalen zu mein und der Meinigen
Suftendation und Unterhatung / nicht allein auf eignen Mitteln erſetzen / ſon⸗
dern daß denen ſelbiger Ze taußgegangenen Kaͤyſerlichen all ergnaͤdigſten avoca-
torienals ein Reichs Ritterglied Viertls am Neckhar / allerunterthaͤnigſten
Gehorſam / und Vollzug geleiſtet mein unter der Cron Franckreich gehabtes
KReg imentwerloſſen / und mich in des Suis: Dienſte begeben / meines von mei
net Eheliebſten: herruͤhrend Vermoͤgens in Lothringen / fo fif übtr 25060. Fl.
belaufft / verluſtigt worden / und nod? ſeyn muß / hochgeneigt gebepen ; und be⸗
aahlen ju laſſen. Welche verhoffende großguͤnſtige Willfahr / ich auff alle era.
egnende Occaſion gehorſamlich abzudienen nicht unterlaſſen werde.
B Euer Eycell. Hochw. Gin. unb meiner
Hochgeehrten Herrn.
Weydtinburg nechſt bey Rottenburgg
. am Neckher den : Jun. 16080.
| | . Gehorſamer unt dienſtwilligſter
Knecht und Diener
Quirinus von Hohnſtett.
Lit. A.
em Cinnad) Wir Friderich von Gottes Gnaden Magaraff zu Baaden
b]
unb Hochberg 1c: vor noͤhtigvefunden / fintemaln.ber bigberia Reichs
Gen: Quartiermeiſter / von Hederſtorff / bey des Herrn Biſchoffs zu
Bambera und Wuͤrtzburg Liebd. ein Regiment Dragoner angenom⸗
. tun deſſen Charge. ad interim, durch ein anders qualificirfts ſubjectum be⸗
.. Sinn. fij; tleidem
ao | DIARIUM Senderbare
Anno 1680. fieiben zu laſſen; Als haben toic nicht ermanglen ſollen / indeme ein ſolches die
' Auguftus.
beborficbenbe Kriegs Opcrationes ohnumgaͤnglich erfordern / tolcbe Charge eio
ned Reichs Gen. Quartiermeiſters / bem Veſten unb Mannhafften Herrn
Quirino von Hohnſtett wegen deſſen darzu habenden guten £yualitáten/ ad in
terim anzuvertrauen. Wie Wir ban cin ſolches htermit / und i Krafft dieſes
chun / aub dahero uns zu ihme gnaͤdigſt verſehen / ba er Quirinns von Hohn⸗
ſtet (ib ohnverweilt dermaſſen anſchicken werde / auff daß er ſolche von Ung thme
anvertraute Charge foͤrderlich moͤge betretten / die Wir ihme nut Gnaden mol
gewogen verbleinen. Geben gu Durlach ben 1 1. Apr. 1676.
Friderich.
(L S.y
Lit. B.
Specificatio,
As ids Unterſchriebener bep der Reichs Armee / als Gen Adjudant ;
unb On. Quartier meiſter gedient / unb wie hoch ſich meine Gage be⸗
loffen was ich daran empfangen / und mir noch ausſtaͤndig iſt /.
Erſtlich reſtiren mir als General Adjutanten 4. Monat Septemb.
Octob. Novemb. Decemb. 674. jedes Monath à 130. I. 20.6.
Item das vólligc Jahr 1675. 1560. Sf.
Item 4. Monath des 1676. Jahrs - $20. Fl.
Item alg Gen. Quartiermeiſtern von onat May bed 1674. 51$ 1677 bae qane
&c Jahr / Monatl. à 225. S1. | | 2700" (8l.
. Summa — 5500, 9f,
Hieran oem Herrn On. Commiſſario Baron yon Lobenſtern / lant meint
Oerittung empfangen. v 27 f. Sl.
| Quurinus ton Hohnſtett
Reichs⸗Gutachten.
In puncto beni tom Fuͤrſtl. Hauß Anhalt / wegen der
demſelben entkommenen Graffſchafft Aſcanien / fu
chender Satisfaction. |
Dict. be. 18, Aug.1680.
Cr Sm. Kaͤyſ. Maeſt. unſers Allerqnaͤdigſten Kaͤyſers und Herrns /
e jt gegentodreigem Reichs. Tag Bevollmaͤchtigte / hoͤchſtanſehentliche
( Principal Commiffarius ber Jyediteürbigfte Sürft unb Herr / Herr
Marquardrc. Geruhe ab benen am 25. Febr. unb 27. Julit vri
. verfio
-—
Gefchichte· EVROPÆUM. 47
verfloſſenen Jahrs per di&aturam communicirttt unb fub Num. 1. & 2, 6.
ſchrifftlich hier bey gefüaten QOO cmortafie unb Beylagen / mit mel.rern gnaͤdigſt
zu erſehen / tag bey dieſem Reichs Gonpent / das geſambte Fuͤrſtliche Hauß
Anhalt / wegen der demſelben entkommenen Grafffchaft Aſcanien vorbracht /
und inſtaͤndig gefucht hat. Gleich wie man nun nicht unrterlaſſen / dieſe Sach
in behoͤrige Deliberation zu gztehen. Als ift ín allen dreyen Reichs⸗Collegiis,
. ifürgtbalt.n / unb geſchloſſen worden / daß Hochgedachtem Fuͤrſtlichen Hauſe
erwehnter Graffſchafft halben / cin billigmaͤſfige Vergnuͤgung wol ju goͤnnen /
dannenhero Ihro Kaͤyſerl. Majeſi. verlangtermaſſen dergeſialt allerunterthaͤ⸗
nigſt / wie hiemit beſchieher / jui recommendiren ſeye / daß ſoiche Vergnuͤgung
ohne der Staͤnd Przjudity Bddin
menber Begebenheit confderirt nnb eingerichtet werde. Welches hoͤchſtbe⸗
ſagten Kaͤyſerl Principal Commiſſarii Hochfuͤrſti. Gn. Churfuͤrſten
Fuͤrſten und € —e * Raͤhte / Bottſchafften und Oc
ſandt / nermie gebuůͤhrend unverhalten wollen / bero fie (ib benebenſt beſten Fleiſſes
anb geriemend empfehlen.
Signatum Regenſyurg ben 27. Aug. 1680.
IL.S.
SGburfuͤrſtl. Maintziſche Cantzley.
Reichs⸗Gutachten
Ver die denz. 6. 12. unb 22. Julii hujus anni dictirte
$ápfat. Commisfiqgs Decreta. Die von unterſchiedlichen
ſchen Fricdenſchluß zuentgen veruͤbende Thaͤtligkeiten einkom⸗
mene Gravamina beteffend.
Communicirt Du o/19. 9 Aug. ic 8o.
Reichs Gutachten.
am 5, 6. 1» unb 2 2. Julii jungſthin di&irte Kaͤyſerl. Commiſſions-
Decreta , ſamt beygelegten / aud&anbernin hac materia nachge⸗
hends cinacfommener verſchiedener des JDeit. Roͤm. Reichs Churfuͤrſten /
| Sm unb Staͤnden Memorialia in allen dreyen Reichs Colltgiis in Propo-
tion geſtellet umb befunden wotbcn ? Daß ob zwar geſambte des Heit Roͤm.
Reichs Staͤnden / die Jeſthaltung des fo cheuer erworbenen Friedens / —*
5»
Smnad der Roͤm. Stápfert. Majeſt. Unſers Allergnaͤdigſten Jerem /
Anno 1680.
Auguſtus.
werden und coniequenf bey kuͤnfftig vorkom⸗
Reichs Staͤnden / wider die Frantzoͤſ, Seits / dem Nimwegi⸗
- 4
]
|
Anno 1680,
Auguftus. !
ATA DIARIUM Scnderburr
dergeſtalt angelegen / daß (ic bas jenige / worzu ſie ſich obligirt befunden / ſchleu⸗
nig zu voll ehen Ahres Orts nicht ermangelt haben / auch cin mehres nicht ver⸗
langen / dann bey bem jenigen / was fie und thre Vorfahren bey unverdeneklichen
Fahren / ruhig beſeſſen / in beſtaͤndi gen Frieden furterhin gelaſſen qui werden / ig
welchem Ende man dann Ihre Koͤnigl. Majeſt. in Franckreich sic Mobidurft
durch Schreiben von Reichs wegen gebuͤhrend vorruſtell en Hjéngft zin nicht un⸗
terlaſſen / ber Zuverſicht / dieſelbe benoͤhtigte remedirung ebenfals verfugen meas
den / immitteiſt gleichwoln die Gravamina noch immer continuiren. Ais bar
man vor noͤhtig erachtet / unb geſchloſſen / Ihre Kaͤyſerl. Majeſt. maſſen hiemit
E beſchiehet / allerunterthaͤnigſt zu evbitter biefeibe allergnaͤdtgſt geruben wolten y
bít Gad) durch gumpfliche Weg / dahin zu vermitteln / auff daß denen bedraͤng ⸗
ten Staͤnden / bee Friedens uno Ruheſtands / denen Reichs Conltitutionen /
und Friedenſchluß gemaͤß ga geniffen / verholffen / unb qu Erhaltung bes Ihri⸗
gen / an die Hand gegangen / ſonderlich aber alle Thaͤtligkenten / eingeſlelle wer⸗
den moͤgen. Welches x.2c. Signatam Regenſpurg be 17. Aug. 1430.
(0 (L.S) |
— 0. SburfürftC Maintziſ. Gangle
Stadt Memmingiſch Memoriale pro Moderacionc.
Dise den 30. Julii / y. Auguſt. iobo.
€ Heil. Roͤm. Reichs Churfuͤrſten / Fuͤrſten und
Staͤnden / . MEME
Hochwuͤrdige 10.26€. — MEE
Bwoln Unſere Herren Principalen / Buͤrgermeiſter und XXarf
LJ) bcr Stadt Memmingen / neben unſerer Wenigkeit / mehrers
nicht wuͤnſchen / als daß dieſe hochloͤbl. Reichs⸗Verſamblung /
ín bero hochwichtigen bae allgemeine deß Heil. Roͤm. Reichs Lnrereffe
concernirenden ccupationen / mit ein urb andern particularitaͤten /
koͤnte verſchonet bleiben; So dringet doch / beſagte Stadt Memmin⸗
gen die aͤuſſerſte Noth / uͤber dero hiebevor albereits eingekommene gra-
vamina n punto Moderationis Matricula, dero groſſe Angelegen⸗
heit hierunter. mit gegenwaͤrtigem / nochmaln kuͤrtzlich vorzuſtellen / und
umb eine hochſt⸗ benothigt⸗ ergiebige proviſional moderation ihres
allzu hohen Matricular-⸗quanti 90248. ff. untertbánig » und dienſtge⸗
horſamb⸗
Weſchichte. EUROPEUM. 4»)
horſamblich anzuſuchen. Man begehret mit weitlaͤufftiger Wieder⸗nnd xógo:
hohlung der &tabt Memmingiſchen vorhin bekandten Beſchwerden/ Auguftus.
unb deícribirungibree Status, wie nemblichen bie Buͤrgerſchafft info,
geoſſen Abgang gerathen / daß kaum der dritte Theil ber / sur Zeit ber
auffgerichteten Reichs⸗/ Matricul tnb vor oem Teutſchen Krieg ge⸗
weſten Auzahl / mehr vorhanden / item daß das vornembſte Leinwand
Commerciun fid) von der Stadt allerdings gángtich verlohren / und
zu wieder Erlangung deſſelben / einige Hoffnumg nicht (cpu fan / item /
daß Sie / die Stadt Memmuigen / in bem 30. jaͤhrig Teutſchen Kriegl
durch unterſchiedlich harte Belaͤgerungen / uno andere groſſe Kriegs⸗
Drangſalẽ / auch ſonderlich die letztere s jaͤhrig ſchwere Winter⸗Quar⸗
tier/weſche allein dieſe arme Stadt / uͤher die Tonnen Goldes gekoſtet
wie leichtlich zu erachten / in das aͤuſſeriſte Verderben / auch groͤſten un⸗
erſchwinglichſten Schulden⸗Laſt gerathen / nicht verdrießlich zu ſeyn/
ſondern will ſich Perenthatben auff ihre hiebevor eingekommene Deda-
ction ſolcher ihrer Beſchwerden bezogen / und darbey vornehmlich al⸗
lein dieſes gnaͤdig und großg. zu conſideriren gegeben haben / daß die
Stadt Memmmgen unb deren Angehoͤrige / fo gar von ihren Land⸗
ſchafften unb Guͤthern kommen / daß ſie ꝛ. Henſchafften / und uͤber die⸗
ſelbe noch darzu 9. der beſten Doͤrffer (neben unter ſchiedlichen Weilern /
Zehenden und Einſchůchtigen Hoͤffen / welche alle in denen hiebevor ein⸗
gegebenen Gravaminpibus, nahmhafft gemacht unb Craißkuͤndig ſind /
und alſo etlich 100. und weit mehr Unterthanen / als ihro auff dem Land
annoch uͤbrig ſeynd / nach und nach / von der Zeit der auffgerichten
Reichs⸗Matricul, verlohren | auc) zu deren recuperirung / nimmer⸗
mehr einige Hoffnung haben kan / welches bann in ſonderheit cine ſolche
Urſach der Moderation ihres MatricularContingents iſt / welche in
denen Reichs Conſtitutionibus auch aller Billigkeit / ſich unwider⸗
ſprechlich fundirt befindet / ^geflaltenin anno 1557. bie Stadt Mem⸗
mingen / nur wegen 2. alienirter Doͤrffer / nemlic Roͤthenbach unb
Ploͤß / welche unter obangedeuten Neunen nicht begriffen ſeynd / um? 4.
zu Roß / oder 48. fl. modcerirt iſt worden: Es geruhen bunch Eu.
Excell sc auf hiemit zugleich übergebenden Inte: ceſhonalien / ſowol H
an bie Roͤm. Kayſerl. Majeſt. Unfam allrgndbigfien Sapfcr unb
a43ſter Theit e Ooo Hertrn /
—
. «4 | DIARIUM S ^ Á:— Gonberfare
Anno 1686. Herrn / afe aud gegenwaͤrtig Hochloͤbl. Feichs⸗Verſamblung / von
Auguftus. deß Hochloͤbl. Schwaͤbiſ. Craißes / außſchreibenden Herren Fuͤrſten
Heoochfuͤrſtl. Gon. und Hochfuͤrſt. Durchl. guddig⸗auch hochgene igt qu.
. efabren/ ba dieſelbe angedeute ber Stadt Memmingen gravamina,
zu ciner ergicbigen provifional-moderarion bi zu allgemeiner rocti
fi: ung der Reichs⸗ Matricul, in alleweg für rclevanc erkennen / und
weilen die jetzimahlich gefaͤhrlich⸗ fchcinenbe Conjuncturn in balde wie:
derum neue Reichs⸗ und Craiß⸗ onera verurſachen / unb nach ſich zie⸗
ben moͤchten / da dann einem über feine vires & facultaces, ſo hoch unb:
disproportionirtet angelegten Standt bes Xeichs / toit bie Stadt
Memmingen iſt / ſolche onera zu ertragen / nicht nur bie hoͤchſe Unbil⸗
lUchkeit / ſondern aud) pure Unmoͤglichkeit waͤre / und dannenhero grofe—
fes periculum in mora ift / daß cin ſolcher Stand / gkeichwie anbern.
allbereits wiederfahren / auch noch in eite eine provitional-modera-
tion erlange; So gelanget an Eu. Excellentz x. unſer unttrthaͤnig⸗
und hoͤchſt angelegeniſte Bitt / daß Dieſelben gnaͤdig unb großg· geru⸗
hen wotten / ber Xóm. Kapſerl Majeſt. unſerm allergnaͤdigſten Kapſer
tnb Herren / durch cin fuͤrderſames allgemeines Reichs⸗Gutachten / die
Stadt Memmingen / dahin beſtens zu recommendiren / daß derſelben
Ihre hoͤchſt billich zumaln auß dufferificr Noth verlangende provitio-
nal modetation ihres alten Matricular⸗Anſchlagader 248. fl. umb
z. oder weilen der gantze Schwaͤbiſche Craiß allbereit umb y, moderirt
iſt / deß moderitten quanti ber 1657. fl. umb bic Helffte gedeyen moͤchte
Weiche ungezweifelte Willfaͤhrigkeit / gegen allerhoͤchſtgedachter Ih⸗⸗
acr Kayſ. Maſ. wie auch dem geſambten H. Roͤm Reich / aud) E. Ex⸗
tell.ꝛc. die Stadt Memmingen mit beſtaͤndig⸗ allerunterthaͤnigſt (cut
digſter Devotion auch unterthaͤnigſt gehor ſamen Dienſten qu.deme-
ipis jederzeit / aller aͤuſſeriſter Moͤglichkeit nach / wird angelegen
ſeyn laſſen. | |
Eu. Excell Hochw. Gu. unb unfctn großg. Hoch⸗
geEhrten Herren | |
Untertbánia ^anb Dienſt⸗ gehorſame
Der Stadt Nemmingen Abgeordnete und Syndici.
UA Sigmund Lurin / Lic..
acob Jeniſch / Lic. E
hi
edid. EUROPJEUM., 4s !
^ eswecsas cO agn. 2,000 Anm fis.
Zu der Stadt Memningen Memorial. tet
Dict.Bgn 3o. Jul.ↄ. Auguſt 2680. |
.. .. ffrandfc Sobann/ Biſchoff is
Von 61e ees |^ Gofanj 7x. |
Gnaden — griderich Cari / Hertzog zu Wir⸗
tenberg Adminiſtrator / und O⸗
ber Dormunbet/ac.
T qOnferm freundlich und ganftigen Gruß / mit gans geneig⸗
ten Willen zuvor / Hoch und Wolwuͤrdige / Wolgebor⸗
ne / Edle / Veſte und Hochgelehrte / beſonders liebe Her⸗
ren und liebe Beſondere. Wiewoln Wir nichts mehrers wuͤn⸗
ſchen wolten / als die Herren und Euch / von weiterer Belan⸗
zung wegen Unſerer Mitſtaͤndten Matricular Beſchwerden /
ey anbertodrtig vorſeyenden hochwichtigen Reichs⸗ Geſchaͤf⸗
ten / entheben zukoͤnnen: So finden Wir doch bit von Seiten
ber Stadt Memmingen / in Scit dieſes noch fuͤrwehrenden
Reichs⸗Tags / bem hochloͤbl. Chur⸗Mayntziſchen Reichs⸗Di⸗
rectorio bereité uͤbergebene unb mit Lic. A. beseichnett Gravami-
na, von folder Erheblichkeit / bag Wir auf vit bep Uns von
Buͤrgermeiſtern und Rath bafelbft / umb LInftretecundirung
fub lir.B. beſchehen⸗gebuͤhrende Anſuchung / ihnen fold) ibre -
Bitt nicht abzuſchlagen vermoͤcht / haben ibnen babero nicht al⸗
lein migetbcun einiger allerunterthaͤnigſter Interceffiona-
lien an bít Roͤm. Kayſ. Majeſt. Unſerm affergnábigften oer» .
ren ſelbſten / gebettener maffen willfahren / fonberm aud) bacon
benen Herren unb Gud, hiemit ſub lic. C. nachrichtſame Com-
munication zuthun / unb 3ugleid) ermeldter Stadt Memmin⸗
gen moderacions Angelegenheit / dahin beſtens recommendi-
ren wollen / daß dieſelhe aud) durch ein gemeines Reichs⸗Gut⸗
acchten / zu Erlangung einer ergirbicge ration jebod ob:
: Doo if "t
n"
. N
(ape J |. — DIAKRIUM.
Anno 1680. ne præiuditæ anderer Fuͤrſten unb €xtánben dieſes Craißes /
Auguítus.. nadyprüdlidy ſecundiret werden moͤchte. Domit Wir denen
Herren und Euch / zu Bezeugung allen Freund und gnaͤdigen
Willens / jeder zeit geneigtund wohl beygethan verbleiben. Da--
tum denry. May Anno icso.
| Der Herren und Guer
Freund⸗ und geneigtwillige
| Sranef Jehann /Viſchoff au
: | 007 onftanf. '
| Friderich Larl 7 Hertzog au:
Y | Wuͤrttenberg. E ME
| |. Lit. A. |
Dieſe Beylag iff den 7; Septemb. Annd r6 7 8. bereita dictitt
worden.
| | | Lit. E:
. Pramiís,premittend: |
4" Ue Hochfuͤrſt. Gn. unb fyocbfürfi. Durchl. geruhen auf bate
i Veyſchluß gnaͤdigſt zuerſehen / wie febr unfere arme Stade univ
Buͤrgerſchafft/ von Zeicen auffgerichteten Reichs Matricular-
quanto exireméledircbefinben, toit dieſelbige inbeffen at &anb und
Leuten / Gewerb unb Handthierung / überaus abgenommen / und doch
dieſe gantze Zeithero uͤber all ihr lamentiten / Seufftzen und Wehekla⸗
qm / unb ſonderlich in letzten Jahren bey denen Reichs⸗ und Craiß⸗
Verfaſſungen / und denen 5. jaͤhrigen grauſamen Quartiers⸗Beſchwe⸗
rungen / nach ſoſchen alten hoͤchſt difproportio nirren Fuß / ohne einige
moderation ſolgen muͤſſen / dadurth aber unſere arme Burger⸗Und
Baucrſchafft auff. das Marck außgeſogen / und unſer armes Stadt⸗
weſen / mit einer ſolchen Schuldenaſt uͤberhaͤufft unb dergeſtalt uͤber⸗
ſchwemmet worden / daß derſelbigen Abfuͤhrung unſern Kinds Kindern /
allerdings ohnmoͤalich fallen wird / wir auch bep kuͤnfftigen Reichs⸗
præſtatiotien weiters zu folgen / ſchlechter inae nicht vermoͤchten / B
ſondern auf einem Ihrer Kapſerl. Majeſt. unſerm Mig ep
| (ren /
Geſchichte. EUR OP £ U M. 477:
Herren / jederzeit getreuiſt· mb allerunterthaͤnigſt willigen ⸗ ein gang un
euchtiger Stand wuͤrde / wann uns nicht dermahlen und ad interim,
big auff kuufftigen Moderations· Tag // eine ergiebige provifiona'-
. mmodeiation unſers alzu disproportionirten Matricular· Anſchlago /
wit Abnahm ? . ober wenigſi ber Helffe / gedeyen moͤchte.
Wann dann nun wir ber allerunterthaͤnigſten Hoffnung gele⸗
ben / eß wůrden allerhoͤchſtgedacht Ihre Kayſert. Majeſt. dieſen unſern
euſſeriſten Noth⸗ und in Grund verderbten Stand | umb fo viel ehender
in allergnaͤdigſte mild⸗vaͤtterliche Erbarmung ziehen / und bic hoͤchſtbe⸗
nothigte moderation une wicderfahren laſſen / da an Dieſelbe Eu. Eu:
Hochfuͤrſtl. Gon. und Hochfuͤrſtl. Ourchl. vor. une hierumben allerun⸗
terthaͤnigſt ju inrerc ediren / geruhen moͤchten; Als haben auß der zu
Eu.Eu. Hochfuͤrſti. Gin. unb Hochfuͤrſti. Durcht. unterthänigſt tra;
genden Confidenz, uns unternehmen wollen / dieſelbe gehorſambſt zu⸗
erſuchen / Sie geruhen / an mehr allerhoͤchſt ermelte Ihre Kayſ. Majeſt.
unſerm allergnaͤdigſten Herren / Dero allerunterthaͤnigſte nterceſſio.
nalien dahin zuertheilen / daß wir in bicfem unſern hoͤchſt:. bemüſſigten
und billigmaͤſſigen perico , allergnaͤdigſt erhoͤret / unb wir alſo durch
moderirung unſers Matricular Cone ngents, auß ben ſonſt unumb⸗
gaͤnglich erfolgenden Untergang unb Verderben heraus geriſſen / unir
hingegen zu Deroſelben unb deß Heil. Reichs allerunterthaͤnigſt und ·
getreueſten Dienſten / in etwas auffrecht erhalten werden moͤchten.
BGleichwie wit nun ber gnaͤdigſten Willfahrung uns unterthaͤ⸗
nigſt getroͤſten: Alſo werden hingegen nicht auffbóren/bentieben Gott
epferigſt zu bitten / daß Er Euer Eu. Hochfurſti. Gnaden und Hoch⸗
fuͤrſti Durchl. bey allem hochgeſegnetem Sürftt. Wohlweſen / beſtaͤndig
unb mild⸗vaͤtterlich erhalten tolle; Deſſen heylwehrteſten vrotedion.
bann (Eu. Eu. Hochfuͤrſtl. Gnaden umb. Joocbfürftl. Durchl ge⸗
treulichſt⸗ und deroſelben uns uuterthaͤnigſt empfehlende. Datum den.
2.May Anno 1680. E |
An des £661, C chmdbif. Craiſes ausſchrei⸗
bende Fuͤrſen. EE
Don Burgermeiſter und Rath der
Stadt Nemmingen.
MDoo iij, (07
Auguílus,
Anno:éfe. —
D
»
Anao 160.
8
47 DIARIUM Sondeware
Lit. C.
Qeícioie Cu. Sapferl. Maieſt, Wir bie außſchreibende
Fuͤrſten deß Schwaͤbiſchen Craißes / bercite Laure
vpider Dig disprapottionirt yup allzu hoch geſtelte
Reichs⸗Matricul fid) beſchwerenden Mitſtaͤndten / einfubrene
de erhebliche raiones, warum dieſelhe eiue — —
ihres Anſchlags verlangen / und ihr geziemeudes Anſuchen vou
kurtzer Zeichero intercedendo allerunterthaͤnigſt vorgeſtellet;
Alſo konnen Wir Uns aud) auff die bey Uns uou Buͤrgermei⸗
ſtern und Rath der Stadt Memmingen / ebenmaͤſſig angelegte
Bitt / nicht entziehen au Cu. Kayſerl. Majeſt. ihre in Gopeplís
che Inſchluß enthaltene zwar kurtze aber cevelante Grayam:-
na, gleicher geſtalte «begleiten / unb für Selbige umb fo vid
ehender / eine allerunterthaͤnigſte Fuͤr hitt einzulegen / weiln die⸗
fer Stadt in 4 zu Roß / und 5o-4u Fuß oder 248. f, an Geld be⸗
ſtehen des Contigenneines einfachen Roͤmer Monats / (in Be⸗
hertzigung / daß 1. nicht der neundte Theil hievorig gehabter
Buͤrgerſchafft mehr ubrig / nechſt deme auch 2 der vor dieſem
dieß Orts ip Flor geweſene Leinwand⸗ unb Parchet⸗Handel /
worvon fid) in vorigen Jahren von s. biß 8oo. ——
in ſo groſſen Abgang geratben/baf anjetzo mehr nicht ale etli
jo. Meiſter vorhanden / nicht weniger s. deß Verluſts unter⸗
ſchiedlicher Heriſchafften / Doͤrffern unb £anbgurer / fo dann
4. ihrer außgeſtandenen Belaͤgerungen unb anderer je ſeithe⸗
ro erfolgten vielen Kriegs⸗Beſchwerden / und mithin angeheff⸗
tcn Schulden⸗ Laſts / diegroſſe disproportien gegen ihren jetzt⸗
maligen ſchlechten Zuſtand / von ſelbſten klaͤrlich acmonttriret/
daß dahero Eu. Kayſ Maſeſt auf angeborner Kayſ Clementz
geruhen wolten / mehr gedachte Stadt / wo nicht die verlan⸗
gende / jedoch eine wohl ergiebige moderation, wenigſt auff eine
ge viſſe "cit! unb bii zu kůnfftig hochnoͤthiger rediſicirung der
Reichs Marricul / und zwar dergeſtalten allergnaͤdigſt ee
. àu au
e
Seſchichten E U ROP Æ. U M. n 47
zulaſſen / daß hingegen ſolche bnabm von deß gantzen Craiſes Anno 1080.
atricular· quanto, hinwieder decourtiret / unb mithin feinenusuſtus.
andern Mittſtand einig weiteres onus auffgebuͤrdet werden
moͤchte. J
Eu.Kayſerl. Majeſt. erweiſen hieran dieſer Stadt / als
einem getreuen Mittglied dieſes Craißes / zu ihrer deſto ehende⸗
ner Wieder⸗Erhohlung und Aufnahm / eine hohe Kayſ. Gnad /
unb deroſelben thuen Wir benebens Uns zufortwerig Kayſerl.
Qulte / glkrgrboctambft empfehlen. Darum. ben 25. May
Anno 1680. E
An die Roͤm Kayſerl. Majeſt.
J Von Loͤbl. Schwaͤbiſ. Craißes Herren
außſchreibenden Fuͤrſten. "E
Schwaͤbiſch Halliſch Memorial/ Die entſtandene
| Feuersbrunſt betreffend.
Dict.den io. 25, S Aug. 1680. |
Deß Heil. Roͤm. Reichs Churfurſten.· / Fuͤrſten und
Staͤnden xc. x. M
7 Pp. v.a
Hochwuͤrdige 1c 1c.
* ter Excell. Hochw. Gn und unſere Hochgeehrte Herren /Wwolten bay:
! obhabenden anbern wichtigen Reichs Deliberationibus, wir gern un»
behaͤlliget laſſen / wann nicht ote jenige ungluͤckſelige Begaͤbniß ſoj uͤngſt⸗
hin unſer bedrangtes tatc Weſen / gleichſam auffs neue angefallen /
. ant'unfere arme Angehoͤrige / leider mehr / denn allzuſchmertz hafft betroffen / bewe⸗
gende Anlaß verurſachte / bey ſoſlchen zuſam̃enflteſſenden calamitaͤten / bedanerli⸗
chen Anb lirk / in een Schoß des gefſamtes Heil. Roͤm. Reichs unſern Notfand /
mit geziemenden £X pest / beweglich aus zuſchuͤtten. Und aleichwie allerfaͤrde⸗
riſt Euer Giclee ac. gehorfamen unb ſchuldigſten hoben Danck erſtatten/ daß
dieſelbe uhfere in puncto matricuſæ, bey ber doͤblichen Reichs ⸗ Verſamlung zu
Regenſpurg / ſo ſchrifft⸗als durch perſoͤhnliche Abordnung / angebrachte hoͤchſt
erhebliche anb bedauerliche gravamina, dergeſtalten ju mitletdigen Hertzen aezo⸗
gen / daß ſie dieſelbe / für beweg · und erheblich ertennet / aud) durch ein conſen⸗
ires
* -
f il
| 430 | DIARIUM |. ^ — Oenbtba
Auno 7685. tirtté hoch reſpectirliches Reichs Gutachten / die hoͤchſtnoͤhtige moderation be⸗
Auguſtus. ſchloſſen / uno an bie Roͤm. Raͤyſert. Majeſt. unſern Allergnaͤdigſten Kaͤyſer unb
Herrn / ſelbſten um allergnaͤdigſt verfuͤgende weitere Verordnung / an des Lobl.
Swaͤbiſchen Craiſes aus ſchreibender Fuͤrſten Hochfuͤrſtl. Gnaden unb Hoch⸗
' fü ftl. Durchl. allerunterthaͤnigſt recommendiret baben s Alſo iſts aber leider]
| an vcone ; daß / (ie vir kaum dieſen erfreu iden Sada Gialuf / qu
unſerer armen Angehoͤrigen 3 roft unb Erquickung / gleichſam angeróret und
vernommen / uns leider? GOtt erbarm es / abermahln ein ſolch grauſames /
ohnverſchmertzliches Ungluͤck / darinn zugeſtanden / indeme der Allerhoͤchſte Gott /
ín einem entſetz ichen Donnerweiter / durch einen feurigen Crab / nad) beylie⸗
gendem warhafſten Abriß / und bebauenidoer Erzehlung / eine jo erſchroͤckliche
Prunſt / bey uns entſtehen laſſen / daß in wen:g Stunden ^übtrbit 100. Gebaͤu /
mit deme / to darinnen geweſen / unb nicht ſalviret werden koͤnnen / elendiglich in
bic Aſchen gefallen / mithin abermahlen / dieſer vorhin arma und be rangten
Stadt / unb dero Innwohnerke / ein bedauerlicher / hoͤchſteinpftediicher Ruin jus
gezog en worden / worbey foͤrderiſt der Goͤttliche Almacht/ mniglich zudancken7
daß die uͤbrige Gebaͤu dieſer Stadt / von der um ſich geweſenen entſetzlichen Flam⸗
men / nicht vollends verzehret / inb alles in die Aſchen gelegettvorben / mit was
eor Schmertzen unb Wehemuth , Seufftzen und Thraͤnen / dieſes Jammer⸗
volle Spectacul / die aus ihren Steinhauffen rauchende Brand⸗Stell / das
Wer flagen oer armen verderb⸗ und verbrenneien Perſonen / eißgranen Maͤn⸗
ner / Wittwen unb Waoͤyſen / ja vieler armen Kinder / wir lcibe: anzuſehen unb
anzu oͤren faber, koͤnnen Cuer Excell. von febjtrn hochvernünfftig erwegen /
bit bey dem vorgeweſenen z0. Jaͤlꝛrigen Teutſchen Krieg / unſerm Stadtweſen
zugezogene / grundſtuͤrtzende Drangſalen / urb ber noch daher ob ben Halsiie⸗
oende anverſchmerliche Schulven⸗aſt / neben ber verarmten Buͤrger⸗und
Bauerſchaſſt ; unb dahin gefallenen Handel unb Wandel / auch andern unge⸗
meinen zugezogenen Beſchwerden / ſind jaleider bey ung ; annoch gleichſam
gantz offene friiche Wunden / welche bet juͤngſt verfloſſene Krieg / aura neue der⸗
geſtalt wieder auffgeriſſen / daß mit ſolchen unbeſchreiblichen calamitaͤten und
neuen Schaͤden vermehret / bag e$ mehr ju bewe.nen als zu beſchreiben; An ſtatt
verhoffter reſpiration aber / muſſen wir leider / abermahlen / mit unſerer hoͤchſten
Beſtuͤrtzung / mit betruͤbten Augen anſehen / ba eme unglück ſelige Begaͤb⸗
nuͤs der andern die Hand bietet / und die ausgebrochene groſſe Feuers ⸗Nobt uns
auffs neue. feinen bódyit beſeutzenden Schaden unb Ruin geſetzet hat. Wo⸗
hin koͤnnen aber in dieſer hoͤchſten Truͤbſahl / und unſerer armen Ange! oͤrigen
groͤſten Hertzeleyd / nechſt dem lieben GOtt / welchen ror mit innbruͤnſt iaen Ge⸗
bet / zu Abwendung voͤlligen Vetderbens / herzinmalich anflehen / bit mehrere
getroͤſtete Zuverſicht nehmen / denn zu dieſer hoͤchſtgeprieſenen Reichs Verſam⸗
| lung '
*
aM
— — — — Ro Us —
Geſchichte E UR OP XU M. an
— dung / weiche (ib noch jederzeit der bedrangten Reichs Glieder / unb infdimoerc
Ungluͤcks Faͤll gerahtene Reichs. Staͤnde / hoͤchſtruͤhmlichſt angenommen; unb
denenſelben / 65 banbgefommener Gelegenheit / hierdurch einig erſprießliche
conſolation, zugeleget ot; Sn welcher motiven anerwegung / an Gu. Excell ic.
unſere geborfame angelegniſte Bitte gelanget/ dieſelbe geruhen / dero allerſeits
hoͤchſt und hohen Herrn Principalen, auch Ohern und Committenten / dieſen
unſern bedauerlichen Zuſtand / dabin ohnſchwer / aus Chriſt⸗mitleid. nter
Compaſſion, s recommancliren / batnítbep fünfftigenSXcebs und Creis
Vorfallenheiten bierauff bewegliche reflexion gemachet/ unb bey fo uͤberhaͤuff⸗
ten Drangſalen / Schaͤden unb Calamitaͤten zu ber fo hoͤchſt benoͤhtigten Con-
lpiration , die Kraͤfften / uͤbergel aſſen / mit" in dieſe alte Stadt / welche fib noch
jederzeit pro Imperatore & Imperio, als etn zwar geringer / doch getreuer und
gehorfamer Stand bes Reichs/ willig und devot erwieſen / noch ferner ars etn
tuͤchtiges Hlied, bey bem Heil. Roͤm. Sei; beg behalt in werden moͤge
Hieran verfuͤgen Qu. Exxell. Hochw. Gn. unb unſere großguͤnſtige Her:
ren / ein Werck / ſo bero fuͤrtreflichen meriten gang convenient, unb wir ſind e$
mit ohnaus geſetzten gehorſamen und ſchuldigſten Dienſtgefliſſenheiten / hinwie⸗
rum ju demeriren / ſo willi als erbietig; bie wir ohne das / nechſt ringfuͤgigen
Stadtweſens / angelegenſter recommendation , mit getiemenden refpe& , wir
verharren. TA
^0. Qu. Excell. Hochw. 8n. unb unſerer
| 22 | 4topa. hoͤchſtgerhrien Herren
Datum den7. Aug. 1680. |
Unterthaͤnige uno Syémflbereit:
tí
; (líafte A
Staͤttmeiſter umb Raht deß Heil.
Reichsſtadt Schwaͤbiſ. Hall.
2
-
3 Bethaurlicher Abriß / und f mertzhaffte Erzehlung / der
den dritten Junii 1os oſten Jahrs fuͤrlauffenden / au Oa
in Schwaben / lleider tt erbarme es!] entſtandener
groſſen und erſchrecklichen Feuers⸗Brunſt
Leichwie deß Heil Roͤm. Reichs⸗Stadt Schwaͤbiſchen
S3 Hall / als ein offener Graͤntz Ort / zwiſchen Schwaben
fib Francken / nmicht allein be bem vorgeweſten bluti⸗
gen dreyſſig⸗jaͤhrigen / und letztern Teutſchen Krieg / groſſe un:
verſchmertzliche Schaͤden / Ruin umb Verluſt / neben vielen am
4zſter Theil. Dpp bern
Anno i680;
Aug Litus,
*
| £482 DEPrIARIUM ESrondhderbare
Anno 1686. dern Trangſalen und Calamitaͤten hoͤchſt⸗ bethauerlich außge⸗
Augitu. ſtanden / ſo / bafi die alt und neue Wunden gleichſam noch at
| lentbalbenoffenunb aufgeriffen vor Augen ligen Alſo iſt auch
ermeldte dieſe Stadt / ihrer Situation tmb Beſchaffenheit nach⸗
CGbevorab dieſelbe theils in ſolchem Stand nicht geweſen / abre
noch iſt / wie ſie von einigen Topographis , auß Abmangel f».
chern und ro rndrffrigen Berichts / beſchrieben / unb eon ans
bern/aug gleichmaͤſſigem Irrthum nachgeſchrieben wird) viel
.. nb manchmahl groſſen Feuer⸗und Waſſer⸗Schaͤden unte
worffengeweſen / wie ſie dann einesmals / in vorigen Seculis eine
ſoolche grauſame Feuersbrunſt erlitten / ba manvonbemalfe
genannten Sulffer⸗Thor bif an vas Staͤtt⸗Thor ſehen fóns
nen / wordurch deg rd einen urmſaͤglichen Schaden / zu⸗
mahlen auch das Rathhauß im Rauch aufgangen / ettet
worden. So hat nicht weniger bas Waſſer / ermeldte Stadt /
oͤfftersin ſolchen Schrechen / Schaden und Verluſt gebracht /
daß gleichſam zu ewiger Gedaͤchtnuͤs / bem Thor am ſteinen
Steg eingegraben ſtehet:
Wann GOtt die Menſchen will auffwecken /
Kan Ers mit gener und Waſſer ſchrecken.
Welche Waſſers⸗Gefahr faſt jaͤhrlichen / ſonderlich o grofem
Eiß / zu Delorgen/morpurc Dag auf dem Kocher herabfloͤſſende
Holtz / mit ſolchem —— qum oͤfftern durchreiſſet / daß es die
Waſſer⸗Gebaͤue ruiniret / Brucken und Steg wegnimmet / und
ſowol gemeiner Stadt als denen armen £euten imbeſchreibli⸗
he Schaͤden zuziehet. Unter dieſen erſchreckenden Zeichen nun /
bat [tiber ! leider! bad Feuer bep dieſer quien Staͤdt juͤngſthin
wiederum ein hoch⸗beſeufftzen des Ungluͤck und Glenboerurfae
het / welches man alhier umſtaͤndlich zu beſchreiben / darumen
fuͤr eine Nothdurfft ermeſſen. / weilen bereits dieſes traurigen
Fuͤrgangs halber / einige gantzfalſche/ —— ipsae
menten bin imb wieder außgegeben worden / welchen / enigen
^
Glauben nift beyzumeſſen gebetten wird.
Den
GBeſcheichre. EVROPÆVM. amo
Den dritten Junü inſtehenden 168often Jahrs / zu Nachts Aano réte.
gtgenioMbribat fic) ein ſchweres ſtarckes Donnertoetter/über Angafos-
bít Stadt Schwaͤbiſchen Hali / auffgezogen / wobey es ſich be·⸗⸗
geben / daß von einem entſetzlichen Oonnerſchlag und Blitz /
drey aneinander geſtandene Scheuren / in ber fo genannten
Gelbinger⸗Gaſſen / gleichſam yumalen angezuͤndet / ünd weilen
einige leicht Seer fangenoc Materien darinnen béfinblid) ge⸗
weſen / hat die allzu groſſe Janmdee dabey geſtandene Haͤuſer
unb Gebaͤu(galler fuͤrgtkehrten moͤglichſten Huͤlffe unb Diet:
tung ohngeachtet) dergeſtalten ſchnell erreichet / daß wegen deß
um jid gefreſſenen Feuers / die Innwohner / welche mehren⸗
theiis nahrhaffte Buͤrger unb Handwercksleuthe geweſen / ne⸗
ben den Ihrigen / Leib unb Leben nicht tool erretten / noch die in
ſolchen Gebaͤuen geweſene Mobilien / Frucht und Wein / wel⸗
che auch die noch umb etwas vermoͤglichere Burgere in der
Stadt daſelbſt / als an darzu bequemen Orten / im Vorrath
^ 4
' ' gtbabt/ fatviren fónnen / Vier Ua Perſonen daruͤber
kheils bas geben gelaſſen / theils abſcheulich verbrannt / und vieb⸗
leicht die meiſte nicht wieder zurecht kommen werden / aud) die
tibrige Inwohner der Stadt (mit was Schmertzen und Jam⸗
mer Klagen iſt leicht zu erachten) zuſehen muͤſſen / daß in wenig
Stunden aber die huudert Gebaͤu / ſamt deme / was darinnen
eivefen/unb nicht ſalyirt werden koͤnnen / erbaͤrmlich im Rauch
arſa gangen Ine verbrennet worden; worunter ſonderlich
3. Herbergen als zur Sonnen / zum Hirſch ud gruͤnen Baum /
tvit aud) vier Beckerhaͤuſer / welche bey dieſer Stadt vor an⸗
dern ſind hoch gehalten worden / nicht weniger der Stadt Wag⸗
hauß / ſo dann ein ſchoͤner groſſer Thurn / ſamt bec Glocken uno
ban Uhrwerck / die dabey geſtandene gantze Buchdruckerey / ei⸗
ne Schul unb zwey andere an der Stadtmauer geſtandene
Thuͤrn / neben denen babe) geweſenen Stadt⸗Gebaͤuen / uno
aal andern fátfrmeenbiglid zu Grund anb à die Aſchen
allem. o 5.7. ve | D |
Mit was fuͤr Schmertzen und Weheklagen / dieſes Sons
DTE mer⸗
494 | DIARÍIUM. — ^O onberbare -
Annc 1620. mer⸗volle traurigt € pectacuLapgufeben / welches kein Abriß
Auguftus. — ober Entwurff ſo erbaͤrmlich oor die 9fugen legen tan als er⸗
ſchroͤcklich das grauſame Feur / bieumb fl oefreffene dam.
men / und oer entfetslidye Einfall bedeuteter Thuͤrn / Haͤuſer unb
Gebaͤu anzuſehen geweſen / ja mit was fuͤr betruͤbtem Hertzen
uino Gemuͤth / owol mitten unter denen wuͤtenden Feuerflam⸗
men / als anietzo / wo bie Rudera unb gleichſam noch rauchende
Steinhauffen vor Augen / das Schreyen und Heulen der ver⸗
derbten Jammer⸗lechzend⸗ und Seuffendeyn / theils alter eiß⸗
grauer Perſonen / theils junger unmuͤndiger / oder auch ande⸗
ver armen Kinder / ja Wittwen unb Waiſen man angehoͤret /
und noch anzuhoͤren habe / kan ein jeder obapaflionirter C bris
ſten⸗Menſch / ſonderlich aber derjenige / welchem zuvor die Ge⸗
legenheit deß Orths und die geſtandene Gebaͤu dekannt gewe⸗
ftn / wiewolen nibtobnebittere Thraͤnen⸗Vergieſſung leicht⸗
lich ermeſſen / bevorab ber ſonſten ad pias cautas. tb zum Troſt
ber Armen tundicte Hoſpital bey ber Stadt / bereits mit ſo vie⸗
len armen Perſonen angefuͤllet / daß derſelbige anjetzo dieſen
armen verderbt⸗ und verbrennten Leuten / leider nicht zu Huͤffe
und ſtatten kommen kaan. — J
Und iſt ory dieſem groſſen Ungluͤck und unverſchmertzli⸗
chen Schaden / noch der Goͤttlichen Allmacht zu dancken / daß
daseerſchroͤckliche Feuer / doch endlichen fein Ziel gefunden / und
dieſe arme Stadt / welches gar leichtlichen geſchehen koͤnnen /
nicht gat gu einem erbaͤrmlichen Kohl und Aſchen⸗Hauffen ge
worden — utt | m.
. Sad) bieftr erſchroöcklichen Feuers⸗Brunſt / bat etliche :
Adgc und Naͤcht / ſich das Feuer / wegen entſtandenen ziemli⸗
chen VBmos unb Ungewitters / wiederum auf denen Stein⸗
hauffen ſtarck verſpuͤhren laſſen / ſo / daß man wegen groſſer be⸗
ſorgter Gefahr / viel Taͤge und Naͤcht / mit ziemlichen Koſten
bít Kudera auffgraben / Wachten halten inb Patrolliren / auch
allenthalben dem Feuer / mit zuſammen geſetzter Hand und
Kraͤften / ſteuren laͤſſen muͤſſen. $ |
| 22 ic
A
Do
—
Geſchiche. EUROPÆUVM. Cy
4
Die Goͤttliche Guͤtigkeit erbarme ſich uͤber dieſen ſchweren no 1689-
betrauerlichen 9&uin fo dieſer betrangten Stadt abermahlen ANbboftus.
zugezogen / uñ erwecke deroſelben mitleidige Reichs⸗ und Craiß⸗
—S— bey kuͤnfftigen Vorfallenheiten / auff den er⸗
littenen Nothſtandt dieſes gemeinen Stadt⸗Weſens / mit
Chriſtlich⸗ ge nnter Compoſſion reflectiren / nicht weniger er .-
wecke der hoͤchſte GO TT / auß ſeiner unendlichen Gute und --
Barmhertzigkeit / denen armen verbrennten unb ín Warheit
recht miterabienfDerfonen / Chriſtliche Patronen unb Wol⸗
thaͤter / welche ihnen mit einer milden Sieuer an die Hand ge⸗
hen/ und in bem fo groſſen zugeſtandenem Ungluͤck unb Elend /
einige Huͤlffe unb Troſt beyſcha fen moͤgen. Allen und jeden
Chriſten⸗Menſchen aber / ſeyen und dienen dergleichen ſchwere
Wetter⸗Zeichen / fuͤr ohnfehlbare Vorlauffer und Vorbotten
deß bald hercanahenden Juͤngſten Tages / oa wir alsdann.
den allherrſchenden Richter JEſum / mit einem groſſen Feld⸗
Geſchrey deß Ertz Engels / zum Gericht deß Feuers uͤber die
gantze Welt kommend / erbicfen/ umb in ewiger Herr lichkeit /
uͤber Ungluͤck / Welt und alles Ubel triumphiren werden.
Chur · und Fuͤrſtlich / wie aud Reiche Stadtiſch· Con
? cluta. d Fuͤrſtl. T — Damfti.
ben esttommenen Graffſchafft 9tfcanien ſuchende Satis
fa&ion betreffend. .
Dict.den 15/25. Auguſt. 1686.
Gput- unb Fuͤrſtlich Conclufunr,
Da a1, Auguſt. 1680.
& An Bot in bon Chur⸗ und Fuͤrſti. Collegis, ab denen am
25. Februari / unb 27. Julu / jungſthin per Dictaturam
V coMmmunicirten Memorialiem / und Beylagen / mit mehrern
erſehen / was das geſambte Fůͤrſti. Hauß Anhale / wegen der demſelben
entkommenen Graffſchafft Aſcanien / bey die ſem Reichs⸗Eonvent / in»
aͤndig angeſucht / Moi cur r^i mat nun nicht un⸗
| | po ttal
DIARIUM Sonderbare Geſchichte
486 ;
Arno icio. terlaſſen / dieſe Sach ín behoͤrige Deliberation susicban; Alſo ift da⸗
Augultus. eae gehaiten umb geſchloſſen worden / af bem Furſu Hauß Anholt er⸗
iwehncer Gr ———— Vergnůgung jugómey
dannenhero Ihro Kayſetl. Maſeſt. gebeiteuer maſſen / jedoch mit bem
Vorbehalt perdes zu crecommendiren-(epe / bag ſolche
Vergnagung Hochgedachten Furſtuchen Hauſes / eigener Erklaͤrung
—— — taufftiger Ve⸗
gebenhen conſiderirt / und eingerichtet werde
Reichs⸗Staͤdtiſch Concluſum.
Freytags den 23. Aug. 1080.
Ach deme mon bic beni. Februaru / und 27. Vati nechſt ver⸗
wichenen Jahro dictirte Jodi feft. Anhaltiſch Memoria-
lia und Communicata, in puncto ſuthender Satisfaction.
Unſachen eine
— bas Peritum ——— Qu
allerunterthaͤnigſt ju —— tel ta Dieſelbe
geruhen wolten / Hochgedacher thhiffdam Vor⸗
fallenheiten dahin allegnábiaft ido demſelben doch ohn
————— uno Beſchwehrung amv
derer Staͤndten / ſamt up jenbrra doige ——— und es
Praes chc funem Valuge dahher / in etwas worset aq
Dess 8 o, - |
Neundter Monat
S E P 1 E M bER,
It
Herbſtmonath genannt.
D, ons Hofe ju Ling fatte man für nichts mehr / alo fülgbie Kayſ. Hofiſt
«d
Syefexfiv/2Uiane/telchc Ihr. Kapferl. Majeſt. mit denen Cro⸗ 19e ber
en / Spaucn und Engeland gemache / ju ſorgen / wear der⸗ P nt |
ſelbe darauff bedacht / wie aud) andere Chur⸗ und Sein deß Reichs / füitig. fws-
fich in die ſelbe zu begeben) vermoͤget werden moͤchten. Immitteiſt io
en Ihre Kapſerl. Majeſt. nebenſt Dero Kahſerl. Gemahlin / unb bre
Dur chl. Erſ hertgogin Maria Amhona / eint Reyſe nach Mariabrãck
Semfen yogbamf bcn Gebarge amficücie] dahin
gaͤhſtutzigen Hoͤhe / tragen lieffen. Den ——— Coi nach Siman⸗
den / den7 / 17. nach Laubach / und den folgenbat Tagnach der Abthey
e Jalitoo C5ígdbernacfgteten und langten ben r4. Abende /
wiederumb gluͤcklich ap / alteo aut 3 age vorbere Coe, Ourcht. bur
Hertzog von Lotthringen von Ens gleichfals arrivirt.
0 utm] 27. haben allerſerts gnaͤdigſte Herꝛrfchafften das Mae⸗ Kayſ. Maj
tagmatécp ben Herren PP. Capucinern eingenommen unb Nachmit⸗ hoͤret be P.
tags der Prebigt / welche der heruhmte P. Marcus Aviano in Italiani⸗ pe
ſcher Sprach de ptætio animæ gehalten / mit groſſer Andache beyge⸗ bist.
wohnet / und unterſchieduche —————
darinnen er ſich als cine feinen fittfamen Xeligieufen erwieſen. C.
miſchte fid) fonffen gantz in keine weitliche Sachen / chate auch niches
ſonderdohꝛes / ole daß er Vic Morgenumb7. Lor cn uir" '
425 DIARIUM Kayferl. Hoff⸗
Anno 163c. Meß laſe / folgends einen actum Contritionis verrichtete; unb zwey⸗
Septembet. mol bie Bencdiction gab. Symübrigen redete er ſcharff wider bic L aſter
unb Ungerechtikeiten / und [agte/baf man durch Ablegung derſelben are
fangen maͤſte / den erzuͤrneten GOtt zuverſuͤhnen / Dann ſein ertheuter
Segen ſeye nichts anders / als eines jeden gemeinen Prieſters Segen.
Odb nun zwar derſelbe von ſeinen Geiſtuchen Herren Obern/ nad, Ita⸗
lien zu kehren / befelcht geweſen / weiln aber Ihre Majeſt. die regierende
Kapſerin / fuͤr benfciben bep erſt beruͤhrter Obern Geiſtlich keit willfähri⸗
ac Erlaubnus (vermittelſt deren ihme / auff eine gewiſſe Zeit erlaubet
worden / nicht nur an den Hertzogl. Neuburgiſchen Hoff / ſondern auch
gat nad) Duͤſſeldorff ju Ihro Hochfuͤrſtl. Durchl dem Hertzogl. Erb⸗
Printzen / unb Oero Gemahlin Ertzhertzogl. Durchl. Mariana / eine
Reyſe zuthun ) als hat er den Weg dahin wuͤrck lich angetretten / nad)
dem er vorhero die leſte Setmon de pretia divina tt der Kayſ. Burg
zu Lintz gethan / und denen ſaͤmtlichen Kayſerl Majeſtaͤten und Ourchl.
den Segen gegeben. E
Sonſten Babe Ihre Kapſerl. Majeſt. den Hn. Grafen Srang
von Thun / welcher ale Kayſerl. Envoye nach Engeland geben ſolte / zu
Dero wuͤrcklichen Hoff · Kriego⸗Rath reſolvirt, welcher bot darüber
bae gewoͤhnliche Jurament abgelegt / und im Kriegs⸗Rach Poſſeſſion
genommen / deß andern Tags darauff aber (cine Reyß nach Eugeland
fortgeſetzet. Mitlerweil wurde mit dem Engelaͤndiſchen Geſandten
Midleton fleiſſig conferirt; So hat aud ber. Sicbenbuͤrgiſche Ge⸗
ſandte / Leßloweyde Commiſſarien erhalten / weiche ſeinen Vortrag /
weicher meiſtentheils in Klagen uͤber die Ungarn beſtanden / anhoͤren
ſolten / welche abcr mit Gegen⸗Klagen beantwortet worden ſind. Es
ward auch von Hoff cin Currier nad) Conflontinope abgefertiget / mit
Ordre an den Kayſerl. Geſandtendaſelbſt / daß er in der Friedens⸗ro⸗
rogation embſig negotiiren / und dem Groß⸗Vezier Klagen über den
Vezier ou Ofen einreichen ſolte / daß er ſeine Leute neben den Rebellen
wider bic Kayſ.· Voͤlcker agiren lieſſe / ingleichen auch ben Tartarn hier⸗
zu Anlaß / und freyen Ourchzug geben thafen.
Funeraltgen Denzo. dieſes (10. Octobr.) Vormittag / haben die gewoöhnliche
deß verſtorbe· Funcral-Exequien, deß hochſeligſt abgelebten Herrn sore Ihr.
P - | * Sürft,
Pd
-
- .
€ — — M
Am Land⸗Geſahichte. EUR O.P EUM, gae.
'—— Sürfil. Gn Hu. Wilderici in St Stephans hohen Thumbs⸗Stiffts Aeno r6go,
FSirchen / bey auffgerichtetem gar koſtbaren ſchoͤnen Trauer⸗ Geruͤſt / MESE ;
welches / nebenft etlich bunbert weiſſen ſo wol groß / alo mittelmaͤſſiger on
Wachs⸗Fackein unb Liechtern / auff ſubern Leuchtern / mituͤberaus chalten.
s. ſhoͤnen ſinnreichen Symbolisgegieret / auch dabenebenſt cin mit Gold
v Amb Sülber reich gewircktes / von gũldenen langen Frantzen / und mit cis
nem ſalbernen Creutz geziertes ſchwartzes Leichtuch zu ſehen war / ihren
Anfang erreichet; Wobey an hohes Corel s Impr durch ben daſigen
Weyhe⸗Biſchoffen / Ihro Hochwuͤrden unb Gnaden / Hn. Abten deß
Cloſiers zum Schotten /unter ſehr kunſtreicher Trauer⸗Muſic gehal⸗
ten / und von dem Hn. P. Gelaneſchuͤtz / Cocietatis ſeſu und Ordinari⸗
Thumbſtiffto⸗Prediger bic Leich⸗Predigt / zu Cr. Fuͤrſt. Gn hochſel.
Ruhm / bey unbeſchreiblicher Menge Volcks / ſo wol hohen alo nidern
Setands⸗Perſonen / vorderiſt der Pabſti. Nuncius (nach vorhero bey
hochgemeidier er. Fuͤrſti. Gn. Herrn Brudern / Hn. Reichs⸗Hoff⸗
Raih / Freyherrn von Waldendorff abgelegten Condolentz beygewoh ⸗
naiet / verrichtet.
Eben an dieſen Tag fruͤhe umb ». Uhr fame bao zu der Inquiſi Sewentz uͤ⸗
tion Sach deß geweſten Cammer⸗ Praſidenten / Hn. Grafen von Sin⸗ btt ben Gra⸗
&enborff / von Ihr. Kayſ. Maj. noch zu Prag angeordnete Judicium fen von Sin⸗
delegatum in deß Herren Grafen von Noſtitz Behauſung zuſammen:
Und nach dem das Volck in groſſer Menge eingelaſſen worden / hat ob⸗
erwehnter Hr. Graff von Noſtis vonber be gefuͤhrten Cameral⸗ Be⸗
dienung eine weitlaͤufftige Rede gehalten / und hierauff befohlen / den in
dieſer Sache verfaſten Sententz ju publiciren; da dann zuvorderſt bit
begangene Verdrechen abgeleſen / unb hierauff der Sententz eroͤff net
Worden; Es ſolte nehmlich Inquitus, Graff oon Sintzendorff / Ihr.
Kayſ. Moajeſt.teſtiruiren und erlegen neunzehen hundert unb ſiebentzig
tauſend Gaforn. 2. An einem Ihro Kapſerl. Majeſt. beliebigem Ort
hinfuͤro privat leben. 3. Aller Aemter entſetzt; umb 4. bern Fiſco vor⸗
bchalten ſeyn / wegen ber micht gnugſam eriduterten Puncten / undwas
tod ferner Neues vorkommen möchte / wider ben Inquiücum zu agi.
. rtm; welches ber ungefaͤhrliche Inhalt dieſes Sententz geweſen. Es
haben aber Ihr. Kayſerl. Majeſ. auß angeborner Clementz und Mu⸗
After Theil. t QOqq diigkeit /
T c€- UU c" -CUNERS —À
» *»
499 DIARIUM Ungariſche
Anno 1680. digkeit / dieſen Sententz geandert / und in zweyen Puncten gelindert / ab
September. ſo daß ſelbiger auff einer Schloͤſſer einem / gleichwie ein Privat⸗Caval⸗
lier / mit gewiſſem Unterhalt ſein Leben zubringen moͤchte / und dann vont
aller ferneren Anklag deß Fitei befreyet ſeyn ſolte.
| E Im übrigen langte ber Koͤnigl Srangófijche / nac bem Polni⸗
Due de Bi, ſchen Hof gehende Ambaſſadeur / Duc de Vitri, Mittwochs den 18. die⸗
de [ce Stacymittage/qu Briſlau an / welcher von E. Hoch⸗Edl. Rath / der
r Gewonheit nach / mit allerhand koͤſtlichenraren Weinen beſchencket /
und deß folgenden Tags von Cr. Hochgraͤffl. Excellentz / Hn. Schaff⸗
gotſch auffe herrlichſt tractirt wurde. Nach vollbrachter Mahlzeit
kate er cine Viſite bep ber Hertzogin von Holſtein ab / und ſetzte den 20.
bito / Vormittags zwiſchen8. und 9. Uhr / feine Reyſe von dannen fo.
eylfertig / und in vollem Gurricrfort/ ala wann ber Feind hinter ihm bats
citi waͤre.
Ungarn hatte mit der einheimiſchen Unruhe noch immer vic pt
tincube ma, fdiaffen / Danneberomanauff Spa. &ctenbeniiet oar / met
ditoid gm — Volck zuwerben / und dahin zu fübren/unb warnd von Ihr. Stapf. Ma⸗
ſchaſſen. ſeſt. reſolvirt, acht Regimenter zu Fuß / uno ſechs su Pferd / wie aud
noch (cho Regimenter Dragoner werben zu kaſſen / dann es war die
Noth ano Urſach zu ſolchen Werbungen nicht gering / weil bie Rebel⸗ |
Len ſich in viel Hauffen vertheileten / welche fic nach unb nad) mít viclen
loſen Geſinde verſtaͤrcketen / und dadurch alles ín Unruhe ſetzten:; geſtal⸗
ten ſie dann zu Eingang dieſes Monats mit ſechs tauſend Mann / dar⸗
anter mehr als der dritte Theil Tuͤrcken waren / diſſeits ber Wage vier
Caraffiſche Compagnien im Schlaff überficlen / bae Dorff darinnen
ſie lagen / alobald in Brand ſteckten / und alle Mannſchafft / ehe daß bit
fc ſich sur Gegenwehr ſtellen kunten / zerſtreueten. Nach dieſem ver⸗
ſtaͤrckten (ic ſich durch Huͤlffe deß Teckely / mit Turcken und Tartarn
auff funff zehen tauſend Mann / unb hauſeten durch gan Ungern treff⸗
lich uͤbel. Dann weil dieſes Volck unglaublich geſchwind war / und alle
brep Tage / mit denen hinter fich auffs Pferd geſetzten Dolpatſchen /
mehr als viertzig Meilen marchiren kunte / ſo durchzogen ſie faſt alle
Winckel der Cron mit unglaublicher Geſchwindigkeit / unb ſetzten fic.
endlich ins Zipſerland. Derowegen muſte der Sapf General Caprara/
— TA
—
^
Beſchichte. ^X. EURO? EWM. E 4v |
mit den Seinigen ju Windiſch⸗Pram / unweit denen Berg⸗Staͤdten Anno 168a,
ſtehen bleiben / und trauete ſich ober (o ſchnelle anb ſtarcke Feinde gar deptoraber.
nicht. Zwar kamen vice Rebellen nac) Sibuſch su bam aldortigen
Staroſten Irrland / mit ihme zu tractiren / daß er ſie mit fuͤnff tauſend
Mann uͤber ſelbigen Paß in Schleſien einfallen laſſen moͤchte / für
welche Willfaͤhrigkeit fic ibm zwey tauſend Duraten angebotten / ne
benſt Verſicherung / daß ſie in Polen nicht den geringſten Schaden
Aun wolten / ber ihnen aber ſolches rund abgeſchlagen / eie Paͤſſe ver⸗
hauen / und mit ctlic) hundert Wallachen beſetzen laſſen. Nichts deſto
weniger blieben die Rebellen auff dieſen Gedancken / und ſuchten täglich
durch den Paß Jablunka in Schleſien einzubrechen. 2 )
Den 19. fatte Dic Malcontenten ben. Kayſerl. abermafe einen Rebellen fülo—
Einfall geihan / und zwo Compagnien zu Pferd ruinirt; wobey fie fic len den Kayſ
auch eine anſchnliche Summa Gelds bringen laſſen / womit ſie die Sar; ein.
ſerl. Volcker / denen man zehen Monatſold ſchuldig war / unb deßwegen
ju meureniren anfiengen / auff ire Seiten zubringen ſuchten; worzu
ihnen von dem Fuͤrſten ín Siebenbuͤrgen nicht wenig huͤlffliche Hand
gebotten worden. Derowegen kunte man auff Kayſ. Seiten kein beſ⸗
fer Mittel wider dicſen hefftigen Feind erfinden / als daß man auff einen
raiſonablen Frieden bedacht ſeyn muſte. mE |
Nun ließ ſichs manchmals zu einem Vergleich ziemlich an / als huncten / fo
«in es wolte bic beſtaͤndige Folge nicht baben ; Senn ceticffen fich zwar ben Rebeilen
die Rebellen etzliche Friedens⸗Puneten von denen Kayſerlichen vortra⸗ vorgetragen
gen / wozu aber wenig / oder gar kein Gehoͤr fich ſinden wolte. 1. Da worden.
Teckely und andere Haupt⸗Rebellen / bem Kayſer Abbitte thun.
2. Daß ihre Guͤther in dem Standte / in welchem ſie damals geweſen /
ihnen reſtituirr werden ſolten. 3. Da fic mit Niderlegung ber Waf⸗
fen in zwey außgezeichnete Geſpanſchafften / jenſeits ber Theiß ſeßhaft
bleiben / und daſelbſt freye Glaubens⸗Ubung pflegen koͤnten / und ſolches
ſo lange treiben moͤchten / biß einneuer Reichstag / von bcr Sache wei⸗
ter zu handeln / gehalten wuͤrde. 4. Solten die ledigen Aemter in dem
Koͤnigreich denen qualißcirteſten Ungariſchen Edellcuthen anver⸗
trauet werden. 5. Solte Ihr. Kayſ. Majeſt.das Palatinat vorbehalten
ſeyn: Dieſen letztern Puncten hatte man darumb bench andern eins
Qaqij vecrlei⸗
p^ ^7 DIAKIUM ungariſae
Ago 1680- verleibet / weildie Rebellen fic vernehmen laſſen: Sie muſten unb ſoll⸗
September.
ten einen Palatinum haben / welcher ſtets in Ungern reſidirte. Aber /
wie gedacht / die Malcontenten hatten feine Ohren hierzu / weil ifr Be⸗
gehren nicht ſo / toic fic gewolt / eingerichtet worden / weil ſie Verſiche⸗
rung allerihrer Privilegien / Beneficien und Gerechtigkeiten / ſamt der |
Einraͤumung ihrer Kirchen / uno Schulen Baben / welches aber Ihre
Kapſerl. Majeſt. keineswegs eingehen wolte / ſondern ſolches Dero
Diſcretion beim zuſtellen begehrten. Unterdeſſen lieſſen bic Regimen⸗
ter / ſo mannach Ungern geſendet wegen außbleibender Beſoldung ge⸗
ringen Luſt zum fechten verſpuͤhren. Nichts deſto weniger wurden von
Kayſerl. Majeſt. unterſchiedliche Currier außgeſchickt / welche umb die
Erlangung deß Friedens bemuͤhet ſeyn muſten. Es kame auch endlich
ſo weit / daß bic Friedens, Projert bin und her sur Unterſchreibung des
tragen wurden. Den 25 .dieſes / gieng cin Cutrier Coͤllaſter Probſdo/
welcher bißher am Kayſerl. Hoff als Teckeliſcher Geſandter / deß Frie⸗
dens halber negotiirt, ins Ungariſche Lager / weicher herrliche Condi-
tiones nach Wunſch der Ungern mitbrachte. Und damals hielte man:
ben Frieden (chon fürfovic/ale geſchloffen / alſo daß der Graff Tecke⸗
p ſelbſt ſagte: Wir koͤnnen es bod) nicht hoͤher bringen / darumb
wollen wir in GOttes Nahmen ſchlieſſen / damit deß Raubens
unb Verwuͤſtens in unſerm Vatterland ein Ende werde. In⸗
deſſen wurde der Teckely von guter Hand gewarnet / er ſolte micht zu
ſicher ſeyn / ſondern ſich wol in acht nehmen / ſintemal ihm der General
Caprara mit ſeiner Armee auf dem Fuß nach gienge. Deßwegen dann
auch beſagter Graff / noch ſelbigen Abend / ſich binüberüber ben (paf
begab / und nicht trauete / ob ihm ſchon vorgedachter Probſt / als ſein
Geſandter / durch ben Currier entbicthen ließ / es habe krine Gefahr mehr
Allermaſſen von Ihr. Kapſerl. Majeſt. an bie Generalitaͤt Befeh! cy
gangen / ba fic fich aller Feindſeligkeit gegen die Ungern enthalten ſol⸗
ten: d ahingegen hat auch Graff Teckely in feinem Lager / alle Hoſtilit
ten einzuſtellen / ernſtlich befohlen. mo Stunden nach bem Currier /
kame der Ungariſche Geſandte felbf im Laͤger an / umb brachte die ver⸗
meynte Verſicherung wegen deß Friedens mit / woruͤber alles voller
Freude wurde / indem der Probſt berichtete / daß or Korſa. Wann
itia
. edite. EUKOPAEUM MED ME
malle der Ungern Begehren eingewilliget / tmb ibnen alle Freyheiten / Anno 1589.
famtbet Kurchen / nach ihrem Verlangen wieder geben woltc unb gab Septembet.
hierauff dem Grafen Teckely den unmaßgeblichen Rath / daß er bit |
Voͤlcker in bic Quartier vertheilen ſolte / damit ſie / nach ſo vielem
Strapeʒeren / ein wenig außruhen muchten; welches ber Graff auch
gechan / unb die meiſten Voicker in die Geſpannſchafften Saavos /
Gpoͤmoͤr und Abbavivor vertheilet / fo gar / daß er nicht mehr / als zwey
taufend der beſten Kriegsleuthe / unb Huſſaren bey fich behalten. In⸗
deſſen ſchickte offtgedachter Probſt heimlich einen Currier zuruͤck an
den Kapſerl. General Caprara / und ſchrieb ihm / er ſolte mit ſeiner Ar⸗
mree kommen / und eylen / dann nun fepe die erwuͤnſchte Gelegenheit / den
Grafen Teckely su fangen / undlebendig ju6cfommen. Diefer Vrief
anb Currier wurde von deß Graffen Teckely Leuthen auffgefangen/
und ihm von Stund an zu Handen gebracht / welcher den Probſt alſo⸗
bald in Arreſt nahme / ſeine Voͤlcker zuruͤck herieff / unb eine Kayſ. Par⸗
chey / welche deßwegen zu recognoſciren außgegangen war / (chlugi
— . anbbit Officirer gefangen nahm / welche hernach ſelbſt das Stratagema
bekennet und entdecket; alſo daß alles / was bißhero gehandrlt worden /
auff einmal zu Waſſer wurde. J
Die fangtübrige Grantzſcheidung zwiſchen der Cron Polen / Graͤntzſchet⸗
und der Pforten / haͤtte / denen angeſetzten Tractaten nach / laͤngſt koͤn⸗ dung zwiſchẽ
nen geſchehen ſeyn; allein fo tar man noch immer im groſſen Unrich⸗ Polen unb
tigkeiten damit vertieffet. Endlich aber brach der Huſſaren Baſſa zu dem Sünde
deren Fortſetzung von Caminiec nach Jarlowicz / nechſt Hinterlaſſung fett (etr
geben tanfenb Mann / nur mit jmeptaufenbauf. Vey ſeiner Ankunft r
ailda / ließ er denen mit fuͤnff humdert Mann begleiteten Polniſchen
Commiſſarien / dem Caſtellan von Bracliow Wielhorſor / und dem
Cron Quartiermeiſter Karizeudezi wiſſen / bof fie zu ihnen kommen
wolten / welches fic auc gethan. Nach gepflogener mutuellen Hoͤfflich·⸗
keit / hat der Huſſaren Baſſa ſeinem vom Tuͤrckif. Kayſer / zu Abforde⸗
rung deß gantzen Podolien habenden Vollmacht producirt: Worauff
die Polniſche Commiſſarien alſobald bic von den Tuͤrcken in Poſſe ſſiom
Qqq fif, genom⸗
*u,
| 494 DIARIUM Polniſche Geſchichte.
Anno 1680- genommene / aber zu Podolien nicht mehr gehoͤrige Staroſtcy Czeno⸗
eptember. pad / und Landſchafft Latuzen excipirt haben; im Gegentheil aber der
Huſſaren Baſſa prætendirt, daß Buczacz und Potarn zu Podolien /
und nicht zu Reurland gerechnet werden muͤſten / jedoch den Juhalt die⸗
. frContcren$ mit bem Baſſa Gouverneur von Caminiec zu com-
| municiten angenommen Dat. | | |
fanbtag zu Mitwochs Den 22, dieſes / Nachmittag / famen die auff dem
Marienburg Landtag zu Marienburg geweſene Hn. Abgeſandten der Stadt Dan⸗
endiget ſich gig gluͤcklich von dannen wieder zuruͤck / weicher / ob es gleich Anfangs
wol. etwas ſchwaͤr gehalten / ſo hat ſich doch derſelbe ziemlich wol geendiget /
in dem einige Bubaren gewilliget / die Sache aber / wegen ber gekauff⸗
tcn Sónigt.Cotaroftep Thiegenhafft / biß auff bem naͤchſten Landtag
aaugßgeſtellet worden.
Moſcan » Ingleichen fatte Moſcau mit bem Tuͤrcken auch ju(dyaffen
bet riii. bett dann Da lief fiche auff beyden Seiten qu einer Weitlaͤufftigkeit an/
Sürfmnic nach oem bic forte Befelch an ihre Armee im Feld ergchen kaſſen / daß
allerdings in die Tuͤrckiſche Voͤlcker / welche damals den Feldzug verrichtet / ben
gutem Ver⸗ Winter uͤber in Podolien / Wallachey unb Ukraina verbleiben ſolten /
nehmen. wozu dann uͤberall groſſe Provianthaͤuſer gemacht wurden.
Schwedi⸗ An ſelbigem Hofe erſchiene ein Schwediſcher Geſandter / wel⸗
ſcher Geſand, cher wegen der Graͤntzſcheidung in Lieffland etwas anzubringen hatte /
ter komt nad) und erhielte gar geſchwind Audientz. Nach bem er nun qu derſelben nut
Moſcau. allen darzu erforderten Ceremonien auffgeholet worden / entſtunde zwi⸗
ſchen ihme / und dem Bojarn / Knees Jutrian Volgarowcka / welcher
einer von den Vornchmſten unb Aelteſten / ein ſcharffer Wortwechfel /
in dem nemblich dieſer vorwendete / daß beſagter Schwediſche Geſand⸗
tc Se Czariſche Majeſt. ncht nach Gebuͤhr angeſprochen unb gechret.
Nichts deſtoweniger wurden ihme Commiſſarien zugeordnet / welche
bic Sache bald beylegeten / unb ber Geſandte alſo ſeine fertige Reſolu⸗
tuon erlangete; wiewol man dafuͤr hielte / daß dieſe ſchleunige Abferti⸗
gung ihre geheime Urſach haͤtte; nemblich / damit dieſer Geſandte den
Polniſchen / welcher mit ehiſten erwartet wurde / nicht moͤchte zu ſpre⸗
chen bekommen. | )
Schwe⸗
€41906.u Daͤn. Geſchiche. EUR OPJEUM. 455
Schwoden machte fid nunmebr su bem inſtehenden Reichstag Anno 1689.
fertig; immittelſt Dat der Hollaͤndiſche Reſident / Hr. Rumpff / in einer Scptemoere
auff dem Schloß gehabten Audientz / wegen Ihr. Hochmoͤg. ber Herrn —
General⸗Staaten eine Miſſiv an Se. Koͤnigl. Majeſt. biſtehende in Barbe $$
Gluͤckwunſchunguͤber die hohe Koͤnigl. Nordiſche Heurath / unter eini⸗ nis in Schwe |
ac zur Sache dienender Gomplimantirung dberlicffert/ unb nacf bcm ven Audientz. '
befagtet yr. Reſident / als ordinar-Minifter,burch Ihr. on. Majeſt. | 2
Ceremonien⸗Meiſter / Mtr. othlicb bedient worden / ward er von dem
Herren Cantzley Rath / und erſten taatesSecretario Hochhauſen / im
Stamm Ihr. Koͤnigl. Majeſt. in Schwediſcher Sprach / unb zwar in
ſehr hoͤfflichen terminis beantwortet. Folgenden Tags hatte er auch
bey beyden Koͤniginnen zu Jacobsthal Audientz / denen er Ihr. Hoch⸗
Moͤg. Miſſiven gleichfals unter einigen Complimenten auͤberreichet /
die ebenmaͤſſig eon denen Staats⸗Secretarien / denen Hn. Polus / und
Carliſtrohm in Schwediſcher Sprach ſehr vergnuͤglich / und wol beant⸗
wortet worden. Ingleichen erhielte der Churlaͤndiſche Eavoyc , Don
nerſtags ben o, dieſes / bey dem Koͤnig / unb Montags bey ber Koͤnigin
eu Jacobothal ſeine Audientz; woſelbſt auch ber Engelaͤndiſche Extra-
ordinari Envoye, Monſt. Warwich / welcher Weib unb Kind mit ſich
fuͤhrte / angelangt / und feine Credentialen uͤbergeben.
Immittelſt wurden die vornehmſte Kauffleuthe ju Stockholm Stockholmi⸗
auf das Rathhauß vor bem Magiſtrat / in Gegenwart deß Hn. Stadt⸗ ſche Kaufieu⸗
halters / Ober⸗Zoll⸗Verwalters / und einiger anderer Herren zu erſchei⸗ the werden
nen entbotten / von denenſelben zuvernehmen / wer unter ihnen / krafft aufs Rach⸗
ber jünaft ergangenen Sónígl. Brdre / unb bey ihrer juaclaffener halber hauß beruffẽ.
Freyheit reſolvirt habe / ober reſolviren wolte | unmontirte Schiffe auff
ihre eigene Unkoſten auffbauen zulaſſen. So war man auch im Werck
begriffen / auff die einkommende und außgehende Wahren und Guͤter
eine neue Preiß⸗Tafel anzuordnen / krafft deren die Zoͤlle auff das Eiſen
und andere Wahren / umb gewiſſer Urſachen willen verringert werden
ſolten. Die Zoͤlle auff das außgehende Kupffer aber / wurden wieder⸗
umb auff den alte Fuß geſtellet / und war man nun in der Arbeit begriſ⸗
ſen / ein expedient außzufinden / damit bic einkommende vollbcfabene.
- Sauf. Schiffe nicht folang.auff dem Strom liegen Maggi
| m onderm
4€ '" DIARIUM ! Schwediſche un
Anno 1680. ſondern fo fort ati die Bruͤcke gebracht / unb außgeladen werden
Seytembet. foönten. E u
Im übrigen ſtieſſe ſich die Erneuerung der Tractaten mit Franck⸗
—— reich vornemblich an zweyen Puncten: Erſtlich / weil ſelbige Cron das
reich ſtoſſen Hertzogthumb Zweybruͤcken ſelbigem Koͤnigreich zu incorporiren
ſich. trachtete / welches man aber alhier ſo nicht verſtehen wolte / weil daſſelbe
durch rechtmaͤſſige Succeſſion an ben Printz Adolphen gelanget. Fuͤrs
ander / weil Franckreich die Subſidien nicht laͤnger / als bif auf oen Tag
da der Friede zu Nimmoͤgen geſchloſſen worden / bezahlen wolte / da bod)
Schweden ſolche biß auf den Tag / da ihnen die letzte Plaͤtze reſtituirt
unb wied er eingeraumet worden / prætendirte.
Jr. Reichs⸗ Sontags den io dieſes / geſegnete Se. Hochgraͤffl. Excell. beg
Truchſes / fyr Reichs⸗Truchſes / Hr. Peter Brahe / nach einiger Tagen außge⸗
Poeter Bra⸗ ſtandener Kranckheit / durch einen ſanfften unb ſeeligen Todt / auff dero
he ſtirbt. Landguth Bogefand / drey Meilen von Stockholm / dieſes Zeitliche. Er
D tvar cín Herr von 7 9. Jahren / unb Datte fuͤnff Regierungen uͤberlebet /
auch CDierenbavon / nemblich drey Koͤnigen / Guftapho Adolpho,
Catolo Guftavo,unb Carolo XI. als jetzo regierendem Koͤnige / unb
ber Koͤnigin Chriſtina / die Kron aufs Haupt geſetzet.
& inia komt Zum Jacobsthal var zwiſchen ber regierenden Koͤnigin zweyen
nad Siock⸗ Cammerherren / Rantzau unb von Qualen (beyde Holſteiniſche vom
holm. Adeh) cin ſehr ſcharffer Duel / welcher vom Ticktack⸗Spiel hergeruͤh⸗
ret / vorgegangen / in welchem ber Letztere von dem erſten gefaͤhrlich ves
wundet / und dem andern der Arreſt angekuͤndiget worden.
Montags den27. langte Se. Koͤnigl. Maj. su Stockholm an /
und nach dem Sie den gantzen Vormittag dem Reichs⸗Rath in wichti⸗
gen Geſchaͤfften beygewohnet / unb Nachmittag bem Engliſchen Ex-
traordinar Epnvoye geheime Audientz gegeben / iſt Dieſelbe noch (eb
bigen Abend wieder nach Jacobs⸗ Thal auffgebrochen. |
Hollandi⸗ Zu Coppenhagen langte ber Hollaͤndiſche Extraordinar-Am-
(d«r 96e». baſſadeur, Herr Moring / zu Waſſer an / und hatte Donnerſtags / den
fanbter Hr. 9/19. dieſes beym Koͤnig ſeine offentliche Audientz / zu welchem Ende
Moͤring hat jhn der Hr. Gersdorff / Ceremonien⸗Meiſter / mit zweyen Caroſſen von
bey Koͤnig in ſechs / und einer mit zwey Pferden abgeholet / in deren einer mit ſechs
Pfer⸗
*-' "fodit . EDUROPIEUM a4, |
Pfferden Se. Excellentzoben an / und der Hr. Ceremonien⸗Meiſter ge. Anno 1685;
^ 7 gmübrrgefefjat: Der Secretarius, und andere Officirer aber / ſamtde⸗ September.
nci tingeladenen Niederlaͤndern / nahmen ihren Platz cheils in bep zwey⸗ Sean
ten / theils aber in Sr. Eyxcell. zweyen Caroſſen / deren cincmit ſechs / und
bic andere mit vier Pferden beſpannet geweſen. Hierauff fuhre mann
- " gerabeuacb dem Schloß / alwo Cr. Majeſt. Ordinari- Wacht bey der
Brůcken mit auffgehobenem Gewehr in doppelter Reyhe ſtunde / durch
welche Se. Excell. zu Sup gienge. Als nun der Hr. Geſandte oben ati
den Coal kommen / wurde derſelbe bcp oer erſten Treppe von dem
Ober⸗Marſchal Speckhan empfangen / und bewillkommet / und ſo fort
n Sr. Majeſt Gemach gefuͤhret / welche demſelben / nach gethaner Re⸗
verentz/ mit einem freundlichen Geſicht / unb entbloͤſtem Haupt zween
oder drey Schritt entgegen gegangen; Worauff er in Gegenwart vit
ler geh imen Raͤthe / die umb De. Majeſt. warenfeine Propoſirion, fo
in hoͤfflichen Comꝑlimenten beſtanden / in Niederlaͤndiſcher Sprach
gethan / weſche Se. Majeſt. in Hoch⸗Teutſcher beantwortet / welches
alles mit bloſſem Haupt geſchehen. Wornach derſelbe von wolgedach⸗
tcm Hn. Ober⸗Marſchall su der Koͤnigin ( welche Boch ſchwanger
gieng) und von dannen zu Cr. Koͤnigl. Hoheit / bem Erb⸗Printzen ge⸗
fuͤhret / und nachgehends Durch den Ceremonien⸗ Meiſter mit aller aes
buͤhrlichen Ehre und Ceremonien wied er nach ſeinem Loſament beglei⸗ y
set wurde. Deß Herren Abgeſandten Commiffion beftunte darinnen / B
bafi tic Herren Staaten (ebroerlangten / die auffgerichteten ractas .
ten in allen Stuͤcken ju vollziehen / unb mit ber Gron Daͤnemarck in be⸗ |
ſtaͤndig guter Freundſchafft sp leben; welches Compliment Ihr Koͤn.
Maj.in Bepſeyn deß Hn. Grafen Guͤldenloͤw / deß Reichs⸗⸗Admirals
Bielcke deß Reichs⸗Marſchals Corbitz / deß General⸗Admirals Ju! /
deß Gencral Feld⸗Marſchall⸗Lieutenants / Freyherrn von Wedel / und
mehr anderer vornehmen Mimſſtern / in faſt gleichen terminis, jederzeit
unbedeckt beantwortet worden. |
| $ur$ hernach iſt auch die Princeſſin von Pfaltz / nunmehro Chur⸗ Thur⸗ Prin⸗
fuͤrſtin / gluͤcklich unb wol zu Nicoping bep Ihr. Majſeſt. Dero Frau cf eorr,
Mutter angelanget / worauff bic Reyſe von dar ſo fort nach Coppen⸗ Pfaltz kome
hagen vorgenommen / und den 24. dieſes / glůcklich uto tool vollzo m nad Coppen⸗
Xr tvor, hagen.
azſter Theil.
49 DIARIUM Engelaͤndiſche⸗
Anno 1680,
September.
worden. Se. Majeſt. Bat Dero groffce CD erlangen / nac Sero Frau
Mutter / als aud nad) Dero Princeſſin Schweſter / hierinnen ſehen laſ⸗
ſen / daß Sie ſelbigen Mittag / nach dem hoͤchſtbeſagte Perſonen zu
Koͤck uͤbernachtet | denenſelben / ín Begleitung Oero Gemahlin / der
Chur · Princeſſin von Sachſen / deß Cron⸗Printzen / unb verſchiedener
Trauriger
Caſus zu
Flensburg.
anderer hohen Mmiſtern entgegen geritten folgends auff bem fo genan⸗
ten Printzen⸗Noff bae Mittagmahl insgeſamt eingenommen / darauff
umb 4. Utzr / unter Loͤſung Def Geſchützes fich in die Stadtbegeben /
und zuſammen biß gar in den ſpaten Abend ihre angenehme Geſell⸗
ſchaft vollſtrecket.
Im uͤbrigen Bat fich su Flensburg cin betruͤbter Caſus zugetra⸗
gen / in dem cin Kauffmann von Hetſingnoͤr dahin kommen / umb einig
Geld einzuuchmen: Iudem Wirthshauß aber / darinnen er eingekeh⸗
ret / geriethe cr. mit einem Becker unb Schuhknecht in Geſellſchafft /
denen er unter dem Trunck (cin Geld mercken laſſen / welche dann / deſſen
begierig / ihrer Schantzen warnahmen / zu ihme in die Cammer ſchlie⸗
Verraͤtherey
in Engeland
und Irrland.
chen / ihme die Kaͤhle eindruckten / ſein Geldnahmen / unb ſich unſichtbar
machten. Deß Morgens fanden die £cute im Hauſe bei Kauffmann
im Bette todt / und ward alſo die Sache / als man die andern miſſete /
entdecket. |
| 5n Engeland drauete die gefáfrliche Verratherey noch bif ta»:
her dem Reich nichts Gutes. Dann da kam erſtlich die Zuſammen⸗
Verſchwerung der Conſpiranten in Irrland gar in den Truck heraus.
Wie nemlich ſelbiges Koͤnigreich unter deß Pabſts Macht zu bringen.
In Londen ward gleicher Geſtalt offenbahr / daß mancher Sohn mit:
Geld beſtochen worden / ſeinen Vatter zuverrathen / oder denſelben viel⸗
mehr ber Verraͤtherey unrechtmaͤſſig zu beſchuldigen / nur damit das
Parlament in mehr Confuſion moͤchte gebracht / unb bic Verraͤtherey
deſto unvermerckter unter dem Huͤtlein koͤnte getrieben werden. Unter
andern wurde deß D. Tongs Sohn gefangen geſetzt / welcher bekandt /
bap er mit Geld beßſochen worden / außzuſagen / wie er auch) gethan / daß
ſein Vatter / und Dates ſelbſt bic Urheber der Verraͤtherey waͤren / wel⸗
che ſo viel Weſen gemacht / nnd noch machten. Gleichwol ward hier⸗
durch ber Verraͤtherey kein Ende gemacht; Dann alles / was Budlow
| Davon;
^ *
.
. x
——
-—
Geſchichten. EUROPZEUM.' 499 .
davon vorhin offenbahret / Bat er nicht allein auff feinem Todibett zu Anno 1689,
Briſtal berraͤfftiget / ſondern auch vo: (ciem Abſterben / mit Anruffung 9ePtember-
GOites zum Zeugen / unterſchiedliche gar vornehme Perſonen bé»
ſchuldiget / welches bit in dem Tour gefangen ſitzende Lords / welche fich
erſtlich über ſeinen Todt hoͤchlich erfreuet hatten / überaus beſtuͤrtzt ge⸗
macht / in Anſchung / daß der Sachen nunmehr bald ber Schluß ge⸗
macht werden koͤnte: Es hatte gedachter Budlſow bem Richter Nord
kurtz vor ſeinem Ende ein verſiegelt Papier zugeſtellet / worinnen er zwo
vornehme Perſonen / ſo noch niemals beſchuldiget / angeklaget / kurtz
darauff ſtarb er / und ward auff deß Raths Unkoſten begraben / auff deſ⸗
ſen Grab die Umbſchrifft zu leſen war: Teſtimonium quod vivens
cxhibuit,moriens conftanter confirmavit. Nichtlang vor ſeinem
Todt ward cine Paͤbſti. Bull von bcm Hn Eithingthon bem Rath
uͤbergeben / welche in eines Conſpiranten Haufe gefunden worden / wor⸗
innen der Pabſt allen denen / ſo das Koͤnigreich Irrland wieder zu der
Roͤmiſch⸗Carholiſchen Religion ju bringen ihnen vorgenommen / unb
deßwegen als Verraͤther ihr Leben laſſen muͤſten / vollkommenen Ablaß
verſprochen. Kurtz darauff ſtellete ſich eine Frau vor dem Rath / wel⸗
che mit einem Eyd bekraͤfftigte / daß der Capitain Eli ihr Geld angebot⸗
tcn haͤtte / ſie ſolte die Preßbyterianer ber Verraͤtherey halber beſchuldi⸗
gen. Unterdeſſen hatte Monſt. Celliere ein Bud gemacht / und her⸗
aus gegeben / worinnen die Verraͤtherey wider den Koͤnig vertheidiget
wurde dawider man aber folgender Geſtalt vcrfuhr. Die Hebamme
deß Celliers / welche daſſelbe außgeſtreuet / ward mit acht hundert Mañ
nach der Billory begleitet / damit ſie vor dem gemeinen Poͤbel frey und
ſicherbleiben moͤchte. Sie fiel auff bem Geruͤſte nieder / und blieb tol
eine Viertelſtundalſo liegen / unb weigerte fich / ihre Straff außzuſte⸗
hen / und wiewol man viel Steine nach ihr geworffen / hat man ſie den⸗
noch nicht getroffen. Die Steine hat ſie / ſo viel fic derſelben erreichen
koͤnnen / auffgerafft / auch bic andern / fo fic nicht erreichen koͤnnen / zu fas
benbegehret: auf was Urſach aber fic ſolches gethan / kunte man nicht
wiſſen. Die Urſach aber / warumb ſie zur Straff gezogen worden / iſt
auf folgender Supplication an ben Lord Maſor /.unb bie Richter zu
erſchen. | |
. &rr ij Dem
oo ^^ . DIARIUM Engelaͤnbiſche
Anno 1680. Emnach es GOtt dem HErrn gefallen / Seine Koͤnigl.
| — Majeſt ju bewahren / unb ung ben der proteſtirenden
vui Religion gnaͤdigſt zu erbalten/ unangeſehen ber greu⸗
mn m $^ lícbften umo boßhaͤfftigſten ʒuſammenverſchwerung ber Pfaf
- n. — fm Jeſuiter und anderer Roͤmiſch Geſinneten / welche aus.
unterſchiedlicher Examinirung derſelben / uͤber bero gra uſa⸗
mes Vorhaben / ſo fic unlaͤngſt entworffen / Se. Majſeſt. ums
Leben zu bringen / die Religion zu veraͤndern / unb bie Regie⸗
rung auff einen andern F zu ſetzen / gnugſam erhellet. Nechſt
dem geben wir dieſem Hofe nod) einen andern Anſchlag / in⸗
bem ſie vorhaben / fo viel als ihnen muͤglich / durch greuliche
Luͤgen und Erdichtungen die Welt zu bereden / bafi alles bas.
jenige / was vollkoͤmlich und klaͤrlich wider ſie entdecket / und
deſſen fic offentlich uͤberzeuget worden / mit Unbilligkeit durch
ein gewiſſes Buch / deſſen Titul: Unũberwindliche Boßheit /
auff die Preßbyterianer ſchieben wollen. Welches Sud) von.
beri Celliers / nad) Auſſag cines Prieſters / ber nune.
mebr gefangen ſitzet / Namens Anderſon / geſchrieben und ge⸗
mein gemacht worden / wodurch bie Zeugniſſen oer bewuſten
Verraͤhterey zu nicht gemacht / Se. Ma⸗ geaͤrgert / ber Hoff
des Gerichts / ehrliche Perſonen / Rechtsgelehrie / Richter /unb-
andere Officianten betrogen / und die Gezeigniſſe rach ieriger
Weiſegeſcholten / umd gelaͤſtert worden / unangefcben fie biefeb-
be mit Grund der Warheit / und auffrichtig ab eleget haben /
welches alſo geſchriebene Buch wir / — 5398 ſchaͤnd⸗
liche / boßhafftige und leichtfertige Schifft / die wider affe War⸗
heit / und dask are Zepgnißſteeet m allein zu Verfuͤhrung
Sr. Majeſt getreuer Unterthanen / unb Verunruhigungen
des friedlichen Zuſtandes dieſes Koͤnigreichs angeſehen ijt. /
verdammen / und erſuchen in aller Demuth / daß wider ſolch⸗
Perſonen / nach dem Geſetze an Ort und Ende / unbnady9trt
, imb Weiſe / als man fuͤr gut unb dienlich erachten wird / moge.
verfahren werden.
B | Hiera
LJ .
tns ⸗ *
— — Uw-— aM 4g gg
?
-
Geſchichte. |» —. EUROPAEZUM. for
Hiernaͤctjſt dbergab einer / Nahmens Edinſton / dem Rath unter⸗ Anno 1080
ſchicdliche Brieffe / woraus cine mehrere Nachricht der Irrlaͤndiſchen September
Verraͤtherey su erſehen war / unb ſagte / daß alba zweyhundert Perſo⸗ Arne Ane
nean beimbhicbe Verſamblungen biclten ; welche aucfy alfobatb von ci- ——
nem Friede⸗Richter in Obacht genommen / ſechs davon ergriffen / und
ín Verwahrung gebracht worden. Von Durham kam die Nach⸗
richt / daß daſelbſt fich cin Graubruͤder⸗ Monch bep vem Biſchof ciige:
funden / welcher von der Catholiſchen Religion abtretten / und die Pro⸗
teſtirende annehmen wollen / mit Verſprechen / viel Sachen der Verraͤ⸗
cherey halber zu offenbaren. In Schottland hatte cin anderer Moͤnch /
Nahmens Wings / eine Feld⸗Verſamblung / unb darinnen eine febr
auffruͤhriſche Prrdigt / zu groſſem Nachtheilder Koͤnigl. Authoritat /
und deffen Reichs gehalten / und den Text darzu auf den25. 26. und 27.
Verſicul deß 21. Gap. deß Propheten Ezechiels dieſe Worte genom⸗
moz Und du Fuͤrſt in frac / ber du verdammet unb verurtheilet biſt /
deß Tages da er kommen wird / wann tic Miſſethat zu Ende kommen
if. So ſpricht der HErr / HErr.
Dieſe unb dergleichen Anregungen der unruhigen Koͤpffe su eio:
fitv allgemeinen Verraͤtherey noͤthigten den Koͤnig / daß er mit folgender
Proclamation wider ſie verfahren muſt. |
Nachdem ote Papiſten / ungeachtet ſolches venen ver: Proclamo⸗
ſchiedenen Acten oce Parlaments zuwider laͤufft / ſich dennoch rion deß b
erkuͤhnen / / in groſſer Anzahl in die Stadt Londen und Weſt⸗ nigs wider
muͤnſter zu kommen / unter dem Vorwand / daß die Koͤnigl. bit Conſpi⸗
Parlamenten von verſchienen 13. Decembris / wodurch ihnen rante
befohlen worden / ſich s Monat lang auf den gemelten Staͤd⸗
ten zu begeben / verlauffen / ſo hat Ce. Majeſt befagte Procla--
mation hiermit wieder guͤltig machen und erneuen wollen.
Weshalben bann Se. Maſeſt. durch dieſe Proclamation al⸗
len Papiſten / und denen / ſo dafuͤr gehalten werden / und die —
ſolche in 6. Monahten ber geweſen fino / gantz ausdruͤcklich
aufferlegt / unbbefieblet / bít gemeldte Staͤt Londen unb?
Weſtmuͤnſter von Stund an zu raumen / und ſich nicht zu un⸗
terſtehen / innerhalb ſolcher s. Monden Zeit / von dato au zu:
| XVFrr iij. | rcs:
BE
po ^^ . DIARIUM Engelaͤndiſche
Anno 1680. Emnach es GOtt dem HErrn gefallen / Seine Koͤnigl.
| September. Majeſt. zu bewahren / unb une bep der proteſtirenden
—ã— Religioñ gnaͤdigſt zu erhalten / unangeſehen ber greu⸗
lichſten und boßhafftigſten Zzuſammenverſchwerung der Pfaf⸗
n. nd fen / Jeſuiter und anderer Roͤmiſch Geſinneten / welche aus.
unterſchiedlicher Examinirung derſelben / uͤber dero gra uſa⸗
mes Vor haben / ſo ſie unlaͤngſt entworffen / Se. Majeſt. ums
Leben zu bringen / die Religion zu veraͤndern / und die Regie⸗
rung auff einen andern Fuß zu ſetzen / gnugſam erhellet. Nechſt
dem geben wir dieſen Hofe noch einen andern Anſchlag / in⸗
bem ſie vorhaben / fo viel als ihnen muͤglich / durch greuliche
Lugenund Erdichtungen die Welt zubereden / bafi aͤlles bas.
jenige / was vollkoͤmlich unb klaͤrlich wider fie entdecket / und
deſſen fie offentlich ͤberzeuget worden / mit Unbilligkeit durch
ain gewiſſes Buch / deſſen Titul: Unuͤberwindliche *Sofbeit. /
auff die Preßbyterianer ſchieben wollen. Welches Buch von.
beni Celliers /nach Auſſag eines Prieſters / ber nune.
mehr gefangen ſitzet / Namens Anderſon / geſchrieben und ge⸗
mein gemacht worden / wodurch Die Zeugniſſen Der bewuſten
Verraͤhterey ju nicht gemacht / Se. Man geaͤrgert / der Hoff
des Gerichts / ehrliche Perſonen / Rechtsgelehrie / Richter /unb-
andere Officianten betrogen / umb die Gezeigniſſe rachgieriger
Weiſegeſcholten / umd gelaͤſtert worden / unangeftben fie dieſti·
be mit Grund ber Warheit / und auffrichtig abgeleget haben /
welches alfo geſchriebene Buch wir / ale eine heßliche / ſchaͤnd⸗
liche / boßhafftige umb leichtfertige Schifft / die tiber alle War⸗
hei / und das klare Zeugniß ſtreitet / unb allein zu Verfuͤhrung
Sr. Majeſt getreuer Unterthanen / und Berunruhigungen
des friedlichen Zuſtandes dieſes Koͤnigreichs angeſehen ijt. /:
verdammen / und erſuchen in aller Demuth / daß wider ſolch⸗
Perſonen / nach dem Geſetze an Ort und Ende / und nach Art
, amb Weiſe / als man fuͤr gut und dienlich erachten wird /moge.
verfahrenwerden E |
ME
Hler⸗
rd
Geſchichte. EUROPÆVM. J gor '
fyianácbft uͤbergab ciner/tafmene Edinſton dem Rath unter⸗ Anno 1680.
ſchicdliche Brieffe / woraus eine mehrere Nachricht der Irrlaͤndiſchen September.
Verraͤthercy ju erſehen ar / unb fagte / taf alba zweyhundert Perſo⸗ Sane d
ncn heimbliche Verſamblungen biciten s welche auch affobalb von ck —eS
nem Friede⸗Richter in Obacht genommen / ſechs davon ergriffen / umb d
ín Verwahrung gebracht worden. CBon Durham kam die Nach⸗
richt / daß daſelbſt fich cin Graubruͤder⸗ Moͤnch bep bem Biſchof cinge:
funden / welcher von der Catholiſchen Religion abtretten / und die Pro⸗
teſtirende annehmen wollen / mit Verſprechen / viel Sachen der Verraͤ⸗
cherey halber zu offenbaren. In Schottland hatte ein anderer Moͤnch /
Nahmens Wiggs / eine Feld⸗Verſamblung / und darinnen eine ſehr
auffruͤhriſche Predigt / zu groſſem Nachtheil der niat; Authoritat /
und deſſen Reichs gehalten / und den Text darzu auf den 25. 26. und 27.
Verſicul deß ꝛi. Gap. deß Propheten Ezechiels dieſe Worte genom⸗
men: Und du Fuͤrſt in Iſrael / ber du verdammet und verurthcilet biſt /
bc Tages da cr kommen wird / wann bic Miſſethat zu Ende kommen
ifl. So ſpricht der HErr / HErr.
Dieſe unb dergleichen Auregungen der unruhigen Koͤpffe stt eio
ner allgemeinen Verraͤtherey noͤthigten den Koͤnig / daß er mit folgender
Proclamation wider ſie verfahren muſte.
MNachdem die Pagpiſten / ungeachtet ſolches denen ver⸗ proclama ·
ſchiedenen Acten oce Parlaments zuwider laͤufft / ſich dennoch rion deß Sá
erkuͤhnen / / in groſſer Anzahl in die Stadt Londen und Weſt⸗ nigs wider
muͤnſter zu kommen / unter dem Vorwand / daß die Koͤnigl. die Conſpi⸗
Parlamenten vom verſchienen 13. Decembris / wodurch ihnen rante
befohlen worden / ſich s Monat lang auß den gemelten Staͤd ⸗
ten zu begeben / verlauffen / ſo hat Se. Majeſt befagte Procla-
maũuon hiermit wieder guͤltig machen und erneuen wollen.
Weshalben bann Se. Maſeſt. durch dieſe Proclamation ab
len Papiſten / und denen / ſo dafuͤr gehalten werden / und die
ſolche in 6. Monahten ber geweſen ſind / gants ausdruͤcklich
aufferlegt / und befiehlet / die gemeldte Stadt Londen unb?
Weſtmuͤnſter oon Stund an zu raumen / uno ſich nicht zu un:
terſtehen / innerhalb ſolcher 6. denen Zeit / von bato atn n :
| rear
4
e
rr ij.
CON
$^
'" : Auno 1680.
September.
DIARIUM Engelaͤndiſche
192. .
tedynen / unter was Vorwand es aud) ſeyn mag / hereinzu⸗
kommen. Lino damit gemeldte Papiſten / oder jemand von ih⸗
nen / unter dem Vorwand einer Verguͤnſtigung / oder Zulaß
ſung / fo ihnen durch jemand oer Herren / oder andern Raͤh⸗
ten deß geheimen Koͤniglichen Rahts ertheilet worden / ſich
hierinnennicht vergreiffen moͤchte So hat Se. 39jaj. biermit
erklaͤret / daß Gic alle ſolche Verguͤnſtigungen ober Zulaſſun⸗
gen / ſo vorher durch einige Herrn / oder andere Raͤhte Dero
geheimen Rahts bewilliget worden / ſeyn moͤchten / hiemit caffi-
t'en unb auffheben: Ferner befihlt und gebeut Cx. Koͤnigliche
Mal. hiermit allen unb jeden Friedens⸗Richtern / Conneſta⸗
blen / und andern Dero Brambten / unb Gerichs⸗Bedienten /
fo ín gemeldten Staͤdten / ober. eine derſelben / ober aber
zehen Meilen in die Runde waͤren / daß ſie eine genaue Un⸗
kerſuchung ber Papiſten thun / unb gegen alle und jede derſel⸗
ben / die ſie in denen gemeldten Staͤdten / Landen und
Weſtmuͤnſter oder zehen Meilen in der Ruͤnde finden wer⸗
ben / unerachtet anderer Statuten / fo dieſem zuwider ſeyn /
auffs ſchaͤrffſte verfahren ſollen. Hierunter aber werden nicht
verſtanden / noch begriffen die jenige Perſonen / welche vorhe⸗
nicht die jenige / fo fich iue kuͤnfftige nach denſelben gebuͤhrend
Befehl beg
Koͤnigs an
die Prediger
unb Xeínften
die Roͤmiſch⸗
Cactholiſche
betreffend.
ro der Paͤbſtlichen Religion zugethan geweſen / und ſich aller⸗
dings nach denen Geſetzen der Pro teſtirenden verhalten / auch
conformiren werden.
Nachdem nun der Konig vernommen / daß unterſchicdliche ds — -
miſch⸗Catholiſche / ungeachtet dieſer Proclamation / ſich unterfangen /
in Londen / und dero Gegendauff zehen Meilen indie Ruͤnde herumb zu
kommen; So hat Cc. Majeſt. umb dieſelbe deſto beſſer su entdecken /
allen Predigern / Aeltiſten / unb Diaconisinallen Kirchſpielen iu Lon⸗
den / unb zehen Meilen in oie Ruͤnde / welche ſolche Roͤmiſch⸗Catholi⸗
ſche dem Sieur Bonton (der dieſelbe zu verfolgen in Befehl hatte) an⸗
zeigen wuͤrden / verſprochen / daß ſie die Helffte von denen hundert Pſund
Sterlings / ſo dieſe Catholiſche Sr. Majeſt. vermoͤg der Geſetze / ver⸗
fallen / zichen unb genicſſen ſolten. Ferner gab der Sóng Bap 5»
| (e
v
ex (dide. E UR O P J£ UIM. 403
Guͤter der Romiſch⸗Catholiſchen ju unterſuchen / wie man dann alcict ^ nno 1680.
im Anfang ber Unterſuchung i50000. Pfund derſelben befunden Sot 9? tember.
genden Tag darauff ward cin Prieſter gefangen. bep welchem cine Un⸗
terſchreibung deß Eydes der Conſpiration gefunden / und darauff vier⸗
zehen verdaͤchtige Perſonen von ber Wacht eingebracht worden. Nichts
deſto weniger blieben viel Jrelaͤndiſche Catholiſche Prieſter in oet
Stadt / ob ſchon manche ſcharffe Anklage wider dieſelbe ergangen. An⸗
dern Theils hatte das Unterhauß beſchloſſen / eine Acte zu formiren /
worinnen alle Roͤmiſch⸗Caiholiſche Printzen der Gron unfaͤhig erklaͤ⸗
ret worden / und daß ſelbige auff einen Proteſtirenden fallen ſolte. Be⸗
ſagtes Unterhauß war auch hierinnen ſo eyferig / daß es dem Koͤnig
nachfolgende Avis su Witthal uͤbergeben tieg.
Mit Eu. Majeſt. Beliebung/ —
XIr Euer Maj. geborfamfte uno getreuſte Untertha⸗ Deß tinte
| nen ber Gemeine / im Parlament verſamlet / die wir hauſes Sup⸗
2 fuͤr die proſteſtirende Religion / Euer Majeſt. geheilig⸗ plication au
te Perſon / und Regierung ſehr cilferig unb entiloffen fino; den Sinis.
mit ſcharffer und unpartheyiſcher Unterſuchung die Papiſti⸗
fioe Verraͤhterey zu verfotgen ./ welche bep benen letzten zwey⸗
en Parlamenten entdeckt / unb durch argligſtige und tuͤckiſche
Raͤncke und Anſchlaͤge / inſonderheit in wehrendem letzten Re⸗
ces des Parlemeats gefüfretunbangefangea / wodurch un
terſchiedliche Perſonen abgeſchreckt und verzagt gemacht
worden / das Jeníge/ ſo ſie davon gewuſt / su offenbahren; So
erſuchen wir Guer Majeſt. demuͤhtigſt / bag zu Sicherheit (ot:
cher Perſonen die willig ſind / weitere genugſame Entdeckung
dißfals dieſem Hauſe zu thun / Eu. Majeſt. belieben moͤge /
Dero Koͤnigl. Proclamation ferner ergehen zu laſſen / uno älle
emdipreDetfonen/ Dero Verzeihung zu oerfid)ern / wann
ſie ſolche Beweiſo angeben / ober hiervon Eroͤffnung thun wer⸗
den. | 2
- Worauff der 8 nig cine gnaͤdigſt willfaͤhrige Antwort gegeben /
und geſagt / daß er ihnen in allem / was zu Entdeckung der Verraͤtherey
22 | dien⸗
^
t-c 0887.
504 DIARI U M Cnadiánbifdie
Anno 1680. dienlich ſeyn wuͤrde / behuͤlfflich ſeyn wolte. Nach bicfem toar bas Un⸗
September. terhauß beinuͤhet / eine Erklaͤrung heraus zu geben / daß dieſenige / welche
Supplicationen / wegen Sitzung deß Parlaments uͤberreichten / rect
und wol dar an gethan. | ] -
Unter folcher Unruhe langte Se. Durchl. ber Hr. Chur⸗Printz
Thur· grintz son Pfaltz in Engeland at / welcher an ſelbigem Hofe mit groſſer Af⸗
fomt in En⸗ fection empfangen] unb ju Wind ſor / nach [ciner Qualitaͤt unb Ver⸗
geland an wandſchaft mit der Koͤnigl. Familie tractirt wurde. Von dannen gieng
derſelbe nach Oxfort bic Stadt und Umi r(itdt zu beſchen / bey dieſer
Zuruͤckkunfft bic Zeitung von ſcines Hn. Vatters Todt cingelauffen /
weßwegen ſich ſelbiger fertig machte / wieder nach Teutſchland zu ge⸗
hen / und Poſſeſſion deß Churfuͤrſtenthumbs zunehmen. Vor deſſen
Abrepß aber wurde Se. Durchl. von ben Rittern deß Hoſenbands an
ſeiues Cd, Herrn Vatters Stelle angenommen / unb mit dem Orden
regalirt. Hochgedachter Chur⸗Printz wurde von dem Hertzog oon Al⸗
lemarle in der Stube / alwo die Ordens⸗Herren verſamblet waren / in-
troducirt / unb empfieng hier auff mit groſſen Ceremonien das Hoſen⸗
banddieſes Ordens worauf dann derſelbe / den 18. dieſes / Nachmittags /
mit einer von deß Koͤnigs Barquen nach Greenwig verreyſete / umb
von dannen mit einer Koͤnigl. Jagd ferner nach Holland über zugehen.
Reich belade⸗ Den 24. artivit en nachfolgende Schiffe febr reich beladen auß
ne Schiffe Indien Nemlich ber Ritter Sc. Georg / das qütbene CDtice / ber Suc⸗
auß Indien cure von der Kuͤſte von Bay / unb der Caͤſar von Bantam. Dieſe
—A— Schiffe brachten mit / daß der Engliſche Praͤſident zu Bantam / wie
Sngelan auc cin anderer vornehmer Miniſter alda / Monfr. Larine genannt /
geſtorben.
cba dem / als vier Perſonen von Sr. Majeſt. Leib⸗Guarde in einem kleinen
Nachen von Branford uͤberfahren wollen / unb mit einander in Streit
gerathen/beſagter Nachen durch die groſſe Bewegung umbgeſchlagen /
und drey derſelben ertruncken / der vierdte aber / nebenſt dem Ferger / att
das Ufer geſchwommen iſt / alſo daß ſie ihr Leben mit genauer Noth er⸗
halten haben. |
Zuſtand jt & n Zuſtand ju Z anger Betreff / fofunte manbicunruhige
"tanget.
Hingegen trug fich ein betrübtes Unglůck auff der Tems su / dtt -
Moh⸗
Geſchichte. EUROPBPJEUM. fer
Mohren noch nicht allerdings daͤmpffen: Dannenhero muſten aller⸗ ^nso x65;
hand Conſilia gehalten werden / ob man dieſelbe auf bcm Felde ſchla⸗ September,
gen / oder den Ort nur bloß defendiren ſolte. QBeilen aber bie Stim⸗
men ſehr diſcrepant, und widerſinnig ficlen / ſo muſte der Außgang die⸗
ſer Unterredung biß auff die Zuſammenkunfft deß Parlaments ver⸗
ſchoben werden / da man alsdann Richtigkeit erwartete / ob man den Ort
ſo important ſchaͤtzen moͤchte / daß eine Armee dahin geſchickt werden
ſolte. Immittelſt ward beſchloſſen / neue Voͤlcker zu werben / unter bie
ſelbe das Gewehr außzutheilen / und ſie bafin gehen zu laſſen. Inglei⸗
gleichen waren zehen tauſend Paliſaden verfertiget / wie auch eine neue
Art von Piquen erfunden / welche mit Kupffer beſchlagen / und wider
bie barbariſche Mohren⸗Reuterey (often gebraucht werden. Unterdeſ⸗
ſen lieff mit einem Schiff / der Phoͤnix genannt / welches in 18. agen
von Tanger wieder zuruͤck kommen / bic Nachricht ein / daß oer Gou⸗
verneur dafelbſt / Palmes Fayerborn / mit bem General der Mohren /
Alcapde / einen neum Stillſtand ber Waffen geſchloſſen / welcher / wann
dbder erſte zu Ende / wieder anfangen / und ſecho Monat verlaͤngert werden
folte. Mit dieſem Stillſtand aber / wolte ſich doch der Barbaren Feind⸗
ſeligkeit noch nicht legen. Dannenhero bediente ſich der Commendant
in Tanger deß erhaltenen Eniſatzes / und that einen gluͤcklichen Außfall /
durch welchen er die Mohren auß ihren Schantzen und Linien getrie⸗
ben / ſelbige verfolget / und deren ſehr viel nidergemacht / und dadurch die
Stadt vonder Belaͤgerung auff cine zeitlang befreyet. |
In Holland berathſchlagten die Herren Staaten noc) immer; Etaaten in
b fie fich in bie zwiſchen Spanien uno Engeland geſchloſſene Alliantz Holland Se^
mit begeben toolten : jebocf) ſtelleten fit bie Relolution barauff / wann reu
nehmſich anbere Chur⸗ unb Fuͤrſten fic darzubequemen mürben. Zwar Cyanií4.
' fame fn dieſem Monat cine Schrifft in offentlichen Truck heraus / qo Engli⸗
wiewol ohne Benennung deß Authoris , worinnen die Intention der (entlang.
Eron Engeland dem gemeinen TD zum beſten / wie man dafuͤr hiel ⸗
ke / bekandt gemacht / darauff aber von ben meiſten geantwortet wurde /
daß ſolches Anſinnen wenig zu achten / ehe und bevor ſich die Cron i ——
geland wider Franckreich nicht feindlich erklaͤrte. | a
Man Batte allerhand dabey qu bedencken; die meiſten Sorgen Tumult zu
43ftet Theil. | Ces - aber Breda.
Anno. 1686.
Scptember.
/
*-
$06 m DIARIUM. | Dofnbifbe
aber entſpr angen auf bcm Tumult unb Unruhe / fo fic an vielen Or⸗
ten eraͤugete. Dann ce ließ ſich zwiſchen Breda / unb ben Frießlaͤndi⸗
(chm Commiſſarien eine Empfindlichkeit wegen Muſterung der Voͤl⸗
cker blicken / in dem dieſe nacher Breda kamen / die Soldaten / fo fic beſol⸗
deten / qu muſtern / ber Gouperneur daſelbſt / Monſt. de Vinnemum
aber ſolche Muſt rung nicht zulaſſen wolte. Dieſes klagten bit Her⸗
ren ſelbiger Provintz denen General⸗Staaten / mit Vermelden / daß fic/
ſo wol als Holland / ihre Leute zu muſtern befugt waͤren / wolten dero⸗
wegen gebeten haben / daß hinfuͤro ihre Commiſſarien / ſo ſie deßwegen
abfertigen wuͤrden / nicht mehr alſo moͤchten beſchimpffer / und inzwi⸗
ſchem gedachtem Gouverneur ein Verweiß gegeben werden / damit er
ſolcher geſtalt nicht wider die Macht unb Authoritaͤt geſamter Provin⸗
Sen / inſonderheit der Fricßlaͤndiſchen ju handein / ſich unre ſtuͤnde.
| Ein nicht geringer Tumult cráugete fid) ju Gorcum / (o wegen
eines Bauren hergekommen / welcher einen Sack Korn in bic Muͤhle
zu Dalem gebracht / und daſſelbe / wie man ſagte / ohne Erlegung ber Xo
ciſen hat mahlen laſſen / bie Pachter aber ſolches gewahr worden / und
hinter dem Bauren hergewiſchet / der ſich ins Waſſer reterirt / und zu
ſalviren gedacht: bie Pachter aber hatten ihn verfolget / unb mit langen
Stecken geſchlagen / biß der Bauer im Waſſer ertruncken / darauff an⸗
dere ſich deſſen angenommen / und deß Pachters Hauß geſtuͤrmet und
geplundert. Weil nun bie Soldaten / ſo allda in Guarniſon lagen / bie
Pachters Haͤuſer beſetzen unb defendiren wollen / fo ig die gantze Buͤr⸗
gerſchafft und Gemeine auff bic Bein kommen / welche ſich / teil bie
Guarmſon ſich su ſch wach befunden / ber Thor bemaͤchuget; Weß⸗
wegen die Herren Staaten Ordre ertheilet / daß etliche Conpagnien zu.
Pferde / und zu Juß von Sr. Hohen deß Printzen von Oranien Guar⸗
de und commandirtes Volck sur Aſſiſtentz dahin gehen ſolten. Deme
zu folge vier Compagnien zu Sup / als Capitain Fricſen / der ſie com⸗
mandirte Copitain Filatie / Capitain Kretſchman / unb Capitain Dos
denbroug mit ihren Compagnien / nebenſt hundert Mann commandirt
Volck / in vler Schiffen embarquirt worden / denen deß andern Ta⸗
ges fruhe umb 4 Uhr / cB Jon. Benthings / Rittmeiſter Renncburgs /
unb Rittmeiſter Hemokirchen drey Compagnien qu Pferde ——
"vo. wu
— — —
wu TU
Geſchichte. EUÜROP.EUM . 90?
umb dieſen Xuflauff ju ſtillen. Hierauff Gaben (ich cinige corniua:.c Anno 16e,
Raͤthe von Nord⸗Sud Holland / nebenſt dem 3cciciauo Draumont September
gleichfals dahin begeben / welche die Pachters⸗/Sache examinirt, / und
hundert Ducatons denjenigen su einer Verehrung geſctzet / die den an⸗
bringen / oder wuͤrden erweiſen koͤnnen / welche deß Pachters Hauß ae
ſtuͤrmet / und das Geld für bic Lando⸗Mittel daraus geholet haben ober
nicht eine Perſon finden / noch bic geringſte Aucttauon befommeir
koͤnnen. Hingegen aber (inb wider bic Pachters (o viel Zeugnuͤſſen /
mehr als man begehret / oder haben wollen / einkommen / daß die Pach⸗
teroben Bauren ins Waſſer gejaget / in mit langen Stecken geſchla⸗
gen / und alſo ermordet. Nach bem nun Obgedachte auff alles qute Or⸗
dre geſtellet / ſind fic wieder zuruͤck nad) bem Haag gegangen.
Eben dergleichen Action iſt nachgehends auch gu Gyertrubenberg Und qn Ger.
vorgegangen / alwo bie Pachters innen worden / daß man etliche Faͤßlcin erudenberg
Vier heimlich vertuſchen wollen / weßwegen ſie die Thaͤter verfolget /
umb ſie zu gebuͤhrender Straff zu ziehen: woraus aber cin folder Tu⸗
mult entſtanden / daß zween Pachter biß auff den Todt beſchaͤdiget
worden / ſo daß die Soldaten ins Gewehr kommen muͤſſen / welche auch
einige gefangen genommen.
Mitwocho den i. dieſes / hatte der Koͤnigl. Schwediſche Extra-Schwedi-
otdinar-Envoye, Herr Guͤldenſtelpe bey den Herren General Staa⸗ ſcher Geſand⸗
ten ſeme offentliche Aud (eng gehabt / worzu er von zweyen deputirien ter Guͤtden ·
Herren / als dem Hn. Becker von Seeland / unb. Hn. Ramm von O⸗ fitip bat it
ber⸗Yſfel in oer zweyten Caroſſe dieſes Cotaate mit vic Pferden aufge⸗ sinc
holet worden: Daraufdeß Herrn Envoye zwo ſchoͤne neue Caroſſen /
eine mit vier Pferden leer / die andern mit oco Pferden / darinuen ſeine
Edelleutche / unb Secretarius geſeſſen / umb noch zwo andere dicſes
Eſtats gefolget / alſo daß der ſelbe mit fuͤnff Caroſſen nach Hofe gefah⸗
ren / aͤwobey der groſſen Pforte Sr. Hoheit Wacht im Bewehr ge⸗
ſtanden. Dadann ermeldte Herren Deputirte den Herrn Envopen
hinauff in der General Staaten Gemach begleitet / unb in einen Seſ⸗
(c / gerad gegen den Herren Praͤſidenten von Hoeckern Aber geſetzet.
Worauff mehr ermeldter Herr Envoyc feine Anrede an die Hu. Gene:
ral Staaten offentli tlich hundert Perſonen / in
bal Staaten offen 4 | wbincocia cid bun pef in
——-. 2 .. . .
- «o8 DIARIUM Holaͤndiſche
Anno 1680. Schwediſcher Sprach kurtz und wol gethan / nachgehends dem Herrn
Seprember. Praͤſidenten (cine Credenti alien / und folgends Dic Propoſition in Latein
uͤbergeben / welche der Praͤſident [efr freundlich empfangen; und dem
5n.Penficnario Sage uͤbergeben / welcher dieſelbe offentlich abgele⸗
A nach bere Verleſung Dat ber Jor Praͤſident im Namen Ihr. Hoch⸗
Moͤg. bcm Herrn Epvoye tn Nieder⸗Teutſcher Sprach mit kurtzen
hoͤfflichen Worten beantwortet / und fid) für bic Ehre / die Ihr. Konigl.
Majeſt Ihr Hoch · Moͤg.bezeugen wollen / die alte Freundſchafft unb
gutes Vernehmen wieder zu erneuren / bedancket / und daß ſie trachten
wuürden / ín guter Alliantz ino kuͤnfftig zu verbleiben: Wann auch der
Jr. Envoye bey dieſem Eſtat etwas perſoͤnlich / ober durch ein Memo⸗
rial anzubringen haͤtte / ſolten (me auff ſein Begehren / ſederzeit Com
miſſarien zugegeben werden / oder ſchrifftliche Antwort uñ Reſolution
darauff erfoigen. Nach bepderſeits abgclegten Complimenten ward
ber Hr. Envoye, eben auff die Weiſe / wie hinauff / alſo auch wieder hin⸗
unter nach Hauß begleitet / und ſeynd die Herren Deputirte / nebenſt
noch einigen andern Herren / von ihme ſelbigen Tag magnificq
tractirt worden. | |
Wie anch Den 1:8, legte oͤffters erwehnter Hr. Envoye Galldenſtelp auch
bey dem sin bey Sr. Hoheit / dem Printen von Oranien / feine 2ubieug unb Com»
en von H⸗plimenten ab / welcher von Sr. Hoheit Edelleuthen unten an der Trep⸗
enm. penempfangen / von bem Cammerherrn Beuumg aber hinauff bif zu
€t. Hoheit Antichamber begleitet / unb folgends in Cir. Hoheit Au⸗
dientz ⸗ tube gefuͤhret worden / da Se. Hoheit denſelben tol empfans
gen / und ihme bey einer halben Stund lang allein Audientz gegeben / bey
Dero er in Frankoͤſiſcher Sprach cin Compliment abgeleget / und nach
dieſem von gedachtem Cammerherrn Beuting / nebenſt vielen Edel⸗
leuthen / wiederumb hinunter bif an bic Caroſſe begleitet worden. Nach⸗
gehends Dat auch der Herr Envoye bep Ihr. Hoheit / der Princeſſin
ven Oraniay qu Honolaerdyck ſein Compliment gleichfals abgeleget /
unb nad) dem er alſo allenthalben ſeine offentliche Audientz gehabe / Bat
er ſolches allen anweſenden frembden Miniſtris notiſciren laſſen: moie
dannm den erſten gleich darauff ber Engliſche / den zweyten der Kayſerl.
— we défi und den dritten und vicrdeen der Spanſche/ nip 4
«n
ö— A1. nr EMI
— — —
C c CU Gb NS 4 — Aw.
L
Geſchichten. EUROPÆVM. fo9
alle frembde Miniſters gedachtem Schwediſchen Hn. Envoye bie Anno 1680.
Viitc gegeben und ihn bewillkommet haben. Selbiger hat nachgehends September.
von € r. Koͤnial Majeſt. su Schweden von neuem wieder Commiſ⸗
ſion bekommen / dieſen Eſtat nochmals zu verſichern / daß Sie ins kuͤnf⸗
tige trachten wolle/ in beſtaͤndiger Freundſchafft / uno guter Verſtaͤnd⸗
nuͤs allezeit / und ſonderlich wegen der Commercien und Negotien bey⸗
derſeits Einwohner halber / mit einander zu leben. In Anſehung deſſen /
haben auch Ihr. Majeſt. bic auff einige Wahren unb Kauffmanſchaf⸗
ten auffgeſetzte Zoͤlle und Licenten vermindert / umb meiſtentheils weni⸗
ger geſebei / welehes obgedachter Jor. Envoye Guͤldenſtelpe bem Herrn
Raths⸗enſio nario Fagelendlich referirc hat umb ſolches im Nah⸗
ta ſeines Koͤnigs dieſem Eſtat su hinterbringen.
Etliche Tage hernach hat der Spaniſche extraordinar En- goenig ín
voye, Herr Fuen Major / weil der Koͤnig von Franckreich auf Spanien $e
dem Begehren / daß Spanien den Hertzoglichen Titul von gibt ſich deß
Burgund auslaſſen ſoll / beſtunde / Ihr Hoch⸗Moͤg. ín einem Jertestibeg
Memorial angedeutet / daß ſein ert oer Koͤnig in Spanien / durguno-
auff dieſes Eſtats Erſuchen und Begehren /ben Titul als Her⸗
tzog von Burgund / in ſo weit cedirt und abgeſtanden / und deß⸗
wegen (einen Commiſſarien zu Cortrick ſothane Vollmacht /
ale Ihre Hoch⸗Moͤg. vorbracht und begehrt zugeſchickt / wor⸗
auf dann fünf Deputirte von Ihr Hoch⸗Moͤg.mit fo oíef Ga:
roſſen zu dem Frantzoͤſiſchen Anibaſſadeur / Comte dAvaux ,
gefahren / und Sr. Excell. von dem obbemeldten Nachricht
gegeben / welches demſelben auch lieb zu vernehmen geweſen /
mibbefrorgen fid egen Ihre Hoch⸗WMoͤg. ſehr bedanckt bat.
Den 14. dieſes kamen Se. Hoheit in Ihr. Hoch⸗Moͤg. Printz von
Verſamlung / unb nahme allda von denenſelben Abſchied: Oranienrey⸗
Darauff dann hinwiederum z. deputirte Herren au ſeiner Ho⸗ ft nach Scd
heit gegangen / denſelben eine gluͤckliche Reiſe anzuwuͤnſchen /
und Tan fyobeitbarauff des Ahends wieder nad) Honßlar⸗
dick gefahren / dero vorhabende Reiſe nad) Zell ben 16ter oder
zumlaͤngſtenden 17ten anzutretten.
Sss i Hin⸗
(o DIARIUM Hollaͤndiſche
Anno t680, Hingegen Se. Durchl. zu Pfaltz / ben isten dieſes / Nach⸗
September mittag / nachdem Cie s. Tage uñterwegs geweſen / auß Euge⸗
Pee geland ju Rotterdam / und reiſete benfolgenben Tag von
fom anf bar über Utrecht / und Nimwegen ſchleunig nad) ber Pfaltz /
C nacanb Nicht weniger fam bet Herr 2Dovec(/unb Dickveld / ge
nad Rotcer⸗ focfene Ambaſſadeurs in Franckreich von Deren Cítat / wieder
ban. in den Haag / unber(tatteten an Vr. Hoch⸗Moͤg. Verſam⸗
Hn. Boreel [ung von ihrer Ambaſſade Nachricht. Ingleichen langteder
und Dyck.Hohlaͤndiſche Reſident Herr Valckenier / von Franckfurt ba»
eor aus. (oft a! weicher von (tinen Berrichtungen gieichfals Rela⸗
tion gethan. |
eR 9n leichen arrevirten zwey Oſt⸗ Indiſche Retour Schif⸗
—X fe / das erſte das Hauß qu Merwen / fuͤr die Kammer ven See⸗
four. Schiffe land / das andere Terranen genant / fuͤr die Kammer zu Am⸗
arrwiren ſterdam / welche denu. Martii dieſes Jahrs von Batavia ab⸗
aluͤckuch. geſegelt / gluͤcklich in bem Lande / deren Ladung dieſe war:
216356. Pfund unb i912. Saͤcke Salpeter.
284739. f e "ip inn.
279437. .Sappen Ho B. !
75o. Kuͤſten mit verſchledenen Porcellin.
94. Ballen verſchiedene Chiniſche Seide.
201. Ballen Hochſinuwiſche Seide.
77. Kuͤſten mit unterſchiedlichen Pelangs.
4. Kuͤſten mit Pangſings.
5. Kuͤſten mit Papaniſchen ſeidenen Roͤcken.
2. Kuͤſten mit Tonquiniſchen Muſcus Nos.
6. 'Df. Neuſcuit. |
s. Kuͤſten Antimonium.
16. Kuͤſten mit Radix China tmb Geliu
16, Camaſte. s Thee.
n. Kuͤſten mit Chineſichen Therpottlein.
27 9013. Catti ſchwartzen Pfeffer.
94. Catti Berg⸗Zinnober. |
Notai. Sack Salpeter tvigt in Dangea 6. Pf.
Ein Catti iſt i, unb l fünfftel P
),
Geſchichte. EUROPÆVM. ns
Obgemeldete & diffe brachten zugleich mit / daß ber fü: Anno réto-
ſer von Thina / wegen ber unauffhoͤrlichen groffen Uberlaſt
und SBefbroarumgen/ welche er von den abgefatlenen Chine⸗ eus
ſern ausſtehen muſte / zween vorne hme Geſandten nach Ba⸗ Ts
favia abgrfertiget / um einige Aſſiſtentz zu Waſſer wider dieſel⸗
be zu erſuchen Dieſe Abgeſandten (agten / bag amas. 9fug.
verwichenen Jahrs /in ber Haupt⸗Stadt Peerburg / ſelbigen
Kaͤyſerthums ein erſchroͤckliches Erdbeben geweſen / wordurch
ſelbige Haͤuſer mehrentheils nieder geworffen worden / die vor⸗
nehmſte unb beſte Magazinen ſelbigen Eſtats / und viel der
Grafen ihre Pallaͤſte aͤber hauffen gefallen / aud) eine unzehl⸗
bare Menge Menſchen darbey um gekommen / unb gue — —
ſchmettert waͤren / die noch Ubergebliebene aber / wegen Maen —
gelihrer Wohnungen / in groſſen Elend (eben muͤſten. Dan⸗
Nnenhero gedachter Kaͤyſer / um ſolchen duͤrfftigen Leuten un⸗
ter die Arme zu greiffen / aug ſeiner Schatzkam̃er hundert tau⸗
fib Schuͤyten Silber jede Schuͤyte auff 1o. Thaler geſchaͤtzet)
unter ihnen außtheilen laſſen. Ingleichen bat ſich die See
auf der Kuͤſten von Cornundtel / in einem erſchroͤcklichẽ Sturm
ſo weit an Land ergoſſen / daß unzehlbar viel Menſchen unb
Viehe umfommen / aud) viel Staͤdte / Doͤrffer und koſtbare
Kauffmanſchafften ruinirt worden: Hiervon bab auch die Flot⸗
te auff Jaſnapatnam einigen / wiewol nicht groſſen Schaden
empfunden. | ' |
Imuͤbrigen íft zu wiſſen / ba ber Koͤnig von Mutana i Bruder
ſeinen aiteſten ruber Matean aus oem Koͤnigreich / fo (Dr vertreibt den
ſein Bater(welches ec eine n andern abgenomnien )hinterlaſſen andern uß
vertricben babes worauff dieſer oon bem Koͤnig oon Jave Suc- fenem S»
eur: bcgebrt/ um fido an feinem Bruder zu raͤchen / derſelbe as nigreich.
ber habe die Oſt⸗ Indianiſche Compagnie um Hulfft erſucht /
ſich in ſeinen eroberten Landen gut concrviren / deßwegen ſolcher
Krieg zwiſchen dieſen beyden nibemetlibe Sabr gewaͤret /
vorinnen aber die Tropyen / ſo die gedachte Compagnie dem
inaften Bruder au Huͤlffe geſchickt / ſtets obgeſieget / po |
fth DIARIUM Hohlandiſch
Anno 1680. Koͤnigs von Jave Voͤlcker dahin genoͤhtiget / daß ſieihm den
seprembet. Kopff nicht mebr bieten dorfften / ſondern die Flucht nehmen
muſten / ſo bald ſie nur die Hollaͤnder anſicht worden / dannen⸗
hero ſich ſelbiger Printz auß Verzweiffelung mit einem Meſſer
den Bauch auffgeſchnitten / und alſo ums Leben gebracht / wo⸗
durch er dann ſein Koͤnigreich in Friede / und ſeinen Bruder
wiederum auff den Thron geſetzet / auch der Compagnie Ruhe
eſchafft. Hierauf hat der Koͤnig beſagter Compagnie ange⸗
— et ſie von allen Unkoſten / ſo ſelbige (n waͤhrendein
Kriegangewendt / ſchadloß haltẽ / auch einander ín ſeinemLan⸗
be frey uno ungehindert handeln laſſen wolle. So hat auch ber
Koͤnig von Bantham / als er beſagter Compagnie ſteghaffte
Progreſſen vermerdtet/ derſelben groſſe Vortheue offeriri, und
verſprochen / daß er alle bic Jenige von ſeinen Unterthanen / fo
fie beſchimpffet / exemplariſch abſtraffen wolte.
Spaniſcher Immittelſt uͤbergab der Spaniſche knvoye, Seri dcFuen-
Geſandteꝛ 6e Major ein Memorial / worinnen er ben Eſtat zuwſſen machte /
fíaat ſich bey daß ben 18. dieſes / ein Spaniſches neues Kr chiff / Carl
Seauer / we ber Groſſe genant / welches mit Kauffmanſchafft über bie
grers ven zweymal hundert tauſend Rthl. werth geladen / geweſen / unb
eq Pub" hach Cadir gehen fellen/ auff dem 9er vor Ofende wegee⸗
Saut nommen worden / und baf man gewiſſe Nachricht bekomm̃en /
baf ce Brandenburgiſche / nehmuͤch 6. Kriegs⸗Schiffe/ uno v.
Brander / unbr, Proviant⸗Schiff geweſen / und bárum ſoiche
Commiſſion gehaͤbt / weil Brandenburg ſtine Subſidien von
Spanien nicht voͤllig bekommen / unb auff ſolche Weiſe ſuchen
muſſen / ſich ſelbſt bezahlt zu machen. Solcher / und fernerer
agennunvorgutommien haben die Herren Gene⸗
rab Staaten an tbren Miniſter am Chur⸗Brandenburgi⸗
ſchen Hoff / Herrn von qui geſchrieben / im Namen
dieſes Eſtats bey Ihr Churfuͤrſil. Burchlaͤucht. anzufuchen /
daß Sie mit dergleichen Proceduren / nicht ſo ſtreng verfah⸗
ren / ſondern fi inber Guͤte mit Spanien vergleichen volte.
Wegen dieſer Action / erſchiene nachgehends grade
pa
Geſchichte. EURÓPAEUM hi
Sp aniſcher Envoye, Herr de Fuen Meier, ſelbſt in Ihr Hoch⸗ Anno 1680.
Moͤg. Verſamlung / beſprach auch ſonſten in Mui mt September.
einem unb anbern Herrn / wie aud) mit dem Haͤyſ. Miniſtro /
Herrn Campricht / daruͤber / worauff dieſer Herr wie derumb
mit dem Brandenburgiſchen Reſidenten im Haag / Herrn
Romswinckel / deßwegen in Conferentz geweſen. 7
Sonſten hateine gewiſſe Perſon / von Geburt ein Lotthringet / Erbiechen ei⸗
Ihr. Hochmog. præſentirt / daß er zum gemeinen Beſten der Verei⸗ nes Loichrin⸗
nigten Niederlanden / ein ehrlich / unbetrieglich / vortheilhafftes unb ge⸗ gers / das
wiſſes Mittel erfunden / das ærarium publicum nicht allein insgemein / ærarium pu.
ſondern auch einer jeden Provintz in particulier / wie and bie Finantzen mare.
Sr. Hohcit / deß Printzen von Oranien / alſo zuvermehren / bof ſie alle
Vierthel Jahr / oder auch wol Monatlich / unfehlbar und durch Gottes
Guade an einer Sum̃a don 125000. Gulden / für bcn Staat 3o00.fl.
für Seine Hoheit 1000. f. unb fuͤr die Armee ooo. ff. unb für zween
Tommiſſarien / weiche ihme von Ihr. Hochmoͤg. zur Aſſiſtentz dieſer
Sache adjungirt werden ſolten / 1000. fi. proſperiren koͤnten: Hat
auch hierauff ferner Anſuchung gethan / ihme eine Freyheit auff funff⸗
zehen Jahr zuvetleyhen / krafft deren ihme erlaubet werden mochte / in
ben Vercinigten Niederlanden eine Signeural-sBand auffzurich· en
und zu ſtabiliren / mit exc luſion und Außſchlieſſung aller anderer Per⸗
ſonen as Condition unb Weſens dieſelbe ſeyn moͤchten / keine derglei⸗
chen Banck / weder groß / noch kleine / gantz / dder zum Theil / auff keiner⸗
(ep Art unio Weiſe nach zumachen / bey Straf zwey tauſend Rthlr und
Confiſcation der nachgemachten Sand / weil ober die Commandirende /
und Handlung treibende Staͤdte dafuͤr hielten / daß ſolches wider den
Cours der Negotien ſtreite / ſo ward nichts daraus.
Mit Außgang dieſes Monats / ſchrieben die Hn. General Sta⸗ |
ten einen allgemeinen Faſt⸗ und Bettag /folgenben Inhalts auf. |
Emnach es Gott ben Allmaͤchtigen aus ſeiner unend⸗ Außſchreiben
en lichen Barmhertzigkeit gnaͤdiglich gefallen; ben Staat eines Saft-
dieſer Landen / imangeſehen beritete uͤberhand nef, unb Beua⸗
menden Sunden unb Ungerechtigkeit derſelben / oon einigen 9'**
Jahren her aus einem ſchwweren unb blutigen Krieg zu erloͤſen /
e — Att Theil. J Ttt F und
$4. JDIARIUM MNHollanbiſchꝛ
und einen Frieden mit den jenigen / wieder welche ſte Kriegfuͤh⸗
ten muſten / zu verhelffen / aud) une bey denfelben biß anhe⸗
ro vaͤtterlich au erhaltenund die Fruͤchte deſſelben / wiewoi wir
ſolche wegen unſerer Miſſethateñ tmb Ubertrettungen unwuͤr⸗
dig ſind geweſen / zu laſſen / dabenebenſt auch ales beſorgen⸗
de und angedrohete Unheil unb boͤſe Anſchlaͤge / wodurch toír
dieſes Friedens / uno deſſelben Fruͤchte bátten beraubet wer⸗
den koͤnnen / su nichte zu machen So haben wir / damit wir
uns nicht fuͤr ſolche groſſe Wolthat undanckbar bezeigen moͤch⸗
ten / fuͤr den Wohlſtänd unſers allgemeinen lieben Vaterlands
zum hoͤchſten dienlich und nohlwendig zu ſeyn tradet. /
an alle vornehmſte Provintzen / Staͤdt und Glieber derſelben
ein allgemeines Danck⸗Feſt und Buß⸗Tag von dato über drey
Wochen auszuſchreiben / und GOtt em errnam ſelbigem
Tag inallen Kirchen dieſer Landen von rund des Hertzens
zu dancken / zu loben und zu preiſen / daß ſeine Goͤttliche Mujeſt
denn Ctaat dieſer Landen fo. gnaͤdiglich bey ſolchen Frieden
erhalten und den Innwohnern derſelben mit den Fruͤchten
dieſes Friedens begnaͤdiget bat... Ferner aud. 7 nechſt de ⸗
muͤhtigſter Bekandnuͤß unferer groſſen / und noch taͤglich zu⸗
nehmenden Suͤndenund Ungerechtigkeiten / unb mit demuͤh⸗
tigen Hertzen / undzerſchlagenen Geift morunfügzu bitten /
und anzuruffen daß er dieſen &taat / wie biß anhero / ín feine:
: gnàbige unb vaͤtterliche Vorſorg nehmen und ſeine Liebe noch
| —
lichen Ungemach / und fuͤr allem innerliche⸗ Unheil bewah⸗
renundverſichern / inſonderheit aber die abſcheuliche peſtiſen ⸗
de Seuche wormit bereits einige benacbbarte "anbe hart
tpen heimgeſucht worden darvon wir aber durch GOttes
Gnadeno befreyet geblieben von urs abteenben toofle / ba^
mit der tuat unftrer lieben Unterthanen / und die wahre
Eyriſtliche Reformirte Religſon in banſtiben ungekraͤnckt
Wiogeetbaftentverten / zu Außbreitungund Großmachung
Kies allerheiligſten Oiabmeng: / dortpflangung unb. EM
| I meh
——
Geſchichte. EUROPJZEUM, | T |
meeung adbter wahrer Chriſtlichen Reformirten Reli⸗ Amo x52.
gion / Erhaltung unſerer theue r erworbenen Freyheit / up spin cr.
ũnſer aller Seelen Seeligkeit. Befehlen demnach gantz freund⸗
lich unb ernſtlich daß Eu. Edle Moͤg. oberwe hnten Danck⸗
Bußund Bet⸗Tag gegen den zo. Octobr. IN. Cal.] in den
Provintzen zeitlich publiciteg laſſen roollen1c. ^om.
Syn ben Spaniſchen Niederlanden giengs um dieſe Zeit bund uͤber Unrutxger
Eck daher. Dann ju Bruͤſſel waren die Guͤiden unb Zuͤnffte Tagund $m6 P ls
Nacht beyſam̃en / und wolten zu denen geforderten Subſidien gar nichts ſchen Suo
einwilligen / es fep darm / daß ihnen mega unterſchiedlicher Sachen / fo ianden
fic vorgebracht / Satisfaction gegeben worden; torüber daun der Raih
ſehr beſtuͤrtzt worden / und nach unterſchiedlichen vom Hofe abgeſchick⸗
teu Deputirten / beſchloſſen / ihnen Vergnuͤgung zu geben; worzu ber
Hertzog von Arſchott / ſo ju gutem Glũck zugegen geweſen / nicht enia
beygetragen / indem derſelbe / nebſt dem Printzen Vaudemont / dem Grae
fen von Urgel / und noch einigen andern vornehmen Herren / ihnen ver⸗
ſprochen / daß fit ierhalb dreymal 24. Stunden verſchaffen wolten / daͤß
jhnenvon acht hundert tauſend Gulden / welche bie Herren Geiſtlichen /
uii ber 2foct/obne ihre Einwilligung auff bae platte Land conſentirtund
eingangen / Rechnung gethan werden ſolte / weſche Acta den 17. dieſes /
zwiſchenz. und 4. Uhr / offentlich von dem Rathhauſe abgeleſen werden
muͤſſen. Worauff ſie von einander geſchieden; woruͤber nicht allein der
Hoff / ſondern auch jederman (efr froh war / daß deß Poͤbels Vorneh⸗
men hierdurch geſteuret worden / und bic bedrohete Plunderung nachge⸗
blieben iſt / welche fonder Zweifel der vornehmſten Miniſters Haͤuſer
tátbt betroffen haben / in bem ber gemeine Mann / Montags den 13. bey
Nacht / dem regierenden Buͤrgermeiſter die Fenſter eingeworffen / bit
Thaͤr auffgebrochen / alles von oben bif unten außgepluͤndert / unbben
Bier unb Wein⸗daſſern die Boͤden außgeſchlagen / und aliceauplaufs
fen laſſen. Nachgthendo begab ſich die Mengenach Hofe / willens /
alda ein Quartier / worinnen ſich vid Frembde befunden / welche dem
Koͤnig / oder Gerichte nichts ſchuldig yu geben / ebenmaͤſſig außzupluͤn⸗
bern; Weil ſte aber daſelbſt tapffern Widerſtand gefunden / haben fie
anverricheer Sachen / ihren Weg wieder nach Hauß nehmen muͤffen.
"e ad tt ij Ss
né |. DIARIUM Holaͤndiſch /
Anno 1680, (Fe wuͤrde aber bit folgende )Racht noch ſchrecklicher angegangen ſeyne
September. wodie Sache nicht waͤre beygeleget worden; weßwegen die Guarde zu
Pferde aller Orten Bin commandirt worden / und bic Buͤrger im Ge⸗
iwehr ſtehen end (fer? welche die gantze Nacht Runde gethan haben / alfo
daß alice ohne fernere Ungelegenheit abgelauffen ift.
Hingegen war die Provintz Flandern zu ben Coubfiblen viel toil»
Side qn ten liger / in dem fictdalich 16000. Rations su Unterhaltung ber Solda⸗
— * teſca beytragen wolten / ſagende / bap man/ wann ſelbige wol derwaltet
wuͤrden / gar wol zehen tauſend Mann davon unterhalten konie.
Hingegen nahmen die Strittigkeiten zwiſchen denen Printzen / und
der Stadt Luͤttich von Tag zu Tage jclduger je mehr zu / unb murbe
der Alarm der gantzen Stadt dadurch vergroͤſſert / nach dem die von
Franchemont mit dem Degen in der Hand ver Vervy kommen / unb
die Pforten / nach einigem Widerſtand eroͤffnet / daß ihrer viel auf bey⸗
den Seiten geblieben / worbey es dem Grafen Carl von der Linden / tecb
cher der Anfuͤhrer geweſen / bald bae Leben gekoſtet / indem er einen Cap
biner⸗Schuß in den Arm bekommen / (ein Knecht aber / und vid Vor⸗
nehme von ſeinem Gefolge nieder gemacht worden. Sie haben zwoͤlf
von den vornehmſten fo genannten Rebellen gefangen genommen / bie
ſelbe an Haͤnden unb Fuͤſſen angefeſſelt / un? (ic alfo nach bem Schloß
— gebracht / allwo thnen auch ber Proceß gemacht worden.
Dic Fluͤchtige ſuchte man mit gleicher Verbitterung auff / welches
alles die Stadt Luͤttich un einen noch groͤſſern Alarm ſetzte / daß es beya
nahe zu einem groſſen Auffſtand kommen waͤre. Den Tagdarauff /
kam der alte und neue Rath / toic auch die zwey unb dreyſſig Zuͤnfften
durch den Trommelſchlag zuſammen / und beſchloſſen / denen zu Vervy
zu Joülff zu kommen / unb vier Gompagnim / nebenſt bem zehenden
Mann dahin zuſenden / umb die von Franchemone / welche hres Ge⸗
ſallens darin lebten / wo mũglich / daraus zu vertreiben. Darauff ſchrieb
der Rath / und die z2. Zuͤnffte su Luttich Kriegs Wriefe an alle umblie⸗
gende Staͤdte / ben ſechtzigſten Pfenning durchaus nicht einzugehen /
mit Verſprechen eines unfehlbaren Entſatzes / im Fall ſie deßhalben
folten uͤberzogen werden. Ferner ließ die Gemeine wenig Tage hernach
durchoffentlichen Trommelſchlag perbitten / den ſechsigßen e
Ofédit /— |^ X EUROPZEUM | $7
ning ju heben / mit Bedrohung / wofern bic Einbringer deſſelben damit Anno 1580.
uicht einhalten wuͤrden / dieſelbe in Stůck zu zerhauen / von welchem at September,
bereit etliche Tage zuvor einer gar uͤbeltractirrworden. Solches tu⸗ |
multuiren nun gieng immer fort / unb kunte durch keinerley Anſtalt ges
ßtillet werden / und wurde der Advocat &antramange / unb Gollet / ale
.Deputirte deß Staats / und andere mehr / unter Trompeten Schall
deßwegen auf der Stadt banniſirt / wer fic zu Erhebung deß ſechtzigſten
Pfennings gerathen. Seibigen Tags famen auch die WBuͤrgermeiſter
bey denen vom Dom⸗Eapitul zuſammen / umb ju vernehmen / ob (ic aco
dachten ſechtzigſten Pfenning abſchaffen wolten ober nicht. Dannen⸗ |
hero fleng man an Volck su werben / welches mit [o aroffem Sulauff at 007
ſchahe / daß man mehr Soldaten Babe kunte / afe man vertangte/ unb:
wourde ſeglichem Soldaten deß Tages zween Schillinge / den Offici⸗
rern aber ſechzthengegeben. Den 28. Abends umb 9. Uhr / zogen 250.
wolgewehrete Mann von der Stadt auß / einige von der Gegenpart der
jenigen / welche in den ſechtzigſten Pfenning gewilliget / auff zuſuchen / ud
abzuſtraffen am meiſten aber die / welche umb eben ber Urſach willẽ auß
der Stadt verbannet worden / wo muͤglich / gefangen zu nehmen. Man
arfuhr aber hernach / daß beſagte Mannſchafft nach Huy gegangen /
und daſelbſe dao Hauß / darinnen die Commiſſaren wegen Erhebung bc
ſechttigſten Pfennings gelegen / umbringet / und ſie daraus geholet. Co
war auch beſchloſſen / einige Partheyen dey Tag und Nacht außzuſendẽ⸗
die Landſtraſſen wider bie Gegenpartheyen ſicher zu halten / und gu rein
und alle Comptoiren bef ſechtzigſten Pfennings zu ruiniren / die
ommiſſarien gefangen zu nehmen / und im Fall ſelbige ſich widerſetzen
wolten / nieder zuhauen. Alſo tar ber Anfang su einem beſchwaͤrlichen
Krieggemacht / bif endlich / nach vielen vorgegangenen Exceſſen und
Unruhen / die Auffhebungdeß ſechtzigſten Pfennings in dem gantzen
Stifft eingeſtellet worden. |
| gu Antorff hatte ein Jude / Nahmeno Vaes Vas / Mackler
unb Kleinodien⸗ Haͤndler banquerotirt / welcher vier ober fünff Tage Sub mache
vorher von unierſchieduchen Peto "^ dreiſſig tauſend G m of
| " £u d. "" !
e :
-
MÀ
q:5 DBIARIUM Rantoͤſiſche
| 4 |
Anno. 1650» spertfy an Kleinodien abgeholet / und damit durch gegangen. Man bat
Septeinber. zwar / fo balb man ſolches vernommen / alle Stadt⸗Thore zuſchlieſſen /
unb ſein Hauß beſuchen laſſen / er war aber ſchon außgeflogen. Sein
VBanquerot belieff fich auff viermal hundert tauſend Gulden.
Wſcheulicher. Dagſelbſt zu Antorff / wurde eine vornehme Grau von ihrem
Mord zu Knecht / und der Magd ermordert; wor auff ber Knecht / nach vollbrach⸗
Antorff. er That Kiſten und Kaſten aufgebrochen / und mit vielem Gutbburdy
gangen iſt. Man bat cín grof Stuͤck Geldes auff ſeinen Leib geſetzet /
M fe er zu bekommen / bic Magd ward ertappet und gefangen ge⸗
r et. , mE
n JZDu Neuport gieng den ro. dieſes / zwiſchen den Italcdnifchen O⸗
briſten / unb den Spaniſchen Officierern cin groſſer Cxreitfür / alſo /
daß fie Handgemein worden / tvordber auff bepden Seiten einige das
áebencingebüffetbaben, Dieſes Ungluck hat ſich auff Veranloſſung
der alte Streit⸗Sache / wegen beo Vorgangsin ber Ronde zugetra
gen / in welcher die Erſten den Vorgang præendiret / unb ſolches on
Se. Cyedl. be Duc de Villa Hermofa gelangen laſſen / todcber aber
jbnen Ordre gegeben bavon abzuſtehen: Worauff denn gtbochte O⸗
borſten / wie auth die Capitaine ſelbiger Regimencer / alleihre Chargen
ſchrifftlich abgeleget/ fo aber Se. Excell. nicht annchmen tola ſon⸗
bern dieſelbe alle 4. ín Arreſt genommen / und die Regimenter anoo
wohin in Guanuſon vertheiiee.
Die Giſſe⸗ In Franckreich oar die verzweiffelte Gifft⸗Sache noch
Sache in nicht zũ daͤnpffen e Dam ob (don einige Ubelthaͤter offent⸗
Frangrach fic! anbernsum Abſcheu / waren geſtrafft worden / (o baberi
Mimpfa. doch ſoiche geauſeme Trempel toenig gefrudytet befinunmebr
batte ber Teuffel auch denen Geifllichen bergleid)en fünfte in
bae Hert gegeben / unb wurden unter. anbern-vielen gefange
nen/ auff cinmabl o. berfelben ín bít Hafft genommen / edite
aud) gat bald ibrer Schand⸗That uͤberwieſen / unb nebenff
zweyen Weibern / auffeinen Tagzum i$etier verurtheilet wor⸗
den Den ꝛu ſten Abends uma, Libr. / ward abermahl eis
q rider ſamt einer Frauen / auff oem bekandten Plh ia Gee:
e verbrand / welcheruͤber bo. Menſchen mit Coi um
racht /
Geſchichte. EUROP £UM. ftp
bracht / und ſolches nicht allein durch Suppen und vergifftetes Anno 1680»
Fleiſch / ſondern auch in Waſſer⸗Eimern / ſo bey Denn iSrim. Seeember-
zu ſtehen pflegen / beygebracht / alſo bag/tvann bie Petite baraus.
getruncken / ſelbige alsbald bep den Brunnen tod darniederge
fallen / und die / ſo etwas darinnen gekochet / eines jaͤhlingen
Todes haben ſterben muͤſſen. Wiederum bekam ein Prieſter
Namens Gatton / ſeinen verdienten Lohn / deſſen Ubelthaten
nicht außzuſprechen waren / dann die Abtreibung der Leibes⸗
Fruͤchte / Kinder⸗Mord unb Vergifftung vieler Menſchen /
waren die geringſten unter ſeinen Thaten / alſo daß man Be⸗
dencken traͤgt / ſolchen Greuel der Hiſtoriſchen Erzehlung ein⸗
uverleiben / und die vielleicht froͤmmere Nach⸗Welt damit zu
rgern. Dieſer boͤſe Menſch ift zuvor ein Bettel⸗Moͤnch in
Provence geweſt / allwo er ſich / ob er ſchon der groͤſte Boͤſe⸗
wicht von ber Welt war / dannoch fo zu ſtellen gewuſt / daß man
ihn jeder zeit fuͤr einen heiligen Mann angeſehen. Dieſem fol⸗
gete wiederum ein andrer nach / mit Namen Ville Neufve, wel⸗
det gleichfals lebendig verbrand wurde. Dieſer batte fi)
fuͤr einen Chymiſten auggegeben / damit er efto unvermerck⸗
fet ſeinen Gifft zubereiten kͤnnen. Man erhielt ſo viel Nach⸗
richt von ihm / daß er hieberor in Btagne / von dannener
geburtig / umunter ſchiedlicher greu der Verbrechen Willen /
zu eben dergleichen Todverurtheilet worden / aber benmod)
wieder loßkommen. Naͤchſt der Vergifftung / fande ſichauch
eme Rotte Giotres-Páfterer / derer auff einmal r7». eingezo⸗ |
gen worden / welche a(fe mit Gottslaͤſtern / Schaͤndung der 8*
Heiligenꝛe bít Gemeinen geaͤrgert / und wer fan alle derglei⸗ |
eben erſchroͤckliche / uno unerbórte Greuel erzehlen. USO
| üben fubt der Sónigfort/ fo tool feinen groſſen Bau Der Ring ;
preperfaióiega treiben ale andy etlidecensiderabe À lite gr fibra mE
ieocftigen..— Su befagtem Verſaillis arbeiteten atfein táglidy Gm n
tBooo. :)jafi/afkeoer cin unfáglich greffe Gebaͤu fübren/alte &.— |
—* niederreiſſen / hingegen an derſelben ſtatt neue / nach bet .
ßunreichen.
000v .
Baufkunſt / auff bauen / unb dieſelben Daͤche e
—
| 710 DIARIUM Fran dſiſche
Anno 1630. Bley beggen unduͤberguͤlden laſſen; Wiewol Se. Maſeſt. an
"September. (stehen Bau durch die Seuche in dieſem Monat zimlich vers
hindert wurde. Zu Metz trieb man den Veſtunge⸗Bau von.
. Tag zu Tag ſtaͤr cker fort / daß endlich kein Buͤrger die gering⸗
ſte —8 yu ſeinem Peivat⸗Weeſenerhalten fonnen.
In Languecdock hatte der Koͤnig vor / einen Canal ju machen /
Der n im durch welchen er das Weſtmeer in das Mittellaͤndiſche bringen/unb ba;
—— $ durch verſchaffen wollen baf man von Valencienne biß nad) Cam:
Xem merich / mit geladenen Schiffen fahren koͤndte. Es eraͤugnete fih a»
deß Baumel⸗ Der bae Ungluͤck / daß Monſt. Kiquet, welcher bißhero dber ſolcher
ſters ins ſte⸗ ſchweren Arbeit das Directorium gefuͤhret / ju Toulon nit Todt ab⸗
cken. gieng / wodurch / wie ſtarck auch zuvor daran gearbeitet worden / das
Werck ine ico gerieth / bag man an Verfertigung deſſelben su zwei⸗
(cin begunte; Zumahlen einige in ſelbiger Wiſſenſchafft erfahren / nach
deß Riquets Todt / klaͤrlich darthun / unb erweiſen wolten / daß bic Sa⸗
cc unmũglich / und gat nicht su practicitenwaͤre.
Spanien Den Hertzoglichen Titul von Burgund belangend / ſo hatte end⸗
thut dem Koͤ⸗ lich der Spaniſche Rath befchloffen bens Allerchriſtlichſten Koͤnig deß⸗
nig indranck wegen Vergnuͤgung ju thun / inbem ber Koͤnig von Spanien in bet
reich wegen Wollmacht / ſo er ſeinen Commiſſarien gegeben / beſagten Titul auß⸗
MIA s gelaſſen. Gleichwol aber ſchiene nicht / als ob er tiefen Tieul gantzuch
fani action. cediren/unb fich beffenbegeliptwolte. Denn Spanien vermeynte nur
dieſes / als unvorgeſchlagenes Mittel erfunben zu haben / nemlich einen
von ſeinen Commiſſarien zuverwechſein / welches bann ſo viel Zeit ge
geben / die neue Vollmacht ju verfertigen / inwelcher die Cacholiſche
Majeſt. fich nur deß Tituls ale nig ín Spanien / welchem ein &c.
folgete / gebrauchten.
Proceß wide Den 20. dieſes / ward auch der Proceß / welchen der Koͤnig wider
den foergog, den Hertzog von Muͤmpelgard in dem Parlament zu Biſantz / wegen
von, ſeiner Herrſchafften hatte formiren laſſen / außgeſprochen / welcher
peigard auß · Dann beſagten Hertzog folgender maſſen außgefallen: Weil man 6c
geſprochen. foaͤnde / dah bas Hertzogthum Mumpelgard eine Zugehoͤr Der Pranche-
E Comte ſeye / ſo folteberotocgen der Hertzog Davon abgewieſen / unber
ſolches bem Koͤnig abzutretten ſchuldig ſeyn. Alldieweiln aber. der
Her⸗
^
^-^
E | mu
Geſchichten. EUROPÆVM. m.
Hertzog (cine Jura zu ertveifen fich erbothe unb auß bem Frantzoͤſiſchen Anno 1635.
Vornehmen behaupten wolte / kam ce endlich im October fo weit / September.
daß die Frantzoſen dem Hertzog anbothen / ihm (cin Land / jebod mit
Vorbehalt der Souverainitdt/ wieder zu geben / dafern ſelbiger ſich
ſchrifftlich verbinden würde / allezeit / wann es der Koͤnig begehren vá:
de / Fransoſiſch Beſatzung einzunchmen.
Den 29. dieſes / wurde abermals ein Edict / die Reformirten be⸗ Edict wider
— * — — ⏑⏑—⏑— — i
| treffend / an offenen Orthen angefeblagen / welches ate Srepbeiten ſelbi⸗ bie ——
ger Religion gaͤntzlich auffhub / deme auch oic Bittſchrifft / ſo ihme zu mirten
€t. Omer übergeben wurde / wiederum erneuerte. Jedoch molte er die |
Zuſammenkunfften oer Reformirten nicht leyden weßwegen er / zwar
unter einem gantz andern prætext, durch en offentlichee Edict das Kar⸗
tenfpicl / la Baſſerte genannt / verbieten icf; worvon ber Koͤnig gegen
bic Vornchmſten ſeibſt gedacht / daß cr die jenige / ſo dawider handeln
wuͤrden / ſechs Wochen in ihre Haͤuſer einſperren / auch die Thuͤren und
Fenſter zumauren laſſen wolte: Sie muthmaſſeten aber / daß dieſes ge⸗
ſchehen / nur die groſſe Verſamblung bey dieſem Spiel / bey welchem
ſich jederzeit cine groſſe Anzahl Unruhiger / uno Ubel⸗Geſinnter einzu⸗
fn pflegte / fo.aber pe Hoff nicht gernbeyſammen (ape / zu vet :
indern.
Umb ſelbige Zeit ia die Madame la Dauphineſſe wie auch bie Dauphin / uũ
Princeſſin von Conde, nebſt Dero Gemahl / bem Printzen / an einem deſſen ee
Ficher gefaͤhrlich kranck / worvon auch nachgehends ber Dauphin ſelbſt Ner e
inen Anſtoß bekommen. Man erforderce ju ſolcher Cur einca Doctor fand.
aup Engeland / beffen Artzney ober oer Koͤnig den Dauphin nicht eher
einnchmen laſſen wolte / biBer zuvor die Compofition derſelben woraus
ſie beſtunde / eroͤffnet / welche Eroͤffnung aber der Koͤnigihm zuvorher
mit funfftzig tauſend Cronen bejapten muͤſſen. Nach bem num die Artz⸗
niey an ſich ſelbſt gut befunden worden / (o daß bae Fieber bcp oem Dau⸗
phin außgeblieben / ward der Medicus beſchencket | unb im bae treffli⸗
che Privilegium gegeben / dieſes Artzney⸗Mittel durch bae gantze Ko⸗
nigreich fuͤr 33. Pfund zu verkauffen / davon die Zettel an allen Ecken
der Straſſen angehefftet worden
Den 29 diefes / wurde der Ranjot-2ntaffur] pr. Graf von ffe ee
aAzſter Theil. Vuu ans⸗ ſandrer bor
(a2 . DIARIUM Epaniſche
Anno 1680. Mansfeld / in Sr. Majeſi. Caroſſe durch den Interdecteur nach Ver⸗
"September. faiflce begleitet / woſelbſt er die erſte Audient bep Ihr. Sónigl. Majeſt.
beym Koͤntg gehabt / und ſehr wol empfangen worden. Nachdem auch bic Konigin
Pic efe 9I oon Portuga lüber den Contul , (o fich teegen deß Sran&dfifdyem Ho⸗
ibd fce zu Liſſabon befanbc/einigen Unwillen gefaſſet / in dem er fich gegen
ſie einiger unbeſcheidener Worte gebraucht / woruͤber dann hoͤchſtged.
Koͤnigin bey Sr. Aller⸗Chriſtlichſten Majeſt. geklaget; als iſt beſagter
Contul nach Hauſe entbotten worden / umb Rechenſchafft daruͤber
zu geben. | | | EE
Verꝛbltteꝛn⸗ Hierzu fame noch cine andere Xetion / welche einige Verbitte⸗
iſten ber rung zwiſchen dicſer / und ber Srangófi(cen 9 latton verurſachte / indem
Ponugifiſoẽ cin Frantzoͤſiſcher Schiff⸗ Capitain von einem Portugiſiſchen in ben
unb Srangó^ Scheeren begehrte / bap er vor ibm ſtreichen ſolte; der ſich zwar ſolches
ſchen Nation nicht weigerte / aber etwas langſam bereit: derowegen ber Frantzoß (cis.
ne gantze Lage auff bae Portugiſiſche Schiff gegeben / alſo daß uͤber die
zwantzig Todte / und noc) mehr verwundete darauff gefunden morban ;
woraufder Frantzoß ſeinen Cours fortgeſetzet / alſo daß nichto mehr er⸗
folget iſt / weil eine andere Portugiſiſche Fregatte zwar nicht weit da⸗
| von / aber unter bem Wind lag / daß ſie ihren Geſellen nicht zu Huͤlffe
4 kommen koͤnnen.
Strittigkeit Gleichwie das dy vrerbtin andern aufgebrachiẽ / anb zum Krieg
zwiſchẽ Spa erhitzten Landen / wegen der überall graſſirenden Peſt / bißher micht r ht
Dumb funte außgezogen werden / alfo mar es auch in Spanten auß cbenbicfer
—— Furcht / umb dieſe Zeit gar ſtille; auſſer daß mit denen Brandenburgi⸗
ám —8 ſchen Fregatten bey Oſtende / auff der Rhzede cine Jalouſie (ic hervot
Jondes ber that. Eos kreutzeten bie Brandenburgiſche etliche Tage nach ein ander
Subſidien. auff gedachter Rhede vor Oſtende / mit einem geheimen Vorhaben /
welches endlich außbrach / als ſie ein Spaniſches groſſes Kriegs⸗ Schif
Carolus ber TI. genandt / mit leichter Muͤhe hinweg nahmen / unter bem.
Vorwand / es wolle Chur⸗Brandenburg / den in bic fuͤnff Jabr zinter⸗
ſtelligen Ruͤckſtand der Subſidien / vermoͤg ber Spaniſchen Alliantz /
ſelbſt erheben unb ſich dadurch bezahlt machen / welches ber Churfuͤrſt
nachgehends durch den Sund in Sicherheit nacher Koͤnigsberg brin⸗
gen li. — Nach dieſem thaten die Mrandendurgiſche cinm pv
J
* :
Beſchichte. EUROPÆUM.
$33 ]
Verſuch / untburdftrid mit ziemlicher Courage das Gewaͤſſer Anno 1680.
zwiſchen Hoffden und Oſtende / in Meynung / deß Hertzogs von Villa September. Y
J»ermofa Bagagezu erhaſchen / bie fic auch unfehlbar bekommen bát:
ten / dafern ſie ihre Auſchlaͤge nur eínige Tage ſpaͤter angeſtellet haͤtten.
Damit aber ifr weiteres Abſehen auff deß ankommenden Printzen von
Parma bey fich habende Guͤter nicht gelingen moͤchte / ſo ſchickte man
ihm von Stund an eine Advis⸗Jagd entgegen / demſelben alles / toas
auff der Rhede vor Oſtende vorgegangen / zu hinterbringen / damit er
ſich darnach richten moͤchte. Ob man nun Spaniſcher Seiten ver⸗
meynet / es haͤtten die Brandenburgiſche ſolches fürfic / und ohne
Spccial- Befehl ihres Churfuͤrſten gethan / und wuͤrde derſelbe ſolches
keines wegso aut heiſſen / ſondern vielmehr bas weg genommene Schiff
wieder an ſeinen Ort cen / allioo es die Seinige denen Spaniſchen
abgenommen: So ſchrieb aber Se. Chunfuͤrſti. Ourchl. Otro wahre
Meynung / am 22. dieſes / in dieſem nachdenckuchen Brieff folgender gc
ſtait von ſich. | | |
|
zugetragen. €u. &ónigl. Majeſt. gar leibt mit einer unglei⸗
chen Deutung vorgetragen werden moͤchte / alefónnen wir ft Spanlen.
nicht unthin / dieſelbe alles deſſen wolmeinent zu erinnern / as
wir nunmehr gantzer 5. Jahr her Euer Majſeſt. fo wol durch
Schickungen / welche wir nach Madrit unb Bruͤſſel gethan /
als auch durch unzehlich viel Briefe / ſo wir an dieſelbe / und den
Buverneuers in den Niederlanden abgeſand⸗/ vorſtellen laſſen /
damit E. Koͤn Maj ſelber daraus die hochwichtig und gerech⸗
te Urſach ſo une hierzu Anlas gegeben erkennen moͤge. Es
(ft Euer Koͤnigl. Maſ wol wiſſend / was in der zwiſchen denſel⸗
ben und uns auffgerichteten Alliantz enthalten / und wie wir ſol⸗
ches unſer Seits unverbruͤchlich eollfommen/ja mehr als wir
ſchuldig waren / mit unſerm / und der unſerigen hoͤchſten Nach⸗
theil und Schaden erfuͤllet / welches allhier zu wiederholen / wir
Vuu ij dar⸗
-A.-m 0. 2. .
Urchlaͤuchtigfter Großmaͤchtigſter Koͤnig / weil das je⸗ Chur⸗Bran
aige / was neuli b vor Oſtende zw ſchen Er. Son glichen dẽburgiſches
Majeſt. Kriegs⸗Schiffen / unounfera Fregaiten fid) Schreiben
—
- -—— sc
us * o.» 9 8
Auono 1680,
Scptzmbera
e
524 DfífARIUM J Spaniſche
darum unterlaſſen / weil es nicht allein der gautzen Welt uͤber⸗
fluͤſig bekant / ſondern aud) / weil Euer Koͤnigl. Majeſt ſelber
in Dero Berichten und Antworten / ſo Sie an uns / und un⸗
ſere Miniſtern ertheilet / bekennet / wir haͤtten unſerer Obliga⸗
tion ein voͤlliges Genuͤgen geleiſtet / unb koͤnte man von
uns ein mehrers nicht verlangen. Wie es aber kom⸗
men / daß man von der andern Seiten das jenige / was der In⸗
halt der Tractaten / unb guter Glaube klaͤrlich erfordert / nicht
gehalten / oder erfuͤllet / koͤnnen wir nicht betrachten / dann ein⸗
mal / fo fin» die Subſidien⸗Gelder / welche man uns in
oberwehntem Tractat verſprochen / ſo gar nicht bezahlet wor⸗
den / daß noch uͤber zwey Millionen Golds uns daran nacge⸗
blieben / und dann ſo hat man bey dem Frieden / welches Euer
Koͤnigl. Majeſt mit unſerm dazumal gemeinen Friede getrof⸗
fen / uns / und alles das jenige / was wir der gemeinen Sache
gum beſten / wider zween maͤchtige Koͤnige mit bocbfter Treue /
unb nod) groͤſſerm unſerm Schaden getban / fogat nicht ín
conſideration gezogen / daß vielmehr die gantze Welt mit Be⸗
ſtuͤrtzung anſchauet / wiewir durch ſolchen einſeitigen Frieden⸗
ſchluß verlaſſen / und von aller Huͤlffe entbloͤſſet geblieben / ja
noch darzu das jenige zu reſtiruiren gezwungen worden / was
GHtt und unſere gerechte Waffen uns zugeleget hatten. Wir
haben zwar dazumal vielfaͤltig erinnert / was Treu und Glau⸗
be in Buͤndniſſen / woruͤber billig nichts heiligers und verbind⸗
lichers unter den Menſchen ſol geachtet werden / mit ſich braͤch⸗
te / aber alles vergebens. Eu. Koͤnigl. Majeſt. und die uͤbri⸗
at Herrn Bunds Verwandten / für welche Wir doch alles.
das unſerige / ja Unſer und der unſerigen Gut und Blut da⸗
hin gegeben / hatten es alſo gut befunden / daß Wir / als ein
Schlacht ⸗Opffer / fuͤr ibre : olfabrt auffacopiTert toecben fel
fen, Wie wehe Uns dieſes muͤſſe gethan haben / laſſen Wir
Cu. Koͤnigl. SDtajeft: urtheilen Jedennoch haben Wir Uns biß⸗
hero nur daruͤber beklaget / und anders nichts gethan / als was
ſchiff bruͤchige Leute zu thun pflegen / welche / wenn das Schiff
—
edidi. , EUROP.UÀM. sf
zerſtoſſen / und nicht mebr gu retten /nur inen Theil derdadung
fuͤr den tobenden Meer qu talvirren bemuͤhet fin: 9ffo ſind auch
Wir / da Wir den Gewinn dahin geben muͤſſen / nur fuͤr Scha⸗
den und Verluſt ſorgfoͤltig / und begehren ein mehrers nicht /
als daß die uns ſchuldige Gelder bezahlet werden / und
une eine billigmaͤſſige Erſtattung bee erlittenen Schadens ge
ſchehen moͤge / welches denn / ſo wol wegen des klaren Inhalts
der Alliantz / als auch in Betrachtung der Gerechtigkelt ſelbſt /
hoͤchſt billig iſt. Was aber die Art anbelanget / deren WirUns /
obiges zu erhalten / gehraucht / ſo iſt Euer Koͤnigl. Majfſtaͤt
und den Miniſtris an beſten bekant / wie gelinde uno Org
Wir bierínnen verfahren / und beruffen Wir Uns auf Eu. $07
ua Majeſt. ſelbſt eigene Wiſſenſchafft / wie offt / und unnach⸗
laͤſſig Wir in gantz fuͤnff⸗ jaͤhriger Zeit / und druͤber / Euer Koͤ⸗
nigl Majeſt. darum angeſuchet / unb faſt beſchwerlich gefal
len / und als Wir nichls zu erhalten vermocht / wie auffrich⸗
richtig Wir Euer Koͤnigl. Majeſt declariren laſſen / daß Wir
durch die ſo veraͤchtliche Hindanſetzung Unſerer gerechtenKla⸗
ge / auch wider Unſern Willen gezwungen wuͤrden / Uns nach
andern Mitteln / wodurch Wir zu unſerer gerechten Sache ge
langen moͤchten / umzuſehen. Eben wie auch Dero Guver⸗
neuren in denen Niederlanden / als an welche man Uns zum
Anno 1680,
September.
oͤfftern aus Hiſpanien / und dann wieder aus den Niederlan⸗
den nach Spanien / gleich einem hin und wieder geworffenen
Balle / verwieſen / und vorſtellen laſſen / und zwar noch neulich
durch unſern General⸗Lieuteuant / den Freyperrn von Spaen /
welchen Wir zu dem Ende nach Bruͤſſel geſand /aber alles ver⸗
geblich und umſonſt / indem ſo wol Unſere abgeſchickte Miniſtri
als Briefe aus pariien unb den Niederlanden nichts als laͤre
Worte zuruͤck gebracht / worauß Wir doch Ri begreifen
koͤnnẽ / daß wir nite erhalten wuͤrdẽ / un uns dißfals nicht die
——— machen Sonté/mam aber ber unerſchwing⸗
ídye Schade / den Wir m dieſem Krieg / und wegen oer Hulfft /
ſo Wir uer Koͤnigl. Moſeſt. geleiſtet / erlitten / ſichnoch in
«oua di unſern /
Anno T6?Q.
September,
n6 DIARIUM Spaniſcht
unſern / und unſerer Unterthanen Gliedern / leider mebr als
zuviel ſpuͤren laͤſſet (o haben Wir anders nicht gekoͤnt / als auf
alle moͤgliche Mittel und Wege / ſelbigen einiger Maſſen au er⸗
ſetzen / bcoacbt gu ſeyn Und weil Euer Koͤnigl. Majeſt. allhier
auff Erden fuͤr keine Gerichte gezogen werden koͤnnen / haben
wir das gethan / was in ſolchem Fall auch Privat⸗Perſonen /
ſo das Ihrige vindiciren erlaubt iſt / als welche ihres Schulde⸗
nere outer [o lange anhalten koͤnnen biß ſie ihre Vergnuͤgung
erlanget. Ebenermaſſen haben auch Wir unſern Fregatten
Befehlertheilet / die Spanniſche Schiffe und Güter / jedoch ob»
ne Veruͤbung einiger Feind ſeligkeit / (auſſer welche man ihnen
durch uer zugefuͤgten — ſo lange
inzuhalten / bi man uns billicher Maſſen vergnuͤgen wuͤrde.
Bey ſolcher Bewandnus nun / haben Euer Koͤnigl Majeſt. fo
at feíne Urſach / fid) hieruͤber zu beſchweren / daß Sie verhof⸗
entlich vielmehr / neben allen / ſo deſſen Werck ohne Affecten
-
,
betrachten werden / bae Mittel welches Wir gebraucht / als
Freundes / und mit der Gerechtigkeit uͤbereinſtimmendes Mit⸗
tel erkennen werden denn Wir begehrennichts / als was Uns
qujeporet unb Uns von einem anberm widerrechtlich vorent⸗
alten wird / unb ſolches vindiciren Wir auff eine rechtmaͤſſige
Art. Im uͤbrigen haben Wir beſchloſſen / mit Eu. Koͤnigl. Ma⸗
jeſt. in beſtaͤndiger und unverbruͤchlicher Freund⸗ und Nach⸗
barſchafft zu verharren / welches alles / wenn Euer Koͤnigliche
Majeſt.es nad) ihrer beywohnenden æquinimitaͤt unbPrudeng
erwegen werden / [eben Wir der guten —5 Dieſelbe
ache klaͤrli
werde daraus pie gerechtſame Unſerer ch erken⸗
nen / und Unſerm Verlangen nad) volle abhelfliche Maas ge:
ben. Wann ſolches geſchiehet / wollen Wir verordnen / daß
bie angehaltene Schiffe und Guter reſtituirt, unb alles wieder
in den Stand geſetzet werde. / vil ie) Freunden unb be
nadbarten Fuͤrſten hergebracht. Inwelcher Zuverſicht Wir
ben Hoͤchſten anruffen/ daß er Cuer Koͤnigl. Majeſt. beo "a
45er
Geſchichte. E U R O P ££ U M, for
licher Regierung lange Zeit friſten wolle. Gegeben Coͤlln an Anno 1680.
ber Spree den i. Septembr. 10680. | September.
Dieſes war bas Schreiben / ſo Chur⸗Brandenburg an die Cron Der Koͤnig
Spamien abgeben laſſen / welches auch ſo viel gefruchtet / daß der Koͤnig tn Spanien
von Gpanien einen abſonderlichen Currirer von Madrit mit Briefen erbeut ſich
an die General Staaten / wie auch an Se. Churfurſti. Durchl. ſeibſt fum aürfidie
abgehen laſſen / worinnen er allerhand Vorſchlaͤge sur guͤtuchen Hand⸗ Vergleich.
lung gethan; geſtalten dann auch die Cron Engeland / ſamt denen Her⸗
sen General Staaten vielerley Mittel jum Vergleich vorgeſchlagen /
damit fernerm beſorglichen Unweſen moͤcht vorgebauet werden.
Sonſten ſiel vom 6. dieſes an / bif su Ende dieſes Monats auff Lngwuͤriger
denen Graͤnxen umb Madrit ein fo (lardo Regen / dah auch die Bruͤcke Vesen t
zu Toledo von der Menge deß Waſſers zerbrochen wurde. Dieſe Gpanien.
Bruͤcke war ſehr veſt gebauet / deſſen ungeachtet aberblicben von ficbens
zigen Bogen nur vier ſtehen. Der Koͤnig / unb bic Koͤnigin / wolten
ihrem Gebrauch nach / nur uͤber ein kleines Baͤchlein gehen / wodurch
ſie / wegen ſchnellen deß groſſen Waſſers / in augenſcheinliche Lebens⸗
Gefahr gerathen. Der Ort i daruͤber der Koͤnig im Widerkehren von
unſer lieben Frauen Ottiche / woſelbſt er ſeine Andacht verrichtet / mit
der Caroſſen / wird Fredo genennet / und ift gleich einen T our à la Mode,
da man deß Sommers in der Hitze ſich erkuͤhlet / woruͤber kurtz vorhero
zwo andere Caroſſen gefahren / die aber gantz keine Gefahr gehabt / noch
emigen Anſtoß vermuihet. Uunterdeſſen aber bae Waſſer dergeſtalt ge⸗
wachſen / daß die zwey foͤrderſte Pferde von deß Koͤnigs Caroſſen fcis
nem Grund mehr hatten. Es hielte abcr ber Kutſcher Dic vier andern
Pferde / und alſo den Fortgang der erſten zuruͤck / wodurch der Koͤnig /
ſami der Koͤniginnoch gerettet worden. Der Schade / ſo durch dieſes
Waſſer ouf dem platten Land geſchehen / war (cbr groß / wobey auch vici
Leute / ſo fich nicht reiten koͤnnen / ertruncken / unb fielen auch in Madrit
ſelbſt vid Haͤuſer übern hauffen. Nach bem ſchweren allgemeinen
Regen / Sturmen unb Ungewitter / ſo d6crall durch gantz Spamen ent⸗
ſtanden / irhub fid end lich / den 28. dieſes / cin grauſames Erdbeben / da⸗
von alle Haͤuſer der Stadt Madrit in groſſer Furcht unb Schrecken
der Einwohner gezittert. Dergleichen auch in Andhuſicn ſuhbese .
eu
$23 | DYIARIUM Italiaͤniſche
Anne 1680. er Paͤbſtliche Stuel zu Rom hatte ſonderliche Anfechtung
September. von Kranckheiten; Allermaſſen bann bcr Pabſt ſelbſt ben 7. dieſes mit
Pn wird einer hefftigen Kranckheit aberfallen wurde / welche nicht fo wol auß ſei⸗
nee ner Caſteyung / und / ſo zu ſagen / unnatuͤrlichem Temperament / als von
ſeiner ſtetigen Unruhe unb Unluſt / ſo ſich bep feiner ſchaffen Regiernmuig
craͤugete / ihren Urſprung genommen. Der Polniſche Geſandte Priutz
Radzivil / beſuchte ihn unterſchiedlich mahl biß fiche endlich sur Beſſe⸗
rung anließ / welcher dann / nach gehabter Audient mit vortrefflichen
Geſchencken beehret wurde. Dieſe beſtunden in unterſchiedlichen ſcho⸗ |
- wan Erfriſchungen / und vielen Grpflallineren Thruͤhlern / viel koſtbarer
Handſchuhe mit koͤſtlchem Geruch angefuͤllet; dabey daun auch zwey
Feuer⸗ Rohr / und ein Carbiner mit God eingeleget/ waren Ferner
ein dutzet Paternoſter / deren etzliche mit Diamanten aufigraieret/ (anat,
€inem Handbecken von Berg⸗Cryſtall. Alo auch gedachter Geſandter
dieſes Printzen Gemahlin beſuchte / Bat er nicht allein ſeine Edelknaben
mit einer Collatiion von koͤſtuchem onfect beehret / ſondern auch der
gantzen Hoffſtatt ein ſtattlich Abendbrod aufftragen / auch ſelbige / biß
auff den geringſten Kutſcher / mit Gold Crouen beſchencken laſſen.
Pein Sad⸗Sontags ben «19. dieſes / bielfe obbemelbter Printz
gedbAlt fev. Radzevielſeinen Außzug auffein⸗ gant ungewoͤhnliche Weiſe /
55 — folgender Geſtalt: Crftlid) famen di⸗ Trompeter und Pfeiffer
fom aia. Trlitbenen C'ompaanien bon einer Guarbe: 2. Dre Camele.
incognio 3» Zwoͤlff Tartariſche Hand⸗Pferde. Hiernechſi nun ſein |
wicde pain. ganges Gefolge in Reiſe⸗ Rleidern. — Denen ſoigele eine Kut⸗
| he / worinnen der Carbinal Vidoni / der Prinß oon diadzi⸗
bil / und vier Praͤlaten ſaſſen / um welche die Pagen zu Pfer⸗
de / auch einige ezudeeiguß giengen. Und alsdann kaͤmen
3 ſede mit s. Dfecben beſpannete Gutſchen / mitocm Hieſt fei»
ner Leute / in welcher Ordnung er durch die Engelpforten zwar
aus⸗ aber ſelbige Nacht befiod) in cogaico wieber einzog. Man
muthmaſſete allerhand tiber dieſe geſchwinde Veraͤnderung
Viele aber fagten/ e$ waͤre die Wieder⸗Einkehrung varum ge⸗
ſchehen / weilen er Wechſelauß Polen ertvartet/ ein und ande⸗
re Richtigkeit davon gu machen: Andere aber ſagten / es waͤre
ihm
d
5 5
Gecſchichte. EVROPÆUM. 5219 |
ibmoon ſeinem £eíb» Medico gerabten tvorben/ bie Reiſe / we⸗ Anne cbe,
gen ſeiner beſorgenden Unpaͤßligkeit nicht fortzuſetzen. Subeme En
' fvat er nit allerdings zufrieden / daß et tonben Tab Dícotro .
langtefreye Verleihuñg unbDifpofition im Koͤnigreich Pole / ua
das Jus Patronatus uͤber die Ordens⸗Leute nicht erhalten. Der
groͤſte Verdruß / welcher mehrgemelten Printz wiederfuhr /
war / bag der Spaniſche Geſandte / unwiſſend aus was Ur·
ſache / bewehrte / vorhabens / ihn den Printzen Radzevil auff
freyer Straſſe zu beſchimpffen; Dergleichen er auch den Muſi⸗
ranten / welche ihm eine Muſick bringen wollen / anthun faf»
ſen. Selbige giengen auff ber Gaſſen / ihre Sornaten abzu⸗
legen / wurden aber oon einem groſſen Schwall ber Feindſe⸗
Uigkeit uͤberfallen / am Leibe und Inſtrumenten verletzt / unb
endlich gar verſagt; welches ben Pabſt ſehr verdroſſen / weil
darum gantz Rom ſich leichtlich allarmiren koͤnnen.
Montags den 3.13. ward Conſiſtorium gehalten / aber. Confiſorum
wegen groſſer Hitze kurtz geendiget / unb nur bas Bißthum sehalen.
Warmie in Preuſſen für deß Printz Radzivils Befreundten
einẽ abgeſondert. Nachmittags hielte der Pabſt eine Verſam⸗
lung/bey welcher nur die Cardinaͤle Gíbo/ AU
gna/unb Albici / auch die Herrn Altoviſi / Bottene / undLuca ſich
eingefunden / in weſcher von deß Marquis Serva in Neapolita⸗
niſchen ſtrittigen Sachen gehandelt worden Im uͤbrigen mat
der Papſt / wegen ber Theurung bre Getraides ſehr bekuͤm⸗
mert / in Anſehung ſeiner Liebe / die er zu dem Volck trug / und
deß Vornehmens der Apoſtoliſchen Kammer von dem in der
Wvorigen Theurung getbanenübergroffen Unkoſten einige Ct»
leuchterung zu geben / bafi er alo wie ein Schiffvon x. wiedri⸗
en aen tamgetrieben fourbe/unb nicht mufte / zu welchem
orſchlag er ſich / beren ín unterſchiedlichen Verſamlungen
viel gethanwurden / entſchlieſſen ſolte. Unter andern hatte der
Pocier odeune einige andere so dE RO b.
Brod allezeit in einerley Preiß das Jahr durch ju halten / und
320000. Cronen bee Jahrs mehr in die Kammer ju geben ver⸗
aAzſter Theil. £rr ſpro⸗
330 DIARIVM IJuliaͤn iſhe
Anno 1680- ſprochen / jedoch mit bem Beding / bag hinfuͤro niemand in.
Septeraber. fincm eigenen Hauſe Brod baden ſolte. |
Koͤnigin Sontags Jtadymittag/ den 19. 29. dieſes / complimenrir-
Ghrifina te die Koͤnigin von Schweden den Pabſt / bafi ec in das fuͤnffte
eoinplimen Var feiner Regierung getretten / welches febr [ang gewaͤret /
tir den Yabſt uin wurden derſelben ini Wiederweggehen / von Gr. Paͤbſtl.
Heil. die gewoͤhnliche Collation und confiture praͤſentirt.
Cardmal A⸗ Eben ſelbigen Tag / deß Nachts umn. Uhr / giengder
broci gedtmit Cardinal Abroci / ein Neapolitaner / im 70. jahr ſeines ÄAlters / ußſ
Taod ab — im s. ſeines Cardinalats / eine Creatur Clementis deß zehenden /
mit Tod ab / wodurch bít zifte Stelle im Collegio der Cardin⸗⸗
[c / geraͤumet wurde Selbiger wurde den folgenden Dienſtag
in der Kirch St. Maria Maggiori / welche zu dieſer Trauer
ſehrk BItlich gefcnuic et war / in Beyſeyn deß Sacri Collegii nad):
Gewonheit begraben, Er ſetzte / vermittelſt ſeines Teſta⸗
ments / die yc CSI i genant zu ben ſieben Schmer⸗
tzen / unter St. Petro Montonio / zu Erben ſeines gantzen
Vermoͤgens / denen er befohlen / zooo. Cronen unter ſeine Be⸗
diente quszuthelen. Seine Bibliothec / die ſehr ſchoͤn / bat
er dem Collegio de propaganda ſide vermacht / undi. Uhr / Ge.
maͤlde / unb andere Galanterien jedwedem vog frínen guten
Freunden / deren do. an der Zahl / worunter die Cardinaͤle Altie⸗
ri / Portocariere / Carpigne / Mareſcotti / ber letzte Biſchoff
von Prag / oce Biſchoff von Baſſau / Monſ. diLuca, umb Mr.
Faventi waren / legirt. Dieſer Todsfall gieng dem Pabſt febr
zu Hertzen / indem der verſtorbene Cardinal ſein liebſter und
eertraiefier Rath ín allen Schwuͤrigkeiten geweſen / unb.
auff denman / wann der Pabſt mit Tod abgehen ſollen / ein.
groſſes Abſehen gehabt. J |
Wieauch der ¶Eben dieſen Weg war auch nicht lang: zuvor / der P, Ma-
Mrino riano-Sozzin , welcher wegen inre got — Lebens /
Cot. nnd Mildthaͤtigkeit gegen die Armen / ſehr hoch gehaiten wor⸗
den / gtgangm [ bep deſſen Begraͤbniß faft. Sung Rom
.. deu
^ gURO?PJEUM.
/ 0$,
- . yn Rmiſchen Kriegs⸗Staat belangend / ſo war bere Aus vto.
$tf6e aud fo leidlich beſchaffen / daß man nidt eben Urſach bat **
- fe/ fib gat ſehr ufuͤrchten / auſſer daß in dieſem Monatimmer sean -
- wie Kriegs⸗Voltk von Meyland tm 9Denetianifd)en tabo atv Gar.
Yamen velches zwar der Spaniſche Geſandte / auff Befragen
vaniítbeantwortete: Es geſchehe ſolches gufeinemanberew —
de / ais bic Ruhe in Italien dadurch ju erhalten. Dieſe und
anvere Gefahrugkenen / brachten einen ausdrucklichen Wiß⸗
verftanb zwiſchen dem Paͤbſtlichen Stubl / und derton Spa⸗
wien mit ſich / alfo daß ber Cardinal Eſttee au⸗ Franckreich
nacher Venedig fam etliche Tage allda fid) auffzuhalten / und
ſowol ſeine Complimenten wegen ſeines engeogigen die Si-·
gnoria abzulegen / als auch von dannen nacher Rom zu reiſen 7
* wnbburd ſeine Vermittelung bic Mißhelligkeit zwiſchen dem
Pabſt / und bem Koͤnig (n Spanien beyzulegen.
3 Reapolis wurden auff deß Vicé. Koy Befehl / alle in feb
biger Stadt deſindliche Comyagnien zu Pferd / ingleichen auch
vic O9uttmeifter / unb andere Offiirer derfelben teformirt , ja
aud) ſo gar ber Cavallier del Valli, 10 General⸗Lieutenant xt
. Cavallerít geweſen / von ſeinem Amt geſttzet / welche Ordre / fo
zu erleuchterung der b·Caſſa aus Spanien kommen tvm
Lyhender als es ſonſt geſchehen waͤre/ u Werck gerichtet wor⸗
dn / wellen ebenſelbigen Tags in der —8 die Reforma⸗
i tion Rachmittags darauff vorgangen / oo. Reuter fid) zu⸗
ſammen gethan / dem Vice-Roy , a[é ernatb bet Kirchen du
Conception fabten wollen / um bie Gedaͤchtniß der Victorien /
ſo der Cardinal nfant damals in der Noͤrdlinger Schlacht
erbolten/ zu beſchen / ben Vice-Remit ihrem Gewehr umrin⸗
get / und mát groſſer Ungeſtuͤme und Vermeſſenheit von ihme
entiocber Geid / ober ihren Abſchied gefordert: Worüůuber fid)
dper Vice Redergeſtalt entruͤſtet / daß er ;o. bacon bcp ben
Koͤpffen nehmen laſſen / umdieſen Auffſtand zu examiniren /
unb Dic Urheber deſſelben abzuſtraffen. e -
] .
a
| Uv DIARIUM: | . Sint,
Anno 1680. — Als auch ber beruͤhmte Haupt⸗Bandit Tango / einen vor»
—— nehmen wolvermoͤgenden Mann bey Nita in ſeinen Gewalt be⸗
| Knit * kom̃en / haben fid) deſſelben Freunde zuſam̃en gplagen/unb ]
ecaemodi, niebenft einigen Bolit/fo ſie von vem bulpen guo Iff bekom⸗
| men/ gedachten Banditen / unb feíne Geſellen bif in einen klei⸗
nen Wald verfolget / allda ſie dieſelbe von allen Seiten umb⸗
ringet. Obnun wolbeſagter Tango / nebenftz- ober 5. feiner
Geſellen damals Mittel gefunden / zu entwiſchen / iſter doch
furtz hernach bep Avellino uͤberfallen / und niedergemacht wor⸗
den. | 000. iil
Reneꝛ Vice ⸗· Zu Genualangte ber. Giroff von Epmont / neuer Vice-Revo
RevonSar⸗ Sardinien / in der Vorſtadt ju S.Piecco di Arena auf den Niederlan⸗
dinien komt den von Lavone den 20. dieſes an / woſelbſt der Spaniſche Conſul einen
nach Genua. Hallaſt für ibn zuruͤſten laſſen. Die Republic batte ſchon ſechs Edel⸗
| ſeuthe benennet / dieſen Herren zu complimentiren. — (Ee bat aberbet
ſelbe gebetten / daß co moͤchte unterlaſſen werden / weil cr fich / wegen deß
fpobagralincognito alba aufffalten wolte. Beſagter Herr Batte cit
Suite von ſechtzig Perſonen / und darunter einen Sohn / und zwo Toch⸗
ter bey ſich. oos 2
... kt Hertzog von Mantua gab durch ſeinen gefährlichen Sall
' eom Pferde vielen anbern ſeines gleichen Hoffnung qu feinen Landen;
und weil man an ſeinem Leben ſehr zweiffelte / ſo beſorgete man einen
ohnfehlbaren Krieg in Italien; Zumahlen ſein Hertzogthum auff den
Hertzog von Gunſtalla / welcher cin Spamnier / fiele: Monferat gehoͤr⸗
tt an bit verwittibte Kayſerin / unb nachgehends an den Hertzog von
&ottbringen: Der Hertzog von Savoy aber machte gleichfals groſſen
Anſpruch darauff / und befoͤrchtete man / es dorffte fich Franckreich i
dieſer Praͤtenſion ſeiner annehmen. |
Frantzͤſiſche Zu Venedig langte Connabenbe ben 11/ 2x. ber Abt More /
Abgeſandier Frantzoͤſiſcher Abgeſandter an ben Hertzog von Mantuas / an / fo fid
fomt m mit cigener ZDobnung auff cine zeitlang verſehen / umb in ſo viel mre
Venedig· Stille nach Hauß zu kehren / weinn (cine Handlung bep gedachtem
Hertzog feinen beſſern Außſchlag / ate ſeines Vorfahren deß Montt.
dc Gaumont gehabt. 7 A
B B
In fefbiger Woche hatten auch die Kayſerl. unb: Koͤnigl. Spa⸗ Anno 1582-
aiſche Abgeſandte bey dem Senat Audientzz/ in welcher fic hohe Angele⸗ ———
genheiten angebracht / umb welche Zeit auff dem Platz von S. Marco PRA &
vier Faͤſſer von Eontrabando / nachdem man ben darin geweſenen Wein
Geſandte ha⸗
enter die arme Cloͤſter außgetheilet / verbrandt worden. ben beym Se
Sontags den 12/22.tvar eine lange Battaille zwiſchen den Caſtel⸗ nat Audient
lanen / unb NNicolotten / die nach alter Gewonheit zu ſtreiten pflegen / Battaillie
welche Parthey von ihnen die Brůcke behaupten fan ; ba Dann bic erſten itifiben den
anfaͤnglich groſſen Vortheil gehabt / als ſich aber zuletzt ihre Anzahl ſehr M Lenis
verringert / unb ſie ermuͤdet / wurden ſie von oa Nicolotten zuruͤck ae pn cotes
trieben / die alſo Uberwindere acblicben/ unb groſſe — deß⸗
wegen in ihren Quartieren angerichtet. Als aber groſſe Uneinigken
zwiſchen denen Partheyen / hat der Rath der Zehenden die auffgehange⸗
ne Cron wegnehmen laſſen / und alſo dieſe Strutigkeit auffgehoben.
| Nachdem auch durch einen etliche Tage nach einander anhalten⸗ Gewãſſer
ben ſtarcken Regen ue Waſſer ſo hoch angelauffen / bap durch deſſelben pire einige
Gewalt etuche hoͤltzerne Brůcken an oen Paͤſſen gegen Teutſchland Bruͤcken
weggefuͤhret / unb hierdurch bic Zufuhr der Kauffmannſchafften auff weg.
Waͤgen ſehr ncommodirt worden / (0 Batman / auff Anſuchen der
Venetianiſchen Kauffleuthe / von Stund an etliche Zimmerleuthe /
und andere mit behoͤrigen Materialien dahin geſchickt / dieſelbe / ſo bald
als muͤglich / wieder auffzubauen.
Sonſten batte cin Jaͤger auff den Kapyſerl. unb Venetianiſchen Cin Saee
Gwánga auff einem Dorff auf Furcht ber Peſt nicht eingelaffen tiere wird Todt
den wollẽ / weßwegen er hernach bep einem Fluß tobt gefunben worden. sefimben-
Als nun cin Bauer ſolchen fande / zohe er ihm das Kleid auf / er hat aber
durch daſſelbe nicht allein ſich ſelber / ſondern auch noch fuͤnff Perſonen
den Todt ins Hauß gebracht. |
ODer WVenetianiſche Staat ließ inbeffen nichts ermangeln / Geld fokao Der»
auffzubringen / das Krie govolck (o wol auff oen Galeren / al auch) die / an
foin Beſatzung lagen / bacon zu unterpalten, Dem damals abſeglen⸗ *
den Capitain über den Golffe wurden auff einmahl 54 oo. Ducaten
mitgegeben / ſolche bem General⸗Proveditor / Grimanni ju überbrin⸗
gen; davon ſolten 40000, fuͤr bas Kriegsvolck auff denen Galceren /
BE |—&pmáj | — | 8o
— — PEN V VUE
^] j
117 NE ODYARTUM | Sonderbar
Anno 1680. Sood. fur die geſtrandete Schiffe angewendet / und letzlich bie ſechs taus -
Septembet. ſend unter die Beſatzungen in den Veſtungen außgetheilet worden. Sie
uͤbrige güibcrie Medallien aber; fo thme mitgegeben worden / ſolte beſag⸗
ter Proveditor Grimanitinteroie Officirer / welche ſich tol verdient
gemacht / vertheilen. Dannenhero muſt man bemuͤhet ſeyn / auff man⸗
cherley Mittel ju dencken / wie nur immer mer Geid zu machen waͤre:
geſtalten dann das C pf / womit im Sommer der Trunck gekuͤhlet wird /
an denjenigen verpachtet wurde / welcher am meiſten gebotten / daß man
ovovovermeynte / es werde eine Pacht auff alle Elementa geleget werden.
Klage uͤber Daſelbſt erſchienen etliche Abgeſandten auf bem Archipelago,
ben Frantoͤſ. welche bey dem Frantzoͤſiſchen Geſandten / weiche dber den ín hrer
Som Stadt! —— Gonjul klagten / der fie aber an den Frantzoͤſiſ. Abge⸗
Archipelago. — 5 onſtantinopel verwieſen / weil gemeldter Conſul unter
deſſelben Commando gehoͤrte.
Vrocurarer Nach dem nun das meiſte in dem Staat abgeredet und deſchloſſen
onarin worden / begab (ich ber meiſte Adelzur Luſt auffs Land / alwo der Pro-
wractire den curator Contarini ihnen zu Ehren / ein überaue koſtbares Muſicwerck
Venetiani⸗ bereitet / ſolches auff ſeinem beruͤhmten Vorwerck qu Prazzela / gegen
ſchen Adel. den 28. dieſes vorzuſtellen / welches fo wol wegen deß vortrefflichen
| fpraditeber Kleider / als andern wunderbaren Inventionen/ etwas un⸗
gemein zu ſehen geweſen; und war der Schauplatz ſelber mit gantz Gar:
moſinen / und durchgehends mit Gold verbraͤmten Sammet behangen /
| und auff dem Fußboden bedecket. |
«Die nod) hinterſtelli e Sonderbare Geſchichte dieſes Monals
——— — betreffend / ſo fuhr Fronckreich in ſeinem einmal gefaſten Vo ·haben fort.
im re Und gleichwie ſelbige ron (dyon im vergangenen Jahr auf bic Huldi⸗
in oc falte gung aller om X bein berunter gelegenen Plaͤte gedrungen; alſo erman⸗
gelte auch michts / was zu Außfũührung ſolches Vorhabens vonnoͤchen
war. Go erſchreckte den armen Landmann auch dieſes / daß Franck⸗
veich hin unb wieder groſſe und wol verſchene Proviant⸗Haͤuſer auff⸗
richten / und in groſſer Menge einen Vorrath dahin fübren ließ. Dan⸗
nenhero / ob gleich ben Frantzoͤſiſchen Voͤlckern die Winter⸗Quarticke
angewieſen waren / unb man vermeynte / es wuͤrde alles ruhig unb ſicher
ſeyn / fo muſte man doch auf bem tagiuchen Verfahren der Brantofen
| UR | aller⸗
—
bbb dE E EE !
.
- /
Geſchichte. EUROP.EUM, 335
allerhand weit außſehende Dinge muthmaſſen. Dann es ſtellete der Anno 1030.
General Monclas / den⸗ / —8 General Muſterung im Ober⸗ Sr premere
und Untern Elſaß an / wobey auch mit Beveſtigung Breyſach / Frey⸗ |
burg / Schleitſtadt / SDfalgburg unb Saar⸗Louis noch immer fortgo
fobrer uror ; unb muſten nun endlich bicienige Herrſchafften / weiche |
von der Gamme zu Brepſach bißher zur Huldigung peremptorie ci-
vr worden fic wolten / oder wolten nicht / fich erflaͤren / der Srangófif cc
Macht zu gehorſamen / und den Eyd der Treue abzulegen. Inder
Pfaltz erlangte dergleichen dißheriges Begehren gleichfals ——“
kchkeit. Dann obwoln Frantzoſiſcher Seiten an unterſchiedlichen Or⸗
ten außgegeben wurde / ale ſolte Sr. Churf. Ourchl. zu Pfaltz alle im
Ober⸗Amt Germersheim habende Gefaͤlle / nach wie vor / abgegeben
unb gereichet werden / ſo hat doch Pape d'Efpel, als die Chur. Pfaͤltzi⸗
ſche Wedienten fic deßhalben angegeben / unb zu Einthuung deß
Herbſis in ermedtem Ober⸗Amt Anſtalt machen wollen ; fib mit
Vorgeben neuen Koͤnigl. Befelchs widerſcetzet / und nochmals wieder⸗
holet / keinen / fo feinem Koͤnig nicht gehuldiget / in ermeldtem Amt zu
faſſen. Gr ſetzte ihnen noch etliche Tage friſt guber Jooiguna jo
tpit bcr ſcharffen Bedrohung / wofern jemand bon Churf. Bedienten
nad ſelbiger Zeit ungchuldiget ſich wuͤrde finden laſſen / daß felbiger
beym Kopff genommen / ja gar mit Ruthen außgeſtrichen / und alle ihre
ſo wol beweg⸗ als unbewegliche Guͤter ſolten confiſcirt unb eingezogen /
auch umb chen die ſer Utſach willen / bie gerinſte Sefaͤlle abgefolget
werden / ſo lang man Se. Koͤnigl. Majeſt. oon Franckreithmcht a
ſeinen louveramen Herren erkennen wuͤrde.
Als nun ber Chur⸗Pfaͤltziſche Cocaffeer ja Machecrohhetm un b Gin M |
Merlenheim fich unterflanben.] bie Herrſchaffmehe Gjdliceingofór: ete. die
dern / und fich ju bem Ende nacher gedachtem Mierlenheim begeben / iſt ——8
Fibiga: bey ſeiner Ankunfft oon etlichen / zu Areſurung bcr Chur Pfai⸗ von bengram
boſchen fid) einfindenden Corbienten / dahin verlegten 3r. sofen in Ar⸗
. SXeutamn alobald in. Arreſt genommen / foͤrtero in [^ Per ve(t genon
Hauß in dem Manenheimer Hoff zu dem alda befiabtichen Wacht⸗ mm.
meiſſer / und Trompeiter gebracht / vnd ven ihuencxaminirt worden /
wn frm mas aaſdannenicheen⸗ Denen er / —
85. . -— DIARIUM — ' Gone
Anno 1680. wortet / daß er Chur⸗Pfalt Schaffuer zu Machtersheim uno Mer⸗
Septembet, lenheim ware / bey den Unterchanen cin ziemliches an Fruͤchten einzuſor⸗
bcm / und dahero ſehen wolte / vas cemit ihrer Schuldigkeit fuͤr eine
Bewandnuͤs habe. Hierauff hat der Wachtmeiſter gedachten Schaff⸗
Ler mit zweyen Reutern / nebſt einem Schreiber / nacher Landau an den
Stadt⸗Major daſelbſten fuͤhren laffen ; welcher / nach verleſenem
Schreiben / ihn gefragt / was er auff ſeines Koͤnigs Grund unb Boden
zu ſuchen? 2Garumb er wider bic Kowgl Drorearbaubet ? £r müte
hencken; hat auch ihn nicht reden / ſondern alſobald 7 gleich einem der
groͤſten Ubelthater / ín ein elendig Gefaͤrgnus iwerffen laſſen/ babincit
auch / kaum eine Vurthelſtunde hernach ber Gur) fdigifel
Aer zu Edenkoven gebracht / jodoch bepheiquff cinia Bütaro Interreſ⸗
fion; obnaefcbr jtvo Scnde hernach /; aub iríeto (Peféngsiua in cit
"Uimteboupsdvciatan Prin Dx vie
"Me Drbrevom nteutantea qu Sormpladh enaejangt J.-bajifir fich bef
Konigs Grund unb Boden euthalfen ſolten / und auff vem felbemn )Nab⸗
7
"f
mee hur· Pfat / nicbt einen eller jw ar fries Qdittrit: onm ium
mehr alleo ſeines Königs [ene ;.
89r :- afa fic aber eigaw Guͤtc mn Ober⸗
imt Óirmerebom befdfer Heca efelbigeemiynicmtonpe- inrag/
Sancnuit gemino e ——
1 dat $5009. / wnhiu ſie
Fwolten / und ſich nicht mera, Mí naf aui 1 da
Territorio etwas einzu ordern. m8. Canifom Dow un
Oureübe o LU DiBfinb auff ben in. efreiicóm Sirme-bat Genre Sou-
Souverainẽ verainisu Brepſach pübliciiten X 1f Barinntti cachegorigé riecla-
Gam ji. rit worden / paf bic Joetfdafrevbujdosadercdodfrinoafi oif»
Breyſach. fumi Straßburg / unb —5 Si hii ipe: ffeit
feno mi auditi Close Xia —————
Stónigl.Srangéfifche So uverainitdt gehorren / warckliche Citationes
an alle vornemſte Deamten ergangen / Darígen Angewiſſer Ternun /
ætennen / und Cr, Konigl. Maſc die Huldigung bey Straff der vio⸗
lirumg der Konigl efege und Ordnungen zu leiſten / angeſchet worden.
—— Weil auch die Srangofen bic Niederlag ber Brieffe fo von Waſet
rae, MOS Otrofburggrben / unbvonbanneeic arád fommen f^
Beſchichte. EUROP ÆVM. 3»
gan&cm Gewalt zu Huͤnningen Baben wollen / die Cotabtaber fid eff; Anno 1689.
tig darwider gefcict / alebat bicíelbe ihre Poſtilionen etliche Wochen September.
[ang jenfeite Rheins auf ber Breißgauer Seiten geben laſſen / aber doch
nicht verhüten koͤnnen / daß nicht vier Reuter / fo Teutſch geredet / zwi⸗
(cba Heiteriſchen unb Kritzingen auff Oeſterreichiſchen Grund unb
Boden auff dieſelbigen gelauret / ſie angegriffen / in ein Dorff ſelbiger
Gegend geführet / mit Schlaͤgen ziemblich mißhandeit / das Pferd / und
das Felleis / in welchem bic Brieffe unb Geider geweſen / beraubet / und
alles / zu der Kauffmannſchafft groͤſſeſten Schaden / hinweg gefuͤhret
haben ſolten. Weil qun die Frantzoſen fic vor deme haben veriauten
laſſen / und gedrohet / daß ſie / wo man die Brieffe nicht durch das Elſas
gehen laſſen wuͤrde / ſelbige wegnehmen wolten / einen Argwohn gehabt /
deßwegen dann deß Poſtmeiſters Sohn ín aller Eyle nacher Breyſach
und Freyburg gereyſet / dieſe Begebenheit zu klagen / welcher aber von
bem Hu. Chamilly / Commendanten zu Freyburg / freundlich empfan⸗
gen / und verſichert worden / daß er nicht glaube / daß es Frantzoſen gewe⸗
ſen / und ſeye ſo ferne / daß es mit ſeinem Wiſſen geſchehen / daß er ſich
vielmehr bemuhen wolle / dieſelbe / als rechte Straſſenrauber / wo er fie
ertappen wuͤrde / abzuſtraffen; Ließ auch deßwegen / in Gegenwart ſei⸗
ner / an alle Voͤgte und Meyer ber Dorfſchafften Befehl ergehen / flag
fig nach zuforſchen / mit fernerm Anhang / daß ſie alle diejenigen / welche
keine freye Reyſe⸗Vrieffe unb Paßporten nicht auffweiſen koͤnten / nicht
fortreyſen / ſondern dieſelbe gefaͤnglich anhalten / undnacher Freyburg
lieffern ſolten / mit ernſtlicher Bedrohung.
Dendꝛo.dieſes / Nachmittag bald nad) 12. Uhr / genaß Ihr. Hoch⸗ Chur⸗ eto
fuͤrſt. Durchl. die Chur⸗Princeſſin von Brandendurg / nach vorher in cdfin von
allen Kirchen beſchehenem andaͤchtigen Gebet / einer jungen Princeſſin / Brandẽeburg
wor auff dreymal alle Glocken gelaͤutet / und jedesmal die Stuͤcke auff sme NE
den Waͤllen geloͤſet worden. Rr
Dai: fame Se. Hoheit / ber Printz oon Oranien nach Zell / ases von
unb wurde bon ſelbigem Hertzog perſoͤnlich mit grim Pracht / als Hramen
nemlich mit allen Leib⸗Guarden / einem Regiment Dragonet / unb 22. kommet nad
Caroſſen / jede mit c. Pferden / womit cr Sr. Hohzeit zwo Meilen ent Zel.
gegen gefahren / eingeholet / und nachdem er Dieſelbe mit allen geneigten
| 4M Theil. 9» .. | B8*
L
v
n Dp [ARIU M Scomdarbane
Ann 1680. Zeich enbetililommet / Sie in ſeine fee genommen / auch acr Or⸗
veyrewber. - "ten Ihro Die Oberhand gegeben / unb alſo Oieſelbe unter Loͤſungdeß
d Geſchaͤtes / Trompeten⸗ une Paucken⸗Klang in feine Xeſidentz beglcjo
tet / alwo ſich damalen viel hohe Perſonen / und unter audern die Fuͤrſtin
von Dg Frießland / ſamt ihrem Sohn / die Hu. Grafen von Waldeck /
Naſſau und Solms befanden. Seiner J)obeitSuice war mit der herr⸗
Mea Empfahung / unb darauff erfolgten Divertiffementen febr vol
vergnuͤgt. a4 gab Se. Hoheit / nebenſt Sr. Durchl. dem Her⸗
Eog von Han over cuc Viſite / und begaben ſich / nach gehaltener Mahl⸗
eeit wieder nach Zell / von dannen Sie fih ben 25. noch Ebersdorff er⸗
hoben / fich alda mit einer Qurſcha Jagd zu erluſtigen.
Wetter br Zu Utrecht eniſtunde / Doynerſtago den9. dieſes / deß Abends
WA amb 7. Uhr anfibrpauro Gewuter qut Donner und Blitzen / welches
* | anfánglicbenDag f3au zu Renouwen /eine. kleine halbe Stund von (tle
biger & tabtcingeítbtagen 1mb.bvfidibeatobalbin hechten Vrond grs
bracht / der ferner die andery Sedeuren augeſcckt / und aroſſen Schaden
verurſacht / das Hauß aber iſt megennau Rach gerettet worden. Viel
Leute ſo auff die Wategelacff nden rane zu ſchen / ſucheen fif bic
unt darweitdas Ung; mitter mu ſuactmn Plaßregen. continuirte fuͤr
dem Regen go idee e deuen ihret jn (unie cine Wind muͤh⸗
dan der Tourn⸗Sue taiſchan Oo fewimradoniion: y -Dicaber ale fic ſich
cinweng ab6 2 P rtoaf cate furpy gut hernach vom Qoi udi Bliz
dergeſtalt getrofftnworden / baß ſic al fuͤnff aur Erden gefallen / und eie
ner von ihnen / weicher Therwaͤcht er gedachter Pforicn geweſen / alſo⸗
ferctoot gebueben / bit andern aberwit ſarhner Ohemacht uberfalien
worden / daß fic elincallat Ctunnán VNaſtond bagekgrm. Und ais fie
kurtz hernach wieder zu fich (ctbft fenum. / dermepuer bar eine baf ee
fvol zwo / oder drey Stund geſchlaffen die andern aber fuͤhleten eine Laͤh⸗
Mini th cinem unb antcm Gucd deß Leibs / welche aber gautz wieder zu
rechi kommen (inb, An dem Todten tear ven vornen her nichte verlet⸗
cch zu ſehen / hunten aber mar ber Rucken gantz blau / und imweudi ic es
ber und Luugen ander cnc Seiten nachdem Raͤcken gang verf nga
vetrocknet / die Gallen· Miaſe guntz lecx / zund ohne Farbe / Dae. He
qii braun: Unicer der anite on uu d ——
wWatt
e*
Geſchichten. EUROPEZUM ^77
war nicht die geriugſte Jeuchtigkeit / noch Diut: bic Flaͤchſen oberL;. Annd 10.
| —— am Haife waren gang lof / unb gleichwol die Geienckbeine Stember
Mai iil aweiruͤckfkt.
en dergleichen Gewitter mit Donnern und Blitzen Wie auch in
war aud an dieſem Tag in dem Haag / wodurch ein Buͤrger van daas.
und fein Schwieger⸗Ehhn / auf ben Weg ben Voorburg / der
Letzte gleich tob geſchlagen / der Erſte aber vom Schlag geruͤh⸗
tet worden / daß er davon ſterbekranck dar neder fag.
jngicidrerieriqunbeum bieft 3eit zu Antorff ein ſo groſ⸗ Und in ud
fte Ungcitf ERI Domen une Agen dergleichen daſelbſt tortt-
faſt sicimals geſchen worden; Esiſt aber in dieſer Stadt faſt
—— —— * — E ——————
—— Ai ju Ré And Schrnern vonden Wetter ange⸗
mem mb ^c —— geworffen ; bas
| faber aesti —— auch in Braband /
- "ebaübálb. pase a 4! und vom Donner 2
vͤbern Hauffen gew
Imn ME rae
—— t in (litio |
Fuͤr ERO. Stier) eitebnb: xr ünger iunt
4fees beym Beckir inachen tant in sein LU nahme nei SDaterg
hierbey ſeiner Gelegenheirwahrn/ weil es ihm wolſchmackte / 9n finas —
atro verzehrte ye dmson / forem ber Juͤngſte nichts beka · Erhn
| Two i$ ant féditied bulicteroDatreonadggtagtitbo das
dritte GSrbackenns hantonemen / wio ers aber nicht erſatzren fui
te / ward ergorgig / wirt YRpré Denke ſo es gefneſſen / tun
"Sietsfe[ in den Pub; ^" Nieraͤuff fiel der Knab alſjodaid nieder /
und wen defchrẽvanct. Mies Dor becx as kame / ſahe er /
daß oem Rind nicht zu helffen / maſſen demſelben oer veib uͤber
eine Ellen hoth afgeſchwollen der Hais umgedrehet / das
Waul vᷣh andie Ohren offon / Huͤndeund Fuͤſſe ruͤckwaͤrts ge⸗
kehret / der Satan aus dem Kinde redete / und ſolches erſchreck⸗
lich marterte.
Eines rantzoͤſiſchen Grafen Cam̃erdiener / ſoein Bar⸗ Ungetrener
| dierer⸗ ent / umb bepbemfeiben "9 Jahr gebienet / batíbn Garikibana.
99 1 M 0. M |
4J A
—
—A—-T3*&— MEE «0 "^ m —
wm . *»
Antw» 1680.
Brand zu
Bom. /
$40 . '"DIARIUM, Eonderbare
endlich dergeſtalt nit Untreu belonet / daß er demſelben 4.5005.
Ducaten an voco entwendet / wit welchem Gelb er ſichnach
Hamburg retitiret, urb in die 14. Tage daſelbſt in einem be⸗
fanoten Wirtshauſe fid) auffgehalten; Nachdem er aber von
emand erkant wordẽ / hat er ſich von Stund an außdẽ Staub
gemacht / und feinen Weg der Muthmaſſung nach / nach Dáus
nemarckund Schweden genommen.
Zu Rom war zu Ausgang dieſes Monats in der Augu⸗
ſtiner Kirch ein Brand entſtanden / wodurch in einer kurtzen
Zeit die Orgel / ſo eines von den groͤſten und vornehmſten Or⸗
gelwercken war / auff einmal verbronnen / unb der Schade auf
zo0o. Cronen geſchaͤtzet wurde / weñ auch das Feuer durch fone
derliches Gluͤck nicht hald geloͤſchet worden waͤre / haͤtte nicht
nur die gautze unſchaͤtzbare Kirche / ſondern auch ble daran
glentzenden Gebaͤude intermiger Zeit in die Aſche geleget wer⸗
denkoͤnnen. Dieſer Brand üt daher entſtanden / weil ber
"7$
à
Moͤnch / fo bíe Wacht gebabr / in Schlaff kommen / und die
Kertze nicht wol verwahret / daher ſolche an den Vorhang der
prod kommen / felbigen angegünbet / imb hernach aud vas
Holtz ergriffen / woruͤber das ſchoͤne Werck gants ruinicanb
verderbt worden.
und zu Spa⸗ Schließlich endſtunde ín. Holland zu Spackenburg
clenburg.
bey Lynſchotten ein Brand / welcher 8. der vornehmſten Huͤu⸗
ſer in die Aſche gelegt / wobey auch eine groſſe Menge Heu ver⸗
ronnen. Ingleichen iſt auch indem Dorff Vallendam na⸗
he bey Edam gelegen / ein Feuer durch Verwarloſung des
Liechts außkonimen / wodurch ir. Haͤuſer verbronnen.
So viel auch von den vornemſten Geſchichten / deren zum
Beſchluß die Regeſpurgiſche Acta beygefuͤget werden |
Reichs
— — — — rd
*
r
Geſchichte. mE EUROPAEUM, 00 fat mE
: x Anno: 1680,.
D. Reichs⸗ Gutachten September. «
In pun&o moderationis bte Reichs Muͤnſters Salmanswei⸗
lers quanti mairicularis. |
Dict. den 23. Aug. s. € pt. 1680.
Cr Roͤm. Kaͤyſ. Maj. unſers Allergnaͤdigſten Herrns zu
—D— bevollmaͤchtigtem hoͤchſtanſehent⸗
BmBichen principa Commiſſarlo beni Hochwuͤrdigſien Fuͤrſten
unb Herrn / Herrn Marquardten xc. bleibt hiemit aebübrent unverhal⸗
ten / wasmaſſen bey erſtgemelderer Reichs⸗Verſamlung / Herr Abbt /
(prior unb Convent deß Reichs Muͤuſtrro Sallmansweiler / deſſen
groſſes Vinvermógeu nach. Juhnit biylicgenden beyder OR emoriatien zu⸗
vernehmen gegeben / undinſtaͤndiggebereen / nachdem baffelbe bep vor⸗
und jetzigen Kriegszeiten durch her maſſigrn Quartiers⸗ und Contri⸗
butions⸗ Laſt / in groſſe chute und Veiringer Ung ihrer gehabten Un⸗
terthanen / und Cannn ergueter geſtanden / dannenha ro ihme nicht moͤg⸗
fich ſeye / nach dem ZBorebf alten Anſchlag der 56. St kunfftig beyzu⸗
tragen / man oltvd tadbtunthotuwiéjaup / di imerims moderation,
bif auf emen uͤher bleibenden drittens Theil ust Fünfeae cectification
der allgemeinen Reichs⸗Matricul wied erfahren laſſen / und daſſelbe von
bevoyſtehendem viitigin ·Untergang Gabi tries c o
- SBennmarmnm ditétinana / ſoichvo in bihbrige Virathſchla⸗
gung zu ziehen joo i ginis cis iki ci
S$dyf. Maj. act Inhaitors am 22. Oecembr. 1674, die von beruͤhr⸗
tem Reichs⸗Muͤnſter / damaln geſuchen Sublevation halben / ertheil⸗
ten Commiffions-Decteci,auf deſſelben Umermoͤgen ju reflectiren /
denen ausſchreibenden Fuͤrſten des Schwaͤbiſchen Craͤiſes allergnaͤdigſt
anbefohlen. Als hat man in allen dreyen Reichs⸗Collegiis, aus dieſen
und andern vo:atbrocbten erheblichen ſonderbahr a Urfachen / geſchloſ⸗
ſen / daß mehrerwehntem Gotteshauß Salmansweil ein int erims mc-
deration, üfn ſoviel mehr zugoͤnnen / unb zu ſolchem Ende Ihre Kaͤpſ.
£t aj. maſſen hiermit beſchiehet / allerunterthaͤnigſt su erſuchen ſeyen /
bey denen vor hochgedachten Herrn auoſchreibenden Fuͤrſten bic aller⸗
299 : ae
Pd
DIARIUM /| Sonderbare
* h
Auno 1690. gnaͤdigſte Verfuͤgung zu chun / auf taf von mehrbeſagten Reichs Muͤn⸗
Scpteinber, ſters matricular Anſchlag 186, Sl. interims Weiß unbbif jur recti-
Cation der allgemeinen Reichs matticul abgezogen urb bey Cánffcir
gan Reichs⸗ und Craiß Anlagen / auch allen andern gemeind Beſchwer⸗
^. — bui Einquartirungen und repartitionen / hur auf bit reſtirende 150.31.
reflectirt, und uach Proportion von offt / gedachten Gotteohauß Ot
maneweller erhoben werde / jedoch daß ſolches andern Staͤnden und
Cralſen ohne Prejudig unb Beſchwerden ſeyen / auch im uͤbrigen wegen
Rectißcation det matricul bey dem im Jahr 1670. bm 19. ug. ge
machten Reichsſchluß / fein ungeaͤndertes Verdleiben haben hi.
Welithes eꝛt. Signat. Regenſpurg den z, Coeptaibr.nóBo, *———-
D (L.S. ) "v. . E
Churfurſil. Mauitiſche aribleh.
Reichs⸗Gutachtte
Ih Pith &to thoderationis quieti rhiattteulafis dex GVutxhaufer Weffnau.
VDict bn »5. Aug. 2. Septembr. 1481.
Er Rom. Kaͤyſ. Majeſt. emen dAllergnaͤdlgten Dyttrni m gegenrohr⸗
eo Roichsxag Gevollmaͤchtigt n oͤchftanmehnlichen —**
Commiſſarij. des Hochwůrdigſſen (sien wb Herrn Terri tame
| en ab bayt mmenven ORrmoriali / «i
deffen Beylagen / mit mehrern gnaͤdenſt du vernehnen / welcher genit Herr Abt/
anb Prior des Stiffts unb Gotiechauß Weiſſenau / wegen deſſen im Jat
1521« allzuhoch / und ihme uncrtraͤg ich gemachten matrioular⸗Anſchlags / bet
8o. Fl. einfachen Roͤmer Monacts bey allbi ſiger Reichs⸗Verſamlung fie. ^
chwert / veiln es (amt ſeinen ſehr wenigen Unterthanen / durch den Krieg / und
ſonderlich juͤn qti erfittete ſchtoere Einqnartirungen / Durch zeg / tmb grund⸗
dverderbliche Nachtlager / March· und Remarchen / in emen fele Schuwden⸗
laſt uno Abnehmen geraheen ſeye / daßman ole Moͤſter Güter / Zinßend Jehen⸗
ben angreiffen in fem 250 wolt es (ic Dn. Abten unb fena Convet / wilchs
alle Reichs unb G reip? Oncrajebeneit bcflánbig mitgetragen / nunmehr an £e
$imewittein (dier gebrechen / dannenhero gebetten Allerhoͤchſtgedachte Ihr. pf.
——— —— bti tin SReibs-O aram bbtn ante iai
ju'recorimeudiiteny damit dem ſeben obberuͤhrte Bo Fl. biß atifétn Quurt ab
Nmnmen werden möchten. 30$ di
Gleichwie nun benntltce Qoeortal in behoͤrige Deliberatioa geſtellet
wordenẽ
quarden es Hochf. Gin. geruh
QN. |», EUROPE£UM. U 4
morden. Alſo hat man ans fuͤrbrachten unb eon. Kaͤnſerl. Raj. vormalen für 1680.
arheblich befundenen Urſachen auch in Anſehung eon denen Herrn aus ſrciben· Sep ember.
be Fuͤrſten Schwaͤbiſchen Creiſes / inhalts der Beylag / eingelangtet Recom⸗
mendation / in allen 5. Reichs⸗ Gollegiis geſch oſſen bag berübrten Gotleshauß
tín interims moderation um (e vieimehr wol ju goͤnuẽ / und qu ſolchk Ende mehr
allerhoͤchſterwehnt It ce Kayſerl. Maj maſſen hiemit beſchtehet / allerunterthaͤ⸗
nigſt qu erſuchen ſeyn bey jetzthochgedachten Herrn Creißausſchreibenden Fur⸗
fl / die allergnaͤdigſte Verfuͤgung ju thium / auf daß von mehr beruhrten 696
ttébanf matricular contingent5 f. Sl. interims Weiß / biß qut Rectification
ber allgem inen matricul abgezogen / und bey tünfftigen Reichs⸗ und Gre An⸗
lagen / auch allen andern gemeinen Beſchwerden Einquartirungen / Repartitio-
nen / nur auff bic reſtirende 25. Fl. raflectitt, unb nad Proportien won beſag
ftn Goueshaus erhoben werde / jedoch bag / olches andern Staͤnden unb Creiſen
ohne Prajuditz unb Beſchwerden ſeyn / auch im uͤhrigen wegen Re&ificanon
btt matricul, bey dem im Jahr 1670. den i9. Aug. gemachten Reichsſchluß /
ſein ungeaͤndertes Verbleiben haben jolie. Womit hoͤchſtbeſaaten Kaͤyſ. Herrn
Drincipai· Commiſſarii Hochf. eii, Churfuͤrſten Fuͤrſten und Staͤnden / diß
Oris anweſende Roͤhte / Boitſchuften / und Seſandten / ſich heſten Fleiſſet / und
geutement empfe hlen. Siguat. Regenſpurg d tu. Sepiæmbr. 1480.
B | : (L. S.)
tovt c so ufi Smp Cantley
*.
«v "^
MNHochfuͤrſtl Wurtenbergiſche abermalige Beſchu
wider das —— — zu Biſantz.
In Puncto der /hon demſelben / der Graffſchaft Burgum guincorpo-
rien ſuchender Reichs⸗ Graff ſchafft Moͤmptlgard.
Di&. bati /2 s. Septemb. 1680,
Bon SOttes Guaden Sriberid) arpertes gr tie
feb raum /«. |
Unſern freundl. anb — 8 ruf zuvor / Hoch⸗und Wowuͤrdige /
Woigehone / Edie / Veßt unb Hochgelaͤhrte / beſonders liche
Ju» lube Beſtendert.
| e Herren / denenſelhen und Euch / ruhet in unentſunckenen Anat⸗
dencken / was Wir an dieſelbe / we gen unſers. freundi. lieben Vetters /
rtenberg Mompelgardbd in puncto.
Or Georgen Hertzagen zu Wauͤrten
B oc Rinial Frantzoͤſf. wegen der Graffſchafft Burgund gaut pri
. "-
-
y 4 *
008 t4 DIARIUM Seondberbare
|. Anno 1680, *id) ſuchender Souveranitàät / und incorporation bet Gefuͤrſteten Reichs Graff⸗
September. ſchafft Mompelgard unb zu gehoͤriger Orthen ſub dato den iy. May / lauffenden
Jahrs/ weitlaufftig und umbſtandlich gelangen laſſen. Ob nun woln mit ecmets
1n unſers Vetters Lod⸗Wir in bet getroͤſteten Hoffnung geſtanden / es wuͤrden
ſich hier zuſchen / etwa em. unb andere zulaͤngliche expedientla erzeigt haben /
durch welche Unſers Vetterneoͤbd. wie aud) unfer gantzes Hauß / auſſer weiterer Ge⸗
fahr haͤtten koͤnnen geſetzt werden; o ergibt ber Beyſchluß / daß wider das
Parlament gu Biſantz mehrmals urgirter fori declinatoriarum ungeachtet mít
feiner Erkantnus wie ber von Moͤmpelgard conſtituirte Procur: ín gedach. An⸗
ſchluß berichtet/ in deſſen für gefahren unb ju vermeynter Lehens⸗Empfaͤngnuͤs/
uno kunfftig ju recognoſciren habender Souverainitát / ein enger terminus à 6.
Wochen / und zwar fub pœna commiſſi de novo, durch vermeintliche Urtheil an⸗
geſetzt. Allergeſtalten nun ep ſo offenbahrer oer Sachen Beſchaffenheit / in dem
neulich deducirter maſſen bie Gefuͤrſtete Graffſchafft Moͤmpelgard von vielen
Seculis, eine Reichs Lehen / auch von Ihr. Kayſ. Majeſt gleich hiebevor von Faͤl⸗
len zu Faͤllen / bey dero Vorfahren an Reich / bern vorhergehenden Roͤm. Kay⸗
ſern / glorwuͤrdigſten Angedenckens / ohne einige interruption geſchehen / quã tale
noch letzchin allerunterthaͤnigſt empfangen worden / mehrgemeldt Unſers Vetters
EWd. und mithin Unſerm gantze m Fuͤrſtl. Hauß ſehr ſchwer fallet / einen andern
unb frembden Lehen⸗Herren zuerkennen / und alſo deß Reichs Eigenthum in auß⸗
laͤndiſche unb frembde Haͤnde qu uͤberlaſſen / folglich aud) bag Reich an ſeinem
Anſchlag zu erringern. Als geſtehet bey ſo ſtarcken und unaußſetzlichen Bedro⸗
hungen / welche wie bißherige Erfahrung bezeuget / gleich balden zu ihrem wuͤrckl.
Fuͤrgang gebracht / und ohneinſtellig exequirt ju werden pflegen / nichts anders
gi gewarten / dann da je unſers Vetters bb. denen Koͤnigi. Frantzoͤſiſ. Deſſeinen
fib widerſetzen / unb bit anmuthende Lehens⸗Pflicht abzulegen weigern wolte /
Dieſelbe hiernechſtens / wie bereits mit and ern dero in rechtmaͤſſigen Poſſes ge⸗
habten Herrſchafften / Blauumont, Chaſtelot, Clemont und Hericourt, inglei⸗-
gleicden Grange, Clereval und Paſſavant geſchehen / von ber gantzen Oerrſchafft
Moͤmpelgard (welche mit Frantzoͤſtſ. voranhin gleichſam umbeinget) vollends
verſtoſſen / in bag bittere Elend getrieben / mithin der nothwendigen Fuͤrſtl Suſten
dations-· Mitlen gaͤntzlich beraubet werden / dahero Wir denen Herren denenſelben
unb Euch ob fummum in mora periculum dieſe Begebnus qu Unſerer und Un⸗
ſers gantzen Fuͤrfll. Hauſes / kuͤnfftiger Entſchuldigung / unb unſers CBettern £bb.
Exculpation nochmaln vorſtellen / anbey bie Hn. dieſelbe unb Euch / freundl. und
gonſt erſuchen wollen / die geruhen von Reichswegen (ido feme zu interponiren /
damit dieſes (o anſehentliche appertinens bey dem Roͤm Reich / unb unſerm
Fuͤrſtl. aug erhalten blethe / und frembder Gewalt / nicht uͤberlaſſen werden doͤrfo
te / wodurch Wir / und Unſer Fuͤrſtl. Hauß bene Herren / denenſelben «n Cad
200v. .: oblgut
*
——
Geſchohte. |^ EUROPAUM, 2 ef
- — olfigirc ſeynd / und Wir verbleiben denenſelben m freundl. unb goͤnſt Willens
Erweiſung / jederzeit wolbeygechan unb geneigt. Datum Stutgard ben a.
Septembr. Anno. 1680, | |
— ut Herren unb Cue !
| Freund unb geneigtwilliger
Friderich Carl Hertzog zu Wuͤrtenberg.
M -
| Mesfipneuss. . — —- J |
H Ier mütis la Cour renditarreft , au Proces de Monfr.leProcureur Ge-
-Aneral, fuppliant contre S. AS. au Fai& dela Commifede la Comté de
Monppeliar & a ordonné que 5. A. $. rendroit l'hommage, à Sa Majefté dans
| fixSénnaines pae, ín temps le Parlement a declaré la Commiſe ouver-
t
t$, a profe ie fa lajeſt ay crcà cftreobligé de reffervir V V. SS. dc ee
qiie deffugponr y Bireles reflexions neceſſaires, eſtant à mon ordinaire
A Meffeigneur m ID
McíleigndgsgensduConíeil de —.— Peffre tre: bumble & trei
$,A.5. Banee de M ensbeliard. obeiffam Serviteur
Bu mre ome rl Ph, Brun,
f$agitrl.Cómmisfions -Decret loco Reſolutionis.
] Auff daoden 17. Auguſt. ſt. n. diß Jahr / wegen Beybehaltung deß
?H . Reichs Ruheſtando / abgrfofico Reichs⸗Gutachten.
Did. bias, Sept. ꝛ. Octobr. isso. |
Gt Xóm. Kayſerl Majeſt. unſers allergnaͤdigſten Kapſero
Herrns / zu gegenwaͤrtigen Reichstag gevollmaͤchtigter hoͤchſt⸗
anſchentlicher (Principal; Gommiffariue | der Hochwuͤrdigſe
Fauͤrſt uno Herr / Herr Marquard / Biſchoff / und deß H. Xóm. eichs
ju Eyſtaͤit / auch Thum⸗Probſt su Mayntz / chuet deren Chur⸗
rſten / gürſten und Staͤndeen / alhier anweſenden Raͤthen / Botſchaff⸗
ten unb Gefandten / auff das allerunterthaͤnigſt eingeſchickte / unb den
17. Auguſt. nechſthin abgefaſte / die Beybehaltung deß Ruheſt ands⸗ im
^ After Thei 855 |. 8) Xóm.
*
$446 e ' DIARIUM Sonder
H. Roͤm Reich / betreffende Reichs⸗Gutachten / loco Refolutionis
Cæſareæ hiemit bedeuten / bap allerhoͤchſtged. Ihre Kayſ. Majcſt. (ol,
ches in allergnaͤdigſte Conſideration zuziehen / und zu Erreichung des
abzielenden Zwecks / alle Mittel anzuwenden / nicht ermenglen werden.
Und wie allerhoͤchſternandt Ihre Kapſ. Majeſt. hierunter bercits / Dero
nach Pariß abgeordnetem Cammerherrn und Obriſten / den Hn. Gra⸗
fen von Mansfeld / gemeſſen inſtruirt haͤtten. Alſo ſetzten dieſelbe ebe⸗
ner Geſtalt / zu Chur⸗Fuͤrſten und Staͤnden das beſtaͤndige Vertrauen
dieſelbe werden auch ihres Orts / alles mit beytragen heiffen / was fotbol
dem geſambten H. Roͤm. Reich ju beſten / als zu ihrer ſelbſt eignen eco
tung unb Sicherheit gedeyen kan. Und verbleiben. obhochſternande
€x. Hochf. Gn. denen Eingangs geo. vortrefflichen XRaäthen / Wott⸗
ſchafften / und Geſandten zu freundl. auch goͤnſt. und gn. Willens ro
—— willig / als bercit. Coignatum Regenſpurg bai 28, Sey⸗
| ttmor. 1680, 2 . :
Marquard.
Regiſter ober Verzeichniß affer ber jenigen Aeten un
Schrifften / aud) aller anberer denckwuͤrdigſten
— Gen ſo in dieſem as. Theil des Diarii Europae
bem dlphabet nach zu finden ſeynd.
*
hy t
Abdanckung bec Voͤlcker tm Reich J | fpag.18
S916rig der Koͤnigl Schwediſchen Braut von Coppenhagen. . 237
Dero nachdenckliche Abſchieds Rede an den Koͤnig. ibid.
Abſetzung der Muͤnt ín Spanien verurſachet groſſen Unwilen. 30
- Sbtrettuna Haſſelt unb Maſeick haͤlt noch hart. D di
Alarm ju Luͤttich wegen derneuen Bargermeiſter⸗Wahl. 277
Andacht ju Wien auff offerniichem tplag verrichte.
Anſehnliches Ritterſpiel (amt einem Kopff · und Ringelrennen zu Cay
gen gehalten. m
Anfuchen der Hertogen von Branſchweig · Luͤneburg au bit Gen. Staaten. 9 —
dirreſt der Souverainen Cammer zu Breyſach · $36
Liuffrihriſche Prediger in Schottland werden gefangen. (20 26;
re verbeuch ben Juden ju handein. J . u$
Außſchreiben cines Gaft inb Beuage 3 Holland. f5-
Baſeliſcher Currier wird beraubet | $316 |
Bau ju Languedoc geraͤth ourd) Äbleiben deß Baumeiſters ins ſtecken. $20
Befehi deß Koͤnigs in Franckreich wegen Abſchaffung deß Accis und Umbgelds
in bec Spfalt. B
Deß Sónigs in Engeland an bit Prediger die Roͤmiſch Catholiſche ie
. - QM $ 0
fend.
¶Voafehl Saehen ef rtf iof ton Metz an bie Oei tek qu Sathurg
Berg Veſurius faͤngt an pu breunen. 83
Bericht auß Conftantinopel..— 286
Beſchwaͤrung der Stau Rheingr aͤſin zu Falckenſtein / wider die Srantofi(d
. eccupiruna be Schloß und Flechen Obernſtein. 45
Beſtandige Neutralitaͤt bec Staaten —— oj
Beſtraffung bet groſſen Uineceu etlicher chmer in Holland. Ij2
n | sui | Biſchoff
wegife.
Biſchoff ton Evreux ſtirbt. ' ^ Axe
Biſchoff von — gehet mit Todt ab * 4
Biſchoff von Wien geſegnet dieſes Zeit iche.
Borſtorff bekom̃et bít Direction uͤber bit Sibber⸗Bergwera in Norwegen. *
Brand zu Stralſund 182
zu Amſterdam. | . A82
zu Paſſau. | jo»
ui Meures. 393
zu Stockholm. 455
zu Pariß. bid.
Bruder vertreibt ben andern anf bem Koͤnigreich. — | gu
Cardinal Albrici gehet mit Tode * 530
Caardinal dEſtrée ſchreibt en ben Pabſt. 243
Garbinal Nini ſtirbt. 404
Chambre Ardente in Franckreich beginne wieder zu procediren. — 434
Sportif t in Bayern trit die Regierung an/ 252. incognito nad)
ürnberg.
Chur⸗Bayeriſcher Meiniſter begehet zu Rom ſeines Jon. Majorennitͤt. 441
———8 von Brandenburg wohnet ber Muſterung ſeiner Leib⸗ Guarde 3
Chur Mayntz trit bero Reiß nach Erfurt an / umb nimt ihren Weg su
Franckfurt den u6 übernadotet zu Hanau 117. unb langtt gluͤcklich qu Er⸗
furt an / ib. nimbt die Huldigung zu Steinheim ein.
Chur fuͤrſt zu Pfaltz beſchwaͤret ſich zu Pariß wegen der Frantzoͤſiſchen Eng
176. ingleichen aud) auff dem Reichstag qu Regenſpurg wider bie Sri t
ſche Contraventiontn 446. geſegnet dieſes Zeitliche. fo.
Chur⸗ Pfaͤltziſche Zoll⸗ Wappen werden von den Frantzoſen volndew
nommen. 174
Chur · Printz von Pfaltz toͤmt in ben Haag / unb reyſet ven dannen nach Enge⸗
land 439. reyſet nach Holland 447. koͤmt in Engeland an 504
Churfuͤrſt von Sachſen ſtirbt zu Freyburg. 449
Chur⸗ Trieriſche Gravamina gegen Franckreich. 36
Giurani Venetianiſcher Geſandter bat ju Gonftantinopel feine erfic?tubleseon
Gut. :princeffin eon Pfaltz tomt nad Coppenhagen. 497
Gommenbant auff Falckenburg wird decollirt 285
.. Confiftorium ju Rom wird gehalten / aber ba bald wieder geendiget. $29
Centagion reifen Prag din. mM 4
— — - -
Regiſter.
D.
Danſſcher Geſandeer wird zu Rari od beſtohlen. 22860
Dauphin / und deſſen Gemahlin liegen am Fieber kranck. $2 1
Deliberation zu Regenſpurg wegen deß Muͤntzweſens.
«5
Soiffeentien zwiſchen Savoyen unb bem Weyaͤndiſchen Stado wegen der
Graͤntz ſcheidung a85
Difficultaͤten wegen Charlemont. BE 7$
wegen beB Hertzogthumbs Bremen. 93
DonPedro d'Almaira teít ton ben Arabern beſchlagen | 47
Donnerwetter ju Neus. ug
iu SDrauféeig. | i5.
zu Coͤlln / ib.
in Sferid. joo
im Luͤttichiſchen. 1 0€
in Weſtphalen. ^ —— 0t
an der Nieder⸗ Elbe. | i i$.
zu Baſel. ib.
7 zu Haußden. ib.
Duc de Villa Hermofa gehet nad inidd fomt wieder nach Bruͤſtl ib.
Duc de Vitrifotnmetnad? $Drefíau. — — 490
Duen zweyer Gopitai qu Maſtricht. . | 430
Edici des Konig⸗ in Dom an bit Sod Dantig wegen der unruhigen Hand⸗
wer cks· B urſch. 3.19
Des &ónigsin Grand'reid wider die Reformirten. fir
Elender Zuſtand ju Drag. us |
€. (a6 wird von bem Sirantofen fart Betrángt.
Engeland trauct Franckreich nicht. 1,7. macht eine Alliantz mit C panten.
Gnaddnbifdy unb Hollandiſche Ambaſſa deurs haben beym Koͤnig in Franck⸗
reich Audientz. 70
Gebr — eines Schiffs auff der See. 418.
Erbieten eines Lochringers gegen die Staaden / bag ærarium iu eemebren. 51a
Erſchroͤckliche That eines Schaͤffers an ſeiner ſchwangern raum 112
————— Qe nimt die Lutheriſche Kirch zu Luͤtzelſtein in Beſitiz. ꝛ16
galdenbers wird von den Frantzoſen auifaefotbert. 1! ede anbít Frame⸗
- fm ue | 17$
8i il -. Sure
^e . . —
t
$46 € ' DIARIUM Conbet
55. Roͤm Reich / betreffendr Reichs⸗Gutachten / laco Refolutionis
Cæſareæ hiemit bedeuten / bap allerhoͤchſtged. Ihre Kayſ. Majeſt. (olo
ches in allergnaͤdigſte Conſideration zuziehen / und zu Erreichung bes
abzielenden Zwecks / alle Mittel anzuwenden / nicht ermenglen werden.
Und toic allerhoͤchſernandt Ihre Kayſ. Majeſt. hierunter bereits / Dero
nach Pariß abgeerdnetem Cammerherrn unb Obriſten / ben Hn. Gra⸗
fen von Mansfeld / gemeſſen inſtruirt haͤtten. Aiſs ſetzten dieſelbe ebe⸗
ner Geſtalt / zu Chur⸗Fuͤrſten und Staͤnden das beſtaͤndige Vertrauen
dieſelbe werden auch ihres Orts / alles mit beytragen helffen / was ſowol
dem geſambten H. Roͤm. Reich ju beſten / alo zu ihrer ſelbſt eignen Ret⸗
tung unb Sicherheit gedeyen kan. Und verbleiben i ſtemande
€x. Hochf. Gn. denen Eingangs ged. vortrefflichen Raͤthen / Woer⸗
ſchafften / und Geſandten zu freundl. auch goͤnſt. unb gn. Wullens Er⸗
—— wilig / als bereit. Signatum Jicgenfpurg den 28. Sep⸗
ttmbr. 1680, ; | | !
Marquard.
*Xcaifie ober —* ale ber jeniaen Acten utto
Schrifften / aud) aller anderer denckwuͤrdigſten
Sachen / fo iti dieſem 43. Theil des Diarii Europæi
bem Alphabet nad) zu finden ſeynd.
A.
* 4
Abdanckung btc Voͤlcker tm eii. fp44.118
Abriß bet ——— Braut eon —— . 837
Dero nachdenckliche Abſchieds Rede an ben Koͤnig. ibid.
Abſetzung oec Muͤntz in Spanien verurſachet Eoſſen Unwillen. |. o
2 eund; Haſſelt unb Maſeick —SiSe MWoehl 1f2
arm iu —— derneuen e. 2
Anda anif offentiichem Plat verrichtet.
ditiu
| Levi odorem —— einem Kopff » unb Ringelrennen zu Goya
xdi gehalten
Anſuchen der Dertosmgon Braníómeiy ndourg ani Gn. Staaten. M»
Areſt der Souverainen Gammer zu Breyſach. 516
Auffruͤhriſche Prediger in Schottland twrben gefangen. (o 26; .
Augſpurg verbent ben Juden qu handeln. us
Auß ſchreiben eines Faßt· und Beuags 8 Holland. $5.
paler Currier wird beraubet. z336
Bau zu Languedoc geraͤth durch Ableiben deß Baumeiſters ins ſtecken. 5330
834 fd —A Franckreich wegen Abſchaffung deß Accis unb Umbgeide⸗
pv Singen Cagdanb ant Prediger ble Roͤmiſch Catholiſche si
Befehl· Schreiben deß Crebifdoge von Mett an die Geiſtuichker qu Getwgi
Berg Veſurius fángt an pubreonen,
84 auf Conſtantinope
chwaͤrung der Frau ——ã— iu Falckenſtein / wider bie Frant
M^ —— — loß und APA Obernſtein. *
Beſtaͤndige Neutralitaͤt bet Staaten ge —A t
Beſtraffun fine brrgrofén en etlicher 2 d in Holland. 1í2
8 ij Biuilſchoff
^ pite
Buſchoff von Corey ſtirbt. | ' ^ age
Biſchoff ton amies gehet mit Todt ab 44
Biſchoff von Wien geſegnet dieſes Zeit iche. AMO
€Borftorff &eforet bie DireGion übtt bit Ober Bergwerc in Norwegen. 420
Brand zu Stralſund 182
| iu Amſterdam. . J82
zu Paſſau. | mE | | 302
4u Meures. 303
zu Stockholm. | 455
zu Pariß. | (bib.
Bruder eertrebt ben andern monghem Koͤnigreich. — gu
Garbínal Albrici gehet mit Tode ab] | 530
^ Gatbinal d'Eftrée ſchreibt en ben Pabſt. 2433
Cardinal Nini ſtirbt. 404
Chambre Ardente in Franckreich beginnei wieder zu procediren 434
— in Bayern trit bie Regierung an / a52. incognito nach
uͤrnberg.
Chur⸗Bayeriſcher MWeiniſter begehet zu Rom ſeines Hn. Majorennitaͤt. 441
Churfoͤrſt von Brandenburg wohnet der Muſterung ſeiner Leib⸗ Guarde W^
Chur Mayntz trít bero Reiß nach Erfurt an / und nimt ihren Qu vat
Grandfurt den iu6 übernadotet ju J)anau 117. unb lanaet glücflio zu Cv
furt an / ib. nimbt die Huldigung zu Steinheim ein.
Chur fuͤrſt ju Pfaltz beſchwaͤret ſich zu Pariß wegen der Frantzoͤſiſchen Cinerife
176. ingleichen aud) auff bcm Reichstag zu Regenſpurg wider bie Si
fd Contraventionen 446. geſegnet dieſes Zeitliche.
Chur⸗ Pfaͤltziſche Zoll⸗ Wappen werden von den Frantzoſen volendow
nommen. 17.
Chur⸗Printz con Pfaltz koͤmt in ben ua und reyſet ven dannen nad fnac
(anb 439. reyſet nad? Holland 447 fómt in Engeland an go&
Cburfürft von Sachſen ſtirbt ju Freyburg. ^ 449
Chur⸗ Trieriſche Gravamina gegen Franckreich. 36& -
Giurani Venetianiſcher Geſandter bat zu Gonftantinope feine erſte Audien 9t
Gur. Princeſſin son Pfaltz tomt nad) Coppenhagen. 497
Gomtmenbant auff Falckenburg wird decollirt 285
. Confiftorium ju Dim rero gefalten, aet 6afo telcbe gemtigen. $19
Centagion seiffcrin prag cin. 4
8P O. Daã⸗
UL" Ame 4B C —0cm-—0 — — — 0 09—:
Regiter.
S.
Daͤniſcher Geſandeer wird zu Madrit hoch beſtohlen. $e
Dauphin / unb beffen Ocmablin liegen am Fieber kranck. $2 E
- Deliberation zu Regenſpurg toegen beg Muͤntzweſens. e$
SDifferengien wiſchen Savoyen unb dem Weayandeſchen Stado wegen der
Graͤntz ſcheidung 285
Difficultaͤten wegen Charlemont. MENS 7$
tecgen deß Hertzogthumbs Bremen. 91
Don Pedro dꝰ Almaira wird von ben Arabern —*2* | 47
Donnerryetter zu Neus. us
zu Baunſchweig. | ib.
zu Coͤlln / ib.
- &n Offered. | joo
in Q9 eftpbafes.. (0 got
an der Nieder⸗Elbe. | i$.
u Baſel. ib.
2 gu Haußden. ib.
Duc de Villa Hermofa gehet nad 4j 31 fomt wieder nach Bruͤſſel. ib
Duc de Vitri fommetnad) Breßlau. | 490
Duell zweyer Gapitaine ju Maſtricht. J 430
. wu Oitapolis, E. 433.
Edict des Koͤnigs in Polen an die Sad Dantig wegen der unruhigen Hand⸗
wer dfe; Burſch. 3.10
Des &ónigsin Franckreich wider die Reformirten. fir
Elender Zuſtand zu Prag. *
(E. (as wird von Den qrangofen hart betránat.
Engeland trauet Franckreich nicht. 157. macht eine 9fang mit Cpanie. *
Gnadin unb i oolandace Ambaſſa deurs haben beymgoönig in Franck⸗
tei A M
Erbaͤrmlicher Quán) eines Schiffs auff er See.
Erbieten eines Lochringers gegen die Staaden / das ærarium iu vemárm.; 5
Erſchroͤckliche That eines Schaͤffers an fene ſchwangern Frauen 112
Erdbiſchef von QXet nimt bie Lutheriſche Kirch zu Luͤtzelſtein in Beſigz. n
Quiü ^. ger
"9 , -—
— wird vonden Frantoſen aufatfotbert, 212 gehet anbic granté
Regiſter. |
ii iu —— ungluͤcklich ab. "
anbernift willig jube Cubfibien. — | NEM f
bet Signoriajn Venedig an vie Spanniſche Ambaſſadeurßs — 44r
ranckfurter pof felleifen wird vetlohren. 171. umb wieder gefunden. raa
amftexb armirt ſtarck o5. 9yt reiche Muͤntzen werden dafelbſt geſchlagm
' 6€. erwe ckt den Spaniſchen Hofe einige Unluſt. 79. been Bezeu⸗
gungen gegen bít vereinigte unb Spaniſche Niederlande. 140
Frangtzoſen ziehen aus Weſel 61. fordern wegen Philipsdurg en Chur · Pfalt.
110. fahren in ihren Vornehmen gegen Spanien fort 149. nehmen ben
Beſitz bet Abtey Waſuer. 276. fordern das Schloß Oberſtein auf 257.
dieſelben begehren Bergzabern. ^ — 288
Frantoͤſiſche Galeern laſſen fibin Gewaͤſſer vor Genua ſchen. 82. fabren mit
dem Veſtungs. Bau zu Huͤningen unb andern Kriegeruͤſtungen ſtarck
fort. 91. trebenibrerücflánbige Contributlonen ein. o3. fahren mir (ren
gewaltſamen Proceduren in der Pfaitz und (m Eiſas immer fort 104 der ·
ſelben Vorhaben in bec Pfaltz / unb zwar jur Siebeldingen. r66. zu Goͤnn⸗
beim. 167. ju fambebeim. ib. zu Endigohren. js. zu Haßloch. 168. iu
* Mutterſtad. ib. ju Oppenheim ib. qu Winſheim. 369
Pis Bexeigungen tm. Gifag unb in der Pfalt. | $4
ancoͤfiſche Schiffe pratendiren an ber Stad Barcelona begruͤſſer qu ates
Stantáf. Voͤlcker tommen bey Straßburg an. 00 0 MS .
grau ſamt ihrem Kind mit abgeſchnittenen Halß unb Kopff gefunden. 14a
Frau rachet ſich am einem Bauren ber fie geſchwaͤngert 122
tiede zwiſchen Holland unb denen von Allgier geſchloſſen. 154
ralien bes verſtorbenen Biſchoffs von Wien gehalten. 488
Zurcht und Ungelegenheit in Holland foegen etlicher Plaͤtre 6o
Furche wegen Franckreich in Italten. | »
In Polen wegen der Urcken. 2
G. -
Galeotta ſtirbt. | 254.
Guns Tag bef jungen Kaͤyſerl / Printzen gehalten. 28
Sedachtnis oed D. EXumpelbtin Meqhe n begangen. 276
Sefang e nean werden tor Geriche geſtelletrund auff Burgſchafft *
gelaſſen. IE
Oxfangenem n Dantiarolrb wegen rninirttr Garmittitter Kirchen der (proci
gemacht. 14
€fapriidie Tumult ju Bruͤſſel 4X
"t Gdüde
: femen oc rantef an etliche Staͤdte und Doͤrffer / an der Samber 8*
Regiſter.
Gefluͤchtete von Prag ſtellen fih wieder ein. 7 iM
e dci wird wieder lehendig.
fid in Seeland befümmern ſich um Caxte. Sachen / und belommen ede
tecgen einen Verweiß. P
G)ebinanect in Jjollanb.
49
Gn, Spaen fomt nad) Weſel unb madtAnſul zu ber Jrantoſen Abtug d
Genua beforget vieler. ey.
Genueſer Beſtuͤrtzung wegen Franckreich.
Geſandſchafft der General Staaten / und derſelben Audientz beym fini n
Franckreich.
No
Getauffter Jud ju Rom wird ermorber.
Gift unb Kinder· Mord⸗Sache in Franckreich. 67. ift nicht ublyffen. n"
Gouppiere Ftantzoͤſiſcher Commiſſarius begfreibet ble Etat addi nid
Landau. o7/ verfaͤhret ſtarck mitber Execution.
Graff Caprara bietet ben Rebellen ben Frieden ober Krieg an.
Graff Magnus de la Garde haͤlt wegen der Koͤniglichen Vermaͤhlung ein da
bares Banquet. ! |
Graff Joͤrger nico moͤrderiſcher Weiſe erſchoſſen
Graff von Mansfeld langt zu Paris an. 433. hat beym Koͤnig die eft Andien
p
^ Gef Della Matta wird moͤrderiſch angegriſſen.
28f
Graff von Sintzendorff tvitb eines Veroͤrechens convincirt, emblem feo
tet eingezogen.3. deſſen Sententz.
—** in dun tnit ben indem nitnbt ihren Anfang 414. turf
Sif ortteedbfeluna ſo darbey vorgegangen 415. wird fortgefetzt $5
Granja: Cyecution ju Madrit gegen etliche Juden.
——— — meiſte Zeit mitpanquetiren qu. Ma
Groſſer Schnee ju Turin gefallen. 445;
Guͤldenſtern Gouverneur in Schouen —— | 13$
Hagelwetter zu Gemuͤnden in Heſſen. | 18x
u Neuftade im Qoeinafórn. ibib,
halen. ibid.
u Verona. 451
Hamburger / muſten i Bezahlumg der Sen Dannemarck ftare. 448
xton ein Haͤupt/ Rebell in. Schottlund wird exequirt. 423:
«tin Ambaſſade Ma eyanirm. 153, tomt nado Madrit. : 4a
efftige
—
2e mda, Fs ao 07 7
(0 Vegifiet.
Deſſtige Feindſeligkeit zwiſchen Moſtau unb ben Tuͤrcken. B.
Hertzog Johann Adolph won Hall haͤlt ju Weiſſenfelß ſeinen Einzug: 440
Hertzog von Hannover wird herrlich begraben. | 96
Hertzog von Jorck komt bey ben gemeinen Mann qu. Sonben ín Verdacht und
groſſe Verfolgung. | Af
Hertzog von Lothringen komt nacht ging. 411
Hertzog von Mantua wird von ben Banditen angegriffen. 286
Hertzog Auguſtus von Sachſen gehet mit Tod ab. 5t
Hertzog von Savoyen teírb aug ber Minderjaͤhrigkeit geſetzeti I62
Hertzog yi Venedig nimt die Trauung mit ber See vor. 9
| Caßliſcher junger Prin ren. 8
Salam — anum * Retour/⸗ Schiffe auß S feSnbimfdr.
euet
er 420
—8 Abgeſandter Moͤring hat bey Koͤnig (n Daͤnemarck Audientz 4296
Hollaͤndiſcher Riſident fat beym Koͤnig in Schweben Audientz. ^—49f
Hollaͤndiſches Schiff wird von einem Spaniſchen Capitain weggenom̃en. 430
€
aͤger wird Todt gefunben. | 5j.
Information wegen Falckenburg. go.
ub macht $Danquetot. | 517
Kayſer ſchickt Geld qn Befriedigung ber. revoltirenben Regimentern in Un⸗
garn / 2. Begibt ſich ber Contagion halber von Prag hinweg / ibid. Bricht
ten Pardowitz nad) Neuhauß auff / 256. Setzet feine Reyß nach Wutin⸗
gau / und von dannen nad) Budweiß forti257. reyſet nad) Ens unb Steyer.
409. Kommet wieder nad) Lintz / ib. Ernentict vier Grafen qu geheimen Ra⸗
then / ib. Hoͤret deß P.Aviano Predigt gu. | ^— 487
Kaypſerl. Abgeſandter haͤlt zu Venedig einen praͤchtigen Einzug / 89. Haͤlt beym
Senat umb bie Loßlaſſung einiger Cala. diffe an. 444 .
Kayſerl. Ambaſſadeur haͤlt zu Madrit ſeinen 3jfendidyen Gingug. 281
Kayſerl. Hoff ift wegen oer Defenſiv⸗Alliant ſorgfaͤltig. 487
Spi. Eommiſſions⸗ Decret / diefreye Seide Ritterſchaft im Elſas betreffend.
Die pole Zweybruͤckiſche Beſchwerden wider die Gron Franckteich be
t
Kayſerl Ont Pacent zu Wien angeſchlaaen. *
| 410 .
Stir zu Gc Margaretha gu Otom wird zum erſtenmal geoͤffnet.
Kirchen⸗Dieb qu Wien ergriffen. j edis . 9
Tlag deß Koͤnigs (n Spanien über ben Koͤnig in Franckreich. | 436
Klag aͤber den Frantzͤfiſchen Gonful im Archipelago. si
mM "ig
mE Regiſter. |
Konig in Danemarck komt nach Soppeibasm. 41
Konig in Engeland haͤlt Rath / 42. Faͤllt m cine unb andere Beſchuldigung / 46
Diſſen Declarauon die Heurach mit ber Hertzogin von Jorck betreffend / 43.
Verbeut die Supplicationen. 426
Ksnigin Franckreich fuͤhret einen praͤchtigen Bau 66. Iſt auff der Jagd wegen
emes Wiildſchweins in groſſer Gefahr /157. Deſſen Bezeugung bie Alliantz
zwiſchen Engeland unb Spanien / 153. Tritt feine Reyß in Flandern an / 77.
anget ju Abbeuille unb Meutreuil an / 278. reyſet von dannen nach Calaes
unb Gt Omer / ib. koͤm̃et zu Duͤnkirchen an / 2y9 von dannen zu Ryffel / 280.
und ſo fort zu Dornyck imb Valencien / ib. ſchreibt an ben Pabſt / ag2. ſetzet ſei⸗
nt Reyſe fort / 43 3. kommet wieder nad) Verſailles / ib. ſchreibt an die Staa⸗
£081 434. deſſelben gutes Erbiethen gegen das Hauß Saropen / 445. faͤhret
mit dem Bau zu Verſailles fort. 719
Koͤnig in Polen gibt einem Tuͤrckiſchen Chiaus Audienz. 260
Koͤnig in Schweden koͤmmer zu Schotterupt an, 51. Wird daſelbſt mit ber Koͤ⸗
M rr copulirtss. gehet nach Halmſtabt / ib. fotmmet nado Nyburg /
135. begibt fid) nach Stockholm / ib. muſtert fen Leib⸗Regiment / 417
Koͤnig in 9 panten ertu(figet ſich mit der Jagd / gz2. wird unpaͤßlich / ib. wird tot»
gen be Beylagers von ben Schweitzeriſchen Cantonen complimentirt, 28r,
begibt ſich deß Hertzoglichen Ticuls von Burgund sos. erbeut ſich qum gͤell⸗
chhen Vergleich mit Chur⸗Brandenburg. $23
Konigin Chriſtina complimentirt den Pabſt. 30
Kriegsruſtung unb Alliantz mit Außwertigen tn Engeland. 40
Kriegs⸗Verfaſſung zu Venedig. $ $35
Ladung 6. Oft. Indiſcher Rewur⸗Sehiffe. 270
qu Marienburg endiget ſich wol. | 494
éangtellóriger Regen in Spanien. $12
deichbegaͤngnus deß Reichs⸗ Marſchalls Steinbock Srau Mutter. 418
Luͤccicher wollen die Aufflag deß 6o. Pfennings nicht geſtatten. An
mE (€Wo |
Mandat deß Hertzogs von Hanover / wegen ber fe tingere mehr umb
ſich greiffenden Contagion. | 293
deß Koͤnigs in Dennemarck zu Altona eben dergleichen betr. s 96
Maͤnner · Moͤrderin zu Baſel. 112
Marquetenters Frau ſamt Mann ju Weſel erſtochen 122
::Marquis de Grana hait ju Madrit ſeinen Einzuug 435
Aaagaa Ma⸗
Aſter Theil.
, m Regiſte
M widnoch tfr beveſiget
——— ——— —E Crate cine
genaue Alliantz mit Franckreich betreffend. 5
— Wf Engliſchen Geſandten im Haag
der Braunſchweig⸗ eb unb fonsveríjcben Abeſandecn oic a -
tisfactionder von febigea Hoch⸗ Fuͤrſel. Haͤuſern auffgewandten
4116
| Ss Grm Cain icti Coi. |
der Cub: &irbaudincinterims- - moderation ihres Yide
Anſchlags betreffend.
deß Staff Saardrũckiſchen Abgeſandteus in puncto der ch
eo idymfofft |
bt froibrem iet uide Grey brc |
— 194.
! etr Pfaltz t |
* (g;Giraffen ck
AL U eai —— wegen deß Madamene.
ws Biſchoff ven. Met zu Zweybruͤck und Hornbach fiint
ber Marggraͤfl Daden⸗Dadiſchen Regierung wider —*8
tzoſiſche Fricdens· Contraventiones und Exadtiones. $337
bct Siadt Ulm pro modcratione quanti matricularis, - ho
der Stadt Memmingen pro moderatione
der Stadt Schwaͤbiſchen Hall / die entſtandene Seuendein |
: —* ſeterſio ingus Verfaſtung 9
Mißgeburtin C: pn
——— —E———⏑—————
$Dtebam vor Tanger machen ei ſtand auff 4. Monat. 139
Wonclas — — *
Maordbrenner in Schieſten. a3. umb Emmerich
Mite can — Coa fine *
Regiſter.
Meaſcau ſtchet nita Tinta nicht Mohan
Woſevwinſcher Gard —— m E pt
Muntz⸗Mandat de qi von Vrandendurg $99
Sutter ⸗Mord zu —* 3. owl
Neapolis ruͤſtet fic ſtarck zum Krieg 284
Reue Saone dfi Bedienten im Ampt Germersheim wollen die
Pflitiſche Unterthanen ín ftc m 123
Neue Kirch su Friedrichoburg wird ferr 77
Neuer ————————— beſthit
den Pfarrern für den Koͤnig in Frauckreich zu bitte Ta
duae teen CS Sardinien komt nach Genua | 5»
Niederiag ber
Natliche Verordnung an Wien wig ber inficirtay Kleyder *
. SDettgemono : 129
Ober⸗ Richeer zu Weh minflar tib fci Amu entſetzt 265
Attemomi(dc Pforte hat mit vicem Potentaten gu ſchaffen 16
rot verſchiebet die Promotion der Cardinale 85. verfahrer frag
etliche Geiſtiiche Z6. Ihme verurſfacht ein und auder Ver⸗
a HP Betrũbnũß. S7. richtet einenneuen Orden atiff 85,
mird erfucht ie Promotion ber Carbindfe vorgumebmm. 232. ifi
mit Gravtreid nidi gu friedenr283. verfütee frg mates
enzimmer. ib. wird fran
Pape d SA —2 Stadevogt citirt bie Pfaͤlbiſche thue
Weiſſenburg 100. toic aud) bic qu dpleprociter / unb
cipem — Orthen sod) £anbbatt 101. deſſen ſtrenges
Vefahren in der Pfaltz 104. fetbigernimt die Buͤrger zu Seitz in
Pflicht ibid. nimbt zu Hagenbach die Huldigung ein 107. ver
——XXCCC..
bien fein carm "e Medico BDIMMJVJS:.:I
| Aaa ij (patent
Poiniſche Grentzſcheidung mit ben Tuͤrcken haͤlt Bart,
| Regiſter.
Patent deß *Katfe iu Hamburg ib wegen der pom inficirtten Orthen
herrcyſenden Perſonen. | 3
Peſt komt in Meiſſen
Pfaͤttziſchen Unterchanen wird ber Zehenden an Chur⸗Pfaltz zu e |
fern verbotten
Placat deß $ónigs i in Engelland bic Freudenfeur und Feurwenk be
i9
treffend.
deß Koͤnigs in Dennmarck wegen Saͤuberung der Gaſſen. 56
Polen hat mit Dantzig unb bcn Tuͤrcken viel ju ſchaffen. 7. iſt wegen
Ankunfft der Tuͤrcken und Tartern beſorget | . 55
Io
olm G*efanbter bemuͤhet ſich / J. Kayſerl. Maj su citer offen:
fiv-Allianz zu vermoͤgen. 1, wird in der Moſcau treflich bewillkom⸗
auct. | 2
Princeſſin oon Naſſau gehet nac Teutſchland
Printz Pamphilio tractirt den Printzen Radzivill auff Pina i J
hau
Printz bon Parma reyſet nach ben Niederlanden ab
Printzz Radzivil gehet nach Rom / gĩ. langet daſelbſt an / 162. haͤlt alba
feinen offentlichen Einzug 437. haͤlt ſeinen Außzug auf Rom / fomt
aber incognitðwieder hinein 528
Printz von Oranien befomt cin reiches Erb von ber alten prie
son Portugal274. reyſet nach Breda / 275. tepfet nach Zell /
Proceß wider den Hertzog von Muͤmpelgard zu Diſans außge *
chen
Proclamation deß Königs in. Eng wegen Sttzung des Dart
mento 425
wider die Conſpiranten sot
Proturator Contarini tractirt den Venetianiſchen Adel 534
Provintz Middelſex ſupplicirt an den Koͤnig in Engeland / bae ii»
ment figen zu laſſen
Puncten ber zwiſchen Spanien und Engeland geſchloſſcnen mee
420
uncten fo den Ungariſchen Rebellen vorgrtragen worden x $^
Regiſter.
€x.
SR atiffcationen ber zwiſchen Engeland unb Spanien geſchloſſenen Alliantz "t
ben ausgewechſelt.
Rebellen in Ungarn mollen fid) gar nicht qur Sube begeben. 4. Seneral eqt
ſoldo gibt ihnen einen Stillſtand. 5. Puncten ſo dieſelbe Itr. Kaͤyſerl.
Majeſt. vortragen laſſen. (6. fab fo ten in ihrer Hartnaͤckigteit fort. 5o. hau⸗
ſen ſehr uͤbel. 258. fallen den Kaͤyſerlichen ein. 412. u^
Rebelliſche Bauren in Boͤhmen teerben wieder que Ruhe gebracht.
Recommendation⸗Schreiben ber ausſchreibenden Fuͤrſten bee Cxdtvitifdin
Traiſes für Chur Pfaltz unb andere angrentzende / con denen Granit
WMiniſtris im Elſas bedrangte Reichsſtaͤnde.
Rede des (s Sinis in Engeland ans Parlament / deſſelben Prorogation sen
Selbdaben: Schiffe aus Indien kommen in Engeland an,
Reichs⸗ Gutachten in puncto ber com Fuͤrſtl. Hauß Anhalt ſuchender Sui
ſaction / wegen der entnommenen Graffſchafft Aſcanie 470
Nber die Kaͤyſerl. Commiſſions⸗Decreta / ble —* wider die
Frantzoͤſ. Th Hie betreffend. 471
Rencontre der Engelander mit den Algieriſchen Seeraͤubern KE
Roͤmiſcher Kriegs Staat.
Ronquillo / Spaniſcher Ambaſſadeur in Engeland/ uͤbergibt bem Kaͤyſerl. dit
niſter bít Copey bet zwiſchen Engeland unb Spanien geſchloſſenen Alliantz
264
EE -^ .
Sachen ſo in dem Raht su £onben anff die Bahn kommen. 38
Schade durch Sturmwinde auff ber Góc. 119. bey unb qu Danttig. *
Scharffe Reformation der Roͤmiſch Catholiſchen wider bie Reformirten. 73
Schluß ju Regenſpurg wegen ber Muͤntze. 289
(€ chottlaͤndiſche Rebellen werden geſchlagen. 267
Orbi bcé Baſſa von Caminieck anten Polniſchen Unter Feldherrn. 133.
200
Der Gen. Siaaden an oen Koͤnig ín Franckreich fir Spanien. 143
Aus Surmam. 156
Chur Trier an den Kaͤyſer. 3. 368
Des Churfuͤrſten von Wondenburg an den Koͤnig in Cane »
Sbrock iche bateines Sobengrábere.
Schwaͤb (di J^all wird mit einem erſchroͤcklichen Wetter und —
Feuersbrun ucht.
ſibenngeſ Aaaa lif E 6nc
— — — 11
Regiſter.
Schwediſche Braut komt nach — ** 28 von dannen nad iingbarg.-
9. wir d daſelbſt bervillfommet. ibid. reiſt von dannen wieder ab. 30. a
act zu Schotterupe an.
Schwediſcher Geſandier komt nach Moſcau 494. hat im Haaa Andien jo
wie auch beym Printzen vor Oratſen. fo8
ESchwedifſcher Reichs⸗Truchſes Peter Braho ſtirbe. 496
Schwediſches Ausſchreiben eines Ot liist bans. 261
Secretaris ted Kaͤyſel. Ambaſſadeurs in Engeland uͤbergibe vem Koͤnig ein
Memorial. 47
eruͤſtung der Staaden. &
e
Seltzame — Toden u Parch
Signoria zu · Venedig chut gute Vorfthung am ben Grenrn wegen ei |
eoe uti Wien wegen gnaͤdig abgewenderer oft —R
esi dur ben Konis in Franckreichwegen Purses
Spaniſche —ã zu Bruͤſſei Gerafrfbage Rá; tvcbit-Grontiife ud '.
dens⸗Contradentivnes ab ztwend
—28 —* dem abt weiſ der. 1I. —
Rochus eft. 441 be —— — einen Muſicamen. ib.
eni i Dolan —Sæz ſich / wegen der Spantſchen um dosis
lantz.
Stier. Gefecht zu Madrit gehalten. | p.
Stillſtand mit ben Rebellen gehet zu Endbe. | ' P^
Seraff eines im Ehebruch eraci fenen Juden.
Seritetgkeit wegen der Fiſcherey wiſchen ben Einwohnern qu onini
2intuja wegender Giídserey in der Otebitr Badaffoia
Seingeen zwiſchen ben Printz en und der Stadtluͤttich mimi je laͤnger je d
6o ip i rh Spanien und Chur Brandenburg wegen des —
—* Geſandter beklagt fidi bey den Staaden wegen enes von beer,
ex dodi f —— —— gu
0 eutecourben $ SXatfdyaus berufen.
Supplication ber Stadt intanto ing oes wy hs rr
164
Die Qi emen iu Londen an den £3 W
Des Unterhauſes ane nig. "^ 8
De
2 PEOEMCUS
— 7—— --
| Regtſſer.
Te Deum laudamus tvírb jt Wien wegen nachgelaſſener Contagion sr
Std) maj fib mit ſeiner Propoſition verdachtig. f. verſreker ſich uun
uͤrcken unb Tartern 415. haͤlt ſeinen Einzug zu Kayſersmark b.
Teich zu Grimma verwandelt tb ín Blut 300
Teyſſa / Fluß verwandelt ſich in mancherley Farben ib.
G brurungin Portugall 2006 -
Todi deß Herẽogs von Hanover verurſachet piel Veraͤnderung 25
Tractaten mit Franckreich unb Schweden ſtoſſen ſich 4496
Trauriger Cafus zu Flensburg 4358
Tumult ju Breda gor, — qu Gorcum, roe. und qu Gercrudenbreg $97
Qd faͤllt vom Chriſtlichen Olauben wieder ab. 444
ep. mE
'€Battermorb zu Wulefeld / ( *
—— — wegen der Nnlorg faͤlti |
e wiſchen der ortus iib ront Soi Ytatimy
4d. -
^ ""Batrieticsfeitenam Frantzoͤſiſchen ofe — be
Verhalten der Staaten bey angctragener Alliantz
Verordnung der Stadt Laͤbeck / wegender ————
und Zigeuner
Verraͤcherey wider ben fyertog von Buͤckingham
Venaͤtherey in Engeland —— auch uͤber nam 4. cae |
derſelben gehet es in Londen bund uͤber Eck 43
] Verraͤtherey in Engeland unb Irrland
498
Verſamblung der Staaten von Holland und Weſt⸗ Frießland i7
Verſchiedene Feuersbrunſten zu Coppenhagen
Ungarn wird beydes von Tuͤrcken als den Rebellen angefochten M
Ungariſche Unruhe machet viel zuſchaffen 490
Ungemeiner Windwuͤrbel zu Stockholm 417
Ungluͤck zu Delfft 2726. Zu Verona 445. Auff der Tem⸗ 904
Unruhe su Neapolis wegen einer neuen Accis 442
Unruhiger Zuſtand in den Spaniſchen Niederlanden $1
| Qui oe tibt enbit Holandiſche uen: d
*»
egiſter.
TP W. |
Waſſersnoth su Moſtlopitan in Oſt⸗ Indien 266
Weſel muß der Frantzoſen Abzug theuer erkauffen 61
Wetter (chldat ju Amſterdamm cine Galliot 40
ſchlaͤgt zu Venedig ein 451
Wunder am Himmel zu Londen geſehen 299
Wundergeſicht im Land Girorfort o |. x6
Zahl der Todten nimbt ju Prag taͤglich zu no
urdftung ju ber Koͤnigl. Schwediſchen Copulacion | ;
uffanb mit Tanger o rid " — 138.504
ber o eee m Compagnie : 194.
Zween Gefangene gehen im Haag dur
d.
a in Holland an der Engliſchen Alliantz / und deſſelben tie
be Ofß Indiſche Retour⸗Schiffe arriviren gluͤcklich
wyiracht gwiſchen dem Koͤnig in Engeland / unb ber Grmeinedber
die Cheriffo⸗Wahl. ^ — 436.
€ 2; €.
— 0€ — — — ces —
Hoͤchſt; auch Hochgeehrter Leſer; Demnach wir in dem
Dreyzehenden Theil deß Neu⸗eingerichteten Dia-
- rii'Europzi im Appendice bert Sthluß in den
Nimmoͤgiſchen Friedens⸗ Handlungen gemacht /
und damit biß in das 1678ſte Jahr gekommen / als
haben wir eine Nothwendigkeit zu ſeyn erachtet /
den Anfang in dieſem Vierzehenden Theil dieſes
Appendicis zu machen / uno nod) ferner die deuck⸗
wuͤrdigſte Friedens⸗ Handlungen / fo in gedachten
78. und auch oſten. Jahr au Nim̃oͤgen, zwiſchen al⸗
lerſeits Hoher Potentaten und Staͤnden Herren
Abgeſandten vorgegangen / beyzufſͤgen. Und
folget erſtlich. |
J n mE
Memorial, betreffende die Admisſion deß Miniftre
Ihrer Durch. deß Fuͤrſten und Biſchoffen von Straßburg /
deaen Herren Mediatoren zu Nemmoͤgen præſentiret / den
22. Martil 1058. 0
Marre s Gne ZDurthleucht. eer Herr Biſchoff unb Fuͤrſt eon
(CA d 13:3 Straßburg haͤtte zwar eefoffct / es wuͤrde Sein Rx-
AE NQLANEMraord. Envoyé-unb Gevolimaͤchtigter bep der Ge-
726 QST] nera Griebanes CBerfamblund/nach bem cr zu Nim⸗
fd W m » mógen mit nothwendigen Paßporten von ;allerfcite
* Bhohem kriegenden Partheyen / unb. inſonderheit ·von
| Cr: Kapſerl Majeſt. verſehen ankommen / umb fich ola einen Mini-
ſtre hey dieſer Verfamung dadurch zu legitimiren / Kcine Schwerig⸗
a4zſter Theil. 4 trt
$$ APPENDTX.
keit mehr daſeldſt admittiret zu werden antreffen / olleiemell kein ver⸗
nuͤnfftiger Menſch in Abrede ſeyn fat / auch über tas der Weſtphaͤ⸗
ſche Fricde deſſen ein klares Exempel uns darbeut / ſo gnugſam bezeu⸗
get / daß bcp keiner General- Friedens⸗ Verſam̃lung / einigem Reichs⸗
Zuͤrſten / der durch den Krieg umb ſeine Laͤnder unb Herrſchafften kom⸗
men / verbotten fey / fcn reſtabliſſement zu ſuchen. Darneben nx
fenfit der Herr Biſchoff von Straßburg / den n Abgeſandcen
€. Kapfer. Majeſt. verificirec daß Franckreich Ihn allezeit fár cis
nen alliirten Sárgen erkennet / welchen Sie billich unter Ihrren Schutz
guum ſchuldig iſt / woran J. J.C. €. ín Ihren Antworten vom
27. Juli unb 6. Auzuſti zu zweiffein ſchienen / ſo iſt doch folches der
Macht unb Freyhcit / derer ſich bie Reichs⸗ Fuͤrßen billich anzumaſſen
haben / unb dem Wanſteriſchen Friedensſchluß allabinge gemaße;
dergeſtolt / daß er deßwegen einnger Verabſaͤumung ſeiner Schuldig⸗
i rom €. Maſ und dem Reich keinesweges wird uͤberfuͤhret wer⸗
nnen. |
Dieweil aber óc faebachter Fuͤrſt | nach dieſem / fo wol wegen
der von denen Herren Sapfert. Abgeſandten / wider Seine admiſſion
allegirten moriven, in einer ihrer Antwort / ſo den f). Abgeſandten
son Franckreich den 17. Octobris ſchrifftlich inſinuiret wurde / ſon⸗
dern auch durch dieſelbe / ſo dißfalls wieder zuruͤck gangen / benachrich⸗
eigrt worden; Als bat Gr nicht Umbgang nehmen koͤmnnen / denen
Herren Mediaroren, durch gegenwaͤrtiges Memorial, hinwiederumb
repræſentiren zu laſſenr:
x. Daß / nachdem Seine Durchl nicht umbillig zum hoͤchſten
empfiibemuf / daß man Ihme fein gutes Recht diſputiren unb qu:
dehaupten kein Bedencken tragen darff / als wann beydieſer Verſamm⸗
fung Ihme / als einem Reichs⸗Fuͤrſten / unb Alliirten be Koͤnigs vom
Franckreich / einen Miniſter gu dieſer Friedens⸗· Verſammlung abzu⸗
fenden / nicht geziemen wolte / worauß dann nichts anders zu ermeſſen
ſtunde / ale daß man Ihme aud noch vollends bae jenige Mittel ab⸗
ſchneiden wolte / wodurch Cr feine erhebliche und von Rechtswegen
iſtehende motiven unb rationes , umb dadurch wiederumd ſeinet
Lnder / tren Er / auß bioſſem Neid und Mißgunß / vega ba v
K*PENDIL 07 «X
Ir. Churfurgi Ourchl zu Colin mit Franckreich tiber bie Herren
(ata Staaten gemachte alliance entſetzet / anfuͤhren koͤnte / a Et
doch ſoſches auf keiner andern Urſach aetban / ole (icf dadurch cina
Guarantie wegen deß Ihme unb finem Durchl. Hauſe zuwachſen⸗
den Schadens und Verluſts / deſſen er wegen dieſes weit umb fich greif⸗
ſenden Sricgonichr motentábriget haben ſeyn koͤnnen / zu prævaliren/
wieder t zu werden. Man auch nicht weniger * |
fabbeff
her mier ſpuͤren fan / baf ben dieſe Schwerigkeit / fo
ner admiſſion (id) ercignet / aud) su einigem Nachtheil Sr. dut
von Lotihringen gereichen muß / und dieſes nicht allcínbaber *
Her Biſchoff von Straßburg alle zeit durch ciuen f
333 Wahnu hoher Verdienſte unb einer taper folgenden fot»
yos Neigung gegen bic Perſon / unb bas Bobe Inrcreffe dieſes
| eingenommen geweſen / ſondern auch weil bae Recht unb bie
pent deß —— vé —— ſo feſte / durch die Reichs⸗
Abſchiede / den Weſtphaͤl· Frieden / und bie Kayſerl. Capitulation be⸗
feſtiget / ſonderlich aber fo klar ín dem &apfat. Paßport außgedrucker
áf / dergeſtalt / daß hoͤchſt gemeldtem Fuͤrſten kein Zweiffel mehr auffſtei⸗
ett kunte / daß ſeine Admiffion bep einigerley Unterhandlung binfüre
mehr ſolte ditpurirec oder ins tociteg cto geſpielet werden fódien, Nach⸗
dem ihm aber am beſten bewuſt iſt / was maſſen ihme gar nicht zukom⸗
men wolle / Frauckreich bic Mittel beyʒzubringen / ober ihme Dicfclbigen
worzuſchreiben / wodurch Franckreich Recht und Gerechtigkeit vollſtre⸗
cen laſſen / und dem jenigen —— ch der Gore ruͤhmen fan?
ſein Alliirver unb unter deſſen Cus qu ſeyn / wicderfahren laſſen
ſoll / welch es Er doch ſonſt nimmermehr / ale vonden Haͤnden deß Al⸗
MC hriſtuchſten Konigs márbe erhalten koͤnnen / welcher fic aber biß⸗
her keinesweges geweigert / ſoche denen Fuͤrſten / welche mit €. Koͤn
Maj. allirt ſeyn / wiederfahren zu laſſen. Dar Herr Biſchoff vermei⸗
net auch / daß ber Unterſcheid / welchen bie Kayſ. Herren Abgeſandten /
$a Ihrer legten Autwort / side Ihme unb bem Hertzoge ven £ot,
— 4 M . k PE N Br .
iſt / wie es mit der Souveraniceó Q5 Durcht von gotihningen beſetaaf⸗
fen / daß dieſer Hertzog iv Keleg wider Frarccktrith braraffen⸗ bap
das Haupt bey ber Armee iſt / und eigene ˖ Voſcker von (Ky (i wy»
terhait / unb zu commendiren frat / dergeſtalt / daß nachdem Seine
Durchil. eon Straßburg ſich erinnern kan / was Sie St. Kayſerlicheu
Maj unb bem Reich ſchuldig | unb wie und auff mae Weiſe Sie ſol⸗
che für Richter qu erkennen ſchuldig ig: So ſind derſelben gleichfalls :
eic Gerechtigkeiten unb Freyheiten (o Sie als Finſt unb ein freyer
Staat deß Reichs zu genieſſen hat / ohnentfallen / weiche man Ihr
auch nicht wird diſputirlich machen koͤnen / man wolle dann bem Weſt⸗
phaͤliſchen Frieden und der Kayſerl. Capitulation ſchnurſtracks zuwi⸗
der leben / und einen gewaltſamen Eingriff in die vornehmſten Præro-
gativen / trorauff bit Souverainitaͤt aller Reichs⸗Fuͤrſten beruhet /
Krafft deren Sie / ale Fuͤrſten / von frembben Cronen uno Potenta⸗
ten confiderirt werden / zu thun geluͤſten laſſen / mit dem Anhang / daß
(vo ber Herr Biſchoff von Straßburg / niemahls Krieg gefuͤhret /
und ungeachtet alles deſſen / was er von ſo langer Zeit bcr erlitten / und
noch bif dato erdulden muß fich nochmahls erfláret / feiner Feind ſe⸗
ligkeiten wider Cc. Kayſerl. Majf. unb bas Reich fich ju unterfan⸗
ar; ſondern im Gegentheil Seiner rechtmaͤßigen Reſtabilirung / ent⸗
weder durch ein guͤtiges Urtheil ber Gerechtigkeit und Generalitaät
Cr. Kapſerl. Maf. oder aber durch den Endſcheidt diefer allgemeinen
Friedens⸗Verſammlung gewaͤrtig zu ſeyn j.
Dieſe Ehrerbietige Unterwerffung / ſo dieſer Fürft gegen Sr.
Kapyſerl. Maj. unb das Heil Xóm. Reich bezeuget / nebenſt feiner aeo
Bauen Beobachtung / bcr in dem Muͤnſteriſchen Frieden enthaltenen
Conditionen / koͤmen und muͤffen Ihm zu keiner Verhinderung / ſon⸗
ber vielehe zuener durchdringenden Urſache dienen / Ihn ſeines erſten
Rechts / fo durch den gedachten Frieden confirmirt worden / rubia,
genieſſen zu laſſen; man wolte dann cin hoͤchſt⸗ ſchaͤdliches und dem
Keich kuͤnfftig gefaͤhtuiches Exempekgeben: Sintemahl aller Welt
bekant iſt / daß ir bem Weſtphaͤliſchen Frieden nicht allein die Reicho⸗
Faͤrſten / [o mit feindlichen Cronen alli geweſen / ſondern auch die
ſnigen / die fůt vffentliche Feinde erklaͤret / und (tu Banne deß Juste:
9 . eoq
CAPPPESHSDA X. - 5
ebrphie iO rerfidett anodaybry, (oido riens cDoommas
aros Celetguna fFreyer Zutrie geſtattet worden /
je ——e— —— dieder Felonic umb deß La⸗
Maj ſengtweſen / deſſen / GOtt ſey
eſtoͤe Aberwie
Danck/ («mr Biſchoff voi Straßbung noch biß auff heutigen
Tag / nicht beſchuldiget worden iſt.
Auſſer dem / daß bie Qualitaͤt eineo bloffen Otllirte von Franck⸗
reich nidg. wider be. Kayſerund bas Reich / ſondern in Anſehung
deß Sritgo / wider die Herren General: Staaten / qur Admiffion deß
Miniftrcbiefto-Sürficnauff gegenwaͤrtigen Tractat, ſuſficient genug
fexufolte, — Weil Seine Aller⸗Chriſtlichſte Majeſtuͤt Ihn dafuͤr er⸗
klaͤset / unb die Paßporten für bic Entereffizen, fo wolals das For-
mularder Vollmachten( fo unter ben Partheyen im Monat Januar⸗
1677. concettirct, nichts gedencket als der Allurten insgemein / oh⸗
ne Benennung / ob ſie im Krieg warcklieh beguffen / oder weniger oder
mehr allurt ſind: Und iſt es auff die Remonſtrantzen der Frantzoͤſi⸗
fehen Abgeſandten / wider das / fo. die Allürcen Anfaugs verbrochen /
bey beſagtem Formular bißher verblieben.
e wuͤrde auch eben (o unbillich und unrecht / als unerhoͤret ſeyn /
daß der Herr Biſchoff von Straßburg/ aufs V afocf ber Chur «Gell,
mſchen alliance mit Franckreich / wuder die Herren. General Staaten /
(worinnen a nichts ale was ber jſckx Friede ihm erlaubet / ge⸗
than hat)die Qualität cines Alliirten und daaneſicii deß Duͤndniſ⸗
ſes und Schutzes von Franckreich verluſtig werden ſolte; Alldieweil
Se. Kapſert Majeſt ungeachtet der Stipulationen / deß Muͤnſteri⸗
ſchen Friedens / unb der Sapfat. Capicularion,bafür gehalten Dat /
daß ſie denen Herren General Staaten wider die getreuen Glieder
und Faͤrſten deß Reichs / wohl su pülffefommenfónte unb muͤſte; ins.
bun Sie zugleich die Rechtfertigung deß Herrn Biſchoffs anzuh⸗ ⸗
du wie auch bic Anbietung / (e ſelbiger zu Wien ſo wol durch Brieffe /
ale Abgefandeen tun laſſen / nemtidy Syand'ride Buͤndniß unb.
Schaʒu verlaſſen / daſernman ihen cin (iar Geleite / ruhig in ſcinem
Aande rverbiciben / accordiren wolte.
24 Was anlagt dieleſachen / [o nt^ durch bic Smet
, il g
P. E
€ ' APPENDIX,
Der Kayſerl oom 7. Octob. wibarbit admiffionbrff Minifters Qe.
Durchleueht von Straßburg vorbracht worden / ſo daß obgleich dieſer
(printgivet Urſach zu glauben haͤtte / daß bao ſenige / fo allbereit oben
erwehnet / ſattſam erklaͤrete / wie leicht dieſelben fórmen widerleget wer⸗
den / ſo Bátcficbennech darfuͤr / daß ſolches ihrer diſcurſion nicht weiter
unterworffen ſeyn kau.
Dann gleich wie beſagte moti venund tationes nur auff die Fra⸗
ge gerichtet ſind / ob man nemlich bem Herrn Biſchoff von Ct
án dieſer Verſammlung einen Zutritt verſtatten / und ob man daſelbſt
wegen ſeiner hohen intereſſe zu tractiten berechtiget ſeyn koͤnne? So
vermeinet hochbeſagter Fuͤrſt daß ce gentia ſeye / allein mit wenigen zu
wiederholen / daß ſolches / nach aller Welt Urtheile / ein kiͤruch deci-
dirtte Pcæliminare ſey / vermoge deß Paßports / ſo Se. Kayſerl. Maj.
Ihm ín beſter und behoͤriger Form ercheilen laſſen wollen | dergeſtalt t
baf man geſtehen muß / daß man dieſe Frage nicht wieder oon neuem
auffwaͤrmen koͤnne / wofern mon nicht Gelegenheit geben melle alias
and jeden / denen es belieben moͤchte / alle Præliminarien / weiche fo vicit
Zeit und Muͤhe gekoſtet haben / wied erumb zu cevociren / fa für null
und nichtig zu erklaͤren. Man darff auch nur ein wenig Wiſſenſchafft
von dem jenigen / ſo wegen dieſer Sache fuͤrgefallen / haben / (o wird
man an dieſer Warheit nicht leicht einen Zweiffel tagen koͤnnen / unb
533. C C. den Herren Engliſchen Mediaroren / bie ee beſſer / ale
ſonſt jemand / wiſſen / dißfalls keine Muͤhe su machen / fich alle bee
mannigfaltigen Inſtantienzuerinnern / bic ven Seiten Franckreichs
geſchehen ſind / durch bic S(nbictungen Sr. Koͤnigl. Maſ. von Groß⸗
Britamien / wegen der difficultaͤten und Wod erſctzungen / ſo der Wie⸗
niſche Hoff (ang genug / beſagte Paßporte zu verwilligen / einſtreuen
wollen ind em er alle die jenigen Urſachen / woruͤber man ſtreitig iſt / D»
mals arfuͤhren wollen. Man darff auch nur die deciaration deß
S'apfat. Miniſtre, ſo hierüber it bam Haageden 20. Jan. 1677. gege⸗
bin worden / und folgends ben Inhalt gedachten Paßports zu leſen uũ
zu betrachten ſich gefallen laſſen / umb vollkoͤnlich berzeuget qu ſeyn /
bo dieſes Paßport auff eben die jenige Conditiones gegruͤndet gewe⸗
ſen auff welche Franckreich gleichfalls fein Abſchen richten goin
ge⸗
v
APPENDIX 7
bergeſtalt / daß ſoſches prævia cauſæ cognitione, mit und reiß
fen Vorbedacht / der ai dem Wieniſchen Hoff —— —
tion, geſchehen / wie ſolches auß beſagter den ꝛo. yan: beſchehener da
claration zur Gnuͤge erhellet / alo i(t nicht zu vermuthen / daß Ihre
Stapfert, Maß werdt geſchehen laſſen / daß man ſolche Paßporten ti»
Wer fo widerwaͤrtigen und Ihr. Aller⸗Chriſtl. Maj. Intontion⸗cben
fo wol alo deß Konigs von Groß⸗Vritanmen gefuͤhreter Meinung /
fo gar zuwider lauffenden ermeſſen beſchuldigen wuͤrde / wann fi ſagen
dauͤrffe / daß ſolches bloß zu deß Biſchoffs von Straßburg Sicherheic/
nicht aber ſeiner Perſon bey dieſer Fricdeus⸗ Verſammlung zu auino⸗
sitet angeſchen waͤre. | ] |
Ulnd dieſes ammot/tocitübu das bicft Paßbrieffe nur dahin ge⸗
Nelet / bof der Aller⸗Chriſti. Koͤnig fich zu Außfertigung ber jenigen /
welche Ihre Kapſerl Maj. für (cine Allürten begehrte / willig finden
haſſen moͤchte / ſo wuͤrde in Warheit man ihme mic auch Ihrer Vritan⸗
niſchen Majeſt. hierdurch nur Aulaß geben / ůͤber das gefaͤhrliche pro⸗
codere deß Wieniſchen Hofes ſith ju beklagen / wuͤrdr audy Franck⸗
reich dahin verleiten / daß fie ſich eines gleichen / wegen der jenigen Ge⸗
lbeitobrieffe / weiche Ihr. Kayſerl Majeſt. Allirten außgefertiget wor⸗
den / unterfangen wuͤrde. | |
Sonſten fan tiefe Explication noch vielleicht wol flute finden /
wann man von den Ceneral. Paßporten ſolches verſt anden haben will/
welches aber durch auß nicht bey ben jenigen / welche wegen der Friedens⸗
COcrfammhung außgefertiget worden / ſtatt finden kan; Dann dieſe
finb jederzeit bey denen Friedens⸗ Tractaten unter die ſchwerſten prali-
minarien gezehlet worden. Allermaſſen man ſie jeder zeit dem jenigen
zu ertheilen verweigert / welche man fd unfaͤhig gehalten / daß ſie beg:
denenſelben erſcheinen / ober einige Tractaten daſelbſt pflegen ſolten.
Welches man bey oen Munſteriſchen Tractaten an Seitendeß Ca⸗
choliſchen Koͤnigs gegen Portugall / auch den Pyrenæiſchen Tra-
ctaten / tie bam bey der Verſammlung zu Coͤlln / an Seiten bur
Cron Franckreich / in conüderation be Hertzogs von Lotthringen /
ſpaͤren und abnehmen koͤnnen / allermaſſen dann der Koͤnig oon Denne⸗
marcknochbey gegenwaͤrtiger Zriedens / Verſammlung / vm Herg |
8 - APOPDENDIX |
von Holſtein⸗Gyottorff ſolche Paßbrieff / noch beſtaͤndig sertbdgar
indem Ihre Daͤhn.· Maſeſt · gar tool gemercket / daß im Fall Sie die⸗
ſelbige ibm einmahl außfertigen laſſen / ſie hernachmahls Ihme ſolche
niche wohl abſchlagen / auch mit feine Miniftres in Tractaten einʒulaſ⸗
- fen fic nicht wohl wuͤrde entbrechen koͤnnen; Daß aber Frautkreich
dem Hertzog von Lotthringen ſolche außfertigen laſſen wollen / iſt unter
gewiſſen Proteſtationen / womit fic ſich bald Anfangs Bat vrrwah⸗
ren wollen / geſchehen / allermaſſen fie auch nochbiß dato, mit fokBet
Heꝛtzoglichen Miniſtres nicht ehe zu ben Tractaten ſchreiten wollen /
als biß fie vor Antrettuna ſolcher Tractaten ſich bedungen / daß fic ihre
Proteſtationes einmahl für allemahl dißfalls wolle wiederholet ha⸗
ben / dergeſtalt / daß der Unterſcheid zwiſchen dem Hertzoge von Lot⸗
thringen und dem Biſchoff von Straßburg dieſen Printzen umb ſoviel
deſto vortheilhafftiger ſeyn ſolte; angeſehen Ihre Kayſerl. Majeſtaͤt
feine Geleitsbrieffe vor hochgedachten Biſchoff illimitarive und abs-
que omni ulteriori reſervatione in meliori formavirrichten laſſen /
ſonder Einruͤckung einiger Reſtrictionen unb Bedingungen / derer
ſie doch hiebevor Erwehnung gethan hatte / ſonder Zweifel / weil Ihre
Kayſerl. Majeſt, hoͤchſtvernůnfftig ermeſſen / daß fic von Rechtowe⸗
gen nicht anders thun koͤnten. | |
Soo ift auch unſtreitig / daß dieſe Geleitsbrieffe qu keinem anberm
Ende ertheilet worden / als daß dem Biſchoff von Straßburg ein freyer
Zutriet zu ſolcher Friedens⸗ Verſammlung gebahnet werden muchet /
der Alliirten Miniſtres auch / ſo bißhhero in Haag reſidiret / bas For-
mular ber Frantzoͤſiſchen Paßbricffe deßwegen verworffen / weil ín
demſelben ( ba doch dariunen allenthalben der Geraͤthſchafft unb deß
fahrenden Haabes der Miniftres gedacht wurde) bas Wort Papier
nicht darinnen exprimiret zu finden / welches fic gleichwol fuͤrain we⸗
ſentliches und noehwendiges Stuͤck derer qu ben Friedens E ractacen
deputirten ſich su ſeyn bedůncken lieſſen. Ihre Kapſerl. Maj. noch
üůber das in denen dem Biſchoff von Straßburg außgefereigten Ove
leitsbrieffen einverleiben zulaſſen anbefohlen / nemlich daßer berechtget
fen ſolte / feine Courirer hin und wieder buc bic Laͤnder abzaiertigen /
wodurch dann Ihre Kayſerl. Majeſt. ſouder allen Zweiffel odi aut
D. | ver⸗
verſtehen geben wollen / dah deß Herrn Biſchoffo Miniftres umb feis
ner andern Verricheungwegen ſich zu Nimmogen cinfinben ſolten / als
wegen ihres gnaͤdigſten Herrns hohen Intereſſe conferenz, und noth⸗
darfftige Handlung su pflegen. | :
Dieſem zu Folge ſolte demnach Se. Hoheit ber Biſchoff von
Straßburg ſich an die von Ihr. Kayſerl Maj ertheilete Geleitsbrieffe /
wie dann auch die / denen andern hohen intereſſirten Partheyen außge⸗
fertigte Paßporte halten / unb nicht erſt die jenigen raciones zu ergruͤb⸗
(«m ſuchen / Krafftwelcher man fcíttem Miniſtre ben Zutritt verwegern
unb zu Beobachtung deß hohen Intereſſe feines gnaͤdigen Herrns bey
gegenwaͤrtigen Sricbenes T'ractaten bic gehoͤrige Nothdurfft vorzu⸗
tragen abſchneiden wollen / allermaſſen Er dann gantz inſtaͤndigſt die
Herren Mediatores, abſonderlich aber die Herren Mediatores Ihr.
Britanniſchen Majeſtaͤt / als welche die allerbeſte Wiſſenſchafft hier⸗
von truͤgen / erſuchet haben will / Sie moͤchten hoͤchſtgeneigt geruhen /
Krafft dero hohen Mittler⸗Ampts / denen Sapient, Herren Ambaſſad.
auff die jenige Art und Weiſe / wie ſie ſolches ſelbſt am bequemſten er⸗
meſſen werden alle ſolche rativnes, oder auch noch vol zulaͤnglichere /
weiche Ihres Behalts zu Wehauptung deß eigentlichen effects ſolcher
Geleitsbrieffe bey Ihr. Kayſerl. Majeſtaͤt durchſchlagen moͤchten / an⸗
zufuͤhren geruhen / als welchen effect und Wirckung ſo wol Ihr. Bri⸗
tanmniſchen Maj. als der Aller⸗Chriſtl. Koͤnig fic su erreichen vorge⸗
ſetzt / inmaſſen Er daundarauff bißher nicht dringen laſſen / damit bic
Kapſerliche Ambaſſad. dieſelbe Schwerigkeiten und Hindernuͤſſen ab⸗
ſchneiden moͤchten / durch welche das Friedens⸗Werck ſo viel Monath
bißher ine ſtecken gerathen. In Conliderartion deſſen ſo kan der
Biſchoff von Straßburg nicht umbhin / zu vollklommener Informa-:
tionder Herren Mediatoren deſſen hierbey qu gedencken / umb ſich deſ⸗
ſelben nach Gelegenheit zu bedienen.
Was ferner die in der Kayſerl. gnaͤdigſten Antwort vom 7, Oct.
angefuͤhrte rariones betrifft / nemlich daß die Sache deß Hn. Biſchoffs
son Straßburg allein vor Ihr. Kayſerl. Majeſt. und deß Heil. Reichs
Cognition gehoͤre / woſeibſt (ic auch / ale ín ihrem foro competenti,
allermaſſen auch allbereit erga oer Anfang daſelbſt gemacht worden /
Agzʒter Theil. QD ven-
| 7 x ERPPENDIYEX.
werdenmuß / auch krineaweges für bicfe Durchl. Grimes
Verſammlung gehaͤret / auch der Biſchoff bey derſelben keinen tite
erlangen kan / alldieweil Er jederzeit dieſe oͤffentliche declaration ge⸗
chan / daß Er ſo weniggegen J. Kapſerl. Maj. als das Roͤm. Reich /
ichtwas mit den Waffen außzutragen Babe / wiewol hochgedachter
' fprinegot gute Urſach hat / beglaubt zu ſeyn / daß Er nichts / ober doch
ſehr menig bet das | was hiebevor bep bent: erſten Artickel in. Sachen
obiara betreffend / abſonderlich aber megen deß Urſprungs ber an Ihm
verũbten Læſion, unb ohngeachtet der dißfalls erlittenen Verfolgun⸗
gen / abſanderlich aber megen feiner qu: Recht beſtaͤndigen prætenſio-
nengenung zu erinnern haͤtte. |
So iſt doch nicht deſto minder hier auff zu ceplicirer taf wofern
man in Buͤrgerlichen ober peinlichen Sachen wegen hochgedachten
Biſchoffs von. Straßburg / worinnen Er etwan bit Stelle deß Be⸗
flaaten zuvertretten haͤtte / ſo mol als Er anjetzo ſelbſt klagende Partey
unb Actor iſt / daß auff. fole: Sall wol bic Cognition Ihr. Kayſerl.
Majeſt. und dem RXeiche zuſtehen moͤchte / allein ſo beſtehet bie gantze
Haupt⸗Frage ſchon erwieſener maſſen itt einem jure: conederatio-
nis.offenüivé und defenſive wider außlaͤndiſche Potentaten / welches
dann eine dermaſſen wirckliche Berechtigung und prærogativ der un⸗
ter den Staͤnden deß Reichs ungezweiffelter ſouxcrainetẽe it / deren
wieder feſtgeſetzten unb: durch ben: Muͤnſteriſchen Frieden beſchehene
Beſtaͤtigung ſo viel Blut und Muͤhe gekoſtet / als woruͤber die Cron
raid unb Schweden. bie Guaranric auff fic genommen ha⸗
So wird denmach nicht leicht jemand gu ſinden ſeyn / ber nicht:
ſehen ſolte / daß man hierven an keinem andern Orte / als bey dieſer
Friedens⸗Verſammlung handeln koͤnne / woſelbſt faſt alle bie jenigen /
bic bey den Muͤnſteriſchen. Tractaten, wegen ihres eigenen Intereſſe
hiebevor zuthun gehabt / gegenwaͤrtig zu befinden · Wann demnach
denen Heiligen Reichs⸗Conſtitutionen. unb: oem: Weſtphaͤliſchen
Frieden / ja der beſchwornen Reichs⸗Capitulation ſelbſt zuwider / der
Harr VDiſchoff von Straßbarg ſeiner Landerund Staace entſetzet / wie
dann auch ſeiuct geiſtlichen Beneficia und præbenden / ja ſeines ju⸗
I1S.
UU uX—— ce 0 —— — —Po —
—
APPENDIX - mE "o
tis feffionis voti & fuffragii , ſonder baf man Ihme eine erhebliche
——— wiſſen e toe / vielweniger Ihm mit ſeinen Rechtferti⸗
bey dem Reichs⸗Tag zu Re⸗
is fice pm worden / io baf nod) uͤber as ven Seiten
anb Herren epubirte ju Regenſpurg ein ge⸗
—— ergangen / nicht das geringſte von dieſem Printzen zu
einiger conſultation anzunchmen / allermaſſen man ſoiche inhibition
ſeinem qu. Wien reũdirenden Miniſtre Bat inGnumen laſſen; Als
unwiderſprechlich / daß man nicht behaupten koͤnne / daß die Cor
che deß Biſchoffs von Straßburg vor bem Kapſer und bem gantzen R.
Reiche ihren Endſcheid umb Außtrag zu gewarten / und derer vencila-
tion fuͤr dieſe Friedens⸗ Verſammlung nicht gehoͤre / viel weniger aber.
daß die hohe ſubmiſſion und deference deß Biſchoffs vbð Straßburg
bey angehengter Erklaͤrung / daß cr weder mit bem Sapfer nar bem
Reich ichtwas außzutragen / Ihm bey dieſer hohen Verſammlung
umb daſelbſt wieder in ſeine vormahliche Berechtigung geſetzt zu wer⸗
den / oer Sutritt su demſelbigen diſputirlich gemachet werben konne /
es waͤre dann daß J. Kaͤpſ. M. ſeiner ungemeinen gutem Gerecht⸗ und
Großmuͤtigkeit gemaͤß / aus eigener Bewegung ſolchen in alle ſeine
vormahlige Staate / Benekcien / Rechte / Ehren undihm vonreches
wegen zuſtaͤndige prætogativen gleichfals wie Printz Wilhelm und
Printz Anton Egon de Furſtenberg freundiichen Hn. Bruder unb
Dheim / die bam eben dahe r bißhero vid erdulden muͤſſen / aud) hoͤchſt⸗
gedachte Kayſerl. Maj. wegen ber biß hero erlittenen Schaͤden / ne
Beſtellung zulaͤnglicher caution traen kůnfftiger Sicherheit einigen
abtrag zuthun / gnaͤdigſt geruhen wolte; In welchen fall J. Biſchoͤffl.
Hoheit von Straßb. wegen fciner R eftication att bic Friedens⸗ CD ets
ſammlung fich ju wenden gar nicfttool entuͤbriget fcpn koͤnnen. |
Was bn 2. —** be ber den7. Oct. beſchehenen Antwort be⸗
trifft / was maſſen / nemlich der Biſchoff von Straßburg fich für fei»
ec Alliirten der Cron Franckreich ausgeben koͤnne / er wolle bann ſei⸗
ne eigene Schmach uso Sqhande afüren fe /fo oes Da fpii tut
ren / Srafft weicher Er fid) von der Fran⸗
1$ APPENDIX,
das jenige / was hierauff ſchon hirbevor replicirettbotben/ jur Guuge
crlaͤutert. Dieſes aber mug den Herrn Biſchoff von Straßburgnicht
wenig befrembden / daß man ihm einen Unterthanen J. Kayſerl. Maj.
und deß Reichs qu nennen kein Bedencken tragen darff; dieweil dieſes
eine gantz neue / und zuvor im Reich nicht leicht erhoͤrte Arth zu reden
iſt: Allermaſſen dann die Herren Kayſerl. Ambaſſad. ſo wol auß den
Conſtitutionibus Imperii wie atc auf der Kayſerl Wahl⸗Capitu-
lation, ja auß ben Friedens⸗Trac taten ſclbſt / fich mmol beſcheiden koͤnnẽ /
daß die Fuͤrſten deß Reichs von Ihr. Kayſerl Wajeſt wol Staͤnde unb
Glieder deſſelben / niemals aber deſſen Unterthanen genennet worden /
unb daß bey Schlieſſung der Reichs Taͤge / und den daſelbſt auffgerich⸗
teten Receſſus Ihre Kayſerl. Maj. frey bekennet / was maſſen fic fid
mit ihnen als Staͤnden und Gliedern / ſie auch hinwiederumb mit Ihr.
GKayſerl. Maj. ín ſothaner qualice mit einander vernommen unb vers
glichen haben / deßgleichen ſtyli man fid) niemals gegen Unterthanen zu
bedienen pflegte. Geſtalt daun Ihr. Kayſerl. Maſ. mit den Biſchoffen
unb Fuͤrſten deß Reichs off unb defenſiv-Alliancen auffzurichten
gewohnet iſt / allermaſſen dann auß ber mit bem Biſchoffe von Bam⸗
ca / Muͤnſter / Fuͤſten von Neuburg / bem Hauſe Braunſchweig /
und noc vielen andern auffgerichteten Confœderationen erhellete / fo
daß (wofern ſolches einigen Grund haͤtte) einen (o groſſen Potentaten
als J. Kayſ. Majcſt. ſehr ſchimpfflich fallenwuͤrde / wann fic ſich mit
ihren Unterthanen in Buͤndnůß einlaſſen wolte.
Drachdem ce abcr cine ſolche Sache iſt / in welcher alle Fuͤrſten
und Staͤnde deß Reichs eben ſowol / afe der Biſchoff von Straßburg
intere (rct finb/ ale wil er dieſes zu keinem patticular·⸗Spruch Rech⸗
tens verwieſen wiſſen / alldieweil notorium, baf ſolche qualité Ihnen
eben ſo wenig als denen andern Fuͤrſten und Staͤnden deß Reichs zu⸗
koͤmpt / welche über fo groſſe unb herrliche Fuͤrſtenthuͤmer zu gebieten
haben. v, ! I
Dieſe Quali, (ag ich / kan Ihm keineswegs auf hiebevor et
0 wehnten Urſachen ale. einem Fuͤrſten von Straßburg zukommen / bits
weil y. Hoheitim Collegio Principum 4. Stimmen unb ſuffragio-
. Rum ſich růhmen kan / ohne die jenige / derer Er fic wegen feines un
APPENDIX. . 0
hauſes als ein Land⸗Graf von Fuͤrſtenberg anzumaſſen. Vielweniger
kan Er mit ſoſcher qualicé (eines Unterthanen bep Reichs) ate cin Graf
von Fuͤrſtenberg beleget werden / weil kein Menſch in der Welt in Ab⸗
Fx wird ſeyn koͤnnen / daß nicht dieſes Hauß cince von den aͤlteſten
unb Durchl. dero dem Reich unmittelbarer weiſe unterworffenen Gra⸗
fen zu achten / ſonder daß von denenſelben auch bie Allerdurchl. excipi-
ret werden ſollen / worauß fo viel Fuͤrſten / Churfuͤrſten / Koͤnige unb
Kayſer entſproſſen ſind / allermaſſen dann die Grafen von Fuͤrſtenberg
ſchon viel fecula und alſo fuͤr undencklichen Zeiten ſich deß juris feffio-
nis und voti afe cin freyer unb unmittelbarer Staat deß Reichs su
ruhmen haben. | 2
^— . ditt qvalité ift et fermer babet eben ſo wenig / afo (eit Herr
Corubea Printz Wilhelm von Fuͤrſtenberg faͤhig / weil ſeinem Durchl.
Hauſe einige in dem Kaͤyſ. Erblande gelegene laͤnderigen incorpori-
ret worden / weiche Graff Friedrich von Fuͤrſtenberg Ihr Groß⸗Herr
Vatter hoch⸗Sel. Andenckens für dieſem gewonnen hat; denen über
bae daß durch gewiſſe Vertraͤge [o in bero. Durchl. Familie beſche⸗
hen / welche von bem Kaͤyſer ſelbſt ſeynd confirmiret unb beſtaͤdiget
worden; hoͤchſtbenante J. Durchl. und dero Herr Bruder bereits
vor zwey biß as. Jahren gleich wie auch bie andern fo mit ihnen zu⸗
gleich das Erbe genommen / bcm aͤlteſten und alſo dem Haupt dieſer
familien cediret tmb abgetreten haben. |
. So kan auch endlich ſolches jus ſubjectionis aus dem Geburts⸗
Rechte in conſideration bee Kayſ. Gebiets doct dieſe Lande beſtaͤtiget
werden: Alldieweil krafft einer gleichmaͤſſigen maxime bie Her⸗
tzogen von Lothringen wegen des Hertzogothums de Bar ſonſt auch
des Koͤnigs von Franckreich Unterthanen / der Koͤnig von Spanien
wegen des Koͤnigreichs Neapolis Ihrer Paͤbſtlichen Heiligkeit / unb
der Hertzog von Neuburg wegen der Lande und Herrſchafften / ſo er
gleichfals ín bem Koͤnigreich Neapolis beſitzet/ wuͤrde er ebener maſſen
beo Koͤnigs von Span. ja viel Fuͤrſten von Italien unb Teutſchland ei⸗
ner fuͤr des andern Unterthanẽ geachtet werdẽ / derge ſtalt daß zũ oͤftern bie
groͤſten uñ maͤchtigſten Potentaten ber allergeringſten taatcuit Herr⸗
ſchafften Unterthaͤlen genenet werden muͤſſen / weſches nicht allein
* gh
f... ge⸗
e
14 APPENPBIX | |
chmack unb ohngereimt ift | ſondern noch Aber bas nicht arringt
—e— — wuͤrde / zu geſchweigen / daß sd Herrn
Wiſchoffevon Straßburg von Ihr. Kayſerl. Majeſtaͤt niemals ale
einen Unterthanen / ſondern jederzeit ſeinem hohen Raug / welchen Ga
im Reiche führet / gemäß if begegnet worden.
Was endlich den jenigen rapport, wovon in dem dricten Qro
ckel obbeſagter Kaͤyſerl. den 7. Oct beſchehenen Antwort betrifft von
welchen man vorgeben viti / daß die Herren Mediateurs de Berklay
und fenkins ſolchen an die Daͤniſchen unb der General Staaten Am-
baſſadeurs den 11. Jan.677. gechan hatten / nemlich / daß bie Fran⸗
tzoͤſiſche Ambafadcurs oͤffentlich zu verſtehen gegeben f welcher Ge⸗
futt Franckreich denſelben Biſchoff von Straßburg keineswegs vor
cincn Alliircen erkennete / dieſes aber nur noch fadi, aud) be Parteyẽ
noch nicht erweißlich gemacht worden / unb dannenhero noch sur Zeit
sicht einraͤumen koͤnnen / ſo daß im Gegentheil die Frantzoͤſiſche Am-
baſſadeurs vielmehr beweiſen koͤnnen / daß an ſtatt ſolcher beſchehenen
declatation man mehr erweißlich machen wolle bap een zu ſolcher
Zeit das contrarium behauptet worden / und zwar damal / als man we⸗
gen eines gewiſſen Formulars / umb ade Paßbrieffe nach demſelben
einzurichten / beſchaͤfftiget war / welche denen Miniſtres ein unb andres
cheils auch ber Jn. Alliicen Ambaſ. ſolten ausgefertiget werden mati
auch dargegen durchaus feine andere Alliirten darunter verſtanden
wiſſen wolte / als welche würcklich fid mit in gegenwaͤrtigen Kriege
befuͤnden / hochgegachte Frantoͤſ. O. Ambat, ſolche morification
derer in Krieg wuͤrcklich begriffenen placitiren wolten / toic fit ban
auch / daß ſolche in erwehnten formulari außgelaſſen werden ſolte / er»
halten haben / aus feiner andern Urſache / als dieweil J. Excellencz bas
mals zu verſtehen gaben / daß Ihr gnaͤdigſter Herr und Koͤnig gewiſſe
Allirte bdtte fo nicht wuͤrckuch mit im Krieg begriffen waͤren / auch
zu deſſen Behuff den Herrn Biſchoff von Straßburg alo einen mie
Franckreich zwar Alliirten , doch nicht wircklich mit in bem Krieg ſich
befindenden Printzen jum Exempei anfuͤhreten / dergeſtalt / daß bep die⸗
(m bin unb wieder beſchehenen conteftationen/man gaͤntzich beglau⸗
bet iſt / daß Er keiner Partey beſſer beypflichten koͤme / olo weiche o"
hPPENDIX. 14
ret zu halten / auch ſonder Anfuͤhrung deſſen / toas ettva dißfalls zu [ci
mem faveur moͤchte geſagt werden koͤnnen / er ſich hierinnen alleine auff
das Protocol der Herrn Engliſchen Mediateurs bezʒzogenrhaben will /
weiche itt dergleichen Angelegenheiten den beſten Ausſpruch werden
thun koͤnnen / dergeſtalt / daß nachdem ſchon hiebevor dargethan unb
erwieſen worden / was maſſen der Inhalt und die eygendliche Worte
ſolches Paßbrieffes / welcher ietzo in quæſtion iſt an unb vor ſich ſelbſt
deutlich zuverſtehen gebe / daß der $dpf. Ambaſfadeurs gemachte ex-
plication über ben letzten Artickel ſchon erwehnter ihrer ben 7. Oct.
—— — ] wemlícf daß ſolche Paßbrieffe jedweden zwar
gute Sicherhrit verliehen / aber weder bic Perſon noch bie Sache an
und vor fic ſelbſt einiger maſſen legitimiren koͤnten / mit den ſenigen
Geleitsbrieffen / welche J. Kayſerl. Maſeſt. den Miniſt. des Biſchoffs
von Straßburg als (ic zu ben Friedens⸗ Fra&aren nach DMmwegen
verreiſen wollen / haͤtte ausfertigen laſſen / keiines weges uͤberein kaͤme.
Als lebet Demnach) hochgedachter Printz ber. gaͤntzlichen Hoff⸗
nung und Zuverſicht / ce werden Ihre Excell. bic Herren Media-
teurs ſolches bep fic gleichfals alſo befinden / auch denen Kaͤyſ A mbaf-
ſadeurs ſolches beſter maſſen remonſtriren laſſen/ wie ſie ſolches ſelbſt
am beqpemſten ermeſſen werden / dergeſtalt bag im fat J Durchl. Ho⸗
heit von Straßburg bic von Ihren Kayſ. Ambaſſad. in bcr ben 7.
OG. beſchehenen Antwort angefuͤhrte R aciónes nad Nothdurfft un⸗
terſuchen wolte / welches (it doch vor dieſes mal bloß zur information
der Herrn Mediateurs zuthun ſich gefallen laſſen wollen man ſo dann
greiffen unb ſpuͤren werde / daß (it den rechemaͤßigen An⸗ und Zu ſpruͤchẽ
hochgedachtes Printzen / nicht den geringſten umb trag thun / vielweni⸗
e«t aber aber ſeinem Miniftre einige Hinderung wegen des hoͤchſt bo
fugten Zutrits zu gegenwaͤrtigen Friedens Tractaten zu ziehen verun
ſachen wuͤrde: |
Gonbitiones unb Bedingungen / «uff welche ber Aller⸗
Chriftl. &ónig cnm Frieden eingehen will / publiciret zu Nim⸗
| wegen deniz. April 1678. *
16 AAPRPENDIX
Nſamglchund qunm erſten ſo iſt Ihre Aller⸗ Chriſtuchſte Wa caue
— Mene / vermoͤge ber allen. ſeinen Allürten verſprochenen
Treu und unb Glaubens, wovon fic keinen nagel breit zu weichen
gedencket / keine eintzige Friedens⸗Propoſition anzuhoͤren / ce (cp dann
daß der Cron Schweden volllommene Satisfaction darinnen enthal⸗
ten ſey € Allermaſſen ihm bann ſolches von ban Koͤnige von Groß⸗
Britannien und von denen Herren General⸗Sraaten / welche ihm diß⸗
falls aſſecuration verſprochen / beſtaͤndig gegruͤndet haben will; Als
will ſie dem allererſten Articul dieſes gleichſam zu einem Grundſtein
geleget haben / ſonder welchen fic fid ſonſt nicht ju oer geringſten Reſo⸗
lution wird heraus laſſen und verſtehen koͤnnen.
Und nachdem bee Hertzogs von Gottorff hohes Intereſſe mit
der Cron Schweden Intereſſe gantz genau verbunden iſt / als in deſſen
Befeſtigung cin gut Theil bcr Coppenhagiſchen Tractaten beſtehet /
woruͤber Ihre Maj. dieſer Cron bit Garantie verſprochen / afe verlan⸗
get ſie / daß ſolches gleichfalls gegenwaͤrtigen Tractaten einverleibet
werden moͤge / und zwar in Beyfůgung ſolcher Conditionen / wormit
ſie allerdings zu frieden (eon koͤnne B
| Was ben Printz unb Biſchoff von Straßburg betrifft | (o
nimt fich hochgedachte Koͤnigl. Majeſt. dieſes Printzen höchſter maſſen
an / und will hiemit / daß hochgedachter Printz für allen Dingen in (eine
Staaten / Guͤter / Ehren⸗Aempterund prærogativen / ſo mobi für ſich /
als wegen ſeines Durchl. Hauſes / abſonderlich aber wegen beo Printz
Wilhelms von Fuͤrſtenberg ſeines freundl. Herrn Bruders vollkomm⸗
lich wieder geſetzt unb reſtituiret werden ſolle / ale deſſen Erledigung
per einen der allerfuͤrnehmſten Friedens Puncte nicht unbillich foll ge⸗
achtet werden.
Was bae Rom Reich betrifft/fo bleibet Ihre Aller Chriſtl. M.
nochmals feft umb beſtaͤndig Pep ihrer vorigen S cpnung/toclche fic je⸗
derzeit zu einer beſtaͤndigen Bedin gung deſſelben geheget / inbem ſie
nicht wenig Verdruß empfunden / daß ſie daſſelbe durch ihre eigene
Waffen beunrubiaet ſehen muͤſſen / bleibt ferner bep denen fo offtmahls
wiederholen oͤffentlichen Erklaͤrungen / daß ſie bey denen hiebevor auff⸗
gerichteten Weſtphaͤliſchen Friedens⸗Tractaten / nach allen dero Pun⸗
| («en
(A DPOP EMWMIYIYX. IZ.
etet und Areickuin eo umoerrüctt bewenden auch gar gern geſchehen laſ⸗⸗
ſen wolle / daß gegenwaͤrtige Friedens⸗ Tractaten nochmals nach de⸗
nenſelben eingerichtet werden / und gleichſam zu einer Richtſchnur de⸗
nenſelben dienen moͤchten / wannenhero fic dieſe eintzige Alternative
ſonder daß fic etwas ferner ín ſolchen Tractaten zu veraͤndern gemei⸗
het / denenſelben eiwerleibet wiſſen will / welche eigentlich darinnen
abeſtehet / bof fie weder die Veſtung Freyburg wieder abtreten / und
Phiupoburg dagegen wieder annehmen / ober daß Philipsburg beim
Kaͤyſer und Freyburg ihme dem Koͤnige von Franckreick verbleiben
efie. | 2E
. . 8BaebicCron Spanien betrifft / als dcren hohes intereſſe ín biß⸗
herigen Kriege am allermeiſtẽ verliret, Engel⸗Holland unb bic benach⸗
bart State von Flandern auch zum oͤfftern zuverſtehen geben / wie ſie
verlangeten / daß dieſer Crone eine und die andere Veſtung / ſo auff den
Graͤntzen der Spaniſchen Niederlande gelegen / zu einer Vormauer /
weiche fic zu ihrer fünfftigm Sicherheit ſo noͤthig su ſeyn erachteten / do
brig verbleiben moͤge / als hat Ihre Aller Chriſtuchſte Majeſtaͤt burch
vermittelung des Koͤnigs von Groß⸗Britannien ſich gar gerne zu den
zenigen Mitteln / wodurch dieſelbe b feſtiget werden koͤnte / willig und
geneigt erfinden laſſen wollen. Zu welchem Ende ſie dann allbereit
erklaͤrter maſſen der Cron panic nachfolgende Plätze und Feſtungen
præſentiret und angeboten / auch dieſelbe ihr hiermit nochmaleofferi-
tet haben will. Uc
i. Die Veſtung Charle-Roy , Limburg und [citt Depen- - |
den,Binch unb feine Voigthey. Achunb feine. Landvoigthey Ou-
denatde benebenſt (ciner Landvoigthey. Courccay unb ſeine Landvoig⸗
chey / doch ausgenommen La vergede La Menin. Gend umb ſeine de-
pendentien, Saint Guilain, dochdaß die fortificationes geſchleifft
wrerden ſollen. |
Vooaor ſo viele wichtige Seftungen unb Plaͤtze / ſo durch fcine bes
Koͤnmgs von Franckreich groſſe Koſten fortilicirer worden / begehret
Ihre Majſeſtaͤt jum Widergeld / daß bie Cron Spanien ihm bas jeni⸗
ge vollends abtreten moͤge / welches Franckreich in die ſem letzten Kriege /
durch ſeine Waffenũberkomen / als erſtlich die Franche Comte gang
. c 4580 Theil. | € . fnb
N
-- | APPENDIX-—
und gat ſdie Stadi V alencinen, [emt ihren dependentien, Beuchaiee
und deſſen dependentien Condé unb feinedependentien , Cam-
"bray & Cambrefis, Air, Omer und (eint Dependencien, bíe Stadt
"E pre inb ſeine Landvoigiheyen. Die Oerter Warvvick und Watne-
ton far lalisPopingue,Bailleal und Casſel mit ihren dependentien,
und kurtztich alle Plaͤe und Laͤnder / welche er gegenwertiger Seit dts
Beſtitz hat / aus genommen bic jenigen / deren oben crwehnung beſche⸗
hen / weiche fic gar willig unb gerne wieder abtreten well.
Die Stadt Charlemont, oder an ſtadt der ſelben bic €5tabt Di-
nant, welche Wahl bem Koͤnige oon Spanien ſol frey geſtellet ſeyn /
mit der Bedingung / daß Er der Koͤnig von Spamen ſclbſt von. bent
Biſchoff ven Luttig die ceſſion der Stadt Dinant und bc Conſens
bro Kaͤyſers und des Reichs diesfals einzuholen ſchuſdig ſcyn folle.
Und ſolcher geſtalt wuͤrden die Spaniſchrn Graͤrtzen kuͤnfftiger
Zeit denen Niederlanden gu einer gar beqoemen Vormaur dienen kon⸗
wen / von dem Mecer anbiß an oic Maaſſe / und daun denen fotgen⸗
een Staͤdten anzurechnen / ale nemlich Nicuport, Dixmude, Couc
tray, Oudenarde, Ath, Mons, Chatleroy, tmb Namur. , und dieſe
VWormauer / worauff man bißhero ſo lange Zeit ſein Abſehen gerich⸗
tet / ſolt? durch 2. Haupt Plaͤtze / deren fortiſication Ihre Aller € br.
Majeſt. gantze Millionen gekoſtet / wordurch fic fir) dann des jenigen
Vortheils / deſſen fie ſich bipbero ſo wol bedienen fónnen / indom ihre
Veſtungen fich bald biß an bfc Thore der Stadt Bruͤſſelorſtrecket / vete
fiftia ſehen muͤſſen.
as die Herrn General Staaten belanget / ſo erbrutſich Ih⸗
tc Aller Chriſtliche Majeſtaͤt nach der ſatisfaction teftfe ſie ihner
Vermoge derer das Hauß Span. betreffenden Artickel allbereit gege⸗
ben zu haben vermrinet / zu der reſtit ution der tabe Maſtrich / will
ihme auch bie Commercien-Tra&aten in der einmals projectirten
ferm nach ihren Begehren einrichten laſſen. Und damit fic ihre
hertzliche Intention zu dem lieben Frieden bezeugen moͤge / ſo ſihet ſie
doch ungeachtet aller der erheblichſten Urſachen / krafft welcher fic (ety
beyder biß herigen poſſeſfi on des Hertzogthum Cotbringeno: mit guten
Beßtand Rechtens auch kũnfftiger Zeit garwo manuenrenkoute / Mo
— — — — ——— —
-—-——o —— — Á— — — —
quat / Pium Cert
APT?ENHMDI x | 2
Alternaviven /Aaruber er die freye Wahl haben b ——— die Re⸗
eieruna dieſes Hertogchums abzutreten / darunter die erfie ſeyn wuͤrde /
thn wiederum nach den Pyrenæiſchen Friedens⸗Iractaren endiaftenen
tnb davon handienden Artickein / ſonder das ichtwas ati denfelben
Die andere aber ſoldarinne beſtehen / daß ſie ihme vollkemmen
an alle ſeine Staat unb Laͤnder / aus gerommen die einzige Stadt Nan-
cy, worũber Ihr. Aller Chriſtlichſte Majeſtaͤt die Souveraineté voll⸗
koͤmlich zuſtehen ſoll / wieder einſetzen / benebenſt der boungenen und
indenen de Annot ooi geſchloſſenen Tractaten expreſſe ausgezoge⸗
nen Landſtraſſen umb von dero Graͤntzen deſto beqgvemer ín bae Elſas
zu reiſen / wie dann auch ferner die jenige Weg und Landſtraſſe / derer
man aus Franckr. nach Nancy, und von Nancy nach Merz, Breyſack
prénberbes ſoite / wiederumb iti fot hanes oartogtbum cinjafe
und die Francke Cora:é zureiſen benoͤthiget / doch mit der Bedingung /
daß zur Ergaͤntzung beo durch dieſe reſervation ber Stadt Nancy
verurſachten Abgangs Ihre Majeftat die Stadt Thoul, fo wegen ih⸗
tet herrlichen lituation ungemeinen groͤſſe und beruhmten Biſthums
wieder abtreten wolte / ſo wil auc Ihre Koͤnigl. Majeſt. daß die Stadt
Longvvy und ihre Voigtheyihme abgetreten werden felle / doch mit
der gegen offerte, daß ſie dem Printz von Lochringen zu einem Entgeit
dafuͤr eine Voigthey von gleichen Einkuͤnfften in dieſen dreyen Wiſttha⸗
mem gleichfalls wieder cinreimen laſſen toolle.
UUrnd nachdem Maríal ifr durch einen beſondern Tractat iſt cedirt
E worden / als iſt ſolche nicht mehr zu dem Hertogthum Loechringen zu
rechnen / gehoͤret aud) nicht unter bic Zahl ſolcher abgetrettenen
Plaͤtze.
tip deß General⸗ Friedens bezeichnen und projectiren follen /
Ihre Aller⸗Chriſtl. Majeſt. ſich ſchon vorlaͤugſt gegen den Koͤnig von
Groß Brittannien erklaͤren wollen / auch Ihre endliche undaͤuſſerſte
Endſchlieſſungen (con / wozu fic fich herauß laſſen ſollen unb koͤnnen /
wollen auch hiermit dero Feinden die d S haben / in placiri-
o "um
Dieſes nunfinb die Conditiones, welche gleichſam den Grund⸗
—
TT APFENDIX. ^»
rung oder Außſchlagung berfefern Den Krieg oberben Frieben iueyo
wehien / allermaſſen fic bann hiemit außdruͤcklich will bedungen haben /
daß fit nicht laͤnger / als bif auff den io. Tag deß Monats May an ſol⸗
che proje&irte Puncten wil verbunden ſeyn / weil es der Billigkeit nit
gemaͤß ſeyn wuͤrde / daß Sie ihren Feinden nach ihrer guten Bequem⸗
lichkeit ſolche zu acceptiren frey ſiellen wolte / in Beſorgung ein und
anderer / an cin unbanberm Ort hicrdurch verurſachten Schaden unb
zu hoͤchſten Nachtheil ſolches hohen Erbiethens unter angemaßtem
Scheine einer wahren auffgerichteten Vertraulichkeit bem Krieg o
der Frieden nach ihrer allerſeits guten Gelegenheit fein weit hinauß
zuſpriten Gegeben zu Ct Germaimen Laye den 9. April. 1078.
Office, fo durch den Serm Nuntium denen Spani⸗
ſchen Ambaſſadeurs und Plenipet, ben 15, May Anno
1678. geſchehen. uu
do S babe die Frantzoͤſiſchen Ambaſſadeurs dein Nuntio
NLauffgetragen / bec. Herren Alliirten Ambaſſadeurs au
LNvermelden / was maſſen Ihre Aller⸗Chriſtlichſte Maj.
Ihnen zuwiſſen thun laſſen / daß die Einnehmung der Stadt
. Licuve den Frieden keines fon D
Jhre May aͤt nochmahls feft über die publicirten Friedens⸗
onditiones biß auff den 20. dieſes halten will.
Antwort bet Herren Gonfóberirten die durch den
ed
Herrn Nuntium den :7. May 1678. Ihnen befdyebene
eclaration tiber diß bag der Aller⸗Chriſtl. Koͤnig ben
Termin, binnen welchen Er ber Acceptation bet Friedens⸗
Tra&. gewaͤrtig iſt / biß auff denꝛo. May prolongirt hat.
y fre Excell. die Ts C Ambalfadeurs tt Plenipoten-
CQ cm / der allerſeits Catholiſchen Alliicen Printzen/
Sx uadben Sie Ew. Durchl Herrl. gantzunterthaͤnigſten
and fuͤr die vor wenig Tagen communicirte Declaration;
welche. Sie auff ſeine Incerceffion ton bem Aller⸗ Chriſtl. Koͤ⸗
nigeerhalten / zu ſagen / wollen aud) Ihr. Herrligk. zuermeſſen
"n D Qd - am
2 0 —
| 000 APRPBENDIYX ^ MD
anheim gegeben haben / ob die uͤbrigen 5. Tageſeither ber oon
Arendt beſchehe Veri præſentation tt Decition einer fo wich⸗
tígen nga — gnus fon NE
Waͤs fit betrifft / ſo wuͤrden ſie eine gegen⸗Declaration zu⸗
thun ſich nicht geſaͤumet haben / woferne die — Ambaſſad.
nicht ausdruͤcklich zuverſtehen gegeben / daß dieſes keinesweges
ber Ort waͤre / uͤber der PBeclaration Ihres Herrn und Koͤnigs
Conferentz zupflegen. So bald nun die Sache klar ſeyn wird/
ſo werden Det Herrn Allurren Botſchaffter unb hohe Gevoll⸗
maͤchtigte nicht unterlaſſen / der Chriſtl. Welt zu erfennen n
PRA i für Beſtaͤndigbeit unb unermuͤdetem Fleiß fie
fid) beſchaͤfftigen wollen / dienliche Mittel furguiragen / unb
einmal qu bem fo lang erwuͤnſchten Frieden zu gelangen.
Schreiben Ihr. Aller oriftl Maj. an bie Herrn Ge
neral Staaten ber vereinigten Niederlanden / gegeben im
Feldlager de deinſe id. Maj.i678. | . |
Allerliebſte groſſe Freunde uno Bundesgenoſſen.
e. auffrichtige Gemuͤthoneigung Rrafft welcher wir ohn Un⸗
terlaß an dem Frieden in. Europa qu. arbcite hoͤchſtbegierig
geweſen / iſt une durch unſere zu Nimwegen abgeordnete Be⸗
vollmaͤchtigten / was ihr durch einen euer Abgeſandten ihnen uͤberreichet
und die gute Gedancken / ſo ihr zu Befoͤrderung eines ſo groſſen Wer⸗
ckes gefaſſet / mit unſern ſonderbaren Belieben zu verſtehen gegeben
worden. Wir erfreuen uns / daß die Conditiones, die wir euch in die⸗
ſir Verſammlung vortragen laſſen / euch billich vorgekommen / und daß
ahr unſers in einer ſowichtigen und hohen Angelegenheit / gefaſten auf⸗
richtigen Vorhabens / nach Nothdurfft verſtaͤndiget unb verſichert
worden ſeyd. Jawir empfinden noch ein groͤſſeres Vergnügen durch
gegenwaͤrtiges Schreiben euch daſſelbige zu bekraͤfftigen / indeme wir
mitten unter den Vortheilen / die wir une durch unſere ſiegreiche Waf⸗·
fen zuwege gebracht / und durch Fortſetzung deß Krieges noch ferners
verhoffen koͤnnten / unſern gróften Ruhm ie ri allein in deme (ur
2p üf Ut
chen /
—M é (
)
y
«
.
22 ^ ASPENDIK
ten | baß iei den Beg auch sfr AufleflntOrntógen qurbem
jeden bahnen mochten / «o ſcheinet abet; auß den Worten / Vie "ife
durch eure Abgeſandten unſern VBevollmacheigien auzeugen fofi
daß / obwohln Ihr zu einem Fricden mehr ole zu ſehr geneiget / Ihe
dennoch wegen deß ſicbenden Artickuls i bt Commercien - Tra-
&aten , bie zwiſchen unſeren und cure Abgeſandeen zu Rmmsgen
zu Pappier gebracht worden / einigen Scrupel befinbet ; C50 idet
Ihr auch in Sorgen / wir moͤchten uns der Niederlanden gone unb
gar bemaͤchtigen / wann bic rog Spanien die Conditiones, die tor
Ihr vorgeſchlagen / nicht annehmen [olte; über welche zwey puncten
soit euch unfer ſeniimen und St eimumg eroͤffnen wollen. Den erſten
betreffend / konnen wir uns zu keinen mehrern herauß laſſen / als waun
wir in gedachtem ?ben Artickul wegen ber Commercien, nach eurem
anſch unb Begehren einwilligen / wie daũ ſolches von dieſer ſtund an
ben / die cud von der Furcht / die ſhe wegen gaͤntzlichen Venuſts bar
Graffſchafft Flandern gefaſſet / heilen unb erledigen fóntemn.— Der
Sraffſchafft Flandern Mittel aber ſind / igalls Spamuen im dieſen
Frieden mit einzuwillen ſich nicht verſtehen wolte / ihr aber von uns die
Tractaten mit ſolchen Condirionen , wie wir euch entwerffen laſſen /
ſchlieſſen / in unſer alte Verbuͤndnus treten / die Ncutralitæt, ſo lauge
dieſer Krieg waͤhren moͤchte / unverbruͤchlich halten wuͤrdet / ſo wolten
wir in Conſideration eurer / nichts deſto weniger der Cron Spanien
eben dieſe Conditiones, in den Niederlanden eingefea / die wir jetzund
bfferiret haben wollen / als welche ihr nochmals zu acceptiren frey
ſtehet / unb wollen euch hiemit nodymable verſichert haben / daß wir von
allen denen Plaͤtzen boy waͤhrender ſolcher Zeit / keinen angreiffen noch
beleidigen wollen / allermaſſen Ihr ure bann alfo werdet grſinnet beffn-
den / nicht allein dieſe Vormauren / die ihr [o noͤrhig zu eurer Ruhe zu
ſeyn bißher erachtet / zu formiren / ſondern auch zu immerwaͤhrenden
Zeiten su befeſtigen unb darneben / Aber die Wiederauffrichtung bee
freyen Handels· Commercienſo viel Vortheile / ale ibt. von unfent
—Aã— erwarten koͤnnet / widerfahren zu laſſen. $m dJall
fr auch zu Befoͤrderung dieſer Negotiation, für gut erachten un⸗
det /
*
— — — — Áo — — —
d ! Í ic
trit welcher Ihre Rajeſtat den Frieden ütEuropá zů bef reri
wuͤnſchen / erſehen / ja daß Ihre Majeſtaͤt keinen groͤſſern Ruhn —
APPENDIX. mg
$a/ dnigt Depatitte an uno obeufetigen / fo teabrn fie ugs in der
Gegend bey Gende biß su den 27. dieſes Monats flubes / und uns in
gleicher Gewogenheit / als wir cuch durch dieſes Schreiben habenbe⸗
zeugen wollen / antreffen koͤnnen. Hiermit bitten wir Gott / daß Er
euch unſere allerliebſte groſſe Freunde unb Bundesgenoſſene in ſeinen
Heil. Schutz gnaͤdigſt erhalten wolle.
Geſchrieben auß unſeym Laͤger vor Deins, deiſa 8. May 1678.
Euer guter Freund unb Bundeverwandte
| $bioig, I
| BN Árnauld..
Antwort ber Herren General Staaten bec Vereinig⸗
ten Niederlanden / auff das den 18 May ——
ues Schreiben deß Aller⸗Chriſtl. Koͤnigs / geſchrieben m
Dem Ailer⸗ Ehriſtüchſten Koͤnige etc.
S$ . *
*
1
) p & vatuit Ihre Majeſtaͤt uns beehren wollen empfangen/
Punb tiit groffer Freude die auffrichtige Suneíaun
ſuchen / als alle Mittel und Wege zu einem fo groffen unb wich⸗
tigem Wercke ug en / nach moͤgligkeit beyzutragen. Wir
ſind Ew. Koͤnig deswegen Danck au ſagen / hoͤchſt
verbunden / zu welchen Ende wir aud) ben Herren von Bever-
J —— zu Teylingen, der einer von unſern Extraord. Ab⸗
a
nden / und Bevollmaͤchtigter in den Frie dens⸗ Tractaten gu
Nimwegen iſt / an Ew. Koͤnigl. Majeft. in Qualitæt ein Extra-
ordinar Abgeſandten / abfertigen wollen / welche neue Verſiche⸗
gungen unſerer guffrichtigen Meinung / die wir wegen des
—— w Majeſt.bezeugen wird. 2Dit verhoffen
Majeſt. werde ihn mit gunſt geneigten Willen anhoͤren
$re, p . |
X3 Ittieffſter Ehrerbietung haben wir bas Schreiben /
Ld
⸗
4
/
24 | "APPENDIX
unb erſuchen dieſelbige hiermit nod)mals / daß it hme Glau⸗
ben zuſtellen wollen / als einer ſolchen Perſon / die gnugſam
Nachricht hat von unſerer gegen fie tragenden Intention, krafft
welcher wir ohnausgeſetzt zu verbleiben gedencken.
SIRE
Gt», Majeſtaͤt geneigte Diener. |
Drleie General Staaten ber vereinigten
Niederlaͤnd. Provincie.
Antwort des Aller⸗Chriſtl. Koͤnigs auff das Schreiben
der Herrn General Staaten / von 25. Maj. 1078. aus dem
Lager de Weter beni. Tag des Monats Junii Anno 1678,
. Allerliebſte Freunde und Dope Bundesgenoſſen.
: yr haben ſo wol aus euern an uns. abgelaſſenen Schreiben /
als der auch muͤndlichen Verſicherung die uns Herr von Bc-
verning Euer Extraordinar Abgeſandter in Euern Namen
gethan / den guten Willen / den ihr zu Befoͤrderung des Friedens ſpuͤren
laſſen / mit ſonderem Gefallen erſehen; Wir haben euch unfer auff⸗
richtiges unb eifferiges Gemuth / umb ein fo. groſſes unb allgemeines
BGut zu befoͤrdern nicht beſſer / als durch die Schrifft / bic mir ihme uͤ⸗
berliefern laſſen / zuverſtehen geben koͤnnen. Ihr werdet darneben neue
rationes finden / bít cuc die Sache nicht wenig erleichtern werden / umb
eure Bundsgenoſſen / zu Annehmung ſolcher Conditionen, die ihr
billig zu ſeyn erachten werdet / zu hbewegen. Und gleich wie wir nichts
ſonderbares ferner beyzufuͤgen haben / als wollen wir Euch deſſen nur
hiemit verſichern / daß wir ſonderliches Belieben tragen werden / euch
mit ſampt den Frieden unſere alte und wahre Freundſchafft wieder zu
verneuern / und die allerſtaͤrckeſte Mittel anzuwenden / eure Ruhe und
alte Freyheiten ju erhalten unb beſtaͤndig zubefaͤſtigen. Dieſes haben
wir dem Herrn von Beyerning weitlaͤufftiger zuverſtehen gegeben /
deſſen Perſohn unb Vorfahren uns (cbr anigenefyn geweſen. Indem
uͤbrigen befehlen wir euch Allerliebſte / Groſſe Freunde unb a,
-
/
APPENDIX. 0 d
noſſen dem heilggen unb gnaͤdigen Schutz Gottes. Geben in unſerem
Feidlager bey Weteren den erſten Tag Junij 1678. Euer guter
Freund unb Bundogenoſſe. | |
| Ludwig.
| | | | Arnauld,
Memorial / welches ber Aller Khriſtlichſte fónia bem
Herrn von Beverning, Ambaffadeur Extraordin, ber Herren
General Staaten / im Feldlager ju Wetern inſinuiren faffen.
S hat der Koͤnig ſo wol aus der Herren General Staaten
Schreiben / als aus den Verſicherungen / die ſie durch ihren Ex-
traordinar Beſandten Herrnvon Beverning thun laſſen / die
gute Intention , bít Sie jur Befoͤrderung eines allgemeinen Frie⸗
bene haben / mit ſonderbarem Vergnuͤgen erſchen / inſonderheit / daß tbe
Zweck mit dem Wunſch Ihr. Koͤnigl. Maj ben Fricden zu befeſtigen /
ſo genau Aberein ſtimmet / unb daß fic zur Genehmhaltung ber jemgen
pon J. Maj. vorgeſchlagenen Conditionen / willig unb bereit ſeyen.
Es hat aber Herr von Beyerning, in eroͤffnung des guten
Vorhabens ber Herm General Staaten zugleich Ihre Majeſtaͤt im
Namen aedachter Sr. Herrn Principalen / erſuchet / einen Stillſtand
ber Waffen von 6. Wochen su verwilligen / mit Vorwand / wie fie fo
viel Zeit hierzu benoͤthiget waͤren / umb ihren Alliircen utib Bundsge⸗
noſſen ſolches zu wiſſen zu chun / umb die Einwilligung su bem endli⸗
chen —— eines ſo groſſen und weit ausſehenden Werckes von ihnen
zu erhalten. | '
Der Zuſtand der Siegreichen Koͤnigl. Waffen / unbbiegute
vortheilhafftige Gelegenheit / die er aus ben Haͤnden laſſen wuͤrde /
wann er dieſelben nicht weiter fortſetzen ſolte / ſcheinet dem Koͤnige nicht
zuzulaſſen in eine ſolche Propotition zuconſentiren / wann die groſſe
Vegierde / ben Frieden in Europa zu befeſtigen / nicht das vorha⸗
em s Grentzen durch tágliche neue Croberungen ju erweitern / weit
ertreffe. ^ |
In Anſehen deſſen / und umb bic atlaemeine Ruhe zu befoͤrdern /
haben Ihre Majeſtaͤt beſchloſſen / den Herrn General Staatren in if»
— fa Theü. | o ran
46 ' APPÉND IX,
rem Begehren gu willfahren / nad einen tita der Waffen / day
6. Worhen ihnen zu verguͤnſtigen / der geſtalt daß der Anfang auff den
erſten Tag des folgenden Monats geſchehen / und des Inhalts feow
ſoll / wie der Stillſtand / ſo zwiſchen Franckreich unb Spanien Anno
10608. geſchloſſen worden / geweſen. |
Dieweil co aber nichtratbfam ſeyn wuͤrde / wann J. Majeſt. Fein⸗
* bc dieſe eit unnuͤtzlich hinſtrerchen licfſen / umb unter den Vorwand
einer Berathſchlagung zum Frieden ihren heimlichen Nutzen dadurch
zuſchaffen / wodurch Ihre Majeſtaͤt ihr vorcheilhafftiges Abſehen / bey
gegenwaͤrtigen Conjuncturen, bic ſie itund vor Augen haben / verlie⸗
renwuͤrden; Als begehren Ihre Majeſtaͤt daß offt angezogene erm
General Staaten verſprechen / im fall (ic bey waͤhrendem Stiliſtand
der Waffen ihre Allürten zu Genehmhaltung der vorgeſchlagenen
Conditionen nicht bereden koͤnten / daß fic erſt angezogenen ihrẽ Allür-
ten weder directè noch indirectẽ wider Ihre Majeſtaͤt obet bero
Alliicten/fofangeber Krieg waͤrete / nicht beyſtehen ſollen noch wollen.
In ſolchem fall wil ſie das jenige / was ſie in ihrem den 18. beo
vergangenen Monats abgelaſſenen Schreiben / zuihrem Vortheil
verſprochen / ſo wol was der Gron Spanien vorgeſchlagene Conditio-
nes, als die Sichetheit ber Niederlanden betrifft / feſt und unverbruͤch⸗
fic zu halten / fic von neuen hiermit erklaͤret und anheiſchig gemacht
ben.
W (eere Majeſtat haben darneben vor rathſam angeſehen / durch
dieſes Memorial, das ſie dem Herrn von Beverning einhaͤndigen laſ⸗
ſen / den Herrn General Staaten ihr auffrichtiges Ganar wegen des
Friedens zu entdecken / und damit ſie deſſen deſtomehr verſichert ſeyn
moͤchte / haben ſie dem Hertzoge von Luxenburg General uͤber dero Ar⸗
mee Befehl ertheilet / ſich in die Gegend bep Bruͤſſel zu legen / allda auf
ire Antwort einen Monath fang zu warten / unb nichts feindliches
gegen einigen Platz vorzunehmen. Gegeben in dem Laͤger qu Weter
deni Jun. 1673. (7
Ludwig
Arnauld.
. Officé
APPENDIX. 17
Office; welches ben fou. Ambaſſadeurs unb Gatfjofi-
ben Plenipotenüarien but) ben dert Nunoum den
6,Jun-befd)eben/ 1 ibnen Ihre Aller Chrſtlichſte Maſ.
declaration ʒu præſentiren, gefd)ebenbeni.Junii1678. ^ —.
€ haben die ,$rangofifbe Ambaffadeurs dem erra
Nuntio auffgetragen / oenen eren ber Catholiſchen
Ambaſſadeurs und Plenipotentiarien zu hinterbringen /
welcher Geſtalt Ihre Aller Chriſtlichſte Majeſtaͤt eir Armiſti-
tium auff 6. Wochen beliebet / unb ben2Infangbeni. Jun Dar
ran zu machen geſonnen waͤren / eben in dergleichen Arth und
mamer, wie ſolcher hiebevor Anno 1668. nad) denen ín gegen⸗
waͤrtigem Memorial enthaltenen Conditionen/deſſen copia ben
bti Seren Nuntio zu befinden / eingerichtet geweſen / welcher
vor dienlich erachtet / ſolchen Ihren Excellentien communi-
riren zu laſſen umb dadurch wegen Der Catholiſchen Fuͤrſten
habendes Intereſſe Nachricht einzuziehen / umb endlich an
den vielen Blutſtuͤrtzungen ein erwuͤnſchtes Ende zu machen.
Folge der Friedenshandlungen von Seiten Ihrer
Britanniſchen Majeſtaͤt.
Rede des Koͤnigs von Engelland an das Parlament in
Sachen den Frieden betreffend / den z. Jun. Anno 1678,
Eine Herren und Edle. Als wir das letzte mal beyſam⸗
yi»: geweſen / baben toir Cure Meynungen wegender gefaͤhr⸗
liche Conjuncturen in außwaͤrtigen Koͤnigreichen su wiſſen
begehret. Ob nun die jcnige Antwort / weiche die Edien von der Gam
mer der Communen uns damals widerfahren laſſen / dem jenigen Abſe⸗
hen / welches auff die Erhaltung der Graffſchafft Flandern gerichtet
war / conform und aͤhnlich geweſen / wollen wir eurem unpartheylichen
Ermeſſen anheim geſtellet haben.
Nachdem wir num eure Meinung hieruͤber zuwiſſen begehret / hat
der Zuſtand in andern Koͤnigreichen / und die dannenhero bey uns einge⸗
riſſenen Unordnungen / es dahin gebracht 8 daß ce bae Anſehen gewin⸗
| | Jj EL
. -
[
T APPENDIX |
na will / als wuͤrden wir nunmehro mit Gewalt qu einem allgemeinen
Frieden angetrieben: Wir koͤnnen auch nod) zur Zeit nicht wohl er»
meſſen / wohin co noch mit demſelben gedeyen werde / gleichwol aber (o
tollen wir euch dieſes nun verſtaͤndiget haben / daß wir bie Graff⸗
ſchafft Flandern / entweder durch unſere Waffen oder durch ein en fcil
famen Frieden / welcher Weg von beyden une der cauglichſte su ſeyn
bedũncken wird / unſerm aͤuſſerſten Vermoͤgen nach | wider alle Fran⸗
tzoͤſiſche Einfaͤlle zu ſchuͤtzen / und bey vormahligem Friede und Wohl⸗
ſtande zu erhalten beſchloſſen ſind / welches wir dann am beſten auf ben
Umbſtaͤnden außwaͤrtiger Laͤuffte werden urtheilen uno ermeſſen koͤn
nen.
Was uns betrifft / ſo ſolten wir meynen / daß / ungeachtet wir zum
Kriege fertig ſtehen / es viel noͤthiger ſeyn moͤchte / nach einem billigen
Frieden / als nach den Waffen zu greiffen / waͤren auch dannenhero ge
finnet/ unſere Armee ſo lange auff den Beinen / unb unfere Flotte fo
lange Segelfertig zu halten / biß durch die Gnade deß Hoͤchſten (wofern
es anders ſein gnaͤdiger Wille iſt) der Friede gaͤntzlich moͤchte geſchloſ⸗
ftn unb vollzogen werden. |
Woeil ſolches aber auff bem/ welches fbr zuletzt verwilligen wer⸗
det / beruhen wird / ſo geb ich euch ſelbſt zu betrachten anheim / entweder
gu ihrer Unterhaltung bif dahin nothwendige Verſchung zu thun / oder
ſie lieber zuerlaſſen / und allerſeits Sorge zutragen / daß ſo viele wol⸗
verdiente Edel⸗ und wackere Leute / die ihr Leben und Dienſt ihrem Va⸗
terlande / bey dieſer Gelegenheit / und alſo auff euer eigen Begehren und
Entſchlieſſung / anzubieten erſchienen ſind / nicht kleinmũtig gemacht /
und ubel tractiret werden moͤgen. | |
Ich mug euch auch Erinnerung thun / wegen eines Theils mei⸗
nes Einkommens / welches mir jetzund eingehen wird / und noch eines
groͤſſern / fo mir durch cine Claufulber Poll- Bill abgeſchnitten worden:
dann auch der 200 000. Pfund / bie ich auff euer Begehren unb credit,
bem Accis-2Umót geliehen habe. Ich verlange darauff einen ſchleu⸗
nigen Schluß / weil die Nothwendigkeit gegenwaͤrtiger Zeit es erfor⸗
Dert / und till in alle gebuͤhrende Billen, die ihr mir jum Aufnemen unb
Sicherheit der Nation uͤberreichen werdet / einwilligen.
—
APPENDIX — ^ — ' ag
Ihr Herren und Edle.
Ch toil nicht mehr ſagen / nur allein toil 10 euch verſichern / daß
| obalcicf einige boßhaffte Leute euch tas anbere wollen beglaubt
machen / mein vorhaben auff nichts anders als auff eure und mei⸗
nes Volcks Wohlfahrt grrichtet bleiben wird / ſondern daß ich alles /
was mir moͤglich iſt / zu eurer Erhaltung unb Vortheil thun vill / fi
laange / ale ihr es ſelber verlangen werdet.
Weil ich num deſſen gaͤntzlich entſchloſſen / ſo iſt mein verlangen /
daß ihr mich nicht zwinget / das euſſerſte zu verſuchen / welches fuͤr euch
unb mich / und (ſo bas alleraͤrgſte iſt) fuͤr die Nation einen hoͤſen Aus⸗
gang gewinnen wuͤrde / welches zu verhuͤten / wir alle gleich ſorge tragen
ſollen. Dannenhero ſo verlange ich nichts anders / als daß wir aller
Unordnung und Unheile / ſo aus unſerm uͤbelen Verſtaͤndnis entſtehen
koͤnte / vorbeugen moͤchten; ſolte aber ſolches nicht geſchehen / ſo will
ich Gott des Allmaͤchtigen heil. Gerichte denſelben ũberlaſſen haben /
ber dran ſchuld ijt.
Ich habe noch eins beyzufůgen / nemlich euch wiſſen ju laſſen /
daß ich nicht laͤnger geſtatten will / daß bie gebraͤuchliche Art / Geſetze
zu geben / veraͤndert werde / unb wo jemals hinfuͤro viel ſachen in eine
Bille ʒugleich gebracht werden / daß ſolche Bille unaußbleiblich verfos
ren und nichtig ſeyn ſoll / wie groß und viel auch immer daran gelegen
ſeyn moͤge. Der Herr Canela (oll cud) von dem uͤbrigen außfuͤhrli⸗
che Nachricht ertbeil an. |
SR ebébee Engliſchen Cantzlers.
o0 Gne Herren / Ritter und Buͤrger des Unterhauſes. Dieſes
vwas noch ůbrig iſt / auff Befehl Sr. Maß euch fuͤrzutragen /
beſtehet in Betrachtung erſtlich des gegenwaͤrrigen Zuſtandes
der Chriſtenheit / wegen eines allgemeinen Friedens / darnach in der
Wirckung ſo dieſer Friede uͤber uno zu haben ſcheinet / und der Noch⸗
durfft ein beſſeres Verſtaͤndnis alo bey juͤngſter Scheidung unter uns
zu treffen. |
s Oij | 39
—
320 | APPENDIX
Der Fortgang / ſo auſſerhalb hereit wegen eirus Friedens ge⸗
macht / ob ce gleich ſcheinet / durch eimigc ſachen / ſo fich hernach begeben /
baf allzu ſchr damt geeilet / df doch lange vorherbenacht ub ewogen
worden : Dam als bic General Staaten ver ſpuͤrten / daß ob (€ gleich
ihr euſſerſtes unb zwar ín allen Stucken mehr / als worzu fic ihre Buͤnd⸗
nis verobligirte / beygetragen / fo haben ſie doch erfahren mdffen/ daß bie
Spanier ihnen keines gehalten haben / nicht allein was die Subſidien /
die ſie ihnen zu bezahlen verbunden waren / ſondern auch was die Macht
ſelbſt betrifft / die ſie ſchuldig waren ins Feld zu fuͤhren / ſo gar / daß alle
ihre Staͤdte unb Beſatzungen nicht in dem geringſtẽ Stande ſind / eines
Friedens theilhafftig zu werden / einen Feind zu empfangen / und alſo
onc Beſchuͤtzung bleiben muͤſſen / nicht anders / alo wann mon Sinnes
geweſen waͤre / ſie gar su verlaſſen als ſind die Staaten cucſchloſſen /
alle Gelegenheit die Cic koͤnten / aus dem Kriege zu kommen / zu ſuchen /
unb bas erſte / (o ſich nur ſelbſt offeriren wuͤrde / auzunchmen.
Zu dem Ende hielten ſie das gantze verſtrichene Jahr bey Cir.
Majeſt. inſtaͤndig an / einen Frieden gu procuriren/uub, haͤtten aud) da⸗
mahls einen ſolchen Frieden / afe fie itzund verlangen / aagenommen;
Aber Se. Majeſt hielte dafuͤr / der Chriſtenheit einen groſſen dienſt at
than zu haben / wann fic zwey ſtuͤcke bey ihnen aus gewaͤrcket haͤtte:
Erſtlich mit ihnen wegen dem Vorſchlage und Articuin eines beſſern
Friedens qu concertiren / und hernach / in Anſehungdeſſen / ( ohne weiches
man denſelben nimmermehr wuͤrde haben erhalten koͤnnen) ſte zu ver⸗
moͤgen / eine Off und Defenſiv-Alliantz zu ſchlieſſen / ſoichen Frieden
mit Gewalt / im fall man nicht anders darzu gelangen koͤnte / zuer⸗
Unterdeſſen aber dieweil die ſachen alſo auff dieſem Grunde be⸗
ruheten / unb man eiige vorbereitungen darzu machte / fo hatte
man nicht geringe Hoffnung / die anwachſung der Frantzoͤſiſchẽ Macht
auffzuhalten. 104 2
Dann obgleich bic Hollaͤnder allzeit sum Frieden incliniret wa⸗
ren / und alle vortraͤge ber Frantzoſen zu Nimmoͤgen gedultig anhoͤr⸗
ten / ſo war dennoch Ihre Majeſtaͤt endlicher Schluß / ſelbige mito -
Ligue darvon abzuhalten / und bliebe dermaſſen beſtaͤndig / von ir»
! rie
— — — — oH GB GNE UHRBOQENESD CUN G—— UE
'
APBRENDIX 000 gt
Nue den fidit bae geringſte qubéres/nodreiniaet Theil daran ju hadt/
daß (ie daher ſich nichtunbillig gemaͤſſiget ſehen maffen / den Krieg
auff eine oder andere weiſe fort zufetzen. E
Als man aber drauſſen endlich erfahren muͤſſen taf dieſe Ligue,
wvelches das eintzige war / wodurch Se. Mafeſt. bie Hollaͤnder verbin⸗
den kunte / ſo uͤbel itt dieſem Koͤnigreiche ausgeleget worden waͤre / daß
man gleich bey ihrer divulgirung ungereimte und nicht dahin gehoͤrende
reflexiones darauff gemacht / und nachdem fic ihnen nicht unwiſſende.
ſeyn koͤnnen / daß man entſchloſſen / kein Geld zu geben / biß daß man in
ſachen / das Religions⸗weſen betreffende / zu laaͤngliche ſatisfackion gc
than haͤtte / welches aber überall / womit man ine gemein bas meiſte zu
chun zu haben pfleget / und man indieſer Zeit ſonderlich nicht haͤtte auff
die bahne bringen ſollen. Und wie endlich der Koͤnig eine Adreſſe
empfinge / die alſo beſchaffen war / daß man dergleichen in keinem C frat
noch Konigreiche von ber Welt geſehen / unb er auch ſo weit darinnen
gekommenwar / daß er (eine endliche Meinung daruͤber zu verſtehen
geben koͤnnen, | |
Als ſind fie barauff ſchluͤſſig worden / daß «o vergebens ſeyn wuͤr⸗
de / ſich laͤnger auff Engelland ju verlaſſen / weñ ſelbiges nicht mehr daſ⸗
ſelbe waͤre / was es vormals geweſen / worauff dann alle Parteyen den
Frieden zu wuͤnſchen angefangen / ſo wol Spanien als Holland: Und
woferne der Stillſtand der Waffen / worumb man ſich ſo hoͤchlich be⸗
arbeitet / ſeine wirckung erreichen ſolte / wie dann allem Anſehen nach
geſchehen moͤchte / ſo koͤnnen wir uns gar leicht die Rechnung machen /
daß der Friede bald darauff erfolgen werde. :
Die Frucht / ſo wir unferer Angelegenheiten wegen dadurch zu
gewarten haben / ſchicket ſich beſſer in die Mediation / als in den Diſcours
zu bringen: nur dieſes iſt gewiß / dz wir durch unſere Kriegsruͤſtung / und
Beſchuͤtzung ber Handelung / einen maͤchtigen Koͤnig nicht wenig irre
tiret haben / der zu rechter Zeit ſolches gar gewiß zu reſſentiren wiſſen
wird / wann es ihm beliebet. Und darum iſt vonnoͤthen / daß wir uns der⸗
geſtalt verfaſſen / ſo wol in als auſſer dem Koͤnigreiche / daß er uns nicht
leichte was anhaben moͤchte. Der Anfang hierzu iſt kein anderer /
alo dieſes Koͤmgreich in Friede und Einigkeit zuerhalten / welches e
v . me
e
p» o (0 APPENDIX | C—-—
mehr als jemals vog dótben ig. Die Urfacbe unfer ataetdrtigen
— thut unſerm Vatterlande meht Schaden / als cínfrembs
ber Feind / und entwaffnet ſolches ju einer Zeit / ba alle unſere Macht /
die wir haben / nicht genug iſt uns su beſchuͤtzen.
Dorie Frucht einer willkuͤhruchen Regierung noch ber. Eyfer fuͤr
bic Religion fan cin ſolches verfahren weder rechtfertigen noch autho⸗
riſiten.
Es iſt ein ſo altes project geweſen / die Regierung zu zerreiſſen /
worinne man ſie beſchuldiget / daß ſie daß ſie das Pabſtthum und die
CTyranney einzufuͤhren geddchte daß man ſolches von neuen hervor ge⸗
ſucht zu ſehen / erſtannen muͤſte. |
Haben tir vergeſſen / daß bie Religion unb bie Freyheit alebat
«ft warhafftig ſind verlohren geweſen / wann man fie zum Behuff unb
Vorwand des Auffruhrs gebraucht? Seynd wir fo ſchlecht ín om
Geſchichten erfahren / daß wir uns nicht mehr errificm ſolten / daß man
vormals die Prælatur Pabſthum / unb die Monarche X-prannep ge⸗
heiſſen Als das Recht des Adels unb ber. Edelleute für cine Be⸗
ſchreibung ber Freyheit gehalten wurde / unb. es eine gefaͤhrliche
iare oar | bey dem Volcke / vom Geſctze und ihrer Schuldigkeit
zu gedencken. |
e Wiſſen wir dießfals / und leiden dennoch bíc Außlaͤndiſchen / die
durch unſere Trennung / nach ietziger Zeit durchzudringen hoffen?
koͤnnen wir ſolche Leute erſehen / die alle Tage die acte der Vergeſſung
brechen / und das Andencken der ſchon vergeſſenen Laſter wider erneuen/
imn deme ſie ſelbige auffs neue veruͤben.
Dafern die Frucht unb Epferſucht erbaren unb verſtaͤndigen
Leuten / jemals wol angeſtanden / ſo iſt es alddann gefchehen / wann
man in Gefahr der Verwirrung gerathen ift. | )
S cinc Verſiecherung fan ju ſtarck ſeyn / daß wir nicbt wieder in bit
Unordnung gerathen folten/ aus welcher wir unlaͤngſt erſt uns ausge⸗
wickelt haben / und ſonderlich wann einige Zeichen derſelben / gedruckten
Schrifften / und unterſchiedenen Orten des Koͤnigreichs / ſich von neuen
wider blicken laſſen. |
Vielleicht ift unfer Zeit wol werth / daß wir betrachten ob wir
| nicht
— ——— — — Um c-—c m
XA PFEWDIX 20 fg&
tfi ber Proteſtantiſchen XEeligion eine Aergernis geben waanweh
fo an ihrer Mache unb Warheu zwerifein / daß wir ungeachtet ſo viele⸗
GBeſctzt / die zu ihrer Sicherheit gemacht / und aller miraculeulen m
deckung der Anſchlage/ die wieder fie geſchmiedet ſind / dennoch dixi 0
un ofuͤrcheen wollen / daß ſie nicht beſtchen werde. |
Es iſt ohne Zweiffel cine Pfliche / bictoir Soet und uno eft
dieſen gegenwaͤrtigen Seculo unb der) dachkoͤmmungſchafft ſchuldig
geind / die Slaͤckſeligkeit zu genieſſen / die GOrt uno gibt / unſern Wein⸗
verg zuverwahren / und ihn ſo feſte zu machen / als wirimmer koͤnnen
Der Koͤnig Dat mir befohlen euch zu hinterbringen / daß er euch inallen
Sachen / wo ſich einiger Mangel ereignen moͤchte / unb barinn dze
Chriftliche Klugheit / und die Gerechtigkeit eines Parlements / ein Mit⸗
d ivorſcdaz an wadt Moͤgligkeit beyzu (pringcu bereit fepe.
tarum (aba wir dann bof die Frembden fid) teta Go |
H fotroarRdigionkdaga / ein cebodo nur obanbia unb nidevon
Herbtengehec?
Datuicbtbiciét acte gemacht / baß «e unmoͤglich / ja gantz unb
gar unmoͤglich ig/baf auch ber aller verborgenſte Papiſte das geringſte
Ambt betreten fónte 2. unb Bat uns wohl nach ber reforn. ation, eg
-«inigacícec auch mehr Sicherheit zuwege gebracht / alo ben dieſe ade?
So wenig urſache man findet wegen unſer Freyheit unb Rechte
aiferſuͤchtig zu werden / ſo wenig trauen die jenigen fich ſelbſten / bic ba
| Écbaupten wollen / daß man Urſache habe fich eines und des andern zu⸗
Wie kan mander moderation eines Fuͤrſten / S. Liebe
und ſeiner Unterthauen / ſcheinbarlich verſichert ſeyn / als
wann cr alle Ungemach erd ulden kan / daß fo viele ungezaͤhmte Maͤu⸗
tt und boehafte Reden / ungeſtrafft bleiben. Wann mon in fenem
ganztzen Koͤntgreich nicht cin Excmpel eincs eintzigen Menſchen | be
wider die Geſetze / und wenige die Kraffe der ſelben gelitten haben / finb ct/
wollen denn die jeniga gedulden / die in den Cotty Haͤuſern und andern
J Afentlichen riex / lagen duͤrffin / bof tic Nation gur Sclaverey ge
"bracht fene $
Wan laſſe ſuchen und auftreten / den Allerwiderwaͤrtigſten und
— ——— tall ifa cinc set
eie Theil.
X
*ox
* — B*PEMATE
. fongtanterinnctnas — — shi
—72 Pomp orba ole ius Side Debet
e —— — ——— ai Bini in ber
We / und une. guche⸗
ſagen /
aps 9BoRE /al» mt itunbe grfanen.
— si espere
e ere Haenengiaer gm
mehe geuteſent oͤnten
Ihr Herren und Edele.
Gt Konig will miche glauben/d
—— 3
Dannenhero wartei er in ——n—— fet anl
it Sorgfalt die aßecten des Volckes gegen ihn o unteoy
te d cefnrt affiftencz , wegender —— lema amobe⸗
Syie Odit ſo man enund bie Keiegolcheffe fo auff tib
atr RR et worden / haben oid zuuneterhalten geko⸗
ffer / ndman wird fie noch nicht ohn groſſe koſten von nercn wieder ab⸗
bancken / noch bis sur Abdauckung bezahle machen koͤnnen
Die 20000o pfimd die auff — —c— — —— —0—
| toit bcr tóntg le incestum mieberricact ríe, tn Solitebutir
obligation, ſie zu bezahlen / nicht nachkommen tecti
Das then des ftónias einkvmmens / — —E—
hoͤrt / wird die Cronin eldmanget fetzen / wann es nicht wicder folte
continuirt SPP NB vl I forodiceo,
doch keine ſogroſſe Jüfffcats cotmobt rin folte. Dann ret i od
das recht ber die Frantzoͤ. Weine / und alle anber Einkunfftetreus ber
Handlung mit Frauckt. auffgehoben. Darumb didi on
| ——— feriae
nk
|
|
-— ——
s,
GNE- WR ONMAD Gc O3-G A9 «c —
- here: * — X2
^ abwtndbenfo vid Nnchdenchen⸗/ ele bie
0.
OK POENISIRA EE i
uA af Ye Dare rid ftimicht bos genae Génie ontotita
e .
debeas gelaggen / ud ſ
dee Arch ub i
Sache ſelbſten more :
en geſonnen fec fidc nite
diede tco — —— om
Die Maniere vielr Sachen / die micht zuſammmen gehoren / unb,
keine ———
— dom 100 C
bas gang Regiment ſeiber in zu feden / Cundgu
ſchwachen.) Dem Koug tito daduch ín «ticae ——
Stimme benommen / ud wird gegroungen entweder alles obtt
unterweilen / das eine Theil der BillbemSténiaridy
2 da doch
eos ird und nachtheilig/ alo bao andere nochtwendig unb vertrágs |
*ymgleidtu bic Gammerte Paire wird (bra utajoeiben sti
| — —— man dieſe — cbornen Ehre /
artf ——
eine —— gierung zu —— gewió: daba ob —
der Koͤnig und bas Oberhauß acacn —“ ectionint
— — gute Bill Krafft der Vernunfft undihrer qgma Ge⸗
E Ei due nictditig [cpu fónne/ man m Nf Be bemnen ein «bep
necitcr man dir favori
bckaͤme das Unterhaus — ordeo
de , unb —* bít t vollfomumene unb obafit
Gyanddt geri weiche Catungm bou Sónigrechcam sortiág,
uchſten waͤr
nete ed eine Zreyheit der mon fid
fo wol wider afe für auchen koͤnne. Dann ſo ferne
ſe ſtatt haben folte/ toe —— des Otatenkervemdyay
tani
chenſo |
bof erkeine qute Billc, fie moͤge (o Siete i —
— i nad sdétonibo unb -
tes Panlaments info folgende
t
m || APPENDIX
ton fici einer ober otibern Zeit pie Gelegenhoii (i zu ruche machten⸗
tmb einer Bill bicbie bem Unterhauß (cor angenebitte/ umb von ſelbeti
hoͤchſtverlauget wuͤrde / eine neue clauful;oon gant anbern unb fremden
mater. einzuhaͤnigen belieben trat welche nitbt gor 3u angenehme waͤ⸗
re / und wornach man wenig Verlangen getragen / fo wuͤrde ofebana
bae Unterhauß auch / entweder alice ober nichts anzuuchmen gezwun⸗
gen werden | | | 2
S fo mürbe ein jedwede Bill; zuletzte theuer genug erfauffet/ auch
der vornehmſte Zweck / die Parlement zuberuffen / und gute heilſame
Geſetze zu machen / gantz und gar vernichtet und verlohren werden / die⸗
ſes alles aus der Urſache / weil wir uns von dem Gebrauche / den unſere
flugc Vorfahren une vorgeſchrieben / entfernen woite. Damit nun
dieſen Ungelegenheiten vorgebeuget werden moͤge / ſo hat der Koͤnig be⸗
ſchloſſen alle ſolche 9écurungen gaͤntzlich ab zu ſchaffen / und mir befoh⸗
len / euch dieſer nachfolgenden Worte zuerinnern: State fuper vias
antiquas, | :
Ihr Herren unb Edele.
C ift niemals an ben gluͤckuchen Ausgang einer Reichsverſam.
lung mehr gelegen geweſen / es wird aud) hinfuͤro an keinen mehr /
als an dieſen gelegen ſeyn koͤnnen. |
Saoolte dieſe Seffion bie Fehler unb bae Unheil (o atre een juͤngſten
entſprungen / nicht wieder repariren, wuͤrde ce cin unglũckliche Ver⸗
haͤngnuͤs uͤber unfer Nacion ſeyn.
Daferne wir itzund der Regierung nit unter bie. Arme greiffen /
unb durch banniſtrung alles Mißtrauens unſere Feinde beſchaͤmet
machen / ſo ſtehen wir in Gefahr das allerclendeſte Volck unter der
Sonnen zu werden / wit welchen kein Menſch bae geringſte Mitleiden
haben wuͤrde. |
Ich wuͤndſche / baf bae Gemuͤrmel unbbie falſche Eingeber beg
jenigen / die euch nur zu verfuͤhren trachten / keinen dahin bewege / daß
er fict) zu einer ungluͤckſeligen gelegenheit ober gottlofee Werckzeug
bit Sicherheit der Regirung ín Gefahr ju für gebrauchen Vf |
| — "APPENDIX, og
Derenige / ſo ſein Hauß durch eine Feuersbrunſt verlohren wuͤr⸗
bt aar ſchlechten Troſt drauß ſchoͤpffen / daß bae Feuer nit durch ſeine
fahrlaͤſſigkeit entſtanden: wann er ſich aber erinnert / daß er die Vrunſt |
haͤtte leſchen koͤnnen / und co nit gethan / wuͤrde co ihme eine unauff hoͤr⸗
liche ſchmertzliche Reue unb groſſes Hertzenleid erwecken muͤſſen.
So laſſet dann itzund der Welt ſehen / daß ihr noch eben denſel⸗
ben Eifer / die Regierung zu erhalten / habet / den ihr damahls gehabt /
als ihr bereit waret / fuͤr ihre reſtauration euer Leben auffzuopffern /
und wiſſet daß es eben eine ſo edele / ſchuldige und gerechte That iſt / den
Koͤnig wider alle die Boßhafftige Urheber ber Schmaͤhkarten bic unter
ihn und ſeinen Parlement allerley Mi ßtrauen ſtifften wollen / beſtaͤn⸗
dig su verthaͤtigen / als am Tage ter Schlacht fuͤr ihm großmuͤtig unb
tapffer zu kaͤmpffen. Zieret die Geſchlechte dieſes Parlements / in dem
ihr darthut daß die Tugend durch dieſe Seſſion wieder florire und em⸗
porfkommen ſeye; wann ihr ſolches thut werdet ihr dem Koͤnig ein an ⸗
genehmen Dienſt erweiſen / welcher niemals etwas / afe die Laͤſterungen
vergeſſen kan. Auff ſolche weiſe koͤnt ihr euch bep ber Nachkoͤmling⸗
ſchafft einen ewigen Ruhm erwerben / wann ihr auff ſelben eben
dieſen Fried uno Gluͤckſeligkeit / ſo euch anvertrauet iſt / fort gepflantze
werdet. | .
Der Gott des Friedens und der Einigkeit wolle (€. Berath⸗
ſchlagungen Gluͤck / und heilſamen Fortgang verliehen / zu Ehr und
Ruhm des Koͤnigs und aller getreuen Unterthanen verlangeten Troſt
unb Vergnuͤgung.
Brieff eines gewiſſen Miniſt. zu Londen betreffende
bít Oration des Konigs an bas Parlament unb bie Erklaͤrung
Sr. Majeſͤt in faveur der Herren General Staaten wegen ih⸗
ttt conduite, in Sachen des Friedens / vom 3. Jun. 1678.
Ein Herr / daſſelbe / was man in bes Koͤnigs Rede / ſo an
das Parlenrent gehalten / vorgebracht bat / anlangen⸗
de / wie hoch unb ier bít Herren General &taaten oi
Crbaltung eer Niederlanden fi angeiegem ſeyn laſſen; 6
d " |
A ? * EMPIX.
for M AM Potete fece Franthoͤſiſche
Maͤcht ſich langer zubeſchuͤtzen nich aͤren und daß -
Wwvoann dieſes nicht mare / Koͤni — ——————
worinne €. niit ^8 — 2* eten / ſtei —* € wurden beob⸗
achtet haben / und ſonderlich / wann die «n Unordnun⸗
gen allhier nicht enſtanden svi er icbtman/ daßes
einarbaRtigce Gezeugnuͤs der Warheit iſt / ſo man JH. M.
s nachgeben muß. Dannenhero kan ich nídtbeg
auff wasweiſe man toíebcr bie SDerfabrung 53.55. Min ben
re einen Unwillen faffenfonnen. — Gertübreta
er ſolches von niemand anders alé gewiſſen Leuten / her/ v
4t UR gener — nad) beni Kriegtragen / und das gu |
kbtige Vorhaben der fenigen bic gum —
feb nieht dulden können.
er Antbaſſad und
ten haben gegen dem Sonia:
pau iie — Jor. w: ed
zum en be l ;
: epic € 39 ajefáterfennete/ gem Tm
Angelegenheiten der Bundesberwanden groſſe umb
ne Koſten verwendet / auff ihrer Schuldigkeit ale. tat
en getreuen Freunden und Allirten gebübret / waͤren nach⸗
ommen. WorauffS —— geañtwortet / daß ſie nit mer
gethan / ——— M.ſchuldig geweſen / dann £e bàttes
ibren Alliircen mit aller Treue und frat ——
den / und ſie zum hoͤ pii
Billigkeit nach von ihnen forberu eden DE je ——
reund und Allirten als AS finbenfolten /
ſolches aud a feftt
lir getreue Freunde uno Alliirten erkennete / ſolt
n verſichert halten / daß r2 E vofllo (bu
| edd / "dibee (d d ecd ribtiifeetófen.
Jo dlecbe anun⸗ rreicdetes: tim. AC
e.
"--
APPENDIX. 39
Negotiation be Deputirtẽ ber General
Staaten zu Br Memoire der Extraord. Deputir-
ten der rct Staaten der oereínigtenPtieber-
landen ſo von ihnen Sr. meras Hà S a
mofa zu Bruͤſſel uͤberreichetworden dens. May.
Emnach unſere Herren die Staaten der vereinigten
Niederlanden io. Excel. hoͤchſtwichtigſter Sachen
er Nachricht zu ——— gekunt / ſo
H · M. uns unterzeichneten / als ihren Extraordinat
Deui barübet Comauffiongebgi / und uns mit ge E
E —— Excel.ʒu præſentiten / gnugía
ehen woll
Die jenige Huͤlffe / ſo Ihr. Catholiſche Majeſtaͤt im An⸗
Pie Krieges dem Staat ber vereinigten Mederlanden
$t ſtet hat / iſt dermaſſen nuͤzlich unb vortheilhafftig fürbieft
ausgeſchlagen / daß bre fon Hochmoͤg. ſolches alfeseit in
damit fic aeger. Catholiſchen Majeſt. eran
Barfeit wuͤrcklich erweiſen uno darthua modyten/finb fie
Majeſtaͤt damals / alé ihre Provintzien tur d) ben. Koͤnig AR
Franckreich feindlich angefaffen wurden / zu lecutiren, mit aller
Macht zu Felde gegangen. Sie verſichern ſich auch daß Y Exc.
ſattſame Wiſſenſchafft darvon haben / und deſſen wolbeglaubt
ſeyn wird / weil fie ſehen / was J. H· M noch heutiges s /
Ihr. Majeſtaͤt Laͤnder zu contervire SP Sape (o eiferig
muͤhet ſeyn. Und obgleich ih Krieg etf "ab bt con-
tinuirt tmb mit unſaͤglichen Unkoſt etfvorben / ſo iſt
doch der orf ng —5 — eig geweſen / Bolt
—— ie int Cigeumb. Eroberungen
fioi umo xta e em Frieden als uff
bit Bac amuppeis den Mediatoren zu Nimoͤgen einhaͤndi⸗
—— dare ónnen iſt / tüicbann crt Excellenfs
—— Kbafftpabmmito. — — 0—-
-
45 APPENDIX
Welche Conditiones zwar / team man fic (dóften betrachtet / in
ber G bat unbillig unb unrecht unb alfo beſchaffen ſechn / baf man ſie
nit anSere alo verwerffen koͤnne / wie Ihre Hochmoͤgen. auch ohnfehl⸗
Par in Anſehung ihrer Allurren thun wuͤrden / unb ſonderlich in Be⸗
trachtung Ihr. Catholiſchen Majcſtaͤt wegen der Niederlande / in de⸗
ren Erhaltung fic fich jum hoͤchſten interellirt befinden.
Wann aber Ihre Hochmoͤg. reflexion machen / auff die groſ⸗
fc Macht des Koͤni ge von Franckreich / die den gantzen Krieg uͤber und
bif dato ſo grof geweſen / daß fic nit allein den Armeen Sr. Catholiſche
Majeſtaͤt / der vereinigten Niederlanden und der Alliirten das Haupt
geboten; ſondern auch noch uͤber bae. an unterſchiedlichen Orten
groſſe conqueſten gemachet hat. So haben ſie nit unbillig appre--
hendirt, daß dieſe Condiuoncs wie Dart ſie auch immer ſeyn moͤgen /
dennoch bey Erwegung gegenwaͤrtigen Zuſtandes / beſſer ale bic Sorte
ſetzung des Krieges waͤren / welcher allem Anſehen nach nichts ats Un⸗
ziuck und Verderben nach fich ziehen wuͤrde.
| Dannenhero finb unfer Principalenbie Herren General Staa⸗
ten bewogen worden / dieſe Condi ioncs für accepiabel ju halten /
woaann fic (o gluͤcklich ſeyn fónten/baf auch die andern Alliircen, inſon⸗
derheit aber Ihre Catholiſchſe Majeſtaͤt / mit ihnen einerley Meinung
haben moͤchten. Sie wuͤndſchen auch hoͤchlich bap J. Excelleng
ſambt ihnen / ſothane conditiones den andern Allurten auffs beſte zu
tecommendiren unb fuͤrzugetragen / auc) unterdeſſen fich dahin zu
bemuͤhen geruhete / daß der Termin / welchen der Koͤnig von Franck⸗
reich durch (cine Propoſition qu Nimoögen geſetzet / moͤchte prolongi-
ret werden. |
Die ſchlechte Verſicherung (o in dieſen conditionen beſindlich /
koͤnte man durch genaue Verbindnũß mit dem Koͤnig von Engelland
und den andern Alliircen erſetzen / und ber daraus entſtehenden Gefaht
dadurch vorkommen. Wir erwarten von Ew. Excelleng auff vor⸗
hergchendes cine ſchleunige Antwort / weil ſolches bie eintzige Urſache
in unſer gegenwaͤrtigen Commiſſion. Druͤſſel bcn 8. May. 1678.
Jacob Boreel de V ede.
MED | | nt»
e
P B c — C
- — — ——
»
APPENDIX ak
Vntwort von Seiner Crcellent/oem Herrn Hertzoge
von Villa Hermoſa / vom o. Map / auff das Meinorial ber
Ertraordinar Oeputirten der General⸗Staaten ber vercinigtet
Niederlande / vom 8. deſſelben.
re Cx. Fxcell. dieſes Memorial in Venachtung ao
$t Conditionen ber Veriuſt ber Niederlande viel. gewaltſa⸗
mer und ſchimpfflicher / als durch unglůcklichen Fortgang der Waf⸗
fen ſeyn wurde: So wil ſelbe der ganzuchen Hoffnung leben / daß die
Herren General⸗Staaren ſolches nicht befoͤrdern werden / weil Seine
Majeſtat umb die einige Erhaltung beo Niederlandes fich in bit augen⸗
ſcheinliche Gefahr des Krieges / wodurch Sie fo vict Ungemach ev
tragen muſſen / geſetzet hat. Seine Majeſtaͤt wollen baran aud s
nicht zweifein / maſſen ſie / die ſogenau mit deroſelben go
floffc E sactaten punéuel unb fepertich ju Bolten/ brcb allgemelo —
ne Treue und Glauben verpflichtet unb verbunden ſcynd / abſonderlich /
Pa Seine Majeſtaͤt bey beſtandigem Verlangen unb Vorſatze verhar⸗
vet / alles / was ihr moͤgich ſeyn wird / zu ihrer Crhaltung zu contribur,
ren / unb weil / in Anſchung des vorgeſchlagenen Mitteis der neucen
Alliance, umſich wider Franckreichs ihe Conditionen
du verſichemn / man betrachten mu / daß die beſte Zeit / ſelbe zu ſchlieſſen /
im Felde ſeyn wird / durch welches Mittel dieſer nahen Alliance mát
Sr. Majeſt. von Groß Britannien ein vortheilhafftiger Gucces unb
beſſerer Zuſtand der Sachen su hoffen ſeyn wird / und wuͤrde es eine
Treuloſigkeit ſeyn / wañ man ſich ſeiner Macht bey dieſen Conjunctu⸗
ren nicht bedienen / unb in ſolche verworffene Conditionen einlaſſen
wolte / ſo wohl gegen Ihre Kaͤyſerl. Maj. als andere hohe Allürte unb
VBundsgenoſſen / voraus zu der Zeit / da der Kaͤpyſer reſolvirt i£ / eer
die Niederlande zu beſchuͤtzen / als ſeinen eigenen Verluſt su reſtabiliren /
und da alle andere hohe Allürten alle ire Krafft und Macht wider
Franckreich anzuwenden bemd bet ſeyn: Se. Excell. kan ſie verſich⸗
ren / daß der Koͤnig / ſein Herr / nachdem Sicilien wieder verlaſſen iſt /
ſtine ganze Macht unb Vermoͤgen / wie É! Aire Excell. alle
asꝛſter Theil. |
Cory
nommen / und daß durch Franckreichs ungerechte und unbillo —
A.P. PEND EX
44
zx y Beſchirmung une R cftabili
D (cóc Sie der gewiſſen b 8. rt x
p chen quch irm in einer fo
ache / ſo * arn —ã8 des gemeinen Weſens cif nichts
ermangeln laſſen / und dieſes ift bae einige Mittel wodureh man fan su
pií 77 mun Fricden gelangen. — " $
167
f2atog von Villa Hermofía,
Graff vor Luna,
: Memoriat der Extraordinar⸗ Deyutirten der Herren
General⸗Staaten / x, an Seine Excellentz vot Villa Her-
mofa, am 14. Map.
Achdem bic Herren General⸗Seaaten bri vereinigten Nie⸗
derlande die Antwort Ihrer Excell. auff bae Memorial , fp
wir unterscichneten/ibre Extraord,nar· Deputitten / ben 8.
deſe⸗ Monats uͤbergeben / geſehen und examiniret Babe /
gerne gewuͤnſchet / daß Ihre Excell. die durch Frauckteich angetrage⸗
nay Conditionen nicht alleine betrachtet haͤtten / wie ſelbe in und an
fix ſelber ſeynd; ſaudem auch auff die gegenwaͤttige Zeit der Cachan
hputte wollen Reflexion machen / und Da oer Sóng con Franckreich /
—— (ic von allen Niederlaͤndiſchen Frontit· Staͤdten / (o €.
Majeſtaͤt eph y gemacht / bi an das Hertze
paniſchen ) diederlande geruͤcket / und bic Stadt Qi ſelbſt aw
— — Macheigſte im Felde unb mit einer formitablen Armee / alice
zu unterfangen / unverhindert ſey / nicht obe groſſe Apparentz / es gli
tic aue zufuͤhren / und wo cr wolle / ſene Conqvcften zu machen: ba
hingegen die Trouppen der Allürten noch nicht beyſammen / vielweni⸗
ger ihme das Haupt zu bieten / und ſeinen Anſchlägen ſich zu widerſe⸗
hen / im Stande feyn. Dirſes iſt die Urſache / warum Ihre Hoch⸗
mog nicbtunbillis befrcheen / daß daſſeibe / ſo dem Koͤnige von Copas
nien von den Niederlanden noch brig aſt / ünauablciblidy moͤchte vex⸗
———— im FZall eo nich⸗ — id
dildidonca erhalten waden * Sslſthes «roi
ped tant der —
(eite Weiſe volleuds verſpicleraurdt / nad)
pecie) per Unkoſten verwendet / und man zudeſſen
Erhaltung fo vii Diue vergoſſen und auffgropffert hat. Ihrt redi
hat durch bas jeniac / ſo in kurtzer Scit —22— allzu (aoo
me Wiſſenſchafft / wie weit manſich / fm Sall der Noch / auff bit
Trouppen der Allürten verlaſſenkan. Der Beyſtand Ihrer Konigl
Maj. von Groß⸗ Britannien iſt ſehr conſiderable, und wird den
Intreſſirten eine groſſe Huͤtffe ſeyn: Aber es iſt auch vonnoͤthen / daß
Ihre Excellens wohl erwegen / daß es neugeworbene Vocker ſtud ut
vic Zeie koſten wud / ehe unb bevor fic des Krieges gewohnt unb erfah⸗
ren werden / darzu auch / daß fich nur erſt eine geringe Qna HM Bem
in dieſen Quartiren beſtadet / und man noch ungewiß tg / am ute
welcher Seit ber Reſt bey uns. ankommen ate : Da doch it
Guacatbcileauc cin Augenbiick fofibar itj unb ín geringer get fid)
groſſes Ungluͤck unb *— zutragen koͤnne. Sym donee
otibote Herren Staalen ( gleich wie fle auch Credite bab
declariren laffen ) nicht mebr in dem Stande / baf fito Sistaimie
pes prier: ihre —** Rf inb oic eripe
tzen fónnm eu
po umvermoͤgende ſeynd / hnfuͤro fo viel mer zu contriberiremunb butv
ſſen.
iiri wit bít Hemen General⸗ Staaten allrgee teſtchen unb
sme werden / daß im — dieſes Kriegs bte Cachoi pA
ihnen febr aroffe unb nugbare Hulffe geleiſtet; Alſo wollen fie
hoffen / Ihre Excellentz werde huen auch Dicere cafe bert
ren laſſen / zubekennen / baf ſie auchnachgehendo ſich danckbar barfi
gu erweiſen nicht unterlaſſen haben / indem ſie keine Koſten gefparet unb
alle ihre Macht / dieſes Land ju ſuccuriren / angewandt / unb barff mon
es zum wenigſten ihnen —— daß der Koͤnig von *
je (oarefie Progreſſen gethau / unð feinen Zrieden machen iod. ab
(eiit deſavantagouſẽ Conditiõen / dadurch diß Lanó mürd'lid
—*;B ſo vie Vamoͤgen irri M ulmo D
-- |. ,APPENDYX. |
ſchaung benoihigte Trouppen ju unterhalten / tod) aud tedtbes
bic Plaͤtze nicht fo ſehr ſepariret / noch bas Land / wie vor dem Kriege /
Binfüro ſo abgeſchnitten ſeyn / und wuͤrde man es daher dann auch viel
leichter beſchůtzen unb erhalten kfoͤnnen. Man konte dieſen Mangel
auch wohl durch Alliangen erſetzen / und eine geringe Zeit wuͤrde vid
vermoͤgen bie Sachen in eine guten Stand zu bringen / daß die Un⸗
terthanen beo Koͤnigs / und ſonderlich der vereinigten Provmsen / fid
einander wieder Hülffe leiſten / und beyſtehen koͤnten / die gegenwaͤrtig
in ſolchẽ elenden Zuſtande uno ber geſtalt erſchoͤpffet un um [orrmógenb
ſind / daß man fic unmuͤglich / bic groſſe Krieges⸗Laſt laͤnger zu ertra⸗
gen / zwingen kan / man wolle ce bann auff bic aͤuſſerſte Extremitat umb
Sefahr ankommen laſſen / und fich gezwungen ſehen / mit dem Feind
nach ſeinem Velieben fich zu accomo diren / oder unter die ſer Laſt gang
und gar zu erliegen. Worzu man nicht glaubet / daß Ihre Excellentz
dafuͤr halte / daß die Tractaten / bic nichts als das Heyl unb bic Wohl⸗
fahrt der Allürten und ihrer Unterthanen zum Hauptzwecke haben / je
mand verbinden ſolten. MEN
Es haben die Herren General⸗Staaten aud) fár gut befunden /
(£t. Excellentz ju repræſentiren, daß / nachdem ſie erfahren / daß ode
Abgeſandten / unb Gevollmaͤchtigten beo Konigs von Franckreich /
auch bif auff den letzten Tag December iet lauffenden Jahrs / Voll⸗
macht haben / einen Srillſtand be Waffen zu ſchlieſſen / ſie hren Ge⸗
vollmächtigten zu Nimoͤgen Befehl ertheilt / mit ihnen daruͤber zu con
feriren / zu ſehen ob fic einen Stillſtand auff . Wochen / oder drey
Monath jum hoͤchſten / ſchlieſſen wollen; in Hoffnung / wann ſolcher
zu erhalten iſt / daß Ihre Excellens ſolches nicht aus ſchlagen / ſondern ber
münblich angefuͤhrten Urſachen wegen ſich dazu conformiren werde.
Ubergeben den14. May. 1678.
| Jacob Boreel,
De Weede.
Antwort Ihrer Exeellentz des Herren Hertzogs tont
Villa Hermoſa/ uübergeben tenis, / auff das andere Mc-
worial der Extraordinar· Deputitu ber Per:
| | | ady
4
A PPENDIX SE 4
Achdem Se. Excellentz das Memorial ber Herren Boree! unb
dc Weede, Extraordinar- Deputirten ber Herren General
Staaten der veremigten NRiederlande / vom 14. dito , geſehen /
unb hres Theils Ihre Hochmoͤg. alle Satisfaction zugeben verlan⸗
em / Bat (ie fich entſchloſſen / einen Stillſtand der Waffen auff 6.
Wochen einzuwilligen / doch auff vortraͤgliche und ſichere Conditio-
nen / auff daß auß gedachtem Stillſtande nicht ärgere Wirckungen /
unb mehr Unheil / als aus den oͤffentlichen Feindſeligkeiten / entſtehen
moͤge. Unterdeſſen aber muß man ſich richten / nach der Antwort
des Koͤnigs von Engell and / auff die Repræſentation, ſo Ihre Hoch⸗
moͤg. Ihrer Majeſtaͤt von Groß⸗Britannien gethan / nach derſelben /
ſo Ihre Excellentz von beſagten Herren Deputirten den 8. dieſes
empfangen hat. (oif auch vonnoͤthen bag Cr. Kaͤyſerl. Majeflaͤt
und ber andern hohen Allürten Miaiftris davon Nachricht gegeben
werde / und damie dieſe Entſchlieſſung deſto leichter unb gluͤcklicher
von ſtatten gehe / vermeynet Ihre Excelleng/ man koͤnte ſolches zu 16
mogen oder jum. Haag in eine gleichfoͤrmige Richtigkeit bringen unb
außmachen. Ihre Hochmog.koͤnnen hiedurch klaͤrlich erkennen uno
ſehen / wie hoch Seine Majeſtaͤt unb Seine Excellentz ihre gethane
Repræſentationen conſiderirt und geſchaͤtzet haben. Unterdeſſen
zweiffelt man nicht / Sie werden zu Beſchuͤtzung der Niederlande ihre
aͤuſſerſte Krafft und Macht anwenden / und nichts darzu ermangetn
laſſen / damit man Zeit waͤhrenden Stillſtandes nicht groͤſſern Anſtoß
und Unheil / als vorhin / erfahren und ertragen muͤſſe. Geſchehen zu
Corüfk(beni6. 500251678.
J*tt$ogven Villa Hermofa,
Graff von Luna.
Memorial ber Extraordinar Deputirten ber. General⸗
C5taatm/x. an Seine Excell. dem Hertzog oon Villa Hermofa,
527. Map 1628.
Achdem bie Herren General: €xtaaten ber vereinigten
Miderlande mit groſſer Vergnuͤgung durch die Ant⸗
a . — — S$orf
- .4
4^ APPENDIX.
(vor t Excell.auff bae in ihren Nahmen ben o. dieſes
foorto See uns unterzeichnete / ihre Extraordinar Deputir-
te/ piæſentirte Memorial zu thun heliebet haben / ſich erklaͤret /
daß ſie nemlich ſich es gefallen lieſſen / wegen emes Etillſtandes
auffs. Wochen zu traciiren; battenaueb gewunſchet / daß
Ihre Excel.ſich auch wuͤrcklich erklaͤret haͤtten / wegen des m»
dern Puncts in vorbeſagtem Memorial, Iwelcher die Friedens⸗
Conditionen betrifft / o die Herren Abgeſandten und Gevoll⸗
maͤchtigten des Koͤnigs von Franckreich vor einiger Zeit zu
Ninmiwegen proponiretbaben. — Weil aber in derſelhen Ant⸗
wort dieſes wichtigen und importanten Puncts wegen nicht
das geringſte erwaͤhnet worden iſt / ſo haben Ihre Hochmoͤg
uns ãuffs neue Ordre zugeſchicket barum wieder anzuhalten /
und * yo E en TOi | x unb fui viel bir:
egen ſey / ſo was das gemeine | |
fnforiberbeit bit Crbaltung deſſelben / (o Ihrer kichen
Majeſtaͤt eon ben Niederlanden annoch übrig ift / auff daß fic
fib ini Namen bes Koͤnigs von Hiſpanien crfilarammege/ bee
ſagte Friedens⸗Condiiionen ſo / wie ſie fid / anzunchmen / an⸗
rite bt itzigen Suftanb ber Sachen / unb bic augenſchein⸗
liche Gefahr / ſo aͤus der Fortſetzung des Kriegs wit einem fo
maͤchtigen Feinde / als der Koͤnig von rane ift / eniſtehen
koͤnte / voraus da er ſchon ſeine gantze Armee volllommen bap
ſammen bat / unb ſelbſt perſoͤnlich im Hertzen dieſes Landes
zu Fehdeſtehet.
Dieſes nun / und was in vorhergehenden Memo⸗
rialen Ihrer Excel. repræſentiret worden / ift bít Urſache
warum̃ wir Ihre Excel inſtaͤndigſt erſuchen und bitten / eme
ſolche Reſolution au fafien/ofe bem Verlangen unferer Serre
Principalen glei ig ſtyn moͤge / und zwar vhneinige Ver⸗
ſare unb Verluſt der Seit / weil der itzige Pa
t bliche Beruͤnde
| 2
dadurch wenig
hoͤchſtverderb tangat
Qt. Excel wie auch die hohen n6Milisve, 7
S —— —— "-— 3JC—
$8
nen zwar die Herren General⸗Staaten die harten unb unbilli⸗
APRENBPA
— VOCE * allgemeinen Fri
— gang Eunops Bedyft prajudieirertutirbt.
Jacob Boreel.
Dc Wcede,
Ancwor Seiner Excellentz des Herrn gs von
Villa Hermoſa, ubergeben ben 3. Juni auff das 3. Memo-
rial der Extraord. Deputitten der General⸗Staaten / 1€.
9vom27. Mayio78. "E :
Achdem Se. Exrel. dieſes Memorial geſehen und hetrach⸗
tet/aud) zugleich ſonderliche Reflexion gemacht auff bit
vorhergehenden Memorials voms8.und 14.May / worin⸗
Condicionen/fo Der Konig von Franckreich / mit Spanien
jebt zu machen / proponiten faffen/geugfanserfeanen/ un»
ardeſfen aber in ber hoͤchſten Noth / woxinne die Niederlande
fiecken / und an deren Erhaltung ſie ſich ſo ſehr incerefiret brfin»
- beuufidh aller Mittel ber aubet / ünd ihre Unterthanen in hoͤch⸗
fier nvermoͤgenheit / den Krieg fortzuſetzen / ſehen muͤſſ:
und daß dannenhero nichts ſo — hoch vonnoͤthen
ſey / als bit Conſetxation des geringen Reſtes der Niederlande /
burd Mittel der genauen angetragenen Iliantzen welche auch
dieſer ſeits eſtimir und angenonumen worden / wie auch die
ren General⸗Staaten ihr inſtuaͤndiges Anhalten uno Ver⸗
izagen befroegen wiederholet / daß man oben gedachte Con
' ditionen/ben Frieden zu ſchlieſſen / eingehenmmoͤge / unb tveif
€t. Eccl, ihnen affe muͤgliche Huͤlffe zu leiften verlanget / wie
e auch gethan hat von dt d Pn in ret / zu
rhalcung bee vereinigten Niederlande in dieſen Krieg ſich erſt
eingelaßfen / welchen man auch / uu allerſaite gemeines Beſte
zu verknuͤpffen / hiß dato cominuiret hat. Alſo iſt Ihre Cree.
refolvirs / bergutm Meynungder Herren Staalen hie rauff
deyzupftchten / und den Frieden auff Franckreichs vorgeſchla⸗
gene
S APPENDIX. .'* .
get Contiene ande auff daß dadurch / alsemer ge⸗
wiſſen udi unge zwei iini ii c/fíd) mit den Herren Stãa⸗
ten zu vereinigen / ihre unter ſich au — Buͤndnuͤſſe / zu
Conſervirung bepber(tite Herrſchafften / deſto mehr moͤgen
bekraͤfftiget und befeſtige werden. Doch mit bem Vorbe⸗
halt und Bedingung / daß alle Plaͤtze / die der Aller⸗ Chriſtlich⸗
(te Koͤnig / es ſey auch an welchem Orte ber Welt / daß es wolle /
von Spanien erobert / und inbe ſa gten Pro poſitionen nicht ver⸗
zeichnet ſind / ſeinem Herren und Sorge wieder ſollen reftitui-
retwerden. Im uͤbrigen wil Sie hoffen / die Herren Staaten
werden fid) ben bem Aller⸗ Chriſtlichſten Könige dahin bear
heiten / daß er von denſelben Conditionen / ſo Ihre Majeſt. tmn
muůglich eingehen koͤnnen / abſtehen wolle; dabenebenſt aud)
nichts unterlaſſen / ſo zu Erhaltung deſſelben / was wir noch ha⸗
ben / dienen koͤnne: Auch wegen der Nachbarſchafft unb
Grentzen es alſo diſponiren / daß man aller Gelegenheiten und
ufaͤlle / woraus fid) neue Urſachen gum Kriege entſyinnen
onten / verſichert leben / und auch die geſammten hohen Allür⸗
ten alle — davon zugewarten haben moͤ⸗
ge Geſchehen zu Bruͤſſel denz. Jun 1075. |
War unterzeichnet. |
Hertzog von Villa Hermofa,
. . Oxaff von Luna,
Declaration bet Herren Abgeſandten unb Gevollmaͤch⸗
ien von Franckreich / worinne ſie einen Stillſtand der Waffen
biß auff den letzten Tag beo Jahres offeriren / den Herren Me-
diatoren uͤbergeben ben 5o, 0api677. !
| e Abgeſandten von Franckreich zu Nimoͤgen haben heute /
——— die Herren Mediatoren bezeuget *
Se. Majeſt wie Sie dann kein Mittel / die den Frieden be
foͤrdern koͤnnen / unterlaſſen toif/fich ſchon durch fie erklaͤret habe / We⸗
gen aller Conditionen / alſo / wie fic unladͤngſt auogeleget (ino fs
| ie
—
0-7 XPRENDIX O — Em
Sie far die allergerechteſten und vorcheilhaff teſten / Ruropa den Ht,
iden wieder zu verſchaffen erachtet hat. Daß ſie auch sies
dergleichen / durch Treffung cinco Cortfftanbes big auff bavtesttm
Tag dieſes Jahres / zuthun gefinnctift/ mit volllommener Freyheit
der Tommercien / ſo lange vorgeſchriebene Zen waͤhren wird / daß
auc) ſie / beſagte Herren Abgtſandten / auff Odre Sr:. Maj nichts
vergeſſen / was den Schluß beo hochwichtigen Wercks / fo fic unter
Haͤnden haben / beſchleunigen konne.
'Officebutd) bat Herrn Nunciun bets. May 1078.an
bic Herren Abgeſandten der Catholiſchen Fuͤrſten |
4 Je Herren Abgeſandten von Franckreich baben bem Herrn
eo untio auffgetragen/G Ew. Ercellentz. ju hinterbringẽ / daß /
Anachdẽ Seine Aller⸗Chriſtlichſte Majeſt geſehen / daßcinige
— wnterben Jetensoerlanaeten bof ber Terminvom xo. tib eo. Wiay
moͤchte prolongirrwerden / damit ſic ſich dber bie Friedens⸗ Condiuio-
nenſo Seine Najeſtat offeriret / relolviren koͤnten: Sie Befehl
ertheilet haͤtten / beſagten Allirten zu erklaͤren / daß Seine Majeſtaͤt ei⸗
ꝛnen Stilſſtand / ſamt vollklommener Freyheit der Commercien / tinzu⸗
willigen bereit waͤre und daß Seine Majcſ.ihnen — rec
Herrn Nuncio Mediatoriauffs neue wiſſen zu laſſen / was Ihre end⸗
Aiche Meynung unb Reſolution waͤrt / auff oae E. E. E.E. fattfame
Nachricht haben moͤchten. |
* Nemlich die Herren Staaten.
Memorial ver Kaͤyſerlichen Abgefandten zu Rimoͤgen/
ſo den io. Jun. 1078. den Abgeſandeen der General⸗ Staaten / um
keinen particuliern Frieden zu ſchlieffen / einhaͤndiget worden.
| Achdem bie S dejertichen Abgeſandten vernommen / baf We.
| Herren Senerai⸗Staaten der vereinigten RNiederlande fid) ehe⸗
ſies verſammein ſollen / zu deliberirenüberbie Declaration bes
Koͤnigs von Franckreich / ſo dem Herrn Weverning / ihren Extraordi-
Azſter cbe, € nar-
APPENDIX
nar· Abgeſandeen / vom erſten dieſes / im Lager bep Wetteren zageſteler
orbe s (eben ſie der gaͤntzlichen Suverficbt/fo fie zu ihrem Glauben
und Gerechtigkeit haben / welche das Fundament ſeynd / worauff ihre
Reſpublique ſeithero in hoͤchſtem Flore beſtanden / bof Sie nichẽs /
unter keynerley Vorwand / wider ihre Tractaten / sum Nachtheu und
Schaden Cr. Kaͤyſerl Majeſtaͤt / beo Heiligen Roͤmiſchen Reicho
und deſſelben Allirten / unterfangen oder vornehmen werden / als welche
fich keinesweges geweigert / in alie dieſe Gefahr mit einzuwickeln / unb
bic Unkoſten dieſes langwierigen und blutigen Kriegs zu ertragen / um
die vereinigten Niederlande / welcher / wie auch derſelben gantzen Nach⸗
barſchafft / gaͤntzicher Untergang unb Ruin ſchon vor Augen ſchwe⸗
bete] zuretten und in Cafe zu ſetzen. Es iſt nicht vonnothen / deſſel⸗
ben / was vorhin paſſiret / auffs neue Erwaͤhnung zu thun Otllbietocit -
den Confœderirten gnngſam wiſſend iff / daß fic nuit einem ſoſchen
Feinde zu ſchaffen haben / welcher / gleich wie cr allen ins geſamt ſchwet
faͤllet / alſo auch iedem inſonder heit nichts als hoͤchſt ſchaͤdlich unb ver»
derblich ſeyn kan. Vielleicht moͤgen theils Provintzen iunder eimi⸗
gen Nutzen darvon haben /aber ju letzt wird feine ber. Gewaltſamkeit
dieſes maͤch tigen Feindes zum wenigſten / die mit demſelben benachbart
find / entgehen koͤnnen / ſintemahl die Frantzoͤſiſche Nachbarſchafft der
maſſengefͤhrlich unb verdaͤchtig iſt / daß fic auch faſt allenthalben sum:
Sprichworte worden. Wo es die Herren General⸗Staaten in die⸗
fent Kriege ſchon empfunden tmb verſuchet haben / da ſte das Spani⸗
ſche Niederland zu einer Vormauer gehabt / was wird ibund geſchehen /
da ſolche faſt gäntzlich zerriſſen / und bie vereinigten Niederlande alſo /
was Franckreich verlanget / eingehen wuͤrden O wie ſchlecht wird
die allgemeine Ruhe und Sicherheit auff Frantzoͤſ Glauben uno:
Willkuͤhr beſtehen muͤſſen! Der Kaͤyſer (atit ſeiner Ailurren bat:
dieſen Krieg angefangen zur Weſchuͤtzung ber Grentzen bes Reichs / in⸗
ſonderheit der Niederlande / und hat ſolchen biß hie gefuhret / nicht ſei⸗
nes eigenen lneereſſes halber / ſondern bloß unb alleín aua. Liebo zu ber:
allgemeinen Wohlfahrt / und iſt auch noc dieſe Stunde ſam̃t allen
Allürten bereit / wann es dem gemeinen Beſten voriraͤglich iſt / ſelben
eferiaft. zu continuiten; unb wird Er ins kunfftige bcp Schlieſſung:
i anas
— —
-——— — — c—— - —
,»"
gegruͤndet iſt.
ceereſſe vorgezogen haben / und ſollen die Wirckungen deſſelden verípl
"Satisfaction es für Schweden darinne wil ſtipulirt haben. Dahero
APPEND IX.
inco FZriedens / nicht weniger Das Inrereſſe dieſer Refpublizue und
aller —* ai nemen ale erfich ciferig bey Anfangung
undẽ ges
Franckreich hat ———— vorgeſchlagen / e
ſund aber ſolche nicht anders / als vorgeſchriebene Geſetze / die uns tme
jere Freyhent / darvon zu teden / benehmen ſollen / worzu der 8 dpfer/bas
Reich und deſſen Allurten fid keinesweges mit Ehren und Sicherheit
koͤnnen. Dazu iſt nicht cinmalbarinneenplidre / as für
«nat mehr alo zawiel ſichet / daß Franckreich keinen Frieden verlanget /
weil ce ſolchen nicht nad) der Art amb Weiſe tractiren wi / ſo unter allen
Fuͤrſten und Xeppubtiqum gebraͤuchlich / und auff der Voicker Reche
nd alſo if es nicht der Friede / den Franckreich ſuchet /
ſondern ber Zwieſpalt unb die Uneimigkeit unter ben SDunbegenoffenf
tmb dieſelbe / einen nach bem andern / deſto leichter unb effer suba
waͤltigen. Wann es aber cine umbadnatid)e Notchwendigkeit waͤre /
den Frieden zu ſchlieſſen / ſo erbeut ſich bcr Kaͤyſer / ſolchen zu machen
auff ſolche Conditionen / baburch alle Welt die groſſe Moderation
Sr. Kaͤnſerl. Majeſt. klaͤrlich ſehen foll. / und daß Sie bie Siche rheit
«mb Wohlfahrt beo Reichs unb aller Niederlande fram eigenen In⸗
ret werden / wann von bem Frieden / und was fic darzu antreibet / welches
Seiner Kaͤyſerlichen Majeſt. allezeit willigſt anhoͤren wollen / wird
tractiret werden.
Dieſer Wirfodsenfatberfan man nicht glauben / ohne Nachtheil der
digkeit / Klug⸗ und Serechtigkeit der Herren Gereral Staaten/
daß fic ſich durch cine ſo aͤbereilete Entfchlieffung von iren getreuen |
€onfóberirten trennen und abſondern werden / weiche dadurch in nidyt
geringe und augenſcheinliche Gefahr vodrben geſtuͤrtzet. Sie haben
Sí zu Ende dieſes Monats zwar noch 2o. ——— — zurach⸗
ſchlagen / und einen endlichen Schluß zu faſſen; Aber es haͤnget in⸗
und all unſer Jutercſſe / die Sent folet rri die Wohtfahrt ab. —
ta Allurten daran. Der Feind inc bereilete Reſolution.
weil er ein Feind iſt unb Uberelumg e) e Nniinmgtarpugme
EXYPENMBiEX
—— — —e— — Midi
gemein iſt. Wann der Feind erſt einmohl med ote / daß piri
geßennet mon / abſonderlich qu cxacciren / ſo vip rendi tidialie/ / wus
eo verlauget / in Haͤnden habean. Es iſe ge chou ornelig euni -
rnien Frieden / wo alle Confedcrirten 26 igleit gegcndenal⸗
gm zum Frichea von namandandere / als dem Aller⸗ Brit *
4. indemer boe Confœuerirtendie S
dieſelben Puncten qu tractiren / ohne deren Deciſion ce- pron
einen · Ftieden zu ſchlieſſen. Unterdeſſen wollen bie. Kapferl Abge⸗
Lih anzeigen / daß die nochdringenden Urſachen / warumb die Hu.
€5toaten für aut anſehen / einen unvortheilhaffen —— KKriege
wor zuziehen / S. Kaͤpferl. Maj. ſelber nicht unanftánbig far der d
dieſelbe gantz willig unb bereit ſey / in dieſen Frieden —*
sen und denſelben zu befoͤrdirn /, da man zu Verſich
guuafame Verſchung thue / eintzig unb allein —————
ſamt Ihr unb ben geſamten Bundsgenoſſen auff Matel usi Wege
bedacht * —— —— Fliede beſter maſſen tior vfi on-
num bie Sdpferl Miruſter fif ihre Schutbigkeirge⸗
P enr winner Sachen den yn; Gevollmaͤchtigten der Hoch⸗
unb Großmog. General⸗⸗Staaten be verrinigten NiederJande anjus -
gezgen / fo obteſtiren unb erſuchen fic dieſelbenauch / ſie wollen dee groſ⸗
ſe Wichtigkeit dieſer Sachen aufs beſte erwegen / und dem allgenciacn
Weſen ihre gute Dienſte und Brmuͤhung nicht ermangcin iaſſen.
Hieran werden fit eine hoͤchſtrůhmliche umb ihrem Vaterlande nuſsba⸗
et That verrichtet haben / welches alle getreue Bundsgenoſſen von
Sgen wůͤnſchen unb verlangen / undworvon chaca ein: unſterblicher
——— ewig hinterbleiben wird.
den 1o Jun. 1628. |
Qua;
KPFEENIFAXE. | $4
at bur Abgeſandten des Koͤnigs vvn Damw⸗
marck / wegen eben perferri Friedene⸗Sache / vomio. Yan.
Er Extraord. Abgefandte und Gevollindchtigte Sr. Koͤnigl.
Majeſt von Daͤnnemarck und Norwegen / auff der Friedens⸗
Handlung zu Nimogem hat angeſehen die Communication,
ſo den Miniſten der hohen Allarten / Die ſich im Haag auffhalten /
durch bie Seputisten der Herren General⸗Staaten geſchehen / nem⸗
Hf deſſelben / fo Se. Aller⸗Chriſtl. Maj. or. Ercellentz dem tree
Beverning/ Ihrem Extraordinar Ambaffadeur, ſchrifftlich uͤberge⸗
ben laſſen wollen- /^ worinne enthalten ſo wohl dero Enwilligung im
Stillſtand 0c QBaffavauffó. Wochen / als auch bae Begehren am
bie General⸗Staaten / daß (ie zuſagen follen / daß / im Fall in wuhren⸗
dem dieſem Stillſtande ihre Alllirten dieſe augebotene Frantzoͤſiſche
Conditionen anzunehmen nicht koͤnten vermocht werden / fieatebanit:
denſelben weder directè noch indirectẽ wider Franckreich unb deſſen
AMlirten / fo lange dieſer Krieg waͤhret / ine fünffeide beyſtehen ſolten
Nachdem nun €. Maj. ſein Herr und König / auff dieſe Einwilli⸗
gung unb Begehren ſeines Theils ſchuldige und noͤthige Reflexion
gemachet / ſo weit er ſich darinne mit intereſſirt befindt / als hat er fuͤr
nothig crachtet / Ihr. E. E, bet f Excraordinar. Ambaſſadeuren
und Gevollmaͤchtigten Ihrer Hochmoͤg bey dieſer Verſamlung ar
remonftriren , baf: bit yn: General Staaten folgends ihrer Be⸗
ſandigkeit / guten Glauben und unverbruͤchlicher Feſthaltung ihrer
Tractaten welches das warhaffte Band und der allerſicherſte Grund
einer fregeff Reſpublique iſtlihre Reputation, die flt bihher fo raͤm⸗
lich erhalten / nicht verletzen noch etwas umerfangen wollen / welches
zum Nachtheil unb Schaden ihres unter ſich gemachten Buͤndnuͤſſes
gereichen koͤnte / zu deſſen vollkoͤmmener und feſter Haltung Se. Maf.
fit nicht geſcheuet hat / Seine geheiligte Perſon / das Blut ſeiner Un⸗
terthanen ſamt ſeiner Reiche unb Provintzen qu wagen und in Gefahr
zu ſetzen. (Comi ſich maͤnniglich noch er innern / in was für duſſer⸗
—————
070.4 : APPENDIX. . -
aj. auff beſchehene Reqvifition ſuch nidi geweigert hat / ſchcten
in bas Kriegs Feuer / welches die onrcinigten Provinben unb cheüs
Allürten rings umgeben hatte / zu fürem / ſelbige aus ber bedroheten
eda gueraenjusb mitinca called Gefahr unb llagids
c zu theilen
uffwas Art und Weiſe €. 991aj. bicfcé angefa
uno ber Hiutzen / ſo dem gemeinen Weſen / wie infonberbeit i
ren Hochmoͤg. daraus entfproffen/iftoffenbar unb Weltkuͤn⸗
dig / und ift deßwegen die Wiederholung deſſelben allhier ohn⸗
nothig und uͤberfluͤſſig. Ein ſicher uno ruͤhmlicher Friede iſt
izunder / eines ieden vorgeſtecktes Ziel zu erreichen: Hieruͤber
muß man cactiren/ob bít allerſeits gepflogenen Verpflichtun⸗
gen in ihrer Krafft verbleiben ſollen / und nicht allbereit ge⸗
machte Conditiohen annehmen. Es iſt zu unterſchiedenen
mahlen durch gnugſame unb unwiderſprechliche Gruͤnde rc-
monſtrirt worden / was fuͤr Inconvenientien unb Unheile ein
Stillſtand ber Waffen itzunder unterworffen zu ſeyn ſcheinet /
wann Ihre Hochmoͤg.ſtaͤrcker bewogen werden / ſolchen mit
ranckreich anzunehinen / Ihrer eigenen Angelegenheiten
alber / und derer / bie in gleichem Intereffe mit ihnen ſtehen
fonte ; ſo wil man zum wenigſten ber —— daß
dieſer Abſehen bie jenigen / derer Zuſtand ber Sachen von
bem ihrigen gantz unterſchiedlich iſt jnicht obligiren / daß man
bit Conditionen dermaſſen einrichten werde / daß des einen von
ben Alliirten Vortheil nicht zu der andern gaͤntzlichen Unter⸗
ganggereichen móge. — 15b gleich bie Frantzoͤſiſchen Waffen
allentbalben / wo fie fid) binteenbrmgttitlioen portgang gt
winnen / ſo muß doch deßwegen die dtantíg eit der boben
Allirten / welche das gemeine ĩntereſſe fo heiliglich au ihrer Er⸗
haltung zuſammen verbunden / keineswegs verletzet werden.
Dieſe Tůgend wird ihnen Ehr unb Ruhm bey ihren Feinden
felber zu Wege bringen; da hingegen bas Widerſpiel allen zu
ewigemn Schimpff unb Schande gedeyen / unb einem nad)
deniĩ andern alles Ungluck uͤbern Hals ziehen mug / ui Ur⸗
prung
«MA. -—U -A—— aH uu e uu — —
: (
t Mié idir og
fpruita fie erſt su ſpaͤte erkennen werden / wann nemlich für
— Mittel ver ſchwinden werden. pus
eC brift.Soníg bat venen General⸗Staaten einen Curs
n Termin geſetzet / gegen Seine Maj. tiber bero Schreiben
klaͤrung zu thun ie Vorſichtigkeit ſeiner Rathſchla⸗
gung hat wohl geſehr / daß dieſe geringe Zeit nicht genug waͤre /
alſlen intereſſirten ſattſame Nachricht AR eben / es iſt
auch unſchwer zu urtheilen / zu was Ende fol
Kv. Solte man aber ſich deſſen ſo / wie es iſt / bedienen / fo ift
man des gaͤntzlichen Vertrauens / daß yore Hochmoͤg. befag⸗
te Termin ihren Allirten nicht nod) mehr verkuͤrtzen werden /
als ihnen von ihren Feinden fftefmartoitat tvorben / unb fid)
alſo nicht mít ſolcher Reſolution uͤbereilen / worinne die Seit ei»
e halben Tags fit ihre Precipitation bereuen machen fonte.
Aber fuͤr allen Oingen erſuchet / hoͤchſtgedachte Se. Majeſtaͤt
und in ders Namen Ihr Extraord. Abgeſandter / Ihre Excel.
die Hn. 9tbgefanbten Ihrer Hochmoͤg.· aun hoͤchſten und effe:
rigſten / ihre Dienſte und Muͤhwaltung / ſo viel moͤglich / bey
denen Hn General Staaten anzuwenden / daß ſie fid) nit
von deñſelben abſondern / welche alles für ſte zu wagen kein Be⸗
dencken getragen / und daß zum wenigſten man ſich unter ei⸗
nander den gůten Willen conlervire / obgleichbißiveilen die
ſchuldigen Mittel zu mangeln beginnen ſolten. Ihre Hoch⸗
moͤg.koͤnnen ſich verſichert balten/vag € Maj. ſich keineswegs
von ihren guten Rathſchlaͤgen entfernen werde / fat ihnen a£
t und daferne Ce Waj. (ine Sicherheit irr bent
noe koͤnne (o iſt ſte bereit / affofort den Krieg ju verlaſſen /
und mit einem eben fo fridſamen Gemuͤthe die Waffen nieder⸗
zulegen / als Sie ſolche zum Incereffe der Allurten / großmuͤthig
ergriffen hat.
Geſchehen zu Nimoͤnen bei 10. Jun.ie78 E
-
kes / was bic Ruhe befoͤrdern koͤnte / ——
| (eben.
s geſchehen
36 ME ATPBENI'IK.
Mems rial bes Abgeſandten won Seiner Gomdwpm.
Duurchl zu Brandenburg / den Frieden betre ffende/ vomio. In
| 1671, DV NT
ey Achdem bar Extraordinar Abgeſandte tnb Gevollmachcigte
Cr. Churfl Durchl von Brandenburg burd) die Comnju-
nication,fo unter den Miniſtren der ohen Allirten im Hach
geſchheniſt / geſchen hat / daß der Aller⸗Chriſtl. Koͤnig auff diechm
durch Seine Excellentz den Herren Abgeſandtenvon Beverning / gs«
ſchehene Propoſiuan Ihren Hochmoͤg. den Herren General⸗S
ten der vereinigten Niedenlande / durch eine jchriffilich Declararion den
a. Sun. zu Wetteren datirt / eingewilligt hat einen Stillſtand von x.
Wochen / vom r. füufftigen Jul. anzurechnen / innerhalb ſolcher Zeit /
nach allerſeits Communicirung / ihrer Allürten Confens;ben |
au ſchlieſſen / aussumirdea ; mit der Bedingung / —— Hoch⸗
mog. S. Aller⸗Chriſtl Raj verſprechen / daß / daſecrne fic Zeit waͤhren⸗
n Stillſtandes ihre Allürten nicht oap foͤntendie durch
Franckreich angettagene Canditionen anzunehmen / fic heoftbei wi⸗
der ihn unb ſeine Alluͤrten / ſolange dieſer Krieg waret / vicht ofütirtu
ſollen / und daß der Hrrr Hertzoa von Luxemburg / Seutralvan da Ax⸗
mee S. Koͤnigl. Majeſt Befehl hat / dieſen Monat Tug, bie Ahewort
darauff von Ihren Hochmoͤg zu erwarten: So hat er vllt. unter⸗
laſſen / Sr. Churfl Durchl. ſeinem Herrn / oon 6dagtet Declanation
Nachricht ju ercheilen und daruͤber dero Befehl su begehren / welchen ex
igunb gemaͤrtigiſt. Unterdeſſen befindet ex ſichabligite / vorher zu gne
unnern / daß / weil S. Churfl. Durchl.allezeit ein groſſes j
^ auff bic Auffrichtigkeit / guten Glauben und Gerechtigkeit
Hochmoͤg geſetzet / als ſeine langgeweſene Freunde und Bundegenol⸗
ſen / derer Intereſſe ſo nahe mit einander verbunden / verſichert fie ſich /
«$ werden Ihre Hochmoͤg. Cr. Allerxhriſtl. Maj nichts verſprechen
Amb cintoilligen/4o ihrer Alliance zuwider lauffen / oder einigẽ
Sr. Churfl. Durchlerwecken moͤchte / als welcher weder ſein £a
und Leute / noch ſein eigen Blut geſchonet / Ihre Reſpubligous der
gaͤntzlichen Verwuͤſtung und Untergange zu erretten / welche ihr —
APPENDIX
—— bem Daupt c webere / icdem ken; .
8 avon abgeriſſen waren / welche bod) durch die
tc Gottes nachgehends gluͤcklich wieder Daran chán be Uber
bas fo wird Gc. Cburfürft. Durchi.ſich fo vieler Diſcretion von
ect Hochmoͤg verſehen koͤnnen / daß / nachdem Se. Aller⸗Chriſtl
[T ber nen m goném —— — wollen / um dem Ds:
$08t von Luxem utg Ihre efolutionbf einzuhaͤndigen;
dieſem Termin / zu Præjuditz Sr. Churfurſti. Durchl. nicht vat,
tzen / ſondern deroſeiben eine bequeme Zeit laſſen werden / bamít derſelbe
alles in reiffe Berathſchlagung ziehen / und (einen Minſtren / fo wohl
hier / als anderswo / daruber benoͤthigee Befehl daruͤber ertheilen koͤn⸗
ne. Cc —— 0L Durch cbe auc auſſer allem Zweiffel / Ihre
Hochmoͤg. werden niemahls etwas tractiren / viel weniger bae geringſte
emit Franckreich ſchlieſſen / ſie haben daun / vorher Sr. Churfi. Durchl.
die iori. zuwege gebracht / die deroſelben in dem 14. unb 24.
Articul bet Alliance verſprochen worden / und ſich ebendieſelbe Sue»
Lo unb Macht / im Anſehen / Ihrer Alliitten / reſervirt / bic Se
ler⸗Chriſti. Maj. ſich fónte ober wolte / in PFaveur ſeiner Bundsge⸗
noſſen / reſerviren: Und das uri ſo viel mehr weil Churfuͤrſtl. Durdi.
dieſen Krieg nicht aus Wolluſt angefangen / ſondern um bic Nied atate
bt zu fafoiren/unb ſeine eigene Laͤnder fuͤr fremde Rauberey / un Ver⸗
wůſtung qu verſichern unb zu erhalten; unb weil Seine Churfuͤrſel
Durchl. vom Anfange dieſes Krieges bif auff dieſe Stunde nichts lie⸗
bers einen reſonnablen umb ſichern Frieden / gewuͤnſchet unb begehret
hat / ſo wird dieſelbe auch allezeit für —— —————
der Conditionen / wodurch man darzu gelangen fan chun werden: wo⸗
rinne ſie ihre Moderation unb Betrachtung ber gedachten nothdrin⸗
genden Urſachen / die Idre Hochmoͤg zu dem rim bewegen / klaͤr⸗
lich an den Tag geben wil; falls ſie ihren Zweck dadurch wird errei⸗
ehen konnen / weicher auff nichts anders / ale auff bícaligantine Cot
ítbtr hohen Bundsgenoſſen und Ihrer eigenen Laͤnder gerichter
iſt. Dieſes iſt es / was beſagten Abgeſandten Ihr. Ihr. Excell.
Excell. den Herren Abgeſandten und Gevollmaͤchtigten Ihrer Hoch⸗
moͤg pe ib befinden / hat remonſttiren P | von ihnen be⸗
w-
id
KPPENDIX — — ——-—
eo chren Herren unb Principale wider elici
grehreade / den Jaehalt die⸗
reme Cad cone ref Reflexionbatatiff 4u machen / waun
aber eine Cache von ſo groſſer Importance deliberiren werden /
tt auch daſſelbe durch ihren Glauben unb. hochweife Conduite,
(o viel ale moͤglich iff/jauchoriren. !
Gecſchehen ju Nimoͤgen denio. Jun 16078.
Memorial ſo dem Koͤnige von Engelland durch die
Abgeſandten des Koͤnigs von Daͤnnemarck unb dem Churfuͤr⸗
ſten von Brandendurg præſentiri worden ben rj. Jun. 1678.
SIRE, . m
.— (Gnábia(tet Koͤnig /
34 Uff allergnaͤdigſte CGerorbnung unb Befehl / Cr. Koͤnigl. Maj.
M Daͤnnemarck unb Norwegen / toic auch Sr. Ghurfürfil,
MDurchl su Brandenburg / repræſentiren Ew. Majeſt. nacbfote
gends unterzeichnete Excraordinar- Ambaffadeurs und Abgeſchickte.
An ſtat / dem gemeinen Ruffen / ſo durch die Stadt gehet / Glauben
beyzumeſſen / als wann Ew. Majeſtaͤt entſchloſſen waͤre / einen Abge⸗
ſamten / und zu gleicher Zeit cine Flotte nach Norden zu fehicken / den
Schweden daſſelbe / was unſere Principalen derſelben abgennommen /
wieder zu ſchaffen / auch ſtat einiges Mißtrauen zu ſchoͤpffen wegen
N
der gethanen Declarationen bte Frantzoͤſ. Abgeſandten allbier / ats
waͤre Ew Majeſt mit den Herren Staaten einig worden über bas
Project, welches ber Aller⸗Chriſtl. Koͤnig von unſern Herren unb der⸗
ſeiben Bundsgenoſſen acceptirei haben; dazu auch noch ferner / flat
Vorgeben beſagten Frantzoͤſ. Abgeſandten ju præſumiren / daß
bic Staaten dieſelben darzu zwingen helffen wolten / die gegenwaͤrtig für
Thr Heyl und Wohlfahrt im Kriege begriffen ſind; leben unſere Her⸗
ren der gaͤntzlichen Zuverſicht / und Unterzeichnete verſichern fic/
Krafft der mit € Maj getroffenen Alliance, fuſſende auff (cin $6;
nig. Wort unb Ehre / und den vernuͤnffligen Staats⸗Grund / welcher
tic Potentaten unaufloßlich zuſammen verbindet; bof Ew. Majeſt.
nicht
^. dt aflárt/ daß die davon hin und wieder gcfübrten Reden garbtut
———— au
siéreotofi eit iu Reſtabclrungunſerer [cbe man
tden heiffen / de mi Gef —— ir colat / ——
Leure / Schweden zu daͤmpffen / auff
Franckreich die Mittel benommen wurden / bas Heu. Reich us
gendodie gaus⸗ ——
CH hat wegen der Gefahr ber taͤglich anwachſenden 5*
Machfa fr Da bae » ge cae eſen dermaſſen vorcheilhafftig unb
geneigt herausgelaſſen / und ſich in vollem Parlemente ber. gedachtes
Friedens⸗Project mit Franckre ich mit ſolcher Billig⸗ und o eed
lich bie ſchlechte /Eftimi , m weicher Ihre Maj. bey bem geheimen
ten ends Smau E
ſey / in was für Gefahr die et
| (mmus —* Regirſucht / und fedi — ſenigen / die bey
allen Geiegenheiten jederzeit fich heimtich fültgefetct/ denen mit Ihrer
Majeſt getroffenen Vernaͤgen keineswegs nachzukommen / als ſo ſer⸗
nt ſie ihren / eigenen Nutz allein dadurch zu machen / vermeynet haben /
zumahl wann fic dabch Ruhm unb. Ehre ſich daher getroͤſten
koͤnnen. Und wolte 65 D 4. 2E daß oureb ungluckliche U⸗
nordnung und unwerhoffte Uneinigkeit &$y. Majeſt. von dem vorge⸗
nommenen Kriege nicht verhindert unb abgehalten —— unſere
Zeinde ſchon ihren ſcheinbarlichen Nutten gezogen / und dahero ſuchen /
alle zu einer ſchaͤndlichen uter fang ———
der Alliance unterbenen ſaͤmtuchen hohen Confoœderirten.
Lire, daferne ihnen ſolchts von ſtatten gehet / wo das Mißtrauen / die
chheit unb Untreue des einen gegen den andern / bey (o geſtaiten
ba —
gemeinen nicht conjungiret / fo
enfctlbar daraus erfolgen / was bít nr ri Franckreich aus⸗
zurich⸗
w-
—-
| kKPPENDIX | .
foeu Juhalt dieſeo ihren Herren unb Principalei idi
Aerei Cache von(o aroffcr Importance deliberiren werden /
| — Se non jo gre Reflexion barauff 4u machen /wann
auch daſſelbe durch ihren Glauben unb hochweiſe Conduite,
(o viel ale moͤglich iſt / zu authoriſiren.
Geſchehen zu Nimoögen denio. Jun 678.
Memorial / ſo dem Koͤnige von Engelland durch die
Abgeſandten des ónigo von Daͤnnemarck unb dem Churfuͤr⸗
ſten von Brandenburg præſentiri worden ben y "fum, 1678.
SIRE, |
CGnaͤdigſter Koͤnig/)
Uff allergnaͤdigſte Verordnung und Befehl / Cr. Koͤnigl. Sof,
M Daͤnnemarck unb Norwegen / toic auch Sr. Churfürft,
MDurchl zu Brandenburg / reptæſentiren Ew. Majeſt. nachfot⸗
gends unterzeichnete Excraordinar- Ambaffadeurs und Abgeſchickte.
An ſtat / dem gemeinen Ruffen / ſo durch die Stadt gehet / Glauben
beyzumeſſen / als wann Gto. Majeſtaͤt entſchloſſen waͤre / einen Abge⸗
ſaumten / und zu gleicher Zeit cine Flotte nach Norden ju ſchicken / den
Sch weden daſſelbe / was unſere Principalen derſelben abgennommen /
wiäcder zu ſchaffen / auch ſtat einiges Mißtrauen zu ſchoͤpffen wegen
N
der gethanen Declarationen des Frantzoͤſ. Abgeſandten allhier / als
waͤre Ew Majeſt mit den Herren Staaten einig worden uͤber bae
Project, welches ber Aller⸗Chriſti Koͤnig von unſern Herren unb der⸗
ſeilben Bundsgenoſſen acceptitei haben; dazu auch noch ferner/ ſtat
tad rDergrbm beſagten Srantóf. Abgeſandten gu præſumiren / taf
bic Staaten dieſelben darzu zwingen Defffen wolten / die gegenwaͤrtig fuͤr
ihr Heyl und Wohlfahrt im Kriege begriffen ſind; leben unſere Her⸗
ren der gaͤntzlichen Zuverſicht / unb Unterzeichnete verſichern ſich /
Krafft der mit €; Maj getroffenen Alliance, fuſſende auff (cin Kö⸗
nigl. Wort und Ehre / und om vernuͤnfftigen Staats⸗Grund / welcher
die Potentaten unaufloͤßlich zuſammen verbindet; bof Ew. Majeſt.
nicht
Grimes Projc& mit Franckre ich mit ſolcher Billig⸗ und Ordre
keit erklaͤret / taf die davon hin und wieder gefuͤhrten Reden aar
gnugſam wiſſend ſey / in was ——
| ——— Nub Dk —— Pp Hochmuth ber jcuigen
——— — — — — — — —
auſchwa daraus erfolgen I was bít a^ ri 3t
MP PEENDIX (7 »
nideumatofjes tob /moo jui Rcſt abllirung unferer [eibi rmanatcni.
Pei peiflen e eni Ghofabr —* Perſon / ihr Blut / 3
Peu Mm — / auffacopffert haben / damit aljo
Franckreich bie Mittel benonwnen wuͤrden / bas Heil. Reich uud fot
gendodieg ange tOinfüro nícht weiter zu beunruhigen.
hat wegen der Gefabr —— —
Mach ſich für bas gemeine Weſen dermaſſen vorcheilhafftig umb
geneigt herausgelaſſen / und ſich in vollem Parlemente Aber gedachtes
lich die ſchlechte /Eftimi , in welcher "Vir c Raj. bd Dom ads
Rath von Franckreich ſchweben qur Gnuͤge zu verſtehen gegeben / üv
bem ſie nichts als Mißtrauen unter denen erwecken / derer Wohlfahrt
——
Bere twiligken P irtas bae gemeine
Waſen den Krieg anj
—— — ttícbt zu glaubenſtehe / daß Ew. Sire
ederzeit fid heimlich füracfetet been mit Sheer
ie axtroffenes —** keineswegonachzukommen / als (ofer
ne fie ihren / eigenen Nus allein dadurch qu machen / vermeynet haben /
zumahl toann fic dabch Ruhe unb. Ehre fih daher getroͤſten
koͤnnen. Und wolte GOT T / daß darch ungluͤckliche U⸗
nordnungund unverboffte Uneinigkeit €. Majeſt. von dem vorge⸗
nommenen Kriege nicht verhindert und abgehalten waͤre / davon unſere
Feinbe fion ipren (chcinbarticen SOtengeiogavunb Daferefuchen/
alle zu einer ſchaͤndlichen Unterwerffung ju dringen / zu gánsticher Zer⸗
reiſſung der Alliance unter denen ſaͤmtlichen hohen Confœderirten,
Sire, daferne ihnen ſolches von ſtatten gehet / wo das Mißtrauen / bit
chheit und Untreue des ſmen gegen der andern / bep (o geſtalten
Sachen die Oberhand behaͤlt: wo Ew. Majeſt. ihr Intereſſe mit
der gemeinen Wohlfahrt ber Gieiftenlieit nicht conjungiret / fonus
Mid
-—
P | APPENDIX. 2
auriditen ſuchen / neutnch dah keine Alliance fuer (ep/ ab degy*
$mibrotmoraus nichts ale hoͤchſt gefaͤhrlich unb Dóchg
che folgen werden. Sire, es ſteht in (ftv. Maje
kt
zjeſt. Macht / biete —
wieder zu ſtaͤrcken / und die noch beſtändig ſtehen / darbey zu
. ebolten/unb burch eine ſtandhaffte Vereinigung mit ihnen gant Eu⸗
gopa in Sicherheit und Ruhe wieder zu ege 5. bani ener fan beſſer
$t Frieden geden / als dean derſelbe / der maͤchtig iſt De Sri zu fal
eer Und wie koͤnnen die Confóbcrirten an ihrer Wolfahrt zweiffein /
wann Co. Majeſt —E Und wie kan Ew. Majeſtaͤt
ten wegen des Ausſchlages mres rũhmnchſi
— fich fo feſte mit cinander verbinden Der Kaͤpſer und der
Konig von Hiſpanien haben Cm». Maje fi. ifc Alliancen angeboten;
umb weil unjere Principalen [chon durch cin unaufloͤßliches Band beg
Freund ſchoffe verciniat (inb/mit bem Herrn Viſchoffe won Gui
und denen Furſten von Braunſchweig uno Luͤneburg / ſo erbieten
alic/auff bilige unb gebuͤhrende Conditionen zuſammen in ein off· und
defenGv-Alliance rit (to. Majeſt zu Befoͤrderung beo gemeiuen
Meſtens / ſich einzulaſſen. Und damit Ew. Majeſt fc verſichere in
ihren gerechten Anſorderungen wider bic Cron Clyde morantem
gemeinen Wohlſtande nicht tomiger gelegen ais de eigenen Cid
brit der Allurten / ſo wollen fic ſich / dire zu allen Ihro hohen Intereſ⸗
(cu auffs allerſeſteſte unb verdindlichſte / als ow. Majeſt to verlangen
wird / verpflichten / zur Verſicherung des allerruͤhmlichſten und heil⸗
ſamſten Vornehmens / ſo jemahls ein Stónig unterfangen Dat. Wir
wollen ume bier nicht laͤngenauffhalten / alldieweil wir feinen Zweiffel
tragen / daß Ew. Majeſt. dey (o hoher und dringender Noth / nach Ihrer
hohen unb ſonderbaren Klug⸗ und Weißheit / es ſattſam erkennen unb
aAwegen werde: wnbalfetoarten wir nur / bif ſie uns Gelegenheit au
bit Hand giebet / daruͤber zu tractiren: wir wollen nur allein allhier bf»
ſeiben Erwahnung tbun/unb hernach durch wahrhaffte unb grünbli che
Dew cißthůmer darſtellen / daß die Reftabilirung unſtrer Herren in ih⸗
tc Herrſchafften unb. Freyheiten / wie auch vic Mayutenirung Dci
Conqveltcnfürifre Alhirten / eine der Chriſtenheit hothſtnothwendege
Sache (ep / und dem abſonderlichen inereſſe Cv. if. bocherer
0 | | táge
—
| | (0 ÁÀPPENDIX 20 4r
traͤglich / darzu auch aus ben Anforderungen Frauckreichs wider Hi⸗
ſpanien folget ; und in Anſehung Sr. Koͤnigl. Majeſt. von en
mard eine wiedererſtattende Gerechtigkeit ſey Srafftber letzten Frie⸗
dens⸗Vertraͤge der beyden Nordiſchdn Cronen. Wir koͤnnen auch
keine ſtaͤrckere Verſicherung geben der Treue unb Feſthaltung / weiche
unſere ara Principalen gegen Ew. Majeſt. erweiſen werden / wann
dieſelbe ifire Alliance anzunchmen beliebete / als derſelben zu Gemuͤthe
su fuͤhren ſo viel getreue unb ſtandhaffte Handlungen gegen die Alliic-
en und erwieſenen Eiſer gegen die Feinde / von denen der Koͤnig bet.
Herr —— i Alliirten mit unverzagtem Muthe auff
allen Seiten lieber die aͤuſſerſte Gefahr unb Noth erwarten wollen / als
ben Project eon Franckreich Gehoͤr ju geben / oder von memand / es (cy
wer ce wolle / verworffene Conditionen anzunchmen. Und hiezu
verſehen ſie ſich / von Ew. Majeſt geholffen zu werden / wie hinwieder
Ew. Majeſt auch auff ihren guten Glauben unb Verpflichtung fich
verlaſſen kan / als welche nichts verfdumen werden / ſolches umb ihr hohe
Perſon / durch Befoͤrderung des Intereſſes der Gron / wuͤrcklich hin⸗
wieder zu verſchulden. | B
Zu Londen den 15. Jun. 1073.
A. C. D' Oldenburg,
D. Lindenau.
L. B. De Schvverin,
Memorial ber Miniſter bes Koͤnigs von Dennemarck /
des Churfuͤrſten oon Brandenburg / der Hertzogen von Braun⸗
ſchweig und Luͤneburg / und des Biſchoffs von Muͤnſter im
Haage reſidirende / denen Herren General⸗Staaten sc, piæ-
ſentiret den 15, Jun.i078.
Achdem unterzeichnete Extraord. Envoyés Sr. SUtaf. von
— und Norwegen / Eatraord.Deputirten Sr. |
Churfurſti. Durchl von Brandenburg Minifter unb G*eoolb
maͤchtigten Ihrer Ihrer Durchl. Durchl. ber Hertzogen von Zell und
Woiffenbuttel / und Reſident S. Durchl. des Herrn Biſchoffen umb
a J 5 " Fuͤr⸗
& APPENDIX :
Fanſten von Dean ſter / geſchen heben / daß bic Henm en Generale £staaa
ten im Wercke begriffen ſeyn / ber die Erklaͤrung ju deliberirey [: a
bcr Uic Chriſil. Koͤnig von ihnen begehret / uno irem Abgeſamten/
dem Herrn von Beverning Den 1. dieſes ſchrifftlich uͤberreichen laſſen /
befinden fic fict verpflichtet im Namenihres Herren wegendes An⸗
cheils / ſo dieſelben ineiner Sache gaben / (obie Tractaten insgenein
betrifft / denen Herren General⸗ Staaten ihr hohes Vertrauen / ſoſte jus
derſelben Auffrichtigkeit tragen / zu Gemůthe zu fuͤhren / bausit fie
mihts verſprechen mogen / welches bem (o heilig unb ſolemnel gemache
Vabandaufſen zuwider lauffen unb nachtheilig ſeynkoͤnne. €
mermnbie fon. Deputiten ber Herren Gencral⸗Staaten ſich iu
erimerntoiffen/bof ſie gegen due Mini(trenber Alliirten &$ bden Con-
ferengen / vom 24. und25. May deßwegen noch oon neuem Veſ⸗
cherung gethan / und durch unterſchiedliche Reſolutionen der Herren
Generai Staaten wieder confirmirt worden; alo unter andern be
15 angſten Octobr. und 25. Way. des verſchieuen yore. Eoiſt eine
Klugheie des Feindes / eine Sache ju preſſiren / wemit ertuche auders
ale turc Ubereilung auszukommen ſich getraue Eoſcheinet / alsß
ſey ſein Vornehmen eintzig dahin gerichtet / das heil. Wand ber Allür⸗
ten zu zerreiſſen / und wann er (ic alſo von einander getrennet / mit deſto
leichter Mũhe einen nach bem andern uͤber einen Hauffen zu werffen.
Unerzeichnete ſindder Meynung / ce werden die Herren General⸗
Seaaꝛen / nach ihrer hohen Klugheit und Beſtaͤndigkeit / nicht ſelbſt den
Temnu ihrer Declaration vgfürgen/ebeunbbevor die Herren Prin-
eipalen der Unterzeichneten über eine fo wo Sache ibre (std
rung einſchicken koͤnnen: Viel weniger / ba fic fich mit dem Feinde
incines Friedenſchluß ohne ihre Alliirten einlaſſen werden / biß fie ire
Intereffe indemſelbenbeobachtet / toic fic auffe moͤglichſte zu thum
durch ſo feſte Reiolutionenverſprochen haben / welches auch die wahr⸗
haffte Intention bet Tractaten / das innerliche Vertrauen / bic Ver⸗
nun(ft und Billigkeit / und endlich oic allgemein⸗ Sicherheit ber hohen
Allirten erfodert. | nM
| Dieſes ift berein&iaeDumct/fe bit atem Principalenter Ultu
terzeichneten in dem Frieden fudtev/uno wann fokterín deucſelben / fo
—— — — A — — — - "NN -
APFEND IX. | 6
von eiude vorgeſchlagen morbau fich befinten folee / wurden fie niches
libere wuͤnſchen / als ſamt denen Herren General⸗Staaten bem Krie⸗
ge ein Ende zu machen / durch welchen ſie nichts / als die Erhaltung die⸗
fco Eſtats und ber allgemeinen Sicherheit / geſuchet haben. Weil
aber die ſer Friede vielmehr cin rechtes Geſetze / unb dahin angeſehen zu
ſeyn ſcheinet / gantz Europen auffs letzte dergleichen zu geben / und wel⸗
cbe unt Ehre und Repuration ber Partheyen nicht beſtehen fan. / bie
ſonſten nicht ausſchlagen / am beftimmten Orth einmuͤthiglich barüber
zu tractireen: So ſeynd Unterzeichnete beglaubet / daß die Herren
General⸗Staaen ſelber ihren Herren drein ju conſentiren nicht ras
then / ſondern viel cher ihrem Schluſſe beyſtimmen werden / viel lieber
die duſſerſte Gefahr unb Unheil zu erwarten / als einen ſolchen Frieden
anzunehmen / welches beydes ihnen und dem gantzen gemeinen Weſen
un muͤlich andero / als hoͤchſt verderblich / ſeyn fan.
Es wird denen Herren Deputirten nicht unwiſſend
ſeyn / daß ſie von wegeñ der Herren General⸗ Staaten eben
auff dieſe Meynung geredet / und gegen die Miniſtren der ho⸗
hen Allürten dieſe Beſtaͤndigkeit in den Conferentzen proe
allemahl unb foofft von des Feindes vermuthlichen Vorha⸗
ben dieſen Eſtat von den 9f(lrten abzuſondern / gehandelt
worden. if auch ohne allen Zweiffel bad Fundament aller
Tractaten und der allgemeine Ruhe / und verſprechen ſich Un⸗
terzeichnete daß ee heute die Zeit ſeyn ſoll / da ſie die Wirckun⸗
gen ſo groß vitbíger unb Ruhmwuͤrdiger Entſchlieſſungen
von dem Eſtat zu ſehen verhoffen. Sie bezeugen auch / daß
anff eben dieſes Vertrauen ihre Herren gemeldte Tractaten
mit den Herren General⸗Staaten alo unb weßwegen
fic ihre geheiligte Perſonen / ihr Land unb Leute ín bíe Gefahr
ſetzt und gewagt haben / dieſen Eſtat von des Feindes bedro⸗
—* Unterdruckung zu befreyen / wofuͤr ſelbiger auch hinfuͤro
noch nicht ſicher unb ruhig ſeyn kan / als eben durch das Mittel
derſelben getroffenen Alliantzen. |
Dannenhero verſehen ſie ſih gegen bie Herren erit
; 7 Staa⸗
64 | APPENDIX.
Staaten / bafifie ſich der Wirckungen einer pootifommene n
Aſſiſtence erinnern / und hingegen auch ihre Satisfaction beo bs
achten werden / ehe ſie ſich in einige Friedens⸗ Handlung ein⸗
laſſen; unb dieſes umb fo vielmehr / weil fie allezeit bereit
ſeynd / alle vaífonnable Conditionen FECHA durch bil⸗
lige und gelegene Mittel und Wege ſich dahin zu bearbeiten / die
benoͤthigte Friedens⸗Inſtructionen ihren Gevollmaͤchtigten
gegeben baben ; unb weil fie keinen Zweiffel tragen / daß die
xerray General⸗Staaten eíneibrem eigenen Heyl und Wohl
(abrt bodyftntpigte Obligation nicht obſerviren werden / fo
bemuben ſie ſich nicbt/bie hoͤchſte Gefahr und Noth / ſo aus e
ner Trennung entſpringen wuͤrde / weiter fuͤr Augen gu ſtellen /
aud) um deſto mehr / weil die Herren General⸗Staaren ſolche
ſelbſt nach ihrer hohen Wiſſenſchafft conſideritt haben / unb
weil Unterzeichnete nicht noͤthig zu haben vermeynen / im
Namen ihrer Hn. Principalen gu declariren!/ daß fie nichts ver⸗
antworten uũ unſchuldig ſeyn wollen an allem Unheil und Un⸗
gluͤck / welches unausbleiblich dadurch verurſachet werdẽ ſolte.
Geſchehen im Haage deni5. Jun,i78.
| | Grkezeichnet
Meyer Cron,
| . . A Romsyxinkel.
- Muller & Norf. |
Declaration an bic Ambaſſadeur Ihrer Kaͤyſerl. Maj.
fo in der Extraord. Conferent; bet ſaͤmtlichen hohen Alliic- -
ten zu Nimoͤgen ben 20. Jun.1078. auff die Propoſition
ber Staatiſchen Ambaſſ. von Mund aus in die Feder ben
18. Jun. beſchehen. |
"i Propofition,bít Ew. Pon cooradtetm uns zu (bum
en ch gefallen laffen/baben tir ber ange nad) angehs⸗
tet. Der Inhalt derſelbigen tvar dieſer: Dag bit
ferry General⸗Staaten denKrieg nicht mehr fortſetzen foͤn⸗
ten / und daß ſie aus damahls angezogenẽ Gruͤnden u y
"
APPENDIX | «
| «hh — fien gezwungen waͤrrn. E. Bxcell
oum e, Def bartüber zu verneh men/u
begehrtẽ folded aberni. oon uns: Damit soir nun in dieſẽ Stů⸗
cke nichts anfertaffen/uno alles thunmoͤgen / was nne dißfa
gebuͤhren wil / ſo verhoffen wir oor allen Dingen / daß Ew.
* iunomit chnen die gantze Welt y. Kaͤhſerl. Maj. Bey⸗
fall geben und glauben werden / daß ſie ſich / fo wohl im
Fried⸗als Kriegs⸗Zeiten / allezeit als ein getreu⸗ und auffricbte -
ger Bundsgenoͤſſen gegen jebermánniglid) verhalten. Es
ſt nicht ——— dieſer Materie auffhab⸗
ten. Man bat Ihrer Maj. Armee beſtaͤndig im Felde geſe⸗
hen / in groſſer Anzahl und in guter A und iſt mehr
dann zu wohl betant / welcher Geſtalt fic fid) derſelben fuͤr bie
gemeine Wohlfahrt bedienet / und ſie an Ort und Enden ge⸗
brauchet / daman vermeynet / Daß die Noth am groͤſten ſesn
moͤchte: Es iſt aud ũberfluͤſſig allhier / die Feldzuͤge / da alles
fuͤr die s ons des gemeinen Weſens getban worden / 3t
erzaͤhlen. Ihre fiib ihren Alhirten affeseit mit Det
Wiachn / wie fie gekoͤnt / und nicht / wie fie gerne gewolt haͤtte / zu⸗
, egt. ie Aufruhr / die man in Hungarn angeſtifftet/
| Io qanportDdtbclant/mb oo man den Tuͤrcken / die
Tartarn / ja feine eigene Unterthanen / wider ſie angereitzet ge⸗
babt/ haben ſie darum in Betrachtung einer ſo groſſen und ag
nſcheinlichen Gefahr ihre Voͤlcker nicht zuruͤck gezogen / und
bem gemeinen Iniereſſle der Allurten nicht uni
einen Mann geſchwaͤchet / ſondern den Mose ong: mit allen
Kr ahin arae
afftm beyzuſtehen / haben ſie ihre Armeed dt / bas
hero der Feind fid) der guten Gelegenheit bedienet / und Frey⸗
burg uͤberfalle i piii welches iib fo Sront
Aingeltgeibeit eerurfadyet. D LP
Hadben ſchon Ihr. Sidpf Majeſt. ihr ben Krieg zu Hertzen gehen
laſſen / ſo haben ſie darum nicht minder bie Friedens⸗ Gedancken in bem
Hertzen grhabte: Und wie Ew. Kxcell. ſelbſt Scugnáf geben koͤnnen /
ir3. Abgeſandten alles gehan / was zu Beforderung dee⸗
Fiedens dienen und gerrichen koͤnnen / unb fecil mon geſehen / daß fei
fia Theil. J bdo c
( ,
APPENDIX, E
(—— su eint billigmaͤßigen Sricben qu gelaugen / ab ble Waß |
fen verhanden [eon / ſo hat man ſech aud; tapffer wollen gebrauchen laſ⸗
jen / wie ſchon zur Gnuͤge vermeldet worden.
bifimabl auf atn nicht zweifein / daß nicht J. ftáyf. OV f..
tit Schmertzen vernehmen werden / Da bic Sachen zu ſolchen Ex-
rromitaten gekommen / daß man gezwungener Weiſe den Frieden
machen muß / wo man aicht in groͤſſeren Jammer unb Elend —7
chen toil. — Ew. Excell. haben uns ihre Meynung — geoͤffuet /
und die Hiſpaniſchen Jor Abgeſandten haben ſolches
Was unſere Gedancken dißfalls ſeyn / wollen wir mit ween Torten
entwerffen. Wir ſinden zuforderſt / daß dieſe Weiſe zu verfahren /
auff Seiten Franckreichs (indem der Koͤnig Friedens⸗ Couditionen
vorſchreibet / unb keine Berathſchlagungen unb Tracaren bae
ruͤber anhoͤren wil) ber Gewohnheit die unter. hohen Potentaten big —
dato üblícfy geweſen / ſchnur ſtracks zuwider laͤufft / dahero koͤnnen wir
i gute Gedancken e J torvon (it (o. viel Weſens und
Mr ce machen / gar nidyt for.
den Frieden an ſich ſelbſt —— Sy Set. qx. |
denſelben mehr / als eimger anderer Menſch / und wuͤnſchen / daß «o ein
durchgehender / allgemeiner Friede "Mibi nud Cube / bis
ihr einiger Zweck iſt / und die allgemeine Sicherheit / auff welche man
am meſten in dieſem Frieden bringen ſoll / behauptet werden moge. E.
Excell maſſen ſelbſi geſtehen unb bekeunen / daß bie Conditioncs,
welche in der arantdf. Declaration begriffen |. altzuhart ur gewale⸗
thaͤtig ſind. Sie haben uns auch felbft berichtet Damon eben
nicht gezwungen ſey / dieſelbdige in allen Stuͤcken und durchaus ciu
rou. Sic haben unſere Meynungen —— wiſſen begehret /
es haben auch darneben die Herren General⸗ date ihre Dienſte /
— 8* pde rebum Beſcheidenheit unb Billigkeit zu bringen / an⸗
erboten wir aber, haben damahlen unſere erhebliche Urſachen
angezogen / warum wir uns nicht voliglich darũber enifchueſſen / und
einen ſatten Beſcheid ertheilen koͤnten.
Nichts deſto weniger erklaͤrten oír ume alie in dieſer Veamm⸗
lung vor dem BEES tvir ofc Alrecativam,
die
LI
v RPM
APPENDIX.
bic ben Rdyſer und das RXoͤm. Reich betriffufotau / wie ſie edite,
Papier eutworffen war / in kene Wege nicht annehmen fénten. Wir
hoben efft unſere Motiven und Grande angezogen / warum wir nid
(p ollipsburg wiedergeben / und auch Freyburg nicht ín Srengóf.
den laſſen koͤnten / haffen audy/bicgantc Weit werde folche
cig / bellig / und wohlgegrundet befinden. bar ollcbfe[c sachen Ba
—— ermangeit / J.KaͤyſMajeſt. Ap PH c ge
fetiome ourrier Bericht zu ertheilen / deſſen Widerkunfft wir
Unterdeſſen weil wir eic geſinnet / das —— — un⸗
ſerer fer edem von allem dem / ſo bem Frieden moͤchte beférbern heiffen /
zu verabſaͤumen / als bitten wir Ew Excell. nochmahlen / daß ſie chr auſ⸗
ſerſtes Vermoͤgen / ( gleich toic ſte uns verſprochen haben) bie Herren
Frantzoͤſ Abgeſandten qu folgenden Puncten amb Artickeln zu bifpenis
ren anzuwenden geruhen wollen.
— I. Daß fic billigmaͤßigere Friedens⸗ Vedingimgen ga um
vorſchlagen wd" — m
1L Daß ſie fich mitune in Tractaten einlaſſen / Wii n
wir für unfcr Theil darzu geneigt / und une zu alla Billigkeit und
ſcheid enheit anerboten hbaen wollen.
^ HL Daß man wegen unſerer hohen Allürten nicht ae
Conſideration habe / als unfet —— de qp ii
Hoheit / den Hertzoge von Lochringen / welchen am alleruͤbeiſten mít
ſpi elet 2 betradyte / und daß die —E
gc gebuͤhrende Sacisfadtion bdekommen moͤgen.
Dieſes iſt alles [o is bij Euer Excellentzien vorzutragen
nochig erachtet haben
Declaration der epi Amboſſadeurs ſo in bet
o Extraordinar⸗Con i apii Allürten den 20. Jun, t678,
auff ode Propofition bet —— btt General.
Cose J ij qup
e& | APPENDIX.
T toit uncr auff dißmahl áo veracttagene Angelegenei⸗
heraus laſſen koͤnnen / iſt folgendes: Daß wir alles con⸗
J miren uti» gut heiſſen / (wie wir ban ſolches in allen
Staͤcken hiemit tollas confirmirr. und gut geheiſſen haben) was
durch den Hertzogen von Villa Hermoſa in ſeinem Schreiben / ban:
3; Jun. 1678. su 25rü fel datirt / gehandelt und exprimire worden iſt /
une hiermit erklaͤrende / daß wir uus von dem Intereſſe unſerer Con⸗
foderirten weder in dem Frieden / noch in bem Kriege / (fo vtel es vot
Ihrer Eatholiſchen Majeffaͤt / unſermr Herrn / dependiren fan ) nicht ab⸗
ſondern werden. .
Declaration deß Daͤniſchen Ambaffadeurs / feite bee
"^. Extraordinar- Conferentʒ ber: Hochmoͤg. Herren General⸗
Staaten den 20. Jun. 1078. ehen wegen dieſer Angelegenheit be⸗
ſchehen. | 0
Ann man die Zeit / bie (citber Rũckkunfft bro reelleng oes:
APO rmbon Bevernings vonder Reiſe / die er zu dem Aller⸗
Chriſtl. Koͤnige abgelegt / und ſeit ber tit bct Communication:
Kíter. Verrichtung / denen die im Haag verſammleten Herren Mini⸗
fircs bez olere Aliaͤten abfenbcrtidy gefcbeben/crflofien iff [7 in ber:
uns abgepaſten Zeit eine endliche Declaration im: Namen Ihr. Koͤ⸗
eigl Majeſt unfers gnaͤdigſten Herrn / in einer (o wichtigen Augelegen⸗
heit zu.thiun / da eine ohnbedingte Decilion wegen Annchmung eincs
Friedens / oder Fortſetzung beo: Krieges / erfodert wird / ſchon verdop⸗
peln ſolte / wuͤrde doch jedermaͤnniglich Augenſcheinlich ſchen und er⸗
fahren muͤſſen / daß bic vorgeſchriebene Zeit nicht zukaͤnglich / ſondern
allzukurtziſt · die nothwendige Ordre von Ihrer Majeſt zu erlangen /
inſonderheit to- ('eo nicht in ber Willkuͤhr der Bedienten ſtehet: / ihren
Bberherren qu einem fo wichtigen und weit⸗ ausſehenden Entſchluß
nach Belieben zu diſponiren
Aus Beyſorge eines ſolchen Zufalls hat man durch das jenige
frhhon vor acht Tagen Ihrer Excell oem Juri Exeraord. . Abgeſand⸗
txn / eingelegteoss Memorial einen billigmaͤßigen Tetmin begehreret big: -
. | te»
| A&PPENDIX. "-
dito dits iff von: en Hochmeg. bar SyatarGinaab Staaten
— finc Anmwort Bierauff erfolget. In Gegentheit abey wird bie trino
gne Noeh / ber fo hohen unb: wichtigen Jingefegenbeitar ). bit Un⸗
moglichkeit der vereinigten Provintzen / den Krieg mit ſolchen uner⸗
ſchwinglichen oft foͤrtzuſetzen / die nunmehro verlohrne Hoffnung/
fo man von der Eugeliaͤnder Huͤiffe geſchoͤpffet gehabt / unb bic ere
ſchreckuche Macht des Feindes zum Grund und zu bet Richeſchnun
Gcr Friedens⸗ Lractaten geſetzzet —
Sewißlich / es wird unfer gnaͤdigſter Herr und ónig: dieſet Ex-
tremitaͤten nicht: anders / als mit einem hertzlichen Mitleiden
unb bedauerlicher Sorgfaͤlugleit anhoͤren fónnawv ;. und ſo man ihn
rãchtig erachtet / daß er zu Troſt und Erleichterung dieſes elenden us
ſtandes etwas gutes beytragen koͤnne / ſo wollen wir hiemit in ſeinem
Ramen alle möglichſte Verſich erung gethan haben / daß er eben mit
ſolcher Heldenmaßigen Tapfferkeit / Sorgfau unb Fleiß / wie er bif auf
hen heutigen Tag in dem Werck ſelbſt dezeuget / der gantzen Weit vor
die Augen legen werde / daß die Wohlfahrt ſeiuer Confedetkten den
errodinfchten Zuſtand ſeiner Ruhe unb" Zufridenheit eiug tb all in
vtrurfacben konne. Unierdeſſen iſt co mehr bam qu ſchwer / uͤher [ob
cc Materie / die alfPcreít / wie fie ſeyn folL / geſchimiedet iſtt / uno
an welcher nicht anders / ale tit Execution und Vollſtreckung /
fehlet / (cin freye Gedancken zu eroͤffnen / unb ſeinen wohſmeurenden
Rath beyzutragen. o, ]
Vergangenen Sambſtag haben Ihre Rxcell dit Herren Abge⸗
ſandte der Herren General Staaten / une folcbe Erklaͤrung thun laß⸗
jen / daß ire Herren kein ander Mitttl ſehen fi von eiaem jammern⸗
chen üntergange / der durch die Ruin der Spauiſchen Niederlande ihe
nen gleichſam nahe und vor der Thaͤr waͤre au erreten / als den Schluß
eines gefchwinden und ungeſeumten Frie dens. Sie verſandigten /
Vns / daß vic Herren Abgeſandten der Gron: Franckreich bereid odia
mit ihnen und mit allen denen / die ſich dazu vrſtehen wolien / abſonder⸗
lic zu ſchlieffen Sie er ſuchten uns / daß wir mit unb neben fem fo ——
tBce Werck unternehmin ſolten / und verficherten uno zugleich / daß
tocar der Antwort / die ſie dem Chriftlichſten. Kouge / irc oo
e-
C
. APPENDIX.
e, Wochſgen Stillſtandes / grbensnd em / ſie vor dem Endedes fou
fenden Monats allein und ohne uns / um ihres Vortheils willen / zu
ſchlieſſen wuͤrden genoͤthigt werden / Ob ſchon dieſer Seillſtand der
Waffen wegen ihres Particular. Intereſſe sent ſo hochnoͤthig waͤre.
Was bleibt bam ino in dieſer Sache fuͤr Rach uͤbrig / oder worzu
wuͤrde einc gute Meynung nutzen fóunen ? Wir wiſſen an Scitenun⸗
ſers gnaͤdigſten Konigs niches anders bey ber Sache zu thun / als Ihre
Excellentz. die Herren Abgeſandten ber Herren General⸗Dtaaten deſſen
zu erinnern / was (ie uno (eb verſprochen haben / nemlich: Daß / wann
ſie ſchon wuͤrden gezwungen werden / einen Frieden mit Franckreich zu
ſchlieſſen / daß ſolches barum ihre Herren / die Herren Gaia Staa⸗
ceen / ihrer tragenden Schuldigkeit cac ihre Alliirten / Krafft der
Tractaten / bic ſie gegen einander geſchloſſen / niche befreyen nod) loß⸗
ſprechenwuͤrde. Wir erſuchen fic zugleich inſtaͤndig / daß fic mit feb
cher Vorſichtigkeit in dieſer ſo wichtigen Angelegenheit verfahren
wollen / daß ſie keine nachtheilige und der Nordiſchen Cron ſchaͤdliche
Conſeqvens dadurch zuziehen moͤgen. |
VDer achtzehende Articul der Tractaten / bie Sybre Maſ. mit ben
Herren Gencrab⸗taaten / im Anſehen dieſes gegenwaͤrtigen Krieges /
geſchloſſen / gibt klaͤruch au den Tag / wie weit ihre Schuldigkeit ge⸗
gen unſern Koͤnig / und unſere Koͤnigs gegen die Herren Gencrab Staa⸗
| t. Uns wil gebuͤhren / daß wir uns ſteiff unb. feſte da⸗
ran halten / biß wir andern Befehl von unſerm Herrn und Koͤnige em⸗
pfangen / alldieweil wir unſerm Oberhaupt unb Koͤnige nicht das ge⸗
ningſte vorzuſchreiben haben. Wir beſchweren auch bic atm Ges
neral⸗Staaten bey dem Allerheiugſten / fo in oͤffentlich geſchworner
Treue und gegebenem Wort kan gefunden und erdacht werden / daß ſie
nichts / daß bic Kraͤffte eingegangener unb habender Buͤndnuͤß ſchwaͤ⸗
chen / eder einigen Abbruch verurſachen koͤnte / eingehen ober ſchlieſ⸗
fn wollen.
Wir wunſchen den Frieden ſo hoch / als er zu wuͤnſchen ift / unb
tnifgónncn ihn unſern Allrten auch miht / und wannſie uns nur We⸗
ge und Wittel zeigen werden / daß ſolcher Friede ſicher unb. ebetich (eps
konne / wollen wir chu auff ben heutigen Tag / ja ín dieſem gren
| an
0. APPENDIX EE
annehmen / und in Aerme mie Freuden ſchlieſſen / fa wann Ihre
Komgl. Majeſt. in Franckreich mit unferm Koͤnige Frieden *
wil / glauben wir / er werde willig und bereit dazu ſeyn / wann er nur
— bfc geſunde COernunfftunb einer ſichern Einigkeit gegruͤndet ſeyn
Unnterbdeſſen bitten wir Gott / daß er alle zeit den Herren General⸗
Skaaten der vereinigt derlande ſolche heilſame Rathſchlaͤge ein⸗
gebenwolle / deren Ihre Hoheitenwuͤrdig / und den hohen Alliircen , die
fie in dieſen Krieg eingeftochten / unſchädlich ſcyn / und daß er ior Abſe⸗
hen und ihre Handlungen ſegnen wolle / damit ſie zu der allgemeinen
Sicher heit und Ruhe der gangen Chriſtenheit gedeyen und auoſchlagen
moͤgen.
Declaration des Brandenburgiſchen Ambaſſadeurs bé
20. Jun. 1678. wegen dieſer Angelegenheit.
Er Brandenburgiſche ſandte fagct : Co ſeymehr als su
wobibrfant / daß Ihre Churfuͤrſti. Durcbl. ſein gnaͤdigſter
Herr / (ehe undbevor der Chriſtlichſte Konig wider Ihre
Hochmoͤg.die General⸗Staaten / die Waffen ergriffen). fid nach fei
nem aͤuſſerſten Vermoͤgen bearbeitet habe / Franckreich von ſoſchem
Vorhaben abzuhalten / allermaſſen er baun ſeithero / da bie Flammen
dieſes Krieges allbereit ausgebrochen / nichts inbruͤnſtigers gewuͤnſchet /
ele dieſelbige bald ausgeleſchet unb die allgemeine Ruthe aller. Orten
wieder befeſtiget zu ſchen / und daß er / einig und allein den Frieden zu
befoͤrdern / in ſo enge Bundnuſſen mit feiner Allurten / und inſonderheie
init Ihren Hochmog getreten ſey / zu dem Ende auch feine eigene Per⸗
(on unb ſeine Laͤnder in die € ange geſetzer / unb feinen Bevollmach⸗
tigten zu dieſer Verſamlung Befehl ertheilet / auch feine Befehl mehr⸗
malle obi anbem Frieden mit allem Ernſt / £aut der
Vand naſſen / mi denen Confeedcrircen arbeiten folten / tecto
ey Banduafſen tb bic Weiſe unb Geſtale / auch bte Richtſchnur /
zu einem beſtandigen und allgeme inen Frieden / € bcr von alley moge⸗
lamt geſchloſſen werdetz ſoll /) zu gelangen / in ſich begriffen. Wa⸗
ATPPENDÍX
T
Weiter ſaget dieſer Abgeſandter io Nanten ihrer Chur⸗
fuͤrſtl Durchl· von Brandenburg : Esſfey "Voter Excell pet
Herren Abgeſandten Ihrer Hochmoͤg. der Herren Generab⸗
taaten / vor geſtrige Propoũition dieſe geweſen: Daß bit
Herren Stgaten / ſo wohl im Anſehen ber innerlichen Conttitu-
uon ihrer Provintzen / als per auslaͤndiſchen Conjunctuten / zu
ſolchen Extremaͤten gerathen / daß ſte wieder ihren Willen pea
Frieden mit Franckreich ſchlieſſen müften, — Daß fic zugleich
wuͤnſchen; Daß ihre Allurten mit und neben ihnen / um Feſt⸗
unb Steiffhaltung ihrer Buͤndnuͤſſen und Vertraͤgen / in den
rieden ſich eíntiejen s Daß ſie dieſes ungeachtet / ihre Repn⸗
licq oon dem Untergange / der (br gedrohet wird / zu erhalten /
den Frieden ohne ihre Confœderirten / wann ſie die von Franck⸗
reich vorgeſchricbene Conditiones nicht annehmen koͤnten / qo
zwungener 2oeife (liefen müften / und daß ip tea der
Syerren Alurten ſchleunige Reſolution ſordetgen re Maß bey
m Entſchluſſe unb Penberation, welche dieſe Woche in dem
Haag f vorgenommen werden / deſid eigentfider zu neymen.
Der devollmaͤchtigte Abgeſandte im Namen Dre
Churfuͤrſtl Durchl von Brandenburg gab ſich hlexuͤber qu
terfteben 2 Er wiſſe nicht / was Ihre —— tti
Herr / hleruͤber füt einen Entſchluß faſſen wuͤrde / well er in fo
kurtzer Zeit uͤber die von Ihrer Chriſtlichſten Maj oem Herrn
Abgeſandten pon Beverning / deni. Junii gethane Declaration
keine Ordre biß dato erhalten koͤnnen; vafer unterdeſſen fuͤt
ſich ſelbft in dem Merniorial fà et bem Abgeſandten hrer Hoch
moͤg. den xo.funii ſuberliefert / um etwas ſeine Gedancken erf
net und zweiffelet ev gar ſehr / daß lemand folche ſeine hieruͤbet
Qunode Reflexiones werde tadlen koͤnnen / tag ecimben &
rigen deglaubet waͤre / daß / falls eineunumgaãngliche No
bic Herren General⸗Staaten dahin gringen ſolte / daßſie ive
Buͤndnuͤffen rib Vertruͤge mit Ihrer Chenfurſtl. Zurchl.
nicht durchaus halten fonfen daß fit den noch allezeit i fet
cher Auffrichtigkett und Vorſichtigleit verfahten wutden / daß
| ber
"um a cum — — — — —
|APPENJD.IOM v
dbaß der Grund uñ Fundament der Confoœderation allezeit vrfte⸗
hen / Ihrer Churfl. Durchl. keinen Nachtheil hieraus erwach⸗
ſen / noch das Band ihrer Freundſchafft unb guter Verſtaͤnd⸗
nuͤß aufgeloͤſet werden ſolte.
Sem Duncan bat befagter Abgeſandter degehret / weiche die
Herren General⸗Staaten / incbeatbfdiogungüber bfefe Sachen/
wohl erwegen ſolten. Der enſte waͤre: Daß — in tom.
SjricoenesProjca ,bas ſeine Abgeſandten allhier auffgemicfen. /
Conditionen / wie der Friede mit Ihrer Cbutft. Durchl **
werden koͤnne / keine Meſdung gethan / da im Gegentheil Ihre Churfl.
Durchl re Declaration, ſo wohl wider Franckreich ; alo Schwe⸗
den / zu dieſem Ende einliefern laſſen / dergeſtalt / daß man noch weiß / ob
Koͤnigl. Majeſt in Franckreich ben Fricden mit Ihrer Churfl.
Durchl. zu machen geſiunet ober nicht geſannet (eon moͤchte. Der
anboc Punct i dieſer: Daß die Conditionen / die ſie im Anſchen
Schweden / in beſagtem Proſect verſchlagen / fo ſchimpfflich umb ſo den
fenigen ſo ſehr zuwder waͤhren / fo Ihte Hoch⸗ —— f:
Gburfürftl. Durchl. auszʒuwircken unb zu procuriren verfp
bof man glauben muß / daß Franckreich nicht einmahl begehrt / daß ie
rice mit Schweden gemachet werden moͤchte tic Ihre Hoch⸗Mo⸗
genheiten / aus bon Erfolg der Sachen ſehen ab (páre werden / wei⸗
ſen man nicht einmahlbegehret / daß Ihre Churfaͤrſt. SDurchl. wit
Ihnen in dieſem Frieden eingeſchloſſen ſeyn moͤgen. Offtangeregter
Geſandter verſprach damahlen auch / daß ſo bald ſeines Herren Reto-
lution uher die auff Seiten Franckreich gethane Declaration, ams
kommen visor / wolte Er ſolche in guter Treue unb Auffrichtigkeit
commu niciren / i nochmahlen zuthun verſpricht: Ng
dem uͤbrigen wil Gr Gic uff Sein angedeutetes Memorial bezogen
haben
arn fr bes ferm Praef dent Canons Ihr. Ho⸗
huder Hates von Lothringen Plenipotent. und bey der Ex-
traord,Confereng ber Herren Allürten noch wegen dieſer Ange⸗
legenheit / Den ꝛo. Jun i0738. J |
4sfa Theil 8$ C Die⸗
€. ^
&ENME. NINE X.
— unb. she V ner ie
andere aber / ihnne Seine: Haup ⸗/ Stadt mit ſamt bet. X
etr init · Seinen: tama Laͤndern zuicommunioiren Batiflbet: »-
dem der Koͤnig ſolche nf *. / die iier j
dantracriditc imde: Er Harti
ditionen. damit / weiender S nig; deinem Zormen de QT
fafjen:.
Viinb ſolche moß gebliche vorgeſchriehene Gite liquit r
—* «fidi. —— —* zwiſchen ms Sá Maj:.
en General: Staaten und ſei⸗⸗
"um mem rev catt —— — geſchloſſen / uno ſcither inſtü
Pr cian ———————— Exteafion.renovirt, recom
mandirte fic: in demuͤbrigen der · reundſchafftunde Echutz dice
anderer Allurten / und mchte den Schluß mit einer féimtioen: Pro-
ipi. baf:fcin Gn Jor. entſchloſſen waͤre / ſich eher (eb in von fcio:
nem gantzen· Florſtenchun zu verbannen uno ihene fcimearreciite: Prae-
tenſion vorbehalten / ( Allermaffimdaun fei Confedecirce mit it:
tnc/in chren obgedecheen Obligationen tractiret) als bafrer: die o:
Bitte folcbe harte und ſchimyfliche Conditiones ei welche
der ſcine hohe Geburtt / und wieder das Recht (tit —E—
Succeffion gerichtet waͤren· / in Betrachtung / €T michts wieder
| —— Ptr. dadurch er Toe graufome Cxtoff folte:
du tite.
pA AU
—— agen m ms
Monfieur. |
| afin edic vo rn cy dp
: —* Sülnigi XUtaf haben auib den et ieg mit einem gn»
| wen wen. In Erfolg bee andbemittoirinitaldr
eer Vuffri Satisfaction Qieer Qtof. Pcpegnen « Babes
enis upferen ax qu imágen — j sod) vor dem
Ab aſandeen aid De
Frieden mit es achmen merden /
mirate ad fuesen rov Dita
Sontidighit allerdinges ein⸗
atate tone med fit afie Ihre —— eer br abd
ent wet ipa / was «ir Em.
dyedibeit degmalengu berichten fur aoch eraᷣtes b***
auch — — Wille und Meinung ———
Andeutung gethan haben.
Lana — i67,
do Hemen Gicneai aaron en Duc De $e ]
| burgben 22 *yunit. 1678.
ise —— cficburdy ben Jermvon Bever-
ning , UMjamW Extraordinar- Abgeſanden aus dem Lian
3Weteren otn 1. dieſes Monatouts e d ionufertdbo -
- SARPRENDLDE
^ omitgrofiaO Draticumg un unafiediilifa Zreuden einpfangen / und
daraus Ew. Wajeſt auffrichtige Meynung / ( fede ſie
genwaͤrtigen Krieg mit einem Frieden zu ternumren geſinnet) mit un⸗
ſerm groſſen Vergnuͤgen erſehen. Zugleich dannauch / daß Eure
Wajeſt uns dieſen lauffenden Monath / umb unſere Allurte / zur An⸗
nehmung deren von Ew. Still Wial. vorgeſchiia gene Condionen
zu vermoͤgen gnaͤdigſt vergoͤnnen wolle. HNerauff haben wir / umd
umb mit gleicher Auffrichtigkeit Ew. Majeſt zubegegnẽ / und ifto elle
"imáglicbfteSarisfaction zu geben / nichts unterlaſſen koͤnnen / uimbuiv
ſere Allurten dahin zu bewegen / daß fie ſampt uns / in die Friedrae
Tractaten einwilligen moͤchten / unſer euſſerſtes Vermoͤgen angeiwen⸗
det. Allein wir koͤnnendem Anſeheunach keine ſonderhare Hoffnung
ſchoͤpffen / daß alle inogeſamt mit uno fich ſolches gefallen laſſenwer⸗
den; nite deſtoweniger aber haben wir unſern Abgeſandien eub
Bevolmacheigten zu RNmogen Befehl ertheitet / daß fie mit Ihr. S.
migl Majeſt. Bevollmaͤchtigten mod vor Ablauffung birfeo- Mo⸗
naths die Tractaten ſchlieſſen und unterſchreiben oͤchien / auch olei
«er hoher Allurten Minitlris , die ſich darzu verſtehen noᷣ
gleiches su chun beordret · ¶ Interdeſſen / gleich wie w
"inst: io Aer
daß "yore Stónial: Majeſt in Hiſpamen den Frieden roit uto eingchen
werden / als erſuchen wir Ew. Majeſt.daß fic / in Anſehen deſſen/ aſo⸗
bald die nothwendige Anſtalt dazumachen wollen / damit alle. Seinbfdp-
— "*igfeiten ju Lande eingeſtellet / und alle Voicker / noch vor tus Quite:
dieſes Monats von Ihren Grentzen abgefuͤhret werben. moͤgen / wie
dann ferner / deß fie allem ihren A dmiralendber alle Keiegs⸗Schifft
verbieten laſſen / daß fic unſern Schiffen und Seef ahrern / oper unſern
Unterthanen / die zudem Fiſchfang ſich gebrauchen laſſen / keinen
Schaden in keine Wege zuſugen; ſondern in Gegentheitſie mitnoth⸗
wendigen Paß · Porten unb Geleitobrieffen verſehen / damit fie fice
unb ungehindert handlen / und ihre Kauffmanſchafft treiben. moͤgen
auff unſerer Stiten werden wir nicht unterlaſſen / ein gleiches zuchun /
Aeboffenbe / ſolches fo twohl zu der Wohlfahrt (Sacr SRajefide
Anterthanen / als zu ber Unſrigen dienen / und aur Timaeus ge
—
. 5
— — — — C:
* .
APPENDIX. 75»
Oreundſchaffe umb Verrſtandnůß / welche durch atigebeuteten Frieden
| fiche wieder | | | y lu
— — hii p ple ta motel usta
(0 $IRÉ, | | |
Daß er uer Majeſt Regierung / mitreicher Anfuͤll⸗ und "Bekbde
tung atc Sluͤckſeligkeit / Oie Perſon aber Ew. Majeſtaͤt mit Geſund⸗
it und langem Leben / fegnen wolle.
Indem Haag den 22. Juniiie78.
| | gang geneigte Diener
eel ! Die General⸗Staaten der vereinigten
Naicderlanden.
Latwort des Koͤniges von Franckreich von zo. Junii auff das
ESchreiben der Herren General⸗Staaten fo bur) be Henn
Lanoy den a2z2. Nuníjió78. uberbracht worden.
Aller⸗Liebſte groſſe / Freunde und Bunds⸗Gewoßen /
Hr werdet leichtlich urtheiſen konnen / € nachdeme wir ſo vicfůr
Sd Frieden gearbeitet haben /) daß wir atio bem Schreiden / ſo
in Euern Nahmen uns behaͤndiget worden / mie ſonderbahren
Wohlgefallen erſehen / daß ihr nicht auff Verflieſſung der cud bewü⸗
ligten Jeit des Stulſt andes ber Waffen / waͤrten / ſondern alſobald eue⸗
trem Bevollmachtigten zu Nimoͤgen / umb bie Friedens Ttactaten
noch vor dem Ende dieſes Monats zu unterſchreiben / Befehlertheilen
tollen, Die Verſicherung / die ihr diesfais uno gethan / bap bre
Catholiſche COtajcffdt pen Frieden mit unb neben Euch amehmen
werden / macht uns zu der allgemeinen Ruhe ber gantzen Chrieſtenheit
groſſe Hoffnung. Und verſichern uns / daß die andere Euer Alliirte
Rch nidytlange werden ſperren koͤnnen (wiewohlen ſie / ohngeachtet
Euer guten Dienſte / Muͤhze unb Arbeit / die ihr bey ihnen angewendet /
if dato nicht dahin haben gebracht werden moͤgen ſondern umb ein
—— —— — — e ſo hoch gewuͤnſcherwird /
zubefoͤrdern / Euch bald foigen werden. RP
xl.
Lad
| 4funn und anderen
m (^0 APPENDIX. M
Unterdeſſen / wie ber Friede / den wir 7 auff-Cuergege
benes 29ert/albereit yu Nimoͤgen geſchloſſen zu fei ermita
uns verbindet / Euch afe "uten d n ezeigen
po dero ré SU iar Wirckungen deſſelben Euch
rm *233 wollen wir / auff euer Bitte/ alſobaid
er — — Feindſeligkeiten in den Nederlanden nb E.
reg M n Schiffe euren Sauffieutf
auffden Meer verurſachten/ — — —*
Der gemeine gebrauch ſolcher Haͤndel erforderte zwar d
Sachen eben in den Stande / wie fic itzunder ſind / ſe pe T. E :
ſollen / big ber Fricde in allen Stuͤcken durch pedis. dele —.
der Radficationen und Publication ber Tractaten st aff.
p vw sa 14raͤfften gediehen; Nichts oeftotveniger |
ohne €rivartung ber — Veo b mun
potImácbtiatemn it Rimo jet para a ae
ueram per Cathol
ERES Aen — Ad den
Hertzoge von Luxenburg unfeen Ma 4 / baf
er unſere Armee , die bey Bruͤſſel berummer leget t fob
cd atiam pie Laͤnder unſerer Botmoͤßigkei
gaſſen moͤge.
iit ber Auff lage daß er mit dem Hertzogen von Yille
Hermon miteuren De Pih rand fic un ürrebayrunt egis
EE D» Officirer ^ pet —2
ey Mons zu laſſen genoͤt get ſind / halten /
Men / und einen $nsitéb uen abfaln/ wir mag auff ber
Seien / ohne Peruͤbung einiger (elabi
keiten / in guter 33 unb £n ſicherer Freyheit / bi
nr int aus Spanien angelanget / abra 9 —
sc odicmege gun suf foin 2Deiebicallgewcr 2
ichs deferiren;baf 668 "à a EDT
ten — Dit Tractaccn, bic mf fere —
der Bdicker / bier —
— — — — —
ET
E
p
A&FEENDBIX. . o»
Myeſandn ſollen en giſchloſſen haben / werben zweiffils
alles verſehen haben / wann / wo / und lanis bit vine
mmungter Beuten gelten ſolle· PE taber eurt SA ydie ſo
eum ber" Kauffmanſchafft als wegen des Fiſchfanges /
vnenrren See⸗Porten ausiau —— - beſſer ver⸗
€ DIGG ds o
t a iem
werden unſerem Befehl umb ſolche entem
Maß / wie ^ bie(d big werden von
9n Z2 eden 2 den
— id
ſt.und die
aud durch weitlaͤufft dier amine c — bic
——— e gern ſondern mad) bir a
orm —— afar ber Vortheil / den ibi
—— bat fonborm vag
Qu
| fern n fnr ed —— — auch durch
— * in Hiſyanien dinterthanen
en thei igwer oͤgen:
Mut —* bes pann-butd) ein unverwerffliches Zeugnis
und wahre Probe br unfceer reundſchafft werdet gnugſan
derſichert leben und daraus abr ehmen koͤnnen / daß wirfuͤr
rure Kepublic gleiche Zuneigung fuͤhren / wie die Könige unſere
Vorfahren für. hreErhoͤhunggetragen haben / auch ins kunff⸗
tige fuͤr ihre groͤſſere Gluͤckſeligkeit und Florirung behalten
werden Hiermit bitten wir Gott / daß er Euch / unſere Aller⸗
Keb(teavofíe Freunde und Bunds Genoſſen in ſeinem oeil.
Schutzerhalten wolle. Geben ti S; Germain eri Laye den 50.
Juniia678. Ew. guter — und Bunde Senoß.
| Ludwig. NAUL D:
editi
$e — /OPAARPPTENDIX 5 |
Schrelben / an den MonfBarillon Syr. Aller⸗Thriftt. Majeſt
re dadeat in ugelanb burch bie Herren ——“
und Plenipotentiarien hochſtbeſagten Majeſt. zu bei Tracta-
ten nach Nimoͤgen bon 21. unii 678. .
— "Je Refticutionber Cren Schweden / woven nein Herr ia
eoo Schreiben von 1. dieſes Monaths Meſdung tGut/
veruhrſachet bey dem Engliſchen Hoff fic befſindenden Auur⸗
ten / und auch hier bey une ein groſſes Murmein / welches uns die Hrn.
Hollandiſchen Ambaſſadeurs geſtern Morgen / als wir $n Gonfermg
mit ihnen geweſen / eroͤffnet haben / welches dann viel Unterzeichnung bes
gFriedens zwiſchen Franckreich unb Holland ziemlich surüd? ſetzen
moͤchte. Die Miniſtres, ſo in dem uns eingehaͤndigten ·roject feine
gewiſſe Zeit gefetiet/in tocicber Maſtrich wieder ſolte reſtituiret werden /
indem fic ſolches Ihr. Aller C riftl. Majeſtat Diſcretion anheim ge⸗
ſtellet / in gewiſſer Hoffnung / es werde Ihr Majeſt. denen HerrenGe⸗
neral⸗Staaten alle die jenige vortheil / fo fic hiebevor von ber Freund⸗
ſchafft Ihr. ónigt. Majeſt. su gewarten acbabt / feinem Konigl. vers
fprechen nach kuͤnfftiger Brit wieder genieſſen laſſen. Und nach bem
man wohl ermeſſen koͤnnen / es werde Ihre Maj. Ihre Guarriſons
nicht ehe wieder aus den Plaͤtzen nehmen koͤnnen / bi ſie der Cron
Schweden ihre Feinde dahin wird gebracht haben / daß ſie dieſer Crone
t Lande unb Hertzogthuůmer / weiche ſie ihr bcm Weſtphaͤtſchen unb
Coppenhagiſchen 5 gantz zuwider vorzuenthalten fid erkũh⸗
gen duͤrffen / gleich wohl aber nach ber Hand auff bit Meynung kom⸗
men / daß ſie nach Anleitung ihrer Allirten begehret haben / daß fbreni
Proje&t bey augefüget werden móchte s welcher Geſtalt die Reſtinniẽ
ohnfehlbarnach Auswechſelung ber. Ratificarionen beſchehen ſolte/
doch daß in denen / mit Spanien getroffenen Tractaten, ſolches gieich⸗
falls verſprochen unb ſtipuliret werden moͤge. fe haben une ferner
wegen der Herren General Staaten angelegen / daß man bem
thum Cleve die Neutralitæt gonnen ſolte / damit fie unofcin Site
Abrig laſſen moͤchten / dadurch die Cron Schweden moͤchte wieder reſti⸗
tuiret werden koͤnnen. |
/ Man
e —
c A 9PENDIX i:
Wan hat ihuen ju verſtehen geben / weicher Gyeftalt ber Konig
für allen Dingen bic Cron Schweden wieder wolte reſtituiret wiſſen /
der Koͤnig auch allen augenſcheinlichen / Urtheilen / fo er fünfftig zu
Fortſetzung dieſes Krieges ſich ohnfehlbar · verſprechen koͤnte / fich vers,
zeihen wolte / auch denen Herren Staaten mit der Verſicherung /
weiche ſie von ihm begehren / gar gerne willfahren / auch den Spaniern
ſo viele Veſtungen wieder einrdumen wolte. Allermaſſen dann Ihr.
Majeſt. ſelhſt derer Evacuation verlangten / indem ſie der groſſen dc-
penſion [o ſie auff groſſe Quarniſons wenden muͤſten / gane ina.
kuͤnffeige entuͤbriget ſehen molte. Als wollen wir ſie demnach gebeten
haben / uns die Mittel ju zeigen / wodurch ſie moͤchten wie derumb reſta⸗
biliret werden koͤnnen / indem wir une gaͤntzlich beduͤncken laſſen / daß kei⸗
ucbequemere Mittel hierzu waͤren / als daß man die Armeen in das
Hertzogthumb Cleve / umb in Nieder⸗Teutſchland ſolche marchiren
laſſen / und daß die jenigen Plaͤtze / (o Ihr. Majeſt. wieder abtreten ſol⸗
len hierzu allerdings noͤthig su ſeyn ſcheinen. Dergeſtalt / daß man
ſonſt unmuͤglich ſich einige Hoffnung zu machen haͤtte / daß man zum
erwuͤnſchten Zweck kommen unb gelangen ſolte / im Fall man nicht
gleichfalls die Spanier dahin obligirte/ daß ſie weder mit Volcke nod)
Gelbe ihren Bundesgenoſſen zur Seite ſtuͤnden / weilchnen ſeibſt nicht:
wenig daran gelegendaß ihnen ſolche Plaͤze und Veſtungen eingeraͤu⸗
met werden moͤchten. Welches daun nicht eher geſchehen wuͤrde ole.
big der Cron Schweden volllommene Satisfaction beſchehen ſeyn war⸗
de. Daß / nachdem bie Herren GeneralStaaten mit einem (o
maͤchtigen Potentaten / als der &óníg von Spamien iſt / zu thun haͤt⸗
ten / ſo koͤnte Franckreich gleichfals nichts anders / ale cine Gleichheit
in denen Conditionen begehren / dergeſtalt / daß / nachdem ſie es dahin
vermitteln koͤnten / bof ihren Principal-Allirten , fo wichtige und
Conſiderable Plaͤte unb Veſtungen / wieder eingeraͤumet wuͤrden / ſo
waͤre nicht minber rect unb billig / daß ſie ihre Allurten gleichfals dahin
obligirten / welche bloß durch ſo viele Lubſidien groß und maͤchtig
worden waͤren / welche ſie von denen Herren General⸗ & taaten bißhers
gezogen haͤtten / daß ſie der Cron Schweden / die ihnen abgenommenen
Plaͤtze umnd Veſtungen / wiederumb reſtituiren moͤchten / worũber bie
ifia Theil. Her⸗
sí APPENDIX.
Herren Geueal⸗Staaten keinrs Weges einige Gyarantie zu leiſten
verſprochenꝰ; und nach dem fic ohne dem brzeuget haben / es dahin ver⸗
mitteln zu helffen / daß der Cron Schweden vollkommene Satisfactior
geſchehen ſolte / ohue welthe Ihre Aller⸗Chriſtl. Majeft jederzeit pro-
teſtiret haͤtte / ba ſie keine eintzige Friedens Propoſition ammehmen
wuͤrde. Allein / Mein Herr alle dieſe Rationes umb. Erinnerungen
ſind bißher vergebens unb umbſonſt geweſen / weil dieſe Herrm uns ro⸗
tunde zuverſtehen gegeben / daß im Fall ber Koͤnig nach⸗ beſchehener
Ratification nicht von Stund an alle Plaͤtze und Veſtungen wieder
cinrdumen wuͤrde / ſo waͤren fic beordert / nebeſt une ben Frieden feines
Weges zu unterzeichnen / allen deren Schreiben ohngeachtet / fo fic
durth einen Expreſſen an Ihre Majeſtaͤt geſendethaben / worinnen
ſie verſichern wollen / wie ſie Ihren Ambaſſ. Befehl ertheiterhaͤtten /
die Friedens Artickulnoch vor Ablauffung dieſes Monats zu unter⸗
zeichnen / ſonder daß ſie eintziger Condition erwaͤhnen folten / fiet
mein Herr wie weit es nunmehro gekommen iſt. |
Es iſt noch uͤbrig / euch zuvermelden / bag. man uus noch ůͤber
bae neue Difficultæten wegender Commercien- Tractaten hat mo⸗
chen wollen / dadurch cinia Mittel an die Hand qu belommen / bem
Hollaͤndiſchen Kauffleutendas Verlangen zu beuchmen / welches fie
bißhero zu einem Frieden mit Frauckreich haben ſpuͤren laſſen / wiewohl
wir allerdinges bereit ſeyn / ſolche Friebens Conditionen zu unter zeich⸗
nen / woruͤber mir bißhero einig worden. Wir wollen euch kuͤnfftig
ferner dißfalls vorgehen / und auofuͤhrlich / abſonderlich aber dieſes eroͤff⸗
net / was man bißhero der Wahrheit gantz zu wider außſpreugen wol⸗
len; Indem man uns beymeſſen will / als waͤren wir auff neue. Pco-
poſitiones bedacht / welche uns doch niemahls in Sinn gekommen.
Verbleiben im uͤbrigen meinen Herrn zu ſchuldigẽ Dienſten verbunden.
Memorial ſo Nimoͤgen den 2. Juliio78. wegen Ihrer Ho⸗
heit den Graffen de Auvergne tingegeben worden / worinnen
man die Privilepia dieſer Stadt unb ſeines Marg⸗ Grafftlauubs
dc Bergenop z0om confirmiret utt beflátiget.
Wo⸗
-o!
APPENDIX 45
Stade / und das gantze Marg⸗Graffthum / Berguen von
der Hollaͤndiſchen Bottmaͤßigkeit befreyen / und ſie zu einervollkom⸗
menen Suovcrainctejbic von den vereinigten Provintzen gantz abge⸗
ſondert / zu erheben bedacht waͤre; ſo wuͤrde man geſtehen muͤffen / daß
ſolche Prætenſion von einiger Schwerigkeit waͤre und die Herren
General⸗Staaten wohl Urſach haͤtten ſich darwider zu ſetzen. |
Allein / die ſe Bewandenuͤß bat ce hier keines weges / alldieweil
man von den Herren General⸗Staaten nichts mehr begehret / als daß
fic uͤber ihrer Republ. fundamental - Geſetzen gebuͤhrender maſſen
halten woltene! / welches Sie dann dieſer Stadt fo wohl alo einer
andern in denen Vereinigten Provingie zum beſten zuthun ſchuldig
und verbunden waͤren.
So iſt auch keines Weges vor ein Paradoxum zu halten / wann
man behaupten wil / das Bergen op Zoom in ihren Deputirten eben
ſo wohl bey General - ale Particular·Zuſammenkuͤnfften / wie ande⸗
trc Staͤdte in Holland / zu erſcheinen berechtiget iſt / allermaſſen bann ihr
Gouvernament vermöge der Unions- Tractaten ſouſt von ketuem
andern dependiret.
Im Fall man nun einige reflexion uͤber die zwey (o berübmte
Tractaten / afe nemlich über bie Pacification ber Cotabt (Pent / uno
br Union der Stadt Utrecht / wovon eigentlich bie Freyheit bet vere
nigten Provintzien und der andern Staͤdte / worauff der gantze Hollaͤn⸗
diſche Staat beruhet / herruͤhret / machen will / ſo wird man befinden / daß
bas fyertogtbum Braband / fuͤr das allerfuenchmſte unb conſidera-
bleſte Herxogthum / dieſer Siebenzehen Provintzen / deſſen in ein und
anbern Tractaten fuͤrnemlich gedacht wird / jederzeit geachtet worden /
dergeſtalt / daß das Marggraffthum Berguen jederzeit (cine beſondere
Ocputirten in particular dahin zu ſchitke
Man wird auch beſinden / bag nicht leicht einige Stadt fo genau
dieſe Jractaten obſerviret / und / bic ihr dißfalls zukommende Rechtt /
beſſer maintenirt, als eben die Stadt Bergen / wiewol es ihr auch nicht
tvenig aefofiet/angefcben fie zwey harte Ddpungm ———
gleich⸗
. Oft man in der Angelegenheit des Hern Gieaffe de An-
«ye babin feín Abſehen gerichtet / wie man dieſe
-—
t4 APPENDIX.
gleichſam ju einer Baſtey denen mit Ihr verciniaten Stoͤdten bien
maſfen / ſonder / daß fic qu einiger Zeit von denſelben abtrünnig worden
So wird man auch ferner in den Unions· Tractaten der Cabe
Utrecht befinden / daß dieſe Stadt unb Provintz / ſonder einige Deper
dentz aller Berechtigungen unb Præeminentien fell zu genieſſen bas
ben / ſonder bof einige über oie andere fic) oer geringſten Herrſchafft
anzumaſſen / befugt ſeyn ſolle / ſo daß folgenbe das Marggraffthum
Berguen, als das fuͤrnehmnſte Glied / btr conſiderableſten Province
ſich gleiche Privilegien, efe alle die anderen / zuprætendven berechti⸗
get ſeyn wird.
So wird man auch ferner befinden / daß die meiſten Studte bor.
vereinigten Niederlande / abſonderlich aber ber Provintz Holland / ob ffe
ſchon vorhin keinen Rang noc) Seſſion unter denen andern Proving
gehabt / fich nichts deſtominder cineebe(onbern Theils an der Regier⸗
ung ruͤhmen koͤnnen / welches dann daher erhellet / weil ic genoͤchigre
worden / bít Tractaten eon Utrecht qu unterzeichnen. UC
Nach bem nun die Stadt Berguen aller dieſer Freyheiten unt
Vorzũge su genieſſen gehabt / fo koͤnten fie fich uͤber das noch ruͤhmen /
daß fic fich noch vicf conſiderabler Privilegien zu erfreuen gehabt /
alldieweil (ic einige beſtaͤndige Poffeffion anfuͤhren koͤnte / Krafft wei⸗
eher fic bie Oberſtelle gedachter maſſen uͤber die andern confoederir-
ten Provintzien ju prætendiren befugt woͤre. Was abcr derſelben
Macht unb Gewalt ſonſt anlanget / ſo kan man nicht wohl in Abrede
C deba fic mehr als uͤber 3.618 9. andere Hollaͤndiſche Staͤdte / welche
theils andere Regierung haben / zu gebieten unb zu befehlen habe.
Im uͤbrigen ſo iſt mir gantz nicht unbewuſt / daß ihrer viel zubefin⸗
den / weſche / ertweder veil fie uͤbel unrerrichtet / ober aber / weil (ie mit
Fleiß die Warheit unterdruͤcken wollen / welche alle Staͤdte deß Hol⸗
laͤndiſchen Braband / wie die Zahl der von den vereinigten Niederlan⸗
im erhaltene Conqueſten zaͤhlen duͤrffen / und welche hierdurch denen
Herren General⸗Staaten / uͤber das Marggraffthum Bergucn einige
Herrſchafft / als wie uͤber die andere Staͤdte / zueignen wollen; Allein
waun dicſcs in conſideration der audern Staͤdte / (o- bem, Hollaͤndi⸗
22 ſchen
OCAPPEND 1x. D:
ſchen Braband $ugcbdrig/flatt ſindet / fo muf mat jum wenigſten /
daß die Stadt Berguen gleichfalls unter ſolcher abl begriffen ſeh /
nothwendig ermeſſen / alldieweil fit von dieſer Union niemahls getren⸗
net geweſen / auch groſſe Belaͤgerungen den vereinigten Provintzien
zum beſten / jum oͤfftern außſtehen muͤſſen. 8
Wann dieſe Stadt denen andern Ihr vereinigt Staͤdten nicht
ſo getreu geblieben waͤre / ſo wuͤrde ce vielleicht jetzo beſſer umb ſie ſtehẽ /
fo ſihet man auch uͤber diß noch andere contiderable Staͤdte / welche
man dafuͤr halten ſoite / bap ſie durch das Schwerdt gewonnen waͤren /
woil ſie von den Herren Staaten / auch wuͤrcklich ihren Feinden wieder
abgenommen worden / welche gleichwol keineoweges für conqueſtirte
Staͤdte gehalten werden koͤnnen / und eben ber jenigen / bit part an oce
Regierung haben / qu gemeſſen berechtiget ſind. |
' Wir ſehen auc) nod oicl abere Staͤdte / unter welche auch Ni⸗
moͤgen gehoͤret / mit denen andern bloß und allein durch die Waffen ver⸗
einiget werden / welche man zuvor beldgern / einnehmen / und mit Gewalt
darzu hat bringen muͤſſen / welche Staͤdte / ob ſie ſchon mit Gewalt da⸗
hin gezwungen worden ſind / dennoch gleiche Rechte und Privilegien
ungehindert gleichfalls zugenieſſen haben.
Auß was Urſachen will man dann nun einer Stadt / welche ſich
jederzeit umb vom Anfange denen Unſeren zugeſellet / und Gutes uno
Boſes mit denenſelben außgeſtanden / gleiches Recht uno Prwilegien /
* * Gewonnene anzumaſſen haben / nicht gleichfalls genĩeſ⸗
en laſſen.
Hier wolle man nun nicht einwenden / als ob die Herren Staaten
einiges Verjahrungs⸗ Recht uͤber dieſe Stadt erhalten Dátten krafft
deſſen fie defugt waͤren / das Gouvernement hieruͤber nach ihrem ei⸗
genen Gefallen / allermaſſen fic (chon Dicbeoor gethan haben / einzu⸗
richten / dann ſie ſollen hierauff zur Antwort zu wiſſen gelieben / daß /
(olangcbie Unions- Tractaten beſtehen / und ju einer Richt⸗ Schnur
dem Gouvernement dieſer Stadt dienen werden / ſo lange wird ſich die
Stadt Berguen deß jenigen zu einem beſtaͤndigen Mittel / umb da⸗
durch nach ihrer vormahligen Freyheit zugreiffen / j derzeit gebrauchen
koͤnnen; Allermaſſen ſie (icf) bann dieſes Fe auch dahero zubedie⸗
ii nay
. 86 APPENDIX,
nen / allerdings befugt iſt teil ſie das Span. Joch von
tern geſchuͤttelt / und dahero dieſe Berechtigung gleich andern Staͤd⸗
ten / mit welchen ſie in Union getretten / prætendiren kan. Gleich⸗
wol aber ſo muß man ſehen / daß ſie durch das jenige / was zu ihren Eh⸗
ren und hoͤchſtem Gluͤck haͤtte gereichen ſollen / in dem jenigen Zuſtand /
worinnen ſie ſich anitzo befindet / leyder iſt geſetzet worden / dergeſtalt /
daß nachdem der Printz von Parma die fuͤrnemſten Staͤdte von Bra⸗
band eingenommen / bie Stadt Berguen bey der Union allein getreü
verblieben iſt / (o daß ich nicht (cen kan / auf was fuͤr Fundament die
Hoerren Generalb⸗Staaten fid) der jenigen Herrſchafft / derer fie fich)
anitzo zu ruͤhmen haben / anmaſſen doͤrffen.
So koͤnnte demnach dieſer guten Stadt / die hierauß erwachſen⸗
e gefaͤhrliche Erfolgerung / nicht wol verborgen ſeyn / hat auch dannen⸗
hero Urſach / nach ſolchen Verſicherungen ſich umbzuthun / wodurch
fic ſich fánfftiger Scit bey ihren Rechten kraͤfftiglich manuteniren/u ——
ſich bey kunfftigen General⸗Friedens⸗Tractaten / wann man wegen
bcr Souverainetẽè ber vereinigten Provintzien tractiren marde / Sich
vollkoͤmmlich wieder in hre vormahlige Berechtigung ſeizen laſſen
koͤnte. &e ſolte auch dieſe feyerliche Verſprechung uno gerade qu
den Maͤnſteriſchen Tractaten ieiten / Krafft welcher be Stadt Ber-
guen Privilegia nur ſeither 1648. haben auffhoͤren ſollen.
Unterdeſſen aber / ſo ift dieſes wohl zumercken / daß / ſeither ſol⸗
chen Zeiten / die Herren Gencral⸗Staaten ſolche Stadt in allen Achi-
bus Publicis afe eine confoͤderirte conſideriret haben / allermaſſen ét
auch ſolches in den allerfeyerlichſten JTractaten, laut der ihnen getha
nen Zuſage / alſo gehalten haben / wiewohl man ſie nicht in fore vorige
tnb gaͤntzliche Freyheit wieder ſetzen koͤnnen / nichts deſto mi nder abel
fo moͤchten bie Herren General⸗Staaten ficfünfftger Zeit / ale ciat
Confeœderirte tractiren, und dieſes ſonder allen Zweiffel daher / weil
man (chon laͤngſt / wegen dieſer ihr zuſtehenden Berechtigungen / in feb
nem Gewiſſen uͤberfuͤhret worden / daß man zu ſolchen Behuff ir noch
einen kleinen Schein vormahliger Freyheit / deſſen ſie dennoch nicht
wircklich genieſſen kan / uͤbrig laſſen wollen.
Co ſind aber der Stadt Bergen Werechtigungen Iu"
APPENDIX. )
lech hienaus ju erſehen / wann die Herren General⸗ Staaten Ann
1591 in Graffenhaag des Souverainen Raths von Braband Gehei⸗
mer Raths Collegium auffgerichtet / mit angehaͤngter formalen de-
claration, daß ſolches in Conſideration ber. Nobleffe und der in ber
Union verbliebenen / oder durch euſerliche Macht darzu gezwungenen
Staͤdte / ſonder Eintrag ciniacr/fo wohl ihnen alo allen Inwohnern zu⸗
kemmenden Privilegien, beſchehen waͤre. |
Welche allen zu Folge die General⸗Staaten guber Zeit / als die
Aufflagenund Impoften auff der Staat Bergen und Breda einge⸗
gebene wehmuͤthige Klagſchrifften erhoͤhet worden / dieſe ausdruͤckliche
Ereklaͤrung gethan haben / daß fic als wahrhaffte Gliedmaſſen ber U-
nion, eben dieſelben Beſchwerungen / welchẽ die andern Provintzen ums
terwonff e nwaͤren / tragen ſolten / doch mit dem außdruͤcklichen Anhang /
ba man dieſelben / im Sall bic Impoſten und Onera fünfftiger Zeit
ſolten geſteigert werden / man ſie als Glieder zur Conlultation ziehen /
unb ihnen eben folcher Autoritaͤt / als Staͤnde von Braband / wolte
genieſſen laſſen | |
Auff eben diefen Grund nun hat der Graff von Leuceftre unb
Printz Mauritius nicht allein den vereinigten Provintzien / als €api-
tain und General Gouverneur geſchworen / ſond ern fie haben auch be
tun in Braband confoͤderirten Staͤdten / als nemlichkerguen op zoom
bm Huldigungs Eyd abgeleget / allermaſſen bann die Herren Gencral⸗
Staaten in allen ihren nach Berguen op zoom geſendeten Brieffen /
ſte mit dem Titul einer Alliurten Stadt bechret. EM
Die freye unb offenBerbige Geftaͤndnuͤß der Herren General⸗
Staaten nun wuͤrde die Befuͤgnuͤß des Graffen von Auvergne bey
der gantzen Weit zur Gnuge rechtfertigen koͤnnen; allein / ce bat
nicht iir dieſe Refpublique die Frepheit dieſer Stadt geſtaͤndig (cpu
wollen / Franckreich / Engelland und Hiſpanien ſelbſt haben ſie in den
feyerlichſten Tractaten ber vereinigten Niederlande vor cine freye
Stadt auff⸗ und angenommen. | |
Die erſten dißfalls fuͤrgegangenen Tractaten , haben ſich zwi⸗
ſchen Franckreich / Engelland und dem vereinigten Niederlande ereig
nrt / und i denckwuͤrdig / daß der Dorhl: Hereoge von houillog mie:
ed | fy
7
o
$2 ahmen Henricus, Groß⸗Hert Vatter des Graffen de Avergne;
we icher ſolche Tractaten Koͤnig Heinrich bem 4ten zu lieb celebrizet. /
allermaſſener bann ben Grund hierzu ſchon hiebevor ju. Londen gele⸗
get / und dieſelbenhernachmahls in Graffen · Haag vollzogen. Dieſe
Tractaten nun haben die damahls ſchwanckende Freyheit ber vereimig⸗
tcn Niederlanden wieder feft geſetzet / und ſind nicht unbillig fürbie Fuͤr⸗
nehmſten zu achten / ſo zwiſchen dieſer Reſpublique und andern aus⸗
waͤrtigen Potentatenjemahls vorgegangen ſeyn moͤgen. In dieſen
Traclaten nun hatte ber Sópig nicht allein mit ben. vereinigten Me⸗
derlanden / ſondern auch mie dem Ommelanden / mit bcm Lande zu
Drente unb mit ben Staaten qu Braband / als nemlich mit den Siaͤd⸗
(t Berguen opzoom und ſeinen Dependentzien zu ſchaffen. Die
andern Ttactaten, wodurch Er bic Freyheit dieſer Stadt feft geſtellet /
ſind zu Münſter vorgangen / angeſehen der Koͤnig von Spanien nic
allein den Sieben pereinigten Provintzen eine vollkommene Souverai-
neté, ſondern auch denen Confoͤderirten Staͤdten / alo nchmlich bey,
Stadt Berguen, fo wohl als bem Lande de Drente gegdatiet wiſſen
wollen. Dergeſtalt / daß / nach dem den Graff de Auvergne bee
Stadt Bergueu das Confœderations-Recht eben fe wohl als das
Land dc Drente gemieſſen ſoll / ſo praͤtendiret er weiter nichts / als was
der Sónig von Spanien durch ſolche feyerliche Tractaten ihme (chon
gegoͤnnet uno nachgelaſſen / auch Franckreich und Engelland ihr von
rechtswegen zugeſchlagen / unb bic Herren General⸗Staaten ſeibſ
ven der vormahligen Freyheit seferviret wiſſen wollen / was auc) end⸗
lic bie Stadt Berguen andie Herren General⸗ Staaten von. Jahr
zu Jahren ſuchen und begehren laſſen / nachdem ſie zum oͤfftern wide
bae ihr zugezogenes prajudicz proteſtiren laſſen / in welchem Fall /tode:
ferne ihr noch sur Zeit nicht Recht wiederfahrẽ ſeyn ſolte / fo voirb mat,
eben darumb nicht behaupten koͤnnen / bof fic durch ſolche langwierige
Zeit umb ihre Berechtigung gekommen waͤre / Ich geſchweige daß de⸗
pe Herren General⸗Staaten die ſo vermeinte Superioritaͤt ũber fie:
erhalten haben ſolten. Hugo Grotiuswill des wegen der Stade
Berguen ihre Jura gleichfalls beſtaͤtiget wiſſen / wann er im iy. Buch
ſeiner Analium ſich folgender maſſen zu verſtehen giebet / wie ro .
.APPEN D X. fs
ewegertdieſelbeden Feinden wiederumb einzurdumen; foi
| sy x ied darnebenſich —— —— — rar
auemecelegenheit aͤberkommen hatten / ſich mice imr alt Tus Voci
& Suffragii zu ſetzen; wie dann garnicht zuleugnen / daß nachdem die
Principal Oerther dieſer Provintz unter die Wottmuißigkeit des Duc
de Parma, stijbber Stadt Antwerpengerathen / der wenige Reſt / wel⸗
cher viel zu geringwar / unter ſich einrechtes Gubernament auff jt.
richten / non denandern 7. Provincen ifi regiret worden / alo von web
(aoa die gchoͤrige Ordre erwarthete / aud) d afdben Ti Tribut erlegete/
tjub eint gewiſſe Obrigkeit uͤber fic erdulder maſte / wiewohl bie Stade
Berguen æeiche jederʒeit treu und gewaͤrtig verbueben / vermoge der
——— Uxrecht behaupten wollen / daß fie billich in ihrer Frey⸗
t zulaſſen / unt durch das Capitulum Raícdiategranda *.
| mar damahis gar keine Zeit die Zahl der (Gtfragioram zu
—* weilen es vhne dem ſehr groſſe Mahe koſtete / dieſelbige da⸗
ata) in eine gewiſſe Harmonic zu bringen
Dieſer Hochgelehrte aind fuͤrtreffuche Manuuun / welchem bie
Regirung der vereinigten Niederlande mehr dann zu wohl bekantwar⸗
4hjl allerdingo die Privilegienter Stadt Berguen Tesi
vVermelnet /Naß ſie keine Oben gecbieche deßwegen Aber ſich uerb
eweſen / weil ſie die einige in deim Hersogchun —
Jtoddycfiefawobofftig brobir Union peblicben , Sin ee
| aud) zu gleiche 3etíauc teas firi fefad)en man chr bausabls
ceinrdumentwollen; vermenet demnach / daß
— 22— waͤre / weil ſolche Stadt uidgt Conſiderabel
uſeyn erachtet worden / daß ſie ein beſonders Gubernament,
bae i(t/ bíc JXutoritdt einer gantzen Provincz haben unb genieſſen foltt;
wofern er vielleicht nicht (agen wollen / a$/ im Fall man bas Marg⸗
Graffthumb Berguen bey allen ſeinen Rechten und Gerechtigkeiten
laſſen wollen / ſo haͤtte man aud) zugleich ihnen die Autoritaͤt ener gam
gen Ptovinu unb zwar beu Vortritt vor ben anberm 7.
laſſen in ſſeu Mk rm onim rM iei rion
4, 4f thumbs⸗
9o | APPENDIX . ,
chumbs Geldern / welcher mitbenó. Provintien vereiget iſt / und dee
erſte Seſſion in den General⸗Verſamlungen ju praͤtendiren befugt iſt /
nb haͤnget dieſer groſſe Grotius Ausgangsbey an / daß mandeßwegen
der Stadt Berguen dieſe Freyheit nicht geſtatten wollen / weilen es da⸗
zumahl gar nichtrath ſam tar. / bey ſolchen General Verſamlungen
die Suffragia zu vermchren. — |
Sleichwohl aber / ſo haben wir hiervon dieſen Vortheil ju ac
warten / daß dieſer berůͤhmte Scribent die wohl gegruͤndete przcenfio-
nes des Herrn Graffen de Auvergne gar wohl verſtanden / eine oder
mehr Stimmen in bem Staat / ſolten ja von Rechtswegen nicht vers
—— koͤnnen / daß man dieſer Stadt ihrwohl hergebrachtes
echt verſagen ſolte / weil man ſich ohne dem juldnglicher Mittelbe⸗
dienen koͤnte dieſes Wercks deſto mehr zu facilitiren / als nehmlich der⸗
fib eine der 7. Provintzien / als etwa Seeland obet eine andere / ihr zu
adjungiren 0 |
Allein / geſetzt / daß dieſe Raciones alle bett Stich hielten / uno
cerheblich genug waͤren der Stadt Berguen ihre alte Privilegia vorzu⸗
enthalten / was fuͤr andere begruͤrdungen fónte mon wohl anfuhren /
umb dieſelbe nicht unter die vereinbahrten Staͤdte zu zaͤhlen / dieſen
Nahmen pfleget ſie ja in allen offentlichen Uhrkunden / ja in den Muͤn⸗
ſteriſchen Tractaten ſelbſten ju fuͤhren / welches dann das wahre und
beglaubte Kennzeichen der Souverainetè ber vereinigten Provinizien
jederzeit geweſen; und warumb will man ihr bae Exercitium ihrer
baher ruͤhrenden functionum benehmen ? Das £anb de Drente ,
- tvirb jederzeit eine Confœderirte Provintz, wie das Marg⸗Graff⸗
thumb unb bic Stadt Bergué genenet: Allein es geneuſt dieſen Vpr⸗
zug / daß es ſich ſelbſten guberniret / ob es Sich ſchon bey den
General Verſamlungen / keiner Seſſion und Voti eigentlich zu rtv
mnbat. | ME
So koͤndte man democh / im Sall bie fyerren General St
| umb bero oe Privileg iir Siri tragen je | be bt
Berguen ire Privilegien genicffen ju laſſen / ficf) auff. bas jenigk be⸗
diehen bof fic kuͤnfftiger Zeit / als cine nun d C'tabttok bas
&anb dc Drente tractiret werdenmoͤchten / allermaſſen dann bít Her⸗
7 07 Ul j . tU rea
^N
! IAPPENDÍX ! 9t
. tnAmbafladcursSierimituntentfdniaf erſuchet werdẽ / fle wollen ge
ruhen / zu Folge der von Ihrer Majeſt. ereheilten Ordre / ſich auff die⸗
ſes letztere tundament vochmahls zu beziehen / auch darauff nach
Moͤgüugkeit zu dringen / wofern es ihnen ín ben andern nicht moͤchte ge
lingen wollen. Und nachdem Ihro kxcell. deſſen zur Guge inſormi .
ret ſind / ſo werden fit am allerbeſten ermeſſen koͤnnen / wie etwan dieſer
Articulam fuͤglichſten moͤchte eingerichtet werden koͤnnen / und iſt mei⸗
sc unmaßgebliche Meinung / daß cs folgender maſſen ju rect koͤnte
— / daß nehmich der Graff de Auvergnein die
poſſeſſiondes Aſſociation Raths mit den7. Provintzien toegen der
Stade und dem Marg⸗Gtaffthum Berguenop.zoom wieder geſe⸗
tzet werden mége | umb ſich derſelben ebenermaſſen wie das Landes de
Drente $t gebrauchen. Im Fall aber Ihre Excelleniz nochmahls
ermeſſen moͤchten / daß ſolche General Angelegenheiten nicht wohl ju
laſſen moͤchten / daß man auff dieſem Articul fo fcf dringen koͤnte / alos
fib ganó | foem Acticul beo. Herren
Graffende Auvergne einige Clauful einzuverleiben / frafft welcher fie
ihre Juraunb Berechtigungen heut oder morgen deſto unverbruͤchli⸗
cher erhalten moͤgen / als wann fic jum Exempel inferiren lieſſen eo.
ſolte der Graff dc Auvergne in alle ſeine Privilegia und Berechtigun⸗
genwieder eingeſettet werden / wie er derſelben hiebevor genoſſen / oder
genieſſen ſollen / oder aber / daß er in ſeine Jura, ber er hiebevvr ju ge⸗
nieſſen gehabt / intacta erhalten / als welche ihme durch bic Herren Ge⸗
neral⸗Staaten zu der jenigen Zeit / da ihnen der Krieg angekuͤndiget |
worden / folglich nicht haben aber kandt werden kounen / wieder geſetzt
weredn ſolle Und im Fall auch ſolches nicht placitiret werden moͤchte /
zum wenigſten dieſer Artickul folgend eingerichtet werden moͤchte / daß
nehmlich der Graff de Auvergne in feine Jura unb. Actiones voll⸗
koͤmlich wieder einzuſetzen waͤre ete. Damit er durch dieſe letzte formul
ſeine Privilegien ſonder einige Schmaͤlerung unb ungekraͤnckt erhal⸗
cenmoͤge / der Hoffnung / daß noch cine Scit kommen werde / in welcher
bie Herren General Staaten / wegen der Guͤltigkeit unb Validitdt
dieſer ſeiner Befuͤgnuͤß unb Jurium eines beſſern inkormiret, ihm alle
bae ſenige / was er oon Rechts unb Billigkeit wegen ſichzu ihnen qu veto
ſehen / auch deß falls wiederfahrenlaſſen M" i Es
* AO ENRPDIX.
4 00 SXxtat,
nder Reſolution ber Herren General € taaten
son Holndun— its land / ſoin derer Verſamlung
bens Juliii67 iff gefaſſet worden.
err Penſionarius Fagel hat in unſerer Verſam⸗
B Qs Schreiben von bet nme Exxtaotdinari Ab-
Tad — obgen —— eu qu m.
ractaten zu gen / unterm dato den i9. juin que abge⸗
M mt og me dieſer war: Dag bic
eſandten Yonen. declariret,, daßder Koͤ⸗
siepe t —— auta nicht —— — ei⸗
wigen
ap) beber Mederlanden / cbe und
bebor man. —— chweden vollige ——
ch dem man nun hieruͤber der Pech (ib 'be
nathſchlaget / hat man fuͤrgut befunden / bie Caen ftp
Sabmen dieſer beyden Staͤnde fůr die Generalirdt. gebracht
verden ſollen / Pr Ee d Eu Ctaaté dnt:
Antwort geben forme; —— — t haͤtte man nucht
geglaubet / daß Ihre Chriſtlichſte Majeſtaͤt einiges Bedencken
haͤtte haben ſollon / die ge Sin. —* Vd eri —— —
Anſehen der Frieden ilo — rieben / und von Apr.
Chriftlichſten Majeſt. dem Koͤnigin Hiſpunien und den Her⸗
t — ⏑⏑⏑ — —⏑⏑⏑⏑ ⏑ ⏑—— und daß die Um
General⸗Staaten dieſe neue Hin auf Seiten
Chriſtlichſten Majeſt nimmermaehr verhoffet haͤtten·/
trachtung fic viel verſicherungen ihrer igen Meinun⸗
gen und Zuneigung ſo —— ——— als ſonderli⸗
den —* mt dieſen Staat ſelbſten gethan / und bud) an
ere tbunta;fen
Cà ift yvattsnidtobne / bag "yore; Maieſt. ein Auffſac
—— timonfidyridten —— por dE
—— en hts ori
KT$PFENDIY
MD B
flirt Yebend Bedingungen einiges Gehoͤr nicht geben wuͤr⸗
de / wann die Cron Schweden nit zuvor vollígribatisfactiors
4
empfangen haͤtte; und koͤnten Ihre Maj⸗ bey dieſer Erklaͤ⸗
rung verbleiben. / und auff die vollſtrerkung deſſen dringen /
feannmanaflcof(fiteten zu Genehmhaltung des vorgeſchrie⸗
benen rojece haͤtte bringen koͤnnen: Aber / wie alle Allurte
ren vortheil in Annehmung des Friedens unter die vorge⸗
Augege Conditionen nicht gefunden / welches bie Herren Ge⸗
geraglSitagten wohl vorher geſehen / und gleichſam geſpuͤret /
PRA Eatholiſche Majeſtaͤt ſich ſo leicht auch nicht einlaſ⸗
den Frantzoͤſſſchen Herren Bevolimoͤchtigten gnugfany vor
Augen gelegt / und gebeten / daßſie des Koͤnigs ihrrs Herren
ention betreffend/ die Plaͤtze / die man zu Vormauern der
Syaniſchen Niederlanden begehrte / rof foffay z Linb
bag / inr Fall ihre Catholiſche Maſeſtaͤt den rita unter
vorgeſchlagenen Condiriorren nicht annehmen foofte / Ihre
Chriſtlichſte Majeſtaͤt durch eines ben Laͤger bey Weleren
denss. Ray daurtes Schreiben / ſeine wohlme inende Gedan⸗
cken — / toan die Herren Genera Staaten mit
Hro die Tractaten ſchlieſſen / imb Neural in waͤhrenden dieſen
mter Kriegverbleibenwürden; daß Ihre Majeſtaͤt ver⸗
rechen / der Cron Spanien nichts deſto weniger car dieſe
Conditiones des Projects einzuwiiligen / Und feine Belaͤge⸗
rung in den Spaniſchen Nieder landen in waͤhrendem dieſem
gn M) ep Gn LB Ihre Majſeſtaͤt weder
er Cron Schwedennoch einiger anderer Alliixten einige Mel⸗
. Pumggetbam
Urbcn/fole der Herren Gemerafetaaten S(bgáanbtebe —
Liber biefce/mo auff ſolchen Grund haben die Herren
General⸗ Staaten ſich auff das Wort Ihr. Koͤnigl. Mojeſtaͤt
derlaſſen / und ihr eüſerſtes Vermoͤgen angevenbetumb ihre
Tatholiſche Majeft gur demehmumg oer. Friedens CTondiio
nen gii bewegen / mb haben ſich
Mirten / umb: ſie gleichfalls dahin zu vermoͤgen / bearbeitet /
M iij deſſem
ben. fid) aud gegen anderen hohen
APPENDIX.
94
beffen man Ihre Majeſt. burd) Ihren 9f6grfanbten ben Hn.
von Beverning / Bericht ertheilet / unb fid) dabey declaurer,
daß ſie fuͤr ihr Antheil / die / von Ihrer Majeſtaͤt vorgeſchlage⸗
fit Conditiones acceptirten, ftiit Bitte einen ſechswoͤchigen
Stillſtand ber Waffen umb Ihnen Platz zulaſſen / mit ihren
Allirten wegen eines allgemeinen Friẽdens fid p berathſchla⸗
gen / zu bewilligen: Daß Ihre Majeſt. ben begehrten Ter⸗
min (ben9(nfang gemadtauffocn 1. Tag iu dieſes lauffen⸗
ben Jahrs) verwuliget / wie fie ſelbſten aug ihrem Laͤger bey
Weieren beni. Junũ geſchrieben / unb fld) erklaͤret / daß dieſer
Stillſtand nach denen Schluſſe und Clauſulen ſolte gehalten
werden / wie in den Tractaten von Anno 1008. zwiſchen Spa⸗
nien und Franckreich verglichen geweſen / mit dem Beding / daß
ſich die Herren General Staaten verbinden ſolten / im Fall fie
ihre Allirten zu Annehmung bd Friedens unb deren oon
dran angebottenen Gonbítionen nicht bereben koͤnten /
(t weder directe noch indirectè wider Ihre Majeſt. ober bero
Alliirte in waͤhrender gantzer Zeit dieſes Krieges / nicht beyſte⸗
hen noch einige Huͤlffe leiſten wolten / und daß hingegen Ihre
Majeſt.alle Ihre b AM e d bít. Sie ben 18. 909 itt
ibrem Schreiben gethan / was ſo wohl die angebothene Con-
ditionen , die Ihre Majeſtaͤt beni Catholiſchen Sonora
ſchlagen / als die Sicherheit ber Plaͤtze in den Spaniſchen Nie⸗
landen betrifft / wiederholeten / und zu dieſem Zweck den
Hertzogen eon Luxenburg umb Bruͤſſelherumb beordert / fo
lang alldorten / biß er Antwort von den Herren General⸗
Stãaaten erhalten / zu verbleiben / mit der Erklaͤrung / daß den
antzen Brachmonat durch / und in waͤhrender Zeit / keinen
latz weder belaͤgern noch angreiffen / ohngeaͤndert aller vor⸗
erzaͤhlten Conditionen. In allen dieſen Sachen hat der Kö⸗
nig feine einige Meldung der Alliirten dieſes Staats gethan /
oic weniger einiger Saisfation fuͤr die Cron Schweden geo
babbt ; daß die Herren Staaten auffrichtig unb chrlich die
Sachen angangen waͤren / und für fi) in Spcie , umb foldie
, t Tof , Ia
| APPENDIX, 0»
Tractaten threr gaͤntzlichen Vollkommenheit su befoͤrdern /
willig und
Lee — en Tractaten beredet und gebracht haben; al⸗
lermaſſen ſie Ihre Majeſtaͤt durch ein Schreiben / unterm zz.
dieſes / den gantzen Verlauff deſſen vorgetragen / mit Verſiche⸗
tung / daß Sie ihrem Abgeſandten Befehl ertheilet haͤtten /
noch vor dem Ende des Brachmonats / die Friedens Tracta-
ten mit Franckreich / auch allen anderen Miniſtris ber hohen
Allürten / die ſich hierzu verſtehen moͤchten / zu ſchlieſſen und zu
unterſchreiben / ja daß ſie nicht ſolten auff Verflieſſung des an⸗
beraumten Termins der ſechs Wochen warten; und daß
Ihre Majeſtaͤt hieruͤber durch ein Schreiben vom 20. Junii
bem Herren General⸗Staaten zu verſtehen gegeben / weicher
Geſſait vorerzaͤhite Declarationcn ibro liebund angenehm tod
ren; So ferne war es / daß ſie haͤtte ſollen / die Herren Gene
ral⸗Staaten / oder Ihre Cathollſchen Majeſtaͤt st einiger Sa-·
tisfaction fuͤr Schweden verbinden / daß ſie in Gegentheil
durch gedachtes Schreiben bezeugete / daß Vim einem allge⸗
meinen Frieden / und durchgehende Ruhe ber Chriſtenheit gu⸗
te Gedancken gefaſt / und daß ſie ſich verſicherte / es wuͤrde nicht
lang anſtehen / daß alle Alliirten / welchebiß dato zu einem ſol⸗
chẽ groſſen Gut nichts beytragen wollen / ſich aud) willig dar zu
erfnden laſſen wuͤrden bag Ihre Majeſt.gantz nicht jet
ten / der rem Safe fie bít Herren Abgeſandten ſchon qe
ſchloſſen ſeyn / und bafi ſie ſich erfreuete ben Herren General⸗
Staaten die Wirckungen deſſelben ſchmecken zu laſſen / unb
daß Sie alſobald alle Feindſeligkeiten zegen den Nieder⸗
landen wolte verbiethen und niederlegen laſſen / zugleich
auch alle Verwirrungen und Hindernuͤſſen der Kauff⸗
manſchafft zu Waſſer / obwohlen es uͤblich und im Ge⸗
brauch waͤre / alles in dem alten Stande zu laſſen / biß der
Friede durch Auswechſelung ber Tractaten, ret verſichert
sino brfeftiget waͤre; Da aud in allen dieſen exon mu '
. . . . 3 r
, «
* d
ereit waͤren / wie ſie dann auch Ihre Catholiſche
4 7700000 IAPTEAMDIXK —
daß die —2*
35 / dpbananbaw Epl s
ber Zriede gemacht oder verhundert werde / weilen |
Condicioncspa(tyrcibedaffau/mdedcmwo oom ttr alt oven
noch Ihno Cathoiiſchen Mogeſt. zuvor proponiret wonen⸗ * *
niemahlen praͤtendut / daß der Friede und deſſen Wirckum
fufpenbürct werden / biß ber Cron Schweden voͤllige —* |
ſchehen / ſandem allein / daß die Herren Kara €:taaten J n yw
Ihro SURajdfidtunb ber Confoͤderirten / wider die — bd
Tonditionendes Projects nicht annehmen wuͤrden / Neutr ^ —
foire. — Alſo iſt cs mehr afe Conner daß Ihre Waj. bc Ol
Achſte fóniginécinanc5ricfubem Koͤnig in Hiſnanien unb Den (Pe
! "n Staaten bic Einraͤumumg dervorgeſchlagenen 'Didee obur ein⸗
gen perlprochen unb bof Der Friede amd deſſen Tractaten gj
pig nb al / om adea ba cian Amb Prad-
cation daffelben / dependiren / unb inira Krafften feiufelln; bofitie
Hew en General⸗ Deaaten i Anſehen bar bg éendfunitn
MPlatzen nichts anders ſuche eu / a mae —— Pe e
pires grnga ſep/ / fuejo
keoinnb su Po: RXRxheund qum Fneden ju — tof heb
dieſes Krieges bie Gencral⸗ C taata unb Ihre Catholiſche CDI
ba Wirckungen bee Frichens — — jo imago
. ponban Erfolg bro Krieges mit andern Theilen ju
u ſonder heit / wellen man micht wuſſen an / wanndar Krieg zu vieni
timSausfacdion , die weder limuititi / auch uw cuugo Carb deter-
mipiresift/jt Cnbelapffemvarbr — lin was mehriſt / weilen Ihre
Koͤnigl. Cof átin Schweden noch bet dubigibrel antea feitqugro
ga den vereinigten Mederlande veruͤbten / keine fDptge en / vuh
die Strritigkeiten / die man mit ————
liok eiten / die zwiſchen Ihro und den On Staaten agucherwuͤchſen qu
verhindem / ſondern im Gegentheu — — ——
der ihre habende Commercien- Tradtaten taglich be
Alo ſolle man den Haren Abgeſandten ud socvel
APPEND T 9.
birfro Staats alfo Befch erthelen / daß fic obne einige Coitterfeit uno
Gernmitber actinbeflen umb befcheibeneften Arch unb Waſſe / fo ing
mer geſchehen kan / die Herren Abgeſandte Ihro Chriſtlichſten Maje⸗
fiarbefrogen ſollen £)6 Ihres Koͤnigs Will unb Meinung
ON
ſey / atiff dieſen Ihre Begehren ziwerharren: Vnobapfie
ban Herren General⸗Staaten / ſo bald immer moͤglich / Bericht diß⸗
falls ertheilen wolte / damit ſie ihre Maß / auff die allerbeſte Weiſe neh⸗
meo. unb mit ben Miniſtris ber Allürten fich unterreden und berath⸗
ſchlagen moͤgen / einen Endſchluß su faſſen / obs beſſer fepe / den Frieden
. unter ſolchen Conbitionen anzunchmen / oder im Fall ber Noth andere
Mittel / bamit Sie mit beſſerem Nachdruck als diß dato geſchehen /
den Krieg wider ihre Feinde foreſetzen koͤnnen / zu ergreiffen.
| | . Memortal 0
Der Frantzoͤſ. Ambaſſadeurs ben v. Suliiié8, ati bie
Ambo Herren General⸗Staaten ber vereinigten Nieder⸗
anpe, | | J
hahendie Abgeſandte im Nahmen Ihro Sónigf. Majeſtaͤt
Franckreich mit ſonderem Unwillen erſehen / daß die Streitig⸗
"m"
feiten/tocidhe/mrgenber Zeit der Evacuirungber (pldée / bie
Ihre Konigl. Majeſtaͤt abzutreten geſinnet / den Friedhaͤſſigen Ge⸗
sperm Aulaß gegeben / daß ſie die gute Intention und Auffrichtigkeit
VIhres Koͤniges in zweiffel qu ziehen nicht geſcheuet: Dahero haben
vermenc chrer hochſten Schuldigkeit zu ſceyn / wie die acabe
- epanbt / durch dieſes Memorial den Herren Abgeſandten der Herren
Geucral⸗Staatren / zu erkennen zu geben.
— Mnbbamit wir bic Grunde des Koͤriges / die ihme verhinderen /
daß er die bewuſte older / ehe und bevor die Cron Schweden voͤllige
Satisfaction habe / nicht abtreten kan / be důnck ct es uns / es wurde meht
ole gnugſam ſeyn / wann man zuruͤck auff den Uhrſprung dieſer Nego-
tiation, durch mede ber Frieden ſolchen guten Fortgang biß auff, B
6n beitigm T ſehen werde — Mian fon níchteanberefa6 —
gm / ale daß —— — , welche im Nahmen Ihro
,t APPENDIX
3ittev C beifttih ch Majeſt. durch die rangdfifdhe Herren Abgeſand⸗
(t proponiret worden / gegruͤndet geweſen; weiln fie erfltich durch Hol⸗
land / hernacher durch bic Gron Spanien angenom̃en unb gut geheiſſen
worden. Man kan auch ſagen / daß damahlen / als die Herren Gene⸗
ral⸗Staaten/ ( auff bae Schreiben welches be Majeſi. unter dem
18. des cr verfloſſenen Monaus May an ſie abgehen / unb auff bae
Memorial ſo ſie dem Herren von Beverning ben 1. Junii einhaͤndi⸗
genlaſſen ) be Herren Lanoy mit einen Antwort⸗ Schreiben an
den Koͤnig abgefertiget / dieſes Inhalts / daß ſie fertig und bereit waͤren /
die Tractaten unter angebothenen Conditionen zu unterſchreiben /
daß damahlen fic ſich zu der Conditionen zu unter[dyfribe/ daß de⸗
tabla: fic fich zu der Execution ber Dedingungen / ſo Schweden be
treffen / ohnmittelbahr verbunden / weilen bie erſt vorgeſchlagene Con-
dition niemanden / als die Cron Schweden / angegangen.
Und gleich wie die beſagte Conditiones int bem vorgewiſenen
Proiect alle aneinander gehencket waren / haben ſie in der Intention
und in den Gedancken der Herren General⸗ Staaten nidyt gefonbere
werden follen/ umb Ihre Majeſtaͤt zu dero Bewilligung zu bereden /
ſo hat auch der Konig feine Uhrſach hieran zu zweiffein gehabt / weilen
er aue ſeinem / und feiner Allirrten intereile nur eint Sache gemacht /
und dahero ſein Vorhaben nicht anders geweſen ſeyn fan / ale oa
bic Conditiones ſo wohl fur Schwrden / als für im aiffgeſetzet wer⸗
den moͤchten. 7
So haͤtte aud) bcr Koͤnig ihme Hoffnung machen fóanen/ daß
ſie / in Betrachtung des groſſen NRNutzens / den fic für ſich und fuͤrSpa⸗
nien von ſo vielen vortrefflichen Plaͤtzen / die oer Koͤnig der Cron Spa⸗
nien / in Conſideration ber Cron Schweden abtreten will / zichen koͤn⸗
nen / ſic ſich mit Ihro Majeſt vereinigen / und die Reſtabilirung dieſer
Cron mit und neben Ihro wurden gefucht haben. Undobſchon Ihre
Majeſt an die Herren General € taatennicbtorgebret / daß fle Ihre
Wacht mit ihren Waffen conjungiren ſollen / umb die Cron Schwe⸗
den /in ihre / durch ben Krieg verlohrne Länder / wieder emzuſetzen / fe
ſolten ſie doch auff das wenigſte fict) nicht widerſetzen noch verhindern /
ba Ihre Majiſt. fic ber Mittel / welche fic ſelberin der Hand hat *
APPENDIX 9
Gebiete / mub eine ſolche Condition,déer welche fle fkf mit einander (o
beiliglich verguichen / werck pella ju machen. |
: Die Hu General⸗Staaten wiſſen mol/baf ber Aller Chriſtlich⸗
flc Koͤnig frin ſtaͤrckeres Mittel fuͤr die Hand nehmen koͤnne / umb den
Koͤng ín Schweden / in Pommern und indas Hertzogthumb Breh⸗
men wieder einzuſetzen / als wann fie wider Ihre Cb .Durchi.
von Brandenburg unb andere Fuͤrſten / welche dieſer Cron Laͤnder bifs
mahlen beſitzen / die Waffen ergreiffen / Sie wiſſen auch nur all ju
. Weoblibaf/umbtoiber ſolche Fuͤrſten Krieg ju fuͤhren / ber Koͤnig fic
der Pldee / die er heutiges Tages in Haͤnden fat / unb bic Ihme ben
Paß vonſeinen Magazinen unb ſeinen Armeen offen halten koͤnnen /
bedienen muß. Endlich / ſo koͤnnen ſie den Frieden / den ber Koͤnig
gem machen will / nicht anb ere anſehen / als wie cin Tractat für in unt -
ſeine Confoœderirte / und konnen ihnen nicht frembde vorkommen faf;
ſen / daß er alle Vorſichtigkeit arwendet / umb alle veg
geſchlagene Conditiones in ihre voͤllige Kraͤffte zu richten. |
Dieſer Gebrauch / kan ber Gebrauch aller Tractacen genennet
werden / und koͤnte man dao Beyſpiel der Pyrendiſchen ranates fen
bep bringen / in welchem oic Oerther / welche Unſer &ónig bcr. Crog
Spamien in unterſchiedlichen Laͤndern abtreten ſolte / nicht abgetreten
wurden / alles nach der Maſſe / wie die Bedingungen auff Seiten der
- €ron Spanien erfüllet und werckſtellig gemacht worden: Und bag
Vercel ſelbſten / weiches der Catholiſche Koͤnig dem Hertzogen oog
Saphoyeinraͤumen ſolte / nicht anders / ale auff dieſe Weiſe muͤſte ah⸗
gitreten werden / weilen Ihro Majeſt. Intereſſe von Ihrer Allürten
nicht geſondert noch getrennet werden koͤnte. Auff gleiche Weiſe /
ſeind die Herren General⸗Staaten verbunden / die vor Ihro Koͤnigli⸗
chen Majeſtaͤt angebothene / und von Ihnen zu Nimoͤgen angenomme⸗
ne Conditiones als einen einigen Vergleich und Ubereinſtimmung
anzuſchen; dahero ſollen ſie / ſo viel an ihnen gelegen / alles anwenden /
damit gedachte Conditiones ſamt unb ſonders / ſo wol in Anſchen bes
Chriſtlichſten Koͤnigs als ber Cron Schweden / erfuͤllet und werckſtellig
gemachet werden. |
Dahero haben Ihre Majeſt deſto M rm zu glauben M
106 "^" APPENDIX.
habt / ba ſie in eine febr gerechte Sache / wie das Project, ſo der
Herren General⸗Staaten Abgeſandten Ihr. Majeſtaͤt Bevollmaͤch⸗
tigten uͤberliefert) fic eingelaſſen / weilen fic keine Meldung der Zeit /
wann die Plaͤtze abgetreten werden ſolten / in ihrer Declaration
haben. Dieſes Seillſchweigen hat gnugſam an Tag gegeben / daß
fic ſolche Abtretung ber Plaͤtze nicht eher begehrten / alobiß alle Con-
ditiones, die flt allbereit gut. geheiſſen gehadt / erfüllet unb werckſtellig
gemacht waͤren / und daß ſie deſto weniger Difficultæten machen wur⸗
den / daß Maſtrich in Ihro Mafeſtaͤt Handen verbleiben ſolte / damit
der Cron Schweden Feinde deſto beſſer zu der Schuldigkeit koͤnten
gebracht werden / weilen die vorgedachte General⸗Staaten / vermo⸗
e Ihrer Tractaten / ba Cron Spanien dieſen Plat abtreten má
en.
Damit aber die General⸗Staaten über diefes ſehen moͤgen / wie
Ihre Koͤnigl. Majeſt. nach deme fic ſo viel gearbeitet / umb den Frieden
der gantzen Chriſtenheit zu geben / [o auffrichtig ibnenibrebeftdnbige
Freundſchafft und Gewogenheit zu bezeugen geſinnet / und ihten Nu⸗
heen / den ſie davon ziehen koͤnnen / zu befoͤrdern / vonallen Gedancken /
etwas ín ben Niederlanden weiters ſich ju unterwinden / entfernet; ate
gibt manihnen cinig und allein zu betrachten / anheim / wie Ihro
Majeſt / (nachdeme ſie durch den Herrn de Lanoy ihro durch ein
Schreiben Verſicherung gethan / daß ſie vor dem Ende des Brach⸗
monatho die T ractacen unterzeichnen wolten / und daß Spanien ſolches
zu ad Zeit / neben ihnen thun wuͤrde) fn allen Stuͤcken fid verhal⸗
Sie haben geſehen / daß auff ihre Bitte man auff die Auswech⸗
ſelung der Rati ficationen nicht gewartet / ſondern / daß Ihro Majeſt.
alſobald ihre Armee beordret / fich von Brůſſel und den benachbarten
Orten hinweg zu begeben: Daß ſie den freyen Handel der Kauffman⸗
ſchafft und Schif · Fahrten / durch die Paßporten / die fic Ihren Abge⸗
fandten auszuwechſeln befohlen / ohnverzůglich befoͤrdert: daß fic fic
anerbothen / Ihren Voͤlckern / bie fofange umb Mons herumb liegen
bleiben (often / biß die Ratification erfolgen wůrde / die Weiſe und
Secſtalt/ wie dieſe Stadt unbeſchaͤdiget (ben koͤnte / vohiſchut
" "APPENDIX. JoI
bof umb bic Erleichterung der Niederlanden / uddumb ben Chur So
fien zu Brandenburg deſto cer ju bem Frieden zu vermoͤgen/ (ben
$yerm Marcíchal von Schomberg mit einen ſtarcken Zuſatz ſeiner
Armee iti Flandern verſtaͤrcket; daß fit allbereit einen ſoſchen luccurs
in Teutſchland geſandt / und eben in dem begriffen waͤre / einen andern
nach zufenden: daß alles dieſes verfahren des Koͤniges cin unfehlbares
ih todre/baf Sybro Majeſt den Frieden ale richtig unb ſicher mit
Spanien hielte / unbbaf ſein Vorhaben allein waͤre fcitte Waffen wi⸗
der Brandenburg zu fuͤhren / damit erben C bur Fuͤrſten auch zu einem
Frieden mit Schweden verbinden moͤchte.
Dicwellen aber Ihro Majeſt geſchen / daß diurch bie Xede welche
Ihre Feinde aller Orthen auszuſtreuen fich bemuͤhet / ihre Auffrichtig⸗
ẽeie und gegebenes Wort in Zweiffel wolte gezogen werden / in dem man
bie Leute dahin zu bereden gedencket / daß ann fic Durch einen Frieden
der Cron Spanien und den vereinigten Niederlanden ihro Gedancken
wegen des Krieges verwirret haben wuͤrde / ſie ſich ber zuruͤck behaltenen
| (»táge/umb befto freper unb ſicher er wider fic bic Waffen zufuͤhren / be⸗
Gſenen wolte?: Ais tollen yore Majeſtaͤt ſo viel als an Ihro gelegen
| (eon mochee / dieſe citele Furcht ihuen hiermi denommen haben.
eíníace Abſehen / daß ſie in dieſem Stůck bat / 18 der Cron Schweden
- . Satisfa&tiongu verſchaffen; Sie glaubi / die Herren GeneralStaa⸗
ecn ſeyen eben dieſer Meinung / dahero werden "yore Majeſt neben ibe
— gienolle Mittelfaͤr die Hand nehmen vic fic am fuͤglichſten erachten
mochten / umb zu dieſt Zweck zu gelangẽ / co ſey nun daß ſie ſich ſelbſten
mít cinanberverbinben wollen / dieſe Cronin ihre Laͤnder unb Plaͤtze / die
ſie verlohren hat / wicder einzuſetzen / oder / daß ſie ihre Feinde zu der
R cftitution dereden / und vermoͤgen wollen / wann ſie nur Ihre Maj.
eine gaͤntzliche Verſicherung ber Schwediſchen Reſtitution und wie⸗
ber Einſczung zeigen werden; (o wollen Ihre Maj. mit Freuden alle
Dnric / die die Herren General · Staaten vortragen / uñ bie qu bi oll»
geimeinen Briten zu gelangen fuͤr die geſchwindeſten unb ſaͤhigſten cv
Zcheer werden mochren / alſobald er greiffen. ic koͤnnen aud) / umb
dieſe Angelegenheit vdtligft su eroͤrtern / entweder ſolches mit ben Stans
gofifcha Abgeſandten zu RNRimoͤgen ser demie nigra
í
03 |. | APPRNDIX,
ten an Ihre Majeſtaͤt abfertigen / ober deputirte Herren / auffben
Graͤntz⸗Plaͤten Fland ern / oder aud naͤher Gent, als an den naͤchſige⸗
legenen Orth ihrer Staͤndte abſenden / umb allda mit denen Herren / de⸗
nen der Sónía bic Beylegung dieſer Angelegenheit anvertraum moͤch⸗
te / ſich gruͤndlich zu unterreden. Er wird ſich vergnuͤgen laſſen / wamr
man nur einen ſicheren / ungezweiffelten und gebahneten Weg / umb die
Gron Schweden in ihren vorige Standt zu ſetzen / wird zeigen und am
Die mehr eymeldee Frantzoͤſiſche Abgeſandten verſicheren ſich /
, daß die obgedachte der Herren General⸗Staaten Abgeſandee / uno mit
ihnen alle billich zeſinmnete Gemütber/ hiemit uͤberwieſen ſeyn werden;
bof Ihre Maj. guten Fug unb Xecht babe/über eine ſchlechte und ohn⸗
bedingier Weiſe angenommene Condition die Wuͤrckligkeit qu bro.
gehren / und ſolche durch die Mittet / fo ſte in Handen hat / zů befórberms
es waͤre dann Sache |. daß die Herren General Staaten / mit Ihro
—— auff cin anderes Mittel fid) bedencken imd vaglódia ——
NN t . .
marben. |
Die Zeit / welche Ihr · Maj. ſeit den iv. May bi daco unnutzlich
vorbey ſircichen laſſen / giebet genugſam an den Tag / wie auffrichtig fie
wegen des Friedens geſinnet geweſen.
Der Zuſtand / ín welchem feine Feinde waren / neben demſelben /
ín weichem ſie ſich befanden / wird zum Beweißthumb dienen / daß die
Wegierde / den Frieden ín Europa qu befoͤrdern / einig und allein ine
Uhrſach geweſen / daß ber Koͤnig fo treffliche Gelegenheit / umb feine
Siege fortzuſetzen / hindan geſetzt unb aus der Hand gelaſſen; unb ben
aus dieſer Begierde iſt fic noch geſinnet / alle Vorſchlaͤge / ſo bitSatis-
faction der Cron Schweden und die Ruhe / ſo die gantze Chriſtenheit
von — erwartet / befoͤrdern moͤchte / anzunehmen unb
gut zu ann.
Antwort Ihro Hochmoͤg ber Herren Ambaſſadeurs
der erre General Staaten / auff das Memorial ber
Frantzoͤſtſchen Ambaſſadeurs / vom r7. Julii gegebenen /
btn 27. eben dieſes Monats 1678. "e
-
8
/
wann ſie eine ausfůͤhrliche deduction deſſen / was von Anbegin
ten / da
nes und digentuͤche Gedancken tiber bas Verfahren Ihro
APPENDIX. ] 10$
Achdem bíe Herren Extraordinar⸗ 9(bgefanbte unb
Bevollmaͤchtigte Ihro Hochmoͤgenheiten ber Herren
General⸗Staaten ber Vereinigten Niederlanden von
pen Herren Frantzoͤſiſchen Abgeſandten den u. dieſes Mo⸗
nats ein Memorial empfangen / durch welches ſie den Artickul
ber Zuruͤckhaltung der Plaͤtze / ren Abtretung durch Ihro
Maſ. Ihren Koͤnig / ſo eigentlic) verſprochen worden / zu recht⸗
fertigen und zu behaupten ſich unterſtanden / und in welchem
zugleich Ihren Hoch⸗Moͤgenheiten angedeutet wird / daß es
ihnen gebuͤhren wolle / mit und neben ibro auff Mittel unb
Wege bedacht su ſeyn / durch welche man eine gaͤntzliche datis ·
faction fuͤr Schweden ausſinne unb wuͤrcklich leiſten moͤge:
Als haben gedachter Hochmoͤgenheiten Bevollmaͤchtigte ihrer
hoͤchſten Schuldigkeit zu ſeyn erachtet / indeme ſie von Ihren
Herren den Herren General ⸗· Staaten ausdruͤcklichen Befehl
deßwegen bekommen / ſolchen Ihren Excellenizien vorzuhal⸗
—5*— och⸗Moͤgenheiten ihre gebuͤhrende Retlexio-
Koͤnigl. Maj. in Endigung dieſes Krieges / und in Anſehen de⸗
ten gegen Ihre Hoch⸗ Moͤgenheiten ausgedruͤckten urb erwie⸗
ſenen Gewogenheiten / ſatſam gemachet / und ihnen gar nicht
einbilden koͤnnen / daß Ihre Maſeſt. an der Vollſtreckung und
den Schluß eines ſolchen heylſamen Werckes / durch Ruͤckhal⸗
tung der verſprochenen Plaͤtzen ſaumſelig ſolte erfunden mere
den /weilen ſie verſichert ſind / daß ſolche Verhinderungen von
einen ſolchen Heldenmaͤßigen Gemuͤthe / wie in Ihro Majeſt.
P beſinden / nimmmermehr werden herruͤhren fonnen/ fonbern
aß ſolches vielmehr aus Antrieb der Friedhaͤßigen / und die
ß
vonkeinen Frieden nichts mebr hoͤren wollen / angeſponnen |
worden fep. |
Sie glauben aud feſtiglich / bag fie zu ihrer Rechtfer⸗
tigung keines nothfeſteren Grundes fid) bedienen koͤnnen / als
dieſes
104. APPENDIX
dieſes ganten Wercks / biß auff ben heutigen Tag / vorgegan⸗
gen / anſtellen werden. |
Ce iſt mehr dann zu wohl bekand / daß die Herren Gene⸗
ral⸗Stagten ihr euſerſtes vermoͤgen / Muͤhe unb Arbeit / ohn
Unterlaß dahin angewendet / damit ſie dieſen Fenwarngen
Krieg / durch einen allgemeinen Hoͤchſterwuͤnſchten Frieden
terminiren unb endigen moͤchten / in welchem alle Intereſſitte
— atten finden koͤnnen; uno bag
e podpftbegierig geweſen / alle Gemuͤther dahin gu bete
Das Ungluͤck abet bat gewolt / bag der anderen boben Allür⸗
ten Forderung einer gantz anderen Natur / und von den ihri⸗
get entfernentoaret. — Unterdeſſen haben Ihr. Sont
Majeſt. durch Ihre Abgeſandte unb Bevollmaͤ rigregu M
moͤgen bie Conditiones und Bedingungen / welche aum
Grundriß eines allgemeinen Friedens dienen folten / vortra⸗
qm laffen/unb fid) erklaͤrende / daß dieſes bas euſerſte waͤre fo
e zu thun geſinnet / und woruͤber ſeine Feinde den Krieg oder
ben Frieden len toͤnten / unb daß ſie ſich auch nicht
laͤnger / als biß auff den ro. dieſes lauffenden Monats Maj. zu
dieſen Bedingungen wolten verbunden babe Nach bent
nun Ihro Hoch⸗Moͤgenheite n befunden / daß der mehrere Theil
aller dieſer vorgeſchlägenen Conditionen nur bie Allürte an⸗
gienge / haben ſie allen Fleiß angewendet / Mittel und Wege zu
erfinden / umb eine —— nach vorgemahlten
Grundriß / anzuſtellen / und zu ſehen / wie weit die —*
etwa gebracht werden koͤnten: Sie baben aber mit ihrem
boͤchſten Unwillen damahlen vernehmen muͤſſen / bag Ihr.
Majeſtaͤt Meinung in keine Wege nicht waͤre / bag man fid) uͤ⸗
ber vorgeſchlagene Conditiones einigerley Weiſe unterreden /
berathſchlagen oder damit gleichſam marchandiren ſolte; ſon⸗
dern daß die hohe Allirte / die ſich in dieſen Krieg eingeflochten
befaͤnden / ſich lediglichen und rundumb erklaͤren ſolten / (umb
das ehe der Termin, nehmlich derro ag Maj. verfloſſen waͤ⸗
re) ob ſie ſolche Conditiones gut [fi olten oder MK et
vC
Nr
— — — — — "A ⏑ 8— CUNEO
IK PPENDEIX | 4 —
cv 3toff obo ——
' 6m Miniftres bcr hohen Allirten / umb ihre Meinungen qu haben / ar⸗
beiten laſſen; bít andere aber haben fich über die fure Zeit / die man
(baen/déc cin (o wichtiges Werck zu berathſchlagen / wergoͤnnet / be⸗
ſchweret / unb auff die erwartende nothwendige Ordre ihrer Ober⸗
herren / welche vor Verflieſſung des vorgeſchriebenen Ternuns nicht
tick ber Debit auff inc folche hngelegenbet beridhtettobmn
e"? -
9 fon. Und weil ihre Hochmoͤgenheiten / auff Der hohen Allürten
Enſchluß icht bauen / iuſonderheit ober von Ibro Kaͤniguchan Waj.
in Hiſpanien bi falls faht enden Meynung / wegen Annchm⸗ oder Ver⸗
werffung ſolcha Conditioncp, nach qur Zeit finm ſicheren —
haben fonten ; in dem Gegentheil aber Augeuſcheinlich verſpuͤreten /
dweicher Geſtan die von Idro Koriguchen Volt. tn Franckreich an: —
arbothene Cautelen unb Verſicherungen zu ihrer Wohlfahrt und abs
fonderiicher Vergnugung dienen wuͤrden / haben (ic qu wiſſen begehrt /
im Fall Cponimbit(c vorgeſchlagene Conditiones anzunehmen fic
weigern waͤrde / was ee alebann für eine Beſchaff enheit mit offtgedach⸗
. «m SGrans⸗ Pidtzen haben ſolte e Hierauff haben Ihre Sóniglidhe
Majeßat ihre Meynungen / durch ein denis. May gae ihrem Lager
dauttes Schreiben ju eroͤffnen nichts unterlaſſen / unb haben ihnen
Frieden aus⸗
dahey andeutenlaſſen / daß wann bic Cron Cpania bem. Fri
ſchlagen / ſie aber mit Ihro Majeſt. nach ben vorgeſchriebenẽ Con.
Ationen zu tractiren geſinnet / und ſich verbinden wuͤrden / die Neu-
tralitaͤtin waͤhrenden dieſem gantzen Krieg zu beobachten, daß Ihre
Majeſtat der Cron Spanien nichts deſto toeniger eben dieſe Con-
ditionen, ( Ihren Hochmoͤgenheiten zu Corm unb. Gefallen) oes
villigen wolten / welche Cponia dißmahlen anzunchmen / oder zu
e ſn fep ſtehen [olteud daß fic in waͤhren d dieſer Zeit keinen ei⸗
iacet tao in ben Spaniſchen Niederlanden nicht angreiffen noch be⸗
laͤgern wolten ; unb mann bic Herren Gentral⸗ Staacen für ratbfam
erachten wuͤrden / einige Deputirte an "ore Majceſtaͤt abzufertigen /
beb ſteſolche i br Gegend bep Geat / biß bem 15. dieſes Monats at
treffen / und bey gleichen guten Gedancken ſinden wuͤrden.
Hierauff haben die Herren General Staaten / durch eine den
o 4X 0 0. 7 0. coo se
^ d
(. rauf brcintoort / dendeneen Sbradmmat wd
AkPUENDITX
. bcd Declaraion ow Jane ront fd Dor
— —— —
(f vorgeſchlagenen Condit zonen / mit
zu machen / vergoͤnmen
| 5 — ptr afe dioit ——
traoreinar
m Willen udnmeliaaminmSrien
geneigten
nau —ã— — / *
rre annehmen tolben/ bat SEIT
ca Stillſtand der Waffen / oy fh Sut um 2v ma ient
] aer t ubcraficamu dir limi
ge ju einem ſo groſſen / undweitauoſchenden Werck qpiibens/ ha⸗
ochten.
E ORajefát haben ihnen durch dienten. Chrodiutonate a⸗
—
ifte in ger bey Weteren daruten Brieff dieſe
daß ſic vorgedachten Stillſtand / auff ihr Anfuchen /-amf Wochen
bm Anfang auff ocn erſten Tag Heumonate zumachen / bewilliget /
und daß ſolcher Stillſtand in der Art und Weife ſelte beobacheet wer⸗
den / wie der jenige / der Anno 1668, zwiſchen Franckreich qb C panis
getroffen worden; doch mit dieſem Vorbeding / daß die Herren Sene⸗
ral⸗Staaten Ihrer Allerchriſtuchſten —— — ſelten / im
Fall fic Ihre Allurten zu ter Gene
Gonditionennicht vermoͤgen koͤnten / ſte (been riis —
morb indirectè tiber die Cron Franckreich oder Ihro Allirten beyſtehẽ /
| (ber fokber Zeit des Krieges cínige Huiffe fciftchimollag/ ato
read
inwaͤhr
daß auff ſolchen Sall Ihre Maſ. in bem jenigen ben 18. M
ſendeen Schreiben / gethanene Verſprech ungen; (theils tn 2880s
dieſer Conditionen, die ſieder Cron Spanien "s: zu
gefinnet gewefen / theils in Anſehen der Aſſecuration-Platzen bie Ih⸗
na vonben Niederlanden verſprochen) widerholet unb
wolt Und da de
fal "rc s Ts * T S
^ .
"—-
7 EKPPENDLTX, Ne
o $0 A b vire ender bes |
oj —*5
—* gem / ——*
darzir verſtehen wolten / zu ſchlieſſen umb zu unterfcheechen; unb daß
fic garnicht zweiffelten / daß nicht Ihr. Catholiſche Maj. die angebo⸗
ihene Conditiones annehmen / und Who rri Tractaten **
na unterſchreiben wůrden.
Ihre Allerchriſtuche 9fRofefidtbat darauff durch eia Schreiben
vom 30. Piae ini MK P a anii ii
Kn ; wie ſie mit hoͤchſter Vergnugung aus der Herrcn General⸗
2 Schreiben erſehen / daß ſie 320 die / pneum C ull
ſtand oer offen angefette Zeit warten / ſondern alſobaid Ihren Abge⸗
Ordre ertheilen wollen / bie Unterzeichnung der Friedens⸗
ractaten noch vor dem Ende des Brachmonato fuͤr
daß fic Ihro Majeſt.dabey verſichern wollen / baf Ihrrr
Majeſt.in Hiſpanien Herrn Abgeſandten ſolche atcíc fale * y
na unterzeichnen wuͤrden /unb man affo ermeſſen fónte / daß die ae
meine Ruhe der gantzen —— bald darauff erfolgen wuͤrde
weil Ihre Majeſt. feſtiglich beglaubet waͤre / daß ein ſolches Gut / tele
der aligemtine Friedeiſt / der ferm&axrobeSraater erg nace
legten Fleiß ohngeachtet / die Herren Alllirten ajenas ain zu hewe⸗
gen / nicht lange wuͤrde auffgehalten werden Pris efie
N
APPEMDIXS,
meine aud Sen ] Paíjbi Sachen in
bleiben ſelten biß der Frirde durch Auowechſelung bo Rai
ut und PublicatioftesBrr Tractaten / in (einen voͤlligen —*
te / daß ſie dieſes ohugeacht / in Conſideration Ihrer dem Herrnvon
Amenburg Befehl ertheüut | von Bruͤſſel wnb benachbarten Orten ſich
wit der gantzen Armee hinweg / und im bie Laͤnder ihrer Bothmaͤſſigken
zubegeben; und daß ſie zu die ſen Ende gedachten Hertzog befehliget /
— redi ar de ven Villa Hermoſa und mit ibram 2bacfaupten/
eopisy "ael / witbieOfliciret welche Ihro Majeſt
«dmi umb herumb liegen bleiben * fich zu verbal»
. &enfátten/toie auch uͤber die Weiſe unb Geſtale tic man ſo wohlaufj
ber einen / als auff ber andern Cate / ————
heit und —— utar brc Raciócaiong qr
Spanmenleben mochee /ber Nothdurfft nac ſich zu unterrehen.
Aus allendeeſem iſt klaͤrlich abzunchmen / daß ſowohl Sore Ma⸗
als ber Herren Gaseral « Scaaten Wehnung von. Oínfatig allcgcit
geweſen / einen allgemeinen Frieden auff ſolche Condiriosm/. va alier⸗
(cite Hn. XIliirten ſich mit einander vergleichen weiten / zumachen
und dieweil es ſehr ungewiß waͤre / ob ſich die Allurte nod) denen / von
Ihro Majeſt. vorgeſchlagenen Conditionen —— 4
fe aber fic erklaͤret / bof (ie keine Ver nderung des Projects zugeben
wuͤrden; als haben Ihre Hochmoͤgenheiten dne Erlaͤuterung beg
Sachen mur in Anſchen ihrer Gonbitiontn begehret: hierauff Babes
fic das Gluͤck gehabe / dah fie nicht nur muͤndlich durch Ihre Abgeſland⸗
, t€n/ ſondem auch ſchrifftlich in zweyen unterſchieduehen Schreihen
von Ihr. Siete E Ra Rd vóllig berichtet worden / daß ye Raj.
inihrer ber Herren Geuerai· Staaten Conſideration, die Wurckun-
gin des Friedens auch ber Gron Spanien in Anſehen ber annoch uͤbri⸗
aa Spaniſchen Niederlanden wolten fpüren unb mercken laſſen / wann
pur bic Herren General⸗Staaten in Schlieſſung bra ——
( falle Spauienoder andere Allurte in den Fricden nicht einwilli
fo ) fich anheiſchig machen wuͤrden / baf fictosber Ihre —*
und bero Alliurten in — vc | ibren cigcuen
et -
APPENDIX. 309
— —
wolten; woraus dann mehr als zu —— eof ro
Meymnmg niemahl gewefen / den Frieden obe bic Waͤrckungen deſſel⸗
bei / in Auſehen der jerugen / die zu dem Frieden und zu Schlieſſung
ba Tractaten geneigt waͤren / in eurege Weiß / nicht anff zuhalten / wann
andere noch nicht darzu ihren Willen geben wolten / und wann nur die /
ſo den Frieden ſchlieſſen wuͤrden / ſich dahin obligirten / in waͤhrendem
gantzen Krieg Ihren Allurten tiber bít ** Franckreich unb bao
: Aint tt beyzuftehen / oder cinige Huͤtffe zu leiſten.
Und alſo Ichemet gang unglaͤublich / daß cin fo heldenmaͤſſiger
Sum als Ihre Majeſt. / nach ſo deutlichen / Clare unb ausgedruck⸗
tn Declarationen / die in ihren eigenen Brieffen zu beſinden / ſolche
Gedancken haben koͤmne. Es wuͤrden die Herren Seneral⸗ Staaten
fich nicht menig befremden laſſen / wann Ihro Majeſtaͤt Intention mit
bem eingelieff erten Memorial uͤbereinſtimmen ſolte / ſintemahl ce cine.
ſehr irrige Meynung iſt / aß die Herren General⸗Staaten ſich iemah⸗
len erklaͤret / al wann Ihr. Majeſt. vorgeſchriebene Conditiones alle
der Billigkeit gemaͤß unb unverwerfflich waͤren / ín Wetrachtung Ih
Hochmogenheiten nicinabla feine andere Erklaͤrung gethan / als aͤber
bie Puncten / die Ihr eigenes Intereſſe betroffen / und ín den de
brigen alle zeit Friſt begehret / damit Sie Ihre andern Alliirten auch
gu Annchmung ber vorgeſchlagnen Condition bereden unb bewegen
Uber dieſes ſoiſt bekant / daß man von Ihr. Majeſtaͤt niemah⸗
len einige Declaration, ſochaner Natur begehret dahero / als Ihro
Majeſtat geſehen / daß bie Herren General⸗Staaten in einen oder an⸗
dern Punct noch einigen Zweiffel fich auffſteigenlaſſen / auch ihre Allir⸗
tt nicht allezu den vorgeſchlagenen Conditionen mochte bereden koͤn⸗
nen / ſind ſie ihnen vorgekommen / unb haben fich) erklaͤret / daß deſſen alo
ttm ohngeachtet in Conſideration ihrer und der Cron Spanien / Sie
es alle zeit bey angebochenenen Conditionen verbleiben laſſen wolten /
in Fali ſie nur ibre Troctaen für fich tit anerbotheuen Bedingungen
su ſchuieſſen reſolviret waͤren: Und Dat hierdurch genugſam bezeu⸗
seio dieſcoweder five / ned *g Jo "iic Staaten Mey⸗
uung
bs
l1ó : APPENDIX .
nung iem dobſte qu. Habumg iniit Ép
* —— M —28* oder der Am
bei tetcitodiben/antreffe) folet verbunden x
ſehen aber ber aubern / die in dem Rrieg verbicchenwoicen
Majeſt. niemahlen etwas —8* die Neutralitæt Mea
. arrob € tatem acfudiet e RA. Ail weder deſſen —5*—
Propoſition, viel weniger taf fic
cundiren wolten / damit ſie zu ihrer forderſamen —e— eder
moͤchten / iemahls —— urb zugeſagt hatten; welches doch die
Herren Ftantzoͤſiſche Abgeſandte Ihro Wiejena⸗ Declaration
ſchnur d. zu wider in Ihrem Memorial enit fordern undbegeh⸗
rael
Die Frantzoſiſche Herren Abgeſandte ſolten ſich beffet wotch
bächtig erinnern / was ſie in der Conferent vom ry. Jun. ba mom ſich
wegen des Schluſſes und wegen Unterſchreibung der Tractaten ver⸗
glichen / fr cine Antwort gegeben / fo unſerer
Meynunng beypflichten. Ihre Ancwort war dieſe: daß fle fersia
und bereit waͤren / den Frieden mit aller der Allurten Hertn Miniſtres.
bic (icf darzu verſtehen wolten / zuſchlieſſen; ſonder daß fic einige
Meldung oder Verſprechung fuͤr die Cron Schweden / vielweniger /
daß dieſes den Frieden auffhalten oder ſperren jean ned
recommendirten ben Abgeſandten der Herren General⸗Staeten
lein bie Sachen / damit fie bey den Allirten ihren fernern Fleiß pese
bcn mócbten/mit angehenckten Verſprechen / daß fit gegen ihren Allur⸗
ten ein gleiches thun wolten. Und was noch mehr iſt / ſo mird kein
Menſch ſagen —— in waͤhrender gantzer Negotiation, ſtech
niges Wort für ber Cron Schweden Incereſſe verlohren / auch nicht
damahlen / da man wegen Abtrettung etie peri ur COormem
ren der Niederlande dienen ſolten / ſich verglichen hat.
Man fan ſich auch nicht gnugſam verwundern / bef obanae
regte Herren Frantzoͤſiſche ba fans / in bdebeutcten Memorial aue
bringen doͤrffen / daß Ihre Majeſt. der Cron Spauien die
der benahmten Plaͤtze / niemahlen anders verſprochen worden / als mit
dieſen Vorbeding / daß die Cron Cen stóctfollein Aire
| APPENDIX, T
(^ efentebtenfrita verlohrne Plaͤte wieder eingeſeget werden ſolle / wei⸗
len der buchſtdbliche Inhalt / und die ausdruͤcklichen Worte der Be⸗
dingungen deſſen Meldung thun / daß die Plaͤtze qu einer Vormauer
der Spaniſchen Niederlande dienen folten: Fuͤr welche ber Koͤnig in
rof. Britanmen / tic Herren General⸗Staaten / und andere au
Flandern angraͤnkenden Orten (o offt unb vicíditia folliciirec 2
Und daß der Allerchriſti. Sónig ſolche Graͤntz⸗ Plaͤtze der Cron € po
Bim in dieſer Conſideration unb Anſehen abtreten wolte / daß C pani-
en ihme bicenbere Plaͤtze /be auch in offtangezogenen Conditionen
ſpeciſciret ſtud / abtreten / und alſo ein Wechſel unb Tauſch mit iue
kreffen (olte ; Und daß die obangezogene Reſſitution der Plaͤtze / an
bic Cron Spanien / auch zu einem Theil ber Satisfaction für ihre
Hochmoͤgen dienen felte ; In welchen Worten unb Erklärun⸗
gen allen / die Tractaten und Conditionen an keine Limitation auch
— tetberdircáe nod indirecte an das Intereſſe fuͤr die Gron Schwe⸗
den gebunden. Uad erhellet hieraus klaͤrlich / daß die Herren Fran⸗
toſehe Ab geſandten in chrein Gewiſſen Das. Gegentheil berzeiget /
tecifit ín meht ange zogenen Memorial ſelbſten bekennen / daß Ihre
Majeſt. niemahlen geſucht / daß die General⸗Staaten oder die Gron
Spanien Ihre Macht / zu der Cron Franckreich Macht / umb dadurch
die Cron Schweden in ihre verlohrne Plaͤte wieder einzuſetzen / ſtoſ⸗
ſen ſolten / ſondern ſuchen aus dieſem Grund folders zu behaupten / die⸗
weil in bcm Grundtiß bes General⸗ Friedens / bie Satisfaction für
Schweden / an Ihre Hochmoͤgenheiten oder andern Potentaten / bie
der Cron Schweden nichts abgenommen / und aud nichts beſitzen / das
iro n geweſen / nicht koͤnme gefordert werden / alldieweil dieſes
ie Richtſchnur geſunder Vernunfft ldufft / daß einer / der nichtse
eingenommen und nichts beſteet / etwas wiedergeben und abtreten folle/
ſo iſt dieſes aud) gantz ungerdumt / daß man aus einer General⸗Propo-
ſition, die in Anſehen ber abſonderlichen Conditionen gang zweiffel⸗
Bafftía ificinen feſten Schluß machen wolle / inſonderheie / wann bit
Conditionen langnach ber geſchehenen Propoſition ũberleget / und
auff eine gant andere Weiß verglichen unb eroͤrtet worden / und waͤre
dm / as wann man auo denſelbigen / daß wegen des Biſchoffen von
Straß⸗
3 CA PPENDIX.
Straßburg unb Printz Wilhelm von Fuͤrſtenberg ini dem Grundriß
tee Friedens eingezogen (daß nemlich ihr Intereſſe bas. gráfte mo-
ment der vornemſten Puncten des Friedens machen ſolle) ſchlieſſen
und behaupten wolte / daß der Friede mit Holland / ehe und bevor ſolche
Conditionen nicht adimpliret unb werckſtellig gemacht worden /
unguͤltig ſeyn ſolte: Da doch dieſe Sache die Herren Allrirten ſchlech⸗
ter Dinge nicht angehet / eo waͤrndann / daß ſoiches Ihre Kaͤyſerliche
J
Majeſt. allein betreffen und angehen moͤchte.
Die Herren Abgeſandten haben aud) zu erwegen auͤbergangen /
taf Ihre Majcſt. durch tre Drieffe vom 18. May unb;o. Jun. mit
ſoichen deutlichen und klaren Worten ſich erklaͤret / bof ſie zufrieden
waͤren / wann nur bie Herren General⸗GStaaten fuͤr ihr particular den
Frieden ſchlieſſen unb unterſchreiben wuͤrden / und daß (it it Conlide-
ration Ihrer / dem Koͤnig in Hiſpanien bie. angebothene Conditio-
nes allezeit zu bewilligen geſinnet waͤren / auch darneben verſprechen
wuͤrden / daß ſie den jenigen unter ihren Allurten fo oen Strieg mie
Franckreich wider Ihro Maj. und dero Allürten gemeynet epi moch⸗
ten / in währender gantzer Zeit des Krieges nicht aſſiſtiren nod) beyſte⸗
hen wolten: dergeſtalten / daß die ſo wohl der Cron Spanien als Ihr.
PHochmoͤgenheiten der Herren General⸗Staaten angebothene Con-
ditiones, in ihren Kraͤfften durchaus verbleiben ſolten / wann (chon bie
andere Alliirten nicht mit in den Frieden treten ſolten / nicht aber toast
bei. Koͤnig in Schweden wieder eingeſetzt ſeyn unb feine Satisfaction
empfangen / ſondern wann die Herren General⸗Staaten die Neutrali⸗
taͤt würcklich verſprochen haben wuͤrden |
j Die Herren General⸗ Staaten wuͤnſchen vor Grund ihret
Seelen / daß der Krieg in den Nordlaͤndern durch anſtaͤndige Mittel
unb Wege ſeine Endſchafft erreichen moͤchte / wann er aber yore 2i
ſerchriſtl Maj. und die Cron Schweden / mit den hohen Allurten Ihre
Hochmoͤgenheiten der vorgeſchlagene Condiciones fich nicht ver⸗
gleichen koͤnten / wuͤrden fie mit Schmertzen und mit betruͤbten Augen
den Krieg anſchauen muͤſſen; Sie glaubenaber / daß ſich die Herren
Frantzoͤſ. Abgeſandie betruͤgen wuͤrden / wann ſie daraus ſchlieſſen to ol⸗
een / daß Ihre Chriſti. Majeſtaͤt umb die ſen Krieg deſto Mit su
D. ** 8
TK APPENDIX, ^ 18
faͤhren / ſich Ihre Koͤuigl. Maj. in Hiſpanien £dnbern unb Plaͤtzen mit
Recyt bedienen koͤnten. |
Sie nentenbicfe Plaͤtze und £duber / ire Plaͤtze und ihre Laͤn⸗
ber ; warumb die weil Krafft ber Friedens⸗Tractaten fic ihnen
tnit allen Rechten unb. Serechtigkeiten / gleich mie Ihre andere
"on / bic Ihnen juftánbig (inb/abactreten und zugecignet werden
ollen.
Es iſt gewiß / daß man · Ihre Churfuͤrſtliche Durchl. von Bran⸗
denburg / wie auch des Biſchoffs von Muͤnſter Laͤnder / viel bequemer
durch bic Laͤnder / welche die General⸗Staaten der vereinigten Nieder⸗
lande dißmahl beſitzen / infeſtiren unb antaſten kan Aber / gleichwie
Ihre Allerchriſtlichſte Majeſtaͤt niemahl begehret / unb ſeine Hn. Ab⸗
geſandte mit Xecht nicht begehren koͤnnen / daß Ihre Majeſt. fid) zu
dieſem Ende ihrer Plaͤtze bedienen ſollen; alſo koͤnnen fie ouch. nicht
ꝓrætendiren, daß ſich Ihre Majeſt. gleichfalls deren Plaͤtzen bedienen
moͤge / als welche ſie abzutreten verſprochen / weil fic jhr kein derglei⸗
chen Recht vorbehalten / auch mit keinem einigen Worte deſſen
Erwehnung gethan haben / ſondern einig unb allcin die Neutrali-
¶ de copitabirenden Perſonen geſucht und Ihro vorbehalten ha⸗
en.
VUnd was inſonderheit in acht zu nehmen iſt / ſo kan ja in der gan⸗
Ain Welt nichts erdacht werden / daß der Natur einer rechten ub auff⸗
richtigen Neutralitæt mehr zuwider laufft / als wann man ben einen
unter den ſtreitenden Theilen voͤllige Gewalt einráuma wuͤrde / ſich
fer habenden Laͤnder unb Plaͤtze / umb bae andere Theil dadurch be
ſoo faͤglicher anzutaſten / zu bedienen. So wuͤrde auch nichts nach⸗
cheiligers für Ihre Hochmoͤgenheiten ben Herren General⸗Staaten
rkoͤnnen gefunden werden / als wann fic durch Einwilligung ſolcher an⸗
geforderten Conditionen, ihnen wuͤrden den Krieg auff den Halß und
ín ihre Nachbarſchafft weitzen; bann an ſtatt / daß fic bic Suͤſſigkeie
des Friedens und deſſen Wuͤrckungen ſchmecken unb einer Vormau⸗
ren zu ihrer Ruhe und Sicherheit genieſſen ſolten (o wuͤrden fic auff fie
auff einer Seiten des verhofften Vortheils beraubet / auff der andern
Seiten aber ſich mit tauſend Ungelegenheiten verſtricket ſehen muͤſſen.
fter Theil. P So
V
ÉE4 m kPPENDIX, !
So muß mar infonderheit das jenige beobachten / was bie Her⸗
gam Frantzoͤſ. Abgeſandten weiters im ihrme Memorial anbringen / daß
chre Meynungen ín dieſen vorhabenden Staͤck / den Gebraͤuchen alice
anderer Tractaien / gleichf oͤrmig ſed / alldieweil kund und offenbar / daß
incinem General Traciat / dle cont rahirende Theile Ihre Saris-
faction fab ſollen / welches in dieſem Stuͤck / davon jetzt acbonbet
wird / unerfindlich ſeyn moͤchte. Dann ba Ihre Majſeß. der Koͤnig
Fanckreich fidymit Ihr. Catholiſchẽ Maf. unb bar Herren Gene⸗
tal⸗Staaten der vereinigten Mederlanden ohne Zuzichung ber uͤbri⸗
gen Allürten / die viellcicht nicht mit ihnen einwilligen wuͤrden / in eine
-Negotiarion einzulaſſen / fuͤr gut befunden; So iſt es wahr; daß /
wann der Koͤnig in Hiſpanien ober. Ihre Hochmoͤgenheüen / auff ihrer
Seiten ocn. General⸗ Tractaten nickt eim Gnügen leiſten wuͤr⸗
den / ſo wuͤrde der Allerchriſtlichſte Koͤnig die Wuͤrckligkeitſund Erfu⸗
uung der verſprochenen Conditionen mit Xecht fuchen foͤnnen. Weil
aber dieſt beyde Staͤnde / in allen Stuͤcken und durchaus/ ihre
gegebene Treu zu halten gefinnet/fo fómicn Ihre Majcſt. im fine tei
ætendiren / daß ſie der jenigen: Verheiffungen undtheuren Ver⸗
*5 die man in den Particular· Tractaten grihan / ohnfaͤhigo⸗⸗
bear verluſtig ſeyn follen: H | zu
Uber dieſes / und ba Ihre Allerchriſtlichſte Majeſtaͤt in ben: be
| gai Puncten der vorgeſchlageuen Conditionen die gaͤntzliche Satis--
action für. Schweden / (welche dißmah! sum Fundament aller Stre⸗
- tígféiten geſetzt wird) begehrt / und mit dieſen Worten ausgedrucket
- € bf ſie ohne ſolche datisaction über feinen Artickul
nicht ſchlieſſen wuͤrden haben fic genug an beri Tag gegeben /
baf ſie davon nicht weichen noch wancken wolcen / im Fall ein General⸗
Tractat ſolte geſchloſſenwerden / ſeine Meynung aber im geringſten
nicht waͤre / ſolches auff abſonderliche Verttraͤge / die etwan koͤnten ge⸗
ſchloſſen werden / (davon jetzt die Frage iſt) zu zie hen.
Duß man aber allhier die Pprrenæiſchen Tractaten unb bae Ex⸗
empelmit Vercel, da der Koͤnig in Hiſpanien bic. Reſtitution ver⸗
MAnochen / anzeigen wil / fan allhier nidr flot und Raum finden
Pd
APPENDIX. IN ^
iniu Ihrer Catholiſchen Majeſt. Haͤnden wa⸗
se | fónctnfic nach belichen unb um ſo vieldeſto mebrbie Abtrettung
deſſelbigen verſprechen; aber in unſerm vorhabenden Stuͤck ibat man
weder bem Koͤnig in Hiſpaniennoch den Herren General⸗ Staaten
cinige Reſtitution angeſonnen / ſolche auch mit Recht nicht wohl be⸗
gehren koͤnnen / dieweil ſie von der Cron Schweden Laͤndern niemals
etwas beſeſſen / [o daß der Koͤnig von dieſen beyden Staͤnden nichts
als die Neuwaliczt begehrt / in dem Gegencheil aber koͤnte man von
Den Pynenæiſchen Tractaten / zum Vorthen ber Herren
Staaten um dao jenige / was manjetzt wegen Abtretung der Plaͤtze
begehre / dieſen aufchlbaren Brundſchluß machen / bap Ihre Aller⸗
tbriftt, Majeſt. in bie Reſtitution der Plaͤtze / ohngeachtet / deß Krieges
awiſchen Hiſpanien und Poruugall / eingewilliget.
Es ift wahr / daß in dem Friedens⸗Pro jectwegen der Zeit / ba
die verſprochene Plaͤtze hatten reñituiret werden ſollen / finc Ma⸗
eung goſchehene aes iſt aber bekant / unb kan von niemand ín
Swaffd gezogen werden / daß der Effect eines geſchloſſenen Tractats /
auf die Auawechſelumg der Ratiſicationen anmictelbar folgen muß /
And daß nach der Unterſchrifft der Bedingung man alſobald daß jeni⸗
ge / was mit Hard gegcener Treu ohne Beſtimmung einiger Jeii ver⸗
ſrochen morden / werckſtellig zu machen ſchuldig unb verbunden fep,
And gepißlich kan man nichts beglaubters gum Beweißlhumb deſſen
an alo mao Ihre SDtajefi.inibremegten / denzo uit batírs
pel: wv ad
anziehenwollen. Da ſie ſich auff dieſe Weiſe
serata teffes « Daß dieſes aller Tractaten Brauch fey/
bf bic Sachen in ihrem Stand verbleiben / biß der Frie⸗
de / durch Auswechſelung der Ratificationen / und
uiri bet Sractaten in feinen volligen Kraͤfften
c |
(— Sarauebonn nufbibor qu fchticffewoof dieſes cine Sache ſey /
die ſchnurſtracks ber Ubligkeit aller Tractaten zuwider lauffe / manm
gore Majeſtaͤt die femae Weſizung der Ex nd 4 n |
eant
—
-
dé 0. 0. APPENDIX
ſolte / nachdem bit Ratification gebuhrender maſſen ausgew
und die Publication der Tractaten begehrter maſſen geſchehen i
Ihhre Hochmoͤgenheiten bezeugen auch / baf ſie gar gerne
zu erinnern entübriget ſeyn wolten / woferne die hoͤchſte Noth ſie nicht
dahin triebe / was maſſen Ihre Majeſtaͤt Armee in den Spaniſchen
Niederlanden / nach der Wiederkunfft des Herrn Lanoy, ber des 86-
nigs Antwort vom 30. Junii auff Ihres den 22. beſagten Monats bar
tirtes Schreiben zuruͤck gebracht / unterdeſſen betruͤben fic ſich / undnicht
ohne Urſach / daß wegen diefer übel gegruͤndeten Streitigkeiten der
Schluß unb die Unterſchrifft oer Tractaten verzoͤgert / ja / da ihre
Abgeſandten fich gebuͤhrender maſſen bey Ihro Majeſtaͤt Bevoll⸗
maͤchtigten eingefunden / wider das gethane Verſprechen abgeſchla⸗
worden. Dergeſtalten / daß Ihre Hochmoͤgenheiten auch der
oͤnig in Spanien neben ihnen nicht geſchehen laſſen koͤnnen / daß ſie
zu ihrem groͤſten Nachtheil des vornehmſten Vortheils des Friedens ^
nemlich / der offt angeregten Graͤntz⸗Plaͤtzen / und dahero der Vormau⸗
ren der Niederlanden / welches doch Ihre Majeſt. ſo offt und heiliglich
verſp rochen / beraubet ſeyn und bleiben ſoſten.
Ihre Hochmoͤgenheiten erklaͤren unb. bezeugen Bod / dw
t /
nichts ücbere als ben Frieden zwiſchen Ihrer Chriſtlichſiten Maje
zwiſchen ber Cron Spanien unb Ihnen / ſehen moͤchten / wie aud?
(ban es moͤglich ſeyn koͤnte / zwiſchen allen hohen Allurten / und ſind
auff Ihrer Seiten / die Tractaten zu ſchlieſſen und zu unterzeichnen /
gantzwillig und bereit: Man fan aber mit keinem Recht an fie begeh⸗
ten / daß die Evacuation ber verſprochenen Plaͤtze nach dem Erfolg der
Anheifchungen / und nach einer ſolchen Reſtit ution und Sarisfadtioni.
welche allem menſchlichen Anſehen nach / von einem groſſen und bluti⸗
gen Kriege dep endiren moͤchte / da doch die taͤglichen Zufaͤlle der Unge⸗
wißhe it unterworffen / ſollen abgemeſſen unb gut geheiſſen werden.
Man muß auch bedencken / daß der Koͤnig in Schweden / biß dato
Finem Befehl ertheilet / Idro Hochmoͤgenheiten / wegen der inſmuirten
Nagen unb uͤ berſchwencklichen groſſen Schadens / der ihren Unter⸗
thanen zugefů get worden / Satisfaction zu geben / vielweniger / ihre atte
Wertraulichk cit mit ihnen zu xrneuern und zu befeſtigen / pre
' (acu
ed,
"m
. APPENDIX, oa"
Gegentheil burd Verubung allerhand Feindſeligkeiten / zum groͤſten
Nachtheil ihrer Kauffleute / ſolche Sachen / welche ihren getroffenen
Tractaten ſchnurſtracks zuwider lauffen / begehen laſſen.
Und gleich wie Ihre Majeſtaͤt ſich mit allem Rechte verficbert
koͤnnen / dah die Herren Generat · Staaten in Ewigkeit keinen Zweif⸗
felmcht in Ihr. Koͤniglichen Majeſtaͤt Wort und beſchehene Verheiß⸗
fung (usen werden / alfo koͤnnen fic auch nicht glauben / daß fic auff eini⸗
ge Weiſe unb Wege / die ihnen vorgeſchlagene Conditiones veraͤn⸗
dern / und durch eine ſo groſſe Wanckelmuͤthigkeit ihr Wort ſelbſten
zweifelhafftig machen werden und umb [o viel deſto mehr machen
ſie ihre Rechnung darauff / daß da ihre Miniſtres dieſen zweifelhaffti⸗
gen Punet dem Koͤnig von Groß⸗Britannien vorgetragen / er ihnen
gantz getroſt und mit groſſer Verſicherung geantwortet: Dieſes
Varde bic Sachen nicht auffhalten· Dahero ſind Ihre Hochmoͤgen⸗
heiten der gaͤntzlichen Meynung daß bic Verzoͤgerung gedachter Un⸗
rerſchrifft ber Tractaten / nicht Ihro Majeſtaͤt / ſondern den Friedhaͤßi⸗
gen und ihren Einblaſungen jusufchreiben ſeye. Naichts deſto weni⸗
4a verhofften die Herren General Staaten / oer Konig werde ſeiner
Heſtdenmaͤſſigen Arth nach den fernern Verſchleiff der Unterſchrifft
gedachter geſchloſſenen Tractaten auffheben und caſſiren.
Was ber Herren Frantzoͤſiſchen Abgeſandten Pro poſition bes
wifft / wind dieſelbige von den Herren General· Staaten auff cinc ite
ache Weiſe ausgedeutet. Entweder halten fic folche für ein Mittel /
umb der Nordiſchen Potentaten Streitigkeiten beyzulegen / oder aber
die hohen Allairton, durch die Wacht der Waffen zu Abtretung ber ero⸗
Pata Pldtze / welche die Cron Schweden in dieſem Kriege verlohren /
uzu vermoͤg |
em.
Qyaecrftt betreffend/ zweiffeln rie Herren General⸗Staaten
nicht / es werden die Herren Frantzoͤſiſche Abge fandten felbſten beken⸗
pen maͤſſen / mit was Ernſt und Epfer / ficemen General⸗Frieden ge⸗
fucht / und iſi gewiß / daß deſes ihr hoͤchſter Wimſch undgroßte Ver⸗
gnuůgung waͤre / wann Cic durch einen allgemeinen Friedens⸗
Schluß die allgemeine Ruhe der gantzen Chriſtenheit hefordernkoͤn⸗
A
p 2s
- amangcviüuíditeo (out ubcfórbam :: Erſuchten aber "frc
-"; APPENDIX
s Betiden Eude werden ficmimmaadr auffharen
umd bei Permoͤgen beyzutragen / sab ein (ogrofkceu
fic wollen Ihro bclicben laſſen / ina Mittel hierzu ſeſbſten an bi
Hand zu geben / und weilen Ihre Abgeſandten / ihrer auffrichtigen En-
tention wegen genungſam unterrichtet / wollen fic d ler ine
Aberetung der bewuſten ——— hochsewauſchieW
Wege hemmen noch auffhalten wer⸗
| SDamho fo Jio oit terugeóncfi Sof
der gechanen Propoſitioncn, zu den Excremigdten qu steibes fo erfide
gen (ie fich haermit / und zwar mitbód)gainmilles daß ſie hieriunen
keine Silligkeit ſehen / und daß ſolches dem jenigen / was "yore Wiei⸗⸗
unden
ee in gieichen Verbundnaͤſſen geweſen / umb gir fis lico auffgecot/
mit SRacbtocr 2Boffenfollenbcmingau unb zu der Refticution ber
Gron Schw eben vermoͤgen heiffen; Weilen P ſoſche Weiſe Sie
wider ihre eigene onfe acartedie Woffen zu ergruffen / gezwungen
todren ; weiches eine Sache waͤre / die nimmermehr erhoͤrt worden /
und die monobne Kraͤuckung der Geechtiglaie nidit oon iban fors
bern fan / inſonderheit weilen Jhre Mabeſtaͤt fid) mehrmalen
ret / vaß / i as (ic umb ihre Allürce beteifft/(ievonibeen Hoch⸗ yide
ite metetonidus donis Nentraligdtbegebrten,
Dahero verſichern fid bic Herren General⸗Staaten / daß die
Gronedfi[die om 2igejanbiem | und mit huen alle RXechegeßnme
und ds ire beret (eon roc / daß die
Auff haltung en Hoch⸗
———— bey Ihro ——— dg affe fitbc/unp daß
an ibnen bic Auff haltung ber verſprochenen Didec nicht zumuthen
— * in Vetracheung ſolche ihren hohen Augelegenheiten dermaſſen
nachtheiug / daß ſie in Ewigkat dergleichen Conditionen nicht einge⸗
hen werden.
Sie erklaͤren (ic auch / daß fit alles ihr Vermoͤgẽ / umb die Kd
—"--—
KRPENDIX. Amy
phe Potentalen / die dißmalen im rica nit ciotibes Gegriffen ſind/
zu vergleichen / anwenden wollen / damit ſie / wo maͤglich / ſich nach dem
Vorſchlag oa Dea Frantzoͤſiſchen Abgeſandten vergleichen mós
en: Wann man aber die Mittel mit den Waffen und mit oc
| acht ſuchzen wolte / ſo ſagen die Herren General⸗Staaten / daß die⸗
ſes nicht der Weg zum Frieden / ſondernein unerhoͤrtes Werck (epe. |
6af/an ſtatt fie den Krieg verlaffen ſoſten / ſie wider ihre Confœderirte
bic Waffen zu fuͤhren / und einen gefaͤhrlichen Kricg anzufangen ge
muſſiget wuͤrden.
Sie ʒweifein micht / Ihr. Majeſtaͤt Vorhabenfeye dahin gerich⸗
bet / der gantzen Chriſtenheit Ruhe zu verſchaffen / und fie: / oie Herren
General Staaen/ werden alles oͤeytragen / was in ihren Kraͤfften ſeyn
wird; Sie verhoffen aber / Ihre Majeſtaͤt werden ſiericht auff eiee
ſplche nacerpetige Weiſe tractiren / daß ſie gezwungen ſeyen / mit ihren
felbſt eigenen /x hirten den Krieg zu fuͤhren / auch micht / bafganifnen
bic verſprochene Plaͤtze laͤnger vorenthalten werde / in Betrachtung fiel
wie oor gemeldet / zu ber Vrreinigung ber Nordiſchen · Pottutaten ihr
aͤuſſerſtes Vermoͤgen anwenden werden. Hierauff verhoffen ſie / und
xꝓvcifeln ín keine Wege / eswerden Ihre Majeſtät die nothwendige
Anſtalt machen / damit der Frieden / auff vorgeſchlagene Condicionen:
geſchloſſen und unterfebricben: /. und ihnen zulaͤngliche Mittel an die
Hand gegeben werden moͤge: |
Dieſes iſt bae jenige / was die Herren Geural Staaten der vere
nigten Niederlanden / auff das Memorial ber Frantzoͤſiſchen Herren
Abgeſandten qu antworten / fũr gut befunden haben / Ihren Abgeſand⸗
ten zugleich Befchl ertheilende / die Friedens⸗Tractaten zu unterſchrei⸗
hen unb die Hrn Frantzoͤſiſche Abgeſandte zugleicher Unterſchrifft zu
erſuchen und zu vermoͤgen |
Wann aber wider CDerfoffe tr ein fo heilfames und von der gan⸗
fm Welt erwuͤnſchtes Werck / durch Zuruͤckhaltung oer verſprochenen
Plaͤtze ſeinen End⸗zweck nicht erreichen: So proteſtiten die Ab⸗
geſandten ber Hetren General⸗Staaten / im Namen ihrer Herren
Principalen / daß fic keiine Schulddaran tragen / n baf der verm eynte
ZJiede zerſtoben / und zu ſeinem gewuͤntſchen Ende nicht fommm (eye
db.
1
326 APPENDIX. EE
Declaration fo oon tem Schwediſchey Ambaſſadeur
Tandie Frantzoͤſiſchen Am baſſadeurs den 24. Julii 1678. beſche⸗
Hro Chriſtlichſten Majeſtaͤt Declaration , daßſie der Crou
ed Spanien und den Herren General⸗Staaten / bic vorgeſchlage⸗
nc Plaͤtze / ehe und bevor die Cron Schweden voͤllige Satis-
faction empfangen / nicht abtreten wollen / iſt ſo gerecht urb arofmil
chig / daß Ihre Majeſtaͤt ohn allem Zweiffel ewggen Ruhm / unſer
Koͤnig aber / vollkommenes unb ſattſames Vergnuůgen Davon tragen
werden. |
Wir haͤtten zwar wuͤnſchen moͤgen / daß bicfeDeclaration unſe⸗
tt gemeine Feinde juber Billichkeit haͤtte bewegen unb bereden koͤnnen /
ſintemalen aber / wie aus der Herren Hoͤllaͤndiſchen Abgeſandten Me⸗
morial abzunehmen / man ſich ſehr darwider aufflehnet / werden Ihre
Chriſtlichſte Majeſtaͤt ohn Zweiffel die Gruͤnde reifflich bay fich erwe⸗
gen / ob zu dem Zweck / ben ſie ihr in Wiedereinſetzung Ihr. Schwedi⸗
ſchen Majeſtaͤt vorgenommen / zu gelangen / ſie rathſamer befinden / die
Plaͤtze / umb einen General⸗Frieden zu erhalten / noch laͤnger auffzuhal⸗
1cn/ oder umb einen abſonderlichen Frieden mit Spanien unb be Her⸗
ren General⸗ Staaten / ſo tol für ſich ats für Schweden zu vollziehen /
gedachte Plaͤtze abzutreten und denen Partheyen cinzuraͤumen.
Auff Unſerer Seieen / ſind wir / ͤber ben Entſchluß / den unſer
Koͤnig hieruͤber faſſen moͤchte / nicht voͤllig berichtet; wie aber unſere
Befehl insgeſamt ſich dahin erſtrecken / daß wir une nach Ihro Chriſtl.
Majeſtaͤt Willen unb Verfahren richten ſollen / ſo laſſen wir ce auch
bep deme verbleiben / weilen wir all zu hohe Proben Ihrer Ghrigt. Ma⸗
jeſtaͤt / ſo dieſelbe unſerm Gnaͤd Koͤnige zu Liebe bißhero ablegen mob
len / und aber gar nicht in unſerer Willkuͤhr ſtehet / ach unſerm Belie⸗
bean mit unſerm Koͤnige sut cocrc(pond:ren/unb Ordre von ihme zu ems
pfangen / fo koͤnnen wir doch gewiſſe Verſicherung thun / daß unfer
Koͤnig / mit dem jenigen / was Ihre Chriſtlichſte Maſeſtaͤt in Anſeh⸗
ung ber Plaͤtze / die abgetreten werden ſollen / fuͤrnehmen werden / durch⸗
aus zu frieden ſeyn werde; dergeſtalt / daß wir Ihro Cori fL ——
| — ^ - Oops
Vorſichtigkeit alles anheim geſtellt haben wollen / als weiche Mittel
und Wege wiſſen werden mic ſie dieſes Werck zu ihrem Ruhmund ih⸗
ges Confcœderitten Sarisfadionauefübrenfónne. ————
Diß ift alles / was wir aus befehl unſers nigro qu erinmern ha⸗
fcn / wann wir aber Aber dieſes unſere abſonderliche Gedancken frey
eroͤffnen ſollen / ſo glauben wir / daß in gegenwaͤrtigen Conjuncturen
der Friede zwiſchen Franckreich unb Schweden / eines Theils / anders
Theils aber zwiſchen Spanit unb Holland / fár bas allgemeine Inter
&c,unb! fuͤr den Ruhm Ihrer Chriſtl. Majeſtaͤt nicht undienlich ſeyn
wuͤrde.
Darn / ſurdas geneue IN TERESSE
t
Erſtlich Daß man fich zweyer groſſen Feinde / welche bie
phon durch ihreSubſidien unb groſſe Beyhuiffe unterſtaͤtzen befreyo
en ſolle.
1- Daß man bie nete Ruptur. ,— damit man uns bedrohet /
abwende / welche / ſo fic geſchehen ſolte / koͤnnen wir nicht ſehen / wie bie
Cron Schweden auff den Beinen bleiben koͤnte / wann man auch nichts
anders als die einige Kauffmanſchafft betrachten ſolte. |
3. Umb andere Verbuͤndniſſen / bie wider Franckreich uto
Schweden koͤnten geſchmiedet werden / abzuwenden
4. Umb das Vorhaben der jenigen / die das gantze Reich in eine
ſehr enge Confœderation zu verknupffen ſuchen gu verwirren.
5. Umb die andere Allurte, welche ben Krieg fortzuſetzen ſuchen /
zu dem Frieden zu defordern / zu welchem kein geringes Vermuthen
$8/teiln aff oae bloſſe Geſchrey / das wegen ba VertinigungFranck⸗
reichomit den Hollandern in bem Anfange erſchollen man geſchen hat /
daß alle die uͤbrigen Alliirten es hernach vie néber gegeben boben.
6. Damit man bic Waffen wider beſagte Alliirce / im Fall ſte
fido nicht beqremen wolten / mit deſto groͤſſeem Nachdruck fuͤhren mó»
ge / in Betraͤchtung man den Krieg wider fltoid bequemer warde faͤh⸗
ven koͤnnen / wann fic von denen abgeſondert inb getrennct (en wuͤrden /
welche ſie am allermeiſten unterſtůtet unb erhalten haben.
ofezbkkb | AQ -. Ul
e
na s 2 APPENDIX,
Uber dieſes wuͤrde co fuͤr Ihre Chriſtlichſte Majeſtaͤt glor⸗
| wuͤrdig unbrübmlich ſeyn.
1. Weiln fie ber gantzen Chriſtenheit den Frieden geben unb
mitteilen koͤnten.
2. Weiln ſie aller ihrer unb Unſerer Feinde Vorhaben verwirren
und zu nichte machen wuͤrden. | J
3. Weiln ſie ihr hohes Intereſſe in denen Sachen / die fchon voꝛ⸗
her gegangen / deſto beſſer befeſtigen koͤnten. |
4« Umb zu weiſen / taf ſie andere Mittel faben / umb Schwe⸗
ben in ſeinen vorigen Stand zu fetzen / noch uͤber dieſelbige / davon die
age iff.
5. Damit ſie Urſach haben / ihren gerechten Unwillen wider die
fenigen zu bezeugen / welche in dieſen gegenwaͤrtigen Haͤndeln ſich ilv
mguten Vorhaben und feinem Ruhme haben widerſetzen wollen.
SG. Umb die ſenige su Schanden zu machen / welchedurch
die heimliche Verfuͤhrung oer Ubelgeſinnten / ſich bereden laſſen / unb
an der enge Ihro Majeftaͤt ín veſer Nogotiation Bwecffe
getragen haben.
7. Umb ber gantzen Welt zu zeigen / daß der andern ihre 1n-
tention geweſen / ſich dem General⸗Frieden qu widerſetzen / ſintema⸗
man ohne ſolche Widerſetzung / leichtlich darzu Dátte gelangen
roenen. | . |
Sechet da / dieſes finbbic Gruͤnde unferer abfonberlid)en Gedan⸗
cken / welche wir bitten / daß Euere Cyxcellentzien wol erwegen / in dem u⸗
brigen aber Ihro Chriſtlichſten Majeſtaͤt bezeugen wollen / daß tir oon
anſerm Konige feinen andern Befehl erhalten / als une auff ihren Fleiß
v: Vorſichtigkeit / wie hieroben geſagt / zu beziehen und zu ver⸗
cn. . ' ;
Proteftation bet ſamtlichen Daͤniſchen Herren Am⸗
baſſadeurs unb Dlenipot. wie dann Ihrer Churfl. Durcht. qu
Brand enb.als auch des Muͤnſter. Envoye, wider den von denen
Herren Geural Staaten der vereinigten Niederlandengetroffe⸗
nen Particular Frieden / geſchehen den o. Aug. 1678, zu Sb
moͤgen.
| Die
x
| APPENDIX. ^d
¶Jeunter ſchriebene Abgeſandte / Gevollmaͤchtigte unb Mini-
Gian mít groͤſter Verwunderung vernommen / baf ce
ein Anſehen habe / als mann ber Herren General⸗Staaten ver⸗
einigter Nicderlanden Abgeſandte ſich entíchlicffen wolten / noch auff
ben heutigen Tagrinen abſonderlichen Friedens⸗ Tractat, zwiſchen
Ihro Aller Chriſtlichſten Majeſt. und ihren Hochmoͤgenheiten zu un⸗
terſchreiben / welches hernach von einigen gedachter Herren Abgeſand⸗
ten ſelbſten beſtaͤtiget worden / wiewohlen fic big auff dieſe Stund / we⸗
gen der Puncten / die ín ſolchen Tractaten begriffen / keine Nachticht er⸗
theilt / auch über eine Sach von ſo groſſer Wichtigkeit keine, abſonder⸗
liche Conferenf gehalten / ohnangeſehen die Jractaten Ihre Hochmoͤ⸗
genheiten ausdruͤcklich hier zu verbinden.
Alls haben die obangeregte Abgeſandte / Gevollmaͤchtigte
und Miniſtres, ihrer hoͤchſten Schuldigkeit zu ſeyn erachtet / denen
Herren Abgeſandten ihrer Hochmoͤgenheiten / die Unanſtaͤndigkeit
ſolcher Procedur vorzuhalten / und den Inhalt oer Vertraͤge unb
Bundniſſen / die ſie mit ihren Oberherren unb Principalen fo heilig⸗
lich beſchworen / vor Augen zu legen: Krafft welcher die Herren
General⸗Staaten mit gegebener Treue unb. oͤffentlichem Eypde
Chur fich verbunden / mit ihrem gemeinen Feinde nimmermehr in
einige abſonderliche Tractaten ſich einzulaſſen / inſonderheit wenn es
bekant iſt / daß co wenig gefehlet / daß durch gedachten Feind ihre Repu-
blic haͤtte zu Grund gehen ſollen; unb bap fic nicht gaͤntzlich unter deſ⸗
ſelbigen Joch gekommen / iſt die Urſach einig unb allein geweſen / weiln
man ihnen von Zeiten zu Zeiten gewaltig beygeſprungen / und zu ihrem
groſſen Vortheil / zu unterſchicdlichen Zeiten und an unterſchiedlichen
rten groſſe unb nuͤtzliche Diverſionen gemacht.
Sie erſuchten dann gantz inſtaͤndig / und beſchweren obgedachte
Hnu. Abgeſandten / bey allem dẽ jenigen / ſo bae heiligſte unb unverb ruͤch⸗
lichſte in der gantzen Welt ſeyn mag / daß ſie ſich nicht uͤbereiſen und die⸗
fen abfonbertichen Frieden nicht untergeichnen / weilen ſolches ſchnur
firad'e erſtgedachten Vertraͤgen unb Buͤndniſſen zuwider laufft / unb
daß ſie ihnen Zeit vergoͤnnen wollen / damit ſie die nothwendige Infor-
mation ihren Oberherren mittheilen inen / jede
| ij ub
Ly APPEND IX.
(cub ihnen ben geringſten Nachtheil nicht verurſachen / und daß deeſe
Anſuchung bem ſenigẽ gemaͤß / was man mit Recht von der oͤffentlich⸗
gegebenen Treue / unb von ber Auffrichtigkeit der Herren General⸗
Staaten erwarten kan. Man verſichert fich auch / man werde fein
Bedencken tragen / in beyde dꝛeſe Stuͤcke einzuwilligen / in Betrachtuug
man keine (o unvermeidentliche Noth ſehen kan / welche ihre Hochmo⸗
genheiten zwingen koͤnne / ſich zu einer ſolchen Reſolution zu 6eqve
men / welche allen andern hiebevor gefaß ten n e 3u wider
laͤufft / inſonderheit / weilen ſte ihre Bundsgenoſſen dft ven neuenzur
Beſtand igkeit unb Haltung ihrer habenden Tractaten ermahnet / und
daß darauff unſere Oberherren unb Principalen, ſo eyferige Reſoluti-
ones nach ihrem Wunſch abgefaßt / und ſo vicl Volcker mitten in die
Spaniſche Niederlanden geſandt / umb Mons von den Extremitaͤten /
. in welche dieſe Stadt in die Frautzoͤſiſche Waffen gerathen waͤre / zu
erretten / umb das jenige was Ihre Koͤnigl. Majeſtaͤt im Hiſpanien
und die Herren General⸗ Staaten / unter ihrer Hoheit bem Henu
rintzen von Oranien / und die allgemeine Ruhe unb abfonbertidhe
icherheit der Niederlanden su defoͤrderen / vornehmen moͤchten / zu
excqviren und in bao Werck zu ſetzen.
Uber dieſes haben ſie allereſt eine gute Anzahl außerleſener Vot⸗
cker / die in vollem March begriffen ſind / und nach ba Maas geben fob
Jen) eben zu dieſem Ende beordert; dergeſtalt daß man mit oer Hulffe
GoOttes / in einer ſo gerechten und guten Sach / an einem glůcklichen
Succes nicht zweiffein folle, on
Auff allen Sall aber die Herren General⸗Staaten durch einc
aunvermeidentliche Noth / da die Urſach unb zugleich die Gewaltihaͤ⸗
tigkeit ihrer Rationen den Herren Allürten unbekandt / durch eine (ob
che Ubereilung ju abſonderlichen Tractaten mit ber Cron Franckreich
zu treten gezwungen waͤren / ſo erklaͤren ſich obangezogene Geſandte und
Miniſtres in Krafft dieſes Memorials / daß ihre Herren tmb. Princi-
palen bereit ſeyn / zu gleicher Zeit in dieſe Traciaten einzugehen / unb
neben denen Herren General⸗Staaten ben Fricden mit Ihro Chrift⸗
lichſten Majeſtaͤt unter ehrlichen unb billichen Conditionen, rt
APPENDIX. 13y
ff in furenti vergleichen / zu ſchlleſſen / zuwelchem Schtuß
fit emit ihre moͤglichſte Dienſt · leiſtungen offerirt haben wollen.
Manverhofft / bic Herren Abgeſandten der Herren General⸗
Staaten werden ein (o ehrliches unb billiges Anerbieten / das mit fe
groſſer Dapfferkeit begleitet iſt / nicht außſchlagen koͤnnen / unbfán
man ihme in keine Weiß nicht einbilden / daß Ihro Hochmoͤgenheiten
Intention dieſem gerechten Begehren nicht durchauß aͤhnlich ſey / oder
daß ſie nur in ihre Gedancken nehmen werden / ihre gute und getreue
Freunde / Nachbarn und Bundegenoſſen gu verlaſſen / die alles b ae jeni⸗
ge / was fic am liebſten und wertheſten in bcr gantzen Welt gehabt / umb
ſte von dem Untergang / der ihnen gedrohet war / zu erreten / und in ihre
alte Freyheit unb Anſehen wieder su ſetzen / angewendet unb. in oit
Schantze geſchlagen haben. Auff bas wenigſte verſichert man fic
zu ihrer Gerechtigkeit und Auffrichtigkeit / daß ſie nichts ſchlieſ⸗
fen werden / ce (c) bann. Cad) / daßdas Intereſſe ihrer Al⸗
lürten (welches ihr eigenes t if ) mitbegriffen ft / und daß
ſie zu der Untertruͤckung unb Untergang ber jenigen / welche ihnen wi⸗
ber einen ſo gewaltigen Feind / ſo getreulich beygeſtanden / nicht einwil⸗
ligen noch concurriren werden; inſonderheit weilen ſie ſelbſten ſehen /
daß er / eines Orts groß Ruͤhmens / von ſeiner Auffrichtigkeit und
Begierde zu dem Frieden / u allgemeinen Ruhe der gantzen Chri⸗
ſtenheit macht / anderſeits aber die Mittel / die darzu noͤthig ſind / auß⸗
ſchlaͤgt und nichts davon hoͤren will: zudeme daß dieſe Verlaſſung
ber Allürten / und die Neutralitæt, die man auffzurichten prætendirt,
von dem Chriſtlichſten Konig in dem erſten Grundriß des General⸗
Friedens nicht einmahl begehret worden / in dem die Herren Genera⸗
Staaten allezeit bezeugt / daß ſie die vom Chrift, Koͤnige angebothene
Amneſtiam gon ſechs Wochen nicht annchmen wollen / we bít
Neutralitæt eine folche Condition machte / die fieber Freyheit / umb
ihren Alliirten ju affifticen haͤtte berauben koͤnnen.
Wann es aber auff das aͤrgſte gehen ſolte / und daß ſie ohngeacht
aller dieſer gerechten umb billigen Remonſtrationen, zu Unterſchrei⸗
bung eines Tractats dieſer Natur ſchreiten ſolten: ſo koͤnnen die oban⸗
gezogene Abgeſandte / — — ⏑ uro Sinicob fele |
*
iit APPENDIX
Allürten nicht unterlaſſen / wider biefe abſonderliche Tractaten inb
beſten unb kraͤfftigſten Form ju proteſtiren, als welche wider die geo
troffene Vertraͤge und Bundnuͤſſen / auch wider die Verſicherungen /
bic mon erſt neulich unb ſonſten oon Zeiten zu Zeiten gechan / aud w⸗
der die gegebene Treue / mit welcher Ihre Hochmoͤgenheiten bie Steiff⸗
haltung unb puͤnceliche Erfuͤllung aller geſchworner Traetaten ju
pw: |. fih verknuͤpffet und verbunden haben / ſchuurſtracks zuwider
lauffen. 4 2^
Sie proteftiren auch zugleich wider alles Ungemach / Schaben
unb Verluſt / ſo ins geſamt ber gantzen Chriſtenheit / unbinfonberbeit
einem jeden unter ihren Herren und Principalen auf dieſer Sonde
rung unb Durchloͤcherung deren (o Deiliglic beſchwornen Buͤndniſ·
fc erwachſen moͤchte / und behalten ihnen alles das jenige vor / was
Krafft gedachter Buͤndniſſen / Vermoͤge aller Voicker Recht / Goͤttli⸗
cher und menſchlicher Geſetzen ihnen gebuͤhren moͤchte / aͤberlaſſen un⸗
terdeſſen dem vernuͤnfftigen unb. ohne intereſſirten Urcheil der gattect
Weit / uͤber die Gewaltthaͤtigkeiten / die ihren Herren Principalen, wi⸗
der alle gegebene Treue / Vertraͤge unb Verbindniſſen / jaohne Noth /
durch ein uͤbereiltes und zugleich unerhoͤrtes Verfahren / eben zu der
Zeit / da der getreue Gott Hoffnung herfuͤr leuchten laſſen / daß man
durch ehrlichere und anſtaͤndigere Wege davon kommen moͤchte / an⸗
gethan werden / zu urtheilen / und uͤber vie jenige zurichten / welche durch
blinde Paſſionen unb Præoccupirung, wider die gefaßte Meinung
der jenigen / die durch eine tapffere Erbarkeit unb Beobachtung ihrer
Treue zu einer vernunfftmaͤſſigen Standhafftigkrit getrieben werden)
bie Ehre und ben Ruhm ihres Vaterlands / ſolchen Schand⸗Thaten /
bic einem Staat / den die Gerechtigkeit und die Vernunfft rcaieren/utv
anſtaͤndig ſind / auffopfferen / und durch ihr unbedachtſames Verfahren
ihnen einen ſolchen Schandflecken ſelbſten anſchmuͤtzen / ſo der gantzen
QUO dt ju feiner Scit auf oem Gedaͤchtnuͤs fommen wird. Nimoͤgen
bai to, 9fug 1678,
War unterfchricben.
Hoeg Blacípyl,
S.Petckum, Zurmuhlen,
Schrei⸗
Schreiben bes Herrn ton Bevernings an bie Herren
General⸗Gtaaten / worinnen er ihnen den Friedens⸗Sichluß ver⸗
meldet. Warder 10. Aug. 2678.
Hoch und Großmoͤgende Herren /
8: haben von früfc Morgen an / Gif umbs. Uhr nach Mi⸗
tage mit dem Frantzoͤſ. Ambaſſ. wegen des Friedens und Feſt⸗
ſtellung der Commercien Confereniz gepflogen / haben
auch beyder ſeits Artickel ber Sachen Nothdurfft necp auffs beſie ein⸗
gerichtet. Im Fall nun Eurer Hochmoͤgenheiten uͤber unſern ange⸗
wandten Fleiß nod etwas ferner darinuen ju deſideriren haben moͤch⸗
ten / ſo wollen ſeſich gleichwohl verſichert halten / daß wir unſerer Un⸗
tartbdniafcn Pfucht gemaß an unſer n moͤglichſten Fleiß mehes haben
erwinden laſſen / auß ſo kuͤrtzichen unb gefaͤhrlichen Dingen uns nach
Moͤgligkeit zu wickeln. Wir ſcheiden gleich igo von einander
umb foigenden Abend wieder zu ſammen zu kommen / und durch aller⸗
feits Unterzeichnung ein erwuͤnſchtes Ende an dieſen ſo wichtigen
Handlungen zu machen. | DE
S»icfea wenige an Eure Hochmogenheiten an ifro in hoͤchſter Eu⸗
fertigkeit / biß ich Scit unb Geiegenheit /weiches / friſtet es GOtt / kom⸗
wmenden Rorgen (con wud / euch ausfuͤhruchen Vericht hiervon zu er⸗
ſtatten. Nimogen bm 10, Aug · 1678.
| Unterſchrieben.
H. V. Beverningh.
Schreiben ber Herren Hollandiſchen Ambaſſadeur bey
^ "ea Verſamluͤng ju Nimoͤgen an die Herren General ·Staaten
ber vercinigten 9tieberanbe ſamt Uberſchickung ber Friedens⸗
Tractaten durch ben Herrn Secretarium Hulfft / den u. Auguflii /
Amoiro?8.
Hoch ⸗ unb Großmoͤgende Herren.
| £y; vid uns noch 6c) dieſer allbereit einbrechenden Nacht / uet
Hochmoͤgenheiten Bericht zu ercheilen zu gelaffen fo geruhen
- Cl vido hochſt geneigt ju vernchmen / daß gleich itzo ua. is P
n | Tacbt
113 ^ APPENDIX
Nacht wir bie Friedens⸗Tractaten geſchloſſen unb unterzeichuet ha⸗
ben. Wir haben dienlich zu ſeyn erachtet / den Secretarium Nuffft
mit dieſer Zeitung abzufertigen / biß einer von uns ſelbſten fic auff ben
Wegß machen koͤme/ umb Eure Hochmoͤgenheiten warhafftigen
Bericht hiervon zuerſtatten: Als welches wir zuchun noͤthig erachtet
haben / imuͤbrigen Ew. Hochmoͤgenheiten ber gnaͤdigſten Obhut des
Hochſten empfehlende.
Euer Hochmoͤgenheiten
Unterthaͤnigſt/ und gehorſamſter "n
Beſondere Artickel / die Aufflage bet go. Stieber betref⸗
fende / (o auff jedes Faß / da sauff fremden Schiffen / die aus denen
Zonſchen Hofen auslauffen / gefunden wird / geſchlagen
tabe. |
Ludwig ton GOttes Onaben / Koͤnig ton Srandreici
und Navarra / Allen / denen dieſe Schrifft ju Gdfiditfommca
moͤchte / unſern Gruß.
Achdem unſer lieber und freundlicher Vetter / der Herr Graff
— 8 — licber unb getreuer Colbert Marggraff oon Croif-
fy unfer geheimbder Rath / und ieber getreuer / Herr von Meſmes,
Graff de Avaux, auch unſer Rath / allerſeits unſere Extraordinar-
Abgeſandten unb Gevollmaͤchtigten / Krafft der von uns empfangenen
Wollmacht / in der Stadt Nimoͤgen den zehenden diefes Monats / mit
Herren Hieronymo von Beverningk, Herrn zu Teylingen,. Cura-
tore der Univerſitaͤt zu Leyden / hiebevor Rath unb General⸗Schatz⸗
meiſter ber ver vereinigten Provintzien Der Niederlanden / Herr Wu⸗
helm von Naſſau / Herrn von Odyck Corrgene ,. &c. Ober⸗Ed⸗
len / und den gantzen Adel bet Staͤnde unb des Raths von Zeland ceprz-
ſendirend anb Herren Wilhelm vont Haren Grietman du Bildt ,
Extraordinar⸗Abgeſandten unb Gevollmaͤchtigten / unſerer ſehr lie⸗
ben
de Eſtrades, Marſchallvon Franckreich und unſers Ordens
— — — — —
APPENDIX. -
(lieben unb werchen Freunde / der Herren General⸗Staaten ber verei⸗
nigten Niederlanden / einen abſonderlichen / ihre Hoheit den Herren
Printzen von Oranien betreffenden Artickel verglichen / geſchloſſen und
unterſchrieben / deſſen Inhalt allhier folget.
Auff Seiten Ihro Koͤnigl. Majeſt. it Franckreich ift verſpro⸗
chan / und auff Seiten der Herren General⸗ Staaten ber. vereinigten
Niederlanden gut geheiſſen unb gebilliget worden / daß die Gleichheit /
welche puͤnctlich in Anſehen beyderſeits Unterthanen mit ben natuͤrli⸗
chen Einwohnern obſervirt und beobachtet werden ſoll / betreffend bie
Beſchwerde unb Aufflagen / Krafft bee. ſiebenden Artickels in den
Commercien-Tractaten, weſche von heutigen daro. geſchloſſen wor⸗
den / denen in Franckreich geſetzten so. Souls, die auff jedes / bao fid
auff einem frembden Schiff befindet / geſchlagen worden / nicht pr pu-
dicitlich ſeyn / und die Unterthanen der Herren General⸗Staaten der
pereinigten Niederlanden / verbunden ſeyn ſollen / ſolche jo. Souls pem
Faß / gleich allen anderen frerebden / zu bezahlen / es waͤtr dann / daß Ihre
Majeſt.die Einwurffe / Die manin das kuͤnfftige auff Schender Her⸗
ren General⸗Staaten ihr machen moͤchte / mit ſolcher hohen Gewogen⸗
heit / mit weſcher ſie die Herren General⸗Dtaaten zu deehren pflegen /
examiniren, und ihre Meynung dadurch andem moͤchtm. Unet
Heffen werden alſobald Ihre Majeſt. die norhwendige Anſtalt imachen
foffen / daß die Aufflageder 50 Souls vonder Herren General· Seua⸗
fa Unterchanen Schiffen/nicht anders alefüy iede Reiſe murxinmahl /
unb nahmentlich wann ſie aus Ihro Majeſtdt Potten auslauffen /
und nicht in dem einlauffen / algenommen werden ſollen / und daß die/
mit Saltz beladene Schiffe / nicht mehr ale berffafben Theilder brat
ten5o. Souls bezahlen wollen: mic dem Beding / daß wann DR
Herren General⸗Staaten anſtaͤndig erachteten / daß ſie auff die bey
ihnen liegende fremde Schiffe gleiche Aufflagen ſchlagen ſolten (wel⸗
ches ihnen zuthun frey ſtehen wird) daß ſie darumb in Anſehen Ihrer
Majeſtaͤt Unterthanen hoͤher su ſteigen nicht befugt ſeyn ſollen / ate
was ihre Unterthauen ín Franckreich bezahlen werden / in bem aͤbrigen /
als nemlich in allen Aufflagen und Beſchwerden / gegenwaͤrtigen und
zukuͤnfftigen / ſoll ber ſicbende Artickel in feinen Kraͤfften durchaus ver⸗
2pfta Theil. X blei⸗
V
5o APPENDIX,
bleiben / ſonder daß er geaͤndert / ober durch cinige Reflexion oder Re-
ſtriction, als den hieroben angezeigt / nicht vermehret noch vermindert
werden koͤnne. Welcyher abſonderlicher Artickelnicht minder in ſei⸗
een. Kraͤfften ſeyn unb verbleiben (etl. / als wann er in den General⸗
Tractaten inſeriret worden waͤre.
Geben zu Nimoͤgen be 10. Aug
1678.
Le M.de Eſtrades. H.Beverning.
Coibert. - W.DeNaffau, .
De Mesmes, WV. Haren.
Uhrkunde / wegen oer Neutralitaͤt ber Gron Schweden /
inden 10. Auguſtir 678. zwiſchen denen Frantzoͤſiſch⸗ und Staa⸗
N tiſchen Ambaſſadeurs auffgerichtet wordeni |
V. 3E ober bie Traetaten zwiſchen ba Gron Schweden unb bey
Genrab Staaten dieſen Tagnicht Baben koͤnnen volljogen und
e^ ) tergcidmet werden / iſt zwiſchen denen Frantzoͤſ Ambaſſadeurt
im Namender Cron Schwed.n und den Staadiſche Ambaſſadeurs cas
viret / und verſprochen worden / daß man fid) dahin bearbeiten wolle /
damit die Tractaten zwiſchen Schweden und Holland abſonderlich
aber wegen der Commercien die Tractaten vollzichen und unterzeich⸗
uen moͤge / mit der Erklaͤrung / daß mittlerzeit ſo wohl an Seiten bey
Cron Schweden ale der Herren Geneeal⸗Staaten eine Neutralitaͤt
moͤge geſchloſſen werden; Zudeſſen Uhrkunde haben hochgedachte
Ambaſſadeurs gegenwaͤrtige ſchrifftliche Uhrkunde eigenhaͤndig unter⸗
zeichnet / auch 2. Exemplaria hieruͤber verfertigen laſſen / ſo geſchehen itm
Nmogen denio. Aug. 1078 |
| LcM, de. Eftrades,
Colbert.
H .Mesmes.
1.Bevetning.-
W. De Naſſau.
W. Haaren
Cent
- | APPEND IX. Y
Send⸗Schreiben |
Der General - Staaten Extraordinar Ambaſſadeurs
an die Frantzoͤſiſchen Abgeſandten den 17. 21ug. 1678.
MESSIEURS.
Er Dreyzehende Artickel inben Friedens⸗Tractaten, die wit
e Zehenden dieſes Monats unterſchrieben / haͤlt in ſich die
Neutralitaͤt / welche unſere Herren die Herren General · Staa⸗
ten / in Anſehen bro Maſ. Feinden unb Allurten / su halten verſpro⸗
chen; zugleich bie Garantie für bie Cron Spamien / eben dieſe Neu⸗
tralitaͤt betreffend. Es iſt aber dieſer Artickel auff eine ſolche Weiſe
ftylitircunb zu Pappier gebracht / daß man nicht nur eine Obligation
fuͤr dieſe ietzigen Zeiten und fuͤr ben letzten Krieg / weichen der Herren
General⸗Staaten OUtirten fortſetzen / darauß formiren koͤnte / ſondern
daß man ſolche Confeqvengim auch fir bic kuͤnfftigen Zeiten und
folgende Begebenheiten / die nach Endigung dieſes Kriegs entſte hen
moͤchten / zichen und deuten kan. Unterdeſſen wiſſt Ihre Excellentzien /
daß die Meynung in Anſehen gedachter Neutralitaͤt / niemahlen an⸗
ders geweſen / als daß man fid) wegen gegenwaͤrtigen Kriegs / nach laut
und Inhalt deren von Ihro Chriſti. Majeſt. beſchehenen Propoſitio-
nen vergleichen ſolte. Dahero bitten tir Ew. Excellentzien / ſie geru⸗
hen uns eine Erlaͤuterung hieruͤber mit einem paar Worten zu geben /
damit wir (cbe moͤgen / daß Ihro Maj. unb Eurer Excellentien In-
tention, nur auff die ietzigen Zeiten / gezogen / und von dieſem ictzigen
Krleg außgedeutet werden koͤnne. Hiermit werden Eure Excellentien
uns hoͤchlich verbinden. |
|J MESSIEURS .
Euer Excellentzien
Unterthaͤnigſte und geneigewilligſte Diener.
Nimoͤgenden7. Aug.1078.
H. BEVERNING.
W, HAREN, E
XÁ Ant⸗
—
noc APPENDIX.
Antwort ber dFrantzoͤſiſchen Extraordinar Ambaſſadeur
auff der Herren encral⸗Staaten Ambaſſadeur Ihr Schreiden
den 17. Aug. 1678.
. MESSIEURS.
Ir haben eurer Excellenizien Schreben / unter dem P.
ay SRonato/enefongen ; und ob woblbie rep / derer
fich Ihre QR ajefl in denen ticbaas J)owblungm gebrauchet /
und die Auffrichtigkeit / Krafft welcher hoͤchſa beſagte Ihre Maj. ocu
Herren General Staaten ihre vorige Freundſchafft zu bezeugen ge⸗
finnet / nicht zugeben ſolte / daß Euer Excellent zien einigen Argwohn
fe ober in Sorgen ſtehen (oleen/afe iansusir ben vj. Artickel unſcrer
ractaten;bittbír den 10. die ſes geſchloſſen unir unten riebon/ vecitere
außdaͤtzuen und weitidufftiger außdeuten wolten / olo Wirune wit ei
nander unterredet; Albs haben dieſeibe verſicherawollen / daß Ihrer
Majf. ——— —— bie unſrige niem ahlen geweſen / auch
noch nicht ſey / daß wir uns beſagten Artickels langen binavfi/ole biß zu
Ende dieſes gegenwaͤrtigen Kriegs / bedienen wolten / oder / wann EOtt
ein Ende an demſeibigen machen wuͤrde / tie Heres General⸗E taa⸗
ken / Crafft dieſes Artickels / zu ewas audern / als eap ihr hahes Inter·
eſſe Ven o taf fih beimges werden
verbinden wolten. Hiermit verb
MESSIEURS,
Euer Eycellentzien
Unterthaͤnigſte und geneigewillige iac]
Minenrbnr 31891675,
Matchal de Effrades-
Colbert.
Dec Araux.
SRatificuriou ber Crfagrumg/ilóer den 15, Friedens Ar⸗
lckel zwiſchen grauckrcichund Holland
| (2 COÁÀPPENDIX jj
Achdem "bre Komgl. Maj. vonchren Cotraorbinar » Abac⸗
ſandten unb Gevollmaͤchtigten zu den Friedens⸗Tractaten
nacher Nimoͤgen / die Erklaͤrung / bie ſie durch ier den17.
Sua, dieſes lauffenden Jahrs den Herren Extraordinar Abgeſandten
und Gevollmaͤchtigten der Herren General⸗Staaten ver einigter Nie⸗
derlanden uͤber den dreyzehenden Artickel der Friedens⸗Tractaten / die
den 10. dieſes Monats Auguſti / zwiſchen beſagten Herren Abgeſandten
unterſchrieben worden / datirtes Schreiben / geſehen / in welchem t
tickelwegen deren von den Herren General⸗Staaten verſprochenen
Neutralitaͤt / ſo wol in Anſehen Ihrer Maj. und dero Allürten / als we
gen Garantirung der Verſprechungen der Cron Spanien / erſtgedach⸗
te Neutralitaͤt betreffend / gehandelt unb vergleichen worden Haben
Ihro Majeſtaͤt beſogtes Schreiben wol erwogen / darinn obauge zoge⸗⸗
ne Abgeſandie fcf) erklaͤren unb CDerficherung thun / daß Ihro Majeſt.
Meinung fich nicht laͤnger / als gegenwaͤrtiger Krieg waͤhren moͤchte /
des gedachten Artickels zu bedienen: As haben Ihre Majeſtaͤt ge⸗
dachte Erklaͤrung und Außlegung gebilliget / adobt. / und ratificirt /
nicht anders / als wann ſolche in beſagten Friedens⸗Tractaten inſerirt
unb von Wort qu Wort eingezeichnet waͤre / geloben / approbiren unb
ratificiren auch fole hiemit / verſprechende bey Koͤniglichem gegebe⸗
nem Wort / Treu und Glauben / alles das jenige was darinnen begrif⸗
fen / auffrichtig zu halten / und zu verſchaffen / daß ſolches von andern
gehalten werde / und nicht geſtatten / daß directe ober. indirectè darwi⸗
dergethan ober gehandelt werde / zu mehro Uhrkunde haben Ihre Ma⸗
jeſtͤt gegenwaͤrtigen Brieff mit eigener Hand unterzeichnet / und das
—* gewoͤhnliche Cert Inſuegel darauff drucken laſſen
Gegeben zu Fontainebkrau emm s. Herbſtmonat 16078.
War gezeichwet
Ludwig.
Undbeſſ c unten ]
KR 1j Rati-
Friedens⸗Tractats unb ber neu wieder auffgerichteten Freund
Intemahlen wir obangezogene Friedens⸗Tractaten / alle und
ge / fuͤr uns / unſere Erben / Nachfolgern / Koͤnigreichen / Laͤndern / Herr⸗
bey Verpfaͤndung aller und jeder unſerer Guͤter / gegenwaͤrtigen umb
eod) thun zu laſſen. Zu mehrer Bezeugnis haben wir dieſe gegen⸗
" APPENDIX
SR atification Ihrer Aller Chriſtl. Majeſtaͤt wegen bee
ſchafftft .· |
Præmiſſ. Tit.Legat.Gal.& Ambaſſ. Holland.
£i allen ihren Puncten unb Artick eln bic darinnen begriffen
und erklaͤret / genehm gehalten / als haben wir dieſelbi,
ſchafften und Unterthanen angenommen / gut geheiſſen / ratilicirt und
heſtaͤtigen fic hiemit / unb verſprechen bey Koͤnigl. gegebenem Wort |
zukaͤnfftigen / alle dieſelbige feſt / ſtaͤt und unverbruͤchlich zuhalten / und
weder directe nod) indirecte in keine Wege darwider weder zuthun
waͤrtige Schrifft mit eigener Hand bekraͤfftiget / und unſer Siegel auff⸗
druͤcken laſſen. |
Geben zu Sc Germain en Laye, den i8. Aug. Im afr Cori
^ 1678,
War gezeichnet
| LOUYS
unb beſſer unten |
Aus VPefchl bro Koͤnigs / |
s ARNAULD
Ratification bet Herren General⸗Staaten / ſolchen
Friedens⸗Tractat und neu auffgerichtete Freund⸗
ſchafft beſchehen und gezeichnet worden
Je General⸗Staaten ber. vereinigten Niederlanden entbieten
E und jeden / denen dieſe Schrifft zu Geſicht kommen moͤch⸗
te / uuſern Gruß. J
Demnach wir die Friedens⸗Tractaten unter bem dato Ben 10.
Auguſtmonat 1678. in) dimoͤgen auffgeſetzt / und zwiſchen dem Herru
SGraffende Eſtrades, Marſchall von Franckreich / und Ihro ps
MEM Waje⸗
| 00 0 APPRENDÍX ce 5f
Majeſtaͤt Ordens Rittern / Herrn Colbert Marggraff de Croiffy , in
bem Sónigl. Rath € Echeimter Rath / Herren unb dc. Meſmes,
aud Ihro Maj. Rathbxtraordinar⸗Abgeſandten und Gevollmaͤch-·
tiateu in Namen Ihro Chriſtl Majeſt in der Verſamlung ju Nims⸗
em : Und zwiſchen Herrn Hieronymo von Beverningk, Herrn ju
Teylingen, Curatore ber Univerſitaͤt ju. Leyden / hiebevor Rath
unb der veremigten Provmtzien GYenerat » Schatzmeiſter Herr
Wilhelm von dNaſſau / Herrn von OdyckCorigene , &c,. fers
Edien / alo der zugleich gangen Adel der Staͤnde unb Raths von Sto
(anb repræ ſendirt / und Herren Wilhelm von Haren Grictman vor
Bildt, in unſerer Verſammiung in ddahmen Holland / Seeland unb
Frießland Deputirten, unſeren Abgeſandten und Gevollmaͤchtigten /
énacbacoter Verſamlung zu Nimoͤgen / in unſerem Namen und von
unfertwegen / Krafft ihrer habenden reſpectivẽ Vollmacht / gefcblofe -
ſen / geſehen und wol erwogen Nachdem (vit auch den Brieff / den
unſere erſtgedachte Abgeſandte und Gevollmaͤchtigte den 17. Auguſt
abgehen iafſen / und der Herren Abgeſandten und Gevollmaͤchtigten
es. E.M. eben an dem Tage gegebene Antwort / den de dato ;, Sep.
dieſes gegenwaͤrtigen Jahrs wohl erwogen / durch weiche Ihre C.
M die Erklaͤrung Ihrer Abgeſandten und Gevollmaächtigten über
denio. Artickel der Friedens⸗ Tract. gebilliget uũ gut geheiſſen / welcher
Tractaten, Brieffen / Acten und Vollmacht Inhalt hernacher folget.
Und weilen wir geſehen / daß der Inhalt gedachter T ractacen mit
fic bringt; daß beyderſcits Rartifications⸗Brieffe in guter unb gebuͤh⸗
gciber Form innerhalbs. Wochen vor bem Tage oer. Unterſchrifft
anzurechnen / und wo moͤglich / eher ausgewech ſelt werden ſollen; Ha⸗
den wir / wie billich / die Kennzeichen unſerer Auffrichtigkeit an den Tag
geben / und unſerer Abgeſandten gegebenes Wort garantiren wollen /
dahero haben wir une ſolches allerdings gefallen laſſen und beſagten
Tradat zuſammt allen darinne begriffenen Artickeln gut geheiſſen / ra⸗
tificirt, beſtaͤtiget / gleich wie wir ſolche Krafft dieſes rattficiren / sut.
heiſſen und beſtaͤtigten / hiemitt verſprechende / daß wir ſolche getreulich
unb auffrichtig / in allen Puneten / nach aller Form unb Inhalt / ohne
daß wir directè ober indirectè in was Weiſe und Wege ſolches ge⸗
ſchehen koͤnte / darwider thunoderthun laſſen / halten uil obſervirẽ E»
71 APPENDIX, m
Deſſen ju mehrerer Krafft haben wir gegenwaͤrtige Ratification
durch om Præſidenten unſerer Verſamlung unterſchrieben / durch den
Oberſten Secretarium, gegen unter [coricben/unb unfer groſſes Cole
gei daran hencken laſſen.
Geſchehen in dem Haag ba 19. Herbſtmonats des 1078. Jahrs.
D. van Wingærd.
aue Befehl gedachter Herren Generali —
el
| , H.Fagedl
Ratification Ihrer Aller Chriſtlichſtẽ Majeſtaͤt Tiber
den beſondern Arlickel den Printzen oon. Oranien betreffend.
Ir haben auch dieſen abſonderlichen Artickelin allen unb feben
ſeinen Puncten gebilliget / und mit dieſer unſerer
approbirt und racificirt/geloben/approbiren und ratiſciren
ſolchen hiemit / verſprechende bep Koͤnigl. gegebener Treu und Wort /
ſolchen zu halten und zu erfuͤllen / auc nochmahls zuwerſchaffen /
daß ſolches gehalten und erfuͤllen werde / umb nimmer zuzuge⸗
ben / daß etwan directè oder indirectè darwider gethan oder aefanbett
werde / aus was Anlaß und Urſach ſolches immer (em obtr geſchehen
koͤnte. Deſſen zu wahrer Uhrkunde haben mir gegenwaͤruge Schrifft
mit eigener Hand gezeichnet / und unſer Siegeldaran hencken laſſen.
Geben zu Sr. Germainen Laye den i8. Tag Augufti / nach
ber Gnadenreichen Geburt Chriſti 678. Unſerð Koͤnigreichs
Ín asfien apre. |
Lino id unten
uf Befehl befi Sónige/ Arnauld,
Ratification ber Herren General Staaten / ber den
eben Artickel / ben Printzen von Oranien be
treffen
M Abem auſſer ben Friedens⸗Tractaten / ben ro. Aug.
OE i78. ju Nimoͤgen geſchloſſen / ein ſonderbarer Artickel /
durch den Herrn Graffen d' Eſtrades, Marſcha oos
rand
APPENDIX 57
/
ranckreich / tnb deß ichſten Sohnigs Ordens Ritter
Herrn Colbert/Diarggra von Croiſſy / ftínem geheimen
333 un ern m Sonia. Stare. — —5 —
ath / alle drey Ihro Koͤnigl. Majeſt. gu der Verſamlun
nacher Nimoͤgen / Abgeſandte unb Gevollmaͤchtigte: uni
durch den Serm Hieronymum fon Beverning, Herm von Tey-
lingen, Curatorembet Univerßtaͤt Leyden / hiebevor Rath / und
Generab⸗Schatzmeiſter der vereinigten Provintzien ber Nie⸗
derlandẽ / Herrn Wilhelm vou Naſſau / ert ju Odyk Cortge-
ne, &c. en Edelmann / und den Adel der Staͤnden und
des Raths von Zeland repraͤſentirend / und Herr Wilhelm von
Haren Grietman du Bild, von unſerer Verſamlung Deputir
ten in Nahmen unb von wegen der Staͤnden Holland / See⸗
land und Frießland / unſere Abgeſandte und Gevollmaͤchtig⸗
ten zu beſagter Verſamlung zu Nimoͤgen / Krafft ihrer reſpeci
vehabenden Vollmachten / auffgeſetzt unb abgeredt worden /
deſſen Artickels Inhalt alſo lautet: |
Abſon derlicher Artickel oro Hoheit / den Herrn Prin⸗
^ fe von Oranien betreffend. | |
£s wir gedachten abfonberfídyen Artickel gebilliget /
approbirt und ratificirt, billigen / approbiren unb ratifici⸗
ren ſolchen / als mann er in obgedachten Friedens⸗
Tractaten von Wort zu Wort inferirt waͤre / verſprechende
iemit ſolchen / und wãs darinn begriffen / feſt / ſaͤt unb unver⸗
ruͤchlich zu halten / und weder ietzt noch in das kuͤnfftig / weder
diredtè nod) indirectè, unter was Schein und brætext eg im⸗
mer feon moͤchte / darwider weder noch zu thun. In
Krafftdeſſen / haben wir durch bt Pcefidencen unſerer Verſam⸗
tug Meíts gegmártige Schreiben unterzeichnen / durch un⸗
ſern oberſten Secretarum gegenzeichnen / und unſern groſſen
4ſter Theil. | & Inſie⸗
0 CAPPENDIX 5 5 0
anbenftwlaffes. Seſchehen in dem dag bens.
— Jahrs. he s .
D, VAN WYNGAERD,
aue Befehl beſagter Herren Cencrablestaaten/
SRatification bes Aler Chriſtl. nias à - " m
mercien⸗Schiffarts⸗ unb See⸗Tractaten
Intemahlen wir abgezogenen abſonderlichen *
in allen tñ jeden ſeinen — ———
| unb erklaͤret / pem ehalten / als Daben wir ben nici
aav für une/unfere Nachfolgern / Koͤnigreichen / Laͤn⸗
| —A terthanen angenommen / qute
: en / raificirc und beſtaͤtiget / nehmen ad) ſolchen an / heiſ⸗
nihn gi tatificiren umo beſtaͤtigen ihn bienritumoverfpre
Es Re oͤni e a iso a osi AU / ber
rund jeder unſerer Guͤter / gegenibartígen
3 —— —— feſt / ſtet / und mmoerbruͤchlich zu
halten / unb weder dirette nodyindirc&ebartwber weder qus
thunnoch thun laſſen. Dieſes zu bezeugen / haben wir dieſe
Igrgeec ee cape mt rgenet m kraͤfftiget und tm»
n eic et.
Gege —— Laye, den i8. Tag Auguſtmo⸗
nate /Im Jayr es HErr T8. War gryridnet |
"nb beſſer unt |
Auß Pefebt deß Sónige / D eau,
Wtheiloder Opa Rechtens/ ſo imgeheimbde rRath
o3 "Site $ S. ausgeiprodyatuorbm/ Kraͤfft deſſen bie Lin
terthanen ber Hrn· General Staaten don ber Augmenta⸗
tionund Erhoͤhumg der Aufflagen / ſo auff Ein und Ausfuͤh⸗
rung der Kauffmans⸗Guͤter geſchlagen / fino eximiret und
| —— — —— unb publicixt den
o.Aug 1678
/^Oo APPENDIX | | -—
Des geheimen Staats⸗Regiſters.
Achdem ber Koͤnig mit den Herren General Staaten
Sm io, gegenwaͤrtiges Monats — zu Nimoͤgen
VT Hadr ear ed —
rc Majeſtaͤt durch ein offenbahres Zeichen / die mit ihnen hiebe⸗
bor gepflogene uñ wieder auffgerichtete — kuͤnffti⸗
ger Zeit beſtaͤndig unterhalten / in den Commercien Tracta⸗
tenein favorabel Tractament Sſagenun— verſprechen laſſen
wollen / immaſſen er ſie von der Steigerung der gewoͤhnlichen
Unkoſten unb anderer Gefaͤlle wegen Zu und Abfuhre der
Guůter ſonſt erleget werden muͤſſen / hiemit gaͤntzlich befreyen
wollen / in dem er dieſelben auff dem Fuß des Anſchlags de da⸗
fo ben 18. Septembr. 1004. herunter ſetzen "dne bat nod
mahls Ihre Mapordiniret / daß ſolche Gefaͤlle / welche bom
benen Hollaͤndern ín ſein &onigreid) fünfftig verfuͤhret wer⸗
den moͤchten / auff den Anſchlag des de dato ben 18. Septem⸗
bris Anno 1664, Taxes herunter geſetzet werden ſollen wor⸗
nach ſich die General⸗gollpachter werden zu achten wiſſen / mit
der ausdrucklichen angehengten —— im Fall de
Contravention / ſie ur Reſtitution bes qur Ungebuͤhr erhobe⸗
nen Uberſchluſſes gehalten auch darneben mit ñnoch zooo. Guͤl⸗
tw Straffe / nebſt Abtrag aller veruhrſachten Koſten unb
Schaͤden / ohnfehlbar ſollen angeſehen werden / wornach ſich
alle Commiſſarien und Deputirten des Koͤnigreichs zu ach⸗
ten / ſich fuͤr Schaden zu huͤten / auch ſolche piod naͤdigſte
Meynungzu regiſtriren / protoeolliren / auch offentlid)e Dias
cata deswegen anzuſchlagen laſſen werden muͤſſen / ſo geſchehen
— Ihrer Maj. den z0. Aug 1078. zu Fontaine⸗
Qu. Nd
unterzeichet.
Colbert.
cei Formu-
140 APPENDIX.
dormular der Paß⸗Brieffe (o bon 3. Aller Chriſti. Maj.
bene Hollaͤndiſchen Schiffen noch für der Friedens Ra⸗
tification iſt ausgefertiget worden.
| De parle Roy |
RAchdem Sore MWajeſtaͤt omen Herren General⸗ Staa⸗
& ten Paß⸗Brieffe accordiren wollen / ſo unter die Unter⸗
thanenwegen ihrer Schiffe unb Segelation ſollen auß⸗
gethellet werden / als will Ihre Majeſtaͤt hiermit ausdruͤcklich
anbefohlen haben / daß ſie in allen Haͤfen ſeines Koͤnigreichs
frey und ungehindert paßiren und repaſſiren / auch wie ſeine
eigene Unterthanen gar freundlich auff und angenommen
und tractiret werden ſollen / will aud) hiermit allen zur See be⸗
dienten hohen Officiren / ſo uͤber Ihrer Maſeſt. Kriegs⸗Schifſ⸗
m geſetzet / biermit ausdruͤcklich verbothen unb unterfaget ba»
en/fid) an feinen — Schiffe kuͤnfftiger Zeit zu ver⸗
greiffen / auch daſſelbe in ſeinem Curſu nicht zu verhindern noch
auffzuhalten / alles bep hoher Poen / ja bep verwirckter Leib umb
Lebens⸗Straffe / will aud) hiemit bem Ducde Chaulnes anbe⸗
fohlen haben / dieſen Ihrer Majeſtaͤt gnaͤdigſten Befehl gehor⸗
ſamſt zu vollſtrecken / allermaſſen bann Ihre Majeſtaͤt auch
allen denen andern Officierern / ſo uͤber See⸗Haͤndelzu ſpre⸗
chen haben / nochmahls außdruͤcklich will anbefohlen haben /
ba fic dieſe unſere gnaͤdigſte Ordonance publiciren / heilſamlich
— an gewoͤhulichen Oertern oͤffentlich anſchlagen
njollen.
| Geſchehen qu Sontaínebleau ben ;-Xag Geptemberic78.
Unterzeichnet
E Loys
Und was tíeffer
Colbert.
Schrei⸗
. . APPENDIX wu
Schreiben Ihr. Churfurſtlicheẽ Durchl. zu Branden⸗
fs H" bie Herren General s Ctaaten vom 15.
Wd. 1678 — 0
Unſern ctc. ZEE
| oye oor einigen Wochen und Nachricht zugekommen / daß
Ew. Hochmoͤgenheiten mit ber Cron Franckreich einen
particular· Frieden gu ſchlieſſen gefonnen waͤren / haben wi⸗
ihnen dazumahi die Gefaͤhrligkeit ſolcher Reſolution, und tie
unguͤtlich dadurch denen geſaniten Alliirten, inſonderheit aber
ung geſchehe / inſtaͤndig vorgeſtellet: Nun bat es zwar nach⸗
qme geſchienen / als ann cín befferer Schluß gefaffet/unb
Hochmoͤgenden / nachdem fic ber Cron Srandreid) Vor⸗
haben erblicket / durch rine Generofe unb loͤbliche Umbtretu
nebenſt Ihrer Koͤniglichen Majeſt. in Engelland / woruͤber a
fe Welt erfreuet worden / ber Chriſtenheit einen Univerſal, red⸗
lich⸗ und beſtaͤndigen Frieden zuwege zu bringen / bedacht waͤ⸗
ren. Wuaie ſehr ſich aber jedermaͤnniglich unb inſonderheit
wir / die wir nad ð Auffrichtigkeit unſerer intention andere ur⸗
theilen / was darunter abuſiret befunden / ſolches lieget itzt am
Tage / da auffE. H. M Befehl bero oefanbtfipait qu Ni⸗
moͤgeneinen Frieden geſchloſſen unb unterzeichnet / welcher fo
wohl ín. ſeinen Artickelu und Conditionen / als aud) in ber Art
und Zeit / da cr getroffen / unb unterſchrieben worden / ſo [ang
die Weit geſtanden / kein Exempel bat und verhoffentlich zu e⸗
wigen Zeñen keines mehr haben wird: Dann wer haͤtte
wohl glauben ſollen / da —e— que Debt aue Liebe zur
| iu eit entſproſſen / unbburd) Beſtaͤndigkeit / Treu uünd
lauben / als ihr eintziges unb beſtes Fundament bißhero er⸗
halten worden / ihre getreue Allirten / welche eintzig und allein
ihrenthalben die Waffen ergriffen / und ſie von ihren gaͤntzli⸗
chen Untergange errettet haben / wider den klaren Inhalt der
— — ſotheur gethanes Verſprechen / wider die natuͤr⸗
libe Obligation / die Dandbarfeit unb gem , ergetuno!
0. E üj . ^^ | vttlaf
— . fmderibusfdouloig ſeyn / zu leiſten; jaanbere
53r (APPENDIX,
alaftditinitbt alin ohne und wider bit Ge lei tarte
eular rieden ſchlieffen / ſondern fih bariuen verhinden wol⸗
len / denen keine Huͤlffe ober aſſiſtence, — ihnen doch ex
otentáten / bafi
ſi dergleichen aud) nídt tbun fofien/angubalten/baf rhán Der:
j Drm er il freye Macht gelaſſen / ſeinen Allirtea
nach eigenem Belieben Alliſtentz zu leͤſten: Daß man die Cron
Schweden / mede bem Staat ſo viel Tort und Schaden st
gefuͤgt / in ſolchen Frieden mit einſchlieſſen laſſen / und hingegen
uns / die wir Gut unb Blutfuͤr den ſeezeene / ver»
bey gegangen/baf ein ſolcher Friede mit einer fo unerhoͤrten
Præcipitance geſchloſſen worden / daß nan aud) bít Nacht / wej⸗
che doch die Natur au ruhen vergoͤnnet / dazu employrei,
de / als wann ber Feind ſchon vor der Pforten der Stadt
ſterdam geſtanden haͤtte. MM
Wir muͤſſen bekennen / daß / ob wir wohl hoͤchſt befügte
Urſachen haben / uns uͤber dieſe E. H. M. procedur stt beſchwe⸗
ren / dennoch die Affection, ſo wir von puff su dem
Staat grape unb das gemeíneIntereffe ſo wir toeacu ber
Religions⸗Sicherheit unb Nachbarſchafft haben / (o ftard
bey uns ſeyn / bafi vir E H. 997. von Hertzen bead
unb uͤber das Unheil / ſo dem Staate auß einem fol
Frieden unausbleiblich zu wachſen wird / ein auffrichtiges Mit⸗
ſeiden haben. E. H. M. iſt bekant / aus was Urſachen fi
dieſer Krieg wider c angeiponmen / und wie man fo aar ben
toralen Untergang des Staats projectiret batte, Sm $t
zwar durch bee Hoͤchſten GOttes Beyſtand unb ihrer Allár-
tcn getreuen operation ber Staat reſtituiret, und aus dem dw
ſerſten Ruin errettet worden: Aber die Seiten koͤnnen wieder
kommen: bít Maximen.fo man ben Anhebung dieſes K
Fubrer waren noch / und E. H. M. itzige [ conduite tuit .
eam erſten wiederumb auff die Bahne bringen; wann
nun ſolches enu ber Stadt wieder in —ãA
ſolte / welcher Menſch / wo noch einiges Nachſinnen ge "i
KP. PENDIX. 143 '
wird ſich alebann fuͤr bas Staat wiederuub conjangiren ?
Wer wird nicht an dem jenigen / was itzund geſchehen iſt ei — -
Abſcheu umb Beyſpieltragen? Was fuͤr Grund wird mam
wohlauff €. H. . Alliaucen und Rer ſprechen Gauen formen?
Zwar moͤchte man gedenckẽ / daß aller Poteniaten intereſſe, fid)
zu Rettung E. H. Mobligiren wird. Aber die Cron Spanien
und unſer Exempelfuerben hinwiederumb alle Welt davon ab;
Dalten : daß beſagte Cron fo viel ſchoͤne Provintzen unb Staͤd⸗
ft verlieret / daß die Cron |. anckreich eine (o grofft animoſitæt
gegen uns bezeuget / hat es wohl eine andere Urſache / als weil
wir bey E. Hochmoͤgenheitẽ in dero Noͤthen umbgetreten und
derſeiben daraus geholffen habẽ? Wann Euer hoͤgen⸗
heiten Freunde und Allürte mehr be des Staats⸗Rath⸗und
Erhaltungverlieren / als (ie vielleicht bey derſelden Ruin nicht
verlieren wuͤrden / ſo waͤre es wohl cine groſſe Thorheit / durch
Beſorgung eines kuͤnfftigen und annoch ungewiſſen uͤbels ſich
ein gewiſſes und gegen ——— war
iſt uns unbekant / daß Giv. Hochmoͤgenhelt die Noth / welche fie
zu ſolchem Frieden vermocht / vorwenden / aber wann ſie Ihrer
Vaͤter Zeiten mit den itzigen vergleichen und bedencken wollen /
inwas Noth unb Gefahr / Freyheit / Gut und Blut zuverlie⸗
en der Ropubliqve in vorigem Scculo jum offtem geſtanden /
hergegen in was Verfaſſung ſich die ſelbe itzund befindet / wie ſie
mit ſo vieler getreuen unb maͤchtigen Alliirten / wozuneulich
die Gron Engelland mit einer tayffern Reſolution getreten /
berſehen / welche gutwilligihr Blut vor ſie auffopffern / wie
man GOtt lobdem Feind nochgewachſen und Menſchlichen
Urtheil nad) durch der Engliſchen uptur demſelben überlegen
ſeyn wuͤrde; wie die feinblid)e See⸗ Macht i Weſt⸗Indien
noch neulich gebrochen / und wie die Sachen anitzo überallge⸗
gen die vorigen Zeiten ſtehen; So werden alle getreue undred⸗
ilche Patiorten geſtehen muͤſſen / daß ihrer Vaͤtter tapfferer
Muth / Beſtaͤndigkeit umb Treue die Republiqve, ín den body
ſten Fldr und Anſehen bracht / worinnen fie fid beſndet / unb
- ! b nar
*
nut zu beſorgen / es werde eine widrige Conduite derſelden den
Untergang zuwege pringen Und damit wir nicht zu cxagge-
riren ſcheinen / ſo wollen Euer Hochmoͤgenheiten doch nur ſel⸗
bernachdencken / ob. inhundert und mehr Jahren / ba bie
Re * eſtanden / einig Exempel deſſen was jetzo geſchehen /
uſindeniſt.
Gleich wie nun dieſe Erinnerung von uns aus einem treu⸗
en und Ew.· H. Moͤg. Ihr wohlmeinendem Gemuͤthe geſchehẽ /
fo wollen wir nod) hoffen / Ew. H.M. werden wahrhaffti
intereſſe obſerviren, und behertzigen und nicht durch erfolgen⸗
de Ratification, eints fb disroputirlichen unb ſchaͤdlichen parti-
cular· Friedens / bey der werthen Poſteritæt die daraus entfte⸗
hende blame evitiren; Hergegen zu Stifftung eines univeríal-
und redlichen Friedens / wodurch eintzig unb allein die Ruhe
und ſecuritæt ber Chriſtenheit kan beſtaͤtiget werden / cooperi-
m ; Dafern aber Ew. H. M. fortfabren und einen ſolchen
rieden ratificiren ſolten / ſo muͤſten wir zwar ſolches GOttund
Zeit anheim geſtellet ſeyn laſſen: Wir aber darum kein Lache-
lo begehen / ſondern auff GOtt und unſere gerechte Sache ver⸗
fEauenbe/mit Gedult abwarten / was ber Hoͤchſte uns au (die
Solten wie dann uugluͤcklich ſeyn / fo werden voir den⸗
noch den Troſt davon haben / daß uns ſolches nicht durch un⸗
ſern Verdienſt / ſondern durch unſerer Alliirten abandonnement
begegnet: Und daß vielleicht ip. N M. am erſten unb mei⸗
ſten beklagen werden / daß ſie unſere Weſtphaͤliſche Landen / de⸗
ren Neuiralitæi tnb Sicherheit ſie ſo leicht haͤtten bebingenfons-
nen / dergeſtalt —5— Weil aber alles Ungluͤck fo uns be
vorſtehen moͤchte / bloß und allein von wegen des Staats / und
aue ſolchen pa:xicular- Frieden Derrübret ; So koͤnnen Ew.
H. M. uns nicht verdencken : daß wir darwieder vor GOtt
und der Welt auffs aller feyerligſte proteſtiren und uns daraus
entſtehende Befuͤgniſſe kraͤfftigſte reſcrviren, Jada nod
auff die Grfüllungbeffen tvogu Gto. H. M. vermoͤge ber
J mit
à 2 A m —
- D0—o— — — — aS
EE APPENDIX aMwy
mit uns auffgerichteten lliance verbunden ſeyn / dringen / dañ
was dieſelbe demzuwider in Franckreich geſchloſſen / ſolche
kan die obligation, tuerit ſie uñs ex fœderibus verbunden fepn/
in keine wege auffheben / ſondern ſie ſind nach allen natuͤrlichen
unb Voͤlcker Rechteſchuldig / entweder das verſprochene zu
praͤſtiren / oder die reparatioñ alles Schadens / ſo uns aud der
—— et/3tt thun / deſſen ſich dann auch E. H. M
verhoffentlich nicht entbrechen werden noch koͤnnen. Indef⸗
ſen bitten wir den Hoͤchſten / daß E. H. 901. heilſame An age
verleihen / und dieſelbe mit gluͤcklichen Succetfen kroͤhnen wolle.
Verbleibend:e.
Wolgaſt oer:5-2ug.67.
dere roteſtation der Konigl. Dànifd Pleni⸗
ipe roretation 1 fen
! | - uri. von Brandenburg /
beſchehenden 17. Auguſi 1679-in Haag MEM
Je unterſchriebene / Rath und extraordinar Gyefanbter Ihro
Koͤniglichen Majeſtaͤt in Daͤnnemarck / Norwegen / ete. Wie
auch die Extraordinar · Deputirten Ihro Churfurſtuichen
Durchlauchtigkeit von Brandenburg / und Ihrer Hochheiten dem
Herrn Hertzogen von Zell und Wolffenbuͤtel verordnete Miniſtres,
ſind durch das gemeine Geruͤcht in Erfahrung kommen / wie Ihre
Hoch Mogenheiten / nach abſonderlicher Unterzeichnungdes mit
Franckreich ju dd imoͤgen getroffenen Friedens (weßwegen fic auff die
gethane Proteſtationen, weſche von aller hohen Alliirten Miniftres
abgeleget worden / ſich beziehen / und auff die den Deputirten der Her⸗
tti General⸗Staaten ůberliefferte memorialien ſich beruffen) fich fo
weit bereden laſſen / und mit der Cron Schweden auff eine gewiſſe
Zeit teram eines Stillſtandes der Waffen i Tra&tacen ſiehen /
welches fie kaum haben glauben wollen/ weilen ſolches den habenden
Tractaten und dem ausgetruckten buchſtaben durchaus zuwi⸗
der laufft.
43ſter Theil. — T Wie
M. APPENDIX,
Wie fic aber-mit ihrem hoͤchſten Verdruß und Widerwilen
ſehen muͤſſen / daß unter Ihr Hoch Moͤgenheiten und dem gemeinen
Feind ber Hohen Allürten viel Sachen tractirt unb geſchloſſen werden/
davon ficben hohen Allirten feine Nachricht ertheilen / ſo haben bit
unterſchriebene ſich hoͤchſt verbunben befunden / Ihro Hoch Moͤgen⸗
heiten zu remonſtriren / wie dieſes Verfahren den getroffenen Buͤndnuͤſ⸗
ſen ſo ſehr zuwider ſeye / und weilen ſie aus Mangel einer ſchuldigen
Communication, auff ben rechten Grund dieſer ausgeſprengten Zei⸗
tungen und Erzehlungen / als wann Ihro Hoch Moͤgenheiten mit
Schweden / wegen eines Stillſtandes der Waffen / ſich verglichen haͤt⸗
ten / nicht kommen koͤnnen / ſo haben fie zu ihrer kuͤnfftigen Entſchuldi⸗
gung fuͤr noͤthig erachtet / Ihr. Hoch Moͤgenheiten / des buchſtaͤblichen
Inhalts ber Tracaten zu erinneren / welche alſo lauten / in bom 18. Arti
Daß die Allirte / einer dem anderen / oon Zeiten zu Zeiten von
allem deme / was in ber gantzen Friedens⸗Negotiation, oder Stillſtand /
vorgetragen oder geſchloſſen werden moͤchte / Nachricht zu ertheilen
ſchuldig und verbunden ſeyn ſollen.
| Und fur$ juvor: :
Daß die arm General⸗Staaten mit bem Feind feinen
Stillſtand ber Waffen / anderſt nicht / afe mit. gemeinet Einwilligung
und mit geſamter Hand / nimmer machen wuͤrden.
Dahero beſchweren die gedachte unterſchriebene Miniſtres
Ihre Hoch Moͤgenheiten / bey dem Heiligſten / was geſchworne Buͤnd⸗
nuͤſſen und offentlich gegebene Treue in ſich begreiffen koͤnnen / daß ſie
nicht zugeben wollen / daß in dieſem Puncten bee Stiliſtandes der
Waffen etwas wider obangezogene Tractaten, ohnrechtmaͤſſige Ur⸗
ſachen / auch ohne bie dringende Noth / vorgenommen unb geſchloſſen
werde L4 | -
Sonſten finb mehr⸗ angesogene unterscídyntte Miniftres in
Nahmen Ihrer Herren und Principalen verbunden / im Fall man wi⸗
bcr alles Verhoffen / ſchon etwas uͤber dieſen Stillſtand der Waffen
mit Schweden abſonderlich / auch in Anſehen aller andern Negotiatio-
| APPENDIX 14y
nen und Vertraͤgen / wider den Inhalt ber T raQaten, uhatte /
weiche mit fich bringen / bon g dlofenbdun
Daß keiner unter den Theilen zu keinem Friedens⸗
Schluß / ohne Begreiffung Seiner Mit Allir⸗
teen / gelangen koͤnne ned) ſolle /
ín ber kraͤfftigſten und beſtaͤndigſten Form darwider zu protctti-
T1! .
Man verſichert ſich / Ihre Hoch Moͤgenheiten werden nach
rer hohen Vorſichtigkeit und nach der Punctualitet / die ſie in
Aaung ihrer Tractaten biß dato ſehen laſſen / zu verfahren / unb Ihere
Reflexionen uͤber das / was die Unterſchriebene ihnen vorhalten / zu
machen wiſſen / und die / mit Franckreich zu Nimoͤgen getroffene
Tractaten stititeacfciren , weilenſie mit denen ſchon getroffenen
Vertragen und Buͤndnuͤſſen nicht beſtehen koͤnnen / weiches alle Po⸗
Eentatenin gantz Eucopa in ihrebiß auff dieſe Stund / gegen Ihro
FAM rig getragene gute Vertraulichkeit / in Girfütlung
4breo mit offentlicher Treugethanen Verſprechens / ſtaͤrcken unb bes
feſtigen wird. Auff allen Fall wollen mehr⸗gedachte Miniſtres ihnen
alles tae jenige / was ſo wohl Krafft aller Voͤlcker Rechts ale den ge⸗
eroffenen Vertraͤgen / ihren Oberherren und Principalen gebuͤhren
moͤchte / vorbehalten haben: Zugleich wider alle Gehuͤhr / Unglaͤck /
Schaden und Ungelegenheiten / welche aus dieſer nachtheiugen Proce-
dur fo vel ber allgemeinen Ruhe als den particular · Intereile eines
/ erwachſen moͤchte / ingleichen proteſtirt haben. |
In dem Haag ben 18. Auguſtmonat 16283.
Atmiſtitium zwiſchen ber ron Spanien unb Frauck
reich (o vor Mons eder Bergen in Hennegau in Angeſicht
beyder Armeen bens. Auguſti 1078. getroffen worden.
Ky tian fürnóthía eracbtet/ cine Anſtalt zu machen / unb
cine Ordnung auff zuſetzen / wie bie Voͤlcker in den Nieder⸗
landen/ in waͤhg ender Scit / ba man auff die Ratification beg
Friedens warten muß gegen einander leden ſollen / damit alle. Feindſe
uu & ij ligkei⸗
"^ kPPENDIX
-M8 |
ligfaten / tic ctwon ínftoj unb COertirrmg berurfodber visiten!
niedergelegt / und bepber Dartbeoen Unterthanen umb etwas ericit$tert
werden wmochten als iſt zwiſchen ben Unterſchriebenen / nach pero re⸗
fpe&ivé Vollmacht / folgender Vergleich getroffen unb. geſchioſſen
"
Erſtlich follen an dem fol gendẽ Tag / nach ber Ratificacion bicfer
Tractaten, alle Qeisbfdéafeicon zwoſchen den Armeen und
alſo denfolgendne Tag nach der beſagten Ratiſication beyde Armeen
fk von Mons hinweg cececiranunb zuruͤcke xichen
2. Daß bra Aller Chriſtlichſten Koͤnigs Armee gegenGevries dee
Merbepotiore, bit Armee aber die durch den Prinſeuvon Oranien
commendirewird / jenſcit des Haags gegen Nivelle marchiren
3. Daß nichts deſto weniga bic Volcker / welche Mons bloqvirc
gehalten / und durch Herren de Montal un Quincy commenditt
wurerden / nicht an demfelbigen Tag aufforechen / ſonderu zween Tag
nach eingelangter Ratification, unb alſo ein Tag / nachdeme die bey⸗
den Armeen werden hinweg ſeyn / abmarchiren ſollen / anbfen Ihro
Hoheit des Printzen von Oranien Armee / biß die Bloqrirung Mons
gaͤntzlich auffgehoben / in obbemelsem Poſtenſtillkiegen.
4. Daß bic Stadt Mons hernacher ín odfliga Sicherheit wb
Freyheit verbleiben ſolle / alſo daß allerhand Perſonen / Kauffmanns⸗
Waaren / und Lebens⸗Mittel / ein und⸗auogehen moͤgen / gleich voie in
allen anderen Staͤdten / die unter Ihro Catholiſchen Majeſtaͤt Wott
maͤßigkeit ſind / uͤblich und gebraͤuchlieh iſfſt.
—.$. Die Guarniſonen betreffend / follen ſie ſechs Tag nach ber. Ra
tification dieſer Tractaten auszichen / auch eher / wann ee moͤglich ſeyn
wuuͤrde / welches zu verſtehen / ſo bald bie Convoy init Plagwerden aw
gelangt ſeyn / unb ſollen die Partheyen micht mehr eine auff ber ande⸗
ren Grund unb Boden ſtreiffen / ſonderen die COdid'er und bi
Sie einer jeden Cron / auff Itrem Grund und Boden ſeyn unb ver⸗
eiben. | | |
6. Daß alle Gefangene/tít etwan nach bon Tagder Ratificarion
dieſes gegenwaͤrtigen T ra&taco moͤchten eingebracht werden / ohne Ran⸗
M . "^on
A
APPENDIX A40
ion ſollen ledig gelaſſen werden / weiches auch vor 7 Vieh /
Kauffmanns⸗ Waark / unb moge ſammt von allen Suchen / ſie moͤgen
Nahmen haben / wie ſie wollen / verſtanden werden ſolle.
7. Daß bey ber Execut ion ber Friedens⸗Iractaten / oder auc)
zwiſchen jetzt und derſelbigen * es vielleicht vonnoͤthen ſeyn wuͤr⸗
de / und daß die Voͤlcker einer Cron oder der Alliicten über eines anderen
Grund und Boden su gehen / genoͤthiget wurden / ſolches auff beyden
Seiten frey ſtehen ſoll doch allcin umb die communication der Plaͤtze
in den Niderlandenund in dem Abzug su erhalten / und ſollen alſo von be⸗
ſagten Laͤnderen bit Durchziehende nichts / als bae bloſſe Fourage nef»
men / auch nicht laͤnger ſtill darinnen liegen / als ſonſten bey den Du rd
zuͤgen gebraͤuchlich iſt. m
$. Daß /vonocm Tag der Ratification anyufangen/ allenUnter⸗
thanen beyder Cronen unb der Herren General⸗Staaten / erlaubt fem
folle / ohne Paß⸗porten auff die Laͤnder da ſie unterthan ſind / zu gehen /
unb daß kein Paß⸗port nicht noͤthig ſeyn ſolle / es waͤre dann Sach / daß
bic Unterthanen eines Staais / in bic Laͤnder einer anderen Bottmaͤßig⸗
keit zu gehen genoͤthiget ſeyn ſolten.
o. DaßSechs Tag hach eingelangterRatilication dieſer Tracta⸗
ten / die Volcker und (mee einer ieden Cronoder Staats auff denen
Laͤndern Nbrce Cbortmáfiafcit (ban ſollen / umb ba keiner auff
des andern Bottmaͤßigkeit Grunb unb Boden zu fouragiren befügt
(«n ſolle; da das Wort der Bottmaͤßigkeit / nicht von denen Laͤnde⸗
ren zu verſtehen / da der Durchzug der Voͤlcker / oder das Sill⸗ligen ber-
fram kdo muß / oder allwo die Armeen gelegen / ünbni chc ſtill
ligen muͤſſen.
10. Daßvon bem Tag der Ratification augerechnet / alie Extra-
ordioat · Forderungen / Eontributionen / Schantzgraben / Subren/x.
auff allen Seiten / und auff aller der Partheyen Laͤnderen auffhoͤren ſol⸗
le / to waͤre dann Sach / daß ſolches auff bit Laͤnder ihrer eigenen Bott⸗
maͤßigkeit geſchehen ſolte.
. i1» Daß die annoch ſchuldige Contributionen / die biß ben i6,
O&obris waͤhren ſollen / auff allen Laͤnderen / die ſolchen Contributio⸗
nenunterworffen ſind / und auff allen ps ber Partheyen fónnen
- unb
1fo APPENDIX
- udo mégai eiagefotderet werden / aber auff eine ſolche Weiß / wie bic
Herren Vevollmachte ju Nimwegen / deswegen fid) vergleichen wer⸗
den.
Daß / wann wider Verhoffen oder wider alles Anſehen / einige
Streitigkeit in ſteiff unb feſter haltung dieſes Vergleichs / entſtehen
ſolte / «e in allem / oder nur zum Theil / ſolche in Guͤte durch die Herren
Generalen / oder durch die / welche su dieſem Ende moͤchten aut horiſirt
ſeyn / beygelegt werden ſollen / und daß man deßwegen dieſen Aecord
woder zu aͤnderen / noch ju den Waffen zu greiffen befugt ſeyn ſolle.
Uber alles Vorgeſchriebene / haben ſich teſpectivè bie untay
ſchriebene Deputirte verglichen / und folgenden Tages die Ratification
des Herren von Luxenburg Pair und Mareſchal von Franckreich und
der Leib⸗guardy Ihrer Thriſtl Maj. Capitain, General Ihr. Maj.
Armee in Flandern / und des Herrn Hertogen von VillaHermofa.
Ihro Catholiſchen Majſeſtaͤt € —e— Wedel Gubernator tib
General Capitain der Catholiſchen Niderlanden / auszuwuͤrcken umo
einzulieferen verſprochen. |
Geſchehen in beni £daerbey Mons, bung; Tag (uguf mo,
: fiat 1678. 2m f!
ROBERT. F. DE CONTAMOLGEARD,
Wir ratificirenunb billichen alles basjciigrtpas it obige Tra-
&aten unb getroffenem Vergleich begriffen ift. IE D
MONTMORENCY - LUXEMBOURG.
DUQVE DE VILLA HERMOSA | ,
| CONDEDELUNA, gU
Der unterſchriebene / in Nahmen Ihro Hoch⸗ Gdactifeitm
Deputirtte / und von Ihro Hochheit dem Herren Printzen don Ore
authorifi: te Abgeſandte / approbirt obigen Vergleich der Celsum
Bepyſeyn / und mit ſeinem Gut heiſſen geſchloſſen worden / in ERR
deſſen was Ihro Hochheit / und der Herren General⸗ € caateit(rimet
die von bro commendirt wird / betreffenmoͤchte.
| E. DE WEEDE.
APPENDIX. igi
- "Wert Hoch heit haben den getroffenen Vergieich / der rli der Au-
thorifation,bfc fie gegebi / geſchloſſen worden / geſehen unb approbiren
denſelben in Krafft dieſes. | |
| Geben in dem £ágervonRoeulx btt ꝛo. Auguſtm. 1657.
| 0. G. PRINCE D'ORANGE,
Memorial bes. Daͤmſchen Ambaſſadeurs unb. "Sore
.. Gburfürfil Durcbl.su Brandenburg / ſo den Spaniſchen Am-
baſſadeui den 22. Auguſti 1678. præſentiret worden.
Er unſterbliche Ruhm / welchen die Cron Spanien Ihro zu⸗
| es gebracht / und biß auff biefe Stund / durch ihre Stand⸗
hafftigkeit und Treue gegen ihren Bundsgenoſſen / und durch
bic heilige unb unverbruͤchliche haltung ihres gegebenen Worts / mit
groſſem Lob erhalten / gibt nicht zu / daß die Abgeſandten / Bevollmaͤch⸗
tigte und Miniſtres der hohen Alliirten einigen Argwohn faſſen ſolten /
bof fic nicht in ſo tapfferen unb heldenmaͤßigen Gedancken verhar⸗
ren / unddieſe Reputation unb Anſehen auff ihre Nachkoͤmlingſchafft
abertragen werden / welche alle vorhergehende Zeiten zu Ihren groͤ⸗
fien Ehrenzu publiciren, bif auff dieſe Stund beſchaͤffteget gave
Weilen aber die Gelegenheit / die ſich dißmahlen præſentirt / bey
bet unverhofften Unterſchreibung eines F 6 zwiſchen Franckreich
und den Herren General⸗Staaten / die Glotwuͤrdigſte / die fid) iemah⸗
len hervor chun moͤchte / umd dieſe ihre tapffere Standhafftigkeit an
ben Tag zu geben / und dadurch fire Monarchey einen neuen Glantz
zu erwerben; Als haben die Unterſchriebene Minilkres nicht unter⸗
foffen wollen / ſich derſelben zu bedienen / umb Ihro Catholiſchen Ma⸗
jeñaͤt Abgeſandten ín dieſer gegenwaͤrtigen Verſamlung ju reprzfen-
tiren daß Ihre Herren unb Principalen, aus der vorhergehenden Er⸗
fahrungihnen von Ihro Gerechtigkeit unb Billigkeit nicht weniger
verſprechen koͤnnen / als daß fic in dieſer gegenwaͤrtigenweitausſchen⸗
den —— eben alſo erfahren werden / als vor dieſem / bamit
die gantze Welt neben Ihnen urtheilen koͤnne / daß die Treue und Hal⸗
| | tung
v
^w
p m | A APPEM?btx. |
tung | ge aao fA truco cito tole alto |
—— ———————⏑⏑ ⏑——
ſen / und kein Nochfall unterdrucken fau ; Dahero fic ohnfehlbar umb.
bae mit Recht a Joafrokgditer / fodidyeoteimebe durch bie
uͤbele Conſtitution ber Angelegenheiten / ale auo irgend einem boͤſen
Willen / biß dato in vielen unterſchiedlichen Tractaten, bie id mit
ro Sua Ma at ob genant / habai eingefchlichen/ bursf eine ſolche um.
elb are Standhafftigkeit wieder erſetzt unb verbeſſeret werden / und
daß Da fi in keine Wege fid) werden oon denen abſonderen unb cremal
laſſen / melche unb Ihreytwillen / und umbthet Laͤnder / einem augen
ſcheinlichen Abgrund des Verderbens aus dem Rachen zu zichen / ſich
nicht geſcheuet / ſich ſelbſten auff den Rand deo Abgrunds qu wagen
unb fich in die geſahotchne Gefaht / darinnen ſie noch ſteck en p áreca J
und zu præcipititen, | :
Vorgenandte unterſcheriebene Miniftces M. Excelloa ;
fic aue ohngezweiffelten Gruͤnden und aus garuckten —— |
ver Herren und Principalen Verſicherung tun E bof Dire Je
wn unb Principalen ſich allerdings entjeble(jar / unb bereit. ſey⸗
en / mit Ihnen unb mit allen denen / welche in dieſer adem gleiches
Interede finben moͤchten / und zu Handhabung tiner ſo gerechten Sa⸗
che / wie ihre gemeine Sache diß mahlen iſt / und zu der allgemeinen Si⸗
cherheit der gantzen Chriſtenheit / allen Gefahren / Schaden ] Ungele⸗
genheiten und zweiffehafftigen Succeffen , welche bic allgcwaltige
Vorſehung Gottes mochte uͤber ſie verhänget haben / fi e os
werffen / cs D inen [o
rechtmaͤſſigen Zweck i
dc ungewehute Weiß A—
nimmer — — weiche einen langwerigcac
verurjadyen moeheen / is Ihrem Vorhaben veria 5 weltn.
Keiner unter — Minifftes, 5. Abe pu
unb Principalen, Batniemabten den Weg/ den bie Verun nM
bic Jinfiinblafcitunter Herren und Poteuntaten erforderen/ —
Dean Erſten zugelangen / ausgeſchlagen; Sie werden fold *
noch heute annehmen / und mit Freuden umbarmen | un ebordt
—
A PPENDIX, 2 14
alle Fertigkeit auden Tag geben / daß die Ruhe ter antes. € 1
heit / der cinige Zweck Ihres Wunſches und Abſchens ig. — wie
Dieweilen eo aber offenbar unb ber gangcn Welt bekant / daß bie
Feinde feine dergleichen anſtaͤndige / in der Vernunfft und gemeinen
Rechten / gegruͤndete Vorſchlaͤge annehmen / ſondern nur ohnbedingte
Geſetze vorſchreiben / und nicht zugeben wollen / daß man ſich aͤber
Conditionẽ, welch die Partheyen zũ Zweck fuͤhren koͤnten / berathſchla⸗
ge / als iſt genugſam abzunchmen / das es nicht unſer Herren Princj-
palen Fehler iſt / daß man annoch in dem anderen / nahmentlich in dem
Krieg unb Feindſeligkeiten begriffen iſt.
Eine vernuͤnfftige / mit guten Gruͤnden unterſtuͤtzte Standhaff⸗
tigkeit / iſt einig und allein faͤhig / nicht allein dieſes Ubel aus dem We⸗
ge zu raͤumen / ſondern auch die jenige zu der Gebuͤhr zu bringen / welche
durch allerhand heimliche Liſt etlicher abſonderlichen Perfonen / unb
durch die Hitze und Unbedachtſamkeit gewiſſer Fladergeiſter / ſo den
hohen Werth der gegebenen Treu und geſchworner Auffrichtigkeit
eines Freym Staats nicht erkennen und verſtehen / ſich haben von dem
rechten Weg der gebührenden Sch uldigkeit abwendig machen (af
ſen / und weſche wol bedencken ſolten bap ce ja chrlicher unb vor ber gate
. $e Welt belobter ſeyn wuͤrde / wann ſie an ſtatt einem fo ſchaͤdlichen
Beyſpiel ju folgen / bey bem gegebenen Wort unb Inhalt ber Tracta-
tm / bere Extract Ihre Excellentzien hiebey finden werden / getreu⸗
lich verbleiben / und der gantzen Welt zeigen ſolten / daß es ja beſſer und
ehrlicher ſeye / bey ſeinen getreuen Bundsgenoſſen biß zu dem Ende al⸗
les auffzuſetzen / und ber groͤſten Gefahr unter Augen qu tretten / als
auffeine ſo grauſame Weiſe / wider die Heiligkeit ber gethanen Eyd⸗
ſchwaͤre qu verfahren / umb ſich umb ihres Nutzens willen mit Durch⸗
loͤcherung qub Uberſchreitung ber habenden Buͤndnuͤſſen / all ein zu (al-
Mr Ihre Contasderirte ſchaͤndlicher Weiſe in dem Stich
du laſſen.
Dieſes ſagendie Unterzeichnete Miniſtres, daß man nichts ver⸗
lieren koͤnne / wann man nur ſeinen habenden Ruhm / ſeine Ehre unb
(cin Anſchen erretten und erhalten fan.
Die Vormaur umo der Schlagbaum / welcher jum Marckſtein
azſter Theu. u der
/
1f4 : | APPENDIX.
$a Frantzoͤſiſchen Eroberungen tienen ſolte / ift vielmehr ein offend
"kenne plae fuͤr dieſe Cron / damit fie mit der Zeit / wie wet Ihro belte⸗
bet / einbrechen unb fortſchreiten fónne.
Was man der Gron Spanien in ben Niderlanden ju. aͤberlaſſen
geſinnet / dienet vielmehr umb ihre Schaͤtze / in kurtzer Zeit / daß man
Ihro die Weſitzung vergonſtigen wird / zu erſchoͤpffen / ale umb fic ce
ner vollkommenen Genieſſung unb ſicheren Beſuzung zu vargeteiffo
Und was wird verhinderen und auffhalten koͤnnen / wann ein⸗
mahl das Bandder hohen Allirten zerrriſſen und auffgeloͤſet / und
bit benachbarte entwaffnet ſind / daß man nicht unter das Joch eines
frembden Feindes ben Halß biegen muͤſſe / wann demſelbigen Feind
etwas in den Sinn kommt / und Ihme der Muth gewachſen / und
durch ſeiner eigenen Gegen⸗Parthey Zaghafftigkeit geſtarcket worden
|
Gewißlich / die jenige / die für ihren atten Willen / füralle anat
wandte Maͤhe / Fleiß und Arbeit / für alie Gefahren / denen ffe: fic un⸗
terworffen / ſich von ihren guten Freunden jetzunder werden ſo uͤbel be⸗
lohnet / oder von ihren Bundogenoſſen verlaſſen / und fuͤr ihre rcu unb.
Auffrichtigkeit (o ſchaͤndlich bezahlt befinden / werden (ich in das kuͤnffti⸗
ge / wann die Flammen weiter auefchlagen werden / beſinnen / zuzulauf⸗
fen / und dem Brand zu wehren / ja im Gegentheil / wird cim feber/unib
ſeine cigene Sicherheit zu beobachten fich vergnuͤgen / wann er beden⸗
cken wird / daß finc; für das allgemeine Weſen geleiſtete Dienſte ſo übet
r ,
belohnt / und ecompenſirt worden ſind
Dieſe Gi ünbe aber und dero Nachtruck (inb Ihrs Exceſſenttᷣ
en dergeſtalten bekant / daß es überffüffia iſt / andere neue Beweißcha⸗
mer anzuziehen. Sie werden ſelbſten die Nothwendigkent erkenen /
welche die Inmerefſtrie zu Erhaltung unb Beſchuͤtzung ber Niderlau⸗
den / damit (ie nicht adnglich unterligen / was auch. für. Auffſatz Iſnnen
von aͤuſſerlichem Gewalt moͤchte angethan werben / verbinden ſolle.
Unſeret Feinde Waffen haben allzuweit / jabiß in der Bcnach⸗
barten Staͤnde Wälle und Schantzen mb fich gefre ſen / alſo daß es
B inc Schwachheit ift / wann manihme einbilden woite / daß wir rale
4
APPENDIX, i
jemablen esit eine rupigen Aug / ohue gorchribrar gaͤntiichen Nider⸗
reiſſung Auſehen ſolten. Dahero wollen unterzeichnete / mehrmah⸗
len angezogene Abgeſandte / Bevollmaͤchtigte unb Miniſtres über
dieſer Materi ſich ferners nicht auffhalten / ihre Pflicht verbindet ſie
doch / daß fit Ihre Excellentzien / bey ber. Heiligkeit deren / gegen ei⸗
uander habenden Verbũndnuͤſſen / bep ber Krafft ihrer beſchworner
COcrtrdgen/bcp ber Treue Ihres Herren unb Koͤnigs / bey dem Ruhm
und bey oer Ehre ihrer Nation unb ihres Vaterlandes obtectiren,
daß (ic bep gegenwaͤrtiger Conjunctur feft unb beſtaͤndig verbleiben /
und nichts fuͤrncehmen wollen / bao Ihren Herren unb. Principalen
nachtheilig ſeye / oder daß ſie einiges Unrecht ihnen / auch ihr ſelbſten
nicht anthun wollen; weilen fic ihnen veſtiglich einbilden / ſie werden
dem gemeinen Feindummermehr dieſen Sieg vergoͤnnen / daß er ihren
Herren unb Koͤnig in dieſer Standhafftigkeit für (cine Confœderir-
. geübertroffen/eb ſchan bae Verhaͤngnuͤß dißmahlen Ihro Catholiſchen
—* Waffen nicht fo guͤnſtig / als den Frantzoͤſiſchen Waffen / ge⸗
Weſen i.
Und dieſes ift es bao mehrmahlich augezogene Unterſchriebene
febr inſtaͤndig Ihre Kxcellentzien bitten / daß fic nicht aUcinfür fich reiff
Aids bedencken ſollen / ſondern daß fic ſolches an gebuͤhrenden Ort gt
fangen laſſen / damit es offenbahr ſeye / daß dieſe Repræſentation ifj
nen nicht nur bey guter Zeit beſchehen / ſondern / damit man allernechſt
[olde Reſoluiionen unb Efc&en ; bic eines ſolchen groſſen Ko
nigs wuͤrdig ſeyen / wie ber Ihrige iſt / umb ſolchen eifferigen weit⸗aus⸗
ſehenden und vorſichtigen Miniſtres, wie fic ſind / unb von der
gongan Welt gehalten werden / anſtaͤndig / gewaͤrtig uno verſichert ſeyn
Memorial des Herrn Hyde Ihrer Britanniſchen Maj.
Ambaſſadeur und Plenipotentiarius / ben 15. Au-·
guſti 678. im Haag praͤſentiret. |
JI re Koͤnigliche Majeſtaͤt die Zeitung bet
Friedens⸗Tractaten zwiſchen dem Frantzoͤſß Ambaͤſſad.
unb dieſem Staat a fonberlit fonber Euſchlug der
E | ij ron
A ] ^'PPEtNDbDtXE,
Cron Spamnen vernommenen / bat fiefub ſolches nicht wenig
befrembden laſſen / und nachdem fie ſolches wohl bey ſich uͤber
leget / hat ſie dem Herrn Ambaiſadeur hierauff beorderen laſſen /
fib deßwegen hier einzufinden / und bey Herren Generai⸗
Stagien zů repræſentiren / welcher Geſtalt Ihre Maf. nicht fe
ben fónte/baf einige Declaration des gechanen Verſprechens
bee Aller Chriſtlichſten Koͤnigs darinnen enthalten / wodurch
man der evacuation der Plaͤße / vermoͤge der zu Nimwegen
beſchehenen Ratiſication Der Tractaten, ſich verſichern koͤnte.
Zunm andern / daß fein eintziger Artickel / derer zwiſchen
d Aller Chriſtlichſten Majeſtaͤt unb beu General ; &tae
n Ambaffadeur getroffenen Tractaten, barínnen entbalten/
soorínnen bít evacuation ber Plaͤtze su befinben wehren.
Drittens / daß Franckreich ſolche evacuation durch neue
propoſitiones, welche es der Gron Spanien haͤtte thun laſſen /
wovon in ihren Propofitionen nicht die germnote Erwednung
geſchehen / zu verzoͤgern ſuchte / welche Propoucionenton.ber
ron Spanien waren angenomnien / auch die reſervation eini⸗
er Oerter und Feſtungen ſo lang bedungen / biß von dem Rei⸗
i» die Cesáon ber Siadt Dinan: golfenos unterſchrieben
worden / immaſſen fie dann aud) die Graffſchafft Baumont,
und die Stadt boune unb nod) andere zu ihrer Verſicherung
fo lang inne behalten wolten / da doch in ſolchen Propotitionen
nicht mit einem Worte derſelben waͤren gedacht worden.
Und nachdem in den letzten Tractaten, zwiſchen Ihro
—— oon Groß⸗ Britannien und ben Herren Go
neral⸗Staaten gewiſſe Tradaten auffgerichtet unb vacificirec
. ^ fvorben/baf.ím fall Ihre Aller⸗Chriſtlichſte Majeſtaͤt entwe⸗
ber ſolche evacuation verzoͤgern ober gar retractiren moͤchtt /
weil etwa ber Gron Schweden aud) nicht gnugſame Sacisfa-
&ion beſchehen / oder aus anderen Urſachen unb. behelffen wie
die Nahmen haben moͤgen / der Koͤnig und die Herren Gene⸗
ral⸗Staaten ſchuldig und verbunden ſeyn ſollen / mit zuſam⸗
mengeſetzter Macht der Cron Franckreich feindlich zu iem
C, QUT tmv mE we.
APPENDIX, 197
b ·Majeſt. beglaubt / daß durch obbe⸗
niemte condiciones ſich nunmehro dieſer Fall wuͤrcklich ereig⸗
net hat / dergeſtalt / daß —— und die General⸗ Staã⸗
ten ſolchen Tractaten nunmehro nachzukommen verbunden /
caviren, allermaſſen Ihre Majeſt dero Ambaffadeurs Ordreer⸗
theilen laſſen / ſich fertig zu halten / damit man auff die gebuͤh⸗
nen / als f Ihr. $ón
| . 'reibt "Dell fteetung edel) bríngen moͤge; :
^^ Mnbnad)ben Ihre Koͤnigl. Majeſt. nicht den geringſten
Zweiffel traͤgt / es werden die Herren General » ——
dc Gedancken wegen Nachſetzung deret unter fid) getroffenen
letzten Tracdaten fuͤhren / als batfitbero Ambaſſadeurs hefehli⸗
get / ſie in ihrem Nahmen zu verſichern / daß im Fall die Herren
Staaten das jenigewas durch dero Ambatfadeurs zu Nimoͤgen
— ratificiren verweige rn ſolten / daãß 3.
Tag hernach als ſolche Declaration von ſeiten des Staats wird
notificiret ſeyn worden / Ihre Koͤnigl. Maj. der Cron Franck⸗
reich wuͤrcklich den Krieg ankuͤndigen / unb die mit dieſem Staa⸗
qriroffene Tra&aten gon punc zu pun& vollſtrecken laſſen
out. - :
Und nach bem Ihre Majeſt das jenige / was ihm von dem
Staat von Holland wegen ber Neutralitet ber Cleviſchen unb
Guͤlchiſchen Landen hat repræſentirẽ laſſen / wohl bep ſichuͤber⸗
leget sale ift Majeſt. die augenſcheinliche Gefahr / worin⸗
ntn dieſer Staat verfallen koͤnte woferne er nicht auff eben der
Seite wie die Graffſchafft Flandern bedecket / und durch eini⸗
e Vormauren verwahret ſeyn ſolte / nicht weni h ſinne ge⸗
egen / dergeſtalt daß ſie dero Ambaffadeurs anbefohlen / denen
erren Staaten dieſe Verſicherung zu thun / daß ſe daran
ẽyh / die jenige Mefüres zu nehmen / weſche zu ihrer VBerſicherung
eben ſo wol als der Graͤffſchafft Flandern vor noͤthig erachtet
werden moͤchte / ſo daß es nur an hnen gelegen fid) ſolcher Si⸗
*
cherheit nach eigenem Gefallen beſter maſſen zu praͤvaliren
u i Ex-
5 |^ - . APPENDIX
Extractans ber Regiſtratur ber von denen Hoch⸗ und
Großmoͤgenden Herren General⸗Staaten ber oer»
einigten Niederlande gefaſten Staats um
Schlieſſungen / von beatis. Sep.io785.
Dinende su einer Antwort auff bee Herrn Hde
praͤſentirtes Memorial 60m ꝛ5. Auguſti1658.
uff Reasſumtion und beſchehene Deliberation, tiber den
| 2, ERU: rintzüchen Hoheit von Oranien / hochver⸗
Vnunfftig beſchehenen Bericht in 9intrag des Syerrfi van
Leuven, auch anderer Deputirten Ihrex Hochmoͤgenden tiber
ausmaͤrtige Haͤndel nach abgelegter Schuldigkeit wegen ber
Reſolution der Herrn Extraordinar Ambaffadeurs Cy. » ajeft.
on Groß⸗Britannien zu ber folge der ſchuldigen Voliſtee⸗
ckung ihrer Commisſorial Reſolution ven. gegeñnwaͤrtigen 3.
des Monats Septembr. nach Cinhaͤndigung der denen hochb⸗
ſagtem Extraordinar Ambaffadeur ausfuͤhrlichen drift!
aud) nad beſchehener uͤberreichung derſelben der v4, Tag obbe⸗
ſagtes Monats / hat man gut befunden / nach Anleitung ihrer
Hoheit heilſamen gutachten / und ertbeüter Roachricht aud)
hier auff geſchloſſen unb verabſchiedet / daß hochgedochten Ih⸗
rec Koͤniol. Majeſt. von Groß⸗Brittannien Ambaffadeur tmb
Plenipotentiarien durch bíe Joerven de Heukolom und andere
zu auswaͤrtigen Haͤndeln Depatirten / welcher Geſtalt Ihre
Hochmoͤgenden gar unterthaͤnig fid) gegen bixbfl. be agte
Maj bedancketen / wegen bero großniuih gen Denfibezeuga⸗
gen unb Beyſtand⸗leſtungen / wozu fid) Ihre Maſ. gegen bie
ſem Staat heraus laſſen wollen.
Dergeſtatt / daß nachdem die —— — zwi⸗
ſchen beyden Cronen Franckreich unb Spanien geſchloſfen unb
beri, dieſes Monats zu Nimoͤgen unter zeichnet worden /
Ihre Hochmoͤgenheiten keinen Zweiffel trůgen / baf ſoich⸗ im
fehl⸗
| e CAPPENDIX. 02. "9
fehlbar ihre Vollkommenheit erreichen / auch folglich ber Krieg
e
zwiſchen beyden Cronen eín erwuͤnſchtes Ende gewinnen
wuͤrde.
Acg haben Ihre Hochmoͤgenheit um der auffrichtigen
Intention bócbft ——— ſo in obbemelder Pro —*
der Herren Ambaſſadeurs enthalten / ein gnuͤgen thun / und bít»
mit ſich deutlich erklaͤren wollen / daß wann in unverhofften
Fall Ihre Majeſtaͤt von Franckreich binnen in derſelben expri⸗
fitírtern Zeit ſolche zu ratificiren, ober. aber nicht in continentĩ
vollſtrecken zu laſſen geſonnen ſeyn wuͤrde / daß auff nochmals
gedachten unverhofften fall Ihre Hochmoͤgenheiten / die Tra-
Tatendahin erklaͤret wiſſen wollen / bag oie zwiſchen Ihrer
Majeſt. von Groß⸗Brittannien und dieſem Staat geſchloſſe⸗
net Tractaten penis. und 25. Julii ihren vollkommen etfect ver⸗
richtet haben / auch ſo wohl an einem als andern Theil denen
darinnen befindlichen Conditionen ein ſattſames Gnuͤgen ge^ —
leiſtet zu ſeyn erachtet werden ſollen / zu welchem Enoͤe dann
ein gewiſſer Extract derer von Ihrer Hochmoͤgenheiten gefa⸗
ſten Reſolution dem Herrn deBeuningen Ihrem Extraordinar
Ambaſſadeur bey dem Koͤnig von Engelland deswegen uͤber⸗
ſchicket werden ſoll / umb fid) deſſelben su ſeiner Information zu
bedienen / auch hoͤchſtbeſagter Koͤnigl. Maj. in gehoͤriger maſſe
und manier wie ſolches der Sache nothdurfft erfordern moͤch⸗
te / ju communiciren. Dieſes concordiret gar eigendlich mit
gedachter Regiftrauur, |
Urkunde / betreffend die Amneſſtie zwiſchen Ihrer Aller⸗
Chriſtlichſte Majeſtaͤt und ben Herren General⸗
Staaten der vereinigten Niederlande. |
E Sentbieten hiermit die Herren General ; &taate ber
f osito Niederlande allen und jeden fo qegentdrtie
ges zu Geſicht kommen —— Zu wiſ⸗
fn / daß den 24. Tag September 1078. durch pic Arren
E abaſſa-
160Q ) A P . PE N DIX
Ambaffadenrs und Plenipotentiarien des Aller Griftlég teo; —
nigs wie bann auch durch bíe d en ein adtus Amncetliz zu
imoͤgen er ptem worden / d —— —— iff:
VBeß LAller Chriſtlichſtẽ Konigs kxtraord mar- Ahgeſand⸗
te und Bevollmaͤchtigte; Wie auch die erre Generate taa:
ten der vereinigten Niederlanden Extraordinar- 9fbgefanbte
uñ Gevollmaͤchtigte / declariren durch gegenwaͤrtigen Schein /
daß obwohl die jenige bero. Auguſtmonat unterſchriebene
Tractaten eine gaͤntzliche Abolition und 9fuff bebung/ alles deſ⸗
ſen / was occafionc dieſes Kriegs von beyden Seiten moͤchte
begangen worden ſeyn / welche Streitigkeiten durch gedachte
Tractaten ein End gewonnen /mít fid) bringen / und ſo wohl bít
jenigen betreffen / welche Unterthanen der Cron Franckrei
geboren / und vermittelſt ihrer Aemter ober Guter die ſie
Frantzoͤſiſchen Boden gehabt / dem Koͤnig verbunden geweſen /
dannoch in Dienſte der Herren General⸗Staaten getreten o
ber geblieben; auch die jenige / welche Unterthanen ber Herren
General⸗Staaten zwar gebohren / und vermittelſt ihrer Aem⸗
ter oder Guͤter / die ſie auff der Herren GenerabStaaten Bo⸗
ben gehabt / aber in Ihro Majeſtaͤt Dienſte getreten ober vcre
blieben: Daß ohngeacht deſſen / was wegen Aboluon aller be⸗
gangener Fehler geſchloſſen / nichts deſto weniger unb obge⸗
dachte Unkerthanen beyderſeits in deſto groͤſſerer Sicherheit /
wider alle erf (gung ju ſetzen / haben fid) obgedachte Herren
Abgeſandte und Gevollmaͤchtigte verglichen / daß allen obar⸗
gezogenen Perſonen / wes Siand unb Vuͤrde fle auch immer
ſeyn / keinen ausgenommen / koͤnnen unb moͤgen wieder in ih⸗
te Guͤter und dero Beſitzung tretten / unb ſollen wuͤrcklich ba
rinn eingeſetzt / und bep allen ihren Ehren / Wuͤrden / Freyheiten /
Rechten / Exemptionen, Conſtitutionen, umb Gebraͤuchen ge
ſchuͤtzt werden / ſonder daß ſie deßwegen auffgeſucht / getrie
ben / noch ins geſamt oder inſonderheit / unter was Urſach ober
Vorwand es ſeyn moͤchte / wegen des vergangenen / ſeit dieſen
letzten Krieg / betruͤbt oder beunruhiget werden moͤgen: *—
-
APPENDIX,
"T
heb alfóbalb wann die Ratißcationen zwiſchen Irer Aller
Chriſtlichſtẽ Majeſtuͤt und den Herren General⸗Staaten aus
gewechſelt (eon werden / ſo ín Zeit eines Monats geſchehen ſoll /
Zu verftebenift/ba bann allen ins geſamt unb einem ieden ín»
ſonderheit vergoͤnnet ſeyn ſoll / obneanberenbabenben Be⸗
gnadigungs Schein in Perſon wieder zu kommen / in Beſi⸗
gung ihrer Haͤuſer / Guter unb Felder gu treten / aud) von
bei tibigen auff Weiß und Weg / wie ihnen gutbeduͤncken wird /
zu di —6353 und zu verordnen.
| eſchehen zu Nimoͤgen den 24. September 1078.
LE Ma. D ESTRADES H. BEVERNINGK,
COLBER T. W. HAREN, -—
Ire Majeſtaͤt baben obígen Articul gef gebilliget /
Approbirt und ratificirt, verſprechende hiemit bey Koͤnig⸗
lichem gegebenem Wort unb Treue / alles was darinn
egriffen / in wahrer Auffrichtigkeit zu halten / und zu verſchaf⸗
ftn / daß gehalten werde / und nicht zugeben / daß dircáé ober
indirectè aus was Anlaß ober exlegenbeit es immer ſeyn
moͤchte / darwider gethan ober gehandelt werde. Zu mebrer
Urkuͤnd deſſen haben Ihre Majeſtaͤt dieſen gegenwaͤrtigen
Brieff mit eigener Hand gezeichnet / mmo Ihrem Secrec- Infie⸗
gel verwahren laſſen. |
Geben im Haag denzo. September 1673.
| Gezeichnet
EE LOUIS,
Lino beffer unben
' o ARNA ULD.,
NA uiua ici bet vereinigten Niederlanden.
en / die dieſen Brieffſehen werden / Unſeren Gruß.
Demnach zwiſchen re Chriſtlichſten Majeſt. Extra-
ordinar· Abgeſandten und Bevollmaͤchtigten und Unſere Ab
geſandten / tc. den 24. Herbſtmonat 1678. ein Tractat, die Gene-
ral-Amneftiam betreffend / geſchloſſen worden / wie hernach fol
get: |
pfe tcl Xx. Des
'" APPENDIX E
riſtlichſten Koͤnigs Extraordinar⸗Abge⸗
ſandten Y 1c.
MLs babe wir ſolchen Articut / in allen feínen Puncten ge
billiget / approbirt Und ratificirt, biffigen approbiren unb
. raühciren denſelben hiemit / und in Krafft gegenwaͤrti⸗
Scheins / verſprechende / ſi —æ—
id) unb unverbruͤchlich / von Puncten zu Puncien / nach allec
ſeiner Form und Inhalt zu halten / ninimer darwider / weder
directè noch indirectè, unter was Schein unb Prætext eg immer
ſeyn moͤchte / zu thun oder zu handeln. Deſſen zu mehrerer
Krafft baben tir ſolchen durch ben Præſidenten unſerer Ver⸗
ſamlungunterſchrieben / durch unſern oberſtenSecretarium ge
gen unterſchrieben / und unſer Inſiegel daran haͤngen laſſen.
eben in dem Haag denzi Herbſtmonats / in dem Jahr
des HErrn 1678. | - tos
Na
Des
Gezeichnet |
| W. DE NA SSAU.
Aus Befehl obangezogener Herren General⸗Staaten
Bericht / was (i bey der Unterzeichnumg ber Friedens⸗
Tractaten / ſo im Hotel der Herren Staaten von
olland denr7. September 1078. beſchehen / zwi⸗
pen Franckreich und Spanien zugetragen habe.
€ ſind die Frie dens⸗Tractaten zwiſ ranckreich
etin pn Hotel SUPE Lk HU VEU SR
cbeni7. Tag December — —— wo⸗
Hil Babe. feborigee Mic avi SR er / wie x6 von al⸗
rten : ; zufinden
weſen / alle denen jenigen — — wegin bet Com Se.
tenten füt ubeyruga bRIms auff jeder Seiten dieſes groffen
Andie aals waren 2. Zimmer einander gleich gegen uͤber /
|
E APPENDIX | 2E 7:
von gleicher groͤſſe / vuit trefflichen Zaperrepengmnb andern
praͤchtigen Mobilien (bón ausgebutzt / von?. Eingaͤngen urb s.
leichen Pforten / ſo in dieſen groſſen Audientz⸗ Saal giengen.
b damit man eine durchaus gehende Gleichheit in allem
beobachten moͤchte / ſo war ber Himmel auff einer Seiten weg⸗
genommen / auch der Camin, der an ber andren Seiten tear/
durch eine Tapezerey / welche dafuͤr gay baetet ; alfobe
faq: ſolcher Audientz⸗Saal auff allen Seiten eine gange glei⸗
tbt qvadrangular.· Geſtalt. In der Mitten war eine Qual Ta⸗
fci mit einem gruͤnen Sammeten Teypicht / mit guͤldenen Blu⸗
men durchwirckt / geſetzt auff einem ſchoͤnen Fuß ⸗ Teppicht / der⸗
geſtalt / daß das ein Ende gcgm die Fenſter / das andere aber ze⸗
gen die Thuͤr / wodurch man in den Saal gehen muſte / gerichtet
war. Auffieder Seite ſolcher Tafel waren;. ſchoͤne Sam⸗
mete Stuͤhle fuͤr die Ambalſadeurs, und noch andere / ſo denen
leich waren / an ben zweyen Enden ftir Se Hollaͤndiſchen
Ambaſſadeurs geſetzt / welche bey dieſer Ceremonie das Mittler
Ampt zwiſcheñ denen beyden Cronen vertraten. |
- Als nunalles auff ſolche Arth unb Manier difponiret
war / auch die Spaniſchen Ambadadeurs (id) bey bens Deren
Marggraffen de LosBalbaíes, als dem Haupt dieſer Geſand⸗
bao Palatium nur etfíd)e &dyrítte von bem Hotel ber
ollaͤndiſchen Ambaffadeurs entfernet war / verſamlet hatten /
anden fid) dieſelben Nachts umbao. Uhr mit groſſen Gefolge
p Fuß ein. Die Herren $rangófif ben Ambaſſadeuts, fo fid)
eo bem Marſchall d? Eftrades eerfamlet/famen aud) bald da⸗
g (tanínz. zwey⸗ fpánníden Garoffen mit vielen weiſſen
achsfackeln / auch gleichfalls mit einem groffen folgt.
Nachdem nun bie Serren Sollanbifd)en Ambaffadeurs dieſel⸗
ben mit gewoͤhnlichen Hoͤfflichkeiten empfangen/ unb fic in die
vor fie zübereite Zimmer begleitet / als nemlich die Herren pas
niſchen Ambaſſadeurs in die zur Lincken / die Frantzoͤſiſchen aber
in die zur Rechten gelegene Amet / gieng Det Herr von Be⸗
verningkurtz darauffzu ben Frantzoͤ rn Ambaadeurs,n
s ] e
" AKBPFE!BNDIX.
Der Herrvon Haapen zu den Spaniſchen / alemittierseit ber
Eye sci iit tit da nd auff Sie
legte / das eine / ſo in &paniftber Sprache / an die Stelle des
Marqvis de Los Balbazes, das andere abe. / in Frantzoͤſiſcher
Sprache / an die Stelle des Herrn Marſchall d* Eſtrades, wel⸗
che zuwor durch die Herren Don Franceſco de Utbina unb ij g-
non, Cpanifc unb Frantzoͤſiſche Secretarien, in Gegenwart
bes Serra Sectetarii Hulfft collationiret, iind durch denſelben
unterztichnet wurden / damit nicht etwan einige Veraͤnde⸗
rung / ſo wohl an einem / als anderm Orte fuͤrgehen moͤchte.
As nun alle Dinge ſich im gehoͤrigen Zuͤſtande befan⸗
den / auch bic Hollaͤndiſchen Ambadadeurs durch die geheimen
Secretarien ſo wohl oie Frantzoͤſſchen als Spaniſchen Ambaffa,
dcurs dißfalls benachrichtigẽ laſſen / erhuben fle fid zugleich aus
ihren Zimmern / unb gieñgen mit — — zu der
Tafel. Ails ſie ſich aufammenoafelbft befanden / artiffefent
fie einander / und ſetzten ſich zugleich —
Stuͤhle / und nachdem man an ben SollánbifdyenAmbaffadeurs
begehret / daß fic aud) die ihrigen einnehmen ſolten | bedectten
—* zu gleicher Zeit / und der Herr von Beverning ſetzte ſich
an die oberſte Stelle an die Tafel / ber Herr von Haaren aber
an die unterſte. Hier auff nun ſchritte man guber Unter zeich⸗
nung / dergeſtalt / daß der Herr Marqvis de Los Balbazes ſoiche
Tractaten davon ct ein Exemplar in Spaniſcher Sprache fuͤr
fich hatte / unterzeichnete / und die erſte Col umna miit ſeinen Col-
legen einahm / wie aud) ber Herr Marſchall d' Eñrade⸗ nebenſt
den ſeinigen in den vor ihm llegenden Frantzoͤſſſchẽ Tractaten
fib in Unterſchreibung verfelben gleichfalls verhielte / derge⸗
fralt / daß / nachdem bie fetten ſoiche unter zeichnet / ſie ifyre Ex-
emplarien dem oberſten Ambafladeursber andern arthey t»
berreichen lieſſen / welcher bann. diefelben gleichfalls ſeinen
Herren Collegen leſen laſſen. Als dieſes geſchehen/ ſprach
der Herr von Haaren zu ihnen: | ts
MM C ME Von
(20 UAPPENDIX | dé
Von nun an werden eure gnaͤdigſte Herren unb
Koͤnige / als Bruͤder und Oheimen / in guter Vertrau⸗
ligkeit mit einander leben , worauff ſie ſich wieder in ihre
dimmer erhuben. Der Herr von Berverning beſuchte hie⸗
tauff die Spaniſchen / und der Herr von Haaren die Frantzö⸗
chen Ambaſſadeurs, eben wie in voriger Arwehlung beſche⸗
hen; mittlerzeit druckten die Herren Secretarii ihre Siegel ih⸗
fet Principalen vor dero Namen / und nahmen folglich bie Ex-
emplaria zu ſich / vic Frantzoſen / die / ſo in drangon t Spra⸗
debit Spanier aber (o. in Spaniſcher Sprachegeſchrieben⸗
waren / und alſo wurde dieſer A&us ber Signatur und Unter⸗
zeichnung in Gegenwart einergroſſen Menge Volcks vollzo⸗
en / worauff die Herren Spanier ſich zu erſt / die Herren
—28 — aber zu leizt fid) wider in ihrel ogiamen: er erhuben.
eR atification bes Aller Ehriſtlichſten Koͤnigs derer den
7. Septembr. 1678. mit dem Catholiſchen Koͤnige
-
getroffenen Frie dens Tractaten
Ir Ludwig von SOttes Gunaden Koͤnig von Franckreich
A unb Navarren entbieten allen unb jeden / ſo gegenwaͤrtiges le⸗
ſen werden / unſern Gruß. Nachdem unſer vielgeliebter
Herr Oheim / der Graff d Eſtrades, Marſchall von Franckreich und
Ritter unſers Ordens / wie Damm auch unfer gleichfalls geliebter unb
getreuer Hert Colbert, Marggraff de Croiffy unb Staats⸗ Rath
auch endlich unſer lieber getreuer de Mesmes, Graff d' Avaux, gleich⸗
falls unfer Raih / alo unſer Extraordinar-Ambaſſadeurs unb Pleni- -
potentiariis, Krafft ihrer dißfalls von uns erhaltenen Vollmachten
bn 17. Tag des Monats Scprembr.biefee i&tlauffenbenié 78. Jah⸗
res / in der Stadt Nimoͤgen mit Ihrer Catholiſchen Majeſtaͤt alo un⸗
fero ſehr geliebten Bruders unb Oheims / Excraordinar- Ambaſſa-
deurs und Plenipotentiarien, fo gleichfalls mit zulaͤnglichen Voll⸗
seu vwach⸗
i
"APPENDIX
meti hier zuverſehen gavaoddtalen —RX Jil |
naci folgenp zu
Fiat Inſectio.
Abs heben wir ſolche Friedens⸗Tractaten nach allen unb. ſeden
ſach darinnen befundenẽ Clauſuin / Puncten Artickuln / ſo obl für uns/
ale unſere Erbuehmen / Succeſſores, Konigreiche / Laͤnder / Herrſchaf⸗
ten unb Unterthanen / ſolche acceptiret, approbiret, ratificiret, und
confirmiret, allermaſſen wir biefclbe hiermit nochmahls acceptiren,
approbiren, ratiſficiren, und confirmiren, verſprechen auch hiemit
bep Koͤnigl wahren Worten / und Glaube unter Verpfaͤndung aller
unfa Haab unb Guͤter / gegenwaͤrtig und zukunfftig / daß wir ſoichen
alla ſteiff unb unverbrůchlich nachkommen molla / keineswego in kei
nc Weiß noch Wege denenſelben / weder ditectè noch indirectè, con-
rravcniren,ober zuwider leben wollen. Zu deſto mehrern Lirfuop
wir gegenwaͤrtiges eigenhaͤndig unterzeichnen / und unſer Wappen da⸗
bey fuͤgen laſſen wollen.
Geben zu Sc. Germain en Laye, den28. Tag ybris im Jahe der
Gnadenreichen Geburt unſers Erioſers und Cina 1678.
Urnſerer Regierung im 56.
- Unterzeichnet
Louis
unb eewas tieffer durch den Koͤnig
Arnauld.
vafe Jn gate und groſſem Inſiegel und ſilbern Copfel ver⸗
Xanfstim bes Katholiſchen Koͤnigs über bie bem 17.
—— s.mit dem Aller⸗Khriſtl. Koͤnige aes
loſſenen Friedens Tractaten.
m denen rie von Gottes Gnaden Sónig in Caſtilien i.
achdem wir bem Marggraffen de Los Balbaſes, den Graf⸗
fen de Benazuza unb D. Pedro Ronquillo auch Johan Bap-
| tiſta
N
—
|U «APPENDIX. rey
difta Chriſtin, atte Ambaffadeurs unb Plenipotentiarien mi. -
dem Marſchall d" Eftrades dem Marggraffen de. Croiffy unb dem
Graffen de Mesmes, des Aller⸗Chriſtlichſten Koͤnigo / alo umſers ace
tiebten Vruders unb Oheims Ambaffadeurs und Plenipot entiariis
Krafft der ihnen von uns ertheilten Ordre und Vollmacht zu conferi·
ren umb zu ſchlieſſen anbefohlen / umb bao jenge / was zwiſchen beyder⸗
ſeits Cronen die wuͤrckliche Vollziehung ber Friedens⸗Tractaten in·
br gewohnlichen Sorm uno Manier / allermaſſen in be Frie⸗
bene» Tractaten enthalten / betriffe / zu gewuͤnſchten Edica: geko m⸗
amem ift / wie von Wort ju Wort allhier foll inſerirt werden / wel⸗
che Tracttaten hin und wieder durch die Herren Ainbaffadeurs
den;7· Septembr. 1078. folgender maſſen unter zeichnet worden.
Im Nahmen des Allerhoͤchſten.
Weiche bier beſchriebene inſerirte Tractaten / nachdem flt uns
durch hochbeſagte Ambaſſadeurs dem Marggraffen de Los Balbafes,
Graffen de Benazuza, Dou Pedro de Ronqville unb Jean Bapti-
fta Chriftin, præſentirtworden / auch dieſelbe in unfam geheimen
Rath reifflich erwegen laffen / als wollen wir deren Inhalt und alle Pun⸗
ctm usb dirticul approbirt undratiſicirt, auch dieſelbe für gditia unb
genehm für uns / unſere Erbuchmen unb Succeſſores, auch im Na⸗
men aller unſerer Vaſallen / Unterthanen und Einwohnern in allen une
ſern Koͤnigreichẽ / Landen / Gebieten uñ Herrſchafften / dafuͤr erkant unb
angenommen haben / geloben umb verſprechen auch hiermit und in
Krafft diefes beo Koͤnigl. Worten / Treu und Slauben / im Nahmen
unſerer fünfftígem/Succefforen, Erben und Erbnehmen / ſolchen tms
verruckt nach zukom̃en / auch ͤber denſelben nach allem ihrem Inhalt
at Verſtand uwerbruͤchlichen zu halten / auch unſern Befchl darũ⸗
bcr ergehen gu faffen/baf allen und jeden darinnen enthaltenen (Duns
.etunamb Clauſuln ſchlechter Dinges nachgelebt unb. unverbruͤchlich
ten werdẽ ſoli / nicht andersals wann wir felbſt in eingener Per⸗
(on daſelbſt zugegen / ſolche Tractaten geſchloſſen unb ratificiret bdte
/ to
18. | APPENDIX.
xiber zuzulaſſen / daß im acciaio darwiber gehandelt werden móary
| wid miim unverhofftem Fall der Contrayentiõ ohne ei⸗
nige Beſchwerde ober Verſchleiff deßfalls gebuͤhrende Reparation
wollen chun laſſen / immaſſen wir alic bic jenigen / ſo ſich bicron ver greif⸗
fen / zu gebuͤhrender Straffe zu ziehen wiſſen werden / wollen auch zu
Men Ende alle uns Unterworffene dazu vermahnet / auch alle auſe⸗
tt Haab und Guͤter gegenwaͤrtig unb zukaͤnfftig / ( woran daum unſe⸗
re Erben und Succeſſores gleichfalls ſollen gebunden feyn )ausdruͤck⸗
lich verpfaͤndet haben / wollen auch nochmahls / zu deſſen beſſern Be⸗
ſtaͤrckung allen unſern Satzungen unb Befreyungs Rechten / flog
und bcutfich bicrinit renunciiret und deutliche Verziche daruͤber go
than haben. Zuwahrer Urkund deſſen haben wir gegenwaͤrtiges aus⸗
fertigen unb unterzeichen / auch mit unſerm geheimen Bittſchafft in go
gen Siegelung unſers Staats⸗Secretarii, hedrũcken laſſenwollen.
^. Qdddm;u Madntideni- N m i
| | ed
| | Do Pedro Coloma,
Gertification bec Herren General⸗Staaten Ertraordi⸗
nar⸗Ambaſſadeur uno Plenipotentiarüs / die Aus⸗
wechſelung ber zwiſchen beyden Cronen geſchloſſe⸗
ien Friedens⸗Tractaten ratiſicirten Inſtrumen⸗
€r Herren General⸗Staaten unterzeichnete Extraordinar-
mbaſſ. und Plenipot.wollen hiemit unb in Krafft dieſes ac-
Vreſtirt und bezeuget haben / daß ihnen derer zwiſchen beyden *
Cronen getroffenen Friedens⸗Tractaten ratiſicitte Inſtrument durch
bic beyde geheime Legations Secretarien an ein und anderm zeit
—— ageodbergeben unb aus gehaͤndigt worden / welche dann ge⸗
bábrenb vonihnen collationirt, und dieſen Tag in ihre Haͤnde geticferg
worden⸗So geſchehen in Nimoͤgen den 1. S ecembr.1679. |
* Noch eines dergleichen iſt denen Spaniſchen Ambaffad, Gher⸗
geben worden / worinnen bic Catholiſcheund Aller ⸗ Chriſtlichſte
poſition zu finden war.
Pro-
P d
"cm,
| APFENDIX' vp
| grosdunis Soter Rónia Majeſt. von Daͤnnemarck /
rer Chũrfuͤrſt. Durchl. von Brandenburg / wie auch
S Durchl. Hauſes Luͤneburg Ambadadeurs, wider bent
Sitten Sene tnb Schwediſchen Frieden.
e Herren Daͤniſche und Brandenburgiſche Abge⸗
anbteniba ſie vermercken / daß die Kaͤhſerl. perm
Abgeſandten mit bem Schwediſchen barauff hedacht
fen/taf goi dm: Kaͤyſerl. — und dem Koͤnige in
Schweden mit eheſtem ein gero werden /
— palten gaͤntzlich dafuͤr / daß die eg Aon b fanbten
mit den Schwediſchen feinen varticulat rieben ma
den / ſo / daß dieſelbige ausgeſchloſſen ſeyn / welche 5
nod) mit Schweden zuthun haben / von welcher Unbilli
fit —* ſo — 2 zu ſeyn erachten / als e woh tí
^ Erſtüch / daß von Anfang der Tractaten Ihre Durchl.
Herren begierig geweſen / einen billigen Frieden mit Schweden
cile ums bero Serren byte nkoté/ was zu Be⸗
——
Darna inr em Ende eorbefagte Herren s
. fanbten bon eiliche Wochen her dem Cnglifcben fortem Me-
—* n grébene? roje& eingehaͤndiget baben / welches fie
m chwediſchen Herren 9fbgefanbten / ſo bald ſie ihnen
—S— — wurden uͤbergeben / uͤberreichen ſolten. Uber
das Toe fie ben Schwediſchen Herren Abgeſandten allen
or gdeeze nðlung ſich zu entziehen / benom⸗
m —— /| inbemfiea —— oorr ieffivedofcluma
Sarinitten. Cnblíd)/ baf Schwediſche von ber Fran⸗
poen dri ege iefacbr — — dann wider dieſen
86 Ihre —— dasdeicheinen (olennen Krieg
efuͤhret / wider jenen aber / als ein Stand beg Reichs / der des
| et beſchuldiget unb uͤberwieſen iſt / bae richterliche
mpt verwaltet / und Mandata pœnalia wider ſelbigen rorem
azſter Theil. q)
"-
no APPENDIX.
. Wnbpublicireufaffen, ^ Auff was Weiſe aber Ihre Kaͤnſerl.
Majeſtaͤt mit dem Koͤnige von Schweden wird vereiniget wer⸗
den / ſo begehren vorbenandte Herren Geſandten von denen
Kaͤyſerlichen / daß ſie nichts / wider die Geſetze / Verordnung /
Fidejuſſion und Satzung des Reichs / und wider bie folennelic
Verbuͤndnüſſen / Verheiſſungen / Verpflichtungen / unb alle
andere Rechte zum Praͤjudiz unb Nachtheil Ihrer Durchl.
Herren thun / ſchaffen ober unterlaſſen wollen. Dafern aber
bie Kaͤyſerl. Herren Ahgeſandten wider Verhoffen / um.
tet ſolcher vielfaͤltigen ichtung / zum Nachtheil beri
etwas thun oder unterlaſſen werden / ſo koͤnnen in ſolchem *
le vorbenante Herren Abgeſandte nicht umbhin / wider ſo
Ihrer Durchl. Herren auff dieſe Weiſe zugefuͤgtes Unrecht
ind Schaden ſolleniſſimeẽ zu proteſtiren / uno wiederholen /
deſſerſie ſte ſich wider ben Kaͤyſerlich⸗ Frantzoͤſiſchen Frieden er»
aͤret / und Ihrer Durchl. Herren darinn vorbehalten ha⸗
ben. p» Ende fen Den qs | ,
X « dr Durchl. Fuͤrſteñ / Herrn uguſts/ Herrn
Gorg Wilhelms uno Herrn Rudolph Augüuſts / reſpective
Biſchoff zu Oßnabuͤrg und Hertzogen zu Braunſchweig und
:güneburg/gto chtigte Minifri,ba fit vermercken / daß die
Kaͤyſerlichen Herren Abgeſandten mit Franckreich einen
tticular⸗ Frieden geſchloſſen / und darau d ſeyn / wie ſie ei⸗
nen ſolchen mit dem erſten auch mit Schweden ſchlieſſen / ſo Da
.. "bmfic ihres Ampts zu ſeyn erachtet / befagten Sapfert. (bae
ſſandten fuͤrzutragen / mit was Beſtuͤrtzung unb Bekuͤmmen
iif ſie vernommen / daß ſelbige Herren Abgeſandten nicht ab
ikin mit Hindanſetzung Ihrer Durchl. Hertzogen einen pat»
ticular⸗Frieden getroffin / welches doch der Verbuͤndnuͤß( fo
Ihre Durchl. mit Ihre Kaͤpyſerliche Majeſtaͤt Ha
. auffgeriebtet/nad) deſſen Inhalt ſelbiger nicht anders afe ine
gram und zugleich mit ihnen angufangen viden ju ſchließ
ſen zuwider iſt / ſondern auc) ſolche Olnge in befagten grder
LI
|
" APPENDIX
m.
edm / fue grade t / als den
Geſetzen und Verfaſſungen des Reichs / oͤffentlich zuwider
lauffen / welche auch von dem Ampt bee Durchl. Kaͤyſers weit
entfernet ſeyn / und das heilige Band / mit welchem bie
Staͤnde des Reichs zuſammen verbunden ſeyn / auffloͤſen.
Dann indem die Durchl. Hertzogen / deren Mer⸗⸗
fe gegen das Reich zur Gnuͤge bekant / welche auch
aus keiner andern Urſach als fuͤr daſſelbe geſtritten / die Sv
nige in Schweden und Franckreich fuͤr Feinde halten / p
fverbenfie unter bíe Feinde Der Cron Franckreich gere
net/unb ihnen zugleich allé Huͤlffe vom Reche entzogen / unb
den Waffen unterworffen / wider welche ſie ihre Mitbuͤrger
nach allem Vermoͤgen beſchuͤtzet haben. Weilſie aber auff
ſolche Weiſe groſſen Nachtheil wnden ín aͤuſſerſte Gefahr
eſetzet werden / und obbemeldte Kaͤyſerliche Herren Abge⸗
andten beſagten Frieden⸗Schluß nicht ſo lange haben auff
[ten wolleñ / daß untenbenante Miniftci zu ben. Tractaten
dieſes Orts fich verfuͤgen unb Gegentbell mit nothduͤrfftiger
In&rudion verſehen moͤchte / erhalten koͤnten. So koͤnnen ün⸗
tengemeldte Miniſtri nicht unterlaſſen / wider ſolchen von den
Kaͤhſerlichen Herren Abgeſandten eingegangenen particular⸗
Frieden (olenniffime und in beſter Form / wie fecbcé irme go
ſchehen magjju protefliren / vorbebalteraud) denen Herren
— s chren gnaͤdigſten Herren / alle unb jede Rechte /
welche ihnen Krafft der Verbuͤndnuͤß / Verfaſſungen des
Reichs / und nad) Gewohnheit ber Voͤlcker auff einerley Weiſe
kommen / erklaͤren ſich auch fuͤr dieſer uam Verſamlung /
aß ſie wollen dH wot lid em Unheil / welches
durch dieſen particular-Srieben peru. Heil. Roͤmiſchen Reich
zuwachſen moͤchte. Mmoͤgen ben 25. Jan.i673.
Je Daniſche und Brandenburgiſche Herren Abgeſandeen /
— daß bic Kaͤyſerlichen Herren Abgeſand
ta mit ba Frantzoͤſiſchen einen T8 Frieden ——
ÁÀPPFEND iX
"ue onse Ye Mri id von Dame⸗
Durchl. von Brandenburg auege⸗
ion) ] —* auch ſoſche Conditiones gegeben unb. *
—2 gu beroftiben Præjuditz und Nachtheil gereichen
nenhero ihr M gu ſeyn erachtet / ben Sdpferfiden Herren Jie
ft — ugen zuſtellen / wie weit dieſer Fricde ihrer gemachten
B unbofft wiederholeter ufoge / fatet Billigkeit wb
—— ſelber / zuwider laufft. die Verbundnufſen erfery
| m v. Daß keiner von ben Allirrten ober ——— / E
— Part davon zu adm | Friedens⸗ Handumg ober
der Waffen annehme / undwas in befagter pen
ommt / einer dem anbtmcommuniciren ub mittbeiten in
. 2. Daß fine von denſelbigen mit den allgemẽeinen Feinden e
nen pacricular- Frieden ei olle.
3. Sondern daß einer dem andern eben ſelbige Gerecht
yumumitát/CDorgug upb Sicherheit vor bem Seinbemmb
Allüurten bedinge / welche er ihm btt zuwege gebrache.
Nun ift aber offenbahr / daß keines unter biefen von den fot. |
Herren Abgeſandten iſt beobachtet worden / (onberi ipie 3 vict
inge zum ii unb Nachtheü Sybrertónial. Raj. oon v
mor unb Ihrer Churfuͤrſti ute. von Brandenburg vonbenfdben —
—B worden / daher dann vorbeſagte Nerren Geſandten fier |
gen / da
ß
lich / der geſchloſſene tice; fe ein particular - Fricde /va
——
nes cimugehen ſich / wie aůczeit / alſo and füruenolich ju vider « Zeic
willig unb bereit bezeiget haben
Xarnadb/ taf vici wichtige Dinge / welche dd cunt L^
«yuidyiudtige Herren betreffen / obu ibr Votwiſſen von ine
— pri wis —
epſeit geſetzt / ja «o ſeyn bem ittel u ge adafim
ta juri M fige Kneg zu aberziehen todhemanbod
, ^ miflimetoiberfolen
- o ——
-
e WVESWO we
APPENDtX,
Nbre bt Rl a / vs i ak NA
a Abgeſandtenbey Ge Odmſchen unb. Branden⸗
burgiſchen ſich in ihren — — —. mit it cingit / 3 J ] recs
niemable erhoͤret yum Naththeil bec Konge und Fuͤſten / toic aud)
ber Gerechtigkeit uno Freyheit aller ——ú—s Xie / in denſelben
gehaudeit / ja des Reichs Decreta und Auoſpruͤche / weiche zur Defen-
lion und Satisfaction etlicher derſelben Scaͤnde ſinderg 22— ep
gehoben / welches aud ber Richter ſelbſt / da die Partheyen nicht drumb
wiſſen / geſodert ober gehoͤrt ſeyn / nicht um fan / und alſo vielweniger
von den Kaͤyſerlichen Herren Abgeſandten haͤtte geſchehen ſollen / da ſe
keine Vollmacht vob Roͤmiſchen Reich hiezu haben auch nicht werden
—— A dürfen / welche dieſeo fuͤrnemlich augehei / |
iemahlo Bicrein gewilliget baben.
—— * am foie Weiſe Md nig. Wajeſtaͤt vot
Dannemarck /mic auch Ihre Churfuͤrſt. Durchl. von Brandenburg /
(or belediget werden / ſo máffa deroſellhen Herren Abgeſandten ſole⸗
particular, Frieben proteſtiren, und alles dac je⸗
niat wiederholen / was (e vor diefem denen
——
| LE Lure isblidg hello brifflich fürget
ſolchen particular riche Quse
—*X wilugeunicht in alle und jebetoiber bit Verbundaüſſen /
von Brandenburg ihnen alles vor / toao fbr
Verdeiſſungen / Verordnungen unb Satzungen des Reichs / oder d-
nigro andern Rechten / ihnen zukommen unb gebaͤhren mag.
Nimogendenz. Febr.24 un m
Ww
*
'
APPENDIX.
174 -
bſonderlicher Artickul / zu dem Koͤnigl. Frantzoͤſſch⸗
Vae tm ifii indus it
exbéría. | |
... Cet bít in bem Deut geſchloſſenen urb unterſchriebenen Tra⸗
«tat von wegen ber Aller Chriſtlichſten Majeſtaͤt unb. Ihr.
| Durchlauchtigkeiten von Braunſchweig / Luneburg / Sc. unb
Wo iff enbattel enthaltene Artickul / hat man fid noch fur nachfolgen⸗
des verglichen.
Rachdem der Koͤnig umb bic Gron Schweden betracheet | daß
das Ampt Tedinghauſen / weil deſſen Zugehoͤr mit denen ber Graff⸗
ſchaffe Hoy ſehr vermiſcht (mb/fnfag su neuen Streitigkeiten verur-
ſachten / e fic wieder die Neigung befindet / eine euge Waͤnduis
unb Freumjchafft mit Ihren Dunchlauchtigkeiten und bean Sárfil
Haufe Braunſchweig Luneburg zu unterhalten / Ihre Maj. auch ber
das erwogen / wie freundlich fich Ihre Durcbldudtintedbrenbam
Krie ge gegen denen Vrohmiſchen Einwohnern erzeiget afe (inb xit.
Majeſt.umb ſo viel deſto williger geweſen / ob hochgedacheen
Durchlaͤuchugkeiten dero Wohlgewogenheit vermitticiſt gr
FerErt laͤr ung unb Artickuls / in der That zuerweiſen / Krafft deſſen
Se. Mal. der Konig und die Cron Schweden fuͤr ſich / dero Erben /
Rachfoiger unb Eronehmen auff ewiglich und übntofim obhochſ⸗
Befagten Ihr Durchlauchtigkeiten und bero. Erben iit. aller Ober⸗
Sotriliafcitunb Land⸗Rechten / ſo wohl im Geiſt⸗ afe Welitlichen bas
(cnige. was (ic hiebevor in denen Herzogthuͤmern Brehmen und Vehr⸗
den in Beſiß gehabe / ohne cingige Ausnahme wie folget:
t. Die Vogthey Dowermn / und ben gantzen Strich Landes / tee
thor zwiſchendem Weſer⸗ und Aller⸗Ditroͤhmen iſt / an die Lande des
Durchlaͤuchtigſten Hauſes graͤntzend / und bom Hersogihum Vehrden
zugehoͤrig / und was darinnen begriffen iſt / ſammt allen eigenthuͤn⸗⸗
chen Herrſchafften / Woͤldern und Reuten. In dieſem Land⸗Pezuc
aber (o keine eñiung gebauet / noch von Ihto Ourchlaͤuch tjgt. ober
bae Nachſoigern neue Zolle auffgerichtet werden. Icdoch owe
Schmahierung oer Rechten / Beſite unb eigenthumlichen Sachen der
riedens⸗Schluß
gige Auonahme
APPENDIX.
Stiabdt ubi Elada Mii andern perfona / welche —*?
dachtem Land⸗Bezircke haben. * ]
Uber das und zumz. bae Ampt Tedinghauſen ſammt allen
n Zubehoͤrungen / Rechten / eigent huͤmlichen Herrſchaffien /
Aauden Doͤrffern und Grentzen / in cen bem Stande unb Beſchaf⸗
enin wie folkheo die Gron Schweden vor dieſem in Beſitze gehabt
ps Alle Rechte / Einkuͤnffte Capitale / Renten umb Beſitzungen /
es gleich in Landen oder Gehoͤltze / weiche die Bißthuͤmer uno Capitut
tac bem Weſpphaͤliſchen Frieden die Hertzogthuͤmer Bremen unb
Vehrden / oder bero Zugehoͤrungen / und die jenige / ſo es von ihnen ime
gehabt / hicbevor unb diß auff gegenwaͤrtigen Krieg ín. denen ihren
D urchlaͤuchtigkeiten unt erworffenen Landen genoſſen haben / ohne ein⸗
verzehet für (ich unb bro Koͤmigreiche / dero Er⸗
Ihro Wajeſtat
ben und dachfolgern an der Tron / alles Rechtens unb Anſpruͤch / ſo fie
Krafft der hiebevor gemachten Friedeno⸗Trac taten / gehabt hat / oder
haben mag / auff obbeſagte Oer ter / Lande unb Herrſchafften / nichts bas
von zurũck oder vorbehalten / und zwar ungehindert aller hiewider lauf⸗
fenden Geſetze / vergangener oder zukuͤnfftiger Einſetzungen / Gebraͤu⸗
che und Ordnungen / unb inſonderheit was in oem o. Artickul deo
Haupt⸗ Tractats gemeldet worden / welchen / wie auch denen Ab⸗
bruchs⸗Clauſulen |. durch gegenwaͤrtigen Tractat auodrucklich Ab⸗
bruch geſchehen iſt. Se. Koͤnigl Majeſt verſpricht uͤber dieſes das
Durchlaͤuchtigſte Hauß Braunſchweig unb. Luͤneburq / gegen alle An⸗
ruͤche / ſo einige ſonderbare Perſonen auff gedachte Lande / Beſitzun⸗
Gdter / Rechte unb Renten / welche beſagtem Fuͤrſti Hauſe abge⸗
en worden moͤchte / ſchadloß zu halten und zu gewaͤhren / ab
fon ib beraeflalt bafi baficibe in bet ruhigen Beſitz⸗ Un Nieſſung at
meidter Zugchoͤrungen / weder in ber That ober mit Reche / oder unter
' $vae Schein es ſeyn moͤge / ungeachtet aller hierwieder ergangener
MHandlungen ——— ———— anderer Ausfluͤchten /
nicht gehi werden moͤchte / und verſpricht €».
SI nodi obbenahenteo / die Einwilligung deo Kaͤyſero *
Einr
.APRHBNDAX.
des tedepim pn beegen urb mooleninjetbtlbit ab? Gron
scd Mittel —— omit bie von der Gron: exin
| ttt: ZEtadtate abgetre⸗
tese £anbe von bem Kaͤyſer unb ——— —— — oder gun
wenigſten in der Qualitaͤt eines feudi promifcui ,. unb mie die Gyon.
edema im Beſitz gehabt hat / uͤberlaſſen werden moͤchte
4. Ob wohlin dem ó. Artickul des Haupt⸗Tractats ift aemdibeg
worden aß Ibre Durch lauchtigkeiten bas jenige / ſo fit ii bando
wiſchen beſiſen / wieder heraus geben ſollen (o bad der allg
bt gemathi worden / und bic Cron Schweden fich iti bem Stande de⸗
ſinden wird / ſelbiges in Beſitz zu nehmen / und mit ihren eigenen VWo⸗
dan zu —— Benilligas dannoch bie beyde ——* Franckreich
unb Scheweden / weun fic Vor habens ſind / Ihre Qucchl zů
Krafft dieſes Artickuis / obhochſt * hk Durch
das Land Bremen innen behalten / und deſſen wie auch aller orden tlich
und auſſerordentlicher Einkaůnfften * ſollen / ohne daß Schwe⸗
ben einige Wieder⸗ Erſtatt⸗ vder Vergnůgung derſelbigen / ober. deſ⸗
ſen / oder was Sie in waͤhrendem dieſem Krieg Aber darauß gezogen
n / fordern moͤge / auff 8. Monat lang / voudem Tage án zu rech⸗
"a bie Ratificationobeg Genehmhaltung d SQ
etats Ihren auchtigkeiten wird —— ſeyn / weiches
uff bieftu Sall qu verſtehen / dafern die Schließ⸗ unb Vollʒichung
des allgemeinen Friedens nicht vor Verfliſſung obge
geſchichet / alebann ſoll das Land ** Qbncfenem iof dual
ecl due wiederumb
5Dieweil dudybar —— fe omia fine Sorgen qu
. — €6rfldtigung beo Ruheſtauds im Rriche fortzuſeren / unbfein We —
— t darzu zu gelangen / aus derache qu laſſen geſinnet if /fo will Er / it
Anſehung ber ven Ihren Dur igkriten Unke⸗
ſten / gern verwilligen / und zuſagen / wie er es dann durch gegenwaͤrcigen
Artickul —— Ihren Durchladuchtigkeiten die Summa ven
tauſend Reichothalern Jin ber Cotabt Hamburgan Bau⸗
co⸗ — ** Pic wbens qu tertia bit Wichen⸗
déumung beo
bof auff den Tag ( ta bie Abtretung der Veßung areurg (oem ;
APPENDIX. ME 0177 |
ſechſten Arnickul gemaß) fefl geſtellet fepntoáb / man denen Heren
Hertzogen / oder dero Commiſſarien die erſte hundert tauſend Reichs⸗
chaler auff den Tag / wann man Stade abtreten wird / die zwey Dunbent
* und euff ben Tag / ta ——— geliefert werden wird /
bic übrigen hund ubige foll,
6. Uber bas ; ft aiff Gsm Da Kip: ſtlich ſten Majeſtaͤt
verwilliget worden / daß im Fall der Krieg laͤnger alo acht Monat
nach Auswechſelung der Ratificationen gegenwaͤrtigen Tractats waͤh⸗
ren / und einfoiglich Ihre Durchlduchtigkeiten vermóge des zweyten
Articuls bae Land Brehmen bem Koͤnige ín Schweden wieder abtre⸗
ten ſolten / ehe gegenwaͤreiger Krieg gaͤntzlich geendiget wäre / Seine
Majeſtaͤt Ihren Durchlaͤuchtigkeiten / idden Monat / von dem Ta⸗
ge oer Wieder⸗Abtretung des Brehmiſchen Landes an qu rechnen / be
Summa von zwantzig tauſend Reichsthalern an Banco⸗Geid / biß
zu gaͤntzucher Vollziehung des allgemeinen Fricdens zwiſchen den
—* erit tiir aus zahlen jagen.
2. Im Sall Ihren Durchlaͤuchtigkeiten zu ber Zeie / da die Wie⸗
der⸗Aberetung geſchehen ſoll / einige Xuͤckſtaͤndige oon den zweyen letz⸗
ten Monathen / es (eye gleich an Contributionen / Herrſchafftlichen
oder andern Renten im Lande Vrehmen / ſchuldig verblichen / ſo ſoll
ber Bezahlung wegen wit genugſamen Buͤrgſchafften Vorſehung
* 8. Damit nun Ihre Durchlaͤuchtigkeiten bao Danckbarkeit
wegen der Gyattlaten! fo die beyde Konige gegen ihnen ſyaren (affen/
- fo vici c erweiſen moͤchten / ſo verſprechen fic Idr. Majeſtaten /
allein das Land Brehmen / ſa lang ſie ſolches in Verwah⸗
gung haften werden / mit aller Ihrer Macht / wider die jerugen / foco ati»
beſchuͤtzen / ſondern auch keine Beſatzungs⸗
| ffen fich unterſtünden /
I E: Phe vore CDurchiduditiüfeiten in Carleburg unb bc
— — —— — — — —
Schwinger⸗Schante haben / heraus ji d |
gleicher Zeit des Sónige in Schweden Volcker hinein gezogen: Je⸗
wollen / es ſeyen dann zu
doch mit dem Beding / / bof bene Daͤniſch⸗ und Muͤnſteriſchen Voͤl⸗
ckern / welche ſich in der Veſtung beſtnden / ein ſicheres Geleit ertbeit
wade. liben » veftes irit sttigteim auffridiig |
ps o Í APPENDIX
ani ben Sueiwohnern des Landes Brehmen / (o tang ſte bafitbige in
Beſit haben werden / wie ſie bißhero gethan haben / ſittſam zu very
open. / und ſolche mit neuen Satzungennund Aufflagen nicht ·zu be
en. .
9, Sire Durchlaͤuchtigkeiten wollen in dee Weftungen Dean
Carlsburg und Buxiehude die «ttc iud den Rriego⸗Vorrach/ der
ſich anigo darinnen befindet / und Der Cron Schweden zeweſen ig Hab
Jen / auegenommen / drey Geſtucke modd Ihr. Durchlaucht wie auh
alles andere / was ihnen zugehoͤret / und mit ihren Namen und
Vveztichnet (ober bre Durchl. in beſagte Plaͤtze zu der Zeit / da fie ſol⸗
che im Beſitz gehabt fuͤhten laſſen / behalten koͤnnen / welches getreulich
gueotidpew Se Durchlaͤuchtigkeiten fid) hiemit verpfuchtet bali
"o
10. Das Durchlaͤuchtigſte Hauß Braunſchweig unb £n
Burg gelobet hiermit / deyen Daͤhn⸗ und Branderburgiſchen Voirkim
keine Einqvartirung / Durchzůg oder Auffenthalt / in und durchdec
Lande / wo gemeldtes Hauß in bem Nieder⸗Saͤchiſchen Swepfe / uno
der Graffſchafft Lippe Quartiere hat / zugeſtatten / und wei es dey
Ihren Majeſtaͤten von Franckreich und Schweden inſtaͤndigſt ange⸗
halten / Ihme in dieſem Vorhaben beyzuſtehen / wie auth das Caf
laͤuchtigſte Hauß in beſagten Quartieren zu behaupten / festen
Ihre Majeſtaͤten ſolches gerne zu / und verwilligen uͤber bae / dahß ſte /
bamit fic feinem andern deßgleichen zu thun / Anlaß geben moͤchten /
ihre CGóld'er unb Armeen in gedachte Qvartieren nichte gehen Tof
wollen / es ſey dann mit guter Bewilligung Ihrer Ourchlaͤuchtigker⸗
ten / und auff ſolchen Fall wollen Ihre Majeſaten dieſelbige fo wohl
alo dero Landen wegen alles Verluſtes / Koſtens / und Verwuͤſtung /
ſo die Koͤnigliche Voicker verurſachen koͤneen / Schadlvßhalten / bey
welchen aber Ihre Majeſtaͤten cine ſcharffe Ordnung unb. Krieg⸗⸗
Zucht halten / und alles was ihuen gereichet werden wrd / auszahlen
laſſen wollen / ſo / daß ſothaner Durchzug keines weges zu Ihrer Durch⸗
fáucbt.obr bero Landen / worinnen (ic ſolche Voltker befinden weiden /
Nachtheil ausſchlagen ſolle. EN
^ m. Nachdem auch dit ore ertegem dicbche gonge ip
APPENDIX: ^— "»
tigf evſuchet / aaßz prm Majeſtaͤten beiebedgte bon Haren Bi⸗
offe zu RPaderbornund Maͤnſter auff billige Bedingungen bot
een zu geben / (o werden Ihre Majeſtaͤten auff ſolche Vor⸗
bitte yore NAbſacht haben / und den Herrn Biſchoff ber Wuͤrckung der
Jeilbigen genieffen laſſen / jedoch / daß er auch ſeines rte hierzu bet nór
fige Vorſchub thue.
t. Jarer verwilligen Ihre Majeſtaͤten auff Ihrer Durch⸗
uchtigkeiten Vitt / und in Betrachtung ber nahen Verwandſchafft
mit ihnen / den Herrn Hertzeg ven Holſtein Ploͤn / wiederumb inihre gute
Gnaden an⸗ und auff zunchmen / und (n des Friedens mit Ihren Durch⸗
lauchtigkeiten dergeßalt genieſſen zu laſſen / daß im Fall Ihrer Maje⸗
ſtaten Waffen in dem Lauff dieſes Krieges in das Hollſteiniſche kom
ea ſoiten / gemeldter Herr Hertzog von Ploͤn / als cin Diener unb au
t Freund rer Majeſtaͤten foll tractifet werden / wie Darm. audi
Ihre Ourchiduchtigkeiten auff Ihrer Seiten verſprechen / allemóge
liche Dienſte fuͤrdes Herren Hertzogs zu Holſtein Gottorff intercile
anzuwenden.
13. Uber das verſprechen Ihre Majeſtaͤten mit dero Feinden ohne
Einſchlieſſung des Durchlaͤuchtigſten Hauſes Braunſchweig Luͤne⸗
bug / und ohne voͤllige Wieder⸗Erſtatt⸗ und Schadloßhaltung alles
deſſe / was es verlieren koͤnte / oder verlohren unb erlitten haͤtte / in Fall «s
mit einem oder dem andern wegen dieſes Tractats im Kriege gerathen
muͤſte / keinen Frieden ju machen. | |
14. Se. Durchlaͤucht mft Auguſt zu Oßnabruͤck (ol deſſen
was in dem vorhergehenden fonberbaren Artickul enthalten iſt / auff
iche weiſe und in bem eilfften Articul des Hauyt⸗Tractats ausge⸗
erádtnae ebíngung/ genieſſer. |
5 Die Aller Chriſtlichſte Majeſtaͤt will (ih verpflicbtenunb auf
fich nehmen / wie fic vermág gegentwaͤrtigen Articuls thut die Genehm⸗
haltung und Ratification Seiner Majeſtaͤt des Konigs unb bcr Gron
Sch weden / uͤber die ſonderbare Articul / unb alles was darinnen ente
halien / zu vernehmen / zu verſchaffen niii iu bringm / aud)
w" | APPENBPTX,.
tae in den enfelben Ihren Durchlaͤuchtigkeiten vor Draunſchweig⸗
Laneburg verſprochen worden / Waͤhrſchafft zu leiſten / unb fic nicht
eher zu Wieder⸗Abtretung des Landes Brehmen ja vermoͤgen / co (o
bafi dieſe bloſſe Ratiſtration atte Schweden ihnen eingchaͤndiget / alles
auf Art und Weiſe / wie ín dem dreyzehenden Articul des Haupe⸗Tra⸗
etate gemeldet unb verſprochen worden. |
16. Der Inhalt grgentodrtiger Artickuin follin dem Frieden /
welchen die beyden Cronen mit (einer Kaͤyſerlichen Majeſtaͤt unb dem
Reich machen werden / mit eingeruͤcket werden. |
i7. ^ Gegenwaͤrtige abſonderliche Artickul ſoſſen gleichmaͤſſige
Krafft und Nachdruck haben / als ob ſie dem Deut getroffenen Syauptt
Tractat einverleibet waͤren / unb oic Geuchmhaltung deſſelben que
gleicher Zeit verſchaffet werden / geſchehen zu Zell / den »6. Jan. ft. n.
1679.
| OK ebenac.
Von Vernſtorff.
| Von Heimburg.
Erſter geheimter Articul.
Uber dieſe in dem heut geſchloſſenen und unterſchriebe⸗
nen Tractat von wegen oer Aller Chriſtl Staj. unb Ihren
Durchleuchtigkeiten denen Hertzogen zu Braunſchw. unb ftt
neburg / Zell unb Wolffenbuͤttelbegriffene Articul / iſt annoch
fort abgehandelt worden:
Nachdem ín dem zehenden Articul des Haupt⸗Tractats
verwilliget worden / bafi J. Majeſtaͤten das Durchlaͤuchtigſte
uß Braunſchw. und Luͤneburg / wegen alles Schadens unb
achtheils / ſo ihnen umb die ſes Friedens willen / welchen es mit
dẽ Cronen gemacht / von —5— einẽ geſchehẽ moͤchte / Gewehr⸗
ſchafft leiſten ſollen: So erklaͤren fid Ihr Majeſtaͤten vermit⸗
telſt gegenwaͤrtigen Articuls ferner / daß beſagtes Hauß ſotha⸗
ntt Gewehrſchafft inſonderheit gegen denẽ Anſchlaͤgen / welche
der Koͤnig in Daͤnnemarck und Churfuͤrſt zu Brandenburg /
wu
E
-
APPENDIX. 18r
unter was Schein / und zu was Zeit / vor oder nach bet allge⸗
meinen Frieden / wieder daſſelbige vornehmen moͤchten / genie(s
en ſoll.
Dieſer gegenwaͤrtige fonberbabre Artickul ſoll gleichmaͤſ⸗
fiae Krafft unb Nachdrück haben / als ober dem —* gemach⸗
fen Haupt⸗Tractat einverleibet waͤre / und bít Genemhaltung
deſſen qu gemelter Zeit verſchaffet werden. Zell den 26. Ja⸗
nuari/2nno:679.— — |
Zweyter geheimer Artickul.
Es iſt auff Anſuchung Ihrer Durchl. zu Braunſchweig
Luͤneburg verwilliget worden / daß die beyde Cronen Franck⸗
reíd)unb Schweden bey beni Frieden / welchen fic mit dem
Kayſer und Reiche machen werden / allen Fuͤrſten von dem
Dne danſe Draunſehwe gz vin rurg eine allgemeine Ver⸗
geſſenheit und Austilgung alles deſſen / was wegen der Win⸗
teravartíere/ Contributionen / Durchzuͤge der Voͤlcker in bem
Reiche / und auff andere Art unb Weiſe in beri Lauffe dieſes
Krieges geſchehen / verſchaffen ſollen / ſo daß gemeldte Fuͤrſten
umifot aner Urſach willen vor ober nad) ben alfgemeinen
ZFrieden / weder mit Thaͤtlichkeit oder Recht / ober auff ſonſt
andere Weiſe moͤgen beunrubiget werden: Welcher geheimie
Artickel gleichmaͤſſige Krafft haben ſoll / als ob er dem heut ge⸗
tro aupt Tractat einverleibet worden waͤre / und ſoll
die Genehmhaltung deſſen zu gemeldter Zeit verſchaffet wer⸗
den. Gecſchehen zu Zell / denz6. Januarii. (v, 1079.
Stillſtand / ſo ton Ape finiat Maj. zu Daͤnnemarck
unb J. K. M. zu Schweden kxtraordinar Ambaſſadeurs
durch fleiſſige Unterhandelung des C bur ; &adf. Media-
toris, Herrn Baron Gersdorff / den zo. Auguſti 1079. att
Londen in Schonen geſchloſſen worden.
Emnach durd gettlidoen Segen bet Friede zwiſchen
- eos Koͤnigl. Koͤnigl. Maj. Maj. stt Daͤnneniarck /
Schweden / xcbereít ſo weit dt worden / daß an
einem
)
Veſtungen als bey den
einemgluͤcklichen Schluß nicht su yorifftiie ^ als haben Ihre
iol M. durch unfere bier antoetenbe unterſchriebene Exc :
erdinac-2imbaffabeuré unb Plenipotentiarios (mmiítfelf einen
aub oer Waffen auff beiden Seiten getroffen / und durch
des
r
hur⸗Saͤchſ. Modiatoris unb Geheimen Xatós / dem
Baron Gerodorff / abſonderlichen Fleiß und Dexteritzc auff⸗
gerichtet / wie folget: uu . |
n Iſt zwiſchen beyden Koͤnigl. Koͤnigl. Majeſt. SXafeft. ur.
Dennemarck und ————— ⏑ Waffen f^
wol zu Lande als zu Waſſer beliebet/ fb um auff alle ibre Rei⸗
eei róvineen unb Lande / Seen / Fluͤſſe / Reviere / Stroͤme
und Hafen / keine davon ausgeſchloſſen / wo und an was Or⸗
ten dieſelbe auch gelegen / unb von einem der beyden Theilen
poſſedirt werden / ſie ſeyen in biefem&riegecingenerinnen/eber
een Aere her zu ihren Reichen und Landen gehoͤrig geweſen /
erſtrecket.
"n Ermeldter Stillſtand zu Lande fol ín Schonen feinen
Aufang nehmen oom nechſtkommenden siOf(ugufH / umb fo
fort angeboríge Derter —A oͤffentlich / ſo wohl in den
rmeen / Milice / vonden Cantzeln /
und abſonderlich an ben Grentzen verkuͤndiget unb pubkciret
werden / damit fid keiner einiger Unwiſſenheith zu ent⸗
ſchuldigen haben moͤge: Da auch nad) Der Publication ſich ie⸗
mand —* 4 unb dieſen Stillſtand uͤberereten
wuͤrde / ſoll er davon Red unb Antwort geben / unb wie die
That meririrecgebüibrenb geſtraffet / auch dem jenigen / wel⸗
chem irgend Schade opm et worden / nach Rechf unb. 25i
ligkeit Saticfaction eie m / unb der Stillſtand nichts deſts
minder —— gehalten werden; An andern Orten / es
—D Norwegen und Schweden / oder im Roͤmiſchen
| dieſer Stillſtand finm —— einen [ fo baíb
Recche / ſol m
derſelbe Ihrer Snajeftát Majeſtaͤt Feld⸗ Marſchallen unb
Generalen notißcirct, unb wie oben gemeldet / publiciret
worden. MK | |
| | 3. In
| A PPENDIX. 18
3. PS riii Stillftande foflen affe hoifiteten timo
feindliche AGionen auffhoͤren / ind der ein ein des andern Laͤn⸗
der / Aempter / Seen / Stroͤme / Hafen und Jurisdiction, fb ec
entweder durch den Krieg bekommen / oder ſonſten befitzet / kei⸗
nen Ginfatlfbun/ober einiger maffen turbireren ober vertm⸗
glimpfen / ſondern alles ohne Hinderniß umb in Rithe laſſen / al⸗
o daß nicht allein alle attaqyen und bloqvapen/toomit ein oder
ander Ort beſchweret ſeyn moͤchte / ſtraeks affboreniunb abge⸗
ſchaffet werden ſollen / beſondern aud) bít commercien, vom ro.
ſeptembr. anzufangen / ſo wohl in des einen Reichen imd Oer⸗
tern / als in des andern / ihren freyen Lauff und Fortgang ge
winnen / und oie Reiſenden zu Waſſer / ſie reiſen i puohiqve 6;
der particulier Affairen, wann ſie mit gebuͤhrlichen Paͤſſen ver⸗
ſehen feyn / vollkommene Freyheit genieſſen.
4. Den Veſtungen wird die communieation und Freyheit
Bugeloften mit ein» unb Außfuhr für Geld / was ihm beliebet/
einzukauffen.
5. Wags die Contributionen ín Schonen belanget / ſollvom
3, Auguli angefangen / und bif zur cvacuirung der Plaͤtze da⸗
mit continuiter, und dafuͤr monathlich an Koͤnigl. Majeſt. zu
Daͤnnemarck xc oon Ihr. Koͤnigl. Majeſt. zu Schweden / 1c.
240o0. Rthir.richtig in contanter Muͤntze uno amar bey Aus⸗
335 Monats erleget werden. Worbey alle andere
Au
zu
-
agen und Forderungen on wegen Ihr. Koͤnigl. Maj.
zu Daͤnnemarck auffgehoben werden / ausgenommen die Gra⸗
ung ftr bie in den Veſtungen liegende Carallerie, und wird a
en und ieden verboten durch ihre Unterhabende unb. Be⸗
diente den Landmann im geringſten nicht zu moleſtiren, oder
etwas / unter was Namen es aud) ſeyn ag / abzuzwingen.
Wegen der reſtanten ín Landscron unb. Helſingbuͤrgiſchen
Aemtern / welche diſtricken oon bem uͤbrigen Schonen eximi-
ret werden / iſt verſprochen / ſo fort in der Guͤte ſich zu verein⸗
baren / wo hier ín Lunden den 6. Septembr. unb nod) eher /
wanns
i4 — APPENDIX. C.
wanns geſchehen kan / ein Anfang fol gemacht werden. Wor⸗
u an beyden Seiten zwo Perſonen verordnet werden (ob
en.
6. Zu Waſſer ſoll dieſer Stillſtand ſeinen Anfang neh⸗
men / ſo bald Ihre Koͤnigl. fonigl. Majeſt. Majeſt. Admira⸗
len unb Flotten davon Kundſchãfft bekom̃en koͤnnen / welches
ſie ſo fort den außcommandirten und in der See krentzenden
Schiffen / Galiote unb Capern zu wiſſen thun ſollen / aiſo daß
alle hoſtilitaͤten / wie ſie Namen haben koͤnnen / ſo wol oon Ca⸗
pern als von Schiffen von dem 10. Septembr, an gaͤntzlich auff⸗
boren unb auffaeboben werden follen. | olteaud) nad fol:
cher Seit einiges Fahrzeug in der See oon iemand auffgebradyt
weroen / ſo noch nídt Nachricht haben wuͤrde / ſolleñ beydes
Guͤter / Schiffe / und was ſonſten dergeſtalt weggenommen /
unbeſchaͤdiget reſtituiret, und alles was davon veralieniret ſeyn
moͤchte / denen andern wieder bezahlet werden.
7. In waͤhrendem Stillſtande wird einer in des andern
Seen und Hafen keine Orlogs⸗Schiffe klein oder groß ſchicken /
ſolten ſie aber durch Sturm und Ungewitter dahin getrieben
werden / ſollen fie verobligiret ſeyn / ſtracks ſolches dem nedyft
darbey commandirenden Officierer zu erkennen zu geben /
und ſo bald Wind und Wetter es —— von anneatoie-
ber zu begeben, !
8. Dieſer Stillſtand / ſoll / big bag der Friede vollkoͤmm⸗
lich exequiret wird / waͤren / unt ſollen von dieſem Inſtrument
p gleichlautende Exemplariaterfertíget / unb benen Herrn
ediatorn atigefteffet toerben/umb unter beyden Theilen aude
zuwechſeln. Nach welcher d dieſe Artickuln obne tocitere
naceson fofort (bten Anfang nehmen. Lunden den j.
ug io7ꝑ⸗. |
LI
Defenfiv.
'APPENDIX AM
Dcfenfiv. Alliance unb Bimdnuß / fo zwiſchen Ihrer
Koͤnigl — zu Daͤnnemarck / Norwegen / sc. an einer / und
Ihrer Koͤnigl Majeſt. zu Schweden an der andern Seite / durch
dero zu Lunden ín Schonen zuſammen geſchickte gevollmaͤch⸗
tite Extraordinar-Ambaffadeurs bem 17. Septembr. 1679.
auffgerichtet unb geſchloſſen worden / nach dem zu Coppenhagen
aus dem Daͤniſchen uͤberſetzten Exemplar.
Emnach durch beo Allerhoͤchſten mildreichen Segen derbluri⸗
e sri bie rntae A hero zwiſchen oem ——— —
Fauͤrſten unb Herrn / Jat Chriſtian dem
unii ⏑ — Wendenund Gothen / Her⸗
pé. zu Schleßwig / Hollſtein / Stormarn unb ber Ditmarſchen /
Srafen zu Oldenburg und Delmenhorſt / an einem /unb bem Durch⸗
Auchtigſten / Großmachtigſten Fürſten umb Herrn / Herrn Carl / ber
Schweden / Gochen und Wenden Koͤnig / Groß⸗Juͤrſten in Sin
land / Hertzog in Schonen / Eheſten / iun Carelen / Brehmen /
Vehrden / Stettin / Pommern / der Caſſuben unb Wenden / Fuͤrnen zu
Rugen / Herrn über Syngcriontanb und Wißmar / auch Pfalsgraffen
am Rheinain Bapern / zu Juͤlich / Cleve unb Berg Hertzogen / und der
Gron Schweden / am andern Theil / geweſen / nunmehro auff gehoben /
4mb an ſtatt deſſen ein beſtaͤndiger ewig waͤhrender Sricbe zuihrer Rei⸗
che / Provintzen / Landen unb Staͤdten / Unterthanen unb into
nuern Sicherheit und Wohifahrt auffgerichtet / der umb ſo vielme
—— * zum allgemeinen Stugcnbefórbert werden kan / sans
beyde Stóníge unb ihre Xeiche / mitteiſt einer groſſern Vertrauligkeit
and Freundſchafft fich mit einander verbinden; Als haben Ihre Koͤnigl.
Koͤnigl. Majeſt. Majeſt. umb den Frucht und Nutzen / (o ausſolcher
muturlen guten Vertraulichkeit und Freund ſchafft dero Reichen / Lan⸗
en und Unterthanen zuwachſenkoͤnte / zu erreichen / ſich in eine naher⸗
VBandnũß usb Alliance einzulaſſen / noͤthig erachtet / und Ihrer $tón.
Majeſt. qu Daͤnnemarck / Norwegen / ꝛc. unſer allergnaͤdigſter Koͤni
und Her deßwegen uns / ſeine Exiraord. Ambad unb gevollmaͤchtig
Comi 2" M dn inam dro Sra,
. oftia |
u . APPENMDTI:X.
von Aldenburg / Herrn zu Varel / Sujpbaufen unb Doertvart
rRittern / Hochſtermeldter Ihrer Koͤnigl. Maſeſt. geheimen Rachuud
EStadthaiter aͤber die Graff ſchafft Oldenburg unb Delmenhorſt⸗
Herrn See Juel / Freyherrn von Juling / Herrn zu Worgaard / Ri⸗⸗
rern / Ihrer Konigl Maſeſt. geheimen Gffate » umb Cantzeley⸗ Rath
Affedorn im hoͤchſten Gericht / und Vice· Præſidenten im Com-
mercien⸗Collegio, und Conrad Bierman / Erbgeſeſſen auff Buß
kerndsgaard / Ihrer Koͤnigl Majeſt Eſtats⸗Juſtitz und Cantzelcy⸗
Rach / auch geheimen Eſtats⸗ecretarium, verordnet / CGamógeber
uns darzu ertheilten allergnaͤdigſten Vollmacht obberuͤhrres Werck
fortzuſetzen. Dannenhero wir auc mit Hoͤchſtgedachcer ra Ko⸗
nigl &Rajeft. zu Schweden darzu vetvrdneten Exiraordinac- Aaibaf-
' fadeurs unb. gevollmaͤchtigten Commiſſarien, denen Hoch⸗ tvobb
gebohrnen Henmẽ / Hn. Johan Guͤldenſtern / Freyherrn zu Lundholm /
Herin zu Staͤcket / Bioͤrkeſund unb Hellerid / Ihrer Koͤnigl. Majeſt
und des Reichs Schweden Reichs uno Cantzeiey⸗Rath / wie auch
Landrichter uͤber Norden Finnelag ⸗Sogn unb Herm Frans od
Orenſtedt / Herrn ju. &fottorp; Kruſenhof unb Hofgaard / Cantzeley⸗
Rath und Eſtats⸗Secretario, allhier zu Lunden in Schonen zuſam⸗
men getreten / und zu Hoͤchſtbemeidten beyden Koͤnigl. Koͤnigl. Majeſt.
Maſeſt dero Reichen / Landen / Provintzen / Dienern / Unterthanen ⸗
Repgalien/ Hoheiten nnb Gerechtigkeiten Handhabungund Ethab⸗
tung / uns folgender Geſtalt mit einander verglibm z. — -
— 0c Sf verabſcheidet / daß beyde Koͤmge fich auffs hechſte bo⸗
fleiſſigen ſollen / einer des andern Nutzen tmo CGortbeil gu beforbern /
ſo / daß beyde Ihre Maj. Maj. alle Buͤndnuͤſſe und Vertraͤge / ſo zu
eines unb des andern Hinderung unb Schaden / entweder vor oder de
waͤhrendem Kriege / auffgerichtet ſeyn koͤnten / Genie aufi unb
annulliren. Sie verſprechen auch einer dem andern / nach dieſem
weder neue Buͤndnuͤſſe einzugehen / viel weniger etwas directe oberim-
directè, auff was Weiſe es auch ſeyn koͤnne / vorzunehmen fo eue
der zu Ihrer Konigl. Koͤnigl. Majeſt Majeſt. dero Reichen unb Un⸗
rerthanen tie (it anitzo haben und beſtsen / oder zu dero Hoheit F Go
techt igkeiten / commerclenund Einkuͤnfften / Schaden und afi
e
| CSAPPENDIY. it
nerung gereichen koeme / ſondern vielmehr / wann iemob fte be un
terf angen wuͤrde / ſolches nach Einhalt dieſer Buͤndnuͤß mit Macht
abzuwenden heiffen. |
2, Dafern einiger Potentat / niemand ausgenommen / wer der
and) ſeyn moͤchte / ſich unterſtehen ſolte / auff einigerley Weiſe / ent⸗
weder mit Waffen ober Kriegsheer / einen feindlichen Einfall zu thun /
oder auch Ihrer Koͤnigl. Koͤnigl. Majeſt. Majeſt. Reichen / Fuͤrſten⸗
thuͤmern / Graffſchafften / Herrſchafften / Landen / Commercien / ober
einigen ihrer Gerechtigkeiten / einig Unrecht und Gewalt zuzufuͤgen -
oder in andere Wege einigen Schaden zuzuziehen; So verbinden ſich
beyde Konige / daß ſie einer dem andern die Hand bieten / und auff fol⸗
gende Weiſe unb Maſſe qui Huͤlffe kommen wollen.
3. Der ſenige Koͤnig / deſſen Reiche / Provintzen und Lande / fte
ſeyn belegen / wo ſie wollen / nichts darvon ausbeſcheiden / feindlich an⸗
gegriffen / oder deſſen Commercien und Gerechtigkeiten geſchwaͤchet
tnb gekraͤncket werden / ſoll gehalten ſeyn / ſolches beyzeiten zu erkennen
zugeben / und fo bald der andere Koͤnig davon Nachricht eingezogen /
arnd deſſen erinnert worden / ſoll er verbunden ſeyn / in zweyen Mona⸗
dtn/ober auch eher / wo es müglicf / nach geſchehener Anſuchung und
Notification, auff eigene Koſten bem andern zu aſſiſtiren.
4 Wann die Huͤlff⸗Ruffung geſchichet / ſoll der zu Hülffe ge⸗
vuffene innerhalbhᷣeſagter Zeite ooo. zu Pferde und 4000. zu Fuß fav
den; welche Mannſchafft in Regimenter ſoll vertheilet werden / unb
Jedes Regiment ohne die Officirer / in ooo. Gemeinen beſtehen Dieſe
abl foll ber zu Huͤlffe geruffene ſtets in Bereitſchafft haben / und auff
beruͤhrten Fall / ohne Gegenrede / auff Anſuchung abfolgen laſſen; Eo
Indre dann / daß derwelcher bít Huͤlffe ſuchet / mit wenigern vergnůget
ſeyn wolle / welches ihm dann beyzeiten kund gethanwerden foll.
5 Center db» Artillerie qub. darzu gehoͤrender Munition
ſendet der / zů Huͤlffe geruffene ſo vic / alo noͤthig ift / unb ſollen 1000.
Mann in zwo Bataillonen vertheilet / und jede Bataillon mit zwey
Feldſtuͤcken verſehen werden / welches alfo nach der Menge der Mann⸗
ſchafft proportioniret wird. Grob Geſchuͤtz aber / entweder einige
Feſtungen darmit zubeſchlieſſen / ober ie Sc p fuͤhren / vaſcheſu
ü ,
t$ APPENDIX — .
der / der die Huͤfffe ſuchet / ſelbſt / unb bas in ſolchem Stande und An⸗
zahl / wie es der Sachen Nothdurfft erfordert.
G. Ebener maſſen ſendet der zu Huͤiffe geruffene / nach geſchehe⸗
ect Anſuchung / 10. Kriegs⸗Schiffe / unter welchen bie drey grófa
vot 90. biß oo. die drey mittlere von 6o. bif 40. / unb bic vier kleinere
von 40 biß 24. Stuͤcken montiret ſcyn ſollen. Auſſer dem ſoll die
Flotte mit behugften Proviant⸗Schiffen / kleinem Fahrzeuge und
zweyen Brand⸗ Schiffen verſehen ſeyn. Welches alſo zu verſtehen /
daß cin jeder wohl drey Schiffe mitoo / drey mit 6o / und vier mit 40
Stuͤcken ausgeruͤſtet / ſendenkan; Soll jedoch gleichwohl darzu (o
eben nicht verbunden ſcyn 7. ſondern wird dieſem Tractat ein Genuͤgen
gethan zu haben geachtet / wann bie drey groͤſten über 60/ die drey mictt⸗
lere über 40 / und die vier kleinere uͤber 24. Stuͤcken / ſammi [o vid
Mannſchafft / als hiernaͤchſt im 7. Artickul gemeldet wird / fuͤhren.
7. Die drey groͤſſeſten Schiffe / deren ein jedes über óc. Stuͤcke /
ſollen mit ioso/biebrep geringere / derer ein iedes über a0. Stůtcke me
700 / und bic vier letztere / deren cin jedes uͤber 2⸗. Stuͤcke fuͤhren ſoll/mit
800. Mann beſetzet werden / alſo / daß bic gantze Summa / ohne die Offi⸗
citer// 2550, S Mann mit Matroſen unb Soldaten austrage / jedoch hie⸗
runter unberechnet das Volck / ſo zu der Brand⸗Schiffe umb kleiner
Fahrzeugs Beſatzung erfodert wird. | EM
8. Salle nunbem der die Huͤlffe ſuchet / mit varerwaͤhnte m Suc-
curs zu Waſſer unb Lande nicht geholffen waͤre / ſoll der / der die Hulffe
leiſtet / verbunden ſeyn / ſelbigen Succurs beydes mit Voick und Schif⸗
fc zu verdoppeln / und innerhalb 3. Monaten auf (cine. eigene Koſten
dem / der die Huͤlffe begehret / zum Entſatz zuſchicken.
9. Da auch der / ber Huͤlffe begehret / von ſeinen Feinden (o
Dart angegriffen werden ſolte / daß er annoch groͤſſere Huͤlffe benótbiget
waͤre / ſo wollen beyde Koͤnige durch vorhergehende Traetaten mit ei
nander uͤberlegen / auff was Weiſe dem Feinde Widerſtand geſchehen
koͤnne / und alsdann / wie ee bít Krieges⸗Deſchaffenheit an die Hand
giebet / mit allen Kraͤfften / ein jeder vor ſich / mit agiren / und ſolcher
Geſtalt Diverſion ít des Femdes Lande machen / und den Krjeg con-
tinuiren, fif er zu einem beſtaͤndigen Frieden gebracht werde / und der /
APPENDIÍX , Mis
ber Huͤtffe geſuchet / ſeine voͤlligeSatislaction erreichet. Eo ſoll auch
kein Stillſtand noch einiger Friede / ohne beyder Koͤnige Einwilligung
unb dilige Satisfaction für erlittenen Schaden unb angewandte Un⸗
koſten / uͤber lang ober kurtz / mit dem Feinde tractiret ober geſchloſſen
werden.
10. Dieſer Succurs ſoll von der Huͤlffe leiſtenden General unb
Admiral commandiret werden / der Macht haben ſoll / die Jurisdi-
ction zu exerciren / dergeſtalt / daß ſo iemand unter ihren Unterhaben⸗
ben einigen Fehler begehet / ſoll ber ſchuldige nach der Huͤlffe⸗leiſtenden
eigenen Kriegs⸗ und See Articuln abgeſtraffet werden. 7
1t, Es ſey der Koͤnig enttveber ſelbſi bey der Armee oder lotte ju-
gegen oder auch der General unb Admiral / denen ce anvertrauet / fo
forte abíolute das Commando,fo wohl dbet (ciue eigene / als uͤber
€ Auxiliar- Voͤlcker unb Schiffe / und Dat gleichfals voͤllige Dirc-
&ionübea das gantze Kriegeswerck / daß er / was die Kriegs⸗Raiſon mif
fich bringet / thue. | |
B 12, ann über eint &rieges Expedition deliberiret wird / ldſ⸗
Kt der General oder Abmiral proportionaliter, fo viel oon ben Huͤlff⸗
eiſtenden / ale ſeinen eigener Officirern / zum Kriego⸗Rath beruffen / in
welchem deſſen General / dem Huͤlffe geleiſter wird / allezeit præſidiren
ſoll / die andere aber ſollen ihre Stellen und Stimmen nach ihren
Chargen haben.
13. Die Executionen (n vorfallenden Kriegs⸗Sachen / ann
der Koͤnig / der Huͤlffe ſuchet / nicht ſelbſt perſoͤnlich bep ber Armee zuge⸗
gen / wir den ſtetonach den meiſten Stm̃ien vollzogen; Iſt er aber per⸗
Jnlich zugegen / verbleibet die Deciſion bep ihm / und ſind Ihre Majeſt.
en die meiſten Stimmen nicht verbunden
14. Den Unterhalt su dieſem Succurs, ſo wohl gu. Waſſer ale
zu Lande / ſoll der / der Huͤlffe leiſtet / ſeibſt verſchaffen / iedoch ſoll der /
der Huͤiffe ſuchet / in ſeinem eigenen Lande Futter / Servies und Brod
ohne BVezahlung / und fo viel / als ſeine eigenen Soldaten genieſſen / unb
nach ſeiner eigenen Verpflegungs⸗Ordinantz / reichen laſſen;ʒ das See⸗
Voilck aber unterhaͤit der / der Huͤfffe leiſtet / allein.
—— x Oif Aaxiliar· Schiffe und aie f ſollen nicht laͤn⸗
q ger
b
5 £e
S9 ÁPPENDIST
ger im Jaht ofebro Koniges / dem fft gu Haiffe geſchicke werden ] ſein
eigen Volck unb. Schiffe wider ben Feind gebrauchet werden. Da
eb abcr ſpaͤte ins Jahranlieſſe / ſoll der / der ſie begehret / ihnen Quartier /
Brod / Fourage und Servies / gleich feinen eigenen / verſch affen / und
da ſie heim geſandt werden ſolten / nach Gelegenheit / entweder mit
Schiffen und noͤthigem Proviant / oder da fic zu Lande reiſen / mit noͤ⸗
thigem Brod / Fourage und Servies unter Wegen verſehen. Und
ſoll obbeſagter Succurs alle Jahr / too ber Krieg ſo lange waͤhret / von
dem zu Huͤlffe geruffenen ſelbſt recruriretund in folgender Campag⸗
ne beyzeiten / und zwar vor Auogang des Monats⸗May / bern Huͤtj⸗
beduͤrfftigen ohnfehlbar / da er ce begehret / zuge ſandt / und unter feinem
Prætext oder Vorwandt / wie derſelbe auch Namen haben mag / wie⸗
bcr abgefordert werden / es waͤre dann / daß der / der Huͤſffe leiſtet / ſelbfi
ín ſeinen eigenen Reichen unb Landen angegtiffen und uͤberfallen wur⸗
be / welches cr bem Huͤlff⸗ betuͤrfftigen beyzeiten zu notificiren
gehalten iſt / oder auch / daß ſie unter einander alfo verglichen werden
konten / daß er an einer andern Seiten dem Feinde eine Hivctlſion tuae
hen ſolte, ^ |
16. Wann mun das Kriegs⸗Heer ins Feindes Lande zur A&ion
0 fómmt/foll bcr Unterhalt / ſo wohl für bie Officirer ale Geneine auf
des Feindes £anbe genommen taber; Gleicher maſſen wird ee mit bo
nen Quartieren gehalten / die daſelbſt ausgetheilet werden. Da aber in
bro Feindes Lande kein LInterbalt verhanden / loll ieder Koͤnig ſeinem es
genen Volck Unterhalt verſchaff en. | |
17. Dieſe £anb/Milice umb Auxiliar-:tottr ſoll alletoege in
See⸗und Feld⸗Schlachten / und andern Zufaͤllen / alſo rangiret , daß
ftc beyſammen bleiben / und / fo viclmmer muͤglich / ven ihren eigenen
Officiren commandiret werden / inſonderheit ſollen bie Schiffe in ei⸗
ner Eſqvadre verbleiben / und von ihren eigenen Officirern gegen bet
Feind angefuͤhret werden; und da man entweder durch Verfeigung
bce Feindes / oder durch cine Diverſion, einige freunbticbe Plaͤte ero»
bern wũrde / ſollen dieſelbe nach der Proportion des Beyſtandes / secto
etc oo Huͤlff⸗ leiſtende gefanot/ beſetzet / und dem Huͤiff M in⸗
| APPENDIX. I9; .
SatisfaBios darvon verſchaffet werden. Was aber in
deſſen / der die Huͤiffe ſuchet / eigenem Lande eingenommen wird | ott
auch von ſeinen Gerechtſamen und Prætenſionen, die durch dieſe zu⸗
ſam̃en gefuͤgee Waffen maint eniter, erhalten und recuperiret werden
koͤnte / ſoll dem / der bie Huͤlffe ſuchet / allein unſtreitig zugehoͤren unb bey
* verbleiben. Die hohe und niedrige Gefangene / viel oder wenige
tillerie / oder / was ce ſonſten (con kan / ſoll beyden Koͤnigen zum Be⸗
ſten kommen : was aber gemeine ausgeſchickte Partheyen an Beute
bekommen und einbringen / gehoͤret ihnen alleine zu. DieContrihuti-
ones, ſo aus des Feindes Lande n gehoben werden / ſollen unter beyden
Theilen / nach Proportion ber Trouppen / ſo sur Stelle ſind / getheilet
werden.
18. Mit dem Begruͤſſen zur See verbleibet eo bey vorigen tar
tüber gemachten Abſcheiden / alſo / daß bic Schiffe einander allein mit
Schieſſen / ohne einig Segel fallen zu laſſen / Ehre bezeugen / iedoch
wird der Anfang von der Auxiliar-Flotte gemachet.
19. Es ſoll einem ieden frey ſtehen / ſich des andern Haven zu
bedienen / daſelbſt feine Schiffe su repariren, ſo entweder vom. Feinde
oder boͤſem Gewitter / einigen Schaden erlitten haben moͤchten / wie
auch / was zu des Volcks und Schiffen nothwendigen Unterhalt und
Reparation noͤthig cinguf auffen / iedoch ſoll en die Officirer darinn be
hutſam ſeyn / und ſolche Ordre ausgeben / daß ihr Einkauff ke inen Arg⸗
too verurfachen moͤge / woruber die Officirer ſchuldig ſeyn ſollen / gu⸗
Kriegs Diſciplin, und mit bem Commendanten qute Vertrauligkeit
zu unterhalten / damit alles mit deſſen Wiſſenſchafft und Communi-
cationverrichtet werde. Und wie nun bem zu Huͤfffe geruffenen ob⸗
lieger / deme / der die Huͤiffe geſuchet / oberwaͤhnter maſſen getreulich
qu hefffen / und mit ifm fir einen Maun qu ſtehen; Alſo ſoll er auch
feine Haven für des Hulffe ſuchenden Feindes ſahrt tnb allerhand
Commercien verwahret unb verſchloſfen halten / und ihn nach alice
Muͤglichkeit / wie er am beſten fan/incommodiren unb. ſchaden.
20. Dieſe Verbundnuͤß foll zehen Jahr waͤhren / auch ſtehet dar⸗
"ead, einem ieden frey / die ſelbige su verlaͤngern ober nicht / iedoch ſollen
beyde Koͤnige / oder ihre Succeſſores, diehierzu mit gleicher Krafft
pe
122 D — AP PE NDYx-'- 04
vebunden ſind / ein Jahr vorher / ehe die Alliance qu Ende laufft / as -
fernere Continuation hand elu laſſen / damit ein halb Jahr zuvor / ehe di⸗
jelbige fich endiget / etwas gewiſſes geſchloffen ſeyn kome.
^ ^ar In dieſe Alliance fell niemand / ohne die jenige / womit beyde
Koͤnige zufrieden ſeyn koͤnnen / eingeſchloſſen werden.
22. Die —— ſolleninnerhalb 14. Tagen / oder /
two maͤglich eher ausgewechſelt werden. n
Geſchehen zu Lundenden 7. Septembr. Anno 1079.
(L.5) 3.6.8. Atdenburg
(L.S.) J. Sud.
(LS)5. Gátenftíerna,
4L.8)8-. rait
aurtzer doch wahrhafftiger Bericht beffen/ / was bey ber Liv
terſchreibung / ſo wohl des Kaͤyſerlich⸗Frantzoͤſiſchen / als:
Schwediſchen Friedens vorgefallen.
Ls amez. Januarii / ohngefaͤhr umb Mitternacht / nach
etlichen und uͤber z0. gepflogenen Conferentzen ber. Sp:
ſerlich⸗ Frantzoͤſiſche Friede durch ben treufleiſſigen Eifer
Herrn Jenckins / ale Engliſchen Mediatorn , ſeint lang er⸗
wuͤnſchten Schluß endlich erhalten / aber die Frantzoͤſiſchen
Herren Ambaſſadeurs ihnen expreíse reſerviret, wie fie dann
aud an folgenden Tage urb ii. Uhr / als bít Herren Schwe⸗
diſchen und Kaͤyſerlichen in der Conferentz ſich befunden / aber⸗
mahl proeſtiret / daß ſie die Unterzeichnung deſſen nicht erge⸗
hen laſſen wolten / es waͤre dann zuvor der Schwediſche Frie⸗
bc ebenfalls zu voͤlliger Richtigkeit gebracht / iſt die Schlieſſung
dieſes letzten am 25. Januarü umb n. Uhr des Nachts aud)
gluͤcklich erfolget / uünd der 26. zu Unterſchreibung des Fran⸗
zoſiſchen / der 27. Januarü aber zu Unterzeichnung des Schwe⸗
diſchen Friedens angeſetzet / auch der Saal / welchen ber Herr
Mediator inwaͤhrenden Conferentzen gebrauchet / dazu gewid⸗
met
2 APRENDIX. 193
met worden / da dann ſolches / und zwar auff einerley Weiſe nno
mit gleichen Ceremonien / ausgenommen einige wenige / fo
in folgender rgophung fole umbſtaͤndlich obferbiret mere
den / an ſelbigen tagen werckſtellig gemachet worden. Es
fvat vorerwaͤhnter Saal —— eR Tapezerey / eint
Jacht Pepratentifenb/bepangen/tn deſſen Thuͤren an der cie
Nnen / der Camin aber gerade neben ſelbiger uͤher / an der andern
ſchmalen Seiten. Der Tiſch / welcher mit einem Teppicht
bon rothem Tuch bekleidet / und mit dreyen Tint⸗Faͤſſern / et»
lichen Boͤgen Papier und einigen Federn verſehen / war ohn⸗
gefaͤhr5. Ellen fang unb 2. Ellen breit nad) ber 2ángr bes
aate. Schritte con beſagtem Camin gefeget / und ſtunden
am ſelbigen / dem Eingange nach / zur Rechtendrey / zur Lincken
zwey / und unten mad Der Thuͤr aud) zwey Fauteuils oder
Lehneſtuͤhle oon rothen Sammet. Dieſe beyde letzten /
worauff die Herren Engliſchen Mediatores ſich ſetzen wolten /
ſaheman nicht mehr bey Unterzeichnung des Kaͤyſerlich⸗
Schwediſchen Friedens / dann ob zwar Ihr Ed der Herr em
ple / ſolchen nicht minder ale denFrantzoͤſiſchen mit ſeinem Hn.
Collegen su unterſchreiben expre(sé aus dem Haag nach Ni⸗
moͤgen kommen / geſchahe dennoch ſolches nicht / indem ſie bey
der Unterſchreibung den Anfang machen / und als Mediatores
die erſten ſeyn / die Herren —— Ainbaſſadeurs aber ih⸗
nen ſich darinn opponirend ſelbiges keineswegs geſtatten wol⸗
fen. An erwaͤhntem beſtimmten Tage verſamleten ſich auff
dem Rathhauſe / fuͤrnemlich aber in mehrbeſagtem Zimmer /
eine ziemliche Anzahl allerley Leute / dieſe Solennitaͤten anzu⸗
chauen / und erſchienen auch daſelbſt umb⸗. Uhr des Abends
bít intereſſirte Herren Ambaſſadeurs, welche Anfangs in ihren
Saalen / die Frantzoͤſ.und Schwediſchen aber zuſammt deren
(Foelleuten/Secrerarien unb andern Officirern / (welche in gu-
ter Oednung vor ihnen hergiengen) unb zwar eine iede uo
they zu feiner Zeit / bald darauff inten zubereiteten aal fid)
begaben / und bey dem Tiſch auff ihren beyden Stuͤhlen der
43ſter Theil. Bb Kaͤoſerl.
l
194- ÁAPPE NDIX.
Kaͤnſerl. Ankunfft erwarteten. — Als nun ſelbige nach einer
— allda ſicheinfunden / ſtunden oic Koͤniglichen
auf / und gruͤſſeten ſie / als ſie gleich gegen ihnen uͤber am. Tiſch
waren / worauff bey Frantzoͤſiſcher Unterzeichnung Mont.
Colbert in gor son Sprache ſtracks eine. Beredung
machte / welche vom Serre Graffen Kinsky beantivortet
ward / bey Schwediſcher aber / gleich wie auch bey arangoft
ſcher / nach Ablegung dieſer Gomplensenten wurden fo fortbie —
Eremplar des Tractats denen juͤngſten Ambaſſadeurs durch
dero Secretarien eingehaͤndiget / und vonjenen ſolche einander
uͤberreichet / offentlich geleſen unb collationiret / auch nach be
fundener Ubereinſtimmung denen Aelteſten Wechſelungs⸗
weiſe zugeſtellet / welche / als ſie ihre Namen faft zugleich darun⸗
tet geſetzet / worzu allein des Herrn Grafen Oxenſtirns Excell.
dero gene Dinte unb Feder gebrauchten / fole ibren Collc-
gef Yíge aber/alé ein gleiches von ihnen geſchehen / fiebem
Aelteſten oer andern Parthey uͤberantworteten / und zwar
auff ſothane Weiſe daß die Koͤnigliche allemahl damit die cg Feu
waren. Als nun die — erzaͤhlter maſſen voll⸗
bracht / gaben die Herren Ambaſſladeuts ihren Secretarien ibve
ettſchafften / womit ſelbige in ein ander Zimmer giengen / und
lche bep eines iedweden Namen abdruckten. Indeſſen mad
te bey der Schwediſchen Unterſchreibung des Hn. Biſchoffs
ton Gurck Fuͤrſtl. Gnaden ein Congratulations - Complement
ín Teutſcher Sprache / und that darauf Jr. Graff Ore iſtiru
die Danckſagung / auch erwieſen fid) bey ſelbiger die andern Her⸗
ren Ambaſſadeurs mit Handreichungen / und fonften vielmehr
hoͤflicher Freudens⸗Bezeigungen / als ſie ben der Frautzoͤſiſchen
untereinander tbaten/fintemabl bep ſelbiger ſo wohl / als bey
Schwediſcher / nach gehaltenen ſothanen Complementen bie
Kaͤyſerlichen / fo bald die Unterſchreibu —5 die Koͤni⸗
glichen aber ein wenig ſpaͤter / in eben derſelbigen Ordnung / (n.
welcher fie gekommen / von dannen auffbrachen. Immitteiſt
etenſich viele der Zuſchauer / eine von den Federn / oper
etwas
P4
.
APPENDIX ' P NEM
etwas vom Papier / darauff ſelbige probicr, babbafft zu wer⸗
den / und nahmen / ſo ví ſie davon funden / vom Tiſch· Worauf
ein jeder (ib zu Hauſe begab; einige lebten in der zuverlaͤßigen
Hoffnung / daß die Rati&carionen ieſer Tractaten nicht erfol⸗
a wuͤrden / die meiften aber in dem hertzlichen Wunſche / Da.
olche auff veraccordirte d obnfebibar einlauffen / unb ba
durch die Gbriffenbeit invo MF Pes werden moͤchte /
und ob zwar ſolches — en / ſo ſeynd bod) nad) etlichen
Dilationen die Auswechſelungen ſot aner Ratiſũcationen zu faſt
maͤnniglichem Vergnůgen etliche Monaten hernach feyerlich
bor. fid) gangen / unbbat dadurch dieſes wichtige Friedens⸗
Werck fein fo lang⸗erwuͤnſchtes unb mit vieler Chriſten⸗ Thraͤnt
von Gotterbetenes Ende gluͤcklich errtichtt. o.
Exccutions-Punctatiotitten enthalten / was und
welcher Geſtalt / ſẽ wohl von Seiten Ihrer Roͤmiſchen
Kaͤyferlichen Majeſtaͤt als dem Aller⸗ ERE aiat
tiígt/refticuirec und wieder abgeteeten werden (oli.
^m tanen der Heiligen unb unzertrenmlichen
Drey Einigkeit / Amen.
Uwiſſen fep allen / deͤen daran gelegen ſeyn kan weil in bem 22.
Basta bro Friedens / ben 5. Februani neulich bie geſchloſſen /
enchalten / dañ von beyden Theilen Commiſſarien ſollen genen⸗
ict werden / welche wegen ber Reſtitution umb Einraͤumung der Das
zer / ſo nach oem Weſtphaͤliſchen Friedens⸗Schluſſe ſollen wicder gege⸗
eu werden / ſich vergieichen ſollen / zugleich auch Ihre Kaͤpferl. Maje⸗
fidt von ben Churfurſten / dürften unb Staͤnden beo Reichs gebuͤhr⸗
—
üich erſuchet / daß ficibre Voͤſcker auobem Roͤmiſchen Reich in bere
C rb édnber adfahren wolie / und bejfocaen Ihre Kavſer Woaſeß ben
Hoch wůrdigen Herrn Johañ / Biſchoffen von Gurck / des Romiſchen
KAcichs Fur ſien unb Kaͤhſerl. Majeſt Xatb ; mb ben Herren Theo-
dorum Althetum Henricam sen C pda l Sépict ene
000 s ci
"m APPENDIX,
Wider Hofrach; Sur Cociten ooa Mer⸗ Corin faite
aba Ihre Exccli. Carol Colbert Xictern / Marggraf ton Croeſſy / 9v
ver Kenigi Majeß von Frauckreich Rath / alle Extraordinar Am-
baffadeurs ambevotimádtiate Aedche gcmdbim feieven a fdaticp
(in unb zu vollziehen fic raid mit noͤthigen ——
deren Copis zu Ende dieſes Receſſes mit angefuͤget (D
dieſelbe Ihrer Kaͤpferlichen unb. Koniglichen Gal Md C Conit
fari: wegen vorbemeldter Roftitution unb Q'ümdunnma ber-ODuas
et € Otbfübrung ber Kriegs⸗Volcha fich nachfolgender Geſtau ver⸗
en:
en * Der Roͤmiſche Kaͤyſer foll cime Voiter nag; olla: Landern
ie. Reichs / ſo zum Oeſterreichiſchen Janfenidt Erb⸗ unb Eigen⸗
e rese ege dnce
iſchen Ober⸗ und Nteder⸗Rhe n Kreyſe den aͤdten und
pct [o in ——— at Dung 2 6utg/
Hochbeng / Landau / Kronweiſſenhurg / toic qud) fudanmin ogo olere
Hlaͤtzen / welche weder durch den Maufferifchen noch Nmgiſchen
Frie dena⸗ Schluß Kaͤyfert Majcſt sufennen/mit eheſteu abhren /
lo / daß vorgemeldte Voͤicker in Boͤhme unb andere Erb⸗ Laͤnder
vor Dentro, Augufti ohne weitern Verzug gekangen mie.
r. Der Jüleesbriftich ge Koͤnig (0E auf (ciuc Voͤlcker aus
allen Laͤndern des Roͤmiſchen Reichs / namentlich aus den Erk⸗Stiff⸗
ean Trier / Coͤlln / aus ber Pfaltz am Rhein / bem Stifft Luttich / und
Hertzogthum Juͤlich / und allen Staͤdten und Veſtungen / (oin den⸗
ſeiben gelegen / wie auch aa dem ganten Mrißgau / und auderen Orten /
welche dem Haufe Oeſterreich / Krafft tes Weſtphaͤl Friedene / zugte
hoͤren / auagenommen dem Schtoß und Stadt Freyburg / unb beg
arepen Dorrffern Lehn / Beſinhaufen anb Kircheart io Franckreich (iiy
ebgetretctwie anch insge mein aus allen —— — welche twegen
Krafft des Munſteniſchen noch bos Nir n qaibas Mey
QUict- Clyigüct fen Maieft zugehoͤren / mit d — taf
vórgeantbte Voicker ehne meran Verzug wor bat ros Auguſti 0e
Donmeichona⸗ langen Wegen ders. aur abc / ſo inenn
———6 genenmet ſind / ſoll —*—,;
romenwaden / was in vorbeſagtem Artickul deßwegen belchet
3. Es ſollen innerhalb bemelbtem Termin nach bent 2. Artick ul
—*— fo allhier en Mi one nad galt Do
fpintcte von ber Amueſtie ſollen wie der einge ſetzet werden / obernodo
nicht cingeſetzct fart cc tuiret werden. :
4. Ferner ſollen in bicfeus Traetat alle Center unb Gerechtig
Kite "eoriffevfernitapati dic ni icht imfontusbcit auedrůcklich benen⸗
net ſind / welche refltniret werden ſollen / wo ſae auch geleger (eon / unb
wo etwaneinige Nerier / wann der Terminus verfloffen / nod nicht
wiedeyr e ingeraͤumet waͤren / ſollen (ic alfobafb/ anf Anhalten intereſſi⸗
renden Theils reſtitniret und eingeraumeewerden. Alle vorgemeldie
Serter und Gorrchiigkeiten ober ſollen / wieſie zur des Schluſ⸗
ſes und Unterzichnung des Arcedena/ abus. nach beſagter
Unter zoichnung / geweſen ſandi zugleich mit allen Archinen / ſchrifftlichen
Urkunden / und andern beweglichen Guͤtern / wie auch mit dem Ge c
ſrhauͤtz / welches in denſelben bep der roberumg undl interzeichnung / oder
»;. Tagenach bemeldter Unterzeichnung des griedeus geweſen / wit
der gegeben werben.
Was anlanget vat Herrſchafften / Gemeinen unb Data]
——— — ⏑ —— der Contribution umter⸗
———— ſchuldigſeyn / hat man ſich
verglichen / daß unter den Anwaldten undCommiſſarien ince Theils /
anti bet Deputirten der Fuͤrſten ober Staͤnde derer Oerter andern
Theilo 10. Augufti tine billige Liqvitation foll gemachet
werden / und daß die Laͤnder umb Gemetinen / melche feine Contributiõ
ſchuldig ſeyn / oder welche nach dem ꝛo. Artickul des Friedens [o allheir
geſchloſſen / fuͤr die Reſtamen guͤltige Buͤrgen geſtellet / oder gnugſa⸗
me Geiſelgegeben / zur Zahlung nicht ſollen gezwungen werden fuͤr
denen Gemeinen / welche fehuldig gno oin ig i befunden tors
den / wiewohl fie unter peii chafft gehoͤren / too fic michcfür bie
. sanft Schuld gehalten ſind. Dic ſelbe ——— snb
Derꝛer aber / welche vorbe agter e pap ng nicht fin pato
getem⸗
15$ APPENDTZI
gekommen / ſollen zur Zahlung nach beyderſeito Bewilligung / fovid
muͤglich / nti des ſchuldigen Landes Herrſchafft durch Militari(dye
EXxccution gezwungen werden / doch fo. / daß die ſadumhafftigen Ge⸗
meinen / oder bic / fefát bie Jantze Schuld hafften / wegen der Ver⸗
zoͤgerung geſtrafft werden / ohne eines andern Beſchwerung / und ſollen
nur (ovicl Soldaten jur Execution gebrauche werden / als noͤthig ſeyn /
und ſo bald die Zahlung erfolget / oder durch Buͤrgen und Geiſei Cau.
tion geſtellet / wieder abgefodert werden. M
07 6. (o felle mit cheſtem vonbeyden Theilen Comiſſarii ere
nennet werden / welche bae verrichten / woruͤber man wegen der Schul⸗
den und in der Stadt Freyburg erfundenen Archiven / unb anbes
ſchrifftlichen Urkunden / im 3. unb 9. Artickul des Frieden⸗ Schluſſes
iſt einig worden. |
Es verſprechen beyderſeits Commiffarii eem Kaͤpſer umb
Reich / und dann vom Aller Chriſtlichſten Koͤnige / daß dieſer Ver·
gleich wegen Vollziehung beo Friedens umverbrüchtic (oll gehaicen |
werden / und bít Execution vorgemeſdter Artickul / weiche inucrhaßs
vorbeſtimmter Zeit auff Kaͤyſerlichen unb Koͤniglichen Befehl erfol⸗
gen ſoll / nach beyderſeits Ratiſication ſoll guteig ſeyn / ſo / daß zur Voll⸗
Zehung bee Friedens keine andere Auswechſelung mehr noͤchig ift. In
deſſen Betrachtung unb feſter Haltung haben die Kaͤyſerl. unb Konigl
Herren Commiſſarii gegenwaͤrtiges Inſtrument mit ihrer Unter⸗
ſchrifft und Inſiegel bekrafftiget J
SGeſchehen ju. Nimoͤgen den⸗. Jullii 1079. ME
(LS.) Iohannes Biſchoff und Fuͤrſt zu Gurck. |
(L.S) Th.A.Hen, Straatman.
( LS, Colber |
£ 0 E |
Tractat
|
AKPPENDIX | 196
Tractat wegen ber Commercien unb aer
gation zwiſchen bert Rónige von Schweden an ei
nem / und ben Herren General Cotaaten bet vereir
nigten Niederlande / am andern Theil / au Stock⸗
—* an 2 6. Novembr.1075. geſchloſſen und unter
chrieben |
.
Herren General⸗Staaten ber oereiníaten Nieder⸗
anbe geben allenuñ ieden / denen hieran gelegẽ / zu wiß
ſen / af zwiſchen dem Durchlaͤuchtigſten unb Groß⸗
maͤchtigſten F drften unb Hn / Hn. Carolus von Gottes Gna⸗
den / der Schiveden Gothen und Wenden Koͤnig / Groß Fuͤrſt
ín Finnland / Hertzog zu Schonen / Eheſten / Carelen / Breh⸗
men / Vehrden / Steftin / Pommern / Caſſuben und Wenden /
Dina rRuͤgen / Herr zu Ingermanland uno Wißmar / auch
faltzgraff am Rhein / Hertzog in Bayern / Juͤlich / Cleve unb
Zerg/rc. an einem / und unter une am andern Theil / vermittelſt
beyderſeits dazu mit gnugſamer Vollmacht verſehenen De
puurten / in Stockholm am 26. Novembris des 1075. Jahrs /
tin Tractat der Handlung uno Schiffahrt (ey auffgerichtet /
wie derſelbe herunter oon Wort zu Wort folgends alfo
e
Die unterſchriebene Deputirte und Commitfarir beg
Durchlaͤuchtigſten und Großmaͤchtigſten Toſtehun Herrn
Herrn Carolus, von Gottes Gnaden der Schweden Gothen
und Wenden ong eß urn in Finnland / Hertzogen
Schonen / Eheſten / Carelen / Brehmen / Vehrden / Stettin /
——— und Wenden / Fuͤrſten zu Ruͤgen / Herrn
M —— unb Wißmar / auch Pfaltzgraffen am
Rhe
in7 Hertzogen zu Bayrn / Cleve / Berg / ac. unſers gnaͤdig⸗
ſten Koͤnigs unb Herrn / geben zu wiſſen / daß / nachdem ber
Mimiſter oer Groß⸗ und maͤchtigen Herren General Staa⸗⸗
| | fem
—
tender pir e: Miederlande / anihrer bódiigundiles
Koͤnigl. Majeſtt Hof reſidirend der Herr Chriffian Confita-
tin Rurpfi;bíe intention unb Meynung der hochbenahmten
Herren General⸗Dtaaten /in Sachen bie Freyheit oon Han⸗
peung unt Schifffahrt mit denen Unterthanen Ihrer Sor.
Majeſt von Schweden wiederumb anzurichten / bat ju verſte⸗
prn geben ; Und weil hiedurch eine Hoffnung gemachet wird /
gantz Europa verſtoͤret und auffgehoben iſt / ſolches wiederumb
daß ein genauer Vertrag unb Friede / fo dieſer Zeit meiſt in
ju vereinigen ui wider gu bringen: So hat Ihre Koͤnigl 99.
nicht allein aus ſeiner angebohrnen IPM beu Staat
ber oercinigten Nie derlande durch ünterſchiedliche Verbuͤnd⸗
nuͤß uub gemeinen Nutzen bereit vor langer Se befeftiget
ſondern aud) wegen ſeines guten Eifers unb auffrichtigenLiebe
zur Tranqvillitaͤt oder Ruhe der gantzen Chriſtenheit und
Wiederbringung eines allgemeinen Friedens keine Mittel
wollen laſſen vorbey T pU iid nicht allein die Securitoͤt
ber Handiung unb Schifffahrt teicoerumPeinyufübren : fon
dern auch an beyden Seiten durch ſolchegute enheit der
Weg gu einem allgemeinen Friede / welcher hierauff ferner fol⸗
gen moͤchte / toͤnte gebahnet / und alle Calamitaͤten oder Unge⸗
ſegenheiten der gegenwaͤrtigen Kriege geendiget unb. auffge
hoͤben werden: Beßwegen bat yore Koͤnigl. Majeſt. uns Die
zu volle Macht mittheilend aufgetragen unb befohlen / daß
wir mit vorgedachtem Herrn Reſidenten / der gleicher maſſen
ju vorerwaͤhnter Unterhandlung geauthoriſirer unb bevol⸗
maͤchtiget iſt / eben zu dem Ende ſolten zuſammen kommen /
unb zu derkelben Abhandelung ſchreiten. Haben demnach
wir uͤnterſchriebene heyderſeits teſpectivẽ Commiffarii unb amt
Schwediſchen Hoffe reſidirender Miniſter fold) heilſames
Werck angefangen s wobey aber wir zum Theil bee Arti⸗
d'ul/fo zwiſchen hoͤchſtgedachter Ihrer Koͤnigl. Majeſtaͤt ton
Schweden und denen Hochmoͤgenden Herren General⸗Staa⸗
ten in Graffenhaage Annoꝛ667. den 8. und 18. Julii wegen bey»
der⸗
*
APP ENDIX. get
berfeíte Commercienund Schifffahrt / proviſionaliter auffge⸗
richtet / uns bedienend / wir unter ung nachfolgender Weiſe ver⸗
tragen und vereiniget haben.
n Alle ber Echweden und der vereinigten Pederlm
ber Unterthanen unb Eingeſeſſene ſollen / ſo wohl bep waͤhren⸗
dem dieſem Kriege / als zuvor / eine vollto mmene Freyheit der
Commercien und Schifffahrt zugenieſſen haben / in allen Rei⸗
chen / Staͤdten / Luaͤndern und Provintzien / ſo wohl von Ihrer
Koͤn· M · von Schweden und ber hochgemeldten Herren Gene⸗
ral Staaten / als denen / (o mit Ihrer hoͤchſternanter Koͤnigl
Majeſtaͤt vonSchweden / oder mit hochgedachten Herren Ge»
neral⸗Staaten / in Friede und Freundſchafft oder Neutralitaͤt
eyn / ober ſeyn werden / von wegen der Schiffen oder Fahrzeug
derer hocherwaͤhnten hohen Partheyen / oder derſelbigen Un⸗
terthanen / bey Gelegenheit gegenwaͤrtigen Krieges oder
Feindſchafft / ſo bereits vorhanden / oder kuͤnfftig entſtehen
moͤchte / zwiſchen denſelben / oder ihren Succeſloren und deren
[on / Staͤdten und Laͤndern / tvomitbie anbere Parthey
reundſchafft ober Neutralitaͤtunterhaͤlt / oder nach dieſem
nord fermer unterhalten moͤchte. |
2, Wobey dennoch wohl zu beobachten / daß beyderſeits
Unterthanen und Eingeſeſſenen / in die Reichen / Staͤdte oder
Laͤnder / ſo wohl Ihrer Koͤn M. von Schweden unb der verei⸗
nigten Niederlande Staat / als auch derſelbigen / ſo mit JKoͤn.
W. eon Schweden / oder ber hochgedachten Herren General⸗
Staaten / in Freundſchafft oder Neutralitaͤt ſtehen / oder mit
welchen einer von beyden im Krieg begriffen iſt / oder her⸗
nad ín Kriege gerathen moͤchte / einige Contrabandeoder
verbotene Kauffmanſchafften ober Waaren zu hringen / nicht
ſoll verſtattet ſeyn. ME
; Damit man aber allen Diſputen unb Mißverſtaͤnd⸗
nüffe/foivegen ber Deſignation oder Benennung ber vorge⸗
dachten Contrabande / oder verbotenen Kauffmanſchafft o⸗
ber Guͤtern / moͤchten entſtehen / zu einenmahl moͤge vermeiden
43ſter Theil. ee unb
-—
Mic APPENDIX. mE
und zuvor kommen / ſo ift auff beyden Seiten fit gut erfant:
und verabredet / daß unter dieſem Namen alle Sorten von
offenſivè und detenüve Waffen ſollen begrieffen ſeyn/ fuͤrnem⸗
lich womit Feuer gegeben wird / ſamt allen denſelben / fob
von dependiren / als da ſind: Canonen / Mortieren / Mußqpe⸗
ten / Carabiner / Mußqpetonen / Piſtolen / Petarden / Bom⸗
ben / Granaden / Haubitzſen / Pech⸗Kraͤntzen / Affuiten / Four⸗
quetten / Bandeliers / Pulver / Lunten / Kugeln / Salpeter / De
gen / Lantzen / Picken / Hellebarden / Partiſanen / gewaffende
Flegeln / Morgenſtern/ uno weiter allerhand Sorten von.
offenſive Waffen; Als aud) Morrions / Sturmhuͤte / Caß⸗
quee e ura Harniſch / Jacqueg de Maille, Rondaſſen⸗
childe / und alles / das zu Außruͤſtung des Krieges dienet / als
Pferde / Sattel / Piſtolholfftern und Pferde⸗Zuruͤſtung / fo
wohl der Cavallerey als Attollerey / es waͤre dann / daß ſolches
in geringer Anzahl beſtuͤnde / daraus man koͤnte abnehmen
undurtheilen / daß ſolches nicht zum Kriege, ſondern ài einem.
andern Gebrauch verordnet waͤre.
4. Hiebeneben ſollen fuͤr Contrabande oder verbotene Guͤter
nit gehalten werden: Geld / Weitzen / Korn / odder andere Sorten von
grauen Erbſen / Bohnen / Saltz / Wein / Del / noch etwas / das jut Nah⸗
rung und Unterhalt dienet; auch nicht Eiſen / Kupffer und Metall /
noch einige andere Kauffmanſchafften / ſo zum Bauen und Ausrũ⸗
ſtung der Ccbiff: dienlich ſeyn / Als: Hanff / Segel⸗Tucher / aller⸗
hand Sorten von Pech uno Thet / Maſien / Balcken / Krumhoitz /
Schiffs⸗Plancken / au ober Kabel / Ancker / einige dazu gehoͤrige
«bien : Noch auch einige Kauffmanſchafften / die sum Kriege / zu
Waſſer und Lande/ nicht ſind zugeignet; Viel weniger ſolche / bie zu
einem andern Gebrauch / als sum Kriege præpariret und zubereitet
ſeyn. Wie dann auch einige andere Sorten von Kauffmanſchafften
welche in dem vorher gehenden Artickul nicht feyn genennet; ſondern
ee ſoll bas Transport oder Uberfuͤhrung aller derfelben zugelaſſen ſeyn /
Áo wohl nach denen Landen Ihrer Koͤnigl. Majeſt. vo xtd
E 4
$
APPENDIX, 26j
als von dem Seaat ber vereinígten Niederlande / wie auch dergleichen
Nationen, mit welchen Ihre Konigl. Maieſt. von Schweden / oder die
hochgemeldten Herren General⸗ Staaten / zu dieſer Zeit in Kriege be
griffen ſeyn / oder nach dieſem gerathen moͤchten.
5 $. Dennoch ſoll nicht vergoͤnnet fen Geld / oder etwas / das zur
Nahrung und Unterhalt des Lebens dienet / und in dem vorhergehenden
vierdten Artickul unter die zugelaſſene Kauffmanſchafften gerechnet /
oder Soldaten / oder auch ſonſt etwas / davon der Feinde directè oder
indirectè eine Avantagic ober Nutzen ziehen / ober wodurch derſelbe
ſolte fónnen geſtaͤrcket werden / ju trans poriren ober su fuͤhren / nad)
denen Eortreiſen, Staͤdten ober Orten / ſo mit Garniſon beſetzet ſeyn /
ſo lange ſoiche Fortreſſe, Stadt ober Platz von Ihrer Koͤnigl SDRajcff.
von Schweden / oder der Hochgemeldten Herren General⸗Staaten /
„oder von derſelben teſpectirè Alliirten Trouppen umb Milice od
Friegs⸗Leuten zu Lande und auch zu Waſſer / nach bem die Fortreſ-
ſen, Staͤdte unb Plaͤtze an der See gelegen / berennet / blocqviret oder
belagert ſeyn / des Vorhabens / daß dieſelbige ſollen bezwungen und ge⸗
wonnen werden. |
6, Ferner / zu verhindern /baf bit (pecificirte &ontrabanben s,
ber verbotene Kauffmanſchafften nach benen feindlichen Haven / ober
einigen Plaͤtzen / unter dem Gebiet des Feindes gelegen / nicht moͤgen ge⸗
bracht werden / unb daß auch unter bem Prætext bie Frey⸗ und OE
cherheit der Commereien und Schiffahrt nicht moͤge einen ungebuͤhr⸗
lichen Verzug oder Auffenhalt leiden; So ſollen die Unterthanen
und Eingeſeſſene beyderſeits Laͤnder uͤberall / es ſey in beyderley Haven
unb Reden / oder auch in der offenen See / mit Auffweiſung der hiczu
gebuͤhrlichen See⸗Briefen / als vor die ſem allezeit gebraͤuchlich gewe⸗
ſen iſi / frey ſern. ber (o ferne man kuͤnfftig mit einander fich naͤher
moͤchte vereinigen und gut befinden / daß man mit Exhibition oder
Auffweiſung ber Paͤſſe / beiangend bic Viel⸗ und Beſchaffenheit bet
eingeladenen Guͤter / welche von ben Bedienten derer Oerter / woſclbſt
die bemeldte Guͤter geladen / unb eingenommen / und folgends die Paͤſ
ſe / dadie Gebuͤhr ſolcher außgehenden Guter bezahlet iſt / ausgegeben
fiub... Im Zall aber tie vorgedachte hr Pria ontrabanbe e»
' ( c 707 bw
"9-
104 | APPENDIX.
ber verbotene Kauffmanſchafften wuͤrden eingelanden haben / afebamr
foll ín dem vorgemeldtem Paße der Platz / wohin bie gedachte
Tontrabande ober eerbotenc Kauffmanſchafften gefuͤhret werden
ſollen / deſigniretund verzeichnet ſtehen / und ſollen dieſe Schiffe nach
ber itztetwaͤhnten Auffweiſſung weiter nicht / unter was Prætext und
Schein es auchſolte (con koͤnnen / moleſtiret / viſitiret / urchgeſuchct
oder verhindert / noch auf ihrer Reiſe auffgehalten werden
7. Ce fauc) moͤchte befunden werden / daß einige beyder⸗
ſeits reſpectivẽ Unterthanen unt Eingeſeſſene zugehoͤrige cffc (o
wohl gantz / oder zum Theil / mit denen vorerwaͤhnten Contrabanden
oder verbotenen Guͤtern beladen / nach einigen feindlichen Plaͤten
oder Haven ſolten verordnet ſeyn / alsdann ſollen die gedachte Con⸗
trabande Kauffmanſchafften durch den Competenten Richter fuͤr
Preiß erkläret unb confitcirec ; Allein bic Schiffe ſamt andern
A rigen zugelaſſenen freyen und unverbotenen Waaren nicht conb! ci-
ret werden.
8. Alle Guͤter und Kauffmanſchafften bepberfeito Untertha:
nen unb Eingeſeſſenen zugehoͤrend / auch ſelbſt die fenige / ſo folgends
bc Diſpoſition bee vorhergehendẽ Artickuls zugelaſſen und nicht ver⸗
boten ſeyn / wann fic in feindlichen Schiffen gefunden werden / ſollen obit:
einige Exceptionoder Reſervation angeſchlagen / confiſciret unb:
eingezogen werden. Dagegen ſoll zu einem mahl frey unb feiner Con-
fiſcation all das / ſo in Schiffen / welche beyderſeits Unterthanen und
Eingeſeſſenen zugehoͤren / geladen ift; / unterworffen ſepsn. Auch die
Gaͤrer ſelbſt / wann ſie den Feinden von ein ober ander Seite zugchoͤren /
allein ausgenommen die Contrabande oder verbotene Kauffmanſchaf⸗
ten / ſo nach feindlichen Haven verordnet unb eingeladen ſchn / wider
welche dem jenigen allerdings gemaͤß / was hiebevor deßwegen verord⸗
net iſt / proce diret und verfahren werden ſoll. Deßgleichen (offen auch
alle Paſſagiers, die Unterthanen von beo: Feindes von ein⸗oder ander
Seiten / ſo auff Schiffen fahren / welche beyderfeits Eingeſeſſenen zuge⸗
hoͤren / frey ſeyn / und davon nicht genommen werden / nur alle feindliche
Officirer ausgenommen:
9. Wofern aber Ihre Koͤnigl Mgeſt su t bic
APPENDIX. . 4of
hochgedachten Herren General⸗ Staaten wuͤrden aut beſinden unb
noͤthig erachten / die Kauffahrdey⸗Schiffe / ju marea Verſicherung /
durch einige Kriegs⸗Schiffe convoyeren zu laſſen / alsdann ſollen
dieſelbige denen Capitainen derer gemeldten Convoyers ernſtuch befeh⸗
len / daß fic nichts Feindliches wider gegenſeits Unterthanen oder Al-
liiccen ſollen unternehmen oder vtruͤben; beydes (m. Hinfahren und
Wiederkehren fo (ange ſolch ihre Convoy waͤhret / und biß ſie wieder
inden Haven / daraus (fc gefahren ſind / gekommen ſeyn.
ic. Weiter ſoll an beyden Seiten / ſo wohl Ihrer Koͤnigl. Ma⸗
jeſt. von Schweden / als der Hochgemeldten Herren General - Staa⸗
ten / reſpective Unterth anen und Eingeſeſſenen verboten werden / ſich
inkeines andern / wer beri auch ſeyn moͤchte / Dienſtt zu begeben / damut
ſie / vermitteiſt deſſelben Commiſſion, gegenſeits Kauffahrdey Schif⸗
fe und Guͤter moͤgen angreiffen / erobern / ober einiger maſſen verhin⸗
dern / oder beſchwerlichz ſcyn / auff Poen, deßwegen an Leib tind Gui ge⸗
ſtrafft zu werden. | 0007 |
tt, Deßgleichen ſoll insgemein an beyden Seiten allen und ſe⸗
den auodruͤcklich verboten werden / keige Kauffahrdey⸗Schiffe Güter
und Kauffm anſchafften / beyderſeits Unterthanen und Eingeſeſſenen
zugehoͤrig gewonnen und erobert / in einigen Haven / ſo wohl von Ih⸗
rer Koͤnigl Majeſt von Schweden / als von den hochgemeldten Herren
General⸗Staaten / aufzubringen.
1x. Ce ſoll auch an beyden Seiten ſolche Ordre gegeben / umd
die Verſehung gethan werden / daß alle die / ſo ſich bereits in ſolche
Dienſte begeben haben / umb bie vorgedachte Kauffahrdey⸗Schiffe /
Gütaunb Kauffmanſchafften anzugreiffen / unb zu beſchaͤdigen /
(o dieſelbige annoch micht abgefahren ſeyn / auff. Poen att Leib unb
Gut geſtrafft zu werden / ſolchen Dienſt alsbald verlaſſen. I
13. Dieſelbige aber) ſo bereits abgefahren ſeyn / fotlen: gehal⸗
tcn ſeyn / ſolchen Dienſt zu verlaſſen unb in 3. Monaten wieder nad)
du. zukehren / bey ˖ Poen am Leib unb Gut / wie oben gedacht / go
afft zu werden.
r4. Dieweil aber wegen ber Securitaͤt unb Freyheit des Handes
——
D c iij
296 | ^ APPENDIX. ,
den / ſofern tic See von allen andern Commis · Fahrern niche aant
und zu einem mahl wird befreyet; Als iſt / zu beſſerer Beobachtung
dieſes Tractats / mit einander verabredet / daß Ihre Koͤnigl. Majeſtaͤe
von Schweden unb Die Herren General Staaten ber vereinigten
Niederlande allen guten Fleiß anwenden / alle Ihre teſpectivè AL
Tiicce ʒu gleicher Interdiction und Prohibiti on, wegen ſolcher Com-
mis⸗ Fahrer / ſo bald es immer thunlich ſeyn wird / zu perſvadiren / wie
man dann gewiß verhoffet '/ daß dieſelbige su folc einem Balfama
Wernrck ſollen gebracht werden.
15. Demnach auch die Libertát und Freyheit der Commerci-
en nicht wohl beſtehenkan / ohne beyderſeits Corrcípondeng unb der
Briefe Wechſei / als aud) derſelben freyer Fortſendung; So ſoll Ih⸗
re Koͤnigl. Majeſt. von Schweden und die hochgemeldte are Gia
ral⸗Staaten gleicher Weiſe nach hoͤchſtem Vermoͤgen dahin trachten /
daß die Brieffe und auch die Poſten nicht allein durch beyderſeits Rei⸗
che und Laͤnder; beſondern auch vot derſelben reſpoctive Allürten /
frey unb ohngehindert wiederumb moͤgen paſſiren.
16. €nblid) (oll Ihre Künigl. Majeſtaͤt von Schweden unb bic
Herren General⸗ Staaten ber vereinigten Niederlaunde alſo fort nach
ba Ratiſicationdieſes Tractats verorducu / daß beyderſeits Unter⸗
thanen unb Eingeſeſſene zum foͤrderlichſten werden frey gelaſſen / und
daß alle Schiffe / Kauffmanſchafften / Geld und alle andere Guͤter / ſo
beyderſeits Unterthanen unb Eingeſeſſenen zugehoͤren unb durch bes
Krieges Gelegenheit auffgebracht / verarre ſtiret umb angehalten / an
ihre rechte Eigegenthums Herren wieder reſtituiret werden / und
bof denſelben foll permittiret nnb zugelaſſen ſeyn / allenthalben fre zu
gehen / irc Schiffe / Kauffmanſchafften / Geld unb alle andere Guͤter
nach ſolchen Plaͤtzen su verfuͤhren / welche ihnen in gegenwaͤrtigen Ver
trage permittiret unb zugelaſſen ſeen. Es werden aber unter dieſemn
Artickul nicht allein die Kauffmanſchafften / Schiffe / Geld und
andere Guͤter / ſobey den Eingeſeſſenen vonben hoch gemeldten Herren
General Staaten / ſondern auch die vor der SricgesDeclararion sog
andern genommen / und in die Haven ber vereinigten Provintzen auff
gebracht ſeyn / verſtanden und begriffen. Die Quæſtiones tund
der
! APPENDIX 207
Citeitfachen aber / ſo vor dieſem betruͤbten Kriege entftanben ſolle / nach
ber Billig⸗ und Gerechtigkeit / weiter unb denen vorigen Tractaten ge⸗
maͤß / ausgefuͤhret und beygeleget werden. | | |
Wir unterſchriebene beyderſeits Commiffarii bon" Ihrer Koͤnigl. M.
in Schweden und Reſident der Herren —— — ber verei⸗
nigten Riederlande verſprechen.daß die ſen oben geſchriebenen Articuln
auffrichtig unb treulich nachgelebet / und von Ihrer Koͤnigl. Majeſt. su
Schweden unb denen hochgemeldten Herren General⸗Staaten rati⸗
ficicec unb an beyden Seiten die Raufication ín vier Wochen / heute
auzuzaͤhlen / oder fo es cher thunlich ſcyn wird / allhie su Stockholm
extradiret gab ausgewechfelt werden ſoll / zu Urkund haben wir dieſes
mit unſern gewoͤhnlichen Signaturen und Sigeln bekraͤfftiget.
Stcockheim am 26. Novembris 16073.
(L.S.) 'Ed. Ehrenſtein.
(L,S.) J. Langerfetd.
(L.S.) Nicolaus Gyldenftalpe.
(L,S.) C,C. Rumpff.
Jeweil fie andy darneben unter fid) veraccodiret unb. abge⸗
handelt haben / daß bit Rarification dieſes Tractats von Ih⸗
rtr Koͤn. Min Schweden und une in der Zeit von vier Mona⸗
ten / nach geſchehener deſſelben Unterſchreibung / oder auch zeitlicher fo
es thunlich waͤre / zu Stockholm oxtradirest und ausgewechſelt wer⸗
den ſoll / ſo haben wir / ſolchen Vertrag zu Folge / dieſen vorgeſchrie⸗
benen Tractat in allen ſeinen Punctenund Artickuln approbiret/ con-
firmiret anb tit dieſem cacihiciret.
Geloben denſelben ín allen Puncten und Articuln redlich umb anf»
richtig zu halten unb nach zuk ommen / auch nicht zuzugeben / daß derſel⸗
he von iemand ſoll gekraͤncket oder gebrochen werden.
Zu mehrer Verſicherung deſſen haben wir denſelben mit unſerm
groſſen Siegel verſtegelt / unb durch unſern Præſidenten in unfer
Derſamlung parahiren / unb durch unſerer Oberſten Griffir laſſen
unterſchreiben. |
L Im Haage ant; 9 ottí676.
War
| ATPPENDI X.
War gtparaphiret V. van Heuckelom, vt. darunter was qe
ſchrieben: Auff Verordnung ber hochgemeldten Herren Genera⸗
Staaten gezeichnet: Herr Fagel. Haltend unter ſich hangen das
vorgenandte groſſe Siegel in rothem Wachs.
See⸗VPerglelch zwiſchen oem Durchl. uno Großmaͤchtigſten
Furſten Carol dem Il. von GOttes Gnaden Koͤnig won Engel⸗
laand / Schottland / Franckreich unb Irrland / Beſchirmer de⸗
Glaubhens / etc. unb bem Durchlaͤuchtigſten / Großmaͤchuigſten
Faͤrſten Ludovvig bem XV. bem Aller⸗Chriſtlichſten Koͤmge /
geſchloſſen zu St, Germain "i Laye pet 24.8 6br. 1677.
Aß es allen unb ieden Unterthanen hoͤchſte rmeldter Sr. $69
Koͤnigl. Mafeſt von Groß⸗VBritannien ſoll und mag vpergon⸗
nct ſeyn / mit aller Freyheit ju fahren / zu handeln / und auffalle
Weiſe ihre Gewerbſchafft su treiben in alle Konigreichcund Laͤnder / ſo
mit oer hoͤchſermeldter Maitzo / oder einige cit hernach / in Friede/
Freundſchafft ober Neutralitaͤt ſeyn werden / alſo / daß fie auff. keiner⸗
[ey Weiſe ober Wege in ihrer Schifffahrt ober Handel durch Kriegs⸗
Macht / Kriegs⸗oder andere Art von Schiffen / wie ſie auch ſeyn moͤ⸗
gen / welehe bem Aller Chriſtlichſten Koͤnige oder (eium Unterthauen
zuſtehen / bey Gelegenheit oder unter dem Vorwand einiger Feindſe⸗
ligkeit ober Zwieſpalt / welche nun iſt / oder kuͤnfftig entſtchen moͤchte /
zwiſchen dem Aller⸗Chriſtlichſten Koͤnige und einigen Fuͤrſten oder
VWVolck / wer dieſelbe auch ſeyn moͤchten / die da mit offermeldeem Koͤnige
von Groß⸗Britt. in Fricd und Freundſchafft oder Neuttralitaͤt ſtehẽ /
felij gehindert ober betruͤbet werden. Deßgleichen / daß es ſoll und mag
erfaubt ſeyn allen und ieden Unterthanen des Aller⸗ Chriſtlichſten Koͤ
nigs / in aller Freyheit und Sicherheit ju fahren / zu handeln / und ihre
Gewerb qu treiben in alle Sónigreid)e unb. Laͤnder / welche anitzo
wuͤrcklich / oder eine Zeitlang hernach / mit dem Aller Chriſtlichſten
Koͤnige ín Friede / Freundſchafft ober. Neutraludt leben
werden / ſo / taf ficauff keine Weiſe in ihrer Schifffahrt ober 53 anbd.
durch die Kriegs⸗Gewalt / Orlog⸗oder andere Schiffe / wie fic
208
APPENDIX. ) ae9
ſeyn moͤgen / bít ba bor hochſtgedachtem Koͤnige von Stoß · Britan⸗
pU i pere peterent
igkeitoder weiche nun iſt / ober ehen moͤchte
zwiſchen gedachter Majeſtaͤt und einigen Fuͤrſten ober Volck / wer
dieſelbe auch ſeyn moͤchten / die dain Friede und Freundſchafft oder
Neurralitát mit bem Corifli gen Konige leben / gehindert ober:
betrũbet werden ſollen. E
2. So mag auch dieſe Freyheit ber Schifffahrt 6e Gelegem.
heit ober Urſach einiges Krieges in einiger Sort von Rauffmanſchaff⸗
ien / gebrochen werden / aberdie ſoll ſich erſtreckenuͤber alle Waaren /
die ju Friedens⸗ Zeit verfuͤhrer werden / dieſe ausgenommen / weiche
im ná i Artickul folgen / und unter dem Wort / Contrabande, oet
ct (nb.
m 3. Unter dieſem Namen Contrabande,eberr verbotener Kauff-
manſchafft / ſollen alleine verſtanden werden / Gewehr / Geſchaͤtz
mit allem toas darzu gehoͤret / Feuer⸗Ballen / Pulver / Lunten / $us
gein / Picken / Degen / Lantzen / Spere / Helleparten / Bandeliere /
Saipeter / Mußqpeten / Kugein / Heim / Harniſche / Bruſtſtuͤcke /
Koller / unb dergleichen / Waffenruͤſtung / Soldaten / Pferde / unb
alles / was sur Ruͤſtung der Pferde noͤthig iſt / Holfftern / Gurten / unb
alle andere Kriegs ˖ Geraͤchſchafften / wie ſie auch Kon moͤgen.
4. 91 Kauffmauſchafften ſollen unter die verbotene
Waaren nicht gerechnet werden: nemlich allerley Laken / unb alle an
dere Manufacturen, fo dagewebet ſind / von einiger Corte Wolle /
Flachs / Seiten / Katun / oder von einer andern Materien, allerley Klei⸗
der und Gewand / mit allerley Materien / wovon ſie pflegen gemache
gu werden: Gold unb Silber / ſo wohl gemůntzt als ungmuͤntzzt / Zien /
Eiſen / Bley / Kupffer und Kohlen / wie auch Weitzen und Gerſte und
allerley Arih Korn ober Eßwahren / Toback unb allerhand Specerey /
geſaltzenund geraͤuchert Fleiſch / geſaltene und gedorrete Fiſche / Kaͤß
unb Butter / Dier / Del / Wein / Zucker / unb allerley Saltz / und ine at
mein / alles was jur Speiſe unb Auffenthalt bee. Lebens dient / desglei⸗
chen alle Sorten von Katun / Hanff / Flachs und Pech / Stricke / Seile
unb Anckere / wie auch Maſtbaͤume umb Dielen / Wreter unb Balcken /
vonwas Holzz co auch ſeyn moͤchte / und anbere Materialien fo erfobert
fter Theil. e wer⸗
APPEN DIX
— DdMg abe Rcparirun der edi f
gaͤntzuch gerechnet werden unter die freye Güter / all
unb tauffaanfchafften/ [o adt bcari fen. fi j
hergehendem Artickul / alfo/ daß dieſeibe foco unb uidi d 5
bip etin / durch bie Unterthanen co Alei 3t Y din
Brittannien nicht allein von einem Sieutrolen |
andern / ——— — Hafenoder plat m M
| dem / der mit dem Aller⸗Chriſti. Sónig in Feindſchofft if bai M: :
nan Ort / der in Feindſchafft mit ihm iſt / zu einem Neutra⸗ OUR
Dern auch von einem andern Ort / der mit bem 2er G odi indi —
Seeicofrcifiu einem andern Hafen oder Ort / der in eis li
ſolche Hafen ober idee moͤgen zugehoͤren cinan
oder entere en Fuͤrſten ober Staͤnden / ſo mit bem (lier
onig moͤchten kommen in Feindſchafft zu lchen / — *z—
bap —* moͤgen verfuͤhret werden / durch die —5
Aller⸗Chriſtl. Koͤnigs / nicht allein von einem Sleutrakes Cet suas
dern Neutralen oMa& / ober von einem Neucralen —— fale
einem andern Ort ber mít bem Sónige von GO rof « CDritamim in
eindſchafft begriffen / oder von einem Ort / der in Feindſchafft mit
ibn ſiehet su einem Neutralen Dag / ſondem auct von einem Ort / der
mit dem Koͤnige oon Groß · Britannien in Jeindſchafft lebet / zu eines
andern Hafen oder Platz / der mit ihm int Krieg verwicken / folcbe Hafen
oder Platze moͤgen einen Fuͤrſten oder Stand zugehoͤren / ober unter⸗
ſchiedenen Fuͤrſien und Staͤnden / welche mit dem Koͤnige von Groß⸗
Oritannien mochten in Seíabfdyafft ſtehen / auegenoarmnalicin We
Stuoͤdte oder Plaͤtz / ſo belagert / oder bloqüirt feprumdchten.
5. Und damit allerley Zwiefpalt unb Uneinigleiten vou
Seiten zu Waſſer unb Lande von nunan ohnverlduge aufbórcu imde
gen / und gaͤntzlich auffgehoben ſeyn / ſo iſt verglichen / daß alli Cette
fc klein unb grof/toic fle auch ſeyn / welche den Unterthanen beo Koͤnigo
von Groß⸗ Vritanmen zugehoͤren / bit ba etwa moͤchten lauffen ober
— ſeyr / auff — / unter dem Gchorſam
er Koͤnigs / und / willens ſeyn von bar abge iem
fier olira arbalten ſeyn / hren Paßport / ſanſten genande Sec⸗Vrieff⸗
Quin
Va
|
|
, benunbibuen foll ver feu / alien mit 3. oder 3. Mann be
^s OdiffitgroBoba klein / der Unterchanen des Koͤnigs von Grof orb
eanien / an Boort zagehen / damit der Paßport obe See⸗Brieff beo
APPENDIX . st
deſſen Jorm am Ende biefer Xetidfufn beyarfilat (fI) denen Wedien⸗
et / ſo die Auffſicht haben in den Hafen des Aller⸗Chriſtlichſten Ro-
nigs / oder bene Schiffs· Capitainen des Aller · Chriſtlichſten Koͤnigs
oder denen Caperen / (dafern einige da ſeyn ſollen /) zu zeigen / und foul
deswegen kein Geldoder etwas anders abgefordert werden. So a⸗
ber etwa ein Schiff eines Unterthanen des Koͤnigs von Groß⸗ corio
tannien in offenbarer Core / ober ſonſten auſſerhalb dem Gebiete t8.
| re^ Koͤniges / denen Krieges⸗Schiffen beo Aller⸗
Chriſtlichſten Koͤnigs / oder abſonderlichen Caper. feiner Unterthanen
begegnen moͤchte / ſo ſollen ermelte Schiffe / des Aller⸗Chriſtlichſten
Koͤnigs auff eine gewiſſe Diftantz abbleiben / und allein ifr Boot (aw
Eigenthums derſelben ( nad) bar hiebeygefuͤgten ſpeaftcirten Sorm)
von bem Capitain ober Schiffer ſolches Schiffes / vo fep klein oder
groß / ſo ba gehoͤrn ben Untert hanen des Roͤnigs von Groß⸗ Britan
mien / ihnen gezeiget werde / und das Schiff / ſo ieſe Paßport zeiget / ſel
frey gehen / und fol nicht erlaubet ſeyn / daſſelbe zubeunruhigen / ju durch⸗
ſuchen / auffzuhalten / oder ſonſten Lon voti ſeiner vorgenomme⸗
ner Reiſe und alle Unterthanen bee ſti ſollen in allen Dingen
dieſelbe Freyheit genieſſen / ſo fcm fci gleichfals (bte Paßporten (. ebà
See⸗VBriefe )nach der am Eude der T radtacen beygefugten Jorm auffo
ren 6. Solte abet ein Engliſch obet anber Schiff groß ober Fein
gehoͤrende einem Unterthanen des Koͤnigs ven GirofsBritannin
ntn Kriegs⸗Schiffe / indem ee nach einem Hafen gehet / der in Sc
ſchafft iſt mit dem Aller⸗Chriſtlichſten Koͤnig / begegnen / oder ſolte om
derſeits ein Schiff unter beo Aller⸗Chriſtlichſten Konigs / ober deſſen
Unterthanen auff ſeiner Reiſe / indem es nach einem Hafen / der unker
bem Gehorſam [einer Maj. ven Groß⸗Britt. Feinden —— —
net Engliſchen Kriegs⸗Schaff entgegen kommen / —— e |
— fot nicht allein einen Paß oder Ses Vrieff zeigk / nach ber
geſchriebenen Form / womit comu vn ——
an ,APPEND I X.
Paßpott / der in fich halte/ die Guter /fo darinnen geladen find / gegeben
—— —— durch die Zollmeiſter inden Hafen / vouwe⸗⸗
chen das Schiff kompt / damit hiedurch / obes auch met einigen in dem
dritten Artickui dieſes Tractats verbotenen Wahrenbeladen iſd /
bekand werden. *
7. Aber wofern vermittelſt bee Zeigens der Paßporten / feber
Inhale der geladenen Guͤter im Schiff in fid begriffen / und in da ge⸗
wobhhnlichen Form von den Zollmeiſtern der Hafen / in welchen das
fómpt/ (was nemlich bao Auffzeigen anlanget / davon droben adiret
dirt iſt / aufge ſetzet ſeyn / eine oder Die andere Parthey / cinige Wahren/
fo in dem dritten Artickul dieſes Vergleichs vor Contrabande erkiaret
worden / welche nach einem Hafen unter dem Gehorſam ibrer FJeinde /
deſtiniret ſeyn / entdecken ſolten / ſo ſol nicht erlaubet ſeyn / die Lucken
ſolches Schiffs zu oͤffnen / darinnẽ dieſelben Wahren befunden werden /
Ne moͤgen den Unterthanen ſeiner Majeſtaͤt von Groß⸗ Brittannien /
oder des Aller⸗Chriſtüchſten tónige zugehoͤren ) aud nicht auff zu
ſchlieſſen oder auff zubrechen / die Kiſten / Packen oder Sofia in bcd fele
ben / noch den geringſten Theil ſolcher Wahren wegzunehmen / che
tas Schiff erſtlich gelaͤndet unb inventiret iſt in Gegenwart ber. Ad⸗
miralitäͤts Herren. Es ſol auch keines wrges vergoͤnnet ſeyn / dieſel⸗
be zuverkauffen / zu verwechſeln 7 ober auf cie anbere Weiſe zu et
frembden / ehe wider ſolche verbotene Güter rechtmaͤſſig procedirec
iſt / und cehe die Richter der Admiralitaͤt durch ihre refpcaivé Urchei
dieſelbe confiícirt haben; dieſes aber muß alle maf beobachtet wer⸗
den / daß fo wohl das Schiff ſelbſt / als bic uͤbrigen Rauffmanſchafften /
fo in demſelben befunden / fo vermoͤge diefes Tractats frey erklaͤret / mit
dem Vorwand / als wann ſie mit ben verbotenen Wahren inficizet,
unb verfallen / nicht ſollen auffgehalten / vielweniger vor einen gaten
Preiß confiícirec werden / ſondern / wann nicht die gantze Ladung / amb
tut ein Theil davon aue Contrabanbe, ober verbotenen Wahren beſte⸗
het / und der Schiffer willig iſt / dieſeſbe aussubiefeman den Caper / fe
bíc Wahren angetroffen / fo ſoldder Caper das Schiff nicht zwingen
ette ſeinem Cours zu geben / nach einem Hafen / den er bequem we,
APPENDIX. |
41
cheilt / ſendern er fell es alſobald gehen laſſen / unb es auff keine Wei⸗
ſe verhindern / ſeine vorgenommene Reiſe frey undungehindert zu verſol⸗
e 9. Weiter it verglichen / daß ae aud moͤchte befunden wer⸗
den / von den Unterthanen des Koͤnigs vou Groß⸗VBritt annien geladen
zu ſeyn / in einem Schiff / wie es aud) ſey / den Feinden oce Aller Chriſt⸗
üchſten Koͤnigs zugehoͤrende / ob es wol keine Contrabande Guͤter fuͤh⸗
ret / felbiges mag confiſcirt werden: im Gegentheil alles / was befun-
ben wird in den Schiffen / an die Unterihanen des Koͤnigs von Groß⸗
Orittannien gehoͤrig / ſoll frey und franck ſeyn / ob gleich die gantze La⸗
dung oder ein Theil derſelben / durch einen rechtmaͤſſnigen Titul des Gi
genthums den Feinden des Aller⸗Chriſilichſten Koͤniges zuſtehen moͤch⸗
ie / auogenommen alle zeit die Wahren von Contrabande / o angehalten
ſind / und ſoll alles geſchehen nach Inhalt vorhergehender Artickuln.
Und aus eben dieſem Grunde alles / was befunden geladen zu ſeyn von
den Unterthanen des Aller⸗Chriſtlichſten Koͤnigs ineinem Schiff / wie
es auc) ſeyn mag / ſo von den Feinden Seiner Majeſtaͤt von Groß⸗
Brittannien zuſtaͤndig / ob es gleich keine Wahren von Contrabanbe
uͤhre confiſciret werden: anderſeits aber / was befunden wir
in Schiffen / ſo des Aller⸗Chriſtlichſten Koͤnigs Unterthanen zuſtehen /
(ol fre unb franck (cp / ob gleich bie gantze Ladung ober ein Thei da⸗
von burc eina rechtmaͤſſigen Titul beo Eigenthums den Feinden
ſeiner Majeſtaͤt von Groß⸗Writtannien zukoͤmt: ausgenommen alle
Wahren von Contrabande / welche angehalten ſind / und bann foll at
les nach Einhalt vorherge hender Artickuln geſchehen: und dann nicht
durch Ubereilung ein ober ander Sache an dieſe oder jene Parthey / fo
tm Frieden lebet / wann die andere um Krieg moͤchte verwickelt werden /
geſchehen moͤge / ſo ifi hierin Verſehung gechan / und verglichen w ⸗
den / daß cin Schiff zu kommend den Feind en von einer Partey unbfo —
geladen iſt mit Wahren der Unterthanen anderer Parihey zuſtaͤndig /
ſolches beſagte Guͤter niche inficiren, oder der Confilcation untere
wuͤrffig machen ſoll / wofern ſie nur geladen ſind vor Endigung ber
Termincun unb Zeiten / ſo hiernach beſtimmet / nach der Publication
eie ſolchen Krieges: nemlich mann bie Güter geladen ſind in eini⸗
M . 3 Ü ij . . gem
"" APPENDIX |
o gen Hußen oder Glatz / zwiſchen den Zvertem oder Graaten / gem -
| L9 dete aß in Nor wegen innerhalb ſechs Wochen frac fofi — |
Publication, oder zween Monat zwiſchen gemelgtem Platz der d'a
per/unb zehen Wochen ín ber Gite Ldnbifrchen Creloberinnafal
. — "edt gXonaterin einigem andern Ort ober Lande bet Welt / fo bae
^75 7 fifcirenbieOdter der itecrchenendevdieEhr hacen
nicht erlaubt iſt / bic Guter der Unterthanen Seiner Maſeſtar vern
Groß⸗Brittannien zu confiſciren / welche genommen ober debole —
ſind in einem kleinen ober groſſen Schiff / wie es auch fepn magi vu
rinigem Feind des Aller⸗Chriſtichſten Konigs / unbtof zwar uner
ſolchem Vorwand: ſondern biefeibe follen ohne Codumhie item Gv
genthums⸗ Herren wieder zugeſtellet werden / und ſolten fié animad)
Verlauff obgeſagten Termins ober reſpective Zeiten gehen: aber ab
ſo / daß ce ihnen nicht fol frey ſtehen 7. nach der Zeit quom Hafen der
Veinde zu fuͤhten vor erwaͤhnte Kauffmanſchafften die Contrabande
genennet werden; und an anderer Seite fell pne frm pe "n
gs/
ba genommen ober angehalten ſind ín einem Schiff ffein ina /
wreer es auch (eon mgg / von einem Feind des —— — i6
kanmien / unter dieſem Vorwand; ſondern dieſelbe folimbem Eigen⸗
cthhums· Herren derſelben von Stund anwieber gegeben werden / und fol
ten fie auch nach Verlauff der reſpective geſetten Terminen oder gáit
geladen ſeyn / aber affe / daß es ihnen nicht ſol ertaubet ſeyn / nach Pda
Hafen der Feinde zu fuͤhren demeldte Wahren oon Contr abanden / und
umb dieſer Urſach mila/felleh fie der Confiſcation nicht unterworſ⸗
Mbit linb umb eic Uneerthanen Seiner éghatefhár fon Orb
9, j P -.
VBrittannien unb bee (ey « Cfriftlichften Koͤnigso deſtomehr quoeto
them / daß ihnen fin Ubel widerfahren foll durch die Kriego⸗ Schiſſes⸗
bir private Taper von beyden Cate. fo (ol allen Capitainen auf
, 5e Schiffen / ſo wohl von Sr. Majeſt. von Groß Brittannien alb
von bam Aller⸗Ehriſtlichſten Koͤnig und alien Unterthanen / fo tic
privat. Caper werden aueruůſten / imgleichen auch ihren privitegi |
Compagmien befohlen werden / daß feine dem andern einigen Uis
coc Schaden zufugen foll. Im fall fie esaber thaͤte / ſo follen — |
o! | | er⸗
-— —— — —— — — — -
*
"—
APPENDIXEK (20 aW
, Wateat und daueben veryflicheet (ron / alle durch Reſtitution und Re-
paration verurſachte Koſten zut zu chun / unter bc Poen, daß Mann
und Guth
Devo wegen ſollen olle Gommanbeune ber privaten Capere von
nun an verbunden ſeyn / gute und genugſame Baia gu geben /
ver einemgebuͤhrlichen Richter durch bequeme Leute / die kein part ov
der Theil in ſolchem — haben / und daß vor die Summa von
ſauff ʒehen hund ert Pfund Sterling / oder ſechzehen tauſend
dert Galden / und fo ſie uͤber hundert unb fuͤuffzi
und dreyſig taufam Gulden / daß fie volle Satisfaction wollen geben
vor allen Schaden oder ——— moͤchte / fe fr oder
ſt thunwuͤrden / ín irem
ihre Officirer / oder andere in ihran Dien |
ure jur See / das da ſir eiten (alte wider gegenwaͤrtigen Tractat oder
etwas anders / wie co auchſey / zwiſchen Seiner Majeſtaͤt von
Sroß ⸗ Brittanmen unb bem Nler⸗Ehriſtichſten Konig / und ſolches
unter der Pœn, daß ihre genandte Commiſſion, ſoll widerruffen unb
vernichtet werden / in mate es allezeit eingerucket werden ſoll baf ſie
arnſtliche vorgemeldte Verſicherung gegeben haben / deßgieichen it
— — bſt das Schiff ſoll gehalten ſeyn den Scha⸗
den / ſo daburch entſtanden / su erſetzen.
u. Und weil ſeine Majeſtaͤt von Groß⸗Brittannien und hocher⸗
melter Allerchriſti Konig Begehren / daß jcdwede unterthanen von beg»
be. Seiten ín allen unter re(pe&iven ihrem Gehorſam ſtehenden
4dnbern/nicht anders / ſondern mit eben ſolcher Freundlichkeit | ale ih⸗
ren eigenen Unterthanen moͤchee begegnet werden / ſo (ellen ſie alle ni»
chige und —— geben / — — zur eee
genommene Schiffe und Kauffmanſchafften nad ber Richtſchnur
ber Gerechtigkeit und Billigkeit moͤchtẽ acfdtit werden / durch Richcer /
M ohnverdachtig und die in derſeiben Streltſache keines weges iner ·
—— ——— auch der Al⸗
effitt — ——
ollen aleidyfale ſtrengen B —— Mica
ler⸗Chriſti. Koͤnig tv
Umtheile / ſ ſchon gegeben ſind / oder eco
*-
t LÀ
4 Mann einhaben / al⸗
dann vor die Summa «en dreytauſend Pfund Sterling | ober dren
——
nach bem Inhalt deren behoͤrlichen Worten ihre execution und effet
12. Und wann die Ambaſſadeurs oder andere oͤffentliche Be⸗
dienten des Koͤnigs von Groß⸗Brittannien / ſo ſich an des Aller⸗Chriſtl
Konigs Hoff auffhalten / ſolten klagen über bic NUugerechtigkeit ba
Urtheilen / fo über die zun See genommene unb Cina Mojeſt.
vof Groß⸗Brittanien Unterthanen zugehoͤrende Schiff unb Kauff⸗
manſchaften gefaͤllet worden / fo ſol hochermelter Allerchriſtüuchſe⸗
Koͤnig / auff erſuchen gemeldter Ambaſſadeurs ober Miniſtern tos
Koͤnigs von Groß Brittannien gemeldete Urtheile laſſen uͤberſchen
unb examiniren in (einem geheimen Rach / und fol alle gegebene Ur⸗
heile beveſtigen ober widerruffen 6. Desgleichen ſollen Seine Al⸗
(cr Chriſti. Majeſt. Sorg tragen / daß derklagenden Partey in⸗. Mo⸗
naten Recht geſchehe / ſo ju rechnen eon bem Tag an / da ſolches Erſu⸗
chen geſchehen; Imgleichen dafern die Ambaſſadeurs oder Bedien⸗
ten beo Aller Chriſtl. Koͤnigs fo da an Sr. Maj. von Groß⸗Brittan⸗
nien Hoff reſidiren, ſolten klagen uͤber die Unrechtfertigkeit ber Ur⸗
theile / ſo gegeben ſind / anlangende die Sr. Majeſtat von Groß⸗ Brite
tannien Unterthanen zugehsrende unb qur See genommene Schiſ⸗
fe und Wahren / fe ſol gemelter Koͤnig von Groß⸗Brittannien alſo⸗
bald an neune von ſeinen geheimen Raͤthen Commiſſion geben / unter
feinem groſſen Siegel / umb ín ſolcher Sachen Urtheil su faͤllen / unb
die gegebene Urtheile / toic fic aud) ſeyn zu confirmiren oder auch
zu wiederruffen / und gemeidte Commiſſarien ſollen kommen innerhalb
Wonats friſt von dem Tag an / da die Klage ͤbergeben. Desglei⸗
chen fol Der Koͤnig von Groß ⸗Brittannien Sorge tragen / bof
bit klagende Partey innerhalb 4. Monaten von den erſten Tag an/
pei m Commiffarien zuſammen kommen finb/ zu rechnen / recht toies
ahren. | :
13, Wann ein proceffíft angefangen. zwiſchen den Nehmen
der Pryſen an einer / und den Widerſprechern derſeiben an der andern
Seiten / und ein Endurtheil iſt geſprochen vor die widerſprechende
Partey / ſo fel bas gegebene Urtheil (auff gegebene Verſicherung)
$ut cxccution kommen / ohnerachtet der / (obe Pryſen genorvmen /
davon
APP ENDIX ay
datos sppeffit/biduoaba fol nicht alfo/toaun bas Urthel wider die
Widerſprecher gegeben iſt / gehalten werden.
14. Und weudie Schiffer ber Kaufffarchey Schiffen wie aud
die Seeleute und Reiſende bißweilen groſſe unb viele Grauſamkeiten
tnb Barbariſche Plagen außſtehen můſſen / wann fic in Kriegs⸗ Zeiten
unter die Bewalt der Schiffe ſo die Pryſen nehmen / verfallen / ſinte⸗
mahl bie Nehmer ſelbige unmnen ſchlich quaͤlen / umb ihnen dadurch ab⸗
zupreſſen / was (ie gerne wolten gethan haben; jo ift beſchloſſen / daß
ſeine Maj. von Groß Brittanien und ber diucr⸗ Chriſtlichſte Rónig
durch die ſtrengſte Placaten wb Proclamationen ade ſolche un-
menſchliche Handlungen verbieten laſſen wollen unb Sorge tragen /
ba ſovie (ie durch rechtfertigen Beweiß werden ſchuldig finden au
—— Dingen / ſolche mit behoͤriger und rechtmaͤſſiger Straffe /
andern zum Schrecken abgeſtrafft werden ſollen. Und wollen gebie⸗
ten / daß alle Capitaine unb Kriegs⸗Bedienten derer Schiffen / welche
ũberwieſen werden / ſoiche ſchnͤde Handelung begangen zu haben /
antweder ſelbſt / oder daß ſie andere hierzu angetrieben / oder auch / daß fic
zugeſehen / wann dergleichen vorgegangen / aiſobald (ohne die andern
emo be inen nad, U Maſfe ihres Verbrechens anffericget toer-
ellen ) von ihren refpective Aemptern ſollen entſetzet werden /
unb cin jedes Schiff / bas ate ein Preiß auffacbracht worden /
deſſen Bootsgeſellen oder Reiſende einig Torturn haben auß⸗
ſtehen muͤſſen / fol alſobald mit ſeiner Ladung / ohne fernere Unterſu⸗
chung oder Verfahren gegendaſſelbe (o wohl richterlich / als auff an⸗
dere Weiſe / loß und frey gelaſſenwerden.
s. Co ſſ auch deſchioſen deh dergleichen ſtrenge Seraff euff
die jenigen geleget werden (00 / bit Commiffion nemen eon bea
mcibcu wb bie Schiffe von einer der bepden Partheyhen anzugreif⸗
en.
16, Letzich i beliebet und beſchloſſen / bof gegenwaͤrtiger Tra- ^
ctat, alles und jedes was darinnen enthalten / mit gehoͤriger Eplfertigkeit
an bepden Seiten fol rarificirt unb defeſtiget werden / und daß bít Ra-
rification deſſelben innt Gab toy Wonalen pondeſem Dato an recht⸗
ist bel Ee . dndpi c
e DEX
zu 5t. paite —— vh ^ $4 id Jehr imm
27.
| Form und Entwurſf des Pafipou c obe
| Seebrieffs / ) welcher acfobett unb gegeben ten
beit fof oor bem Hn. Ober Admiral / oder von dem
jenigen / welchem bie Verwaltung der Admral
aͤts⸗lurisdiction gemeiniglich antertrauet wird /
ober von dem Major obey einer andern hohen O⸗
hrigkeit / oder von den Commiſſarien / oder andern
hohen Zollmeiſtern in ihres relpectiyẽ Hafen unb
sem ben Herrſchafften bee Koͤnigs von Groß
ttannien tor bie Schiffe klein um) und groß "
bem fünften Artickul. !
| QiaflcAoeicier gegennoáetígesooptaimmenfole/
Gruß. Wir ; ; » Ser al eon » «
Herren ——— —— *8
Ober Admirals von » « « ober/ZBír «.» der Majar / oder
andere Obrigkeiten von. « «s Obtr Wir » «« Conimiífla
rien oder ber; Sollmeifter ber Stadt vd psi Sh £65
zeugen unb tbunfunb / ba »« » CXbiffer ober Go "aw
deur auffoem € aima enant ..... voruns OE
yermoͤg eines gew id iden Gybcé au e / 8 pa
Schiff/ oder en / ſo da fuͤhret hr..7
nen rauf er noch itzo Schiffer ober Cormánbciüt iſt /
be Inwohnern von, . . unter der Herrſchafft
Duͤrchlaͤuchtigſten unb Drofimádtiftm n Surfiai. Dt Rx
rige oon Engelland / Schottland / Franckreich tnb |
^r hirmers des Glaubens 1. &otvabribm Gott UM
Q6 Goecgung/oof s uns ſehr lich toire/bag amante: Ux
| APPENTDIX. $14
fet oder Commandeur in feinem rechtfertigen Borhaben
moͤchte beforbert werden / ſo erſuchen wir euch / und einen jeden
von euch / wo ermeldter Schiffer oder Commandeur moͤchte
anlaͤnden mitſeinem Schiff / und mit den Guͤtern / ſo darinnen
geladen unb gefuͤhret werden / daß es euch beliebe / ihn freundlich
zu empfan en / und zu tractiren / ihm aud) ju verſtatten / daß ec
nad) Entrichtung gebuͤhrlichen unb rechtmaͤſſigen gellesuno
anderer Pflichten moͤge einlauffen und verbleiben in / und paſ⸗
ſiren von euren Hafen / Stroͤmen — I—— und da⸗
ſelbſt genieſſen allerley Recht von Schiffarth und Handel / an
allen Orthen / wo ce inen gut deucht: welches wir gant wil⸗
lig und danckbarlich bey allen Begebenheiten erkennen wollen:
Zum Zeugnis und Bekraͤfftigung dieſes alles haben wir gegen⸗
Wwaͤrtiges mit unſer Hand unterſchrieben / unb unſere Siegel
daran haͤngen laſſen. Gegebenzu..den. Xag . m
Jahr unſers Heylandes
Und dergleichen Form von Paßport ( mutatis mutandis) fof
auch gebraucht werden bep. den Unterthanen beo. Aller⸗
Chriſtlichſten Koͤnigs.
Warhafftiger Summarſſcher Bericht / tofe
es umb pte DU MAE p MEME praͤten⸗
dirende Succeſſion it Schloß und Ampt Bingen⸗
heim beſchaffen. |
Uwiſſen / bafít Anno 1648. zwiſchen weyland tot tit. Jyrty
iis George 4u Heſſen unb coc tic. Sraum Margreten
Euiſabethen / Landgraͤfin zu Heſſenrc. in Vormundſchafft Nah⸗
men / bero dreyen Herren Soͤhne / weyland Herrn Wilheim Chri
forte unb Herrn / Georg Chriſti aus / ſo dann Herrn Fridrichs / ac
dern, / Landgraffen zu Heſſen xc. wegen Uberlaſſung des Ambis
Bingenheim / in Abſchlag ber Fuͤrſt Oeputaten / tractaten gepflogen /
b ermeltes Ambt Hochbeſagter Frau Vormunderin / Nahmens
unb ermeltes Ambt H on liio
PTT .APPPRNDIX,
"yore dreyen Herren Soͤhen / vermoͤg cines Vergkeichs vom db, teg
A vorbefagten Jahrs / Rberfaffen und abgetretten / jedoch zugieich
durch einen eodem actu&cie mit volzogenen nebenKeceſs, laut deſſen
a„formalien: Wegen vor hochermeltes Herren Landgraf Giórgene.
»$u Heſſen gethanen reſervation, und darin vore auch hochbe ſagter
— »Qütfll. Frau Wittib / als Vormunderin / beſchehner Einwil⸗
„gung /ſich der cventualen ſucceſſions Faͤlle habben / mit verglichen
worden / wann nach GOttes Willen ſich zutragen ſoite / daß Harn
„Landgraß Wuilhelm Chrißtophs ju Heſſen ec. Sàrl. Gn. ohne fya-
Jderlaſſung / Mann⸗Leibs⸗Lehens⸗Erben mit todt abgehen / oder feine
„von Ihrer Sürftl. Gn. poſterirende Mann⸗Leibs Lehens Erben mde
⸗vorhanden fein ſolten / welches der Allerhoͤchſte gnaͤdig wenden imb
verhuͤten wolle / daß alsdann Herrn Landgraff Georgens zu Heſfen
„ꝛc. Fuͤrſti. Gin. ober bero Mann⸗ Leibs⸗ Lehens ⸗Crben / ſfrey umb bevor⸗
e Bicben ſoll / obemelies Ambt Bingenheim / Hoͤffe umb famptlice (Dee
» faͤlle / nach Erſtattung ber kundbahzren Liquiden, und alebann. aud
„erſcheinlichen meliorationen / wieder an fich zu loͤſen / und die Parvor
» i60 fallende uno abgehende Deputat - Gelder / ferbero pir entrich⸗
» ttt. ME E '
Gleichwie es num eine Regula jurisumbin T. zo: C. de pact.
verſehen iſt / quod non nudis pa&is,fed traditionibus transferantur
serum Dominia,al(o ift auch bep Ubergab des ermelten Ambts Qin»
genheim / wegen ſothaner eventualen Succeffions und růck $dlican
bae Furſt Hauß Darmbſtatt gnugſame præcaution adhibitet tepr»
den / und die extradition des Ambts von ben Heſſen Darmſtaͤttiſchen
Deputirten / der gehabten Inftru&ion und Voumacht su foige in eben
folc terminis, nehmlich mit außtruͤcklichem unb nahmentchem
Vorb ehalt ſothaner Sueceſſion, unb cyentua ruůckfalls an das Fuͤrſt
f - . 2p . . "po
Hauß Heſſen Darmbſtatt laut dieſſeitigen in conceptis verbis pope
handenen bey bem Immiffions A&u abgelegten Vortrags / beſchehen /
unb in ſolcher Maaß oon denen Fuͤrſt Heſſen Homburgiſchen ple-
arie bevollmaͤchtigten Abgeordneten Hoffmeiſter Geißmarn / unb
Cankzley Directorn Dr. Fuhrlohn / mit dieſem in yere nachgefolg⸗
ben Antwort und acceptation gebrauchten formalibus angenomnmen
| | —— — orbus
.K PPENDIX Í 221
worden daß [ela diſſeitiger Vortrag / im Nahmen unb vor wegen
. der Durchlaͤuchtigen Hochgehohrnen Fuͤrſtin unb Frauen / Frauen
„Margrethen Euiſabethen / (tot tit.) vonihnen abgeordneten / nach be⸗
fag Ihrer Vollmacht verbtachter maſſen vor genehm acceptiret und
„angenommen werde.
—
Die formalia godacheer ifii. Heſſiſchen Homburgiſchen
„Vollmacht laute unter andern / foigender maſſen: daß ſie gevoll⸗
„machtigte ſambt umb ſondero an Ihrer ber Fuͤrſti. Frau Vormun⸗
. ,Uttin Stait / von Burgermeiſtern / Gerichten und Schoͤffen / auch
„Geme inden die Huldigung su ihrem in Vormunds Nahmen darin
„habenden Rechten und Gerechtigkeiten / und alſo die von Herrn Land⸗
„graf Georgen zu Heſſen 1c. vor fid) reſervirte jura fn alle Wege
ausgenommen /nach laut derohalben begriffener Formui bee huldi⸗
gungs Eyds / erfordern und wuͤrcklich einnehmen ſolten; Dieſe vorhero
unter denen hohen paciscirenbes Theilen verglichene Eyds formul
lautend in paſſu concernente alfo.
„Ihr ſollet geloben und ſchwoͤren / daß ihr wollet ber Durch⸗
| beuchtig en Hochgebohrnen Fuͤrſtin unb Sraum / Frauen Margre⸗
» then Eliſabethen / (cot tit. als Vormumderin / dero geliebten Herrn
„Sohne / und dero Fuͤrſel Gu. Mann⸗Leibs⸗Lehens⸗ Erben / Mi
. in einem abſonderlichen /untey batebems, ten dieſes ber Succeffion
„uũ rũckfals halber auffgerichteten neben⸗ recels, befinbliche maaß :«.
X. getreu / gehorſam unb gewaͤrtig ſein ac unb wird in folcher formul
dugleich außdrũckuch und ſignanter vermeldet / daß die Untercha⸗
„uen wegen deſſen / fo Herm Landgraf Georgens Sürfit. Gn. inocm
„Vergleich wor fich und dero Leibs⸗Lehens⸗ Erben refevvirc , und
ít Nahmen klaͤriich vorbehalten / in voriger Verpflichtung bleiben
In der Unrerchanen nach ber Pflichtleiſtung daraͤber außgeſte
wn revers, flebet fermer mit außgetruckten Worten / daß auff die im
Vergleich ſelbſt nahmentlich auch im neben receſs wegen fünfftiger
Succeſſion exprimirte maaßec. die Huldigung jeberaeit von ihnen
⸗geſchehen / nud hieruͤber ſchriffiliche Verurkumdigung übergeben oer
den ſolle / und beziehet man fid deßhalben auff bit allegirte in extenſa
| Ee üj Cs & pro-
am. APPENDIX
& probante forma verhandene inramend umb ber f» iDonw
fci he Commifar iorum ũher den aGumimmiffionis Oft —
tmaͤſſige relation.
Pf dem eoi man:7s. ali Jahr HerrnLandgraff dDiffuin
Chriſtophs Gihftl. Duátcnige Sm obw! molas bor Gon &ony
araff Leopold verfahren / haben Hoͤchſtgeb. Zyar Laud
—55 Wilhelin Chriſtopho Ar aet bao s fe —
fo acdattem Sachen / fid) ber beym Ruͤckfall des Ambe⸗
relervirten meliorationen halber mit b» jm Dim
Herrn £anbgroff Ludwigs / Fuͤrſti. Ourchl. noch dey obici ten véliia
zu vereinbahren / geſtalten dann hieruͤber in Anno 1675. basta
Martij / ſolche meliorationes auff 310000. Guͤſden eins vor alles und
aberhaupt nebenſt dem modo folyendi verglichen / mithin aber / ferner
ſoiemniter hifce formalibus paciſcirt worden : Nachdem von Herm
—————— — Seiner Herm andgraff Wu⸗
Beim Chriſtophs Fuͤrſti. Durchl. ver fotbane meliorationes eje
» Cumm Seid⸗ von zoooo Gaiden Téigtr Grandfurta: Wehrung
„verſprochen / auch qu wurcklichem genoß ſo gleich aagewieſen wor⸗
„den / alles nach Inhalt des d wp iv] su qeu ral
8 Vergleichs / daß Bnatemm bandgraff
Ex gari, —* —33* Landgraff Ladwigo
Duſchi. hiermit und in Srefftbicieo / | Pt elit ouf ba
» " | ba C dne eim Ehriſtoyhs Fargi
— ohne Ehzcliche Mannhzche Leibs Erberbleiben / ind barbe
nach GOttes Willen / die Weit geſegnen ſolten / i horvolifeumio
nen Beſitz und Gewehr vorgedachtes Schioffes unb. Ambes Sin⸗
genheim / und aller darin angewendeter meliotationarficitrivibely
P ch einſetzen / auch Ihro ſolchen Behuffs allcjceige uno 5
unb Ambes habende cbr
„zu Verwaltung ſolches Schloſſes unb
„und Bedienten in Krafft diefes anweiſen / daß ficit bem ——
„Landgraff Wilheim Chriſtophs in GOttes Haͤnden ſtehenden / dic —
Hinderlaſſung Manmnücher Ehelicher Leibs Erben geſch
„todtlichen Abſchiede / Ihro ferm Landgraff Ludwigs
„Durchl. angehoͤrig unb pflichtig / auch treu / hold unb gehorſam pel
' 000
E APPENDIX.
,Webotlanbrre Sehaden warnen a iei — Achuem
andcro fel heriuſolo jubere pibjudice pflichtig machen ſollen und
wollen;
„Es iſt aub zwiſchen beyderſeica paciſcirenden hohen Fuͤrſtl.
„Theilen abgeredet / und erkldren ſich ſolchem nach Jyam Lan ie
heit rob a ab edero ſetzige
» unb kanfftige Beampten und Bedienuen dieſes Vergleichs unb. des
„dariunen enthaicenene tà und eventual Uberweiſung zeie⸗
lich veſtaͤndigen auch verritteidt —— ——2*
&onbaraff Ludwigs rfl. Durchl. darzu deputiren wer⸗
denEcue Farſel. Durchl. verw and machen ſollen unb wollen / al⸗
treulich umd ohne Gefaͤrde / auch mit außtruͤcklicher renunciation
/oder auch vechtlicher Guchaten / ſo hierunder erdacht
acht werden moͤchten / Nahmentlich auch deſſen / daß gc-
„neralis renuneiario nicht geltt / es gehe dann eine Sonderung vor»
^ne Deſſen alle aber ungeachtet / haben er £anbaraff Frid⸗
richs zu Heſſen Homburg Dirchl. foot fi ibreco Herrn Brudern /
bacs GR nar —— Chriſtopho Fuͤrſti. Durchl. am
en Todts⸗Fall erfah·
reise nacher — ebrii Unterthanen in Huldi·
gunge⸗Pflichte getrachtet. Ob nun tvobl dieſelbe ſich o⸗
diger Beſchaffenheit des ——— Ihrer Pflicht Verwandſchafft
an das Fuͤrſtl ouf Sfi Donnftat von ſelbſten erinnert / einfolg⸗
fi die zu ie billich / abgeſchlagen / hingegen
dem Fuͤrſti. Hauß —— yer Schutdigten nach / die
Huſldigung willig unb geborfamtich abgeſtattet · So haben ſedoch
hohermeit Herrn danbaraff Sriciriche Fam. Surebi dieFarm
au Vormunderin und Regentin zu Heſſen Darmſtatt / in dem
Durchl vermoͤg in formalibus vorhergeſetzten receſſes, unter
Jato denzi. Martij 1676. bereits zugeſtandenen Beſitz beo Schloſſes
——— i gnatum fre (it vixi bici an ihnen
eſen / vermeintlich su doſtituiren angemaſſet / ín gedachtes
—— ftare Anzahlbewehrter Manuſchafft gezogen / ſich mit
pro-
3
ꝓaller
Am APPENDIZIX s
proviànt unb munition verſorget / allerley Kriegs apparac , — emit
Auffrichtung batterien, machung allerhand abfcbnitte/ unb beralei-
chen / verfuͤgt / und bas Schloß biß auf das allereuſſerſte zu defe ndren
und zu behaupten declaciret/allee unter dem hieher gane. übel quadri-
ren den Vorwand / daß Ihrer Durchl. Frau Mutter als Vormus⸗
berín/ibnen jur Zeit Ihrer minorennitdt zwar acquiriren / und ihre
Condition verbeſſern / das einmahl erlangte Recht aber burd)
den (e genanten neben⸗Receſs nicht wiederumb transforiren / unb er
ben fe wenig / ale nachgehends Herr Landgraff Wilhelm Chri⸗
ſtoph in dem Vertrag de. Anno 1076. Ihe Recht benchmen koͤn⸗
nea s
Gleichwie aber aug obangefauͤhrtem flar su ſehen iſt / daß die üeft.
Homburgiſche Frau Mutter und Vormunderin / das Schloß unb
Ambt Bingenheim nicht puré, ſondern mit gewiſſen reſervationen,
und conditionen, in ſpecie mit Vorbehalt bep Succeſſion unb bes.
ruckfalls / acquiriret; Alſo iſt in dem neber Receſs keine translatio
juris acquiſiti ſondern eine declaratio des bey bem Haubt Veraleich
der Succeſſion halber beſchehend Vorbehalts / conſequenter kein no-
vum oder alterans pactum, ſed, quod vocant, in continenti adje-
&um,ejusdem cum principali naturæ, euchalten. Geſetzten falis
ſedoch baf von Herrn £anbgraff Fridrichs Sürft. Durchl. fold) pa-
. &umtoiber ben klaren Buchſtaben deſſelben vor cin pactum novum
& quodcognitionc judicis indigcat,gebalten werden wolte / fo bat
jedoch Hoͤchſtged. Ihro Durchl keines wegs ju kommen koͤnnen / ite
ſelbſt eigener Richter zu ſeyn / unb bie Fuͤrſti. Heſſen Darmſtaͤttiſche /
beo Ubergab des Ampts Bingenheim in ſpecie ber Succeffions- Sdb
le halben reſervirte undin Anno 1676. ſo ſoleniter erneuret⸗ gerecht⸗
fame unb reale poſſeſſion propria authoritate zu invadiren, ga
mahlen ba Ihrer Durchl. ſolch nicht unbewuſt geweſenes und nachde
ro majorennitæt per ſilentiũ quinquennale ufi ſonſten längſt tacitẽ
ratiſicirtes pactum de Anno 1676 proprio facto noch kurs bin (dg
ferner agnoſciret / in bem fic in die von dem Hochſeligſten Herrn Lan⸗
graff Withelm Chriſtoph vom nechſten Junio an auff ;. Jahre Bim
au geſchehene Verweiſung der Jaͤhrlichk penſion een zoooo, RN
ver⸗
A
APPENDIX.- SCAM
| melierarions Geſder formblich / unter Girfil.. Hand
und Seecgell conſentitet / und ſelbige mit dieſenem phariſchen Wor⸗
ceen / daß es umb kuͤnftige Faͤlle und lebens und ſterbens willen geſchehe /
bekraͤfftigt haben. |
| Wann Herrn £anbgraff Friederichs Durchl. wieder efft ge⸗
melten / von dero Frau Mutter in Vormundſchafft Nahmen verhan⸗
delten / und neben deroſelben von Herrn Landgraff Wilhelm Chriſtopffs
Hochſel. Zuͤrſti. Durchl. unterſchriebenen neben s Receis de. Anno
1648, bit lacccilion anb rüc fal betreffend / etwas mit Fug und Recht
en zuſagen gehabt / haͤtten ſolches innerhalb ber in recht beſtimten
eit / uũ zwar / quod notandum, implorato offizio judic s, nicht abet
— ido erſt nad) Verflieſſungz3. Jahr / chun muͤſſen / welches aber nicht
geſchehen / hingegenlaut Ihrer Hochſel Fuͤrſti Durchl. Herrn Land⸗
graff Ludwigs cigenhaͤndi gen / und ad Archivum zur )ꝛachricht cepo-
nirten protocols fub dacobe t7. Auguſtiis/—5. von yerm £anbaraf
; Irderichd Fuͤrſt Durchl. umd CDaflattung ber Succeffion me Ambe
Bingenheim bittlich / mit Vorſtellung cin und anderer moriven unb
offeritten gegen⸗præſtationen / zwar angeſucht / aber abſchlaͤgig ac:
antwortet worden; Hoͤchſtged. ferr Landgraff Friderichs Fuͤrſt.
Durchl. beziehen fid) zwar auff einen iu anois6⸗ bey damahligen ab⸗
lags Vergleich Ihrerſeits gethane unb bem Receſs inſerirte referva- —
„tionwelche in Buchſtaben alſo lautet:
Was dann in ſpecie den Succeſſion- Fall wegen Bingen
» bein anlangt / hat co mit demſelbigen gleichin aͤſſige Bewandnuß unb
iſt ſolcher Punct ebeufals / wofern man fid) unterdeſſen nicht in
Guͤte (worzu doch kein Theil wieder Willen verbunden fau ſoll) ver⸗
einiget / oder es ſonſt außgemacht haben wuͤrde / wie wohl doch beyde
„Theil / und zwar jeder Theil ſeiner intention nach / bie Sach eben⸗
„maſſig vor außgemacht gehalten / außgeſetzt / und jedwederm Fuͤrſtl
» & at ſein Recht / ſo daſſcibe auß den Bingenheimiſchen Com pacta-
» — ſo weit und vielihme auch ſonſten zukommen mag / biß
„auff ſolchen eventum vorbehalten worden. Es iſt aber ſolches
nichts anders / als cite inómnem eventum zurechtlicher Außfuͤh⸗
rung im petitorio, gehoͤrige / ſo daun durch gegen reſervation annul-
azzſter Theil. óf — lit-
|
[
|
|
andern für
. *é mit —— nicht geſe an
ÀP PEN SDIX 12
Deimnach dem Appendici deß vorhergehenden ma
Theils Diari Europzi pag, $9.btt bon den
im Muntz ⸗Weſen rorreſpondirenden fodit
— Sránd- Bayer⸗ umb Schwuͤbiſchen Grafen án be
Heil. Roͤm. Reichs Stadt Augſpurg den 8.28. No⸗
vembris 8/80. —— ti Receß inſerirt,
in demſelben aber deß Regenſpurgiſchen Muͤntz⸗Ab⸗
ſchieds Entwehnung gethan / umb felbiaer une pier.
zwiſchen commimicirt worden⸗ Als haben wir dem·
| Sen bem vorigen beyzufugen eine Notbdurfft p
ſeyn ermeſſen.
Emnachbey dieſem von ber in Muntzweſen ——
ſchen Creyſen wegen / in des H. Reichs Stadt Regen⸗
LU urg abermahls angeſtelten Muntz Probations - Cenvens,
rafft bed rs. Iunii as76. Allergnãdigſt ausgelaſſenen Kaͤh⸗
ſerl kaias, ſo wol auch des ben aia. zum barauff gefolgten
2677. Jahrs in des H. Rachs⸗Stadt Augſpurg und des zu
Nuͤrnberg ben 2/1. "Decembrís«ózo, abgefaſten Muntz⸗Ro-
cels zu dermahliger wieder Erhzebung des zerruͤtten Muntz⸗
weſens / bey zumahlen roicber eriangtenlicbes Frieden / nuuter
bó ftnt erachtet worden / baf ber ber ge
meinen Muntzweſen febr ſchaͤdliche Muntz Auffwechſel / ſo wol
ud) bas Ausfuͤhren guter Sorten anſſer Reichs( es beſchehe
dann aus keinen hierunter abſonderlich fuͤhrenden eigennuͤtzi⸗
gen Gewinn / ſondern alleinzu aptung ber Wahren / und ſo
ich verbotten und
obe ellet / auch — * Grnft i iuo geſchaͤrffte Mittel vor⸗
hret werden ſollen: Als ergehet hiemit von obbenanter
rect Lobl. erae y. /das ernfilidie Verbottdahin / taf
niemand cíniggut Gee auff / und d Mi^
direnber dreyer gobl. Fraͤnck⸗Baͤyer ⸗ unb Schwãbi⸗
—*
roli rd
, .
228 APPENDEFI.
diſche Sorten verwechſeln / oder auch zu oberwehnten verbot⸗
tenen End / auſſer dem Reich fuͤhren / ſondern davon aller dings
abſtehen ſolle / und dieſes bey Vermeidung unausbleiblicher
hoher Straff an Haab und Gut / unb im Entſtehung deſſen
an Leib und Leben. | | |
Nachdeme aber zu i Sortftgung ber Commercien unb
Handlung die Nothdurfft offteré erfobert. / eine umma.
Gelds aus dem Reich gufüibren So ſoll immittels / und biß
auffweitern Reichs unb. Muͤntz brobations Schluß darinn
Dic richtige umb zuverlaͤſſige Ordnung gehalten werden / daß
der jenige Kauf · und Handelsmann / oder wer er am End ift
fo Geldaus bem Reich an fuͤhren noͤthighat / ein ſoiches feiner
Obrigkeit anzeigen : die dann foberit verpflichtete Leut zu
Einpackung dergleichen Gelder deputiren / und auff deren bee
ſchehene Relation die Atteſtata daruͤber dahin ertheilen ſolle /
daß mit Beladung der Saumpferden / Wagen ober. Schiffe/
auſſer des Reichs Landen / denen wegen Ausfuͤhrung gerechter
WMuͤntzen / auſſer dem Reich ergangenen Reichs⸗und Creyß⸗
Verordnungen nichts zu wieder gehandelt worden ſeye / oit
Kauffleute aber / oder andere Proprietari ſchuldig ſeyn (ellen:
| felt Atteſtata auff den Zoll und Maut⸗ Staͤtten vor zuweiſen / /
mit demweitern Anhang / das im. wiedrigen und fo einige Ge⸗
ferde / unb gnugſam erheblich und gegruͤndter Verdacht ſch
ereignen wuͤrde / die Terricorial Zoll⸗ üund Maut⸗ erre. ipfo
facto befugt ſeyn ſollen / die Guͤtter viſitiren / und ſo fid) bey der⸗
gleichen aus dem Reich fuͤhrenden und ohn atteſtirt / auch ohn⸗
angezeigten Geldern was finden wird /: wuͤrcklich conficiren:
. :gulaffen: ^ damit auch das Auffſehen ſo genauer tmb fleiſſiger
» angufteflen/fotvirbaud) Krafft diß verordnet daß alle Obrig⸗
. «feit groiti Peut in Geheimbeſtellen. / biergu verpflichten unb
beſolden / undwann ſie eine Anzeig feldyerlepconfitcab[er Gel⸗
cr rhun erba neens der irdinarr effa(fag; bas Drittel
tor deme / was conliſciret wird / demſelben tiberlaffen/oie uͤbr⸗
ge zwey Drittel aber ihrem &íco zugehen ſollen : Mimpi
,
wiſſen Verlaß genommen / wie umb auff was thun
APPENDIX.
fo: barn fó wol oͤffters ernannte Obrigkeit oor fid ſabſt dts
nſt Maͤñiglich darnach auribten nnb Ferpedtivet vor Straff /
—— Ungemach au huͤten wiſſen wird. Sgnatum beg
nod fuͤrwaͤhrendem Muͤntz Probatiens*Convenr, genipurg
ben 27/ I7. — uliiisso.
Or Ores im Sine Weſen ono
den Hochloͤbl. Bayr und fe i
la zu Regenſpurg auffgerichteter Muͤntz ⸗/ Ab ·
ſchied. So Geſchloſſen den 28.18. Julii im Yaftréso, |
Und unb zu wiſſen / obwohlen dieſer brepen im Muͤntz⸗
Er bee Era £óbl. Fraͤnck⸗ Bayr⸗ unb
CrefesordinaiDepatirteg bus uͤrſten /
dia "d end ben in des Heil. Reichs Stadt
— letztmahls angeftelltem Probations-Convenc unter
dato Ded 22/12. Decembr, ——— —— 1679. pops 46
de. Weg
demnothleiden den Muͤntzweſen / oram gemeinem Reiche
Handel und Wandel —— ——— und Rettung |
yos mon jedoch auff bie vor Seiten des ficti
Bambergiſchen Dire&orii mit denen Gare und Fuͤrſtliche
Dayt unit Schwaͤbiſchen Ereyß Aus⸗ Schreib⸗Nemptern /
n bep andern mit⸗deyutirten Muntz⸗Standen Creyß⸗
chen Herkommen Ue M datis den 24. Jan.zo, Febr. tnb
x6te Marui Vffenberr ahrs gepflogene communication aus
erheblich ind wi rladje/a angeben
mit. vorgqemelotee 9) —— Execution biß auff den
uniyerſal· Reichs⸗Schluß unb bte darnuß verhoffende allgemeie
ne Conformitát an⸗ und zu ruͤck zu halten / allesnach laut oban⸗
Liogener hin und her chſelter Schrifſten / und gefuͤhrter
orrefpondenz; Und ob zwar auch zur anderweit ber alterna⸗
tions ——— ud Stadt Regenſpur⸗ i E
4
COUAOEBZEENS 00—
COUTE CGUNR GEB UNER 0A —
| *
ATPENDrEA
s Eenberetuoo: Gtitrapomidubie do Kreutzer gne
zz. 6 Kr 3Pfenning zu Verluſt
mit Num.; bemer m dein: neuer Guͤldner
iter Durdi bec wl Withelm zu An⸗
halt Sepraͤgumſer der Jahr Zahlobiſt —— ft
o
erner iſtmit Num. 4, gezeichnet ein neuer Fuͤrſtl. Oet⸗
tis iſch· Guͤlonermitder —S—— daran von a0 ſich
[nftbefinbenza (Es fr
Aber mahlenergibt ſich fub. Num ein neuer Guldner une
— p ANE. nit oer Jahr Zahl 1078
nioe (eA
Sch: reaíarE Dat ma taf man an —— Nam. 4. Signirfenf
Koͤnigl. Lignes 5 Setugermanter der Jahr Zahl 1675.
von ioofl. &fl.g fre Perluſt.
Gepílchen hind mt Num. z. imd Baotirc ein Oettingiſcht
halber Batz / ind ein dergleichen Kreutzer/ umb finben fid) bet
enemvon acofraft.s unprin halbertroan bitfam aber 10f[;9 —
Ét:2. Df. Cin
Ciof
chemrnach hat nmm nm por Comes fieger die Delbe
zationis foit / und auf wasthunlich / ſicher⸗ vnd nachdrucklicht
Mittel ———— reflection ,, aufdas
R2. Juniianni currciisibarfagt f amd ſadann deshochſn
Fs enfe an&rtPrinei al Comsffri des Hochwuͤrdig⸗
no
c £yeil. Som. Ot imber: | JxerrisMar-
— p if fot Ertzſtiffts Mayntz
| ombptob(lem/ Hochhürſi. Gn von OfeíchtiConvents wegen /
⸗Gutachten / pectegtere Aenbergche
— — fortwehrender Con-
—— pmo denrpublico,
6 privato Dóxbbrbali uͤntz Deſectem abgeſtellt/ und
— die faſt — grfallene alte loͤbl Reichs Wuntz⸗
Ored pri biltert werden moͤgen / angetretten.
Allermaſſnman nim: bí hiebey vortommene E
1
a s APPENDIX.
ragen / zu mehrerer facilitirung ber Conſultationen in nach⸗
—— digerirt und —2 als —.
Zum Erſten / weilen der bevorſtehenden Verruff⸗ und
Abwuͤrdigung das hoͤchſt noͤthige Surrogandum guter Reichs
Ordnungs maͤſſiger Sorten vorgehen muß / ob ber Rthlr. alg
tre kuͤnffligen Außmuͤntzens eintziges und richtiges funda
ment , Quffooft.ín valore in & extrinſeco oder quff »e fr,
quo ad AEftimationem extrinfecam geet werden folle ?
. ^ Sum Andern / Ob ed bey vor allegirtem Reichs⸗Gutach⸗
ten / ſo viel die Verruff: unb Abwuͤrdigungs⸗ terminos be
trifft / ſein endliches Verbleiben baben koͤnne / oder ob nach
der dreyen Correſpondirenden Creyſen convenicnz und Noth⸗
durfft hierinfals einige modification vorzun ehmen?
Zuum Dritten / wasfuͤr Sorten über bít vormahlige acht
Rpecies zu verruffen / und ob es bey der yu Nuͤrnberg letzthin
veranlaſſten Verruff und Abwuͤrdigungs valuta ber so, oder
54kr. zulaſſen odernichtht
.. Qum Vier dten / was und wie viel Loͤbl. ermeldte drey Cor⸗
teſpondirende Ereyſen zum Anfang an grob unb kleinen
Reichs⸗Satzungs maͤſſigen Sorten und Schiedmuͤnhen aus
'— guprágen/ unbtvaé fie bierinn fuͤr einen Terminum veranlaß
Zunm Fuͤnfften / Wie man fif) rationeindemnifationis in
ſo ein als andern zu verhalten und der lenſus des Reichs Gut⸗
achtens hierinnfals zu aſſequiren? dann | |
Sum Sechſten / Wann / wo unb burd) weme bie annoch
unverpflichtete Muͤntzmeiſtere und Wardeinen zu verpflich⸗
ten / weilen biß auff den erfolgendẽ Convent bamit ju warten 3u
lang fallen moͤgte. 2E
Als iſt barauffbín theils per majora, theils aber per unani-
mia geſchloſſen worden / wie folgt und zwar batmanad primum
per majora beliebt / daß nach deme die heilſame Reichs Satzun⸗
en pro Cynofura & Regula hillich zu halten / und bie vielfaͤltige
rfarung gezeiget / wie ſchaͤdlich der Abſprung hievo roecaeit/
| ^ , ebjon:
COUE (OM
mit einander / doch alſo und der
APPENDIX 00»
abfonderlich /aber (eit An. 158», bífion: geweſen / da man von
Jahren zu Jahren oen Thaler Excinfece unb. endlichen 6.
auff io. ſi.zu deß gemeinen Weſens hoͤchſter: und nod) biß auff
dieſe Siund empfindlicher Violation erſteigert / kein ſicherers
und zulaͤnglichers Mittel zuergreiffen ſeyn werde / dann in via
regia & directa Conftiturionum Imperialium & Cireularium 4t
— *8* / unb dem alt⸗Reichs —* ber ↄ0. kr. noch
ferner eno fuͤrderhin beſtaͤndig beyzubehalten. Wornach
ban alle andere grobere unb geringere Reichs⸗ famt ben
Schied⸗Muͤntzen regulieret werden ſollen.
So viel nun adr. die vorberuͤhrte Verruff⸗ unb Abwuͤr⸗
digungs/⸗Terminos belangt / fobat man ſich dahin pec majora
vereiniget / daß von dato dieſes Receſſus alle ſo wol abzuwuͤr⸗
digen / als zu verruffen ſtehende gantze und halbe Guldner i5.
$2. 6. 3. und ifr, ihren bißherigen Valor nod) 4. Wochen lang
voͤllig behalten / alsdann aber beyderley Sorten zugleich und
alt abgeſetzet werden ſollen /
daß nad) ber dreyen General⸗Muͤntz⸗ Wardeinen uc Lir. B.
Schrifftlich uͤberreichter Calculation, unbbarauffgemadyten
Anſchlag / die auffm $SDerruffà 45. fr. bíe zur Abwuͤrdi ng
aber außgeſtellte Sortimenten jo, fr. unter einer durc de
gleichfoͤrmig / unb zwiſchen benen obf. dreyen Craiſen
unterbrochenen Conformitat / (b bap fein Stand nod) deſſen
Unterthanen die Gelder in hoͤher⸗ obey geríngern Werth ans
nehmen / und aufgeben ſolle / mit dem fernerweiten Unterſchied
und Adag geiten moͤgen / ba team die andern vier / alſo in
allen acht Wochen verfloſſen / alsdann die Claſs der verruffenen
Sorten / ſobalden gaͤntzlich verbotten / und in Zahlungen
nicht mehr / die andere Ciaſs der Abgewuͤrdigten noch ferner /
unb Vermoͤg des Reichs⸗ Gutachtens big auff ben u. 1. De-
cembr, dieſes fortlauffenden Jahrs à 5o. fr. unb die uͤberige
dem gantz und halben Guͤldner folgende ringere Sorten / nach
bem. Verruff⸗ und Abwuͤrdigungs⸗VNUnterſcheid umb ein
celpectiveè Viertel ober Sechstel niedriger genommen / nad)
| 6g Wer⸗
43ſter Theu.
COWARA HIST C
Pd
diga, | . KK PPENDIX.
sDerfüeffing: ſolcher Zeit aber gleichfalé verruffen / unb inr
Handel unb Wandelweiter nicht patfirc, fonbernfo ein als das
andere Reichs⸗Ordnungs ungẽmaͤſſige Sortiment, bamit
gaͤntzlich abgetilgt / unb an ſtatt bero bic vormals gewoͤnlich
: Srobunb geringe Reichs⸗Sorten / als gantze / halbe / viertheis
unb neuntel Thaͤler / bann gantze und halbe Reichs Guldne
ber Gulden Thaler außgemuͤntzt werden ſollen / barbe nod
dieſes weiter abgeredet worden / daß die ſolcher maſſen in
nis verruffene Sorten jedes Orte Obrigkeit / oon deren Bur⸗
rn/ilntertbanen/ Schutz und Anverwandten ſampt bem.
Bruch⸗Silber zucund ninderſtwohmanderſt / gegen fo baldig
unb unverlangter Empfahung andern Rtichs ⸗Schrott « unb
— — s / getragen unb eingelieffert / unb Det Lin:
terthan / ſo dargegen thut / mit empfindlicher Straff (nebenſt
deme die Gelder / oder daß etwan ſchon ad matlam verſchmoltze⸗
ne Guffuͤr conſilcabel su baltem) pro arbitrio amgeftben / alle
privat Schmeltz⸗ und Abtreib⸗Oeffen ernſtlich abgeſtellt/ Und
von hoͤherer Hand wegen / darob ſcharffes 9(affeben gebalten
werden ſolle / dann iſt gleichfals zu gemeinen Schluß kommen /.
baf diejenige Staͤnd [o mit dem Muͤntz⸗ Regal zwar verſehen /
aber feín einige und erlaubte Muͤntz⸗ Statt haben / die verruffe⸗
tjt Geldervon den ihrigen annehmen / unb ſo fuͤrters auff die
chedeſſen deſgnirie ordentliche Craiß Mũntz Staͤdt zut Umb⸗
ſchmeitzeund Außmaͤntzungunter dero eigenen Gepraͤgliefern
die aber weder bae Muntz⸗ Recht nod) einige Muͤntz⸗ Staͤdt
| groadbfe ror von den origgnebanfale guerbeben befugt
o
uno gegenuͤber ſchuldig ſeyn ſollen / dieſelbe zu ben berechtigten
Muͤntz Staͤdten zubringen / —————
wuͤrdeſich nun in praxi weſſen / daß bey dem anderweiten umb⸗
muͤntzen ein profit zu mercken | woran doch der Wardein Be⸗
richt und Caleulation nad) / grireetffeic vic (0 hat man oor
Nutz dem jenigen Stand zugehen
moͤchte / welcher die verruffene Gelder / zur Muͤntz⸗ Stadt ein⸗
lieeffert: Solte ſich aber ein Verluſt dabey befinden / haͤtte der
buſlich erachtet / bag ſolcher
—— — ERR -
LI um
"
E UNENDP — up. cm —— —
ZECELGEL EA WA —— 95 —
| —
APPENDIXx.. 2
æeinliefferende Stand dem Muͤntz⸗ Herrn ben Abgang ent ve⸗
der pro condigao zu erſetzzen / oder ad jyiftum prexium mit demſeb⸗
be barauffabgurebnentotegSadwuwis o 00 0o
^ add sefiüt weitere Glorfendüber die in Krafft bes Nurn⸗
bergiſchen Abſchieds unb beygefuͤgten fien D.
verſchlagene acht Sorten Guloner zu verruffen / bae zeiget
beygefuůgtes mit Lir. C. ignittes Mandaemit mehrerm / nãh⸗
meñtlich aber fo viel / daß die nach dem allergnaͤdigſt emanirten
poorer Edi do Annons7s. .atifigemiingte S ürftt.
—— ei i Sachſen Weimariſche / Brandenburz
Dunbol te 7 Biſchoffl. Lubeckiſ Anhaltiſche unter — |
Carl Wilheim Gepraͤg aufigangen/ bann alfe vorund nach
erſtberuͤhr ten Kdica auf geyragte Oettingiſche ingleichen ale
Quedlinburgiſche / Graͤffl. Montfortiſ. Schwartzenburgiſche/
Saynſche / nud Wittenſteimiſche / —— e / allerſeits
ganßz und hulbe Guldner uit and nebenſt xad) ſpeciſicit⸗
tengertogern Sorten / in termind fbit pündo-fecundo auis
fübrlid) gemeldet worden / guͤntzlich verbotten unb abgetban -
ſeyn ſolien / als die Brandenburgiſche Onoltzbachiſche Funff⸗
xard Sechs und ore» Kreutzer nicht rotniger 7 die Mont⸗
ortiſ. Fuggeriſch und Reuſſenplauiſche z. Kreutzer / dann die
Dettingiſche 6. anb 5. v. afleó vd) vermoͤg obangezogenen
Muͤntz⸗ Mandats.tmb paran gefügten Schemacis , alle ubrigt
aber / und in vorangezogenenSeßemate Lit.C.nicht berüfrte.
gants unb halbe Suldner as n5 und3. Kreutzer / ſollen untee '
ber Clas, ber Abgewurdigten ſtehen - / und ſo viel die gantze
und halbe Guldner betrifft / go undr5. Kr. die folgende geri⸗
gere Sorten aber auff ein Sechtel weniger / dann dey ihren
Dorian voͤlligen Valor;genbtrimen werden. Wie hoch / und in
f fijo DA — verruffene Cari aes * O⸗
brigkeit gegen Folglaſſungan der er guter Gelder / anzunehmen /
und —— aud, wie ſich ber Unterthan hiebey yu con⸗
portiren / und was maſſen er hy. alles Drivat/eSdmiigme |
" $ü un
.*
. i
^-r$ — $5 $5 APPENDIX
tib Abtredens iu entbalten babe / das iſt bey der H
f weitlaͤufftig an und außgefuͤhret worden bati Sénat
——— d ohne alle ſonſt uum Schaden /
fion, p" herkommende difformiát nadariena
werden | "EE ? E x E
Anlangend nun ad a. die fuͤr fett imb aum 9fnfang aufz
munzen ſtehende gute Reichs⸗Ordnungs maͤſſige Sorte
in was fuͤr einen quanto æquali dieſelbe befteben ſollen babat — |
man ſich dahin vereinbahret / daß noch vor Verſtreichung
des zwey Monatlichen Abwuͤrdig «unb 93erruffungs - Ter-
mins von Det drey Correſpondirenden Craiß wegen zwey hun⸗
dert tauſend Thaler / an grob und geringern Reichs Sorten/
unb Schiedmuͤntzen außgepraͤgt / unb dabey jeben Gtano
frey und ju belteben geſtellet werden ſolle / was er nach Tot»
durfft unb Beſchaffenheit ſeiner Land / an groͤbern / und wie
viel Er an Schledmuntzen außgehen au. laffen für qut befinz
benmodyte ; Und dieweiln ſich / dißmahln auf vorarfteltem
inſtructions mangel nicht zuvergleichen geweſt / fofeviel jeder
Craiß unb Stand in ſpecie an Außmüntzung obgemeidter
200000. Thaler zu articipiren haͤtte / ſo iſt ingegen veranlaſſt
worden / daß die Loͤbl. C'raif Directoria fid imer ben nechſten
vilierzehen Tagena dato Receflus sum Hochfuͤrſtl. Bambergit
Dire&orio erflaͤhren moͤchten / tae ſie und ihre Herren Mi⸗
Staͤnd / angrob⸗ und kleinern Muͤntzen / von vorbeſagten
. 200900. Thalern in præfato termino, außzumůntzen / eor no⸗
thigund thunlich — alles allein su bem ——
damit bet lieferende Unterthan / wegen Dargebungder £Dere-
ruffenen / andere gute gerechte Gelder / ohn lich erhe⸗
ben / ſeinen Nutzen damit ſchaffen / und dadurch Handel unb
Wandel / ſamt ber verruffenen Sorten / Limbfd)meig « unt»
Umbpraͤgung fo mehr maturirt / und befoͤrdertwerden móge/-
afalfen famentliie mit dem Muͤntz⸗Kegal oerfebenebobe-
unb andere Staͤnde Krafft dieſes angelegentlich zu erinnern
belicbet worden / bey den Ihrigen bít —— Verfuͤ⸗
eut lan Donde
i
AA wb€ ACUR wL.cURocAÀ —- — —
APPENDIE ay
— ja mát pet) un
falíd) Uc fone eb a Og fort» unb
chi —— aber / auſſer ſchaͤdlicher dons |
rung mit beſſern Sorten / gelaſſen werden moͤge. Linb greco
ít Muͤngmeiſter unb P oarbtint / bey denen beredbtiaten
———5 —5— ernſtlich angrtvidtntoerben fo en /
bag fc Wochentlich eine ordentliche Liſtam, ber von dieſen oder
jmean Stand zum —E gelieferten € Summen und
Sorten / in ſpecie ihrer Muͤntz· Herrſchafft uͤberreichen / unb
dieſe furere p bee Craiſes le in einſchicken / jene aber /
— 23* — / oU Lt nabmentlic — —
d e en
——— —— — — "
gu | unb fic dahin ruͤckli en
hiermit mehrmahln erinnert. Damit auch dieſes nit
q Werck / umb ſo nachdruckſamer beforbert voerben moͤge /
hat man Abſchiedsmaͤſſig beliebt / daß jedes Craiß außſchrei⸗
ai rod Md ibre Herreñ Mitt⸗Staͤnde beweglich erinnern
ffene / und ſolcher maſſen jut anb gebrachte
if « Corten auff bas eft ehiſt / —— — móglid)/
an bít berechtigte Muͤntz⸗Staͤdte / si uͤbermachen / und bier:
unter a keine Zeit zu verliehren. Und demnach an kuͤn
richtig⸗ und R er Außmuͤntzung der ſo wohln too
* —— aud) toicbleberige defe&tus inblic |
giri auógerottet — Loro eo.
aut unb uch zu der Serm AP in
be (obef tet —— — ſeyn erachtet / den Halt der
Guldnen und Silbern grob und kleinern Sorten / alich wie⸗
viel Stuck eines jeden S rements auf die rauhe M Maxck Coͤlniſch
— ———
| 1 ber Ducaten auff c ü
Coln.gehen 7. Stuck / und anfeínem Gold —— Graͤn /
bann. Órin fein Silber halten / Qiungeriobn hievon y
g ài
t ALPPENDIA i
Atiff dieſemne Rat. Bey bem Goldgulden —— Sfurck
auff die rauhe Marck gehen / und an ord fein halten / 18. Ka⸗
raihs. Graͤn / an Silber 3. Karath 8. Graͤn / und an Kipffer
Karathio. Graͤn / Muͤntzerlohn vonder feinen Marck; ſi
| Gantze Reichs⸗ x baler ſollen atif die raube Marck geben
8. &stud/palbet 16. Vierthel ꝛcund der A rici tud fob
c halten durchaus anfein z4.Potb 4.&rà
Der Gulden⸗Thaler gehen auff die mt Mard Gófn.
4. und ein halb Stuck / und der balben rs. Stuck / halten *
14. 0tb/:6. Graͤn / Muͤntzerlohn bon ber feinen MWarck vorle⸗
| beber Sorten ao. — —
Der Sechs p 3tbenauff bie ratk Sand St:
6t) —— — Muͤntzerlohn 45. Kr.
E Der Batzenge chen ain ratu cantica Off
ten an feín8.gotb. Muͤntzerlohn ⸗45. PA |
Groſchen / gehen auff die rauhe Marck tut /balten
auchs Loth fein. Muͤntzerlohn von Der feinen Marck f.
| Salbe Batzen geben auff bie rauhe Coͤln. Marck 19972,
euet /paliq; Lothfein. Muntetlohni. ſ. pon der "-
Kreutzer / gehen auff die riu Marck 125.5. Palten. an
fein g.gotb. Muͤntzerlohn. fl. zo. kr.
Dreyer / gehen auff die rauhe lard o. St halten 4.
unb ein halb Loth. Muͤntzerlohn 1.fl5o.fr..
Zweyer / kommen auf die rauhe Marck s7o. Studia.
balten 4. Loth.
ren eflet geben auf die rauhe Marck 545. Stud pat
tenanfeinbrittbalb Loth.
Pfenning / gehen auff die rauhe Marck zo, Stud / bal»
ten an feinz Loth.
Von dieſen PA (esten Sorten / ift Wuntzetlohn ton
| INN Marck2. flo ;o.fr.
. fir
CEER I3 UHHE — CUNEO Ge
2
$yierauff num. iſt man ad s; indemuifationis ebtinendar
geſchritten / unb dahin abſchluͤſſg toerben. / daß es
tztern Nuͤrnbergiſchen mimis Probarions 9(bftbieb:
r gelaſſen / —— —— amnificatorum. , und
unnificanitn mehrer Sicherheit und Richtigkeit / aud zu⸗
De imt Gegenfail / (onftaubefabren habender
Klagen / Irrung und Weiterungen folgende Ordnung ge⸗
falten werden ſolle: Und zwar bat man ãllervorderiſt noͤthig
zuſeyn erachtet / den jenigen Churfuͤrſten / Fuͤrſten und Staͤn⸗
ben Deren Wuͤnten verruffen / oder abgewuͤrdigt worden /
obwoln denſelben oermittel(t: Der. gemeinen Reichs Dictacur,
ohne dem behoͤrige notification, nechſtens beſchehen wird / je
dannoch zum Uberfluß / eon gemeinemConvenisfoegen / ut
Lic. D. davon zeitlich Nachricht zugeben / und die ſelbe mithin
uerinnern /; daß ſie jemand der Ihrigen / zu denen der drey
Db[..Correfoondirenben Craiſen /berechtigten Muntz⸗ Staͤd⸗
ten / nahmentlich aber / Wuͤrtzburg / Schwabach / Wertheim
unb. Nuͤrnberg / deß Fraͤnckiſchen Munchen / Saltzburgund
Regenſpurg / deß Bahriſchen Studgart / Baden / Tetnang
unb Augſpuͤrg / deß Schwaͤbiſchen Craiſes / inner den nechſten
vier Woͤchen / abfertigen / und entweder / ſolche ihre verruffen ⸗
unb abgewuͤrdigte Gelder gegen Auß zahlung anderer guten.
Reichsguidigen Sorten // wieder erheben / unb einwechſeln /
oder aber ber Abzehlung beywohnen / und ſo bann gewaͤrtig
(eon ſollen / daß die ſolcher Dingen und in Beyſeyn ihrer hierzu
Bevolnnachtigten vorgeſchoſſenen Gelder / darauff in digd. —
gebracht / verſchmeltzt / und umbgepraͤgt werden / unter den
von Convents wegen weiter nommenen Verlaß /daß im
Fall / vor hoch und wolermeldte Staͤnde / gegen Verhoffen
niemanden / an bit beſagte Muͤntze Stellen / veror dnen / und be ⸗
volimaͤchtigen wurden / alsdann bic oerrüffen: obtr abgewuͤr⸗
digte Geider / durch jedes Muͤntz Orts verpflichteten Muntz⸗
meiſter / coram Notario & teſtibus ew / die befindende
Sorten (pecificirt/jebe beſonders angeſetzt / in deren eum.
cerdo N
. ;
" Àe
V
*
al APPENDIX |
wart (n Tigel geworffen / umbgeſchmeltzt / unb daruͤber In.
ſtrumenta gefertigt / welche fo fort pro pleniſſima probarione
gehalten / und daraus der / denen aamnißcirten Staͤnden juge
ſtandene Verluſt und Abgang / alleinig liquidirt, fuͤrters aber
und da ble refuſion des erlittenen Schadens y nicht erfolgen
wolte / auff bloſſe Vorzeigung derſelben / durch die außſchre
bende Fuͤrſten deßſenigen Craiſes / in welchen ber ſtatus damnif.
cans geſeſſen / auff die ndemnitaͤt / unb billige Schadens Erſe⸗
g / in Krafft deß Reichs Abſchieds de Anno i570. 8. da aber
emanbaic. 127. uUnd Deputations- Abſchieds de Anno 1571. 5.
darneben ſollerc. epequirtioerben ſolle. t
Nachdeme nun auch bepfo bevorſtehenden Um⸗ und Auß⸗
muͤntzungs⸗Werck / bit hohe Nothdurfft erfordern tvill / die in
denen Craiſen annoch en ben. Muͤntzmeiſter tmb
Wardeinen mít geroonliben Pflichten su belegen / unb fic
hierdurch ihrer d reu (o mehrers zu verſichern: als iſt ad e. ge:
ſchloſſen und beliebt worden / daß es zwar damit / bey dem
Traiß uͤblichen Herkommen / Krafft deſſen vorerwehnte bey⸗
derley Muͤntzbediente coram conventibus cxaminirt, approbirt,
unb barauff hin verpflichtet worden / billich zulaſſen: Nach
demmaln aber vor jetzt und bey nunmehr bald vorſeyenden
Außmuͤntzungen / die Gefahr auffm Verzug / und damit die
Beyſorg waltet / daß auf den Fall zuruͤck bleibender Verpflich⸗
tung / dem publico mehrmaln zum Schaden / unb Nachtheil
ehandelt werden doͤrffte: Als hat man ſich uͤber ſolchen Pats
ahin verglichen / daß von jedes Craiſes Directorio, und deſſen
gum Muͤntz · robations-Weſen / mit deputirten Stand ((alvà
tamenCirculorum antiquà obſervantia) diejenige Muͤntzmeiſter
. 4inb Wardein / fo fid) dermaln unverpflichtet befinben / in oit
Pflicht genommen / vorhero aber durch jedes Craiſes General-
unb Special- Wardein / wann anderſt der letztgemeldte ver⸗
pflichtet iſt / examinirt / und auff wol befinden / approbirtfoerben
pli. Wann aber diejenige Muͤntz⸗ Stadt / ſo den Hie
pnicbten
—
" afdyien Maͤngme
COAPPENDIÉI. | 244
iſter und Examine præſentirt / mit keinm
Fall fuͤr gut erachtet / das examen ſambt ber Verpflichtung /
uin Wardein verftben waͤre; €0bat man auff ſolchen
0 lang anfteben gu laffen / big bie Herrſchafft ſolcher Muͤntz⸗
. Citattbae jenige / was deroſelben / wegen ordentlicher Beſtel⸗
lung eines ſpecial Wardeins zu —— obgelegen ſeyn will /
er Gebuͤhr nachbeobachtet ba
en werde / geſtalten ſie ſich da⸗
mit keines wegs zuſaͤumen / ſondern dem gemeinen Weſen zu
lieb / ſo viel immer moͤglich / zu befoͤrdern / ohnſchwer fallen laſ⸗
ſen wird. Und weiln man bey dißmahligen Convent, die vo⸗
rige Muͤntzmeiſters Pflicht / ut Lic E. in etwas verbeſſert / ſo foL
[e dieſelbe nicht allein ſuͤrterhin bey gemeinen Conventen ge
braucht / ſondern auch die bereits vor deſſen verpflichtete
WMuͤntzmeiſter / von jeden Herrn der Muͤntz⸗Stadt / damitbe⸗
leget / und ob es alſo rex en / bep nedftfünfftigen Convent
angezeigtwerden. Und dieſes alles / ſoviel die in Propofition
und Umbfrag geſtellte ſechs Haubt⸗quæſtiones hetrifft. Auſſer
deren aber bat man alf das jeníge / was zu Unterbrechung
der lobl. Reichs Muͤntz⸗Ordnungen / bißherig hochſchaͤdlichert
Crfabrung nad) / von einigen vortheilhafftig unb unverant⸗
foortíid:r Weiſe zu pra&iciren fid) unterſtanden / unb Krafft
nechſtvoriger beeder Augſpurger / und Muͤrnberger⸗Muͤntz·
ſchluͤſſen / dänn des von22. Junii lauffenden Jahrs ergange⸗
nen Reichs⸗Gutachtens / abzuſtellen und zu verbieten fuͤrgut
angeſehdn worden / hiemit nochmaln Grenftfid)inhibiren; unb.
iet per generalia wiederholen tooflen ; Intpecie aber / ba
terbín/alle Seen Muͤntz⸗Staͤtt / obneínig ferners Nach⸗
ſehen abgeſchafft / und von denen außſchreibenden Fuͤrſten ge⸗
naue Obſicht darauff gehalten / aud) dargegen exccuriveè ver⸗
fahren / fein amodyr - tmb Verpachtungen ber gerechten
Muüuntz⸗Staͤt wenter gelitten / die Verpflichtung der Muͤntz⸗
t
meiſter / und ſpecial Wardeinen ſobald deren einer su Dienſten
angenommen wird / auff die vorangezogener maſſen / jetzo oer,
beſſerte formulám Juramenti, beſtaͤndig beobachtet / den Gold⸗
ſchmieden / Tratziehern / Gold uno Sllberſchlagern / 9Dofa:
| miienfi.
241 E APPENDIY. J I 9
mentirern / und dergleichen ad Luxum dienenden / dem publice:
——z— Leuthen ein dermahliges Giel/umfer meb-.
reri Obrigteitlichen Ernſtund Nachdruck gritedt / und .
nen das Muͤntzbrechen ey hoher Straff ferner nidyt aetate
tet / die Muůntz · robations Convent in. terminis confucris, febre
maléfortgefegt / unb mittelſt beren affe nach und nad cin»
—— bcr perpipay Me bedpem/ ung abarfteüt hwas
man von bee drey loͤbl. Craiß wegen / jetzt Und voriger maien /
darwider heilſamblich ſtatuirt / ín fortwehrender ——
und obſervanz erhalten werden ſoſſe.
Als min hierauff ferner torfommen, teas maſſen
fub dato 22. 12. Decemb. 1679. von der drey Fraß e
gen / im Druck ausgelaſſene / bie —— der ge⸗
rechten Sorten in· unb auſſer des Roͤm Reichs Ceur-.
ſchen: in andere frembde Lande betreffende mandac-
in deme heſchwehren / daß ihnen hierdurch gleich ſanrver
Betten ſeye ^ von einer Stadt und Orch Teutſchen
Lands / in das andere / bie gu ihren alleimgen Kauff
flag / und Guterhandel behuffige Gelder zuführen;
Eoo Dat man furgut und billig befunden / damit bie den
gemeinem Weſen ſehr angelegene Commercien nicht
gehemet werden / vorerwehntes Mandat utl. F. pro in-
terim zu erklaͤren / und au erlaͤutern / und zu ſewol der
Herrſchafft / und ber Zol id Mautbeambren/ als auch
bet Handels⸗Leuth / allerſeitiger Nachricht / in Oruc
anderwerts ausgehen zu laſſen. Und obwohln bey dem
| B. oubetg unb Nuͤrnberg vorgeweſenen festen
tt6-Probations Taͤgen / ſich eines: Schematis ver.
Achen worden / in was /alor bie ſo in als ansl andiſche
—
^" APPENDIX.
grobe Gio. und Silber Sorten atgeben/ und site
mem, So hat es —— — weiln die tot:
e calculati aler 3 o6, ft.
—— ier Enn MP SABE ARIA
anpatat de anderweite Außrechnung /
——* —“— geaͤndert / und das Schema dar⸗
auff eingericht.
C-— ·· — —
i
2t rer Urkunddeſſenit gegenwertiger Recefs
m » ———— Jedem Loͤblichen Greof ein
ugeſtellt / auch Ihrer Kayſerl. Majeſtaͤt / und
urfüirft, Gnaden urb Durihlaucht. zu
Sachſen davon Abſchrifften communi.
citt, bamrift bes deli. ichs Stadt Augſpurg anwe⸗
ſenden Depurtirten / di ſen ſambt den Schluͤſſeln
aageſtollt worden·
So gegeben und geſchehen/ in des Heiligen Reichs
Stadt —— 28. 18ſten Monatstag Julu /
IEintauſend / Sechshundert und Achtzigſten Jahr.
CES) (£5) ) (TIAS.)
Von wegen dez A868 Franckiſchen
Crayßes.
Ioh, Matth. Leuchtner Lic. 0
Magnus Fetzer D; Reipub Norinbergenfis |
ConflariusSeniok.
Seb.
—
Seb. part.
er obtas Wenhafen D. Rei mbi
. Norinb. Confil,
Von wegen Es * Boy
an Wampe
opm dot —5 — Gruͤnw ald.
Matthias Kaſpis / cum proteſtatione ſolitam.
Ruprecht Schorer.
Gorg Chriſtoph Hanſeman.
Von wegen e Loͤbl. Schwaͤbiſ.
cob drich Ruͤhle.
——— im —
einrich Backmeiſt EE
| pn D. am -
M"
finie dite
E und ——
Srgeſiung
Mayn Strohms /
Weha Za de 3 : fie Jahrs am hoch-
Wobey mit —— /. foaé in mebr bann
Tauſend Jahren Der tor groſſe Waſſer⸗ Fli nicht
allein auß oem Maijn⸗ fónbern aud) auf andern na uno feri
von hier /in Europa gelegenen Stroͤhmen / entſtanden
was fit theils vor Schaͤden an enfin unb Diebe] a
Slaͤdten /K Saufmate Wahren Dorf oni i
Feldern / Waͤldern / Wein⸗Bergen / und
anderm mehr / gethan.
- elis durch glaubhaffte Geſchicht Schreiber /
der N aio elt ur Erinnerung auffgeſetzt. ]
Anijetzo aber auffs kuͤrtzeſte zuſammen getragen / vor ein und
anderm / der es zu einer Warnung wil — ich beyk
dergleichen Waſſers. Noͤthen (ble aber der barmhertzige GOtt von der Chri
feitén Gnaden abwenden wolle / hey Zeiten vorſehen / unb nicht gebencfen moge /
es werde keine Noth haben / ſondern vielmehr ſich dieſe von dem lieben Gott |
verhaͤngte graitfame Waſſer⸗ Studien / Laffen ein Denck⸗ Zeichen
ſeyn⸗ and ſein und der ſcinigen Leib und Gut / ſo vie
moglich an ſichern Ort briingen. 5.
EN Los
$i 79m
CWNPO Oc o— c9.
$o ^ APPENDIX
An ben Leſer.
rſchliche Verhaͤngnuͤß / das Gewaͤſſer deß Mahn
WEStrohms / (id) fo ſchroͤcklich ín btefige Stadt Franck
furt / und faſt alle Gaſſen / Keller und Haͤuſer / zugeſchweigen
aller niedrig⸗· gelegenen Dorffſchafften / bít fo wol ober» ale
unterhalb dieſer Stadt am Mayn liegen / zu maͤnnglchs
Erſchroͤcken und Weheklagen / ergoſſen / daß auch bae Ge⸗
waͤſſer vom Fahr⸗Thor an/ bif faſt an die Engel⸗Lipotheck /
yo: einige Tage ber / durch deß lieben Gottes tme:
unter ben neuen Kraͤmen / gangen; — anderer
in der Stadt zimlich bod» gelegenen Herter unb Gaſſen / daß
ſchwerlich ein Menſch inorefer Stadt wird ſeyn / welchem der⸗
gleichen geſchwinde Auffſchwoͤllurg deß Mayn⸗ Strohms
wird bekannt ſeyn: Co gibt es bier Aniaß und Segerhen
kuͤrtzlich und mit wenigen Worten einiger anderer Waſfer⸗
lutben zu gedencken / die von mehr bann Tauſend Jahren /
B zu dieſer jetzigen Zeit / nicht allein dieſe qute Stadt und
Land / ſondern auch die benachbarte und weit entlegene Fůr⸗
ſtenthuͤmer / Herrſchafften / Staͤdte unb Doͤrffer / betroffen.
Wie dann ſolche denckwuͤrdige Waſſer⸗ Fluthen von
unterſchiedlichen beruͤhmten / auch mehrentheils hierinnen be⸗
nabmten glaubhafftigen Hiftoricisumb Geſchicht⸗Schreibern
bet Nach ·Welt zum Angedenck weitlaͤufftig verzeichnet wor⸗
mid bud Kuͤrtze MA mur —— F mo —
r nen Jenigen zu Di we achte
Schrifften nicht babe nadyfolgenbe eR [ rniitgetbeilet/
und wie ſolche Ergieſſungen bee Waſſer / der Jahr SabtG pri
fti nach / fid) begeben haben / erzehlet werden.
Als nemlich: Nach ber Geburt unſers HErrn Chriſti
127. Im 7. Jahr deß Roͤm Kayſers Mauritü / den letzten
Octob. iff bít t an etlichen Orten uͤber die Stadtmauren
u Romgangen. In Italien iſt groſſe Theurung erfolget / und
fich anftben r/al$batten bie Elementa animer
verbunden / die Stadt Rom ín grumb zu oerberben, Das Feld
ift uͤberal in Italien mit Waſſer ————
APPÉENDIX' OajK
bait verfloſſen / finb bie Aecker ool Schlams blieben.
Darauffiſt ein Sterben erfolget / darinn viel tauſend Men⸗
(den in wenig Tagen dahm gefallen. Nauclerus |
690, Den t. Novem. íft in den Vened⸗ unb Liguriſchen
Grángen/ eine ſolche groſſe Waſſer⸗Fluth geweſen / deßgleichẽ
nad) ben Zeiten Noe micht geſehen worden / bag viel Menſchen
unb Viehe umbkommen. Der Fluß Atheſits bat fib alfo er⸗
goſſen / daß die Mauren an der Stadt Verona theils eingefal⸗
Jen. Hierauff bat es alſo gedonnert unb geblitzet / als wann eg
mitten im Sommer waͤre. Die Tyber 4u Rom ift fo febr
wachſen / daß bas 2Bafftr über bie Stadt⸗Mauren hinein
Neoſſen / und viel Gaſſen darinn erfuͤllet / es ift auch durch einen
Abſchuß deß Waſſers ein ſehr groſſer Drach / mit einer groſſen
Menge Schlangen / durch bie Stadt gefabre / biß mitten ins
Meer. Auff ſolche Ergieſſun Oct (fteine jaͤm̃erliche
Peſtilentz etfolget / bie das Volck fe haͤuffig hingeriſſen ba$
af einer tebr groſſen Menge wenig uͤberblieben ſind. Lyco-
ſihenes de Prodigiis. - |
791. Iſt die Tyber gu Rom ſo groß geweſen / baB ſie das
Thor / ᷣiamneam genant/ ín Grund eingeriſſen / und die Bruͤ⸗
(ft Antonini Pii, neben anbern herrlichen Gebaͤuen unb Zier⸗
tatben der Stadt weggefuͤhret. Platina in vita Adriani.
87 6. 20. yunit/bat man / etliche Nacht nacheinander / eb
nen feuer rothen ſchroͤcklichen Cometen geſehen / darauf roſ⸗
(e Gewaͤſſer im Heu⸗Monat erfofget/bie tn adyfen unb i»
ringen / an ber Saal unb Unſtrut treflichen Schaden gethan.
A. Sachſen ift ein Wolcken⸗Bruch gefallen / unb bat (n bet.
act das Waſſer cin Dorff Aſchenbrunn(alſo nennets Aven-
tinus)mit allen Gebaͤuen / Kirchen / Scheuren / Staͤllen / Men⸗
ſchen und Viehe / Gaͤrten und Baͤumen / ſo rein hinweg gefuͤh⸗
ret / daß man deß Morgens nicht hat ſehen koͤnnen / daß jemals
ein Doͤrff allda geſtanden. 88. Menſchen fino umbkomm
en /
die andern ſich wunderbarlich gerettet. Rivander / in der
Thuͤringiſchen Chronic. MM | |
1009, den 18. Jan. qu Zeiten Kaͤyſers ar II. iſt ein qs
LE A PRMD EX. |
Gewoͤßſſer in Italien entſtanden / welches gantzer
gewaͤhret / —— Speculum aquaru
020. —— v obe egierung erſtged. Kueren
umh bie Sonne cin Regesbogen geſehen worden / dadaurc
weiſſe Linien hin und Serres guganqen von v
Darauff iſt erfolget eine maͤchtige Ergieſſung der Elbe bleig
Leuten groſſen Schaden gethan. Es iff Quen * *
Dven kommen / und ſind bit todten C auper allobald vol
prn geworben, ba man fi sedet. / ſwiche zu beabah A
neben, Symil/ (t ingefaen eine ſdiche golt Bibl
Schnee unb Ungewitter / daß man vermeint / es ien ciae
Suͤndfluthoder der ffr Tas tomen. Darauff if groſſe
Hungers⸗Noth engcfall —. 5 00 oos
Vbi$ in den Her hit / ein gro
aß 38*
Ae Iſt vom Hſter⸗Tage an /
Sewaͤßſer gtweſen / dieweiles ohn nter⸗ pi 3b pit
€ (aat verſchwemmet / daß fie nicht guffwachſen Forte
nen; Was aber darnach auff den Herbſt geſaͤet worden / hat
ees auch verderbet. Darauffift ein groſr Mangel an utto:
vors Viehe md Nahrung vor pie Menſchen erfolget / und ba
3. gantzer Jahr gewaͤhret / alſo daß Menſchen unb Viehe bang
fenweiß Hungers geſtorben / daß viel Staͤdtund Doͤrger w
tmb leer geſtanden. Chron, Polonotum lib. 3- cap. 32.
n$;. Acht Tage nad) Det. Dautü ſind febr groſſt Dow
nerwetter mit Blitz umb Schoſſen in Thuͤringen geweſen / daß
viel Leute gemeynet Hinrmel umb Erden wuͤrden über eine
—— ————— —
nes bem andern feine Beichte gethan / in bt Gedancen (ic
— Sicmüften boc alle ſterben / und wuͤrde der Juͤngſte dag ver⸗
handen fcn. Rivander. | -
Anno Chriſtinzos —s——— poit Mri
ugefroren unb das Cof angebrochen / ſogroß geweſen/ va
tr bie stor Bruͤcken⸗Thurne / imb den mebeentbei oer Bruͤ
cenweggeriſſen / daß auch bey joo. Perſonen / ſo darauff ge.
ſtanden / ins Waſſer gefallen / und viel ertruncken ſnd.
a P ) MEE EO,
EN B4yx.
—
* An Almanien / |
ba leni ETT d que D dap ideae
s
tefftttpe bu dabei herge⸗
—5* 3 A igt / defſe —— uvo veia pre
r nicht ge⸗
faoc tas /nàd bem fein Brodt mepr zu bekommen pica
ſen / bic Beute bie Sráuter und Wurtzein auff bem Felde auff
grabẽ. und den Hunger damit ſtillen niſſen. Chron Pol.La.c.r.
1322. iſt der Mayn abermahl fo. groß worden / daß er biß
qm ben Kirchhoff zu Gt. Tatfbolemit gangen / auch vor bert
oͤmer und in vielen Gaſſen der Stadt arifanben.
. 158.011 Tage Coſmaͤund Damian/gieng ber Mayn aü
bít Kirch⸗ Thuͤr zu St. Bartholomaͤi.
1342. den 20. 21, und 22. Julii /R per Mayn fo hochge⸗
| tatem Da vae Waffer ríngé umb Sachſenh auſen berunib
endt/ unb ſind zu Fr rt alle Gaſſen voller Waſſer
—— in * irchenetliche Schuh hoch geſtanden /
daß ein jaͤmmerlich Heulen unb Schreyen unter den Leuten
geweſen / unb jederman gemeynet / pie Stadt und alles wuͤr⸗
bc unlergehen die Srandfurterfaleirten fid) auff bie hoch⸗
egent ovffer unb Feider | bic Sachſenhaͤuſer unb Teut⸗
—* Herren auff den Muͤhlberg / da machten ſie T Ln uno
wohneten barunter. — Folgends denez. Julau Jacobs
Tagum ibat das Waſſer vie Bruͤckund den email famt
Dci aT die neu⸗erbaute Capell aen Sachſenhau⸗
zu / im Grund hinweg gefuͤhrt / big auff 6. Schwitbogen
— — ſO M d bk Gewalt - Waſſers au
achenhauſen e c Grube ioo Ehlen lang / 1o. Ehlen tieff
und 25. Elen breit gemacht / imgleichen bé — pr.
546.i(t das Gewaͤſſer alfbier fo bod) auffgeſchwollen
daß man faſt an keinem rt / als auff dem Lieben Frauen⸗
Berg / hat drucken gehen koͤnnen. |
n2. "Vulii fiel eín dcin Woickenbruch zu Gingen/ ener X
geich Ctabt/ va das Gewaͤſſer die Felder mit der Frucht
RE eed unb. dira ber Stadt vdermeynten / daß ſie
elc ertciadn nire | 144.
- am iS
a "ga WEIT .^
SOC. .
' ^at APPEN?D IX | |
: $e 1442 Flohen bít Leute wiederumb auff den LAieben⸗Frau⸗
enberg. 27 .
D s. ben 2 Jul. ſtenge es an gu regnen / unb hielte am tmt
ſtaͤtigem Regenwetter / biß zur Weinerndte / darvon Wein und
andere Fruͤchte fauleten und verdorben / darauff greffe Theu⸗
rungund Hunger erfolget. Fiuccl. 2 |
1480, 0t138. Julii / war zu Straßburg eín —— —
ſer / daß es den Thurn an ber Steinſtraſſen umbfallete/ unb
manumb bae Kauffhauß / unb in beyden Gaſſen / eon euet
Brucken bi su ber andern / mit Nachen fuhre / da wurden alit
Muͤhlen zerriſſen / und konte niemandmahlen / daß aud) kein
Brodt zu bekommen war. Chron. Hedionis 4. parte,
155. ben 24. Junii / ward ber Birſeck —5 — fo groh/
daß er am Korn⸗ uno Fiſchmarck ein geladen Schiff truge.
33o0. btt 5. Novemb iſt ein Thamm in Flandern zerriſſe
unb bat das Waſſer Braband / Holland unb Seelandalſo di-
berſchwemmet / daß es maͤchtigen groſſen Schaden gethan / am
Lande / Menſchen und Viehe. Seeland iſt baburd)unmtergan -
gen / auch iſt in Antorff groſſer Schade geſchehen. Den Scha⸗
den achten einige einem Koͤnigreich gleich. Dazumal iſt es um
Venedig trucken geweſen / und das Meer a Finc.
ty51. den 14. May (ft in Franckreich cin ſocher Regen ge
weſen / b bin und wieder burd) bas Gewaͤſſer viel Haͤuſer um⸗
geſtuͤrtzt und weggefuͤhrt worden. Beuther. |
.— t55-btft 10. ^ yan. erbub fid) zu Marpurg an ber Pobine
ein ſehr groß Gewaͤſſer / welches groſſen Schaden an Menſchen
imb Vode wu unb zerriſſe in der Nacht zwo groſſe ſteinerve
ruüͤcken. Saur.
1558.bert i7. May / iſt in Thuͤringen eim erſchroͤcklich Sewaͤf⸗
fe AU ba nidytafícin gantze Doͤrffer mit Menſchen unb
ite weggefuͤhret / ſondern es hat Gott der HErr eine groſſe
t an einem ſechswochen⸗Kind ertoiefen/intem das
Waſſer die Mutter mit dem Kind zugleich weggefuͤhrt / und
nach der Mutter Todt toas Kind aüffeinem Apffelbaum an
einem ſchwachen Zweiglein mit den Windeln hangend / nach
Verlauffung deß Waſſers / geſund gefunden wor den
|
!
a. it ein erfbeodi
575. deni2. Aug —5 Gewaͤſſer t t Dei |
fanb unb ín io — n / welches die Bruͤcken / Mauren /
Scheuren und viel Haͤuſer eingeriſſen / Menſchen und Vie v
faul umb an elídyca Drtien bít todten Coͤrper auß den
auff die Baͤume geſchwemmiet bat. Selneccer.
BLA ben 26. Febr. iſt der Mayn bif an ben fpringenben
16012, runnen popgn auffgelauffene — hs an bíc S
brf E drotbaufeé an et Nicolaus Kirch "n"
1633. ift bet Mayn fo bod) ín bít eu qr t(en/ba /daß man.
vondem Fahr bif Leonhards⸗Thor mit Nachen durch bie
M bat v fónnen.
Pre er auch ſo ogrtedfavbaf bae Saffron bem
bí&&conbartév bor bít gante :Dudybaf uberior
—
Anderer auch groſſen Ergieſſungen deß Maynſtrohmis /
und der unbeſchreiblichen Schaͤden / ſo wol an Feldern / Ge⸗
baͤuen / Mobilien und allerhand Sauffimanné ——⏑⏑—— ge⸗
ſchweigen; Als da ſich dieſer Maynſtrohm in denen ren
1322. — 1651,00 16;8.fo weit in die Gaſſen herein bege-
ben / daßer theils biß an⸗ auch theils biß oberhalb der Nicolaus⸗
— biß an den ſpringenden Brunnen fomnien.
Was nun bd c Librrgieffung deß Maynſtroms /
welche ſich ohngefe 13. Januar. dieſes lauffenden 158: (€
rszumu Piaf anfeben faffen/ unb alfomit fteter Auf⸗
llüng continuirt / b(f ben 17. dieſes deß Nachts umb i.
t/ ba alfobalbnad) 1:. Libren ber Ruͤckgang deß Waſſers
19.19. 20. und 2. Jan. gang wieder vonden en zuruͤck
in den Mayn geſuncken war; ze inet nun Sede
thig zu (yn / 9 $i Weitlaͤufftigkeit ín Pro etm bateen ——
—22 —— —— peii
——
Doch der —5—
Sg willen / die Mt
— fib in etwas s lieſſe / umb aud) alfo hs: bt/tof be bm
ipm unb n unb ranbben / « dh mbter
von dieſer Waſſerfluth
raum ftofict
S46 —— — — SEALS E "
zum Angede ——— —
—— twas Paler —R panty
pear ſſer von der Bruͤcken mane —A—
—— —5 / 9
ben —— atz / und — ahrg
UH dtf
ſſer / von ber ux —* beyder Mee Jag bid am P neue
63i nwar / unb.a n gieng es die alte Cidyitn unb Boer⸗
aß / wie nicht weniger die Saalgaß hindurch / umb de Nico⸗
[aues ird) herumb / und uͤber den —— bif oberhalb⸗
das Kauff⸗ — von dem F —— eas dj eon bes
—— t bie 2taud) auf f —
it An aufigetretten un ga ü
ben Sormmard nad) bec — 5 — oſt uni Diner bet
Roͤmer toeg / big es 3u ben Waſſer à ——
ſtoſſen / gedachtes — ^ S weiter gar en durch
bit guͤldeñ Federgaß / durch bit B m
merantz und iiber, irn vorbey a a ————
von dar die oͤſiſche Kirche peel / p —5
"ne n allem dieſen benabitttes Gaſſen Bat a6
Waſſer ſo hoch daßd PCM Doi af: et.
— * ——* y
durch dieſe iu
——— —— —— —
zehlichen Untoſten — 78— laͤſt fich hier nicht beſchreiben /
es iſt obne bas gnugſam au: rbetauren/baf vs mebbalé jn vie.
. mit groſſen Schaden / tbeilealibereit erfahren / tbeifb aep:
nou erfabren soerben: 2. Csift vielmehr / cli lieben⸗
barmhertzigen Gott mit bußfertigen Hertzen zu bitten / daß te
une mitfetnerer Straffe volle vergbonen/ nidt aud) ſolehe
! (tbt ean uns ſtatuiren / wie in dieſer kurtzen
Beſchreibung au leſen iſt / daß manches Land / Studt tris:
Dorff / nicht iur allein mit Krieg / Hungers⸗ Noth amo
lentz pon bem gerechten —— — ſondern viele
M gar durch Maͤchtliche und —* iftrfoivene"
. rura fam iren. n/ und in dytet.
Schlaff / einem fo fielen Fode md " Eel worden.
"— UE BL WERDDLENE um oue s————
HARANGUE-
Tees Bloquente & tres tonchanteau |
|.) AA OY .
Del | 2E
GRANDE BRETAGNE,
fuc lafyle qu'il donne aux pauvres Proteftans
períecutés qui fc retircnt dans fon Royaumc.
. Faitéper Monfiur
RE LOMBARD,:
A BDEE, "Le de la BA RD
LONDRES,
Imprimé, pat [exprés commandement de Sa Majefté- |
M. -DC. LX XXII.
7. €inegeipe nnb fr bewegiche ede
| MEME An den MEM
Moͤnig it QOroſz⸗Britannien
Wegen deß Schutzes und Auffenthalts / den
Grbwarneaserfolgten Droteftirensen / fo ſich in fei
| oͤnigreich rererirt, gegeben, | ,
tiae e ber for. Andreas Lombard / Prediger ber Zran⸗
$9 if ' m ch fn gehalten /
Und auff ira ben Too be Befehl in den
AXrud ggeben worden.
Anß un ing Teutſche uͤberſetzet.
AM 4C LXXXII.
. After bell. | st
—
Ap | APP
HARANGUE
| AU.
für P afyle qu'il donnc
aux pauvres Proteítans perſe-
cutés quife retirent dans
fon Royaume,
S1R E,
En' cítpas moy qui parie,
quoy quecefoic moy qui
ite la parole, cen'cft
pasméme vótre Egliſe Francoi-
fc de la Savoye, quoi que ce ſoit
elle qui demande tres humble-
ment vótre Royale Audience.
C' ef, SIR E, une Sainte Colo-
nie dc Proteftans. de France,
que la tempeſte jette tous les
Jouts dans vos Ports :ce font
des Iſraelites qui. traveríent la
mer pourfe retireren Canaan ;
ce font des marchands de
r dequi vendent tout ce
qu'ils. ont' pout la. perle de
grandprix , & qui cherchent
dags vos Royaumes le Royau-
me descieux ; ce fonc eux, SI-
RE,c'cft méme en quelque
facon toutlc monde Reformẽ
reden / die gantze Refor mirte
ENDIX '-
An ben Koͤnig /
Wegen deß Auffenthalts/
den Ct ben arme verfol⸗
cen Proteſtirenden
n * e
rirt, gegeben.
S IR E,
Chbin es nicht / ſo da ve
det / wiewol ich berjenige
c bin/fo bas 2:3: fuͤhret
fo iſts aud) nidt bít Frantzo⸗
ſiſche Kirch zu Lavoye, wiewol
ficbiefenige ift ^ fo in tieffeſter
Demuth umb C. Ma⸗. Koͤn.
Audientʒ anſuchet. Dieſe iſt⸗
Sire, eine H. Pflantzſtadt be
Proteſtirendẽ auß Fraͤckreich /
welche das ſtuͤrmende Unge⸗
witter taͤglich in Dero Haͤven
treibet. Dieſe ſind die Iraeli⸗
ten / welche mitten durch das
Meer gehen / damit ſie in das
Land C axaan eingehen moͤ⸗
gm: Dieſe ſind die Kauffleu⸗
tbeín beri Evangelio / welche
alles / was ſie haben / umb die
koſtbahre Perle verkauffen /
und in E. Majeſt. Koͤnigreich
bas Hinmelreich ſuchen? Die⸗
fe ſind es / Sire, ja cé iſts / alſo zu
— — —
— — ——
—— — — —
|
|
|
|
|
0l APPENDIX
qui s'explique au Jour d' hui
par mabouche, & ma bouche
n'eft, pourainfydire,, que
T ccho deleur yoix.
' Lesvoici, SIRE , ennétre
ríonne qui vienpent avec
vótre Declaration à la main,
fc prefenter devant lrône Aa-
gufte d'ou ellecftecmané , &
comme vótre MATEST E a
prononcé en termes expres
qu'ellefe fait un poinct d' hon-
neur & de conſcience de leur
fairc du bien, ils ſe font auſſy un
poinct de conſcience & d'hon-
neur de venir baiſer fes mains
- facrées qui les efujent de leuc
4
haufrage , &quileurfontune
. feurce continuelle de benedi-
ctions & de graccęs.
lis rggardent , SIRÉE, certe
n myſtericuſe declaration don-
néc cn lcurfaveur,comme un
phenomene admirable aux
152 -
Kirch / welche anheut durch
meinen Mund das Wort
thut / und mein Mund iſt / ſo
zureden / nichts anders / als
tín Echo und Wideryhall ihrer
Stimmen. j ic
Dieſe erſcheinen unter mei⸗
ner Perſon vor dem hohen
Thron / auf welchen E. Mafj.
iſt erhoben worden / mit der
von Ihro egrbeen Declara-
tion nb Crflabrung ig ber
Hand; unb gleich tpie fid) E.
93aj. mit außdruͤckl. Worten
bat eetnebutenia
es Ihro fuͤr eíne Cbre/ufíeine —- -
ibrem Cbriftl. Gewiſſen gts .
emende eade balte/ inen
tes ju erweiſen / alſo hal⸗
te ſie es hinwiederumb fuͤr ei⸗
tit Med /: uno.
chſte Ehre / Dero geheiligte
aͤnde / welche ſie auß dem
chifbruch reiſſen / und ihnen
an ſtatt einer unauffhoͤrlichen
Segens⸗ und Gnaber Quelle
finb/auti
Jn.
Sie betrachten dieſe Oo
heimnuͤß⸗volle / zu ihrem Be⸗
ſten gegebene Declaration,
als ein —*— ber Goͤttl. Pro-
videntz und Voꝛſehung / und /
damit ich mich dieſes Worts
bediene / fuͤr ein vor den Augen
|^ $i bet
⸗
af
yeux de ł Egliíe, & du monde
- zaémc. |
| rEgiſo ediſe admire com-
mel'efic&d'une pietẽ extra-
ttaordinaite, & le monde
cionné la confidere commcla
produdion d'une prudence
confumméc. Oncícoute en
tous lieuxcot Oracle de vótre.
MAJEST E,onla ditenGath,
cla public en Aícalom, & les
ſept montagnes retentifſent du
. brui& qui s' en fait pat tout.
Leslslesenfrapent des mains
& lecontinent refpond aux. Iſ-
les. Tout lc monde en parle
hprs ceux à qui une Declara-
ian frpleinc dc zele pour. lc.
nom Proteſtant, oftc à jamais
tout pretexte de patlert, &
qu'ellecondamneáun filence
e&esucl.
| A-EFE NDIX.
bec Kirchen / und der aut
Welt wunder wurdi p
wunderwiir inb
Luff t er ſcheinendes Zeichen.
Die hierduch erbauete Lirch
verwundert ſich daruͤber / als
tibtr eine ungemeine Gottes⸗
forcht / und die erſtaunete
Welt betrachtet dieſabe alg
ein von Dero hohen und vo
kommen Werſtand herruͤh
rendes Ding. Man hoͤret an
alien Omten dieſen von E. Ma⸗
——
pruch / hiervon au
Gath / ————
ſelben zu Aſcalon / und die ſie⸗
ben Berge erſchallen von dem
Geruͤchte / fo (id tiberall hiex⸗
vonaußbreitet. Die
frolocken mit om Haͤnden / ui
das feſte Land gibt ihnen Ant⸗
wort. Die gantze Welt redet
hiervon / außgenommen dieje⸗
nige / denen eme für ben Prote-
ſtirenden Nahmen und Reli⸗
qíon (o Eyfer⸗ volle Declaca-
. tionaflen Borwand gir rebos
auff immer ant ewig berenv
wn / imb (burn citt ewiges
. WX entends méme defa
gat avance les voix & les ap-
plaudifemens dc P equicablc
poſteritẽᷣ, & cef ansdoute
Stillſchweigen auferleget Dat.
Mich důneket / ich hoͤre bo
reits zum Voraus die frolo⸗
ckende Stimmen ber Billich⸗
keit⸗ liebenden Poſteritãt umb
Rach⸗
—
^ RED.
WR CN. NUES m —— — — — — —
—
AMPKRND I X.-
—— i & dela
benpncpalitique & dela bonpe
eonícicpce;fera.Ggalement cor
Iclyá:Sdans)esaunalesdu fé:
ele & dans les anpales de !' E-
ife. "Cet Oracle de vtre
íAJ.EST E fera deux fois
denalhiflpire,cefmoin de fafa-
gsfinditcknoimds fapicre.Qn
y verra parodine ayec& la vertü
humainc,& la verru Dovine, &
Fonferaenpainc dcjuger quiy
. brille dvantage, oule Monar-
| "dii le. Defenfeur dc la
oy. ^
v.
6s
rũlingſchaft / und wird
dieſes groſſe / unb —
gute policy Weſen / als das
tne Gewiſſen hetreffende
Werck / auſſer allen Zweifel
bheydes ín den Zeit⸗ Geſchich⸗
ten / als in den Kirchen⸗Hiſto⸗
rien geribme unt genriden
werden. Zeg ion —
ergangener goͤttl. Außſpri
wird in ben Gift. eít
zweyfacher Zeug / beydes De⸗
to Weißheit / als Dero Got⸗
tesforcht ſeyn / und wird man
hierauß (0 wol die Menſchli⸗
gmb / als aud die
. e als auc
gott. Krafft unb hellſcheine
^ Mais, SIK E, cette chari-
table declaration àdefia trouvé
unc autre forte de. Pancgyri-
fles , dor Dicu lui mcfme le
RoyquifaitlesRois , prend
plaiür à cfcouter les benedi-
dions & les louanges. Cc
font nosEnfaus,SI R E;ces pe-
sus Moyíes qui Sorrent fur les
Monarch / oder ein
deß G
ben Glantzerſehen fónnen/a
ſo daß ſchwerlich zu urtheilen
ſeyn wird / welches unter dicen
beyden / nemlich ein jh: Gr
utzer
Blaubens den —*
abe.
Es bat aber dieſe lieb⸗ und
mildreiche Erklaͤrungeine au⸗
dere Art Lobſprecher gefun
den / deren Lob⸗ und —*
gungen &Ottfebfr / als ber
hoͤchſte Koͤnig / welcher andere
Koͤnige auff den Thron ſetzet /
zu hoͤren einen Gefallen tra⸗
get. Dieſes ſind die kleinẽ Kin⸗
Wer / welche gleich wie Moſes
$$ iij suff
26: '
eaux, avant que d? avoir pref-
que toucht à la terre; ces pau-
vres Orphelins , ces petits do-
sneftiques de. la Foyé dont le
grand Deẽſeur dela Foy fe de-
clateie Pere ; Ceíont ces An-
cs dela Terrequi de concert
aveclesAnges duCiel beniffent
Dicude cc qu' ila faitpar (on
Oint. IImefemble qui je les
voisdansleícin deleursMeres,
attentifs à leur voix quand elles
leur raconteront ce que Dieu
lafair poureuxen nos jours par
vótre Miniftere, Il me ſem-
ble que je les vois qu'ils com-
mencentábeguayer le langua-
gc de vos peuples, apprendreà
vous benir en plus d' une lan-
pue cqui pour leur premiere
cette tendre certe paternelle
declaration de vótre M AJ E S-
T E! IImetfemble qucje lesen-
tends quivouscrient, $IR E,
en vous voyant paroiftre, Vive
JeRoy ! Vive qui nous faic vi-
vre, & quiayec la vie du corps
egonaprenent d' abord à lire.
Spiach
APPENDIX
auf dem Waſſer umher toe
ben / ehe ſie faſt die Erde beruͤh⸗
* — Dieſe aufs Way⸗
ſen / dieſe kleine Haußgen
n Ape r [a Sh
et et groffe t.
bx laubenserfláre / ra
bic Engel auff Crben | toddoe
mit den Cngeln im Himmel
einhelliglich / und mit lieblicher
uſammenſtimmung GOtt
r dasjenige loben und pray
ſen / was Er durch ſeinen Ge⸗
ſalbten gethan hat. Mich be⸗
duͤncket / ich ſehe dieſelbe in dem
Schoß ihrer Muͤtter ihnen
Relig jubénen/oann ficibnen
erzehlen werden / was GOtt
durch E. Maſeft. Dienſt ihnen
jum Beſten zu unſern Zeiten
erwieſen hat. Mich bebundet/
cb ſehe dieſelbe / wie ſie begin⸗
nen die Sprach E. Maj. Un⸗
terthanen nachzuſtammeln /
GC. Majeſt. ín mehr als einer
ubenebepen/unb tuit
fie für ibre Lection Dero fo
liebreiche unb vaͤtterliche De
claration leſen lernen. Mich
beduͤnckt / ich hoͤre ſie E.Mal.
wann ſie dieſelbe erblicken / zu⸗
ruffen: Es lebe der Koͤnig I
lebe derjenige welcheruns Das
Leben wiedergibt / und ne ben
dem
APPENDT1X.
|. tous|cenferve celle dl'came!
|: li me femble encore. que
PFencends tant d'autres Confef-
feuts de Chrift de tous les
Eftats,detoutles Arts , de tous
les Ordres,quele monde vou-
loit prẽdre par faminc,mais dót
Foy feconrüe par vótre Charité
eítla victorie du monde , je les
entends dis-je qui parlent. fans
ceſſe entre eux de vótre M A-
JESTE, & qui celebrent à
I' nnuy ſaRoyale bencficence.,
. . Ah, SIR E,quel doux concert
aux orcillesde vótrce M A J E-
STE fielle le pouvoit enten-
dte ! quelle melodie,plus char-
mante &plusagreable mille fo-
is, quecellequi phlifoit tant à
F Empereur Augufte lorsqu'un.
jour s^ entendant loüer pat des
gensquile voyoient patfer , il
proteſta que de fa vie il n'avoit
rienoüy de ft harmonieux ; ce
n'eftoitla pourtanc qu'un vain
fonde quelques loíranges ' fri-
voles& mondaines , & celles
A63
dem leiblichen Leben / uns das
gdfti.£ebenber €eclen erhaͤlt.
Mich beduͤncket noch ferner /
ich hoͤre (o viel eyferige Beken⸗
ner Chriſti auß allen Staͤn⸗
den / augaflen Handwercken /
und auß allen Handthierun⸗
gen und Gewerben / welche die
Welt durch Hunger hat zwin⸗
gen wollen / deren Glauben
aber / durch E. Maj. Mildthaͤ⸗
tigkeit unterſtuͤtzet / der Sieg
er die Welt ib; Ich hoͤre ſie /
ſage ich / ohne Aufhoͤren unter
einander von C. Waj. reben/
und Dero Koͤnigl. Gutthaͤtig⸗
feitribmen; Ach was fuͤr eiñe
wolklingende Muſic wuͤrde
dieſes in E. Maj. Ohrenſeyn /
wann Sie dieſelbe hoͤren und
verſtehen koͤnte Wie viel tau
ſendmal lieblicher uñ annehm⸗
licher iſt dieſe Melodey / als die⸗
ſenige / welche dem Kayſer Au-
uftus fo wolgefallen / alser
einsmalvor den Leuten im
vorbeygehenhat loben hoͤren /
daß er geſagt / er haͤtte die Zeit
ſeines Lebens nichts wolklin⸗
genders gehoͤret / welches je⸗
doch nur ein in der Lufft ver⸗
windender Schall eines ey⸗
teln und weltlichen Lobs ge⸗
weſen; ba hingegen das p
8r
/
ATPTPGCN DEI
2
queris BEA TESTE roçcoꝛt
e la part de ces pauvres affi-
ez ſont divines, eternelles, &
smémesau fonds que les pan-
vresdonnerontáleürs bien fai-
&eurs charitables par la bou-
che méme duScigneur enIaSo-
lemnitẽ du dernier jour.
Mais auffy, SIR E,quelle. ma- |
tlere ne donnes vous point
ces pauvres Jobs de chanter de
nuit qaandils voyent vótreMa-
jcfté demander pour eux par
maniere de dire ' aumóne à
ſes Sujers? quelle confolation? bae
que lc Defenfeur de leur Foy f
leur ouvreàla fois tant de four-
| ' eesdeleurfubfiftance « ui tou-
tes leur ceítoient fermées
.en haine de leur Foy dans
]e pàys d' ou ils viennentiquelle
douceur defe voir enróllezau ^
nombre des habitans naturels -
de vos eſtats désle premier pas
. qu'ilsy font ? qu'elle joye ils
entqu'on puiffe deformaisnai-
ftre;vivre-& mourir en paix ?
en fuisteftnom, STRE , un
— ntreux tobt malade ptu de
e welches C.
— Bedrangten thv
gige oͤttlich / ewig / und mit
desc otf eben Dad ſenige
ft / welches die Armen ibeyn
mildreichen Gutthaͤtem durch
ben Mund unſers Herlande
an dem —52 küngſten
eichen armen
jon nicht /
naen / COR
Dero Me
orbert?
atblepbenben.
deß Nachts au
fleſthen / auf was
en von De
—5 — fuͤr E ite
VS
cicht eg inen
uͤtzer ihre s Glaubens put
0 * Se o infecta rei im
eſſende Quellen zu ibret
Interbaltofnet/ tetidpesbnen
vis rgalltem Haß gegen ib
fati —ã— nl
em Land / aufiteddety fit
fermen ſind tr
rey Wie angenehm ma É»
ſhnen wol feni; bag fie fi
bít 3abl ber natuͤrlichen Pi
fvobner G. Majeſt. Koͤnigrei⸗
che und Landen / gleich von bow
- erften Tritt an / ben ſie in bi
ſelbe gethan / auffgenommen
ſehen /
-e
APPENDIX
jeurs'aprez. fon arrivéc en ce
paysrendit en fin [on amc fain-
. deà Dieuenbeniffantría Provi-
dence qui T avoit mené icy
enouriren repos à l' ombre de
vótrc Auguíte Tróne, & dans
Ie ſcinde yótre forufalem.
07 Mg
ftben? Was für groffe Freu
bte werden Cie empfinden /
baf ſie ins fünfftíg inl Frie⸗
den auff dieſe Welt koͤnnen
gebohren werden / leben und
jierben 2 Ich bin deſſen ein.
Zeuge / daß / als einer bon ip»
nen 7 wenig Tage nad) ſeiner
Ankunfft in dieſes Land ín eint
Kranckheit gefallen / derſelhe
ſeine fromme Seele Gott wie⸗
ber gegeben / und deſſen Provi-
denfsunb Vorſehung hertzlich
gedaͤnckt hat / daß ſie ihn anhe⸗
togebradyt / unb unter bent
Schatten E. Maj. boben Koͤ⸗
migl. Throns / uno in dem
r
En veritẽ, SIRE, il ne ſe
pꝓeut que tantde vœux & de be-
&edi&tions qui fortent de tant
debouches fidelles ne frapent
quelque grand coup dans le
- €ielilnefepeucque ces Juftes
qui beniffenctanrla bonté de
ut Trajan m obünnent à fon
azſter Theil.
4
Schoß ihres Jeruſalems von
binnenbat abſcheiden laſſen.
In Warheit allergnaͤdig⸗
ſter Koͤnig und Herr / es fan
nit ſeyn / daß fo viel Geluͤb⸗
de und hertzliche Wuͤnſche /
fo auß dem Munde ſo vieler
Glaubigen gehen / nicht üt
den Himmel reichen ſolten.
Es kan nicht ſeyn / daß dieſe
Gerechte / welche die Guͤte
und Mildthaͤtigkeit ihres
Trajani ſo hoch ruͤhmen / E
$t Maj.
i4
Regnelafclicitt d' Augu-
ftc ; & quifcait fi leCiel
qui (c charge de tous les
Interéts de fon Egliſe
Rc voudra point fe char-
ger dela Reconnoiffance
qu'ilsvous doivenx , &
. vousen faire fentir les ef
ets par le faccez de leurs
prieres ? qui fait fil'ex-
emple de tant de Prote-
ftants marquez au bon
toin qui fc jettent. entre
les brasde vócrc Eglife,
ncíervira pasà deſarmer
€eux qui en troublent la
paix ? qui ſgait fi nos
Enfansqui paflent la mer
pour la feurere de leurfa-
lut, ne fairont point par
. 7 kur. prefencc comme
P Office dc petits. Media.
ieurs entre des.freresani-
Pd
"APPENDIX
MWajeſt. Koͤnigreich bie Gluͤck⸗
ſeligkeit deß Kayſers Auguſti
von Gott nicht zuwegẽ bringen
ſolten / und wer weiß ob nicht der
Hmmetl / welcher fid) it lauter
Segen ber Kirche Gottes ber⸗
wandelt / dieſelbe nicht auch zu
einer ſchuldigen danckbarlichen
Erkanenuß bewegen / und Cure
Majeſt. die Fruͤchte ihres Ge⸗
bete empfinden laſſen moͤchte ẽ
Wer weiß / ob nicht das Exem⸗
pel ſo vieler Proteſtirenden / wel⸗
ehe das Zeichen der Außerwehl⸗
fen an ihren Stirnen agen /
und ſich in die Arme bec Engli⸗
ſchen Kirchen legem / dienen
moͤchten / die jenige / ſo den Frie⸗
den beeintraͤchtigen / zu entwaf⸗
fet / und wehrloß zumachen?
Wer weiß / 0b nicht bie Kinder/
fo ſich wegen der Sicherheit ih⸗
rer Seelen Seeligkeit uͤber das
wilde Meer begeben haben /
durch ihre Gegenwart bas Amt
kleiner Mittels⸗Leuthe zwi⸗
ſchen
!
*
APPENDIX.
| téy
mer les uns contre les au- ſchen denen mit ſo groſſer Heff⸗
tres avec tant. de on
& (i peude fondement ?-
qui fait il 'onnes' atten- -
moͤchten ? Werweiß / ob man
arita point de la veũe d
Jan. objet fi cendte , & ſi
deformaisl'on nefaira pas
conícience dechirer les
Entrailles d une mere à
quitant deConfeffeurs de
JaFoy donril fefairoitdes
Mattyrs , viennent tous
les joursen foule deman-
derlabendi&ion comme
1es Enfants adoptifs.
. WMais-en attendant 1e
fucces de tous ces vœux
qu'une Jufte & Sainte re-
connoiffance nous infpi-
re. Que diray.je SIRE,
n me rctirant pour la
bien Exprimer à vótre
MAJESTE ? Ontrou
veríur ce fujet des paro-
lesquifoyent dela fore de
—
tigkeit / uñ ſo ſchlechtem Grund
verbittertẽ Bruͤdern vertretten
ſich nicht durch das Anſchauen
folyatter Jugend das Gemuͤth
erweichen / une fid ein Gewiſ⸗
ſen machen moͤchte / das Einge⸗
weid einer Mutter zu zerreiſ⸗
fen / een welcher fo viel efe
ner beg Glaubens / umb wel⸗
ches willen fie zu Maͤrtyrerun
worden füib / taͤglich in groſſer
Menge / als ihre an Kindsſtatt
angenommene Kinder den Se⸗
gen begehren. |
Was ſoll ich aber / allergnaͤ⸗
digſter Koͤnig nnb Herr · / mit
lerweil d) ben gluͤcklichen Suc-
ceſs und Erfolg aller dieſer Ge⸗
luͤbde und Wuͤnſche / die uns ci-
ne rechtmaͤſſige und heilige
Erkantnuͤß eingiebet / bey mei⸗
nent Abſchied ſagen / dieſelbe
Eu.Majeſt.wol außzudruckene
Oder wie ſoll ich ſo kraͤfftige
| £l ij . 30
248 ,
nosfentimens * Peus'en
faus que dans l impui(-
fancc ou je me vois d^ y
rcüffir par un language or-
dinaire, & dans les T'ran-
fports d'admiration ou je
mc ſens, peu s'en faut
dis-jeque je nem'empor-
te jufíq- aux. derniers Ex-
«ez de l' Eloquence , &
.qu^al Exemple d"unan-
€ien Otrateur; & à Ia. veüe
detant de merveilles je n?
appcelleicy les morts à ce
grand fpectacle . peus'en.
faut quc je ne m'eícrie &
admirable Elizabeth Fó
bien ,. heureux Jaques ^
égrand & debonnaire
^ Charles premire Roy. de
I" Apocalypfe qui avés.
portevos Kichetfes fpiri-
tuelles & la Couronne de
X68 wertus, dans. Ia: fainte
v
APPENDIX
unb nachdruͤckliche Worte fp
den / unſere Gemuͤths Neigun
gen a erkennen ju geben? Es
fehlet bey dieſer meiner Unver
moͤgenheit / in gemeiner ind ge
wohnteher C prad) fólifes sur
perrichten / unb bep bec uͤber⸗
groſſen Verwunderung 7 fold)
empfinde / es febfet / ſage ich /
wenig / daß ich nicht die aller⸗
beredteſten unnd zierlichſten
Worte ju Huͤlffe nehme / unb
nach dem Exempel eines alten
Redners / und in Betrachtung
ſo vieler Wunder⸗Dinge / bie
Todten nicht zu dieſem herrli⸗
chen Spectackelauß eem Grab
ruffe. Cs fehlet wenig / daß "i
nicht mit eller Cotimme auf-
ruffe: O du Wunders würdi⸗
€ Eliſabeth!! O gluͤckſelger
tSacolt | O groſſer und ſanfft⸗
muͤthiger arf / bie ihr euren
geiſtlichen Reichthumb / und bie
Kron eurer Tugenden in bie
heilige Stadt getragen prn
| ipe
(oO
"d
KPPENDEIX- — i
Cir&, ^ Grandes ames,
ames divines qui aves fr
fouvenc entendu les cris
& les gemütffemens des
Protefans . Eftrangers
danslc Palaisméme ou je
parle; de;diries-vous ,. de
vóir aujourd'hui vos fain-
tes: Intentions fi fidelle-
ment & fi beurenfement
executcés par voſtre glo-
rieux Fils ? Qus diries
' vousde voirtout ce con-
cours de fidellesenjDueil
qui arrivent tous les jours
& qu'ort va recevoir für
Ic rivage ? Toutesces Af-
— femblées & ccs. Contri-
butions volontaires qui ſe
font pourcux, toute cet-
te fainte agitatiom & ce
commmetfce de Charité
que nous voyons aujourd;
bui dans.le fein: d* Abra-
O ihr groſſen unb Gottgelieb —
ten Seelen / die ihr fo vielmals
das Seufftzen und Schreyen
ber außlaͤndiſchen Proteſtiren⸗
den in dieſem Pallaſt / allwo ich
rede / angehoͤret habt / was
wuͤrdet ihr wol ſagen / wann
ihr heutiges Tages eure heilſa⸗
me Intention ſo treulich / und
gluͤcklich durch euren Glorwuͤr⸗
Pen Sohn vollzogen ſehet.
Jae wuͤrdet Ihr wol ſagen /
wann Sor cite ſo groſſe Men⸗
ge Glaubigen / ſo da taͤglich in
hoͤchſter Traurigkeit unb €eyb-
weſen ankommen / und an dem
Ufer empfangen ; Imgleichen
guch alle dieſe Verſamlungen/
wb freywillige Beyſteuren /
fo ihnen gereichet werden / bie-
ſen heiligen Trieb / wmv dieſe
Liebes Ubung / fo. Deut zu
Tage itt dieſen glückſeligen In
ſulen getrieben werben / ſehen
ſoltet. Was wuͤrdet ihr ſa⸗
gen / wann ihr bert armen La⸗
zarus in dem Schoß Abra⸗
vLüg —— Dame
2:79
ham & lur nótre terre u-
nc Image de vótre Ciel ?
Que dires-vous en fin de
voirl Angleterre prendre
Jafacedel ancienne Ro-
mcquel' on appelloit la
patrie de tout le monde,
"&deveniràíon Exemple
Japatriedetoutle monde
tcformé pat la fainte &
profonde Politique vótre
Illuftre Succeffeur? Mais
à quoy Penfe-je , SIR E ;
Je parle aux morts quand
il faudroitfaire parler aux
vivans. ' C'eft]e raviffe-
mentoujefuis , «' cftla
confufion de plufieuts
paffions &máücs à la fois
qui m'a fait prendre ce
ton & qui m a jetté hors
des bornes & des regles
ordinaires. ]ugez , SI-
APPENDIX
hams / unb auff unfer Erdbo⸗
bett ein Ebenbild eures. Him⸗
mels ſehen (often? Was wuͤr⸗
bet Ihr endlich ſagen ^ wann
Ihr ſehen ſoltet / daß Engeland
bie Geſtalt der alten Stadt
Rom / welche nau das Vat⸗
terland ber gautzen Welt ae
nannt hat / am fid) nimbt / und
nach dem Exempel derſelben zu
einem Vatterland der gantzen
Reformirten Welt / durch bie
heilige unb tieff-finnige Politic
Eures Durchleuchtigſten Nac⸗
fahrens wird Aber wo bend
ich hin/ Sire, daß ich mit den
Todten rede / daich doch nit ben
Lebendigen reden ſolter Dieſes
machet die Verwunderung/
darinnen ic mid) befinde / und
bie Vermiſchung fo vieler auff
einmahl zugleich auffwallender
Gemuͤths Regungen / bie mich
auff eine ſolche Weiſe zu reden
bewogen / unb auſſer bet ac.
woͤnlichen Schrancken zuſchrei⸗
205 00 dew.
ÍA--— "E oam -— —
.
APPENDIX - ""
R Espat ccs failles fiextra--
ordinaires dela caufc ex-
traordinaire qui les pro-
duit & dcs Impreffions
quc vos grandes. bontez
ent fait dans nos cceurs,
Jugez par la combien
nous nous fentons de gra-
titude pourtensvos bien
faits, combien d' ardeur,
dc zele, & fi jelofedire
d Amour méme póur
votre MAJESTE : Mais
pourquoy ne l' olerois je
point ; Tout nous doit
eftrc permis dans le rrans-
port ou neus fommes, .
Oui , SIKE , nous vous
aimons, SIRE, comme
Fonaime les Dicux de la
Terretels que vórre MA-
- ber überaroffen Freude / darin⸗
JESTE ,. commeles Ro-
mains. aimoient leur
Trajan ou leur Scipion,
qu'ils appellotent leur
petit coeur & ^s' eft
le paífion du . monde Ia
plus force & la plus vive,
mais auſſy la plus reſpe-
ten gebracht haben. Auß bie-
ſem imgewohnlichen Abſprung
fan €. Majeſt. von oer ungac-
meinen Urſach / ſo dieſelbe zuwe⸗
gen gebracht / und oon bem Ein
druͤck ben Cur. Najeſt. Gutthaͤ⸗
tigkeit in unſern Hertzen gewuͤr⸗
cket hat / urtheilen / und zu was
für groſſer Danckbarkeit für
Dero Wolthaten / zu was für
Inbruͤnſtigkeit / Eyfer / und /
wann ichs ſagen darff / zu was
fuͤr einer hertzliche Liebe gegen
Eu. Majeſt. wir uns verpflich⸗
tet befinden ? Warumb ſolte
ich mich aber dieſes nicht erkuͤh.
nen doͤrffen / weil uns alles bey
Ret wir trus befinden / erlaubt
ſeyn ſoll. Ja / ja / dire, wir lie⸗
ben Eu. Majeſtaͤt / wie man die
irrdiſche Goͤtter liebet / und wie
bie Roͤmer ihren Trajan / unb
bu Scipio geliebet / bic fie
ihreHertz ⸗· Kammergenennet ha⸗
ben / und zwar mit viel ſtaͤrckerer
und
Ld
-
Pr E APPENDIT.
&ucufe & a plus foumife und inbrimſtigerer / darbene⸗
du pou fommes ruo fenft abet mit cine viel efrer-
tres obeiffags&tres fidel- b «rige und unterthaͤnigern
les Serviteurs & Sujers, Liebe / indem toit insgeſampt
æc. | ſind / Eurer Koͤniglichen Ma⸗
EET | jeſtaͤt demuͤthigſte aeborfat-
FIN. ſte / und getreueſte Diener um
— | Unterthanen ete...
enoc
APPENDIX... 17]
| 8&ertbti
Van dem jenigen /
i
| fao stoifiben benen fS eóenofol-
! gern ber Graffſchafften Oldenburg unb Del⸗
' — mendhorſt ec. eines / und den Allodial Erben des
| letzten Grafens ꝛc. andern Theils /
| vorgehe.
Bedruckt in Jahr 1681.
A mn CUMRRMPEMERED CMmEEMMPS QEERMMERMMEM ä gU CHAM co
Mein Herr /
2uß deſſelben Schreiben habe vernommen / was
pa m), PP y et zu wiſſen verlanget / in was Suftam
ſiqh anigtbaéSuccetfions Weſen der Graff
Iſchafften Oldenburgund Delmenhorſt befinde /
LN, 5 nad dem̃al ihme nicht anders wiſſend / dann daß
| ſolche lang (treítig geweſene Sache / ſchon vor
etlichen Jahren / durch das Recht / entſchieden / da doch itzt ver⸗
laute / als haͤtten deshalben ſich abermahls neue Haͤndel in den
Graffſchafften / abſonderlich wider des letztern Grafen Allo-
dial *rben/erboben/merton aber dorten / ihres Ortes / nie
manden ſonderliche Nachricht beywohne / deswegen ſolche von
mir verlanget werde. Gleich wie nun meinem hochgeehrten
Herrn angenehme Dienſte zu leiſten / ſtets geflieſſen bin/alfo ift
mãir lieb / es bey dieſer Gelegenheit im Werck einiger maſſen et»
weiſen zu koͤnnen / und toil / ſo vielmir von ber begehrten Ma-
rerie etwa wiſſend / in Vertrauen gerne mittheilen
Demnach iſt aus den Hiſtorien bekant / daß vor ungefehr
43ſter Theil. Mm ritte⸗
—
XXXXEEECEE —— —
APÉEWRDÉEX.
ned ec en ift tm ce
menhorſt / Namens
ſen / weicher beyde Graffſchafften / in einet corpore, beiſan⸗
mem beſeſſen / und unter a —— PPS
Gerhardum hinterlaſſen. Des dritten Sohns iti |
nit pofíedter , foil ébiRddo halber fae OXHIDIRSMAP ——
soto — mare / zm | NT
*autiy. Zalit *
— —
auch alle Her v | |
rn Bruder mitjo vielen OAeitben und Furßen⸗
Gott dieſen aͤlte | |
chůmen geſegnet / bat ec fein Vaͤterlith Erbtheil an ben Graff:
ſchafften /oberwehntem ——— Bruder / Gerharden,
und deſſen Maͤnnlichen Erben / wiewol nicht zu freyer Schab
tung / ſondern nur zu getreuen Haͤnden / uͤberlaſſen / ſchund
ſeinen Nachkommen / ãuff Abgang der Bruͤderlichen Maͤnn
lichen Linie, die Succeiſion in behden Graffſchafften vorbe
meri Vorerwehnter fümgerer rüber/Goraff Gerhard,
das Graͤfliche Geſchlecht fortgepflantzet: Inmaſen oer
Anno 1667, verſtorbene letzte Graff / Herr her
ſein · Abnepos geweſen. Als Anno 1647. Dítft Grady L-
nic Maͤnnlichen theils / der geſtalt ab zuſter ben begongen / daß
nicht mehr / dann nur ein eintziger Herr / vor wolgedachter
Graff Antkon Guͤnther / davon übrig unb dazu / wegen hohen
Alters bep ihme keine Hoffnung su Gbciden 2tibes Gron
LX per fib/au feiner vermutheten reden Bebene Gr
(pafft/ verſchiedene pretendenten hervor gethan. Der 8
nig zu Dennemarck Fridericus III. und Hertzog i Solid
Giottorffbielten fid) / m einer oom Kaͤyſer celaatemmu
Fur ex UM inei endi
ebenfür rechtimaͤſſigeLehensfolger. Der Hertzog udis
Ploͤen / und deſſen damals nod) lebende rb Y:
chen es aber / ſagende: ſie / hhres Dri. / er a des —
nechſte —ã— di den
ö— CUN CUNENNDAPUUENED — ANNGENP
— unb Foften gemachet / baben endlich
dooftei
, empfa:
[E ennemarck übertragen / wodurch ſie dann a
gitreuber herrund veſn er voll ger bcybenGraffiafften/
|
J
i
]
APP EOELD 1X. ; xf
a0 Stam̃ Lehen / jure ſanguiniz, ex pato &
—— — leine. Nachdem
heyen / ſo wo durchrechtuichen broceb als offt
ene guͤtſiche Handlungen / ginander viel SDitibe
re Koͤnigl. Majeſt.
zů Dennemord/fid dero inhabenden Haftewegen /m
mit hochgedachtem Hertzoge zu Holſtein Dom / gegen gewiſſe
Satisfa&hon;perglid)en/ unbalfo qus bem broceis geſchieden.
Weil abet oer Hertzog zu Holſtein Gottorff / wegen oct andern
cnhabenden Halffle an oen Graffſchafften / zu derglechem
Bertrag damals entweder nicht refolviren ; oder nicht gelan⸗
gei fontt/ift ber Proce(s zwiſchen Ihme und dem Fuͤrftl. aug —
S — — UAE en / biß Anno —2
yſexlich En eii bem, Fuͤrſtl. Plon ài
Succeffion oder endfola: Der PANT zuerkant
Hertzoge su Hon ein oottorff aber aufferleget wor den /emen
daran nhabenden Antheil / mit allen erhobnen und zu erhe⸗
bengeftanpenen Einkuͤnfften / auch Pro ſotoſten / zu eſlitui-
tcn. Welches Urtheil Anno 1676, zur wuͤrcklichen execution
gebracht / da der Hertzog au Holſtein Gottorff aus den Graff⸗
ſcha engeicset/babingedenoag Fuͤrſt. Hauß Holſtein Ploen
(n dieſtibe eingewieſen worden Weil die ſchaͤdliche Probevo⸗
riger Zeiten erivicfen/bafi bie Theilung ober zweyherriſche Re⸗
ge ng» Graffſchafften nit ertea (ich / bat bas Fuͤrſtli⸗
c Dad oltrin Ploͤn / aud) dieſe übri c Haͤlffte derſelben /
gegen aͤndere / in den Hertzogthuͤmern chleßwig Holſtein /
anam Satisfaction, ebener gtalt an XbreSonigl Soa,
E ciniget
T if DCpo dependenticn worden fino. Dabey gleichwol das
uf Hoiſtein Phon / ſichauff Abgang ber Fonigl.
Succeffion nnb fotift-bie Præ-
| — — "s Merl Allodial Erben / gewiſſer maffen vor
teniiog oU. , Allodia 4 aſſen vor⸗
beholten ped enec/über pi 2 des Mundi"
Á
&i
qu voſtre MAT ES TE toçoit
e la patt de ces pauvres afifi-
gez ſont divines, eternelles, &
esmémesaufondsquelespau-
vresdonnerontáleürs bien fai- '
&eurs charitables par la bou-
che méme du5cigneur en laSo-
Jemnité du dernier jour.
Mais auffy STR E,quelle ma-
tiere ne donnes vous pointà
ces pauvres Jobs dc chanter de
puitquandils voyent vótreMa-
jeté demander pour eux par
maniere de dire P aumóne à
[esSujets? quelle confolation
que lc Defenfeur de leur Poy
lcur ouvre à la foistant de four-
— ." eesdeleurfubfiftance qui tou-
tes leur e(toient fermées
.en haine de leur Foy dans
le pays d'ou ils viennentiquelle.
douceur defe voir enréllezau -
nombre des habitans naturels
de vos eſtats dés lepremier pas
qu'ils y font ? qu'elle joye ils
entqu'on puiffe deformaisnai-
ftre;vivre-& mourir en paix ?
' en ſuis teſtnoin, SIRE , un
—— malade peu de
Tag geben werden.
APPGNDG.
e
Pfangtigottlidy eig umm
emen. Wort eben Das. fenier
iſt / welches die Armen iem
mildreichen Gutthaͤtem durch
ben Mund unſers Heylands
e welches C.
eſer armen Bedrangten
an dem herrlichen hͤngſten
Was für Urſach gibt auh
Waj dieſen bem debui
3ob nicht ungleichen armen
ñothleydenden — nicht /
prf Nachts zuſingen / mons
ſie ſehen / auf was Weiſe CE.
pag Allmoſen toti Dero Lir
nef für b aret:
ju ft it groſſem
riot c men / baf ter hes
chuͤtzer ibreg Glaubens eem
o viel ohne Unterlaß reichlich
lieſſende Quellen zu ihrem
HU HUM n of deb
aug vergalltem geni
re [auibenge cf ER i
dem Land / auf welchem ſu
kommen ſind / verſchloſſen tow
rey Wie angenehm mag es
ſhnen wol (cp / daß ſie ſichin
die pun bet natürlichen Ein
feoDner E. QXajeft. ftónigrte
che und Landen / gleich von dem
erſten Tritt an / ben ſie in die
ſelbe gethan / auffgenommen
ſehen /
"-
APPENDIX oo,
jeürsaprez fon arrivéc en cc
pays rendic en fin fon amc fain.
. deà Dieuenbeniffancía Provi-
dence qui T avoit ment icy
€ouriren repos à I ombre de
votre Auguſte Tróne, & dans
lcícindc vótre ferufalem.
/
fEnverice, SIRE, il ne fe
eut quetantde vœux & de bo-
medictions qui fortent de tant
debouches fidelles ne frapent
quelque grand coup dans le
Cielil ne ſe peutque ces Juftes
«qui beniffenctanrla bonté de
jcut Trajan mobünnent à fon
EE.
ftben? Was für groſſe Freu
de werden Sie i —
baf ſie ins fünfftíg in Frie⸗
den auff dieſe Welt koͤnnen
gebohren werden / leben und
ſterben? Ich bin deſſen ein
Zeuge / daß / als einer von ih⸗
nen foeníg Tage nad) ſeiner
Ankunfft in dieſes Land ín eine
Kranckheit gefallen / derſelbe
ſeine fromme Seele Gott wie⸗
der gegeben / und deſſen Provi-
denß und Vorſehung hertzlich
gedanckt hat / daß ſie ihn anhe⸗
rogebracht / und unter dem
Schatten E. Maj, hohen Koͤ⸗
| ng 4 breng / unb ín dem
Schoß ibree
Jeruſalems von
Hinnen hat abſcheiden laſſen.
In Warheit allergnaͤdig⸗
fter Koͤnig und Herr / es fan
nit ſeyn / daß fo viel Geluͤb⸗
de und hertzliche Wuͤnſche /
fo auß dem Munde ſo vieler
Glaubigen gehen / nicht iu
den Himmel reichen ſolten.
Es kan nicht ſeyn / daß dieſe
Gerechte / welche die Guͤte
| fie & ril,
unb Mildthaͤtigkeit ihres
Trajani fo pod) ruͤhmen C.
.. £l Maj
dj.
i6 —.
Regne la felicitẽ d' Augu-
fte, & qui ſcait fi le Ciel
di ſe charge de tous les
laterécs de fon Egliſe
Rc voudra point fe char-
ger dela Reconnoiffance
qu'ilsvous doivent , &
vous en faire fentir les ef
fets par le fisccez de leurs
prieres ? qui fcait fil'ex-
emple de tant de Prote-
£ants marquez au bon
toin qui fe jettent entre
les brasde votre Eglife,
ncfíervira pasà deſarmer
€eux qui en troublent la
paix ? qui ſgait fi nos
. Enfansqui paffent la. mer
pour la feurete de leurfa-
hut, ne fairont point par
. " leut. preíence comme.
P Office de pets. Media.
scurs entre des freresani-
Pd
"APPENDIX.
Majeſt. Koͤnigreich vie Gluck
fligkeit deß Kayfers Ofuaufi.-
von Gott nicht zuwegẽ bringen
ſolten / und wer weiß ob nicht der
Himmel / welcher fid) in lauter
Segen ber Kirche Gottes ter:
wandelt / dieſelbe nicht auch zu
einer ſchuldigen danckbarlichen
Erkantnuß bewegen / und Eurt
Majeſt. bie Fruͤchte ihres Ge⸗
bete empfinden laſſen moͤchte?
Wer weiß / ob nicht das Exem⸗
pel ſo vieler Proteſtirenden / wel⸗
te das Zeichen der Außerwehl⸗
fet an ihren Stirnen tragen /
und ſich in die Arme der Engli⸗
ſchen Kirchen legen / dienen
moͤchten / die jenige / ſo den Frie⸗
ben beeintraͤchtigen / zu entwaf⸗
fct / und wehrloß zumachen?
Wer weiß / 05 nicht bie Kinder/
[o ſichwegen ber Sicherheit i
rer Seelen Ceefiafeit liber bas
wilde Meer begeben. Daben /
durch ihre Gegenwart bas Omt
kleiner Mittels⸗Leuthe twi
ſchen
T *»
-APDPENDIE.
Mx
| mer les uns contre les au- ſchen denen mit fo groſſer Heff⸗ |
!
&resavec tant de paffton
& fi peude fondement ?
qui din Gl'onnces atten-
&lrita point dc la veũe d'
Jin objet (i tendre , & ſi
deformaisl'on ncfaira pas
conícience decbirer les
Entrailles d' une mere à
qui cant deConfeffeurs de
Ja Foy dont il ſc fairoit des
Martyrs, viennent tous
des jours en foule deman-
*lerlabendiction comme
Yes Enfants adoptifs,
Maisen attendant de
fucces de tous ces vaeux
qu'une ſuſte & Sainte re-
connoiffance nous infpi-
ic. Que diray.je SIRE,
«n mc rctirant pout la
bien Exprimer à vótre
M AJESTE ? Ontrou
ver fur ce íujet des paro-
Jes quifoyentdelafore de
P
ig£cit / uit fo ſchlechtem Grund
eerbitterté Bruͤdern vertretten
moͤchten ? Werweiß / ob man
ſich nicht durch das Anſchauen
ſo ſzarter Jugend das Gemuͤtz
erweichen / uno fid) citi Gewiſ⸗
ſen machen moͤchte / das Einge⸗
weid einer Mutter zu zerreiſ⸗
fen / ven welcher fo viel Beken⸗
ner be Glaubens / umb wel⸗
ches willen ſie zu Maͤrtyreru
worden ſind / taͤglich in groſſer
Menge / als ihre an Kindsſtatt
angenommene Kinder den Se⸗
gen begehren. |]
Was ſoll ich aber / allergnaͤ⸗
digſter Koͤnig nnb S»en./ mit⸗
lerweil ich ben gluͤcklichen Suc-
ceſs und Erfolg aller dieſer Ge⸗
luͤbde und Wuͤnſche / die uns ci-
ne rechtmaͤſſige und heilige
Erkantnuͤß eingiebet / beymei⸗
nem Abſchied ſagen / dieſelbe
Gu Majeſt. wol außzudruckenẽ
Oder wie ſoll ich ſo kraͤfftige
eld — .
a7 | APPENDIX |
£ucufe & la plus foumife unb inbrimſtigerer / darbene
que nous ſommes zous, henſt aber mit einer viel ehrer
SIRE vos tres humbles . IL
tres obeiffaps,&tres fidel- bietigern und unterthaͤnigern
les Servitcurs & Sujets, Liebe / indem wir insaef
&c, ſiind / Eurer Koͤniglichen —*
FIN jeſtaͤt demuͤthigſte aeborfam-
FAN ſte / und getreueſte Diener vnd
En DE
*
i
i
|
APPENDIX... 15
Bericht/
Von dem jenigen /
WBas zwiſchen denen Eehensfol⸗
gern der Graffſchafften Oldenburg und Del⸗
menhorſt rc. eines / und den Allodial Erben des
letzten Grafens ꝛc. andern Theils /
vorgehe.
Bedruckt im afr 1681.
AN ND CUuBEAMMEP QuUERMEMMMES quSMEMEEDERD CRM uxuEEEME VUES pm —
Mein Herr / —
Y xosos'o Uf deſſelben Schreiben habe vernommen / was
KNEE ry et zu wiſſen verlanget / ín was Zuſtan⸗
T Ide fid) anitzt das Succeffions; Weſen ber. Graff⸗
ZIſchafften Oldenburgund Delmenhorſt befinde /
LN, o nad dem̃al ihme nicht anders wiſſend / dann daß
| ſolche lang ſtreitig geweſene Sache / ſchon vor
etlichen Jahren / durch das Recht / entſchieden / da doch itzt ver⸗
laute / als haͤtten deshalben fid) abermahls neue Haͤndel in den
Graffſchafften / abſonderlich wider des letztern Grafen Allo-
dial⸗Erben / erhoben / wor von aber dorten / ihres Ortes / nie⸗
manden ſonderliche —— —— olche von
mir verlanget werde. Gleich wie nun meinem hochgeehrten
Herrn angenehme Dienſte zu leiſten / ſtets gni en bin/alfo (t
mit lieb / es bey bíefer Gelegenheit ím Werck einiger maffen er»
weiſen zu fonnen/unb wil / ſo vielmir oon ber begebrten Ma-
rerie efiwa wiſſend / in Vertrauen geene mittheilen
Demnach iſt aus den Hiſtorien bekant / daß vorungebr
43fa Theil. qun ritie⸗
——— WM MASA — I — —
— nie dünnen theils / dergeſtalt abzuſterben
geweſen / haben ſich / zu fciner vermutheten reichen Lehen
a
wartung / in beyden Graffſchafften / als einem neue
274 | /—O APÉPERISES,.
drittehalb hundert Jahr d Graff zu Menburgund Del⸗
menhorſt / Ramens / Ditetrich der Sluckſelige / im Leben gewe⸗
ſen / welcher beyde Graffſchafften / in eine pps :
men beſeſſen / und unte leslie m Obhe/Chriftianum und
Gerhardumbinterlaffen. — Des dritt none p fine Lixie-
nidtpoftetirec , willich kůͤrtze halber keine Meldung tun
Crit iR d weden unb 970r»
wegen / auch Hertzog zu Schießwig und Holſtein worden 00i?
dem̃e die ſelthero regierẽde Koͤnige zu Oeñemarck üvégtaw
aud alle Hertzoge zu Schleßwig Hoͤlſtein herſtammen. Well
Goit diefen áltern Bruder mit ſo dielen Reichen und Fuͤrſten⸗
tbimengeftgnet/ bat er ſein Vaͤterlich Erbtheil an den Graff:
ſchafften oberwehntem ſeinem juͤngern ruber / Gerharden,
und deſſen Maͤnnlichen Erben / DE
tung / ſondern nur 3u getreuen Haͤnden 7 uͤberlaſen / fid) unb
fcínen Rachkommen / auff Abgang der Bruͤderlichen Maͤnn⸗
lichen Linie, bít Succeſſion in beyden Graffſchaffte vorbe⸗
haltend. Vorerwehnter juͤngerer Bruder/Graff Gerhard,
hat das Graͤfliche Geſchlecht fortgepflantzet Dom der
Anno 1667. verſtorbene letzte Graff / Herr nkon ter.
ſein Abnepos geweſen. Als Anno 1647. Dit amita Li-
tgonde/ daß
nicht mefr / dann nur ein eintziger Herr 7. vorioolgebacbter
GiraffAnchon Guͤnther / davon uͤbrig und dazu / wegen hohen
Alters bep ihme keine Hoffnung zu Ehelichen Leihes Een
ITE
- -
fbafft/ orrfibicoene praendenten hervor getha |
nig zu Dennemarck Fridericus Iil. und Hertzog u
Giottorffbielten ſich frafft einer vom Kaͤhſer c agre
geben/für rechtmaͤſſigekehensfolger. Der Hertzog zu Hol
Dew ——
— et / ſagende: fic/ibre$ Orts [ oui i des GOD
nechſte icem foli — ——— ii ture
und Linfoften gema
DZoſſtein Vlon / eiferig fortgegangen / biß Anno :1676.btt
er à n eurfti. Hauß Holſtein Ploͤn bic
"bebalteg. · WeAnun ferner / uͤber den Re
bili · We | fier ten d
MMXAMD 1 X. , 1f
ttm Stam̃ Lehen / jure fanguinis, ex pa&to &
toV. eto — —— dfleínic Nachdem
Horhehen / fotoolourib redttkben Proce&, als offt
vale gepflogent gotli di 1 / «inanber vici Muhe
oet / haben endlich Ihre Koͤnigl. Majeſt.
zu Dennemart / ſich bero inhabenden H ftetvtgen/Anno167t
mit dhgedachtem Hertzoge zu Holſtein Ploͤen gegen ewiſſe
Satisfacnon verglichen / und alſo aus bem Proceis —2
Weil aber ber Hertzog zu Holſtein Gottorff / wegen der andern
cinpabeabcn Haltfte an oen Graffſchafften /.3u ——
Bertrag damals entweder wicbtrefolviren ; oder nicht gelan⸗
ge fonte/ift ber Procefs zwiſchen Ihme unb bem Fuͤrſtl. Hauß
ein
Kaͤnyſexlich Endurt dive |
Succe(fion oder encfotge er &rafff ———
Hertzoge su Jolítcin Gottorff aber aufferleget worden / ſemen
daran mhabenden Antheil / mit atkn crie! tna unb zu erhe⸗
ben geſtandenen Einkuͤnfften / auch Pr sfoften / zu eſtitui-
ren. Welches Urtheil anno 1076. zur wur lichen execution
ebracht / da ber Hertzog au Holſtein Gottorff aus den Graff⸗
. $9
ſchafften geſetzet / dahingeg ndas Fuͤrſti. Hauß Holſtein Ploͤen
in dieſelbe eingewieſen worden Weil oie ſchaͤdliche Probevo⸗
riger Zeiten erwieſen / daß die Theilung oder zweyherriſche Re⸗
gierung den Graffſchafften nicht erträglich / bat das Fuͤrſtli⸗
che Hauß Holſtein Ploͤn / auch dieſe uͤbrige Haͤlffte derſelben /
gegen andere / in den Hertzogthumern Schleßwig Holſtein /
empfangene Sacisfadion, ebener geſtalt an Ihre Koͤnigl. Ma⸗
eſt zu Sennemarck übertragen / wodurch ſie dann alleiniger
Reglerender Herrund Beſitzer volliger beydenGraffſchafften /
en ſind. abey gleichwol das
ſanjt dero dependentien word
ſich auff Abgang der Koͤnigl.
Fuͤrſtl. Sauf Holſtein Ploͤn /
dien Vago Fünfftige Succeffion und fonft bít Pra-
tenfion wider die Graͤfl. Allodial Erben Ex ien —-
e$ Kaͤyſerl. Ur⸗
theils
sU osé ^— ' APPENDIX !
. tbeif&/ efticuendorum fructuum & expenfarum — —
Fuͤrſtl. Haͤuſer / in der guͤte neulich auch verglichen / éftffermit
die / bey hundert Jahr geſchwebte weit erſchollene Streitigkei/
uͤber der Gr fften Succeſſion, ſo viel das Lehes betrifri
auß demgrunde erhoben und abgethan.
Was aber meinem hochgeehrten Herrn qu Ohren gefeunnen/
betrifft zwar auch oer Graffſchafften Intereſſe, aber in eite gon an
dern Materie. Dann meinem hochgeehrten Herrn miffaittan bcr:
Manns⸗Stamm bey Herren⸗ Standes Panulien im OUS ique
bet / daß bie Toͤchter | Schweſtern ober andere naͤchſte Nerwandte /
weiblicher Linie, pflegen die Allodial. ober Eigenthums⸗ Guͤter / (o
wol unbeweglich ale beweglich / für ir Erbe anzuſprechen. Wir bam
zwiſchen ihnen unb denen Lehensfolgern / offters gar harte Mißhellig
keiten / über Scheidung der Lehen⸗ unb Erb⸗ Güte / vorfallen / bie (e
pic weitlaͤufftiger werden / je laͤnger die Guͤter vermiſcht geweſen o
bcr deren Außeinanderſetzung verſchoben wird. Und hieruber iſt eben
bcr gegenwaͤtige Handel / davon mein hochgeehrter Herr duſferlich ver⸗
nommen / und durch mich berichtet ſeyn will. Damas Fuͤrſtliche
Hauß Holſtein Ploͤen begehret / mit deß letzten Grafen Allodial- Gs
ben / Rechnung zuzulegen / ober richtige Unterſuchung zu treffen / was
au Land und Guͤtern zum Lehen gehoͤrig / ober etwa für Allodial tmb
Erbgut ju paſſiren ſey. Weil nun vor wolgedachter Graff zwo Par⸗
theyen / nemlich ſeiner Schweſter Sohn / den Fuͤrſten ——
und dann ſeinen eigenen natuͤrlichen aber legicimircen Sohn / G3rafar
Arnthon ju Oldenburg / zu Allodial-Erben hinterlaſfen / hat das
Vuͤrſtliche Hauß Holſtein Ploen / ſchon vor Jahres Friſt ihnen far:
eine Zuſam̃enſchickung allerſeits gevollmaͤchtigter Raͤche —— —
Sen / bic fothane Unterſuchung vor bic Hand nehmen / unb was Staͤcke
in den Graffſchafften für Lehen⸗ ober Gib» Gut zuachten orbendiá
verzeichnen moͤchten. Weil auch Ihre Koͤnigl. Maj. zu Senne mad
alo wuͤrcklicher Beſitzer und gegenwaͤrtig reglerender Herr ber Sraff⸗
ſchafften / vieler Umbſtände halber / hierbey ntereſſiret, auch foufa
das Hauptwerck mercklich befoͤrdern koͤnnen / iſt durch Holtein ua
fàr noͤthig befunden / unb mit iri Vorſchlag gebracht / Bt atbocht
| | Jn
Ls
—— — ——— —
. CU ILLUM c um wu — — —
BP
KPPENDIX | 377
| Ihre Koͤuigl. Maſeſt zuerſuchen / dergleichen Zuſammenkunfft und
Handlung / durch Ihre gevollmaͤchtigte Miniſtros, mit zu beſchicken.
Fuͤrſtl. Anhaltiſcher Scite Dat manſich hierzu nicht abgeneigt erwie⸗
ſen / ſondern ſolchem Geſuch su folge / im verwichenen Frũhling / eine
Tagefahrt in bcr Stadt Brehmen beliebet / atio durch Koͤnigl. Sav
nemaͤrckiſche / Fuͤrſtl. Holſtein⸗Ploͤniſche und Anhaltiſche committir-
te Miniftros unb Raͤthe bae Werck fürgenommen / und naͤchſtens / bey
einer neuen Zuſammenkunfft / weiter fortgeſetzet werden wird / worvon
der Außgang zuerwarten ſtehet. |
,
An ber andern / oder Graffen Anthons su Oldenburg Seite /
hat das Werck mehr Schwuͤrigkeit gefunden. Dann er ſetzte ſich der
-
S rfl. Holſtein⸗Ploͤniſchen intention allerdings entgegen / und molte
ſich durchauß su nichts verſtehen / worinnen / nach deſſen todtlichen Hin⸗
tritt / die hinterbliebene Frau Wittwe und Erben ihme gefolget / und auf
muͤgliche Weiſe getrachtet / das Werck auff die lange Banck / vielleiche
zu einem weitlaͤufftigen Proteß / ad forum incompetens, unter der
Hand zu verſchieben. ODa ſie doch entzwiſchen allerhand nachthei⸗
lige Vergleiche / über die im Streit befangene / unb jum Lehen ber
Graffſchafften notorie gehoͤrige Guͤter / unter ſich auffgerichtet / in⸗
gleichen andere / bey den Sachen gantz nicht intereſſite / ſo gar fremde
Potentaten mit einzumiſchen / unb/ durch bere gefaͤhrlichen Ruͤcken⸗
halt / den Beſitz uno Genuß ber Glter / unbefugter Weiſe / immerhin
zu behalten geſucht / gleichwol für alle ſolche Gefahr unb Nachtheile /
wegen deß Werckes Wichtigkeit / die / in Rechten / bif su Außtrag der
Sachen / erford erte caution zu leiſten nicht vermocht / und bey derglei⸗
de Umbſtaͤnden ben Graffſchafften / ja felbſt dem Roͤm. Reich / att ſo
ſorgſamen SGrentzen / nicht geringe Gefahr vieler Unruhe auff den Haiß
fuͤr ein Erbe von der ſchwangern S
Fuͤrſt Hauß Holſtein⸗Ploͤn hat ſich / bey ſo bewandten Umbſtaͤnden /
toga / jnſonderheit / ba —— Ji noch nicht gewuſt/ ob ober tas
tau Wittwe zu erwaꝛten. Das
billich genoͤthiget gefumden / (ammum periculum in méta zu beſor⸗
gen / dabey auff naͤhere Sicherungs Mittel zuge dencken / und Ihre
Koͤnigl. Maj. zu Dennemarck bittlich zu erſuchen taf. Sie geruhen
mochten / ſich / als regierender Graff zu bn t monent
€ : | m ff tir
x$ |» 0 APPENDIX —
dieſes Dinges / als einer in effectu Ol siae | fta
m o adudit Dononanbadetung br
E drap eo fene i3 bir,
en⸗u ter heford ern zu heiffen ang m "bir bütung
' aller Gefahr unb beſorglichen W itrrunginidition "Pt fi $
rung der fallenden intraden / ſolche in trei (s inp nf
barlich gehoͤrige Landerejen / beyden arten an ibrm XL n
lich / biß zu Gericht oder Gatlichen Auetrag / in —
len / und Die Einkuͤnffte darvon verwahrlich beylegen aulaffem. — "yf
Koͤnigl. Majeſt muͤſſen dieſes Anſuchen / in der Billigkeinund Recht
nicht ungegruͤndet befunden haben / weil ſie / vo r ctlicben 9 —
chane ſequeſtration, auff vorbcbentcte afin d cfe / verhenge
.Wobyes noch bif dieſe Stunde beruhet / ohne bafi ciniac Oe
rung in der Sache vorgefallen. Jod hierbey
dra vorgedachtes Koͤnigl Sequeſtrum nicht alle das Sel
Graffen Anthons hinter laſſene Guͤter / wie auptr Tío vie [cf |
ſches Geſchrey erganacn /fonocm bif Va andere Oerter g
gen / dann die man aus klan £henbricffen / Käpſcrlichen Urthe—
Graͤfflichen Erbvertraͤgen / vorigen rbrbeifungen / Egencheil⸗
ner Geſtaͤndnuͤs / durchgehender Gew
gen / Ec
- bei gemeinen Rechten unb. ber geſunden r |
,aum Lehengehoͤrig in continenc erweiſen und behauptenkan.
deme beſitzen die Graͤfliche Erben noch anbac xe Herſchaf⸗⸗
EN — Dies noci | biß dieſe Stunde
, noch / inruhigem VBeſitz oerblic m
ME suba von felice piden ui -
paration Xcchiswegen nicht gehalten ju ſeyn pesti einet. ; ee
dicſelbe pon fejter i hor us Sel eweſen.
Gite feharteste Craf / hochwotge
dim — rafcy In hon / in den Graff ſchafften hiner⸗
— Allodialunb Cf mitt worauff bíc ——
nichte ʒu prætendiren, hielte man — ht "i
ben ftatum ít — indo — —*
Winter GR ouf Ploͤen gef penati
es
———— "CONBMEESTS Uo Le NENNEN NEP com —
APPENDIX... bt
PER RETE
E. side i Guyhmicinptbt: dhaw | —
a in pets Mín rec
Wiw tty kanfftager
noc
FARM tAottl odit oir bout gut dtibc/
— —ã vittis; ——
—— zubehalten begehret mes umi itin eju grhorig
er mer Graffnoch ver ſeinem
| ——— MLB far 33 PHantoge zu
— ce Miration ſcjon auffgerichtet / da al⸗
ic Aenittr Bomerckrund Hauſte nachemander vorgrnomarn / und
waͤn zum Lehen ober Erbe gehongi / uitae] / aurh daruber cin
gert Nrttag Anno 1654: geb (ftti wotden/ fee dabey / ale
sr ultr Sutra rmi ats
di vehe i nicit gu beſcharen. S utt bas im
ántibótiet gehe nicht an / was
Diu Du —— ejl ; t6; af umb Hoiſtein
Gitbrffenidhtet — Soon Ih (ep tagen gezogen / noch da⸗
| pi — damit — te vieimehr auffs
auſſtrſie widerſprochen und dagegen proteſtirer, bleibe alſo dadurch /
tariquam pet rem inter alios actam & ſemper contradictam, ju
nichts verbunden. Uberdis / fepob E RR Separations⸗Ver⸗
gleich / von Mno 1655: eine Gott oder Anhang des fo genandeen Xeneo
burger Anno 1649. zwiſchen Ihr. Koͤnigl. aj. oem Fuͤrſt. Hauß
$yotficin Gottorff nnb bem letzten Graffen / gemachten pati Succef-
forn, Nachdem nun dieſes / als das Hauptwerck / durchs Kaͤhſerl.
Urrtheil / wie bcfant/expretfe caffirecunb auffgehoben / fiele alles mae
darauff gebauet unb nachgefolget / abſonderlich mehrgemelter fepara-
tions Vergleich / von ſeibſt mit hinweg
Die dritte Urſache oder Entſchudigung ware / weil Holſtein
Plsen alles Recht an den Graffſchaͤfften Ihrer Koͤnigl. Majeſt. abge⸗
arcten / habe coſtch ditſes Dinges nicht anzʒunehmen. Waͤre ibm Kb
i]
P d
^
29e : A P.P ENDIX.
tic Succeffion, auff Abgangder Sónial. Linie, 9
doch ſolches de præſonti ober porígt nod) fen Recht. Dee
familicfónte / durch GOttes Gnuade / wol biß an der Welt Ende
ſtehen. Darum ſey vid ju fruͤhe / uͤber ſo weitlaͤufftige Dinge anite
bereits Krieg anzufangen. Wann der Fall kaͤme / mochten die
lebende dafuͤr (orat uno ihr Recht zuſam̃en ꝛußfuͤhren. Aber baectáagit
Hauß Holſtein Ploͤen wendet dagegen ein / es ſey miemand pesboaien/
auch auff ſeines kuͤnfftigen oder eyentual Xechtens ———
Zeiten zuaedencken. Bevorab / wannbey langem Verzug / tie f
chen in Vergeſſenheit gerathen koͤnten / weiches in gegermmaͤrtiger
materie ſehr zu beſorgen / da bic Wiſſenſchafft etlicher weniger Seul
was in denen Graffſchafften Lehen/ oder Erbgue ſey / biũen kuren Jah⸗
ren verſterblich / die etwa hiervon verhandene hrkundene / durch Krieg /
Brand /Nachlaͤßigkeit und andere Zufaͤlle / vergaͤnglich | und mit hin
das Werck / auff die Laͤnge / in eine unauffloͤßliche Verwirrung leicht
verfaͤllig waͤre / wodurch denen Nachkommen nothwendig neue ſchaͤd⸗
liche Streitigkeiten auff den Hals wuͤchſen. Sarum unicht abzuſe⸗
hen / warum dem Fuͤrſtl. J)aufcübel zu deuten / wan ce für die Wolfahrt
ſeiner Nachfolger ſorgete / unb ihnen / auff alle Faͤlle / ein klar außge⸗
macht Rechtzu hinterlaſſen gedaͤchte. Zu dem habe co ſich / in denen /
m Ihr. Koͤnigl. Majeſt. uͤber den Abtruͤt ber Graffſchafften / getrof⸗
(emen Vereraͤgen / das Recht zu dergleichen Action, wider bic Graͤf⸗
liche Allodial Erben / deutlich vorbehalten / ſey alfo; ſo wol dc præſen
als futuro, hier zu ſatſam befugt.
Die Vier eund endliche Urſache ware / wan fol ip Ploͤen es
bey der vorhin ſchon gemachten Separation nicht bewenden zu laſſen /
noch dabey zu beruhen gedaͤchte / muͤſten Ihre Koͤnigl. Majeſt tit
Graffliche Erben vertreten. Dant dero glorwuͤrdigſter Herr Vat⸗
ter habe fich verbuͤndlich gemacht / obenbedeutete Anno 165 ;. errichtett
ſepatation, und was darinnen bean Graͤffüchen Erben / für Allodial
oder Eigenthum / zugeſtanden / in ſolcher qualitet, auch ſelbſt wider
Holſtein Ploͤen / und deſſen Anſpruch / zu gewaͤhren. Wordurch oit
Gräffliche Erben gang ſicher ſaͤſſen / und es Ihre Koͤnigl. Maſeſt. auß⸗
fuͤhren lieſſen. Allein / das Fürſti Hauß Holſtein Ploͤen ſaget: RUE
nt
vorbchalcen 7 gube
«UA eui tm UT Cue 03e oc Ac
APPEND rx 23x
— dunganenichtón wege · Hochſoedache y»
re énial. QRajcfl. waͤren ein Rechtliebender / Gewiſſenhaffter / C bris
licher Potentat, wuͤrden auff feine weiſe ſich verbunben achten / einem
andern Unſchuldigen / ohne Urſach / das ſeinige nehmen ober eutwehren
su helffen / und auff gegentheils geſchehende Anmeldung / deſſen ſich
Ichon mit mehren zu entlegenwiſſen / barum mannicht Urſach habe /
Jiro deßfalls vorzugreiffen / oder das Wort zu reden. So viel ab⸗
rumercken / ſetzen bie Graͤffliche Oldenburgiſche Vedieute / fafl groſſe
ung auff ob angeregte Koͤnigl. Vertretung oder Garantie, ver⸗
meinende / ſich dadurch unfehlbar aus bem Labyrinth zu helffen. Aber
fic machen / allem Anfchen nach / die Rechnung unrecht / unb verſuͤhren
fih. Zumal unmůglich zu glauben / daß yore niai Maſen fih
, gui einer dergleichen Gewaͤhrſchafft verſtehen
w
Syann crfitich foll dieſelbe iren urfprüngticheu Grund in bem
droben erwehnten Rensburger Vertrage haben / da derſelbe doch / durch
die Kapſerl. Sententz / auffgehoben ober caſſiret iſt / folguch weder den
einen / noch andern weiter binden fan.
Zweitens iſt die Koͤnigl Zuſage / rechtlichem Verſtandenach / ͤber
I ébuc klare Worte / nicht zu excendiren noch mißzudeuten. Nun ha⸗
ben Ihre Konigl. Maj verſprochen / den Graͤfl. Erben bic zugeſtau⸗
dene Allodial.€5tdd't zu garantiren / worvon die Frage hier nicht ift:
weil / was in Warheit fich für Allodial findet / Ihnen niemand zu neh⸗
ana gedencket / ſondern der Striit ift übar bic Lehenſtůcke / welche durch
Unrecht unter das Aliodium ober Erbgut gerathen. Weßwegen bie
Konigliche Verſicherung Buff das eine / nicht auff das andere gant
widerwaͤrtige muß gezogen werden. |
| Dricteno ig ocr CDBtrtrag / worauß man bic Sónigl. Qufage bep
Hhaupten will / cin pactum conditionatum & reciprocæ obligationig
feu præſtationis geweſen. Da nemlich der alte Graff Ihre Sünigl
Majeſt. ju ſeinem Lehensfolger in ben Graffſchafften angerommen /
amb Ihro bic Succeſſion darinn verſichert oder verſchrieben hat. Da⸗
ingcgen Vor Sónigliche SDojeft fürfolch vermepntee beneficium,
oni verſprochen / deß Graffens Allodial-Grben in Cus unb
erbittung zu nehmen. In dem nunder Graff / an [cina Seite /
azſter Theil. $n . bas
PEE APSENDIX
bas Mum idi — vetheiffene prsltiótla vr
— Koͤnigl Maj. die Graffſechafften 'bendficló «et Vane
Comics nicht —— — dicſeibe auff aano audere die
ac tituló — valdéonerofo; drrch einenanderwertigen Debug
vom Faͤrſti. Hauß Holſtein Ploͤen erbanbein emaſſen / qt Icichezn i»
achten / wie wenig Ihre Koͤnigl. Maj. auch Ihres Ores /cx-cjasimo-
di conditienato, reciproco, non adimpleto contractu, iita:
| rd rite Ib yn Rig qx —E — bem |
4
Vaters Erbe ober Succeſſot, wegender —— vitae c
den. Anerwogen / Sie ſelbige nicht mediante Períon& Domimi Pa-
rentis, noch durch dero Herrn Vaters Perſon erbatten / ſondern peo-
prio facto & alio novo jure, et — Vertro
mie dem Fuͤrſtl Hauß Hoiſtein Weßhalben Ihro
auch das jenige / was Dero Herr oti] aii — bít Graff⸗
ſehafften ju behaupten / etwa paciíciretober verheiſſen acbabt / su er
llen / pid obrr BVilligkeit / nicht wohl Fan angemuchet werden.
ym fall a
ir Fuͤnfftens Ihre Koͤnigl. Majeſe ——
aud) ſeldſten / ju einer dergleichen Gewwcheſchafft / fid anhelſchag qe
macht Bdtten / wuͤrden Sie dennoch davor befreyet ſeyn x wei vie
^. pacta, worauß ſothanes Verſprechen herruhret / enormiſſimam Ias
fionem nach fid ziehen / und Ihrer Koͤnigi. —
unverantwortlichen / unertraͤglichen verurſachen.
mahl die jeníge Guter / welche beralte Sraff / unter bem ied
Allodial pber Erb qualitec , den Gr
Erben zugewendet / weit mehr / als die Haiffte berder Gledfffiifficu
außtragen / welche qu gewaͤhren das halbe Gürfrentbum Hotfleirkaumn
baſtant waͤre. Zugeſchweigen noch einer andern / dabey mit unteren
fenden Unbilligkeit / da nemlich / ſolche vermeinte Allodial- obey Er⸗
faͤcke / durch ben alten Grafen / meiſtentheils von —— —
Aulagen befreyet / unb deren contingent bem nod
geringen Lande der Graffſchafften auffgebuͤrdet worden.
afdéem unfehlbarer Verderb umsancuche Quim nocſ wendig
APBRENDIS. SY
enun ihe! eiébceimdir do — 8WRP
my ait ⏑ *
durch [o vic Libertragma 0a
eneaes Cof eünarmu ipe m und wůſte worden / dagegen fich die Grdfs
w egen ſich die Gr
iche Allodial-Gyüter/ burcb bic genoſſene Freyheic verbeſfert / umb ín
— — —
——— Hiis wuͤſten ober ſchlechten Orts / nach
deſſen Herrn micht fragen / ſondern fiche glauben fan / daß es zu denen
Sraffſchafften / unb J. $n. Maj. zugehorig · Im Widerſpiel / wo
man cine feite / wolgehaute Gegend / fatiliche Vonwercke / ſchoͤne Hofe
—
kae fe f ubejrgen ts máditn rre Sóng c
Sechſtens / ſtehet for zu beſorgen / es moͤchten Ihre aj.-
mehrangezogenem pacto ober Vertrage / die / im Recht hochguitige kx·
ceptiones Erroris& Doli, mit gutem Grunde entgegen ſetzen — —
—* Ihre Koͤnigl. Maj. bep vormahuger Errichtuug
—— nicht gewufßß / noch auch weiter —
ber / wie nicht weniger / wegen Mangel der Uhrkunden unb Regiſter /
aet "iiit, awe Epit: en /
was für ——— Lbs ubem Graffſchafften cigmblidh geho⸗
rig/ odial e Aree tane eed
ertragen Weil Ihre Stónial. SRafef
Stónigl. aut
pide Gier — ata édia
Wuagfen und Gewiſſen — ebetecif auf ihrem eigenen
Bekaͤnenůß erfolgen ſall / — eR Ernie RUNI vos
Allodial oder Erbgut / Jtem Pine Arad i —
vor (ide ober img vinegar Sm P fa
entziehen / und zu Allodial oder freyem Erbgut machen will.
APPENDÉX'
L 2E
ſen dennochder Koͤnigt. Parchey imme
wetß gemache /
keines Koͤnigreich beo kuͤnfftiger ſucce ſion git hoffen / da doch / man
manes bey dem Liecht beſihet / Ihr. f án. Menmicht vielmehtes / X8
leere rauhe Schalen geblieben / der Kern aber darauß den efi. Am-
dial Erben zu Theil worden.
Endlich / febendens / fict man miche / mit was reſpect J. Soda. e
ebberübrte Gewaͤhrſchafft auzuſinnen: Weil biefelbe 4 ipla ^Y.
Sapfat 48. und deß Reichs hohen —— A it cn
unſtreitige Reicholehenbare Lande von deß R id pisi ie dread
* JKoͤn. Maʒj. ein ſolches befordern ſolten / wuͤr de 5535
«ib e Treue unb devotion lauffen / welche ſte dem —— Quid
affſchafften halber / geſchworen haben. Wetches J. Koͤn SDtaj.
Mis ſte anch (chon vormals / errore vcl circumvendone, zu beffes
Verſprerhuns a due iret worden / kein vernuͤnffuiger Dico anzu⸗
muthen fich erkuͤhuen fan.
Safibiefem offerat fo ſey / mercket das Sürftt Hauß Anhate oe
Zweifet / weil es die Guͤte ſuchet / unb auff beruhree Smp. Gewahere
Ichafft den Ernſt nicht wagen will. Selbßder alte Graff / iſt bey icincus
Lebennoch beſter maſſen uncerrichter geweſen / daß darauff wicht viet ta-
cit ju machen. Wie bonn bekant / was geſtalt cim Koͤniglicher Munus 63.
zu Oldenburg geweſener Geſandter / durch ein Abergebenes Memorial
at den Grafen ernſtlich proteſtirt, wann der Graf Ihr. Konig“. C0. pep
ſicherer Behauytung der SGraffchafften nicht behaͤiff uch / und S Ron
Qd. gezwungen waͤre / auf andere Weiſe/ex caufa oucrola bi
Graffſchafften zu acquiriren / daß das Hauptwerck ( der getroffr⸗
een Vertraͤge und carifien verheiſſenen Gewaͤßrung) mercklich wuͤr ⸗
bt alteriret und verruͤcket werden. Nicht minder haben die Graͤſt
geheime Taͤthe / namentlich / der von Wolzogen / Koͤtteriz / Witzen⸗
dorff / Heilerſteg / Tabor und andere / deð rafen offtero/ ſo tool můnd⸗
tic ale durch ſchrifftliche Bedencken erinert / fid) wohl fuͤrzuſehen /
und auff die eingebildete o debite rA nicht zu viel
Vertrauen qufegen. Dann fe nutzen / wañ
rr Son Sitajbutd Wut ragenadre Dec
0 APPENDII. ! d
- dpitertolam/ molten Dion we Oorsfiat ure edt
ele n/ Holſtein Ploͤn die Gra en dur
gewinnen / mithin obgeb. Vertraͤge tiber einẽ Hauffen geworf⸗
fen / und JKoͤn. M. ber Grafſchafften ocrluftig werden / waͤ⸗
re auff die Koͤnigl. Gewaͤhrung ber Allodial Guͤter / contra Hol⸗
ſtein Ploͤn / wol ſchlechte Hoffnung zu machen. Sintemal man
Koͤnigl. Seite wuͤrde Urſach finden / dieſelbe / utpote pactis jam
isritis ʒuverweigern. Welchenfalls die Graͤfl. Allodial- Erben
duͤrfften auff einen ſchluͤpferigen grund zu ſitzen kommen / und
bero Antheil ín die diſcretion Der Lehensfolger gerathen. Das
ganadteAllodium ober Erbgut ft zu genau außgerechnet / uñ
viel Stuͤcke darunter / welche / krafft voriger graft. Erbvertraͤ⸗
zum Lehen unſtreitig gehoͤreten. —*2*— es durch Holſtein
Di on/i cafa victoria I t unan uͤchig / noch à vexa litis frey
bleiben / ſondern gefaͤhrlichen Anſtoß Ieiot/ioo nicht gar wieder
u Lehen gemacht / unb deſſen remedirung hernach uͤberauß
chwer fallen duͤrffte. Darumb fic wohlmeinentlich riethẽ / ſich
mit dem Fuͤrſtl. Hauß Holſtein Ploͤn wo im̃er moͤglich / in even-
tum,gi(lid) proergie tt. Sie meldeten ſolches in unterthaͤni⸗
ger Treue allein añ den Grafen / gedaͤchten es ſonſten gegen kei⸗
nen Menſchen / und ſolle bey ihnen / in der Stille / wol verſchwie⸗
bleiben.c. So ſehr / als man dero Zeit / graͤflicher Seite / bemuͤ⸗
btt geweſen / die ſe unb dergleichen / dem Grafen zu Handen gekommene
unb zu ſeinem Zweck menia vortraͤgliche Eriũ rungen unter zudrucken /
oder auff die Seite zuſchaffen / ſo ſchlecht iſt es gellungen. Im̃aſſen ali
ſolche Dinge durch was Glack ober Unglack / weiß ich nicht / der Furſu
Hoiſtein Pioͤen. Parthey in die Haͤnde gerathen / unb ſolte cin Borwi⸗
tziger wol ju hoͤren verlangen / was die ardfl. Erbendawider auff zubrin⸗
gen vermogen. Kuͤrtzlich / man (iet darauß (o viel vorher / daß ſie auff
bic Koͤnigl. gewaͤhrung ſchlecht facit zu machen / und weit beſſer gethan
geweſen / waun bic gráfl: Oldenburgiſche / dem Fuͤrſt. Holſtein⸗ Ploͤen.
Geſuch / ſich fo platter dinge nicht entgegen geſetzt / ſondern der Fuͤrſti.
Anhaltiſchen Mit⸗Partey gefolget / und das Werck / durch die ange⸗
crogene Zuſamenſchickung / qu heben / gleich wu" Wake,
-
A K PENA
| Q6 ye rite Dorbebcas onte / Nemit tantveclen
agria tois ——— T
einen — bey ſich fuͤhren werde. Nemblich / oh ER
emer me d de
) ——— — —** in einer — —
unnd Verkaurtzung beſtehen / daß das Girl. Sauf Holſtein Pn (ato .
DSTI ——
tek
wurde es ciner blſſen
—— ja pu zu tadlen / unddadurch den
Wenlaun
. unnétige Maͤhe und Aukoſten zu verwickan der ganten
** Ausſehlag an Erorterung obige Ziweifels hauget / fonid
nicht umb hin / meinem hochgechrten Herrn /
nochetwasndhhere
Infoimationg bamít Er / was enheit der —M
Informa: n zuthan / fit Geleger * Graff
Sepatations Tra&aten
.. 9(bfrbeubabep geweſen / auch was
be / grundlich urtheilen moͤ
Es hatte der Gir ju Dibmburg/g egen ſein heraumahendes Al⸗ A⸗
eR Miei d opt Pie ——
ſter / oder deren Sohn / den Fuͤrſten zu Anhalt
mie ſeinem Vatter / dem Grafen zu d
menborg/lonac Zeit / wegen
Theilung der Graffſchaffe / ingroſſer —— dee
demſelben zu Verdruß und Nachtheiul / feiner Collinder
Sohne / ins kuͤnfftige viel Guter von den Graffſchafften / 22
Nahmen der Allodial ober Erbqualitet, in die Haͤnde zu ſpieien. Es
wurden aber beyde Graffen / durch Vermictelnn
zu Dennemarck / Anno 164.6. Bicrüberinber Oderoergüitent wbcir
Grbvertrag zwiſchen ihnen auffgerichtet autend / daß / nach des
Grafen —— — erben / der Fuͤpſt von Anhalt / ftr don
. éanbvober Allodial-Crbe/ eius vor alles cítabl Hundert Tan⸗
wf Corafa:
feno viterbaler tn / dem Datis
I
—— — — — — — —
/
A'PPENPDTIX. : 1t;
éinpos Voerware / oen etwa Bier Tauſend Rthal.)
aden / zu Affteriehen verliehen / und im uͤbrigen dem die tas
noch der das ven Ihm ſelbſteingedeithte Land / Neuhoben genant —
Su d:fpenirenfrcp acftélicttoctbcn folle/oaodibrigc ader bey denẽ Graf⸗
chafften als pacrimonial-umb Tafelguͤter verbleiben. Zu welchem
Sehuf dann alles / was der Graff zu Oldenb. vorhin / zu ſeiner Schwe⸗
rin Vortheil / erwavorgehabt / caſſirt und auffgehoben toore
Wie num der Graff zu Oelmenhorſt Jahrs hernach verſtorben /
eer Graff zu Oldenburg / von der gantzen Graͤfl. Linie, vrür alleín
vex abrig tarc/über deſſen kunfftige Lehenssucceſſion aber zwiſchen
Ibr Sóniat Majeſt. ſamt dem Faurſtl. Hauſe Holſtein Gottorff / und
eun Faſti Hauſe Hoiſtein Ploͤen / Streitigkeit erwuchſe / gedachte
der Sruff / nun fep co Zeit / ein beffer wachendes —— Wel⸗
cher Partey er zufiele / die wͤrdedavon groffen Vorth cheil empfinde und
Haͤnde laſſen müffen/fovic/ prs
ahingegen deſto freyere
veuebig / fie A locia oder Erbgut von ben Graffſchafften ab)
Hierzu manterte diu das Incereffe ſeines natrůrlichen Soh⸗
Wee nicht wenig auff / als welchen e vom Sdpfricgitimirenunbgum —
Baron faenbii aer zum Graffen machen laſſen / und gerne wohl bo
gůtert er / micht minder / als der Vatter / ſeinen
geſehen haͤtre / damit
Sreandt tol ſuhren fonte. Der Anſchlag ware wol gemache /
ktaglicher aber / mitteiſt Wahlung der Partey / zu Wercke geſtel⸗
moch
$t. Immaſſen ber Sraff die Holſtein Pioeniſche Partey ſeinem
Zuweck nicht vortraͤglich achtete: Weil ervermeinete / der Hertzog zu
Holſtei Piden bicit fich in ftiner pratenfion allzu fefte gegruͤndet -
Nude auch bep vicknnidyt geringen Beyfal / darumb werde cr unnótbig
ſchasen / viel zu ſpendiren ober zu verlieren / brvorab / ta er genau und
ſamt ſeinen Brudern mit vieler jungen Herrſchafft geſegnet. Dahero
wend ete er ſich zu ber Koͤnigl. unb Holſtein⸗ Gottorffiſchen Parthey /
von derofelben verhoffend / daß ſie ihre / ihme etwas zweiffeſhafftig vor⸗
fommende ptetenſion zu behaupten / mehres Beyſtandes vonnoͤthen /
unb umb ſelbiges zuerhalten / alles gerne nachgeden / oder [o zuſagen /
" etvae su verlichren leiche reſolviren wuͤrde / das uͤbrige ungctpiffe zuer⸗
$e. — Hierzu Fami dßtey ee Parchey übe: auen dagec
e
J —— Ausſchlag an Eroͤrterung obigen Zwei
o hochgechrten Herrn /
p ed
Kk PESE,
| Q6 9f motel Vochobena gomeſu /Neꝛit atntueqen u
—— M mi ies ip 1 -.
eina Seid bey ſich fuͤhren werde. — Gu
id qu Oldenburg / Annoiog · mit ;6r.Sánigt: Majeſt. umb ue
Gottorff getroffene Separation, — —* derige⸗
hen und Allodial-Grbftd'e ín einer (olcoenfunbboren Vnsidigigfeye:
—— bae deg. Dauf Hauß Holſtein Nan (ot.
fam erhebiche Urſach Dabe/babep micht zu beruhen / ſondern ole enfe
neue zu unterſuchen. A ees arum (allie Diae verberoju Miles.
—* —— — utadten / unddadurch den —
en
—— — zu verwickein vom ba
(ie hauget / pen
noch etwa⸗s
nábere
enheit der Graff zu
XXXX
nicht umb hin / meinem
Information zuthan / damit Er / toaoflt
vrbauheeen Separations Tractaten
Abſcehen dabey geweſen / auch mas Holſtein Plo⸗ unrtee
"Watieo dui Uy 9 ſo daun / welche Parcyreche ober unrecht bas
be |
C's atteber Graff a Olbenburg gegen (din herannchendes Al⸗
ter / anfangs nur einen einzigen / Ilo Soldat S nee
ſter / oder deren Sohn / den Fuͤrſten zu Anhalt
mit ſeinem Vatter / dem Grafen zu d ent "am
Theilung der Grafffchafft / in groſſer Uncinigkrit geichet / fuctee/
demſelben zu Verdruß und Nachtheul / (einer Schweſter unb-bues
Sohne / ins kůnfftige viel Guter von den Graffſchafften / untatem
aodial oer Csbqualiret it bic J)dnbe ju [ptcien, G3
wurden aber beybe Graffen / durch Vieira sr ⏑ ————
| ——— — —
Grafenau Oldenburg Abſterben / der Fuͤrſt von Anhalt
Land⸗oder Allodial-tbe/ eius vor alles / einmahl SAN
ſend Jvitetakr iln / dem bem Natuͤrlichen wf raft:
«m "He mE —Ae CUNMD CAE C OaX-M —,
APPENDIX Y
dinyod Vorwercke / von etwa Vier Tauſend Rthal. jdb
Intraden / zu Affterehen verliehen / und im uͤbrigendem alten Gra⸗
abe das von Ihin ſelboſteiegedeithte £anb/ Reuhoben genant /
gu.d:fpenirenfrep geftélict werden (otle'oaedbrigraber beydenẽ Graf —
ſchaffcen als pacrimonial-smb £t ufelaüter verbleiben, — Zu welchem
Sehaf van alles / was der Graff zu Oidenb. vorhin zu ſeiner Schwe⸗
ſeermihrerm Vortheil / erwavorgehabt / caſſirt und auffgehoben wor⸗
em. Wie num der Graff zu Otimen horft Fahrs hernach verſtorben /
enter Graff ju Oldenburg / von der gantzen Graͤfl. Linie, nim allein
wed übrig ware / uͤber deſſen kuͤnfftige Lehenssucceſſion aber zwiſchen
Ihr Rongi GRajeft. ſamedem Sf. Haufe Hoſttein Goctorff / uto
eun Sài. Hauſe Hoiſtein Ploͤen / Streitigkeit erwuchſe / gedachte
der Gruff / nun (ep co Zeit / ein beffer wachendes Auge zuhaben. Wel⸗
cher Partey er zufiele / die wůrde davon groffen Vortheil empfindẽ unb
medahingegen deſto freyere HYaͤnde laſſen muͤſſen / ſo viel / als ihme
betitbig) fé Allodial oder Erbgut ven ben Graffſchafften abzunch⸗
wen. Merzu meenterte ihn Dao Int ereſſe ſcines narurlichen Soh⸗
deo nicht wenig auff / als wwhelchen er vom Kaͤyſer legitimiren unb jum
Baron, ja endlich gar unn Grafferrmachen laſſen / und gerne wohl be
ert
/damit er / nicht minder / als der Vatter / ſeinen
stat geſehen hatre |
Serandt tool fübten fónne. Der 9frfchitag marc wol gemachte /
uod) etaglicher aber / mitteiſt Wahlung der Partey / qa Wercke geſtel⸗
ter. Immaſſen der Sraff die Holſtein Ploͤeniſche Partey feinem
Zuweck nicht vortraͤglich achtere: Weil er vermeinete / der Hertzog zu
Holſtein Plden hieite (ich ín feiner prætenſion allzu feſte gegruͤndet /
ſnde auch bey vielen micht geringen Beyfal / darumb werde er unnoͤthig
ſchaͤtzen / viel zu ſpendiren ober su verlieren / bervorab / va er genau und
ſamt ſeinen Bruͤdern mit vice jungen Herrſchafft geſegnet. Dahero
wend ete er fid zu ber Koͤnigl unb Holſtein⸗ Gottorffiſchen Parthey /
pon deroſelben verhoffend / daß ſie ihre / ihme etwas zweiffelhafftig vor⸗
fommende precenfion zu behaupten / mehres Beyſtandes vonnoͤthen /
unb umb ſelbiges zuerhaiten / alles gerne nachgeben / oder [o zuſagen /
erwas zu verlichren leicht refolviren wuͤrde / das brige ungewiſſe zuer⸗
dalten. Hierzu kame / daß bey dieſer Parchey uͤber einen pagan
e
85 APPENDIX, |
peor iar ſtatclichen Laude /
groſſe Empfindugkeit zu beſorgen. So koͤnten dieſe He
na Sohn jum Stachalter in den Graffſchafften beſte
féibaung von Holſtein Ploͤen nicht zu hoffen. Ja / er Biber
fuͤr / es kaͤme leicht cine Zeit / daß der Koͤnig / umb Sricgoober egeta
Zufalle willen / Geld benoͤtiget / [cin Antheil an ben Goraffchaffees defi
fie
ſchiuge. Der Hertzog zu Hoiſtein Gottorff chaͤte es vie
eher / weil Er das baare Gelt / zu Bezalung ber Schulden / Mermerc⸗
nüclich anzuwenden wuͤſte. Beyde Herrn lieſſen fich vetefientid
deſto leichter dazu bereden / weil ihnen die Graffſchafften eutiegen / um
im Krieg ober ſonſt vicl Ungelegenheit machen koͤnten. Soicher gn
ſtalt werde ce entweder ſeinem Sohne / oder deſſen Nachkommen | a
Gelegenheit nicht mangeln / einſt die gantzen Graffſchafften an ſich zu
bringen / wilches von Holſtein Ploeniſcher Seite nimmer su erwarten /
ale deren Hertzoge lieber ein mehres an (icf handein bann. was verkau⸗
fen wurden. Nachdeme die Partey alfo gemacht / errichtete der Graff
Anno1649. ji Rensburg / mit Ihr Koͤnigl. Maſ. und bem Hercoge
zu eem Gottorff / einen Succeſſions Vertrag / baríiten ex (onem
auff ſeinem Todesfall / die Succeſſion der Lehen⸗folge in beyde Graff⸗
ſchafften verſchrieben / und lieſſe ins geheim bit Commendanten fei
Se Veſtungen inihre eventual Pflichte tretten. Dahingegen bedunge
Er / daß alle Laͤndereyen / ſo Er / ſen Vatter und Groß Vatter
eingedeicht oder dem Waſſer toíebergenommen : Alle von
ihnen eingezogene ober ſecularilirte Geiſtliche Guͤter: 3e
von den Unterthanen erbanbelte/gefauffte/confícirte , epe
fauftbte ober in Schuld angenommene Guͤter: Alle verear
eweſene unb wiederum eingeloͤſete Guͤter: Imgleichen / boss
mbt Varel unb Vogtey dabo hme unb finem Erben / zu
freyer diſpoſition als allodiai ober Erbeigen Gut / verbleiben
ſolten: jedoch wolte Er vor das Ambt Varel und Vogtey Jahn⸗
durch andere Guͤter / auß ſeinen allodial Mittein / den £ebenofofgera
br Graffſchafften / Erſtattung thun. Ferner behielte Gr fic far/
tiber ben Weſer Zoll / zwiſchen feinen Lehensfolgern und Allo-
dial Erben / freye Verordnung zu machen: Item , ba
—uENE — CEN LX COGEEENG m UUAESUNNS- — — —
LI
*
APPRPENDIX — ' a9
ae Cr unb feíne SDorfabren 7 vom den
Lehensfolger / alles / w
Lehen oer Graffſchafften / veraͤuſſertund quovis modo alieni-
rec, approbiren und genehm halten ſolten. Cenditiones, bt
uicht haͤrter koͤnnen erdacht werden / unb vonden vorigen Graͤfflichen
Erb Vertraͤgen / wie Himmel und Erden / unterſchieden ſſind. Was
bae Fuͤrſtl. Hauß Holſtein Ploͤen wider dieſes beo Grafens Unterneh⸗
men damals geſchrieben / und geſchrien / ware alles umbſonſt Ge⸗
ſtalt zu execution obberũhrten Vergleichs Amnois5;3. wuͤrcklich ae
ſchritten / ein neuer abſonderlicher Separarions Vertrag abgehandelt /
und darinnen die / fuͤr Allodial erklärte Oerter uno Guͤter / von Stuͤck
zu C tüd/(pecificiretporben. — Es bliebe dabey nicht / ſondern der
appeiit, wie man ſagt / wuchſe bey dem Eſſen. ODann / weilder Graff
ſeinen natuͤrtichen Sohn in den Graff enſt andt erheben laſſen / hielte Er
fürnétbig / ihn auch mit Reichsunmittelbaren Gütern ju verſorgen /
unb anderen regierenden Caicos Graffen darin gleich zu machen.
Weßwegen Er dahin arbeitete / daß Ihre Koͤmgl. Majeſt und das
Fuͤrſt Hauß Holſtein Gottorff Ime Anno 1054. auff das Ambt Va⸗
rel / und feruer Annors59. auff die Vogtey Jahde / die Reichs imme⸗
dietet, oder unmittelbare Landes Hoheit und ſuperioritet, mitteiſt ei⸗
ner ſolten erhoͤrten Freygebigkeit / umb ſonſt unb fuͤr nichts qu ſtehen / und
alfo dieſe herrliche Oerter / ohne allen Entgeit / von den Graffſchafften
trennen muͤſſen / daferne ſie ihn bey gutem Willen erhalten unb Wieder⸗
ruffung der Succeſſions Tradaten , ober 2imeymung der Holſtein
Ploͤniſchen arte nicht reden hoͤren wollen. Nach etlichen Jah⸗
ren vertheilete ber Graff bie erworbene Beute / durch ein Teſtament,
und wendete ein ziemlich Theil d avon dem Fuͤrſten von Anhalt / das
beſte oder vornembſte aber feinem legitimirten Sohne zu / als welchem
Er / an ſtat / der Ihme vorhin / nur After⸗ Lehens weiſe / zu gedachten
Jaͤhrlichen ungefehr vier tauſent Ele. / durch die fleiſſig wahrgenom⸗
mene Gelegenheit / ſolche reiche intraden erblich hinterlieſſe / bag
mancher Regierender Reichs Srft derſelben fich nicht qu. růuhmen
weiß.
Nachdeme mu kurslich / doch wahrhafftig erzehlet / wie es ] mit
offtgemelten (cparationstractaten , fic angeſponnen unb zugegan⸗
430v Oo gen
Me 0 APFENDIÉÓ
gen / wil dy / in můglicher kuͤrse die Puneten noch foffbrór. / spit
pfe uri ——— vbe Unrechts duin
—.. Cors aftcbeidimertfidy ir n Mp d ^e ha
in ſothaner ſeparation und deſſen Vertraͤgen / die ſtuche RFer
en Jever und Kniphauſen miht mit einem SDorteberffyer feb
denen Graͤffüchen Allodial Erben deg jelaſſen wordec alita
da on ie NAME Veſiser der Graffſchafften | var dentuy
pruch barauff nicht haͤtten / noch zu machen wüſten.
Vors andere / mit den eingeteigten Landen Bat ce nachfolgen
de Beß affenheit. In alten Zeiten iſt den Graffſchafften / durch tas
Meer / Weſer unb Jahdeſtrom / groſſer Schaden geſchehmm / tabem
bid ſchoͤne Gegenden dadurch uͤber ſchwemmet ober weggeriffen / mb
bít Graffſchafften nicht allein an ben Grentzen gewaltig verfebmdtany
ſondern auch / mitten in und durch bae Land elendiglich derwuͤſtet mor:
den. lach Lange der Zeit ſehet fic / an denen üborfcütmamreray
Drten / ein Anwachs / oder Schlick und fette Erde toit au weiche
endlich sur Weyde ober Ackerbautlchtig / und mit fofen Wallen / vdet
Dammen von Erde / gegen das Waſſer / amibge ben tiro /bamit ſolches
nicht von neuen cinbreche oder aͤberiauffe / deſſen Koſten uto $0táüte
dich bezahlen. Deehe Lande hat der Graff / fibus feinem
Erben als Allodialober Erbgus / vorbchalten. Deme tita |
bas Fuͤrſel. Hauß Holſtein Ploͤen / und behauptet / daß ſie / ats
ſeucken nichn minder / ais das andere Land / daran fle fefitticacn/ Erben
Braffſchaffren / und deren regierenden Herren gehoͤrig ſind / aus uage⸗
—⏑— ——— uu |
Erſtuch / wel denaligemeinen Rechten / auch / tct Cea
gemàß / quòd omne acceſſorium naturam fui principalis, cui acce-
dit, regulariter ſequatur. |
dweytens / ſey das / vor alters weggeriſſenr / 060 aAberſchwe⸗
emete Land / zum Lehen gehorig unt cin Leheneſtuck geweſen / barum e»
— —
| gebracht / wiederum Lehen ſeyn und dazu g Cuùuto
—* Fin adíüam —* —— redire. Co stt
— — GENS RNEEN
(o gaytáglith vorb
gereimſte Ding von der
APPENDIX.
— ba
M — / sione d
— d im / und fo lange bie Welt ft in
Gefohr leben vof bit wilde o ee Weſer unb — — mde
eto * ſoicher Gefahr / dunch groſſe M
Wann ſie nun dergleichen —* und
Sa aden allein * bit Allodial ober Eigenthums Etben aberbey
CDorffcil/ocó nach gerade wieder anwachſenden Landes bebalten —* |
arde das Leben endlich in lauter Eigenchum verwandelt / ein fronte /
ex calamitate Vaífallorum ſich des Lehens bemeiſtern / die Lehensleu⸗
t von Hauß und Hoff verdringen / auch den Lehen Hermn ſeibſt nad
derade feines Rechis eutſetzen. Welches jeein jedweder vor das un⸗
von der Welt bekennen —2— In dem ſonſten der Noa⸗
sus gemaͤß / daß / wer die Odio dbenunb oen ſtehet / auch de⸗
Nuxzens theilhafftig werden ſolle
Viertens ſey die meiſte arbeit der Eint eichung / durch eria
dinari Dienſte und Zulagen der yos Umerthanen / geſchehen / wo⸗
worden. Ob mun die dte
(ufiig/bm chaden / wegen verborbefier Unterthanen / umb⸗
Pini eiden / die Alodial Erben aber deſugt / den dagegen erwachſe⸗
panca zunehmen / duͤrfe f keincs langen Nachſumene / ſo⸗
bam * vonſelbſten ausfün
—— gereiche ſolch des Ore Dime wider ſeine qe
| vermoͤge tod | bas n nicht ver⸗
—— dco Dm y benign ollen.
oerte te e Graffſchafften / von Au⸗
urch fit pep oor J und zu gegenwertigem Armſcligen
| j^
(0 echſꝛens/ werde
angie in ben ẽ chenbrieffen / ber bae ſo genant e State unb Butja⸗
bingolapb/in
Anweichem fofi die Jodi (fte der eingeteichten Lande adegen/
ber Anwanff unb Zawachs ( worinnen ——
enit auth fiae Worten zu Lehen vxlichen / barum nicht ab
den ian ira tbt quale: ; ciigermofign zu —*
ouo. e:
mot eie
ws | APPENDIX
Siebendens ſey bas Werck / durch Urcheil und Xeche / vorlang
fon entſchieden. Dann / alo beyde Graͤffliche inien, qu fo
unb Delmenhorſt / unter fid ſeibſt im vorigen ſeculo, aber
eingeteichte Lande / ob fie zum Lehen gehoͤrig oder nicht / in Saeit ver⸗
fallen / und daruͤber am Kaͤpſerl Reichs Hoffrath ordentlichen Procefs
gefuͤhret / habe Kayſer Rudolfdertl Anno 1601. mehrangertgte £a
dereyen für Lehens pertinentien declariret, und den Graffen afur⸗
legei / dieſelbe nicht weniger / als die alte Lebensſtuůcke / vom Reich
zu Lehen zuempfahen. | OM
Achtens todren biefe Lande / bey vormaligen Gräfflichen Go
faͤllen und Theilungen / unter das Lehen gezogen / und mit demſelben
von einerley Natur gehalten worden. Solches ſey / aus dem Graͤffl⸗
chen Erbvertrag von Anno 1633. klar zuerweiſen. Indem Graͤff⸗
fiche Erbvertrag unb Neben⸗ Receſs, von Annor 46.(welchen Ihre
S ónial. Majeſt zu Dennemarck / zwiſchen beyden Grdfflichen Lini-
en, gemacht /) ſtunde es noch deutlicher / Rembliche: Es ſolten er⸗
wehnte Lande / als patrimonial imb Tafelgůter bey denGraff⸗
ſchafften verbleiben. Item: Es ſolten von nun an allezeit die
Landereyen / die bißhero eingeteicht / und nod) ferner / uͤber kurtz
oder lang / eingeteichtwerden módpten/accrementafeudi, ejus-
dem cum feudo naturz & qualitatis, verbleiben. Aue weſchem fun-
dament auch der Graff / kurtz hernach 9tmo 1647. bey Abſterbung
des letzten Graffens zu Oelmenhorſt / vorhedeute Lande / neben dem Le⸗
hen / an ſich genommen / un d die Allodial⸗ ober Eigenehums Erben da⸗
von außgeſchloſſen habe. | Ml
Ich vermeine / es koͤnne nichts klaͤrers ſeyn / und bin ver(ibert?
mein hochgechrter Herr werde fic) / ͤber des Graffen Geſchicklchkeit
verwunderen / daß Er / deme allen / abſonderlich dem Anno 1646. durch
Ihre Koͤnigliche Majeſt. gemachten Erb⸗ Vertrage / zuwicder / ſo
kurtz hernach / beſagte Lande zu einer widrigen Natur hat bringen / dem
Lehen entziehen / und jum Allodialsober Erbgut machen fónnen:
Zwar haben die Graͤffliche Allodial Erben einwenden wollen / od
der vom Waſſer angeworffene Grund und Boden / und was derſelbe
unbeteicht etwa einbringen koͤmen / ſchon für ein Lehenoſtuͤcke zu achten/
und des Lehenofolgern der Graffſchafften gehoͤren moͤchte / rem
' va
—p- ——- — $c RA 5c S
m ." APPENDIX. 39$ -
Graffen doch / durch ihre Arbeit unb often / ele Daͤmme darum ge⸗
fuͤhret / wofuͤr / als eine (efr nůtzliche Verbeſſerung / ihren Eigenthums
Erben / billig Erſtattung gebuͤhrete. Aber man antwortet Sürft.
Hoiſtein Ploͤeniſcher Seiten: Dergleichen Arbeit unb Koſten waͤ⸗
ren meiſt durch die Lehens Unterthanen geſchehen / welche dadurch ſehr
verdorben und in Abnehmen gerathen. Wann nun die Lehensfolgere
bao cine gut thun ſolten / muſte ihnen auch / andern Theils / der Scha⸗
den erſetzet werden. Meliorationem enim unius rei cum deterio-
ratione alterius compenſati. Dazu / wann die angezogene Koſten
in rechtlichen Anſchlag kaͤmen / wuͤrden ſie / bey weitem ſo hoch nicht /
ale Gegentheil etwa meinete / anlaufen. ann das Weſen der Daͤm⸗
me oder Deiche nichts beſtaͤndiges / ſondern immerwehrender Gefahr
emterárfia ſey. Immaſſen / was heute ſtehet / durch Gottes Ver⸗
haͤngnůs / morgen durchs Waſſer koͤnte weggeriſſen unb verſchlungen
ſeyn. Derowegen ihre Werch / nicht nach oem Koſten / ſondern nach
ihrer Vergaͤnglichkeit zu rchnen. Et ſic melioramentorum aæſti-
mationem non fecundüm impenſas faciendam, ſed rationem du.
rabilitatis habendam eſſe. Desgleichen haͤtten die Graͤffliche Er⸗
ben mehrangeregte Landereyen / (citro beo alten Grafens Tode / beg
14. Jahr genutzet / auch daneben von Deich und Daͤmmen / die ſie den
armen Lehens Unterthanen / unbilliger weiſe / auffgebuͤrdet / und ſonſten /
frey beſeſſen / welches alles zur Gegenrechnung in Anſchlag zu bringen.
Siquidem certi juris eſſe quòd poſſeſſor meliorationum, à die
. malxfidci feu motæ litis, fructus nonlucretur, fedad illorum ra-
tionem & compenfationem teneatur. Daß flcaberin mala fide
geſtanden / ſeynicht zu Idugnem, — Dann fie /- aneben Lehenbricfen /
Kaͤyſerl Urtheil / und ihres Vorfahren Erb Vertraͤgen / wol gewuſt /
was geſtalt mehrangeregte Lande ihnen nicht zugehoͤrig / ſondern pa-
trimonial oder Tafelguͤter ber Graffſchafften / ſeu accrementa feu-
di,cjusdem cum feudo naturæ & qualit atis, ſeyn und allezeit verblei⸗
be ſollen Welchenfals ſie / wann es zur Rechnung kaͤme / mehr wuͤrden
genoſſen / als wegen ber ungewiſſen melioration, zu precendiren habe.
Vors dritte gibt Hoiſtein Ploͤen für unrecht an / daß die eingezoge⸗
ne ober ſeculariſirte Geiſtliche uter zum llodio ober Erbgut ge⸗
macht / da ſie doch unſtreitig zu den Sr Us" aa gehoͤrig.
0
^». - 0 APBRRENABIEC
Girflidumel Cicifsofft Gmbielentiten ooloit ebat
tial-Supcrioritát/bcro be) ue ComMHRARUEIE F icqpaleiig
LSU opa d edes m adopte eam
Grofayc unbin CDefig genommen worden. 2/od bp
bit gráfliche —— — bekam / dagleichen hohen/ fo q |
Í
heimfielen: geſtalt der erbaut Matthæus W'cfenbcciusteogn que
nachdenckliches Zeugnuͤß gabe: Quoduomps, bona EccleGaitica,
quamvis laca rebus bursa nis encenta (int, tamen, quiaán usrrite-
rio jacent, cjuspars cenfeantur, & pro feudi regalis acceſſione
habeantur. ideoque,ficut feudum apetium Domino cedere:
ita & deficientibus Clericis bona Ecclefiafica ad Principem tez-
ritorii redire.
Iweytens genoͤſſen unſere Evangeliſche Porencaten der geichen
geiſtliche Guͤter nicht umſonſt / ſondern edienbefür bic Unkoßen bey
geiſtlichen bof Wotmaͤß igkeit tragen/ dae Rigion verbitten / Kirchen /
Schubn / dero zugehoͤrige
halten / ingleichen den Kirchen ⸗· und Schul · Wedienten chre Gebaͤhr ver⸗
ĩchaffen Fei nun die regierende Grafen "i — 22 AL
gegen gew e Vortheil unb / ocu gt
odia erbewlaflen ſolten —— id Unbilligkeit feyn tia a
ſehen dieſe / wann Kirchen / Schulen und dergleich on Haͤuſer oPlibcmmeul
einfallen oder Paufdllig (Inb/ gu deren micber Auffbenung oder Celer
rung nichts geben / vielweniger die Religion nankutten/ nach bic Zicchen⸗
und Schuldiener beſolden / londern für all folsheb bie cagiervube Beef
ſorgen laſſen werden.
(er vooneimscn unt Pee — "
vorueymen olidcorum, P oppcen,
fenioris,bef vertinalicgict Math, Weisheit eei
SIR,
APPENDIX ^ ej$
mari; joli Suckii, deß noch lebenden Seckendorffs / — |
derer / kiaren Beyfall / ſondern auch haͤuffige Exempcel d6ríge Evan⸗
tfe Furſtenthůme und Graffſchafften im Reich / vor fich in d»
— — — a-— -——
merguter / oer regierenden Herrſchafft verblieben / mtt nichten aber
ben Allodial ober Eigenthums. Erben zuftelen. Im Hertzogthum
$yelftein fe) davon ein merckwuͤrdig Exempel verhanden. Dann /
. ievorfuntert Jahren Hertzog Johann ber aͤltere zu Hadersleben ko.
dig verſtorben / unb (ein Land auff ſeinen Bruder unb Bruders Soͤhne
verſtammet / habe der Bruder ( Hertzog Adolff ju Holſtein Gottorff / fo
gewiſſer Urſachen halber die Allodial-Guter allein geerbet) etliche its
b verſtorbenen Herßogs Lande gelegene Kloͤſter auth für Allodial
augeſprochen / aber damit nicht fortkommen koͤnnen / ſondern dieſelbe /
als pertinen ſtůcken deß Fuͤrſtenthums / mit unb unter Den Lehenguͤtern
in gemeine Theilung bringen muſſen. Der ſtattliche Juriſt / —
neo Coppen / der aͤltere Babe dero Zeit ein gelahrtes Conſilium uber be⸗
mhzrtem Fall geſtellet / und darinnen gründlich außgefuͤhret / warumb
beſagte Kloͤſter nicht unter bas Allodium, ſondern als ein Pertineniz,
Zzum Fuͤrſtenthum gehorig. Ja / ſelbſt fa vorigen graͤflichen Erbver⸗
Gágcn unb Theilungen / waͤren vorgedachte geiſtliche Guͤter bep bem
corpore der Graffſchafft geblieben. Und ob ſchon deß letzten Graffen
CDater in feinem Teſtament An 1605. hieritmen etwas widriges / auß
Haß gegen ſeinen Bruder und Vettern Delmenhorſtiſcher Linie / zu
verordnen unternommen / ſey bod) ſolches afe unbillig / und zu Rechte
unbeſtaͤndig / durch die hernach Anno G633. unb r6 4:6. erfoigte guͤtliche
Dergleiche unb Erbvertraͤge / gaͤntzlich auffgehoben umb caſſiret wor⸗
Moi. Darumb deß Grafens prætenſion deßfalls auff einem kundba⸗
gei Unfug beruhete: Inſonderheit / da Er co nicht etwa bep cinipelen
Hauſern / Hoͤfen oder Vorwercken gelaſten / ſondern gautze Aempter
in feinen vermeinten Anſpruch wit eingezogen
Zywar weiß ich tool bof man graͤflich er Seite dazumahl fuͤrge⸗
wveendei / co waͤren dte vornemſte Stuͤcke vorberuͤhrter geil dta]
durch deß Grafens Vorfahren / nicht umbſonſt crbalten noch cingrgor
gen ſondern von bei Ordeno⸗Leucen / oder vorigm Eudabem/ umb
chen dergicichen geiſtliche Gaͤter / als patrimonial·Stuůcke un Stage ^—
baares Gelt / su Erbeigen erkaufft worden: 5 Suedengr⸗
Allodial·Erben niemand mit Recht diſputiren fónte.. ein seil
grund ſolches Behelffs erhellet alſofort wann man ben reiten CEN
lauff deß Dinges hoͤret. Es hatten die Grafen zu Oldenburg bug f
fang der Kirchen Reformation, gleich andern Evangeliſchen
den im Reich / etliche uͤberfluͤſſige / fo genante geiſtliche Gyátee)ganber
werts gemeinem Beſten / gewidmet unb angewendet. Cé gum tpot
bic Grafen / durch bett hernach erfolgeten allgemeinen 9l
Reichs⸗Vertrag / hierũber genugſame Sicherheit erhalten
ſich doch endlich / auff etlicher Catholiſchen Sürficn COermictdmg it
wegen laſſen / ber Geiſtlichkeit ein Stuͤck Geldes / worauff ce tnm
ſaͤchlich ange ſehen ware / zu geben. Tun iff die Frage / ob tvtedibl
geiſtliche Guͤter umb deßwillen den Grafen und ihren Erben / Br
dial ober Erbeigen beyzulegen. Das Fuͤrſtl Hauß Jyolftcin Mehl
get allerdings Nein darzu / auf nachfolgenden Urfaden : Eſtch
unlaugbar / daß die Grafen ſolche Guͤter Anfangs / krafft Landee
liche geiſtlicher Hoheit / einge zogen / auch für ſich / ind ihre NRA
in der Regierung / in dero Beſitz / durch vorberůhrten Paſſauiſcht
trag! beſtaͤttiget worden / folglich gar nicht bedurfft / vorige Einhaher
bcr Guͤter mit Gelde abzufinden. Dauun die Grafen ihres habenden
Rechts zur Gnuͤge nicht wahrgenommen / ſonderndavon abgewichen /
die weiche Seite ohne )Noch gegeben / unb ſich / zu cinem Abtrag / durch
gute Worte / bereden laſſen / waͤren ihnen die Nachfolger an ber Regſer⸗
ung / ſo Ihre Erben nicht word «n / dergleichen gantz unnótbiger Sy»
gebigkeit halber / im geringſten feine Erſtattung / vielweniger ben eie
gezogenen Gütern darumb ein Aliodial-quanitaͤt geſtaͤndig. 9M
tens / ſey ein groſſer Unterſcheid / etwas / fo man nicht bat fuͤ vellen
Preiß an ſich kauffen / und etwas / ſo man (chon beſitzet / umb cin lieder⸗
liches / von eines andern vermeinter prætenſion, Friede halber / ik
kauffen. Welches letztere bier geſchehen / ba die Grafen daoſ
was ſie vorhin ſchon viele Jahre innen gehabt / auch fuͤr ſich und
Nachkommen an der RXegierung vermóge flarer Reichs⸗ Conſttemio⸗
nen / behalten koͤnnen / à vexa litis redimret, und durch etwas geringes
von einem vermeinten Auſpruch / loggemacht. Geſtalt die iini
| APPENDIX ay
für gezahlte Summe gegen die Ginfünffteber Güter / woldie gering⸗
ſte —— micht mache. Eo geſchehe gar offt / daß tín Standt
des Reichs / umb fich mit Proceſſen nicht zu plagen / oder auff vor⸗
nehmer Freunde Fuͤrbitte / eine alte Prætenſion, von ſeinem Lande mit
etwas weniges abkauffe. Wann nun feine Toͤchter oder Schweſteru
bae £anb deswegen fuͤr Allodial ober Erbgut anfprechen / wuͤrde es
auff nicht geringe Schwachheit außlauffen. Zumal / auff derglei⸗
chen Art / das Hertzogthum Holſtein / weil es Konig Chriſtianus I,
von der Graffen zu Schaumburg Prætenſion, ebenfals loßgekaufft /
aud) Allodial ſeyn muſte und alleuͤbrige Fuͤrſtenthuͤmer ober Graff⸗
ſchafften des Reichs / gar leiche Allodial ju machen ſtunden / weil fio.
nes derſelben vorhanden / deſſen Beſitzer nicht cine prætendenten ſolte
haben / und mit etwas weniges abſiuden koͤmen. Drittens / geſetzt / daß
die Geiſtligkeit den Graffen die Guͤter quæſtionis, zu Erb und eigen /
auff Maͤnn⸗ und Weibliche Linie, verſchrieben / ſcy doch ſolches von
keiner Wurckung Zwar habe fic auff ihr vermeintes Recht / wol
Verzicht dun konnen / aber in ihren Maͤchten ſey durch aus nicht ge⸗
ſtanden / uͤber der Guͤter Natur ober qualitet einen Ausſpruch ju chun /
und / das ſenige / ſo ben Graffſchafften / ale cin Pertinentzunb Patri-
monialgut / vermoͤge der Reichs Conflitution und eingefüfrter Ge⸗
wonheit / zuſtaͤndig geweſen / für Allodial ober Erbgut zu erklaͤren.
Wann bdieſer Strich angienge / wuͤrde leicht ſeyn / allefeculariirte
Geiſtliche Guͤter für Allodial zu kriegen. Dann die Cleriſey / fo fie
vormale beſeſſen / und nunmehro davon weiter nichts zu hoffen / nehme
was weniges / unb gebe / gleich den Graffen geſchehen / Kauffbricffe
darauff aus / von was Einhalt man ſie verlanget. Viertens / fep ov
biger Graͤfflicher Fuͤrwande / ein vortdnaft abgethanes Ding / als wel⸗
cher ſchon / bey dem Graͤffüchen Erb Vertrag / Anno 1646. auff die
Schaubuͤhne gebracht / reifflich unterſuchet / aber von keiner Wichtig⸗
keit befunden / ſondern vorbeygegangen / und die Geiſtliche Guͤter umb
deßwillen den Graffſchafften keines Weges entzogen / pieimehr da⸗
bey gelaſſen worden. Dahero zuverwundem / mie was Manier bet».
gleichen ſchon einmal verworffene Fuͤrwandt / ſo kurtze Zeit hernach/
cwieder fuͤr bao Tages Ucht kommen / und einiger conſideration wuͤr⸗
dig ſcheinen koͤmen Pp (Dore
uerter noch eine andere Unbilligkeit. Zum Gy
2947 - & RRENDIA.
.— Gere cQiertebefiyoert fich offi dol :
privat Guͤter / welche Cr unb ſeine Borfa
ſchafft Unterthanen / erhandlet / gekaufft e EM
oder in Schuld angenommen / zu Allodial pe * |
mollen / wormit ce (ich folgender maͤſſen verbátt ; Sic ( ir um I
ber Graffſchafften / gleich wie and erweris in Teutſchland abi |
fen Theils cianc Guͤter beſeſſen / mit denen (ic durch kauf mund va
kauffen / nach Belieben ſchalten koͤnnen / wañ nur bcr | lied Guts /
tede fich Davon gebuͤhret / ber Graͤflichen Herrſchaff t.
Daferne nun der Graff dergleichen Guͤter / auff fae A —F 1 &
ben / bringen wolle /Bátte ce obne Schaben ber 4 chensfolger / ode
Nachkommen an der Regierung / geſchehen / und Ihnen bic alte e
baͤhr / von ſolchen Guͤtern nicht entzog cu werden ſolien . Quoniam
Quzvis rescum fuo onere tranfit. cil abcr ber aui wt 2 1
geregte Guͤter der voriaca Pflicht su befreyen gefucbt/ ion tcs
Hoſſtein oiden/(agenb- :- Wann ſich die ſes —— ifie
ein Lehensman bic Unterthanen ſeines Lehenguts |
außkauffen / und bero Guͤter su fich nehmen / ſo
bae gantze Lehen gu. Allodial machen / und fei
thum hinterlaſſen. Es ſtecke / auſſer Ais ioa
am für
hebr
— — dem Anſchiag feiner Feider dude
Tauſend Reichsthaler merid em koͤnnen. v" Ofrkeig
frohe geweſen / wann Er zwey hundert / freyes Geld⸗ *
Wie. Das abrige Capital hatte man / gegen die darſchafs 2f
gen unb andere Gebuͤhr / deren der Hoff unterworffen / rechen mil.
Fals nun dergieichen Hoff / rien fien Erben / (rep von optio.
aen Beſchwerden / zu gehoren folle / waͤre er Ihnen Taufend Reich⸗
chaler werth / da Er dem Graffen nur wey Hundert geloſtet: die dg
geacht hundert giengen / wegen berbarauff —— dn
Swiffſchafften wb ihrem Beſteerob daſ ———
—— — US rigo
| t Gra (t8 nr (e q freno
Banberbabtifoben Cirafaupolgergap. Se dure ine
zwey herrliche Oerter unbungtecifftiche eo » Giroffíchafften/
alites habes Ma Gn ſchaffan fonflacbóyiteo-pfticht
Parce Stuͤck Guts dafuͤr —— 7 M rd
feracnuniguub bie Graffliche Allodial Erben das eingetaufcbte Gut
frey beſien / tie Herrn der Graffſchafften aber das dafuͤr weggebene
pflichtige Gut umbſonſt «traten ſolten / frage co fich / ob es nicht
eine offenbare Unbilligkeit und groſſe Verkuͤrtzung der Graffſchafften
Die ZFuͤnffte Beſchwerde von Seiten Holſtein Ploͤen ift / bag
die ehemals durch die Graffen ſelbſt / verpfaͤndete / und von ihnen
hernach wieder eingeloͤſete Graͤffliche Guͤter / fürAllodial.oper
Erbgut / paſſiren ſollen. Dann hocherwehntes Fuͤrſtl. Hauß
ſagt:
Es ſey ſolches wider die gemeine Rechte und Gewohnheit beo Reicho/
da verſetzt geweſene umb wieder eingeloͤſete Lehen Guͤter ihre Natur
nicht verloͤhren / ſondern unſtreitig behielten. Es folgeten auch (ong
(cbr ungereimte Dinge / aus bem Graͤfflichen Begehren. Immaſ⸗
fc cin Fuͤrſt ober Graff oto Reichs / wann Gr (eine Lehen Guͤter ger⸗
ne zu Allodial ober Erbgut machen woltẽ / ein ſtuͤck Landes / nach dem
andern / nur verſetzen / und Das Gelt dafuͤr entzwiſchen gebrauchen ober
auff Zinſe legen duͤrffte. Nach ſeinem Tode ſey keine mehre Muͤhe /
als daß der Sohn das Gelt / zu Loͤſung des Landes / wiedergebe / (o koͤn⸗
uc er es / fuͤr Allodial, auff (eine Toͤchter oder Schweſtern vererben.
Eine herrliche invention ſo wol bic Lehens Herrn / afe. Lehens Vaͤt⸗
tere / umb ihr Recht su bringen! deren Erfinder man eher mit Ver⸗
luſt des Lehens beſtraffen / als mit dem hier angemaſſeten Vortheil bro
lohnen ſolle. Zu geſchweigen des geringen Preiſſes / wofuͤr die Gir
ter in alten Zeiten verſetzet / ber ben heutigen intraden gantz nicht bey⸗
kaͤme. Wie dann die Graffen / unter andern / ein gewiß Stuͤck ver⸗
ſetztes Land es / mit 375. Xthlr.eingeloͤfet / davon die Einkuͤnfften Jaͤhr⸗
lich / wol drey mat (o hoch / bey der Graͤfflichen Kammer / in Auſchlag
gebracht. Uber welche Art oon Kauffmanſſchafft / für die Graͤffliche
Allodial Erben / fals ihnen das eingeloͤſete Land zugehoͤren ſolte / in der
Wett nichts prohia blers erſonnen werden koͤnnen.
Vors Sechſte / daß das Ambt Varel und Vogtey Jahde /
von
— certa ohne dem / zu den Graffſchafften / zumal bic eine oon erwe huten
joð APPENDIE,
vonbenfdben abgeriffen worden / ftt bae left. Hauß Hetgen Poen.
gleichſals für einen unleidlichen Schaden / weil mit des Orrafeno ddp
nam Vekaͤntnus / aus bem Graͤfflichem Erb Vertrag / von J
1646.40 erweiſen / daß ohne das Vorwerck Jahde fine |
Oldenburgkoͤnne gefuͤhret werden. Und ob es ſchon geheiſſen Fo
Graff thue Erſtattung / durch andere Lande / dafuͤr / ſey es doch daba
That / techig oder nichts. Dann erſtlich babe der Graff befagies
Ambi unb Vogtey / mitten aus dem fyerga ber Grofficheffin / ge⸗
nommen / und andere entlegene / cutzele / zerſtreute Stuͤcken dafr ee
geweſen. Zuweytens erreichten ſolche / bey weitem / ben Werth mid
weichen itzebemeites Ambt und Vogtey außtruͤge. Drittens legen
die zwey / fuͤ Varel gegebene Inſein / in der Weſer / dermaſſen gefaͤhr⸗
lich / daß ſie / ſeit des Tauſches / durch Wegſp—ulung des Waſſers / wol
um den dritten Theil abgenommen / und vielleicht / nach etchen Jahren /
gantz verlohren giengen. Viertens gehoͤreten bie wieder angegebent
Inſein / durch bít Graffen / ehemals verſetzet / die andere aber unter ben
GGraffſchafften jederzeit geweſen / und beyde nicht hoͤher / ale mitógo
Xthlr. capital eingeloͤſet und unb zugehaudelt worden. Uber welchen
geringen Preiß oce Pfand⸗und Sauff(cillinge man einen jeden frey
urtfcila lieſſe / ob ein billig equivalent. gegen ein ſo ſchoͤnes Ambt / dar⸗
auß zu erzwingen. Fuͤnfftens habe der Graff anfangs verſprochen /
obiges Ambt und Vogtey / unter ber Hoheit oder cerricorial fupe-
rioritet der Graffſchafften / zulaſſen / ſey aber nachgehends davon ab⸗
getreten / und habe ſeinem Sohne die Reichsunmittelbare Hoheit be
tübrr gantz umb ſonſt / ohne eintzige den Graffſchafften Dafür getbane
Entgeltung / zuwege gebracht / alſo zu unertraͤglichem Rachthei der
Graffſchafften / mitten in dero Hertzen / ltatum in ftatu formiret, web⸗
ches ſonſt andere Fuͤrſten unb Staͤnde / in ihren rerrit oriis, ohne erhebli⸗
the Noth ober groſſen Vortheil / niche zu vergoͤnnen puegten. Ses
Grafens unternommenes Beginnen (cy ſo viel weniger zu billigen mci
Er ſich / zu Außwuͤrckung die ſer unfcbdgbaren Herrligkeit / lauter be⸗
trũbter Gelegenheiten bedienete: yn dem / nemlich / Ihre Koͤnigl Maj.
3191554. fur der Peſt fliehend / ouffafalb fcr Kclideniz, Anno
| 1659.
— — — — — — — — —
— wu Wm
.
^
Á
APPENDIX
301
sr», aber / in der clidentz vom Feinde belagert alfſs baflesmal niche
in dem Stande geweſen / ſolche Ding recht erwegen unb überiegon zu
laſſen. Zugeſchweigen / ſechſtens / des geringen und kaum 26. Guͤl⸗
ben Monatlich betreffenden Reichs unb Kreiß Anſchlages / welche den
Graffſchafften abgeſchrieben / und dem ex imirten Ambte und Vogtey
zugeleget. Da ſie doch nach proportion, ein mehres zu uͤbernehmen /
ſchutdig unb vermoͤgend geweſen / weil fic fich von beſſern intraden, ale
manche ungleich hoͤher angeſchlagene Reichsgraffſchafft / befunden.
Wolte man / ſiebendens / gleich einwenden / es ſey dagegen jui contideri-
ren. daß der Graff / auff Abgang ſeines Sohnes poſteriret, ben Ruͤck⸗
fal gedachten Ambts unb Vogtey / an die Graffſchafften / verſchrie⸗
ben / ſey es doch ein ſchlechter Vortheil. Die unmittelbare Reichsho⸗
heit waͤre zwar nur auff dem Manoſtamm gewilliget / unterdeſſen aber
doch den Toͤchtern / und bero Erbens Erben / die Erbſchafft am Lande
vorbehalten. Dahero / weil ihrer viel verhanden / etliche bereits ge⸗
heurathet / die ůbrige nod) heurathen |. und allzuſammen viele Kinder
nachlaſſen koͤnten / der Wiederheimfal des Landes vielleicht numer qu
vermuthen.
core ficbenbe toil bas Srfil. Hauß Holſtein Plden ebenwe⸗
nig paffiren laffen/baf ber Graff / ſeinen Lehensfolgern zu Abbruch /
brn Allodial Erben aber qu Vortheil / fif einer Veror über
ben Weſer Zol unternommen. Danm / erſtlich / ſey vie Kaͤyſerl.
Belehnung / uͤber ben Zol / nicht nur etwa bloß auff ben Graffen / ſon⸗
bern (nado klaren Buchſtaben ber Kaͤyſerl. Lehenbrieffe / von Anno 165.
unb 1659.) zugleich auff feine Lehens Erben / Regierende Graffen zu
Oldenburg / gerichtet / darum haͤtten die Hertzoge zu Holſtein / alo Le⸗
hensfolger / ein dermaſſen feſtaegruͤndetes Recht / an dem Zol / erlanget /
daß der Graff / ihnen darinn Abbruch zu thun / nicht befugt geweſen
Zweytens fep ber Zol / nicht aus bloſſer Gnade / fondern tĩtulð valde o-
neroſò, oder mit febr ſchweren conditionen, verliehen / nemlich daß
dafuͤr die Waſſer Gebaͤude / Deich unb Daͤmme zu Verhuͤtung
mehres Schadens in den Graffſchafften / und Verſichrung der Reichs
Girdngatoie euch / zu Bequemblichkeit der Secfahrt / Tonnen und
Maken / auff den Stroͤmen / unb eine immerbrennende Laterne uuter⸗
Pp iij b»
2 X5 5ENiD t. T
batum
felint(tvitaaebentte e Rdofét C Un j
fe / von Anno 1623. zu erfehen) Danun all ſoiche Laſt pudiese
bet Graffſchafften usb Commercien QBelfobrt ./ deme
Graffen hauptſachlich obldge/unb ſo lange die Weſt bet / -hilegas.
werde / waͤre wol imgereimet / dis dazu gewidenete J)nffemitebitncagn
entziehen und frembden zuzuwenden. av Mes
) Vors Achte / daß bie Lehenofolger beo Giroffene alles dee
haupt approbiren unb genehm halten ſollen / was Crab ſciue
Vorfahren / von dem geben der Graffſchafften / quovis mate
veraͤuſſert ober alicnirec ,- duͤncket den Fuͤrſti Haufe dosiiem
Plsͤen / ebenfals unbillig zu ſeyn / bevorab / da dic verdufferte Stac⸗
nicht einſten ipecificirec noc) benennet / fohbetti: ein laitues limbo
conſens daruũber bedungen worden. Zwar habe man es Ordin
Seite damals dar geringe gemacht / anitzo aber / im Nachfragen vᷣcſña
bc fich / daß es an Tonnen Goldes capiral hinanlauffe. Welche ha⸗
he Summe fo viel weniger paſſierlich / weil die Graffen nit in ber: QU»
mutgeweſen / daß co ihnen in vorfallender Noth / at Gedeoner atv
dern Mitteln gemangelt / unb bae Lehen su belaſten rechtacßige Ma»
fach geben koͤnnen. Vielmehr fep wahr / daß obige Veraͤuſſcrung der
Lchenoſtlͤcken / groͤſſern Theils den AllodialErben zum beſten geſche⸗
hen: indem das dafuͤr erhabene Gelt ihnen zugewendet / oder qu eren
Nutzen ſonſt augeleget worden / wie mit verſchiedentlich dergleichen nuit
gebrachtem Gelde / zu Etkauffung der Herrſchafft Vorwart in €x
dertand / geſchehen. Auſſer deme Bate der Graff hierinn bie Maſe
dergeſtalt uͤberſehritten / daß Er / nicht ur vicle Lehens⸗ſtaͤcken verduſ⸗
ſert / ondern unmanierliche Freyheiten / als von Deich ober |
"unb andern hohen Gerechtigkeiten / welche ber Landes⸗Herrfchafft
fignum Superioritatis, zugehoͤren / bißweilen umbſonſt / biß weilen wb
Gelt / zugleich mit verſchrieben. Deſſen in ſpecie bar fe genauute
Delmenhorſtiſche Graͤfliche Hoff / in der Stadt Bremen / eine Probe
gaͤbe / welcher nebenſt anderer Gerechtigkeit / die Freyheit einer Stapdi
gehabt / und durch den Grafen at privat · Perſonen / diedoch eines feb
chen Rechto niche faͤhig / verehret worden. Unangeſchener beicht e
achten koͤnnen / tic hoch · fehdabar es kunfftig⸗ regierenden Grafen v⸗
de
mum Gm
o0 TmEU XENR GERD
"-—— m um —— $ Uo c—-—- —0 —
moderirertutrign 4o
APPENDIX. 165
Qeicuin ner ſo vornehmen Stadt cina dergleichen berechtigten Hof
un ind aj Gottesdienſts su haben. mancher
Stand deß Reichs cin ſothanes Recht / daferne es zuerlangen / mit vid
Gelde / gerpie an fich loͤſcte. Eudlich / der kuummen Umwege nicht zu
gedencken / dcren man ſich / die Veraͤuſſerung bcr vielen Lehen⸗ſtuͤcke zu
hedecken / gebraucht. Da man / zum Exempel / Ambispflichtige / zum
Lehen gehoörige Bauerhoͤft / erſtlich wuͤſte gelegt / und Vorwercke auf
bem Lande gemacht / hernach / wann man es / durch Laͤnge ber Zeit / ver⸗
geſſen zuſeyn / vermeinet gehabt / dieſelbe / unter dem Namen freyer A1-
Iodial oder Erbguͤrer / an Fremde verfaufft / deſſen klarer Weweiß an
verſchiedent ichen Vorwercken verhanden. |
WMit Anfuͤhrung mehrex Umſaͤnde will ich meinem hochgeehrten
Herrn victa ten / inſonderheitda ich glaubel Er werde / auf dem
vorerzehiten / ſchon gughche information haben / unb mit mir eine
leyn / daß / bey obigem — Seite / billig
jen, Weilbekant geweſen / daß der Graff bic
Graffſchafften / nicht zu freyer Schaltung / ſondern ale ein Lehengut /
und dabey uhraltes Staͤmni fidei commifs, nur ju getreuen Haͤnden
beſeſſen / folglich feine Macht gehabt / etwas / geſchweige fo viel / unb fo
unſchaͤtzbare juca, davon zu pchmen / und ſeinen Allodial Erben zuzu⸗
wenden / oder ſonſi perd uin. Go ſchwebte ja nod) im friſchen Ge⸗
dachenas / was bcr Groff ſelbſt fur Erb Vertxage / uͤber die Graffſchaff⸗
ten / Uundderen fucceffion ,. Anno 1033. und 1646. getroffen / worinnen
gantz ein anders verſehen und verordnet geweſen. Und ware der Irr⸗
weg / welchen man Graͤfflicher Seite genommen / ſo kundbar / daß die
Gaͤffliche Miniltri ſcibſt ihn nicht gebilli — den Unfug / und
woag einſten dar auff folgen fónte / bem Graffen etliche mahl treulich
vorgeſtellet. Wie dann mexrckwuͤrdig iſt / daß der von Koͤtteritz /
in einem geheimen Bedencken / an den Graffen Anno 16001. deutlich
von ſich geſchrieben: Es waͤren / ſeines Wiſſens / in Statt⸗ und
Butjadingerland nicht die geringſte Allodial Stuͤcke gelegen /
da doch ber 6naff "oT d dpi] ur feparations- tracta.
ten, mehr / als die Haͤlffte erwehnten Landes / für allodial angegeben
und außbedungen. Zwene andere geheime graͤfliche —
t. E Wo
94 /|OAPPENDIX —
Wolzogen uñ Heiler ſieg / y finb/ inibren geheimen ſchrifftlicheu D⸗
—— * — Jahre nodi aide bau gre
chen / uwerholen ſagende Die Hechnun forge be$Allodiftp. -
0
gegen den &óníg unbbas Fuͤrſtl. Hauß Holſtein / bep ben fepa-
rations-tractatenyju genau geſetzet. Der Graff wiſſe 83
bag viele Stuͤcken / welche man / in vorigen gráfl. Erbtheilun⸗
en und Vertraͤgen / fuͤr keudal gehalten / zu Allodial
arum habe Er ſich wol fuͤrzuſehen. Solte der feros ji
olſtein Ploͤen das Urtheil gewinnen / bürfftebaé Allodium
einen groſſen febr gefaͤhrlichen Anſtoß leiden / undgar wieder
ti Lehen gemacht werdenrc. Was barff cs weiter
—*8 haben die droben bedeutete Urſachen alleeb effer
unb Einrathen ͤberwogen. Endlich / wann man / in be graͤfflichen
conſiliis, gegen bic beporſtehende Gefahr / kein zulaͤngliches Siche⸗
tunge Mittel fande / pflegte ins gemein bae fere. Stichblat ju fepa :
Sym gall Ungiũck zuſchlůge / und ber Herog zu Hoiſtein Ploen am
finge durchzudringen / waͤre der Sónig jedesmal maͤchtig guug / be
auffs Auge zu drucken / und ſchweigen zu machen. GSlaich / als van
Gewalt immerdar für Rechet gienge / oderdie Koͤngl. Parthey / tie bie
Dinge zuſammen hiengen / nicht einſten wahrnehmen koͤnte. Bißwei⸗
len lieffe es auff einen Theologiſchen Troſt himauß / Nemlich / Gott
* den Grafen / Zeit gefuͤhrter langwierigen Regierung / auß vielen
ótben gluͤcklich geholffen / der werde ihn auch hierinnen nicht ſtecken
laſſen / ſondern alles zu gewuͤnſchtem Ende bringen heiffen. Eben als
wann Gott / einen Patron ber Unbilligkeit abzugeben verheiſſen haͤtce.
Zuletzt / da man gemercket too es hinauß wolte / und das Werckgerne
anders geſehen / ware es zu ſpaͤt / und man ſo tieff eingeſtiegen / daß das
Wiederkehren unmůglich fiele / und demnach das ſo muͤheſamlich ge⸗
kuͤnſtelte Weyck dem blinden Glůck heimgegeben werden muͤſſen. Wor⸗
auff es ergangen / wie es nun am Tage iſt.
Womit meinen hochgeehrten Herrn Gottes € dut anpfti / &c.
Datum den 30. Augufli3ódr, ^.
SH (0 REP
^ ! Kurtzer
Und Uc !
SOruͤndlicher Bericht/
Dreſſen /
Was ſich / mit dem fo genannten frembden
Mann / Herrn Jean Tharnffen, itt Hufum snl
ME 3ugeizaga in Gefunbiverbung vider Menſchen / 6foB u
allem durch frin unb ber Krancken eyfferigſt Gebeht
U zu GOtt dem Allmaͤchtigen / deme ſey allein
| | die Ehre! uf
N den Nebenſt dne | oU
otarialen Atteftation deß Ehrwuͤrdi n
^». Confiftori zu Huſum. "€
Auff einiger Freunde Begehren zum Druck
| Im Jahr 1681,
Auß einem Att⸗ßato be Conſſirii
NENNT zu 40/7. 05
Den Wohl⸗Edlen Herrn Iean Thamffen
ms angehend. NONEM
3r Verordnete deß Confiftori allhier in $t
ſum / bekennen hiemit: Demnach 048 babere ein
unterſchiedliches unb faſt widerxnander lauffen⸗
bes Geruͤcht von Tic. Hn. lean Thamſſen, ſonſten ben
ſo genannten frembden Munn / derſich ber Krancken
.
. *
— 0-2
enaͤſſung durch fein Gebett zu GOtt angenommen /
in und wieder erſchoͤllen / unb der Altonatiſche Cou-
rantirer von einem unwarhafften Referenten verleitet /
ohne Grund und eingeholeten beſſern Bericht / ſich auff
ein Gezeugnuß hieſiges Mimiftery ín Huſum / in einer
euógcfprenaten Zeitung / beruffen / worinn er denſelben
zu ſeiner hoͤchſten Verkleinerung beſchrieben: So tra⸗
gen wir das vertrauen zu gemeltem Courantirer, der
mít Unwarheit verleitet / erwerde fid) Chriſtlich unb
Bedachtſahm ſelbſt att Korrigiren wiſſen.
Fedoch miſſen toit bekennen / nach dem er von dem
jo. December vorigen / bifbatginbent Majum pu
Aw ENDIX . | u-
(auffenben / "Sebre fid) bey uns incognitio auffa
n eibi (be Pere Bebo und Wandel fleiſſig un⸗
terſuchet / nicht anders verſpuͤren koͤnnen / dann daß er
. ein Baftand ger Goctesfurcheiger Yoann ſey/ der feirte
it mit Beten unb Leſen in der Bibel / in des Sel. 7o-
an Arents joſephs Hallen , Molleri , tmb andern
Gottſeligen Thcologen Geiſtreichen Schrifften zu⸗
bringet / auch weitern Verdruß aut evitiren, auff freund⸗
liche Erinnerung / ſolcher beruffenen Curen ſich beſchei⸗
dentlich eine Zeithero enthalten / haben auch nicht *
ren koͤnnen / daß er einigen verdaͤchtigen Anhang geſu⸗
chet / ſondern ſtill und eingezogen gelebet: Dahero wir
dieſes za Chriſilicher Rettung ſeiner und der ſeinigen
Ehren / und der Warheit zu ſteuer atteſtiren wollen / un⸗
ſer Hand und Pitſchafft. Gegeben in Huſum ben v.
Mah / Anno 1081. -
Magr. Martinus Holmer, - (L.S.)
Magr. SimonRechelius, (L.S)
Magr, Petrus Nicolay, (L.S)
Concordare hunc Extractum cum füpradicto
fuo mihi exliibito Originali,atteftor requifitus.
Nicolas Vohnravy
Not.Caf.Publicus. —
(L.$.) '
Qa | 9
4
je$ | APPENDIX.
| agn Seribt! — à
un et een
ur in Huſumha * piri aU vtrique
emm Krancken 7
Hinfumigen! und mit andern ps
— id welche wr bic Allmaͤchtige $
—— ir Chriſti aug Gnatzen / mm;
—— ihren Maͤngelnund Sch fiib
erloͤſtt un? dworden: Und zwar ehn e
— Ain aui CODE / hd o E Vabutm
Mannes / bey bem ftd) oie. anten abes ———
un be fid) allda ein Zeillang inoognie ha
£
Snahim daher ſeinen Anfang / bof die Durchan / da Por ſo gea
te Mann vor dieſem lognet hatte / bana mamompsen/ alex
vordas Fieber eimgen garen Rach wuſte / hat foe tse Fart,
Wittwe anihn recommendiret / (oburdybasbirpelgige Sicher gorii
außgemergelt war / ohne daß bic Mittel / die ſte dawider gebraucht) iv
einige Huͤlff zuwege bracht: Dieſe nam er an / iom fit es niemanden
ſolte bekant machen / umb ſein Gebeht zu Gott dem HErrn wegen ih⸗
rer Geneſung zu thun / worauff fic das Sida aud Wicrbolbtecug
Tagen verließ.
Dieſe Frau / ſich alfo gnaͤdiglich geholffen ſchende / that groſſe
inſtance vor —8 i in ihrer Freuudfchafft / welcher bep fbr ims
Hauſe war / damit er ſeinem gnaͤdigen GOTT vor ipm moltcanbits
ten / daß er auch von dem dreytaͤgigen Sicber / daran er ſchr gephagt war
geworden / moͤchte geneſſen; fo hrendich ward zu geſaget / tooranél
gemelte Perſohn bey ihm gekfommen / uno kurtzlich (cines Glau⸗
bens wegen examinitet wurde / und untecanbem gefraget: Ob er cim
hertziches Leidweſen uͤber ſeine begangene Ciünben haͤtte / damit ex
SOTTden Alimaͤchtigen er zůrner / mit einem ernſten Vorſat / ſch
iuo fánfftiac su beſſern Ob et von Hertzen glaube / daß ber gekreasigte
SHE [uo Sonus der von Ewgkeit endcteme Cobn GOttes aid
|
— — —
1
— — — — CO"
i
APPENDIX $09
'
unauffyretich theuerbares Glut vvn Sunden
gnbtofer durch fein unauß
gertiniget/allein auß Snaden um fein heilig Leyben Seerden und
Verdienſt / die ewige Seligkeie ſolte genieſſen ob cr feſtiglich glau⸗
be / daß feit —— EHriſtus JEfus maͤchtig waͤre / umi ipe
yon ſeiner Kranckheit zu erloͤſen / wann es ihm al(o gnaͤdighch acfallen
wuͤrde 2 Nachdem oer Krancke mit Ja geantwortet / wuͤndſchic ihm
bar GOites Mann ju indem Nahmen "Y fu CHriſti des eingebohr⸗
nen Sohnes Goꝛtes / daß ec durch ſeine Allmaͤchtige Krafft aus Gna⸗
de und Barmhertzigkeit zu ſeiner hohen Goͤttlichen Majeſtaͤt heiligen
Nahmens Lob Preiß und Ghrmoͤchte geneſen / und iii rand
heit erloͤſet werden; barauff recommandirce er ng ernßlich /
fit fef an dem Gebeht zu Gott zu halten / und br vor ſeine e
fund heit unauffhoͤrlich loben / ehren und dancken / und ber Armen fleiſ⸗
fig zu gedencken (und alſo redet er gegen alle bic fic wegen ihr unb ih⸗
rer Kinder Kranckheit bey db einfunden) worauff ter Krancke wieder
nach fananLogimen: gebracht / dakam er aufden vierten Tag wiede⸗
rum an / von feinem Fieber verlaſſen / und danckte fleiſſig vor ſeine Gc
fundheit / aber gemelter Mann wieß ihn ab umb faate : Gr folle hin⸗
gehen / und aus allen ſeinen Kraͤfften GOTCT dem Allmaͤchtigen vor
feine Geſundwerdung loben umb dancken / derch deſfen Allmacht waͤr
cr geneſen aus Gnaden / ohne einigen dem allergeringſten zuthun / vor
fm oder einigen andern Menſchen / derowegen er dic allergeringſte Eh⸗
gc noch Danck an niemanden anders als GOttes Allmacht / Guade
tmb Barmhertzigkeit foltesufülge ? ließ ihn alſo von fid, / ihm hoͤch⸗
ſtens recemmandirende,teníemonb zu offendahren / was im (vite
MU i i e gelobete / aber miche gehalten bar | wie es her⸗
nach geſchienen
Als noch denſelben Tag bre. Geſundgewordenen Nachbahren
ihm kam / mit vielen Traͤnen klagende / wie ihr Mann fo ek
dig darnieder lag / und zwar auch an dem dregtagigen Fieber damit ev
geplagewaͤre worden / ſieder 14. Tagen nach ihrer Hochzeit / hatte bey
ſich eine andere krancke Frau / mit ihrem Kinde / die aud) eine geraume
t ſambt ihrem Kande / ware gepfagt geweſen; diefelbe Dat bas
(ber 2. einander / und cine Tag zwiſchen bepben frey.
€ abam⸗ ſich uͤber ih P wehmiciges Joc ur unb Jammern / und ^re
q Hp
e APPENDI?SE:
fahl fic den folgenden Tag darauff zu kommen / und be fend
td mi utringan : Als ficnunfammen/fecxaminirtees fie teg
gen ihres Glaubens / mic die vorhehenden / und nachdem er dimeubis
Huͤlffe GOttes / wie vorhin / zugewuͤnſchet hatte / ließ er fit oan fy
mit ernſtlicher recommandirung niemanden / zu ſagen / daß ſer dup
ibm waͤren geweſen(aber vergebens) daß Kind tourbefurG baganffe
(unb / mit dem Mann und der Frau begunte es zwar fid ufa. qe
beſſern / allein es lieff noch etwas Zeit an / ehe ficvolledsqefunp
wurden. Qr
Denſelben Tag wurde bey ihm gebracht eine kleine OG] oq
ungefehr 10. ober1z.. Jahren / Batter und QXtuttee foo / bie umen
ihrer Mutter⸗Schweſter aufferzogen wurde dic ſes *
übers. Jahr (cbr elendig daran geweſen / alfobaffica
bid? auffſchwoll / daß man fic gegen bie Zeit entkleiden
der Auffſchwillung zu Bette bringen / alwoſie dann gemeini⸗
eine Stund ale gang Todt lag / daneben wucho ibreredi Copa] die
unb Hand mit dem anwachſenden Monde gantzz dick auff / alſo he
bige wol viermahldick ware / als die Linckere ſeite / maunbegitn
wurde / und wiederum / wann der Mond abnahm / fonambét Ge⸗
ſchwuiſt ander rechten Seiten auch ab / und fing au derlinck en Seiten
iwieder anzuwachſen / und bae ín gleicher dicke itam ben neum Mond /
wie an der rechten Seiten gegen den vollen Mond. Dice war nua
bep unterſchieduchen Medicis geweſen / und von ihnen / nachdem bid
angewandt / verlaſſen / mit dieſer hinzufuͤgung / co waͤre eine unbefante
Kranckheit / und durch keine Medicamenten zu curriren. Cr fal
bae Kind mit groſſem Mittleiden an / und nachdem «ifr in bem?
ma ICſu CHriſti ihre Geneſung durch (cine nne Rae
tc zugewuͤnſchet / und ernſtlich andefohlen / fich febr fleiſſig unb eyferi
indem Gebete ju GOtt qu halten / alles auff vorgemelte *
ſie von ſich. Den folgenden Morgen licß ihre Sutter
ihm wiſſen / daß das Magdelein in ſo weit gebeffert war / daß die
ſchwiemung / ſo ſie alle Abend pflegte zu kriegen / waͤre weggeblicben
unb fam ſelber nach 4. Tagen ihm ju berichten / wie die A i
tung fo ſie vorhin Deo Abendo gebabt / an den Maͤgden fif auch api
— — — — —
APPENDIX 1714
wl verlohren / hoffenge / daß die Monachliche Auff⸗ und Abſchwei ⸗
ug auch wuͤrde hinierbleiben / ihm mit vieler Danckſagung über (o
ane glůckliche und in unſern Seiten unerhoͤrete wunderſame Cur, be
gegnende / mit anerbietung eines ſothanen Recompens als ihm ſelber
moͤchte belieben: Er aniwortete ihr / daß ihrer Schweſter Tochter
durch die allmaͤchtige Krafft JEſu G £yriftitodre geholffen / daß fie
ihm unauffhoͤrlich ſolte dancken / loben uno preiſen / ůͤber (eine (o wun
derbahre unb gnaͤdige Hulffe / und nicht zweiffeln / derjenige / welcher fo
ſcheinbahr feine huͤtffreiche Hand an ihr haͤtte erwieſen / auch die volle
Geneſung aus ſeiner mildreichen Barmhertzigkeit werde verleihen
gleich dann auch dieſelbe Monathliche Auff⸗ und Abſchwellung durch
ottes wunderbahre Wirckungſſich bann aud) allgemach verlohren)
Was die Bezahlung betarff / ſagte / er daß er Fine Macht haͤtte die
Gnade GOttes zu verkauffen / und was fie ihm desowegen hatte zuge⸗
dacht / bat er daß fic es an den Armen gelieben wolle zu beſtaͤtigen / ſo
viel co auc) moͤchte ſein / ihr verſſchernde / daß ſte GOtt dem HErren
dardurch ein vinl angenehmern Dinſt ſolte thun / als etwas davon in
ſeine Haͤnde zu legen / auch hatte er nichtes dazu gethan / es waͤre des
X? Wunderwerck / ſo wenig als das Kind ihn haͤtte geholffen /
ſo wenig haͤtte er auch dem in» geholffen / er waͤre auch alſo ummaͤch⸗
tig da / ais der Sandt auff Erden; GOtt der Allmaͤchtig Bátte eo
allein gethan / deswegon er auch allein davor muͤſte gebandit / geehret
urb gelobet ſein! Undnachdem er ihr gang ernſtlich hacte aubefohlen /
bemelte Schweſter Tochter in der furcht GOttes und zu ſeiner Ehre
auff zuerziehen / aub mit allen fleiß inihrer Memorie feſt einzudruͤcken /
bic wunderbare Gutheit bes HEren an ihr (o gnaͤdiglich erwieſen: da⸗
rauff nam ſie ihren Abſcheid. Noch famen denſelbigen Tag;. Dinſe⸗
Maͤgde / alle elendig geſteit / die eine durch die fallende Sucht einige Jah⸗
t€ geplagt geweſen / und die ander beede eine geraume Zeit von dem
dreytaͤgigen Firber mit weinenden Augenbittende / daß er GOTT
den Hoͤchſten vor ſte wolle auruffen / daß ſte moͤchten geſund werden /
welches er auff ihr groſſes Jammern und Wehklagen endlich annam
gu thun; Und nachdem er ſie unterfraget / und in dem Nahmen IEſu
Ehriti und durch ſeine allmaͤchtige Krafft ihre Geſundhen adc
i
n APPENDIX.
-—^-—P oben gedachter 2frtfief ex ſie / von Gdifoaleytut
darauff geſund wurden. Den folgenden Tag fam bey ibi. eit
Mann / mit dem zweytaͤgigen Fieber beladen / an noch ein anb
bcp fid habende ſeinen Sohn / vonungefehr 14. Jahren beede ES
dreytaͤgigen / Fieber acplagt / (ine Magd / (o aud gane [ang vont
ban Ficber —— 2. Tage nach einander / und dann einen Xad
zwiſchen beeden frey; Ein Mann mit ſeiner Frau unb ſeinem Scieff⸗
Sohn / ſo ungefehr 8. Jahr alt / alle drey mit dem breptágiganjid —9
behafftet; Ein Mann in die anderthalb Jahr geplagt mit Hert loy⸗
fcn umb mit Außwerffung des Blutes alle morgen / auch — T
bruͤſtigkeit / ſeine Frau mit fic) bringende auff einem Wagen foddyt
nit konte gehen / teil ſie 4. Jahr oar auffgeſchwollen geweſen / und nt
ſothaner Weehigkeit dancben geplagt ſo taͤglich mehr und mehr zun rA .
daß fic faft nichtes mehr fonte genieſſen; Ein Maͤgdelein von
12. Jahren / foa. Apoſtemen hatte gehabt / ein auf —
der Bruſt / die becde warẽ eingeſchlagen / und ein unertraͤgliche Pein
ſchmertzen durch alle ihre Glieder verurſachte / ſo ſehr Da —*
Nacht noch Tag bavor ruhe konte finden / und alſo gan⸗ elenbíg darau
war; eine Magd fo ungefehr anderthalb Jahr gané hiind war gewor⸗
bai ; cin Mann mit dem alltaͤgigen Ficher behafftet. 2. Maͤnner/
bcr cine hatte ſein Kind mit ſich / alles.pon bar —— Qi
and? ſeynde. einſed feyfn edudim unb fal
gute infámoig! bajar zu ibeer Geneſung GVtt ben n tbdlie
ditten und vor (ic anruffen / welches zu wegeren er über ſein Serif uiti
Gemůuth nicht vermocht zu bringen/ Nann ber Jammer unb bas G M )
foibm vor Augen ward geſtelt / war zu groß / umb damit kein Magge
zu haben / des wegen er ihr erſuchen verwilligte / und nachdem cr citi gl»
ben ins be ſonder cxaminicet sb unteefragethatte wůndſcheteti ih⸗
^w in dem Nahmen JEſu C.Hriſti / bof ficburd) ſeine Allmaͤchtige
Krafft aus ſeiner ungr antlichen armheruigkeit moͤchten geneſen / und
$uibrer vorigen GoefunbtbeB wiederum gebrach: werden / ihnen gleick
allen anbern / ſo dermaſſen dey ifa gewefen unb noch bey ibm fom
m— HA FP AERE debe
|
|
|
|
| APPÉNDIX S - (03789
e Gita Amachtzgen zu halten / alles auff vorgemelee HR
unb tief fie alſo von ſich / welche nun von fca vorbeſagten das Fieber
hoeten / ſind durch GOttes Gnade / und allein Allmaͤchtigen unb waren
haiffreichen Hand geſund geworden / der eine alſobald / der ander was
langfamer / wie ſie ſich haben angemeldet / biß auff zwey / von denen
ift kein Beſcheid eingekommen / und ſind weggebliben / iſt alſo unbekant
eb ſte geſund worden ſind / oder nicht. Der Mann / ſo mit dem Hertz⸗
ffen / außwerffung des Blutes unb Engbruͤſtigkeit war geplaget /
est ein wenig 3u beffern/ (cine Stau fo nicht fónte gehen
*
began
aue Schwachheit wie vorgemelt / wurde kurtz darauff beſſer / alſo dz fle
ben Sontag darauff in die Kirche gieng / das Maͤdgen [o die Apófte-
men hatte gehabt / ward auch in kurtzen Tagen gefunb / und die Magd
ſo blind war geworden / begunt den vierten Tag / nachdem ſie bey ihm
ihm war geweſen / das ſchimmeren von dem Tag zu ſehen / und auch zu
mercken konnen / waun jemand zwiſchen ihr unb bem Lichte vorbey
909. uff bas Gyerüchtebiefer vorbemeiten /eilete ju ibm ein groſſes
' Cold von unterſchiedlichen dabey unb weit entlegenen Orten / alſo daß
et umboer Menge eines fee Kranckheit nicht moͤchte zu unterfragen /
fondern beſtellete / daß ein theil oon ihnen ſolte anff cin Zettel ſeken / was
Br Anliegen waͤre / mit hrem Nahmen Alterchum / Wohnplatz / unb
wie lang chre Kranckheit gewaͤret / und was ifr Erſuchen waͤre / daß «e
moͤchte belieben ein andachtig Gebett zu GOtt dem Herren vor ſie zu
leaf fic auß Gnaden umb JEſu EhHriſti willen uno durch ſeine
Umaͤchtige Krafft moͤchten von ihre rand heiten geneſen / und zu d
ger Geſuͤndheit gelangen; Untet dieſer Menge von einige 100, war
«in Mann der in; 8. Jahren nicht hatte koͤnnen gehen noch ſtehen / fon».
bern ins Bette / vom Bette umb anderwerto gehoben unb getragen nus
ſte werden / wohin man ihn haben wolte / eine Frau die i8. Jahr fang
Stumm und Taub war geweſen / ein Mann der 5. Jahr toll und in
kerten war geſchloſſen geweſen / und ein Mann der bep ſteben Jahr blind
geweſen / ein Jude der ſchwerlich hoͤren koͤnte / und mit dem Hertzklopf⸗
Ahel gepiaget. Kurtz nachdem ſie bey ilm waren geweſen / gerieth
Sram suis eam red D
, | i
—
us OBRPURAAD EXE
ffir to nO ricco Slo Pu p iran,
| fortfoquaen/oet zweite hoͤrete uab rebete perfect imerbatb 8 7,
gen / der dritte wurde auff ben. vierdten Tag vor feiner Zollbeit eti.
het / und ſelber allein qur Kirchen gehend; der victe tourbe in tenía
Stunden ſo weit ſehend / doß er zu erſt das Bley ín den Senfera Fénte
bemercken / und kurtz darauff den Zeiger am. Thurm ſehen tocca
etztere auo groſſer Freude über eine fo tounbertiche Eroffnumg feine
Augen / preiſete unb lobete uͤberlaut ben allmaͤchtigen gu Gre
iugegenwart vieler Menſchen. Der Jude erſuchte gantz inſtaͤndig /
daß der Mann ihn doch wolle helffen / wor auff er ihm antwortete: daß
er niemand koͤnte heiffen. Darauff ſagte der Jude Sara haͤtit
verſchiedene geſprochen / die bey ihm waͤren geweſen / und die geſund
wvaͤren worden / hierauff ward dem Juden Meer | dieſe alie unb
mehr anbere/bit bep mir finb getoefen/fimb nicht burcf mit adi
| bie alimáchtíge Krafft JEſu € Origi-bo wortufitidni libens
gen Cebac GOrtes / geſund worden ; 3Mauberibr bab ifl flam
fo es ibntalfo gnaͤdiglich moͤchte / auch Gnade
fp wenig babe ích auc gehoiffen oder alfo Beíffen fónncavà
burcf —XRX.
n
F LÀ Li
Jude antwortete: Er haͤtte von einigen / — —— toorbegy
ſolches wol verſtanden / allein er erſuchte allerdinſtlich / daß er mochta in
dem Nahmen GOttes des Vatters geſand gemachet werden Hi
auff trachtete der Mann chmmit vielen warhafftigen Sprůchen eu:
denm alten Teſtament und mie vielen andern klaren veweiſen qui dips
deugen / daß Gott der Vatter und Gott oen Sohn eins todre / ab
ben dem £y eif cine unzertrennliche dreyeinige ober dr eyfalti a
heit / und das was der Vater chaͤte / das thate auch der Sohn / ö
der Sohn thaͤte / das chaͤte auch der Vatter / oer eine wuͤrckte nit
den andern biß in Ewigkeit. Der Jude antwortete das [aiigtibatpi,
der / welche diſputation fier zu erzehlen zu weitlaͤufftig.
fragte der Mann / wobey daß ſie hren vergehlich erwartenden Modi
——— VU — —— —
Seligmach er den gekr
— —
durch eic brdic uiuis —— ́Âi ne **
Sohn —— —* iſt / durch ſeine Almache / nas
——— —⏑ ⏑⏑⏑⏑ ——
— mich an dem Gerichte vapflichten / beyde
enbeuert unbbeit tab ven |
lopfen nicht geneſen ſolt ſein; mit dieſer Condition, daß ihr meinen
eutzigten CHriſtum vor den warhaffti⸗
eu GOET und den recheen wahren Meffiam oͤffentlich foit erken⸗
een Worauff der Jude ſagte: —— n Uni Sidi
em Abſcheid / hinzufu gende / daß et des Morgens wolte wieder kommen
em fall. ibm ſolches —— 1 Der Mannſagte: —**
secommandir eunde / daß erumeerdeſſen wolle bedencken / ob 2 ei⸗
«at Mirakel durch bic Krafft und Mache von. finem vermeunen
fünfftíatn Meſſias (o oſfenbahr unb ungeferbt koͤnte zuwege bringen /
ſs wolle er ín COctradorung nebrnen/ob cod gauben ſtimd / daß da
pecie n erwarten waͤre Allein der Jude fam nist wieder / ſon⸗
—5 — ſich bic Ehrwurdige fyaten des Miniſterũ
m, cin bas wahre Fundament gruͤndlich su vernchmen / wo⸗
rauff oder wodurch dieſe ſo graͤdige / wunderbare Curen geſchehen;
ſagende / daß ihr Ambt mitbraͤchte / fid davon zu informiren , und
zwar um ſo víd me/meltvide vé (irt Dci beo fnt gewe⸗
fe waͤren / und gebeten / baf ſie umb derfelben ſo gnaͤdigen Georg |
willen / von dem Predigſtuhl 5.0 2 2. bem Herren woiten dancken
Und nachdem fic jedern a part grundlichenuncerſuchet / **
priu d Dicuricn P auf ber bella
bc ein jed [ P
esr Cos i 55 —— Ehre
mochte geſtaͤrcket werden / und fo fortete.
—— — —** Conſervation unterhalten un
Fra a Citer Vwonungoff do cibo Di
APPENDIX. !
Ob mun wol ceti groſſes Geruͤcht verubrfachte/ daß da
den vorher erzehlten fid) in einer Woche —— —
ETT,
ſundwaͤren worden / ſo wurde doch dieuͤberauß groſſe Gnabe mb
VBarmhertzigkeit Gto in anſehung dieſer —— —
Geſundmachung gans ſehr außgebreitet / durch die goͤttliche N
that an den vorgemdten unſuinigen oder tollen Menſchen ansiefen
dann dieweil derſelbe wit denen Kleidern [o gantz in ſtuͤckken xriſſe/
unb alſo faſt nacket auff einem Wagen mit Ketten gebunbm v. imb $.
Manner um (id) habend zu ſeiner Verwahrung / éffendi anten
Logiment des ſo genanten Mannes gefuͤhret wurde / und ben.
Sontag darauff / als den vierten Tag / vor einem jeden ber Kirch
geſund und bey guten verſtand geſchen / gab ſolches eine ungemeine al-
teration ín der Leute Gemuͤther / alſo daß auch in der Kuchen GOu
dem Herrnuͤber cin ſo ungemeines Wunder⸗werck jn. unſern Zeuten /
zuſtaͤrckung fo vieler 100. farooo fima Girfim à t—€UP
be / unb dieweil er Dinſtags darauff / den ſie vor ſo Tagen toll
geſchloſſen unb gebunden / und mit fo ſtarcker Wacht verwaſeec haccen
geſehen / hierauff bem Marckt bep guten Verſtande lig tend loß fam ]
unbvon einen ungemeinen Zulauff oes Volcks aut hoͤchſter Verwun⸗
derung geſehen unb geſprochen ward / unb er mit lauter Stimme ruf
feb : Kompinur alle herzu / und beſchauet an mir ſuͤndigen Menſchen
bic groſſe Wunder des Allmaͤchtigen Gottes! An mir armen Sun⸗
ber koͤnnet ihr die Wunder beo Herren klar unb ſcheinbar ſehen / umb fe
weiter; wurden unter dem gemeinen Volck verſchiedene Urchen ge⸗
faͤllet uͤber ben ſo genanten tarn. der eine ſagre Cr waͤre Mor⸗
ſes / der ander / er waͤre ein Mann Gottes / andere ſagten erure ei
Prophet / andere er waͤr ein Apoſtel / ſo von den Todten auffe
waͤre / und daß ct lebete ſonder ſchlaffen / eſſen und trincken (ſo daß er
efft ſeine Kammer oͤffnete / wann er ſpeiſete / umb die Leute ein amba
ſehen zu laſſen / und von ſolchem Aberglauben abjubringen), — QDie
derum waren da andere / bic lagten er waͤre von dem Comet⸗ſtern auff
tcn Kirch hofe niedergefallen: darauff folgete / daß ber eine den audern
weis machte / er koͤnte mit ihren Scedelen Wunder⸗ſachen verrich⸗
ten / und in allem ſeinem belieben nach über ihre Perſonen poni
| APPENDIX. "
) wy aris o rp mitymtidea sg kamen / iht
Brieffe
5 $c
ieder abjuforbern/unb dieweil er einige infolentes durch bie
groſſe Menge bar Anlauffer befuͤrchtete / (wie dann unter ben From⸗
men auch Boshaffte verborgen / ſo gerne Auffruhr erwecken) erſuchte
er an dem Ehrbaren Rach asliſtentie, welche dann aud gemelte Brief⸗
fc zu fich nahmen / und wies die Anlaͤuffer nad) dem Rath⸗Hauß zu /
(bre Brieffe abzuholen; Hierauff erſuchte ihn einer von den Wohl
Edeln Burgermeiſtern unb ein Raths Herr gane freund lich / e moͤchte
ſo wol / umb ſeinem eigenen Ungemach vorzukommen / als auch umb
verſchiedener anderer Reden willen (ſie auch nicht wiſſend / wie es zu
Hoffe konte angenommen werden / dieweil taͤglich eine anzahl Volcks
auff die Beine / und das £anb rund herum raͤge war) dieſe fo oͤffentliche
Curen vor eine Zeit einzuſtellen; worauff er antwortete unb erſuchte /
baf bem Ehrbaren Rath moͤchte belieben den Leuten zu verbieten bep
ín zu kommen / dann er ſuchte niemand / noch lico niemonbruffan / ſie
ius ſeinem Leidweſen und groͤſſeſten Ungemach won ſich ſelber
uviel. |
Alein ſie blieben babor haltend / bap die Einſtellung bep ibm jum
beſten unb ohne einige weitlaͤufftigkeit koͤnte geſchehen / mit erſuchen /
daß er doch darzu reſolviren moͤchte; und kurtz darauff rccomman-
dirte einer von der Geiſtlichkeit ihm daſſelbe / mit beyflgen / im fall er
bas Pfund ſo ihm von GOitt verliehen / nicht gantz vergraben wolte /
O koͤnee er in der ſtille doch daſſelbe an etlichen bezeugen / und fo weiter.
welches er daum auch alſo zu thun beſchloß / wie dann hernach er aud,
nur einige wenige zu ſich lice fommen.
Diceſes iſt / (o weit ich auff euer Erſuchen warlich unb ge
wiß von dieſer Sache habe erf. koͤnnen / und theils ſelber
vernommen / dann ich habe die Ehregehabt / drey mahl bey
ihm zuzuſprechen / mit einem guten Freunde / der mit ſchwe⸗
rer Anfechtung behafftet —*2 unb von ihme getroͤſtet zu
werden / und Chriſtliche eund 3u pflegen (gleich aud)
viele ſothane von unterfdyiebtid)en / ſa weit entlegenen Oer⸗
ter zu ihm kamen / unb meiſtens wohl getroͤſtet unb erquicket
wiederumb von ihm zogen)theils butt y anbere/fo baton gu -
0 | iu
-
| —* hinweiſende zu den Armen / umb
aSsfNbDit
haben / bie da taͤglich umb und bey tm wa⸗
ien y, vetenumb fü watpaffr ete/ inb heimlich vor fi$
. tbe Us ds CA EE nét.
eſer Maun i(t eine Perſohn furg von Statur, bleich
von ——— und etwas unterjtaia Mp Alterthum mag
! etwa ungefebr ſeyn jteif teifében fanfig b Q8 fr jg ie Grofer he
main in converüiren, fo tool ge leinen alg
9 ber im Wermahnen ernſth T —2 nii / fü
gegen bie Armen / nicht melancholifd ober betruͤbt / —8
durchgehends freudig von Gemuͤth / ſeine Zeit —
* enin btt Heiligen Schrifft und andern geiſtreichen Bu⸗
eub ; Lnbob er fid) wol niedrig haͤlt unb oor
pide auffmann will angeſehen ſeyn / als ——
tend / ſo kan man doch d diſcoutſen und gantzem
Weſen mercken / daß er eine Perſohn eon beber Qualitaͤt
ift
Von Religionſt er Lutheriſch / ga —— febr
eyffernde vorbie Gbre Gottes, — Wann femanb ton benen/
geſund —— worden / ihme darfuͤr zu dancken famen / 9
| Do Ape deßwegen Gelb Anbotten/ wieſt «t fie freundlich ab /
(ageube/ fi fit iit en ben — e—— Gnaͤdigen GOtt von
Hertzen⸗ und ncken / loben / ehren und preiſen /
uͤber ihre presi duisi vor ſeine uͤber die maſſen wun⸗
dporee groſſe Gnade unb Barmhertzigkeit anſte erwieſen
—— — er vorſeine Perſon were ein Obr ger fine
uice ique
cu/(oteenigbátteer ihnen auch geholffen / ja fi
bae Cfaubber Erden; was vor Gnabe ihnen unmittelbar
waͤre wiederfahren / das ſey GOttes Werck / Ott bátte es
gethan und nicht er / als ein elendes — ipod
er auch nicht den allergeringſten Da Belohnung ver⸗
dienet haͤtte; — bec GXlt p udomen iiia
enwolte / &rfamenfit — — ſehr
enira bari.
dadurch Gott gehor⸗
ſamen)
berggigkeitzu heweiſen / (und wurdenaipo
aA um uM UNS uu e-——cM—— —
Kmenyund daſelbſt ur-beftlüti
Joder) fear fein dta fe:
— elaubíaen Sinber/ zu unto
. e. (^ $
. .
ARPPEINWNDEXZX
| sp
toas fic uͤbrig blitten./ die
ü —** er. Sie
haben ihmviele und verſchiedene Nhmen gegeben Er mag:
aber mit recht genennet werden / des Allmaͤchtigen Gottes
treuer Werckzeug / gleich wie —* uͤberftuͤſſig in den Wun⸗
derwercken welche Der Herr —— —
nen iſt / und nod taͤglich weiter ſcheinet etc | s
O Almaͤchtiger 03 gnábígereDarmbereiarr Gott /
Oſtarcker wunderbahrer unb wunderthaͤtiger GOtt / womit
oder wodurch ſollen wir arme elende nichtige Menſchen deiner
hohen Goͤttlichen Majeſtaͤt koͤnnen einige Danckbarkeit zufuͤ⸗
gen / in denen geringſten theilen oder graden etwas wurdig· ge⸗
gn deiner umauefpredylicben unergruͤndlichen und umbenreiff»
chen hohen Gnade une (o vielfaͤltig erwieſen / und ber bu nuns
durch vorbemelte deine Wunderthaten ſehr Vaͤterlich und
maͤdiglich deine odterlicbe Sorgfalt vor deine Schwuchglaͤu⸗
bigen in dieſen letzen bofen Seiten voll boͤſer Verſuchungenund
Anſtoſſes uns fo klaͤrlich und ſcheinbahr beweiſeſt und su fen
nen gibeſt / damit daß duuns ſo offenbahr / ſo ſichtbar urb fo
recht greifflich in der That warhafftjg leſſeſt ſpuͤren / ſehen unb
fiiblen/baf deine allmaͤchtige Hand nicht ot etit / umb⸗
pun —8 von t A bincaórtihe —— rie |
ertzigkeit au erweiſen / alio wann es dir gnaͤd gefuͤllig iſt/
—2 und wann cé dir barmhertziglich beliebet: umd daß
deine Barmhevrtzigkeit nod) fo — unb unendlich
of iſt / als von alters umb warhafftig gnaͤdiglich zuer hoͤren /
dich von gantzen Hertz⸗ —————
und in der warheit anruffen / und daß deine Vaͤterliche Gnade
noch taͤglich ſo warhafftig über uns iſt als vor alters / umb uns
wunderbahrin unſern Noͤthen unb Anliegen su helffen ohne
Mittel als durch Mittel / Unmittelbar ſo wol als Mittelbar / zu
troſt ſterckung und unterſtuͤtzung deiner Schwachen und klein⸗
—* rechlicher unb unverwerfflu
cher Uber zeugung / Hhohnund Schande derer ſchaͤndlichen "d
k PPENDIX
z2⸗ EE
verfuͤhrlichen Atheiſten,
überall st großmachung deiner ewigen allmaͤchtigen unbe⸗
greífflben wunderthaͤtigen Goͤttlichen Maſeſtaͤt heiligen
- Stamen/toelbet fen febr hochgelobet / geehret unb gebene⸗
| dehet durch ben wahren Heyland Deinen eingebohr⸗
nen Sohn Jeſum Chrſtum von Ewigkeit big in
die Ewigkeit. |
Spoͤtter unb Laͤſterer 7 und vor trib
NNI 0.0 APRREMDIXE gu
EPISTOL E
^" SECUNDA
. AMICI a1 AMICUM
Scriptore quodam Danico exarata Q9 fub ipfis Kalendis Febr,
. 4.0, B, 1679. in Lucem edite
. SVBITARIA QVIDEM
SED SOLIDA CONFUTATIO
Litera memoriales nomine Serenisfmo Anhaltino-
Ser-ve[laui Principis Illuſtribus & Excelleutiffimi Do, Lega.
. 4s Mediutaribus Neomagt die 22. Decembr. 16 78.exbibita à mer-
fibus iſtius Autoris præclarò vindicantur & Iura Aqhalti-
na perſpicuè ſiſtuntur. |
. Bremá - Neomagum. B
(1ESUL IUV A2
| ' D indubitatum ergo me amorcm iaterpretor, Amice
A estos quod omnia ca, quz Neomagi jam agitantur,
* ow
P dnd
fideliad me opera referrenon tantum, fed & in uno yel
altero articulo edoceri Teberius , benevole expetris. De
obíequio meo nón eft quod dubites. Amicitiz cnim, quam
' hactenusintemeratam coluimus,legeseo nomincfatis Tepote-
runt reddere (ecurum,& nofti abunde,fortunz me debere bene-
ficium,quorties inferviendi Tibi occafio fe dat ad manum. "Plura
equidem funt,quz raodo ad mc perícripfifti; omnia vero éa de-
currere & excutere exaffc nec vacat in przfens : net attinet, Su-
j 07 mam
&o KPOENDEIX
ftilim itaque Plam Sciweftaio - Anhakiporuif: Secftiliimótüfa
jura ac vetuliffinipruthin Imperio Princi utis litetird quacum
xentiffimo Danorum Rage hactenus Ipſis intercedit, ac ejus-
dcm momienta phuéis peſcknſebo. Et verò cito fem deſde
gia fua Splendidiffimis Legatis pacis pangen Ncotnagi
— nemorialibus oxplicuerint, hos id iuügnè tu-
iffe, & Epiftola quadam quam ſecundam Amici ad amicuar in-
fcripferum , illasconfutare fategiffc , ex exemplari à Te mecum
comniurticzto prolixius. pesfbéxi. ^ — BM
Ab eft hoc Danorum tctiptamipropé-iSatyrico & binc oc-
cultáffe Autotein nomernífuum; nor eff:quod Te mitari ſubeat,
^. Namhác ratione juftiffimasille poenas quas juftinianez: Santio-
nes & Impetii Legesincjusmod malcdiéos Principalis cxiftima-
tionisviolarores flatucrunt,cffügere (c poffe animum forté indu-
itſed uero coigloéauís itjuttiiameppidé prodida. EG abiu
fcréfolennchodié(criptoribus,uc, cüm momentisthemas fui 1e
deſtitui animadvertunt, male loqtàntur, etiam opüime s lntmadris.-
fantiscalumriis Ptoſcindant Qrüns tadretiita calidé- termperare-
didiccturit uc ezdem venuſtarem Qrtamdht ipic. Qd uo tz-
, pius fit; uc oftentara ingenitvisBrverBbttim elepanxia acgumcerr-
sum,quoditradtant comimenderie & almestdieaflen(um iftud quem
danr ex indolis (imilitudine epud nonnullos nanciſcatur, ficet
nderis in ſe habeat páruin vel plhiné niliil, Eandem quidem
Ecnam Danicus Scripter ludere, animo propofüit, fed. infiliciter
latis. Calumniz enim plus, quain falis —* pſius ſuheſt scum
ab illã tamen co magis abſtinere debuiſfet, quà minus q ;
Tojssiz velmaledictorumin Danicani gentem, inlibeljo ilio vae-
snotialipotuiteRendere. ^ Auror ipfcequidem tror diffiteri va-
let Anbakimorum Bac parte modeftians, curergóiám irrverceum;
dércípondit ? cur ludiun ax: jocum dc rebus. tàm arduis. facere
gonetubuité In conventibus plané publicis, qualesjau Níeo- -
magi pacisincundz causã inſtituti ſunt, proferre & codqueri de-
center, qux: bellioccafioncemoerferunt,mala, & licitumabs fe&
reroportunumeſt. Nam&damnorurm ejustnodi refütutiortes
| pacis
ASPENBAX, »
pacisconduianibus comprehendi olent, Sedvaro.ipfius quic.
1is publicæreſtaurandæ ardua, ludicro aliquo & jocularibus.fcri«
innculisintet findane neſas merito ducitur. . Nanminpeoszarue
latoricorum mos —— tĩatgumonti (pecie graviflimarum
ctiam rerum doctrinas, fapit (cholap, d& ad artem
——— —— Drum nu-
iam gentium ncceprus,ncc unquam, aediimin ifle fplendiffiavo,
mundi hearro tremens ——— i. — Nec melior cenGlis ratio.
—— — Anbaltinorem noſtulata, foleviadicanda cõ-
judiconcur, Nimis alma,
refpon&ope vix digna
iftud Scriptoris teperiliom cit &infolensmsaxme, Neqienim
Danoruai Jura adverfis Anbaltinos uade funt vol «unquam li-
quidafada; ipti zcíponfione fupcríedere poflin.. — Fal-
ibr an illa contemptus Ípecics potentia fnjeconkitur, cui.fi ce
deredebeant omnia, euge! brevi rerum publicarum diffipetie-
ncmi& confulumtantum chaos ubique videbis, Cogitesquafa,
4& apudanimum ftatuas Tibi. priveros homines... Fac unum al.
torum injuriá affcciffe & eximia cidem damna dadi(fo, amnq cou,
' "ventus cotominc deípicaturlz(ua) habendo, (atisfactiopem e.
do jutum e, idecjoter — —
efi, id necintes Reges. yc mee
Siogulotum enim hominum fecuriratem ipu jn jii,
fcita munivarunt, corura vero reporcm fapi s Dous ad
Republ, deinceps porrexit, adeó, ucillud, quod i incer iagulos.
homincs juftum, inter d enar ia edam prevalcro.
debeat. Tacco, id 6) quis provocatus.
tutari ſe vel reſpondere tecuſet, Ingatimnon venulabo hag«calia.
ubcrius, fedipfius caufzadyta illó ingredias — Ut weró có fao.
cilius rem omnem capere & pencuarc valegs. candem ab oso, -
quod dici vulgó folet, fideli curá.r
Accidit menſe Julio lapfi 1675.anni praster ſpem atque opi-
nionemomnem,ur cormz quaruer,& quod exceffit peditum ex
exercitu Danico nonadmiffz,in —— ud irruerent.
T'umveró refiere qu
$12 di).
«&-
324 . APENPDIX.
ftriac terram iftam & jure hereditatió & exteftamenti tabulis ad
Dominos fuos pertinentensipfisinvitis& iníciiscontra divini hu-
maniqne juris faedera militaribus copiisepprimi , peracuté quefti
funt. Sed furdisnatrabatur fabula. — Inftabar miles & fremebat,
inde iterum rion difceffurus, donecindidum in fiugulos menfes
4000, talentorum tributum R egi (uo fuiffet promiffum. Deprc-
cantibustantam in hoípicationis moleſtiam, tantá pecuniz fum-
mam Minif&ris Anbaltinis,omajorem manü mox ad volaturam, idẽ
auda&térinrerminabatur. lllis ergó nihilconulii erat teliquam;
quàm vehementiæ mali,quodarcere nó valebant, fübmincre cer-
vices. Subditienim hofpitanonum moleftias pertæſi de exactio-
numgravitate magnopere querebantur,& celeriorem cfflagitabác
opem, Inarenáhinc Miniftri confilium à præſenti neceſſitate re-
petere, & que hæc cogebat, non quz ipfi optafſent, ſequi teneban-
tur, Nec mora, res omnis delata ad Principes ſereniſſimus Anha-
- tino-Setveftanosinopinatos & inſcios planè turbationis iſtius. T ũ
verò illi quendam primariæ fux nobilitatis Virum ad Potentiſſi-
mum Danorum Regem, declinando tanto jugo Rendesburgum
ablégate de properatunt. Que quidem oxpeditio.cffecit ,, ux
ſumma menfteuz pení(onis 1009, taleris, teftantibus literis Re-
giis, fueric deminuta. — Akeráautemvice, quà, ut Ievaretur in-
tolerabile iftud onus, propterfumptus potiſſimum immaenfos in
aggerum refectionem, przcipiante auctumno impendendos,hu-
millimé eodem anno miffus petii nuncius Anhaltinus impet ravit
planè nihil. Quin potius haut paulò poft aggravata admodum:
. contributionem moleftia fuit, Nam & pacrimonialibus, quæ vul. :
| go dicunt, iftorum Principum bonis, in Budjadiá ſitis & cx heredi
tateilluftriffimi Comitis AnthoniiGüntheriad ipfos profe&is,ha-
ctenus àprimáf(ui origineplanéimmunibus,ceníum per magnum:
Danici in Oldenburgico Comitatu agentes Miniftri impofuc-
rant,Privilegio àD.Friderice IH Danorum Rege (4)eo nominc
abundantiſſimè conceſſo, plané infuper habito. — Deprecatus
AE | 001 hanc
(4) prid. Léteraspromiffionwdiili D. Friderscs FIJ. de Aum 1650.ey 2e fam.
t ultimi (om, Anchen. Guntb, pie memor. $ 39.
wp "D wm» -— — —
APPENDIX, n
" hanc novitatom (ibi maximénoxiam optimus Prigcéps Anhali-
noSctvcftanus natu major (quem propter quandam regiminis:
prærogativã ſæpius (olum nominabo)quodam ex fuis Haffuiam. -
Ablegato: fed nec ipfe reliquis felicior, prater literas regiz gta-
tiz, plenis nibil quicquam reportavit. — Putaffestamen force ſi-
nem tum poſitom turbis iſtis; Verum vixacceptz iſtæ litera ſo-
latii aliquid dedecant, en /:Anhaltinorum Sors mukó fuit aggra-
vata. Oldenburgicienim Comitatus Præfecti ulterius porrige-
re manus, miſſis equitibus, integros Telonii Vifürgici, cujus pars
tertia ad Domum Anhaltnam ſpectat, reditus, occupare, & com-
muni portitori jurato , ne quà Anhaltinis ex veótigali pecunia .
quicquam impoſterum ſolveret, fevcre interdicete. Ita D. An-
tbonii Güntheri poſtremi Comitis Oldenburg. voluntas ultima,
& cnixa deſtituta, ita transactionis Oldenburgi. An. 1669, inita.
ſepta perrupta, & quicta adeò iftius vectigalis recipiendi poffes-
fio admodum turbata. Incidcbat hectempeftas in ipiius Sere-
niſſ. Princip. Anhaltini natu majotis nuptialem feſtivitatem cjus-.,
que ſerena non parum obfufcabat, Iſta verò peractaalterSere-
nifl, Anhalc. Principibus fafcipere iter & aulam Danicam petere
conſtituit, cer (pe fresusfore;ut mitiora ifta precibus & ratiani-
bus comuyétacapofferet conülia, Aſt ſtabat ſententia & occl-
ſis æquè ad remittendum tributum, quàm reftituendos-veüigali-
um reditus auribus, nihil ſolatii emicabat. Labore & ſumptibus
inutiliter quamvis ita factis ipfis precibus negatis ; nondum ta-
men fingularem crga Petentiffhim. Danorum Regem reveren--
tiam evancícerc (incbat Anhakinüs Princeps ; Sediterum literis,
obíervantiffim? conceptis, ad eundem miniſtrum mifit Haffniam
& priores preces repetũt, ſed conatu pariter fruſtraneo. Adeo.
nec verba optima nec literæ & ſolicitationes crebræ flectere,
Regis animum & clementiam ejuſdem conciliari valuerunt. In-
ter hæc Jeverenſem ditionem cùm peditibus , tum equeſtribus
copiis implet Epi(copus Marafterienüs , nonitapridem defun-
&us.. Graves indc tubdias hefpirationes, tributi veteris conti-
nuatio., frequens idemque mazimé nocivus militum tranfitus, .
| ' | i Nec
p
——
556 ATTENDEX
Mec deerat infeftationiprztextus, Hybema ſcilicet fbi ificio-
cià Rege Daniæ eſſe celſa. Multiformibus hifce malis fatiga
gus Prinecpsnihilfibi pof Deum præſidii reliqvum facile d
hendebat, qum que: Sins Ca —— Püncipumra
£is Noviomagenfis tiuscongtegatotnmope poncroma. Sh.
ne ulteriori igitux morã — —
in auxilium compellare, ſecum conſtituit. Fribucorum dos
nuatæ exactiones, crebræ invafiones, uloniiinpercopta Vifuzgioi
rata & feverenfis terra exhauſtæ vires Invididlimno C'artsribdienis-
fo Viennam miniftro Anhaltino prolixius fifkobanter. — Jdiquod
edat commovit Imperatetem , ut ad — Monadesitm.
fetn pro Anhalunâ Domo, adipium verb PrincipemA ulzaltinam
clementiffim& reícripferit. Noliopinari; Amice perdilecto. hic
dam in fatorem Anhalrinz Domusenarsam, qui foetcalites
—— feft habeant, |
Crede mihi, quoda mnie i ed Ur
! ugenimcgo quod optimóris, Aahalcmes (um) gequé cur
—— alicui vel falfis —* pignoribus, ullam Aubgo cau-
fam, Interimanulio pon diffimulo,cum &ip(p hocnovetis (acis,
mcin Anbaltino-Serveftana aulÀwcríasiquandoque $t inde cau-
ſæ iftiusmomentaabunde. fatis mihi effo perſpecta/ "Num de B»
terarum, quas memoravi,tenorem & trantaſtionum morie
ta ipfe vidi, legi, & non femel perluſtrari. Carterum antequam ad
finguls epiftolz Dcpicz puncta progrediar. 8s percurram cadens,
fasctitinanteceffumillud ad Temonere, quod muſea Autor ifl
anonymus afferat & anquamen verilimejattecr qui camesjeris
ritet divini ac humani foederibus , paétionum fidei & ipliwbeb
* egregiè repugnant. Quod aquidem mirandum noti
eſt, quoniam ĩpſe ita ſcripſit, ac ſitotus caufie & eó (i
n
| peGtastriuthe
momentorum offet ignariflimus. — Quod h veróiimulatiopis
Jarvá hic ufus, digni ſe facit,cui crodutar nihil, | Sed'&
illud mihi in limine noio infelicem iftum Epiftolegraphnm def-
dería Anhaltina malé & perversà ad private interpeeturi'pcava-
mina, Princepsíané Ippesis,; 46 didenis Jeverenfis Dominis,
| J EPFENDI X. $T
'$niqueprivatitituloinfignivur, | Norrpoffident regiones privari,
—— — regalia ——— Quibüsornatus An-
haltinus Princeps publicatt procul dubio petſonam fuffinet &
æquiſſima eciam cjuídempojtalara, publicam contineri cauíam.
Blus dicam, Vispublicacidem per iniperatam copiarum Danica-
sumin hofpitationens, coactam cributi ſolutionem, & uc rcliqua
saccam, V ectigalis Vifürgictadempriomem fada fuir, nuumnce hoc
publicum gravameneft? Annon de codem conqueri líceat ? Sa-
fici Princeps eitca Reguliziura interrítorio fuoturbatus non ha-
bes publicam caufam, cage Quænam tale nomen merebitur?
Krant(eilicet pivatzommnes, Abſit autem me hic iuvchi in
Poteniffimum Danorum Regem quippe cujus Vencratio Sa-
cro Sancta mihi r fuit & inpofterum crit perpetuo, Sal-
cer quid miles, quid. Minillri cjuídem Oldenb, perpetraverint.
candidéadte Amicunr perquam £xmiliatem referre,& ita defide-
ziotuofatisfacerehabuinecefle, Cæterum eonfenfum Cæſaris
ín» hofpitatíone & exigendis colle&is intervoniffe nullo indicio
evicit animofus fcriptor fed inferius detraliam Bocpállium op-
portunius, & violentia Danico milite esereita t deruda-
tz, Nec objecizoblivifcar neceſſitatis publice , quz cerebrina
planc & excogitaraeft, Lepidus vero nofter cehíor cft, dum
indcciías dc vc&igalibus & neício quas ex hæreditate fubortas
fotnniax hic contro verſitas. Circatetram equidem Jeverenſem
cum Potentiſſimo Daniæ Rege Domui Anbultinæ nilntunquans
fuitdifidà. Necullam lyuic heredes, quos vocant Feudales, co
Románc moverum controverſtam, ut hinc eandem nec defini-...
eam, nec indecifam appellare liceat, — Id potiasinprochvi cft,
vivente adliuc & volente Comire ifto-Oldenburgicoper tetrum
orbctn illuſtri. Anthonio Günthero , Magdalenam Sororem
fuam & €x ca prognatuns Filium Johennem Anhalin, Princi-
pem p.imtipoffeffionemiflius ditionis per miniflrosfüos Ablega-
tos decenter apprebenditde, Hic ficut ilo defuncto corkinua-
vix candem ; ita codem quo ue præmaturèè vird difcedenre Filis
ejusdem Screniff. jubciplam 1 ſibi vindicarunt, occuparunt, &
| u-
5 | APPENDIX. /- D O3.
tanquamweri Dominihactenus clementi Imperio gubernárunt,
NecrenuitInveftituram, ut cum Feudiftis loquar, — re-
gionisBruxellenfis Curia , quin petliteras de ſuper confectas in-
dulgentiffimé patefecit, neminounquamin hiíce omnibus con-
tradicente. Nam & ipfum laudati AnthoniiGüntherireftamen-
*um , inquo Provinciam Jcvereníem Serveſtano - Anhaltinis
Principibus , (quippe ad quos & jurc hereditario ipfafpectabar)
enixe deftinavit , agnoviſſe Porentiffimum Danorum Regem,
quem quæſo, niſi negotiorum publicorumignariffimum , lareo
$i dicat forté fcriptor nofter incertus,fe Budjadienfia Anhaltino-
rum propria predia hic innuiflc;pariterfruftraeft, Cerne enim
Rendesburgenfem,cerne Hamburgeníem, cerne Oldenburgen-
fescum pientiſſ. memoriæ Friderico Ill. Danorum Regeinitas
tranfa&iones, (b) (quarum exempla propediem Tibi tranſsmit-
tam ) &bonaillaallodialia Comirisllluftriffimi fuiffe , ficque
per conſequens immunitatem iftorum ab omnibuscontributio-
nibus perpetuum à Regno Danico promiffam & ſanctè firma-
tamjllicódeprehendes. Nec deinceps cum aperirentur Teſta-
rnentiOldenburgenfestabule ., quicquam hac parte à Dano-
rum Regemonitum fuit , medumin diíceptationem venit.
— Pariter Vifargicum Ve&igal nunquamante hac fuit contro-
verfum, Steterant ha&enusin indubiá communione ejuídem
cum Danis Anhaltini, & iftorum in Oldenb, Comitatu: degentes
Præfecti annuatim binis vicibus ad dividendam pecuniam hono-
rum Mini&rosadvocaverantnullá unquam lite defuper mota; &
en ! Ánno 1676, inopinató omnes indcreditus invadere, & (bi
folis vindicare iidem Dani præſumpſerunt. Nonnchoc et via
faccre,& quigtos hactenus poffeff. ^es contra jus fasque deturba-
re ? Nihiligiturzeliquumeft , quam ut exigui puncta momendü
Defenſor Danicusancepshic faris,quz quidem potiſſimum circa
percipiendosultimi annifru&us & fumptus communcs in co-
gendos iftos vectigalisreditus faciendosinter (ociosiftos incidc-
(b) Pid.Rendeb. Tran(ati.de Auno v6 4g.die f Mart. 9. 4.
HAamburgenſcde /AAnnoiéqs.die13. Mart. 5. & 14..
Odenburgenſes de An. 16jʒ. die i. Jul. S. 1. & de 4fn.1669 dit18.] 4. prins.
— — -A WT
APP EN D-I«X. 319
runt,intellexerit, Se & cajamdudum per Oldenb, pactionem
dc Anno 166g. fupraallegatam compofita,& plané abolita fuerũt.
Obftinatum ergo fedet & fixum manet, nihil hic de vectigalibus&
. hereditate remanfiffelitium , nihil quod definiendum reftet, ad
manum fuiffc diffidii. Falfautiquefunt & ficta, qua hic allata im.
medium Poteris jam, Amice conjun&tiffime, ipíc facile cecum ex-
cogitare, quo jure Regi Danorü Potentiff. ab iftis pa&tis conven-
tis ſecedere licueritꝰ Succeffor Regni eſt, iſque hzreditarius,quema
facta anteceſſorum ſanctè fervare teneri, inter omnes æque con-
venit, & gentium pariter ac civilia jura ftudiose inculcant (c). Per-
indc enim zftimatur, ac ſi ſucceſſor ipſe eontraxiſſet: Sicut vero
intet privatos fallere fidem grave eft: Ita potiſſimũ Reges & Prin-
cipcsin pactis fuiscandem nobiliffime adimplete debent , quippe
gui Diis interriscomparántur, Plusdicam, Reges ipli Dii funt,
ervarcergó fuas opertet pa&tioncs,quibus & ipfum Numen (c ob- '
ftringi patitur, (4) Reliquacr jure Teftaméti pendent, quodasque
fanc&te cuftodiendum eft, (e) Nequeveltenrandum temere cum
primis ab co,cui maximé fuic fru&tuofum : Tum vero fcriptor
nofter Danicus, quando totàm hanc caufam cum amicabili iſta
js generalis tractatione nihil habere commercii ceco impetu
pernieraliquid monítri oppidóalit. Fucum enim facercinten,
dit Legatis Excellentiffimis pacis causá Neomagi commoranris
bus, aclinegotia hzcce Anhaltina ab ipforum expeditione plane
eſſent aliena. Quá fini obfcura intrudere, fimulare alibi litem
pendentem, & per probationés veluti adbuc dirimendam,callidà
ftuduit ; In iſtam procul dubio fpem ere&tus,forc, ut fplendidiffi.
fi Legati iftiin hifce rebus operam ſuam illicò detrectarent. For-
te & fuavicer fibi perfuafitiptosAnhaltinos vexatos fatis, & amba.
gibus hinc indequzfitis fractos, deſerturos ex tzdio Jura fua , quã-
- | | t| vie:
(c) Grot.de Iur.B.ch- "P. 1.2. c, 14: 6.10, Reimbing. de Regim. ſocul. & Eccleſia ſt
lib. x, Cl, 3. cap, io. n. 2. Thabor de Oblig. Sweet ff.in Offic.o 55.21. Habn.ad
We[emb. tit .do Confl. Princ. ».2.. |
(4). Pid.Cravett. Con[.155. ng. mbi tradit,quedspfe Dua ex tonventione obli-
getwr. (e) Ftd.1 1. C. de S.S. Eccl.Cuap nitima. 4.Con(.13.4 2. Anton.
Gomes. lib, 2. Var, Refol.c.4, 11.6,
3» . — JAPPENDIÍX,
vis maximé liquida. Sed facili negotio excutiturhzclarva , &fe.
veimóinane Danorum Regi przbebit adjumentum. Nulli enim
fumptus, nülli labores adcó vérfabunt & fatigabunt Anhaltinos
Principes, ut negligant fua ac ofciranter jactent. Fandem vcre
bonzcaufz triumphibunt, & omniaipfis refatcienda erũt damna.
Nec vitio iifdem vetti poteft , quod citius & nec dum feffi in his
Pacis operibus ad finem fuum pervenire contendant, quàm uc a-
libi ulteriori ambitu circuitrque meram demum teneant. Ex
veróquarfiverim cgo ex Defenforc Danico ubinam locorum ex.
fentenzia t»fius jus ſuum perfequi debeat Anhaltino-Serveftanus
Princeps? Injuriam enim eidem illatam Ipfe nondiffitetur, dum
epportunain Anhakino Memroriali cepeciri adílruit , fed obvet-
tit faltem, neício ob quas controvetíras eó deventum. Remce-
dia equidem amicabilis compofitionis & reftitutionis renuit , ut
füprà memini , Danorum Rex Potenriffim. & cum antc bien-
nium ad Cafaregs & Hifpantcos Oratores Splendidiffimos que-
. telas deferret Princeps, etiam ægrètulit aula illauit Hzffniz (ub
fiftensSecretarius Anhaltinu fuerit infectis inde rebus difcedere-
c€oa&us. Nune im pacis theatro cum recuperate anmititur Prin-
Pu quodbcelli (cena fibi abftulit eciam eundem norraudiendum
Me, clamitar Danicus Præco. Verüm, quid hoc aliudeft, quàm
fi ftatuerct ipfe, muffitandam injuriam, quam acceperit idem , &
gtatiam adbuc defuper agendam. Durior ita conditio, quam pri-
vatorum, Principem effec : Hli enim rebus frrisexcidentes judices
fuos, arbitros fuos habenr,qui querelas ſuas audianr, qui ablata ns
reftiruifaciam. —Soh veró Principes adeò invenuſti ac infelices.
erunt , ur ferte injurias & ne audiri quidem allibi debeant ; Yplo
jure naturali oppidéóreclamante £ Adeó ab(urda ſunt, quæ inges-
fit hic Scriptor impudens, & meliora àlippis & tonſoribus facilé
acceríere potuiſſet. Neminem enim fugit, Imperatorem invi-
&ifBmum omnibus Imperii Principibus & Otdinibus fidem fc-
eiffe dirimendi in conventu. Neotnagenfi, quz haberent ifti gra-
vamina, Stetir quoque pramiffis iftis Czfar fideliffimé. Nam
& Legatis fuis , ut in cutam Salutis Anbaltínz promovendz in-
. €una-
| — —
* L4
-- ocecem-9.
| A.PPENDIX. st
eumbercat diligetrer, aufpicia prebuit, Ad candem zmula-
tionc quaíi pulcherrima contendit Magnæ Rex Britanniz, & in
eadem (olicitudine Legatos (nos occupatiffimos effc juffit, caufa
notiſſimum juſtitiâ eo adductus. Quilibet vero exhinc conje-
&uram capcre haut difficulter poterit, Anhaltinotum Principum
querelas opportuno loco & tem pore fuiſſe allatas. Nequecnim
ad belligerantium tantum diffidia componenda; (edad eradican-
da futura ctiam difcocdiarum fcmina Conventus Ncomagenfis
cæoluit. — Parum funtconfilia pacis, fi ea, quz ante pedes ſunt, tan-
" saummodó complacavetis , nifi ctiam turbis futuris validiffimus
pꝓonatur obex. Unde autem quæſo facilius odia ſuocreſcunt,
motus fiunt & bellorum tumultus oriuntur, quam ſi tranſactio-
. nes, G voluntates ultimz illu&rium in Imperio Ordinum tenen-
"&ur & juxta habeantur? Przprimis ,cum cabulas fuas ipfi ciam
IAmpetateri nonnullisque Imperii Principibus curz effc annie
volucrit jufferitque Teſtator Comes Oldenburgicus. — Et quid
feret tandem przpotentibus quibusdam in inferiori Saxonia
Principibus, quorum omnium maxime intere , teflamcntum —
iſtud nen violari aut rumpi penitus.
Seld oggerat force feroculus (ciiptor , in ultimam ire cauſæ
originem, indagare occulroscalles,& abftru&oraesquirere adyta,
hocnon mediantium pacem eſſe opus, nec pati Legatorum tem-
ora. Ad judiciaergo releganda hæc talia & ibidem dijudicanda,
Verim,fa pervacancacjusmodi iuquiſitio in præſenti eft: quippe
quam indubitata,quam agnita voluntasultima &padorum evidé-.
tia plane reípuunt, Illius ftylum liberrimum & ſancte cu&odien-
dumeffe laudatiſſima gentium confuctudo, quz à primà fere. or-
bis iufantiarobur fumpfit & habitum focit, fervere injungit: Hzc
divinazqucac humana juflitia (cpimento quafi aliquo vallans
firmantque, — Atqui & ipfis ſimilium rcrum: documentis. in-
vitams Anhaltino Serve(tanus Princeps , quod torfit hacte-
mus animum & ditionem ſuam afflxir mifere , Neomagi
candide expofuit. — Videas talia , ut celiqua taceam , in
Ttc2 — à. ipfis
i
bn
34 ! APPENDIX.
ipfis(f^) Weltphaficz Pacificationistabulis eidem ipfam Jevesen.
fem cauíamrHaffnienüs Pacis operi (g) preclareinfertam, — Jam
quod exemplo fit, id ctiam jure fieri , jar olim diſertiſſimus pro-
nuntiavit Ciocro, Sedinquirícriptor Danicus, prater dmbaltinum
ulios etiam Principes Imperii bellormm rabiemfwiffe expertos el imdero-
^ yum quiflibus implereemnia. incidit hic apprimein mentem Euctæ,
sionis dictum apud Curtium, (^) quod querula fit calamiras & fü-
perba felicitas, Ergone ideotoleranda omia mala, &ad quafvis
injurias obmutcícendum ? Fortunatorum hzc oracula funt, : à
fottunam fuam, dum de aliena dclibetant , in confilio habere jo-
lent, T'u verò ſi hio eſſes, aliter ſentires. Qui inter facrum & fa
xum (tat;auxiliumque undiquaque advocat; etfi in uno non inve
niat levamentum vulnerijin alio queritloco, Teneri potiffimum
Priucipumanimi funt, & iniquitatum dolórceó magis conficius-
tur,quómagis iisdem exemplis voluit ipfum Numen. Si privatis
fua cripiancur,plan&ibus & ejulationibusaliorum mifericerdiam
expugnate fpoliati indefinentorporgunt, Qui ergò Princeps mo-
dutn verborum teneat, cujus ditioni visfa&ta, arque non quelibet
illata injuria? Cui intercipitut, quod capere ipfum oportet,quo:d
adícfuamque domum principaliter exhibendam deftinatum ipfi
eft? Nec inſuetum adeó, fuppreffosinforumiis aliorum Regum
& Principum implorareopem: Cum vel ob £imifitudinem fan-
guinis,vel exempli metum efficacifime fuccurrere dejectrs hacte-
nusconíueverint. Nes emim,quodappofite tradit V ellejusPater-
culus (;) conſitunt exempla, ubi cæperunt, fed quamlibet im testem re-
cepta tramitem, lati/Bome evagandi fibi viam faciunt, ubi femeld recto
deerratum eff impr ecepspervenitur : nec quisquam ffbi putat Feud
ali fuit fructuoſam. "errebuntfanchac veftigia alios? Nam tua
res agitur, parics cüm proximusarder: & negledaa folent in incé-
dia ſumere Vires. Nemoergó ni(i Suffenus Danicus Dcefenfor ,
fuaverit Anhakinor,Principi,ut occafiortem agendi resfuas Nco-
(f) Pid. Inflr."Pacif. Wefiphal. Auno 1648. art. 14.
(e) Infirnm. Pac. Haffn. de An. (666. 5. .
(b) Lib. j. cap. y.
(1) Lab. 2. biſt. Roms. cap. 3.
APPENDIX. 338
magi optat (ibioftentatarn ſegniter admitteret: In præſentiſſi.
maa tetiusillu(triffiniz Familiæ perniciem, & inevitabile fui a-
pud poſteros probrum.
Neceſſitas igitur durum telum hic expreſſit vocem, injuria au-
tem ada nemini; quippe cujus infimulari nequit, qui jure fuo u-
titur.
Sed Diff praludiisatcem ipſam ingrediar,& fingula memo-
ralis Anhaltinæ epiftolz capita accuratius percenfebo , eademq́;
à morfibus latrantis (criptoris breviter vindicabo, Ecce autem,
quàm bené füftineatIlle Danorum in ditionem evereníem An-
no 16575. in curfum inopinatum 9$ ]Jurisilliushic non meminit, —
omni fcil.ejufdem adminiculo deſtitutus. Ad neceffiratem pro-
vocat, aliosque hinc indecolores facto ifti conquirere, vano co-
nato laborat.. Quam tu veró neceffiratem zftimare ac credere
poffis uam ipíe libi quis imponit? Quzinnoftra poteſtate funt,
ibere facere & omittere poffumus ; Sed aliunde veniunt, ad quz
nos adducit.neceffiras, quam ita comparatam effe oportet, ut, as-
feverante Simonide,advetíus cam ne Dii quidem pugnare aufinr.
Si invafus Rex Daniz & pulíus finibus fuis (quod tamen avertat
Dcus, & ne inpefterum fiat,ex animo apprecor)ad reparandas vi-
res inalicenam camque contiguam feceffiffec , (peciofus iſte effet
prætextus: nunc,cum alienas potius debellare terras intenderit,
& fubjeceric fibi casdem; omnis necetffitatis titulus in bofpitatio-
ne nmulirum Jeverenſi penitusexpirat. Quod ſi cuiquam bellige-
randum fingere fibiexiremos cafus effec iaregrum, nulla ufpiam
regio ab alterius potentioris infultibus tuta fperabitur, | Abhor- -
ruerunt veró abinde hadenus moratiores gentes,
In illos enim,qui excrabellum pofi tunt, nullum jus belli.
cum ftatui, nulla vis ufurpati poteft.(7) Et veró anne quifpiam il-
lum credát neceffitudinis cafum, qui evitari potuit & decenter
debuit? Equidem, qui de bello inferendo alteri cogitat & animü
firmat, eum etiam de fumptibus, ad iftud cohficiendum neceſſa-
Tt3 riis
(k) L3. 8.2. ff. de lib.bom.exhib.adde Gail.lib.2.ob['YoG.n.6 ubi cx l.55.de R.L
tradit, Emm, qui jur is [mi per[equendi can[a aliquid facitynon pra [umi inju-
riari voluiſſe. .. XI) Gron de Iur. B. ꝙ P. lib. 3. cap. 17.
N
n4 — «APPENDIX.
tiis,marüré folicitum effeoportet, Inprimis veróde &Gpendiis,
de commeatu profpiciendum militibus eft ; ne hi veræ cum ne-
ccílitatis telo adacti aliena invadant, — .-
Nunquam fe mihi purgabit Princeps , qui hic officio deeſt.
Omniaenim damna, detrimenta omnia, fivc ad fubditos fuos,ávc
vicinam gentem, indigne inde redundantia refarcite copitur,
(jm) Atqui, & fi ex ipfius legeneceffitudinis per copias bellum gc-
ftantis incommoda perſenſerit contigua regio, ca quoque rite
penfanda effc juftiria efflagitat.(s) Ejus veró regulae in Anhali-
tios Principes adcófervata non funt, ut inftantiflime quamvis &
itetatisvicibusifti reftitutionem fubmiffio cultu expoferent, tri-
ftem tamen fubindetulerint repulíam, E
Alendum fuiſſe pecnlsare7hexercitum,eum bofffumincomterminis
Bremenfis & Verdemfi Dncatibus commoramtium copiis o
iſtum vero non copiſſe Oldemburgenfem & Debnenbor/He Comirars , in-
gerit porrófcriptor Danicus. Sed quidhocad Anhaltinos Prin-
cipes? Quisunquam re&á ratione preditus indecolliget, ergó vi-
eina Jeverenſis Provincia fuperfluas reciperecopias Danicas jurc.
fuit obligata? Inanes hi prztextus funr & fuavia fomnia, — Et
imó fi preteritorum reminifci non pigretis, finc omni difficulta-
tecognoíces,menfe Majo Anno 1677.dcbellatum jam,ut cum Li-
vio dicam, fuiffe in Ducatibusiflis, & tamennon ceffaverunt Da-
norum conttibutiones. — Hem qualis tum prztextus , Defenfor
Danice? Anne & uinc duravitnecesfitas,cum Rex Danorum hy-
berna Epifcopo Monafterieníi cederet. Poftea? Cum illius auto-
ritate hic de novo Jevereníem ditioné militibus compleret?Crc-
datjudxus apella, Enimveró rimemur mode zquitatis fundam&-
tacuratius,& oppido ſe injuſtia prodet. In vulgus notum eſt, regio-
nes per bellegarantium manuseccupatas Populi ac Principis cffe,
qui bellumgerit. (0)Q ui igitur fructuum emolumenta ex co per-
cipit, eũ etiã detriméta iftius ferre weneri,omnis juris rario ——
| ! | cc
(mJ Grot.c. bb, 3. éap. 17.5.2. 5n fin. Petr."Bimfeld.ad cap. 8. x.de injer. &
ag dat. foret. 2f.
— (n) fd.Grot, lib. 2, cap. 2.3. 7. feqq. |
(o) Gret.1. 3.c.6. 5. UH — 2 D.
uo wWoums 0M —
APPENDIX |. 8$
Nec defideraverit quifpiam eum damno alterius lecupletari (p)
cum male parta nihil profint & dilabanturillico, Sed elegaos ta
men juftitiz fulcrum eft, cui innititur Danicus Seriptor. — Adhi-
bitam nempe in 2 Anhaltini Principisfubditis aqualem propor-
tionem, ut regii ſubditi vel tantillum ipſis nom pravalurint. Ehem
infigne Anhaltinæ Domus folatium / Quid enim proderit ipta
non habere, quàm regii funt, ditiores fubditos,veliftos æquè ar-
gento effe emunctos? Exigiumcít levamenrum , quod in com-
muni miferiá ponitur, praíertim fiin hanc nec ex culpá nec ulla
obligatieneincideris, — Age veró, admittamuszquilibriiin hoc
articulorationem, tum veró Anhaltinos Principes participare re-
» gizíortisinacquirendá felicitate fas erit... Anne veró tu credere
poffis , extot regionibus, infulis, urbibus ac caftellis in poteſta-
tem Danorum reda&is , ex tot commodis perceptis vel rantil-
lum hoſce Anhaltinis communicaturos, | d potius accrbé do-
lendum, premere optimos Principes zs alienum ingens , quod
propter fubditorum inopiam tributis ex(olvendis contrahere ha-
uerunt neceffe. Et ut plura paucis comple&ar, clumbe admo-
dum à (ubdiris propriis ad alienos, in quos nihil juris alteri come -
petit, duciturargumentam, | | |
Quando Autor Danicus injicit porró, 49gu/Ai/fAmo Regí gra-
tã mente acceptum referendum,quedexpeditiszerra marique erméspro-
ximos quosque hoſtiles impetus à Romano Imperio tàm felici faccelfufue-
rit amolitus, niil proríusagit, Magno etenim t£dio pecuniz in-
genti íumma comparariquodquis grau hactenus rena. Nunc
veró,quis vim intulit ditioni Jeverenfi, vel minatus faltem eidem
fuit? Omriaifticloci pacata & quieta,donec milesDanic";ngrue-
ret & (axis licertioséageret, Tum veró quietem reddidit Dano-
rum Rex Pocontiff. pro pretio ; fed quam anteà fine causáturba-
verant Ipſius miffecopixz, Sibiergó hoc ipfo profuit, non aliis
æititit beneficium, lllud vetó valdé demiror, quód de impotu
fonafterienfium in cerrazm Jevereníem meníe Majo An. 1672.
fado & per totius æſtatis ac autumni feré fpatium continuano
| ID nihil
(p) D. 14, de Gond. indeb.I, zo6, de KI.
4
yi . AFEMRDEIX
nihil memoret Scriptornof(ter t interim ftudio fortéid prseceriis.
fe ipfum dixeris , cum infolitam iftam hybernorum ceffionem
à Danisimpetratam nullo plane colore illinere fciverit, Nam &
ipfifortéin mentem venit Ilhiſtriſſ. Comitis Anthonii Günrhcri
ultima voluntas, (4) quá potentiff-.Daniz Rex canquam heres feu-
dalis,quem vecant, Jeveram, fiancipiti prematur periculo,defen-
dere fottiſſimè adftringitur: Utitacandem alii vexandam trade-
renullo ille jurepotuetit, Unde eandem à Danisminusinfeftari
potuiffe pleno infimulalveofluic. Furilia porró & malecohæten-
tia funt, qwod Princeps Anbaltinus membrum quoddam Impersi fit ad.
eeque eidem pro viribus ſuccurrere obſtrictus. — Adbec mom permif
Danis federe junctos ea , quibus ad exercitus fui ſiffentationem indi-
jnt , ex Bremenfi & Ferdenfi Ducatibus adocbere. — | Nam pri-
müm Jeverentis terra non Imperii feudum eſt, adeoque nec Do-
mini ejufdem Anhaltini Principes co intuitu immediati ftatus,
Tum deinde non immunes à communibus iffis Imperii oncri-
bus fuere Anhaltini Principes ; Sed immenſas ob Ánhaltinam
quoque Terram tulerunt conttibutiones, quarum etiam non
exigua fümma adhuc penfitanda reftar, — Et hifce quidem fuo
modo & ex Imperii Legibusobnoxiosillos eſſe ambabus largior
manibus , fedid ſtrenuè nego, quod ullus exImperii Ordinibus
propriaautoritate exigere à Sociis ftatibus cributum, nedum ar-
tnatá manu exprimere queat, (r) Loqvuntur fané pragmaticæ
Imperii ſanctiones & firmat Tranfa&io Caroli V. cum Imperio
inita, (/ )teftantur deniqueclementiffimz [Imperatoris moderni
ad Sereniff. Anhaltinorurn Principem datæ litere , Regiones &
Provintias Circulum Bargundicum intrantes Imperii oneribus
penitus effe exemptas; Unde plenoalveo fuit, ab eifdem ne-
quidem ipfum Imperium dire&à collectas jure cfflagitare poſſe.
Prater hzc docent Inveſtituræ, quem dicunt,nec nonfümmi in
Betl-
(4) Pid. Tefl. iſtics (awvitis boo 6.37.
(r) Vid. Die Exotit. Ordn.de an. 1522.t$28. de 23. Receff. Imp. Ratieb.de s.
1555-9.60. Jtem Spire de an. 1570. 6.19, & feqq. R atieb.de an.164:1.6.38.
(f) Fid. tandem Tranfatl, Ang. Vindel..deAoam. 148. 7
hj
APPENDIX 3
Belgio Przfeái litere, (7) Jeverenfem Ditionem Brabanticum
bencficiumeffe cffe&um , & Ducatum hunctra&ui Burgundico
eſſe incorporatum. Indubiumergó manet, Imperium Roma-
num in iftam terram , utpoté palam exemptam , nihil juris redtá
vitá exercere poffe, (s) Numeres jam nzvos Danorum, Amice
erdilede, & cresin hoc articuloillico fe dabunt ad manum: Su-
itaria inJeveram invafio, india ex propriáautoritate contribu-
tio,& enormis.cjusdem exceffus. a
De ezteroiftorum Principum, quibus cum ſocietatem coi-
vit Potentiſſ. Daniz Rex,faQa Anhaltinos Principes penitusnon
tangunt; pone illos iftius exercitui negaffc vite (hb ia, hi fané
ad eadem praftanda haudquaquam inde fuere obligati, Nemo -
cnim proalterius debito fine promiffione fua tenetur , nec quod
unus ex Imperii ordinibus promifit, alterum adimplere debere,
fas putatuL(x) Tumveró Jeverenfisterra poffeffionem longá
annorum ferie à Comitibus Oldenburgicis continuatam , Dano- -
rum vcró Regum aufpiciis ac autoritate fuiffe ftabilitam, fpecio-
fius ja&taturquàm verius. Nemo enim, fide annalium füffra-
gante, ex Comitibus Oldenburgicis , quàm Johannes 16, & An-
thonius Güntherus, rerum in ditione Jeverenfi funt potiti. Cau-
fam poffidendilisdem dedit Mariz Dominæ iftius, ex Vinecke-
niotü profapià oriundz,téftamentum, Hzc ipfa cum hæreditario
jure terram iftam teneret, à Carolo eam quinto Imperatore, tan-
uam beneficiumaghofcere maluit, Fidem ergó co nomineipti
dedic& ab codem recepit. Quz omnia prolixam füppeditare
hiftoriam poffenr, quam enarrare tamen in ptæſens meritó füper-
fedeo. lifudíaltemadhuc monendus es, amiciſſime Fautor,Ma-
E Uu ^ riam
(6) F'ideantur Litera l[abelle Clare Engenia Archiducis Auſtriæ ad Imper,
Ferd, H. d. 21, OB. 1 629. item Ducis Albani ad (ameram Spier, d.28.
Mart. anno 1569. date.
(») In exemptos enim nibil juris immediati Imperiocempetit. Vid. Receff.Im-
per- Aug. Vindel, de an. 1549. 6 f2. féqq. Reinking. de Regim. Secul. &
Eccl. L,1.Ch.a e.9.8.119.Nscol. Mylerm de Princip. & Stat.Imp. c.99,
(x) L. sn. Cod. Ve null. ex Vitan, pro alt. vic, Perex in Comm.ad b, v. pr.
-
-—
^
wa APPENDIX
riatni(tam perilluftrem ultima voluntate fuá juffiffc , at Comes
Olrenburg. Johanries 16, & fublati ex eo tam feminini quam ma-
ſculini fexus liberiinJeverenfi ditionefuüccederent, Denatiáau-
tem Marià i(tailluftriique primum Jeveram bencficiariam red-
diderat,cabulis ultimz ejufdem voluntatis innixis regionis iflius
poffeffionem indeptus eft Comes Johannes fextus decimus,cam-
que tenuitpacatam. Poítmodum & ipfevitàabíolutus Anthoni-
um Güntherum unigenitum filium fuum heredem reliquit, qui
imperium Patris ſuſcepit & per diuturnum temporis fpatium ei-
dem feliciffimé præfuit. Nec memini ullius controver(iz ve
illifivehuicmotz, | Comitumenitn , quosFrifia Ocienralis tum
temporis alebat, injedtalis poft obitum ftatim Marix illu(tris in
Bruxelleníi Curià agitata, ventilata, definita ; Nihil coóperante,
vel ullibi Comitibus Oldenburgenfibus patrocinante Danorum
' Rege. Ut hinc fucceffor ne anfam quidem inde ſumere (bi
queat, pet effrenatam tributorum exactionem ferum nimis pra-
miumrépetendi, Pone ctiam , Regem Daniz túùm temporis
caufz Oldenburgenfi velificatum , numné armatá manu extorz-.
uere remunerationem fas erat ? num aflligere inde cognatum,
defüper nunquam admonitum? Sedenim in teſtamento illuſtriſſim,
Anthonii Güntheri Regiam familiam Ducali Anhaltino Ser veſtanæ in
ſacceſſione leverenſis terra ſubſtitutam, non ergè alii quàm Regi Dania
competiiſſe jus fruendi inbofpitationum & contributionum commodis,
porróarguit Scriptor Danicus. Stet prioriíta (ententia & tan-
quam veriffima obtineat. Sed, nifi valde fallor;illeipfe Autor ira
roprio fejugulatgladio. Quem enim, qui primis modolbris
Jarisprudentiz facra delibavit, latet quzfo, quod inflituriheredis
potior fit ratio,quàm fubftituri ? Illumenim longé magis ,quam
hunc, dilexit T'eftator : quippe quem plane voluirexclufum,
quamdiu ifte fuerit fuperftes, Exſpectare ergó, non antevertere
jus fuum fubftitutum condecct, fi codem olim frui velit. Cujus
tamen folus Rex eóeventu capaxnon erit. Excidit enim teſta-
menti commodo,qui(quis iftud evertere fuerit adortus, vel vo-
luntatiteftatoris morem gerererecufet, (») Aft quandoquidem
(7) £8, f a4 f. deimoff. teſtam. E Tcfta-
a—
APPENDIX. | 319
"Teftamentiiftius mentionem injicit Defenfor , omittere ipfum
: nonoportebat falutarem claufulam, cidem annexam,quá R eges
Daniz tucri debereJeverenfes Dominos, ff bi qetant, præclare
eftcautum, | Hem egregiam defenfionemi us tutati debe-
bant Dani abalioruminvafione,ipfiaggrediunturinjurià. — Ita
verò Voluntas Optimi Comitis palam proculcatur, & quzin fa-
.vorem Hte Anhaltinz Domusotdinavitin Teftamento,in odium
ejufdem apertiffimé retorquentur, — Perro inbofpitationi & com-
aributionis Fia per actum po[fe/Jorium arrepte ubporro inbereret Rex
2Dauiapotentilf féquente anno ſapervenientes & in Regem collatae Ca-
feris aff nationes effeciffe , vane gloriatur mifer Epiftolographus,
Nam quisunquam poffeffionis axioma per repeniinam & noci-
vam obiinuitinvafionem ,cui omnibus fe modis oppofuit poffes-
for? Actum ſanè controverſum, & dequo ftatim aliquis que(tus
cít, ad (uftinendam poffeffionem nihil proficere, Jurisprudentes
paſſim uadunt, Idque thema communiffimum gentium mo-
' tibusubique terratum videas approbatum, ^ Ecfiin contrarium
abire velles, rapinis & injuriisfeneftrasiniquiffiméaperies, — Eja
fic exuerctogam Scriptori Danico & repetenii actum poffeffori-
umobverterepoflem, | Verumdubito , quod tacuetit ipſe ad e-
juí(modi nefas ,quin potius vitiofam iftam poffeffionem, & acer-
bisfimam vexationem perpetratam effe, plenisbuccis proclama-
verit. Ecenimingentesprzfertim viresReges & Archi. Princi-
pes circumſtant, adeò, utfiipfi bi conſentiãt, nibil nimium ipfis,
nihil impervium fit; fed pietate , fed religionum amoro retinen-
tur,quó nefciant poffe, quod poffe nen debent,
Interim nonabnuo , Burgundicum Circulum contributio-
nis oneti effe obftridum, Dictante enim grandi Imperii cen.
fuali libro, quem matriculam nominant , tantum iíta infer: tri-
.buti, quantum Ele&ores duo, Sed illud (altem tenco ac atlcro,
ditiones tractui Burgundico ſubjectas ab Imperio colle&is gravari
non poffe. Et hæctributi exigendi via pa&is evidentiffimis fi. mata
eſt. Quzcumaulz Cafarez ab Hifpanicis Legatis in memoriam
' | Uu 1 dein-
340 /^— APPEND I X
deinceps revocarentur, ipfamet exemptionem faffa & ex errore
quodam ( Danorum fcilicet, (i divinare licet, falfiffimá fuggeftio-
nc, ac fiJevete sditio ad Oldenb.Comitatum pertineret, fubor-
to) [Imperat directè iftam ditionem Danorum R egi adũg-
naffc,impofterum veró jurefuo ufuram , literis, ad ip(um Princi-
pem Anhaltinum miffis conteftata abundantiffimé cft. | Quá ve-
1o fronte negare Scriptor Danicus poteft, à Potentiffimo Hifpa-
norum Regcinhofpitationi & contributioni Danorum unquam
fuiffe contradictum? Callida certe hzc diffimulatio eft. Neque
enim credidcero facilis , occulta Aulz Danicz effc, quz palam in
hocarticulo egerunt Hifpani,
Proftant Illuftriffimi Ducis de Villa Hermofa ad Excellen-
tiffim.Hifpanicum Legatum exaratzliterz , (z) proftant & alia
hancin rem documenta, quz decurrere in præſens propofiti ra-
tio nonadmittit.
Sedenim nunquam vel agré faltem tulit Hifpaniz Rex, E-
iſcopum Monaftenienfem pro compenfatione quorundam mi-
Iicum Danisibidem furrogatum fuiffe, Bellum aſſertum, modó
etiam veritati effeccongruum / Nunc veró reclamantliterz mo-
dó laudati Ducis, reclamant memoriales libelli Viennz eo no-
mine oblati. Et ipſe cffe&us pofteáinfecutus hic caufam fuam
arguit, Excufavit enim Clementiffimé Inviáiff. Imperator An-
hàltino Principi contributiones Danico- Monafterienícs de An,
1677, &1678, tanquam metu majorismaliclicitas. | Dchortarus,
prætereà refcripto quodam Epifcopum Monafterienfems Anno
1677. ut cepto deíifteret. In quo ultimo impetrando non prolc-
tariám operam Hifpani fimul præſtitere. l'um deinde ex ils
literis & [mperatoris admonitione , qualis fuerit Ipfius , quem
tàm valde Danicus Scriptor jactat, confenfus, abunde patefícit,
Urget autor, qwod placide Epifcopus iffe cum leverenftbus ſubditis ege-
rit effivisetiam menfibustributorumportienem acceptans , ne byberso
ifla temporenimis aggravefcerent,. Innuercfere voluit Autor,
Contriburioncs iftas nonadcó gravesfuiffe Jeverenfibus fub diris,
] , & mi-
(x) Sub dato die 31. Maij «0101677.
APPENDIX. 34
& mitius in. iifdem cogendis cum ipfis fuiffe atum. — At veró
nemo,cuireditrus Jeverenfis ditionisnoti ſunt, ad modicuminter-
pretabiturtributum, quod cadem pertriennii curfum 3000. Joa-
chimicos fingulis menfibus pependerit, Ipía quidem aliàs non
fecusacunus velalter Circuli Veſtphali Baronatus28, flor,zrario
Imperii inferendos pro fimplaria contributioneexíolvit, Quod
fi veró majorem iftam fummam tibi capias, rire cum ifta minori
conferas & calculum ducas deinceps, en! ultra 650, penfiones,
. Romanosmenífes quos vocant , quotannisifti przftitere fubditi,
^.
Quz fors durioran alli Imperii Ordini ha&enus contigerit, vixas-
lerercaufim. Dehinc conftat mihi ex Prefe&orum Jeverenfium
rationibus, Sereniff, Anhaltinorum Principi redditis, immeníam
argenti fummam ex zrario ipfius pro fubditis folutam , hofqueci-
. demultra ;oooo.talerosdebere, — Ut hinc fàcilé, füubditorum
facultates non fuffeciffe tributisiftis exfolvendis, tecum judicare
valeas, |
Succedit jam in partes alterum Epiſtolæ pun&um, quo Au-
tor damna predüsBudjadienfibus,Domus Anhaltino-Serveftanz
propriisjllata propugnarefatagit. Quod cumbreviteripfe per-
currat, cgo etiam ſuccinctè quodrescft,dicam, Sive verò in au-
lá Danica pro hæreditariis bonis iſta æſtimentur, ſive minus, id rei
veritati derogabit parum, Ea tamen non feudalia fed allodialia
effe,teftantur quatuor iftz Transactiones,quarum fupra memini,
ipfum quoque Oldenburgenfe fatisdecancatum reftamentum id
loquiturapertius, Quodipfum cum femel agnoverit.& appro-
baverit Regia Domus Danica, quo jure jam iffud repudiare hec
valeat, noníatismecum excogito, (4) Ceterum patrimonialia
Principum bona, qualia & hzc funt, à Colle&is cam folennibusac
confueris , quàm infolitis effe immunia , non deducam prolixe.
Cautum enim hoc civilibus legibus (P) & conftitutionibus Im-
Uu 3 perii
(4) Per agnitionem (eil. ultima Voluntatis qs.contrabitur. S. 5. t. de O-
blig. que ex qs, Contr. Iam contratfus etiam ſucceſſores obli-
4nt.
L4 MEN Z
; (f) L. 10. L5. C. de Excnfat, mun. L.C, de Privil, Dom. Aue,
34 APPENDI Z.
perii éonfirmatum. eft. (c) 'Tacee Nobilium, Clericerum alio-
rumque bóna ubique locorum iiídem immunitatis gaudere privi-
legiis,que omniatamen Principalibus ante ponet nemo.
| Grande veró poftulatum , grandis temeritasScriptoris Da.
nici cft, quodadítruere non vereatur, Regem quovis tempore &
ſolidè probaturum effe, Budjadingen[em terram cum. pradicfà Jevera-
»á dynaffía, ad Oldenburgen[em Comitatum & qua buic cosmeifunznr,
pertinere, its ut inde ſcparari nec poffit nec debeat. Eccur verò non
producit in lucem oftenfiones fuas gloriofusScriptor? Nonía-
tis (inceré agit, quod folidas iftas & omnium horarum probatio-
nes tamdiu orbi terrarum fübducit, præſertim cüm fe caídem ex
ploratas habere, audacter profiteatur. Non poffum ullam me-
cum ftatuere caufam,cur non faltem fummo digito eafdem atti»
gerit. Fallor igitur,aut fabrica atquefallacia eft, quam hic fingit
aftutus, Omnibus fcilicet probandi adminiculisdeftitutus vafet-
rimé fimulat, ac ſi inſtructus eſſet qnàm fitmiffimis ? Fucum ſim-
plicioribus fa&turus, accifdem abftrufiffima & fecretierademon-
ſtrationum ardua perfuafürus. Qui quidem mos & Oratorum
& Politicorum Potiffimum hodiernorum de cauíz meritis,ut ita
loquar,defperantium propriusátqueperpetuus eft, prudentiores
tamen nunquam inefcabit, Sané cuihzc fraus non fubolet, ex
ituitagraviffimelaboraverit, Necveró expavefcentad ejusmo-
di probationes Ánhaltinorum Principes, qui tot tranfadtiones,
rcftamentum, ejusque agnitionem jurefubrui non poffe , explo-
ratum fatishabent, | Ad ultimum non poffum,quin detefter hic
procedendi rationem à Danis ufürpatam. Intrarunt enim antcal-
terius Principis regionem , non admiffi egerunt tributum inlo-
Jens, jam in conquirendis caufz ſuæ rationibus deſudant. Non-
nchoc przcedere , quamipfi fecere, executionem oportebat?
Indicium fané injuftitiz cft, auferre quippiam oppidó & inftruc-
redeinceps caufam. Ego veró precot Anhalunz Domuilllu-
ſtriſſimæ, ut tamdiu Jevereníem terram, tamdiu Budjadienſia bo-
na
(c) Rec. Imp. Spir. de An. i44. S. 10. Reg, Sixtin. de Regall. 2. c. 14. m,
129, Reinking, Stc, & Eccl, Lib, X, Cl. 5 cap. Aq. 212. feqq.
4
na feliciter teneat, donec validiifimas probationes pro fe recita-
verit & decenter everterit. Anhaltina momenta Daniz pro-
pugnator, Evenietenim hoc nunquam ni(i ad Calendas Grz-
cas. Tandem telonii reditus Vilurgici quod attinet, ne verbum
quidem ad ficulnea Scriptoris noftri argumenta reponere habc-
rem neceffe. Ad hzc enimdeveniendum tum demum crit , cum
Princeps Anhaltinus priftino juri erit reffitutus. — Participáffe
hunctcditusiftos in aprico eft, & in volaffc eofdem Danos , non
negavit iftius gentis Defenfor, | Quidergórcftat, quàm ut fpo-
liatus teftituaturante omnia? Equidem ſi juſtitia ſtetiſſet vel maxi-
mé ptoDanis,corrupiffe tamen eandem vi,& liquida omniá pet-
diditfefacileiplemetjudicabis. Netamen & hic Tibi deſim, pau-
cis etiam difcutiam inanes allatos prætextus. Inlimine ftatim
multum Defeníor fiducizin Diplomate Czfareo fibi ponitquod '
ad ftabiliendum vc&igaliftudà Comite Oldenburgico olim fuit
obtentum, — Z//ud nempe ad refudendos,qui aggeribus & cataractis
reparandis & contra inundationis mariſque aſtus præſer vandis, Pharis
eriam & ſpeculis paſſim per Puma conſtruendis impendantur quotan-
sis incredibiles ſumptus, Comitibus Oldenburgenſibus eſſe conceſſum.
Neminem ergó privilegio ifti ipſorum Comitatui perpetuò inho-
rente & quaſi incorporao,ejufque reditibus,preterComite ipfos,
gaudere vel perfrui poffe. Jam notumin vulgus effe,quod Co-
mitatus ifte Potentiſſ. Danorum cefferit Regi Bene hzc. quidem
ſe haberent,modo veritati eſſent conſona. At veró reclamant
Diplomatis Cæſarei verba, ipſa ejus voluntasacintentio in con-
trarium planéabit,. Inilloenim diferte fcriptum reperitur, quod
Comites Oldenburgicó ET DOMINI JEFERENSES iffud telonis
pus, tanquam beneficium bereditarium,ab Imperio ferrepoffidere & im
petuum retinere debeant.Fzdiffimumergo commentumeft,quod
in Inveftiturz hujus,quam vocant , literisjilli folum nominati,
hi emiffi fint & plane excluſi. (7) Tum veré voluntas quoque con-
cedens Cæſaris fuccurrirDominis Jeverenfibus abundanüffime,
- Videas
(d) Vid. ipſum Diploma Conſeſſionis Ferdinandi Il.Imper,An.613.
exaratum. E 2E
,.
—
34 APPENDIX. |
Videas enim ad Jhadam , videas circa paludes orificii Vifurgici
multosaggeres extrüctos, ingentes moles jactas ab Jeverenfibu:
- fubditis. ur equidem non minus, quam in Pharo ignis W^:
geroẽenlis I
nfulz,magnis (umtibus quotannis farteque re&zq
przftandz veniunt. Q uidniergo & adhos ſumptus pen/ e,
. inftitutum diceturtelonium Vifurgicum ? Quod vel eà aeis fta
tuendum etit, quoniam ignem iftum precipuum habei
verenfis Ditio. Videscrgó, Amiee, quod veré & fal |
manti fidem corum, quz in medium attulit animofus Secipx
vana profe&ó &inania apparcanr, Ut veró có folidius re
. mnemimbibas, pro certo & indubitato teneas, Telonium
LE EXT
gicum nonbenceficium vetuftum & fucce lionis Jure 2
Comites devolutum, ſed, ut cum peritis attisloquar,
7, feudum e
pacto & providentia effc , & Anthonium Gür therum Comit
i—
Er
Oldenb. p. m. Anno 162;. iftud primüm acquifiv. A 'que 6
cuthocipfum fuperius , memorat literz expreffiffiméconte ti
tur ? lta facilé percipicseundem Comitem iftud ranquam haece
ditarium alienare, & inde vel maximéultimá voluntare,quz híc
iterum evolvenda eſt, de codem difponere potuiffe, (e£) Quo v exà
fui fecutior effet hac parte Comesile prudentiffimus , ccce! ex
fuperfluo quaſi & majoris ro boris conciliandi facultatem iftam
. liberrime detelonio Vifurgico teffandi & abImperatore invictis-
fimo, & à Potentiffimo Danorum Rege ampliffimé eft confecu-
tus. Quamvisergo contrarei veriratem ponere velles, telonium
Vifurgicum beneficiumantiqvum effe; tamen & hoc permitten-
te Domino, & agnatis fuffragantibus libere quocunque modo a-
lienatipoffe, non dememinitfe oportebat. Jure cnim feudal wa
cautum, atque ubique locorum teceptum eſt. Quocunqueer-
go fe vertat Defenfor Danicus,captus eft, Nam & quicquid mo-
do profert,vel fidum plané, velJutibus & pollicitationiMajorum
directe adverfíatur, vel te&os redolet dolos. — Quibus indu&us
etiam ComitisIlluftriff, Anthonii Güntheri Codicillos &e crans-
: ? ache-
(c) Roſenthal de feud. cap,2. Concl. 36, Gail. lib, y, Obferv. 154. so, ulk.
Struv, Synt, Iur.feud.cap. 4. S,13. »
-
APPENDIKX, 34$
actionem Oldenburgi Anno1669. initam plané reticuít,ex quibus An-
haltinorum Principum juratamen fplendidiffimé inhoc Articulo eluce-
Ícunt. Fraudis ergò indubie cft. convi&us , vel nunquam'mihi excn-
fabit ignorantiam craſſam eorum, quæ non Aulztantum Danicæ, 'fed
toti orbi Romano ſunt per quam manifeſta. —— tur-
pem contrahit notam, quod fentire de negotiis fublimiffimis præſum-
pferit, quorum incunabula & adcó rudimenta ipfumfallurit. m
Tandem denique illud adhuc monendus es, Amice ſuaviſſime, ſen-
tentiam, qua fucceffionis Olderiburgicz lis ultimo défmita cft, cujus hic
. meminit Autor, debonis Feudalibus expreffiffime cífe conceptam. Suc-.
ceffionem enim in Comitatus Oldenburg. & Delmenhorftanum , tan-
quam 'feuda antiqua , continet , à quibus bona allodialia.& telonium
Vifurgicum , Beneficium planerecens , immane quartum abhorrent, —
Et veró harum rerum controveríiam non.fecit Sereniff. Plónenfis Do-
mus, nequc ergó fententia poftca fecuta eadem comprehenfa credideris;
Quippe quz clariffimis potius vcrbis in eadem reperiuntur excepta.
Nam & Rendesburgenſis transactio, quod feuda ilta antiqua ſaltem,
in nihilum reda&a eft. In reliquis crgo cadem omnino firma manebit,
Neque. enim fálubriter ata vitium facrant exiis, quz inutiliter fuere
adjecta. Cum ergo Sereniff. Ducum Plónenfium ex Decreto memo-
rató acquifttum jus antiqua ifta fcuda, ut ita loquar, concernet, allodia-
lia vero bona non ingrediatur, celfio ejufdern Potenti. Danorum Re-
gi facta ihtra cofdem cancellos coerceri debet. — Non poteſt ſcilicet
plus juris quifpiam inalterum transferre, quam habuit iple. Fluithinc
& recta adco ſuggerit ratio , quicquid in illa Kendesburgenfi aliisque
dc rebus allodialibus initis transactionibus conventum olimexferte fuit,
fan&tiffimé adhuc effe cuftodiendum, ^ Enimveroreligioni cuilibet fue-
rit, conventionem à fe aut Majoribus fuis , quibus fucceffit, deliberato
auimo initam, ex novo deinceps fuperveniente fibi Jureinfringerc. /&-
qué fiquidem prohibitum eftfa&o proprio contmvenire, ac ea, quz. à
defuncto ,incufus locum quis intrat, ordinata ac injun&a funt, in-
curiosé negligere & præſtare nolle. | ,
SiJCtost ie confulere non graveris,illi exceptionem, quz defun-
cto nocuit, Succeffori ctiam obeffe , & nullitatem obvertere non valere
eum, qui ipfi prebuit anfam (£), diferté refpondcbunt. Dum epilogum
demum Epiftolz pcrluftraéi, non potui mihitempcrare, quin albis den-
Xx tibus
(f) Lpen.€. de pati. L4. C.detran(atl. Conf. lob, à Sande De-
cif, Friſic. lub. 2. Tit. 9 .D13.
APPENDI.. A
& Potentiff. Daniz Rez deprel enfis iftis erroribus melius jaminforma- -
tus mitiora fortean —— reddet alicna & reſtituet damna data,
Quod fuperefl, Amice conjun&iffime;integrum Tibi relinquo , num.
velis tibi habere Confutationem hancce, an eam etiam communicare a-
liis ? Cum enim vera ubique & ex Monumentorum fide liquida red-
dita fint, quz in illa inveniuntur, quilibet legat ac relegat; illud tamcn
perfuafum habeas velim , me, quamvis laceſſitum, nechuicnec alii Da-
nico Scriptori reſponſurum ulterius : Sufficiat enim femel Anhaltino-
rum Principum. contra Potentiff. Danorum Regem competentia Jura
ad oculum demonftraffe & falfiffrma e(fe , que in Epiftola fua pratexuit
ſuæ gentis factis audaciſſimus Autor, omnibus palpantibus —
Noſti cnim animum meum pugnis ejufmodi chartaceis, quz ſæpius ite-
'ratz in calumnias demum abeunt & rifum concitant, non delectari, Et
€ *
- ^ —4
. . P d
—— vt 4 Aer, — A -"— S Let. 9 2
2
'
Led
rztereà fupervacaneum maximé duco, in caufa hacce Principum An-
Palinorum perfpicua fatis & Luce meridiana clariori plura facere ver-
ba, Quod fuper eft vale & me amare perge. Datum Calend. Junii
Anno 1679.
Terent. in. Andy. acf. 1, Sc. i.
- -- ..' Hoc tempore
Obfcquium amicos, Veritas odium parit,
C Xr». Abſchriff-⸗
AFYYYEN SD IX. - "m
Declaration mit mefrern außweiſet / unb demnach
aemeffen anbeſohlen / ſolche rm duplo gu fertigen / da⸗
don ein Originai Anfangs wohlermeldtem Herrn
W8Wolff / Grafen zu Oettingen / zu deſſen Verſicher⸗
ung / das andere aber hochgedachtem Serm Albrecht
Ernſten / Fuͤrſten qu Oettingen / zu unverbruͤchlicher
Soſervantz unb Veſthaltung per decretum zu be
haͤndigen; Uno Sore Kayſerliche Majeſt.verbleiben
bdemſelben benebens mit Kayſerlichen Gnaden wohl
gewogen. y |
Signatum zu Wien unter dero hiervorgedruck⸗
ten Kayſerlichen Secret Inſiegel oen vierdten Octo-
iris. Anno ſechzehenhundert funff umo ſiebentzig.
Vt. — | el
Leopold Wilhelm / Graf zu Koͤnigsegg.
| L.S.N. iſhelt | M
| toS) Wilhelm Schroͤder
Von der Romiſchen Rayſerlichen Majeſtaͤe /
unſerm ſten Herrn / Dero
^ Xie." efi XNatb unb Cimerern |
errn Woiff Grafen zuOertingen / anzu⸗
Xx: $ DE-
APPENDIZ
DECRET
2n '
Albrecht Ernſt / Sürften ju Oettingen /
cum incluſive der Kayſerl. Erlaͤuterung uͤber
ben Ihme conferirten Fuͤrſten
Stand.
On der Roͤmiſchen Kayſerlichen Majeſtaͤt /
Dunſers Allergnaͤdigſten Herrns wegen / Herm
Albrecht Ernſten / Fuͤrſten su Oettingen / hiemit in
Gnaden anzuzeigen / was Geſtalten bey erſt aller⸗
hoͤchſtged: Ihrer Kayſerlichen Majeſtaͤt die ſamtliche
Catholiſche Herren Grafen zu Oettingen / Waller
ſteiniſchen Lini / mittels eines gehorſamẽ Memorials
einkommen und gebetten / uͤber den in nechſtverwiche
nem Jahr / Ihme Seren Albrecht Ernſten / Fuͤrſten
zu Oettingen conferirten Fuͤrſten Stand / die aller ·
gnaͤdigſte Erlaͤuterung dahin zuthun / daß ſolcher be-
ſagter Herren Grafen an Ihren Iuribus Privilegiis,
Pactis Familiæ, oder ſonſten hergebrachten guten
Gewohnheiten / nicht præjudicirlich fein ſolte.
Wie ee nun an Seiten Ihrer Kaiſerlichen Ma⸗
jeſtaͤt bey ſothaner erfolgter Erhoͤhung keine andere
als dieſe Meinung gehabt / daß Sie ſich demnach auf
mehrermeldter Herren Grafen zu Oettingen inſtaͤn⸗
diges Anſuchen / ferner dergeſtalten ſchriftlich e
2 APPE ND£X. — oW |
klaͤret toic beyfommenbe Declaration mit mehrern
Als haben Dieſelbe and gemeſſen anbefohlen /
ſolche in duplo zu fertigen / und davon jedem Theil
ein Original refpective zu unverbruͤchlicher Ob.
fervantz und Veſthaltung / fo bann genugſamer
Verſicherung per Decretum zubehaͤndigen tin
Sie verbleiben Anfangs hochermeldtem Herrn Al⸗
brecht Ernſten / Fuͤrſten zu Oettingen mit Kaifer⸗
lichen Gnaden unb allen guten wohl beygethan.
Signatum zu Wien unter Dero hervorge⸗
drucktem Kayſerlichem Secret Inſiegel ben bierbten:
Octobris Anno 1675,
(Nt
Leopold Wilhelm / Graff
ju Koͤngsegg.
d L. S. )
e Caefarei, P
Wulhelm Schroͤder
Wir
239 70 APPENDIX |
| YS ecopoto eon 60266
| Gnaden Roͤmiſcher Kayſer / zu allen
Zeiten / Mehrer deß Reichs in Germa⸗
men / zu Hungarn / Boͤheim / Dalmatien/
Croaiien / unb Schlavomen Koͤntz / £r
Hertzog zu Deſterreich / Hertzog zu Bur⸗
gund uno Braband / zu Steyr / zu Kaͤrnd⸗
ten / zu Crayn / zu Litzenburg / zu Wirten⸗
berg / Ober⸗ unb Vnter⸗Schleſien / Fuͤrſt
zu Schwaben / Marggraff deß Heiligen
Roͤmiſchen Reichs / ju Burgau / ju 324p»
ren / Ober⸗ unb Vnter⸗Laußnitz / Gefuͤrſter
Graff zu Habſpurg / ju Tyroll / ju Sfyrt /
zu Hyburg unb ju Goͤrtz / Land⸗ Graff
zu Elſaß / Herr auff der Windiſchen Marck /
zu Portenau unb zu Salins etc. Thun furo
hiemit / daß wir den Wohlgebohrnen / unſeren und
deß Reichs lieben Getreuen / Albrecht Ernſten / Gra⸗
fen zu Oettingen / in deß Heil. Roͤmiſchen Reichs
Fuͤrſten⸗Stand gnaͤdigſt erhebt unb Ihme ſolchen /
vermog unſers Kayſerlichen unterm dato deß zehen⸗
bent Octobris verwichenem ſeche zehundert oi m
| ieben⸗
— — — —
APPENDIX | |
| »
fiebenzigſten Jahrs außgefertigtẽ Diplomatis wirck.
lich ertheilet / daß Oir weder vor nod) nad) / jemah⸗
len gemeint geweſen / oder noch gemeint ſeyen / wie es
aud) von Rechts⸗ uno Billigkeit wegen nicht ſeyn
kan /oder ſolle / mit ſolcher au Gnaden conferirter
Fauͤrſten·Stands Erhoͤhung Jemanden / wer der nur
ſeyn mag / vielweniger aber denen jetztlebenden Gra ·
fen zu Oettingen / Catholiſch⸗ oder Wallerſteiniſcher
Lini insgeſamt uno Befonbers/nod) auch deren kuͤnff⸗
tigen Erben umb Nachkommen / ít einige Wege zu
præjudiciren / oder prajudiciten zu laſſen / Erklaͤren
dieſemnach aud) zu Verhuͤtung aller nib jeder oon.
dachten Catholiſchen Grafen zu Oettingen wegen
rer Graffſchafft Jurien und Gerechtſame und der⸗
ſelben gemeinſamen adminiſtration bey ſolcher
Stands Erhoͤhung Dif anhero beſorgender Miß⸗
verſtaͤndnuͤß unb Irrungen / Krafft dieſes allerami-
digſt / daß mehrgemeldte Stands Erhoͤhung zu kei·
nea Menſchen / und bevorab erſtermeldter Catholi⸗
ſchen Grafen ju Oettingen / deren Erben und Nach⸗
kommen germgſtem Nachtheil / jemahlen gereichen
ſolle/ konne oder moͤge uno vollen gu ſolchem Ende
allergnaͤdigſt unb ernſtlich / daß obberuͤhrter damah·
len noch Ore / nun aber des Hochgebornen Albrecht
Ernſt / Juͤrſten zu Oettingen Liebd. vorverſtandene
Unſere Kayſeruche Begnadigung weder vor ſich ſelb·
ſten / noch auch durch dero eite unb 2ugefóri-
. | . 8 gen /
un Ls
. EN
94 KPPENDIX
acit bie Zeit ihres Lehens mod) aud) nad) Ihren toͤdt·
fien Hintritt deroſelben Erben und Nachkommen
fur ſich ſelbſten / oder die Ihrige under einigen Schein /
wie der auch immer Nahmen haben mag / zu offtged.
Ihrer Vettern / der Catholiſch⸗ oder Wallerſteiniſcher
Liniins geſambt und beſonders / nod) auch deren
kuͤnfftigen Erben und Nachkommen præjudite, 94
einigen Zeiten ißbrauchen / und mithin ſolchen Fin
ſten Stand / weder zu der geſambten Graffſchafft
DOettingen / nod) mehrerwehnter Ihrer Vettern de
rer Erben / oder einigen ber Ihrigen bey gemeiner:
oder der Graffſchafft Catholiſchen Antheils / tam in
fcudalibusquam allodialibus, politicis & Ecclc-
ſiaſticis, und andern habenden unb hergebrachter
Rechten und Gerechtigkeiten zu dem geringſten
Nachtheil oder Schaden gereichen / weniger von Sr.
Liebd oder einigen der Ihrigen / noch auch von dero
Erben und Nachkommen / oder den Ihrigen außge⸗
deutet werden; ſondern Sr. Liebd. bere Erben und
Nachkommen ſich durch dieſen erhaltenen Fuͤrſten
Stand nichts anderſt in ber Graffſchafft Oettingen /
oder von derſelbigen wegen / wo / oder weme das ſein
mag / als bie dardurch erlangte alleinige Fuͤrſtl. Perſo-
| ^ nal dignitet und prarogativ zueignen / entgegen
alfeübriae itt Gemainer fo wohl a[8 re(pective in be
ro Vettern Cath oliſcher Graffſchafft / oder alſo genan⸗
ten Wallerſteiniſchen Antheil / deroſelben und e
—
í | APPENDIX. | 34$
Ihrigen zuſtaͤndigen Gemeine / unb befonbere Recht
und Gerechtigkeiten / auch prærogativen ſo Sie von
alters darinnen hergebracht / und in deren Beſitz Sie /
ihre Raͤthe / Bediente / unb andere Ihre Angehoͤ⸗
rige Ihretwegen biß zu ſolcher Standts Erhoͤhung
roe en / aud) ſonſten ie dermaͤnniglichen in mebrer-
ehnter Graffſchafft geſeſſenen / ſewohl Civil - Pro.
phan- als Religion Sachen gleichmaſſig habendes /
und hergebrachtes Recht gant unpertubirt / ungeen
dert / und alles bey beruͤhrtem herkommen / und bißhe⸗
tigttobíervancz , zumahlen auch alle bep unſeren
Reichs⸗Hoff⸗Rath / oder unſern und des Heil. Reichs⸗
Camimergericht ju Speyer eingefuͤhrt: und annoch
hangende Rechts⸗Sachen/ biß zu deren rechtlichen
Erkandtnuß oder guͤtlichen Außtrag / wie Sie vor ſol⸗
chen Sr. Liebd. ertheilten Fuͤrſten Stand geweſen /
unb ee die darinnen ergangene rechtliche Verorduung
mit ſich bringen / verbleiben laſſen / und darwider auff
einige Weiß nicht das geringſte zuendern / au mnovi
ren / noch bas wenigſte dargegen neurlich eingufübven
ſuchen oder trachten / ſondern alles und jedes / nichts
außgenomen / durchgehent / nach erleitung ber Graͤffl.
Oettingiſ. Erbeinigung / der uͤblichen Obſervantz,
und wie ſich ſolches alles biß auff Antrettung dero er⸗
langten Fuͤrſten Stands befunden hat / in ſtato quo,
in Ewigkeit ohne die geringſte Hinderung und Ein⸗
trag / ohnverenderlich bewendẽ / und einfolglich weder
3» j Kg.
c
a6 0 APPENDIZA.
ſelbſt nod) mit Zuziehung anderer potentiorum
eigenmaͤchtig etwas Mori dargegen vornehmen /
eit geringſte Macht nicht haben / noch auch Se.Lbd.
oder Ihre kuͤnfftige Erben / deren Bedienten / ober
andern Ihren An und Zugehoͤrungen / jemahls das
eringſte darwider zuthun geſtatten ſollen, Und die
eg alles fe wol ittactiv- afe pasſiv· Lehenſchafften /
denen Reichs⸗Regalien / Kayſerl. Privilegien / hohen
anb: und andern Gerichten / inLand⸗Vogtey / Gleit /
Fried⸗Schatz / Ungeld / Zoll / Steuer / und in ſumma
in allen andern Gerechtigkeiten / und hergebrachten
Gewohnheiten / benannt und unbenañt / auch denen
^ Baton deper direnden actibus, Rechten umb Ge⸗
faͤllen tei: die immer Nahmen haben / nichts davon
außgenommen / alſo und dergeſtalten / daß aud) offt⸗
gedachte Catholiſche Grafen zu Oettingen / insge⸗
amt uno beſonders / dero kunfftige Erben und Nach⸗
kommen / weder von Cr. Liebd. ober bero Erben uit
Nachkommen / nod) auch eon deroſelben unb Ihren
An: und Zugehoͤrigen / unter einigem Schein dieſes
erlangten Fuͤrſten⸗ Standes / wider das uhralte Her⸗
kommen / an Gemeinſchafft mit Beſtellung aud)
Exercirung affer ſolcher benannt unb unbenannten /
darron herruͤhrenden gemeinen / biß auff oen von Uns
| qnivtaft conferirten Fuͤrſten &tanb / ton benenfet-
en exercirtett Iucibus, nod) aud) fo (ang bic derma⸗
len bey mehrerwehnten Katholiſchen Grafen ſtehen
| C
b
— — —
LITT — — — — — —
A'PPENDIX, 20 $89
de altere Regierung / bey denenſelben unb Ihren er·
ben continuiren / und ſo offt fic kunfftig wieder auff
dieſelbe fallen wird / an der dabey hergebrachten Di.
rection, und anderes derſelben anhaͤngig / gehindert
oder beeintraͤchtigt / ſondern dabey ruhiglich gelaſſen
werden / Nicht weniger naͤchſt obigen allem gedachten
Fuͤrſtens Albrecht Ernſts Liebd. weder ſelbſten nod) —
bero Erben und Nachkommen ſolchen Süvftenf'arz 8
halber / oder in Anſehung deſſelben/noch aud) ſonſten
unter einigem andern prætext, Ihre Vettern / die
Catholiſche Grafen / oder derer Erben / noch auc Ih⸗
te Bedieunte und Unterthanen / Geiſt⸗ und Weltliche /⸗
VDerwandte / ober ſonſten einige andere bet Graff·
ſchafft Inſaſſen und Benachbarte / and) Geiſt un
Weltliche / Hoch: unb Niedere StandsPerſonen /
wie die Nahmen haben / oder wo fle immer ſeyn moͤ⸗
gen⸗ in ihren luribus Eccleſiaſticis & Exercitio
Religionis Catholicæ, unb allen davon dapendi-
renden Faͤllen/ contra Inftrumentum Pacis , den
Religion⸗-Frieden / das bißherige wiſſentliche Her⸗
rkommen und Obſervantz in offtberuͤhrter Grafſchafft /
weder directẽ noch indirectẽ weder ſelbſten nod)
durch ihre Bediente / Zu⸗ und Augehoͤrige / unb eben
ſo wenig durch frembde Huͤlffe hoffentlich und de
facto ober heimlich betruͤben / ober betrangen / noch
beſchweren oder beeintraͤchtigen: nochweniger aber
den Ihrigen dergleichen d geftatten folles Und
mE oí y iij
damu
jy.
8 | | APPENDIX
bamit bic Catholiſchen Graffen au Oettingen befto
mehr verſichert fein moͤgen / daß dieſer erfangter Sin.
ſten Stand keines wegs / zu Ihrem oder aber zuge⸗
meiner Graffſchafft und derſelben ſaͤmbtl. Unterthanen -
noch auch dero Geiſt unb. Weltlicher Schutzverwanthen
oder anderer an und zugehoͤriger Nachtheil angeſehen / oder
als obofft beſagtes Fuͤrſten Aſlbrech? Eruſts Lod. dardurch
der Nachlebung ber ora flde Detting ſchen in Anud
— as22, auffgerichter / uno von Uns letzlich in Anno 1663.€0tv
firmirter Erbeinigung fid) entbrechen oder davor entziehen
und alſo derſelben nicht in allen nach kommen moͤge: Soiſ
hiemit unſer allerg aaͤdigſte Erklaͤrung / Will und Meynung
daß ſeine Liebd. dieſer Ihro von Uns conferirter Fuͤrſten⸗
Standt keines wegs davon eximiren oder in geringſten be
freyen / ſondern fie deſſen ungehindert unb unbefreyet / gleich
wie alle andere Graffen Oettingen mit nur allein zů bet
darin enthaltenen wuͤrcklichen —— ſondern auch
| berfelben ingeringftentviberleben/ noch contraveniren (ole
^ Le bey der darin enthaltenen Vorſehung; Vnd damit nun
beede Theil dieſe unſere gnaͤdigſte intentionund Meynung /
fo wir bey⸗ und nad wuͤrcklich ertheilten dieſen Fuͤrſten
Stands gehabt / und annoch haben / und daß wir dardurch
denen Latholiſchen Graffen yu Oettingen / deren Erben unb
Nachkommen / noch auch dero gemeinen Graffſchafft und
relpective pactis, oder Wallerſteiniſchen Antheil / weder bets
ſelben Juribus, Pactis oder der Obſervaniz in feine Weg zu
præjudiciren / denenſelben dardurch etwas sut derogiren oot
zuentziehen gemeint geweſen / noch ein ſolches annoch zu⸗
thun gemeint ſein / eigentlich und verlaͤßlich wiſſen moͤgen /
€ haben wir all ſolches Krafft dieſes acfambten Catholi⸗
ſchen Graffen zu mehrer Ihrer Sicherheit per extentom ere
klaͤrt / thun das aud) hiemit / und werden dieſelbe ſichin allen
e "- - E t
-t 4
EUKOP?mPJAWUM. ;m
flevnad zurichten wiſſen / mebrernantes Fuͤrſten Albrecht
Ernſts vbo.aber uno dero Erben und Nachkommen / Ihre
Vettern / ietztlebende Catholiſche Graffen zu Oettingen ina.
eſambt unb beſonders nod) auch deren Erben unb Nach⸗
- fommeurauffftine Weiß / wie es durch Menſchen Sinn er⸗
dacht werden koͤnte unb moͤgte / diretè oder indirectẽe heimb
ober oͤffentlich / durch eignen oder Frembder Gewalt / wie⸗
der dieſe Unſere gnaͤdigſte Declaracdon, niemahlen beſchweh⸗
ren / oder deme zugegen / den von Uns Sr. So. ertbeiften.
Fuͤrſten Standt wider dieſelbe mißbrauchen / allermaſſen
wir Uns deſſen den Verſehen / damit nicht noͤthig ſeye /
offtberegte Catholiſche Graffen zu Oettingen / deren Erben
unb Nachkommen be ſolcher Unſerer gnábigften Declara-
tion ggenaflt / tiberfurg ober lang zu einigen Seiten ie⸗
mahls wgtbembe Conrraventiones von unſers bodyften:
Kaͤyſerl. Ambtswegen und aus vollkommener Kaͤyſerl.
Machtund Gewalt gnaͤdigſt / aud) Ernſt und kraͤfftiglich
gufibrigen unb 3t manutenren; 3u Uhrkund dieſes Brieffs
beſiegelt mit unſern Kaͤyſerl. anhangenden Inſiegel / der ge⸗
ben iſt in Unſerer Stadt Wien ben 4- Xag Monaths Octo⸗
bris, nad) Chriſti Unſers lieben Herrn unb: Seligmachers
Gnadenreichẽ Geburt in 1675. Unſerer Reiche / des Roͤm. irm
—* Hungariſchen im i. und deß Soͤhmiſchen (ttt. 20.
re. | 07
Leopoldd.
Vt - | |
J Off'fveli Aff dd Mandatum Scræ
Leopold Wihelm Graff; armesum sra
zu Koͤnigsegg.
L.S. Wilhelm Schroͤder.
Daß
360 APPENEDIX |
Daaß gegenwaͤrtige Abſchrifft nad) ſeinem wah⸗
ren Original collationirt, und demſelben von Wort
zu Wort gleichlautend befunden worden / ſolches
Wwuird durch das hiervorgedruckte Kayſerliche Secret
— / vitb meiner eignen Hand Unterſchrifft be⸗
raͤfftiget und bekennet. Geſchehen Wien ben
vier und zwantzigſten Octobris 167 5.
Kagyſerl. Hoffs⸗ganszley
Regiſtrator
-
-
"
ef
J | APPENDIX. s p |
Deß Heil. 9X om. Reichs x. |
ufinbere food d Wohlgebohrnerrc.
Inſonders Hoch⸗und Vielgeehrter Herr
Uer Hochwuͤrden / und meinen Hoch⸗und Vielgeehr⸗
ten Herrn iſt vorhin bekant / was geſtalten von bet
e Om. Kaͤyſerl. Maj. Unſern allergnaͤdigſten Herrn /
mein Herr Vetter Graff Albrecht nunmehr Fuͤrſt zu Oet⸗
tingen / ſchon im Jahr 1674. in ben Reichs⸗Fuͤrſten⸗Standt
erhoben / unb ſolche Begnaͤdigung gegenwertiger Reichs⸗
Verſaniblung per Dcererum Commiffionis nodhiciret wor⸗
bti worin idnun vernohmen / bafi hochged. mein Herr
Vetter Süv(t Albrecht zu Dettingen inſtaͤndig nachſuͤche /
bag Er dem herkommen Gemaͤß ín ben Hochloͤbl. Fuͤrſten
Rath introducirt/tmb ad ſeſſonem & Votum admiturt wer⸗
den moͤgte / unterdeſſen aber von aller. / hoͤchſtged. Kaͤyſerl.
Majeſt ein allergnaͤdigſte Declaration tiber das ertheilte
iip dns bina b b dbin ergangen / oo
burd) ſolche Standts⸗Erhoͤhung deren gefambten Graf?
fen zu Dettingen an Ihren hergebrachten Juribus, Recht /
und Gerechtigkeiten weder ín. Eccleſiaſticis nov) politicis
Ichtw ad præjudicirt, Oder derogirt, ſondern alles in ſtatu
quo obnoeriegtb(eiben folle / all es mebren Inhalts ange⸗
regter Kaͤyſerl. ater gnaͤdigſten Declaration , ſo habe Ich
fit eine Nothdurff ermeſſen / fuͤrohin gegenwaͤrtiger Reichs
Verſanilung parte zugeben / wie ich dan obgedachte Kaͤyſer.
Declaration durch hiebeyfommendes Vidimus zu dem Ende
Communiciren wollen / damit hiervor Chur⸗Fuͤrſten unb
Staͤndte per dick. publicam gleichfals Wiſſenſchafft er⸗
langen / und ſolche ad n otam & protocollum nehmen laſſen /
au ch darauff ber in quncto introdudionis beuorſtehender
azſter Theil. |... 88 Be⸗
^-—
"- APPEN PIX.
Peratbfiblagungbamit ſolche anberet Geſtalt nicht / ais
ſalua hæc Cæſareà ——— — werde ˖ / vbehoͤrige
refloxion erden moͤge/ wolte der Sachen erhe⸗
s — nach obuangtfüat mitlaffm/tmp ver⸗
eibe dabey.
Datum Wienden 23. Februar. 1676.
Ewer Hochwuͤrden und meiner
Hoch— und Vielgeehrten Herrn
Dienſtgefliffener.
Wolff Sraffu ettinges
| Decretum an Hochloͤbl. Kaͤyſerl. Reichs⸗
f cuminclufioneprztactz Decla
diaconis is lioet Herren Abbrecht Ernſtens 3u Oettin⸗
E —A —— —* die —
fe Orem Graffen zu ritiagem Waller
* ber eon füpferi. Mqageſt. Une ——
fien. Herrens wegen Dero geheimben Rath
Reichs⸗Hoff⸗ —* præſidenten Herren
dolre rne Sub. eff. 9i aud) T
e prone, semand) cft ulerboroft go. Set
n
&àpftri Majeſt. — uten Octobris des verwiche⸗
—— —
E m aa
qu Oettingen in des Heyl tóm.
/- abb barauf 'bic tarte CatboNKte
| auerhoben. 9
——— ——— —
— — —
— — —“« —
APHEN'CDLX. . 0 gy
Graffen ʒu Oettin hi |^ c
ambfteinfonimen/unb.gebetten / dahin die aller gnaͤdigſte
Efrlaͤuterun —— folc ttfibdagftn Herren
J Graffen anüben Juriebus:, privilegiis pads: familie oder
| ral Ules — Gewohnheiten nicht prejudi--
cirlich ſein ſolte / es auch an Seyten Ihrer Kaͤhſerl Majeſt.
bey obberuͤhrter Erhoͤhung keine andere als dieſe Meynung /
gtbabt; Als haben die fid) hieruͤber ber Geſtalt allergnaͤ⸗.
witgſt ſchrifftlich erklaͤrt / wie beygeſagte Deciaration mit mieh⸗
ren außweiſet / und damenhero —5* — —A —
und andern auch Loͤbl. brfagten Reichs⸗Hoffe Rath zu dem
End per Decretum —— daß derſelbe bey allen unb-
. [eben Vorfallenheiten ſich darnach in judicando richten /
und ein ſolches auch ſeines Orts gebuͤrend beobachten moͤ⸗
5. dignita 2 erimelfer Ihrer finr
aje[t. allgnaͤdigſt gefaͤlliger Will ugd DU ng / die
liii 1o unb ebbe Herren Reichs⸗Hoff⸗Raths·
dent und Raͤthen toſpective mit Kaͤyſerl. gnad. und al⸗
fe gutem wohth bey getban —— ogen verbleiben.
Signatum zu Wien under dero oEgetructren iyfeet,
C'tcret*infiege den 4ten Martiio76.
| n —2 an oen DotbIBST. pride
; er Herten Albrecht hy.
WM Man d Sid. Gants a
img die fobetiqe oen Graffenzu
tingen Wallerſtein.
On Dero Xóm Kaͤyſerl. Maj. Unſern aller·
5
gnaͤdigſten Herrn € Fuͤrſten au Oet⸗
— und iſt E:
i
45 | APPENDIX
ſelben vorhin zu geniegen wiſſend / daß erft allerhoͤchſt
ged. Ihre Kaͤyſerl. Majeſt. ihme in beg Heil. AE
Fuͤrſten⸗Stand vermoͤg bes unterm bato ben rotat:
Octobris 1674. —— Kaͤyſerl. Iploma.
tisgnaͤdigſt erhebt / dieſelbe darauff den «ten Octo⸗
bris verwichenen 1675. Sabre denen Catholiſchen
Herrn Graffen ju Oettingen Wallenſtain cw auß⸗
fuͤhrliche Declaration gnaͤdigſt ertheilt haben / dawit
Sie deſtomehrers Verſichert fem moͤgen / die ſer daß
erlangten Fuͤrſte Stand keineswegs zu ihrem / ober
aber zu gemeiner Graffſchafft uno derſelben ſaͤmbtli⸗
v. (freu Unterthanen / noch aud) bero Gieift- uno Weltli⸗
chen Schutzverwanthen oder andrer an: unb jugefiós
: . - tiae Rachtheil angeſehen / oder alſo ob Er Herr Sürfg
Rihbrecht Ernſt su Oettingen dardurch der Nachle.
bung ber Graffſchafft Oettingen in Annonz22. auf⸗
$. gerichter und letzthin oor mehr allerhoͤchſt ernenter
Iher Kaͤyſerl Majeſtaͤt in Anno 1665. confirmirten
Erbeinigung fid) entbrechen nnb alſo derſelben nicht
in allen nachkommen moͤge.
Wann nunmehr allerhoͤchſt ernandt Ihre ſtaͤy⸗
ſerliche Majeſtaͤt anjetzo hoͤchſt⸗ mißfallig vernehmen
muͤſſen / daß derſelbe ſolcher allergnaͤdigſter Kayſerl.
Declaration und darauff verſchiedentlich ergange⸗
nen gemeſſenen Kayſerl. Verordnung nicht nachle⸗
ben / ſondern ſolchen ſchnurſtracks zuwider mehrged.
Eatholiſchen Grafen zu Oettingen / hſonderliche dero
E | | aͤm⸗
APPENDTX 20 3f
gam gexe eo: Reichs Hoff Rath / Wolffgang zu
Dettẽwgen uno ſeine Gebruͤder / Unterthanen unb
Angeh orige in viele Wede betruͤbte/ belaͤſtigte / be.
kuͤmmere unb vernachtheilige/ Ihre Kaiſerl. Maj.
aber ernſtlich gemeint ſeind / die Catholiſchen Grafen
zu Oettingen / deren Untert hanen unb Angehoörige /
uno alles bas jenige / was ihnen ſamt / unb einem
jeden inſonderheit zugehoͤret / unb. zuſtaͤndig / bey
ſolcher Ihnen ertheilten Declaration / unb darauff
ergangenen Kaiſerlichen Verordnung / jünbus &
obſervantiis, zumahlen dabey auch Ihro hoͤch fte
Authoritaͤt unb Reſpect berfitte/ allerdings / wie ſol⸗
ches immer geſchehen koͤnne nnb moͤge / kraͤfftig (id) zu
ſchuͤtzen / und handzuhaben.
| Als iſt offt allerhoͤchſtged Ihrer Kayſerl. Maj. nod»
ma hlen ernſter Will und Meynung / daß Cr Herr Albrecht
Ernſt Fuͤrſt zu Oettingen / bey Vermeidung Kayſer l. Un⸗
nad / offtbeſagte Catholiſche Grafen zu Oettigen / Ihre
. lintertbamen unb Zugehoͤrige wider obberuͤhrte $a perl.
Deecclaration / und barauff ergangene gereichtiſte Kayſ erl.
Verordnung / in Ihren alte hergebrachten Juribus & cb-
ſervantüs keinesweges / heimlich ober Dffentlid) turbire / be⸗
eintraͤchtige unb moleſtire / noch durch die Ihrige turbiren/
breintraͤchtigen / ober moleſtiren laſſe / ſondern ſolcher Kay⸗
ſerl. Declara ion / unb daruͤber ergangemen gnaͤdigſten,
Verordnung / in allen ſich gemaͤß verhalte unb bezeige.
Signatum Wien ben 29. Octobris 1677.
WVWVon der Roͤm Kayſ. Maj. unſers allergn Herrns /
wegen Hn · Albrecht ern urit ju Dettingen
à il
e
einaubancigen.. lo
LLLI
0» 97206 —
*
P | A PPENDIX.
Copia Documenu Infinuationis.
Cf Gorg Staͤmhler ber Roͤmiſchen Kaͤyſerlichen
VMajeſtaͤt Reichs⸗Hoff⸗Raths Thuͤrhuͤtter / bekenne
hiemit / daß id) heut dato den 2. Decembris 1677, ein
verſchloſſenes Kayſerl Decret mit dieſer Uherſchrifft / von.
ber Roͤm⸗Kayſerl. Majeſt. unſers Allergnaͤdigſten Herrn⸗
Albrecht Ernſt / Fuͤrſten zu Oettingen einzuhaͤndigen / ne⸗
benſt einer Copep Herrn Ferdinand Porſio von Lauſtorffu
recht unſinuirt habe. Lirfunb deſſen meine Handſchruf
S) Pettſchafft. Actum ur fupra. .
— ( ^S.
Gorg Staͤmbler.
— — ^
(d
-
— ——
e
I ü
.
' -
D .
*
' 1
0
3
Li
. . . ;
J
D
* '
:
H .
,
3
*
| .
Li
.
.
'
'! Li
,
'
. |
.,
-*
.
! J
^
* * |
*- | |
. |
' |
*
. .
. ! .
v
. MEMOIRE
SXONS. LE COMITE 0 AVAVX
À vgEC DES |
REFLECTIONS
FOLITIQUES.
Herrn Seaſn von Avaur /
ſamt einigen wnehen Betachtun—⸗
Anno M DC LXXXII.
kPPENDIX
go
Memoire de Monífr, le Comte d^ Avaux, Ambaffa-
deur Extraordinaire du Roy tres Chreftien, offert 3Mefs -
les Eftats Generaux des Pais.Bas & touchant la prife de la
villede Strasbourg. |
" EComte d'Avaux, Ambaffadeur Extraordinaire du Roy
tres Chreftien, croit eftre de fon devoir, de faire connoiftre à Vos.
', Seigneurics, que leR oy fon Maiflre ayans eft£ pleinement infor- '
,mÉ , queceux , qui efperent trouver leurs. advantages dans le
trouble faifoient tous leurs efforts pour porter Ies habitants de la ville de:
Strasbourg à tre les Principaux Auteurs des defordres, qu ils vouloienx
exciter dàns [ Empire, que pour cet cffed ils faifoient enrendre à Ceux de
cette Ville, que la. Cour de Vienne n' avoit donné fon confentement aux
Conferences de. Francfort quepour cacher d' autant micux le deffein ,
qu'Elle a, de renovellerla guerre;auffi tof que]! Empercur auroit achevé les.
levées & quelaville de Strasbourg auroit regeu lestreuppes, que la Maifon
. Auſtriche y vouloitintroduire, pourporter fes arrhes dans l''Alface avec
tout l'advantage, que ce pofte luy pourtoit. donner, Sa Mt£a Crü devoir
apporter d' autant plus de diligence a prévenir tousles desordres, quel' exe-
oution decc deſſein pourroit caufer dans l' Empire, qw Elle a. ets bien- a-
verte, que les intrigues & les feductiós duBaron de Mercy;jointes aux offres.
. &aux promeffes ,. queluy & les autres Commiſſaires dc 1' Bmpereuer fai—
foientaunom de Sa Mté. Imperiale aux habitants de cete Villejavoient desja.
fait de fi fortes impreffions fur les Efprits credules & turbulents , qu' ils
eteitnt tous difnofés àreégevoir lestrouppes Auftrichienes & que lt Prince
Charfes de Lorraine fé preparaità y faireentrercelles ; qut font fous.fon
. comm4ndement ; de forte que Sa Maté. voyant ;, que la guerre coit
. inevitable ,, li Elle ne prevenoit avec une extreme diligence & un tres grand
fecret les mauvais deffeins deceux , quiyouloient s*empárer d'un pofle ſi.
Confiderable au prejudice des droit ac quis à la Conrenne de France parles.
— "Luaittes de Munſter & dc Nimyyegue furtoutele Haute & Baffe Aliace &
par confequentfur Strasbourg,, qui en eftla Capitale. Elles' eft trouvé obli--
géc dc s y transporter Elle mesmepour-y recevoir le ferment de fidelite , qui
liy et du ,. de crainte, qu' une plus longue patience nc luy portaftprejudicc
: | ati a
.APPENDII . 3^
Memorial deß Herrn Geafen von Avaux /bef Aler⸗
Chriſtlichſten Koͤnigs Extraordinar· Ambaſſadeurs / welches
a om Herren General⸗Staten der vereinigten Niederlanden /
wegen Eiumehmung der Citat Staßburg / uͤbergeben. |
S erachtet der Graff von Avaur / deß Aller⸗Chriſtlich⸗
fien Konigs Extraordinar Ambaſſadeur / ſeiner Schuldigkeit ju ſeyn 4
Ew. Herrligt. ju erkennen zu geben / daß / demnach ſein gnaͤdigſter Ko⸗
nig und Herr fattfam benachrichtiget worden / bap die jenige / welche ihren Vor⸗
xheil in Verwirrung und Unruhe zu machen verhofften / fi auffs aͤuſſerſte be⸗
můuͤhen wuͤrden / bic Innwohner bec Stadt Straßburg zu verleiten / Mri
ſich zu den Haupt⸗Urhedern ber Unruhe / ſo ſie tn bem Reich anrichten wollen/
gebrauchen laſſen moͤchten / und zu dieſem End / denen von dieſer Stadt einzu⸗
bilbeny daß der Hoff zu Wien / um keiner andern Urſach willen (eine Einwilli.
gung zu der Conferentz zu Franckfurt gegeben / als damit derſelbe ſein Vorha⸗
ben / einen neuen Krieg anzufangen / ſo baſd ber Kaͤyſer ſeine Werbungen vol⸗
Aendet / und der Stadt Straßburg die Voͤlcker / ſo das Hauß Oſterreich hinein
werffen wollen / angenommen haben wuͤrde / deſto beſſer verbergen moͤchte / und
ſeine Waffen mit ſolchem Vorthen / ben ihme dieſer Platz geben wuͤrde t ba
Elſas uͤbereragen moͤchte; Dannenhero Ge. May. noͤhtig qu ſeyn ermeſſen /
mit deſto groͤſſern Fleiß allen dieſen Ungelegenheiten / fo ete Vollziehung dieſeß
Vorhabens / in dem Reich wuͤrde verur ſachen koͤnnen / vornukommen / zuma⸗
| . Sibenenfetiben teofbetouft / was für einen. ſtarcken Nachdruck bie heimliche
Practicken une Verfuͤhrungen bes Freyherrn eon Merch / nebenſt ben Aner⸗
bietungen unb Verheiſſungen / welche er und andere Kaͤyſerl. Gommiffarte itt
Namen Ihr Koaͤyſerl. Maj. den Innwohnern dieſer Stadt gethan / bey den
geichtglaubigen und unruhigen Gemuͤhtern gehabt / alſo / daß fie gantz willig unb
geneigt waren / die Oeſterreichiſche Volcker / welche oer Printz Car! oon Lothrin⸗
gen / ſo unter feinem CTommando waren / hinein zulegen Anſtalt machte / einzu⸗
nehmen / dergeſtalt / daß Ge, Aller⸗Chriſtlichſte Maj. als ſie geſehen / daß bet
Krieg mumgaͤnglich daraus erfolgen wuͤrde / wann fie nicht mit aͤuſſerſtem Fleiß
unb in hoͤchſter geheim / denen boͤſen Anſchlaͤgen ber jenigen / ſo ſich dines fo confi-
derablen Poſtens / zu Nachtheil derer / der Cron Franckreich durch die Muͤn⸗
ſtertſche und Nimmoͤgiſche Tractaten über gant Ober · unb Unter⸗Elſas / unb
nachfolgentlich auch über Straßburg / welches die Dart Stadt darinnen iſt /
erworbene Gerechtſame bemaͤchtigen wollen / nicht vorkaͤme / ſich genoͤhtiget be⸗
funden / ſich ſelbſt in Perſon dahin zu verfuͤgen / und daſelbſt dem Ihro gebuͤh⸗
renden Eyd ber Treue einzunchmen / aus Beyſorge / daß deroſelben einlaͤrge.
res Zuſehen unb Gedult verfaͤnglich unb na * fn moaͤchte. Alldieweien
aa i na
—* (Xo ,KPPEND IX.
& comme Mr le Marquis de Louvois,que Sa Mié avoit envoyé dev »
a mandé , que festrouppesayoient marché avec tant de diligence 'gh, elle
. 8 eftoient emparées le 28me. Septemb. dela redoute, qui gardele pont &
elles avoiem prever lcs troppes Imperiales, qui avoient ordres de s'en
ifir,quu ceux deStrasbourg, avoient en mcíme temps témoigné quils &o-
ient tous preſts éíe ſoubmettre à P obeiffance , qu' ilsdevoientàSa Mtẽ. &
qu ils vouloient bien recevoir les trouppes,qu'Elle croiroit neceffairepour
leur dcfence. Sa Mt&. àrevoyéauffi toft dans leurs quartiers totes celles, qui
nc font pas neceffáires pourla defence dela Ville de Strasbourg , oü Elle fe
gendraápetites journées pour vifiter laplace& pourordonner ccqui eltne-
ceſſaire pour fa feureté , ainfiilya lieu d'efperer , que ce qui auroit et& une
occafion de guerre fervira doresenavant d' un moyen plus facile à conferver
laPaix , puifquelafoubmiffion dela ville de Sarashourg à l'obeiffance de Sa
Miéruine les deffcins de ceux. qui croyoientfe fervir d'un pofte fi Confide-
tablepour Commencer Ia guerre & que d'ailleursil n'y à pas fuiet de croi-
re, que lesPrincesdel' Empire, qui font fieclairés , vucillent troubler le rc-
pos donttoute l'Europe jouità preſent, pour difputer à Sa Ms£, des droits,
qui Luiapparienent, qu Elle poſſede & qu' Elle a refolu de conferver par
tousles moyens, que Dieu lui&àmis en main. Cependant, comme les Mini
ftres Auftrichiens ont taché d^ allarmertout FEmpireen publiant , que Sa
Mtẽ. a lc delfein de porter les armes au de là du Rhin. le dit Ambaffadr. peux;
bienafleurer V V. SS. que Sa MtÉ.a desintentions fi finceres pour maintenir
le repos dans! Europe , qu' Elle eſt eloignẽe de vouloir porterſes armes au
delà du Rhirx, qu' Elle eftau contrairetonte difpofteáconfentir des à prefent
Àfaircenticrement demoir lesfortifications de Fribourg & à reftituer 4]' Em-
pereurcette place , quieft la Capitale du Brifgas à condition que F Empc-
£eur fera pareillement rafer les fortifications dePhilipsbourg & rendre ceue
bourgade & ces dependences à!' Evefque de Spire, de forte que par ce moyeg
il ne teindra qu à Empcereur, de faire ceffer de part & d'autre tous les fujets
d inquietude & dedeffiance, d' ofterponr T avenirtouteoccafion dc renou-
vellementde guerre & d' afferwir pour tousjours.une parfaite Coreſpon-
dance entre la France &ol'Empire.. Faità la Hayc le Sme, d' OGobr. 16g.
—
J Le Comte d'Avaux,
Kcfic-
'" KPPENDIXZ . 82
sun bec Narquis pon Louwols / ben Ge; caf voraud arferibut / vot ſeinen
Trouppen in ſo geſchwinder Eyle marchieret / baf fic (id) ben 28. Septemb. ect
Redouten / weiche bie Bruͤcke verwahret / bemaͤchtiget / unb hiedurch ben Kaͤyſ.
Voͤlckern / welche Ordre gehabt / dieſelbe einzunehmen / vorgekommen / bit vou
Straßburg auch fi vernehmen laſſen / daß ſie willig unb bereit waͤren / ſich
dem Sr. Maj. ſchuldigen Gehorſam zu unterwerffen / und die Trouppen / fo (te
zu ihrer Defenſien noͤhtig erachten wuͤrde / gerne einzunehmen. Sohat Se.
Mapyeſt. bie jenige / welche zu beſchirmung ber Stadt nicht nohtwendig waren /
són Stund an wieder in ihre Quartier zurack gehen laſſen / unb ſich mit kleinen
Tagreiſen dahin begeben / ben Platz zubeſehen / unb bie benoͤhtigte Anſtalt
iu deſſen Sicherheit zu machen. Iſt demnach keinesweges zu zweiffeln / daß
bad jenige / was ein Anlas qnm Krieg geweſen ſeyn wuͤrde / forthin zu einem deſto
leichtern Mittel dienen werde / ben Friedenzu erhalten / alldiewein die Unterwerf⸗
fung der Stadt Straßburg unter Sr. Majeſt. Gehorſam / die Anſchlaͤge der
jenigen / fo fid) eines fo anſehnlichen Platzes haben bedienen wollen einen. Krieg
anufangen / uͤbern hauffen geworffen. Dannenhero Bat man nicht Urſach ju
glauben / daß ble Zuͤrſten des Reichs / welche ſo hocherleuchteten Verſtandes
ſind / die Rhe / deren gans Europa jest geneuſt / wieder verſtoͤren / und Sr.
Majeſt. bit Ihro gebuͤhrende Rechte / (o Sie beſitzet unb welche Ce durch alle
Mittel / (o Goti iro (n be Haͤnde gegeben hat / handzuhaben entſchloſſen / wer den
ſtreitig machen wollen. Unrerdeſſen weiln bie Oeſterreichiſche Miniſtri ſich be⸗
muͤhet haben aant Europa in bent Harniſch zu jagen / indem fie oſſentlich aus⸗
gegeben / daß Se. Majeſt. geſonnen ſey / dero Waffen jenſeus des Rheins zu ſetzen /
fo l'an gedachter Amba
Majeſt. cine fo auffrichtige Intention habe / die Ruhe ia Europa handzuha⸗
ben / taf e$ fo ferne iſt / daß Sie ihre Waffen uͤber ben Rhein werſetzen wolle / daß
Sie im Gegentheil gaͤntzlich geneigt iſt / ju verwilligen / von dato an die Fortift⸗
cation zu Freyburg aant unb gar ſchleiſſen zu laſſen ^ und dem Kaͤyſer dieſen
Da welcher bie Haupt ⸗/ Stadt deß Breußgau iſt / wieder zu geben / mitem:
ing / wann der Kaͤyſer ebenmaͤſſig be Gortiffcarten qur Phiſipsburg rafiten/
und dieſen Fiecken / ſamt ſeinen Zugehoͤrder⸗ bem Biſchoff von Speyer tele
der einhaͤndigen wird / dergeſtalt / bog durch dieſes Mittel es einig und allein an
dem Koaͤyſer gelegen ſeyn wird / allelrſachen ur nruhe und Mißtrauen allerſeits
auffmheben / ins kuͤnfftig allen Anlaß zu einem: neuen Krieg aus dem Weg zu
raumen / und ein immerwehrendes vollkemmenes gutes. Vernehmen zwiſchen
—— * bem Roͤm. Reich iu befeſtigen / geſchehey in dem Haag ben 8.
NAcobr. 168r.
—— —
tr Grafe eon Avaur
244 x quise
abeur Cte. Herrligk. in Warheit verſichern tage. — -
y^ ^0 APPENDIX
Reflexions Politiques fur ce Memoire, conformes
^ àla mature , au droit, à la Juſtice & àce qui eft evi.
dent. E
L y a trois au quatre jours , quc jc tnc trouvayen quelque
Compagnie , oü un honnefte homme , qui à cammunement quel-
uc col: decurieuy , tirahors de la pochette & fc niit a lire le prece-
nt Mernóire, dont; entendis lecontenu avecbeaucoup d' ctonnement
& il ne en fallutgueres que le rouge ne me montaft au vifage à caufe de
juelques points fi énormes , ayantauffi pour celaen demandé & obtenu
£o pie je le repaffay le lendemain avec plus d'attention & trouvay , que e
. . toit bien un effe& d'un Elpri tresruít & qu'il a'y avoit quafiuncfeuleli-
, gne , quine meritoit pas dela Confideration , mais qu'il y falloit i affai-
—— dece qui eitrécl & conftant, lequel, porté parun /uſte & pieux
. zele pour la Patrieæ, j'yayyoulu mettre par paragraphe , avec le
. oa de Mr. l' Autheur &avec toute la modeílie & toutlereífpect deu à un á
grand Minifire, comme s'enívit , à fin qu'il ne cauſe pas dudegouftá ccux,
quilepourromtlre: . tts
N £7
'.-
. n ) . .
st leRoy , ayant été pleinement informé &c. De qui ? Carce
n' eít * dinde did une chofe , illa faut auff verifier T Principale-
ment quandelle eftdiffcile croire & point à prefumer , meíme quand id
ceníte affez.clairement ducontraire. Il faudroit que cc fut un-Miniftre de
l'Empereur , eulaVille de Strasbourg mefme , qui eneutinforméleR.oy,
unautre ne pouyant pasácavoirce qui s' eftoit traitté entrecux dans unc affai-
£c fiàmportante &íccrete , maisny l'um nyl'autrecftcroyable , un Mini-
ftre étant tenu pourfdele juíqu à cc qu'on trouve le centraire & laVillede
Strasbourg n'ayantaucunement voulu operer- contre Sa Confervation & à
fa propre ruine ; llfautdenc que cette information ( peurvcu qu'elle ne
foit pastoute fcinte ) procede du ſeul ouir dire , lequel felonies loix rc
d'aucune valeur. & fil'on vouloitin contihent prendre pour verit᷑ ce qu'on
entend on feroit bien du tort ábeaucoup deperfonne. Si c' eftun f grand vi-
£c , comme ilcftzeproché dans ce mekne MemoircaMts, de Surasbourg,
que d'étre credule , ilnefaudrpitpas doncauffil ere dela part de 1a. Fran-
cc, ny fonder unc affairede telle confequence fur la foule relation, quciua
. . ; on
CES
| &PFENDIZI pr
Politiſche Betrachtungen über dieſes Memorial / toe"
che nmut der Natut / dem allgemeinen Reche der Gerechtigkat /
und dem oͤffentlichen Augenſchein ůͤbereinſtimmet.
€ ſind ohngefehr drey ober vier Tage / bag id) mich in
einer guten Geſellſchafft / allwo ein feiner beſcheidener Mann / welcher
gemeiniglich etwas neues und beſonders hat / aus ſeinem Sack obiges
Memorial gezogen / unb daſſelbe abgeleſen / deſſen Inhalt ich mit nicht gerin⸗
ger Beſtuͤrzung vernommen / und fehlete nicht viel / daß mir die Roͤthe / von
wvegen etucher gar qu ſehr uͤber die Schnur hauenden Puncten / nicht ins Ange⸗
fiot geſtiegen; weßwegen ich auch cine Abſchrifft begehret / und auch erhalten /
und als ich dieſelbe des andern Tags mit mehrerm Bedacht durchgangen / und
befunden / daßein fer verſchmitzter Kopff dieſelbe auffgeſetzet / und daß faſt keine
Zeil darinnen / die nicht einer beſondern Betrachtung werth / jedoch aber auch
darbey cine Erlaͤuterung deſſen / was gruͤndliches unb einen Beſtandhabendes
darinnen zu beſinden / d — Welches i bann aus einem rede
maͤſſigen unb unverfaͤlſchten fuͤr das Vaterland von Satz zu Satz / mit
Erlaubniß des Herren Verfaſſers / mit aller Beſcheidenheit / und einem ſo vor⸗
nehmen Miniſtro gebübrenbem Reſpect / alg folget / anhero ſetzen wollen / da⸗
mit es bey denen / (o es leſen verden / nicht etwan einen luteillen unb Verdruß
: £Tadobem der Konig ſattſam benachrichtiget worden / 1c--
Von wem? dann es iſt nicht geñug / bag man ein Ding ſage / ſondern man muß
es auch mit der Warheit darthun / inſonderheit wann daſſelbe nicht wol zu glau⸗
Bem / unb ſchwerlich zu muthmaſſen / ja vielmehr das Widerſpiel augenſchein⸗
lich am Tage iſf. Denn es haͤtte entweder ein Kaͤyſerl. Miniſter oder bie Stadt
Straßburg ſeibſt bem Koͤnig hiervon Nachricht haben geben muͤſſen / weil eim:
anderer nd sten koͤnnen / was in einer fo wichtigen / unb geheimen Sache
awiſchen ihnen waͤr verhandelt worden. Es iſt aber weder das eine / nod) bas.
ander glaublich / weil ein Miniſter fo fang für treu ecbalten wird / biß man bad
Gegẽtcheil an ihm verſpuͤret / uũ die Stadt Straßburg keineswegs wider ihre Er⸗
haltung unb zu ihrem eigenen Ruin wird etwas haben vornehmen wollen. Muß
beninad dieſe Nachriche ( wañ ſie anderſt nit gat ertichtet iſt) alein von bloſſen ho⸗
rẽ (agen herrůhren / welches aber dem Rechten nach / von keiner Wichtigkeit iſt / und
wann man alles / toas man hoͤret / ſuͤr ine Warheit halten wolte/ wuͤrde man
eíelen Leuten unrecht thun. Wann es nun ein ſo groſſes Laſter if / wie es beo
gen Herren eon Straßburg in dieſem Memorial verwieſen wird / daß man qat
au leichtglaubig iſt / ſo kan man billich auch an Seiten Franckreichs nicht alſo
(tyre / und eine ſo hochwichtige Sache auff einen bloſſen Bericht / ben einer ped
M.
396 APPENDIX.
.oul' autre aura pũ avoir faite fans aucune fcience affeurée, Et bien que le
Koy eut entendu vrayfemblement quelque chofe d' une a&ion rejudiciak
à fes interseſt, il auroitété conformeau droit des Gens & à ł ent de
Paix du W eftphalie des' en informer chez l' Empereur méme & de demar-
der qu'uenabflint, avant que digir par la Voyede fait, tant defendue par le
ditInftrumentdebaix. Bref ; c'elt impoffibilé pu'on pulffe avoir été in-
forméavecverité de ce qui n' eft pas; commef entreprile del'Empercur fut
Strasbourg à étéfi peuáfaire, que rien,
Que ceux, qui eſperent, Trouver Leurs advantages danile trenble cc
Monfiurd' Avaux parle icy en pluie de quelques uns, qui ayent eu ie Deſ-
fein, dontfon Roy doit eftre informé & dansla fuite du memoireil ditle mé-
me tantoftdela Maifon d' Auſtriche, tantoft de I! Empereurou de Sa Cour,
& à la fin derechef en plurier, ce qu'il fait fans doute pourétre tant moins
obligéàen faire ces preuves fpecifiques:mais la verité eft de telle nature, qu el-
le eſt que conftante & n' admet aucune ambiguité Pour ce qui cft des advá-
ges quil dit qu'on aye voulu chercher dans cette occafion au trouble,is n' cft
que trop notoire, combien T Empereur & I Empire ayent pati ala derniere
erre, excitée dela France & quelles advantages celle cy yayeeu, c' eft aufi
là qu' on peutaifement fuger , quice foit , qui cheidie de nouvcau des
troubles, eftant chofenaturelle, dc fuir caquianouil & endommagé une fois
& deretvurnerlà, oü on atrouve du profit : c' eft dontune inique & (an
glante imputation de vouloir dire,que $a Majefté Imperiale cherche des ad-
vantages dansle trouble, q Elle ayc été pour tenoveliet laguerre, pour allar-
mertoutl' Empire & poury caufer des defordres ; mais bien mieux & avec
toute la raifon du monde pourroit on dire tout cela de la France.
*
*
Pour porter lesbabitans dela Cile de Strasbourg à étre les Principaise
antbeurscic, L eſt bien difficile à comprendere , par quelle raifon T on
vueille, perfuader le mondeà croire, que les habitans de une feule Ville , qui
ne fait que fortir de laplus incommode & dangereufe guerre pour Elle , &
dontlc bien eftre depend uniquement de laPaix, auroit pü tomber dans la
freucfie , de fe vouloir faire autheur d'une. nouvelle guerre; laquelle la tou-
cheroit Principalement & luy emimeneroicfans donte la derniere ruine, que
! | pe-
— -— — 9 — —
Schaden gebracht / fliche unb meide imb hingegen fid
* H -— . . N
APPENDIX, ^ »
der ander et dnisc ooi Waſſenſchafft gethan haben mag / grunden folle
Wann auch ſchon der Koͤnig von etwas / (o feinem Ancereſſe nachtheilig / aes
net haben moͤchte / ſo haͤtte er fib deſſen demm Voͤlcker Recht unb dem Weſtphaͤu⸗
ſchen Friedens Inſtrument gemaͤß / ertundigen / und daß man davon abſtehe / be⸗
ben ſollen / ehe man qut Thoaͤtligken / welche in dem Friedens ⸗ Inſtrument fo
bed verboten worden / geſchritten Kurtz zu ſagen / ſo i es unmůglich daß man
von einem Ding mit grund der Warheit uncerrichtet ſeyn koͤnne / daran doch int
geringſten nidis iſt / gleich toie an bem Anſchlag des Kaͤyſers auff Straßburg
boi ne emn ao "
ſenigen / welche ihren ortbeil ín Verwirrung und
—— verhoſfen / ꝛc. Der Herr von Avaux reder bler in be
mehrein Zahl von etlichen / welche ben Anſchlag baton (ein Koͤnig benachrich⸗
-tiget ſeyn ſol / gemacht baben; folgends aber in dem Memorial faat cr eben bit
fet$alb von dem Hauß Oeſterreich / bald von dem Kaͤyſer oder feinem Hoff / un
endlich abermals von ihrer vielen / welches ce ſonder Zweiffel barum geihan / da⸗
mit er niemand nahmhafft machen / umb ſolches abfonderlich beweiſen doͤrffie E⸗
ift aber die Warheit von ſolcher Artund Natur / daß fle beſtaͤndig / anb unwan⸗
delbar iſt / und im geringſten keinen Zweiffel zulaͤſſet Den Vorcheil belangend /
den man / wie er ſagt / bey diefer Gelegenheit oder Verwirrung habe ſuchen mol,
len / ſo iſt mebrate zuviel kundbar / wie viel ber Kaͤyſer / und das Reich / ín bem
Aetzten / von Franckreich erregtem Krieg haben leyden und ausſtehen müffen; unb
was fuͤr groſſen Vorcheil hingegen diefe Cron davon gehabt babe) teorans man
deñ auch unſchwer abnehmen kan / wer der jentge ſeye / ſo da von neuem Unruhe und
Verwirrung ſuche; well es natürlich iſt / daß man das jenige teas einem einmaf
jh iu dem wende /
was mamnuͤtzuch und vortraͤglich befunden. Iſtd eine unbilliche und
unveramwortliche Beʒüchtigung / wañ man ſagen tol) daß Ihr yf. Majeſt.
einen Vorthei in der Unruhe ſuche / unb daß Sie einen denen Krieg erregen
wolle / utn hierdurch bas gantze Reich ju beunruhigen / unb Ungelegenheit datin
men anzufangen / welches alles man aber vicl fügtkfer / und mittoeitbegerem
Grund von Franckreich Ram cw. e ;
Die Inwohner t itrofburg suverleiteniba fie
gu Haupt⸗Urſachern macben módbtenisc. Es iſt ——— pw:
fen / durch was flic einen Beweißgrund man bieIBelr$ereb tell zu alauben/baf
bic Inwohner einer eiigẽ Stadi / welche kaum aus einem haͤchſtſcharlichen Treẽ
fen und gefaͤhrlichẽ um ihrentwillen gefuͤhrten Krieg kom̃en iſt und deren Woifare
einig und allein an dem Frieden hafftet / in eine ſolche Wahnfinnigkent gerahten (ot»
te / daß fie ſich zur Urheberin eines neuen Kriegs wurde machen wollen / welcher fie
zuvordriſt feſter / und jonder Zeweiffel der ſelben ben fe fcn den Haiß
dd
yt /—— . APREBNADUIX-
períonne wa jamais oppeto C^ ef auffibsen contre la. raifon & la natute
méme: , qucle plus foible puiſſe & vueille principalements' oppoſer au plus
| : t. | . mE . | |
F Que la Conr dePiennen: euast deeem Canfensemens asc 'onferences.
de Francfónt, que pourc acher &c. — Mfandroit: trop.de papter pour faircun
formel recit detoutes —— faites. delaFrance en.ega rd ngrts de
Francfort, propoféd" Elle meime , àtouteapparence pur. er du € j
TOpo'e c apparence pur gagn emps
pur achever lesreünions » nouvellement inventécs & pour raddoucir les.
— efprits, quidetronvoientalterés des procedures fi rudes aprés ls Paíx de Nim--
^
vvegue & pourempccher, qu om neprit pas fitoít des. Mofures cosvenables.
&des infractions. fi manifeftes.de.la dite Paix. | L'on gait. quelles difficuhis.
th Erancea fait dulieude Conference, c* e(toirEllemeíme: , quien
quatre à Monſt. Ie Comte de Mansfald, Ampaſſadeur de SaMa;cíle Imperia-.
1c, c' eft àdire,. Spire , Worms Mayanoc & Francfort, semettancál Em-
pereur & àl Empire den choiſit ums Spire donc ou Worms cflantalternati-
vement propoſce eu Roy, ilrepondit;quiln'en vouloitpoint, & qu ilfalloit
Qu Erancfortou Mayanecon pointde Conference ;L. Empereur & l'Empi-
ze, pour ne manquer aucunement de leur ooſtẽ à megzse en effet un ncgoce
6 neceffáire aupublicaflligé donnerentleurconfentemont auffrà Francfort.
Celafait · la France fit un.nogyeamretardement: à caufe dutermepour com.
- mencer la dite. conference ; Mais. non ebitant cela My. Stratmam, y deſtinæ
en qualité d"undesAmbafdeursde SaMajeftéImpeziale ácaufcde ſe grands.
meritesquej ey eujafavorablt occafiond evenerer. quelque temps; partit de
Ratisbone àJa fin; dumois de. guillbt: dans 'efperance:d entrer. quand & les.
Xrancoisá Francſurt ſelon les ordras qu'il en auoit, mais n" entendant. encor
riend affznr£ cé à fon erirez, il e logex tout prés. dudit Francfort pour
les yardendre &pour jauir ccpendaned" unait plus franc; En finilsbonrge—
sentauffi& fé rendirent AMochÉtstrois ouquatre heures de Erancfort,rou—
ac Ieursactionemapacsent pousante'übongquils ayoient en;deffcin dy re—
fter quelques. fémaines,ce qu h ontaüff fais: &. la eaufe s encítde couscrag-
WwisaprésparlaprilédeSteasbourg. — — |
r
—
Eon ſcait combien de foisledit ſicur de Stratmair, lenraye e cr du—
rant:
APPENDIX ul | 375
glehen wuͤrde evddsed niemand jemahls begehret at, — Dieſes iſt gleichfalx tvi»
itt oic geſunde Vernunfft / unb die Natur ſtibſt / daß ein Sdyteader fid cíne
—S—— oder wolte. PN , neri ne
iat . .
* ber '3u Wien um feiner | fet
noc Lonfércny SuSrandifur fucegogeben d
ap
Einwilligungs
Es wuͤrde ãllzuð lel Papier vonnoͤten ſeyn / wann inan ine ordencliche Errehlung
aller verwirreten Haͤndel thun wolte / fo von der Gron Franckreich wegen der
Zuſammenkunſſt zu Franckfurt betrieben / welche fie allem Anſchennach vorge⸗
ſchlagen / damit Gite dt gewinmnen moͤchte /thre uilaͤngſt ausge ſonnene Reunid⸗
tim unb Vereinbatungen zu Ende pu bringen / unb die wegen er fo ſtrengen
Proceduren nach dem Runwegiſchen Ftieden entruͤſtete Gemuhrer wieder zuve⸗
fanfftigen / wie aud zu verhindern / tap mannid fo geſchwind denen fo offen.
Bare Beeintraͤchtigungen des beſagten Friedens geblhrende Mittel entgegen
een moͤchte. Es iſt bewuſt/ wie beraus ſchwer es anb zwar vhn alic ioch/
c Gron Franckreich wegen des Orts ber Gonferens gemacht / und hat ja dieſckbr
ſelbſt den Herrn Grafen von Mansfeld / Ihr Kapſ. Nal. Abgeſanoͤren / vier oet
jelben / nehmlich / Epeyer / Berube / 302r nno Franckfur vorgeſ lagen. €
unb bem Kaͤyſer nnb ban Reich / einen davon jn ecwehlen / freygeſicliet. Oud
dem nun emweder Epeyer / dder Wormbs / dem Koͤnig vorgeſchlagen worden /
gab er zur Auwort / daß ihm keine davon beliebte / ſondern daß ex Srandfurtoe —
der Maͤyntz ſeyn muͤſte ober die Conferentz gar keinen Fortgang haben foire. Da⸗
mitnun oec Kaͤyſern und das Reich / ihres Jove nif ermangeln moͤſten eine
ben bedrangten gemeinen Weſen fo nothwendige Handlung fortgaͤngig ju mp -
Wen / ſo haben fle ihre Sinwilligungzu oer Stadt Franckfurt gegeben. Nach⸗
bean dieſes geſchehen / hat Franckreich wegen tes 3 emins / die ſe Conferentz an⸗
Jtufangen / tine neue Verzoͤgerꝛmg vingeteonffen; Deſſen ungeachtet / it bec Hert
Bctratman / als einer von denen von aor. Koaͤyſ. Mageſt. wegen feiner groſſen
Verdienſte / die ich eine Zeitlang zu enetiren bie guͤnftige Gelegenheit eal
perordnere Ahgefandte ) ji Ende uat —e —— Doff
nung mir den Frangbftſchen zugleich / ſeiner habenden Ordre gematz gu (rand
furt einzitzichen / well er aber bey feiner Ankunfft nod nichts gewiſffes von ihnen
vernommen /hat er ſeine Cinfebr unweit Franckfurt zenommen / hrer daſelbſt
in erwarten / und unterdeſſen einer deſto freiem soft zů genieſſen. Endlich ftelles
een ſich dieſebe gleichfals ein] und begaben fid) nach Hoͤchſt / drey vder vier Qj»
Lenvon Franckfurt / und war dle Anfangs aus allem ihren Thun cbrmch⸗
nen / daß fie vorhabens waͤren / fich eiliche Wochen daſelbſt auſſjuhalten tod,
ches auch geſchehen iſt / unb hat ſich nachgehends die Urſach deſſen durch bie Sin⸗
| nme Stadt Straßburg entdecket. EE |
Micht weniger iſt bekand / wie offt inr: eH Seratman inm
$119 APPENDIX
rant cetemps là, que bien quel un ou l'autre de ceux, qui feroient de fa Con-
ference, ne fut pas encorprefent. , l'on fetrouvoit neant inoins preft &en
État dela pouvoirouvrir & d'y entrer ; Mais Meſſrs. lcs Francois , aprés
avoir forméune nouvellepretenfion , de ne vouloir aucuncment entrer &
Francfortavant queles Ambaffadeurs del reur & tous ceux de l' Em-
pire y fuffent,pour IcurfaireleshonneursDeus à desétrangers,íont demcurés
jusqu' icy à Hochſt, ayant fait fcavoir enfin par unelettre à Mr. de Stratman,
qu ayantsà faire une propoſition ( dontla raiſon ſans doute eft, qu'ils aime-
roient mieux en faire une recherchée & fpecieufe qu'en. entendre. des plus
fondées & plus convaincantes de J autre coté ) de lapart du Roy Year Mai-
ftcel" Affemblée de 'Empirc à Francfott, ils efperoient, qu'on ne differroit
oint de former Ia dite Affemblée & de la mettre cn état deles cntendre,tout.
e meíme comme s'ils ne fcsvoient pas l obie&t de la. Conference & qu'il fal-
lut que tout dcpendift deleur propofition, laquelle ne fera pas dant neceffai-
re que l'entendre reciter & —2* de grands volumes de gricfs, qu' on a
centre eux à cauſe de tant d" infraction de Paix. — II paroit affez clairement
par ce que je viens de dire conformement àce qui s' eftpafft , que la Coul-
pe de laprotra&ion de la Conference n'aye été que du coté de b» France &
aucunement de celuy de." Empereur & de T Empire, ce que on croire
7 sant plus facilement,quand on confidere que leRoy ayant donné Droarole,de-
vouloir ceffer de fairc des rcünions.depuisle commencementde la dite Con
ference, illesayt bien vouluacheveravantque d'y entrer, )
"^ Derenonveller le guerre. auſſi toff quel Emperenr æuroit acbéues los
Levbes&c. Ce quin eftpascommencé ne peut pas eftt achev£, Cha-
cun Ígait , queSa Majefte Imperiale n' a pointfait de levées formelles. hor-
mis quelques recrücs neeeffaires pour les garnifons de fes áples Etas, & bien
gu" Elleen eut fait, il nes'en fuivroit pas, qu' Elleaye voulu renouvcller la
guerre à la France, qu' Elle neLu à jamais laite eu qu' Elle n aytpas vou-
fa que [a Confexence fe tint; Monit.d' Avaux, commeauffi bon Caprtzi-
ne qu Homme d' affaires ne fait que tropbien., que ce xr eft poiat chofe
in ufitéc qu'on traite au milieu des armées. & abi bruit du Canon ,
ſferoit il doncimpoffible d' entrerenConfercuce hors d' etat de & fai-
€ des Ievées ou plustoft des recrues dans fon Pais pour fa. ſeule ſeuretẽ.
. Avecbien plus de verité pourroitondire , que la France n'ayc point cu
"E intention de traiter , ayant contipnellement fait de groffes levées, mas-
APPENDIX - | 2v
itetifeehbe Zeit geſcheleben / ba matv ob ſchon ein ober der ander / son benen /
fe bep bet Conferentz erſcheinen ſolten / nod) nicht zugegen waͤren / nichts deſtowe⸗
niger bertit und gefaſt waͤre / ben Anfang hierzu zu machen; Cs ſind aber bie
Herren Frantzoſen / nachdem fie eine neue Entſchuldigung geſchmiedet / bag (te
ſeine sweges nad? Franckfurt kommen wolten / ehe und bevor / biß der Kaͤyſerl.
unb alle Abgeſandeen bes Reichs ſich daſelbſt eingeſunden / um fie mit der denen
Auslaͤndern gebuͤhrenden Ehre zu empfangen / biß anhero zu Hoͤchſt geblieben.
Endlich haben ſie dem Herrn Stratman durch ein Schreiben wiſſen laſſen / daß
fici Nahmen ihres Koͤnigs einen CBorrrag (deſſen Urſach ſonder zweiffel iſt /
daß ihnen ein von weitem ber geſuchter / und ſcheinbarer viel lieber waͤre / al$
einen andern Theils mehr gegruͤndeten unb unwiedertreiblichen anzuhoͤren) an
bie Reichs⸗Verſamlunge zu thun haͤtten / wolte derowegen verhoffen Bag man
bie beſagte Verſamlung nicht laͤnger aufffchieben / ſondern Anſtalt machen
wuͤrde / dieſelbe anzuhoͤren. Eben als o6 fie die arſach ber Gonfereng nitwuͤſten / uñ
daß alles an ihrer Propoſitlon gelegen / und dieſelbe vielnodtiger waͤre / als (o vieb
unb groſſe Beſchwerden / fo man wegen fo vieler Eingriſſen bcp Friedens wider
(eat anzuhoͤren / und zu rechtfertigen Ans deme nun / was vorgangen /
I if augenſcheinlich p» ſehen / daß die Schuld ber Verzoͤgerung «c Conferentz / el⸗
nig vnb allein an Seiten Franckreich / unb keines weges aber auff des S
ſers / und des Reichs gehafftet / welches uim fo viel leichter qm glauben / wann man
hetrachtet / daß der Koͤnig / nachdem er das Wort gegeben / daß nach Anfang
beſagter Conferent alleReumvnen auffhoͤren ſolten / dieſelbe lleber pi Ende brin⸗
ev als fid) in mehrgedachte Conferentz einlaffen wollen. | |
Einen neuen Krieg ansufangen fo bald Ger A Ayfer ſeine Wer⸗
bungen zu Ende gebracht haben wůrde ꝛe Was man nicht angefan⸗
gen hat / das kan mañ aud) nicht zu Ende bringen. Dann es iſt jederman bts
wuſt / daß Ihre Kaͤſerl. Maj. feine wuͤrckliche Werdungen / außgenommen ei⸗
nige nochwendige Necruten qu Beſatzung ihrer weitlaͤufftigen Lande thun laſ
ſen. Geſett aber / daßſie eintge vornehmen laſſen / ſo folget doch niche daraus /
daß Sie den Krieggegen Franckreich / den ſie doch niemals gegen daſſelbe gefuüͤh⸗
ret / habe erneneren / ober nicht zugeben wollen / daß die Conferentz gehalten wer⸗
tc. Dann esiß dem Graſen von Avaux / als beydes einem guten Soldaten /
«is auch klugen Statsman / mehr als zuviel bekani / daß e$ nichts ungewoͤhn⸗
Sides ſeye bag man unter den Waffen anb bem Donnern des Geſchuͤtzes tra⸗
ettret habe / ſoke es bann unmuͤglich ſeyn / auſſerhalb des Kriegs in Conferentz zu
stes? und Werbungen / oder vielmehr Recruren in ſeinem Laſſde / einig und al⸗
beimn um derfelben Sicherheit willen / anzuſtellen / dielmehr koͤnte man mit beſſern
Warheits⸗Grund ſagen / daß Franckreich niemals geſinnet geweſen ſey / (id
- Tractaten ein pilaſſen / mdemes oue Aufererne Warhungen vorgewn
*
s
)
-
i 0 5 APPENDIX
chere lides aemdes formelle , combléun AA "Maced nde
meſme ayantpris pro parforce l'importante Ville d'Eowire, Scrasb :
Velcdetonte AffcibhlledeFrandore — pt
"—— Sa Majehacrh devoir apporter d Azteutpleo de Diligence à prreenr R
tous les —** etc. L eroi dequoy remerciet le Roy de ladili-
gence & du fonci, que Mr.d' Avaux dit, qu'il ayepour prevenir lcs defordres,
quí póurceicnt etre caufes dans TEmpire/fi l'onetoit voir aſſeurt, que ce fut
foutdeben. Mais trop grande diligenceaux affaires d' qm aute , Priaci-
alement quand ónagitYans gages, de ondes loix &tant & bien con-
| que celui, qui Singere ne fait que chercher fongrofit & pour cela ek
tenupour nil, l'Bmpereur &l'Empire voudroient bien, qu'on ſeꝓaſſaſt dc
deurs affaires & qu'on en laiſſaſt le [ouci à oux mesmes, |
)
'C' ét vray, qu'il nede Bitgueries.d' ASamblie en Alamagse, -oüd
7! yaye as des Ambaffadeurs od Emiffzires Erangois ; Áic'eftaubien ouan
mal d'Elle &cft cequechacun peut jegerdanspeine ; du mojns & lcs Frzn
js vculentagir en amy avec nous, i u'ils nouspormottentauífi ; d'
e leurs affembEées, pourvojr par fois « 1l.n'y aye pas de mesme des defordres
. chez eux & dela fbite nousacquittet.
quitter du deveur, guo nous lcurarons de tau
de ſouici, quil⸗ prenent pour eile: à nosintercis
/— Qu les yrrtvigues c» Tesfeduilion du Baron 4t Aberey dre. Fuirt
des inwigues & ſeductions, ceft un.acte, quiconfille au fait. par confequenr
ll doit étreprouyépextélui , quil'allegue .$.Il pent ſort bsen €tre , que
Mi. le Baron dc Mercy aye €te quelquæs foisà Stsasboupg. , foi£ pony fc
Affairesparticulieres , [oitpour des Commons del Exypereme. ( n'cxar.—
ny etrange ny illicite queles membres d'un '"Cogps gyent.conmamiciion
avecleur chef, ains ne pouyantpas manquer, que cela ae ſe faſſe point yozais
bien loing, qu on puilfe — decels, qu'il y aye fait desindrigués & des
'fedu&ions, etant guafi imppoſſible dans le cas, dont il eſt queftion, auam
puiſſe feduire fes propres lajets. |
|, Avecbienplusde rgifc npeutroit andirepeuelloe, qne lesOdkcics
Francois etant Éntre & ſorti quafi teus les jouss4 nodíin asictt
Stpas n
rien áfaire;ils ja egtmanie ——— omme ilen eftusibáam fonn clic
quis" eft monftréc en effc, queledem ent dandi onportaus fins de
T Eapire, fait par desintrigues, jaintesálayiolengc. — Qe
APPENDIX
uͤber ee ander — pter zem
Burg Angeſichts brcganpin n Weſamlung qu Franckkent mis. *
^—— Ab
i ——— erai. Un⸗
Man tei
iten mit daſto groͤſ leifotrmnletmen n.
TC AS haben, fid gegen b Koͤnig fcineé iesus Coorgfattbalber wel»
dit er / wie der Yerr von Avaux vorglebt p. denen⸗ Ungelegenheuen / fein bent:
KReich verurſache werden — toriafommen, an bedancken / wann men
nerfichert waͤre / ba eſaus gutem. Hergen aimge Dt birmwelt abor
fec Fleiß im eines andern Geſchaͤffren / t ! ipfénbtrbet menn mos ſolches ohne Bo⸗
ſoldung thut / nad —— —— daß der jenigt /
fp fidy darut eindringet foichesnur um ·ſei deg derowe⸗
gen für Null und nichtig gehalten werde / —E unp das Reich
mol wůnſchen / daß man din tre Sachenuichenſccee/ ndern Mna dißfai⸗
* peut afebag nf Hi dile eC feanliasm fim |
eſes w ui Teutſchla
Wñe gehalt werdẽ dabey die Franwſen ghche es ronbtm ene fintidie Xf
ſſcher haben. Ob es nund einn Duet ober B SRa diei pe(diebe y fam |
an jeder unſchwer —
reunde
Sew
enmt ie TGy/1c. pred ut em ang ellen /
iſt eine Sache / welche in der That beſtehetn Gs fürrqar parteotegn/ daß der
Det Baron von Mercy entweder wegen feiner ſelbſt eigenen: Geſchaͤfften/ oder
tr Kayſ. Commiſſion zn Straßburggeweſen ( toeil es nichts ungewwͤhniiches /
ned) aud unerlaubt iſt / daß die Glieder eines Leibs mit ihrem Haupt Commu⸗
nication gflegen / und auch nicht wol ſeyn fan Pob tokiesmidieadibebe) e$ efe
Itt abet ſehr melt, bof man hieraus (olgern ſollte / daß er verwirrte f)
Verfuͤhrungen angeſtellet habe / weil es in dem Falll / davon unite tt
sedfam ur — f/taf. einer (cine —— ren koͤnne.
elleicht moͤchte man amic viel: Beferm Grun em / daß die
——* welche faſttgglich — wo bod): nichts im
un gefdi au£unb angeritten / trf nnen haben / tele fid»
dann ſolcher durch bie Jergliederung cines ſo hochangelegenen Reichsſtandes /
|
| farei durch heimliche Practichen / cheils mit Gewal ſaeb inber bat
e im ractichen t tgeſchehen / in der Tha
xrwieſen hat DIU.
-
fh - APPENDIX
c QueleeCommifaires dé | Empereur avoient deja fait. de fortes im-
prefions for les efpriiscredules & turbulenis, qu ils iloient tous dispofes à re-
vevoir les sroppes Auſtrichi ues &. Il nefaudroit pas attribuer deux qua-
lités contraires à Mrs. de Strasbourg, en difant qu' ils font credales & tur-
bulents : carquicftcredule , cftduppe& peureux, quieftturbulent , c&
Éicr & hardy: C' cft fans doute à deffein, que Mr. d' Avauxappelle les troup-
«pes , que la Ville de Strasbourg auroit du recevoir, Auftrichienes &nonpas
Imperiales& cela pour mettreSaMajeftéImperiaie dans un a&e privé & fcpa-
rẽ de laPuiffancelmperiale.Maisil fautícavoir,quetout ce que*EÉmpercur fa-
it pourle biẽ & pour lafcureté del Empire il chi commeEmpeteur& vous
commcáArchiduc d* Auftriche&il atout le troit du monde dele fire avec le
"Confentemét del' Empireymesmeil s'y trouve obligé par ferment& en c&-
Íciéce, ceſt auſſi pourquoy on devroitrougir deLuy reprocher une chofe de
«telle nature, Et bien de grace;qu'eft ce quelaFrance diroit fi on Luy vouloit
diſputer demettre garnion dans fes places & deles pourvoir au refte comme
bon luifemble , qu'Elle laiffe donc auffi à TEmpirc la difpofitio libre de ce
queLuy appartient.Encor que donc, comme il cft dit,il ſoit abſolument per-
ais àt'Emperesr & l'Empire defaire & ordonnertout ce qu'ilsarouventpe-
ceffaire dansieursEftats , l'on ne péut pourtant produire aucune preuve con-
vaincante,qu'onaye voulu mettre garniſon dans Strasbourg ; ce quim aurort
"auffipeint été neceflaire, Sa Majefté Imperiale &l'Empirefi bien que la dite
"ille en particulier s' etant entierement fiés à la foy duRoy fi fain&ement -
donnée parl Inftrument de Paix & par coníequentíetrouvanthors de toute
«rajnte d'eílre attacquẽs. Aureíteil ne faudroitpas emmener pour fi grande
choſe, queMrs. de Strasbourg ayent été difpofts àrecevoir garnifon de l' Em-
$ereur , car fi celaavoit été neceffaire pour le bien dc 1' Empire, ils n auro-
Acnt fait que leur devoir, d" y confentir , & dc le faire,
ec
De ferte que Sa Muje]ld voyant, que la guerre dtoitinevitable cfe. Bien
.que Sa Majefté Imperialeaye autant de meyens qu'un des plusPuiffants pour
Bre laguerrc en cas de beſoiag, fieft ce que furtoutes les hautes qualiu£s ,
dont noſtre Seigneur à largement pourveu fon facré Cœur, Elle poffede en-
. fierement celle de Pacifique, ne fcacantquetropbicn, quelles exc£s , mi-
ind
|: PRRNYÓTLE 38
Daß oic Kaͤgſ.· Comniſſarien bey den Leicbtelanbigen unb un»
ruhigen Gemübtern bereits einen fo ſtarcken Nachdruck gebabt 7
bafi fic gano willig und geneigt waren / oie O eicbifcbe Voͤlcker
einzunehmen · 2c. — Man ſolte denen Herren von Straßburg nicht zwo gant
wiederwaͤrtige Eigenſchafften zueignen / indem man ſagt / daß ſie leichtglaubig
und zugleich auffruͤhriſch ſeyn / dann wer leichtglaubig iſt / derſelbe ift einfaͤltig
und forchtſam / ein auffrühriſcher/ unruhiger Kopff aber / iſt trotzig und verwe⸗
gen. Und nennet / ſonder Zweifel / ber Herr von Avaux bie Kaͤyſ. Voͤlcker /
wævelche bie abt Strasburg haben eumehmen foffen mit Fleiß Qe erreichiſch
und niche Kaͤyſerlich um Ihre Kaͤnſerl. Maj. in einen von ber Kaͤyſ. Macht
gant abgeſonderten Stand zu ſetzen. Es iſt aber ju wiſſen / daß alles / was der
Kaͤyſer ju des Reichs Beſtem und Sicherheit vornimt / et ſolches als cin Kaͤy⸗
Jer / unb nicht als ein Ertzhertzog ven Oeſterreich chue ^ und daß er ſolches aus
hoͤchſtem Recht mit Verwilligung des Reichs zuthun Macht habe / ja ſich Ey⸗
bed unb Gewiſſens halben hierzu verpflichtet befinde. Dannenhero ſollte man
[i6 ſchaͤmen / demſelben eine Sache von dergleichen Natur gu verweiſen. Was
wuͤrde bod bic Gron Franckreich bag ſagen / wann man ihr dijputirlich machen
wolte / Beſatzungen iníbre Plaͤtze ju legen / umb dieſelbe / nach ihrem Belieben /
mit noͤhtiger Zugehoͤr zu verſorgend Warum laͤſſet fie denn auch bem Reich niche
die freye Diſpoſition unb Macht uͤber das jenige / was demſaben jugebóret. ?
Ob nun wol / wie gedacht / dem Kaͤyſer / und dem Reich ſchlechter Dings zuge⸗
laſſen iſt / in ihren Landen alles das jenige / was ſie fuͤr nothwendig beſinden / zu
thun / unb zu verordnen / ſo kanman doch durch einigen unwiedertreiſnlichen Be⸗
woiß nicht darthun / daß man eine Beſatzung in Straßburg habe legen wollen /
welches aud) nicht noͤhtig wuͤrde geweſen ſeyn / weiln Ihr Kaͤyſ. Maj. unb bag
Reich / ſawol als die Stadt Scrasburg inſonderheit / ſich allerdings auff das
bey Koͤnigl. Treu und Glauben n bern Friedens ⸗Inſtrument fo theuer gegebe⸗
inc Wort verlaſen unt ſolchem nach fid) keines weges feindlichen Angriffs be⸗
ſorget. Im uͤbrigen haͤtte mans nicht fuͤr enc MS Sache anfuͤhren ſolen 1
daß die Herren von Strachurg geneigt geweſen / Kaͤyſerliche Beſatzung einzu⸗
nehmen / bann wann ſolches qa des Reichs Beſtem vonnoͤhten geweſt waͤre /
wuͤrden (it dißf. ls anderſt nichts / als ire Schuldigkeit gethan haben / wann
frere meftalo yo " ! rien -
' ale' als Se Maj · geſehen / daß ber Krieg unumgaͤng⸗
i iles wuͤrde ꝛc Ob ſchon Ihre iore aui (o viel DIL d
einer von ben maͤchtigſten Potentaten hat / im Fall der Noth ries zufuͤhren (
o beſttet doch die ſelbe vor allen andern hohen Qualttaͤten / womit ott bet HErr
Syro hohe unb geheiligſte Perſon reichlich ber abet hat / ein Friedliebendes Hert /
well Deroſelben mehr als zuviel bewuſt iſt / v für Exceſſen / Summe :
G ct u
- 36 00.0 VscCAPPENBIX.
J— Ton s' eft misà Delibererdela feureté publique, — Mais tousjours à la re-
Hi
—
feres & impietés la guerre tire aprés ſoy. L' on. fyait ce qu'Elfe à fair fs:
derniere & comment Elle a quitté fon plus ancien Patrimoine pour redüirc
la Paix, tant neceffaireàla Chreftienté, — C' eftvray que |' Empercur &
l' Empire fe voyants ex pofés aux attaques des Turcs.& de leurs adheranss,
ferve éxpreffe & tout clairement portée dans lercfultat , qui er cft fonti ,
uel'armement, dont l' on conviendroit,ne feroit aucunement employé à
f offeníe ou aggreífion de qui que cefoit, mais à lafeuledefenfe , par tous
les droits du monde permiíeà chacun ; Comment fe peutil denc dire,que Ia
querre ayc ttè inevitable de la part de la Franec?
$z Elle ne Prevenoit. Il paroitqu'on vueille pofer Ie premier fonde-
ment de l' affaire an droit de prevention ; C' ef vray que c'eft un axiome tour
commun : qu'il vaut mieux prevenir, qu'étre prevenu, maisje ne trouve
point dans monCorps de droit;je doute auffi fort qu'il y en aycjquelque cho-
fe au Codc-Louys, qu il foit permis, defe fervir d' une prevention cohtre
la bonncíoy & làoü il n'y apoint d'action d' autre coté , &parconfeq&ent.—
zien de prejudiciable à craindre; . t7
"vec une Exvemt Diligence &c. — Ladiligence peut ére bonne &
mauvaifefelon l'obie& , qu' ellea, celledoncayantun object illicite, il ne
peut pas manquer,qu clle n'en participe, c'eftauffipourquoy que P ons sen
auróit bien ppaffer, felon cequej' ay dit deſſus. .
| Eti tres- grand Secret. &c. C'clt plaifant, qu'ón veut appelle
untresgrandfecret , cequ'uneouverteattacque & lebruit du Canon a fait
éclater par tout le monde; Et bienquele Roy eut effe&ué ce deffein par un
tresgrandfecret , iIn'avoitpas bienfait avectoutcela , ce qui ſe fait en ſe⸗
cret étant communement fufpect & plus grand peché aux actions de cette
étoffe, que ce qui fe fait ouvertement, &pourquo feroit-on en fecret ce
qu on pcutfairelicitement ? un peu devantil a ctẽ reprochéàSa Majeſtẽ
Imperiale, qu' Elle aye fait agir fecretement dans Ía Ville de Strasbourg: par
Monfr: le Baron de Mercy & autres Commiffaires & icy on emmene pour
" belle action,queleR oy ayt arraché ladite Ville àl' Empire parun tres grand
c«ommife
fecret. Il paroi parcela queles Frangoisíont perfuades , qu' une action
"eux ,. changé tout d abord de nature & s' en va d' illicite en li-
APPENDIZ 17
unmd gottloſes Weſen der Krieg nad) (id zu zehen pflege / anb fft bekant / wie
ſfie es ín bem juͤngſten Krieg gemacht / und wie ſie / zu wiederbringung deß bee
Chriſtenheit (o hochnoͤtigen Friedens / ifr uhraltes vaͤtterliches Erbgut in bie
Schantz geſchlagen habe. Micht ohne iſt ed zwar / bap man fid) / als bee Kaͤn⸗
ſer und das Reich ſich bem feindlichen Angriff bu? Tuͤrcken / und ihrer Anhaͤn⸗
get umerworffen geſehen / wegen der allgemeinen Sicherheit zu berahtſchlagen
angefangen / jedoch jederzeit mit dem außdruͤcklichen / und in dem darauff erfolg⸗
sen Schluß gang klaͤrlich enthaltenen Beding / daß die Kriegsruͤſtung / deren mat
ſich vergleichen wuͤrde / zu keines Menſchen Beleidigung ober Betriegung / (ons
dein zu bloſſer / in allen Rechten einem jeden zugelaſſenen Defenſion angewen⸗
Dei werden ſoiten / wie (an man dann ſagen / daß ber. Krieg an Seiten Franck⸗
reichs uwermeidlich geweſen. | .
^ YOannficbemfelben nicht vorkbommen wũrde. Es ſcheinernals
wolte man den vornehmſten Grund ber Sache auff das Vorkommungs⸗Recht
ſetzen. Undiſt zwar nicht zu laͤugnen / daß dieſes ein gant gemeiner Lehrſatz fet
Es ſeye viel beſſer baB man einen andern zuvor komme / als daß man fid) wore
kommen laſſe; Ich finde aber in meinem Corpore Juris nicht / zweifle auch /
ob etwas in des Roͤnigs Ludwigs Rechts⸗Buch ju ſinden / daß t zugelaſſen ſey /
ſich einer Prevention wider Treu unb Glauben qu bedienen / und da man anbern -
Theils keine Action und ſolchem nach ſich nichts nachtheiliges zu beſorgen hat.
Mit aͤuſſerſtem Fleißrc. Der Fleiß kan nad) bem Vorſatz / denman
hat / gut oder bófe ſeyn. Wann derſelbe nun eine unrechtmaͤſſige Urſach bat / fo
kan es nicht wol fehlen / bag ſolcher Fleiß nicht auch einen Theil daran haben fot
1€. Dannenhero man dieſes / bem jenigen nach / was droben geſagt worden / wol
mit Stillſchweigen haͤtte vorbey gehen koͤnnen. |
unb inbócbftergebeimic. Es iſt laͤcherlich bag man daß jenige /
was ein offentlidser feindlicher Angriff / unb bas Donnern bes Geſchuͤtzes der
gantzen Welt gezeiget bat/ ein boͤchſtes Geheimnis nennen wil. Dann ob zwat
der Koͤnig ſein Vorhaben in hoͤchſter geheim werckſtellig gemacht / ſo hat er doch
hierinnen nicht wol gethan / alldieweiln das jenlge / was tn geheim geſchicht / ae
meinialich verdaͤchtig / und dergleichen Beginnen viel verweißlicher iſt / als was
man offentlich thut; Und warum wolte man das jenige / was recht naͤſſiger
uno erlaubter Weiſe geſchehen kan / in geheim thun? Kurtz vorhero if es Ihr.
Kayſ. Maj. verwieſen worden / daß Sie durch ben Freyherrn eon Nercy / unb
andern Eom̃iſſarien / heimlicher Weiſe tn der Scadt Straßburg bat faute faf»
allhie abet wird es fuͤr eine loͤb ich· That heraus geſtrichẽ / daß der Koͤnig beſag⸗
£c Stadt durch cin ſehr groſſes Geheimnis bem Reich entzogen. Hieraus erſchei⸗
net nun / daß ore Frantzoſen ihnen einbilden daß cine That / ſo von ihnen begangen
wird / von ſtund an ihre Natur aͤndere / und aus pod und erl aubt t
' N M . . . *'* ec . 2 * . . .
*
kPPENDIX.
Ax prejudiredes droits acquis à la Couronne de France par ler Traités —
— dit Munfler & de Nimuvueg us [ur toute la.Hante & Baffe Alxace & par tom.
fequent ſur Serasbourg crc. Monſt. d'Avauxeftfort raifonnable icy , eu
nous remettantà l Inftrumentdc Paix de W cftphalie ial -Franceis ,
teft Juftement pour dee idet 1 affaire; le recherchant dobc le trouve dans:
p» paragraphe 75.me.qu'on a cedé a la France lekandgwaviat d' A Hace & la
Prete&ure Provinciclle des dix: Villes d' icelleàfgavoir dellagenan , Col-
mar, Schletítate,, V ciffenbeurg, Landag, Occernheim, Roshcim, Mün—
fter au Val de St. Gregoire, Keifcrsberg, Turingheim, maisiln'y a pas un
fculatome de laVilledc Strasbourg là dedans,de forte quo tous cc qui eſx cede
icy, ne latouche point paffant plus.autreje trouve au paragraphe $7.les mois
füvans. Le Roy Trei-Chreflien foittenu de lai[fer non feule.
ament les Bvesquèẽ de Strasbourg d?' deBasle avec la Ville de,
— Siresbourg, maii auſſi les autres Eflatsdans P ume c9 L autr,
Alzace immediatement fu jets à [ Empire nommement | Abb
de Mourbac & Ludres, l' Abbeſſed Andlanle Monaflere am Val. |
de 5t. Gregoire de P ordre de 5t. Benoit, les. Princes Palatinus. d'a
Lutzelflezn, les comtes & Baronsde Hanan, Fleckenfern , O-
bérflein & la Noble[- detomte la Baſſe Alzace comme auſſi les
ſaacütas dix "Uis Imperiales recennoiſſantes la. Prefe£tore
d' Hagenan , dans la liberté & poſſeſſſon d immedieté en égands
du Romain Empire, dent ils ont jowi par lepaffz . de [orte qu'sl
ae poursa predendre à cuenin aucune. Sou verainett Royale far
Enx inais qu'il fe contentera des feub droits appartemani'cy ds-
vant dla Mailon d wAuffriche & cedé par le prefént Traite à
li Couronne de France, Chacun exemt des paiffons comprenà aiſe-
mentpar celo, que le Roy de France n'a point de droit de Souverainet£ fur
toutela Haute & Baffe Alzace, ny en particulier fur la Ville de Strasbourg;ee
feroit trop faire Iefranc , quc de vouloir argumenter.d'une partic au tout,
principalement quand celle là cft plus aecidentelle qu' effentielle ; Auffi nefc
peut-on point fauver par ce que le Roy ayt parl Inftrumentde Paix le Land-
graviat de toute l Alzaze, Haute & Baffe: «ar P exemtion fpecifique contenue
qu dit $c, 87. de l'Infizuracntdc Paix dc roge nettement au General,n! cflane
— — — — —
APFFENDIX o»
4—
0088 Debent pde anckreich durch die
und Innm — oi ——— , |
erworbenen entlich tr /16.
Der Jyerr von Avauy handelt hier —* billich / indem er uns a ey
phaͤliſche Friedens⸗Inſtrument weiſet / welches dißfals inber Cade einen billi⸗
gen Ausſpruch geben kan. Nachdemich nun in demſelben nachgeſucht / ſo be⸗
finde ich in dem y. 6, daß man an Franckreich bie Land⸗ Graffſchaſfſt Elſas mb
die Landvogthey uͤber Dieiehen Staͤdte darinnen / nehmlich Hagenau / Colmar -
Schleuſtadt / Weiſſenburg / Landau / Ober⸗Ehenheim / Rocheim / Muͤnſter in S.
Gregorienthal / Kaͤhſercheim und Tůͤrckheim et erdirt unb uͤberlaſſen / es iſt aber
nit ein eintziger Buchſtab von Seraßburg dariunẽ zu ſindẽ » "ia ifte b» |
ren befande ich tm 87.5.nachſol c —— e Koͤ⸗
nig ſol gehalten ſeyn / nicht allein —2 —
und Baſel / ſamt der Stadt irafiuny o fonbem ati) bít an⸗
bern rame beyden Elſas / (o dem Reich unmittelbar
unterwo ntfib qu Mot oonsurbadyunbPupere".
die Aebtiſſen Andiau / Muͤnſter in S. Gregorien⸗Thal /
Benedictiner Ordens / die Pfaltzgrafen von Lutzelſtein / die
Grafen und Freyherren von —— Sledenftein —— —
v» p — in fane Cfaf/voie and bít obt
;
gehoͤrige .
dA —* fang — der immedietæt,
in Anſehung bes XXom. Reichs / deren fe octies —
—— — er ſich ins fuͤnfftige keiner Koͤniglichen
Souverainitáf tiber ſie anmaſſen koͤnne — ſich allein mit
den Rechten / ſo hiebevor dem H ſterreich La er /
und durch gegenwaͤrtigen Zractatber ron Fran
getretten worden / vergnuͤgen laſſen. Hieraus fan cin jeder um
pasſionirter unſchwer begreiffen/ daß ber igftín dour erainittoRecht an
sans Ober⸗ und Unter Elſas / noch aud a iar übtr die Stadt Straßburg
habez unb wuͤrde man ſich einer gar iu groſſen Freyheit anmaſſen / wann man
von einem Xiriio ober nd, auff bas «ante / inſonderheitwann derſelbe mee
accideoral als eſſential iſt argumentirenunb folgern wolte So kan man fi?
aud) damie nicht ausreden / ——* Koͤnig durch bag Infirumentum Pacis,
das gante D btreunbtinten Gifas abgetretten worden / damn bie naf ment(id aus
etbrud te Außnahme / welche in dem beſagten 87, 4 des Inftrumenti Pacis en
falten tut dem jenigen / was gemein gren meret 4 nittedar c^
*
DC
go | APPENDIX
fur cela point choſe rare qu'un Seigneur porte quelque charactere ou titt...
d'un certain pais, fans avoir tot ce qu'ilconcient; yayantcà & là des places
| flibres,commej en pourroit emmener plufieurs exemples , ficen' étoitpas ^
notoirefans cela. En paflánt cy devant par Ratisbone j' yrencontray unde. '
mes Amys, quimecommuntqua uelques actes de cctte Dicte là, o8 je trou
waventreautres le. Different fufcite dela France en egardde la Nobleflc &
des dix Villes d Alzace- pour faire extenfion de ſes droits par des formules .
deícrment prziudiciables à leur immedieté & bien que!' affaire fut foubmife
d'un confentement commun à un arbitrage , l' onn cnpeüt pourtant point
fortir,la France , felon fonordinaire , voulantavoirtrop ,ontout, Y Em-
pire ne voulant pas fe departir de fes droitsfondés dans l' Inftrument de Paix,
be forte que ł affaire demeura aux termes& à ladifpofition d'iceluy. Ne
pourroit 1| pas Ere par cela, quon Ícauroit dire avecraifon, que iL Eran-
ceavoit tousles droits ſur les Villes d Alzace., Ellen'auroiteuque faire de. .
chercher de E advantage par les dites formules de ferment , avectant de
(óuci &tudiées ; & defoubmettre une affaire toute jufte pour Elle à l' Ar-
bitage , Jem envay d icy à l' Inftumentde Paix de Nimwegue. pour voir
.g* il fe trouve là dedans ce que Mr. d' Avaux dit; L' ayantdonc lei & releü ,
jon y puis pasrencontrer un ſeul mot del" Alzace, ny des dix Villes d' icelle,
ade Strasbourg , aucontraireparfon paragraphe 2. la Paix de Münfter &
d' Ofnabrück étant remife dans fon entier jusq' à cequ'il. ne luy eft pas ex-
teffement derogé & les $,24. & 27. obligants leRoy de France à reftituer |
ton la dite páix de W cftphalie tout ce qui à été pris durantla guerre paísze
. fürles terres del Empereur& de ' Empire, hermis Fribourg , il fautbien'
eytonagiffe conforiementpour eviter une infraction dePatx Manifeſte.
De; ) traniperter Elle mesmecrc. Le Roy dcFrancen' auróit pomt
euque faire , des' incommoder pour alleren períonne troubler le repos pu
. blic;plus grandes quelcs perfonncsfont, plus grands font les excés,qu'elles
commettent.
"Pour y recevoir le Serment de Fidelité & c. Ce n cítpoint par là qu'ilfaue
commenccerl'affaire , avantque de recevoir le ferment de fidelit&il faudroit
prouver la fubie&ion legitime,dont celuy là depent, ce qu'on nc pourra ja-
rais faire , par corifcquent leferment de fidelité extorqué parforceaux dix
n tos — Villes
!
APPENDIX 3
bruch / und iſt iber diß nichts neues / noch ungewoͤhnliches / daß ein Herr den di⸗
tul über ein gewiſſes Land fuͤhret / ob er ſchon des jenigen / was darinnen begriffen
- "éft/ nicht beſitzet / ſendern hie und ba freye Plaͤtze darinnen ſind / wie man viel Ber»
gleichen Exempel anfuͤhren koͤnte / wann es nicht ohndas kundbar waͤre. Als ido,
bicbepor durch Regenſpurg gereiſet / habe ich meiner guten Freunde einen ange⸗
croffen / welcher mir etliche Acten pon dieſerReichs Verſamlung zukommen laſ⸗
ſen / worinnen ich unter andern / den eon Franckreich / wegen des Adels / und bet
zehen Staͤdte im Eiſas erweckten Streit gefunden / damit es durch bie ihrer uͤn⸗
medietat fehr verfaͤngliche Eyds⸗For mul (cin Recht weiter ausdehnen moͤchte;
unb obwol die Sache mit einhelliger Bewilligung einem ſchiedrichterlichen Aus⸗
ſpruch untergeben worden / hat man doch nicht daraus kommen koͤnnen / alldie⸗
weilen Franckreich / feinem gewoͤhlichen Gebrauch nach / gar zuviel oder alles
haben / der Kaͤyſer aber von ſeinem Recht / ſo fich auff das Inſtrumentum Pacis
gruͤndet / nicht abſtehen wollen / dergeſtalt / daß die Sache bey deſſelben Worten
und Verordnungen geblieben iſt. Dannenhero koͤnte man mit gutem Fug fae
gen / daß wann Franckreich alle Rechte auff die Staͤdte im Elſas gehabt haͤtte /
fo haͤtte er durch die mit (o groſſer Sorgfalt ausgeſonnene Eyds⸗Formulen (cine
Vortheil vidit ferner fuchen / unb ſeine rechtmaͤſſige Sache nicht bem ſchiedrich⸗
terlichen Außſpruch unterwerffen duͤrffen Ich wil mich aber anjetzo qu bert
Nimmoͤgiſchen Friedens⸗Schluß begeben / um zu ſehen / ob ſich das jenige / was
der Herr von Avaux vorgibt / darinnen befinde. Nachdem ich aber denſelben
hin und wieder durchleſen / babe ib nicht em einiges Wort von bem Elſas / noch
von den zehen Staͤdten nod; von Straßburg darinnen finden koͤnnen / ja viel⸗
mehr im Gegencheil / well in dem zweyten 8.der Muͤnſteriſche und Oßnabruͤckiſche
Frieden / in ſo weit demſelben kein Abbruch beſchehen / wiederum von neuem be⸗
kraͤfftiget worden / und der z4. unb 27. 5. den Koͤnig i Franckreich verbinden /
krafft deß beſagten Weſtphaͤltſchen Friedens/ alles bag jenige / was ín wehreri⸗
ben vergangenen Krieg auff deß Kaͤyſers / und des Reichs Giebletb eingenom⸗
men worden / außgenommen Freyburg / wieder zu geben / ſo ſolte man billich
enfóem acmág handeln / wenn man anberft den Frieden nid)t augen (dbeinlid)
en wil.
't €i ſelbſt in Perſon dahin suverfünen/ 1c. Es waͤre nicht von
noͤhten ma daß e Rn fid) haͤtte Unge eden machen doͤrſſen / in eigener
Perſon dahin qu gehen / die allgemeine Ruhe zu verſtͤeen; Denn je hoͤher ble
Perſonen ſind / je groͤſſer (inb aud die Exceſſen / fo ſie begehen.
Und daſelbſt den Eyd der Treue einzunehmen / sc. Man haͤt⸗
te die Sache damit nicht anfangen / ſondern ehe man ben Eyd der Treue einge⸗
nommen / die rechtmaͤſſige Unterthaͤnigkeit erweiſen folle / welches man aber
nimmermehr virer haben chun koͤnnen. Iſt demach der denen zehen aff
Aitios d' Alzace & à celle de Strasbourg eft nul & ſans obligation, ſclon h
difpoGtion de tous les traits.
Qwi ls eft des cre. T n'yaqui un moment, quil 2été deduit con-
'formement aux Inftruments dePaix , que le Roy n'aaucun droit de fouvc-
zainaité legitime fur la ville deStrasbeurg,par confequent le ferment deFide-
ditt neLuy fera point deu.
" Decrainte, qu uneplus longuepasience (c, — C eltunc chofe&trange,
«uon vcutmettrele Roy de France, qui efttousiours en action & occupc a
| prendreàdroite& à Gauche, en &at de patience , le Cereclede Bourgogne
& d' auwres Etats Voifins fcauroient bien parler de cette paticacelà, Ny
ayant perfonne dans l Empire, qui fe €emue contrele Roy dc France depuis
la Paix de Nimvvegue;comment pourra-on dire qu'il fefoit trouvé dans ume
fi infupportable patience, laquelle prefüppole neceffairesnentun agiffant?
Que ceux de Stracbonrg avoitni enmeunctemeps temessné qu sls cffosent
font Ey fe foubmettre À T —** qu ik — S4 — &c.
I? on veut perſuader icy au monde une chofe, qui eft (ipeucroyable,comame
:célle, qu on homme aime plusla mort, quela vie, les Juris Confultes com-
párants la fervitude à la mort & la liberté à la uraye vie, il faudroit done étre
ien fimple pour croire, qu'une Villelibre & fi Fleuriffante comme celle de
Strasbourg aye voulu preferer à untel état lejoug Frangois, qui eft des plus
durs s qui cft ce quipourroitcroire, que ceux dc Strasbourg ayenttant igno-
' sé cequi eft fi nettement ardonné pour Eux dans Y Inſtrument de Paix de
W'eftphalic , ou qu'ils ayent voulu Jetter tout- volontairement arriere d* eur
. dlefi grandsdroits ? Auffile Memoire depechédela dite Ville par un exprá
dans f plus grande confternation, entre Íoufpirs & larmes, le meíme matin,
" quon s empara delaredoute, qui gardele pons, à! Affemblée del Empire,
pouravoirs il £oitaucunement poffible du fecours, temoigne bien Je con-
«raire & qu'Elle iv ayt point été tant aiſe & fi prefte à fe foubmettrea f obeiſ-
ſance du Roy. Enpeu de mots, ce qui elt forcé, n' eft point volontaire.
Ppur dire la vetité,qu'il fauttousjoursaimer & fuivre,Mcflrs, deStisbourg
$ cítantstrop ficsaux fain&es conteftations de la France, qu'on if cn voulgir
pointá eux, ils s' ettoient de faitde la Garnifon jusqu à j.ou Soo. hommes;
Voyants
*-*
APPENDIX. 99?
(yen / und bee Seade Grabburs abgedrungene Eyd der Treue/ verendg al⸗
ler Rechten nichtig / und unverbuͤndiich. Mad |
So man ihme ſchuldig / ⁊c. Es iſt cfl kuͤrtz ich bem Iaſtrumento
Pacis gemaͤß aus zefuh et worden / daß bet Koͤnig einig s Recht einer rechtmaͤſſ⸗
$t Souverainitát uͤber die Stadt Straßburg nicht babe unb man ihm folem
nad) keinen Eyd der Treue ſchuldig ſey.
Auß Beyſorge / daß eine laͤngere Gedult i Es iſt ſelham zu
hoͤren bap man ben Koͤnig in Franckreich / welcher nie muͤſſig / ſondern ſtets
geſchaͤfftig iſt/ jur Rchten und jur Lincken um fid qu greiffen / (o gedultig ma
chen tel unb werden der Burgundiſche Craͤys / unb andere benachbarte Lande
wol von dieſer Giebultgureben wiſſen / weilen auch in dem Reich kein Menſch iſt /
bec ſich nad bem Mimmoͤgiſchen Frieden wider ben Koͤnig im geringſten regen
darff / wie wuͤrde man den (agen koͤnnen / taf er ſich zu einer ſo unertraͤglichen
BGedult gemuͤſſiget befunden / als welche nochwendiger Weiſe einen untubiaen
Kopff voraus erfordert. |
^. Sie von Straßburg audb ficb vernehmen laffen/ ope willig
und bereit waͤren / ſich dem Or- Majeſt. ſchuldigen Gehorſam su
unterwerffen / ·. Ran teil bier die Wele ela Ding bereden / welches fo we⸗
mig glaublich / als dieſes iſt / daß einem Menſchen der Tod viel lieber als bag Le⸗
benfey. — Weil nun bie Rechtsgelehrten ble Dienſtbarkeit bem Tod / unb dir
Freyheit einem rechtſchaffenen Seben vergleichen / fo muͤſte man teol redo einfaͤltig
ſeyn / wann man glauben ote) bag eine freye / unb ín folem Flor fib beſin⸗
dende Stadt / wie die von Stragburg / einen ſolchen Wolſtand / dem Frautzoſi
(den Joch / welches eines von den haͤrteſten iſt babe vorzichen wolen. Wer
wuͤrde vol glauben koͤnnen / daß die von Straßburg / datjenige / was ihremwe⸗
gen in den Weſtpbaͤliſchen Friedens⸗Inſtrument fo eigentlich verordnet toot,
den / ſo gat nidot ſolten gewuſt / ober ba ſie aus freyem Willen (o groffc Be⸗
rechtigungen in bent Wind geſchlagen haben ? Es gibt aber das von deſagter
Stadt durch diea Expreſſen in hoͤchſter Beſtuͤrzung / und zwiſchen Seuffſten
unb Thraͤnen eben denſelben Morgen / als man fid der Redouten / fo bie Bruͤcke
verwahret / bemaͤchtiget an die Reichs⸗⸗Verſamlang iberſchickte Memorial / in
welchem ſie / wo es immer muͤglich / um einen Succurs angehalten / viel ein an⸗
ders / und das Wiederſpiel ju erkennen / aind daß fic nicht fo fertig anb fe willig qe
weſen / ſich des Koͤnigs Gehorſam jm unterwerffen. Mit wenig Worten / fe
aci fidit das jenig⸗ / worzu man gez wungen worden / nicht freywillig. Und die
— (agen / welche man lieben / und derſelben ſich befleiſſigen ſoll / fo
haben die Herrn bon Strabburg 7 ſo ſich gar qu febr auff die theuren Verſpre⸗
chungen ber Cron Franckreich / paf man tbnen fein Leid zufuͤgen wolle / verlaffen/
uhre Guarniſon bif. auff y. oder 600. Mann det Nachdem ſie ſich
num
&PPENDIX,
Voyants donc tout-inopinément tomber un gros Corps d' atmée ave«-unt
epouvantable Attillerie & les menaces les plus cruclles dumonde ſur eux &
en pouvants pas efperer fi toft du fecours, ils trouverent, bien que fort mal-
grẽ, mieux , d' clire de deux mauxle moindre & de ceder ploustoft pour
quelque temps àla force, que de fcjetteravec cerps & biens dans l' extreme .
ruie & perdition.
sis venloieut bien receuoir les trouppes, qu' Elle croiroitmteeffames
prr leur defence &c. Sa la Ville de Strasbourg avoit voulu recevoir des
trouppes pour fa defence, Elle en auroit püavoiraffez de !' Empereur & de
l' Empire, commede fon legitime Chef & de (es Commembres;la dite Ville
n' ayant auífi rien eu à craindre, que ce qui Luy pourroit arriver dn cotẽ de la
France ( &antbien contre la nature, que l' Empire, comme un corps, vueille
aire du mal à fon propre membre ) pourquoy & comment faut il que la
France y mette gatniſon pour fa defenfe, qui n'eftaucunementneceffaire ,
qu á fon égard.
Sa Maieflé a renvoyé auſſi toſt dens leurs quartiers touttes celles erc,
Elle auroit fait mieux dc les y avoir laiffes, que de lesavoir cmployées à ur
a&e fi illicite, lequel fe juftific fi peu pat ce qu on dit,que IcKoy a incontinent
renvoyé dans leurs quartiers les trouppes, qui l'on exccuté , comme fi quel-
qu'un vouloit dire pour fa purgation, f ay bien pilléou tué un tel homme ,,
mais tout auſſi toſt, quc jc l'ay fait, je nv en fuis retourné dans ma maifon.
Ox Elle fe rendra à petites journées &c. L'on abonaller à petites
journées, quand on à desjacc qu'on veut;Le Roy ne vient pourtant que trop
toſtà Strasbourg & pleuftà Dieu qu'il allaft encor plus doucement & qu'il
s' arreſtaſt en fin tout àfait & nepriítplus desplaces, aprés avoir fait repa-
ration de ce qu'il ena desja, qui ne Luy font aucunement deües,
Peur vifiter la place & pour ordonuer ce qui eff neceſſaive powr (a fere—
24c-c, Chacunaledroit de vifiterfesterres, mais perfonne ne peut exercer
le mesme droit dans celles d'autruy ; Iin'eftdoncauffi aucunement permis
au Roy de France de Vifiter Surasbourg & quet céqu'il en a, fi une place de
. FEmpire; qui ne Luy veut point de mal. eftbien pourveue ou DOD,n y ayant
qucl'Empereur & l'Empire qui ygagne ou perde , fi Luy avoit feulement
FEſſſe en repos laVille de Stracbourg Ellẽ auroit etẽ affcz pourveue de ce qui
eftncceffüre pourfa ſeurett.
*
— €"s d» JN
e
APPENDIX, B jT
wm von einer ſo ſtarcken Armee / famt einer erſchroͤck ichen Artollerie / sang un»
verſehens uͤberfallen / und auff bag grauſamſte bedrohet geſchen / «nb ferien
Succurs ſo bald zu hoffen gehabt / ſo haben ſie / wiewol ſehr ungern / fuͤr das
rathſamſte befunden / aug zweyen UÜbeln das geringſte in erwehlen / und lieber
auff eine zeitlang der Gewalt zu weichen / unb nachzugeben als fid) mit Leib unb
Guth in bie aͤuſſerſte Ruin und Verderben qu ſetzen.
Daß ſie die Trouppen / ſo man su ihrer Defenſion nohtiger⸗
achten wuͤrde / gerneinnebmen wolten ꝛc. Wamn bie Stadt Straß⸗
$ur3 Voͤlcker zu ihrer Defenſion haͤtte einnehmen wollen / haͤtten ſie deren genug
ton dem Kaͤyſer / und dem Reich / als ihrem rechtmaͤſſigen Oberhaupt / unb ib»
ten Mittgliedern haben koͤnnen / weil fid) nun die beſagte Stadt für nichts ; als
tras ihr ton Frantzoͤſiſcher Seiten begegnen koͤnte / gu fuͤrchten gehabt (denn es
waͤre ja gat wider die Natur / daß ba Reich / als din Leib / ſeinem eigenen
Gzlied etwas uͤbels zufuͤgen ſolte) ſo iſt es keines wegs vonnoͤhten geweſt / daß
Franckreich eine Beſatzung zu ihrer Defenſion / deren ſie keines wegs / auſſer in
Anſehung dieſer Kron / beduͤrffet hat / hinein gelegt bat.
Seine Majeſtaͤt hat von Stund an alle die jenige wieder in ih⸗
ve Quartier debenlaffen:c. Sie wuͤrde aber viel bar gethan haben ,
tann Sie dieſelbe daſelbſt gelaſſen haͤtte / als bap Sie ſelbige su einer wuͤrckli⸗
«beu That gebraucht hat / welche ſich eben ſo wenig dadurch / daß man fast / ber
Koͤnig habe von Stund an die Voͤlcker / welche dieſelbe vollbracht / wieder in ihre
Quartier zuruͤck geſchicket / entſchuldigen laͤſt / als wann einer ju ſeiner Entſchul⸗
digung ſagen wolte / ich habe zwar dieſen Menſchen beraubet oder umbracht / ſo
bald es aber geſchehen / hab ich mich wieder in mein Hauß begeben.
Dahin ſie ſich mit kleinen Tagereiſen begebemc. Man fan qat wol
kleine Tagereiſen thun / wañ man bereits b; jenige hat / was manvertanact. Gleich⸗
wol iſt der Koͤnig nur allzu fruͤhe nach Straßburg kommen / und wolte Gott daß
er noch ſachter gienge / unb einmahl allerdings innen hielte / unb nicht noch meht
Plaͤtze / ſo ihm keines wegs zugehoͤren / nachdem er vorhero wegen deſſen / was er
bereits begangen / Wiedererſtattung gethan / wegnehme.
Den Platz zu beſehen / und die benoͤhtigte Anſtalt su deſſen
Sicherheit zu machen / etc. Es hat ein jeder Machẽ feine Lande qn beſichti⸗
em, eg iſt aber keiner befugt / ſolches ín eines andern Gebieth ju tbun. Iſt /
demnaͤch bem Koͤnig in Franckreich feines wegs erlaubt Straßburg zu beſehen
unb was gehet es ihn an ob eine Reichs Stadt / die ihm nichts boͤſes aónnet /
wol / oder uͤbel verſehen ſey / weil niemand / als der Kaͤyſer / und has Reich dar⸗
bep etwas gu verlieren / oder zu gewinnen hat / unb wann bet Koͤnig bie Stadt
Straßburg mir in Ruhe gelaſſen haͤtte / ſo wuͤrde fie mtt deme / was zu ihrer Cis
cherheit noͤhtig / genugſam verſehen geweſen ſeyn.
Ddd a Iſt
39€ APPENDILIX
"infi il y æ licud eſperer, queco qui auroit été mueoccafion de guerre ete.
Puurquoy?Si Mr. d Avaux veut que l'on face la guerrc à tous ccux, qui font,
qui voudroient,ou qui deuroient faire ce qui eft neceffaire pour lcur deffen-.
ce, en quellepartie du Monde eftce qu'on trouverala paix, n'y ayantriende
fiuniverfel ny de fi commun, que d' &re occupé à fa canfervation & détour-
ner tout ce quc luy eſt contraire.
Servira dere (eneviane dri Moyen plu plus facile &con(ercver leparx cc,
C'eftune chofe bienplaifante , de nous vouloir perfuader , quil ſeta un
moyen de conferver la Paix, que de peadre Strasbourg,tout de mene comme
fiquelqu'un vouloit dire à umantrc,injurié de luy des;a cn mille tagonsNous.
voulons vivre cy aprcs en bonne intelligence & amitié, mais il faut qne je te
donncencorunoudcux bons foufflets, — L'Empereur ju£inien parle tout
d'unautre ton, en difant, quc poſẽ un Principeillicite, ils.s'en fuiventinfini-
ment d autres. EÉnyapointd' axiomcficommun;que celuy: qu'il faut ob⸗
fler aux Principes en caque choſe nuifible & neant moins on nous veut en.
fcigner le contraire: & faire acctoire que mauvaife caufe puiſſe produire de.
bonseffe&ts. — Maisc'eft la couftume des Francois & le Cerclede Bourgo-
en eſt principalement témoing, qu'ils venfent qu'on croye, que la. Con-
—* li la Paix conſiſte à faire delarges cxtenfíions des pa&es d'icelle,qui:
font pourtanade la plus ctroite interpretation, faire de nouvelles nonque—.
fkes fansautre fondement que celuy deti ſeule petition , à choifir toutcc qui:
eltbon, profitable & confiderable & le tirer à ſay, à dire quie c' eſt une infta-
&ion dc Paixquand on defend ke fien (clon Y ordre dclanawure & ne veut pas.
quitter d" abord tout ce quils demandent fans en pouvoir dire aucune To.
Bid: raifon,&porter les fujcts,contre tousles droitsDivins&humains,par Tiu-
füpportable famine & mille autres afflitions à. quin leurs Scigncurs Legi
FF X
times & áfe foubmettre, contre gré & contreda fidelit£ jur aue.
Rune lerdeffeinsdeeen:x, qus eroyoient (ec ſervir d-nn poffe eumillivalit
your comenenter la guerre chrc.. Mr d^ A vaux parle icy en plusiee f&ngdamie
lacaufe emmenéeau fecond membre de ces. remarques, ft Ícrvantgm refe
— Principe, que la Ville de Strasbourg. etant un pofle
bir, Ellé ne puiffc point étre pour Empire, mais bienpourh Framge ; €'e
auff unargument di nulle fuite : queceluy; quicftdekintesdon de voaloi,
ES
—
--
| APPENDIX
. t»ent uch keines voe go su zweiffel daß das jenigammas cits
Jinlaf sum Krieg geweſt ſeyn wuͤrde / 1. d abet ? bann wann der
Herr von Avaux teil; baf man alle bie jenige / welche das vas zu ihrer De
flon nóbtis (t / chun / obey chun wollen und ſollen / betriegen will / an welchem Ort
der Welt wird man FIrieden ſinden melt nichts ſo allgemein anb gewoͤhnlich iſt /
als daß man auff ſeine Erhaltung / unb bas jenige / feas einem zuwider / von ſich
abzuwenden / bebadbtift. — —
, Jnetünffag w einem deſtoleichtern Mittel dienen werde den
au erhalten / x. Eg iſt wol laͤcherlich / bag man uns bereden will /
daß bic Eroberung Straßburg cin Mittelfeyn werde / ben Frieden zu erhalten.
Eben als wann cine ju cinemanbern / den er ſchon tauſendmahl bebeidiget hat /
ſagen wolte: Wir wollen ins kuͤnfftig in guter Vertrauligkeit unb Freundſchaft
ben. / ich muß dir aber noch zuvor ein paar dichte Ohrfeigen verſetzen. Der
Kaͤyſer Juſtinianus redet gang. anderſt hierdom wann er ſagt: Daß wann mars
eine unbilliche Meinung acte laſſe / unzehlich andere daraus folgen; unb iſt
kein Lehrſatz gemeiner / als dieſer daß man in einem jeden ſchaͤdlichen Ding dem
Jinfangftcuren muͤſte. Nichts deſtoweniger aber. / toll mas ung / das
Wiederſpiel lehren / unb une bereden / daßeine boͤſe Sache cine gute Wuͤr⸗
ckung zuwegen bringen koͤnne. Ce habenes aber die Frantzoſen alſo im Brauch .
und fan deſſen der Burgundiſche Creyß pi vorderiſt ein «us ſeyn / daß ſie wol⸗
len / man ſolle glauben / daß bic Erhaltung des Friedens basin beſtehe / wann
man bic Vertraͤge deſſelben weit aucdehnet / da doch dieſelbe / ſo eng und genau /
eis man innmer kan / ausgeleget werden ſollen / wañ man neue Eroberungen diu
ahne einigen andern Grund / als dieſen / welcher im blofſfen Begehren beflebet ;
wann man alles / was gut zutraͤglich / und einemwol anſtaͤndigiſt / erwaͤhlet /
und an fi zeucht; wann mun ſagt / daß es ein Friedenbruch (Gy / wann man das
ſeinige bem Geſetz ber Natur nado beſchuͤtzet unb Geri ſtracks bas jenige /
was (jt ohne einige Ausfuͤhrung einer gruͤndlichen Urſach begehren / uͤberlaͤſſet;
wann man bie Unterthanen / wider alle goͤttliche unb menſchliche Sede / durch
unertraͤglichen Ounger / unt tauſenderley andere Drangſalen zwinget / ihre
vechtmaͤſſige Herren zu verlaſſen / unb fid) mider iren em und wider die ge⸗
fom —— zu "aru ^
ie der jengen / fo fido eines ſo anfebnlicben p
ftens / den An anufa [Med udin. wollen / über einem
ii /16- Herr von Avaur redet in der mehrern Zahl /
ſonder Zweiffel / um der in dem zweyten Abſatz dieſer Anmerckungen angefuͤhr⸗
tn Urſach willen / und bedienet ſich abermals deß vorgefaſten Wahns/ daß wet?
die Stadt Straßburg ein conſiderabler Poſten iſt / dieſclbe nicht dem Reich zum
Beſten / aber toot fuͤr Franckreich ſeyn Tónme, Ce otgeraudy feines igsitof
! X Lj
v
vt —cAPPENDIX.
mettre garnifon dans une de ſes places de belle & licite facon; aye pour cela
e deffein, de vouloir commenceruneguerre ; L'onpent pourtant verifier
cette propofition,en y adjoutant quelque peu de morts dela forte : que celuy,
is'eft emparé effe&ivement par la riguuerdes armes & contre tout le dro
dun pofle advantageux pour faircla guerre, & appartenantá un autre , foit
fans doute dans l' intention dela recommencer, dc la mesme facon, qu'il a fair
y devarit. -
- ' Que les Princes de l'Empire » qui font ſ Ecleireset-c, — toute appa-
. genceloh feutflatrer icy les Princes de l'Empire & les mettre en diffide avec
$a Maté, Imperiale, leur tres-honnoré Chet, commec'eft une des premieres
maximes de là France, quede jetter dans l'Empire & partout ailleurs , o il
a de la ferce dans l'union, lafemencede difcorde; pour troubler & divider,
. cequi pourroit refifterà fes vaftes deſſeins Mais foitde bonneon de mau-
vifeintention, qu'on donne lelouange, d'étre eclairé , aux Princes de | Em-
pire, il y en a, grace àDieu! rant, qui lefont effe&ivement , qu'ils compre-
nentfort bien , quela Fraricefetrouve trop poufféede l'ambition , qui
n'a point de bornes, que de vouloir conferver la paix &fe contenter du fien :
&Encor qu'ils n'ayentpasle moindre deffein de vouloir troubler le repos pu-
* blic,lesmoyens neleur manquentpourtant point, de fedefendre contre les
aggreſſeurs iniques. Dieu foit loué ! que les ditsPrincesd' Empire ſont 4
cette heure fi bien eclaíré , que, felon ce qui m' aeté ecrit de Ratisbonne , il
n'y aye pas un, qui contredife au point de la feuretépublique & à tout ce qui
eftneceffaire pour fon entier &abliffement , defortequela dite(emence de
difcorde, quel'en vieufe main Francoife va épardre , ne trouvera point oüà
prendreracine : qu'on fera au contraire d'unanime & vigoureufe reſiſtance
tout cequi feraneceffaire pour faConfervation, Meme cette prife de Stras-
bourg fera; que les Eftats de l'Empire feronttant plus eclairés & tant micux
fur leurs gardes,un des plus Puiffants d'iceux l'ayant pris d'abord tellementa
cœur & l'ayanttenu pourune infraction de paix fi liquide, qu'il n'aye aueune-
ment voulu ecouterles excufes,que leMiniltreFrancois,relidant à faCour,en
voulut faite ; Auffi fera elle juftémént pourpouffer tant plus à l'effe&tATi-
. ance de Garantie, qui eftà faire ou desja faite entre quelques Hautes Puiflan-
ces. Au reſte Confeil, queMr. d' Avauxdonneaux Princes del'Empire ,
7 . de
—*
| "ARBVFENTDIZI 409 -
der jenige / welcher )orbabeneiftiauf eine billiche unb erlaubee Weiſe / eine Beſa,
qun tn (cines Plaͤte einen einzulegen / eben darum einen Krieg anzufangen geſin⸗
net ſey. Man koͤnte aber wol dieſen Satz / mit hinzuſetzung nur etlicher wenig
Worre auff dieſe Weiſe wahr machen; daß der jenige / fo ſich cines jum Krieg
bequemen / und einem andern zugehoͤrigen Poſtens bemaͤchtiget hat / ſonder
Zweiffel vorhabens ſey / denſtlben eben tuit ber Weiſe / wie er zuvor gethan/ von
neuem wieder anzufangen.
Daß die Fuͤrſten beo Reichs / welche fo hocherleuchteten Ver⸗
Nandes ſind / rc. Allem Anſehennach / moti man allhier denen Fuͤrſten brg
eichs liebkoſen unb eine Zwietracht zwiſchen Ihr. Kaͤyſerlichen Majeſt ihrem
boͤchſtgeehrteſtem Haupt / und ihnen erwecken; geſtalten dann diefes Franckreichs
vornehmſten Lehrſaͤtze einer iſt / in dem Reich / und ſonſten allenthalben / wo die
Einigkeit die Oberhand pat; den Saamen bet Zwietracht auszuſtreuen ˖ unb
hierdurch das / was ihrer groſſen unmaͤſſigen Begierde Wiederſtand thun koͤn⸗
ſe / zu verwirren / unb ju trennen. Es mag aber gleich aut oder boͤſe gemeinet
ſeyn / daß man denen Fuͤrſten des Reichs das Lob gibt / daß ſie hocherleuchteten
Verſtandes ſeyen / ſo gibt es / Gott (ty Lob / ihrer ſehr viel / bie es in der That ſind /
unb bie ba wol mercken / bag Franckreich vom Ehrgeitz ſo ſehr getrieben werde /
daß es fid nicht einſchrauͤncken laſſe / und daß es ben Frieden iu erhalten unb mit
dem ſeinigen vergnuͤget zu ſeyn begehre: Und ob ſchon dieſelbe im geringſten nicht
gefinnet find / die allgemeine Ruhe zu verſtoͤren / fo ermangelt es ihnen doch feto
nes wegs an Mitteln / ſich wider unbillichen Gewalt unb Angriff ju ſchuͤtzen.
Gott ſey gedanckt / daß hochgedachte Fuͤrſten des Reichs zu dieſer Stunde ſo
hocherleuchteten Verſtandes ſind / daß dem jenigen zu Golat toas mir aue Re⸗
genſpurg geſchrieben worden / nicht ein einiger iſt / welcher den Puncten der
allgemeinen Sicherheit / unb allem deme / mas gu nothwendiger Beveſtigung
derſelben vonnoͤhren / widerſprochen haͤtte / dergeſtalt / daß beſagter Saamen der
Zwieache / den die mißguͤnſtige frantzoͤſche Hand aus zuſtreuen fucht / nicht ſo
viel Platz finden wird / wo er Wurtzeln gewinnen Pánne , ſondern man wird im
Segentheil durch einhelligen und tapffern Widerſtand alles bas jenige thun /
was zu Erhaltung derſelben noͤhtig wird befunden werden / ja es wird die Ein⸗
nehmung der Stadt Straßburg verurſachen / daß die Staͤnde des Reichs die
Augen utn (o viel mehr auffthun / unb deſto beſſer auff ihrer Hut ſtehen werden /
indem bec Maͤchtigſten einer von ihnen dieſelbe bereits fo tieff qn. Gemuͤth gezo⸗
gen / daß er (it für einen offentlichen Friedensbruch gehalten / unb bie Entſchul⸗
digungen / welche der Frantoͤſiſche / an ſeinem Hofe ſich auffhaltende Miniſter /
hat thun wollen / keines weges anhoͤren wollen. Ingleichen wird dieſe Erobe⸗
rung machen / daß die Guaranten Alliantz / welche etliche hohe Potentaten zu mae
chen vorhabend (ino / oder dieſelbe bereits gemacht haben / zu ihrer ——
Ret.
4400 | APPENDIX
de nevouloir pas troublerle repos public, cft affez ſaluraire & fera Mears
ment ſuivy pour ce qui eft de leur cot pour veu que la France en face autant
Bcneíc chargederechefdu blame , d'avoir troublé toute l'Europe & caus
l'effufion detant de fang Chreftien& innocent, qui, Íclon la paroic dc No-
ftre Seigneur, va crier juíqu' au Cicl.
Peur dipster à Su Mi. des droits, gui Luy apparsienent efc. Par qui
droit ? Par celui de Nature? qui veut que chaque chofe aye cequil iny tau
gour fa confervation & que perfonne n'y apporte cc qui eft coniraze, qvi ap
ne jette pas cnfervitude ce qui eft hors d'celle , que nous ne fafüons pas à
un autre, te que nons nevoudrions pas qu onnousfit; Eft ce par le droit Di-
sin?qui dit , quonne doive pasíeulementappeter, plusmoins prendre
ffederlesbiens d'autruy. Est ce par le droit Canon? oulc Civil? qui di-
Tentunsninenent, qu'on ne doive enaucunt fagon Ie faiftr decc qui cft àun
. autre ains que faiſant cela foit pour perárc audi cequ'iladefon citoc. — Ei
ceparceluy des Gens ?quia pour cylainventé les limites, qucchacun s' aycà
contenter dufien, quiveut , qu' n gardc exactementecqui oft convenu &
qu'onnc rompe point la foy publique , qu'on.nc commete point d'acte
d'hoftilitt en temps dePaix & lano que laguerre foitauparavant & legitime-
ment declar£e,de forte que tout ce qu'on fait (ans cette clariggtionjbicn qu'il
foires refte, comme cecy nc I cane tact injufic&c cóntrele dir.
dreit des Gens, qui nc veut point, qu'on agillc en tel cas psr un tres-prand
fecret, Eſt ce peut eftre par celu de.convention qui confifte zux Infi-
ments de Paix ? quiveulent que toutcequ'il y eft oontenu, foit roi temen
& fansaucune exceptionobferve. — Tous ces droitsla nepreltantsaucum
fecours à Mr.d' Avaux, ilne refte quecelu , quieftecritauxarmes &
Mr.l Archevesque d' Ambrun definit dans lapancgyrique, qu'ilhit au. R
enfonpaffage à Mez l'an. 1673. quandily die , que Je Kop: fait juflicc /uy
- snesme àlatefte de fes armées & qu'il peus jctter quand il luy plait fes armes
dans les états defes voifins : parolc affeurement indigne d'une perfaa-
-
Qv Ellepofade ec. — Yimeferspernis icy, que je prene un pee dere-
cours su Corp da droit, oà il eſtbien ——— dillinguó eateelo poffeffom
: &
1:À » PENADIA. | DEM
gdenge. Im dign ie Rathaden der Derr von Avaur ben gàrften ter
Feichs cathe (ebt aut und heilſam / unb wird demſelben / fo vi l an ihnen iſt ;
gewißlich nachgelebet werden / wann anderſt Franckreich cben dergleichen thut /
unb (i niche Germals die boͤſe Nachrede auff den Halß ladet / daß ed.gant Eus
ropa in Unruhe geſetzet / amb die Vergieſſung ſo vielen unſchuldigen Chriſten⸗
Qut) welches nad) dem Ausſpruch unſers Heylandes / in den Himmel ſchrey⸗
et / verurſachet habe. | |
| . Um Oe Majeſt. Q&ecbee/[o Ihro mftebemn ſtritt ig inamadbeniic,
Durch mas für ein Recht? durch das Recht der Natur? welches da toil / daß
man einem Ding das jenige laſſe / was cd zu ſeiner Erhaltung vonnoͤhten fat 4
und bag niemand etwas toad deme zuwider iſt / beytrage; daß man niemand in
Dienſtbarkeit ſtecken ſol / fo ſich auſſerhalb derſelben befindet; bap wir einem ana
bern nicht thun / was wir nicht wollen daß es uns geſchehe. Iſt es vielleicht
durch das goͤttliche Recht? welches ſagt / daß man nicht allein eines ander Guth
nicht begehren / ſondern nod) vielweniger nehmen unb beſitzen (ol. Iſt es vielleiche
durch bad Canoniſche oder weltliche Recht? welche einhellig ſagen / bag man ſich
auff keiner ley Weiſe ——— einem andern zugehoͤret / anmaſſen ſoll / alſo/
Pa wer ſolches thut / aud) ba ſeinige verlieren ſoll. Iſt es etwa durch das
Woͤlcker Recht? welches bie Grentzſcheidungen um deßwillen erfunden hat / daß
einjeder (i mit dem ſeinigen vergnuͤgen laſſen fol / inb welches wil / daß man
das jenige / weſſen man rid verglichen / unverbruoͤchlich halten / uno bie allaemeine
reue unb. Gilauben nidyt brechen / und daß man keine Feindſellgkeit gu Frie⸗
dens⸗Zeiten / unb ohue vorhergehende rechtmaͤſſige Kriegs/Ankuͤndigung veruͤ⸗
tn fo!/ dergeſtalt daß alles / was ohne dieſe Kriegs⸗Ankuͤndigung geſchicht / ob
fidis (bon im ü6rigen geziemete / fib aber dißfals nicht alſo verhaͤlt / unrecht⸗
maͤſſig / unb wieder beſagtes Voͤlcker. Recht iſt / als welches nicht haben mil / daß
man ín ſolchem Fall in hoͤchſter gcheim handele. Iſt es vielltich durch einen
Vertrag / welcher in denen Friedens Inſtrumemen beſtehet? welche wollen / bag
alles das / was darinnen enthalten / gantz genau / unb ohne einige Ausnahm ge⸗
"falten werden ſolle / weiln nun alle dieſe Rechte dem Herrn von Avaux keinen
Behelff geben koͤnnen / fo ift feines mehr übrig / als das Recht der Waffen/ wel⸗
ee ber Poe Ertz⸗Biſchoff von Ambrunin ſeiner Lobrede / weſche er an den Koͤnig
in ſeiner Reiſe nach Metz / Anno1673. gethan beſchreibet / wann er ſagt / daß bet
Kaoͤnig ihm felber / Angeſichts ſeiner Armeen Recht verſchaffen / und ſeine Waf⸗
f.n ín(ciner Nachbaren Lande / wann et wolle / verſetzen fünne/ / welche Worte in
der Warheit emer Geiſtlichen Perſon febr uͤbel anſtehen.
Gobiefelbebefipet2c. Es wird mir hier erlanbt ſeyn / daß ich meine
Zuflucht ein wenig zu dem Corpore Juris nehme / worinnen gant dentlich cin
nierſcheid zwiſchen ber rechtmaͤſſigen und der pe Beſizung ae
cu
LÀ lj] "i
- »1
40050 ABPENDIX
& Puſurpation, tellement quc celle H prefuppofe untitre legitime , ou da
moins une prcíeription, jd ayt pasun commericement Aicicux, celle cy fe
trouve toute de pouillée des qualités femblables ? Il ne fe petit aucuncment
dire, qu'un telpofede. , quis eft rendu maifttepas foree du bien d'autruy,
Bref ufurpation & dedention n' eftpoint pofleffion, — | |
^ — QwElterefolude conferver par tou les Moyens tc. — Le Roy de
— fait bien & conformement à la nature quand il confervele (ien mais -
il veut bien permettreal — ; qu'ilenface de mesme; perfonne auíli ne
ouvant confcrverfans pechéce qu'il n à paslegitimement , ilfautrenáse
trasbourg & lesautres places arrachées fans aucun droit à l'Empire & pui
áprésconíerverle fien. — | "
| Que "Dieu Luy amisen Main. Ceſt vray, que leRoy deErance a bieg
beaucoup en main, comme ayant de Vaftes & bien fituécs terres ,. eftant
Maiftre iu Nation autarít civile que & pour ledire en peu de mots, ayant
de chaque chofe à fuffifance, maisiln eft aucunement à croire quc Noftre
Seigneur l'ayt mis en tel poſte pour en mes nfercontre lesinnocenrs, pren-
dre ce quine luy cft pas dcü, cxciter des guerres fans y eſtte porté de qui que
ce foit & en affliger l'Etat Ecclefiaftique & Politique;au contraire Ico; fe
Touviendradu nom, de TRES-CHRESTIEN, qu'il porte avectant d' advanta-
& de ce quiLui eftattribué en pluſieurs ecrits publics, qu'il eft extreme.
^fnent P 1tu x, quandil sy prend & ne mettra pas hors de fon Grand Ceeür
ce que laSain&te Page y enfonce : que Dieu eftbien Amy des puiffants, com-
me Luy mesmectantle plus Tcl; mais qu'il les ſcait auſſi À rr mae gin cha-
tier & Hon quod ilsfe fervent mal desforces, qu'il de leurà que 1
ftécs.. Bienloingauffidu confeil, qu'on Luy fuggere il fera fi juftc &
nera tellement lieu aux remonſtrations, qu'oníera à fes Ambaffadeurs à
Francfort, qu'il reſtituera tout ce que fes Gens de guerreont occupé conue
les Inftruments de Paix dé Weſtphalie & de Nimwegne , qu'ila mille fos
promis four la Royale Parole de vooloir exaGtement obfcrver,
| $e Mqujeſtod⸗ desisteetion: fifenctres an maimiemiy lteepos dans P bo
vepe c. arrastre avit de iuto Mi u
pckcbie d aro enteada ,. quedes Medicins fe fervent commncmient des
E
ij
/
Í
| APTPRENPDIXI 49
modit whb 7 dergeflalt 7:926 jene einen c tim iiam imd che ittm we
nigſten eine Verjahreng / been 2infana feinen Mangel fat / pm vorau⸗
det / diefe aber alc dieſer Eigenſchafften (ib gant encbloͤffet boſindec⸗
bannman keines vies ſagen fan / vaß cin pc rechemaͤſſiger Weiſe eiwas io,
rfige / ſo ſich mir Rewalt eines and ern hue bemaͤchtiget hat. Muennem Worse /
jo ift die c iende Dutidun » unio Vorenchaliang für. fene irr
Beſtzung zu halten
YOelcbe Sie durch alle Mittel / fo Cte hat / handiuha en ſich
entſchloſſen / zc. Der Koͤnig chut wol / nnb ber Natur gemoaͤß wann er dar
feinige handhabe / und erhaͤlt / er (ol aber auch ocn Reich zulaſſen / daß es derglen⸗
xhen chue / und wen niemand dabjenige / was er nicht rechemoͤſſiger Weiſe Bat /
ohne Suͤnde erbaken kan; ſo muß ec Straßburg / und andere Nlatze ^ ſo er dem
Pond ohne eintges Recht entzogen / wiedergeben / unb bemad bar ſeinige er⸗
Oo Goet Ihro in die Hand gegebenrce. Es iſt wahr / daß der Ko⸗
ttis (n Franckreich ſehr eie. / als ſehr groſſe unb wolgelegene dLande in Haͤnden
$at unb cin Derelioe eine beydes hoͤffliche / als tapffere ſaion iſt / unbmit
wenig Worren gu ſagen / daß etn allen Dingen einen Uberfinß habe Es
tft abet feines eng ju etel Daf Qut der HErr ihn in einen ſolchen Scand
geſetzet habe / daß eo fli deſſen wider bie Unſchuldige mißbrauchen / das was ihm
nicht cb me fireg ohne — — Urſach erregen / und den
n» Beiden Amehr ſolte fio ber Nota ins
—8 den er mit ſo groſſen Vor⸗
tbeit —— —— Schriften zugeeignet wird /
daß «t uͤber die maſſen r^ wann Ero deſſelben anmaffet / er»
innern / unb nicht aus finem großmuͤhtigen Hertzen kommen laſſen / was die
heilige Crit ſo tieff barinnen gegraben hae / daß zwar GODit ber HErr ein
Freund ber Maͤchtigen ſeye / gleichwie er ki bec Allermaͤchtigſte iſt / derſelbe a⸗
ftafjav und vem a
$trabd fc maͤchen gu roma fene /wenn (ie fido der
adt, fo.erijnmmirfe vid; aléelicbenatriniGocanden, — Grivirb-aud. /
binb man hm andie — 6 und de⸗
nen — ——— — — ———— runck furt bun wird/ daß
| £r ulcébety pas ftti Siesstiit ber bar de Hbc imo Qunmdgifde
weiches er wol tauſendenal
MC ** Posse wiedet —— T
dits — —
d centre Pari gehoͤrt habe / daß BRMedici
widerwaͤrtige itid gebrauchen / eandem cus ben menſchlichen iiben
Ctt a d
P sd
404 .. A FPENMVX.
remedes contraires pour chaſſer lesmaladies du Corps humain &le ronem
en fanté,mais je ne ſcay pas ficcla procede auffi au Corps Politique , de fuge |
quon y puiffe confervcr lc rcpos par destroubles, la Paix .par lagueme:s ls
jufticepardesimuftices&c, — Toutlemonde Ígait jusqu'à quel degit
Francefoitmontéc pourtroubler les terres circonvoifines apr: |a. Pan
Nimvveguc& pourtant l'on veut que tout cela provienent desintention/o
finccres pour maintenir lc rcpos,auqucl rien n' eſt ſi contraire que
tude, L E cs ec
E Qu Elle ef eleignce de veuloir porter fes armi an de lids jan "»
Les Francois érants communement perfuadés, que toutes fes sema
du Rhin ne foient qu' à Eux, il paroit, quec' eftauffi là oà Monlr. d Aw
wife danscepaffage. — Sii'avois avec moy mes petits papiersil neferonqu
trop facile de faire paroitrc les bornes du St, Romain Empire , amas. fa
deccla , jeneígay queme raporter à unfeul Traittéd' un Grand Pudpr
. connu partout; ouil y à des gens doctes & que Ia Erance meínteadsignt
"fesgagcsà caufe defon rare & folide fcavoir , qui porteletitre: Des limite
.;del'Empire,& il me fuífit icy de direqy'ilin'y a que lesIpflmments dcPaixqu
| pofentleslimitesentrc ce quieftachacun; fort au deca ou aude ladu Run,
-mesmce fi une placc d'Empire n' étoit fituée qu'une Ícule lice de atis, elle
' deroitauffi ncttementaluy , comme celles, quien Íont eleignécs jusqu'a-
cent. . Auffiles Eftatsunis desPais.Bas neferont pas tropcontents-de cette:
aſſeurence, que le Royne veutrien entreprendre, au de là. du Rhin, puisqu ils
en pourront argumenter, que c' eſt donc peuteſtreà Eux., qu'on en vucilie ,
.«omme ilsL ont efperimentédesjauncfois,ilu yapaslongtemps, . .
e ef fiireentierement demolir les Fortificutions de Fribourg & d vfu
eT Emperenr cetteplace , à Condition ere. En nif aiti Solin ! quede
. "nons vouloir rendre une Ville reduité en Village contre deux forttrefle es
'plus importantes de l'Allemagne, comme celle de Strashbourg:& de Phils
beurgfont : carilferoit toutautant comme fion vouloit dire, neusautont
. tout & vousn' aurcz rien ; auffi. nc p. it on pas propofer un meilleur
moyen pour nous faire ouvrir de gietà pens la portea la France , pour net-
tre quand bon Luyfembleroitdeux.ou troisCerclesá, contribution; llf
bien · portẽ au Traitté dePaixde Nimvvegue, que la France foit obligée às&
«o Rituerla Ville de Fribourg avec fes — — Sa- Mté, Imperiale en
. €«as qu'on puiffe convcnir.d" un equivalent, maáeil pé s'y trouve point.;
— — J que
*-
cc "EM. Ng
^
APPENDIE —
—— und bftiblae gu voriger Geſun⸗ heit wieder zu Fagor weiß av
|:
rnicht eb ſolches auch an dem Politiſchen Leib angehe / alſo daß man die Sube
durch vic Verwirrungen / ben Frieden durch den Krieg / die Gerechtgheu durch
Unbillichkeit / erhalten koͤnne. Cg ift jedermaͤnnig ich beibuft/ wie weit Franck⸗
xeich gegangen / bie umliegende unb benachtbarte Lande nach dem Nimmoͤgiſchen
Frieden zu beunruhigen / umb dennoch gibt man vor / daß dieſes aus einer gang
auffrichtigen Meinung herruͤh e / die Ruhe handzuhaben / deren doch nichts
mehrers / als die Unruhe entgegeniſt. —
Daß ſie gang encferner ſey / dero Wafſen jenfcito beo Rheins
zu verſetzen / & Weil die Frantzoſen ihnen ing gemein einbilden / daß die Lan⸗
de jenſeits des Rheins niemand / als ihnen allein zugehoͤren / (o ſcheinet eg; als ob
ber Herr von Avauy / bey dieſem Paß gleichſam fein Abſehen darauff habe.
Wann ich aber meine wenige Schrifften bey ber Hand haͤtte / wuͤrde es mir nit
ſchwer fallen / die Grentzen des Heil. Roͤm. Reichs su erkennen zu geben / in Cro
mangelung aber derfelben / toll ich mid) allein auff ber Tractat eines votnebmag
bey der gantzen gelehrten Weltbekandten Politici ; unb oen Franckreich ſelbſt /
von wegen ſeiner ungemeinen vortreflichen Wiſſenſchafft in Beſtallung qu neh⸗
men gewürdiget bat / beruffen / welcher den Titul fuͤhret: Die Graͤntzen bed
Reichs: will es derowegen dabey bewenden laſſen / baf einig und allein bit Frie⸗
dens⸗Inſtrumenten die Grentzen / zwiſchen Deme: was einei jeden zugehoͤret /
es ſeye gleich diß ober jenſeits des Rheins / ſetzen ^ ſo gar / daß wann ein Platz
des Reichs nicht weiter / als nur eine Meile von pacis gelegen waͤre / ſolcher bem»
ſelben eben fo wol zugehoͤren wuͤrde / als bic. —— panbar Meil davon abge⸗
legen ſind. Es duͤrfften aber bie Staaten der vereinilgten Otieserlanbe mit bite
fec Verſicherung / daß ber Koͤnig jenſeits des Rheins nichts unternehmenwol⸗
re / nicht allerdings wol zufrieden ſeyn / weil ſie daraus ſchlieſſen koͤnten, daß man
viell eicht wieder an ſie wolte / wie ſie allbereits einmal / oor nicht fo gar langer Zeit
erfahren habenn. —
Die Fortificationen so Freyburg ſchleiffen zu laſſen unt dieſen
Platz dem Aáyfer wieder iu geben / mit dem Beding 2c. y wie cine
gute Meinung ift dieſes / daß mañ uns cine Stadt / (o gu einem Dorff gemacht
worden / gegen wey vortreffliche Veſtungen / wie Straßburg unb Philipsburg
find / geben wil; bann es wuͤrde eben ſo viel ſeyn 4 als wenn man ſagen tvolte. :
Wir wollen alles / ihr aber folt nichts haben / ja man koͤnte kein beſſers Mittel
vorſchlagen / daß wir torfcalic) unb mit allem Fleiß Franckreich Thuͤr unb
Thor oͤffnen / daß es / nach feinem Belieben zwey oder drey Craͤyſe in Contrt⸗
hution fetzen koͤnne. Es verman zwar der Nimmoͤgiſche Traetat / bag Franck
seid) ſchuldig ſeyn ſol / die Stade Freyburg (amt feinen Zugehoͤrden / Ihr. $yf-
Majeſt. wieder geben (ol / un Fall manie eines æquivalents / 3
ee 3
AJ
' [1
4,6 0 0 AeBEHDIE C
1e Ror de Éranec Te uiffej reimierernent eníparer de Strasbour; ; pi
Perieaadae fc fair de de le —* Rhin, puis aprés deiantler Fübourg
. &l'offris comme ccla 35a Mtẽᷣ. Iniperiale contre dcux fortéreffes fi impoc-
— — "De fortequepar ce moyen il ne tiendra qu 4 FEmperéur cc. "T outil
contraire il ne tient qu'au K.oy de France, qu'il nous rende & laiffe Te nore
& parconfeqenten repos ; L'onauroit suffi bien peü furfefoir de propofe
&m del moyen, pour faire ceſſer de part & d'autre tous les fajets d inquic
de & deffiance, d'ófter pour I avenir tóüte occáfion derenotvellemenrd
rre & d'affermir pour tousjours une parfaite Corrcfpondence , rwr zd
—* desja — fait & —— dans — —— de —
phalie & renouvellé par celuy ——— au córimencentent de dha-
cun, ainſiquil ne tientaffcurement 3 àlaFrance d' obferver auffi bien, que
Sa Mié, Imperiale &Empirel'ont fit, ce quircligicüfeinenr cótivetuaus
dits Inftruments de Paix, dc reparer ce qui a efté fait contre & n
venir; cela fait il y atout cc quc Mr, d Avaux chérchefi fajgacufiment d'ür-
troduiiüe. |
— M
—M —
— ^ 2E —* —* ot/ bad jewia
— € t8 RUE s£/ hn yt » tt fc "
M uiae
"p ^ » " ü
e: AFRPRNEBUE
Annotata uͤber die fütacf allene: effion, J ) i ft
ſere Reichs⸗durſten befuget 7 Ambaffadeurs quf
dat / unter eines furnehmen Mis: h iif
acfunben / unb burd) den Druck palliat
Jahr iB 007 Ge vj
BJ ias bey den Frantzoſen Souve ein anders ift 5 * iori
ne Gtabtbat. — 6 / alvo fapematu und bey einer illimitiri
., df r5 | p 1 »'zt
nete unfer Reichs⸗Staͤnde bem Kaͤyſer gehorchen fónnen ? eg:
anders iſt autoritati ipfius reverentiam,tíri anber&obedientiam;
nen fic allen Koͤnigen tbur bas (efte aber finb fie Kaͤſ. toj. al Gl c ibret
Sounpte dsulbig. — Da bie Sytafiánifen dürften (Sreyer [oy / lén
ſcheinet daher / weil fie ſelber das Caput, inb nur ge viffer Lehn⸗ Stuͤcke
dependiren. Wie gern molten unſere auff ber ben Fuſſe fh
dar zu gelangen koͤnten. Die argumenta, fo bagegen angifül
(en den Stich nicht / unb ift keine materi ober fo fdilimme Sache er man nich
- einen Anſtrich geben / unb eine Zeitlang defendiren fénne. Gleich wie unſere
proteſtirende Staͤnde nicht vollen / daß ber SDabftüber iht Gewiſſen / ſondern
(tt allein gebieten ſol fo moͤchten viele wol daß (itur à Dco & enfe depen-
dirten/ unb bon fenem Capite wuſten. Die unürtt Provmcen beſtehen auff
ſolche Art / ale welche Fein anber Haupt erkennen / als ibre Beſetze unb union
bem Printzen eon Srangenabet: als verordnete unions-Capitaine allen Rc
ſpect erweiſen · Und ob dieſelbe (don nicht gleich an Wuͤrden und Vermoͤgen ⸗
halten ſie ſich doch pares, und jeder bleibt SSuverainetẽ in ſalvo, ' unbiftngg
obnaefdmálert. Unſere Chur⸗ und Gürften haben zwar jura dupreman
nucht (o integra, unb vollkommen in allen Stůcken / als die Fuͤrſten un &
bliquen ín Italien: Ex. Gr.ffe ürffen fditieOffenfiv - Alliang fcblfau tede
ches ber Kaͤyſer unb bas Reich verbieten tónnen. — Anfangs babe ? fatus
imperii ſolche conftitutiones zu ihrer Sicherheit / unb gemener Woſſantk
libet; / welche apud pofteros neceſſitatis geworden / unb wird dadurch bir Sop-
veraineté merctlich reſtringiret. Iſt eben als wann die pon Geldern wolten buo
rine eon Orangen / jum Souverain ihres Hertzogthums machen / ober An-
paffadeurs part (hien ; Vor der union haͤtte es dieſe Provint preteadun
onnen / nun aber wuͤrdens die Confoͤderirte widerſprechen / unb hindem.
alſo dieſer / und ber Seide Staͤnde Souveraincté durch bie alleguirtt raiſon
ini
Us fuprematus wird beutigeé Tages ín Pat
CA PPRENDIK UN
Wasninidee unb —— — Verzeiten chaten Inperatores alles propiia au-
ritate, und reſpectirten keine Leges Civiles weder von tom 7 im-
perio, wie dann Curolus V. vhngentht all Capæulation vornahm / was er
wolte / Fuͤrſten ub / und enfe; Biſchoffe in den Bannthate / und ſich bey
mocquirte, auch ores gürtueben fo ſeyn: moͤgen / wei⸗
qhe aber durch die Capitulatien vinctiliret, tme dergleichen nicht mehr ohne geo, '
pflogenen 550. Rahe Chur unb Fuͤrſten unterfangen duͤrffen. Im ábrigen fan. 7
auch tvofJurisdi&tio merum imperium bedeuten / und wird offt ein Eit terri
"torium eine Souversincte genant propriẽ aber / nennet man Souverains groſſe
Potentaten / und welche Krieges· Heere aus ihren Etate fuͤhren foedera errich⸗
ay Geſandten abfertigen / & qua tæteras juris gentium functiones labent ,
deren Anzabl nimmer ju graß ſeyn wird / und deren Perſon / tva ſie ſchon biß⸗
weilen ihrer Schuldigkeit / umbconíciong.octgeffen / und vermiteeiſt Krieg qur
raiſon muͤſſen gebracht werden / nichtxcoweniger facra & invielsbibs ju haben ;.
Staͤdte unb Dynaſtæ minores haben naf Superivritatem, dber nit Souveraini
tatem. Am oft werden die koͤniglich eGeſandten in sen koͤniguchen
Saal / die andernaber nelladla ducale gefuhret qui Unterſcheid; Der Vencia⸗
ner ihre werden wegen Cypern und Candia uͤberall wed den Aniglichen dicii
geachtet / nur im Reiche hat denenſtlbẽ nat dem Reichscdneltiſs tenElcGoralis
weichen wollen / und numehe werdens bic Electorales berum Geſandten soni e-.
publiquen aud apud Exteros ſtreiten fónnen. Daß main ártevets
iheils mehr exzra&ion mehr Humber unb Vermoͤgen / als bie Itallaͤner haben /
doch ſollen geringer gratbret Verden / iſt durar, ein auders ifl juris, ein anders ſty⸗
1i & obſervantiæ, und hilfft in ccremonialibnstit præſcriptio vtif "Ordi glaui
Tidit ba ein Savoiſcher oder Florentiniſcher Ge einem von
ger von Holland weichen werde. Wollen die Churflrftlichen Geſucten in ires
Daͤuſern bcn Fuͤrſttichen nicht die rechte Darto auff Neichs · Taͤgen bey Abte⸗
gung der Eurialien mehr geben wil weniger werden die konigliche A mbaffadeurs
ben Fuͤrſtlichen Legatis bey ben Viſiten und circa Excellentiæ appellationen
gleich begegnen. Der Konig von Boͤbmen cit ex namero Rlectorum. Due
grief Siem beſten zwar gewiſe feada vom Reiche —— pius
en Stu (e im uͤbrigen abet —— Der Koͤnigvon De UT
marck i auff ſolche Weiſe aud Vabillus DucurLoneburgenfium. Beyden
Weſtphaͤſtfchen Tractaten iſt von ben Fuͤrſtlichen Legatistcin Ercellent Viet]
wie von den Churfur ſtlichen⸗ geſnchet worden / wokches manbamit eneſcbulrigen
wil / daß es im Reiche und fie nur Deputati, und micht Legati geweſen; Ich
glaube aber / man hat t6 nitht drauff zedencken ur dergleichen seienun
eſchicht / predentiren mgen. Auff unſern Reichs Gonpentenforem mur wie
—5 — Gefand —BV— tk Butte
we:
f - : E r | E
(409 TI |. E PPEN TS Mx.
goa denegiren wolſen / aber (nen doch gebeu· | Diépuriste wor
garios,balteid)eins/unb kan/diß aud) wolein Agenes ſeyn. 3u 8 '
len ete Kaͤhſerlichen / Spaniſchen Geſandten / umb ber qpábfttidye Nuntius Bit
Geſandten / von Savoye unb Mantua nicht Excellent nennen vollen ; atf
bod) die Frantzoͤſi chen gethan Heutiges Tages geſchichts eon alíen Graia.
ohn ſtreitig ben Italiaͤnifchen Hertzogen. Den Churfuͤrſtlichen i on fat.
Majeſtaͤt ſchon laͤngſt vergoͤnnet geweſen bey Kaͤyſerlichen Audiennin fe
decken / und den Hut auffzuſetzen / wie dieſelbe es nun zu Nimwegrnn
allen fónicliden Hoͤfen erlanget / der teutſchen Hertzoge Geſandten mm «e
ſo wenig am Kaͤyſerlichen als Konntglichen Hoͤfen verſtattet Sym $i
nige koͤnten wol einen Unterſcheid unter ben. Reichs xtánbenbida quado
halben mo en uno denen darinne gratificiteny bie nicht nur belli & padsap-
gendíces, onc ern focii ju halten ſonſten wůrde es freylich confufionadmDu
gen die jenigen tocl-be groſſe Laͤnder haͤtten / und ſich bey bem aemema 29difür
andern meritirt gemacht ſoſte man nit weniger als erga Italos liber: fon; di
waͤre dem Rechte unb der Billigkeit gemaͤß unbfichet manito teídánc
Bbus veraͤndert / welches vor Zeiten nicht gebraͤuchlich / und dem alten Hertom⸗
men zugegen. Auch ift Succeffu temporis mancher Potentate ſchwaͤcher / und
mancher maͤchiger geworden. Der Paͤbſtliche Scuhl hat heutiges Tages fo
wenig Maht mehr über die Kaͤyſers / als bie tty ere über die Siatus Imperii,
Das Hauß Oeſterreich / welches laͤnger als 1oo. Jahr für allen andern mich⸗
ug / un ſuſpect geworden: Die Kaͤyſerliche Wuͤrde hereditairc, unb durch bi
Waffen das gantze Reich ihm unterthaͤnig mnochen / Maſeither bet eol ane
WI niit Franckreich / Schweden: und den prateſtirerden Sidoden ibi
Gn flertfeben Gricben) (auff welchen ſich ber Gajutocglfdie banditen fel) ait
mehr (eredoutzble, Was bit Staͤnde deß Reichs )- (nfonbecbeighig wen bc
Religion / hey den langwie igen dreyſſig Jaͤhrigen Kriege verlohren / unb
Schaden gelitten / das gewonnen ſie hernach doppelt wieder | theils an lecn
ſirten Provincen: cheils an ſtatlichen juribus; in dem der Hoͤchſte hhre B
geſegneie / und das ehrliche Teutſchlanð / weiche armen general , unb tofraó
.en particülier; damahls aug ber gemeinen Nohe bel... Vor zeiten tara aud
Gachſen unb Pfaltz nidtfo jeglieberty unb Sgen / £Sranbenburqum bo
Hauß Braunſchweig tuͤneburg (welche ito mit Koͤnigen cn paralelegulidian)
nicht ſo maͤchtig baber dieſelbe jeho den Xopff hoher haiten / ais vormablé | vi»
roͤſſere Praͤtenſtones machen duͤrffen. C att bie EleGores Rd 00
bf; Kaͤyſer und den Koͤnigen immeriac: 2022 4 Wb Dr
quet roriate Oycaltlnidoe Srürftn rbeytifben jeiben ; (ómidicibe
age: Unfre Sürrten (welche Electorihus wollen aleich gerechnet tpe pPaumm
en dann aud) nichsden Oiepnbliquen, oder den Ducs de Savoye, a
4
^ 1 | . | , € T] | |
APPENDIX Au
folgen. Den Fuͤrſten ſtehet aber and) entgegen, baf ber Kaͤnyfer und die Chur⸗
Fuͤrſten Kibfbibnen ben prætendirten Rangund Tuul nicht accordiren wollen /
weiches dae Extcri vorſchutzen. Alles doch / was vim ſapematus tn ſich écaceifft
exctcitet vin Fuͤrſt (o tool in ſeinen Lauden / als ein Klector. Die ſieben Ele-
Aaores abet haben allein ſo viel force, unb Vermoͤgen / als alie Reichs fuͤrſten/
«nb ſeyn nicht allein wegen der Gh eminence, ſondern ber bits
sen Gewalt unb maͤchtigen £ánber ju preforiren. Und koͤnt ein geweſener Graff
$i Odenburg oder Graff zu Rudelſtax gegen einen maͤchtigen Reichsfuͤrſten
gerechnet werden / wie ein Reichsfuͤrſte gegen einen maͤchtigen Churfuͤrſten. Die
Staͤnde des Reichs haben gleiche jura, unb ſtehet demnach einen reichen Gra⸗
fen ſo wol frey / mit Fremden Altantz zu ſchlieſſen / als einem Herqog eon Neu⸗
burg / ober Luͤneburg. Wir ſchen aber / daß nicht allezeit das Jus ſondern das
Vermoͤgen die Souverainore mache / (o diejuris confulti thren Reglen inconre⸗
NIBH Mti Die Churfurſten beſien thre prerogativas non ju-
— trepreprio, ſagen bie Ferſtlichen / ſondern perpetua quadam imperii cominis-
ione — non ut inorementum fupreraus, ſedut —— — de⸗
Legatam, allem die andern Reichsſtaͤnde ſeyn nicht mmehron ẽctat, ihnen die Com-
miffion zu nchmen / reti es nunmehr ein jus hereditarium bencuicio temporis
geworden / eben als wie deDucibus und Comitihue vonden Kaͤyfern ihre Her⸗
qogthuͤmer / unb Grafffchaſfſten wiit der Zeit erblich muͤſſen gelaſſen werden.
Wañ unſte Hertzoge nur die Macht haͤtten / die ihrigen als DucalcsLcgatosben
Hertzogen in Italien Aeich / abrufertigen / die burfürflen uñ Veneianer moͤchtk
ammerhin ihre miniftros tanquam Regios ſchicken. Wann es auch ſchon die
Eronen denen Hertzogen verſtatteten / wuͤrden doch die jenigen / die nur Faͤrſter
am Roͤmiſchen Reicheſeyn / damit nit duͤrffen auffkommen / zumahlen uncer
Oertzoge und Fuͤrſten ein ſo grofſer Unterſcheld iſt / daß b branches dela maifon
de Lorraine nur princes, der Regierende aber Duc genennet wird / unb bie
andernnur ſpem fucceffronis., unb ihre appennages haben / die Frantzoſen wol⸗
len der Fuͤrſten petito nicht deferiren / damit fle nur weitere Divifiones , und
nod) mehr jalouſie im Reiche erwecken; haͤttens cheils Hertoge vor dieſen bey cb
ner farorablern conronGbarc; unb da Franckreich fie caroffuxe, undihrerami-
tie noͤhtig hacte / Ex. Gr. ju Muͤnſter oder bey der Reiniſchen Mang / aud)
fur vor dieſen detzeen Kriege geſucher / wuͤrden fie alle ſaticfaction erfanget baben.
Je maͤchtiger eine Monarchie oder Etat vor andern wird/ je mehr wiler von den
eite coutumes ahſchaffen | und je weniger neurs oocordiren. Ob die Juͤrſt⸗
lAichen ſchon erweiſen koͤnnen / bof bas Hauß Oeſterreich und der Hertog von
Bapernvermahls / wie noch jeko der Hernog von Neuburg vom Furſtiichen
Collegio in poſſeſſione ſeyn / ihre Plenipotentiarios Sí i höchſten caractere
à EE
95 c "
I Sfustéfiun // M jolansde Leurgloisefiyn ——
wo
MR DLACPHP ER ON: b: EX.
uibem] ——ez Vrgunas iba tefehnes 5. aestibus:
cremonialibus neque rattencm, neque p fedi
. .fplam paficffionem, fufficere. ,. toic énnadib::
Nuchatgteit von Brandenlamg / und bit Jealluni⸗
tn: ſo koͤnnen doch ble Hertzyglichen. basic nichen ausrich
fand / bafi dignitates Sc fun&itince E leótorum fe
tum ftpt/fontbernbatus Legationis trie Jyertoge mit ben
manie haben / und duͤrffte / ann conad Recugienge ein
Hergtzogliche Ambaſſadeurs / als ein Churfuͤrſt (tine Gu
weeil bie Cronen c&allen EleGoribus ,, atur feinen
Sürften vergoͤanen wollen / ſa wirdihnen meine Erachtena
Degationis difputiéce worüber fit Hd uidit weniser i.trfrcom / sip. -
áninftrumento Pacis ullen Reichatſtaͤnden grlaſſene fus armorupsgies bells:
gacis; jus fee derum ; mb hat die Spubtique Joeánb- barum ben iuddfio.
fn frey geſtelet Miniflrosprimiautdecundi. ordigis; ,. Dep
tps tad) Nimwegen oder den Haag zuſchecken. Der
igurbataud uiae tWWiſſens den Fl B
ertheilet / als daß die Meickeofuͤrſten von UR |
preponiretlaffn. ; auc oranbenksrmg — unb — —
Zegationis aecorilitet Serb:n/fo mutum aed) etfi beimorkig: seeóptionis JA:
Wiemausm dien / wodey mir · inf alt / daßder Klig iufirabcfrekt ⸗
dern zwar nit hindert; Amdaſſa deurs zu fkffjalir te ao ft fal ladeetẽ bey der
Ofubitrit / un pup antsberetaites d'Etatijuntitghibigil de PExcellence &.h
Wialibly jo paw iltud erm; DR dremmioeacltio AHüab verba:
eiit [oA C bt (nt M 2 nod fdacLcgus fontem mar abigo.
tri epefercin eim fo ebatoitiittu(en ttateri., ünb-b bty- gegtundetiun.
£8 ft wuͤroe Schwierigteit ſetzen· / nnb: 22 2*
dio tii) Dad juris abſeryvami engrjodtrü, 7 unb wil obicevantie vl
ibcrdtr fediviidapithaber.— (edodfretdiemb England
wise —— dieſer wogenbrzogen: / aber "e
" fetBéh Ohh tnidbrti. I uuroiejt-quaflion im farorem der - Jhéraag dedi.
dite) woraus ieicht it fliiicen.) af dit rites couronnécs baritpedn$ap.
weſen / tibt Rleaonbus allein erx depit ber andern Reiche Oxinbenil:
ſahren - O5 auch ſchon bi Fuͤrſtlichen epliciten. / daß quoad. jen.
uitbann- ElcQmrebeb:
, m : itid: ym.)
Ste e urn — Ihnen dae same Gin
e erf rstas adiu corpus Comiizsmés qum fon Pl. prius o
fien;
A ND I J. 413
ioribuseber illultrioribus pfit aug getragen gu erbeniiebo
ad: as iret, ſo wi doch fole reſitue diti a bifk cem-
iittentes nídytijreCommiffiones, wit fonffen:éeota wann was Unrecht
gemachet wird / oder ed bet committentibus nicht gefaͤln/ ver aͤndern ⸗
—5 — m nehmen duͤrſſen / aud — 255 gar veras
die Fuͤrſten ihre conimittenten., ſondern fale ire otgmr⸗
gebohrnes Sedit, und wollen gleichlam req — Dor in Gtrma-.
bia daraus machen. Das exem ple ber St . irt un⸗
(ere Reichs Fuͤrſten billig jum ——— waͤre Gt aber idt 8t ich bil⸗
be mir ein / die gekroͤnte Haͤupter wuͤrden ſich nunmehr tol ſchwerlich dar zu
entſchlieſſen / unb durch der Italiaͤnſſchen chiquaneunb fineſſe in dergleichen
Sachen beſtricken laſſen / dann fiemuntie barauserfgdfene inconvenient;
mercken. Die Italianiſchen Furſten haben / wie die Hiſtotiei niéfem. 7; iet:
, Suipmam poteftatem ufürpiret / weil ſie vor Zeieen chen wohl fub —*
teribus geiebet / nicht voluntarieẽ, ſondern coactive; — SOWfet- tette bat man:
rmahls and vonunſern Fuͤrſtens / weil ble. fy be offt bekrieget und
—— (aec ſagen kͤnnen:; Und haben die ératiün cde tein Kaͤnſer
Gebiete / und damination /: nb bec Pyramide Hoff. und
prattique ben Teutſchen faf alurit Lr a; udi de cheils — — ———
weſen / ſich lolcher geſtalt entzozen / —— Df in ihren Herteg
cthuͤmern / und Etats gant frey ulid jum nur — —
Dominofeudiagnofcirtt.. Weil nun bie. K —— ten iiic Bohn.
bi ſcrib icht üt a
—— — — wir
ben Italiaͤniſchen / un b Chun Frſten dud aliti |
gtum zulieſſen. Sonſten it rernat * baß ma
Jrimtetgen ben Brandenburgiſchin B placed' honriedi: ;
Wann aber Elé&or qu Wien fáme., wuͤrd es der *
fãrſtlichen Durchlaͤuchtigkeit ſchwerlich thun / fo wunderlich dergleichen
SÉinetri pvunblóf ole Gewehnden michi aetati ris etm
Apofltolicus wird keines Geiſtlichen Churfurſten ober Orern t xm
Boedo adben. dufcéoer Spubft fioe — —
warum tractiretIinperator bit [eéufátes nicht btn ſoe Der nth
vergonnet bem Ambaſſadeur de Savoye , und ater Oritliig
Gejenbten bag ſie fido bey der Audieni derken il me ben
denen Savoye bod ohne coñteſtation teeídytt z pat
hine tn / quelle raifoii? Zu Manſter vk
Surf Calm iut | ole x6
T—
4*5 101 APPENDIX | |
gert. Religitet alſo le caprice des Grands bit Ceremonialia mehr die We
tailon , und beruhet ihr Sunbamentbarauff/ toic man favorablesoccafions
überforime / unb die Maͤchtigſten im Spiel cinem wol oder uͤbel zugelhan fan,
In Ceremonialibus tommen viel neue Moden mit ber Zeit auff / worvon man
ſonſt nichts gewuſt / unb worbeh man ſich clam, precario aut vi poſſeſſione
geſeteet / und mainteniret. Eben daher Les Electeurs conveturent endroid
«ettelongue poſſeſſion. nem ich bit przeminentias Electionis. CinLegstus
repræſentans kan wol andern Herrn | die ſeinem jure dignitatis ar Suprc-
«natus gleich ſeyn / weichen / aber quoad certos actus mup derſche / mute
ander Herr fien perfóbntid ba (tebet/ præferiret werden. — olm má tm
Stylo bít jenígm nur Souvcrains heiſſen / die Armees koͤnnen amd
unb ine Feld fuͤhren / moͤchte man (agen: daß aud) Dantzig Jambutd x. wt
elle die groſſe Mittel erworben / unb Laͤnder an fid gebracht / ber Souverainat
faͤhig; Dann / mann Dantzig oder Hamburg wollen / koͤnnen fie mít fülf
bet Subſidien eine Armee richten / als Munſter ober die Hertzoge von tündurg
gethan / und mit ihren benachbarten / wie vor Zeiten bag faedus Hanfcaticum ,
an einen Strang jiehen. Man darff bero Behuff Fein groſſer Chur imnd 3r
(en ſondern ein reicher / maͤchtiger Graff /eine reiche maͤchtige Stadt / ote
Gemeine vermag eben bas zu thun / die doch nach der heutigen definition nur
Guperioritatem bat. Auff ſolche Weiſe haͤtten eor dieſen bie Anſeeh Staͤdte die
Souveraineté prætendiren koͤnnen; Wie diß nur in generc, alfo Dantig os
ter Hamburgin ſpecie. Gleich wie aber ínbiefer Dpaterí nicht alemahl voag
gewiſſes qu ſeten / maſſen kein juge Legitime iſt untet Souyerains pour les
Tompetentes, unddie opinion und caprice bet Potentaten offt ben Ausſchla
ben / fo halte ich auch unſerer politicorum offt ventilirte queftion : $$
det Kaͤyfer im Reiche chun koͤnn⸗ / was ein Fuͤrſt in ſeinen Fuͤrſtenthum
aunt ohne dann wer Fan laͤugnen / bof ber Kaͤyſer ín ſeinen rb...
4onben nicht mehr Macht habe als im Seide ? Die Reichs Conílitutions
werden auch von den heutigen Politicis offt in favorem ihrer Herren fe aute
bte / daß ihnen cum Exteris offenſiv-Alliantzen ju. ſchlieſſen / (woldes boch
wegen der gefaͤhrlichen Conſequence gewiß genus verbotten) freye Quit unb
SGewale gegeben wird. Tant y a, wer gewaffnet ſeyn unb bleiben kan / der ſidet
Alzeit zu / / wie er ſich mit den Reichs⸗⸗Satzungen wieder vertrage / und heraus
tkomme; Und ſchaden ſie denen am meiſten / die ſich auff ihre Huͤlff allein ſtuten |
And von andern erſt den Degen leihen wollen; Auff bag aber wieder pi fot
men / daßder Koͤnig in Franck reich (id zu Nimwegen auff den Kaͤyſerwegen
der Fuͤrſten tinuatur beruffe / ſo faͤlet mir bey / daß ber Stápfer bie Geiſll chen
EChurfurſten neveu ( nepotes) unb bic Welulichen Oheime sabe iuh
Co-"m*HhxE
F
A&PPENDLIÉE 4
Vid nutrehr fratres ſchreibet. In gewiſſen Dingen (bat verator mehr
Ehre / in gewiſſen aub weniger an. Der Koͤnig nennet ſeine Mareſchaux ge
airs: Conſins, die doch nicht einmahl ſolche jura, als mancher Edelman in
eutſchland hat / und deßwegen int geringſten nicht mit unſern Reichs ⸗ Fuͤr⸗
ſten u comparirem. Die vormahlige pairs de France waren / wie jetzo noch
unſere Meichs⸗ Fuͤrſten / haben aber dignitatem iſtam verlohren / unbprzfen-
tiren nur umbram. Etzlichen nun von dieſen / ob fle ſchon ber. Koͤnig Couſin
nennet / moͤchten unſere Fuͤrſten nicht einmahl ſo ſchreiben / woraus die irre⸗
arité erhellet / und bae Franckreich / etfi omnia paulatim crevere, veteris.
li ruditatem nur gegen unſere Reichsfuͤrſten behaltẽ wollt Verba ficut num⸗
mi, nonex.prima percuſſione, fed.ufu feculi valent, alſo moöchte man fav
gt : quodceremoniz velutnummi ex ufu temporum valeant. : Unſere
Reichs⸗Seaͤnde ſeyn des Kaͤyſers unb Reichs fubditi, & vaſalli, wie aus den
gewoͤhnlichen formularn4u erſehen; Hierunter werden die Turartichente⸗
griſſen / und demnach werden (e für Souvcrains von den Kronen erkant / und
bet Kaͤyſer ſelbſt / deſſen Unterthaͤnige (ie fi nennen. / thut ihren Legatis jt:
Mimwegene als ben Koͤniglichen Ehre an; Wie reimet ſich das? Man fan
ſagen / fie ſeyn nicht merẽ ſubditi, aud) nicht merè ſupremi. Eccleſiaſti-
cis iſtein Catholiſcher Potentat Souverain, weil er des Pabſtes /urisdiction
erkennei / unb ob wir reformirte es ſchon nicht thun fab wir doch im Geiſtli⸗
ebenwenig Souverains. ,. weil ín Gewiſſens⸗Sachen kein Menſch ber»
. den
| eia pratendiren / ſondern alles GO € € unb bejfen Wort unterthan ſeyn
Imperator ſolte billig noch in politicis bey allen Kronen bas gelten / was⸗
der Pabſt in Eccleſiaſticis; Aber bie Zeiten conjonctures, das Intereſſe / und
bie humeurs bet Regierenden veraͤndern viel ín ber Welt / unb ſehen tvi / ba
bem Paͤbſtlichen Stuhl nicht nur bi reformirten Kirchen entgangen / ſondern
eud iĩ Egliſſe Gallicane deſſen autorité ſchwaͤche 7 nur in Imperio Romano
defeciren die Geiſtlichen Staͤnde Imperatori & Papa noch ettet maſſen / tote
vor Zeiten. Den Pabſt koͤnten bic Proteſtirende nodo für bas Haupt ber Site
Gen erkennen / wie er eon fo vielen Leculis geweſen / weil esder Kirchen zu⸗
traͤglich und gut waͤre / aber bít abufus , unb traditiones humanas muſte man
nad: Lutheri unb Gafoint Model abſchaffen; Alsdann wolten wir nod) Roͤmiſch
Cacholiſch ſeyn / daũ von Rom giengen ie viri Apoſtolici aus ín Teutſchland /
Engteland / Franckreich / unb ſtimmet unſere Lehre unb Glaubẽmit ber alten
unb Pauliner gantz uͤberein / durch ber Paͤbſte Ehr⸗und Geld⸗Geit
| abet iff neu Rom quc Babiloniſchen Hure geworden. Ich Bafebdfür/tvann
heunges Tages der Pabſt Urſach fünbe/ den Koͤnig tn Frãnckreich in Bann zu:
sn. quil Ícmoquevis.deSon exscommunication, tben wie bfc Venetianct
—
—-
"T | APPEN-DIX- |
wntebet Paulo V. Und barber Pͤbſſliche Stuhl wol geſehen 1 wie oranti
rid wegen eines Ducs de Crequi ſich nicht geſcheuet 1 (m mit entr gantái
Armee auff den Hals zu ziehen / und es zumachen / als vor Zeiten die Spa) —
welche deß wegen nicht unglůcklicher / nod) weniger eftimiret wurden Do |
fcibt bat wegen eines bejorgenben. Schiſme in ber. Stirdye offt beburfam gua
anckreich eor andern gehen muͤſſen. Und moͤchte man faſt ſchlieſſin Ouf
nit die Devotion oder des Pabſtes Allitrte / ſondern bloß le poucondialis
umb ber Muͤnche gefaͤhrlich ausſehende imigpes invafioncm Rome apkr-
nx hinderen. — Cyn ben alten cinfültiaen Zeiten bat man ber Ocifloftt ji tid
einger aumet / daß jener ſagte: Er hielte darfuͤr / wann vor Zum ven den
aué bem peuple waͤre befohlen worden / &eber an (tat Brode ufttjini
viele wuͤrdens gethan haben. — — — ul
texte ſo hoch geſtiegen / daß vic Leute andaͤchtig blind n
eligions⸗Eiffer ſchwebten / muſſen bie Kaͤyſer / denen ſie vorhin unttteorfim
waren / ſelbige bedienen / ja at& Goͤtter adoriren. So grauſem if manaud
in den ubraiten Zetten mit den Kaͤyſern und Fuͤr ſtlichen Per ſonen / piehode —
Sacrz & inviolabiles, umgeſprungen / daß ſie emafculiret , ihnen die Augn
— — Que im fie zum Triumph ſpoͤ
fuͤhret / jaͤmmerlich getoͤdtet worden. beyden bat ſich bit pc |
pn geaͤndert / unbift unfer Seculum cultius unb € briftíidier. T E
Süpferfan gani allein Koͤnige creiren / hat affo aliquam in toro Cluiflizno
orbe jurisdictionem. — Bodinus fagf: pontifice. 1
. tei ifle / quod Imperatori jus ſummum temporale competatin fou
quid quid patrimonium diviPetri appellatur. Woraus dar Poͤbſter
tion offenbahr / unb hat dieſes unb oap fn ben alim Apoſtoliſchen Ola
Bekaͤmmiß eid verndert / Lutherum, Calvinum, Melanchtonem und nbi
ex Reformation billich angereitet / ich feltiteabepiebee à qeupus, Ci
DZarſten unb. Gurfürfem dn jus zqualc Biber; fomágutetradie
acqualimrodo ., und weil ple Electorales Koniglich ; bee fünf cua
emer Hertoge vielleicht qualem receptionempra *
E
ALTL) aL.
ſchen Fuͤrſten ihte / webrolidi Forguch cranes :
en denen afuͤrſten / odiis
den Frembden den patſum honoris gᷣnnen. si^
aenig mit den | s war dann à/I tẽte des æmess/ tib 0d
M "
uec ſptelten / taber man die Ceremonialia acgliginet ; Dahes aber nunmrhr
geſchichet / verurfachet corruptus Reipublicæ noftre ftatus, dann / weil wir
ung im Reiche wegen bet faſt taͤglich zunehmendẽ desunioa niche in der Not helf⸗
fen / als ſuchet ein jebec Reetung bey ben. Maͤcheigſten von Frembden / und ftt
bet darnach: Ut ſibi cantum bene fit, das Vatterland und bonum publicum,
s pesi —— nd nien tob wie e$ y p
emanien baben tele erſt aus Jtalien unb Franckreich gehohlet; Zu
Muͤnſter bat man ſie eſtabſiet / und ju Otimmoegen wird man fic acheriren wol⸗
ten. Der Italtaͤniſchen Fuͤrſten Ghefanbten bedecken ſich zwar alle fuͤr den Koͤ⸗
nig in Franckreich unb heiſſen Cpeeleng / fie werden aber nicht empfangen oder
bewirte e / als bet tetes conronnes unb fuͤrnehinſten Republiquenthre / wiewol
dieſer reception auch durch mareſchaux de France, jener aber durch princes ge-
ſchiehet. — Gtunfoltm die Electores Ambaſſadeurs hinein ſchicken / um koͤnigli⸗
che Ehrezu empfangen / umb ſich recht inpoficffion zu ſezen; Wolte man (it
nicht einholen als der Venezianer unb Hollaͤnder ihre / unb vergoͤnnen / ſich zu
couvriren /( welches den Schcbeitzern nicht allein zu Paris / ſondern auch zu
Thurin geweigert worden / ari fte ble Herren Churfuͤrſten ben koͤniglichen Mi-
niſtris an ihren Hoͤfen es eben fe machen / und ſie bederket / ihnen ohnbedeckt
Audientz geben / Richelien hatkeimem Fuͤrſten vom Geblůuͤte / ja kiinem EleGon
in (einem Hauſe die Oberhand geben wollen / ſo nnerhoͤrt. Mazarin (f faci-
lior darinne geweſen. Weil man vor Zeiten nicht eie! von publicis ceremo-
nialibus und foederibus.cum Exteris gewuſt / fo-faben unſere Fuͤrſten auc kei⸗
ne Stats Raͤhte gebrauchet / ſondern alles mit ihren Juſtitz und Land⸗Raͤh⸗
$n verrichtet / unb ſeyn alle cours aunort nod) bel reglirt en Ceremonies.
Sie Vene aner werden qu Rom / und bey Kaͤyſer und Koͤnigen als koͤnigliche
Geſandten empfangen / die von Genua aber / nicht anders afe ber Italiauiſchen
thre. Im Reiche haben die BleGoralos ſchon laͤngſt keinen Geſandten nad
Venedig / wie aud) nun bie Fuͤrſtiichen Geſandeen denen ſecundarius Ele-
Acorum nicht cediren wollen / unb anfferbalb / als zu Rom unb Paris / ſolte bet
— — mite relies
r | | e ü j
tdmen ellen. / unb nach Rom nimmer. | Die Cardinaͤle duͤrfften ſchwer⸗
fi) einem Electori bor weichen / weil fie denen Koͤnigen wollen gleich geachtet
ſeyn; Man hat aber kein Exempel / ba Elector einem Garbinal gewichen;
Iſt alſo indecis, wie viele dergleichen Hinge. Wann man der Churfürſten
prærogasivas genaue euaminiret / beſtehen fie nichtim geringen / und ſeynd
niche bioſſe functiones fibi delegatz . tele man in dergleichen Faͤllen allicit ſa⸗
en koͤnte; Man wird an Sármbe Fuͤrſten neas beybringen / bap
it Frere geſchrieben. Gin: Hertzog teen. Menhurg oder Gola n
iſt war an ſeinem —á und — rata too.
— obet Genc raux bedenet/ wie die alten
/ pon k —— —
ich unev ben Herfogen — dap
V)auf Braunſchweig und bLuͤneburg wol tar Nordudan ULIS
cte.) ſa man von keinen andern Fͤrſtuchen Hauſe mi
warum ſolte einem Koͤnige nicht frey ſtehtn ba amez ber ienigcn Ddufert bt
füc andern ſich mariti it gemacht / ſonderliche GbrenzRtinlebengilegen / unb
um exemple cinem He 604€ vorr 3: / mit bon. Hertzegen von dotbringim ?
Fere pt acia ? In allen Dingen findet ſich ſolcher Umerſcheid / bag autori⸗
e£ unb meritendie Leute von kleinern diftinguirem ; Qu Pariß / auch mm Dol
fanb / ſeynd an meiner Zeit denen Churfurſtlichen Geſandten kane andere Be⸗
——— als Pen Fuͤrſtlchenn Sie wurden in allen alb ge⸗
Doch wilitiret pro Electoribus. bafjin comivis eft mer autoritas.
rollen grt / ale pluralitas votorum..- Woͤre auch unbulig/ un? tolit;
btconfufion eripecfen). wann ein groſſet fyc nicht ſolte meht Rachdruck be |
&ch/ ar ein fciscrobesbeg une / al im Poblen gt arii. / da de pino |
Brix Sputridert Siren — pd
une nur anfangen / Wiecc zugeben / und eim eut diees
ien. die andern Kronen trol féfgen. ; 32u Orio beet eut:
an jeder gern groͤſfer ſeyn / bie Mode pejléctasté in or btt elektr EN
-
duͤrffen ble maͤchtigen unſerer etes was an
—— — — -
um zu
— — — — at rms iro unt imi
Nap i bie fufeefia: Die Giurflit(a haben
—— unb Lothringen gehabt·/ — nti:
FErares geſchrieben worden / als jene quodnottudigoum, — pere
éf ven Franckreich lange Jahr Frere (ob es ſchon noch/ wie der Koͤnig in Po⸗
len/ regia dignitas, and nicht Majeſtas von ſelbiger Kron tituliret wird) da
Schweden / weil es damahls aud feinen Klippen didit viel kam / nur Couſm
geſchruben worden; toic Schweden hernach Franckreich nutze wurde / und ſich
darch die Waſſen in Teutſchland wider bas Hauß Oeſterreich conliderable
machte / hat es koͤnnen alles erhalten / und weichet nunmehr keiner Kron.
Die ꝓrætendirte æqualitas inter Electores & Principes fimt mir vor 7 als
wann 4$ ſage: Ich bin fo tool ein alter / und vielleicht aͤlterer / und reicherer cte
man als der ander / dem id) wegen des / daß er ein Graff oder Barvn gewor⸗
Mtn / weichen (o 5. Democh aber mus oes obtt Baro Nobili praferir&
werden / unb bilff bann Dec Edelman nicht mehr / oder daß ich racher. — (fo
auchn ob ſchon ver dieſen Electores ben Fuͤrſten / unb jure Supremiatus noih
gleich ſeyn / fo wird ihnen bod) ratione dignitatis Eleoralis bey bem jure Le-
Fationi⸗ billig mehr Grepbeit zugeſtattet. Bey der Kaͤyſerlichen Kroͤnung bar
«in jeder Kle&or ſeine Taffel / die Fuͤrſten aber inegefatnt ſitzen an einer. Aet
bít Ele&ores nuin vielen Dingen preference haben / fomiüffen auch bilich
xbrt Geſandeen den Dons haben / und mil es die paritas qndad juráSupre-
matas micht allein hindern. Wann tnan aber in re ccremoniali exempla wol⸗
kt colligiren / wuͤrde man finden / daß alles ungewiß / und wol am eden ſeyn
moͤcht / nicht nach ben Exemplen / ſondern der Vernunfft hier maſſe zu nchmen/
«imb fan mir weniger oder nichts præjudiciren / was ein ander aug ignoranh 7
und Umwerſtande / oder gar qu groſſer civilito, oder anderer Umſtaͤnde wegen ge
chan. Die Titula ſeynd off variiret / nad bem die Freundſchafft / unb bas
Intereſſe geweſen; Bald haben die Vmenlaner denen Savoyſchen Geſandten
Excellent / bald auch nicht gegeben. Haben groſſe Herren der Kleinen noͤh⸗
tig / honoriren fie dieſelbe extra ordinari, hort das Iniereſſe auff / fo hoͤrt auch
-bitEstreordinaire Eyre auff. Les plus habilles princes ont eté fort prodi-
gites dc Civilitez guond elles leur ont eté utiles& il n' ya point de fibcrali-
té, qui in corímpdo moinsScqui acquiere plusd'amys. Weil abet ſolche
Dinge mebr bet feudis., —— iohæriren / mochte man ſagen / ſo koͤn⸗
nen die Poſſeſſores ( bítbttulutru&uariis obctaninorusibus?) Datíniie bin
fuccefforibus: nichts ptasudicirlidjed verbángen / ſo wenig al die alienatio
' «Domaniorum , wtbbtr Cafkl ober Gamme Guͤther / und den canonicis dir
venditio bonorám Ecclefiaficeramgulájfigift. Wird (don ber Vater ges
nd eiget ober veredt à daß oder jenes zur Vertlein erung fines Hertzogthums
WWardt hinzugeben / No gos ungttolg / ob der Sohn faGum patris haltenwir⸗
: We, ^ Dif der Lſeragebr auchee sirolarer gegen die Reichs⸗Staͤnde / p
' $8 2
—
416 | APPENDIX
ſich Franckreich auch deßwegen nidit beziehen teet fo vitfexempla verhanden /
daß Franckreich / Eycellentz an Ita taͤniſchen Ambaſſadeurs geben laffen / denen
es bet Kaͤyſer recuſiret / wm vice vers, ber Sápfer hat es an welche geben.lafe
ſen / die es vont Franckreich nicht erlangen koͤnnen. Thut alfo hierinne die famta⸗
fie was weder Vernunfft nod) exempla ader die obſervance regliren koͤnnen /
Ex. Gr. btt DucdeSavoye , bet dentang fiber ben grand Duc de. Elosenze
pratendiret, imb ber erfte Herr in Itaͤlien iſt audy deßwegen ſchon Lang pec»
ber / ehe der ander beri Titul von Groß Hertzoge erlanget ; Frete pomber Gron
Franckreich geſchrieben worden / weichet gern ben Electoribus , deſ pid di
. nb feine Geſandten hatten Dod) mehr Privilegia als ber Churfürſen NR
€t ſchon Alteſſe Royale ſich nennen laͤſt / hat cr bod) ſeither bern michts máx
acquiriret/ umb bey Frembden ertangen koͤnnen; Waͤre er Koͤnig von Gypray
müfte man ihn Koͤnigliche Majeſtaͤt nennen / ift ers nicht / wie Venedig (prit
Tan er aud) nicht Alteſſe Royale genant werden ; Weil er aber Vicarius perpe-
suus S. Romani Imperii geworden / wie gantz Italten noch den Teutſchen / und
unſern Kaͤyſern zugchoͤrte / (daher faſt alle Italianiſche Fuͤrſten mod) Vaſollt
vom Reiche / ) fo darff derſelbe Grafen / Marquis unb Edelleute ereiren / ſo tm
Reiche keiner als Imperator, Oeſterreich / und die Vicaruthun důrſſen. Die
principes Italiz ſeyn zwar Vaſallen vom Roͤmiſchen Reiche / aber a. comitio
rumoneribus liberi und beſchicken keinen Reichs Convent , fragen aiſo viel
darnach / nud tractieren mit uns / wie Koͤnige / nnb nicht als foltbe / die vor
Seiten mit unter bag Reich gehoͤret haben; Der Duc de Savoye batte jm Regeu ·
tg zuletzt nur einen Secretaire / unb muf nach der Matricul etlicher Mann⸗
ſchafft geben. Ich habe wol ehrer geleſen / daß die Teutſchen Furſten ihnen bie
Macht attribuiret, eligendi Regis & Statuendi de Republica, dieſelbe niche
vollen leyden / bag bte Italiaͤniſchen Fuͤrſten velut victi & fub actidarbey er
ſcheinen moͤchten / allein bie Zeiten feynd lang vorbey ^unb ſeynd fie je&o Reguli
à part, und verlangen fo wenig unſern Huͤifflofen⸗ und Sauff diztis fid unte
werffen / als Franckreich wegen Ehſas dahin collectiren ju laſſen / ode da
Cammer ju Speyer / unb den Reichs⸗Hoffraht zu Wien fuͤr Richter a afe
pen, Franckreich hat kein votum & ſeſſionem, wie Schweden / begehret / gv
mahlen es ohn dem die ſecreta Comitialia erfahren fan. / umb fido ratione jasis
gentium nicht abweiſen laͤſt / bey allen unſern Reichs Verſamlungen Miniſtro⸗
uſchicken / unb ſein Intereſſe mit unſern Schaden ju beſordern. Die jengen
aber / welche (een duͤrffen: ble Italiaͤniſchen Fuͤrſten moͤchten ſich atücid
ſchaͤren / foam fie unter dem Reiche / wie unſere / mod) ſtuͤnden / betriegen fid
gat febr; indem fie vergeſſen / daß ob fie gleich die Italiaͤniſchen naut
urſache deterioris conditionis als ble Teutſche / ———
1
- *
- ,
AP.PÉNDIUX 4T
unfere den andern tochten zu Nimwegen gleich genchter / und den Reichs Fuͤr⸗
ſten der calidae Vorzugaccordiret werden. Unſerer Nation iſt zwar gio
rieur daß fie Itale en bezwungen / und der Roͤmer Imperiam auff ſich gebracht /
allein / es iſtuns hingegen ſchimpflch / bap wir ben Pabſt davon haben laſſen
Meiſter werden / und die Italiaͤniſchen Reguli ſich allgemach der Tentſchen Ote
ſee und domination enijogen. Vor dieſencommendirte ber Rhein die Sie
ber und haben etlliche Kaͤhſer bie Paͤbſte im Gefaͤngnis ſterben laffen / hernach
ſeynd die Kaͤyſer wol der Paͤbſte Elcuyers geworden / unb ihnen oe Steich sbus
fign AL inis intrigues durch gantz Welſchland unb Teutſchland
dJaben anfangs ber Kaͤrſer autorité geſchwaͤchet / ble num gleichwol nad Som
fit mehr gehen / oder Ambaſſadeurs d' obedience ſchicken / und von da ihre
MAron hohlen: Vor Zeiten aber muſten ſie hin / weil die Pabſte / a 60 $3 66
Stadthalter / aller Voͤlcker Gewiſſen im Zwang hielten / unb bte Kayfer um den
Geiſtlichen Stuel zu befeſtigen unt maͤchtig ju machen / offt detronirren
anb zu ihren Willen brachten Nachmals iſt ber. Kaͤyſer Gewalt auch durch den
langwie $a mit Franckreich / Schweden und denẽ proteſtirenden Reichs⸗
Siaͤnden / unb den darauff folgenden Muͤnſter⸗ und Oßnabruͤckiſchen Frieden
vergeringert uno nunmehr wollen die Status Imperii bie Kaͤyſerliche autorité
i capitulatione nochmehr einſchrencken. Noch vor zwantzig oder dreiſ⸗
Jahren haben unſere teutſchen Conſiliarii und Merrn wenig von jure pu-
o ( zumahlen ſie alles in den Jure Civili Romano ſuchten) gewuſt / unb
was der Nations ceremonialia oder Staats⸗Reguln / unb ihre teutſche Auffrich⸗
uigkeit artificiolis der ſelben eludirer worden. Seicher dem wir in Teutſchland
nad) der Vorfahren lͤblichen Exempel nicht mehr vor einen Mann ſtehen / unb
wit bit uniirte Provintzen ober Schweitzeriſche Cantons e$ machen / auch der
uͤrck / das Hauß Oeſterreich / Franckreich umb Schweden darime Kriege und
Unemigkeit erreget / haben wir bc bie Italiaͤner / unſerer Vorfahren fubjugir-
e$ Volck / in die Schule gehen muͤſſen unb wirds endlich dahin kommen / bag
unſere Maͤchtigſten ihre ſecuritẽ bloß nnb alleine in armis & feederibus , fit
ſeyn nun mit Fremden unb Nachbarn ober etglichen Miſſtaͤnden / ſetzen / und fids
auff die Reichs⸗Huͤlffe (bie bem Churfuͤrſten zu Pfaltz Duc de Lorraine uit an»
dern ihren Benachbarten wenig helffen koͤnnen / & hodie imaginaria ) nichts
mehr verlaſſen; Der Kaͤyſer (oltenod arbiter rerum bey uns / und nicht der
Koͤnig n Franckreich ſeyn; Wir fuͤrchten aber leyder dieſen mee / ate unſer
r^ Haum / welches wir nur ben Nahmen nad) refpe&iren / tmb bey dem
Bauſe Oeſterreich bie Kaͤyſerliche dignité afe weit ſie nimmer tyranni ate
wecſen / und ohne ihren Erb Landen aud) zwey Stronen haben / ben Kaͤyſerlichen
. €t / worzu bas Reich michts bewilliget / iu anefaten Lothringen / Bur⸗
— | | | 98 3 | gm
L4
.
aber duͤrffte endlich / weil ſolche Souvet:
en ſchützet ber Paͤbſtliche Stuhl bfeSoü Ss rad
-
Avr MN
di bít validae durſten 1 nennen bic
Romiſchen Reichs / wie echt Domino fe "udi :
pra ftem / ſ m nt. Wirt » |
lernen bof man aca qe 7 8f nb n Degen
Krieg / gang hinlegen/ eocif man fid Bal Fatt'glit ig
anderer Schwaͤche pravalireti. n en im Relchem
&iebe unb mutuellcr Schuldigken i t reBexi zi umm |
aus heimlicher Furcht / weil ber ander bees
ben helffen Eónte. Die Reichs Conſtitutiones lo⸗ ap nin: ffibis u
tilius ; was (brem. Intereſſe abet zu n —8* | vt
Gewalt zu ſchutzen / cde lae Tuin ut !
— ix oar s H i at de richten / un iet cji ifiena
mehr auffzublaſen / aber and fa Hee ! daß Franckreich nidt tradi
furo ag is je mitti (esf ant «fic fart
— en QUE MON nadie
Souveraineté d prac iri
flücefermadibem prier d
perio & Imperatore mebr. erdrie 18 Scouß und NTICIUDRT
tem / umb ihre grandeur in eine fej dut ( bag ſieſich vom Suet dea.
chiten. / alg die Italiaͤniſchen ürften bun hrfinfitidien Sont
nicht zuviel cintáumen folten ) beru —* 2n | ——
po diſmembriret nicht lang beſtehen fol
Italianiſcher Fuͤrſt bekrie get witd auf is iim
der Pabſt wegen ber Reuͤglon und be
Anhang hat. Conften iji nod) ju ti
Jang vor Venedig geweſen / dnbbag j jus
de jüre dieſer ibre Geſandten denen von Be
Buͤrgund fatte fi) ultrð in se Mee ben. / mag ted qfi
ſcyn / weil ed maͤchtige Nachbatn batte / und ex duobus malis minimum
wehlen wolte/ nehmlich lieber eon ſo eie olltg r
diren / als ſich für ber febr maͤchtigen arai ieri ude ſtets für
Deſterreich / Bourgund / Lochringen ; Baͤyern mnbabeyr
acit bic fuͤrnehmſten Duces Europæ geweſen uti $i Met
fenem. Churfuͤrſtlichen Hauſe gewichen, Die Kro
Fuͤrſten / die keine Armecs ausfübren ) inb Alllantzen ſchueſſe
Sube leben wollen / die /ure legationis, weilſie eben ſo wol
^w
; OA RREEMRLLX. EU S
—ãæãaS cei eii Ca nii e à Geneslogieo qu ehlen / und
derandern Privilegien ſich Mna aii las MO íi ann ſchon
unter finjfober ſechs von Adel zwey ſeynd / bíe Reichthum unb: Guͤter 7 al&
Herrſchafften befisen. / barum werden die zwar hoͤher aflimiret , fie ſeynd
aber ood nicht beſſere Nobiles, ſondern origine einander gleich. Dc jure:
kan der von heguigen Statiſten gemachte Unterſcheid / sur prziudig ber an
dern Staͤnde | nicht gelten / einanders iſt par raiſon d. etac und wann
die ttes. courontes ſprechen / weil der unb bee maͤchtig eor andern / ſo wol⸗
pipe ihn uno gleicher machen; Wie er maͤchtiger als ſeine Miſtaͤnde / als
fei et auar mehr Freyheic / unb groͤſſere cffme ing fünfftiat bey uns
Gne / die n moͤgen fid) immerbin ihres gleichen Rechts berba
tn Ein Ambaſſadeur differiret bom Envoye nicht allein funrptu & pom⸗
& ,. fenum eui qualitaze dignitatis & characters reprzfentauo, ^ Ich
be nidt warumhuſere redierende Hertzoge / infonberbeit 7 bie nicht Gas
tholiſch / unb bem Pabſt nur al& einen Souverain temporef erkennen / denen
Cardinaͤlen weichen ſollten (wiewol Papi iſt zu Rm / ein anberé in.
foco: tertio· ). dann wollen (ie ſchon als Koͤnige der Kirchen ( worzu GOT⸗
TES Wore nein ſaget) veneriret ſeyn / ſo muß man dargegen ponderi-
ren; daß fit lujects du Pape, und die wenigſten vom conclave Furſtliches
Gebluͤhts ſeynd / und daß fie nicht Etats poffidiren: al& unſere Souverains,
Und wann ſchon theils Italliaͤniſche Fuͤrſten ber: Cardinaͤlen weichen / bie e&
vielleichtthun ^ weilen ſie des Paͤbſtlichen Hoffes Freundſchafft ſuchen muͤſ⸗
fttv / fo obligiret doch ſolches keines weges unſere im Reiche / ob gleich be
aus Italien tn. gewiſſen Stuͤcken ben unſerigen prafcrirce werden. Unſere
regierende Herren folten keines Potematen Miniffrum mehr über ſich fiere
bfem / weil ein Duc de Parme ober Modene / fa alle Cardinaͤle ſich nicht
ſcheuen / in ihren eigenen Haͤuſern uͤber Ambaſſadeurs / ob ſie dieſelbe ſchon
Excellentz tituliren / die Hand ju nehmen: / auch les princes du fang em
Erance nunmehr / unb etzliche Grandes d' Efpagne feinem Ambaſſadeur ce⸗
diten:. Sachſen / Brandenburg und Dennemarck faber eor Zeiten fotdye
exceífive- Ehren · Actus denen Exteris erwicſen / bie zwar kein præiudicium
machen / oder in confequeng fónnen gezogen werden; Allein man mug ſich
daruͤber verwundern / und anhoͤren / daß die heutigen publiciffen. eg. eine
BRaorant oder ne ligentz nennen / In Dingen / die groſſe Herrn billich ftu—
diren / und ihre Dieners nothwendig wiſſen ſollen. Die Frantzoſen werden
vielleicht kunfftig einen ober andern Fuͤrſten / bem fie mit dem Titul favoriſi
wn / dardurch zu gewinnen ſuchen / unb un article de traitté daraus for⸗
nrren / aud) kan England bey Schlieſſung einer gewiſſen mariage mit. idee
is
da 00 APPENDIX. 2...
J liberali? unter den Kronen ben Anfang machen. Der Syfer iſt gleichſam
sater familias itm Reiche / unb die Status als ſeine domeſtici, doch ſeynd ſie
Pot de,la maifon de Empereur, fonbetn illiers de fF Empire, und moͤchte
man(agen : daß ihre Miniftri babet allen Fremden ihres gleichen im Seide
$ui przferiren 5 Die Exceri muͤſſen thnen mer Ehrerbletung anchun / aif
fic (i. umereinander. Der Koͤnig tractiret Monfieur , unb ben Primen
Condé nicht ſo hoͤfflich / als von Fremden geſchtehhet. Die Stantofen s
fen nur in denen paífibus modum Imperatoris folgen / bie bet Seide Schnde
fden / ba inen oer Spfermebe Ehre
dignité diminmiret , und nicht in
bereiget / als die Exteri, Der Koͤyſer ſchreibet an bie Hertgoge: Duct
tígfcit unb Serenitas (ob ſie ſchon unterthaͤnige nod) ſchresben / wie vor Qr
ten Imperatoribus ) unb unten allezeit courtoifie ) welches bed) Franckreich
nicht thun tod ; Auch bedecken ſich die Churfuͤrſtiiche Miniſtri, wie (dion
gemeldt / fo or — pem ware accor-
|
|
LI
^T*-
Verʒeichnuͤß ber fentgen Acten / denckwuͤr⸗
bíaen Handlungen unb anderer Schrifften / welche
in dieſem drey und vierzagten ober Neu⸗eingerichtem
VWViierzehenden Theil Diarii Europæi zu
finden ſind.
Emorial, betreffende bít Admiſſion deß Miniſtre Ihrer Durchl. beg
Fuͤrſten und Biſchoffen von Straßburg / denen Herren Mediatoren
| iu Nimmoͤgen prafentiret, pag I.
Conditiones und Bedingungen / auff welche ber Aller⸗Chriſtl. Koͤnig ei⸗
nen Frieden eingehen will / Nimmoͤgen den 15. April. 1678. T
Office, fo durch den Herrn Nuntium been Spaniſchen Ambaſſad. den
15: May 1678. geſchehen. 20
der Confœderirten darauff. ibid.
reiben Ihr. Aller⸗Chriſti. Maj. an die Herren Oen, Staaten. 2I
Antwort bec Herren C taaten darauff. .
.
^
23
Ant wort be Aller⸗Chriſtl Koͤnigs auff der Herren Staaten Schteiben. 24
Memoxial, vom Aller Chriſtl. Koͤnig bem Hn. von Beverning eingehaͤndigt. 25
Office deß Hn. Nuntii an bie Catholiſche Ambaſſ. unb Plenipotentiarii. p 27
Rede org Koͤnigs tn Engeland an das Parlament. ibid.
Defßß Engliſchen Cantzlers. 29.34.36
Brieffeines gewiſſen Miniſt. gu £onben / betreffende bie Oration deß Konigs
andas Parlament. 37
Negotiation bet Hollan diſchen Deputirten ju Bruͤſſel. | 39
Antwort Gr. Excell. be£ Hertzogs von Villa -Dermefa. ALI
Memnn der Hollaͤndiſchen Deputirten / an den Hertzog von Villa Her⸗
moſa. 42
Antwort deß Herrn Hertzogs barauff. 44
Memorial bet Hollaͤndiſchen Deputirten / an den £n. Hertzog von CBilla Her⸗
moſa. | 45
Antwort Sr. Excell. darauff. 47
Declaration tt Frantzoͤſiſchen Herren Abgeſandten / einen Stillſtand ber
CfBa(fen betreffend.
8
- Officebef. Hn Nuntii anbie Herren Abgeſandten bec CKhol. Sürften. 4».
Memorial ber. Sta» fert. Abgeſandten / an die Hollaͤndiſchen / umb feinen par-
ticulieren Frieden qu ſchlieſſen. | . ib.
Memorial ttr Koͤnigl. Daͤniſchen Abgeſandten / in eben dergleichen Sach. 53
Memorialdeß Chur⸗Brandenb. Abgeſandien / den En betreffend. si
*
e^
*
gonil. — und Churfuͤrſil. randenburctſd Memorial/ an den T
ín Cnacianb.
nig. SDennemárd. Chur · Brandenb. Brauſchwweig · £üneb. unb v
—S Abgeſandten Memorial an bie Herren Staaten.
Declaration an die Kayſerl. Herren Ambaſſadeurs. »
Declaration der Spaniſchen -Derren Ambaſſadeurs. 6
7 deß Daͤmſchen Ambaſſadeurs. á
beg Brandenburgiſchen. T
deß Hertzogs von Lotthringen gpfenipor. 7
Schreiben occ Hn. Gen. Staaten an ben Aller Gbriftl. Sánia, "t
an den Dic deLuxenbourg. ibid,
Anxrewort deß Koͤnigs in Franckreich / auff der Hn. Gen. Staaten Schreben. 7
Schreiben an Monſr. Burillon, Frantzoͤſ. Ambaſſad. in Engeland. ^— o
Memorial bem Jon. Grafen d Avergné eingegeben. 82
—. 'EXtra& wegen bet Reſolution bet Herren Gen. Staaten etc. 9
: Memorial bet Frantzoͤſ. Ambaſſad. an die Hn. Gen. Staacen. 9?
Antwort barauff. * 1:01
Declaration beg St8n. Schwed. an ble Koͤn. Srangóf. Ambaſad. 120
Proteſtation der Daͤniſchen / Brandenb. und Munſtertcher Abseſandeen v
ben Hollaͤndiſchen Particulier⸗Frieden.
Schreiben deß Hn.von Bevernings an die Gen. &aoten / wegen deß Frebe
ſchluſſes. 127
Hollaͤnd. 2ímbaffab. uͤberſchickt den Gen. Staaten den geſchloſſ Frieden. ib,
Beſondere Artickel / die Aufflage ber co. Stieber betreffend. 2j
Uhrkunde wegen ber Neutralitaͤt ber G ron Schweden etc: Ho
Sendſchreiben beg Hollaͤnd. an die Frantzoͤſ. Ambaſſadeurs. 1!
Antwort ser Frantzoͤſ. Ambaſſad
Ratification über den 13. Friedens Artickel zwiſchen Franckr. unb Holland
Ihr. AllerChriſtl Maj. wegen deß Friedens⸗Tractas mit Holl 3
bet Herren Gen. Staaten etc.
Ihr. Aller Chriſtl. Maj uͤber ben beſondern Artickel den —
von Oranien betreffenb, o n6
bet Gen. Staaten diefen Artickel belangend. ibid,
Ab ſonderlicher Artickel wegen deß Prinzen von Oranien. 1
Ratification uͤber bie Commercien · Schiffarts unb See⸗Tractaten. d
e Mrtbcil ober Rechtsſpruch / ſo im Geheimen Rath y. Koͤn. Maj. aufarfgreda
worden / Krafft deſſen die Unterthanen der Gen. Staaten son. ber dw
mentation und Erhoͤhung ber Aufflagen / fo auff Ein⸗ und Außſuhen
ber Kauffmans⸗ Güter aſchlagen ino befteget worden.
|
"|
|
Formular bet Paß⸗Brieffe etc. 149 "Ji
As di
^
^^UNNERSTYOFMICHGAN ^
NO LIU
.. .S9018065677028