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Full text of "Diarium europæum"

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6 [74 bBEIARIUM entéie v 
aono icko. ote gleichen warb 
Bajos. ^ ime b ret vols ues rre 


diintich facbemfotte / 
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fife. Dido num A E ſolte gedache 
Ambafſadeur am Frantzoſtſchen Hofe angenchme Offerten / a 
——— — Tfteine 
.  fWtofcu neant — doc auß 
— nacher Achongel fetten 











mee ſehr groß urb amfehnlich / zu —— — —2*— 
ſche Tartarn Koſſen pde ced ifmnin gie 3hmte 
ſotten vertheilet werden / deren eine ienter dem Commando deß Coaff 
— —— angrafien / vie audere aba 





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ch ein anderer Geſandrer vom Trimmiſchen 
nach dieſem an / dde ejne Loͤſung ber (eoten geraubten Ruffiſch en 
GSefangenen angebotten / derey eget. e nl "nola ets 
 benfoafj gemefoter Chom fich elmeo Ma ensem ſtandes von inet 
beſor gete | infonderhen tonnn er mit der gréften tert der der Cripign 


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CONTINUATIO XLI, 


DIARI EUROPAEI 


Infertis variis 


ACTIS ,BUBLICIS, 


pu Seſg̃ dts·rzeblangen 


Drey unb Siehe Theil / 


Deß N eu Maenichteten 
DIAKII EUROPZEI . 


& fj C. itai bet 20) Qn- leon, 


Theils / was fc bin im i unb wieder ín Der Welt / am 
Kayſerl. unb andern Chur⸗ unb Fuͤrſtlichen oda Theils suele cud 


hn andern temfébenangeángenben / aud) weit en fiegrnen Canben 
ten / toic aud) aufſer ſolchen in denen uͤbrigen Theilen der 
it denkwurdig 

























P$ auff gegenwaͤrtige Zeit ben unb zugetra⸗ 


Enn ahſonder ADPEN DiX obe stufany 


unterſchiedlicher er / zu 
lung vorgegangenen / wie auch bey der iios Dering 
au Regenſpurg ad Dictaturam publicam tinqegbener 
unb Schrifften zu ſinden. 








— — ——— —— 


Franckfurt am nS 
Bey Wilhelm Serlins Buchhaͤndlers ſel. 3Sitben bof 
ANNO M Dc LXXXIll 





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— Mo An den Seſer. | e (- 
[7 iue wird hiemit ber Vierzehende 
. Oéz pal deß Neu⸗eingerichteten DIARII 
EUROP £I uͤberreicht ^ be) welchem aber⸗ 
mahls / wie in allen ben vorigen / feyerlich be⸗ 
dungen wird / daferne etwa / wider Verhoſ⸗ 
ſen / etwas ungleiches / und der Warheit nicht 
gemaͤßes / eingeruckt worden ſeyn moͤchte / 
ſolches jederzeit ju aͤndern. Ingleichen pro⸗ 
teſtirt der Verfaſſer / daß er keiinem Renſchen⸗ 
wer der auch immer ſeyn moͤge / in dieſem 
Werck ju nahe zutretten/ geſinnet geweſen / 
ſoñdern bec Sachen Verlauff / wie er dem⸗ 
ſelben zuhanden kom̃en / gantz unpartheyiſch 
mittheilen wollen. Im übrigen wird ber 
geneigte Leſer gebetten / die hin und wieder 
e Druckfehler ſelbſten zu ver⸗ 
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EPI Bericht an ben Buchbinder. . 
Deß Koͤnigs unb Koͤnigin in Schweden 
| Gonterfe) gehoͤrt ad pag. 35. 


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1 N. D. N. I.C. 
Deß Neu⸗ 


einaeriditeten 
 DIARII EUROPEI 
CONTINUATIO XIII 





Bieeha der Vhbeil. 


De⸗s 1:680. Jahrs 
Funffter Monat 


MAJT U S. 


Der Blumen fonat genannt. 


xt Ui ben Kayferl. Hoff zu Prag befande de 
Sel ipisdel iliac aH nu 
' ^t feto fw Kapſerl. Mafj. ——e— — Arn fene | fid 
iwider ben Tarcken zu vermogen / mit Verſich erung / IFapſert 
A bof ſein Konig von den Tartarn unb Cofad'en eine Ri et 
—  — $oütff ven cttidy unb funffeig tauſend Mann zu ge⸗ aui ce "n 
Portale! machte auch Hoffnung / daß die Potniſche und Moſco⸗ sentem. 
witiſche Alliantz⸗Tractaten ſo zeittich jum Schinß gelangen wůrden / 
daß noch p qmmer etwas poupracitds gegen den tan oq 








2075 0,4 DIANKIUM Z— Kayſerl. Hoff⸗ 
Ánno 1680; tonte vorgenommen werden Es haben aber Ihr. Kayſerl. Majeſt. 
Majus. ſich hierauff crfidret/ bap Sie ſich nicht weiter / ale in eine Defen ſiv- 
aiu; 2 Alliangeinlaffen fónten / es waͤre bann Sache / baf bic wuͤrckliche 
vuna bicrauf Conjun&tionber Polniſchen unb Moſcowitiſchen Waffen / unb die 

Ruptur erfolget. MENU | 
Selbige Hiernechſt ſchickten auch allerhothſt⸗gedachte Ihre Kayſ. Ma⸗ 
ſcae Geld feſt. durch den von bem General⸗Kriegs⸗ommillarꝛo, Herm Gsaff 
zu Befriedi ⸗ Breuner / nacher Prag abgefertigten Lientenant einen Wechſel von 
gung bet re- 150000. Xthlr. nach Caſchau / umb mit ſolchem Geld bie Armee zu be⸗ 
voltirenden zahlen / weil etliche Regimenter / wegen ihres ziemlich lang außgeblie⸗ 
Regimenter henen Soldes revoltiren wolten / denen man indeſſen / bi ihnen ihre 
in Ungarn. actſtandige Monat ⸗Gelder bezahler / etliche Staͤdte jur Verfiche⸗ 
rung einraumen muͤſſen. J 
TeDeum Aldiewein aude bic leidige Seuche su Wien / welche fo viel tau» 
hudamus ſend Menſchen hinweg geriſſen / bercito eine geraume Zeit / und fid) ab 
wind zu Wien les in bcr Stadt ſowol / alf ín ben Vorſtaͤdten bey guter Geſundheit 
wegen nach⸗ befande; Als iſt in den Pfarꝛ⸗Kurchen / neben den gewoͤhnlichen Lob⸗ 
gelaſſener Aemptern / das Tc Deum laudamus mit groſſer Andacht gr(ungen/ 
Eontagion und ſolches in den Cloͤſtern / wie auch vor der Stadt continuirt wor⸗ 
geſungen. den / umb hierdurch bie Goͤttliche Allmacht gu bitten; daß fernerohin al» 
| fc anſteckende Kranckheiten gnaͤdiglich moͤchten abgewendet werden. 
C:diat ni: Hingegen name biefelbe su Drag von Tagzu Tag zu / fo daß 
f«iniprog (dalich imandig beß oreiffig Perſonen babin (turben / aucb eticbe Tod⸗ 
ein. ten auf den Gaſſen gefunden wurden / (welches man aber ber hinfallen⸗ 
den Sucht / und dem Schlag zuſchreiben wolte) ſo daß / wo die Peſt in 
cin Hauß kame / ſie dermaſſen hauſſete / daß ſchwaͤrlich jemand darin⸗ 
nen uͤbrig blieb. Weilnun unweit deß Frantzoͤſiſchen Geſandten bo 
hauſung zwey krancke unb in ſicirte Perſonen in das Lazareth getragen 
Wworden / hat fich derſelbe von dannen anderswohin begeben 

Weß wegen Umb dieſer Urſach willen haben auch Ihre Kayſ. Waj. die Xi | 

9$ faf. 9. rabc ergriffen / und Dero Abreyß auff Brandeys ben zo, dieſes mit einer 

(i ven bar» kleinen Hoffſtatt werckſtellig gemacht / geſtalten dann alle Trabanten / 

nen hinweg und zum rayſen unvermuͤgliche alte Hatſchierer zuruͤk geblieben. Den 

begibt. 23. gieng auch oic Kayſerl junge Herrſchafft von dannen nad) befogiam 
e mE Wan⸗ 


à . — — — — — — — 0n e v⸗ 


T EUROPAUM. 
Wenbris / unbif nuche zu beſchreiben / was fuͤr eine groſſe ene Mono té 689, 
Jolc!s fich táglich oon Drag hinweg begeben: Weil man aber tocgen P779 
rContagion / auch dieſes Orts faf nit mehr ſicherwar / in dem be⸗ 
es zween Hatſchierer alba geſtorben / ſo gieugen Ji Kayſerl. Saf. 
——— Denke ren Darauf Pardowitz / unb tafigtea (ih 
aft táglids a 
Der geweſene / nunmehr abet (u(pendirtc Hoff Cammer⸗ » Prof vot 

tiit / aff von Sintzendorff / [worbon in bem vorgehenden y Gier 
grey. Meldung gethan worden / ] bot nun jum fuͤnfftenmal vw in 
m Judice ſubdelegato erſcheinen muͤſſen / bey welcher Seſſion erüber —æe, Y 
ttis Puncto bet erhandelten af. — dtubbridem beſtehende Haupi⸗ sonblacie 
the vier Stund lang befraget / unb allerſeits durch arünblicheDtobeu 
nvincirt und überteiefen worden / daruͤbe er (ic aufs duſſerſte con- 
ernirt und beſtuͤret befunden. Nachgehendo wendete cr einige Ent⸗ 
huſdigung ein / und ſtellete (ich nicht auff die ergangene Citation, wel⸗ 
— Ihr. app afe hinterbracht / unb ziemlich gean⸗ 

* / unb anbey alles Ernſts ihme anbefohlen worden / ſich binfüro von 
rgleichen Citationen / bey unvermeidlicher € traff/ ſich nicht zu ento 
chen / ſondem die ſchuldige paritionzu leiſten. Selbiger hac von de⸗ 
hierzu verordueten Commiſſarien ín (o weit ſein Urtheil bekom⸗ 
en / weichem zu Folge / alle ſeine Haab unb Guͤter conliſcirt, und and thm fel 
eggenommen torba Aldieweiln aber (cine Gemahlin Ihr Kayſerl. ne Gurer div 
Najeſt. zum drittenmahl fuffdllis angeflehet / daß ihnen oes pude $rjegen. 
uterhalt etwas gelaſſen werden moͤchte / at haben Ihre Kayſ SDRaf. 
1$ angebohrner Milde ir die Gnade gethan / und ffr noch einige Auſ⸗ 
ithaltungs⸗Mittel allergnaͤdigſt verwilliget. 

Die auffruͤhriſche Bauren betreffend / worvon in dem vorigen Rebelliſche 
iA pag.4- Meddung geſchehen / ſo begehrten dieſelbe inſtaͤndig bag Dauren tt 
Be apri, Authoritdt ihre angebrachte Gravamina unb Be⸗ Boͤhmen 

deben moöchten erórtert unb moderirc werden: damit ibnen aber ber par Rabe 
lichwol cine Forcht eingejagt werden mochte / [o bat ber Herr Gene · cioe 
I Harrant zween von ben Raͤdelsfuͤhrern nad) gemachtem Proceß / 
ben einem Czerniniſchen Hauptmann / durch den Strang hinrichten 
ſſen. Nichts deſto weniger kehrten f ic) Pai: hieran nicht / jp 


. 


DIRRIÓM' Ungari 


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Aano £to. & tautmotíé auff deß Grefarvortroutitmartebot 
Mei. | bae fa ge — — — 2** — 


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— itt 
Ungarn wu Ruhe gelangen. Gs cr [dione zwar /nach dem dem Hr. 


len ſich noch 
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— cibo 





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ira Kan Ces m bre bilfkrotdntiche 










riu p oti dirimi anábü 
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^elxr Frohndienf 

— —— ici und die Cr der Victualien voi 

S tmb Tranck ihnen frey geſteller / auch uuterſchiedlichhe ariben 

5 D brictungen iheils te ducici, theils gar eing⸗ſtellt 6lciben falten / be 
att. 


ingegen wolte es mit den Rebellen in Ungarn nody zu feiner 
* Gad otra» 


ſododas Commando fi rtragnttvorbeny bie Jyoffemg 
ateinigen Tractaten mit ihnen: 2Ueir man woite ihrem Auerbirten / 


wegen a /deimoch nicht corri weßwrgen eo 
dann mit einer genauen —— och zur Zeit veſt Immi⸗ 
tels ſtelleten bie Tuͤrcken der Veſtung Raab ſchr A ad mojjertantm 
zween Tuͤrckiſche Kundſchaffter tm Stadt Goraber ertappt wurden⸗ 
welche die Revelin beſteigen / und die Schildwacht niedermachen ſollen / 
Sie durch bitis VDereteſchofft geftanbent iden anfemady 
du. fyiamádyft brachte ein Kapyſ. Currie 
— sic yat t) daß tie Rebellen / in ſechs taufend Mann 
ſtarck / nach der Theiß im Anzitg waͤren; Daher zwey Kayſ. Regimen⸗ 
ect beordert wurden / ihnrnentge gewzugehen. Vorher waren beſagte 
Rebellen ein und das andermahl geweſen / und hatten / nebſt 
andern —— ———— unterſchiedliche GefangeneBefom 









mien / unter denen auch der Obrißz &cutmant Gerodorff ju gif / ber 


in einer vorgangener Action grfaͤngen worden. Zwar waren ſie ſo fofr 


"tidy / umb tieffen ihn auff parole fefs ffe ſuchtenaber iden rd 


darunter / damit ex bie Rantzion / wegen der andern Gefangenen / véllig: 
zur Richrigkeit: bringen ſolte· Umnb ſelbige Zeit wolten ſleſich zun 
Kapſerl. Devotion bequemen und ſtelleten (icy als tooftctt fit ate: 
hchen; alleim mun hatte hier aucfrnott nid: Wr fnm 








|. EUK ———— 


deep: EE omnl 
WjtuBpepsctittr conjungi eniti acturi nsa ! 
———— ife Anſurhhen / unen —— — 
IJaluug/ ware auch damahls vrelleithrreirrr kom⸗ 
| twi Sev mai od ——— 


*28 —— — — Gator boßher 

—* Veind ſchafft von dorther verſyhret worden Zwar 

fih fremtorr Hatffte gebrauchen 

/ * er die von dem Dug iv rauckreich angebortene Lech⸗ 

Guarde von xo Draguri / inaftidjun Geld / uid oo. Manmu 
wollen. "inefeit)eró 
















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co; tane An wirwol Pria inim bes 
— 5 3 —* * — — * 
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s ſgenden — Einen Reicho⸗ Tag / beywrichem 
"i —5* 7* rid i d Si —— — 


Aempier denen as Lingerie 
Siroe —— — — der 
— ETE — 

















genomm 





fiſtuichtan ——— — eara fim —* 

Mad Teubrachgfrit gefanger genommen / und ſelbigen / nach bem er 
pwor euhauytet wordemn / verbranor: wed ſte in Erfahrung kommen/ 

— rende em 
vedo in i 


: Qéécbemite eigener Hand) geſchrieben / 
in da Tuͤrckiſche Kapſen ads o ipn Legion m pue 






6 : DIARIUM: Wtgartf. 


Ánno 1680. | tint ini rien Sammet eingewackelten Vrieff j 
Mais. — geidyit unbiputarinnenoe: gei xf vefihet aud Bf 
entem Vezier / wie auch an — ertheilet / ihme Volcker / ſo vi 
er veriangee / cylends zuzuſchicken. 
Gr Ada. bie kame der Graff Caprara nad £cutíc / umbm 
af Capta" inen von dem Teckeli babin abgcorbaeen Gevolimacheigren ein⸗ 
Rebelien den Frieden zu verhandein. Dieſen præſentirte er / bey gehaltener Oratioi 
Frieden / n der ncken Hand ben Friedens⸗Zweig / uno in der rechten be 
oder Kres Schwerd / mit dem Anhang / daß ſie daraus eines erwehlen moͤchter 
an, tnb im Sall fic noch lͤnger Moͤrder unb Raͤuber ihres Vatterland 
verbleiben wuͤrden / wolte er deſſen aud nicht ſchonen / ſondern es au 
das aͤuſſerſte zu verderben trachten. Unterdeſſen gieng der person 
mit Pfingſten zu Ende / und waren jene jum Got anb menia at 
iecit (ic fich von dem Tuͤrcken einer anſehnlichen Huͤlffe —2* aut 
30000. Mann erſtrecken ſolte / getroͤſteten; boc) fame deß Teckeli Ul 
paͤßlichkeit darzu / weiche eine kleine Hindernůs verurſachte. Sie lieſſe 
auch den Stillſtand der Waffen nicht unanugefochten / indem fic at 
noch in dieſem Monat die Quartiere eigenwaͤchtig / wider die Artick 
deß Stillſtands / biß Roſenan erweiterten / derohalben der Gio 
Caprara Befehl ertheilte / die vaerhundert Mann / ſo fid) hinein acieget 
herauo zuſchlagen / weiches am 25. dieſes (o ſcharff er ſolgete / daß dirt 
dreiſſig todt geblieben / unb fuuffzehen gefaugen worden / unter dene 
Letztern befanden ſich etliche Vornehme / ſonderlich der Seineſay Pau 
ſo hiebevor bae Schloß Tuͤrna ben Rebellen ín bie Haͤnde geſpielet 
ünb die bey ibm ín Beſatung geweſene Teutſche Mußque irer [dmt 
uch miedergehauen; boc raͤcheten ſie fich einen Tag hernach mit gro 
ſem Grimm / in dem fie etuch hundert ſtarck fid eyligſt bey Neuhduſ⸗ 
zuſammen zogen / und zu einem Angriff der Jabeluncker⸗Schantz fk 
anſtelleten / nachgehends aber einen audern Weg uͤbers Gebuͤrg mad 
ten / zwiſchen Hochwalden unb Friedeck beyde Doͤrffer / Friedland un 
Moreska anfielen / außpluͤnderten / verbrandten / unb die daſelbſt ſtehe 
de Wacht nieberhieben. 
qon fat Dieſes iſt nun wasin bicfem Monat in Ungarn ſcheeibwiurd 
mit Danaes / etes qon danmen winge fid de Hiſtoxiſche Feder uid 











ſchichte. EIfK&k OP EUM, 7. 
chſtgelegene Stóntareich Polen / welches beydes metti mit Dan, Ai^! 1580, 
|/. alg aͤuſſerlich mit oen Tuͤrtken viel zu ſchaffen fatte: wovon wir nt bent | 
xentfich handeln wollen. Mit Dantzig atte es dieſe Weſchaffen⸗ Tuͤrcken vie 
t: Es war vor zwey Jahren wegen eines Cloſters / oder der Geiſtli⸗ ſchaffen. 
n in dem Cloſter ein Tumult entſtanden / wobey bic Monche einge⸗ 
ſſet; dahero man hieruber cine gerauim pat nac den Thaͤtern g⸗ | 
Uk endlich aber dieſelbe erfahren. amit nun famam Auff⸗ 
rgewehret / die Straff⸗Prediger aber allenthalben geſtillet werden 
ichten / fic ber Koͤnig ein Ediet anden Rath zu Dania abgehen / 
lches wir weil ee bereits in bem vorgehenden Theil pag. 257. einge⸗ 
acht worden / alhier mit Stillſchweigen vorbey gehen. 
Nun ließ ſichs zwar auff dieſes ſcharffe Edict ziemlich zu einer 
uhe an / ſo daß man auff eine zeitlang der Stille ſich zuerfreuen hatte. 
llein nicht lang hernach / Sommabends unter der Fruͤhe⸗Predigt / wt 
ichtet ber Enthauptungen / welche auff vorhergehendes ſcharffes 
dict erfolget / grieffen die Handwercks. Purſch einen Geiſtlichen auß 
liva an / welcher Handel aber / durch eines Capitains vernuͤnfftiges 
aſprechen / doch enduch wiederumb geſtillet arbe, fedoch muſte der 
aih / zu mehrer Beruhigung unb Sicherheit / noch zweyhundert 
Ram annehmen; welches dann / wie auch eines vornehmen Geiſtli⸗ 
en eyferiges Schreiben / nác f zuruͤckſendung ſeiner Vocation au 
r Vorſtadt in bie Stadt / den nig ín Polen bewogen / daß ct aber⸗ 
ahl mit einem ernſthafften Ediet fernerer Unruhe vorzubauen ſuchte / 
tif fic nun dieſes auff tao vorige beziehet / foit vonnoͤthen / ſelbiges 


m Hiſtoriſchen Lebhaber in Copia | 
ohannes ber Dritte / von GOttes Gnaden Koͤnig in ou River 
Polen / Groß⸗Fuͤrſt in Littauen / ꝛꝛ. in da d 


yim Edlen / Ehrenveſten / und Grbaren Burggraffen / Bur⸗ — 


ermeiſtern / Rathmannen / und gantzem Rath Unſe⸗ 
"t Stadt Dantzig / unb lieben Getreuen / Unſere $0: m Dan 
^ q$Mgl.Gnabebeoor, | » 
E | ; Anf. 


Edle 





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weicher Sache / je aroffere Sorgfalt ub Semi ana 
*Berutinfft uno gute Anſtalt / e groͤſſer Ver auff Got 
n Treüegegen Wir ver ſpuͤren; Tonne 28i bi 
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/&oic Wir bati aud) hertzlich gern S pis Mar bas) 
nige/fedyrd io o wol angefangen worden / eon ud) 
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fabten / wie Sie angefangen / unb n Vale sot iMtoerbt 
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2s nien deß Auffruhrs / welche im poti nt erfür. 
eden / inum groffern Feuer / welches Wir nicht ho 
wollen / moͤg ! quipodko. 33 Wir auß Lisfere 
Authoritóf ewercke Alterleuchen beſonders anfügen 
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umpiifige De fommlue queer Voi arie cinbe 
- Siraffe / (o auff bic: teft XEM frena —— 
| (/fonbern aud) / weil es — — irden zu ent 
[5 baben / —— — nſerm Hoffſo lang nod 


atiff zuhalten geſ nsi Arcs bit erregte kinruhe 
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( re beruͤhmten Sperre erfelaet ſeyn. Wirerklaͤ 
| ren Uns ferner dahiũ / daß Wir E. Getr. alé Unſerer Soni 
Gewalt untere Obrigkeit / durch Unſere Authoriáffoiber adà 
dergleichen Perſonen vornehmen / ſo — 
berimaffen unterftütet uro bewehret wiſſen wollen / daß ee Une 
auch nicht ſchwer fallen wuͤrde / zu Befoͤrderung btt ET 


d T; 















Moſcowitiſche Geſchichee EUROPAZUM, 


3 


tung Linferec Ctabt 


SOttes / unbber beligen Gerechtigteit / wie aud) zu Gr 
In ft ^Xubeitanoes/ Lins negent Der 
in begeben. Indeſſen ſo verleyhen Wir C. Getr. auffallen 


be gebenden Fall die Macht / welches Wir Uns in Unſerm De- 


Erẽt vorbehalten hatten / daß ſie die Mannſchaft bey ber Stadt⸗ 
Militz fo weit / als ſie es hochnoͤthig zu ſeyn befinben / unb Uns 
kund thun werden / vergroͤſſernund annehmen moͤgen / und ba 


es die Noth erheiſchen ſolte wollen Wir bereit ſeyn / aud) Unſer 


Kriegs⸗ Volck / ſo Wir in Vorrath haben gu Hulffe zuſchicken: 
Das goaͤngzuc Vertrauen zu Eu. etr. vernuͤnfftigen Anſtalt 
und Dexcteritaͤt ſetzende / daß ſie zuvorderſt alle gelindere Wege 
be» Vollziehung ber Puncten beſagten Derreis, unb zu Stilo 
lung ber bewegten Semuͤther jur Hand nehmen werden / efe 
und besor ſie zu ſchaͤrffern Mitteln / welche aud) Wir / wann fie 
noͤthig ſeyn ſolten / nicht ferner verweigernwerden / ſchreiten / 
weßwegen Wir dann durg grwrge⸗ Unſer Reſcript 
Gu. Geir. zu aller fleiſſigen unb Corgfalt ermabnen/ 
bag (ie ber Sicherheit zu gegentvártíger pritrool warnehmen / 
und durch Vorbeugung alles fernern rgo Unheils / 
un derwaen zu fernerer Vollziehungerwehnten Schluſſes 
unſaͤumig tretten / und Uns immerfort von der Sachen 
ſand Bexricht ertheilen. Wodurch Sie dann Unſere Koͤnigl. 
Gnade erwerben / und bey alle dem / fovorfommenmódte/ 
weitern Beſcheid unb Huͤlffe bey Uus finden werden / fo / bag 
ibnennicté mehr übrig (ft / als nach ſy viel von Uns gegebenen 
xempeln vaͤtterlicher Clement2. und Koͤnigl Hulde / vonnun 
dermahleins — en / die heilige Gerechtigkeit pogn 
und durch derſelben beharrliche Handhabung Unſere Stadt 
in Ruhe zuſetzen. Gegeben in Warſchau / den o. Tag deß 
Monats May / im Jahr deß HErm 16 20. Unſers Reichs a» 
ber im ſechſten Jahr. 
JOHANNES Rex, 
(L. S. Major. Cane. Regni) 
CHRISTOPHO us TARANOW'SKY, 
Can.R eg aJ, dect. 
eftt Theil. Dui Bey 


bap Anno i6ke· 
rſon da⸗ Maius. 


"6 0 DYAX*IUM | Polniſch⸗ 
KonoMÜb,. Qqep daſem Edicrbuch co uocheucht / fontem tocitusétícti 
^ Mop. . esten cwecen auff aerhant Gieiffc órbodt mare | toic fic. 
"t re imet —— ——— 
i berathſchl Derowe 
bhen Tage hernach noch einanders ſolzenden inis. 









 Su$ inis. Joh annes der Dritte / von GOttes Gnaden Koͤni 
— —⏑ ———— 


| Denen Edlen unt Ehrenveſten / Burggraffen / Sfr 
meiſtern / Rathmannen / umbgan m Rath Unſerer St 
Danugund lieben Getreuen / Unſere Sónig]. Gabe. zuw 
Sle / Ehrenveſte / und liebe Getreue. 
B Wir wolin poo MES AR nach dam 
erheiſthender Beſchaffenheit ber Zeit wegen der 
cherheit — — gig. /. tmb Verhin 
Me ——— inbrejtbe / genugfame Vorſehu 
griban- mes weil Wir nod ín. mr Gebádti 
benybalbitDepurarionbíe Gretoerrfé Peste: / welche zuꝰ 
rderung der Gewercks⸗Sachen vor Unſerm Gericht a 
haa waͤhret / und damenhero —5— 
daß unterm Vorwand beſagter Depuration., heimbliche 
fmm enfimfften an arftetit unb eine Activitãt unt Gewoͤ 
aufferbalb denen ere retmáffigem Drontmgem gebrau 
werden doͤrffte / wie dann fei Dd verbántm ;- 
gantz vermeſſener Weiſe Einem Edlen Rath vite Fragen v 
Fgebracht worden / welche Unénídimmiger J^ als beni 
and ber Stadt zuwider ſeyn: So baben Wir miíttelft t 
gm aͤrtigen Refcriprsatrdeclariren durchaus noͤthig tradit 
ag befagte Depetatisnempieflt fete anbere&etvaltfemalét 
ben fellen aud) nie geha saei afftín die Puncten / die in 


nen Citationibus, und "ia ial; Deoretis entbalten/ 9 
 Minfti ——— ſpauch / nach dem die u 


[di 





. Mnfere 
befi 


dEotewé Di. — EUKOPUUM. a 


1m ucten durch Unſer Koͤnigl. Decret ab aen t che Anno 
fur eengrabez aufienaiientiribdym / ie LIofer Det Mo 


darzu —— —* außgeſtellet geblieben ſind / Wir dieſt 
Deputation Krafft gegenwaͤrtiger Linferer Declaration, ſo viel 
Die abgeſprochene Sache betrifft / gaͤntzlich auffheben / unb für 
nichtig erklaͤren. Was aber die Puncten / die noch zu vorab: 
ſchieden nind/ und biß daher außgeſtellet blieben betrifft/ toot: 
ilen Wir / wann te Uns gefallen wird / beſagte Deputation durch 
abermalige Patenten auffs neue gegen den darinnen 
inten Tormia cditituirtn / und wieder anſetzen. Fuͤr bif» 
mahl aber verbieten Wir alle dieſelde Macht / unter einander 
zuſammen zukonnmen/ und ſich mit einander zu derathen; alfo 
daß unter eium Vorwand / oder Schein / weder jetzo / nodo in 
pulp — i? bt und bevor der Termin einfállet/ da die 
noch außgeſtellet geblirben / ſollen außgefertiget 

















Pu 
werden 





werden / weder alle 7 nochauch einige abſoͤnderich 
fi unternehmen und erkuͤhnen ſollen / es ſeye mit denen bereits 
angefangenen Zuſammenkunfften weiter fortyufabren / oder 


auch neue anzufangen / noch guch Fragen unb *Dortrügean 


E.ꝛE:Rath / ober alle drey Ordnungen ju tormiren / «i Nis 

barffe bee Straffen / vie von Unſern hochloͤblichſten Vor⸗ 
fahren / und Uns ſbſtr / gegendie Ubertretter ber Siatuten deß 
Regiments bec Stadt / wie auch Unſerer Decreren / unb Reſcri- 
peeũ / geſetztſind / und von denen Widerſpaͤnſtigen uner laͤßlich 
gefordert / auch an denen / die dergleichen erkuͤhnen 
werden / exequirt werden (bllen. 





OX DIARIUM Polniſche um 
Anno 1680. feft und Anrhoritát/ Krafft Umſerer Koͤnigl. Gewalt / die Wi 
ee mitheilen. Gegeben in Warſchau / den May / ir 

Jahr deß HErm 168o. Unſers Reichs aber im ſechſten. 

IOHANNES Rex. 

| | (Loc.Srgill.Major.Canc.Regni.) — 
CHRISTOPHORUS TARANOW'SK" 
Varſ. Canc. Reg Mai. Secret. 





Nachſt deme hatte dieſe Cron mit denen Tuͤrcken wegen b 
— Graͤntzſcheidung im Koͤnigreich Podolien eim hartes außzumache 
Graͤnſchei⸗ aiſo daß (icy bie Sache gant ju rinct Feindſeligkeit auließ. Dannd 
rk it Grárdnbaueten qu SXattfocíne Kurche / Vorhabens / mitibrer groff 
- Bart en haͤlt esa eht/tocice fican ber Donau fertig liegen hatten / nach Soto su q 
hen / unb ſolten vier Daſſen / und viertig tauícub Mann ber Graͤn 
hedung beywohnen. Dieſe / unb noch ein⸗ groͤſſere Macht um n 
hete fich imme naͤher unb naͤher bem Koͤnigreich Polen / unb lieffen 
ic Tage Zeitungen ein / wie nemlich eine groſſe Menge ber Tuͤrcken b 
Lewko hinter Moſilow / unter Karkaw cin Brucke über ben nif 
verfertigen tiefen unb ihr Abſchen auff bic Ukraine richteten / und zw 
erſtlich auff die Moſcowiter loß ju gehen Allein weme es herna 
gelten ſolte / konte Polen leicht errathen. In ber Wallachey ſtund 
gleichfals zehen tauſend Tartarn fertig / welche vielleicht auch nid 
Gutes im Sinn hatten / (o gat / daß Polen vermeynte / man ſuchte 
Seicender Pforien ihme bic Graͤntzen mit Gewalt zuſetzen unb vor] 
ſchreibhen. Dann es ſahe die Cron Polen toU tic es ihren Nachb⸗ 
bier und dar ergienge / welche ebenmáffia mehto Gutes vermuthe 
Mitlerweil ſatzte der Tuͤrck / zu Erweiterung (ner Herrſchafft / 
Einwohner auß der Wallachey in Podolin hingegen in die Wal 
ehe lauter Tuͤrcken; denen Tartarn abcr war er willens / die Ukra 
bicis deß Duiepers / neben Baat und andern Veſtungen zulaſſ 
Sböicher Geſtal fatte bie Pforte bie Gruͤusſcheidung mit. al 
QRadt fort/unb war der Gara Machmet Waſſa beordert / mit oo 
Stan auffgubred cn / deme der Cham adjungirt urbe, €ioftan 
di | a 


2070,48 DÓIARIUM . Kayſerl. Hoff⸗ 
Inno 1680; tonte vorgenommen werden. Es haben aber Ihr. Kapſerl. Majeſt. 
Maqjus. ſich hierauff erflaͤret / daß Sie fich nicht weiter / ale in eine Defenſiv- 

or Sra t, "Alliangeinaffcn fdnten / esmáre bann Sache / bafj bie warcküche 
eo) Conjun&ionber Polniſchen und Moſcowitiſchen Waffen / wb bít 
rung hirauf ee ur erfolget. et E 
fidt jeſt. durch bem von bem General⸗Kriegs⸗Commiſſario, fen Graff 
zu Befriedi· Breuner / nacber'Drag abaefertiaten Lientenam einen Wechſel von 
gung btt rc- 150000. Xthlr. nach Caſchau / umb mit ſolchem Geld bic Armee zu be⸗ 
voltirenden zahlen / weil etliche Regimenter / wegen ibreo ziemlich fang außgeblie⸗ 
Regimenter henen Soldes revoltiren wolten / denen man indeſſen / bi ihnen ihre 
mungam. ruͤckſtaͤndige Monat⸗Gelder bezahlet / etliche Staͤdte jur Verſiche⸗ 

rung einraumen muͤſſen. | 

TeDeum Aldieweiln auch bic feibige Seuche gu Wien / welche fo víd taw 
budamus ſend Menſchen hinweg geriffen/ bereito eine geraume Zeit / und fid ab 

wurd zu Wien les itt der Stadt ſo wol / alß ín ben Vorſtaͤdten bey guter Geſundheit 
wegen nad hefande; Als iſt in ben Pfarꝛ⸗Kirchen / neben den gewoͤhnlichen Lob⸗ 
gelaſſener Aemptern / das Te Deumlaudamus mit groſſer Andacht geſfungen / 
Comagion und ſolches in oen Cloͤſtern / wie auch vor der Stadt continurrt wor⸗ 
geſungen. den / umb hierdurch bic Gottliche Allmacht zu itlen / daß ferueroh in af» 
le anſteckende Kranckheiten gnaͤdiglich moͤchten abgewendet werden. 
Salbiae ni: Hingegen nahme dieſelbe zu Prag von Tagzu Tag zu / ſo daß 
e aguch goondig biß dreiſfg Perſonen dahin fturbcn / auch etliche Tod⸗ 
— dm ten auf den Gaſſen gefunden wurden / (welches man aber ber hinfallen⸗ 
den Sucht / und dem Schlag zuſchreiben wolte) ſo daß / wo die p eft in 
cin Hauß kame / ſie dermaſſen hauſſete / daß ſchwaͤrlich jemand darin⸗ 
nen uͤbrig blieb. Weilnun unweit deß Frantzoͤſiſchen Geſandten Be⸗ 
hauſung zwey krancke und inficirte Perſonen in das Lazareth getragen 

worlrden / hat fich derſelbe von dannen anderswohin begeben 

Weß wegen Umb dieſer Urſach willen haben auch Ihre Kayſ. Maj. die Xeti⸗ 
F Kayſ. 9t. rade ergriffen / und Dero Abreyß auff Brandeys ben 20. dieſes ruit einer 
ſich ven ban» kleinen Hoffſtatt werekſtellig gemacht / geſtalten dann alle Trabanten / 
nen hinweg und zum rayſen unvermuͤgliche alte Hatſchierer zuruͤck geblieben. Den 
begibt. 33. gieng auch oic Kayſer junge Hen ſchafft von dannen nach bfagrem 
| . lb — 


amb iati» efi EUROPAUM. 


* 

Srondeis / unbift nicht zu beſchreiben / was fuͤr eine groſſe Menge — 1689, 
Volck⸗ — bon Prag hinweg begeben: RT Majus. | 
ba Contagion / auch dieſes Orts faf nicht mehr ſicher war / in dem be⸗ 

seite zween Hatſchierer alba geſtorben / ſo giengen Ihre Kayſerl. Maf. 
mit der junge Herrſchafft von bar auff Pardowitz / unb ailiiſiigten 

daſeldſt faf uau⸗ auff dem Land. 

Der geweſene / nunmehr aber ſuſpendirtc Hoff⸗ Cammer⸗Pr d vor 
fibeat. ( &aff von Cointenberff/ ¶ worvon in bem vorgehenden Theil esu 
pag.iꝝy v7. Madunggethan worden / ] bot nun jum fůnfftenmal vor tvitb eincé 

ban judice fubdelc —— bey melher Seſſion et bet Verbrechen⸗ 

eine in Puncto der a 24 Kayſ. Schuldbriefen Piet Duaupt, sotuiacio 
faievia Stund lang befrager / umb aller ſeits Pure grünbtiche rob 
- convincirt und uberwieſen worden / daruͤber er ſich aufs aͤuſſerſte COR. 
fternirt und beſtuͤrtet befunden. Nachgehends wendete er einige Ent⸗ 
ſchuldigung ein / und ſtellete (ic nicht auff die ergangene Citation, well. 
^ AhaMngdborfam Ihr. Kapf. Majeſt. hinterbracht / und ziemlich gea 
bet / unb anbey alles Ernſts ihme anbefohlen worden / fi hinfuͤro von 

bergleichen Citationen bey unvermeidlicher Straff / fich nicht zu ent⸗ 
ʒichen / ſondem bic ſchuldige parition u leiſten. Selbiger hat von de⸗ 
nen hierzu verordneten Commiſſarien in (o weit fein Urtheil bekom⸗ 
mmen / weichem qu Folge / alie ſeine Haab unb Güter conliſcirt, unb qs bim feb 
weggenommen orbe; Aldiewein aber feine Gemahlin Ihr Kapſerl. ne Gaͤter di 
Majeſt.zum drittenmahl fußfaͤllig angeflchet / daß ihnen —Aa griega. 
Unterhalt ettvas gelaſſen werden moͤchte / alg haben Ihre Kayſ Maj. 
uf augebohruer Milde ihr die Gnade gethan / und ihr noch einige 3f 
enthaltungs⸗Mittel allergnaͤdigſt verwilliget. | 

Die auffrauͤhriſche Bauren betreffend / worvon in bem vorigen Sediifé 

Thei pag.4- Meddung geſchehen / (o begehrten dieſelbe inſtaͤndig / daß Vauren m 
durch bie Kapſerl Authoritdt irc angebracbte Gravamina und Be⸗ Bohmen 
n moͤchten eroͤrtert unb moderirt teerben: damit ihnen aber —€— 
eichwol cine Fercht eingejagt werden moͤchte / ſo hat ver Herr Gents e i ad. 
yal Jyarrant zween von ben Raͤdelsfuͤhrern nach gemachtem Proceß / 
neben einem Czerniniſchen Hauptmann / durch den Strang hinrichten 
laſſen. Nichts deſto weniger kehrten fa "nt hieran nicht / gr 
2 — tn e 


J 


DIARIÓM "O0 Mele —— 


8 
n 1€1o. es oben ſich zu Lautmorit auff bd Grafen von rrountamborff 


| lkerhand neue egungen machen / 
gelt / undbald zu voriger Ruhe gebracht wurden 
Kriego⸗Executi 





afft / in bíei —— tige — 
* wollen / 











ſcharffer —— — qnit 
fen Kapyſ. Gin —— — — 






rungen / daß ne bißherot t ^er Grobnbimg 
auffutig 


t 


Beber itt 


nur auff bre —— unb bic Cif ber Victualiervot 
Speiß unb rand aen frey geſteller / auch uucetſchiedliche andere 
mune fft redu cic ils gar eingeftellt bleiben fotten / be⸗ 
€ 
éngegen wolte es mit den NRebellen in Ut am noch 


Angarn toot Ruhe gelangen. Es adiac oar imact 


im ſich noch ſoſtio das Commando —** 
Ru d rtinigeri Tractaten mit ihaen: aei man wolee ih em Auerbirten/ 


Ebeotben 





— bi 


d Verdachts / deim trraurn; weßwegen 
—— ———— 


tels ſtelleten bie Tuͤrcken der Veſtung Raab ſehr nady / moffentanty 


zween Tuͤrckiſche Kumdſchaffter tm Stadt Graben ertappt wurden⸗ 


eeirhe die Xcoctin brffrígéhsrunb bie Schitd wache medermachen follm/ 


in Meynung / durch bitis Dercitſchafft geſtandenr Arcken hernach 
die Veſtung zu pu beim. Aiernuchſt brachte ein &apf. i 
en apíat QUtajc zutuck / baf bie Rebellen —— Manm 
ſtarck / nach ber Theiß im Anzitg waͤren; Saher wey K⸗ yſ Regimen⸗ 

ect beordert wurden / ihnrrentge ams Vorher waren beſagte 
Rebellen ein und das andermahl gluͤckuch geweſen / unb hatten / nebſt 
andern erhaltenen ford audy unterſchiedliche Gefangene bekom⸗ 


. Wen unter denen auch der Obrißz Leutenane Gerodorff zu 807 


in einer vorgangener Aion gefaͤngen worden. Zwar waren ſie ſo hoͤf⸗ 
ticly / und lieſſen ihn auff parole tof fie ſuchtenaber dieſen Vortheit 
darunter / damit er die Nantzion / wegen der andern Gefangenen / voͤllig 
zur Richtigkeit bringen ſolte: Umb ſelbige eit wolten (fé ſith zun 

Kapſerl. Devotion bequrmen unb fctletéin ſiehy als wolten fic (abe: 


airs allein man atte hier auchnoth nicht.Urſach ihnen zutrauen / 
ſonderm 


| ——— 


— gai 
——— 28— — 

bey | tUe eral a rb RN 
bif er haltenen Kapferl EIE 
LL uer Geuctal Otrofofoo 
| fetum Coin teda So ni 
— — f — 2 — 

in opofition 

macht bitte qu nieto efucsDesiültwmus bee -Deiannb 

ucht ſchuchten fónte v Patet boßher 
























ih folgernden Puncten — — — wat 
citi Palatinus — anra * Die —— — 







denen 





Das Lngariſche 
evotd' in bic Grantz⸗ e ni "Zoníden ater iy 
Br feudo Yrangol auß den Doffſchafften dir Truc⸗ 

nommenwerden moͤrhrem fehtecees utter ire 
—— —— —— fata ſie dann ihrk Balaſſa / 
vrgen —— —— lbigen nach bem er 
uwor ent hauptet worden / vrrbrandt; wril (fein Erfahrung kommen/ 
af er hemlich muvem defui) Kapſert. Begnad gung au erhalten / 
—** Wan erfuhr aer michgehends / daß fefagter Fectr ian ete 
Kriegs⸗Rathe mit eigener Hand geſchrirben / 

$n —— aun in einer p Leguionsegi * 













6 | |UPIARIUM- -— Ungariſche 
Anno 1600. hundert Pferden / einen in grůnen Sammet eingerweckelten Brieff ju 
Majus. —— unb iubar C gewiſfen Haͤiffe verſichert / auch det 
an dem Vezier / wie auch an alic Baſſen ertheilet / ihme Voͤlcker / ſo viel 
er verlanste / eplends zuzuſchicken. 
Graf Oen ry. dieſes kame der Graff Gaprata nach £eutfd) | umb mit 
— denen von dem Teckeln dahin abgrordueten Gevollmacheigten einen 





Rebellen den Frieden zu verhandein. Dieſen præſentirte er / bey gehaltener Oration, 


Frieden / in der incken Hand ben Friedens⸗Zweig / unb in der rechten bae 
oder fries Schwerd / mit dem Anhang / ba ficbaraus eines erwehlen moͤchten: 
an, 


tinb im Sall fic toc laͤnger Moͤrder unb Raͤuber ires SDatterianbe 


verbleiben wuͤrden / wolte er deſſen auc nicht ſchonen / ſondern es auff 
das aͤuſſerſte zu verderben trachten. Unterdeſſen gieng der Stillſtand 
mit Pfingſten zu Ende / und waren jene jum Stillſtand wenig gititíat/ 
weilſie ſich von dem Tuͤrcken einer anſehnlichen Huͤlffe / bit ſich auff 
30000. Mann erſtrecken ſolte / getroͤſteten; doch kame deß Teckeli Un⸗ 
paͤßlichkeit darzu / weiche eine kleine Hindernus verur ſachte. Sie lieſſen 
auch den Stillſt and der Waffen nicht unangefochten / indem ſie an⸗ 
noch in dieſem Monat die Quartiere eigenmaͤchtig / wider die — 
deß Stillſtands / biß Roſenan erweiterten / derohalben bee Dota. 
Caprara Befehl ertheilte / die vier hundert Mann / ſo fid hinein wi 
heraus zuſchlagen / welches am 25. dieſes (o ſcharff erfolgete/ bag ihrer 
dreiſſig todt geblieben / unb fuuffzehen gefangen worden / unter denen 
Letztern befanden fich etliche Vornehme / ſonderlich der Seineſapy Paul / 
ſo hiebevor bas Schloß Tuͤrna ben Rebellen in die Haͤnde geſpielet / 


— 


und die bey ibm in Beſatung geweſene Teuiſche Mußquetirer ſaͤmt⸗ 


uch niedergehauen; doch raͤcheten fie ficb einen Tag hernach mit groſ⸗ 
ſem Grimm / in dem (ie etlich hundert ſtarck (id epligſt bey Neuhauſel 


zuſammen zogen / und zu einem Angriff der Jabeluncker⸗ Schantz fic | 


anſtelleten / nachgehends aber einen andern Weg uͤbers Gebuͤrg mach⸗ 
ten / zwiſchen Hochwalden unb Friedeck beyde Doͤrffer / Friedland unb 
— anfielen / außpluͤnderten / verbrandten / umo die daſelbſt ſtehen⸗ 
Wacht nieherhiehen. 
Dieſes ift nun was in dieſem Monat ín Ungarn ſchreibwurdig 


8 —* vorgefalen Von vana Kteinor fict oie Hſoriſche Feder i in P 


fidis — BÜROPAUM, 


7 
chſtgelegene Konigreich Polen / welches beydes iumerlich mita "au Anto 1580, 
j^. alf aͤuſſerlich mit oen Tuͤrcken wiel zu ſchaffen hatte; wovon wir n 
xntfic handeln wollen. Mit Dantig hatte ce dieſe Weſchaffen⸗ indes "7" 
t: Cotarvor zwey Jahren wegen cínco Cloſters / oder ber Geiſtli⸗ ia kboffen. 
n in dem Cloſter ein Tumult entſtauden J wobey bic Moͤnche einge⸗ 
ſſet; dahero man hieruͤber eine geraum pei nad be Thaͤtern g⸗ 
ree endlich abcr dieſelbe erfabren amit nan fernerm Auff⸗ 
tgctoeoret / bic Straff⸗Prediger aber allentbatben geftillet werden 
ichten / ließ ber Koͤnig cin Ediet anden Rath qu Dantzig abgehen / 
(ches wir teil es bereits ín bem vorgehenden Theil pag. 237. einge⸗ 
icht worden / alhier mit Stillſchweigen vorbey gehen. 
Nun ließ ſichs zwar auff dieſes ſcharffe Edict ziemlich zu einer 
uhe an / ſo daß man auff Ps: ber Stille (ich zuerfreuen hatte. 
lein nicht lang hernach / Somabends unterber Fruͤhe⸗Predigt / un⸗ 
ichtet ber Enthanptungen / welche auff vorhergehendes ſcharffes 
dict erfolget / grieffen bic Handwercks⸗ Purſch einen Geiſtlichen auß 
liva an / welcher Handel aber / durch eines Capitains vernuͤnfftiges 
Ifprechen / doch enblich wiederumb geſtillet wurde; ſedoch muſte der 
itf / zu mehrer Beruhigung unb Sicherheit / noch zweyhundert 
lant annehmen; welcheo bann / wie auch eines vornehmen Geiſtli⸗ 
—— Schreiben / naͤchſt zuruͤckſendung ſeiner Vocation auß 
Vorſtadt ín bie Stadt / den Koͤmg ín ola bewogen / bof «t aber⸗ 
mit einem ernſthafften Ediet fernerer Unruhe vorzubauen ſuchte / 
il fich nun dieſes auff bae vorige beziehet / fo ig vonnoͤthen / ſebige⸗ 
n Hiſtoriſchen Lebhaber ín Copia mitzutheilen. 


antes ber Dritte / von GOttes Gnaden Konig in oue rias 
Polen / Groß · Jurſt in Zittau, — inea. 


em Edlen / orent und Erbaren Burggraffen / Bur, * —* 


erineiſtern / Rathmannen / unb gangemOtatb Unſt⸗ 
Stadt Dantzig / und lieben Green /Unftre $0» aem ; bet untubía 
igi. Gnade boot, — cH 


: Edle / 


JDIARAWM: -. Dé 


) —* Edle / Ehrenveſt / und liebe Getreue. 

Mags. —— "e ii Ls e£ icb die Zeitung au boren / on welcher 
errem d gt benachrichtiget worden / daß die ol 
ziehung deßjenigen ange ngen/ feclcbee/ zu 9 edeß 

Reli ms drum omerelliſchen Woyw mten 
Vergleichs / Krafft — Goencbnibaitung/umb Befehl i. 

Koͤnigl Keſcripis, umb bann aud) nad) ber hochheyli⸗ 

: am ous gkeit zu 29er au E unb annod): 








Beywelcher Sache / je groffere &orgfalt iib Bemuhung/ 
3Bergunfft unb gute Anſtalt / je ple ertrauen auff Giott/. 
tnb d rescgrgm — Une Wix per(piren Danneunhero Wir be^ 
ſto $t - (Snabc (Bet. benaetban 
berblei a DICEN beh di —* gern ſehen / daß dasje⸗ 

— wol an worden / von Euch aud) glück⸗ 

—— Es wollen Ew Getr. nur fort⸗ 
—* ———— — nit aller Sorgfalt verhüů⸗ 
ten / danit nicht die Du doe baßhafftiges Feuer auffgeblaſene 

uncken deß Auffruhrs / welche im vorigen Monat Derfür ge⸗ 

/ ge — welches Wir nicht hoffen 
wollen / mogen anwachſey· Weßwegen Wir auf Linferer. 

— —— Allterleucbon befonbereé anfuͤgen / 

. bafficibre Geſellen daheimſtille halten / und alſe heimliche / oder 
unzulaͤſſige Verſammlungen verhindern ſollen / nicht allein bey 
ber Sitraffe / fo auff bie Mithaffte ſolches freyeln Beginnens 
geſetzet / ſandern auch / weil ed picem mier tojrbcn; ju ente 
-gdten D welche Ling glbie bep Unſerm Hoff ſo lang nod) 
auff zuhalten gefallen / big fo wol * erregte kInruhe geſtillet / 

als auch die bublicie und erckſtelunga jw e 

Schluß oii Puncten wird erfolget ſeyn. Wirerklaͤ⸗ 
—— feence hal in / daß Wir E. Getr. aleLinftrer Sonigl. 
Gewa — ⏑ — aller 
dergleichen Perſonen vornehmen / ſo —E 
dermaſſen ubterftüget umo bewehret wiſſen wollen / daß ee Uns 
auch "" ſchwer fallen votitoe / gu Befoͤrderung bet eoe 


J 














oſcowitiſche Geſchichte. EUROPAUM, (49 . 

Ottes / unbber Deiligen Gerechtigkeit / wie auch zu Crpab Anno 161o. 

ing Linferet stabit Ofübefanbcs/ Line ín eism Derfon bg Maus 

nbegeben. Indeſſen ſo verleyhen Wir C. Getr. auffallen 

gebenden Fall die Macht / welches Wir Uns ín Unſerm De- 

ettorbebalten hatten / daß ſie die Mannſchaft bep der Stadt⸗ 

lig fo weit / als ſie es hochnoͤthig qu ſeyn befinden / uno Line 

nb thun werden / vergroͤſſern und annehmen moͤgen / und ba 

die Nother heiſchen ſolte wollen Wir bereit ſeyn / aud) Unſer 

riegs⸗Volck / ſa Wir in Vorrath haben gu fre zuſchicken: 

Né ganglidr Vertrauen gu Eu. Getr. verminfftigen Anſtalt 

ib Bexceritaͤt ſetzende / daß ſie zuvorderſt alle geliñndere [s 

* Vollziehung bec Puncten befagten Decrers, unb 4u Stil» 

ng der bewegten GSemuͤther sue Hand nehmen werden / efe 

3b bevor fie gu ſchaͤrffern Mitteln / welche auch Wir / wann ſie 

thig ſeyn ſolten / nicht ferner verweigernwerden / ſchreiten / 

eßwegen Wir dann durch Sguwergee Unſer Reſcript 

u. Getr. zu aller fleiſſgen Obacht und Sorgfalt ermabnen/ 

16 fie ber Sicherheit zů gegenwaͤrtiger Zeit wol warnehmen / 

ad durch Borbeugung affee fernern beſorgenden Unheils / 

ip oremaieine yu fernerer Vollziehungerwehnten Schluſſes 

afaumig tretten / und Uns immerfort von der Sachen Zu⸗ 

ano Bexicht ertheilen. Wodurch Sie dann Unſere Koͤnigl. 

made erwerben / und bey alle dem / ſo vorkommen moͤchte / 

eitern Beſcheid unb Huͤlffe bey Uus finden werden / fo / ba 

nen nichts mehr uͤbrig iſt / als nach ſo viel von Uns gegebenen 

xempeln vaͤtterlicher Clementz, und Koͤnigl. Hulde / von nun 

rmahleins anzufangen / die heilige Gerechtigkeit uvfirgav 

3o bur d) derſelben beharrliche Handhabung —* — Stadt 

Ruhe zuſetzen. Gegeben in Warſchau / bm o. d bref 

ſtonats May / im Jahr deß HErm 168o.. Unſers Reichs a» 

rimftdyten Japr | 

JOHANNES Rex, 
| -. (L. S. Major. Cancel). Regni) 
CHRISTOPHORUS TARANOW'SEY, 
Varſ. Can. Reg. Maj, Sect, - 


azſter Theil. 


36  . DIAXIUM | Polniſche umo — 


Boot. — Cy efto (bit buch eo nochnucht / fonbem weilnetliche ume 
Um Gewerckin auff allerhand Griffe bedacht waren | wie fic den⸗ 
noch zuſammen kommen umb ven ottico: be. 










keit ſich ber athſchlagenmoͤchten. —— — 
itſuch chlagen t. Dercewegen ſchricbe der Konig ſie⸗ 
ben Tage hernach noch einanders ſolgenden Juhalts 





ohannes der Dritte / von Cortes Gnaden Konig im 


- meus. . Dolen/GmofPSiftin SitrawetKeuffenAcac. 
mE Denen Cole unb Ehrenveſten / Burggraffen / Bůrger⸗ 
meiſtern / Rathmannen / —— em Rath Unſerer Stadt 
Dantzig und lieben Getreuen / Unſere Koͤnigl. Gnade zuvor: 

Sle / Ehrenvefte / und liebe Getreuece. — 
B Wir wol in Unſermvorigen Reſcript, nach· damals⸗ 





MEME £2 erheiſchender Bcagenen der Zeit wegen bee Oe 


"C7 —— dyerbeit Unſerer Sta tzig / tmbau Verhinde⸗⸗ 
ning einiger Tumulten in derſelben / genugſame Vorſehung 
gethan. — Wir nod in friſchem Gedaͤchtnus 
daben / daß die Deputation die Gewercks⸗Leute / welche zu Be⸗ 
"forecrung ber Gewerrks⸗ Sachen vor dunſyerm Gericht anges 
ſtellet worden / amoch waͤhret / und dannen Mii noi fan// 
bag unterm Vorwand beſagter Depuration. heimbliche 
fmmmenfimfften angeſtellet / unb eine Aaiviát unb Gewãlt / 
auſſerhalbz drnen drey rechtmaͤſſigen Ordnungen / ar6raudot: 
erben doͤrffte / wie dann ein friſches Crempr oorbánbm: ; ta: 
gantz vermeſſener Weiſe Einem Edlen Rath vier Fragen vor 
Brady eorben/ ele Lineridtmeniger / als dem Ruhe⸗ 
and der Stadt zuwider ſeyn: So hab 
genwaͤrtigen Refcriprsatrdeclarinm durchaus noͤthig erachtet / / 
ag befagte Deputation, wie ſie keine andere Gewalt jemals ha⸗ 
lien ſollen / auch nie gehabt hat / als allein bie Puncten / die in de⸗ 


nen Citationibus, und Unſern is Deorenusentbalten/ / vor 


Unſcrn Gerichtenzu befoͤrdern; 


ec 


ſoauch / nad) oem die mei⸗ 
ftm i 


e 


iche Zu⸗ 


en Wir mittelſt ges: 


voſcotvichſche De bitu. EUR Ó?.EUM, "- mé 
ucten durch Unſer Koͤnigl Decret dbaettan /. ettzliche Anno 3890. 
——— ci deus en Urſachen / — Majus C 

au cllet geblieben ſind / Wir dieiſe 
eputation tra —— et Linferer Declaration, ſo viel 
tabgefprodyent Sache betrifft / gaͤntzlich auffheben / und für 
chtig erklaͤren. Was aber 9 uncten / die noch zu vorab⸗ 
nieden iub / und biß —— lichen] befft/ tob. 
1Wir / wames Lt nwird / beſagte Deputation durch 
nſere abermalige —X auffs neue gegen den darinnen 
flintten Tormia cdfticuisen / unð wieder anſetzen. Fuͤr diß⸗ 
aber verbieten Wir affe dieſelbe Macht / unter eínanber 
fammen zukonmmen / und ſich mit einander zu berathen: alſo 
Munter keinem Vorwand / oder Schein / weder jetzo / noch in 
n eten / * unbd bevorder Termin einfaͤllet / oa vit 
nt nod: ge ſollen Wer etiget 
erden /weder alle ujammm 7 —— —— nderlich 
hunternehmen und ertifnenfoflen/cefcpe. niit denen bereits 
gefangenen Zuſammentunfften weiter fortzufahren 7 oder 
— angen / noch gquch Fragen unb Vortag a⸗ 

ERath / etx ak rey forbnungtn zu tormiren / bep ber 
xbarffebxr & traffen / vdie von Unſern hochloͤblichſten Vor⸗ 
hren ab Jin (db gegendie —— ter Statuten deß 
—— egi — aud —— — 

"T / /und vondenen paͤnſtigen un 
forbert/aud)an denen bie dergleichen —— fines 
—— —— —— — 

Sachen / und in De 


—e—ù i n ie bloß in Gewercks 
art einer Perſon auß den Mitteln —* die ihnen zu⸗ 
'Otbnet ſeyn —— —— —— Lap alis : 
Fehlen Wir eruſtiich / und bey 
Sewercks⸗Bruͤper nach 




















































vei dant —— —— Mi | 
len ruhig zu Hauſe halten ſelen. Damit aus dieſesal⸗ 
3e / tib durch Lufte voriges Reſcript declarirt 
2 vtta i e * 





gn ip etre end 4 


OX DIARIUM Polniſche und 
Anno 1680. ſalt und Anthotitaͤt / Crafft Unſerer Koͤnigl. Gewalt / die Wir 
Meajos. —— Gegeben in Warſchau / den 1s. May / im 
| Jahr deß HErm 16860. Unſers Reichs aber im ſechſten. | 
JOHANNES Rex. 
2007 (Loc. Srgill. Major Canc.Regni-) 


^ CHRISTOPHORUS TARANOW'SKTY, - 
. Vari CancReg.Mai. Secret, 


| : Naͤchſt beme batte dieſe Cron mit bene Tuͤrcken wegen ber 
Donifte Graͤntzſcheid ung im Koͤnigreich Podolien cin hartes außzumachen / 
Orántfót^ alſo bap fich bie Sache gant zu einer Feindſeligkeit anließ. Dann die 
TZarcen baueten ju Racikoeine Kirche / Vorhadeno / mit ibrer groffen 
- Bust de dtt Macht / welche fican ber Donau fertig ticgen hatten nac Krowzu ge⸗ 
hen unb olten vier Baſſen / unb viertzig tauſend Mann ber Grdnge. 
ſcheidung beywohnen. Dieſe / und noch eine groͤſſere Macht nun na⸗ 
hete ſich immer naͤher unb naͤher bem Koͤnigreich Polen / unb lieffen al⸗ 

le Tage Zeitungen ein / wie nemlich cine groſſe Menge ber Tuͤrcken bey 
Lewko hinter Moſilow / unter Karkaw eine Brůcke dber ben Dniſter 
verfertigen lieſſen / und ihr Abſchen auff die Ukraine richteten / und zwar 
erſtlich auff die Moſcowiter [of zu gehen: Allein weme es hernach 
gelten ſolte / fonte Polen leicht errathen. In ber Wallachey ſtunden 
gleichfals zehen tauſend Tartarn fertig / welche vielleicht auch nichts 
Gutes im Sinn hatten / ſo gar / daß Polen vermeynte / man ſuchte an 
Seitender Pforten ihme die Graͤntzen mit Gewalt zuſetzen und vorzu⸗ 
ſchreiben. Dann es ſahe die Gron Polen wol / toic es ihren Nachbarn 
bier und dar ergienge / welche ebenmaͤſſig nichts Gutes vermuthete. 
Mitlerweil ſatzte der Tuͤrck / zu Erweiterung fciner Herrſchaffe / wie 
Einwohner auß der Wallachey in Podolien; hingegen in die Walla⸗ 
chey lauter Tuͤrcken; denen Tartarn aber war cr wiflens bie Ukraime 
dißſeits deß Oniepers / neben Baar und andern Veſtungen zu laſſen. 
Solcher Geſtalt ſatzte bie Pforte bic Graͤntzſcheidung mit. allg 
Wacht fort / und war der bara Machmet Baſſa beorder / mit 30000. 
Mann auff ʒußrechen / deme der Cham adjungirt wuude. —— 


lokenidfóe Geſchichte. EUROPÆUNM. 5. . 
i$ bey Caminte ſchon einige Horden / wohin auch der Hoepedar in Huno 16080. 
t Wallachey Proviant genug für bie Tuͤrckiſche Armee zufuͤhren en Majus. 
$. Derowegen ließ der Cron Unter⸗Feldherꝛ / am 15. dieſes / au 
usck ſcharffe Univerſalien ergehen / daß ble Kriegs⸗Bedienten fich 
lends nach der Armee begeben / und fernere Verordnung erwarten 
iten. Ingleichen waren achtzehen Baſſen uͤber bic Donau gegangen / 
eßwegen der Weywoda Rusky befohlen / auß Lemberg grobes Ge⸗ 
b8g / unb darzu gehoͤriger Ammunit ion nach dem Laͤger zu fuͤhren / 
ohin et fic auch ſelbſt verfuͤgte / alba gute Anſtalt ju machen. Es er⸗ 
tite auch ber Obriſt Pilawoky von Niemierow Nachricht / daß anbie 
orden in Krym / unb Bialogrod von ber Pforten Befehl ergangen / 
I$ Sie / ſo bald bic Tuͤrckiſche Macht über bie Donau wuͤrde gegan⸗ 
n ſeyn / zu Felde ſolten. Alſo fehlete zum Krieg nichts mehr / 
geine Urſach außzuſchlagen. 
Gegen Moſcau ließ eo ſich noch feindſeliger an / wozu ein nicht 


ringes Anzeichen tar / daß man ben Moſcowitiſchen Currier zu Senbitiateo 


onſtantinopel uͤbel tractirte / ihn an den Halß ſchlug / und die Schrei⸗ cn zwiſchen 
n an den Groß⸗Tuͤrcken / die ee ſonſt niemand geben / ſondern demſel⸗ Moſcan / und 
n ſelbſt uͤberlieffern wolte / gewaltſamer Weiſe in frne Herberg auß den Tuͤrcen. 
n Haͤndennahm. Wiewol ee bann nachfolgenden Geſandten auch 
dtvidbeffer agieng/ in dem chme ebenmaͤſſig bic Brieffe / nnb (eine 
iſtruction mit Gewalt abgenommen / und er darzu ſehr ſchimpfflich 
halten wurde. Dieſer kame in der Stille vom Turckiſchen Hofe in 
efe Mounat wieder zuruck / alſodaß «t bey ſolcher Beſchaffenheit 
chto fruchtbarliches verrichten koͤnnen / weiln die Tuͤrcken darauff be⸗ 
pen bai iacm Pyertogru ber V Ukraine / (amt allen 
ugehoͤrungen / von dem ſchwarten Meer an / biß an den Duieſter / fuͤr 
*ig folte abgetretten werden / vorwendende / daß Seine Czariſche 
Rajeft. ban Sieb gebtochen/ unb niemanb befbolben cinige Decla- - 
tion gethan babe weßhalben bie Cttomamnije (forte (atis 
gehrte / im unge- Sar Sie Mes inít bem Schwerd . 
olte: Deom man dann an ban Moſcowitiſchen Hofe Anſtalt 
achte / biegroffe 9 fanbichafft anten DDelnífchen fof abzufertigen 
obey der Knes Jacob Meſuowito ^d der vornehmſte Ge⸗ 






| uu CbirkrUM : Soul ut 
| inne 1élo, btt " leichen warb | "nad! I 
Majus. " * * "hg ——— Sra 


micht gar / zumahl die Sladyidyt infame] tuf ber Girofe 2 nde rea. 


N 


pede et 7 sber gegen anbete Stauffavm —R 







inlich fadbemfotte te 
fin iibi aco /bamitfcbiger ale MediatorfienolMlitiac Streu⸗ 
tigfeiten wiſchendem Tzar / amb ter Trou 






Polen mochie beylegen 
fff. Dido m dir me Dad i. ſolte gedachee 
——— —— oft angenehne Offescen / wegen 
bif Kauffhandels ( oor alle aber tie: Weine / fo inter 
SBlofcau perttantoerben / daß ſebige perdo auj Franckrech t⸗ 
tzoſtfchen Schiffen nada Archangel fetten geſaheet 










verhauck 
inei p im Senend 
—— Hofen —— —* sens 





«in Harteo Schreiden mit nachd ucku⸗ 
eb Bora abadben daß aud d nodienge tha firmo 
es tracitete, an br SS 


as jf imme sien. —— — Dido ti f 
Abn anopei auffbrecben / und nach ber Donau gehen fate / eeffen Ar⸗ 
mee ſchr groß und anſehnlieh / zu deno tuber tauſend shes 

welche Wolcker zuſammen in gto Jomee 


ſche Zanarn oſſen folten · welche 
werden / ————————— 


vertficitet 
Etrucher die krame / und Moſeewiter angraffen / die andere ober - 
unter dem Groß⸗Vener nach Gemini qur Orüntfeh doma gehen 
ſpolte. Dazu fom eim Geſandter oon der Ottomanniſchen Vor 
welcher für be Char. Majeſt. wenig gutes michrachte. So laugte 








auch ein anderer Geſandrer vom Trimmiſchen Tartar⸗Cham alsbald 


nach dieſem on / weiche eiut uode idt gti Ruſiſchen 





bey fo): 
Al — rwn geplant nb ni Ll —2 


— —— —— edic 


[ d — 





— à | EUROPAEUM | 
lftte zu Fride gehen ſollen. Dieſem folgere wer amy rte 
wg r$ CE ofocifdim arem] telcfjkmis (cine: COokdt eamateuntey PM LÁ 
. Uer. Ukrainm [. af bicextraordinar 


gurüfung —— — 
WMartarn / Moldauer unb — — fortgehe uso naf 
der Gyyop5 Tarck (E600 / ſeinrmweit 

















unb Schreckruzumachen / — Foi 
tiep. C5 eint Ezariſche Mujeſt. (f bic Ro atico niche anfechten / 
Dtefdbrlide 












daß ic 
alm⸗Feſt mit groſſer Prachtuicht ſeur Genũgen haͤrte 
prine —— fonte (i ar 
$,aucbbnAolkihbtfche uolidonc, Qeller/ den Se. € garifefse Maj. 
tard) dro (Caneltm. 







tregen Ihr. Hochmog. unb 6 Prinzen vvn 
Brenta GuBinbbrit & j denfelben ero Beanie Ge⸗ 
— —** * 


«paw 

QW ogrteím ta Riciidbex nit: 

— Gegen — — worauff derſelbe in wenig 
gen zu 


von. Ihrer Ezariſthhen Majeſt Ta⸗ 
$t tmi fübrpas C5 fluant Did Jit: 
aatriditetes Speiſe 


alo Raniſchen mph: Ca cien ewe ah 
Dr. olínz., mit 
angefllet / erfolgete / welche von fao ote — —— unb» 
sui dnce oen Pinfan bae Won 
Izweſchen giengrudit Zartarn fort? aubovidirctenin dex Mo deste 
entaliibont Qisstád. arc. — ——— der Larrarm⸗ 
——— uh don -bafbit Moſcewiter mauchmal cial ffesem (f ber Moſ⸗ 
auch zu Gonflantinopticinigt Freuden · Feſte —— E E 
— Gmneeoe — rr snm bier tie E ntor audr an ib 

































Anno 1680, 
Magus, 


0€ 


I4 DIARIUM- Polniſche umb 
Ritter von Malta / welche gleichſam on ettet geſchlofſen / und dem 
Groß⸗Tuͤrcken præſentirt wurden / vorſtellen. Jedoch waͤhrete dieſe 
Freude nicht gas zu lang / in dem bald hernach der Moſcowiter Reven- 

e nachdrůcklich hervor fame, Erſtlich batte bic Coſacken in der 

kraine / nicht weit von Bialacierkiew / etliche hundert Tartarn ae 
ſchlagen / und xo allen Raub wieder abgejaget. Hierauff atten 
ſie mit einem groſſen Hauffen Tuͤrcken ſelbſt eine Rencontre, darien 


die Moſcowier ziemlicher maſſen giucklich waren / fo bof ín dem bloſ⸗ 


ſen Nachſetzen auff Seiten oer Tuͤrcken uber vier tauſend Mann / ohne 
bit Gefangenen / niedergemacht wurden. Gleich wie nun die Tuͤrcken 


ſolches nicht wenig ſchmertzete / alſo untertieffen ſie auch nichts / was zu 


neuer gurüftung unb Widerſtand vonnoͤthen war. Eine groſſe Au⸗ 
zahl derſelben hielte ſich bey den Japorowiſchen Iuſulen auff / die zwo 
Faͤdſchantzen / weiche fie vor zweyen Jahren alda angefangen/ vollenbs.— 
zu verfertigen / und den Coſacken in dieſer Gegend ihr Streiffen auff 

der ſchwartzen See / und in Krym / dadurch zu verhindern. Nach dieſen 


in etwas geſtilleten Kriegs⸗Troublen ließ bic Czariſche Majeſt. alter 


Die Otto⸗ 
manniſche 
Pforte hat 
mit vielen 


Potentaten 
in ſchaffen 


Gewonheit nach / ſich vier ber jungen ſchoͤnften / unb zugleich geſchick⸗ 

teen Damen deß gantzen Reichs vorfüpran/ daraus eine zu exwehlen / 

urb zur Gemahlin anzunchmen. | 007 
Nicht weniger ließ co fich zwiſchen der Octemanniſchen 


und der Cron Franckreich ju mehrer Weitlaufftigkeit anſchen / zumah⸗ 
len / tabem Frantzoͤſiſchen Abgeſandten gaͤnglich abgeſchlagen ward / 


bic bre zu haben / bey ſeiner Audieng zu ſitzen / o er gleich ſolches / afe 
eine ihme gebuͤhrende Ehre ſuchte; wiewol es zur ſelbigen Zeit nichts 
neues an dem Tuͤrckiſchen Hoff war / die Geſandten außwertiger Po⸗ 
tentaten barbariſch zu tractiren. Dann es ließ der Groß⸗Vezier dem 
Hollaͤndiſchen Geſandten 150. Pruͤgel⸗ freie auf die Fußſolen geben / 
einig und allein darumb / weil er begehret / in allemden Geſandten der 
gekroͤnten Potentaten gleich gehalten zu werden. Gleiches Tracta⸗ 
ment iſt auch dem Conſul der Engliſchen Nacion wiederfahren / weiln 


er ſich geweigert / zweyhundert tauſend Realen / wegen vorbey gegange⸗ 
ner Zolle / und ſonſt wegen (einer Nacion zu erlegen; worauff ihm ac 


dachter Groß⸗Vezier ebeumaͤſſig 15. Pruͤgelſtreiche auff ben Ba 
gebe 


.4 


— — - 


' efti dt Geſchichte. EUR OPAGUM "w 


eta laſſen. So gienges aud ban Sraseófi(de Geſandeenniche 
mach ſeinem On unb Reípea , wie er verlangte / ín bem erbegebrte] 
auff einer andern Bauck qu fien / ale. ſeine Anteceſſores getan / bei 


Vezier abcr (olere keines weges zulaſſen wolte / ſondern vicimebr alle 


Mittel anwendete / die alten gewoͤhnlichen Ehr⸗Bezeugungen gegen 


frembde Miniſtris, ſo vielmoͤglich / ju vermindern 


Was nun der Turcken ferners Vorhaben beirifft / fo giengen fie 
edic mahl durch Huͤlffe ihrer Wruͤck aber die Donau hinuͤber unb fcre 
Aber / und verſuchten / was (ic durch umbher ſtreiffen / ſonderlich eor 
Jas / erhaſchen kunten. Der Tuͤrckiſche Kapſer machte den Walla⸗ 
chiſchen Hoſpodar / Nahmens Duca, zum Hoſpodar Podolcky / wel⸗ 


cher zu Jalowiac feinem Sitz halten ſolte. So ſuchte auch der Groß⸗ 


Srárd/burd Veroͤnderung der Voͤlcker / fid) (einer 4 anbe / ſonderlich 
aber Podolien zu verſichern / in bens er uͤber das / daß er die Einnehmer 
inder Wallachey nad) Podolien verſchickt / auch zugleich alle Inwoh⸗ 


rer auh beſagter Wallachey denenſelben nachgeſendet / und an flatt bet 


ſelben / eine neue Colonet Tuͤrcken darinnen auffrichten laſſen. Zu 


Außgang dieſes Monats ſtunde eine Armee der Tuͤrcken unter Ca⸗ 


miniec / und hatte ſo wol der Wallachiſche / als Moldauiſche Hoſpodar 
Befehl / ſich sum Auffzug bereit zu halten; nebenſt einem andern Ge⸗ 
heiß / zwantzig tauſend Scheffel Gerſten / wie auch andere Victualien 
zeitlich nach Caminiec zulieffern / welches alles bann richtig erfolgete. 
Dann die Türcken / ſo wol als die Tartarn / zogenſich mit aller Macht 
uff Caminiec zu; bic Polen hingegen conjungirten (ic. mit ben 
Moſcowitern / und wolten zuſaminen mit aller Macht auff Caminiee 
loß gehen / geſtalten dann der General Naszezokin bereits mit achtzig 
tauſend Mann bey Kyar augclanget / deme Dolſoruky unb Romado⸗ 
nowsky folgen ſolten. Hinter bem Dnieper war ein Befehl deß Czars 


außgeruffen worden / daß nicht allein die Coſacken / ſondern auch die 


Freyſchůtzen wider bie Tuͤrcken zu Felde ziehen / umb er kein Gewehr 
Faͤtte / fid) zum wenigſten mit einer Senſen ruͤſten ſolte. Sie hatten 


eine Mrůcke über ben Onieper geſchlagen / welche (o breit war / daß drey 


Glieder zugleich neben einander daruͤber ziehen kunten. Gleichwol 
Balff co wenig den Feind zu ſchrecken; indem nicht mehr als dritthalb 
azſter Theil. € "o" funbat 


Ju 


Anno 1880. 


Majus. 


DIAKIUM Samediſhe un 


Khao fo, —— ien qan Lager allarmirten / und den Moſcowa⸗ 
Majus. dem thre Pferde von der Weyde wegnahmen: Ja din eindiger verwe⸗ 
gener Tartar wagte fich unter die Troßbuben / ſo die Pferde haͤteten / 
und erlegte derſelbẽ etzliche; mehr ale zehen ver wundete er / und veraͤbete 
andern Schaden mehr / welches ibi abet das Leben koſtete. Auff der 
See raubeten unb pluͤnderten die Tuͤrckiſchen Seerauber cele 
febr: Abſonderlich hielte fich ein ſolcher auff cine Zeitlang ín 
Frantzoͤſiſchen See Haͤven auff / welcher mit Frantzoͤſtſchen dispari 
— bifstiga ſegelte; bcr bann aud) eín Doot mit Volck unweit S f⸗ 
ficco au Land ſetzte / unterſchiedliche DBauren wegnahm / unb zu Cds 
ven machte. Jedoch war die Zuruͤſtung der Tuͤrcken anf Moſcau om 
allermeiſten gerichtet: Und weiln in ber Tuͤrckey die Rede gienge / d 
bic Chriſtliche Potentaten / abſonderlich nmi Mere WMoſcow 








tcm frdfftigi wider die Türcken Qffi/ 
oorr General Patriarch durchs ganhe Monas⸗ 
lichen Bettag angeordnet / daß doch bic Chtiſten unter einauder uncias 
werden moͤchten. 


Auß Polen gehen wir weiters in bie benachbarte Konigreiche 
Schweden imd Oanemarck / da dann zuvorderſt zu berichten vorkom̃t / 
was bey dem von Ihr. Koͤnigl. Majeſt. ju Daͤnemarck⸗NRorwegen xc: 
angeordneten Carroufel / ober Ritterſpiel zu Pferde / in Gegenwart bet 
Koͤnigl Familie / aud) anderer Perſonen / und vieler vornehmen 
Herren auff der Koͤnigl. Reitbahne in — vorgegangen. 
Anfchnliches Dachdem am 21. Aprilis / ſtracks nac der Sonnen Aufgang / die 
Rauterſpiel / liebhabende Zuſchauer / welche einige Tage zuvor / umb hinein zu kom ⸗ 
fent emem mot/ein gewiſſes Zeichen abgefordert / auff dem angeſtelten Luſtplas / 
Fopff nnd woſelbſt fur jedwedern / ſeinem Stande gemaͤß / verſchiedene Otia 
| funadiren gien auffgebauetwaren / ſich bduffia ju verſamblen begonnen / iſt eud⸗ 
| m5 lich gegen iꝛ. Uhr Mittags / aud) bas Koͤnigl. Frauenzimmer erſchie⸗ 
Men, ¶ner / welches mitgebübrenbem Reſpeet von den vier Maitres deCamp, 
| durch Abſttzung von ibren Pferden / zu Suf empfangen / und nach ber 
Faire Bewillkommung anífre Stelle / unterm Gefbódn ber liebli⸗ 
chalmeyen und andern Inſtrumenten hinbegleitet worden. 
Hier auff ſatzten fi, beſagte Marſchallen wicderumd zu Arii 


i 
-.  A-P.. wes uo» WENN 5 um — — — ⸗ 





* EUROPAZUM, 
















neb machten aubenweinn durch Dutcb fiche CDoefeng/ umb Commando Anno 16e, 
bic Xnfaltpaó alles / wie auch gejchahe / in guter Erdnumg verblechen Mai 
módie eibiot ritten —T denen beyden / zum Der 


P 
| enit rom trí adbgepente/to folgen wird / auffatjogen famen; 
fo eoa dfi jd pom to Pepe —** 


it Tour der qantenSuite war alfo — ba ſte nahe 
bey bem Koͤnigl. Frauen zimmer vorbey gieng / auch bepbre im Hin⸗ 
unb grind tc i n Cite funte gelcbentoaras, 

DSie Ordnung dieſes Auffrugs vou bet erffen Bandi , unterm 
ALMIDOR, o Suicc pot acce war / beſtunde ín foigender 


ber Anfuͤhrer / oder Chef der Carrouſel⸗RXeuter / de⸗⸗ 
— — Samerieey und drey ín Gliedern ſolgeren / alle mit eb 
| pev Cb auff be inta iw / und bei Oegen in derrechten 
| "Danni weſchem ſic vor dem Frauenzimmer ihre Revoreng yiertid 


Darauff folate ein pacis juSMd welcher roch ge⸗ 
fiebetwor/unb eine vergaldete Spitructhen in der rechten Hand hicite. 
Dod eon Konigl. fjanb » ofatemitfoffbaren Sactein / 
Plat uri Aut ontirung beleget / unb ward jedes Pferd durch 
ween e zu Fuß gefuͤhrer. 
Noch zwoiff Sónigl. Hand⸗Pferde mit ——— deti 
| Mad vonbenen jur rechten Hand beygehenden Fuͤhrern aetr 
| Seite dueud id dargli Slam auf re ro» 
——— ammet außbordirt; nicht weniger waren die auff den Pferden 
Aicacnbe Sotiel / und Chaberaquen überaus koſtbar / umb von groſſem 


(seio —— idu] peni: ufbfetrivo na | 
haben Veri i peu proͤchtiger 
in redit unp —— 


bet Hand. 













































Nach 


Anno 1680. 
. Majus. 


4o. DIKKIUM ESawediſche um 






Nach ifii giengen die Seipk.arfami auae | darauff die 
Pagen / weiche alle Lanben / Javelinen und Schilde truge. 
Hierauff folgete ALMIDOR (ín koſtbarem rotf Satdenſtack 
gelleide⸗ | mitber Javeline in der Rechten / nebſt zween Seconden / 
Leontide und Timandro, die fof neben ihm / jedoch eines halben Pfer⸗ 
des lang / hinterwerts ritten / mit ihren eigenen Laqueyen und Livrenen 
auff den Fluͤgeln. | 
Nachgehendo die andern Cavalliets / afe Ring⸗ und Kopff⸗Ren⸗ 


ner / deey und dew in einem Glied / 
- $. Cleontin, 4- Fidamor, ' 6. Andtonice; | 

8, Cleontre, 7. lancrede, . 9. Eutine, - 

: zr. Florifel, - IG. Termodonte, 12. Mclide. . 


alle mit der Javeline i in den Haͤnden / und giengen vor jeden baba 


Hire Coque mitiiren dantem e get | 
Süàcbem Aimidor gu jtepermafien ia folder Debug mit 


finer Bande dem Frauenzimmer vorbey paſſiret / und wiederumb qum 


Ende ber Rennbahn kommen / ſtellete fid derſelbe mit dem Geſichte ge⸗ 
gen der Rennbahne / und oem Frauenzimmer: Neben unb hinter dem⸗ 
ſeiben paflircen ſich in guter Ordnung bie andere Ring⸗ und Kopff⸗ 
Renner von dieſer Zande. Die Carrouſel⸗Renner aber / nebſt den 
Hand⸗Pferden / marchirten auſſen vor / unb ſtelleten ſich hunter das 


Amphitheatrum. 


Hierauff ruͤckte die zweyte Eſquadre unterm AQUILANTE 


— — Suite war ſaͤmtlich in gruͤner Kleidung und mit Silber 


Erſtlich ritte ber Anfahrer Ihme folgeten die Carrouſel⸗ Renner 
drey unb brepin einem Glied / auch ebener maſſen mit einem Schilde auf 
dem lincken Arm / und mit dem Degen in der Fauſt / wie oben erwehnet 

— ein Vereiter zu Fuß / grůn gekleidet / in der Rechten eine 
verflberte Spitzruthe tragend. 

Zwoͤtff Hand⸗ Pferde deren Sattelmie grunen Decken beleger 
waren / auff welchem in einem Krantz ein zweyfacher Stamm⸗ / 
reich von Silber gewircket / mit der Uberſchrifft LA RACINE IN- 
VIOLABLE. Der eine Zweig war mit einer Kron / durch welchen ein 
Pfeil gen / dehangen. Die 


* 


tonide Geſchichte EUROPA£UM, 2 
Die beeden Maitres de Camp, eben wie obige / body in arinam. ^n20 1680. 
praͤchtig verbremten Habit / mit ihren eigenen Laqueyen und £ioren, — Majus. 
Hiernaͤchſt folgeten zu Fuß viel Laqueyen und Pagen / jedoch al⸗ 
le in ſonderbarem Habit / gruͤn angethan / und mit Silber außſtaffiret / 
welche alle in ihren Haͤnden Lantzen / Javelinen / und Schilde trugen. 
DODarauff ritte Aquilante febr koſtlich in gruͤnem Silberſtuͤck / in 
der Rechten eine Javeline habend. Demſelben folgeten ebener maſſen 
etwas hiuterwaͤrts / deſſen Secundanten Adraſte unb Qronte, nach⸗ 
gehends folgeten die Cavalliers / als Carrouſe⸗ Renner / drey und drey 





Jaͤmmen. 
f. Lifander, 4. Ariſte, 6. Sprezzamorc, 
8. Lindamor, 7. Ortamire, 9. Learque, 


n. Lucidamor, 1o. Eftolinie,. 12, Polcfamant. 


Jedweder mít einen vor (id gehenden £aquepenz Item mit iren Ja⸗ 
velinen in den Händen: Dieſe aber trugen ibrer Herren Lantzen unb 
Schilde vor ihnen her. 
Nachdem nun jetztbeſagte Eſquadelle, eben ſo wie ble vorige / hin 

und zuruͤck gethan / hat fid) Aquilante zur lincken Hand beym Almi- 
dorgeſtellet. | | 

Bald hernach fiengen / auf Ordre die Herren Maitres de Camp, . 
bic Carrouſci⸗Renner von beyden Seiten ihr Carrouſel an / und conti- 
nuirten damit / bip cin jedweder cin Exercice unb Charge mit drey 
Kugein vollbracht / toorbep bie Trompeter àla Charge aebfafen / unb 
bíc Heerpaucken fic tapffer hoͤren laſſen. Nach be(fen Endigung / umb 
zulezt gemachten Carracol / zog eine jede Parthey wiederumb ab. / und 
poſtirte ſich an ihre vorige Stelle; und als die Trompeten ſtille wur⸗ 
den / flengen ſtracks die Schallmey⸗Blaͤſer an fich hoͤren zu laſſen. 

Immittelſt kam auff einem gefluͤgelten Pferde faſt unvermuth⸗ 
lich der ebenmaͤſſig geflugelte Mercurius , mit ſeinem Stab in der lin⸗ 
cken / in der rechten Hand abcr ein Poſt⸗Hoͤrnlein haltend / und 
tenete gerad nad) dem Gemach / to das Frauenzimmer (af. / 
ſchwang fid in. einem Huy gium vyn Pfade / welches i" 

ii 


Knab 


Anno 1620. 
Majus, 


F , d 
2 m | DIARIUM | Sc wediſche uno 
Knadb / ſo verdeckt ſftunde / in aller Geſchwindigkeit wieberumb abfuhrte: 
Der Mercurius aber redete das Konigl. Frauenzimmer an. / erzehlte 


demſelben die Urſache dieſes angeordneten Ring⸗ und Kopf⸗Rennens / 





fo fic ſaͤmtlich mit mehrerm auß denen ihnen mitgetheilten / in rochen 





Taãffet / mit einer Koͤnigl. guͤdenen Kron eingefaſten getruckten Exem⸗ 


piarien qu erſehen / und wiefe darauff bie Artickel um Carrouſei / ſo auf 
einem ſchoͤnen außgezierten Bret angemahlt waren / vor ; 
nachgehends unter dem andern Frauenzimmer / unb allen ſonſten fic 

dabey befindenden Zuſehern andere getruckte Exemplaria vickfaͤltig 

auf. Nach dem beſagter Mercurius dieſes verrichtet gehabe / gieng 
er zu denen Herren Richtern / überreichte ihnen vorbefagte mitgebrachte 
Siria J tmb laſe tarauff die Nahmen der Kopff⸗und Aing⸗Ren⸗ 
nd a9, | | 
Darauff famen bit beeden Maitres de Camp vont der Entree 









ba Bahn unb Camicre herauf / machten ire Reveren mit entblóften 


Haͤuptern gegẽ Almidor, und erſuchten denſelben / ſich aflergndbigf be⸗ 


lieben zu laſſen / in Begleit ſeiner beeden Seconden/ vor bene Jn. Ju- 
dicirern fi zu præſentiren / deroſelben Nahmen ihnen anzudeuten / 
auch derer Lantzen und Degen jhnen zu zeigen / umb daruber judiciren 
gu laſſen / und m ſelbigen hinzurejten ben Ring abzupaſſen. Derglei⸗ 


chen thaten bie andern zween Marſchallen auch / uno begruͤſſeten mit 


geziemender Revereng den Aquilanter umb eben boffcibe ; welches 
bann auch geſchehen. Erſtlich ritte Almidor mit ſeinen Seconden/ 
durch Anfuͤhrung ber —— Nachgehends ín glejcher Manier 
Aquilante, darauff drey unddrey von jedweder Parthey / eine umb bie 
andere / von dem Xing⸗ und Kopffrenmen nach if g. 
zwiſchen blieben die Maitres de Camp, biß dieſes alles geſchehen war / 
anbeyden —— afi — fo fang ſtilſe halten. 
Nachgehends ſtẽllelen ſich die Marſchallen / jedweder wiederumb 
vot ihrer Bandi, und afe darauff ben Almidor mt ſeinen beyden Sc- 
ndender Mercurius zuerſt auffrieff / ward derſelbe von ben beyden 
Marſchallen / nach vorher geſchehener Revereng/bif an die Cartier 
(über. C ben dergleichen chaten nachgehends vor Aquilantc bee 
ercurius, und die andere Marſchallen. Darauff folgten —* 
| ee 


apiid Oefbidrre, EUROPAUM - EN 

che ting: und Kopff⸗Renner / wie oor ſchon erwehuet / drey und deey Anto 1680. 
nm Bandc,rint umb bíc "rs m prem Raug / und zwar Mojus. 

ſo / wie fit vom Mercurio jedesmals / ſo offt (ie zu reiten hatten / miti 

rem Nahmen laut außgeruffen wurden. v 

Darauff gieng vas Ring⸗ und Kopff⸗ Reunen an: Im 
ten ritten ſie nach bem Ring mit einer Lautze / welche fie zu Ende oet 
Rennbahn denen aufwartenden £aquepen reichten / und ſonder Stillhal⸗ 
tung / in einfacher Schwenckung deß Pferdes auſſer der Bahn / mufte 
man mit außgez Degen in der Retour einen auff der Erden ſte⸗ 
henden Kopff auff heben / worvon die Herren Judicirer allemahl nach 
ben Artickeln urtheileten / unb auffſchrieben | wer von allen / jedweder 
nach ſeinem Rang / in drey pollter Coursc baa Beſte getham. 

Nach Vollendung deß Ring⸗ und Kopff⸗Rennens / ritten bie 
ſechs / ſo die Schulen machen ſolten / umb den darzu abſonderlich ver⸗ 
ordneten Preiß nach bcm Ring unb Kopff / uͤber weiches bic Herren ju · 
dicirer nachgehends urtheileten. 

Weiun fiche aber begeben / bof einige von den Ring⸗ und Kopff⸗ 
Rennern zum Gewinn gleich nahe waren / alo ward denſelben von dem 
. . Mercurio angedeutet / daß ſie miteinander noch einmahl deß Gewin⸗ 

Nes halber zu reiten haͤtten. 

Nachgehends begunten die Schalmeyen⸗Blaͤſer fid) wiederum 
hoͤren zu laſſen. Bald darauf aber ergrieffen von hoͤchſtbeſagten beyden 
Danden die Ring⸗ und ⸗KRenner ein ander Exercitium, und zwar 


nach Romiſcher Art / als Carrouſel⸗Renner mit den Schilden auff ein⸗ 


2 ner zur Lantzen / 


ander zu chargiren / worbey die Trompeter à la Charge blieſen / denen 
bit Heerpaucken mit beyſtimmeten / weiches in ſo weit continuirte / big 
alle unb jede / doch allemahl nur drey gegen drey von ſedweder Bande 
dreymahl auf einander getroffen. Dieſes Exercitium geſchahe umb 
keinen Gewinſt / ſondern nur zur Luſt. | 
Miticrwei man hierauff ein wenig pauſirte / wurden nach bem 
Gemach auff ben Tiſch / worbey bae Konigl. Frauen zimmer ſich be 
pis Schuͤſſein mit Prisa unb — gem fly —* 
gen / auch wurden hierzwiſchen in einer j zween eit 
» ufa mb hj ta 





andere zur Zaveline 


| 214 o DIARIUM Schwediſche unb 

nno 1680. hielten ole Schalmer⸗Vidſer unauff hoͤtlich mitbem Blaſen an. Al⸗ 

Majus.  ' aber gon neuem wiederumb begonnen worden / in voriger Ordnung 

mit der Lantze nach dem Kopff zu ſtechen / und im Ruͤckkehren die Javc- 

linen/fo man hinter (ich ſtecken hatte / in den andern Kopff zu werffen / 

lieſſen ſich die Trompeter und Heerpaucken hoͤren / biß eine jede Parthey 
dreymahlen die Exercitien verrichtet. 

Nachdem auch dieſes geſchehen / und immittelſt einige Pferde 
verwechſelt worden / fo ſitengen oic Trompeter an / die zu den Schulen 
expreſſe gemachte Arien zu blaſen: Darauff machte Almidor, it 

Gefolg deß Leondite und Tancradi, tie erſte duke / als à la Sol- 
date ati; deßgleichen that auch Aquilante, nebſt Adraſte unb Oronte. 
Zur zweyten Schule wurde die Arien der Corbetten geblaſen / 
wveelche Corbetten von Almidor umb Aquilante, in Gefolg ber vorigen 
Cavalliers gemacht worden. — 
Hierzwiſchen præſentirte fid Tancredebefenbere auff ciam 
Springer / wozu die Trompeter blieſen. | | 
E Nachgehends ſiengen bie Schallmey⸗Blaͤſer wiederumb an/ 
und hernachmahlen die Trompeter die Arien der Paſſaden zu blaſen / 
welche ebenmaͤſſig von beyderſeits Partheyen / nemblich von Alcidor 
und Aquilante in Gefolg mehrgenannter Cavalliers gemacht worden 
Nicht weniger machten dieſelbe alſobald oon ſelbiger Stelle / ba ſie hiel⸗ 
ten / miteben denſelben Pferden die Volten / wozu die Trompeter die 
Airen der Volten geblaſen. 
Wie ein ſolches zu Ende / kame Tancrede abermals allein ge⸗ 
ritten / unb machte einige Schulen unb Revereng vor dem Koͤnigl. 
Frauenzimmer. lo. 

Darauff ward Ordre ertheilet / drey Quintainen oder Mohren⸗ 
Koͤpffe in denen dreyen Carriaren auffzuſetzen / welche mit einem Arm 
bcn Degen unb am andern einen Schild vor ſich hielten, Nach dieſem 
renneten bie Avanturirer mit der $a&ie / in der Retour aber warffen 

ſie mit der Javeline nad einem andern Kopff / welches jedwede par: 
chey / drey und drey zugleich dreymahl thaten. J | 
Nach bem nun alles nac) vorbefagter Ordnung umb 7. 116r 

Abendo vollbracht / unb ein Ende genommen / ſiellete ſich eine jede 


, Bande, 


A 


—— 0 Gh WC Ww» 


fioi dió — — EUR OTAUM. 
Bande, nebſt allen den chrigen | onf ihrem plat in Drbeuga. Duif -T 16e, 
præſentirten ſich die ſamtliche vier Maitres de Camp zu Pferde voy 
—— — pasen mit gebaͤhrendem Reſpectuñ R evereng/ 
dabey zugieich amebenbe/baf béeco onroufci Xingeunb Kopf⸗Ren⸗ 
nen (id) geendiget / erſuchten derowegen in aller Unterthaͤnigkeit / ihuen 
anzudeuten / welche Cic mit dem Zier⸗ oder Frauenzimmer⸗Danck zu 
beehren gedaͤchten. ie aiit) Seni / taf ſolcher dem 
Almidor zukame / ritten deſſen becde Marſchallen Din nach bern 391a/ 
o er hielte / holeten denſelben ab / end fuͤhrzen ihn vor bee Frauenzim⸗ 
mer / welches ibm / nuter Tromperen⸗ uno Paucken⸗Schall / den Zier⸗ 
Danck / ſo ein bentes Trinck⸗Geſchirr mit einem Deckel / von ſchͤnen 
Jaſpis ín Gold eingefaſſet / undein (dóner Srané war / ih bergab / unb 
wurde hernach / ſo wie er abgeholet worden | von bcyden Marſchallen 
wiederumb abgefuͤhret. 

FZolgendo prefentirten fid: aic vier Maitres dc Cam p gleich⸗ 
fals zu Pferde eot den Herren Jucicirern / won ihnen su vernehmen / 
wvvelche die Preyſe am beſten meritirt und gewonnen / nicht minder / wel⸗ 
chem der Preiß von den Sechſen / ſo die Schule gemacht / zu zueignen. 
Auff erhaltem )Nachricht / wer die Gewinner waͤren / haben bie Mar⸗ 
| — e dep Bande einen nach dem andern unter Pauck⸗ 





mpeten⸗ u den Judivi rerugefuͤhret / all⸗ 
wo ihnen der gewonnene Preß ercheilet / np fi t igiidten Ceremo⸗ 
tíenan ihren gebuͤhrenden Ort begleitet wor 
Die drey auffacfcee Preiſſe / —— — — waren drey groſſe 
Schiide / davon gewann Seine Maje. ber Konig ben allerbe⸗ 
fici / oder erſten Preiß: Se. Hohe Excellentz / Jen Guͤldenloͤw / den 
eum | und Seine Credis per von Winterfeld den dritten 


Den abſonderlichen Prei / weicher fürbie ſechs / ſo die Schu⸗ 
len —— worden / gewanningleichen Se. Hohe Gell, 
6d / unbteerbriftlóc 


cit offa Xing mit Diamante 
befctt fac) cds 





e 
abraucht. | 
Der Gewinn / ſo fár bie Avantarenea defLinirt, beſtunde in einer 
groſſen ſubernen Kanne und Schale / beyderſeits verguͤldet / und von 
. 42ftet Theil. 4) . . — €trio 


- x "B PARTIUM "Moles 
Anno i6bo. gitridbénd de ética Pogen / sib Mocí ardet 


Majus, iu to 

Hierauff fam t uitroctimdililprinigrituGcances feror / met» 
vor bem Adzug folgte die Sici Loliramemeg 
k hieblich zu fuigen begunten: 


dui más iii o Trompeter Bladi 
Auff einmal nun toot auß geraaſt / 
Den Donner —— —2— — 


im Spiel / zar Frrud zect — 
Bur tuf tos 2 bas Wunden ftebe Schwert / 
epi dlifewaevett hrt. 


ghe faute — 
Nue ati 
Fried bringt Rath unb —— — 


eum 
"tio Cinifet fr Qut ja-- 


€ dora —— ip nino / 03 
Vereine doch / verſchwiſter Sie / t 
—— cubat tu 
in bir nm außgeſcht 
Und eine Kron der Bieb ſetzt krͤnt. 


Der Norden Dih / ſeyn Dreymal Ou 
meet was mehren imi 
Und ſpanndie AMT. vom: Jmm en 



























ar 
Daß biß sur Wele ngſt⸗ Rite Tag / 
^4 ED HOliven⸗ 





0] 







EURGY?JXEUM « ; 


So dori ir bey 
Daß keine Macht dir leid ie fn. 


SODanun alle Banquete / Taͤntze / Pferde⸗ Spie / unbanbertbat 

geichen Weluftigungen / io zu Ehen oet Sónigl. Braut gehalten wor⸗ Sin ra 
bai glůcklich und wol (id) geendiget / geſchahe darauff am . Map bít — au 
Ab fuhrang herfeibenamit ——— iun qe 
"afiuaodtucg) wi £xmRtax. In Coppenhagen / ba ber Abzug 

geſchahe / ſtunde die gantze Murgerſchafft im Gewehr / und wurde E 

Felbe von der vermittibten xy (Parte durch die Stadt nad) 
Neorder⸗Pforien Koͤnigl. cn ſaſſen zu Dfabq 
eicit 


Vaorher padirce bit 
Guar doftitaq. 














caumbgeben. | 
Konigl. Sam rp farbom weiche mit verbraͤmten ro 
Sanmcten Decken behangen. Hinter bem Koͤnig marckirten * 
Bedienten unb Cavalliae. Darauff bic Koͤnigl Chr 

itber Srau Mutter / und regicrenben Koͤnigin / wie auch die drin 
ſin von Gottorff / ſamt viertzig Caroſſen; unb letzlich ein Regiment zu 
Pferd und Fuß / welches den ónigl Abzug beſchloſſen. Die adt 
vat ſchrbeweglich / unb batte die abfcheibenbe S ánial. £Sraut cine 
geſchickte Abſchieds Rede gegenden Koͤnig / chren Jen Bruder ge⸗ 
halten / in welcher Sie ſich unter andern bícfer denckn en Worte 
gebraucht: Adiea mein Koͤnig / Herr und Bruder: Ichſcheide Dero nach 
ſetzt von Euch / und verlaſſe — Koͤnigreich / ſehe es —* 
re vipera er Hoͤchſte gebe / daß wie ich gleich⸗ fófebs Rede 
ſam zum Zeichen oder Denckmahl deß gemachten Frieden anden Koͤ⸗ 
zwiſch — Rordiſchen Soniareidyen worden / Ich auch uis. 
alle Feindſchafft / Mißtrauen und Uneinigkeit zwiſchen beyden 
Nalionen gaͤntzlich mit hinweg nehmen / unb hingegen eine 
ewig waͤhrende Freundſchafft umb Vertrauen * brin⸗ 
gen moͤge. 

| if ^ em 


Ánno 165, 
Majs. - — 


i$ sUCbIRÉTUM: ivit fli 

Den 2. bito / Sontags 91acfymittago / fate lee Excellens ber 
Her: Extraordinar-Ambaffadeur, Johann Gabdenſtemn / von Halm⸗ 
ſtade wieder nach Helfingburg / dahin er deß Zreytas Abends pcr poſta 


abgereyſet / umb mit Ihr. Koͤnigl. Majeft. zu Schweden fid) qu tero 
geben / und reyſete deß Morgens umb 7. Uhr wicber hinuͤber nad Hel⸗ 


e^ om 
^ Rad) Helſm⸗ 
$n. — 


M * 
4L 


Tag eingekehret / da dann am befagtam 4. May 
E drip hertzgeliebten Stau Schweſter / yer. Ho 





igneur. E 2 0 
nen Nachdem nun Ihre Koͤnigl. Hoheit / Princeſſin Ulrica Eleo- 
nora , am 3. hujus, unter Begleitung beyderſeits Koͤniginnen / fame 
Ihr. Hoch fuͤrſt Durchl. ber regierenden Fuͤrſtin qu Schleßwig⸗Holl⸗ 
ſtein / von Fricdrichoburg yu Heſſingneur angelanget / und der Trans- 
ort nacher Schonen biß auff den 4. dieſes außgeſetzet worden / und 
chſtbeſagte Koͤnigl. unb Fuͤrſti. Perſonen bey bem Herrn Affeffore, 
und Koͤnigl. Ober⸗Zoll Directore, Andreas Guͤnthern biß folgenden 











Durchi. von Hollſtein⸗Gottorff / in einer wolmontirten / mit ſchoͤnem 


rothen Tuch belegten / unb ſonſt uͤber allemaſſen koͤſtuich außgezierten 
Gallere (ich nacher Heifingburg begeben / Ihr. Koͤnigl. Majeſtaͤten / 


beyderſeits Koͤniginnen / begleiteten die Koͤnigl. Braut auf ber Brucken / 
welche mit rothem Tuch ebenmaͤſſig beleget war / biß in die Gallert / 


dnb nahmen afbar Abſchied von einander. 


Als die! Galeere von der Bracken abſegelte / gab fdibine auf 


dreyen Canonen die Daͤniſche £ofung ; worauff von der Veſtung 


bſo in 7. Schuſſebeſtunde) eine Mußqueten⸗S 


Cronenburg dreymahl 27. Canon⸗Schuͤſſe / unb Li jeder Paufe 
loe gegeben wor⸗ 


den. Die Birgerſchafft war beym Einzug in vollem Gewehr / unb 


waren / auſſer denen / zwo Batallionen zu Fuß / und cin Regiment zu 
Pferd / geſtellet / fo cheils im Grůnen⸗Hofe (allwodie Trompeten 
ſtets gehoͤret wurden / unb theils in der Stadt eine anſchnliche Parade 
naci eR pualeid a dboK rupe 07 
Nach geendigter £ófung von der Veſtung Cronenburg / (wel⸗ 
ches doch eine gute halbe Stund waͤhrete begunten die im Oreſund 


. Mtgenbe | in zwotf Kriegs⸗ Schiffen beſtehende Kouadre ugauffe 
- ,Uéfi zu canoniren / wit bang von dem Admital 27. vom Vice-— 


wypiffen / unb die Kougl. Braut von Ihr. Sónial. 


] 
Y 2 2. 


' foinifir eMe. EUROPAEUM. | 
Qibutiital 27.umb vom Schout bey Nacht 27. von denen andern dej ^ Maja o 1680, 
' tmb zwar cínem jeden nur neun geloͤſet worden. Oieſes canoni- 





st bfcite fo lange an / bip bit Galeere die Bruͤcke zu —— 






verwittibtenn Kanigin aauß Schweden / welche ben dritten 
Narchmutags umb 2. Uhr / eon Halmſtadt nach beſagtem —5**— 
burg kommen war / ſehr freundlich complimentirt unb umbar⸗ 
met worden. Sie ſaſſe in eina koͤſtlich vergũldten Kutſche; gegen 
Ihr über ſaß in der Caroſſe Ihre Hoch⸗ Graͤffl. Excellentz ber Herr 

Graff Bengt Orenſtirn / welcher deß Ee ⸗Marſchall Stelle 
a tjer Entccevertrat Alo nun deß Tages zuvor / bic Nobleſſe 


cron / Menth mit ſeinen Deputirten von ber Stadt / 
wie auch bic Herren Buͤrgermeiſter unb Deputirten von Malmoͤe / 

Nonneby / Uyſtadt / Helſingburg / Carls haven und Lun⸗ 
be ankommen / (o begegneten dieſe drey Staͤnde in Schonen Ihr. 
Konigl. Majeſt. der Koͤnigl Frau Mutter auſſer ber Stadt / und benc- 
ventirten Sie alleruuterthaͤnigſt. Die Nobleffe tear zu Pferde / 





die Prieſterſchafft aber unb ber Staͤdte Deputirte zu Juß. Hier⸗ 


naͤchſt trat der Biſchof / alo Præſes der Prieſterſchafft / an bie Carrtoſſe / 
und enpfieng 


Ihr. Koͤnigl. Majeſi. mit einer zierlichen Oración , und B 
| füffec- e Maſeſt. Hand. — Damit fuhr bic Sónigin in die Stadt / 





in Ihr zubereitetes Logiment / und ward auf Stůuͤcken vom 
ofc ber Bracken / wie auch von ber Cavallerie unb JIufanterie 
——— Damie gieng dieſer Aus vorbey / unb tourbe Mahl⸗ 


: mittet machte (id alles gegenkunfftigen Tag / ſodawar 
Diafias bet 4. May /. an welchen die Soldaten ju Roß unb Fuß / 
ſampt der ———6 unb Staͤdte Deputirte Ordre. bekom⸗ 








inch / ſich umb acht Hg t rgen an 0 bic genio 
cken einzuſtellen. 


b 


24g ^ " 


* t nàdy 
e; noon. 


von Senerois / brit / unb Gavallire / tit auc) aleicbfal bet. «(5i brit 
' sait Schoniſche Biſchoff / Hert Rentholn / mit den Præpoſitis und fomme. 
| Deputirien Der Prieſterſchafft unb ber Herr Præſident von £anbes 






die Deputirte ber Stadte nach einacher / nb ward ; 


dannen wie⸗ 
der ab. 


| em: 
^" bon Gebenmit blau Qu of icbst anbaparenqubegbea Cociten 





je | DIARTUM 











gie. — Die No; 
/ wb 
wiſchen jedem 

Stande ein wenig Platz gelaſſen. Mitlerweil fuhr bic RÓnigl, Braut 
m 4n einer ſchonen Koͤuigl Saieren ab / ba Sie ben 
a — —— acertada! auß Giucken mát Daͤuiſcher 






Compagnien antt Feahnen 
———— antea Bracke / &amadytíe 





—— S der Saleren / Ihre gái. urit. 
die A vet Holſtein / Graff Guldenlow / der Daͤniſche A mbaf- 
—— und deß Schwediſchen Ambaffadeurs, Herrn Johann 


Wie mum Ihr. Konal. pure Agemach aemohete⸗ | 
fam Ihre Moſcſ — ————— Jydteia (Ciconoro/ wit 
*yórer (chóne Garroffebi antice —— /da Sfr. SOR ajef di 
abſtieg / umb in doegicitung wj fon. Ov aff Orenſiens / der Sie an bet 
d fſahrte / benebenf Ihr Kon — Suite a quidc 
Bracke bif an ben psu ba bic Braut an Doo anb ſtiege / 
gieng / und it vofbepadiei bene Depucirstroer 22 eine ſoundew⸗ 
efreumeiche Mine machte. Wectlernl kam die Konigl. dni 
Iche Salee / voll von ——— pein — — — 
nen ſiebuchen Winde / herrlichem Weiter unb Sonncuſchein au dee 


















terc Hierauff trai die Konigl. "eraut ame Lanb/ba Sie bic de 









piv Sóniati anpflenge. Die iorinat 
—— fier gen Sie; — rou Qt abr 
[os Sie —— mit Embraſſirung unb. $4 
/ umb einer kleinen Umterredung / und nahme die 
Mite ⏑⏑— —— panim por | 
Oepoc Rofefi&tertrat/unb Pie éeígl "Deauttecgrm ex. fovet ow 
omplimeneicte i bow wegen der Princeſſin ber 








Kc 
baffadeur Juel wieder antwortete. Damit gieng enbie fena Am. 


badfadeurs mit óc beyden mm Grafen Guldenloͤw unb Anchen 





(binc Ode. BUROPAEUM, g 
waedeyder Róniaf Mojeſt ten Suite ooran / bene beybe Majeſt aten Noa ito 
9 ul abc —— VRuttergurred)teojunbo 
princi quetindis Hand / fotgecen / und wie Sit kamen / 
— von Schonen mit wr Clerijep ffumbe | Micben fie. 
alle ſtehen / bie Koͤnigl. Leib⸗Guarde fic au —— bezlriten 
ie; Do fing der Har Biſchoff Jumton Sb. Kongi —— — 
ner Oration an zu beneventirei / unb ale ep dieſelbe geendiget / aut⸗ 
wortete bct Herr Ambaſſadeur Juel im Nahmen J . Sénigf. Ho⸗ 
"rit und juice kaſſete der Herr Viſchot der print Nach 
vieſen giengdie obgedachte Suite mir der Guntde / unb Ver. Korugi 
Majeſt. mit der Kongl Braut weitrr fore] biß Sie kamen / wo der 
Ptæudom ber Staͤdte / Bartholomeus Menth / ſtunde / da ſie aber⸗ 
mohls alle ſtehen blieben. Hierauff trat bep Præſident vor beyde Ko⸗ 
nigl. Majeſtaͤten / umb bemillfemmee die f dhiaf: Princeſſin mit einer 
Oration in Schwediſcher Sprache / Dome —— — 
*Yud im Nahmen der Koͤnigl. Braut anmvortéty / unb damit machte 
Ptr Ptæſdent wiedereine tieffe Revereng / und kaſſete Ihr. Konigl. 
Hoheit Hand: Damit gieng alles wiederumb fort berti — 
| fist. reef "feres ird F o reed 
Handkaſgeten· Hier egen die onigl Ma efidten 
bic (choi FOpliche G avbfie/ bít anteten —— —— J Wale 
mendie Dames unbarofie Herren ein / unb fuhren damit biß an das 
Koͤnigliche —e Logiment. — giengen UR: Sal⸗ 
ven mit Stucken an]. unb: gaben bic Eſquadronen der Cavallerie unb 
Jufanterie doppelte Loſung / trefflich nett undaccurat auff py 
Nach dieſem ſpeiſeten Ihr. Kougl. Majeſt. und die mit 
m bere ——— — bit ii 2 fon 
achgrendigttr tgieng e weiter fort au 
einem Adelichen Hofe; —— fe Rai Joel 
Se nmn der Carofft (of) oon bui Sbifdioff un Pra dontetratit ina 
Gration Abſchied genommen / und Der [ td) abgelegtem 
vot ten Zt Bot. wird 











































avallerie / mit der Jufanterie * —— rior 


sufoi Gana vom Cafidiuo pa Carli. "^ 4e 






ai "DIARIUM . GOdebécub — 


^ Anno 1686. . Am c. bito brad Ihre Koͤnigl. Hoheit / in GSefelge ber Koͤnigt 
Majus. Stau e ne s rfe C — M a a Mie⸗ 

einem i ofe / Schott genannt erren 
Gioncupt —*— (welcher adden, — graec Tra- 
ctaten in Lunden geweſen) zugehoͤrtg / an. 





Sin auch Danld nach Deroſeiben Ankunfft auff Schotterupe / be dabei | 


der Konig auch Se. Majeſt. ber Koͤnig / ſo fich auff der Jagdein wenig divertir 
kom. gehabt / dahin / und complimentirte m dam Da it br. 
—— — Geſpons / obihrer Ankunfft. Worauff hoͤchſtoeſagte 
Koͤnigl. Maſ. Deroſelben arrivement denen Koͤnigl. Daͤniſchen Am- 
——— annoch zu Skummeslaff waren / fe fort notiſici⸗ 
ren / und ſelbige durch vorgenannten Herrn von Oeenſtedt / und einem 
Cammerherren beneventiren / nachgehends aber wolbeſagte Herren 
Ambaſſadeurs in der Koͤnigl. Leib · Caroſſen durch Seine Gill. den 
Herren Feld⸗Marſchall Baron ——— andere Cavalliere 
zur Audieng auffholen laſſen. Nachdemnun Se. Excell. Herr Ba- 
ron Jens jue ſeine Propoſition in Daͤniſcher Sprach gethan / aut⸗ 






wortete ihm der Herr Baron Gutdenſtern auff Schwediſch; Der Ko⸗⸗ 


nig aber gab Cir. Hoch⸗Graͤfl. Excell. Hn. Graff Anthon / perſoͤhnlich 
in Teutſcher Sprach die Gegen⸗Antwort. Von dannen wurden 
mehr wolgemeldte Herren Ambaſſadeurs zur Koͤnigl Srau Mutter 
gefuͤhret / ín deren Nahmen obgedachter Herr Orenſtedt aud, auff 


FCeutſch antwortete. 


guri Immittelſt ward eín Gemach sur Konigl Copulation quae | 


uruͤſtung 

"T SET richtet / und kleidete fic) Se. Majeſt. bcr Koͤnig umb / und zwar in einem 
nigl. Copu⸗ gantz fuͤber ſtuͤcken Kleide / und dergleichen Mantel / mit einem ſchwar⸗ 
lation. - sen Jyut/unb tociffer Plumage. Oben am Qboben im beſagtem Zim⸗ 
ener war citi koſtbarer Himmel / veſt gemacht; unter demſelben oben⸗ 

werts ſtunden zween groſſe Lehnſeſſel / mit Sammet uͤberzogen / fuͤr 

Ihre Koͤnigl. Majeſtaͤten / zur Seiten / jedoch auch unter dem Him⸗ 

mei / waren noch drey andere eben dergleichen Lehnſeſſel fuͤr die Konigl. 
mnc unb den beyden Koͤnigl. Daͤniſchen $n. Ambaffadcurs 

geſctzet 
Als num hoͤchſtbeſagte Konisl. Majeß. in verge Sw 














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Ouaſſche Seſtiche· EUROPEUM ^3 5 


dung 'etivorumb o. Uhr XE benbe / erſchienen / umb (icf unter deren Him⸗ Ann? 1589. 


mel vor den Lehnſtuhl geſtellet / begunten die Heerpaucken und roms 
peten ſich hoͤren zulaſſen / worauff auch hernachmahlen die Koͤnigl. 
Braut / zur Rechten den Herrn Graff Anthon / unb sur Lincken beh 


Hn. Baron Juel habende / erſchienen. Zuvorderſt abcr gieng der Hr. 


Maj Uus. 


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Graff Bengt Oxenſtirn mit einem filbernen Stab in der Hand / wel⸗ 


cher bep dieſem Actu bep Hn. Reichs⸗Marſchalln & tile vertretten. 
Den Schweiff von Ihr. Koͤnigl. Hoheit Rock trugen fuͤnff Adeliche 
dame, Hiernaͤchſt folgete die &ónigl. Frau Wittib / vor welcher 
der Herr Baron Juel hergienge. 

Nach dem die Koͤnigl. Braut Ihr. Majeſt dem Koͤnig durch 


Selbige ge⸗ 


die Herren Ambaſſadeurs zugebracht worden / kamen darauff Herr het vor tid. 


Gencral· Maſor Schoͤnleben / Hr. General Major / Baron Wacht⸗ 
meiſter / wie auch der Cammerherr Guͤldenſtern / und noch ein anderer / 
welche einen andern Himmel trugen / den fie uͤber beyderſeits Majeſtä⸗ 
sen hinbrachten / und bif jur Endigung der Copulation beſtaͤndig hiel⸗ 
$t. — Bald hernach trat der defigni tc Biſchoff oon Gothland / Herr 
Hagenſpegel genannt / hervor / und hielte eine Trauungs Sermon in 


Schwediſcher Sprach / wie ein ſolches verrichtet / wurden / unterm 
Paucken⸗ und Trompeten⸗Schall / von den Cavallieren erſtuch viel 


Schuͤſſeln mit Conkecturen / nachgehends auch allerhand koͤſtliche 


Getraͤncke dem Koͤnig / unb beyderſeits Koͤniginnen / wie auch denen 


Herren Ambaſſadeuren præſen irt. Etwas hernach begaben fich bic 
jt hohe verehelichte Perſonen zu Bette. J 

. .— Qim 7.bíto wurde Ihnen von denen Herren Ambaſſadeuren,/ 
welche nachgehends mit an der Koͤnigl. Tafel ſpeiſeten / Gluͤck gewuͤn⸗ 
ſchet / unb ropfete der zu Halmſtadt angelangte Frantzoͤſiſche A mbat- 
. fadeur, Monſr. Feuquiere an beſagtem dato vou dannen / umb der⸗ 
gleichen Complimenten unb Graculir ung abzulegen .Ams.brach 


Der Koͤnig 
mt nád 


€. Majcſt. ber f ónig/von Schotterup fruh Morgens auff / unb fa, fo 
mengegen den Mittag zu befagtem Halmſiadt / ehe mon ficbe vermu⸗ Halunſtadt. 


thet / gucklich an: Dero wenig Stunden hernach beyde Koͤruginnen 
gefolget / ſo man mit Loͤſung bar Canonen allerunterthaͤnigſt empfan⸗ 
43ſter Theil. E gen. 


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; 34 DIARIUM Schwebiſche uy. 
| Anno1580. gen. Sontags den 9. dicſes wartete mam deß Grettcóbitnfle db/unt 
M. - war in ſo weie ſtille. ZEE 

Dm z».fattemai unterſchiedene Divertiſſementen / und ver⸗ 
blieben die Herren Ambaſſadeurs den gantzen Tag bey der Koͤnigl. 

Geſellſchafft. Am i1. nahmen Ihr. Hochgraͤfft. Excell Herr Graff 

Anthon / Dero Abſchieds⸗Audientz / und ward auch am ſelbigen daco 

ban Koͤnigl. Daͤniſchen Exuaordinar- Envoye, Herrn Magnus 

Scheel ſo mit nach Stockholm gienge / Audientz ertheilet. Nachge⸗ 

hends wolbeſagter Hochgraͤfl. Excell. durch den Schwediſchen Cere⸗ 

monien ⸗ Meiſter im Nahmen deß Koͤnigs / deſſelben Bildnus mit Dia⸗ 
manten reichlich beſctzet / auch cine Aſſignation auff hundert Schiff⸗ 

Pfund Kupffer præſentirt, uno bcr Aere Marſchall / mb Koͤnigk Se⸗ 

cretarius, ebener maſſen regalirt. Den 12. dito fruͤh Morgens ſind 

Se. Koͤnigl. Majeſt. mit einigen Cavallieren nacher Gothenburg ab⸗ 

gangen / die Koͤnigin aber / mit der Koͤnigl. Frau Mütter / wie auch der 

Herr Baron Juel / und der groͤſte Hauff von der Koͤnigi. Suite, reyſeten 
von Halmſtadt ab den geraden Wegnach Stockholm. Worauf auch· 

bald hernach der Herr Graff Anthon wirder nad) Daͤnemarck abge⸗ 
, epit. v A 
Graff Ma- Nach dem Ihre Sónigf.SRajcff. deß Herren Reichs⸗Cantzlers 

usdels Magno de la Gardie Hochgraft Excellentz / wie auch deſſen 

Gurdie bit. lin / Dero gluͤcklich vollbrachtes Beylager in zwryen unterſchiedlichen / 
wegender ¶ gar gnädigen Schreiben kund gethan; haben jrtztgedacher Hochgraͤft. 
Adnggl Veu Excellentz nicht unterlaſſen / fo fort dero Freudens⸗Bezeugung darob 
Mund ein an den Tag su grben/ dannenhero Sie auch am Himmelfahrts· Tage 
Ben. dero nahe Anverwandten / ſamt allen zu Stockholm anweſenden Ge⸗ 
^ gealeurbanbern vornehmen Officirern / wie auch die daſelbſt gegen⸗ 
waͤrcige Miniſtros zu ſich hinauff nach Garleburg gebetten / da dann / 

nach verrichtetem Gottesdienſt / erf ein Spatzziergang in den Garten 
umb Thiergarten gehalten worden / woſelbſt / als man in das Luſthauß 
gekommen / eine wolbedeckt / und mit allerhand Confecturen michlich 
beſetzte Tafelſich præſentirte. Von dannengrſchahe die Proceffion: 
nach dem Hauſe in den ſo genannten Koͤnigs ⸗ Saal / alwo ín der Me⸗ 
& eine lange Tafel fuͤr etlich und viertzig Perſonen geſetzetwat/ und die 








— Soluiie Geſchichte. EB UR O P J& U M, 33 
geſamten Gaͤſte auff bas herrlichſte tractitt worden. Beyden Ge⸗ An20 wfa. 
fundheiten licſſen fich ſechs zehen inden Vorhoff geſtelte tide con- Maus. 
tinuirlich Béren/ unb ward alſo bcr gantze Tag bif in die ſpäte Nacht 
mit lauter Frenden vollhracht. Es ward auch denen Buͤrgerlichen / 
unb andern Leuchen auß der Stadt / (oin groſſer Menge hinaus wa⸗ 
ren / nicht gewehret / untcr der Mahlzeit iti ben Saal hinein zu tretten / 
welche bann auch alle / auff Sr. Hochgraͤfl. Excell. Befchl / mit einem 
Trunck reichlich begabet wurden. In ber langen Galleren im Luſt⸗ 
Garten waren vier lange Tiſche mit allerhand Haußmanns⸗ tof file 
bae gemeine Volck geſetzet / und zu beyd en Seitcn etliche Tonnen gut 
Bicr gelegct] babeo man dann allerhand Kurtzweil unb Luſtigkeit ſahe. 
Das artigſte war eine Machine, weiche Se. Exccll. in ein paar Tagen 
ſo wol zuſammen gebracht / daß es hoͤchlich zu verrundern / Selbige 
war geſtellet zur Seiten der Badſtuben nach dem einem Theil deß 
Vorhoffs: Zu obenß præſentirte ſich bie verguͤldete Koͤnigl. Kron / 
mit denen darunter eingebundenen Koͤnigl. Nahmen / Caroli XI. und 
Ulricæ Fleonotæ. Unter denſelben ſtunde in einem blauen Felde mit 
groſſen verguͤldeten Buchſtaben: Felicitas temporum roparata: 
Die Glackſeligkcit der Zeiten iſt herwicder gebracht worden. Darauff 
folgete ein Emblema,ober Sinnbild. incer dieſem zeigete fich ein Me⸗ 
mahlde / da die Gerechtigkeit uro Friede ſich mit einander kuͤſſeten / zur 
Seiten dieſes Bildes ſtunden zwo ſchoͤne Statuen / welche den Fricden / 
Ubertatum Rerum, oder Uberfluß aller inge vorſtelleten. Unter be⸗ 
ſagtem Bilde waurden dieſe Worte mit groſſen verguͤldeten Buchſta⸗ 
den geleſen: Deus nobis hæc otia fecit: GOtt hat uns die ſes Ruhe⸗ 
weſen haſcheret. Nach beſagtenbeyden Scacuen fanden ſich zwey andere 
Emblemata mit dieſer Uberſchrift: Conſilio firmata Dei durch gótts 
lichen Rathſchluß beveſtiget | unb Amor vincit omnia: Die Licbe uͤ⸗ 
berwindet alles. Ferner zeigete fich, in der Mitte ein Delphin hinter 
einer ſchattirten Belleidung / unb ritte auff (clbigem cin ſehr wolmon⸗ 
tinter Cupido, weicher ín bcr einen Hand einem durch zwey Hertzen ge⸗ 
ſchoſſenen Pfeul hielte. Hierunter war abermals cine artliche Unter⸗ 
ſchrifft / und zu beyden Sciten waren zwey ſchoͤne weiſſe Statuen, unb 
bald darauf in der Mitten folgende Lateiniſche Diſticha- 
| ! | ij 





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Pace 


20. 78€ |. PIARIUM Cnglintifdie 
Anno 1680. 
. . Majus 


.Paceredit! en noftris exoptatiffima terris, 
Subndensque Venus nobile Fœnus agit: 
Præmia mox tribuit Carolo poftprztia Martis, 
Sic Deusé damnis elicit ipfe lucrum. 


Weiche zu Teutſch ohngefaͤhr alſo gegeben werden mochten. 
| | h | 
—. Sf galdene Gricbe nach blutigem Sricgen 


Crmuntert oie Hertzen / bekroͤnet bae Land / 
Verwuͤſtenter Mavors jua Fuͤſſen muß liegen / 
Der Liebe / die durch bas febr koſtbare Pfand 
Was ver war zerriſſen zuſammen gebracht / 
Daß Carol die ſchoͤneſte Beuthe jtzt macht. 


2. 
Co ſpielet bas Glaͤcke / ſo fan fid) verdrehen / 
Der Schauplatz: wie uͤber Vermuthen fid) legt / 





Die brauſenden Wellen erſchroͤcküches Wehen / 


| 


ſehr luſtig machte. Das Beſte aber / und welches pro bono anima an⸗ 


Der Hoͤchſte / der alles beherrſchet unb hegt / t 
| Hats gnábig acfüget mit unſerem Reich / 
Daß Sricqem oam Frieden und Freyen fortweich. 

Gantz unten præſenrirten ſich auff einer groſſen biau⸗ augeſtrichenen⸗ 
Tafel dieſe Worte: Amor in Pace Triumphans : Die Liebe Sieg⸗ 

ranget in dem Frieden: Alle dieſe Inſcriptiones umb Statuen waren 
mit Epheu und Tannen⸗Straͤuchen / auch anderen verguͤldeten Laub⸗ 
werck artlich außgezieret / und beſetzet | ſo daß es von maͤnniglich hochſt 
geruͤhmet worden. Auß gedachtem Delphin lieffen zwo Rohren mit 
roth unb weiſſem Wein / bey welchen ſich die Burſch von der Guarde 





genommen war / daß alles ſo friedlich und froͤlich geendiget worden. 
Auß den Nordiſchen Koͤnigreichen reyſen wir bindbernac En⸗ 
geland alo zuvorderſt zuberichten iſt / daß ber Koͤnig an dem Tage / da 


das Parlament zuſammen kommen ſollen / ihre Prorogation zu ver⸗ 


achmen / daſſelbe nach dem die Glieder deß Unterhauſes im Oberhauſe 


erſchienen / dieſcibe folgender Geßalt angeredet: | 
| Mylords 


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edide, EUROP EUM, 7 


' ber geute Gedancken / abſoluie nbtbíg ſeye / inbeffen Betrach⸗ 


ul '" Annd 16e. 
Mylords und Edle. | —— Majus. 
Als ídy in bem Rath meíne Intention, das *Darfantent ó fnis 
bif in den November auffzuſchieben / erklaͤret / fo gefdbabe fols cese ene 
ches nídt/ daß Ich nicht vorhero die Gruͤnde und Urſachen / Harlament / 


die mich darzu bewogen / wol conſiderirt unb uͤberleget haͤtte / segetben 


unb fan ich durch einige Sache / ſo mitlerzeit vorgefallen / ſo prorogation 
viel nehmlich bie affaires innerhalb beg Koͤnigreichs betrifft / bereffend. 
mich meine Reſolution gerauen zu laſſen / ſondern bin vielmehr 
darinnen conficmircuno bekraͤfftiget worden. Nach dem ich 
aber dieſes angefuͤhret / muß ich euch zugleich auch ſagen / daß / 
in dem ich die gegenwaͤrtige Gefahr / welche einigen von Unſern 
achbarn unb Allürten obſchwebet / ín derer Intcieſſe unb 
icherheit wir ſo genau gerathen ſind / conſideriren / ſo wuͤrde 
es von febr beſſer Folge ſeyn / eine Prorogation fuͤr ſo lange Zeit 
zu machen / welche zum wenigſten unſern Freunden / die fid) 





auff Uns verlaſſen / den Muth benehmen moͤchte. Umb die⸗ 


ſer Urſach allein / fofinbe ich fuͤr gut / euch einen Tag zu einer 
Zuſammenkunfft im Julio zu beſtimmen / und nach dem ich 
aud meine Sorgen fuͤr euch / in Betrachtung der außwertigen 
Sachen trage/ ſo muß zuvor euch ju erkennengeben / bag bít 


Exceſſen und Jalouſien ſothaner Natur ſind / und auß Boß⸗ 


heit und Liſt boͤſer Leute dermaſſen geſtiegen und zugenommen 


haben / daß ich unbeweglicher Meynung bin / daß ein laͤngeres 


in ervallum deß Parlament / au Stillung unb Befriedigung 


* 


tung ich beforge / daß die aller eígentlichften Mittel / one Affi- 
flent einer langern Zeit / ohne Frucht fepn wuͤrden. Habe de⸗ 


tebalbenrelolvirt , daß von dem dag / daran ihr zuſammen 
tom̃en ſollen / eine fernere Prorogation ſeyn ſolle / es waͤre dann / 
daß die Condition unſerer Alliirten unſere unmittelbare Aſſi- 


| eorerte Und nun Mylord Cantzler / thut ale ich euch 
enhabe. | 
Darauff fagte dieſer: nda ie ibr Ritter / Staͤdtlin⸗ 


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3$ DIEKRIIM Cnaetknbifüle 
Anno 1680, ge / und Burger deß Unterhauſes / Seiner Maj. Königl. Wille 
Majus. unb Belieben iſt / bag dieſes Parlament bif auf naͤchſtkuͤnffti⸗ 
Deſſen $i 2 11/1 Julii ſoll prorigirt fepn. 

Dur. .— yiamffbat G5. QYajei. verobnet. umdrallen Qcronbten mu 

—** — ui; Unruhen vorzukommen / nachfolgendes Placat gu publiciren. 
Feuerwerc Umb denen auffruͤhriſchen Verwirrungen / die nach 
ctreffend dieſem / unterm Vorwand / offentliche Freuden⸗Feuer unb 
| Feuer⸗ Wexrcke anyustnben / vorſalſen fonnten / wie aud) 
pas boͤſe Vornehmen einiger Leuthe / die uͤbel aegen biefe Ne⸗ 


gierung geſinnet ſind / unb die fid) gemeiniglich — 
Un⸗ 


Gelegenheit bedienen / bey dergleichen Zuſanmenkun 





gelegenbeit und Auffruhr *— vorzukommen: So - 


dt e. Majeſt. in Dero Rath anbefohlen worden / baf fei 
ne Perſon / oder Perſonen / wes Standes oder Ehre dieſelbige 
ftn moͤgen / ſich unterſtehen fotlecimige Freuden⸗Feur / oder 
pffentlícbe Feuerwercke gegen den nechſtkuͤnfftigen f. Julii / ay 
welchem Tag die Geburt / unb wunderſame unb gluͤckliche 
Wieder⸗Einſetzung Sr. Majeſt. gefeyret wird / ober auch zu ei⸗ 
niger andern Zeit / ohne vorher erlangte außdruͤckliche Ver⸗ 
guͤnſtigung von Sr. Majeſt. oder ero Rath / oder wo ſolches 
nicht durch den Lord⸗Maſor der Stadt £onben / ober unter: 


ſchiedliche Fried⸗Richter / jedweden in ſeinem —— A | 


len werden / zu machen / oder machen zu laſſen; bey deß 
—— Ungnade / und durch dieaͤuſſerſte Strenge ber. e 
| verfolget zu werden. Es wird auch einem jedweden anb. foh⸗ 
| [m/bicroon Nachricht einzuziehen / dann ſonſten baffet&eauff 
eines jeden Gefahr und Veranwortung außlauffen joll. 
&adiefofn Hierauff wurden in dem gemeinen Rath der Stadt Lenden vor⸗ 
— * nembliich dieſe drey Dinge ventilirt; Als Erſtlich / Obs nochwendig 
fone auff ſcy / daß das Parlament (itc? weiches mit Ja beſchloff. award. ». Ob 
die Bahn — tevergómer (ep / Bittſchrifften bem Koͤnig su pcxtenticen? welches 
fomme, auch affirmirt ward. z3. Ward vorgeſchlagen / Ob man nund 






bem Koͤnig eine Bittſchrift uͤbergeden moͤchte ? welches von 88. Cisl — 
men gegen 86. brjahet wurde. Als aber tie Sache ferner vor Aiter⸗ 
- | . 


leuthe 


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eu c EUX O PE U M. 19 | 
frusbc gebracht woran] vorenaftaviaqdtem Seammengegen fechie⸗ Ano efe, 
he befumdn / alſo daß nach dem deeſe vierzehen zu den vorigen 80. Ne- "90 
gativen beygeſetzt worden / dieſe Acnandem prævalirt habrn / womit 
bann dieſes groſſe Werck declinirt worden / unb die Unterſchreibung 
fo vieler Perſonen fruchtloß abgangeniſt. BEN 
Soiiſteu ward ein Un⸗Reformirter in cinem Hauſe inber Twin ⸗ 
mil⸗Scraſſen eudccket / er ſtieg aber auß einem Fenſter / in Mep⸗ 
aung davon zukommen / mit Vorgeben / dah man ihn unſchuldig anhal⸗ 
ren wolte. Als das Volck aber hoͤrete / daß co cin Un⸗Reformuker waͤ⸗ 
ec / ward er von allen Seiten beſctzet / und nach einem von ben Fried⸗ 
Richtern gebracht; mol er nun allda keine volllommene Satistaction 
geben kunte / iſt er nach dem Gefaͤngnuͤs gebracht worden. | 
Wuder den Hertzag vou Buckingham toarb eine geheime Ver⸗ Verraͤtherey 
raͤtherey angeſponnen / und wurden vier Catholiſche (rice vor den lt ben 
vier Scharen von Middel See / vor Recht gebracht / und verurtheilet / Visi 
darumb / tevil fic gedachtes Hertzogs zween Knechte erkauffen wollen / bar. y 
welche ihn der Sodomiterey beſchuldigen follten. Nach bicfcm ward 
der Hertzog von Montmouth / als er durch bic Cantzley⸗ Gaß gieng / 
mit einer Mußqueten geſchoſſen / und der Thaͤter ertappet / welcher 
abr wieder durchgierg. Andere Vornchme kamen mehr mit. ins 
Spiel / unter denen der Sicur Thomas Gaſcogne abſonderlich beſchul⸗ 
diget wurde. Dieſer alte und eyfferig Roͤmiſch. Catholiſche Maun 
von86. Jahren ward (dyarff cxaminirt , als haͤtte er nach deß Koͤnigs 
Leben / unb Unterdruͤckung der Monarchiee getrachtet / bey Jeſuiten 
Zuſammenkunfft ernſtlich favorifirc, auch ein Nonnen⸗Cloſter ſtifften 
ſollen. e verantwortete ſich aber dieſer Gaſcogne gegen (eine Ankld- 
ger dermaſſen / daß man ihn feft für unſchuldig hat erklaͤren muͤſſen. 
Allein was dieſer durch ſeine Verantwortung gut machte / Das ver 
berbte ſeine Schweſter wieder: Senn (ie roe noc Doer d 
therey beſchuldiget und angellagt / daß fie 30r. óniak Majeſt. habe 
ermorden / auch Fleiß anwenden wollen / bie Reformirte Religion auß⸗ 
qurotten;: weß wrgen ſie dann auch in ber Geriches⸗ Diener Haͤnde ge⸗ 
geben / nach oom Gatehauß gebracht zu werden / iren verdienten Lohn 
awa pu empfaugen. Anderer Anzeigungen zur Soriano 


, 49 | DIARIUM CusdinMie — 
Anto 1610. ſchweigen / worvon einer / Nahmens Moritz Hucke / in ſeiner Gefaͤng⸗ 
Maui - pi eine weitlaͤufftige Entdeckung von denen vornehmen Herren / ſo 
im Tour gefangen ſaſſen / gethan / wie nemblich ſelbige eine Armee auff 
die Beine zu bringen / und dadurch die Catholiſche Religion einzu⸗ 
fuͤhren geſonnen geweſen. 
^im ubrigen entſtunde uber denen Hertzogen von Jorck unb 
Montmuth unter dem gemeinen Mann zu Londen cine Uneinigkeit / in⸗ 
pen cin Theil oem Erſten / ein anderer aber dieſem favoriſirte. aa 
ale ber Herßog von Jorck einzoge / wurden unterſchiedliche Freuden⸗ 
Feuer angeſteckt / worinnen der Hertzog von Landerdale ſich ſonderlich 
ſehen ließ / wobey dann cin Theil geruffen: Vive le Roy , unb Ihre 
Koͤnigl. Hoheit / ber Hertzog wot Jorck; andere aber: Vive le Roy, 
und der Hertzog von Montmuth / wodurch unter bem Volck cine fot 
(he Uneinigkeit entſtanden / daß ſie darüber einander in die Haare ge⸗ 
rathen; wiewol der Konig den Hertzog von Jerck nicht alltin gum Ge⸗ 
neral zu Waſſer uno. Lande erklaͤret / ſondern demſelben aud) bit gantze 
Direction all. Reichs⸗Sachenuͤbergeben. Der Hertzog von Mont⸗ 
muth aber kam einigen Verdachts wegen / bey dem Koͤnig in Uugnade / 
daß er aller ſeiner Aemter entſetzet worden. 
Kriegs⸗Ruͤ⸗Nricht weniger Sorgen hatte Engeland uͤber ber groſſen See⸗ 
ſtung und Armatur, welche Franckreich mit groſſem Ernſt triebe. Souderlich 
Aulianzen aber machte dieſes allerhand Gedancken / daß ſeibige Gron viel Volck in 
sit Außwer⸗ Flandern / meiſt aber in den See⸗Staͤdten zuſammen fuͤhrte. cine 
nga, Majeſt. ordnete bicrauff unterſchiedliche Abſendungen / baron eine 
an die Hertzogen von Luͤneburg / eine zu dem Koͤnig in Daͤnemarck / und 
wiederumb eine andere zu bem Churfuͤrſten eon Brandeuburg gehen 
muſte: So ſuchte auch Cc. Majeſt. mit unterſchichenen Teutſchen / 
ſonderlich aber Proteſtirenden ſich zu verbinden. | 
Sit Verraͤ⸗ ] Goz fen wurde die aefdbrtiche Verraͤtherey nicht allein in Lon⸗ 
therep erſtre⸗ den fortgetrieben / ſondern ee erſtreckte fich auch dieſelbe nunmchr uͤber 
— dt fid aud) Irrland / daß bem Koͤnig / als er von Neumarck zuruͤck kame / und ohne 
uͤber Irrland. dem wegen dergleichen Gefahr zu Londen beſorget mar / auch ſolche is 
nerliche Unruhe erfahren muſte. Ob nun wol c Ksomgl. Majcſt. 
es an keinen Zuſammenkunfften ermangeln lieſſe / deßwegen einen nv 
| thigen 


] etta. | EUROPJAUM | at 
cthigen Schinß ufaſſen / ſo blieb er d grefſer U /tetiln Anno icto. 
die Sache noch jur Zeit * pro nit ds Majus. 

deßwegen auffgehalten / Befehle / foin 

Kach beſchloſſen alda vollzogen / und 


/ se 
nigreich in (refor Gawalt lieffern moll —— in Def —** 


wen merben. Suet ** — — aubeata pe^ 























foe Anſchog "T 
ſchaͤfftiget geweſen / —— Lead Pene bii omi 
micaner abcr molten feine andere / alo. Eingebohrne bara —* 
weßwegen cin Screit zwiſchen ihnen eutſtanden / unb gabe ybt 
Jeeioetipen qoc eorr sm insi qiero " 
mminicanern Schaffoburry m 

gantze Sache entdeckee / daß alſo / wann — * wuͤrde / ſie de⸗ 
— — moͤchten; 


celaugen 
derewe genſie auch Grafen ten iren Lana kund zu mar 
— Muta datas ign ahren 
möchten / uꝝ ſNe alſo vonchnentueder gemacht zu werden / ſi 








































Eo hatte man auch in Louden einen Brieff án 
teni —— — gant 


ment masgnarí von denvier auß Irꝛiand nacher ſonden gcbraccen 
—— mefiecom fie auch im Gefaͤngnus Bart 
2 fn ewe «t mochte auc (an / wer er woite / zu ib» 

nenugelaſſen wurde. Der Koͤnig ſelber Lic ſie vor ſeinem Rathi mper J 
. rm — ? allein man kunte noch auff keinen 
ter Verraͤtherey bey ihnen kommen. Ce wurden auch zwo 
fperfonsuio in Weſtnnſter auf Verdacht ergriffen morden / beyge⸗ 
bracht / durch weiche man gar eigentliche Beignüe von den Raͤdelsfuͤh⸗ 
Aaſter Theil. 8 rern / 


M 











p | DIKAKKTUM €vtkitfe- 
dnsea6tó- ems | Jo Vemtherey gebrauchhen Tafjor / erhatten. 
Mejus. boh hielte der Koͤnig toieberumb Rath / in weichen 

auch zugleich bie Proclamation wider bae Trucken: ter uniuadafi 

nen / unb auffruͤhriſchen Scartecken verordnet wurde. Die 

auß Irrland wurden gleichfals wicder examinirc , unb darauff in vora⸗ 

ge Verwahrung grade! au außgenommen — 2— 
crklaͤret ward. Es mar ein ſchwartzes £dblein 

VBricfen gefunden worden / pr. sd iln — c» 

gaeenwart muſte eroͤffnet unb unterſucht werden. D gieng 
alles ſehr untereinander / und trauete faſt kein Menſchdem andern; fa: 

es wuſte der Koͤnig ſelbſt nicht / wen er dao Geringſte von ſeinem Vor⸗ 

haben durffte wiſſen laſſen. Es fai ein Gefangener nac bem auo 

dern / bald in dieſer / bald in einer andern Sache cin/ die meiſten Urſachen 
aber fanden fid. entweder im af. der Reugion /: oder in gehrimen 

Mord / Gifftgebrauch / und dergleichen. Nun ſaſſen im Toun noch al⸗ 

- € Gefangene / faſt oon zwey Jahren her / woruntender ice-Comie- 

von Staffort war / welcher auff fonberfichen Befehl nach Weſtmun⸗ 

ſter vor deß Koͤnigs Banck gebracht wurde / woſelbſt er vorgab / daß 
ohne Fundamental⸗Geſetze deß Koͤnigreichs / niemand in Verhafft bea: 
halten werden koͤnte / co ſeye ihm Dann ein Tag verorduet / an weichem 

man ihm ſein Urtheilgeben wolle. Er waͤre nun faſt zwey Jahr in Ver⸗ 

dafft geweſen / undnoch keinmahle xaminiet worden / ſuchte deßwegen / 
daß man ihn auff. Caution auff freyen Fuß ſtellen wolte. Es ward ˖ 
ihm aber qur Antwort gegeben / weil er vom Unterhauß angeklaget / und ⸗ 
durch das Oberhauß in Verhafft gebracht worden / ſo konten die tico. 
ter in feiner Sache nichts thun· derowegen er bann wiederumb nach 
dem Tour gebracht wurde. Ein anderer Groſſer / deſſen Nahmen 

man nur mit ʒwey groſſen N. N. in der Hiſtoriſchen Xtelationorftelles. 
te / und welcher hiebevor in einem boͤſen Verdacht geweſen / ward auffs 
neue beruͤchtiget / und ihme die Schuld gegeben / daß er Papiſtiſch waͤre / 
und an der ũugſten Verraͤtherey in Engeland cinia unballeitber vor⸗ 
nehmſte. Anſtiffter geweſen. Uber bas ſaſſen aud unterſchiedliche 
primaria dator bavon fid. etliche meiftertich wes pracuiciti. daß 
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Seſthichte. |J £UKOPXUM. 


Ne / od man ihnen gleich nachgeſetzet / dennoch nicht wieder ackunden An 
mb jur Sielle gebracht werden koͤnnen. ajus.: 


Anio Se, 


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Und nunmehr mar faſt fein Menſch mehr ſicher /unb muſten bie 9n Londen 
Richter ſelbſt ſich ſtuͤndlich in Gefahr deß Lebens ſehen / tmb faͤr ihre gehet es we⸗ 


Deſchũtung forge. Dann es empfleng der Sieur Johann Arnoid / 


Fried richter / und cin Glied deß Parlaments wegen der Provintz Mon⸗ 


muth / von drey Perſonen / die ihn uͤberfielen und verwundeten / wol drey⸗ 
zehen oder vierzehen Wunden / und wann feine Kleider inwendignicht 


mie Fiſchbein geſteiffet geweſt waͤren / ſo wuͤrde er auff der Stelle lie⸗ 


genblieben ſeyn / (o aber war faſt feine Wunde todtlich / alo eine in der 
Kehlen / welche die Moͤrder ihm / als ſie ein Gerüff gehoͤret / gegeben it 


gen der Ver⸗ 


Papia bunt 


SRepnumg bur babureb bae &cben — 5 — SBepbieemgrfdfrto! ^— 


the Stich brauchte einer zugleich dieſe Worte: Du Hund / bitte 
nun fuͤr die Seele deß Capitains ˖ Evan: welcher cin Jeſuit gewe⸗ 
ſen / der durch ſein Angeben gefangen / undin der Grafſchaft Gloman⸗ 
gen hingerichtet worden. Ob nun mol Se. Majeſt. hinter bic Sache 


— 


zu kommen ſehrbemühet war / in dem Sie 200. Pfund Sterlings demn 


ſenigen verſprochen / ber einen von dieſen Thaͤternwurde offenbahren 


koͤnnen; (o ward doch die Sache ſo heimlich gehalten / daß man gat 


nichts erfahren kunte / auſſer daß man einen / Nahmens John Gilens / in 


Verhafft brachte / weleher dieſer That halber beſchuldiget / und deßwe⸗ 


gen vor Gericht geſtellet wurde; geſtalten er dann auch nachacfenbe 


Aberzeugetworden / und deßwegen fein Urtheil empfangen; Nemblich 
daß er an drey unerſchiedlichen Srthen ans Halßeyſen geſtellet wurde: 
ele erſtlich zu Lonconfield woſelbſt er die boͤſe That verrichtet zu May⸗ 
pole auff ber Gaſſen / unbbann zu Hollborn mit einem. Brieff auff bcr 
Bruſt / worauff die That / fo er begangen / geſchrieben war. Uber dieß 
muſte ernoch zoo. Pf. Sterlings zahlen / auch Caution ſtellen / daß e fic 


Lebens⸗Zeit untadelhafft verhalten wolle. Andere Richter muſten ver · 


reyſen / unter denen Monſr. William Waller / ben auch etliche in ſei⸗ 
nem eigenen Hauſe susiberfallen geſuchet / nach Holland zog / weil bie 


Verwegenhe etlicher Leuthe gor zu groß war. Der Jem DOugdale 


lag fuͤr eode unb klagte einen unaußſpreehlichen Schmertzen / daß man 
gn nidyt goeifda Vaf eee bm xis bepgrtractr MP" des 
git 


| Q 9f 


Majus, 


! erf Tn eite — pef d obt began 


baſſen ſich rnit allerhand Neuerungen tdglich vermercken. Seitich fraf. 


— 


 IDYAREIUM ! 
72 
Staat von Engeland nic betrübte: deßwegen auch ber 
Koͤmg deſſelben Leichnam denen Medicis qup Eroͤffuung bere ben] 
unb bic Urſachen ſeines Todts auffs genaueſte unterſuchen tief. Hier⸗ 
gabendie Jeſuiten von Cot, Omer ein ſchaͤndliches Buch heraus / 
worinnen ſie die Verraͤtherey wider ben Koͤnig / unb die Regierung bem 
Preßbyterianern auff oen Halß ſchoben: Da dann in groffen Zuſam⸗ 
menkunfften reſolvirt, unb ſo wol qu Weſtmuͤnſter / ate auech von denen 
qu Eſſex und Cooffter ſet / durch ihre Præ lideni en dem S mia ſchrifftiich 
angebracht ward / daß ſie die Bittſchrifften deß Gottiart Gerards / bie 
iu Nahmen der Einwohner in Londen / Weſtmuͤnſter / und Sontwerck 
Sr. Majeſt. in ſchleunigem Sitzen deß Parlaments præſentirt wor⸗ 
den / als auffruͤhriſch und unrechtmaͤſſig hielten / unbbof fic Cr. Raf. 
gheiligte Perſon / ſamt Oero Erben unb rechtenaſige Neach foiger mie 
Guth unb Blut defenditen wolten. Alſo ließ bey Koͤnig die Rach⸗ 
frage ſchaͤrffen / und der Beſchuldigten Verhoͤrmit allem Ernſt vorneh⸗ 
men. Der Graff von Caßelnaine ward vor deß Koͤnigs Banck vor 
Recht geſtellet / und nach abgehoͤrten Zeugen / frey erkennet / der Richard 
Badbi aber wurde / vermoͤg ſeines Urtheils / andem fc 
Hofe mit einem Vrieff auf ver ruft geſtellet / worauff ſeine That / die 
er begangen / geſchrieben ſtunde / nemblich daß er ſchaͤndliche Worte oí» 
derden Ober⸗Richter Schrag geredet haͤtte wozu ernoch; 
Pfund Sterlings sur Straff erlegen muſte. Wein nun in Londen 
tcl Leute durch Verfuͤhrung ouffgrtitaei fa garouff geſchriebenen 





Zetteln aufjgriten:t worden / ob woiten Ihr. Maſeſt cimar Popiſten 


tef laſſen: als explicitte ſich der Koͤnig / und eroͤffnete fcincu Wilen / 
bof gedachte Papiſten nach dem Inhau der Goefete iediguch ſolten ge⸗ 
rafft werden. Ingleichen ließ ex auch in denen fDrovititrn allentchal⸗ 
bn anbefehlen / mit allem Fleißund Eyfer / ohne einige Commivengy 

oder Verſchonung / gegen dieſelbige aut der Exceution zu verfahren. 
Dannoch ruheten die Non · conformiſten in yrdente niche / ſondern 


deſes Feuer der Verraͤtherey gar zu weitum ſich / daß auch die Groͤ⸗ 
ſen deß Reichs damie befchuldiget wordcin e 


Pad 





Qulidn, EUR.OE KU M, e » 
- t c ferfiatog von Jorck batte von felt ametitea Qipiio A720 I 
Wafritarbicbétbfte Slot: "in 4r wurde nicht nurdurch ben Gira 5 — 
und audere Groſſe / offeutlich als ein Xoͤmiſch⸗Ea⸗ goge oon 
gellagt / und demegen auff cit deß Pobels bey dem Jorck Ver⸗ 
fgmnb Verfamblung deß Parlaments gedrungen / fondern ce trie⸗ dache / und 
ben auch deejenigen / welche von bem Parlament eine gute Meynung Roſſe Ver⸗ 
—— Hof endlich (o ſtarck / daß der Burgermeiſter in £onbmban folgung. 
nia hiervon Nachricht geben muſte / welcher ſich ſchraͤbel damit zu 
frieben zu frynbezeugete / unb deßwegen fico emer boͤſen Nachfrige be⸗ 
ſorgete. Jumahlen virl von ſolchen Perſonen in Erommels Anhaug 
geweſen / und deſſen Parthey gehabt. Derowegen muſte ber Hoff 
iimofort in den duſſerſten € oracn ſtehen / alfo daß der Hertzog von 
Jorck cite von ſeinen vertrauteſten Freunden erfucht / ihm doch zu rah⸗ 
ten / wao ct thun ſolte: Weſchem dieſer geantwortet; daß die Sachen 
ftoi em Stand Se. £yobeit unter dreyen Din⸗ 
gen nur cines zu erwehlen haͤtte; Als nehmlich bas Schwerd qu ergreiß⸗ 
fe. / die Reformirte Religion wieder anzunehmen / ober fich mit bee 
Fluche zu retten. Das Erſte lieſſe ſich nicht leichelich ins Werck rich⸗ 
ten / zumahin das gemeine Volick in ben Waffen / uno ſehr cinia waͤre. 
Das Anbere abcr sedre noch ſchwaͤrer / daß auch kein Mittel vorhan⸗ 
den darauff zu deucken / die Gemeine zit uͤberreden / daß ſolches auf 
freyem Gemuͤthe gefchehe / ce waͤre bann / daß man zu einer Verfob 
gung / oder vielmehr zu einer gaͤnfzichen Außrottung der Roͤmiſch⸗Ca⸗ 
tholifdym in dieſem Reich einwilligte; Dahero man vermuchett / taf 
gltdachter Hervog von Jorck ſich anderswohin zubegeben gefonnen 
waͤre / welches durch eine Unterredung deß Konigs mit der 
gogin ven Jorek noch mehr bekraͤfftiget wurde. Ja / was ged 
Pons noch ſchaͤdlicher —32 wurden * —— 
famrute. Mieder td glich gehalten / be Hertzog von Montmouch / 
Sohn deß Konigs / unb rechten Corb ber Gron Euge⸗ 




































—— in Coqotlonb und die Proceduren deß Anhaugs deß 
$9 d |. Qrefe 





E] ^ -- 


⸗ 


40 DIARIVM. Engelanteſche 
Anao 1680. Grafen von Schaffobury beim Hofe fein ſonderlches Bedenckes 
Majus. — machen: Allein nach beim bcr gemeine Poͤbel der Stadt Londen der⸗ 
maſſen verbittert und eingenommen war / daß bereits unterſchiedliche 
auff ben Beinenſtunden / mit Gewalt gegen ben Hertzog von Jorck 
zu verfahren / undden Hertzog von Montmuth zum Nachfolger der 
Cron offentlich außzuruffen / fo muſte freylich ſo wol der Hertzog / als 
mauches friedliebendes Gemuͤth beydes ín ber Stadt / alo am Hofe / 
und gantzen Koͤnigreich ſich in groſſer Beſtuͤrtzung befinden / wodurch 
es endlich mit dem Hertog ſo weit kame / daß er | uͤber die vorigen Be⸗ 
ſchuldigungen / angegeben wurde / daß er nicht nur Roͤmiſch⸗Catho⸗ 
liſch / ſondern auch als Urheber deß groſſen Brandes / ingleichen ein Ur⸗ 
ſaͤcher / daß das groſſe Parlament auff geſchoben worden / und an der 
ette Conſpirationwider ofc Proteſtirenden ſchuldig ſey / und allzeit 
denjenigen / ſo in ſeiner Gemeinſchaft geweſen / und «e nut ibm gehalten / 
su Wiſſen gemacht / was man fuͤr eine Reſolut ion im Rach wider ſie 
genommen habe. Und gewißlich / ſo ſchiene es hierfaſt als wolte die 
Monimutiſche Parthey gewennen haben; Zu welchem Ende auch 
deß Hertzogs von Jorck Gemahlin vom Koͤnig Abſchied nehmen / unb 
nad) Franckreich gehen wollen / welches aber Se. Majeſt. derſelben abo 
geſchlagen / mit dieſem troͤſtlichen Zuſpruch / daß die Jorckiſchen Sa⸗ 
| (m noch nidy ín ſolchem ſchlechtem Stande woͤren / daß fic ſich deß⸗ 
wegen wegbegeben muſtc. | 
DODer Koͤnigſelber blieb in ſolcher Unruhe nicht verſchonet mof 
Der inis ft Er dann uͤber das / daß Er von einiger Parthey / ale ein affectio- 
— e nirter ber Paͤbſtlichen aufacfdorpen wurbe/ auch wegen befagter Hep⸗ 
CBefdjuibls rath miter Hertzogin von Montmuth / fid beo einer andern Parchey 
EE uns. leyden muſte. Weßwegen Er dann auch / ba Er befuͤrchtete cotoürbe — ^ 
bae Reich hieruͤber in Unruhe gerathen / unb nach feinem Todt gor iu 
cine Zerrůttung kommen / und der Hertzog von Jorck / und andere recht⸗ 
maͤſſige Erben der Cron verſtoſſen werden / die Falſchheit ſolches Ge⸗ 
ruͤchts an den Tag gab / damit jederman den rechten Grund wiſſen 
moͤchte. Zu Außgang dieſes Monats wiederholte Er ſolches oͤffent⸗ 
lich im Rath / und ließ befehlen / daß man eine Erzehlung alles deſſen / 
was mit der Mutter deß Hertzoge von Montunhoerses ngen pfe 
E , etzen 


2-068 8 


Edd , EU KOPEUM — oif 
— ME 
| Ga oce Koͤnig⸗ W I 
| £5 ift Uns zu Obren kommen / mit was groffan Fleiß Deſſen De 


^ 


unb Boßheit einige vom auffruͤhriſchen und unruhigen rion, 
Geiſt getriebene Menſchen einen gantz falſchen umb aͤr⸗ die Heyrach 
gerlichen Bexicht von einer Heyrath / welche / wie ſie vorgeben / mit der Her⸗ 
zwiſchen Uns / und einer Dame / Walters / fonft aud) Sarlow tzogin von 
genannt / ſo nunmehro verſtorben / unb deß jetzigen Duc de Monmuch 
Montmouth Mutter iſt / geſchloſſen worden / außbreiten / wel⸗ berreffend. 
ches dahin zielet / daßman die Gemuͤther Unſerer lieben und 
getreuen Unterthanen in Zweifel und Furcht ſetzen / ja / wo 
moͤglich / ſolche (n FaGronen / unb ſtreitige Partheyen verthei⸗ 





len / und (o viel als die Luͤgen vermag / bae wolgegruͤndete und 


ungezweiffelte Recht / welches Unſere wahre uno rechtmaͤſſige 
Erben / und Succeſſoren zuder Cronhaben / in Zyeie zuhen 
wil. Dannenhero haben Wir fuͤr noͤthig ermeſſen / Unſern 
lieben Unterthanen kund zumachen / wie weit Wir (Unſere 
Sorge für Sie / und derer Poſteritaͤt) vorgebeuget / und was 
Ordre Wir geſtellet haben / damit denen boͤſen Conſequentzen / 
ſo dieſes gefaͤhrliche und boßhaffte Vorgeben in kuͤnfftiger 3tit: 
| pr erunruhigung Unſerer Reiche nady fid) ziehen moͤchte / 
begegnet werden foͤnne. MEN 
Imverwichenen Januario war ee jaͤhrig / als Wir eine 
mit eigener Hand auffgeſetzte Declaration außgegeben haben / 
deß woͤrtlichen Inhalts? EN 
eEs iſt ein falſcher und boßhafftiger Bericht durch einige 
„ſo Mir / und dem Duc de Montmouth nicht wol wollen / mit. 
"dE außgeſtreuet worden /- al& ob. Vd. vor biefem mit 
»[tiner Sutter oerfobet/oberverbepratbetaetocfen. Ob Ich 
. »Bünfeoloerfidyert bín/ daß dieſes erdichtete Maͤhrlein zu die⸗ 


22 


we —— DIARIUM | | 
-— "Ante 9600. e fildtémicden tonnes efie daßes in 
Mags, —— ber rechtmaͤſſi vucceſſion yt ber Cron / unb / 
„damit es ín kuͤnfftigen Zeiten nicht einige Prætẽnſion fe 
„und dißfals einige Unruhe entſtehen moͤchte / meine Schuldig⸗ 
„keit ſey / gu declarirtn / wie Ich dann hiermit vor GOtt bent 
„Allmaͤchtigen declarire, bag Ich —5 — verheyrathet 
„ſen / noch mich an einig Frauen⸗Menſch / wie es — 
| »baben mag / ehelich Pepredn n tuner Pales at 
E »meine Chun afen/Dab — 
„lebe. Urkund deſſen ſes eygenhaͤndigunter⸗ 
„ſchrieben. Witthal bene. Januar. Anno 1679, 


Sad oec Koͤnig. 


| Sid Declaration fhur Ich in Gegemart—-— 
V.Cant.Ertz⸗Biſchoffs. H. Conventry, 
H. Finck, Cantzlars. J.Villiamſon, bepher $tév 
za E nigl. geheimen Secrerarigg, 
Dieſer Declaration auch mehrern Nachdruck 
fé haben Wir im folgenden Martio (welches im derwi⸗ 
chenem Maͤrtz jaͤhrig war) Unſerm geheimen Rath eine abet» 
mahlige Declatatioñ eingereichet / bie ebenmaffig mit Unſerer 
eigenen anb gefdiricben war. Und als ficauff Unſere Or- 
dre oem *Drotoced Unſers geheimen Xaths getreulich einver⸗ 
leibet worden / imas ieſelbe unterſchricbhen / unbben | 
















| erren dieſes geheimen Raths / (ob A&ui beygewohnet / 
6 e$ gieichfais unterſchreiben ſoiten. vor⸗ 
auff Wir Ordre geſtellet / daß ſolches denen Archiven dieſes ge⸗ 

heimen Raths beygeleget wuͤrde / woſelbſt es annoch verwah⸗ 

ret wird. Das jenige nun / ſo protocolitt worden / lautet von 

Wort zu Wortalſo: | 
Bey off zu Witthal den 3. Marii 1679. 
Es war gegenwaͤrtig 





Dd 





—  —— ——— ————— H-—-— — —— — uM HARE — —— ————X — 


— — — —— NER UM Re. — — - 
* 


Deß Koͤnigs Durchleuchtigſte Majeſtaͤt. 





Der Hr. Gale Graff Oſſery. 

Der Hr. Schatzmeiſter. Der Sor. Kammerherr. 
Hertzog von Landerdale. af von Sunderland. 
Marquis von Worceſter. Graf von Elarendon. 
Graff von Eſſex. Der Herr Biſchoff tort 
Graff vou Craven. | Durham. 

Graff oon esburg. Hr. eynard. 


ff von Eylesburg ety 
"Dec 9» Biſchof von ime Or pda enter 


Es hat br. fbnigl Waheſt / belichet / an biefem Tag zu 
Wbefehlen / daß die foeclacation fellerben folge 


(Amo geine tov 
„tocoll dieſes Raths gebracht werden. Es iſt alles 


EUKOPZUM pa 


Anao 1689. 
Majus. 


! tel ' geo 
oben / und mit Ihr. Konigl. Maſeſt. eigener anb unter zeich⸗ 


net / und das Pappier / daͤraufes Ihr. Koͤnigl. Majeſt. att die⸗ 


| fet MS en/ in dem Archiv dieſes Raths beygeleget. 
Allen Di 


ite / die dakimfftiger Zeit von wegen 


ber Succeſſion que Gron entſtehen moͤchten / vorzubeu⸗ 


gen fo declarire Ich alhier vor bem Augeſicht deß All 
maͤchtigen GOttes / daß Ich niemahlen einigen Hey⸗ 
raths Tontract oder Heyrach getroffen/odergeſchloſſen 


qu / inb auch niewahlen an einige Frau / wie die auch 
Nahmen haben mag AV Wr geweſen / ate an meine 


gegenwaͤrtige Gema auatharina / ſo noch lebet. 
M Pe Hal T» - 2 


irrauff fatte Ihre Konigl. Majeſt. ms] die wir / als dieſe Do 
clarationsufaefeget/unb unterzeichnet worden / gegenwaͤrtig waren / 


anbefohlen / deſſen ben | 
(00 fn dpi nene ) 8 


Finc. 


Anno 1686. 
Majus. 


T | BPIRKIUM Culeiéée 





Inck | jefe. 
Danby. Bathe. 
Landerdale. Craven. 
Worceſter. Eylesburg 
Arlington. $t Dorham. 
Narendon. H. CKarteral. 





Nun haben Wir im letzt⸗ verwichenen; Monat Aprilis eg 
fabren / bag dieſes Gerůcht unb Vorgeben nicht allein oon 
neuem wieder auff bie Bahn gebracht / ſondern auch nochmit 


andern neuen Zuſaͤtzen vermehret worden. Dann es wurde 


außgeſprenget / es waͤre noch eine Schrifft vorhanden / welche 
noch unlaͤngſten unterſchiedlichen Perſi —AA 
—— MEME c Contract/ ober mábfungCoaft 
dieſes wurde auff unterſchiedliche Weiſe oorgebradbt /) 


dere Leute im Leben / welche / dem Vorgeben nach ter 
Vermuͤhlung beygewohnet rue (offen. Wiewol Uns num 
die AUnmuͤglichkeit / daß ein ſolches Di ——— —— 
ſam bekandt (indeme nichts unaeariünbeters / und unwarhaff⸗ 
tigers ſeyn kan / als daß dergleichen Heyrath und Ehe⸗Verloͤb⸗ 
nuͤß zwiſchen Uns / und ermeldter Madame Walters, ſonſt Bar⸗ 
lowgenannt / vorgegangen;: Go haben Wir jedoch nod) ferner 


rxoccdirt. und · die jenige Herren / ind andere Perſonen / welche / 
—— 


dem Verlautnach / gedachter eingebildeter Ehe⸗Verloͤbnus 


beygewohnet / oder von berfeben einige Sfoiffenfibafft grhabt / 


oder die Verſchreibung geſehen haben ſollen // vor Uns kom⸗ 
men / und im Rath verhoͤren laſſen Obwoln auch Unſere Raͤ⸗ 
theinsgeſamt (nachdem ſie / und andere Perſonen / je der abſon⸗ 


derlich / ver hoͤrt / und keiner gefunden worden / der da haͤtte ſa⸗ 
gnfonen / daß er entweder ben ſolcher Cpegribbmuiágugem- 
E . 


larzu 
ſehen. So waͤren auch nod) unterſchiedliche Herren / und an | 





| 


Sefchichee. EVROFÆUM. s - 
waͤrtig geweſen / ober die geringſte Wiſſenſchafft baton ober Anno 16fo, 
von emiger deßwegen — Schrifft babe.) genug: Majus, 
fam wargenommen / baf gleichwieein fold) uͤbler raport Und 
Nachrede an ſich ſelbſten / unb in ſeinen unterſchiedlichen Gt 

cken ſich gantz nicht auff einander reimet / ſelbige auch alſo von 

anders nichts / als aug einem tüdifd)en Vorſatzetzlich wat 

ger boßhaffter Leute / und dann auß dem unnuͤtzen Geſchwaͤtz 

anderer muͤſſigen unb nichtswerthen Perſonen berfommen; 

So finben Bir bod) gegenwaͤrtig noͤthig zu ſeyn / vorermeldte 

Unſere Declarationes mehr offenbar zu machen / und ſelbe in 

Truck kommen zu laſſen· Allermaſſen Wir dann hiermit / und 

in Krafft dieſes / auff Einrathen unb Gutbefinden Unſerer 

geheimen Raͤthe / odgt ordiniren unb befeblen/ daß ſelbe 

ohne Verzug getrudt werde. Und bey dieſem gegebenen An-⸗ 
laß / ruffen Wir nochmalen GOtt ben Allmaͤchtigen zum Zeu⸗ 


E D 


$c an/ un — — der Treue und Glauben eines 









kechtſchaffenen Chriſten / und bep Unſeren Koͤnigl. wahren 
Worten / daß niemahls einige Vermaͤhlung / ober Ehe⸗Ver⸗ 
loͤbnuͤs zwiſchen Uns / unb gedachter Madame Walters, ſonſt 
Barlowin genannt / deß Hertzogs von Montmuth Mutter / 
noch einiger andern Weibs Perſon / vorgangen / ober geſche⸗ 


hen /als allein mit gegenwaͤrtiger Unſerer Gemahlin / uñd o» 


nigin Catharina / Wir befehlen auch hiermit allen Unſern Un⸗ 
terthanen gnaͤdigſt ind ernſtlich / daß ſich keiner ſolle geluͤſten 
laſſen / gegen und wider ben Inhalt dieſer Unſerer Declaration 
das Geritzgſte —— eiben / bey Vermey⸗ 
dung Unſerer hoͤchſten Ungnad / und ſolcher Straff / als nach 
dem Rigeur und Schaͤrffe oer Geſetzen gegen ſolche Freveler 
und Verbrecher uͤblich und recht ſt. | 
Eine ſolche Beſchaffenheit batte «s mm jnnerhalb deß Koͤnig⸗ 
reichs / auſſerhalb beffciben aber gab es nicht meniaer zu chum · und zwar 
fo hatten bic Engelander eine Rencontre mit den Algieriſchen See⸗ 
raubern / gegen welche ſie gar gluͤcklich more / £n dem die Fregatte 
Hamophire in der Mittell andiſchen Se⸗ iyd dergleichen Scerauber 
| a anat 


BIAKRKIUM : 


! Crgdiateipe: 
Anno f6&c. —— und nach einem hefftigen Sefecht einen von denſelben im 
Majus Srund geſchoſſen / zween anten Strand getrieben / und den vierten geo — 
nommen / und zu Tanger auffgebracht ber Fuͤnffte abcr i vermis 
feiner Ruder entwiſcht. Von Cades fam ingleichen bie froͤliche Nach⸗ 
richt / daß bas Tuͤrckiſche Raubſchif / ber Citronen⸗Zweig von Algiers 
genannt / welches mit 3». Stuͤcken / und zo8. Mann montirt geweſen 
und vonden gedachten vier andern ſo die Engekaͤnder ruinirt, entfotte 
mien / nachgehends von bem Schiff Bruͤſſel an Strand gejaget / wor⸗ 
bey die Tuͤrcken meiſtentheils erſoffen / von den Chriſten aber 56. wornu⸗ 
terorciffia Engliſcher Nation / gerettet worden. Hingegen 
bie Mohren die Stadt Tanger an / unb beldgerten diefelbe mit 16009, 
Mann ſehr hart. Die groſſe —84 Charles ſchnitten fic alobald 
durch zwo Trenchen ab / unb bemeiſterten ſich deß meiſten Theils der 
Aufſfen⸗Linien: Sie bemuͤheten (ich auch ſehr / der Stadt und Oden 
mit miniren ſech zu naͤhern / weil fic aber kein Seſchůtz bey fi im Gb 
ger hatten / ſo foͤrchtete man ben Anfall [o ſer nicht: —**— deſto we⸗ 
niger (ic ber Koͤnig zwoͤffhundert Mann zu Fuß / und dreyhundert gia 
Pferde / sum Entſatz deß Oris dahin gehen. —— bat fofdley 
Entſatz auff guten Wind afju lang warten muſte / verweilete fid bée- 
Su ſo daß die Mohren inihrer Grauſamkeit unterdeſſen fortfah⸗ 
ren kunten. Dannenhero als co jur Action kommenſolte / muſten bie 
Engelander die Flucht geben / theils aber wurden ertappet / undkam 
durch cin fluͤcheiges Schiff bic traurige — nach Londen / daß die 
Mohren ber Engelaͤnder Haͤupter zum Triumph nad) Fetz geſandt / 
und bm Eapitai Frelawne Commendanten ber Schantz Charles its 
Seucke zerhauen / bit übrigen Leichen aber nacher Tanger jum Be⸗ 
graͤbnůs geſchicket. Zwar ſchrieb der Gouverneur von Tanger / daß 
bic Mohren fiy erbotten / bie Belaͤgerung auffzuheben / wann die in 
Tanger die noch uͤbrige Auſſenwercke ſchleiffen | und bic Stadt allein 
mit der Beveſtigung / wie ſoiche bie Portugieſen gehabt / befetzen wolte. 
Man wolte aber dieſem Begehrennicht trauen / blieb alfo. bie Sache 
beyvoriger hoſtilitaͤt. Derowegen guffen bie biecOefluna 
Carlade / und ſonſt noch einen andern Ort Rogo amannt / benen 
Portugieſen zuſtaͤndig | furffeia Metunon Tanger | wb iwontia 




















Geſchichee. EVXOPÆM. 


von Fes gelegen / mit aller Gewalt an. Sie belaͤgerten den Pujfir- Anno 1680. 
incten ſeldigen in cíner groſſen Furie und hatten bereito ein Thor davon Maius 
enit 68 erobert / waͤre auch auſſer allem Zweifel damit geſchehen gewe⸗ 
fen / wann nicht die ſchleunige Anſtalt unb guter Wind erfoiget / daß 
ber Entſatz / becehend in achthundert Maũ neugeworbenen Fußvolcks / 
und 120. Pferden / inzwey Compagnien ankommen / welche denen 
Mohren eine Diverſion gemacht / daß ſie den Ort verlaſſen muͤſſen. 
Im übhigen Dicite bcr $ónig Kriegs⸗Rath / wozu et die beſte Inge⸗ 
mieurs beruffen ließ / einen gewiſſen Schluß zu ofjcu/ wie der Ort bepo 
ſer zu beveſtigen. Inzwiſchen fam die Zeitung durch Lieutenant Fetz 
Ferald / von Tanger ati / daß ein Stillßand mit den Mohren getroffen 
worden / mit dem Beding / daß die Engelaͤnder ſich / wie begehret / mit 
bem Lande ſich vergnugen laſſen ſolten / wie es die Portugieſen zu ihret 
Bat vifi Stadt innen gehabt / beſeſſen. 
Auß Engeland ſchiffen wir wieder Binüberín Holland / da dann 
suvorberf gu berichten vorfaͤllt / daß ber Rónia ín Franckreich durch fcis 
ni Geſandten Hemren Grafen d? Avaux ale ſeinen Extraordinar- 
Ambaffadeur , denen Herren General Staaten eine engere Allianz 
vorſchlagen laſſen. Weun ſich aber dieſeibe gu nichts gewiſſes rcfol- 
virt, alſo hat ermebter Ambaffadeur Ihren Hochmoͤg. dn Memo⸗ 
$íal folgenden Inhalts übergeben 
hrer Aller. briftihfien Majeſt. eon Franckreich Ex- Memorta 
traordinar- Ambaffadeur, Comte d'Avaux, welcher nad) ſchloß —— 
ſenem Frieden fi aͤuſſerſt angelegen ſeyn laſſen / unauffhoͤrlich — 
an — en Verſtaͤndnus zwiſchen ſeinem Koͤnige / uno anb Pe 
€, Herrl. welche der letztere Krieg verftort gogenu arbeiten / ral Staacen / 
fumer $ —— ip 4 e$ wuͤrden E. Herrl. von fid) ct aman 
Ibten —* eit drrunpkpaff ſuchen / unb —— 
ſelbige veſter als UE. [SM elben verknuͤpffen / und bít ——ñ— 
ſes umb ſo viel mehr / weiln Ihr. Majeſt. wol gewuſt / jadurch 
ipte eigene Ambaſſadeurs ſelb noon phoeß Koͤnigs / ſeines Her⸗ | 
ren / guten Intention den / daß —5 — an ſtatt 
der groſſen Vortheile / ſo er durch d) bí Waffen erhalten / dennoch 
fit groͤſſeſte Glorie zu ſeyn —2 Mittel / welche m 


Anne 1630. 
Majus. 


—- 


f4 DIARIUM 5yotettfdle 
Frieden dienlich ſeyn moͤchten / hervor zu ſuchen. Nach dem 
aberberfelbe nunmehr getroffen worden / unb Se. Maſeſt. in 
voͤlliger Ruhe ſitzet / ſo wil Sie auch diejenige vor bie Hand neh⸗ 
men welche ſoichen Frieden deſto beſſer unb beſtaͤndiger ma⸗ 
chen koͤnten / weßwegen dieſelbe auch geſinnet / dergleichen Ver 
ſicherungen E. Hernl. wegen der Nieder anbengs geben / damit 
ſie alſo keine Urſach babe moͤchten / einiges Mißtrauen ín e. 
Majeſt. zu ſetzen / oder fid) einiger Unruhe su befoͤrchten. Wie⸗ 
wol nun gedachter Anbaſſadeur ber ond gelebet / es 
wuͤrden E. Herrl. die gute Diſpoſition, welche Oc Majeſt. ge⸗ 
habt / bít afte Alliantzen / fo dieſer Eſtat vormals mit Deroſel⸗ 
ben gehabt / zu renovñen / und zu erneuren / mit Freuden em⸗ 
brafliren; weiln aber eine geraume Zeit verfloſſen / daß €. Herrl 
nicht die geringſte Con&ance,fo leu der Sónigl. Freundſchaft 
fragen ſolten /3u erweiſen gedencken / fo bat er quus $05 
nigl. Majeſt. Sentiment gegen ſie / wie atid) Dero hoͤchſten Ver⸗ 


nene nifi. din / nodimaleina 


druͤcklicher vorſtellen müffen. Es bat gebachter Ambaffadcar 


erfahren / daß man alles / was er von dieſer Materie geredet 


alſo in Vergeſ 


ar genau hinterbracht / weiln er abe beg Affection gb danck⸗ 
arſichen Erkandtnuͤs gegen ſeinen gnábigften Koͤnig unb 
erren genugſain informiri ift / ſo beſorge er / daß flt u 
ſehr —9— Jertraͤulichkeit / welche gemeiniglich oon der Auff⸗ 
richtigkeit dergleichen Scncímen:en herruͤhrei / verlaſſen / und fü 
1e inpet fielen moͤchten / Ihr· Majeſt · dergleicen 
Kennzeichen / welche Sievon bnc gewrtig ſt / zu erweiſen. 
Demnach nuin genieldter Ambaſſadcur Sr. Koͤnigl. Maſeſt. 
von allem Berid cer tacterio peret bieelbe gane grenve 
ftbL/& eril anipeuten bag Ihr. Majeſt. endlich einmal 6on 
(yer. Sentimenien gegen Cie rechte Erklaͤrung haben vob 
len / und ſolches umb ſo viel mehr / weiln nad) fo viel angewand⸗ 
ten Mitteln / hoͤchſtgedacht Se ⸗ id. nicht zweiffeln koͤnnen / 
bag E. Herꝛl. nicht ernſtlich geſinnet ſeyn ſolten / ſich mit Dero⸗ 
ſelben in ein enge und genaue Buͤndnuͤs einzulaſſen. Wofern 
man 


- —— — C-— — — —————— 0 —— ER 00 — PUEEPP GER — — op 0o — — -—- — — — — — -——— c ö⏑ 0 . 
» 


ede. EUKOP.EUM. 


$ 

man aber ben Schluß dieſer Alliantz nod; Finger verſchieben Anno v&te- 

go lángerc Verzoͤgerumg machen dite / ſo konten Ihr. fov Meis - 

niglMajeſt. —— anbere/ats fuͤr eine bc la⸗ 
annehmen dieweil es nicht rafonabel ware / daß nach eb 

ner jo volltommenen Wiſſenſchafft / ſo E. Hernl von Maf. 

ſo lange Zeit her gegebenen dentimenten bat / Diefelbe nicht 

wiederumb außdruͤcklich oon C. eril. die Ihrige * [umb 

daß Selbige nit eben bíe Verſicherung von eurer Freund⸗ 

(chafft / als welche ibran Sr. Majeſt. habt / befonmmen folte. 

Weßwegen mehr gedachter Ambaffadeur gemuͤſſiget worden / 

dieſes oríalan €. Her zuruͤbergeben / unb Sie zu bitten / 

daß Sie eine ernſtliche Keflexion ůber dieſe Sache | wie auch 

uͤber die gute Neigu DE Kd ut Ihr. Majeſt fid) befinben/ 

Durdyenrgrmaue: uͤndnuͤs / umb Auffrichtung einer De- 
fenſiv·Alliãntz bie Sicherheit —78— ublic ise do ube 

oeftígem/maden wollen. Damit nun Ihr. Aller⸗Chriſtlichſte 

GXajefbeinmabiredyt Stil Incentionttogtoerfid)ert ſeyn / 

amb Sie deßwegen ihrr Mcefures tiber E. emt .gentígtem Ge⸗ 

muͤthe gegen ie ins fünfftige einrichten koͤnne / ſo verlanget 

—— — eine ſchleunige unverweilte Ant⸗ 

wort / ꝛc. | 

Hiernaͤchſt wurden bic Hollandiſche Ambaffadeurs zu Pariß / eura beg 

Hr. Voreel / unb Oyckfeld nach Hofe beruffen / da dann —— Li d 

—— —— ba rit dieſem E (tac jebergeit beygeſtan⸗ Poli ie 

ben / und fic gef(ampter Hand den —— niengefuͤhret haͤtten: Holand 

Daß Jinnor66z, bic Herren Staaten eine AS si —— Seſandten. 

AMer⸗Chriſtlichſten Koͤnig gemacht / krafft deren er ihnen den verſpro⸗ | 

chenen Ssceurssugefchiditfdtte-Dop fid) zwarder Krieg Anr 91672... 

gift Ihre Koͤnigl. Majeſt. und dieſem Eſtat angefangen/ Ihre 

Majeſt. aber alle zeit die Gedancken behalten / ihre alte Freundſchafft 

wiedrrumb ju emere tit Sie dann nicht uncerlaſſen / mitten im 

Lauff ihrer ſegreichen Waffen ihnen den Frieden mit dergieichen Con⸗ 

ditionen anzubiethen / wodurch (fe Deroaffoction verſichert ſeyn koͤn⸗ 

men Dannenhero Ihr. San vmm / ite P —* 








Anno 1689. 
Majus. 


$1 | DIARIUM | Hollandiſche 
wegen ſollen / eine genauere Alliantz mit Deroſelben zu ſchlieſſen· Wen 
Sie aber ſaͤhe / daß dieſelbe keine Anſtalt dazu machte / ſo aͤtte Se. Ma⸗ 
jeſt. ihnen ſolchen Vorſchlag durch Ders Ambaſſadeur im Haag 
chun iaſſen; Sie haͤtte aber hiernaͤchſt erfahren / daß die Sache zwas 
denen darzu deputirten Commiffarien ín die Haͤnde gegeben / darauff 
abor tin Schluß gemacht worden waͤre / welches bann Cc Majeſt. in 
hohe Verwunderung geſetzet haͤtte / und konte nicht begreiffen / warumb 
bic Herren General Staaten ſowenig Reflexion auff eine Alliantz (e 
ſie Anno 60. ſelbſt ——— und pof ſie dieſelbe / da der Koͤng 
fic ihnen atjeso offerirte / nicht annchmen wolten: Eo ware ja nur ei 
nc Befenſiv Ligue, wodurch ber Eſtat feinen Nachtheil / ſondern alles 
Gutens zu gewarten haͤtte; Der Koͤnig koͤnte wol ben Krieg alleine / 
oder auch mit Allürten fuͤhren / ihnen auch / bey vorfallender Gelegen⸗ 
heit / dergleichen Succurs, wie Anno 1006. geſchehen / zuk ommen laſſen 





Es ware fremb | daß fic Alliantzen mit Engeland / Spanien / Schwe⸗ 
deſn / und andern Potentaten gemacht haͤtten / und mit denen Aller⸗ 


Chriſtlichſten Koͤnig keinc eingehen wolten. Zwar hatte Se. Majeſt. 
vemommen / daß fich Engeland dawider feáte; jene Alliantz aber / fobfe 
Engelaͤnder mit ihnen ju machen prætendirten / waͤre Off · und De- 
fenfiv,ba boc die / welche Se. Majeſt vorſchluge nur defenſiv waͤre / 
weiche denen Herren General Staaten / anders nicht ale vortraͤguch 
ſcyn konte. Go ſchiene aber das andere vielleicht nichts als einen Præ- 
text, einen neuen Hader mit ihnen anzufangen / ſuchen / und wieder⸗ 
umb / wie tool cbe geſchehen / Krieg wider fie fuͤhren moͤchten / und daß 
Anno 1662. wiewol bcr Koͤnig ven Engeland wider die Alliantz / weiche 
man damals zwiſchen Francktreich / und den Herren Staaten verhan⸗ 
beit / proteſtirt, Se. Aller⸗C hriftlichſte Majeſt, aber dieſelbe dennoch 
geſchloſſen hate / worbey fie auch noch jum Uberfluß bit Guarantie 
deß Heringof angs wit einverleibet / unb daß Se. Maqeſt. nach bey 
Ruptiur zwiſchen En / und den Herzen Staaten in allem / tas 
Sie verſprochen / vollkommene Satisfaction gegeben. Es wuͤrden die 
Commercien ber Herren Staaten durch dieſe Alljanz groſſen Vor⸗ 
theil erlangen / wann (ie aber laͤnger damit perweilcten / wuͤrde co Ce, 
Majeſt. für eine hoͤffuche Abſchlagung auffnehzmen: Erſuchte dero⸗ 


wegen 





e 


Geſchichte sS XKUROPAEUM, 7s 


evegentiefyertn Ambaffadeurs, bie Herren Staalen Bierübergltin- Anto 16867 


formiren: Worauff dieſelbe geantwortet / daß Se. Majeſt. stvar dieſen 
Eſtat Gutes / aber auch in dieſem letzten Krieg viel Boͤſes gethan / und 
af mehrgemeldte Herren Staaten den Frieden mit Ihr. Aller⸗Chriſt⸗ 
Achſten Majeſt. geſchloſſen / ín Hoffnung / daß ſelbiger beſtaͤndig ſeyn 
wuͤrde; Weun manaberjetovon Alliantzen redete / und fic daruͤber 
der Herren Staaten lentimentmoch nicht wuͤſte / wolten fie ſolches ats 
dieſelbe gelangen laſſen Worauff Monír.Colber: wicderumb geant⸗ 
wortet / baf (eim Koͤnig / wamn die Herren Staatendieſe Alliantz 


ajus, 


nicht annehmen wůrden / ben Frieden zwar auffrichtig Daltentoolte/— 


Aber als mit einem ſolchen Eſtat, welcher keine beſtaͤndige Freundſchaft 


mit Sr. Majeſt. ſuchte / unb auff dieſen Zall wuͤrde er ſelbigem / bet. 
Commercien halber / gar nicht favoriſiren / welches ſonſten geſchehen 
ware / imd worüber man dem Herrn Grafen d Avaux ſchreiben wuͤrde. 


Wegen dieſer von Franckreich geſuchten Alliantz / ͤbergab nicht 
dang hernach ber Engelaͤndiſche Extraordinar - Geſandte / Monſt. 
Sddney / im Haag ein anders Memorial / dieſes Inhalts: 

Deß Koͤnigs von Sroß⸗Britannien unterſchriebene Ex- 
xtraordinat· Envoye zweiffelt nicht / es werden E. Herrlichke iten 
Durch Dero bey Ihr Koͤnigl. Majeſt. ficb befindenden Ambaſ- 
fadeur gennafam benachrichtiget ſeyn / wie unverhofft / tn^ 
anít toelcber * ribireumg ftlbige bag ínftanbíge Begehren beg 
Aller⸗Chriſtlichſten Konigs / in eine Dctentiv-Alliangtit dieſem 


Etſtat ſich einzulaſſen / vernehmen muͤſſen. Wann nun deſſel⸗ 
vBigen Ambatladeur abermal durch ein E. Herrl. uͤberantworte⸗ 


tes Memorial darumb ſtarck angebaltes; Als fan beſagter 
Envoye nicht umbhin / auffaußdruͤcklichen Befehl ſeines Koͤ⸗ 
nigs und Herrn denenſelben vorzuſtellen / wie neinblich Spr. 


deß nat. | 


Geſandten 


Koͤnigl. Majeſt. ſolche Alliantz nicht anders koͤnne anſehen als 


eine Buͤndnüs / ſo gegen Sie wuͤrde gemacht werden 7 fintema⸗ 
den E. Seil. fid) entaͤuſſert von ber Cuarantie deß Friedens / q 
gleich ſelbige zu Nimmoͤgen geſchloſſen / uno fieburd) zween of 
fentliche Tractaten / nemblíd) bom io. Januar.1677. und vont 


26. JIulii 678. dar ʒu verpflichtet worden ari Acte auffzurich ⸗ 
| tta. 


4c a bal, 


$ DE&RIUM Sellnbiuio 
June 1606. ten. Daß aud) fein Koͤnig dub Herr nidt iffen fonnte/ 
Majus —— Pag bíefe Alliantz kein anders Abſehen / als die einige Beſchü⸗ 
ugbitfté Staats / baben ſolte; weil nicht allein der Aller⸗ 
hriſtlichſte Koͤnig ſich in volllommenem Frieden befinde / und 
wegen ſeiner Benãchbarten inguter Sicherheit leben koͤnne / 
ndern auch €. Sent. von den Ihrigen etwas widriges zu be- 
irchten feine Urſach haͤtten. Derowegen dann dieſe Buͤnd⸗ 
nuͤs einiger Zweck ſeyn muͤſte / dem Aller⸗Chriſtlichſten Koͤnig 
dadurch alle fuͤgliche Mittel an die Hand zu geben / urb ſich zů 
raͤchen / wegen ſeines gehabten Mißvergnuͤgens / uͤber dem von 
ſeinem Herrn unb Koͤnig mit dieſem Staat Anno 1624. einge⸗ 
ganaenemabfanberficben Frieden / unberipiefenen Eyfer / (. 
erit. unb Dero Alliurten einen nuͤtzlichen Frieden / als zur 
ſummoͤgen geſchloſſen worden / zu verſchaffen / toic auchüͤber 
bet Cuarantic, ſo Ihre Koͤnigl Majeſt wegen deſſelben zu leiſten 
ſich erbotten / wann E. ———— fle Cbr fide ! 
Roͤnige dem Engliſchen Abgeſandten getbane Erklaͤrung / daß 
nenblich ſelbiger ſolche Guarantie deß Friedens / unangeſehen 
ſolche durch feine Gevollimaͤchtigte feyerlichſt verſpyrochen wor⸗ 
ben / fuͤr eine wider ihn gemachte Buͤndnuͤs hielte / behertzigen. 
Wuͤrden derowegen Gen über meines Koͤnigs unb Herren 
habende Meynung eben ſo wenig ſich verwundern / als Ihr. 
Koͤnigl. Majeſt. Ihro ſicherlich einbilden koͤnnen / daß EHern. 
welche ſich jederzeit geſtellet/ als begehrten fie mit ſelbiget ín ei: 
ner aufrichtigen genauen Veremigung zu leben / in eine Alliantz / 
ſo Derolnicreſſt lnurfiractsguriber rowyur S. erri feinege 
focgéocrbumben/ welche auch ſolche Vereinigung gaͤntzlich zer⸗ 
nichten / und Ihr. Koͤnigl. Maß andere Anſtaͤlt qt machen ver⸗ 
anlaſſen wuͤr de / ſicheinlaſſen wolten. 

Ob nun wol der Koͤnig in Franckreich etwas mit Gewalt zu fus 
vai e icbanfelletc / unb ſich vernehmen lief./ imQjalloonfagter. Defen.. 
ac Rturratis Ai V- Alliangbic Nicderidndiſche Schuffe ansubalten: / unb wegzunch⸗ 
(t atom: men / ſoblieb ce deunoch bey der Neurralitdt / o6 ſchon Frießland und⸗ 
Grandyeids Oréningen/ welche mehr auff Frantzoͤſiſche Seiten geneigt waren / ih⸗ 

rGOo /— 








Ll — — — — — 9 


- 


Grfchichte. EUROPEUM . f, | 
st Gefandten on bem Hang abforderten / und hiet durch eiaige Sorge Anno i68. 
erweckren / daß ber Comte d'Avaux zu Lewarden etwas widriges wox 
bite OMtaat argeſponnen faber mochte Ja bb (chon Sraittreidy Uh Aon 
außſprengen wolte / ald wuͤrde &ipatitmínfurser Zeit den Stuaten bog 
ftriegartüroigen / und der Aller⸗Chriſtuchſte Konig det Gten Spa⸗ 
men viertzig tauſend Mann zum Entſatz zuſchicken / ſo wendete hinge⸗ 
$c der Koͤnigl. Engliſche Abgeſandte ſeinen aͤuſſerſten Fleiß on / diefen 
Staat dahin zu vermoͤgen / keine Alliantz / oder Tractaten zum Nach⸗ 
cheiltzer Cron Engelaud vor zunchmen. Er wiederholte bendi 
Nochmals die Verſichterung / daß Ihr. Koͤnigl. Majeſt. von Groß⸗ 
Dritt anien dieſem Staat in Zeitder Noth mit viertzig Haupt⸗Kriegs⸗ 
Schiffen / jzcooo. Mann Kriegsvolck / und mit 545000. Guiden Mo⸗ 
natlichen Unterhalt wider —*2 fo denſelben angreiffen wuͤrdern⸗ 
Beyſtehen wolle / welches alles auch ber Koͤnig ſelbſt itteinem Brieff atl 
den Primzen pon Oranien mit eigener Hand verſichert: Nichts deſto 
wæenĩger aber bliche der Staat noch zur Zeit bey voriger Meynung der 

Umb dieſe Staats⸗Sachen nun unterſtunden fic bic Herren Die imn: 
Geiſtlichen in Seeland auff einen Sonntag / in Erklaͤrung einerley Geiſtichen 
Tartes fich zu bcfümmerm; maſſen ſie dann offentlich auf ber Gaugd tn Sedaad 
vorhrachten / ic daß zu befuͤrchten Bünbe / manmoͤchte ins kuͤnfftige AR 
fereaen / daß man die Alliantz mit Engeland anzunehmen verweigert / umb 
wodurch bann Dico $ano in dergleichen Elend unb Jammer / als dꝛas 
Schwammerdam unb Bodegrave verfallen koͤnte. Die Herren petommm — 
Staaten tiefer Provintz / weil fie / fo geſtalten Sachen nach / deßwegen 
auß ihren Predigten wenig Erbauung geſchoͤpffet / haben ihnen einen Ver⸗ 
befohlen / hinfuͤhro keine Staats⸗Sachen auff bic Canttzel yu bringen / weiß. | 
noch von Koͤnigen unb Potentaten ob mit ihnen Alliantzen 3u machen 
ſeyen / eder nicht gedencken / w.il ſolches nicht der Geiſtlichen / ſondern 
bea Weltuchen Obrigkeit anbefohlen waͤrfe. 

Dieſen ber Herren Gieifilic Politicorum Meynung zuwi⸗ Zweifel en 
der / entſtunde ein Zweifel fic mit Engeland einzulaſſen / hingegen eite 9t Engliſchẽ 
Inclination,auf den hoͤchſt dringenden Nothfall bie (lang lieber mft Allians / un 
Franckreich zu ergreiffen; weil ſowoldamals im Naog / alp ag andern ae Wu 
| 39 ij A¶Arren / 





E" | DIAKRIUM | Dofinbifde | 
Anno ife. Oren / die Gemaͤther be Gemeinden zercheiletwaren / ſo daß cin Thek 
Majua. duff Franckreich / ber andere aber auff Engeland ein Abſe hen gerico 

tet hatte. Jene ſagten / daß die Memorialien / ſo man dem Konig fert 
und fort / deß Parlaments halben einliefferee / groſſe Uinrwbein ſelbigen 
Koͤngreich erwecken koͤnten / welche alſo den Konig vatinban edes. - 
den / ſein Wort zu halten unb gegen be Staat die Kennzeichen ſeines 
guten Willens blicken zu laſſen. Und dieſes war eben ber Knoten / wor⸗ 
ein eſliche Provintzen verwickelt waren / daß ſie lieber mit Franckreich / 
als mit Engeland tractitt haͤtten. Anders aber wendeten dargzegen ein / 
daß dieſes nur ein eingeſtreueter Vorwand geweſen / Engeiands Hind⸗ 
eníctung deſto eher zu befordern; wievel Franckreich biefen Zweifel 
ſelbſt auffloͤſete / in dem der Aller⸗Chriſtlichſte Koͤnig vorgegeben / daß er 
in den Staat / wegen ber Alliantz nicbt weiter dringen / ſondern es dabey 
bewenden laſſen wolte / wann Holland ihm verſprechen wuͤrde / bit 
Waffen wider ihn / mát eem er auch Krieg fuͤhrte | nicht zu ergreiffen / 
auch (ich mit niemand zu verbinden / welches € c. Majeſt. auch dem 
Staat zu thun verſprechen wolte. 
Gercht nb Im uͤbrigen gabe es noch allerhand Furcht unb Ungelegenheit 
dAinecieacte wegen etlicher Plaͤtxe / wozu bic Frantzoſen mit aller hand auf ge ſpreug⸗ 
brit wegen ten Reden nicht wenig behuͤlfflich waren. Bald brachten ſie auß / es 
Aicher pt warenin Bruͤſſel hundert tauſend Xeichsth. zu geheimen Sachen de- 
*. putirt , wodurch man Maſtrich wieder bcbaupten volte. — Cic ſeibſt 
U atten einen Appelit / die Staͤdte Nmove / Go gamont ; unb Aloß / unter 
dem Vorwand / daß ſelbige Oerter independent waͤren / wegzunch⸗ 
| mnen / ingleichen etzliche Doͤrffer im Lutzenburgiſchen dem Biſtthumb 
Metz einzuperlciben. Dic Schuld ſolches Unheils gab bit Cron Spa⸗ 
nien dem Præſidenten Erembaut / welcher bey der Ubergab Geut zus 
den Frantzo ſen uͤbergelauffen. Mit Weſei ſtunde es aud) fo Bur. 
Bald ſagten die Frantzoſen / ſie wolten folgenden Tags auf ziehen; bald 
neus o. ee ſpielten ſie die Evacuarionteciter hinaus / bof man an der Ubergab 
fofi gar zweifeln muſte; bif enblich in Weſel / unb von den umbliege⸗ 
ben Orten ſo viel zuſammen gebracht wurde / daß man dieſe zehrende 
Gaſte außkauffen kunnte / und hatte man gantzer acht Tage anders 
nichto i chun / als suu denen Frantzoſen bie Haͤnde mit cor gu füllen 











exito. E EUROPAZUM, ^ ^w 

' bbafin ſo lauge zaͤhlete man an ber Summe /. foibnen gelieffert werden Anne 1680. 
muftc/irerfop zu werden / zwar kunte man fic nicbt verdencken / weiln fit Majus. | 
won ban Konig außdrückuchen Befelch hatten / nit eher abzuzieben / 


biß alle ruͤckſtaͤndige Contributionen bezahlt waͤren. Zu welchem Gu 


de dann der Gouverneur, Hr. General⸗ Lieutenant pae. / den 7. 
Aprilis in Weſel anlangete / und Anſtalt machte / daß gedachte Frantzo⸗ 
ſen den 21. dito / gleich mic verabredet worden / abziehen / unb nicht laͤnger 
damit verzoͤgern ſolten / welches aber bey dem damahls geweſenen 


Sturm unmũglich war / die Bagage weg zubringen; dannenhero ent⸗ 


ſtunde ein Geruͤchte / daß wegen deß Abzugs widrige Ordre von Pariß 
kommen / woruͤber die Muͤrger ín ſolche Angſt uno Furcht / fa gar in die 
duſſerſte Deſperation geriethen / daß gedachter Gouverneur genug zu 
thun hatte / ſie zu bereden / bof der Abzug den 24. gewiß erfolgen wuͤrde: 


welches daun ber Srangófijche General de Sourdis ſelbſt verſprach. 


Worauff den 22.dito / der Anfang gemacht wurde / in dem die Frantzoſen 
ihre meiſte Bagage und Krancken über den Rhein brachten / unb an⸗ 


derswohin fuͤhren lieſſen. Den 23 dito brach die Reuterey auch in gu⸗ 
ter Ordnung auf / und zog auf / welcher den 24. bae Fußvolck folgete. 


€ ít nahmen ihren Weg durch bie Grafſchafft Meurs / nac Linnich / 
und ſo fort durch bas Juͤlich⸗ und Luͤcker⸗Land. Es iſt ju verwundern / 
was bas Volck für eine Summe Geldes ani Contribution mit auß 
Weſel genommen. Die letzten zehen Tage / nachdem mehr gedachter 
Gouverneur unb General⸗Lieutenant Spaen ba geweſen / haben die 
Frantzoſen in bít 2000. JXtblr. an Ducaten empfangen; unb vorher 
hatten ſie fehon aͤber 15000. Rthlr. unb alfo zuſammen uͤber 400000. 
Rthir. an Ducatons auffgehoben. Das Geld packten ſie in Tomen / 


und fuͤhrten ſolches mit lachendem Munde t ſich nad) Pariß. Sie 


waren auch damit noch nicht zufrieden / ſondern da fic nun wuͤrcklich 
außzogen / muſte man denen Oberhaͤuptern noch 93 30. mit auff den 
Weg zahlen. Mit Dinant gieng es nicht leichter su / unb daes num 
endlich ſo weit kam / daß man eine Hoffnung zum Abzug machen kun⸗ 


te / untergruben ſie das Schloß rit die Maulwaͤrffe / daß man nichts 
mehr zu beſorgen / als daß ſie beym Abzug daſſelbige tnr bie Lufft ſpren⸗ 
gen wuͤrden. Ingleichen hieite ee o Kbr perueiperug 


e. 0750 y 9 08$ 8 
*e * . 
M ."- - t 


E^ BIARIUM rante 
, Anne 1680, 1dieſem Monat die Frantzoſen dieſe Veſtung wuͤrcklich abgerretten / 
Mau. — eyüberatben, 
1 


See⸗Muͤ⸗ 


Guam. vonadtiig Corda adcoos fibontig adt»on fedtig/ mb yen 

vonfunfftzig Stucken / woran mur das bloſſe Holtzwerck auf 205000. 

Guͤlden fid) erſtrecfte. So trugen ſie aud) Sorge / chre Veſtungen 

beſſer zu verwahren; geſtalten fic dann Breda aufs neue ju beveſtigen 

ſuchten. Die Herren von Geldem lieſſen gleichfals bey denen Herren 

Siaaten nicht unerinnett / daß ihre Veſtungen und Proviant⸗Haͤuter 

ſehrubelverſehen / alſo daß / im Fall fic angegriffen werden ſolten fone 
unmũglich waͤre / den Feind auffzuhalten / noch denſelben au verfa 

gleichwie Anno 1672. geſchehen. Erſuchten derowegen bie Herren 

Staaten zu ſolchem Ende ernſtlich / wegen Erhaltung ihrer Provintz 

als welche jederzeit fuͤr einen Arm / bas Land zu beſchuͤzen geſchaͤtzer 

worden / gute Anſtalt zumachen / und dahin zu trachten / daß —** 

Scheacken⸗Schantz auffs ſchleunigſte ihrer Provintz wieder moͤchte 

einverleibet / wie aud ber Nieder⸗Rhein / und bie Yſſel navigabel unb 

fero gemacht werden. Und ſo vicl von den Hollandiſchen Ge⸗ 

chichten. tos 

Ser Qe Sranfreídobranganb/ ſo ſtunde wegen ter geſuchten Alliantz 

—— (wovon broben bereits Erwehnung geſchehen / ) jederman in tauſent 

—— Sorgen / wohin dieſelde angeſeher (eon moͤchte; Dieſer wegen ordne⸗ 

ten die General Staaten ihre Geſandten nacher Pariß ab] weiche ihre 

pen. Koͤnig Erklaͤrung dem Koͤnig deutlicher eroͤffnen ſolten. Solchem nad 

in Franck⸗ ſchickte der Koͤnigl. Ceremonien⸗Meiſter zu ihnen / und ließ denenſelbey 

reich. andeuten / daß Ihr Koͤnigl. Maſeſt nicht ungencigt todre/ju St. Ger⸗ 

main ihnen Audientz zu verſtatten; wohin fic fid) bann auch exhoben / 

unb Ihr. Konigi. Waieſt. tn Dero Gobinet/ vor dem Fenſſer ichend / 

gefunden / welcher ſie alſobald ſelbſt anrcdete / und fagtez Daß a fuͤr 

noͤchig befunden / ſie su ſprechen / und ihnen anzudeuten / daß alſobald 

nach geſchloſſenem Frieden ſein Abſchen geweſen / die alte Freund⸗ 

ſchaft / und gute Correſpondentz ju verneuern: Und weilin cr folches 

noch Willeno waͤre / ſo ex klaͤrte ov ſich hiemit aufs neue / und wolte alles / 

was 


Unterdeſſen fuhr der Staat in ſeiner See⸗Armatur immer fort / 
und machte Anſtalt / ze. Kriegs⸗Dchiffe ju bauen: als nemdlich zehen 


— — Rur-—4& 7 cUm 8 


eue. — , EKWR OP EUM. . € 
was ibute Monft.Colbert geſagt / hiemit befrdfftigen. €t fete noch Anno 1616. 
pinu: Cic wuͤſten gar wol / daß ſrine Alliantz Anno 16065. und 66. Jahr / Msjus. 
denen Herren Gea Staaten nicht unnuͤtzlich geweſen / unb daß ſie 
ſelbige vorher ſehr geſucht Er muͤſte fich aber / nunmehr über bic groſſe 
Langſamkeit in Heraußgebung ihrer Erklaͤrung verwundern; Und 
wolte er noch ſelbigen Tag einen Expreffen an ſeinen Abgefandten nach 
dem Haag ſchicken / welcher eine Antwort von denen Herren General 
Staaicen begehren ſolte / einmaht zu wiſſen / tas er davon su hoffen haͤ⸗· 
er. Er / der Koͤnig / befahl ihnen / denen Abgeſandeen ſelbſt / einen Brieff 
on die General Staaten ʒſchreiben / und darinnen feinen Willen ih⸗ 
uen zu eroffiren. Er that ſelbſt auch den Vorſchlag / daß (cim Currier 
chee Brieffe mitnehmen ſolte: In welches alles die Abgeſandten ils 
ligten / und demſelbigen nachzuleben verſprachen. Sie erhieſten ihren 
Ad ſchied / und erfũlleten / was ſie dem Koͤmg muͤndlich verheiſſen. Allein 
au ſtatt deß Curriers / welcher die Brieffe abholken ſolte / ame deß Cere⸗ 
monien⸗Meiſters Sohn / unb zeigte denen Abgeſandten an / daß bee 
Konig ſolgenden Tag ihnen wiederumb Audientz geben wolte. Die 
AUrfach deſſen war vielleicht / weil deß Grafen von A vaux Brieff auf 
dem Haag ankommen war / welcher dem Koͤnig der Gennal Staaten 
ihre Gedancken vor der geſuchten Allianz etwas eroffnet hatte. In 
ſeldigem Augenblick fom auch etm Vrieff an Die Geſandren / worinnen 
die Herren Staaten ihr Bedencken gleichfals kund gemacht; Dannen⸗ 
Bero atten ſie noch mehr Etrfach / au deß Koͤnigs Begehren bey aber⸗ 
muahliger Audientz ſich einzuſtellen. Sie fanden den Koͤnig wiederumb 
in ſeinem Cabinet auf vorige Weiſe / welcher ihnen abermal andeuteter 
Daß ſeithero er mit ihnen geſprochen / Zeitung von ben Grafen vor 
A&vaux eingeauffen / weiche ihnnoͤthigten / ſene Meymmg ihnen weit⸗ 
Nufftiger qu crklͤhrem. Jaer haͤite ſelber einen Brief durch eben den 
Eurrier / nvon denen Gencral Staaten mir erhalten / worinnen er gantz 
und gar keine Urſach ſinden koͤnte / welche ihn zu Veraͤnderung ſeiner 
Meynung bewegen (often: und muͤſte er ſich über alle maſſen vtrwun⸗ 
dern / daß die Stauten / an ſtatsder Vergnũügnng gegen bic geſuchte 
Alliantz / cine ſolche Erblaͤrung gechan / auß welchen Gr nicht ru ace 
ungſten Gefallen ſchoͤpffen koͤme. Er wiederholte mit mite / 
eu 





Atno 1680, 
Majus, 


à o. 07 - DIARYIUM Frantoͤſtſche 
und ſagte: Er abe inen cine Defenſiv-Alliant angebotten / worauff 
er eine klare unb deutliche Antwort haben muͤſte. Zwar wolte er ihnen 
mit feinen Drohworten begegnen / wie andere tool zuthun pflegten; die⸗ 
ſes aber koͤnte er inen nicht verhalten / bafi wofern bie Herren General 
Saaten ín ſeine Alliantz nicht tretten wolten / er gcmüffiget tverbem 
wuͤrde / zu glauben / daß dieſelbe ein ander Abſehen fuͤhrten; weßwegen ee 


auch im Gegentheil nicht werde zu verdencken ſeyn / mit andern poten» 


taten ſich alfo einzulaſſen / wie ce feines Reichs Wohlfahrt und der Un⸗ 
terthanen Commercien⸗RNutz erforderte. Es ſetzte ber Koͤnig mit einen 
halb ſauren Geſicht noch dieſes hinzu: (Er wolte alſobald nach ihrem 
Abſchied / einen Currier nach bem Haag an ſeinen Ambaſſadeur fes 


denr / mit Befehl / denen Herren General Staaten ſolches alice anzudeu⸗ 


ten / und darauff innerhalb zehen Tagen ihre Flare deutliche Antwort 


einzuholen. Und ſolte gedachter Ambaſſadeur, nach Verflieſſung ſol⸗ 


ches Termins / von ber Alliantz kein Wort mehr gedencken: Er aber 

wolte hernach aud) thun / was a nutiunbadtfia befaͤnde 
Ob nun wol bic Geſandten fid) gebaͤhrender maſſen entſchiul⸗ 
digten / und zu verſtehen gaben / daß die Herren General Staaten nichts 
mehr als Frieden / und beſtaͤndige Freundſchafft ſuchten · Wann nus 
Ihr. Majeſt. damit degnuͤgt ſeyn wolte / wurden fic alsdaun auff ale 
Mittel bedacht ſeyn / ſolche bey Ihr. Majeſt. su erhalten / ob aleich jetzi⸗ 
ger Zeit etzliche dif&culudten fich hervor thun moͤchten / welche die Her⸗ 
tcn General Staaten von oer angebottenen Alliantz zuruͤck hielten. 
Wor auff abo ber Koͤnig mit etwas haͤrtern Worten antwortete: Cg 
koͤnte mit dieſer Erklaͤrung durchaus nicht zufrieden ſeyn / weil die Ge⸗ 
neral Staaten in allem / was ſie thaͤten / ein Abſehen auf Engeland bát 
ten. Und damit hieß ee bic Geſandten Abſchied nehmen / und zu dem 
Hu. Colbert gehen / welcher ihnen feine Meynung beſſer ſagen wuͤrde / 
welches dann auch geſchehen. Die Geſandten ſtelleten ihm ihren Vor⸗ 
theit und Schaden ber. Alliantz in dreyen Puneten vor. / und ſagten⸗ 
i. Sie geſtůnden gerne / daß ſolche Alliantz zu beyden Theilen Fried 
unb Freundſchafft erwecken koͤnne. 2. Daß wann einer angegriffen 
werden ſolte / einer Pos andern wuͤrde entſetzen koͤnnen: Welche beyde 
Puncten dann bie Herren General Staaten in. keine Schwuͤrigkeit 
| . zichen 





|q«déuu. ^. KU ROP,EUWM. €; | 
- Rehen wibben, Daß (ie aber j, wegen cin unb anberer Urſach / fieem iron Anab ito; 
Nachbam durch Annehmung ſolcher Alliantz keinen Prætext zu Jeind⸗ Majus. 
| &bafftunbjaloutic machen woiten / daſſelbe wuͤrde hoffentuch Se. 
Majeſt. nicht in Ungnade auffnehmen. Nichts deſto weniger abet 
blich dieſer darauff beſtehen / fic ſolten ſeines Koͤnigs Alliantz entweder 
annuchmen ſoder abſchlagen / und zu beyderley Reſolution zehen Tage 
Zeit haben / und laͤnger nicht. Indeſſen ſolten fie hiemit ihren Abſchied 
daben / und möchten fic tool zuſchen / wie fic ihren Herren Principalen 
die Wichtigkeit der Sache / und das Unheil welches ihnen m Abſchla⸗ . 
| Lt pica Vorheils vorſtuͤnde / ber Gebuͤhr nach zu Gemutz 
|. e 
| Unterdeſſen wurden bit Armaturen zu Waſſer und £anb M ne Frncrac 
benſt Beveſtigung der benachbarten Plaͤte an ben Graͤntzen maͤchtig armirt (faex, 
| fharff fort getrieben. So giengen auch oic Werbungen an fich ſelbſt 
| foftard unb mit bekam Succeísfort/ aleniemalemittenim Krieg go 
ſchehen. So fehlete es auch au Zulauff deß Volcks von unterſchiedli⸗ 
| eu Nationen / abſonderlich der Teutſchen / nicht / davon ein Reuter 
drep aß vier und zwankig Piſtotetten auff bie Hand bekam. | Dea S 
| witigbcfabl ſeinen National⸗Voͤlck crm / wie auch allen eroberten Nider⸗ 
laͤndiſchen Staͤdten / bey Lebens⸗⸗GStraff keine andere Dicnſte anzuneh/· 
men / hingegen aber / wann an einem eroberten Orte die WMerbungen 
nicht alſobald von ſtatten gehen wolten / ſo wurden bie Handwercks⸗ 
Burſch auff den Strafſen / (bale mit Liſt / theils mit Gewalt / Dienſt 
anzunehmen / gezwungen. Dannenhero kunte ſich Franckreich gar wot 
ruͤhmen / eine Armee von dreiſſig tauſend Mann in Flandern zu ſchi⸗ 
«fcn / unb noch eine andere von viertzigtauſend ine Felde zur aCtion gt» 
gen die / ſo mit chm anbinden wolten / zu (Ec ew. Hiervon hatte ſich der 
Srangéfifchbe Abgeſandte im Haag gar deutlich in einem Prioat⸗ Ge⸗ 
ſyraͤch vernehmen laſſen / daß / wofern ce mit ſelbigem E(tac wicder gum 
Krieg kommen würde / (cin Koͤnig in poros biß nach Utrecht gehen / 
hernach einen Marſchall von dreiſſig tauíenb Mann alda hinterlaſſen / 
ſeinc Graͤntz · Staͤdte und Secekuͤſten mit guten Beſatzungen verſehen / 
nachgehends wicder zuruͤck nach St. Germain Meroen fih erlu⸗ 
ſugen/ uno ſehen / wer ihm ctwas anheben koͤnte. | 
afia Theu. 3 200 ^ 





— ——-- 





e£ " BEIARIUM. ^ Sreneifiéce 





Aano isso —— Cp fofchenun[dodgbarm Sricgss og / Præ ſenterlund ver⸗ 


j 

(iiis COoctreifichfeiten auch niche — Vintezanbernticó oc Konig qu feimens 
ádeem  worbobenben. prárhtigem Dau oic Stuͤcke Jaſpis / zweyer flachen 
P oat. Hand lang / anderthalb breit/ unb einer dick wie auch vierzehen Pfeiler / 
| fo zwo Ehlen lang / unb zwoim Diameter waren / auf unterſchiedlichen 
Barquen herbey fuͤhren / welche erſtlich auff Marſilien / unb von, dan⸗ 
nenne fuͤhret wurden. Es war darunter eie 
ne von unglaublichem Koſten / ſechs querer Hand lang. / unb zwo im 

Diameter , toti allein eingantzes Boot geladen war. 
Sinnreiche Ncht weniger famen allerhand ſinnreiche Muͤntzen zum Vor⸗ 
"dientes go ſchein / auf welchen ein vortrefflicher Kunßtler / tabmene Charpentier / 





o gout. bc niae Meynung / die er uͤber den gemachten Fricden gefuͤhret / gar 


ſchoͤn in Sinnbildern entworffen. tur etwas weniges darvon jn ge⸗ 
dencken / ſo wurde unter andern eine Friedens⸗Muͤntze geſchlagen / auff 
deren einer Seiten deß Koͤnigs CDilonile gepraͤget war / mic der Uber⸗ 
ſchrifft LUDOVICUS MAGNUS REX. 9fuff becanbatg 
Seiten fag der Sáníg auff einem undeweglichen Cubo mit allerhand 
Waffengeziehret / zum Zeichen ſeiner Beſtaͤndigkeit / unb bißheroge⸗. 
fuhrten Waffen / bekleidet mitbem Koͤnigl. Mantel / welcher für ci 
Friedena⸗Kleid gehalten wird. TUunter ihm waren allerhand grobe Ge⸗ 
áchiltrunb Canonen / zu bedeuten / daß er ſeinen Feindenden Frieden zu 
qhrem Beſten angebotten; dabey aber auch maͤchtig genug gewrſen / den 
Kriegfortzufuͤhren. Uber ihm præſentirie ihmdie Victoria bie Welt⸗ 
Kugel dadurch zu verſtehen gegeben wurde / daß es nur an ihm gelegen / 
ſeine Eroberung weiter auß zuſtrecken: Ferner hielte aud) deß Koͤnigs 
SOildnus einen £orbeerfrang uͤber die Weit⸗Kugel / dadurch anzuzei⸗ 
gen / daß er lieber gewolt / die Reihe in der Welt juLabiliren/ ala ſeine in 
Handen habende Progreſſen fort zuſetzen. Dieſe Bildung: aber war 
rings herumb eingefaſt mut dieſen Worten: PACATOR ORBIS. 
Deßgleichen hatte der Printz Turenne etliche Philoſophiſche Theſes 
diſputirt, welche er gar praͤchtig mit Bildereven cinfaſſen /und zwi⸗ 
ſchen deren Zierathen nachfolgende drey Inſcriptiones dem Konig qw 
Ehren graben laſſen. J. Quod fingulari prudentia recepiis in 
amici- 


PR — öä e e e — —— — — — 


Geſchlchie EVROPXVM. 65. 


amicitiam Batavis, perculfisarmorum terrore Flandres, Auftria- Anno 1680, 
cis, W eftphalis, Danis, fatalem inimici faederis nodum unus am- Majus. 
putavi. Die II. fautctalfo: QuodSuccosobconftauteminGal- — — 
licafocierate fidem é Germania pulfosin integrum reftituit,zmu- 
losimmaturé fpoliis exultantesintra legitimos fines repretfic. Die 

III. war nicht geringern ddachdenckens: Quod poft continuam octo 
annorum terra marique felicitatem, clauſis ultrò bello portis, pa- 
cem victoriãâ Comite , juftiriá prxfide rogantibus dedic , invitis-- 
iim pofuit. DEM 

Iecdoch tídf bißweilen aucb eínige CO crtricblidhfcit mit unter. euin, 

Dann bie Spanier nahmen in Weſi⸗Indien cin Frantzoͤſiſches Schif oritittei: 
weg / unter dem Vorwand / daß fie vom Frieden nichts wuͤſſen. So ten bep Hof⸗ 
ſchickte auch der Geſandte / welcher nach Spanien war geſchickt mop 

den / ſeine Klagbriefe ein / worinnen «t ſich beſchwerete / daß cr aunbe 
reits ben zweyten Beſcheid vom Koͤnig in Spanien empfangen: Er 
ſolte hinfuͤro keine Freyheit mehr / ſeines Quartiers halber qu genieſſen 
Haben / ſondern ſein Hauß / gleich oit andere / ber Koͤnigl. Ordnung utis 
terwerffen. Dieſes ſchmertzte ihn am meiſten / bap er nicht friſt erhal⸗ 
ten koͤnnen / vorher von ſeinem Konig deßfals Antwort auff Dic crſte 
Notiſication ʒu empfangen; abſonderlich in bem man ihn der Freyheit 

defin i fbit. man ſonſten ben geringſten außlaͤndiſchen Maniftris zuzu⸗ 
laſſen yide, | 

^"  fDae groſte Ungluͤck aber / welches den Frantzoͤſiſchen Hoff / und eyittu nnb 
faſtdas gantze Reich betrubet / war die verfluchte Kunſt eines erdachten Kindermord⸗ 
Siffts / wormit ſehr viel vornehme / und andere Perſonen unpermerck⸗ Sachen 
ttr Weiſe hingerichtet wurden. Dieſe (wovon bercitobrobénán bem 

vorigen Theil Meddung geſchehen. Teuffcley hatte dergeſtalt Mur» 

hand genommen / und ſo viel Leute meiſt hohen Standes darein veroß⸗· 

ckelt / daß «ín gewiſſes Gericht / bie Chambre atdente genandt / zur 

ſcharffen Nachfrag muſte verordnet werden / unb vergienge faſt fein 

Tag / damche eine hohe Weibs⸗oder Manns⸗ Perſon nai) ber andern 

$n Hexerey / unb Vergifftung verdaͤchtig gemacht / und beſchuldiget 
wurde. Dieſes Gifft war ſo kuͤnſtlich zubereitet | baf co einen Men⸗ 

fecun unfehlbar / nachdem im viel ober n beygebracht musDe/auff 

eo ij | egehrte 


—8 


T — ————— UWC 7070 Cox e "sme o» -—— &À— 
- hi ' 
- 


Aene wfte. 


DIARIUM Burnside : 
fepe cit] wnb fonber Zeichen einiger Empfindung / auß der Seit 
lichkeie — Uno zwar deſſelbigen Giffts zweyerley Art / nemb⸗ 
lich ein Waſſer / L^ pan des Mirables, ober Wunder⸗Waſſer / und ein 





Pulver / welches la * defacceffion, oder nachwurckendes Pul- 


⸗ 


ver genennet wurde. Die Erfinderin biefce Giffts t»ar eine Dame. 


Voifin genaunt / welche (chon einmal in Verhafft geweſen / aber burd 
COotbitt wieder loß gelaſſen worden. Beyjetiger Gefaͤngnus hatte ſte/ 
ũber die Vergifftung / noch andere ſchroͤckliche Dinge geſtanden / mie (le 


niemblich vielen Weibs⸗Perſonen fo verliebt geweſen / micro ua 


qur Hand gegangen unb von denſelben auff cine gantz unwermerckte 


Scie tie Schr abactricben / ober bey welchen bie Cache su unwer⸗ 


mucheter Vollkommenheie gediehen / bie Sinber umbs Leben gebrache / 
worzu (i einen abſonderlichen Backofen machen laſſen / darinnen ſie 
derſelben / mit ihren Gehuͤlffen / denen ficóie Sunft gelernet / fbr vici 


| erbrennetyuno zu Pulver gemacht / wodurch alie —— Ge⸗ 


burten erloſchen / und man gar ſelten hinter folche Ubelthaͤter kommen 
fuck Sonßen iſt (ic auch mit bem Cryſtal⸗ ſehen febr berübmt ge⸗ 
weſen / darinnen ſte den vornehmſten Damen in Franckreich zukůnffti⸗ 
ge Dinge / ſonderlich aber ihre Liebhaber leiblich gewieſen. Sic hat 
vida Leuten verborgene Dinge entdecket / unb von be verborgenſten 
Dingen gewahrſaget. Mit ihr ſaß auch noch einer gefangen / le Lago 
genannt / welcher vorhin / wegen begangener Ubelthat / auff die Galeeren 
verbannet worden. Dieſe beyde ſtelleten fich cine Zeitlang ver den Rich⸗ 
tern unfinnig / und wann ſie der Koͤnigl. Procurator fragte / verlachten 


Fe denſelben / und ſagten cine ine andere / ſedoch ohne Grund. Jedoch 


brachte fit fo viel Verdacht zuwegen / daß die Herkogin von Soiffons, 
deren man Schuld gab / daß fic den Hertzog von Gavoyen hingerich⸗ 
tet / und deßwegen drey Tage nach einander / der Gewonheitnach / afe; 
eine Fluͤchtige mit Trompeten und Paucken vor bie Juſtitz Cammer 
cingeruffen wurde; ingleichen Madame de Nailuy item die Hertzogin 
ton Bouillion / und bie Princeſſin von Tingres Ferner tic Graͤſtn 
Touve, der Marquisde Soſſoe, Duc de Bandome; Marſchall de la 


EFerte, und andere Groſſen mehr; welche allerſeits durchgiengen / ub 


Bridal orae, Aufdie Hertzogin von COouillon jar /' 





— — — — — 
, 


Geſchehe. EUROPZUM. &g 


funte man miches mehr bringen / elo tof fi vfi von der la Foifir in wahr⸗ vien a e 
ſagen / und den Cryſtall weiſen laſſen. 


Deß Konigs Koch war gleichfals cin dergleichen Ubelthaͤter / 


und deßwegen in Holland entwichen / welchen aber der Koͤnig mit ſei⸗ 
ter langen Hand erreichete / und von dannen nacher Pariß wolte brin 


gen laſfen / denſelben gegen andere / ſo wegen bcr Gifft⸗Sache angeklagt 


waren / zu examiniren. Ge wurde aber die Wacht / (o ihn gefuͤhret / un⸗ 
terwegs von80. Reutern / welche deßwegen auffpaſſeten angefallen / 
und insgeſamt / biß allein auff gemeldten Koch / niedergemacht. Unter⸗ 
deſſen aber machte doch Chambre ardente einen Anfang zur Straffe 
wider die Gifft und Hexen⸗Verbrechen unb ließ bie Dame la Voilia 


auff dem Platz la Greve vor dem Rathhauſe auff offentlichen Marck 
lebendig verbrennen / und im Feuer ſtehende mit gluͤenden Zangen von 
einander reiſſen. Als ſie auff ben Richtplatz fam / und den Scharff⸗ 

er anſichtig tourbe / ſagte (ie zu hm: Ob er auch nicht wuͤſte / daß 


richt 
er das Giffte⸗Pulver bey ihr gekaufft haͤtte / ſinem Weib damit zuver⸗ 
geben: Man wolte aber dafuͤr halten / daß ſie ſolches nur gethan / ihre 


Execution eine Zeitlang laͤnger gu friſten aug Hoffnung / noch Gna⸗ 
Mu erlangen. Von ihrem bey Wandel / und Todt iſt vor dem Koͤ⸗ 
nia eine Comodien / weiche man DEVINERESSE genannt / geſpielet / 


und alſo geendet worden / wie ein Fiſcal mit einem geladenen Piſtol den 


Teuffel zwinget / daß er ſich zu erkennen geben muß. Dennech 
bao Gifft⸗Ubel mit beg Voilin Tode nicht auff; bang bic Kinder / ja 


die Geiſlliche Herren ſelbſt trieben der Voifin Kunſt / weßwegen dann 


einige davon eingezogen wurden; weßwegen dann die Chambre Ar- 


dente mit biejer ⏑⏑⏑p,——— 


&ónía endlich nicht us verdencken / Daf er letxlichen ven ſolchen liederli⸗ 
ta Practicken nicht mehr hoͤren wolte. Es márt aud) bic Sache viel 
——— gedachee Chambre abgeſchafft worden / too» 


fane nicht immer mue Inquiátior , mb angegebene Maleftcanten 


eingekommen waͤren. Doch alcid)mot/ damit es nicht an Execution 
— | ſo wurden die Frauen le Feçon, und de Dreu qu ewiger Geo 
faͤngnuͤs verurtheilet. Immittelſt ſendete bie Cammer auch nad Luͤck 


piorf MndtM ME Pare weiche e | 


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. 


70 ou DTIARIUM Franoſiſche 
Anno 1680. fals deß Gifftmſchens halber beſchuldiget. Mit der Madame de 
Majus  Soitfons Sache ward ce allgemach ſtill / weil man keine Anklag gegen 


ſie genugſam behaupten kunte. In deß Duc de Luxenburg Proceß 
aber / ( ovp bereits in bem vorhergehenden Theil einige Anregung 
beſchehen) ſuchte man mit Fleiß ein Cube su machen. Dieſer wurde 
beſchuldiget / daß er mit dem hoͤlliſchen Geiſt einen heimlichen Bund 


auff folgende vier Bedingungen gemacht: 1. Daß er in ewiger Gnade 


bcp bcm Koͤmg bleiben móge, 2. Da alles Frauenzimmer / vonbeme 
er affection verlangte / ihn lieben muͤſten. 3. Daß er in keiner Schlache 
berwunden werde: Und dann qum 4. taf er auff bem Charten⸗ und 
andern € pic ein ficto bep ſich wohnendes Gluck habe. Nichts deſto 


weniger hatte er bey feiner Gefangenſchafft «e fo weit gebracht / bap oy 


sit ſeiner Wacht auff bem Wall ſpatzieren geben durffte / und waren 
ibm auch drey Advocaten zugelaſſen / die alle furihm und feine Etlsſung 
arbeiteten. Er ſelbſt hatte cine Schrifft auffgeſetzet / in welcher er ſſch 
von allen ſeinen Beſchuldigungen ſcheinbar befreyet. Derowegen 
empfieng Bonac, ſein geweſener Secrerarius, ingleichen fen Cammer⸗ 
diener Brutor, fo beyde faͤtſchlich wider if gezeuget / ihr Urtheil fo daß 
ber erſte ſolte gehenckt werden / iſt aber pic Zeit ſeines Lebens / und der 
Cammerdiener nur acht Jahr lang / auff die Galeexen perdammt wor⸗ 





den. Die Madame Archer de Bourdeaux iſtihre V 


auf bcr Baſtille gar entlauffen / und dennoch vom Koͤnig / bem fit cin 
Fußfall gethan / wol empfangenworden / welcher aud befohlen / bag 
Gericht auffzuheben / ſobald nur ber Proceß denen Vornehmſten ge⸗ 
macht waͤre. Endiich aber erklaͤrte die Chambre den Duc'de 
——ãe— frey / doch mußt er fich deß Hofes noch eine Zeitlang 
m 25. dieſes hatten bdie Engelandiſch⸗ umd Hollaͤndiſche Am. 


—æ baſſadeurs zu Fontainebleau beym toͤnig Audientz / in welcher Sie ES. 
Ambaſſa⸗ Koͤnigl. Moj die Inquictade, umd ſorgfaltige Gedancken / wegen ber 
deurs haben durch die Frantzoͤſiſche Commiſſarjen zu Cortricht gechanen Grflib 
veym Koͤnig rung / den Hertzoglichen Titulvon Burgund betreffend / welchen ber 
Audient. Koͤnig in Spanienzucediren / umb fich deſſen zu begeben beſchwaͤret / 


vorgeſtellet: Worauff Se. Majſeſt ihnen geantwortet / bab Derv 


Prze- 


| 2) 

Oftth«: EHROPJAEUM . E 
(0 Pratentonbefucapmtefo mahr Cónunb obe / und ſo mol wegen der Anne 1680. 
| R.enunciations-Ceffior, welche der immoͤgiſche Frieder ſchluß mis Majus, 





fich bringe / als auch ad) bem Exempet deſſen / was geſchehen / und folg⸗ 
Ach nach denen Jractaten / ſo Spanien mit Portugal / und den Herren 
Segaaqtei geſchloſſen / rechtmaͤſſig ſer. Ingleichen haben Se. Koͤnigl. 
Majeſt.beſageen Herren Ambaſſadeurs geſagt / daß fie keine Urſach 
haͤtten / wegen der von Ihro qu Cortricht hahenden Commiſſarien ge⸗ 
| thanen Declaration,bicfto Puncten halber habendẽ Wuͤrden / wie auchh 
| derjerigen Oerter / ſa Ihro krafft obgedachten Friedenſchluſſes zugehoͤ⸗ 
geten / ſich in Podeffion zuſetzen / ſich er fehrecken / auch nicht dafůr hal⸗ 
| *nicitm / daß Cie hregroſſe Macht / den Frieden damit zu brechen / 
xwvenden wolte Ließ demnach dem Koͤnig in Spanien andeuten / daß 
| 





Sie / morti. ey nach dem 7. uni befagten Tituldeß Hertzogthums 
Burgund nicht abtretten wuͤrde / ſolches für einen Friedensbruch halten 
and aufnehmenwolte. Zu Rom zwar favoriſirte die Burgundiſche 
Nation den Frantzoſiſchen Macht über bie maſſen / indem dieſelbige 
enblict das Koͤnigliche Spaniſche Wappen von dem Portal ihrer Kir⸗ 
eai en Caudis abnahmen und das Koͤnigl. Frantzoͤſiſche an deſſen 
fatt auffſtelleten: Su Cortrvck hingegen / mo die Commiſſarien deß⸗ 
wegen zuſammen waren / zerſchlug ſich bie Hoffnung zu augeſtellter 
Graͤntzſcheidung gang und gar / einig und allein darumb / weilman 
Frantzoͤſiſcher Seiten den metr erwehnten Hertzoglichen Murgundi⸗ 
. &fin Titul dermaſſenurgirte / daß man in Sorgen cines gewiſſen 
neuen Kriegs ſtehenmuſte. Die Sache verwickelte ſich darunnb noch 
in tieffern Schwaͤrigleiten / weilſich ber Original⸗ Traetat / [o zwiſchen 
Kapler Carl bem Juͤnfften / und Konig Franciſco dem Erſten gemacht 
worden / gefunden / worinnen außdruͤcklich verglichen / daß Ihr Kayſerl. 
Majeſt. und Dao Nach folger / zu allen und jeden Zeiten den Titul / 
als Hertzog oon Burgund / fuͤhren moͤgen. Daß aber dieſer Einwurff 
. twenig verfangen / iſ auß der Antwort deß Koͤnigs zuſehen / (o er auff bie 
Vorſtellung einiger außwaͤrtigen Miniſtern Spaniſcher Seiten / 
chun laſſen / welche dieſes Inhalto war / vaß (cin l rætenlion ſo wol 
Buff dem iammohiſchen Feie den / alis auff Die Auffnahmder Graff⸗ 
bnafft Artois unn Rouſſſllon gegrundet / und berowegen nid We 
o4 r ) ' 1 Quy t a 9 


79» DIARIUM Rants ſttche 

Anno 1680. ſey | ſich daruͤber fo frembd zu gie: umb manti Spanien vorbei, 
Majus. Syulii deßhalben keine Satisfaction geben / ober ben Titul abtrettem 
wuͤrde / ſo wolte ey ſich mit der Macht / ſo ihm GOtt verlichen / in Be⸗ 

fit alles deſſen / was ihme krafft deß Nimmogiſchen Friedens zukom⸗ 

me / ſelbſt mit Gewalt ſeen: Worauff (ic Spanien zwar erklaͤrte / 

ſelbigen Titul zu dehalten / ſedoch nicht gegen Franckreich zu gebrau⸗ 

chen. Nichts deſtoweniger beſtunden bic Frantzoſiſchen Commiſſarien 

darauff / unb wieſen Befehl von ihrem Koͤnige vor / daß bey fernerer 
Verweigerung / ihre Voͤlcker das Land Aciſt / und andere Oerter in 
Beſitz nehmen (often / biß daß ſolches geſchehen. Dargegen erwieſen 
bic Spaniſche mit ihren Urkunden / und Documenten / daß ihre Knige 
ſolchen Titul uͤber anderthalb hundert Jahr ruhig geſuͤhret / unb ves 
fo langer Zeit / denſelben auff Spaniſcher Seiten zubehalten / von 
Franckreich ſtipulirt worden. Derowegen begehrte Spanien an En⸗ 
geland / und bic General Staaten / ſich ber Sache anzunehmen / ſolchen 
Fals dann die Hoffnung waͤre / daß ſich Franckreich wol eines beſſern 
bedencken wũrde. Hiernaͤchſt erklaͤrte fich ber Koͤnig in Franckreich / 
daß er von Forderung dieſes Tituls ſolcher geſtalt abſtehen wolle / daß 
bcr Koͤnig in Spanien in ſeinem Lande / auch wann Cc. Qt afe. an an⸗ 
dere frembde Potentaten ſchreiben / ober einige Tractaten machen wur⸗ 
de / den Titul / als Hertzog von Burgund / vor ale nach fuͤhren / auch das 

guͤldene Vließ zu ſeiner diſpoſi ion gebrauchen moͤchte; Wann aber 
| Spanien an Franckreich ſchreiben wuͤrde / daß ſelbiges den Hertzogli⸗ 
3 ea Burgundiſchen Titul außlaſſen muͤſte; im Gegentheil aber, taf 
Franckreich an Spanien ſchriebe / ſich ſolches Tituls gebrauchen 
moͤchte. Weil nun Spanien auch hiemit nicht zu frieden ſeyn wolte / 
(o ließ ber Koͤnig in Franckreich ein Schreiben an die Staaten von 
Holland / als Mediatores in ſelbiger Sache / abgehen / in welchem eg 
ſich auffs neue erklaͤrte / daß er / in Anſehung der Herren Staaten / we⸗ 





gen Verlaͤngerung deß Termino / ſo erder Gron Spanien / auff ihr Au⸗ 
| ſuchen / wegen Abtrettung deß Tituls / bip auff den i5. Auguſti gege⸗ 
D ben / ſolche Verlaͤngerung bif auff den 15. Septembr. einwillige / jcdoch 


mit dem Beding / daß dieſes Der lebte Termin ſey / welchen Se. Maj. 
wegen beſagten Tituls noch geben wotte. Derowegen / im Sall p» ber 
2070 | , $ónig 








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- " — pube . s» » » * om "T 


edi EUROPEUM, — 5 
Sónig in Spanien in ſolcher Seit niche erkidren waͤrde / Ihr. Hochmoͤg. Anno w589.— - 
fich weiter ín dieſe Sache nicht miſchen moͤchten / dieweii Se. Majeſt. Mejus. 
nich ſonſt waͤrde genochiget ſinden / ibt Degehren abzuſchlagen jedoch 
ſolten fic (ic) in gemeidter Zeit / ale Mediacores immer gebrauchen 


woſſen / damu dieſe verdrießliche Sache einſten ihre Endſchafft erreichen 
on t 


«. | . 
Umb bicfe Scit naBme ber Sónig mer andere aroffc wichtige ScharfſeRe⸗ 
Sachen vor. Erſtlich beſchriebe er alle Generalitaͤten gegen den 10. formatione 
Jununacher Hofe / umo dem groſſen Kriegs⸗Rath beyzuwohnen / unb pa E 
enter denenſelben eine Veraͤnderung anzuſtellen / unb. waren vic ber Mode. 
Meynuñg / daß ce auff otc Religion angeſehen / in dem ber Koͤnig durch⸗ formírten. 
aus keinen Reformirten unter denſelbigen leyden wolte / welches auch 
auß andern Umbſtaͤnden abzunehmen war. Dann nunmehr ward de⸗ 
sten Reformirten im Koͤnigreich bie Heiffte ihrer Kirchen verbotten / 
und zugeſchloyſſen; dannenhero unterſchiedliche Groſſe ju ber Roͤmiſch⸗ 
Catholiſchen Religion uͤbergiengen. Die Wehemůtter / ſo ſolcher Re⸗ 
ligion zugechan / wurden abgeſchafft / tmb hatten hingegen die Catholi⸗ 
(chc Wehemuͤtter Befehl / bie neugebohrnen Kinder suben Catholi⸗ 
ſchen Prieſtern zubringen; worüber ſich bann in Poictu cin groſſet 
Auffſtand erhoben / nach dem daſelbſt unterſchiedliche Weiber / derer 
Geburto⸗Zeit vorhanden / von Schrecken unb Bekuͤmmernüs geſtor⸗ 


⸗ 


ben / weil fic nicht Baben koͤnnen erloͤſet werden. Alle Geiſtlichen wur⸗ ˖ 


den nach St. Germain entbotten / von dergleichen Reformationin Re⸗ 
ligions⸗Sachen ferner zu rathſchlagen. Dieſe Verfolgung ward von 
fit o9 qu Tag immer groͤſſer / maſſen dann eine Frau ſo fid in ihrer Ju⸗ 
gend zu der Catholiſchen Religion begeben / nachgehends aber dieſelbe 
wiederumb verlaſſen / und die Proteſtirende angenommen deßwegen zu 
Montpellus verurtheilet / mit cinem Brieff umb ben Halß / eine Fackel 
inder Hand habend / und auf ſelbiger Provintz verbannt worden. Das 
groͤſte Elend bey ſolchem Zuſtande tear / daß ber Catholiſchen Hebam⸗ 
men ſo vielnicht auffzubrmgen waren / alle ſchwangere Weiber in ihren 
Noͤthen zubedienen / bagnenbero ihrer viele mit (amt bcr Leibsfrucht da⸗ 
hin ſterben muſſen / biß endlich eine Jůdin von Avignon dahin beruffen 
wurde / ſolches Werck zuverrichten. nar bticb es noch nicht / fous 


.azſter Theil. dern 


| — Fi in dem Waſſen Bidoſſoa / zun Seucn non Baionnue / ſo 


- . -— oan an AER P RR 000—700 — — — — 
) 


—— 


DIARIUM JunesBie 


"C -—— 


* 


E Anzo Mo. pers ee Mj ter Sho cablidy au bouem €:co ibaitalos onbewtem 


MaMA. allen Reformirten Orfficisem/nact ufücfjena cic — 
Sold mehr gebenzu laſſen / und daß ſie / 
werden ſolten / es waͤre dann / daß (ie ſachbequemeten / die 
choliſche Xeligjon annmehmen. Uber lef — nia vor (céner 
KReyſe nod eine ſcharffe Declirauen ꝓtruck / krafft deren bey Leibs⸗ 
unb Lebena⸗ Straff / wir auc Conftſrirung der Guter denen Roͤmiſch⸗ 
Catholiſchen oerbettca munde / bem. Proieſtirenden Glauben cínígen 

—— uchun / viciwenigcu deuſclben anzunchmem ja es watd auch 

denen jenigen angefetzet / weſche eine Reſotmirte Iungfrau 















ui óníg nod zuchun / und in Cice 
Gies Theus erdugete ſicheine Strittigke it mio 
zu Fontarabie / und Andeva / wegen der Fiſche⸗ 





und Spamen von cinander ſcheidet / mel guugſambekande / daß fokbe 
von. unencklichen. Jahren her denen zu Santorabic zugehoͤret: T3 (6 
——— nia Cewfecmgan mitten in gedachter Revier eitb. | 
Gehaͤude auffgerichtet/ ſawolte daraus behauptet werden / daß die Sie 
ſrhercy, henden Kaͤnigreichen gemein ſeye; woruͤber dann obgedachte 
Strittigkeit ſichcraͤugee. Es Bat aher der Gouverneur ju Fontarabie 
ſach dareinnicht miſchen wollen; / ſondern beyde Emwohner zuſammen 
fjrciten.unte ſchlagen laſfru Hierauff hatte ber Konig in Franckreich 
bau Monſr. de Signaloy, den Intendanten von Guienne / unb ben 
—— hert, mit 5 biß 6000. Mann dahin geſchickt / die ſol⸗ 


auppenohngefhr ſechs 
—— maie Ait mabkan Andepa acteefen'unbretibliefy 
cnen ſchr hoͤfftichen Bricf anden Gouverneur ugpontesabicar (hne: 
ben; worauff ſelbiger auch iu girichen erminis geantmortet / und begcus. 
get/ daß ſe ine Soldaten ichtdie geringſſt Sandmit angtieget/ ſonde 
wasgeſchehen nunzwiſchen den Einwohnern norgelauffen ſeye. Auß 
deſemallent iſt ein; Seruͤcht entſtanden / daß: bur: ſtoͤnig —* 





—  -.  -eintCitabe ju Xntona gegen der von Fontar abie uber / wollen anlegem⸗ 


und die ſellie ——— — me | 


| «xia. 00  ZEUROPJAUM. | 9f. — 
Sranpélif d Trouppen vicmálie durch 2»agonie einige Paſſage/ Annoneto, 
tbc Auffenthalt vergoͤnnetworden / do haben ſie dieſelbe auch umb bio ?" Majus. 
Jer Urſach willen / micht einlaſſenwollen. Auff COcrfprethen dber / daß 
Jotthe nur eine Nacht aldableben / und des folgenden Tags nach L. Jan 
Ae Las;Ciburiajupb Audoia marchiren ſolten / fohaben (ic vier t au [onm 
Mannm eingelaſſen / die aber (obalb ſie hinein kommen / ſichder Thore / 
und vornehmſten Adocnucn bemaͤchtiget / und fid) zwiſchen bemeidte 
WEWinwohner geſetzet. ——— [con vet ſich dieſe 
Stadt allzeit geweigen / den Zoll 
Naͤchſt dieſem hatie iaa — eiliche harte Schreiben deß —* 
Mabſto waoe o⸗ ungchaltenwar/ weil man einen deiner Bi 
Aamb bap er / wegen etlicher Strittigkeiten zwiſchen — 2 
Stuchl / mter Gron grandiseidi / Ant benenvouebafiea Maniftzi; 999 onis. 
ſſcharffe Worte gewechſeit · sn Pariß in Arreſt genomma / zu beantwor⸗ 
^0. Hierauff hatte Se. Heiligkeit bermal vier Brieffe eingeſchickt / 
Deren eincr an den Koͤnig / der ——— —— 
 Werbritteanbic Verſamblung ber Geiſtlichen / und dann der lezte an den 
Cantzier geſchrieben war in weſchen allen aber unterſchicdliches zu le⸗ 
— — Kriege / als zum Frieden dienete; wovon drunten 
m ben Stalidnfd)m Geſchachten cin mehrero foll erwehuet wer⸗ 
* 


Anterdeſſen fuhr ta Koͤnig mit der Confirmation feiner Sod- Tammer qm 
yyverainen Cammer 3t CO eg fort / welche Cammerihmunngſt anter — 





-- —— —— -—— — — — — — — — 


ſeine Herꝛſchafft geracht / die Provoſtichafft Brit / fo ein Theilvon 
Var iſt / und mehr als drey hundert Doͤrffer Piin ip e Dichar 
Aidyfat St. Nicias woriunenuͤber anderthalb hundert 

 Graffiibafft d afircerbicGaaff ichafft Coaartrtut aod xoc 
bun / Faveſtrange / Creange | Alſten / vier Menenvon 39667 barimmen 
140. Doörffer legen. Deßwegen wieſe Se. Majeſt aud) ben G hurt 
porno Extraondine: Geſandten/ weicher wegen einiger / unter 

—— * gehoriger Laͤnder Beſchwaͤrung fuͤhren woite on. . 
s amm / ba «rfidybafebft angehen / unb WBeſcheid erw arten 
olte. 
€ vnſten hatte es ſich begeben deem Rathehatcudeß Par⸗2 
laments | 


^ EM e 
73 |» DIARIUM . Spanifche 
Anno 1680. (amete su Aix im Spielen à la Baſſiette mit einander in Streit ger ah⸗ 
Majus then / woruͤber bcr eine dergeſtalt ergrimmet / daß er dem andern auf Dez 
Straſſen aufgepaſſet / und ihm mit dem Stock tapffer abgeſchmieret / 
welches er bey dem Parlament geklagt. Als nun der Hoff eigentuchen 
Bericht eon bcr Sachen eingezogen / unb deß Koͤnigl. Drocurcurs 
Meynung daruͤher vernommen / ſo hat ſelbiger verordnet / daß der Be⸗ 
leydiger in einem kurtzen Kleid gemeldten Hoff / umb ſeinen Collegen / 
umb Verzeihung bitten / und (agen ſolte / daß ſeine Mißhandlung ihme 
zum hoͤchſten Leyd ſey: Dabenebenſt iſt erit joo. Cronen / umb Abkuͤr⸗ 
gung ſeiner Gage auff zwey Jahr condemnirt worden / und daß er ſich 
darzu dieſe Zeit ůber / zwo Meilen von der Stadt auff halten ſolte / mb. 
cchem allem er genaunachkommen iſt. Als aber die Sache hierauf Dem 
Koͤnig / und dem Cantzler hinterbracht worden / ward in bem Rath deli- 
berirt, ob gemeſdtes Parlament befugt (t / daruͤber gu urtheilen / unb 
ſind daruͤber unterſchicdliche Meynungen gefallen; Es hat aber der 
Koͤnig verbotten / darůber Erkandtnus ju nehmen / alſo daß ce bey dem 
| außgeſprochen Urtheiul (an Verbleibens Bat babe muͤſſen. Und fe 
— viel alhier von Frauckreich. | 
Nrun muͤſſen wir auch Spanicenbeſehen / alwo ce bann uͤberaus 
froͤlich zugienge. Und oci in dem vorhergehenden Theil (ben cin am 
derer Author verfertiget/ bcr Einzug oer Koͤnigl. Braut zu Madrit 
| 7 7. feohr kurtz beſchrieben worden / ſo wollen wir denſelbigen etwas außfuͤhr⸗ 
|^ ^ üäccher/und mit mehrern Umbſtaͤnden anhero ſetzen. 
1 achtiger Selbiger geſchahe nun Sonntags / den 13. Januar. als an dem 
imug der Tage / den Sc. Majeſt. darzu eigentlich beſtimmet / ob (chon Freytags 
Koͤnigi. unb Sonnabends vorher ſehr boͤß Wetter geweſen / und man der Mey⸗ 
Braut. nung war / daß dahero ſolche Solennitdtauf einen andern Tag wuͤrde 
verſchoben werden oic trockene Lufft aber gab ſo viel su verſtehen / daß 
ce für dieſes mahl beſſer ſeyn wuͤrde / ole deß hellen Sonnenſcheins zu 
erwarten. Solchem nach fame bic neue Koͤnigin deß Mittags umb. | 
1 Uhr zu Pferde / unter einem Jyimmel/ welcher ven ben Rathherrn der 
Siadt getragen wurde / zu Madrit an / und war die Menge ber Leute / 
ſo dahin kommen waren / dieſen Lolennitaͤten zuzuſehen / nicht ju be⸗ 
ſchreiben / ohne diejemge/ welche in den Fenſtern / Geruͤſten / unb c ber 
| : traje 





Geſchichte. . EUKOPZEUM. "E UL AER 
Straſſen Buen⸗Retirn biß anben Koͤnigl. Pallaſt bargu:auffgcric Anne 1680. 
tete Schaubuͤhnen waren / und weſches das beſte war / daß man die Majus. | 
Straſſen mit Caroſſen unb Waͤgen nicht beſetzet fande / tocil ihnen bats 
ein zu kommen / durch ein Edict war verbotten worden; Über dieſcs 
waren alle Zugaͤnge der Straſſen / da die Koͤnigin durchfahren ſolte / 
verſchloſſen. Alle Haͤuſer dieſer Straſſen waren von oben biß unten 
mit allerhand Tapezereyen bekleidet / und hatte man bereits zuvor / ehe 
Ihr. Majeſt fich auf Buen⸗Retirn erhub / einen Ehrenbogen von ge^ — 
hauenen Steinen / mit oe Spaniſchen unb Frantzoͤſiſchen Wappen 
gezicret / zum ewigen Gedaͤchtnuͤs auffgerichtet / welcher mit allerhand 
ſiunreichen Lobſpruͤchen umbſchrieben war / ſo bit Heyrath bar Princeſ⸗ 
fin taria £ ouifc oon Bourdon anzeigten. Von dieſen Ehrenbogen / 
welcher an dem Eingang ber Porten St. Hieronymi aufgeſtellet wor⸗ 
den / war auch eine Straſſe mit unterſchiedlichen Bildern von allerhand 
Geſtalten zugerichtet / die in der Ordnung nach einander bie Koͤnigrei⸗ 
che und Laͤnder / ſo der Sónigin Spamien beſitzet / nebenſt cinco jeden 
Wappen vorſtelleten. Der erſte Triumph⸗Bogen ar ſehr groß / unb 
überaus herrlich / wie auch ber andere / der zunaͤchſt ber Pforten deß erſten 
auffgerichtet war. Von dannen / biß an das Cloſter Ct. Philippi / war 
eine lange Gallerie / mit allerhand Arten kuͤnſtlicher Gemaͤhlde gezieret / 
welche die Indianiſche Hiſtorien unb Geſchichte vorbildeten. £angs 
ber Seydenhaͤndler Wohnungen / (abe man unterſchiedliche Italiaͤni⸗ 
ſche und Indianiſche Grotten oder Hoͤlen / zwiſchen welchen etliche 
Mohren iit Ketten an einander gebunden / unb über denſelben Ihr. 
Majeſt. uno aller Spaniſchen Generalen Wildnuͤſſe zu ſehen waren: 
Auff der andern Seiten ſtunden allerley Thiere / als man immer er⸗ 
dencken fan / abgebildet / unb wardie Ehren⸗Pforte / fo an dem Thor 
Guadalqjara ſtunde / auff alte Romſche Art gemacht. Die Gold⸗ 
ſchmiede hatten in ihrer Straſſen auff beyden Seiten zwo Gallerien 
auffgerichtet / allwo die allerherrlich fte guͤddene und ſilberne Geſchirre / 
mit andern Figuren prangeten / und darzwiſchen bic Nahmen deß Koͤ⸗ 
." Rmigelunbber Koͤnigin / mit ſchonen Perlen / Diamanten / Rubinen unb 
Smaragden vorgebildet waren. Auff dem groſſen Marckt war eine 
alte Roͤmiſche Saͤule von ſchoͤner Krnn Arden /aufgenchet weche 
| di a 


— 
^" 


e 


* 





Anhko 1630. 
Majus, 


runde Bilder mit ihren Uberſchrifften ſtunden / welche die Revier mon 
| ſtunden wey grae 


5 DIARTUM —E 
den Herculos mit feiner Keule / und ber Loͤwen⸗Haut / beu er überaus 
ben / und in ber Mitten die emaͤhde deß Sónigs / umb ber St6niatas 
præſentirte. Nach dieſem folgete cin Triumph⸗WBogen S. Mariij 
von dannen man zu deß Koͤnigo Pallaſtkam / ba unterfdiebliche! 


















Spanien vorſtaleten. Mitten auff dem Marcke 


euerwercke / an Caſtelen Bwat / nbitocen Truumph⸗ 2Dágea 


i] 


fónsten/von tanneuficcism atibam Weg mach NrGráfin ven Agn⸗ 
te nahmen / dieſen Pracht befto beſſer amſch aucu. Dee E dbSstarte 
su Pferdewaren aller Orchen außgelheet oic Scraſfen ſauber ju fad» - 





en / damit dieſe Cavafcabcotnr Handernus geſchehen mochte vorwd⸗⸗ 


Pferde / und mitten unter ihnen derſaben Sram folgeten. Nach den 


cher cine groſſe Arzahl Trompeter sub Heewaucker / und wol zwey 
hundert Cavallier von dem Ritter Orden / alle Edelleuthe / und Ordi- 
nar· Stallmeiſter €t. Majeſt. wie auchalle Hoff⸗Bedienten hergien⸗ 
gen. Darauff folgeten zwautzig Gardes deß Reicho / ſo di Ónigin 
deglet enit Opmnftenbe Himmei be Ihr. We 
ſeſt. Der Marquis von Villa. Neuveſcitete ber Konigin Pferd Deren 
tic Hertzogin von Jerra Neuve , unb Donna Laura sop Alagoc, 
Gouvenentit bar: Sónigiu €5taato» junafiauen / undalle andere zu 








Parode⸗aroſſen der Koͤmgin folgeten der Damen iore / und nad) bits 
ſen deß Marquis von Aſtergar / und anderemcht / alle auffs henlichae 
gezichret / worunter Dic Konigin / wegen der Menge allerhand 





J ſteine und Diamamen / trefflich hervor leuchtett. Wie hoͤchſtgedachee 
KRKRonigin vor den Pallaſt kommen / grüffetc ficben Konig / und die Ko⸗ 


nigl. Frau Mutter / und giengin Dic Kirch St. Maria Almudema / ta 
ihr bas Weyhwaſſer durch den Cardinal Porto Carcroorælentiti, urd 
| des 


— 





| wie ber Koͤnig ín Franckreich die 


— 


Geſchichte. EUR OPJEUM.- J 7 
ae Te Deum geſungen wurde. Darauff Sie den Weg nad bem Ano 1680. . 
Poli· a nahme / altob alle Ambaffadeursumb'Miniftriberaufldabi P . 
jchen Printzen ſtunden / Ihrer alda zu erwarten; wie daun Cx. Majeſt. 
der Konig auch gegenwaͤrtig war / unb / nach ban der Koͤnigin vont 
gehoiffen worden / Gi uebenſt der Kontgl. Gron Mutter in den 

Pallaſt &calcitete. Der Vicc- Rc von Neapolis lief ſich / su Ehren 
bc. Konigs mit einen vortrefflichen Cavaleada in koͤſtlichen Kleidern⸗ 
Fubelen und Ldereyen bey dieſem Einzug ſehhen 3 welcher auch deß 
Abends das ſogenannte Ballet der Fackeln in eigener Perſon anfieng / 
nach dem ihm cim Engel / welcher hier zu auß der Lufft heraus fam unb 
ſo wieder auffflog / eine drennende Zacke lin die Hand gegeben. Den 
ſoilgenden Tag beluſtigte ſich bic neue Koͤnigin an einem Stier⸗Ge⸗ 
fechte / dergleichen man in Spauien mochmie geſehenn / und wasderglei⸗ 
chen ſolenne Luſtbarkeiten mehr geweſer. a | 

Diet offenttichye direubas yt Soft verbittertan Franckveich in Grande, 
etwas, Syon guerfttief: fideber Framoſuche Coefotibic jumb folgends eroccet bern. 
gu Hoſe / entweder garnicht ober boc ireinem alten Kleid / undabge⸗ Sypaniſchen 
Zagener Liberey ſehen / welches man uͤberaus hoch erwfunden 2inbern —— | 
Theils erwartete man audy mit Bódiflem Verlaugen zu vernchmen / 









deß Navens der 
Steadt Genuafuͤr ſeine ala auffgenommen; ſintemalngedachte 
Galeren mit groſſem Zorn unb Bedrohungen wor danncu wieder abs 
gefahren; unangeſehen / daß der Genueſiſche Giefonbte zun Pariß dem 
Koͤnig ſolches kund gethan / undeneſchuldiget / mit Verſicheruug / daß | 
exs niemals gebrauchlich geweſen / auch niemaud auff ſolche von Franck⸗ 
reich begehrte Weiſe zugelaſſen worden. Drittens vermehreten bit — 
Sorgtdahero / weilder Spaniſche Geſander ſich über Franckreich / we⸗ 
gewenlicher genommenen Freyheiten am Spauiſchen Hoff beklaget / 

sin der Komghingegen auch bap Frautzoſiſchen Giefanbten zu Ma⸗ 

| —— ento tnis verbie⸗ 
aſſen. 

Nicht weniger gab ee auch einíae Verdrießlich keit wegen Cot ifflentaten 

femont, Den man lebte Der ungezweiffelten Hoffnung / es wuͤrde Ehar⸗ wegen Char⸗ 
fniobt gegen Erlegung 400000. Xthit an C panim verbleiben; Ab emont. 


lein 


(0o APT 


8o DIARIVM Spaniſche 


Anne 1689. [cin ce verlohr fic) dieſelbe aar bald / m dem niche lang hernach ein Spa⸗ 
Majus niſcher Geſandter zu Coͤlln ankam / welcher Ihr. Churfuͤrſti. Durchl. 
allda im Nahmen ſeines m onige erſuchte / daß fic gelieben wolte / bie 
Abtrettung Dinant an die Cron Franuckreich zubewilligen / weil ſelbi ger 
Koͤnig bcp dem letzten Friedens Tractat / ſo mit ſelbiger Gron geſchloſ⸗ 
ſen worden / fich erbotten / innerhalb Jahr und Tag bey dem Printzen / 
unmd ban Capitul ju Luyck es dahin zubringen / daß Dinant qum Pro⸗ 
fit für Franckreich abgeſtanden / im widrigen Sall aber / Charlemont au 
ermeldte Cron eingeraumet werden folte. Biß endlich bie Srangófe 
ſche Voͤlcker bey Dornick auff dem Munſter⸗Platz fid) zuſammen zo⸗ 
gen / undrz8000o. Mann / ſamt der Artollerie ihren Marſeh nach Charle⸗ 
mont richteten / ſelbigen Platz mit Gewalt einzunehmen / im Fall die 
Spaniſchen vor ſelbiger Zeit zu ber Ubergab dieſes platte ſich nicht 
| verſtehen wuͤrden. Und daß eeauff Seiten Franckreich cin Ernſt war / 
ZEE erſchiene babet / weil ſelbige Givets / wie auch deß Cocbloffce Jaimont 
ſich bemaͤchtigten / in dem ſie vermeynet / daß ſolche zu Charlemont ge⸗ 
horten: darwider aber vom Gegentheil proteftirt wurde / weiln ſonder⸗ 
buͤch wegen beſagten Schloſſes zu Hofe ſich noch Kaͤuff brieffe gefun⸗ 
7 ti! welcher SGeſtalt Kayſer Carl der Funffte ſolches von dem Herren 
von Rochefort gekaufft habe / und alſo erwehme Schloͤſſer zu Charle⸗ 
mont niemahls gehoͤret. Uberdiß hauſeten die Frantzoſen in dem Spa⸗ 
niſchen (efrübel / unb wolten vonder Stadt Maſtricht viel Servis 
unb Geldhaben. So molten auch bic Herren Hollaͤnder etwas ſauer 
ſehen / weil man zu Hofe den Commercien Lauff gi befoͤrdern / unb mit 
Bewilligung der Staͤnde von Flandern / bic Stadt Oſtende für eincn 
freyen Haven qu erklaren / ſuchte; wobey bann auf cin unb andere Wah⸗ 
ren eine Aulag zu ſchlagen / ein Abſehen gemacht wurde. Und dieſes 
eben / ſagten die Hollender / lieffe wider bic mit Spanien gemachte 
Handlungs⸗Tractaten. Man antworte aber auf Spaniſcher Seiten / 
baf co wider die Friedens⸗ Handlung ſey / daß fic Maſtricht nicht ab⸗ 
tretten wolten. | 
3ifewns der Ingleichen ertoed'te bic Abſetzung ber Muntz in Spanien ein 
* fRün& ce. groſſes Mißvergnuůgen / unb murrete ſonderlich der gemeine Mann 
! — arjadst atof ſchr parüber/bictoeil patur alles cheuer n wur. Derowegen beſorgete 
ſen Unwillen. man 
» : | | 





BGeſchichte. EUROPÆUM. £1 


man ficfy citier Auffruhr / welche auch ju Toledo deßwe gen erfolgete / da Anno 1689. 
bie Ober⸗Richter daſelbſt von dem wuͤtenden )Dóbd GB in bic Kirch Majus. 
verfolget worden / daß fic kaum noch kunten erreitet werden. 
Nichts deſto weniger ließ man ſich dieſes bey Hofe nicht irren / Der Koͤnig 
ſondern es erluſtigte fic der Koͤnig su Aranjurs mit ber Jagd / allwo er erluſtiget fid 
ein groſſes wildes Schwein gefangen / unb ſelbiges der Koͤnigin / bic mit der Jagd. 
nicht mit auf der Jagd geweſen / zugeſendet / dieſelbe auch durch ein gantz⸗ 
hoͤffliches Briefflein befraget / ob ſie Belicben truͤge / einen Salat zu 
eſſen / welchen er auff (cine Weiſe zugerichtet? wie ſie nun geantwortet / 
fic waͤre zwar feine ſonderliche Liebhaberin davon / jedoch wann er vomn 
Roͤnig kaͤme / ſolte ihr ſolcher ſonderlich lieb ſeyn / hat ihr bcr Koͤnig hier⸗ 
auff cine Salat von vielcnraren Edelgeſteinen zugeſandt: Die Te⸗ 
paſier repræſentirten bas Oel / die Rubinen ben Eſſig / bic Perlen unb 
Diamanten bas Saltz / uno die Smaragden den Salat / unb waren 
dieſer Edelgeſteine (o viel / daß ſie gnugſam zwo Garnituren für Ihre 
Koͤnigl. Maj. geben koͤnnen. 

Nach bem aber nachgehends der Koͤnig eine Luſt⸗Reiſe nach bem Deß Koͤnige 
Eſcurial gechan / sin bey (einer Wiederkunfft von der Koͤnigin mit ei⸗ Unpaͤß ichkei 
nem ſchr artigen und fofibarea Kleide / fo Ihr. Majeſt. in deß Koͤnigs 
Abweſenheit machen laſſen / wie auch mit etlichen Comoͤdien / unb 
einem Stier⸗EGefechte ſolte empfangen werden / erhub ſich / an ſtatt der 
Freuden cin groſſes Trauren; weil den Koͤnig eim unverſehenes Cre 
chen unb Bauchweh uͤberfiel fo aber nachgehends in cin aclinbee Sic 
ber verwand.lt / und wiederumb curirt wurde. So vici auc für diß⸗ 
mal von den Spaniſchen Geſchichten. 

Was bic Sorgen der Unruhe in Italien anfanget ſo waren die⸗ Furcht we⸗ 
ſelbigen bep bom Pabſt / und denen Italiaͤniſchen vornchmſten Fürſten «m Franck⸗ 
auff zweyerley Faͤlle geſtellet. Erſtlich / wie man Franckreich in der reich in Ita⸗ 
Guͤte erhalten koͤnte: Fuͤrs andere / wic dem Koͤnig in Polen wider den lien. 
Taͤrcken mit gnugſamen Geld unb Waffen moͤchte beygeſtanden 
werden. Zwar war die erſte Sorge die groͤſte; in dem man ein ziemli⸗ 
cher Abſehen auff bic Vereinigung / unb vorhabende Buͤndnuͤs hatte / 
welche bie Cron Franckreich mit Holland unb Engeland ber Zeit $4 
ſchlieſſen ſuchte / und ſo wol Holland / wegen Verſicherung der Spa⸗ 

.. 4pfta Theil. 27 0€» c niſchen 


« 


82 -DEARIUM .  Sytaliánifdie 
 Anno168». niſchen Niderlande / ale aud) ber Gron Engeland allerley vortheilhaff⸗ 
Maju. tige Vorſchlaͤge antrug: Da manbam freylich anbere nicht ſchlicſfen 
(0t. fuste/ als daß Franckreich ſich von alles Seiten ju verſichern tradite 
te / damit es Italien ohne Furcht anfallen koͤnte. Dieſe Furcht ward 
durch die maͤchtige Zuruͤſtung deß Koͤnigs in Franckteich zu Land und 
Waſſer vermehret; Darumb hielte ber Pabſt mit etuchen Carbindfen 
Kriegs⸗Rath / welche beſchloſſen / alic See⸗ und Land⸗Veſtungen im 
Kirchen⸗Staat ju verſorgen / und ſtarcke Werbungen anzuſtellen. 
Oed In folcher Beſtuͤrtzung lebten auch die Senueſer / tvcil fic beſor⸗ 
SSefürgung geten / daß ficben Frantzoͤſiſchen Monarchen barburcb erzoͤrnet / daß fit 
wegen deſſen Galeren in ihren Haven nicht einnehmen wollen. So war auch 
Franckreich. bem Groß⸗Hertzog von Florentz nicht wol zu Muth dabey / in dem er 
ſich befahrete / es moͤchte die Frantzoͤſiſche See⸗Macht / wegen der 
VBayeriſchen Schuld⸗Sache / auff ipn zielen. Zwar lieſſe fid Franck⸗ 
reich vernehmen / daß es mit Verſtaͤndnus deß Hertzogs von Mantua / 
Volck nacher Caſal ſchicken / und ſich dieſes Platzes / ohne viel Weſens 
bemaͤchtigen wolte: allein man tear ſo wol zu Ginua / afe andern Or⸗ 
then wachſam / ſolches zuverhindern. So ließ auch ber Pabſt durch 
tinen Nuncium allen Fuͤrſten in Italien wiſſen / daß ſie in eine Buͤnd⸗ 
nie zuſammen tretten / unb gute Verfaſſung machen ſolten / unb wolte 
er ſelbſt / als das Haupt zu ſolcher Vereinigung ſich erklaͤren; wodurch | 
bic Italiaͤniſche Fuͤrſten ſo behertzt / baf fie ihrer Verfafſung famem | 
Raum gaben. 
| Im 9fprit (bam teir můſſen ven ben Italiaͤniſchen Geſchichten 
die ſes Monats / welche in dem vorigen Z bal außgelaſſen worden ſind / 
alhier oc Anfang machen / ) lieſſen ſich umb bas Gewaͤſfer oon Genua 
zwantzig Frantzoͤſiſche Galeeren ſehen / umb giengen vict Frantzoſiſche 
Voͤcker nach Pignerot / ob man gleich ſolchen Marſch mit bcm EB fes 
auff Gafal entſchuldigen wolte. Dannenhero bic Genuefer 
fich cinco ſchlimmen Streichs beſorgeten / weß wegen ſie dann all chr 
WVolck in Vereitſchafft hielten. 
In dergleichen Verfaſſung ſetzte ſich auch Meyland / weil man 
beſorgete / es moͤchte Franckreich darunter etd as im Sinn haben; dazu 
annicdbigrt Staat (o tool, Mannſchafft alo Geld auf —— * 


— — — 


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/ 


equi. EUROPAEUM - TRE 
Hulffe erhallen haͤtte. Die Furcht auff ben Italidniſchen Graͤntzen Anno 1620. 
war darumb groͤſſer / tvcil vier tauſend Schweitzer im Anmarch nad Majus 
Italien begriffen waren. Die Urſach dieſer J alouſie doͤrffte vielleicht 
von beyder Theile Geſandten / und von deroſelben an beyderley Orthen 
veraͤchtlichen Tractamenten herkommen ſeyn. Wicwol auch oc 
Pabſt etzliche ſcharffe Brieffe an Franckreich geſchrieben hatte / wel⸗ 
che von ſelbiger Cron nicht wol auffgenommen worden / ſond crm allcr 
hand Mißverſtand erwecket hatten: morsu vielleicht ber Ertz Biſchoff 
zu Poriß auch mit Anlaß gegeben haben moͤchte. Dann der gantze 
Pabſtuiche Hoff dracrte fich / bag gedachter Ertz⸗ Biſchoff fich auß⸗ 
druͤcklich erklaͤret / und nach Rom berichten laſſen / daß er dem Apoſtoli⸗ 
ſchen Nuncio, ſo kuͤnfftig nach Pariß kommen wuͤrde / er waͤre auch 
wer er wolte / die rechte Hand zu laſſen nicht geſonnen waͤre. Hieruͤber 
eyfferte ſich ber Pabſt / weil er dieſes für eine gnugſame Anzeigung hiel⸗ 
te / wie gering der Reſpect an ſelbigem Hofe gegen dem Roͤmiſchen 
Stuhl ſeyn müfle, Hinzu kame noch / daß unterſchiedliche Abſchriff⸗ 
tcn dreyer Brieffe durch mancherley Haͤnde in Franckreich giengen / 


welche deßwegen von Jedermann su leſen geſucht / weil man ſich inbo 


nenſelben uͤber deß Pabſts Großmuͤthigkeit nicht gnugſam verwundern 
kunte / indem er fich unerſchrocken bezeugte / bie Kirche und Biſchoͤffe / 
welche in Franckreich etwas ſchnode gehalten wurden / zu vertheidigen. 
Wie nun der Koͤnig in Franckreich ſolches vernahme / ſonderlich / daß 
auc bit Cardindie in Franckreich unterſchiedliche Brieffe dieſer Sa⸗ 
che halber vom Pabſt empfangen / ließ er alſobald verbiethen / die Paque⸗ 
tc zu eroͤffnen / unb muſten fic ſolche ſo verſchloſſen / wie ſie bicfelbe 
empfangen / dem Koͤnigl. Staats Secretario einhaͤndigen. Der Koͤ⸗ 
nig zwar antwortete auff deß Pabſtes Brieffe gar nichts / daß auch der 
Pabſt immer mit anderer Reſolution fid) vernehmen ließ. Unterdeſ⸗ 
ſen fiengen die Frantzoſen albereits an / ſich etwas hochmuͤthig anzuſtel⸗ 
len / und den Pabſt zubedrohen. Dieſer hatte ſich vorgeſetzt / die Rechte 
und Freyheit der Kirchen zuverfechten; Franckreich aber nicht weniger 
relſolvirt, ſolche ſelber fuͤr ſich zu behaupten; daß ce ſich alſo gar nahe 
zu einem Krieg zwiſchen dieſer Cron / und dem Roͤmiſchen Stuel antícf. C. 
Wiewol bci 13. dieſes ain Expreſſer vondem Frautoſiſchen Def ja mit 

ij d 


| 84 | DIARIUM: Ita lãntſche 
Anno 1080. Schreiben von ſelbigem Koͤnige ou ben Pabſt anlangte / welche Sr. 
Majus. Heu. von Stund an durch ben Frautzoͤſiſchen Bottſchaffter uͤbergebe n 
wurden / worinnen fich der Koͤnig gegen ocn Pabſt gar hoͤfflich entfco ute 
diget / und ihn erſuchte / ihm nicht mehr su ſchreiben / mit Biete / Se. 
Wajeſt fuͤr entſchuldiget zu halten / daß Sie fole Schreiben niche 
cher beantwortet. Dann iwril eo eine Sache wen groſſer Wichtigkeit 
waͤre / muͤſte er dieſelbe vorher von ſcinen Miniſtris wol uͤberſegen laſſen / 
Er haͤtte indeſſen ben Cardinal von Eſtree außerſehen / Vorhabens 
denſelben nach Rom zuſenden / die Sachen an ſelbigem Hofe außzuma⸗ 
chen 


o Nun hatte es zwar bae Anſchen / ale ob ber Pabſt durch biefe 
lich fcit in etwas befriediget worden / ſo hielte mans doch für cine 
Frantzoͤſiſche Klugheit, die Sache nur auff bie lanae Banck zu ſpielen. 
Man hatte aud) übirbas zu fricdlichen Tractaten wenige Hoffnung / 
dieweiln der Cardinal / welcher die Sache außmachen ſolte / gar hitzig 
vorder Stirnwar. Ja es ließ Franckreich feine ſchlechte Inclination 
hierzu auch hierinnen blicken / in dem ber Koͤnigdurch inen andern Curs 
rier ſeinem Geſandten Befehl ertheilete / daß er / ſobald der Pabſt ſeinen 
Inrernutcium von Pariß abfordern wuͤrde / gleichfals von Rom ver⸗ 
. vpepſen ſolte. Er / der Cardinal liſtiee, ſchrieb ſelbſt an den Pabſt / im 
Uu o weüdim Schreiben er die hohe Obligationes uso Verpflichtungen / 
deren er ſich gegen ben Koͤnig / und deſſen gantzes Koͤnigl. Hauß / für (o 
manche hohe Gnade ſchuldig erkennete / heraus ſtrieche. Er preiſſett 
ferner ſeinen Koͤnig / und deſſen Victorien darinnen hoch / mit Anfuͤh⸗ 
rung / was er der Krchen dariunen zum Veſten gethan haͤtte / unb daß 
Carolus Magnus cheſt von ihm wuͤrde uͤbertroffen werden. Hiernaͤchſt 
kame er auch auff den Pabſt / und ruͤhmete ihn / daß er ihn zwar in der 
Andacht fuͤr ben zweyten Gregorium hielte / koͤnte abcr nicht begreif⸗ 
fen / warumb er einem fo maͤchtigen Potentaten / wie der Koͤnig in 
Franckreich waͤre / (e bedrohlich zugeſchrieben ba man vielmehr Ur⸗ 
fach haͤtte mit €t. Majeſt. mit hoͤchſtem Reſpect uno Freundlichkeit 
umbzugehen. 
NHiecruͤber erzuͤrnete fich ber Pabſt dermaſſen / daß er viel Naͤchte 
gantz ſchlaffloß zubrachte. Es verdroſſen ihn die Neuerungen am mei⸗ 





€ dite | EUROP.JEUM. e; 


ßen / welche Franckreich toiber ben Xóm, € tubi votnahme / (onbertic ^n» 


trae Garbinále unb Biſchoffe antraffe. Der Sóng wendete bargegen 
cin/baf er Sg acht bdtte/ Biſchoͤffe ſeines Gefallens / fonberlich in de⸗ 
na nal eroberten Orthen einzuſetzen / unb berieff fich auff cin zukom⸗ 


mendes Recht / tocil er oon Pabſt Clemens oem Zehenden ſolche Er⸗ 


laubnuͤs erhalten. Hierwider ſatzte ſich aber der Pabſt gewaltig / uno 
machte ihn noch mehr verbittert / daß oer Koͤuig einen Biſchoff in 
Franckreich einziehen laſſen / welcher mit denen Koͤnigl. Miniſtris, ſo ci 


nige der Cron Franckreich gegen den Roͤmiſchen Stuhl behaupten 
wollen / in Streit gerathen. Erſtlich ſchickte er eine Bulle nach Das 


riß / vermittelſt deren ev ſelbigen Ertz⸗Diſchoff oon alien Biſchofflichen 
Verrichtungen ſuſpendinte; Wiewol cr vermeynte / daß dieſes Regi⸗ 
ment noch allzu gelinde waͤre. Daun ale man ibm einen Mord erzeh⸗ 
lete / welcher zu Sirurlo in dem Spolataniſchen Gebiet vorgegangen / 
daß nemblich daſelbſt in einer Kirche bey der Trauung ein Braͤutigam 
unb Braut erwuͤrget / und der Geiſt iche / ſo ſie trauen wollen / biß auff. 
den Todt verwundet worden / fieng cr mit groſſer Hefftigkeit an / unb. 
ſagte: Dieſes ſind Wuͤrckungen unſers alzu gelinden Regiments. 


o 1680. 
ajus . 


P nd 


— Sjmübrigen fe Dicite Se. Heil. bit nothige Promotion ber Car⸗ Pabſt ver» 
. bindtedóer pielcicbige Stellen noc) immer auff / daß endlich derſelben ſchiebet die 


romotion 


(o wenig waren / daß ibrer über achtzehen nicht geſehen wurden / i Garbind» 


weil ehrer viel kranck zu Bette lagen. Der vornchmſte Cardinal Pal. 
lavicino, und andere mehr / geſegneten gar dieſe Welt / bag auff einmal 


neunzehen Cardinal⸗Stellen ledig ſtunden. Dieſer Cardinal war ſo 
reich / daß er dem jungen Hertzog Zachorete Roſpiglioſi / ſeiner Neven 
Sohn / eine Baarſchafft oon hundert tauſend Cronen / der Kirchen zur 
H. Orepfaltigkeit bey Ponti Sixto ein Legat von25oco. Cronen / alle 
Jubel⸗Jahr auff die Pilger zu perwenden / ein ander Legat zum Be⸗ 
Buff ber Kirchen bcp Ripa / vor 12000. Cronen unb endlich jeglichem 
feiner Hoff⸗Junckern 00. Cronen / vermachte. Demnach auch der 
Groß⸗Hertzog von Florentz dieſem verſtorbenem Cardinal / in der 
Heimreyſe von ſeiner abgelegten Geſandſchafft / etzliche Jahr zuvor ei⸗ 
nige Freundſchafft erwieſen / ate haite gedachter Cardmal in ſeinem 
Teſtament auch die Vearfagungoerhon/dob [eine Erben / Pelr 

a & dj . nf 


96 DIARIUM Italiaͤntfche 
Auno 1680. Groß⸗Hertzog lebte / verbunden ſeyn ſolten / ihm / dem Groß⸗ Hertzog ein 
Majus. Praͤſent von Silber / auff dreyhundert Cronen werth / alle Jahr zu d» 
berſenden. 
Deſſelben ß Der Prälat Bavilaqua / geweſener Apoſtoliſcher Nuncius 
ſtrenges Ver· hey den Nimmoͤgiſchen Friedens ⸗Tractaten / gab gleichfals der Wete 
ee deg, gute Nacht / weiches man daun auch von andern vice prálaten mehr / 
t edi wegen Verzoͤgerung der Promotion, auf Verzweiffelumng mutfimafe 
ai ſete. Der Abt Cel ward wegen ſeincs aͤrgerlichen Lebens vom Hofe 
dergeſtalt bedrohet / daß er auß Schrecken in Gefahr geſtanden / wahn⸗ 
ſinnig zuwerden; weßwegen er ſich auch auffs Land begeben muſte / ſei⸗ 
tie Kraͤffte nach ſolcher Betruͤbnuͤs wieder qu erholen. Riva und Ca- 
vedoni, zween vornehme Praͤlaten / wurden von ihren gehabten Aem⸗ 
tern abgeſchafft / und ſolche Ehren⸗Stellen mit andern erſetzt / weil fie 
kein Scheu getragen / ſich in deß Pabſts Vorgemach tapffer herumb 
geraufft: Bey welcher Straff es aber der Pabſt noch nicht wolte be⸗ 
wenden laſſen / ſondern ihnen außdruͤcklich andeuten ließ / von ihren Be⸗ 
dienungen innen zu halten / unb fernerer Anordnung ju gewarten; ge 
ſtalten er ſich dann uͤber ſeinen Hoffmeiſter deßwegen erzuͤrnete / umb 
daß er dieſen beyden utt ihre Beſoldung gereichet. o lief et 
auch den P. General / Jeſuiter Ordens / eylende vom Lande nach Rom 
beruffen / und wolte kurtzumb einen Jeſuiten von ihm haben / ſolchen ins 
Coch zuſtecken / weil ſelbiger cin Tractaͤtlein / la Caduta del Imperer 
genannt / wider den Roͤmiſchen Stuhl geſchrieben; woruͤber ſich aber 
dieſer entſchuldigte / mit Vorgeben / daß der jenige Pater / welchen Se. 
Vorgebe 
Heil.verlangte / unter Koͤnigl. Frantzoͤſiſchen Schutz ſich auffhielte / 
von danmen er ihn nicht zwingen koͤnte / nacher Rom qu kommen. Ses 
nievverfuhr der Pabſt wider eine ſchoͤne / junge / unb zugleich ledige 
Weibs⸗Perſon ſo ſcharff / daß er fie durch etliche Perſonen auß dem 
Hauß nehmen / in eine Caroſſe ſetzen unb in ein Cloſter fuͤhren ließ. 
Die Urſach war dieſe: Daß ein Praͤlat an ſeinem Fenſter zwo ſchoͤne 
Schweſtern / ſo gegenihm uber wohneten / von ferne beehret / unb im 
weggehen nur eine gegtaͤſſet / welches die andere dergeſtalt verdroſſen / 
bof fic fich mich geſcheuet / alles gantze Geheimnus / und in was Gefaht: 
ihre Schweſter ſtůnde / denen vom Pabſt auf alle dergleichen grin 
(ten 


Baeſchiche. EUROPE£UM, . $2 
beſtellten Infpe&oren/unb Geiſtlichen zu offenbahren: welche daũ fot, Anno 168o. 
genden Morgen an ber guten verrathenen Schweſter durch hliche Mel" 
PYerſonen die erwehnte Execution vollſirecken lieſſen. Solcher Eyfer 
erſtreckte ſich ferner auch uͤber die ſonſt zu Rom eingefuͤhrte Gewon⸗ 
ten / welche dem Roͤm. Stuhl zugewachſen waren. Dann weil / nach 
ſterben des vorigen Pabſts / die Armuth bey denen fo genannten Be⸗ 
kehrten ſehr groß war / als ward bem Pabſt cin Vorſchlag gethan / einen 
Zoll auff bic offentlichen Huren in Rom zu legen / umb jener Armuth — 
unmter die Arm zugreiffen / worauff er aber nichts antwortete / noch cin 
Wort davon hoͤren wolte / damit er dieſe ſchaͤndliche Handthierung / 
vermittelſt ſolcher Aufflage / nicht gut heiſſen / und billigen moͤchte. 
Neben dieſem hatte der Pabſt manche Verdrießlichkeiten / welche Ein und an⸗ 
ihm nicht geringe Betrůbnuͤs verurſachten. Dann fuͤrs Erſte erfuhr dere Ver 
er / daß die außlaͤndiſche Botiſchaffter zu Rom von ihren Prineipalen drießlichteit 
Befchl erhalten / ihre Jurisdictionen umb ihre Pallaͤſte mit freyer verurſachet 
Hand gu vertheidigen; derowegen ließ cx ben oberſten Zoͤllner deß Roͤ⸗ bem Pabſt 
miſchen Zollhauſes zu fich beruffen / und nach bem cr bie Sache bey fif Betruͤbnus. 
uͤberleget | und geſehen / daß in ſolchem Weſen freylich ein Aug zu zu⸗ i 
thun / ſo eroͤffnet er bcm Zoͤllner meinem weitlaͤufftigen Diſcurs / wie ct 
ſich ins kuͤnfftige zu verhalten habe / alle Ungelegenheiten mit den auß⸗ 
laͤndiſchen Miniſttis zu vermeyden. So war auch der Extraordinar- 
Currier nacher Spanien unweit Lyon abgeſetzet / und ſchaͤndlich tractirt 
worden / welches ben Pabſt abſonderlich beſtuͤrtzt machte / weil ſelbiger 
ein Baquet Brieffe von groſſer Wichtigkeit an den Apoſtoliſchen 
Nuncium nach Madrit bey ſich hatte. Deßgleichen bekuͤmmerte ihn 
auch der Todtſchlag eines andern Curriers / welcher / als er mit wichti - 
gen Brieffen von Rom nach Ferrar gewolt / zwiſchen St. Alhert und 
Argenta von einigen vermummten Kerln erſchlagen / und das Felleiſen 
mit groſſem Fleiß unſichtbar gemacht worden. So war auch cin De- 
canie febr ungluͤckſelig / weil er von ſeinen Stallknechten dermaſſen 
mic Průgeln geſchlagen worden / daß fie ihm dadurch ben Arm gebro⸗ 
feiner ober von den Thaͤtern zu finden geweſeen. 
Zi Neapolis hielte man fuͤr ein febr ungluͤckliches Zeichen / daß Berg Veſu⸗ 
bi Berg Veſuvius / wider die Gewonheit / ſehr viel Feuer unb Slam: vtuefángton 
mien ^. 


$6 |... DIARIUM | Italiaͤntſche 
Anno 1680. Groß⸗Hertzog lebte / verbunden ſeyn ſolten / ihm / dem Groß⸗Hertzog citt 
Majus. Praſent von Silber / auff dreyhundert Cronen werth / alle Jahr zu de 


berſenden. 
Deſſelben ß Der Prälat Bavilaqua / geweſener Apoſtoliſcher Nuncius 
ſerenges Ver· essen Nimmogiſchen Friedens⸗Tractaten / gab gleichfals ber Welt 
An edt gute Nacht / welches man bann auch von andern vielen Praͤlaten mehr / 
tid e Geiſt wegen Verzoͤgerung der Promotion , auf Verzweiffelung muthmaſ⸗ 

s ſete. Der Abt Celſi ward wegen feince aͤrgerlichen Lebens vom Hofe 
dergeſtalt bedrohet / daß er auß Schrecken in Gefahr geſtanden / wahn⸗ 
ſinnig zuwerden; weßwegen ec fic auch auffs Land begeben muſte / ſei⸗ 

ne Kraͤffte nach ſolcher Betruͤbnůs wieder zu erholen. Riva und Ca- 
vedoni, zween vornehme Praͤlaten / wurden von ihren gehabten Aem⸗ 
tern abgeſchafft / und ſolche EhrenStellen mit andern erſetzt / weil fie 
kein Scheu getragen / ſich in deß Pabſts Vorgemach tapffer herumb 
geraufft: Bey welcher Straff es aber der Pabſt noch nicht wolte be⸗ 
wenden laſſen / ſondern ihnen außdruͤcklich andeuten ließ / von ihren Be⸗ 
dienungen innen zu halten / und fernerer Anordnung zu gewarten; ge⸗ 
ſtalten er fich dann über ſeinen Hoffmeiſter deßwegen erzuͤrnete / und 
daß er dieſen beyden duit ihre Beſeldung gereichet. So lic er 
auch den P. General / Jeſuiter Ordens / eylends vor Lande nach Rom 
beruffen / und wolte kurtzumb einen Jeſuiten von ihm haben / ſolchen ins 
Coch zuſtecken / weil ſelbiger cin Tractaͤtlein / 1a Caduta del Imperer 
genannt / wider den Roͤmiſchen Stuhl geſchrieben; woruͤber ſich aber 
dieſer entſchuldigte / mit Vorgeben / daß der jenige Pater / weichen Se. 
Heil.verlangte / unter Koͤnigl. Frantzoͤſiſchen Schutz fir auffhielte / 
von dannen er ihn nicht zwingen koͤnte / nacher Rom zu kommen. Fer⸗ 
nievverfuhr der Pabſt wider eine ſchoͤne / junge |. unb zugleich ledige 
Weibs⸗Perſon ſo ſcharff / daß er fie durch etliche Perſonen auß dem 
Hauß nehmen / in eine Caroſſe ſetzen / unb in cin Cloſter fuͤhren ließ. 
Die Urſach war dieſe: Da ein Praͤlat an ſeinem Fenſter zwo ſchoͤne 
Schweſtern / ſo gegenihm uͤber wohneten / von ferñe beehret / unb im 
weggehen nur eine gegtuͤſſet / welches die andere beracflattoerbroffen/ 
daß fic fich miche geſcheuet / alles gantze Geheimnus / und in was Gefaht 
ihre Schweſter ſtande / denen vom Pabſt auf alic dergleichen tingcdie | 
2 dien —— 


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Beſchichte. | EUROPAEUM, . 87 | 
becſtellten Inſpectoren / und Geiſtlichen ju offenbahren; welche bai fol, Anno 168e. 
genden Morgen an der guten verrathenen Schweſter durch etzliche jus. 
Perſonen die erwehnte Execution vollſirecken lieſſen. Solcher Eyfer 
erſtreckte fid) ferner auc über bie ſonſt zu Rom eingefuͤhrte Gewon⸗ 
heiten / welche dem Roͤm. Stuhl zugewachſen waren. Dann weil / nach 
Abſterbendes vorigen Pabſts / die Armuth bey denen ſo genannten Be⸗ 
kehrten ſehr groß war / als ward dem Pabſt ein Vorſchlag gethan / einen 
Zoll auff die offentlichen Huren in Rom zu legen / umb jener Armuth — 
unter die Arm zugreiffen / worauff et aber nichts antwortete / noch ein 
Wort davon hoͤren wolte / damit er dieſe ſchaͤndliche Handthierung / 
vermittelſt ſolcher Aufflage / nicht gut heiſſen / und billigen moͤchte. 
Neben dieſem hatte der Pabſt manche Verdrießlichkeiten / welche i. und an⸗ 
ffimnicht geringe Betrũbnuͤs verurſachten. Danm fuͤrs Erſte erfuhr dere Ver 
er / daß die außlaͤndiſche Botiſchaffter zu Rom von ihren Prineipalen drießlichteit 
Vefehl erhalten / ihre Jurisdictionen umb ihre Pallaͤſte mit freyer verurſachet 
Hand zu vertheidigen: derowegen fief ey ben oberſten Zoͤllner deß Roͤ⸗ bem Pabſt 
miſchen Zollhauſes zu fich beruffen / und nach bem ct bie Sache bey ſich Betruͤbnuͤs. 
überleget / nb geſehen / daß in ſolchem Weſen freylich ein Aug su gus D 
thum / ſo eróffncta oem Zoͤllner m einem teitidufftiaen Diſcurs toic er 
ſich ins kuͤnfftige zu verhalten habe / alle Ungelegenheiten mit den auß⸗ 
laͤndiſchen Miniſtris zu vermeyden. So war auch der Extraordinar- 
Currier nacher Spanien unweit Lyon abgeſetzet / und ſchaͤndlich tractirt 
worden / welches ben Pabſt abſonderlich beſtuͤrtzt machte / weil ſelbiger 
ein Baquet Brieffe von groſſer Wichtigkeit an den Apoſtoliſchen 
Nuncium nach Madrit bcp fich hatte. Deßgleichen bekuͤmmerte ihn 
auch der Todtſchlag eines andern Curriers / welcher / als er mit wichti⸗ 
aam Brieffen von Rom nach Ferrar gewolt / zwiſchen St. Alhert unb 
Argenta voneinigen vermummten Kerln erſchlagen / und das Felleiſen 
| mit aroffcm Stef unfidytbar gemacht worden. So mar auch cin De- 
! cane febr ungluͤckſelig / tocil et von feinem Stallknechten dermaſſen 
- o mit Průgein geſchlagen worden / baf fie ibm dadurch ben Arm gcbro» 
cthen / keiner aber von den Thaͤtern zu finden geweſzien. 
(0070 eu9lcpolie hielte man fuͤr ein febr ungluͤckliches Zeichen / daß Berg Veſu⸗ 
dvir Berg Veſuvius / wider bic Gewonheit / febr viel Feuer und Flam⸗ vius ſaͤngt an 
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2 |  DIARIUM Jiallaniſch⸗ 


.Anno 1680. men mit groſſer Gewalt außgeworffen / ſo daß / weil es eiliche Tage 
Majus nach einander gewaͤhret / die Einwohner endlich auß Furcht unb Schre⸗ 
nne S' dm ihre Wohnungen in ſelbiger Gegend verlaſſen / und fich nach Nea⸗ 
polis begeben muͤſſen; weßwegen ber Cardinal Caraccioli, Ertz Bi⸗ 
ſchoff daſelbſt / gewiſſe Proceſſionen angeſtellet / und denenſelben ſelbſt 
mit einer groſſen Menge Volcks bogewohnet / uͤber dieſer Sache fande 
ſich ein Knab zu Neapolis / von etwa neun Jahren / welcher davon aller⸗ 
hand wichtige Dinge weiſſagte. Denſelben muſte man / auff Befehl 
deß Pabſts / nach Rom bringen / welcher mit Bezeichnung deß Creutzes 
allerhand wunderliche Dinge that / unb zwar in ſolcher Qualitaͤt / daß 
der Pabſt ihn ſelbſt zu einem Examen erforderte / zu erfahren / ob ſolche 
TD idunga ihm eon einem guten / oder boͤſen Geiſt mitgetheilce 
,waͤren. m | 
Genuabe —— ic Republic Genua hatte umb ſelbige Scit cbenmáffig gar 
ſorget vieler⸗ viel zu beſorgen: Und zwar Anfangs / tras doch wegen Ankunfft boy 
CN Spaniſchen Galecren für ein Schluß zu faſſen; baun man beforgete 
mu ſich / bag es / wann die Frantzoſen kaͤmen / wegen deß Segelſtreichens 
und Gruſſens / groſſen Alarm ſetzen moͤchte. Derowegen licß die Re- 
publ:c bie Koͤnigl. Spaniſche Regierung erſuchen / fic moͤchte doch ih⸗ 
rte Galeeren / und den € taat in keine Gefahr ſetzen: ob es gleich ſchiene / 
bof ſie deſſen ungeacht / ſich in ſelbigen Port / als in (br gewoͤhnlich La⸗ 
ger / ſetzen wuͤrden. Oannenhero ſtunden ſie in kummerhafften Gedan⸗ 
cken / daß / wann ſie der Cron Spanien dieſen Port verweigerte / dieſelbe 
fic deßwegen c ffendiri befinden unb / wie ſelbige ſonſt im Gebrauch / 
der Genueſer Wahren ſequeſtriren moͤchte. Deßgleichen ſie auch von 
bci Frantzoſen zu beſorgen / wann fic / dafern die Spaniſche Galeeren 
von denen Frantzoſen angegriffen wuͤrden / mit ihrem Geſchuͤtz auf dem 
Wall n cht ſtill ſchwiegen / daß ol fo Genuanicht wuſte / wohin ce ſich 
wenden ſolte. Darauff kame un April oc. Koͤnigl. Frantzoͤſiſche 
Agent Juſtinian / und trug im Nahmen deß Koͤnigs ven Franckreich 
bcr Regierung zu Genua vor; Sie moͤchte ſich wol vedencken / ob ſie 
Spaniſche Galeeren in ihren Haven auffnehmen / oder ſelbige / im Fall 
ficvon denen Franttzoſen angegriffen wuͤrden / detendiren wolten. 
Wor auff die Regierung deutlich antwortete / daß fic / ohne dulesung 
| ttt. T s "ales 


-— 





Beſchichte. EUROPAUM.- | f» . 
alle Völcker⸗Rechts / dem König in Franckreich nit zu Willen ſeyn Anno 16867 
Eonte / gumoffin fic / krafft eines mit Kayſer Carl dem Fuͤnfften auffge⸗ Majus, 
richteten Vertrags / verpflichtet waͤre / die Spaniſche Glalcren in ihren 
Haven auff zunehmen / und zu beſchuͤtzen. a 

Im brigen Datteber Pabſt noch ein / und das andere zu beſorgen / habſt richta 
worinnen er feine Froͤmmigkeitbewieſen. Cr richtete einen neuen Dt? Anenneuen 
den auff / welchen er Della Divima Mifericordia nennete / wodurch ac Orden. 
wiſſe Perſonenverpflichtet waren / das Allmoſen von Thuͤren zu Thü⸗ 
ren zu ſamblen / und davon zu leben. So gab auch die Congregation 
S.Officii cin gewiſſes Buch heraus / tveiches die Jeſuiten tub titulo⸗ 
Meihodus inſtruendi Neophytos in Miſſione ad Indos, fart ver⸗ 
botten / woruͤber dieſe Patres ſehr beſturtzt waren. Hiernaͤchſt hat der 
Pabſt ber Congregarion de Propeganda Fide anbeuten laſſen / daß / 
(o einig Geld im Vorrachbey derſelben vorhanden / fic ſolches bem Ca⸗ 
choliſchen Engelandern zum beſten / hergeben moͤchten. Als aber die ges 
dachtè Congregation Sr. Heil. wiſſen laſſen / daß der Cardinal Cerri 
mit allerhand Praticken wol zwoͤiff tauſend Cronen in ſeinem Nutzen 
verwendet / alſo daß fic ſetbſt mot Huͤlffe vonnoͤthen haͤtte / ſo begunte bee 

gute Vatter die Augen gen Himmel auffzuheben / und unterſchiedlich 

mahl mit den Haͤnden auff ocn Tiſch zu ſchlagen / und nach bem er fic 

(ang bedacht / wie dieſer Schaden / ſo viel moͤglich / wieder jt erſetzen ſeyn 

moͤchte / ſagte er endlich / daß ſeine / deß beſagten Cardinals Erben ſol⸗ 
ches bezahlen ſolten. 

In Vencdig gieng co febr praͤchtig her / in dem der Kayſerl Gc e ſAbge, 
ſandte / Comte de Terre daſelbſt (einen offentlichen Emzug hicite / ſindeerhate 
welcher fo praächtig war / dergleichen bey Menſchen Gedencken daſelbſt Venedig ci 
nicht geſchen worden. Ob nun woi bereits in bcm vorigen Theil pag. nen praͤchti⸗ 
198. hicrvon einige Meidung geſchehen / weiin abrr die vornchmſten So- gen Einzug. 
lenni.Átent außgelaſſen / wollen wir denſelben athier etwas weitlaͤuffti⸗ — 
act deſchreiben. Ser Cavallier Michaet hatte Befchi / hochgedachten 
Geſandten zu begleiten. Dieſer gab bey ſolcher Solennitaͤt ſeinen Die 
nern eine Libercy von ſchwartzem Sammet / dicht und ſtarck mit Gold 
bordirt. Bey ſich hatte er ſechtzig Lenatoren / wie auch aime Gondale 
mit den uͤbrigen Hertzoglichen Bedienten. Von der Univerſitaͤt Padua 

4pozbd. —. M | erſchie⸗ 


v 


906. QPDPIAKRIUM Venetianiſche 


Anno i68o. aſcuenendieSyndici unbContliarii bez Teutſchen Nation / mit koſt⸗ 


Majus. 


ichen Ubereyen und Trompeten / und that einer von ſelbigen inihrer 


Sprach eine ſchr zierliche Rede. Die Verwunderung / ſo die ſchoͤnen 
Gondalen bey maͤnniglich verurſachten / iſt nicht gnugſam zu beſchreie⸗ 
Br / octo zwogantz kůnſtlich verguͤldet / und mar für zween auff Dese 
Wellen ſchmimmende Edelgeſteine hielte / weil der Himmel derſelben 
nicht auff die alte Art Circkelweiſe gemacht ) ſondern durch überaus. : 
künſtliche Bilder getragen wurde. Mit dieſen ſtritten zwo andere gleich⸗ 

ſamb umb den Vorzug / und waren auff benfciben unterſchiedliche Ebo: | 


— Briuno Kayſerl. Cronenauff tas allerherrlichſte außgeſchnitten / und 


dahero deſto koſtbahrer/ weil der bedeckte Theil an der Spitze ganz 


WMeſſiv⸗Silber geweſen. Dieſen folgete ein andere von ſchwartzem· 


Sammet / welche mit ſeydenen Blumen reichlich außgeſticket / unb 
naoch eine andere ſchlechtere / deren Vordertheil mit ſchoͤnem Hollaͤndi⸗⸗ 
Bru ud) / und ſeydenen Schnuͤren außſtaffirt war; worauff acht 
Edellcuthe von Cor Excell in koſtbarn unb Gold⸗ hochgeſtickten Klei⸗ 


dern / und raren Federbuͤſchen / vier Pagen zwoͤlff Beylaͤuffern / und 16. 


Schiffleuthen / (olt in Hollaͤndiſchen Scharlach / mit Gold reich⸗ 
außgemacht / gekleidet waren / folgeten. Als nun Ce. Eycell. bey bem 
Pallaſt der Abgeſandten angelanget / waren auff dem groſſen Canalr 


: kde Zimmer praͤchtig zubereitet: Das Erſte von Carmeſin Oamaſt: 


«ae Andere von eben ſolchen Stoff / mit gũldenen Frantzen: bae Drit⸗ 
tt unb Vierdte aber / mit gruͤnem Damaſt. / unb Goldigeſtickten Blu⸗ 
men / mit einem koſtbaren Himmel / darunter der regierenden Sap ferita: 
Bildnuͤs geſtanden. Das Sechſte war die Audientz Kammer / welche 
mit einem guͤldenen Stuͤck / dergleichen in Venedig niemahlen geſche⸗ 
hen / und auff fünff tauſend Scuti geſchaͤtzet worden / vonguͤldenen: 
Blumen behaͤnget / worinnen ein unvergleichlicher Himmel mit Ihr. 
Kapſ. Majeſt. Bildnus / und vier ſilbernen £eucbternaeftanben :: Das : 
(portal ſtunde auff: ſchwartzen Marmorſteinern Saͤulen / mit ſchoͤnem: 
guidenem Leder / und kuͤnſtlichen Bumen. Den andern Tagdarauff / 
winde Cie Excell miteinem anſehnlichen Comitat von lauter Edelleu⸗ 
then in dacCollegium zur Audientz gefhret | und befanden fict unter 

ong) 


—— —— uem 





- — — — — 
* 


— ——— ——— P À—À -- 
— — — —— 
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dodi, EURO? EUM, 


Den Zuſchauern / die Hertzogenvon —E Maja 16te. 
«ud ber. guͤrſt eon Heſſen. 
Hingegen gienge der Printz Radziviel / nach bem er feine Suas gra Sub 
attain außgehaĩten / von bar nad) Rom / und hincerließ ſeiner übrigen 3fell Ne 
Suite Befchl / theils zu Waſſer biß nacher Ancona/ tbelleabergu dante ^ 
7 ifad) zukommen. 
Donnerſtags den 20 /30. dieſes / geſchahe die gewöhnliche Trau⸗ 9 
ung deß Hertzogs mit bem Meer / welche Ceremomien / wegen der vie⸗ — 
len Frembden / ſehr herrlich war 7. urb befanden fich dabey die Herren ermmtote 
Hertzogenvon Mantua / Modena / und Montemar / wobey die Haupt⸗ qr 
Galeere deß Hertzogs an die Gondal deß Kayſerl. Ambaſſadeurs ſtieß / mio« 
wodurch dieſe einigen Schaden litte. Der Hertzog gab hierauff unter⸗ vor 
ſchiedlichen Groſſen ein herrliches Mahl / wobey aber der Frantzoͤſiſchr 
Ambaſſadour nicht erſchienen. Deß Nachmittags geſchahe ber ge⸗ 
mwoͤhnliche Ruder⸗Sitreit ber Gondalen / ſo aber nicht ohre Ungluck ab⸗ 
Aieff / indem funff inſechs Gondalen zu Grunde giengen. | 
Zu Conſtantinopel fatte der Venetianiſche So danbtiurani] 
mach dem .eribie Difficultaͤten beym Divan / wegen einiger du feinen 
Schaff en befindlich geweſenen Kauff manuſchafften / durch vier Stu⸗ 
«t Brocard gehoben / und —— eglervon einem reichen Kauff⸗ 
mann der mit bem Seſandten dahin kommen / wegen auch mitgefuͤhr⸗ 
Xe Wahren eine Summa Gelds gezogen / hat dieſer darauff ſeine vt 
ſte / der Herr Morofini aber feine Abſchieds⸗Audientz genommen / und 
ſich alſobald eingeſchifft | umb nacher Hauß zukehren: eonſt aber ſeine 
Abreyß durch einen ſonderlichen Zufall verhindert worden / in dem art 
zig Chriſtliche Sclaven / ſo ſich von den Tuͤrckiſchen Galeeren loß ae 
macht / ſeiner unwiſſend fich auff ſeine Schiffe retiriret / in Hoffnung / 
mit ihmenach oet Chriſtenheit zu fahren / ſie ſind abervon einem unter 
ihnen ſelhſt verrathen / und bey dem Groß⸗Vezier angegeben worden / 
der ſie mit gewaffneter Hand vonden Schiffenwegnehmen laſſen / und 
bd Morofini vorgeſchũtzte Unwiſſerheit nicht anfóren wollen / weiln 
gedachte Sclaven alle wie Bootsknechte gekleidet geweſen. Und wie⸗ 
wohln alle frembde Miniſtri ire gute Officia eingelegt / Bat doch ſol⸗ 
ccheo bey dem Groß⸗ Veʒier mchis dvd ſondern iff nach pe 
"o 





gece-co- 


— — —— 07 


$2$)5 ODIARIUM € obbabare 


Anno 16906. 
Majus. 


noptl gangen / bem Groß⸗Sultan ſelbſt davon zu referiren / unb zu 
vernehmen / was hierinnen qu thun ſey. Endlich aber if dieſe Mißrer⸗ 
ſtaͤndnuͤs / vermittelſt eiuer umm von funfftzig tauſend Kthtr. ver⸗ 
glichen worden / darauff der obgedachte Geſandte Moroſini mit der 
Republic Schiffen abgefahren. Als nun derfelbe ju Candia anges 
langt/íft cr von dem Baſſa daſelbſt / und gantzen Hofe / auf dermaſſerr 
herrich empfangen und tractirt, iind ſind ihme zu Ehren beym Einzug 
nicht allein alle Canonen geloͤſet worden / unb deß Baſſen Guardie im 
Gewehr geſtanden / ſondern er iſt auch auff deß Baſſen deſtem Pferd / 
melches mit vielen koſtbaren unb raren Jubelen zugeruͤſtet war / nach der 
Stadt geritten / allda auc) zween Tage herrlich tractirt worden. 
Bey ſeiner Abreyß Dat man ihn nicht allein mit allerhand Erfriſchun⸗ 
gen beehret / ſondern auch mit gleicher Ehre wiederumb zu Schiff bes 
leitet: Von danncn emit Außgang dieſes Monats gtuͤcklich ange⸗ 
langt / unb gleich in das Lazarcih gegangen / umb feine Quarantaine / 
wie ce bey denen / ſo auß der Levante kommen / der Brauch iſt / zu halten. 
An deſſen Stelle gum neuen Ambaſſadeur at die Pforten / ber for 


Gio Raltiſta Donato erwehlet / und ihm von C umb an Befehi erthei⸗ 


fct worden / ſeine Reyßdahin zu beſchleunigen / Damit ber Hr. Ciurani/ 
ſo daſelbſt nicht wol angeſchen / von dannen Balb zuruͤck kehren moͤge. 
Es hat auch bie Republic in Berathſchlagung gezogen / die obgedachte 
50000. Xthir. fo ihre Geſandte zu Conſtantinopel wegen deß juͤngſten 
Zwyſpalis erlegen md (fen; durch die Kauffleute bezahlen zu laſſen / fets 


bige auch su ob ligiren / dasjentge gut su machen fo ſie den Zoͤllen entzo⸗ 


gen / in dem ſie ihre Wahren auff deß Ambaſſadeurs Ciurani Schiff 
gladen / und fre) durchgebracht. 
Dite Sonderbare Geſchichte belangend / weiln in dem vorigen 
Theil wenig / ete fof gor nichts / fonderlich mas hin und wieder insi 
Roͤm. Reich pa(Tux , eingebracht worden / muͤſſen wir bie ſelbe in etwas 
weiter / und zwar von Anfangdieſes Jahrs herholen. EN 
Nachdem im verwichenen 1079. fen Jahr bas Kleindd bef oet» 


langten Friedens durch gants Europa wieder erſchienen / (o war aͤuſſer⸗ 


lich alles gar ſtille / und hoͤrte man durch die gantze Welt vonlauter 
Danck⸗Feſten / Friedens⸗Gepraͤngen / und dergleichen Solennitdten, 


bos 











Geſchichte. ——EUROFÆIUNM. 
Nichts deſtoweniger fuhren bie Fraitzoſen mit denen COcftumgos Anno 16080. 


23 


Bau su Huͤmungen / nebenſt andern Kriegs⸗ Ruͤſtungen mit aller 
Wacht fort; welches bain den Herren Schweitzern allerhand Beden⸗ 
cken machte / in dem ihrer Freyheit hierdurch ein nicht geringer Eingriff 
geſchahe. Derohalben ſie dann veranlaſſet worden / hre Mannſchafft 
zu muſtern / und nach ihrem Vermoͤgen ju (eben; geſtalten fic fid) bann 
auc auff dem Muſterplatz ſo befunden / daß ſie gar wol getraueten / 
iwider alle Feindſeligkeit zu beſtehen / unb ihre Freyheit zu handh aben. 
Viel weniger feyreten auc die Frantzoſen an dem Veſtungs⸗Bau zu 
Schletiſtadt / wobey ihnen ſonderlich wolgefiel / daß ſie die dazu gehorige 
Materialien mit gar geringem Koſten oon Kaͤſſtenholtz auf bem neu⸗ 
eroͤffneten Canal dahin fuͤhren kunten. Nauchſt dieſem ſetzten fic aud) 


die Werbungen hin und wieder im Reich / wiewol in der Stille / dennoch 


aber ſtarck fort / und kaufften eine uͤberaus groſſe Menge Pferde / und 
alles / was ſonſt yu einer Haupt⸗Kriegs⸗Præparatur vonnothen. So 
trieben fle auch ihre ruͤckſtaͤndige Contributionen dermaſſen ſcharff ein / 
daß fie zu Breyſach dberben Rhein giengen / und ſich ín die jenſeits ge⸗ 
legene Dorffſchafften einlegten / von dannen ſie weder weichen / noch 
wancken woiten / bevor ihnen bit 700000. Guͤlden růckſtaͤndige Contri⸗ 
bution bezahlet wuͤrden; Su welchem Ende bann auch im Anfang deß 
Jenners / oer Konigl. Commiſſarius Gouppillire die Staͤnde auf 
Schwaben nacher Landau beſchrieb / fic) mit denenſelben über die von 
Anno 1676 noch unbezahlte Contribution zuvergleichen: Deßglei⸗ 
chen dann auch die Stade Straßburg thun muſte. Damit es aber ein 
(rni ju ſeyn ſcheinen moͤchte / fo wurden qu Landaudrey Frantoſiſche 
Compagnien Dragoner eingelegt / welche deß Koͤnigo Wappen atv 
ſchlugen / das Kirchen⸗ Gebeth veraͤnderten / und die Cantzley eroͤffnet 
haben wolten. Ingleichen ſtunde der General Monclas mit ſeiner Reu⸗ 
lerey noch jenſeit deß XX peine im Oeſterreichiſchen / und wolte durchaus 
micht weichen big bie Contributionen von den Waldſtaͤdten entrichtet 
waͤren. Die Stadt Genff haite gleichfals hierinnen ihre Noth / maſſen 


ſie dann deßwegen an die Staͤdte Zuͤrch unb Bern geſchrieben / zu ver⸗ 


nehmen / wie fie fich gegen bie Frantzoͤſtſſche Forderungen ju verhalten. 
Auff das Hertzogthumd Mer ri man m bre 


N - - — 


ajus. 


94 DIARTUM ——  dinetene 
. Anio 1580. gundert tauſend Xhetr. und hatten ſelbige Staͤnde verſprochen 7 ſolche 
Majus. Summindrcey Terminen zube zahlen / wovon zwar albereit zweene ven⸗ 
floffen / aber nicht oae geringſte hiervon abgetragen tapa, Dannen⸗ 
Bero hielte es mit dieſen Orien Dart 1 in Dan die Frantzoſen mit nach⸗ 
brád'licya Kriegs⸗Erecution droheten / wofern nicht innerhalb wenig 
d'agen Veranagung erfolgete: Wodurch Cx. Churfuͤrſti. DOurchl. 
u Cin aemétbiget turbe / burch ban Jon. Biſchoff von Straßburs 
n £anbe Ctánben auf oem $anbtag ſolche co pofitionesgu 
welche alle auff hochnoͤthage Geld⸗ Weittel zieleten /wodurch oic 
digung ſolcher Schulden fónte erhoben werden. 
Monclas AMntaocffa patte fich Monclas von der Frantzoͤſiſchen Arm⸗ 
Ara ben etwas hinweg begeben/ und ſtunde nicht weit von Huͤnningen diſſei⸗ 
SBaglern anf deß Rhans / rump mit eilch hundert Dfaten. - Die Urſach deſſen war / 
den Dienſt. avcil die Baßler etliche Srantófifche Reuter / ſo unweit Huningen in den 
angebaueten Zeldern mutbicüligm Schaden gethan / adergeſchoſſen/ 
anc? mehr andere uͤbel tractirt weßwegen Mondas Satisfactionbe⸗ 
gehrte. Nachdem aber Baßuſcher Scuen mehr Mannſchafft zuſam⸗ 
meugefübret wurden / kunte auff Frautzoͤſiſcher Seiten ein mehrers 
nicht erhaten werden / ale daß der Mondas einen ſcharffen Bericht 
deßwegen an ben Sóng gethan RNach dieſem hatte der Koͤnig in Franck⸗ 
rtids an ben ?Bifchoff.oon Cottafburg begehtt bunc eine Verzeichnu⸗ 
elk von ſeinem Biſthum herruhrenden £eben einzuſchicken / und Dabeg 
anzuzeigen / in welchern afr dieſelbe verlehen worden; welches bang 
$c) oe Ginebum ein fdgame Nachdencken verurſacht / weil chess 
dazumahl mit Beveſugung ba Graͤntz⸗Plaͤtze in Lorchringen / und 
Dber⸗Eiſaß Tag und Nache foregefahren wurdce. 
Difficultͤten Sonſt gab es wegen Def —— * Bremen einoder andere 
mit vem cro Ungelegenheit / wiewol ande Evacuation niches ſonderlichs mcr er⸗ 
&ogtóumb mangelee / als die Zahlung deß Gelds. Indeſſen drangendie Koͤnigl. 
Bremen. Echwediſche Geſandien ſtarck auf die Rau / und ſagte / daß man 
neburgiſcher Seiten ſolches att getroffenen Rergleichs / ohr e ver⸗ 
j| hergehenden C mpfang der ver ſprochenen Gelder / ſchuldig waͤre / weil it 
bem Haupt⸗Vergleich außdruͤcklich geſchrieben ſtuͤnde / daß die Raͤu⸗ 
mung ſolcher Hertzogthuͤmer geſchehen muͤſte / ſo bald die darinnen ge⸗ 
nannte 












» 
m u Nu . — 
-  — — — 





eiecit. EUR OP£UM. 


gj 
sonnte tro) Monat verfloſſen: In dem abſonderlichen Artickel aber 0o. 
(toc erſt gedacht worden / daß man élnchungicüer eire Rib bie ap Majus 
erettung oc Veſtung Garfebirg vo6o0o. QKtfili: für Stade rooooo: 
und fuͤr Buxtehude iooooo. XC tflr, empfangen ſolte/ weicher Articut 
abſonderlich mit Franckteich gemacht mortem; weiln aber tie Cron 
Schweden durch Außwechſelung ber Ratification deß Haupt⸗ Tra- 
Mats alles gethan / was ffc ſchuldig geweſen / fo muͤſte unfehlbar bie Ab⸗ 
trettung erfolgen. Worzu dann auch diefes kam / daß Der Hr. Biſchof 
von Muͤnſterdas Amt Te aufer famt andern Plaͤen / ſo der⸗ 
ſelbe beſaß / ohne Ihr. Kongl. Wonjeſt. vor Schwedeir außdrũckliche 
Bewilligung / Ihr. Hochfuͤrſtl vor / als Dero Unterpfand / nicht ab⸗ 
tretten wolten; weßwegen aber ber Hr. Feld⸗ Marſchall // Goff Ko⸗ 
uigsmarck / durch ——— ——— Sr. Koͤnigl. Majeſt. 
Eonſens dem Herrn Biſchoff überbringenmticffe. Eudlich aber ward die 
Sache dennoch fo verglichen / daß den 3. Martit tie vollige Satisfa⸗ 
ction ergienge / und die Lunburgiſchen und Wolffenbůtteliſchhen Bol⸗ 
cker die Veſtung Stade abtraten / dagegen die Schwediſche ſchon cim 
paar Tage zu dem Ende vor dem Schiff⸗ Thor gehalten / einzogen. 
Gedachte Schwediſche Voͤlcktr beſtunden in zwoiff Compagnien ur 
Fuß / als nemblich achht Compagnien Teutſche / unter dem General 
WMaſor —— — —— Finnen vorm Schlippenba⸗ 
cqiſchen Regiment. Sie waren alle wol momirt, und zum Unterſchied 
tic Teutſchen mit rothen / die Finnen aber mit grauen Rocken deklei⸗ 
det. Ingleichen / weil zuvor Stetin von Ihr. Ehurfuͤrſtu Durchl. von 
Brandenburg voͤllig verlaſſen worden / als ſchickten ſich die Frantzoſen 
nunmehr auch / auß Weſel außzuziehen Die Stetiner aberrrhielten / 
nebenſt andern Privilegien / die Freyheit / daß ſie die tauſend Reichstha⸗ 
ler / ein gewiſſes Geld / fo ffe jaͤhrlich concibuiren muſten | qu Wieder⸗ 
Erbauung ihrer Kirchen anwenden moͤchten. 
Go verurſachte auch deß Hertzogs von Hanover Todt / welcher Deß 48096 
im Anfangdeß Januarii ſich crdugett / ein und andere Veranderung / Lon Narver 
und die les umb ſo viel mehr / weil ber Hertzog nicht zu Jyaufe: / ſondern 
auff der Reyſe nach Italien zu Augſpurg dieſe Welt geſegnet. diari o Crimes 
Cim wu aen interim folgender Geſtalt beygeſetzt: Ie rung; 
€ 






093€ o... DIARIUM. — Sonderbare 


Maj 


Selbiger 


— (cate man ihn in einen Bdléernen Sarck / unb folgenbs in einen kuͤpffer⸗ 
21$. 


nen / an deſſen Pracht viel Silber verbraucht wurde. uübiemeil nun 
ſolcher Geſtait fein Ertz⸗Printz vorhanden / [o folgete in der Erbſchafft 
oct Biſchoff von Oſnabruͤck / vermoͤg bep bruͤderlichen Vergleichs / ſo 

zwiſchen denen dreyven Herren Gebrüberm/ale Zell / Hanover / und Oſ⸗ 
nabruͤck auffgerichtet worden / daß nemlich ihre Herrſchafften / bey ei⸗ 

nes / oder deß andern Abſterben / an ben letzt⸗lebenden verfallen ſeyn / unb 
keine Princeſſin mit erben ſolte. Den Catholiſchen Geiſtlichen gieng 
to (cbr ſchwaͤr ein / bey Antrettung ber Regierung deß Herren BDiſchofs 


von Oſnabrũck / die Reſidentz⸗ Stadt Hanover zu quittiren wie etie. 


gern fic wichen / iſt baraue abzunehmen / in bem fic auff gedachtes Hu. 
Biſchoffs ergangenes Vermahnen / ſich von dannen in der Guͤte zu be⸗ 
geben / gar nicht gehorſamten / ſondern ſich fo lang weigerten / biß fie end⸗ 
lich mit Ernſt außgetrieben wurden. o wurden aud) zugleich bic 
Hanoveriſche Voͤlcker abgedanckt / welche aber alſobald wieder in Oſ⸗ 
nabruͤckiſche / und andere Dienſte giengen. Bey dieſen Veraͤnderungen 
wardauch der Frantzoſen nicht verſchonet / maſſen dergleichen an dem 
Gaͤrtner zu (ce / welcher / als er Ihrer Durchl. in ſeiner Kutſchen be⸗ 
gegnete / hoͤrenmuſte / daß einem Gaͤrtner der Spaden auf dem Nacken 
beſſer anſtuͤnde / ale auf ber Caroſſen fahren; wornechſt cr aud) abgeſe⸗ 


et / und hingegen an deſſen Stelle der vorige Teutſche Gaͤrtner wieder 


erhoben wurde / welchen dieſer außgebiſſen gehabt. | 
Den 10. April wurde hochgedachten Hertzogs verblichener 


wird herrlich Leichnam mit anſehnlichem Gepraͤng begraben. Def Tags vorhero 


begraben. 


efc die Fuͤrſti. Leich⸗ Ceremonien vor fich giengen / war das Caftrum 
dolorisoffentlich zu ſehen. en Sarg betreffend / (o war derſelbe von 
Kupffer mit getriebenen Blumen ſtarck verguͤldet / mit einem drey D op; 
pelt erhobenen Deckel / und ſtunde auff vier ſilbernen Knoͤpffen. Vor⸗ 
nen und hinten auff den Enden waren Bruſtbilder in Engels Geſtalt / 
mit außgebreiteten Flůgeln. Auff dem Deckel lag ein Todten⸗Kopff / 
ſamt zweyen Creutzweiſe liegenden Knochen. Auf jeder Seiten ſtun⸗ 
bcn zwey groſſe Pilaren / an welche Die Hochfuͤrſtl. Wappen gehefftet 
waren / und ein Emblema dabey / mit der Uberſchrifft: Ex Duris Glo- 
ria. Oben auff lag ein Creutz / und darunter wieder ein Todtenkopff 

E .- mit 


nd 


Beſchicher. EUROPAZUM. 3. 
enit Knochen. Dieſes alles war von klarem Silber; unb waren am iw Aro 1688, 
$a Card über bif noch einige Laubwerck unb Zierathen zu ſehen. Majus. 
Die Trabanten waren auff eine ſonderliche Art in ſchwartzen Habit | 
gekleidet / ihre Helleparten mit Bay berzogen bas Epſen aber ſtarck 
vergůſder. Die Guardie zu Pferd / und zu Fuß / war ebenmaͤſſig in der 
Trauer gekleidet / und hatten die zu Pferde ſich alle weiſſe / ober graue 
Pferde ſchaffen müffen/ welches alles ſehr anmuthig zuſehen war. 

Die Leich⸗Proceſſion betreffend / fe tvar ce ſehr praͤchtig damit 
zugegangen. Als die fece von Herrenhauſen (welches eine Vierthel 
Meile von Hanever gelegenes Luſthauß iſt) abgebelet wurde / kame (els 
bige unter folgender Begleitung ín bie Stadt. Anfaͤnglich ritte ein 
VBereiter su Dferbe: dieſem folgete ein Paucker: darauff kamen zween 
Trompeter / weiche etwas inire Trompeten geſteckt hatten / daß fic ein 
BGeckhoͤn einer Schalmeyen / die nicht gar hell gehet / von ſich gaben unb 
ſo waren die Trompeten alle. Darauffolgete ein Obriſt⸗Lieutenant zu 
Pferde / im Kuͤriß / dieſem ein Lieutenant / auch im Kuͤriß / und darauff 
«in gantze Compagnie Kuͤraſſirer / alles ein uͤberaus herruches wolmon -· 
rirtes Volck. Oarauff kame abermals ein Paucker / zween Trompeter⸗ 
und folgends die Leib⸗uarde / welche alle in ber Trauer gekleidet / unb? 
wie obgedacht / mit weiſſen Pferden verſehen waren. Nach einer ziem⸗ 
lichen Diſtantz / kamen drey Marſchallen mit Staͤben / woran vin guͤlde⸗ 
na Schüud mit ben Buchſtaben J. F. mit einem vergaͤldeten Lorbeer⸗ 
Crantz gchefftet waren / und auff fie nod) andere drey mit hohen ſchwar⸗ 
sen Creutzen. Hierauff giengen dreyhgundert Knaben mit ſchwwartzen 
Kleidern / und nach ſich ſchleppenden Trauer⸗Maͤnteln / welche von 
drey Maͤnnern / ſo ſchwartze Creutz trugen / gefuͤhret wurden. Nach die⸗ 
ſon kamen die Cb / der alten und neuen Stadt; darauff folgeten die 
Dorff⸗Pfarhern / nachgehends die Stadt Prediger / und bam die 
Superiatendenten. Nach dieſem kamen abermals drey Marſchallen 
mit Staͤben J. F. wie oben angefuͤhret / welche die Deputirte der Stadt 
fuͤhrten. Ferner wieder drey Marſchallen / ſo die Ritterſchafft / und die 
Profeſſores won Helmſtadt fuͤhrten. Denen folgeten die Praͤlaten. 
Sodaunn ein Marſchall mit einem Seab / welcher bie Oſnabruͤckiſchen 
Staͤnde | und wiederumb einer bar bie Hoff⸗Junckern fuͤhrte. Auff 

43ſter Theil. 2 diefe 


| J— DIARIWM, Sonderhare 
hpeo ioðo. dieſe kamen abermals drey Waulchellen / denen folgeten ſechs Hoff⸗ 
Maps, Tromncter zu Fuß / unb cin Paucker / uno wurden die Paucken vos. 
vwepen Kerla getragen. Wiederum q. Ttompeter / und tin Hereld mni: 
bun Fuͤrſt. Wappen vornen und (ben behaugen. Diefem folgcte cine: 
ſchwartze Fahne / mit einem S Od deß Hochforſu. Wappen / und Date 
auff ein Pferd / welches gantz mit Bayhe zogen / unb einen Theil bel: 
Wappens vor der Stirn unb auff beyden Seitendeß Leibs hangen 
hatte / und von zweyen Nerſonen gefůhret wurde; uub ſolcher Pferde ka⸗ 
en zehen nach einander / biß alle Theiledeß Hochfuͤrſu. Wappens auff 
ahnen præſentiri wurden. Daraufkam abermal ein Heroin / vornen 
unb hinten mit guͤldenen Loͤwen auff rothem Adias geſtickt / behangen. 
Sodann kame wieder cin. Herold / eine Fahne / und ein Pferd / die das 
Wappen deß weiſſen Pferds trugen / und hierauff zween Herolden mit 
dem vnollſtaͤndigen Hochfuͤrſti. Wappen / eine Fahne / unb wieder eit 
Pferd / dic ebenmaͤſſig das heſagte Hochfuͤrſti. Wappen præſentirten. 
Faolgenda wieder einc Fahne / und nach dieſer eine Standart / und darauf 
famae Freuden⸗Pferd / welches gantz weiß / auff dem Kopff febr koͤſt⸗ 
lich auffgeputzt war / uno hinten auf oem Creutzz einen groſſen Buſch 
weiſſer Federn hatte / auff welchen ein Cavallier in gantz (lard! verguͤde⸗ 
ten Namiſch / gleichfals einen groſſen Buſch weiſſer Federn auff dem 
Hut habend / ſaß unb giengen nehen ihm zween Trabanten. Hierauff 
felarteoie Trauer⸗Fahne / ſamt bem Trauer⸗Pferd / und hinter demſel⸗ 
bean ein Cavallier mit dem Schwerdt / unb cin anderer mit hem Hochf. 
Wappen / ſo auß Holtz geſchnitzt war. Nach dieſem trug ber Vicc- 
Cansler das Sicgel auff. einem Sammeten Kuͤſſen; darauff fam der 
Generale Lieutenant Pudewis mit ber. Hertzoglichen mit vielen Dia⸗ 
manten und⸗Edelgeſte inen reich beſetzten Syon: / welcher durch qoc. 
Obriſten begleitet wurde. Deme folgeten drey Marſchallen / drey 
Ober Jaͤgermeiſter / und zween Pagen mit weiſſen brennenden Sad dij, 
und auff. dieſe cin Herold / ſoauff dem Stab eine Krone trug / auf wei⸗ 
cher ein weiſſes Pferd fprang; / alle mit. zweyen Trabanten accom. 
pagnit.. . | : | 4 
Darauff fame die Hochfuͤrſti. Leiche auf einem Wagen / weicher 
Wo acht Pferden / ſo mit ſchwartzem Sammci bekleidet waren / gezogen 
' j "et Pt, 





Seſchichec EUROPEUM v5 
urbe ; Die Leiche / unb ber Wagen tar gleichfals mit [dbartitts 


Anno 1685, 


Sammet behangen / auff welchem bie Jyodyfürfil. Wappen tool ador ^" 995 


zehen mahl repræſentirrwaren. Der Himmel tvar (cbr koͤſtlich unb 
reich gemacht / welcher durch acht Obriſten / die Zippel aber von der 
Sammeten Decken üͤber dem Sarg / von acht Gencral⸗Majorn ge⸗ 
tragen wurden / und giengen darneben funfftzig Offirirer / fo alle ver⸗ 
guͤldete Partiſanen trugen. Darauff fame br jetzige Herr und Bi⸗ 


ſchoff ju Oſnabruck / mit rinem groſſen Gefolge von bd / Hoff⸗unb 


Kammer⸗Junckern / vor weichem ber Marſchal / und zween vornehmt 
Bediente deß Hochfuͤrſti. Hauſes giengen / und hielten zween Kammer⸗ 
Junckern den Schweiff von Ihr. Durchl. Trauer⸗Mantel. Darauff 
folgeten die zween Printzen / nebenſt ihrem Hoffmeiſter / unb Edelleu⸗ 
then. Hinter ihnen gieng bie Cantzley / unb beſchloſſen eine Compagnie 
Zu Pferde / eine andere vor Kuͤraſſirern / ſamt denen ͤbrigen / von det 
Leib⸗Guarde die gantze Proceſſion. — 
Im uũbrigen hatte ji bae Elſaß deß mit ſo biel Blue unb Geſd 
erkaufften Friedens wenig zu erfreuen / in bem bit Sub Gdien Wet Con- 
triburiontti/ Marche / Einquartierungen / und dergleich en unfriedſa⸗ 


LI 


me Anforderungen von Franckreich / ſo wol auff dieſem / als auch anberti 


Gap wird 
—R 


Voden deß Roͤm. Xeichs kein Endenehmen wolten. Und zwar ſoka⸗ 


anc Alenſtadt / ſamt deuen umbliegen dier Doͤrffern / ſo in die 200. afe 
unter Chur⸗Pfaltz geſtanden / zuerſt niit ino Gedraͤnge / barüber matt 
bit gantze Souverainitdt deß Elſaſſes / worunter jrtzt beſagte Stadt gis 
hoͤren ſolte / auff Frantzoͤſiſcher Seiten durch hierzu verordnete Con 
miſſarien begehrte. Hieran war es noch nicht genug / ſondern es mus 
ſten auch dieſe Commiſſarien noch mehr andere Platze im Eiſaß in Au⸗ 


genſchein nehmen / welche man vermeynte / daß in bem Muͤnſteriſch⸗ und 


Iimmoögiſchen Friedenſchluß cedirt und abgetretten worden fehen. 
In der Herrſchafft Oberſtein / gieng es noch eerdas bàrter Da: nachdem 
tin Frantzoͤſiſcher Lieutenant / allerhand feindſelige Zumuthungen ? be 


tin geſchloſſenen Friedens⸗Trartaten zuwider / daſelbſt gethan. In⸗ 


gleichen zog cin Frantzoͤſiſcher Capitain ju Zweybruͤcken ein / welcher 
Konigl. Befchl mit fic brachte / unterſchiedliche Haͤuſer in ſelbiget 
Stadt zu begehren und einzunchmen T gleich Geiſtuche pano 


xo D IAXI-VU u Senders are 

waren / und vor dieſem denen Jacobo⸗Brůdern zugeſtanden beren In⸗ 

haber ihren rechtmaͤſſigen Beſitz von etlich hundert Jahren her bewerſen 

ifunten: Wiewol zwar ſolche Praͤtenſton nachgehends zu Außgaug 
deß Jenners oͤffentlich außggemacht wurde. Dann co batte der Bi⸗ 
ſchoff zu Metz vorm. Koͤnig in Franckreich Erlaubnůs / eine in Fran⸗ 
göſiſcher Sprach getruckte Citation nach Zweybrůcken zu ſchicken / 
darinnen er begehrte / daß der zu Metz auffgerichteten Cammer darge⸗ 
than und erwieſen werden ſolte / wie die Graffſchafft Zweybrůck (nuits 
mehr Fuͤrſtenthum / unb deren Zugehoͤr / an Pfaltz Zweybruͤcken kom⸗ 
men ſeye / zumahlen fid bey dem Biſthum Metz Urkunden befaͤnden / 
bof ſolche vor Alkers sum beſagten Bißhumb gehoͤrig geweſen. 

E Den 3X prillangte cin Koͤnigl. Frantzoͤſiſcher Rittmeiſter in dem 
Chur⸗Pfaͤttztſchen Ober⸗Amt Germersheim an / unb kame er ſelbſt 
mitis. Pferden nach Sibeldingen / woſelbſt er Anfangs deß damals eben 
nicht zugegen geweſenen Landſchreibers Wohnung umbringet / herna⸗ 
cher ſich ſelbſt im gemeldten Dorff / (einen Officirer / und uͤbrige Reu⸗ 
ter aber in andere Orte / als Klingenmuͤnſter / Godranſtein / Billheim 
Hoͤrdſtatt / unb andere Orte gedachten Ober⸗Amto vertheilet und ein⸗ 
quartirt / woſelbſt ſie von denen vorhin ſchon von bci Frantzoſen rui⸗ 
nirten Inwohnern unb Unterthanen mit unerſchminglichen Koſten ih⸗ 
tre Verpfegung und Gelderpreſſet. Den5.dieſes / kame der Frantzoͤſe 
ſche Stadt⸗ Vogt / Pape d' Eſpel auf das Rathhauß nach Klingenmnuͤn⸗ 
ſter / alwo er dem C chutbficiffen/unb etlichẽ deß Gerichts bedeutet / daß | 
kuͤnfftigen Mittwochen alle Schuldheiſſen deß Amts nad) Weiſſen⸗ 
burg kommen / uñ ihr Contingent zu bem angeſetzten Schutzz· Geld mit⸗ 
bringen ſolten / in Verbleibung deſſen er an jedem Ort mit einer Com⸗ 
pagnie cxequiren wolte / mit Vermelden fie fónten bem Koͤnige / tocb. 
ber anjetzo ihr Herr waͤre / das Geringewol abſtatten / es muͤrden auch 
in kurtzer Zeit £cute geſchickt werden / umb fic ín Pflicht zunehmen. 
Die Reuler haben gedrohet wann bic Unterthanen entweichen wuͤrden / 
wolten fic ihre Haͤuſer in Brand cde; unb ward den armen Unter⸗ 

thanen mit ſolchen Schroͤcken / Beſchwerungen und Inſolentien zu⸗ 

geſetzei / daß ficco in die Laͤnge nicht außſtehen kunten zumahlen fic auch 

nan den Sdnigl. Frantzoſiſchen Bedienten bedrohet wurden / daß d 


Anne 12080. 
Majus. 








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————— — — — — — — — — 


«eque —— EUKO?PAE " M,. 
woferndie ine angefetzte Selder nicht bezahlet wuͤrden / —E—— Ame ndo. 
Halßſtarrigkeit unb Ungehorſams nicht allein weggefuͤhret / ſondern M? 
auch ihre Haͤuſer gepluͤndert werden ſolten. Mit ſolchem Geld⸗ Anſatz 
hatte co dieſe Beſchaffenheit / daß der Koͤnigl. Intendant im Eiſaß / 
Monft.dela Grange, die Sóníal. Ordinang wegen Augmentation 
der Impoſition fm Elſaß / ſo da lautete / daß dieſe Aufflag vom Elſaß 
nach der gewoͤhnlichen und gebraͤuchlichen Weiſe von denjenigen / fo 
dahin zucontribuiren verbunden / und in denen ſonſt gewoͤhnlichen 
Terminen erhoben werden ſolte / auff Chur · Pfaltz Ober⸗Amt Ger⸗ 
mersheimextendirt, da doch ſelbige nicht zum Elſaß gehoͤret/ niemah⸗ 
fn dahm contribuirtt / und einfolgentlich unter ber gewoͤhnlich und ge⸗ 
braͤuchlichen Weiſe nicht verſtanden werden funten/mitbinobgebachte — / 
Ordinans fic nicht —— angienge; welches Chur⸗Pfaͤltziſcher 
Seiien denen Koͤnigl. Officirern im Elſaß genugſam remonltrirt / 
von ihnen aber nicht angenommen / oder nur ſo lang / biß Chur⸗Pfaltz 
auff Dero durch ihren nad) ben Koͤnigl. Frantzoͤſiſchen Hoff abgerey⸗ 
ſeten Extraordinar-Envoyé, Freyherrn von Erb / angebrachte Be⸗ 
ſchwaͤrden Ihr. Koͤnigl. Majeſt. Reſolution erhalten haben wuͤrde / in 
Gedult geſtanden werden wollen / ſonder mit obgemeldten Proceduren 
fo fort continuirt wurde. Fenboſt 3 

Ingleichen bat. obarbacS&r iſcher tadt ogt zu Bleue 
Weiſſenbiug Pape d? Eſpel, tie Vimtertbanen qu. Pleißweiler nacfy Pleißweiler / 
. &anbaucrforbert/umb ihnen angedeutet / daß das Coibelbinger Thal / und andern 

Bellheim / Sondernheim / Knittels — Mernheim o0. ff. juny Pfalaſchen 
Anfang / und dann zu Ende deß Syabre wieder oo, fk. erlegen / und ſich Vrlen. 
erklaͤren ſolten / wann fie ſolches Geld lieffern wolten / atebannfic bee. — 
Execution etwas erlindert / und wann der General⸗Majſor Monclas / 
foniit;ooo. Pferden herunter kaͤme die Huldigung eingenommen bae 
ben wuͤrde / die Voͤlcker abgefuͤhret werden ſolten· wobey er Stadtvogt 
auch vermeldet: Er wolte ja lieber einen groſſen / alo kleinen Nerrn ha⸗ 
ben / bann ter Koͤnig fic beſſer ſchůtzen koͤnte / und ſolten bic ſaͤmiliche 
Schuldheiſſen innerhalb fiim Gage / Bep Verlichrung ihrer Haab 
unb Guͤter kommen / und Pflicht leiſten. Als nun die Unterthanen 
von Singunlolkr íbr quantum deß kis Geldes groadeim 
ape 





Geſchichte EUR OT EUM. fs 0 
tauſend Dach ziegel herunter geworffen / auch noch von einem Pallaſt Amo. 1630 
ein ſtuͤck Dach fortgetrieben / und darmit viel Fenſter beſchaͤdiget / gan⸗ Majus. 
zzze Wagen mit Heu umbgeworffen / unb bie Uberfaͤhre mit viel Wãgen 
und Pferden bald verſencket / wann ſre nicht gar geſchwind an Land fom 
men waͤren. | t 
| Donnerſtags bett z / 23. May / ohngefaͤhr zwo Stunde vor Unb qu Cras 
Abend / ſchlug der Donner ju Crakau in ben Rathhauß⸗Thurn / wel⸗ Fou. 
chen es angezuͤndet / und dadurch die gantze Spitze biß an die Mauer ero 
umter verbrandt / in dem ein Wind auffgeſtanden / welcher das Feuer / 
oder brennende Kohlen über die gantze Stade / micht ohne aller Inwoh⸗ 
! eer groͤſte Furcht / gewehet. Biß endlich GOtt einen Regen gegeben / 
daß man ſicher auff den Daͤchern ſeyn / und loͤſchen koͤnnen / weicherdiee 
gantze Nacht gewaͤhret: Sonderlich aber hat GOtt verwaͤhret / daß E 
bae Feuer nicht u bem Gretrdpbcauff bie Speicher fommen / weiln 
ſonſten die gantze Stadt in groͤſter Gefahr geftanben fen wuͤrde. 
| So richteten auch die Sturmwinde unb Ungewitter / ſonderlich Schaden 
im Hornung / nicht wenig Schaden an / ſo gar / daß auch unten auff der durch Sturm 
Eibe unterſchiedliche Fahr zeuge / mit denen darauff befindtichen Perſo⸗ tombe auff 
nien unter giengen. Anderer damals vorlauffenden See⸗Schaͤden zuge⸗ btt Elbe 
ſchweigen / ſo ſtrandete unweit Dantzig beym Kollenberg ein Hollaͤndi⸗ bey und zu 
| (fre Schiff / welches vom 17. Novemb. an / von Riga auß / mit hoͤchſter Dantig 
Gefahr herumb geſchwebet / worauff vierhundert Mann Finnen ge 
wyreſecn / welche nac Pommern gehen ſollen. Dieſe wurden von denen 
Wellen ſo weit auffs Land geworffen / daß nicht ein eintziger Mann da⸗ 
von geblieben / in der Angſt aber hatten vier Weiber vier Kinder geboh⸗ 
ren. Sothat auch das Waſſer an Teichen / Daͤmmen / Feldern und 
Wohnungen ſolchen Schaden gethan / dergleichen niemand in langer 
Zeit erfahren / in dem ſich die Waſſer dergeſtalt hoch auffſchwelleten / | 
daß die groͤſten ebenen Oerther ate Seen anzuſehen waren. 
So fehlete es auch fonſt an allerhand Unthaten nicht. Su Wien Graf Joͤrger 
fuhr der ſuͤngere Herr Graff Peter Joͤrger am hellen Mittag au dem wird moͤrde⸗ 
Rath / und ward auff bem Michaeler Platz / unweit ber Kayferl. Burg / tiſcher Weiſe 
von einem Pfleger / oder Beampten / ſo vor einigen Jahren bey feinem etſchoſſen. 
Herrn Vatter / Quentin Joͤrger / in Oienſtengeweſen / und von ſelbi⸗ 
gzem / 


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ve DIARIUM Sonderban 


Axrvo 1820, gem / ſeinem Vorgeben nach / etwas hart gehalten worden / hinrerrvdet 
Majus, . durch den Wagen mit cinem Rohr durch oen Halß geſchoſſen / taa 
denfoigenden Tag bey ſeinem Hn. Vatter in der burg geſtorben. Da 
Thaͤter aber wurde hierauff ergriffen / und dem Stadi⸗ Gericht überge 
ben / wornach er durch das Rad von oben ber hingerichtet / und fo gend⸗ 
auffs Rad geleget worden. 
Klꝛchen Dich Daſelbſt au Wien hatte fid) dn Sic in der St. Michaels⸗ Sti» 
daſelbſt er· chen bey der Orgel verſpuͤhren laſſen / deß Vorhabens / bie Altaͤre / und 
griffen. das Gnadenbildunſer liben Frauen zu berauben / ſo aber von einas 
Moͤſner⸗ Jungen / welcher die Kirch vifiicet] erſchen worden / ber béo» 
auf ein groſſes Geſchrey gemacht / ſo daß es der Moͤſner acbóret, Dan 
auff derſelbe der Kirchen zugelauffen / umb ju vernchmen / was ſoicha 
Tumult bedeute: Nach ban er aber geſehen / daß [cn Jung Balb tout 
in beſagter Kirche liege / hat er dieſelbe von Stund anverſchloſſen / «nb 
den Rumormeiſter gehohlet / welcher die Kirch durchgangen / unb ba 
Dieb angetroffen / ſelbigen in Eiſen und Band geſchloſſen / und gefaͤng 
lich mitgenommen. | 
Muner In Baſelwurde ein Weib eingebracht / welches zweymal gan 
Moͤrderin qu frey / und ohne Marter bekennee / daß fie vier Maͤnnern / weiche fic go 
Baſel. heurathet / und vier Stiffkindern mit Gifft vergeben. Weil man iun 
bafür hielte / daß ſie noch mehr Boͤſes waͤrde begangen haben / ate wurde 
ſie auff tic Folter gebracht / unb umb die Warheit ihres Verbrechens 
cexaminirt: worauff ihr auch das Urtheil gefaͤllet / und werckſtellig ac 


macht worden. | 

bove Fuͤuff Meilen von Sag haue cin Schaͤfer [cine ſchwangtre 
de Lots Grau umb hundert Xthilr. verkaufft / welche £icfferung foigender Ge⸗ 

fete anftine: alt jugegangen: Erbefichlet ber Frauen Eſſen nach zubringen / weu (ie 
ſch wangen aber ſelbiges nicht gewohnet war / ſo bekame fie eine Hertzens⸗ Angſt / 

Sra, ſedoch entſchloß ſie ſich / auff Anhalten deß Manns / ſoſches zu Werck 
au richten. Wie fic nun unterwegs begegunete der Fraucuhe Hevatter / 

welcher ein Fuͤrſti. Wild ſchůt wor / dem ſie ihr Anlisgen offonbahzret / 

unb in erſuchte / ſolches Eſſen ihrem Mann ju bringen / der ihr aber 

ſo lches abſchlug jedoch verſprach / mit ſeinem Pferd derſelben von wei⸗ 

tem nachzufolgen / und fic fuͤr Gewalt zu (cds. a Als fic nun bey — 

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Beſchichet EUR OPJEUM, (20 M 

| tana kommen frogten die Reuter / derer (eo mara / den Mann / ob Anno 1685, 

er bep bem Kauff blitbe? einer aber von denſelben / vermahnete den Majus. 
Schaͤfer / er ſolte zuſehen / tas er tbáte/ auff daß es ihn vielleicht nad) 
geſchehener That / nicht reuen moͤchte. Dieſer gottloſe Geſelle aber / 

umgeach tet ſolcher Vermahnung / antwortete: Kauff ift kauff / habt ihr 

hundert Thaler / ſo bleibet es dabey / wie die Frau ſolches hoͤrete / mey⸗ 

nete ſie / daß der Mann alle Schafe fuͤr i0o. Rthlit. verkaufft hätte / bate 

ihn derowegen / ſolches nicht zuthun / mit dem Beyfũgen / daß ce ihre 

eintzige Nahrung waͤre / unddnach ſolther Verkauffung verarmen mt 

ſten / welcher aber darauff antwortete / ſie haͤtte ſich umb ſolche Ver⸗ 

| 

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fauffung nicbt zu bekuͤmmern / unb mufic bcr Kauff vor (ich. gehen: umb 
nahmen hicrauff zween Reuter die rau mit fid) nad) einem Buſch. 
«er Wildſchuͤtz / nach dem er ſolches geſehen / eylete nach dem Mann / 
den er / ungeachtet derſelbe ſich zu ſalviren vermeynte / ertappet / und ihm 
mit den Stricken / womit er die Hund ju binden pflegte / Haͤnde und 
Fuͤſſe zuſammen band / und ſo liegen lieſſe; worauff er eylends nach dem 
Ort / dahin bie Moͤrder Dic Frau gefuͤhret hatten / ritte / und ſich an cines 
| bequemen Zort tegab/[tibe feine Buͤchſe mit dreyen Kugeln / unb ſchoſ⸗ 
(c ſogluͤcklich / daß er den cinun/tectebear ber Frauen lincke Hand an einen 
aum veſt gemacht / durch bic lincke Sciten ein / und zur rechten wieder 
| heraus / auch cinen andern welcher ucben ibm ſtunde / burcb ben Leib ac 
| troffen/ bof fic beyde tobt sur Erden acfalleu, Als bic anbern ſolches 
ſahen / ſuchten ſie durch zugehen / davon ce aucb ihrer zweyen geluͤckte / 
daß ſie davon kamen / die zween andere aber kunten nicht fortkommen / 
weil ihre Pferde ſtetig waren / muſten ſich derowmegen gefangen geben / 
| welche bcr Wiidſchuͤtz / nach bem cr ſie ihr Gewehr niederzulegen ge⸗ 
zwungen unb irc Pferde mit den Zugeln zuſammengebunden / ſanit 
ban Schaͤfer gefoͤnglich cingebracht. | 
Ingicichen bat man eine Frau fampt ihrem Sino. / ohnfern Eine Srau 
Sackloch / cinem Hanauiſchen Dorff ai Wegein cinem Seri d'or fimt ires 
gefunden / deren eer Hals / unb cin cing. idet Kind / deme der Kopff Kind mit ab⸗ 
gantz abgeſchintten geweſen. Weßwegen die foochgrá,, Mertſchaft arſchnittenen 
aller Orten außſchitkten / und den T bàter nach forſehien L5j; / auch jo der aun: 
viel in Erfahrung gebracht / taf oericlbe : otim Auzeigen nach / der cc Md 3 
43ſter bol, A mor 


333 |». DIARIUM . OnbaSen 

Anno 1630. ordeten Frauen Ehemann geweſen / welche er bor etwa fünff éertbd 

Majus. Jaht en geheurathet. Dieſer Boßwicht bat einige Zeit ju Srancfuss 
fuͤr einen Soldaten gedienet / iſt aber abgedanckt / und nachgehendo zu 

Urſel / einem Chur⸗Mayntziſchen Flecken / wegen inco begangencr 

Frevelo / mi Ruthen außgeſtrichen worden. 

Hingegen hat eine Frau / ſo vor dieſem von einem Bauren ec 
ah an. ſchwangere tmorbenjber fic hernach nicht feuraten wolicn / feibigens jn 
—* JA au, wunter ſchiedlichen mahlen nachgeſtellet / und ibn endlich / als er mit eimem 
rmyb vie mit Fruͤchten beladenen Wagen nach Luͤttich fahren wollen / mit eina 

geſchwaͤn. Muſqueten / ſo mit drey Kugeln geladen / geſchoſſen / und als er bawos 
gert. im Fallen war / zu ihme zugelauffen / ibn mit der Muſqueten vollend⸗ 
todt qu ſchlagen: es iſt abet ſolches durch etliche / (o ſich dabey befumben/ 
verhindert / und das Weib veſt gehalten worden. 
Marqueten· Zu Weſel gab cine Frantzoͤſiſche Marquetenters Frau / die auf 
ers Frau/ dem Kindbett kommen war / das Taufmahl / dabey ſie ſich luſtig mach⸗ 
"famt ihrem te / unb unter andern ein Saͤcklem mit Geld zeigete | ſo ſie mit nach 
Mann zu Franckreich ſenden wolte. Als ſolches einige Frantzoſen ſahen / machten 
. eed erſto⸗ ſie einen Anſchlag darauff / kamen deß Abends zwiſchen. unb 8. Uhe 
een. -anbae Hauß / und klopffeten andie Thaͤr / welche oon oem arque 
tenter geoͤffnet ward. Dieſen ſtieſſen fie alobald dbern hauffen; 

Frauen aber / welche eben im Keller war / ſtachen ſie —— — 

ben Leib / auff deren Geſchrey bas Volck zulieff / und den todten Maum / 

der Frauen aber ben Dolch noch im Leibe ſtecken fande. Drey ba 

Moͤrder wurden ergriffen / und zur Straff gezogen | bic uͤbrige aber ent 

(prangcn 
cnaterimorb Qu Bulcfeld ermordete ein Sohn ſeinen Vatter ſchaͤndlich und 
| pi ER efe. grauſam / welcher abcr ergriffen; unb erſtlich mit glüenden Zangen ge⸗ 

J — 

Muttermord In Engeland ju Lenceſter im Herfordsheer ward ein erſchroͤcki⸗ 
in Engeland. cher Mord an einer Edelfrauen von ihrem eigenen Sohn begangen / 
den der Vatter / umb ſeines boͤſen Lebens willen vor (cinem Abſterben 
in ſeinem Teſtament enterbet / unb ihm die Verwaltung ſeiner Guͤter 
aenommen / und ſeiner Mutter vermacht. Weil nun dieſelbe ſeine boͤſe 
Art wol gekennet / und ihn deßwegen auß dem Hauß geſchl.ſſen / p * 





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. edite. KUROPAUM, 


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| fib daruber dergeſt ale erzoͤrnet / daß er auff einer Leiter / in ber Nacht Anno 1630. 
| wnó6n.Libr/autas Kammer⸗Fenſtter / wo ſeine Mutter geſchlaffen / Majus. 
geſtiegen / daſſelbe eroͤffnet / unb einer leiblichen Mutter cinen Dolch 
burcho Hers geſtoſſen unb nach ſchaͤndlich vollbrachter That durch⸗ 
gegangen / daß man nicht das geringſte von ibm vernehmen koͤnnen. 

Sonſten gab co auch vic verzweiffelte Mordbrenner / welche Mordbren⸗ 
Schleſien / und andere angraͤntzende Lande durchſtrichen / unb ſonder⸗ ne in Schle⸗ 
lich zur Lignitz allerhand Brandſchaden anrichteten. Sie zogen ſich ſien. 
nachgehends herunter durch Meiſſen und Sachſen / allwo abcr Seine 
Durchi. ber Herꝛ Adminiſtrator ju Magdeburg / ihnen mit einem 
getruckten Steckbrief vorbauete / nach bem hoͤchſtgedacht Se. Durchl. 
durch Dero weit unb breit fuͤhrende Correſpondentz von bic(er leichtfer⸗ 
gen Geſelſchafft / und abſonderlich von ihren Perſonen gar genaue 
Nachricht erhalten: Unter die (en mar ein boͤſer Vogel / welcher blind / 
und ein Reuſſe von Geburt war / der ſich von zween Knaben auff den 
Jahrmaͤrckten hat mügen führen laſſen. Dieſer wurde in ber Compa⸗ 
gnie Spiritus genennet / weil er mit Teuffels Kuͤnſten / ſich unſichtbar 
und veſt zu machen / und dergleichen hat umbgehen koͤnnen; auſſer der 
vielfaltigen Wiſſenſchafft / kuͤnſtlich anzuſtecken / worinnen er Profeſ⸗ 
ſion ed —* —— MU 0 

Von dieſen hat ſich cin yu Brieg in Schleſien eingezogener Bet⸗ t 
ler / auff welchen die in £ignig / / Rauden / unb im Wolauiſchen ſitzende ei i 
Mordbrenner bekennet / nac) bem er vorher gefoltert worden / unb zu einer ſelbſt. 
einiger reſpiration loß gebeten / und nur mit bem Schenckeln einge⸗ 
ſchloſſen geweſen / mit einem von Lumpen / die er auß ſeinem Hoſenfut⸗ 
ger geriſſen / zuſammen geknuͤpfften Serick / an dem Stock erhenckt / 
oder vielmehr erdroſſelt / welchenman bee andern Tags auf einer Sát e 
Haut hinaus geſchleifft / und untern Galgen begraben. 

Und ſo viel von den Geſchichten dieſes Monats; denen noch / 
bißheriger Gewonheit nach / beyzufuͤgen / diejenige Acten / ſo bey noch 
waͤhrender Reichs⸗/Verſamblung zu Regenſpurg ad Dictaturam 
publicam eingegeben worden. 





——  C-— — — — — — 


A ij | Braun⸗ 





Ano 1:680, 


Majus. 


Deß Heil. Roͤm. Reichs Chur⸗Fuͤrſten und Staͤndten / 


— 
— 


wegen der in bem jůngſt erlebten Reichs⸗Krieg / gegen die Cro⸗ 


124, DIARIUM Sonderbæe 


Braunſchweig Zell/ und Braunſchw. Santo 


veriſche Herren Abgeſandten Memorialia. Die Satisfa- 
&ion der von ſelbigeñ Hoch⸗Fuͤrſtl. Haͤuſern auffgewen 
deter Kriegs⸗Koſten betreffend. 


Dict.den 24. May / 3. Junii 1080. 


u ———— Reichs⸗Tag verordnete vortreff liche 
atp/x. : | 
Hochwuͤrdig / Wol⸗ und Hoch⸗Edelgebohrne / Hoch⸗ und 
Wol Edle / Geſtrenge / Veſte / Hochgelaͤhrte Großg 
HochgeEhrte Herren. | 
Bzwar das Surfif. Hauß Braunſchweig umb Cunt 
buͤrg / dem H. Roͤm. Reich / und deſſen ohne dem zum 
Theildurch den verderblichen Krieg / febr erſchoͤpff⸗ 
- fe Staͤnden / mit Anmuthung einiger Satisfaction, 








nen Franckreich und Schweden / dem gemeinen Weſen zum 
Beſten / mit groſſer Ungelegenheit / und Betruck Ihrer Land 
unb Leuten / angewendeten vielen / und uͤbergroſſen Kriegs⸗Ko 
ſten / nicht gern beſchwerlich ſeyn wollen. | : 
So babe jedoch ber ſambtlichen Herren Hertzogen zu 
Fuͤrſtl. Fuͤrſtl. Fuͤrſtl. Durch. 
Durchl. Durchl. nach dem Sie vernommen / daß einige Dero 
hohen Mit⸗Alliirten / dergleichen Satisfaction ané Jide ibe 
ehren reſolvirt, auc foldy 35r Suchen von theils oer Sobl. 
eichs⸗Staͤndten / (0 temig mifbilligt werde / als yore Ihre 
Ihre Durchl. Durchl. Dürchl. einem jeden die billig maffige 
Wider⸗ Vergeltung ſeiner bent Publico zum Beſten erlittener 


Gecfahr / und Schadens / ſo weit Ihro / unb Ihrem Fuͤrſt. 


Hauß auch andern Reichs⸗ Staͤndten ſolches unprajudicir- 
lich / gern gonnen / nicht luͤnger Umbgang — 


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EUROPAUM. (0 xX«&. 


BSeſchichte. 
fals auch Ihre wolbefugte / und auff aller Juſticz und Æquitäͤt n o 1489, 


berubenbe precenfion dieſem hochloͤbl. Reichs Convent vorzʒu 
fielen: Und gleich wie Dieſelbe oon bem geſamten fci. / 
ſich deß Gezeugnuͤs getroften / bag Sie ihre Waffen jeder zeit 
mehr su Wolfaͤhrt des algemeinen Vatterlands / und zu Ret⸗ 
rung Ihrer bedrangten Mit⸗Staͤndten / ale zu eignem Vor⸗ 
theilund Nutzen gefuͤhrt So haben auch Dieſelbe ju Dero 
Herren Mit⸗Staͤndten das ſichere Vertrauen / Dieſelbe Ihre / 
Ihr und Ihrer Landen hoͤchſten Unſtatten / dabey uͤbertra⸗ 
gene viele und unzehlige Gefahr / Schaden unb Ungelegenhei⸗ 
ken / nicht auſſer ſetzen / ſondern vielntehr Dero hohen 
Generoũtaͤt / und Juſtitz , auff Ihre dem Publico geleiſtete er⸗ 
ſprießliche nutzliche Dienſt / billige reflexion nehmen / und Ih⸗ 
rem Fuͤrſtl. Hauß ein erkleckliche / und caiſonnable Satistaction. 
in Rarmmg wuͤrcklich gedeyen zulaſſen / nicht abgeneigt 
werden. | 
"n Allermaſſen man dann an Seiten beg quent Hauſes 
erbiethig / deßhalben kuͤnfftig ein und andere billige IN. 
utbun / unb inzwiſchen P i vor⸗hoöchſtgedacht Ihrer 
Xbrer Ihrer Fuͤrſtl. Fuͤrſtl. Fuͤrſtl. Durchl. Durchl. Durchl. 
bie auf dieſem Reichs Convent verſammlete hochanſchentliche 
Geſandtſchafften / ſamt umb ſonders dienſt und hoͤchſten Fleiſ⸗ 
ſes erſuhend / Dero hohen Herren Principalen / bi meiner 
gnaͤdigſten Fuͤrſten unb Herren Qurchl. Durchl. Durchl. ge⸗ 
dechte / und hoͤchſt⸗ gemuͤſſigte De&derium, beſter maſſen und de 
meiiori ʒu recommendiren / tmb (d) verbleibe 


Meiner Großg. Hochge Ehrten 
Herren / 





Dienſtbercitwilligſter 
o4 D$. 


Anno 1680. . 
uS. . 


né DIAXRIUM Conbeten 
Deß Heil. Roͤm. Reichs 10. 26. 


Q 


«P zwar bae Fuͤrſtl. Hauß Braunſchweig⸗ LNneburg dern Sell. 
Rom. Reich / umb deſſen ohn bem zum Theil durch ben ve» 
derblichen Krieg (cbr erſchoͤpfften Staͤnden / mie Inmsst 

einiger Satisfaction wegen ber ín bem ſuͤngſt erlebten Reichs⸗Krieg / ge 

gen die Cronen Franckreich unb Schweden / dem gemeinen Weſen qum 





Beſten / mit groſſer Ungelegenheit / und Wedruͤckung ihrer Land und 


Leute / angewendeten vielen unb uͤbergroſſen Kriegs⸗Koſten / nicht aer 
beſchwerlichen ſeyn wollen. So haben jedoch ber ſaͤmtlichen Herra 
Hertzogen zu Braunſchweig unb Luͤneburg Fuͤrſti. Fuͤrſti. uf. 
Durchl. Durchl. Durchl. nach deme Sie vernommen / daß einige Do 
ro hohen Mit⸗Allüurten dergleichen Satisfaction ernſtlich zubegeheca 
rcíolv.rt/aucf) ſolch ibr Suchen von theils der loͤbl. Reichs Staͤndes / 
ſo wenig mißbilliget werde / ale Ihr Durchl. Durchl. Durchl. einem 
fco die billigmaͤſſige Wider⸗Vergeltung ſeiner bem Publico zum 
Beſten / erlittener Gefahr / und Schadens / ſoweit Ihro / und ere 
Fuͤrſtl. Hauß / auch andern Reichs⸗Staͤnden ſolches unpræjudicirlich / 
gern goͤnnet / nicht laͤnger Umbgang nehmen koͤnnen / dißfals auc Ihre 
wolbefugte / und auff alle Juftiuz unb Æquitàt beruhende Prætenſion, 
dieſem hochloͤbl. Reichs Convent vorzuſtellen. Und gleich wie bio 
ſelbe von bem gantzen Reich fich deß Gezeugnuͤs getroͤſten / daß fic Ihre 
Waffen jeder zeit mehr zu Wolfahrt deß allgemeinen Vatterlands / umb 
zu Rettung Ihrer bedrangten Mitt⸗Staͤnden / als zu eigenem Vor⸗ 
theil und Nutzen gefuͤhrt: So haben auch Dieſelbe qu Dae Java 
Mit ⸗Staͤnden das ſichere Vertrauen / Dieſelbe Ihre zu Ihr unb il 
rer Landen hoͤchſtem Unſtatten dabey uͤbertragene viele und unzaͤhlige 
Gefahr Schaden unb Ungelegenheiten / nicht auſſer Augen ſetzen / ſon⸗ 
bern vielmehr Dero hohen Generoſitat / unb Gemuͤchs⸗Billigken 
nach / auff ihre bem Publico geleiſtete erſprießliche nuͤtziche Dienſte / 
billige reflexion nehmen / und Ihrem Fuͤrſtl. Hauß cin erkleckliche ub 
raiſonable Satisfaction, und Erſtattung / wuͤrcklich gedeyen zulaſſen / 
nicht abgencigt ſeyn werden. Allermaſſen man bann an Seiten deß 








Fuͤrſtl Hauſes erbiethig / deßhalben kuͤnftig ein⸗ und andere 7 vrl 
ele u M (dgt 


— — 


Geſchichee. o EUROPAUM. uw 
ſchlaͤge zuchun / und inzwiſchen Nahmens vor hochſtged. Ihr. Durch!. Anno 160. 
Ourchl. Durchl. bic auff — Se PM aia: Mil * Majus. 
anſehnliche Geſandſchafften / ſamt unb ſonders / dienſt ⸗/ und hoͤchſtens | 
Fleiſſes erſuchend / Dero hohen Herren Principalen/bif meinergnds —— 
digſten Fuͤrſten und Herren O. D. D. gerechte / unb hoͤchſtgemuſſigte 
Deſiderium beſter maſſen / und de meliori zu commenditen / unb 
$c verbicibe 
Meiner Grg. Hochge Ehrten Herren 





Dienſtbereitwilligſter 
| Khriſtoph Weſelohe. 
MAT S £5 4 — * 7 1 P »! ub —— vá K 2 
CAS UC pia i DU, 





Deß 16 $0, Sabre 

Sechſter Monat 
JUu NIUS 
genannt. 


| 
| 
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| Je Kayſerl. Hoff⸗Geſchichte dieſes Monat belangend / (o 
Sontago den 16. dieſes / bcr von denen hochloͤbl. Nie⸗ 
| der⸗Oeſterreichiſchen Herren Land⸗ Staͤnden / über vorher 
beſchehene gleichmaͤſſige Conſentin ung Ihr. Fuͤrſti. Gn. deß Hn. Bi⸗ 
| (chofe zu Wien / bey ber untdngft ju Ehren ber Allerheiligſten Dreyfal⸗ 
| 
| 
| 
! 
| 





tigfcit neu auffacricbteten / unb ſelbigen Tags mit zwoͤlff oon weiß / 

gotf und blau umbgete nen ſchoͤnen Fahnen gezierten Saͤule / angeord⸗ 

nete ſolenne Actus, wegen gnaͤdiger Abwendung derer uͤber die Stadt 
Wien ein geraume Zeithero verhengt geefenen Peſtialiſchen Straf⸗ 

fen / ſeinen wuͤrcklichen Anfang; Da dann auff dem ſo genannten Gra⸗ 

hemn / zu beyden Seiten auff⸗ und abwerts / mehr alo hundert von gruͤnem 

t annen⸗ 


^ C 7338 DIFRIVM Soyfett.:el 
Anno 1680. Dannengeſtraͤuch gleich einer annchmlich erſcheinender fíebtica 
Juss. —— Gallerie / zierlich gemachte Schwickbogen mit zweyen Poremiben, 
unb zugleich bcp allen Fenſtern die ſchoͤnſten Schattirungen une 
ſchiednicher Farben / und die Nacht hindurch / ebenmaͤſſig wie vorhin à 
verſchiedene Coloͤre beſtehende groſſe Laternen breñend zu ſehen waren 
Diieſem nach verfůgte ſich arfilid die in der Stadt befinbtiche Cleriſey/ 
fruͤhe Morgens zwiſchens. unb o. Uhr / in anc Steffano Jefe 
Thumſtiffts⸗Kirche / auß welcher ju vorig beſchehener Verſamblamtz / 
gedachte hochlobl. Nieder⸗Oeſterreichiſche Geiſt⸗ und Weltliche Je 
ttti Staͤnde / wie auch die Herren Deputirten ju Verehrung ber im 
heiligſten Dreyfaltigkeit / die deßwegen gegen oer Gelůbds⸗ Sduic 
augeordnete Proceſſion / unter Begleitung ciner unbefchreibfichat 
Wienge Voccks / (o wol hoher / als niedriger Stands⸗Perſonen / in fei | 
ner Ordnung ihre Andacht dorthin fortgeſetzet. Bey gemeldter bicit | 
Seulſen wurde / neben ber durch den Wol⸗Ehrwuͤrdigen Hn. P. ebria 
Eechuͤtz / Suc. Jeſu, gehaltenen uͤberaus zierlichen Danck⸗ Sermon / à 
bar raͤchſten darzu auffgebaueten / mit lauter Spiegelſcheiben verſehe⸗ 
nen (ct ónen Capellen / von dem anweſenden Pdbfi. Nuncio, in Affitti 
rung zweyer hohen Praͤlaten / das hohe Ampt der H. Meß / unter kunſ⸗ 
reicher / in zweyen Choͤren beſtehender lieblicher Muſic | aud) vieicn 
Ttompeten⸗ und Heerpaucken⸗Schall / (olenniffime celebrirt, fob | 
gends bey Endigung deſſelben / Die Ruͤckkehr in voriger Ordnung pro- 
colſionaliter hnwiederumb nad) gedachter St. Steffans Hohen 
Dombſtiffts⸗Kirchen geuommen. Ncachmittags umb 2. Uhr / haben 
die Wohl⸗Ehrwuͤrdigen PP. Dominicaner mit ihrer loͤblichen Bruͤder⸗ 
ſchafft cine gleichmaͤſſige Volckreiche Proceſſion / mit Mittragung 
unſerer lieben Frauen Gnadenbilds / und vicler dabey befindlichen Fah⸗ 
nen / auch ſtetswaͤhriger Erſchallung der Trompeten unb Hecrpau⸗ 
cken/nach ber fcil Dryfaltigkeit Scule bewerckſtelliget / aAwo and 
bey einer durch ben ordentlichen Sontage⸗Prediger / Hn. P. Angerer 
gehaltenen Troſt⸗ und Lehrreichen Vermahnung vor dem haͤuffig vr 
ſambleten Volck mit crbaͤbener Stimm der H. Roſenkrantz gebrttet / 
und nach aeſungenem Lobgeſana / oer Ruͤckgang im voriger Ordnung 
g. halte n worden. Endlich zwiſchen 7. und 8, M er] ward von der uralten 


Si. Pe⸗ 











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Land ⸗Geſchichee. EUVROPÆVM. 


Se. ortae Kirch auf durch dero hochloͤbl. Bruͤderſchafft / —* Anto r£Bo 
Tag diedritte Proccſſion / in Beyſein deß hinterlaſſenen Kapſ. Gio Juni 


men deputirten Raths Dire&oris, Ihr. 3yocbgrd (fl. Excell. Hn. Con⸗ 
rad Baltaſars von Starenberg / und anderer vornehmen Cavallieren 
und Dama / wie auch einer groſſen Anzahl gemeiner Leuthe zu mehr⸗ 
gedachter Seule verrichtet / unb (inb alfo / nach einer von bem Herrn 
P. —— — Sandi Auguftini zulett gehaltener ſiunreichen 
Lob⸗ Predigte / wie auch geſungener Litaney / die ongcorbnetgemefene 
groſſe Solennitaͤten / ma Erzeigung tieffeſter Hertzens⸗Inbrunſt / mit 
———— vergnugtem Troſt / gantz erfreulich vollzogen 


o mid wurde allen und jeden ſeht ſcharff / und jtvar bey — 


- &eibosunb Lebens⸗Straff / offentlich angcbeutet / Die inlicirte Bettge⸗ Vereinigung 


wand / oder Kleidungen / da deren noch vorhanden / alſobalden anzuzei⸗ wegen der 
gen / in Soll aber jemand dergleichen verkauffen / ober an fict erhandein tnficirtn 
Marde / ſo ſolten bepbe/fo wo der Verkauffer / alo Kauffer / ohne einige Fieider uno 


Gnade mit dem Strang / eine Weiboperſon aber mit dem Schwerdt 
hingerichtet werden / da aber einer eíninficir es Kleid oder Bettgewand 
heimblich behalten / und dadurch eine Contagion erwecken | uno ſtecken 
tolrbe/fo ſolie der Coͤrper / andern jum Abſcheu / unter be Galgen ber 
graben werden. Ingleichen ward auch anbefohlen / alie angeſteckt ge 
weſene Haͤuſer und Gemaͤcher noch einmal auffs beſte ju durchſuchen / 
auß zuraͤuchern / und zuſdubern 
Hingegen nahme zu rag/obtoln daſelbft wegen der Contagion 
gute Anſtait gemacht ward unb bie Medicamenten den armen Leuten 
umbſonſt mitgetheilet —— ——— täglich zu / weßwe⸗ 
genuͤber acht tauſend von dannen gewichen / welche fich theils auff ihre 
Gaͤther auff bem Lande begeben / cheils aber ihre Wohnung auff dem 
freyen Feld nehmen muͤſſen / weil man (ic nirgends einlaſſen wollen. Sas 
zu Prag waren vom 22. bif 29. "yunii 614. Perſonen geſtorben / 
und hatte bas Lazareth über ſechshundert Inficirten :. gleichwol (afe 
man nod, keine Beſſerung / und mar ber Adel auff ben Schloͤſſern ver⸗ 








- Freuet / die Dorffſchafften aber verfielen hin unb wieder an der anſte⸗ 
ckenden Seuche / weiches nfonberici den Vt ſehr beſ Mir | 


azſter Theil. 


- ) 


Bett gewand 


Anno 16$o. 
Junius. 


- DIARIU . Wngarifde 

e / in dem fic fog nirgends unterkommen koͤmen / fondern ſach auff 
i ——— muͤſſen. Dieſe abſcheukche cle 
verſpuͤhrte mon fonberfich auff der kleinen Seiten / welche fis biß au 
bk Stiege deß Ratſchins erſtreckte. Damit aber ſelbiger Ober⸗Pilat 








mit denen Leuten / ſo ſich hinauff retirirt / noch rein bleiben moͤchte / fe 


wurde frin Cavallier vom Land twieder in die Stade / unb nicht cita eim⸗ 
ger Menſch in bas Schioß gelaſſen / unb war auch in allen drey Staͤd⸗ 
ten mehr nicht / als ein einiger Kauffladen offer die Juden aber vourben 
gang eingeſperrt gehalten. Inzwiſchen tear zu beklagen / daß (o wol | 
bic Geiſtliche / als Weltliche Aertzte ſich als Miedlinge erzeigten / eend 
davon flohen; dahero viele / aaß Mangel der Leibs. Medicamenren / du | 
Seelen⸗Artzney hoͤchſtens benoͤthiget geweſen waͤren / welche fie abet] / 
bey (o geſtalten Sachen / nicht haben koͤnnen / und alfo in doppelten No⸗ 
then dahin ſterben muͤſſen. | 

Ungeachtet aber ſolcher allgemeinen Land⸗Plage / fo wolte doch 
bic Unruhe in dieſem Koͤnigreich noch nicht allerdings aufhoͤren: geſtat⸗ 


ten ſich dann die Buͤrger in dem Staͤdſein Neudeck / welches b 


fen von Tſchernin gehoͤrig / ſich aut rebelliſch erzeiget / und auffſtoͤſfig 
worden / weßwegen dann der Hr. Graff von Kuffſtein / nebenſt dem 
Hauptmann Rumpetl / afe hierzu verordnete Kayſerl. Commiſſarien / 
mit funfftzig Mann / welche man zu Pferde geſetzet unb Dragoner 


Daraus gemo che / dahin gegangen; unb ifi bierauff von der Conmiffio 


- €5táblein alle Gerechtigkeiten und Privilegien verfiercetrfoltez Jedoch 


erkandt worden / bafi vier Buͤrger deß Raths gekoͤpfft werden / und das 


fino auß groſſer Vorbitt zween davon begnadiget / ber Zoll, Einnehmer 
aber / und ein Rathoherr haben das Leben laſſen muͤſſen / und iſft das 
Staͤdlein su einem Dorff gemacht worden / alſo daß die Einwohnet 
(auſſer dreyen / welche ſich vonden Rebelliſchen abgeſondert / und nicht 
tit ihnen zuhalten wollen / inmaſſen fie deßwegen frey blieben) den 
Bauren gleich ſeyn ſolten. Im uͤbrigen ſind die Vornehmſte / auf drey/ 


Jahr der Herrſchafft in Eiſen unb Banden qu arbeiten verurtheilet 


Yogovifde 
S sen faf 


morden. 
Hieran aber kehreten ſich die Rebellen in Ungern gantz nicht / ſon⸗ 
dern fuhren in ihrer Hartnaͤckigkeit noch immer fort; geſtalten ſie ſich 
E dann / 


A 


OdddW; /— | — EUROPAEUM — 3t 
dam / ben 4; eee] auf bie vier teufenbwerfidrd't / wnb in Clan jer ano 63, 
Abri gehaufet / dahine in ſie / nach vem hierdurch vid Einwohner ſich von 


dannen hinweg zu degeben / genoͤthiget worden / den Schichalda / beſſere 
Ordre darinnen zuhalten / geleget. Die Hadnacken ſtuͤrmeten gantzer 
vier Tage auffs Schloß Starykard / wobey ſie der Herrſchaft Unter⸗ 
thanen mit jum Anlauff zwangen / oder bic fid) deſſen weigerten / darnie⸗ 
ber ſaͤbelten: Der darinnen liegende Laxrzancky aber wehrete fid) tapffer / 


und er ſchoß viel ſeiner eigenen Bauren / worunter auch Kurachzen toas 


— — — — — 


Bauren an auff zuſtehen / und die Ungern insgeſamt groſſe Vertraͤu⸗ 


ren. Denz7 zuvor / ſteckten fie Kaisniam / Meetzbud / und Ober⸗ 
Warin / ſamt dem Schloß in Brand / und beſchaͤdigten febr viel Edel⸗ 
leuthe. Gegen Abendruckte der Schichaida auff Neßlutzke; die eor 
nigen aber hieben zu Koinitz uͤber zweyhundert Menſchen in Stuͤcken / 
und andern Haͤnde und Fuͤſſe abgehauen / alles außgepluͤndert / und was 
fic nicht mitnehmen koͤnnen / in die Aſche geleget. Teckely ſelbſt / ſtun⸗ 
de umb Derin / une hatte der Backoſch Schemnitz abgebrandt. Bey 
ſeinem Corpo befanden fich viel frembde Voͤlcker / und fiengen auch bie 


lichkeit utden Tuͤrcken zu machen /ja ſie hauſeten faſt éraer / als die 
Taurcken ſelbſt Dannenhero ward General Caprara genétbiget / daß 


ty cin Skaff ete nach ber anbcm/an oen Sapfert. Hoff umb Eutfat ab⸗ 


gehen laſſen muße. In Schleſien entſtunde gleichfals / wegen folcher 
Eimfaͤlle ber. *Rebetieu/piderico Aufflauff / und groſſer Schrecken well 
ſie bey der Seltza / in der Herrſchafft Friedegg / im Gebuͤrg bic Graͤntz⸗ 


woacht / ſo in fuuff tzig Wallachen beſtanden / angegriffen / dreyzehen ba» 


von / ſamt dem Commendanten niedergemacht / die uͤbrigen aber uͤbel zu 
gerichtet / und in die Flucht getrieben / auch darauff den Hochwaldiſchen 
Hammer Friedland außgepluͤndert / die Bediente mit fich gefuͤhret / de⸗ 
nen Beamten / ſamt andern vielen / die Sópffe abgeſchlagen / die Kirchen 
beraubee / Weiber unb Jungfrauen übel tractirt / und hernach das 
Staͤdtlein Franck enſtadt außgepluͤndert und abgebrandt; Sie wur⸗ 
ben abet nachgehends ziemblich darumb geſtrafft / ale man ihnen ſechs⸗ 
hundert Schultziſche Dragoner nachgeſchickt / welche ſie ertappt / und 


der Rebellen micht nur zzo. auf dem Platz erleget / ſondern ihnen auff 
ſiebentzig tauſend Glen werth focum | nebſt wrofig efangenen 
X Od 


wieder 


jus. 


[c 1030. richer d — Hier auff ſchaene co / ole wolten ſich bie 


einer grofſen Macht in Ober⸗ unb Nieder⸗l 
und daß der Teckely die —*ã m 









DIAKIUM 


ju einem Vertrag bequemen / und ſchickte deßwegen der Cre 

— ——— adc mant oe eai 
cten zu ap ajeſt.n [| w der 

vis war/babbis Jeſuiter auf fcibigem &dnigr odii — — 






henen 538 
Dann erſtuch war Ihre Kayſerl. Majeſt. nicht gencigt / bet Rebeke 
Vorſchlaͤge anzunchmen / ſondern dieſelbe mit aͤuſſerſter Macht zu ver⸗ 
folgen ; andern Theils folgete bent Biſchoff alfobalb ein onbrrer Cup 
rier biß nado Lintz nach / weicher berichtete / Nh hti Taurcken me 













—— — 4 


—— 
Tartarn von deß 
feb 





— von Df mitico d 
einer auſe hnlichen Art Tere fn coercet / wb 
ben Petroti conjungirt , gt welchem Taͤrcken 
acte Pani ole armorbenen 
ſen / unb num in bic zehen tauſend Mann ſtarck waren. Ihr 
war / an dreyen Orthen deß Landes ſtarcke Einfalle ju chun / weiches 
— orar atem hvoferm Baa nidi urd) Zuſam⸗ 
menzichung ber Voſcker ouf Boͤhmen / Schleſien unb Rem wt 
Verlegung derſelden an die Orángm / Widerſtand waͤre gechan 


























worden. 
— Slot Im Koͤmgreich pole ſtunde ce cGomáflia nicht zum Beſten / 


ides ncju £embera cingejogena üadiricbt/ abfenberlich aber mbfcbr mad 





in dem die Annaͤherung ber Grürd'em unb Tartarn durch 


— — — 4 


unb Tartern drůcklich in denen allda von dem C ron» Unter⸗Feldherrn eingdauffau 


beſorget. 


unb fofortbeym Trompeten⸗Schall publicirten Univerfaliencon- 


firmi worden; Maſſen bonn darinnen / bof bereit etlich tauſend Tan 


tarn unter Caminiec angekommen / benen noch mehr andere / ſamt der 





Tuͤrckiſchen Armee folgen ſolten / embbaf bas gantze Taͤrckiſche 


hen nur auff die Cron Polen gericheet waͤre / iſ —— anb be 


F allben / ſo wot hohen / als nidrigen eren ernſtlich / und bey 
bc Straff / nat Coxfiunmg t rico» / (dto / —— 


Beſchichte. EUR OQ P £ UM, "t. 

fich ohne Verzug inbas £agerunter Tremlowie zu begeben. Hieruber Anno i680, 
$8 zu Lemberg alfobalbunter dem Volck cine nicht geringe alteration Jusius- 
entſtanden / ſo abet hernach is etwas geſtullet ward / in dem man immit⸗ 

edt eylend von dannen Stucke / Pulver / und andere Munition nad) 

bein Laͤger gebracht / zu weſchen fid) auch beſagter Cron⸗Unter⸗ Sel 
herr in eigner Perſon biß unter Kann begeben / aba noͤthige Anſtalt zu 

machen. Moſcowitiſcher Seiten ſetzte man ſich unter Krow beſtens 

in Poſtur / um ward uͤber dieſes nod) ein Auffbott der Coſacken durch 

bit gantze Ukraine jenſeits deß Dniepers publicirt, auch zwo Bruͤcken 

über ſelbigen Fluß eylends gebauet. So erhielte auch der Obriſt Pi 
lawoly von Ninemiew Nachricht / daß an tie Horden in rpm und 
Bialogrod vonder Pforten Befehl ergangen / daß fic) fo bald bie Tũr⸗ 

ckiſche Macht über die Donau wuͤrde gegangen ſeyn / zu Felde gehen 

ſolle. Alſo fehlete jum Kriegnichts mehr / ale eine Urſach auff zuſchla⸗ 

sav Nichis deſto weniger ward bie Sachen theils mit Brieffen teile 

mit nod) unterbauet / geſtalten bann diefen Monat eín 
Geſandter von ber Pforten an die Cron abgeordnet wurde. Deſſen 

aber ungeachtet | lief fich die Gefahr jefdngerfe groͤſſer an / fo daß die 

Leute / zumahln der Adel / tr Viehe nach der Weiret an ſichere Oerter 
wreiben lieſſen / weil fic (i eines Einf als der Tartern befahreten / derer 
ſich eine groſſe Menge unter Chocim auffhielte / wohin fic auch vor 
wenig Tagen alleriey Proviam zuſammen gebracht hatten. Indeſſen 

ſchrieb ber Tuͤrckiſche Baſſa aug Caminicc an ben Unter⸗Feldherrn / 
baf man dahin bemuͤhet fco moͤchte / damit ber Tuͤrckiſche Geſandte 
bey Ihr. Koͤnigl. Mafeſt. in kurger Scit ſeine Abfertigung wegen der 

GSraͤngen erhielte. Der Bꝛieff lautet in Copia alſo. 


Quern d tetmbe /bem großmaͤchtigen Feldherren 
ui Cron Dole gebe GOtt fanaeé Pn t: ! tvít cd MS ufa 
gebuͤhret in der Bruͤderſchafft zu leben / ſo gruͤſſe ich dich / unb von Game 
thue meine Ankunfft zum andernmahl kund. Dieſen Brieff niec an oen 
ſende ich mit guter Zeitung bey meine: Ankunft ab / von meinem Polniſchern 
Herren / bem Kayſer / Herren uͤber affe Server / Monarchen nerd» 
über die Monarchien / we Liniberminedgen / umd allein herrn 





Herr 


— — — 


—u meliter⸗Kirchen noc übrig gefangen Geſeſſenen gleichfals der Proceſ 


gemacht. toen / gantzz loß geſprochen etliche auff zwey / und mehr Jahr ins Zucht 


134 DIARIUM debate 
Anne 1689. Herrſchenden. Nun komt die Zeit / daßwir brüber lich / und ia 
Junius. uter Verſtaͤndnuͤs / wie (m Anfang / alſo auch ned) zetzruud fo 
ben ſollen / welches aud) mein Herr / der Kayſer wuͤnſchet / baj 
bit Scheidung der Podoliſchen Graͤntzen / laut unſerer Tracta 
ten / mit euch geſchehen moͤchten: Derowegen mein Herr / der 
Kayſer / mir anbefohlen / daß ich einen Menſchen zu S eM | 
ſenden ſoll ) welchen ich dann hiermit abfcbife / unb dieſer n 
Machemet Aga / weßwegen ich bann ben Herren / als meinen 
Freund bitte / daß er ihn nicht auffhalten / ſondern one Derya . 

. gerung an ben Koͤnig abſenden wolle. So bald ber Koͤn 
meinen Geſandten wird abgefertiget haben / und was ereo. 
gen Theilung der Graͤntzen verrichten wird / ſoll bem Syer ru be : 
richtetwerden / vor allem / daß wir moͤgen gleiche Leute / ſo wel 

wir von unſerer / als ihr von eurer Seiten abſenden. 


Die Tuͤrcken Auf dieſes Schreiben verzogeſich die Abfertigung der Gejonbra | 
ſchen ihre vom Koͤnigl. Hofe gar nicht lang / ſondern «o reyſete derſelbe mit die⸗ 
verſchiedene fer Erklaͤrung gar bald von dannen: daß nemblich Ihre Majeſt. Con 
Zuͤge fort. miſſarien gu dieſem Werck verordnen / und eylends abfertigen / attic eic 
viel Leute Sie ihnen ſenden wollen / zu wiſſen thunwerde / damit di 
Tauͤrcken auch ſo vicl an Mamſchaffe ſchicken moͤchten. Es bebumat 
fich aber der Koͤnig außdruͤcklich dabey / daß bie Tartarn weg 6feiba | 
ſolten / bamit dieſes muthwillige Geſinde keinen Zauck / modollagdo 
genheit verurſachen moͤchten. Dennoch ſetzten die Tuͤrcken / uner ach⸗ 
tet dieſer Tractaten ihre unterſchiedliche Marche fort / und muſten ſe 
J wol bit Voͤlcker auß Rumlia / Macedonien / Boßnia / und vorm aat 
tzen Geſtade deß weiſſen Meers / unter dem Geraskier Karam / und ge⸗ 
dachtem Machmet Baſſa / welcher Stadthalter geweſen / ſich (amba. 
unb marchiren. | . 
Gefangenen Den 24. dito Vormutag / wurde deuen / wegen ruinirter Cani 


wegen ruiniꝛ⸗ 







to ir vad gemacht / da dann ihrer fuͤnff / nebenſt einem Lehrfungen / nach vorh 
Mr Proceß ergangener Vermahnung / ſich fuͤrohin für dergleichen Ungebůhr gu 


bauß / 





Land ⸗ Geſchichte. ELVXOPMÆVM t2? 
Se. Peters Sich oup burdo bero hochloͤbl. Bruderſchafft / on bicjem Anno ré&o, 
Tag diedritte Proceſſion / in Beyſeindeß hinterlaſſenen Kayſ. Giebeis Junius. 
mm deputirten Raths Directoris, Ihr. Hochgraͤffl. Excell. Hn. Con⸗ 

tab Baltaſars von Scearenberg / und anderer vornehmen Cavallieren 

unnd Damen / wie auch einer groſſen Anzahl gemeiner Leuthe zu mehr⸗ 

echachter Seule verrichtet / und ſind alfo / nach einer von dem err." . 

P. Abrahamo, Ordinis Sancti Auguſtini ufegt gehaltener ſinnreichen 

bb⸗ Predigt / wie auch geſungener Litaney / bic angcordnetgeweſene 

gareoſſe Solen nitaͤten / mi Erzeigung tieffeſter Hertzens⸗Inbrunſt / mit 
ſcdermanniglicho vergnagtem Troſt / gon& erfreulich vollzogen 


Hernaͤchſt wurde alles snb jeden [cfr ſcharff / und zwar bey Nuͤtuche 
Leibo/und Lebens⸗Straff / offentlich angedeutet | bie in&cirte 9Dettges Vereinigung 
wand / oder Kleidungen / da deren noch vorhanden / alſobalden anzuzei⸗ wegen der 
gen / n Sall aber jemand dergleichen vetkauffen / ober an (ich erhandein inſteirten 
mWarde / ſo ſolten beyde / ſo wo ber Verkauffer / alo Kauffer / obne einige Ae und 
Snade mitbon Serang / cic Weiboper ſon aber mitbci Schwerde Bettzewant 
tret werden / da aber einer ein inſiciri es Kleid oder Bettgewand | 
heimblich bcbalten / und dadurch cnc Gontagion erwecken / unb fedi en 
wuͤrde / ſo ſolte der Coͤrper / andern sum Abſcheu / unter be Galgen be⸗ 
graben werden. eIngleichen ward auch anbefohlen / alle angeſteckt ge⸗ 
weſene Haͤuſer und Gemaͤcher noch einmal auffs beſte zu durchſuchen / 
auß zuraͤuchern / unb zuſdubern. 

Hingegen nahme zu Prag / obwoln daſelbſt wegen der Contagion 
gute Anſtait gemacht arb) unb die Medicamenten den armen Leuten 
umbſonſt mitgetheilet worden / die Zahl ber Todten täglich qu / weßwe⸗ 
genuͤber acht tauſend von dannen gewichen / welche fich theils auff ihre 

ban Lande begeben / tcheils aber ihre Wohnung auff dem 

freyen Feld nehmen muͤſſen / weil man ſie nirgends einlaſſen wollen. Do⸗ 
$09 qu Prag waren vom 22. bif 19. Inmi 614. Perſonen geſtorben / 
und hatte bae Lazareth uͤber ſechshundert Inſicirten; gleichwol (afe 
man noch keine Beſſerung / und war der Adel auff den Schloͤſſern ver⸗ 
ſtreuet / die Dorffſchafften aber verfielen hin unb wieder an ber anſte⸗ 
daba Seuche / welches inſonderheit ea Roſenden ſehr Madri 

cle 





— — — — — 














| | azſter Theil. 


à ol 


i36 DIARIMN M Sqhwcd. nñ Din. Seſchi 
Ansc 1680. nenden Luncenn vollem Gewehr. Cr. Excell. Sraudiücitbefange 
Junius. hatte man von derſelben wunderüche und bicite mictpr 

bafi dafuͤr / als daß Sie ctas einbekommen / ſo Dao £moerfdn 
Dantſches Gu Copyenhagen tourbe ju Eingang bieſes Monats eim 5 
—— —— id renovitungſelbiger Stadt Gaſſen in Daͤruſc 
Saumerung Sprache dieſes Inhalts publicirt: Daß in allen Otrafkn bae »t 
der Gaſſen. — * Steine aufgehoben / und auff $óuigt. ! 

















. geuicur: nad) ben Waſſerguß ſollen geleget werden. Und bansit j 
vcrgdem 


ches ordentlich zugche/ pis ien 
ihrem eigenen Gefallen nad binfüro bie Straſſen pflofam zu Caffe 
Zu eilfertiger B forderung dieſes Wercks aber/ bot bcfige €5ta 
WMagiſtrat bain zuſehen / daß an —— *— 
Mangel erſcheine / ingleichen auch cine benoͤthigt 
oder Miſtfuͤhren zu verſchaffen / welche * 
Morgen bey Eroͤffnung der Stadt⸗Pforten f ftp — / r 
.— Vnreinigfcit beyzeiten hinweg ju fuͤhren / wofür dieſelbe im C omnas 
bi 6.6 im Winter aber 5. bif 5. B. fur jeden Wagen / nach dem dreſelb 
goß / ober kiein ſind / — Oie groſſen Wage 
ſollen 14. Quartier lang / vierchalb hoch / und unten drey breit / atc De 
boy ringaumb geſchloſſen unb dichte fea / damit kein i lnrath Deremia 
fallen koͤnne / widrigen gallo ber Fuͤhrer / fo ferm er den ſelben nicht ftbi 
Fracks wieder hinweg ſchaffet / mit dem Halseyſen ſoll geſtrafft werden 
Auſſer dicſem iſt andy allen unb jeden ine kuͤnfftig ernſtuch verboteen / ſ 
wol zu Waſſer mit Prahmen oder Boͤthen / als auch ju Lande mit Wo⸗ 
gen / nicht allein bey Verluſt der Schiffo⸗Gefaͤſe / unb Wagen / (ow 
dern auch bey acbübrenber Straff einigen Straͤu⸗ Sand in die Cni 
Mig cn —* irm pre AD ^E i 
en tial. / Friederich / Dose 
ſtags den efe n —2 Koͤnigl. Frau WMucter / unfen 
Coppenhagen auff Dreniuggard bewirthet / und mit der Jagd in etwat 
divertirt worden / worbey bam Ihr. Konigl. Hoheit / nach Dao Sw 
gend / fich ſehr hurtig und artig bewicſen haben / auch ſo accurat ám 
Schieſſen / daß fid) alle Anweſende hoͤchlich barüber má 
fan. Uno fovidauc ven Schredenun O 































natu. Gp. EUROPAZUM. | sz 


; So vid f Engeland / dahem uns bie Hiſtorifche Ordnung Anso sto. 
vallégounmu(oemafcba nia; amtorimparlamentnitbt / wie ſie um 2 
Wit Fronckreich daran waren. Theils muſten ſie fich fürber ungetreuen —— | 
Nachbarſchaft fuͤrchten / im all Franckreich dem Appetit zu den C pas reichmicht 
niſchen Niederlanden fernernachhangen wuͤrde / worgegen zwar Der. 
Aller⸗Chriſtlichſte Koͤnig oie Gron Engeland verſichert hatte / daß e 
dieſes 1odo ſte Jahr wider die Spaniſche Niederlande nichts vorneh⸗ 
men wolle. Andern Theils / ſo ſchiene Franckreich auff Engeland 
ſelbſt deg wegen disgeſtirt zu ſeyn / weilman auff · dem Engliſchen Ge⸗ 
waſſer etliche Frantzoͤſiſche Schiffe / unter dem Vorwand deß Crac 
fſtreichens / auffgehalten / dervwegen man auß Pariß ſolche Jalouſie gar 
Außfuhrlich ſchriebe / daß der nig deßhalben willens ſeye / im Sall ſol⸗ 
| FAM * nmicht baldwieder befreyet werden wuͤrden | Engeland oen 
| Sire anzukandigen. 
Derowegen hatte ber Koͤnig von Engeland Urſach / ſichnach ei⸗Engelands 
| ner Alltantz umbzuſehen / welche er bey der ron Spanien eben zurech⸗ lans mit 
ttr Zeit anbrachte. Spanien ſelbſt ſahe ſichnach dergleichen umb / in⸗ Spanicn. 
dem es eden das / was Engeland / zu beſorgen. Alſo kam endach eine 
Defenſiv- Allianrz zwiſchen Cr Majeſt. und der Cron Spanien zur 
Rich tigkeit / dergeſtalt / daß im Fall der Koͤnig in Franckreich einenvon 
beyden angreiffen wuͤrde / einer dem andern auff ein gewiſſes beyſtehen 
ſoite. In ſoichem Sall obligirte ſich bie Cron Spanien zu Land und 
Waſſer das ihrige bep zutragen. Es fama aber die Puntten tiefer Al⸗ 
fiant nicht alle ans Liecht / ohne daß man erfahren / daß dieſe Alliantz auff 
dreyzehen Jahre geſchloſſen / aand alles darinnen benemet worden / wie 
von jedem "A Liberi. adm alſobaid beyzuſchaffen. Gleich⸗ 
vvottotih fete Engeland / auch Ihr. Kayſerl. Majeſt. mit in dieſer Al⸗ 
fate zu haben. Deßwegen auch der Koͤnig deß Sapfert. Abgeſandten 
Sectezhrii als dieſer ſhme / als Mediateurn uno Guararten deß Nim⸗ 
mogiſchen Friedens / gegen die widerrechtliche Proceduren deß Koͤnigs 
in Franckreich / ſo einigen Gliedern deß Roͤm. Reichs angethan wuͤrden / 
und dem Weſtphaͤliſchen und Nimmoͤgiſchen Frieden ſchnurſtracks 
entgegen waͤren / Abergeben / alſo antwortete: Daß er ſich nicht darauff 
klaren fónte / wen er nod) nicht allerdings davon unterrichtet waͤre; 
azſter Theil. . € Toorbep 








Anno 1686. 
Junius. 


DIARIUM 


Engelaͤndi 
2 auch zu erkennen gegeben / daß er aer ſaͤhe / daß Ihr. Kayſ⸗ 
Majeſt.mit in die Alliantz / ſo ermit Spanien —* tretceméd) 
alebaun (oltc'/ / wann bic Ratification gebachter A 
waͤre / das Parlament alſobald verſamblet werden / damit der Fricde 
Europa verſichert wuͤrde. Zu dieſem Ende gienge der — Sr 
ale Konigl. Extraordinar-Envoyc,antn C 
ſchen / und Sürf Braunſchweig · Luͤneburgiſche ——— 
Farſt. Haͤuſer / wo můglich / zu bereden / bie vorgeſchlagene Cinati 
Alliantz anzunchmen / weßwegen dann auch Se. Majeſt. vor beri 
Prorogation deß Parlaments / teil ſelbige noͤthig zu ſeyn erachtai 
Unterhaltung die ſer Alliantzen cine ſtarcke Armee auff ben Beine 
halten / beſchloſſen / das Parlament bcrenttvegen eher zu beruffen | 
von demſelben Geld zu begehren / Voͤlcker damit zu werben. Um⸗ 
mit Se. Majeſt. in ſolcher Ihrer vorſichtigen Verfaſſung bud 
Jorckiſche Sache nicht gehindert werden moͤchte / ale lieſſe exi 
Verfagung thun / daß der Hertzog von ort fich au bem Supe 
ſo lang begeben ſolte. Der &ónig von Franckreich afunbigte dititi 
Anſchlaͤge / und ſchrieb derhalben einen (cbr tocitidu(ftégen /unbgugil 
überbie moffen bóffiichen unb obligancen Cbrieff an. €5e. tail 
Engeland / durch welchen er Dieſelbe nochmals Perficperte mie un 





— (dy Niederlanden ím geringſten nicht zu beruͤhren / noch 


gen. Cr brachte es aud durch dieſe Hoͤfflichkeit bep ped cien p» 
(anb fo weit / daß das Parlament biß in den Monat November ofi 
ſchoben wurde. 

Was tium hiebevor ber Kapſ. Abgeſandee in einem il 
an Se. Majeſt. von Engeland / wegen Mediation wider bae Grat 
ſiſche feindliche / unb bem Nimmoͤgiſchen Frieden allerdings queen | 
lauffende Verfahren in particulier geſuchet ^ ſolches marbnunndi | 


auch von der geſampten Reichs⸗NVerſamblung ju Regenſpurguc 


nem an oe Konig abgelaſſenem Schreiben einhelliglich begefrt; wd 
aber daſſelbe in dem Appendice deß vorhergehenden Theils / pog. i 
bereits cíngebracbt worden / als wollen wir Den —*& 


Znſtand mit ſer dahin verwieſen haben. 


43A, . 


CA bor gulam mit der Siade Tanger / (werome | 


— 


— — — — — - 


^ 


Geſchichte. B EUR OP /£UM. 2 19 


reits droben it vorigem Monat Erwehnung beſchehen /) Belangenb/ fo Arno 153o. 
berichtete ber Lieutenant Weter / welcher ole ein Expreſſer in acht zehen Junius. 
Tagen von dannen kommen / daß die Beſatzung in dem Fort Henriet⸗ 

ta / wie ſie geſehen / daß die Mohren ſehr groſſe Brechen in ben Wall 
gemacht / und ſolchen umtergraben / ſich am 23. paſſato auff Diſcretion 
ergeben. Die inder Schantz Charles aber / ohngefehr i0. Mann 
ſtarck / weil fic fich in eben dergleichen Zuſtand befanden / hatten endlich 
beſchloſſen / ſich durch die Mohren nach der Stadt durchzuſchlagen; 

zu welchem Ende ſie ein Zeichen gegeben / daß ſie durch einen Außfall 

auß der Stadt ſecundirt mate moͤchten / ſo auch mit 45 Mann gc 

ſchahe. Nachdem ſie nun die Stuͤcke vernagelt / und alles was muͤglich 


war / in die Lufft geſchickt / ſind fie mit dim caen in der Fauſt auff bic 


Mohren loß gegangen / alſo daß ſie auch durch drꝛey Trencheen glücklich 
paſſiret. Die vierdte aber war ihnen zu ſchwaͤr / und weil die Mohren 


| («Br ardt alba geweſen / ſeynd ihrer nur dreyſſig / worunter der Capitain 


John / durchkommen / die uͤbrige aber ſeynd alle niedergehauen worben; 
woruͤber die Mohren groſſen Triumph gefuͤhret / und dannenhero die 
Belaͤgerung ber Staͤdt Tanger deſto eyfferiger fortgeſetzet. 

Nachgehends aber ward abermals ein Stillſtand auff vier Mo⸗ Mohren ma, 
nath gemacht / worauff die Mohren ſich von ſelbiger abgezogen / entwe⸗ chen einen 


der der bevorſtehenden groſſen Hitz ju entgehen / ober tvcil fie am glůck⸗ Stillſtand 


uchen Fortgang / im oll ſie die Stadt ferner attaquirt haͤtten / ge⸗ auf vier Mo⸗ 
zweiffcit. Auff ſolche eingelauffene Nachricht deß getroffenen Still⸗ nat. 
ſtandes / hatte Se. Maſeſt. Dero Rath zuſammen kommen laſſen / wor⸗ 

inen weitlaͤufftig gehandelt worden / wie viel / unb toas für Succurs 
nach Tanger qu ſchicken noͤthig ſeyn moͤchte / und ward darauf refol- 

virt, gedachten Ort mit fünff tauſend Mann / ſamt allen darzu behoͤri⸗ 


ge Bereitſchafften zu verſchen / damit man / wann bic Mohren nach 


Ernde ica kommen ſolten / ihnen das Haupt biethen koͤnte / nicht 
allein den las zu defendiren / ſondern fit aud) auf ihren Wercken zu 
treiben. Verhalten 
Auß Engeland begeben wir uno wieder uͤber die See nach fol. V. —8— 
land / allwo dann inſonderheit ju berichten vorfaͤllet / daß die Herren Ge⸗ oes anaetra. 
neral Staten nicht ohne Urſach befoͤrchteten / es moͤchten die Anforde⸗ acer Xt 
ei. rungen / liane. 





— 










140 DIAKRIUM , 


Anno r&Eo, rungen / welche Franckreich auff Cpaniamadite/ bie naͤchſte Materi 
Bejus. zum Krieg hergeben / wodurch alle erneuerte Zuſage gebrochhen⸗/ und 
Wuoaſſer gemacht werden koͤnte: Dannenhero die HRerren Staaten ſi 
genoͤthiget befanden / eine Parthey / die fic yu ibrem Vorcheil am bequ⸗ 
meſten urtheilen wuͤrde / zuerwehlen; Zumalen (ie bep jetzigem S08 
su befahren / es koͤnte und moͤchte ihnen die Neutralitaͤt kũnfftig me 
ſchaͤdlicher / als der Krieg ſelbſt ſeyn. Sleichwol nahmen fie ſich bal 
innen ſehr genau in acht: dann ob gleich die Gron Engeland die Sen⸗aite 
noch immer ihrer guten Freundſchafft / su Huͤlffe und Unter haltu 
deß Staats / der allgemeinen Ruhe / unb der noch übrigen Nederland⸗ 
verſicherte / ſo wolten fic ſich doch lieber der Gemůther erkundigen / us 
eine gemeine Freundſchafft ſuchen / ale (icf) in eine offentlichhe Allian 
einlaſſen. Gleichwol muſte man hoͤren / daß Se. Majſeſt. von €» 
gelandſich mißfallen laſſen / bap fe wol außwertige Fuͤrſten / afe aud 
bie Staaten die vorgeſchlagene Alliantz nicht eher antretten wollen / ehe 
und bevor bae Parlament oie vorgebrachte Conditionen cingemill 
ext / undunterſchrieben haͤtte / ungeachtre fie ſehr zweiffelern / bag 
Franckreich den mitihnen grmachten Frieden treulich halten wurde; zu⸗ 
mahlen dieſe Cron nicht unterließ / die Commercien ihrer Unt 
zu befoͤrdern / und immer etwas zu begehren / welchſes wider den gemach⸗ 
ten Frieden zu lauffen ſchiene / wofern ſie nur ihre Schiffahrten dadurch 
beveſtigen kunte. Einige Frantzoſiſche Geſandtenwendeten bie Un⸗ 
ſachen deſſen ein / und gaben vor / als wunn ſolche Friedens⸗Verkehrumg 
daher entſtanden / weil der Eſtaat bic von Franckreich angebottene Al⸗ 
zb ang nicht haͤtte annehmen wollen. EE 
Franckbeich Weilauch durch die Eroberuugdeß Sortedu Cap:vert , tpfi 
Bezeigen at ches der Comte d'Eftree vor bcm. Friedensſchluß dem e ſtaat abge⸗ 
gendie Ver⸗ nommem / bit Gron Franckreich einig und allein von dunnen biß nach 
einige/unb — Andrea / und Engeln zu handeln / ſo fienge er zu ſolthem Ende an / einige 
Spaniſche Schiffe außruͤſten zu laſſen / ſolche dahin zuſenden / unb nahme Leuthe 
Aderlande. darauff / weiche zuvor in Dienſten der Guineiſch⸗ oder Aft: Indiſchen 
Compagnie geweſen. Ob nun wol der Herren Staaten Abgeſandter 
zu Pariß vorgeſtellet / daß ſie ihres Orts / dazumahlen als gedachtes 
Dort noch inihrem Beſitz geweſen / allerley Nation frey auf der Seiten 
ppm 


Lo LL Al. m — 


a — amm m — - - 
— — — — — — - ^ -— aw 20 —— Main REA — — — — — — 


|GM IS - — EUROPAUM. . " ur 
| son Guinea aulanden laſſen / und kein Eigenthumb / oder Souverani- Tunius 


| tü£pravendirt noch begehret: / aufgenommen / (otocit man mit eítat 


Stuck⸗Kugelringo umb die Veſtung ſchieſſen koͤnnen / ſo ward boc) — 


dem Abgeſandeen darauff geantwortet / daß Der Eſtat (cin Recht nicht 
alſo / wie Franckreich bao (cine wuͤſte / und daß man ſolches bald / ja bey 
ben Eingebohrnen ſolches Landes felbſt attia machen wůrde. So hat⸗ 


ne 1680. 


e irambieiy anch fermes ibm veialidy veraenomurer/ finc Gon — 


wmercien unb Handlungen in denen Orientaliſchen Indien zu treiben; 
und der entwegen den Staat erſuchet / auff keinerley Weiſe ſith darwi⸗ 
der zu ſetzen / auch diejenige Officirer / ſawon ber Oſt⸗ Indiſchen Com⸗ 


| pagnie brurlaubet worden / wanndirſelbe in Frantzoͤſiſche Dienſte gien⸗ | 


gen / nicht umolcftirenweitn ſolche / bey Annehmung der Dienſte un⸗ 
ttr bemeldter Compaguie jedesmals ſchweren muͤſten / in Ewigkrit kei⸗ 
nem Herren / oder frembden Fuͤrſten zu dienen. Nun ließ zwar oer Koͤ⸗ 


| nig von Spanien nacher Bruͤſſel Befehl ergeben] denen Frantzoſen / | 


| unerachtet vieler von ihnen veruͤbter Inſolentien / keine Urſach zu einem 
neuen Krieg zugebru: Weßwegen man danntrachtete / allem Muth⸗ 
| willen / thrils diſſimulirend/ thrila proteſtirend zu begegnen / ſo fordertẽ 

nichts deſto weniger bie Frantzoſen nicht nur die herumb gelegene Doͤrf⸗ 
| ferunt Schloͤſſer fonbam beſetzten auch die einen QR ufqueten: Schuß: 
| von Neuport gelegene Bruͤcke. Uber bif machten fic taͤglich neue An⸗ 

f nuunbmril ſie ſich bereits indie Vorſtadt ou 9 lamur einge⸗ 
leget / ſo wurde om Printzen von Borbançon, Gou verneurn alda / an⸗ 


woachendes Augzu haben. So kamen auch zwey Hollaͤudiſche Re⸗ 
gimenter gu mehrer Verſicherung dahin ingleichen war die Beſatzung 


In ſolcher Zunoͤthigung nun fuhren die Frantzoſen taͤgliche fort / unb: 


wolte nunmehr geglaubet werden / was man beſomet / nemblich / daß der 
Srontofiy Qj cien auff nichts anders zielt / als daß nur die Nieder⸗ 
lande taͤglich / und brharriich moͤchten beſchwaͤret werden / ſo lang biß 


endlich ber Haupt⸗ Anfchlag an den Tag kommen wurde. Sielegten 
bie Huldigung uͤberall an / worzu fic die Geiſtlichen ſo wol / als Weltli⸗ 
ymipoananiu verjagiam dichentger Dee welche nic Pulbigem 

0 üfj to 


L 


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mif zwey andern Hollaͤndiſchen Regimentern verſtaͤrckt. 


befohlen / ſich dorthin su begehen / und auff der Frantzoſen Beginnen ein | 





Anno 1080. 
J use 


142 DIARIVM | fulnbigé 
wolten: auch beſetzten fic unterſchieduche Poſten in ber Grofffcibaff 


Namur / welche ſie zu ihrem Vortheil brauchen kunten. Bey Man 
beuge langten zuoͤiff tauſend Frantzoſen Fußvolck / bem in furga 
Zeit cine flard'e Reuterey folgen ſolte; welches dann ſelbiges plattes 
Land in groſſe Furcht ſetzte. Zu Ryſſel verſamblete fich ebenend (fia 
viel Volcks / und verweiterten ihre Graͤutzen auff ſeibegem Bodenje 
mehr unb mehr / geſtalten ſie dann auch bic Stadt hefftig brgeorten/ um 
ínter Provintz Lutzenburg zwey vefte Schioſſer wegnahmen / mit Be⸗ 
drohung / die ſchoͤne Abthey Waſoor einzuaͤſchern / auff den Fall fetbiar | 
bcm Koͤnig nicht ſchweren wolte. Eo waren auff denen éugenburgr 
ſchen Graͤntzen einige Srantófifcbe Pferde / wegen verweigerter Zah⸗ 


ung deß an Spanien verwilligten Zolls / angehalten worden / weiches 


veruͤbeten / und der Koͤnig in Franckreich ihme die noͤthige Volcker / fic 


ſtracks bep ben Frantzoſen Zorn erweckte / daß ficim Nahmen deß Dau 
phins am Spaniſchen Hoff ſich darwider beſchwaͤreten / und zuglerch 
Repreſſalien zu gebrauchen droheten; wie fic dann darauff im £ugav 
burgiſchen / der Derter Rodegreve / und Koͤnigsmachern ſich bemaͤchti⸗ 
get; welches bey Hofe viel Sorgens machte / daß der Printz von Chi⸗ 
moy ín ber Nacht dahin eylen muſte / noͤthige Auſtalt daſelbſt zu machen. 
Unterdeſſen arbeiteten die Frantzoſen jur Dornay nod) gar ſtarck an der 
Artillerie / und andern Kriegs⸗Macterialien / wohin fic f brote zu ihrem 
Gefolge noͤthige Pferde kommen lieſſen. Ein abſonderlicher Knoten 
aber war / daß ein Frantzoͤſiſches Laͤger zwiſchen Warneton und Ma⸗ 
nin / andem Strom Liß in Flandern / wie auch eines zwiſchen Tourmay 
unb St. Arnand / unterm Commando deß Comte de Mombron a3u 
ſtehen kommen ſolte / wozu die Xi cutereo (ich alſobald einſtellete / 1000. 
Mann Fußyvolck / weiches noch in den Quartieren lag / machte ſich nun⸗ 
mehr auff dazu zu ſtoſſen. Als dieſes die Hollaͤnder hoͤreten / unb foo 
derlich / daß unweit Ipern ſich ein Frantzoͤſſiſches Laͤger ſetzen [olte / ente 
ſchloſſen ſie / r. Compagnien in Breda zu unterhalten / umb bie Beſa⸗ 
tzung in Maſtrich zu verſtaͤrcken / umb dadurch auff ben Nothfall einen 
Entſatz zuthun. Dieſes ber Frautzoſen weit außſehendes Begumen 
merckte auch der Printz von Luͤttich / dannenhero er / ob gleich bie Lůtti⸗ 
cher ihn keiner Antwort wuͤrdigen wolten / ſondern allen Muthwillen 





jum 





zum Gehorſam ju bringen / anbothe / fich bafür bedanckte / bofitr Baltens Anno 169 
de / es moͤchte unter dieſer angebottenen Huͤiffe etwas anbere ficcfen/te[, 9 
ches hernach uͤbel aͤrger außſchlagen koͤnte. Unterdeſſen kamen unte ^. 


— — — — — — — — — -— ⏑ Cle eR aum — a — — —A-—— c—AA 0 4a GRER. aA €. WO 0c ———— ————— — — — — — 


Geſchichte. | | EUROPEUM. 1s 


ſchieduche Abgeordnete der Cotaaten/unb anderer Provintzen qu Bruͤſ⸗ 
(cl an / welche fich über bie Gewalt / fo ihnen von Frantzoͤſiſcher Seiten 


zugefauͤget / unb uͤber den Schaden / fo ihnen ſeithero deß geſchloſſenen 


Nimmogiſchen Fricdens verurſachet worden / hefftig beklagten / ſo daß 
ſich derſelbige auff vid Millionen belieffe: Weßwegen dann auch ber 
Printz von Parma / welcher anflatt deß Duc de Villa Hermofa gum 


General Gouverneur be Spaniſchen Niederlanden vom Koͤnig in 
Spanien erklaͤrt worden / allen erlittenen Schaden ju Papier bringen 
| (eg / ſolches in der Verſamblung ju Cortricht denen Frantzoͤſiſchen 


Committirten ju uͤberreichen / damit fic ihre Erklaͤrung ſchrifftlich 
daruͤber thun moͤchten. 


Sana wurde zu Bruͤſſel ein Memorial derſenigen Frantzoͤſi⸗ 
ſchen Contraventionen deß zwiſchen beyden Cronen Franckreich uno 


Spanien geſchloſſenen Friedens / welche in bem durch ben Hn. Baltha⸗ 


(at de Fuer- Major denen Herren General Staaten be 24. May 
abcrabenem Memorial nicht gemeldet worden / dieſes Inhalts heraus 
gege en. 


Erſtlich iſt in ſelbigem Memorial nicht begriffen daß die Reſti- Memorial 
tution der Staͤdte unb Lande / weiche fie nad Außwechſelung der e 


Gricbae, Ratification abtretten follen/u Folge ihrer in bem 4. 5. unb 
8. Articul getbanen Zuſage ungefáumcet haͤtten abtretten ſollen / unb 


ren / obwoln ihnen bie Subren/ibre Ammunition fort zubringen / ange⸗ 


botten worden / welches auch nach Wieder⸗Abtrettung der Plaͤtze ge⸗ 


ſchehen | unb vermoͤg oe 7. Articuls deß geſchloſſenen Friedens / ber 
Contributionen halber ihnen billichmaͤſſige Satisfaction offerirc wor⸗ 
den. 2. Wird auch darinnen nicht gemeldet / daß die Frantzoſen auß de⸗ 
nen Landen unb Staͤdten Beytrag unb Subſidien gefordert / ris ihre 
roup⸗ 


haben ſie unter verſchiedenen Præcexten bie Evacuation außgeſtellet / —ã — 
bald mit Vorwenden / daß bie meiſten Stroͤme zugefroren / balddaß kei⸗ tionen be⸗ 
mne genugſame Buͤrgen fuͤr die ruͤckſtaͤndige Contribution geſtellet vd: treffend. 


U— DIARIVM Holandiſche 
Anno 1030. wolten; auch beſetßzten fic unterſchiedliche Poſten in ber Graffſchaffe 
Junius. Namur / welche ſie zu ihrem Vortheil brauchen kunten. Bey Mau⸗ 
beuge langten zwoͤlff tauſend Frantzoſen Fußvolck / denen in kurtzer 

cit eine ſtarcke Reuterey folgen ſolte; welches dann ſelbiges plattes 
Land in groſſe Furcht ſetzte. Zu Ryſſel verſamblete fich ebenmaͤſſig 
viel Voſcks / und verweiterten ihre Graͤutzen auff ſelbigem Boden je 
mehr und mehr / geſtalten ſie dann auch die Stadt hefftig begehrten / und 
in der Provintz Lutzenburg zwey veſte Schloͤſſer wegnahmen / mit Be⸗ 
drohung / die ſchoͤne Abthey Waſoor einzuaͤſchern / auff bent Fall ſeibige 
bcm Koͤnig nicht ſchweren wolte. Es waren auff denen Lutzenburgi⸗ 
(eben Graͤntzen einige Frantzoſiſche Pferde / wegen verweigerter Sab 
lung deß on Spanien verwilligten Zolls / angehalten worden / weiches 
ſtracks bep ben Frantzoſen Zorn erweckte / daß ſie im Nahmen deß Dau⸗ 
phins am Spaniſchen Hoff ſich darwider beſchwaͤreten / und zugleich 
Repreſſalien zu gebrauchen droheten; wie ſie dann darauff im Lutzen⸗ 
burgiſchen / der Oerter Rodegreve / und Koͤnigsmachern fich bemaͤchti⸗ 
get; welches bey Hofe viel Sorgens machte / daß der Printz von Chi⸗ 
moy in ber Nacht dahin eylen muſte / noͤthige Anſtalt daſelbſt zu machen. 
Unterdeſſen arbeiteten die Frantzoſen zur Dornay noch gar ſtarck an der 
Artillerie / und andern Kriegs⸗Materialien / wohin fic f br viel zu irem 
Gefolge noͤthige Pferde kommen lieſſen. Ein abſonderlicher Knoten 
aber war / baf cin Frantzoͤſiſches Laͤger zwiſchen Warneton und Ma⸗ 
nin / andem Strom Liß in Flandern / wie auch eines zwiſchen Tournay 
unb St. Arnand / unterm Commando deß Comte de Mombron 3u 
ſtehen kommen ſolte / wozu bic Reuterey fich alſobald einſtellete 16900, 
Mann Fußyolck / welches nod) in den Quartieren lag / machte ſich nume 
mehr auff dazu zu ſtoſſen. Als dieſes die JoollánberBóretem/unbfot» — — 
derlich / daß unweit Ipern ſich ein Frantzzoͤſiſches Laͤger ſetzen ſolte / ento 
ſchloſſen ſie / ed. Compagnien in Breda zu unterhalten / unb die Beſa⸗ 
tzung in Maſtrich su verſtaͤrcken / umb dadurch auff ben Nothfall einen 
Entſatz zuthun. Dieſes bet Frantzoſen weit außſehendes Beginnen 
merckte auch der Printz von £ütrich/ dannenhero er / ob gleich bic Luͤtti⸗ 
cher ihn keiner Antwort wuͤrdigen wolten / ſondern allen. Muthwillen 
veruͤbeten / und der Koͤnig in grand reí ihme die noͤthige Volcker / fie 
zum 





Gefchichee. EVROPÆVM. » 


gum Gehor ſam zu be ingen / anbothe / fich dafuͤr bedanckte / bafi halten An 
de / es mócbte unter dieſer angebottenen Huͤiffe etwas anders ficd'en/toco 


ches hernach übel aͤrger außſchlagen koͤnte. Unterdeſſen kamen unter 
ſchieduche Abgeerdnete der Staaten / und anderer Provintzzen zu Bruͤſ⸗ 
(cl an / welche fich ber bie Gewalt / fo ihnen von Frantzoͤſiſcher Seiten 


zugefaͤget / und über ben Schaden / fo ihnen ſeithero deß geſchloſſenen 


Nimmoͤgiſchen Fricdens verurſachet worden / hefftig beklagten / ſo daß 
ſich derſelbige auff viel Millionen belieffe: Weßwegen dann auch der 
Printz von Parma / welcher anflatt deß Duc de Villa Hermofa jum 


no téSo, 


General Gouverneur ber Spaniſchen Niederlanden vom Koͤnig in 


Spanmien erklaͤrt worden / allen erlittenen Schaden ju Papier bringen 


(ie / ſolches in der Verſamblung ju Cortricht denen Frangoͤſiſchen 


Committirten zu uͤberreichen / damit ſie ihre Erklaͤrung ſchrifftlich 
daruͤber thun moͤchten. 


Ferner wurde zu Bruͤſſel ein Memorial derſenigen Srangófi, 
ſchen Contraventionen deß zwiſchen beyden Cronen Franckreich uno 


Spanien geſchloſſenen Friedens / welche in dem durch den Hn. Baltha⸗ 


ſar de Fuer- Major denen Herren General Staaten den 24. May 
Abergebenen Memorial nicht gemeldet worden / dieſes Inhalts heraus 
gegeben. 


Erſtlich iſt in ſelbigem Memorial nicht begriffen daß die Reſti-M 


tution der Staͤdte unb Lande / welche fie nach Außwechſelung oer 
Friedens, Ratiſication abtretten ſollen / zu Folge ihrer in dem 4. 5. unb 
8. Articul gethanen Zuſage ungeſaͤumet haͤtten abtretten ſollen / und 


emorial 
der Cron 
Spanien / die 
Frantzoſiſchẽ 
Friedens⸗ 


haben ſie unterverfchicbenen Præte xten bie Evacuation außgeſtellet / Tontraven⸗ 
bald mit Vorwenden / daß die meiſten Stroͤme zugefroren / balddaß kei⸗ tionen be⸗ 
ne genugſame Buͤrgen fuͤr die ruͤckſtaͤndige Contribution geſtellet wd treffend. 


ren / obwolnihnen bie Zuhren / ihre Ammunition fort zubringen / ange⸗ 
botten worden / welches auch nac) Wieder⸗Abtrettung ber Plaͤtze ge⸗ 
ſchehen / und vermoͤg deß 7. Articuls deß geſchloſſenen Friedens / der 
Contributionen halber ihuen billichmaͤſſige Satisfaction offerirc mot» 
den. 2. Wird auch darinnen nicht gemeldet / daß die Frantzoſen auß de⸗ 
nen Landen unb Staͤdten Beytrag unb Subſidien gefordert / is ibre 
roup⸗ 


1445 7 DIARIUM Hell andiſhe 


Anne 1630. Trouppen brittbafó Monat nach unterzeichnetem Frieden darinnch 


Jumus. 


l 


unterhalten haben. 3. Daß ficbarübea 80d. fi. Recruten Gelder fiy 
jede Compagnic ſich haben bezahlen laſſen. 4. Alle dieſe Unkoſten 
betragen mehr afe funfftzig tauſend Guͤlden taͤglich / tmb haben fic dieſe 
extenſiones nicht allcin in den conqueſtirten Land en / ſondern auch in 


dem Landvon Aclkſt / Waes / Gramont / und durchgehends auff· dem 


platten Land / welches ihre Subſidien fit ber Stadt Gent zu bezahlen 
gepflogen / veruͤbet. 5. Wird aud) feine Meldung gethan / daß dir 
Frantzoſen durch ihre ſcharffe Execution Urſach geweſt / daß die In⸗ 
wohner auff bem Lande ihre Gutherund Haͤuſer verlaſſen haben / ale 
die ſothanem Verfahren nicht widerſtehen / noch ſolche exorbitante 
Forderung erlegen koͤnnen; worauff bic Frantzoſen die Gebühr der je⸗ 
nigen / ſoſich retirirt hatten / die zu Hauß gebliebene zu erſetzen angechal⸗ 
ten / uncrachtet in dem 5. und 8. Articul verglichenworden / daß die Pla⸗ 
tze und Lande / ſo ſie wieder zu reſtituiren / in keinerley Weiſe beſchwaͤ⸗ 
tet werden ſolten. 6. Iſt uner hoͤrt / und ohne Exempel / mitwas rigeur 
und Schaͤrffe die Frantzoſen / wegen der Contribution und Repreſſa- 
Hen verfahren haben / unangeſehen fit cine moderarion darinnen ver⸗ 
williget / auch dißfals gewiſſe Vergleich getroffen / und wider alle Recht 
unb Billichkeit Ihr. Majeſt. von Spanien Unterthanen zu all demje⸗ 


nigen / was nur dem Frantzoͤſiſchen Intendanten in den Sinn fommen/ 


gezwungen / deren rigeur auch ſo weit gegangen / daß ſie unterſchiedliche 
Plaͤtze angehalten / zum zweytenmahl das Ihrige zu bezahlen / weiln die 
Quitungẽ daruͤber verlohren waren / ungeachtet die vorige Bezahlung 
auß der nachfolgenden genugſam abzunehmen geweſen / welches aber 
nichts helffen moͤgen / ſondern fic es noch einmal haben entrichten muͤſ⸗ 
fei Ob auch wol die Endigung ber Contributionen auff den16. 
October 1678. durch ben 18. Friedens⸗Articul veſt geſtellet worden / fo 
haben doch die Frantzoſen / deſſen ungeacht / ſothane Contributionen 
noch auff zwey Monat weiter extendirt. 8, War zwar in dem vori⸗ 
gcn Memorial begriffen / taf bic Frantzoſen die von Elperange den 
Eyd der Treue / Ihr. Koͤnigl. Majeſt. von Franckreich su leiſten ge 
zwungen / und daß beſagter Konig nicht zu laſſen wollen / daß ſeine Un⸗ 
terthanen die Koͤnigl. Spaniſche Rechten in Ihr. Majeſt. Zollhaͤufern 

| ^ bezah⸗ 


Geſchichte | EUROPE£UM, a4$ 

bez chien felten / co tato aber bari miche gedache / ba ble Sranéfi» ^ono 1*7. 

foc Minittritée Xechten / fo "0r, óniat, Majcſi. von Spanien zu Jn — 

Efpetange zuſtchen / haben verpacgten / und da ſie niemand gefunden / 

ber ſolche annchmen wollen / den alten Beſtaͤnd ern befohlen / beſagte 

Rechte fuͤr Franckreich einzufordern. So haben ſie auch bem prie 

tzen von Chimay bedeutet / wie ſie nicht zugeben koͤnten / daß von wegen 

Ihr. Konigl. Majeſt. von € panicn bie Schuldigkeit bcr Provintzien 

auff die Plaͤtze; ſo von Lutzenburg dependiren / welche oen Eyd an 

Franckreich abgeleget / repartirt werden ſolten / unb ſolcher geſtalt mus 

ſten Ihr. Koͤnigl. Majeſt. von Spanien Unterthanen zweymal (o viet/ 

ate ihre Angebuͤhr mar / an diejenige / welche den Cyd bam Konig in 

Franckreich geleiſtet hatten / bezahlen. 9 Haben ſie ſich deß Orts Ra⸗ 

ville in dem Land von Lutzenburg gelegen / ſamt ſiebenzehen unter ſelbiger 

Jurisdiction ſtehenden Plaͤtzen bemaͤchtiget / den Magiſtrai mit etlichen 

Schoſfen gefangen genommen / und ſolcher Geſtalt ſeibige gezwungen / 

den Epyd der Treur an Frarckreich zu leiſten. 10. Haben ſie auch bas 

Landhauß Rock / unter dem Fuͤrſtenhumb Chimay gelegen / bencbenſt 

denen Staͤdtlein Fumay / uno Ravinan der Maas eingenommen. 17. 

Was bcm Adel fuͤr Bedrangnus in ihren Guͤtern / welche fic in den ab⸗ 

getrettenen Landen beſitzen / angethan worden / ſolches iſt / neben dem 

Schaden / ſo ihnen in ihrer Waldung geſchehen / bekand genug unb daß 

fic ihnen / glach andern Ihr. Majeſt. Unterthanen / die Verkauffung 

ihrer Guͤter verbotten; daß fic alle ihre ruͤckſtändige Renten confiſci- 

ret / unbbof fic ein Patent publiciren laſſen / vermittelt deſſen ſie alle 

lauffende Einkommen / ſeither dem Martii 167 9. ſich adjudicirt, da 

doch / vermoͤg deß 2:.unb 22. Friedens⸗Articuls / beyderſeits Untertha⸗ 

nen / nach deſſin Publication, in dem Genuß ihrer Guͤther von beyden 

Theilen eingeſetzet werden ſollen. Uber das vermindern ſie ihnen nod 

wreiters den Empfang ihrer Renten / in bem fic durch cin Placat vom 

September 1079. verordnet / daß in denen bre» erſten Jahren mehr 

nicht / als ſechs Monat jedes Jahr an dic Koͤnigl Spaniſche Untertha⸗ 

nen / oder einige Frembden bezahlet werden ſolten. 12. Hat der Marquis 

von Mourgon , fo ſich im November 1678. mit einigen Trouppen im 

Guͤlcher⸗Land defunden / der Provintz Gelderland / zu Kricgeud £e 
azſter Theu. | T bens⸗ 





— — — — [Y v, 


Anno 1680. 
Jenius. 


né DIAKIUM Deliniéóe 
bens⸗Unterhalt einer Troupnen / Seide 





| FZomoage Seld Palliſaden / 
und Arbeits⸗Leute / abgepreſſet / ungeachtet oer Friede albereits unter⸗ 


zeichnet / unb bic Zeit zur Außwechſelung der Raxificationaburdy 


Ihr. Koͤnigl. Majeſt. von Franckreich prorogirt geweſen. 13. Nach⸗ 


dem dem Frantzoͤſiſchen Geyeral / Chevalliec de Surdy. ,.eeaóumt 
worden / ſeine Trouppen durch die Provintzen Gelderl and und utze⸗ 





burgzuruͤck zu fuͤhren / in Anſehung der Herren General⸗Setaaten / unb 
deß Churfůrſten von Brandenburg Lande von dem langen / und koſtba⸗ 
ren € tib Lager der Frantzo ſen gu befreyen / wie auch bet Herren Staa⸗ 
e insgemeindas Nachdencken und præcaution fo gefaͤhrlicher Nach⸗ 
barſchafft hierdurch zu benchmen / haben in dem Durchzug gedachte 
Trouppen / wider aller Volcker Recht / und bit hoſpitalitaͤt. auff deß 
Landes Koſten gezehret / auch denen Koͤnigl. Spaniſchen Unterthanen 
zu Wilß unb Bahrdorf aufferlegt / ihnendie Bruͤckrnůͤber bie Ruhr zu 
verſchaffen. 14. Haben fic dem Spaniſchen Gouverueur zu Cors 
rye gedrohet / im Fall er nicht dem Waſſer⸗ Ablauff gnugſamb Lufft 


machte / weiches ihnen au dem Grund ber neuen Forcificanion qu Ma⸗ 
rin zu arbeiten hinderlich / mit gantzen Trouppen in bit Caſtellancy von 


Abbt / mit Abthey⸗Verwandten in die aͤuſſerſte Noth geſetzet worden. 


Frantzoſen den Abt zu Aumont nach Parißcitirt / und das Cloſter zu 


Coreryck einzufallen / welches der Graff von Monthrun zue equirem 
Ordre hatte. 15. Alle die Guͤter / ſo der Abt von Dunes aar Burgen 
unter der Frantzzoͤſiſchen Bottmaͤſſigkeit gehabt / hat ihm der Koͤnig von 
Franckreich entzogen / und einem zu Fourner wohnenden Muͤnchen zu⸗ 
geeignet / umb eine andere Abthey auff zurichten / ſo daß derrechtmaͤſſige 







16. Den Abbt deme ber S ónig in Spanien bie Ab Hanon gege⸗ 
ben / als die Stadt Jyanon/ und bemeldte Abthen ihme noch zugehoͤret / 
hat der Koͤnig in Franckreich nicht admietiren wollen. 17. Habendie 


ihrer Einlogirung gebraucht / umb · weilner / als ein Glied bet Prevoſtẽ 
sor. Hennegau / zu Mons fciam / da die Frantzoſen hingegen præ· 
tendi:t(n/ daß es unter die Prevoſte von Maubege gehoͤrig / obnchs 
ſchonniche alſo befindet. 18. Hat der Intendant Faulier die Achte 
vor Foreſt und Waſem unterſchirdliche mahlcitirt/ dir Huldigung:au 
Irauckreichz zuthun / ungeachtet tiefe guo Abihepen —— 








Oditdt^ - EURO?TJEUM, X47 
Konigl. Spaniſche Herrſchafft und Bottmnſſſigkeit / ſo wol dio anderr Anno s58o. 
gwiſchen der Sambrcund Maas gelegene Piaͤtze / welche ſie zu bro Fanius 
gung deß Eyds der Treue an Frauckreirh gezwungen / gehoͤren.i9. Ha⸗ 
ben die Frantzoſen / wegen einer gegen Den Herren von Odignies inden 
Rath zu Mornß gegebenen Sententz / einen Arreſt auff der Spaniſchen 
Unterchanen in Fraucktreich gelegene Gůter angelegt. 20. Haben fic - 
Soldaten außgeſchickt / umb den Buͤrgermeiſter / oder die Schoͤpffen 
von Seevern gefangen zunehmen / auß Urſach, weiln zu Agrimontvon 
beam Rath oon Flandern ein Bauer angehalten worden / welcher ſich für 
einen Frantzoſen außgegeben. 21. Uberobgemeldte / wie auch in ange⸗ 
Memorial begriffene Contraventionen / fat der Intendant 
Faulier zu Ermetin feine Zoͤller gelatten wollen / ſondern Soldaten 
außgeſchickt / umb ſeibige gefangen su nehmen; geſtalten er dann auch 
den Einnehmer Morian ju Charlemont gefaͤnglich angehalten Oen ⸗ 
jenigen / welche bey bcn Bedienten oer Koͤnigl. Spaniſchen Zollhaͤuſer 
ihre Zuflucht geſucht / hat er mit Brand bedrohet / ſie fuͤr Diebe / und 
Zerftorer der agemeinen Ruhe declarirt, und General⸗Ordre gege⸗ 
ben / ſie in Arreſt zunehmen / und als Ubellhaͤter in das Gefaͤngnuͤs nach 
Charlemont zu bringen. Er hat auch verbotten / daß dasjenige was 
ban Koͤnig in Spanien an Agrimont gebuͤhret / eon denjenigen Plaͤ⸗ 
tzen / wo er den Eyd ber Treue fur Franckreich a ʒwungen / nicht weiter 
ale biß auff den verſchienen Februarüi / als da die Frantzoͤſiſche Waffen 
in Charlemont kommen / bezahlet werden foll / hat auch dabcy bedun⸗ 
gen / daß auff den Fall die Schuldner fid) weigern wuͤrden / freywillig ju 
bezahlen / man ihn deßwegen umb Verhelffung anzuſuchen haͤtte. 
Umb dieſer / und anderer Urſachen willen nun / wurden zu Brũſ⸗ Spaniſche 
ſel zweymul deß Tags Berathſchlagungen gepflogen / umb einige ge⸗ Regernm⸗ 
wiſſe Ex pedientien zu Abwendung ſolcher Contraventionen außzu⸗ 
.Inzwiſchen hat man eine groſſe Quantitaͤt Kriegs⸗ Mum⸗ d UE 
tion nacher Aeth / Audenarde / &ortry | unb anbere Plaͤtzen geſandt cie eite. 
umb bey allen begebenden Vorfaͤllen in guter Defenſions· Poſtur zu Contraven⸗ 
ſtehen / und muſten alle Regimenter complirt, und in gute Verfaſſung tionen abzu⸗ 
gebracht werden. n Flandern allein ſtunden dreyzehen Regimen⸗ wenden. 
ttt complet, und drey Regimenter Oragoneringicicuen wurden aud 
J 

















bic 


LEUR 


1498 - DIARIUM : Bolaͤndiſhe 


Anao 1680. die in Braband / Namur und Jyenegau/ wie aud im Geldriſchen und 
Junius. Cugtzenbur aiſchen zuſammen gefuͤhret / daß es alfo an einer guten Poſtut 
gat nicht fehlete. Nichts deſto weniger fuhren bie Frantzoſen in ihrem 
Vorhaben fort / und forderten fuͤr Dinant / Charlemont abgetretten zu 


haben / ruͤhmeten unb droheten auch dabey / daß ihr Koͤnig feo auf zwey⸗ 


mai hundert tauſend Mann in Kriegs⸗Beſoldung auf tcn Beinen haͤt⸗ 
te. Der Printz von Conde ward zum Generaliſſimo uͤber die Fran⸗ 





Malencien wohnen ſolte / alda auf den Nothfall bic Armeen zu verſamb⸗ 
^ kn. Die Cron Franckreich aber auf einen gelindern Weg su bringen / 


lieſſen die General Staaten nachfolgendes Schreiben an den Aller⸗ 


Me Armeen in benen eroberten £anben ernennet / welcher hinfuͤro zu 


Chriſtlichſten Konig abgehen / welches derſelben Geſandten am 2. dieſes 


| su Fontajnebleau überreicht. . ] | 

Echrelben Aller⸗Durchleuchtigſter / Großmaͤchtigſter Koͤnig. O 
bcc Generar, wohln Dit Herren Staaten ber Vereinigten Niederlanden 
Stasicnan der gaͤntzlichen Hoffnung gelebet / es wuͤrde ber zu Nim⸗ 
be Koͤnig in moͤgen zwiſchen Eu. Koͤnigl. Majeſt. unb dem Koͤnig in 
Franckreich Spanien geſchloſſene Friede ín veſten Standt geſetzet / unb 
fuͤr Syanien. was durch den 15. Articul ſelbigen Friedens⸗Tractats vorbe⸗ 
halten worden / durch die beyderſeits ernennte Commiſſarien 


voͤllig beygeleget unb geſchlichtet worden ſeyn. Nichts deſto 


weniger haben ſie mit groſſem Leydweſen vernehmen muͤſſen / 
daß immerdar neue Mißverſtaͤndnuͤſſen zwiſchen beyden Gro» 
nen hervor wachſen / welche vielleicht die guͤtliche Unterhand⸗ 
lungen / ſo E. Majeſt. nach Cortray zu verl 
bet / hindern moͤchten. Hoffen demnach / C. Majeſt. werde ih⸗ 
nen / als gegenwelche Cie fid) jederzeit fo gnaͤdig bezeuget / uno 


Dero Freundſchafft gewuͤrdiget / erlauben / daß Sie durch ih⸗ 


re Abgeſandten incerceduen / und unterthaͤnigſt bitten laſſen 
mwoͤchten / daß E. Majeſt. den der Chriſtenheit wieder gegebenen 


ege gnaͤdigſt belie⸗⸗ 


- 


Frieden ín feínem Standt balten / unb bít obertoebnte guͤtli⸗ 
. (cC onferengíen zu Cortray / zu Beylegung ein und anderer 


noch ſchwebender Mißverſtaͤndnuͤſſen ihren Anfang nehmen 


laſſenwolle / damit die Chriſtenheit / und ſonderlich beyde Cro⸗ 
CT nen / 


.«& 


ewe. EUROPAZEUM.: 14» 
nen / derer Conſervation benen Herren Ctaaten bedyt angele⸗ 
gen und important iſt / in Ruhe unb Frieden bleiben moͤchten. 
BGleichwol fuhren die Frantzoſen nach dieſem Schreiben in ihrem Frantzoſen 
Vornehmen / einen als ben andern Weg / fort / und ſchoneten nichts /was fahren tib 
ihnen in die Augen und Haͤnde kam / daß auch die verwittibte Fuͤrſtin * Vorha⸗ 
von £ígne nacher Srand'reich repfen/unb an (ebigem Hofe ſuchen mu; ben fert. 
ſte / daß ihr in ihren zum Wittib⸗Sitz gelaſſenen Guͤthern / wegen deß 
Uberlaſts ſo ihr geſchahe / moͤchte ib pop werden. mE 
Sun Batte bep ſolchen Frantzoͤſiſchen Proceduren ber C flat 
freylich Urſach zu wachen / und vorallem Singen fid) umb Geo sube 
kuͤmmern / damit bey micber angebenbem Krieg / unb zu Fortſetzung deſ⸗ 
ſelben / kein Mangel hieran erſcheinen moͤchte. Und zwar ſo hatten fie 
bercits im April beſchloſſen / daß ſechs unb dreyſſig neue Kꝛiegs⸗Schiffe 
ſolten erbauet werden: Weil man fich über den Geld⸗Mitteln / wo ſol⸗ 
che herzunchmen / nicht vergleichen koͤnnen / als war man in ſo weit einig / 
daß der zweyhunderteſte Pfenning dazu angeleget werden ſolte; dawider 
aber oic Staͤndte Deifft / Gouda / unb Harlem ſich ſetzten. Andere 
ſchlugen das Mittel vor / daß die Familien / und ein jeder / nach dem er 
beguͤthert / oder vermoͤgend ſeyn wuͤnde / nach Proportion bae €tinige 
beytragen ſolte; deme aber Amſterdam / Rotterdam / und Alemar wi⸗ 
derſprachen / und vorgaben / daß in bemeldten Staͤdten viel Einwohner 
zu finden / welche nichts dazu geben koͤnten / wol aber vermoͤgend waͤren / 
bicfcr wegen einen ſchaͤdlichen Tumult zuerregen. Hinwiederumb 
ſchlugen andere vor / daß zwo Millionen / gegen acht bif zehen proCen- 
tofdbrlid) zu verzinſen / auffgenommen werben ſolten; welches aber 
viclen auch zu ſchwaͤr fallen wolte. In dieſem Geld⸗Mangel war der 
Rentmeiſter zu Harlem verſtorben / welcher / an ſtatt ſeiner Rechnung / 
der Stadt nicht mehr / als achtmal hundert tauſend Pfund ſchuldig 
verblieben / ohne das / was man ſich an (einer Verlaſſenſchafft / ſchon zu 
erhohlen hatte. Die Herren von Ober⸗ Iſſel verwilligten zu bem 
Kriegs⸗Staat funfftzig tauſend Gulden / welche der Staats⸗Rath 
begehrte / und uͤber dieß noch die Beveſtigungen inn⸗ und auſſerhalb ſel⸗ 
biger Landſchafft fortzufuͤhren. | 
. |. & lij Ingiti⸗ 


Anno 1490, 
Junius... -— 


| "o - DIARIUM Zothtiiln. 
Anro 1900. Jagleichen willigten fic auch zu denen zweymal hundert tau[ete 
Ianius. Ginden / fůͤr die Loſamenter der Volcker / ſo in Beſatzung lagen: jte 
| zu der Excraordinar-2(nforberung/bie Proviant⸗Haͤuſer zuverſehen / 
und fuͤnffhundert tauſend Guͤlden / (o zu oen Geſchuͤtz / unb Unter hal⸗ 
turg der Guarmſon zu Maſtrich gebraucht winden / was aber die zwo 
Willonen / unb achtmahl hundert tauſend Gulden / ſo zu denen ſechs 
und dreyſſig Lertegs⸗Schiffen / welche dieſer Staat auffbauen laſſen 
wolte / ſollten gebraucht werden / betrifft / ſageen ſie / daß die Admiralitaͤt 
die Unkoſten tragen ſolte; Zumalen ihre Provintz durch ben Krieg (cbr 
verderbet worden / unb ſie keine Handlung ju Waſſer mehrhaͤtten / bar 
on ſie wiederumb einigen Nutzen haben koͤnten. Nichts deſto weni⸗⸗ 
ger waren ſie zufrieden / daß bie General⸗Staaten dazu ein drittheil 
contribuireg/ daran ſie ihren Theil bezahlen wolten / jedoch mit dem 
Beding / daß bit Handels⸗Staͤdte zu denen Koſten ein merckliches bey⸗ 
tragen moͤchten / die Ihrigen zu erhalten. Die Herren von Secland 
verwilligten zu dem Veſtungs⸗Bau in denen ſieben Vereinigten Pro⸗ 
vintzen hundert tauſend Pfund / fuͤr die in Braband unb Flandern drey⸗ 
hundert tauſend / und zum Stuͤck gieſſen hundert tauſend Pfund; hin⸗ 
gegen begehrten ſie / daß feine Voͤlcker mehr moͤchten abgedanckt / auch 
daß die bey geweſenem Krieg / auff Butter / Fleiſch und Saltz / ſo auß 
Schott⸗ und Irrland kommen / geſetzte Aufflagen abgeſchafft / und an 
derſelben ſtatt die auffs außlaͤndiſche tom moͤchten geſteigert werden. 
In der Provintz Holland kame endlich die Sache nach langer Delibe⸗ 
ration, ſo weit / daß ber zweyhunderſte Pfenning oon denen Real⸗Gů·· 
chern / jedoch mit einer Moderation, als nemblich bic Helffte ben 1. Ju⸗ 
lii dieſes do ſten Jahrs / die andere Helffte aber den ꝛ. Martü kuͤufftiges 
Jahrs ſolte gegeben werden. Und dafern man mit dieſen Geldern noch 
nicht außkommen wuͤrde / fo ſolte nochmahls der zweyhunderſte Pfen⸗ 
ning umbgeleget werden. So lagen auch in Spanicn64 5000. Cro⸗ 
nen in Bereitſchafft / welche auff drey Terminen zu Brüſſelbezahlt / 
und zu deß Printzen von parma / neuen Gouverneurs ſelbiger Lande / 
einiger Verordnung ſtehen ſolten / welchem Gouverneur aber / hier und 
da ungleich nachgeredet wurde / daß er ſolche Gelder nicht wol anwe⸗ 
den / ſondern / wegen ſeiner groſſen Hoffhaltung / die Niederlande mehr 






ruiniren 


Pr EURKOPAUM, xt 
rninĩten wurde / ſiemahlen er allein ſechozehen Pagen / 24. Caquepen; Anno 1680. 
amb noch dazu vierhuunert andere Bedience hatte / dadurch er alles / was Meine. 
et von Spancubefaͤme / verzehren wuͤrde. Im uͤbrigen empflenge 
dieſer Printz Brieffe auß Spanien / in den Seehaven de la Coutogne 

gtr Ochiff / und ůͤber See nach Eugeland zu gehen / mit ſelbigem Koͤmg / 
wegen der angefochtenen Nederlanden fic jur unterreden: b gleich 
ſelbiger Koͤnig / fo wol als der Hertzog von Jorck / zuvor ſchon willens 

war / die Spaniſche Niederlande qu entſetzen / unb fo bald Franckreich 

das geringſte fich uncerſtehen wuͤrde / bas Parlament ju beruffen; wel⸗ 
ches dann dem in Engeland anweſenden Frantzoͤſiſchen Geſandten / 

wann (cin Konig den grmachten Frieden brechen wuͤrde / gleichfals an⸗ 
gedeutet ward / daß Se. Koͤnigl. Majeſt. dabey niche ſtill ſitzen koͤnee / 

weil Cic ihre Mediation dabey angebotten haͤtten. So beſorgeten 
auch die Staaten / ce moͤchte bie vorgeſetzte groſſe Reyſe deß Koͤnigs 

von Franckreich ihnen nicht allerdings zutraͤglich ſeyn / weitſte vermeyn⸗ 
saves moͤchte vielleicht etwas abere dahinder ſtecken. Derowegen / 

als der Koͤnig dieſe Gedancken vernommen / ließ er durch ſeinen Abge⸗ 
ſandten in einem Memorial denen Herren Staaten kund thun / daß ſie 
wegen bevorſtehender Reyſe keine Ombrage nehmen doͤrfften / ſinte⸗ 
mahlen ſolche nur mit einem kleinen Gefoige feyn ſolte / und zu einer 
andern Intenrrion geſchehe / als die Plaͤtze / welche Se. Majrſt. in den 
Spanuiſchen) ederlanden bey den Ammoͤgiſchen Friedens⸗Traeta⸗ 

ten cedirt worden / perſoͤnlich zu vilitiren / die Dependentien in Beſitt· 
zu nehmen / amb (id) huldigen zu laſſen / welches er auch durch einen ſehr 
hoͤfflichen Brief (deſfen droben in ver Engelaͤndiſchen Hißorie gedacht 
worden) ber Koͤnig ur Engeland verſicherte. | | 

Im aͤbrigen Beffen Ihr. Kayſerl. Majeſt. die Abtrettung Haſ⸗ Die Abtret⸗ 

- it unb Maſcick am den Printten vor Luͤttich durch Dero Reſidenten tuna. Haffelt 
im Haag bey denen Staaten begehren / wozu ſich aber noch biß dahin Uno Maſcich 
ſchlechte Hoffinmg verſpahren ieß SXam ffe begehrten von febigenr poo 
Prinden / die vor einigen Jahren zu Schwoll uno Deventer erprefien ^ 7 
Gelder zuvorwieder erffattet pi haben / alsd ann wolten fic ſich auch mit 
ihene in Tractaten einlaſſen. Und eben darumb ward die Wahlder 

mue Wuͤrgermeißer zu Lůttich fo ſchwer gemacht / in dem der ring 

9— da⸗ 








Anne 16$0. 
Junius. 


wird noch 
mehr beveſti⸗ 
grt. 


Pd 


"a | DIARIUM . Hoolandiſche 


da / die Gemeine aber dort hinaus wolte; biß endlich Ihr. Kapſerl. Maj. 
bein Printzen Vollmache gab / ſoiche Mitel qu ergreiffen / oe er für att 
beßtnden waͤrde die Stadt unter (emo Gehorſam qu bringen. 
Nechſt dieſem fuhren Die Hollaͤnder fort / zu Maſtricht noch 
sten Baſtions / nebenſt ben alda erbaueten Wercken / aufzurichten / und 
bic übrigen in beſſern Stand zu (caen; Zu welchem Ende fie von 2c 
chen / und anderwerts in ibrer Nachbarſchafft alle Steinmetzen / mit 
Verſprechung eines guten Lohns / dahin beſchrieben / wozu dann die 
Staͤnde der Provintz Gelderland etwas hergeben ſolten / damit infonder⸗ 
heit die Zuruͤſtung der gedachten ſechs unb dreyſſig Kriegs⸗Schiffe in 
kemem Wege / durch Verwendung ber Gelder / verhindert werden moͤch⸗ 
te. Worauff ſie aber jur Antwort gaben / daß die Verrichtungen auf 
der See ſie im Geringſten nichts angiengen / und daß ſie dannenhero 
nichts dazu ſteuren koͤnten / ſondern vielmehr der Meynung waͤren / daß 
bic in der See uͤbrige fri. go⸗Schiffe ſolten verkaufft / und mit ſelbigem 
Geld bic Graͤntz⸗Staͤdte beveſtiget werden / unb daß Die Manufactu- 
ren / ſo auß einer Provintz in die andere gefuͤhret wuͤrden / laut deß ge⸗ 
machten Unions. Tractats, nichts an Aufflagen bezahlen ſolten. Oer⸗ 
gleichen Widerſinnigkeit fande ſich auch su Antorff umb andern Orten 
mehr / was aber die Subſidien anbelanget / welche der Fuͤrſti. Neuburgi⸗ 
ſche Reſident denen General Staaten in einem uͤbergebenem Memo⸗ 


rial abforderte / entſchuldigten fich dieſelbe alfo: Daß der Verzug nicht 


Beſtraffung 
der groſſen 
Untreu etli⸗ 
det € innt: 
it. 


auf Mangel guten Willens / ſondern daher entſtanden / weil ſie diejenige 
Contributions⸗Gelder / ſo ſi an Chur⸗Coͤlln forderten / dazu verordnet / 
(ote aber noch nicht empfangen haͤtten / weiches bie einige Urſach waͤ⸗ 
re / warumb ſie ihre Schuldigkeit nod) nicht ablegen koͤnnen. 

«Be dieſen fo maͤheſamen Sachen / ließ fic auch unter denen 
Herren Einnehmern einige Unrichtigkeit hin und wieder vermercken / 
unter denen nur dieſes zu gedencken / was ſich zwiſchen dem Printzen von 
Uranien / und dem Herren Ardes / deſſen geweſenem Schatzmeiſter / we⸗ 
gen einer ſtreitigen Rechnung / deren Summ ſich auff hundert und 
dreyſſig Rthir. belauffen / vorgegangen. Gemeldtem Ardes ward (cine 
Prætenſion abgeſprochen / und muſte er ſein Urtheil mit entbloͤſtem 
Haupt anhoͤren / wornach er / wegen einiger calumnieuſen Worte / ſo e 

| $um 


edtisc. . E£tUROPJAUM. - 


ium lad deibef Printzen / und beffett Kath ſich vernehmen iaſſen is ^no 16s. 
eint Straf von zwey tauſend Gulden / ſamt denen Expenſen unb Unko⸗ uniu. 
fitt condemnirt wurde; muſte auch über diß die zwo Apologien unb 
Schutzchrifften / fo er im Truck außgehenlaſſen / in Gegenwart der 
beyden Commiſſarien in Stuͤcken zerreiſſen. Noch uͤbler aber war der 
Erinnehmer auff der Schantz St. Maria / wegen einer Land⸗Dieberey / 
und andern Boͤſen / deſſen er uͤberzeuget wurde / daran / woruͤber er fluͤch⸗ 
tig / ſeine Guͤther con&ícirrutb alle diejenige / fo etwa noch ſeiner Guͤ⸗ 
ther halber Nachricht geben kunten / durch offentlich Befehl darzu an⸗ 
gemahnet worden ſein Bildnuͤs aber ward / laut deß dißfals ergangenen 
Urtheils / vor dem Rathhauß auffgehenckt. | | : 
Den 24. dieſes / gienge ber Herr Heemskerck / als Ambaſſadeur ^r. Sane, - 
tia) Spanien / welcher enpatfant zu Bruͤſſel bey Cr. Excell. bem kerck acc in 
fPringa von parma / Particulier· Audientz gehabt / wovon er denen Ambaſſade 
Herren Staaten Nachricht gegeben / und dieſelbe berichtet / daß Seine nad Spa. 
Excell. ihme eine Copey von dem Projcct ,fo eor dieſem gemache / und en. 
von Spanien approbirt worden / gegeben / umb 55000. Mann zu Fuß / 
und 5600. zu Pferd / ſo wol wegen dieſes Landes / ole Sr. Catholiſchen 
Majeſt.zu unterhalten / welche deßhalben Monailich hundert tauſend 
Rthir. darzu herzuſchieſſen verſprochen / ſolche aber nicht bezahlet. Weil 
nun dieſes Project, wann es zur Execution gebracht vrbe / bie Nieder⸗ 
lande fuͤr ihrem Ruin / ſo ihnen angedrohet / bewahren koͤnte / wolte er 
daſſelbe mit nach Spanien nehmen / umb zu ſehen / ob man demjenigen / 
was darinnen enthalten / in allem nachkommen wolte. Die Herren 
Staaten haben ihm erlaubet / nach Verflieſſung eines Jahrs / ohne 
Erwartung anderer Permiſſion, von ſeiner Ambaſſade wieder nach 
Hauß zu kehren. Selbiger hatte auch von den Herren an be Staats⸗ 
Secretatium Bagrel / daß derſelbe ihn von dem wahren Zuſtand der 
Sachen / ſo dieſer Staat an dem Spaniſchen Hoff hatte / informiren/ 
und ihm davon die Schrifften außhaͤndigen / Hr. Heemskerck hingegen 
qe ſeines bißherigen Secretariats erlaſſen / und ſelbigem wegen feiner 
onduite, unb treu⸗eyfferigen Dienſten / im Nahmen deß Staats 
dancken ſolte. | 


azſter Theil. V Im 


4 


H4 |^ |n PIARIUM 001 


Anno 1680. Imuͤbrigen fatte ſich bet Staat bet den Frieben [ welcher mit 
lunius. denen von Algier den 22. April getroffen worden / zu erfreuen. Denm 
Friede mit nach dem ſelbigen Tag bae Schiff / ber Printz von Portugalgenandt / 
den von Mo wie auch ber Schout bey Nacht / von Seeland alda ankommen / und die 
^i geſchloſ⸗ HPraſenen / welche bie Staaten bey Schlieſſung deß Sricbens ſelbiger 
Regierung verſprochen / mitgebracht / entſtunde alda groſſe Freude / 
unb wurden bic Stücke auf dem Schloß / in der Stadt / und auff denen 
daſelbſt liegenden Schiffen/ geloͤſet. Darauff bann ber Frieden von 
der gantzen Dovane / in Gegenwartdeß Commiſſarii de Pas, du Hots, 
und deß Schouts bey Nachtbeſtaͤttiget / welche allen moͤglichen Fleiß 
anwendeten / die nac bcr Ratfication genommene / unb auffgebrachte 
Schiffe / wieder zu bekommen / konten aber nichts erhalten / ſondern die 
von der Dovane proteſtir en / tof ſie bey dem klaren Buchſtaben deß 
geſchloſſenen Friedens / ben ſie/ fo bald die beſagte Praͤſenten zu Al⸗ 
giers angekommen ſeyn wuͤrden einzugehen verſprochen / blieben / den 
ſie auch ewig / ohne die geringſte Verletzung deſſelben / unterhalten wol⸗ 
ten. Wie nun dieſer Fricden publicirt ward / wurden abermahls bic 
Stuͤcke auff dem Schloß / wie auch in der Stadt / und allen Algieri⸗ 
ſchen Schiffen / unter dem Trompeten⸗ESchall geloͤſet / unb hierauff 
allerhand Freuden⸗Zeichen erwieſen / auch fuͤr die von Ihr Hochmoͤg. 
überſchickte koſtbare Praͤſeuten einige Gegen⸗Verehrung gethan / wel⸗ 
che in vier rothen ſcharlachenen koſtbaren / mit Gold verbraͤmten Roͤ⸗ 
cken / drey reich mit Gold eingelegten und gezierten Rohren / drey uͤber⸗ 
aue koſtbaren Saͤbeln / zwey bcr ſchoͤnſten im Lande befindlichen Pfer⸗ 
den / zween Straußvoͤgeln / einem Loͤwen / nnb ſonſt noch andern Rari⸗ 
taͤten beſtanden. | 
Zuſtand der So ſtunde es auch mit der Oſt⸗Indianiſchen Compagnie / 
S» India nach dem dieſelbe mit bet Englifſchen keinen Streit mehr batte / ziemb⸗ 
nfbrn&om lich wol: Jedoch blieb oic Mißgunſt / wegen einund anderer Wolfahrt 
waani — .nicbt auf/in dem die Engliſche beſorgete / daß die Hollaͤndiſche durch 
. gute Mcnage, und vorſichtige Haußhaltung ihre Handlung mit der 
| . gütruiniras moͤchten. Weßwegen dann bic Engliſche Compagnie 
trachtete/bie fyolldnbi(cben Feinde su erwecken / infonderheit aber ben. 
Koͤnig won Bantam anzureitzen / denen Hollaͤndern alles Ubel zuzufů⸗ 
| | | gen / 


-— 


ede. | EUROPAUM, Uy 
n / jedech baff er fib nicht off entlich feindlich voiber fle erfürte / und ^nnc 1630 
"s —— e Geſchuͤtz / Pulver / unb Conftablcr; J unius. 
fo Sall er ſolche gegen dicſeibe vonnoͤchen haben moͤchte / zuzuſchick.n. W 
Derohalben dann / als bic Hollaͤnder durch die Enge von Sundagien⸗ 
gen / ihnen dieſes Koͤnigs Uunterthanen auff bladen Schiffen mit Fruͤch⸗ 
ten / und andern Erfriſchungen ſo mehrentheils vergifftet / entgegen faz 
men / wovon vicc von den Hollaͤndern ben Geiſt guffgaben; wie dann 
auch bae friſche Waſſer / welches fie auff ihren Schiffen gebraucht / 
gleichfals von jcnen vergifftet war. Als fic nunder Hollaͤndiſche Ge⸗ 
neral deßwegen gegen dem Koͤnig beklagte / gab dieſer zur Antwort: 
Daß es ſeine rebelliſche Unterthanen waͤren / wolle ihm derowegener⸗ 
lauben / ſelbige su verfolgen / unb fic an ihnen / van er ſie bekaͤme / zu 
raͤchen. Weil aber gedachter General wol vermuthete / daß ermeldter 
Koͤnig ſolche Antwort nur darumb gegeben / damit er Urſach haben * 
moͤchte / zu ſagen / oap bie Hollaͤnder ihn zuerſt angegriffen haͤtten / ato | 
trug ct Bedencken / ſolches ohne Vorbewuſt ( uno Einwilligung der 
Compagnic zu thun / in Betrachtung daß ſelbiger Koͤnig ſehr maͤchtig 
tar, Im übrigen ſtunden / wie gedacht / der Compagnie Sachen in 
ſelbigem Lande noch gar wol: fuͤr die freye Perſonen aber / welche bey ber 
Compagnie kein Jutereſſe hatten / war nichts mehr zu thun / indembe⸗ 
ſagte Compagnie ihnen die freye Handlung benommen / alſo daß ſie 
nichts mehr proſperiren kunten; derowegen trachteten fie ihre Guͤter 
zu verkauffen / worzu ſich aber wenig Kauffleute fanden. Im uͤbrigen 
kame der gantzen Compagnie bae Verbott in Engeland / wegen der 
Frankboͤſiſchen Manufacturen / wol zuſtatten / unb bothe bem Hollaͤndi⸗ 
ſchen Auffnehmen ziemlich die Hand / weiln die Hollaͤndiſche Hand⸗ 
werckoleuthe den Engliſchen Kauffleuten derer nicht genug herbey 
ſchaffen kunten. Sym ũbrigen muſten bie Abgeordnete ber Provintzen / 
ſo zur Ce negotürten / beſchaͤfftiget ſeyn / eine neue Tariffe beo 
Rechts / von Ein· und Außgehen der Schiffe / auff zurichten / wobey die 
Stadt Amſterdam / wen ſie vornemblich darunter mit intereſſirt war / 
und wegen der genauen Auffſicht / ſo man daruͤber hatte / ſolches Recht 
zu behaupten / am meiſten befuͤrchtete / es moͤchten die Handels⸗Leute ih⸗ 
am Kauffhandel an andere Data / vo 3 nicht (o genaue Achun 
| í à 


* 


"] 
apt 
). e 


Anne 1680. 
Junius. 


e éraba | 
auß Cnr& 
nam. 


sé DIARIUM 


Volndiſche iine. 
euff (lcgd6/vericaen: als ward allen Macklern ſelbiger Stadt Befeich 
gegeben / den Commiſſarien den Preiß ber Wahren / worin berfef6c vor 


zu machen. | 

Sonſten Batte fich boy ber Admiralitaͤt daſelbſt zu Amſterdam 
cin Engelaͤnder angegeben / wie er die Schiffe / fo von Amſterdam nach 
bem Texel über oen Pampes / worůber ſie vielmals gantze Monat zu⸗ 
bringen muͤſſen / gegen Wind und Waſſer zu gehen machen wolte; 
Woruͤber beſagte Admiralitaͤt ben Hn. Buͤrgermeiſter Huͤdde / welcher 
ein vortrefficher Mathematicus, umb den Hn von Duͤſſen / folches su 
examiniren / committirt. Nach bem aber der Erfinder eine Penſion 
fuͤr feine Wiſſenſchafft begehret / und dieſe Herren ime geantwortet: 
Sie koͤnten ſolches nicht glauben / et müftecebam in der That erwei⸗ 
ſen / hat e darauff replicirt, wann ſie es nur einmal geſehen haͤtten / wuͤr⸗ 
den fie die Kunſt / eben ſo gut als er / wiſſen; worauff dann die Sache er⸗ 
ſitzen blieben. | | 

Schließlich langte cit Schreiben auf Surinam vom 27. Aprüt. 
an mehr gedachte Admiralitaͤt dieſes Inhalts an: Das arrivement 
deß Schiffs Weſt⸗Zouburg ami. diefes / bat einen jeden ſehr erfreuet / 
weil es ein Anfang deß ſo lang gewuͤnſchten Succurſes iſt / deme der 
Reſt bald folgen wird: GOtt ſey gelobt / daß dieſe Colonie nun falvirc 
iſt / und kan ich Eu. Ed. Moͤg. verſichern / daß in kurtzem alles in vori⸗ 
gen Stand wird geſetzet erben i (o ferm nur das Schiff mit den 1o, 
Soldaten ankomt; dann ce GOtt Lob fo weit gebracht worden / bag 
alle Indianer auff einer Seiten bereits befriediget / und die andern von 
Coppenam / ſo bald wir uns mit dem Succurs verſtaͤrcket / folgen wer⸗ 
den. Es finb auch die Courentienſer Indianer zum Theil geneigt / 
unter ume zu wohnen / wie fie bann in der Courentiene ein ſtarckes Hauß 


fuͤr uns gebauet / eine Parthey Militz daͤrein zu legen / welches dann eine 


qute Verſicherung ihrer Treue gegen une ſeyn wird. Vor zwoͤiff 
Tagen iff Peter del Hayes mit einer naue. / undr5. Mann nach 
Coppenam / und Succammeca abgegangen / und verhoffe in zwey / oder 
drey Tagen etwas gutes von ihnen zu vernehmen. Der Herr Major 
Herman de Huybert, welcher anhero kommen ſollen / nebſt dem 


Herrn 


— 


etlichen Wochen geweſen zugeben / umb einige Verordmmg deßwegen 


— 


rd 


Srantofi fie Geſchichte. EUROPAEUM - xy 
Sam Gouvemeur / Johann Heinſtus zu commandiren/ iff auff der Anne 16Ee. 
See / zu 6 Betrũbnũs unfer aller / geſtorben / weil vicit; / wegen unius. 
ſeiner groſſen Experientz bep ben Indianern / cine groſſe Zuverſicht su 

hatten / und —8*— er bey ihnen viel zuwegen gebracht haben; body 
weil der Himmel use mit ihme nicht beguͤnſtigen wollen / muͤſſen wir da⸗ 
mit zufrieden ſeyn. Die Urſach / warumb ich jetzo an G. Ed. Moͤg. 
ſchreibe / ifl dieſe / denenſelben hiemit das Ableben deß Edl. Herren Jo⸗ 
bann Heinſu am 21. dieſes / zur Nacht zwiſchen dem Sonn⸗ und Mon⸗ 
tag umb 2. Uhr kund zu thun. Er war ohngefehr zwoͤlff Tage an ei⸗ 
nem kleinen Fieber bettlaͤgerig / hernach aber begunte er ſeine Glieder 
wieder zu bewegen / welches uns Hoffnung machte / daß es mit ihme 
beſſer werden wuͤrde. Allein deß Sontags / Abends umb 9. Uhr / bekam 
er ein ſehr ſtarckes Fieber / darauff er auch / zwo Stund hernach / zu groſ⸗ 
fer Betruͤbnuͤs unſer aller / wie auch qu nicht geringem Nachtheil der 
Colonie / weil nunmehro alles in einem guten Stand zu kommen begun⸗ 
te / dieſe Welt geſegnet. Es wäre ber Colonie abſonderlich gut geweſen / 
wann er nod) etliche Tage haͤtte im Leben bleiben moͤgen / zweiffeln 
nicht / er wuͤrde es / nechſt goͤttlichem Segen / fo dirigir: unb eingerichtet 
haben / daß dieſes Landes Flor und Auffnehmen / deme von Braſilien 
weit bevor gehen ſollen. 

( So weit dieſes Bericht· Schreiben / unb auch (o viel von dey 
Hollaͤndiſchen Geſchichten.) 


Franckreich hatte in dieſem Monat bald ein hoͤchſt⸗ empfindli⸗ 
tcr Sereich getroffen / indem ber Koͤnig auff der Schweins⸗Jagt in 
Lebens⸗Gefahr gerathen / da ihm ein groſſer Eber auffgeſtoſſen / und 
demſelben etliche ſchroͤckliche Hiebe mit ſeinen Waffen gegeben. 
Monft.Villeroy wolte den Konig entſetzen / ward aber auch von dieſem 

grimmigen Thier angerennet / jedoch nicht beſchaͤdiget / auſſer daß es 
íbm bas Ober⸗Theil von ſeinem Stieffel zerriſſen. In welchem 
Schrecken dann ein jeder herzu eylete / davon die Madame de 
Spovange einen gefaͤhrlichen Schaden bekam / in dem ſie mit der 
—** umbgeworffen worden / und in dem Fallen ein Glaß zer⸗ 
brochen / davon ihr die Scherben Kleider ipo" 
i 


Arme 16280. 
unius. 


Giárdim 
auf Cnr& 
nant, 


sé DIARIUM Détabiie Oii. 
auff (ic gaͤb / verlegen; als ward allen Macklern ſelbiger Stadt Befelch 
gegeben / den Commiſſarien ben Preiß ber Wahren / worin derſelbe vor 


etlichen Wochen geweſen zugeben / umb einige Verordnumg deßwegen 


zu machen. | 

Sonſten Batte ſich bey der Admiralitaͤt daſelbſt zu Amſterdam 
ein Engelaͤnder angegeben / wie er die Schiffe / ſo von Amſterdam nach 
bem Texel aber oen Pampes / woruber ſie vielmals sanc Monat qus 
bringen muͤſſen / gegen Wind uno Waſſer zu gehen machen wolte; 
Woruber befagte Admiralitaͤt ben Hn. Buͤrgermeiſter Huͤdde / welcher 
ein vortrefflicher Mathematicus, und ben J)n. von Duͤſſen / ſolches su 
examiniren / committirt. Nach dem aber der Erfinder eine Penſton 
fuͤr ſeine Wiſſenſchafft begehret / und dieſe Herren ihme geantwortet: 
Sie koͤnten ſolches nicht glauben / er muͤſte es danm in der That erwei⸗ 
ſen / hat er darauff replicirt, wann ſie es nur einmal geſehen haͤtten / wuͤr⸗ 


den fie die Kunſt / eben ſo gut als er / wiſſen; worauff dann die Sache er⸗ 


ſitzen blieben. 

Schließlich langte ein Schreiben auf Surinam vom 27. April. 
an mehr gedachte Admiralitaͤt dieſes Inhalts an: Das arrivement 
deß Schiffs Weſt⸗Zoudurg am nz. diefes / Bat einen jeden ſehr erfreuet / 
weil es ein Anfang deß fo lang gewuͤnſchten Succurſes iſt / deme der 
Reſt bald folgen wird: GOtt ſey gelobt / daß dieſe Colonie nun ſalvirr 
iſt / und kan ich Eu. Ed. Moͤg. verſichern / daß in kurtzem alles in vori⸗ 
get Stand wird geſetzet werden / fo ferm nur bae Schiff mit den 150. 
Soldaten ankomt; dann es GOtt Lob (o weit gebracht worden / daß 
alle Indianer auff einer Seiten bereits befriediget / und die andern von 
Coppenam / ſo bald wir ums mit dem Succurs verſtaͤrcket / folgen wer⸗ 
den. Es ſind auch bic Courentienſer Indianer jum Theil geneigt / 
unter uns ju wohnen / wie fic bann in der Courentiene ein ſtarckes Hauß 
für uns gebauet / eine Parthey Militz daͤrein ju legen / welches bann eine 
gute Verſicherung ihrer Treue gegen uno ſeyn wird. Vor zwoͤiff 


Tagen iff Peter del Hayes mites € Snauen / und25. Mann nach 


Coppenam / und Succ ammeca abgegangen / und verhoffe in zwey / oder 
drey Tagen etwas gutes von ihnen zu vernehmen. Der Herr Major 
Herman de Huybert , welcher anhero kommen ſollen / nebſt dem 





Srant ifie Geſchichte. EUROPEUM. xy 
yam Gouvemeur / Johann Heinſtus zu commandirent/ iſt auff der Ane 16Ie. 
See / zu groſſer Betrubnũus unſer aller / geſtorben / weil vieie / wegen Junius 
ſeiner groſſen Experientz bep ben Indianern / eine groſſe Zuverſicht zu 
ihm hatten / und wuͤrde er bey ihnen vielzuwegen gebracht haben; doch 
weil der Himmel une mit ihme nicht beguͤnſtigen wollen / muͤſſen wir da⸗ 
mit zufrieden ſeyn. Die Urſach / warumb ich jetzo an G. Ed. Moͤg. 
ſchreibe / iſt dieſe / denenſelben hiemit das Ableben deß Edi. Herren Jo⸗ 
Dann Heinſu am 21. dieſes / sur Nacht zwiſchen dem Sonn⸗ und Mon⸗ 
tag umb 2. Uhr kund zu thun. Er war ohngefehr zwoͤlff Tage an ei⸗ 
nem kleinen Fieber bettlaͤgerig / hernach aber begunte er ſeine Glieder 
wieder zu bewegen / welches uns Hoffnung machte / daß es mit ihme 
beſſer werden wuͤrde. Allein deß Sontags / Abends umb 9. Uhr / bekam 
er ein ſehr ſtarckes Fieber / darauff er auch / zwo Stund hernach / zu groſ⸗ 
ſer Betruͤbnuͤs unſer aller / wie auch zu nicht geringem Nachtheil der 
Colonie / weil nunmehro alles in einem guten Stand zu kommen begun⸗ 
te / dieſe Welt geſegnet. Es wäre ber Colonie abſonderlich gut geweſen / 
wann cr nod) etliche Tage haͤtte im Leben bleiben moͤgen / zweiffeln 
nicht / er wuͤrde es / nechſt goͤttlichem Segen / fo dirigir: unb eingerichtet 
haben / daß dieſes Landes Flor und Auffnehmen / deme von Braſilien 
weit bevor gehen ſollen. 
(So weit dieſes Bericht⸗Schreiben / und auch ſo viel von den 
Hollaͤndiſchen Geſchichten.) | 


Franckreich Batte in dieſem Monat bald ein hoͤchſt⸗ empfindli⸗ 
cher Citreid) getroffen / indem ber Koͤnig auff oer Schweins⸗Jagt in 
Lebens⸗Gefahr gerathen / da ihm cin groſſer ber auffgeſtoſſen / unb 
demſelben etliche ſchroͤckliche Hiebe mit ſeinen Waffen gegeben. 
Monft.Villeroy wolte den Konig entſetzen / ward aber auch von dieſem 
grimmigen Thier angeremet / jedoch nicht beſchaͤdiget / auſſer daß es 
ihm das Ober⸗Theil von ſeinem Stieffel zerriſſen. In welchem 
Schrecken dann eim jeder herzu eyſete / davon bit Madame de 
Spovange einen gefaͤhrlichen Schaden bekam / in dem ſie mit der 
Greffe umbgeworffen worden / unb in bem Fallen ein Glaß zer⸗ 
brochen / bavon ihr die Scherben ba Kleider io 

ac 








13 DIARIUM * Wrongifida 
iaao 1060. (jeff abe Lech gegangen / 0a ſie deßwegen in Tobeco⸗Mefehe age 
Junius. ſchwebet. 
Deſſen Be⸗AImmutteiſt tief ber Konig fid an fcinem Vorhaben durch die 
igen gegen Alliantz / oce Engeland unb Spanien mit einander auff gerichtet/ 
die Alliantz nmicht hindern / deren Gewißheit Monlt. Barillon den 24. dieſes / durch 
zwiſchen En⸗ einen Currier uͤberſchrieben / woruͤber der Koͤnig mit ſeinen Miniſtern 
gCanb unb hiß in bic Nacht rathſchlagte / Damit beſagter Currier ben folgenden 
Spanien. gra. fruͤhe wieder abgeben kunte. Oagegen wendere ber Stánig groſſen 
Fleiß an / die Nordiſchen Cronen / ſo wol ao die Churfuͤrſti. Durchi. von 
Brandenburg auff ſeine Seiten zu bringen. Die Freundſchafft mit 
Bayern hielte man zwar für veſt genug: gleichwot ſuchte Se. Majeſt. 
ſeibige durch Geſchencke zwoͤlf Engliſcher Pferde / mit ſchoͤnen verpaſ⸗ 
ſementirten Saͤttein / Decken / und Piſtol⸗Hulfftern ju verneuern. gu 
welchem bic Daußhineſſin cin ſchoͤnes koſtbahres unb unſchaͤtzbahres 
Kleid / ſo auff eine gantz neue Art gemacht ware / beylegte / welches der 
Churfuͤrſt von Bayern am Tage / da er ſeine Minorennitaͤt ablegte / 
und die Regierung antrat / anlegen ſolte. 
Chuꝛr⸗Mayn Sonſten wurde der Ex. taordinar Geſandte / Sr. Churfuͤrſth. 
eifiberGye — Gn. von Mayntz / welcher wegen einiger Landen / (o unter bic drey 
ſandter. Biſthuͤmer / Metz / Tull unb Verdun / gehoͤrten / nach Pariß kommen / 
wieder zuruͤck geſand / mit Ordre / ſeinem Hn. Churfuͤrſten zu ſagen / 
daß cr ſich dießfals an die Souveraine Cammer zu Metz zu adreſſiren 
haͤtte. 
Selbiger Ertz⸗Miſchoff hatte den 14. dieſes / bcr geſamten Geiſt⸗ 
lichkeit in der Graffſchafft Sarburg / wegen Vilitationder Kirchen 
alda folgendes Befelch⸗Schreiben zugeſchickt. 





Befchlſchrei⸗ Ir G.d? Anbuffon de la Feüillade, &c. Entbiethen denen 
P ite | Ertz⸗Prieſtern uno Pfarrherrn deß CrtzDiaconate 
iſchofs ton Sarburg / Unſern Gruß. 


Mes an die € 
(ffe Vielgeliebte Bruͤder / Ihr werdet euch nod) wol zu ente 
* — ſinnen tviffen welcher geſtalt Wir ) fo bafo Uns —— 
| (eíne Barmhertzigkeit ju der Vewaltung ber Kirchen zu Sets / 
im Jahr 1069. beruffen in Eriñerung / bag Eu. Ertz · Diaconat 

| ein 


⸗ 
C 


Geſchichec. EUROPAUM. 1 


» 
cn Stuͤck Unſerer Rivere und Kirchen⸗Gebiets ſeye / welchee / Anno ($e. 


weil es beydes wegen ſeiner Situation und Gelegenheit / an den Ma | 


Teutſchen Graͤntzen ín bie zwantzig Meilen von ber Gtabt 
Metz abgelegen ift / al& aud) / weil bie Lutheriſche Ketzerey von 


ibrec erſten Geburt an / eine groſſe n —— | 


ſers Diaconats verfübret / unb gleichſam auf ber Menſchen 
Gedaͤchtnuͤs vertilget / Unſerer Biſchofflichen Auffſicht hoͤchſt 
beduͤrfftig / Uns ín beſagtemass⸗. Jahr nad) ber Stadt Saar⸗ 
burg / eine Vilitation daſelbſt vorznnehmen / erhoben / und in 


vielen Pfarren / und Kirchſpielen Unſer Ampt / nicht ohne au⸗ 
nſcheinlichen ^ unb jedermaͤnniglich kundbahrn Goͤttlichen 


egen verwaltet. Nichts deſto weniger haben Wir an ver⸗ 
ſchiedenen Orten diß⸗ und jenſeits der Saar / wegen der daſelbſt 
ſtarck eingeriſſenen Ketzerey / ſo uͤberall die Oberhand hatte / wie 
aud) deß Politiſchen Intereſſe einiger Particulier⸗Herren / 
groſſen Widerſtand gefunden; geſtalten Uns dann die Pfor⸗ 
fen zu Luxim / Feneſtrage / zu Sarwerden / Bouguenom / Sar⸗ 


bruͤck / Hornbeck / Zweybruͤck / und in dem Schloß Homburg / 


mit gewaffneter Hand verſchloſſen; alfo unb dergeſtalt / daß 
Wir damaln Unſere Vilitation einzuſtellen genoͤthiget: Und 
weiln Uns hewuſtwar / daß man Uns zu Bitſch und zu Petite- 
Vierre mit eben dergleichen oer Kirchen fo ſchimpflichen Trar⸗ 
tament begegnen. wuͤrde / ſo baben Wir Uns damit vergnuͤgen 
laſſen / daß Wir die Unſerer geiſtlichen Wuͤrde zugefuͤgte 
Schmach zu einem Verbal· Proceß kommen laſſen / und Unſere 
Klagen dem Koͤnig / als Schutzherrn der Kirchen / inſonderheit 
fo weit fid) deſſen Souverainiát/ unb hoͤchſte Obrigkeitliche Ge⸗ 

walt erſtrecket / vorgetragen. Es wuͤrde auch Seiner Majeſt. 
nídtemangdtbaben / Line Dero maͤchtigen Schutz su er⸗ 
theilen toann dieſelbe durch die darauffin Teutſchland erfolg⸗ 
te unfriedliche Zeiten nicht verhindert worden waͤre / welche 
auch nicht zugelaſſen haben / daß Toit Die Moepte Vifitation vor 
bít Hand nehmen koͤnnen. Alldieweiln Wir aber nunmehr in. 
Unſere Geiſtliche Vewaltung in dieſem gantzen Ertz⸗ ERA 

| ut 


mattina... 


DIARIÍIUM Spaniſche 


Aene ito. burdybe Grieben] tocldym ber nig fo Olorteüebig gant 


Selbiger 
nimt die Lu⸗ 
theriſ Kirch 
in Luͤtzelſtein 
in Beſit. 


Europa wiedergeben / volloͤmmlich wieder eingeſetzet worden; 
So ſind Wir y Unſern vorigen Gedancken wieder geſchritten / 
daſelbſt cine Vitiration nebenſt einer Abſendung vorzunehmen. 
Solchem nach befehlen Wir Euch / daß ihr ſolche Unſere Vitü- 
tation dem Volck / welches Chriſtus IEſus Unſerm Hirten⸗ 
Ambt / und Seelſorge anbefohlen / kund machet / damit Wir 
daſſelbe diſponitt und geneigt finden moͤgen / den Unterricht 

Worts GOttes / und die Außtheilung der Sacramenten 
anzunehmen; Ferners daß ihr demſelben zugleich zu wiſſen 
maͤchet / daß Wir Uns den 10. nechſt⸗kuͤnffrtigen Monats Julii 
gu Sarbruͤck einfinden unb Unſere Vitiracion an allen Orthen 


Ulnſers Ertz⸗Biſthumbs bli foerben. So geſchehen zu 


Metz in Unſerm Biſchofflichen Pallaſt / den 14. Juniiisso. 
Dieſem nun zu Folge / langte beſagter Hr. Ertz⸗ Biſchoff von 
Metz den2 4. dieſes / mit einer Suite von vier Geiſtlichen / bem Grand- 
Vicarie von Re / 16. Pferden / unb drey Maul⸗Eſeln zu Luͤtzelſtein 
an / woſelbſt er alſobald die Evangeliſche Kirch in Poſſeſſion genom⸗ 
men / jedoch hernach dieſelbe mit Borten unb Brettern unterſchlagen 


laſſen / damit die Lutheriſche Inwohner noch ihre Religions⸗ Ubung 


darinnen haben moͤchten. Ingleichen Bat er auch / an andern benach⸗ 
barten Orthen anſagen laſſen / denen Römiſch,. Catholiſchen aller Or⸗ 
then die Kircheneinzurdumen: dann ſein Koͤnig Protecteur ber Roͤ⸗ 
miſch⸗ Catholiſchen Religion ſeye. Worauff cr fermare auff Bitſch / 
und der Orthen gangen / alda dergleichen zu thun. Inzwiſchen muſten 


die Unterthanen dieſer Landen dem Koͤnig ſchweren / und ward ihnen bey 


Stiergefecht 
iu Mabrit 
gehalten. 


Vetrluſt Ehr / Haab unb Guch anbefohlen / ſich keineswegs bem Koͤnig 
den Eydder Treue zu ſchweren / widerſpaͤnſtig zu erweiſen. 


In Spanien erluſtigte man ſich in dieſem Monat mit einem 
Stiergefecht / in welchem aber eine Perſon und ein Pferd von den 
Stieren getoͤdtet / und wol fuͤnff unb zwantzig Menſchen beſchaͤdiget 
worden. Ingleichen ward auch ein Stiergefecht zu €t. Marein / eis 


nem ungefaͤhr eine Meile von Madrit gelegenem Staͤdtlein / gehalten / 


worin⸗ 


Beſchich EURO?PJEUM, 28:2 - 
teerinnen ein Stier ſieben Perſonen / efc man ime beykommen kunte / An20 1620. 
emb efc man bic Hunde auff ihn loß ließ / getoͤdtet / welcher auch cine Juniucʒ. 
SRenn mit fincm Horn durchſtochen / und im Ourchlauffen deß GBe⸗ 
heges / den Hund auff das Horn genommen / und damit zweymalin bem 
Platz / den Mann auf den einen / und den Hund auff dem andern Horn 
habend / herumb gelauffen / daß man endlich gezwungen worden / oct 
Stier todt zuſchieſſen. | J | 
Auff dieſe blutige Kurtzweil erdugete fid zu gebachtan Madrit 
wieder an (cbr viel Perſonen / welche fich durch ben Juͤdiſchen Aberglau⸗ 
ben haben verfuͤhren laſſen / eine grauſame Execution, zu weſcher eine 
unzaͤhliche Menge Frembder verſchrieben worden / fo dieſe Execution 
verrichten muͤſſen. Der Hertzog von Mcdina- Cali fübrte hierbey 
bic Standart / und hielten ihrer (chr viel an; bep dieſem Actu eine Bedie⸗ 
nung zu haben / weil berfetbe ſehr anſehnlich in Ihr. Majeſt. Gegenwart 
ſolte verrichtet werden. Dic Anzahl der Gefangenen erſtreckte ſich uͤber 
fuͤnffhundert / und werden derſelben immer mehr und mehr eingebracht. 
Das Theatrum war hoch / und umb und umb mit vielen Stuffen und 
Baͤncken jum Zuſehen bequem gemacht / auff welchem bens. 29. dieſes 
die Inquiſition in einer ordentlichen Proceſſion / mit dem Gruafür/ wel⸗ 
ches von einem vornehmen Spanier getragen wurde / bencbenft aller 
Zuberritung ju einem Altar / erſchiene / welches alles mit groſſer Ma⸗ 
gnißcentz zugegangen. Den 20. 30. dito Morgens fruͤhe / zwiſchen 4. 
unb 5. Uhr wurden die Raͤthe / fo dieſes traurige Spectacul / welches gan 
tzer eilff Tage gewaͤhret / vorſtellen ſolten / auff oem (o genannten heili⸗ 
gen Hauſe der Inquiſition gebracht / unb bencbenft einem Theil der 
Kirchen⸗Bedienten / die ihr beſtes thun ſolten / die jenigen / fo ſich bekeh⸗ 
pret / zu troͤſten / und die andere / unter denen viel hartnaͤckichte waren / zu 
bekehren. Se. Koͤnigl. Majeſt. leiſtete den Eyd in die Haͤnde deß Ge⸗ 
ncral Inquiſiteurs, und deß Præſidenten von Caſtilien / den heiligen 
SGlauben / und die heilige Inquiſition qu ſchuͤtzen und hand zuhaben. 
Dar auff war bae LUriheil ber Gefangenen / nach dem der Koͤnig / unb 
die Koͤnigin in ein Hauß / gegen dem Theatro uͤber / ſich begeben hatten / 
abgeleſen. Als nun die elenden Juden vor Gericht gefuͤhret worden / 
winden ihnen Hute auffgeſetzt / darauff bae hoͤlliſche Feucr vorgebildet 
azſter Theil. OX ſtunde / 





.* 


Anno 1680. 


Junius. 


MPrintz 
Wwil o 


Dicejenigen nun / ſo ſich bekehren wolten / nahmen ein Creutz in ihre 


i) 





16a - | DIARIUM Italiaͤniſche Geſchichte 
ſtunde / thnen dadurch giroerfiien zugeben / daß ſie durch bas gener ſob 
ren verbrandt werden. Andere / die nur qum andern mali geſangen 

tvorbxn/Batten Huͤte auff / darauff ihre Beſchuldigungen / weſßhalben 
fic gefangen / und derer fie uͤberzeuget / vorgeſtellet waren / und deßwegen 
sur Staupe geſchlagen werden ſolten. Die nur zum erſtenmal gefan⸗ 
gen / hatten gelbe Roͤcke an / mit einem groſſen Creuttz / die nur vertrthei⸗ 
let waren / Buſſe zuchun / und ín bem Catholiſchen Glauben fic unter 
weiſen zu laſſen. Sie wurden alle / nach der Groͤſſe ihres Verbrechens / 
anden Ort / dadie Exrcution zu geſchehen pflegt / auff Eſein gebracht. 









Haͤnde / kuͤſſeten daſſelbe / und wurden vorher erwuͤrget / umb alodaun ins 
euer geworffen;: jedoch wurden ihrer ficben gefunden / bie ſich lieber le⸗ 
endig verbrennen laſſen / als fich bekehren wollen. Etliche unter ihnen 
haben / als man ihnen das Ereutzůberrcichet / darwider außgeſpyen: X 
dere / die nichts anders thaten / ale laͤſterten / ſeynd Ballen in den Mund 
geſtecket / und alſo elendiglich verbrandt worden. Drey voriónm bie 
ſchon im Zeuer lagen / ſeynd wieder heraus gekrochen / wurden aber mit 
Gabeln Palo wieder hinein gezogen / unb waͤhrete dieſes Martern biß 
iro Scundegegen 
Was ben Paͤbſtl. Hoff / unb andere Begebenheiten in Italien 





betrifft / ſo hielten Montags / denr/. dito / drey Cardindle cine Conferent 


bcr bic bewuſten Differentzen zwiſchen dem Pabſt unb Franckreich / 
wegen der Regalien babam der Pabft ein ſonderlich Mißvergnuͤgen 
verſpuͤhren kieſſe / doch ihme ber Konig in Franckreich nicht weiter auff 


ſeine Brieffe autwortete: Auch mar Se. Heitigkrit auff deß Koͤnigs 


Rad⸗ 
me 


Beichevatter / den Ertz⸗ Biſchoff zu Pariß / nicht wenig erzůrnet / daß fie 
demſelben auch mit ber Exrcution gedrohet / weil er ſich unterſtunde / die 
Apoßoliſche Nuucios denen Prieſtern der Kirchen i. Franckreich zu 
unterwerffen: wie auch wegen deß droben angeregten Buchs / indem er 
den /ut hor datinſtigirt, und augereitzet. 

Der Printz Radzivil langte endlich zu Roman / und war beo bee 
Monfgnore Capobianco abgrftiegem ; er Bat aber nachgehends ein 


wi Rom. anders groſſes Hauß mit vielen Gaͤrten / in ber Gegend S. Piecco ad 
^ vincula hezogen; und ift derſelbe zu einer Particulit · Audientz: zum 


Padſt 


Sonmitu. Tuͤrck. Geſchiche. EUR OP EUM 5 
fefe Aib woranidben febr freundlich empfangern worden / Aunt 16e. 
LA aitiurnrmerriit d d igi oui | Juntas. 
WBecrytago den i8. 28. vito am Vor⸗Abend SS. Petri und Pauli Spaniſcher 
hieite der Spaniſche Ambaſſadcur ju Rom / jaͤhrlicher Gewonheit Ambaſſadeur 
nach / ſeinen herrlichen Auffzug / mobey er Cr. Paͤbſti. Joel. wegen deß tfft den 
fóvigreiho Sicepotin alo cinco dfi Lebene beoci(fen eter unb rcd 3d» 
babey fuͤnff taufenb Ducaten eingelieffert / und war deß Hn. Ambaſſa⸗ 
deurs Leib⸗Pferd mit guͤldenen Hufeyſen / die andern alle aber mit ſilber⸗ 
nen beſchlagen geweſen. Nach verrichteter Cavalcaden gab er in ſeinem 
falla eine koͤſtliche Collation / bey welcher / neben unterſchicdlichen 
Tardinalen / ſich aud bar Frantzoͤſiſche Geſandte eingefunden. 
Limb dieſe Zeit lief atid) der Cardinal Cibo - Barbarini 495r. 
Pietrostt Vaticanobas Anniveríarium Urbani VIII. falten / dabey 
aber das Collegium ber Catbindie/ weil feiner von ſelbiger Creation 
mehr im Leben / nicht erſchienen. "V uu 
-  XSonfimift / unangeſehen der Hertzog von Savoyen auß der 995 De 
: gkeit geſet worden / gieichwol ín bem Gouvernemeni fci —* e 
ne Enderung vorgegangen / weil die Herbogin / ſeine Grau Mutter / q, Scc 
tb allis dirigirte / und war deſſen erſte Ordre / nach Antrettung (einer 
Regitrung / dieſe / daß er verbott die ſedenen Stofen / weiche die 
Madame Royale, ſeine Mutter publiciren laſſen / und iſt bao angeſtel⸗ 
tt Tournier zu Valentino / ba Se. Koͤnigl. Hoheit die Cavalliers ſel⸗ 
ber auffgefuͤhret / mit aroffer St agnificeng/ unb fo herrlich / als ce infans 
ec Zeit in Italien nicht geſchen / volbracht worden / in der Ruͤckreyß aber 
pon dannen hatte Se. Jyobeit unterwegs einige Gefahr außgeſtanden / 
in dem dieſelbe mitber Caleſch / ale ſolche wider einen Stein geſtoſſen / 
umbgefallen / tabannaucb die andern / ſo bey "yr geſeſſen / ewigen 
Schaden gelitten / oliin der Hertzog ſprang im fallen ſo fort auf bet 
Caleſch / und lieff nach feiner Frau Mutter zu / dieſelbe zu verſichern / 
daß er keinen Schaden bekommen / wie er bam aud) zu zweymalenrieff: 
Madame es iſt nichts / Madame es iſt nichto. .. Cuna m 
Zu Venedig ſchickte der zu — ridi mg augeotbs ccce ibnr 
, Witt Magiſtrat neue Veſehle an bie Frontieren gegen Teutſchland / aur Voerf⸗ 
memand ohue.Quarantaine / usb great Fede cinzulaſſen. 33 hung an den 
L4 








.4 


- 


| 64 2 DIARIUM Serderbare 
Anno 1680. ſeibſt hatder Procurator Moroſini, nach dem er auß dem La ge⸗ 
Domus  angecinen ſeheprachtig en Ein vug / woroher ſih ſos ad imn den uot 
mete Ghoben/umb alba wegen fciner gehadeem Char ge Relatlon zu chum 
va. Im ũbrigen trug fich daſelbſt cin klagucher Fali qu / in dem alo 
fich einige vornehme junge Edelleuche / auf dem Waſſer in kleinen Bar⸗ 
que erluſtiret / ber einige Erb deß alten Hauſes Zaccarola / qujetber: 
mane Leydweſen / ungluͤcklich ereruncken. Us 
Groß ⸗Tuͤrck Auß Tarckey hatte man ſo viel Nachricht / daß ber Groß⸗ Turck 
bringet (tine ſeine meiſte cit mit Banquetiren zubrachee / welches aber auff eine ab⸗ 
meiſte Zeit ſonderliche Art geſchahe / in dem ein jeder Groſſer deß Reichs / ihme / 
mit banque wann das Banquet vorbey / noch darzu einige ſchoͤne Jubelen / fo zum 
tiren zu. wenigſten zehen tauſend Ducaten werch / 
Krantofen Vno fo vict für dieſes mahl hiervon. Siad alfo noch übría ble 
fabrenmitt. €otibarbare Geſchichte / bep denen wir bann den Anfang von denen 
ren gewaltſa⸗ noch immerfort continuirenden widerrechtlichen gewaltſamen Proce⸗ 
men Proce· ¶ duren im Elſaß / und bin und wieder im der falis / machen wollen. Und 
duren im Clo uar ſo gieng es der Se. Straßburg inbiejem fd? nitbeffcr ale ant/n ; 
fa&; und Geftalten daun die Frantzoſiſ. Miniſtri in dacſein Monai nach bem fit 
Lina invrtoidymem Jahr / unterm Vorwand deß Nimmoͤgiſchen Frieden⸗ 
ſchluſſes / die Contrihution von denen Staͤnden im Elſaß / der Schaͤrffe 
nach / und mit militariſches Exccution eingetrichen / darauff hin ohne 
Anſtand / niehe allein gewiſſe / (e geaannte Subventions- Gelder / ver⸗ 
moͤg ihres vorgeſchuͤtzten juris Suprimatussiérrall angeſetzet / ſondern 
auch das dewuſte / fo genannte Arreſt von ihrem vor einiger Zeit for· 
mirten Conſeil Souverain zu Breyſach publiciten / und an alert Or⸗ 
ihen durch Huifficrs unb Archiers inſinuiren laſſen / welches auch 
durch den Hiffior Beauſite in deuru der Stadt Straßburg | 
vier Aemtern Waßlenheim / Marlenheim / Barr und Illkirch / geſche⸗ 
hen. Und obwoi gedachte Stadt dargegen ſchrifft⸗ Ind munduich rc- 
monſtriren laſſen / daß das Supremum Dominius, fe in dem Weſt⸗ 
phaͤliſchen Frievens⸗ Inſtrument Franckreich ced:ri unt uͤbetlaſſen 
worden / nicht vom gantzen Elſaß / ſongern allein von denen darinnen 
erga Oeſterreichifchen Landen ju verſtehen; Das Landgravia⸗ 
us utriusque Alſatiæ Éein]us territoriale nach ſich führe / ſondern cine 
bloſſe 





Geſchichte. LELUROPÆVM. ꝛe⸗ 
bloſſe poreſtas judiciaria, ober Land⸗Richterliche Heruich feit ſeye; 3. Anno 1620, 
Daß bic Landvogthey Hagenau mebr nicht / alecin Jus protecitium Junius 
ſey / worunter die Stadt Straßburg / und dero Landſchafften nicht ge⸗ 
horet haͤtten. 4. Daß bono fidei poſſeſſores ihre riculospoffcffio- 
num;$4Umolvor einem frembden Richter qu erweiſen nicht ſchuldig unb 
bann j,bíc Stadt Straßburg ſo wol als andere Reichs⸗Staͤdte keines⸗ 
wweꝗs pro detentoribus unb uſurpatoribus gt halten ſeyen unb toas 
dergleichen mehr: So hat doch ſolches alles mehr nicht gefruchtet / al 

bag man Frantzoͤſiſcher Seiten 6. Wochen dilation gegeben / immit⸗ 

teiſt aber doch bie Stadt / einen gewiſſen Procuratorem in Judicio ſa- 
premo zubeſtellen angewieſen / weiche Beſtellung aber num / als eine 
fubmiffro judicialis, noch sur Zeit declinitt worden. iuf Frantzoͤ⸗ 
füfher Seiten wolte man auch ale cine Irrthum entſchuldigen / daß 

die Landſchaft an der Stadt Straßburg als Dependentien von gemeld⸗ 

ter Landvogthey citi t worden / den Supremat aber hat man nichts deſto 
weniger behaupten wollen Nicht weniger ſchreckte die Stadt / daß der 
Biſchoff von Straßburg deren Rath bedeuten laſſen / ihm diejenige 
Gütba unb Gerechtigkeiten / welche zu ſeinem Biſthumb gehoͤreten / 

und durch ſeine Vorfahren in der Stadt Straßburg Haͤnde kom̃en 
waͤren / wieder einzuraumen. Letzlich war gang Ober⸗ unb Nieder⸗Elſaß 

von dem Parlament zu Vreyſach / bey * traf der Confiſcauon bcr Guͤ⸗ 

ter insgemein beruffen / den Eyd der Treue dem Koͤnig würcklich zu lei⸗ 

fav; Und weiln die Aemter / (o Straßburg zugehoͤrten / die Citationes 
abſonderlich empfiengen / als blieb bie Stadt in der alten Furcht ſtecken / 

und ſuchte zu Breyſach Verlaͤngerung deß Termins / wegen Huldi⸗ 

gung ihrer Dorffſchafften / mit Erbiethen / ihre Urkunden und Beweiß 

beyhy zubringen / daß ſie keine Zubehoͤrungen bcr Landvogthey Hagenau 
waͤren / wie dann bie Frantzoſen vorgegeben. ichts deſtoweniger ließ 

der Koͤnig der Stadt andeuten / daß / wofern fie Kayſerl. Beſatzung ein⸗ 
nehmen wuͤrde / er ſolſches für einen Friedensbruch annchmenwolte;: 
Weiches Verbott dann in dieſem Monat ernſtlich wicderholet / und Des 

nen Straßburgern nochmals kund gethan winde / dafern fic ſich unter⸗ 
ſehen wuͤrden / einige frembde Voͤcker einzunchmen / daß es ihnen 

gum Kriege gedeyen ſolte / und moͤchten verſichert ſeyn / daß cine Ankuͤn⸗ 
digung deß Kriegs darauf erfolgen wuͤrde. X.iij In 





Anno 1680, 
Majus. 
Deſſelben 
Veꝛfahren in 
ber Pfaltz / uñ 
zwar zu Sie⸗ 
beldingen. 


166 DIARIUM Quite 

In ber Pfaltz fuhren die Srattrefen mittrem Them / in dieſeemn 
Monat gleichfals fort / wo fic es (n dem vorigen gelaſſen batte geſtal⸗ 
ten dañ der Paped'E(pelbem Ober⸗Schulbheiſſen von Godramſtein 
bedeuten laſſen / wofern er nieht auff ben 16. dieſes fich ſiſtiren / unbbetn 
Koͤnig in Franckreich die Huldigung / gleich anderen / ablegen wuͤrde / er 
Pape d'Eſpel ftin HRaab und Guth conliſciren und verkauffen / auch 
ihn mit den Seinigen alſobald fertjaam laſſen / dabey er ſich bamets 
meſſen / daß er nicht eine Minuten länger zuſehen wolte. Ingleichen bat 


er auch bey bem zu Siebeldingen gehaltenem Gericht be dahin be⸗ 


chriebenen Schuldheiſſen / Gerichten und Gemeinden angezeigt / daß 
ſie / als Koͤnigl. Unterthanen / kein Accis - noc) Wein⸗Aufflag⸗Geld 
nehr geben / auch hinfuͤro keine Leibeigene / ſondern an allen Orten deß 
Ober⸗Amts deuſtadt freye Leuthe ſeyn umb Bleiben ſolten / dabey er ih⸗ 
ie zugleich einen zu Landau geweſenen Procuratorem zu deß Ober⸗ 
Ampts Germersheim / Amt⸗und Gerichtſchreibern deß Siebeldinger⸗ 
Thals vorgeſtellt / daneben auch befohlen / bafi die Schuldheiſſen hinfU⸗ 
ro / in Abſtraffung der Ubelthaͤter keine Gefaͤngnuͤs gebrauchen / als rnit 
denen bie hohe Obrigkeit allein zu difponiren haͤtte / ſondern an deren 


ſtatt Bloͤcke machen / und fich derſelben bedienen / ferners ihre Klagen 


künfftighin an ihn gelangen laſſen / und Ordredaruber gewaͤrtig ſeyn 
fetten. Zu Godramſtein Bat er bcm Pfarrer zu ſich kommen laſſen / und 
acfragt/ob er deme nachkommen / was ct juͤngſthin / wegen deß Kirchen⸗ 
Gebets befohlen / nemblich in ſpecie Ihre Koͤnigl. Maj. von Franck⸗ 
reich darinn einzuſchlieſſen ? Worauff bet Pfarrer ſich mit Anfuͤhrung 
ſeiner Chur⸗Pfaltz geleiſteter cheurer Pflichten / und ſonſten toic er qe» 
koͤnnt / entſchuldiget; dagegen Pape d' Eſpel geantwortet / daß er ſeiner 
für dißmal mit bet Straffe noch verſchone / und ihme yum UÜberfluß 
noch einmal ernſtlich anbefehle / in dem Kirchen⸗Gebeth weder fuͤr den 
Kapfer / dann man keinen Kayſer mehr brauchte / iod für jemands an⸗ 
ders / als allein fuͤr Ihr. Koͤnigl. Majeſt. von Franckreich zu bitten / 
oder bie Pfarr zu verlaſſen; Allermaſſen da er deme nicht nachkommen 
wuͤrde / er Pape d? Eſpel ihn beym Kopff nehmen / und durch den at 
cker eine Gaß auff / und die andere hinumter peitſchen laſſen wolte / wor⸗ 
nach er ſich zu richten / und fuͤr Schimpff zu huͤten / Mina x 


cC 





Gefáidnm. EUROPAEUM 


) 367 
dbrigen (p fortern ſolcheo puteiffengeran/ umb befohlen werden folge; Anno 16to- 
Dancben et inegemein vermefbet. ¶ wer unter ben Pfarrern nicht gara J 2 
bleiben / und deme nachkommen wolte / der koͤnte nur hingehen / es wuͤrden 
in fuga Tagen ſechs Pfarrer auß ber Schweitz kommen / welche aar 
eamipre Stelle betretten wuͤrden. 

Zu Goͤnnheim haben fic) vier Compagnien Anfangs in zwey Ingleichen 
Haͤuſer / deß Zollers / und ein Herrſchafftliches Erbgut / hernach ins iu Goͤnn⸗ 
gantze Dorff einlogiret / welche mit gemeiner Haußmanns Koſt niche Dri. 
fürticb nehmen woiten / ſondern ſchlacheeten Rind⸗und Feder⸗Viche / 
maſſen fit dann das Federviche / ſo ſie in deß Zoͤllers Hauß gefunden / 
weggenommen; Auch hat der Commiſſarius den Zoͤller gefuͤnglich 
init ſich nacher Lemboheim gefuͤhret / und ihm gedrohet / wann beum. 

Junü nicht 127. Rthlr. wegen Goͤnnheim erfat wuͤrden / ihn mitnach 

Landau zu fuͤhren: Es wuͤrden auch die Unterthanen der Reuter nicht 
eher loß werden. Co hat der Commiſlarius denen Unterthanen zu 

Wals heim ſchrifftlich / bey Vermeidung ber Execution anbefohlen / 

fuͤr vier Compagnien zu Edighoven liegenden Reuterey mit / undne⸗ 

benſt ben Unterthanen zu beſagtent Edighoven ub Bekingen die noͤ⸗ 2 
tbigt (ubifteng/unb S ourage zu lieffern. 2 

Den o. bito paſſirten zwantzig Mann über den Graben boy id Lembs 
Lembsheim / welche das Schloß an der Muͤhl Pforten aufgeſchlagen / emm. 
dadannein Obriſt⸗ Lieutenant hinein kommen / unb alsbald begehrt / auf 
wier Compagnien Balleten zumachen. Den Ober⸗Schuldheiſſen / 
wie auch den daſelbſt gelegenen Chur⸗ Pfaͤitziſchen Dragoner⸗Corpo⸗ 
tal haben ſie beym Kopff genommen / und begehrt / ihnen die Thor zu 
oͤffnen / welches ſie / auff Verweigern ſelbſt mit Gewalt gethan / darne⸗ 
ben ſich verlauten laſſen / mit Oggersheim dergleichen vorzunehmen / 
und / wo ſie Gewalt brauchen muͤſten / wolten fic alles pluͤndern. 

Ferners hat bic zu obgedachtem Edighoven liegende Cavallerie Zu Edigho⸗ 
zu ihrer Verpflegung / uͤber dasjenige / ſo allbereits verfallen geweſen / ven. 
noch anticipando auff zehen Tage / neuntzig Malter Habern / und 
2a6. fl. an Geld denen Einwohnern abgefordert / weßwegen die ſelbe bey 
Monfr.Monclas,unb einem Ober⸗Kriegs⸗Commiilatio, fo ſich bey 
se befunden / umb Nochlaß gebeiten /dar auft aber jur Autwor cop 


e 








xt DIARIUM Sonderbare | 
Anne 1686. (en; Sie ſolten hingehen / unb ihren Herren fid) beffentaffen / und 
. Ju —— weürsen fici folang Falckenburg ihrem Konig nicht eingeraumet wuͤrde / 
| fic weder einiger Gnade / noch Abfuͤhrung oer Volck er zu getroͤſten ha⸗ 
ben; Wie fic Dann / weiln bic Unterthanen obige Verpflegung niche 
auff zubringen vermocht / den Schuldheiſſen unb Buͤrgermeiſter / nach 
geendigter Sontags⸗Predigt / vor der Gemeinde weggenommen / unb 
| ficnacur Landau / wohin der command rende Officier ſich felbft mit 

* dbecgeben / gefuͤhret / den Schuldheiſſen aber bald wieder zuruck gelaffen / 
umb zu Veyſchaffung deß Geforce unb Habern Anſtalt zu wachen. 

Su Haßloch. Zu Haßtoch haite der alda liegende Officiurer / als der Chur⸗Pfal⸗ 
tziſche Fauch fuͤr ihn / und ſeine bey ſich habende Leuthe keine Balleten 
machen wollen / ſelbigen pruͤgeln / und ins Gefaͤngnuͤs werffen laſſen: 

darauff Buͤrgermeiſter uno Rath / bic Balleten 3u machen genoͤthiget / 
mit Vermelden / Sie ſolten wiſſen / daß fic anjetzo gezwungen waͤren / 
und thun muͤſten / was fic (Frautzoſen) haben wolten. Auff oe Fauchs 
' Entſchuldigung / daß er ohne Chur⸗Pfaltz Befehlihnen nicht zu Wul⸗ 
ten (epa foͤnte / haben fie geantwortet: Sie haͤtten dahin ihre Ordre / 
ob das nicht genug waͤre / waͤren anjetzo ihr (der Inwohner) Herren. 

Zu Mutter⸗ Zu Mutterſtadt bat ein Frantzzoͤſiſcher Officirer denen alda lie⸗ 

ſtadt. genden Reutern offentlich / in Beyſein ber Unterthanen angedeutet / daß 
die Inwohner daſelbſt ihnen ihre Verpflegung an Eſſen unb Trincken / 
auch hart und rauch Futter geben ſolten / welches ſie dann auch / und 
daruͤber für den daſelbſt commandirenden Officier vier Thaler / fük - 
jeden gemeinen Reuter aber vier Basen taͤglich forderten. Obgemeſd⸗ 
ttt Obriſter bat aud gedrohet / wann ſie das Viehe wegtrieben / molte: 

er das Dorff in Brand ſtecken laſſen / da aber jemand ſonſt etwas flehen 

wuͤrde / ſolte ſelbiger todt geſchoſſen werden. So haben auch bic Offi⸗ 

.. eire bic Schluͤſſel zum Gefaͤngnuͤs abgefordert / unb ben Gerichts⸗ 

Perſonen befohlen / zuſammen zu kommen / und die Reuter zu balleti⸗ 

ren / haben auch die Schatzungs⸗Regiſter begehrt / umb daraus bie Re 

partition ber von ihnen angeforderten Gelder ju machen / mit Bedro⸗ 

hung / wann cin unb anbere nicht erfolgte / bie Gerichts⸗Perſonen ius 

^u Oggers⸗ Gefangnũus zu werffen. 

im. Den xir grieffen fic bas Staͤdelein Oggeroheim an / wor⸗ 





Geſchichee. EÜROPAUM. "E 


innen ſechtrig Chur, Pfaͤltiſcher Mußquetierer unterm Commando Anno tfo, 

. eite Xeformirten Licutenants lagen / an unbforberten baffcibe unter-unius. 

ſchiedlich mahl auff / muſten aber zween gan&er Tage zubringen / ehe ſie 

mit Leitern ſelbiges su uͤberſteigen / den Anfang machen kunten. Den 

dritien Tag aber kamen vierhundert darzu / welche abſitzen / und an 

zweyen Orthen mit Anlegung der Leitern das Staͤdlein aͤngſtigen mu⸗ 

ſten. Sie bemaͤchtigten ſich auch deſſelben / wobey auff Frautzoͤſiſcher 

Seiten kein einiger Schuß geſchehen. Sep ihrer Hineinkunfft mach⸗ 

ten fie die darinnen gelegene Chur⸗Pfaͤltziſche Soldaten wehrloß | fuͤhr⸗ 

tcu ſelbige vore Thor / alwo ſie ihnen ihr Gewehr wieder gaben / und ſie 

ihres Wegs fortziehen hieſſen. Es haben Ihr. Churfuͤrſti. Durchl. d» 

ber den commandirenden Officirer / weil er fein Devoir nicht gethan / 

ſobalden Standrecht halten / und ſelbige arque buſiren laſſen. 
Hierauff ruckten bic Koͤnigl. Frantzoͤſiſche Trouppen / ſo ctliche Zu Wachen⸗ 

Tage zu Goͤnnheim gelegen / vor Wachenheim in dem Chur⸗Pfalitzi⸗ heim. 

ſchen Ober⸗Amt Neuſtatt / und forderten daſſelbe verſchiedentlich auf/ / 

wurden aber jedesmahls von dem darin commandirenden Chur⸗Pfaͤl⸗ 

sziſchen Dragoner⸗Lieut. Bitſch mit abſchlaͤglicher Antwort abgewie⸗ 

ſen. Sontags den tzz. dieſes / Morgens umb 4. Uhr / kamen fic abermals 

davor / brachten zween Waͤgen mit Leitern mit ſich / und bedroheten ge⸗ 

dachten Lieutenant / wie auch Schuldheiſſen und Buͤrgermeiſter / daß / 

tvo man fic in der Guͤthe nicht einlaſſen wuͤrde / (ic dieſelbige mit einan⸗ 

der auffhencken / ihne Lieutenant aber andas Thor nageln laſſen wolten. 

Nach dem ihnen nun hierauff geantwortet worden / daß man ſich / ohne 

außdruͤcklichen Churfuͤrſti. Befehl zu nichts verſtehen koͤnte / haben fie 

ſich vor die Bruͤck begeben / daſelbſt eine Anzahl Fachinen / umb den 

Graben damit auß zufuͤllen / gemacht / darauff mit Gewalt auff den 

Staditgraben gedrungen / die Fachinen in beri Graben geworffen / bie 

Leitern an dreyen Orten angeleget / und die Stadt angegriffen / ſeynd 

aber vondenen darinnen gelegenen wenigen Dragonern / mit Außwerf⸗ 

fung Steinen / zu dreymalen dergeſtalt abgetrieben worden / daß ſie ſich 

ín bic auſſerhalb ber Stadt⸗Mauer ſtehende Kirch retiriren muͤſſen; 

weiches ſie dann fo ſehr verdroſſen / daß ſie Feuer an das eine Thor / umb 

ſelbiges anzuſtecken gemacht / auch Stuͤhl und Baͤncke auß der Kirch 
Ate A ball, 09 weg⸗ 


Anno 1680. 
Junius. 


go ^J DIARIUM Ciqbetare 


weggeriſſen / und ins Feuer geworffen / dabenebenſt in gedachter Kirch 
die Gange ſelbſt abgebrochen / auch das Dach eingeſchlagen. Nachdem 
nun von den inliegenden Dragonern / und der Buͤrgerſchafft das Feuer 
wieder geloͤſcht / und fie ( Frantzoſen) nochmahls abgetrieben worden / 
haben ſie die zu Lambsheim / Mutterſtadt / Haßloch / Schaurheim / und 





Dogeroheimgeſtandene Trouppen / wobey ein Frantzoſiſcher Officirer 


in einer Gutſchen mit ſechs Pferden ſich befunden / zu ſich gezogen / und 
dem daſelbſt commandirenben Lieutenant mit Schelt⸗/ unb Schmaͤh⸗ 
werten / gegen Soldaten⸗Manier zugeruffen / Er ſolte den Ort aufge⸗ 

ben / ſonſtenman ihn unter das Thor hencken laſſen wuͤrde; ſolchem nach 
von neuemdie Leitern an vier Orten angeleget / die Stadt mit mehrerm 
Gewalt angegriffen / ſeynd aber von den Oragonern / und Buͤrgern / bey 
vier Stunden lang / mit Steinen / Pruͤgeln / und ſonſten verſchirdentlich 
abgetrieben worden / wobey ſich ber commandirenbe Lieutenant ſonder⸗ 
&cf mof gehalten. Endlich haben die Frantzoſen / fo itr bic fuͤrffhundert 
ſtarck geweſen / die Mauren mit Gewaltuͤberſtiegen / uud ſeynd Nach⸗ 
mittags gegen 2. Uhr hinein kommen. WVon ihnen ſind uͤber viertzig 
Mann / wie auch ein Officirer / welchen man ín einer Kutſchen wegfuͤh⸗ 
ren muͤſſen / mit Steinen / Stoͤſſen / Pruͤgeln uno Schlaͤgen theils tobt/ 

theile beſchaͤdigt weggebracht worden. In ber Stadt haben fie aar übeE 
gehauſet / bie Soldaten theils biß auff bas Hembd / theils gantz nackend⸗ 
außgezogen / ihnen das Gewehr genommen / fic vor das Thor gefuͤhret / 
tnb fort gewie ſen / nicht weniger die Buͤrger mit Stoͤſſen unb Schlaͤ⸗ 
am ſehr uͤbeltractirt, auch mit Schaͤndung einiger Weibsbilder / und 
ſonſten dergeſtalt verfahren / daß cs Tuͤrcken und Barbarn nicht aͤrger 
machen koͤnnen; Wie ſie dann auch den Buͤrger Haͤuſer mit Gewalt 
auffgebrochen / Kiſten und Kaſten ohne Unterſchied auffgeſchlagen / 

Getuͤch / Kleidung / und was ihnen nur anſtaͤndig geweſen / weggeraubet / 
ſo gar / daß mancher nicht fo vieluͤbrig behalten / feinen Leib su bedecken. 

Dem comm andirenden Lieutenant / welcher ſich / nach dem die Frau⸗ 
tzoſen den Ort bereits uͤberſtiegen gehabt / ſalviren mũſſen / haben fie 
geichfals ſeine Montirung / Pferd und Bagage genommen / nach be⸗ 
ſchehener Plunderung ſich einlogirt / und den Pfarrern deß Orts / weiln 
xs Stadeſchreiber / wegen empfangener ůbier Tractirung / RE 

* ; verr . 


Pad 


Beſchichte. EUROPAUM. $t 
verticbten koͤnnen / die Balleten zu ſchreibengenoͤthiget /benan jme, Anno Y69o. 


nern mit Erforderung rarer Speiſen / und ſonſten / groſſen Uberdrang Junius. 
gethan / auch mit allerhand harten Bedrohungen ibucn ned) en;icmbs 
lic Stuck Geld abgezwungen. Den 14. ſeynd dieſe Troupyen von 
dannen wieder abmarchirt / mit Vorgeben / weiln das Hauß Falcken⸗ 
burg nunm ehr bam Koͤng eingeraumet worden / waͤren fie beordert / ſich 

zu ihrer in der Geger d Landau ſtehenden Armec wiederumb zu begeben. 
| Nachdem nunimmitteg die Koͤnigl. Srangófifche Voſcker / fo Falckenburg 
tinige Wochen vor ban Schloß Falckenburg gelegen / und daſſelbe gehet an bi 
blocquirt gebalten / mit ihren drey Batterten den18. dieſes fertig wor: Franoſen 
den / auch davon zwo / eine jede mit einer halben Carthaunen / und einem ^ 
zwoͤlfpfuͤndigen C tid beſitzt / ſind ſie den 19. ſull gelegen / den 20. aber / 
Morgens zwiſchen 2. undz. Uhr / haben fte gedachtes Schloß aber⸗ 
mals auffgefordert / unb den darinn commandirenden Chur⸗Pfaͤltziz. 
(chai Lieutenant auff den Weigerungs⸗Fall / ſolches auff zugeben / mit 
Hencken bedrohet; Als ſelbiger nun ſie hinwiderumb fortgewieſen / hat 
man Frantzoͤſiſcher Cita alſobald bas Schloß von gemeldten Bat⸗ 
terien zu beſchieſſen angefangen / und damit bif gegen 9. Uhr conti- 
nuirt, auch verſchicdene Bomben eingeworffen. Der commandiren⸗ 

de Officirer hat darauff einen Accord begehrt / weil ihm aber der Abzug 

nur auff Gnad und Ungnad verſtattet worden / und er ſolchen nicht an⸗ 
nehmenwollen / iſt gemeldtes Schloß wiederum auffs nei / biß umb 

Balb 12. Uhr / ſo wol auß Stuͤcken beſchoſſen / als mit fernerer Einwerf⸗ 

fung der Bomben den Belaͤgerten zugeſetzet worden. Worauff der 
commansdirende Officirer den Accord angenommen / uñ bas Schloß / 
wiewol ohne Roth uͤbergeben. Bey ſeinem Abzug von gedachtem 
Schloß / hat der General Ueutenant Monclas zu ibm geſagt: Er ver⸗ 
hoffte nunmehr auf Lautern zu gehen / und ce gleichfals zu emportiren. 
Gleichfals bat ein anderer vornehmer Frantzoͤſiſcher Officirer fich ver⸗ 
nehmen laſſen: Was diſſeits deß Rheins waͤre / ſeye deß Koͤnigs. 

Sonſten war Sontags am 20.bicjcejbaa von Franckfurt herauf Franckfurter 
kommende Poſt⸗Felleiſen / mit allen darinnen geweſenen Poſibrieffen / Moſt⸗ Sedet. 
zwiſchen Hemsbach unb Sultzbach an der Bergſtraſſen verlohren fen wird ver⸗ 
gangen / und hat der Poſtilion den Verlauff alſo außgeſagt: Als er mit (obren? 

| 00 7 ., 91 andbre⸗ 


DW 


1g92 DIARIUM Sonderbare 

Anno 1630. anbrechendem Tage nahe bey Sultzbach kommen / habe ihm jemand 

Junius. mit einem Pruͤgel einen Schlag gegeben / davon erüber bas Pferd ge⸗ 

| fallen; unbbcp ore Stunden in Ohnmacht gelegen: Deß Schuld⸗ 

heiſſen Frau zu Sultzbach aber / hat dieſe 9 Cacbricht gegeben: Als fic ſel⸗ 

bigen Sontags / Morgens mit dem Tag / ohngefehr an bas Fenſter aeo 

trretten / haͤtte fic ein lediges Pferd / worauf ein Felleiſen gebunden gewe⸗ 

ſen / lauffen geſehen / ſo fie aber weiter nicht geachtet / weil flc vermeynet / 

es moͤchte vielleicht der Mann / umb anderer Urſach willen / abgeſtiegen 

ſeyn. Als fic abcr etliche Stunden hernach mit ihrem Mann ín bie 

Kirucch nach Hemsbach gehen wollen / bátten ſie den Poſtillion im We⸗ 

geliegend angetroffen / und ſelbigen wieder ermundert. Deß Poſtilions⸗ 

Pferd haben ſie gleichfals / aber ohne Felleis / Packriemen und Zaum / 

im Korn wieder gefunden / unb batte ber Poſtilion auch ſein Poſthorn 

und wieder verlohren? Es iſt aber beſagtes Felleiſen / den eꝛ9. dito / unweit Sultzbach 

gefunden. wicder gefunden worden / in welchem die oft ⸗ Paqueten noch unver⸗ 

ſehrt geweſen / auſſer dem nach Spegyer / ſo / nebſt etlichen dazu gehoͤrigen 

Brieffen / aufgemachet war; jedoch befanden ſich dieſe Brieffe / nebenſt 

denen andern von gemeldtem Paquet / noch in dem Felleis. Das Mañ⸗ 

heimer / und Heydeiberger Paquet / nebſt ciem kleinen / nach Heilbrun⸗ 

nen gehoͤrigen / welches von einem groſſern an ſelbigem Ort / ſo noch 

vorhanden / abgeſchnitten / waren allein nicht ín gemeldtem Felleiſen; fo 

„doch hat man die Mannheimer unb Heydeiberger Brieff / bett zo0. dieſes 

auch in ber Frucht umb ſelbige Gegend gefunden / wiewol auſſer bens 

Paquet / welches / nebſt einem an Ihr. Churf. Durchl. zu Pfaltz lauten⸗ 

den Schreiben / auffgemacht war. Das Franckfurter an den Chur⸗ 

Pfaͤltziſchen Hoff gehorige Paquet aber / iſt Tags vorhero / nemlich bem 

29. auff einem daſelbſt ſtehenden Baum gefunden worden; wiewol 

| man von dem Thaͤter dieſes C troffenraubs nicht bae geringſte erſahren 
oͤnnen. | 

Pape d'Efpel Hierzwiſthen fubr bcr mehrgemeldte Pape d' Eſpel mit ſeinem 

verbent den Muthwillen noch immer fort: geſtalten er dann allen Schuldheiſſen / 

oid Unterthanen / Zoͤllern / Acciſern und Angehoͤrigen / bep 50. fl. Gitraff 

ſchrifftlich verbotten / daß ſie hinfuͤro von keinem Churfuͤrſtl. Beamten 


idem: Fi eB ZDberratmte Germeroheim / oder ſonſt einigen aujgnvimem 


[] * 
— 








Geſchichte. EUROPAUM. " 
Chur⸗Pfaͤltziſchẽ Bedienten kein Schreiben mer annehmen / noch ih⸗ ^77 
nen paciren ſolten / mit bem Anhang / die Zoͤner moͤchten zwar ihre Soll ipie dne 
Zeichen bey ben Chur⸗Pfältziſchen Bedienten holen / fich aber beydem — 
Aufſchluß weder liſtiren / noch vielweniger die Gelder lieffern / es waͤre gehr amu 
bann / daß vorher die Chur⸗Pfaͤltiſche Bedicnte ſich bcp bem Koͤnigl. ndm. 
Ober⸗Amt anmelden / unb deßhalben Vernilligung einholen wuͤrden. 
Denen Pfarrern zu Godramſtein und Gleißweiler war von Neuer Amt⸗ 
bem Frantzoͤſiſchen neu angenommenen Amtſchreiber deß Siebeldin⸗ ſchreiber be⸗ 
ger⸗ Thals ſchrifftlichh ange deutet worden / naͤchſtkuͤnfftigen Sontag fibt. bem 
ben 20. dieſes / fuͤr Ihr. Koͤnigl. Mojeſt. oon Franckreich yu bitten / ober d ni für 
auff den Verweigcrungs⸗Fall / fid innerhaib 24. Stunden zu abíen- Srandr r^ 
trem, Ingleichen hat bemetbter Amtſchreiber denen drey Pfarrern zu is gieten, 
Hoͤrd / Lemmersheim unb Dettenheim ſchrifftlich bedeutet / daß dieſelbe 
deme / vormals ihnen durch bem Pape d' Eſpel beſchehenen Befehl hin⸗ 
fuͤro ein Genuͤgen leiſten / unb in bem gewoͤnlichen Kirchen⸗Gebett fuͤr 
bic Aller⸗Chriſtlichſte Koͤnigl. Majeſt bitten / oder aber ber Kirchen / und 
deß Predigens ſich muͤſſigen ſolten / mit fernerm Vermelden / daß wo⸗ 
fem fic ſich nicht darzu verſtehen / unb noch weiter für Gburd fate su - ^. 
bitten unternehmen wuͤrden / er Amtſchreiber befeſcht fepe / dieſelbe mit 
Reutern abzuholen. —— hat er den Pfarrer zu Hoͤrd bedro⸗ 
het / wann derſelbige obigem Befehl nicht nachkommen wuͤrde / er ihn 
mit Ruthen außſtreichen laſſen wolte. Es haben aber obged 3. Pfarrer 2 
bein Frantzoͤſiſ. Amtſchreiber in Antwort muͤndlich angefuͤget / wie daß 
er ihnen im geringſten nichts zu befehlen haͤtte / und waͤre Chur⸗Pfaltz ihr 
Herr / Dero gnaͤdigſten Befchl fic einig unb allein geleben muͤſten. 
Obwoin auc bic in bem Ober⸗Amt Germersheim Frantzoͤſi⸗ Frantzoͤſiſche 
ſcher Seiten neu angenommene Bediente ſich vernehmen laſſen / daß neue Bedien⸗ 
ihr Koͤnig nicht das geringſte von denen Gefaͤllen prætendiren wuͤrde / tm im Ampt 
ſondern baffcibige / nach wie vor / ungehindert erheben unb eintreiben Bermers⸗ 
moͤchten: So iſt doch / den9 dieſes / der neue Frantzoͤſiſche Amtſchrei⸗ e Rif 
ber / Nahmens Schmauß / nacher Germersheim fommen / welcher bem — 
Chur⸗Pfaltziſchen Spitol⸗ Schaffnern daſelbſt / ingle ichen ben Zoll⸗ i» Pficht 
Bereiter / und Zoͤller zu ſich beruffen und ihnen angezeiget / wie daß er nehmen. 
beordret waͤre / nicht allein diefenige Buͤrger / (o nod) nicht gehuldiget / 
9 ij ſondern 


Arino 1680. 


- 


-— 


4 00 DOIARIUM Sonderbarr 
nne 1650. ſondern andy bie Chur⸗Pfaltaſche Cochiante ia Pflicht gzuchmen: De 
Jumus — meficaar Antwort gegeben / daß fic Chur⸗Pfaltz mit Pflichten guges 

- ban / dahero nicht zweyen Herren dienen koͤnten / und wofern man (it 
nicht laͤnger dulten wolte / fo wuͤrde man ihnen doch sum wenigſtẽ [ovid 
Zeit geben / daß fic ſoiches Geſinmen an gehoͤrigen Ort berichten koͤnten. 
Denen der Amtſchreiber zur Antwort gegeben / daß man ſie nicht uͤher⸗ 
eylen wuͤrde. Als nun ber[eibe bereits hinweg geweſen / hat der PBuͤrger⸗ 
meiſter zu gedachtem Germersheim / vermoͤg deß ſo ihme von crmeldtem 
Amtſchreiber hinterlaſſen; bep ber Nacht / mit Huͤlffe der Buͤrger / oen 
Spital daſelbſt / worinnen deß Schaffners Pferd geſtanden / umbſtel⸗ 
let / das Rindviehe / ſamt denen Pferden heraus / unb für ſeine / deß Buͤr⸗ 
germeiſters Behauſſung gefuͤhret / unterm Vorwand daß ſolches deß 
Koͤnigs Befehl fepe / darauff das Viche und Pferd in fetbigar Nacht 
durch vier Buͤrger nacher Bellheim bringen laſſen / dahin der Spital⸗ 
Schaffner fid) zugleich mit begeben / und bey dem aldageweſenen neuen 
Frantzoͤſiſchen Laudſchreiber / wegen dieſer gewaltſamen Abnahm ſich 
beſchwaͤret / welcher darauff ihme das abgenommene Viehe umb Pferd 
wieder außfolgen laſſen / weiln auch ber Pfarrer zu Zeißkam / Ober⸗ unb 
Nieder⸗Luſtadt noch letzt⸗ verwichenen Sentag / den 29. dieſes / bep ſeinen 
Gemeinden geprediget / unb mit der gewoͤhnlichen Gebets⸗Formul für 
Chur⸗Pfaltz continairc; hat auf Befchldeß Pape d' Eſpel, der neue 
Frantzoͤſiſche Amtſchreiber / ermeldtem Pfarrer zum letztenmal ſchrifft⸗ 
lich bedeuten laſſen / wofern ſelbiger / à dato ſolchen Befehls im naͤchſt⸗ 
haltenden Gottesdienſt für bic Aller⸗Chriſtlichſte Majeſt. nicht bitte 
wuͤrde / derſelbe gefaͤnglich abgeholet / und anderer Orte gefůͤhret werden 
ſolte. Ingleichen hat er dem Schulmeiſter zu beſagtem Zeißkam bey 
30. fl. Straff befohlen / auff nächſtkũnfftigen Mitwoch / den zo. Junu / 
zu Hoͤrd zu erſcheinen / und dem Koͤnig oen Eyd der Treue / und deß 
Chur⸗Pfal⸗ Gehotſams ab zuſchweren. n 
e Zeu Den 28. kamen die beede Frantzoͤſiſche Amtſchreiber / Dauber 
CBappen und Schmauß / mit einem Creutzreuter nacher Gleißweiler und Go⸗ 
werden vol, dramſtein |. und lieſſen die noch angeſchlagene Zoll⸗Wappen vollends 
lends hinweg abnehmen / aud) denen Zoͤllnern daſelbſt bedeuten / von denen Inlaͤndi⸗ 
genommen. ſchen keinen Zoll mehr zu erheben / ſondern nur allein von peu uf 
o7 | di⸗ 


Geſchichte. EUROPÆUM. 195 


.. Binoi(yin; So ſolle aud) von denen Unterthanen / boy so. ff. Straff / 
kein Accis noch Wein⸗Aufflag⸗Geld mehr gefordert wwerden. Den 
Zollſchreiber bat man deym Kopff zunehmen / und nacher Breyſach zu 
fahren gedrohet / wofern aber derſelbe nicht yu bekommen ſeyn ſolte / ihm 
alles bas Seinige hinweg zunehmen. Zu Knoͤrringen haben obige 
Frantzoͤſiſche Bediente ebenmaͤſſig die beyde Chur⸗Pfaͤltziſche Zoll⸗ 
Wappen / und tociln ber Zoͤllner alda von einem Unterthanen zu Born⸗ 
heim fuͤr drey Ohm Wein / fo er ins Frantzoͤſtſche Laͤger gefuhret / bow 
gewoͤhnlichen Zoll gefordert / iſt bemeloter Zoͤllner gefaͤnglich abgeholet / 
und zu £anbau von bem Praͤvoſt⸗Lieutenant ſo lang in Arreſt gehalten 
worden / biß er zwoͤlff Rehlr. Straff erleget. Ingleichen haben beyde 
Frantzoͤſiſche Amtſchreiber bem Pfarren zu beſagten Gleißweiler / 
weiln er / zu Folge deß vom Pape d" Efpel ergangenen Befehl / fdr Koͤ⸗ 
nigl. Wajeſt. in Franckreich nicht gebeiten / hundert Gulden Straff an⸗ 
geſetzt / deſſen Mobilien invemirt, verſchloſſen und verſtegelt. Sie ha⸗ 
bcn auch deß zu Weiſſenburg gefangen ſitzenden Pfarrers von Go⸗ 
dramſtein Mobilien inventiren wollen / ſolches aber / weil ſie vernom⸗ 
men / daß nichts beyhanden / unterfajfen/ und dabey vermeldet / va ex 
gſeichwol wo. ff. Straff geben muͤſte. Dem Gericht umb Gemeine zu 
beſagtem Godramſtein iſt vonobgedachten Frantzoſtſchen Bedienten 
befohlen worden / den Ober⸗Schuldheiß / mit ſeiner hoch⸗ſchwangern 
Frau uno Kindern auf bent Hauß zu jagen / und ihnen nicht das gering⸗ 
Fe mehr von den Ihrigen angreiffen su laſſen / zugeſtatten; dann weil er 
die Huldigung verweigert / ſeye alles dem Koͤnig verfallen / und haͤtten 
fic Ordre deſſen Hauß / Hoff unb 65dtBer zu verkauffen. Weiln abor 
tt Ober⸗Schuldhejß urit ſolchen Proceduren noch in etwas ein zuhal⸗ 


Anno 1680. 
Junius. 


een / gebetten / haben ſie es an den Pape dꝰEſpel nacher Weiſſenburg 


verwieſen. Obige Frantzoͤſiſche Bediente haben ſich auch vernehmen 
laſſen / wie ffe defelcht waͤren / alle diejenige / (o vem Koͤnig noch nicht ge⸗ 
huldiget / vollends in Pflicht zu nehmen / unb bic Zehenden fuͤr den $ de 
nig zu verlehnen / auch was die außgewichene Chur⸗Pfaͤltziſche Bedien⸗ 


tc noch im Ober⸗Amt Germeroheim haͤtten / wegzunehmen / und wuͤr⸗ 


. Beber Koͤnig daſſelbe nimmermehr abtreiten / ſondern cher ſein halbes 
Konigeich daran mage. Als auc von oem Chur⸗Pfaitziſchen Be⸗ 
n | amptem 


-- 


€ «| BIARIUM Sonderbare 


Anne 16$e- ampien beſagten Ober⸗Amts | ba von Koͤnigl. Srantdfifcer Seuen 
Juni en felbiges Ober⸗Amt noch forderende ſtarcke Philippoburger Contri⸗ 
butione; Ruͤckſtand außgeſchrieben worden / haben die Unterthanen fid 
darauff trotzig vernchmen laſſen / fie duͤrfften ohne deß Pape dEfpel 
Befehl nicht einen Heller mehr an Chur⸗Pfaltz bezahlen / weilnnun 
kein Chur⸗Pfaͤltziſcher Beamter in mehrbemeldtem Ober· Amt fich) 
wicder ſehen laſſen / noch vielweniger einige Exceution dahin ſchicken 
durfte / uͤber diß auch von denen Frantzoͤſiſchen Bedienten dem Schuld⸗ 
heiſſen / keinen Brieff von denen Chur⸗Pfaͤltziſchen Bedienten mee 
anzunehmen befohlen worden; als durft man ſich von obig außgeſchrie⸗ 
benem Contributions- quanto etwas zu erheben / feine Hoffnung 
machen. 
Chur⸗ Pfaltz Nun hatte zwar Chur⸗Pfaltz ſchon im April einen Extraordi- 
beſchweret ¶ nar - Geſandten nacher Pariß geſchickt / alda wegen ein und anderer 
fi zu Pariß Eingriffe / und übeln Verhalteus ber Frantzoſen ſeine Beſchwaͤrungen 
wegen der zu fuͤhren; allein es hat ſich niemand zu Pariß in einige Specialien mit 
anh - ifm einlaſſen wollen / (onberm ee tvarb ibm jur Antwort gegeben / daß 
PR I  manbepber Friedens ⸗ Hand lung yu Stimmógen nichts darwider geſagt 
à haͤtte / und jeho zu (pat waͤre /bavon su reben : Oer Sónig wuͤrde wider 
Gewiſſen nichts thun / unb haͤtte das Hauß Oeſterreich an Franckreich 
mehr cedirc, afe eo wuͤrcklich beſeſſen. Ob nunwol der Chur⸗Pfaͤltzi⸗ 
ſche Extraordinar Geſandte hierauff zur Antwort gegeben / daß an das 
Chur⸗Hauß Pfaltz / wegen Beſitzens deß Ober⸗Amts Germersheim / 
weder bep den Weſtphaͤliſchen / noch Nimmoͤgiſchen Friedens⸗Tracta⸗ 
ten nicht der geringſte Anſpruch geſchehen: So tvdre auch in bem Weſt⸗ 
phaͤliſchen Friedens⸗Inſtrument mit keinem Wort gemeldet worden / 
daß bae Ertz⸗Hertzogliche Hauß Oeſterreich / ober. ſemands anders / 
bae geringſte von gedachtem Chur⸗Pfaͤltziſchem Ober⸗Amt Ger⸗ 
mersheim cedirt, und da auch ſolches wider beſſeres Wiſſen geſchehen 
(con ſolte / ſo waͤre je bekandten Rechtens / daß man anbertvcrtíace Guth 
nicht abtretten koͤnne / unb daß dergleichen Abtrettung ín allen Rechten 
nichtig ſey. Uber diß ſagte er ferner; daß / als die Gron Franckreich zu 
dem bewuſten Compromiſs, wegen der Vaſallen in denen Ihro durch 
den Tb Fricdens / Schluß abgeirettenen Landen / und * | 
 A.N| «et 





vidi. |. gUKOPEUM. 


gehen Siddee in Elfaß fi verſtanden / einige Chur⸗ Pfaͤltiſchen fam Anno 1680. 
| de / oder rtc mit cintzigem Wort nicht gedacht worden 7 Batte ihm der Junius. 
Marquis de Croitfy eine hoͤuſche Antwort gegeben / und gefagt * Der 
&ténig báttc zwey Gerichte beſtellet / worinnen dergleichen Beſchwaͤ⸗ 
rungen ange hoͤret / und daruͤber erkennet werden ſolte. Worauff der 
Seſandie replicirt, wie man / Pfaͤltziſcher Seiten / ſolche Gerichte nicht 
fir [eine Richter erkennen koͤnte; deme aber ber Marquis wiederumb ge⸗ 
Acwortet: Daß auch der Koͤnig eben ſo wenig die Reichs⸗Verſamb⸗ 
bung für (ci Richter erkennen koͤnte. 
Wie widerwertig es nun in der Pfaltz / und allenthalben zugien⸗ 
ge/ ſoließ dennoch Ihr. Thurfuͤrſti. Durchl. zu Friedrichs burg ihre neue 
Kirche / ſo Cic erbauet / und zur Heiligen Eintracht genennet / herrlich 
cinweihen: Worzu Sie / ſamt deß Chur⸗Printzens Durchl. der Chur⸗ 
rief Hoheit / mit bem gangen Hof⸗ Cantzley / Kriegs⸗Stab / Pro- 
ren der Univerſnaͤt Heydelberg / ſamt allen vom Lande beſchriebe⸗ 
en Hohen⸗und Ober⸗Beamten / Kirchen⸗ und Civil —— 
frembden Zuſehern fich eingefunden. Ihr. Chürfaͤrſt. Durchl. beg 
fb mit obgedachter Begleitung / unter Trompeten⸗ und Paucken⸗ 
Schall zur Kirchen / in weſcher durch Dero eigene / auch von andern 
Furg * ** entlehnte Italianiſche Hoff Muſicanten eiue an» 
mutfigt Vocal und Inſtrumental·Muſic gehalten arb; nde bít 
Dedication unb Einweyhung im Nahmen Ihr. Churfuͤrſti. D 
geſchahe. Die Bibel und Kirchen⸗Agenden / famt ben heiligen p» 
 fáfen/ wurden von verſchiedenen Hoff ⸗ Cavallieren / au dem purs 
Arſti. Stand jum Altar gebracht. Ein Teutſcher Jud / und zween 
Mohren / deren einer ein Heyde voti Capocorſo, der andere von Ban⸗ 
gela / unter dem groſſen Mogel zu Hauß / wurden zugleich getaufft; 
be welchem AQu Ihr. Churfuͤrſti. Durchl. beneben deß Chur⸗Prin⸗ 
tzens Durchl. und ber Chur⸗Princeſſin Hoheit / ale Tauff⸗Zeugen er⸗ 
ſchicnen. Und wie Ihr. Churf. Durchl. bey Stifftung unb Conſe- 
raconte ird auff ————— eme fo 
dencnim Roͤm. Reich / Weſtphaͤuſchen Friedenſchluſſes | er 
laubeen Chriſti. Religionen zugechan / umd damit wegen deß ſich in "! 
erii SGlaubens⸗Sachen nod) findenden Unterſcheids / nie⸗ 
4zſter Theil. 23 mand 




















—— —— —— 





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Ánno 1€8o, 
Junius . 


rt  DIAKIUM Sonderbare 
mand in feinem Gewiſſen angefochten werde / Ihr Abſehen gerichtee⸗ 
Alſo iſt auch / nach dem der Evangeliſch⸗Reformirter Pfarrer eine 
Predigt gechan / von denen Evangeliſch⸗ Lutheriſchen ein abfonberti» 
ches / zu Stifft⸗ und Einweyhung deeſer Kirch gerichteres- Gebett / und 
durch einen Catholiſchen / von Idr. Churf. Durchl. beſoldeten Pricſter 
eine unnerfdngliche Sermor cum voco gehalten worden. Nach Endi 
gung deſſen / ward von der im Gewehr geſtandenen Muitz cine Salbe 





auß Mußqueten gegeben / auch einige halbe Earthaumen / unb woff 
fünbigr 


Situcke umb bic Veſtung geioſet. Worauff ſich Ihr Chur⸗ 
fuͤrſtl. Durchl mit voriger Begleitung / unter Trompeten⸗ und ate 
cken Schall wieder auf ber Kirchen begeben / und etuiche hunderi ſtůͤck 
mue Mantze / ſo hierzu aeprdgcttmorpen/unterbas CD olt aufitoerffenj 
aud obgedachte Beſchriebene ſaͤmptlich tractiren / unbuntcbiefdoe- 
dergleichenneue Maͤntzze außtheilen laſſen. MEE 

ingegen gieng coin Sachſen deſtobetrubter zu bana tbakate 


br Herr Adminiſtratordeß Grefliffte Magdeburg / Herzog Augu⸗ 


dtey regierende Herren olo Hertzog Frie 


ftus im ſecho und ſechtzigſten Jahr feines Atters / auff oer SRefibenb ju 
Halle / den 4. dieſes das Haupt / welchen man nachh feinem E obtrüfy 
mete /boBer me manden / ſo lang er gcleóct/jemaleumbrgnabigrtwon ſich 
gehen laſſen. Seine Kranckheit belangend / ifefolcfye Anfangs nur cin 


ſchlechees gieber geweſen / weiches zu lezt / und zwar nut goce Tage 
vor ſeinem Abſterben / ineine ſoſche Schwach heit außgeſchlagen/ daß 


auff erfolgtes Brechen feine £yülffe mele geweſen. Uneer denen Prin⸗ 
fn behielte der aͤlteſte / Hertog Johann Abolph/ die Regierung / umb: 
gelampte Erbtamde / die andern ader wurden / vermoͤg deß 37 cflamente/: 
welches Se. Durcht. vor der zweyten Ehe auffgerichtet/ apenapitt,. 
Von der enften Ehe lebten noch vier Printzen ale: Johann Adoiph / 
Ehriſdan/ Heinrich / und Albteche / und brey (rrimerflinnen / mete at 
hoffvon Euthin / und Fuͤrſt Cart Wilhelm von ꝛrbſt verheuraihet 
ſind von der zweyten Gemahlin aber / Frau Johanna Walpurg / ſiad 
een Printzen / Frie derich und Moritz vorhanben. Nirrauff haben 


Ihr. Ehurf: Ourchi. von Brandenburg enge es quirim iter 


Beſchichte. EUR O?J£UM, vp 
. — "utmbPollcffionbr tdnber / fo Sybro/vemda Iofirumend Pacis ju, Anno 258e. 
| kommeninchmen zu offen] rach yall abgeſendet. Junius. 
^ — .tnübrigen orb auch bae artc Meiſſcuvon der leidigen Scu⸗ Peſt tomi in. 
tbe / weſche in Boͤtmen und Oeſterreich dieſes Jahr über vie tauſend Meiſſen. 
Menſch en gefreſſen / augefallen / nach bem ein Kutſcher auf Prag bas 
Unglid nad) Dreßden gefuͤhret / und dic herrliche Stadt dermaſſen au⸗ 
geſtecket / daß vie Eirwohner dar aus eniflu hen / von denen aber / ſo dar⸗ 
"inti zu dlewben gezwungenwaren / gleichwol viel dahin ſterben muͤſſen / 
uncrachtet tcr Rath vid fofibare und kluge Anſtalten grmacht / unb 
Tag und Nacht geforget / wie dim Unheil mit guter COorfidytigf at 
umd natarlichen Mittein geſtcuret werden moͤchte / ſo gar / taf fic auch 
citiemofs für etlich tauſend Reichsthaler Kleider vor ber Stadt verbren· 
wienteffen/weit folcbebco cinem Schneider gelegen / deſſen Hauß von BV 
ber Peſt angeſicckt geweſcn. 


Umb dicſer Urſach willen / und damit die Stadt Hamburg nicht 
aaich durch frembde Perſonen mit diefer kcidigen Seuche angeſtecker 
Werben módotc/fidi cin E. E. Hochweiſer Rath nachfolgendes (Date. — 
publiciren. pl ! 
Emnach einem E. G. Rath in Crfabrüng gebracht / daß qu; 
an einigen Oertern in Seutfblanb/abfonberld in Boͤh⸗ ni b. : 
| men / Schleſien / und deren angraͤntzenden Staͤdten unb Hamburg / 
Landen / die boͤſe Seuche unb anklebende Kranckheit ſich je wegen der 
mehr und mehr außbreite / unterdeſſen aber von denen Orthen don inficirten 
ber frembde Leute / ſo Chriſten / als Juden / indieſe Stadt her⸗ ——n 
ein kommen / mithin viele Sauffmanne« Gůther unb Wahren / Nſn 
wie auch Bagage zu Waſſer unb Lande bereín gebracht vor? ^ ^ 7 
den / dadurch dieſe gute Stadt / welches GOtt in Gnaden ver⸗ 
huͤten wolle / leicht inficirc werden koͤnte; Solchem Ubelnun / 
Bot muͤglich / zeitig zu preveniren nnb vorzukonnnen / tbut 
E. Rath hiemit allen imd jeden norificiren; daß kein Fremb⸗ 
der / ohne bey ſich habenden Geſund⸗Brieff / frembde Juden 
abet gantz und gar nicht in dieſe Stadt gelaſſen / ſyndern abge⸗ 
wieſen werden ſollen / denen auch / ſo er Stadt alice ben 
8 . 


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— coo: aas -*- ——— - 


———a s... 3:-. Loa 


. ve | DIARIUM Sonderbare 
Anad 1680. Graͤntzen zu Waſſer unb Lande / wie auch Thoͤr umb Baͤume 
Imius. in —— Dabei unb anbefoblen/ben will⸗ 
kuͤhrlicher hoher Straff / inſonderheit bep Verluſt ibrer Dien⸗ 
ſte / hiermit gantz ernſtlich gebotten / keine frembde *Derfonen/ee 
ſeyen Chriſten / oder /als aud) Guͤther / Kauffmanns⸗ 
Wahren / oder Bagage / ſo von oberwehnten verdaͤchtigen / und 
mit anſteckender Seuche behaffteten Orthen becfommen / in 
bie Stadt / und dero Graͤntzen einzulaſſen / wie aud) allen Buͤr⸗ 
gernund Einwohnern / ſelbige nicht einzunehmen / zu behauſen / 
unb zu beherbergen. Solten aber einige fid) heimlich herein 
practiciren / und alhie angetroffen werden / —— Der fone 

mit hoher willkuͤhrlicher umbnad) Befindung / niit 
Lebens⸗Straff beleget / auch der ſie auff⸗ und angmommav 
nad) Beſindung / mit exemplariſcher Straff angeſehen / bie 
Wahren / Gůter / und Bagage aber fo fortoffentlid) verbraũt 
werden. Wornach ſich ein jeder zu richten / und für Schaden 
unb Nachtheil zu huͤten / 1€. E 


Heſfen⸗Caſ⸗ mas. dieſes / Morgens zwiſchen 4. und s. Uhr / wurde bas 
ſeuſcher jun». Hochfũrſti. Hauß Heſſen⸗ Caſſel durch gluckliche Giritbinbung beg 
foem.  DDrinciliomit inem junges pringen Bóchlch erfrcuet/ mefibalben bey 
n —— — groſſe Freude verſpuͤhret / auch verſchiedene Stuͤcke 
t | 

unatüd iu Den 23.dito / wolte ein vornehmer Inwohner ju Polniſch⸗Leſſa 
Breßlau voe. von Breßlau nach Hauß reyſen / mithabende eine Breßlauiſche Advo⸗ 
gen fuͤnff «^ caten Frau / mit ihrer Tochter / unb noch eine andere Frau. Nicht 
gungener weit von der Vorſtadt aber / gegen der langen Bruͤcke / geriethe feine ut. 
Perſonen. ſche in bom fic aber die Stroſſe augegoffenen groſſen Gewaͤſſer 
- ben dem Weg ín bit alte Oder / tof bie Caleſch gleich etlichmahl 
umbſchlug / und alle fuͤnff Perſonen jaͤmmerlich erſauffen muſten. 
Die Pferde wurden durch einen beykommenen Schiffmann nod foi 

geſchnitten und ialvirt, und enduch die verungluͤckten Coͤrper auf bon 

Waſſer geſiſchet. | | 


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EURO?AUM, 


O« Junii erſchiene bon Heffenlande ſehr ungluckuch / Tuni 
bas Corb Gemuͤnden / ungefebr drey Meilen bon Marpurg mit $a d 
bicie heruenb gelagenen Doͤrffern durch Hagel · Gewitter dermaſſen 
—— e eed 
ewa⸗ haden an enſtern ge fus. 
Die zweypfundigen Schloſſen ſchlugen in ber £ufft mit folem Ge 
(rauf wider tínanbar / baf man ben Donner nicht recht mehr bafür bó» 
gu Jasbach eine halbe Meile von Rauſchenberg / beate 
ſich bic Erve / vaß alle Haͤuſer bapon wackelten / und ward der Caßler 
Poſtwagen / ſo ceben ins Gedraͤnge kam / vom Sturm und Erdbeben ín 
die Hoͤhe gehoben / und die Pferde umbgeworffen / daß alle Leute herun⸗ 
unter fprangen/unb ſich GOtt befohlen. Sie haben den Sturm da⸗ 
ſelbſt mit Augen geſehen / und einen gewaltigen Rauch / welcher cina 
enam Strich gehaiten / unb ſich etzucche mahl gewendet; hernach iſt 
derſelbige Serich fort gegangen / unb Dat / was cr angetroffen / auf beg 
Erden geriſſen. Man aahlete vier tauſend ſtarcke Eichbdume / ſo mit 
Wurgtzeln / Erde unb Steinen über einen Hauffen lagen. Eichen / 
(o drey Klaffter dick waren / ſeynd ín ber Mitten zeroͤrochen / und 
bas Obertheil davon / eit von dem Stamm geworffen / nachgehenn⸗ 
dennoch bas unterſte Stuͤck Stamm mit ſampt der Wurtzel / Erde 
und Steinen auß dem Grund geriſſen / und durch die Lufft gefuͤhret 
worden. In Summa / man kunte die Wunder / ſo man geſehen / nicht 
alle genug beſchreiben. 
Den Tag —— C anb hartes Gewitter in oem au Neuſtade 
€ Re wweiſchen Ampt Neuſtadt ebenmaͤſſig alle arie zer⸗ " m Doegntt 


eichen Bat aud im Weſtphaͤliſchen ber Hagei fc a - qoe 
cia Dido piri an vicem Orthen t Daging phalen. 
fünff / feo / ſieben diß zu acht Pfunden gefallen / wodurch an 
Menſchen und Vie eror Schade geſchehen. In Bilefeld 
ſeynd darvon die meiſten Fenſter außgeſchlagen / und das Getrayde / 
ebore. vongemdbir Stadt an biß Her vord mehrentheils 


ver 
B d 


" 
in dem Anne ife, 












/ 


! £f PIARIUM Sonderare 
Amne 10360. Vu St. Truyen im Lůttiſchen firib Hagelſteine gefallen / die 60) 
Je. fanff vierthel Pfund gewogen / und das in ſothaner Menge / daß das 

Getraͤpdicht auff dem Felde dermaſſen verdorben / als wann eine grofft 
Armee im Lande geweſen. Zu gemeldtem Ct. Truyen ſind die Fen⸗ 
ſter in Kirchen / und andern Haͤuſern dergeſtalt eingeſchlagen / daß ſolche 
inlanger Zeit nicht reparirt werden koͤmen. "EE 
uñ uSchwĩ Donnerſtags zu Nacht den i5, dieſes / wurde die Reich o⸗⸗Stadr 
bíben Di. SDallin Schwaben mit eincm erſchroͤcktichen Wetter / unb erbaͤrmn⸗ 
chen Feuersbrunſt heimgeſuchet / womit es ſich kuͤrtzlich alſo verhaͤft. 
In beſagter Nacht hat eo Anfangs (n etwas wetterleuchtet und gar we⸗ 
nig gedonnert / daßman vermeynet es möchte fid) bar fyimmdá in etwas 
abkuͤhlen / darmenhero die Leuthe meiſtentheils zu Bett gegangen. Umb 

10. Uhr aber hat eo einen entſetzichen Wetterleuchter / unb gleich bar» 
auff einenerſchroͤcklichen Donnerſchlag gethan / wodurch deß Herren 
Staͤttmeiſters Scheuer gleich entzũndet worden; darauff der Wrand 
dermaſſen —— — in die hundert und mehr Häuſer / darunter 
bas Sonnen⸗Wirthshauß /die Waag / Buchdruckerey / unb bae Zoll⸗ 
* geweſen. Deß folgenden Tags hernach / ale Freytags umb ;. 
hr / erhub ſich ein ſtarcker Sturmwind / unb ebenmaͤſſiges Wetter / 
darauff co wieder gu brennen / und der Jammer auffs neue anſteng / doch 
wurde ſolcher Brand bald wieder geloſchet / daß cs dazumahl ferner keine 
Noth gehabt. cg Sonnabends eraͤugete ſich abermals / in der Nacht 
zwiſchen 9. und /0. Uhr ein hoͤchſt⸗gefaͤhrliches Wetter / da es dermaſſen 
in der Lufft geblitzet und gekrachet / daß jederman nicht anders vermey⸗ 
net / als wuͤrde alles zu Grund anb Boden gehen: jedoch iſt weiter kein 
Schade geſchehen. [n ZEE 
Dau. Junii Vormittags umb 9. Uhr / gerieche die Koͤmgliche 





Mf. Schwediſche Reſidentz · Stadt Stralſund in Pominern in der blauen 


Thurn⸗Straſſen / an der Francken⸗Mauer / in Brand / welchen ein 
Soldat mit Fiſch ſieden ſoll verwarloſet haben / davon die Funcken in 
das mit Spinnenweben behangende Dad geflogen / unb durch einen 
ptóttichem Sturmwind erſilich in die Francken · Straſſe / unb dann [o 
fort in einer halben Stund an vier unterſchiedliche / weit von ein ander 
gelegene Haͤuſer unb Otraſſen vertheilet worden / daß gleichſam toe ein 
| angte 


eſchichee. ^  EUROPAUM. 
Angelegtes Feuer alles auff einmalaufgangen. 
deß Hn. Commendanten / als rechtſchaffene Leuthe ſich erwieſen / und 


Bit Soldaten in guter Diſciplin / unb sualkr Huͤiffleiſtungen angehal 


ten / weiln aber bic Wuͤrgerſchafft noch gang verſchůchtert / unb wegen 


groſſen Ruins / noch keine benótbiate Inſtrumenten ange ſchaffet wer⸗ 


den koͤnnen / kunte der groſſen Macht deß Feuers nicht gewehret wer⸗ 
den. Der Anfang war / wie geſagt / in der blauen Thurn⸗Straſſen / 
darnach fam ce in die Francken⸗Straſſe / hernach fo fort indie Muͤnch⸗ 


Muͤhlen⸗Fiſcher⸗Breitſchmiede unb gantze Radberger⸗ Straſſe / alſo 


daß ſich alles zum garaus anſehen laſſen. Der Wind war / zu noch 
groͤſſerm Ungluͤck / ſehr unbeſtaͤndig / und aͤnderte ſich tool dreymahl / bif: 
bae Feuer bic herrlichen Ornamenten der Stadt / als das ſchoͤne Rath⸗ 
hauß / und deß S ónige Arends Hoff / nebenſt der alten Apotheck ergrif⸗ 


fen/unb verzehret: ba er ſich dann / als die nahe anficBenbe Nicolai⸗Kirchh 


nunmehr auch ia Gefahr ſtunde / und jetzo anglimmen wolte / ploͤtzlich 
gewendet / und endlich gar geleget. Das Rathhauß / unb Koͤng A⸗ 
rends⸗Hoff bedaurete man vor allen andern / weil es zwey Documenta. 
der alten Stꝛalfundiſchen Tapfferkrit / die von ihrer gefangenen Fein⸗ 
de Rantzion erbauet worden; Sind alſo uͤber zweyhundert Haͤuſer ver⸗ 


Zu Amſterdam fieigam z;. dieſes / in ber Nacht umb n Ahr / ufa 
. 0 Beta Narlemer Pforten / am Wall / too bíc Seiler ire Seilerbahne Bam. 


haben / eine ſehr gefaͤhrliche Seucrebrungftan außzubrechen / welche der⸗ 
maſſen uͤberhand genommen / daß man anfangs nicht anderſt vermrynet / 
weil ber in Brand gerathene Hanff / und die gedoͤrrtr Seile einen fots 
chen groſſen Schein inter Lufft / und über ber Stadt vrrurſacht / als of 
bic halbe Stadt involler Flamme geſtanden / unb verurſachten die allda 
bereiteten Materialien / welche das Fcuer su vergroͤſſern dienlich / daß 


Furcht unb Schrecken in em Hertzen erwuchſen: Wo auch der Wind⸗ 


flarc* geweſen waͤre / wuͤrde das Feuer nicht ſo leicht gedaͤmpffet wor⸗ 
den ſeyn. Hierdurch ſind drey·Seilerbahnen ůber bic Helffte ruinirt, 
snb etwan zwantzig kleine und groſſe Haͤuſer in. bic Aſche gelegetwor⸗ 
den. Ein groſſes id asco daßauß obbeſauen Seiſcrhahn 


«5. W 
| n. Ob nunwol die foe» Anno 15te- 
ga Officirer / und ſo das £bep Commando gefüfiret/ in Abweſenheit Junise- 


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Amne 16096, 
Jeniw. 


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biben -Dal. 


*tz PBIARIUM Sonderbare 

9u €t Truyen im Luůttiſchen ſind Hagelſteine gefallen / die 609 
fuͤnff vierthel Pfund gewogen / und das in ſothaner Menge / daß das 
Getraͤpdicht auff dem Felde dermaſſen verdorben / als wann eine groſſe 
Armee im Lande geweſen. Zu gemoldtem St. Truyen ſind bie Fen⸗ 
ſter in Kirchen / und andern Hauſern dergeſtalt eingeſchlagen / daß ſolche 
in langer Zeit nicht reparitt werden koͤmen. EE 

Donnerſtags qu Nacht den 35, dieſes / wurde die eic orta 
"nal in Schwaben mit eincm erſchroͤcktichen Wetter / unb li⸗ 
chen Feuersbrunſt heimgeſuchet / womtt es ſich kuͤrtzlich alſo verhaͤſt. 
In boſagter Nacht hat eo Aufangs in etwas wetterleuchtet und gar mo 
tig gedonnert / daßman vermeynet cemóchte fid) dar Himmel in etwas 
abkuͤhlen / daunenhero tic Leuthe meiſtentheils zu Bett gegangen. Umb 
10. Uhr aber hat es einen entſetzichen Wetterleuchter / unb gleich dar⸗ 
auff einenerſchroͤcklichen Donnerſchlag gethan / wodurch deß Herren 
Staͤttmeiſters Scheuer gleich ent zũndet worden; darauff der Wrand 
dermaſſen zugenommen / daß in die hundert und mehr Häuſer / darunter 


das Sonnen⸗Wirthshauß /die Waag / Buchdruck erey / unb bae Zoll⸗ 


ius geweſen. Deß folgenden Tags hernach / als Freytags umb ;. 
br / aub fich ein ſtarcker Sturmwind / unb. ebenmaͤſſiges Wetter / 
barauff ce wieder zu brennen / und der Jammer auffs neue anfteng / doch 
wurde ſolcher Brand bald wieder geloſchet / daß es dazumahlferner keine 
Noth gehabt. Deß Somabends eraͤugete ſich abermals / in der Nacht 
zwiſchen 9. und 10. Uhr ein hoͤchſt⸗gefaͤhrliches Wetter / da es dermaſſen 
in der Lufft geblitzet und gekrachet / daß jederman nicht anders vermey⸗ 
net / als wuͤrde alles jt Grund anb Woden gehen: jedoch ifl weiter fein 


Schade geſchehen. 


Brand zu 
Stxralſund. 


Stu. Junii Vormittags umb 9. Uhr / gerietbebie Koͤngliche 
Schwediſche Reſidentz · Stadt Stralſund ín Pominern in der blauen 
Thurn⸗Straſſen / an der Francken⸗Mauer / in Brand / welchen cit 
Soldat mit Fiſch ſieden ſoll verwarloſet haben / davon die Funcken in 
bao mit Spinnenweben dehangende Dach geflogen / umb burd cina 
ploͤtlichen Sturmwind erſtlich in die Francken⸗Straſſe / unb bann [o 
fort in einer halben Stund an vier unterſchiedliche / weit von ein ander 
gelegene Haͤuſer und Straſſen vertheilet worden / daß gleichſam wie ein 

| ange⸗ 


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Geſchichee. ^" EUROP ÆUM. |^ — $4 


gen Officirer / und (obae Ober⸗Commando gefüfret/ in Abweſenheit 


deß Hn. Commendanten / als rechtſchaffene Leuthe ſich erwieſen / und 


bit Soldaten in guter Diſciplin / unb zualler Huͤlffleiſtungen angehal⸗ 
ten / weiln aber bic Wuͤrgerſchafft noch gant verſchuͤchtert / unb wegen 


-anaritgtee Feuer olles auff einmalaufgangen. Ob nun wol die Her⸗ Anno 1sfo- 


Junins 


groſſen Ruins / nody keine benóthiate Inſtrumenten angeſchaffet wer⸗ 


den koͤnnen / kunte der groſſen Macht deß Feuers nicht gewehret wer⸗ 


den. Der Aufang war / wie geſagt / in der dlauen Thurn⸗Straſſen / 


darnach fam es in die Francken⸗Straſſe / hernach fo fort in die Muͤnch⸗ 
Muͤhlen⸗ Fiſcher⸗Breitſchmiede tmb gantze Radberger⸗Straſſe / alſo 
buf (ich alles zum garaus anſehen laſſen. Der Wind war / zu noch 
groͤſſerm Ungluͤck / ſehr unbeflánbig/unb aͤnderte (id) wol dreymahl / biß 
das Feuer bic herrlichen Ornamenten der Stadt / als das ſchoͤne Rath⸗ 
hauß / und deß Koͤnigs Arends Hoff / nebenſt der alten Apotheck ergrif⸗ 
fen / und verzehret; ba er ſich dann / als die nahe anſtehende Nicolai⸗Kirch⸗ 
nunmehr auch in Gefahr ſtunde / und jetzo anglimmen wolte / ploͤtzlich 
gewendet / und endlich gar geleget. as Rathhauß / unb Koͤmg A⸗ 
rends⸗Hoff bedaurete man vor allen andern / weil es zwey Documenta. 
der alten Strꝛalfundiſchen Tapfferkeit / die von ihrer gefangenen Fein⸗ 
de Rantzion erbauet trorben; Sind alſo über zwey hundert Haͤuſer ver⸗ 


Zu Amſterdam fleng am z;. dieſes / in der Nacht umben. Uhr / Zu Amſter⸗ 
bey ber Harlemer Pforten / am Wall / too bie Seiler ihre Seilerbahne am 


— aben/cine [ebraefdbrlicte Sreucrebrungfran oufsubrcdtyaybefcbc ber⸗ 


maſſen uͤberhand genommen baf man anfangs nicht andreſt vermeynet / 


weil der in Brand gerathene Hanff / und die gedoͤrrte dk einen fots 


chen groſſen Schein imber Lufft / und über ber Stadt vrrurſacht / als o 
bic halbe Stadt involler Flamme geſtanden / unb verurſachten die allda 
bereiteten Materialien / welche das Feuer zu vergroͤſſern dienlich / vag: 
Furcht unb Schrecken in em Hertzen erwuchſen: Wo auth der Wind 
ſtarck geweſen waͤre / wůͤrde das Feuer nicht ſo leicht gedaͤmpffet wor⸗ 


den ſeyn. Hierdurch (inb ose Seilerhahnen ůber bic Helffte ruinirt, 


snb etwan zwantzig kleine und groſſe Haͤuſer ín die Aſche gelegetwor⸗ 
wu. Ein goſſes Glck wares / daßauß ochelagen Coclntafnen vor 


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| Wa c DIARIUVUM Soid erd e 
fre sete. kurder eit ůber fünifhutibert Cenmer verfaufft umb weggchroche wor⸗ 
jua den — iim — Pid rra geweſen m. —— 

woſſe angewendet / ein ſtehendes weiches 
Lip mr tvar / dieſen wuͤtenden Flammen qu entziehen. 
So viel auch von den Geſchichten dieſes — Denen zum 
Beſchluß noch beygefuͤget werden / die in ieſem Monat ju Regenſpurg 
ad Dictaturam gefommene Acta Publica. 


Deß Heil. Reichs⸗Stadt Lindau am Bodenſee Memo⸗ 
rial / An deß Loͤbl. Schwaͤbiſchen Crayſes Herren auß⸗ 
PUMA dene / eint Interims - moderation ihres 

—5 — ⸗Anſchlags betreffend. 


Dict.den 4/14. Junii 1680. 


Deß Heil. Roͤm. Reichs ut Furſtenund Staͤnden / 
bodft-bodyunb teofanftbenttid)e Herren Geſandte / Raͤ⸗ 
the / und Bottſchafften. 


Hochwuͤrdig Hoch⸗ und Wohlgebornerc. Gnaͤdig Org, 
und Hochgeehrte Herren. 
Uer Excell. Hochw. und meinen Gnaͤd. Großg. HochgeCheren 
Darauf Zweiffel auf denen bißhero von der Stade £o 
igſt eingereichten Memorialien / Suaͤdigſt und 
Großg —— auf was für Urſachen diefebe ge⸗ 
zwungen worden / umb cin ergibige interims moderation , ihreoallu⸗ 
hoch geſetzt⸗ und überfpannten WB— gehorſamlich anzu⸗ 
flehen / zu dieſem End rari oa ung (elder Gravami- 
num, Sie der beyden deß hochloͤbl. — m Grape aufidire 
beber Fuͤrſten / Hochf. Gn. unb Hochf. Durchl. — etn 
teſtation und CDorfdoreibung mit beygeleget hat; Senado aber die 
ſo hochbenoͤthigte Halff unb Sublevation, ſeithernoch nicht erfolgt / 
hingegendie Stadt Lindau / mit (re Angchoͤrigen / je laͤnger / fe groe⸗ 
re Itoch⸗ und Jammer⸗Gteand eininnet / ole welchenicht alleindie 
jenige Beſchwerden / ſo andere Lobl. Staͤnd ino gemein tragen ir" 



















tM, EUROPAEUM. . wj 


chat / feubeinod) wegen ihrer bekandten Sorg ˖ / umb importirfidym Anno 168p... 
MGraͤntz⸗iruationmit foſtbahrer Fortification, umso Waſſengebaͤuen / Junius. 


mit Unterhaltung cin Guornifon von geworbenen Officirern / unb 
ganamm Celbute/ als auch mit Reinftruic-umb Einrichtung bef ün 
vorigen Teutſchen Krieg / beym Außzug bar damaligen Guarmiſonen / 
gantz leer hinterlaſſenen Zeughauſes / als mit ſonderheitlichen umb beſtaͤn⸗ 
digen Beſchwerden / chr empfindlich grav.rc ift / darzu noch kommen / 
bit s. auff einander gefolgte Winterquartier / und andere davon depen⸗ 
dicte ſchwere Reichs⸗ und Crayß⸗Onera, die insgeſamt ber Stadt Lin⸗ 
dau / nach uͤbermaͤſſig obigen Anſchlag / ſeynd zugelegt worden / metdge 
dieſen kleinen und geringen Orth / ſamt deſſen Einwohnern / und Ange⸗ 
hoͤrigen fo haͤrtiglich getrucket / daß fie beynahe gar daruͤber zu Grund 
gegangen / unb zwar umb ſoviel deſto eher / weil in ben 2. letztern Quar⸗ 
tieren an die Graͤntzen des Boden Sees / der Ends ungewohnter maſ⸗ 
fen / eine ſtarcke Cavallerie logirt, und einquartirt worden / ſo die Stadt 
Lndau allein jedesmals / auff 60o. Reuter Portiones betroffen / unge⸗ 
acht dieſelbe / wie bekandt / auff der einen Seiten kein Land / ſondern den 


volligen Boden See / auff bcr andern Seiten aber / keinen Fruchtbau / 
ſondern meiſt Obſt / und Weingewaͤchs bat / und demnach ex natura 


loci, die Pferd Fuͤtterung auch gegen baares Geld / nicht nach Verlan⸗ 
gen zubekommen / dannenhero die arme Leut / mit doppelter Quartiers⸗ 
Buͤrd / gegen bam in Kornlaͤndern wohnenden Staͤnben unb Unten 
thanen / beladen worden / woruͤber Sie bey dem in ſolchen Faͤllen bekand⸗ 
ten militariſchen rigor, alles eingebuͤſſet / und noch darzu Schulden auf 


Schulden gemacht haben / uͤber das / unb nach dem die beſagte Quar⸗ 


tier / durch GOttes Gnad / ein End genommen / ſo iſt hingegen bas liebe 
Setrayd / und andere Victualien / in einen groſſen Auffſchlag gerathen / 
alſo daß cin kleiner Cac? voll Korn / daſelbſt bif auff 11. nbn. fl. geſtie⸗ 
gen / den man vor dieſem umb 3. unb 4. fi. bot kauffen koͤnnen / unb dem⸗ 
fiac) btt gemeine Mann nur mit Auffbringung deß lieben Brods ju, 
thun / mithin anſtat der Quartier / mit bem Hunger zu conflidiren ge⸗ 
habt / alſo daß ein groſſer Theil ſich deſſen anders nicht / als durch den 
Bettelſtab erwehren / die meiſte aber ſonſt ſich kuͤmmerlich erhalten koͤn⸗ 
nen / bevorab ba kein andere Nahrungs Mittel / auch einiger Hand⸗ noch 

azſter Theil. | Ma -— Ge 


"TZ DIARIUM Cometae 


Anne 1685. Gewen nicht nur der bloſſe Tranütus berfenigen Wahren / fo 


junius- 


anderwaͤrtige Kauffleuthe nacher Meyland verſchicken / neben dem ge⸗ 
ringen See⸗Wein verhanden / der aber theils wegen ſeiner Geringfu⸗ 
gigkeit / niche weit verfuͤhrt / theils wegen oͤffterer Gdbb yaf / ſonſten 
ſchlechten Vortel ertragen mag. 
Wann dann bey ſolchen duſſerigſt⸗ erſchoͤpfften Kraͤfften / uno 
nom ſo wol gemeinen / als ſonderbahren Beſchwerden / die Stade 
Lindaunach ihrem uͤbermaͤſſigen alten Reichs⸗Anſchlag (uͤber den Sie 
ſich von mehr / als 100. Jahren her geklagt / bey kuͤnfftig vorkommen⸗ 
den Reichs und Crayß Oneribus noch weiters angelegt werden ſolte / ſo 
ift ja leicht zuerachten / daß ce Selbe laͤnger nicht ertragen koͤute / ſondern 
der Nothweichen / mit ihrer armen Buͤrger⸗ und Bauerſchafft / zuſamt 
ébren jedesmals für importanr gehaltenen frontier Orth / voͤllig zu 
Grund ſincken / unb zu einem untuͤchtigen Glied gemacht werden más 
ſte. Weiln nun / die Noth dieſes orto gewißlich ſo groß / unbpreffanr, 
daß es genugſamblich zubefchreiben unmoͤglich; Als hat vorbeſagte 
Stadt keinen Umbgang nehmen koͤnnen / Ewer Excell Hochw. Gn.ꝛc. 
hiemit ſolches abermal untertb. unb dienſtgehorſ. auff bae beweglichſte 
vorzuſtellen / berufft ſich anbey / auff das hiebeykommende unverwerffli⸗ 
che atteſtat, und gnoͤdigſte widerholte Recommendation, unbInter- 


ceſſion, der beyden deß hochloͤbl Schwaͤbiſchen Crayſes außſchreiben⸗ 


ber Fuͤrften / Hochfuͤrſti. Gn. unb Hoch fuͤrſtl. Durchl. Und gelanget 
ſolchem nach hierauff an Ew. recle vorbeſagter Stadt Lindau un⸗ 
tcrtfánigfi und dienſtl. abermahliges Anruffen unb Bitten / Dieſelbe geo 
ruhen / Dero und Ihrer Angehoͤrigen warhafftigen Nothſtandt / auß de⸗ 
ncn bereits unterſchiedlich vorgeſtelten und mit Crapf Sür(E Arteſta⸗ 
tionibus beglaubten racionibus, in Guaden unb Gunſten 

gen / und diefe zwar kleine jedoch in allen occaſionibus getreuiſt erfun⸗ 
fundene Reichs⸗Frontier⸗Stadt / Ihrer Sapf. Majeſt. unſerm aller⸗ 
gnaͤdigſten Herren vermitteiſt Abfaſſung eines allgemeinen. Reichs⸗ 
Guiachtens / mit Nachbruck dahin gu trcommendiren / damit Dero⸗ 
ſeiben Interims Weiß / und bif auff erfolgende matriculs rectiſica- 
rion mit eine erflecklichen moderation an hand gegangen / und an fate 
thres bißher getragnen einſachen Anſchlags / der 196. ff. oder 3. zu Pfaw 








«- 


exdéde. ||. £EgUROP.A£UM. — a 


unb 4o, jt Fuß auff 6o. M.oderi⸗. ju Fuſ / oder doch hoͤchſtens niche 
er 8o.fl.oder 2o.n Sup angeſett | jedoch ber hochlobi. Schwaͤbiſche 
Crayß | und deſſen einbegriffene Fuͤrſten und Staͤnde / hierdurch nicht 
beſchwehrt / ſondern von dem quanto totius Circuli Suevici deval- 
cirt werde: Gleich wie nun die Stadt Lindau fold) ihres Anſchlags 
moderation hoöchſtens bedoͤrfftig iſt; Alſo ſtellet zu Ew. Excell. dieſel⸗ 
be ihr unterthaͤnig unb dienſtuches Vertraum / daß Selbige den vor 
Augen ſtehenden Ruin / uͤber ſie nicht verhaͤngen / fondern dißfals mit 
Augen beg Mitileyd ate anſehen / und die ſer ihrer abermalig nothgetrun⸗ 
genen Bitt / in Gnaden und Gunſten gewehren werden / wofür ſie ſich 
hoͤchſtens obligirt achten / und bey allen vorkommenden Occalionibus, 
tiach moͤglichſten Kraͤfften / unterthaͤmgſt und dienſtlich zuer kennen / unb 


iu demeriren / befleiſſigen wird / wobey zugleich meine wenige Perſon 
: amtat uno gebuͤhrend empfehle / in Verbleibung 


Ew. Excell. Hochw. Gn. unb meiner | 
| Grofig. 069. Herren ) 
7—5. Unterthaͤnigſt unb dienſt gehorſamer / 
Doer Stadt Lindau Abgeordacter unb Syndicus. 


Johann Andreas Hayder / Jur Conl. 


|f ranciſc Johann / Biſchoff su 
Von eoe! 3 no a | 


Gwac, — j8nberid) arl/ erbog ju bie 


| tenburg Adminiſtrator unb O⸗ 
t beo Dormumber/ac. | 
Unſern Freundl. und Goͤnſt. Gruf /mitgant geneigtem 
Willen zuvor. 
Hoch⸗ und Wolwurd. Wohlgeborne / Edle / Veſte/ und 
ochgelehrte / beſonders liebe Herren / und liebe Beſondere. 
Ir haben zwar denen Herren und Euch / nach Inhalt 


deß Copeylichen Inſchluſſes lub. Num. . deß H Roͤun. 
2a ij Reichs 





183 
Anno 16g». Reichs⸗Stadt Lindau / auff ein 


Junius. 


Num.1. 


iſt den 15/ 29. 
Martii 679. 


(tn. dictirt. 


" DIAREUM Socwderbare 

ergihige OMnayrmmg ihres in 

196 floder; zu Pferd / und 40. zu ob d anbero beſtandenen 
Jiidbe DLkcblage/abyiekcubes Dcíiderium , (dyontenz.u. 00s 
vemb. Anno 1678. Freundl. unb Goͤnſt. recommendirc , nad) 
dem Cie aber ſolcher ihrer ſowol bep ber iom. Kayſerl. Maj. 
unſerm —— — Herren ſelbſten / als bey grgenodctig 
loͤbl. Reichs⸗Verſamlung angelegten cefpcaive allerunterthaͤ⸗ 
nigſten unb hochangelegenen Bitte / dermaln noch nicht geweh⸗ 
ret / und dahero veranlaſſet worden / Uns umb nochmalige 
Widerholung Eingans gedachten unſers recommandation- 
Schreibens wie in Num.z entbalten/ in Unterthaͤnigkeit ferner 
u belangen; So haben Wir / in deme zumaln darin ein ſonder⸗ 
are Hoffnung geſetzt wird / gedachter Stadt auch damit nicht 
auf handen gehen / und dieſemnach Die Herren und Gud) hiemit 
nochmaln freundl. und goͤnſt erſuchen wollen / an ihrem wol⸗ 
vermoͤgendem Orth / dahin ohnſchwer att cooperiren / daß be 


alllerhoͤchſtged. Kayſ. Majeſt. Selbige in dieſer ihrer modera 
tions Angelegenheit durch ein geſambtes Reichs Gutachten 


| beygethan. 


-— nx. 


Nuno. £i fyocbfárfL G5a. unb Hochfuͤrſtt. Svurebt,. belieben andbtair 


nadítrudfanríd)(ecundiref/ ſedoch bíe erhaltende Abnahm / 
an dem gantzen Circular quanco hingegen wieder decourtirt , 
werden moöchte / und Wir verbleiben benebenſt denenſelben al» 
len freundl. und goͤnſt Willen zuerweiſen ſtets geneigt / und wol⸗ 


Der Herrenund Euer 
Datum den 25. Apr il tõgo. 
| Freund unt geneigtwillige 
Franciſc Johann / 
Friderich Carl. 


Præmiſs.præmittend. 


fic in Unicrihaͤmgkent. oterrren zulaſſen / auf was hochtriffti⸗ 
— . em 


quei, EUR OT/EUM. il, 
gen Ucfachen bey One frbetitir-ver einiger Zeit / umb allergnaͤdi gſte Anno 16to» 
Recommendation, at bic Roͤm Sapj. oir puiedagi dms Jurnus, 
ficu Herren / als aid on bie Hochloͤbl. Reichs⸗Verſamblung nach Re⸗ 
genſpurg wegen hoͤchſt bebüefftigar interims Erleichterung unſers alt 
zugroſſen / unb gegen unſerm gang abkommenen Zuſtand hochſt⸗ pro · 
hortionurten Reichs⸗Anſchlags / ber 196. fl. unterthaͤnigſt gebetten / 
auch darauff gnaͤdigſte Gewehrung erhalten / wofuͤr wir hicrmut unter⸗ 
thaͤnigſt gehor ſambſten Danck erſtatten / die voir auch gehoͤriger Or⸗ 
then / allerunterthanigſt unterthaͤnigſt / unb gehorſamblich producirt / 
und zugltich umb gnadiaſte / Gn. und hochgeneigte interims modera- 
tion geziemend angehalten / ſo aber wegen anderer hochwichtiger 
Reichs Geſchaͤfften / frithero im Stecken verblieben. | 
" Wann bam aber nach biefemdisproportionirtengug / lIne ' 
nicht allein die außgeſtandene barbe Winterquartier / ſondern auch alle 
tnb jede Rrichs und Crapß Onera in allen Vorkommenheiten / uer⸗ J 
acht unſers dargegen gethanen remonſtrirens / Bittens umo Flehens / 
biß anhero ſind angemeſſen und zugelegt worden / und aber hierdurch 
wir und unſere Angehoͤrige / dergeſtalt verzehrt / umb in ſolchen betruͤbten 
Jammerſtand geſetzt worden / daß tvire nicht gnugſam beſchreiben foͤn⸗ 
na / geſtalten wir ſowol i publico & privato, uns in einen ſolche: 
Schutdenlaſt vertieffen muͤſſen / daß vir uno unſere Nachkoͤmmling / in 
Ewigkeit kein Hoffnung haben koͤnnen / une davon wider zubefreyen / 
bevorab ein groſſer Theil / fic deß Hungers kaum erwehren / noch cin 
uͤbernaͤchtiges Stuͤcklein Brod vermag / ſondern denẽdandern / mit bett⸗ 
len ob bem Hals liegen / umb beſchwetlich ſeyn muß / [o wir ohne 
Schmertzen nicht gedencken wollen / geſchweigen erzehlen koͤnnen / von 
denen nicht moͤglich etwas zu erheben / fonbera man ehender oon Obrig⸗ 
keits wegen / zu ihrer / wie auch ihrer Weib und Kinder Unterhaltung / 
mit Almoſen an die Hand gehen / und verhůlfflich ſeyn muß / dargegen 
iſt die importante Graͤntz⸗ Fituation diß Orts mehr afe mol bekandt / 
weſche uns bligirt/ daß wir nicht allein alle mit andern loͤbl. Ständen 
gemein hahende Beſchwerden uͤbetragen / ſondern noch mit vielen andern 
extraordinariis Oncribus , als nmt Unterhaltung emer beſtaͤndigen 
Guarniſon / von gewordenen D fficram/unb gemeinen Soldaten / m» 
| ] Aa iif geichen 


^ 


: DTARIUM 





Werxcken / beſtaͤndaglich zu conflictiren / und derentwegen weit meht / 
ale andere Staͤnde | ſo wol zu Kriegs⸗als Friedens⸗Zeiten beſchwert 
ſeyn muͤſſen / dargegen findet fich beo uno fein einig eigne Handlung 
noch Gewerb / wordurch wir / und die Unſrige einig kraͤfftige Nah⸗ 
rungs⸗ Mittel ſchoͤpffen und genieſſen konten / ſondern ofle Saufmannee 
Gaͤter / und Wahren / die auhero kommen / paſſiren Biermurburd / und 
gehoͤren andern außwertigen Kauffleuten zu / welche durch hieſige Fac⸗ 
torn / als ihre Knecht unb Diener / nach ihrem Befehl / weiter an andere 
Ort ſpedirt / und verſchickt werden / ſo iſt auch weder Getrayd nod 
Kornfrucht / ſondern lauter gemeiner Weinwachs / (o nmicht weit vers 
fuͤhrt / und nur in der Nachbarſchafft / in ſchlechtem Werth hingelaſſen 
werden muß / alſo bag dabey die Bauleuth / und ein groſſer Theil Bur⸗ 
ger / ſo ſich darauff verleget / daruͤber ju Grund gehen / und das flebile 

ceffioms Beneficium ergreiffen muͤſſen. Ew. Hochfürſti. Gn. umb 
Hochfuͤrſti. Durchl. wollen mir mit weitlaͤufftiger repræſentirung ums 
ſers hoͤchſt verarmt und betrangten Zuſtands / nicht verdrießlich ſeyn / 
alldieweim ſolcher Deroſelben vorhin gnaͤdigſt bekandt iſt / ſondern er⸗ 
ſuchen vielmehr Dieſelbe hiemit unterchaͤnigſt / die geruhen / mit raffus 
wiederholter Recommendation, und Incerceffion an die Xóm. S apf. 
Majeſt. unſern allergnaͤdigſten Herren / als auch an den Hochloͤbl. 
Reichs Convent zu Regenſpurg / uns gnaͤdigſt dahin an die Hand zu⸗ 
gehen / und qu verheiffen / daß wir doch gleich toic andern loͤbl. —— 

geſchehen / mit hoͤchſt⸗benoͤthigter interims moderation, und 

icher Erleichterung unſers aͤbermaͤſſigen ——— teripo ff. 
in fimplo moͤchten wuͤrcklich erfreuet/ unb micbin vor den (onft ohn⸗ 
fehlbarlich erfolgenden Ruin nod, auffrecht erhalten werben / wordurch 
tit jedoch andere Fuͤrſten und Staͤnd vcf hochloͤbl. Schwaͤb. Crap ſes / 
keineswegs zu graviten gemeynt / ſondern daß unſere verhoffentlich er⸗ 
folgende Abnamb / von dem quanto circulari abgeſchrieben werden 
ſolte / zu Eu. Hochfuͤrſti. Gn. und fyochfürgt. Durchl. ſtehet dißfals un⸗ 
fer gehorſambſtes Veanam / vace⸗ uns an gnaͤdigſter Miti nn 
$ 






eddie. -EUKOPEUM, "x 


Erhoͤrung mit nichten So wir / als ein , Anne 1680, 
——ù tente: 22 agi Jie 


em Gehorſam / auff alle vorfallende Gelegenheiten et | 















ſchuldigſt / 
ea / befleiſſen werden; A immerwehrenden hohen Sr 
bruno Guaden / uns unir deigi empfehlend. 3 ! " 
Lindau den 22. Martu | 
t680, 
An deß loͤbl. Schwaͤbiſch. Crayſes 
—————— 


Von Dürgermefier un Rath 
ber Stadt Lindau. 


Memorial deß Naſſau⸗ Saarbruͤckiſchen Abgeſand⸗ 
tens / in puncto der Metziſchen Lehenſchafft. | 
Dict den ii. 2i. Jumi 1660. 


Deß Heil. Roͤm. Reichs / 1c.1c. Hochwuͤrdig / Hochwol⸗ 
—— och⸗WohlEdle / inſonders 
rofa. Hochge Ehrte Herren. E 
B U. Excell. Hochw.ꝛc. ruhet zweiffels ohne / annoch in unentf 
(eem Andencken / tas von Seiten deß Joocharáffl. Hauſcs 
Naſſau⸗Saarbruͤcken / nebenſt anderen hohen Herren mit re 
cereſſenten / in puncto der Metziſchen Lehenſchaft / bey dieſem hochlobl. 
Reichs⸗Convent / ohnlaͤngſthin unumbadnglid) angebracht / und zu 
hoͤchſe⸗erheiſchenden zulaͤnglichen cemedirumg / eines / nicht allein ſich 
ſeibfien / ſondern auch dem ganeen Roͤm. Reich exitialen Zufals / [cbr 
beweglich gebetten werden muͤſſen. Ob dann nun auch zwar Gu. Cw 
tell. Ihres zuſtehenden Orts unb Amts nicht ermanglen / ſothane ac 
faͤhr iche Beſchaffenheit / in heilſame Berathſchlagung zuziehen / unb 
einfolgeube an Ihr. Kayſerl. Majcſt. unſern allergnaͤdigſten Hemt / zu 








wvochwendiger Eniſchluͤß⸗ und Vorkehrung treueciferigſter Gcbuͤhr unb 


Ziem̃ nac zu bertragen / nicht minber allerhoͤchßernannt Ihre Kayſ. 
D I A | Majeß. 


. Anno 1680. 
Junius. 


192 .DIARLUM icit 
Majeſt. aud) deme nad) Ders aller hoͤchſtes Kayſerl. Amt eud Aucho⸗ 
ritaͤt / dißſals zu incerpomrett / fid) angelegen (eon laſſen / welche tréue 
Vorſorge unb Gnade auch allerſeits mit bótbflefchufoiafiem: Dautk / 
unb Devotion / beharruchſt erkennet wird; Dieweil aber ſcither und be⸗ 


vor biß noch / jeniger loͤbl. und billige Zweck der Kayſerl Majcſt und deß 


Reichs Interpoſition gu rechtem Stand / umb ein und anderer Impe- 
dimenten willen / gelangen moͤgen / von Biſchoffl. Metziſcher Seiten / 
einen weg wie den andern fortgefahren / und das abgefaſte Deſſeigno, 
ſowol in Eccleſiaſticis als Secularibus, zu nimmer erſetzlichen Præju- 
di unb Schaden / allerdings bewerckſtellet / und wider die offenbahre 
Lehens Natur im dem Metziſchen Leheuſtuͤcken ein Souveramcs Do- 
minium , wie gedacht / beydes m Geiſt unb Weltlichen Stand incen- 
tirt wird / auch hierumb in ben Naſſauiſchen reſpective Graff⸗ und 
Herrſchafften / Sarbruͤcken / Sarwerden / Ottweiler / und Neunkir⸗ 
chen / alſo des Koͤnigl. Parlaments / und Biſchoffs zu Metz citationes 
und Placaten (wie denenſelben umbſtaͤndlich bekandt iſt) ergangen / ja 
alltaͤglich hochernannter Biſchoff ſelbſten zur Vollziehung erwartet 
wird / und dannenhero nicht genugſamb beſchreibliche Gefahr / br jeni⸗ 
gem Verzug obwaltet / auch über dieſes gegen die Roͤm. Kapſ. Maſeſt. 
und das geſambte H. Roͤm. Reich meine gnaͤdigſte Grafen unb Herren 
zu Naſſau⸗Sarbruͤcken / es in keinerley Weiß zuverantworten haͤtten / 
fate fie mit ungeziemender ſubmiſſion unb Stillſchweigen cttpas 
nachgeben wolten. 
Als werden Eu. Excell. ꝛc. mir nicht veruͤblen / ſondern vielmeht / 
wie Sie ohne dem von Recht und Billichkeit / auch geſambten Reichs 
Intereſſe wegen loͤblichſt geneige / unb ſchuldig ſind / zu ungeſaumbt 
beflieſſender beſt moͤglichſten Bewuͤrckung / fich empfohlen ſeyn laſſen / 
was hiermit abermaln umb kraͤfftige Beybehalt / und ſalvirung deß 
Hochgraͤffl. Haufes Naſſau⸗Sarbruͤcken / in den obberuͤhtten Land⸗ 
und Graffſchafften jenſeit Rheins / ſo augenſcheinlich periclitirenden 
Geiſt uno Weltlichen Gerechtſambs / sum inſtaͤnd⸗ und angelegenſten 
bittend / wiederholen muß. Worbey zwar einen Uberfluß / und un⸗ 
nótbigen Auffhalt zuſeyn erachte / dafern bas Werck à capite ad cal- 
cem repe aren thaͤte / in deme es nunmehr alice / fo wohl trae diſſeitigen 
| ber 


— — — — 
. 


! 
| 


Odit. | EUR OP EUM. " 


ber SM A rpelidis i ari dar er Aem ti 
ternvmmene / und von woment zu nroment , leyder noch mehreob⸗ 


ſchwebende Neuerungen belanget / Reichs⸗ja Weſckumdigi / wu mich 
alſo nurent auff vor herig beſchehene repræfentariones das vordiſſeitig 


bekandtlich ſtehende Gemeine Recht / und bic fo theuergeſchworne gantz 


Flare Weſtphäl. unb Nimmoͤgiſche Friedenoſchuß 7 kurtze wegen be⸗ 
zogen / und nochmals zum beweglichſten hirmut gebetten haben / Eu. Ex⸗ 
cell. Hochwuͤrd. 1c. geruhen die vorſichende / und nicht aein meine unb 
tinig andexe hohe Hn.Principalen und Intereſſenten / fondern das gan⸗ 
fe Roͤm. Reich / concernirende Noch und Gefahr / dergeſtalt innach⸗ 
druͤckliche Deiiberationobhabender Pflicht und Amtnach zunchmen / 
damit zu Deren zeitlichen præcavir· und Abwendung keine Zrit verſpli⸗ 
tat / ſondern hierzualle noͤthige zulaͤngliche Officia , und Remedia, 
auo ſchleunigſte ergriffen / und ſofuͤrter zu erlangendem heilſamen 
Bud angewendet werden moͤchten. Und weiln gu bem End jũngſt⸗ 
bk Kapſerl. Majcſt. ber übrigen boben Herrenmit Interetlenceng 
Abergebene Memorialien / zu dieſem Reichs⸗Convent cemicirt/bamit 
Sie in zeitliche Berathſchlagung gezogen / und derofelben darunter ju» 
laͤnglicher Rath / unb That jur Hand gegeben werde; Als bitte glei⸗ 
thee / Gua Exccll. deß bekantlich nicht geringen Intereſſe unb G0 
rechtſambs deß Hochgraͤffl. Hauſes ddaſſau⸗Sarbrůcken / hiabey qum 
37* eft eingedenck (eon / unb mittels bero fernern hoch⸗anſehentlichen 
utachtens bep Kayſerl. Majeſt. dergeſtalt vertretten wolten / Damit 
nebſt andern vortraͤguchen Huͤffes⸗Mitteln / das Werck ſonderlich 
auch durch deß an die CronFrantkreich abgegangen Kayſerl. Herrn 
Geſandtens Hochgraffl. Excell. daſelbſten alice Fleiſſes unterbauet / 
Mp alc —— unb alcicbfamb ſchon vor ber Thuͤr ſchwe⸗ 
bende weitere Gefahr / Ubercylung unb Betrangnůs sum beſtaͤndigſten 
—— wie auct jonfiendt dice ir uei np Villchken mcr 


bar" * und D don Hochge⸗ 
ina ehorſamb · und bereitwilligſter Dienet 
| E251: —S | 
! d unb sgejanies- 
4)fte 26d). tano 


Anno 1680. 
Junius. 


94 B DiIARIUM |o onderbare 

Memorial an oie Schwaͤbiſchen Crayß⸗ außſchreibende 

uͤrſten / von Buͤrgermeiſter und Rath zu Heilbronnen. 

ten Reichs⸗Craiß⸗ uno Matricular⸗Anſchlag bes 

treffenb. ] 
Dict.den 21 Junii, indi. Julii 1680. EE 

Deß H. Roͤm. Reichs Gur Sürften und Staͤnden / ec. 

Hochwuͤrdig Hoch⸗ und Wohlgeborne ac. Gnaͤdig auch 

inſonders Großg. Hochgeehrte Herren. 

£s. Hochw. Gnad. Excell. unb unfern Großg. Hochge⸗Ehr ⸗ 


E" ten Herren in andern bic allgemeine Wolfarth oc Heit. XRom. 


Reichs concernirenden occupation verhinderlich zu fallen / 
haͤtten wir billiges Bedencken haben ſollen / wo uns nicht unferer Sei⸗ 
ten / die ohnumbgaͤngliche Noth / zuwvorderiſt aber die equanimitdtbite 


ſer hochloͤblichſten Reichs⸗Verſamblung auf andern preißwürdigen 
Exempeln zu genuͤge bekandt waͤre / unb (eben babcrober unterdienſtlich⸗ 


fic Hoffnung Gu. Hochw. Gin, Exccllentz rc werden ohnbeſchwehrt 


ſeyn auf nachgeſetztem warhafften Bericht / ben Zuſtand der Stadt 


Heilbrunn gnaͤdigſt unb großguͤnſtig ju erwegen / und deren allzu hohen 
Reichs⸗Crayß⸗ und Matricular⸗Anſchlag / in ertrqaͤgliche reduction 
und propottion zuſctzen / denen Reichs Conſtitutionen und bey dieſen 
Comitiis mildiglich admittirter provifional. Huͤlff allerdings gemaͤs 


befinden. 


1. Dann wie dieſe deß H. Reichs Stadt Heilbrunn niemahlen 
mit vielen Land und Leuten verſehen geweſen / ſondern auff bas hoͤchſte / 
iic noch / mehr nicht / als 4. arme ſchlachte Dorffſchafften gehabt / weil⸗ 
Cher Gebiet fich auf cine Stund Wegs unb weiter nicht von der Stadt 
erſtreckt. Alſo iſt ſte auch 

2. Bey denen aͤltern Reichs⸗Anlagen niemat fo hoch als i52 1. ge⸗ 
ſchehen / eingetragen worden / ſondern wie die Marricular⸗Anſchlaͤg / 
von An. 1471. verʒeichnet / ſo iſt die Stadt Heilbrunn damahln zu einer 
namhafften Reichs Huͤlff / allein umb 3. zu Roß unb o. zu Fuß / unb 

wiederumb An. 1485, umb 5. zu Roß und o. zu Fuß gant bedachtlich 
gemacht 





Odéét /— — EUROPAUM, ^0 555 


gemacht worden / deßgleichen An. iy07. bey bem Anſchlag zu Coßnitz / Anno 1686. 
—*— Fuß geſchloſſen worden / umb / "tus. 


welcher auf 3coco, SOtonn ju XX o 

6,30 Roß unb 15.4 Suf taxirt geweſen / nach der Wormbsſ. Matricul 
aber / de an. iꝛu. iſt der Stadt Heilbrunn cin uͤbermaͤſſiges quantum 
von 4. zu Roß / und 40. zu Fuß / oder qu Geld / bic Summ von 208.fl. 
zuruͤck geblieben. | 


3. Sla) welchem Juß der 18, ff. dann / ſo über die Terzdeß 


Conſtantzer Anſchlags mercklich fich beloffen / man nun bey 135. Jahr / 
in allen Reichs und Crayß⸗Collecten / zu Fried⸗ und Kriegs⸗Zeiten / 
mit hoͤchſter Beſchwerd dieſes geringen Stadtweſens concurriren 
muͤſſen / und teil ce btc ohnmuͤglichkeit war / auf bem buͤrgerlichen We⸗ 


fen ce su erſchoͤpffen / ſo ift bie Stadte mit denen Dorffſchafften / umb et⸗ 


liche Tonnen Golds hin und her auff beſchwerliche Verzinſſungen un⸗ 
terpfaͤndlich verſchrieben / unb fich ſo tieff hinein gelaſſen worden / daß 


man auch in den allerletzten Kriegszeiten feinen Credit an allen Orten / 


mehr finden koͤnnen. 


4. Und zwar den vorig 30.ſaͤhrigen Krieg nur mit wenigem an⸗ | 


zuregen / (o ift ja Reichs kuͤndig / wie offt dieſe Stadt / burcb bie Kapſerl. 
Schwed. Frantzoͤſ. und Bayriſ. Macht bezwungen / auch von theilen 
umb etliche Tonnen Golds gebrandſchatzt / mit immerwehrender ſchwe⸗ 
ten Guarnifon belegt / fa fo gar / und als man andere deß H. Reichs aco 
treue Staͤnd / Inhalts deß Weſtphaͤliſchen Frieden⸗Schluß / und deſſen 
Executions-Recefs intempore evacuiret / unb fie fich ihres ſchweren 


Quartier £ofte befrept gefcben / alicia bicfe deß Heil. Reichs getreue 


Stadt Heilbrunn / für bae gantze Reich inbit aſſecura ion gegeben / 
und dahero auff bit 2. Jahr laͤnger / dann andere Staͤndte / mit einer 
ſtarcken Mannſchafft beſetzt gelaſſen worden / welches nachmals bie 
Ungelegenheit zwiſchen einem Magiſtrat und Buͤrgerſchafft verur⸗ 
ſacht / (odber ein Tonnen Goldgekoſtet / mehr anderer Unfaͤll und zu⸗ 
mahln eines ſtarcken Capitals vot 4000. ff. (o man vor bcm Krieg an 
D Walther Aachen ſchuldig geweſen / unbin odium Cred oris vog 
dem Schwed. Hn. Reichs⸗Cantzler bey der Stadt baar einge zogen / re· 
ducta pace aber / denen Aachiſchen a / am Kayſ. Cammergericht / 

f mit 


e 


a 


b 
. 
a 
7 
| 


| wé- DIAKRIUM | Sonderbare 
An2o 108o. mit allen Zinſenund Unkoſtendenuo zugeſyprochen worden / ahhier nicht 
Rrius. weiitlduffuger zugebencken. 
| 5. SitCommercia darinn (onft anima Reipubl. ſtehen folf/ 
und der Orten (oft für gar nichts zu achten / in dem zubelegen / daß wo in 
ſaperiori Seculo von denn eingeſeſſenen Handelaleuthen an aceis etwa 
wo. eingegangen / anjetzo kaum ꝛo. zu haben / maſſen bann manche hieſt⸗ | 
ge in andern groffen Handels⸗Stadeten / mit Ehren bek anbee familie. 
. fich in den vorigen Krieg / gantz confummirt unb zuſcheitern gr» 
en. | 
aa 6. Und wie man im abrigen bev ber gantzen Stadt / ja kein ande⸗ 
& Nahrung hat oder weiß / als den bloſſen Weinwach / welchen ber Al⸗ 
lerhoͤchſte zwar wegen Guůte deß Orts gnaͤdig bencficirt: / ſo iſt mam 
boc con ben rechten Weinmaͤrckten zu Ulm / Augſpurg und Munchen 
allsucictentfecmet/unb komt bey Winterszeit / auch ſonſt anhaltenden 
boͤſen Wetter und Weg / wie jctzo geſchehen / faſt gar kein Fuhrman 
hinab / indeme (ie theils in den henachbarten Orthen / auch ſonſten im 
Land ihre gute Ladung finden / unb wegen ber ſchweren Fuhr und Zoll / 
ſich dieſer Gegend fofang muͤglich enthalten / dahero der hunderſte Buͤr⸗ 
ger in ſeinen hoͤchſten Noͤthen zu keinem Verkauff kommen kan / ſon⸗ 
dern es wird allein unter die Gluͤckfaͤll gerechnet / wenn etlichen weni⸗ 
gen in vielen Jahren einordentlicher Verkauff kan gedeyen. 

2. Unterdeſſen liegen die Guͤter in ſchweren Baukoſten / daraus 
Schatzung unb Steuer zu gelen / und iſt zumahln frin Abfuhr deß 
Weinaden Strohm hinunter / ce geſchehe dannmmit theila Verluſt am 
Haupt Suth / und in einem faſt veraͤchtlichen Preiß / ober wann auch 
hin und her etwan Wein von Heilbrunn fdron: angegeben werden / ſo 
kommendoch viel Fuhrlen gantz nicht in die Stadt / ſondern nur auff 
anders frembd Gebieth / oden auch / utid maun (it in die Stadt kommen / 
ſo geſchicht die Ladung nicht allwegbey dem Buͤrger / ſondern oͤffters in 
andern in der Cotabt befindlichen Kellerchen: / von welchem allen bie 

Stadt und dero Steur⸗Amt / den geringſten Nutzen nicht ziehet. 
^. — 8. fyingrgen hat man Bey ber Stadt wegen deß anflieſſenden 
Neckerſtrohms cindberaue groſſen Baukoſten / der an Mauren / Wen⸗ 
drungen und Pfeilern jaͤhrlich etliche rooo. fl. zuſtehen komt. Qi 
MEM edi. 


—— — — — — —— n 


— ———— — — — B 


. OW  EUKOPAEUM. 0345 
o. Die Vuͤrgerſchafft / fovorbem o. jaͤhrigen Krieg itt iz. unb Ti. 


mehr hundert beſtanden / iſt biß auff s und 700. herab kommen. 
10. Weiter fo ift bey der Beldgerung Au.34. wol der vierdte 


Theil der Stadt durch eingeworffenes Feuer worden / von 
weichen Gebauen biß auff dieſen Tag / nicht wol o. wiederumb auff⸗ 
gebauet werden koͤnnen. 


. m. CDid tauftmbfrucdare Baum und genleßl. Ger / ſeynd 


in mehr⸗erwehnter Kriegs ⸗/ Unruhe aud) zu nicht gemacht / urb nod) 


bey der letzten Unruhe von der Roͤm. Kayſ. Majeſt nichtallein / ſondern 
aud vonunterſchiedlichen hochloͤbl. Crayſen / der Magiſtrat crinnert 
worden / ein und anders Werck ju beſſerer Verſicheruug deß Necker⸗ 
poſſes anzulegen / welches ob es tool nicht nach ailerperfection geſche⸗ 
Ba koͤnnen ſo hat es doch auff vieliooo. fi. ſchon gekoſtet. 

u. Und darauff ſind die continuirende Durchzůg / faſt gantzer 
Armeen / im Frühling urb gegen dem Winter / uff und indas Heilbrun⸗ 
niſche gegangen / welche Durch zug toic koſtbar unb ſchaͤduch fle fallen? 
an diefem Orth/ daman anderer defſen genug berichtiget ii] obw Weit⸗ 
laͤufftigkeit nicht repetirt werden mag· 

3. Undohnerachetet ſonſten ein jedweders Fuͤrſtenchumb / Her⸗ 
frdafft und Obrigkeit / von ſrinen Unterchanen die beſte Halff weiß unb 
nimbe / ſo har doch bie Stadt Heilbrimn / nicht nur in dem letzten 





Krieg / ſondern auch zu Friedens/Ziten / vonden Ihrigen ſich deſſen 


wenig zugetroͤſten / angeſehen durch die Frantzoͤſiſche Guarniſon zu 
(bilipeburgin An. 75. der Stadt z beſte Doͤrffer / Necker⸗Gartach 
anb Franckenbach / ſo doch imeinem Contribudons- Tractat geſtan⸗ 
den / faſt gantzlich eingraͤſchert / und bie Unterthanen / wie bie nicht weni⸗ 
ger als dergleichen vermutet) unverwart zu Wetilern gemacht wor⸗ 
oTi » 


— r4. Wiedann auch dicandere beede Doͤrffer Fleinund Boͤckin⸗ 
gen durch das Four agiren / und cont inuirende Raſilager / ſo unvermoͤ⸗ 


Fgend tworden / daß die im Winterquartier 2.1676. 7. & 78. dahin ge⸗ 


iate Kayſ. Voicker vorrifinm ben Unterthanen / im wemaſten toͤnncn 
vapflegri werden / ſondern Bat: man ben Reuter mit den Bauern nicht 
woiicn crepirenlaſfen / ſuemahl mancher 2. Reuter / auff ſich unt f 

| Ob dij feinem. 


^N 


Anno »68o. 
Juni. 


lebten Zeiten / von ſolchen Doͤrffern deſtoweniger zugetroͤſten / dieweil 


23 DIARIUM , ESonderbare 


ſeinem Huͤttlein gehabt / ſe man mon auf Chriſtl. Erbaͤrmde / auf Fut⸗ 


tcr und Mahl fuͤr Pferd unb Reuter von ber Stadt unb Buͤrgerlichen 
Nahrung eilicher 1000. Sz Br. hergeſchoſſen / wie man mit dem hoͤch⸗ 
ſten Wort der Warheit bezeugen kan / daß die gantze Quartier durch 
bic Stadt die geringſte adjuto, was nicht mit Bagage Fuhren / und bep 
Theilen / ſo nicht verbrandt / etwa mit dem Obtach geſchehen / von allen 
denn Ihrigen / auſſer der Stadt nichts haben koͤnnen. 

15, Wie man fich dann auch deſſen hinfuͤhro unb bey wieder « er» 


bic Communen auff oic Frantzoͤſ. Contributiones umb deren ſtarcken 
Nachtrag fie noch dato angefochten on / bin unb Der fich tieff vers 
ſchulden / ja die Singuli nur cin Huͤtlein wieder auffzubauen in frembden 
Orten / umb barmhertzige Brandſteuer bitten muͤſſen. 

—. 16, Darneben ſeynd ihre Guͤter allzumahl mit ſchweren Landt⸗ 
Achts / und Guͤltfruͤchten gegen frembde Herrſchafften unb Ballcyen / 


als der Churfuͤrſti. Pfaltz / dem Teutſchen Orden / der Geiſtl. Verwal⸗ 


tung zu kauffen / dem Stift Wimpfen / dem Cloſter Schoͤnthal / denen 
Geiſtl. Frauen zu St. Clara unb das Wenigſte gegen ber Stadt ver⸗ 
hafft / ſo daß auch ein eintziges Dorff / darunter doo. Malter Fruͤchten 
jaͤhrlich faͤllig wird / unb ob zwar bey andern des H. Roͤm. Reichs loͤbl. 
Staͤndten zu Erhaltung Kirchen und Schulen / fid der alten Stiff⸗ 
tungen prævalirt werden fan / (o daß dieſer wegen wenigſt fein weitere 
Umblag zu machen / fo Dat fic) doch dieſes ſingulare bey hieſiger Stadt 
zugetragen / daß von An. i5 90. bif hieher von ſolchen ad pias caufas ges 


ſtiffteten Mitlen alle Jahr zu ber loͤbl. Univerſitaͤt Wuͤrtzburg 625. fl, 


muͤſſen erlegt / und dahero der Abgang durch Colle&en erſetzt werden. 
17. Ja der hochloͤbl. Teutſche Orden fordert auch von der 
Stadt Heilbrunn jaͤhrlich oo. fl. Reichs⸗oder Koͤnigs⸗Steuer / welche 


als ein gravyamen perpetuum bey etlich i0o. Jahren / nur von An.1522. 


viel rooo. Thlr. von gemeiner Stadt hinweg gezogen. 
18. Hingegen geneuſt man keines Waſſers⸗oder Land⸗Zolls. 
19. Und muß die liebe Fruͤchten / weil der eigene Bau nicht die 
Terz deß Unterhalts gibt / auf andern Herrſchafften koſtbarlich holen 
oder theuer exwarten / und [eben unter ber Buͤrgerſchafft etliche hundert 


BOlut, 


Ww) XO 


 "- "S WC RS X» 


— —7- AEE- GENE CBS Ou a Em -— um "UE ONEEE b — 
* 


6dóhót, ^ — EUROFEUM 195 


Blut⸗armer Leuth ( beren Kinder theils auch taͤglich bettlen gehen) fo Anno 16080. 
nichts wiſſen ober haben / als was fic alle Tag mit ihrer ſauren Arbeit im Junius 


Feld verdienen / daß alſo der Laſt und Unterhalt deß gemeinen Weſens 
zu Kriegs⸗und Friedens⸗Zeiten fic) nur auff wenige waͤltzt / welchen mie 
es ohnmuͤglich fallt / laͤnger alles zutragen / alſo iſt wie oben gedacht / kein 


Credit auch kein freyes Stuͤck / ſo man in aäuſſerigſter Noth entweder 


verkauffen oder verſetzen koͤnte / weiters zu erſinnen / ſondern was man 
nur auff zubringen vermoͤgt / das ift auff die vorig⸗ und letzte Kriegs⸗Ko⸗ 


ſien / in ſo ohnermaͤßlich groſſen Summen von der Buͤrgerſchafft gezo⸗ 


gen worden / daß man auch nicht nur das Vermoͤgen / ſondern gar den 
Visas Kind / ſo noch gebohren werben folle / ſchier hat Hafft mo 
en. | 


Welches alite wie es su Beſchreibung hieſigen Zuſtands / nur 
noch ju wenig / uñ nichts ucht angebracht iſt / ſo wir durch Augenſchein 
und inquiſition nicht noc) alle Stund verificiren und wahr machen 
koͤnten; Alſo leben wir Eingangs gehorſamblichſt gebettener maſ⸗ 
ſen / ber groß⸗tragenden Zuverſicht / wollen auch Eu. Hochfuͤrſtl Gn. 
Excell. sc. barum nochmahin gebuͤhrend erſucht haben / Sie geruhen 
ſolche hieraus gefuͤhrte genugſame moderations. Urſachen / zu mitley⸗ 
dentlichen Hertzen und Gemuͤth zu ziehen / und von Reichs wegen 
durch ein allgemeines Gutachten dahin zuſchlieſſen / auch ſolchen ver⸗ 
hoffenden milben Schluß / der Roͤm. Kayſerl. Majeſt. unſern allergnaͤ⸗ 
digſten Herren dahin allerunterthaͤnigſt ju cecommendiren/ daß von 
dieſem ber Stadt Heilbrunn / bißherig allzuhohen Matricular⸗An⸗ 
ſchlag / der 208. fl. too nicht. doch wenigſt die Helffte hinweg gethan / 


alſo dieſer der Stadt Heilbrunn einfacher Roͤmer Monat / ad interim, 
unb 6iB zu Vornehmung einer durchgehenden Rectification der 
Reichs Matrieul / auff 104. fi herab geſetzt / unb provitionaliterges - 


ringert werden moͤchte / welches umb die gnädigſt gnaͤdige Herren 
Principalen auch Obern und Committenten mit unſerer anbefohlnen 
arma Buͤrgerſchafft in unterthaͤnigſtem reſpect gehorſamen Dien⸗ 
ſten / auch aller anderen Willfahr getreulichſt zu verdienen unb. zu ver⸗ 


ſchulden / 


- 


— 


| $09 PIARIUM | Sonderbare 
Ane 16e, tub | toit uns alicia angelegen ſeyn laſſen 7 wie wir vor 
ean 


Ew. Hochw. Gn. Creed. unb unferet 
Großg. Hochg. Herren 
Dat. den 30. Aprill 1080. 
Umerdienſtlichſte / auch dienſt⸗ und bereit⸗ 
willigſte 
Buͤrgermeiſter unb Rath bet 
adt Heilbrunn. 


| Srancije Sobann/ Biſchoff zu 

Qon GOTTesVoſtantz / .c. 

Gnaden / Iriderich Carl / Hertzog zu Wur⸗ 
tenbertg Adminiſtrator / unb.» 
ber⸗Vormunder / ꝛc. 


Unſern Freundl. und Goͤnſt. ruf / mit gantz geneigtem 
Willen zuvor. | 
Hoch⸗ und Wohlwuͤrd. ac, — Beſonders liebe ent 
unb [íebe Beſondere. J | 
vols gegenwaͤrtig loͤbl. Reichs ⸗ Verſamblung zu 
egentpur u germeer unb Rath deß H. Roͤm | 
| Sete Stadt Heilbrunn / durch ein abſonderlich Be⸗ 
ſchwerungs⸗Memorial / die jenige motiven unb Urſachen / umb 
welcher willen Sie ein ergiebige moderation ihres in 4.30 Pferd 
und 40. zu Fußoder 208. ff. am Geld Aftchenden allzuhohen / 
und disproportionirten Reichs⸗Anſchlags aut verlangen / ſich 
gemuͤſſigt befinden / mit allen Umbſtaͤnden ſelbſten zür grise 
. remonftriren unb vorſtellen werden. So baben jedoch Wir 
die beyde außſchreibende Fuͤrſten / dieſes Schwaͤb. Crayſts / uff 





geb. 


e y 
— 


*-Mée EU & O?.BUM. Po 








—ãã* nicht umbhin gekoͤndt / weiln Reichs⸗ und Grape 
kuͤndig / was nicht nur dieſen Frayß ſondern auch dem gantzen 
Reich / an conſervation dieſes / als eines importanten at 
frté/gelegen ftne / unb baf 4umabín bíe Jim. tap Majeſt. 
/auff denſelben / biß anbere ein fortwuͤhrig wachſames 

ug gerichtet / dieſes hoch angelegene und zumahln gantz billi 
defderium qud) / unſers Orts von obbabenben Crayß Auß⸗ 
ſchreib⸗Amts wegen / ſo wohln vorderiſt bey allerhoͤchſt⸗ geb. 
Kayſerl. Majeſt. als aud) bey bem gefambten Reichs rc- 
ſpectivè allerunterthaͤnigſt und geziemend zu ſecundiren. Go 
alten dann die Herren und RO hiemit frennblíd) w.b 
gonft. erſucht werden / uebr«bemeloter Stadt anftibrenbe/ 
an fid) ſelbſt erhebliche rationes , unb zwar dieſes inſonder⸗ 
heit / daß lie jabrlid) epff hundert unb fünf unb zwantzigfl zur 
Reichs⸗Steuer unb an andere Ort onorosé Begablayben Bau. 
im Necker / und anbero Fortiſication foflbarlid erbalten/unb 
gleichwol ihrer Doͤrffer wenig genieſſen / info gute confidera-. 
tionjti jicben damit an Ihro Kayſerl. Maj. felbiger mit einen 
brivtalicben Reichs⸗Gutachten beybulfflic) begegnet / mit⸗ 

bin dr Anſchlag auff ein ertráglicbes gerichtet / — folder 
Sibgang aber hingegen / an bíefftitigen gautgen circularquan- , 
to decourtirt, und mithin feinem andern Mitt⸗Standt / 
derentwillen einig weiters Onus auffgebuͤrdet werde. Gleich⸗ 
wie nun folder maffen ton gefambten Crayß / dieſem 
hoch⸗ grayirten Mitt⸗Stand / als welcher ſeine allerun⸗ 
terthaͤnigſte Devotion, gegen mehr allerhoͤchſt⸗ ernannten 
Ihr Kayſerl. Majeſt. unb Patriotiſche Treu gegen bem gan⸗ 
en Reich / bißhero ruͤhmlich erwieſen 7 ſeine verlangende 
rleichterung wohl omnet foíro : Als filet Selbige 
aud auff jesig (obl. Reichs⸗Verſamblung nadtrudfabme 
coopcration , eine befonbere gant zuverſichtliche Hoffnung / 
und Wir verbleiben anbey benen Herren unb Cud) P affen 
4f. — ec eunt. 


4 








an Uns abaelaffenes incopiisBtggelegted Junius, . 


*- 


DIARIUM 


Ouf meg man. —— 
Der Herren und Euer 

—— — — 
Sanct a Amo off pr 


Sacid Gai , Hertzog zu 


Anno to. 
Junius. 














Fremifs, premittend. 


Uer Hochfurſt. Gn. und Hochfuͤrſt. Durcht. baberet mie 

dieſem gehorſambſten Schreiben unterthaͤnigſt wollen qu ev 

kennen geben / wie daß ume Pfuichten halber — q- 
portion unſermallzu fchwer obhabenden hohenenarricular. 
ad1oS; ff. bey noch fuͤrwehrendem Reichotag gebuͤhrend vor zuſtellen / 
und zu bitten / daß wir ad'incerim undproviuonaliter gleich andern 
prn MEME — 

/ ra au ahren 
— bibet he deri unb herad gefeet werden // inmaſſen die darzu 

bewegende Urſachen wir in beyg ——— qrbradit/ webs 

einer hochtobß Reichs⸗Verſamblung nechſtens vorzutragen / mir ents- 
ſehloſſen icm / Sintemahin aber etlichen 6L. Mit⸗ Staͤndten / dieſes 
Gi abra con(otatien gedyen: / wann von hohen Gragé: 
Außſchneib⸗Amt die Petitaſingulbrum, mit ciner allerunterehaͤnigſten 
In: ereeſſion audie Gm; Kavſ. Majeſt. auch andere feruere recom- 
mendation und atteſtata ſohnd brgleitet worden; Sonthmen wir in 
gleichen unterthanigſten Vrrtrauen auch bie Zuflucht zu Eu. Hoch⸗ 
fürfii. G unb Hochfuͤrſu. Durchl. unb bitten mit. dieſem unterchã⸗ 
nigſt / weiin unſere ſpecificirte cauſæ reductionis & moderationis 
gautz notorr , tiib alle moment uverifisiren ſtehen: / aud) zumahin 
€u. Hochſ. Gn. ofi Dunt c ift hochlobl. C rapfee 
Mie⸗ Gliedern und außſchreibenden Fuͤrßen miche 


| vomembſen hohen 


































P Out, E'UJ:O' P A üM. 
| —— a e prerani unes €utabfay auch 
CBeririfft / fotelanter Sm Sopa Junius. 


—— Jarfu. 5yuiben zu flaten an fousmrn/ 
à 
— diee DetobegbocbtlbL geb. Reicho⸗Verſamdtemg jett und 













Oder dero / an 
SGnadenmat unduffʒ —2 ſie focbefer db actrunganco5u 
denen « AM ip pro voto machtiglich ſocundiren 
fen. Welches umb Eu Hochfarſtu. £n. uno Hochfurſti. Dur 
wir in unſerin armen Weſen / mit unterth und ſon· 
fienauff alle erfinnliche TBeibamb Weg / wiederum gehorfambni qu 
verdienen uwwergeſſen bleiben / fürbertichfta andiigRer Wullfahr une 
Hierinin Uncerthaͤnigkeit getroͤſtend. Datum den 2o. Febt. aoso. 


in bít — Crayß⸗ 
außſchreibende Sürften. 
Von Dingen wo Sha 


— ————— efe Siephieiie | 


— 2 * "- 


Cr Roͤm. Kayſerl. Majeſt. Unſers afiggndn 
—— unb feriens d genmoertigm 
ollmaͤchtigter bo E me 
—— — Fuͤrſtund Herr / * — 
quaro. ſolle deme zu — benio Junii nechſthin datir- 
/ unbben es crusdem in Otegenfpurg ein d en aller⸗ 
gti e Schreiben su allergeborfa olge / 
—— Staͤndken / alhier anweſenden 
—— iri P Bottſchafften und —— M emit 
nicht en / usb boim bi eébirtibr qut 
Abſch ten / mit mehrern zuerſehen — 



















I 
mit Ano t&8o. 





T in rer Roͤm. Kayſerl. Wajeſt. 08 Sera Churfleftemné qst 
Pfaltz Churf. Durchl. wider bie fonigf. Frantzoͤſ Suiagtotumb 
Eu c «sis im Elſaß / wie auch die Lei sena 
Untern⸗Elſaß / beſchwerend angebradtbabens 2. 
9faie nunbierüber nicht weniger / als andere bereits vor⸗ 
hero der alhieſigen Reichs⸗ Verſamblung vorgeſtellte Concra- 
ventiones Pacis ingulingldyes Gutachten abzufaſſen aller⸗ 
gnaͤdigſt begehrt wird: Lilſo zweifflen aud) Eingangs hoͤchſt⸗ 
geb. Seine Hochßirſtl. On. an ſchleuniger Beforderung deſſel⸗ 
ben gang nit / unb verbleiben Anbeyrc. — Signarum ig der 
Carthauß Pruͤel nechſt Regenſpurg den 1. Julii 1680. 


Marquard. 
| | | (ES: 


Chur⸗Pfaͤltziſch Memorial. 
Allergnaͤdigſter Kayſer und Herr. 
Ach deme vermuthlich / mit der Koͤnigl. Majeſt. it Franckrrich 
Antwort / an meinen Envoy, und mit deß Reichs⸗Gutachten 
an Eu. Sap[: Majeſt. wie auch dero Schickung aubnege- 
tiation ín Franckreich / es langſamer hergehen / moͤchte / als der Sachen 
andringende Nothdurfft erfordert / unt erdeſſen bie obgemeldte Frantzo⸗ 
ſiſche Kriego⸗ und CivilPedienten im Elſaß / mit ihren uſurpationen 
ín meinen Landen unb Vottmaͤſſigkeit fortfabren / tbeille mit Verſpue⸗ 
then unb Belohnungen / theils mit Bedrohungen unb Gewalt / bíe «Be: 
diente und Unterthanen / zu ihrem Willen und Devotion verleiten / und 
ſich alſo je laͤnger fe mehr in ihrer unbilligen Poſſeſſion de facto ſtabi- 
liren moͤchten / dafern denenſelben big die remedirung vom Kenigl. 
Frantzoͤſiſchen Hoff / erlangt / nicht auch de facto widerſetzt / unb durch 
kraͤfftige Mittel geſteuert werden ſolte. MEN 

Als habe ich nicht umbhin gekoͤnnt / von Eu. Kayſ. Majeſt. in un⸗ 
terthaͤmgſter Zuverſicht hiemit gehorſambſt zuvernehmen / ob Dieſelbe 
allergnddigſt aut und rathſamb finden / daß ſolches von mir / meinen 





,204 . BSkKIUM Qualelllte 
qe 
a 


















Unter⸗ 


 EMROPAEUM aeo 
aut andern Wenachkareen beſchehen / 





ciner ſolchen erkiecklichen f und Protection dabey (ih 
ſeibiger Suceurs alfo commandirt, umb beordret (epe / daß ohne au⸗ 
dere Abſchen / die Sicherheit / gFried unb Ruh / diß⸗ und jenfeit Rheins / 









dergleichen 
— —— —— vermoͤg guter Bezahlung / und halten⸗ 
ben ſcharffen Omnung unb Kriegs⸗Diſciplin / die Land unb Untertha⸗ 
nen *8 — ruinirt did, l wi del den ag cc d 
Huiff rotecuon "ülrd: zugenie en eumoge. ü. d 
ſerl. Mojeſt. bebat Hulden u. gutderichoburg den 25, April 1680, 


Aler · Durchleuchtigſter. 
— kan idybiemit in interi didit nicht ver⸗ 








vorkommen famae geſtalt bic Koͤnigl. Frantzoͤſiſche Kriegs⸗ 
und Civil· Bediente im · Elſaß / ſith neuerlich angemaſſet / cín anſchent ⸗ 
lichen Theiul derer meinem Chur⸗ Hauß zuſtůndigen / von meinen Vor⸗ 


ict sir ala cn appertinens der Untern Pfaltz / durch den Weſtpha⸗ 
tifdbenSricbmefchlug! ſondem einig ander requificum , af$ nudz Poſ- 





— feffionisaanre bell um, bekandtlich reſtituirten Landen / Leuten und da⸗ 


zu serio / wie auch fong in der Nachbarſchafft mir zuſtaͤndigen 


halten / es wird auch Deroſelben zweifels ohn bereits ſonſten 


Anne js 


enonauff —* 5 (£u. Kapſerl. Mojeſt. und Def — Junius. ' 


violente unb ungerechte Proceduren der 


fahren / Pfabgraffen / Churfuͤrſten bey etlich Seculis her / biß auf den 3z8. 
faͤhrigen Teutſchen Sig in ruhtgen Beſitz und Genuß gehabten / 


hohen Xegatien/ Recht und Gerechtigkeiten / thaͤtlich und gewaltſamer 


eiß / mir qu entziehen / uͤber dieſes bit Koͤnigl. Ordonnantien / wegen 
Erhoͤhmg der Impoſitionen im Eiſaß / auff meine Unterthanen / deß 
Ober Amts Germersheim / uneracht gemeldte Ordonnautien / Sie 
nicht im geringſten angehen / ju extendicen / tie Eu. Kayſerl. Majeſt. 


von dieſemallem auß bevgehendem Memorial Lic A. und deſſen Bey⸗ pie A. und 
ſagen Num. i 2.5.4, umbſtänd licher / ingleichen fere? auß Lic B. Ihro Num i.3.4 
unterthaͤnigſt referiren zulaſſen / gnaͤdigſt geruhen wollen / was maſſen Lit B. 


ef atomi ig ensencinel deam ; ri 
€ 





Junius 


nen Umbſtändten nac) /. nicht geſichert ifl / daß —8 






—* DVDVDIA RV V n 


rcſtanen haiber | vermög qu Nanch e. ——i 
—— effi —— 
en laſſen / Acut/gang exceſſi 

ambe bcr ím 9 hmsotelan diriaenflas —— —— 
gegrundete / und in obgemchdeen ⏑ 
mit mehrern entbaltene Auforderung / wegen Philippeburg d 
weßhalben Sie ungeacht alle vemanftraionen / 
—— 4enb tmb Stifft Mer / der Coutributiono (A * 
beri annoch haberden rec d fiam | 
VBezahlung der nod) eigenen Zar ipe 3iéretung beſtehen / 
dißfals keiner Compenſauen ſtat geben / aud deßſhalben / bereitomit 
wuͤrcklich militariſcher Execution verfahren haben; Welche nach 
ben fic mit groſſem Beſchwer unb Koſten in einem qu meinem Ober⸗ 
Amt Neuſtadt / gehoͤrigen Ort / Nußbach genandt / biß inble brérte Wo⸗ 
ch.n gelegen / zwar vor wenig Tagen f wiederumb 
man aber ihren fernern Trohungen / und in Beylag Lic. C 





























werde. 
Nun habe ich zwar ſochanes hare / unb hoͤchſt⸗præjudicitliche 
Verfahren / at be Aller⸗Chriſti. Koͤnigo Majeſt. bercits drrch eigrut 
Abſchickumg / unb obangezogenes Memorial / —— — 
mit geziemenden Reipect gelangen / unb umb remcdirunganfucfsct 
— lebe aud zu Ihrer Konigl. Majeſt. —— Vult | 
ber juo a Hoffnung / wann Ihrso bie Sachen recht vorkom⸗ 
men ſolten / Sie gegen bie auforüctüdye Difpofitiori ie bey 
unb Nimmogi / unb meint barimice(pcaiee 
fanciirte und garantirte / auch befdtiate rcticucion , wie | 
gen bao v ngide idco md pin Feicdeufchiuß / 









—— — 
Vaſicherungen / mid nicht graviren / ín * Anne e 1ólo. 
€ tff unbrerocdirmg, gro maf Jin 


Aicewrin aber / meim Eu. Kayſert. M 23 
EP im Heil. Lp pis —— | 
























ben die ſchuldige Pflichten / womit E 
Eben Xóm. —— ich Pi al irn —— — 
enb Stand bin 





guactban —— ie hirrumter 

cereflirte QBolfabrt deſſeden / unvdeß Ober⸗Rheinſtroms ^ abſonder⸗ 
tic meines Chur farſtenchum Land / Leuten / unb Angrhoͤrigen / in all⸗ 
wegerfordern / Eu. Kapſat. Majeſt. hievon unterthaͤnigſten Dericht 
Arerſtatten; Als habe ich nicht ermunglen ſollen / biefer Schubigkeit 
bicmit acbdfreno nac zukommen / unb Eu Kapſerl. Majſeſt. zugleich 
zuerſuchen / Sit gnaͤdigſt geruhen wollen / obgedachten amr 
Frantzoſiſchen Hoff ciner / bas Publicum ꝓugleich concer- 
nicetiber hochwichtigen — — halber / Mergeenes Memo⸗ 
tial / unbixffen Beylagen/ andie Reicho ⸗ COcrfamblung zu Regen⸗ 
ſpurg / durch Dero alda ſubliſtirenden Ptinicipal- Commiſſarium, 
—— * ju Eyſtatt £60, su gewoͤhnlicher Dictatur unb Propo- 

Hitiompttanger/witbcfórbem zulaſſen / dabenebens bey Koͤnigl. 
fef vom Franckreich mitteld —— goͤtigen Kayſerl. Bots 
fthriffe und Interceſſon, aud? Dero an den Konigl. — — 
Hoff ohne demabſchickender Miniibiguten Officien / dahin 
qfurecommendiret/bamit ich bey dem Beſitz unb Genuß deſſen/ bor» | 
in ich durch den Weſtphaliſchhen Frieden witderumb eingeſetzet / und 
mituftoró Nimmogiſchen beſtaͤrigt worden / hinfaͤro ruhig gelaſſen / 
wehrenden Kricgyſehr rumtte Land und Unterthancn / mit 
(mots Zri umerſchwinglichen / unb nie veraccordirten Con⸗ 
ttibutions; rungem vrrſchonet / ober doch zunr wenigſten men 
— gethauts billigmaͤſſiges Erbiethen angenommen / in dem jenigen 
ébacmibtcmofien / —— A unb noch dergleichen 
vorgehen mochte / durch gemeſſene Koͤnigl. Verordnung 
und ſchirunig geſteurrt / auch durch Selbige —— 

anb andere Beſchwerden / ins kůnfftig verhuͤtet werden moͤgen. € à 






























Anne 1965. 
Iunius. 


«t 


208 . DIARIUM  Giateter 
nn Venlangen iſt benen obangezogenen richenictll lien / Ji qe. 
nigl. Majeſt. von Franckreich eignen Verſicherungen / und 
ligkeit gemaͤß / dahero id auch Eu. Kayſ. Majeſt. gnaͤdigſter Willfab⸗ 
sung / mich umb deſtomehr getroſte / und ein ſolches mit 
treucſten Dienſten ſtets zuverſchulden geflieſſen ſeyn werde. Eu Sbapf. 
Maojeſt.beharritichen Hulden / damit mich unb mein Churhauß unter⸗ 
chaͤnigſt empfehlend / Friderichsburg den 25. Aprila 680, 
Eu. Kayſerl.Majeſt. B 
(0CAMntentdnigft gehorſamer Churfinſ 








«4 


D Beylag Lit.A. 

Zu dem / den as Junü / 2. uf 1680, dictirten Rayfet 
Commiffions - Decrer, unb barín angt3ogenen C bur» 
Pfaͤltziſ. Memorialien geboríg. 


MEMOIRE 


Contenant les gricfs faits à Son Alteſſe Electorale 
Palatine parles Officiers du Roy Tres Chrétien, en Alface,, 
avec les Memoires, & Papiers y apartenans No. 1.2.3. 4.5. 
préfenré par le Sr. Baron d'Eck, Envoyé Extraordinaire 
de S. A. El. Palatine à 1a Cour de France. 


| Qon Aleſſe EleGorale,mon Maitre,en Vertu dela Paix de Munfter, par les 


favorables affiftances des Couronnes de France & de Suéde eftent ren- 
trẽ dans la poffeffion dn bas Palatinat, & de tontes fes dépendances à l'ex- 
seption de cc qui avoit cft engagé par les Ele&curs de Mayance à fa mai-. 
ion Ele. Palat. n'a rien eü plus à cceur que de fe conferver ſoigneuſemant, 
& partoutcforte derefpe& la bien-veillance de $.Majeft. Tres Chréüenne, 
qui a bien voulu luy en donner des matques de temps en temps, foit par 
es Lettres, ſoit par ſes Envoyés, & par les affeurances qu'Elle luy à don-. 
nécs dc l'appuyer dans fes Intereíls , dont ce qui manque encore à l'exc- 
eution de la Reſtitution de S. Alt.El.en vertu du Traité de Weſtphalie, & 
ec quien depend, fait une des Principales parties. | 
|. Ce 


[] "n * * RJ - 
. ; — 
! v 


em 


Quid. EUROPAEUM. 200 ! 
Ces affeurances dela R oyale bicn-veillancede Sa Majeftc Jünius 
ont efte eníuice plus fpecialemant confirmecs par l'Alliaüce deAn. 1525 
S. A. Ric. Monficurle Duc d*Or'eans, dont il a plüà Sa Majeít. 
d'honorerla Maiſon Ele&orale Palatine ; mais dansle temps que 
. S. A, El. ſe flatoit d'en profiter, lestroubles entrel'Empire & la 
France ſont ſurvenus, dans lesquels S. A.El. a efte en velopéecon- 
tre Íon gre par les occaſions & les circon(tances qui ont aflez 
éclaié dans le public, | 2 
Leschofes étancen cet état, S. A. Ele&; n'alaiffedansleplus ^ — , 
fort delàguerre defaireton poffible pour lc retabliſſement de la 
Paix, à l'avancemant dela quelle Elle acontribué de cout fon. 
pouvoir; & depuis qu' Ellea cité cenclüc par le Traité de Nimc- 
gue , fuivi peuaprés par ceux des autres Puiffances qui demeu. 
roient encoreen guerre, S. A. El.avoit efperé de pouvoit jouir 
paitiblemantde l'effet de cette tranquilité publique,de remettre 
fes Etats des grandes partes & dommages caufes par la Guerre 
- pafféc, & derenuer, parle moyen, desPuiffances qui en (ontga- . 
rans,enpoffeffion de ce qui manque encore à ſa reftitution en ver- 
tu dela paix de Weftphalie, & dont Elle n'a pù joũu jusquesà pre- 
ſent, à ſon grand dommage. S. A.El.acü memelebonheurd'en 
recevoir de nouvelles alícurances par une Lettre du Roy Tres 
Chretien du it. Aucil 1679.parlaquelle S. Majeft, en luy rendant 
l'honneurde (on Amitie,luy faitla Grace delay dire; que P avan-. 
tage que S, A. Bl. [oubaite de [a garantie emtout ce qui luy eff Aquis par 
ke traité de WVeflphalic luy eff toujours parfaitemant affeuré ; que 5, 
7Maj. la devoit 4l Empireen gemeralpar lanonvelle obligation qu El - 
. de emavvois contractée dansletraitéde Nimegnes muis que S, A. Elect. 
devoit croire qu en tutes les occa[fons qui la regarderoient Elle la troa- 
veroit telle qu Elk la devoit attendre de [9m effime, & de fa ſincere 
. amitie. 
Ge foulagemant, quz S. A. E, fe promettoir, & à fes fujets, 
a eſtẽ empeché contre toute e(perance par les procedes violens 
dc quelques Officiers de ſa Majeít, Tres Chrétienné en Alface, 
lesquels ont comrmence à croubler cette Reſtitution, &la juſte 
^1 ſter Theil. , J Dd pos- 


- 


a10 DIARIVM Sonders are 


Juums  po&effion dela Maifon Elect. Palat. dans le Bailliage de Germers- 
An. 630. heim, entrant à mainacmec dans le íous- Bailliage d' Altenftadt 


* 


poffedéun ſiécle entier a vant la guerre deBoheme par les SS, EE, 
PP. en communauré avec l' Evesque de Spire, comme Prevoſt 
dc Weiſſenbourg, dans lequel ſous Bailliage ilsſe ſont emparées 
de tous les droits ſouverains & Domainaux. | 

Ils ont cité en fuite, en vertu d'uneprecendüc Commiffion, 
le Seigneur & les habitans de pluficurslieux du Bailliage de Ger- 
mersheim , dont (a ſpeciſiction eff. cy - jointre v pour comparoitre à 
Bri[ac , & reconnotffre la Iurisdiction de (a Prefedfure Royale de Ha- 
guenau, & ſi voir condanmer àlaiffer la pofc/fSon des Lieux, & àÍa Re- 

ſtituton des fruits. - 

Ona usé demémes voyes envers quclquesunsdes Vaffaux 
dela Maifon Ele&. Palatin, compris en parue dans]e Traite de 
Munſter, & quienrelevent detemps immemorial, 

Ces troubles furent continues dans leídits]ieux du Palatinat, 

& dansquelques autres du Voifinage , où la Maifon Elect. Palar, 
citintereflec, tant l'egard desrevenus. que des anciens droits, 
en renveríant de voye defait,& avec menace à ceux qui ont vou- 

lu s'y oppoler,les póteaux du peaga, arrachant les armes de S, 

A.El. Commandant avec autorité ; & envoyant divers ordres 

à fes fujets: »nlevantdeluitle miniftred'Altenftadt,&le mettant 
en prifon, pouravoirfait les prieres publiques pourS. A, El, en- 
voyantdes ordres aux lieux du Bailliage de Germersheim , pour 

. contribuer aux augmentatioris desimpofitions du pays d' Alíace, 


. contrelateneurdes ordonnances de Sa Majefté , & deftrui(íant 


par ces procedésviolensle droit & la jufte poffeffion delaMaifon 
Elect. Palat. 
Sur ces troubles faits àlapoffeffion de S. A. El, dans fesEtats 
& droits Royaux & fouverains, on doit fcavoir, 
l, Que lc Bailliage de Germersheim avec leídits fous Baillia- 
gcs & leurs appartenancces, auffi bien que les ſuſdirs droitsRoy 


" aux dansle Voifinage ont detemps immemorial fait partie du 
, bas Palatina, & onte(lé poffedés parles SS, Elect. Palat. depuis 


phe 


— 


eia €£UROPJ£UM, 2it 
pluticurs fiécles fans aucune conteftation ni contradidtion de Junius 
qui que cefoicjusques à laguerre de Boheme. Pendantle cours An 1630, 
de cette poſſeſſion la Maifon d? Autriche n'a rien prétendu (uc 

lesdits lieux, & droits,commen'cant pas dépendances dela Pro. 

vince d"Al(íace,ni dela Prevóre de Haguenau, parconíequantla 

Ceffion faite àla France parla Paix de Wcitphalic n'a pü s'y éten- 

dre enaucune maniere, ! 

Il. S, A. Ele&, qui regne à prefanr a eſtè reftituec dans les 
droits de fes ancétres par la Paéx de Munſter, en ces termes; gue (T 
gout le Palatinat avec tou (T chacuns fes. biens Ecclefiafliques & Secn- 
ljers,Droits, & Appartenances , desquels les Eleifeurs & Princes Pa- 
latins ont joué avant. les troubles de Bobénee , feront ref itues pleime- 
mant à S, A. Elect. Cette dilpofition comprend manife(temant 
les lieux & droits conteſtes, comme ayant toutes les conditions 
requifes dans le Traité de Weftphalie, & dansceluy de (on Exe- 
cution, à ícavoir , /efair de la NU» » l'afage , & la jouiffance de- 
vant la Guerre. | ' 

Cc titte d'unélegitime poffeffion & reſtitution, a paru in- 
conte(table aux Parties qui traitoient ; dé maniere. qu?il feroit 
inutile d'avoirrecoursá d'autres plus anciens, donttoureslesloix 
exentent toüjoursle Poffeffeur de bonnefoy. 

lll. Lateneur dece Traitéà efte coufi mée parla Cüuarantie 
folennelle de Empereur, I Empire & ia France $. 1, & i14. 
ou, aprés avoir mis ordro à tous les differcas qui pouroieat naí- 
tre, on conclud enfin | qu'on n'aléguejamas , qu on m entemde , & 

Ww on n admette aucune exception contrecette tranfacEiom , my contre 
aucum defes Avticles & claufes, [oue quelque prétex*e & couleur qu? on 
les puiffe inventer; & qu'en aucun lieu me ferout jamas entrega 
&NCUBS procés, ou commiſſions. ſoit inbibitosmes ou Autres, au peritoire, on 
aupoſſeſſoire, contre lad, Trausaction. 

VV. Aprẽés cette reſtitution ſolennelle, S. A, Elect. a joui 
paiſiblemant de ſon effet; & lors que quelques Eta:s dc l'Em- 
pire (es Voifins ont entrepris dc la troubler dans de poſſeſſion 
dc fes anciens droits, enu autres de ccluy du peage, dans quel- 
| Dd "o. e ques 


^ € 


M . " 


212 . DIARIUM . Sonderbare 


Junius ques lieux du Voiſinage, lcs Courones de France & de Suéde 
An, 168c. ont reglé cesdiffccens par Parbitrage de Hailbron , confi - mant 
cette pofleffion Ele&orale,làquelle depuis cetemps làac(té con- 
tinuéc, & reconnüe, méme pendanrle cours dela derniere guer- 
re: comme auffi confirmée nouvellemant parle Traité de Ni- 
megue $. 2. qui rerablit en general celuy de Weſtphalie. Quand 
méme tout ccla neferoit pas ficlair & fi evidanc, &qa'ily eut 
encorelieu àquelques nouvelles ptetentions, il eft pourtant in- 
conteftable. — | 
V. Que S. A.El. commePrince Electeur delꝰ Empire, doit 
jouir de tcus les droits, prerogatives , & p'ivilegés des Eratsdut. 
Empire,confirmés pax l'article 8. ut autem provifum &c. dela 
Paix de Munfter: & queparque conſequant, fur le fondemant 
de ces conftitutions, il ne peut reconnoitre aucun aatre Juge, 
que les Auftregues, ou les deux fouverains T. fbunaux de l'Em- 
pire; àfgavoir, le Confeil Aulique de l'Empire, & la Chambre 
Imp. d: Spire: & per confequantles Citat:o3s,qu?on afaires et 
vertu desordonnances de Brifac, ſont nulle; , comme emanées. 
d'un Jugeincompetant. des. Citations, & commancemans de 
voyes defait font méme contraires à Fart. X VII, $. 7. dela paie 
de Wettphalie. qui dit : qu'il ne ftra permis 4 aucun membre de I^ 
Empire de patr ſuivre fom druit par (a force,0upar les armes: mausit 
vog A d*ja , ou s Dnait dans la faite quelque. conteſtation, il fé fae 
pour voir enjufhice: que files Parties .1raitantesaloís,ont trouvé 
cele juftc ; & fi Ellesy ont obligé les Etats de. P Empire par une 
Loy publique, Ellesvoudront fans doute obferverla méme Loy. 
envers lesds. Etats; & cela d'autabt plusque leDroitdes Gensn? 
excufejamais lesvoyesdefait ,' qublorsquil" eft impoffible d* 
aprenjuftice. Enfin lesd. citations font anffi contre toutes les. 
formes de droits pui qu ileſt inoui, que lom appelle queliun- pour fe- 
les fruits Jont il àjoui lans aucune préalable connoiffance de caufe 
. devan:un Juge compétant ; cartouteslespréfomptions font en. 
faveur deceluy qui poséde & touteslesloix veulent, que méme 
un ufurpatcut dé»ouillé ſoit remis cp poffeffion ;à plus forte rai- 
ſon 


d 


Geſchichet EUR OP EUM, i3 0l 
(on maintiendront ellas un potfeffeur debonne foy,quià pour luy Junius, 
unc poffeffion paiible deícs Anceſtres puis un temps immemo- An,1680, 
 rial,confirmée parla foy des T raités,& parles fermens des Parties 
principales quine peuvent ére pour unfimpl Drois de biem-feance 
comme oná voulul'alégueríans fondemant dansces citations à 
Briſac. I 
| Il eftaffez manifeftepar là, que les nouveaux troubles, 
& les prétentions des Officiets de France tendent, 1. 4detru 
rele droit anciende lá Maiſon Elect. Palat. ꝛ. ladiſpoſition de 
la Paix de Weftphalie. 3. la Garantie de cettepaix , promiſe 
par les Parties. 4. la paifible poffcffionde S. A. El, confirmée par 
]* arbitrage de Hailbron, 5. laliberté,& les privileges des Etats de 
I Empire ;commcauffi coutesles formesde droit, | Enfinà ren. 
verfer cousles fondemensíolides dela vánquilicé publique. 
Ourrelesfusgriefs concernanslesErats;& lesanciensdroits —— 
de la maifon Elc&, Palatine,ilenaefté faitencore un autre à S. A. 
El. mon maitre,par les Officiers de fa Maj. Tres Chréüenne, ai 
fujeis des arérages des contributions précendus ſurle Palatinat, 
quiayantefté demandes en géneral parla France ,' aprés la Paix 
conclue & ratificée,S. A. El.envoyafon PremierCommiffairede.— ' 
Goerreà Nancy,pour fairele déconte; & ne pouvant pasobtenir 
à la courde Francennecompenfatienaveclesarérages des con, — . 
- tributions deücsála place de Lautern parl' Evéche de Metz & lo 
pays Meſſin, ny qu'on prit pour caution lesd, atérages, Elle fatisfic 
enán aud, deconte parun payemaat, actuel de7726;.Lyvres, eto- 
yant aquiter par làentieremant des Etats ; mais en mémetemps 
qu' onfaifoitled. payemant , leS. dela Goupillicre précendit un 
-moüfeau déconte des contributions à caufe de Philipsbourg,non . 
obftaniqu' il ſe ſoit détifté certe prérebitionsdansle deconte fait 
- àNancy ; commeles Deput£s de S. A. El. font prets defoücenir 
par fermant. — — Z2 
H fonde làjuftice de cotre demande ſur la propre taxe, la. 
quelle il fait monter à des (ommes exorbitantes. S. A. E. faic 
woirparie Memoire du 20. 3o, Januar, le peu de raifen qu'il y 
' 7 | Dd 3 avoit 





| D!ARIUM Sonderbare 
Junius avoitdanscettedemande : &n'ayantpü obtenir à la cour. de 
Aa,1680, Francequ' ony fitréflexion ; Elleacufinoffert la payemanr tut 
le pied desaccors faits cy-devant par fes fujetsavec la Garnifon de 
Philipsbourg. — MaisleS, dela Goupilliere nes'eft pas contencé 

dec ccs offices, & apaíséà des exécutions militaires, 
Ce procédé cft bien extraordinaire par lesraifons fuivantes 
' I. Le3o.art, du Traité de Paix de Nimegue dit : qu'on ne 
Poura exiger lesarérages decontributions que decenx qui 5 y ſont ſon- 
mis, & pat conſequant, non de ceux àquil' on n'a fait que des de- 

mandes,lesquelles pouroient aller à l'infini, 

II. Cette taxcexorbitante furpaffe lesforces du Palatinat . 
& cesnouvelles prétentions jointes auxautres ,. dontileft parlé 
cy-deffus , vont €puifer les ſujets de S. A. El. & mettre à fecíes fi- 
nances , tellemantqu'ils ne pourónt plus fournir à ſa ſubſiſtance 
Íclon fa Dignité,& fa feureté, . | 

Il. Lamémetaxes'étendàdes lieux € loigués de Philips 
bourg,desquelsla Garnifon dc lad. place n'a jamais.rien deman- 
dé,& n'améme püavoirla pensée deles faire contribuer,comme. 
éranta couvert de ſes courſes parleurfituation,& parles Garni. 
fons de S. A. El. v 22 
. IV,  Cequcel'ona demandé dans lad, taxe àcháque vilage 
en patticulier,onle demande aprés en gros aux Bailliages; ce qui 
oft unc double taxe; & ccla pour un temps auquel la place de Phi- 
lipsbourg fuit fort ferrée,& en fuiteafsicgée,& prife ; de maniere 

u Ellen etoit pasenétat d'exiger des contributions. ! 

V. lleftbieninjufte,que de côte de la France onne fe veuil- 
le pascontetiter,en tempsde Paix , dece dont le Palatinatétaic 
convenu pendant la Guerre; vü méinequ'ona déconté avecles 
Eats voiſins ſur lepied desaccorsfaitcy-devant avec. Eux, 

VL. Lesconventions de Niméguc difent ; quel exccuiion 
ncíc doitfairequecemramerefos , cequ'on nepeut pasdire de 
S. A. El, ny de ſes ſujets, quioffrentde payer fur le picd de lcurs 
premiers (oumiffions.. 

VII, Elle ne ſe doit pas faite nonplus contre ceux qui veu- 

lent 


Seſchichte. EUROPAZUM  - - arf 
len: donnercauzion ; & la France l'aplusque fuffifante en main Junius 
par ce qui eſt dũ la place de Lautern, dont S. A. Elect. ne deman- An. 1680; 
dc quelacompeníation. | 
- Toutcecy eft deduit plus particulieremant dant le ſusdit 
: Memoire du 20.30, Jan. | 
Partoutes cesraifonsqui concernent tant les troubles a- 
portesàlalibre jovifsance de S. A. El. que lesprécentions exceſſi- 
ves fouslenom decontriburions,S. A. El. a fujec de croire ; qu'un 
tel procédés eft fait àJ' infceu deta Maj. Tres Chrétienne; &qu' 
enayant prisuneconnoiffancc ſuffiſante, Elle n' aprouvera jas le 
Zeletropardant de (es Officiers,qui peut-etre s' écatant trompes. 
dansleursinformations , enonten faite donne de pareilles àla 
Cour & que; ſa Maj, nc voudra pas que fesOfficiers, pour établir 
fes pre:entions,ayentrecoursá lafoy desHiftoriens& à un pr&- 
teudu T eftamant du Roy Dagobert depuis dix fiecles ; pui-que 
dc cet:e maniere il n' auroit rien d'atleuré dans les poffeffions, 
qui,dans la ſuite de beaucoup de ſiecles, ont paſſe plufieurs fois d" 
un proprietaire àl'autre; lesquelles pretentions ou pouroit éen- 
dreen hire (urtoutle Palatinat,& par une demande dela reftitu- 
. tiondesfruits depuis plufieurs fiecles,en faifant pafferla légitime 
joviffance dela Maifon Ele&orale Palatine pour un ufurpatiom, 
fcfaireundire pour depouillerS, A, El. detous fes Etats: & quand 
raémce Ia juftice de Maj. Tres Chretienne ne permertroit pas d 
avoüer lesdites pretentions, il íembleroitneantmoins que S. A. El. 
feroit obligée dela poſſeſſion de ſes Etats à d'autres qu'a fes An- 
ceſtres, & au droit de ſa naiſſance. 
| S. A,El.eft perfuadec que ſa Maj. TresChretienne, faifant 
reflexion rant fur les fusdits procedes defes Officiers , quetur Ta 
juftice des anciens Droits de la Maifon El. Palatine,comme auffi 
fur les demand:s cxceffives dont on acable ſes fujets , ne 
permettra pasqu'onluy ótebienfans connoiffance de caufe,ny 
qon acheve de ruiner fes Etats,qui n'ont que tropfouffer parles. 
uerres paſſees. Ellefe prometauffique fa Maj. I'res Chretien-: 
. ne ne fouffrirapas quc] en vaite de cette manicreun. Prince au. 
- ES 


"6 DYARfTfUM Sonderbarr 
unius — rétabliffementdaquel Elle méme a contribué : qui atoájours c. 

.. «n. 1686, une Eſtime, & une Vénérationtoute patticuliére pour Ete , & — 
quia? honneur de la toucher de fipréspat Aliance de Mon- . 


ficat fonFrereuniquequ' Elleordonnera, qui (oit rérabli dans 
tous ſes droits & pofleffions,dans lesquelles il acfté ccoublé,& fe- 


ra defenſe à fes Officiers dene l' inquiezer pour l'avenir en aucu- 


"2 nemaniere,telle qu'elle puiffe eftre , ſuivant la Garandiequ'elle 
uiffe efte , fuivantla Garantie qu' Elleapromife parles Trai- 


tésdc Weftphalie,& de Nimegue,& doncElle a cà la bonté dc P. 


affeurer denouvcau par fes Lettres , & par celles de Monft. fon 
0 Frereunique. Ceftce dont Elle fuplie tres humblemant Sa 
-- Maj. & ce qu' Elle efpere de fà Juftice,& de (à Génerofi:é,- 


Num. I, 


Memoire touchantle Bailliage 
| | d'Alenftatt..—— 
L eft inconteſtable quele Baillage d' Altenſtatt, qui conſſſto dams les 
. Bourgs & vilages d Alté]tait,Schuveighoven,Sleytal cr Sébach, effé 
- poſſedi par la Maifon El. Palatine tn communauté avec. Mr. I Evesque 
de Spirecomme Prévot de Cromwveiffenbourg lefpace d n fiecle entier, 


depuis P accord fait entre P Electeur Palatin Louis, & b Abbéde Cron-. 


vveiffenbourg l' anty2i. ju(ques à a guerre de Bobeme , pendant lequel 
1emps la Maifon d" Autriche. n árienpretendu fur iceluy, — Et comme, 
depuis cela, S, A, El à preſent regnante à reſtè remifé én polfefftom de tout 
lubas Palatinat par le Traité de Munffer , à P'exception de ce qui avoit 
efé engagé par les Eleifeurs de Mayence à la Maifon Ele, Palatine , Elle 
df 
vectàutes fes aparfenances & droits Royaux fans aucune conteſtation. La 
ccffron, faite: audz, Traitépárl Empereur , P Empire & la Maifond 
— en aucune maniere $ etandreàâ cette juſtepoſſeſſion pu 
que lors qu ella Aefléf dite,ny les uns,nyles autres, nepretendoient ai 
«un droit (ur ce Bailliage, qui sse ſaiſoit point parie de la Province d* AL 
oor MU 


—— i — — — — — 





rentréepar ce moyen dans la joui ſance paiſible dudt. haillage a-- 





"we, "- t 


Beſchicue BUROPJEUM, ^ 7o 9 
ſace, ni de la Próvotede Hagnenan, — Cetteméme poffzfffonà effé von. Janis - 
férmtepar lagarantit à laqueleJa Maj. Tres Chretienme. — S ef engagez At 630e 
par le Traité de Mumfler , quéperte emtermes formels; quel on ad- 

a ECEITALE Jamais. aucunas cxceptivnx tontre ledit Trastt [ous quelque 
ꝓpretextu & coulenr qu'onlegpuiſſe inventer, & qu'en ancunticu nẽ ſe- 

y l'0it jamais entrepris aucun proces on Commiſſions, fout inhibitoires 

eu ANIrCS Au petitoire on au poffc/füáre contre cette Tranſaction. 

La Framtoutreceln àreconnuledroit de. 5, A El. für ve Baillage, 
dortqueconjeimenant auvec la Swede Ele à véclé les differens quicffoient 
entre ladite A, Bl. My. P Evesquede Spire,ponr les droits de preépsi- 
mence daus Evefche au ſujet desquels Elle prononcé la fentence arbitra- 

Je de Hailbrom , quidécidelesonteffation méme AV égard des lieux da 
Baillage d^ Altenffatt, dontlesgricfs offoient tombés[ous leur conno- 
i[fauce par myceux qui ont cffé alegnés decóre de T Eveché de Spire, M 
fam jotmdre àcecy laconfermation faite à Nimegue du Traité de Vrefd-— 
phalie commo devant offre le folide fondensant de l'amitiéc de latran-. 
quilitè publiqne Cy comme 3 Myeffoit inferódemot à mot. — Enfnln —— 
Frame vientencore de reconnoiffre nowvellemant la juffe paffeffon & 
proprieté de S, A. E, fur ce Baiflisge en exigeant & recevant des fommes 
confiderables pour lesarérages des Contribntions,que fes ermes, dans la 
dermiore,querre voient impofées fur une partie du Palatinat , duns la- 
quelle le Bailiage d' Alsenfl att ef compris, 

Nenobfé ant tant de titres ſi legitimes & reconnus , 4d eff arrivé 
vontre toute eſperauce, que depus quelquesyours lOfficier etabli par fa 
Maj. Ies Chrctienne à Cromvveifenbourg , nommé Pape d: Bspel ef — —- 
vare àsnsit apnsóe dams ce Butlliage d Altemflatt, à contraint les fujets 
ek (am A. El, & de Mr. & Evéque deSpire , contre! engagemant qu'ils 
ont es cette qualité de luy f aive bonemage & deluy preffezfermant,qual- 
que refun qu'ils en aycnt fair, à quoy il àajoute des menacesfur peine dela 
uie & deeonfifcation deleursbiens,dereconnoitre d' autre Seigneur, m 
d abeir & hayor ayeune churge qi à ſa Maj. Tres Chretienne comme à 
keur ſouverain Seigneur qui les garantiromventre gniquecefoit,  De- 
gives led. Officer à fait urracher des potenux lesarmes El. Palutines , $' eſt 

yai) de l'argent provenu des peages, & des marques dupeage de S, A El. 
^ «fate Ec ege 


/ 


am 


n$oc |. DIARIUM  .  Go»ibbare 
Junius — àlogé des gens deguerrechezdesd.fujets ,| auquels il lesa contraimt de 
An. 1680. fournir de nouriture de fourage & depayer les dcpensfaits pour [a fa- 
gan de [' bommage & preſtation defermant ce quilà auſſi executé à P 
egard des peages de Rechtenbach,Oberrottenbach , C Deurrenbach,quá 
dependent du Bailliage de Germersbeim & qui mont eflé exigez. à Al- 
tenſtatt, depuis peu feulemant,que pour la commodité duvoifinage,  I1à 
pareillemant de claré aun Officter du Bailliage de Germersherm , | avoir 
les mémesordresál egard du peage qu epersiem S. A. E. devant la 
Ville de Landau, dont la Maifon E. Palatine 4 auſſi eſtè en poſſeſſton de 
temps immemorial jusqu' à laguerre de Bebeme, & encore depuis ſa re- 
iitution. — 1l eff affe éuidant qu'un procede ff extraordinatre tend à 
détruire desdroits , & une poffc/fFronconfirméepar tant de titres auff 
légitimes,quectux dont il àeffé parlécy-d. fus. — Et comme Principale 
— 'tanfe de laveftitution faite à S. A. E, & qu'apreslaconclufton , & ratift. 
cation delaPaix de Nimegue,S. Maj. à bien voulu 4 affeurer defa bien: 
vaillance & ſincere amitie,en ces termesfavorables: que S. A, E, lergir 
toüjours parfairemantaffeuréc dela garantie de (a Maj. en fccoit 
ce quiluy eftoitáquisparles Traiés de Weftphalie, — $4. E, à 
lieu decroire,queces chofes n' aürontefféfaitesparl Officier de $. Maj. 
que par trop de zéle pour ſonſer vice; ou que quelque raport mal fondé 
«tura donné lieu aux ordres qu ilen à receus. C'eff pourquoy $. A. E. 
eſpere dela bonté & del équise de fa Maj.Tres Chretienne, qu Elle 
voudra bien faire quelquercflexion fur le S. du Traité de VVoflpbalie, | 
contra hanc tranfactionem &c. & le $, qui veró huic tranfactio- | 
B ni&c.( ne par fouffrir que qui quecefoit , fans unc légitime £0n- | 
noiſſance de cauſe, & bors del execution ordinaire delajuflice , agrave 
de nouveau lacbofe refituée y. qu Elle voudra bien auffüenjondre à fors 
Officier de Cromvveiffenbourg de quiter les babitans desd. liemx du ſer- 
mant qu ilà exiged eux y de remettreles chofes au méme état qu elles 
effoient auparavant s & de ne plustroubler S. A. El.dans lajonisfance 
de fes Etats,oti Elleeff rentrée principalemant par [af'avor able affifance 
deSa Maj. — dres Chretienne, | | | 


: eu J Num. II. | 





Geſchichte EUROPZUM . E 
| 2 Num. II, fusis 
SPECIFICATION . An.iógo. 

Des lieux du Bailliage de Ger- 


mersheim, affignes à Brifac. 


S, ls, : — Rohrlach. 
Jlaguenbach Appenhofen. 
Billigheim. Impflingen. 
FHeichlem Mauaunchauſen. 
Klingetimunfler Beoerchen | 
Glóckhngen — — Hórdt. 
Bleyſicuveyler. Pfotz, 
Geisborbach, Neubourg. 
&leiſſenægell, Neubourvveiler, 
Mertzheim, | — Kuhard. ^ 
VVolmersbeism, - Pfortz, 
Lengfeld, VVorth. 
Klingen Leimersbeim 


V Stein vveiler. 


GuESPFÜEENED quum Du — QUDDUDMDPUS QUEEEEEDNM OCDNNMEED Ugrefep nauem 


Num. III. 


Memoire,  Touchant quelques fous Bailliages de 
Germersheim citésà Brifac. 


E Bailliages de Germersheim avec les ſous Bailliages de Landeck, 
L Altenſtatt, Hagenbacb, Seltæ, Billigheim, leurs Villes, Bourgs, & hi- 
Jlages & toutes les autres dpertenencen dépendances,à depuus un 
temps immemorial f ait particdu Palatinat du Rhin, & àeffé po[fédé par 
les SS. EE. PP, depsus plufieurs fiécles [ans aucmne centeflation,ni cop- 
4radigfion de qui que cc foit, jufques à la guerre de Bheme, & comme 
| Ee 2 : tout 


— 


—- 


Jaotus 
hn. 1680- 


a2 *' DIARIUM Centetatre 
tout lebas Palatinat àefféreffituc em vertudela Paix de Munffer à 5. 
A. E, àpréſent regnante parée moyendes Cour onnes de France & de Sue- 
de,qui méme en eni garantes, Elle eff auſſi rentrèe par là dans la poffc/from 
dece Bailliage avec tous fes bens Seculiers & Ecclefiafliques,apartenam- 
ces,dependances Ci droits Royàux qu Elle Apaifiblemant poſſedèés jn ſqu 
À ce jour yr combten que la Prafecture des dix Villes de Alface , aves 
tous les Privileges quien dependent aye effé cédée à la Francepar la Paix 


. de Munfler, neantmoins cetteceffron ne fe peut étenure [ar leſu. lieux, 


qui n'ont jamuis fait partie de la Province d* Alfacemadela Paévotéde 
Haguenau. Lachoſe étant ain(i ifeſt pourtant arriuiévomtre toutſpe- 
rahce que les Officiers. du Roy à Brifac ont fait fogn'ffez. une ordonnance 


. auxcbabitans de quelques lieux des usditsfous Bailhages, & lesontci- 


tés à comparcitre dans un mois à Briſac, pourſe voircondanner à 
laiſſer la poſſe ſſion deslieux,& à la reftituticn des fruits. Or on 
AC prouvera JURA CATRPIR on [E ſupoſe fur wm faux Printipe, e leds. 
leux ayenteſte des. apartenances de la Prefecfure provinetalede 
nau cedée à la France, mais, comme on la montré cy-diffus, de droit & lu 
poſſeſſion de S. A. EL eſtantinconteſtable, Elle à tant de conffnuuce ep. la. 
Iuſtice & equitéde Sa Maj. Tres Chrétienne, qu EIR fe penfuada, que uam 
ſeulemant Sa Maj-me permettra: pas à fesOffitersae troublr fad. A.H. 
danslajuffe po[jespffem defes Etats, quiluy ontefféreffituéspar la Paix: 
de Muynffercanfmée par le Traite dc Nimegue y. maisque meme Elle 
veudr alien la maintenir contre ceux quicntreprendrosentidé la faire, 
quand $a Maj. [cra bi ninformác deccite aſſaire & desraifons deduites: 
cy: deffus.anquellcs optem pourroitjuindre pluſſeurs autres. Funefíjuffe,, 


| Qfancienne poffesfton avaiebeJain d. autres preuves. 


—— C?effpaurquoy S. A. El. fuplie tres bumblemant Sa. Maj. d" enjo- 
erdreexpr(lfcmant à fesoffiiers de Briſac, de fedéporter abfalumant de: 
Rees trojbh s & comtranzenttonsálapaix: s de ne malefler plus. lex ſujets. 
4c S, d, El, y & d ontretenir de[ormas un bon Votftnage , & amitié. 


gveceux; s AquoylésOffrctersdeS, A; Bl ont odre & intemionde ré-.— 


paudre recipraquemant. 


bd 


e 


Hagne- J 


L4 


N 


BGeſchichte. EVROPXÆUM. E 
Noam.IV. — Junius 
MEMOIRE Anécte 
] Lc denomriere publique , que parmi les Droits Royaux du 
bas Palatinat, les SS. EE. PP, ont poffedé paifiblemant, depuis 
quelques ficcles,le droit de peage, non feulemant dans les terres 
qifontpuremant du Palatinat, maisautli dansquelques autres 
du Voiſinage, dont ils poffedent quelquesunsen communauté a- 
. xecdesSe:gneurs Voilins.— ' - 

La maifon d' Autriche,depuis quelques fiécles , qu'Elle à 
poffedé de Landgraviat d Allace,& la Prévofte de Haguenau, n'à 
formeaucune conteftation au SS. EE, PP. àraifon de ces Peages; 
niprétenduaucundroit eniceux ; & par confequant Ellen'àja- 
mais rien cede ni ps ceder au prejudice de la Maiſon El. Pal. C. 
etre, à ſqavoir la poſſeſſion de la Maiſon El. Palat,avanr la Guerre 
de Boheme,à paru inconteftable dansla reftitution qui &e(té faite 
à S. A. El, Palatinéàprefentregnante, parla Paix de Weftphalie, 
& clicàtellemant eítéconfirmec parla garantie detouteslespar- 
&es qui onttraité, qu'il feroicin mutile dꝰ avoirrecoursà un plus 
ancien. dont méme toutes fortes exéptentunPoffeffeur de bonne 
foy. Depuisceuereftitution de S. A. E, Palat, quelques Etats 
de l' Empire,en l'aBée 1664. exciterent des brouilleries fuc" exer- 
cice deces droits dans le voifinage, desquellesles Couronnes de 
Erance,& de Suéde, Arbitres des Partiers,ayant pris connoiffance 
on leur remonſtra ſuffiſammant, qu'il n'y avoit tien de plus com- 
mun dans l Empire,que d'avoir desDroits Royaux , & desPea- 
ges,non feulemantdans fon propreterritoire,maisauffr dans ce- 

luy d' autruy; für toutlersqu'il e(t dansle voi(inage $ nonpas. 
«*totijoursparun.titrede Superiorite,& de jurisdiction. 5. maisen 
vertu des Privilegus,Conceffions,ou Conventionsfaites.& con-.  .. 
firméesparunlong ufage. De plusapres qu'on leur eut falt voir 
elairemanr pard' anciens titres, que dansces contrées da Rhin,& 

;principalemantd slc Palatinat Ele&toral,, il y à des ufages parti- 
&ulicrs,&ablis d'anciensPrivileges des Empercurs,& cótirmes par 

| |» Ec 5 | . une 


Junius 


An.1680. Hailbron fut prononcée,laqaelleconfitmae comme bonne, & va- 
. lable,la poffeffion despeages,oüeftoitle Palatinat kle&oral dans 


144 DIARIUM Sendemhar⸗ 
une poffeffion immemoriale ; Enfinla fentence arbitrale de 


le cerritoire du voifinage,en diſant: qwe de quelque maniere, & en 
quelque lieuque ce foit que la Maifon Elect. po[fede ce droit de peage Elle 


( pewfairelibremant eriger des póteaux pour marque dece droit. 


LcS. E.Palatin continue dans cette ancienne poſſeſſion, 
tant dans fes Etats, que dansceux de quelques Seigneurs Voitin, 
fansque la Franceaiteuaucunepretenfionfurcesdroits , (i non 
que nouvellemantil eftatrivé contretouteeíperance , que fans 
avor €gard à tous cestitres publics , &aux raiſons fusdites les 
Officiersdu Roy en Alface , (ansen aleguer aucuncraifon, ont 
atraché de voye dc fait, & avec menaces , les poieaux du pea- 
ge. non feulemant de quelqueslieux du Palatinat mémecomme 
dans la ville de Seltz, mais auffi dans les Bourgs voifius, ſcavoir 
Beinheim Roedern,;Lembach, qui relevent en partie de S. A. El, 
& dc quelques autres, oula Maifon Elect. Pal. eftoit en potleffion 
de prendre le peage de temps immemorial , comme dans les 
Bourgs d' Oberrotenbach,Durrenbach;R echtenbach,Burcken- 
hórdt. De plus ilsempéchentles Commisaux peages de Godrá- 
ftein, & Impflingen,apartenansá S. A. El, d' exigerles peages dc- 


vant les portes dela ville de Landau,duquel droit la Maifon E.Pal. 


c(t paceillemanten poffeffion depuis un temps immemorial ; & 
dcfendent aux habitans desligux, dequi ilsont exigé hommage, 
depayer deformais aucun peage: desquelsaténtats P Officier da 
RoyàWeiffenbourg, Pape d' Efpel;n'arendu d'autre raiſon, ſinon 
que ſa Maj. Tres Chretienne n'avoit rien plusà coeur, que d' e(ta- 
blirfa fouveraineté de toute maniereen Alface: cequi eftant fait, 
il ne permerttoit pas qu'aucun Eſtat voiſin y exige plus de peage, 


, &quilrenverferoit tousles póteaux quien fontles marques,mais 


que pour les Domaiuesilleurenlaifferoitlejouiffance. 

On aencorefait un autre gricfà la Maifon El, Pal. enappel- 
lantà Brifacles Srs. Comte de Leiningen,à caufe dc la Scigneurie 
de Falckenbourg,le Baron de Waldenbourg,furnommé Schenk. 

| gern 


— m s 


| Geſchichte. EVUROPÆVM. | (oM 
| gern à cauſe de celle de Berbelftein, les Barons de Fleckenftcin à Junius 
cauíc decelle deRasdern,lesquels font tous Vaifaux de ladte. maj- An. 1680, 
. fon Eledt. pour lesobligerà rendreraifon du droitqu'ilsont dans. 
lesds.Seugneuries,qui conftammanrfont d'anciens fiefs du Pala- 
unas, dans lesquels laMaifond' Autriche n'a jamasrien pretendu, 
par confequant la Scigneurie directe de cesl eux l'àefté comprife 
danslareftitution du basPalatinat: Joint à cela que le Traité dé 
Wetphalie à expreſſemant diſpoſe dans l' artic.4, $.1617.18. deſd, 
Comtes deLeiningen& Barons de Waldenbourg & autteslieux, 
en ces termes: Neanmoins leſdits Vaffaux fevont obligés defatre ſer- 
mant de fídelité à ſon Alteffe Elect. Pal. & à fesSucceffeurs: comme àleurs 
Seigneurs directs, & de leur demander linveſtiture de liur fieif. 
Onaauffi fait raport au Sereniſſ. Elect. Pal. que les Officiers 
du Royen Allace,entr'autresceluy de Cronvveitfenbourg, leSr, 
Papcd'Efpe! commandoitàvecautorité aux fuiets de S. A. El. de 
orter de l'avoine , du fourage , & autres denrées neceffaires 
pourl'ufage desSoldats,oà bonluy fembloit, & pour le piix qu'il 
taxoitluy méme;àfaute dequoy,illes mena(oit de leur en voyer 
. . desTtoupes. Laquelle maniere d'agir eft dire&eman: contraire 
à laliberte des Etats delPEmpire & quin'amémejamaiseftépre- —— ' 
tendüeparl'Empereur,moins encorela doit on fouffrir d'un Offi- 
cier fubalterne. Ce méme Officier de Cronvveiffenbourg envoya 
le j. Fevr. 1680. des Cavaliers, qui enleverent par ſon ordreà dix | 
heures du foire Miniftre d^Alienftadt , demeuranc pour lors à 
Schleithal, le menérentaudit Cronvveiffenbourg, oü il fut jetró ] 
dans une Tour,& y demeura 16. heures , jusques au lendemain à 
troisheuresadres midy ; alorsil fut mené auprés dudt. Sr. Pape d 
E Epel,quiluy demanda, ce quile rendoit fi effronté , & audacieux 
-  qu'ilosá: prier pourS, A.E.dansl'Eglife; le Miniftre replica;qu'il 
| étoit defon devoir de prier pour fon Sr. & Maite, qui l'entrete- 
4 noit, Aprésquby le Sr. Pape d'Efpel lui donnala ville pout prifon 
- fous condition qu' il y demeureroir jusques ácc qu' il eüt repon- 
| fe de Briſac, oàilavoiecrit,le menacant, s'ilvouloitfe mettre en 
fuité& qu'ilfut acrsapé la deffus,qu'ille feroitjetter dans unc bas- 
fc fofi ) Outre 


1* 


—— Tct T0708 


/ 


214 B |. DIAKIUMj Sonderbare 

junius —— OutrecelaleSr.Paped'EfpelaenvoyéauxOfficiersde S: A. E. 
' Anj6$o. dansle Bailliage de Germersheim un Extrait des Regiſtres duCõ- 
ſeil d'Eftat,& desordonnancesimprimées duR oy T r. Chret.afon 

' Tutendanten Alſace, le S. dela Grange, couchant l'augmentation 
desimpofitionsdu Pays d' Alſace, à la ſomme de trois mille livres, 


| pourl'an.168o,lesquelles Impoſitions, ledt. S. de la Grangeavou-  . 


luetendre le ſurBailliage deGermersheim, & ſes ſous Bailliages de 
Landecken, Hagenbach, Billigheim, & autres licux nommés dans 
lesordresimprimés,appartenans 4S, A, E, Pal. Or il eſt manifeſte 
quel ordonnance du —* led.excraiedesRegifttes de ſon Con- 
ſcil d'Eftat, ne peuvent eftrcétendus fur les Tertes del'obeiffance 
de S. A. E. ny furfes fujets,putque fuivant lestermes dts. ardoñan- 
ces, c eft furl Al(ace,quo fe doit faire cette augmentation , & que. , 
- Jalevée doit eftre faice,enla forme & maniere ordinaire & acgü- 
«mee par lesConttibuables & aux termos:ordinaires, Mais il eft 
notoirc, qui leſd. T'erres,& lesSujets de S, AE. ne foncpas de l Al- 
face, & n'ont jamais efté compris-dans les impotirions Royales, 
moins peuvent ilsl'e(tce dans leurs augmenrarions: de plus il ne 
ſeu peut pas dire quon doit obfervérla forme, la maniere & les 
termes ordinaires, &a coütumes contribuables. Qn voit dong 
Que cette exuenfion netirefon origine que de P autorite particu- 


liere desOfficiers de Sa Maj. en Alface, cequecequeleS.dela . 


' Graugo,ny qui que ce ſoit, n' eft en droit de faire au prejudice S, 
A, E]. Palat, C'e(t ce quiàobligéle Baillif de Germersheim, (ca, 
ehantquil ne doitreceuóir desordres que de S. A. El. (on Maitro, 
derenvoyer lesdites ordonances au Sr. P. d' Efpel,qui à écrit enfüiy 
tc audi: Baillifunc lettre dant la copie eft cy-jointe resaplic.de 
termes extraordinaises & de menaces. CommesS. A, El, ne 

. fouflrira jamais que Ics Officiors manquontau reſpect qu'ils.doi. 
vent à ungrand Koy,comme eft Sa Maj. Tres Chretienne; Elle 
efpereauffi de la Juſtice & dela Generoſitè de Sa Maj, qu'Ella ae 
voudra pas exiger d'euxuné abeiffance,qu'ils nedoiveng qu'aleur 
fouverain Maiuc , qui eſt S. A. EI. que Sa Maj. n'aprouvara.pas, 
queícs Offiiers menacent oœœux de S, A, EL d^ ua cbinimams par- 

à ' , . Íg nd 


» 


* 


Beſchiche. EUROPJEUM. »t ^( 
foncl lorsqu'ils font leur devoir pourla Confervation de fes ju- Junius 
ftes Droits& Etats , poffedez paríes Anceſtres depuis pluficats An3680.4 
fiécles , & danslesquels Elle cftrenuée par le Traité dc Weft- 
pbalie, dont fa Majeft, Ttes Chreriempecft garant. 
Un Officier de S, A. E. du Bailliage de Ncu(tatt demandant 
lataille,qui eft dec à S, A. E. par deshommes propres, dansle Vi- 
lage de Nousdorff,apartenantála ville de Landau, enà efte em- 
peche parles ordres du Magiftrat de lad. ville, fous pretex:e que 
eSr, Baron de Montclar leur avoit ordonné de faire defeníe aux 
bommces propres, de plus rien payen à S. A. E.lcur promettant qu' 
.ilsferoient de fórmais traites comme hommes libres, 
Ledroitdela Maifon Elect. Pal, couchantlefd. homes propres, 
eft fondé fur tant de ticres reconnus parla France, & confirmés 
méme parl'atbirráge de Hailbron, qu'il n'eft pas neceflaire d'en 
faircicy une nouvelle deduction, & l'on s*'en raporteá ce quia cíté 
misauJouríur ce ſujet. | | 
' | Num,V, 
Memoire touchant la nouvelle demande des ate- 
ragesdes Contributions ptéténdues parle Sr.de la Goupil- 
— liere pour Philipsbourg. — 
I^ jo. du Traité de Nemegue porte, quelesContribudions 
imposées de partou d'autre fur les Provinces, Etats & lieux 
qui fe font foümis avantla(ignature dud, Traite, feront continuée . 
s jusquesau jour delaratification. 
Jl eff evidant quecet article ne parle quedescontributtons queTen 
exigeoit An temps de la ffanature,en vertu d unjuffezitreic eff aſſavoir, 
de la fouonifffon f aite abfolumamt & qui fubfiff ort encore 5. que lLondir 
qui [eram payéesjueques A ad, razifiaction. — La raifoncff que les Com. 
eributions qui m effotent pas fondées fur un yuflezirre c'est a dire farla — 
ſoumiſſion. ont du ceſſer aprés la ſignature de la Paix , aufff bienque fes — 7 
: autres bofliltés dont d'eff parle dans leart.précedant dud, Traité: Or 
il manifefte par lesraifons ſuxvautes, que la diſpoſition de cet art. ne 
vegarde pas les Etats de S, A. El. Palatine auregard de Philipsbourg, . 
Jl eff indubit able que la ſoumiſſionfuite par accord pour un certain 
Aßſter Theil. Ff temps, 


226 DIARIVM Sonderbare 

Junius — zemps,ce]felors que ce tempseſt fmi: ce ſont les convantions qui font la 
A9. 1680. [5)'des Contracés, & la ſtipulation faite avec nm terme prefix ne fe peus 
. eflandrelors qu ilefexpiré. — Or ileff comfant que la ſoumiſſion faite 

à la place de Philpsbourg à ceffé des le 4, Fevr, 1676. & par con[équant 

b art. 30, mempent avoir difposé , pui-que c eſtoit une affairc terminée, 

& regléepar un Contract. Ce quife prowveemcorepar ceraifonnemant; 

que ft cét artic. 30, parloiz indefinimant de fa ſoumiſſion qui aurait eſtè 

une fois faite. — Il s'en[ururott que les contributións dues aut ſujet. de 

la place de Philipsbourg ſe devotent eflandre jusques à la ratification 

| dela Paix, ce quebequité & laraifon ne permettent pas. Il esi donc 

tres certain, quecet art. ne ſe peut entandre que des contributions dont 

la ſoumiſſion durorit encore asi temps de la ſignature, * le Sr. de la Gou- 

( pilliere möme eſt deméure d'accord, que la ſoumiſſion faite par [e Pa- 
latinat 4 Philppsbourg A cef sé le 4. Fev. 167 6, Pour preuve de cela, 
voiey les termes de la continuation du. dernier Traité , fait avec luy 
le s.Iamv. 1676, Le Trait&faitleo, Decembre dernier pourles 
Coniriburions du Palatinat finiffant le 4.du prefant mois, fera. 
continué encore un mois aux mémes conditions. | C'effdansce 
méme fens, que led. S. de la Goupilliere parle dans quclaues unes. de ſes 
Lettres écritesaux Deputés pour le contributions du Palatinat , dams. 
lesquelles il demande unrenouvellemant dud. Traité. — C'off ausff à 
cette mêmeſin, que tandoient les Inffanaes duS. du Fay Gouverneur de 
Philipibourg lesquelles euffentefté fort inutiles. ff Pon eut cruu que le: | 
Baite déja fait eut en la méme foroe aprés le texme expiré, | 

Qutrecelaonfcait entore , qu aprés que ce Traité pour [es contri-. 
 butions du Palatinat fusfíns, a Garnifon de Philipsbeurg votdut con- 
traindre (maaenvain) le Palatinatpar Toutes fortes d: bofftlités,mé- 
me.enmetzant lefeuaux Vilagesde Off- c VVeflboven, d'en faire um 
nouveau, aprés quoy, & eft à dire au mois d Avrilſuivant, lad, pla.. 

€t fut inveffie , E peuaprés asfícgée tont & fait . par confequant bors 

d^ effat d"exiger des contributions, pi que ſuivant les principes mé. 

mt établis par [a Franee , & alégues dans un Memoire de Monfr. le 

Comte d' Avaux, aut ſujet des Contributtons de la Baronnie de Breda, 

Le pouvoir defe rendre ſujets lés verres-ennemis par la force de 


— .-fes 





*» ' & 
"- 


BGeſchichte. EUROPÆUM ZUM 
Íes armes eft abíolumant neceffaire pour Pétabliffemant d'une. Jonits 
Contribution. C'ef ce qwe lion ne peut pas dire de Philipcbourg prh- "An vego. 
dene le temps que la Place a effe inveſtie, & enfutte asfegée etr prife, — | 
La Choſe ctant ainſo, S, A. El. & liem de s étonner de cequ apres que le 
desomte fait a Nancy eff terminé par lepayemaut atiuel, le S, de la Gon- 
pilbereprétand encore des Contributions de tout le Palatinat à cafe de 
Philipsbourg, lesquelles ill fait monter à ure ſomme fort excesfroe par 
[Etat delaTaxe quid aemuoyé depuis pes. / | B 
"Tontes lesratfons aléguées eye de[füs prowvent évidarimant , que 
cette demande dus. de la Geupiffere n ßt fondee ni [nr le Traité de Ni- 
megné, mi [ur les autres particuliers, qué ont effc faits avec le Palati- 
aac 49 f/ijek des Comtriburions dePhilipsbourg. — Il refe entore sm fend 
f'ondemantqu onpourroit alegner 0 certe matiere , qui fe peut tirer 
de quelques torrvantion: par rcwlbertis qui ent p eſtre faites par quel- 

"ques lieux du Paletinat, ſitucs proche de PBibpsbourg , apres que 
le derrmier Traite dug. Ian. 676. a efft fini y mais comme ilme nous pa- 

 rUl pas juques icy, Vlil vena, il le faut premieremant prouver , ce 

qui méme ésantfait,ne pent aporter acum prejudice eux [eux quim 
féf ont paa ſaumus, emore moins a des Bailliages entiers fort élptgnes, 
Paus fealtonamt à ceux qui ent fait ce nouveau Traité & de nomvelfes 
ſoumiqſionc. 
Led, S; de laGoupilliere luy *néme à veonnu dans ledéconte fait 
à Nancy pur les averages des Contributions, la juffice de la canfó de ^— — 
$» 44 Bicot. Car ayant aut commanceyiantforme une deysande pour le 
refe des Contributions qu'il prétendoit a cauſe de Philspsbourg | I. ' 
aquicfca enffuaux remonffrantes que luyfit le S. Leifmann Commiff.de — - 
S. A. El. fur lesplaintesqu ilfuifoiz de larigueur de ce déconto , led. 
S. dela Goupilliere ufa de cestermes y Soyes contantde ce déconte, 
vous n'avez pas ſujet de veus, en plaindre;pui qu'onnevousde- - 

. manderienopourPhilipsbourg. Tequeledit S. Leifmann & le Re- 
ceveur de Bockenbeim Scep, qmi oieut prefans ai décunte de Nancy, | 
Cr ausfcen Bourgeois de Lautern Salins , font prets d' affirmer par ſer- 

. sant d' avoir oui dire à Nancy, & répeter méme à Pfaltzbbure par le 

dela Goupilliere. L'opnepet pae croire que led, S, de la Geupilüere 

« « 4 Ffa US- ' 
- 1 : 


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-— 


228 - — DIARIUM Sonderbare 


Juuius vucillc aléguer fa Taxe ponr titre (b fondemant d'unejuffe demande,au- 
An. 160. tremaut rn y auroit perſonne de part ni d'amtre qui put effre exem de - 


, 


Contributions fi la ſimple taxefuffifoit. - 

Outrecela cette taxeexorbitante ſurpaſſe les ferces du Palatinus; 
& il ſembleroit par la, & par ce qui fefait pans Bailliages de Germers- 
heim, & d' Altenflatt, qu on "vondroit faire périr S. A. E, à petitfeu, & 

luy rendre ſes Etats iputilespour fà fubfifh ame. | 
Ilfaut ajouser que Pon nefait pas ſeulemaut ceste demande aux eux 
voifins dePhilipsbourg d üuilétott f acile d' exiger desComsributiós mais 
onl'effendur ceux qui en font éloignés tant au dela dp Necker ; que 
ſur les autres, qui étoient à comvertpar leur Garnifon , & par leur fi- 
tuation lesquels om ne peut méme s'imaginer que a Garnifon de Phi- 
lipsbourg ait eu pansce defairecomsribuer V: deplus on y onfend enco- 

re d'autres qui mc fon point du Palatinat. E 
Par toutes ces raiſons S. A. E. ne fe peut imsaginer que bonvneille" 
autor ifer cette nowvelle demande du Sr. de la Goupillere er dumner par 
là ateinte aux fondemens de la tranquilité publique 5 &l'avancemant 
de laquelle S. A. E, a tant contribué , jusques à s' attirer per là les re- 
proches de quelques uns de ſon parti, — Elle fé perfuade puutot que Sa. 
Maj, Tres Chrettenne f atfant reffexion fur ces. juſtes rewsonffranceg,. & 
ſe reffowvenant des bémgnesprome[fes que Elle luy a faites , aprés du: 


. eonclufton dela Paix , de fa Royalebien veillance , donnerales ordres 
 ueceffaires respour empéfcher que S.A. El.ne foit plns iuquiétée par de 


nouvelles demandes fans fondemant , & qu! Elle puiffé jouir paifibles 
amant. des fruits di la Paix. ' 2: 


Num. VI. 
| No. 4. | 
Copie de lalettre du Sc, Pape d' Eípel,Officier duRoy TresCbhré- 


uen. à Cronvveiffenbourg écrite au Sr. Hoffmann, Baillif 
de S, A, E, Palatine dans fon Bailliagede Germersheim.. 


Weiffcnbourg ce 4. Apr. 1680... 
Mr. ! , 
|J Ous aures ven par celle que je vous ay; eferit bier, que l'buis- 
. V fier que je vane «y cuvejés eſt plaimt — d «veir effé fort mal 


xege 
eg 


Geſchichte. EÜROPAEUM ^ ^ 9 
regen de vos, & méme regalé deplufteursparoles choquamtes , e fes- Junius 
gu«lles fij emn aves vonlu f atre vaport, vous auraient. atiré de tres mé- An-1680. 
cbantes affaires y mais j ay bien voulu vous épargner pour cettefois,dans ' 
l| éfperameque que dorenavant vous vous fomviendrés de I obéis- 
ſance & du reſpect que vous devés aux ordres du Roy voire Maitte, 4 
f egard des ordonnances que vous meramvoyés.je puis vous aſſeurer qu* 

» y à nyerreur,nyabus s. mais au contraire que c off l intention de Sa 
Majeſtè de ruümir à fà couronme les terrés qui fone entre cette ville ——. 
Landan avec leurs dépendances,étant de P etendie de la Province d? AL. 
face laquelle à effé vandyse au Rey par le Traité de Munſter. — C'eff pour- 

oy Monfienr, vous pauvez.effre affeuré que Monfreur l' Intemdant m 

& rampli lesnoms des Baillages ( Vilages en dependans dans ees. or- 
donnancesqueje vous r anvoye, que par ordre exprtz du Roy, enforte 
que je nepuis m anpécher de vou dire, que ſi vous n y [atifattes dansdes | 
termes nomems je fóray obligé de me transporter moy meme fur les lieux 
pour faire moy meme larepartition des [wuentrons, &pour m'enfaire 
payer par la voye d' execution , outre que offre defobeilance , vous 
pourroit attirer quelque Chatiment perfoncl, dequoy je fuis bien aiſe 
de vous avertir amiablemant,eff am. 

Mr. Pape d' Eſpel. 
Num, Vill. Copie descitationsdonnéesauxhicux ſpe- 
a ciezdansla lite N^, 2. 

D o?» la gr ace de Dieu Roy de Francec de Navarre , anpremier 

huiſſier de uotre Conſeil de Alface Comme cejour-d' buy fur ce qui à 
e fé remontrec par notre Procureur Géneralaudiz Confeil,qu'ileuroit es 
anis que plufiursVilages dependans dela Préfecfure Royalede. Hague- 

, mau enont c/lé diſtraits & nfur pez par des Seigneur voiſins, qnit enſont 
emparez, , & enjoutffenrpréfantemant fans antre titre que celuy d'une 
bienſtance qui i2 eff pas ſuſſiſante pour autorifer mne poſſoſſion de cette 
. Bature & qui nous ———— cét effet Commiſſion luy 
effre decernée,pour faire apeller ennótredt, Conſeittous [es prétandus — - 
polfefewrs & détenteurs deſdts. Vilages pour voir reconmoirrelajuris- 
adicfion de ladte. Préfecture Royale de Haguenau: fe deſiſter de læ poſſex 
Jon & jovifame desdits Filagesaveereflitutiondes fruits depuis ladte. 
/ 


Ld 
- 
.- 


1 
- 4 


- 


Junius 


230 DIARÍUM. , Sonderbare 
ufurpation pour eſtre reunis à ladt. Préfccfure Royale de. Hagnenam à 


An.1680. Nous cédée par le Traité de VVvffphaliesomme ei dependant, cc que nó- 


gredt, Conſecilluy auroit octorié. Aces cauſes te mandos Pr comume- 
tons d aſſigneur à jour certain en notredt. Coufeil comme juge natu- 
vel & compétant du preſant differant, tous les po[fe/feurs & détentemrs 
desdts.Vilages de la Préfecture de Haguenau,de quelque qualité & com- 
dition qu ils foyent.pour répondre aux concluſions denorredt. — Pra- 


 eurcur géneralidefaifant je voir condanmer à fe defjffer desdts. Vilages 


aihfipareux ufurpés : Nousenlai/fer la paffe/fson & joui/Jamce avec re- 
ſtitution des fuits depuis ladte. uſurpaiton, & precéder ainff qu aucas 
apar tiendra: de cefairete donnons powvoir car teleff nütreplaiftr, Don- 
né à Brifac les. Ianvier l andegracemil[ixcent quatre vint, & de no- 


erce regne le trante ſept par le Conſeil ſignèé Bourdelot avec parapbe & 


fcéclé du grandfgean, 

L/ an mil fix cent quátre vint , le dixbuitieme Janvier en veriu dela 
Commiſſion donnéepar no: Seigneursdu Con[eil fouverain d' Al(ace du denxe, 
dupreſant mois, dont copie efl dautre part, Nous ſou Agnè fasſant les fonction 
de Prévo? general de la baute & baſſt Alſaco; & dbuiffier dudt (ones! ſou- 


verain,nous ſommes tran(bortez, aux Villeges de... on étant & 
enparlaentá . . e 08 4U0M6 bien & duemant donné aſſignation 


aux Seigneurs proprietaives & à tous les babitans de . . . . . 
À eſtre & comparaoitre dans le mois à "Brifae ,— pardevant noſd. Seigneurs, 
pour repondre aux fins de lad. (ommiffton,luy ayant enioint de [a notifier aux 
Sesgneurt & babitans dud. Bailliage, auquel afin qu sl n' en pretande cuuſe d 


doen, 4) laiſſẽ copie tant de lad. Commiſſion, que de mon pre[ant exploit 


«it «nd. liem, le jour & an [inud. en pre[ance de lofepb "Boschár Archer de la 
AMaréchan[ce c de lean Pfau buiffier du Bailiage de Weifenbonrgqui ont 


figné «vec noms. 


— Boichat, Beaufire, | Iohannes Pfau. 


Num, VIII. 


Second Memoire, Pré(enté par le S, Baron d^ Eck 
! Envoyé extraordinaire de S. A. El, Palatine àla Cour de 
lrance. 


Pee les Officiers de Sa Maj. Tres Chrétieane en Alface, - 


formerit touslesjourgde nouvelles prétanfons fur les Eftats 


f 


1 


Geſchichte EUROP ÆUM | aj | 
. de S. A, El. Palatmeau nom de fad. Maj, rant pour lesarerages des Junius 
Contributions, que pourlesdroitsdeSouveraineté & du Domai. Aa. 1680. 
ne, qu'oncommance à exiger par force €& par menaces, contrai- 
tes à lafeureté,& aurepos, que S. A. E. croyoit avoir obtertiu pour 
eux parla Paix de Nimegue en tuitedecell de Vettphalie; l'En- 
voyéde S. A, E. iuple tres humblemant & tres inttammant Sad, 
Maj. dela partdeton Alc. El. deluy vouloirsfairela grace , de luy 
. fairefgavoir précisémantjusques oü peuvent aller lesd, prétan- 
fions,afin que S. A, Elect. puiffc (e déterminer,de donner telle fa- 
tis'actionà SaMaj. qu'il feraen fon pouvoir,. & que la Juftice & 
I Equi:é cequertonr, pour prévenirla ruine de (es Eftats , & dece 
qui en dépand; Et de vouloir cepandant taitefurfeoir toutes for- 
cesd'executionsíurles. | Eſtats & leurs dépandances, Led.En- 
yoyé de S. A, El.à d autant plus de ſujet de demander cette gra- 
ccà Sa Maj. que S. A, E. n'àpüobrenirdequitancesgénérales & 
autantriques,autorisées de Sa Maj ou dc (a Chambre des Cóntes, 
pour les femmes q»'Elleà dejaà avancées pour fes Eftats & leurs: 
dépendances , aux Ufficiers (ad. Maj. pour lesarerages prétandus 
de (esd. E(tats,& dépendances ; qu'il y a aparance d'un méme re- 
| fus, pourle payemant desareragesprétandus, puireftentencore- | 
à payetsourreque parl Infcriprion dudéconte , que le S.de la - 
Goupilliereà prefíenté aux Dé putésde S, A, El, de ce qu'il croit 
eſtre dupour la Garnifon dePhilipsbourg , conceueen cestet- — 
mes: Extrait du Deconte des arerages de Contributions du Palatinati Il 
aroit, qu'il n' cft pas final , & quequand méme on y aüroit latis- 
—* ne ſeroit pas ſorti d'affaire pour les Contributions; Et qu 
ayant enuéremant payéces arerages, il reſteroir neanmoins en- 
core desdémeslezentre S. A. El. & les Officiers de Sa Maj. en 
Alíce , pour les prétanfionsqu'ils forment iur le Bailliage de 
Germersheim , quin'iroientpas moiris qu'à la pette des droits 
Scigneriaux, & deleurs dépendances , d'undesplusgráns & plus ' 
anciens Bailliagesdu Palatinat El, & mon feulemant à celle de la 
louiffance prefant d'iceux , maisauffiàlarcítitution des fruits; 


dons 


Junius 
An.1680. 


23 |» DI!IARIUM Sonderbare 
dontles Electeurs & ComtesPalatinson: joui de temps immemo- 


rial. 

Num. LX. | 
Copie de la lettre de S- A, E. Palat, au Roy Tres 
: Chretien. | | 
Monſeigneur | Pui. 


que lesS.de Montclar & le Grange n'ont pas daigné me repon- 
dre ſur les juftes plaintes quee leuray faites des torts qu'ils me 
font dans mon Bailliage de Germersheim,& moins encore m'en 


. donnerfatisfation ; Je meprometsde la bonte &del* equitéde. 


'vótre Majefte,qu'Elle ne d' efagiéera pas, quc Je m'adreffe droit 


à Elle pour? obtenir, Leurs ufurpations fur mes Droits dud. Bail- 


 liage (ont fi vifibles,que mémeils outre paffentles termes exprez 


des Patantes de Vótre Maj.touchantl'augmantation des impofi- 
tions faites fur l'Alface; qui portent; que cette levéefe doit faire fur 
7 Alfaceyen la forme, & maniere ordinaire & accoutumée par les contri- 
$uales & aux termes ordinaires : cequi neregarde par mes Etais, 
quinefont pas del Alſace, qui n'en ontjamais efté-conuibuales, 
& qui par coníequant ne font pas compris dans leídites ordon- 


, nances,commele Baron d'Eck mon Envoye fera voirà V. Maj.ou 


áceuxqu Elle ordonnera pourl' entandrela deffus, C'eftunc ju- 
ftice,que je ne dois atandre quede fa Perfonne, à caufe qu?Elle à 
bien voulu gatanticr les Traités de Weftphalie & de Nimegue, 
fuivantlesquelsje ne dépans d'autre que de cellede 1' Empereur, 
& del Empire: Et jose efperer qu' Elle nefouffrira pasque jc fois 
mis hors de poffeffion par voye dc fait,de quemes Anceftres ont 
poffédé detemsimmemorialavantla premiere guerre d' Allema- 


. gne,& dont i'ay jouy depuis;jus-qu'aux violances exercées par les 


Officiers de V. Mai. dont je la ſuplie en toute humilité de me vou. 
loi: délivrer,& de m*en exehter pour l'avenir; furquoy je ſuis avec 
un provond refpedt. 
Monſeigneur, &c. 
à Friderichsbourg le 13. (23.) Avril. 1680. 
! Zudem 


vM. 0 EURIOOPUEUM. » 
u*en bns ^bunit/ Inlii 168o, dictitem Sauyſerl. Cemmit- Annp 1698. 
3 &ons-Decrer gebotíg — | Jonius. | 


SXeronumenbatíons € d reiben. | 
Der Herren Crayß⸗außſchrebbenden durſten beB Hoch⸗ 


loͤbl. Schwaͤbiſchen Crayſes / vor Chur⸗Pfaltz / und ande⸗ 
re angraͤntzende / von denen Frantzoͤſ. Miniftis im Elſaß 
betrangte Reichs⸗Staͤnde. | 
Di&.m»;. Junii, 5. Julii 1680, 

| : Francic Johann / Biſchoff zu 
—VWon 6octze! Poſtantz / ⁊c. 

Gnaden / 8FIriderich Carl / Hertzog zu Wuͤr⸗ 
| tenberg Adminiſtrator unb i» 
ber⸗Vormunder / etc. 


Unſern ec. x. | 
zIr laſſen zwar / auffallen — geſtellet ſeyn 7 es 
Perden die von denen Koͤnigl. Frantzoͤſiſ. Kriegßh⸗ und 
Civil -SSebienten im Elſas / in einig benachbahrten 
Chur · und Fuͤrſtenthum / bevorab Chur⸗Pfaͤltziſche Landen / 
verurſachte neue Beſchwerden / fotooln vorderiſt be) ber Roͤm. 
Kayſerl. Majſeſt. unſerm allergnaͤdigſten Herren als der an⸗ 
nod fuͤrwehrenden iloͤbl. Reichs⸗Verſamlung D abd: 
bercit8flagenb vor ⸗ und angebracht worden ſeyen / weiln aber 
vornemblich deß Herren Churfuͤrſten d faga ne bcne 
hierunfals Deroſelben auff gleiche Wei begegnet / Uns denn 
beyden außſchreibenden Fuͤrſten / deß loͤbl. Schwaͤbiſ. Crayſes / 
dieſer Tagen Freund⸗ Nachbarlich communcirt / unb zugleich 
rgeege haben / daß dieſe ihre hohe Angelegenheit⸗ 
(otoel bey erhochſtged. Ihrer Kayſerl. Majeſt· ale wolged. 
Reichs Verſanblung / befteng ſecundirtwerden moͤchte / foit 
azſter Theil. 68 . aud) 





— M 











L4 


Anno 1680. 


24 00 DIAKIUM Senbebare 
aud) derent willen albereits die Nothdurfft an Ihr. Kayſerl. 
Majeſt. intercedendo allerunterthaͤnigſt gelangen laſſen. So 
haben Wir davon nun auch denen Herren und Euch hiemit 
ebenmaͤſſige Communication , fib anbey die Freundl. unb 
Goͤnſt. Anſuchung thunwollen / ſich dieſe der Chur⸗Pfaͤltziſche 
uñ anderer Angr fett auf gleiche Weiß betrangten Reichs⸗ 
Landen / zugehende Bedruͤckungen / dahin recommendirt fepn. 
zulaſſen / damit Selbige davon durch alle zulaͤngliche Mittel 
und Weg / baldiſt liberirt / und mithin die Frůchte deß Friedens 
33 zugenieſſen / ehiſtens begluͤcket werden moͤchten. 
Gleich wie nun biß anhero in allen dreyen loͤbl. Reichs⸗Colle⸗ 
giis ,.Die hochruͤhmliche Sorgfalt / zu Feſtſtellung der allge⸗ 


meinen Reichs⸗Ruhe / 1maußgeſetzt bezeuget worden; Alſo 


weifeln Wir auch an diſſeits verlangender Willfahrung umb 
—*2 und verbleiben anbey denen Herren und Euch / al⸗ 
le freundl. und goͤnſt. Wilſen zuerweiſen / (tete geneigt / und 
wolbeygethan. Datum den 22. May 1680. 
Der Herren und Euer 


Freund und genetgewillige 
-.  - - f&ancife aopan/2oifiqoff zu 
Skiberid Gaii / Hertzog zu 
Wuouaͤrttenbrrg. 8i 


Praemi(s,premittend.. — ^. 
Jewoin Cu. Xóm; Kapſert Majeſt deß Hrrren Chutfuͤrſtens 
Pfaltz graffen Ibd. mit mehrerm ſelbſt Rlagend — 
benwerden | was geſtalten die Xónigl. Frantzoͤſ. Kriegß⸗und 
Civil. Brdiente im Elſaß / ſich neuerlich anmaſſen / nicht allein deroſel⸗ 
ben cin anſehentliches Theil Dero Q bur: f3auf-sugebóriger Land und 
Leuten / auch fenfl einig zuſtaͤndige hohe Regalien / Recht unb Gerech⸗ 





gteiten / zu entziehen / ſondern auch die Impoſitiones im Elſaß / auff 
| | | bic 





euin. . £UROPEUM, 
bic 











zu extendiren umb zu erhoͤhen: So haben Wir jcdoch auff 
hochged. Herren Chinfuͤrſtens Ad. hierumban uns deß loͤbl. Schwaͤbi · 
ſchen Crayſes / beyde außſchreibende Fuͤrſten dc dato Friderichsburg 
den 24. nechſt⸗ abgewichenen Monats Aprilis abgelaſſenes freundl. 
Erſuch⸗Schreiben / nicht umbhin gekoͤnnt / weiln nunmebr dieſe Proce⸗ 
duren / ſowoln forderiſt an Eu. Kayſ. Majeſt. ale das geſamte Reich ao 
bracht / und umb remedirung geziecmende Anſuchung gethan worden / 
eine fo hohe und zumain die allgemeine Reichs⸗Berutzigung concct- 
nirende Angelegenheit / Eu. Kayſerl. Majeſt. hiemit auch von obhaben⸗ 
ben Crayß Außſchreib⸗ Amts wegen / unſer ſeits auff das angelegeniſte 
dahin allerunterthaͤnigſt ju recommendiien / damit durch deroſclbeu 
hoͤchſt⸗guͤltige Vermitlung an Seiten ber Cron Franckreich / dieſe und 
all andere dergleichen Unternehmungen / mit Nachdruck abgeſtellt / und 
mithin Chur⸗ Fuͤrſten und Staͤndten deß Reichs ſamt ihren vorhin 
durch ben jangſten Krieg aͤuſſerigſt ruinirten armen Unterthanen / ber 
wurckliche Genuß deß edlen Friedens / gegoͤunnet werden moͤchte / vie 
Wir nun Eu. Kayſerl. Majeſt. zu ſolcher nachdruͤcklichen / und zuman 
hochnoͤthigen Vermittlung vorhin allergnaͤdigſt geneigt wiſſen / alſo 
wollen wir auch den guten effect verhoffen / und thun dabey daoſelben / 
uns zu beharrlichen Kapſerl. c. Datum denaz. Map 1680, 


Von des hochloͤbl. Schwaͤbiſ. Cray⸗ 
ſes außſchreibenden Fuͤrſten. 


erl. Commiſſions⸗Deeret / bie Rei Ritter⸗ 
fft Gom Tifione ⸗Elſaß Qet/ Viefteye qe 


Dict den 26. Junti / s. Julii 1080. 
Er Roͤm. Kayſerl. SUrajeft Unſers allergnaͤdigſten 
e Kayſers unb Herꝛens 3u gegenwertigem Reichs⸗Tag 
Gevollmaͤchtigter hoͤchſt⸗ anſehentlicher sDrincipal 
Commiffarius,bet Hochwuͤrdigſte Fuͤrſt unb Herr / Herꝛ Mar 
quardec. Solle deren Churfuͤrſten / Fuͤrſten uno Staͤndten 
alhiet anweſenden Raͤthen / Bott ^U M unb Geſi anten. 






troie Momterifonen unb Angehoͤrige bef D6oQimsé: pg he i080. 


I 


236 ' DIARIUM Gonbatere 


Anno 1680. 
Junius. 


man ſolche demalhieſigen 


jemit nicht verhalten / unb werden dieſelbe auß denen unter 
—* z. —— — zugefertigten Sapftr[,Commit- 
fions Decretis. tmb Beylagen / imit mehrern erſehen haben / was 
bey allerhoͤchſtged. Ihrer Kayſerl. Majeſt. ſo wol die bey denen 
Stifftern / Metz / Tüll / mmd Verdun inteteſſirte / nno einig an⸗ 


dere Elſaßiſ. Ihro Kayſ. Majeſt. unb deß H. Roͤm. Reichs Va⸗ 


fallen / als aüuch Ludwig Eberhard Graff zu Leiningen / wie 
nicht weniger deß Herren Churfuͤrſten zu Pfaltz / Cburfür(if. 
Durchl. und dann die Reichs⸗Ritterſchafft im Untern⸗Elſaß / 
gegen die Frantzoͤſtf. Gewaltthaten beſchwerend angebracht / 
unb was darauff Seine Kayſ. Majeſt. an die allhieſige Reichs⸗ 
Verſamblung / allergnaͤdigſt begehrt haben. 
Wann nun vermoͤg hiebey verwahrter Abſchrifften / ſeit⸗ 
her von mehr andern Staͤndtendeß Reichs / eben dergleichen 
Gravamina gefuͤhrt worden; Als haben mehr allerhoͤchſter⸗ 
nannt Ihr. Kayf. Majeſt. beſag des zu Bartowitz den 28. Junii 
nechſthin / außgefertigten / und den x dieſes in Regenſpurg ein⸗ 
gelangten Kaͤhſerl Recipe allergnaͤdigſt anbefoblen / daß 
eichs⸗ Convent / maſſen hiemit be⸗ 


ſchiehet / zu dem Endvorſtellen ſolle / damit gleicher Geſtalt uͤber 


vorberuͤhrte Gravamine die Nothdurfft gebuͤhrend verhand⸗ 
let / und zu deren Abthuung / auff gehoͤrig zulaͤngliche Mittel 
gedacht werden thue. Und ſeynd anbey hoͤchſtermeiten Sei⸗ 


ne Hochfuͤrſtl Gn.1c Signatum ín ber Carthauß Pruͤeinechſt 


Regenſpurg bem. Julii 1680. 

WMarquardt. 

(L. S. 
Allerdurchleuchtigſter ec. 


| FÉ. ieuhveman. geruhen allergnaͤdigſt Ihro durchyde ⸗ 


ſchluß / nochmaln aller⸗gehorſamdſt vortragerzulaſſen / woh⸗ 
bic Cron Franckreich bero über bic Metziſch⸗ Tull / und Ver⸗ 


t nimiſche ofa /auds intem Untern⸗ Elſaß biß an die Kneig gelege⸗ 


ne / und 


eſchichte. EÉUROP.EUM, 27 
ue / und dem H. Reich Euer Kayſerl. Mojeſt. allergehorſambſt und ge^ Anno 1680. 
treueſte Chur⸗Fuͤrſten unb Staͤnde formirte Przcentioncs , endlichen Junius. 
extendirt/ und was fir gefaͤhrliche / Eu. Stapfert, Majeſt. unb bem: 
H. Roͤm Reich aͤuſſeriſt præjudicirlich / und weit außſehende Execu⸗ 
tiones, Cit vorgenommen / unb bereits wuͤrcklich vollzogen habe: 
Nun begreiffen Eu. Kayſerl. Majeſt. Dero allerhoͤchſt⸗ erleuch⸗ 
teter Prudentz / und Sorgfalt nach / von Selbſten / daß co nunmehr auff 
dem præcipitio, und in Chryſi ſtehe / und dannenhero entweder auff 
ohnverweilte zulaͤngliche und adæquate Rettungs⸗Mittel / mit meh⸗ 
rern Nachtruck / und applicin ung gedacht / oder tic vollfommene 
. Exemptionixf Elſaß / und mit demſelben einer fo groſſen Anzahl (Eur. 
Kapſerl Majeſt. unb deß H. Roͤm. Reichs allergehorſamſter Staͤude / 
ohnabwendig / aber auch ohnwiederbringlich erwartet werden muͤſſe. 
Gleich toic jedoch dieſes Letztere wegen derer ſolches bekleivender 
unzaͤhlicher / und zumahin betrůtter conſequentien weiche zuvorderiſt 
in das allerhoͤchſte Intereſſe Eu. Kayſerl Majeſt. ſelbſten / wie ouch 
des Heil. Roͤm. Reichs / ohnhindertreiblich flieſſen / und allen getreuen 
Patrioten abhorrirt / und fa bem gemeinen Weſen ein hoͤchſt, betruͤbter 
Fried ſeyn wuͤrde / wann in mb durch denfelben ein ſo edles unb conlide- 
, rables bey vorgeweſenen ſchweren Kriegen / unter GOttes Schutz / 
und Eu. Kayſert. Majeſt. Kayſerl. unb Reichs⸗Vaͤtterb Protection 
beſtaͤndig beybehaltenes Glied / ohn deſſen Verſchuden / Wiſſen und 
Confens von ſeinen allerhoͤchſt⸗geehrteſten Oberhaupt / und andern 
ſeinen aetreueſten Mitgliedern / abgeriſſen werden (olte; Mo werden 
Euer Kapſerl. Majeſt hingegen allergn.digſt dahin bedacht ſeyn / tote 
ſoichem hoͤchſt⸗ gefaͤhrlichem Ubel in Extremis hisce neceſſtatibus- 
per remedia præſentanea dermahleins geſteuert / die Cron Franck⸗ 
reich qu mildern / wb gerechtern / durch den Weſtphaliſchen Grit". 
umb deſſen bißherige umunterbrochene Obfervantr / ale bic ſichaſte 
Interpretation,befferinformirten Gscband'en bewogen / mir& F/UC 
niches umbo übrig gelaſſen ift/alo poen; und Klagen / erfre⸗ach xholf⸗ 
femoder aergnadioſte Waß / wie ich nuch in fotBanen Gachezxverhal⸗ 
en ſolle / gegeben erben moͤge. DN 
Geßalcen Eu Kayſ. Rajeſt. hierumb alle⸗teranigſt / und 
BGs iij auff 


* 


Anno 16485. 
Junius, 


178 DIARISUM Sonderbare 
auff das beweglichſte anflehe / und GOtt bitte/ daß ſeine goͤtt. Aumache 

heuſame Confilia ſuppeditiren / unb zugleich mit erwunſcht⸗ und geo 

ein ſuccels begluͤrbſeeligen wollen / deſſen zu kraͤfftigſter Gnaden⸗ 
Bewahrung Gu. Kayſeri. zu allen Kayſerl. allerhoͤchſten Wolergehen / 
treulichſt / Ihr. Kayſeri. allerhoͤchſten Hulden / Schutz / und Protection 
aber / mich und die arme Meinige / allerunterthaͤnigſt erlaſſe / mit aller⸗ 
gehorſamſter veneration und reſpect verhatrend 


EStraßburg den 17. May 
X 


E: 


6 8 0, Allerunterthaͤnigſt gehorſambſter Fuͤrſt 
Leopold Ludwig Pfaltzgraff. 


Species Facti. | 
Hrer Sap (et. Majeſt. haben bic gefambte Mez⸗Tull⸗ und Ver⸗ 
duniſche Vaſallen / in einem unlangſt abgegangenen außfuͤhr⸗ 
chen Schreiben / allerunterthaͤnigſt hinterbracht / was geſtalt 





dieſelbe theils wegen ber von dieſen Biſtumbern tragenden Lehen / theils 


wegen anderen Landen / vor bic Knigl. Souveraine Kammer zu Metz 
unb Breyſach citirt / und mithin die von ſelbiger Cron prætendirt⸗aber 
vor bem von allerſeits hohen Intereſſenten beliebt⸗ auch durch ben 
Stimmégifchen Fricdenſchluß nicht auffgehobenem arbitrio , noch 
Rechtshaͤngige Souverainerdt/ wieder herfuͤr geſucht werden wollen / 
ingleichen fo haben Pfaltz Veldentz Sürftl. Gn. abſonderlich bep jetziger 
Reichs⸗Verſamblung zu Regenſpurg / Ihr. Kayſ. Majeſt. und denen 
geſambten Staͤnden gebuͤhrend hinterbracht / mae maſſen nicht allein bie 
Veldenz.Lehen / ſondern noch ferner auch bero Amt / oder (o genannte 
Gemeinſchafft Guttenberg / als ein Dependentz von der Landvogthey 
Hagenau / da fic doch / und Ihre Hochgraͤffl. Vorfahrere / ſchon vor et⸗ 
lich hundert Jahren her / ohn einigen reſpect der beſagten Land vogthey 


in unverruckter Poſleſſion geweſen / angeſprochen / unb vor die Koͤnigl. 


zu ediren / crfordert worden. 


Souveraine-Stantmer zu Breyfach / bero titulos Poſſeſſionis hierüber 


Ferners 


i 


Seſchicher EVROPÆẽUM. 339 
Fermnero ſo if deroſelben die Herrſchafft Luͤtzelſtein / uneracht deß Anne 1685. 

Nimmoͤgiſchen Friedens / noch nicht reſtituirt / oder die Beſatzung alba unlas.- 

abgefuͤhee / ſondern geſchehen noch immerhin allerhand Cinirdg in Ec- 

cleſiaſticis Jutisdictionalibus, Regalibus , &c. und ex falſiſſimo 

principio, als ob Luͤtzelſtein ein Lehen deß Biſtumbs Metz (eye / daes 

borfy notorie von dem Biftumb Straßburg yu Lehen ruͤhret / ſeynd fie 

gleicher maſſen vor die Koͤnigl. Cammer ju Metz / umb ihre Titulos ju 

produciren / citirt / alles mehrern Inhalts / ber su Luͤtzelſtein Veldentz / 

unb ín oer Gemeinſchafft Guttenberg de fa&o intinuirten Stónigl. 

Citationen. Und ob man wol verhoft / es wuͤrde auff dieſenige Media, 

fo Ihr. Kapſ. Majeſt. gegen ſolche Contraventionis Pacis aflergnds 

digſt beliebet / auch auff bereits Ihr. Koͤnigl. Majeſt. in Franckreich ab⸗ 

geordnete hochanſehentliche Geſandſchafft einige reflexion gemacdf/ 

oder zum nanigſten etwas Auſtand dieſen weit außſehenden Procedu- 

ren gegeben worden ſeyn / fo ift jedoch vielmehr ſeithero allesan alfa 

Orien / in noch gefaͤhrlichern Zuſtand gerathen / dergeſtalt daß ob zwat 

Pfaltz⸗Veldentz Fuͤrſtl. Gn zu Metz cum proteſtatione de non pro- 

roganda Jurisdi&tione erſchienen / die Lehenbrieff vorgelegt / deßglei⸗ 

chen zu Vreyſach vor ſelbiger Koͤnigl. Cammer / umb Prorogation bee 

angeſetzten Termins / und damit ſeibige mit dero Mitgemeindts / Her⸗ 

ren Pfaltzgraf Adolph Johann in Schweden / hicraus communiciren 

moͤchten / angeſucht / dannoch immittelſt die hiebey gefuͤgte Arreſt zu 

Metz und Breyſach ergangen / unb darinn zwar fo viel biecaducit dit 

Feudi anlanget / nachgeſehen / die gantze Graffſchafft Veldentzaber / da 

doch nur etliche Stuͤck darin Lehenruͤhrig darunter angeſprochen / und 

zugleich auff das Amt Lauter⸗Ecken / ſo doch niemaln / in einigen Le⸗ 

henbriefen begriffen geweſen / als eit Dependentz / von denen Veldentz 

Lehen⸗Stůcken / mit hinweg geriſſen. / fuͤrnemblich aber ratione biet 

Herrſchafften / oder Aemter / als Veldentz / Lauter⸗Ecken / und der Gut⸗ 

tenbergiſchen Gemeinſchafft / niemand afe den Koͤnig / vor einen Sou⸗ 

verainen Herren / noch andere hoͤchſte Gericht / ale oie Parlement au: 

Metz unb Vreyſach zuerkennen | unter hoͤchſigefaͤhrlichen Commina⸗ 

tĩonen / wie auf bem Anhang gedachter Atreſten zuſchen / aubefohlen / 

fledic arreſta aber / in befagten Aemiern Veldens unb Lautereck Pid 


* 


Anno 1680. 
Junius. 


[nd vorgchalten/fa gar bie Koͤnigl. 





240 DIARIUM Sonderba 


Guttenbergiſche Gemeinſchafft / durch bic Koͤnigl. Miniftros unb 
Hu ſſiers denen zuſamen genoͤthigten Whan unb Bedienten / efe 
appen in dem Guttenbergiſ. 

chloß Minfelden angeſchlagen / und deſſen Unverſehrung bey dem 
Galgen verbotten worden / dergleichen ulurpation deß Supremi Do- 


minnũ, man in dem Amt Luͤtzelſtein (maſſen dann der Biſchoff zu Met 


bereits einen thaͤtlichen Anfall mit ber Reformation der Kirch en allda 
gemacht) ſtuͤndlich su erwarten f immittelſt hat man ſich zwar zu Metz 
bcn £c; Eyd racione ber Veldentziſchen Lehenſtuͤck fecundum for- 
mamantiquam, bem Biſchoff oder dem  apitul ju Verdum su leiſten 
erbotten / beſorglich abet ber Koͤnig ober bae Parlament / fefbigen loco 
Epifcopi vel Capituli ſelbſten einnehmen / unb gedachten Lehen⸗ Gi pb 
auch auf die Souverainitdt einrichten laſſen doͤrffte. 

Wann bann Ihre Kayſerl. Majeſt. hieraus allergnaͤdigſt erſe⸗ 
hen / daß ce nunmehr auf die extrema kommen / dergeſtalt bap die Pfaltz 
Veldentziſche Land unb Leut / von dem Reich unddero Matricul abge⸗ 
riſſen / Ihre Fuͤrſtl Gn. und deronun uͤber hundert Jahr wolhergebrach⸗ 


te Reichs Fuͤrſten⸗Stand / unter die Frantzoͤſiſche Souveraimetut / oder 


vielmehr Servitut gezogen / mithin die gantze Pfaltz Veldentziſche Fa- 
mille in duſſerſten Ruin geſetzt wird; Alſo haben Ihro Fuͤrſti. Gn. in 
dieſen ihren hoͤchſten Noͤthen / ba Sie eines theils ber groſſen force , für 
fich allein nicht widerſtehen koͤnnen / andern Theils aber nichts / fo Ihro 
Kayſerl. Majeſt. und dem Reich ſchuldigen Pflichten eingehen wollen / 
dero Recurs und Zuflucht / nechſt GOtt zu Ihrer Kapſ. Majeſt. nd 
men / unb Dieſelbe allerunterthaͤnigſt anflehen folle / Sie als dero als 
lerhoͤch ſtes Oberhaupt wollen einen / ín beſtaͤndigſter Devotion ges 
treuen Fuͤrſten unb Stand deß Reichs / in ſolchen aͤuſſeriſten Wider⸗ 
waͤrtigkeiten / und Trangſalen nicht ſincken / ſondern mit dlergnábigfien - 
Rath unb That / wie fic fich hierin / inſonderheit wegen der zugemuthe⸗ 
ten Untergebung su ber Koͤnigl. Frantzoͤſiſchen Souverainetät zuver⸗ 
fic, Lame /ob fummum in mora peticulum , toitberfabren 
en, / 


Aller⸗ 


adtide.. . EUROPAUM. " 
| Nu Uo Anno 1685, 
Aler.· Durchleuchtigſter. (0 Jesus. | 
V. oyícri. Maſeſt. geruhen auß bem Beyſchtaß (ab Li. A. d 
alteumartidniaft reforiren zulaſſen / wetcher geſtalt Ihre Riv 
migl. Majeſt in Franckrrich die Souverainerdt ibam Umern⸗ 
Elaß wárdtid, cingefuͤhret / gleich wie aber deſſen fpeciofer Titul / 
Wad) bem Inhalt / imd Dilation,ex przmiffismidot fo (d / alo Me auſ⸗ 
fa ben aligcmcnm Geruͤcht einlauffende Inteiprecacion wajdjide 
ner coafiderabler perfona / uns zu Hertzendriuget / zumaln auff er⸗ 
| Fall ex parte der Gron Franckreich / diſſeitige fundamenta 
allem Anſehen nach/ 8pto in Jutia temporis, nicht doörfften accendi- 
ret werden / es moͤchte unſer betrangtes Reichs⸗ Ritter⸗Corpus, laut 
Extract fub Lic. B. durch faſt unfehlbar beſorgende Application, gat 
ũbeldabey fahren / und gaͤntzlich zuſcheittern gehen. | 1 
-  Stun bekennen toit vor G2»tt unb der Welt / daß wirbif hiehet 
den Kapſerl. Adler / damut wir billich biß an bae Ende gloriren / und tà 
auch Landkuͤndig ift / yu unſerm / wann wir fo ſagen doͤrffen / groſſn 
Ruhmfo obi mᷣaͤtlich / als im Hertzen getragen / und unauff hoͤrlich / 
toic es nur gehet / allerunterthanigſt obligirt ſeynd / zu deſſen Prob es 
auch dahero allergnaͤdigſt zuermeſſen / daß voir ungehindert deß leydigen 
Bencficii orditris.in denenden Unter⸗Eiſaßiſchen Staͤndten angeſetz⸗ 
tm Subventions Geſdern/ pro anno 1680. trainirt / und die angeheff⸗ 
t Bedrohung / biß auff ein militariſche Execution , nach ſchon verfab⸗ 
lenen andern Quartal / an ſtatt einer lebendigen Proteſtation, unange⸗ 
ſehen unſers ohne dein von denen beſtaͤndgen Durchzůgen / Einquartie⸗ 
rungen / Frohnen / und andern Ordres, ín dufferfen Grab ruinirten 
Ricterweſens / ankommen laſſen / mann aber bic Frautzoͤſiſ. Proceduren / 
(o ſchnell / und die daher nnaußbleibliche Executiones, unedbereilen 
(eitcn/baó inzwiſchen ven hoͤhern Orthen feine J9ülf su hoffen tedre/ 
zugeſehweigen ee an Cu. Kayferl. Majeſt. als unſer einiges Oberhaupt / 
alleruntertbdnigf fónte benachrichtiget werden / fo erfordert dieſes Un⸗ 
te Eiſaßijche frontier Rutter⸗Bezircks / allerde vot iſte Gelaſſenheit / 
bew vor Augen ſchwebender Gefahr in Zeit enc allerdemuthigſt fugfdts 
liac Verwahrung zuthun / daß wir ohne Cu. Kapſ. taii. beſchüͤcende 
fcr Theil. Hh WVorſe⸗ 






l 
* 
. 











Anno 1680, 
Janius 


Lit K, & D. 


"- 


241 | DIARIUM Sonderbare 
Vorſchung / welche noch unfer einiger Troſt iſt / crepiren müften / bens 
beſorglichen Zwang / und mic es heiſſet / gez wungen Eydiſt Gy Ott leyd / 
zu keiner perfidie ober infidelicdt auß zudeuten / in deme wir mit 

unb Blut / und (o viel in unſern aͤuſſerſten Kraͤfften iſt / ate.geborfambf 
getreue Kuechte / Lebenslang verharren / in deſſen unter dieſen beforch⸗ 
tenden Beginnen / welches fernere Zerruͤttung unſers allgemeinen Vat⸗ 
terlands Teutſcher Nationim portirt / unſern jetzmalig⸗ unglücktichen 
Zuſtand / in dero glorwuͤrdigſte Clementz Kayſerl. Obhut / mildnätter⸗ 
licbfte Zuflucht / und allerhoͤchſte einige contolirenbe Erloͤſung zuzie⸗ 
hen / allergnadigſt geruhen / womit Gu. Kayſ. Majeſt.ꝛc. Suaßbng 
8" 2o. cap 1680. 


Eu.Kayſerl. Majeſt. | 
Allerunterthaͤnigſt gehorfambſte Vafallen 


uto Edle Knecht 


Director , Raͤthe und Außſchuß der 
freyen ohnmittelbaren Reichs⸗Rit⸗ 
terſchafft im Untern⸗Elſaß. | 


sube Kayſerl. Commiſſions⸗Decret / v den⸗ é Sun 77] 


6 Juliiisso.dictitt, gehoͤrig. 
| Lit. A. 
Allerdurchleuchtigſter. 


U. Roͤm. Kayſerl. Majeſt. geruhen auß denen Beylagen / gnis 


mit Lit.A.& B. allergnaͤdigſt zuvernehmen / welcher maſſen bic 
Frantzoſiſche Miniſtri am zx. A prilis ft.v. dieſes fortlauffenden 
Jahro / mir mein Stammhauß Fieckenſtein weggenommen / und was 
das Conſeil Souverain zu Breyſach den 22. currentis, mir durch ihren 
Archer inſinuiren laſſen. | 


Ob nunwol / allergnaͤdigſter Kayſer und yere /mit febr ſchjmertz | 


lich vorkommet / einem frembden Richter meiner feel. Cor Gltem/oop. 


atich Scculis erworhenen / und biß dato tuhiggeneſſenen Gãter Poſe 


7fon, 


Sedi 5 5 0| EUROPAUM. 


4ion,Jura;unb Privilegia vor zuweifen / ſo Baben jedoch — Annc 165. 
deſſen / daß tic Koͤnigl. Frantzoͤſiſche Volcker dißmaln bey Landan / und Junius. 
alſo nur etlich wenig Stund voti meinen Dorffſchafften campiren / da⸗ 

hero die Confitcation ſtimdlich vor bic Handnehmen / unb mic) von 

beam Meinigen gánglich verſtoſſen koͤnnen / mich vi metuque ſubmitti- 

ren / meine Abgcrordnete uff bemeldtes Breyſach ſchicken / unb. meine 9r v 
Poſſeſſionjedoch auff Maß uno Weißwie die Beylag Lic. C. gibt be⸗ 

ſcheinen laſſen muͤſſen. 

Wonn bann oce Koömgl. Frantzöſiſchen Jon. Jutendanten / av | 
tbeilten Retolucon nach / m Untern Elſaß / auch fo garin der Stadt 
Straßburg Tereitorio , bicSouverainc: dt aller Orthen eingefuͤhrt 
werben folle / und dardurch Ihro Sapfcrf. Majeſt. und dem H. Xóm. 

OK cich/bas Dominium Directum meiner Reichs⸗Lehen gaͤntzüch ent⸗ 
Zogenwuͤrde / ich abcr bicfem Gewalt su reliſtiren / mich allzu ſchwach / 
unb unvermoͤglich befinde. Als gelanget an Eu. Kayſ. Majeſt. mein 
allerumterthaͤmgſtes unb hoͤchſt⸗ flehentliches Bitten / Cote allergnaͤdigſt 
geruhen / su Behauptung ihres unb des H. Reichs hiebey verlirenden 
hohen Intereſſe, mich entweder allergnaͤdigſt zu manureniren / oder 
mir und meiner Pofterirát in Ungnaden nicht mißzudeuten / wann id) 
gezwungener Weiß / denen Frantzoͤſ. Befeichen / bey jetztmaligen Con- 
acturen folgen / und mich ihrer Souveraineidt unterwerffen mug / in 
Erwartung E.Kayſ. p allergnaͤdigſten Befelchs / thue Dieſelbe 1. 





mot 


Eu.Kayſerl. Ngeſt | 303 
erunter ht 
Sueßbursden- Junii 1680. nterthaͤnigſt gehorſambſter 


HHeinrich Jacob Herr bon Fleckenſtein. 


bouge j deß ton Fleckenſtein n fub dato 
Straßburg den Junu/ May 1680. 


[o ar la Grace de Dieu vom dc France & de Nauarre, au premier z 

huiffle de noftré Confeil d' Alface , comme ce jourd'huy fur ce qui à. 
efté remonflré par. noftre Procureur General audt. Confeil, qu'il auroit eu. 
advis, - —— rillages —— la Prefecture Royalle d'Haguc- 


nau, . 


Anno 1690, 


Junius, 


244 DIARIUM' | Gionbeafare 
nau, en ont efté diſtraits & ufurpés par des Seigneurs voifini , qu'ils en font: 
emparé & cn jouiffent prefentement fans autre tiltre , que celu d'une bien-' 
fceance, qui n'eftpas fuffifante pour autorifer une pofleffion de cette natu- 
xe ,cequi nous.faifoit prejudice , requerois à. cette Effect commiffion luy 
eftre decernée pour: faire appeller cn. noftre dt, Confeil tous.les.pretendus: 
poſſeſſeurs & decenteurs des.dts. Villages, pour faire recognoiftre Ia Turis-. 
'di&ion de ladte Prefe&ure- Royale de H aenau , fc. de(llter de la poſſeſ 
fion & jouiffance des dts, Villages, avec —— des fruicts depuis la dte, 
ufürpation , poureflre reunics à la dte Prefe&ture Koyalle d'Haguenau, à 
ious. cedée par les traittés de. W'eftphalie comme en. dependant , ceque 
noftre Contil luy auroit octzoyé, à cescaufes te mandons.&. commetrant. 
d'affigner au jour certain en noſtre dt. Conſeil, comme juge naturel & com- 
petant du pointdifferant, tous. les poffeffeurs & detenteurs des:dts. Villages. 
e la Prefe&ture d Haguenau, de quelque: qualité & condition qu'ils ſoyent, 
pour reípondre aux. conclufians dc noffre Dt. Procureur General ce faiſant 
€ voir condamné fe deſiſter des.dts. Villages.ainfi par euxufuürpés,, nous en 
biffer lapoffeffinn. & jouiffance avec reftitutian des Fruicts, des puis la. dt. 
uſurpation & proceder aipfi;qu'au cas: appartiendra.de ce faire te donnons. 
pouvoir; Car tel'eft noftre plaifir; Donné à Brifacle22. dc Januier l'an de 
grace mill fix cents.quatre vint,& de noſtre regne.le trente fep Signé Bou- 
elct,auec paraphe & fcellé du Grand Scean.. 

L'an. mil fix cents.quatre vingt le 22, May em vertu de là commilfion: 
donné pac nos. Seigneurs dur Confei Souversin de lahaut ,, & baffe Alface: 
Q1:22, de Januier dernier , & à la requefte de Mons. le Procureur General 

an dt. Confcil ie foubfigné Adam Montandon , archer de-la Mareschauíe£: 
de France-en la: Reſidance de la haute & haſſe Alſace me. fuis expres.trans-. 

hortẽ à Loulz; Village dela dependance de la Segneurie:de Fleckenſtein, au 
eſtant j'ay donnée. affignation. au: detempteur & pretendu proprietaire. du« 
dit Baillàge & Scgneurie de Fleckenftein & à tous. les habitans. de dit. Lieu, 

à eſtre comparoiftre à Briſac pardevant nos Seigpeurs.de dit: Confeil Sou- 

verain dans ce mois, pour voir dire & erdonner; que L'arreft rendu par Nos 

Seigneurs ſtra commun avec luy & en.outse recederainfi.qu'il appartiene. . 
dra en parlant à; Jean; Michel 'Cüelinan Baillif & Rceveur du dt. Lieu & de- . 
pendances;de Eleckenftein , au quelà fin qu'il.n'en ignore , j'aylaiffée copie . 
tant de la. dte; Commiffion; que de menExploit fait au.dt,Soulz en prefance: 
de Jean. GeorgeLammere&c] ofeph Boichatarchets,dela dte, Marefchauffec;, 
f jour&anfnrdt —— Prafent; Straßburg ben 23. (15.) May 1680. 


MONTANDON.. 
2 Lammerdt Boichat.. 
Lit. C. 


Pb 


— 


| e 
S 
j 
: 


N 
| 


edit. EUROPAZUM. 3| 445 


Monficur de la Grange. 


M Onfieur ayez, s'il vous plaift, la bonté de vous fousenir dela refporr— 
ce, que vous me fiftes à la lettre; que i'ay pris laliberte,de vous efcrire 
le 7. 17. Januier, c'eftá dire, que quand recevrois les-affignations par devant 

[c Coníeil'fouverain d'Alface , il faudroit que j'y: reprefentaffe mes. tiltres 
Sur ce la je puis pas vous celer Monfieur , quenon obſtant Ies fencerations,. 
que Monficur le grand Ptevofta faites àmon Baillif de Roppenheim: , lors. 
qu'il s'en alla dansle Palatinat , qu'il n' avoit aucune Commiſſion touchente: 
la Scigneurie de Fleckenftein , Monfr. Mentaudan archer de la Marechausé 

de France, s'éft pourtant trouve le 12. 22. de ce Meis à Soulz , & a mifentre les: 
mains du Sr. Coulmann Receveur dud. lieu l'affignatiom, dont la copie vous: 


"trouverez cy joint; vous jugerez facilement Monfr. dequelle facon. i'ay cíté. 


furpris en voyant le contenu d'icelle & principalem ten y remarquant ; que: 
Itd Sr. Montandon foub pretexte d'une. Commiffion Royale me veut confi- 
derer comme detenteur & ufurpateurde mes-tesres. & biens. ,. & quil croit 
meſme, que ie foisobligéde quitter la poſſeſſion & reſtituer les fruicts, que 
Y'en ay tirés, eſtant affez: manifeſte & & verifier en cas de neceffité , que long 
temps auant l'eftabliffement de la Prefecture d' Haguenau & presque du temps 


: düCharlesle Grand mesances tres-iouisioienten plaindroit, des terres dont: 


ie iouis encor à preffent.  C'eft pour quoy i'ay cru.bien:faize de fuiure vos: . 
féntimrentsen:chargeant. Monfieur dc Gellnita mon Gendre:, €onfciller & 


. Gentilhommede chambre de-S.A.S. lc Prince. d'Ostingen & le Sr. Eberhard: 


non Baillif dela Commiffion dc comparoiflre non feulement devant vous: 
€ de vous aſſurer de mes reſpects, mais.auffy fi vous le trouvez: aipropos & 
[uil s'agiftare des tiltres:de mes terres ,devanzle Confeil'Souvcrain d Allace- 
our les produire en Copie veües & authentiques , qui feront voir affcz clai- 
ement[à poſſeſſion juſte & legitime de par pluſieurs fiecles; Vous fuppliant 
's humblemegt: ,. Monfieur: ,. d'exucíermon abfence ,. à la quelle ie fuis 
3mttaint tant à caufe d'ünc incommodicé, qui m'eft arriueé;que dudeucill,. 
ai me tient encor au logis:, & de me faire l'a faueur d'appuyer en cctte 
Ucontre mes: interefts: comme en:preftant:]a main. aux. de. meſſieurs de 
eliniz & Eberliard, quandils implorerontvoflte affiftance; & en adioutant: 
un entiere creance en tout ce qu'ils vous diront de ma part, ainfy enrecom- 
mendant cet aflaire au Confeil fouverain pour y avoir une refolution fa- 
vorable: ,. qui aye pour butlacontinuation la'iouiffance de. mes. terres.& 
droicts juftement poffcdeés departant d'annécs,.— L'inclination pourlaJu- 
ficc,qui.vous a acquiſe unczenommfe tres particuliere ,. me fait. nullement 
Hh. 5, dauter: 


Lit. C. Anne 1690. 


^ o 


v. DIEKIUM ^ Sonderbarr 


Aauo 1060. douter de la grace que je vous demande, & ie tacheray de la reconnoiſtre dans 


Junius. 


soutes les occafions , eſtant auec une paífion tres fortc 
Monífieur 

à Strasburg le 17,27. Mai, 1680, n 

Vofhre tres bumbie & tres obeiffant 


Servuitenur . 


H. Jacques de Fleckenftein, 


JINwm. 1 

Oſeph de Ponts Baton de Monclar Lieutenant General des 
Armeés du Roy , Mai(tre de Camps , General de la Caval- 
leric legere de F —5 Commendant en Chef pour fa Majcfté 
dans la haute & bafl? Alface , Son:gau & Brifgau grand Bailliy 

dc la Prefe&ture Royale de Hagenau. 
I: eft ordonné à la Compagnie de T'ou Pauille feront in corpore dans la 
Compé en chef de ous conſiſtant en trente & deux hommes du Batail- 


lon Dartanne regimt. de Normandie de pair le prefant ordre receu pour . 


fe rendre avec armes & Bagages a Hipsheim le lendemain à Broumpt en 
Suite à Wordt là ou clle fc diverfcra en deux , dont l'une moitié avec le 
Lieutenand fe rendra au. Chafteau deFleckenftein & le Capitain avecl'au- 


tre moitié au Chafteau de Schóneck là ou ils refteront jufqu' à nouvelle | 
. ordre & H tiendront garnifon , & ſe feront fournir les eftappes dans les 


lieux cy deffus fpecifies. Fait à Schleftatt 24, d'Aurill 1680. 
M (L. S.) | | 
o De Monclar. 
INum.2. m 


Monfieur E 
J'ay veu avec grand eftenomment les ordres cy jointes les quelles Vous 
auec donnés à un certain Lieutenant, c'eft à dire de mettre Garnifon de 


Seixe homnies dans le Chafteau de Flechenftein fans que j'en ay eu aueun : 


auertiffement Maist, comme de Mez , Toul & Verdun, ny mediatement ny 
immediatement, ains eft fculement fief de l'Empire, 2. que toute la guerre 
paſſẽ tout le Voifinage n'areceule moindre dommage de dt. Chafteáu,ny en 
doitrecevoir d'orefenauant. 3, Les Traittés de Paix de Nimeguen & Minfter 
certifient , que comme un membre de l'Empire je ne doiue eftre troublé en 
mes libertés, droict & priuleges , que i'enpoffede, & par confequence telle- 
men» Monfieur que je mefoulagc , que vous aurez la bonté de faire de pres 
reflexion fur les raifons cy deffus fpecifices , & revoquer l'ordre donné & de 

| plus 


| 
Geſchichte. EUROPAÉEUM. |. a447 
plus en confideraton des Services, que mon feuon leen qualité de Marechal Anne 1685. 
. de Camppour fa Maj.Royalea cydeant rendus,de me conferver mes privi[e- J unius- 

ges & droiets,] ene manqueray detrouver Loccafion de vous faire voir, que 
je fuis evec paffion ! 

Monfieur Foflre tres bumble & tres 

àStrasbourg 21. Auril 1680. obeiſſant Servstenr. 


i 
H. lacques de Fleckenílcin, 
Monfieur. Num, 3. ) 
'ay veu par la refponce dont il vous a plum"honorer que vous fondezle 
droient de mettre Garnifon dans mon Chafteau de Fleckenſtein fur la Sou- 
veraineté que S. M. Tres Chreflienne a dans la haut & baffe Alſace, mais com- 
ine je metrouveincapable d'en pouvoir juger;il eftbien jufte,que ie remette 
cette queſtion importante a la Cour Imperiale, de labonte de la quelle ie pof- 
(ede le dit Chafteau en qualité de ficfjie vous fupplie tres humblement Mfr. 
de m'accorder un petit de lay pouren prendre les informations neceffaires, & 
de me dire cependant de quelle maniere en tout cas ladte garnifon pretend de 
reſter dans cette place, & comment les meubles, que i'y ay pourront demeu- 
reren fcureté, J'efperede voftregenerofité que vous ne me refuferez pas cet- 
tc grace,la quelle je tacheray de meriter par mes tres humbles Services & pat 
: encconnoiffancerecelle , eftanttous iours avecune paffion tres particuliere 


Moniteur u Voffre tres bumble & tres obeiſſant 
à Strasbourg le 25 Apribs. Mai; 1680. Ser viteur 
A. lacques de Fleckenſtein. 
Num, 4. ' 


Y E regoislIa voftre du zx. du pafsé parla quelle iH me paroift,ques 
Jroaserouvcz eftrange ;qu'on a mis guarniíon en voſtre Cha- 
fteau de Fleckenftein , fi vous voulez vous donner la peine de 
voir P'arrcít , qui à e(te donne au Confeil fouverain d'Alſace du 
22. Mats , vous verrez ía raifon & juftice quele Roy à d' eſtre 
Íouverain de V'oftre Chateau auſſy bien que de toutes les deux 
Alíaces & cela eftant vous voyez qu'ils eft permis au Roy dc 
mettre des guarniſons là, ou bon luy femble , Cefttout ce que 
j'c Vous puis dire en vous affeuranc que je fuis. 
Monſieur 
&Brifac ce 2. May 16g. Fefiretres bumble & tresobeif/ant Seruiteur 
. De Montclar, 


Anno 1596. 
Junius, , 


- àBrifacce 4. May 1680. 


DIARIUM Seu abarre 
| . Nam. 

E riens de recevoir celle que vous.aués pris la peine delm'efcrire du 3, & 
| comme ma precedente Vous aura affcs fait cognoiftrc les raifons , par les 
quelles $a M.te eft fondeé demettre guarnifon dans Voftre Chafteau , ic 
necrois pas,qu'il eft neccffaire de Vous endire d'auantage & fi Vous vou- 
lez trouver quelque fatisfa&ion à Voſtre affaire; C'cft duRoy, que Vous 
ja deuez attendre puis que vous n'ignorez pas,que lafouverainité de lahaute 
& affe Alfacea eitẽ cedcé par l'Empire ; àl'esgard de vos meubles celle cy 
jointe expliquera fur ce, que le Commendant aytà laiffer paffer tout ce qui 


Vous appartiendra,lormis les munitions,Canons & armes; [e demeure, 


Monfíieur 


149 


Foire tres bumble & tres 
obeiſſaut Serviteur. 


Przíent, Straßburg ben 23. Aprilis St. V. 1680. 
De Montclar, 


Lic. A. 
: Vmbſtaͤndliche Relation. 
Welcher maſſen uff deß Koͤnigl. Frantzoͤſiſchen General 


Monclar ordre , deſſen Commandirte Soldatenden 29. 
April ft. v. 1680. fid) deß Freyherrl. Fleckenſteiniſchen 
€tammbaufte Fleckenſtein bemaͤchtigt. 


| of nach publicirtem Nimmoͤgiſchen Fricdenſchluß bit in der 


Herr Heinrich Jacob Frepherr von Fleckenſtein feinem Unterchan 


Stadt Straßburg gelegene Kapſerl. unb Reichs⸗Voͤlcker abs. 
marchiren / und ber Hochfuͤrſti. Sachſen⸗Eiſenachiſche Obriſt⸗ 
Lieutenant / Herr von Steinau / ſeinem uff ernanntem Sta 





Fleckenſtein gelegenem Lieutenant mit bey ſich gehabter Mauuſchafft 


zu gleich maͤfftgem Abmarch ordre ertheiit / hae ber Hoch⸗Wolgeborne 





Heinrich Culm / welcher Zeit gewehrten Kriegs unter der Kayſ. in aps 
ſerslauttern gelegener Guarniſon vor einen Lieutenant gedtent / die 


Verwahrung beſagten Stammhauſes / und das Commando, Aber die 


darauff geworbene Soldaten gnaͤdiglich anvertrauet / in Hoffnung / 
weiln 


eddie, EUROPAUM, ^49 
— in ibrer Herrſchafft gebohren / erzogen / b /und ge⸗ — 1620. 
itc/man werde ſeiner Treu mehrers / als cines Frembden ver⸗ Tunis — 
yert/gumalioorbenen Konigl. Frantzoſiſchen Prætenſionen umb fo 
eſſer " qripabrt ſeyn / deme abcr zuwider / bat Monfr.de Monclar c 
tenant € Seneral / am 24. April juͤngſthin einem Capitain⸗Lieutenant 
mit Soldaten / Ordre hiebey tub Num.1. deß Inhalts ertheilt / ba 
der Capitaine mit der halben Mannſchafft / in das von der Chur⸗Pfaͤp⸗ 
hiſchen Guarmſon / etliche Tag zuvor verlaſſene Adel. Tuͤrckheimiſche 
Schloß Schoͤnccken / und ber Lieutenant mit der andern Helfft / in meht 
gemeldtes Berg und Stammhauß Fleckenſtemſich einlogiren / und biß 
uff fernern Befchl alda verbleiben ſolten. Wie nun beſagter Lieute⸗ 
nanmt dene o e/usd.vor Fleckenſtein kommen / und die Oeffnung begehrt / 
bcr Commendant aber / vor ſeines gnaͤdigen Herren Ordre nicht einwil⸗ 
ligen wollen / ſolch Begehren an ben Keller von Gilß / umb dieſer ſo fort 
AIhre SGnaden auf Straßburg berichtet / iſt ihme Keller befohlen wor⸗ 
den / ſich alſobald vor Fleck enſtein zu dem Frantzoſaſchen Lieutenant zu⸗ 
verfůͤgen / von ihm Copey feiner Ordre ju begehren / und ihn ſo lange jur 
Gedult / den Fleckenſteiniſchen aber / zu beharrender Treu / unb Stand⸗ 
—— zuweiſen / biß meht⸗hochged. Ihre Freyherr. Gn. hochgc⸗ 
Herrn Gen. de Montclar / die Beſchaffeuheit deß Orts eróffe 
nen / die me ioci ſolcher Ordre begehren / und nach einlauffender c-. 
ſolution bepden «in fatte Autwort ertheilen wuͤrden / ob aber wol beg 
Frantzoͤſiſche Ueutenant die begehrte Communication, und Gedult 
verwilliget / auch ber Frepherri. Commendant / alle ſchuldige Treu / und 
— Lufft ſprengen laſſen / als ohne ſeines gnaͤdigen 
rre ii i (fen SDefcbl eroͤffnen wolte / nocfymaln verſprochen / unb 
alebatbenbem Kapſerl. Reſidenten Herrn Baron 
de —— part geben / ſeinen getreuen Gat vernommen / unb uff 
beſag beyligender mit Num. 2.3. ſignitter Copeyen / die Zu⸗ 
ſolcher Gelder / von oͤffters benandtem Hn. Gen. Lieut. 
gebetten / der ſelbe aber / wie deſſen Antwort hiebey ſub Num. 4. & 5. wei⸗ 
ſen / auff ber Opinion;baf ſein allergnaͤdigſter Konig / in dem Schloß 
Fleckenſtein deß Juris præſidii, berechtiget ſeye / behaubtet / bamit etlich 
Tag dahin gan pu" dem E" gelegene Lieutenant 
«i N unge 













E 


xe | DIARIUM  — QOvntafac 


im !€2- ungeburigtootben/ und cínige G'rof/TBortaufarfoffenfat / vielge⸗ 


unius. 


Aus bem Giw/prateit Orer amt Germersheim vour 


dachter Commendant uff Fleckenſtein Heinrich Culm / unerwart eini⸗ 
gen Befehls / den 1. May Pflicht /vergeſſener Weiß oic Frantzoſen ein⸗ 
zelaſſen / ihnen alle Stuͤck / Gewehr / Munition / Schluͤſſel zu denen 
Gemachen / und damit alle Mobilien eingehaͤndigt / welche ſieauch an⸗ 
noch in Handen / unb ohne ihres Generals Ordre nicht heraus geben 
mollen / iſt alſo dieſes uhralte Stammhauß / auff deſſerConſervation 
(o viel gewendet worden / durch obgedachten Heinrich Culms Treulo⸗ 


. fügfeit/in ber Frantzoſen Haͤnde gerathen / ob ſie nun ſolches behaupten / 


oder drohender maſſen fpreugen werden / ſie het zuerwarten. | 
Beylag B. | I 


Zu ben den ra. Junii / s. Suit 1680. dictisten Rey 


Commiffioné- Decret geboríg.. 


1^. April 1680. | 
Enz · dieſes iſt cin Koͤnigl. Frantzoͤſiſcher Rittmeiſter / mit einn 
e gen Trouppen in das Ober 2Emt Grermerebcim/ und zwar 
er ſelbſten mitis, Pferden / nacher Sibeldingen fommen/bar 
it Anfangs des damal cben nicht zugegen geweſten Landſchrewbers / 
ohnung umbgeben / hernach ſich fribſt in gedachtes Dorff / feine 
Officirer umb uͤbrige Reuteraber / ín Stingenmünfier / Gotramſtein / 








DSelheim / Hort / Stadt Germereberm / und andere Ort / gedachten 


Ober⸗Ames vertheilt / und cinquartiert / woſelbſt ſie von denen durch bic 
Frantzoſen ruini te Inwohnern unb kUnterthanen / mit unerſchwingli⸗ 
chen Koſten deren Verpflegung und Geld / erpreſſen; Den 5. bif ier 
Frantzoſiſche Stadtvogt zu· Weiſſenburg Pape d'Efpci,aufbae Rath⸗ 
hauß zu Klingenmunſter kommen / hatdem Schuidheiſſen / und reiiche 


deß Berichts bedeutet / daß kuͤnfftigen Mitwoch alle Schuldheiſſen / 


deß Amis / nacher Weiſſenburg kommen / und ihr Contin gent zu dem 


angeſctztem Schutz⸗Geld mitbringen ſolten / in Verbleibung deſſen / er 


an jeden Ort / miteincr Compagnie excquiren wolte | fic koͤnten dem 
| | $ 


EUROPAUM. - 


| Heringe wol abſtatten / welcher anfeto ihr Herr Anno (685, 
wore / maumuſte den Staͤrckſten annehmen / ————— den Juni. — 
655 berifeben lieſſe / wann fic ciem andern Herren ſchweren thaͤten / | 
weren fic tbrer / Chur fale geleiſteter Pflichten / ſchon crloffcu ; es 
wourden auch in kurtzer Zeit Leut geſchicket werden / umb fic in Pfliche 
zunchmen / oie Reuter haben gedrohet / wann die Unterthanen entwer⸗ 
chen thaͤten / wolten fic ihnen ihre Haͤuſer in Brand ſtecken / und wirdmit 
ſolchen Schrecken / Beſchwerungen und In lolentien/ denen Untercha⸗ 
nen zugeſetzt / daß fic es nicht mehr außſtehen koͤnnen ba zumalu fic auch 
von denen Koͤnigl. Frantzoͤſiſchen Bedienten bedrohet worden / daß wo⸗ 2) 
feri fie bie ihnen angeſetzte Gelder nicht zahlen wuͤrden / ſie wegen ihrer d 
Halßſtarrigkeit / und Ungehorſambs nicht alicia gefaͤnglich wegge⸗ 
führt / ſondern auch ihre Haͤuſer gepluͤndert / und ihre Guͤter conütciec 
wirden ſolten. | po np | 
Mit ſolchem Gelde Anſatz / bat es dieſe Beſchaffenheit / daß der 
Konigl. Intendant fm Elſaß Sicur de la Grange bie Konigi. Ordon- 
nant; / wegen augmentation ba Impofitionen im Elſaß / ſo da fautet/ 
daß dieſe Aufflag ſolle erhoben werden / vom Eiſaß / nach der gewoͤhn⸗ 
lich⸗ und gebraͤuchlichen Weiſe / von denen jenigen ſo dahin zu contri. 
alten ſeyn / und in denen ſonſt gewoͤhnlichen Terminen / auff 
⸗ Unterthanen / deß Ober⸗Amts Germersheim extendiret / 
da doch ſelbige nicht jum Eiſaß gehoͤren / memaln dahin contribunt 
haben / und folgends unter der gewoͤhnlich⸗ unb gebraͤuchlichen Weiß 
nicht verſtanden werden koͤnnen / mithin obged. Ordonnang/ fic nicht 
im geringſten angehet / welches Chur⸗Pfaͤltziſcher Seiten / denen Koͤ⸗ 
nigl. Officirernim Elſaß / genugſam remonſtriret / aber bißhero nicht 
angenommen / odernur ſo lang big Chur⸗Pfaltz / auff dero durch ihren 
nach dem Koͤnigl Frantzoͤſiſchen Hoff bercits vor 14. Tagen abgerey⸗ 
fitt Envoy extraordinaire, Freyherrn vou Eck / angebrachte Be⸗ 
ſchwerdten / Ihrer Koͤnigl. Majeſt. Reſolution erhalten haben in Ge⸗ 
dullt geſtanden werden muͤſſen / ſondern mit obgemelten Proceduren ſo 
fort continuiret wird / maſſen den 10, Bericht einkommen / daß auch zu 
Lengfelde / Schwechenheim / Bernheim / Ober⸗Hochſtade | Gleiß wei⸗ 
ler / Zeißkam und Gnoͤringen / weiche Er biffcite der Querch 








buiren 






liegen / 


Anne iche. 
Junius. 


 DIARIUM Sonderbare 


252 
li und in alle Dit gedachten Ober⸗Amts CBéldfa tinlos 
MA —— daß der Süniat, Gen. Lieutenant Baron de 
Monclar, echiſtens mit einem Corpo herunter kommen / und die ode 


gung eimehmen werde / bdbep ber Koͤnigl. Bediente 


auffwitkleriſ 
Reden / fih gegen die Chur⸗Pfatciſche Unterthanen verlauten laſſen / 


: fiefotenticber/citien groffen/ale kleinen Herren annehmen / ber tónig, 
——— Chun⸗ Pfalt / und mas dergleichen mr. 


AIgnen Cammermitlen / die heraus gcfommene Summ / ſo mit dem 


Lit. C. 


Bericht. 





Was es urit dem von Seiten ber Koͤnigl. Frautzoͤſtſchen 


Bedienten an Chur⸗Pfaͤltziſche Lande / wegen Phutppse⸗ 
burg pratendirtem air ai ic nb vat Be⸗ 


ſchaffenheit habe. 





» man verwichener Zeit / auff den von Seiten Franckreich / mes 


gender beyden Guarniſonen Luͤtzelſtein und Didenhofen / an die 
| Ehur⸗Pfaͤltziſche Land geforderten ſchweren Contríbutionav 
Void ftanb/burcf einige nacher tana) ab geſchickte Sycyntirte / mit da⸗ 
Felbſtigen Koͤnigt. Intendanten / Monſt. de Charul, Abrechnung at 
Pflogen / haben Ihr. Churfurſti. Durcht. nach der / vondamals zu Nan⸗ 
9 geweſenen Konigh Frantzöſ. Commiſſario, Sr. de la Goupiliete, 
denen Ehur Pfaͤltziſchen Deputirten / gethanen můndlichen Verſiche⸗ 
dung / daß man wegen Philippoburg nichts fordern werde / außdero 


Aufftwechſel und Unkoſten / auff 46677 fl 46.ft.fktb belauffet / baro. 
Unterthanen iud Angehoͤrigen Baar vorſchieffen und abſtatten laſſen / in 


NHoffnung fic zu Folg fochaner Verſicherung von aller weitern Anfor⸗ 


derung kuͤnffrighin frey bleiben wuͤrden. Deme aber Mia pA 
étfabren muͤſſen / baf annoch wegen beruͤhrter Philippoburgij Guar⸗ 
tifon biß auff den Tag deren Ubergab an bic Chur⸗Pfaͤttziſche Lande / 
ein gant: ohmermuthete febr cxceffivé Contributions Prerenfion. 
gmacht / uneven Seiten der Sdpiaf.Offidra nés" 
| | ſoſchen 


EUKOPEUM, 


BGeſchichte 
ſolcher ſo ſtarck beſtanden wird / daß man endlich nach bervon frm i i 
bae Chur Pfditziſche bert ANeuſtadt geſchickter / und in dao Dorf 
Acuſbach citgtisata militariſchen Execution, und da alle billige Re- 
monſtrationes bey denen Konigt. Officiamen hicrunter nichts verfan⸗ 
t feb armáffiactbcfunben / durch fernere Abſchackung eines 
eputirten / nacher Pfalſburg / erſtlich bafi eine erkleckliche Summ / 
Commiſſario Sr.dela Goupilicre anbitten / unbbas 
(oic: nicht angenommen werden wollen / endlich die Abrechnung auff 
deß ónigt.Commiffariila Goupiliere ax geſchehen zulaſſen / dar⸗ 
auf dann der Cur. Pfaltz über Eingang⸗ gemelte bezahlte Contribu⸗ 
tion / abermahl auff 188201. Pf. 4 41452. Teutſchen Gulden / su bezah⸗ 
len heraus kamen / zu deren endlicher Abtilgung / und damit die Unter⸗ 
chanen / von der militariſcher Execution, welche vermitteiſt der zuſam⸗⸗ 
mengt zogener / und zum Anmarche fertigſtehenden Koͤnigl. Trouppen / 
unſehlbar vor a gedrohet worden / enthoben bleiben moͤchten / 
mun ſeidentliche Zahlungs⸗ Termin nach eingethaner — Emo 
unb Heroſt ofterirt. Undob nun von denen X ónigt. Officirern 
Bedienten / ſolche 3ablunae Griff angenommen / un uic bevor auff 
bic von. Seiten Chur Pfaltz / beym Koͤnigl. Hoff / durch cine eylends ge⸗ 
thane extraordinair· Abſchickung / Ihr. Koͤnigl. Majreſt beſchehene 
Remonſtration, und verhoffendemoderation, einig Konigl. Reſolu- 
tion, und orelne erfolgt, ſothane militariſche £anbvatwbtidycExccu- 
rion bewerckſtelligt werden wird / ſolches ſtehet zuerwartenr / und (cub 
bic Unterthanen dißſals in nicht geringer Forcht und Schrecken / gus 
maln da ungeachtet ber von Sr. de 1a Goupiliere grgibener Vertoͤ⸗ 
fQbung / noch biß kunfftig Oſtermontag / ſothane Exec ution gurüd? jw 
halten / geſtermauß dem Amt ꝰ) druftade Bericht eink ommen / daß bereus 
vor quo drago / ein auß ſelbegen Stadt nacher Landau in ſeinen Ge⸗ 
ſchaͤfften verr eiſter Buͤr ger und Untrrthan / daſelbſt auff (düriffetiche: 
Ordre deß Réniat: Frantzoͤſiſchen Gm. Ueut. Baron dc Monclar gts 
fdugtify ange halren / und chm dabey brdeutet worden / er wegen der Neu⸗ 
ſubter Excowuon biß auff fernere ordre beſagten Gen. Lieutenants⸗ 


———— ordre iſt folgenden Juhalts. 
Jb dj o AB 



































DIARIUM E rm 


0 n MM. i 
Anno wo. |.  4Briface le 6. Avril 1680. ^— "| 
s Junius. Evous Envoye Pordre cy joint à fin veus !' Exccutiez fi soft 
/ JJ que vous pourrez, donnez moy avis la deffusdes aufficoft: Pár 
^. la Pofte& mectoyez ! ess if 
Meſſicurs 


tougours tout voſtre UV 
A Meffieurs, Mefficurs du Magiftrat 
de la ville de Landau. - | 


It eft ordonné au Magiftrat de Ja ville de Landau , de prendre 
. X lc premier des habitants de Neuſtatt, qui viendra dans leur 
ville & de mettre cn prifon, apres quoy ils me donneront avis, 
& lc laifferont dans lade, prifon jusques au nouvel ordre. — Fait | 
à Briſace ce 6. Avril 1680. E | ' 
dE (LS.) | | 
Yo De Montcar, 
| : | 
Friderichsburg ben 10. April. 
Reichs⸗Ritterſchafft im Untern⸗Elſaß Memorial. | 
Aller Durchleuchtigſter. ] I 
U Folg deßilenigen / fo im Letztern unter dato deß to /huius . 
b) cis adj Fuͤrſtellung beg in Ruin ftür " 
y 3uftanbé/un(tré Corporis, wir alleruntertbánigft Díntere 
bringen laſſen / weiſet hiebey kommende rango. Perempto- 
rial citation, baf unſere &orgfalt nicht aug eignen eingebilde⸗ 
ten &brefen / fonberm auff ber Sach unb Gefahr ſelbfien 
taͤglich mehr unb mebr anbríngenben oam feit herruͤhret / 
wie es nunmehro dann an deme / daß die — 35 
tet dem vorgewendten Prætoxt, als ob die von ol ittelbahrer 
Ritterſchafft in Beſitz habende / Adeliche D ffſchafften ein 
MEME 2 . depen- 


Geſchichte. KJUROPAEUM, y | 
 dependeogt«r Ihro in dem Weſtphal. Frieden cediren age Anxe 16e. 

uiſchen Advocarie fodren / Line nicbt nur von Nos em s 
unſern Dorſſchafften £anb unb Leuten zuwverſtoſſen / ſondern 
durch beygedrohete Anforderung ber wider⸗erſtattenden fru- 
étuum perceptorum, in gaͤntzlichen Untergang zu ſtuͤrtzen / unb 
alſo mit unſerm Corpore, den garaus zu ſpielen ſuchet; Und eb 
e$3tvat Sonnenklar / auch der gantzen Welt befanbt / daß der 
Ritterſchafft angehoͤrige und in beſitz habende Adeliche Ritter⸗ 

Güter oon ſolcher dependentz umb Anſprach / nicht allein durch 
umd Begnadigung / ſondern in 
ſhrer original Qualiraͤt und Beſchaffenheit / gaͤntzlich entfernet 
und befreyet ſeynd / ſo muͤſſen wir doch beſorgen / es moͤchte un⸗ 
nrechtnnoͤſſig eingewenbeten Exceptionibos kein Platz gege⸗ 

/ ſondern eon Seiten ber Cron Franckreich dem einmal an ⸗ 
geſetzten / und zum theil in denen untern Landen / hereits exe 
quircerrDornebnien/ zu unſerer totalen Vertilgung / inharirt 
werden wollen / werffen Uns derowegen nochmaln ju E. Kayſ⸗ 

Majeſt. Fuͤſſen / und flehen Dieſelbe mit gegenwertigem per Ex- 
X preflum allerunterthaͤnigſt an / die ſes unſers gantzen nunmehr 
de eeeen Gorporis,tmb allen deſſen Mitglieder / 
nicht nur obſchwebenden / ſondern bereits uͤberfallenen Noth⸗ 
ftanb / in Kayſerl. allergnaͤdigſten Mittleyden anzuſehen / und 
tvas Sie nach Beſchaffenheit dieſer aͤuſſerſt / unb gleichſamb 
Jeſperat uͤblen Conſuncturen / ín ſelbſt eignen allerhoͤchſter⸗ 
nuchteten Einſehen / der Nothdurfft erachten werden / aller⸗ 
mabigſt zwerfuͤgenrc. Straßburg den⸗. Juniiisso. 
Cu. Kayſerl. Majeſt. | 
. Qilkruntertfdntag gehorſambſte Vaſallen 
..— 5 anb ole Knecht 
Director , Raͤthe und Außſchuß der 
freyen ohnmittelbaren Reichs⸗Rit⸗ 
ferfcafftim Untern⸗Elſaß. 
LAn- 


/ 


P d 


Anne 1626, 


Julius. 


Sayf. Ma. 
bricht con 
Pardowitz 
nach Neu⸗ | ^ 
hauß auff. Zeitlang mit einer kleinen Hoffſtadt auffgehalten / bew 9. dieſes / Mie⸗ 


aff '" DIARIUM Sty'et. Doll 


L'An.1680. 1e23.du Moisde May. 
"OusSoubfignés Jean Claude Beaufine Lieutenant du Prevoft Gene- 


| ral de la Marſchauſce en la Refidence de Is. haute & baffe Alſace, 


Soungau & Brisgau, nous ſommes expres transportés à Romerervoder, vil. 
lage - Nobleie ou eftants, avons bic dcuement donné alfignation , aux: 
Detenteurs, & preteadus Proprietaircs des villes & vilages de fa. Nobleſſe 

de la bafíe Alface, & aux Habitants ,àcftre & comparoiſtre à Brifaee , par 
devant nos Seigneurs, dudt, Conſeil Souveram d'Alíace, dans le mois;pour 


voir dire & ordonncr l'arreft, rendu le 22. Mars dernier, parnos dt. Sei- 
gnenrs, communs avec eux , & refpondre aux fins de la Commiffion dudt. 
. Confeil Seuverain d'autre part. Et ce en parlanz à Pierre Mezger Pre- 

yolk dndt. Romersvveiler auquel avons enjornt, d'en donner avis & com- 


muniquet à la Nobleffe dela baffe Alface , & habitants desdt. villages, 
533* à fin qu'ils n'en ignorent, avons laifft copie ,zant dc ladt. Com- 
máffi 


on, que de noftre p t. Exploit fait en prefence d'Adame Mou- 


tanda, & Jean George Lammert Archers de ladt. Marchauí:c d'Alface.Fait 
audt. Romersvyeiler le jour & l'an fusdt. | 
Beaufsne 


Lammert, 





Siebender Monat | 
JurLrrirus 


Heumonat genannt. 
US Hiſtoriſche Erzehlung von den Kapſerl. fyoff «unb Land⸗ 


Geſchachten / gewoͤnlicher Orduungnach / anzufangen / fo ſind 


Ibr. Sapfert, Majeſt. won Pardowitz / allwo Sie ſich cine 
(ago 


— — —— — — — — — ——h — — — 


und Land dide EUROPÆUM. 
tage n Piculleup / unter Loͤſuug der Stauͤrke / und im Gewehrſichenden 
—— o gacklich angelangt / ſelbigen Nachmittagſtill geiegen / Junius, 

urs quam Pond ^ br —— ipti gos —— | 
puoi onbeja herumb gefahren / dabey op c 
Cordd'en bic Trompeten / Paucken und Muſic hoͤren laſen Loigen⸗ 
ten Tags / eletti io. dxeſes / nach eingenommener 

yit / — Faͤrſu. Gn. von Schwartzberg Se Dep 
| Daritaff 2Dittingau fortacfeect / tofcbft Ihr. Sdyferi. 377 Set bif 
chenmaͤſſig uit £ófung ber Staͤcke bavillfommet / unb nícy aeg 96 Warin 
Dieſelbe/ſondern auch —5 —8 gehalten / und hem⸗ 9 for. 
fil tractirt worden. run: fame ber Troſt nach E 
. Ububeég / allo Ihr. py idtm / aus 4o. Otuͤcken Vendammen 
dreymahl / unb von der gantzen ín oam rdnung im cor fichas — Se 
bea Burgerſchafft / Salven gegeben wurde. Dan. (inb Ihr. weiß 
Kaͤpſel. Wajeſt. daſclbſt (hill tíicgen bueben / den 13. aber wieber vou 
dannmen auffgebrochen / unb den 16. Ahende um⸗. Uhr / mit Dere 

Kaͤpſen. umen unb jungen Stdpjattichen Herrſchaffeglũcklich ame 
ior Met Waͤgen —* poner it ínb teh pea fe | 

, am a 92a 

durch die rauhe bergichte Wege nicht wolfortfommen funt. — Das 
gantze Kaͤpſer liche Gefolge beſtunde in 320. Perſonen / bie few e a⸗ 
ber) fo man auff dem Weg hierzu gebraucht / in ſechs tauſend. 
nabendo langtt auc) die Reichs⸗Cantzled / tit Kaͤyſerliche Hoff⸗ Sm, 
mer / ſamt den Herren gehetmen Raͤhten mit 107. 2Ddgm an / dee 
Neichs⸗Hoffraht aber / bie Agenten / und meiſte Reſidenten kamen nach 
Z⸗ dehe auchde Reicho⸗Expedition mare verleget tor 


"0 apragbdangen ſo wurde ce dafelbſt ber Contagion halber / eer Elender Sue 
aͤr ger als beſſer inberti vom 22. bif bem 20. yunif / faber Alt⸗ und Neu⸗ anb (s 
Rabt/ und auff der kleinen Seiten o14. oomz9. "Yun. bip 6. Jul. 400. que / 
und vom €, bif ix. uf. «45. Perſonen / und alſo in dieſer kurzen Zen 
1559. Menſchen an der leidigen Seuche geſtorben. Hingegen ſchie⸗ 
ue es / als ob bao Lazarethden —* Meunſchen / wieder zu 
—— indem alle Schanden wob Unzucht darinnen uͤber⸗ 
azſter Theil. $f. . flan 
















Anno gos — 


C 
Co |^ PDIARIUM ' "üigaéeé 
Anno 1590- hand genom men / und fich ber Patienten Muthwillen niemand wieder⸗ 
Julius. etzen koͤr nen. | * 2j 
Geburetag Den6. dieſes wurde Ihr. Durchl. des ſungen Ertz⸗ Hertzogo 
be£ jungen Voſephi Geburts⸗Tag / welcher ba dritte Jahr ſeines Alters ange⸗ 
Karſerlichen fangen / herrlich gefeyret. Im abrigen lieſſen Ihr. Stápferticbe Ma⸗ 
frínten ae, jeftát (chlechten Luſt verſpüren / in die zwiſchen Cpaffien unb England 
halten. nauffgerichtete Alliantz / worinnen man dieſelbe mit einzufuͤhren trachte⸗ 
| te / ju treten? indem nicht allein im vorige Krieg oie Kaͤyſerliche Caſſa 
ziemlich erſchoͤpffet worden / ſondern auch dieſelbe den von andern 
angefangenen Krieg allcin ausfuͤhren máüffen, 
Ungarn wird Ungern wurde theils ocn oen Tuͤrcken / theils von den Rebellen 
beydes von goch immer angefochten; enn eines theils machte eine Tuͤrckiſche 
arde 916. Parthey einen Anſchlag auff bic Schnitter bey Raab / dieſelbewegzu⸗ 
B —— fuͤhren: dieſe aber reterirten fich / ate fit ce seitlich gewahr worden / uns 
* terdie Stuͤcke / ba dann aus der Veſtung auff die Tuͤrcken hefftig cas 
nonirt worden / daß ſie unverrichteter Sache die Flucht nehmen 
| muſten. 
Rehellenhan So hauſeten auch die Xcbellen / wo fie hinkamen / aͤrger als Taͤr⸗ 
ſen ſehr uͤbel. cken und Tartern / geſtalten fic bann des Graff Pafff / unb ber Jeſui⸗ 
ten Guͤter / in der Geſpanſchafft Lipzau auff den Grund abgebrandt. 
(£e wurde ihnen aber nachgehends cin empfindlicher Streich beyge⸗ 
bracht / indem / afe am 16. dieſes Se. Excellentz Herr General Capra⸗ 
raden Graff Magni / Obriſten. Wachtmeiſter vom Schlickiſchen 
Regiment / mit ohngefer vienhundert Pferden gegen bie Rebcllen 
auscommandiret / da hatte dieſer zwiſchen ben Schloß Hardeck / unb 
€t. Nicolaivon einem Dorff⸗Richter verſtanden / daß der Feind in ber 
Gegend Cicawa / in einem Wald bey drey tauſend ſtarck ſich auffhiel⸗ 
te / gegen welchen gemelter Herr Obriſt. Wachtmeiſter mit ſeinen un⸗ 
terhabenden Trouppen avancitte / und vermittetft gluͤcklichen Angriffs 
ier feindlichen / ín eilich und zwantzig Pferden beſtand enen Vortroup⸗ 
pen / mit hinterlaſſung 6. der (ciniacn fich des Bergs bemaͤchtiget / fol⸗ 
gend alſobald der ſelben beſetzt / auff den Feind immerzu tapffer getrof⸗ 
fen / und viel derſelben erleget / ſo lange bif er endlich / da der helle Hauf⸗ 
fen der Rebellen mit vollem Hinterhalt iut groſſer Furie auf oie pf. 
| | los 
LL. 


eMe 0 EUR. OP UM. | 299 ; 
: lof gedrungen / fic im geſchwander Eile von gedachtem Bergherab auf Anno 1680. 
 eínt.fjatbe Meite wegrs fic zurůck zichen muͤſſen / darnach m tá Julius. t 
rendem Marci noch immerhin gantz tapffer mit demſelben charchirte / | 
da dann deß Herrn Graff Magni antocfenbe Dragoner cine gluͤckliche 
Saxwveunter bae rebelliſche Volck gethan / daß ſie etliche hundert ge⸗ 
miine / nebenſt oca Petrocky / undzweyen andern Vornehmen nieder⸗ 
gemacht / viel beſchaͤdiget / und gefangen genommen / daß endlich bcr 
ZFeind zu weichen / unb in groſſer Unordnung nach bcm Cicawiſchen 
Gbebuͤrg die Flucht gu nehmen gezwungen worden. In dieſer Action 
ſeynd von den Kaͤpſerlichen nur ꝛo. gemeine Reuter geblieben / und 2. ge 
fangen worden. BE | a 
: In dem Koͤnigreich Polen mar groſſe Forcht / weilen bic Tuͤr⸗ Surdtingye. 
cken ihre Grentzzen biß gar unter Lemberg erſtrecken wolten / und 6000. len wegen der 

Tartern in vollem Anzug begriffen waren / zu denen noc audere 6000. Luͤrcken. 

Antes Kaminieck ſtieſſen / welches einen groſſen Schrecken um ſelbige | 

——. Ggab/ worzu der groſſe Proviant / ſo ihnen nachfolgte / vielerley 
Sedaucken aweckte. Von Buczack kamen hundert und dreiſſig 

Wadgen an / ju denen die Moldauer noch tauſend / unb die Wallachn 

eine ebenmaͤſſige Zahl herbey brachten / wormit ſie es alſo hielten / b. ß 


ãglich too. 2Bdgmbarvon ín Caminicd gefübret Alſo / daß ofi e 


:weifelbie Feind ſeligkeit hefftig auegebrochen ſeyn wuͤrde / wann nid. € 
der Konig in Franckreich unter dieſen dreyen benachbarten Potentater / 
als Tuͤrckey / Moſcau unb Polen einen Schein oco Friedens ange⸗ 
faͤrbet hätte. Ich ſage einen Schein des Friedens / weil die Tuͤrcken 
mit den Tartern / ſolſcher Mediation unerachtet dennoch fortfuhren / 
ihr Vorhaben gu erreichen; worzu fie noch einige Liſt brauchten / unb 
vorgaben / daß fic dieſes Jahr keinen Feldzug vorzunehmen geſinnet 
waͤren / bep welcher Macht urb Liſt bain Polen wol Urſach hatte / ſich 
nach Huͤtffe umzuſehen; Zu welchem Ende auch dieſe Cron den Fuͤrſt 
Razevielan bem Pabſt abordnete / welcher in einer langen geheimen 
Audientz von dem Stuhl erhilte / was er im Nahmen der Cron Polen 
gefuchet / welche ins gemein darinnen beſtunde / daß man von die⸗ 
ſem Hofeder Cron Polen mit Geld aus den Geiſtlichen Gütern wider 
den Tarcken zu Huͤiff kommen / unb auch rn Chriſtliche Potenta⸗ 
"BJ ! ij coo (e 











Bero ic [bas felbiat Mte 
cmbea Pabſi Clef — 
fofith big 350000. Ducaten ſaͤhrlich belieffe / dem in ola 


reichen b und daruͤber einen bc Schafuer / welcherd⸗⸗ 
FAMAE — veontu ließ. Oerguichen Qv 















bekonum / 
fmeniicg auch der Sónig an bic Gron Franckreich Ue 
| Pariß (lard an. / taf ber nia fi 
CCS CHIETI. 
t. 


"ynemittefunadibcm ter Konigl Pobiſch / Heff 184) vleegicuig 
v t gluckich — gab C, Sénid. Raj. in eim unie iet 
nun GETb Hicberooimcoayer Weywoden uns Gaficlanm / einen Taͤrckiſchen 
fo Siaus Chlaur /weiche Schreiben vom Groſſen Sultan gebracht Jjubim, 
Audien — Dieſer baueift von —5* Wi, Lus rni 
Qaire garwol empfangen /unb mit ompagnien Huſaren degiei⸗ 

I eret imbri rivo rni. 
Inzwiſchen langte von bem Baffa zu aminic tas x. d 

^ émanba Crow Unter Feldherren dieſes Snnbalte | 


Crée eſichs gebuͤhret / cffcrit ich meine Dienfle unſer Gt» 
| e i m 1) VR Sn Aga / welcher mit Brieffen an euren 
enbenSren. : $ónig argengay bitteídy/ —— —— 
timer, $doy Peri werden / und wollet uns ſeine Verrichtung rfiejep aut / ober 
feme. boͤſe / ehiſtens durch unſern Eurrier zu wiſſen thun; jehets 
| picht auff die lange Banck / ſondern wendet Fleiß an/oaf es ehi⸗ 
ſtens geſchehe. Ich babe einen Befehlpoͤn meinem Herren / 
dem Kayſer erbalten/baf ich untergiglid) mit cuch die tán» 
gen friedlich theilen ſoll. NRach Vern deſſen / wollen 
wir eure Freunde bleiben / wie wir hiebevor gewe en / barum 
perzogert ote Sache nicht / weil wir in guter Verſtaͤndnus ſie⸗ 
hen. Ihr wiſſet von unferer/umbtv(r bon eurer Macht / jetzo 
ſtesumb bie Graͤntzen zuthun / deßwegen hoitet unſern ee. 
fonbten nicht auff / unb was ergehen wird / tbutunsebiftens 


Schwe⸗ 












e 








hd 


ede s ol tmn, "EUROPAZUM, 
Schweden tracbecteimmmebr dunch geteiffe Sinite ben erm, Ane acf. 
wen ritmo beffer zu befeſtigen. Darowegen entícof fib fep 7 
rena erased von Schweden / zu dieſem Ende cine allacscinai 
aniufdrtibon / unb debida 


aot, mi 
Ar aroon 8 Dtfes Gabe.  Cntbietien Gud! a * p 
—5* lieben getreuen Unterſaſſen / denen ſaͤmtlichen ceraten d 
Reichs⸗Stoaͤnden / Grafen / Freyherren / Fhoffen/ nes Reichs⸗ 
pie dE iei Adel / — efehlhabern ⸗Tage. 
gei rKbofftunp eenyemen, [o ferbolb e$ Koͤnigreichs 3 
/ unb Groß⸗Fuͤrſtenthumbs Finnlands oie: opi 
—— / Unſern ſonderlichen Gruß km alb 
ít / und gunftigen Willen / vit Dt beni 9i 
—— — 

SDenmadber ſchwere Kriegs · Brand / ſo um eie 
ent zuͤndet geweſen / und / neben anbern Laͤndern / T eichs 
Graͤntzen / ſamt darunteꝛ liegenden Provincien in deſſen Flamu⸗ 
men mit eingewickett gehabt / durch deß Allerhoͤchſten maͤchtige 
tmb merckliche Schickung wieder gedẽ t / und geſtillet wor⸗ 
den / ſo daß nunmehr ein allgemeiner Friede in Europa wieder⸗ 
umbauffgerichtet / und zugleich Unſer liebes Vatterland in ti⸗ 
nen erwuͤnſchten friedlichen Zuſtand et worden / wofuͤr 
dem Allmaͤchtigen GOtt von and zu ſagen. Und 
Wir Uns billich daruͤber freuen / "ifo verbo en unb wuͤn⸗ 
ſchen Wir / baf ber wiebergebrachte Ruhe⸗ und Friedens⸗ 
Stand ſo beſtaͤndig verbleiben moͤge / als derſelbe bem &onig 
reich nicht allein qn bodften rn — ſondern anch uͤber 
alles menſchliche edergebracht worden. 
Weil —— — dici —— iebentoe 
cher Geſtalt alles un A iſt / und daß oftermals in einem 

erloſchenen Brand ein pep d Tut in der 9tftben zurack 
* t / welches wiederum in "en 5 
fan / wofern nicht beyzeiten durch fleiſſige Wachtſamkeit gute 
Anſtalt dargegen gemechtwird⸗ — aid zugleich aud» 














» 


"m DIARIUM . — -SántxudDin Odit. 


Anno 1680. 
Julius. 


trachten / daß / ob es wol ſcheinet / als waͤren die Gemuͤther aller⸗ 
(cite durch die neue geſchloſſene Vortraͤge befriediget / fo ver⸗ 
ſpuͤhret man doch / daß an einem / unb anderm Ort dergleichen 
Verfaſſungen gemacht worden / unb ſolche Mittel bep bet 


Hand ſeyen / daß es fo hochnoͤthig iſt / fuͤr deß Reichs Nothdurft 
und Sicher heit gleichfals zu wachen / uno mit zeitlicher Dore 


— ud) Unſern getreuen Unterthanen / deß Koͤnigreichs Schwe⸗ 
den ſaͤmtlichen Staͤnden / deſto bequuemer koͤnne uͤberleget / auch 


ſorg Rath und That herbey zu bringen ſuche / was zu deß Frie⸗ 


dens Beſtaͤndigkeit / und deß Vatterlands / ſamt allen getreuen 
Unterthanen Nutz unb Wolfarth gedeyen mag. Derowegen / 


damit ſolches / auch was ſonſt andere unterſchiedliche deß 


Reichs Angelegenheiten / und hochwichtige Sachen betrift / mit 


eure unterthaͤnige Rathſchlaͤge / und getreue Beyhuͤlffe foͤrder⸗ 
lichſt moͤgen eingezogen / und zum Zweck gebracht werden Als 
Daben Wir fuͤr nothig unb nuͤtzlich erachtet / deß Reichs tav 
de zu einem allgemeinen Reichstag zu verſchreiben / und zuſam⸗ 
men zu beruffen / gleichwie Wir denſelben ben erſten Tag nechſt⸗ 
kuͤnfftigen Octobris, 1020. in Stockholm / benahmet: Und dem⸗ 
nach Wir das gnaͤdigſte Vertrauen au Euch tragen. / daß in 
Betrachtung der allgemeinen Wolfarth / und Liede / ſo ein jeder 
zu dem Vatterland traͤget / niemand bie Muͤhe unb Ungele⸗ 


genheit / ſo vielleicht tiber einen / oder den andern unter euch deß⸗ 


wegen kommen moͤchte / ihme ſolches werde ſchwer fallen laß 
ſen: Als wollen Wir allen ſaͤmtlich hiemit in Gnaden entbo⸗ 
then und befohlen haben / vro Freyherren / Ritterſchafft / 
Adel und Gemeine / welche zu ihrem rechtmaͤſſigen Alter gelan⸗ 
get ſeyn / und innerhalb deß Koͤnigreichs zu Hauſe / ohnerecht⸗ 
maͤſſiges Hindernus fic) befinden Wie ingleichen dem Ertz⸗ 
Biſchoffe / den Biſchoffen / und Superintendenten / mít zweyen 
tuͤchtigen Perſonen auß jedwedem Conſiſtorio, und nod) einem 
auß jedem Kirchſpiel / demnechſt allen zu Hauſe ſich befindenden 
Obriſten / oder Obriſt⸗Lieutenanten / miteinem Capitain von 


jedwedem Regiment / wie aud) eon ſedweder Cfabt einem 
* | MEE Buͤr⸗ 


wh . € tom 
"E 


- — mm 


Engelandiſche eſchichte.  EUROPAUM, 263 
Buͤrgermeiſt t mit einem Rathsverwandten / ober einem anc 2722 1680" 
bern beſcheidenen Buͤrger / zuletzt einem ehrlichen feBbafften ] mud 

Haußmann aug jedwedem Kirchſpiel / daß ihr aud) in Stock⸗ J 
holm beyzeiten / gegen gebadbten i. O&obrismed)ft kommend / 
mit gewiſſen und vergnuͤglichen Vollmachten von euren zu 
Hauſe bleibenden Mitbrũdern / jedweder auß ſeiner Stadt / 
oder Kirchſpiel einſtellet / und ſolches ohne einigen Auffſchub / o⸗ 
der Verweilung / damit Wir / vermittelſt Unſers gnaͤdigen 
—— an euch ſaͤmtlich / deſto zeitiger einen Anfang zu be 
ſagtem Reichs⸗Tag machen koͤnnen / vie ee 
hoffentlichen gluͤcklichen Schluß / aud) deſto eher wiederumb / 
jeden nach den Seinigen abfertigen und beurlauben moͤgen. 
Wornach ſich alle insgemein / und jedweder inſonderheit an ſei⸗ 
nem Ort / gehorſamlich wird zurichten wiſſen. Und verbleiben 
Wir Ench / ſamt und ſonders mit Koͤnigl. Gnaden gewogen / 
Euch GOtt dem Allmaͤchtigen gnaͤdigſt befehlend. Datum 
Koͤnigsoͤhr den 5. Julii 160686. 
bgeſetztes Ihr. Koͤnigl. Majeſt. Befehl⸗Schreiben / iſt Mon⸗ 
teags den 18. dieſes von allen Gangein in ſelbigen Koͤnigreich abgeleſen / J 
und an behoͤrigen Orten angeſchlagen worden. EE 
Sonſten war Se. Koͤnigl. 200 famt eem gantzen Hoff unb Koͤnig⸗ 
reich / mit Ihr. Majeſt. der Koͤnigin ſonderlich wol vergnuͤget / und zu⸗ 
frieden / unb Bat ber. Koͤnig dieſelbe mit jooo. Oucaten Hand⸗und 
Spiel⸗Geld / alle eines Schlags Carolus / beſchencket; Die Hoff⸗Da⸗ 
. mte aber bekamen von 300. bif 1000. Reichsthaler nach ibrün Rang 


Gleichwie nun der Koͤnig in Schweden ſich die Wolfahrt ſei⸗ 
neo Koͤngreichs unb Unterthanen hoͤchlich angelegen ſeyn ließ: Alſo 
hatte hingegen der Koͤnig in England wegen Sitzung des Parlaments 
vor feinen Unterthanen keine Ruhe; geſtalten dann die Burgerſchaft 
zu Londen Sr. Majeſt. nachfolgende Supplication den 4. dieſes ein⸗ 
gereichet. . z 
Wir G. Majeſt. getreueſte und gehorſambſte Untertha⸗ — 
nen / geben Deroſelben in aller Demuth zuvernehmen / daß wr D (iot 


DIA KIUM Quatinbde 

Anne 1600. né etica egroſſe Gefaͤhrlichkeiten / darinnen C. Maeeſt 
Julius. erſon / bic 'Droteirenbe Religion / uno toit Proteſtirende 

E 
" tenen ' iintertbanen / vou wegen ber erſchroͤcklichen uo —— 
— Verraͤtherey ietziger Zeit ſchwehbend / — 
Parſamens fn. Dannenhero toit quf caer getcruem um ier 
fc&ion und Liebe zu E. Ra;elt.gebepligtes Perſon und Regie⸗ 
rung / und auf einer wahren Iniention und Abſehen auff ungere 
Religion / Freyheit und Eygenthumb / Eu. Majeſt. demuͤthigſt 
erſuchẽ / daß Sie das Parlament feces big auff den ti. Split 
prorogirt worden iſt / wieder beruffen / uno oeruftbaneriauben 
wolle / zu ſitzen uno folangeguagiren/ biß die Juſtitz uͤber alle 
Papiſtiſche Conſpiranen wurcklich ergangen/uno ju peur v | 
trung Cu. Majeſt. Koͤnigl. Perſon / benebenſt ber DReligion 
ben unb Freyheit Dero Proteſtirenden ———— 
puma etban worden. Und werden bit Cupplicamsten/ (wie fie 
ſchu Mas tiun finb/)nidt unterlaſſen / GOtt den Allmaͤchti⸗ 
gen umb E. Soie langce eben / unb gluͤckſelige Regierung 
unauffhoͤrlich zu bitten. 

Diee Prorin Nicht weniger kamen den 6. diele cinige Perſeutn / als Gro⸗ 
WMeidbelſex Geſchworne der Provintz Mittelſex mit einer Supplicarion gms den 
—— an ónig ju bitten / daß er das Parlament den / 1. dieſes / ſaten haſſen wolle / 
ben Zus / wie Bitte / ſo wol im Nahmen ihrer ſeibſt / alabcrganten Qpceiat 


m Ros m &Utibbdfcy / daß die Dant Officirer dieſe Supplicationdem Suimig; 






















abergebenwoiten. Nachdem aber die Richter dieſelbe geleſen / und bas 
benebenſt andere Geſchworne / worunter auch Perſonen von Qualitᷣt 
waren / wider dieſe Proceduren ſchrifftlich proteſtirt, ſo haben Nt chat 
bachte Richter dieſelbe abgewieſen. 

Hiernechſt uͤbergab bar Spaniſche Aubaſſodeit / Ms. de. Roa 
quillo, nach ſeiner Zumickkunfft oou Windſor / bem. Sdgiti: Mini- 
ftro bít Copey ber mit; Ihr. Maſ. von Gorof Britanni aufgerichee⸗ 

, tm Liga, umb ſolche Ihr Sapferl. Macſt. zu überfenben/ und deeſeke 
deſto beſſer ju perfuadicen / ín ſolche mit cingutretten: zumahlen / wer 
Beſchehung deſſen / bae Parlamene ſchwerlich zuſammen amm 
e yiumopten "ye Maſeſi. von: Qirajzbritonoícn dagli 















E UR Ó P i£U M, 26y 


ffr icte | toan ſolches geſchehen / baf Zero Pro potitionen bep dieſer Anno 1625. 
hoch anſchnlithen Verſamlung vic beſſer wuͤrden angenommen tror: Julius.. 


tl 2m. dieſes / wurde der Milord Aſton, der Ritter Jaques Si- Gefangenen 
mons; und die Herru Hevenigham, Hovvard und Petri / deren ros vor Gericht 

(te bif um dieſe Zeit ausgeſctzetworden / aus verſchiedenen Gefaͤng⸗ geſtellet / und 

darinnen ſie geſeſſen eor des Koͤnigs Gerichts⸗Banck ge⸗ auff Buͤrg⸗ 

Bracht/ umb allda cor Recht geſtellet zu werden; Alldieweilen aber der ſchafft loß ge⸗ 

Herr Geucral⸗Procurator geſagt / daß er mit ihren Proceß noch nicht laſſen. 

fertig | und derowegen beſſer waͤre / ehe man mit der Sache forfuͤhre / 

daß fc auff Burgſchafft loßgelaſſen wuͤrden / ſo haben bie Richter fich 

eutſchloſſen / ſoiches / wofern fie gnugſame Buͤrgen / und verſprechen 

waͤrden / daß fic ſich / auff den naͤchſten Gerichts⸗Tag wieder ſtellen 

wollten / anzunehmen. Seilbigen Tag wurden auc) Thomas Mind / 

Edonard Chriſtian / Thomas Curtis / Arthus Obrian / unb Johan⸗· 

na Brobley / die weiche wider den Hertzog von Buckingam einen ver ⸗ 

uhteriſchen Anſchlag gemache / ihn der Sodomiterey ju beſchuldigen / 

sor Gericht geſtellet / aͤber welche Sache wol 5. gantzer Stund zuge 

bracht / unb ſind bie Mannoperſonen für ſchuldig erkant / die Fru 

aber davon loßgeſprochen worden. | 








Nachdem der ſogenanbte Dowres / ín beffen Haus ber Graff Ober Richter 


Perding / Extraordinar Envoye deß Hertzogs von Savopen / logirt / von Weſt 
megen eines begangnen Todſchlags yum Strang condemnirt , unb mánfie wird 
ſeyn Haab unb Gut confitcirc worden / unb hierauff ber Ober⸗ ied Amis 
Richter von Weſtmuͤnſter / Herr Strade ín fem Haus / ihn veſt zu nia⸗ 
chen / gegangen / und ſolches mit einer Wacht beſetzet / hat ſich beſag⸗ 
tct Graff hieruͤber hoch beklaget / daß man feíne Privilegien hierdurch 
verletet habe. Deßwegen ber Koͤnig (cine Raht verſamlet / und den 
verſichren laſſen / daß manihmdeßwegen alle moͤgliche Satisfa- 
&ion geben wolte / worauff dieſer Richter ſeines Ambts entſetzet / unb 
gefaͤnglich in den Thour gefuͤhret / die Wacht aus bee Grafen Woh⸗ 
mung wieder genommen / und dem Reichs⸗Cantzler Ordre ertheilet mor: 
den / dem Rechter deßwegen ſeinen Proceß zumachen. Inglcichen ifi 
einer / Nahmens Jean Gillis / ber ͤberwieſen worden / daß er Theil an 
43ſter bel. I , bum 











" ad DIARIUM 


CuyiluMfdc 
Anno 1680. bem Mord / weicher an dem Juſticien Annotal tal begengewtrorben ger 
Juíu. ^ hadt / in ſtrafft dißfals crgaugemes Urtheils an drey wnterfebiclicben. 
Zurn Stadt an das Halseiſen tec arcte fu uno 332 fuuffhemde⸗ 
Pfund Sterlings Geldbuſſe zuerkandt worden. 
Cionnabais bri: 7.bieftó / kame der Graff von 
auge zurack nad ortemupben / und Den folgenden Tag had, 
Windſor / alwo er Sr. Maſeſt. von dem Ziſtand qu Tauger Somit 
Fieri qid nemblid bay ſeiner Ankunfft b geſunden / daß eit 
Ertillſtand auff vier Monat mit den Mohren geroff en wocden. Nichto 
deſto weniger haͤtten die Officirer alda fr 
iet amic | unb Se. CORafefl. ín Perfon von allem umb diable 
girber Deſſen Bericht beſtunde datinnen / Daft Komg von 
—— — Mamora verſambiete / dem Vorgebennach A 
bic Spanier anzugreiffen / es waͤre aber vicinity ju brforarm mof vira 

| Anſchlag auff S anger ——* ſeyn moͤchte 
am umet oBon Indien lieff Nacknicht ein / * 

. ſtibſt den 0. —— — / und) cine Oſte Won 

bran. dGoficfo Bocbaufrarfdimoliubefc — — 



























Straſſen geſtanhen / wod Haiſeder⸗ 
moffentoegar (püblet worden/ paf mebr leti jelbe CPOtait ju Obrunbe 
gegangen. Gieichwot 





iftis Engliſche Sacterep / als welche cin ſchr 
ftarckes —Se— bit Hollaͤnder aber ires A Ue ial 
ertitten vondenen drey auff bee Rhede kegerche Schaffen / nebſt victim 
Fahrzeug geblieben / und ward fuͤt gewiß gehalten / daß bey 11000. Men⸗ 
ſchen ertruncken; es tien auch bir Schaden weit gróffer gaveſen 
ſeyn / wofern (id) der Wind nicht bald gewendethaͤuue. | 
Gefichee im Sonßen ward auß Londen fol eenbro geſchteehena 29 bie itam 
omi Grot⸗ (cite Yerſon / die ſonderlich viet etf Ghefithte hait / jedoch will ich er⸗ 
oft gehlen / iwas mir ein glaubwuͤrdiger Mann nom Laud Groeſort ſcheecher. 
Am letzeen Julit ließ ſich in orbs» (ica eine febr helle Columeia, obeg 
Pfeiter / mit ſehr hellen Strahlen ſehen / mit einem groſſen Rauch 7 afe 
ob cin Ofen rauchete / und war die Lufft tuten fü duuchtl / obenabg 
liechte mit weiſfen Woicken / weiche ſich nach bem Weſſen zogen. Nach 
un fict aun ſolches wol eine Stunde eben laſſen / vednbirtficied | 
















—- 








Weſchichu. EUROPA UM ($5 
té Sigur einer Schlaugen / die (id) in liechte Molcken verbarg / unb Anno 16b, 
ailoubt man wann ea bey. chte zeit geweſen / daß aodam alles ſcurig Julius. 


Schocu au berr dfe [o ſind cobereitebrep Wochen / daß der Aufrͤhriſche 
| $r.Donaid Cargile, Prediger in den $db-cOafamblungm / und der Prediger in 
5r. Hal ( wache deyde án der leten Xebellion Hand mit angeleget ha⸗ nlan⸗ 
den) zu Q ucens-Fcrry gefngeubtben finb /bey denen man bann i curs 9^ 
ibrca Fellciſen / unter ver ſchiebenen andern auffruͤhriſchen umb aͤrgerli⸗ ^ 

——— Copey von einer neuem Buͤndnus gefunden / wor⸗ 
innen fic ſich verbunden / das Reich Chriſti / unb die wahrc Reformirte 
Acligien fortzupflantzen / sib dabenebens alle Monarchiſche unb Bi⸗ 
ſchoffiche Regieruug auß rotten. Welches ale co bem Rach hinter⸗ 
bracht worden / und mitlerweil derſelde die Sache examinirte/ ſowurde 
Jelbigem einenech viel aͤrgere Schrifft eingelieffert / welches eine Dc- 
daration war welche nach einer feycrtícben Proceſſion / undnach dem 
HÀ mi umet / von ein und zwantzig Perſonen an das 
$u Sanchar angeſchlagen worden / worbey ſie / beydes für fid 
— zuchnen / als welche die abre Preßbyte⸗ 
Kirch / und den Schottlaͤndiſchen Bund repræſentirten bege⸗ 
—2R2 proteſtitten / daß ſie nicht geſtuͤnden / daß Carl Stuart / 
weicher dieſe verwichene Jahr auff dem Thron von Giro; CPrittamiat 
geſeffen / der vickmchr tyr anniſert / einiges Recht / Titul / ober Praͤten⸗ 
ſion auff bic Cron Schottland / oder deren Regicrung gehabt / ſondern 
fif derſelben durch fine Falſchheiten ſchon vor viclen Jahren verluſtig 
gemacht / weil ate Bund zwiſchen GOtt umb ſeiner Kirch gebrochen. 
Der Generalthat zugleich bem Rath ju wiſſen / daß ín bic ſiebentzig oon 
wdieſen Rebellen die Waffen ergriffen / nach welchen er verſchiedene Par⸗ 
— atit bn Kopff zu nehmen / und alsd anm nach Ge⸗ 


Hiexrauff bekame man nun bít angenehmie Zeitung / daß bit Re⸗Schottlandi⸗ 
bellen / ſoſich biß dahero noch in der Wildnus auff gehalten / durch eine fe Rebellen 
Parchcy von Pferden / undz0. Drogener/unterm Commando Wii 46 
ento guten Sricasmanne adntlidy geſchlagen worden . Die Rebellen ſchlagen. 

vies deeſe achtig Mann / dchdes Dragoner/unb Acuter / auff fich aus 


&l ij kommen / 








































/ 


168 DIARIUM B od 
 . Anno 1680, kommen / reterirten ſich aber in einen Moraſt / zu welchem inan mit ben 
Julius. Pferdenuicht kommen funte / babinbie Dragoner / unangeſchen die 
Rebellen wol hundert Mann ju Fuß / und viertig iu Pferd ſtarck mo 
ren / avancirten / und dieſelbe eine gute Viertel⸗ Stund lang angriffen / 
zu welcher Sit ſich die Rebellen febr tool defendicten / biß daß endlich 
20. von ihnen todt geſchoſſen worden / darunter einer von ihren Vor⸗ 
nembſten war; da fic bann hierauff (ic auff bic Flucht begeben unb 
ſich / ſo gut als ſie kunten / recirirt. Unter ben Todten arb bet Cam- 
ton, welcher am meiſten unter ben Rebellen geprediget / gefunden / bea 
(cin Kopff und Hände / toic auch einem andern nit Nahmen Fouv vcl- 
ler, welcher das Fußvolck ber Rebellen commandirt, ber Kopff abge⸗ 
ſchnitten / unb begoc Haͤupter nach Edenburg gebracht worden / mit 
denſelben nach Gutduͤncken deß Raths su verfahren. Auff Schottlan⸗ 
diſcher Seiten ſind nur zween Mann geblieben / und vier toͤdlich / ſzeben 
oder acht andere aber nur ein wenig verwundet worden. Unter denen 
Gefangenen war auch einer / Nahmens Haxton eon Rothiller / welcher 
cincr oon ben Moͤrdern weiland bcp Ertz⸗BDiſchoffs won €5t. Audreas 
geweſen / welcher auff folgende QBufc inc Stadt Edenburg einge⸗ 
bdracht worden. Er ward von dem Scharffrichter mit ſeinen Liberey⸗ 
Kleidern au ber Waſſer⸗Pforten empfangen / unb von demſelben auff 
ein gantz mageres Pferd / mit bem Angeſicht gegeben € dymans go. 
ſetzt (rine Fuͤſſe waren unter deß Pferds Bauch / und ſeine Haͤnde auff 
den Rücken gebunden. Auff ſolche Weiſe fuͤhrte ihn der Scharffrich⸗ 
ter / und trug zugleich das Haupt deß obgedachten Camtons auff der 
Spitze einrr Helleparten. Es wurden auch noch drey andere Gefan⸗ 
gene an eine lange eiſerne Kette geſchmiedet / die man bloſſes Haupts biß 
in die Rathsſtube gebracht; Alsnun die Herren von Sr. Majeſt. ge⸗ 
heimen Rath den David Haxton / unterſchiedlicher Particularitaͤten 
halber / wegen deß wolgemeldten Ertz⸗Biſchoffs Mord gefragt / gab er 
darauff zum Beſcheid / er ſche nicht ſchuldig / ihme darauff zu antwor⸗ 
ten / oder ſich ſelbſt an zuklagen. Als inan ihn ferner fragte? Ob er deß 
X óntge Juzisuiction erfenncte / autwortete er; daß wann derſelbe dit 
Obermacht GOttes nicht erkennete / und ſeine Macht wider Chriſtum 
deveſtigen tvolte/man ſich nicht laͤnger demſelben unterwerffen doͤrffte⸗ 











| 


^9. . NER uum mm 


rd ^ -————————— — 


Geſchichte. EUROPJEUM 2169 

und baf er ſchrbeforchtete / daß die Macht unb Bottmaͤſſigkeit deß Koͤ⸗ Anne 1680. 

nigs von dieſer Arch fepe. Als er ſerner gefragt worden / o er vermeyn⸗ Juniss-— 

ke / daß die Hinrichtung deß Ertz⸗Wiſchoffs eine Mordthat waͤre ? Gab 

es zur Antwort / er waͤre ber Meynung / daß ſolches dafuͤr nicht koͤnte 

gehalten erben, Wie man ihn fragte Ob er das neue Convenant, 

welches man einem / Nahmens Cargil , einem von ihren Predigern zu 

Q ucons. Fetry abgenommen hatte für gut erkennete Bejahete et ſol⸗ 

ches / und ſagte / er moͤchte gern wiſſen / was man dargegen einzubringen 

haͤcte. Als cy uͤber Di befragt worden? Ob er / wann man ihn wieder in 

vorige Freyheit ſetzte / und ct einen von deß Koͤnigs geheimen Raͤthen ume 

Lebenbringen koͤnte / ſolches nicht thun wolte / gleichwie er bom Gre tbi» 

ſchoff gethan dite ? Gab cr zur Äntwort / daß er nicht ſchuldig waͤre/ | 

auff dieſe Srag zu antworten. Wie mim ber Herr Cantzler hierauff 

zu ihm geſagt / daß man ihn / wann er nicht deutlicher von den Umbſtaͤn⸗ 

den deß Ertz⸗Viſchoffs Mordo antworten wuͤrde / won Stund an auff 

die Folter ſpannen wolte / ſagte er / wann fle die ſes thaͤten / herdurch an⸗ 

dere ihre Grauſamkeiten / und unmenſchliche Thaten / ſo ſie an dem 

Volck GOttes veruͤbet / nur vermehren würden. Nach bem nun wob⸗ 

gemeldter Herr Cantzler ihme mehr andere Fragen vorgeleget / und hart 

ín ibn geſetzet / dieſelbe zu beaneworten / ſo weigerte er fich / ſolches zu 

thun: Bald aber hernach ſagte er / daß er / wann man ihm erlauden 

wuͤrde / zu reden / antworten wolte. Welches ato ce ihme erlaubet wor⸗ 

den / that ét eine kurge Rede / und fagte / daß et alhier als ein Gefangener 

Chriſti waͤre / weil er fich ſeiner Sachen angenommen haͤtte: Daß die / 

ſo comit JEſu hielten / und ihme anhiengen / mit oem Blut verſchiede⸗ 

ner Perſonen / ſo unlaͤngſt in die ſem Koͤnigreich Rp — dc wor⸗ 

ben / und daß er alle ire Zeugnuͤſſen / ſo ſie gegeben / für gut erkennete. 

Wienun einige Herren von bam Rath ihn hierauff gefragt / was ihn 

von dem Articul der Glaubens⸗Be kandtnuͤs / bie er für gut erkenncte / 

beduͤnckte / welcher ín ſich hielte / daß bcr Unterſcheid in der Religion das 

Rechtder Obrigkeit meht auffhebe Gab cr jur Antwort / daß der be 

ſagte Artieul durch den lolennen Bund / und das Convenant, weſches 

bit kiner Religion zugechane verpflichtete / den Koͤnig allein / i ſo weit 

er den GOttesdienſt handhabte / fuͤr rto gu erkenncu uto 
iij go 


:. Ananó16Bo, 


Julius. 





Seth 
 Shdpatán alkcessigcein veliau Rath vorge⸗ 
— fobdomar et alikeei/bif auf bic geringſte —* $e 


DIARIUM: 








wurde er folgendo nad) ban 
Holland wunde in dielem Menat durch " Ankunfft fine Rc- 





tour·Schiffe auf Oſt⸗Judien fdir erfreut, — Dann eolangtedenꝰ 
» cin Glaliotemam)/ weicher anff bic 





dieſes / Morgens umb 9. Uhr ción erwar⸗ 
tete Retour Schaffe gekreuttet / ou Amfterdam an / mit Zeitung enbét 
Herren Bewindhaber ber Oſt⸗Indiſchen Compagmẽe / daß er den 3. dio⸗ 


ferogegen ber Hohe von Boceicenes beh fieben ft Indiſchen R.ecour- 





Schiffen geweſen von denen er vernommen / daß noch circe ven caer 
Geſeliſchafft / weich es bao achte war / bc) Hutland oen ihnen wegkom⸗ 
men. Er brachte auc ſeibſt Schreiben auf. eint von bemeldeen 
Schiffen an bí Herren Bewindhaber mit / woraus man verſtanden⸗ 
bof dieſe Schiffe in acht Segein beſtraͤnden / nemblich s. von Batavia / 
tub zwey von Ceylon / wervon drey Schiffe an bie Cammer zu Amſter⸗ 
dam / zwey von Batavia / und eines von Geplon/inalcichen deey für Coe 
land / und die andern fuͤr decuͤbrigen Cammern gehoͤrten. Dieſe Schiſ⸗ 

















fe waren reich geladen / und kamen mit denſelben zeween Kaͤche von Df | 


Indien pln EAM vitare oi ucebenſt beß 

Herren Generals vos Goens Sohu. Oberwehnter Galiecemann 
bie daß cr am Booit beſagter Schiffe vernormen habe / 
daß zu Batavia noch drey Schiffe in £abung lägen / neulich bae €. dod 








Ternate, Cortagene » ub noch cínce welche nod) deeſes abo foigen | 
nit € elpaet 


wuͤrden. Zwey Schif drain Indien geblieben / ei⸗ 

geladen / [coc geſprungen / und cin anders geſuucken / bie dtes aber md 
ren noch ſalvirt worden. "m abrigen ſtunde co mit den Sachen der 
Admiralitaͤt [efr wol. 


fer 
Gexeral / oder Ladung ber ⸗IJndiſchen R 
ES imi Bae Lamb von Coetu Lt i eC 
steven Secland: Europa / mb St. Andreas fárbíc Comm von 
Anandam Sthelandſir du Gamme von Dettt unb Xonateny 











weigete ſolches qu anteridorciban. 
—— iride arie — "p mc 


amm 


— 


EUR OP.AUM.: 


— Gamuncm vn yer unb Cndifupfes / — 1086 - 
kétcn Novembrisa167 9.von 2bafevioabarfegrit / und den i. unt u, ius — 
julii, isbe |t Texti arrivirt. 


754400. [n Salpeter. 


a 5. T. rdueeE efr Pfeffer " 
377 Verſchiedenes anh 
—XRX es WMuſtcaten⸗Blumen. t | 


38997. Gatto Muſcat⸗Miͤſſe. 
» 1456. € VER uu md Stab⸗Kupffer. 
40041. Pf 





Spiaul 

455. Pf. erkbitbenc Sio bigen- 
1000. Pf. Tutia. 

4937. Pf Galiga. 

8500. Pf. Benſuyn. 

*00. Df. Cardemom. 

4002. P —— 
a2.900,. Pf. Rohe imbre. | 
$402, atty Weiſſe f 





167,0. Stuͤck Den biceene 2 ine bind Prinoaf.. 
78o.. €t. Rohe Salampures. | 
—. go. St. Verſchiedene Bethilles. 
7500. St. Chiavonys d' Dirnael. 
1858o.. St. Verſchieden Segeltuch. 
z848o. St. Verſchiedene Chitſen. 
^  €oo, €t. Salpirado Gingaré geólumt. D. 
96e. St. AllegiasParchery..— 
300, St. Allegias.Bathulles.. 
. 2o, Git. Mohren⸗Kleider. 
- g8e. €t. Hamans. | 
W 100. St. Romaals. 
3200. St. —— — » 
—— —— — fife Pelinge. 
$3145. St. Toſqu neſiſche Pelinge. 
2 ei Cay t (fn Pfeffer. n; 
» un ' ke U 


272 DIARIUM 


Asno 1ájo. 1871. br Mußcat⸗Nuß ⸗Oel 
Julius. 64360. Pf. Mannetgs eem Näaͤſſe. 
23000. St. ——A— Mußcatnuͤſſe. 
1210, Pf. Sandelholtz. 
$440. St. Verſchiedene Baumwollen Decken. 
64000, Pf. Zimmet. 
10075. St. Rothe Rubinen. 
Einige Stuͤck Perlen. 
500. Ct. Hanff zu einer Prob. 


Notandum. In obgemeldete Schiffe ſind nach ber Hand au 
im Printz ít Eyland / aͤber obiges / folgende Kauffmannſchafftencinge⸗ 
aden worden: 


17716, P SBerfbiebenm Indigo. 
7800. f. Roemaeld de Eft 
2900. C. Alegias Stiles. 
200. St. Groſſe gereuterte ctis. 
200, Cit. Callepfon Bethilles. 
200. Ct. Seſter onto Bethilles. 
1800. Rohe Bethilles. 
0 . St Feine gebleichte Guineſiſche Leinwad. 
340. St. Gemein gebleichte Chineſiſ. Leiniwad 
1440. St. Rohe Guineſiſche Leinwad. 
320. St. Rohes Seg eltuch. 
4060. St. ine —5 Chitſen. E 
80c, e —325 — Bethilles Ternatanes. 
500. Si 
ussgzt. A Somn. - 
4555. angaliſche Cepben, 
3996, [ amofi ſynen. | 
1000, CX. Spitzen. 
349r. €. afa Bengal 
234.6. St. Mallemoläns. 
2100. St. Ronnals Bengels. 


T- 


4000, St. 





Quididia. EUROPJEUM »* 


4000, ex. attma C Jit etl. | Anno 169o; 
1900, DE a ß h ſ | | Julius. , 
1000, €t. Neumodiſche Stoffen. | 
1200. €. Gobarbaͤrris. ! 


. 4oo. St. Aſies Begggy. 
3200. St. Ebene Gingans. 
1000. St. Sologoſins. 
202. St. Tanſieppe. 
1597. St. Dunriaſſen. 
35. St. Hammans. 
31320. St. Borax. 
183760. Pf. Caneel. 


Charga zweyer Oſt⸗Indiſcher Retour⸗Schiffe Ter Tholen, 
fuͤr die Cammer von Seeland / unb von Sumat ra fuͤr die Cammer von 
Ampſterdam / welche den o. Januar. dieſes 1680, Jahrs von Ceylon ab: 1 
gefahren / und in dieſen Landen arrivirt ſiidnd. D 
| |. yoóiil, DI chiedene Bengaliſche Seyden. E 
665. Stuͤck Bengaliſche Armoſynen. — 
,218, St. Marados Potaſſen. 
2200. St. Riemals / oder Seng. Schnuptuͤcher. 
400. St. Douriaſſen. | 
. 300. Gf. Hammans. | ] 
173. €t. Mallemolens. 
100, Adatheys. 
jo. St. Caſſa Bengale. 
82. St. pitzen. 
89. St. Charganas. 
5600. St. Verſchiedene Caruchies. 
1950. St. Verſchiedene Mouris. 
2960. Gt. Verſchiedene Guineſiſche Leinwat. 
u460. St. Verſchiedene Salampoures. 
- 1920. St. Chianti Cambi Chela. 
1040. St. Catty Tonperye 
m 


azſter Theil. 160. Cf. 


274 | "| DIAKRIUM Hollndiſche 
Amno:$$9. 1600. CX Dunckel blaue Mangeparomen. 
Julius. 1000, St. Tutocorin. Bethilles Schnuptuͤcher. 
300. St. Selampures Congan. 
|. 48o, St. Tutocoriniſchen. Kendan Toeperys. 
320. St. Pieromoeniſemaſſen Caerchier. 
799, St. Chienemoenemolon Caerchies. 
800. CX. Artemamoneina. 
1094. St. Verſchiedene geſchilderte Chitſen. 
2000. St. Dasjes 
5560. Pf. Cataniſchen Indigo. 
320000. Pf. Zimmetrinden. 
41400. Pf. Salpeter. 
173650. Pf. Caliotours⸗Holtzʒ 
^ ^ — 32778. Pf.Braunen Pfeffer. 


Printz oon Nicht weniger Gluͤck micberfubr auct) Cr. Hoheit dem Printzen 
Uranien be⸗ von Uranien / in dem er von der alten Prineeſſin von Portugal e. Ton⸗ 
koͤmmt ein nen Geldes / ohne die i20000. fil. an Gold uno Kleinodien / nebſt zweyen 
reiches Etb Caroſſen / davon eine ſehr koͤſtlich / mit ſechs Pferden / zur Erbſchafft be⸗ 


en der auen zommen. Hingegen hat dieſe Princeſſin ibre beyde ) duͤchten qan ent⸗ 


ies erbet / ſonderlich auf ber Urſach / weil bie eine wider ihren Willen / mit: 
gall bem fan. Baron eon Gent (ich geheurathet / unb bieanbere fich bey der 


Schweſter folang auffgehalten. | 


Princeſſin Nach bem auch die Prinzceſſin von Naſſau / deß Printz Caſimirs / 


von Naſſau jetzigen Gouverneurs oon Fricßland / Groͤningen / unb den Omme⸗ 
gehet nach (anben / Frau Mutter / die Rechnung ihrer Vormündlichen Admini- 
Teutſchland - (1.71 n hres Herren Sohns abgeſtattet / und alle Sachen der Erb⸗ 
| ſchafft von der ſel. verſtorbenen Princeſſin von Uranien / ibrer Frau 
Mutter / liquidirt / als gienge Selbe nun in Teutſchland nach dem 
Naſſauiſchen Stam̃hauß / deren die Staaten von Frießland / in Con- 

uderation derer Seck Herren / in wehrender feiner Regierung / gelei⸗ 

ſteten guten Denſte / cin Praͤſent von acht tauſend Guiden / und drey 

cauſend Gulden jaͤhrliche Penſion gethan. Ingleichen haben ihr bie 


- 


Pd 


ET ^— E£UROPAZUM - p 
von Groͤningen brep tauſend Gulden / und ioo. fl. deß Jahrs zu he⸗ fune téd*. 
) ulius. 


ben verehrei. 


Den 7. dieſes / waren die Herren Staaten von Holland und Verſamlung 
Weſt⸗Frießland / nebenſt Sr. Hoheit / dem Printzen von Uranien Vor⸗ bec Güuarn 
mittag von 9. bif 10. Uhr / unb Nachmittag von5. biß 8. Uhr comple: von Holland 
bep einander verſamblet / da dann Ihr. Ed. Groß⸗Moͤg. die noͤthige "n^ Waſt. 


Commiffarien/umb deß Landes Mittel zu verpachten / ernennet / wel 

che hierauff nach ihren deſtinirten Plaͤtzen abgereiſet. Eben dieſen 
Tag war der Graff von Mwlecon / ſo unlaͤngſt mit dem Herren Sid⸗ 
ney auß Engeland im Haag ankommen / nach dem er von verſchiede⸗ 
nen außlaͤndiſchen Miniſtern die Viſiten empfangen / von dannen nach 
Teutſchland verreyſet / umb ſeine Geſandſchafft / wegen ſeines Koͤnigs 
bep Ihr. Kayſerl. Majeſt. als Extraordinar- Envoye attgutrettett, 
Hingegen langte der Herr Romswinckel / Kxtraordinar. Deputirter 
Sr. Churfuͤrſtl. Ourchl. von Brandenburg andieſem Hoff / fo cine 
Zeitlang su Cleve geweſt / im Haag an. 


ꝛeßland 


Oen 20. deß Morgens zwiſchen 3. unb 4. Uhr verreiſete Seine Printz von 
Hoheit von Houslardyck nach Vreda / woſelbſt cin Soldat unter dem Uranien tty 


zu dreymalen zu brandſchatzen / und ibn mit Bedrohungen wiſſen zu laſ⸗ 

ſen; daß er das erſtemal dreyſſig / und das andermal hundert Gulden an 

einen gewiſſen Ort bey einem Baum im Feid legen ſolte; widrigen 
Sale er (cin Hauß in Brand ſtecken wolte; welches der Bauer / auß 

Furcht zweymahl gethan / daß drittemal abcr / als er ſolches wieder be⸗ 

gehrt / unterlaſſen hat. Worauff er zween / oder dreh Tag hernach / deß 

Bauren Hauß in Brand geſteckt / daß es gantz abgebronnen. Als er 

nun nach dieſem dem Bauren wieder einen Brand⸗Bricff zugeſchickt c 
und abermals hundert Gulden begehrt / ſonſten er bic uͤbrigen Scheuren 
unb Staͤlle auch noch ín Brand ſtecken wolte / hat der Bauer ſolches ac 
than / aber nicht weit davon / nebenſt andern verborgen / auffgepaſſet / wie 

nun dieſer Soldat kommen und das Geid haben wollen / unb ſehr à ctt 
cken geweſen / haben ſie ihn gefangen nach Breda gebracht. 


Brandiſchen Dragoner⸗Regiment ſich unterſtanden / einen Bauren Ft nad) Bre⸗ 


v 


Den 15. (chieben die Herren Staaten von Holland / welche in oic Mißhellig⸗ 
brc) oder vier Wochen nach cinander / wegen der Corſenten der gemei⸗ keit zwiſchen 
M 


"m ij nim 


176 DIARIUM -^^  Joliniftedeáidre. 


Anno 1680 nen Landes⸗Mittel taͤglich beyſammen geweſen / abſolutebiß auff den 
on amp Monat September von einander / zumahlen bic Herren Deputirten 
bic von Seeland unverrichter Sachen abgereyſet / weil (ie mit der Provintz 
Fy der Licent. Holland aͤber bit Licenten / fo Holland auff bae Frießiſche Turff / fo 
| durch Holland nac) Secland gehet / nicht babes einig werden koͤnnen. 
Deßwegen die Provintz Groͤningen ſich ber Cache von Sceland / afe 
Mediateurs, annahmen. Holland abcr wolte nichts fallen laſſen / ſon⸗ 
dern begehrte / daß Secland diejenige Licenten / gleich andern / fo auſſer⸗ 
halb Landes giengen / bezahlen ſolte; weßwegen zwiſchen dieſen beyden 
Provintzen groſſer Streit erwachſen. | 
Geldmüs gu Mecheln in Braband morb den r7. dieſes bas aroffe Gedaͤcht⸗ 
dez H. Rum⸗ nus der Kirche deß H. Rumboldi / welcher vor 900. Jahren bae erſtemal 
boldizu Me⸗ den Chriſtl Glauben daſelbſt geprediget / praͤchtig begangen, Die Kir⸗ 
cheln began· che war zwantzig Tag vorher verſchloſſen / damit allen Hindernuͤſſen 
gen · an Verfertigung der Triumph⸗ Boͤgen und anderer Zierath moͤchte ge⸗ 
ſteuret werden. Und iſt nicht zu beſchreiben / was fuͤr eine Menge Volcks 
aug allen Niederlanden fic dahin begeben / das Feſt / unb Freuden⸗Zei⸗ 
chen / welche deß gedachten Heiligen vorgegebene Wunder vorbifoett 
ſolten / zu ſehen / alſo daß man dafuͤr hielte / der Zulauff waͤre groͤſſer / als 
in dem SubcE Jahr 1070. geweſen / maſſen viertzig biß fuufftzig Gulden 
| alda auff etliche Tage nur für cinc Cammer gegeben worden. 
nglůck iu Zu Delfft auff dem Jahrmarckt / bey einer groſſen Verſamblung 
qyift. — nica Volcks / welches einem Seil. X anger zuſahe / brach bas Thea- 
trum, auff welchem ein Theil der Menge der Zuſcher geſtanden / wo⸗ 
durch viel todt geblieben / vicle aber toͤdtlich beſchaͤdiget worden. 
Frangoſen Im uͤbrigen / ob ſchon die Frautzoſen bey allen Schrifften / bic ſie 
vehmen den uͤbergaben / ohne Unterlaßprotelkirten / daß fie nicht anders / afe in alle: 
Beſitz der Recht. und Billichmaͤſſigkeit verfahren wollten / fo lieſſen ſie doch das 
Abthey Wa⸗ Gegentheil bey aller Thaͤtlichkeiten die fie ins Werck ſtelleten / augen⸗ 
ſoor. ſcheinlich ſpÿuͤhren. Inmaſſen ſolches an der Abthey Waſoor / in der 
Graffſchafft Namur zu ſehen dahin ſie ſich bereits vor etlich Monaten 


x 


begeben / anjetzo aber den Beſitz derſelben adnflich præcendirten / ohohne 


Anfuͤhrung anderer Urſachen / als daß gemeldte Abthey ju Fortſetzung 
ihres Vorhabens ſehr wol gelegen ware. Nachdem ſie nun alle Mi" 
| | e 


— 


-- 


Frantöſ Geſchichte. EUKROPAZUM. 177 


che darinnen / flr Franckreich su ſchweren gezwungen / haben ſie dem Anno 1680- 
Abe dergleichen zugemuthet / welcher aber Lieber die Abthey verlaſſen / Julius 

tmb bae; Geld und bie Schrifften unb Documenten mitnchmen wol⸗ 

ken / womit er auch gluͤcklich ju Bruͤffel ankommen iff. 

Zu Lüttich war wegen ber neuen Buͤrgermeiſter⸗Wahl groſſer Allarm qt 
Allarm / weiln der Printz mit der Gemeine daruͤber nicht cinia werden Luͤttich wegen 
koͤnnen; deme ungeachtet wolte doch dieſelbe / auff ben 25. dieſes mit bep der neuen 
Wahl fortfahren. Hingegen hatte der Printz von Ih. Kayſ. Majeſt. Buͤrgermei⸗ 
inc Eharte⸗Blanque bekommen / fothanige Wittel dar gegen; u gebr au⸗ ſter⸗ Wahl. 
chen / die ihme zulaͤnglich / unb gutduͤncken würden / dieſt Stadt unter 
ſeinen Gehorſam qu bringen. Nichts deſtoweniger it die beſagte Buͤ⸗ 
germeiſterliche Wahl / ungeachtet ber ſtarcken Gegen Parthey / auff 
St. Jacobs⸗Tag vor fic gegangen / unb zu ſolchem Amt bie Herren 
Ernft de Plenevaux, und François de Loos erwehlet / auch deßwegen 
offentliche Freuden angeſtellet worden. 


Nunmehr tratt der Koͤnig in Franckreich / mit 6er Koͤnigin / dem Koͤnig in 
Dauphin / und der Madame fa Dauphine, die groſſe / [ang vorgehabte Franckreich 
Reyſe nach Flandern an / und blieben von allen Miniſtern nur der Cantz⸗ trit ſeine Reiß 
ler / nebenſi dem Monſt. Colbert / bfc andernalle muſten dem Hofe fot, 1*9 Stan» 
ge. Der Marſchall d'Humieres aber / gieng voraus / umb alle noͤthi⸗ dern an. 

e Anſtalt fuͤr den Konigl Hoffſtaat zu machen. Unter den frembden 
iniſtern / ſo dem Hofe folgeten / waren die Ambaſſadeurs von Spa⸗ 
nien / Schweden / Venedig und Savoyen. Hingegen hatten die Hol⸗ 
tánbifcfyc Ambaſſadeurs bey Ihren Majeſtaͤten / dem Dauphin / unt 
Madame la Dauphine, tmb deß fofaenben 37ags beym Monſieur, 
und der Madame ihre Abſchieds⸗Audientz / welche dann ſehr favorabel 
dimittirt wurden / und bezeugte Se. Majeſt.mit ſehr viel obligeanten 
Worten Dem æſtime gegen Ihr. Hochmoͤg. unb bic Zuncigung / fe 
Sie haͤtte / mit ihnen in vertraͤulicher Freundſchafft / und guter confi- 
denter Correſpondent; zu leben. Wie gedacht / ſo waren die Koͤnigen / 
der Dauphin / die Dauphineſſe / mit allen Damen deß Hofes Gefaͤhr⸗ 
«n; dnb hatte der Koͤnig allen eroberten Plaͤtzen Befehl ertheilet / daß 

man keine Unkoßten / noch Muͤhe gu ſeiner Empfahung anwenden ſolte. 

| . fnm idi WVor 


Anne 1680. 


Julius. 


/— DIARIUM Sonders are 


290 . 
ſpurg / umb ſonſt nirgendowo gebracht 7 und zum ebenmaͤſſigen Ver⸗ 


mne gegen den reducirenden Valeur ſollen eingewechfeit wer⸗ 
Sngfeichen lieſſen Ihr. Churfuͤrſti. Durchl. von Braudenburg 


niachfolgendes Muͤntz⸗Mandat publiciren: 


emo 
denburgiſch. 
Sins. 
Mandat. 





^ 


nto Friederich Wilhelm / von GOttes Gnaden/ 
Marggraff jut Brandenburg/ deß Heil. Rom. 
Reichs Ertz⸗Caͤmmerer und Churfuͤrſt Ac, Thun 
kund / hiemit Unſern Land⸗Droſten / Droſten / unb tbi 
gen Bedienten / wie auch denen Eingeſeſſenen Unſerer 
Graffſchafft Ravensberg / unb ſonſt jedermanniglich / 
deme daran gelegen / in Gnaden zuwiſſen. Demnach 
auff dem juͤngſt su Coͤlln am Rhein gehaltenen Muͤnh⸗ 
Probations⸗Tag / wegen der im Heil. Aon, Reich ge⸗ 
praͤgten doppelten / einfachen / und halben Marckſtuͤken / 
wie auch der unterdeſſen eingeſchlichenen kleiner Scheid⸗ 


muͤntz halber / von denen ſo wolin uͤnſerm / als andern 


deß Nieder Rheiniſchen Weſtphaͤliſchen Crayßes dur 
ficit mo Staͤnden Nahmen ^ darzu —* P» 
pollmaͤchtigten Raͤthen und Gewalthabern / sm deſto 
beſſerer Obſervirung ber nachbarlichen Gerrefponben& 
uno 25efórberumg ber Commercien / ein gewiſſer Schluß 
gemacht worden / daß Wir ſolchen info weit ratißcirt⸗ 
une veſt geſtellet hahen, Geſtalten nach dieſem Unfere 


Marckſtůcke ohne Unterſcheid / ingleichen bet geſambten 
Lhurfüurſten / bie Pfaltz⸗ Neuburgiſche ⸗ Sürfif. Swan. 


ſhweigiſche / Luͤneburgiſche / Oßnabruͤckiſche / Munſte. 
i) /'paberbornifrbe / Graͤffliche Lippiſche/ Su 
Franck 


edi. beide BMW 
voanck ſurtiſche / Bremiſche unb Embdiſche / ſo dann die ono io — 
— Cice wnb Damſche und zwar die dop⸗oic 
pelte für⸗i. Groſchen / die einfade fur zehen Groſche/ 
ſechs Pfenning / die halben Marckſtücke abet /für funff 
eroi leicht / empfangen uno ig wer⸗ 
den ſollen: Alle uͤbrige / auſſer obbemeldten Speciftcir· 
ten / von einem / oder anderm Gepraͤge / und in Unſerer 
Graffſchafft befindliche Sorten ſollen hiemit / tmb in 
Krafft dieſes / auff fedis jum Thaler abgewuͤrdiget ſeyn / 
umb bie doppelte hoͤher nicht ale zu zwantzig Marien ⸗ 
CCo ben auf einfache gu zehen / unb bie halbe zu fuͤnff 
Groſchen außgegeben werden. Wegen der eingeſchli⸗ 
enen Scheidemuntz haben Wir gleichfals su verordnen 
für gut befunden / daß bic in Unſerm Fuͤrſtenthunb 
Minden / unb ber Graffſchafft Ravensberggepraͤgte 
Sorten / ohne Unterſcheid / ſie ſeyen Silbern / oder 
Kupffern; Ingleichen die Juͤrſtl. Braunſchweigiſche/ 
Laneburgiſche / Oßnabruͤckiſche/ Paderborniſche / Graͤß. 
Leppiſche/ unto Stadt Bremiſche / ſo viel derer bißhero 
toit Silber gepraͤget worden / unb guͤltig geweſen / im 
vorigem valor bleiben / die aber / ſo hierunter nicht be· 
griffen ſeyn / von nun verruffen / und für unguͤltig gehal⸗ 
den werden ſollen. Und damit dieſe / au Unſerer Lande 
beſtem gereichende Devalvation / keine Umſchmeltzung / 
und ſchaͤdliche Hecken · Muͤntze nad) fid) sieben / oder 
ſonſt damit Gewinn / oder Gewerb damit zutreiben An⸗ 
laß geben moͤge; Als wiederholen Wir die in Unſerm 
Oo ij vori⸗ 


! 230 DIARIUM..  Cpnlfe 
Anno 1680. ten Audienttz gegeben / ſeynd auc) im Nahmen bef Hertzogs von Jorck 
J ulus. — burd) bm Colonell Chorchil, und wegen deß General⸗Gouverneurs 
in den Spaniſchen Niederlanden / von bem Marquis de Wargnies 
J complimentirt worden. 

Von dannen Deno.dito arrivirte der Koͤnig / in Geſellſchafft ber Koͤnigin/ 
ju Ryſſel. deß Dauphins / der Dauphineſſin / deß Duc d' Orleans, deſſen Gemah⸗ 
lin / und gantzem Hoff / zuſamt einem Gefolge von fünff bip in ſechs⸗ 
hundert Caroſſen / jede mit ſechs Pferden beſpannet / welches (cbr wohl 
anzuſehen geweſen. Deß anderen Tags fame der Printz von Conde 
gleichfals dahin / und nahme bcr Koͤnig fcn Loſament auff dem Stadt⸗ 
hauß / unb muſterte noch ſelbigen Tag die Guarniſon daſelbſt / vou 
dannen that Se. Majeſt. mit dem Dauphin einen Ritt nach Aire / alwo 
Sie unter Loͤſung deß Geſchuͤtzes / ben Veſtungs⸗Bau beſichtiget; 
und nachgehends bie Regimenter Koͤnigsmarck / Vivons, Villiroy, 
Quercy, Lumbre und de Roſos gemuſtert. Deß andern Tago kame 
Ce, Majeſt.wieder auff Ipern / alwo Sie deß Abends / mit der Koͤni⸗ 
gin / und dem gantzen Hoff / auff dem Stadthauß Mahlzeit gehalten / da⸗ 

hin eine groſſe Menge Volcks kommen / dieſelbe eſſen zu (cen. 
Und ſo fort Denre3. Morgens gegenio. Uhr / gieng Se. Maſeſt. von dannen 
nach Dor⸗ wiederab und reyſete nach Dornyck / und von dangen nad) Valencien / 
nyck unb woſelbſt beyde Majeſtaͤten / und bic gantze Durchleuchtige Geſelſchafft 
Valenclen mit allcrerdencklichen Ehre / durch die reaicrenbe Gollegicn unter £du» 
tung der Glocken / und Gluͤckwuͤnſchung deß Volcks empfangen / unb. 
durch drey Ehren⸗Pforten / unb andere Triumph⸗Boͤgen / vermiitdfl 
einer herꝛlichen Muſic begleitet / unb ſelbigen Abend (cbr herrlich / unter 
Anſchauung eines Feuerwercks / welches über vier taufenb Patacono 
gekoſtet / tractirt worden. Woſeibſt wir Sieimmittelſt laſſen unb uno 

hinuͤber ca: Spanien begeben wollen. | 

Daͤniſcher Von daunen aber nichts ſonderliches zu berichten vorfaͤllet / weil 
Geſandter ifi Kriegs⸗Sachon nicht viel wichtiges obhanden tar / auſſer daß fic zu 
wird hoch be· Madrit bey dem Daͤniſchen Abgefandten ein wichtiger Diebſtal zuge⸗ 
ſtohlen. tragen / bey welchem ſich das geſtohlene Guth an Jubelen / und andern 
Koſtbarkeiten auff 202000, Thir. betrug. Die Diebe waren ſchon im 
Werck begriffen / bic Diamanten auß dem G^oto zubrechen / 3 | 
euthe 





S 


EVROPAEUM. "P 


ence unter fih zu theilen fic wurdeu aber ertappet / unb ine Gefang⸗ Anne 1580. 


uüs gebracht. Dieſe Diebe (inb durch bic Cammermagd darzu pcc. Junius 
fuadirc unb angereitzet worden / welche ihrem Stieffbruder / ſo in deß 
fpringmoon arma Dienſten / die erſte Anleitung darzu gegeben. Wie 
biefer ine Gefaͤngnuͤs gebracht / at er ſich etliche Stiche in die rug. * 
gegeben / unb ſich alfo ſelbſt ermorden wollen / welches abex noch vers 
wehret worden / unb bediente er die Stallmeiſter Charge bey dem prim 
. &mvon Parma. Einer von ſeinen Cameraden war mn Spanier / Det 
andere aber cin Goldſchmied von Bordeauxr / welche alles außgeſagt / 
und bekennet. Deß Unter⸗Stallmeiſters Frau / fo gleichfals zu dicſem 
Diebſtahl geholffen / war in ein Convent gerathen / unb alfo davon 
kommen: Derer Lohn würde gar ſchlecht geweſen ſeyn / wofern ſie 
nicht alles wieder zu geben gehabt haͤtten. Es hat aber der Hr. Ambaſ⸗ 
ſadeur dieſen Dieben auß guten Hertzen verziehen / und die Straff der 
Cammermagd vorbehalten. | 


Sonſten befande fich ein Ambaſſadeur von ben Schweitzeriſchen Ss m | 


Cantone alda / welcher den Koͤnig wegen deß Beylagers complimen wird wegen 


tirt. Ingleichen fangte cin Engliſcher Currirer an / welcher die Ratilica. deß oz 


tionder Defenfiv Alliantz , ſo zwiſchen ſelbigem Koͤnig / unbbicfir 97$ 07778 
Tron geſchloſſen worden / mitgebracht / und iſt ſelbiger den 24. dieſes / —— 
Rachmittag wiederumb abgefertiget / auch mit cic Verehrung von 
dreyhundert Piſtoletten regalirt worden. | mentir." 

: ‚Drieffe von Barcelona / allwo deß Hertzogs von Trieſtes Gale⸗ Santé 
sa lagen / meldeten / daß ſechs Frantzoͤſiſche Kriegs⸗ Schiffe / und funff⸗ —5 e 
Ada Galeren / im Geſicht ſelbiger Stadt kommen / welche praetendit Lo, dier on 
Bdrten qum erſten von derſelben begruͤſſet zu werden: Weinn abcr ſelbi⸗ der & tabr 
gzer Haven mit Ketten verwahret / unbalfo ben Eingang der Brander Barcelona 
dadurch verhuͤtet / haͤtten ſich ſelbige nach Cadaques begeben. begruͤſſet qu 
Dexn 5.dieſes hielte der Kayſerl. Ambaſſadeur / Hr. Marquis dc werden. 
Grana, feinen offentlichen Einzug / beywelchem cr (ic) in Spaniſchen Kayſerl. Am 
Habit przíenrirse/unb bas guͤdene Vließ auff ſeiner Sciten hangen — 
PHatte. Als ouch oer Frantzoͤſiſche Ambaſſadeur in cinem Memorial brit s , 
bic Cedirung des Burgundiſchen Tituls in dem Staats⸗ Xatbpros sacre 
ponirt, hatte erbarauff einc abſchlägige dort bekommen. 
. . — tn | 


43fta ba Sim ^ 


' 
H 
* 


: iti DIANRtIUM- — . m:aünfée 
&nno 1680, Italien belangend / fotourbeber Pabſt / afeerín bae Quirinat 
Julius —  fommcn/ von einigen ſeiner vertrauteften Catbindlen complimentirc, 
oed unb durch die beweglichſte Worte / bic ſie nur erdencken kunten / efus 
Pomotion, et/bicb«t gangen Chriſtenheit / unb andy bcr Stadt Rom fo nothige 
— beGarbini, und hoͤchſt⸗ zutraͤgliche Cardinals Promotion vorzunehmen. Es far 
le vorzunch⸗ ben aber Se. Heiligkeit denenſelben mit lachendem Munde geantwor⸗ 
mo. — 0 (66 Es naͤhme ihm wunder / daß fic ſo hart darauff druͤngen / zumahln 
«e fuͤr fic ja beſſer waͤre / daß ſolche Promotion nicht geſchehe; San fe 
weniger Cardmaͤle / je ber und leichter fit gu bo Paͤbſt. Wuͤrde kommen 
koͤnten; dahingegen die groſſe Anzaht nur einander im Wege waͤre. 
Koͤnig in Deniz dieſes / kame cin Expreſſer vom Frantzoͤſiſchen Hoff mit 
Franckreich Schreiben von ſelbigem Koͤnig an den Pabſt / welche Sr. Heil. alsbaſd⸗ 
, fémibtot durch den Frantzoͤſiſehen Bottſchaffter uͤbergeben wurden; worinnen 
den Pabſt. der Koͤnig fich aar hoͤchlich bey bem Pabſt entſchuldigte / unb ihn er⸗ 
fuchte / ihm nicht mehr su ſchreiben / mit Bitte / Se. Majeſt. für ent⸗ 
ſchuldiget zu halten / bag Sie ſein Schreiben micht eher beantwortet. 
&yanntocil ce eine Sache von Wichtigkeit / muͤſte er ſoſche vorher von 
, feinen Miniſtris unterſuchen lafſen. Gr haͤtte indeſſen ben Cardinal 
d'Efttée außerfehen / Vorhabens / ſolchen nach Rom gu ſenden / die Sa⸗ 
chen an ſelbigem Hofe außzumachen. Naun ſchirne es zwar / ald ob der 
Pabſt durch dieſe Hoͤfflich keit in etwas befricdiget worden / jedoch hiel⸗ 
te man es fuͤr eine Frantzoͤſiſche Klugheit / den Handrl nut in. bie Harre 
zu ſpielen. Derowegen fehlete es an ſolchen Leuthen / bie germ in truͤben 
Waſſer fiſchen / gar nicht / welche dem Pabſt widerriethen / daß er obbe⸗ 
ſagten Currier nicht (o bald abfertigen / ſondern eine Zeitlang auffhalten 
fette... Unterdeſſen ob (cfyon einige auff den Eardmal d' Eſtrec, wel⸗ 
cher / toic gedacht / zu dieſem grofſen Werck ernennet worden / groſſe 
Hoffnung machten / ſo waren doch andere / denen die hitzige unb jaͤhzor⸗ 
nige Natur bicfce Cardinals bekant war / die (icf nit unbillig beſorgeten / 
daß er Del ins Feuer gieſſen / und / an ſtatt daſſelde zu daͤmpffen / ſolches 
aur mehr Brennen machen maͤchte. Ja ce lieſſe Franckreich feine ſchlech⸗ 
tc Inchnation zu friedlichen Tractaten ſelbſt blicken / indem der Koͤnig 
durch einen andern Eurrier feinem Geſandten Befehlertheilte / er / 
^ [ofatb 


(él. —— | EUROPAUM, 3 
fe bolo bar Pabſ felura Inurnuncium von yuan ebforbermnibbe ; Anao 169», 
Aeichfato ven Jura werrepfen ſeice. | Julius) 
| mitte ſchrich achacpa Catínot d' Fſtræc Te. an ben Cardinal 
Pabſt / inmetchem CDairff er die groſſt SGoltberen / fo ver tdaiaibm/ d Eds 
unb (dun Hauß erwie ſen / [cor weitiaͤufftig anplbrete / er preiſete fers fdimibit ap 
ner ſcinen Koͤnig und deſſen Victorien / mit Anfuͤhrung / was cr Paris; den Deb. 
nen bc Kirchen zum beſten geihan / und daß Can der Groſſe bals van 
ihm wuͤrde übertroffen werden Andern Theils machte er auch das 
Lob deß frommen Vatters ſehr groß / und ſagte: daß er ein anderr 
Gregorius ſey / jedoch micht begreiffen koͤnte / warum man an cime fo 
groſſen Monarchenmit (o außgedruckter Bedrohung geſchrieben / da 
man doch bie allerhoͤfflichſte unb freundlichſte Woree gegen thn hätte 
gebrauchen ſollen. E mE 
Hierauͤber erzuͤrnete fid) ber Pabſt dermaſſen / bap er vie Naͤchte Pabſt iſt mie 
ſchlaffloß zubrachte / auct) deſſentwegen gar ſchwach und verfallen der Francreich 
Proceſſion am Feſt Corporis Chriſti beywohnte. Es verdroſſe ihn nit zufrie⸗ 
em meiſten / wos der Koͤnig ín Franckreich wider den Roͤmiſchẽ Stuel / den. 
ſonderlich was Cardinaͤle unb Biſchoͤffe antraff / vornahme / und ſich 
anmaſſete / Biſchoͤffe ſeines Gefallens / ſonderlich in denen neu erober⸗ 
ten Orthen zuſctzen unb fic auff cin zukommendes Rechtberieff / wl 
«von Pabſt Clemente X. ſolche Erlaubnuͤs erhalten; darwider ſich 
aber der Pabſt gewaltig ſetzte. 
Mit bem Frauenzimmer verderbete ers ingleichen. Dann eines eig; 
Theils wolte er nicht mehr geſtatten / daß das Weibsvolck durch bic mit ſtreng ataen 
vielen Saͤulen beſetzte Gaͤnge / nach dem Vatican zugehen durfften. bas Frauen- 
Nechſt dieſem ließ er auch ernſtlich verbiethen / die Außſchnitte der Ober⸗ Hmmer. 
kleider uͤber einen ſo weiten Circul zu machen: Derowegen bant als 
einige vomehme unb ſchoͤne Damen ín einer Mieth⸗Kutſchen ſpatzie⸗ 
ren ſahren wollen / wurden ſie von ben Sbirren auff der Straſſen ange⸗ 
halten / und gefangen genommen / weil ſie wider deß Pabſts Verbott 
ihre Bruͤſte zu weit entbloͤſſet getragen; welchen Mißfallen er auch 
Aber das Conterfait der Gemahlin deß Dauphins bezeugete. Dann ob 
er tool anfaͤnglich ſolches gelobet / fief er ſich doch hernach ſelbiges / umb 
ebender Urſach willen / entgegen ſeyn ue ber Schneider sut | 
I n ij chnitt 






E DIAKIUM  . — Sullae 


Anno 1650, ſcheutt deß Buſens / mit der Scheren zu tieff gefahren: Wortber aber 
bic rangofcu parig pe aen edi fife — 
ta bic Stuͤcke ihrer vollkommenen Fregheit rechneten. 
¶Neapols cf Zu Neapolis gienge co mit der Kriego⸗Ruſtung ſcharff her / unb 
—JJ flat wurden die Werbungen ſtarck getrichen / und das Volck in denen See⸗ 
—— ————⏑—⏑———— Femd vor der Thuͤr waͤre; ja 
— gat Haͤuſer / damit in den Werbungen unb Zuruſtun⸗ 
ga kein Geldmangel erſcheinen moͤchte. Nichts deſtoweniger aab 
ber Koͤnig Befehl / gegen alle ankommende Frantzoͤſtſche Schiffe ſich 
freundlich zu bezeugen / damit kein Anlaß / ſo viel ſichs leiden laſſen wol⸗ 
tc / zur Feindſeligkeit gegeben wuͤrde. Derowegen muſte man / aug 
Befehl deß Vice Roy, den Frantzoͤſiſchen Commendanten uͤber ficben 
Kriegs⸗Schiffe / und zween Brenner complimentiren / und mit Er⸗ 
friſchungen beſchencken. Man ließ ihm auch Handlung mit aller Hoͤff⸗ 
lichkeit zu / und vergoͤnnete ihm allce cingufauffen / was ſelbige Schiffe 
vonnoͤthen hatten / obgleich zuvorher durch gantz Neapolis alle Frantzoͤ⸗ 
ſiſche Wahren / umbocj groſſen Exceſſes willen / alle Frantoͤfiſche 
Moden bep hoher Straff verbotten worden. 
Or. Galeotia Im übrigen funden fict unterſchiedliche oom Adel / fo von dem 
fib. Viſitatore Catuci unterſuchet und verfolget worden / in ber Stadt wie⸗ 
der ein / maſſen dannder Herr Galcotta und der Rath Don Petro Cors 
tee / von welchen bcr Erſte nach Baya -/ unb ber abcr nad Coftd à 
Mare relegitt geweſen / auch wieder zuruͤck kemmmen. Es iſt abet 
beſagter Herr Galcotta meht fang hernach im ſeinem Luſthauß / cinige 
Meilen von Neapolis / von einer / wie es geſchienen / geringen Kranck⸗ 
prit angeſtoſſen wordetn; Als er abcr etwas Artzney gebrauche / hat er 
ſolche mit überaie groſſer Bewegung wieder von fid) geworffen / unb 
gleich / in Gegenwart (einer Frauen den Geiſt auffgegeben / woruͤber 
die gangc Stadt febr betruͤbet war / weun er ſich ihrer / al cim Vatter / 
jederzeit angenommen. Es Bat auch ber Vilitator Catuli ſo gar die⸗ 
fen Fall eipfunden / und deßhalben in zweyen Tagen keine Audient 
geben wollen er Vice Xy batte bcr Wittib / und deſſen Omterlaſ⸗ 
ſenen zu Troſt / ſeinen zweten Sebn zum Aichter der Vicaris an ſeine 


flau ernennet. 
te | .8mifen 


Geſchichet. EUROPE M, ils 4 
Gift Savoyen / und bem Meylaͤndiſchen Stade erdugeit Anno 168v. 
fich umb diefe Zeit einige Siffaestíon / geſtalten dann die Herren Du Julius, — 
putirten / welche oot am Hertzog geſandt worden / die Graͤntzſchei⸗ — 
burg mit beſagtem Stado abzuthun / unverrichter Sachen wieder zu⸗ som uñ dem 
ruck kommen ſind / weiche aber Ordre hinterlaſſen / wofern die oon Meylandiß 
Milan etwas vornehmen ſolten / ſolches mit Gewalt abzukehren. Stado wegen 
Als attt su Turin der Graff della Marra ſich in einem Trag⸗ der rint 
Seſſel nach der Kirche tragen laſſen wollen / die Meſſe jubóren / ſchoß ſcheidung. 
ein unchelich er Sohn deß Grafen von Lecco auff ihn / umb ihme den Graff vn 
Reſt zu geben. Als aber die Traͤger ſolches merckten / liefſen ſie den Marta wird 
Stuhl fincken / alfo daß er ſonder Gefahr nur cin wenig om Vorhaupt mbcoctifd 
bleſſut / nichts deſtoweniger ſind die Pforten geſchloſſen worden / om angegriffen. 
Thaͤter qu ergreifen. 0 J 
ZZi Genua wolte man ein Feuerwerck anzuͤnden / welches aber —— 
sat ſchiecht abgelauffen / in dem ber Brand in die Racketen gerathen aa e 
und allerhand Holhwerck deſſelben zugleich tiit einander verbrennet 
/worůber ber Urheber deſſelben oup Unvillen kranck worden / und der 
euerwercker / auß Furcht der Straffe / davon gelauffen iſt. 
Qu Venedig wurde / weiln bic Zeitungen / die man von Graͤt Venedig it 
wegen der anſteckcaden Seuch hatte / je lánger je weiter fic außbreitete / dl forgfll 
bic CDorforae fo in beralcichen Belegenhen acbrducblicb / alcícbfate Se r9 
verdoppelt / alſo daß einer / ber über ein gewiſſes Stacket / fo auff dem 
Gebuͤrg ſtunde / geſtie gen war / deſſentwegen gefangen / umb folgends zu 
Utino arquebufirt / auch andere drey / ſo auch aug Carnthen kommen / 
und gleicher geſtalt durch verbottene Wege hindurch zu kommen ge⸗ 
trachtet / gefaͤnglich eingezogen worden. Weßwegen auch der ju Er⸗ 
haltung der Geſundheit verordnete Magiſtrat neue Befehl an die Fron⸗ 
iere gegen Teutſchland geſchickt / niemand ohne Quarantaine / 
und gnugſahme Fede einzulaſſen / und damit ſolches deſto ge⸗ 
nauer in Obacht genommen werden moͤchte/ iſt an. jeden (pog 
einer vom Venetianiſchen Adel gefallot / auch einige Cavallerie nach 
Iſtria commandirt worden / die Paͤſſe deſto beſſer in acht zu neh⸗ 
.. wo damit emand vondenen ifc Orten fid) einſchleiche. 3 
F— J nij 


| $6 — DIARIUM Venetiauiſche ub 
&nne 16Bo. fibeucb amt Perſonen banniſurworden / umb daß fie chre Aemter 
Julius. Aübel venwaltet / unter tenen zween Noblen waren / denen man darbey den 
Adel genommen / und denen Banditen Enad verſprochen / die einen von 

dieſen in ber Juſtitz Haͤnde lieffern wůrden. 
Quéiebmnd — 0 lod dem auch bic ben beu ath ber gener bauen frep geiprv 
nes Haupt⸗ chenen | amb ledig crfammteg Banditen / beftimmte babe) geruckt/ 
Banditen. als haben einige derſelben das Veni de ipn auffericact worden / bercits 
! auffgebracht / uuter denen ein vornchmer Haupt⸗Bandit der Republic 
angebotten / wann ihm (cine Freyheit wieder gegeben wuͤrde | die achtzig 
tauſend Ducaten / ſo er bey Cecca / und andern Orthen entfrebdet / im 
bic gemeine Caſſa zu lieffern / welches auc ar geurenumen / und dem 
Sary in Handengeſtellet worden / die Approbation daruͤber nondem 

Senat einzuholen. 

Hettzeg von H ingegen iſt der Hertzog von Mantua lle er mit einer eintzigen 
Mantua Caroſſen / nebſt zweyen Laqueyen / anb einem Edelmann voy 


wird oon den nach (ciner Reſtdentz zuruͤck reyſen wollen / anterwegs vanciner groſſen 


Banditen Anzahl Banditen angefallen / und zu Erlegung ſtebentzig Ouplonen 
angegriffen. angeſtrenget worden. Als er abcr auff dem Weg nad) Mantua funff⸗ 
tzig von ſeiner Leib⸗GBuarde angetroffen / hat er ihnen ſolche nach gt» 
ſchickt / da dann dieſelbe vier davon in dem Venetianiſchen Gebiet er⸗ 
tappet / und in gefaͤngliche Hafft gebracht haben. 
Niderlag ber Sonſten brachten Schiffe ſo enf $eoantcfommen/okc Confz- 
dat m, mation von ber groſſen Niderlagder Tartarn durch bic Moſcowitex / 
worvondie Llmbfldubc alſserzehlet wurden. Cie Moſcawitiſch⸗ A⸗ 
vantgarde / beſtehende in acht tauſend Maun / attaquirte das ſeht con- 
ſiderable £aget ber Tarearn / woorübcr fic ín ein hefftiges Gefecht ato 
rathen. Als aber die Moſcowiter unterdeſſen immer verſtaͤrcet wor⸗ 
ben / haben fie ſich endlich folchee Lagers bemeiſtere / unb ois Gaston 
mit einer ſehr groſſen Niderlag in die Frucht geſchlagen / und eine groſſe 
d Ainiapseriebe gefangenescagefübret ^. 
! on Conſtantinopel vernahme man / daß baſelbſe groſſe Ireuden⸗ 
Diei aug Zeichen geſchehen / und daß eine von deß Sultans vornanbean Concu⸗ 





famine. bine eine Tochter gebohren / und baf man zugleich daſelbſt die Zeitung 
| publicir ; ale hatien bie Moſcowiler in eine mit bur Tauͤrckiſchen Ar⸗ 
| me 


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P mu . - lg 





— 


^U 


CUOlied'ije Geſchichec EUROPAJFUM. atr 

"antc gehaltenen Schlacht / etlich taufenb Mann / ſo wol tobt / als aefag: Anne 6 
gen veriohren. Edo waͤre (onft ein Moſcowitiſcher Geſandter allda Julins. 
angelangt / neue Friedens⸗Vorſchlaͤge zuchun. ie Janitſcharen 

waͤren bezahit / nnd nach ber Armee / deßgleichen ſechtig Galeeren nach 

bem ſchwartzen Meer geſchickt worden. Mit eben ſelbigen Brieffe 
vernahme man auch / daß der Venettaniſche Geſandte nunmehr bey de⸗ | 

nai Türckiſchen Miniſtris motangefeben erbe, Ser Tarter⸗ Cham 

ſepe geſtorben / und habe der Groß⸗Tuͤrck deſſelben aͤlteſten Sohn / der 

zu Rhodis / afe Geiſſel / wegen ſeines Vatters auffgehalten wor⸗ 

den | nach Grim geſchickt / umb Poſſeſſion ſelbiger Laͤnder zu neh⸗ 


a. 

Von Cafoí fatte man Nachricht / bag in ſelbiger Gegend zwey 
Tuͤrckiſche Galeeren ſich auffhielten / welche ſieben / beydes Genueſi⸗ 
ſche / als Corſiſche Barquen genommen / von denen vier Chaloupen 
mit Volck zu Calvi angelanget/ unb haben die Tuͤrcken alle dieſe Bar⸗ 
quen ín Grund gebohret / auſfſer einer mit welcher (ic Oſtwerts geſe⸗ 
gelt. Ingleichen war von St. Remo eine Barque ankommen / mit. 
VWericht / daß den Tag vor ihrer Ankunfft zu beſagtem St. Remo zwo 
Tuͤrckiſche Galeeren in der Inful Eris ans Land geſetzet / woſelbſt fie 
ſonder Zweifel groſſen Schadenthun mürben. 


Schließlich / damit wir auch dieſem Monat ſein Recht thun / ſo Frantzoſen 
iſt noch etwas Weniges von den Sonderbahren Geſchichten zu mel⸗ fordern bas* 
den / da dann zuvorderſt von der Frantzoſen fernerm Beginnen in der Schloß O⸗ 
Chur ·Pfaltz zu berithten vorkommt/daß Freytags ven 2. dieſes / Mor⸗ berſtein auff⸗ 
s unb. Uhr / gantz unvermuthet dreyhundert Pferd Frantzoͤſiſcher 

euter und Dragoner / unterm Commando eines Obriſt⸗ Lieutenants 
su Oberſtein angelanget / eae Schloß daſelbſt auffgefordert / und be⸗ 
gehrt / daß die Unterthanen dem Koͤnig huldigen ſolten. Nachdem 
aber der darauff gelegene Bediente umb etliche Stunden dilarion unb 
Auffſchub gebetten / bif er ſolches an ſeine Herrſchafft berichtet / unb: 
Ordre daruͤber eingeholet / haben die Frantzoſen / deſſen unerwartet / das 
Schloß beſtiegen / und fich deſſelben ohne einigen Widerſtand bemaͤch⸗ 
tiget / and funfftzig Reuter hinauff geleget / in deſſen aber nach 5 : 


"T DIARIUM . — 4eitater 


Anno 1600. veick geſchickt / umh ſelbiges Schloß bamit ju beſezßen. Den Sonna⸗ 
ulius. bend darauff / hat der commandirende Obriſt⸗Lieutenaut / Comte de 
Teſſe gleichfals funfféia Pferde im Flecken unterm Schloß liegen laf⸗ 
ſen / mit den uͤbrigen Reutern und Oragonern fortmarchiret / unb ſich 
vernehmen laſſen / tic er Ordre babe / nicht allein Oberſtein / ſondern 
auch Callenfelß / Krumbach / Ebernburg unb Creutzenach wegzuneh⸗ 
met Beſagte Frantzoͤſiſche Voͤlcker / ſo deß Fleckens / unb Schloſ⸗ 
ſes Oberſtein ſich bemaͤchtiget / haben gantz keine Urſach ſolcher Feind⸗ 
ſeligkeit eingewendet / ſondern ſich / nach dem drey Tage zuvor von cetzli⸗ 
chen Frantzoͤſiſchen Bedienten eine Citation daſelbſt angeſchlagen / und 
bic Herrſchafft innerhalb Monats⸗Friſt nach Metz su erſcheinen citirt 
worden / drey Tage / unerwartet deß gegebenen Termins / gedachten 
Orts bemächtiget. 

Hiernaͤchſt begehrte mehrbeſagter Frantzoͤſiſche Obriſt Lieute⸗ 
nant an deß Amts Kirchberg gehoͤrige Pfleg Hottenbach / daß ſelbige zu 
Unterhaltung ſeiner Trouppen / bey Vermeydung Pluͤnderung und 
Brands / contribuiren ſolten. Worauff oic Unterthanen einige dahin 
geſchickt / umb deſſen Forderung zu vernehmen / welche ſich auff zehen 
Cd Haber / ſechs Huͤner / hundert Eyer / und anderthalb Maas But⸗ 

ter fuͤr dißmal erſtreckt / ſo auch bie Unterthauen noch ſelbigen Tag bas 
benlieffern muͤſſen. Nicht weniger unterſtunden ſich die Frantzoͤſiſche 
Jaͤger auß der Guarniſon Homburg in der Kuͤbelberger Gerichts⸗ 
Waldungen taͤglich zu puͤrſchen / unb noch darzu bic Unterthanen zu 
Heimfũhrung deß Wildprets ju zwingen: Und obwol oer Landſchrei⸗ 
bcr zu Lautern dem Commendanten daſelbſt / Montt. la Gardette hier⸗ 
unter zugeſchrieben / unb ſolches cinzuſtellen erſuchet / Bat jedoch der ſel⸗ 
be gleich darauff noch ein Wild faͤllen / dem Schuldheiſſen vor die 
Thuͤr legen / undihme bedeuten laſſen / et ſolte es alſobald auff Hom⸗ 
burg fortſchaffen / oder gewaͤrtig ſeyn / daß er mit Gewalt dazu ſolte ge⸗ 
bracht werden; auch wolte er fich) der Jagd nicht enthalten / er ſeye dann 

Derſelben von ſeinem Koͤnig deſſen expreſſe befelche. 
Begehꝛen an In Bergzabern hat man dem Magiſtrat daſelbſt / bey abgenom⸗ 
Bergiabern. mener Frantzoͤſiſcher Huldigung bedeutet / es werde alles in dem Stand / 
wie es jetzo ift / bleiben / außgenommen / daß i. ſie in dem Kuchen Se 
007 | ctt 


i 


eddie. EUROPAUM. zoo | 
hett / an fiat Kapferl. Moſeß. für ben KRonig 1n Franckreich unb (etam ^no Yo. 

für ihre Herren bitten; 2. Alle Leibeigenſchafft auffacboben ſeyn; 5. Juiu. —.— 

«Die Appcllaiones ati bae Koͤnigl. Parlament gerichtet werden⸗ 

4. Wegm der Frohndienſte anderwertige Berordnung geſchehen / und 

5. Die Bedienten vier Wochen Scit haben ſolten / ſich zu afldren, eb fic 

bem Koͤnig bcn Eyd ber Treue leiſten wolten. Welche fuͤnff Puncten 

auch der · Guttenbergiſchen Gemein vorgehalten worden. | 

Nach dem ſonſten Ihr Churfaͤrſti. Durchl 3u Pfaltz aͤber denje⸗ Com̃endam 

nigen Lieutenant / ſo auff Falckenburg commandirt, wie auch ben dar⸗ auf Falcken⸗ 

: euff gelegenen Sergianten / wegen geſchwinder / und unverantwortli⸗ burg wird 

ther Ubergab ſelbigen Schioſſes an bie Frantzoſen / formlich riego; lecollitt. 

Recht baltentaffen / iſt gedachter Lieutenant dahin condemnir wor⸗ 

ban / daß ihme durch den Schatffrichter der Degen vor den Fuͤſſen zer⸗ 

brochen / er offentlich sum Schelmen gemacht / und darauff mit dem 

Schwerd gerichtet werden ſolte. Der Sergiant aber ward durch glei⸗ — 

d Stimmen zum Strang verdammet; darauff auch Montags / den 

5. dieſes / bas Urtheil anbem Lieutenant gedachter maſſen in ber Ve⸗ 

ſtung Fricdrichsburg excquircber Sergiant aber / auff Ihr. Churf. 

Durchl. gnaͤdigſte Milderung / arquebuſirt tworden. 

Zu Regenſpurgwurde immitteig / wegen der Muͤntz⸗ p roba. da m 
tion mit groffcm Eyfer fortacfabren / umb damit einmal jum Schluß ae pure: 
zu gelangen / geſtalten dann derſelbe bereits Aber einige Puncten ergaro cosa. 
gen / daß alle Sorten ohne Unterſcheid annoch vier Wochen / aà daod 
deß ſchlieſſenden Muͤntz⸗Xeceß in ihrem voͤlligen Valcur paſſiren / nach 


WVeiflieſſung dercen aber / die im letztern Nuͤrnbergiſchen Muͤntz⸗Reccß 


und Edict benennete acht Sorten / und was ſeithero noch weiters cin⸗ 
kommen / verruffen / denen Muͤngz⸗Staͤnden uͤberbracht / unb von de⸗ 
nenſelben / umb Den annoch su vergleichen ſtehenden Tax zum vermuͤn⸗ 
tzen eingeloͤſet werden ſolte. Dic brigen Sorten ſolten nach obbe⸗ 
meldten vier Wochen auff gleichfals ju benennen ſtehenden Valeur per: 
unter geſetzet / und in ſolcher reducirender Valuta, itt Handel unb Wan⸗ 
be länger nicht / als den naͤchſtkuͤnfftigen genommen / unb ſo dann 
gleichfals verruffen / unb von denen Muůns⸗Staͤnden nach Reg ww 

Aſter The. Do ſpurs / 


i |^ DIARIUM Sonders are 
ione: 1680. (oua / unb ſonſt urgendowo gebracht / und sum ebenmaͤſſigen Ver⸗ 
S Julius muͤntzen gegen den reducirenbeg Valeur ſollen eingewechſelt wer⸗ 
den. B * E | 

Ingleichen lieſfen Ihr. Churfuͤrſti. Durch. von Brandenburg 
nachfolgendes Muͤntz⸗ Mandat publiciren: 





Marggraff a Brandenburg / deß Heil. Roͤm. 
Rerichs Ertz⸗Caͤmmerer und Churfurſt / ꝛtc. Thun 
kund / hiemit Unſern Land⸗Droſten / Droſten / unb uͤbri⸗ 
gen Bedienten / wie auch denen Eingeſeſſenen Unſerer 
Graffſchafft Ravensberg / und ſonſt jedermanniglich / 
deme daran gelegen / in Gnaden zuwiſſen. Demnach 


Cubo t Friederich Wilhelm vor GOttes Graben - 


Cn 
Mandat. 


auff dem fünaft au Coͤlln am Rhein gehaltenen Muͤntz⸗ 


Probations⸗Tag / wegen der im Soci Roͤm. Reich ac- 


praͤgten doppelten / einfachen / und halben Marckſtuͤcken / 


wie auch der unterdeſſen eingeſchliehenen kleiner Scheid⸗ 
muͤntz halber / von denen fo wol in Unſerm / als andern 


deß Nieder Rheiniſchen Weſtphaͤliſchen Frayßes Fuͤr⸗ 


ſten imb Staͤnden Nahmen / darzu verordneten Ge⸗ 
vollmaͤchtigten Raͤthen und Gewalthabern / zu deſto 
beſſerer Obſervirung der nachbarlichen Correſpondentz 
unb Befoͤrderung ber Kommercier / ein gewiſſer Schlu 
gemacht worden / daß Wir ſolchen info weit ratiſtrirt⸗ 
unb veſt geſtellet baberi; Geſtalten nach dieſem Unſere 
Warckſtuůcke ohne Unterſcheid / ingleichen ber geſambten 
Churfurſten / bie Pfaltz⸗ Neuburgiſche / Sirftf. Braun 


chweigiſche / Luͤneburgiſche / Oßnabruͤckiſche / Munſte⸗ 


che / Paderborniſche / Graͤffliche Lippiſche / Stadt 
20 8t 





EUROPJEUM. 


edinin. un Br a 3 - EM - ] 
—66 emiſche unb Embdiſche / fo dann die o ces 


ediſche und Daͤmſche / nnb zwar bie dop⸗ 
pelte fur⸗ai. Groſchen / bic einfache für zehen Groſchen / 
ſechs Pfenning / bie halben Rarckſtucke aber /für funff 
chen / z. Pf. leicht / empfangen uno außgegeben wer⸗ 
den ſollen: Alle uͤbrige / auſſer obbemeldten Speciftcir· 
ten / von einem / oder anderm Gepraͤge / und in Unſerer 
Graffſchafft befindliche Sorten ſollen hiemit / und in 
Krafft dieſes / auff ſechs um Thaler abgewuͤrdigetſeyn / 
un bie doppelte hoͤher nicht ale zu zwantzig Marien — 
Groſchen / die einfache zu zehen / und bie balbeaufünff 
Groſchen außgegeben werden. Wegen ber eingeſchli⸗ 
enen Scheidemuntz haben Wirgleichfals zu verordneu 
aut befunben / daß bie in Unſerm Fuͤrſtenthumb 
Minden / unb ber Graffſchafft Ravensberggepraͤgte 
Sorten / ohne Unterſcheid/ ſie ſeyen Silbern / oder 
Kupffern; Ingleichen die Fuͤrſtl. Braunſchweigiſche⸗ 
Luͤneburgiſche/ Oßnabruͤckiſche/ Paderborniſche / Graͤß. 
Lippiſche/ unb Stadt Bremiſche / ſo viel derer bißhero 
ter Silber gepraͤget worden / unb guͤltig geweſen / im 





vorigem valor bleiben / die aber / ſo hierunter nicht be⸗ 


griffen ſeyn / von nun verruffen / und fuͤr unguͤltig gehal⸗ 
ten werden ſollen. Tino damit dieſe / zu Unſerer Lande 
beſtem gereichende Devalvation / keine Umſchmeltzung / 
und ſchaͤdliche Hecken · Muͤntze nach fid) ziehen / oder 
ſonſt damit Gewinn / ober Gewerb damit zutreiben An⸗ 


| [ag geben móge ; Als wiederholen Wir bte in. Unſerm 


Oo ij vori⸗ 


222 OPEARIUM Sonderbare 

vorigen Placat dieſerhalb ergangene gnaͤdigſte Perord⸗ 

PUOcwung / unb befehlen nochmabls —— * und 

Beamten / jedes Orts hiemit ernſtlich / dahin acht zu 

haben / daß die Contravenienten weß Standes ee 

in gebuhrende Straffe gezogen / und Unſer Intereſſe 

darunter beſt · moͤglichſt beobachtet werde. Wie Wir 

dann / umb dieſes deſto nachdruͤcklicher zu befordern / 

. beme/ fo bie Ubertretter Unſerer Edicten anbringen 

wird / einen vierdten Theil ber confifcirenben Gelder 

Krafft dieſes stt legen. So geſchehen Koͤlln am ber 
Spree / den 18.23. Julii i680, — 


gemorial Zugcedachtem Regenſpurg haben Ihr. Durchl. ber fer: fatty 
bi Pfaiegra graff von Zweybruͤcken / denen Evaugeliſchen Chur⸗Fuͤrſten unb 
fen von Staͤnden aldar anweſenden Raͤthen / Bottſchafften unb Gefandten 
Zweybruͤck durch ein Memorial hinterbracht / welcher aefaltber Herr Biſchof von 
zu Regen · Megtz in Ihr. Durchl Landen die Kirehen vificirc unb fuͤr die Catholi⸗ 
ſpurg einge (cbe den Cultum Religionis berum pratendirt habe / deßwegen 
gm. Sie beſorgeten / có moͤchte das Abſehen / mo nicht auff cine gaͤntzliche 
Enderung bey Religion mitte Zeit / jedoch ein Exercitium ſimulta- 
neum, vornemblich aber auff die Geiſtliche Güter gerichtet ſeyn / hin⸗ 
gegen aber die Proteſtirende Staͤnde / vermoͤg deß Weſtphaͤliſchen 
| Sriebms, E3ciafit bois eapite T uriſdictionen eximict. 
| worden waͤren / unb in Beſitz deren in iren £anben gelegenen Geiſtli⸗ 
chen Guͤther confirmirctporbon Pis itur alt e. im 
gebetten haben / daß man fib. / obeommune Intereſſe Religionis, 

—— btt Sachen Nothdurfft erforderte / nachdrücklich expli- 
cire wolle. 

rſt in 


SRaymüit | n Bapein giengen imber Churfurſtl. Reſidentz; Stade Man⸗ 
Ne Regie⸗chen nicht wenig Solennitaͤten vor. Dann nachdem am 23.dieſes der 
murgan. Chur⸗ Printz an ſeinem Geburts⸗Tag / zugleich auch feine Sina 

| 07 Ki 


^ » 
. " - — — "mo 


Seſchichte. | EUROPEUM. / XJ y - 
feit erreicht / und die Regierung ongetretten / fo Bieten erſtlich bie Jer, Anno 1680. 
ten PP. Jeſuiten ihr heiliges Amt / umb erwuͤnſchtes Wolergehen / unb 
Auffnehmen deß gantzen Chur⸗Hauſes / in Beyſein einer groſſen Men⸗ 
ge Volcks / unter Loͤſung vieler Stuͤcke. Auff bm Abend ward cim 
koſthares Feuerwerck gehalten / und in der gantzen Stadt vor allen Fen⸗ 

ſtern brennende Liechter in gemahlten Laternen / unb allerhand ſchoͤnen 
Figuren gezeiget; wobey der Graff von Lobkowitz Kayſerl. Abgeſand⸗ 
ter / bey ſolchen Freuden / zu Ehren deß neuen Churfuͤrſten / auß einem 
ſchoͤnen doppelten Adler / ſo uͤberall mit Deb Lampeln umbhangen war / 
weiß urb rochen Wein ſpringen ließ. Der Frantzoͤſiſche Jtefibent 
ließ kleine Waͤpplein mit Lilien: der Savopiſche aber / weiſſe Fackeln 
außſtecken. So waren auch alba praͤchtige Turmier / ſchoͤne Como⸗ 
den / undwas zur Ergetzlichkeit su wuͤnſchen / cinen Tag nad bem an⸗ 
dern zu ſehen. Der Schluß aber aller ſolcher Freuden beſtunde auff 
e efte, t / baf ber Churfuͤrſt numoffenttich bic &ap[ert. 

ey erkieſet. | 

Sonntags den 16 /20. dieſes / Nachmittag zwiſchen 4. unb 5. Chur Raynz 
Uhr / langten Sybr. Churfuͤrſti. Gn. zu Mahntz / ven Dero Reyſc oon humt die Hul⸗ 
Erfurt zu Steinheim an/altoo Selbige ben z9 bic Huldigungempfan⸗ d m 
gen / darauff zu Schiffe gegangen / und bif auff Höochſt gefahren / wo⸗ Ze uum 
ſelbſt € c Churfuͤrſti. Gn. den zo. gleicher maſſen bie Jyutbigung einge 
er b Bernad Sero Repſe ferners wieder nacher Mayntz fort 
etzet. - , | 


Sonſten ließ Cc Durdilbre Hertzog von Hanover / wegen der Hertoge von 
je laͤnger je weiter umb ſich greiffenden Contagion / der reyſenden Perſo⸗ Hanobher 
nen halber folgendes Mandat publiciren. üanbottee 

Ou GOttes Gnaden / Wir Ernſt Auguſtus Biſchoff $e Seriem 

Oßnabruͤck / Hertzog zu Braunſchweig unb ine iub Pu 

ürg / x. Fuͤgen biemit Jedermaͤnniglich zu wiſſen: greiffenden 

Demnach Wir uͤber die am 6. hujus publicirte Verordnung Tontagion. 
der leyder immer mehr und mehr ſich außbreitenden / und naͤ⸗ 
hernde Peſt⸗Seuche halber / ſo Wir hiemit nochmalen wieder⸗ 
hohlen / erneuern / und beſtaͤtigen / zu dto mepret Verhuͤng 
o dj alles 





/ 


* |ODIARIUM — ——- Coeur. 


Anse ito alles beſorglichen Unterſchleiffs für gut und nótpigbefunben/ 


Julius. 


"unb £anbcauff gewiſſe Maas zu be 


daß im Fa | | 
Landes zuruͤck kommender Gínbeimifd)er / ohne dergleichen 


eit waͤhrender unb anhaltender (otbaner Gefahr / die Ein⸗ 
komm⸗Betrett⸗ und Durchpaſſirung Unſerer Fuͤrſtenthumb 
| breiten / und ſelbige de⸗ 

nen Mn d bie aug D berCacbfen / und Ober⸗Teutſchland / 
inſonderheit aug Ungarn / Boͤhmen / Oeſterreich / und andern 


ayſerl. Erblanden kommen / nur an denen alhier benannten 


Graͤntz⸗Orten / als Schatzfeld / Rodolffshauſen / Nordheim / 
Muͤnden und Hameln zu verſtatten / annebenſt auch / umb 
mehrer Auffſicht willen / nebſt dem alda / und ſonſten außgeſetz⸗ 
ten Wachte / gewiſſe / abſonderlich beeydete Schreiber mit ge⸗ 
meſſenem Befehl beſtellen zulaſſen / welche auff die ankonmen⸗ 
de Leuthe und Wahren genaue Acht haben / und denen Durch⸗ 
paſſirenden / der befagten Unſerer Verordnung von e hujus, 


gemaͤß / mit Geſundheits Arteſtatis, daß ſie nemblich innerhalb 


14. Tagen an keinem inficirten oder verdaͤchtigen Ort geweſen / 
von der Orten Obrigkeiten / daher fie fonimen / verſehen ſind / 
ewiſſe gedruckte Paßzettel zu weiterer Fortkommung erthei⸗ 


len / dieſenige aber / ſo damit nicht verſehen / zuruͤck weiſen ſollen. 


So befehlen Wir hiemit allen und jeden / ſo wol Frembden / als 


auch Unſern auß Ober⸗Sachſen / Ober⸗Teutſchland / und der 
Orten herkommenden Einheimiſchen / und Unterthanen / weß 


Standes / Wuͤrden / oder Weſens ſie ſeyn / daß ſie an keinem an⸗ 
dern als ihrer Reyſe nach / an einem der vorbenannten Orten / 
in Unſer Fuͤrſtenthumb unb Lande zu kommen / oder zu paſſi⸗ 
ren ſich unternehmen / mithin ihnen / zu ihrer eigenen Sicher⸗ 
heit / und Verhuͤtung ſchwerlicher Ungelegenheit / erwehnte 
Paßzettel / welche einem jeden ohne ged mitgetheilet wer⸗ 
den follen/gebentaffen/ mit der außtruͤcklichen Verwarnung 
jemanb / er ſeye ein Frembder / ober auſſerha 


Paßzettel in Unſern Landen betretten oder gefunden waͤrde / 


wider denſelben mit ernſtlicher / unaußbleiblich agn 
r 


mif Leib⸗ und Lebens⸗Straff verfahren werden ſoll. Inmaße 
-. 99i 


— A LL — — 


— —M t 


- 
, 


ten / ſo wol ín ben Staͤdten / 


A 


exta. EUKOPAEUM a£ 007 | 
Wir dann Unſern ramen, Befehlshabern / unb Obrigkel⸗Anno 1060. 
s auff dem Lande / reſpectivẽ heh Julius. 


Verluſt ihrer Dienſten / und anderer ſcharffen Ahndung / hie⸗ 
mit ernſtlich anbefehlen / bag fiebenen Gaſtwirthen / Krügern / 
und Beherbergern durchgehends / nicht allein bey willkuͤhrli⸗ 
cher harter Straff andeuten / nach Verlauffi4. Tagen / von 
dato an zurechnen / ohne Vorzeigung erwehnten Paßzettels / 
keine von Eingangs benannten —2*8— Orten fommenbe 


Leuthe / es ſeyen Außlaͤnder / oder Unſere eingeborne Untertha⸗ 


nen und Angehoͤrige / noch auch deren Begehr / und Wahren 
auffzunehmen / zu behauſen / und zu beherbergen / ſondern daß 


ſie auch auff alle in denen ihnen anvertraueten Aemtern / Ge⸗ 


richten / und Staͤdten befindliche Frembde genaure Acht baben/ 
und alle diejenige Außlaͤnder / oder auß der Frembde / nach 


Ablauff vorbedeuter Zeit / zuruͤck kommende Einheimiſche / ſo 


die Gaſthaͤuſer / Herbergen / und Kruͤge vifire laffen/ 


bergleichen Doirttel nier haben / fo fort in ſchere Verwuh⸗ 
a 


run un d fft bringen laffen/ tmb davon anbere an Unſern 
off Ger 
b riederich Anthon Limburg / deme Wir hieruͤber die Ober⸗ 
Auffſicht in Gnaden anbefohlen / und zu dem Ende genreſſene 
Berhaltungs⸗Befehl ertheilet haben / ohngeſaͤumte Nachricht 
erſtatten. Wir befehlen / und wollen auch / daßin Unſern 
Staͤdten durch die Pfariherrn beſtelte Medicos und Chirurgos, 
ingleichen in Unſeru Aemtern / Gerichten / Fleckenund Doͤrf⸗ 
fern / durch die Pfarrherm / oder Kirchen⸗Bediente / wochentlich⸗ 
cn Kranckenund Todten⸗Zettul / mit einverleibter Anzeig deß 


effenss, woran ſie krancek liegen / oder geſtorben ſeyn / Eyren und 
flichten / auch gutem Gewiſſen nach / verfertigen / und jedes 


— eit einlieffern von derſelben aber weiter an vor⸗ 

erwehnten Unſern Hof Gerichts⸗Aſſeſſore umb Auditorc, ohne 

Saͤumſaal unb Nachlaͤſſigkeit befoͤrdertwerden / inmaſſen 

dann auch Unſere Beamten / Befelchshabere / und Obrigkei⸗ 

jen / dafern dieſelbe von einem / oder demandern ihnen anter 
| au 


/Á - 


té-Aflefforc, Ober Auditeur unb lieben Getreuen 


e 


xN 


^ 


196 DIARIUM 


Anno 1680. trauten irte Beg Iaupte Nachricht von rige fi erdugenbee 
jm. — Krankkheit / ſo GOtt verhuͤten wolle / erhalten ſolten / die Haͤu⸗ 
ſer / worinnen fid) dergleichen exaͤuget / ſofort ſperren zu laſſen / 
ben (b «unb Zugang ſolchen Orts durch Wachten ju verhin⸗ 
dern / und davoñ ungeſaͤumt zu berich ten haben. Hieran ge 
ſchiehet Unſer ernſtlicher Willſ unb Wir ſeynd den Gehorſamb 

zu erkennen / und den Ungehorſam zu beſtraffen gemeynet. 

Gehen ín Unſererer Reſidentz⸗ Stadt Hanover / Dena. Julii / 

1690, . . 


Ernſt Auguſtus. 


Ingleichen wurde auff Sr. Koͤnigl. Majeſt. in Danemarck and» 
digſten Befehl / nachgeſetztes Mandat in Altona offentlid anges 





Auonaiſches ſchlagen. | | 
porem Ir Buͤrgermeiſter und Rath bec extabt Altona/ 


unter Ihr. Koͤnigl. Majeſt. un Daͤnemarck· Nor 
wegen / in Dero Graffſchaft Pinneberg gelegen / 
RR auff einkommenen atleranábiaften Koͤnigl. Be⸗ 
fehl hiemit jedermaͤnmglich kund; Nachdem leyder be⸗ 
kandt / wie die Peſtilentzialiſche Contagion und Seuche 
in Wien / Prag / Dreßden / unb andern daherum liegen⸗ 
ben Orthen in Teutſchland / je laͤnger je mehr einreyſſet / 
daß mar zu allergehorſambſter Folge jetzt allerhoͤchſt⸗ 
erwehnten Koͤnigl. Befehls hoͤchſt nothig zu ſeyn ermeſ⸗ 
ſen / fernerhin ein wachendes Aug zu haben / damit nicht 
auch ſothanes Ubel in ifie Stadt / und deren Graͤntzen 
einſchleichen moͤge. Wiederhohlen demnach / im Nah⸗ 
men allerhoͤchſt gedacht Sor. Koͤnigl. Maj. unſers aller⸗ 
gnaͤdigſten Koͤnigs und Herren / wie obgemeldt / pe 

| — dieſes 


chẽbeneſſend. 


Los 





vidc EUROPAEUM. "57 


dieſes / unſere dißfals vorher abgelaſſene ernſtliche Be 


fehle dahin / daß ſo wol hieſige Buͤrger und Einwoͤhner ' 


fo Chriſten / als Juden / als aud) Frembde / keinen vonob⸗ 
erwehnten / und andern inficirten Ort kommenden / 
auch ſonſten verdaͤchtige Juden / mit bey fid) habenden 
Guͤthern / er ſey aud) wer er wolle / anhero weder zu 
Waſſer / nod) zu Lande bringen / alhier in ihre Haͤuſer 
auffnehmen / oder beherbergen / ſondern dieſelbe alle 
durchgehends von hier ab⸗ und zuruck weiſen follen : Ge⸗ 
ſtalt dann niemand anders / als ber von einem geſunden/ 
und von der anſteckenden Seuche der Peſt befreytem 
Ortgekommen / und ſolches mit einem beglaubten Ge⸗ 
ſundheits Brieff / unter der Obrigkeit deß Orts Inſie 
gel / daher er gekommen / vorhero bey uns gnugſain dar⸗ 


gethan und erwieſen habe / alhier zugelaſſen werden 


ſoll frembde Juden / und Zigenner aber / aud) alhie nicht 
geborne etie / ſie ſeyen and) wer fie wollen unb haben 
Geſundheits Brieffe vorzuzeigen / oder nicht / ſollen in 

hieſiger Stadt Altona / und dero Graͤntzen durchaus 
nicht mehr gedultet werden, Wie dann auch alle und je⸗ 
de / welche alhie Schweine haben von dato dieſes offe 
nen angeſchlagenen Befehls / dieſelbe fant allen oon 
ſolchen Schweinen / und deren Koth (ſalv. ven.) herflieſ⸗ 
ſenden Unffatb/umo ſonſten Faͤulichkeit / von denen Gaſ⸗ 
ſen abhalten / und ſothane ihre Schweine von dem 


Anne 285. 
'ul:us. 


Pd 


Schweinhirten aufferfalb ber Stadt treiber. / aud) - 
alfo ton bemfetben Düren faffenfollen / damit dieſe aute - 


pr». Stadt / 


s nofter Theil. | 


298 | | | DIARIUM Sonderbare 
—* '55o- Stadt / und Gemeine / von denen auch dahero oͤffters 


entſpringenden ang iunden Duͤnſten / unb beſorgenden 
Infectionen und Seuchen / bey jetziger Deiffer Sommer⸗ 
Zeit / durch GOttes Gnade befreyet bleiben móge / mit 
dieſer außdrücklichen Verwarnung daß bic Contrave⸗ 
nienten uno Widerſpenſtige( welche dieſen Befehl nicht 
gebuͤhrend beobachten / ſondern in einem und anderm 
darwider thun werden) mit hoher willkuͤhrlicher/ auch 
nach Beſinden / mit Leib unb Lebens⸗Straff / inſonder 


heit die Zigenner mit Abnahm ihrer Pferde / und Guͤther 


unaußbleiblich ſollen beleget / oberwehnte bon inficir⸗ 
ten / oder dißfals verdaͤchtigen Orthen anhero/ entweder 
zu Waſſer / oder Lande kommende Guͤther und Bagage 
aber ſofort offentlich verbrandt werden. Wornach ſich 
ein jeder nicht allein / und vornemblich in aller — 
ſtem Reſpect ob allerhoͤchſt beruhrt Ihr. Koͤnigl. SYaieft. 


án uns allergnaͤdigſt abgelaſſenen Befehls/ ſondern 


auch zu ſein ſelbſt eigenen Conſervation aller ehor⸗ 
ſambſt zu achten / auff den Ungehorſambs⸗dall aber bie 


angedrohete Straff unaußbleiblich zu aemarten hat. 
Zu mehrer Urkund haben Wir obgemeldie Buͤrgeret 


ſter und Rath unter dieſes offene angeſchlagene Ran— 
bat hieſiger groͤſſer Inſigel tvoltoiffentfic) drucken uno 
vom verordneten Secretario es unterſchreiben laffen. 
So geſchehen in ber Koͤnigl. Stadt Altona/den s. Jui/ 
Anno 16 80. 


Niche 


Beſchicher. | EUROPIEUM ^o» 
Nicht weniger Bat audy bic Stadt Lubeck wegen ber reyſenden Anno 1685. 
Perſonen / Juden unb Ziegeuner nachfolgeude Verordnung gethan / J dius. 
And von allen Gangein publiciten laſſen / darinnen Jedermaͤnmglich 
. £unbgetban wurde / daß oon dato dieſes Monats an / hinfuͤro uemand / 
ber von frembden Orthen auß Teutſchland kommet / in die Stadt Luͤ⸗ 
beeck | noch auch in dero angehoͤrige Stadt Mollen unb Z ravemünbe 
| eingelaſſen werden folle/er fomme bann von cincm geſunden / vonder 
bekleibenden Seuche der Peſt / annoch nicbt inflcirtem Orche / unb habe 
ſolches mit einem beglaubten Geſund⸗Brieff / unter der Obrigkeit deß 
Orths Inſigel / daher er kommt / bey ben Paͤſſen in der Landwehr / wie 
auch vor den Thoren der Stadt Lubeck / als auch der Staͤdtlein Moͤl⸗ 
len und Travemuͤnde / vorhero gnugſam dargethan unb erwieſen ^yus 
den und Ziegeuner aber ober Frembde / in der Stadt Lũbeck / undders 
SGebieth nicht gebohrne Bettler / ſie ſeyen auch tockcbe ſie wollen / unb 
haben Geſundheits⸗Brieffe vorzuzeigẽ / oder nicht / ſollen in bic Stadt / 
unbbero Gebieth gar nicht eingelaſſen werden. Inmaſſen dann auch 
ein Hochweiſer Rath gar keine Bettler / ober Zigeuner / welche hiebevor 
(chon eingeſchlichen / in der Stadt / vor den Thoren / ober ſonſten in der 
Landwehr / durchaus nicht mehr gedulten / ſondern dieſelbe verwarnet 
haben will / daß fic ſaͤmtlich auß Der Stadt / und dero Landwehr inner⸗ 
halb acht Tagen gantzlich hinweg machen / unb fich weiter darinnen 
mweht finden laſſen ſollen / bey unaußbleiblicher Leibs⸗Straff / auch Ab⸗ 
nahm der Zigeuner Pferde / und Guͤter. Ingleichen ſollen auch keine 
von inficirten / oder dißfals verdächtigen Orthen auß Teurt ſchland / ober 
Schleſten fommenbe Kauffmanns. Guͤther / Wahren / dder Bagage / 
| in die Stadt Lubeck / oder bero Gebierh / weder ju Waſſer / noch ju Lande 
e eingelaſſen / weniger von dero Buͤrgern und Einwohnern angenommen / 
| behauſet / ober beherberget werden. | 


Was fonften in dieſem Monat fid) an unnatürlichen Zeichen Wunt er atit 
| unb Wunderwerckẽ / ungemeinem Donner⸗ und Hagelwetter / Feuers⸗ imme zu 
brunſten / und andernbegeben / (o ließ fich am a1.bicfce / im Londen cim Londen geſe⸗ 
Wunder am Himmel ſchauen / und Pr» P Saͤule oon ME 5e. 
| | p e 


— — —— 


— 


;9o | ^ DIARIUM ' . Gsrtbetay. 
&nao 1680, Weſt in ber £ufft / mit bell auffgehenden Strahlen als ein Rauch / fo 
Julius. auß einem Ofen ſteiget / unterwerts dunckel / oben aber bell / mit weiſſen 
Woolcken / ſo ſich nach oem Weſten bewegte / und eine gantze Stunde 
betrachten ließ. Nachgehends veraͤnderte ſich das gantze Geſicht in 
Geſtalt einer Schlange / und verkroch ſich in die helle Wolcken / wor⸗ 
auff es wiederum ploͤtzlich verſchwunden. | | 
guß Teyſſa Den 2 y verfaͤrbete ſich der Fluß Teyſſa in Oeſterrcich / auff 
eerfárbet (i drey bif vier Meilwegs fang gruͤn / blau / und ſchwartz / davon die Fiſche 
(member haͤuffig todt gefunden wurden. 
Ly Farben. So verwandelte ſich auch ein Teich zu Grimma / einem dem 
& did pi Amt Weiſſenfels zuſtehendem Dorff / in weſentliches iut; weichtes 
Grp. die Forbe / den Geruch / tu cnblidy Fanle / nb allc bale imtt amde 
m Ou, deß Bluts an ſich behiclte. Worbey ſonderlich merckwuͤrdig / daß die⸗ 
| ſer Teich nur am Tag blutig und roth war / deß Abernds abcr eine gruͤne 
Farbe an ſich nahme. | 


Donner wet⸗ In Deſterreich gab te am 2.22, qub 23. Julii ſolche Donnae- 
ter in Oeſter⸗ meiter / welche nicht allein viel Haͤuſer / ſondern auch neben denen Men⸗ 
neich. ſchen / eine ziemliche Anzahl an Pferden / Kuͤhen / Schafen / und derglei⸗ 
chen / auch ſo gar alles Getrayde auff bom Felde aánolids darnieder at 
ſchelagen / dergeſtalt / daß / wo ber Strich hergegangen / kein Zweig auff 

ben Baͤumen uͤbrig blieben / und ſind durch die unglaubliche Groͤſſe der 

gefallenen Steine / die Stoͤrche / Kraͤhen / Raben / Gaͤnſe / unb ſonſt vil: . 

anders klein Gefluͤgel in unzaͤhlicher Menge nieder geſchmiſſen / auch 

| alle Fenſter in denen Schloͤſſern außgeſchlagen morden. 
eim Litii⸗ In dem Luͤttiſchen / bep St. Truyen / ſitlen Hageſſteine / ſo fůnff 
ſchen vitre Pfund gewogen / wodurch gleicher Geſtalt das Getraydig im 
Felde dermaſſen vendorben / als wann eine groſſe Armee im Lande go 

ſtanden / und mit Vorſatz daſſelbe/ biß auff das letzte Korn verheeret. 

Alle Fenſter an Kirchen und Haͤuſern wurden ingleichen mit dem Bley 

heraus geſchlagen / daß der Glaſer ſeibiges Orts viel zu wenig waren / 


$0310) Jahren ſolche wiederumb zu ergaͤntzen. 


edeóx  —  — EUROPEUM - ;er 
| In Weſtphalen fien an etfi yen Orihen Hagelſteine von5. 6.7, Anno 1660. 
bi 8. fund / wodurch (cor viel Menſchen umbkom̃en / und befchdoiget wA | 
worben, Von Vilefeld bif. Hervord ift kein gantzer Halm von Ge⸗ | 
trayde / noch cine gane Scheibe in Fenſtern gefunden worden. poat. 


Jin ber Nieder⸗Elbe Dat mam bergleichen Ungluͤck ebenmaͤſſig ors der Me⸗ 
außgeſtanden /baam:o; dieſes / Abends umb 6, Uhr / cin Donner mit der, Eibe 
Hagel ín oberwehnter Groͤſſe entſtanden / daß gleichfals Getraydig / 
Viche / Fenſter / ja die Ziegel auff oen Daͤchern jaͤmmerlich zerſchlagen 
worden. | toos | 
diges Ungewitter / daß von zerſchlagenen unb in einander geworffenen 
Haͤuſern der Strohm am 20. dito mit groſſen Hoͤttzern dergeſtalt er⸗ 
fuͤllet wurde / daß man von Abend big fruͤhe umb 3. Uhr gnug su thun 
hatte / die rdc fuͤr Ruin zu erhallem 

| Uber Haußden fame bae Ungluͤck am zi. dieſes / Abends ge Uno in 
ſchen 8.und o Uhr / wobey ein Barter Donnerſchlag / mit vermengtem Haußden. 
Blitz in den Pulver Thurn geſchlagen / und Penfelbemmangegimbet/ bae —— 
durch gedachter Thurn auß ſeinem Grunde / nebenſt bem gantzen 
Schloß geriſſen worden. Die Brucke / der Baum und Luſt⸗Garten / 
und alles / was umb bae Schloß herumb geſtanden / ward dergeſtalt rui⸗ 
- nirt,unbgang uͤbern Hauffen geworffen / daß nicht cin Stein auff dem 
andern geblieben / und wurden unter dem Schutt unb Graiß bic todten 
Coͤrper ſtuͤckweiſe hervor gezogen. Dir Frau / ſoauf dem Schloß woh⸗ 
nete / begab fich / ale fic das Ungewittet erſahe / auff die Flucht urbe 
aber bald von einem Balcken zurůck / und ihre beyde Kinder an Arnen 
und Beinen in Stuͤcke geſchlagen. Die Schildwacht auff bem Wall 
warnd ſampt dem Schilderhaͤußlein im Graben cobt / unb ſein Rohr 

noch in der Hand haltend gefunden. Man hat auch in manchem Hau⸗ 
Ese biß 6. Perſonen todt angetroffen / darunter unterſchiedliche 
ſchwartz verbrand. Etliche ſind noch Balb lebendig auß dem butt · 
hauffen / etliche aber verwundet heraus gegraben worden / die nachge⸗ 
lente geſforben. Viel ſaſſen auff bem eingefallenen in o^ fuͤr 
re⸗ 


pp ij 


n0 1680. 
! J« ANS. 


$62 | DIARIUM | Conbater 
Schrecken halb todt / unbgetraucten fich nicht / bas Ihrige auß den 
Haͤuſern zu holen / auß Furcht / daß die halb zerbrochene Mauren und 
Balcken (icüberfallenuub zerſchmettern moͤchten. Die gantze Schieb⸗ 
Straſſe gieng darauff / in welcher man auch die meiſte Todte gefun⸗ 
den. In einem Hauſe hat man eine Frau mit einem halbjaͤhrigen Kind 
in dem Schoß todt angetroffen / wie auch den Mann / der ein ander 
Kind zwiſchen feinen Beinen hielte / welches deß Morgens gleichfals 
auß dem Schuthauffen gearbeitet ward / und mit dem Leben davon ka⸗ 
me. Einer Fraurn / ſo die Kuͤhe gemolcken / iſt der Bauch auff / und 
die Zunge auß dem Hals geriſſen worden / welches erſchroͤcklich anzuſe⸗ 
hen war. Einc alte Frau ſuchte ihre ymo Toͤchter / die unter em Stcin⸗ 


hauffen lagen; dergleichen andere mehr / fo bic Ihrigen vermiſſeten. 


Und dieſes alles geſchahe nur allein am Schloß. Nechſt dieſem war 
auch die gantze Stadt an Fenſtern / Daͤchern / Ziegeln und Giebeln be⸗ 
ſchaͤdiget / daß die Leute gantz beſtuͤrtzt auff den Gaſſenſtunden / und 
nicht wuſten / was ſie anfangen ſolten. Der Orth / wo der Thurn ge⸗ 
ſtanden war in eine tieffe Grube verwandelt / voll ſchwartzen Waſſers / 
ſo noch immer gleichſam kochend auffprudelte / und wann der Schlag 
nach der Stadt zugegangen waͤre / ſo wuͤrde noch mehr Schade geſche⸗ 


hen ſeyn: So aber flogen alle Steine vom Schloß nach ber Suͤder⸗ 


Feuerbrunſt 
i Paſſau. 


Seiten der Stadt uͤber den Wall / und war das Krachen ſo ſchroͤcklich / 
daß ein jeder für Zittern und Beben ſeines Hauſes meynte / der juͤngſte 
Tag kaͤme. | | 


Die Feuersbrunſten betreffend / welche nicht eben oon QE as dnbung 


deß Gewitters / ſondern durch goͤttliche Verhaͤngnus / und der Men⸗ 


ſchen Verwahrloſung entſtanden / ſo geriethe die Biſchoffliche Stadt 
(paffau/amro/29.bicfce/in einem Frauen Cloſter / darinnen bic Non⸗ 


nen Firnis machen wollen / ín Brand / wodurch dieſelbe / oon v, Uhr biß 


Abends umb 5. (o wie vor 18, Jahren geſchehen / jämmerlich inbie 
Aſche geleget worden / dergeſtalt / daß nur St. Pauli Kirche / das Zeug⸗ 


hauß / und fuͤnff kleine Huͤttlein / ſamt einer Scheuren ſtehen blieben, 


|. ext Schade / ſo wol an Menſchen alo Guͤthern / war nicht zu beſchrei⸗ 


ben. 


— —— — 


| Geſchichte. EUROPÆUEM. 303 
ben. In dieſer Brunſt verbrandten zugleich vierzehen Nonnen / weil fie Anno 1630. 
bas Laboratorium nahe bep bar Pforten gehabt / und nicht außweichen Julius. 
koͤnnen. Von ber Sürfil. Reſidentz blieb nicht bas geringſte ſtehen / bag 
der Fuͤrſt ſich auff die Veſtung Hohehauß begeben muſte. Der Cantzler 
Hildebrand muſte ſeine Frau und cin Kind im Feuer laſſen / funte auch 
von allem ſeinem Vermoͤgen nicht mehr / als einen Ducaten retten; 
Der Graff Khun aber bat nicht einen Kreutzer werth davon gebracht / 
gleichwie auch bem Grafen von Herberſtein wiederfahren. Die abt 
der Brandftaͤtten belieff fic) uͤber tauſend / ber verbrandten Menſchen 
| aber über vierhundert / weil die Brücken / ůber welche fic fid in die Ill⸗ 
unb Innſtadti begeben / umb retten koͤnnen / auch abgeworffen werden 
muſten / damit dieſelbe nicht durch das Feuer ergriffen werden moͤchten. 
Man hoͤrete nach dem Brand etzliche Tage viel Leute noch in den Ge⸗ 
woͤlbern ſchreyen / es war aber unmuͤglich / weil nun alles gluͤete / ihnen 
zu heiffen / zumahlen wenig Leuthe ihrer ſelbſt maͤchtig waren / daß ſie 
arbeĩten kunnten. Etliche gefangene rebelliſche Bauren / die man loß 
gelaſſen / damit (ic loͤſchen ſolten / lieffen davon / einige geſangene Weibs⸗ 
perſonen aber / famt dem Schergenhauſe / verbrandten. | 
Den 27. dieſes ergrieff cin unverhoffter Brand deß Nachts ci Zu Meters. 
nen Baurenhoff / ſo nur einen Canon⸗Schuß von Meuers gelegen / | 
und weifder Haußmann gleich iartieffften Schlaff geweſen / bat mart. 
ihn deß folgenden Tags gantz biß auff bie Stnocfen verbrandt in der A⸗ 
en gefunden / wie auch ſeine Schweſter / ſo das Kind in ihren Armen 
umbfangen hielte: Die Magd zwar war noch nicht zu Bette / ward 
aber vom Feuer alſo uͤbereilet / daß ſie auch ſterben muͤſſen / zween Knech⸗ 
te ſind noch entkommen / welche noch mit genauer Noth die Frau / und 
zwey Kinder gerettet / daruͤber fic alle beyde beſchaͤdiget worden. Von 
dem Viehe wurden nur drey Pferde / ein Pferd aber / 13. Kuͤhe / ſampt 
Schafen und Schweinen / ſind alle verbronnen. 


Sonſten hatte man auch umb bic Gegend Cmmeridy eine Seite Mordbreũet 
hero auff ben Doͤrffern viel Feuersbrunſten gehabt / bie aber mehren⸗ ums Emme 
cheils von Mordbrennern angeleget worden / dergleichen mon bann vid. 


304 DIARIVM | 'Gonbaban 
einen zum Harenberg nach vofibrachter That ertappet / unb mit ipuse 
«nean furgen proces gemacht / in bem er in cin kleines darzu verfertigtes 
Haͤußlein an einen Pfahl gebunden / hernach daſſelbe durch den Hencker 
mit Feuer angeſteckt / der Thaͤter bariunen zu todt gebrandt / ferner der 
überbliebene gebratene Coͤrper auf bem Feuer gezogen / unb auff das 
ad / andern zum Abſcheu / an der Landſtraß geleact worden. lint ob 
man ſchon gehofft / dieſe ſcharffe Execution folte fe viet aetoird'ct ha⸗ 
ben /daß andere von ihrem Teuffliſchen Vorhaben fich abſchrecken laſ⸗ 
ſen wuͤrden / ſo hat ſich doch zugetragen / daß ein dem Teuffel uͤbcrgebe⸗ 
nes Weib / welches zu Pferd ſitzend / obiger Execution unerſchrocken 
mit zugeſehen / hernach auch «ben auff ſolcher That iß ergriffen wor⸗ 
den welche unterſchiedliche ihrer Nachbarn / unb Befreundte Hoͤuſer / 
auß bloß gefaſtem Haß und Neyd / dem Rauch und Flammen uberge⸗ 
bcn / wodurch bann in einem drey Menſchen / ate Mann / Weib unb 
Kind / faſt zu Aſchen verbronnen. Dieſes Weib hatte einen feinen 
Mann / und mit demſelben acht Kinder / aber alles ohne Wiſſen ihres 
etanucefunb ba Kinder verrichtet. Sie hat bekandt / daß fic/ba ſie ge⸗ 
mercket / daß der Verdacht auff ſie je laͤnger je groͤſſer wuͤrde / auch ihr ei⸗ 
genes Hauß anzuzůnden Willens geweſen. | E | 


Soviel nun aud) von dieſem Monat / deme jum Beſchluß noch 
beygefuͤget werden / die auff der Reichs⸗Verſamblung zu R uſpurg 
ad Dictatutam gekommene Acta unb Schrifften. 





Deß 





Geſchichte. E UR OP. UM. od 307 


Kaͤyſerlichen hoͤchſtanſehnliche incipal Aucato 
Deß Sis Eben Docbftanf undkben perm principale em: Julius. 

bít in Dero Landen nod) immer continuirenbe/nnb(id) taͤglich vermehren⸗ 

de Frantzoͤſiſche Gewalt⸗Thaten betreffend. 


Dict.den 2. n. Julii 1080. 


Er Roͤm. Kaͤyſerl. Maj. unſers Allergnaͤdigſten Kaͤyſers unb Jer 

iu gegenwaͤrtigen Reichstag / gevollmaͤcheiger / hoͤchſtanſehnucher 
rincipal Q.ommi arius / ber Hochwuͤrdigſie Fuͤrſt und Herr / Herr 
Marquard ic, fan deren Gurfürfen/Sürflenunb Staͤnden / alhier 
anweſenden Michen Raͤhten / chafften unb Geſandeen / hiermit nicht 
verhalten / unb chun die hierbey verwahrte Abſchrifften mit mehrern ausweiſen / 
welcher Geſtalt bey Allerhoͤchſtgedachter Ihrer Kaͤyſerl. Majeſt. des Herrn 
Churfuͤrſtens a Pfalt Churfuͤrſt. Durchl (id uͤber die ín Dero Landen nod 
immer continuircni« und fic taͤglich vermehrende Srangfifben Gewalticha⸗ 
eu jum hoͤchſten beſchwert haben. Gleichwie nun Allerhoͤchſtermeld Ihr. 
Kãyſer. Nageſt «jag alergnãdigſten Reízripus , fo datirt worden ben 5o. 
Jumii zu Bartowitz unb ben 2. currentis ju —** eingekommen / bero 
daſelbſt ſub ſiſtirenden Kaͤyſerl. Commiſſion allergnaͤdigſt anbefohlen / daran 
au ſeyn / damit mop es £n cepe Berahtſchlagung zehen / nnb dergleichen Reichs⸗ 
—— moͤchte / wor durch dieſem eigenthaͤtigen Beginnen geſteuret / 
und ein jeder Stand bes Reichs bep dem Genuß bee letztern Nimwegiſchen 
chluß / manutenirt werden koͤnne: Alſo hat auch deren Chur⸗Fouͤrſten 

gnb GStaͤnden allda verſamlete Raͤche / Botſchafften / unb Geſanden / hiermit 
deſſetn gebuͤhrend erinnern wollen / ant verbleiben anbey Seine Hochfuͤrſtliche 
Gn. ⁊xxc. Signatum Pruͤel in der Carthaus / nechſt Regenſpurg / ben 10, Julu 


1680. 
Marquard. 









bh 


(L.S) (d 
eo 16. 2€ May bat Chur Pfaltiſcher Envoy extraordinaire , at ——————- 





Koͤniglichen Sransófifben Hoff / Freyherr von Eckh / Audient dy 
Koͤnigl. Majeſt. gehabt / in welcher er wey Memorialien an Konigi. 
| Majeſt. wie auch des JoerrnA dmipiftratoris zu Speyer / Hochfuͤrſtl 
Durchl. CBorbát / betreffent die im Ambt Germersheim porgenótmaeuc unb 
(ic taͤglich haͤuffende / auch in ſeinetn vorhero Wergebenen memoriali, worauff 
Gt eif dahin kein Antwort erhalten / ausfuͤhrlich vorgeſtellte Beſchwerdten / 
dictare / unb umb Ihrer Koͤnigl. Majeſt. hoͤchſtbillige ben Frieden⸗ 

aʒg ſer Theil. Q4 ^ ff 


* 


—— 


A-1680, 


Julius: 


» 


oos 


p . 


jo6 DIARIUM Sonherbare 


ſchluͤſen / gemaͤſſe remedirung / unb favorable antwort / unterchaͤnigſt anfudites 


Ihre Koͤnigl. SUtajeft. haben fid) darauff vernehmen laſſen / Sie wolten das je⸗ 


nNige / fo Er Ihro geſagt / uͤherlegen / und ihm Antwort auff ſeine Memorialia er» 
theilen aud bic jenige ſich leſen laſſen / die Er Ihro damals præſentirte / unb 
ſollte Cx fid nur ferner bey Mr, Colbert de Choiſſi anmelden. 

Als nun Gur Pfaͤltziſcher Envoy ſolches einige Tag hernach gechan / 
und um ſolche Antwort angeſucht / hat Mr. Colbert de Choiſſi ſich vernehmen 
laſſen; Es habe ſein verbleiben / bey denen ihme bißhero gegebenen Antworten / 
welche er zum Theil auch wiederholte / ſeibiges war zuſammen des Innhalts. 
Der Koͤnig ſein Herr prætentire weiter nichts / als was feines Erachtens / ihm 
von Rechtswegen zukomme / vor dieſem zum Elſas gehoͤret / und thme vermoͤge 


WMuͤnſteriſchen Friedenſchluſſes / auch hernach / durch bie Tractaten ji Nimwe⸗ 


gen / abgetretten worden / Et haͤtte ſelbſt fib deßwegen umſtaͤndiglich gnug bey 


den Friedens Tractaten zu Nimwegen heraus gelaſſen / unb man haͤtte ihm 


dazumahlen nichts dargegen eingewendet; Haͤtien nun Kaͤyſerl Majeſt. ober 
Dero Plenipotentiarii deren Chur⸗Furſten unb Staͤnden beg. Reichs etwas 
darbey vergeben / wie er wol ſehe / waͤre es an ihnen zu ſuchen / der Punct von 
ber Abtrettung Elſaß und ſeinen dependentien / an bie Gron Sramdfrcid/ deren 
einer von dem vornehmſten geweſen / worauff der Fried beruhet / und weil die 
Kaͤyſerl. Plenipotentiarii etlich mahl dargegen excipiren wollen / waͤre es an 


dem geweſen / die geſamte Trattaten ju zerreiſſen, und waͤre man laͤnger als ſechs 


Wochen darmit umbgangen biß man endlich fid) ver glichen unb gane Eiſaß / 
mit ſeinen Recht und dependentien Franckreich cedir t worden; Es haͤtte jeder 
Fuͤrſt und Stand des —* einen Miniſtre darbey gehabt / welche ſolches Zeu⸗ 
gen koͤnten / haͤtte aber keiner nichts dargegen eingewendet; Als Churpfaͤltziſcher 
Envoy hierauf / nach denen in ſeinem uͤbergebenen Memoriali, umbſtaͤndlich 


ten / Koͤnigl. Majeſt. ſolches Recht zu remonſtriren / damit er ſeinem Gnaͤdigſten 
Herrn cine beſſere Antwort hinderbringen koͤnne / auch gebetten / ibm feibige 


ſchrifftuich zuzuſtellen bat Mr, Colbert de Croisfitveite: €^ fid) vernehmen laſ⸗ 


ensefübrim unb klaren Gegen⸗Fundamentis acanttoortet / und ſetzlich gebet⸗ 


fav er muͤffe ihm ſagen / daß Chur Pfaltz ſich nicht wol addreſſirte, wann ſie ge⸗ 


daͤchte bicj: affairen bey Hoff aus zufuͤhren / dann es ſeines Thuns nicht waͤre / 
auch er fic in Peine Particularia einlieſſe ber Koͤnig haͤtte deßwegen bie ſchon 
fo offt gedachte Cammern ju Breyſach unb Metz auffgerichtet / umb feinen Be⸗ 
nachbarten ju zeigen / daß et niemand uyrecht zu (hun begehre / oder dafern je 


iin meinenfollte bafi ibme unrecht aefdbche / man allda deswegen richten 
koͤndte / 


weswegen er auch Des gens de probitẽ ea ut | ſelbige Kammer 
werde vonallcm (o bihhero / wegen bed Amts Germersheim / und jeh wegen Fal⸗ 
ckenburg qngefuͤhrt worden / weulaͤuſſtig Bericht geben / und daruber Mar 


-— — — — 


— 7o c9 oma o 9 — — — — 
. 


/ 


Geſchiche. EUROP.EUM 197 
bed) tvotreec verſichern / daß wann bes Koͤnigs Officirs nicht gefunden / unb. A icde, 
dar zuwiſen haͤtten / bap Germers heim qum — óte,fie ſolches nicht præ⸗ Julius. 

tendirt fágen / det Koͤnig begehre nicht mehr / als bit Souverainetaͤt / was das p 

»minium anlangte / konte ſolches verbleiben / wie es geweſen / keine ſchtiffti. V. 
t waͤre man bey ihnen gewohnt von ſiqh ju geben ec ſagte hm niis) — F 

als doas $m von Koͤnigl. Majeſt. befohlen / hoffte guch Er ur Pfaltz wuͤrde denm 

jenigen / fo Er Envoy berichte / Glauben zuſtellen ; Auff die Beſchwe⸗ 

ruggen über VR d' Efpel gegen Gut Pfaltz ausgeſtoſſene / vermeſſene 

unb ſchimpfliche Reden auff ſein und anderer Koͤniglichen Bedienten gewalt⸗ 

fag Verfahren / ſo die Unterthanen zwingen / Chur Pfaltz nicht mehr vor ih⸗ 

ten Herren qu ecfennen/ antwortete Mr, Colbert de Croiſſi; er wuͤſte von die⸗ P. 


LÀ 


fem nichts / glaubt auch niti baf es oes Koͤnigs Befchl (ege. 
Anmerckungen 
Ulber ben Extract / Chur Pfaͤltziſchen Envoy Extraotdinaite 
em Koͤnzglichen Frantzoͤſiſchen Hoff / Freyherrne von Eckh Berichten / 
vont 28. May unb f. Junii 16860. 04 | 
Rtendire weiter viícbto/w. — (Dafbie Koͤnigliche Frantz diſche Pre- — A. 
tenfiones , wegendes Eiſas jego weiter gehen / als vor dieſem / ftat Tag / 
mæaſſen ſeit dem Weſtphaͤliſchen Friedenfchluß biß vor etlich wenig Mona⸗ 
ttn / Franckreich niemahlen prztendirt , daßdas Chur Pfaltiſche Ober⸗Amt 
Gemersheim qum Glas gehoͤrt / auch deſſelben bey dem zu Regenſpurg ange⸗ 
ſtelltem Compromis, eon Franckreich tm geringſten nicht Meldung geſchehen / 
jetzige neuerliche eigenmaͤchtige Lxten ſion, iſt nicht gegruͤndetim Weſtphaͤl (oen 
Friedenſchluß / vermoͤg deſſen das Eiſaß an Franckreich cedirt worden / als wie 
es das Hauß Oeſterreich beſeſſen / unb zwar vor dem Krieg / als in welchem 
Lais s —— VR; Friedenſchluß — eerte. 
erna die Tractaten zu it. abgerretten 
worden /rc. Daß durch die Tractaten ju — en had its (m Gb 
ſas / oder als zu ſelblgem gehoͤtig / abgetretten worden / iſt dem $. 2. deß Nimtwe⸗ 
en Friedens⸗Inſtrutmnents far juwider / als in welchern dad Weſtphaͤliſche 
Fetedens⸗gInſtrument / £n omnibus & fingulis reftituirt, cónfequenter nichts 
Minis — *83 oder Poſſeſſion, som Elſaß deáubert fe "c 
NE gelaſſen unb nianbátte nichts oat . 
wendet / xc. Hiervon fft weder der Reichs pim — 
ea Quas iun * —9 pe —— ide i". 
ewefene Geſandſchaffe diß su beantworten wiſſen. Indeſſen erhellet 
Ail Ri Gon t rime voin 1, Juli dud. nemi bic yr ie 
2 (aub, 









— 


- 


1 


. 308 | DIARIUM | Sonderbare 
Argo. Geſandſchafft vermeint / bey Abhandlung des Friedens / die Strittigkeiten we⸗ 


Julius. 


P4 


SJ 


, Grit nichts weis fommm, 


gen bes Elſaß / woruͤber vor dieſem das compromis, ju Regegenſpurg ange⸗ 


(Iellt geweſen / bey welchem oce Ober⸗ Ambts Germersbeim / wie obgedacht / 
nicht im geringſten erwehnt worden / auch zu Nimwegen auszumachen / oder auf 
bas vor dieſem beliebte compromis ju verweiſen / weiln aber weder das eine ned) 
das ander angenommen werden wollen / habe man / um den Frieden nicht laͤnger 
aufzuhalten / dieſe Sach ju einer andern Handlung tuͤſſen ausgeſtellet (ein laſſen / 
woraus gar nicht abzunehmen / daß etwas nacgegeben worden. 

Haͤtten Kaͤyſerl. Majeſt. ober Dero Plenipotentiarii, denen 
Cbur» Sürften und Staͤnden bes Reichs etwas darbey vergeben / 
wie er wol febe/:c. — Man iſt von Kaͤyſerl Majeſt. Sd be COdtrerlider 
Sorgfalt eines beſſern verſichert / verhoffte auch nicht / daß Dero Plenipotentiarii 
etwas dem Reich zum Nachtheil dißfals werden geſchloſſen / und biß hero heim⸗ 
lich gehalten haben / allenfals wuͤrde bod) ſolches tanquam fa&um in præjudi- 


cium tertii, und alfo bem Weſtphaͤliſchen Friedenſchluß zuwider /null: unb nich⸗ 
tig ſeyn / dieſem Punct aber werden Kaͤyſerl. Plenipotentiarii haubtſaͤchlich gu 
beantworten wiſſen / unterdeſſen werden Koͤnigl. Majeſt. von Franckreich / (o 


Chur Pfaltz dependent / von Kaͤyſerl. Majeſt. unb bem Roͤm. Reich / in quali⸗ 
taͤt eines — *86 Stands deſſelben erkennen / und wiſſen / daß Chur 
fol eon denenſelben ihre Lande / gleich anbem Chur · Fuͤrſten und Staͤnden deß 


eis qu Lehen tragen / auch verhoffentlich Ihre Churfuͤrſti. Durchl nicht ob⸗ 


ligiren wollen / Ihro ein Theil eon denenſelben / auff ihrerſeits bloshin allegirte, 
uno Churfuͤrſten und Staͤnden des Reichs bißhero unbekante neue ceſſion be 
Elſaß / abzutretten / mitbin wieder bas bey Ihrer Belehnung beſchehene Jura- 
ment zu handlen / ehe Sie vorhero Kaͤyſerl. Majeſt. des Reichs unb ber Herrn 
Mediatorn beyder Weſtphaͤliſchen und Nimwegiſchen Fricdenſch luͤſſen Inten- 
tion hierunter erkundiget / auch Erlaubnis zu ſolcher dieron erhalten / wor⸗ 
zu Ihre Koͤnigl. Majeſt. Chur Pfaltz verhoffentlich Zeit geben / unb inzwiſchen 
mit weitern Violentien gegen dieſelbe nicht verfahren laſſen werde. 
Exztzli ldargegen excipiren wollen / ꝛc Hiervon iſt Chur⸗ 
Pfaltz aud) nichts communicirt, wie komt abet dieſes mit obigem uͤber ein / daß 
ne aw fib veralicbe tvorben? T 4 | den 
an ſich veralicben / und gantz Elſaß mit (einen dependentien 
Franckreich waͤre Lea — ic — weiß im [d von feine 


andern Ceſſion bes Elſaß / als bet/ fo per Inftrumentum Pacis Weſtphalicæ 
geſchehen / Koͤniglicher Grangóg(der Seiten / iſt aud in dem arreſt du confeil 
de Briface tein andere allegirt worden / ttm (Sall aber über dieſes etwas vergli⸗ 
chen, haͤtte es ja muͤſſen mitin ben Friedens Tractaten / in weichem nichts bate 


von enthalten / oder (n einem andern Secreten Tractat worvon man noch zur 


ndi 


— — 


Geſchichte. | E UR P«£ U M. W 309 
[070 "Cjeber Fuͤrſt ober Stand einenMinitre darbey gehabt / ꝛc. Bey A 1689; 
den — — —— ſeind keines Diderot e Churfuͤrſtl. Tos. 
Durchl. ju Brandenburg Miniflri und zwar bey ben. letztern Conſerentien /6. 
nicht allezeit geweſen. 

Bey Hoffabgufuͤhren / Unter Souverainen ob gleich gradus M. 

inzqualisíft kein ander Mittel / als daß einer dem andern ſeine Beſchwerden ſelbſt 

vorſtellen laſſe / und remedirung begehre / maſſen man niemanden / als Vaſal⸗ 

den und Unterthanen iu den Subalternen, und ju eignen Judiciis verweiſet. 

Cammern iu Breyſach und Metz / c. Die Eron Franckreich / viel E 
wweniger Dero ju Breyſach unb Metz nidergeſetzte Gericht / koͤnnen mit Recht 
nicht prætendirxen / alleinige Ausleger unb Richter uͤber den Verſtand des Weſt⸗ 
phoͤliſchen Friedens⸗Inſtrumens ju ſeyn / abſonderlich in Sachen / wo ſel bige 
^. d ron als pars jui conſideriren / ſondern dieſes Ambt ſtehet denen ſaͤmptlichen 
SConſortibus Pacis, als Kaͤyſerl. Majeſt. dem Roͤm. Reich / Ihrer Koͤnigl. 
Majeſt. in Schweden und ben Herrn Mediatorn tnit ju / ba jumal dem (ti 
arreſt du Conſeil de Briſace enthaltenen Auslegungen nado; kein Stand des 
Reichs / (tutt Poſſeſſion in Eccleftaftieis & ſecularibus aus gemeldten Frie⸗ 
denſchlus wuͤrde koͤnnen verſichert bleiben. 
iDatóberjuMNicipen/ac. ¶ Eben dieſes ift cardo reĩ und captios, wuͤr⸗ KG 
te aud) ſolcher Oeflait die Haupt⸗Quæltion alſofort absque Decifo ausge⸗ 
macht / bann wann die Staͤnde pes Reichs / ſich vor benen dame au Brey⸗ 
ſach unb Meg emlaſſen / eo ipfo erkennen ſie ſabige pro foro oompetenti, con- 
ſequenter Koͤnigl. Majeſt. eon Franckreich vor ihren Souverain , wuͤrde auch 
ſolcher Geſtalt Franckreich/ Parchey und Richter zugleich ſeyn. 

Daß Germersheim jum Elſaß 2c. - Inſtrumentum Pa- L. 
cis V'eftphal. weiſet bag Gegentbeil / afta inferior Palatinatus totus , cum 
omnibus & fi ngulis Eceleſiaſticis & fecularibus bonis , furibus & apper- 
tinentiis, quibus ante motus Bohemicos EleGores , frincip esque Palatini 
gavifi funt , jetztregierender Churfuͤrſtl Sut dit. ju Pfaltz / reſtituirt teorben 4 
bag aber das Amt Germersheim / mit allem teorinn Chur Pfaltz durch ie 
Kaͤnigl. Frantzoͤſiſche Kriegs · und C iwil. Bediente anjett beeintraͤchtiget worden / 
von denen Pfaltzgrafen Churfuͤrſten ante motus Bohemicos, utib eefidoe Sc- 
cua verb? alg tín appertinensber untern Pfaltz beſeſſen worden / iſt auſſer 

«t. . 
— — füdtemebr / ale die Souveramnetátac. — AUm nicht allein Chur M, 
faltz als cinen.Sanbfaffen / unb Unterthan bec Gron Franckreich zu tractiren 7 
Iron aud aie Gefáll/fo ad fuperioritatemterritorialem gehoͤren / und was 
man jeto unb kuͤnfftig davon toit? wollen dependiren madjefid) quiucianen. 
Domaine verbleiben / sojeee geweſe re. Wner dem Won/ ON 
| q 3 


- Domi 


po DIARPIUM Gionberbare 


A.vége, Dominio util , fetrbetrin Geancfitidy ordinarie Zinſeti / Renten und acmel 
fuis. "* Gefalle [o adiuperiasis&terttterritorisiem mit gehoͤren / verftanben / unb 


Q. 


batnit wurde e$ auch fo (ama wehren / als es Franckteich gefallen / unb Gur 
Pfaltz thut / was Franckreich haben teil. AM E 

: Mera micans er ito ad Bielleicht um deſto ſicherer zu 
ſeyn / bafi triam hiernechſt bie gegebene Parole nach Gefallen expliciren koͤnne / 
tvíc Ehur Pfalt e6 bereits vieifhitie erfahren / infpecietnif Mr. de Louvoys , 
welcher durch Bretong yerſichern laſſen / que quand on derrendroi au de 
Compte des ærerages des contributions pu Philipsbourg , le St. dela 
Gonpilicre nc demanderoit les des contribudons, quc fur lepiedde dernier 
acegrd faitavec luy pour là place dePhilipsbourg, Welches hernach Mr. de 
Lovoys explieiren voſſen / bof er es gemeint pour le temps que led accott 
avoit duté, da doch eot die eit / da gemelbter Accord gewehret / alles bercite 
beiahic / conlequenter kein Abrechnung bor ſelbige Zeit noͤhtig geweſen / toic its 
Ehur Pfaͤlt. obgedachter oontribution halber / an dem Koͤnigl. off geſchick⸗ 
te Schreiben unb Memorialien Har enchalten / dahers man wol gewuſt / b 
fefta geſtalt Char iata Unierchancn / ifi conſideratisn der Hertzogin 
Orleans Koͤnigl. Hoheit feine Gnad tic man vorgeben wollen / wiedetfahren 
wurde | 


iangbemealfe- virum a6 denn Chut galt niit Inſtn ) ie 
^ae i fpecie d' Efpel , beruffen ſich allezeit auff Koͤnigl. 
Zuti dem am e. is. Site ioo. didirten Kaͤpferl. 
. Cenüffons Deeret gchoͤggggtt 
Information 
Wegen Falckenburg. 

A Sehioß Jaldcenburg / und eda Zugehoͤr / ſt verba flár vahande⸗ 
nen — Chur⸗Hauß Pfalß/ als tin Reichs⸗ 
Mandchafft / citefà onerofo, acquirirc worden/ nach der 2tát / ift fel. 
biges an bie Oraft ver Kiningen kommen / eon weſchen e£ qpfát&araff Ru⸗ 
predi der aͤlter / Anno 1575. tuit Confens Kaͤyſers Wenceßlai an ſich gelófet. y 
quo die D effictarbon be Grafen Eumer von feínimaem qu anne fto 
Benin ſabegem Jabt añgeſeht / die andere Hefft eon gamdcm S alitanbura 
(ft folgends don bem Curs Hauß Pfat / den Fůſtchen Haufp 
ac d ven den e BU Dg Hartenburg aber /mit oben gedaͤch⸗ 
ec fodit / ven Faͤllen gam belemE orbe / umb iff ber jdlae — 
- s Praͤſt⸗ 








gréida. RUROREUM. gq 
Praͤſidem / Herr Graff Johann Gofimir ju feiningen Hartenburg gegenwaͤr⸗ A3608.— 
tía $cbentragerbapon ; Uber obgedachtes Eigenthums Recht / in erwehntem Julius. 


Schloß Fackenburg / gebuͤhrt Chur Pfalt / vermág vorhabenden Originai⸗ 


Ubergab⸗Brieffs de Anno 1599. aud) bie ewige Offnung/ gu aller Zeit und Ge⸗⸗ 
legenheit ſothanes Recht auff bas Schloß Falcknburg / uno fine Zuachoͤr/ 
batbas Churhaus Pfaltz / bif auff den teutſchen Krieg / ohne eintzigen Anſpruch 
beſeſſen / unb ſeynd demnach gegenwaͤrtig regierende Churfuͤrſtl. Durchtaucht. 
ju Dfalg.vermóg Weſtphaͤliſchen Friedens / darein als gut Unter⸗Pfaltz gebós.— 
ríg/mít reſtituirt, ſeithero deßhalben auch bey dem Regenſpurg Koͤniglicher 
Frantzoͤſſcher Seiten beliebten compromis / und fonffennidst angefochten / uñ in⸗ 
zwiſchen be» juͤngſtẽ Frantzoͤſ. Krieg bewogen worden / ſehanes Schloß reet au⸗ 
genſcheinender Gefaht / zu Sicherheit DeroLanden, und Nachbarſchafft / und zu 
| ——— Dero Eigenthums Rechtens / auff des Hertzogen ju Zweybruͤck 
Durchl. als condomini conſens, mit eigner geworhner Mannſchafft / nach der 
in dem Lehen Rechten — Befugnuẽe qu beſchen. Stun ift gemeltes 
Schloß ſeit einigen Monahten beri fánigl. Frantzo ſeſcher Seiten / ais jum El⸗ 
loß / uñ Landvogien Hagenau gehoͤrig wigteditttbes bifyita que ch / und alfo niit 
inmal in den Frant oſcher Geiten neuerichen prarendirien Graͤntzeen / vot 
Elſaß gelegen / angeſyrochen / darauff eon bem Frankaſiſchen General Baron 
de Monteclar , deſſen Kyecuation an bur Pfals geſonnen / unb unstoditibup 
des Chur⸗und Fuͤrßlichen Hauſes Pfali upraltee Recht dargegen remonſtrirt 
worden / bat er es dennoch verſchiedentlich durch abeſchickte Officirer / bald mit 
verſyrochener Bclohnung / bald wait Betrohungen / den Commendaneen (anf 
ber Garniſon ip hencken / auffordern und ſerner wuͤrcklich bloquieniafun/boe — 
auff er jünagbin ein Schreiben an Chur pfata ſonder Bato) weiches bana. bi — ^ 
ſes durch einen Officierer geliefert worden / abgelaſſen / worinn er die Ein⸗ 
raumung gedachten Schloſſes Falckenburg / tm Namen ſeines Koͤnigs begehrt / 
mwit vermelden / bof virbrigen Gals! e Ordre babe. / Koͤniglicbe Tronppen 
in Chur Pfaͤletſche dande einuilogiren / von den Unterthanen ibre erpſegung 
qnibas aub iir ſo langt Regen zu laffen / biß Chur Pfaltiſche Garniſen vou 
gedachten Falckenburg abge ſahrt worben.  Ciwnum Gur Pfals nicht zugu⸗ 
inubteny daß fit gegen die qure Pfucheen / wormit Sie Sipfal Mejeſt und 
dem Sci zugetchan / und ohne ders Worwiſſen / auff bloſſe / Koͤnigl. Sranaié. 
Seigen nenerlich gemachte Pæteriſion, zum aln in vollzm Frieden / von Dero 
Recht / su Gexeditialeiten. / Cu sen light. Qui und dem Reich / 
id andern Churfaͤrfien nnb andes DU ck) ju Lehen tragen / eumas 
caben felen- t wb if allera vorher bey. Sgiet]- SWR. der Reichs · Va⸗ 
wl. .ngiy Regenſpurg / wie aud denen fiti Medizsoca , beyder Sibeiphde 
dien unb. Nimwegiſchen Friedenſchluͤſſen / ſich guetfuntágen, ob bero Jntena 
gengeweſen / ein ſo anſehentliches Theil von Chur Pfaltziſchen Landen Do 


- 


Aa&8o. 


Julius, 


P^ 


e 
/ 


$12 ' EUROPAUM - Sonderbahre 
Gerechtſambe / welche Koͤnigl. Frantoͤſ. Seiten anjetzo angeſprochen worden / 
mithin auch Falckenburg / unb deſſen Zugehoͤr / unterm Titul eon Elſaß / an die 
Kron Franckreich zu uͤbergeben / ungeachtet ſolche Land und Gerechtigkeiten / 
vorm teutſchen Krieg / in welchen Zuſtand Chur Pfaltz vermoͤg Weſtphaͤliſchen 
Friedens / reſtituirt worden / wie aud) viel Secula vorhero / nicht zum Eiſaß / 
ſondern notorie jur untern Pfaltz / gehoͤrt haben / inſonderheit da man auch 
Koͤnigl. Frantzoͤſ. Seiten / allebes Roͤm Reichs vermoͤg Nimwegiſchen Frie⸗ 
dens qu evacuiren ſchuldige rtf) / ned) nicht evacuirt , zugeſchweigen anderer 
Ihrer contraventionen halber / keine Satisfaction gegeben / uͤber das auch 
ſeicht su erachten ift / in was Zuſtand bie benachbarte € bur. Fuͤrſten unb Staͤnde 
ebracht ſeyn wuͤrden / wann ſie nur auff eines benachbarten Außlaͤndiſchen Po⸗ 
—* Generl ·Leutenants Zumuhten / Bedrohungen unb Execution derſel⸗ 
be Dero Jura Regalia, Land unb Leute / bít ihre Vorfahren von undenckli⸗ 
dien Jahren beſeſſen / alſo bloſſer Dingen / ohne rechtmaͤſſigen Richterſpruch ce 
diren muͤſſen: Alſo haben Churf. Durchl. iu Pfaltz / den Unfug ſoicher Praͤ. 
tenſion / durch Schreiben an den Koͤniglichen Frantzoͤſiſchen Hoff / ſo durch 
Expreſſen (auff der Poſt fortgeſchickt worden / tole aud) ín Antwort gedachten 
General Leutenants unterm 15. Junii / genugſam erwieſen / auch zugleich obge⸗ 
dachter maſſen begehret / bie Sachen Kaͤyſ. Majeſt. ben Reich unb die Media⸗ 


tores beeder Weſtphaͤlichen und Nimwegiſchen Friedenſchluͤß / gelangen ju laſ⸗ 


ſen / dazumalen weder Koͤnigl. Majeſt zu Franckreich / nod) Dero ju Breyſach 
miedergeſetztes Gericht / mit Recht nicht prztendiren koͤnnen / alleinige Außleger 
gedachten Friedenſchluſſes zu ſeyn / abſonderlich in Sachen / worin fte als pars 
itt conſideriren / ſondern ſothane Auß | aln Conſortibus Pacis , aíé 
Kaͤyſerl. Majeſt. bem Reich bet Gron be / unb bea Herrn Media- 
torn, mit zuſtehet / zumahln auch nad) benen in arreft du Conſeil de Briface ent» 
faltem Maximen , feín & anb bes Reichs ſeiner Poſſeſſion aus gemeldten 
ſchluß / weder in Ecclefiafticis , nod Secularibus , wird koͤnnen verfi⸗ 
biben. — Ge hat aber obige rcmonftration, unb bauptfáditíóe Orün- 
de / bey bem General Leutenant Montclar nichts verfangen tvollen / ſondern fat 
«t ſofort / auch unerwartet einiger vom Koͤniglichen Frantzoͤſtſchen Hoff verhoſſ⸗ 
ten beſſern Reſolution, ben 7. diß / das Chur Pfaͤltiſche Ober⸗Amoͤe euſtat / 
tit « Suadronen wuͤrcklich uͤberziehen laſſen / welche ſich darinnen eigenmaͤch⸗ 
tiaer Weiß logirt haben / unb mit allerhand Landverderblichen Eacuonen unb 
Preſſuren gegen dieſelbe gewalthaͤtig verfahren / ingleichen drohet Mr. de Mont- 
clar ferner / daß et mehrere Troupyen auch ins Chur Pfmitiſche Ober · Ambẽ 
Ahx ſchicken / unb ſelbige insgeſamt niche een er zuruͤck nehen woite / bri Gut 
spfais Falckenburg abgetretten / wie ſolches alles aus den Beylagen umſt ͤndich 
au erſehen. Den 11. Juni 580, N N 
' qv 


Djide. —  — EUROPAUM m 
| Beylagen / pro 
Zu bent etit / n, ^ uti 1680, dictirten. Kaͤyſerlichen 


! Commiffions-Decreto. 


& 


Num.2 * 


Copia dela Lettre de Monfieurle Daron de Montclar à fon Alc. 
Elc&.Palat. fans date, | 


Rrefenteé par nm Courier expres Ie 4, u. Inin 1680, 


' Ay receu mes ordres pour neme pasferyir d'autres moyensà me mentre 
enpoffeffion de 1a part du Roy du Cháteau de Falckenbourg, qu'en cà 
'J voyant loger destrouppes dans fes Eſtats de voftre Alt; Elect: jusques à 
—X ie ttouvebon de fare retirer fa Garnifon du dit Chateau ; Je n'ay pas 
voulu faire marcher les erouppes ſans ſcaroir la derniere refolntion de V. Alt. 
Llect. & en méme temps la opplierdear' cavorer quelqu'un den reglerdeur 
." -fubfiffance, fi Elle trouue mieux , qu'elles y entrent dans fes pays , que de 
rendre au Royledt, Cháteau , qui luy appartient ijuffement, y eftlant du 
Mond«t de Weiffenbourg,le quel eft fans doute un membre defaLandfogty - 
.d'Haguenay. I pareift que la Maiſon de V. Alc Hect. n'en à efté cn pos- 
feffion que comme Oberlandfogd ou Grand Bajllif dudt. Haguenaus j? ne 
 erois pas, que V. A. Elect. veutpoufferfes affaires à unc ſi grande extremit£, 7 
«cula juftice,que le Roya dcfon cofté dans fa pretenfion, car d'un particulier 
"áunautre, ili y a nulle diffenité que celuy qutauroitlajuftice, queleRoy 2, 
gaigneroit fes procedevant quel Parlement, que cefoit,& V. A Elect. per- 
mettra bien de luy dire, que Ellea voit [c mme droit fur quelqu'un de fes 
Aoifins,nepourroit pas en ufer plus benignement, que leRoyfait vers V.A. 
"Ele. jela fupplietres umblement d'y faire reflexion & de me vouloir, em- 
gloyerén tout ce que je pourray contribuer à fon ſervice, en V. A effeurant, 
que je fuis avec tout le reſpect imaginable 


Monfeigneur &c. 

E : S ! Dec MONTCLAR. 
2007 | | Num. 5. 
Extracte cinige Bexichten aus Chur. Pfaltziſchen Aem⸗ 

terern jenſeit Rheins. | 
t Meuſtan den s. Junu Anne 1666.. 
Do phi Sd, | | 9r — w 


n4 | n^ ^  DIARIUM Sonderbart 
Er S tango. fbr. Lieut. Monfr. dela Villonniere ift mit 


À 1680. 
: inem Riftmeiſter / Plerden und einiger a geb 
0 


Julius: 





- v teen nacher Mußbach fommen/bat fid allda eigenthä⸗ 
ig einlogirt / uͤbernachtet / auff die Unterthanen gezehret / un 
heut / nebenſt Mitnehmung 7. Pferden aue ben Staͤllen / 
amt einem Wagen auff Dirmſtein gangen / dem Verlaut 
nach / umb die daſelbſt wegen der an die Biſchoffl. Wormbſ. 
noch forderenden rurtgandigen Contribution denen G bur: 
Phaͤltziſchen mit dem Herrn Biſchoffen von Wormbs in utis. ^ 
zertheiter Gemeinſchafft zugehoͤrigen Unterthanen heimgeleg⸗ 
feSrecution guverftardten. Zugedachtem Muſpach bat fi 
gedachter de laVillonniere verlauten laſſen / dafern Dur Pfal 
das dem Koͤnig ín Franckreich Legitiment zugehoͤrige Schloß 
Falckenburgnichtevacuiren und einraͤumen wolte / ſtuͤnden 
too, Pferd ín Bereitſchafft / um in die Ober⸗ Aembter Neu⸗ 
ftátt unb Altzen auff Execution ju verlegen / und ſoiten ſelbigen 
nochmehrere folgen / biß bas Schloß abgetretten / maſſen der 
RKoͤnig befohlen / daß fte ſolches nicht beſchieſſen uns feinem | 
rebmebrud zu begehen / ſondern durch dergleichen ſcharff·/ 
Execution at eracbten trachten ſolten. Und hat obgedachte 
Rittmeiſter fid) fleiſſig erkundiget / was vor Doͤrffer in der 
Ambt Sten(tatt fid befinden / aud felbige auffgezeichnet / u 
-. ben Außtheiler darnach einzurichten / wie er dann cine ſolche 
— bem Herrn General Lieutnant Monttlar zuge⸗ 
ſchickt/ auch der Obriſt Ríeut.delaVillonnierc eine zu fich gero 
men / und a ſie dergleichen Verzeichniß auch von tenen ine | 
Ober⸗Ambt Altzey gehoͤrigen Orten zu machen befelcht (am. 
Dumſtein den 6. unit. mE | 
eut iſt der SrantgofJObriftl'ieut. de la Villionniere mit 
14. Pferden allhier angekommen / hat dem Ambtman ſo bal» 
den bedeutet / daß er vor ihn und ſeine Reuter Quartier ma⸗ 
chen ſoll / wo nicht / ſawoſſe c Villonniere n felbſt belegen / mit 
vermelden / daß ct dißfals auff Chur⸗Pfaltz oder bei. Biſchof 
zu Wormbs keincegacaͤnehme / die uͤbrige Spur Pide 
. . » or $ 


* 


e^ 


' anm 


Seſchichte. EUROPEUM  - ^m 
(Dorffer wuͤrden mit nechſtem von benen von fanbau foni A186. 
menden Trouppen ſtarck t jmug belegtwerden / worauff er fid) Juios. 
auch wuͤrcklich allhier einlogirt. 007 | D 
E Neuſtatt den 7. bito, 
Stn Ober Schultheiſſen von Godramſtein hat der Pape d Efpel be; 
beuten laffen ; wofern er nicht auff ben 16. dieſes fib iftiten unb bem fnit in 
Franckreich bie Huldiguug / gleich anberny ablegen wuͤrde / er Pape d' Efpel ſem 
Haab unb €t confiíciran unb verkauffen / auch ihme mit den feinigen alsbald 
fortjagen laſſon / darbey ec (id vermeſſen / bap er nicht eine Minute laͤnger zuſe⸗ 
beteoit, Sonſten beginnen die Unterthanen des imis. Goermergbeim nun: 
mehr fid) alles Gchor ams jn entziehen / ſo daß ſie von denen Chur Pfaͤltziſchen 
Beamiten auch feine Briefe mehr zu beſtellen annehtnen wollen / unb fi darmit 
entſchuldigen / daß ihncn von Frantzoͤſiſcher Seiten alles bey Leib und Lebens 
Siraff verdoten ſeye. So hat auch der Pape d' Efpel bey dem ju. Siebeldin⸗ 
gen gehaltenen Gericht / denen dahmbeſchriebenen Schuitheiſſen / Gerichten 
unb Gemeinen bedentet / daßfie als Konigliche Unterthanen tinfüro fein Ar⸗ 
ciß / umb⸗ oder Creutzer / noch Wein Aufflag⸗Geld mehr geben / auch forters fcis 
ne Leibeigene / ſondern an allen Orten gedachten Ober⸗Ambt freye Leut ſeyn 
und bletben ſolten darbey er ihnen zugleich einen zu Lan dan geweſenem Procu- 
ratorem zu des Ober · Anbbts Germersheim Amdt⸗und Gerichtſchreiber des 
Siebeldinger Thals vorgeſtellt / dabeneben auch befohlen / daß bie Schulcheiſſen 
hinfuͤro in Abſtraffumg bcc Miſſethaͤter Fein Gefaͤngnis/ als mit welchem die 
$o6e Obrigkeit qu diſponiren haͤtte / gebrauchen / fonbern au beren ftat Bloͤcke 
machen unb fid bebienen. Ferners ihre Klagten kuͤnfftizhin jedesmal an ihn 
gelangen laſſen / unt Ordre daruͤber gewertig ſeyn ſolten. EE 
- su Godramſtein fat er dieſer Sagen oen Pfarrer m (id femma 
laſſen und gefragt / ob er deme nadfommen , vas er juͤngſthin wegen des Kir⸗ 
chen Gebet befohlen / nemlich in ſperie Ihr Koͤnigl. Majeſt von Franckreich 
dareinein uſchlieſſen / Pfarrer ſich mu Anfuͤhrung (einer Chur Pfaltz geleiſtteten 
ſheuren Pflichten und ſonſten entſchnidiget / dargegen Pape d' Eſpel geantwor⸗ 
tet: Daß er ſeiner vor dißmal mit der Straff ned) derſchene un qum UÜberfluß 
noch einmal ernſtlich andeute in bem Kirchen Gebet weder vor dem Kaͤyſer / 
den man keines Kaoͤyſers mehr brauchte / noch vor jemunds anderen / als atfetm? 
Ihr Koͤnigl. Majeſt von Frauckreich zu bitten / ober die Pfarr zu verlaſſen /. ge⸗ 
ftalten da er deme nicht nachlommen wuͤrde / et Pape d Eſpel ihn beym Kopff 
nehmen á anb nr oem Hencker cine Gaſſe auff die andere hinunter peit ſchen 
Jaffe wolte / wornach ec (i richten und vor Schimpff zu huͤten / wie dann 
end den uͤbrigen Pfarrern tuwiſſen gethan und ¶hien waden ſoue. Danchm 0t. 
, 0» | . e - 


- 


A360. 
Jutius, - 


pé E DEIARIUM Sonderhar 


ec megemein vermeldet / wer unter ben Pfarrern nicht gerne bleiben / und dem 


nachtommen wolte / der koͤnte nur dingehen / es wuͤrden ín furtzen Cage 
Pfarrer aus der Schweitz tommen / weiche gar gern die Stellen betceten wuͤr⸗ 
be. 
- | Cin anders von 7. Junii. B 
Aus Landau wird bericbtet / obwuͤrden in dieſer Ende 
liegende Frantzoͤſiſche Volcker ehiſtens weiter herunter mar 
te / und ſollen noch mehrere Trouppen im Anzug begri 


nm Die zu Offenbach und Ottersheim litgen/toerben bens 


erlaut nach niorgenaüffbrecben / umb weilen mn Sab 


ckenburgnicht evacuiren wolle / in dieſes Ober⸗Amt zu gehen/ 


und haben ſie bereits zwey ſtarcke Bruͤcken uͤber die Queich ge 


macht. Die Buͤrger zu Landau haben nochmahlen ſchiweh⸗ 
ren muͤſſen / daß ſie oen Koͤnig in Franckreich vor ihren rechten 


Herrn erkenneten. | 
Qin anders aus Neuſtatt vom 8.béro-— IRE 
Von Edigkhoſen wird in dieſer Stund beridotet / daß bey x po. rand» 
ſiſche Reuter oet Ends anfommen, fid auf ben Kitchhoff poſtier, nach denen 
Burgermeiſtern gefragt unb vor roo, Pferd Quartier haben wollen « Es ſol⸗ 
Kn auch noch mehrere Frantzoͤfiſche Voͤicker im Anmarch auff hieſigen Ober⸗ 
Ambis angehoͤrige Orthe begriffen / und bereits einige Pagage durch Wintzin⸗ 


gen auff Wachenheim zugangen feind / wie dann Schultheiß von Wintzingen 


gleich iho berichtet / daß5. Frantzoſen dafelbſt durch paſſtri und vermeldet / daß f 
nad; Wachenheim wolten / unb auch anheut oo. Mann dahin / wie anch 100. 


Mann anhero nach Neuſtait aſſignirt, unb berrits wuͤrclich in Anmarch waͤ⸗ 


wn. Nach Oggersheim fnb. Frantzoͤſiſche Tragoner koinmen / haben hin⸗ 


ceim begehrt / auch nicht weichen wollen / dabey gemeldet / wann man ſfie nicht in det 


Ghuͤte hinein laſfen wolte / wuͤrden nodo ;. Compagnien nachkommen / ſie hatten 
Ordre eon Gen, Lieut. Moncclar / ihr Quartier da zu machen. 
Aus dem Ober Ambt Neuſtatt vom . Junii r68o. 

Die Trouppen fo iu Mutterſtatt gelegen / ſeynd bey 700. Mann gewe⸗ 
(eni wovon noch 200. Dott ltegen / bie aͤbrige auff Epſtein unb. Flemmersheim 


ſort marchirt / haben zu Mutterſtat dieſe Wort offentlich ausgeſtoffen / Chur fal - 


ift gar halsſtarrig unb ſchuldig daran / daß ihr ſo leiden muͤffer / team Er Fal⸗ 


ckenburgheraus gibt / habt ihr keine Noth mehr / writ ferneren vermelden / wann 


fit vernehmen / daß fremde Voͤicker kommen folten, haͤtten ſie Ordre / das ganae 


kand aus zupluͤndern unb daman Falckenburg nicht hergebe / wolien fi Me | 
» . | $ 


t 


Geſchichte. EUROPÆUM. 37 


ganac Land hinweg nehmen / es werde auch pente der General Moncclar dahin Au68o. 


rommen / und ale umliegende Doͤrffer zu herbeyfuͤhrung allerhand Victualien Julius. 
un» Fourage angiehen. Nacher Goͤnnheim haben ſich 4. Compagnien an» 
fangs in2. Haͤuſer / des Zollers und ein Herrſchaffti. Erbgut / hernach in bas 

gantze Dorſſ eínfogíret / wollen mit Haußmanskoſt nicht vorliceb nehmen / bal 
deder⸗Vieh / jo fit in des Zoͤllers Hauß gefunden / habenſie hinweg / auch hat 

be Commiſſarius den Zoͤller gefaͤnglich mit fid) nacher Lambsheim genommen / 

Ihme / taut feines ſchrifftlichen Berichts / trohet / daß wann den 1r, Iunii niche 


127. Rehlr. wegen Goͤnnheim erlegt wuͤrden / ſie ihn mit nacher Land au fuͤhren boC 


woiten / es wuͤrden auch bie Unterthauen ber Reuter nicht loß werden / biß fie ge⸗ 
meldtes Geld erlegt. Die Gemeind bat ihnen bereits 70. Laib reb / bene⸗ 
ben z. Ohm Wein unb. 1. Malter Habern hergeben muͤſſen / ſchlachten Rind⸗ 
unb Feder. Viehe nad) belieben / haben auch berits Morgen Fruͤchte abgeme⸗ 
het / daruͤber fie nod) degehrt bie gantze Heerd Vieh herbey zu treiben / unb bie be⸗ 
ftc Kuͤhe heraus zu nehmen. o Bat aud) ber bey dieſen Voͤlckern ſeyende 
Gommfffatius denen Unterthanen ju Woltzheim ſchrifſtlich — 
ber Execution anbefohlen / vor 4. Compagnien Reuterey qu Edickhofen unb 


Beckingen die n$btiqe Subſiſteng unb. Fourage zu lieffern. Die Friedels. i 


heimer haben lieffern müffen 20. Laib Brod 1. Ohm s, Quartel Wein / 1. 
Hammel / 12. Malter Frucht / teortnit fie aber nicht begnuͤgt / ſondern ſich ver⸗ 
lauten laſſen / wolten alle die Fruͤchte auff dem Felde abmaͤhen. Dieſen 
Morgen ſeynd 20. Mann durch den Graben gu Lambsheim an verſchiedenen 
Orten durch paſſirt und das Schloß an der Mehl⸗Pforten auffgeſchlagen und 
alſobald begebrt/auff 4. Compagnien Balleten zu machen. Den Obr. Schult⸗ 
heiß wie auch daſelbſt gelegenen Chur⸗Pfaͤltzſchen Tragoner Corporal haben ſie 
bdeym Kopff genommen / und begehrt / ihnen bie Thor zu eroͤffnen / auf verwei⸗ 
trn aber / ble Thor ſelbſten gera'tbátig geoͤffnet / darneben fid) verlauten laſ⸗ 
n/ mit Oggersheim dergleichẽ vorzunehmen / und roo ſie Gewalt brauchen muͤ⸗ 
ſten / wolten ſie alles pluͤndern. Qu Wachenheim haben ſich heut zo. tamm 
tíntogfren wollen / al$ man (ie aber abgewieſen / haben ſie ſich vermeſſen / alle 
Fruͤchte auff bern Felde abzumaͤhen unb ju verderben / tle fie dañ alsbald durch 
bey ſich gehabte Bauren mit Senſen und Siggeln in bem Felde den Anfang 
gemacht / und als dieſes verrichtet worden / noch continuirt. Es ſollen auch 
nod mehrere Voͤlcker oben herab kommen / und ſind jufanban bexeits 2. Com⸗ 
pagnien angelangt. Zu Haßloch hat der allda liegende Frantzoͤſſche Officirer / 
als vcr Chur Pfaltz. Fautvor ihn unb b eyhabende Leute fene Billeren machen 


wollen / ſelbigen prüaein umb ins Gefaͤngnis werffen laſſen / darauff von Bur⸗ 


germeiſter und Rahrdie Balleten ju machen angehalten / mit vermelden / ſolten 


69 


a-94 conc Tt 224 


"TN . DIARIUM..  Éonbota 


Ago, Wiſſen / bag fie anjcto gewungen waͤren / un jus mífen / toas bic Srantofen 


Jui, 9 


- 7 
. 


aben woiten; fordern mug Eſſen and Trinckẽn ton den Unkerthatien / aber iot, 
Aet das Rindoſch ſeſbſt ſMachten / dui die Fruͤchte auff dem Felde abmaͤhen; 
Auff des Fauths Sera den / daß er ohne Chur Pfaͤltztſchen Befehl ihnen 
sidera zu Willen ſeyn koͤnte / geantworiet / fit hatten dahm ihre Ordre / obbag 
nicht genug waͤre / waͤren anfetto (bre (bet daſelbſt Iunwohnern) Herrn. Die⸗ 
ſen Nachmittag tft eim groſſer Troup anff Oggersheim marchirt ohweit darvon 
x crabe d auff den Pferden geblieben / und in den 


herum gerictken. 

Auß i Ober⸗Ame Neuſtatt den 10. dito. E 
Zu Mutterſtatt hat geſtern ein Framzoͤſ. Obriſter denen Allda liegenden 
Reuttern offentlch d beyſeyn bet Untetthanen angedeuter / bap die Innwohner 
daſelbſt ihnen ire Verpflegung an Eſſen / Trincken / Habern und Fourage ge⸗ 
ben ſolten / welches ſie dann auch unb daruͤber vor den daſelbſt commanbirenben 
Officirer 4. Rthlr. und vor jedern Gemiinen 4. Sagen taͤglich erfordern; ob⸗ 
gemeldter Ohriſter pat auch gedrohet / wann ſie das Vieb wegtrieben / (o wolten 


4 


' fie bae Dorff in Brand ſtecken / da abet jemand ſonſt etwaß ficben wuͤrde / ſollte 


ſelbiger tov geſchoſſen werden. Die Officirer haben die Schluͤſſel sum Gefaͤng · 


niß abgeſordert / ind beri GerichtsPerſohnen befohlen zuſammen zukommen / 
und die Reuter zu Balletiren / haben aud) die Schatzungs⸗Regiſter begehrt ver⸗ 
muhtlich um daraus die repartition der von ihnen abgeforderten Gelder ju ma; 
chen / mitbetrohen / wenn ei umo anders nicht erfolgt / ole Gerichts Perſonen 
ins Gefaͤngnuß u werffen 7. begehren von denen Unterthanen die Chur. Pfaͤltzi⸗ 
ſchen / wegen der gewaltſamen Proceduren im Ambt Germers beim anqgeſchla⸗ 


eene patente ab zureiſfen die Bemeine laſſen ſich verlauten / ſie Inwohnere 


waͤren jetzo niche mehr Chur⸗Pfaͤttiſch·/ ſondern des Koͤnigs in Franckreich 


N 


Zaus Franckenchal wird vom to: dieſes geſchrieben / daß den . Abends 
etn. Koniglicher Frantzoͤſſcher Officia nitrzg: Pferder qu. Lambẽheim an; 
kommen / und fid) ii bie alldort liegende Voͤlcker einquartirt / ihrer Ver⸗ 


ordnungnach / ſoll ean Reuter des Tags x. Kobſtuͤck haben / wollen im gering⸗ 


ſten nach Franck anthal michte folgen laſſen sib ſoicher Geſtalt einen Anfang gu 
einer Blocquada machen. 
.  . M dem Ober Amt Altzey den 10. Junii 1080. 

.  aDKk lain tu Domſtein ankommene Frangoſen hauſen mit ben armen 
Leuten ſo uͤbel/ daß es faf nicht m beſchreiben / geſtalten ſie auch die Speiſen / ſo 
ihnen ne bei dE Kopff werffen/ unb all cran 
infolentien , ſonderlich gegen die Weibs Perſonen veruͤben / haben auch bié 
vergangne Nacht eine allhler / evegen chres ermordelen unchlichen 

| . | aty 


d 


| 


Geſchichte. E'UR OT £ UM. |o $19 

fangen ſitende Weids⸗Perſon / durch Auffſchlagung bet CxblSifer unt niae A 16g. 
anter Thuͤr / mit Gewaͤlt heraus genommen / unb Mili iLis Obf Tuus. 
éieutenant la Villonniere forbert tor ſeine Perſon / neben. einem reformirren ꝰ 
Steutenant táglídy 9. Gulden 15. Kr. vor ſeine Soft / von be? Zeit an / dadie erſte 7 
Execution anhero geſchickt worden / ohngeachtet ef nidit bier geweſen / alſo bag 
Dirmſtein unb Laimersheim an dem Ruckſtand uͤber 261. Gulden nei bem 
tasa bezahlen muͤſſen / woran (it and) bereits anf Abſchlag cin Theil ent⸗ 


Auß bem Ober⸗Amt Neuſtatt vom 10. dico. 1 
Nachdem bey Wachenheim die Frantzoſen geſtern 10. Morgen allerhand 
Srüditen abmaͤhen / und nacher Boͤnnheim fuͤhren laſſen / mit berrohen / bag 
wann man fie nicht einlogieren wolte / fit piece Tages wieder kommen / und 
bic Wem⸗Gaͤrten urb Fruͤchte auff bem Felde gant verderben / auch ſtarek ge» 
ung ſeyn wuͤrden um Wachenh eim ſich fu bemaͤchtigen / iſt den ꝛ0. ein Trom⸗ 
peter tommes/ ſo den Orth auffacfotberti unb obige Betrohung wiederhohlet / 
Balb darauff haben (ie mit ſtarcken Srouppenfió ben Staͤdelein genaͤherz/ an unb 
neben den Mauren herum gangen / und fi derlauten Tajfen 2 tvann ficit e» 
walt den Orch uͤbertommen ſolten / den darintiegenden Chur⸗Pfaͤlhiſchen Stae 
goner Lieutenant und pie Burgermeiſter auffihencken. 
Aus *an Ober⸗Amt Germersheim vom obligen tato. 
Becegſtern iſt ein neuer Frandßſcher Amtinan über die Fauthen unb. Cloſter 
Doͤtffer ju Odrdt von dem Paped" Efpeleingefeat / teorqu nechſ obgedachten 
Orthen auch Germervheim unb das auff bec andern Gite Rheins gelegene 
Dorff Dettend eim / welche beyde Orthe dißher ble Franebfiſcher Seiten tuae 
mußter Huld gung nodi nicht geleiſtet / mitcitire worden. Weilen aber dieſe 
lice niemands geſchickt / hat ſich der Pape d Efpel hoch vmm heut oder 
morgen auff aũlerlaͤngſte bie Stadt —* tnb das Dorff Detten⸗ 
heim tn ble Aſche gu legen / zumahlen et von (eine Koͤnſg Befehl haͤtte / ble 
jentge/ fo flit tiit zutwillig ergeben wolten / mit Brand unb Schwerd zu ver⸗ 
ſotgen wordurch die Inwohner gemelter beyder Orchen auch geſchreckt wor⸗ 
SR SA fie naher fana ver muh ſich qu Huidiguttz fich choftnden wollen. 
Relation de Monſt. de Cóppenftein Envoyẽê de li part de S. A. 
E. balatint ver? Moni. dé Langalerie, ßrigadier & Commendant des 
toubpes iu Roy tres Chreft; envoyées pour: loger dans le Pala- 
'tínat. T6134, M sg r . : . "ABS ) et. . 
ATTE € c v5 te Yova cR CR peo agile . 6^. Do: nj "a 
Au. Onfr, deLan ieri *, i jer. 24 iMonft. dc Coppenfici TP». 
M premier — ** ds pns ier p TOR qu'il'ayoit ordre de 
Monís, de Monclar par écrit ; qu'il luy a faitvoir, de marcher dms 





T EUROP.AUM. Beomberbahre 


. Aa468o. les terres deS, A;E. avec ix Efquadrons , pour en mettre un dans O gers- 


Juiius, 


el o7 
5 04 


retirer la Garnifon dudt. Chafteau, & que vous de 


heim, undens.Lambsheim ,. & una Mutterftatt , & les troisautreslà aux 
environs dans le pays, & quc Monft. de Mondaravoit ordre du Koy de met- 


. 


tre des Trouppes dans les Eftats de S. A. E. & les y faire vivre jufques à ceque 


à S. A, E. ait | 
Koy, & que S, A. E. ne rend pas cette place en quatre fours, il viendra encore 
dixautres Elquadrops;Monlr. de Coppenftcin a recontreles, dites Troup- 
pes — Oggersheim petite Ville entre Manhetm & Franquentlial, &c, | 
du8.]uin 1630. MEM 
Num, 4. 
COPIE |. 
De larefponfe deSon Alc. Ele&. Palatincà Montt. le 


Baron de Monclar. 
Ms? Puis que vous memandezavoir receuvos ordres, de ne vous 


pasfervir d'autres moyens àvous mettre en poffeffion dela part du 


"Roy Tres Chen. du C au deFalckenbourg » qu'en eny 
loger. les Trouppes dans mes Eſtats, jufques à ce qu) e trouue bon defaire 
: 1 3, quc Je vous envoye 
quel qu'un pour rcglerleur fubfiftance: Comme] attens tous les jours la re-. 
flution de la Cour fur les Mcmoires, que J'ày i prefenter à Sa Mait£. par 


aon Envoyétantíur mes autres griefs, que furle fuiet de F Éenbourg ; Je : 


ne crois pas, que vous voüuliez, que je plaide ma caufe devant vous , en rc. 
fpondantaux raifons, que vous 5 » pour me pouvoir mettre hors de 
pofíeffion dudt. Chafteauavec Juſſice, V. 

vous dire, qu'on vous a mal informé de [a maniere de procederentre les Prin- 
ees Voifinsde]' Empire , quine commencent pasen temps de paix , de fc 
faiſir par voye de fait des Elus d'autruy , dont oníetrouve ea pofícffion 
depuis plusd' un Si&cle , tant quelavoye de droit devant leur Juge compe- 
tantleureftouverte, Et quoy queSa Maité, ne reconnoiffc pas la Jultice 
dcl Empire, neantmojns commẽè ie fuis un de (esmembrez; & que ie tiens 


la Baillisge de Germersbeim, & Falckenbourg , affibien que mes autres 


Edats en ficfde] Empereur & dcl Empire, ie ne fcaurois comprendre;poue 
quoy leRoy Tres Chr, reconnoiffant cette dependance me veuille obliger , 
contre mon ſerment preſtẽ à mon Infeudation, àluy ceder une partic de mes 


Efios , & dc meꝛ droits fur les fculesallegations ,. qu ils entcíté — 


— 


it mettre le Chafteau de Falckenbourg entre leemainsdu 


Vous me permettrés feulement de. 


—4 


Geſchichte. /— EURO? &UM. e yr 


dansla Ceífion del Alface, faite parle Traitte de Veſtphalie, & qui doit. A. 1686, 
avoir efté cxpliquée, & accordée de nouvrau parles Aimbaffadrs. - del Em- Julius, 
pereur à Nimegue, de quoy pourtant Jen'ay aucuneconnoiffance, ' Ceſt. 
de qui me fait eſperet, qu'au moins Sa Majté. me donnera letemps, de m in- 
former auprés del Empereur & del Empire, Affemblécà Ratisbone , auſſi 
bien qu' aprés des Mediateurs qui fe fonttrouvesaux Traités de W citpha- 
lie, & de Nimegue, fi c'a efte leur intentiondecederàlaFrance , fous lc 
titred: Alfácemesdts. Eſtats, quinyappartenoient pas avant la guerre, 
d Alemagne , ny quelques fiecles amparauant, & dans lesquels J ay eſtẽ remis 
par! Execuxion dela paix de Vetp en ayancmémejouy dadepuis , fans. 
conteftation de qui ce foit, me períuadant ; queSa Maj, ayant efgard à ces. 
raifons , ne trouyera pas mauvais que vous m'accordiez, ce delay,& que ce- 

endant vous ſurſeiex à tous ulterieurs procedez violens. Vous me dilpon- 
erésdonc , d'envoyer quelqu'un pour authoriíerle longement de Vos. 
Trouppes dans mes Eſtats, lc quel ne pourra eſtte interpreté autrement 
que comme une invafion , & par confequent , une, rupture de la paix 
de l' Empire , auífi bien que la violence , dont on | eit fervi pout. 
detácher mes fuiets du Bailliage de Germersheim demon obeiffance , & de ^ 
les rendre pariures à leurfouverain-Scigneur , fans avoir eu aucun pouvoit- 
Legitimede les difpenfer du ferment, qu eux & leurs ancétres ont prefté à la 
Maifon Elect. Palatine depuis un temps immemorial, dontils n'ont pü eftre, 
abíous paraucune authorité Ecclefialtique, nifecnliere, fansconnoiffance 
decaufc & decifion reguliere devantun]uge competant, & paraindi celuy , 
evous leuravez fait faire, eſt en effetiniuftc & nul. l'esperois, que la Cour- 
du Roy Tres Chreft. fe contenteroitdelapratcftatio, qu'elle a acceptée de 
má part, contre ce procedé, & qu' Ellie ſe fatjsferoitdes voyes, qucle Tra- . 
itté de Paix de V eltphalie a prefcrites , en cas qve il y lurvint quelque diffe- 
rent, pourle queltoutes.voyes de fait (ont defendüe s. Mais, Monficur ,.- 
je m'eftens trop fur cette matiere;qui n'eft pas de voſtre judicature,dont peu- 
teftre ieme pourrois promettre plus de iuílice , fi vous n' avies à fuivrc vos 
ordres, defquels il' faut attendre les mauvaifes fuizes , en cas qu'elles nepuif- D» 
fent étrc évitées, en m' accordant le delay , que je vous demande ; Je vous 
remerciecependant del' avertiffement , qu'il vousapleu m'en donner; de- 
meurant aurefte &c, à Heidelberg le 5, 1. Jui 1680. 07 

| I Num. f. | 
| ^. GOPTE " 
De la lettre dé ſon Alt. Elect, Palatine à Monſr. le 
Marquis dc Croiffy du s. ( 15.) Juin. 1680. 
4f Theil. 3s 


Mon- 


A 1680. 
Julius. 


3t DIARIUM Sonderbare 
Onſ. MonEnvoyé,le Baron d'Eck me mande, que le Roye Tres 

C..r.luy ayant fait ciperer dans laudicnce qu il cut dernierementde 

SaMai, qu elle luy feroit donirer une refolution fur lcs divers Me- 

moires , qu^ ilapreíenté touchant més Inserefts , qour là qu clleil n'au- 

-goit qu' às addreíler à Vous & qu^ ayant eucn fuite l' honneur de Vous 
voir , vous luyayiés ditdivexfeschofes , qu'ilm' a eſcrites, maiscomme 

k ne ay. s iĩ les aura bien compriſes, p vous prie d' avoirlabontéde 

mé faire donner , pour plus decercitude., la cefolution de Sa Maicft. 

par eſerit. Cependant ſe voispar co quemon, dt. Envoyé m' cn mandre, 

uc veus endás, que dans la Ceffion d' le Alface,faite par ! Empcrcur & 

l' Empireala Couronne de France , en vertudu Traité de W'eftphalie , 

ont cíléauffi compris & cedé tous les droirs & terres du Palatinat , que le 

Koy pretend à prefant dependre de lAlface ; & de h Prevôtè de Hague- 
nau , & que cette ceffiona efte — expliquée & — dans le 

Traittâde Nimegue , alleguant , que fi Sa Majtc. Imperiale ou ſes Aun- 

baffadeurs voient , comme vaus lr — » cedéquelques chofes au 

preiudiec des Electeurs, Princes & Etats dc l' Empire ,. il fallait s'en pren-- 
drcácux —— Et cemme bier Je regcus une lettre de Monſr. de Montclar 

Lieut. Generalde Sa Mai. par ou i| me demande la.Ceffion du. Chaftcau de 


— Falckenbourg, sppartenanten Commaipauré à Mey & à Monfieur le Duc 


de Deux ponts depuisquelques Siecles, difant , qu' en cas de rehæ il avoit 
ordre d* roncribger dc cope dans mes Bfbis iusques à Lih que. 
Je retire ma Garsifon du dit. Chateau, c me trouue obligé ouwes lesremon- 
ftrances amplement contenuesaux Memoires ſus dts. prefentés par monEn- 
voyé , devous ter encore, que dansle Traité dePaix de Weſt- 
phalie , iln'acfté fait mention d' aucune Ceffian d' une partie de mes terres, 


' & droits, & qu' aucontraire ity a eftéflipule que tout lebas Palatinat, avec 


tous & chacunsbicns, droits & ap ances , tant Ecekfiafleques, que. 
Seculiers, dontles Ele&eurs & Princes Palatins ont joi devant lestroubles 
de Bohetmo, leur croient reſtituẽs: Sous laquelle reflitution fant notoire- 
ment compris auſſi ks droits & terresdu Palatinat , que la Erancc pretend 
aufourdruy , & que ma Maifon Elect. à poffedé fans aucun empeſche- 
ment ny trouble devantla Guerre depuis le dit Traitte de Paix, & quelques. 
Sieclesaparavant. Le Traittẽ de Nimegucs, qui confirme celuy dc Weſt- 
phalie, entoutes& c^acuneschofes , & par confequent auffi pour cette 
ceffion: ,. nefaitpoint de mention de cette navelle cxplicatio & Ceffion ,. 
c laquelle ilv arien.eftécommuniqué non plus, ay àl' Affemblée dc l'Em- 


SOUS a ny à Moy enparticulierparles Ambrs. dc l' EmpercurouMeflrs 


Geſchichre. EUVUROPÆVM. ^0 38 
 lesMediateurs dansla cortefpondanee que Nousavons eu efferhble ; D'ou A.1580. 


vient , que jene fcaurois m' imaginer , que Sa Maicreconnoiffant dc- Julius, 


pendance de 1' Empereur & del Émpire comme eſtant membre d'iceluy , 
& fcachan que Jetiens d' Eux en fief mes Eftats , droits'& eppartenan- 
cs, nyplusny moins quetous les autres Elc&. Princes & Eftats del Fm- 

irc tiennent les leurs ,. en ayant efté misen poffeffion par f' execution de 
L Paix de W'eftphalic & joüi du depuis fans conteftation de qui qué ce 
Toit , & dcplus dant le compromis à Ratisbonse , .ou le Roy a contenti , 
qu' on reglaltles ditf:rcns del Alface, n' ayantefté fait mention aucune du 
Bailliage de Germcrsheim , Sa Mai. me veuille obliger à luy ceder une 
partic de mesPays, & droits , furlafculepretenfion , que vous auês alle- 


éeá monEnvoyc , &à agir ainſi contre mon ferment , prcfté à mon. 


infeudation , fans fcavoir prcallablemt. I intention del' Empereur , de 
 fEmpire , & dcs Mediateurs des Traittes de Weſtphalie & Nimegue 
& fans avoir la permiffion de ceux , dont J' ay reccumes Eftats en ficf , 
& qui m' en ont remis en poffeffion ; d' en aliener quoy que cefoit , Jus- 


ques là , Je veux croire quele Koy ne pourrapas fe reſſentir auec Juftice , 


contre Moy de ce refus , n' efperant pas , qu' il. veuille tne faire traister 
comme mes Suiets du Bailliage de Germersheim , qui ont eſtè faits parfu- 


res p laforce & parles menaces. — Carquoy que $a Mté, nercconnoiffe ' 


pas la Fuftice dele Empire , Elle nepeut pas pourtant , fous aucun pre- 
texte de droit, m' abfourdre comme membre d' iceluy , de mon ferment en- 
vers l Emp. & r Empire fansleur confentemcent , (ice n eit, qu' on vett- 
ille imiterleprocedé des Turcs fur lesfuiets des fronticres d Hongrie , ce 
qu'on —— pas pouvoir. entrer dans la penſte d' un Roy Tres 
Chren. — Je me perſuade plus toft que Sa Maicfté , ne donncra le 
temps , de m' informer aupres de! Empereur , de.l'Empire , Afsem- 
biée à Ratisbonne auffy bien qu' aupres des Mediateurs , qui fe lont 
trouvés a tux Traittés de W'eftphalie & de Nimegue , fi c'a cité leur 
intention de cederà la France fous le tiltre Alface mes. dts. Eftats , qui 


my appartiennent en aucune maniere : Je ne penſe pas, que perfonne pren 


ce delay que je demande , pour une refiftance que. Je veuille faire à 
un auffi grand Roy que Sa Majeſt. "n m' affeure plus toft que Sa 
Majeft. Elle, méme jugera , qu' il eft de mon obligatio en' vers Sa 
Majeſt. Imperi, & l' Empire d' attendre leur fentiment. là. deffus , 
& que Je feros blámeble , fi par quelque Brecipisation Jc me vou- 
lois feparcr. & demembrer de ' Empire, Ceſt pourquoy Tc vous prie, 
Monfr. de confiderer le poids & la Juftice de ces raifons, & apres en avoir. 

| $s 2 fai 


- " Li 
S284... 2. . 


ne EURO PEU M, Sonderbaht 
. A168o. faitun raport exact à Sa Maieſt. d avoir labontẽ de m'en faire avoir par. ce 
Julius, Expres,unerefponce par-eícrit , & cependant defairc;en forte aupres dc la 
" Maicft, que les preiudices , quel on m'à faits, foient reparés ; ou du moins 
que l' on donne ordre àMonír. de Montclard" empefcher quel*onne con- 
tinueles violencesdans mesPays , juíqu'à ec que ape rcceu réponce de 
t Empereur& del' Empire, vousafferant , quele reffentiment , que J' au- 
tay du foin que vous prendrez de m' obliger en ce rencontre ,. me fera 
— embraſſer avec ioye ceux auſe vous pourray faire parr oiſtre que Je 

Is &c. | 


Num. 6. - 
opic 


Dela Lettre S. A. E, Palat. à Monfieur pele Marquis 
2 | de Louvois, du f. Juin. 1680- 
| Onſt. Pendant vátreabíence dela Cour mon. Enroyẽ le Baron 
| / 4 d'Eckdansl' audience qu'il eütdernieremt, de Sa Maitt, eür! hon 
 7-neur de hiy prefenter wn memoire demapart touchent le Décom-- 
| pte faicáPfaltzbourg entre le. Sr. dela Goupilliere & mes. Commiffaires 
Depuiez des arrerages. de contributionsprerendus ſur mes Eſtats,, par le 
quelilaefté remonttré, ducha levée d argent n: eftant past reguliere dans. 
'U&Paystuiné , l'onnc fcpeurroit precifement obliger aux payemens par 
"mois, ayantàcaufe de cela taícké d" obtenir que mes. fuiets pülent.prohter 
du terme de fix mois, qui va jufquesaumoisde Novembre, que Sa Maicft, a: 
,eülabant£deleur accorder,conformementàlarefolution, qne vous.m' avez: 
- ' faittenir par mon.Envayé. — Que par les raifons confiderables. alleguécs. 
andt. memoire, ils pũſſent eſtre difpenfez de lacaution, quel on demandoit, 
qu'lonfourpiftdansles Pays duRoy. & qu enfin ilspüfent joiioir de l'effet 
é laremife defta accorder parSa Mair£.canformement àlogdse qui ena eſtẽ 
' cydevant donné an Sr. de la Goupilliere ,. Mais ,. comme norrobílatc cautes 
ces,efperances dela partSa Mt&, mort Envoy&n' adceu disdepuis avoir dc re 
. folutionlà deffus ; qu' áucontraire leSr. dela Goupilliere, par fa lettre efcrite 
| eleé. Juin à mes. Commiffaires. Dieputez: ufe detenmés dé menaces,difant, 
6 quilnerefi »ond pas.de a& qui peutarriver: ,,. ſi mes ſuiets n' entren$ pas. em. 
payementdansle 15 duCourant ,, & que de cette maniere mcs. fuſets ne 
pourroint pas profiterdelTa hontẽ, que Sa Maieſt. a eut de leur accorder ledt. 
derme de fix mois, pour faciliter hur payement; pour le quel fans cela, il 
K&xoitimpoffible , de fournirquelques ſommes en ſi peu detemꝑs. Je fuis 
—X 


^. / 


— —— — —— — — 


* 
———————— 


— — — 


Geſfſhichte. . EUROPEUM. 3f 
contraint , Mr. de vous importumer, par larecommendation , que je vous A.xé$o. 
fais de cette affaire, vous. priant, de avoirlabonté de faire en forte pár vos. Talius. 
. .bonsofficesauprés de Sa Maieft. quemes Suietspuiffent joüirdudt, tefme , 
qu'elle leura accordé, & quel'on fe contente , qu'on paye des fommes à 
bon compte, auffitoft, que l'on. pourra, pourveu que le tout fott payé ,dans 
le dt temps de fix mois,veuque le Diccompte de Pfaltzbourg, fait parunpur 
selpectenvers Sa Mai. n" acfté ratifi£ de moy, ainfi que mes Commiffaires 
Deputez l'ontditáudt. Sr de la Goupilliere à leur de part de Pfaltzbourg 
. qu'ácondition quel" on m accordaſt pour le payement un terme fuffifant ; 
quelesofficiers de Sa Mai.dáns Ig baſſe Alfacc, & dans laPrevottéde Hague- 
neau, n' aportaffent point d* empefchementà lalevée des fommíes par leurs 
violences, & que Fon me fourniſt des quittances authentiques , qut me fer- 
viflentd' affeurance , que l'on ne pretendra plus rien deforasii fur mes 
Eflits ; Ce qui eftauffi juflc, que d' ailleurs il ſeroit étrange , fil'on vouloit 
preſſer mes fuiets de payer lesdits, contributions , & ſe ſervir pour cela du 
"Kraitté de Pai de Nimegue, lats quecontre le Fraitté de/Paizde Weftpha- —.— 
he confirmé par celuyde Misuegue,l on m' efte par fóürce món haut Baillia- 
gc deGermersheim,& qu' ainfi Fon ne vouluftallegeur Ies Traittẽs de Paix , 
que dans les choſes où ils peuvent eftre avantageux à la France , & quel'on 
Es voluſt reietter dans celles , ou ils font favorables auxautres , parla refti- 
tution, & laconfinmationde leursDreitstres'ancjens. J ay cetteconfian- 
«c, Monfier, en voſtre amitié , dontilvousa plüm' affeurer cy eevant , que 
vous aurez lx bontéde confiderertout cela, dele reprefentera Sa Mai. & em 
fuite de contribuerà m en faire avoirune refolntiam: favorable; V ous priant 
cependant de vouloir donnerordre an Sr-de la Goupilliere , & aux autres 
ediciers du Roy de ne mepasempefcher.paruncexeeution precipitcé, dans 
lalevée des fommesasreflées, pour lareparticion de la quelle j' ay defiadon- 
né ordre; vous fouiendrez auffi, s ifvous plaift , de la promeſſe, que vous 
m"'avez faite parunede vos. lettres, que lors que Ie Décompte de Nancy fe- 
roit fait & arreſtẽ, vous donneriex ordrede travaiſſer au Décompte descan- 
trutions de ũes à la place de Lautern pur I Evcfchéde:Metz, lc Pays Meſſin 
& autres lieux, qui ont fait des accordæ & font entrẽs en payement; en tuité 
vous aver reftre pousint cela auDécomptePhilipsdourg,& m'avez fait aſſeu- 
: rerpar monEnvoyé,quelors queceluy ' a£eroit fait, vousdonnerez ledt.or- 
-dre;LeSr.de liGoupilliere aaffeure aufi diverfes fois mes Commiſſaites De- 
 rputezau Décomprede Pfalizbourg; que lorsque edt. Décampte feroit fait 
Dis. ordze vendroit C'eftpourquoyjevauspxie Mr. de. faire partis inces- . 


- famencledt-ordré à fin. que de mon cofté ie puifie auff joüir dc l Ms 


né DIARIUM Sonderbare 
A 1680. de vótrepromeffe , & de la diſpoſition de Traitté de Nimegue, fur les mémes 
Julius. tegles que les officiers de Sa Maj. ont trouvé juſtes dans lcs Décemptes 
faits par fes Eftats je fuis &c. 
à Heidelberg le 5. Juin 1680. 


"Num. 7. 
E Copie —— 
De la lettre de fon Alt, Elect. Palatin. à Monfr.le 
: Baron de Montclar du; 19. Juin 1 680. 
M Onſieur. P av6is elperé , faifant reflexion fur les raifons alle 


guées dans mcs precedentes, vous auriez la bonté fürfeoir à une ul- 
terieure execution dcs prctenfions formées touchant le Chafteau 
dc Falckenbourg , du moins/ufpucà cc que j euffe unerefponfe tant l' Em-- 


! 


pereur, & dé l' Empire, fans [e confentement desquels , comme membre de. 


l'Empire , & denantde Eux en ficf, non íeulement leditChafteau , mais 

- toutlerefte de mes terres & Eftats , je ne puis rien difpofer dans cette affaire 
& que j'euffe auffi receu la refolution ; que; attens fur les remonftrances , 
que j'ay faitesfurce fiet: , & depechées parun Exprésà la Cour ; Cepeh- 
dant ie fuis bien furpris d'apprendre comme quoy déia. quelques unes des 
troupes , qui font fous voſtre commandement, fe font longées , à ce qu' ils 
difent, par vos ordres, dans quelques lieuxdu Bailliage de Neuftatr , & mé- 
mes. dans ceux qui font fitués eritre mes fortereffes de Friedrichsbourg & de 
Franckentbal y vivant àdifcretion. Et comme ce procedé eft dire&ement 
contraire au Traités de Paix de W'eftphalie, & de Nimegue , & que par 

. es logemens , l'on met mes fuiets tellementlors d eftat, & de moyen de 
payerles fommes arreſtẽes pour les arretades des contributions àla levée deg 

. quelles l'on travaille prefegtem, quel'on n'en pourra rientirer; Je vous prie 
., Monífr.de vouloirfaire retirer lesd trouppes, & deavoir patiencepour la 
refte , que j aye réponte de Sa Maj. Imple. & del' Empire, & que j' ayereceu 


auſſi larefolution quej attens dela Cour ; Vous verres auffi cyioint, com- 


me les trouppes, quifonta Dirmſtein pour]' execution des contributions , 
mal traittent les ſuiets tant par les exceffives exactions , qu' ils font de leur 
fubfiftance qued autremaniere, Et comme j' ne veux pascroire, que cela 
fe faffe par voſtre ordre, J' eſpere, Monfieur, quevous emvoyerés un ordre & 
l'Offider , quiy commande afin d' empefher ces fortes de mauvais trait- 
temts: Et me promettant cette juflice dc vos foins obligcans je vos affeurc- 
Ve ray; que ie fuis veritablement &c. 

jl Num, 


p PE, m 


Geſchichte. | EUROPAUM . - 


! COPIE : 
Delareponfede Mr.le Baroa deMontclarà S. A, Elect. | 
— Palatine, du 10, 20. Juin 1680, 207 


MONSEIGNEUR. 


E recois celle, que V. A. Elect. me fait l'honneur de m' efcrire du to: de 
| eemoisV. A. E. nedoitpoint cftre ſurpriſe, que les Trouppes du Roy . 
foyententrées dans fes Eftats, attendulercfus , quelle fait, entrouvánt 
bon de ne pas faite retirer laGarnifon du Chaſteau de Falckenbourg appat- 
tenantá Sa Maicft. comme dependance d' Allace ; Ine m eft pas permis de 
setirer les T rouppes, qui font dans le Bailliage de Neuffatt que V. A. E. ne 
retire lad. Garnifon ; Tl'ay cru, qu'ellefe contegteroit de voir entrer des 
trouppes dansle Bailliage de Nc pour accorder ce que j' demande à V. 
À. E. mais puis que ievois , quecclane fuffit,jefupplie V. A,E.denepas 
' erouver mauvais, ſi envoye un plusgrand nombre au Bailliage d' Alzcm ; P 
ay prefcritaux trouppes l'ordre, qu'elles y doivent tenir pour leur fubfiftances 
laquelle nc ſcauroit eftre plus moderée, & s'il ya quelqu'un ;, quj contre- 
vient, ilen fera feverement puny. Je fuisau descfpoir, que V. A. Elect. 
en obligeà me fervir, de cc moyen pourrendre au Roy unechofe qui luy eft. 
fideüe . & de fipeude confequence pour V. A. E. Je demeure avec tout. le 
veſpect imaginable. : 
&Landan2ze, ro. Juin 1680, 
' : à Montclar, 
Num. 9. 4 
COPIE - | . 


Dela Lettrede S, A. E, Palat. à Monfieur le Baron de 
(^ Montclar dn 11, 21. Juin 1680. 


M soc Puis que vouscroyés qu'il mefoitde fi peudeconfe. 


— 


quence de eeder la poffeffion de mes Biens , & demes Droits à la 

; * violence de vos executions, qui excedent vos ordres,que vous man., 

dés avoir donné en pluficurs licx, & fur toat la foy des Traittẽs & le droit des 
Gens ; Je «roy quec' euft eſtẽ de moindre confequence au fervice d'ua 
GrandRoy , comme le voſtre, fi vous euffiés voulu fufpendre cette nou- 
elle invafton de mes Terres, juíquesácc quo vous euffis appris , file Rey 
dre 


1 


AÀ.1680. 
Julius. 


pt DIARIUM Sonderbare 
"Tres Chreſt. euſt goufté mes raiſons, ou non joint que voyant par ce que 
Mon Envoyé Extraord. àla Cour à efcrit que lors, qu'ilparla à Mai. dc 
Croiífi furle fuiet de Falckenbonrgil en Marquale nom ſur e tablettes ; & 
demanda, ouil eſtoit fitué, comme sil luy avoit eftéinconnujufqu' à lors , 
cela medonne lieudc peníer, fi l' execution, que vous faites prefentem.dans 
més pays pourle fuict dudt. Falcken bourg, ne feroit pas peu cftre plátoft un 
cffet de vótre zelepourle fervice & pour l'épargne de Sa Mai. quc dun ordre 
exprés que vousauriez pourcela, Et pnis que vous aués mieux aimé re- 
compenfer mes fuiets pariures de mon Bailliage de Germersheim en [es fou- 
lageant de la foule des Trouppes fous voftre commandement,pouren ruiner, 
ce qui me refte de fideles fuietsau delà le Rhin, & par là treuver lieu de former 


' fur eux une nouvelle a&ion pu l'impuiffance ou vous les aurẽs reduits à 


payerles arrerages descontributions qu'on leurdemande , ilfaudra bien 
quavec proteſtation contretoutes les violences,qu'on me fait, & la referve de . 
garantir mes droits & poffeffions, par toutes voyesconvenables ; je ſouſfre 

un mal queje ne vous trouve pas difpole d' empefcher , comme je me pes- : 


fuade, que vousauriéspüfire , & vous-efpargnantpar là de dephaifer que 


vous me temoigriés en avoir me donner fuict d cítre-&c, 


Copie . 


P. S. 
—— grand ſuict de me plaindre du mauvais taittement, que voftre. 
fficier, Commendantà Edenkoven a fait, àun de mes Dragons: ; qua 
l'on yavoit envoyeácaufe de trois autres de mes dts. Dragons , quiont. 
deferté , luy ayantfait mettre la corde au col, & menacé de le faire pendre , 
comes il eſtoit efpion , quoy qu'il portaftun erdre public du Bailliage de 
Neuftatt, comme vous verres par fa depofion cy jointe en allemand. — La 
violence decette action, quiet cotitrele droit des Gens, m' oblige à vous 
en demander juſtice, que LeipererMr. que vous ne me refuferes pas, 
Delalettre de Mr. leBaron de Montclar à S. A, Elect. 
Palatine duzz.Juinr680. — 
MONSEIGNEUR. MENS 
recois celle, que V.A E, mefaitl' honneur de m'eferire du t. ['ay en- 
voyé incontinent.à Edi hove pourfcavoir celuy, quia offensé les Dra- 
ons, que V. A.E. Seplaigne en falettre ; au reffe ien'ay rien à repon- 
eà V. A. E.que de I? affeurer de mes tres humbles fervices eftant avecbe- 
aucoup. de reſpect. á Landaucc 22. Juin 1680, o. 
MEME ; : Montclar. 


" | a 


Geſchihte. EUROPAZUM 26 | 


Des Pfaltzgrafen von weybruͤck Memorial we des Man- ^ 1686. 
Palais Biſchoff zu Metz zu Zweybruͤcken und Hornbach affici- Julius. 
ren laſſen. | í. 
Dict. den n, Julii 1080. Per Sax. 


Von Gottes Gnaden Friederich Ludwig / Pfaltz Graff 
bep Rhein / in Bayrn / zu Guͤlich / Cleve / und Berg Her⸗ 
g / Graff zu Veldentz / Sponheimb ber Marck und 
avensburg Herr zu Ravenſtein ˖ 


Anſern Freundlichen uno Guͤuſtigen Gruß mit gantz ge⸗ 
neigten Willen zuvor | 


Hoch und Wohlgeborne/ Edel Deſt und Hochgelehrt 
? poo d unb —— Hochgelehrte/ 


Ir moͤgen denenſelben Nachrichtlich nicht verhalten / und weiſet es die 
Beylage mehrern n sinbalts auß / was füt ein mandement der Biſchoff zu 
⸗Metz / in unſern Seadtlein Zweybruͤcken unb Hornbach / auch einigen 
deſſelbigen Ambts angehoͤrigen Dorffſchafften affgiren laſſen; Nachdeme num 
ermeldter Biſchoff zu Foige ſolches mandements ſich nachgehends in Perſon 
tinac(unben/ Iſt Grau beſagten Hornbach alſobald in die Kirch gangen / welche 
bey Zerſtoͤrung ſelbiger Stadt aid) zugleich ruinirt unb zugerichtet worden daß 
fie offen geſtanden / hat darauff den Beambten des Ortbs/ zu fid) erforbert/unb 
iu verſtehen gegeben, wie Ce nicht kommen ſey / eine Aenderung in der Religion 
vorzunehmen / noch den Reformirten Gewaltzu thun / ſondern benen Catholi⸗ 
ſchen das freye Exercitium Religionis zu wegen zu bringen; Erkundigrte ſich 
darauff nach beg alldaigen Kloſters Einkuͤnfften / unb lieſſe die anweſende Pa⸗ 
piſten convociren, die Lytaneh in der Kirchen (ingen. / unb begab fib darauff 
unter gleichmaͤſſiger Intention nacher Zweybruͤcken / allwo abet die Kirch gang 
in der Aſchen liegt / und Er darinnen nichts vornehmen koͤnnen. Als nun gegen 
das Jenige / ſo zu NHornbach vorgangen / von unſern Beambten / (n Krafft vote 
hingehabten Eventual⸗Befehlchs offentlich proteſtirt, und (n ſeine uͤb ige pe- 
tita nicht geheblet wuͤrde / wolte mehr beſagter Biſchoff ſich darob febr befremb⸗ 
den / begunte in harte Wort auszubrechen / unb auff ſeinen Koͤnig fib ju bes 
ruffen / bey dem er es klagen wolte / und maͤchtige Aſſiſtentz finden wuͤrde hat ſich 
demnach von dannen wieder hinweg begeben. Gleich toicitun b ſolchem al⸗ 
lem / und das nunmehr dickberuͤhrter Biſchoff Stadt unb Ambt Zweybruͤcken / 
. «Mir Sid. — 0 et . o mon, 






.* 
.tnM 


3 DIARIUM | Sonderbare 
A.rogo. worunter Hornbach aud) begriffen / qat vor ein Hertzogliches lehen anſpricht / 
pus aud es bereits ſo weit gebracht / daß die Chambre de revifion uns ohngehoͤrt 
für einen ſothanigen Vaſallen declarirt, ohnangeſehen / Ihro per modum de- 
elinationis, Sonnentlar uncer Dic Augen geleget worden / daß es je unb alleweg 

ein Allodial Stef geweſen / unb vor dreypundert Jahren vom Hauß Pfaltz / 

mn ſolcher Cyuatitüterfaufft auch auff den jetigen anmaßlichen Anſpruch dafuͤr 
ruhiglich beſeſſen worden / Wir ein ſolches ) wie auch alle uͤbrige dergleichen 
Praͤcenſienes und Gewaltchaten Ihrer Kaͤnſerl Majeſt uͤberbracht / nicht un⸗ 

zeitig zu beſorgen bag bag Abſehen / wo nicht auff eine gaͤntzliche Aenderung bet 
Religion / mitbtr Zeit/ jedoch ein Exercitium ſimultaneum, vornehmlich aber 

auff bet Geiſtl. Guͤter unb Gefoͤlle gerichtet / ohnangeſe hen dißfals unb welcher 
Gefſtalt die proteficrenbe Seaͤnde / von bec Geiſtlichen Jurisdiction gaͤntzlich 

eximirt, auch in Beſit deren in ihren Landen sede nnb geiſt iche ufus ihrer 
(porfeffiongemeg / verwendeter geiſilicher Guͤter und Gefaͤll/ confirmirt 

worden / in bem Oßnabrũckiſchen Iſtrumento —— und klar verſe⸗ 

May une felbige gantze diſpoſition (n. bent Muͤnſteriſchen ex parte Franekreich 

für genehm aebalten/ con lirmirt und beſt aͤtiget worden. So baben Wir denen 

Herrn Seid Bericht ertheilen / unb fie anbey erſuchen wellen / ihren 
großguͤnſtigen Herrn Principalen / unterchaͤnigſt daraus j5 referiren / unb bo 
denen es in die Weg richten i helffen / bag ob commune Religionis inter⸗ 

effe, man ſich gememner Hand darauff nachdrucklich —— beſor⸗ 

genden nachtheillgen Erfolg ^ in Zeiten vorbaue / bas ſind Wir um: Ihre 
SGnãdige Herrſchafft be aller Begeenheit mit ſchuldigen Danck hinwieder Lu 
Mrbieneny.acgiifen. auch denen Herrn und dene nſelben mit freundlich aud guͤn⸗ 

Ling n geneigtem Willen / jederzeit wohl beygethan / geben Landiſperg Menge. 


Denen Herrn 
Denen Hoch und Wohl⸗ 
len⸗ 
* * y 535* * Sronbusb urbia 
beſondern ber Evange 
—e— —— Fiderich Ludwi orf ie 
Pksanarem dm Hu | 


Geſchichne. EUROPÆVM. 331 
Mandement À 168. 
De Monſeigneur Illuſtriſſme & Reverendiffime, Jaliuc- 
Georg d" Abuſſon, &c. de la Feuillade. 


Par la grace de Dieu & duSc Siege Apoftolique Archevefque d* 
Ambron, Ereſque deMez Conífeiller du Roy cn fes confeils & Com- 
..  mendeur de ſes ordres, 
Aux Archipreftres & Curez de l' Archidiaconé de Sarbourg. 
Salut, & benediction. 
Oies pouvez-vous fouvenir , mestres chers freres; qu' auffitoft, que 
. Dieunous cut appellé parfamifericorde au Gouvernement de l'Egli- 
| fe de Mez en I' année 1669. nouspenfames quevoltre Arcbi-Diaco- 
n eftoit la partic de noftre Dioceíe,qui avoit despefoings plus preffants de 
noftre vifite Pallarale, foitpour fafituation, decofl del Allemagne csloi- 
$gnte pres de vingt liencs de 4a ville de mez, Íoít parce , que l* Herefie de 
Luther des fa naiffanceavoitperverty , & quaft effac& dc lamemoire des 
hommes,ungrand nombre de Paroiffes dece Canton, neus noustranspor- 
xámes enda ville de SarbougauMois de May de lad,année 1669. pour noflre 
viſite, & nous fismes nos fonctionsenplufieurs Paroiffes , avecla Benedi- 
Gionviüble deDicu , qui futoonme detoutle monde, Nous trouvasmes 
toutesfois des grandes oppofition, en diverslieux, fur lariviere dela Saare, 
& au de la; parla forcedetHerefie,qu' ypredominoit/Sencore parl intereft 
politique de quelques Séigneurs particuliers. On nous Rit fermer les portes, 
desgens armés, àLizntàEenellianpe, àSasyverden , àBouquenem à - 
Barbich, à Hornbach, aux Deuxponts, au Chafteiy de Hombourg, & nous 
fufmes corrtraints d' abandonner rioftrevifie; eftant brenavertis ', que noms 
recevironsà Bitch , & la petite Pierre le méme traitement . frisjuricux à 
I' Eglife, Nous nouscontentames dedreffer desProcos;Verbuux de la vio- 
lence, qui avoit eſtẽ faiteà noſtrecharactere, & nous en portámes nos Plain- 
*es auR oy,commexanProtecteur de l'Egüfe uroussansl fltndüc detaSon- 
verainete, Sa Maieſt. nousauroit auſſy donnéslorsfa Protc&tionowte puis- 
fantc, fans les guerres d' Allemagne, qui furempent,& quim ont ermis, 
quenous syom pü entreprendre ene foconde vilitc miis comme anfounda 
huy lalibertédenos fonctions, tous eſt entierement renduc eutoutcet Ar- 
«hi-Diaconé parlaPaix, queleK oy à donné fi glorieuſement àtoute | Euro- 
pe Nàusavons repris, noſtre premiere penfée, d' y aller faire unevifite, qui 
Lu accompagnée, d'unemiffion. Cequi ſait, quemousvousmandons 
dd arertir de aoſtre viſite Jes Peuples que Jeius C riſt à commis 44 vodive 


t à COD . 


pa tl DIARIUM Sonderbahrr 


A.1680. contuitéẽ, ſous noſtre autorité , à fin , que dious les trouvions difpofez pour 


Julius 


recevoir l' Inftructiondela Parolede Dieu , &f'adminiftration des Sacre- 


ments leurs faifánt Ícavoir, que nousarrivérons àSaarbourg leiome du mois. 
de may prochain , pour continüct notre vifitc dans tous les lieux de P'Archi- 


, Diaconé. Fait à Mezennoftre Palais Epifcopal le 14. April. 1680. 


Signé l' Archevefque d' AmbrunEvesque de Mez,& plusbas par man- 
dement de mond. Seign. I Illuftriffime & Revcrendiffime Archevesque 
d' Ambrun, Eveſque de Mez ,L Francois, Secretaire de la ChambzeEpifco- 
pale Mcz, par lean Antoine, — Imprimeur juré du Roy & deMr. l. Arche 
vésqued' Ambsun, Evefque de Mez. 


Ex mandato R everendiffimi ac Ilfuftriffimi Domini ac Epilcopi noftsz . 


necnon Reverend. Domini Archipresbyterinoftri , prefentibus Reveren- 
dis Patrihus Curatis Capitulinoftri, — 


(L.S) R.P.Paufo Alberti Curato in Medelsheim& — 
(ES.) R. P. Friderico Schall Curato in Bettvveiler. 


Ego infra fcriptas hoc mac mandatusis 
afflixi d. 2. May 1030. 27 


Paulus Rosf. Rector Ecclefiz Parochialis im 
. KolLrbach & Procurator Capitulk 
Hornbacenfis, 


Kayſerliches Gommiffions- Decret / die Pfaltz ʒweybru⸗ 


ſen Beſchwerden wider die Cron Franckreich betref⸗ 


Dict.den 1/ 22. Julii 168o, E 


Cr tóm. $üpferl. Majeſt. unſers Allergnaͤdigſten Kaͤn 
ſers und Herrn zu gegenwaͤrtigen Reichs⸗Tag Gevoll⸗ 
Maͤchtigter Hoͤchſtanſehnlicher Principal Commiſſa⸗ 
rins / der Hochwuͤrdigſte Furſt unb Herr / Herr Marquard x, 
ſoll denen Churfuͤrſten / Fuͤrſten und Staͤnden allhier antvce 
ſenden vortrefflichen Raͤhten / Bottſchafften tmo Gefanbten/ 





hiermit nicht verhalten / und iſt aus denen Anſchlüſſen / mit 


mehrern zů erſehen / was ben Allrhoͤchſise dachter Ihrer Rino 
ed - | ! | j 


c- 


— — — 


— — 


— * - 


Gdóiót- —  — EUROPAEUM 33 


fevíiden Srafeft. des Herrn Pfaltz⸗Graff Friderich Ludwig 3* 


zu Zweybruͤck Fuͤrſtl. Durchl. für Beſchwerden wider die 
Tron Franckreich allerunterthaͤnigſt vor⸗ und angebracht bae 
be. Wann nun dieſem nothleidenden Reichs⸗Fuͤrſten / ſo wol 
als dem gemeinem Weſen / mercklich daran gelegen iſt / daß 
neben bem uͤbrigen Gravaminibus, aud) dieſe Beſchwerde in die 
bevorſtehende ehiſte Berghtſchlagung mit gezogen werden 


moͤge. So haben offt hoͤchſtgedachte Ihre Hochfuͤrſtliche 


Gnaden / ſolche deren⸗Chur⸗ Fuͤrſten unb Staͤnden allhier ver⸗ 
ſammleten Raͤhten / Bottſchaͤfften / unb Geſandten / hiermit 
unverlaͤngt communiciren wollen. Anbey denenſelben zu 
freundlichen 10. 1c. | 
Signacum ín ber Carthauß Pruͤel nechſt Regenſpurg oen 
zo, Julii 1680, ZEE : 
(L.S) 


Allerdurchlauchtigſter i tC. 


| £s Spfert. Majeſt. babe ich unterm 13. nechſtverwichnen Monats 


Januart / unterthaͤnigſt ſchrifftlich vorg bracht / was eines Theils von 
ben Koͤniglichen Frantzoͤfiſchen Landvogt im Elſas / andern Theils von 
dem Biſchoff zu Metz / an meine beyde Aembter Berg Zabern / und 
Zweybruͤcken qu ſambt deren appertinentien / unb alfo genandten Dependenti- 
en / für neueruch unb gantz unbegruͤndete Prætenſiones an € aa kommen / fo gat 
daß auch bereits ein und andern Orts chaͤtlich verfahren worden / mitallerge⸗ 
horſambſten Anflehen / dieſelbe ſich meiner / al eines getreuen unb ſehr be⸗ 
trangten Reichs Stands / wider ſo gethane dem Muͤnſteriſchen und Nimwegi⸗ 
ſchen⸗ Friedenſchluß allerdings entgegenſtehende Zunoͤhtigungen unb. Gewalt 
kraͤfftig anzunehmen / unb wie ich mich bey ſolchem fragenti gu verhalten / befeh⸗ 
lend an Hand nacen; allergnaͤdigſt geruhen wolten NMun haben Euer 
Kaͤhſerl. Majeſt. ber. Reichs⸗Verſamlungzu Regenſpurg meine Klage unb 
Angelegenheit zugeſchickt / und allergnaͤdigſt befohlen / daruͤber zu deliberiren / 
und Ihro ein Reichs Gutachten ju erſtatten / auch mitlerweil ein hoͤchſtanſchn⸗ 
fiiit Legation an die Koͤnigl. Majeſt. in Franckreich abgeordnet / unb derſelben 
ein und anders / auch dieſe und dergleichen Contraventiones Pacis zu Gemuͤht 
zu fübren/vor welche allergnaͤdigſte orafalt unb Verfuͤgung Su. Kaͤyſerlichen 
Majeſt. Ich meins Oris allcrunter haͤnigſt en band erſtaite / und zu continui- 
| &t3.— , —— mw 


A 3680. 
jui 


DIARIUM Sonderbare 


»4 | 
render Huld urb Gnad mich gehorſamſt empfehle / anbey auch Deroſelben die⸗ 


fen fernern Brricht gebe / bafi drey Orth / nehmlich / Wolfferßweiler / Brun⸗ 
holder / und Medard beſitze / welche von dem Biſthum Verdun qu Lehen gehen / 

b zwar nicht ch / ſondern meines Vettern des Herrn Pfaltzgraff Ludwigs 
Liebden mit einig andern Lehen⸗Stuͤcken / (o dieſelbe innen / zu empfangen / unt 
bie éefey 29 dit zu leiſten haben umb derentwilen dieſer Original beyliegender 
Arreit, mjeden der vorbenandten Orten publicirt worden / wie nun ob deſſen 
Irhau ince Theils die allzu præiudicirſiche Clauſul / wegen ber Koͤniglichen 

ouverainet&t / andern Theils bít Gefahr ber caducitæt vor Augen liegt / unb 

zu beſorgen ſtehet / wann die Ein teh· und anderwaͤrtige Verlehnung einmal ir 
Werck gerichtet / daß ſelbige alsdann ſchwerlich zu reddreffiren ſeyn werde; 
Gleich wie im Gegen⸗Satz bít prxtondirmbrSouvezainetát fuͤr einen onmi 
baren Fuͤrſten und Stand des Reichs/ melcher Eu. Kaͤyſerl. Maieſt. unb dem 
Reich mit Pflichten zugethan: ohnertraͤglich / unb mit dieſem faſt incomparibdl 
iſt / fo weiß ico wir in einer fo zweifelhafft / unb faſt deſperaren Sach / anderſt 
nicht zu rahten / als zu Eu. Kaͤyſerl. Majeſt. abermahl mein alleruncerchaͤnigſte 
Zuflucht zu nehmen / mit gehorſamſten Erſuchen / ſich meiner fernerweit aller⸗ 


gnaͤdigſt anzunehmen / und Dero hoͤchſtanſehentliche Geſandſchafft —** 


dahin iu inſtruĩren / bay der Koͤnigl. Majeſt in Franckreich Sero officia dahin 
anzuwenden / bag dieſelbe ble hierunter invereffizte Staͤnde (eines wegs uͤberei⸗ 
len / jonderndie Sach auff des einmal beliebten arbitrii Ausſyruch aukommen 
laſſen moͤgen / mir abcr anben allerghaͤdigſten Befehl gu ertheilen / wie ich mich 
milerwei / weil bie Sach (o preffant iti darunter zu verhalten / zumaln die 
Frantzͤſiſchen Anſpruͤche noch immer meiter geriſſen / und ich nun aud) wegen 
meimnes Haufes / und Ambts Liechtenberg / welches ein ohngezweifelkes hare 
— enthum / und ich von dannen qu. Lehen trage / vor die Koͤnigliche 

amine citirr worden ty. Kaͤyſ. Moaieſt. bamitic, 

€anbfpea pa 4. Moy 1680s 

Qe qe — | 
Al crunterchaͤnigſter gehorſamſter Juͤrſt 


,O Sri dunneg pte 


Uerdurcgauchtigſterrc. Ew. Kaͤyſerl. Majeſt. werden fidi boffenti 
——— hoͤchſt gemuͤſſigt⸗ allerunterthaͤnigſten er ee hu 
jus bít Continuation ber Beſchwerungen / welche von der Kron Franck⸗ 
reich / und Dero zu Metz eſtabilirten alſo geuandien Chambre de Reviſion 
been Muͤnfteriſchen und Nimwegiſchen Frieden ſchluſſen / uw det msi por 


e 


Geſchichte. EUROPÆVM. 335 
gen werden wollen / inſonderheit toas fuͤr ein hoͤchſt præiudicirlicher Arreſt von À x6go. 
gedachter Chambre publicirt, und wir dardurch ratione etlicher Orte meines Julius.- 
Fuͤrſtenthums / ſo vom Biſthum Verdun Lehenruͤhrig / ble Frantoͤſiſche Souve⸗ 
ranitaͤt / vermeintlich eſtabilirt, aud) Ich von neuem / wegen meines Ambts 
Lechtenberg / uff Imploration des Capituls zu Verdun / eor gedachte Cham⸗ 
Bre citirt worden / allerunterthaͤnigſt teferiren laſſen; Wie es nun dabey nicht 
geblieben / ſondern ſeyt deme ein anderer arreſt von Koͤnigl. Frantzoͤſiſch. fo qc» 
nanten Conſeil Souverain in Elſas / durch den Koͤnigl. Lieutenant unb. Stat⸗ 
Vogt gu Weiſſenburg / Pape d" Eſpel, ít meinen deyden Staͤdten | Berg⸗ 
Labern / und Anweiler / auch theils andern Oertern meines Ambts Neu⸗ Caſtel / 
maſfen ab bet Copia davon / auch meines Ambts zu Berg Zabern ^ ſo dann 
des Stadt Rahts zu Anweiler / erſtatteten Berichten / mit mehrern qu erſehen 7 
publicirtz dadurch unrer andern men qe Ambt SSergiabers / ſamt deſſen 
tnter» Aembtern / Barbenrode / Neu⸗ Caſtel / Cleeweglen / unb Faltkenburg 
ſo in den beyden Staͤtten / Berg⸗ Zabern / unb Anweiler / unb zo. Dorffſchaff ⸗ 
qu neheneilichen Berghaͤufern / inſonderheit deme mit bem Herrn Grafen zu 
geiníngen (deſfen Ancheil oen Chur Pfaltz Lehen ruͤhrig / und aud son Ihr Libd. 
hey bet letztern Krieg / bißnun zu mit Garniſon verſchen) gemeinſchafſtlich fes 
£m Schioß Falekenburg beſtehet / zum untern Elſas / und der Landvogtey Ha⸗ 
genau anmaslich gezogen / einfolglich in die Sóng. Frantzoͤſ. Souverainetãͤt 
vindicirt, unb zu deren Bezeugung die Koͤnigliche Wappen / an die Stade⸗ 
Thor / unb Raihs Haͤuſer afligire: mir aber ratione Dominii utilis, tnencft 
Theil und Recht jm dociren / s. Monat Zeit gegeben / immittel(E beſag eines atio 
dern Beriches von meinen daſigen Beambten / die Unterthanen ꝛur Huldigung 
gnoͤtiget / unb ihnen denen Beambten / aud meinenbrigen Bedienten / vier 
Wochen Zeit gegeben wordem aud) ibre Pflichten iu Breyſach abznlegen / oder 
rtig zu ſeyn / daß tan mit confiſcirungalles des ihrigen ſie fortſchaffen/ 

t dieſes habe gwar wegen meiner Stadt Zweybruͤcken unb Zugehoͤr / (o aller⸗ 
maſſen Eu. Kaͤyſerl. Majeſt Ich uncerm x 80i allerunterthaͤnigſt berich⸗ 
et; orc Biſchoff zu es obn einigen Schein Rechtens anzuſprechen / und mid) 
dißfais vorgebachte Chambrede Reviſion nacher Metz ine Nechtzuziehen / un⸗ 
rerſt anden / durch meinen allda beſtellten Advocaten Excoptiones declinatorias 
einacben laſſen / der Biſchoff aber / mit SDermee: ffung replicando (inet inten⸗ 
eion inhærirt, und ia conmimociam wider mich zu verfahren gedencket / aud) 
deſorglich darmit durchdringen tóc fft? unb weiln in deme Cro. Kaͤyſ. Majeſt 
Ser. dritten huius ſub Num, rz. bey geleglen Axreſt, von offtgedachter Chambre 
die Jormal ien befindlich / rendre les foys: & hommagos deus, à cauſe & pout 
niſon duſhaſteau Comtéde Veldentz , das Wort Comté aber gantz neu⸗ 

uq» 





DIARIUM Sonderbare 


y^ | 
Aa68o. render Nuld urb Gnad mich gehorſamſt empfehle / apóty auch Deroſelben bits 


ſen fernern Brricht gebe / bafi drey Orth / nehmlich / Wolfferßweiler / Brun⸗ 
holder / und Medard beſitze / welche von dem Biſthum Verdun qu Lehen gehen / 


d zwar nicht ich / ſondern meines Vettern des Herrn Pfaltzgraff Ludwigs 
lebden tuit einig andern Lehen⸗Stuͤcken / fo dieſelbe innen / zu empfangen / unti 
bie Lehen⸗Pflicht zu leiſten haben / umb derentwillen dieſer Original beyliegender 
Arreſt, injeden der vorbenandten Orten publicirt worden / wie nun ob deſſen 
Inbau⸗ eines Theils die all zu præiudicirliche Clauſul / wegen ber Koͤniglichen 
ouverainet&u / andern Theils bít Gefahr ber caducitæt vor Augen liegt / und 
gu beſorgen ſtehet / wann die Ginjfef-unb anderwaͤrtige Verlehnung eimnal ins 
Werck gerichtet / daß ſelbige alsdann ſchwerlich zu reddreffiren ſeyn werde; 
Gleich wie im Begen⸗Sat die prætondirende Souverainetãt fuͤr einen ohnmittel⸗ 
baren Fuͤrſten und Stand des Reichs / meicher Eu. Kaͤpſerl. Maieſt. usb bem 
Reich mit Pflichten zugethan: ohnertraͤglich unb mit dieſem faſt incompatibel 
iſt fo weiß ich wir in einer fo zweifelhaſft / unb faſt deſperaren Sach / anderſt 
nicht zu rahren / als zu Su. Kaͤyſerl. Majeſt. abermahl mein allerunterchaͤnigſte 
Zuflucht zu nehmen / mit gehorſamſten Erfuchen / ſich meiner fernerweit aller 


9 
gznaͤdigſt anzunehmen / empero hoͤchſtanſehentliche Geſandſchafft iens 


babin iu inftruiten) bey der Koͤnigl. Majeſt ín Frauckreich Dero 
anzuwenden 7 bap dieſelbe ble hierunter incerefficte Staͤnde feines wegs uͤberei⸗ 
len / ſonderndie Sach auff des einmal beliebten arbitrii Ausſpruch ankommen 
laſſen moͤgen / mir aber anben allergnaͤdigſten Befehl gu erteilen / wie ich midi 
mielerwell / weil die Sad) ſo preflant QU / darunter ju verhalten / zumaln die 
Zrantzoſiſchen Anfpruͤche nod) immer meiter geriſſen / und ich nun auch wegen 
wmeines / unb Ambts Lieclhtenberg / welches ein ohngezweifelees Chur⸗ 
fAttifrhes Eigenthum / und ich von dannen ju. $cbentrage,vorbie Koͤnigliche 
& Gir worden Em. Sof. Majeſt. damit xc. 
candſperg pa 4. 80109 .1680; 


Gm, stp Gef. | 
All erunterchaͤnigſter gehorſamſter Juͤrſt 


, Sei —— ———— 
— — Cte. Kaͤnſerl. Majeſt. werden fid boffendido 





Jauß meinem hoͤchſtgemuͤſſtgt⸗ alerunterchaͤnigſten Bericht / wotn 4. hu- 
jus die Continuation ber Beſchwerungen / weiche von ber Kron Grandia 
ved / und Dero ju Metz eſtabilirten alſo genandeen Chambre de Revifion 


denen Muͤnft ciſchen und Nimwegiſchen Friedenſchluͤſſen / umider noie pego 
gen 


Becſchichte. EUROPÆVM. pr 


gen werden wollen / inſonderheit was für ein hoͤchſt præiudicirlicher Arreſt von A x6go. 
gedachter Chambre publicirt, inb wir dardurch ratione etlicher Orte meines Julius. 
Fuͤr ſtenthums ſo vom Biſthum Verdun Lehenruͤhrig / bit Frantoͤſiſche Sonve- 
ranitaͤt / vermeintlich eſtabilirt, aud) Ich von neuem / wegen meines Ambts 
Liechtenberg / uff Imploration des Capituls ju Verdun / eor gedachte Cham⸗ 
Bre citirt worden / allerunterthaͤnigſt referiren laſſen; Wie es nun dabey nicht 
geblieben / ſondern ſeyt deme ein amderer arreſt eon Koͤnigl. Frantzoͤſiſch. (o gc 
nanten Conſeil Souverain in C [fae / durch ben Koͤnigl. Lieutenant unb. Stat⸗ 
Vogt zu Weiſſenburg / Pape d Eſpel, in meinen denden Staͤdten | Berg⸗ 
Zabern / und Anweiler / auch tela andern Oertern meines Ambts Neu⸗ Caſtel / 
maſfen ab der Copia. davon / auch meines Ambts i $509 dabei. ^ ſo dann 
des Stadt Rahts u Anweiler / erſtatteten Berichten / mu mehrern qu erfcben f 
publicirt, dadurch umter andern men ance mie Bergzabern / ſamt deſſen 
Unter⸗Aembtern / Barbenrode / Qtcu Caſtel / Cleeweglen / uno (Saltfenburg 
ſo in den beyden Staͤtten / Berg · Zabern / unb Anweiler / unb 3o. Dorffſchaff⸗ 
ren / neben eilichen Berghaͤuſfern / inſonderheit deme mit bem Herrn Grafen it 
Leiningen (deſſen Antheil von Chur Pfaltz Lehen ruͤhrig / und aud) son A fib. 
bty dem eem Sríeg binum zu mit Garniſon verſchen) gemeinſchafftlich fes 
Gm Schloß Sat nbarg beſtehet / zum untern Elſas / unb der Landvogtey Jod 
genau anmastid) gezogen / einſolglich in die Koͤnigl. Frantzoͤſ. Souverainetãt 
vindicirt , unb zu deren Bereugung bie Koͤnigliche Wappen / an bic Stadt⸗ 
Thor / und Raths. Haͤuſer affigire: mir aber ratione Dominii utilis, memen 
Theil und Recht zu dociren / e. Monat Zeit gegeben / immittelſt beſag eines at 
dern Beriches / eon meinen daſigen Beambten / die Unterthanen sur Huldigung 
gnoͤtiget / und ihnen denen Beambten / auch meinen uͤbrigen Bedienten / vice 
Wochen Zeit gegeben worden/ aud) ibre Pflichten zu Breyſach abzulegen / oder 
tía zu ſeyn / daß man mit confifcirung alles bee ihrigen ſie fortſchaffen/ 
t dieſes habe par wegen meiner Stadt Zweybruͤcken umb Zugehoͤr / (o aller⸗ 
maſſen Cu. Kaͤyſerl. Majeſt Ich unterm x z. dubi. allerunterthaͤnigli berich⸗ 
et/bre Biſchoffizu QRet ohn einigen Schein Rechtens anzuſprechen / und mich 
dißfals vorgedachte Chambre de Reviſion nacher Steg ine uziehen / un⸗ 
rerſt anden / durch meinen allda beſtellten Advocaten Exceptiones declinatorias 
^ — dinace laſſen / der Biſchoff aber / mit Verwe ffung replicando ſeinet inten⸗ 
tion inhserirt; und ín. conmimaciam widet (ric) a perfabren gedencket / aud) 
Bc(orgíict) darmit darchdringen doͤrffte unb weiin in Deme Cro. Sf. Majeſt. 
den dritten huius ſub Num, v. beygelegten Axreſt, von offtgedachter Chambre 
Bie Jormal ien beſindlich / rendre les foys- & hommagos deus, à cauſe & pout 
milon duf-haficau Comtéde Veldentz. , das Wort Comi abe gantzneu⸗ 
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336 DIARIUM, Sonderbare 


Aa68o. erlich / umb in den verdunckelten Lehenbriefen von alters / bißdato feine andere 
Julius: formalia ent*^altet/ al$ Caftrum Vcldentiz , cum Advocatia & banno, curia 
| qua Molentimum dicitur,cum fuis pertinentiis Woltersvveilcr, cum Advo- 
. Catia & banno, & fuispertinentiis, & curiæ St. Medardi , cum advocatia & 
fuispertipemtiis. So iſt gu beſorgen bag das Wort Comté fu fonberbaret 
Gefaͤhrd eingerucket / unb baburd) unter(tanben werden volte / die gantze raf 
ſchafft Veldentz ins Verduhnliche Lehen ju ziehen / maſſen die Cu. Kaͤyſ. Maj. 
unterm 3. huius fub Num. a. gleichfals communicirteaffignation , wegen 
Liechtenderg / ſolches vermuten gum theil beftátiat / geſtalten ſolches unter kei⸗ 
nem andern / als dieſem prætext, vor etn verdunckeltes Lehen angeſprochen 
werden kan / wie nun durch ſolche proceduren / (n deme eines Orths mein Ambt 
Zwepbruͤcken / jum Biſtumb Mett / mein Ambt Berg. Zabern zum Elſaß / unb 
mein Graffſchaft Veldentz jum Verduniſchen Lehen / vindicirt werden fell / ich 
detoto ſtatu wegen meines gantzen Fuͤrſtenthums vorn Reich ab unb unter bie 
prætendirte Frantoſiſche Souverainetát gezogen qu werden periclitire / auch 
wie ſchon tor dieſem gemeldet / ſelbſten zu ſchwach bin / mich dißfals zu retten / an⸗ 
geſehen mein armes Land gant offen / ſtarcke Frantzoͤſſche Garniſonen zu Bitſch / 
Domburg und ſonſten / auch an der Queich um Landau / aud) an ber Saar ſte⸗ 
hende fliegen de Armeen / auff dem Halß hat:. Alſo werden Eu Kaͤyſerl. Majeſt. 
unmb ſo vielmehr in Kaͤyſerl Gnaden vermercken / bag dieſelbe ich abermahlen 
unterthaͤnign behellige / unb zu Dero meinen Recurs in dieſen meinen aͤnſſerſten 
Anliegen nehme. Eu. Kaͤhſerl. Majeſt. unterthaͤnigſt er ſuchend / fid) meiner 
als eines getreuen Sedis. Stands / in Kayſ. Gnaden anzunehmen / und auff 
Weiß und Weg / wie Dero allerhoͤchſterleuchteten Verſtand nach / Sie es am 
rahtſamſt· und dienlichſten finden / bey Ihro Koͤniglichen Majeſt. in Franckeich 
es dahin zu richten / daß die erwehnter maſſen von Dero Gerichten zu Metz / und 
Breyſach / mir allbereits zugezogene Gravamina wieder abgethan / von ferneren 
ſuperſedirt, die gantze Sache in Terminis Pacis Monaſterienſis, ſo durch den 
Nimwegiſchen bekraͤfftiget / wie auch / biß auff bie letzt erzehlte Turbationes tit 
higlich geblieben / gelaſſen / und die Gad mit Eu. Kaͤyſerl. Majeſt. unb dem 
Reich / welche ſie wegen in quæſtione verſirenden Dominii fupremi, eigentlich 
concernirt, Friedenmaͤſſig unterſuchet / unb eroͤrtert / ich unb meine Lande / bey 
dem Heil. Roͤm. Reich ohnbeunruhigt / unb beſtaͤndig erhalten werden moͤge / 
mit nochmahlig wiederhohlter alleruncerthaͤnigſter Bitt / mir die fernere Kaͤyſerl. 
Gnade zu erweiſen / und allergnaͤdigſt beſcheiden zu laſſen / wie bey dieſem ſo hoch 
importitenben frangenti, (db mich immittelſt pu verhalten / darmit ich von Land 
unb Leuten (wie die jenige fofi opponiren / bem Anſehen nach / von Frantzoͤfi⸗ 
ſcher Seiten zu gewarten ) nicht allerdings entſetzet werden moͤge / in Geno⸗ 
$9 


s wide EUROPAEUM. "197 


allergnaͤdigſter Reſolution buc Gu. Kaͤyſerl. Majeſt. dem ſtarcken Schutz xc. A6 
u | Julius. 


u Datum fanbébergba 29. May 1680. 
(0 Qu, fáyf. üholet ] 
P lMerunerddntgfter oeorfemfter dürk 


Friderich Lugwig Pfaltzgraff. 


Menorial 


1 De Hochfuͤrſtlichen Maggraͤfflichen Baden Badiſchen Re⸗ 


gie ung wider die Frantzoͤ ſche Friedens Contraventiones, und Eaa- 
ctiones. 
DiG. ben z1/ 31. Fulii 1030. 
Des H. Xóm, Reichs Chur⸗Fuͤrſten unb Staͤnden w. v. 
Hochwuͤrdig⸗ Hoch· und Wol eborne 1€. 3€. - | 
5 Wer Eycellentz. Hochwuͤrden au unfſern Groß goͤnſtigen Hoch und Viel⸗ 
geehrten Herrn ſollen Wir hiermit gebichrend nicht verhalten daß uner⸗ 
achlet / das food» Fuͤrſtliche Hauß Baaden / die beyde jenſeit Rheins gele⸗ 
gene Aembter Beinheimb unb Gravenſtein /àtempore immemorali 
und von verſchiedenen —— unb allweg inruhiger unperturbirter Pof- 


(cffion gehabt / unb geo geſtalt / bap ſelbige gant 4 und zumaln keine 


Gemeinſcafft oder dependentz von Det Landvogtey Hagenau / vielweniger a⸗ 


beri von oet Landgraff ſchafft Elſaß / oder der (o genantem unterm Mundat jt 


maln gehabt / oder dahin auff einigerley Weiſe gezogen nod) daſelbſthin von bt» 
nenſelben bad geringſte bepactraaen worden / ſondern ſelbige Aembter eint zu bet 
Warggraffſchafft Raaden] vonverfdriebenen Seculis her / ohne Mitiel gehoͤri⸗ 
ge Eigenthuͤm iche Gi ^e ſeynd / tele fie dann auch sop ſolcher Zeuhero bey de⸗ 
nen Reichs uno Creis Anlagen / in dem Marggraͤffl. contingent , mit begrif⸗ 
fen geweſen / und noc feynd / auch ihre quotam dorthen beytragen muͤſſen / nichts 
bftotocníget bat bec Koͤnigliche Srentd[ifibe Mmbamon n Hagenau Monfieur 
Hugin ; anta Xmbr&Senbei una bann ber Koͤnigl. Frantoͤſ. Ambtman iu 
Weiſſenburg / Paped Efpel ,an das Ambt Grafenften/ einige (o genante Sub- 
ventions-O tiber Krafft vorgewanter Koͤnial. Ordre / wie die Beylagen ſub 
Lit. A. B. C. D. zeigen / nicht allein zu erfordern / fonbern aud das Ambt Ben⸗ 
beimb mit Verpflegung eines einlogirten Franzeſ. Lieutenants 7 famt dreyen 
Keutern / iaut Beylag Tiv. E- beſchweret. Obwoin nim man fiber dergleichen 
unbefugtes procedere, nicht alicin hoͤch fleew beſchweret / und bey dem Koͤni lichen 
Srangéf. Intendarnen qu Breyſach Mr. de la Grange, ja fo aar an ben Koͤnigl. 
Frantzoſ. Hoff ſewbſten / buie den alda fübüfirenben diſſeitigen Aaenten re- 
moníkirt, baf es init dieſen beyden Aembiern / die oballegirte Beſchaffenheit 

EE: E iu habe 


C 


f 
do. 


jt (|o UDIARIUM. Sonderbahre 


A-1680. habe / und bem Koͤnig ín Franckreich weder durch den vorigen Muͤnſt eriſchen unb 


Julius. 


9- os 
. 
. 


- 


letztern Nimwegiſchen Frieden / bas geringſte baran nicht eingeraumet worden / 
unb alſo demſelben in keinerley Weiß contribuabel (tpe / fo fat doch alice re- 


monſtriren nichts verfangen wollen ſondern man iſt darauff via facti, in denen 
nechſtbeſagten beyden Aembtern / mit wuͤrcklicher ſcharffen Execution verfahren / 


auch die Unterthanen / ohnerachtet eg ihnen diſſeits ſtarck verbotten qu Abrichtung 


ange egter Prætenſion, durch Gewalt gezwungen worden / wobey e$ aber nicht 


verblieben / ſondern | 

2. Iſt denen Unterthanen bed Ambts Beinheimb / neben(t infinuitutig 
eines Sandal. Frantzoſ (ub Lit. E e. beygehenden Arreſt / und dem Amt Raven⸗ 
ſtein fub Lic. F£. intimirten Koͤnigl Ordre / durch einen Frantzoͤſ. Officianten / 


angebeutet worden / daß fie anjetzo unb forthin Ihrer Koͤnigl. Majeſt. in Franck⸗ | 


reich unterthánig ſeyn / und felbige vor ibren cígenen Herrn erfennen ju ſolchem 


Ende auch innerhalb r4. Tagen / ober lángfteng eines Monats / das Homagi- 


um przftiren folteny. nebſt andern dem Hochfuͤrſlliche Hanß Baden / hoͤchſt 


præiudicirlichen Zumuhtungen mehr / wie bít Beylag Lic, F. mit mehrern / und 


in ſpecie ausweiſet. | ! 
Nun hat man zwar an Seiten ber Sürftt. Baadiſ. Regierumg / fid ge⸗ 


muͤſſiget befunden / bie præſtirung (etd ihnen zugemuhteten homagii, wie bie 


Beylage Lit G. zeiget / bep hoͤchſter Straff zu inhibiten / allermaſſen dann 
nach inhalt der Beylaag Lic. H. bey Grafenſtein ebenfals beſchehen ift / es ſeynd 
aber bie Unterthanen / dieſer beyder Aembter / ju Ablegung des Aeids / nach In⸗ 
bait der Beylagen Lic I& K. mit Gewalt gezwungen worden. | 
Dieweiln nun dieſes eigenmaͤchtig unb Gewaltthaͤtiges Verfahren / gantz 


widerechtlich / beynebens nicht allein dem ver Jahren zu Muͤnſter und Oſna⸗ 


bruͤckiſchen wie aud) vor einem Jahr jt Nimwegen geſchloſſenen Frieden / ſchnur 
ſtracks zuwider. Als erſuchen wir dieſelbe hiermit gantz dienſtlich dieſe Sache 
durch Ihrer Kaͤyſ. Maj hoͤchſte Autoritaͤt / und remonftration dahin gi vermit⸗ 


len / damit Sy6re Majeſt ber Koͤnig in Franckreich / von dergleichen contraven 
' tionen abſtehen / auch Ihrer Hochfuͤrſti. Durchl. Land / Leut / und Unterthanen/ 
mit witerer Betrangnis / unb exactionen / unangeſochten laſſen moͤchte Anbey 


gu beharr icher Gnad unb affection, ung aber allerſeits der vaͤtterlichen Obhut 
Allerhoͤchſt. ns beſter maſſen empfehlend. Dat. Baaden den 16. Suliiiégo. 


Ew. Excellentz. Hochwuͤrd. auch unſerer Großg. 


Heaoch/⸗und Vielgeehrten Herren 
| ew. Stftbaeitmifte 
Fuͤrſtl. S9Rarggráft. Baadiſche Prafidenc 
gehetme Kaͤthe / und Hoff⸗ Marſchal. 


| Bey 


— Yvv—— 


Geſchichte. EUROPAEUM »n -— 
|  Yeagev — uus 


Zu bet fsod)fürftl. Marggraͤft. Baden Badiſchen 
Regierungs Raͤhte amp 22/ 57. Julii 1080. dictirten Me⸗ 
morial. | (| s | 

Lit. A. 
Mefficurs. | | 
Us bepfomntenber Koͤnigl. Refolution umb Ihro Gna⸗ 
» bti Herrn Intendanten battiber verfertigten Executions⸗ 
Befaͤch werden bie Herrn mit mehrerm erſehen / was 

Ihro Maʒ. unſers Allergnaͤdigſten Koͤnigs und Herrn / an 

deroſeiben Ambts angeyoͤrigen Staͤdten / und Flecken (ubven- 

tions Sotterung un gr ift. Wollen demnach ſich die 

Herren belieben laſſen / die unauffſchiebliche Anordnung dahin 

zuͤpflegen / auff Dag die in gedeuten Ordonnancien und reparti- 

" dongttíiegte Gelder fibleinigeimgroge / unb in angeſetzten 

Terminen ohne fernern Speſen noc) often zu meiner Hand 
gegen gewoͤhnlicher Quittung geliefert werden moͤgen. Er⸗ 
warte der — Antwort ſambt einem rece⸗ 
pic auff Hoch hochermeldten Ihro Gnaden Herrn Intendan-⸗ 
cea Beriañngen unb Begehren und bin | 

Meffieurs J DU 
Hagenanu den 13, Nov. 1675. | 

Voftre trés humble & obeiffant Serviteur. - 


uu Huging Bailli. 
Lit B. '. 

- Extrait des R egiftres du Confeil d Eftat. 
| Villages appartenants à Mr. le Marquis de Baden, &c.Beinheim. 


E Roy voulant., quelesImpofitions du pays de Alſace, que Sa Maieſt. 

L ateglécs pourf.anné&é 1680, àla (omme de cinquante milliuresfoient . 
levées en la forme ordinaire, Sa Maieſt. en [on Conífeil a ordonné & 
| 2s ^' Uu a .  ordon- 


v 


40 — . — ^à  BPIARIUM Sonderbare 


A680. ordonne, quefa ſomme de cinquant mil ſivres ſera impoſte, & levéc I année 


Julius: 


ANXU IDEs acco 


prachaine. 1680. fur lc pays.de Alízce enla maniere acouftumée pour étre lcs. 
denicrs paycr par les contribuablcs aux termes ordinaires & mains du Rece- 


veur Gencral dcs Finances de Metz, & parluy ainfy qu'ilfera ordonné, En-. . 


joint $a Mai. au Sr. dela Grange Intendantde la Juftice , police &finance 
dux pays d^ Alface de proceder àl'impofition & departemans dela. dite ſom- 
me Pn uante mil liures, & de tenir la main à l'exccution dupointarreft 
lequel cni mble lcs ordonnances, qu'il rendra, feront executécz , non ob- 
ftant oppofitions, &autresempechemcens quclconques. ; fait aw Confcil 


d'EftatduRoy tenu à Fontaineblau le deuxieme Scptembre mil fix cent 


ſoixſante & dix neuf. Collationné & (ingn: Franchin, pour le Koy. 

Lovis.par lágrace de Dieu Roy de France & de Navarre;ánoffre amc 
& feal Conſeilleren nos Confeils le Sr. de laGrangeIntendant de fa. Juflice ,, 
Police, & Finances dans: noflre paysd* Allace, ſalut Nous vaus inandons. & 
ordonnonsde tenir Ia: main à l'execution dc Parref&dont l'extrasckeít cy. at— 


tachéfoubs le Contrefet denoftre Chancellerie ce iourdhuy renduen noftre: - 


Conſeild Eſtat, & conforinement ài«eluy faire impofer, da leur fur toux les; 
particuliers, contsibuables. — d: Alf 
mil fix cent quatre xings ,. laíammede cinquante milhures , pou cftre- 
la. dtc. fommerecéuue,& payée fuinant, &conformementanxanmes , can- 
gnant& faifant contraindre Ies nefüfans; des dits contzibuablrs. awpayc— 
ment de leurscoftés, partoutes voyesdeües; & raifc at le pecmicr DO-- 


fttc huiffier ou fergent fiie ce requisauguefnous cor ons ainſy Ic faircs, 


& tous actes & explajts requis, & neceffaires fans autres permiffiem — Cas, 
ecl eſtnoſtre phil, donné à Fontainch ineblau le deuxicfme Septembre I! am de- 
grace. £679. & de noſtre Kegne letrente feptieme. — Signé parle Roy en, 
(on Confeil Franchin. pour le Roy —* u Grand Seau de aire. June. 


Extrai& des Regiftres duConſeil dꝰ Eſtat 


| I: Roy voulant pourroit aurebourfment de. commumautés. du: peii 


d"Alface quifournirontl' Eftape anx gensde guerre pemfant annce 
proachine 1680. dontJa dépencedoit cft portes parle General dui 

ays.. SaMaicft en.fenConfeila ordonné,& ordonne: , que parle Sr.de la: 
Jrange Intendapt de la Juflice , police-& finances. en. Alfacell fera imposé 
llannée proachine t&8p. furles contribuables, dudiz: pays,& coniainctement: 
avecl'impofition ordre. au fol la liure d icelle la. fomme de vingt: mil linres, 
laqnelle feracomprife danses rolles de l'impofiti ordre, & lesdeniere paycs, 
bum es& mains du KeceuerGeneral desFinan«ce: , lequcfl 
ro oí - 


lecourrantdel'annéeproachine — 


Gaſchichte. E U R.Q.P. E U M. | 34r. - 

en fera la payement à «cus quiaurontfourny I" Eftapeanx gens de Guerre: A.1fo, 
fniuant les ordonnances du Sr. de la Grange. au quel $a Majeſt. enioint: de Julius, 
tettir là main àl execution du prefent; Arreftfaitau Corifeild. Eftatdu Roy . 

tenu à Fontaineblau Ie deuxieme Sept. 1679. Collarionem & Signé Rou- 

- .ehin par le Roy. | s 

Lovis par lagrace: de Dieu Koyde France & de Navarre à noftre ame. 

& feal Confciller en nos Confeils le Sr.de la Grange Intendantde laJuflice, . 
police, & finance en Alface falut Nous vousmandons & ordonnons de 
tenir la main à lezecutió de LArreſt dont E extraict eſt cé attaché ſoubs noſtre 
contreſcel — renduen noftre Confeil'd' Eſtat, & conformement 

À iceluy faire leur. , & impoſer fur tous. les contribuables du dt; pays dans 

. fannée procbain: 1680.La.fommede vigintmil liurcspour eſtre la dite fom- 
mereceüe,& payée conformement audt arreſt contraignant: & faifant con- 
araindrelessefuf&insdesdt; Contribuables au payement de leurs coftés par 

soutes voyesdevées & raifonablespar Ie premiernoftrc huiffier ow fergent 
sequisau. quclnons commendons ainfy le faire & tousactes. ,. &. l'exploits 
neceflaires. fans.entre permiffion,, voulons qu' aux Copies dudt. Arreſt, & 
des.prefsntsa collasion£c par-un:de nos: amés, & feaux ConfeillersSecrésfoy - 

— fpicaigutüc comme aux exiginaux (Cartel eft noſtre plaifir ; donné à Eontai- 
neblenuledtuxteme Sepsembrel" ar degrace 1679. & de noftre regne le tren-.. . 

v (eptieme, figné par lc Koy en fon Conícil Rauchin pour le Roy, & fcliédu 
grand ſceau de cire Jaune. 


Jacques de la Grange Contr. du Koy en ſes Conſcils Intendant 
de la fufticepolice & finanecs en Alſace, & Briſgau. 
V €onísild Eſtat du Roy dont Coppies ſont- 


' ay deffüs tranſcriptes & Commiſſions fur iceux. à nous. addreſſentes 
* partantqe'il era procedé à.L'impofition',. &deportemans.des ſom- 
mesde cinquantemil livresd'me part pour [afübuentiorr ordinaire de la dite: 
'Srovinced: Alface:;. ac vingemil lipresd autre ur le rembourfement des... 
acricujiersfucommnngutés ui faurnirontl'Eflape aux gens de guerre pen⸗ 
| ax l' année, 1 Re» revenanticsdts.deux fommes.enfemble à celle de f ixte, 
& dix mil Jivres: ,, Nausordonnansque lesdits Arreſts feront executés fe4 
-fon, leur forme, enteneur, & que de.la dite fomme. de, Soikte. & dix: mil . 
Hures., ilemfera impofz & leu& für tous;les:contribuablcs: des Bourgs de: 
Beinheim & du Village de Leittenleim celle de uarante liures qui fera re-. 
gléc , &affifice (ur tous les. Contribuables. les plüsjuftement & cígalement, | 
qgic faire c pourra ladiligsnos des Bailly, Prevofts és autresayant pouuoir: : 
| " (7 uiu $3- : 


$ iceux— 


- 341 ' DIARIUM | Sonderbare 


À 1680. iceux pour/les deniers en prouenant efte receuces par ledt, Bailly Preuoft 


Julius, desdts licux , & par euxremis csmains du Sr. Sanguin Bailly du Ballage — 


d'Hagenau, & fur ſes quittanccs,& en fuite par luy en cclle dur. Boisgotier 
Commis à la dtc recepte à Brifac fur les Siennes aux quatre quartiers de la 
dtc. année mil fixcens quatre vingt, & par avance le premier echeant au pre- 
mier Januier deladtc, Année , &le ternicràpareil jour du mois d'Octobre 
enfuiuant au payement de la quelle fomme feront les redeuables contraincts 
par toutes Voyes dcüées & raifogables en;oignantamx dt, Bailly, Prevoſt & 
Bourgmaiftresc: acun endroit foy de. tenir la main à l' execution des dits 
Arreſts & denoftre preſente ordonnance en forte qu'il ne foit apporté au- 
cun retadement à lalevée des dits Deniers à peine d' en eftrerefponiables en 
leurspropres , & privesnoms, & aux Cures& V icaires dele faire ſcavoir à 
leursparoiffiens auprofne qui ce fait pendantle fervice diuin à ce qu'aucuns 
n'en ignore, & meímefi beffion eft de leur faire ſcavoir la volenté $a Majeſt. 
. & de noftre prefente ordonnance en lcur langue naturellé. Mandons au pre- 
mier huiffier ou fergent fur ce requis faire pour l' execution dudt. Arreſt 
& des prefentes tous commendements, fommations, contraintes aes , & 
exploicts requis, & neceffaires ; fait à Brifac le vingt cinquiefme OGjobre mil 
fixcens foixt, & dixneuf. Signéde la Grange, & enacté de fon Cachet, & plus 
bas eft cícrit, | 
Vous m'acuferes s'sl vous plaift la reception de cet Eſtat, je vous pric 
dem enuoyer une Copie dela repartition que vous ferés fur les dts. Villages 
de la ſomme Contenüce en la pr.fente ordonnance, 


| Lit, C. | | 
Copie de la lettre du Sieur Pape Bailly de V Vis- 
ſenbourg. | | 2 m 
00 Les Offeiers du. Baillage de Grefenflein, 
MESSIEURS. ) | 


E Vous envoyecy joint ordonnance du Roy, & de Monfr. !' Intendant 
pourle payement des fubventions cftrablies par le Roy dans lesterres de. 
fon obeiffances, & comme Je fuis chargé de la recepte d' icelles, vous au- 
z Íoin s'il vous plaift de m' en fairele payement, à fcavoir des deux premiers 
iers , ou dc la molitiée de lafomme taxée, entrece jour d' huy, & le 
$. de Auril faute de quoy Je feray obligé de proceder à l' execution felon la 
teneur del' ordonnance , dans laquelles sil y adel' erreur an denombrement 
. des Villages, & dependances, vous pfendrez la peine de m'en donneradvis 


& 


Geſchichte. EUROPJ/EUM | 343 
- & dogncrez recipiffeen bonne forme de fa fignification del'ordonnanceaux A. 1630. 
huifficrs du Baillage porteur de celle cy, & fairez inceffament publer la teneur Julius. ' 
dcl' ordonnance en langue Allemande dans tous les Villages , & dependan- 
ces duBBaillage àfin que chaque babitans en foitinformé & que períonne ne 
puiffe preténdrecaufe d' ignorance, Wiffembourgce 36. Mars 1686. figné 
- G,Paped Efpel. NN 
Lic. D. | 
Extrait des Regiftres du Confeil d* Eftat 
Terres à Monff, le Marquis de Baden &c. le Baillage de Greffetr- 
(00, fem. E ! 
" ERoyayant rcglé l'augmentatió desImpofitions du pays d' Alfacelà la 
I. Íomme detrois mis liures pourla prefenteannéc1680, & Sa Mai, vou- 
land pouruoir à ceque l'impofition & leuée de la dite fomme foit faite 
. enlaformeordinaier, & acouftumée;Ouy lc raport du Sr. Colbert Confeil- 
lerordinaireau Confeil Royal Controlleur General des Finances,Sa Maieft, 
enfon Conſeil a ordonné & ordonnc, que la fomme de trois mil liures fera, 
impoféc & levée la prefcnteannéc 1680 furledit. pays delabaffe Alfaceen — 
la maniere acouftumée pour étre les deniers payez par les contribuablesaux 
termes ordinaires es mains du Receueur General des Finances deMetz , & 
par luy ainfy q ilfera ordonné: Enioint SaMaicft, au Sr, dc la Grange Inten-- 
dant de la Juftice , police, & finance aud. pays d' Alface de proceder à l'im- 
poſition, & departement dc ladite fomme de trois mil liures & dc tenir la 
main à l'execution du preſent arreft,lequel en femble les ordonnances qu'il] 
rendra en confequence f:ront executées, non obftant oppofitions, & autres 
empechemans quelconques : fait au Confeild Eftat du Roy tenu à Sr. Ger- 
main en Layele 27.Jour de Januier 1680. collationé, & figné Berierpour le 


Roy. 

[ , Ovis la grace de Dieu Roy de France & de Navarre, ànóftre Amé & 
: Feal Conífeilleren nos Conſeils le Sr. de la Grange Intendant de Jufti- 

ce, police, & finances, en Alfacefalut; Nous vousmandons , &en- 

joignons de tenir la main a l'exccution de l'arreft dont l'Extraitcftcy attaché, 
: foubz le contrefeel de nótre Ciancellerie, cejourd' huy donné en noftre 
Conf. d'Eftat par lcquel nous auóns ordonné que la fomme de trois mil li- 
urcs fera impoléc, & lcvéc la prefente annéefur le pays de [a baffe Alfaceen — 
la manicre acouftumée pour tre les denicrs paycz conformement audt. Ar- 
reft , ccquenous commandons au premier noftre. huiffier ou fergent fur 
ce requis de figuificr a tous qu'il appartiendra à ce qu'ils n'en pretendent 


cauíe - 


l 
344. :- DTARIUM Sonderbare 
Alcro. Cauled'ignérance, & faire pour fon entiere execution, & dc cequil ſera par 
| julíus. Vous or nné cn confequence tous commendements, fommations , & au- 
^ — "stesactes, & exploits requis; & neceffaires fans autre permiffion non obſtam 
| oppofitions , &autres ompechcrnens quelconques, Voulons qu'aux co- 
* pies dudit Arreft & des prefentes collationnées parun de nos Amez & Feaux 
Conteillers , & Secrctaires foy foitadioutée comme aux originaux ; Car tel 
eft notre plaifir. donne à St. Germain en Laye le 27. jour de Januier l' an de 
* — grace 168e. & de nátre regne le37. parle Roy enforiConfetl figné Berierre 
pour. lc Roy, & ſeellẽ du grand & petit ſceau de circ Jaune, 


"Jacques de la Grange Confr, du Roy eníes Confeils. Incendant 
de la Juftice , police, & finances, en Alſace. 


E Eu par nous l'arzeft du Cons, d' Eftat du Roy dont copie eft cy deffus 
V tranſcrite, & commiffion fur celuy ànous adreflanteportant qu'il 
fera procedé à l'impofition & departement de la Tomme de trois mil 
. livres pour la fubvention du pays de la baffe Alface pendánt l'année 1680. 
N OUS ordonnons que ledt, Arreftfera executé felon fa forme, & teneur, 
& que de ladt, fomme detrois mil iures , il enfera impofé, &levé furtous 
les habitans du Baillage de Grefenftein & les Villages en dependans qui font 
Münckweiller , & Hoftalben celle deSoixte , une liure quifcra regaléc & 
aſſiſe fur tout les contribuables, le plus juftement, & également que faire fe 
, pourra à ladiligencedes bailles , Prevoft ,  & autres. ayant pouuoir en 
Iceux pour les deniers en prevenans eſtre receus par 1e Bailly dud, Bai 
fur fesquittances , & en fuitte par luy remis es mains di Sr. Pape Bailly de 
Wiſembourg furles(innes . & par led. Sr. Pape encelles du Sr, Boisgotier 
commis alad. recepte à Brifac, auffi fur fes quittances aux quatre quartiers 
de lad. année 1680. & par avance le premierefcheant au dernier Mars de lad, 
année, & le dernier i pareil jour du mois de Decembreenfuivant , aupayc- 
ment de la quelle ſomme feront les. redeuables contraints par toutes voyes 
dcües, & raifonnables, en enioignantaux Baillis,& Prevofts chacun endroit 
foy de tenirla main àl'execution dud. Arreſt, & de nótre prefente ordon- 
nance en forte qu'il ne foitapporté aucun retardement à la levée des deniers * 
y mentionnes;à peine d'cn eftre refponfablc en lcurs propres,& privez noms, 
& aux curéz & vicaire dele faire fcavoir àleursparoiffiensauprofne qui fe 
faitpendant le fervice Divin à qu'aucunn'enignore, & mémefi befoin eft 
deleur expliquer la Volonté de SaMaicft, & de noftre prcfente ordonnance 
en leurlangue naturelle: Mandons au premier noftre huiſſier ou fergent fur 
ce requis de faire pourl'execution dud. Arreft, & de ces prefentes, tous com- 
mandemans, fommations,contraintes, ates , & exploitz requis,& Acécffai- 


a. 


Beſchichte. EUROPÆVM. BF 
res, fait Brifac le quinziefmefeburier1680, Signéla Grange , &íeclle dc A «8o. 
Íon cacher en eirerouge, julius. 


, Lit. E. | 
COPIA 


| Maeerepanigtfen erit sn Vire Hochfuͤrſtl. Durchl. 
m on un? odbteqd Lin MMC US MEA 2 

' en unb Sodbergic. ern gnaͤdigſten Fuͤrſten un 
Herrn. Des Ambts Beant à 


Durchlaͤuchtigſter Sürft/ / Gnaͤdigſter Fuͤrſt 
und Herr Me D : 
- 4o* Uct Hochfuͤrſtl. Durchl. ín aller Eyl unterthaͤnigſt zu 
J *  beridten/ koͤnnen wir keinen Umgang nehmen / tole bag 
M beutiges Tags ups bee Ambts Beinheimb cin Lieute⸗ 
nant / ſambi 5. Srangefifiben Reutern / einquartiert worden. 
Wann dann / Gnaͤdigſter Fuͤrſt und Herr / dieſelbe in Koſten 
uno Fuͤtterung (matjen ſelbe wohl werden gehalten wollen 
ſeyn / zu verpflegen uns allzuſchwer uno unmuͤglich fallen til: 
Als bitten wir -auff& allerumterthaͤnigſt unb um Gottes wib 
len/ Ihro Durchl. wollen gnaͤdigſte Vermittlung thun / toit 
wir ung verhalten haben. Beinheimb benio. Jan. 1680 
Euer Hochfürſil. Durchl. 


umerthantz ürgerbet Ambts 


*- 


| Li, EE 
Brreft Du Confeil Souverain d^ Alface St. à Brifac, 


porcant, quele Roy fera misen pofleffion de laSouveraine- 
ce. de la Baſſel Alſace. 
Du 31. Mars. 1680. 


TOvis par là Grace de dieu R.oy de France, & deNavatre, au ptemier no- 
ſtre huiffier, ey Sergent (ur cc requis , comme ce jeur d huy entre noftre 
^ — Procureur General ea noftre Confeil:d' Alface demandeur aux fins po [a 


43(kr Theil. Xx Coma 


3 


56 | DIARIUM Sonderbare 


A168o. comiſſion par luy obtenuẽ en noſtre Chancellarie le 2. Januier dernier d' une 


(0.0 .]ulius, 


. . de delay pourluy en donner advis. 


. de Weftphalie. 


part, & les detempteurs, & poffcffeurs des villes, Bourgs & Villages, Preuo- 
ſtez & $eigncufics de la pafle Alfacc , & dela Prefecture Royale & la Land- 
fogtic d' Haguenau, Preuoff , Chapitre & Mundat de la vſſle de Weifem- 
bourg dcfendeurs, affignes par exploits des 18. 19, 20. 21.22. 23. 24» & 2; 
Januier dernier a' autre part. 

Aptes que Scherer Advocatpour le grand Maiftre de l'ordre tertoni- 
que prenant lc fait & caule pour le Commandeur de la Commandeire de 
W'ciffembourg. dcpendante dudit ordrca dit, qu'il n'acharge de defendre à 
laffignation quia luit cfté Jonnée;ains feulcmét de reprefenter que ledit or- 
drepoffede de village de Reidſeltz avecle C. afteu, Prevofté, hommes,Sujets 
& droits dc Juítice, fuivant!' acquifition, que ledit Ordre ena fait d' Emfne- 
rich Comte de Linange enl' Àn. 1571. depuis lequel temps ledit ordre en cft 
en poffeífion paifible, & qu'i y doibt eftre confervé comme Prince & Eftat. 
de I Empire fuivant letraitté de W'eftphalie confirmé par celui de Nime- 

ue. . 
s Triboutprocureur pour le Prince Charles Guftave Marquis de Baden- 
Dourlachà dit quil poflcde de Baillage deKretfenhaufen & lesvillages qui 


'" endependent, fcavoir Oberfufenhaufen, Niderfufenhaufen , Merckvvciler, ' 


Hollſct on, & Matztal par donation du Roy deSuede de | An.165€, deman- 


Beauftre Procurcur pour leDuc desDeux ponts a dit qu'il n'aautre cho- 


fe à alleguer, que defuplter le Confeil, de donnerun temps competant au- 
- ditSr. Duc pouradvertirle Roy deSucde , quieftl'hercetter prefomptif tes 


dre. 


terres, pour raifon desquelles ledit Sr. Duc cft affigné , ain d' y reipon- 


Ledit Scherer pour IcPrince Leopold Henry Palatin dc Veldens a re— 


qui ; eftre maintenu dans la poffeffion des Terres, dont il 4oüit depuis plu- . 


icurs fiecles, qui eft un temps plus que fuffifant pour empeícher de cótefter 
& defendre, éltant appuzéd ailleurs, comme membre de ]' Empire, du traité 


Joft pour le Baron de Sckinguen, Seigneur & proprietaire du bafllage 
d' Hochbourg compaft detrois villages, decfaré qu'il et preft de nous obeir 


en toutce qu il nous plaira luy ordonncr, fupplie pourtant de confider,qu'iE 


tient ladite terre de ſes predecetleurs, qui en ont bien & legitimement joüy 
depuis un fort long temps. 

Ledit Beaufire pour Dame Elifabeth Comteffe de Brahe , epoufe du: 
Prince Adolphe de Suede ; adit comparoiftre non pour contefter ,. mais. 


pour 


GBeſchichte.! EUR OP JEU M. 347 
- pour demander un delay fuffifant, pour donner.advisaudit Ducfon mary A.i5£o. 
de la prefente pourfuite, Julius: 

. Ledit Scherer pour Jean Cafimir Comte de Linange & d'Haxbourg , 
Prefidentde la C! ambre de Spire, adit, qu'il a chargé dercprcfenter fimple- | 
ment & fansentendre conteflcrauPrincipal , qu'ileften poffcffion depuis ' 
plufieurs Siecles du Chaftcau de Falckenbourg, & d« ſes acpendances , dont. 

il releue de M. l' EleGeur Palatin , auquel 1l adonné advis dc la dfe asffi- 
gnation ; pour ne bas faire de prejudice a fon Scigneur ái c&t, duquel il at- 
tend les ordrcs. | | . 

'Ledit Tribout pour Maiſtre Anthoine African Fournier Abbé Com- 
mandataire del Abbaye dc Stirtzelbrun a dit , qu'en ladite qualité il cftSci- 
gneur par indiuis& pourlamoiticavcc lc Sr. de Turkheim , duvillage de 

- Dambach, que les tiltres de fon Abbayc ont efte perdus par lcs gu [res pas- - 
ſces, quil luy cft impoffible deles repreſenter, mais aremarquẽ par quelques 
memoires, que la moitie dudit village de Dambach a efté donné à laditc Ab- 
bave par le Seigneur d'Ettendorff,fous des charges pi&ufes & de fondation. 

FAVIER Advocat General, pournous a ditque par le Traité de 
W eftphalie conclud cntre nos Plenipotentiaires, ceux dcl Empereur, & de 
l'Empire, le24. OGob. 1648. l'Entpereur & l'Empire nous ont cedé & 
ransporté tous les droicts de Souueraineté, propricté poffeffion , Seigncu- 
rie, & Jurisdiion, que ledit Empereur,& [ Empire & la Maifon d'Auftriche 
avoient ena Ville de Brifac, aux Landgraviats dela haute & baffc Alface , 
Suntdgau &en la Prefecture de dixVillesIm eriales,fintuées en ladite Pro- 
vince ,Ícavoir Haguenau ; Colmar, Schlethat ; Weiffenbourg , Landau ,. 
Oberchenheim , Ros: eim , Munfter en la valléc St Gregoire, Kaifcrsberg , 
Turkheim , & en tousles lieux & villages qui en dependcndent ; Lommes , 
vaffaux fuiets , avectoute Jurisdiction & fouvcrainepuiffance , pour eſtre & 
demeurcr à perpetuité les dites Province , V illcs, Pays, Eftats, Prefc&ure ,- 
Domaines, droicts & autres chofes gencralement quelconques, unis & in- 
corporez à perpetuité ànoftre Couronne, avec declaration exprefle de l'Em- 
pereur, |l Empire & 1 Archiduc d'Inspuck Ferdinand Charles, que les Oi- 
dres, Magillrats, Officiers & Suicts des dits Pays, Villes & Seugnerics font 
deícharges de la fervitude & du ferment, hommage & ſervice, donc ils leur 
. eftoient juíques au jour du Traité obligéz , aflervis & liez : les remettant 
Íous noftre lervitude, obeiffance & fidclité de noftre Courcnne, laquelle eft 
eítablie & conftituée en une Plaine & jufte Souveraincte, proprictcà pos- 
feffion desditsPays , Eftats ,, Domaincs, Prefecture & autrés dro s, 
avec renonciatiom expreffe de la part de P Einpercur , l| Empire . & 
dudit Archi-Duc Fredinand Charles , tant pour cux que les leurs à ja 
mais. à tous les droicts & pretenfions qu'ls y avoient , à [ een 
| (Xx a - 


Aa680o. 
Julius: 


inj 


348 . DIARTUM J Sonderbare 
dequoy ils deſrogent expreſſement aux Decrets, Conſtitutions de leurs Pre- 

deceſſcurs, notamment à la Capitulation Cezarienne, qui defend les aliena- 

tions totales des biens & droicts de Empire, lesquelles renonciations ſe- 
ront d' abondant & pour plus grande affeurance confirmées dans la pro⸗ 

chaine Dicto, fans quc ce qui fe fera arcontraire puiffe nuireà la ceffion des 
Pays, Vjlles & Eftats cedez, qui feront oftez de la Matriculc de l' Empire, le- 

quel Traité de V eftphalie a efté confiimé par celuy fait à Nimegue ley. Feu- 

riex 179. | | 

Cela prefuppofé pour fondement, il eft fans difficulté que toutes les 


| villes, bourgs & villages fituez dansla baffe Alface , & lcs autres qui depen- 


— 


dent dela Prefecture Royale d' Hagenau; & du Mundat de W'ciffenbourg , 


' font denoftreSouveraineté , & que les detempteurs & .poffefieurs quiert 


Joüiffent, s'en doibuent defiftcr & nous en quitter la poffeffion. 
De ce nombre ſoñt les bailliages de Bergzabern , de Antvveiler , de 


. Landeck, Berckheim, de Madebourg, de Guttenberg, deGofvveiler,Guer- 
. mersheim , de Haguebach , deLauterbourg , Jokenheim , de Seltz, 


de Berbenſtein, de Schleptenbach ,' de Wegelburn, deRerivvech, de 
Klebourg, & Falckenbourg, de Thán,deSt. Remy, deSchóneck, de Guer- 
bensheim , &lesvillages de Recklobach , d'Alt, Aubenheim , V'illen- 
heim , Grefenftein , Münckvveiler , Rotablen, d"Olkofftein , Hergen-- 
vveir, Merlenlia, Luftcin, Belken, Leisgein, Zibeldingen, Brun d' en Nam- 
Ícim, Reviftaller, Rclixheim, Leumarfeim & plüficurs. 

Etpour juftifier noRre pretenfion,il fuffit déremarquer , quelaplus 
partdeces villes & villages ontappartenu originailementà I Abbaye Royate 


de Weiſſenbourg, ordre de St Benoiít, fondée par lc Koy Dagobert l'ar.. — 


625, & depuis fc culariffe & formée en Efglife Collegiate par des Bulles du 
Pape Alexandredu mois d' Avril. 1494. quel autre eftfituéedaus la baffe 
Alíaceànous cedée, & que plufieurs Princes Seigneurs voifinss' en fontac- 
commodcz par un pur droict de bien ſeance, au prejudice de cette Abbaye", 
dontles.biens de leur naturc eftoientinalicnables , & des Empereurs; qui. 
s'en eftoient refervez le Domaine direct & la Souveraineté, & defquels tous 
lesdts biens& ceux de la baffe Alface defpendoient fans conteftation. 

Par cette fondation Royale lc territoire de l' Abbayeeft marqué & de- 


' . fign£ , il s'eftenr jufques auvillagede Gofvviller & larivierede Quich , & 


mcímeil y a une plus grande cftendüe, puisque laVille deBaden & pluſteurs 
Villes& Villages des Environs y font. compris. | 
Enl' An. 1282. Lovis ComtePalatin du Rhin Duc de Baricrc fut Ks. 


keprifesde h Abbaye de Weifféembourg, en prcfenee de Rudolphe Roy des. 


omains, de tous les ficfs gencralement quelconques quil poffedoiten la. 
ce. 


— — — 


Gefchichter || EUROPJEUM 0 M» 


En An. 1291. 15 19.1539. 1561. 1388 & 1398. Eflienne ComtePalàtin A.1680,, 
" Duc de Baviere fut invefty parl Abbé deW'eiffenbourg de la Seigneurie de: Julius; 
Schauffen paríe decez de Hammont Comte des Deuxponts , Seigneur de. 
Bitſch, & leMarquis de Baden. dii Chafteau & Village de Gutzingendela — 
Diſme de Dourlach, dela Ville de Rupenheim, du Village d' Obersdorff& ' 
autres au de la du Rhin pres de Dourlaca par lemefme Abbé, - 
En An. 134$ 1350. 1370. & 1580. Les Comtes de Linanges receurent 
. enficf delaliteAbbaye les villages deVifen, Grinftat, Aſelneheim, Kircklem, ' 
Obersheim, Hanguenheim , & Herguiechen. 
Enf Ar. 1594.1 Abbé de Wei(fenbourg inveftit le Comte de Nas- 
fau du ticrs du Villaze de Vezoffen, | ! 
Eni' An. 1504 l' ElecteurPalatin fait les reprifes au Prevoft de W'eis- 
fembourg, pour le Chafteau de Bcrbenftein du Mundat. ' * 
Etcn l' An. 152 1. pouclesvillages d' Altenftat, Charftat,, Selxebat & && 
Suichauffen despendans du mefmeMundat de W eiffembourg,dcux ans apres 
le meſme Elcétenr, qui avoit par engegementdes Empereurs le grand Bail- 
liazcd Hagucnau, acquicrt du Prevoſt & Chapitre de Weifftmbourg , les, 
villages de Schleckenbach , & Babenthal. 
Enl' An.1519. Lc Duc de Deux ponts fut invefty par. le Chapitre de 
NV eiffembourg du baillage de Klebourg & des villages, qui en dependent au 
nombre de cínq, fcavoir Rorh, Klebourg, Steinfeltz, Oberhauffen , & Hof- r 
fenbienburen, fituez dansle Mundat.. E 
En! An, 1571. Charles. 4. Empeéreuraccorde à Albert & Leopold 
Ducsd' Auftric-ela Prefecture d. Empire ou Landfogtic en Alface , avee les. 
Principautez, Evéchez, Abbaycs, Prieurez,Monaflcres, Comtez,Baronnies,. 
Seigneuries , Eftstsde Nobleffe, Prevoftez ,, Villes , Bourgs & Villages, 
. Biommesfuiets& toute Jurisdiction, fituez dans lamefme Prcfecture, avecle: 
droi& de patronage, furles Abbayes & Momafteres; 
Enl'An..1408. Robert Comte Palaun eſtant fait Empereür desR o— 
mains donna cette PrefeGturc à bovis 4. fonfilsaifnépouren jouirífavie du-. 
. rant, moyennant]a recopnoiffance de deuxmilflorins duR hin, páran, &. 
ce Prince en jouit & fes defcendans pendant 148; An. ow criviron & juíques. 
en1$:8: que l'Empereur Ferdinand premier du nam, frere de Charle Quint 
Ia retira des mains des EleGcurs Pálátins, lesquels pendant: un fiecle & deniy 
de poffeffion, ne manquerentpss de s'accommoder des pieces de cette Prefe- 
&ure qui eftoient. à leur bienfeance.. ) 
En l' An: 1440. Eriderich, Roy de Romains; donne pouvoir à Lovis: 
€nbmtcPalítinDuc deBavicte;qui tenoit par engagemét laPrefeGure deHa- 
| Xx à v guenátis, 


M 


7 * 
^ «^ 


- 


fo | DIARIUM Senderbare 


&.1680 guenau, d' accorder l'invefliture des fiefs vacans relevans du St, Empire 
julius. — fituez danslaLandfogtie de la baffe Alſace, fe refervant celle des grands * 
: fiefs & de dignitez, comme Principatez, Comtez, Baronnies ; Seigneuries & 
Chateaux mouuans de,l' Empire ,fitües pareillement dans la Landfogtie 
de ia baffe Alface, 7 
En An.1 480.differents s' eftans mcus entre laVille deW eiffenbourg, 
. &lePrevoft de Haftein du Comiéd' Hanau, pourraifon du baillage de Kle; 
bourg, le mefme baillage fut adiugé à la Ville de Weiffembourg , pararrcft 
. duComtedeSoulz, Prefident dc la Chambre Imperiale de Korvill. . 
En [ An. 1518. I Empereur Maximilian accordaà la Ville.de W eis- 
fembourg les Villages de Schetal, Seebach, Altenftal,Sueickhaufen & Vars- 
bach, àla charge de relever tousjours de la Landvogtie avec droi&ts de Supe - 
* tiorite, &enl' Année 1521. 1 Empereur Charles quint confirme lameíme 
. «hole. ' 
| Enl' An. 1398. Vencesla Roy des Romains, declare par fes lettres pa- 
tentes , qui lesvillages du Mundatne peuvent eftre engagez ;, pour debtes 
* Empire & ordonne au Landvogt d' Haguenau , de ſes proteger & def- 
.ndre, 
Enf An.1414. Les Villes d Haguenau, Colmar, Schletftat, Weiſſem- 
bourg, Oberehen: ám, Keifersberg , Mulbaufen , Turckheim , Munfler , 
Rosheim, & Scltz, compterent enfemblé pour raifon de la fomme de vingt 
cinqmilflorins, qu'elles avoientavancés à Sig smondR oy dcsRomains,pour 
les de gager des mains des Comtes Palatin, ausquels eflesavoient efté aliene- 
es pour la ditte fomme. | 
En An. 1504. 1531. 1544. 1/48. 166^ 160. 1615 & 1620. Maximilian 
Roy des Romains, Lovis & Frideric, Princes Palatins, Grands Baillifs d'Ha- 
gucnau, l' Empereur Ferdinand, Maximilian, Frideric & Leopold , Archi- 
Ducs d'Auftriche, auffi Grands Baillifs de ladite Prefe&ure , donnent des — 
lettres reverfalles parlesquellés il paroit, que le Mundat dudit W'eiffem- 
bourg, depend de la Landfogtie ou Prefecture Royale de Haguenau ,, avec 
tous droicts de Souveraineté & Jurisdiction. .. : 
Enl'An.1j70 I Empereur Maximilian dcclare par fe lettres patentes , 
que les Villes de Weiffembourg & de Landau font Situées dans la baffe AI- 
(ce & particulierement, quela Ville de Laudau eft feparée deterres de l Ele- 
&eur Palatin, par la Riviere de Quich, en confirmation d'autrcs lettres pa- 
tentes des An. 1479. & 1566. 
Enl' An. tfo Lcs habitans des 28. villages du baillagc de W'ciffem- 
bourg, preftent fement ex mains de I Eleeur Palatin, en qualité de grand 
Bailly d' Haguenau , & en1629. le mefme ferment eft prefté par fesdits habi- 


tans ex mains duc Comté dc Sporck, en la meſme qualité fous les Archiduce 
- de Autriche, . En 


Geſchichte. EVROPÆUM. gi 


: Enl' Àn.1592. different eftant meu entre lé Cardinalde Lorraine & un. A. 1030. 
Prince dela Maifon de Brandebourg, au fubiet del' Evcíché de Strasbourg; Julius, 
auquel les Canoins Lutheriens avoycnt voulu eslire un Evefque de leur pro- 
fefllon& croyance, l' Emperéur Rodolphe envoya Commiífión à I Archi- 
duc Ferdinand fon Nefeu, d* Affifter en perfonne ou par fes Deputez àl' ele- 
&ion d' un nouvel Evefque, & cependant deprendre cn fequcftre. les lieux 
& fuiccts dependans de cetEvefché,& de reccvoir d' eux le ferment defidelité. 

En An. 1506.1541. & 1567. l' Empereur Maximilian engagéà l'Eves- 
que de Spire,la Ville de Veilftat & le bailliage d' Openheim, pour la fomme 
de 50oo. florins,& par les lettres d' engagement il fc voit, que les terres dés 
Comtes d' Hanau, de Flekeníftein,& deLinanges font fiefs cn partie de Ab- 
baye de W'eiffenbourg,& l' autre dela Maifon d' Autriche. | 

En An. 1379. & 1409. Venceslas & Ruprecht Roy des Romains, par 
leurs lettres patentes donnent pouuoir aux Electeurs, qui tenoient par enga- 
gement le grand baillage d' Haguenau, de deſgager à leur profit les terres. & 
Seigneuries de labaffe Alface , quiavoient cfté alienécs, nommemcent les. 
Chafteaux & Fortsde Guttemberg & Falk enbourg , lesvilfages Darem- 
bach, R.eclitenbach, Otterbach, Mimenfelck, fe Bourg de Frekenfel, Konel, 
Imendercileift, Dicrbach, Mofem, Videhan, Hasbaci, Schucrgen, Nuris , 
Wilgersueifem, Sofeftein; Vhindel, Haslach, V ikelvvichemt,& autres avec 
. leurs dependances, engagez par l' Empireaux Comtes de Linanges , avec 

roteftation de la part de l'Abbé de Weiffenbourg, & de la Maifond' Au- 
rich, contre lesdits engagements & alienations. 

En An 1531. 1/64. & 170, Le baillages de la Vancenau, [a Comteſſe 
des Deuxponts, I Abbeſſe & Convent d* Orisheim,les Chanoins de St. Pi- 
erre de Strasbourg,de Gleinguemcifter, &1 Abbaze dc Stierzelbrun, reco- 
gnoiffentla Prefe&ure Royale & la Landfogtie d'Hagenau. — — 

Enl'An.1650. l' Archiduc Leopold 4' Auftrichc, par ícs lettres paten-- 
- tes données àInfpruck, fait fcavoir aux Baillifs & Officiere des baillagcs de: 
Germersheim & de Scltz, que l' Electeur Palatin tient feulement par engage- 
ment del Empire lesdits baillagcs, & leurs ordonne d obliger tous4es vas- 
faux, de venirprendrel inveftiture de luy eu dc fes Officiers. 

De toutes ces pieces dontles Originaux font dans nos Archives, il cft 
ais& d'eftablir nos droicts & noftre preteufion fur ces baillages, quifont no- 
toiremerit de labaffe Alface, & de la prefe&ure Royale & Landfogtie d'Ha- 

ucnau, & par confequent dc noftre Souveranité, lapoffeffion alleguéc par 
jm detentéurs & Poffeffeurs de remisimmemorial & de plufieurs Siceles 
n'cít pas confiderable , n'y un tiltre. futfiíznt pour fe la. conferver , 
les Conftitutions des Empereurs y fon expreffes , elles defendent les 
alienations des biens d'Eglie & le Traié de Wieftphalie , porte 
' en 


- 


1A 1680. 
Julius. 


- DIARIUM- Conbebare 


en'termes expres , que nulle prefcription ne pourra eftre alleguée & que 
chacun entrera dans le droicts, qui luy appartiennent, de forte, que] Empe- , 
reur,| Empire& la Maifon d Auftriche nous ayant cedéz leur droicts , l'on 
ne peut pas pretendre contre nous unc prefcription, qui n'auroit pü eſtre va- 
lable, n'y eftre oppoſce à l'Émpereur, l Empire & la Maifon d" Auftriche. 

Doe la il senfuit que les faits de poffeflion immemoriale & de pluficurs 
Siecles alleguéz par aucun. des deftendcurs ne peuvent donner atteinte à 
nos droi&s, & que fans s'y arrcfter ny avoir esgard aux remonítranccs pro- 
pofécs , quine fgauroicntíormer unc juſte conteftation de la parc de ceux, 
qui demandent des delays pour advertir leurs garants, ou pour produirc leur 
tiltres, lesquels quand ils feroient d'une plus grande acicnneté , ne readro- 
ient pointleur caufe mellieure à l'esgard de noftreSouverainecé , IIl eſtime 
qu'il y alieude prononcer prefentement par Noftre Coníeff d'Alface , & dc 
declarer, que les baillage, Prevoftez, Villes & Villages de la Bafle Alface, de 
la Prefecture Royale d' Haguenau,& de la Prevofte, ci: apitre, & Mundat de 
W'eiffembourg ſont dc noftreSouveraineté, | Deffenccsaux baillifs, Pre- 
vofts & habitans desdits licux de récognoiftre à l'avenir autre Souverain , 
que Nous, & en casd' appeller autre Jurisdiction, que celle depnoftre Confeil 
d Alface, Ordonné, qu'il nous prefterentineeffament le ferment de fidclité, 
& que pour marque de noftre Souvéraine puiffance, Nos Armes feront mi- 
Íes & poſces furlesportes & entrées des villes, & danslesauditoircs & mai- 
Íons communes deídits Baillages. | Quel' Arreft qui. interviendra fcra mis 
autrefor denos Chartres à Paris, leu, publié, & regiftré danses Baillages , 


- Prevoftez & autres Jurisdictions de la baffe Alface , Prefe&ure & Mundat de 


'"Weiflembourg, & declarfcommun par.deffaut avec les detenteurs des autres 


Baillages , qui ont efté appellez , & qui nefont comparus, laiffant àlapru- 
dence de noftre Coníeil de baillerun temps fuffifant, aux deffendeurs , & 
deffaillans ; pour.reprefenter les tilues en vertu , desquels ils joigffent des 
droicts utils desdites terres. 0 


Noſtre dit Confeil ayant aucunement efgard aux dire & remonftrances 


. , des parties.de Scherer , d'Ioft;de Beaufire , & de Triboutà ordonné & 


ordonne, qu'ils reprefenterentlcs tiltres en vertu defquelsils pretendent la 
proprieté des Domaines utils des baillages de Gutfeühau(en,de Bergzabern, 
dc Danvveiler, Gutenberg, Gofvviler, de Vógelburg , d' Qtbourg ,, Kle- 


bour, Falkembourg, & des villages de Reklembach , dela.moitié qu village 


de Dambach, du chaſteau & village de Riedfeltz , dans fix mois, & cependant 


. a declaré & declare ,lesdits baillages Villages & Chaſteaux eítre, dela Pre- 


fecture Royalle d' Haguenau, comióe ung dependance du Mungat dc Wei- 


^» 





Geſchichte. EUR oO P- JE UM. 35) 
ſembourg, & denoflre Souveraineté danslabaffe Alface, Enioint àtous A.1£82; 
les habitans desdits lieux, de nous recognoiftre à l'avenir pour leur ſeul Julius. 
Souverain & Monarque,lcur faifant dcffences de fe pourvoir cn autre Juris- 
diction, qu'en celle de noftre Confeil en Alface , en cas d' appe! Ordonae 
£n autre , qu'ils nous prefteront inceffament le ferment de fidclité, & pour 
marque de noftre Souveraine puiffance,fur tous lesdits lieux,quenos Armes - 
Tcront placées fur les principalcsportes, & entrécs des Villes , Auditoires & 
Maifons communcs desdits baillages , & quc le preſent Atreftà Nous prc- 
Íenté fera mis. & deposé dans le Trefor de nos Chartres à Paris , lcu, publié, 
& rcgiftré dans lesditsBaillages, à la diligence des Baillifs , Prevoits , & 
autres Officicrs des lieux , quiferonttenus d'en certificr noftre dit Conſeil- 
au mois, & àl csgard des detenteurs des Baillages de Scltz, dc Landeck , de 
Belligkem, chafteau & bailliage de Madebourg, Germersheim, de Haguen- 
bach, bailliagc & chaftcau de Schoneck, de Lautebourg , Jogenheim , de 
Berbelsheim , de Schlecktembach, T han, & St. Remy, Villes d' Ebenheim, 
& Littenheim, & des 4. villages dela Prefecture de Reich d' Offen, à larcfer- 
ye duvillagc de Dambach , pour la moitié appertenanccs & depentances 
desdits bailliages, Noftre dit Conſeil à baillé & balle defaut à l' encontre 
deſdits Detenteurs & defaillans apres quel huiffier Maurin à rapporté les a- 
uoirappellésàlabarre , & pourleprofitd'iccluya declaré le prefent Arreft 
commun avec Eux. $y te Mandonsála Requefte de noftre Procureur Ge- 
neral, tumettes le prefent arrcít, à deüe & entiere execution , felonfaforme 
& teneur , de ce fairetedonnons pouvoir. Donnéà Brifac, à noftre Con- 
[eil d Alface,le vingt deuxiefme Mars, an de gracemil fix cents quatre vingt, 
& de noftre Regne letrentefcptime. Sigé Bourdclet. | 

"an mil, fix cents, quatre vingt, le dixieme jour du mois de May, fut le 
I. prefent arreft donnépar Meffeigneurs du Conícil Souverain in d' Al- 
face, fignifié,& d^icelluy baillé copie au detenteur & poffeffeur delavil- 
le dc Beinheím, & Leutenheim, & dependanccs,en parlantà Jacques Hem- 
linger, Grelficr;& Jean Cappler Mire Bourneois fiin qu'ils n'en ignorent, 
avec commandement de la part du Koy, noftre Sire,& nos disSeigneursdy 
obeir, & s'y conformer,& audit Stabhalter, de lc publicr,& en regiftrer, & de 
donneradois auds. Confeil qu'ils auront fait, de le faire publier, & regiftrer, 
en larmanicre accouftumée dans le mois, Par moy foubfigné AdamMontan- 
don, Archer dela Marefchaufe de France , en la R efidence d' Alface, exploi- 
ar tout le Royaume, fait audt lieu , en prefence de Lammerd, & Boi- 
Archers de lade. Mareíchaufe les jours & ans fus dt, - 
Signe Mondandon, Boichat, Lammerd, 


45 ſter Theil. Yy Lit. 


xantp 
chant; 


Aa68o. 
Q Julius, 


34 |^» DIARIUM Sonderbare 
Lit, E.F. 


' Ovis parla grace deDieu Roy dc France & Navarre au Premier hvis- 
I denoftre Confeil d' Alface comme ce Jourd..uy fur cequi a. efté 

"^remonítré par noftreProcureur Gencral audt. Conícil qu'il auroit cu 
advis pue plufieurs Villages dependants de la Prefcéture Royalcde Hagcnau 
enont cílé diſtraicts & ufurpés par des Scigncurs Voifins qui s'en font em- 
parez & en jauiffent prefentement fans autre tiltrcs que ccluy dc une bicn- 
ſceance qui n'eft par —** pour autnoriſer unc poſſeſſion de cette nature, 
& quinous faifoit prejudice, requerroit à cet effect commiffion luy eftre de- 
cernéc pour faire appellcr en noftre Confeil taus les pretendus poffcffeurs & 
detenteurs dcs dits. Villages pourvoir recognaiſtre la Jurisdictton de la dite: 
Prefc&ture Royale de Hagenau fc. dififter dc la poffcífion & jouiffance des. 


- dits Villagesavecrceftitution des fruicts deduis ladite ufurpation pour eſtre 


reunis à la dite Prefecture Royale dc Hagcnau à nous cedée par le Traitté de: 
Weſtphalie comme en dependant, ce que noftre dit Confeil luy auroit. 
oGroyé ; A cescaufes te mandons & commettons de affigner àJour certain: 
en noftredit Confeil comme Jugenaturcl & compctant du prcírnt diffc- 
rent tous [espoffeffeurs & detenteurs des. dits villages de la Prefecture de: 
Hagenau, de quelque qualité & condition qu'ils foient. , pour reſpondre 
aux Conclufions de noftre dit, Procuteur Gencral,ce faifant. ce voir con- 
damner fe defifter des dits. Villages, ainfi par cux ufurpés, nousen. laiffer la. 
poffeffion & jouiffanee avec reffitution des. fruicis. depuis. ladite ufurpation. 
& proceder ainfy qu au cas appartiendra de ccfaire , te donnons pouuir. 
Car tel eſt noftrc plaifir, donne à Brifac le 2. Januicr l*an.de grace: 1680. & 
de noftre regne le 57. par le Confeilfigné Bour de let & fcclédu grandíceau. 
enfire Jaune, 


Commiffiondonnée par nos. Seigneur deConfeilSouverain. de lahau— 
te & baffe Alfaceen date du 22. fanuier nous foubfigné Jcan. Claude 
Bcaufire Lieutenanr'du Prevoft Generalde h Marefchaufée de France en. fa: 


I an milfixcentsquatre vingt leis, du mois de May encxecution de fa 


: tefidence dela cite haute &baffe Alface fontgau & Brifgau, nous fommes 


transporté accompagnédes Arcbers foubfignés. dans le Baillage de Greffen— 
ftein au village de Merzalben oueftantavons dünne affignation ou detem- 
teur & pretendus proprictaire du ditBaillage de Greffenílein en parlant à. 
ean ovis Schvvarz Baillif dela dite Seignerie & Baillage de Greffenflein ,, 
&cítre & comparoiftre dans le mois d'aujourd d' huy à Brifac parteuant nos. 
dits 





Geſchichte. . EUROPEUM. Nx 

. its Scigneurs dudit Confeil Souucrain de Alſace, pour voirdeclarerl'ar- ^ 1680 
reſt rendu parnos dits. Scigneurs du dt. Conſeil le 32 Mars dernier Com- Julius. 
mun avec luy & en outre proccdec comme & ainſi qu'ilappartiendra, & affin 

qu'iEn'ea igaore, luy ay laiffe Copie; fait au dit lieu le jour & ans fus dits. 


Beaufire, 
;, Montandon. 
. Lammerdt. 
Lit. F. , 
C OPIA 


Unterthaͤnigſten Berichts / an die Wohlgebohrne und 

Hochgelehrte Hn. Jon. Fuͤrſtl. Warggraͤfl. Badiſchen 

—* tbentei uno Geheime Raͤhte / abgangen von Jacob 
Heimlicher / Stadtſchreiber / Burgermeiſter und Schult⸗ 
heiß des Ambts Beinheim. UT 


Wohlgebohrne 3c. 


* Jet Gnaden unb Herrligkeiten werden hiermit untertbaͤnigſt berichtet ] 
daß bent Freytags unten gemeldten Dato früne ein Frantzoͤſſcher Be⸗ 
dienter anhero kommen / uns aufferlegt / daß wir anjcho und fortan Ihrd 
Koͤnigl. Majeſt. in Franckreich unterthaͤnig ſeyn ſollen / und ſonſi kei⸗ 
nem andern Oerrn mehr unb gleich an unſer Raht aus Koͤnigl. Wapen ans 
geſchlagen / den Juͤrſtlichen Marggraͤffl. Badiſchen Zollſtock und Wapen gang 
unveraͤnderlich ſtehen laſfen. Mir dẽ Stadſchretber gleich em gedruck tes Mandat / 
darin br Koͤnigl. Majeſt. au ffgeſetzte Artickul aller gerechtſame / die er haben 
wil / gegeben / ſolches bey gnaͤdigſter Herrſchafft ju weiſen / jedoch aber wieder zu 
handen nehmen / und bey ans zu Beinheimb behalten; Auch ſoll ich den Bruͤcken 
oll; wie bißhero / deßagleichen bie Buͤrger das Weggelt auffheben / aber ſonſten 
ſollen wir fein andere Frohnen ober Gelb geben / bey hoher Straff / als jaͤhrlich 
wie in gantzem Koͤniglichen Gebieth / 5. Frohntaa / und wann wir wider dieſen 
Koͤnigl. Bef ich chun werden / wird der jenige Verbrecher gefaͤnglich eingezo⸗ 
gen / unb am Leib geſttafft werden / wie dann Gu. Gnaden und Hetrligkeiten ein 
mehrers von unſerm· Durgermeiſter und Schultheiſſen des Anibts Benheim 
vernehmen koͤndten. Und weilen obgedachter Herr und Koͤnial. Bedienter 
geich nad? bem Mandat gefragt( welches von Ihr Koͤnial. Majeſt. ung zuge⸗ 
ſchickt worden / wir vor einem halben "cantas ſollen / ſelbiges u^ * | 
)a n 


n 


356 DIARIUM. Sonderbahre 


A-1680. Fuͤrſtliche Cantzley uͤbergenen / wie auch bie Abrechnung wegen der gelieferten 


Julius. 


Contributions⸗Gelder / nacher Luͤtzelſtein / ung abet nicht wieder zuruͤck geben 
worden / wir dardurch in groſſe Ungelegenheit kommen koͤnten bitten derowegen 
uns dieſelbe wieder zukommen zu laſſen. Welches Gu. Gn. unb Herrl. unter⸗ 
thaͤnigſt berichten wollen. Raptim Beinheim oen 10. May 1680. 


Euer Gnaden und Herrligkeiten 
Unterthaͤnigſter Buͤrger 


Jacob Heimlicher / Stadſchreiber / 
2 Burgermeiſter unb Schuitheiß / des 
Ambts Beinheim. 


| Lit. G, 
'  ' Copia EE 


Von Fuͤrſtl. Narggr. Badiſchen Praͤſident / Geheimen⸗ 


unb Hoff-⸗Raͤhten. An aud). Fuͤrſtl. Ambtmann zu 

Stollhofen Nicolaum Waſſerfaſſen abgangenen Be⸗ 

felchs⸗Schreibens de daco Baden den u. May 16080. 
Unſern ꝛc. 07 - 
Achdeme man vernommen / ba ein gewiſſer Koͤnigl. Frantoͤſ. Offici 
ret fame bey (i Babenben 4. Creutz Reutern zu Beinheim ſich babe bero 





nerfatb i4 Tagen oder laͤngſtens eints Monats das Homagium wer⸗ 
den præſtiren muͤſſen / und man zwar nicht zweifflet / es werden (id) bie Untertha⸗ 
nen der Ihro Durchl Unſerm Gnaͤdiaſten Herrn / als ihrem natuͤrlichen und 
angebornen Lands⸗Fuͤrſten geleiſtetes Eyds · Pflichten unb ſchuldigſter Treu eco 
innern unb ſelbige wol su beobachten wiſſen; So wird nidore deſtoweniger na; 
mens erſthochbeſagter Ihrer Durchl. euch hiermit befohlen / ihr beſagten Unter⸗ 
thanen ju Beinheim die præſtirung des Homagii bey hoͤchſter Straff inhibi 
ren follet. Deſſen man (id) verſehen wil. Baden den i. May. 1686. 


Fuͤrſtl. Marggraͤfl. Baadiſche Præſident 
gehime Hoff/Rathe Director und Hoff ⸗ Raͤhte. 


kit- 


(auten laſſen bag ber Gron Franckreich oie Unterthanen bofelbften im; . - 


—— — —— —— — — — — — — S — — — 


exit. EUROPJEUM. UC 7 AEN 
Lit. H. A-1680. 
Copia Julius 
Von Fuͤrſtlichen Maggraͤfflichen Badiſchen Hn. Hn. Gehei⸗ 
men- unb Hoff⸗Raͤhten / an aud) Fuͤrſtlichen Ambtmann gu Graͤfenſtein 


Johann Elogium Schwartzen abgelaſſenen Befelchs, Schreibens de da- 
. to Badenden 13. May 1680. 
- Linfern xc. | | 
Achdeme dieſer Sagen ein gewiſſer Koͤniglicher Frantzoͤſiſcher Officirer 
ſamt bey fid) habenden 4. Creutz⸗Reutern / zu Beinheim fid) bat vete 
nehmen laffen / daß ber Cron Franckreich erſtermeldter Untertt anen zu 
Beinheim innerhalb 14. Tagen oder laͤngſten 1. Monats bas Homa- 
ium wuͤrden præſtiren muͤſſen unb ju beſorgen ſtehet / denen Unterthanen des 
mbts Graͤfenſtein gleichmaͤſſiges zugemuhtet werden doͤrffte; So wil man 
zwaren nicht zweifflen / es werdẽ fid) die lnterthanen ermeldt es Amts Graͤfenſtein 
der Ihro Durchl. unſerem Gnaͤdigſten Fuͤrſten und Herrn / als ihrem natuͤr⸗ 
lichen unb angebornen Lands- Fuͤrſten / geleiſteter Aydspflichten unb ſchuldigſter 
Treu erinnern / und ſelbige wol zu beobachten wiſſen; Nichts deſtoweniger wird 
Nahmens erſthoͤchſtbeſagter Ihrer Durchl. euch hiermit befohlen / Ihr mehrer⸗ 
nanten beg Ambts Graͤfenſtein Unterthanen / die przftirung des Homagii bty 
hoͤchſter Straff inhiren ſollet. Deſſen man fid) bann verſehen wil. Baden 


den 13. May 1680, Sure ſBadiſch ſident / 
uͤrſtl Marggraͤfl. Badiſcher Praͤſiden 
—S isle — Raͤhte. 
Lit. I 
2 COPIA. 
Fuͤrſtl. Marggr. Badiſche Son. 9n. Dráfibentunb 6c 
heime dre. Beyder Gemeinden Beinheim unb Leu⸗ 
tenheim. | | 
i$ reo Reichs Hoch Wohl geborne 1c. 
er teerben in dieſem unterthaͤnigſten Bericht gnaͤdigſt vernehmen / 






welcher geſtalten nechſt verwichenen Donnerſtag zu Abend ein ernſthaf⸗ 

tet Befelch von Ihr Koͤnigl. Maj. n Franckreich geſetten Stadtwogt 

zu Weiſſenburg / an uns beede Mini Beinheimb und ime 
mE y 3 bem 


41680 
Julius. 


DIARIUM Sonderbare 


339 

heimb ergangen mit dieſem Anhang / bag Ambtman / Schultheiß unb Ge 
meindt Beinheimb und Leuttenheimb bey verlierung Haab und Guͤter Freytags 
den 31. May ſich nacher Weiſſenburg begeben ſollen / utn zuvernehmen / was 
man uns alldorten wird vorhalten. 

Wborauffhin wir gleich ſolches an Herrn Amtman ju Stollhofen Bericht 
gethan / unb bie Leuttenheimer aud) wiſſend gemacht / daß dieſelbe als auff geſetz⸗ 
ten Freytag fid ju ans nacher Beindeim verfuͤgen / unb mit nacher Weiſſen⸗ 
burg gehen / weilen aber eben bamabin boy bie goo. Pferd m gedachten Leuten⸗ 
heim logiret / haben fie nicht gleich mit geoͤnt / ſeynd wir Bemheimer m cbetn 
Seuttenbeítuer Schultheiſſen und Burgermeiſter dabm kommem / kaben wir⸗ 
weil bct Stadt Vogt nicht anheim geweſen / auffwarten muͤfſfen / und die Sach 
fig Sambſtag / da die citirte Ort alle zuſammen kommen / auffgeſchoben wor⸗ 


Sambſtag hat Herr Landſchreiber im Namen Ihro Gnaden / Dam 


- fanbsCBogtbíe Gad) um8. Uhr eorgenommien unb fepnb neben unferm Ambt 


Beinheim nod etliche Dorffſchafften / welche in Speyrer unb. Zweybruͤcktſch 


Gebuͤth gehoͤren / auff bit 300. Perſonen zuſammen kommen / hat gedachter 


Herr Landſchreiber vorgehalten / daß Ihre Koͤnigl. Majeſt. in Franckreich ſich 


dieſer Provimntz und Landen annehmen unb als cin Oberhaupt unb Herr ſeye / 


unb genennet werden wil / dieſelbe beſchuͤtzen unb beſchirmen / darmit die arme 
Unterthanen / auch wieder iu Aufferbauung / guten Rubeſtand / Mann und 
Weib wieder ein ſtuͤck Brod erwerben / und mit ihren Kindern in Ruhe und 
Frieden genieſſen koͤnnen. 

Sao dann begehrt Ihr Koͤnigl. Majeſt. gang nit / daß einige neue Be⸗ 
ſchwerde / als Accis / Laͤger Geld / unb ander neu Aufffommens folle mehr gege⸗ 
ben werden / ſondern gantz abgeſchafft ſeyn / wie auch die Frohndienſte / was aber 
ordinari Schatzung und Bathen · / Zoll nnb Umbgelt belanget / ſoll gnaͤdigſter 
Herrſchafft / unter was jedes Ort aebériq / gegeben werden / aber alles dem alten 


Herkommen gemaͤs. Ferners iſt vermeldet worden / daß dafern/ es (ym / 


ober wo es geſchehen (ote; bo einer Gemeind ober Burger einige Unbildt und 
Gewale geſchehen ſolte / bag ſelbiges / wo es ein / oder dem andern zu weit nach 
Breyſach waͤre / ſoiches bey Ihr Gnaden Herrn Stadt. Vogten ju Weiſſenburg 


anbringen unb klagen koͤndie / als dann cr bene ſchon vorkommen / und verhuͤlff 


lich ſeyn werde. | 

Die Leibeigenfchafft betreſſend (o. ant auffgeboben ) nnd jedes Ort 
freyůͤgigſeyn ohne einige Entgeltung; Und dy man den Eid prsfirm muſte / hat 
unſer Burgermeiſter geſagt / 06 umns von gnaͤdigſter. Heriſchaffe eruftich ver⸗ 
boten / bof wir fein Eid ablegen ſollen / bann war erſt vor 2. Jah an anaͤbiaſter 
Herrſchafft gehuldiget / iſt air Antwort geben worden / euer Herrſchafft bate 


e ſchon 


Geſchichte. EUKOPJEUM. . 9^5 


(bonor cine halben Jahr gevu(t / unb wo wir ung widerſetzen werden / fob. A. v6go;. 
len wir verſichert ſeyn, daß und ein paar Regimenter Volck auff ben Hals (oU Julius. 
len gelegt werden. 
v achdeme hat unſer Stadt⸗Schreiber zu Herrn fanb, Schreibern geſagt 
Er vaͤre mim bep die zo. Jahr ín bem Beinheimer⸗Amt / Babe bie Squl unb 
Schreiberey verſehen / verhoffe nicht / daß er / teeden es niemalen Burger gt» 
weſen / ein Eid tbun oder darzu angehalten werde / ift die Antwort erfolgt ^ es 
habens in allen Aemtern / too Gericht Amt⸗oder Stadtſchreiber ſeyn / ſolches 
gethan / unb et werde nicht der wenigſte ſeyn/ unb ſeye nun ein Alter / er ſoll blei⸗ 
den / die Sach verſehen wie bißhero ben Zoll einziehen nnb Zeichen außgeben / 
wann c keine bab / ſolche zu Baden abholen / aber mit dem Accis einziehen ſol⸗ 
fe ers bleiben laſfen; baraufibm bte Janb- Treu geben muͤſſen ^ unb zugleich alle 
ingacfam mit auffhebung zwezer Singer ben Eid gethan | 
Zu End dieſer Verrichtung / hat der Herr Landſchreiber geſagt / daß inner⸗ 
halb 8, ober 10. Tagen / ín jedes Ort gedruckte Placaten angeſchlagen werden / 
darinnen wird jedes Ort ſich erſchen / wie in ela uro anderen ſi hs zu verhalten 


jat. | 

he All dieſes vorgeſchriebene haben wir nicht verhalten koͤnnen / ned) wollen⸗ 
Euer Hoch⸗Wobl ee Geſtreng, Veſt und Herrligkeiten unterthaͤntgſt gu be⸗ 
richten / mit angekenaten unterthaͤnigſten bitten / ie wollen all oí beſchehenes 
und gezwungenes Werck / uns gnaͤdigſt vergeben und in keiner Ungnad aufnefe 
men / bann cé uns allen ertzlich leyd / umb mit groſſem Unwillen getan / wor⸗ 
mithin dieſelbe in. die Allmacht Gottes. xc Beinheim ben 4. Jun. 1630. | 


- Gehorſame arme Unterthanen 
Beinheimb: und Leuttenheimber · 
Hiermit bekenne Ich / B | 


Hanns Gorg Ernſt / Stabhalter. 
Hanns Rebler / Burgermeiſter. 
Hanns Peter £yeimlicber / jůnger Buͤrger⸗ 
meiſter von Beinheimb. 
Fier Weber / Schultheiß von Leuttenheinb. 
Weorg Roͤtz / 
Sauf Haintz / des Gerichts allda⸗ 


Lis 


360 DIARIUM Sonderbare 


A 1680. Lit, K. 
H Julius. COPIA. 


An Fuͤrſtl. Marggraͤffl. Badiſche Geheime⸗und Hoff⸗ 
Raͤthe. Von oem. aud) Fuͤrſtl. Marggraͤft. Badiſchen 
Amtman zu Graͤfenſtein abgelaſſenen Bericht⸗Schrei⸗ 
hens. De dato 28. Junii. 1080. 


Wohlgebohrner xc. | 
9 Wer Gnaden Herrligk. ſolle ich blermit unberichtet nicht laſſen / was ge⸗ 
fe io ver vichenen &agen die Unterthanen deß mit anvertrauten Ambts 
Zallhier nacher Cronweiſſenburg citiret / unb als ſie daſelbſten erſchienen / 
| (nen bie Ablegug b«8 Homagii Koͤniglicher Frantzoſiſcher Seiten jt» 
gemuhtet worden; O5 nun wolen (d ihnen ben Unterthanen / fraft deß mir zu⸗ 

gefertigten gemeſſenen Befehlchs / bey hoͤchſter Straff inhibiret gehabt/ ſich in 
nichts gedachter Herrſchafft præjudicirliches: inſonderheit / ba ihnen einige Hul⸗ 
digung eiwan zugemuhtet werden wolte / einzulaſſen / (o bat jedoch nicht verwehret 
werden moͤgen / daß ſie / die Unterthanen / ſich nicht zu wuͤrcklicher Ablgung deß 

Homagii aſtringiret ſehen muͤſſen. Wormithin dero ꝛc. 
Euer Gnaden und Herrligl. 
Graͤfenſtein den 29, Junii 1680. 


Gehorſamer cer 

Johann Elogius Schwartz. 
COPIA | ' 

Unterthaͤnigſten Berichts / an Ihre Hochfuͤrſtl. Durchl. 

Herrn Herrn Ludwig — ———— —8— zu tl. 

ben unb Hochberg 1. Von dem Ambtman 3u Graͤ⸗ 

fenſtein Elogio Schwartzen / abgegangenen unterthaͤnig⸗ 

ſten Berichts. | ! | 
Durchlaͤuchtigſter xc. 


uer Durchlzuchtigkeit bleibt unterthaͤnigſt ohnverhalten / was geſtalten / 

nachdem das Koͤnigl. Franttzoͤſſche Wapen hieſiger Orten faſt ín allen 
Aembtern angeſchlagen worden / aud) juͤngſtverwichenen Mir ! 
ens 







* 
— ———— — — 


— — 
- 
LI 


Geſchichte. EUROPÆEUVUM. 361 

Abends ein Frantzſiſcher Officier nebenſt einem Leutenand unb 9. Reuttern an« A i530 

bero kommen / mit Vermelden / baf ec Koniglicher Ordre gemaͤß / ſolches aud) Julius. 

allhier zu verrichten haͤtte / weilen ich aber demſelhen zu verſtehen geben / daß die⸗ 

ſes nicht wol koͤnte geſchehen laſſen / ehe und bevor es an gnaͤdige Herrſchafft un⸗ 

terthaͤnigſt berichtet / und von dannen gnaͤdigſten Verhaltungs Befehl erhalten / 
zumaln (d) auch ſicher informirt waͤre / daß feine Majeſt. ber Koͤnig in Franck⸗ 

reich nichts dergleichen an allh ieſiges Amt zu ſuchen haͤtte, bat er endlich davon 

abgel aſſen / unb auff mein inſtaͤndiges Anhalten feine Meinung ſchrifftlich (- wie 

ſolches nebenſt einem andern gedruckten Frantzoͤſiſchen Exemplar pícóep komt) 

von ſich geben / darbey befo (en. daß innerhalb 4. ober g. CIBodyen jemand ſolte qu 

Breyſach erſcheinen / und des Ambts halben in ein unb. andern beſſere Infor⸗ 
mation geben / wiedrigen falle er alsdann nach Verflieſſung fo angeſetzen Sets 

mins ohnfehlbar wiederum anhero kommen / unb gleich zu Beinheimb unb Leu 

tenheimb wuͤrcklich geſchehen / das Koͤnigliche Wapen anſchlagen wolte. Auch 

folle Euer Durchl. unterthaͤnigſt vortragen / wie bag allieſige heede Pfarren 

Rothalben und Mertzalben anitzo auch in das Biſtumb Metz wollen gezogen 

werden / toic bann allhieſiger Pfarrer von bem Ertz Prieſtern zu Waltſchboren 

bereits zum oͤfftern / auch noch geſtern bedeutet worden / ſich bey dem Capitul zu 
Waltſchboren einnuſinden / deme ich aber bey Euer Durchl. boͤchſter Ungnad 

verbotten gu erſcheinen / weilen aber der Biſchoff von Metz fid anjeto ju Bitſch 

Befinbet / auch nechſter Tagen nacher Hornbach uno Zweybruͤcken kommen 

wird / und dem Vernehmen nach gedachter allhieſiger Pfarrer dahin beſchrieben 

werden doͤrfſte; Als habe hiermit unterthaͤnigſt anfragen ſollen / weſſen mant 

ſich auff ſolchen Fall zu verhalten unb ob bet Pfarrer auff ergehende Citation 

r eterne zn Durchlaͤucht. hiermit mid) untertpánisft gehorſamſt empfeh⸗ 

lend. Ver | 


4 Cue Durchl. 
Mertt alben bet 20. May 1680. 
EMEM Unterthaͤnigſt treugeborfamftet 
! Johann Clogíus Schwartz. 


Chur⸗Trieriſche Gravamina wegen ber oon denen Frantzoͤſi⸗ 
ſchen Miniſtris bem Stifft Speyer / Probſtey Weiſſenburg unb Abte 
drm; einzhender Land / und Herrſchafften. ani gedruckten Bey⸗ 
agen. 
Dict.den 22, Julii 1680. 


ifi Spei. 8i ^. Bie, 


X 


2003€ | ] DIARIUM Sonderhare 
Aié&o. Allerdurchlaͤuchtigſter. ac. 


J altus. code Kaͤyſerl. Saft. babe ib unterm 26/ Decembr. nechſthingelegten ^ 
& ſo dann interm 27. Apr. auffenden Jahrs bic in meinem Ertzſtifft Trier 
unb Stifſt Speyer aud) denen incorporirten Furſtl. Abtey⸗ unb Prob⸗ 
ſteyen «primb unb Weiſſenburg erieidende Frantzoͤſiſche Trangſahlen / 
unb Verawa tigungen auch was ich daraegen nicht allein bey beyden ju Brey⸗ 
ſach unb Metz angeordneten Chambres durch Schreiben / ſondern bem Aller⸗ 
chriiligſten Koͤnig ſelbſt durch eigenen. Abgeſchickten muͤnd und ſchrifſtlich in uͤ⸗ 
bergebung verſchiedenen Memortalien gruͤndlich vorſtellen laſſen unterthaͤnigſt 
zu verneh. nen gogehen / dama d au-fy/toie mid ber ſo chen Betrangnuͤſſen gu eet» 
dalten / und wie dieſem Unweſen beſtens unb bey Zeit moͤcht geſtenret werben. / 
Dero Allerhoͤ hſterbeuchien Kaͤyſerl. Nachdencken unb Verfuͤgung unterthäͤ-⸗ 
nigſt heim jeſtellet zugleich gehorſamſt geoetten / dieſelbe gnaͤdigft geruhen wol⸗ 
ten / De o nach Franckreich dzftinirter Geſandſchafft gemeſſentlich aufzugeben / | 
daß dieſe meine Srg unb Stiffter von denen zehen Retchs Staͤdten im Etſaß ^ 
auch denen drey an bte Cron Franckreich ͤberlaſſenen Biſtumben Leihen⸗Leuten 
ſßuhrenden Beſchwernuͤſſen abgeſonderte offenbare und um. fo weniger juftifi- 
eirlihe Grayamina dem König abſonderlich vorſtellen / deren Remidir⸗ und Ab⸗ 
cſcchaffimg inſtaͤndigſt begehren / und die dieferhalbent etwan noͤhtige weitere In⸗ 
formation von meine vbloß zu dem Ende ſich dermaln dort annoch auffzubalten 
befelchten Abgeſan dten erfordern moͤchte. Ob nun wol dero von Zeit p. Zeit 
hoͤchſtverlangte Kaͤyſ. alleranaͤdigſte Antwore und Erklaͤrung mir hlerauff biß 
dato nicht zukommen /ſo zweifle ich doch nicht / es werden Gu. Kaͤyſerl. Majeft. 
gedachte mir unb mein Ertz und Stifften zugezogene Beſchwerden / beſagter 
Dero 6 findſchafft von mir unerthaͤnigſt gebetener Maſſen befelchend auffge⸗ 
tragen und mitgeaeben hoben/ nachdenmahlen aber jetztgemeldier Geſandſchaft 
Hintun ſt wider Vermuhten geſteckt worden / imm ttelſt andy die Zeit hierbey 
kommen /daß der Allerchriſtlichſte Koͤnin die Reiß angeben wuͤrde / unb ich nicht 
geſehen / ju feas End men Abgeordneter duſelbſt Lánaer vergeblich ſubſiſtiren foL 
te/ hab td) demſelben befelcht auff (tine verſchiedene Memorialia um des Koͤnigs 
(or fft iche Declarationinſtaͤndigſt nachzuſuchen / fertum ſeine Abſchieds Au⸗ 
dientz zu hitten / welche Letztere ar dann auch erhalten / die ſchriftliche Declaration 
aber ihme rund abgeſchlagen nnb von dem Srat Minifterde Croiſſi nach Aus⸗ 
weifung der Beylan / muͤndlich beſcheid· und abgefertiget worden / inmaſſen nun. 
ab dieſem allerunterthaͤnigſten Vortrag Su: Kaͤyſerl. Maieſt. mit mehrern ver⸗ 
nehmen werden. tole wenig man: ja gar nicht nuff die / aus eingangenen Friden 
vorhan denen Special-· Vortraͤgen / gemeinen Voͤlcker Recht / unb ber natuͤrlicher 
frlbiſt redender Billigkeit meiner Seits beſchehene ofnrolcbermetétide remon- 








— FIRE E err 


Belchichte. EUROPÆVNM. V 


ftrationes adt gehabt tnb bloß barauff beharre / daß vas hin⸗ und wieder vor. A. 6*6. 
genommen worden / mit Recht biſchehen (ey ; unb man audi ca. ton nidit abju- Julius, 
weichen / fenbem darbey :n Befleben, unb fid allerdings ju handhaben gedenele / 
wie aud) erwehnter deCroiffi die Entzehung ter drey zu meiner Abbtey Pruͤub 
Ex donatione Pipini Francorum Regis ton fo viclen Seculis obne nige An- 
urb Wiederſprach zugehoͤriger an der Maas gelegener Staͤdtlein anb Flecken 
Foumay , Revin und Feppin unter dieſem hoͤchſt nacen: vcn; das Regnum 
Auſtraſiæ Euer Majeſt. uno dem Reich auf einmal entziehen und ber, rox 
Franckreich zueigenden Verſtand / daß weiln Pipinus in erwehnter Donation, 
fif und feinen Succeſſoribus defenſionem & Poteſtatem Regiam vorbehalten / 
bít Souverainetaͤt ſe nem Koͤnig gebuͤhren tcaͤte / unb ſolche gegen dieſelbe uͤbel 
biß daher ufurpirt waͤre / ju ber aupten / fid) nicht entſetzen / alſo weiß ich bey fol» 
«e Umſtaͤnden unb dergeſtalt vo dringenden Gewalt / oen ich abzu wenden 
viel ju ſchwach / vor mid) weiter nichts zu thun; Muß dannenhero gu Eu. Kaͤyſ. 
Majeſt.als bes Reichs hoͤchſtgeehrteſtem Oberhaupt / und von Dero ich alie dieſe 
mir unb meinem Ertz Stifft und Stifſtern entzogene Land unb Leut / gleich an⸗ 
dern Seide: Staͤnden gehorſamſt qu Lehen trage / unb erkenne / meine Zuflucht 
nehmen / Dero und des Reichs kraͤfftigſte Annehmung Schutz und Rectung 
hierbey nochmals umterthaͤnigſt ancuffen / Indeſſen troͤſtlicher Erwartung dann 
má zu Aero Kaͤyſerl. Hulden umb € naben gehorſamſt empfe;te / unb vete. . 
bleibe 1c. 1c. 


Lopia Schreibens an Ihre Kaͤyſerl. Maj. von Ihrer 
ico n Gnaden owſer Abc M i 
18. Julii 1680. | - 
Allerdurchleuchtigſter etc. 
— S pf. Maj. folle hierbey unterchaͤnigſt nicht verhalten / den von mein 





jur Speyeriſchen Regierung verordneten Stadthalter und Taͤhten juũngſt⸗ 
hin mir zugekommenen undermuhteren Bericht / was nehml id ber. 
Frantzͤtzſche Gen, Montclar durch einen Willhaim Pape d'Efpci genant / fe 
SInfanas ais Koͤnigl. Vogt in der Stadt Weiſſenburg fid niebergelaſſen / nicht 
nur in der Chur Pfaltz unb mir in gemeinſchafft habender Stadt unb Ambt Al⸗ 
tenſtatt / fon^em auch in der alſo genanten Mudat unb allen übrigen mir alg 
Probſten qu Weiſſenburg zugehoͤrigen von Cu. Kaͤyſerl. Majeſt uno dem Reich 
vᷣon (o vielen wo. Jahren ber zu Lehen tragende Landen gang ohngewarnetet 
Dingen / und ohne das dere ithalben an mich vor her bas geringſte gebracht ſeye / 
—8— von allen darin befinblid)m Unterthanen / ftd als &ánigl, Lano⸗ 
Vogten ein anmaͤßliche Huldigung leiſten / unb Eh fdbigen bey kab⸗und Le⸗ 
12 au 


"-. 


A680. 
Julius, 


364. DIARIUM Sonderbare 


bens⸗Straff anbefehlen laſſen / daß (ic fütftersbin nicht mehr mich für ihren 
Herrn erkennen / nod) meinen von i nen vorgeſetzten Bedienten weiters ín. eini⸗ 
gen pariren / ſoudern ihme Landvogten / und deſſen Nachgeſetzten / gehorſam 
ſeyn / und vor ſelbigen einig und allein ihr Recht nehmen und geben ſolten: Ge⸗ 
ſtalten bann auch die Unterthanen / (old)em Zwang weichen unb bie. Bediente 
aus Sorg betroheter gefaͤnzlicher Hinwegſchleppung / gu all ſolchẽ geſchwinden 
uno thaͤtlichen Vornehmen ſtillſchweigen muͤſſen / darauff dann an denen bin unb 
wieder befindlichen Zollſtaͤtten / die Herrſchafftiiche inſignia abgenommen / die 


Frantzoͤſ. angeſchlagen / und ich auf einmal / wie vernehmen muß / auß dem Be⸗ 


ſitz aller meiner daſelbſten bip babet gehabter Lands⸗Herrl. Rechten geſetzt ſeyn 
ſolle. Daruͤber dann unb nachdeme dieſes alfo vorgenommen worden / ift x 
erſt ber in beyden abſchrifftl. Einlagen enthaltener Befehl heraus kommen / 
Krafft deſſen Dechant unb. Capitut ju Weiſſenburg / alg wol auch i / um den 
Koͤnig von Franckreich den Eid von Getreuigkeit abzulegen / vorbeſagten Wil⸗ 


helm bape ben 2 1. dieſes gu erſcheinen / und alsdann juglcid) demſelben eine ges 


naue Specification aller und jeder von gedachter meiner Probſtey gehender Le⸗ 
ben (die bann ſehr anſehentlich ſeyen / unb von Chur⸗FFuͤrſten / Grafen und 
Herrn oif unb jenſeit Rheins befe(fen worden) einzuliefern / ohnmaͤslich bin ci- 
tirt worden / wie mir nun qu mein nb gedachter Probſtey als eines immediaten 
SX cie Stands ohnwiederbring icher Verfang / auch (Fuer Kaͤyſerl. Majeſt. 


und des Reichs groͤſſeren præjuditz nnb Nachtheil obhabender ſchwerer Pflich⸗ 


An ſprach geſetn worden juͤngſt verwichener Tagen dieſerhalb vorgenommen 


ten halber / in dergleichen fremden Zumuhtungen einiger Weiſe zugelegte mit 
nichten gebuͤhren wollen; Als habe ich / ſobald darvon Nachricht bekommen / meinẽ 
Statthalter ju Speyer bey eigener Staffette befehlend auffgeben / (id) ohne 
Saumniß ju anfangs gedachten Gen, Montclar nad) Breyfach zu erheben / 
demſelben alle dienſame remonſtration zu thun / wie ohngegruͤndet diß Vor⸗ 
nehmen und Zumuhten fene aud) warum ich darauff mich einzulaſſen / zumahln 
nicht noͤtig waͤre / fort alles Fleiſſes dahin anzutragen / wormit bie vermeintlich 


autzgelaſſene aus gantz irrigen Bericht / als wann nehmlich meine Vorfahren 


Probſten zu Weiſſenbug / dieſer ihrer Probſtey wegen / einen Landvogten zu 
Hagenau mit Pflichten án erkennen ſchuldig ſeyen / auch vor bem Muͤnſteri⸗ 


ſchen Friedenſchluß alſo wuͤrcklich erkennet haͤtte / beruͤhrende Citation und alles | 


was tviber bem juͤngſt zu Nimwegen / aud) biebepor qu. Muͤnſter actroffenen 
Frieden ( bierin tool fo viel bie Landgvogtey über die 10. Staͤdte im Elſas belan⸗ 
get / ber Stadt Weiſſenburg auff gewiſſe Maaß / mit nichten aber bie Probſten 
Weiſſenburg gedacht / und dieſe hingegen unterm Nahmen der meinem Stifft 
Speyer incorporirten Kirchen / durch eine Special und klare Diſpoſttion gt» 
dacht meinen Stifft Speyer confirmirt und auſſer aller der Cron Franckreich 


J 


—- - 


, 


Geſchihhe. EUROPAUM. Hs 


worden redreffiret/ unb auffgehaben / fort alles wiederum in vorigen Stand at«. A 1680. 
ſetzt werden moͤchte / ob unb was nur gedacht mein Statthalter / dieſerthalben aug? Julius, 
richten werde / darab unterlaſſe zwar nicht Euer Kaͤyſ. Maj foͤrderlichſt allerun⸗ 
thaͤnigſt ſchuldigſten Bericht gehorſamſt zu erſtatten. Alldi weiln aud abet 
ſehr beſorge / es doͤrffte mehrgedachter Gen. Montclar feine remonſtration bey 
fid gelten laſſen / ſondern unterm Vorwand enthaltenen Koͤnigl. Befehls im⸗ 
mer weiter fortfahren / (o babe Euer Kaͤyſerl Majeſt. dieſe alſo geſchwinde unb 
weit auſſehende Proceduren gehorſamſt vorſtellen / und weſſen mid) darbey zu ver⸗ 
halten / auch was ju deren Abwend⸗ unb Kehrung beſtens und bey Zeiten vorzu⸗ 
nehmen / deroſelben hoͤchſterleuchteten Kaͤyſerl. Nachdencken unb Verfuͤgung 
allerunterthaͤnigſt beimaeben ſollen. Zu Dero Kaͤyſ. Gnad. unb Hulden / mich 
gehorſamſt empfehlend. Verbleibe »c. Ehrenbreitſtein ben 26. Dec. 1679. 


Schreiben an Ihre Süvfertidi Majeſtaͤt von 


Chur Trier. 


Allerdurchlaͤchtigſter 1c. 


Ver Kaͤyſerl. Majeſt. habe umterm 26. Decembr. juͤngſthin durch unter⸗ 
thaͤnigſies Schreiben gehorſamſt zu vernehmen geben / welcher Geſtalt 
ich durch den Gen. Montclar , unb bem eon ihm nacher Weiſſenburg 
beſcſtellten ſo genandten Koͤnigl. OberAmbtman der Mundat, Willhelm 
Paped' Eſpel, meiner Probſtey Weiſſenburg von Koͤnig Dagoberto geſtiffteten 
bekandten Fuͤrſtenmaͤſſigen Mittglieds bes Roͤm. Reichs / gant ungewarnter 
Ding gewaltſamlich auff einmal ſeye entſetzt / Ánbemealle darzu gehorige Unter⸗ 
thanen deß mir ſchuldigen Gehorſams ohnmaͤßlich erlaſſen / hingegen zur Koͤnigl. 
Frantzoͤſiſchen Huldigung angeſtrenget / mir aud weniger nicht / den dieſigem 
meinem Capitul fo nachgehends ber Gewalt auch weichen unb ſchweren muͤſfen 
dergleichen Aeydsleiſtung zugemuhtet / und zu dem End fuͤr gedachten Pape zu 
erſcheinen vermeintlich citirt worden. 
Obwohln ich nun ſo bald über dieſe ſohhane Verfahrung balber mich be 
gedachten Montclar durch eignen Abgeſchickten zum hoͤchſten beſchweret / den 
Ungrund und lautere dem Muͤnſteriſchen Frieden klar entgegenſtehende Thaͤt⸗ 
ligkeiten tnit mehrern remonſtrirt, fort deren Abſchaffung begeht / ſoiſt doch 
fiber die nun und dann gegebene auffſchiebliche unb lehre Vertroͤſtung darauff 
ichtwas fo wenig erfolget / als hingegen immer weiter darauff fortgefahren unb 
die zu meinem Stifft Speyer von vielen Leculis her gehoͤrige mit der Probſtey 
Weiſſenburg kein Gemeinſchafft habende Aembter Lauterburg / Joekhenheim 
und Magdeburg Anfangs unterm nichtigen prætext, y teann ſelbige von bos 
| Ó 3 





^- 


$6 c DIARIUM Sonderbahrr 


AA68o. Landvogtey Haͤgenau dependiren thaͤten / mir auch entzogen / und hat hierauff bie 
Julius. du Breyſach angeorduete Chambre mich erſt cirirt in gewiſſen darzu verordne⸗ 
cen termino meint zu obigen Landen habende titulos tor ſelbigen zu ediren unb 
azu juſtißiciren / ſonſten qu erwarten haben / ba ich deren verluſtig erkeñet / zugleich 
bit erhohene unb erhebliche Abnutzung faͤllig ertheilet wuͤrde / uno eben ſelbigert 
Zeit pat die anderwerts gu Metz beſtellte Koͤnigl. Chambre eine on faſt gleichen 
Inhalts angemaſte Citation wegen der / meiner Ertz⸗Stifft fuͤr mehr dann z50. 
Jahr / durch Kauff acquirirter unb fetter von Euer Kaͤyſerl. Majeſt. unb De⸗ 
to Glorwuͤrdigſten Vorfahren am Reich gleich andern meines Ertzſtifftes Ov 
ten / mit allen regalibus beſtaͤdigter Staͤdt / und Ambt Ct, Wendel / wider mic 
ergehen laſſen / wie dann aud) ein gleichmaͤſſiges wider meines Ertzſtiffts Valallos 
die Herrn Pfaltz Grafen von Baaden / als Grafen von Spanheim / wegen 
Schloſſes unb Ambts Buͤrckenfeld / wider ben Herrn Pfaltzgrafen zu Luͤtzel⸗ 
ſtein / wegen bec. Graffſchaft Veldentz / ſodann auch wegen meiner Probſtey 
Weiſſenbuͤrg Vafallos Chur Pfaltz unb Pfaltz Zweybruͤcken Liebd. die Herren 
Grafen con Leinmgen unb mehr andere ( bíebenn mehrern Theils mid als ih⸗ 
ren Lehen⸗ Herren hieruͤber um Raht unb Aſſiſtentz belanget / ich mich auch als 
viel gekont / unb fib gebuͤhret / fie unb meiner Kirchen Eigenthum ju retten ge⸗ 
ſucht) vorgenommen worden / Es ift auch bte Fuͤrſtliche meinem Ges eim 
verleibte Abtey Pruͤm nicht frey verblieben / indeme ber Abt Fautier Frandoͤſi⸗ 
foe Cintenbant (m Hanau ber drey an der Maaß gelegener zu beſagten meiner 
biey von 706, und mehr Jahren hero / auſſer aller Anſprach gehoͤriger Fle⸗ 
cken / Tumay, Revin und Feppin gehuldigte Einwohner / Aufangs mit aller⸗ 
hand ſtattlichen Vorſtell⸗ und Verleitung / unb af dieſelbe bey ihnen nicht ver⸗ 
fangen wollen / mit anbedrohter ſchwerer Volcks, Belegung / unb bereits aus⸗ 
geſtandeher trig. Execution dahin beaͤngſtiget / daß fit bem. Koͤnig von 
Franckreich ale ihren Souverainen Herrn / durch offene Aeydesleiſtung erkennen / 
uit mir abſagen muͤſſen / aus keinen andern / dazu / ſo viel mir nod zur Zeit wiſſend / 
gebrauchten Vorwand unb prætext, als daß bet Francen Koͤnig Pipinus bey 
fundation unb Begebung vorgedachter Orten an die Abech Pruͤm fib und ſet⸗ 
- nenSuccefforibus poteftatem & defenfionem Regiam daruber vorbehalten / 
wasg ich num que Abwendung ferner tecít Beforgten tbátildyen CBefabrnis / ol 
tvol auch baf/ was obertocbnter maſſen / ebe unb bevor die óné il. Chembre, 
«ined angcorbnet / durch anbare deß Koͤnigs Bedienten eigenthaͤtig exequirt 
werden / moͤchte retreffirt, und alis wiederum in vortgen Stand geſtcllet / fott 
biß in guͤtlicher / oder rechtlicher unpartheiſchen Ausmachung darbey gelaffen 
werden / pcr modum informationis extrájudicialis, und ofjrie ſolche Chambres 
els Richter zu erkennen / bey denſelben fuͤt rechcuche remanſtrationes gethan / cn 


Geſchiche. | EURÓPEUM. y 


ſolches geruhen Euer Kaͤyſ. Majeſt. ab cefcrirungaug 5. Beylagen fub Num. A 1680. 
y. 2. & 3 unb dieſes barbep ferner zu vernehmen / bag dennoch ton. be(agten Julius... 
Chambres nicht eins über ben Empfang benen Uberbringern ein recepiſſe er⸗ 
rheilt werden wollen / bit Chambre ju Metz auch mein anderwerts an ſelbige 
fub Num 5. erlaſſenes Schreiben unerbrochen zuruͤck geſendet / beyde aber / 
ohne daß fic das geringſte geantwortet / oder ichtwas fa ber Procürator Gen. 
uno refpective bet drey Biſchoffen zu Metz Tull anb Verdunzu Behauptung 
ihrer vermeinter Klag urb Forderung vingebracht haben moͤgen communicirt, 
bem Verlaut nach fortgefahren / unb zwar ott iu Breyſach alles jenſeit bet 
Queich (iſt ein Fluͤßlein ſo . Stund ober Phillpsburg / ander Seies in. den 
Rhein fluͤſſet /) gelegen iſt / als zum Elſaß gehoͤrig / der Gron Franckreich ber 
arreſt zuerkant / und mithin obige meine Speyeriſch· Aempter mit aberkant ba» 
ben ſolte / mmaſſen dann der Gen. Montclar ſich auff ſolchen ín Abſchrifft beyge⸗ 
legten Spruch besieenb/bes Schloß Magdenburg Einraumung nach Ausweiß 
der Beylag fub Num, 4. per cxpreffüum begehren laſſen / bem ich aber wie fub. 
^ Num. 5. beantworten / bey allſchon ſich nunmehr gefaͤhrlicher hervorthuenden 
Umſtaͤnden ſich dienſam ja won ber Noth befunden habe eem Allerchriſtlichſtem 
Koͤnig dieſe her Seinigen unvermuhtete / beyde meinen Ertz und Seifftern / we⸗ 
niaer nich als Kaͤyſerl / Majeſt. und dem Reich hoͤchſtnachtheilige proceduren 
fub Num. 6. tuͤrtzlich deyſammen gefaſt / durch eigrne Abſchickung zu erkennen gto 
geben / unb wie ich dann eines anbern nicht verſichern koͤnnen / von Deto 
Iniglichen Juſtitz ju erwarten / ba die mir und meinen Kirchen bin unb wieder 
gugrzogene· kundbahre viele Beſchwerden wieder abgethan / unb ich bey dem je⸗ 
vwgen / was auff mich durch ehe oon fo vielen Seculis ruhig hergebrachte durch 
Gottſel. Kaͤyſer ano Koͤnigen mildeſte Sufftnuß Beynadigung titulirte Poffes- 
fion kommen / und weder inb den Muͤnſter iſchen noch Nimwegiſchen Frieden⸗ 
ſcbluß emiger Weiß geſchwaͤcht( vielmehr aber beſtaͤrckt / und beſtaͤttiget worden / 
unturbirter moͤge gelaſſen werden / und ob ich wol zu fuͤrderlicher deſſen Erhal ⸗ 
- ung aceite Orẽ geſteller ſeyn fa(fe / ob allein der Landgraviatus utriufque 
Alſatiæ, wie das In entum Pacis Monaſterienſis notanter & conſtanter 
ſagt / oder aber bas Elſas ſelbſt (ba es ber von der Landvogtey Ha zenau beſche⸗ 
dene vieler Meldung eben nicht bedoͤrfft) an tle Cron Franckreich cedirt ſeye / 
unb wieweit ſich gedachter Landvogten Jůra ſiber andere dem Reich in mebr be 7 
ſagten Infixunenro Pacís.refervirte Stunde erſtrecken / ob nebenft oen 3. Biß⸗ 
humen auch deren extra territorium proptium gelegene eben. Stifft und 2t: 
behoͤrung cum omnt fipctiotiatetr indepencerib Trtiperio an befagte Gron. 
uͤberlaſſen ſeye oder nicht / ſondern dieſes durch meinen Abgeſchickten / vornem⸗ 
Uch remonſtriren laſſen/ Poftea fon tie Gron Franckreich in dieſem allen 
iaiber bat Reich / wie mich / und (d eine / wegen jetzbeſagten fof ter 





. 
— — — — — — 


^ 


1689. 
Julius. 


368 DIARTUM Sonderbare 
Landvogtey / und bet z. Bißthumen von Franckreich durch unpartheyiſche Recht / 
ſo gar ausgemachte Sach waͤre / daß wie die Chambre zu Metz ſich anjetzo neuer⸗ 
lich / und vorhin nie gehoͤrter Maſſen ſoll verſtehen la ſſen / wann die bí babet al» 
lein prætendirte Lehenſchafften auch alle die jenige Recht der Landen und Herr⸗ 
ſchafften / foin beſagter Bißthumen difti& ober dizces gelegen finb / tit unb 
neben bec Bißthumen eigenen Sanbery der Gron Franckreich cedirt waͤren / dan . 
noch ſolches alles mich nicht anfechten / noch die wider mich im Ertzſtifft Trier 
unb Gtifft Speyer vorgenommene thaͤtliche J)anbtungen einigs Wegs juftifi- 
Aren kondte / ſintemal / ſo viel das Ertzſtifft / unb deſſen Lehenſchafft belanget / 
Gitabt und Ambt St. Benet / Schloß unb Ambt Buͤrckenfeld / die Graff⸗ 
ſchafft Veldentz / bas Schloß unb ber Burgfried ausgenommen) ingleichen 


. Fumay,Revin und Feppin weder Lehens noch Pfandsweiß von beſagten Biß⸗ 


chum releviren / weder in deren temporal noch geiſtl. diftrict gelegen / ſondern 
wie in denen an bit Chambre ju Metz ergangenen Schreiben jum Uberflus bat» 


gethan / alle obgenante Ort von verſchiedenẽ Seculis unb ohndencklichen Jahren 


vorhero / ehe mit gedachten Bißthumen ſich einige Enderung begeben / unb bie 
Gron Franckreich Recht ober Anſprach dazu betommen / durch entliche zu Recht 
beſtaͤndige titulos meines Ertzſtiffts voͤlliges Eigenchum geworden tmb darvon 
reſpectivè durqh bie alte Grafen von Sponheim biß auffjetzige Poſſeſſores gut 
Lehen ertant und getragen / all auch auſſer Fumy, Revin nb Feppin, ſo quoad 
Jurisdi&ionem Eccleſiaſticam ʒu dem Bißthum Luͤttich annoch gehoͤren von 
vlelen 100. Jahren hero Dicecefis Treverenfis geweſen / unb Krafft einer fo 


auhralter Poneſſion unb dahero reſultirender bep allen Voͤlckern guͤltige præſcri⸗ 
. ptionalé billich ſeyn unb verbleiben muͤſſen / inmaffen es bann aud) mit der Prob⸗ 


ft» Weiſſenburg denen davon ruͤhrendenLehenſchafften und obernanten Stiffts 
Speyeriſchen Aemptern / es dieſe durch gleichmaͤſſiges an die Chambre zu Brey⸗ 
fad ausgelaſſenes information Schreiben fat vorgeſtellte Beſchaffenheit hat / 
baf das Reich / unb ble Cron Franckreich ſelbſt ſolche nicht vor bem Elſaſſiſchen 
Begriff gehalten / und darum auch deren im Muͤnſteriſchen Friedenſchluß gleich 
anderen darin benenten im Eiſas wuͤrcklich gelegenen Orten / keine Meldung 


gethan haben / bafi bic jtào zu Limitendes Elſas von ber Gron Franckreich ane 


gegebene reviere Queich an Seiten des Reichg zumaln ungeſtaͤndig / weniger 
on Franckreich erwieſen unb bas vorbeſagten Orten von ber Landvogt ey Ha⸗ 
genau einige dependentz zu haben nicht geſtanden werdẽ / und darum billich / 
wann gleich —— cure Provincialis, des arbitrii Erklaͤrung zuwider / 
und ber ront reich Meinung nach / eine Superioritát / refpeGive unb 
fubje&ion über die ju ſolcher Præfectur gehoͤrige Dhrten importiren thaͤten / 
dannoch cine diſtinction zwiſchen denen Orten, welche wie bas Inſtrumentum 
Pacis von btts o, Reichs. Staͤdten ſagt / ſolche prefeGur erkennen / eot 


edidi. | EUROP EUM. M» | 
wuͤrcklich untergeben / fid erfunden / oder darzu mit Recht gehoͤrig zuſeyn / für Antſto 
ber Poſſeſſorum ordentlichen Richter / uͤb rwieſen vorden / fo bann den jenigen v Julius. 
welche bte vielgemeldte meine Probſteyen Weiſſenburg uno. ifft Speyriſche | 
Aembter / baran eínige dependeng ju haben nicht geſtanden wird / brffen aud) 
aue bem mehrbeſagtem Muͤnſteriſchen Friedenſchluß ober ſonſt nicht uͤberwieſen / 
und hingegen in poſſeſſione vel quafi libertatis, von undencklichen Zeiten her / 
biß auff dem Munſteriſchen Frieden / unb von dar / bis auff gegenwaͤrtige in- 
novationes und motus fid) unjtectffentlidy befinden thun / zu machen ſeye; So 
hat doch dieſes alles ſo wenig verfangen wollen / deßwegen derer meines Ertzſtifft 
und incorporirter Abtey Pruͤm fuͤhrender Beſchwerden ichs an ble Chambre ju 
Metz (woſelbſt doch weiters denn allbereits beſchehen / auſſer Cuer Käyſ. Majeſt. 
und deß Reichs Genehmdaltung mich nicht einlaſſen kan / nodo ſoll) um alldar 
rechtlicher Enkantnuß abzuwarten verwieſen worden / im uͤbrigen die Koͤnigl. 
Miniſtti darauff fet geſtanden / daß das gante Elſas wie vormals bey dem 
Reich geweſen / ber Cron Franckreich mit aller Superioritát ledigl. uͤbertragen / 
ſelbiges fid» biß an bte Queich erſtrecke. Folgendlich die Probſtey Weiſſen⸗ 
burg / unt andere obhenance Speyriſche jenſeits aetegene Aempter begreiffen 
thaͤten / davon deñ ber Koͤnig nicht abſtehen / dawider nichts hoͤren noch annehmen / 
ſondern fid) darbey auf alle Weiß handhaben werde / geſtalten berStatSecretarius 
Colbert auß Befehl des Koͤnigs / ſolches meinem Abgeſchickten alſo zur Antwort 
geben / und anbey wegen des Schloß Magdenburg beyde Miniſtri Louuoy und 
Colbert demſelben bedeutet haben / bag ber Koͤnig andere / dann ſeine Guarni⸗ 
ſon daſelbſt nicht leiden koͤnte / und wann demnach aud deme eon ime Douuoy 
erſtmals ba: qu ernenten 25ſten und endlich bem z oſten dieſes ich ſolche Ohrt nicht 
' eyacuirt haben alsdann ber Gen. Montclar deſſen zu b emaͤchtigen unb derent⸗ 
halber mit einigen teoo: Mann und aller Kriegs⸗Nohidurfft / dorthin anzu⸗ 
marchiren / (fion waͤre befelcht worden/ ich wuͤrde es aber auff ſolche extremitaͤt 
nicht ankommen laſſen / wiedrigens pon des Koͤnigs amite nicht allein viel ver⸗ 
hieren / ſondern auch men Stifft Speyer in neue ruin ſetzen / unb ſonſten aller 
hand Ungemach mir unfehlbar zuztehen wuͤrde. 
Euer Kaͤyſerl Majeſt. werden dieſem nach von ſelbſt ermeſſen / wie ſchwer 
mir bey ſolchen unvermuhteten meinen. Kirchen zuſtoſſenden Betrangnuß zu 
mmus ſeye / deinnach ib bag jenige was ſelb ſt nicht andern nodi abwenden fan. / 
GOtt in Gedult heimgeben / Euer Kaͤhyſerl. Majeſt. aber als Dero und den 
Reich zuforderiſt daran gelegen / in allewege Pflichmaͤſſige Anzeig davon tum 
muſſen / ſo hoffe und bitie ich gehorſamft / ex werden unb wollen dieſelbe / wie die⸗ 
fem Weſen beſtens abzuhelffen / allergnaͤdigſt gedacht ſeyn / und dero nad) Franck⸗ 
reich deſtiniten Geſandſchafft gem eſſentlich auffgeben / daß dieſe meine Ertz unb 
^ ifte / von bet 10. eie, Citra im Elſas / aud) ber 5. uͤberlaſſener Biß⸗ 
4e 39dl. 7 Aaa chu⸗ 


$76. | DIARIUM Sonderbare 


A 4680. thumen Lehenlenten / fuͤhrenden Beſchwerden gant abgeſondert⸗offenbat -umb 


Julius: 


um ſo weniger juſtificir iche Gravamina , dem Koͤnig at(onberf. o vorſtellen / 
deren remedirung inſtaͤndigſt begehren unb die dieſerth al ben etwa noͤhtige wei⸗ 
tere Information von meinem bloß zu dem Ende fid) dort annoch auffzu halten 
befelchten Abgeſandten / erfordern moͤge / qu Euer Kaͤyſerl. Majeſt. heharrlichen 
hohen Hulden unb Gnaden mid darmit gehorſamſt empfehlend. Geben in mei⸗ 
nc Veſtung Ehrenbreuſtein den 27. April 1680. 
Hochwuͤrdigſter: ^0 

M Huntercbánig(ter Folg meine legtern Berichts / unverhalte Cur, Churf. 
2 Gnad. gehorſarnſt / bap die bon bem Mr. de Croiſſi erhaltene endliche ce- 
folutioncs, ben vorigen gleichlautend ſeyn / uno dahm gom daß ſo viel 
guferberift bie Metropolicam (o wol / als aub dicecefanam Jurisdictio- 
nem betreffe / der Koͤnig darbey verbleibe / oap Euer Churflirſti Gn. Vicarios 
gencrales &Officiales pro adminiftrandaJurisdictionc Eccleſiaſtica : einẽ in 
bei Koͤnigl. gelegenen 5b benahmſen unb conſtituiren ſollen / bamit bit 
Unterthanen / wie ſolches nicht allein tn Frauckreich / ondern aud) in andern Kö⸗ 
nigreichen braͤuchlich / nicht gemuͤſſiget / pro obtinendajuftitiaaufftt dem Koͤnig⸗ 
reich zu gehen; Der Tractatus de Anno 1661. ft nur proviſinal oder condi- 
tional gewelen / auch à parte Chur Trier nicht gehalten worden / dahero ber fà» 
nig ohne dem auch nit darin gebunden wo bC vielweniger (tpe derZweck / ſo urch 
dieſen Tractat intendirt worden / unb die Urſach geweſen warum oer Koͤnig ex 
gratia in hoc paſſu deferiren wollen / nehmlich pie beſtaͤndige gute Verſtaͤndnis 
nicht erreicht / ſondern vielmehr in vielen unb. unausfaͤtzlich unterbrochen wor⸗ 
den / über dieſes alles aber / ex cipirten al ſolche Tractatus pei fubfecutum Bel- 
lum aud) vors kuͤnfftig null unb nichtig / als toann ſie nimmer geweſen waͤren / 
wann fie nicht wieder bep den folgenden Fitedenſchluß anacführt ^ ober durch 
deren ſpecial Benahmſung wiederum in vorige Srafft geſezt werden / ſo bey 
bem Nimwegiſchen nicht geſchehen / der Muͤnſteriſche Tractat aber thut kein fpe— 
cial Meldung fuper modo exercendi Jurisdictionem Metropolicam, ſondern 
reſerviren allein ipfam Jurisdictionem, dahero dieſe nicht weniger, als die dice— 
cefana, nad? Gebrauch bes. Koͤnigreichs / ins fuͤnfftig exercirt werden muͤſte / 






die temporalia unb zwar S. Wendel / Buͤrckenfeid / Veldent / Lemberg / bolay 


betreffent / müften Guer Churfuͤrſtl. On. ſich bey der zu Queg ſtabilirten Cham- 
bre anmelden Solteen fie auch vermeinen / daß in ber. wegen Ceo 
bent ertheilten arreſt eine furprife vorgangen / ober daß das Ertiſtiſſe Trier mit 


crecht ſich dißfals ju beſchweren habe / koͤnte man ſich ebenmaͤſfig durch bie Vias. 


4 


.* 


o Juris ordinarias als Reviſiones obtt par requefte Civile bargeaen wertvabren. 
1, ' Der 
y. 


Pd . 


. [ 
* 


Geſchichte. EVROPÆVM. | pn 

Der Koͤnig waͤre vermoͤg des Muͤnſteriſchen Friedenſchluß berechtigt / und neh A 6099, 
me ihn deſtomebr wunder / bag man fid) hierin opiniaſtriren wolte / als noch à Julius, 
Seculo die benahmſte Deter von einem oder andern bct z. Bißthumen relevirt 

haͤtten / wie ſolches in denen daruͤber fuͤhrenden Proceſſibus gur gnüge wuͤrde 
dargethan werden. | ! 


Die Souverainctát uͤber Foumay , Kevin unb. Feppin gebübrte bem 
S nis / vermoͤg der donation. bes Konigs Pipini , xrafft beren fit allen 
. ftintn  Succefforn vorbehalten / wnb von einigen Zeiten nur von. andern 
iur Ungebuͤhr a worden / dahero ber Koͤnig nicht allein nidt zu verden⸗ 
. tfm / bag er die Rechte ſeiner Gron manuteniren / unb folgentlich dieſe Souve- 
| ranitlt: unb alle uͤbrige bero anklebende Jura bthaupte / ſondern befinde ſich da⸗ 
zu obligirt. 
den DReriigt unb Sorgau bat man allhier bey Hoff kein rechte Infor⸗ 
mation, man wuͤrde dißfals an die Koͤnigliche Officianten ſchreiben / utn bet 
Cade wahre Beſchaffenheit einzunehmen / unb folgentliqch bie gebuͤhrende 
Segzdarüber wiſſen laſſen / der Koͤnig werde nichts begehren / als worzu er 
v Die Probſtey Weiſſenburg unb bero Vaſallen ſamt der Mundat unb (b 
riam Speyhriſchen diſſeits Queich gelegenen Jjemtern belangend / gehoͤrte die⸗ 
ſes alles vor die Chambre ju Breyſach / bey welcher Churfuͤrſtl. Gn. fid) an» 
zugehen unb. (ore vermeintlich habende Rechten unb exceptiones vorjzubrin⸗ 
gen haͤcten / dieſe wuͤrde darin / was rechtens / unb mehr nicht / als was dem Koͤ⸗ 
hís gebuͤhret / verordnen / ba Unter⸗ und Oder⸗Elſas waͤre bem Koͤnig durch 
den Muͤnſt⸗ riſchen Frieden cedirt unb übertrogen / auch dieſes alles bey bcm 
Nim wegiſchen ratihicirt worden. Was aber die Probſtey Weiſſenburg ſamt 
bcr Mundat uito die angezogene Aemoͤter des Bithums Speyer gum Unterm⸗ 
GSſaͤs gehorig / deſſen undiſputirliche limiten bít Queich allzeit zeweſen ^ unb 
MÀ toáre/ (eye Veltkuͤndig / unb qum Uberfluß durch bie habende documen- 
ta genugſam (u erweiſen / wie ſolches barn aub aus bem disfals von der Cham- 
bre zu Vreyfoch ertheilten arreſt mit mehrerm zu erſehen ſey / dahero Euer 
Churfuͤrſti. On. (eine Urſach haͤtten / ſich uͤber bic Ihro ſelbſten ale Probſten / 
bann alle in dem diftri&u befindenten Beamten 3gemuhteten unb pon denen 
Unterthanen fo wohl als Dechand unb Capitul ju Weiſſenburg eingen omme⸗ 
menen —— n auch —æ 8 des daſigen Stiffts Archive qu 
beſchweren / der 8 konte einmal weder Beambten / noch ſonſten jemand in 
ſeiner Souverainitt obnen taf ober gedulden / welcher bie gebuͤhrende Pflich⸗ 
ten ihme nicht abgelegt / und waͤre einmal wegen der Beambte rníibt$ anders ju 
«pun | als zuhnldigen oder gewaͤrtig zu ſeyn / bap man fi formweiſe / bie vorge⸗ 
— - Mea a ſchla⸗ 


; 002 — DIARÍUM Sonderbare 


A. A80. ſchiagene Conftrent mit angedeuter ſuſpenſion alles weitern Verfahren e (amt 


Julius, 


An Ihro Swift Gnaden zu 
Von Dero Statthaltern jt Speyer de 


voͤlligen Genuß aller Renten / Gefaͤllen / und emolumenten unb deren urs 
gehinderte Einnahm / tole aud) adminiſtrirung bet Juſtice durch Euer Chur⸗ 
furſtiiche Gnaden Beampten belangend / koͤnte ber Koͤnig ſolche Gonferena feto 
nes wegs belieben / die Chambres ſeyen zu dem Ende angeordnet / und man ſich 
allein bey ſelbigen gebuͤhrend anzumelden / wie bereits vermeldet / wuͤrden nichts / 
ale worzu oer Koͤnig berechtigen / werordnen / und deſſelben Tura unb daruͤber Bas 
bende documenta uͤberfluͤfſig darzuthuen unb ju remonſtriren wiſſen / vielwe⸗ 
niger kaͤnte fib bet Koͤnig auff einigerley Wegs ín dem jenigen / darzu er (o kund⸗ 
bar berechtiget / ble Hand binden laſſen / die Rent und Gefaͤlle aber unb fibris 
ges / (o dem proprietario zuſtaͤndig / unb btt Souverainetát nicht anklebend / 
oder auch dem —* ex alio capite nicht rechtmaͤſſig zugehoͤrig waͤre / begehre 
er nicht / doch vermittelſt deme das man den Koͤnig eor Souverain erkenne / biß 
dahin aber ber Koͤnig aud) berechtigt / ſolche eingehalten / unb hierdurch fo 
wohl als ſonſt jit der gebuͤhrender Erkandtnus qu bringen; worauff ich ihm / 
nach dem noch ein und andere diſcurſus, welche haubtſaͤchlich zu der Sachen 
nichts chun / darzwiſchen kommen / geantwortet / daß weilen man zuviel und 
ín der That verſpuͤren thaͤte / tag alle remonſtrationes unb. Wiederle⸗ 
guns mumſonſt / hielte ich bag zulaͤnglichſte gu ſeyn / gantz ſtillzuſchweigen / und 
die Zeit nicht weiter unnuͤhlich zuzubringen. Bate allein / daß ed tnit alfo wie 
«8 waͤre / kuͤrtzlich ín Schrifften gegeben werden moͤge / fo et mir beharrlich / unb 
awar ſeinem Vorgeben nad / aug Koͤniglichen Befelch abgeſchlagen / unb 
nachdeme auff verſchiedene Inſtantzen auch biefeg nicht zu erhaiten babe / qu 
allem Uberfluß wieder auff alles / kuͤrtzlich replicut , unb nicht allein nach 
Moͤgligkeit ihren Unfug unb Gier Churfuͤrſtlichen Gnaden gerechte Sach / ſon⸗ 
bern auch / was bie Welt davon ſage / und noch weiters ſagen nnb iudiciren teet» 
be / auch was hierauß fuͤr Unordnung ^ unb mehr weit ausſehende Sequelen 
ſolgen doͤrfften / unb endlich folgen muͤſten / vorgeſtellt. Worauff et mir aber 
nicht geantwortet / und allein endlich auff mein verſchieden urgiren / dieſes re 
plicitt, er toͤnte mit einmal anders nichts fagen / als obiges waͤre bett Koͤnigs 
endliche reſalution, (oer mit muͤndlich qx bedeuten befelcht. . 


Copia Schreibens 


daro Paris ben i. Syulii 148. ! 
| COD 


Eeſchichte. EUROEÆVM. | 22 
z GOPIA' . ^'^  Hfo 
! | | t | Julius. 
Du Premier Memorial prefenté dela partde S, A. E. | 
de Treves à Sa Maicft, tres Chreftienne paríon Envoye à 
Paris, | | J 


Memoire premier desinnovations faites. dans les Eftats de Mr. 
I Ele&eurde Treves parles Officiers du Roy depuis la Concluſion de 
la Paix à Nimmegue. tu ts 

(^ Ur des pretenfions formées par Monft. l'Evefque de Metzpar deuant la 

— eani de Recherche eftablye par le Roy dans la Ville de. Metz on. & 

" fomméMonfr. lElc&eur comme poffeur de la ville de St, Wendel & 
de peniances de comparoir pardeuant la de dte. Chambre & produire fes til- 
tres cn vertu des quels il poffedc ces lieux & à faut de ce fc voir conda- 
mner à la reftitution des dits lieux & fruicts regeu depuisle jour de la de- 

, tenton. EE | i | 

Monftr. le Prince Palatin de Birckenfeldt a auſſy eſtẽ (ommépourlater- 

rc de Birckenfeldt & depéndances, commeauffy la Mr. 1c Prince Palatin de.— 

petite pierré pour Ic Comté de Veldentz , qui releuelun & l'autre pour la. 

: plus parteen fief dc l'Archeuefclié de Treues, | ' 

] Les habitans du $argau & de Mertzig queMonf. Electeur dc Treves & 

Monf. le Ducde Lorraine poffedent en communauté font contraints par: 
Monf l'Intendant Charuel àdes charges extraordaires Monf, l'Intendant da. 
Hainaut a actuellement obligé les habitants du Fumay , Kevin & Feppin de- 
pendants de P Abbaye de Prum à luy prefter l' hommágc au nom du Koy avec 
defences de recognoiftre à l'aduenir autre Souycrain, quele Roy, & deporter: 
ailleurs les appellations qu'auParlement de Tournay. — - | 

Parordre de Monf. le Baron deMontclas de baillif Royal de W'eiffen-. 
bourga fait fommer le Grand Baillif & autres Officiers fubalternes de Lan-. 
terbourg dc prefter férment de fidelité à là Juflice Roya dit W eiffen-. 
bourg au nom dii Roy , & peu de joursapres Mon£, l'Efecteur de Treves, 
comme Poffefféur des Baillages de Lauterhout,Jockenom , Madenbourg,. 

Dhan & Landeckena efté citẽ de comparoir à' là Chambre de Recherche de 

Brifack pour produire festiltres, en- vertu des. quels ifpoffede ces lieux & à 

faute de celesvoirreunir à là Prefe&ure de -Hagenaneavec reftitution des. 

fruicts depuis dejour de Ia detention , enfuite de quoy.le dit Baillif Royat: 
de W'eiffenbourga cftably dela part duKoy un nouueanBaillif à Lauterbourg, 

&obligé par force les habitas à le recognoiftre & luy prefterl'obeiffance uvec: 

MM I Aaa i 5 dk 2e 


⁊ 






- 


i 
Ca) cael], Cad] 08 0. 


$4 DIARIUM Sonderbahre 
A.i6g0. defences de recevoit àl' ádvenir autres ordres, que ceux, qui leut feront 
julius, faits delapart du Roy, Les Baillifs de Monſ. l' Ele&teur ſe ſont es loignés & 
n'ofent pas y retourner caufe de la menace, qu'on les meneroit prifonniers 
a'Brifac, des Cavalliers ayants efté expreffement commandez pour cela, des 
uels il y en'a encore prefentement pluficurs logez dans Villages à la fur 
charge & ruine totale des habitans, cependant lefusdit Baillif de W'eiffen- 
bourgcontinueà caffcr divers Officiers fubalternes & cftablir de neuvcaux, 

defendla chaffe & Couruées, outre plufieures autres Innovations. 

Le Baillif Royale de Weiffcnbourg aobligé les habitants, de laCom- - 
munauté dé A henffadr, ceux du Baillage $t Remy & tous les autres duMun- 
dat,dontla proprieté & jurisdiction appartient à laPrevofté deW eiffenbourg 
àluy prefter au nom du Roy le ferment de fidelité avec defences de reco- 
gnoiſte autre Souucrain , que le Roy, & de neporter aillcurs les ppclla- 
tions, qu' àla Cour de Brifac, il y a fait parcillements lcs defences dela chat-. - 
ſe & de Couruées, aínterditaux Seigneurs & Officiers l" exercice detous les 
troits & notamment à Menf. | Ele&eur de T'rcves la jurisdiction, &autres 
droits, qu'il àtantdans laville , que dansle Mundat & autres dependances 
de laPrevofté, defend l' entrée &l'ufage de l'Arckiue tant au Prevoft, qu'au 
Doyen & Chapitre, exige de deniers de fabuention & autres , loge dcs gens 

: . deguerre partoutàfon bon plaifir & fans parler de quantité des parcilles in- 
novations il a paſſe fiavant, appuyé des ordres de Monſ. le Baron de Mon- 
clas , que de faire íommer Monf. l'Electeur en qualité de Prevoft avccle 
Doyen & Chapitre àluy prefter de la parte du Royle ferment defidelité, à 

quoy ilaobligé en fuite —— es dits Doyen & Chapitre leurs ordon- 
nant de luy mettre en main la Specification de tous les eb dependant de la 
Prevofté. - E 

Mon le Premier Prefident de Metzinfifte à ce que Monf. PEleeur 

ayta eftablir dansune des ville du Royaume des juges tant pour recevoir les 
appellations des trois Euefckez, quc pour adminilirer la jurisdictionDioce- 
[aine dans le Payflonquis dependant du Diocefe de Treves quant au Spi- 
rituel, Monf, le Pfocureur General du dit Metz eftant de ja paffé fi avant ; 
que dedemander aux Duyens le denombrement des Cures avec defences de 

plus prendre leur recours à Treves, m 

Quantaux Innovations faites & pretendues fur les jurisdictions tem-.— . 
porelles , auparaugnt que de doucherles matieres, il cft neceffaire de faire 
 reflexioníur la facondeproceder, la quelle on eft perfuadé cftre d'autant plus 
esloignée des intentions du Roy , quelle eftnotoirement contraire aux dis- 
poliuons duDroit, obligeant ſe demandeur de verifier avant coute choſe & 
: D (7 devant 


—* 


devant juge competant les tiltres, fur lesquels il pretend fonder fa deman- A 1686» 
de, de forte qu'a leur defaut, l'on nc peut charcher le Poffeffeur de prouuer Julius. 
fon Droit, au contraire, on le doit abſoudre & le laiffer dans la poffeffion , à 
quoy on peut adiouter, que 5a Mai. méme; lors que quelques an nécsapres 
la Paix de W cíftphalie il y euftdes difficulcéz fur la forme du ferment des dix 
Villcs d Alfacc enuers le Grand Baillif de Hagenau, n'apas pretendu comme 
dans ía caufc propre eſtre lc juge de ce different & le faire juger par fesJuges,. 
mais pour donner à toute la terre des Marques dcíon.equité & iuftice , a 
bien voulula remettreaux Arbities, quoqueles dits dix villesen vertu du 
dituaitté recognoiffent inconteftablementa Prefe&ure de Hagerai: , de 
forte qu'ileftd'autantplus inconceuable , que ce puiffe eftre l'intentiondu 
Roy de faire juger paríesjugesles Pretenfions nouuellement formées fur des 
qui n'ont iamais reconnu autre iurisdictio que celledel'Empire,cequi — - 
. eft d'autant plus conftant; que l'onn'en.apoint en fur lcs Eftats de qneftions 
auant , ny apres le Traitté de Munítcr, auquel celuy de Nimmegue, n'aon 
plus derogé, ne donnépouuoiraaucunc des partícs d' interpreter dcfon chef 
les difficultez, qui (urmendroient, ce qui fcroit agir, contre la nature de tout: 
traitté de plus par letraitéfaiten l'annéc 1661. entre Sa Maieft. & fcu Mr. 
I EleGeür. de Treveson à reglé entre eux la maniere de proceder en cas. 
de difficuhé, on fc remet à ccla, pour ce qui touche les affaires de PAr- 
cheveíché, ; f 
De forte que pour entrer dans la matiere de ces affaires Ia feule pos⸗ 
feffion Pacifique, de laquelle Monfr.l' Ele&eur & fes Predeccffeurs tant en. 
l' Archeuefché de Treves &l' Abbaye de Prüm qu'en Eucfché de Spire & la 
Prevofté de V eiffembourg ont jouy depuis pluficur Siecles dans leur Supe- 
" riorité immediate enuersl'Empire, auectout autre haute Jurisdictior deu- 
roit et doit fuffire pourle mettre àcouuert de toutes les innovatiós; qui s'exe 
cercent de Paix de Nimegue iusques àce, qu'on euftformé & prouué les pre- 
tentions pardevant Juges competanis, à quoy Mond. [ Ele&eur s' offerre, fa 
poſſeſſion eftantnotoire & SaMa trop equitable, pour vouloir augmenter 
& eſtendre les jurisdi&ions & lés limites des Effats, quiluy ont eftécedez par 
le traitté de Munfteraudela,de ce qu'ils eſtoient lors de la ceſſion & de L ac- 
uifition. 

b Pourentrer en detail, il eft conftant que lArchevefché de Treucs eft: 

en pofícffion pacifique de la Ville de St. Vendel & dependances depuis trois. 

cents ans & plus ayantenl' an, 1: £32. à tiltred achapt & dedenation acquis 

ce qu'il n! avoir pas encore a lors. & dont en I' an. 1354. il fuft invefty 

par ! Empereurs Charle IV. & coníccutioment. par tous autres Roys 

& — 


/ 


| 376 : DIARIUM. "^ Genbebart. 
'"Mi£go. Roys& Empereurs Romains jusques au temps prefent, fans que perfonne 
Julius, * ayt faitaucune pretenfion à ce contraire, U 
Ily a pareillement plus de trois, centsans que la Terre de Birckenfeld 
avecfes dependences releve er fic de l' Archeuefché de Treues comme il 
appett par les inveftitures & les reverfales del' en 15/8, & àl'fegard du Com- 
^ té deVeldentz,il y a eu dans les Sieclespaffez de,conteftations entreles Ele- 
"&eurs de Treues &les Comtes de Veldentzpour la haute jurisdiction de ce 
Comte , mais an.1539. elle fut adiugéeà l' Archeuefché de Treves par 
Sentence de la Chambre Imperiale de Spire, & du dcpuis elle a efté donnée 
enfiefmafculin par un traitté fondé furla diteSentence à ces Princes à cer- 
taines conditions & charches outres diuers autres fiefs qui releuoient deia 
d' ancienneté de l' Archeyefcl:é, 0B s 
- Les charges extraordinares fait par Monſ. Intendant dé Lorraine fur 
les habitants du Sargau & Mertzig font dire&ement contre le traitté fait en 
/- Pan. 1620. entrel' Ele&eur de Treves & le Duc deLorraine de ce temps, le- 
quel on nedoute pas, queSa Mai. voudra faire obferver entous les pointsy 
Contenus, auffy bien qui cequis' eft de touttempsobfervé. 
| AT égard deFumay , Reuin & Feppin dependancesdel Abbayede 
, .Prumlesa&cs publiques font foy ſuffiſament, de combien de Siecles cette 
Abbaye a efté un membre de l'Empire jouiffant inconteftáblement des 
. drons », prerogatiues & fuperiorités immediates , comme tous autres E- 
. fiats de lEmptte en tout ce qu'elle poffede tant par ladonatió duR oyPepin, 
que par acquifitions faites du depuis fans en avoir receu jamais aucuntrou- 
ble, ny atteinte, jusquesà fa prefente innovation, laquelle auffi bien , que 
. celleàl cliors de St. V'endel, Birckenfeld , Veldentz , Sargau & Mertzig 
' fans s arreiter à autre chofe font dire&ement contraires à l' Execution du 
Sgratté de Munfler & àladifpofition du Traittè de l'an 16€. dont cy devant 
a eftefait mention. - 0007 2E 
Les innovations faites dans l*Euefché de Spire ne ſont pas moins fur. 
— eſtant notoire & inconteſtablement veritaBile , quel Euefché de 
. Spire poffede totes les terres fans aucune dependance/, quedel' Empire; & 
- pour entrer dans fe detalliona dequoy faire voir, que] EuefchépoffedeLau- 
 tetbourg depuis quatrecentsans , Jockenom depuistrois cent$ans, Dian 
depuis pareille nombre des années , Madenbourg depuis cent cinquante & 
." Landecken depuis deux cerits cinquantsans , fans que jamais [a moindre 
etenfion y ayteftéfaite dela partede [a Prefe&ture de Flagenau, tint anant 
qu' apres le Traittéde Muttfter , lequel bienloing de donnerau Royaucun 
droit fur des Ballagésfüfnommez ley met enticzemerit à connert de totitcs 


* 


P 


Geſchichte. EUROPÆUM. mc 


pretentions homme ilappert, notoirement par les Paragraphes: Tertio Im- A-: £5. 
erator &c. Kextamen prater Protectionem &c, & teneatur Rex Chri Julius. 
ſtianiſs. &c. dans le dernier des quels tousles Eftats grands & petits fitucz —— 
dans le diftri& del" Alface & dequels ona referuéàl' Empire la Superiorité 
immediate, fontípecifiquement nommez & exprimez fans que la moindre 
mention foit fait de la Prevofté de W'eiffenbourg, ny de l' Eucfché de Spi- 
re, ccqui eft une marque claire & incontcftable , que jamais les Eftats de 
queítion n'ont fait , nyont efté reputez partic de l'Alface , autrement on 
n'auroit pas manqué de les fpecifier & en referver leur fuperiorité immedia- 
te , comme ona refervé celle des autres, de plus comme il cft conftant, que 
tous ceux, qui rccognoiffent la Prefecture de Hagenau eftoient obligez pre- | 
fter certaint Sermentaux grandBaillifs autant defois,qu'il y en avoitdez nou- 
veaux eítablis de méme, il cft veritable, qu'on ncpourrajamais produire au- 
cun acte, que lesdits Baillages de queftion ayent fait à l'efgard de Baillifs de 
Hagenau. 07 
|. Pour ce qui regarde en particulier le Ícrment que le grand Baillif de 
Lauterbourg n' eftoit obligé de prefler, qu'au Doyen & Chapitre dc Veis- 
ſembourg apres l'incorporation de cette Prevofté en l'Eucfché de Spire, cela 
a cíté (culementà caufe del adininiftratio , qu'on luy avoit confié des quel- 
ques terres & chaftcaux dependants de ladite Prevofté par bienfcance & cct 
act ne peud importer aucune dependance cftant íÍculement un ſerment d'of- 
fice & nullement pout lefont: | 7 , 
Les innovations faites fur la Prevofté de Weiſſembourg ne ſont pas 
plus fondées que les precedantes & les Officiers du Koy ne feron pas moins 
enpeine de produirc des ferments preftés par lcs fubjects de cette Prevofte & 
par lcs habitants du Mundat, qu'il eft inconteſtable, que ny áuant ni apres fa 
Paix de Münftre jufquesaux innovations modernes aucun Othcicr de laPre- 
fe&ure de Hagenau n'a jamais prctendu, ny rcccu Ícrment du Prev oft.Doyen , 
& Chapitrc,ny autre marque des fubje&tion & dependanice , dontle Traitté 
de Münfte? garantit Ía dite Prevofté pas moins , qucl'Eucfche de Spite par 
les Paragraphes citez eftant d'ailliersnotoirc , quela Prevofté eft dans une 
pacifiquepoffcffion depuis plufieurs fiecles de Sa liberi immcdiatc, & inde- - 
pendance de toute autre, que del Empire. | 
| uantà ce quel'on pourroitalleguer , quc le Baillage de Altenftad a 
dependu quelques années de la prefecture de Hagenau, comme cela fut fait 
parforce , cette violence füftauffy bien toft apres condamnéc par lcs fen- 
tences dePapes & des Empereurs recognücs par les Ufi urpateurs & reparécs 
parleurs Succeffeurs, de forte que ce Baillage doit e&te confideré dans lE ftat 
43lkt Theil. ; Bbb Icgii- 


/ 


A.1680. 
Julius. 


328 DIARIUM Sonderbare 


legitime, oüil eſtoit d' ancienneté, & non pas celuy, oü les armes & les V io- 
lencesl'avofentreduit, — ' 

Le droit Metropolitain & diocefain de Treves eft ficlaire de foy mé- 
me, que s'en fc l' arreſter à la poffeffion inconteftable de plufieurs fiecles ou àla 


difpolition du droit commune & à celle du traitté de Münftre, le toutalefté ; . 
pofitiuement rcglé & adiufté par lc traité del an.1 6r. & par lajuffion deSa- 


Mai. dc l' an, 1662. fait auParlemcnt de Metz pour l'en regiftrement dudit 
traittẽ. 

Ce qui oblige Monfr. l'Ele&cur de Trevcs de prier trcs humblement 
Sa Maiefté de donnerícs ordres à tous Gouvcerneurs , Intendants & autres 
Officiers de faire ceffer toutes les innovations faites & entreprifes fur le 
temporel & tous les Eftatstant de fon Archeucfché de Treves & del Abbaye 
de Prum, que de l'Evefché de Spire & de la Prevofté dc W'cifembourg ,. & 
de remettre letout dans lEftat oi i] aefté auparavant , avec défencede plus. 
troubler à l' advenir Monfr.l'Ele&eur & fes Eftats cn fagon quelconque , 
pourlelaifler jouyr paifiblement de tous les droits, Jurisdictions, immuni- 
tez,privileges, libertez & immedietaté fans y aporter aucun trouble par voye 
de La (oubs quelque pretext que ce puiffe cftre , Monfr. l'Ele&tcur eftant 
tousjours fort difposé de rendre raiſon à tous ceux qui croirontauoir action 
contre luy ou quelqu'un de ſes eftats,n'ayant point intention dc difputer au- 
€ 1n droitque Fon pourra juftifier de la parte duKoy par voya amiable ou celle 
dc juítice par deuantJuge competant conformemét à la dilpofition de laPaix 
de Munfler, Et à l'esgard du fpirituc! Monf. l'Ele&teur pric pareilfement Sa 
Mai. devouloirordonner quetoutes chofes demeurent dans l'Eftat oü elles 
font à prefent , conformcement au droit Canon , du traitté de Munſter 


& à céluy fait entre Sa Maicít, & feu Monfr. l'Elc&eur de Treve;l'année 
6 G1. 


La Chambre de Meza cité le Comte de Linange W efterbourg le vou- 


lantobliger à Íc declarer pofitivement, fi laterre dc Linan gc eft mouvantede . 


FEuelche de Metzounon , pour en eſtre procedé , en ſuite de Sa decla- 
sation à ladecifion , mais commece Comte & fes Predeceffeurs , n'ont 
relevé en fief aucune partie du Comté de Linange , que dela Pravofté de 
Weiffenbourg, & notament cinque des Meilleurs Villages comme on peut 
verifier par des inveftitures de pluficurs ſiecles. Monfz. l'Ele&eur prie tres 
humblement $a Maj. de vouloir ordonnerà fes Chambres tant de Brifac, que 


de Metz & tous autres Officiers de faire ceffer toute-pourfuite conte ce dit 
Comte & autres Vaffaux de fes Eglifes, 


Copie. 


— 2 — — 


NEN IT 


Geſchichte. EVROPÆUVM. »» 
Copie du deuxieme Memorial, 


À 1486i 
. tls. 
Memoire, ! ! 
Ur la rcfolution quil a pleu au Roy de faire donner par Monſt. Colbert 
Son Minifítre à Monífr. l'Ele&teur de Treves tantà l'esgard dela Jurisdi- 
ction fpirituelle del Archevefcaé de Treue s , que la temporelle dudt. 
Archcuefché, de l' Abbaye de Prum, de l'Evcfc é de Spirc , dc la Prevoftc 
de W'eiffenbourg, & dc leurs dependances,cet Ele&cur fe trouve obligé de 
faire encor reprcfenterà *a Maieflé , que la referve faite par le Traitté dc 
Muníter du droit Metrapolitain fur les Evefchés de Metz, Toul & Verdun, 
qui ncpouvoit eftre ofté à l' Archeucfché de Treves, ne regarde pas dant fc 
droit meíme , que la maniere de l'éxcrcer, commeon l'auoit excrcé avant 
la ceffion faitcau Roy des trois Eucfchés, & Mcflr, les Ambaffadeurs de Sa 
Mai en aduoſerent l'ufagel'an' 1667. à Francfort, & egfuite Sa Mai. l'ac- 
cerda àl' Archeucíchél' an 1661. par un Traité particulier non feulement 
pour la Jurisdiction Metropolitaine mais auffi pour là Diocefaine dans les 
pays conquis dependants pour le fpiritucl du Dioccfe de Treves Ce Traitté 
à cfté fait fans que de laparte de T'rcueson y ayt depuis fait aucune contra- 
vention, & l' Alliance du Rhin, quoy qu elle nefubfilte plus , n'a aucune 
compedence né ricn de Commun aucc lc droit fpirituel, qui luy eft refervé & 
accordé par les dits Traittés comme une ci.ofe inconte(table , &à laquelle 
la deference que le St. Siege dc Rome & autres Archevcfques & Eucfíques ont 
à I cfgard dcs Couftumes de la France,nc peut prefudicier tant à cauſe de la 
offeffion & ancien ufage de I' Arc:.cvcfché de Treues que des declarations 
& Traittés ſusdts. d'autant plus que ce Traitté de lan 1661 aeftécnregiftré 
auParlement deMctz apres unc enticre recognoiſſance de l' affaire & par jus- 
fion reiterée dc Sa Mai.qui deroge auxCouftumcs duR oyaumc & aux dcro- - 
toirs des derogatoirs, nó obftant les Arreſts difficultés,rcítriCtions, &ino- 

d iGcations du dt.Parlemét;C'eftpourquoyMr.! Electeur (c promet de l'cgui- | 
t£ & generofité de Sa Maj, qu'elle voudra bien le laiffer jours defes droits . 
Metropolitan ,. & Dioccefain , commefes Predeceffcurs en ont jovy con- 
formement à l'ancien uiage , & àla diípofition du Traité dc Munlicr , 
& dc ccluy de l'an 166 1. à la validité du quel ricn ne fé peutobietter au moins 
qu'on ne veuille entre prendre à difputer la iuftice & lc pouvoirSouverain 
de Sa Mai. cc que ne peut tomber dans la pene a'aucun homme de bon 





uantà ce qui regard le temporel, Monfr. l'Elc&cur prend la li- 


berté de rechef de fupplier tres humblement Sa Mai. &'avoirla bonté de. 
um 2 Bbb z tirct 





A180 


J ulius. 


$80 - . . " "DIARIUM Conberbare 


tirer en confideration les remon(trances & raifons alleguées dans le premier 
Memoire & lettres y jointes cícritcs par un mouvement refpe&ueux vers Sa 
Mai & parforme d information extrajudicielle aux Chambres de Metz & 
Brifac auxquelles lettres Monf, l' Electeur pour accourcir ce preíent Me- 
moirea creu d' avoir adjoufter une autre efcrite du depuis à la C^ambre de 
Mctz farles informations qu'il avoit receu de aucuns-des feudataires dc fes 
Esglifcs , que à prefent on ncformoit pas Ículement des pretenfions dela 
part destrois Euefchés fur les feudataires fitués hors du diſtrictde leur Tcr- 
ritoirc, mais auſſi fur toutel' ctendué de leur Dioccíe ou uitict ſpirituel, & 
quoy que ce foit une difficulté qui regarde toutl Empire & pourtant ce ne 
foit ny le deſſein ny le fait de Mr. Ele&eur d'entrer dans ce debat il fe trouve 
ncantmoins obligé de donnerà cognoiſtre que quand mefme on pourroit 
former pareilles pretenftons , & qu'elles feroient hors de corteítation & 
advoüécs de l'Empire, elles ne pourroient pourtant avoir licu fur les terres 
de St, Wendel & de Birckenfeld, celle ey eſtant de tout temps & incontefta- 
blement du Diocefe de Treves, & àl'Esgarde deSt. Wendel l'Archeucfché 
de Treves y ayant desia depuis un temps immemorial & quelques Siecles 
jouy du droit Diocefain & I exercé fans aucune contradiction, de manicre 
qu'encor bien que l'on pourroit fairc paroiftre que ce licu auroit dans les Sic- 
cles anterieurs cfté dependant du Dioccfe de Mcz,il eft ce non obftant paſſe 
au celuy de Treves par Transaction , ouen de faut icellepar perſcription 
mefme aparavant la ceffion faite des trois Euefchées à la France par le T raitté 
de Munfter, laquelle prefcription n'cftpas feulementfuffilante , mais auſſi 
tellc qu'elle pourroitavoir licucontre l'Esglife de Rome , & quand neant 
moní, l'Evefque de Metzcroiroit d' y pouvoir avec Juftice former aucune 
pretenfion, ccne pourroit ftre que devant le $t Siege de Rome , comme 
d'une chofe purement Ecclefiaftique,la ou comme par devant Juge compe- 
tant, Mr. l'Electeur fere tours jours preftà luy rendre raifon. 
| Quant & laJurisdictiontemporclle comme il eft affez deduir dans le 
remier Memoire depuis combien des Siecles P Archeuefcié poffede paifi- 
blementlaterre deSt. Wendel , & depuis , quand celle de Birckenteld , 
auffi bicn que le Comté de Veldentz & une partie de celuy de Linange rele- 
vent des Eglifes de Mr l'Electeur , ilfe trouve fzulement obligé d' aioufter 
icy quele terres de Fumay, Revin & Feppin appartenantes à ! Abbaye de 
Prummenont jamais eu aucune dependancc de dits trois Euefchés ny autre 
zcfort de Sa Mai. auffi eft il vray que iusques à prefent Mr. l' Ele&eur n'apeu 
fcavoir en vertu dequoy on a obligè les hahitans de ces licuxà prefter 1 hom- 
magcau Roy, & on fc peut tant moins imaginer que la Chambre.de Metz en. 


Om 


* 


Geſchichte. |^ EUROP EUM. "T 


ayt aucune rccognoiffance, que cet kommage à cflé pris contrelaformeac- A.1689. 
couftumée de proceder de la dite Chambre;& fans aucune fommation & que Julius. 
d'ailleurs Monfr. le Gouverneur de Rocroy continue à empicter de plus en 
plus fus lcs Jurisdictions de Monfr. 'Electeur, ayant du depuis defendu fors 
rigoureufement à l-Officier de Fumay de nefe transporter fans permiffion 
du Roy vers Monfr. l'Elccteur à luy rendre fes Comptes, cc quil 
croit eſtre autant esloigné des volentzs. de Sa Majefté qu'il cft inouy 
dc fe voir demis d' une pofleffion immemotriale fans en pouvoir apprendre 
le fuicct, & qu'il cft inconccuable que $a Mai fe vouluffc attribucr fans autre 
fondement.ce que peut auoir appartenu aux Roys fes Predeceurs auant 
autant de Siecles & aprestant des revolutions Traittés, & prefcriptions le- 

-gitgnes. 

Il eft parcillementallegué dans le premicr Memoire depüis combien 
Siccles Mont, I Electeur & fes Predeccif:urs. Éucfques de Spire &Prcuoft. 
de We ffenbourg font cn pleine'& paitible poffeffion de toute Jurisdiction 
& iminediatcté de ladite Prevofté & des bail'ages del Evcfché de Spire fitués 
en de la riviere de Queich, ce que lc Traitté de Munſter bien loing d'y ap- 
porteraucun preiudice eftablit fort folidement dans les Articles allegués ;. 
d'autant qu'outre celuy: T'eneatur Kex Chriftianiifimus &c.dans lequel tous 
les Eſtats qui font partie de l' Alſace font fpccifiés, fans qu'aucune mention 

. y foit fait de la Prevofté de Weiffenbourg, ny d' aucune partie de l'Eveíché 
deSpire , ilyacetautrc Article : Rex tamen prater protectionem &c. pat 
lequel tous fubie&s Vaffaux, immediateté & tous autres Emoluments, Ju- 
risdictons & libertés , qui ont efté avant la Paix deMunfter au dit Euefché de 
Spire & aux Eglifesincorporées luy font etierement , & en destermes fi ex- 
prés refervés, que quand mefme aucune partie de fes Eftats ou d' aucue Egli- 
ſe incorporé ait peu faire cy deuant partie de l' Alface ou avoir quelque de- 
pendence dela Prefe&ure de Hogenau, elle en feroit inconteftablement af- 
franchye& refervéc par cet Article, duquel les termes & lefens eft fi claire , 
querien nc [ey peut oppofer avec folidité, de forte que quand mefmetoutes 

. lesdifficultésfurvenües cy devant & prefentementà l'egard dc I Alface & de 
la Prefe&ture dc Hagenaufuiffent vuidécs entre Sa Mat. & l'Empire par les. 
voyes accauftmées & reglées dans le Traitté de Munfter & qu'on fuffe d' ac- 

. cord quenonfeulement le Landgraviat de l'Alface, mais toute l' Alface fuf 
cedé au Roy & que la riviere de la Qucich en foit & doive eſtre les verita- 
bles limites ( dont Mr. l' Ele&eur laiffele debat à l'Empire ) tout cecy neant 
moinsne pourroit en aucune facon prejudicierà l'Éuekché de Spirc & Efgli- 
fes incorporées à raifon de cette refcrvation & exception particuliere.- 

ly ailleurs quant au fait ou fubftance des affaires tout ce qu'on pour-- 

Bbb 5 | roit: 


€. 


t 


DIARIUM Conberbare 


A680 toit alleguer à caufe des conferences propofitions offresceffions ,, & aban- 
Julius donnements faits par fes Ambaffadeurs de Sa Mai. Imple au Traittt de Nim- 
fncgue ne peut apporter non plus aucun prejudice à Monfr. "Electeur ny à 
fes Eftats , puis qu'on ny peut auoirparlc ny avoir cu deſſein de parler, que 
dece qu' auparauant auoitefté enconteftation, de forte que par les Ambas- 
. fadeurs Imperiaux aucune partie des Eftats dc Monf l'E lecteuᷣr ne peut auoir 
eſtẽ cedéeny abandonéeaucune pretenfion n'ayant efté formée de là part du 
Roy apresla paix de Munſter fur iceux auffi bien que fur les Dioccfes ou Di- 
ftricts fpirituels de trois Euefchés ou autres. Eftats Immcdiats fitués. dans 
l' Alface, comme cecy appert clairement par une lettre deSa Mai. efcrittcà — 
un des Meffrs. les Arbitres du 23, O&obre1670. fans faire mention dcs me- 
moires donnés à arbitrage par Monfr, lePlenipotentier de Graucl le pre- 
mier de Mars & 14. Decembre 1669. dans lesquels bienloing de toucher ny 
vouloir formeraucune pretenfion fur les Jurisdictions & immediatcté des 
autres. Eflats fitués dans !' Alface il aduoue quc lcs dix villes font Villes 
Imperiales , & que leur immcdiatetéleur a eflé refervéc par le Traitté de 
Muníter, & leur doit eftre laiffé inconteftablement , & fans aucune infra- 
&ion , eftantd' ailleurs auffi notoire, qu à cet efgarde aucun chanchement 
n'a eftéfait au Traitté de Munfter par celuy de Nimmegue qu'il ne fe peut 
tirer en deute que dc lors le veritable fcns dudt. Traitté de Munfter , & en 
fuite les droits & pretenfions cedées à la Couronne dc France , n'eftoit pas 
moins cognu au Koy & à Meffts. (es Miniftres ny Sa Mai. moins en droit &, 
Eftat,qu'a prefentd' en pretendrel'execütion & l'accompliffcment. 

Mais quant aux voyes de proceder quoy que Monfr. l' Ele&eur ne 
veuille pas entrer dans le debat des Jurisdi&tons quipeuvent appartenirà $a 
Mai, en vertu du Traitté de Munfter fur les Eftats qui recognoiffent incon- 
teftablement lestroits Euefchés ou 1e Landgraviat dé la hautc & paffe Al- 
face oula Prefe&ure de Hagenau, il nepeutneant moins s'empefci er dc re- 
prefenter qu'en toute maniere il y a dela difference faire entre les Effats 
chargés de cette recognoiífance inconteftable , & entre ceux qui iufques à 

refent n'en ontcu aucune & fe trouuent dans la poffcffion de leur liberté & 

immediateté vers l' Empire de forte que les Eftats dc Monf. IEle&cur tirés 
depuis peu en queftion eftant de ceux qui n'ontjamais eu aucune autre re- . 
cognoiffance que celle de I' Empire, la Jurisdiction des Chambres cftablies à. 

Metz & à Brifacnepeut auoir lieu àlcur efgard ny Monf. | Ele&teur le peut 

recognoiftrefans preiudicierà l'Empire lans contrevenir à fes ferments & 

fanssettirer un blaíme irreparableauptesdela pofterité? — D'autant plus 
que ce feroit fans efparance de grand effe& quisque les Chambresles quel- 
. ks 


i 


Geſchichte. EUVUROPÆVM. 383 


les ne veuillent plus receuoiraucune information extra iudicielle, paroiſſent AA6?9. 
uouloir limiter leur jurisdi&ion feulement a cognoiftre des domains & à Julius. 
obliger le poffetfeur de produire les ditres de fapofleffion, par cn fuite paſſer 
à la decifiop de l'affaire, & non pas entreren snatiete de Souvcraincté cemme 
appertenante inconteftablement au Koy ( quoy que ce foitle poinctprinci- 
pal X les plus important ) faifant cettc Souveraineté ainfi par eux meſmes ad- 
jugéc & eſtablie fervir de regler àtoute la fuite des affaires, ce que paroift par 
les «flects en fuivis furl' arreft donne le 22. du mois de Mars dernicr par la 
Chainbre de Brifac , par lequel la Souveraineté jufques à la riuiere de la 
Queich cft adjugée àSa M;i. quoy que ( fans arrcfterá ce que les fimples al- 
lcgations ne peuvent donner aucun droit ny fonder la Jurisdiction fans met- 
uc toute c'ofeén risque d'un trouble perpctucl,: & que mefme les tiltres & 
documens, qui nz font produits deuant Juge compctant & en contradictoi- 
re , nepcuvent produiré aucun effect) ſi on pouvoit entrer en dctail, on au- 
roit aífez d'autres raifons, commc il appert en partie , par les remonftrances 
fud. à oppofer à la validité de cet arrcft auffi bien qu' à d autres rendus par la 
Chambre de Metz, & à remonſtrer en fuite que lePreuofté deW'eiffembourg 
& les Baillages de l' Euefché de Spirc, auffi bien que ceux de l' Archevefché 
de Treves& dcl' Abbaye de Prum & leur Vaffaux n'ontaucune dependence 
de trois Euefchés ny de Landgraviat del'Alíace ny dc laPrefe&ure de Hage- 
nau, ny dautrerefort deSa Mai, Cc qu'eftant Monf, l'Ele&eur de Treues 
fupplie Sa Mai. avec grefond refpe& d'auoir la bonté de faire reflexion fur 
. les remonftrances faites de fa parte & fur toute chofe de [c difpenfer de la. 
voye des fusdites Chambres contraire à fon devoir & aux ferments qu'il a 
prefté , & d'aggréer pour l'efclairciffement des tiltres & raifons de part & 
d'autres celle dc conference fur les lieux avecordres à ces dites Chambres & 
à tous autres Officiers de faire furfeoir toutes ulterieures innovations & . 
executions,tant fur les Eftats de Monfr, I Ele&eur que fur fes Vaffaux iu- 
Íquesà l'iffue des difficultés, & de ne le troubler cependant dans la perception 
& jouiſſance de toutes les rentes, reuenues, Courvées, chaſſe, & tous au- 
tres emoluments, droits & Jurisdiction, ny fes Officiers dans leur re- 
cepte & dans leur exercite , d'aggreer ad ; que les Baillfs fore- 
fiers , & autre Officiers eftablis fur les terres d. Monír. I' Electeur 
par ordre du Baillif Royal de W'eiffenbourg ou de fes Superlers foient 
caíffes & ceux de Montr. l'Ele&eur reftablis dans la jouiffance & ex- 
ercice de leur charges , auec autre mandement particulier audt. 
Baillif Royal de W'eiffenbeurg de ne plus interdire à Monfieur l'E- 

leGeur ny à fes Miniftes & Officiers l'enurée , & l'ufage de P Archire N 


* 


304. — | | DYARIUM Sonderbare 


A.MIGSo de Chapitre de ce lieu d autant que touts les documents concernants ladite 

Julius. Prevoſté, & le mandat en dependant y fontrefervés, & qu. c'eſt qar la ſe ule- 
ment, qu'ón peut avoirles informations , & Eíclairciflements neceffaires à 
cet efgard. 


Copie du troifieme Memorial, 


| . Memoire 


Onf. I Ele&eur de Treves aucit efperance quele Roy feroit fus- 
- M pendre la pouríuite que fontles Chambres Koyales eftablics à Bri- 
^ fac , & à Metz contre Luy , & fes Vaffaux au prejudice de fes 
droits , dont il eften poffeffion dcpuis plufieurs Siecles , au moins jus- 
qucs à ce qu'ileuft eul' ionneur de recevoir la refolution finale fur les Me- 
moiree qu'il afait prefenter parfon Enuoyé , cependant il fc trouue qu'on 
ne fotme pas feulement des nouuclles pretenfions fur le Chateau; & Ter- 
res'de Lembourg proche de St. Wendel , dontla proprieté appartient à - 
I Archevefché de T reves depuis plufieurs Sieles, fans autre dcpendance que 
cellede!' Empire auffy bien que le dt, St. Wendel comme ila efté reprcfenté 
atles precedants Mcmoires , mais que de plus la Chambre Royale eſta- 
lyeà Metz vient d' ordonncr au Prince Leopold Lovis Comte/Palatin du 
. Khin, Duc de Bauiere , & Comte de Veldentz par. Arreftdu 12. Auril, 
1680. defaire en perſonne dans un mois , dujour dela fignification du dt. 
Arreſt les reprifes ordinaires , & rendre foy & hommage deu à!' Euelché de 
Verdun , àreifon du Chateau, Comtéde Vcldentz &autres pieces fpecifi- ' 
ées dans ledt. Arreft, avec defence audt. Prince a fes Officiers, Vaffhux, & 
fubjets de recognoiítre Souuerain que le Koy , ny autre juítice fupcrieure , 
& cn dernier refort, que celle duParlement de Metz, & quoy que Mr. Ele- 
&eurne veuille pas pour fon particulierentrer dans ledcbat des droits cedés 
à Sa Maj. la maniere extraordinaire eſt inouye de proceder de cette Chambre, 
'&par confequentle prejudice que Son Archeuefché en reçoit, d' autant que 
dans les lettres d' inucftiture données cy deuant par lesEmpereurs à FEvethé 
de Verdun & dans lesreprifes , & autres preves produites de part & d'autre, 
. il n'eftfaitaucunemention du Comié de Veldentz maisfeulcement du Cha- 
teau, & autres pieces , & dependances fpécifiquement cxprimécs, ce qui 
eft une marque inconteftable que tout le Comté de Vcldcntz n'a jamais 
efté fief dudit Euefché d'autant queceferoitune chofe fort inutile , & toute 
. extraordiriaire de fpeeifier nommement le Chateau , & certaines pieces, de- 
pendances, & jurisdictions fituées dans le Comté, fi tout le'Comté co eftoit 
mouuant, & que d'ailleurs il cftcertain,qu'utre toute haute jurisdiction qui 


appar- 





! 


Geſchichte. EVROPÆVM. T 


appartent d'ancienneté à l'Euefché de Treves fur le Comté de Veldentz ; A.16$9 
fitué dans le diftrict du Baillage de Berncafkel, laquelle ( à fa referve pour- Julius. 
tant du Chateau ) fut adiugée à cet Archevefché par Arreft dela Chambre. - 
Imperiale dc Spire l'an 1539. & donné en ſuitte enficf à cePrince , comme 

le tout à efte plusamplement deduit dans le premier Memoire, il ſe treuuent 
beaucoup des pieces de cc Comté qui en releuent fans aucune mention du 

Comté dc Veldentz , lafusdte Chambre fait glifferpar mefgard ou autrc- 

ment contretoute iufticele mot de Comt: , & ordoane au Stsdt. Prince de 

faire les reprifesdu Chateau , Comté , fiefs , & dependances , fans au- 
cunereferve , auec defence à luyauffy bien , qu'atous fes fubiets dene re- 


" connoiftre autre Jurisdiction Souveraine que celle du Roy, ce tort notoire 


que l'on veut introduire au preiudice de l Archevefché de 'Treues eft caufe, 
gue Monft, l'EleGeur efpere dc laJuftice de Sa Mai. qu'elle voudra bien faire 
urfeoir conte pourſuite contre fes Eftats , & contre fes Vaffaux, & furtout 
ordonner s'il luy plait fans aucun delay , propter periculum in morá , à la 
Chábre deMetz de reformer le fusdt, Arreft & de nc contraindre lc PrincePa- - 
latin Comte de Veldentzà faire au Roy reprife ou reconnoiflance des biens, 


. droits, jurisdictons & fubiets du Comté de Veldentz qui appartient en pro- .. . 


prieté àl' Archevelché de Treves. | 

.— AuffycommeMr. l'Ele&eur aefté depuis peu informé qucles preten- 
fions formées parle Roy fur les Terres de Fumay, Revin & Feppin apparte- 
nantes l' Abbaye de Prume femblent eftre fondées fur la fundation , ou fut 
le teſtament du Roy Pepin, ce qu'il apoffedé en Alleuagne il y à plus de neuf 
cens Ans, attenduler changemens qui font arriués depuis tant de Siecles, & 

uand mefinc fans avoir elgard átant de reuolutions , Traittes, & preſcri- 
prions fi legitimes,ou pourroit ave juftice, & fans bouleuerfcr la fcurcie de 
cousles Effats fe preualoir de ce Teftament. , ilfetrouvera quc ce queton 
croit de plus fauorable pour Sa Mai. n' importe qu'undroit de protection & 


* pointdeSouveraineté , ce qu'eftant Mr. !Electeur reitere avec refpect les 


tres humbles prieres quif afait à Sa Mai, dans les Memoires precedants , tant 

furce , que dur tous autres pointscy contenus àl'Efgard du Spirituel au(ly 

bien que du Temporcl de fes Eftats. ) 
Ex pour plus grand efcairciffcment des raifons folides alleguees dans les 


, Memoires prccedants, Monf.]'Ele&eur fe trouye obligé de marquer icy un 


peu plus ámplement, que quand mefine la Preuofté de W'eiffenbourg, & les 
Baillagcs de l' Euefché de Spire en deca delà Queicb fuſſent fitués dans le 
baſſe Alface, cene pourrojt apporter aucun preiudice à lcur immediatete , 
puisque parjlz Traitté de Munfler onin.h pas cedé au -R oye la haute & 
"affe Alíace , mais fculement le Landgraviat de la hàute & Baſſe 
45(kce Theil. / Ccc Alía- 


/ 


gc DfARTIUM .- Sonderbare 


— Au6$o Alſace, ces choſes eſtintes fort indifferances, comme il appert du haut & Bax 


Julius. 


leur font generalement poſitiuement refern 


Palatinat du Rhin du Landgraviat de Heſſe, & celuy de Turinge, & eſt expli- 
q:é clairement par Article: Tenatur Kex Chriſtianiſſimus, &c. ſis Alſace & 
le Landgrauiat de Alſace eſtoient la mefme choſe, pourquoy faire unc ex- 
preſſion, & ceſſion particuliere dela Prefecture de Hagenau, laquelle eft. in- 
conteſtablement fituée dans la baffe Alſace, pourquoy faire mention de la 


maniere quele Landgrauiat à efté poffedé parla Maifon d' Auflriche , pour- 
quoy faite mention du ra(ément de Benfelden,& autres Places de la neutrali- 
té de Sauetne & paflage dcs Trouppes du Roy par la dte. Ville & des diuer- : 


fes autres chofes,qui ont efté ftipulécsen fauer dela France , puisque elles 
Íonttoutes fituées dans" Alface de forte que la difference alleguée cftant no- 
toirement fondée danse Traitté de Munſter, il eſt tant moins conceuable 


cómme quoy qücleR oy puiffe faire aucune pretenfion. fur les Eftats de - 


Monfr. | Electeur deffus nommés , lequel de plus fe trouveniny d' unere- 


fervation,& exemption — par Article:: Rextamen præter pro- 
€ deduit plũs amplement par Ie precedant Memoi- 
re, laquelle exemption eſtante particuliere & miſe immediatement apres la 


tectionem, comme il à e 


ceffion du Landgrauiat de I' Alface & de la Prefecture de Haguenau aftran- 


chitl' Euefché dc Spire les Eglifes incorporées entieremeht de toute pre- 


tenfion quand meſine il feroit hors de conteftation;& adüioué par I' Empire, 
que touteT Alface —— efté cedéeau Roy, eoquod, Eo quod ſpe- 
cies deroget generi, & ſpecialis fermo explicet, reftringat & Limitetfermo- 


nem Generalem,d' ailleurs l'unique reique qu'on peutdonnerde lapart du - 


Koy contre cett' exemption fcavoir qu'elle fe doircntendre,qu'a raifon dela 
Guarnifon dcPhilipsbourg & dela protection cedéc au Roy, il ne pourroit 
formeraucunc autre pretenfion furles Eſtats fufdits, ) ric peut:eftré d' aucu- 
nevigcur, d'autant que quoyquedu commencement de cett Article , il foit 
parlé cn particulier de la Ville de Philipsbourg dans la Suite neant moins par 
lesmots : Et in totiusEpiféppatus Spiren(is Ecclefiarumque illi incor- 
poratarum diftri&u , tousles dsoit&emolumens , & jirrisdi tons qui one 
icy deuant appartenu ou pü appartenirá l Foelque ; K à ſon Chapitre 


claire & general Ícroit vain ,' &Ííansefficace & ne ponrroit pas eftre en 


raifons cn vertu du'mefmce Traitté, &lesmots : Exceptio tamen fure pro- 


te&tions mis fur lavindeF Article font cónnoiflre enidemment que cer- 
te refervation & emption effgeneraf , nam inclufion unius eft cxclufio- 
alterius ,' ce qu cft d' autant plus inconteftable que dans le meſme Arti- 
&l.lc paffage dcs Trouppes du Roypar les Terres de l' Euefché eft ftipulé 


auffy * 


J 


$ , laquelle referuation - 








Beſchichte. RELVROPÆINM. 397 
aüffy bi en que pat les T'erres des autres Eftats del! Erhpire, quoy qu'ilyen. A-1580. 
ayt pas d'autres à paffer appartemántes audt Euefclé & Eglifes incorportes Julius. 
que cclles qui font tirécs nouvellement en queftion de ſorte que Mr.l'Ele- —— 
&eur nepeuttouter que le Koy faifant reflexion fur tant des raifons ſoli- 
" desfera poriéà luy faire la juftice qu'il doit attendre de la Generofité dc Sa 

Majefté, ' BE MEM 
' Aux Srs, le Prefident.& Conf, dela Chambre de 

recherche du Roy Tres Chr. à Brifacq; d^ Eh- 
* renbreitítein1e22. Febr, 1680, 


MESSIEURS. 


] ay dela commiffion , que vousauez decretée au Sr, Procu- 


4 


ꝰreur Ceneralde Voftre Chambre Ie 1. Januier 1680. fur ce 
qu'il vous à remonftré qu'il auroit en aquis,que plufieurs Villa- 
. ges dependans dela Prefe&ure Royalle de Hagenau en auoient 
«fte diſtraicts & ufürpés par desSign. Yoifins,quis' en font empa- 
rés & enjouiffent preíentement fans autrestiltres., gue celuyd' - 
unobicnícance, vousluy auez ordopnne de faire appeller en vo- 
. ftreconfeil , tous lespretendus Seigneurs & Detenteurs desdts. 
Villages pourvoir reconnoiftrela jurisdi&ion dela dte. Prefectu- 
reRoyalle d? Hagenau , fedefifterdela poffeffion & jouyffanee 
desdts. — Villagesauec reſtitution desfruicts depuis ladre. ufur- 
parion pour eftte reunis áladte. Prefe&ture Royalle d' Haguenau 
 cedéeàSa. Maj. Tres-Chreftienne parle trairté de Veſtphalie & 
qu'en ſuitte il m'àfaitaffiguer par adjournement dont l'infinua- 
£ion à efte faiteà Nicolas Haas Receucur General du Bullage de 
Lauterbourgs pour comparoiftré par deuant vous à Brifack, pouc 
reſpondre aux finsdela Commiffion,& voir eftre procedé ainfy 
- qu'il appartiendra. | . 


2d Qr Mefficurs vous nc poutcz ignorer comtne quoy quel- 
| | Ccc a... ques 


1 


K 


A 1680. 


188 : DIAKIUM Sondebare 


quesannées apres la paix de Veſtphalie apres que Mons. le Duc 
de Mazarin Gouverneur d' Alſace & Grand Ballif d Hagenau 
auoisentrepris d alteret en quelque faconle Serment que les dix 


. Villes de?! Alface eftoientobligésá prefterau grand Ballif,& par 


ainfi eftendre (uricellesla jurisdiction du Roy, ledts. villes en onc 
porté leurs plaintesàla Die e de Ratisbonne& celle cy en (üite , 
faitles remoníttances conucnales Sa Maj. Tres-ChrefGenne ;: 
Elle comme dansune cauſe propre n'à pas prerendáe de jugct el- 
le mefrneny faire juger par lesSiens ces differents , non obftant 
quc ces Villes recognoiſſent inconteftablement & en certaine fa- 
conle grand Baillage d-Hagenau cedé au Roy.parle traite dc 


' Munífter Mais pour donnerácourelaterredes tarques de Sa Ju. 


fticc àbien voulu foubmettreces differentsà un atbitrage nom- 
meè de parte & d autre,& composé des Membres del Empire, ce 
qu'citantileft inconvenabfe que la maniere du próceder dont 
ont uſe preſentement contre Moy & Mes Eftacstant del Euc- 


fchéde SpircquelePreuoftéde Weiffembourg puiffe prowenir 


desordres & de la Volonté de Sa Maj. d' autant plus qu'aucune 
partie d'iceux n'a jamaisenla moindredependence,ny recognüe 
enfegon quelconquesles grands Baillifs d? Hagénau , aint rele- 


' uentpriuatiuemen: de $a Maj. Imple & del' Empire fans auoit 


cn aucuntemps cítésinquietés ny troublés dans l'imn ediaté & 
fouueraineié par fes Predeceffeurs audt. Balliage rant auant , qu' 
apres lapaixde Münfler, — D'ailleurs il vous n'eſt que tro 

€ognu ce qu'il faut en droit pourfonder lajurisdiction & quil c& 
inouy qu'aucunc jamais aytefté eftablie par. des fiinples allega- 
tions d'unedependence,puis qu'autrement tousEftats & meíme 
les plus cloignés courreroient risque deperdre leur Souueraine: é 
& Íc voir desunisdu corps del' Empircauparauantquele deman- 
deutayt paroiftre aucunstiltre$ , cequ'auanttoutechofeeft ne. 
ceffaire en conformité des decifions du droit & à faut dc- 
quoy le defendcur doit eftreabíou & laiffé paiſiblement dans la 


juyffance & poſſeſſion fans devoir n'pouuoir eſtre obligé 
! d 


⸗ 


Geſchichte. EUROPAEUM. Áo 


d'exhiber meíme deuant iuges competentsaucuntiltre Junfius 
juftificative dea poffeffion, laquelle de fanature eftno- An. 1680. 
cemrhent quand clle eft immemoriale,fe juftific de elle 
mcíme, De quoy Meff. vous pourrez aiſement juger, 
que fans prejudicier à Sa Maicft. Imperiale, àl' Empire, - 
Íans faite tort à mes Eftats & à moy meíme & fans con- 
treuenir dire&ement à mes devoirs , ferments & obli- 
gations, je ne peux recognoiftre la iurisdiction preten- 
düe de Voftre Chambre, ny moins m'engager par de- 
vant elle pour aucune deciíion de droit àl^ esgard des 
Eſtats, qui nont autre dependence que de Sa Maieft, 
Imperiale & del' Empire, — Neantmoins dans le der. 
que i'ay de coupper chemin à toutes longueurs & in- . 
conveniens , f'ay bien voulu pur & fimplemenr enfor- 
me d'information vous donner à cognoiftre quce non 
feulermment comme desia dit eft l'Evetché de Spire & 
Prevofté de Weiſſembourg avec toutes leurs dependen- 
ces Íónt des Eftats & Membres de l' Empire depuis plu- 
fieurs fiecles , iouyffants feparement de toutes fes pre- 
togatives en conformité des autres Eftats immediars de 
l'Émpire , mais que de plus parla difpofition du Traité 
de Munſter par l'article 77, Tous les droits iurisdicti- 
ons immunités & privileges dont ils auoient iouys ou 
deu iouyr , cy déuant font tresparticulierement & en 
termes exprés referués , de fortemefíme que quandbien 
aucune partie d' iceux, comme du Prieure de St. Valtput- 
ge.qui eftune des Egligfesincorporées, direfe pourroit, 
auroit eu cy deuant aucune depentence enuers les Eftats 
cedésau Roy, Ellcenferoit prefentement & en vertu de 
. '€etarticleaffranchie & Exempre bien loing de pouuoir. - 
jamaiseftre verifié quele Prevoft Doyen ou. Chapitre de 
W'cifífembourgs ny aucuns de leurs Vaffaux ou fujets 

| | Cec 3 ayent 


490 ,PBIARIUIM Sonderbare 


An. 1630. 
, Junius 


ayentenaucun tempsrendu homage ou autre Eipee de 
fubjedion ou dependence au grádBalllif d Hagenau;autly 
neíc trouuera il pasque chofepareille ayt eftepretendüc 
nonífeulement pat ceux dela Maifon d' Auitriche & Pa. 
latine,maisautly par ceux qui depuis treat ans ont poffe. 
de cette charge dela patte du Roy, non obſtam qu'ils 
ayent fait paroiftre unc diligence & exa&itude fort ex- 


' ttaordinaireaà larecherche des.droics.& jurisdictions ap- 


partenantsà cette Prefedure , laquelle felon la declara- 
tion desarbitresne s! eftjamais eftendüe que fuc certain 
nombre des Villages & aucuns droits particuliers fur les 
dix Villes,dansune desquelles (cauoic celle de Veiſem- 
bourgslaPreuofte de ce nomàen-tout temps obrenu & 
poffede fort paiſiblement diuers droits '& ;prerogatiugs 
confiderables , & parainfiladte, villeáenquclquefacon 
euunc dependence non mediocre de la. Preuofté íans 
prejudice neanmoins de fon immediateté «eis l' Empire, 
& dc autres droits appartenansiegiment à ]a:prefe&ture 


Áusdite,cequeonátrouut à propos de copcher en:paffanc 


. quelque Corfnexionentre cesdeux E(tats la preuofte & . 


aucune jurisdiction à la prefe&ure , fut ladte. Prevoſté, 


. danslequel tous les Eſtats ſtués dans le diftri& de 1' Alſa- 


pour donnerá cognoiftre que quand meſme il.y 'aucoit 
laville,cecy , ne.pourroitenfagon quelconquedonner 


ainfy cftablit pluftoft (on immediatexéd' autant. plus que 
dansl'article dutraitte de Munfter , Teneatuc Rex &c. 


ce desquels l'immediatete vers! Empireà eíté reſcruce 


fontfort expreffement nommés, aucune mention n' eft 


faite delaPreuofté de Weiffembourgs ny del" Ruefchéde 


Spire quoy quemembre de Empireautaat & plus, Cap- 


fiderables queceux,quiy font fpecifiés,ce qu' eſt une mar- 
que inconteftable. que mesdts. Eftats n' qnt eg, aucgn 


1empsfait partie du Landgraviat d' Alface , n'yeu acune 
2 depen- 


^ 


[| 
— a. aam — 


Geſchichte EUROPABUM E. 
dependence lu Bailliage d'Haguenau, defortequecetre Junlius 
feule preuue dcatoit eſtre futhffante pour me guarantir An. 1680. 
de couteslesinnovations & voyes dé fait que ie ſouffrea | 
preſent quand meíme je ne me trouucrois pas , comme 

je fais,dans une paifible de plufieurs ficcles de toute juris- 

diction du Grand Baillage de Lautterbou £s X dependé- 

ces auſſy bien dela Preuofté de V'ciffembourgs du Mon- 
datficfs proprietés exemptions de franchifes depuis le 
temps& en vertude lafondation duRoy Dagobert , cy 

jointe fub N. I. confirmées' en fuitte. renouvellées . - 
& augmentées par les Succetfeurs Empceteurs & Roys 7 
Romains,  . 2 


Ce que eſtant Mefs. je fuis forc perfuadé que tout ce 
que jusquesà efté entrepris fur Mes Eftats ſuſdts. fans. for- . 
me de juſtice & par voyc de taità cfte fait contre lesinten- - 
tionsde Sa Maj, tres Chreftienne ou au moins fur des rc- 
larionsfiniftres,qui luy en doiventavoir eftéfaites. Mais 
afin quevous cognoiffiez tant mieux lajuftice de mes pla- 
intes & le tort que Jerecois , vous aggréerez que je vous 
face unobbregé des innovations intentées & executées 
depuistrois 4quatre Mois,dontle commencemens a efté 
fait en ec que le Sr, Pape d' Efpel Baillifde &/ciffenbourg 
fansaucunefommation & ainfy par un procede inouy , à 
obligé leshabitans du Baillage d' Altenftat à preſter fec- 
mentde fidelite au Roy , s'eftíaify de toutes lesrentes& 
revenucs & àincorporéàla Prefe&ure q' Hagenau, apres 
cecy ilà obligéau pareil ferment de fidelii€ les habitans 
des Baillages de St. Remy & de Clebourg.dc Vallées de - 
Bobenthal , & Schlettenbach,delaSeigneuriede Berbe- , 
ftcin , d'aucuns Villagesdela Communauté de Guuen- 
. berg& devousautres fitucsdans le difti de. Mundat, 


dontu- 


$9» DIARIUM GConbeabote 


An, 1680. dontuné partie eft poffideé entierement parla Prevoſte, 


Junius 


autre en releve ou eft chargéc d'engager, tous neantmo- 
insrecognoiffentlePrevoft,commce proprietaire & com- 
me Sgr. du Mundat, en fuite de quoy les defences ont efté 
faites à tousles Baillifs & Officiers deslieux dc fe ne plus 
mesler d?aucunce Jurisdictionou Cómmendement & de 
fe contenter de larecepte des rentes & revenües den exi- 
ger plusde Couruées,lachaffe & peíche onc efte deten- 
dücs,on àfaitdeficherdesburreaux,de payage, lesarmes — . 
ouenífeignes desScigneursuniffantce droit auecla meil- 
leure pattiz desrevenües ordinaires enAllemagae auDo- 
maine du Roy commedependences dela fouverainité,ou 
impofantaulieu d'iceux de deniets dctubvention & au- 
tres Charges extraordinaires , on Aobligé les babirans à 
n' achepterle fer, fed, planches & Bricques ailleurs que 
dansles lieux eftablisàceteffe& dela partduRoy , or à 
logéà bon plaifirles gensdeguerre, la juftice ou Efche- 
vins des Villagesontefte caffez,cftabliffant en leur licu | 
un Prevoft Royal, onálogéà defendua mon Officierde.- 
brefider conjointement auecle Ballif de Weiffemabourg 
au ficgede jufticenomméleStuafelgericht,octroye par les 
Empereurs & reglé parle Roy des Romains Robert en 
fuite dela copie ſub N. II. auec defence deny plus por- 
téraucune appellationauffi bien qu'ala Chambre Impc- 
riale de Spire, ainſy ículement& immediatement au Far- 
lement de Brifac , onm'aempceíche l' exercice de diuers 
droits & emolumentsquei' ay dansla Rille de Weiſſen- 
bourg, & le Mundat, on m"ainterdit & aux miens!' entréc 
& ufage del'archive , on arordonnéde produire le de- 
nombrement & fpecificarionde tousles fiefs & depen- — 
dénccs,& afin fans m'areftera celles & pareilles entrepri- 
fesonteítpaffé (iauant pour bouleverferle tout ala. fois 
que detn'adiournerenqualité de Prevoft de. VVeiſſen- 
st m bourg 





aud ^ EUROP EUM 2085; 

: "bourgsaucc le Doyen & Chapitre decelieuá prefter pa- lius 
reillementleferment de fidelié au Roy K meíme ent IAn. 1620 

les mains d'un Ballif de Veiſſenbourgs/ lequel auſſy ín 

fuite y àobligé lesdts. Doyen & Chapitrd 


. Cependantonn'apaslaáiffé de m' inquieter de mef- 
me danslesEftats.de mon Eucíché de Spire,leSr. Papo d'- 
Eípelayantenvoyé desordresaux habitants du Baillage 
de Madebourg de fournir certaine quantité d' auoine & 
defoingaux magazins du Roy à Landau parmy. payc- 
ment,taxéde fon chef,ce qu'ayant efte dcfendu auxdts. 
habitans par mon Confeil deSpire , ilsyont cfle contra- 
ints parfórce & logement de Cavallerie peu de jourapres 
le mefme Sr. d'Efpels à donné adjournement au grand 
Ballif de Lauterbourg de comparoiftre à certain jour à 
W'eitffenbourgauec tous autres Officiers dud. Baillage 
pour prefter ferment de fidelité à la juftice Royale, de 
' Weiflenbourg, Vulgo & olimappellé leStafelgericht , d . . 
- autant quilauroit cítéinformé,queledt.grandBallifavoit — . - 
detouctempseu cere obligation versle Doyen & le Cha- 
* ^pitre &leScafelgericht de V'eiffenbourg , dequoynon 
content on m'àparaffiches publicques donne autre ad- 
journement, commeauSgr, & Poffeifeur du Baillagede 
Lauterbourgs & autres en dependents fcavoir celuy de | 
Jokenom,Dahn,Madebourg , & Landecken de compa- 
roiràla Chambre dc Brifac pour produire lestiltres , en 
vertu des quels je poffedoisces Eftats & àfautede ceme 
voir en eile debouté & condamné reftitution des fruicts 
receus depuis lejour dela detention fans autre tiltre que 
celuy delabieaíeane, | Vousvoyez Meſs. qu'ennevou- 
lant vous faire qu'unabbregé., J'ay cfté oblige àun affez 
. longrecitàcauíe dugrand nombredes innovations, qu 
ont 


A.1680. lonten fuiviesles unesapreslesautres auffine me veu je 


Julius. 


Qe DIARIUM . —CCeneiac 


pasclagit davantage, Sutccllequife font de moment 
enautre,& dontjeíuis menacé àtoutes heures d? autant 
quetputes € Chacunes proviennent de la Meſme fource 
fcavoir de debat de la fouverainité &. immediarere des. 
Mesd. Eftarslaqueile par les raifons fusd.. eft tellement: 
eftablie,q:ellenepeuteftre tiree en doute, desgens qui 
fontfort eſclairces & font profeſſion de faire: la. jufticc à 
teur chacuh fansaucun esgatd , ncantinnoins commc je 
trouve qu'il yàdeux poinrs,les quelles aupres de gens qui. 
pne fontpasfort particulierement inſtruits dela füite deces 
affaires peuuent. donner quelque. ombrage & paffer au 
moinspourdes pretexts. J'aycreuque vous ſerez bien 
aifequ'onvous endonne d" Eíclairifemenr. — Le p'e- 
micrpointeftàl' efgardduBaillaged: Altenſtat, queje: 
poffedcen communaureavec Monfieucl" Electeur i'ula- 
tinjle quel (etrouveavoirefté autrefoisincorpe:au Ba.lla- 


t 
" *. 


gc d' Hagenau,maisil eft neceſſaire àfcavoirque ce Bail... 
lbgedepuislafondarien du Roy Dagobert atousjou:s cíté: 
potfedé privativement par les Abbes de Weiffenbourg; 
avectoutejurisdiction jusques: a l'an. 14270.. dans lequel 
EridericquePalarin nommé le: Vi&oricux a. raifon. de: 
Encres s"enrendit Poffeffeur & par bien(eance le mis. 
ubslaprefe&ure de. Hagenau. potfedee auffy dans cc: 
temps parla Maifon. Pàlarine,& l'emdonna: admiftration 
au Ballif de Weiſſenbourg, ſur quoy les Abbés ont port& 
leurs plaintes au St. Siege- de Rome,le quelauffyen fai'ant. 
dioit em à: otdonnè la reftitutian ioubs peine d^ Ex. 
&ommunication: ,. làquelletrouvantaupres des. Princes: 
Palatinsde cetemps;fadefenrence: dcüc lesà rem:s dant. 
ledevoir;au quel pourranr ils n*ont pu donherentiereac- 
compliffement parceque T Empereur: Maximilian enI* 
81:155 4£,. tetira la prefeture:d' Hagenauavec 1e: Baillage 
4d 





Cod. — EOROPEUM' — "uu | 
d? Alcenflat nonobftantles remonfttances, quien ayént A.ré8e. — 
efté faites de part &d" autre qu'il àfalluque les Abbes d' Julius. 
alorsfe contentaflent des promes faites parles Electeurs 
Palatins d'en fairela reſtitution, auſſi toft qu'ilsen poutro-.— ' 

ient recupercerlapoffeffion , ceque fuftauffy execute en 
fuite des transactions fub Num. III. IV, quoy quꝰ auec 
certaines conditions , lorsqu'en P anigzr. l'Empereur - 

. Chaile V. renditau Prince PalatinlaprefeQure de Ha- 
genau & le Balliage d' Altenftat'& encor bien que depuis 
€nl'an 158. F Empereur Ferdinand retira de rechef la 
Prefe&ture,& que par unabuscognuátourtempsl'admi- 

- niftration dudt. Balliage demeura inferée dansles reuerſa- 
les du Ballifde Veiſſenbourgs ce non obftantla Prefe&u- 
ren'àdudcepuis pretendüe. aucume jurisdi&ion furledt. 
Baillage ainfy à laiffe Monfieur I? Ele&eurs Palatin & le 
Preuoſt de Werffenbourps dans la jouyflancede toute ju- 
risdiction & fouverzincte faifant reflexion für Te droit fur 
ancien eſtat, & Sentences Apoftoliques rendüesen fuite & 
non pas furT eftst danslequel ccBaillageauoiteftémis par 
violence& force de Jaguerre ce queaefté pareillement 
Gbfetut parlegrand Ballif eftablis de la part du Roy de- 
puis la paix de Mũmſter jusques aux nouations prefentes, 

E/ autre peint qui à pareillement befoing de quelque in- 

.. formation particuliere,eftàT esgard du ferment de fideli. 

té auquel ont veut obliget le prand Ballif de Lauterbourg 

auec autres Officiérs fübalteriis de ce Báillage ; Hy à dans 

cecy bien de!" abus & cepretext eft fondéíur des erreurs E 

fort vifibles, d'autant que fans s' arreſter à ceque le ferment 

n'à plus efté preftéde longuesannés& quele Baillage de 

Laeterbonrgs àuffy bienque le refte de Eucíché n'a eu 

auant É incorpotation aucune commanion ny depen- 

denceds laPréuofté. — fleftcertainqu'ila eft€ prete 

pst lafculgeandBalhf&c parnulautres des fubaltenés & 

|» Dddas - Íeu- 





DIARIUNM:- Sonderbarr 


An. 1080. ſeulement au Doyen & Chapitre, & jamais au ſiege de la 


unius 


. tontportéála Poſteritẽ. 


fuſtice nommé le Srapfelgericht, d'ailleurs ce fermens 
eitoit pur & implementà I csgard des lieux dependants 
dela Preuoflé,lesquels en temps del incorporation ont 
eftéannexés& mis fusle Gouvetnemenrdü grándBallifde 


Lauterbourg Sculement parla bienfeance, & comme il 


appert parla copie cy jointe fub Num, V. pour pre- 
caution & plus grande feureté desdts. lieux en cas 
dc mort des preuofts comme il fe praticque aupres 
de tous les Chapitres d' Allemagne pour le cas de Siege. 
vacant. : 2. 

Or corame dc ces efclairiffements deductions & 
vcrités inconteftables ilappert clairement ; que rout ce 


qu'onaexecuté jusqvesa prefentfür mes fusdts. Eucíché | 


& Prevofté à cfté entrepris par voye de faitcontre les di: d 
fpolitions du droitauffy bien quedes traités de. paix de 


. Münfter & de Nimegue,e veux efperer dela juftice d'un 


aufly grand. & puiffant Roy que5a Maj. apres les infor- 


 mationsreccücs fera portéc álaiffer cette Preuofté C qui | 


pat inſtinct divin à efté tiliberalemenr dotée du Roy Da. 


. gobert,quoy que depuispar la fuite & mouvementz des 


guerresnotablement diminuée ) dansune jouy lance pai- 
fible de tous droirs, Prerogatiues & Jurisdidions & parti- 
culierementdans fon immediatcré (fj notoire de rEmpi- / 
te, auſſy bien que celle des Effars de Eueché de Spire dans. 
lequelcft à prefent. incorporée, par ou ſadte. Maj, s'ac.. 
quirera la gloire dansle temps pretent don: les Eloges.íe-... 


De meſme Mefsrs.jeme confie que!vous cognois.. 
fiezla force de cettes miennesremonftrances, lesquelles: 
y'ay efteoblige de vous faireaucc prier de remonftrer en. 
forte àSa Maj. Tres Chrcfticanc la jufticedemes raifons. 

| 2M comme: 


—.-—- 


"asc c — o— c 


| —— — — — 


efti. EURO P EUM. | 397 


eſtre àcouvert des entrepriſes de fait & innovations, & que 
celles,qui font desja executées foient leuées & anneantis, 
& le tout remis dans fon premier Eílat, enfin de pouvoir 


jouyr paifiblement,& fans oppofitions de tous mes droits 


& jurisdictions , & demereurauec mon Eaefché deSpire 


& Preuofté de Veitfenbourg aupres de mon juge ordi- - 


naire de Fr Empire, la ou jeferaitoufiours difpoféa rendre 
raifonatous ceux qui croieront avoir action contre moy, 
fans pretenter.de difputer à Sa Maj.aucun droit de la pre- 
fecture Royalle,quand & quels l''on pourra juftifier par 
voye aimableoucelledejuftice , par devant des iuges 
competents ou impartiaux eftre fondésíur , ou cn eon- 
curenceavéc maPrevofte de Weiffenbourg en fuite de la; 
paixde Münfter & des poffeffions immemoriales , cc 
font lesbonsoffices quei efpere de voſtre equite & donc 
Je vous feray forcobligé qui tuis. 


comme jc fcray auffylafin,que doreíenauamt jepuiffe. de- Juultus 
mereur exempt de cette force des proces & citations, & An» 1680, 


po DIARIUM  'Cebetat 


An.163o. Lettre efcrite à Meffieurs las Prefident & 


Confeillers delaChambredeRecherche 
du Roy Tres Chreftien eftablicà 
Metzle 2 2, Fcbruriur, 1680, 


MESSIEURS 


^ ey veu del ordonnamce du Roy que fur larequefe , — que 
Meffiemrsles'Evefques de Metæ, Taul & Verdunluyong 
prefénte , àce qu il pluſt à Sa Maj. Tres Chreffienme de leur 
denner des Ingespardewant lesquels ils puiſſeut faire Afffener 
fous les detenteurs des biens & droits dependauts delenrs Agli- 
Jes & Clergeæ, le Royh eſté ſervy æ eſtablix um: Cham- 
bre pour prendre connoiſſauce des uſurpations & alienations 
fites desdits biens & droits temporels appartenanti & depen- 
' dantsdesdites Eglyfes & Clergez, des dites 10m Evefohes, en- 
gangées ou uſurpées, appartenantes & depemdanees d' ceu doni 
Sa Maj. pretend ,que la Sowverainité Luy appartient à cauſe des 
traites de Munſter, en quélquesdieux que les ditsbiens , droits, 
, Ferres.Seignoriesoyem aſſis & fituez & qu'enfuite decescopies 
ont eſté emvoyeesen divers Lieux, Prevoſteæ, & autres Juris- 
dictions Civiles & Feudales des Seigries, dependantes des Prin- 
cipantes, , ou ſitiibes dans P effendue des Diocefes des Egliſes de 
Metz, Tou! e Verdun,dont l Empire doit avoir cedé la Souve- 
rainité à Sa Maj, par le Traitté de Munſter confirmé par celuy 
de Nimegue. | mM 


J'y anffy veu;que fur ce que Vous yn auez; donné aſſigna- 
tion par L' adjournement infinué AU Officter de ma Ville de St. 
VVendeldecormparott devant Vous le premier de Marsprochais, 
prou reprefenter C exhirer les titres & papiers juſtificatifs, en 
vertu de(quels je jouys de la Seigríe de Lad. Ville de St. VVendel, 

es 


au devoir Af aute de ce qu'il fera ordonné , que Lad, Ville auec Junlius 
fesapparténances C dependances feront & demeureront reunis An, 1680. 


Pul u- o NETT T 


— — — — — — — 
. 


&/' Eglifc de Metz; comme faiſants partie de [is anciens domai- 
nes nſurpes ſur icelle. 


Yl appeyt de cela, Meſſſeurs, que la Chambre ordonnte pour 
ect efct fe fonde [ur une Semverainité qui droit cffre cedée par 
F Empire à la Couronne de France par le Traité de Munffer non 
leulement fur les territoirespropresdeces rroits Evcfchez, mau 
eu[[y ſur les biens, Cloitres, terres, & perfonnes,qui en dependent 
à riltrede fef ou autrement: ,— quoyquefituez; bors aud Jiricldl 
d.trois &uefchez, ce que m apaseflé ny peut effrefera ad'vpuée 
de! Empire, lequel ſouſtient, que comme les Evefches de Toul, 
Metz, & Verdun lors qu'ilsfa forentencore parti? del Empire 


m'ont pretenda ny pu pretendre aucune Iurixiction ordinaire 


fre tes bien; propres de leurs E' veſcheæ, qui effotent aſſiſes dans 
listerritotres des autres Eſtats de Ü Empire uouplus , que fur 
les Seignories qui fé trouvoientſitubes bors les territouires pro- 
pres, quoy querelevantesenffef a leurs Ecl'fes. ſurvant li Con- 


 flitution c droit notorie de l' Emprre (quod feudalitas per ſe 


moni faciat in Imperio ſubjectionem) & que mefme la Courran- 

mede France depuis [e temps , qu'elle à po[fedé ces trois Eveſihe& 

devant la paix de Munffer;ni a vienpretendude pareil [mr ceg: 
dits Eflats de P Empire ainfyileff notoire, que par la Ceffsom des. 
di, trois Evtfehez au traité 42 Munffer leur droir: & iurisdi... 
ctionnꝰ ontpoint effé auzmentez au prejudice des autres Eflats:' 
de Ernpire mais à eſte feufemr; diſpoſc/unles dpoicds, & Iuru- 

dections,que les Evesunes Predectlfeurs avsiént en euconformi- 
E des aufres Eſtats del Empire. 


C qu ff'int Meſſſcurs la Serment defrdelité , auéc lequel 


0. n 15 » A Í 
je /nis obligè à Sa Mté. Imyeyiale , & Al Empire ne me permet 


p de me fousmeureà la. pretenduc Iurisdiction d: voffre 
| Cbambre 


FÓ 


490 DIARIUM Sonbderbare 
Julius Chambre auprejudice & defadvantagede P Empire , aufs ne 
An.1680 peux Ie ádroity cffre obligétansáraifon da traité de Pre 
phalie, que dun autre payticulser fait en Ü an I661. entreley 
Beputesz de Sa Maj, Tres Chreflienne, C ceux de Predece[feur, 
commeil appertpar la Copie jointe fab. Num. 1. Er pourtant 
Jansm engager à aucune dectftom de droit, ay volu Vous faire 
éntendre féulement par forme d' information extr ajndicielie, 
pour preventr tous incomventents & faire voir en meſme tesops 
4 Monfieur l Evesqueauffy bien , qu aun chatun lepeu defon- 
dement de [es pretentions , que quand bienlefusdu defaut de 
jeredicgion nefetrowvereitpormnt , cb que cette Chambre fut 
felle, queje puiffe offre obligé de lareconnoiffre, V ferage neant- 
moins inconvenable,de quelle facon on puifepretendre, que] 
produiſe les titres d'une fe ancienne poſſeſſion dela Ville C Bailla- 
gedesaint VVendel, dontje fuis inconteſtablement, en jouiſſance 
paiſeble, & telle, qui fe puſtiffe d' elle mefeme, d'autant. que felon 
— Ja diſpoſitiou du droit des ge ., meſme fefeu la lu- 
miere & raifomnaturelle , il eff du devoir du Demander de 
verifier avant toute chofe les tiltres, fer lesquels il pretend de 
fondefonder fa demande de orte quau cas de defaut d'écenx | 
on ne peut charger lepolfelfeur depronuer som droit ains le 
doibt op abfondre e) le latffer dans ſa poffeffron. —... Orcompe 
Monfitur | Evesque n' Arienexbibé ny pourra exhiber pour 
^ werifer,quelad, Ville de Sz, VVendel ayt. autre fog 4ppartenu à. 
Jen Eghtfe, ou qu' elle /uy ayt effé ,. ou foit emcore affecféca tiltre 
deffef engagtere ou AMITOPBE AU)]) ileſt incõteſtable, Miuſtauffe 
au delà du devoir par les Num : 3. 3 4-  donmtlesoriginaux 
fe trouuent dans mon Archive, quemon Archeuefebé à acquis à 
Hltre d' achapt & dauation legttime,ce qu sl n' auoit pasencore 
Alors tant des Seigzeurs de Schonbourg que desComtes de Hom. 
bourg, non pas nouuellement & depuis cent ans, ma depuis f 
4n 1352. dent enfaiteil à cſte imveffyen | an 1384. de F Empr. 
Charle quatre,comme ilfe voit de la copiéfous Num: s. & fuc... 
et/ffvemenz detous autres Empereurijusques àprefent de me[C 
ec 


"- 


À 


Or —— EUROPBUM ^ A 


ume , quedesautres lieux del Archevfſchi. Et penrtust x asas 
par ceedocumentt Qo tiltres irraprochablbsy conreBtc dr pwri- Ani6go 


"enlieremert purum po[fclfion paifflfde de tries cents cinquante 

ABS , la jurisdiction C le Domaine eff bien effubly dq * d 

mon Archevefcbé, qu Ine s y peutricmoppe[er deſolide, 
que lepempue Monfr. 1 Evesque pourrait auancer en —* 


T de deffrutroitalzfoy mefino: 


- . BDeforteqae cette deduPionfaifsnt: ewsnóitre queda 


Jill e Bailge deSt.PVendeine fónt ffex, ſutjectes Eve 
fébé de Metz, : Ie mꝰaſſcure Aqſſeurs que Vous jugex bien ſun- 
autre lumiere e efelasrisifemment gels Icricdiction Royalent 
epinttronuir lieucontre Moy sant à Peſgurd de maperfon- 
esque delad. Pille, & quepoar iæ feri d deses ratfóns, je ne puis 
æy dois recounvitre autre Jage qas eur Empire. 
Enfuite dequey jefite —— ae oe petes d "vafire 

. ebeficommejeVowe enpric., de reprefemter à $a. Majoff. Thes 
Cirjfitmse (C 12ouJeyopteray an]ymmaesraifons ) layulice c 
eqnité de eette mienne remnflraso S lagmlle je tronue obligé 
pr unir de queperlejermemt ,— que] aytibda à 5s 
de diſpeſer en fovat — quie puiffejelon [n 


] dipende i bt de piuhlfer chi noée bar catio. pi^ one 
qub eme — detraieé particulsesdleb an aæb cn. 


entre Sa Ma]; rion: Predeccqeur dtwmmer exemit de. ces —* 
| erdiproc Ob tiarion dore Buecittoto decheockché ups cs 
dimos rdinire: JAgnjofibmptenjours fort 
x PiS[ Pv-&402M. LUI, Wi VY Vir? onMOir imitB- 

nad aBien euim: Jer efe obligé; th foin, 


Misfieors " 


XitenbreitfteinJe z. . 
Eche 14.9. —— 


Eee - Aut. 


4 
Bf amla * .2.2 .  . a 0 0. - 


fauius 


An. 1680» 
. 


«oi | DIA R IU M Sondabare 
Aux Srs, le Preſident & Conſ. de la Cham- 
bre de Rechercheſa Metz. 


MESSIEURS. 


4j Ous auez veu del efcric ; que jevous ay envoyé 
exception &les raifons quej^ay opposé fur, ce quc 
vous pretendiczau regard de ma Ville& Bailliage 
de Sc, V cndel,que mes Predecceffeursont desja reconnu 
dcl Empire depuis 350. ans & donc mon Archeucíche cft 
demeuré cn paifible poſſeſſion fans contradion de per- 





: fonne, & commcejen'ay point.eu Reponfedc vous, je (uis 


perſuàdẽ, que mes raifons vousauront donné appaifement- 


: mais comme j'ay depuisapprjs d allieurs,que vous voulez 


faire pretenfionsfur quelques Terres qui nc font pas ficfs 


" desEuefchez,mais fetlemeat percequ elles (c. trouuene 


'ficuéez dans l' e(tenduc de. leurs diocœſes. Te.me - 


. troustcobligé de veusdire, quefipeut eſire Monf I' Eues- 


quc de Meiz vousauro& faitentendre que la Ville & 


' Bailliage de Sc. Vendet appartenoit fous la jurisdiction 


diocaeíaine defon Euefché,qu^il y a del'abusen cc , qu'il 


ne ſe trouuera pas,quedepuis deuxcenrsans & dauantage 


aucun Euesque de Metz ait exercé dans ce lien quelque 


: a&dejurisdidtionEcclefiaftique,mais bien au, contraire, 


| que mon Arelieveíché de Treucs en ait tousjours. eftó 


ans une jouiffance plaine & poffeffion notoire de tous 
droitstant Metropolitain,que diocefain ; comme vous 
verrezdes documensicy Joints,que jevouscommunique 
par forme feulement d' information extrajudicielle & 
fous Ptoteftationdesja faitepar mon Efcrit precedant, de 
manicre,quequand bien Eveſché de Merz auroit euau- 


parauan quelque droitde cette nature , il ne pourroit 


ncans- 


e "aA o 





Geſchichte. EUROP 4 U M. 0 403 
neantmoins trouuer lieu dans aucune juſtice & particu- 
liermentaupres du St, Siege comme mon Juge. compce- 

tent au prejudice demon Archeucfche qui eft muny d" - 
," uneprescripfion fifolide des témps immemoriaux qui à 
force deloix d'un Priuilegefpecial & (ubüfte méme con- 
trel'EglifeRomaine, — lleftinouy deplus& neíe peut 
pas juſtifięr, que on cftendaffe la ceffion faiteà la France 
de troisEveíchésau deffusde leur propreTerritoire fut les. 

- terres desautres Eftats de l' Empire encore bien qu'elles 

* foyentfituées dansleur diftria Ecclefiaftique, parecque il 
2 apoinrefté canfporte à la Franceauecla Souveraineté 

/ plus quecequeles Eucfquesont eu dependement dudic 

mpire & qu'jceux n^ont eu aucüne Jurisdidtion rempo- 
relle com.n' ayant riende commun auec la dioceffaine 
hors deleurs propres Tetressil fuive neceffairement, que 
les mots du traittè dc Weftph&lie à l'endroit ,— & per eo- 
rundem diſtrictus, ne pcuc eftre interpretés autrement que 
dcl eſtendue temporelle & non pas diocefaine tellement 
que jc veux efperer Mefficurs,qu' eftantimbeu des raifons 
ficonvaincriantes & de fondements,qui rendentlajuftice 
dc ma cauſe fi evidente,vous ne voudriz pas par un effect 
contraire metroublerdans une poffeffion fi ancienne, ny — 

orter de jugemansà fa lefion,non plus qu'à quelques Vaí- 
bx de mon Archeüueíche de Treues, auffy bienque de 
monEuefché de Spire & Preuofte de V ciffenbourg qui. 

. m'ont faicplaintes particulierement Mefficurs le Duc de 
Birckenfeldc & Comtede Linange;que vous les auez ci- 
té pour recognoiftreleurs cerres de Birckenfeldt & une 
pariede la Comté de Linange comme. mouuante de P? 

ucíché de Metz,quoyque notoirement elles dependent 

nonículement en ficf depuis pluficurs Siccles de Moy & 

', 'demesEglifes ,!maisauffy deleur Jurisdi&ion dicecefai- 
'" me s ainfy jenepeut mc difpenfer en qualite de Seig. 
m f Ecc 2, di- 


| 494 DIARIUM Senderbare 

Julius — dite&(apreslesremonfirancesque mesVaffauxmeman- 
An.1ége dent, vous auoir desja fait, de m? oppoſer par la prefentcà 
*«ceprocedé & de vousdire;queje ne puis pointab andon- 
 nerl'inieret desmes Eglifes , nylesvoir troublez daas 

unc poſſeſſion fiancienne& immemornialedeceslicux,en - 

y donnant la main àces Innouations , vous: priant 
Mefificurs defurfeoire ce procedé & dene point altererT 

ordte que la couſtume & ie droit des gens ont eſtably par 

tout, qui eſt reeu mẽmedans tous lestribunaux de la terre, 

— jcT ay auſſy fait reproſenterà Sa Maj, Tres Chuo- 

nee 


£hrenbyeifteinle.d'Avril — 
. 1680, 








* 2 Anno 1680. 
E ES PEN — ] 
| nU! f Auguftus. 





| Deß 10 8 o. Jahrs 
Achter Monat 


AUGUSTUS 
| genannt. 


Ndem Kayſerl. Hoff zu Lintz wurden bic geheime Berathſchla⸗ apre; 

gungen in Gegenwart Ihr. Sapfent. Majeſi. faſt taͤglich Lan ri ad 
9" nut , von bannen beyde Majeſtaͤten den 8. dicſes zu Waſſer Ens und 
nach Ens abgefahren / und von dannen / nach allda eingenommentr Steyer. 
Mittags⸗Mahlzeit / zu Land auff Steyer verreyſet / allwo man Dero⸗ 
ſelben drey Ehren⸗Pforten auff gerichtet hat / auch bey Ihr. Majeſtaͤt 
Ankunfft weiß unb rochen Wein lauffen / Comoͤdien / auch vorirefftiche 
Jagden in der Naͤhe halten laſſen / von dar Sie denn. Abends gluͤcklich 
surüd? gelanget. eio. Nachmittags begaben fic allerhoͤchſt ge⸗ 
dacht Ihr. Kayſerl. Majeſt. hinabwerts nach St. Pantalcon / divertir- 
ceti fich nachfelgenden Tags ſelbiger Gegend mit cíner daſelbſt ange 
ordneten ſchoͤnen Jagd / und fande fich ſpaten Abends zu Cin wiederum Und fomm: 
ein / woſelbſt cin Abgeſandter vom Fuͤrſten Abaffi auß Stebenbuͤrgen wieder nach 
angelangt / welcher allerhand Klagen uͤber die Exceſſen / fo bie Kayſerl. m. 
wider deſſen Unterthanen veruͤbt / anbrachte / und umb Abſtellung derſel⸗ 
ben anhielte. Hingegen beurlaubte fid ber am Kapſ Hof geweſene Koͤ⸗ 
nigl. Frangoſiſche Envoyé, Marquis de Vitry bep Ihr. Kayſ Majeſi. 
weil er von ſeinen. Koͤnig beordert worden / anben Konigl. Polniſchen 
Hoff zu gehen / und aldar als Geſandter zu verbleiben. 

Hlernachſt wurden von Ihr. Kapſerl. Majeſt ber Herr Graff Kayſ. Dar 
Joͤrger | Vice Cammer⸗Praæſident / Hr. Graff Schlawada / Jf. 353 vier 
Sigmund Graff von Dietrichſt ein / und Hr. Graf von Gopes / Land⸗ à mm 
Marſchall / mit der geheimen Rahts⸗Stelle begnadiget. Undwurde 
bein Kapſerl. Ober⸗Ingenieur / Grafen D tin Kapſ. Coefebl ju 


— fie Theil. geſandt / 





— 


Anno 1620. 


Auguftus. 


uo |» — DIARIUM RKapſ.Hoff und 


geſand / die neue außgezeichuete Schantz | (oon tr QDaqe Hegit / aiqy 
baiden auffzubauen / damit man ie Graͤntzen bedecken unb jehgzeitg 


biß óoo. Mann darin logiren moͤge. Immittelſt ſchickte bie Lande⸗ 


Regierung zu Wien an alle vier Oſterntheil deß Landes Oeſterreich 
unter der Ens ihre Einſpaͤnniger aug / mit Befehl an alle Herrſchaff⸗ 
ten / Richter und Beampten / auff neun Meil wegs umb dieſe Stadt 
herumb / bey Leib⸗ und Lebens⸗Scraff Vericht zu thun / an welchen Or⸗ 
ihen / und was Geſtalt die Contagion noch graſſiren thue / damit es Ihr. 
Kapf. Majeſt. alsbald koͤnte berichtet werden. Auff derſelben einge⸗ 
brachte Relationen nun ward noͤthig befunden / daß man etliche von bee 
Stadt Wien Medicis, welche ſich bey der Contagion gebrauchen laſ⸗ 
ſen / neben einigen Barbierern / Baderuund Kranckenwartern / fo man 


wicht mehr ponnoͤthen / in obgemeldte vier Viertheil abſenden / und dar⸗ 


innen vertheilen ſolte / damit bem arma Landmann auch moͤchte ge⸗ 
holffen / und alles / mit der Huͤlffe GOttes / von der leidigen Seuche 
gaͤntzlich befrchet werden. Ingfeichen ward mit Trompeten⸗ Schall 
außgeblaſen / oen Wein / ſo man bißhero umb einen Kreutzer außge⸗ 
ſchencket / sum wenigſten umb cinen Groſchen zu verzapffen / weiln 
(ich die Leute / wegen der Wolfeile / dergeſtalt damit anfuͤlleten / daß bar» 
aue leichtlich ein neucs Ubelerfolgen koͤnte. 


Sf. qnt Ingleich en wurde daſelbſt cin Kapſerl. Patent auff bem Negen⸗ 


Patent ju 


ſpurger Hoff dieſes Innhalts afßgirt, daß foigende Geld⸗Gorten kei⸗ 


Wen ange⸗ neswegs mehr / biß auff fernere im Muͤntzweſen erfolgete Determi- 


frog. 


nation, in die Kayſerl Erblaͤnder / eingefuͤhret erben ſolten; Als erſt⸗ 
fich / bie Fuͤrſti. Sachſen⸗Lauenburgiſche / ⁊ꝛ. Sächſiſche / unter deß 
Hertzogs Johann Ernſts Gepraͤge. 3. Auch bie Onoltzbachiſche / 4. 
Graͤffk Stollbergiſche / 5. Schwartzenburgiſche / 6. Montfortiſche / 
7. Reuſſen⸗Blauiſche / unb 8. Fuggeriſche | reſpectivo gantze und hal⸗ 
be Gulden⸗Stuͤcke; soit auch einige gantz neue Brandenburgiſche 
Maͤntz / mit der Jahrzahl r677. deren zwoͤlf Stuͤcke einen Rthit. guͤltig 
ſeyn ſolten; wer aber daruͤber ergriffen wuͤrde / demſelben ſolte auff ben: 
Graͤntzen gedachte ſchlechte Muͤntz auffgehalten und abgenommen 
werden. Dagegen ſolte ein jcber trachten / daß ſolches Geldauß den 
Kapſ. Landen / und Kayſerl. Muͤntze hereingebracht werde. 9 
| ' 0 en 


uand · Geſchichte. OEUROPXEUM, . ^ an 
iom is / ꝛ6. dieſes / reyſete Se. Excellentz / 5r. Gruff von Weiſ⸗e Anno 7588. 
fenwoiff / Lands⸗ Hauptinann ju Lintz / auff ber Poſt von dar ab /umb Augutas. 

Ihr Hochf. Durchl. bei Herm Hertzog von Lotthringen Aſchau / OCTO von 
Hahmens Ihr. Nayſ. Majeſt. zu complimehufreri / unb zu dewulkom⸗ pec n. 
men; welche den 2o / zoedito / mit Dero Sónigl Gemahlin / undjungen cing. 
Prichen / des Abendo ʒu Waſſer zu Lintz angelangt / und von beyden 
Kapſerl. Maſeſtaten ani ber Donau empfangen / auch durch bie Stadt 
: dio Schloß / unter Loͤſung deß Geſchuͤtzes / unb im Gewehr ſtehender 
Wurgerſchafft begleitet worden Worauf Ihr. Majeſt. die verwittibte 
- Sapfaín dieſelben deß andern Tages durch Ihren Ober⸗Stallmei⸗ 

Nern complimentiten laſſen. | | 
Nach dem ſonſten Ihr. Fürſti. Gnaden /ber Herr Biſchoff oon Bſchoff 
Wien / den ih / 29. dieſes / an einem Bruſt⸗Catharr unpaͤßlich worden oon Wien 
und derſelbe / torte etlich jaͤhriger indiſpoſition, unb Unvermoͤglich⸗ geſegnet die⸗ 
keit | ſolchen gewaltig angeſetzten Catharrvon ſelbſten nicht abledigen ſes Zeitliche. 
konnen / haben hochgedacht Ihr. Furſti. Gn. den 24. dieſes / (3. Sept.) 
weil (ie den Todt gleich ſamb vor Augen geſehen / fid) hierzu überaus 
wol bereitet / zuworderſt ader mit allen Heil. Sacramenten ſich zu verſe⸗ 

Nhen mit groͤſtem Eyfer und Andacht verlanget / ſo aud) ſo balden geſche⸗ 
be / und Ihro ſo gleich bie GeneralAbſolution durch tinen hohen 
Seiſtlichen / ſo ſolche von dem alda anweſenden Nuncio Apoſtolico 
empfangen / gegebenworden / und nach dem mehr hochgedacht Ihre 
Fuͤrſt Gu. Dero irtzte Diſpoſition gemacht / / worinnen fie ſo wol bfc 
Kirchen / als eigene Bedienten beſtens bedacht / auch ben 25. dieſes von 
thnen allen fic beurlaubet / ſeynd Sie darauff Abends umb halb 9. Uhr 
in GOtt ſeligſt verſchieden. | 
WMonagse den 30. dito (9. Sept.) wurde zu Wien / wegen gaͤntz⸗ Andacht zu 
lich auffgehoͤrter Contagion durchden Pabſti. Nuncium, nach gehal⸗Wien auff 
taco Predigt bey derien Hnn. PP. Societatis Jeſu, bas hohe Amt cele. offentlichen 
brit and darauff Adends umb 6. Uhr / auf offentlichem Platz / abermals lat vers 
cine Predigt / und Litaney / unter ſchoͤner Muſie von drey Choͤren / mit idet. 
Paucken⸗ und Trompeten⸗Schall / verrichtet / worbey ſich / nebenſt den 
gemeinen Voick / ein groſſer Adel eingefunden. 


—X 0 gu 


(bringen — 





| 


DIARÍIUM 


* bcn bic affe anb grfisfewe ha 
Anno 1080. u Prag fanden (ic die auffs Land cte haͤuffig wieder 
Auguftus. vidcre eben daß bic Peſt alda gaͤntzlich nachgelaſſen / ſondern weu (le 
e. finde ndem Koͤnigreich hefftiger / als in der Stadt tobete. Ingleichen naͤher⸗ 
t esf ten fich bit Jeſuiter / deren in jeder Stadt etlich hundert geweſen ^ unb: 
&cr ein. aug allenbrco Collcgiis,bif auff fünf davon geflohen / gleichfals wie⸗ 
der / ſo aber keineswegs eingelaſſen wurden / wiewol ſie allerhand Liſt ae» 
brauchten ; geſtalten man eins mals einen in einem hinein wollenden Fu⸗ 
der Heu ertappet. Sonſten ſend vom . Junii, biß 24. Augufti aſda 
ohngefehr geſtorben: Ju der Altſtadt 600o. in ber Neuſtadt 3000. an 
P der kleinen Sciten 60oo. Cummaiooo. 

Sieben Meilen von Prag lieget cin Staͤdtlein / Colin genandt / 
daſelbſt hatte ſich vor kurtzer Zeit bey der Nacht folgendes Geſicht feo 
hen laſſen: Man (abc nemblich eine ordentliche £e; 

J WVorher giengen viel brennende Fackeln / darauf folgeten einige] — 
L Sargtrugen, hernach bic Trauer £cute / alle ſchwartz unb weiß geklei⸗ 
* det / und wurde auch darbey geſungen. Die Proceſſion gieng auß der 

Stadt uͤher die Bruͤcke nac einer Kirche / ſo vor der Stadt lag / und laͤ⸗ 
teten die Glocken ſo wol in / als vor der Stadt von ſich ſelbſt. 

anb In Ober⸗Ungarn erdugeten ſich soción ber zwiſchen denen S ap» 
ee Ote ſerl. Volckern / und den Rebellen auff cine gewiſſe Scit unter einander 
dellen gehet verglichene Stillſtand der Waffen nuumehr verfloſſen / zu Zeiten eini⸗ 
nEnde. ge kleine Scharmuͤtzel / allermaſſen fich gleich barauff cine ſtarcke ro» 
belliſche Parihey unweit der Kapſerl. Armee erblicken laſſen / deren zwar 
einige Kayſerl Reuterey auff dem Fuß nachgefetzet / eo iſt aber ſolche zu 
keinem Stand zubringen geweſen / worvon fit dannoch etkche zefangen 
bekommen / und dieſelbe mit ſechs Pferden zuruck gebracht. 
Selbige fal» Hingegen ſeynd die Rebellen den Kapſerl. mit gutem Nachdruck 
dwoe Kayſ. eingefallen / in bem bae Caraffiſche Regiment in zweyen Doͤrffern von 

einander vertheilet gelegen / vnd der Graff Teckeiy zwey tauſend Mañ / 

zwo Stunde vor Tags auff fit commandirr , welche fo gleich bie 
ODoͤrffeꝛ angezundet / damit jene nicht au D fe yb kommen koͤnnen / dadann 
ber Rittmeiſter Buckel / zween Lieutenante / drey Corporalen / umbvid: 
gemeine Knechte gefangen worden. Die Specification hiervon iff 
turtzlich dieſe: Gefangen Hr. Jutaniger Buckel / welcher "n ver⸗ 
det / 








— 





———— — 


Geſchichte. EUROPÆVM. E. 


. tunbet / Lieutenam Hochberg vonder Noſtiſchen Compagnie / £i Anne 1689. 


tenant Lagelberger von der Reguliſchen Compagnie; Cornet Weckel / ^" 
von der Buckeliſchen Compagnie / Cornet Tauſcher von der Noſtitzi⸗ 
ſchen Compagnie. Todte / mit Verlierung voͤlliger Montirung / ein 
Wach tmeiſter eon ber Regul. Compagnie / vier Corporalen / zween 
Furierer / zween Feldſcherer / zwantzig Gemeine. Verlohren: Comit 
Koller von der Reguliſchen Compagnie / ſampt zwey Standarten: 
Dleſſirt: Sechtzig Gemeine / ſo zu Fuß / ate zu Pferd / mit Verlie⸗ 
rung voͤlliger Montrrung: Weßwegen ber Rebellen Deputirter gat 
von Lintz erlaſſen / und mit ſeiner Commiſſion an den ohne bae zu Hinle⸗ 
gung dergleichen Haͤndel gnugſam gevollmaͤchtigten Herrn (Gre » Bi⸗ 
ſchoff verwiefen worden / daß cr alfo auff einem Rennſchiff unwerrichte⸗ 
tcr Sachen zuruck kommen / und der (o offt gehoffte Friede damahlen 
noch ein weites Außſehen gehabt. | | 

Immitteiſt bat ſich ermelbter Graff Teckely mit Tuͤrcken unb. Graf Teckety 
Tartarn auff i00oo. verſtaͤrcket / welche in Ungarn trefflich dbel hauſe⸗ verſtaͤrcket 
ten / und bas Land dermaſſen tuinirten / daß auff zehen Meilen rings p» mit Ge 
Berumb auff bem platten £anbe kein Bauer mehr zu finben / wordurch Sn 
bic Sapfertiche fich fcbr fparfam behelffen muſten / unb mit genauer l 
Noth etw as ju eſſen fanbem und weil biefco Volck unglaublich ac 
ſchwind iſt / und in drey Tagen / mit hinter fid auffs Pferd geſetzten 


Solpatſchemeimen Vearch von mer ate eicrig SOtcifen getban / auch 


faſt alle Winckel in der Cron durchkrochen / und ſich in das Zipferland 
gezogen hatte / ſo dur ffte ſich der General Caprara / welcher nit ben Sei⸗ 
Anigen zu Windiſchgraen; unweit den Bergſtaͤdten ſtunde / wider ſo ſtar⸗ 
cken unb ſchnellen Feind micht ruͤhren / dannenhero et inſtaͤndig umb 
Succurs ſchriebe / weün Per ihme zugeſchickte nicht ſufficiant war. 

Bejagter Graff Teckely bicite Bicrauff feinen Einzug in die ſich Selbiger huͤtt 
ihme bald ergebene Siadt Kayſeromarck / (inogemein Kaͤfemarck) dar⸗ ſeinen r^ 
innen ey nach feinem Gefallen di(ponirte, — Nachgehends ruͤckte et Ah Pil 
vor bit Stadt Leutſchau / und brandte alldorten die Vorwercke / unb ſer — 
SOtüBlarin den Vorſtaͤdten teg / bic Buͤrger aber / barimennur cin 
Lieutenant / alo Commenbant / mit achtzig Fußknechten ſich befande / 
wehreten ſich tapffer / unt erlegten durch arf 


| 414. ' PIARIUM ! Polulſche unb 
Aanc 16fo. ſchuͤtz nicht wenig von den Rebellen / alſo daßgedachter Teck ely abziehen 
Auguftus muaͤſſen / und ſich / nach bem er vorbemeldte Stadt Kayſersmarck auß⸗ 
gepluͤndert / und ben darinn gelegenen Baadiſchen Lieutenant / mit ſeinen 
funfftzig Mußquetierern gefaͤnglich weggefuͤhret / bae Frauenvoick 
Aber die Theyß in fin Raub⸗Neſt Tur geſchickt / nach Roſenau ge⸗ 

wendet. 

Obwoln auc bic Rebellen unb Huſaren einen Pact unter ihnen 
auffgerichtet gehabt / daß keiner den andern niedermachen / oder gefan⸗ 
gen nehmen / ſondernnur ben Raubabnehmen ſolte / ſo haben doch beſag⸗ 
ft Huſaren in einer Rencontre in der Furie drey Rebellen tobt geſchoſ⸗ 
ſen / ihnen die Beuthe abgenommen / und davon gebracht / die zwar eine 
Parthey Tuͤrcken ſecundiri, welche aber vom Hn. Grafen Baragotzy 
chargirt, zwantzigdavon erlegt / ein Aga / und zehen andere gefangen / 
darunter cin Penewex / oder Abgefallener / ſo Paucker in Callo geweſen / 
lebendig verbrandt / der Aga aber beim Herrn General Caprara verehret 

worden. | 

Graͤntzſchee Iyn polen napa nunmehr bic angrficlte Graͤntz Scheidung 
dungin Polẽ mit den Tuͤrcken ihren Anfaug; Geſtaltendann bic Tuͤrcken am i; ie 
mit den Len ſes / denen Polniſchen Jara Commiſſarien wiſſen laſſen / welcher ge⸗ 
cken nimt ih⸗ galt fic fid) ben folgenden Tag jur Conferentz einſtellen wolten. In 
ren Anfang. dieſer haben bie Polniſche J)esen Commiſſarenihre Doeumemtenvor⸗ 
ge zeiget / darinnen (ie bewieſen / daß Potock unb pruee) zur Reuldudi⸗ 

ſchen Weywodſchafft gehoͤrig waͤre / und wurde mit der Graͤngzſcheri⸗ 

bung in fo weit ber Anfang gemacht / bap oic dritten zween hohe Huů⸗ 

gel auffgeworffen / auff beren jedem eine Saͤule / Und darauff cin Sopff 

mit einem Tuͤrckiſchen Bund außgehauen auffgeſetzet / wie auch auff 

Polniſcher Seiten gleichfals zween Huͤgei / auff welchen eir Creutz zum 

Graͤntz zeichen geſtanden / auffgefuͤhret wurden. Inzwiſchen gab eo 

einige Schwaͤrigkeiten / in dem die Tuͤrcken obgedachtes Potock unb 
Pruczacz / ſo ſie ſtarck prætendirt gehabt / zwar abgetretten / hingegn 
Czarkiew / ſo wodas Schloß / als auch die zugehoͤrige Doͤrffer mit Gr⸗ 

walt haben wollen / obwoln daſſelbe niemals zu Polen gehoͤrt hat. Dci 

es aber ihres Kayſers Befehl war / wolten ſie darvon nicht ablaſſen / fon⸗ 

dern mit dem Schwerd ſuchen / fale oic Einraͤumung in der Guͤche 











nicht 


WMoſtowitiſche Geſchichte. EUROPÆIM. 45 
nicht erfolgen mürbe; Wegen dieſes Czarkiew / hat der dem Polniſchen Anne 1030. 
Eſtat uͤbel geneigte Vezier ben Tuͤrckiſchen Gom —*5 Auguſtus. 
fehl ertheilet / daß ſolcher Ort mit allen (einen Zugehoͤrungem der Pfor⸗ | 
ten bey Podolien ín dieſer Abrechnung verbleiben/ober ſie im Sall man | 
—— Seiten hierzu nicht verſtehen wolte / die Graͤntzſcheidung 
ſtecken laſſen / unb unverrichter Sachen davon gehen ſolten. Bep [o 
geſtalten Sachen / babe die Polniſche / nach lang gehaltener Unterre⸗ 
dung / in Betrachtung der ſchlechten Verfaſſung an ihrer Seiten / und 
hingegen der groſſen Tuͤrckiſchen Macht / und daß die Einwohner zu 
Czarkiew mehr zur Turck⸗ als Polniſchen Herrſchafft geneige waren / 
- nicbt für rathſam befunden / den Frieden mit der Pforten deßhalben zu 
brechen / ſondern endlich beſchloſſen / fedoch mit Proteſtarion bein Tuͤr⸗ 
ten die Graͤntzſcheidung nach zugeben / und ſie ihres Gefallens damit 
ſchalten zu laſſen. | E mE | 
. . Untere fa fiden in denen gehaltenen Unterredungen wegen bur Scharffe 
Grantzen mit dem Palaüno ín Podolen / neben deme ihme zugrordne Woriwech ⸗ 
en Commiſſarien / und Turcken / mehrmals febr ſcharffe Wortwech fe» ſelung / fo da⸗ 
lungen / wobey co (o weit kommen / daß ber Tuͤrckiſche Commitlarius PU vorge⸗ 
ſich unterſtanden / einen Streich nach dem Pomiſchen gu thun / woru⸗ ſangen. 
ber dieſer ſolche gantz vermeſſentliche Unthat zuraͤchen / ſeinen Saͤbel 
ergriffen / und einen ſolchen ſtarcken Hieb auff ibn gefaͤhret / daß / wofern 
nicht ber auffgeh abte Bund den Streich in etwas auffgehalten / deß 
Tuͤrckiſchen Baſſa Kopff waͤre durchſpalten worden. Immittelſt ha⸗ 
ben bic Turcken ihre Graͤnzſchedung itr ber Ukraina biß unter ven: 
Filuß Horyn abge gielet / welches auch bie Koͤnigl. Commiſiarii, bey ſe⸗ 
tzigem ſchlechten Zuſtand der Armee faſt nachgelaſſen / und weil ſie be⸗ 
ſorget / daß das Werck vor dem Winter ſchwerlich wuͤrde geendiget 
wrerden koͤnnen / feynd (ic wieder von einander gangen; bliebe alſo beſagte 
Graͤntzſcheidung biß auff das Neufahr auffgeſchoben. Polniſcher 
Imabrigen berichtete ber nach der Moſcau abge fertigte Geſand Gc nee 
tc zurůck | tof er alda mit groſſer Solennitaͤt eingeführet / und bey der eris in pep 
erſten Begruͤſſung / zum Zeichen freundlicher Auffnehm⸗ unb Bewill⸗ Moſcau tref⸗ 
kommung / mit dreyhundert Rubeln (deren jeder vierzehen Polniſche lich bewill⸗ 
Gulden macht beſchenckt worden. Nachgrhendo aber kam ein un⸗ kommet. 
yu 


PT DIARIUM Sch wediſche md 


Anne i680, verhoffter Expreſſer an / mie Vericht / daß ber Koͤnigl. Abgeſandte gana 
Augeftus unvergnuͤgt auff der Ruͤckreyß begriffen / weilder Czar bie Tractaten 


Moſtowiti⸗ 
ſcher Czar 
haͤlt Beyla⸗ 
ger. 


mit ihm auff einmal gaͤntzlich abgebrochen / uno feine andere Antwort 
geben haͤtte / als daß ex in kurtzem eine Geſandſchafft auf den Reichstag 


in polen abfertigen wolte / welche die Handlung daſelbſt realſlumiren / 
anb mit erwuͤnſchter Coniunction wider den Tuͤrcken ſchlieſſen ſolte / 
worauff der Abgeſandte ſeine Abſchieds⸗Audientz genommen / und ſich 
wicder auff den Weg nach Hauß begeben. | 

Sonſten hatte Se. Czariſche Majeſt. D ero Beylager ohne viele 
und groſſe Ceremonien / oder Pracht vollzogen. Die Gemahlin war 
nicht von groſſer / ſondern einer ehrlichen Familie / ſo da mehr Polniſch / 
als Ruſſiſch war. Se. Majeſt. haben gantz nicht daran gewolt / eine von 
denen Ihro vorgeſtellten Princeſſinnen zu erwehlen / hierdurch Dero 
Grandes zu verſtehen zu geben / daß Cic / nad) bem Exempel Oero 
Vorfahren / hierinnen gantz nach ihrem Willen und Wolgefallen / und 
nicht nach dein Rath ero Grandes [eben wolle: auch damit bezeuget / 
viel lieber eine mittelmaͤſſige Familie zum hohen Stand zu befoͤrderu / 


als eine die bereits groß / Urſach zur Jalouſie zu geben. 


Dem Koͤnigreich Schweden waͤre bald ein groſſes Ungluͤck und 
unwiederbringlicher Verluſt begegnet / in dem der Koͤnig / als er mit ei⸗ 
ncm groſſen Gefolg Damen unb Cavallirer / wobey ſich der Admiral / 
Baron Wachtmeiſter befande / ín einer groſſen Jagd auff dem gefaͤhrli⸗ 
den Maler⸗See ſchiffte / und den kuͤrtzeſten Weg nehmen welte / in 
augenſcheinliche Leibs⸗ und Lebens· Gefahr gerathen. Ob nun wohl 
C, Majeſt. von dem Schiffs⸗ Capitain uuterchaͤnigſt erinnert wore 
den / daß unter dem Waſſer vic verborgene Klippen waͤren / und daunen⸗ 
hero Gefahr zu beſorgen / ſo lieſſe Sie dennoch den Lauff fortſetzen. 
Kaum war davon außgeredet / ſo ſtieß die Jagd mit einem grauſamen 
Sturmwind an einc von dieſen blinden Klippen mit ſolcher Ungeſtuͤm⸗ 
migkeit / (dann es war ein hefftiger Wind) daß ſelbige dermaſſen durch⸗ 
loͤchert wurde / daß kein Mittel zur Rettung erſchiene / ſondern die Jagd 
allgemach zu ſincken begunte; Nichts deſtoweniger aber wurden Se. 
Majeſt. und alle andere Standes⸗Perſonen / durch Hulffkunfft eines 

andern 


Daniſche Odin. EUROPJEUM  Auay 
anbem Schiffes / wunderlich errettet / unb fam endlich aud) mitber Anno ida 
Jagdſo wen daß fic gleichwol heraus gebracht werden kunte. ug 
Zu vorher hatten fich je zuweilen Urſachen gefunden / dde zu Ungemeiner 
ſolchem Sturm unb Winden Anlaß / unb Vorbedeutungen mitge⸗ Finwuto 
bracht / unter tenen aud) abfonderlich zu mercken der ſenige groſſe zu Stock⸗ 
Windwirbel / weicher am 20. dieſes / Freytags Nachmittag umb 5. Uhr holm. 
kurtz ver einem groſſen imb ungewoͤhnlichen Regen / mit viclen Donner 
unb Blitzen fib begeben. Nemblich eo fam ein ſtarcker brauſender 
Windwirbei / von Suͤden gerad nach Norden gehend / welcher auß der 
Lufft cine ſchwarten dicken Rauch mitbrachte / ſo mit Feuerflammen 
erfuͤllet war. Selbiger batte zu Alzerup / eine halbe Meil dißſeits 
Malmoe / cine Magd auff tcm Felde pep und dieſelbe ziem⸗ 
lich weit im Walter mit fortgefůhret. Nachgehends ſtuͤrtzte fid dieſer 
Wurel zu Stockhohnm mit einem greulicht Geſtanck darnider / und fuhr 
mit ſolchem Krachen / umd Vrauſen herumb / daß viele auß dem Felde 
ite Haujer tiefen, Rach bicfem begab er fich) ín einen auffgeworffe⸗ 
Strohhauffen / und fuͤhrte ſelbigen in bic Lufft / nahme auch cin ab — - 
— jon (o auff bem Diaf lag / mit weg. Vondannen fubr cr 
unter einen grofſen Brau⸗ Kuͤbel der auff dem Felde ſtund / unb fübrte 
ſolchen ín die Lufft auf / unb zerſchmetterte folcen / biß cr endlich ín ci 
acm nice fern ſtehenden Birnbaum fic niederließ 7 unb nach dem er 
mite Verwunderung der zuſch auenden Menſchen darinnen fang genug 
gerobet / von dannen ohne weitern Schaden hinweg gefahren. 
Den ꝛ . dieſes / bey anbrechendem Tag / muſterte ber Koͤnig [ein Der fra 
parue / von zwey taufcnb Mann cffe dive, ohne die Offi⸗ mufet etw 
em groff Thiergarten / mit ſolcher Vorſicht⸗ und Ernſt⸗ Leib⸗Regi⸗ 
——— | daß faſt Rat für Mann vor ſeinen Augen erſcheinen tv. 
maſſen / unb ließ nachgehends dieſes Regiment alle Kriegs⸗Exercitien 
—— unm d ad maſſen (chón anzuſehen geweſen. Nach⸗ 
gehends cheute er bas gantze Regiment in ſechs Battallionen ab / unb 
zwar drey gegen drey in Schlacht⸗Ordnung / und ließ ſie ſo auff einan⸗ 
der treffen / weiches alles ſehr wol abgegangen / und nachdem fic einan⸗ 
der mit bloſſen Degendurchgebrochen / haben fic ſich wieder in drey Bat⸗ 
tallionen rire gegen cinanber übo geſtellet / und eine Schwediſche 
efe: Theu. 688 €5alet 





















, a SOC 


Anno 16080. Salve gegeben: bey welcher Action der Herr General⸗ oa: dat». 
Auguftus. ſchall Aſchenberg / Gencrai Schuls / und Geueral Wachtmeiſter / no 
benſt andern Offrcirern zugegen geweſt; worauf oer Kaͤnig wieder nad, 
einem Gezelt geritten / unb afe es ſchon ;. Uhr Nachmittage war / 
wurde Mahlzeit gehalten. Nach genommen Mahlzeit iſt Ihre Maj. 
wieder nach Jacobs⸗Thal geritten / und den 25. nach Stockholm / und 
dem Rath beygewohnet / da dann au f dai. Befehl andie Commer⸗ 
cieu⸗Cammer / bic vor bicfem.vergóunete Conceſſion deß halben freyen 
Zolls wieder eingezogen worden / alſo daß der gantze Zoll wieder gegeben 
werden —5 — | d zu Stocholmei cche lolenne diy 
Uf o: ontags den 29. ward zu St ni cine (cbr (olenne Leich⸗ 
PPS a begaͤngnüs gehalten / weil der Koͤnig / unb deſſen Frau Mutter peron⸗ 
Reichs Mar⸗ lich dabey erſchienen / welche Ehre dann dem Herxen Reichs Marſchall 
ſchals Stein Johann Steinbock geſchehen / der (eine abgclebac Frau Mutter zur 
bocks Frau Erden beſtaͤttigen ließ. Es wurde die Leiche eon der groſſen Kuche auf⸗ 
Muiter. getragen / deren die Trauer⸗Leute / unb naͤchſte Verwandte ſoigeten. 
| Darauff kamen die von denen Collegus.fofaenbe ber Adel / der Sena / 
— und zuletzt die Hoffſtatt / da dann der Koͤnig zwiſchen ſeinen Trahauten 
und Cammerherren / auß der Kirche / und uͤber den Kirchhoff zu Fuß 
gienge: Deßgleichen folgete das Frauenzimmer / welches theils von den 
Herren Reichs⸗Raͤthen / und denen Vornehmſtẽ deß Reichs gefuͤhret / 
worbey / worbey auch deß Jon. Reichs⸗Cantzlers Gemahlin teur... Zu⸗ 
letzt kame die Koͤnigl. Frau Mutter mit ihrer gantzen Hoff ſtatt / gleich⸗ 
fals su Fuß biß auff die Straſſen / da ban beyde &ónigi. Perſonen / jde 
in ihrer ſchoͤnen Leib⸗ Caroſſe / biß in die Ritterholms Kirche folgeten. 
Denſelben Abend / ſtracks nach ſolchen Ceremonien / fu; roe Koͤnig mit- 
ero Koͤnigl. Svau Mutter wieder nach Jacobsthal. / nahme bfc: 
bic Abend⸗ Mahlzeit cin / und kamc umbei. Uhr wieder nach Stock⸗ 
olm; da dann Cc. Majcſt folgenden Tages Senat hielte / in welchem 
von wichtigen Sachen gehandelt / und zugleich deß vor wenig Tagen 
auf Franckreich zuruͤck gekommenen Envoyé, Herren Liliemrons 
rapport auffgenommen wurde. Hierauff hatte der Engliſche Enoye 
bcp Ihr Koͤnigl. Majeſt. Audientz. Selbige ar zwar reſolvirt ge⸗ 
weſen / eine Reyſe nacher Schonen qu thun / maſſen RARE Ag quer 
N nf 


Daͤniſche Beſchichte. EUROPÆUM. 419 
Auffbruch bertits benennet war / auch cinige Bediente voraus gereyfet; Anno 1080. 
es wurde aber nachgehends andere Reſolution genommen / uUnd jeder⸗ Auguftus, 
- mancontramandirr, Mitlerweil wurde bae Schiff Victoria, und 
die groſſe Sonne fertig gemacht / umb nach dem neuen Haven Carles 
Cron abzuſegeln / nicht weniger auch bae neu erbauete Schiff Hedwig 
Elconora / woran mit allem Fleiß gearbeitet wurde. 
"Bu Coppenhagen ſind in einer Woche unterſchiedliche Feuers⸗ Verſchiedene 
brunſten entſtanden / welche aber jedesmahls glůcklich / unb beyzeiten ge⸗ Feuersbrun⸗ 
loͤſchet worden: Eine Schute aber / ſo duurch Toback trincken in Brand ſten zu (op, 
gerathen / ward faſt gantzz ruinirt / dabey bic Koͤnigl. Flotte in groſſer penhagen. 
Gefahr geſtanden / weil der Wind ziemlich ſtarck gegangen / deßwegen 
mon groſſe Muhe anwendenmuͤſſen / biß bic brennende Schute abgelei⸗ 
tet / und nach der Seiten von Amack geſchoben worden. 
Nachdem auch Ihr. Koͤnigl. Majeſt. mit Dero Gefolge / fich Koͤnig kome 
einige Tage zu Gluͤckſtadt aufgcbalten/baben Sie den Ruͤckweg durch nad Gop, — 
Hollſtem auff Droge / Ploͤn unb Rendesburg wieder nach Coppenha⸗ penhagen. 
gen genommen / alwo inzwiſchen ein Fuͤrſtl. Guͤſtrauiſche Princeſſin m 
ankommen / welche ſich bey ber Koͤnigl. Frau Mutter eine zeitlang auff? 
gehalten. Zu Ploͤn ſeynd Ihr. Koͤnigl. Majeſt. neben ere gantzen 
Suice;son dem Hertzog von Hollſtein ſehr herrlich tractirr worden / ud 
haben in dem Oldenburgiſchen oie veraͤndern / etliche Voͤgte ab und 
andere cinſcetzen / auch in der Stadt Oldenburg bic Buͤrger⸗Wacht ab 
ſchaffen / undvon dem Magiſtrat die Schluͤſſel su den Thoren begeh⸗ 
ren laſſen? Weil aber ſelbiger / ſamt der Buͤrgerſchaft / nicht gern davon 
abſtehen wollen / als wurden auch Koͤnigl. Schloͤſſer darvor geleget. 
Zu Fiensburg haben Ihr. Koͤnigl. Majeſt. fich mit den Hertzog / unb 
Hetrtzogin von Hollſtein⸗Gottorff auff drey Stunde lang unterredet / 
und daſelbſt das Mittagmahl mit einander eingenommen / ſeynd darauf 
vonder Reyſe sd Coppenhagen gluͤcklich wieder angelanget. Dien⸗ 
flage bel dicſes abcr / hat fic) ber Koͤnigl. Hoff anderwerts nacher 
S ricbericheburg erboben/unb den 2i. wieder beim gekommen / allwo die 
Chur⸗Princeſſin von Sachſen ſelbigen Abend / unter Loͤſung deß Ge⸗ 
ſchuͤtzes angelangt. 
| Gag ij — - Nach⸗ 





DIAKIUM Engelandiſche 


Anno 1630. Nachdem hiernaͤchſt Oc. Excell. Herr Borſtorff / Genera⸗ 
Auguftus. Majeor aber bit Artillerie feine Abfertigung erhalten / und chen de Com⸗ 
Hr. Borſtorf mendantſchafft / nebſt der Direction über die Sulber⸗Bergwercke i 
—— Norwegen conferirt worden / iſt derſelbe von Coppenhagen bortbén ab⸗ 
ãber die Sil geſegelt. Indeſſen ſind einige von den Ißlandiſchen ví 
her⸗Berg⸗ lich arrivirt, welche unter andern etliche rare Pferde / unb ſchone Fal⸗ 
werck in cken / wie auch eine frembde Pryſe / ſo daſelbſt um Lande negoturen woi⸗ 
| len / mitgebracht. 
gu Londen fn Engeland wurden nunmehr bie Ratificaionem 
der zwiſchen dieſer Cron und Spanien unlangſi geſch Alliant 
von beyden Theilen / und zwar Die Enguſche von wegen Sr. Sónial.. 
Majeſt mit demgroſſen Sicgel von Engeland verſie gelt / 
ſelt. Die Puncten aberderſelben / warerffolgenden —M 
1. Soll cin immerwaͤhrender Friede zwiſchen bem. Koͤnig im 
- dpi n -Hi AUSBAU iow ivan 
thanen / eines Theils / fo dann zwiſchen bum S nia ín Hiſpanien / deſſen 
| Succeloren/idycai anb affe iab Uinterianen cbr AL peter 
geſchloſſen undgehalten audi tabep zwiſchen denſelben eine auffrichti⸗ 
ge unb beſtaͤndige JFreundſchafft / und vertraute Correſpondent [osooft 
s iid ale Lande / alle nthalhen aufunb innerhalb Europa auffge⸗ 
richtet ſeyn. | | 
2, Cell zwiſchen gedachten beyden Konigen / Dero Erben / 
Reiche und Landen | ſo viel derſelben ihnen zuſtehen / cit Defenüv- AL. 
HKantz geſchloſſen ſeyn / zur Erhaltung der Poſſeſſion deroſelben Hern 
ſchafften €dbte] Oerter und Landen / und zu Genieſſug derer Ge⸗ 
techtigkeinen / Freyheiten der Schifffahrt und Handlung / imb wie eo 
ferner Rahmen haben mag / eo (tp was e tolle / zu Waffr unb Land / 
weiches ſie jetzo geſitzen / odervon Rechtswegen befiigen ſollen auch ins 
fünfftig | vermog cilidyer Friedenoſchluͤſſe / Bundnuſſ / n Sicatralitds 
ten / und deß neulich geſchloſſenen Nuimmogiſchen Fricdens / aud) dahen 
entſprieſſender Buͤndnuͤſſen / mit andern Koͤnigen / Republicquen / ns 
ſten und Staͤdten beſitzen werden / jedoch foll. (icy dieſe Aliians nicht 
weiter / als in ben Graͤntzen von Curopa erſtrecken 




















- 


s Ver⸗ 





Geſchichte RUVROPÆM. | " 
2j 3. Verheiffen unb verbinden fih geda K ono 1cde- 

| fit nicht allrín alie mit anbern Koͤnig Mj: HÀ pro "d 
Standen ſchon geſchloſſen⸗ —* —8* vou — | 
Ratification einem jeden Theil vorer communicirc werden) fons 


perna bit/oekche fc ine kaufftige / euffvorber piomaxngepfie^ 





Poſſeſſion / oder inber Siuguna berofeiben Lande / €5tdbte unb doatej 

fe aud ín den Gerechtigktiten unb Freyheiten / bee Schifffahrt und 

| eter anbtra Sachen / ſie moͤgen Nahmen haben / tie fie 

wollen / verhindert werden ſolte / es ſeye zu Land / oder an Waſſer / in dem 

was fic jc&unberbefiten / oder ine kuͤnfftige vtulo Jaris beſiken moͤch⸗ 

—2** fit geſampter Hand | nach dem der angeßochtene Theil 
den onbembarumb erſuchet / Fleiß anwenden / daß die Feindſeligkeit / und 

— auch Schaden und Injurien dembeſchaͤdigten 


—— — Eingriff / ober Turbirung ter Poſſeſſion im 
—* Keieg außſchlagen ſolte / ſo ſoll der Theil der Bunds⸗ 
gemein pe rite feinbietiges widerfahren / innerhalb zwey Mona⸗ 
tden / non dem Tage an / an welthem es der beſchaͤdigte Theil offenbaret / 
rcg uit emlaſſen / zuwor / und binnen Verflieſſung der be⸗ 
fagtenbeep Monaten aber / ſoll ev feinen Geſandten an den / welcher die 
— verübed/ ſchicken / und ſehen / ob er einen reputinlichen 
Sricben zwiſchen inen ſtifften fénnes Indeſſen aber ſeinem Bundoge⸗ 
noſſen acht tauſend tol bewehrter Mann zu Fuß yu. Jo at(fe ſchicken / 
auch dieſelbe ſo lang auff. ſeinen Unkoſten erhalten / ſolang er dieſer 
Verbuͤndnus nach / in einen offentl. Krieg mit einzutretten nicht ver⸗ 
qtu Es fell auc bem beieydigten Theil frey ſtehen / eniwederdie 
complct,obereinen pol der ſaben / unb den andernan Geid / 
€ 93. iij, oxb — 





















anm DIARIUM Engelandiſche 


* Anne 1686. 


Anguſtus. 


oder das Geld fuͤr dit Sooo. Mañ zu aehmen / unb (el er fuͤr jeglich tau⸗ 
ſend Vdann zehen tauſend Brabandiſche Guͤlden / den fl. zu 20. Stuͤber 


monatlich bae Jahr in zwoͤlff Monat abgetheilet / empfangen und be⸗ 


kommen / und zwar ſoll bic reſpectiveè Zahlung im Anfang eines jeden 


Monats zu Londen / oder zu Antwerpen refpective geſchehen: Solte 
aber gedachte Huͤlffe / entweder gantz / oder jum Theil / in Sricaorüflune 


gen / Schiffen / und andern im Krieg bedoͤrfftigen Sachen / geleiſtet 


werden / ſo ſoll der Bundsgrnoß / beme bie Huͤfff beſchicht / daeſelbe in 


deſſen Lande / der ſie leiſtet / anzunchmen / uno zu holen verbunden (opt. 


Dabey auch dieſes vcrabredet worden / daß wann bem Bundsgenoſſen 
gefaͤllig ſeyn wuͤrde / feine Huͤlffe der acht tauſend Fußknechte / ,obdr fo 
viel der beſchaͤdigte Theil etwa davon begehren moͤchte wit theils Reu⸗ 
tern und Dragonermn zu erfuͤllen / ſo ſoll ein Reuter / ober Dragoner für 
drey Mußquetirer paſſiren / und gerechnet werden. Dc Huͤfffenun / 
ſo in Mannſchaft beſtehet / ſoll deſſen Commando, deme ſie zugeſchickt 
wird / pariren und gehorchen / und ihre Dienſte / es ſey im Fede / Welage⸗ 
rungen / Beſatzungen / oder wo ee wolle / wañ es die Noth / oder der Vor⸗ 
theil erfordern wird / unb ffc ordentlich dahin commandin wordem 
treulich leiſten; jedoch mitdieſem Beding / daß die Compagnien nicht 
zertrennet werden / ſondern ce ſollen allezeit sum wenigſten zwey oder 
drey tauſend Mann an einen Ort / ein jcder unter ſeinem Faͤhnlein com- 
mandi t werden. Solte aber die Noth erfordern / daß die Huͤtff euͤber 
ti: geſetzte Zahl verſtaͤrcket werden muͤſte / fe ſollen fid bic ermetete Ko⸗ 
nige alsdann erſt daruͤber vergleichen. Nach Verflieſfung gedachter 
drey Monaten nun / ſoll in deß Beſchaͤdigten Theits Belieben ſtehen / 
cb er mehr erwehnte Huͤlffe laͤnger behalten / oder ſeinen Bundagenoſſen 
ín offentlichen Krieg mit einwickeln wolle. J 

5. Wann nun nach gegenwaͤrtiger geſehloſſenen Alliantz einct 
ver den Bundsgenoſſen angegriffen werden ſolte / alſo ba berfétée einen 
ct .utlicben Krieg deßwegen declarirenmuͤſte / ſo ſoll der ander Bunds⸗ 
genoß hiemit auch verbunden ſeyn / mit dem Gegenpart ſeines Bunds⸗ 
genoſſenes auch einen strieg anzufangen / un? alle ſeine Kraͤfften unb 


^. Qld / ſo wol zu Waſſer / ale Lande dazu anwenden / und ſich mit 
ſeinem Bundsverwandten coniungiren / und den Feind dazu zwmgen 


helffen / 


Geſchichte. EUR.O P ÆUM. 423 


. Beffai/ bap er einen repurirlichen / unbauffbiflige Conditionen ge⸗ Anno 1689. 
, uguftus. ' 


grünocten Sricben mit bepben eingeben muͤſſe. 
6, Im dal ſich nun Vorerwehntes zutragen felte / wollen 


hoͤchſtgedachte Koͤnige uper mit einander communicirem/ ob fic fid) 


coniurgirtp/obetr (in jeder à part mit den Seinigen agiren folie / auff 


. qoae Art und Weiſe iren Feinden dadurch Abbruch geſchehen koͤnne / 
damit der Friede deſto eher wiederumb erhalten werde. 


7. Ob ſchon in den andern Artickeln dirſes Tractats gedacht 
worden / daß cr ſich nicht weiter / ale innerhalb ber Graͤntzen erſtrecken 
ſoll / ſo iſt dieſes doch folgender geſtalt limitirt und bedungen worden / 
daß wann der Koͤnig in Engeland / oder der Koͤnig in Hiſpanien von ei⸗ 
nem in Europa gelegenen Potentaten / oder auch auſſerhalb Europa / 
attaquiri und turbirt werden ſolte / ſo ſollen ſie geſamter Hand / nach 
dem ſie ſich zuvor ein ander begruͤſſet und erſucht haben / Fleiß anwen⸗ 
den / daß bie Feindſeligkeit auff hoͤre / Schaden / Unkoſten / und Injurien 
den befchdbigten Bundsverwandten erſetzet werde / ſolte aber die guͤtli⸗ 
che Handlung innerhalb vier Monaten nichts verfangen wollen / unb 
der beſchaͤd igte Theil alſo gemuͤſſiget wuͤrde / die Waffen wider ſeinen 
Feind in Europa zuergreiffen / ſo ſoll der unbeſchaͤdigte Bundsgenoß 
dem andern die vor erwehnte Huͤlffe ſclhiicken / auch hernacher fich ſelb⸗ 
fn in ben Krieg wider ſeines Bundsgenoſſen Feind mit einmiſchen / 
unb ſich deſſen theuihafftig machen / gleich als waͤre der Einfall in Euro⸗ 


- ga grfdeeben. 


8. Nach bem mum beyde d bile ineinen Kriegalſo eingewickelt 
werden ſolten / ſo foll keinereinen Stillſtand der Waffen mit dem Feind 
autreffen Macht haben / ehe und bevor Sie einmuͤthig darein gewil⸗ 


get. 

.4. Sollte ſichs auch zutragen / daß cin Friede / oder Stillſtand 
lii Waffen vom Feinde angetragen wuͤrde / ſo ſoll keintm allein zuge⸗ 
laſſen ſeyn / ohne Communicirung mit dem andern ſolches anzunehmen / 


ſondern es ſoll dem andern auch zuvor Part davon gegeben / und guͤltige 


Paßporten verſchaffet erben / bait ein jeder [cine Miniftros zu den 
Tractaten ſicher ſchicken koͤnne / auch foll vou Zeiten zu Zeiten einem 
jgotn/voicin ben Tractaten fortgeruͤcket miro. / communicitt Miis 

| a no 


4 


42424 DIARIUM Cnatinbilie 
Anno 1656. Und wann man zum Ccbluf deß Fricdens / oder Stillſt andes ber Waſ⸗ 
Augultus . fen gelanget / ſol keiner Macht haben / ohne da der ander darinnen nicht 

begriffen / und in (cine Serechtſame unb Freyheiten / wie er ſolche vor 
bcn Krieg genoſſen / wieder eingeſetzet / aud) oer Prærogativen und 
Freyheuen / ſo bey dem Fricden bedungen worden / (es waͤre daun cin au⸗ 
ders in ſpecie mitihm verglichen) gleich ſeinem Mitgenoſſen cheelhaff⸗ 
tig worden / denſelben anzunckinen / und zu ratiliciren. 

—. 9, Damit aber wol zugeſehen werden / daß gegenwaͤrtiger Ey⸗ 
fer zu einer auffrichtigen Freundſchafft zwiſchen beyden hoͤchſtgedach⸗ 
ten &ónigan / deren Erben uno Unterthanen / keiner Veraͤnderung un⸗ 
kriborffat (con moge / ſo ift krafftig verſehen worden / daß fo tool dem 
Koͤng in Engeland / ole bem Konigin Hiſpanien niit zugelaſſen fam 
(oll cincbic fer Alliantz zuwider lauffende Verbaͤndnus / oder einen am 

dern Tractat / es ſeye bann ber ander Theil aud mit darinn / wann er 
will / begriffen / cinzugehen / damit ein jeder feine Reſolution deßwegen 
jeder zeit entdecken koͤunc. 

ii. Nach dem nun dieſer Defenfiv-Alliang Abſchem iſt / wird der 
ínter Chriſtenheit wieder eingefuͤhrte Friede ungckraͤncket bleiben moͤ⸗ 
ge / als ſoll der tóm, Kayſer / wie auch alic Koͤruge / Fuͤrſten unb Staͤnd⸗ 
tc gebetten werden / auff ſolche Rationes und Conſilia bedacht zu ſeyn / 
unb mit dieſen beyden Bundsgenoſſen j8 communiciren / unb anzu⸗ 
gehen / welche dieſen heilſamen Zweck deſto mehr befoͤrdern heiffen / vor⸗ 
nehmlich aber muß dahin getrachtet werden / daß der Nimmoͤgiſche 
Friede / in welchem ber Chriſtenheit bic Ruhe wieder iff ertheilet wor⸗ 
den / in ſeinen Kraͤfften unb ſubſtantz verbleibe | 

i, Die Friedens⸗Tractaten und Alliantz / fo Anno 1667. zwi⸗ 
ſchen dieſen beyden Koͤnigen geſchloſſen worden / und daun der darauff 
erfolgte Annoio70. zu Madrit / wegen guter Verſtaͤndnus im America 
zwiſchen dieſen beyden Koͤnigreichen / Vergleich / wie auch alle andere 
Tractaten unb Vertrage / ſo zwiſchen ihuen vorgegangen / ſollen in abo 
len ihren Articuin unb Clauſulen wol beobachtet werden / alfo daß ge⸗ 
dachte Koͤnige / und Dero Unterthanen / bic darin euthaltene Gerechtig⸗ 
keiten unb Freyheiten unverhindert genieſſen moͤgen. 

13. Gegenwaͤrtige Alliantz foll biß ben 20/ z30. Auguſt. 1693. ge⸗ 

halten 






tion, 


 beniedben geboren. Gegeben ín Unſerm G'aftel Windſor / ben 


exin. EUROP;EUM. e 
falten werden / vor Ablauffung ſribiger Zeit aber / wollen meht ermeldte Anno 168a, 
Fonige wieder zuſammen kommen / und oon Verlaͤngerung derſelben / Auguftus. 
wie es eines jeden Intereſſe lehren wird / handein; unb ſollen von dem | 


Tagder Unterſchreibung an / biefe Tractaten innerhalb zweyen tov 


iata tatiſcirt werden. 
Anhang. 


Es iſt auch in dieſem abſonderlichen Articul beſchloſſen worden / 
Daß wann denen Herren Staaden gefállig ſeyn wuͤrde / die in dem zw· 
ſchen dem Koͤnig in Spanien / und denen Herren Staaten inno 1675, 
bx 3o. Aug. geſchloſſenen Tractaten / im 4. unb 7. Articul gedachte 
Zahl Voͤlcker mit einer Schiffs⸗Flotte / unb Macht zur See zu ver 
mehren / fo erbiethet fic) bar Koͤnig in Engeland / bum Koͤnig in Spa⸗ 
nica eben ſo viel Kriegs⸗Schiffe / uͤber der in dem 4. und 7. Articul dieſes 


Tractats gedachten und veraccorditten Huiffe zuzuſchick 


dm 
Den 28. dieſes haben Ihr Konigl. Majeſt.beliebet / die Procla- · proclama- 
mation, wegen Sitzung deß Parlaments / folgenden Innhalts publi- tion deß KS- 


. ciupguloffat. — nigs tvt:n 


Charles Rex. —— — 


Achdem gegenwaͤrtiges Parlament durch unterſchied⸗ 
liche Prorogationes auffgeſchoben / auch juͤngſt annoch 
big ben j1.O&tobr.prorogircfoorben : Als haben Ihre 
Koͤnigl. Majeſt. nunmehro / hochwichter Conüiderationen bat: 
ber / ſo inn⸗ als aufftrbalb Reichs / reſolvirt, daß gemeldtes Par⸗ 
lament fid) verſamblen unb ſitzen foll. 2 Weßwegen Ce. Ma⸗ 
jeſt. bann zu ſolchem Ende durch dieſe Dero Koͤnigl. Proclama- 

"n erfláren / daß alle Geiſtliche uno Weltliche Lords 
und Ritter / wie auch die auß den Staͤdten / und vom Lande 





Wiſſenſchafft hievon haben / und erſcheinen moͤgen / weil mehr 


gemeldtes Parlament alsdann zuſammen kommen / und ſi⸗ 
tzen foll; Begehren auch vie Gegenwart aller und jeder / foau . 


23. Aug 1080. in dem js. abr Unſerer Jaghrung. | 


Aſter Theil. | Vor | 


— —  . em 





| 4€ —  DIARIUM Cnavinbfe 
Anno 1650, CDor ber Verſamblung wurde bie Wahl der Cheriffs / oder 
Auguſtus. Schoͤffen vorgenommen / woruͤber der König gegen die Gemeine / und 
Sp hinwiederumb tic Gemeine gegen den Koͤnig geweſen / in bem unter 
— unb denſelben fo wot Cromwels⸗als Koͤnigs⸗Geſinnte / bey dieſer Wahlſich 
be Gemeine befunden / jedoch hat die Cromwelliſche Parthey dermaſſen prævalirt, 
über denche⸗ daß unter beſagten Cheriffs einer gewaͤhlet worden / welcher jederzeit ei⸗ 
riifs⸗Wahl. ner von den Auffruͤhrichten in ber Cromwelliſchen Parthey / abſonder⸗ 
lich wider den Koͤnig Jacobum Stuart geweſen / welchen dann Se. 
. Sánigl Majeſt. gern excludirt geſehen / unb wuͤrde fich Oieſelbe ing 
üórigen mit Dero Unterthanen / in Etwehlung eines andern Sabjc&ti 
' gernconformirt haben maffen bati Se. Majeſt. bafür Diclte / daß 
fich die Stadt Londen darinnen billich etwas behutſamer / und favora⸗ 
bler fuͤr ihren Koͤnig haͤtte bezeugen ſollen. Dieſe Sache begunte cim 
fo uͤbel Anſehen ju bekommen / daß auch bem Lord⸗Major / unb denen 
Aelterleuthen cine Schrifft orz fcn: icc wurde / mit Erſuchen / mit ſtar⸗ 
da Hand den gefaͤhrlichen Auffſtand deß Voſcks zu wehren / und den 
erwehlten Cherif / weil er der Cromwelliſchen Faction zugethan / zu ver⸗ 
werffen / und vorbey zu gehen. Oeß andern Tags aber hernach iſt die⸗ 
(c Schrifft durch cine Gegenſchrifft widerleget / unir im Gegentheil 
dargethan worden / daß zwar ber (u'j endirie Cheriff fich auff einem 
gewiſſen Zoll gebrauchen laſſen / er haͤtre aber niemals den Eyd / afe an⸗ 
bac gethan / dem Cromwel abgeleget / ſondern ſech jrderzrit ſchrgetreu 
in deß Koͤnigs Dienſien erwieſen. So waͤre ja aud) bic Amneftic bars 
auff erfolget / worinnen Ihr. Koͤnigl. Majeſt. ſelbſt su vrrordnen belie⸗ 
bet / daß ine kuͤnfftige niemand / ob er ſchon der Cromwelliſchen Parthey 
angehangen / in der Wabtzu eingen Ehren⸗Aemtern ſolte gihindert 
werden / oder ihme ſoiches in einigen Bedienungſchaͤdlich ſyn ſolte. 
Der Oni Obwoin auch der Koͤnig durch ein offentlirhhes Placat verbot⸗ 
Ixbeut bít ten / bag man keine Supplicationen / die Regicrung betreffend / ſtellen / 
ecc pplica oder uͤbergeben ſolte / (o unterlirß man ſolches t och auf dem Lande micht / 
und ob gleich die Land⸗ Richter keine Ordre hatten / dieſelbe anzunch⸗ 
men / ſo wurden ihnen doch viel dergleichen Buiſchrifften auffgedrun⸗ 
gen. Nicht weniger ward ben Koͤnig cine upplication pon ſechtzig 
Edell. uthenuͤberreichet / worinnen fic deuſelben erſuchen / 
Majeſt. 


t 
v 


Cgqéde - EUROP.JEUM. | Co mE 
Maj⸗gelieben wolte / eine Proclamation , fotvel gegendie Non Con- Anno x6». 
Áormitten/ale.tiber bie Papiſten ergehen gu laſſen / umb alle Auffruhr ^ugufta. 
dadurch zu daͤmpffen. 
Hiernaͤchſt uͤberreichte deß Kayſerl. Ambaſſadeurs Secreta- 
rius dem Koͤnig ein Memorial / morinnen er demſelben / als Media⸗ 
teurn und Guatanteurn deß Nimmogiſchen Friedens ju erkennen gab oimbogaprs 
daß die Frantzoſen vic Oerther / Herrſchafften unb Landen verſchiede⸗ aͤbergiet bam 
Wer Staͤnde deß Roͤm. Reichs unrechtmaͤſſiger Weiſe fid) bemaͤchti⸗ Koͤnig ein 
get / da fic doch dieſelbe vondrey oder vierhundert Jahren hero in Ruhe Menorial. 
beſeſſen / mit Erſuchen / darinnen / nach Gutbefinden / zu remediren. 
Worauff Se. Konigl. Majeſt. geantwortet / daß Sie dieſe Klage fuͤr 
rechtmãſſig erkennete / und ſo bald Ihr. Kayſerl. Majeſt. in die von Spa⸗ 
nien und Engeland proponirte Alliantz eingetretten / und die Racfica- 
tion derſelben zu Madrit eingelanget ſeyn wuͤrde / alsddann Se. Maj. 
Dero Parlament zuſammen kommen laſſen wolte / umb oc Europaͤt⸗ 
ef che Frieden zu aſſecuriren / unb allen Ungelegenheiten / ſo deßfals ei⸗ 
nen neuen Krieg verurſachen koͤnten / vorzukommen. | 
da 21. langte Se. Durchl. der Chur⸗Printz von Pfaltz zu £otv 
den an / und wurde zu Windſor am Koͤnigl. Hoff mit groſſer Ehrer⸗ 
bi.tung empfangen. —— 
Von Tanger hatte man Nachricht / daß die Mohren den mit 


den Engelaͤndern gemachten Stillſtand unverbruͤchlich hiclten; Sie 


haͤtten zwar einige Feindſeligkeiten veruͤbet / aber nur auſſerhalb den 
Graͤntzen / indem ſie anderthalb hundert Schafe / ſo auſſerhalb der 
Graͤntzen geweydet / weggenommen. Als aun ber Alcayde deßhalben 


erſucht worden / hat er zur Antwort gegeben / daß er / wann er in Perſon 


dabey geweſen waͤre / davon haͤtte urtheilen koͤnnen / wie weit das Viehe 
geweydet / und nicht den geringſten Vortheil daruͤber prætendiren 
mollia; Weil es aber in ſeinem Abweſen geſchehen / und geſagt wuͤrde / 
daß ce auſſerhalb der Graͤntzen vorgefallen / koͤnte er die Seinigen zum 
Qu deracben nicht anhalten / weil hierinnen mchts wider oen Stillſtand 
gehandelt worden. Dieſer / und anderer Ungelegenheit aber vorzukom⸗ 
men / hat er der Guarniſon mehr Gerechtigkeit erlaubet / und Commiſ⸗ 
ſarien / dꝛe Graͤntzen ueteris à jm cince Entſatzes 
i nun 


e 


Anno 1629. nundahinzu ſenden / Bat ber Koͤnig von. Stund an (rinm geheimen 
Anguftus. —— laſſen / und wol vier Stund damit zugebracht. Wor⸗ 
innen dann beſchloſſen worden / einen General mit volklommener Macht 


Erbaͤrmlicher Sonſten berichtete ein von Jamaica kommender Schiffer / bafi 

Zuſtand ei⸗ er unter Wegs ein in der See treibend Schif angetroffen / auf welchem 

nes Schuffs. cc keinen Menſchen geſehen / weßwegen er ſeine Chaloupe dahin ge 

ſand / deſſen Beſchaffenheit gu erkucdigen. Als ſie nun am bemeibtes: 

Schiff kommen / haͤtte fic etliche Perſonen iti einem erbaͤrmichen Zu⸗ 

| flan» darauff gefunden / welche birichtet / daß ficbereite ſechs zehen Wo⸗ 

chen auß einem Haven im Norden in der See geweſen / indem der 

Schiffer einige Perſonen nach Jamaica uͤberfuͤhren wollen. / unter⸗ 

wroegs aber / als beſagter Schiffer ohngefehr einen Monat tang ſich im 

ber See auffgehalten / ſeye derſelbe / nebenſt den meiſten Bootsgeſellen / 

franck worden / unb geſtorben. Weiln nundie andern drey / fodbrig: 

geblieben wie auch die Paſſagiers wenig Wiſſenſchafft vom Compaß 

gehoabt / haͤtten fiebae Schiff treiben laſſen muͤſſen / two ee Dic Wellen 

hingeführet. — Stacboem fic aber inzwiſchen allen ihren Vorrath ver⸗ 

zehret / haͤtten ſie ſich hinunter in das Schiff begeben / deß Todis zu er⸗ 

warten / ale eben die obbemeld Chaloupe an Boort kommen. Nach 

bemnun ſelbige wieder zuruͤck kommen / und bem Schiffer ſolchen Sus 

ſtand uno Verlaufferzchlet / hat er ihnen alle Nochdurfft zugeſendet / 

auch zween ſeiner Bootsgeſellen zu gegeben / ſelbige it oen naͤchſten ſi⸗ 

chhern Java zu bringen. | 

Aaton / ein In Schottland wurde zu Edenburg deß im vorigen Monat er⸗ 

Kp P y wehnten rebelliſchen Hartons Urtheil vollzogen / welcher / afe ihme / sut: 
nh teh. Folge deſſelben / die rechte Hand abgehauen worden / geſagt: Dieſes/ 

excquirt. O £e XO / muß ich umb deinentwillen leyden. Wornach ibn ſein 
Hertz / ehe er geſtorben / auß dem £66 geſchnitten / ſelbiges auff bit Spi⸗ 
. tze eines Dolchen geſteckt / und deer 20000. Zuſchauern gezeiget wordẽ. 
Chur⸗ Print Holland erfreuete ſich uͤber der afsctlidyen Ankunfft Ihr. Dit. 
von Pfaltz deß Chur⸗Printzzen zu Pfaltz / in dem derſelbe mit ſeiner Gemahlin den 
komet in barre dieſes / im Haagmit einer Sui: con ohngefehr viertzig Perſonen iut. 

Wag / und Haag angelangt / und ſich daſelbſt etuche Tage / jedoch nur incognito, 

. EP . obn " 






- . is 


Geſchichte. EURGPAUM, 4ío 
ohne Liberey auffgehalten unb nachdem Sie alles / was allda zu ſehen Anno 168o- 
geweſt / befichtiget / iſt dieſelbe Freytags ben zo, von dannen nad Am⸗ Auguſtus: 
ſterdam und dann den 23. nach oem Texel verreyſet / eon dannen nacher 9f n nad 
Engeland mit einem Koͤnigl. Kriego⸗Schiff aͤberzugehen / Dero Ge⸗ — 
mahlin abcr ju Lande von tar nach Hamburg / unb ferner nacher 
Guckſtadt verreyſet. | ZEE 
übrigen haben bie Herren Citaaten auff die Memorialien / &apfert. unt 
ſo der Kapſerl. Reſtdent / unb Cbimpfdiei(ce Envoyé , wegen der Sym Pfaͤl⸗ 
Zrantzoſeſ. Proceduren in Sr. Churfuͤrſtl. Dt, Landen uͤbergeben ſolche eife X: 
en iren Ambafſadeur Sternberg nach Pariß ac(anb] mit Ordre / daß moriatan ij» 
ertbafcibll mit den Ehurfuͤrſtl. Miniftris conferiren / und übertegen (ot. '€ an 
fe / auff was Werfe unb Wege ſolcher widerrechtlichen Verfolgung ^ m pas 
und Execution abgebofffen erben moͤchte / dabenebenſt auch nachdruͤck⸗ | 
lich / und mit ernſtem Skif zu ſollicitiren / daß Se. Durchl. die Fatis fa- 
ction, ſo Sie verlanget / con bem Aller⸗Ehriſti. Koͤnig erlange. 
Naͤchſt dieſem haben bic Herren Hertzogen von Braunſchweig⸗ 
Luneburg / zu Zell und Wolffenbuͤttel Ihr. Hoch⸗Mogend. zuverneh⸗ 
qn geben laſſen / daß Amo 1675. die Provintz Holland o2500. Gulden 
Anritts⸗Geider / wegen der Trouppen deß Herren Biſchoffs von Ob⸗ 
nabrũck / hergeſchoſſen / mitdonclitionn, daß die obgedachte Anritts⸗ 
Gibt / bey Ermanglung ber Zahlung ber andern relpective Provm⸗ 
gat Cuota an denen Subſidien Ih. Fürſti. Durchl zu Zell und Wolf⸗ 
ſenbuͤttel ſucceſſive genieſſen / ſolten abgrsogen werden / welches auch 
geſchehen / ſo daß Sie / Herren Hertzogen vie obgedachten Anritts⸗Geil⸗ 
der vorgeſchoſſen und erleget haben. Weil dann nun alle andere Pro⸗ 
vintzen / außggenommen Holland / ihre Q uota an gedachtem Geld noch 
reſtirten / ſohaben hochgedachte Hertzogen Ihfre Hoch Mog inſtaͤn⸗ 
dig erſuchet / durch ein / oder das andere außgefundene gute Muittet / fo 
wit fic ſelbſt am beſten befaͤndẽ / bic andern Provintzen dahin zu vermoͤ 
gen / daß derſelben Contingent mehrgedachter Anritts⸗Gelder / ohne fete 
nern Verzug / ihrem General⸗ Einnehmer moͤchte eingelieffert / 
und alsdann an Ihr. Hochfuͤrſti. Durchl. Durchl. bezahlt werden; 
und haͤtten Cic bae gute Vertrauen ba Ihr. Hoch⸗Moͤg. (inr Be⸗ 
trachtung bra rechtmaͤſſigen Anforderung / fo cine ſolche ſchleunige 
D85 i Cea 


| 4jo DIARIUM Hollndiſche 
Anno 1680. Bezahlung erheiſchet) ihr Beſtes dißfals anwenden wuͤrden / mein all⸗ 
Anguſtus. hereits beftocgen fo picl Maͤhe und Unkoſten vergebens (penbirt unb 
auffgewendet worden. Dafür wolte ſich Ihre Hochfuͤrſti. Durchl. 
Durchl. hinwicderum erbotten haben / tiefen Staat mit angenchme 
Willfaͤhrigkeit beſtaͤndig zugethan su ſeyn / und zu verbleiben. 
Duel zweyer Zu Maſtricht haben zween Capitaine / ſo mit einander in Streit 
T. pita:ne ju gerathen / vor der Stadt Kugeln gewechſelt / ba bann der eine amit einer 
Meaſtricht. Piſtoldurch den Kopff geſchoſſen worden / daß er von Stund antodt 
| — ' vom Pferde herab gefallen. ! "E 
Zween Ge⸗ Hingegen giengen im Haag zween Gefangene auß der Gefan⸗ 
fangene ge⸗ gen⸗Porte durch. Der eine war an Oſt. Indiſcher Buchhalter / und 
hen im Haag Caſſirer oon Sceland / Nahmens Schloͤner / an deme die Oſt⸗Indiſche 
durch. Compagnie von Sceland viel zu kurtz kam ber anderc aber ein Pach⸗ 
ter / oder Zoͤllner auß Braband / und ward dafuͤr gehalten / daß dieſe Ge⸗ 
fangene den Zipern ober Gifangenmeiſter / mit einer groſſen Summa 
Gelds beſtochen / 'unb daß er die Thuͤrn der Gefangen⸗Pforten habe 
offen ſtehen laſſen / weil er zugleich mit ihnen bas Reißaus genom⸗ 
men. 
emeret az, Nachmittag umb 4. Uhr / hatte man zu Amſterdam cin 
ſchlaͤgt zu am traurig.e Spetackel ju (cem gehabt / in dem das Wetter in cine Gal⸗ 
ſterdam in liot / ſo auff bem Strom vor ber Stadt lag / geſchlagen / umb ein Stůck 
eine Galliot. auß ihrem Maſt geſpalten / alſo daß von ſieben Darauf beſtndlichen Per⸗ 
ſonen / ihrer vier getroffen worden / worunter einer / ſo ein Bootsknecht / 
todt geſchlagen / und der Steurmaun an einem Bein beſchaͤdiget more 
den / die zween andere aber / haben Loͤcher in die Koͤpffe bekommen / wel⸗ 
ches ihnen doch am Leben nichts geſchadet. An demjenigen / ſo todt at 
buben / ward befunden / daß ſein Ermel etwas auffgeriſſen geweſen / und 
er am Armeinenblauen Flecken gehabt / ſonſten aber war weucr nuchts 
Hollaͤndt verſchret an ihme zuſchen. | 
fte Schiſf Als auch cin Hollaͤndiſches Schiff / die Juſtit a genannt / ſo vor 
wird cr T einem Srangófifcben Gaper in der Weſt⸗ Indiſchen See gefluͤchtet / 
fósem Gupt- unb daſeclbſt ſich in bie €5epe de Sapantas. an der Carpbi 
ſchen Kuͤſten lalvirt. daſelbſt aber einem Capitain von der Barlovent⸗ 


tain wegge 
demme ffe Cquabo / Nahmens Joan de los Royos begegnet / Dat ſich der⸗ 
| ſelbe 


[4 


Geſchichte. EUROPÆUVM. | 45 

felbe deſſen unb ber £abung bemachtiget. Ob nun wol ber Spaniſche Anno 1680. 
Gouverneur / denen Intereſſenten Recht verſchaffet / und den Capitain uß 
noͤthiget / alles wicder zu geben / unb über bae noch einig Kriegsvoick / zu 

| mera: Sicherheit / auff das Schiff geleget / bar doch beſagter api: 

tain auß Unwillen / daß ihme der Raub alſo genommen worden / das 
Schiff jum zweytenmal angegriffen / erobert. / unb bie Spaniſchen 
Soldaten uͤbeltiacturr, all die Ladung auf bem Schiff genommen / umb 
daſſelbige ledig dem Steurmann (weil der Schiffer in ber Actionge⸗ 
blieben) wieder gegeben. Daruͤber haben die Herren Staaten an ihren 
Ambaſſadeur zu Madrit geſchrieben / deßhalben Satisfaction zu ſuchen / 

und Srine Catholiſche Majeſt. zu bitten / zu verſchaffen / daß ine fünf» 

* von Dero Schiff⸗Capitamen dergleichen niche mehr geſchehen 


Jt . ) 

&auio/29. dieſes / Morgens zwiſchen s. unb 6. Uhr gieng der Duc de Vil- 
Hertzog von Villa Hermoſa in einer mit ſechs Pferden beſpannten Ia Hermofa. 
Caroſſe / unb zwar in Begleitung vieler Groſſen vom Hofe / einiger gehet nach 
Hand⸗Pferde / als auch unterſchiedlicher mu Bagage beladener Maul⸗ Oent. 
Eſel / von Bruͤſſel nacher Gent / woſelbſt er die Militz in einem vielbeſ⸗ 
fcr Stand / als man vermeynt / gefunden. Seine Go llentz ward un⸗ 
tcr £ofbreimmg deß Geſchuͤtzes unb ſonſten trefflich empfangen unb 
eingeholet auch ſerner in den Pallaſt / welcher fuͤn Dieſelbe sug: ruſtet 
worden / begleitet / undzu Mitag ſehr féfllich caen. — Nach gehal⸗ 
tener Mahlzeit begab ſich Se Gre. auff das Rathhauß in die olco, 
ſainbinng deß Magiſtrats / deß andern Tags aber gieng Diefelbenacf) 
Dendermonde / Bruͤck / Oſtende und Neuport / von dannen Sie den 
25. wieder zuruͤck kommen / und die Regimenter / foealbaim Guarniſon 
kagen / gemuſtert. Denr⸗. Morgens frübe umb 4. Uhr / langte Die lab kommt 
(cbe; nach dem Sie / wegen der groſſen Hitze /fobep Tage geſpuͤhret wieder nach 
murde / bey Nacht gereyſet / zu Bruͤſſel wiederum an / und brachte / zu Bruſſel. 
VBezahlung Dero Schulden / vor ihrer Abreyß / eine anſehnuche Sum⸗ 
tta Gelds mit. o | | 

Daſelbſt Batte bic Gemeinde bic General⸗Staͤnde vom Lande Oxfaficider 
genoͤthiget / die ncue Aufflagen deß geforberten / umb crpreften gcbenben Tumut zu 
Pfennings wie der abzuſchaffen / umo hatder Ertz⸗ Biſchoff nni ruſſel. 

«n 


| 432 DIARIUM Hollandiſche Geſchichte. 
Anno 1680. cheln / Hertzog ven Arenberg / Printßz de Vaudemont / und mehr andere 
Auguſtus. Vornehme / ben Actum mit unterzeichnen / unb guarantiten muſſen / 
mit dem Verſprechen / daß in dreymal 24. Stunden die bereits erhobene 

Gelder reſtituirn werden ſolten / und haben inzwiſchen / zu Verhuͤtung 

deß disordre deß tollen unfinimigen Poͤbels die Buͤrger⸗Compagnien 

im Gewehr ſtehen muͤſſen. Kurtz hernach hat ſich die Gemeinde wie⸗ 

bcr verſamblet unb ſtarck darauf gedrungen / daß Dit vor vierzehen yaf 

ren von den Pforten hinweg genommene Kupffer⸗Blatten / worauff 

viel buͤrgerliche Privilegien außgeſtochen geweſen / wieder herbey ge⸗ 
ſchafft / und auffgeſchlagen werben ſolten / dann mo ſolches nicht geſchaͤ⸗ 

he / wolten ſelbige tie Impoſten auff bae Bier nicht mehr erlegen; De⸗ 

rowegen man mit ihnen ſo weit tractiren muͤſſen / daß an ſtatt derer vor 

ſo viel Jahren hinweg genommenen Kupffer⸗Blatten / eine neue mit 

ſelbigen Privilegien außgearbeitet / unb innerhalb i4. Tagen affigirt 

weirden ſolte · Woruber bic Publication dieſes Vergleichs am Stadt⸗ 

hauß ſo bald angeſchlagen / und jedermaͤnniglich zu leſen vorgeſtellet 

worden. 
Luͤtticher wol⸗ Ingleichen hat die Gemeinde zu Luͤttich die Aufflag deß ſechtzig⸗ 
(en die Auff/ ſten Pfennings nicht allein durch offentuchen Trommelſchlag abgeſetzt / 
lag deß 60. ſondern auch darbey außruffen laſſen / daß die Collectores, und Ein⸗ 
Pfennings ſambler / fals ſie nicht darvon abſtehen wuͤrden / uͤbel ſolten empfangen 
mht geſlat⸗ werben, Nicht weniger that der Magiſtrat / nebenſt ben zwey unb drcyf⸗ 
ten ſig Ambachtern / allen kleinen Staͤdten zuwiſſen / daß ſie die Erhebung 
deß fechtzigſten Pfennings durchaus nicht zulaſſen ſolten / mit Verſpre⸗ 
chen / hnen genugſamen Succurs unb Huͤlffe zu zuſenden. 

Geefinnen der Im ouͤbrigen haben die Frantzoſen mehr afe zweyhundert zwiſchen 
Frantzoſen Der Sambre unb Maas liegenden Staͤdten unb. Doͤrffern anſagen 
an eiliche laſſen / daß ſolche unter Agremont gehoͤrten; welches ſie auch an unter⸗ 
itte und ſchiedlichen Orten in ben Spaniſchen Niederlanden / nebenſt vict 
—— Abtheyen acthan / woruͤber etliche Acbte mit ihren Gütbern (id) nach 
unb SXaas. Namur gezogen / welche aber von dem Koͤnig in Franckreich den Be⸗ 
ſcheid erhalten / daß fie wieder zuruͤck kommen ſolten / oder er wolle ihre 

Abtheyen mit andern Aebten verſchen / unb ihre Monche weg jagen laſ⸗ 

fen / zu weichem Ende Se. Majeſt. dreyhundert Maußquetnen in jede 
(0 | bibey 





Fram oͤſiſche Geſchichte. EUROPAZUM. ' 45 
Abchey geleget / die allda nach irem Belieben lebten. — Ingleichen Anno róo, 
lieſſen bie Frantzoſen denen zwey kleinen Staͤdten Werran / unb Chiny Muguſtus. 
in dem Lutzenburger⸗Land andeuten / daß fic ben Koͤnig für ihren Her⸗ 

ten erkennen ſolten / unter bem Vorwand / daß ſie unter Stenay gehoͤr⸗ 

ten; widrigen Fals / und in Verweigerung deſſen / woltenſie ſich mit 
aller Reutereyſo fic bey der Hand haͤtten / auff bas umbliegende Land 
verlegen. 

Nach dem der Koͤnig in Franckreich aller Orthen / inſonderheit inia ( 

aber | vic in bem vorigen Monat erwehnet / zu Valenzien / ouff ae rand 6 
praͤchtigſte unb mit groſſen Freuden· Bezeugungen empfangen tore ſehee ſeine 

den / ſetzte derſelbe (cine Reyſe fort / und kame den 16. dieſes nach Stenay Reyß fort; 
allwo er bae Tilledetiſche Regiment / toic auch dreyzehen Regimenter 

Dragoner / welche unterm Commando bef Herren Feld⸗Marſchalls / 
Marquis de Bouſilers, dicht unter dieſer Stadt ſtanden / beſahe und 
muſiterte. Se. Majeſt. exercirte ſelbige erſtlich zu Pferde / hernach 
zu Fuß. Den 22. gieng Se. Maj. nach Mommedy. Den 23. geſchahe 
eine naͤhere Muſterung / und ſtellete fic der Herr Dauphin vor fem 
Regiment Oragoner | welches ben ankommenden Koͤnig (cbr wol lalu⸗ 
tirte. Den 24. gieng ber Hoff nach Biſantz / unb ſchlieff su Waes. 
Den 25. kame der Hof von Waes nach Chaſteau⸗Porcien / den 20.nach 

Lieſſe / da bam Se. Majeſt. fo fort nach Soiſſons gienge / kameden 27. 
nach Villers / Cortres / den 28. nach Dampicurten / und den 29, nach Und 

Verſailles Da dann alle anweſende Abgeſandte / und frembde Mini- teiebet nad 
ſtri hinaus gcfabren / Se. Majeſt. wegen Dero gluͤcklichen Wieder⸗ esequte. 

funfft zu comp'imentiren / welches nachgehends bie Souveraine 
Hoßfe gleichfals geihan. 

Ingleichen langte auch ber Kapſerl. Abgeſandte / Hr. Graff voi Giraff von 
Wanofeſd den 24. dito zu Pariß an / deme deß andern Tags bic Hertzo⸗ Mannsfeld 
ain von Montmouth / neben ihren Toͤchtern / und andern Damen auß langt ju pa — 
Engeland gefolget: Und weil nunmehr Nachricht cingclauffen / daß riß an. 
Chur⸗Pfaltz mit Todt abgangen / bat bic Hertzogin von Orleans fich 
daruͤber dermaſſen betruͤbet / daß ſie / nach vernommener traurigen Bott⸗ 
ſchafft / unterſchiedliche Unkraͤfften gehabt / bey welcher ber Koͤnig / bie 
Königin / Monſr. l Dauphin, Madame la Dauphine , und der gantʒe 

4fta Theu. Jii Hoff 


"A 


Y 


ono 00 DIAKIUM Srantif Geſchichte. 
Axno 1690, Hoff bic Condolentzz abgeleget / und darauff insgeſamt vie Trauer ans 


eboguítu. 
Der Koͤnig 
ſchrꝛeibt an die 
Staaten. 


Die Cham- 


bre- Arden- 


te beginnet 
wieder zu 
procediren. 


Biſchoff von 
Gyxuy ſtirbt. 


gezogen. 


So bald der Koͤnig wieder nach Verſailles kommen / ließ eran 
die Herren Gencral⸗Staaten ein Schreiben abgehen / worinnen Se. 
Majeſt fich erklaͤret/ daß Selbige / in Conlideration ver Hn. Staaten / 
wegen der Prolongation beff Termins / (o Se. Maſcſt. ver Cron 
Spanien / auff ihr Anhalten / uͤber Abtrettung deß Hertzoglichen 
Tituls von Burgund / biß auff denrt. Auguſti gegeben / beſagte Pro- 
longation noch biß auff denꝛg. Septembr. eingewilliget; jedoch wit 
bem Beding / daß dieſes der letzte Termin waͤre / weſchen Se. Koͤnigl. 
Majeſt. wegen beſagten Tituls noch gegeben haben wolte. Derowe⸗ 
gen / dafern ſich der Koͤnig fn Spamen in ſolcher Scit nicht erklaren 
wuͤrde / Ihr. Hoch Moͤg. in dieſe S ache fid) nicht weiter miſchen wol⸗ 
ten / dieweiln Se. Majeſt. ſich ſonſten wuͤrde genoͤthiget ſinden / ihr Be⸗ 
gehren abzuſchlagen; jedoch moͤchten fic ſich in gemeldter Zeit als Mes 
diateurs gebrauchen laſſen / bdamit ce mit beſagtem Tuul eine End⸗ 
ſchafft haben moͤchte. | | 

dieſem Monat bcgunte man nummer wiederum 3u proces 
diren / und unterſchiedlicher in der Baſtille fitzender Gefangenen Ubel⸗ 
thaten zu unterfuchen; Seldige heſtunden in neun Geiſtlichen / zweyen 
Prieſtern / unb zwo Frauen / welche alle in der verſtuchten Suͤnde bcr 
Vergifftung / die la Voiintecitübertroffen. Es wurden auch etliche 
Wurch erer flůchtig / einige aber derſclben veſt geſetzet / worunter ein ge⸗ 
wiſſer Doctor, an deſſen Proceß ſtarck gearbeitet wurde. Ingleichen 
ward / auff Remonſtration deß General⸗Advocatens Talon / im Par⸗ 
lament verordnet / daß alle Herren und Edelleuthe dieſes Koͤnigreichs 
keine Gerichts⸗Bedicnten haben foften / ae bie ber Cacholiſchen Reui⸗ 
gion zugethan / worzu man chnen nur drey Wochen Zeit gegeben / in 
Verweigerung deſſen / (often buc General⸗Lieutenante der Provintzen 
andere an ihre Stelle einſetzen. 

Der Biſchoff von Evrein / deſſen Kutſche umbgeſchlagen / unb 
er am Haupt verwundet worden / ſtarb im achtzigſten Jahr ſeines Al⸗ 
ters / wodurch fcin Succetlor, der Abt von Grignan / cine Penſion von 
acht tauſend Pfund gewonnen. Co trug fich aber mit deſſen Leichnam 

ane 


Spanuiſche Geſchichte. EUROPÆUM. AN 
eine ſettzame Sache ju / in bar cine Mißhelligkeit zwiſchen faipem Amo 152. 
Capitul / und cíner Abthey von Moͤnchen entſtanden / toarbiefen (cincg Augus A 
Leichnam haben (oue / weßwegen man denſclben baotnirt / damit er 
Deſto laͤnger unverweſen bleiben koͤnte; Es hat ſich aber mitlerwril beg⸗⸗ 
ben/bof bic Hunde an Den Ort / wo ſelbiger lag / kommen / und deſſen 
Hertz / ſamt bem gantzen Eingeweide auffgefreſſen haben. | 
Ingleichen gienge aucb bar Biſchoff von Pamiers mit Todt Omicand so 
ab tejfen Todt baba kommen ſeyn ſolle / daß er allzu ſehruͤber aie itt Biſchoff von 
[tion Hauß entſtandene Feuersbrunſt erſchrocken / daruͤber er ein 5c 3amterg. 
tenſtechen bekommen. Selbiger hat einen ſehr guten Nahmen / unb | 
Ruhmeines Deiligen Lebens hinterlaſſen / und ſein Teſtament mit dieſen 2 
wenig Worten gemacht; Ich übergcec GOtt mane Seele / meinen 
Leib der Erden / unddas wenige Guth / ſo vorhanden iſt / den Armen. 
Der Zulauff / und Eifer deß Volcks / ſeinen Leichnamb zu ſehen / war fo 
groß / daß man denſelben in einem Saal verſchlieſſen unb «ine Wacht 
darbey verordnen muͤſſen / ſintemaln ciu jeder cia Stuck oon ſcinen 
Kleidern abſchneiden wollen / ſelbiges als ein koͤſtliches Heiligchumb zu 
verwahren. Man hat ihn / ſeinem Begehrennach / bep dem Eiugang 
der Kirchen begraben / damit er von jederman mit Fuͤſſen getretten wer⸗ 
den moͤchte / und iſt ſein Tod von allen armen Prieſtern umb Geiſtlichen 
bitterlich beweinet worden. | 
In Spanien hielte der Kayſerl. Ambaſſadeur / Herr Marquis de Marquis. de 
Grana,in tcr $énigl. Haupt · und Reſidentz⸗ Stadt Madnt / mit einer Grana haͤlt 
Suite von hundert Mann zu Pferde / und 25. Kutſchen ſeinen offentli⸗ erit 
chen Einzug / mit welchem Gefolg cr fich fo bald nad bem Koͤnigl. nen Seine 
Pallaſt bcacben / und wol empfangen trorben. Der Herr Abgeſandte $ 
tvar auff Spaniſch acfleibet / unb trug bae guldene Vellus an ſeincr 
Cru. 


Hingegen verreyſete der Prinz eon Parma / welcher gum Gene⸗ osrins gag 
ral⸗GBouvirneur uͤber bie Spaniſche Niederlande eerorbnct worden / Parmarey⸗ 
von Madrit nach Corugna / umb alda zu Schiff / unb nach denen Nie⸗ fet nad) ben 
derlanden zu gehen / welcher zweyhundert taujenb Stuͤck von Aehten Niderlanden 
mitgenommen / die Militz damit zu bezahlen / deme der Koͤnig cin as ab. 
tent durch eine Extraordinar⸗- ANT d nachgeſchickt / auch e 

mE Jii d rey⸗ 


2t 46 —— |. — DIAKRIUM J Spaniſche: 
* 168. [rore Gewalt gegeben / dergleichennochkeiner von frin or 
—— en 
age deß Seine Majeß. atte ſich gegen die Koͤnigin / Dero 8 | 
Pal aͤber gum hoͤchſten beklaget / bag man auff citic fo ungeſtuͤmme qUuk-. zu 
Franckreich· Pariß mit ihm verfuͤhre / in dem man nehmlich begehrte / daß Dero 
Schiffe und Galeeren fuͤr den Frantzoͤſiſchen ſtreichen ſolten / Ihn zu 
Abtrettung deß Burgundiſchen Tituls zwingen wolle / und endlich / daß 
muan in den diederlanden mit (einen Plaͤtzen / unter dem Vorwand / paf: 
dieſelbe unter die eroberte Frantzoͤſiſche Staͤdte gehoͤrten | dergeſtalt 
umbgienge. 
Herr von Den is.dieſes / frübe Morgens langte ber Herr von Heems⸗ 
Heemsktir⸗ kirchen / Extraordinar⸗ Ambaſſadeur ber Herren General⸗Staaten / 
chen lommt nach pem er Mitwochs / den is dieſes vorhero ju Alconvendas ungefehr 
nach Madeit. zwo ſtarcke Meilen von Madrit / ankommen / unb ſeinen Hoff⸗ 
meiſter voraus geſchickt / damit er frey und unangefochten / beydes 
von der Dogane / als der Sanitaͤt / (welche bey gegenwaͤrtiger graſſi⸗ 
render Contagion bic Paͤſſe ſehr genau exxaminirten /) durchkommen 
moͤchte / nach außgeſtandener groſſen Ungelegenheit an Menſchen urb 
Viehe / wegen der unleidlichen groſſen Hitze / unter Begleitung deß 
Herren von Schonenburg /deß Hn. Bagol / und etlicher anderer von 
bcr Hollaͤndiſchen Nation / ſo ihm entgegen gefahren / zu Madrit an. 
Und als Cc. Excellentz vernommen / daß der Printz von Parma / als 
verordneter General⸗Gouverneur der Spaniſchen Niederlande reyß⸗ 
fertig ſtunde / hat Sie demſelben noch ſelbigen Tag bie CDifite/unb ſich | 
mit ime nac) vorher gegangcner Gluͤckwuͤnſchung / wegen gedachten 





hohen Ampts / der Laͤnge nach über gegenwaͤrtigen Zuſtand der pant 

ſchen Niederlanden / unterredet. Wornach gedachter Printz / welcher | 

incgen bicfer Viſite uͤber die maſſen wol vergnuͤget war / Se. Excell au( — 

das hoͤfflichſt⸗ und freundlichſte wieder außgefuͤhret / umb mit allen ſei⸗ 

nen Edelleuthen / biß an bic Stiegen degleitet. 
Theurung in In Portugal nahme die Theurung / wegen der ͤbermuͤſſigen 
Vortugal. groſſen Hitze / taͤglich zu / weßwegen ber Rath zu Liſſabon bie Nieder⸗ 
laͤndiſche Kauffleuthe beruffen laffen ; und bep denenſelben angehalten / 
daß fic Getrayde von andern morta ber verfchaffen wolten / ui "dH 
! ge 


Geſchichte. | EUKOP EUM. "m 


37 
begehrt / bap fie ſolches Zollfrey einbringen moͤchten / fo ihnen aber abge; Anno 1686. 
agr worden. Indeſſen wurden alle frembde AA / B rapo Auguftus. 


einzuholen / befrachtet. 


Daſeibſt arrivirten drey Schiffe auf der Baye von Tados les Don Pedro 
Sanctio, und mit ihnen ein Oſt⸗ Indiſches Schiff / welches im verwi d Almeyda 
chenen Jahr außgeladen worden / und alda liegen blieben / nebenſt einer vird von den 


Patache / ſo von Gra kommen. Dieſes Letztere berichtete / daß der Vice 
Re Don Pedro d'Almeyda,ale et mit fünff Kriegs⸗Schiffen zu Ba⸗ 
fa auff der Kuͤſten von Soffula ankommen / und alda mit dem meiſten 
Volck unb Soldaten an das Land geſetzet / in kurtzer Zeit die vornehm⸗ 
ſten Veſtungen eingenommen. Als er aber folgends weiter ins Land 
hineim haͤtte gehen wollen / ſeyen die Araber mit. einer anſehnlichen 
Armee ihme auf den Hals kommen / und haͤtten ihn in einer (o vortheilt⸗ 
ge Gegend ſo tapffer angegriffen / daß er im Die Flucht geſchlagen / umb: 
genoͤthiget worden / mit Hinterlaſſung aller Beuthe / und vier biß in 
faͤnffhundert Mann / welche die Araber insgeſamt niedergehauen / in: 
groſſer Unordnung ſich wieder nach ſeinen € chiffen zu begeben; Wor⸗ 
auff er die Ancker auffgezogen / und nach Mezambique geſegelt. Als 
er nun alda angelangt / ſeye er auß Bekuͤmmernůus / daß fein Anſchlag ſo 
uͤbel gelungen / und wegen deß Verluſts ſo vielen Volcks / geſtorben. 
Zu Rom fyicite endlich bey Printz Radzivil ſeinen offentlichen 
Einzug / und zwar ziemblich / im Begleitung mehr ate funftzig Caroſſen/ 
ſo alle mit ſechs Pferden beſpannet geweſen. Er ſelbſt ſaß in der Ca⸗ 
roſſe des Cardinals Cibo / zur lincken Hand deß Cardinals Vidoni / afe: 
Protecteurs von Polen / unb hatte noch einig andere Polniſch geſinnete 
Praͤlaten bey ſich. Seine Trompeter giengen vorher / darauf fetacte 
bie Guarde su Pferde / in die ſechtzig Mann ſtarck / nicht ohne jedermaͤn⸗ 
mglichs groſſe Verwunderung / weil die gemeldte Guarde in ſchoͤner 
Ordnung marſchirte / unb einige von denſelben cine Art von kleinen 
Partiſanen / oder halben Piquen auff dem Schenckel fuͤhrten / wie fol: 
theo allein bcp ben touverainen. Haͤuptern fonft gebraͤuchlich. Der 
Frantzoͤſiſche Geſandte hatte 5u dieſer Handlung (tine Garoffe nicht 
geſand / weil er Ordre bekommen / mit gemeldtem Printzen nichts zu 
thun zu haben / ſolang er nicht mit —5 Excellentz nicot woite 


ij dij, ver⸗ 


Arabern ge⸗ 


lagen. 


L 


4j? DIARIUM Orrtánift 


Ano 1689- vergnuͤgen laſſen / gleich wie er auch chat / ungeachtet chrer viel waren 
Auguſtus. weicheihm dieſen Titul / jedoch mit geringen ſeiner Vergnuͤgung gege⸗ 
tn haben. Umb welcher Urſach willen auch die Spaniſche und Por⸗ 
tugieſiſche Ambaſſadeurs ibm nicht die incognito Viſite, wie ſonſt un⸗ 
tcr SónigCMiniftris gebraͤuchlich / gggehen. Hochgemeldter (ring 
hat Kronen von Vornſtein / und andere Galanterle / wie auch Fuͤſſe von 
groſſen Thirren / und anberu Earüdten ſcines Landes / ben G arbindlay 
foin in der dritten Perſon angeredet / verehrt. Inzwiſchen fatte bet 
Pabſt ſeine Vergnugung über deſſen Ankunfft etlicher maſſen / die 
funfftzig tauſend Cronen / ſo jum Succurs für polen ſchon vor langer 
Zeit deſtinirt geweſen / nach Dantzig remittirt, deß Vorhabens noch 
andere anſehnliche Geld⸗Summen mehr dahin zu ſenden / wofern die 
Ruptur mit ban Tuͤrcken erfolgen ſolte. Neben erſtgemeldtem &ut; 
ſchen⸗Einzug / hat mehr erwehnter Printz noch einen andern zu Pferd 
gethan / und zu dem Ende ſich nach der Viga di Papa Ginleo, ſamt allen 
denen / (o ihn in groſſer Anzahl begleitet / begeben. Er wurde on bet 
Pforte del Populo , im Nahmen deß Pabſts von ſeinen Groß⸗Hoff⸗ 
meiſter dem Monfignore Caraffa empfangen / und von denen Compa⸗ 
gnien der Leib⸗Guarde bealeitet / undnahme ſeinen Weg bey Monte- 
Cavallo vorbey / allwo der Pabſt in einem Fenſter dem Anzug zuſchaue⸗ 
te. Drey Tage hernach hielte er wiederumb eine anſehnliche Calvalca⸗ 
da / wobey fich ber Roͤmiſche Adel befande / in deſſen Begleiten cr ſelbi⸗ 
gen Morgen dem Pabſt ſeines Koͤnigs Gehorſam geleiſtet. Se. Heil. 
hatte ju bem Ende das Conſiſtorium verſamblet / unb ibn an dem dup 
ſerſten Saal durch ſechs Praͤlaten empfangen laſſen / die ihn zum Fuß⸗ 
kuͤſſen fuͤhreten / zu welchem auch alle die Seinige gelaſſen wurden. Deß 
Nachmittags tractirte ihn ber Pabſt | unb ſpeiſſeten (ic beyde ín einem 
Zimmer / aber an zweyen unterſchiedlichen Tafein / davon deß Printzens 
ſeine von der andern ziemlich entfernet / und niedriger war. Deßgleichen 
wurde feine gantze Suite bep Hofe tractirt / deß Abends aber ließ ibn beg 
Cardinal Cibo nach Hauß fuͤhren. em Pabſt verchtte er cinen al⸗ 
tcn Zierath von lauter Ambre / auff dreyzehen tauſend Ducaten werth / 
ſo ihme (cbr angenehm geweſen / die Cardinäle Cibo / Vidoni / Barba⸗ 


Geſchichte. — EUuUROPÆUVUM. 439 
riri umb Pio aber goftirte cr (efr koͤſtlich / und regolirte ſie bey Engins Anno 1689. 
bung cimger Kunſtfeuer mit einer herriichen Coũation. Auguítus. 

] eynbeffen befuchte er alle princeffinnen ber Stadt / eon benen er ging Pam⸗ 
ín ber dritten Perſon angerebet worden. Als er ber Princeſſin Pamphi⸗ philiotractirt 
lia die Viſite gegeben / bat ihme der Printz / ir Gemaht / eine koͤſtlche den spring 
Collation vorſtellen laſſen / auch mit allerhand anſehnlichen Galanterien —— 

beſchencket. Hernach ward er auff deß Printzen Pamphilio Luſthauß Pouf. ſt⸗ 

in einen groſſen Saal gefuͤhret / alda eine koͤſtliche Collation subereitet "7 

war. Von dannen fuhren ſie / nebenſt den Princeſſinnen von Venabro, 

di Gabrieli, und dem Cardinal Maldachini auff bic Jagd / woſelbſt bie 

Polacken unterſchiedliche Thiere mit Pfeilen auff einem Huͤgel er⸗ 

ſchoſſen. Auff dieſem Huͤgel war ein elt auff Tuͤrckiſche Art aufge⸗ 
richtet / alda die Jaͤger ſich erquickten. Etwas weiter davon ſtunde ei⸗ 
nt groſſe Tafckmit Blumen beſtreuet / und mit Schuͤſſeln beſetzt / und 
in der Mitte derſelben eine Paſtete / die ſo groß war / daß darinnen zwey 
gantze gebratene Kaͤlber lagen / und ſtunden darauff etliche Faͤhnlein mit: 
deß Abgeſandten Wappen: Auch waren alda etliche Weinfaͤſſer / die 
man doch nicht ſahe / als nur allein die Roͤhren davon / durch welche der 
Wein in groſſe Becher heraus lieffe. Nach gethaner Jagd / kehrte man 
in eben ſelbiger Ordnung wieder nach dem Luſthauß / in deſſen Saal 
auff einer Tafel eine ſehr groſſe Anzahl Schuͤſſeln mit Gonfecturem 

ſtunde: Dieſelbige wurden dem Ambaſſadeur / und dem Frauenzim⸗ 
mer præſentirt, die aber wenig davon nahmen. In der Mitte ſtunde 
eine groſſe ſilberne Pyramide / darauf eine Taube ſaß / unb daran etliche 
Schalen mit candirten Sachen an unterſchiedlichen Schnuͤren hien⸗ 

aem. Und weil die Damen etwas bloͤde / und eingezogen waren / (o 

wurden alle Schuͤſſeln und Schalen mit Confect / und candirten Sa⸗ 
chen uͤber ein ander außgeſchůttet / unb alsdann jederman hinein gelaſ⸗ 

ſen / alſo daß alda ein trefflich Gegrabel und Zugreiffen vorgienge / zu 

groſſer Vergnůgung deß Don Livio, unb Don Beneditto, welche / 

ſolches deſto beſſer zu ſehen etwas naͤher hinzu traten / geriethen aber int: 

Gefahr / daſelbſt ſie bald von dem grablenden Gedraͤnge unter die Fuͤſſe 

wären getretten worden / und war bic Confufion ſo groß / daß etliche De⸗ 

gen daruͤber ge zuckt worden / moruͤber die Dames (cbr erſchrocken. So⸗ 


"T DIARIUM Jeallanſſch. 


Apno i680. waren die andern Diener deß Polniſchen Ambaffadeurs gleichfals (cfi 


A uguftus., 


Cardinal 
Nini ſtirbt. 


ubel zufrieden / weil die Tafeln / ſo fuͤr ſie zugerichtet waren / auch mit 
gepluͤndert worden / und bekame / bey ſolcher Unordnung / der Cammer⸗ 


Ddiener deß Marquis Caſtragenti, einen Streich mit bem Fußtritt von 


einem groſſen Bide auff ſeinen Kopff / daß er in groſſer Gefahr ſeines 
Lebens geſtanden. Als dieſe Confuſion vorbey / und es nunmehr (chon 
Nacht war / begab fich bicfe Durchl. Geſellſchafft / mit dem gantzen 
Frauenzimmer / nach einem gewiſſen Loſament / alda eine ſchoͤne Sar⸗ 


mada von denbeſten Muſicanten der Stadt Kom gehoͤret ward / weiche 


umb2. Uhr deß Nachts ihr End genommen. 

Den 24. dieſes wurde unvermuthlich Conliſtorium gehalten / 
weil ſonſten in bicfem Monat keines pflegte gehalten zu werden / alſo daß 
ein jeder die Ohren zu ſpitzen begunte / in Meynung / daß die ſo lang er⸗ 
wartete Promotion dermaleins geſchehen wuͤrde / und zwar umb ſo viel 
mehr / weil zu den Cardinaͤlen geſagt worden / daß ſie ſich in kurtzem in 
ihren Audientzen einfinden ſolten. Es blieb aber alles bey tem alten / [o 
daß man nunmehr an der Promotion allerdings zu zweifeln begunte. 

Unter fofchem Verlauff geſegnete ber Cardinal Nini im funff⸗ 
tzigſten Jahr ſeines Alters / und imz 4. ſeines Cardinalats / dieſes Zeitli⸗ 
che / wodurch die zwantzigſte Cardinal⸗Stelle ledig worden. Deß an⸗ 
dern Tags hernach ward in die Kirch S. Maria Maggiori, nach bem [cit 
Leichbegaͤngnuͤs in Gegenwart deß gantzen Sacri Collegii mit den ge⸗ 
woͤhnlichen Ceremonien begraben. Er hat ſeinen Bruder zum Erben 
eingeſetzt / nebenſt etlichen Legaten / und darunter eines von zehen tau⸗ 
ſend Cronen zum beſten derer fuͤr die bekehrten Uncatholiſchen neulich 
zu Rom auffgerichteten Hauſe; etliche getriebene Silberne Schalen 
bcn Cardinal Chigt / etliche koͤſtliche Geſchirre dem Printzen Son Au⸗ 
guſtino Chigi / und andere dergleichen Verehrungen dem Pabſt / der 
Koͤnigin von Schweden unb ſieben Garbindlen / ſeinen vertrautſten 
Freunden / und zwey uͤberaus ſchoͤne Gemaͤhlde dem Groß⸗Hertzog vont 
Florentz. Dem Graff Gregori / ſeinem Cammermeiſter / bat er einen 
ſehr ſchoͤnen / in Gold eingefaſten Smaragd vermacht / benebenſt einer 
gewiſſen Summa Gelds fo dem von ſeinem Haußgeſinde fotte p 

| e 





Geſchichte. EU & O P E U M. 


«x | 
chet werden / und uncerſchiedl Kirchliche Penſſonen / ſo ſich auff 1500, &ono 6t; | 
Cronen belauffen. | Auguftus, . — 
Hiernaͤchſt ward die Kirch zu S. Margareta, welche der Cardinal Sir ju €t" (7 | 
Calſtaldi bauen laſſen / mit groſſer lolennisdt gum erſtenmahl geoͤffnet 9atgoretba — 
tvorbep fich auch oic Koͤnigin Chriſtina befunden / welche nachgehends wird zum er⸗ 
ber Aebtiſſin deß Cloſters (ſo deß gedachten Cardinals Schweſter) die ſtenmal geoͤf⸗ 
Viſite gegeben: unb Bat ber Monſignore Spinola, Gubernatet der "^ 
Stadt Rom / [cin Ertz. Biſthum Genua dem P. Gentile, welcher vor 
kurtzem vom Pabſt jum Biſchoff von Parma ernennet / relignitt, 
wormit dieſes Biſthum wieder vacant und ledig worden. | 
Donnerſtags den 12/22. hielte ber Abt Se arbotti | Chur⸗Bayri⸗ Chur Bayrt⸗ 
ſcher Miniſter / cine ſtattliche Feſtin uͤber Ihr. Churfuͤrſti. Durchl. ſcher Mini⸗ 
erreichte Majorennitaͤt in (onem Weinberg ^ worbey dreyſſig Otufis ſter begehet 
canten / und zwar die Principaleſten auß Rom geweſen / welchem Wol⸗ ſeines Herren 
leben viel Cardinaͤle / Fůrſten / Damen unb Praͤlaten beygewohnet. Majorcũiaͤt. 
Nicht weniger war der Spaniſche Ambaſſadeur beſchaͤfftiget / Spaniſcher 
auff dem St. Rochus⸗Feſt mit einer koͤſtlich verguldeten Galeot von Ambaſſadeur 
vierzehen Rudernauff dem Strom ju erſcheinen / welches auc (cbr P ; 
praͤchtig jugieng / inbem fof bie gantze Cotabt / ſoiches zu ſehen suli:ff. " ochu 
Erließ dem Schwimmer uͤber 450. Enten zuwerffen / hernach hat er 
der Koͤnigin von Schweden (die damals das Feſt deß Clementiſchen 
Collegii umb oen Don Livio feyrete) einen febr groſſen zugerichteten 
Wallfſiſch mit erwehnter Galiot præſentirt, und ward / ale ce ein wenig 
dunckel zu werden begunte / befunden / daß dieſer Wallfiſch ein ſehr ſchoͤ⸗ 
nce Feuerwerck war / weil aber die Unordnung gemeiniglich bey groſſer 
Menge Voicks nicht aufsubleiben pflegt / fo entſtunde zwiſchen deß 
gedachten Ambaſſadeurs Dienern / unb ben Gerichts⸗Dienern / teil 
ciu Schuytfahrer / worinnen dieſe letztern waren / einem von ben erſten 
etwas uͤbel begegnet / alſo daß den Gerichts⸗Dienern das Gewehr dar⸗ 
Aber genommen / und in den Fluß geworffen / und ſie darnach jaͤmmer⸗ | 
Aic geprügeit worden. | 
! Weil auch bem Muſicanten Fede bic Großmuͤthigkeit deß ob⸗ Deſſen Frey⸗ 
erwehnten Spaniſchen Ambaſſadeurs wol bewuſt war / brachte er ihm gebigtkeit gegẽ 
einsmals cine Vocal⸗ und Inſtrumental⸗Muſic / die ͤberaus ſchoͤn war. einen ouf» 
a3ſter Theilt. &tt | Er cann, 


442 DIARIUM. eytatiánifce 

Anzo 1680. Er ward auch in ſeiner Meynung nicht bettogen / inmaſſen er eine Der: 
ehrung von funfftzig Duplonen dafuͤr bekommen / unb licß alſo gedach⸗ 

^ te Ambaſſadeur blicken / ba ober ſchon bic Gicht an den Fuͤſſen hatte / 
dennoch (rine Haͤnde damit nicht geplaget waͤren. Weil auch bie Hitze 

br Tages (o grof war / daß die meiſten / und ſonderlich bit ven Mitteln 

waren / ſich den gantzen Tag zu Hauß hieiten / unb erſt gegen den Abend 

auff otc Straſſe begeben / der Kuͤhle zu genieſſen / fo hoͤrete man nichts 

ale Seremaden unb Loblieder der Finſternuͤs die aijetzo mebr / ale bas. 

&icdyt der Sonnen geprieſen wurden. | 

Geunffler Sonſten ward ein ſehr reicher Hochteutſcher Jud / ſo ein Chriſt 
Jud wird worden / jaͤmmerlich auff oer Straſſen ermordet / umb weil man etliche 


emo. von ſeiner Frauen Freunden / die ſeinem Exempel nicht nachfolgen wol⸗ 


te / in Verdacht hacte / o ſind viel derſelben bep ben Koͤpffen genommen / 
aber keinerder That uͤberwieſen worden. | 
Ox Tadaneo Ingleichen wurde der Graff Tadaneo / fo ſeinen Hoffmeiſter 


wird in der bepſich hatte / inder Nacht umb 4. Uhr von etlichen ſeiner Feinden an· 


Nacht ange⸗ gefallen / deren einer eine Piſtol auff ihn loͤſen wolte / ſo aber nicht loß 
Sif. —— aima: Worauff gedachter Graff (ich mit zweyen ſeiner Diener auff 
bic Flucht begeben: ber Hoffmeiſter aber wollte einen von dieſen Anfaf⸗ 
lenden anfaſſen / und zu Boden werffen / welcher aber feine Piſtol auf ihn 
geloͤſet / und ihn todt geſchoſſen. 

Zu Neapolis ift oer Poͤbel / weil man eine Pleíne Aufflag auffs 
me Meel unb Ochſenfleiſch machen wollen / dermaſſen erzoͤrnet worden / 
* Vine baf fic auch cínige Fleiſchhauere / unb andere/ fehr verwundet. Ed iſt 
sun Acciß. auch der Gekohrne vom Volck ingroſſer Gefahr geweſen / fft aber end⸗ 





lich durch bie Flucht mit genauer Noth davon kommen. Unerachtet 


abet der Vice⸗Re ſolchen Alles / zu Erleichterung ber Gemeine / vers 
mindert / ſobezeugten doch einige unruhige Koͤpffe annoch ihre Zunei⸗ 
gung zu einer Auffruhr. Weßwegendann Se. Excellentz / umb atl 


(olere boͤſes Vornehmen gu verhindern / alle Soldaten fn dieſem Ko⸗ 


nigreich / als auch die / ſo nach Meyland deſtinirt waren / in dieſe Stadt 
einquart iren / und ihren Oberſten unb Officirern wiſſen laſſen / daß er / 
als deme die Verſicherung dieſes Koͤnigreichs anbefohlen / ihrer Huͤlffe 
wenndtben haͤtte / umb fo wol die Gemeine im Zaum zu halten / p 


Beſchichte. EUROP £UM, 45 | 
auff das Thun der Frauckoſen / welche wiederumb / nach bem fic bie 5b Anno 68v, 
tilianiſche Waſſer durch kreutzet / am )capolitaniſchen arrivint intwa⸗ ^aguius. 
chendes Aug zuhaben. 
Daſecibſt iſt auch zwiſchen deß Soertogs ven Popeli Bruder / 
auß dem Hauſe Cantelmo / und dem Bruder deß Printzen von Scano / 
auf vem Hauſe Aflitte / wegen der Bruͤder Landes / ein heffeiger Sud 
eniſtanden / alſo daß bicjer Letztere (o fort im dritten Gang / ohne einiges 
Wort / todt zur Erden gefallen / weßwegenihn der Ertz⸗Biſchoff an kei⸗ 


Veffuger 
Ond baje 


nen geweyheten Ort begraben laffen wollen 


Denig / ꝛ8. dieſes / in der Nacht / fiele qu Turin eine ſo groſſe eye 
Menge Schnee / mit einem ſo harten Wind / daß co zu verwundern. und Schnee cur 
tvdiin bie Portugieſiſche Kauffleuthe bep tem Hertzog ſehr inſt. andig u Turin 


umb die Verbeſſerung deß Havens zu INizza auhielten / als haben Se. 


Hoheit ſolches erlaubetr / unb deßwegen cien Uberſchlag mit einem 


Frantzoͤſiſchen Ingenieur / welcher auff bcr of von Marſilien alda 


ankommen / gemacht. 

Sonſten hat der Koͤnig in Franckreich einen Brieff an ſeinen al⸗ Gutes Erbie⸗ 
da ſich beſtndenden Miniſter geſchrieben / und darinnen ſeine gute In⸗ then deß Koͤ⸗ 
tention gegen dieſes Hertzoglicht Hauß mit ſonderbarer Bezeugung "lad. in 
exprimert / daß er jederzeit dahin trachten werde / folches groͤſſer zu ma⸗ bas 
chen / und ficb für daſſelbe su intereſſiren / mit Befehl / dieſe Sr. Majeſt. anf Gas 
Crfidrungbem Hofe / und der Gemeinde funb ju machen. voprn, 

Qu Verona gefcbabe cin groſſes Ungluͤck / in dem der Kriegs⸗ instit qa 

Commiſſarius Vincenzo Grimani alda / nach beſchehener Muſterung / Verona. 

een € olbaten Pulver außtheilen wollen / ba bann / unbewuſt toic unb 

burd) wen / Feuer in cin Faͤßlein kommen / wodurch bas Hauß / darin⸗ 
na es geſchehen / zu Theil auffgeflogen / zwantzig Perſonen todt geblie⸗ 

ben / und unterfchicbfiche andere verwundet worden. 


Zu Venedig fief ſelbige Signoria / weiln unauffhoͤrlich fo viel Pipes iu 
Kriegs⸗Voick in bai Meylaͤndiſchen C taat anfame; den Spaniſchen Venedig an 
Ambaſſadeur deßwegen befragen; welcher bann qur Antwort gegeben! ben € panif. 
baf es zu keinem andern Ende geſchehe / als dadurch bie Ruhe in Italien Ambaſſa⸗ 
zu erhalten. deur. 

&tt ij Als 


Ca - 


d . 


LIAKIUM C ÜBawcumnb rd Odin 


Knne 1680, Als aud) ber Kayſerl. Geſandte bep bem emat angeſuchet / daß 
- Anguítus- einige mit Salzz beladene / won Trieſt und andern Kayſerl. Orthen ab⸗ 


—— gefahrne Schiffe / welche auff der See angehalten worden / moͤchten loß 


winb die Loß, gelaſſen werden hat er eine gute Antwort darauff erhalten. Hin⸗ 
laſſung eini⸗ gegen hat der Maltheſiſche Miniftet die reſtitution ſeiner angehal⸗ 
ger Cal tenen wieder vergebens begehrt / wiewol er ſich daruͤber offendirt 
Schiffe an. befande / und die Sache mit etlichen andern frembben Minifttis 
communicirt - 
Tuͤrck fale Daſelbſt hatte ein gewiſſer Tuͤrck / ſo von den Malcheſern 
eom e , "Mitte gefangen toorben ben Chriſtuchen Glauben angenommen / und 
Btrab. ſich in oen Franciſcaner Orden begeben / welcher aber bae geiſtliche 
NE Kleid kurtz hernach wieder hinweg geworffen / umb ju der Mahometi⸗ 
ſchen Sect wieder kehren wollen / auch fluͤchtig / jedoch wieder ertappet / 
und ins Gefängnuͤß gefuͤhret worden. Er hat ſich aber durch ein kuͤnſt⸗ 
liches Seil / von mehr als funfftzig Klafftern lang / vom Thurn herab 
gelaſſen / und nad deß Kayſerl. Ambaſſadeurs Quartier begeben / unb» 
Schutz begehret / vorwendende / daß cr einet oon deß Türckiſchen 
Kapſers Favoriten Sohn (epe : der ſich aber entſchuldiget / unb ihn mit 
guter. Manier abgewieſen; Worauff cr zu dem Spaniſchen Abge⸗ 
ſandten gegangen / welcher eben dergleichen gethan. Als er aber zu 
dem Frantzoͤſiſchen gekommen / hat ſich ſelbiger zwar entſchuldiget / 
ſedoch if derſelbe / unwiſſend wohin / mit der Flucht davon kom⸗ 
men. 


Siraff eines Conſtantinopel wurde ein nb / welcher mit einer Tuͤrcki⸗ 

im Gocérud ſchen Frauen im Ehebruch ergriffen worden / verurtheilet / baf (ic beyde 

iiam zu todt geſteiniget werden ſolten. Ob nun wol der Jud vermeynt / daß 
er / wann er die Tuͤrckiſche Religion annehme / dieſer Straff entgehen 
wuͤrde / ſo richtete er doch damit nichts anders auß / als daß ihm ein an⸗ 
derer Todt angethan urbe » Nemblich er ward bif an die Schul⸗ 
term (n die (Erbe vergraben / unb ihme ber. Sopff mit einem Saͤ⸗ 
bel abgeſchlagen; die Frau aber wurde biß auff halben Leib in die Erde 
verſcharret/ und alsdann zu Todt geffeiniget. 


E ! .. 9üoi 





Sonderbare Geſchichte. F.IXOFÆUM. 45 

Von ben Sonderbdaren Geſchichten machen vir / wie in den Anno 1080. 
vorigen Monaten beſchehen / ben Anfang von ben Frantzoͤſiſchen noch Auguſtus. 
tmmcr anhaltenden gewaltſamen Proceduren in der Pfaltz; da dann an 
den Schultheiffen zu Zeißkau und Bebingen / wie auch an die andere 
Schultheiſſen deß Ober⸗Amts Germeroheim / von dem fo genannten 
Frantzoͤſiſchen Ober⸗Amptmann cin ſchrifftlicher Befehl / Cub dato: 
bar; dieſes / folgenden Inhalts ergangen: EE 


Demnach die Aller⸗Chriſtlichſte Koͤnigl. Majeſt. Ihren Befehl deß 
Unterthanen im Ober⸗Ampt Germersheinn/ als auch diberm nas m 
us Beſten allergnabigft oerorbnet / Dag nicht nur allein die Franckreich/ 
bißher erbebte Zoll / unb Accis / wie auch das Kreutzer⸗Geld / wegen — 
alſo und dergeſtalt gaͤntzlichen abgeſchaffet fepn. / daß ſoiches hoeſunades 
keineswegs mehr weder von Frembden / noch Einheimiſchen —— 
von daro an abgefordert / ſondern maͤnniglich frey unb ſicher 
mit ſeinen bey ſich habenden Wahrenpaſſire werden. Zumah⸗ 
len aber von den Weinen ein mehrers nicht; als viertzig Schil⸗ 
ling / das iſtzu Teutſchem Geld gerechnet / einen Gulden von der 
Ohm Wein zu Umbgeld abgenommen werden folle; Als wird 
denenſelben zu dem Ende iouficirc, damit ſie nicht allein denen 
Accis⸗ und Umbgeld⸗Einnehmern / ſondern auch ber gantizen. 
Gemeinde dieſes oortragen/unb daß ſie allerſeits deniſelben al⸗ 
ſo gehorſambſt nachkommen / ohne Gefaͤhrde. Dabenebenſt 
iſt auch denen Zoͤllnern / und Acciſern / wie auch Umbgeldern 
anzudeuten / daß ſelbige ſich mit ihren Regiſtern fertig halten / 
auff daß / wann ſie von einem Hochloͤbl. Koͤnigl. Ober⸗ Amt er⸗ 
fordert werden / ſie ſo balden parat ſtehen moͤgen. 


Ingleichen berichtete der Chur⸗Pfaͤltziſche Schafner zu Berg⸗ Se tpfe 
abern / daß als cr. in der Guttenbergiſchen Gemeinſchaffts⸗ Doͤrf⸗ (be Untere 
rt Candel / Muͤnfeld / Treckenfeld/ umb Nieder⸗Otterbach thanen wird 

brrumb geritien | in Meynung / die zu der Schaffnerey gehorige ges P gimp 


henden einzutreiben / ihme von bem. Schuldheiſſen zu beſagtem ipfas iu lito 
Manfelden angedentet worden / bof fit ein Konigl. Franboͤſiſches fern verbottẽ. 
| | $t dj Dat 


446 |» DIARIUM Sonderbar 


Aano 1680, (patent bekommen / darinn ihnen dreyhundert Pfund Straff anbefoh⸗ 
Auguſtus. jcnworden / keiner einigen Herrſchaffe gantz nichto an Gefaͤllen / fie 
moͤchten Nahmen haben wie ſie wollen / biß auff fernere Verordnung 

folgen zu laſſen / deßwegen fic ben ſchuldigen Zehenden micht b ffam 


doͤrfften. 
ChurPfal⸗ Jj Wegen biefer Fricdens, Contraventionat m ſich zwar 
b owe y die Chur⸗Pfältziſche Deputirten bey Ger Reichs⸗Verſamblung zu 
fi uff be Regenſpurg beſchweret / unb derſelben zuerkennen gegeben / baf fein 
tibt be Haerr unb Principal nicht abſehen koͤnte / wie bap ihme durch Dae 
Frantzoͤſiſche an oen Sónig in Franckreich von Reichswegen abgelaͤſſene Schrei⸗ 
Contraven⸗ ben in einigerley Weiſe geholffen (con wuͤrde / weil bie Frantzoſen 
tonen. ſich nicht mit Buchſtaben contentiren / noch ſich an ihrem Vorha⸗ 
ben hindern licſſen / wofern man feinem Recurs zu den Waffen naͤh⸗ 
me / die Veſtungen und Staͤdte / mit ſtarcken Guarniſonen verſehe / und 
fich in beſſere Defenſions Poſtur ſtellete. Eo hat aber derſelbe nichts 
anders erhalten koͤnnen / als daß etliche Deputirte ſeine Klage ad refe- 
rendum angenommen / und iſt unterdeſſen reſolvirt und beſchloſſen 
worden / daß anders nicht / als auff guͤtliche Wege dahin zu trachten / daß 
das Roͤm. Reich in Ruhe / und deſſen Glieder bey dem Ihrigen moͤchten 
conſervirt und erhalten / und daß ſolches / als die Meynung der allge⸗ 
| mei- en Reichs⸗Verſamblung / 6r. Kayſerl. Majeſt. foftc zugeſchrie⸗ 

n werden. 
Frantzoͤſiſche Den 12. dieſes langten über acht tauſend Frantzoͤſiſche Reuter 
Voͤlcke — unb Dragoner / unterm Commando deß Marquis de Bouffleurs boy 
fommen 569 Straßburg ani / deren £ager fid über zwey taufend Schritt erſtreckte / 
Saßbag welche abcr (o gute unb ſcharffe Ordre hielten / daß ſie auch umb cines 
unzeitigen Traubens willen / ocn ſie abgeſchnitten / geheuckt wurden. 
Sie waren alle trefflich beritten / daß das geringſte Pferd zwantzig Du⸗ 
plonen geſchaͤtzet wurde / auch alle von Fuß auff neu / und die Officirer / 
ſo reichlich ackleidet / daß man fuͤr den (ilber unb guͤddenen Paſamenten 
faſtkeinen Zeug / ober Tuch ſehen kunte. Der Monſr. de Crequy 
fande ſich gleich nach ihrer Ankunft bey ihnen ein / alda der Muſterung 

beyzuwohnen. | 


Chw,prin& —— Dio. dieſes begabe fid Coe, Durchl. ber Chur⸗ pre i 
| | a 


s 





Geſchichte. EUROP æM. 47 
Pfals / mit (einer Gemahlin zu Manheim zu Schiff / umb nach Hol⸗ Anno 1682.. 
fanb/umb vor Daria in Engeland / Ihre Hoheit / bic Princeſſin aber / nach Auguftus. 
Danewarck ju gehen / um⸗ fich mit Ihrer Frau Schweſter / ber Gur; 6 Pfalaveno. 
Princeſſin von Sachſen / zu unterreden. | —8 Hol⸗ 
Ingleichen fame €. Churfuͤrſti. Durchl in Bayern mit dem Cyhurfurſt in 
weltlichen Fuͤrſten von Fuͤrſtenberg / bem Grafen von Harcourt / und Bayem 
noch drey andern Cavallieren / mit acht Pferden auff der Poſt gantz un⸗ komi inco⸗ 
vermuthet nado Nuͤrnberg / woſelbſt Sie die Reliquien / bae Rath⸗ unb fio mad: 
Zeughauß / und alles / was alba ju ſehen / zwar alles incognito, witwol ·N uͤrnberg 
ſchier jederman Dieſelbe gekennet / beſichtiget. Es hat aber Se. Chur⸗ 
fuͤrſil. Durchl. icht bekandt ſeyn tollen / ſondern fic fuͤr einen Grafen 
pon Manderſcheid außgegeben; wornach Dieſelbe per poſta nad Re⸗⸗ 
genſpurg / und von dannen weiters nacher Muinchen gegangen. | 
.  Guwnflagstmniz7.bito/murbe ju Berlin bie gane Churfuͤrſtl. Chur⸗Bran⸗ 
Leib⸗Guarde zu Fuß / beſtehende in zehen Eompagnien / unb über. zwey denburg woh 
tauſend Mann ſtarck / afe mit neucr Liberey von Hauptibiß zu Grup; net der Mu⸗ 
wie auch bic Officirer mit Gelb unb Silber verbraͤmten Roͤcken / vom flumine 
Genecral⸗Major Schoͤning / dem Obriſten Miir ander / umd andrin von ⸗Guarde: 
Sr.Churf. Durchl. darzu verordneten Commiſſarien gemuſtert / dahin ey· 
fic Se. Churfuͤrſt. Durcht. mit Dero Gemahlin / dem: Chur⸗Prin⸗ 
tzen / deſſen Gemahlin / und der gantzen Hoffſtatt / Tags vorhero von 
.. Spotbamerboben / umb dieſer Muſterung beyzuwohnen. Nach be: 
ſchehener Beſichtigung Dero Leib⸗Guarde (welche Ihr. Churfuͤrſil. 
Durchl.uͤber aus wol gefallen) ſind Dicfclbe / nebſt Dero Gemahlin / 
tun Chur⸗Printzen / und fciner Gemahlin / ſamt allen anweſenden Her⸗ 
ren Ambaſſadeurn / und Groſſen bey Hofe / von dem Baron Heyden / 
Eapitain untrr obgemeldter Guarde / in bcm Thiergarten / unter einer 
grünar£auberbütten febr magnificq tractirt. Nach auffacbobena: 7 
Tafel haben Ihr. Churfuͤrſti Durchl. obige Guarde / burch ihre Offi⸗ 
cirer exercirenſumd dreymal Salve geben laſſen / unb kurtz hernach mit: 
vane geringen Jyoffftatt / neben dem Hn. General Feld⸗Marſchall / und 
dem Ober⸗Stallmeiſter / Grafend' Eſpenſe, die Reyſe von dannen 
niach Oranienburg angetretten | vie: Mittags⸗Mahlzeit ju Buͤrcken⸗ 
wverder gehalten ]. und nach dem Sit ſichim die.Heyde. auff uon 
| |... green: 








ado DIARIUM Sonderban 
Anno 1680. hegeben / ſind Sie deß Abends ſpaͤt zu beſagtem Oranienburg ange⸗ 
Auguſtus. langt / woſelbſt ber Kahſerl. und Engliſche Geſandte dem Hoff eine Vi- 
lire gegeben / Nachmittags aber iren Ruͤckweg wieder nach Verlin ace 
nommen. | | 207 
Frantoͤſiſche Andem Heſſen⸗Caſſeliſchen Hof ſuchte ein Srangofifcber Mi- 
Miniſter nilter die Nogotiation deß Monſt. Sylvn, Engelaͤndiſchen Geſandten 
beut Heſſen⸗ zu hintertreiben / in deme er Ihr. Jyocbfürftl. Ourchl. ciliche Subudien⸗ 
Caſſel Sub⸗ Gelder angcbotten ; welche aber Hochgedacht Se. Durchl. nicht at 
— nehmen wollen / ſondern was and ere getreue Reichs⸗Staͤnde für eine 
der an. Reſolution faſſen wuͤrden / dieſelbe fuͤr genehm zu halten / ſich erklaͤret. 
Hamburger Zu Hamburg wurde von allen Cantzeln abgclefen / daß eim jeder / 
auͤſſen in er ſeyc gleich Geiſt⸗ oder Weltlich / verheurathet oder unverheurathet / 
Bezahlung muͤndig oder unmuͤndig / Buͤrger / Inwohner ober Frembdir / ohne Un⸗ 
pee Cron terſcheid von ſeinen geſamten Guͤthern und Vermoͤgen / (ſie ſeyen inte 
Daͤnemarck oder auſſerhalb ber Stadt oder in der Frembde / cin Buͤrger auff ſeinen 
ſteuren. Buͤrger⸗Eyd / ein Geiſtlicher / oder Frembderaber an Eydoſtatt / zu Be⸗ 
zahlung deren an Ihr. Koͤnigl. Majeſt. von Daͤñemarck verſprochenen 
Gelder / cien halben Gulden vom hundert innerhalb vier Wochen 
(vom 27 dicſes anzurechnen) entrichten / bezahlen und contribuiren ſolte. 
Diejenige aber | ſo keine ſonderliche Capitalien unb Mittcel pátten/ fols 
ten das was fic exicaordinarii ſchuldig / zweyfach entrichten / umb fole 
ches bey Straff offentlicher execution. Und ſofern jemand / Buͤrger / 
oder Emwohner (cr moͤchte auch ſeyn mer er wolte) wider (einen Eyd / 
oder eydliche Außſage / weniger ale ihme wegen ſeiner Mittel gebuͤhrte/ 
bezahlen / und deſſen gnugſam wuͤrde uͤberwieſen werden koͤnnen / ſollte 
derſelbe fuͤr eine meineydige Perſon gehalten / der etwan habenden Eh⸗ 
ren Xemtern entſetzt / auch kũnfftig qu keinem mehr gelaſſen | unb darne⸗ 
ben exemplariſch geſtrafft werden. | 
Hertzog Jo⸗ Den 18.bic(te/Diclte deß ſeeligſt verſtorbenen Hertzog Auguſtus / 
ann Adolph Adminiſtrateurs deß Ertzſtifftts Magdeburg (welcher / wie droben at» 
9* ky " gefuͤhret worden / ben 4. Junii dieſes Zeitliche gefegnet ) hinterlaſſener 
fcufe € ftinem Erb⸗Printz / Hertzog Johann Adolph (inen Einzug zu Weiſſenfelß / 
Einzug nachdemer gedachtes Ertze Stifft Magdeburg / welches deſſen in Gott 
| ruhender Herr Vatter zwey unb viertzig Jahr regieret / vermoͤg deß da⸗ 
| maligen 





M d 


| Wide. —— EUR OP.EUM. 449. 
. wneligen zwiſchen Kayſer. Majeſt. und Johann Grorgen dem T, Chur⸗ Anno 169. 
fuͤrſten / und andern Intereſſirten / gemachten Fried enſchluſſes quittiret. Auguftus. 
Selbigen Tag / Mittags umb 2. Uhr / fame € e, urcbt. ingGoffav. 

fels an / nachdem bae Landvolck im Gewehr Oieſelbe zuvor auff dem 
Felde vor der Stadt empfangen. Und obwoln der Einzug ſtille uno 
in der Trauer gehalten werden muſte / fo fehlete es dennoch nichts / was 
zum Ruhm eines anſchulichen Einzugs gehoͤrig. Voraus zog bit 
Leib⸗Compagnie mit ſechs Trompetern / und ein paar Heerpaucken / 
deren viel Caroſſen / ſo wol der Hochfuͤrſti. Regierung / ole auch vieler 
Hoff⸗ Cavalliere folgeten. Hierauff fame ber Rath ju Fuß vor €. 
Durchl.hergegangen / deme nachgehends die gantze Hoffſtatt / und alle 
Bedienten / deß Hn.Adminiſtratoris hochſeligſtẽ Andenckens / welche 
von Sr. Durchi. auffs neue in Pflicht genommen worden / reitend unb 
fahrend folgeten. Auff dem Marckt / und durch die Gaſſen / ſtunde die 
Buͤrgerſchafft im Gewehr: Bey ber Kirche aber / wo Se. Durchl. vor⸗ 
bcp fuhr / ließ ſich bas Miniſterium ín ſeinem Ornat ſehen / unb legte 
ſeine Chriſtuiche Wuͤuſche ab. Und alfo zoge Cc. Durchl. auff die 

Auguſtus⸗Burg / welche Oero Jer Vatter Chriſtſeligſter Gedaͤcht⸗ 
ndo / von Grunde big auff bie Spitze erbauet / mit allen Freuden der 
Unterthanen ein / und ließ ſelbigen Tag / noch vor der Tafel / die Regie⸗ 
tung / das Hochfuͤrſti. Gymnaſium, und den Rath / jedoch cin Colle- 
gium nach dem andern ſeine Gluͤckwuͤnſchunge ablegen. Den Son⸗ 
tag darauff wurde die kleine Capell mit einer abſonderlichen Predigt 
eingeweyhet / jedoch nur auff (o lange. / biß ber Altar in der rechten 
Schloß⸗Kirchen vollends fertig / wozu ber Weltberuͤhmte Kuͤnſtier / 
Johann Henrich Boͤhme / von Schneeberg gebuͤrtig / zwo unvergleich⸗ 
ſiche Statuen von weiſſem Alabaſter / jede neun Schuh hoch / gemacht / 
und daruͤber verſtorben. 

Den 22. dieſes / folgete ber Durchleuchtigſte Fuͤrſt unb Herr / Thurſuͤrſt 
Herr Johann Georg per Andere / Churfuͤrſt zu Sachſen / ob⸗hochge⸗ von Saqſen 
dachtem feinem Herren Brudern / im 67. Jahr ſeines Alters hoͤchſtſee⸗ me jure» 
liga nach/unb zwar ju Freyberg / toobin c. Churfaͤrſtl. Durchi. we⸗ berg. 
ac ber in Dero Churfuͤrſti. Reſidentz⸗ Stadt Dreßden eingeriſſener 

Peſt / mit der meiſten Hoffſtatt gewichen war; allwo Se. Churf. Orl. 
43ſter Theil. 4t Ihr 


DIARIUM Sonderbare 


445 | 
Anno 1680. Ihr Erb⸗Begraͤbnuͤs / und in bemfelben Dero hochſeligſte Hohe Vor⸗ 
Auguſtus. fohren in GOttruh end gefunden: Und ift abſonderlich merckwuͤrdig / 


Ingleichen 
auch Chur⸗ 
aif. 


daß hoͤchſtgedacht Se. Churfuͤrſtl. Durch. biefer Ihrer Ruheſtaͤdte 
ſolcher geſtalt ſelbſt noch bey Lebzeiten entgegen gezogen haben. 
Eben dieſen Weg gienge auch / nicht lang hernach / nemblich / den 
31. dieſes / der Durchleuchtigſte Fuͤrſt unb Herr / Herr Carl Ludwig / 
Churfuͤrſt zu Pfaltz (fonun zi. Jahr lang bic untere Pfaltz / nach wieder 
befriedigtem Teutſchland / in vielen Winden und Wellen der Truͤbſal 
beherrſchet hatte) nachdem er einige Tage vorhero mit ſeinem gantzen 
Hofe in guter Diſpoſition von Mannheim nach Heydelberg verreyſet / 
Vorhabens / cine zeitlang daſelbſt zu verbleiben: aͤnderte aber alſo feine 
Meynung / vorgebende / daß er die Lufft nicht vertragen koͤnte / derowe⸗ 
aen eylete er in ber damaligen groſſen Hitze / die alles aufbórrete / wieder 
nacher Mannheim / alwo er ſich von Stund an mit Fieberiſchen Zufaͤl⸗ 
len behafftet befande / und hatte er einen Acceß amo Stunden lang / der 
fich deß Morgens umb7. Uhr dufferte / jedoch wehrete bie Hitze hernach 
gkiehfals zwo Stunden: Worauff ce ſich aber durch maͤſſige Lebens⸗ 


und Eſſens⸗Ordnung / die Se. Churfurſti. Durchl. ſonſt immerdar 


wol zu beobachten pflegte / beſſerte / entzwiſchen Sie fich theils in ergetz⸗ 


lichen Geſpraͤchen / theils in ernſtlichen Staats⸗Geſchaͤfften / mit um 
terſchicdlichen Perſonen / theils mit Leſen erquickte. Worauff Se. 
Churfurſtl. Durchl. reſolvirte / die Lufft zu veraͤndern / machte ſich de⸗ 
rowegen / deß Morgens umb z. Uhr auff / mb fich in einer Saͤnfften 
nach Heydelberg tragen zu laſſen / ob gleich Dero Hoffmeiſter / ber Hr. 
Graff von Caſtel / Dieſelbe erinnerte / daß dieſe ungewoͤhnliche Hiſe den 
Reyſenden ſchaͤdlich waͤre. Als Sie aber kaum eine halbe Stunde von 
Mannheim abkommen / empfande Sie groſſe Angſt unb Bangigkeit 


umbe Hertz / und als ſolche fuͤruͤber / ſtieg Se. Ehurf. Durchl. auß der 


Saͤnffte / als Sie aber kaum den Woden betretten / ſancke Sie in einer 
Ohnmacht nieder / erholet fic aber bald wiederumb / nachdem Gic ſich 
cin wenig auff die rechte Seiten gekehret / ſagende: Es (epe nur cin klei⸗ 
nes Blicklein. Hierauff ſetzte ſich Se. Durchl. umb dero Weg zu be⸗ 
foͤrdern / wicder in die Saͤnffte / warbaber kurtz hernach in dem Dorff 
Ginger auff offener Straſſen / vonneuem mit ome 
| | 2077 allen / 


Beſchichce. EUVROPÆVM. amo 
fallen / und von Schlagfluß beruͤhret ba Sie tarder nichts mehr aes Anno x99. 
redet / und es geſchicnen / als ob Sie alle Sinnlich keit verlohren / woran Aagaſtus 
Sae dann noch denſelben Tag / Nachmittags zwiſchen 4 und 5. Uhr / 
ohne Bezeugungeiniger Schmertzen / ſanfft und feelig entſchlaffen. 
Die Wundaͤrtzte haben Dero Leichnam zu beſagtem Edingen balſa⸗ 
mirt / der hernach nach Mannheimgebracht / und in einem abſonderli⸗ 
chen Gemach verwahret worden / umb alda der Wiederkunft deß Herrn 
Chur⸗Printzens auf Engeland zu erwarten. Dirſer entſeeite Herx 
Churfuͤrſt war 62. Jahr alt / und ein Herr vonguter Conflitution,ſo 
ſelten kranck geweſen / und hatte den Ruhm eines ſehr verſtaͤndigen unb 
weiſen Fuͤrſten / ſo weng feines gleichen / hinterlaſſen. | 
Ju die ſem Monat entſtunde in dem Veroneſiſchen Gebiet / wie asd $a 
auch in der Stadt Verona ſeibſt / ein erſchroͤckliches Ungewitter mit (o Verona 
groſſen Hagelſteinen / daß bie kleineſten ein halb Pfund ſchwer geweſen / 
ja es ſind dero etliche gefunden worden / die zwey biß in drey Pfund ae 
wogen haben / wodurch das Reiß / und andere Feldfruͤchte ſelbiger Ge 
gend gans verdorben. | | 
. gu Venedig ſchlug das Wetter / Sontags ben 25. itp / in die Water fit 
groſſe Capell der Dominicaner gu €t. Johann und Paulus / alſo daß Pis in Ven⸗ 
dieſeibe in groffer Gefahr geſtanden / foaber durch Abhauung einiges 996. 
Holtzwercks / noeh fuͤr dem Brand erhalten worden. 
gu Wickham in Engeland bat eine rau zwey Toͤchterſein / und ecce 
zwar funffzehen Wochen vor ber Zeit gebohren: Vater denenſelben acictham 
hatte das eine zwey Koͤpffe / zween Haͤlſe / und zwey Ruͤckgrad / die an⸗ | 
dern Glieder aber waren tool geſtaltet; welche Mißgeburt Cr. Só 
nigl. Majeſt. ju Windſor gezeiget worden. 
Ein Schiffer ward ju Kingſton in Engeland / wegen eines be⸗ Gehenckter 
gangenen Todtſchlags / zum Strang verurtheilet. Nach dem nun wird wieder 
derſelbe durch ſeine Befreundte auß bcm Gefaͤngnuͤs nad) bem Ge⸗ lebendig. 
richts⸗Platz gebracht / unb alda auffgehenckt / folgends aber wieder ab⸗ 
geſchnitten / und auff einen Wagen geleget worden / umb nach Gewon⸗ 
heit zu ſeinem Begraͤbnus gebracht zu werden / begunte er kurtz darnach 
ben Mund auffzuthun unb fich su erbrechen. Als nun diejenige / fo 
ihn fuͤhreten / ſolches wargenommen nni fic ibn sum andernmal 
: [ dj . wie⸗ 





454 DILARIUM Sonderbare 


Ánno 16080. wieder nach beim Galgen gebracht / und auffgehenckt / da er bann nicht 
Auguftus wicder zu fich ſelbſt kommen. 
Schreckliche uin Geiger / ſo ein Staͤdtlein vier Meilen oon Zwickau / wurde 
That ence ein Todtengraber in gefaͤngliche Verwahrung genommen / ſo daß er im 
Todtengraͤ Gefaͤngnuͤs zwiſchen Erde unb. Lufft ſchwebte / umb mit den Füſſen 
bers. nicht auff die Erde kommen kunte / weicher freywillig bekennet / und ge⸗ 
betten / man wolte ihn nur nicht auff oic Folter legen / (cin Tode moͤchte 
auch ſonſt (o ſchmaͤhlich ſeyn / als er iffier wolle / er waͤre Urſacher / daß ee. 
in dem Staͤdilein ſtürbe / und haͤtte er dicſes zu Werck gerichtet / in dem 
et cine ſchwangere Frau auffgeſchnitten / die Frucht heraus genommen / 
9— der Frauen bic Zunge hinten im Nacken heraus gezogen / dem Kind den 
Kopff abgeſchnitten / und denſelben in die Brandmauer auffgehangen. 
So viel Tropffen nun bcr Kopff ſchwitzete / fo viel Leute ſtͤrben. Ju⸗ 
gleichen haͤtte cr auch ein Pulver zugerichtet / und ſelbiges in den Gaſſen 
außgeſtreuet / ſo viel Leute nunbarüccr giengen / muͤſten ſterben. Die 
Todten / ſo er begraben / habe cr auff die Angeſichter geleget / damit das 
Sterben nicht auff hoͤren moͤchte. Ferner hat er geſtanden / daß er drey 
Ruthen außgeſtecket / als eine gegen St. Annaberg / die andere gegen 
Zweinitz / und bic dritte gegen Alterloe: Selbige drey Ruchen haͤtten 
wuͤrcken ſollen / daß co an dieſen Orthen ebenmaͤſſig ſtuͤrbe Dieſes aber 
waͤre dabey in acht zu nehmen / daß die Ruthe argen St. Aunaberg ge⸗ 
itti Lyr * nicht. v e x - 
' u Pariß fat mon in der Vorſtadt St. Jacob / in dem Wirtho⸗ 
—ã hauß sum weiſſen Creutz / alwo die Fuhrleute von Orleaus insgemein 
eínafi Tod, ihre Einkehr zu haben pflegen / inder Fuhrleute Behaͤltern cine Tru⸗ 
ten iu Pariß. hen / bic ſchon neun Tage darinnen gelegen / gefunden / anb an den 
Pfarrherrn von Chevreuſo einzuhaͤndigen ſtunde / welche mit ihrem 
grauſamen Geñanck bae gantze Hauß erfuͤllet / wodurch bann die In⸗ 
wohner bewogen worden / daß fic nach einem Koͤnigl. Procuratoren ge⸗ 
ſchicket / und in deſſen Beyſein die Truhen oͤffnen laſſen / in welcher 
man bann einen in vier Theile zertheilten Menſchuchen Leib gefunden / 
welcher in voller Verfäulung geweſen / daran man aber noch erkennen 
koͤnnen / daß ct cince gewaltthaͤtigen Todes umbkommen / und von bee 


Gegend 





exe "EUR O P 48 U M, 


Gegend Orleans dahin gefenbet ſeyn máfte; weßwegen man denn * Anno 1080. 
genaue Nachforſchung ſeibiger Orthen verordner hai uguftus, 

| Schließlich noch etae Weniges von einigen Feuersbrunſten 
gu meſden / ſo entſtunde Sonnabends ban 7. huius, nach bem die Glo⸗ c " 
cken acht geſchlagen / su Stockholm auff dem Suͤdermalm bey bem tockho 
ſchoͤnen groſſen Hauß / — Ruſſen ihre Buden haben / und 
Kauffmannſchafft treiben / durch bae Toback trínd'a ein hefftiges Feu⸗ 
«t weiches ín ben Hanfft gerathen / und nicht allen bic von Jot 
geiimmirtevide uam ſondern auch beſagtes groſſes koſtbahres / unb 
von Steinen auffgefůͤhrtes Hauß gantz bif auff bae Mauerwerck i (o 

noch ſtehen blieben / indie Aſche geleget / dadurch ber Magiſtrat grofíen 
Schaden erlitten / unbben Groſſen alle Wahren unb Güther bar 
gegangen / und wuͤrde / dafern der Wind zu allem Gluͤck nicht —8 
der Cabtactorfeunods vici groͤſſerer Schade geſchehen (con. 

Imgleichen fame ju Coppenhagen / ben 2x. dieſes / Mittago 

umbi. Uhr in der groſſe Brand⸗Straſſen eine febr gefaͤhrliche Feuerh⸗:: 
brunſt auß / welche wann Gott nicht ein ſtilles Wetter / und dabey die 

Gnade verlichen haͤtte / daß der Wind fich gewendet / groſſen Scha⸗ 
den wuͤrde verurſacht haben / maſſen es das Anſehen gehabt / daß die bey⸗ 
er Gaſſen abſonderlich bic eine / im Rauch auffgehen wuͤrde / dann man 
genug patiun gehabt / derſelbẽ durch ſtarcke Gegenwehr / unb viclfdltis 
ges Waſſer von der groſſen Hitze und Entzuͤndung zu befrey⸗ 
en; Jam ſeynd zwey Haͤuſer gone ruínirt worden. 

Den so. fraͤhe umb à, Uhr / kame zu Furth / ein Stund von Nürn⸗ Und m. 
berg / bey ein? Bierbrauer Gere anf / welches in die viertzig Haͤuſer in die Furth 
Aſche geleget / und dabey bie Juden ſo daſelbſt haͤuffig wohnen / ſonder⸗ 

fich hart betroffẽ unb mancher nicht mehr / als was eram Leibe gehabt / 


Und ſo vie ten G5 dieſes Monats: Sol 
nin bít Xepafyugiide Aa. aſchichten bie ovg 
9etía Daß 


44 DIARIUM - Sonderbarr 

Anno ?680. ! 

Augsftw. Der Frau Rheingraͤffin au Jalckenſtein uno Oberſtein 
Beſchwerung / wider die Frantzoͤſiſche Invalion und occu- 
pirung deß Schloß und Flecken Oberſtein. | 

Dict den2 / i2. Auguſt 1680. 


Hochwuͤrdig / Hoch⸗ und Wolgeborne / Hoch Cof, Geſtr. 
.. Vel. Veſt Hochgelehrte / Hoch⸗ und VBielge Ehrte seri. 
Ver Excell. Hochwuͤrd. und denen Herren / kan vor mich / und im 
Namen meiner Geſchwiſtericht / beſchwerend anzubringen / nicht 
umbhin: Was geſtalten neulich benz/ ri. Syulii cin Sónigl. 
Frantzoͤſiſ. Officier Montr. Comte de Tetfe mit 400. Mamm Dra⸗ 
goner / und Fußvolcks / die Reichs/Herrſchafft Oberſtein / gantz unver⸗ 
warneter Dingen ploͤtzlich uͤberzogen / und ſich nicht allein deß Fleckens 
8gleich mit Gewalt bemaͤchtiget / ſondern auch deß folgenden Tages / 
nach dem er durch Fäſſer / und darauff gelegte Wretter / die Præparato- 
ria darzu gemacht / das Schloß Oberſtein feindlicher Weiß erſteigen / 
unb einnehmen laſſen / wie dann noch biß dieſe Stund ein Capitaine mit 
14. Mann darinn ligt / und der Flecken mit ĩoo. Dragonern beſctzt iſt / | 
die uͤbrigen ſeynd mit der Beut / unb wae ficin ben Doͤrffern erpluͤndert | 
gehabt | icerum abmarchirt / der Commendant aber / hatimmittelſt 
an Brandſchatzung s0o. Xthlr. von den armen geplagtem Untertha⸗ 
nen / einfordern und erpreſſen laſſen. 


Wann nun dieſe bey offenem Frieden veruͤbte Gewalt / unb Feind⸗ 
ſeligkeit / ſowol dem Muͤnſter⸗als Nimmog. Inſtrumento Pacis gant 
zu entgegeniſt; So babe nicht umbhin gehen koͤnnen / Eu. Excellentz 

Hochw. und denen Herren / ſolches ſobald su hinterbringen / Dieſelbe 
dabey hochangelegentlich bittende / Sie belieben der Roͤm. Kayſerl. 
Majeſt. unſerm allergnaͤdigſten Herrn / dieſe Sach allerunterthaͤnigſt 
fuͤrzuſtellen / und zu ecommendiren / damit beruͤhrtes Schloß unb 
Flecken / wieder fuͤrderſambſt evacuiret, auch mir und meinen ar⸗ 
men Unterthanen ber zugefuͤgte Schaden vollkommen erſetzet werde: 
Soolches bin Sd uuo mean Geſchwiſtert / nach euſſeriſtem Vermoͤ⸗ 
| gau 








- 
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' —- 
L] 


Geſchichte. gu K OP E U M. | 445 


gen / und in aller Gebuͤhr zuverdienen /jederzeit bereitwilligſt / gewuͤhrige Anno 1630.. 
Erklärung hieruͤber erwartende. Auguſtus. 


Euer Excell. Hochw. und der Herren 


Kyrburs den 18. Dienſt⸗ freund⸗ und gencigtwillige 
Julu 1080. 


Anna Eliſabetha Wild⸗ und Rheingraͤffir n/ 


S ioter, nau Falckenſtein/ und Frau 
zu Oberſtein. 


Der Stadt Uſm Memoriale , pro Moderationc 


quanti matricularis.. 
Dict. den aha, Auguſt 1680,.— 


Deß Heil. Roͤm. Reichs Churfuͤrſten / Fuͤrſten unb» 
Staͤnden / xc. 


Uer Excell. Hochw. Gn. unb unſeren großg. Hochge Ehrtem 
Herren / iſt ſchon vor free wurhafft⸗ und weitldufftig vorgetragen 
worden / welcher aeſtalt die Stadt Ulm; wider ben all zu tzoch⸗ unb" 
abermaſſigen Reichs Matricular⸗ Anſchlag / fidygleichin principio, 
und bey Auffrichtung der Reichs⸗Matricul / extremè ladirc, und mit 
25. zu Roß / und 150. zu Fuß oder an Geld 900. fl. allzuſehr uͤberſetzt bes 
funden / auch folgender Zeit zuverſchitdenen mahlen / inſonderheit aber 
in annis t654.1664.1670, unb erſt neulichin anno 1678. bey Reichs⸗ 
unb Crayß⸗Taͤgen / Ihre erhebliche gravamina motiven / und Urſa⸗ 
chen / umb derer willen Ihr Reichs⸗Anſchlag zu moderiren / und zu⸗⸗ 
ringern ſcyn wolle / gebuͤh⸗ (nb vorgeſtellet / und publicirt hat. 1 
Wann nun aber biß dato eine ſo hoͤchſt⸗ benothigte moderation, 
unb Er cichterung nicht erfolgt / und wie die ſowoln in dem verderbli⸗ 
chen 32. jaͤhrigen Kriea / ale in nechſtverwichenen: Jahren obgehabte 
ſchwere Winter⸗Quartier / vielfaͤltig erlittene March⸗ und Remarchen / 
exigi te ſtarcke K iras⸗Contributiones / nebenſt der koſtbahren Reichs⸗ 
unb Crayß⸗Verfaſſung / dermaſſen empfinden / daß / wo Uns nicht it: 
Zeicen anderwertig geholffen wuͤrde / vir unter Mile pes ' 
gehen 





32249 .. 
Br d 


$t asa. et v - "e v 


Anno 1680, 
Auguftus. 


"m DIARIUM Sonderbare 


gehen muͤſten / maſſen unſere Landſchafft unb Unterthanen / auff bae 
Marck außgeſogen / die Handlung und Commercien / voͤllig darni⸗ 
der liegen / geſambte Stadt und Buͤrgerſchafft / gaͤntzlich enervirt / und 
entkraͤfftet / zumahln die vorhin Uns noch obliegende / nicht nur Million 
Goldts belauffende paſſiv Schulden alſo vermehret / daß unſeren 
Kinds kindern / auch in denen friedlichen Zeiten / die Uns ob onus per- 
manens, gar keine reſpiration zulaſſen / ſelbige abzutragen / ja neben 
andern unentbehrlichen Außgaben / pro aliquali conſervatione ſta- 
tus noſtri, nur bic Zinß davon zureichen / unmoͤg: und unerſchwinglich 
fallen wuͤrdt / alles nach mehrern Inhalt ber hiebevor producirten unb 
publice dictirten / num ie laͤuger iemehr fich haͤuffenden Beſchwerdten / 
darauff wir Uns abermals durchgehends beziehen und aus ſelbigen al⸗ 
lein folgendes ſummariè repræſentiren/ unb vorſtellig machen / daß 
nemblich 

tL Unſere liebe Vorfahrer / zwar die noch jum Theil inbabenbe/ 
doch mitunterſchiedlichen andern Staͤnde⸗ und Herrſchafften vers 
miſcht liegende Guͤter vor mehr als 250. Jahren an ſich erhandelt / her⸗ 
nacher aber / viel anſehentliche Stuͤck / darvon verkauffen / und in pri- 
vat Haͤnde kommen laſſen muͤſſen / wie bann auch viel anſchentliche 
Guͤter / Flecken und Doͤrffer / von Uns / und unſern Buͤrgern hinweg / 
und in andere frembde Haͤnde konmmen ſeindt / daß wir. 


2, Jederzeit / wie noch / eine eigene Garniſon, von geworbenen 
Officirern, und gemeinen Soldatem / mit (cbr ſchwehren Unkoſten un⸗ 
terhalten ingleichen zuConſervation, unb nothwendigſter reparation, 


gemeiner Stadt koſtbahren Waſſergebauen / auch Weg / Steg / udd 


Landſtraſſen / faſt taͤglich groſſe Speíen,auff: unb anwenden muͤſſen. 
3. Daß unſer Ærarium, in dem jo. Jaͤhrigẽ leidigen Teutſchen 
Krieq / durch allerhandt contributiones, Einquartirungen / Durchzůg 
und andere vielfaͤltige militariſche preſſuien, dergeſtalt exhaurirt, unb 
außgeſogen worden / daß man auß groſſer Noth gezwungen / ſich an ob⸗ 
beruͤhrten unſaͤglichen / und unerſchwinglichen Schuldenlaſt / einſte⸗ 
cken muͤſſen / worbey bann ſonderlich zu nociren / daß von ber Stadt 
Ulm allein pon Anno 1020. biß 1654. denen Frembden unb Außlaͤndi⸗ 
ſchen 


- 


r] 
L 


Veſhichte. | ; BUR OP EUM. . 49 . ! 
ſchen sifutatiailarigecofen Creditoribus, nur an Binfet abgefuh⸗ Annc 68a; 
W ret worden. ndi Aaguftus. 
COon Anno 165; bijió45. fat man denen kriegenden Arméen allein / | 
pbbeum ærario publico Civitatis, an parren Geld beʒahltꝛ ooooo ff. 
und an Frachecn geliefent mM 100600 Saͤck. 
^  Wpgaeeuri Feuer / Wrand / Raub / abnahm "umb auſſer⸗ 


plauderung 
geſchehen / 38 nicht moͤglich zu beſchrei⸗ 












bafborr Stade far Schaden 

Pt; Nachdem Friedenſchlutß / haben die continuirliche Außlagen / 

bed (fig tinc unglaublache Summa Geldo / hinweg gefretzet / als die 
Sch woediſche Satistactions dut —— 2050 ff. 

bas Heillauniſche contingent 1350 ff. 

Jie Franfkenthaliſche Evacuation m oo ff. 


. Annptó49. und 1650. Batbre du GlaGfdyt General tab bas 
Durckiſche Regiment / und 2, Compagnie Dragoner / gcfofict. " 
| 450000! 


dmer Mon bet] 45000 fl. 
t athhaben erfordert / 4,000 ff 






Die Manſtniſche X 
chige ider / haben voin Anno 1020. bif daher weit ůber bít 20000 ff. pin» 


So hat in annis 1063. undo4. bit damahlige Tartckenhuͤiff / die⸗ 
ſe Stadt aber die Boooo ff. gekoflet / der nachmain verlliaten / und 
würd bezoltera Romer Monath zugeſchweigen. 
Was bcp ſangſtaußgeſtandenen 5. aberjchwehr en Winterquap⸗ 
uirn / der Stadt Ulm / und ihrer armen Landſchafft auff⸗ und hinwegge⸗ 
gangen weiſet bie Beblag / und gibt zumalnũberflũſſig zuerkennen / daß 
bcr aliyufebr übafpafitt Reichs matricular Anſchlag / ſolche groſſe / 
faf unauéfprecbtiche Gelb Außlagen verur ſachet / und bic Stadt Mu 
in ſo groſfen Schuidenlaſt / und gu groſſen Abnehmen gebracht / mit 
fiin itreparabile damnum, uͤber ben Halß gezogen habe. Worzu 
dann auch. 
4 .Der ginelidye Abgang des vor zo. und mehr Jahren / ffov 
rirten / unb Deus gemeinen acaso, Deb ondetich geweſten / Golſchen 
unb Barchet banbee gekommen; 2. 
4ſter Theil. Sum So 


45 DIARIUM, 


Anne 1690. Sonſſt⸗. teno der Leinwath Nandei ſo ſchteche worden / daß da mais 
Und weiln benebens bic Zahl unſerer Buͤrgerſchafft unb Vati» 
chanen / imgleichen bie Zoͤll zu Geißlingen / und bey ber Stade / auch ab⸗ 
ſonderiich wegen der ſchlechten Weinmaͤrck / in deme vor Alters etwa 
250. in 300. Waͤgen und Kaͤrren / auff einem Weinmarck feyl geſtan⸗ 
den / anietzo derer nur 10,12. in 15. hicher kommen / mercklich abgenom⸗ 
mcn / ſo ſeynd dadurch auch bic Stcyern / und andere Obrigkeitliche Ge⸗ 
fall / ſetzr dim inuiret / unb geſchwaͤchet worden; Wegen ſolcher unb 
anderer hiebevor weittáu(ftig deducirter uͤbergroſſen Beſchwerden 
mehr wir Uns getrungen umb gezwungen beſinden / in ſo betrubten unb: 
cuſcriſten Nothſtande / zu Euer Excell. ic. bie abermahlige ſonderliche 
Conſideni 2 unb Zuflucht zunehmen / unb uns anbey auff das mit⸗ 
lommende gnadigſte wiederholte Interceſſon - und Recommenda- 
tions Schreiben / beeder des Hochloͤbl Schwab. Craͤpßes ausſchrei⸗ 
bender Herren Fuͤrſten Hochfuͤrßi. Gn. unb Hochfuͤrſti Durchl. ge⸗ 
buguhrend zubewerffen / Ew. Excell s denuo augekegeniſtimplorirend / 
umb bittende / dieſelbe geruhen hiebevor augefuͤhrte / und anietzo nur kuͤr⸗ 
tic beduttene notoriſche gravamina und Umbßaͤnde / in hoch dernuͤnff⸗ 
tige / und mitleidige Conüdeszaeion zuziehen / und unſerm anvertrau⸗ 
ten hoͤchſtbetrangten Stadtweſen / gleich anderen Conftatibus , und 
. refp. mit Bancksverwanten / auch geſchehen / eine erſprießliche provi⸗ 
⸗ fional moderation des kundbarlich allzuhoch geſpanten Anſchlags / 
wvo nicht umb : Drittel doch wenigſt biß auf die Heift / gnaͤd. us großg 
wiederfahren zulaſſen / unb zu ſolchem Ende vermittelſt eines allgemei⸗ 
nen Reichsgutachten / der Xóm Kaͤpſerl Majeſt. unſerm allergnaͤhig⸗ 
ſten Herrn / das Werck dahin favorabiliter zu tecom mendiren / damie 
unſer gutẽ Theils arme unb nach dem Bettelſtab greiffende VDuͤrgen 
unb Unterchanen wieder ein wenig Confo'irt / unb dieſe gute unb de-- 
vore eade Stadt / weiche bihhero bey allen Reichs⸗ und Creyß⸗ onc- 
ribus, das ihrige / ſo willig und getreulich gethan und beygetragen / auch 
ins fünfftig noch weiter nach Vermoͤgen ju concurriren / erbietig iſt / 
nicht alierdings umbgeſtoſſen / ſonbern der Roͤm. Kaͤpferl Maſeſt unb 
| bu 





ums 





, ru 


Dé  EUROPZEUM -' 4 
ben H. Xuch gum beßen / ob feruer in rttoas auffrecht confervigg/ Anso to; 
unb alte werden mége ; Auguítus. 
Beieich wie aun Ew. Excell. ꝛtc. hiemit hoͤchſtrůhmiich verfügen 
und vollbtiugen / was der Chriſtuchen Liebe / natürlicher Billigtkent/ 
und denen Reichsgeſaͤtzen onficb ſelbſt acmá und zu Erquickung und 
confervitumg/ eines obwoin geringen / doch actreu wiligſten Rach⸗ 
Standis / und importanren Frontier Orto/gereichen tbut ; Alſo ace 
 Kben Wir / umb ſovielmehr der troͤtkichen Hoffnumg / unb Zuverſicht / 
dieſelde werden dieſe unſere hohe Angelegenheit anábig unb mildthaͤtig 
erwegen / und auff eine zulaͤngliche unb gebeplíche remcdisutg in tem- 
pore zugedenck gtintentionitt ſcyn; Darumb dann wit 
nochmaln geziemend bitten / unb zubeharrlichen Hulden / Gn. und 
Großgunſien / Line ſambe unſeren Angehoͤrigen beſtens rocow men. | 
dira. mM . - 
Euer Excell. Hochw. Gn. unb unftrer grofig. Hochge 
| |. . ebrten Herrn. 2n ot 
| Unterthaͤnige und Dienſtbereitwillige | 
Die àftere Burgermeiſter und Rath 
der Stadt Ulm. | 
Beylage. —I mE 
' Summariftje Deſignation, ber Ulmiſchen Quar- 






tiers Koſten. 


Si sistat un teibringifcdóm March, unb. genommenen Nacht⸗ 
Quartiern unb Ctillagem/an Un koſten auffaengen/faut einge⸗ 
langten Speciſicationen unb Berechnungen / pho ih i^» | 
tor | 7 4964. 27. . . 
Die der Stadt Ulm in Anno i675. a(fignirte 4. GRonat. Verpflegũg / 
oct rcíp, Oochfarſu. Laneburgiſchen auch Lochringiſchen Volcker/ Bat 
vomi. Jan. bif. Aprilis eiusd. anni angeloffen / wie ju Specifici- 
ren unb zu belegen / und zwar an ordinari Unkoſten der Sem ft. 2 
| | fg. e.t 


/— Sum: €i 


- 


4f* DIARIUM Cwtetot 


| nno 1éfo. An extraordinari· Untoſtenaber i695. $.:8. fr. 6. bt. 
Auguſtus. Zuſammen 97301. fl. 4. kr. 4. hl. 


tiber das / hat die — Verpflegung ber Sürfit. Lotchring. 
Leibguardi untern Hn. Obriſt Chauviere / und einem abſonderlichen 
Regincnis⸗Stab / vom 1. Febr. biß bem; Apribobigen Jahrs / in allen / 
wie mit behoͤrigen Rechnungen zubelegen / geloſtet 10237. fi. 
So iſt vom 15. Novemb. An.1675. bif in ben April eiusd. dati An.1676. 
über Abzug allein deß Aaliſchen / halb an Munde mb halb an Pferd⸗ 
Portionen belauffenden Monatl. Beytrags / weiln die Stadt Dunckel⸗ 
ſpiel / noch bih dat o, ſich su bemaffigntrtcn Contingant / nicht verſtehen 
wollen / von der Stadt Ulm auff die &apf. Feld⸗Artillerie py. s. Mo⸗ 
nat / an lauter baren Geld bezahlt worden 165 903. f. 30. fr. 
Uberdieſe Ordinari Verpflegung P^ iſt auff der Hn. Officirer uno 
anderer Bedienten wuͤrcklichen —— — ber Sapfat.. 
neuen Verpflegungs Ordonnantz / far die rauhe Jutterung des Mo⸗ 
nata p.1. Rthir. gerechnet ) von. Anfaug biß zu End — 
2476 f 3 f1.4. 
An Verehrungen / Diſcretions⸗Geldern und dergirichen / (o tol auf: 
hohe / als nidere Officirer / ſeynd bezahlt worden 5n. fl57. fr. 
S dt fyaufmaune«fog / ſo die Stuckknecht bey ibren Wirthen aco 
noſſen / wein vom meiſten Theil / nichts dafuͤr bezahlt noch abgerechnet 
worden / werden alhier / und zwar nicht auffs arat ji / und haͤchſte aco. 
rechnet / eingebracht z421.ff. 45.fr.. 
So iſt auff bic Sapf Artillerie Pferd / dier tic cDerpflcquugé Z3te. 
bonnang/cin mehrers verwendet worden / in demt ina nicht allein mer: 
an Hen / ſondernauch ber Haber / bey auffgehaufften Maß / gereichet 
werden mdfien auf jedes Pferd /ſae jegliches Pferd wcnigſi nod in. 
2. p. gereicht / f. | 3694. fi. 18.ff.. 
So haben mehrentheils Officiero⸗Vedienten und ned / bey dem 
Auffbruch ire Haußwirch / umb gereichee Speiß unb Tranck / auch 
Fourage und andere Sachen mehr / nicht vellig contentirt, deßwegen 
dann noch weiters geklagt / auffs leidentlichſt gerechnet wird / fo — 
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 Slitongg hif ad Quanionces did, 





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Seſchichte. EUVROP ÆVUM. . a«t 


(Finforbrrungarober Gage⸗Gelder / itqn anderer Gofvumbiictern. Api." 


Officirer uno Artillerie Bedienten / Zehrungen / Vorſpann / abgenom⸗uß 


bars e pfertjonh vicles hin⸗ und widerreiten gangen / auffs genauiſt ge⸗ 


fr. 
Pf unb Poſullonen / fo biefer Suarialba cuff 


gemenbet werden muͤſſen / item Convop Gelder / unb inallenrgangen | 
yz f.57. fi 
Auf Com̃iſſ unb Proviantfuhren / nach Eßlingen / Ginger uc 
e bach / Fllingen und ander Orten / ſeynd verwendet worden 625. fl. 45. kr. 


Mehr ſeynd unterſchiedliche Officirer und Brdienten qu Mitfuͤh⸗ 


timo Habers und anderer Sachen / bey dem Auffbruch / an Saͤcken. 


mit gegeben worden 81, t. theilsà 40. theils a o.f.gerai pf. 49. fl. 
So denn haben bie bep fir gewehrtem dieſem Winterquartier vor⸗ 





gangene March und Remarch / auci genommene Nachtquartier unt 


Rafttaͤg / unterſchieduchen Trouppen: unb Recrouten an Koſten und 
Schoden aia abennai nitʒugenairgerechnetgeſtanden 12 o71. fl io. fs. 
Summaiꝗ 369 fl.2ꝛ. ki. (bl. 

Veydemin Anno⸗s der Sod Uim aſſignirten Winttrquartier / 


der £00 Kayſ. Frld⸗ Artillerie / hatderen Verpflegung ber Kayſerl. Or⸗ 
donnantz nach / voms: Novembr. eiusd: anni Big 5. Map 1677. im 


allem / toic mit Speciicatiun. uno. Rechnungen zu —— cd 
19: 108 


Anallerhand excraordinan und neben Unkoſten / iff darauff gan⸗ 


gen 9647.fl. 56. kr. 
so Seo ban bep bamatiaen vielfaltigen Durch zůgen / Hin und Wi⸗ 
dermarch genommenen Nachtquartier / Raſttaͤgen / unb: allerhad 
— E ———⏑—⏑ Uafoffcn auff gngen / die ſich beloffen haben ad 
42123. ff: 17. kr. 

| C umma 192884. fl. 55, fr. 
"Ppvorgonpenom Qintrrquartiafn 1677. in 78. hatder Stadt 
Nm das bewilligtequantum pecuniarum ,. füi.150. Roͤmer⸗Monat: 
beloffen 1335000. fl. 
Oaran auff i675. Mund⸗ Portionen undinoʒ, Pferdorationes, bep 
Beoyugungde Sani i An n^ Aniani Sos 

mm. 2 


E 


"o eR. Ch "P s 


Anno 1680. 
Auguftus. 


16 | DIARIUM &ontesar 

nat bezahlt und erlege worden jeden Monata ^, 15271. fl. 30.fg. 
| So jufammen beloffen 016 :5. fl. 

. Syatauff noch weiter vor 3. Termin qu com plicung deren obbemel⸗ 


n 150. Monat bezahlt worden 4371. fl. 


| . — umma 1z50oo fl. 
Bey bem eer Cotabt Ulm 2n. 1678, in 79. aſſignitten und fuͤrge⸗ 
wehnten letztern Winterquartier /feynb vom . ecemb.bif ad ulc A pri- 
lis , auff unterſchiedliche affignaiionesbegablt worden / als auff bie 
Kapſerl. Feld⸗Artillerie unb 64. Lotthring rationes 47 100. fl. 
Auf tic Alt⸗Graniſche Compaguie zu Fuß / unter Hn. Hauptmann 


Burgarelli 3738. fl. 


Auff 1.3. Souchiſ. Portiones 27.fl. 
So ſeynd auſſer dieſen Verpflegungs⸗Unkoſten / auff unterſchied⸗ 
liche andere aſſignationes bezahlt / und mit der Kapſerl. Feld⸗Kriegs⸗ 
Caſſa berechnet und ſaltirt worden 3823.fl. 
Summa 2o0oo. fl. 

Und ſoviel fat bas letzte quantum pecuniarum , ber 2. tel ferntiger 
Bewilligung bem Ulmiſchen Matricul⸗Anſchlag nach / außgetragen / 
darzu aber kommen noch die / uff bit Interims⸗Quartier / obhochermel⸗ 
ter Kayſ. Feld / Artillerie / unb viel unterſchiedliche genommene March⸗ 
unb Nacht⸗Quartier gegangene Unkoſten / auch ber von denn Kapſerl. 
Fouragier / an ein⸗ und andern Ulmiſchen Orthen jugefügte Schaden / 


auffs genauiſt gerechnet | 6861 fl. 42.fr.4. 

u Summa 3686u fl. 42 fr. 4 Dl. 

Thun fid alfo obíge nur Summariſche deſignirte Quartiers⸗ 
Unkoſten zuſammen belauffen | 738618.fl.29.fr- — 


Und bleibet alhier unberechnet / was auff viel unterſchiedliche fof» 
bahre Schickungen / an die hohe Gencralitaͤt unb Ober⸗ Kriegs: Com⸗ 
miſſariat / verſchiedener hoher Perſohnen / und anderer Regalir⸗Vereh⸗ 


rung und Defragirungen / auch durch mehrerwehnte Winterquartier / 


Durchzůg Nachtlaͤger / verurſachte ſchwere und groſſe Rapßkoſten / 
inſonderheit aber auch / auff Verpfleg⸗ und Unterhaltung / der eigenen 
Crapß⸗Moannſchafften su Roß unb Fuß auffgangen / unb verwendet 
werden muͤſſen / ſo nicht weniger viel 1000. fl. beloffen. " ! 

MEM On 


— 


Geſchichte. | EUROP.JEUM, 46; 
- Anno 1680. 
J Franciſc Johann / Biſchoff zu ^c 
Von GOrdes Koſtantz / .c. 


Guaden / Z8Friderich Carl / Hertzog mao 
s tenberg Adminiſtrator / und O⸗ 
ber⸗Vormunder / c. | 


Unſern Frenndt. unb Goͤnſt. Gruß / mit gant geneig⸗ 


ten Willenzuvor. 


und Wolwuͤrdige / Wolgebo 
Hoch⸗ oberen /Wolgeborne / Edle / Veſt und 


Emnach Uns / denen beeden außſchreibenden Fuͤrſten 
Vdieſes lobl. Schwaͤbiſchen Crayſes / Buͤrgermeiſter unb 
Rath der &tabt Ulm / wie der Copeyliſche Inſchluß ſub 
Numa. mit mehrerm befaget / zu zuerkennen gegeben, / welcher 
geſtalten Cie entſchloſſen / zu Widerbegleituug Ihrer Seſſion 
unb Stelle / in dem Reichsſtaͤdtiſchen Collegio ein eigene Ab⸗ 
eronung / nacher Regenſpur urerfügen und zumaln auff 
Ihre einer loͤbl. Reichsverſamblung in puncto moderationis 
m̃atriculæ bereits eroffntte Gravamina, bíe verlangende ergibi⸗ 
ge / Ringerung Ihres hohen Reichs⸗Anſchlags / ferner gebuͤh⸗ 
Pep rotciarengutefien/ mit hinzurgethaner angelegner Bitt / 
daß wir von obhabenden Crayß⸗Außſchreib⸗ Amptswegen / 
Sie in dieſem ihrem deſiderio, nochmaln / ſo woln bey der Roͤm. 
Kayſ. Majeſt. imſerm allergnaͤdigſten Herrn / Selbſten / als de⸗ 
nen frrren umb Euch / uͤber die bereits derentwillen den u. Au⸗ 
guſt Anno 1078. abgegebenemit Num.a. und ;bezeichnete reſpe⸗ 
énvé allerunterthänigſte Vorbitt / umb Recommendationse 
Schreiben / noch mabin fecundiren tvolten: So haben wir nicht 
- mnbhbín gekont / in dieſem Ihrem Anſuchen Ihnen zuwillfah⸗ 
ren / und Diertmter vorberift allerhoͤchſtged br. Kayſ Majeſt. 
wit ſub Num.4.enthalten / nochmaln à runtertbnigit zube⸗ 





ug 


à ou 


AA ' DIARIUM - Sondaban 


Anno ute, Jemgen/unb zugleich bie Herren unb Euch / freundl und gnaͤd. 
u , 


erſuchen / Ihre viel vermogende cooperation ohnſchwer da⸗ 


ín anzuwenden / damit mehrerwehnter Stadt Lm in Arcus 
pᷣcuto wenigſt auff eine gewiffe Zeit / jedoch ſolcher geftalten eite 


ergibige Ringerung Ihres Cohcingenc gedeyen moͤchte / daß 


bingegen ſolche abnahm / an dem gantzen Craiß⸗ quanto hinwi⸗ 
bcr abgezogen werden ſolle: Wie mannun ſolcher maſſen bít» 
ſer / als der außſchreibenden Stadt / Ihre Erleichterung von 
geſambten Craiſeswegen gern gónnen teírb ; Alsi auch an 
der Herren unb Euer gutwilligen lecundi ung umb fooid we⸗ 
niger zuzweifeln Und Wir verbleiben benebens denenſelben 
au Bezeügung allen Freundl unb Gnaͤd. Willens jeder zeit ges 

neigt / und wolbeygethan. Datum Dems. Jusiiscso. — 

Der Herren und Eurr 
Freund⸗ vnb gencigtwillige 

Franciſe Johann / Biſchoff ju 
Conſtantz. 
Friderich garl / Hertzog au 


Pramifs, præmittend. DE 
Num. L. . |C3O- ' 


Ver fyochfürft. Gn. unb Hochfuͤrſti. Durchl werden fic noch 
gnaͤdigſt wol erinnern / was an Dicfclbetoir vor faff 2. Jahren / 
2in puncto höchſt⸗bemuͤſſigt⸗ſuchender moderarion unſers all⸗ 
zuhohen / und uͤbermaͤſſigen Matricular⸗Anſchlags / umb gnaͤdigſtes 
lnrerc. ſſion⸗und Sürbito C chreiben / ſo woin an die Roͤm Kayſert 
Majeſt. unſern allergnaͤdigſten Herren / als bem hochlobl. Reichs. C ot 
cent zu Regenſpurg / unterthaͤnigſt gelangen zu laſſen / unb welcher qt 
f'alt kCuer Hochfurſil. Gnaben unb Hochfurſt. Hurchl. msbarauff 
Ein / umb angefüͤhrter trufftiger Motwen und Urſachenwillen / iw 
20 i 





ce c (C4 ae — C2 
- 
. 


€Oqéd. EUROP EUN. o0 3€ | 
bígfl gracificirt haben. Wann nun aber Wir une mitunb nebmm au⸗ Annc 1680. 
bcr Erbarn Frey und Reichs⸗Staͤdten dieſes hochlobl. Schwaͤbiſ. Auguſtus 
Graifts/nocorié hoͤchſt gravirt befinden / unb den uͤberſchweren Ma⸗ 
tricul: Laſt / einmal ins kuͤnfftig nicht zu lupportiten / unb fort zutragen 
wiſſen / es benebens an dem / daß unlaͤngſtens verſchiedene Mitbancks⸗ 
Berwandte loͤbl Staͤdte / um ein namhafftes moderircunberfeichtert 
worden; Als haben wir umb fo weniger unterlaſſen fónnen, eine eigene 
Abordnung nacher gedachten Regenfpurg ju verfuͤgen / unſere Seſſion 
unb Stell / indem loͤbl. Reichs⸗Staͤdtiſchen Collegio wicder zu beklei⸗ 
den / und zugleich bae vormalige noth⸗gedrungene petitum, durch ein 
anderwertiges memoriale, geziemend zu wiederholen unb inſtaͤndigzu 
urgiren; Welchem nac Gu, Hochfuͤrſti. Gn. anb Hochf. Durchl. 
wir nochmaln unterthaͤnigſt / und angelegenlichſt erſuchen / Dieſelbe ge⸗ 
ruben ſich unſer noch weiter hierunter gnaͤdigſt anzunchmen / und an 

beeden hoͤchſt⸗ und hochermeldten Orten / uns dergeſtalten Furbitt⸗ und 
erſprießlich zu recornmendiren / damit wir allergnaͤdigſt / gnaͤdigſt / 
gn. unb hochgeneigt erhoͤrt / unb gebettener maſſen ſublevirt / unb 
durch ergiebige Abnahm / su einem ertraͤglichen Reichs⸗Anſchlag ge⸗ 
bracht / und befoͤrdert werden moͤchten. Welche uns denuó erweiſende 
Hochf. Huld umb Gnad / wir und unſere Angehoͤrige / jederzeit hoͤchſt⸗ 
rũhmiichſt zuerkermen / und nach euſſeriſten Kraͤfften unterthaͤnigſt su 
demer ren / ſo eifferig gefliſſen / als hoch verbunden verbleiben. Euer 

ap168 5, 2 Dt 
An befi bocblóbl. Schwaͤbiſchen Craiſes 

Herren außſchreibende Fuͤſten. v 

E "Don Buͤrgermeiſter und Rath 
ber Stadt lur. 
7 Num.$. | | 

Ver Kapſerl. Majeſt. werden allergnaͤdigſt gerufen ſich auß dem 
Copeyl. Inſchluß mit mehrerm allerunterthaͤnigſt vortragen zu 
laſſen / was die Aeltere / Buͤrgermeiſtere und Rath ber Stadt 
Umm bewogen / eine ergibige Ringerung / ihres hohen Matricular⸗ 

4zſter Theil. Nan Am 





Anno: 1080. 


Auguftus. 


4€ ^ |  DIAKIUM Sonderbair 


Anſchlags / und deßwegen ſo wol vorderiſt an Eu. Kapfeil. Maſeſt. als 
—— ju Regenſpurg verſamblete Reicho⸗Collegia, von 


Uns denen beyden Außſchreibenden Fuͤrſten / dieſes Schwaͤbiſchen 


Craiſes / rcípective allerunterthámgfic uit geziemende Intercesſiptial- 
unb recommendation-Schreiben zuverlangen. Nun mochten 
zwar Eu Kayſ. Majeſt mir mit dergleichen allerunterthaͤnigſten Be⸗ 
lagur g:n/ bey dero ietztmals obhabenden / hoͤchſtwichtigen Reichs⸗ 
Geſchaͤfften und Sorgen gern verſehonen Aldieweilen aber / die nun 
etlich abr Bero unausgeſetzte continuirte Kriegs, Beſchwerdten / die 
 €tánb: dieſes Craiſes / cine moderation ihrer Reichs⸗Anſchlage zu⸗ 
ſuchen necesſitirt / und gleichwolbey gedachter Stadt Vm! unter amv 


dern die ſes inſonderheit in conſideration zuziehen / da Selbige bep Auf⸗ 


richtung ber Reichs-Matricul / umb damals florirter Commercicn⸗ 
und habender nechſtangelegenen Landſchafften willen / ſo hoch angelegt 


worden / daß hingegen dermalin erſtangeregte Commercien / gangbarnis 


der liegen / und die Stadt nichts deſtoweniger / nach ſolch ihren hohen 


Anſchlag / bey ohne das vom vorigen Krieg / noch auff fich habenden und 


ſeithero ohnumbgaͤnglich weiter vermehrten groſſen Schuldenlaſi üt 
Zeit gegenwertiger Kriegs:Unruhe / bep allen bis herigen auff einander 


erfoigten Einquartierungen / Ourch zuͤgen / umb vielen andern Kriegs⸗ 


VBecſchwerdten concucriren / und darzu nodo neben bom an fich ſelbfteri 


groſſe Speſen erfordernden Fortiſications⸗Vau / ihre auch koſtbare 
unterhaltende eigene Guarniſon / umb ber noch immerfort ſich vermeh⸗ 


renden Kriegs⸗Gefahr willen / ju dieſes Haupt · Platzes an der Donau 
genugſamber Verſicherung / noch mehrers verſtaͤrcken muͤſſen; Als 
werden Wir dahero vrranlaſſet / umb ietztberuͤhrter ziemlich erbebbicben: 
motiven willen / an Eu. Kayſ. Majeſt. die gebettene allerunterchaͤnigſte 
Vorſchrifft / hiermit umb ſo vielmehr zu ertheuen /teciln Wir uͤns vere 
ſichert wiſſen / bap dicſelbe auff dieſen confiderablen Orth und Paß / 
uii deſſen Aufrecht / Erhaltung cinc ſonderbare allerandbiafle reflexion: 


tragen werden. Erſuchen demnach Eu. Kayſerl Maſeſt. hiemit al⸗ 
bkergchorſambſt / weiln mehr gedachte Stadt, in dicſem ihrem deliderio, 


ſonderlich auch von geſambten Reichs wegen lecundirt zuwerden / und 


aumahin dieſer un(cree einwendenden alleruntertbdtigfien COorbitt/ 


wuͤrck⸗ 


"£2, 


-—* 


—* EUROPAEUM, 


'svütdNtich zugenieſſen verhoffet / dieſelbe nicht allein in Kapſerl. ING Iw 15901 
wol auff zunchmen / fonbern fich aud) barüber dergeſtalten / willfaͤhrig gate 
unb allergnaͤdigſt zu rcfolviren / damit bic verlangende moderation, 
wenigſt auff eine gewiſſe Scit unb biß ju ned fifünffuaet rectification 
der RXeichs⸗Matricul / beſtimmet / und hingegen Das von ſolchem Ulmi⸗ 
ſchen Particular⸗Anſchlag abnehmende / dieſem Craiß an (ciem gans 
tzen Matricular ontingenutbitber abgeſchrieben / unb mitbin Ccinem 
andern Mitſtandt etmníg weiteres onus , auffacbürbct werben moͤge. 
Wie nun Eu. Kapſ. Majeſt. offterwehnte Stadt durch dieſe verhof⸗ 
fende allergnaͤdꝛgſte Gewehrung zu beharrlichen allerunterthaͤnigſten 
Dancknehmigken devinciren werden; Alſo hat dieſelbe auch / auff 
Erlangung einiger moderation, umb ſoviel mehr Urſach / indenen 
tánfftigen Reichſ⸗præſtationen ihre allerunterthaͤnigſte Devotion, 
gegen Gu, Kavbſerl. Majeſt. deſto freudiger allergehorſambſt zubezei⸗ 

gen / Dero Wir anbey auch Uns zu fortwuͤhriger Kayſ. hohen Gnad / 
——— — Submisſion nene. Datum den 11. Auguſti 
167 

"Din die Rom.· Soy erl. Majeſt. 
Von deß M exis Graife 
Herren außſchreibenden Fuͤrſten. 


Dieſe Beylag iſt den m 20. : Gieptembr. Anno 1678. dictirt 
worden. | 
| | Num. 4. 
eræmiß "ramittend, 

Uer &apfert Majeſt. werden fich auffer Zweifel allergnaͤdigſt ent· 

ſumen / und gibt es zumal der Copepliche Inſchluß ſub lit. a. mi 

mehrern zuerkennen / was an dieſelbe Wir / als deß Schwaͤbiſchen 
——— außſchreibende Fuͤrſten / m der Stadt Vm / Uns eroffne⸗ 
ter Moderations Angelegenheit / bereits den ir D Auguſt. deß verwiche⸗ 
nen 1678. Jahrs / intercedendo, allerunterthaͤnigſt gelangen laſſen. 

Weiln daun Burgermeiſter unb Rath gedachter Stadt / als in 

Lit B. enthalten / bey Um de ſernere Anſuchung gethan / inbeme un⸗ 

2 9ina dj . .' Mdngficn 


/ 


«S 7" ^ DFARTUM Sonderbare 


4 
Anno 1680. taͤngſten verſchiedene ihre Mitbancks verwandte Staͤdte / einge mode. 


Auguſtus. 


ratuon ihrer Reichs Anſchlaͤg bereits erhalten haͤtten / daß ſowol bey 
Eu. Kapſerl. Majeſt. als bcr noch fuͤrwehrenden Reichs⸗Verſamblung 
zu Regenſpurg / die ſelbe in dieſem ihrem deſiderio, noch ferner reſpe- 
é&iv e allerunterthaͤnigſt und geziemend iecundiren wolten; So neh⸗ 


: ma Wir dahero mit Eu. &apf. Majeſt. verhoffender allergnddigſter 
zu Guth altung Anlaß / Dieſelbe hiemit nochmaln dahin allerunterthaͤ⸗ 


nigſt zubclangen / Sie wollen in Kayſerl. Gunaden geruhen / auff bemel⸗ 
ter Stadt Um / auſſer Zweifel hierunter einlangendes anderwertig al⸗ 


| Keruntertbánigfico Anflehen / fich in Kayſerl. Gm. fo willfaäͤhrig ju re 
ſolviren / daß deroſclben bic alleruntert haͤnigſte oerlangenbe Etleichte⸗ 


rung / ihres Matricular· Contingents/ ſedoch ohne andere diſſeitiger 


Craiß⸗Staͤndten weiterer aggravirumgwenigſt ad temmpus, und biß zu 


hoͤchſtnoͤthiger univerſal rectibcirung ber Reichs Matricul gedeyen / 


und Sie alſo dieſer unſerer reiterirten allerunterthaͤnigſter Vorbitt / 


waͤrcklich genieſſen moͤchte. Eu. Kayſ. Maſ. bamit1c.: Datum dem 
Junii 16860. 
* Kayſ. Majeſt. von des Schwaͤb. Craißes 
Herren außſchreibenden Fuͤrſten | 


Des bey bec Reichs Armee geweſenen Ger. Adjudan 
ten / unb Gen. Quartiernieiſters Herrn von. Hohnſtett 
Miemorialum ſein ruͤckſtaͤndige Gage. — ^ 
Dict. bt 7/ 17. Aug. 1680... " 
Des Heil. Roͤm. Reichs Churfuͤrſten / Fuͤrſten unb: Staͤn⸗ 
beri. Hochwolverordnete Herren Roͤhte et. 


Hoch wurdige /Hochwohlgeborne / Hoch Ldeigeborue / 


Wo bEdle / Geſtrenge/ Veſt / unb Hochgelehrterc. Son⸗ 
ders Großguͤnſtige Hochgeehrte Seren; 
2" Uer Exycellem; Hochw. Gn. etc. werden ſich annoch hochgeneigt / unb groß⸗ 
A into erinnern / wie daß Anno 1674. bey. Auffrichtung ber Reichs⸗ 
Armee / mir die Gen. Adjudanten Stell / dabey zu vertreiten / auffge⸗ 
tragen worden / ich auch ſelbige biß den rr. April 1676: verſehen / nachge⸗ 
hends aber / als ber geweſene Gen. Reichs⸗Quartiermeiſter Herr von Hederſt if 
folie Charge quittirt uno bey Ihro Hochfuͤr tlich en. Gnaden Viſcheſh zu 
| | me 


-— 





c 


Geſchichte EUROPÆUVUM. 469 
Bamberg unb Wuͤrtzburg / ein Regiment Dragoner angenommien / mir ſolche Anno 168e, 
Gen. Quartiermeiſter Stelle / von der Roͤm. Kaͤyſerl. Majeſt. unb des Jet. Auguftus. 
Roͤmiſ. Reichs Gen. Feid Marſchallen Marggrafen zu Baden Durchlach 
Hochfuͤrſti. Durdl. hoͤchſtſeliaſten Andencken / tic aue beyliegender Abſchrifft 
ſub Lit. A au erſehen / gnaͤdigſt anbefohler worden / ich auch ſolche beyde Char⸗ 
gan mit jederweiligen contento-terfebery und aber ín ſolcher Zeit / als (o wol die 
Gen. Adjudanten⸗ alg Gen. Quartiermeiſter Stell bedient / ander Gage, wel⸗ 
che fidt vermoͤg der Beylaag Lit. B. auff 5500: Fl. belaufft / con bam General 
Commſſariat, nach laut zweyer derentwegen ertheilter Quittungem mehr nicht / als 
275! 8L empfangen / alſo nody o25 Fl. an bag Reich ju prætendiren / unb recht⸗ 
maͤſſig zu exfordern hab / unb weiln ich vernehme / daß andere unter der Reichs 
Armee / damals auch beweſte Officirer wegenihres verbliebenen Ruͤckſtands / 
auff geziemendes Anlangen fatisfacirt worden ſeyen / Als babe bey Gu. Excel.etc. 
auch dienſtlich einkommen und bitten wollen / nit ſothanen SRüdflanb ín hoch⸗ 
geneigter conſideration, das ſelbigen dazumalen zu mein und der Meinigen 
 Suftendation und Unterhatung / nicht allein auf eignen Mitteln erſetzen / ſon⸗ 
dern daß denen ſelbiger Ze taußgegangenen Kaͤyſerlichen all ergnaͤdigſten avoca- 
torienals ein Reichs Ritterglied Viertls am Neckhar / allerunterthaͤnigſten 
Gehorſam / und Vollzug geleiſtet mein unter der Cron Franckreich gehabtes 
KReg imentwerloſſen / und mich in des Suis: Dienſte begeben / meines von mei 
net Eheliebſten: herruͤhrend Vermoͤgens in Lothringen / fo fif übtr 25060. Fl. 
belaufft / verluſtigt worden / und nod? ſeyn muß / hochgeneigt gebepen ; und be⸗ 
aahlen ju laſſen. Welche verhoffende großguͤnſtige Willfahr / ich auff alle era. 
egnende Occaſion gehorſamlich abzudienen nicht unterlaſſen werde. 
B Euer Eycell. Hochw. Gin. unb meiner 
Hochgeehrten Herrn. 
Weydtinburg nechſt bey Rottenburgg 
. am Neckher den : Jun. 16080. 
| | . Gehorſamer unt dienſtwilligſter 
Knecht und Diener 


Quirinus von Hohnſtett. 
Lit. A. 
em Cinnad) Wir Friderich von Gottes Gnaden Magaraff zu Baaden 


b] 


unb Hochberg 1c: vor noͤhtigvefunden / fintemaln.ber bigberia Reichs 

Gen: Quartiermeiſter / von Hederſtorff / bey des Herrn Biſchoffs zu 
Bambera und Wuͤrtzburg Liebd. ein Regiment Dragoner angenom⸗ 
. tun deſſen Charge. ad interim, durch ein anders qualificirfts ſubjectum be⸗ 
.. Sinn. fij; tleidem 


ao | DIARIUM Senderbare 


Anno 1680. fieiben zu laſſen; Als haben toic nicht ermanglen ſollen / indeme ein ſolches die 


' Auguftus. 


beborficbenbe Kriegs Opcrationes ohnumgaͤnglich erfordern / tolcbe Charge eio 
ned Reichs Gen. Quartiermeiſters / bem Veſten unb Mannhafften Herrn 
Quirino von Hohnſtett wegen deſſen darzu habenden guten £yualitáten/ ad in 
terim anzuvertrauen. Wie Wir ban cin ſolches htermit / und i Krafft dieſes 
chun / aub dahero uns zu ihme gnaͤdigſt verſehen / ba er Quirinns von Hohn⸗ 
ſtet (ib ohnverweilt dermaſſen anſchicken werde / auff daß er ſolche von Ung thme 


anvertraute Charge foͤrderlich moͤge betretten / die Wir ihme nut Gnaden mol 


gewogen verbleinen. Geben gu Durlach ben 1 1. Apr. 1676. 


Friderich. 
(L S.y 
Lit. B. 

Specificatio, 

As ids Unterſchriebener bep der Reichs Armee / als Gen Adjudant ; 

unb On. Quartier meiſter gedient / unb wie hoch ſich meine Gage be⸗ 

loffen was ich daran empfangen / und mir noch ausſtaͤndig iſt /. 
Erſtlich reſtiren mir als General Adjutanten 4. Monat Septemb. 


Octob. Novemb. Decemb. 674. jedes Monath à 130. I. 20.6. 
Item das vólligc Jahr 1675. 1560. Sf. 
Item 4. Monath des 1676. Jahrs - $20. Fl. 
Item alg Gen. Quartiermeiſtern von onat May bed 1674. 51$ 1677 bae qane 

&c Jahr / Monatl. à 225. S1. | | 2700" (8l. 

. Summa — 5500, 9f, 
Hieran oem Herrn On. Commiſſario Baron yon Lobenſtern / lant meint 
Oerittung empfangen. v 27 f. Sl. 

| Quurinus ton Hohnſtett 


Reichs⸗Gutachten. 


In puncto beni tom Fuͤrſtl. Hauß Anhalt / wegen der 
demſelben entkommenen Graffſchafft Aſcanien / fu 
chender Satisfaction. | 

Dict. be. 18, Aug.1680. 
Cr Sm. Kaͤyſ. Maeſt. unſers Allerqnaͤdigſten Kaͤyſers und Herrns / 

e jt gegentodreigem Reichs. Tag Bevollmaͤchtigte / hoͤchſtanſehentliche 

( Principal Commiffarius ber Jyediteürbigfte Sürft unb Herr / Herr 
Marquardrc. Geruhe ab benen am 25. Febr. unb 27. Julit vri 
. verfio 





-— 


Gefchichte· EVROPÆUM. 47 


verfloſſenen Jahrs per di&aturam communicirttt unb fub Num. 1. & 2, 6. 
ſchrifftlich hier bey gefüaten QOO cmortafie unb Beylagen / mit mel.rern gnaͤdigſt 
zu erſehen / tag bey dieſem Reichs Gonpent / das geſambte Fuͤrſtliche Hauß 
Anhalt / wegen der demſelben entkommenen Grafffchaft Aſcanien vorbracht / 
und inſtaͤndig gefucht hat. Gleich wie man nun nicht unrterlaſſen / dieſe Sach 
in behoͤrige Deliberation zu gztehen. Als ift ín allen dreyen Reichs⸗Collegiis, 
. ifürgtbalt.n / unb geſchloſſen worden / daß Hochgedachtem Fuͤrſtlichen Hauſe 

erwehnter Graffſchafft halben / cin billigmaͤſfige Vergnuͤgung wol ju goͤnnen / 
dannenhero Ihro Kaͤyſerl. Majeſi. verlangtermaſſen dergeſialt allerunterthaͤ⸗ 
nigſt / wie hiemit beſchieher / jui recommendiren ſeye / daß ſoiche Vergnuͤgung 
ohne der Staͤnd Przjudity Bddin 
menber Begebenheit confderirt nnb eingerichtet werde. Welches hoͤchſtbe⸗ 
ſagten Kaͤyſerl Principal Commiſſarii Hochfuͤrſti. Gn. Churfuͤrſten 
Fuͤrſten und € —e * Raͤhte / Bottſchafften und Oc 
ſandt / nermie gebuůͤhrend unverhalten wollen / bero fie (ib benebenſt beſten Fleiſſes 
anb geriemend empfehlen. 

Signatum Regenſyurg ben 27. Aug. 1680. 


IL.S. 
SGburfuͤrſtl. Maintziſche Cantzley. 
Reichs⸗Gutachten 


Ver die denz. 6. 12. unb 22. Julii hujus anni dictirte 
$ápfat. Commisfiqgs Decreta. Die von unterſchiedlichen 








ſchen Fricdenſchluß zuentgen veruͤbende Thaͤtligkeiten einkom⸗ 
mene Gravamina beteffend. 
Communicirt Du o/19. 9 Aug. ic 8o. 


Reichs Gutachten. 





am 5, 6. 1» unb 2 2. Julii jungſthin di&irte Kaͤyſerl. Commiſſions- 
Decreta , ſamt beygelegten / aud&anbernin hac materia nachge⸗ 
hends cinacfommener verſchiedener des JDeit. Roͤm. Reichs Churfuͤrſten / 
| Sm unb Staͤnden Memorialia in allen dreyen Reichs Colltgiis in Propo- 
tion geſtellet umb befunden wotbcn ? Daß ob zwar geſambte des Heit Roͤm. 
Reichs Staͤnden / die Jeſthaltung des fo cheuer erworbenen Friedens / —* 
5» 


Smnad der Roͤm. Stápfert. Majeſt. Unſers Allergnaͤdigſten Jerem / 


Anno 1680. 
Auguſtus. 


werden und coniequenf bey kuͤnfftig vorkom⸗ 


Reichs Staͤnden / wider die Frantzoͤſ, Seits / dem Nimwegi⸗ 





- 4 
] 
| 


Anno 1680, 


Auguftus. ! 


ATA DIARIUM Scnderburr 
dergeſtalt angelegen / daß (ic bas jenige / worzu ſie ſich obligirt befunden / ſchleu⸗ 
nig zu voll ehen Ahres Orts nicht ermangelt haben / auch cin mehres nicht ver⸗ 
langen / dann bey bem jenigen / was fie und thre Vorfahren bey unverdeneklichen 
Fahren / ruhig beſeſſen / in beſtaͤndi gen Frieden furterhin gelaſſen qui werden / ig 
welchem Ende man dann Ihre Koͤnigl. Majeſt. in Franckreich sic Mobidurft 
durch Schreiben von Reichs wegen gebuͤhrend vorruſtell en Hjéngft zin nicht un⸗ 
terlaſſen / ber Zuverſicht / dieſelbe benoͤhtigte remedirung ebenfals verfugen meas 
den / immitteiſt gleichwoln die Gravamina noch immer continuiren. Ais bar 
man vor noͤhtig erachtet / unb geſchloſſen / Ihre Kaͤyſerl. Majeſt. maſſen hiemit 


E beſchiehet / allerunterthaͤnigſt zu evbitter biefeibe allergnaͤdtgſt geruben wolten y 


bít Gad) durch gumpfliche Weg / dahin zu vermitteln / auff daß denen bedraͤng ⸗ 
ten Staͤnden / bee Friedens uno Ruheſtands / denen Reichs Conltitutionen / 


und Friedenſchluß gemaͤß ga geniffen / verholffen / unb qu Erhaltung bes Ihri⸗ 


gen / an die Hand gegangen / ſonderlich aber alle Thaͤtligkenten / eingeſlelle wer⸗ 
den moͤgen. Welches x.2c. Signatam Regenſpurg be 17. Aug. 1430. 
(0 (L.S) | 
— 0. SburfürftC Maintziſ. Gangle 
Stadt Memmingiſch Memoriale pro Moderacionc. 
Dise den 30. Julii / y. Auguſt. iobo. 
€ Heil. Roͤm. Reichs Churfuͤrſten / Fuͤrſten und 
Staͤnden / . MEME 
Hochwuͤrdige 10.26€. — MEE 
Bwoln Unſere Herren Principalen / Buͤrgermeiſter und XXarf 
LJ) bcr Stadt Memmingen / neben unſerer Wenigkeit / mehrers 
nicht wuͤnſchen / als daß dieſe hochloͤbl. Reichs⸗Verſamblung / 
ín bero hochwichtigen bae allgemeine deß Heil. Roͤm. Reichs Lnrereffe 
concernirenden ccupationen / mit ein urb andern particularitaͤten / 
koͤnte verſchonet bleiben; So dringet doch / beſagte Stadt Memmin⸗ 
gen die aͤuſſerſte Noth / uͤber dero hiebevor albereits eingekommene gra- 
vamina n punto Moderationis Matricula, dero groſſe Angelegen⸗ 


heit hierunter. mit gegenwaͤrtigem / nochmaln kuͤrtzlich vorzuſtellen / und 
umb eine hochſt⸗ benothigt⸗ ergiebige proviſional moderation ihres 


allzu hohen Matricular-⸗quanti 90248. ff. untertbánig » und dienſtge⸗ 


horſamb⸗ 


Weſchichte. EUROPEUM. 4») 


horſamblich anzuſuchen. Man begehret mit weitlaͤufftiger Wieder⸗nnd xógo: 
hohlung der &tabt Memmingiſchen vorhin bekandten Beſchwerden/ Auguftus. 
unb deícribirungibree Status, wie nemblichen bie Buͤrgerſchafft info, 
geoſſen Abgang gerathen / daß kaum der dritte Theil ber / sur Zeit ber 
auffgerichteten Reichs⸗/ Matricul tnb vor oem Teutſchen Krieg ge⸗ 
weſten Auzahl / mehr vorhanden / item daß das vornembſte Leinwand 
Commerciun fid) von der Stadt allerdings gángtich verlohren / und 
zu wieder Erlangung deſſelben / einige Hoffnumg nicht (cpu fan / item / 
daß Sie / die Stadt Memmuigen / in bem 30. jaͤhrig Teutſchen Kriegl 
durch unterſchiedlich harte Belaͤgerungen / uno andere groſſe Kriegs⸗ 
Drangſalẽ / auch ſonderlich die letztere s jaͤhrig ſchwere Winter⸗Quar⸗ 

tier/weſche allein dieſe arme Stadt / uͤher die Tonnen Goldes gekoſtet 
wie leichtlich zu erachten / in das aͤuſſeriſte Verderben / auch groͤſten un⸗ 
erſchwinglichſten Schulden⸗Laſt gerathen / nicht verdrießlich zu ſeyn/ 
ſondern will ſich Perenthatben auff ihre hiebevor eingekommene Deda- 
ction ſolcher ihrer Beſchwerden bezogen / und darbey vornehmlich al⸗ 
lein dieſes gnaͤdig und großg. zu conſideriren gegeben haben / daß die 
Stadt Memmmgen unb deren Angehoͤrige / fo gar von ihren Land⸗ 
ſchafften unb Guͤthern kommen / daß ſie ꝛ. Henſchafften / und uͤber die⸗ 
ſelbe noch darzu 9. der beſten Doͤrffer (neben unter ſchiedlichen Weilern / 
Zehenden und Einſchůchtigen Hoͤffen / welche alle in denen hiebevor ein⸗ 
gegebenen Gravaminpibus, nahmhafft gemacht unb Craißkuͤndig ſind / 
und alſo etlich 100. und weit mehr Unterthanen / als ihro auff dem Land 
annoch uͤbrig ſeynd / nach und nach / von der Zeit der auffgerichten 
Reichs⸗Matricul, verlohren | auc) zu deren recuperirung / nimmer⸗ 
mehr einige Hoffnung haben kan / welches bann in ſonderheit cine ſolche 
Urſach der Moderation ihres MatricularContingents iſt / welche in 
denen Reichs Conſtitutionibus auch aller Billigkeit / ſich unwider⸗ 
ſprechlich fundirt befindet / ^geflaltenin anno 1557. bie Stadt Mem⸗ 
mingen / nur wegen 2. alienirter Doͤrffer / nemlic Roͤthenbach unb 
Ploͤß / welche unter obangedeuten Neunen nicht begriffen ſeynd / um? 4. 
zu Roß / oder 48. fl. modcerirt iſt worden: Es geruhen bunch Eu. 
Excell sc auf hiemit zugleich übergebenden Inte: ceſhonalien / ſowol H 
an bie Roͤm. Kayſerl. Majeſt. Unfam allrgndbigfien Sapfcr unb 

a43ſter Theit e Ooo Hertrn / 


— 





. «4 | DIARIUM S ^ Á:— Gonberfare 
Anno 1686. Herrn / afe aud gegenwaͤrtig Hochloͤbl. Feichs⸗Verſamblung / von 
Auguftus. deß Hochloͤbl. Schwaͤbiſ. Craißes / außſchreibenden Herren Fuͤrſten 

Heoochfuͤrſtl. Gon. und Hochfuͤrſt. Durchl. guddig⸗auch hochgene igt qu. 
. efabren/ ba dieſelbe angedeute ber Stadt Memmingen gravamina, 
zu ciner ergicbigen provifional-moderarion bi zu allgemeiner rocti 
fi: ung der Reichs⸗ Matricul, in alleweg für rclevanc erkennen / und 
weilen die jetzimahlich gefaͤhrlich⸗ fchcinenbe Conjuncturn in balde wie: 
derum neue Reichs⸗ und Craiß⸗ onera verurſachen / unb nach ſich zie⸗ 
ben moͤchten / da dann einem über feine vires & facultaces, ſo hoch unb: 
disproportionirtet angelegten Standt bes Xeichs / toit bie Stadt 
Memmingen iſt / ſolche onera zu ertragen / nicht nur bie hoͤchſe Unbil⸗ 
lUchkeit / ſondern aud) pure Unmoͤglichkeit waͤre / und dannenhero grofe— 
fes periculum in mora ift / daß cin ſolcher Stand / gkeichwie anbern. 
allbereits wiederfahren / auch noch in eite eine provitional-modera- 
tion erlange; So gelanget an Eu. Excellentz x. unſer unttrthaͤnig⸗ 
und hoͤchſt angelegeniſte Bitt / daß Dieſelben gnaͤdig unb großg· geru⸗ 
hen wotten / ber Xóm. Kapſerl Majeſt. unſerm allergnaͤdigſten Kapſer 
tnb Herren / durch cin fuͤrderſames allgemeines Reichs⸗Gutachten / die 
Stadt Memmingen / dahin beſtens zu recommendiren / daß derſelben 
Ihre hoͤchſt billich zumaln auß dufferificr Noth verlangende provitio- 
nal modetation ihres alten Matricular⸗Anſchlagader 248. fl. umb 
z. oder weilen der gantze Schwaͤbiſche Craiß allbereit umb y, moderirt 
iſt / deß moderitten quanti ber 1657. fl. umb bic Helffte gedeyen moͤchte 
Weiche ungezweifelte Willfaͤhrigkeit / gegen allerhoͤchſtgedachter Ih⸗⸗ 
acr Kayſ. Maſ. wie auch dem geſambten H. Roͤm Reich / aud) E. Ex⸗ 
tell.ꝛc. die Stadt Memmingen mit beſtaͤndig⸗ allerunterthaͤnigſt (cut 
digſter Devotion auch unterthaͤnigſt gehor ſamen Dienſten qu.deme- 
ipis jederzeit / aller aͤuſſeriſter Moͤglichkeit nach / wird angelegen 
ſeyn laſſen. | | 
Eu. Excell Hochw. Gu. unb unfctn großg. Hoch⸗ 
geEhrten Herren | | 
Untertbánia ^anb Dienſt⸗ gehorſame 
Der Stadt Nemmingen Abgeordnete und Syndici. 


UA Sigmund Lurin / Lic.. 
acob Jeniſch / Lic. E 


hi 


edid. EUROPJEUM., 4s ! 
^ eswecsas cO agn. 2,000 Anm fis. 
Zu der Stadt Memningen Memorial. tet 
Dict.Bgn 3o. Jul.ↄ. Auguſt 2680. | 


.. .. ffrandfc Sobann/ Biſchoff is 
Von 61e ees |^ Gofanj 7x. | 
Gnaden — griderich Cari / Hertzog zu Wir⸗ 
tenberg Adminiſtrator / und O⸗ 

ber Dormunbet/ac. 


T qOnferm freundlich und ganftigen Gruß / mit gans geneig⸗ 
ten Willen zuvor / Hoch und Wolwuͤrdige / Wolgebor⸗ 
ne / Edle / Veſte und Hochgelehrte / beſonders liebe Her⸗ 
ren und liebe Beſondere. Wiewoln Wir nichts mehrers wuͤn⸗ 
ſchen wolten / als die Herren und Euch / von weiterer Belan⸗ 
zung wegen Unſerer Mitſtaͤndten Matricular Beſchwerden / 
ey anbertodrtig vorſeyenden hochwichtigen Reichs⸗ Geſchaͤf⸗ 
ten / entheben zukoͤnnen: So finden Wir doch bit von Seiten 
ber Stadt Memmingen / in Scit dieſes noch fuͤrwehrenden 
Reichs⸗Tags / bem hochloͤbl. Chur⸗Mayntziſchen Reichs⸗Di⸗ 
rectorio bereité uͤbergebene unb mit Lic. A. beseichnett Gravami- 
na, von folder Erheblichkeit / bag Wir auf vit bep Uns von 
Buͤrgermeiſtern und Rath bafelbft / umb LInftretecundirung 
fub lir.B. beſchehen⸗gebuͤhrende Anſuchung / ihnen fold) ibre - 
Bitt nicht abzuſchlagen vermoͤcht / haben ibnen babero nicht al⸗ 
lein migetbcun einiger allerunterthaͤnigſter Interceffiona- 
lien an bít Roͤm. Kayſ. Majeſt. Unſerm affergnábigften oer» . 
ren ſelbſten / gebettener maffen willfahren / fonberm aud) bacon 
benen Herren unb Gud, hiemit ſub lic. C. nachrichtſame Com- 
munication zuthun / unb 3ugleid) ermeldter Stadt Memmin⸗ 
gen moderacions Angelegenheit / dahin beſtens recommendi- 
ren wollen / daß dieſelhe aud) durch ein gemeines Reichs⸗Gut⸗ 
acchten / zu Erlangung einer ergirbicge ration jebod ob: 
: Doo if "t 


n" 


. N 


(ape J |. — DIAKRIUM. 
Anno 1680. ne præiuditæ anderer Fuͤrſten unb €xtánben dieſes Craißes / 
Auguítus.. nadyprüdlidy ſecundiret werden moͤchte. Domit Wir denen 
Herren und Euch / zu Bezeugung allen Freund und gnaͤdigen 
Willens / jeder zeit geneigtund wohl beygethan verbleiben. Da-- 


tum denry. May Anno icso. 
| Der Herren und Guer 
Freund⸗ und geneigtwillige 
| Sranef Jehann /Viſchoff au 
: | 007 onftanf. ' 
| Friderich Larl 7 Hertzog au: 
Y | Wuͤrttenberg. E ME 
| |. Lit. A. | 
Dieſe Beylag iff den 7; Septemb. Annd r6 7 8. bereita dictitt 
worden. 
| | | Lit. E: 
. Pramiís,premittend: | 


4" Ue Hochfuͤrſt. Gn. unb fyocbfürfi. Durchl. geruhen auf bate 
i Veyſchluß gnaͤdigſt zuerſehen / wie febr unfere arme Stade univ 
Buͤrgerſchafft/ von Zeicen auffgerichteten Reichs Matricular- 
quanto exireméledircbefinben, toit dieſelbige inbeffen at &anb und 
Leuten / Gewerb unb Handthierung / überaus abgenommen / und doch 
dieſe gantze Zeithero uͤber all ihr lamentiten / Seufftzen und Wehekla⸗ 
qm / unb ſonderlich in letzten Jahren bey denen Reichs⸗ und Craiß⸗ 
Verfaſſungen / und denen 5. jaͤhrigen grauſamen Quartiers⸗Beſchwe⸗ 
rungen / nach ſoſchen alten hoͤchſt difproportio nirren Fuß / ohne einige 
moderation ſolgen muͤſſen / dadurth aber unſere arme Burger⸗Und 
Baucrſchafft auff. das Marck außgeſogen / und unſer armes Stadt⸗ 
weſen / mit einer ſolchen Schuldenaſt uͤberhaͤufft unb dergeſtalt uͤber⸗ 
ſchwemmet worden / daß derſelbigen Abfuͤhrung unſern Kinds Kindern / 
allerdings ohnmoͤalich fallen wird / wir auch bep kuͤnfftigen Reichs⸗ 
præſtatiotien weiters zu folgen / ſchlechter inae nicht vermoͤchten / B 
ſondern auf einem Ihrer Kapſerl. Majeſt. unſerm Mig ep 
| (ren / 


Geſchichte. EUR OP £ U M. 477: 
Herren / jederzeit getreuiſt· mb allerunterthaͤnigſt willigen ⸗ ein gang un 
euchtiger Stand wuͤrde / wann uns nicht dermahlen und ad interim, 
big auff kuufftigen Moderations· Tag // eine ergiebige provifiona'- 
. mmodeiation unſers alzu disproportionirten Matricular· Anſchlago / 
wit Abnahm ? . ober wenigſi ber Helffe / gedeyen moͤchte. 
Wann dann nun wir ber allerunterthaͤnigſten Hoffnung gele⸗ 
ben / eß wůrden allerhoͤchſtgedacht Ihre Kayſert. Majeſt. dieſen unſern 
euſſeriſten Noth⸗ und in Grund verderbten Stand | umb fo viel ehender 
in allergnaͤdigſte mild⸗vaͤtterliche Erbarmung ziehen / und bic hoͤchſtbe⸗ 
nothigte moderation une wicderfahren laſſen / da an Dieſelbe Eu. Eu: 
Hochfuͤrſtl. Gon. und Hochfuͤrſtl. Ourchl. vor. une hierumben allerun⸗ 
terthaͤnigſt ju inrerc ediren / geruhen moͤchten; Als haben auß der zu 
Eu.Eu. Hochfuͤrſti. Gin. unb Hochfuͤrſti. Durcht. unterthänigſt tra; 
genden Confidenz, uns unternehmen wollen / dieſelbe gehorſambſt zu⸗ 
erſuchen / Sie geruhen / an mehr allerhoͤchſt ermelte Ihre Kayſ. Majeſt. 
unſerm allergnaͤdigſten Herren / Dero allerunterthaͤnigſte nterceſſio. 
nalien dahin zuertheilen / daß wir in bicfem unſern hoͤchſt:. bemüſſigten 
und billigmaͤſſigen perico , allergnaͤdigſt erhoͤret / unb wir alſo durch 
moderirung unſers Matricular Cone ngents, auß ben ſonſt unumb⸗ 
gaͤnglich erfolgenden Untergang unb Verderben heraus geriſſen / unir 
hingegen zu Deroſelben unb deß Heil. Reichs allerunterthaͤnigſt und · 
getreueſten Dienſten / in etwas auffrecht erhalten werden moͤchten. 
BGleichwie wit nun ber gnaͤdigſten Willfahrung uns unterthaͤ⸗ 
nigſt getroͤſten: Alſo werden hingegen nicht auffbóren/bentieben Gott 
epferigſt zu bitten / daß Er Euer Eu. Hochfurſti. Gnaden und Hoch⸗ 
fuͤrſti Durchl. bey allem hochgeſegnetem Sürftt. Wohlweſen / beſtaͤndig 
unb mild⸗vaͤtterlich erhalten tolle; Deſſen heylwehrteſten vrotedion. 
bann (Eu. Eu. Hochfuͤrſtl. Gnaden umb. Joocbfürftl. Durchl ge⸗ 
treulichſt⸗ und deroſelben uns uuterthaͤnigſt empfehlende. Datum den. 
2.May Anno 1680. E | 
An des £661, C chmdbif. Craiſes ausſchrei⸗ 
bende Fuͤrſen. EE 
Don Burgermeiſter und Rath der 
Stadt Nemmingen. 
MDoo iij, (07 


Auguílus, 


Anno:éfe. — 


D 
» 


Anao 160. 


8 


47 DIARIUM Sondeware 


Lit. C. 


Qeícioie Cu. Sapferl. Maieſt, Wir bie außſchreibende 
Fuͤrſten deß Schwaͤbiſchen Craißes / bercite Laure 
vpider Dig disprapottionirt yup allzu hoch geſtelte 
Reichs⸗Matricul fid) beſchwerenden Mitſtaͤndten / einfubrene 
de erhebliche raiones, warum dieſelhe eiue — — 
ihres Anſchlags verlangen / und ihr geziemeudes Anſuchen vou 
kurtzer Zeichero intercedendo allerunterthaͤnigſt vorgeſtellet; 
Alſo konnen Wir Uns aud) auff die bey Uns uou Buͤrgermei⸗ 
ſtern und Rath der Stadt Memmingen / ebenmaͤſſig angelegte 
Bitt / nicht entziehen au Cu. Kayſerl. Majeſt. ihre in Gopeplís 
che Inſchluß enthaltene zwar kurtze aber cevelante Grayam:- 
na, gleicher geſtalte «begleiten / unb für Selbige umb fo vid 
ehender / eine allerunterthaͤnigſte Fuͤr hitt einzulegen / weiln die⸗ 
fer Stadt in 4 zu Roß / und 5o-4u Fuß oder 248. f, an Geld be⸗ 
ſtehen des Contigenneines einfachen Roͤmer Monats / (in Be⸗ 
hertzigung / daß 1. nicht der neundte Theil hievorig gehabter 
Buͤrgerſchafft mehr ubrig / nechſt deme auch 2 der vor dieſem 
dieß Orts ip Flor geweſene Leinwand⸗ unb Parchet⸗Handel / 
worvon fid) in vorigen Jahren von s. biß 8oo. —— 
in ſo groſſen Abgang geratben/baf anjetzo mehr nicht ale etli 
jo. Meiſter vorhanden / nicht weniger s. deß Verluſts unter⸗ 
ſchiedlicher Heriſchafften / Doͤrffern unb £anbgurer / fo dann 
4. ihrer außgeſtandenen Belaͤgerungen unb anderer je ſeithe⸗ 
ro erfolgten vielen Kriegs⸗Beſchwerden / und mithin angeheff⸗ 
tcn Schulden⸗ Laſts / diegroſſe disproportien gegen ihren jetzt⸗ 
maligen ſchlechten Zuſtand / von ſelbſten klaͤrlich acmonttriret/ 








daß dahero Eu. Kayſ Maſeſt auf angeborner Kayſ Clementz 


geruhen wolten / mehr gedachte Stadt / wo nicht die verlan⸗ 


gende / jedoch eine wohl ergiebige moderation, wenigſt auff eine 


ge viſſe "cit! unb bii zu kůnfftig hochnoͤthiger rediſicirung der 
Reichs Marricul / und zwar dergeſtalten allergnaͤdigſt ee 
. àu au 


e 


Seſchichten E U ROP Æ. U M. n 47 

zulaſſen / daß hingegen ſolche bnabm von deß gantzen Craiſes Anno 1080. 

atricular· quanto, hinwieder decourtiret / unb mithin feinenusuſtus. 
andern Mittſtand einig weiteres onus auffgebuͤrdet werden 


moͤchte. J 
Eu.Kayſerl. Majeſt. erweiſen hieran dieſer Stadt / als 
einem getreuen Mittglied dieſes Craißes / zu ihrer deſto ehende⸗ 
ner Wieder⸗Erhohlung und Aufnahm / eine hohe Kayſ. Gnad / 
unb deroſelben thuen Wir benebens Uns zufortwerig Kayſerl. 
Qulte / glkrgrboctambft empfehlen. Darum. ben 25. May 
Anno 1680. E 


An die Roͤm Kayſerl. Majeſt. 
J Von Loͤbl. Schwaͤbiſ. Craißes Herren 
außſchreibenden Fuͤrſten. "E 


Schwaͤbiſch Halliſch Memorial/ Die entſtandene 
| Feuersbrunſt betreffend. 
Dict.den io. 25, S Aug. 1680. | 


Deß Heil. Roͤm. Reichs Churfurſten.· / Fuͤrſten und 
Staͤnden xc. x. M 


7 Pp. v.a 
Hochwuͤrdige 1c 1c. 
* ter Excell. Hochw. Gn und unſere Hochgeehrte Herren /Wwolten bay: 
! obhabenden anbern wichtigen Reichs Deliberationibus, wir gern un» 
behaͤlliget laſſen / wann nicht ote jenige ungluͤckſelige Begaͤbniß ſoj uͤngſt⸗ 
hin unſer bedrangtes tatc Weſen / gleichſam auffs neue angefallen / 

. ant'unfere arme Angehoͤrige / leider mehr / denn allzuſchmertz hafft betroffen / bewe⸗ 
gende Anlaß verurſachte / bey ſoſlchen zuſam̃enflteſſenden calamitaͤten / bedanerli⸗ 
chen Anb lirk / in een Schoß des gefſamtes Heil. Roͤm. Reichs unſern Notfand / 
mit geziemenden £X pest / beweglich aus zuſchuͤtten. Und aleichwie allerfaͤrde⸗ 

riſt Euer Giclee ac. gehorfamen unb ſchuldigſten hoben Danck erſtatten/ daß 
dieſelbe uhfere in puncto matricuſæ, bey ber doͤblichen Reichs ⸗ Verſamlung zu 
Regenſpurg / ſo ſchrifft⸗als durch perſoͤhnliche Abordnung / angebrachte hoͤchſt 
erhebliche anb bedauerliche gravamina, dergeſtalten ju mitletdigen Hertzen aezo⸗ 
gen / daß ſie dieſelbe / für beweg · und erheblich ertennet / aud) durch ein conſen⸗ 






ires 


* - 


f il 


| 430 | DIARIUM |. ^ — Oenbtba 
Auno 7685. tirtté hoch reſpectirliches Reichs Gutachten / die hoͤchſtnoͤhtige moderation be⸗ 
Auguſtus. ſchloſſen / uno an bie Roͤm. Raͤyſert. Majeſt. unſern Allergnaͤdigſten Kaͤyſer unb 
Herrn / ſelbſten um allergnaͤdigſt verfuͤgende weitere Verordnung / an des Lobl. 
Swaͤbiſchen Craiſes aus ſchreibender Fuͤrſten Hochfuͤrſtl. Gnaden unb Hoch⸗ 
' fü ftl. Durchl. allerunterthaͤnigſt recommendiret baben s Alſo iſts aber leider] 
| an vcone ; daß / (ie vir kaum dieſen erfreu iden Sada Gialuf / qu 
unſerer armen Angehoͤrigen 3 roft unb Erquickung / gleichſam angeróret und 
vernommen / uns leider? GOtt erbarm es / abermahln ein ſolch grauſames / 
ohnverſchmertzliches Ungluͤck / darinn zugeſtanden / indeme der Allerhoͤchſte Gott / 
ín einem entſetz ichen Donnerweiter / durch einen feurigen Crab / nad) beylie⸗ 
gendem warhafſten Abriß / und bebauenidoer Erzehlung / eine jo erſchroͤckliche 
Prunſt / bey uns entſtehen laſſen / daß in wen:g Stunden ^übtrbit 100. Gebaͤu / 
mit deme / to darinnen geweſen / unb nicht ſalviret werden koͤnnen / elendiglich in 
bic Aſchen gefallen / mithin abermahlen / dieſer vorhin arma und be rangten 
Stadt / unb dero Innwohnerke / ein bedauerlicher / hoͤchſteinpftediicher Ruin jus 
gezog en worden / worbey foͤrderiſt der Goͤttliche Almacht/ mniglich zudancken7 
daß die uͤbrige Gebaͤu dieſer Stadt / von der um ſich geweſenen entſetzlichen Flam⸗ 
men / nicht vollends verzehret / inb alles in die Aſchen gelegettvorben / mit was 
eor Schmertzen unb Wehemuth , Seufftzen und Thraͤnen / dieſes Jammer⸗ 
volle Spectacul / die aus ihren Steinhauffen rauchende Brand⸗Stell / das 
Wer flagen oer armen verderb⸗ und verbrenneien Perſonen / eißgranen Maͤn⸗ 
ner / Wittwen unb Waoͤyſen / ja vieler armen Kinder / wir lcibe: anzuſehen unb 
anzu oͤren faber, koͤnnen Cuer Excell. von febjtrn hochvernünfftig erwegen / 
bit bey dem vorgeweſenen z0. Jaͤlꝛrigen Teutſchen Krieg / unſerm Stadtweſen 
zugezogene / grundſtuͤrtzende Drangſalen / urb ber noch daher ob ben Halsiie⸗ 
oende anverſchmerliche Schulven⸗aſt / neben ber verarmten Buͤrger⸗und 
Bauerſchaſſt ; unb dahin gefallenen Handel unb Wandel / auch andern unge⸗ 
meinen zugezogenen Beſchwerden / ſind jaleider bey ung ; annoch gleichſam 
gantz offene friiche Wunden / welche bet juͤngſt verfloſſene Krieg / aura neue der⸗ 
geſtalt wieder auffgeriſſen / daß mit ſolchen unbeſchreiblichen calamitaͤten und 
neuen Schaͤden vermehret / bag e$ mehr ju bewe.nen als zu beſchreiben; An ſtatt 
verhoffter reſpiration aber / muſſen wir leider / abermahlen / mit unſerer hoͤchſten 
Beſtuͤrtzung / mit betruͤbten Augen anſehen / ba eme unglück ſelige Begaͤb⸗ 
nuͤs der andern die Hand bietet / und die ausgebrochene groſſe Feuers ⸗Nobt uns 
auffs neue. feinen bódyit beſeutzenden Schaden unb Ruin geſetzet hat. Wo⸗ 
hin koͤnnen aber in dieſer hoͤchſten Truͤbſahl / und unſerer armen Ange! oͤrigen 
groͤſten Hertzeleyd / nechſt dem lieben GOtt / welchen ror mit innbruͤnſt iaen Ge⸗ 
bet / zu Abwendung voͤlligen Vetderbens / herzinmalich anflehen / bit mehrere 
getroͤſtete Zuverſicht nehmen / denn zu dieſer hoͤchſtgeprieſenen Reichs Verſam⸗ 
| lung ' 


* 


aM 


— — — — Ro Us — 


Geſchichte E UR OP XU M. an 


— dung / weiche (ib noch jederzeit der bedrangten Reichs Glieder / unb infdimoerc 


Ungluͤcks Faͤll gerahtene Reichs. Staͤnde / hoͤchſtruͤhmlichſt angenommen; unb 


denenſelben / 65 banbgefommener Gelegenheit / hierdurch einig erſprießliche 


conſolation, zugeleget ot; Sn welcher motiven anerwegung / an Gu. Excell ic. 


unſere geborfame angelegniſte Bitte gelanget/ dieſelbe geruhen / dero allerſeits 


hoͤchſt und hohen Herrn Principalen, auch Ohern und Committenten / dieſen 
unſern bedauerlichen Zuſtand / dabin ohnſchwer / aus Chriſt⸗mitleid. nter 
Compaſſion, s recommancliren / batnítbep fünfftigenSXcebs und Creis 
Vorfallenheiten bierauff bewegliche reflexion gemachet/ unb bey fo uͤberhaͤuff⸗ 
ten Drangſalen / Schaͤden unb Calamitaͤten zu ber fo hoͤchſt benoͤhtigten Con- 
lpiration , die Kraͤfften / uͤbergel aſſen / mit" in dieſe alte Stadt / welche fib noch 


jederzeit pro Imperatore & Imperio, als etn zwar geringer / doch getreuer und 


gehorfamer Stand bes Reichs/ willig und devot erwieſen / noch ferner ars etn 


tuͤchtiges Hlied, bey bem Heil. Roͤm. Sei; beg behalt in werden moͤge 


Hieran verfuͤgen Qu. Exxell. Hochw. Gn. unb unſere großguͤnſtige Her: 
ren / ein Werck / ſo bero fuͤrtreflichen meriten gang convenient, unb wir ſind e$ 


mit ohnaus geſetzten gehorſamen und ſchuldigſten Dienſtgefliſſenheiten / hinwie⸗ 


rum ju demeriren / ſo willi als erbietig; bie wir ohne das / nechſt ringfuͤgigen 
Stadtweſens / angelegenſter recommendation , mit getiemenden refpe& , wir 


verharren. TA 
^0. Qu. Excell. Hochw. 8n. unb unſerer 
| 22 | 4topa. hoͤchſtgerhrien Herren 
Datum den7. Aug. 1680. | 
Unterthaͤnige uno Syémflbereit: 
tí 


; (líafte A 
Staͤttmeiſter umb Raht deß Heil. 
Reichsſtadt Schwaͤbiſ. Hall. 


2 
- 


3 Bethaurlicher Abriß / und f mertzhaffte Erzehlung / der 


den dritten Junii 1os oſten Jahrs fuͤrlauffenden / au Oa 


in Schwaben / lleider tt erbarme es!] entſtandener 


groſſen und erſchrecklichen Feuers⸗Brunſt 
Leichwie deß Heil Roͤm. Reichs⸗Stadt Schwaͤbiſchen 
S3 Hall / als ein offener Graͤntz Ort / zwiſchen Schwaben 
fib Francken / nmicht allein be bem vorgeweſten bluti⸗ 
gen dreyſſig⸗jaͤhrigen / und letztern Teutſchen Krieg / groſſe un: 
verſchmertzliche Schaͤden / Ruin umb Verluſt / neben vielen am 
4zſter Theil. Dpp bern 





Anno i680; 


Aug Litus, 


* 


| £482  DEPrIARIUM ESrondhderbare 
Anno 1686. dern Trangſalen und Calamitaͤten hoͤchſt⸗ bethauerlich außge⸗ 
Augitu. ſtanden / ſo / bafi die alt und neue Wunden gleichſam noch at 
| lentbalbenoffenunb aufgeriffen vor Augen ligen Alſo iſt auch 
ermeldte dieſe Stadt / ihrer Situation tmb Beſchaffenheit nach⸗ 
CGbevorab dieſelbe theils in ſolchem Stand nicht geweſen / abre 
noch iſt / wie ſie von einigen Topographis , auß Abmangel f». 

chern und ro rndrffrigen Berichts / beſchrieben / unb eon ans 

bern/aug gleichmaͤſſigem Irrthum nachgeſchrieben wird) viel 
.. nb manchmahl groſſen Feuer⸗und Waſſer⸗Schaͤden unte 
worffengeweſen / wie ſie dann einesmals / in vorigen Seculis eine 
ſoolche grauſame Feuersbrunſt erlitten / ba manvonbemalfe 
genannten Sulffer⸗Thor bif an vas Staͤtt⸗Thor ſehen fóns 
nen / wordurch deg rd einen urmſaͤglichen Schaden / zu⸗ 
mahlen auch das Rathhauß im Rauch aufgangen / ettet 
worden. So hat nicht weniger bas Waſſer / ermeldte Stadt / 
oͤfftersin ſolchen Schrechen / Schaden und Verluſt gebracht / 
daß gleichſam zu ewiger Gedaͤchtnuͤs / bem Thor am ſteinen 

Steg eingegraben ſtehet: 


Wann GOtt die Menſchen will auffwecken / 
Kan Ers mit gener und Waſſer ſchrecken. 


Welche Waſſers⸗Gefahr faſt jaͤhrlichen / ſonderlich o grofem 
Eiß / zu Delorgen/morpurc Dag auf dem Kocher herabfloͤſſende 
Holtz / mit ſolchem —— qum oͤfftern durchreiſſet / daß es die 
Waſſer⸗Gebaͤue ruiniret / Brucken und Steg wegnimmet / und 
ſowol gemeiner Stadt als denen armen £euten imbeſchreibli⸗ 
he Schaͤden zuziehet. Unter dieſen erſchreckenden Zeichen nun / 
bat [tiber ! leider! bad Feuer bep dieſer quien Staͤdt juͤngſthin 
wiederum ein hoch⸗beſeufftzen des Ungluͤck und Glenboerurfae 
het / welches man alhier umſtaͤndlich zu beſchreiben / darumen 
fuͤr eine Nothdurfft ermeſſen. / weilen bereits dieſes traurigen 
Fuͤrgangs halber / einige gantzfalſche/ —— ipsae 
menten bin imb wieder außgegeben worden / welchen / enigen 


^ 


Glauben nift beyzumeſſen gebetten wird. 


Den 


GBeſcheichre. EVROPÆVM. amo 
Den dritten Junü inſtehenden 168often Jahrs / zu Nachts Aano réte. 
gtgenioMbribat fic) ein ſchweres ſtarckes Donnertoetter/über Angafos- 
bít Stadt Schwaͤbiſchen Hali / auffgezogen / wobey es ſich be·⸗⸗ 
geben / daß von einem entſetzlichen Oonnerſchlag und Blitz / 
drey aneinander geſtandene Scheuren / in ber fo genannten 
Gelbinger⸗Gaſſen / gleichſam yumalen angezuͤndet / ünd weilen 
einige leicht Seer fangenoc Materien darinnen béfinblid) ge⸗ 
weſen / hat die allzu groſſe Janmdee dabey geſtandene Haͤuſer 
unb Gebaͤu(galler fuͤrgtkehrten moͤglichſten Huͤlffe unb Diet: 
tung ohngeachtet) dergeſtalten ſchnell erreichet / daß wegen deß 
um jid gefreſſenen Feuers / die Innwohner / welche mehren⸗ 
theiis nahrhaffte Buͤrger unb Handwercksleuthe geweſen / ne⸗ 
ben den Ihrigen / Leib unb Leben nicht tool erretten / noch die in 
ſolchen Gebaͤuen geweſene Mobilien / Frucht und Wein / wel⸗ 
che auch die noch umb etwas vermoͤglichere Burgere in der 
Stadt daſelbſt / als an darzu bequemen Orten / im Vorrath 





^ 4 


' ' gtbabt/ fatviren fónnen / Vier Ua Perſonen daruͤber 


kheils bas geben gelaſſen / theils abſcheulich verbrannt / und vieb⸗ 
leicht die meiſte nicht wieder zurecht kommen werden / aud) die 
tibrige Inwohner der Stadt (mit was Schmertzen und Jam⸗ 
mer Klagen iſt leicht zu erachten) zuſehen muͤſſen / daß in wenig 
Stunden aber die huudert Gebaͤu / ſamt deme / was darinnen 
eivefen/unb nicht ſalyirt werden koͤnnen / erbaͤrmlich im Rauch 
arſa gangen Ine verbrennet worden; worunter ſonderlich 
3. Herbergen als zur Sonnen / zum Hirſch ud gruͤnen Baum / 
tvit aud) vier Beckerhaͤuſer / welche bey dieſer Stadt vor an⸗ 
dern ſind hoch gehalten worden / nicht weniger der Stadt Wag⸗ 
hauß / ſo dann ein ſchoͤner groſſer Thurn / ſamt bec Glocken uno 
ban Uhrwerck / die dabey geſtandene gantze Buchdruckerey / ei⸗ 
ne Schul unb zwey andere an der Stadtmauer geſtandene 
Thuͤrn / neben denen babe) geweſenen Stadt⸗Gebaͤuen / uno 
aal andern fátfrmeenbiglid zu Grund anb à die Aſchen 
allem. o 5.7. ve | D | 
Mit was fuͤr Schmertzen und Weheklagen / dieſes Sons 
DTE mer⸗ 





494 | DIARÍIUM. — ^O onberbare - 


Annc 1620. mer⸗volle traurigt € pectacuLapgufeben / welches kein Abriß 
Auguftus. — ober Entwurff ſo erbaͤrmlich oor die 9fugen legen tan als er⸗ 
ſchroͤcklich das grauſame Feur / bieumb fl oefreffene dam. 
men / und oer entfetslidye Einfall bedeuteter Thuͤrn / Haͤuſer unb 
Gebaͤu anzuſehen geweſen / ja mit was fuͤr betruͤbtem Hertzen 
uino Gemuͤth / owol mitten unter denen wuͤtenden Feuerflam⸗ 
men / als anietzo / wo bie Rudera unb gleichſam noch rauchende 
Steinhauffen vor Augen / das Schreyen und Heulen der ver⸗ 
derbten Jammer⸗lechzend⸗ und Seuffendeyn / theils alter eiß⸗ 
grauer Perſonen / theils junger unmuͤndiger / oder auch ande⸗ 
ver armen Kinder / ja Wittwen unb Waiſen man angehoͤret / 
und noch anzuhoͤren habe / kan ein jeder obapaflionirter C bris 
ſten⸗Menſch / ſonderlich aber derjenige / welchem zuvor die Ge⸗ 
legenheit deß Orths und die geſtandene Gebaͤu dekannt gewe⸗ 
ftn / wiewolen nibtobnebittere Thraͤnen⸗Vergieſſung leicht⸗ 
lich ermeſſen / bevorab ber ſonſten ad pias cautas. tb zum Troſt 
ber Armen tundicte Hoſpital bey ber Stadt / bereits mit ſo vie⸗ 
len armen Perſonen angefuͤllet / daß derſelbige anjetzo dieſen 
armen verderbt⸗ und verbrennten Leuten / leider nicht zu Huͤffe 
und ſtatten kommen kaan. — J 
Und iſt ory dieſem groſſen Ungluͤck und unverſchmertzli⸗ 
chen Schaden / noch der Goͤttlichen Allmacht zu dancken / daß 
daseerſchroͤckliche Feuer / doch endlichen fein Ziel gefunden / und 
dieſe arme Stadt / welches gar leichtlichen geſchehen koͤnnen / 
nicht gat gu einem erbaͤrmlichen Kohl und Aſchen⸗Hauffen ge 
worden — utt | m. 
. Sad) bieftr erſchroöcklichen Feuers⸗Brunſt / bat etliche : 
Adgc und Naͤcht / ſich das Feuer / wegen entſtandenen ziemli⸗ 
chen VBmos unb Ungewitters / wiederum auf denen Stein⸗ 
hauffen ſtarck verſpuͤhren laſſen / ſo / daß man wegen groſſer be⸗ 
ſorgter Gefahr / viel Taͤge und Naͤcht / mit ziemlichen Koſten 
bít Kudera auffgraben / Wachten halten inb Patrolliren / auch 
allenthalben dem Feuer / mit zuſammen geſetzter Hand und 
Kraͤften / ſteuren laͤſſen muͤſſen. $ | 
| 22 ic 


A 


Do 


— 


Geſchiche. EUROPÆUVM. Cy 


4 
Die Goͤttliche Guͤtigkeit erbarme ſich uͤber dieſen ſchweren no 1689- 
betrauerlichen 9&uin fo dieſer betrangten Stadt abermahlen ANbboftus. 
zugezogen / uñ erwecke deroſelben mitleidige Reichs⸗ und Craiß⸗ 
—S— bey kuͤnfftigen Vorfallenheiten / auff den er⸗ 
littenen Nothſtandt dieſes gemeinen Stadt⸗Weſens / mit 
Chriſtlich⸗ ge nnter Compoſſion reflectiren / nicht weniger er .- 
wecke der hoͤchſte GO TT / auß ſeiner unendlichen Gute und -- 
Barmhertzigkeit / denen armen verbrennten unb ín Warheit 
recht miterabienfDerfonen / Chriſtliche Patronen unb Wol⸗ 
thaͤter / welche ihnen mit einer milden Sieuer an die Hand ge⸗ 
hen/ und in bem fo groſſen zugeſtandenem Ungluͤck unb Elend / 
einige Huͤlffe unb Troſt beyſcha fen moͤgen. Allen und jeden 
Chriſten⸗Menſchen aber / ſeyen und dienen dergleichen ſchwere 
Wetter⸗Zeichen / fuͤr ohnfehlbare Vorlauffer und Vorbotten 
deß bald hercanahenden Juͤngſten Tages / oa wir alsdann. 
den allherrſchenden Richter JEſum / mit einem groſſen Feld⸗ 
Geſchrey deß Ertz Engels / zum Gericht deß Feuers uͤber die 
gantze Welt kommend / erbicfen/ umb in ewiger Herr lichkeit / 
uͤber Ungluͤck / Welt und alles Ubel triumphiren werden. 


Chur · und Fuͤrſtlich / wie aud Reiche Stadtiſch· Con 
? cluta. d Fuͤrſtl. T — Damfti. 
ben esttommenen Graffſchafft 9tfcanien ſuchende Satis 
fa&ion betreffend. . 
Dict.den 15/25. Auguſt. 1686. 


Gput- unb Fuͤrſtlich Conclufunr, 
Da a1, Auguſt. 1680. 

& An Bot in bon Chur⸗ und Fuͤrſti. Collegis, ab denen am 

25. Februari / unb 27. Julu / jungſthin per Dictaturam 
V coMmmunicirten Memorialiem / und Beylagen / mit mehrern 

erſehen / was das geſambte Fůͤrſti. Hauß Anhale / wegen der demſelben 

entkommenen Graffſchafft Aſcanien / bey die ſem Reichs⸗Eonvent / in» 

aͤndig angeſucht / Moi cur r^i mat nun nicht un⸗ 

| | po ttal 





DIARIUM Sonderbare Geſchichte 


486 ; 
Arno icio. terlaſſen / dieſe Sach ín behoͤrige Deliberation susicban; Alſo ift da⸗ 
Augultus. eae gehaiten umb geſchloſſen worden / af bem Furſu Hauß Anholt er⸗ 
iwehncer Gr ———— Vergnůgung jugómey 
dannenhero Ihro Kayſetl. Maſeſt. gebeiteuer maſſen / jedoch mit bem 
Vorbehalt perdes zu crecommendiren-(epe / bag ſolche 
Vergnagung Hochgedachten Furſtuchen Hauſes / eigener Erklaͤrung 
—— — taufftiger Ve⸗ 
gebenhen conſiderirt / und eingerichtet werde 


Reichs⸗Staͤdtiſch Concluſum. 
Freytags den 23. Aug. 1080. 
Ach deme mon bic beni. Februaru / und 27. Vati nechſt ver⸗ 


wichenen Jahro dictirte Jodi feft. Anhaltiſch Memoria- 
lia und Communicata, in puncto ſuthender Satisfaction. 















Unſachen eine 

— bas Peritum ——— Qu 

allerunterthaͤnigſt ju —— tel ta Dieſelbe 

geruhen wolten / Hochgedacher thhiffdam Vor⸗ 

fallenheiten dahin allegnábiaft ido demſelben doch ohn 
————— uno Beſchwehrung amv 

derer Staͤndten / ſamt up jenbrra doige ——— und es 

Praes chc funem Valuge dahher / in etwas worset aq 











Dess 8 o, - | 
Neundter Monat 
S E P 1 E M bER, 
It 
Herbſtmonath genannt. 
D, ons Hofe ju Ling fatte man für nichts mehr / alo fülgbie Kayſ. Hofiſt 
«d 





Syefexfiv/2Uiane/telchc Ihr. Kapferl. Majeſt. mit denen Cro⸗ 19e ber 

en / Spaucn und Engeland gemache / ju ſorgen / wear der⸗ P nt | 
ſelbe darauff bedacht / wie aud) andere Chur⸗ und Sein deß Reichs / füitig. fws- 

fich in die ſelbe zu begeben) vermoͤget werden moͤchten. Immitteiſt io 

en Ihre Kapſerl. Majeſt. nebenſt Dero Kahſerl. Gemahlin / unb bre 

Dur chl. Erſ hertgogin Maria Amhona / eint Reyſe nach Mariabrãck 


Semfen yogbamf bcn Gebarge amficücie] dahin 
gaͤhſtutzigen Hoͤhe / tragen lieffen. Den ——— Coi nach Siman⸗ 
den / den7 / 17. nach Laubach / und den folgenbat Tagnach der Abthey 
e Jalitoo C5ígdbernacfgteten und langten ben r4. Abende / 
wiederumb gluͤcklich ap / alteo aut 3 age vorbere Coe, Ourcht. bur 
Hertzog von Lotthringen von Ens gleichfals arrivirt. 

0 utm] 27. haben allerſerts gnaͤdigſte Herꝛrfchafften das Mae⸗ Kayſ. Maj 
tagmatécp ben Herren PP. Capucinern eingenommen unb Nachmit⸗ hoͤret be P. 
tags der Prebigt / welche der heruhmte P. Marcus Aviano in Italiani⸗ pe 
ſcher Sprach de ptætio animæ gehalten / mit groſſer Andache beyge⸗ bist. 
wohnet / und unterſchieduche ————— 
darinnen er ſich als cine feinen fittfamen Xeligieufen erwieſen. C. 
miſchte fid) fonffen gantz in keine weitliche Sachen / chate auch niches 
ſonderdohꝛes / ole daß er Vic Morgenumb7. Lor cn uir" ' 

























425 DIARIUM Kayferl. Hoff⸗ 

Anno 163c. Meß laſe / folgends einen actum Contritionis verrichtete; unb zwey⸗ 
Septembet. mol bie Bencdiction gab. Symübrigen redete er ſcharff wider bic L aſter 
unb Ungerechtikeiten / und [agte/baf man durch Ablegung derſelben are 
fangen maͤſte / den erzuͤrneten GOtt zuverſuͤhnen / Dann ſein ertheuter 
Segen ſeye nichts anders / als eines jeden gemeinen Prieſters Segen. 

Odb nun zwar derſelbe von ſeinen Geiſtuchen Herren Obern/ nad, Ita⸗ 

lien zu kehren / befelcht geweſen / weiln aber Ihre Majeſt. die regierende 
Kapſerin / fuͤr benfciben bep erſt beruͤhrter Obern Geiſtlich keit willfähri⸗ 

ac Erlaubnus (vermittelſt deren ihme / auff eine gewiſſe Zeit erlaubet 
worden / nicht nur an den Hertzogl. Neuburgiſchen Hoff / ſondern auch 

gat nad) Duͤſſeldorff ju Ihro Hochfuͤrſtl. Durchl dem Hertzogl. Erb⸗ 

Printzen / unb Oero Gemahlin Ertzhertzogl. Durchl. Mariana / eine 

Reyſe zuthun ) als hat er den Weg dahin wuͤrck lich angetretten / nad) 

dem er vorhero die leſte Setmon de pretia divina tt der Kayſ. Burg 

zu Lintz gethan / und denen ſaͤmtlichen Kayſerl Majeſtaͤten und Ourchl. 

den Segen gegeben. E 
Sonſten Babe Ihre Kapſerl. Majeſt. den Hn. Grafen Srang 

von Thun / welcher ale Kayſerl. Envoye nach Engeland geben ſolte / zu 

Dero wuͤrcklichen Hoff · Kriego⸗Rath reſolvirt, welcher bot darüber 
bae gewoͤhnliche Jurament abgelegt / und im Kriegs⸗Rach Poſſeſſion 
genommen / deß andern Tags darauff aber (cine Reyß nach Eugeland 
fortgeſetzet. Mitlerweil wurde mit dem Engelaͤndiſchen Geſandten 
Midleton fleiſſig conferirt; So hat aud ber. Sicbenbuͤrgiſche Ge⸗ 
ſandte / Leßloweyde Commiſſarien erhalten / weiche ſeinen Vortrag / 





weicher meiſtentheils in Klagen uͤber die Ungarn beſtanden / anhoͤren 


ſolten / welche abcr mit Gegen⸗Klagen beantwortet worden ſind. Es 

ward auch von Hoff cin Currier nad) Conflontinope abgefertiget / mit 

Ordre an den Kayſerl. Geſandtendaſelbſt / daß er in der Friedens⸗ro⸗ 

rogation embſig negotiiren / und dem Groß⸗Vezier Klagen über den 

Vezier ou Ofen einreichen ſolte / daß er ſeine Leute neben den Rebellen 

wider bic Kayſ.· Voͤlcker agiren lieſſe / ingleichen auch ben Tartarn hier⸗ 
zu Anlaß / und freyen Ourchzug geben thafen. 
Funeraltgen Denzo. dieſes (10. Octobr.) Vormittag / haben die gewoöhnliche 
deß verſtorbe· Funcral-Exequien, deß hochſeligſt abgelebten Herrn sore Ihr. 
P - | * Sürft, 


Pd 


- 
- . 


€ — — M 


Am Land⸗Geſahichte. EUR O.P EUM, gae. 

'—— Sürfil. Gn Hu. Wilderici in St Stephans hohen Thumbs⸗Stiffts Aeno r6go, 
FSirchen / bey auffgerichtetem gar koſtbaren ſchoͤnen Trauer⸗ Geruͤſt / MESE ; 
welches / nebenft etlich bunbert weiſſen ſo wol groß / alo mittelmaͤſſiger on 
Wachs⸗Fackein unb Liechtern / auff ſubern Leuchtern / mituͤberaus chalten. 

s. ſhoͤnen ſinnreichen Symbolisgegieret / auch dabenebenſt cin mit Gold 
v Amb Sülber reich gewircktes / von gũldenen langen Frantzen / und mit cis 
nem ſalbernen Creutz geziertes ſchwartzes Leichtuch zu ſehen war / ihren 
Anfang erreichet; Wobey an hohes Corel s Impr durch ben daſigen 
Weyhe⸗Biſchoffen / Ihro Hochwuͤrden unb Gnaden / Hn. Abten deß 
Cloſiers zum Schotten /unter ſehr kunſtreicher Trauer⸗Muſic gehal⸗ 
ten / und von dem Hn. P. Gelaneſchuͤtz / Cocietatis ſeſu und Ordinari⸗ 
Thumbſtiffto⸗Prediger bic Leich⸗Predigt / zu Cr. Fuͤrſt. Gn hochſel. 
Ruhm / bey unbeſchreiblicher Menge Volcks / ſo wol hohen alo nidern 
Setands⸗Perſonen / vorderiſt der Pabſti. Nuncius (nach vorhero bey 
hochgemeidier er. Fuͤrſti. Gn. Herrn Brudern / Hn. Reichs⸗Hoff⸗ 
Raih / Freyherrn von Waldendorff abgelegten Condolentz beygewoh ⸗ 
naiet / verrichtet. 
Eben an dieſen Tag fruͤhe umb ». Uhr fame bao zu der Inquiſi Sewentz uͤ⸗ 
tion Sach deß geweſten Cammer⸗ Praſidenten / Hn. Grafen von Sin⸗ btt ben Gra⸗ 
&enborff / von Ihr. Kayſ. Maj. noch zu Prag angeordnete Judicium fen von Sin⸗ 
delegatum in deß Herren Grafen von Noſtitz Behauſung zuſammen: 
Und nach dem das Volck in groſſer Menge eingelaſſen worden / hat ob⸗ 
erwehnter Hr. Graff von Noſtis vonber be gefuͤhrten Cameral⸗ Be⸗ 
dienung eine weitlaͤufftige Rede gehalten / und hierauff befohlen / den in 
dieſer Sache verfaſten Sententz ju publiciren; da dann zuvorderſt bit 
begangene Verdrechen abgeleſen / unb hierauff der Sententz eroͤff net 
Worden; Es ſolte nehmlich Inquitus, Graff oon Sintzendorff / Ihr. 
Kayſ. Moajeſt.teſtiruiren und erlegen neunzehen hundert unb ſiebentzig 
tauſend Gaforn. 2. An einem Ihro Kapſerl. Majeſt. beliebigem Ort 
hinfuͤro privat leben. 3. Aller Aemter entſetzt; umb 4. bern Fiſco vor⸗ 
bchalten ſeyn / wegen ber micht gnugſam eriduterten Puncten / undwas 
tod ferner Neues vorkommen möchte / wider ben Inquiücum zu agi. 
. rtm; welches ber ungefaͤhrliche Inhalt dieſes Sententz geweſen. Es 
haben aber Ihr. Kayſerl. Majeſ. auß angeborner Clementz und Mu⸗ 
After Theil. t QOqq diigkeit / 


T c€- UU c" -CUNERS —À 
» *» 


499 DIARIUM Ungariſche 
Anno 1680. digkeit / dieſen Sententz geandert / und in zweyen Puncten gelindert / ab 
September. ſo daß ſelbiger auff einer Schloͤſſer einem / gleichwie ein Privat⸗Caval⸗ 
lier / mit gewiſſem Unterhalt ſein Leben zubringen moͤchte / und dann vont 
aller ferneren Anklag deß Fitei befreyet ſeyn ſolte. 

| E Im übrigen langte ber Koͤnigl Srangófijche / nac bem Polni⸗ 
Due de Bi, ſchen Hof gehende Ambaſſadeur / Duc de Vitri, Mittwochs den 18. die⸗ 
de [ce Stacymittage/qu Briſlau an / welcher von E. Hoch⸗Edl. Rath / der 
r Gewonheit nach / mit allerhand koͤſtlichenraren Weinen beſchencket / 
und deß folgenden Tags von Cr. Hochgraͤffl. Excellentz / Hn. Schaff⸗ 


gotſch auffe herrlichſt tractirt wurde. Nach vollbrachter Mahlzeit 


kate er cine Viſite bep ber Hertzogin von Holſtein ab / und ſetzte den 20. 
bito / Vormittags zwiſchen8. und 9. Uhr / feine Reyſe von dannen fo. 
eylfertig / und in vollem Gurricrfort/ ala wann ber Feind hinter ihm bats 
citi waͤre. 

Ungarn hatte mit der einheimiſchen Unruhe noch immer vic pt 





tincube ma, fdiaffen / Danneberomanauff Spa. &ctenbeniiet oar / met 


ditoid gm — Volck zuwerben / und dahin zu fübren/unb warnd von Ihr. Stapf. Ma⸗ 
ſchaſſen. ſeſt. reſolvirt, acht Regimenter zu Fuß / uno ſechs su Pferd / wie aud 
noch (cho Regimenter Dragoner werben zu kaſſen / dann es war die 


Noth ano Urſach zu ſolchen Werbungen nicht gering / weil bie Rebel⸗ | 


Len ſich in viel Hauffen vertheileten / welche fic nach unb nad) mít viclen 
loſen Geſinde verſtaͤrcketen / und dadurch alles ín Unruhe ſetzten:; geſtal⸗ 
ten ſie dann zu Eingang dieſes Monats mit ſechs tauſend Mann / dar⸗ 
anter mehr als der dritte Theil Tuͤrcken waren / diſſeits ber Wage vier 
Caraffiſche Compagnien im Schlaff überficlen / bae Dorff darinnen 
ſie lagen / alobald in Brand ſteckten / und alle Mannſchafft / ehe daß bit 
fc ſich sur Gegenwehr ſtellen kunten / zerſtreueten. Nach dieſem ver⸗ 
ſtaͤrckten (ic ſich durch Huͤlffe deß Teckely / mit Turcken und Tartarn 


auff funff zehen tauſend Mann / unb hauſeten durch gan Ungern treff⸗ 


lich uͤbel. Dann weil dieſes Volck unglaublich geſchwind war / und alle 


brep Tage / mit denen hinter fich auffs Pferd geſetzten Dolpatſchen / 
mehr als viertzig Meilen marchiren kunte / ſo durchzogen ſie faſt alle 
Winckel der Cron mit unglaublicher Geſchwindigkeit / unb ſetzten fic. 
endlich ins Zipſerland. Derowegen muſte der Sapf General Caprara/ 


— TA 


— 


^ 


Beſchichte. ^X. EURO? EWM. E 4v | 
mit den Seinigen ju Windiſch⸗Pram / unweit denen Berg⸗Staͤdten Anno 168a, 
ſtehen bleiben / und trauete ſich ober (o ſchnelle anb ſtarcke Feinde gar deptoraber. 
nicht. Zwar kamen vice Rebellen nac) Sibuſch su bam aldortigen 
Staroſten Irrland / mit ihme zu tractiren / daß er ſie mit fuͤnff tauſend 
Mann uͤber ſelbigen Paß in Schleſien einfallen laſſen moͤchte / für 
welche Willfaͤhrigkeit fic ibm zwey tauſend Duraten angebotten / ne 
benſt Verſicherung / daß ſie in Polen nicht den geringſten Schaden 
Aun wolten / ber ihnen aber ſolches rund abgeſchlagen / eie Paͤſſe ver⸗ 
hauen / und mit ctlic) hundert Wallachen beſetzen laſſen. Nichts deſto 
weniger blieben die Rebellen auff dieſen Gedancken / und ſuchten täglich 
durch den Paß Jablunka in Schleſien einzubrechen. 2 ) 
Den 19. fatte Dic Malcontenten ben. Kayſerl. abermafe einen Rebellen fülo— 
Einfall geihan / und zwo Compagnien zu Pferd ruinirt; wobey fie fic len den Kayſ 
auch eine anſchnliche Summa Gelds bringen laſſen / womit ſie die Sar; ein. 
ſerl. Volcker / denen man zehen Monatſold ſchuldig war / unb deßwegen 
ju meureniren anfiengen / auff ire Seiten zubringen ſuchten; worzu 
ihnen von dem Fuͤrſten ín Siebenbuͤrgen nicht wenig huͤlffliche Hand 
gebotten worden. Derowegen kunte man auff Kayſ. Seiten kein beſ⸗ 
fer Mittel wider dicſen hefftigen Feind erfinden / als daß man auff einen 
raiſonablen Frieden bedacht ſeyn muſte. mE | 
Nun ließ ſichs manchmals zu einem Vergleich ziemlich an / als huncten / fo 
«in es wolte bic beſtaͤndige Folge nicht baben ; Senn ceticffen fich zwar ben Rebeilen 
die Rebellen etzliche Friedens⸗Puneten von denen Kayſerlichen vortra⸗ vorgetragen 
gen / wozu aber wenig / oder gar kein Gehoͤr fich ſinden wolte. 1. Da worden. 
Teckely und andere Haupt⸗Rebellen / bem Kayſer Abbitte thun. 
2. Daß ihre Guͤther in dem Standte / in welchem ſie damals geweſen / 
ihnen reſtituirr werden ſolten. 3. Da fic mit Niderlegung ber Waf⸗ 
fen in zwey außgezeichnete Geſpanſchafften / jenſeits ber Theiß ſeßhaft 
bleiben / und daſelbſt freye Glaubens⸗Ubung pflegen koͤnten / und ſolches 
ſo lange treiben moͤchten / biß einneuer Reichstag / von bcr Sache wei⸗ 
ter zu handeln / gehalten wuͤrde. 4. Solten die ledigen Aemter in dem 
Koͤnigreich denen qualißcirteſten Ungariſchen Edellcuthen anver⸗ 
trauet werden. 5. Solte Ihr. Kayſ. Majeſt.das Palatinat vorbehalten 
ſeyn: Dieſen letztern Puncten hatte man darumb bench andern eins 
Qaqij vecrlei⸗ 


p^ ^7 DIAKIUM ungariſae 


Ago 1680- verleibet / weildie Rebellen fic vernehmen laſſen: Sie muſten unb ſoll⸗ 


September. 


ten einen Palatinum haben / welcher ſtets in Ungern reſidirte. Aber / 
wie gedacht / die Malcontenten hatten feine Ohren hierzu / weil ifr Be⸗ 


gehren nicht ſo / toic fic gewolt / eingerichtet worden / weil ſie Verſiche⸗ 
rung allerihrer Privilegien / Beneficien und Gerechtigkeiten / ſamt der | 


Einraͤumung ihrer Kirchen / uno Schulen Baben / welches aber Ihre 
Kapſerl. Majeſt. keineswegs eingehen wolte / ſondern ſolches Dero 
Diſcretion beim zuſtellen begehrten. Unterdeſſen lieſſen bic Regimen⸗ 
ter / ſo mannach Ungern geſendet wegen außbleibender Beſoldung ge⸗ 
ringen Luſt zum fechten verſpuͤhren. Nichts deſto weniger wurden von 
Kayſerl. Majeſt. unterſchiedliche Currier außgeſchickt / welche umb die 
Erlangung deß Friedens bemuͤhet ſeyn muſten. Es kame auch endlich 
ſo weit / daß bic Friedens, Projert bin und her sur Unterſchreibung des 
tragen wurden. Den 25 .dieſes / gieng cin Cutrier Coͤllaſter Probſdo/ 
welcher bißher am Kayſerl. Hoff als Teckeliſcher Geſandter / deß Frie⸗ 
dens halber negotiirt, ins Ungariſche Lager / weicher herrliche Condi- 
tiones nach Wunſch der Ungern mitbrachte. Und damals hielte man: 
ben Frieden (chon fürfovic/ale geſchloffen / alſo daß der Graff Tecke⸗ 
p ſelbſt ſagte: Wir koͤnnen es bod) nicht hoͤher bringen / darumb 
wollen wir in GOttes Nahmen ſchlieſſen / damit deß Raubens 
unb Verwuͤſtens in unſerm Vatterland ein Ende werde. In⸗ 
deſſen wurde der Teckely von guter Hand gewarnet / er ſolte micht zu 
ſicher ſeyn / ſondern ſich wol in acht nehmen / ſintemal ihm der General 
Caprara mit ſeiner Armee auf dem Fuß nach gienge. Deßwegen dann 
auch beſagter Graff / noch ſelbigen Abend / ſich binüberüber ben (paf 
begab / und nicht trauete / ob ihm ſchon vorgedachter Probſt / als ſein 


Geſandter / durch ben Currier entbicthen ließ / es habe krine Gefahr mehr 


Allermaſſen von Ihr. Kapſerl. Majeſt. an bie Generalitaͤt Befeh! cy 
gangen / ba fic fich aller Feindſeligkeit gegen die Ungern enthalten ſol⸗ 
ten: d ahingegen hat auch Graff Teckely in feinem Lager / alle Hoſtilit 
ten einzuſtellen / ernſtlich befohlen. mo Stunden nach bem Currier / 
kame der Ungariſche Geſandte felbf im Laͤger an / umb brachte die ver⸗ 
meynte Verſicherung wegen deß Friedens mit / woruͤber alles voller 
Freude wurde / indem der Probſt berichtete / daß or Korſa. Wann 
itia 





. edite. EUKOPAEUM MED ME 
malle der Ungern Begehren eingewilliget / tmb ibnen alle Freyheiten / Anno 1589. 
famtbet Kurchen / nach ihrem Verlangen wieder geben woltc unb gab Septembet. 

hierauff dem Grafen Teckely den unmaßgeblichen Rath / daß er bit | 
Voͤlcker in bic Quartier vertheilen ſolte / damit ſie / nach ſo vielem 
Strapeʒeren / ein wenig außruhen muchten; welches ber Graff auch 
gechan / unb die meiſten Voicker in die Geſpannſchafften Saavos / 
Gpoͤmoͤr und Abbavivor vertheilet / fo gar / daß er nicht mehr / als zwey 
taufend der beſten Kriegsleuthe / unb Huſſaren bey fich behalten. In⸗ 
deſſen ſchickte offtgedachter Probſt heimlich einen Currier zuruͤck an 
den Kapſerl. General Caprara / und ſchrieb ihm / er ſolte mit ſeiner Ar⸗ 
mree kommen / und eylen / dann nun fepe die erwuͤnſchte Gelegenheit / den 
Grafen Teckely su fangen / undlebendig ju6cfommen. Diefer Vrief 
anb Currier wurde von deß Graffen Teckely Leuthen auffgefangen/ 
und ihm von Stund an zu Handen gebracht / welcher den Probſt alſo⸗ 
bald in Arreſt nahme / ſeine Voͤlcker zuruͤck herieff / unb eine Kayſ. Par⸗ 
chey / welche deßwegen zu recognoſciren außgegangen war / (chlugi 
— . anbbit Officirer gefangen nahm / welche hernach ſelbſt das Stratagema 
bekennet und entdecket; alſo daß alles / was bißhero gehandrlt worden / 
auff einmal zu Waſſer wurde. J 


Die fangtübrige Grantzſcheidung zwiſchen der Cron Polen / Graͤntzſchet⸗ 
und der Pforten / haͤtte / denen angeſetzten Tractaten nach / laͤngſt koͤn⸗ dung zwiſchẽ 
nen geſchehen ſeyn; allein fo tar man noch immer im groſſen Unrich⸗ Polen unb 
tigkeiten damit vertieffet. Endlich aber brach der Huſſaren Baſſa zu dem Sünde 
deren Fortſetzung von Caminiec nach Jarlowicz / nechſt Hinterlaſſung fett (etr 
geben tanfenb Mann / nur mit jmeptaufenbauf. Vey ſeiner Ankunft r 
ailda / ließ er denen mit fuͤnff humdert Mann begleiteten Polniſchen 
Commiſſarien / dem Caſtellan von Bracliow Wielhorſor / und dem 
Cron Quartiermeiſter Karizeudezi wiſſen / bof fie zu ihnen kommen 
wolten / welches fic auc gethan. Nach gepflogener mutuellen Hoͤfflich·⸗ 
keit / hat der Huſſaren Baſſa ſeinem vom Tuͤrckif. Kayſer / zu Abforde⸗ 
rung deß gantzen Podolien habenden Vollmacht producirt: Worauff 
die Polniſche Commiſſarien alſobald bic von den Tuͤrcken in Poſſe ſſiom 
Qqq fif, genom⸗ 


*u, 


| 494 DIARIUM Polniſche Geſchichte. 
Anno 1680- genommene / aber zu Podolien nicht mehr gehoͤrige Staroſtcy Czeno⸗ 
eptember. pad / und Landſchafft Latuzen excipirt haben; im Gegentheil aber der 


Huſſaren Baſſa prætendirt, daß Buczacz und Potarn zu Podolien / 
und nicht zu Reurland gerechnet werden muͤſten / jedoch den Juhalt die⸗ 


. frContcren$ mit bem Baſſa Gouverneur von Caminiec zu com- 
| municiten angenommen Dat. | | | 
fanbtag zu Mitwochs Den 22, dieſes / Nachmittag / famen die auff dem 
Marienburg Landtag zu Marienburg geweſene Hn. Abgeſandten der Stadt Dan⸗ 
endiget ſich gig gluͤcklich von dannen wieder zuruͤck / weicher / ob es gleich Anfangs 
wol. etwas ſchwaͤr gehalten / ſo hat ſich doch derſelbe ziemlich wol geendiget / 
in dem einige Bubaren gewilliget / die Sache aber / wegen ber gekauff⸗ 


tcn Sónigt.Cotaroftep Thiegenhafft / biß auff bem naͤchſten Landtag 


aaugßgeſtellet worden. 

Moſcan » Ingleichen fatte Moſcau mit bem Tuͤrcken auch ju(dyaffen 
bet riii. bett dann Da lief fiche auff beyden Seiten qu einer Weitlaͤufftigkeit an/ 
Sürfmnic nach oem bic forte Befelch an ihre Armee im Feld ergchen kaſſen / daß 
allerdings in die Tuͤrckiſche Voͤlcker / welche damals den Feldzug verrichtet / ben 
gutem Ver⸗ Winter uͤber in Podolien / Wallachey unb Ukraina verbleiben ſolten / 
nehmen. wozu dann uͤberall groſſe Provianthaͤuſer gemacht wurden. 
Schwedi⸗ An ſelbigem Hofe erſchiene ein Schwediſcher Geſandter / wel⸗ 
ſcher Geſand, cher wegen der Graͤntzſcheidung in Lieffland etwas anzubringen hatte / 
ter komt nad) und erhielte gar geſchwind Audientz. Nach bem er nun qu derſelben nut 
Moſcau. allen darzu erforderten Ceremonien auffgeholet worden / entſtunde zwi⸗ 

ſchen ihme / und dem Bojarn / Knees Jutrian Volgarowcka / welcher 
einer von den Vornchmſten unb Aelteſten / ein ſcharffer Wortwechfel / 
in dem nemblich dieſer vorwendete / daß beſagter Schwediſche Geſand⸗ 
tc Se Czariſche Majeſt. ncht nach Gebuͤhr angeſprochen unb gechret. 
Nichts deſtoweniger wurden ihme Commiſſarien zugeordnet / welche 
bic Sache bald beylegeten / unb ber Geſandte alſo ſeine fertige Reſolu⸗ 
tuon erlangete; wiewol man dafuͤr hielte / daß dieſe ſchleunige Abferti⸗ 
gung ihre geheime Urſach haͤtte; nemblich / damit dieſer Geſandte den 
Polniſchen / welcher mit ehiſten erwartet wurde / nicht moͤchte zu ſpre⸗ 
chen bekommen. | ) 


Schwe⸗ 


€41906.u Daͤn. Geſchiche. EUR OPJEUM. 455 


Schwoden machte fid nunmebr su bem inſtehenden Reichstag Anno 1689. 
fertig; immittelſt Dat der Hollaͤndiſche Reſident / Hr. Rumpff / in einer Scptemoere 
auff dem Schloß gehabten Audientz / wegen Ihr. Hochmoͤg. ber Herrn — 
General⸗Staaten eine Miſſiv an Se. Koͤnigl. Majeſt. biſtehende in Barbe $$ 
Gluͤckwunſchunguͤber die hohe Koͤnigl. Nordiſche Heurath / unter eini⸗ nis in Schwe | 
ac zur Sache dienender Gomplimantirung dberlicffert/ unb nacf bcm ven Audientz. ' 
befagtet yr. Reſident / als ordinar-Minifter,burch Ihr. on. Majeſt. | 2 
Ceremonien⸗Meiſter / Mtr. othlicb bedient worden / ward er von dem 
Herren Cantzley Rath / und erſten taatesSecretario Hochhauſen / im 

Stamm Ihr. Koͤnigl. Majeſt. in Schwediſcher Sprach / unb zwar in 
ſehr hoͤfflichen terminis beantwortet. Folgenden Tags hatte er auch 
bey beyden Koͤniginnen zu Jacobsthal Audientz / denen er Ihr. Hoch⸗ 
Moͤg. Miſſiven gleichfals unter einigen Complimenten auͤberreichet / 
die ebenmaͤſſig eon denen Staats⸗Secretarien / denen Hn. Polus / und 
Carliſtrohm in Schwediſcher Sprach ſehr vergnuͤglich / und wol beant⸗ 
wortet worden. Ingleichen erhielte der Churlaͤndiſche Eavoyc , Don 
nerſtags ben o, dieſes / bey dem Koͤnig / unb Montags bey ber Koͤnigin 
eu Jacobothal ſeine Audientz; woſelbſt auch ber Engelaͤndiſche Extra- 
ordinari Envoye, Monſt. Warwich / welcher Weib unb Kind mit ſich 
fuͤhrte / angelangt / und feine Credentialen uͤbergeben. 

Immittelſt wurden die vornehmſte Kauffleuthe ju Stockholm Stockholmi⸗ 
auf das Rathhauß vor bem Magiſtrat / in Gegenwart deß Hn. Stadt⸗ ſche Kaufieu⸗ 
halters / Ober⸗Zoll⸗Verwalters / und einiger anderer Herren zu erſchei⸗ the werden 
nen entbotten / von denenſelben zuvernehmen / wer unter ihnen / krafft aufs Rach⸗ 
ber jünaft ergangenen Sónígl. Brdre / unb bey ihrer juaclaffener halber hauß beruffẽ. 
Freyheit reſolvirt habe / ober reſolviren wolte | unmontirte Schiffe auff 
ihre eigene Unkoſten auffbauen zulaſſen. So war man auch im Werck 
begriffen / auff die einkommende und außgehende Wahren und Guͤter 

eine neue Preiß⸗Tafel anzuordnen / krafft deren die Zoͤlle auff das Eiſen 
und andere Wahren / umb gewiſſer Urſachen willen verringert werden 
ſolten. Die Zoͤlle auff das außgehende Kupffer aber / wurden wieder⸗ 
umb auff den alte Fuß geſtellet / und war man nun in der Arbeit begriſ⸗ 
ſen / ein expedient außzufinden / damit bic einkommende vollbcfabene. 

- Sauf. Schiffe nicht folang.auff dem Strom liegen Maggi 
| m onderm 





4€ '" DIARIUM ! Schwediſche un 
Anno 1680. ſondern fo fort ati die Bruͤcke gebracht / unb außgeladen werden 
Seytembet. foönten. E u 
Im übrigen ſtieſſe ſich die Erneuerung der Tractaten mit Franck⸗ 
—— reich vornemblich an zweyen Puncten: Erſtlich / weil ſelbige Cron das 
reich ſtoſſen Hertzogthumb Zweybruͤcken ſelbigem Koͤnigreich zu incorporiren 
ſich. trachtete / welches man aber alhier ſo nicht verſtehen wolte / weil daſſelbe 
durch rechtmaͤſſige Succeſſion an ben Printz Adolphen gelanget. Fuͤrs 
ander / weil Franckreich die Subſidien nicht laͤnger / als bif auf oen Tag 
da der Friede zu Nimmoͤgen geſchloſſen worden / bezahlen wolte / da bod) 
Schweden ſolche biß auf den Tag / da ihnen die letzte Plaͤtze reſtituirt 
unb wied er eingeraumet worden / prætendirte. 


Jr. Reichs⸗ Sontags den io dieſes / geſegnete Se. Hochgraͤffl. Excell. beg 


Truchſes / fyr Reichs⸗Truchſes / Hr. Peter Brahe / nach einiger Tagen außge⸗ 
Poeter Bra⸗ ſtandener Kranckheit / durch einen ſanfften unb ſeeligen Todt / auff dero 
he ſtirbt. Landguth Bogefand / drey Meilen von Stockholm / dieſes Zeitliche. Er 
D tvar cín Herr von 7 9. Jahren / unb Datte fuͤnff Regierungen uͤberlebet / 
auch CDierenbavon / nemblich drey Koͤnigen / Guftapho Adolpho, 
Catolo Guftavo,unb Carolo XI. als jetzo regierendem Koͤnige / unb 

ber Koͤnigin Chriſtina / die Kron aufs Haupt geſetzet. 
& inia komt Zum Jacobsthal var zwiſchen ber regierenden Koͤnigin zweyen 
nad Siock⸗ Cammerherren / Rantzau unb von Qualen (beyde Holſteiniſche vom 
holm. Adeh) cin ſehr ſcharffer Duel / welcher vom Ticktack⸗Spiel hergeruͤh⸗ 
ret / vorgegangen / in welchem ber Letztere von dem erſten gefaͤhrlich ves 

wundet / und dem andern der Arreſt angekuͤndiget worden. 

Montags den27. langte Se. Koͤnigl. Maj. su Stockholm an / 


und nach dem Sie den gantzen Vormittag dem Reichs⸗Rath in wichti⸗ 


gen Geſchaͤfften beygewohnet / unb Nachmittag bem Engliſchen Ex- 
traordinar Epnvoye geheime Audientz gegeben / iſt Dieſelbe noch (eb 
bigen Abend wieder nach Jacobs⸗ Thal auffgebrochen. | 
Hollandi⸗ Zu Coppenhagen langte ber Hollaͤndiſche Extraordinar-Am- 
(d«r 96e». baſſadeur, Herr Moring / zu Waſſer an / und hatte Donnerſtags / den 
fanbter Hr. 9/19. dieſes beym Koͤnig ſeine offentliche Audientz / zu welchem Ende 
Moͤring hat jhn der Hr. Gersdorff / Ceremonien⸗Meiſter / mit zweyen Caroſſen von 


bey Koͤnig in ſechs / und einer mit zwey Pferden abgeholet / in deren einer mit ſechs 


Pfer⸗ 


*-' "fodit . EDUROPIEUM a4, | 
Pfferden Se. Excellentzoben an / und der Hr. Ceremonien⸗Meiſter ge. Anno 1685; 
^ 7 gmübrrgefefjat: Der Secretarius, und andere Officirer aber / ſamtde⸗ September. 
nci tingeladenen Niederlaͤndern / nahmen ihren Platz cheils in bep zwey⸗ Sean 
ten / theils aber in Sr. Eyxcell. zweyen Caroſſen / deren cincmit ſechs / und 
bic andere mit vier Pferden beſpannet geweſen. Hierauff fuhre mann 
-  " gerabeuacb dem Schloß / alwo Cr. Majeſt. Ordinari- Wacht bey der 
Brůcken mit auffgehobenem Gewehr in doppelter Reyhe ſtunde / durch 
welche Se. Excell. zu Sup gienge. Als nun der Hr. Geſandte oben ati 
den Coal kommen / wurde derſelbe bcp oer erſten Treppe von dem 
Ober⸗Marſchal Speckhan empfangen / und bewillkommet / und ſo fort 
n Sr. Majeſt Gemach gefuͤhret / welche demſelben / nach gethaner Re⸗ 
verentz/ mit einem freundlichen Geſicht / unb entbloͤſtem Haupt zween 
oder drey Schritt entgegen gegangen; Worauff er in Gegenwart vit 
ler geh imen Raͤthe / die umb De. Majeſt. warenfeine Propoſirion, fo 
in hoͤfflichen Comꝑlimenten beſtanden / in Niederlaͤndiſcher Sprach 
gethan / weſche Se. Majeſt. in Hoch⸗Teutſcher beantwortet / welches 
alles mit bloſſem Haupt geſchehen. Wornach derſelbe von wolgedach⸗ 
tcm Hn. Ober⸗Marſchall su der Koͤnigin ( welche Boch ſchwanger 
gieng) und von dannen zu Cr. Koͤnigl. Hoheit / bem Erb⸗Printzen ge⸗ 
fuͤhret / und nachgehends Durch den Ceremonien⸗ Meiſter mit aller aes 
buͤhrlichen Ehre und Ceremonien wied er nach ſeinem Loſament beglei⸗ y 
set wurde. Deß Herren Abgeſandten Commiffion beftunte darinnen / B 
bafi tic Herren Staaten (ebroerlangten / die auffgerichteten ractas . 
ten in allen Stuͤcken ju vollziehen / unb mit ber Gron Daͤnemarck in be⸗ | 
ſtaͤndig guter Freundſchafft sp leben; welches Compliment Ihr Koͤn. 
Maj.in Bepſeyn deß Hn. Grafen Guͤldenloͤw / deß Reichs⸗⸗Admirals 
Bielcke deß Reichs⸗Marſchals Corbitz / deß General⸗Admirals Ju! / 
deß Gencral Feld⸗Marſchall⸗Lieutenants / Freyherrn von Wedel / und 
mehr anderer vornehmen Mimſſtern / in faſt gleichen terminis, jederzeit 
unbedeckt beantwortet worden. | 
| $ur$ hernach iſt auch die Princeſſin von Pfaltz / nunmehro Chur⸗ Thur⸗ Prin⸗ 
fuͤrſtin / gluͤcklich unb wol zu Nicoping bep Ihr. Majſeſt. Dero Frau cf eorr, 
Mutter angelanget / worauff bic Reyſe von dar ſo fort nach Coppen⸗ Pfaltz kome 
hagen vorgenommen / und den 24. dieſes / glůcklich uto tool vollzo m nad Coppen⸗ 
Xr tvor, hagen. 


azſter Theil. 


49 DIARIUM Engelaͤndiſche⸗ 


Anno 1680, 
September. 


worden. Se. Majeſt. Bat Dero groffce CD erlangen / nac Sero Frau 
Mutter / als aud nad) Dero Princeſſin Schweſter / hierinnen ſehen laſ⸗ 

ſen / daß Sie ſelbigen Mittag / nach dem hoͤchſtbeſagte Perſonen zu 
Koͤck uͤbernachtet | denenſelben / ín Begleitung Oero Gemahlin / der 


Chur · Princeſſin von Sachſen / deß Cron⸗Printzen / unb verſchiedener 


Trauriger 
Caſus zu 
Flensburg. 


anderer hohen Mmiſtern entgegen geritten folgends auff bem fo genan⸗ 
ten Printzen⸗Noff bae Mittagmahl insgeſamt eingenommen / darauff 
umb 4. Utzr / unter Loͤſung Def Geſchützes fich in die Stadtbegeben / 
und zuſammen biß gar in den ſpaten Abend ihre angenehme Geſell⸗ 
ſchaft vollſtrecket. 

Im uͤbrigen Bat fich su Flensburg cin betruͤbter Caſus zugetra⸗ 


gen / in dem cin Kauffmann von Hetſingnoͤr dahin kommen / umb einig 


Geld einzuuchmen: Iudem Wirthshauß aber / darinnen er eingekeh⸗ 
ret / geriethe cr. mit einem Becker unb Schuhknecht in Geſellſchafft / 
denen er unter dem Trunck (cin Geld mercken laſſen / welche dann / deſſen 


begierig / ihrer Schantzen warnahmen / zu ihme in die Cammer ſchlie⸗ 


Verraͤtherey 
in Engeland 
und Irrland. 


chen / ihme die Kaͤhle eindruckten / ſein Geldnahmen / unb ſich unſichtbar 
machten. Deß Morgens fanden die £cute im Hauſe bei Kauffmann 
im Bette todt / und ward alſo die Sache / als man die andern miſſete / 
entdecket. | 


| 5n Engeland drauete die gefáfrliche Verratherey noch bif ta»: 


her dem Reich nichts Gutes. Dann da kam erſtlich die Zuſammen⸗ 


Verſchwerung der Conſpiranten in Irrland gar in den Truck heraus. 


Wie nemlich ſelbiges Koͤnigreich unter deß Pabſts Macht zu bringen. 
In Londen ward gleicher Geſtalt offenbahr / daß mancher Sohn mit: 


Geld beſtochen worden / ſeinen Vatter zuverrathen / oder denſelben viel⸗ 
mehr ber Verraͤtherey unrechtmaͤſſig zu beſchuldigen / nur damit das 
Parlament in mehr Confuſion moͤchte gebracht / unb bic Verraͤtherey 


deſto unvermerckter unter dem Huͤtlein koͤnte getrieben werden. Unter 
andern wurde deß D. Tongs Sohn gefangen geſetzt / welcher bekandt / 
bap er mit Geld beßſochen worden / außzuſagen / wie er auch) gethan / daß 
ſein Vatter / und Dates ſelbſt bic Urheber der Verraͤtherey waͤren / wel⸗ 
che ſo viel Weſen gemacht / nnd noch machten. Gleichwol ward hier⸗ 
durch ber Verraͤtherey kein Ende gemacht; Dann alles / was Budlow 

| Davon; 


^ * 
. 
. x 
—— 


-— 





Geſchichten. EUROPZEUM.' 499 . 
davon vorhin offenbahret / Bat er nicht allein auff feinem Todibett zu Anno 1689, 
Briſtal berraͤfftiget / ſondern auch vo: (ciem Abſterben / mit Anruffung 9ePtember- 
GOites zum Zeugen / unterſchiedliche gar vornehme Perſonen bé» 
ſchuldiget / welches bit in dem Tour gefangen ſitzende Lords / welche fich 
erſtlich über ſeinen Todt hoͤchlich erfreuet hatten / überaus beſtuͤrtzt ge⸗ 
macht / in Anſchung / daß der Sachen nunmehr bald ber Schluß ge⸗ 
macht werden koͤnte: Es hatte gedachter Budlſow bem Richter Nord 
kurtz vor ſeinem Ende ein verſiegelt Papier zugeſtellet / worinnen er zwo 
vornehme Perſonen / ſo noch niemals beſchuldiget / angeklaget / kurtz 
darauff ſtarb er / und ward auff deß Raths Unkoſten begraben / auff deſ⸗ 
ſen Grab die Umbſchrifft zu leſen war: Teſtimonium quod vivens 
cxhibuit,moriens conftanter confirmavit. Nichtlang vor ſeinem 
Todt ward cine Paͤbſti. Bull von bcm Hn Eithingthon bem Rath 
uͤbergeben / welche in eines Conſpiranten Haufe gefunden worden / wor⸗ 
innen der Pabſt allen denen / ſo das Koͤnigreich Irrland wieder zu der 
Roͤmiſch⸗Carholiſchen Religion ju bringen ihnen vorgenommen / unb 
deßwegen als Verraͤther ihr Leben laſſen muͤſten / vollkommenen Ablaß 
verſprochen. Kurtz darauff ſtellete ſich eine Frau vor dem Rath / wel⸗ 
che mit einem Eyd bekraͤfftigte / daß der Capitain Eli ihr Geld angebot⸗ 
tcn haͤtte / ſie ſolte die Preßbyterianer ber Verraͤtherey halber beſchuldi⸗ 
gen. Unterdeſſen hatte Monſt. Celliere ein Bud gemacht / und her⸗ 
aus gegeben / worinnen die Verraͤtherey wider den Koͤnig vertheidiget 
wurde dawider man aber folgender Geſtalt vcrfuhr. Die Hebamme 
deß Celliers / welche daſſelbe außgeſtreuet / ward mit acht hundert Mañ 
nach der Billory begleitet / damit ſie vor dem gemeinen Poͤbel frey und 
ſicherbleiben moͤchte. Sie fiel auff bem Geruͤſte nieder / und blieb tol 


eine Viertelſtundalſo liegen / unb weigerte fich / ihre Straff außzuſte⸗ 


hen / und wiewol man viel Steine nach ihr geworffen / hat man ſie den⸗ 
noch nicht getroffen. Die Steine hat ſie / ſo viel fic derſelben erreichen 
koͤnnen / auffgerafft / auch bic andern / fo fic nicht erreichen koͤnnen / zu fas 
benbegehret: auf was Urſach aber fic ſolches gethan / kunte man nicht 
wiſſen. Die Urſach aber / warumb ſie zur Straff gezogen worden / iſt 
auf folgender Supplication an ben Lord Maſor /.unb bie Richter zu 


erſchen. | | 
. &rr ij Dem 


oo ^^ . DIARIUM Engelaͤnbiſche 


Anno 1680. Emnach es GOtt dem HErrn gefallen / Seine Koͤnigl. 
| — Majeſt ju bewahren / unb ung ben der proteſtirenden 





vui Religion gnaͤdigſt zu erbalten/ unangeſehen ber greu⸗ 
mn m $^ lícbften umo boßhaͤfftigſten ʒuſammenverſchwerung ber Pfaf 
- n. — fm Jeſuiter und anderer Roͤmiſch Geſinneten / welche aus. 
unterſchiedlicher Examinirung derſelben / uͤber bero gra uſa⸗ 
mes Vorhaben / ſo fic unlaͤngſt entworffen / Se. Majſeſt. ums 
Leben zu bringen / die Religion zu veraͤndern / unb bie Regie⸗ 
rung auff einen andern F zu ſetzen / gnugſam erhellet. Nechſt 
dem geben wir dieſem Hofe nod) einen andern Anſchlag / in⸗ 
bem ſie vorhaben / fo viel als ihnen muͤglich / durch greuliche 
Luͤgen und Erdichtungen die Welt zu bereden / bafi alles bas. 
jenige / was vollkoͤmlich und klaͤrlich wider ſie entdecket / und 
deſſen fic offentlich uͤberzeuget worden / mit Unbilligkeit durch 
ein gewiſſes Buch / deſſen Titul: Unũberwindliche Boßheit / 
auff die Preßbyterianer ſchieben wollen. Welches Sud) von. 
beri Celliers / nad) Auſſag cines Prieſters / ber nune. 
mebr gefangen ſitzet / Namens Anderſon / geſchrieben und ge⸗ 
mein gemacht worden / wodurch bie Zeugniſſen oer bewuſten 
Verraͤhterey zu nicht gemacht / Se. Ma⸗ geaͤrgert / ber Hoff 
des Gerichts / ehrliche Perſonen / Rechtsgelehrie / Richter /unb- 
andere Officianten betrogen / und die Gezeigniſſe rach ieriger 
Weiſegeſcholten / umd gelaͤſtert worden / unangefcben fie biefeb- 
be mit Grund der Warheit / und auffrichtig ab eleget haben / 
welches alſo geſchriebene Buch wir / — 5398 ſchaͤnd⸗ 
liche / boßhafftige und leichtfertige Schifft / die wider affe War⸗ 
heit / und dask are Zepgnißſteeet m allein zu Verfuͤhrung 
Sr. Majeſt getreuer Unterthanen / unb Verunruhigungen 
des friedlichen Zuſtandes dieſes Koͤnigreichs angeſehen ijt. / 
verdammen / und erſuchen in aller Demuth / daß wider ſolch⸗ 
Perſonen / nach dem Geſetze an Ort und Ende / unbnady9trt 
, imb Weiſe / als man fuͤr gut unb dienlich erachten wird / moge. 
verfahren werden. 
B | Hiera 


LJ . 
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Geſchichte. |» —. EUROPAEZUM. for 

Hiernaͤctjſt dbergab einer / Nahmens Edinſton / dem Rath unter⸗ Anno 1080 
ſchicdliche Brieffe / woraus cine mehrere Nachricht der Irrlaͤndiſchen September 
Verraͤtherey su erſehen war / unb ſagte / daß alba zweyhundert Perſo⸗ Arne Ane 
nean beimbhicbe Verſamblungen biclten ; welche aucfy alfobatb von ci- —— 
nem Friede⸗Richter in Obacht genommen / ſechs davon ergriffen / und 
ín Verwahrung gebracht worden. Von Durham kam die Nach⸗ 
richt / daß daſelbſt fich cin Graubruͤder⸗ Monch bep vem Biſchof ciige: 
funden / welcher von der Catholiſchen Religion abtretten / und die Pro⸗ 
teſtirende annehmen wollen / mit Verſprechen / viel Sachen der Verraͤ⸗ 
cherey halber zu offenbaren. In Schottland hatte cin anderer Moͤnch / 
Nahmens Wings / eine Feld⸗Verſamblung / unb darinnen eine febr 
auffruͤhriſche Prrdigt / zu groſſem Nachtheilder Koͤnigl. Authoritat / 
und deffen Reichs gehalten / und den Text darzu auf den25. 26. und 27. 
Verſicul deß 21. Gap. deß Propheten Ezechiels dieſe Worte genom⸗ 
moz Und du Fuͤrſt in frac / ber du verdammet unb verurtheilet biſt / 
deß Tages da er kommen wird / wann tic Miſſethat zu Ende kommen 
if. So ſpricht der HErr / HErr. 

Dieſe unb dergleichen Anregungen der unruhigen Koͤpffe su eio: 
fitv allgemeinen Verraͤtherey noͤthigten den Koͤnig / daß er mit folgender 
Proclamation wider ſie verfahren muſt. | 
Nachdem ote Papiſten / ungeachtet ſolches venen ver: Proclamo⸗ 
ſchiedenen Acten oce Parlaments zuwider laͤufft / ſich dennoch rion deß b 
erkuͤhnen / / in groſſer Anzahl in die Stadt Londen und Weſt⸗ nigs wider 
muͤnſter zu kommen / unter dem Vorwand / daß die Koͤnigl. bit Conſpi⸗ 
Parlamenten von verſchienen 13. Decembris / wodurch ihnen rante 
befohlen worden / ſich s Monat lang auf den gemelten Staͤd⸗ 
ten zu begeben / verlauffen / ſo hat Ce. Majeſt befagte Procla-- 
mation hiermit wieder guͤltig machen und erneuen wollen. 
Weshalben bann Se. Maſeſt. durch dieſe Proclamation al⸗ 
len Papiſten / und denen / ſo dafuͤr gehalten werden / und die — 
ſolche in 6. Monahten ber geweſen fino / gantz ausdruͤcklich 
aufferlegt / unbbefieblet / bít gemeldte Staͤt Londen unb? 
Weſtmuͤnſter von Stund an zu raumen / und ſich nicht zu un⸗ 
terſtehen / innerhalb ſolcher s. Monden Zeit / von dato au zu: 

| XVFrr iij. | rcs: 


BE 


po ^^  . DIARIUM Engelaͤndiſche 





Anno 1680. Emnach es GOtt dem HErrn gefallen / Seine Koͤnigl. 
| September. Majeſt. zu bewahren / unb une bep der proteſtirenden 
—ã— Religioñ gnaͤdigſt zu erhalten / unangeſehen ber greu⸗ 


lichſten und boßhafftigſten Zzuſammenverſchwerung der Pfaf⸗ 
n. nd fen / Jeſuiter und anderer Roͤmiſch Geſinneten / welche aus. 


unterſchiedlicher Examinirung derſelben / uͤber dero gra uſa⸗ 


mes Vor haben / ſo ſie unlaͤngſt entworffen / Se. Majeſt. ums 
Leben zu bringen / die Religion zu veraͤndern / und die Regie⸗ 


rung auff einen andern Fuß zu ſetzen / gnugſam erhellet. Nechſt 


dem geben wir dieſen Hofe noch einen andern Anſchlag / in⸗ 
bem ſie vorhaben / fo viel als ihnen muͤglich / durch greuliche 


Lugenund Erdichtungen die Welt zubereden / bafi aͤlles bas. 
jenige / was vollkoͤmlich unb klaͤrlich wider fie entdecket / und 
deſſen fie offentlich ͤberzeuget worden / mit Unbilligkeit durch 


ain gewiſſes Buch / deſſen Titul: Unuͤberwindliche *Sofbeit. / 


auff die Preßbyterianer ſchieben wollen. Welches Buch von. 
beni Celliers /nach Auſſag eines Prieſters / ber nune. 
mehr gefangen ſitzet / Namens Anderſon / geſchrieben und ge⸗ 


mein gemacht worden / wodurch Die Zeugniſſen Der bewuſten 


Verraͤhterey ju nicht gemacht / Se. Man geaͤrgert / der Hoff 
des Gerichts / ehrliche Perſonen / Rechtsgelehrie / Richter /unb- 

andere Officianten betrogen / umb die Gezeigniſſe rachgieriger 

Weiſegeſcholten / umd gelaͤſtert worden / unangeftben fie dieſti· 


be mit Grund ber Warheit / und auffrichtig abgeleget haben / 
welches alfo geſchriebene Buch wir / ale eine heßliche / ſchaͤnd⸗ 
liche / boßhafftige umb leichtfertige Schifft / die tiber alle War⸗ 


hei / und das klare Zeugniß ſtreitet / unb allein zu Verfuͤhrung 
Sr. Majeſt getreuer Unterthanen / und Berunruhigungen 
des friedlichen Zuſtandes dieſes Koͤnigreichs angeſehen ijt. /: 


verdammen / und erſuchen in aller Demuth / daß wider ſolch⸗ 

Perſonen / nach dem Geſetze an Ort und Ende / und nach Art 

, amb Weiſe / als man fuͤr gut und dienlich erachten wird /moge. 
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Geſchichte. EUROPÆVM. J gor ' 

fyianácbft uͤbergab ciner/tafmene Edinſton dem Rath unter⸗ Anno 1680. 
ſchicdliche Brieffe / woraus eine mehrere Nachricht der Irrlaͤndiſchen September. 
Verraͤthercy ju erſehen ar / unb fagte / taf alba zweyhundert Perſo⸗ Sane d 
ncn heimbliche Verſamblungen biciten s welche auch affobalb von ck —eS 
nem Friede⸗Richter in Obacht genommen / ſechs davon ergriffen / umb d 
ín Verwahrung gebracht worden. CBon Durham kam die Nach⸗ 
richt / daß daſelbſt fich cin Graubruͤder⸗ Moͤnch bep bem Biſchof cinge: 
funden / welcher von der Catholiſchen Religion abtretten / und die Pro⸗ 
teſtirende annehmen wollen / mit Verſprechen / viel Sachen der Verraͤ⸗ 
cherey halber zu offenbaren. In Schottland hatte ein anderer Moͤnch / 
Nahmens Wiggs / eine Feld⸗Verſamblung / und darinnen eine ſehr 
auffruͤhriſche Predigt / zu groſſem Nachtheil der niat; Authoritat / 
und deſſen Reichs gehalten / und den Text darzu auf den 25. 26. und 27. 
Verſicul deß ꝛi. Gap. deß Propheten Ezechiels dieſe Worte genom⸗ 
men: Und du Fuͤrſt in Iſrael / ber du verdammet und verurthcilet biſt / 
bc Tages da cr kommen wird / wann bic Miſſethat zu Ende kommen 
ifl. So ſpricht der HErr / HErr. 

Dieſe unb dergleichen Auregungen der unruhigen Koͤpffe stt eio 
ner allgemeinen Verraͤtherey noͤthigten den Koͤnig / daß er mit folgender 
Proclamation wider ſie verfahren muſte. 
MNachdem die Pagpiſten / ungeachtet ſolches denen ver⸗ proclama · 
ſchiedenen Acten oce Parlaments zuwider laͤufft / ſich dennoch rion deß Sá 
erkuͤhnen / / in groſſer Anzahl in die Stadt Londen und Weſt⸗ nigs wider 
muͤnſter zu kommen / unter dem Vorwand / daß die Koͤnigl. die Conſpi⸗ 
Parlamenten vom verſchienen 13. Decembris / wodurch ihnen rante 
befohlen worden / ſich s Monat lang auß den gemelten Staͤd ⸗ 
ten zu begeben / verlauffen / ſo hat Se. Majeſt befagte Procla- 
maũuon hiermit wieder guͤltig machen und erneuen wollen. 
Weshalben bann Se. Maſeſt. durch dieſe Proclamation ab 
len Papiſten / und denen / ſo dafuͤr gehalten werden / und die 
ſolche in 6. Monahten ber geweſen ſind / gants ausdruͤcklich 
aufferlegt / und befiehlet / die gemeldte Stadt Londen unb? 
Weſtmuͤnſter oon Stund an zu raumen / uno ſich nicht zu un: 
terſtehen / innerhalb ſolcher 6. denen Zeit / von bato atn n : 

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'" : Auno 1680. 


September. 


DIARIUM Engelaͤndiſche 


192. . 
tedynen / unter was Vorwand es aud) ſeyn mag / hereinzu⸗ 
kommen. Lino damit gemeldte Papiſten / oder jemand von ih⸗ 
nen / unter dem Vorwand einer Verguͤnſtigung / oder Zulaß 
ſung / fo ihnen durch jemand oer Herren / oder andern Raͤh⸗ 
ten deß geheimen Koͤniglichen Rahts ertheilet worden / ſich 
hierinnennicht vergreiffen moͤchte So hat Se. 39jaj. biermit 


erklaͤret / daß Gic alle ſolche Verguͤnſtigungen ober Zulaſſun⸗ 


gen / ſo vorher durch einige Herrn / oder andere Raͤhte Dero 
geheimen Rahts bewilliget worden / ſeyn moͤchten / hiemit caffi- 
t'en unb auffheben: Ferner befihlt und gebeut Cx. Koͤnigliche 
Mal. hiermit allen unb jeden Friedens⸗Richtern / Conneſta⸗ 
blen / und andern Dero Brambten / unb Gerichs⸗Bedienten / 
fo ín gemeldten Staͤdten / ober. eine derſelben / ober aber 
zehen Meilen in die Runde waͤren / daß ſie eine genaue Un⸗ 
kerſuchung ber Papiſten thun / unb gegen alle und jede derſel⸗ 
ben / die ſie in denen gemeldten Staͤdten / Landen und 
Weſtmuͤnſter oder zehen Meilen in der Ruͤnde finden wer⸗ 
ben / unerachtet anderer Statuten / fo dieſem zuwider ſeyn / 
auffs ſchaͤrffſte verfahren ſollen. Hierunter aber werden nicht 


verſtanden / noch begriffen die jenige Perſonen / welche vorhe⸗ 


nicht die jenige / fo fich iue kuͤnfftige nach denſelben gebuͤhrend 


Befehl beg 
Koͤnigs an 
die Prediger 


unb Xeínften 


die Roͤmiſch⸗ 
Cactholiſche 
betreffend. 


ro der Paͤbſtlichen Religion zugethan geweſen / und ſich aller⸗ 
dings nach denen Geſetzen der Pro teſtirenden verhalten / auch 


conformiren werden. 


Nachdem nun der Konig vernommen / daß unterſchicdliche ds — - 


miſch⸗Catholiſche / ungeachtet dieſer Proclamation / ſich unterfangen / 
in Londen / und dero Gegendauff zehen Meilen indie Ruͤnde herumb zu 
kommen; So hat Cc. Majeſt. umb dieſelbe deſto beſſer su entdecken / 
allen Predigern / Aeltiſten / unb Diaconisinallen Kirchſpielen iu Lon⸗ 
den / unb zehen Meilen in oie Ruͤnde / welche ſolche Roͤmiſch⸗Catholi⸗ 
ſche dem Sieur Bonton (der dieſelbe zu verfolgen in Befehl hatte) an⸗ 


zeigen wuͤrden / verſprochen / daß ſie die Helffte von denen hundert Pſund 


Sterlings / ſo dieſe Catholiſche Sr. Majeſt. vermoͤg der Geſetze / ver⸗ 
fallen / zichen unb genicſſen ſolten. Ferner gab der Sóng Bap 5» 
| (e 


v 


ex (dide. E UR O P J£ UIM. 403 

Guͤter der Romiſch⸗Catholiſchen ju unterſuchen / wie man dann alcict ^ nno 1680. 
im Anfang ber Unterſuchung i50000. Pfund derſelben befunden Sot 9? tember. 
genden Tag darauff ward cin Prieſter gefangen. bep welchem cine Un⸗ 
terſchreibung deß Eydes der Conſpiration gefunden / und darauff vier⸗ 

zehen verdaͤchtige Perſonen von ber Wacht eingebracht worden. Nichts 

deſto weniger blieben viel Jrelaͤndiſche Catholiſche Prieſter in oet 

Stadt / ob ſchon manche ſcharffe Anklage wider dieſelbe ergangen. An⸗ 
dern Theils hatte das Unterhauß beſchloſſen / eine Acte zu formiren / 

worinnen alle Roͤmiſch⸗Caiholiſche Printzen der Gron unfaͤhig erklaͤ⸗ 

ret worden / und daß ſelbige auff einen Proteſtirenden fallen ſolte. Be⸗ 

ſagtes Unterhauß war auch hierinnen ſo eyferig / daß es dem Koͤnig 
nachfolgende Avis su Witthal uͤbergeben tieg. 


Mit Eu. Majeſt. Beliebung/ — 


XIr Euer Maj. geborfamfte uno getreuſte Untertha⸗ Deß tinte 
| nen ber Gemeine / im Parlament verſamlet / die wir hauſes Sup⸗ 
2 fuͤr die proſteſtirende Religion / Euer Majeſt. geheilig⸗ plication au 
te Perſon / und Regierung ſehr cilferig unb entiloffen fino; den Sinis. 
mit ſcharffer und unpartheyiſcher Unterſuchung die Papiſti⸗ 
fioe Verraͤhterey zu verfotgen ./ welche bep benen letzten zwey⸗ 
en Parlamenten entdeckt / unb durch argligſtige und tuͤckiſche 
Raͤncke und Anſchlaͤge / inſonderheit in wehrendem letzten Re⸗ 
ces des Parlemeats gefüfretunbangefangea / wodurch un 
terſchiedliche Perſonen abgeſchreckt und verzagt gemacht 
worden / das Jeníge/ ſo ſie davon gewuſt / su offenbahren; So 
erſuchen wir Guer Majeſt. demuͤhtigſt / bag zu Sicherheit (ot: 
cher Perſonen die willig ſind / weitere genugſame Entdeckung 
dißfals dieſem Hauſe zu thun / Eu. Majeſt. belieben moͤge / 
Dero Koͤnigl. Proclamation ferner ergehen zu laſſen / uno älle 
emdipreDetfonen/ Dero Verzeihung zu oerfid)ern / wann 
ſie ſolche Beweiſo angeben / ober hiervon Eroͤffnung thun wer⸗ 
den. | 2 
- Worauff der 8 nig cine gnaͤdigſt willfaͤhrige Antwort gegeben / 
und geſagt / daß er ihnen in allem / was zu Entdeckung der Verraͤtherey 
22 | dien⸗ 


^ 
t-c 0887. 


504 DIARI U M Cnadiánbifdie 
Anno 1680. dienlich ſeyn wuͤrde / behuͤlfflich ſeyn wolte. Nach bicfem toar bas Un⸗ 
September. terhauß beinuͤhet / eine Erklaͤrung heraus zu geben / daß dieſenige / welche 
Supplicationen / wegen Sitzung deß Parlaments uͤberreichten / rect 
und wol dar an gethan. | ] - 
Unter folcher Unruhe langte Se. Durchl. ber Hr. Chur⸗Printz 
Thur· grintz son Pfaltz in Engeland at / welcher an ſelbigem Hofe mit groſſer Af⸗ 
fomt in En⸗ fection empfangen] unb ju Wind ſor / nach [ciner Qualitaͤt unb Ver⸗ 
geland an wandſchaft mit der Koͤnigl. Familie tractirt wurde. Von dannen gieng 
derſelbe nach Oxfort bic Stadt und Umi r(itdt zu beſchen / bey dieſer 
Zuruͤckkunfft bic Zeitung von ſcines Hn. Vatters Todt cingelauffen / 
weßwegen ſich ſelbiger fertig machte / wieder nach Teutſchland zu ge⸗ 
hen / und Poſſeſſion deß Churfuͤrſtenthumbs zunehmen. Vor deſſen 
Abrepß aber wurde Se. Durchl. von ben Rittern deß Hoſenbands an 
ſeiues Cd, Herrn Vatters Stelle angenommen / unb mit dem Orden 
regalirt. Hochgedachter Chur⸗Printz wurde von dem Hertzog oon Al⸗ 
lemarle in der Stube / alwo die Ordens⸗Herren verſamblet waren / in- 
troducirt / unb empfieng hier auff mit groſſen Ceremonien das Hoſen⸗ 
banddieſes Ordens worauf dann derſelbe / den 18. dieſes / Nachmittags / 
mit einer von deß Koͤnigs Barquen nach Greenwig verreyſete / umb 
von dannen mit einer Koͤnigl. Jagd ferner nach Holland über zugehen. 
Reich belade⸗ Den 24. artivit en nachfolgende Schiffe febr reich beladen auß 
ne Schiffe Indien Nemlich ber Ritter Sc. Georg / das qütbene CDtice / ber Suc⸗ 
auß Indien cure von der Kuͤſte von Bay / unb der Caͤſar von Bantam. Dieſe 
—A— Schiffe brachten mit / daß der Engliſche Praͤſident zu Bantam / wie 
Sngelan auc cin anderer vornehmer Miniſter alda / Monfr. Larine genannt / 
geſtorben. 
cba dem / als vier Perſonen von Sr. Majeſt. Leib⸗Guarde in einem kleinen 
Nachen von Branford uͤberfahren wollen / unb mit einander in Streit 
gerathen/beſagter Nachen durch die groſſe Bewegung umbgeſchlagen / 
und drey derſelben ertruncken / der vierdte aber / nebenſt dem Ferger / att 
das Ufer geſchwommen iſt / alſo daß ſie ihr Leben mit genauer Noth er⸗ 
halten haben. | 
Zuſtand jt & n Zuſtand ju Z anger Betreff / fofunte manbicunruhige 


"tanget. 


Hingegen trug fich ein betrübtes Unglůck auff der Tems su / dtt - 


Moh⸗ 


Geſchichte.  EUROPBPJEUM. fer 

Mohren noch nicht allerdings daͤmpffen: Dannenhero muſten aller⸗ ^nso x65; 

hand Conſilia gehalten werden / ob man dieſelbe auf bcm Felde ſchla⸗ September, 

gen / oder den Ort nur bloß defendiren ſolte. QBeilen aber bie Stim⸗ 

men ſehr diſcrepant, und widerſinnig ficlen / ſo muſte der Außgang die⸗ 

ſer Unterredung biß auff die Zuſammenkunfft deß Parlaments ver⸗ 

ſchoben werden / da man alsdann Richtigkeit erwartete / ob man den Ort 

ſo important ſchaͤtzen moͤchte / daß eine Armee dahin geſchickt werden 

ſolte. Immittelſt ward beſchloſſen / neue Voͤlcker zu werben / unter bie 

ſelbe das Gewehr außzutheilen / und ſie bafin gehen zu laſſen. Inglei⸗ 

gleichen waren zehen tauſend Paliſaden verfertiget / wie auch eine neue 

Art von Piquen erfunden / welche mit Kupffer beſchlagen / und wider 

bie barbariſche Mohren⸗Reuterey (often gebraucht werden. Unterdeſ⸗ 

ſen lieff mit einem Schiff / der Phoͤnix genannt / welches in 18. agen 

von Tanger wieder zuruͤck kommen / bic Nachricht ein / daß oer Gou⸗ 

verneur dafelbſt / Palmes Fayerborn / mit bem General der Mohren / 
Alcapde / einen neum Stillſtand ber Waffen geſchloſſen / welcher / wann 

dbder erſte zu Ende / wieder anfangen / und ſecho Monat verlaͤngert werden 

folte. Mit dieſem Stillſtand aber / wolte ſich doch der Barbaren Feind⸗ 

ſeligkeit noch nicht legen. Dannenhero bediente ſich der Commendant 

in Tanger deß erhaltenen Eniſatzes / und that einen gluͤcklichen Außfall / 

durch welchen er die Mohren auß ihren Schantzen und Linien getrie⸗ 

ben / ſelbige verfolget / und deren ſehr viel nidergemacht / und dadurch die 

Stadt vonder Belaͤgerung auff cine zeitlang befreyet. | 

In Holland berathſchlagten die Herren Staaten noc) immer; Etaaten in 

b fie fich in bie zwiſchen Spanien uno Engeland geſchloſſene Alliantz Holland Se^ 
mit begeben toolten : jebocf) ſtelleten fit bie Relolution barauff / wann reu 

nehmſich anbere Chur⸗ unb Fuͤrſten fic darzubequemen mürben. Zwar Cyanií4. 

' fame fn dieſem Monat cine Schrifft in offentlichen Truck heraus / qo Engli⸗ 
wiewol ohne Benennung deß Authoris , worinnen die Intention der (entlang. 
Eron Engeland dem gemeinen TD zum beſten / wie man dafuͤr hiel ⸗ 

ke / bekandt gemacht / darauff aber von ben meiſten geantwortet wurde / 

daß ſolches Anſinnen wenig zu achten / ehe und bevor ſich die Cron i —— 

geland wider Franckreich nicht feindlich erklaͤrte. | a 

Man Batte allerhand dabey qu bedencken; die meiſten Sorgen Tumult zu 

43ftet Theil. | Ces - aber Breda. 


Anno. 1686. 
Scptember. 


/ 


*- 


$06 m DIARIUM. | Dofnbifbe 
aber entſpr angen auf bcm Tumult unb Unruhe / fo fic an vielen Or⸗ 
ten eraͤugete. Dann ce ließ ſich zwiſchen Breda / unb ben Frießlaͤndi⸗ 
(chm Commiſſarien eine Empfindlichkeit wegen Muſterung der Voͤl⸗ 


cker blicken / in dem dieſe nacher Breda kamen / die Soldaten / fo fic beſol⸗ 


deten / qu muſtern / ber Gouperneur daſelbſt / Monſt. de Vinnemum 
aber ſolche Muſt rung nicht zulaſſen wolte. Dieſes klagten bit Her⸗ 
ren ſelbiger Provintz denen General⸗Staaten / mit Vermelden / daß fic/ 
ſo wol als Holland / ihre Leute zu muſtern befugt waͤren / wolten dero⸗ 
wegen gebeten haben / daß hinfuͤro ihre Commiſſarien / ſo ſie deßwegen 
abfertigen wuͤrden / nicht mehr alſo moͤchten beſchimpffer / und inzwi⸗ 
ſchem gedachtem Gouverneur ein Verweiß gegeben werden / damit er 
ſolcher geſtalt nicht wider die Macht unb Authoritaͤt geſamter Provin⸗ 


Sen / inſonderheit der Fricßlaͤndiſchen ju handein / ſich unre ſtuͤnde. 


| Ein nicht geringer Tumult cráugete fid) ju Gorcum / (o wegen 
eines Bauren hergekommen / welcher einen Sack Korn in bic Muͤhle 
zu Dalem gebracht / und daſſelbe / wie man ſagte / ohne Erlegung ber Xo 
ciſen hat mahlen laſſen / bie Pachter aber ſolches gewahr worden / und 
hinter dem Bauren hergewiſchet / der ſich ins Waſſer reterirt / und zu 
ſalviren gedacht: bie Pachter aber hatten ihn verfolget / unb mit langen 
Stecken geſchlagen / biß der Bauer im Waſſer ertruncken / darauff an⸗ 
dere ſich deſſen angenommen / und deß Pachters Hauß geſtuͤrmet und 
geplundert. Weil nun bie Soldaten / ſo allda in Guarniſon lagen / bie 
Pachters Haͤuſer beſetzen unb defendiren wollen / fo ig die gantze Buͤr⸗ 


gerſchafft und Gemeine auff bic Bein kommen / welche ſich / teil bie 


Guarmſon ſich su ſch wach befunden / ber Thor bemaͤchuget; Weß⸗ 
wegen die Herren Staaten Ordre ertheilet / daß etliche Conpagnien zu. 
Pferde / und zu Juß von Sr. Hohen deß Printzen von Oranien Guar⸗ 
de und commandirtes Volck sur Aſſiſtentz dahin gehen ſolten. Deme 
zu folge vier Compagnien zu Sup / als Capitain Fricſen / der ſie com⸗ 
mandirte Copitain Filatie / Capitain Kretſchman / unb Capitain Dos 
denbroug mit ihren Compagnien / nebenſt hundert Mann commandirt 
Volck / in vler Schiffen embarquirt worden / denen deß andern Ta⸗ 
ges fruhe umb 4 Uhr / cB Jon. Benthings / Rittmeiſter Renncburgs / 
unb Rittmeiſter Hemokirchen drey Compagnien qu Pferde —— 


"vo. wu 


— — — 
wu TU 


Geſchichte. EUÜROP.EUM . 90? 


umb dieſen Xuflauff ju ſtillen. Hierauff Gaben (ich cinige corniua:.c Anno 16e, 
Raͤthe von Nord⸗Sud Holland / nebenſt dem 3cciciauo Draumont September 


gleichfals dahin begeben / welche die Pachters⸗/Sache examinirt, / und 


hundert Ducatons denjenigen su einer Verehrung geſctzet / die den an⸗ 

bringen / oder wuͤrden erweiſen koͤnnen / welche deß Pachters Hauß ae 

ſtuͤrmet / und das Geld für bic Lando⸗Mittel daraus geholet haben ober 

nicht eine Perſon finden / noch bic geringſte Aucttauon befommeir 

koͤnnen. Hingegen aber (inb wider bic Pachters (o viel Zeugnuͤſſen / 

mehr als man begehret / oder haben wollen / einkommen / daß die Pach⸗ 

teroben Bauren ins Waſſer gejaget / in mit langen Stecken geſchla⸗ 

gen / und alſo ermordet. Nach bem nun Obgedachte auff alles qute Or⸗ 

dre geſtellet / ſind fic wieder zuruͤck nad) bem Haag gegangen. 
Eben dergleichen Action iſt nachgehends auch gu Gyertrubenberg Und qn Ger. 

vorgegangen / alwo bie Pachters innen worden / daß man etliche Faͤßlcin erudenberg 

Vier heimlich vertuſchen wollen / weßwegen ſie die Thaͤter verfolget / 

umb ſie zu gebuͤhrender Straff zu ziehen: woraus aber cin folder Tu⸗ 

mult entſtanden / daß zween Pachter biß auff den Todt beſchaͤdiget 

worden / ſo daß die Soldaten ins Gewehr kommen muͤſſen / welche auch 

einige gefangen genommen. 
Mitwocho den i. dieſes / hatte der Koͤnigl. Schwediſche Extra-Schwedi- 

otdinar-Envoye, Herr Guͤldenſtelpe bey den Herren General Staa⸗ ſcher Geſand⸗ 

ten ſeme offentliche Aud (eng gehabt / worzu er von zweyen deputirien ter Guͤtden · 

Herren / als dem Hn. Becker von Seeland / unb. Hn. Ramm von O⸗ fitip bat it 

ber⸗Yſfel in oer zweyten Caroſſe dieſes Cotaate mit vic Pferden aufge⸗ sinc 

holet worden: Daraufdeß Herrn Envoye zwo ſchoͤne neue Caroſſen / 

eine mit vier Pferden leer / die andern mit oco Pferden / darinuen ſeine 

Edelleutche / unb Secretarius geſeſſen / umb noch zwo andere dicſes 

Eſtats gefolget / alſo daß der ſelbe mit fuͤnff Caroſſen nach Hofe gefah⸗ 

ren / aͤwobey der groſſen Pforte Sr. Hoheit Wacht im Bewehr ge⸗ 

ſtanden. Dadann ermeldte Herren Deputirte den Herrn Envopen 

hinauff in der General Staaten Gemach begleitet / unb in einen Seſ⸗ 

(c / gerad gegen den Herren Praͤſidenten von Hoeckern Aber geſetzet. 

Worauff mehr ermeldter Herr Envoyc feine Anrede an die Hu. Gene: 


ral Staaten offentli tlich hundert Perſonen / in 
bal Staaten offen 4 | wbincocia cid bun pef in 


——-. 2 .. . . 


- «o8  DIARIUM Holaͤndiſche 
Anno 1680. Schwediſcher Sprach kurtz und wol gethan / nachgehends dem Herrn 


Seprember. Praͤſidenten (cine Credenti alien / und folgends Dic Propoſition in Latein 


uͤbergeben / welche der Praͤſident [efr freundlich empfangen; und dem 
5n.Penficnario Sage uͤbergeben / welcher dieſelbe offentlich abgele⸗ 
A nach bere Verleſung Dat ber Jor Praͤſident im Namen Ihr. Hoch⸗ 
Moͤg. bcm Herrn Epvoye tn Nieder⸗Teutſcher Sprach mit kurtzen 
hoͤfflichen Worten beantwortet / und fid) für bic Ehre / die Ihr. Konigl. 
Majeſt Ihr Hoch · Moͤg.bezeugen wollen / die alte Freundſchafft unb 
gutes Vernehmen wieder zu erneuren / bedancket / und daß ſie trachten 
wuürden / ín guter Alliantz ino kuͤnfftig zu verbleiben: Wann auch der 
Jr. Envoye bey dieſem Eſtat etwas perſoͤnlich / ober durch ein Memo⸗ 
rial anzubringen haͤtte / ſolten (me auff ſein Begehren / ſederzeit Com 
miſſarien zugegeben werden / oder ſchrifftliche Antwort uñ Reſolution 
darauff erfoigen. Nach bepderſeits abgclegten Complimenten ward 
ber Hr. Envoye, eben auff die Weiſe / wie hinauff / alſo auch wieder hin⸗ 
unter nach Hauß begleitet / und ſeynd die Herren Deputirte / nebenſt 
noch einigen andern Herren / von ihme ſelbigen Tag magnificq 
tractirt worden. | | 

Wie anch Den 1:8, legte oͤffters erwehnter Hr. Envoye Galldenſtelp auch 

bey dem sin bey Sr. Hoheit / dem Printen von Oranien / feine 2ubieug unb Com» 

en von H⸗plimenten ab / welcher von Sr. Hoheit Edelleuthen unten an der Trep⸗ 
enm. penempfangen / von bem Cammerherrn Beuumg aber hinauff bif zu 
€t. Hoheit Antichamber begleitet / unb folgends in Cir. Hoheit Au⸗ 
dientz ⸗ tube gefuͤhret worden / da Se. Hoheit denſelben tol empfans 

gen / und ihme bey einer halben Stund lang allein Audientz gegeben / bey 

Dero er in Frankoͤſiſcher Sprach cin Compliment abgeleget / und nach 

dieſem von gedachtem Cammerherrn Beuting / nebenſt vielen Edel⸗ 

leuthen / wiederumb hinunter bif an bic Caroſſe begleitet worden. Nach⸗ 

gehends Dat auch der Herr Envoye bep Ihr. Hoheit / der Princeſſin 

ven Oraniay qu Honolaerdyck ſein Compliment gleichfals abgeleget / 

unb nad) dem er alſo allenthalben ſeine offentliche Audientz gehabe / Bat 

er ſolches allen anweſenden frembden Miniſtris notiſciren laſſen: moie 

dannm den erſten gleich darauff ber Engliſche / den zweyten der Kayſerl. 
— we défi und den dritten und vicrdeen der Spanſche/ nip 4 


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Geſchichten. EUROPÆVM. fo9 
alle frembde Miniſters gedachtem Schwediſchen Hn. Envoye bie Anno 1680. 
Viitc gegeben und ihn bewillkommet haben. Selbiger hat nachgehends September. 
von € r. Koͤnial Majeſt. su Schweden von neuem wieder Commiſ⸗ 
ſion bekommen / dieſen Eſtat nochmals zu verſichern / daß Sie ins kuͤnf⸗ 
tige trachten wolle/ in beſtaͤndiger Freundſchafft / uno guter Verſtaͤnd⸗ 
nuͤs allezeit / und ſonderlich wegen der Commercien und Negotien bey⸗ 
derſeits Einwohner halber / mit einander zu leben. In Anſehung deſſen / 
haben auch Ihr. Majeſt. bic auff einige Wahren unb Kauffmanſchaf⸗ 
ten auffgeſetzte Zoͤlle und Licenten vermindert / umb meiſtentheils weni⸗ 


ger geſebei / welehes obgedachter Jor. Envoye Guͤldenſtelpe bem Herrn 


Raths⸗enſio nario Fagelendlich referirc hat umb ſolches im Nah⸗ 
ta ſeines Koͤnigs dieſem Eſtat su hinterbringen. 

Etliche Tage hernach hat der Spaniſche extraordinar En- goenig ín 
voye, Herr Fuen Major / weil der Koͤnig von Franckreich auf Spanien $e 
dem Begehren / daß Spanien den Hertzoglichen Titul von gibt ſich deß 
Burgund auslaſſen ſoll / beſtunde / Ihr Hoch⸗Moͤg. ín einem Jertestibeg 
Memorial angedeutet / daß ſein ert oer Koͤnig in Spanien / durguno- 
auff dieſes Eſtats Erſuchen und Begehren /ben Titul als Her⸗ 
tzog von Burgund / in ſo weit cedirt und abgeſtanden / und deß⸗ 
wegen (einen Commiſſarien zu Cortrick ſothane Vollmacht / 
ale Ihre Hoch⸗Moͤg. vorbracht und begehrt zugeſchickt / wor⸗ 
auf dann fünf Deputirte von Ihr Hoch⸗Moͤg.mit fo oíef Ga: 


roſſen zu dem Frantzoͤſiſchen Anibaſſadeur / Comte dAvaux , 


gefahren / und Sr. Excell. von dem obbemeldten Nachricht 
gegeben / welches demſelben auch lieb zu vernehmen geweſen / 
mibbefrorgen fid egen Ihre Hoch⸗WMoͤg. ſehr bedanckt bat. 

Den 14. dieſes kamen Se. Hoheit in Ihr. Hoch⸗Moͤg. Printz von 
Verſamlung / unb nahme allda von denenſelben Abſchied: Oranienrey⸗ 
Darauff dann hinwiederum z. deputirte Herren au ſeiner Ho⸗ ft nach Scd 
heit gegangen / denſelben eine gluͤckliche Reiſe anzuwuͤnſchen / 
und Tan fyobeitbarauff des Ahends wieder nad) Honßlar⸗ 
dick gefahren / dero vorhabende Reiſe nad) Zell ben 16ter oder 
zumlaͤngſtenden 17ten anzutretten. 


Sss i Hin⸗ 


(o DIARIUM Hollaͤndiſche 
Anno t680, Hingegen Se. Durchl. zu Pfaltz / ben isten dieſes / Nach⸗ 
September mittag / nachdem Cie s. Tage uñterwegs geweſen / auß Euge⸗ 
Pee geland ju Rotterdam / und reiſete benfolgenben Tag von 
fom anf bar über Utrecht / und Nimwegen ſchleunig nad) ber Pfaltz / 
C nacanb Nicht weniger fam bet Herr 2Dovec(/unb Dickveld / ge 
nad Rotcer⸗ focfene Ambaſſadeurs in Franckreich von Deren Cítat / wieder 
ban. in den Haag / unber(tatteten an Vr. Hoch⸗Moͤg. Verſam⸗ 
Hn. Boreel [ung von ihrer Ambaſſade Nachricht. Ingleichen langteder 
und Dyck.Hohlaͤndiſche Reſident Herr Valckenier / von Franckfurt ba» 
eor aus. (oft a! weicher von (tinen Berrichtungen gieichfals Rela⸗ 
tion gethan. | 
eR 9n leichen arrevirten zwey Oſt⸗ Indiſche Retour Schif⸗ 
—X fe / das erſte das Hauß qu Merwen / fuͤr die Kammer ven See⸗ 
four. Schiffe land / das andere Terranen genant / fuͤr die Kammer zu Am⸗ 
arrwiren ſterdam / welche denu. Martii dieſes Jahrs von Batavia ab⸗ 
aluͤckuch. geſegelt / gluͤcklich in bem Lande / deren Ladung dieſe war: 
216356. Pfund unb i912. Saͤcke Salpeter. 
284739. f e "ip inn. 
279437. .Sappen Ho B. ! 
75o. Kuͤſten mit verſchledenen Porcellin. 
94. Ballen verſchiedene Chiniſche Seide. 
201. Ballen Hochſinuwiſche Seide. 
77. Kuͤſten mit unterſchiedlichen Pelangs. 
4. Kuͤſten mit Pangſings. 
5. Kuͤſten mit Papaniſchen ſeidenen Roͤcken. 
2. Kuͤſten mit Tonquiniſchen Muſcus Nos. 
6. 'Df. Neuſcuit. | 
s. Kuͤſten Antimonium. 
16. Kuͤſten mit Radix China tmb Geliu 
16, Camaſte. s Thee. 
n. Kuͤſten mit Chineſichen Therpottlein. 
27 9013. Catti ſchwartzen Pfeffer. 
94. Catti Berg⸗Zinnober. | 
Notai. Sack Salpeter tvigt in Dangea 6. Pf. 
Ein Catti iſt i, unb l fünfftel P 





), 


Geſchichte. EUROPÆVM. ns 


Obgemeldete & diffe brachten zugleich mit / daß ber fü: Anno réto- 
ſer von Thina / wegen ber unauffhoͤrlichen groffen Uberlaſt 
und SBefbroarumgen/ welche er von den abgefatlenen Chine⸗ eus 
ſern ausſtehen muſte / zween vorne hme Geſandten nach Ba⸗ Ts 
favia abgrfertiget / um einige Aſſiſtentz zu Waſſer wider dieſel⸗ 
be zu erſuchen Dieſe Abgeſandten (agten / bag amas. 9fug. 
verwichenen Jahrs /in ber Haupt⸗Stadt Peerburg / ſelbigen 
Kaͤyſerthums ein erſchroͤckliches Erdbeben geweſen / wordurch 
ſelbige Haͤuſer mehrentheils nieder geworffen worden / die vor⸗ 
nehmſte unb beſte Magazinen ſelbigen Eſtats / und viel der 
Grafen ihre Pallaͤſte aͤber hauffen gefallen / aud) eine unzehl⸗ 
bare Menge Menſchen darbey um gekommen / unb gue —  — 
ſchmettert waͤren / die noch Ubergebliebene aber / wegen Maen — 
gelihrer Wohnungen / in groſſen Elend (eben muͤſten. Dan⸗ 
Nnenhero gedachter Kaͤyſer / um ſolchen duͤrfftigen Leuten un⸗ 
ter die Arme zu greiffen / aug ſeiner Schatzkam̃er hundert tau⸗ 
fib Schuͤyten Silber jede Schuͤyte auff 1o. Thaler geſchaͤtzet) 
unter ihnen außtheilen laſſen. Ingleichen bat ſich die See 
auf der Kuͤſten von Cornundtel / in einem erſchroͤcklichẽ Sturm 
ſo weit an Land ergoſſen / daß unzehlbar viel Menſchen unb 
Viehe umfommen / aud) viel Staͤdte / Doͤrffer und koſtbare 
Kauffmanſchafften ruinirt worden: Hiervon bab auch die Flot⸗ 
te auff Jaſnapatnam einigen / wiewol nicht groſſen Schaden 
empfunden. | ' | 

Imuͤbrigen íft zu wiſſen / ba ber Koͤnig von Mutana i Bruder 
ſeinen aiteſten ruber Matean aus oem Koͤnigreich / fo (Dr vertreibt den 
ſein Bater(welches ec eine n andern abgenomnien )hinterlaſſen andern uß 
vertricben babes worauff dieſer oon bem Koͤnig oon Jave Suc- fenem S» 
eur: bcgebrt/ um fido an feinem Bruder zu raͤchen / derſelbe as nigreich. 
ber habe die Oſt⸗ Indianiſche Compagnie um Hulfft erſucht / 


ſich in ſeinen eroberten Landen gut concrviren / deßwegen ſolcher 


Krieg zwiſchen dieſen beyden nibemetlibe Sabr gewaͤret / 
vorinnen aber die Tropyen / ſo die gedachte Compagnie dem 
inaften Bruder au Huͤlffe geſchickt / ſtets obgeſieget / po | 


fth DIARIUM Hohlandiſch 
Anno 1680. Koͤnigs von Jave Voͤlcker dahin genoͤhtiget / daß ſieihm den 
seprembet. Kopff nicht mebr bieten dorfften / ſondern die Flucht nehmen 
muſten / ſo bald ſie nur die Hollaͤnder anſicht worden / dannen⸗ 
hero ſich ſelbiger Printz auß Verzweiffelung mit einem Meſſer 
den Bauch auffgeſchnitten / und alſo ums Leben gebracht / wo⸗ 
durch er dann ſein Koͤnigreich in Friede / und ſeinen Bruder 
wiederum auff den Thron geſetzet / auch der Compagnie Ruhe 
eſchafft. Hierauf hat der Koͤnig beſagter Compagnie ange⸗ 
— et ſie von allen Unkoſten / ſo ſelbige (n waͤhrendein 
Kriegangewendt / ſchadloß haltẽ / auch einander ín ſeinemLan⸗ 
be frey uno ungehindert handeln laſſen wolle. So hat auch ber 
Koͤnig von Bantham / als er beſagter Compagnie ſteghaffte 
Progreſſen vermerdtet/ derſelben groſſe Vortheue offeriri, und 
verſprochen / daß er alle bic Jenige von ſeinen Unterthanen / fo 
fie beſchimpffet / exemplariſch abſtraffen wolte. 
Spaniſcher Immittelſt uͤbergab der Spaniſche knvoye, Seri dcFuen- 
Geſandteꝛ 6e Major ein Memorial / worinnen er ben Eſtat zuwſſen machte / 
fíaat ſich bey daß ben 18. dieſes / ein Spaniſches neues Kr chiff / Carl 
Seauer / we ber Groſſe genant / welches mit Kauffmanſchafft über bie 
grers ven zweymal hundert tauſend Rthl. werth geladen / geweſen / unb 
eq Pub" hach Cadir gehen fellen/ auff dem 9er vor Ofende wegee⸗ 
Saut nommen worden / und baf man gewiſſe Nachricht bekomm̃en / 
baf ce Brandenburgiſche / nehmuͤch 6. Kriegs⸗Schiffe/ uno v. 
Brander / unbr, Proviant⸗Schiff geweſen / und bárum ſoiche 
Commiſſion gehaͤbt / weil Brandenburg ſtine Subſidien von 
Spanien nicht voͤllig bekommen / unb auff ſolche Weiſe ſuchen 
muſſen / ſich ſelbſt bezahlt zu machen. Solcher / und fernerer 
agennunvorgutommien haben die Herren Gene⸗ 
rab Staaten an tbren Miniſter am Chur⸗Brandenburgi⸗ 
ſchen Hoff / Herrn von qui geſchrieben / im Namen 
dieſes Eſtats bey Ihr Churfuͤrſil. Burchlaͤucht. anzufuchen / 
daß Sie mit dergleichen Proceduren / nicht ſo ſtreng verfah⸗ 
ren / ſondern fi inber Guͤte mit Spanien vergleichen volte. 
Wegen dieſer Action / erſchiene nachgehends grade 
pa 





Geſchichte. EURÓPAEUM hi 


Sp aniſcher Envoye, Herr de Fuen Meier, ſelbſt in Ihr Hoch⸗ Anno 1680. 
Moͤg. Verſamlung / beſprach auch ſonſten in Mui mt September. 
einem unb anbern Herrn / wie aud) mit dem Haͤyſ. Miniſtro / 
Herrn Campricht / daruͤber / worauff dieſer Herr wie derumb 
mit dem Brandenburgiſchen Reſidenten im Haag / Herrn 
Romswinckel / deßwegen in Conferentz geweſen. 7 
Sonſten hateine gewiſſe Perſon / von Geburt ein Lotthringet / Erbiechen ei⸗ 
Ihr. Hochmog. præſentirt / daß er zum gemeinen Beſten der Verei⸗ nes Loichrin⸗ 
nigten Niederlanden / ein ehrlich / unbetrieglich / vortheilhafftes unb ge⸗ gers / das 
wiſſes Mittel erfunden / das ærarium publicum nicht allein insgemein / ærarium pu. 
ſondern auch einer jeden Provintz in particulier / wie and bie Finantzen mare. 
Sr. Hohcit / deß Printzen von Oranien / alſo zuvermehren / bof ſie alle 
Vierthel Jahr / oder auch wol Monatlich / unfehlbar und durch Gottes 
Guade an einer Sum̃a don 125000. Gulden / für bcn Staat 3o00.fl. 
für Seine Hoheit 1000. f. unb fuͤr die Armee ooo. ff. unb für zween 
Tommiſſarien / weiche ihme von Ihr. Hochmoͤg. zur Aſſiſtentz dieſer 
Sache adjungirt werden ſolten / 1000. fi. proſperiren koͤnten: Hat 
auch hierauff ferner Anſuchung gethan / ihme eine Freyheit auff funff⸗ 
zehen Jahr zuvetleyhen / krafft deren ihme erlaubet werden mochte / in 
ben Vercinigten Niederlanden eine Signeural-sBand auffzurich· en 
und zu ſtabiliren / mit exc luſion und Außſchlieſſung aller anderer Per⸗ 
ſonen as Condition unb Weſens dieſelbe ſeyn moͤchten / keine derglei⸗ 
chen Banck / weder groß / noch kleine / gantz / dder zum Theil / auff keiner⸗ 
(ep Art unio Weiſe nach zumachen / bey Straf zwey tauſend Rthlr und 
Confiſcation der nachgemachten Sand / weil ober die Commandirende / 
und Handlung treibende Staͤdte dafuͤr hielten / daß ſolches wider den 
Cours der Negotien ſtreite / ſo ward nichts daraus. 
Mit Außgang dieſes Monats / ſchrieben die Hn. General Sta⸗ | 
ten einen allgemeinen Faſt⸗ und Bettag /folgenben Inhalts auf. | 
Emnach es Gott ben Allmaͤchtigen aus ſeiner unend⸗ Außſchreiben 
en lichen Barmhertzigkeit gnaͤdiglich gefallen; ben Staat eines Saft- 
dieſer Landen / imangeſehen beritete uͤberhand nef, unb Beua⸗ 
menden Sunden unb Ungerechtigkeit derſelben / oon einigen 9'** 
Jahren her aus einem ſchwweren unb blutigen Krieg zu erloͤſen / 
e — Att Theil. J Ttt F und 





$4. JDIARIUM MNHollanbiſchꝛ 
und einen Frieden mit den jenigen / wieder welche ſte Kriegfuͤh⸗ 
ten muſten / zu verhelffen / aud) une bey denfelben biß anhe⸗ 
ro vaͤtterlich au erhaltenund die Fruͤchte deſſelben / wiewoi wir 
ſolche wegen unſerer Miſſethateñ tmb Ubertrettungen unwuͤr⸗ 
dig ſind geweſen / zu laſſen / dabenebenſt auch ales beſorgen⸗ 
de und angedrohete Unheil unb boͤſe Anſchlaͤge / wodurch toír 
dieſes Friedens / uno deſſelben Fruͤchte bátten beraubet wer⸗ 
den koͤnnen / su nichte zu machen So haben wir / damit wir 
uns nicht fuͤr ſolche groſſe Wolthat undanckbar bezeigen moͤch⸗ 
ten / fuͤr den Wohlſtänd unſers allgemeinen lieben Vaterlands 
zum hoͤchſten dienlich und nohlwendig zu ſeyn tradet. / 
an alle vornehmſte Provintzen / Staͤdt und Glieber derſelben 
ein allgemeines Danck⸗Feſt und Buß⸗Tag von dato über drey 
Wochen auszuſchreiben / und GOtt em errnam ſelbigem 
Tag inallen Kirchen dieſer Landen von rund des Hertzens 
zu dancken / zu loben und zu preiſen / daß ſeine Goͤttliche Mujeſt 
denn Ctaat dieſer Landen fo. gnaͤdiglich bey ſolchen Frieden 
erhalten und den Innwohnern derſelben mit den Fruͤchten 
dieſes Friedens begnaͤdiget bat... Ferner aud. 7 nechſt de ⸗ 
muͤhtigſter Bekandnuͤß unferer groſſen / und noch taͤglich zu⸗ 
nehmenden Suͤndenund Ungerechtigkeiten / unb mit demuͤh⸗ 
tigen Hertzen / undzerſchlagenen Geift morunfügzu bitten / 
und anzuruffen daß er dieſen &taat / wie biß anhero / ín feine: 

: gnàbige unb vaͤtterliche Vorſorg nehmen und ſeine Liebe noch 
| — 
lichen Ungemach / und fuͤr allem innerliche⸗ Unheil bewah⸗ 
renundverſichern / inſonderheit aber die abſcheuliche peſtiſen ⸗ 
de Seuche wormit bereits einige benacbbarte "anbe hart 
tpen heimgeſucht worden darvon wir aber durch GOttes 
Gnadeno befreyet geblieben von urs abteenben toofle / ba^ 
mit der tuat unftrer lieben Unterthanen / und die wahre 
Eyriſtliche Reformirte Religſon in banſtiben ungekraͤnckt 
 Wiogeetbaftentverten / zu Außbreitungund Großmachung 
Kies allerheiligſten Oiabmeng: / dortpflangung unb. EM 

| I meh 


—— 


Geſchichte. EUROPJZEUM, | T | 
meeung adbter wahrer Chriſtlichen Reformirten Reli⸗ Amo x52. 
gion / Erhaltung unſerer theue r erworbenen Freyheit / up spin cr. 
ũnſer aller Seelen Seeligkeit. Befehlen demnach gantz freund⸗ 

lich unb ernſtlich daß Eu. Edle Moͤg. oberwe hnten Danck⸗ 
Bußund Bet⸗Tag gegen den zo. Octobr. IN. Cal.] in den 
Provintzen zeitlich publiciteg laſſen roollen1c. ^om. 
Syn ben Spaniſchen Niederlanden giengs um dieſe Zeit bund uͤber Unrutxger 
Eck daher. Dann ju Bruͤſſel waren die Guͤiden unb Zuͤnffte Tagund $m6 P ls 
Nacht beyſam̃en / und wolten zu denen geforderten Subſidien gar nichts ſchen Suo 
einwilligen / es fep darm / daß ihnen mega unterſchiedlicher Sachen / fo ianden 
fic vorgebracht / Satisfaction gegeben worden; torüber daun der Raih 
ſehr beſtuͤrtzt worden / und nach unterſchiedlichen vom Hofe abgeſchick⸗ 

teu Deputirten / beſchloſſen / ihnen Vergnuͤgung zu geben; worzu ber 
Hertzog von Arſchott / ſo ju gutem Glũck zugegen geweſen / nicht enia 
beygetragen / indem derſelbe / nebſt dem Printzen Vaudemont / dem Grae 

fen von Urgel / und noch einigen andern vornehmen Herren / ihnen ver⸗ 
ſprochen / daß fit ierhalb dreymal 24. Stunden verſchaffen wolten / daͤß 
jhnenvon acht hundert tauſend Gulden / welche bie Herren Geiſtlichen / 

uii ber 2foct/obne ihre Einwilligung auff bae platte Land conſentirtund 
eingangen / Rechnung gethan werden ſolte / weſche Acta den 17. dieſes / 
zwiſchenz. und 4. Uhr / offentlich von dem Rathhauſe abgeleſen werden 
muͤſſen. Worauff ſie von einander geſchieden; woruͤber nicht allein der 
Hoff / ſondern auch jederman (efr froh war / daß deß Poͤbels Vorneh⸗ 

men hierdurch geſteuret worden / und bic bedrohete Plunderung nachge⸗ 

blieben iſt / welche fonder Zweifel der vornehmſten Miniſters Haͤuſer 

tátbt betroffen haben / in bem ber gemeine Mann / Montags den 13. bey 
Nacht / dem regierenden Buͤrgermeiſter die Fenſter eingeworffen / bit 

Thaͤr auffgebrochen / alles von oben bif unten außgepluͤndert / unbben 

Bier unb Wein⸗daſſern die Boͤden außgeſchlagen / und aliceauplaufs 

fen laſſen. Nachgthendo begab ſich die Mengenach Hofe / willens / 

alda ein Quartier / worinnen ſich vid Frembde befunden / welche dem 

Koͤnig / oder Gerichte nichts ſchuldig yu geben / ebenmaͤſſig außzupluͤn⸗ 

bern; Weil ſte aber daſelbſt tapffern Widerſtand gefunden / haben fie 
anverricheer Sachen / ihren Weg wieder nach Hauß nehmen muͤffen. 

"e ad tt ij Ss 


né |. DIARIUM Holaͤndiſch / 
Anno 1680, (Fe wuͤrde aber bit folgende )Racht noch ſchrecklicher angegangen ſeyne 
September. wodie Sache nicht waͤre beygeleget worden; weßwegen die Guarde zu 
Pferde aller Orten Bin commandirt worden / und bic Buͤrger im Ge⸗ 
iwehr ſtehen end (fer? welche die gantze Nacht Runde gethan haben / alfo 
daß alice ohne fernere Ungelegenheit abgelauffen ift. 
Hingegen war die Provintz Flandern zu ben Coubfiblen viel toil» 
Side qn ten liger / in dem fictdalich 16000. Rations su Unterhaltung ber Solda⸗ 
— * teſca beytragen wolten / ſagende / bap man/ wann ſelbige wol derwaltet 
wuͤrden / gar wol zehen tauſend Mann davon unterhalten konie. 
Hingegen nahmen die Strittigkeiten zwiſchen denen Printzen / und 
der Stadt Luͤttich von Tag zu Tage jclduger je mehr zu / unb murbe 
der Alarm der gantzen Stadt dadurch vergroͤſſert / nach dem die von 
Franchemont mit dem Degen in der Hand ver Vervy kommen / unb 
die Pforten / nach einigem Widerſtand eroͤffnet / daß ihrer viel auf bey⸗ 
den Seiten geblieben / worbey es dem Grafen Carl von der Linden / tecb 
cher der Anfuͤhrer geweſen / bald bae Leben gekoſtet / indem er einen Cap 
biner⸗Schuß in den Arm bekommen / (ein Knecht aber / und vid Vor⸗ 
nehme von ſeinem Gefolge nieder gemacht worden. Sie haben zwoͤlf 
von den vornehmſten fo genannten Rebellen gefangen genommen / bie 
ſelbe an Haͤnden unb Fuͤſſen angefeſſelt / un? (ic alfo nach bem Schloß 
— gebracht / allwo thnen auch ber Proceß gemacht worden. 
Dic Fluͤchtige ſuchte man mit gleicher Verbitterung auff / welches 
alles die Stadt Luͤttich un einen noch groͤſſern Alarm ſetzte / daß es beya 
nahe zu einem groſſen Auffſtand kommen waͤre. Den Tagdarauff / 
kam der alte und neue Rath / toic auch die zwey unb dreyſſig Zuͤnfften 
durch den Trommelſchlag zuſammen / und beſchloſſen / denen zu Vervy 
zu Joülff zu kommen / unb vier Gompagnim / nebenſt bem zehenden 
Mann dahin zuſenden / umb die von Franchemone / welche hres Ge⸗ 
ſallens darin lebten / wo mũglich / daraus zu vertreiben. Darauff ſchrieb 
der Rath / und die z2. Zuͤnffte su Luttich Kriegs Wriefe an alle umblie⸗ 
gende Staͤdte / ben ſechtzigſten Pfenning durchaus nicht einzugehen / 
mit Verſprechen eines unfehlbaren Entſatzes / im Fall ſie deßhalben 
folten uͤberzogen werden. Ferner ließ die Gemeine wenig Tage hernach 
durchoffentlichen Trommelſchlag perbitten / den ſechsigßen e 





Ofédit /— |^ X EUROPZEUM | $7 
ning ju heben / mit Bedrohung / wofern bic Einbringer deſſelben damit Anno 1580. 
uicht einhalten wuͤrden / dieſelbe in Stůck zu zerhauen / von welchem at September, 
bereit etliche Tage zuvor einer gar uͤbeltractirrworden. Solches tu⸗ | 
multuiren nun gieng immer fort / unb kunte durch keinerley Anſtalt ges 
ßtillet werden / und wurde der Advocat &antramange / unb Gollet / ale 
.Deputirte deß Staats / und andere mehr / unter Trompeten Schall 
deßwegen auf der Stadt banniſirt / wer fic zu Erhebung deß ſechtzigſten 
Pfennings gerathen. Seibigen Tags famen auch die WBuͤrgermeiſter 
bey denen vom Dom⸗Eapitul zuſammen / umb ju vernehmen / ob (ic aco 
dachten ſechtzigſten Pfenning abſchaffen wolten ober nicht. Dannen⸗ | 
hero fleng man an Volck su werben / welches mit [o aroffem Sulauff at 007 
ſchahe / daß man mehr Soldaten Babe kunte / afe man vertangte/ unb: 
wourde ſeglichem Soldaten deß Tages zween Schillinge / den Offici⸗ 
rern aber ſechzthengegeben. Den 28. Abends umb 9. Uhr / zogen 250. 
wolgewehrete Mann von der Stadt auß / einige von der Gegenpart der 
jenigen / welche in den ſechtzigſten Pfenning gewilliget / auff zuſuchen / ud 
abzuſtraffen am meiſten aber die / welche umb eben ber Urſach willẽ auß 
der Stadt verbannet worden / wo muͤglich / gefangen zu nehmen. Man 
arfuhr aber hernach / daß beſagte Mannſchafft nach Huy gegangen / 
und daſelbſe dao Hauß / darinnen die Commiſſaren wegen Erhebung bc 
ſechttigſten Pfennings gelegen / umbringet / und ſie daraus geholet. Co 
war auch beſchloſſen / einige Partheyen dey Tag und Nacht außzuſendẽ⸗ 
die Landſtraſſen wider bie Gegenpartheyen ſicher zu halten / und gu rein 

und alle Comptoiren bef ſechtzigſten Pfennings zu ruiniren / die 
ommiſſarien gefangen zu nehmen / und im Fall ſelbige ſich widerſetzen 
wolten / nieder zuhauen. Alſo tar ber Anfang su einem beſchwaͤrlichen 
Krieggemacht / bif endlich / nach vielen vorgegangenen Exceſſen und 
Unruhen / die Auffhebungdeß ſechtzigſten Pfennings in dem gantzen 
Stifft eingeſtellet worden. | 


| gu Antorff hatte ein Jude / Nahmeno Vaes Vas / Mackler 

unb Kleinodien⸗ Haͤndler banquerotirt / welcher vier ober fünff Tage Sub mache 

vorher von unierſchieduchen Peto "^ dreiſſig tauſend G m of 
| " £u d. "" ! 


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q:5  DBIARIUM Rantoͤſiſche 


| 4 | 
Anno. 1650» spertfy an Kleinodien abgeholet / und damit durch gegangen. Man bat 
Septeinber. zwar / fo balb man ſolches vernommen / alle Stadt⸗Thore zuſchlieſſen / 
unb ſein Hauß beſuchen laſſen / er war aber ſchon außgeflogen. Sein 
VBanquerot belieff fich auff viermal hundert tauſend Gulden. 
Wſcheulicher. Dagſelbſt zu Antorff / wurde eine vornehme Grau von ihrem 
Mord zu Knecht / und der Magd ermordert; wor auff ber Knecht / nach vollbrach⸗ 
Antorff. er That Kiſten und Kaſten aufgebrochen / und mit vielem Gutbburdy 
gangen iſt. Man bat cín grof Stuͤck Geldes auff ſeinen Leib geſetzet / 
M fe er zu bekommen / bic Magd ward ertappet und gefangen ge⸗ 
r et. , mE 
n JZDu Neuport gieng den ro. dieſes / zwiſchen den Italcdnifchen O⸗ 
briſten / unb den Spaniſchen Officierern cin groſſer Cxreitfür / alſo / 
daß fie Handgemein worden / tvordber auff bepden Seiten einige das 
áebencingebüffetbaben, Dieſes Ungluck hat ſich auff Veranloſſung 
der alte Streit⸗Sache / wegen beo Vorgangsin ber Ronde zugetra 
gen / in welcher die Erſten den Vorgang præendiret / unb ſolches on 
Se. Cyedl. be Duc de Villa Hermofa gelangen laſſen / todcber aber 
jbnen Ordre gegeben bavon abzuſtehen: Worauff denn gtbochte O⸗ 
borſten / wie auth die Capitaine ſelbiger Regimencer / alleihre Chargen 
ſchrifftlich abgeleget/ fo aber Se. Excell. nicht annchmen tola ſon⸗ 
bern dieſelbe alle 4. ín Arreſt genommen / und die Regimenter anoo 
wohin in Guanuſon vertheiiee. 
Die Giſſe⸗ In Franckreich oar die verzweiffelte Gifft⸗Sache noch 
Sache in nicht zũ daͤnpffen e Dam ob (don einige Ubelthaͤter offent⸗ 
Frangrach fic! anbernsum Abſcheu / waren geſtrafft worden / (o baberi 
Mimpfa. doch ſoiche geauſeme Trempel toenig gefrudytet befinunmebr 
batte ber Teuffel auch denen Geifllichen bergleid)en fünfte in 
bae Hert gegeben / unb wurden unter. anbern-vielen gefange 
nen/ auff cinmabl o. berfelben ín bít Hafft genommen / edite 
aud) gat bald ibrer Schand⸗That uͤberwieſen / unb nebenff 
zweyen Weibern / auffeinen Tagzum i$etier verurtheilet wor⸗ 
den Den ꝛu ſten Abends uma, Libr. / ward abermahl eis 
q rider ſamt einer Frauen / auff oem bekandten Plh ia Gee: 
e verbrand / welcheruͤber bo. Menſchen mit Coi um 
racht / 








Geſchichte. EUROP £UM. ftp 
bracht / und ſolches nicht allein durch Suppen und vergifftetes Anno 1680» 
Fleiſch / ſondern auch in Waſſer⸗Eimern / ſo bey Denn iSrim. Seeember- 
zu ſtehen pflegen / beygebracht / alſo bag/tvann bie Petite baraus. 
getruncken / ſelbige alsbald bep den Brunnen tod darniederge 
fallen / und die / ſo etwas darinnen gekochet / eines jaͤhlingen 
Todes haben ſterben muͤſſen. Wiederum bekam ein Prieſter 
Namens Gatton / ſeinen verdienten Lohn / deſſen Ubelthaten 
nicht außzuſprechen waren / dann die Abtreibung der Leibes⸗ 
Fruͤchte / Kinder⸗Mord unb Vergifftung vieler Menſchen / 
waren die geringſten unter ſeinen Thaten / alſo daß man Be⸗ 

dencken traͤgt / ſolchen Greuel der Hiſtoriſchen Erzehlung ein⸗ 

uverleiben / und die vielleicht froͤmmere Nach⸗Welt damit zu 

rgern. Dieſer boͤſe Menſch ift zuvor ein Bettel⸗Moͤnch in 
Provence geweſt / allwo er ſich / ob er ſchon der groͤſte Boͤſe⸗ 
wicht von ber Welt war / dannoch fo zu ſtellen gewuſt / daß man 
ihn jeder zeit fuͤr einen heiligen Mann angeſehen. Dieſem fol⸗ 
gete wiederum ein andrer nach / mit Namen Ville Neufve, wel⸗ 
det gleichfals lebendig verbrand wurde. Dieſer batte fi) 
fuͤr einen Chymiſten auggegeben / damit er efto unvermerck⸗ 
fet ſeinen Gifft zubereiten kͤnnen. Man erhielt ſo viel Nach⸗ 
richt von ihm / daß er hieberor in Btagne / von dannener 
geburtig / umunter ſchiedlicher greu der Verbrechen Willen / 
zu eben dergleichen Todverurtheilet worden / aber benmod) 
wieder loßkommen. Naͤchſt der Vergifftung / fande ſichauch 
eme Rotte Giotres-Páfterer / derer auff einmal r7». eingezo⸗ | 
gen worden / welche a(fe mit Gottslaͤſtern / Schaͤndung der 8* 
Heiligenꝛe bít Gemeinen geaͤrgert / und wer fan alle derglei⸗ | 

eben erſchroͤckliche / uno unerbórte Greuel erzehlen. USO 
| üben fubt der Sónigfort/ fo tool feinen groſſen Bau Der Ring ; 

preperfaióiega treiben ale andy etlidecensiderabe À lite gr fibra mE 

ieocftigen..— Su befagtem Verſaillis arbeiteten atfein táglidy Gm n 
tBooo. :)jafi/afkeoer cin unfáglich greffe Gebaͤu fübren/alte &.— | 
—* niederreiſſen / hingegen an derſelben ſtatt neue / nach bet . 
ßunreichen. 

000v . 





Baufkunſt / auff bauen / unb dieſelben Daͤche e 


— 


| 710 DIARIUM Fran dſiſche 


Anno 1630. Bley beggen unduͤberguͤlden laſſen; Wiewol Se. Maſeſt. an 
"September. (stehen Bau durch die Seuche in dieſem Monat zimlich vers 
hindert wurde. Zu Metz trieb man den Veſtunge⸗Bau von. 
. Tag zu Tag ſtaͤr cker fort / daß endlich kein Buͤrger die gering⸗ 
ſte —8 yu ſeinem Peivat⸗Weeſenerhalten fonnen. 
In Languecdock hatte der Koͤnig vor / einen Canal ju machen / 
Der n im durch welchen er das Weſtmeer in das Mittellaͤndiſche bringen/unb ba; 
—— $ durch verſchaffen wollen baf man von Valencienne biß nad) Cam: 
Xem merich / mit geladenen Schiffen fahren koͤndte. Es eraͤugnete fih a» 
deß Baumel⸗ Der bae Ungluͤck / daß Monſt. Kiquet, welcher bißhero dber ſolcher 
ſters ins ſte⸗ ſchweren Arbeit das Directorium gefuͤhret / ju Toulon nit Todt ab⸗ 
cken. gieng / wodurch / wie ſtarck auch zuvor daran gearbeitet worden / das 
Werck ine ico gerieth / bag man an Verfertigung deſſelben su zwei⸗ 
(cin begunte; Zumahlen einige in ſelbiger Wiſſenſchafft erfahren / nach 
deß Riquets Todt / klaͤrlich darthun / unb erweiſen wolten / daß bic Sa⸗ 
cc unmũglich / und gat nicht su practicitenwaͤre. 
Spanien Den Hertzoglichen Titul von Burgund belangend / ſo hatte end⸗ 
thut dem Koͤ⸗ lich der Spaniſche Rath befchloffen bens Allerchriſtlichſten Koͤnig deß⸗ 
nig indranck wegen Vergnuͤgung ju thun / inbem ber Koͤnig von Spanien in bet 
reich wegen Wollmacht / ſo er ſeinen Commiſſarien gegeben / beſagten Titul auß⸗ 
MIA s gelaſſen. Gleichwol aber ſchiene nicht / als ob er tiefen Tieul gantzuch 
fani action. cediren/unb fich beffenbegeliptwolte. Denn Spanien vermeynte nur 
dieſes / als unvorgeſchlagenes Mittel erfunben zu haben / nemlich einen 
von ſeinen Commiſſarien zuverwechſein / welches bann ſo viel Zeit ge 
geben / die neue Vollmacht ju verfertigen / inwelcher die Cacholiſche 
Majeſt. fich nur deß Tituls ale nig ín Spanien / welchem ein &c. 
folgete / gebrauchten. 
Proceß wide Den 20. dieſes / ward auch der Proceß / welchen der Koͤnig wider 
den foergog, den Hertzog von Muͤmpelgard in dem Parlament zu Biſantz / wegen 
von, ſeiner Herrſchafften hatte formiren laſſen / außgeſprochen / welcher 
peigard auß · Dann beſagten Hertzog folgender maſſen außgefallen: Weil man 6c 
geſprochen. foaͤnde / dah bas Hertzogthum Mumpelgard eine Zugehoͤr Der Pranche- 
E Comte ſeye / ſo folteberotocgen der Hertzog Davon abgewieſen / unber 
ſolches bem Koͤnig abzutretten ſchuldig ſeyn. Alldieweiln aber. der 






Her⸗ 


^ 


^-^ 


E | mu 
Geſchichten. EUROPÆVM. m. 


Hertzog (cine Jura zu ertveifen fich erbothe unb auß bem Frantzoͤſiſchen Anno 1635. 
Vornehmen behaupten wolte / kam ce endlich im October fo weit / September. 
daß die Frantzoſen dem Hertzog anbothen / ihm (cin Land / jebod mit 
Vorbehalt der Souverainitdt/ wieder zu geben / dafern ſelbiger ſich 
ſchrifftlich verbinden würde / allezeit / wann es der Koͤnig begehren vá: 
de / Fransoſiſch Beſatzung einzunchmen. 

Den 29. dieſes / wurde abermals ein Edict / die Reformirten be⸗ Edict wider 


— * — — ⏑⏑—⏑— — i 


| treffend / an offenen Orthen angefeblagen / welches ate Srepbeiten ſelbi⸗ bie —— 


ger Religion gaͤntzlich auffhub / deme auch oic Bittſchrifft / ſo ihme zu mirten 
€t. Omer übergeben wurde / wiederum erneuerte. Jedoch molte er die | 
Zuſammenkunfften oer Reformirten nicht leyden weßwegen er / zwar 
unter einem gantz andern prætext, durch en offentlichee Edict das Kar⸗ 

tenfpicl / la Baſſerte genannt / verbieten icf; worvon ber Koͤnig gegen 
bic Vornchmſten ſeibſt gedacht / daß cr die jenige / ſo dawider handeln 
wuͤrden / ſechs Wochen in ihre Haͤuſer einſperren / auch die Thuͤren und 
Fenſter zumauren laſſen wolte: Sie muthmaſſeten aber / daß dieſes ge⸗ 
ſchehen / nur die groſſe Verſamblung bey dieſem Spiel / bey welchem 
ſich jederzeit cine groſſe Anzahl Unruhiger / uno Ubel⸗Geſinnter einzu⸗ 
fn pflegte / fo.aber pe Hoff nicht gernbeyſammen (ape / zu vet : 

indern. 
Umb ſelbige Zeit ia die Madame la Dauphineſſe wie auch bie Dauphin / uũ 
Princeſſin von Conde, nebſt Dero Gemahl / bem Printzen / an einem deſſen ee 
Ficher gefaͤhrlich kranck / worvon auch nachgehends ber Dauphin ſelbſt Ner e 
inen Anſtoß bekommen. Man erforderce ju ſolcher Cur einca Doctor fand. 
aup Engeland / beffen Artzney ober oer Koͤnig den Dauphin nicht eher 
einnchmen laſſen wolte / biBer zuvor die Compofition derſelben woraus 
ſie beſtunde / eroͤffnet / welche Eroͤffnung aber der Koͤnigihm zuvorher 
mit funfftzig tauſend Cronen bejapten muͤſſen. Nach bem num die Artz⸗ 
niey an ſich ſelbſt gut befunden worden / (o daß bae Fieber bcp oem Dau⸗ 
phin außgeblieben / ward der Medicus beſchencket | unb im bae treffli⸗ 
che Privilegium gegeben / dieſes Artzney⸗Mittel durch bae gantze Ko⸗ 
nigreich fuͤr 33. Pfund zu verkauffen / davon die Zettel an allen Ecken 
der Straſſen angehefftet worden 
Den 29 diefes / wurde der Ranjot-2ntaffur] pr. Graf von ffe ee 
aAzſter Theil. Vuu ans⸗ ſandrer bor 


(a2 . DIARIUM Epaniſche 
Anno 1680. Mansfeld / in Sr. Majeſi. Caroſſe durch den Interdecteur nach Ver⸗ 
"September. faiflce begleitet / woſelbſt er die erſte Audient bep Ihr. Sónigl. Majeſt. 
beym Koͤntg gehabt / und ſehr wol empfangen worden. Nachdem auch bic Konigin 
Pic efe 9I oon Portuga lüber den Contul , (o fich teegen deß Sran&dfifdyem Ho⸗ 
ibd fce zu Liſſabon befanbc/einigen Unwillen gefaſſet / in dem er fich gegen 
ſie einiger unbeſcheidener Worte gebraucht / woruͤber dann hoͤchſtged. 
Koͤnigin bey Sr. Aller⸗Chriſtlichſten Majeſt. geklaget; als iſt beſagter 
Contul nach Hauſe entbotten worden / umb Rechenſchafft daruͤber 
zu geben. | | | EE 
Verꝛbltteꝛn⸗ Hierzu fame noch cine andere Xetion / welche einige Verbitte⸗ 
iſten ber rung zwiſchen dicſer / und ber Srangófi(cen 9 latton verurſachte / indem 
Ponugifiſoẽ cin Frantzoͤſiſcher Schiff⸗ Capitain von einem Portugiſiſchen in ben 


unb Srangó^ Scheeren begehrte / bap er vor ibm ſtreichen ſolte; der ſich zwar ſolches 


ſchen Nation nicht weigerte / aber etwas langſam bereit: derowegen ber Frantzoß (cis. 

ne gantze Lage auff bae Portugiſiſche Schiff gegeben / alſo daß uͤber die 

zwantzig Todte / und noc) mehr verwundete darauff gefunden morban ; 

woraufder Frantzoß ſeinen Cours fortgeſetzet / alſo daß nichto mehr er⸗ 

folget iſt / weil eine andere Portugiſiſche Fregatte zwar nicht weit da⸗ 

| von / aber unter bem Wind lag / daß ſie ihren Geſellen nicht zu Huͤlffe 
4 kommen koͤnnen. 

Strittigkeit Gleichwie das dy vrerbtin andern aufgebrachiẽ / anb zum Krieg 

zwiſchẽ Spa erhitzten Landen / wegen der überall graſſirenden Peſt / bißher micht r ht 

Dumb funte außgezogen werden / alfo mar es auch in Spanten auß cbenbicfer 

—— Furcht / umb dieſe Zeit gar ſtille; auſſer daß mit denen Brandenburgi⸗ 

ám —8 ſchen Fregatten bey Oſtende / auff der Rhzede cine Jalouſie (ic hervot 

Jondes ber that. Eos kreutzeten bie Brandenburgiſche etliche Tage nach ein ander 

Subſidien. auff gedachter Rhede vor Oſtende / mit einem geheimen Vorhaben / 

welches endlich außbrach / als ſie ein Spaniſches groſſes Kriegs⸗ Schif 

Carolus ber TI. genandt / mit leichter Muͤhe hinweg nahmen / unter bem. 

Vorwand / es wolle Chur⸗Brandenburg / den in bic fuͤnff Jabr zinter⸗ 

ſtelligen Ruͤckſtand der Subſidien / vermoͤg ber Spaniſchen Alliantz / 

ſelbſt erheben unb ſich dadurch bezahlt machen / welches ber Churfuͤrſt 

nachgehends durch den Sund in Sicherheit nacher Koͤnigsberg brin⸗ 

gen li. — Nach dieſem thaten die Mrandendurgiſche cinm pv 


J 





* : 
Beſchichte. EUROPÆUM. 


$33 ] 
Verſuch / untburdftrid mit ziemlicher Courage das Gewaͤſſer Anno 1680. 
zwiſchen Hoffden und Oſtende / in Meynung / deß Hertzogs von Villa September. Y 


J»ermofa Bagagezu erhaſchen / bie fic auch unfehlbar bekommen bát: 
ten / dafern ſie ihre Auſchlaͤge nur eínige Tage ſpaͤter angeſtellet haͤtten. 
Damit aber ifr weiteres Abſehen auff deß ankommenden Printzen von 
Parma bey fich habende Guͤter nicht gelingen moͤchte / ſo ſchickte man 
ihm von Stund an eine Advis⸗Jagd entgegen / demſelben alles / toas 
auff der Rhede vor Oſtende vorgegangen / zu hinterbringen / damit er 
ſich darnach richten moͤchte. Ob man nun Spaniſcher Seiten ver⸗ 
meynet / es haͤtten die Brandenburgiſche ſolches fürfic / und ohne 
Spccial- Befehl ihres Churfuͤrſten gethan / und wuͤrde derſelbe ſolches 
keines wegso aut heiſſen / ſondern vielmehr bas weg genommene Schiff 
wieder an ſeinen Ort cen / allioo es die Seinige denen Spaniſchen 
abgenommen: So ſchrieb aber Se. Chunfuͤrſti. Ourchl. Otro wahre 
Meynung / am 22. dieſes / in dieſem nachdenckuchen Brieff folgender gc 
ſtait von ſich. | | | 
| 





zugetragen. €u. &ónigl. Majeſt. gar leibt mit einer unglei⸗ 


chen Deutung vorgetragen werden moͤchte / alefónnen wir ft Spanlen. 


nicht unthin / dieſelbe alles deſſen wolmeinent zu erinnern / as 
wir nunmehr gantzer 5. Jahr her Euer Majſeſt. fo wol durch 
Schickungen / welche wir nach Madrit unb Bruͤſſel gethan / 


als auch durch unzehlich viel Briefe / ſo wir an dieſelbe / und den 


Buverneuers in den Niederlanden abgeſand⸗/ vorſtellen laſſen / 
damit E. Koͤn Maj ſelber daraus die hochwichtig und gerech⸗ 
te Urſach ſo une hierzu Anlas gegeben erkennen moͤge. Es 
(ft Euer Koͤnigl. Maſ wol wiſſend / was in der zwiſchen denſel⸗ 
ben und uns auffgerichteten Alliantz enthalten / und wie wir ſol⸗ 
ches unſer Seits unverbruͤchlich eollfommen/ja mehr als wir 


ſchuldig waren / mit unſerm / und der unſerigen hoͤchſten Nach⸗ 


theil und Schaden erfuͤllet / welches allhier zu wiederholen / wir 
Vuu ij dar⸗ 


-A.-m 0. 2. . 


Urchlaͤuchtigfter Großmaͤchtigſter Koͤnig / weil das je⸗ Chur⸗Bran 
aige / was neuli b vor Oſtende zw ſchen Er. Son glichen dẽburgiſches 
Majeſt. Kriegs⸗Schiffen / unounfera Fregaiten fid) Schreiben 


— 


- -—— sc 
us * o.» 9 8 


Auono 1680, 
Scptzmbera 


e 


524 DfífARIUM J Spaniſche 


darum unterlaſſen / weil es nicht allein der gautzen Welt uͤber⸗ 
fluͤſig bekant / ſondern aud) / weil Euer Koͤnigl. Majeſt ſelber 
in Dero Berichten und Antworten / ſo Sie an uns / und un⸗ 
ſere Miniſtern ertheilet / bekennet / wir haͤtten unſerer Obliga⸗ 
tion ein voͤlliges Genuͤgen geleiſtet / unb koͤnte man von 
uns ein mehrers nicht verlangen. Wie es aber kom⸗ 
men / daß man von der andern Seiten das jenige / was der In⸗ 


halt der Tractaten / unb guter Glaube klaͤrlich erfordert / nicht 


gehalten / oder erfuͤllet / koͤnnen wir nicht betrachten / dann ein⸗ 
mal / fo fin» die Subſidien⸗Gelder / welche man uns in 
oberwehntem Tractat verſprochen / ſo gar nicht bezahlet wor⸗ 


den / daß noch uͤber zwey Millionen Golds uns daran nacge⸗ 


blieben / und dann ſo hat man bey dem Frieden / welches Euer 
Koͤnigl. Majeſt mit unſerm dazumal gemeinen Friede getrof⸗ 
fen / uns / und alles das jenige / was wir der gemeinen Sache 
gum beſten / wider zween maͤchtige Koͤnige mit bocbfter Treue / 
unb nod) groͤſſerm unſerm Schaden getban / fogat nicht ín 
conſideration gezogen / daß vielmehr die gantze Welt mit Be⸗ 
ſtuͤrtzung anſchauet / wiewir durch ſolchen einſeitigen Frieden⸗ 
ſchluß verlaſſen / und von aller Huͤlffe entbloͤſſet geblieben / ja 


noch darzu das jenige zu reſtiruiren gezwungen worden / was 


GHtt und unſere gerechte Waffen uns zugeleget hatten. Wir 
haben zwar dazumal vielfaͤltig erinnert / was Treu und Glau⸗ 
be in Buͤndniſſen / woruͤber billig nichts heiligers und verbind⸗ 
lichers unter den Menſchen ſol geachtet werden / mit ſich braͤch⸗ 
te / aber alles vergebens. Eu. Koͤnigl. Majeſt. und die uͤbri⸗ 


at Herrn Bunds Verwandten / für welche Wir doch alles. 


das unſerige / ja Unſer und der unſerigen Gut und Blut da⸗ 
hin gegeben / hatten es alſo gut befunden / daß Wir / als ein 
Schlacht ⸗Opffer / fuͤr ibre : olfabrt auffacopiTert toecben fel 
fen, Wie wehe Uns dieſes muͤſſe gethan haben / laſſen Wir 
Cu. Koͤnigl. SDtajeft: urtheilen Jedennoch haben Wir Uns biß⸗ 
hero nur daruͤber beklaget / und anders nichts gethan / als was 
ſchiff bruͤchige Leute zu thun pflegen / welche / wenn das Schiff 








— 


edidi. , EUROP.UÀM. sf 


zerſtoſſen / und nicht mebr gu retten /nur inen Theil derdadung 
fuͤr den tobenden Meer qu talvirren bemuͤhet fin: 9ffo ſind auch 
Wir / da Wir den Gewinn dahin geben muͤſſen / nur fuͤr Scha⸗ 
den und Verluſt ſorgfoͤltig / und begehren ein mehrers nicht / 
als daß die uns ſchuldige Gelder bezahlet werden / und 
une eine billigmaͤſſige Erſtattung bee erlittenen Schadens ge 
ſchehen moͤge / welches denn / ſo wol wegen des klaren Inhalts 
der Alliantz / als auch in Betrachtung der Gerechtigkelt ſelbſt / 
hoͤchſt billig iſt. Was aber die Art anbelanget / deren WirUns / 
obiges zu erhalten / gehraucht / ſo iſt Euer Koͤnigl. Majfſtaͤt 
und den Miniſtris an beſten bekant / wie gelinde uno Org 
Wir bierínnen verfahren / und beruffen Wir Uns auf Eu. $07 
ua Majeſt. ſelbſt eigene Wiſſenſchafft / wie offt / und unnach⸗ 
laͤſſig Wir in gantz fuͤnff⸗ jaͤhriger Zeit / und druͤber / Euer Koͤ⸗ 
nigl Majeſt. darum angeſuchet / unb faſt beſchwerlich gefal 
len / und als Wir nichls zu erhalten vermocht / wie auffrich⸗ 
richtig Wir Euer Koͤnigl. Majeſt declariren laſſen / daß Wir 
durch die ſo veraͤchtliche Hindanſetzung Unſerer gerechtenKla⸗ 
ge / auch wider Unſern Willen gezwungen wuͤrden / Uns nach 
andern Mitteln / wodurch Wir zu unſerer gerechten Sache ge 
langen moͤchten / umzuſehen. Eben wie auch Dero Guver⸗ 
neuren in denen Niederlanden / als an welche man Uns zum 


Anno 1680, 
September. 


oͤfftern aus Hiſpanien / und dann wieder aus den Niederlan⸗ 


den nach Spanien / gleich einem hin und wieder geworffenen 
Balle / verwieſen / und vorſtellen laſſen / und zwar noch neulich 
durch unſern General⸗Lieuteuant / den Freyperrn von Spaen / 
welchen Wir zu dem Ende nach Bruͤſſel geſand /aber alles ver⸗ 
geblich und umſonſt / indem ſo wol Unſere abgeſchickte Miniſtri 
als Briefe aus pariien unb den Niederlanden nichts als laͤre 
Worte zuruͤck gebracht / worauß Wir doch Ri begreifen 
koͤnnẽ / daß wir nite erhalten wuͤrdẽ / un uns dißfals nicht die 
——— machen Sonté/mam aber ber unerſchwing⸗ 
ídye Schade / den Wir m dieſem Krieg / und wegen oer Hulfft / 
ſo Wir uer Koͤnigl. Moſeſt. geleiſtet / erlitten / ſichnoch in 
«oua di unſern / 


Anno T6?Q. 
September, 


n6 DIARIUM Spaniſcht 


unſern / und unſerer Unterthanen Gliedern / leider mebr als 
zuviel ſpuͤren laͤſſet (o haben Wir anders nicht gekoͤnt / als auf 
alle moͤgliche Mittel und Wege / ſelbigen einiger Maſſen au er⸗ 
ſetzen / bcoacbt gu ſeyn Und weil Euer Koͤnigl. Majeſt. allhier 
auff Erden fuͤr keine Gerichte gezogen werden koͤnnen / haben 


wir das gethan / was in ſolchem Fall auch Privat⸗Perſonen / 


ſo das Ihrige vindiciren erlaubt iſt / als welche ihres Schulde⸗ 
nere outer [o lange anhalten koͤnnen biß ſie ihre Vergnuͤgung 
erlanget. Ebenermaſſen haben auch Wir unſern Fregatten 
Befehlertheilet / die Spanniſche Schiffe und Güter / jedoch ob» 
ne Veruͤbung einiger Feind ſeligkeit / (auſſer welche man ihnen 


durch uer zugefuͤgten — ſo lange 


inzuhalten / bi man uns billicher Maſſen vergnuͤgen wuͤrde. 


Bey ſolcher Bewandnus nun / haben Euer Koͤnigl Majeſt. fo 


at feíne Urſach / fid) hieruͤber zu beſchweren / daß Sie verhof⸗ 
entlich vielmehr / neben allen / ſo deſſen Werck ohne Affecten 


- 
, 


betrachten werden / bae Mittel welches Wir gebraucht / als 


Freundes / und mit der Gerechtigkeit uͤbereinſtimmendes Mit⸗ 
tel erkennen werden denn Wir begehrennichts / als was Uns 


qujeporet unb Uns von einem anberm widerrechtlich vorent⸗ 


alten wird / unb ſolches vindiciren Wir auff eine rechtmaͤſſige 


Art. Im uͤbrigen haben Wir beſchloſſen / mit Eu. Koͤnigl. Ma⸗ 


jeſt. in beſtaͤndiger und unverbruͤchlicher Freund⸗ und Nach⸗ 


barſchafft zu verharren / welches alles / wenn Euer Koͤnigliche 


Majeſt.es nad) ihrer beywohnenden æquinimitaͤt unbPrudeng 


erwegen werden / [eben Wir der guten —5 Dieſelbe 
ache klaͤrli 


werde daraus pie gerechtſame Unſerer ch erken⸗ 
nen / und Unſerm Verlangen nad) volle abhelfliche Maas ge: 


ben. Wann ſolches geſchiehet / wollen Wir verordnen / daß 
bie angehaltene Schiffe und Guter reſtituirt, unb alles wieder 


in den Stand geſetzet werde. / vil ie) Freunden unb be 


nadbarten Fuͤrſten hergebracht. Inwelcher Zuverſicht Wir 
ben Hoͤchſten anruffen/ daß er Cuer Koͤnigl. Majeſt. beo "a 
45er 





Geſchichte. E U R O P ££ U M, for 
licher Regierung lange Zeit friſten wolle. Gegeben Coͤlln an Anno 1680. 
ber Spree den i. Septembr. 10680. | September. 
Dieſes war bas Schreiben / ſo Chur⸗Brandenburg an die Cron Der Koͤnig 
Spamien abgeben laſſen / welches auch ſo viel gefruchtet / daß der Koͤnig tn Spanien 
von Gpanien einen abſonderlichen Currirer von Madrit mit Briefen erbeut ſich 
an die General Staaten / wie auch an Se. Churfurſti. Durchl. ſeibſt fum aürfidie 
abgehen laſſen / worinnen er allerhand Vorſchlaͤge sur guͤtuchen Hand⸗ Vergleich. 
lung gethan; geſtalten dann auch die Cron Engeland / ſamt denen Her⸗ 
sen General Staaten vielerley Mittel jum Vergleich vorgeſchlagen / 
damit fernerm beſorglichen Unweſen moͤcht vorgebauet werden. 
Sonſten ſiel vom 6. dieſes an / bif su Ende dieſes Monats auff Lngwuͤriger 
denen Graͤnxen umb Madrit ein fo (lardo Regen / dah auch die Bruͤcke Vesen t 
zu Toledo von der Menge deß Waſſers zerbrochen wurde. Dieſe Gpanien. 
Bruͤcke war ſehr veſt gebauet / deſſen ungeachtet aberblicben von ficbens 
zigen Bogen nur vier ſtehen. Der Koͤnig / unb bic Koͤnigin / wolten 
ihrem Gebrauch nach / nur uͤber ein kleines Baͤchlein gehen / wodurch 
ſie / wegen ſchnellen deß groſſen Waſſers / in augenſcheinliche Lebens⸗ 
Gefahr gerathen. Der Ort i daruͤber der Koͤnig im Widerkehren von 
unſer lieben Frauen Ottiche / woſelbſt er ſeine Andacht verrichtet / mit 
der Caroſſen / wird Fredo genennet / und ift gleich einen T our à la Mode, 
da man deß Sommers in der Hitze ſich erkuͤhlet / woruͤber kurtz vorhero 
zwo andere Caroſſen gefahren / die aber gantz keine Gefahr gehabt / noch 
emigen Anſtoß vermuihet. Uunterdeſſen aber bae Waſſer dergeſtalt ge⸗ 
wachſen / daß die zwey foͤrderſte Pferde von deß Koͤnigs Caroſſen fcis 
nem Grund mehr hatten. Es hielte abcr ber Kutſcher Dic vier andern 
Pferde / und alſo den Fortgang der erſten zuruͤck / wodurch der Koͤnig / 
ſami der Koͤniginnoch gerettet worden. Der Schade / ſo durch dieſes 
Waſſer ouf dem platten Land geſchehen / war (cbr groß / wobey auch vici 
Leute / ſo fich nicht reiten koͤnnen / ertruncken / unb fielen auch in Madrit 
ſelbſt vid Haͤuſer übern hauffen. Nach bem ſchweren allgemeinen 
Regen / Sturmen unb Ungewitter / ſo d6crall durch gantz Spamen ent⸗ 
ſtanden / irhub fid end lich / den 28. dieſes / cin grauſames Erdbeben / da⸗ 
von alle Haͤuſer der Stadt Madrit in groſſer Furcht unb Schrecken 
der Einwohner gezittert. Dergleichen auch in Andhuſicn ſuhbese . 
eu 


$23 | DYIARIUM Italiaͤniſche 
Anne 1680. er Paͤbſtliche Stuel zu Rom hatte ſonderliche Anfechtung 
September. von Kranckheiten; Allermaſſen bann bcr Pabſt ſelbſt ben 7. dieſes mit 
Pn wird einer hefftigen Kranckheit aberfallen wurde / welche nicht fo wol auß ſei⸗ 
nee ner Caſteyung / und / ſo zu ſagen / unnatuͤrlichem Temperament / als von 
ſeiner ſtetigen Unruhe unb Unluſt / ſo ſich bep feiner ſchaffen Regiernmuig 
craͤugete / ihren Urſprung genommen. Der Polniſche Geſandte Priutz 
Radzivil / beſuchte ihn unterſchiedlich mahl biß fiche endlich sur Beſſe⸗ 
rung anließ / welcher dann / nach gehabter Audient mit vortrefflichen 
Geſchencken beehret wurde. Dieſe beſtunden in unterſchiedlichen ſcho⸗ | 
- wan Erfriſchungen / und vielen Grpflallineren Thruͤhlern / viel koſtbarer 
Handſchuhe mit koͤſtlchem Geruch angefuͤllet; dabey daun auch zwey 
Feuer⸗ Rohr / und ein Carbiner mit God eingeleget/ waren Ferner 
ein dutzet Paternoſter / deren etzliche mit Diamanten aufigraieret/ (anat, 
€inem Handbecken von Berg⸗Cryſtall. Alo auch gedachter Geſandter 
dieſes Printzen Gemahlin beſuchte / Bat er nicht allein ſeine Edelknaben 
mit einer Collatiion von koͤſtuchem onfect beehret / ſondern auch der 
gantzen Hoffſtatt ein ſtattlich Abendbrod aufftragen / auch ſelbige / biß 
auff den geringſten Kutſcher / mit Gold Crouen beſchencken laſſen. 
Pein Sad⸗Sontags ben «19. dieſes / bielfe obbemelbter Printz 
gedbAlt fev. Radzevielſeinen Außzug auffein⸗ gant ungewoͤhnliche Weiſe / 
55 — folgender Geſtalt: Crftlid) famen di⸗ Trompeter und Pfeiffer 
fom aia. Trlitbenen C'ompaanien bon einer Guarbe: 2. Dre Camele. 
incognio 3» Zwoͤlff Tartariſche Hand⸗Pferde. Hiernechſi nun ſein | 
wicde pain. ganges Gefolge in Reiſe⸗ Rleidern. — Denen ſoigele eine Kut⸗ 
| he / worinnen der Carbinal Vidoni / der Prinß oon diadzi⸗ 
bil / und vier Praͤlaten ſaſſen / um welche die Pagen zu Pfer⸗ 
de / auch einige ezudeeiguß giengen. Und alsdann kaͤmen 
3 ſede mit s. Dfecben beſpannete Gutſchen / mitocm Hieſt fei» 
ner Leute / in welcher Ordnung er durch die Engelpforten zwar 
aus⸗ aber ſelbige Nacht befiod) in cogaico wieber einzog. Man 
muthmaſſete allerhand tiber dieſe geſchwinde Veraͤnderung 
Viele aber fagten/ e$ waͤre die Wieder⸗Einkehrung varum ge⸗ 
ſchehen / weilen er Wechſelauß Polen ertvartet/ ein und ande⸗ 
re Richtigkeit davon gu machen: Andere aber ſagten / es waͤre 
ihm 


d 
5 5 


Gecſchichte. EVROPÆUM. 5219 | 
ibmoon ſeinem £eíb» Medico gerabten tvorben/ bie Reiſe / we⸗ Anne cbe, 
gen ſeiner beſorgenden Unpaͤßligkeit nicht fortzuſetzen. Subeme En 
' fvat er nit allerdings zufrieden / daß et tonben Tab Dícotro  . 
langtefreye Verleihuñg unbDifpofition im Koͤnigreich Pole / ua 
das Jus Patronatus uͤber die Ordens⸗Leute nicht erhalten. Der 
groͤſte Verdruß / welcher mehrgemelten Printz wiederfuhr / 
war / bag der Spaniſche Geſandte / unwiſſend aus was Ur· 
ſache / bewehrte / vorhabens / ihn den Printzen Radzevil auff 
freyer Straſſe zu beſchimpffen; Dergleichen er auch den Muſi⸗ 
ranten / welche ihm eine Muſick bringen wollen / anthun faf» 

ſen. Selbige giengen auff ber Gaſſen / ihre Sornaten abzu⸗ 
legen / wurden aber oon einem groſſen Schwall ber Feindſe⸗ 

Uigkeit uͤberfallen / am Leibe und Inſtrumenten verletzt / unb 
endlich gar verſagt; welches ben Pabſt ſehr verdroſſen / weil 
darum gantz Rom ſich leichtlich allarmiren koͤnnen. 

Montags den 3.13. ward Conſiſtorium gehalten / aber. Confiſorum 
wegen groſſer Hitze kurtz geendiget / unb nur bas Bißthum sehalen. 

Warmie in Preuſſen für deß Printz Radzivils Befreundten 
einẽ abgeſondert. Nachmittags hielte der Pabſt eine Verſam⸗ 
lung/bey welcher nur die Cardinaͤle Gíbo/ AU 
gna/unb Albici / auch die Herrn Altoviſi / Bottene / undLuca ſich 
eingefunden / in weſcher von deß Marquis Serva in Neapolita⸗ 

niſchen ſtrittigen Sachen gehandelt worden Im uͤbrigen mat 
der Papſt / wegen ber Theurung bre Getraides ſehr bekuͤm⸗ 
mert / in Anſehung ſeiner Liebe / die er zu dem Volck trug / und 
deß Vornehmens der Apoſtoliſchen Kammer von dem in der 
Wvorigen Theurung getbanenübergroffen Unkoſten einige Ct» 

leuchterung zu geben / bafi er alo wie ein Schiffvon x. wiedri⸗ 
en aen tamgetrieben fourbe/unb nicht mufte / zu welchem 
orſchlag er ſich / beren ín unterſchiedlichen Verſamlungen 
viel gethanwurden / entſchlieſſen ſolte. Unter andern hatte der 
Pocier odeune einige andere so dE RO b. 
Brod allezeit in einerley Preiß das Jahr durch ju halten / und 
320000. Cronen bee Jahrs mehr in die Kammer ju geben ver⸗ 
aAzſter Theil. £rr ſpro⸗ 





330 DIARIVM IJuliaͤn iſhe 
Anno 1680- ſprochen / jedoch mit bem Beding / bag hinfuͤro niemand in. 
Septeraber. fincm eigenen Hauſe Brod baden ſolte. | 
Koͤnigin Sontags Jtadymittag/ den 19. 29. dieſes / complimenrir- 
Ghrifina te die Koͤnigin von Schweden den Pabſt / bafi ec in das fuͤnffte 
eoinplimen Var feiner Regierung getretten / welches febr [ang gewaͤret / 
tir den Yabſt uin wurden derſelben ini Wiederweggehen / von Gr. Paͤbſtl. 
Heil. die gewoͤhnliche Collation und confiture praͤſentirt. 
Cardmal A⸗ Eben ſelbigen Tag / deß Nachts umn. Uhr / giengder 
broci gedtmit Cardinal Abroci / ein Neapolitaner / im 70. jahr ſeines ÄAlters / ußſ 
Taod ab — im s. ſeines Cardinalats / eine Creatur Clementis deß zehenden / 

mit Tod ab / wodurch bít zifte Stelle im Collegio der Cardin⸗⸗ 
[c / geraͤumet wurde Selbiger wurde den folgenden Dienſtag 
in der Kirch St. Maria Maggiori / welche zu dieſer Trauer 
ſehrk BItlich gefcnuic et war / in Beyſeyn deß Sacri Collegii nad): 
Gewonheit begraben, Er ſetzte / vermittelſt ſeines Teſta⸗ 
ments / die yc CSI i genant zu ben ſieben Schmer⸗ 
tzen / unter St. Petro Montonio / zu Erben ſeines gantzen 
Vermoͤgens / denen er befohlen / zooo. Cronen unter ſeine Be⸗ 
diente quszuthelen. Seine Bibliothec / die ſehr ſchoͤn / bat 
er dem Collegio de propaganda ſide vermacht / undi. Uhr / Ge. 
maͤlde / unb andere Galanterien jedwedem vog frínen guten 
Freunden / deren do. an der Zahl / worunter die Cardinaͤle Altie⸗ 
ri / Portocariere / Carpigne / Mareſcotti / ber letzte Biſchoff 
von Prag / oce Biſchoff von Baſſau / Monſ. diLuca, umb Mr. 
Faventi waren / legirt. Dieſer Todsfall gieng dem Pabſt febr 
zu Hertzen / indem der verſtorbene Cardinal ſein liebſter und 
eertraiefier Rath ín allen Schwuͤrigkeiten geweſen / unb. 
auff denman / wann der Pabſt mit Tod abgehen ſollen / ein. 
groſſes Abſehen gehabt. J | 
Wieauch der ¶Eben dieſen Weg war auch nicht lang: zuvor / der P, Ma- 
Mrino riano-Sozzin , welcher wegen inre got — Lebens / 
Cot. nnd Mildthaͤtigkeit gegen die Armen / ſehr hoch gehaiten wor⸗ 
den / gtgangm [ bep deſſen Begraͤbniß faft. Sung Rom 


.. deu 





^ gURO?PJEUM. 


/ 0$, 
- . yn Rmiſchen Kriegs⸗Staat belangend / ſo war bere Aus vto. 
$tf6e aud fo leidlich beſchaffen / daß man nidt eben Urſach bat ** 
- fe/ fib gat ſehr ufuͤrchten / auſſer daß in dieſem Monatimmer sean - 
- wie Kriegs⸗Voltk von Meyland tm 9Denetianifd)en tabo atv Gar. 
Yamen velches zwar der Spaniſche Geſandte / auff Befragen 
vaniítbeantwortete: Es geſchehe ſolches gufeinemanberew — 
de / ais bic Ruhe in Italien dadurch ju erhalten. Dieſe und 
anvere Gefahrugkenen / brachten einen ausdrucklichen Wiß⸗ 
verftanb zwiſchen dem Paͤbſtlichen Stubl / und derton Spa⸗ 
wien mit ſich / alfo daß ber Cardinal Eſttee au⸗ Franckreich 
nacher Venedig fam etliche Tage allda fid) auffzuhalten / und 
ſowol ſeine Complimenten wegen ſeines engeogigen die Si-· 
gnoria abzulegen / als auch von dannen nacher Rom zu reiſen 7 
* wnbburd ſeine Vermittelung bic Mißhelligkeit zwiſchen dem 
Pabſt / und bem Koͤnig (n Spanien beyzulegen. 
3 Reapolis wurden auff deß Vicé. Koy Befehl / alle in feb 
biger Stadt deſindliche Comyagnien zu Pferd / ingleichen auch 
vic O9uttmeifter / unb andere Offiirer derfelben teformirt , ja 
aud) ſo gar ber Cavallier del Valli, 10 General⸗Lieutenant xt 
. Cavallerít geweſen / von ſeinem Amt geſttzet / welche Ordre / fo 
zu erleuchterung der b·Caſſa aus Spanien kommen tvm 
Lyhender als es ſonſt geſchehen waͤre/ u Werck gerichtet wor⸗ 
dn / wellen ebenſelbigen Tags in der —8 die Reforma⸗ 
i tion Rachmittags darauff vorgangen / oo. Reuter fid) zu⸗ 
ſammen gethan / dem Vice-Roy , a[é ernatb bet Kirchen du 
Conception fabten wollen / um bie Gedaͤchtniß der Victorien / 
ſo der Cardinal nfant damals in der Noͤrdlinger Schlacht 
erbolten/ zu beſchen / ben Vice-Remit ihrem Gewehr umrin⸗ 
get / und mát groſſer Ungeſtuͤme und Vermeſſenheit von ihme 
entiocber Geid / ober ihren Abſchied gefordert: Worüůuber fid) 
dper Vice Redergeſtalt entruͤſtet / daß er ;o. bacon bcp ben 
Koͤpffen nehmen laſſen / umdieſen Auffſtand zu examiniren / 
unb Dic Urheber deſſelben abzuſtraffen. e - 
] . 





a 


| Uv DIARIUM: | . Sint, 
Anno 1680. — Als auch ber beruͤhmte Haupt⸗Bandit Tango / einen vor» 
—— nehmen wolvermoͤgenden Mann bey Nita in ſeinen Gewalt be⸗ 
| Knit * kom̃en / haben fid) deſſelben Freunde zuſam̃en gplagen/unb ] 
ecaemodi, niebenft einigen Bolit/fo ſie von vem bulpen guo Iff bekom⸗ 
| men/ gedachten Banditen / unb feíne Geſellen bif in einen klei⸗ 
nen Wald verfolget / allda ſie dieſelbe von allen Seiten umb⸗ 
ringet. Obnun wolbeſagter Tango / nebenftz- ober 5. feiner 
Geſellen damals Mittel gefunden / zu entwiſchen / iſter doch 
furtz hernach bep Avellino uͤberfallen / und niedergemacht wor⸗ 
den. | 000. iil 
Reneꝛ Vice ⸗· Zu Genualangte ber. Giroff von Epmont / neuer Vice-Revo 
RevonSar⸗ Sardinien / in der Vorſtadt ju S.Piecco di Arena auf den Niederlan⸗ 
dinien komt den von Lavone den 20. dieſes an / woſelbſt der Spaniſche Conſul einen 
nach Genua. Hallaſt für ibn zuruͤſten laſſen. Die Republic batte ſchon ſechs Edel⸗ 
| ſeuthe benennet / dieſen Herren zu complimentiren. — (Ee bat aberbet 
ſelbe gebetten / daß co moͤchte unterlaſſen werden / weil cr fich / wegen deß 
fpobagralincognito alba aufffalten wolte. Beſagter Herr Batte cit 
Suite von ſechtzig Perſonen / und darunter einen Sohn / und zwo Toch⸗ 
ter bey ſich. oos 2 
... kt Hertzog von Mantua gab durch ſeinen gefährlichen Sall 
' eom Pferde vielen anbern ſeines gleichen Hoffnung qu feinen Landen; 
und weil man an ſeinem Leben ſehr zweiffelte / ſo beſorgete man einen 
ohnfehlbaren Krieg in Italien; Zumahlen ſein Hertzogthum auff den 
Hertzog von Gunſtalla / welcher cin Spamnier / fiele: Monferat gehoͤr⸗ 
tt an bit verwittibte Kayſerin / unb nachgehends an den Hertzog von 
&ottbringen: Der Hertzog von Savoy aber machte gleichfals groſſen 
Anſpruch darauff / und befoͤrchtete man / es dorffte fich Franckreich i 
dieſer Praͤtenſion ſeiner annehmen. | 
Frantzͤſiſche Zu Venedig langte Connabenbe ben 11/ 2x. ber Abt More / 
Abgeſandier Frantzoͤſiſcher Abgeſandter an ben Hertzog von Mantuas / an / fo fid 
fomt m mit cigener ZDobnung auff cine zeitlang verſehen / umb in ſo viel mre 
Venedig· Stille nach Hauß zu kehren / weinn (cine Handlung bep gedachtem 
Hertzog feinen beſſern Außſchlag / ate ſeines Vorfahren deß Montt. 
dc Gaumont gehabt. 7 A 
B B 


In fefbiger Woche hatten auch die Kayſerl. unb: Koͤnigl. Spa⸗ Anno 1582- 
aiſche Abgeſandte bey dem Senat Audientzz/ in welcher fic hohe Angele⸗ ——— 
genheiten angebracht / umb welche Zeit auff dem Platz von S. Marco PRA & 
vier Faͤſſer von Eontrabando / nachdem man ben darin geweſenen Wein 


Geſandte ha⸗ 
enter die arme Cloͤſter außgetheilet / verbrandt worden. ben beym Se 
Sontags den 12/22.tvar eine lange Battaille zwiſchen den Caſtel⸗ nat Audient 


lanen / unb NNicolotten / die nach alter Gewonheit zu ſtreiten pflegen / Battaillie 
welche Parthey von ihnen die Brůcke behaupten fan ; ba Dann bic erſten itifiben den 
anfaͤnglich groſſen Vortheil gehabt / als ſich aber zuletzt ihre Anzahl ſehr M Lenis 

verringert / unb ſie ermuͤdet / wurden ſie von oa Nicolotten zuruͤck ae pn cotes 
trieben / die alſo Uberwindere acblicben/ unb groſſe — deß⸗ 
wegen in ihren Quartieren angerichtet. Als aber groſſe Uneinigken 
zwiſchen denen Partheyen / hat der Rath der Zehenden die auffgehange⸗ 

ne Cron wegnehmen laſſen / und alſo dieſe Strutigkeit auffgehoben. 

| Nachdem auch durch einen etliche Tage nach einander anhalten⸗ Gewãſſer 
ben ſtarcken Regen ue Waſſer ſo hoch angelauffen / bap durch deſſelben pire einige 
Gewalt etuche hoͤltzerne Brůcken an oen Paͤſſen gegen Teutſchland Bruͤcken 
weggefuͤhret / unb hierdurch bic Zufuhr der Kauffmannſchafften auff weg. 
Waͤgen ſehr ncommodirt worden / (0 Batman / auff Anſuchen der 
Venetianiſchen Kauffleuthe / von Stund an etliche Zimmerleuthe / 

und andere mit behoͤrigen Materialien dahin geſchickt / dieſelbe / ſo bald 
als muͤglich / wieder auffzubauen. 

Sonſten batte cin Jaͤger auff den Kapyſerl. unb Venetianiſchen Cin Saee 
Gwánga auff einem Dorff auf Furcht ber Peſt nicht eingelaffen tiere wird Todt 
den wollẽ / weßwegen er hernach bep einem Fluß tobt gefunben worden. sefimben- 
Als nun cin Bauer ſolchen fande / zohe er ihm das Kleid auf / er hat aber 
durch daſſelbe nicht allein ſich ſelber / ſondern auch noch fuͤnff Perſonen 
den Todt ins Hauß gebracht. | 

ODer WVenetianiſche Staat ließ inbeffen nichts ermangeln / Geld fokao Der» 
auffzubringen / das Krie govolck (o wol auff oen Galeren / al auch) die / an 
foin Beſatzung lagen / bacon zu unterpalten, Dem damals abſeglen⸗ * 

den Capitain über den Golffe wurden auff einmahl 54 oo. Ducaten 

mitgegeben / ſolche bem General⸗Proveditor / Grimanni ju überbrin⸗ 
gen; davon ſolten 40000, fuͤr bas Kriegsvolck auff denen Galceren / 

BE |—&pmáj | — | 8o 


— — PEN V VUE 


^] j 
117 NE ODYARTUM | Sonderbar 
Anno 1680. Sood. fur die geſtrandete Schiffe angewendet / und letzlich bie ſechs taus - 
Septembet. ſend unter die Beſatzungen in den Veſtungen außgetheilet worden. Sie 
uͤbrige güibcrie Medallien aber; fo thme mitgegeben worden / ſolte beſag⸗ 
ter Proveditor Grimanitinteroie Officirer / welche ſich tol verdient 
gemacht / vertheilen. Dannenhero muſt man bemuͤhet ſeyn / auff man⸗ 
cherley Mittel ju dencken / wie nur immer mer Geid zu machen waͤre: 
geſtalten dann das C pf / womit im Sommer der Trunck gekuͤhlet wird / 
an denjenigen verpachtet wurde / welcher am meiſten gebotten / daß man 
ovovovermeynte / es werde eine Pacht auff alle Elementa geleget werden. 
Klage uͤber Daſelbſt erſchienen etliche Abgeſandten auf bem Archipelago, 
ben Frantoͤſ. welche bey dem Frantzoͤſiſchen Geſandten / weiche dber den ín hrer 
Som Stadt! —— Gonjul klagten / der fie aber an den Frantzoͤſiſ. Abge⸗ 
Archipelago. — 5 onſtantinopel verwieſen / weil gemeldter Conſul unter 
deſſelben Commando gehoͤrte. 
Vrocurarer Nach dem nun das meiſte in dem Staat abgeredet und deſchloſſen 
onarin worden / begab (ich ber meiſte Adelzur Luſt auffs Land / alwo der Pro- 
wractire den curator Contarini ihnen zu Ehren / ein überaue koſtbares Muſicwerck 
Venetiani⸗ bereitet / ſolches auff ſeinem beruͤhmten Vorwerck qu Prazzela / gegen 
ſchen Adel. den 28. dieſes vorzuſtellen / welches fo wol wegen deß vortrefflichen 
| fpraditeber Kleider / als andern wunderbaren Inventionen/ etwas un⸗ 
gemein zu ſehen geweſen; und war der Schauplatz ſelber mit gantz Gar: 
moſinen / und durchgehends mit Gold verbraͤmten Sammet behangen / 
| und auff dem Fußboden bedecket. | 
«Die nod) hinterſtelli e Sonderbare Geſchichte dieſes Monals 
——— — betreffend / ſo fuhr Fronckreich in ſeinem einmal gefaſten Vo ·haben fort. 
im re Und gleichwie ſelbige ron (dyon im vergangenen Jahr auf bic Huldi⸗ 
in oc falte gung aller om X bein berunter gelegenen Plaͤte gedrungen; alſo erman⸗ 
gelte auch michts / was zu Außfũührung ſolches Vorhabens vonnoͤchen 
war. Go erſchreckte den armen Landmann auch dieſes / daß Franck⸗ 
veich hin unb wieder groſſe und wol verſchene Proviant⸗Haͤuſer auff⸗ 
richten / und in groſſer Menge einen Vorrath dahin fübren ließ. Dan⸗ 
nenhero / ob gleich ben Frantzoͤſiſchen Voͤlckern die Winter⸗Quarticke 
angewieſen waren / unb man vermeynte / es wuͤrde alles ruhig unb ſicher 
ſeyn / fo muſte man doch auf bem tagiuchen Verfahren der Brantofen 
| UR | aller⸗ 


— 


bbb dE E EE ! 
. 


- / 
Geſchichte. EUROP.EUM, 335 


allerhand weit außſehende Dinge muthmaſſen. Dann es ſtellete der Anno 1030. 
General Monclas / den⸗ / —8 General Muſterung im Ober⸗ Sr premere 
und Untern Elſaß an / wobey auch mit Beveſtigung Breyſach / Frey⸗ | 
burg / Schleitſtadt / SDfalgburg unb Saar⸗Louis noch immer fortgo 

fobrer uror ; unb muſten nun endlich bicienige Herrſchafften / weiche | 
von der Gamme zu Brepſach bißher zur Huldigung peremptorie ci- 

vr worden fic wolten / oder wolten nicht / fich erflaͤren / der Srangófif cc 
Macht zu gehorſamen / und den Eyd der Treue abzulegen. Inder 
Pfaltz erlangte dergleichen dißheriges Begehren gleichfals ——“ 

kchkeit. Dann obwoln Frantzoſiſcher Seiten an unterſchiedlichen Or⸗ 
ten außgegeben wurde / ale ſolte Sr. Churf. Ourchl. zu Pfaltz alle im 
Ober⸗Amt Germersheim habende Gefaͤlle / nach wie vor / abgegeben 
unb gereichet werden / ſo hat doch Pape d'Efpel, als die Chur. Pfaͤltzi⸗ 
ſche Wedienten fic deßhalben angegeben / unb zu Einthuung deß 
Herbſis in ermedtem Ober⸗Amt Anſtalt machen wollen ; fib mit 
Vorgeben neuen Koͤnigl. Befelchs widerſcetzet / und nochmals wieder⸗ 
holet / keinen / fo feinem Koͤnig nicht gehuldiget / in ermeldtem Amt zu 
faſſen. Gr ſetzte ihnen noch etliche Tage friſt guber Jooiguna jo 
tpit bcr ſcharffen Bedrohung / wofern jemand bon Churf. Bedienten 
nad ſelbiger Zeit ungchuldiget ſich wuͤrde finden laſſen / daß felbiger 
beym Kopff genommen / ja gar mit Ruthen außgeſtrichen / und alle ihre 
ſo wol beweg⸗ als unbewegliche Guͤter ſolten confiſcirt unb eingezogen / 
auch umb chen die ſer Utſach willen / bie gerinſte Sefaͤlle abgefolget 
werden / ſo lang man Se. Koͤnigl. Majeſt. oon Franckreithmcht a 
ſeinen louveramen Herren erkennen wuͤrde. 

Als nun ber Chur⸗Pfaͤltziſche Cocaffeer ja Machecrohhetm un b Gin M | 

Merlenheim fich unterflanben.] bie Herrſchaffmehe Gjdliceingofór: ete. die 
dern / und fich ju bem Ende nacher gedachtem Mierlenheim begeben / iſt ——8 
Fibiga: bey ſeiner Ankunfft oon etlichen / zu Areſurung bcr Chur Pfai⸗ von bengram 
boſchen fid) einfindenden Corbienten / dahin verlegten 3r. sofen in Ar⸗ 
. SXeutamn alobald in. Arreſt genommen / foͤrtero in [^ Per ve(t genon 
Hauß in dem Manenheimer Hoff zu dem alda befiabtichen Wacht⸗ mm. 
meiſſer / und Trompeiter gebracht / vnd ven ihuencxaminirt worden / 
wn frm mas aaſdannenicheen⸗ Denen er / — 












85. .  -— DIARIUM —  ' Gone 
Anno 1680. wortet / daß er Chur⸗Pfalt Schaffuer zu Machtersheim uno Mer⸗ 


Septembet, lenheim ware / bey den Unterchanen cin ziemliches an Fruͤchten einzuſor⸗ 


bcm / und dahero ſehen wolte / vas cemit ihrer Schuldigkeit fuͤr eine 
Bewandnuͤs habe. Hierauff hat der Wachtmeiſter gedachten Schaff⸗ 
Ler mit zweyen Reutern / nebſt einem Schreiber / nacher Landau an den 
Stadt⸗Major daſelbſten fuͤhren laffen ; welcher / nach verleſenem 
Schreiben / ihn gefragt / was er auff ſeines Koͤnigs Grund unb Boden 
zu ſuchen? 2Garumb er wider bic Kowgl Drorearbaubet ? £r müte 
hencken; hat auch ihn nicht reden / ſondern alſobald 7 gleich einem der 
groͤſten Ubelthater / ín ein elendig Gefaͤrgnus iwerffen laſſen/ babincit 
auch / kaum eine Vurthelſtunde hernach ber Gur) fdigifel 


Aer zu Edenkoven gebracht / jodoch bepheiquff cinia Bütaro Interreſ⸗ 


fion; obnaefcbr jtvo Scnde hernach /; aub iríeto (Peféngsiua in cit 
"Uimteboupsdvciatan Prin Dx vie 
"Me Drbrevom nteutantea qu Sormpladh enaejangt J.-bajifir fich bef 
Konigs Grund unb Boden euthalfen ſolten / und auff vem felbemn )Nab⸗ 


7 
"f 


mee hur· Pfat / nicbt einen eller jw ar fries Qdittrit: onm ium 


mehr alleo ſeines Königs [ene ;. 


89r :- afa fic aber eigaw Guͤtc mn Ober⸗ 
















imt Óirmerebom befdfer Heca efelbigeemiynicmtonpe- inrag/ 
 Sancnuit gemino e —— 













1 dat $5009. / wnhiu ſie 
Fwolten / und ſich nicht mera, Mí naf aui 1 da 

Territorio etwas einzu ordern. m8. Canifom Dow un 
Oureübe o LU DiBfinb auff ben in. efreiicóm Sirme-bat Genre Sou- 
Souverainẽ verainisu Brepſach pübliciiten X 1f Barinntti cachegorigé riecla- 


Gam ji. rit worden / paf bic Joetfdafrevbujdosadercdodfrinoafi oif» 
Breyſach. fumi Straßburg / unb —5 Si hii ipe: ffeit 


feno mi auditi Close Xia ————— 


Stónigl.Srangéfifche So uverainitdt gehorren / warckliche Citationes 
an alle vornemſte Deamten ergangen / Darígen Angewiſſer Ternun / 


ætennen / und Cr, Konigl. Maſc die Huldigung bey Straff der vio⸗ 
lirumg der Konigl efege und Ordnungen zu leiſten / angeſchet worden. 
—— Weil auch die Srangofen bic Niederlag ber Brieffe fo von Waſet 
rae, MOS Otrofburggrben / unbvonbanneeic arád fommen f^ 


Beſchichte. EUROP ÆVM. 3» 
gan&cm Gewalt zu Huͤnningen Baben wollen / die Cotabtaber fid eff; Anno 1689. 
tig darwider gefcict / alebat bicíelbe ihre Poſtilionen etliche Wochen September. 
[ang jenfeite Rheins auf ber Breißgauer Seiten geben laſſen / aber doch 
nicht verhüten koͤnnen / daß nicht vier Reuter / fo Teutſch geredet / zwi⸗ 
(cba Heiteriſchen unb Kritzingen auff Oeſterreichiſchen Grund unb 
Boden auff dieſelbigen gelauret / ſie angegriffen / in ein Dorff ſelbiger 
Gegend geführet / mit Schlaͤgen ziemblich mißhandeit / das Pferd / und 
das Felleis / in welchem bic Brieffe unb Geider geweſen / beraubet / und 
alles / zu der Kauffmannſchafft groͤſſeſten Schaden / hinweg gefuͤhret 
haben ſolten. Weil qun die Frantzoſen fic vor deme haben veriauten 
laſſen / und gedrohet / daß ſie / wo man die Brieffe nicht durch das Elſas 
gehen laſſen wuͤrde / ſelbige wegnehmen wolten / einen Argwohn gehabt / 
deßwegen dann deß Poſtmeiſters Sohn ín aller Eyle nacher Breyſach 
und Freyburg gereyſet / dieſe Begebenheit zu klagen / welcher aber von 
bem Hu. Chamilly / Commendanten zu Freyburg / freundlich empfan⸗ 
gen / und verſichert worden / daß er nicht glaube / daß es Frantzoſen gewe⸗ 
ſen / und ſeye ſo ferne / daß es mit ſeinem Wiſſen geſchehen / daß er ſich 
vielmehr bemuhen wolle / dieſelbe / als rechte Straſſenrauber / wo er fie 
ertappen wuͤrde / abzuſtraffen; Ließ auch deßwegen / in Gegenwart ſei⸗ 
ner / an alle Voͤgte und Meyer ber Dorfſchafften Befehl ergehen / flag 
fig nach zuforſchen / mit fernerm Anhang / daß ſie alle diejenigen / welche 
keine freye Reyſe⸗Vrieffe unb Paßporten nicht auffweiſen koͤnten / nicht 
fortreyſen / ſondern dieſelbe gefaͤnglich anhalten / undnacher Freyburg 
lieffern ſolten / mit ernſtlicher Bedrohung. 
Dendꝛo.dieſes / Nachmittag bald nad) 12. Uhr / genaß Ihr. Hoch⸗ Chur⸗ eto 
fuͤrſt. Durchl. die Chur⸗Princeſſin von Brandendurg / nach vorher in cdfin von 
allen Kirchen beſchehenem andaͤchtigen Gebet / einer jungen Princeſſin / Brandẽeburg 
wor auff dreymal alle Glocken gelaͤutet / und jedesmal die Stuͤcke auff sme NE 
den Waͤllen geloͤſet worden. Rr 
Dai: fame Se. Hoheit / ber Printz oon Oranien nach Zell / ases von 
unb wurde bon ſelbigem Hertzog perſoͤnlich mit grim Pracht / als Hramen 
nemlich mit allen Leib⸗Guarden / einem Regiment Dragonet / unb 22. kommet nad 
Caroſſen / jede mit c. Pferden / womit cr Sr. Hohzeit zwo Meilen ent Zel. 
gegen gefahren / eingeholet / und nachdem er Dieſelbe mit allen geneigten 
| 4M Theil. 9» .. | B8* 


L 
v 


n Dp [ARIU M Scomdarbane 
Ann 1680. Zeich enbetililommet / Sie in ſeine fee genommen / auch acr Or⸗ 
veyrewber. - "ten Ihro Die Oberhand gegeben / unb alſo Oieſelbe unter Loͤſungdeß 
d Geſchaͤtes / Trompeten⸗ une Paucken⸗Klang in feine Xeſidentz beglcjo 
tet / alwo ſich damalen viel hohe Perſonen / und unter audern die Fuͤrſtin 
von Dg Frießland / ſamt ihrem Sohn / die Hu. Grafen von Waldeck / 
Naſſau und Solms befanden. Seiner J)obeitSuice war mit der herr⸗ 
Mea Empfahung / unb darauff erfolgten Divertiffementen febr vol 
vergnuͤgt. a4 gab Se. Hoheit / nebenſt Sr. Durchl. dem Her⸗ 
Eog von Han over cuc Viſite / und begaben ſich / nach gehaltener Mahl⸗ 
eeit wieder nach Zell / von dannen Sie fih ben 25. noch Ebersdorff er⸗ 
hoben / fich alda mit einer Qurſcha Jagd zu erluſtigen. 
Wetter br Zu Utrecht eniſtunde / Doynerſtago den9. dieſes / deß Abends 
WA amb 7. Uhr anfibrpauro Gewuter qut Donner und Blitzen / welches 
* | anfánglicbenDag f3au zu Renouwen /eine. kleine halbe Stund von (tle 
biger & tabtcingeítbtagen 1mb.bvfidibeatobalbin hechten Vrond grs 
bracht / der ferner die andery Sedeuren augeſcckt / und aroſſen Schaden 
verurſacht / das Hauß aber iſt megennau Rach gerettet worden. Viel 
Leute ſo auff die Wategelacff nden rane zu ſchen / ſucheen fif bic 
unt darweitdas Ung; mitter mu ſuactmn Plaßregen. continuirte fuͤr 
dem Regen go idee e deuen ihret jn (unie cine Wind muͤh⸗ 
dan der Tourn⸗Sue taiſchan Oo fewimradoniion: y -Dicaber ale fic ſich 
cinweng ab6 2 P rtoaf cate furpy gut hernach vom Qoi udi Bliz 
dergeſtalt getrofftnworden / baß ſic al fuͤnff aur Erden gefallen / und eie 
ner von ihnen / weicher Therwaͤcht er gedachter Pforicn geweſen / alſo⸗ 
ferctoot gebueben / bit andern aberwit ſarhner Ohemacht uberfalien 
worden / daß fic elincallat Ctunnán VNaſtond bagekgrm. Und ais fie 
kurtz hernach wieder zu fich (ctbft fenum. / dermepuer bar eine baf ee 
fvol zwo / oder drey Stund geſchlaffen die andern aber fuͤhleten eine Laͤh⸗ 
Mini th cinem unb antcm Gucd deß Leibs / welche aber gautz wieder zu 
rechi kommen (inb, An dem Todten tear ven vornen her nichte verlet⸗ 
cch zu ſehen / hunten aber mar ber Rucken gantz blau / und imweudi ic es 
ber und Luugen ander cnc Seiten nachdem Raͤcken gang verf nga 
vetrocknet / die Gallen· Miaſe guntz lecx / zund ohne Farbe / Dae. He 
qii braun: Unicer der anite on uu d —— 
wWatt 


e* 


Geſchichten. EUROPEZUM ^77 


war nicht die geriugſte Jeuchtigkeit / noch Diut: bic Flaͤchſen oberL;. Annd 10. 
| —— am Haife waren gang lof / unb gleichwol die Geienckbeine Stember 
Mai iil aweiruͤckfkt. 
en dergleichen Gewitter mit Donnern und Blitzen Wie auch in 
war aud an dieſem Tag in dem Haag / wodurch ein Buͤrger van daas. 
und fein Schwieger⸗Ehhn / auf ben Weg ben Voorburg / der 
Letzte gleich tob geſchlagen / der Erſte aber vom Schlag geruͤh⸗ 
tet worden / daß er davon ſterbekranck dar neder fag. 
jngicidrerieriqunbeum bieft 3eit zu Antorff ein ſo groſ⸗ Und in ud 
fte Ungcitf ERI Domen une Agen dergleichen daſelbſt tortt- 
faſt sicimals geſchen worden; Esiſt aber in dieſer Stadt faſt 
—— —— * — E —————— 
—— Ai ju Ré And Schrnern vonden Wetter ange⸗ 











mem mb ^c —— geworffen ; bas 
| faber aesti —— auch in Braband / 
- "ebaübálb. pase a 4! und vom Donner 2 
vͤbern Hauffen gew 
Imn ME rae 


—— t in (litio | 
Fuͤr ERO. Stier) eitebnb: xr ünger iunt 
4fees beym Beckir inachen tant in sein LU nahme nei SDaterg 
hierbey ſeiner Gelegenheirwahrn/ weil es ihm wolſchmackte / 9n finas — 
atro verzehrte ye dmson / forem ber Juͤngſte nichts beka · Erhn 
| Two i$ ant féditied bulicteroDatreonadggtagtitbo das 
dritte GSrbackenns hantonemen / wio ers aber nicht erſatzren fui 
te / ward ergorgig / wirt YRpré Denke ſo es gefneſſen / tun 
"Sietsfe[ in den Pub; ^" Nieraͤuff fiel der Knab alſjodaid nieder / 
und wen defchrẽvanct. Mies Dor becx as kame / ſahe er / 
daß oem Rind nicht zu helffen / maſſen demſelben oer veib uͤber 
eine Ellen hoth afgeſchwollen der Hais umgedrehet / das 
Waul vᷣh andie Ohren offon / Huͤndeund Fuͤſſe ruͤckwaͤrts ge⸗ 
kehret / der Satan aus dem Kinde redete / und ſolches erſchreck⸗ 
lich marterte. 
Eines rantzoͤſiſchen Grafen Cam̃erdiener / ſoein Bar⸗ Ungetrener 
| dierer⸗ ent / umb bepbemfeiben "9 Jahr gebienet / batíbn Garikibana. 
99 1 M 0. M | 


4J A 





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—A—-T3*&— MEE «0 "^ m — 
wm . *» 


Antw» 1680. 


Brand zu 
Bom. / 


$40 . '"DIARIUM, Eonderbare 
endlich dergeſtalt nit Untreu belonet / daß er demſelben 4.5005. 
Ducaten an voco entwendet / wit welchem Gelb er ſichnach 
Hamburg retitiret, urb in die 14. Tage daſelbſt in einem be⸗ 
fanoten Wirtshauſe fid) auffgehalten; Nachdem er aber von 
emand erkant wordẽ / hat er ſich von Stund an außdẽ Staub 
gemacht / und feinen Weg der Muthmaſſung nach / nach Dáus 
nemarckund Schweden genommen. 

Zu Rom war zu Ausgang dieſes Monats in der Augu⸗ 


ſtiner Kirch ein Brand entſtanden / wodurch in einer kurtzen 
Zeit die Orgel / ſo eines von den groͤſten und vornehmſten Or⸗ 


gelwercken war / auff einmal verbronnen / unb der Schade auf 


zo0o. Cronen geſchaͤtzet wurde / weñ auch das Feuer durch fone 


derliches Gluͤck nicht hald geloͤſchet worden waͤre / haͤtte nicht 
nur die gautze unſchaͤtzbare Kirche / ſondern auch ble daran 


glentzenden Gebaͤude intermiger Zeit in die Aſche geleget wer⸗ 


denkoͤnnen. Dieſer Brand üt daher entſtanden / weil ber 


"7$ 
à 


Moͤnch / fo bíe Wacht gebabr / in Schlaff kommen / und die 
Kertze nicht wol verwahret / daher ſolche an den Vorhang der 
prod kommen / felbigen angegünbet / imb hernach aud vas 
Holtz ergriffen / woruͤber das ſchoͤne Werck gants ruinicanb 
verderbt worden. 


und zu Spa⸗ Schließlich endſtunde ín. Holland zu Spackenburg 


clenburg. 


bey Lynſchotten ein Brand / welcher 8. der vornehmſten Huͤu⸗ 
ſer in die Aſche gelegt / wobey auch eine groſſe Menge Heu ver⸗ 
ronnen. Ingleichen iſt auch indem Dorff Vallendam na⸗ 
he bey Edam gelegen / ein Feuer durch Verwarloſung des 
Liechts außkonimen / wodurch ir. Haͤuſer verbronnen. 


So viel auch von den vornemſten Geſchichten / deren zum 
Beſchluß die Regeſpurgiſche Acta beygefuͤget werden | 


Reichs 


— — — — rd 
* 
r 


Geſchichte. mE EUROPAEUM, 00 fat mE 
: x Anno: 1680,. 
D. Reichs⸗ Gutachten September. « 
In pun&o moderationis bte Reichs Muͤnſters Salmanswei⸗ 
lers quanti mairicularis. | 
Dict. den 23. Aug. s. € pt. 1680. 


Cr Roͤm. Kaͤyſ. Maj. unſers Allergnaͤdigſten Herrns zu 

—D— bevollmaͤchtigtem hoͤchſtanſehent⸗ 
BmBichen principa Commiſſarlo beni Hochwuͤrdigſien Fuͤrſten 
unb Herrn / Herrn Marquardten xc. bleibt hiemit aebübrent unverhal⸗ 
ten / wasmaſſen bey erſtgemelderer Reichs⸗Verſamlung / Herr Abbt / 
(prior unb Convent deß Reichs Muͤuſtrro Sallmansweiler / deſſen 
groſſes Vinvermógeu nach. Juhnit biylicgenden beyder OR emoriatien zu⸗ 
vernehmen gegeben / undinſtaͤndiggebereen / nachdem baffelbe bep vor⸗ 
und jetzigen Kriegszeiten durch her maſſigrn Quartiers⸗ und Contri⸗ 
butions⸗ Laſt / in groſſe chute und Veiringer Ung ihrer gehabten Un⸗ 
terthanen / und Cannn ergueter geſtanden / dannenha ro ihme nicht moͤg⸗ 
fich ſeye / nach dem ZBorebf alten Anſchlag der 56. St kunfftig beyzu⸗ 
tragen / man oltvd tadbtunthotuwiéjaup / di imerims moderation, 
bif auf emen uͤher bleibenden drittens Theil ust Fünfeae cectification 
der allgemeinen Reichs⸗Matricul wied erfahren laſſen / und daſſelbe von 
bevoyſtehendem viitigin ·Untergang Gabi tries c o 
-  SBennmarmnm ditétinana / ſoichvo in bihbrige Virathſchla⸗ 
gung zu ziehen joo i ginis cis iki ci 
S$dyf. Maj. act Inhaitors am 22. Oecembr. 1674, die von beruͤhr⸗ 
tem Reichs⸗Muͤnſter / damaln geſuchen Sublevation halben / ertheil⸗ 
ten Commiffions-Decteci,auf deſſelben Umermoͤgen ju reflectiren / 
denen ausſchreibenden Fuͤrſten des Schwaͤbiſchen Craͤiſes allergnaͤdigſt 
anbefohlen. Als hat man in allen dreyen Reichs⸗Collegiis, aus dieſen 
und andern vo:atbrocbten erheblichen ſonderbahr a Urfachen / geſchloſ⸗ 
ſen / daß mehrerwehntem Gotteshauß Salmansweil ein int erims mc- 
deration, üfn ſoviel mehr zugoͤnnen / unb zu ſolchem Ende Ihre Kaͤpſ. 
£t aj. maſſen hiermit beſchiehet / allerunterthaͤnigſt su erſuchen ſeyen / 
bey denen vor hochgedachten Herrn auoſchreibenden Fuͤrſten bic aller⸗ 


299 : ae 


Pd 








DIARIUM /| Sonderbare 


* h 
Auno 1690. gnaͤdigſte Verfuͤgung zu chun / auf taf von mehrbeſagten Reichs Muͤn⸗ 
Scpteinber, ſters matricular Anſchlag 186, Sl. interims Weiß unbbif jur recti- 


Cation der allgemeinen Reichs matticul abgezogen urb bey Cánffcir 
gan Reichs⸗ und Craiß Anlagen / auch allen andern gemeind Beſchwer⸗ 


^. — bui Einquartirungen und repartitionen / hur auf bit reſtirende 150.31. 


reflectirt, und uach Proportion von offt / gedachten Gotteohauß Ot 
maneweller erhoben werde / jedoch daß ſolches andern Staͤnden und 
Cralſen ohne Prejudig unb Beſchwerden ſeyen / auch im uͤbrigen wegen 
Rectißcation det matricul bey dem im Jahr 1670. bm 19. ug. ge 
machten Reichsſchluß / fein ungeaͤndertes Verdleiben haben hi. 
Welithes eꝛt. Signat. Regenſpurg den z, Coeptaibr.nóBo, *———- 


D (L.S. ) "v. . E 

Churfurſil. Mauitiſche aribleh. 
Reichs⸗Gutachtte 
Ih Pith &to thoderationis quieti rhiattteulafis dex GVutxhaufer Weffnau. 
VDict bn »5. Aug. 2. Septembr. 1481. 


Er Rom. Kaͤyſ. Majeſt. emen dAllergnaͤdlgten Dyttrni m gegenrohr⸗ 
eo Roichsxag Gevollmaͤchtigt n oͤchftanmehnlichen —** 
Commiſſarij. des Hochwůrdigſſen (sien wb Herrn Terri tame 
| en ab bayt mmenven ORrmoriali / «i 
deffen Beylagen / mit mehrern gnaͤdenſt du vernehnen / welcher genit Herr Abt/ 
anb Prior des Stiffts unb Gotiechauß Weiſſenau / wegen deſſen im Jat 
1521« allzuhoch / und ihme uncrtraͤg ich gemachten matrioular⸗Anſchlags / bet 
8o. Fl. einfachen Roͤmer Monacts bey allbi ſiger Reichs⸗Verſamlung fie. ^ 
chwert / veiln es (amt ſeinen ſehr wenigen Unterthanen / durch den Krieg / und 
ſonderlich juͤn qti erfittete ſchtoere Einqnartirungen / Durch zeg / tmb grund⸗ 
dverderbliche Nachtlager / March· und Remarchen / in emen fele Schuwden⸗ 
laſt uno Abnehmen geraheen ſeye / daßman ole Moͤſter Güter / Zinßend Jehen⸗ 
ben angreiffen in fem 250 wolt es (ic Dn. Abten unb fena Convet / wilchs 
alle Reichs unb G reip? Oncrajebeneit bcflánbig mitgetragen / nunmehr an £e 
$imewittein (dier gebrechen / dannenhero gebetten Allerhoͤchſtgedachte Ihr. pf. 
——— —— bti tin SReibs-O aram bbtn ante iai 
ju'recorimeudiiteny damit dem ſeben obberuͤhrte Bo Fl. biß atifétn Quurt ab 
Nmnmen werden möchten. 30$ di 
Gleichwie nun benntltce Qoeortal in behoͤrige Deliberatioa geſtellet 
wordenẽ 







quarden es Hochf. Gin. geruh 





QN. |», EUROPE£UM. U 4 
morden. Alſo hat man ans fuͤrbrachten unb eon. Kaͤnſerl. Raj. vormalen für 1680. 
arheblich befundenen Urſachen auch in Anſehung eon denen Herrn aus ſrciben· Sep ember. 
be Fuͤrſten Schwaͤbiſchen Creiſes / inhalts der Beylag / eingelangtet Recom⸗ 
mendation / in allen 5. Reichs⸗ Gollegiis geſch oſſen bag berübrten Gotleshauß 
tín interims moderation um (e vieimehr wol ju goͤnuẽ / und qu ſolchk Ende mehr 
allerhoͤchſterwehnt It ce Kayſerl. Maj maſſen hiemit beſchtehet / allerunterthaͤ⸗ 
nigſt qu erſuchen ſeyn bey jetzthochgedachten Herrn Creißausſchreibenden Fur⸗ 
fl / die allergnaͤdigſte Verfuͤgung ju thium / auf daß von mehr beruhrten 696 
ttébanf matricular contingent5 f. Sl. interims Weiß / biß qut Rectification 
ber allgem inen matricul abgezogen / und bey tünfftigen Reichs⸗ und Gre An⸗ 
lagen / auch allen andern gemeinen Beſchwerden Einquartirungen / Repartitio- 
nen / nur auff bic reſtirende 25. Fl. raflectitt, unb nad Proportien won beſag 
ftn Goueshaus erhoben werde / jedoch bag / olches andern Staͤnden unb Creiſen 
ohne Prajuditz unb Beſchwerden ſeyn / auch im uͤhrigen wegen Re&ificanon 
btt matricul, bey dem im Jahr 1670. den i9. Aug. gemachten Reichsſchluß / 
ſein ungeaͤndertes Verbleiben haben jolie. Womit hoͤchſtbeſaaten Kaͤyſ. Herrn 
Drincipai· Commiſſarii Hochf. eii, Churfuͤrſten Fuͤrſten und Staͤnden / diß 
Oris anweſende Roͤhte / Boitſchuften / und Seſandten / ſich heſten Fleiſſet / und 
geutement empfe hlen. Siguat. Regenſpurg d tu. Sepiæmbr. 1480. 
B | : (L. S.) 


tovt c so ufi Smp Cantley 


*. 


«v "^ 





MNHochfuͤrſtl Wurtenbergiſche abermalige Beſchu 
wider das —— — zu Biſantz. 
In Puncto der /hon demſelben / der Graffſchaft Burgum guincorpo- 
rien ſuchender Reichs⸗ Graff ſchafft Moͤmptlgard. 
Di&. bati /2 s. Septemb. 1680, 

Bon SOttes Guaden Sriberid) arpertes gr tie 
feb raum /«. | 
Unſern freundl. anb — 8 ruf zuvor / Hoch⸗und Wowuͤrdige / 
Woigehone / Edie / Veßt unb Hochgelaͤhrte / beſonders liche 

Ju» lube Beſtendert. 
| e Herren / denenſelhen und Euch / ruhet in unentſunckenen Anat⸗ 


dencken / was Wir an dieſelbe / we gen unſers. freundi. lieben Vetters / 
rtenberg Mompelgardbd in puncto. 


Or Georgen Hertzagen zu Wauͤrten 
B oc Rinial Frantzoͤſf. wegen der Graffſchafft Burgund gaut pri 





. "- 
- 


y 4 * 


008 t4  DIARIUM Seondberbare 


|. Anno 1680, *id) ſuchender Souveranitàät / und incorporation bet Gefuͤrſteten Reichs Graff⸗ 
September. ſchafft Mompelgard unb zu gehoͤriger Orthen ſub dato den iy. May / lauffenden 
Jahrs/ weitlaufftig und umbſtandlich gelangen laſſen. Ob nun woln mit ecmets 
1n unſers Vetters Lod⸗Wir in bet getroͤſteten Hoffnung geſtanden / es wuͤrden 
ſich hier zuſchen / etwa em. unb andere zulaͤngliche expedientla erzeigt haben / 
durch welche Unſers Vetterneoͤbd. wie aud) unfer gantzes Hauß / auſſer weiterer Ge⸗ 
fahr haͤtten koͤnnen geſetzt werden; o ergibt ber Beyſchluß / daß wider das 
Parlament gu Biſantz mehrmals urgirter fori declinatoriarum ungeachtet mít 
feiner Erkantnus wie ber von Moͤmpelgard conſtituirte Procur: ín gedach. An⸗ 
ſchluß berichtet/ in deſſen für gefahren unb ju vermeynter Lehens⸗Empfaͤngnuͤs/ 
uno kunfftig ju recognoſciren habender Souverainitát / ein enger terminus à 6. 
Wochen / und zwar fub pœna commiſſi de novo, durch vermeintliche Urtheil an⸗ 
geſetzt. Allergeſtalten nun ep ſo offenbahrer oer Sachen Beſchaffenheit / in dem 
neulich deducirter maſſen bie Gefuͤrſtete Graffſchafft Moͤmpelgard von vielen 
Seculis, eine Reichs Lehen / auch von Ihr. Kayſ. Majeſt gleich hiebevor von Faͤl⸗ 
len zu Faͤllen / bey dero Vorfahren an Reich / bern vorhergehenden Roͤm. Kay⸗ 
ſern / glorwuͤrdigſten Angedenckens / ohne einige interruption geſchehen / quã tale 
noch letzchin allerunterthaͤnigſt empfangen worden / mehrgemeldt Unſers Vetters 
EWd. und mithin Unſerm gantze m Fuͤrſtl. Hauß ſehr ſchwer fallet / einen andern 
unb frembden Lehen⸗Herren zuerkennen / und alſo deß Reichs Eigenthum in auß⸗ 
laͤndiſche unb frembde Haͤnde qu uͤberlaſſen / folglich aud) bag Reich an ſeinem 
Anſchlag zu erringern. Als geſtehet bey ſo ſtarcken und unaußſetzlichen Bedro⸗ 
hungen / welche wie bißherige Erfahrung bezeuget / gleich balden zu ihrem wuͤrckl. 
Fuͤrgang gebracht / und ohneinſtellig exequirt ju werden pflegen / nichts anders 
gi gewarten / dann da je unſers Vetters bb. denen Koͤnigi. Frantzoͤſiſ. Deſſeinen 
fib widerſetzen / unb bit anmuthende Lehens⸗Pflicht abzulegen weigern wolte / 
Dieſelbe hiernechſtens / wie bereits mit and ern dero in rechtmaͤſſigen Poſſes ge⸗ 
habten Herrſchafften / Blauumont, Chaſtelot, Clemont und Hericourt, inglei⸗- 
gleicden Grange, Clereval und Paſſavant geſchehen / von ber gantzen Oerrſchafft 
Moͤmpelgard (welche mit Frantzoͤſtſ. voranhin gleichſam umbeinget) vollends 
verſtoſſen / in bag bittere Elend getrieben / mithin der nothwendigen Fuͤrſtl Suſten 
dations-· Mitlen gaͤntzlich beraubet werden / dahero Wir denen Herren denenſelben 
unb Euch ob fummum in mora periculum dieſe Begebnus qu Unſerer und Un⸗ 
ſers gantzen Fuͤrfll. Hauſes / kuͤnfftiger Entſchuldigung / unb unſers CBettern £bb. 
Exculpation nochmaln vorſtellen / anbey bie Hn. dieſelbe unb Euch / freundl. und 
gonſt erſuchen wollen / die geruhen von Reichswegen (ido feme zu interponiren / 
damit dieſes (o anſehentliche appertinens bey dem Roͤm Reich / unb unſerm 
Fuͤrſtl. aug erhalten blethe / und frembder Gewalt / nicht uͤberlaſſen werden doͤrfo 
te / wodurch Wir / und Unſer Fuͤrſtl. Hauß bene Herren / denenſelben «n Cad 
200v. .:  oblgut 


* 


—— 


Geſchohte. |^ EUROPAUM, 2 ef 
- — olfigirc ſeynd / und Wir verbleiben denenſelben m freundl. unb goͤnſt Willens 
Erweiſung / jederzeit wolbeygechan unb geneigt. Datum Stutgard ben a. 
Septembr. Anno. 1680, | | 
— ut Herren unb Cue ! 
| Freund unb geneigtwilliger 
Friderich Carl Hertzog zu Wuͤrtenberg. 
M - 


| Mesfipneuss. . — —- J | 

H Ier mütis la Cour renditarreft , au Proces de Monfr.leProcureur Ge- 

-Aneral, fuppliant contre S. AS. au Fai& dela Commifede la Comté de 

Monppeliar & a ordonné que 5. A. $. rendroit l'hommage, à Sa Majefté dans 

| fixSénnaines pae, ín temps le Parlement a declaré la Commiſe ouver- 
t 


t$, a profe ie fa lajeſt ay crcà cftreobligé de reffervir V V. SS. dc ee 
qiie deffugponr y Bireles reflexions neceſſaires, eſtant à mon ordinaire 
A Meffeigneur m ID 
McíleigndgsgensduConíeil de —.— Peffre tre: bumble & trei 
$,A.5. Banee de M ensbeliard. obeiffam Serviteur 
Bu mre ome rl Ph, Brun, 


f$agitrl.Cómmisfions -Decret loco Reſolutionis. 
] Auff daoden 17. Auguſt. ſt. n. diß Jahr / wegen Beybehaltung deß 
?H . Reichs Ruheſtando / abgrfofico Reichs⸗Gutachten. 
Did. bias, Sept. ꝛ. Octobr. isso. | 
Gt Xóm. Kayſerl Majeſt. unſers allergnaͤdigſten Kapſero 
Herrns / zu gegenwaͤrtigen Reichstag gevollmaͤchtigter hoͤchſt⸗ 
anſchentlicher (Principal; Gommiffariue | der Hochwuͤrdigſe 
Fauͤrſt uno Herr / Herr Marquard / Biſchoff / und deß H. Xóm. eichs 
ju Eyſtaͤit / auch Thum⸗Probſt su Mayntz / chuet deren Chur⸗ 
rſten / gürſten und Staͤndeen / alhier anweſenden Raͤthen / Botſchaff⸗ 
ten unb Gefandten / auff das allerunterthaͤnigſt eingeſchickte / unb den 
17. Auguſt. nechſthin abgefaſte / die Beybehaltung deß Ruheſt ands⸗ im 
^ After Thei 855 |. 8) Xóm. 





* 


$446 e ' DIARIUM Sonder 

H. Roͤm Reich / betreffende Reichs⸗Gutachten / loco Refolutionis 
Cæſareæ hiemit bedeuten / bap allerhoͤchſtged. Ihre Kayſ. Majcſt. (ol, 
ches in allergnaͤdigſte Conſideration zuziehen / und zu Erreichung des 
abzielenden Zwecks / alle Mittel anzuwenden / nicht ermenglen werden. 
Und wie allerhoͤchſternandt Ihre Kapſ. Majeſt. hierunter bercits / Dero 
nach Pariß abgeordnetem Cammerherrn und Obriſten / den Hn. Gra⸗ 
fen von Mansfeld / gemeſſen inſtruirt haͤtten. Alſo ſetzten dieſelbe ebe⸗ 
ner Geſtalt / zu Chur⸗Fuͤrſten und Staͤnden das beſtaͤndige Vertrauen 
dieſelbe werden auch ihres Orts / alles mit beytragen heiffen / was fotbol 
dem geſambten H. Roͤm. Reich ju beſten / als zu ihrer ſelbſt eignen eco 
tung unb Sicherheit gedeyen kan. Und verbleiben. obhochſternande 


€x. Hochf. Gn. denen Eingangs geo. vortrefflichen XRaäthen / Wott⸗ 


ſchafften / und Geſandten zu freundl. auch goͤnſt. und gn. Willens ro 
—— willig / als bercit. Coignatum Regenſpurg bai 28, Sey⸗ 
| ttmor. 1680, 2 . : 


Marquard. 


















Regiſter ober Verzeichniß affer ber jenigen Aeten un 


Schrifften / aud) aller anberer denckwuͤrdigſten 
— Gen ſo in dieſem as. Theil des Diarii Europae 
bem dlphabet nach zu finden ſeynd. 


* 
hy t 


Abdanckung bec Voͤlcker tm Reich J | fpag.18 

S916rig der Koͤnigl Schwediſchen Braut von Coppenhagen. . 237 

Dero nachdenckliche Abſchieds Rede an den Koͤnig. ibid. 

Abſetzung der Muͤnt ín Spanien verurſachet groſſen Unwilen. 30 

- Sbtrettuna Haſſelt unb Maſeick haͤlt noch hart. D di 

Alarm ju Luͤttich wegen derneuen Bargermeiſter⸗Wahl. 277 
Andacht ju Wien auff offerniichem tplag verrichte. 


Anſehnliches Ritterſpiel (amt einem Kopff · und Ringelrennen zu Cay 


gen gehalten. m 
Anfuchen der Hertogen von Branſchweig · Luͤneburg au bit Gen. Staaten. 9 — 


dirreſt der Souverainen Cammer zu Breyſach · $36 
Liuffrihriſche Prediger in Schottland werden gefangen. (20 26; 
re verbeuch ben Juden ju handein. J . u$ 
Außſchreiben cines Gaft inb Beuage 3 Holland. f5- 
Baſeliſcher Currier wird beraubet | $316 | 


Bau ju Languedoc geraͤth ourd) Äbleiben deß Baumeiſters ins ſtecken. $20 
Befehi deß Koͤnigs in Franckreich wegen Abſchaffung deß Accis und Umbgelds 


in bec Spfalt. B 
Deß Sónigs in Engeland an bit Prediger die Roͤmiſch Catholiſche ie 
. - QM $ 0 


fend. 
¶Voafehl Saehen ef rtf iof ton Metz an bie Oei tek qu Sathurg 
Berg Veſurius faͤngt an pu breunen. 83 


Bericht auß Conftantinopel..— 286 
Beſchwaͤrung der Stau Rheingr aͤſin zu Falckenſtein / wider die Srantofi(d 
. eccupiruna be Schloß und Flechen Obernſtein. 45 
Beſtandige Neutralitaͤt bec Staaten —— oj 
Beſtraffung bet groſſen Uineceu etlicher chmer in Holland. Ij2 
n | sui | Biſchoff 


wegife. 


Biſchoff ton Evreux ſtirbt. ' ^ Axe 
Biſchoff von — gehet mit Todt ab * 4 
Biſchoff von Wien geſegnet dieſes Zeit iche. 
Borſtorff bekom̃et bít Direction uͤber bit Sibber⸗Bergwera in Norwegen. * 
Brand zu Stralſund 182 
zu Amſterdam. | . A82 
zu Paſſau. | jo» 
ui Meures. 393 
zu Stockholm. 455 
zu Pariß. bid. 
Bruder vertreibt ben andern anf bem Koͤnigreich. — | gu 
Cardinal Albrici gehet mit Tode * 530 
Caardinal dEſtrée ſchreibt en ben Pabſt. 243 
Garbinal Nini ſtirbt. 404 
Chambre Ardente in Franckreich beginne wieder zu procediren. — 434 
Sportif t in Bayern trit die Regierung an/ 252. incognito nad) 
ürnberg. 


Chur⸗Bayeriſcher Meiniſter begehet zu Rom ſeines Jon. Majorennitͤt. 441 
———8 von Brandenburg wohnet ber Muſterung ſeiner Leib⸗ Guarde 3 


Chur Mayntz trit bero Reiß nach Erfurt an / umb nimt ihren Weg su 
Franckfurt den u6 übernadotet zu Hanau 117. unb langtt gluͤcklich qu Er⸗ 
furt an / ib. nimbt die Huldigung zu Steinheim ein. 

Chur fuͤrſt zu Pfaltz beſchwaͤret ſich zu Pariß wegen der Frantzoͤſiſchen Eng 
176. ingleichen aud) auff dem Reichstag qu Regenſpurg wider bie Sri t 
ſche Contraventiontn 446. geſegnet dieſes Zeitliche. fo. 

Chur⸗ Pfaͤltziſche Zoll⸗ Wappen werden von den Frantzoſen volndew 


nommen. 174 
Chur · Printz von Pfaltz toͤmt in ben Haag / unb reyſet ven dannen nach Enge⸗ 
land 439. reyſet nach Holland 447. koͤmt in Engeland an 504 
Churfuͤrſt von Sachſen ſtirbt zu Freyburg. 449 
Chur⸗ Trieriſche Gravamina gegen Franckreich. 36 
Giurani Venetianiſcher Geſandter bat ju Gonftantinopel feine erfic?tubleseon 
Gut. :princeffin eon Pfaltz tomt nad Coppenhagen. 497 
Gommenbant auff Falckenburg wird decollirt 285 
.. Confiftorium ju Rom wird gehalten / aber ba bald wieder geendiget. $29 


Centagion reifen Prag din. mM 4 





— — - - 


Regiſter. 


D. 
Danſſcher Geſandeer wird zu Rari od beſtohlen. 22860 
Dauphin / und deſſen Gemahlin liegen am Fieber kranck. $2 1 


Deliberation zu Regenſpurg wegen deß Muͤntzweſens. 


«5 
Soiffeentien zwiſchen Savoyen unb bem Weyaͤndiſchen Stado wegen der 
Graͤntz ſcheidung a85 


Difficultaͤten wegen Charlemont. BE 7$ 
wegen beB Hertzogthumbs Bremen. 93 
DonPedro d'Almaira teít ton ben Arabern beſchlagen | 47 
Donnerwetter ju Neus. ug 
iu SDrauféeig. | i5. 
zu Coͤlln / ib. 
in Sferid. joo 
im Luͤttichiſchen. 1 0€ 
in Weſtphalen. ^ —— 0t 
an der Nieder⸗ Elbe. | i i$. 
zu Baſel. ib. 
7 zu Haußden. ib. 
Duc de Villa Hermofa gehet nad inidd fomt wieder nach Bruͤſtl ib. 
Duc de Vitrifotnmetnad? $Drefíau. — — 490 
Duen zweyer Gopitai qu Maſtricht. . | 430 
Edici des Konig⸗ in Dom an bit Sod Dantig wegen der unruhigen Hand⸗ 
wer cks· B urſch. 3.19 
Des &ónigsin Grand'reid wider die Reformirten. fir 
Elender Zuſtand ju Drag. us | 


€. (a6 wird von bem Sirantofen fart Betrángt. 
Engeland trauct Franckreich nicht. 1,7. macht eine Alliantz mit C panten. 
Gnaddnbifdy unb Hollandiſche Ambaſſa deurs haben beym Koͤnig in Franck⸗ 
reich Audientz. 70 
Gebr — eines Schiffs auff der See. 418. 
Erbieten eines Lochringers gegen die Staaden / bag ærarium iu eemebren. 51a 
Erſchroͤckliche That eines Schaͤffers an ſeiner ſchwangern raum 112 
————— Qe nimt die Lutheriſche Kirch zu Luͤtzelſtein in Beſitiz. ꝛ16 


galdenbers wird von den Frantzoſen auifaefotbert. 1! ede anbít Frame⸗ 
- fm ue | 17$ 
8i il -. Sure 


^e . . — 


t 


$46 € ' DIARIUM Conbet 
55. Roͤm Reich / betreffendr Reichs⸗Gutachten / laco Refolutionis 
Cæſareæ hiemit bedeuten / bap allerhoͤchſtged. Ihre Kayſ. Majeſt. (olo 
ches in allergnaͤdigſte Conſideration zuziehen / und zu Erreichung bes 
abzielenden Zwecks / alle Mittel anzuwenden / nicht ermenglen werden. 
Und toic allerhoͤchſernandt Ihre Kayſ. Majeſt. hierunter bereits / Dero 
nach Pariß abgeerdnetem Cammerherrn unb Obriſten / ben Hn. Gra⸗ 
fen von Mansfeld / gemeſſen inſtruirt haͤtten. Aiſs ſetzten dieſelbe ebe⸗ 
ner Geſtalt / zu Chur⸗Fuͤrſten und Staͤnden das beſtaͤndige Vertrauen 
dieſelbe werden auch ihres Orts / alles mit beytragen helffen / was ſowol 
dem geſambten H. Roͤm. Reich ju beſten / alo zu ihrer ſelbſt eignen Ret⸗ 
tung unb Sicherheit gedeyen kan. Und verbleiben i ſtemande 
€x. Hochf. Gn. denen Eingangs ged. vortrefflichen Raͤthen / Woer⸗ 
ſchafften / und Geſandten zu freundl. auch goͤnſt. unb gn. Wullens Er⸗ 
—— wilig / als bereit. Signatum Jicgenfpurg den 28. Sep⸗ 
ttmbr. 1680, ; | | ! 


Marquard. 











*Xcaifie ober —* ale ber jeniaen Acten utto 
Schrifften / aud) aller anderer denckwuͤrdigſten 
Sachen / fo iti dieſem 43. Theil des Diarii Europæi 


bem Alphabet nad) zu finden ſeynd. 
A. 


* 4 


Abdanckung btc Voͤlcker tm eii. fp44.118 
Abriß bet ——— Braut eon —— . 837 
Dero nachdenckliche Abſchieds Rede an ben Koͤnig. ibid. 
Abſetzung oec Muͤntz in Spanien verurſachet Eoſſen Unwillen. |. o 
2 eund; Haſſelt unb Maſeick —SiSe MWoehl 1f2 
arm iu —— derneuen e. 2 
Anda anif offentiichem Plat verrichtet. 


ditiu 
| Levi odorem —— einem Kopff » unb Ringelrennen zu Goya 
xdi gehalten 
Anſuchen der Dertosmgon Braníómeiy ndourg ani Gn. Staaten. M» 


Areſt der Souverainen Gammer zu Breyſach. 516 
Auffruͤhriſche Prediger in Schottland twrben gefangen. (o 26; . 
Augſpurg verbent ben Juden qu handeln. us 
Auß ſchreiben eines Faßt· und Beuags 8 Holland. $5. 
paler Currier wird beraubet. z336 
Bau zu Languedoc geraͤth durch Ableiben deß Baumeiſters ins ſtecken. 5330 


834 fd —A Franckreich wegen Abſchaffung deß Accis unb Umbgeide⸗ 
pv Singen Cagdanb ant Prediger ble Roͤmiſch Catholiſche si 
Befehl· Schreiben deß Crebifdoge von Mett an die Geiſtuichker qu Getwgi 


Berg Veſurius fángt an pubreonen, 
84 auf Conſtantinope 


chwaͤrung der Frau ——ã— iu Falckenſtein / wider bie Frant 
M^ —— — loß und APA Obernſtein. * 
Beſtaͤndige Neutralitaͤt bet Staaten ge —A t 
Beſtraffun fine brrgrofén en etlicher 2 d in Holland. 1í2 


8 ij Biuilſchoff 


^ pite 


Buſchoff von Corey ſtirbt. | ' ^ age 
Biſchoff ton amies gehet mit Todt ab 44 
Biſchoff von Wien geſegnet dieſes Zeit iche. AMO 
€Borftorff &eforet bie DireGion übtt bit Ober Bergwerc in Norwegen. 420 
Brand zu Stralſund 182 
| iu Amſterdam. . J82 
zu Paſſau. | mE | | 302 
4u Meures. 303 
zu Stockholm. | 455 
zu Pariß. | (bib. 
Bruder eertrebt ben andern monghem Koͤnigreich. — gu 
Garbínal Albrici gehet mit Tode ab] | 530 
^ Gatbinal d'Eftrée ſchreibt en ben Pabſt. 2433 
Cardinal Nini ſtirbt. 404 
Chambre Ardente in Franckreich beginnei wieder zu procediren 434 
— in Bayern trit bie Regierung an / a52. incognito nach 
uͤrnberg. 


Chur⸗Bayeriſcher MWeiniſter begehet zu Rom ſeines Hn. Majorennitaͤt. 441 
Churfoͤrſt von Brandenburg wohnet der Muſterung ſeiner Leib⸗ Guarde W^ 


Chur Mayntz trít bero Reiß nach Erfurt an / und nimt ihren Qu vat 
Grandfurt den iu6 übernadotet ju J)anau 117. unb lanaet glücflio zu Cv 
furt an / ib. nimbt die Huldigung zu Steinheim ein. 

Chur fuͤrſt ju Pfaltz beſchwaͤret ſich zu Pariß wegen der Frantzoͤſiſchen Cinerife 
176. ingleichen aud) auff bcm Reichstag zu Regenſpurg wider bie Si 
fd Contraventionen 446. geſegnet dieſes Zeitliche. 

Chur⸗ Pfaͤltziſche Zoll⸗ Wappen werden von den Frantzoſen volendow 


nommen. 17. 
Chur⸗Printz con Pfaltz koͤmt in ben ua und reyſet ven dannen nad fnac 
(anb 439. reyſet nad? Holland 447 fómt in Engeland an go& 
Cburfürft von Sachſen ſtirbt ju Freyburg. ^ 449 
Chur⸗ Trieriſche Gravamina gegen Franckreich. 36& - 
Giurani Venetianiſcher Geſandter bat zu Gonftantinope feine erſte Audien 9t 
Gur. Princeſſin son Pfaltz tomt nad) Coppenhagen. 497 
Gomtmenbant auff Falckenburg wird decollirt 285 
. Confiftorium ju Dim rero gefalten, aet 6afo telcbe gemtigen. $19 


Centagion seiffcrin prag cin. 4 
8P O. Daã⸗ 


UL" Ame 4B C —0cm-—0 — — — 0 09—: 


Regiter. 


S. 

Daͤniſcher Geſandeer wird zu Madrit hoch beſtohlen. $e 
Dauphin / unb beffen Ocmablin liegen am Fieber kranck. $2 E 

- Deliberation zu Regenſpurg toegen beg Muͤntzweſens. e$ 
SDifferengien wiſchen Savoyen unb dem Weayandeſchen Stado wegen der 
Graͤntz ſcheidung 285 
Difficultaͤten wegen Charlemont. MENS 7$ 
tecgen deß Hertzogthumbs Bremen. 91 
Don Pedro dꝰ Almaira wird von ben Arabern —*2* | 47 
Donnerryetter zu Neus. us 
zu Baunſchweig. | ib. 
zu Coͤlln / ib. 

- &n Offered. | joo 
in Q9 eftpbafes.. (0 got 
an der Nieder⸗Elbe. | i$. 

u Baſel. ib. 

2 gu Haußden. ib. 
Duc de Villa Hermofa gehet nad 4j 31 fomt wieder nach Bruͤſſel. ib 
Duc de Vitri fommetnad) Breßlau. | 490 
Duell zweyer Gapitaine ju Maſtricht. J 430 

. wu Oitapolis, E. 433. 
Edict des Koͤnigs in Polen an die Sad Dantig wegen der unruhigen Hand⸗ 
wer dfe; Burſch. 3.10 
Des &ónigsin Franckreich wider die Reformirten. fir 
Elender Zuſtand zu Prag. * 


(E. (as wird von Den qrangofen hart betránat. 

Engeland trauet Franckreich nicht. 157. macht eine 9fang mit Cpanie. * 

Gnadin unb i oolandace Ambaſſa deurs haben beymgoönig in Franck⸗ 
tei A M 

Erbaͤrmlicher Quán) eines Schiffs auff er See. 

Erbieten eines Lochringers gegen die Staaden / das ærarium iu vemárm.; 5 

Erſchroͤckliche That eines Schaͤffers an fene ſchwangern Frauen 112 

Erdbiſchef von QXet nimt bie Lutheriſche Kirch zu Luͤtzelſtein in Beſigz. n 


Quiü ^. ger 


"9 , -— 


— wird vonden Frantoſen aufatfotbert, 212 gehet anbic granté 


Regiſter. | 
ii iu —— ungluͤcklich ab. " 
anbernift willig jube Cubfibien. — | NEM f 
bet Signoriajn Venedig an vie Spanniſche Ambaſſadeurßs — 44r 
ranckfurter pof felleifen wird vetlohren. 171. umb wieder gefunden. raa 
amftexb armirt ſtarck o5. 9yt reiche Muͤntzen werden dafelbſt geſchlagm 
' 6€. erwe ckt den Spaniſchen Hofe einige Unluſt. 79. been Bezeu⸗ 
gungen gegen bít vereinigte unb Spaniſche Niederlande. 140 
Frangtzoſen ziehen aus Weſel 61. fordern wegen Philipsdurg en Chur · Pfalt. 
110. fahren in ihren Vornehmen gegen Spanien fort 149. nehmen ben 
Beſitz bet Abtey Waſuer. 276. fordern das Schloß Oberſtein auf 257. 
dieſelben begehren Bergzabern. ^ — 288 
Frantoͤſiſche Galeern laſſen fibin Gewaͤſſer vor Genua ſchen. 82. fabren mit 
dem Veſtungs. Bau zu Huͤningen unb andern Kriegeruͤſtungen ſtarck 
fort. 91. trebenibrerücflánbige Contributlonen ein. o3. fahren mir (ren 
gewaltſamen Proceduren in der Pfaitz und (m Eiſas immer fort 104 der · 
ſelben Vorhaben in bec Pfaltz / unb zwar jur Siebeldingen. r66. zu Goͤnn⸗ 
beim. 167. ju fambebeim. ib. zu Endigohren. js. zu Haßloch. 168. iu 





* Mutterſtad. ib. ju Oppenheim ib. qu Winſheim. 369 
Pis Bexeigungen tm. Gifag unb in der Pfalt. | $4 
ancoͤfiſche Schiffe pratendiren an ber Stad Barcelona begruͤſſer qu ates 
Stantáf. Voͤlcker tommen bey Straßburg an. 00 0 MS . 
grau ſamt ihrem Kind mit abgeſchnittenen Halß unb Kopff gefunden. 14a 
Frau rachet ſich am einem Bauren ber fie geſchwaͤngert 122 
tiede zwiſchen Holland unb denen von Allgier geſchloſſen. 154 
ralien bes verſtorbenen Biſchoffs von Wien gehalten. 488 
Zurcht und Ungelegenheit in Holland foegen etlicher Plaͤtre 6o 
Furche wegen Franckreich in Italten. | » 
In Polen wegen der Urcken. 2 
G. - 
Galeotta ſtirbt. | 254. 
Guns Tag bef jungen Kaͤyſerl / Printzen gehalten. 28 
Sedachtnis oed D. EXumpelbtin Meqhe n begangen. 276 
Sefang e nean werden tor Geriche geſtelletrund auff Burgſchafft * 
gelaſſen. IE 


Oxfangenem n Dantiarolrb wegen rninirttr Garmittitter Kirchen der (proci 


gemacht. 14 
€fapriidie Tumult ju Bruͤſſel 4X 
"t Gdüde 


: femen oc rantef an etliche Staͤdte und Doͤrffer / an der Samber 8* 


Regiſter. 
Gefluͤchtete von Prag ſtellen fih wieder ein. 7 iM 
e dci wird wieder lehendig. 

fid in Seeland befümmern ſich um Caxte. Sachen / und belommen ede 

tecgen einen Verweiß. P 

G)ebinanect in Jjollanb. 


49 
Gn, Spaen fomt nad) Weſel unb madtAnſul zu ber Jrantoſen Abtug d 


Genua beforget vieler. ey. 
Genueſer Beſtuͤrtzung wegen Franckreich. 
Geſandſchafft der General Staaten / und derſelben Audientz beym fini n 


Franckreich. 


No 
Getauffter Jud ju Rom wird ermorber. 
Gift unb Kinder· Mord⸗Sache in Franckreich. 67. ift nicht ublyffen. n" 


Gouppiere Ftantzoͤſiſcher Commiſſarius begfreibet ble Etat addi nid 


Landau. o7/ verfaͤhret ſtarck mitber Execution. 

Graff Caprara bietet ben Rebellen ben Frieden ober Krieg an. 

Graff Magnus de la Garde haͤlt wegen der Koͤniglichen Vermaͤhlung ein da 
bares Banquet. ! | 

Graff Joͤrger nico moͤrderiſcher Weiſe erſchoſſen 


Graff von Mansfeld langt zu Paris an. 433. hat beym Koͤnig die eft Andien 
p 


^ Gef Della Matta wird moͤrderiſch angegriſſen. 


28f 

Graff von Sintzendorff tvitb eines Veroͤrechens convincirt, emblem feo 
tet eingezogen.3. deſſen Sententz. 

—** in dun tnit ben indem nitnbt ihren Anfang 414. turf 

Sif ortteedbfeluna ſo darbey vorgegangen 415. wird fortgefetzt $5 


Granja: Cyecution ju Madrit gegen etliche Juden. 
——— — meiſte Zeit mitpanquetiren qu. Ma 
Groſſer Schnee ju Turin gefallen. 445; 
Guͤldenſtern Gouverneur in Schouen —— | 13$ 
Hagelwetter zu Gemuͤnden in Heſſen. | 18x 
u Neuftade im Qoeinafórn. ibib, 
halen. ibid. 
u Verona. 451 
Hamburger / muſten i Bezahlumg der Sen Dannemarck ftare. 448 
xton ein Haͤupt/ Rebell in. Schottlund wird exequirt. 423: 
«tin Ambaſſade Ma eyanirm. 153, tomt nado Madrit. : 4a 
efftige 


— 


2e mda, Fs ao 07 7 


(0 Vegifiet. 
Deſſtige Feindſeligkeit zwiſchen Moſtau unb ben Tuͤrcken. B. 
Hertzog Johann Adolph won Hall haͤlt ju Weiſſenfelß ſeinen Einzug: 440 
Hertzog von Hannover wird herrlich begraben. | 96 
Hertzog von Jorck komt bey ben gemeinen Mann qu. Sonben ín Verdacht und 


groſſe Verfolgung. | Af 
Hertzog von Lothringen komt nacht ging. 411 
Hertzog von Mantua wird von ben Banditen angegriffen. 286 
Hertzog Auguſtus von Sachſen gehet mit Tod ab. 5t 
Hertzog von Savoyen teírb aug ber Minderjaͤhrigkeit geſetzeti I62 
Hertzog yi Venedig nimt die Trauung mit ber See vor. 9 


| Caßliſcher junger Prin ren. 8 
Salam — anum * Retour/⸗ Schiffe auß S feSnbimfdr. 
euet 


er 420 
—8 Abgeſandter Moͤring hat bey Koͤnig (n Daͤnemarck Audientz 4296 
Hollaͤndiſcher Riſident fat beym Koͤnig in Schweben Audientz. ^—49f 
Hollaͤndiſches Schiff wird von einem Spaniſchen Capitain weggenom̃en. 430 


€ 
aͤger wird Todt gefunben. | 5j. 
Information wegen Falckenburg. go. 
ub macht $Danquetot. | 517 


Kayſer ſchickt Geld qn Befriedigung ber. revoltirenben Regimentern in Un⸗ 
garn / 2. Begibt ſich ber Contagion halber von Prag hinweg / ibid. Bricht 
ten Pardowitz nad) Neuhauß auff / 256. Setzet feine Reyß nach Wutin⸗ 
gau / und von dannen nad) Budweiß forti257. reyſet nad) Ens unb Steyer. 
409. Kommet wieder nad) Lintz / ib. Ernentict vier Grafen qu geheimen Ra⸗ 
then / ib. Hoͤret deß P.Aviano Predigt gu. | ^— 487 

Kaypſerl. Abgeſandter haͤlt zu Venedig einen praͤchtigen Einzug / 89. Haͤlt beym 

Senat umb bie Loßlaſſung einiger Cala. diffe an. 444 . 

Kayſerl. Ambaſſadeur haͤlt zu Madrit ſeinen 3jfendidyen Gingug. 281 

Kayſerl. Hoff ift wegen oer Defenſiv⸗Alliant ſorgfaͤltig. 487 

Spi. Eommiſſions⸗ Decret / diefreye Seide Ritterſchaft im Elſas betreffend. 

Die pole Zweybruͤckiſche Beſchwerden wider die Gron Franckteich be 

t 


Kayſerl Ont Pacent zu Wien angeſchlaaen. * 


| 410 . 
Stir zu Gc Margaretha gu Otom wird zum erſtenmal geoͤffnet. 
Kirchen⸗Dieb qu Wien ergriffen. j edis . 9 
Tlag deß Koͤnigs (n Spanien über ben Koͤnig in Franckreich. | 436 


Klag aͤber den Frantzͤfiſchen Gonful im Archipelago. si 
mM "ig 


mE Regiſter. | 

Konig in Danemarck komt nach Soppeibasm. 41 

Konig in Engeland haͤlt Rath / 42. Faͤllt m cine unb andere Beſchuldigung / 46 
Diſſen Declarauon die Heurach mit ber Hertzogin von Jorck betreffend / 43. 
Verbeut die Supplicationen. 426 
Ksnigin Franckreich fuͤhret einen praͤchtigen Bau 66. Iſt auff der Jagd wegen 
emes Wiildſchweins in groſſer Gefahr /157. Deſſen Bezeugung bie Alliantz 
zwiſchen Engeland unb Spanien / 153. Tritt feine Reyß in Flandern an / 77. 
anget ju Abbeuille unb Meutreuil an / 278. reyſet von dannen nach Calaes 
unb Gt Omer / ib. koͤm̃et zu Duͤnkirchen an / 2y9 von dannen zu Ryffel / 280. 
und ſo fort zu Dornyck imb Valencien / ib. ſchreibt an ben Pabſt / ag2. ſetzet ſei⸗ 
nt Reyſe fort / 43 3. kommet wieder nad) Verſailles / ib. ſchreibt an die Staa⸗ 
£081 434. deſſelben gutes Erbiethen gegen das Hauß Saropen / 445. faͤhret 
mit dem Bau zu Verſailles fort. 719 
Koͤnig in Polen gibt einem Tuͤrckiſchen Chiaus Audienz. 260 
Koͤnig in Schweden koͤmmer zu Schotterupt an, 51. Wird daſelbſt mit ber Koͤ⸗ 

M rr copulirtss. gehet nach Halmſtabt / ib. fotmmet nado Nyburg / 

135. begibt fid) nach Stockholm / ib. muſtert fen Leib⸗Regiment / 417 
Koͤnig in 9 panten ertu(figet ſich mit der Jagd / gz2. wird unpaͤßlich / ib. wird tot» 
gen be Beylagers von ben Schweitzeriſchen Cantonen complimentirt, 28r, 
begibt ſich deß Hertzoglichen Ticuls von Burgund sos. erbeut ſich qum gͤell⸗ 





chhen Vergleich mit Chur⸗Brandenburg. $23 
Konigin Chriſtina complimentirt den Pabſt. 30 
Kriegsruſtung unb Alliantz mit Außwertigen tn Engeland. 40 
Kriegs⸗Verfaſſung zu Venedig. $ $35 
Ladung 6. Oft. Indiſcher Rewur⸗Sehiffe. 270 
qu Marienburg endiget ſich wol. | 494 
éangtellóriger Regen in Spanien. $12 
deichbegaͤngnus deß Reichs⸗ Marſchalls Steinbock Srau Mutter. 418 
Luͤccicher wollen die Aufflag deß 6o. Pfennings nicht geſtatten. An 

mE (€Wo | 
Mandat deß Hertzogs von Hanover / wegen ber fe tingere mehr umb 
ſich greiffenden Contagion. | 293 
deß Koͤnigs in Dennemarck zu Altona eben dergleichen betr. s 96 
Maͤnner · Moͤrderin zu Baſel. 112 
Marquetenters Frau ſamt Mann ju Weſel erſtochen 122 
::Marquis de Grana hait ju Madrit ſeinen Einzuug 435 
Aaagaa Ma⸗ 


Aſter Theil. 


, m Regiſte 


M widnoch tfr beveſiget 
——— ——— —E Crate cine 
genaue Alliantz mit Franckreich betreffend. 5 


— Wf Engliſchen Geſandten im Haag 
der Braunſchweig⸗ eb unb fonsveríjcben Abeſandecn oic a - 
tisfactionder von febigea Hoch⸗ Fuͤrſel. Haͤuſern auffgewandten 


4116 
| Ss Grm Cain icti Coi. | 


der Cub: &irbaudincinterims- - moderation ihres Yide 
Anſchlags betreffend. 
deß Staff Saardrũckiſchen Abgeſandteus in puncto der ch 
eo idymfofft | 
bt froibrem iet uide Grey brc | 
— 194. 


! etr Pfaltz t | 
* (g;Giraffen ck 

AL U eai —— wegen deß Madamene. 

ws Biſchoff ven. Met zu Zweybruͤck und Hornbach fiint 


ber Marggraͤfl Daden⸗Dadiſchen Regierung wider —*8 

tzoſiſche Fricdens· Contraventiones und Exadtiones. $337 
bct Siadt Ulm pro modcratione quanti matricularis, - ho 
der Stadt Memmingen pro moderatione 


der Stadt Schwaͤbiſchen Hall / die entſtandene Seuendein | 









: —* ſeterſio ingus Verfaſtung 9 
Mißgeburtin C: pn 
——— —E———⏑————— 
$Dtebam vor Tanger machen ei ſtand auff 4. Monat. 139 
Wonclas — — * 


Maordbrenner in Schieſten. a3. umb Emmerich 
Mite can — Coa fine * 





Regiſter. 
Meaſcau ſtchet nita Tinta nicht Mohan 





Woſevwinſcher Gard —— m E pt 
Muntz⸗Mandat de qi von Vrandendurg $99 
Sutter ⸗Mord zu —* 3. owl 
Neapolis ruͤſtet fic ſtarck zum Krieg 284 
Reue Saone dfi Bedienten im Ampt Germersheim wollen die 
Pflitiſche Unterthanen ín ftc m 123 
Neue Kirch su Friedrichoburg wird ferr 77 
Neuer ————————— beſthit 
den Pfarrern für den Koͤnig in Frauckreich zu bitte Ta 
duae teen CS Sardinien komt nach Genua | 5» 


Niederiag ber 
Natliche Verordnung an Wien wig ber inficirtay Kleyder * 
. SDettgemono : 129 


Ober⸗ Richeer zu Weh minflar tib fci Amu entſetzt 265 
Attemomi(dc Pforte hat mit vicem Potentaten gu ſchaffen 16 


rot verſchiebet die Promotion der Cardinale 85. verfahrer frag 
etliche Geiſtiiche Z6. Ihme verurſfacht ein und auder Ver⸗ 
a HP Betrũbnũß. S7. richtet einenneuen Orden atiff 85, 
mird erfucht ie Promotion ber Carbindfe vorgumebmm. 232. ifi 
mit Gravtreid nidi gu friedenr283. verfütee frg mates 
enzimmer. ib. wird fran 
Pape d SA —2 Stadevogt citirt bie Pfaͤlbiſche thue 
Weiſſenburg 100. toic aud) bic qu dpleprociter / unb 
cipem — Orthen sod) £anbbatt 101. deſſen ſtrenges 
Vefahren in der Pfaltz 104. fetbigernimt die Buͤrger zu Seitz in 
Pflicht ibid. nimbt zu Hagenbach die Huldigung ein 107. ver 
——XXCCC.. 
bien fein carm "e Medico BDIMMJVJS:.:I 
| Aaa ij (patent 

















Poiniſche Grentzſcheidung mit ben Tuͤrcken haͤlt Bart, 


| Regiſter. 
Patent deß *Katfe iu Hamburg ib wegen der pom inficirtten Orthen 
herrcyſenden Perſonen. | 3 
Peſt komt in Meiſſen 


Pfaͤttziſchen Unterchanen wird ber Zehenden an Chur⸗Pfaltz zu e | 
fern verbotten 


Placat deß $ónigs i in Engelland bic Freudenfeur und Feurwenk be 
i9 


treffend. 
deß Koͤnigs in Dennmarck wegen Saͤuberung der Gaſſen. 56 


Polen hat mit Dantzig unb bcn Tuͤrcken viel ju ſchaffen. 7. iſt wegen 
Ankunfft der Tuͤrcken und Tartern beſorget | . 55 
Io 
olm G*efanbter bemuͤhet ſich / J. Kayſerl. Maj su citer offen: 
fiv-Allianz zu vermoͤgen. 1, wird in der Moſcau treflich bewillkom⸗ 
auct. | 2 
Princeſſin oon Naſſau gehet nac Teutſchland 
Printz Pamphilio tractirt den Printzen Radzivill auff Pina i J 


hau 
Printz bon Parma reyſet nach ben Niederlanden ab 
Printzz Radzivil gehet nach Rom / gĩ. langet daſelbſt an / 162. haͤlt alba 
feinen offentlichen Einzug 437. haͤlt ſeinen Außzug auf Rom / fomt 
aber incognitðwieder hinein 528 
Printz von Oranien befomt cin reiches Erb von ber alten prie 
son Portugal274. reyſet nach Breda / 275. tepfet nach Zell / 
Proceß wider den Hertzog von Muͤmpelgard zu Diſans außge * 


chen 
Proclamation deß Königs in. Eng wegen Sttzung des Dart 
mento 425 
wider die Conſpiranten sot 
Proturator Contarini tractirt den Venetianiſchen Adel 534 


Provintz Middelſex ſupplicirt an den Koͤnig in Engeland / bae ii» 


ment figen zu laſſen 
Puncten ber zwiſchen Spanien und Engeland geſchloſſcnen mee 
420 


uncten fo den Ungariſchen Rebellen vorgrtragen worden x $^ 


Regiſter. 


€x. 

SR atiffcationen ber zwiſchen Engeland unb Spanien geſchloſſenen Alliantz "t 
ben ausgewechſelt. 

Rebellen in Ungarn mollen fid) gar nicht qur Sube begeben. 4. Seneral eqt 
ſoldo gibt ihnen einen Stillſtand. 5. Puncten ſo dieſelbe Itr. Kaͤyſerl. 
Majeſt. vortragen laſſen. (6. fab fo ten in ihrer Hartnaͤckigteit fort. 5o. hau⸗ 
ſen ſehr uͤbel. 258. fallen den Kaͤyſerlichen ein. 412. u^ 

Rebelliſche Bauren in Boͤhmen teerben wieder que Ruhe gebracht. 

Recommendation⸗Schreiben ber ausſchreibenden Fuͤrſten bee Cxdtvitifdin 
Traiſes für Chur Pfaltz unb andere angrentzende / con denen Granit 
WMiniſtris im Elſas bedrangte Reichsſtaͤnde. 

Rede des (s Sinis in Engeland ans Parlament / deſſelben Prorogation sen 


Selbdaben: Schiffe aus Indien kommen in Engeland an, 

Reichs⸗ Gutachten in puncto ber com Fuͤrſtl. Hauß Anhalt ſuchender Sui 
ſaction / wegen der entnommenen Graffſchafft Aſcanie 470 
Nber die Kaͤyſerl. Commiſſions⸗Decreta / ble —* wider die 


Frantzoͤſ. Th Hie betreffend. 471 
Rencontre der Engelander mit den Algieriſchen Seeraͤubern KE 
Roͤmiſcher Kriegs Staat. 


Ronquillo / Spaniſcher Ambaſſadeur in Engeland/ uͤbergibt bem Kaͤyſerl. dit 


niſter bít Copey bet zwiſchen Engeland unb Spanien geſchloſſenen Alliantz 
264 


EE -^ . 
Sachen ſo in dem Raht su £onben anff die Bahn kommen. 38 
Schade durch Sturmwinde auff ber Góc. 119. bey unb qu Danttig. * 
Scharffe Reformation der Roͤmiſch Catholiſchen wider bie Reformirten. 73 


Schluß ju Regenſpurg wegen ber Muͤntze. 289 
(€ chottlaͤndiſche Rebellen werden geſchlagen. 267 
Orbi bcé Baſſa von Caminieck anten Polniſchen Unter Feldherrn. 133. 
200 

Der Gen. Siaaden an oen Koͤnig ín Franckreich fir Spanien. 143 
Aus Surmam. 156 

Chur Trier an den Kaͤyſer. 3. 368 


Des Churfuͤrſten von Wondenburg an den Koͤnig in Cane » 


Sbrock iche bateines Sobengrábere. 
Schwaͤb (di J^all wird mit einem erſchroͤcklichen Wetter und — 


Feuersbrun ucht. 
ſibenngeſ Aaaa lif E 6nc 


— — — 11 


Regiſter. 
Schwediſche Braut komt nach — ** 28 von dannen nad iingbarg.- 
9. wir d daſelbſt bervillfommet. ibid. reiſt von dannen wieder ab. 30. a 


act zu Schotterupe an. 
Schwediſcher Geſandier komt nach Moſcau 494. hat im Haaa Andien jo 
wie auch beym Printzen vor Oratſen. fo8 
ESchwedifſcher Reichs⸗Truchſes Peter Braho ſtirbe. 496 
Schwediſches Ausſchreiben eines Ot liist bans. 261 
Secretaris ted Kaͤyſel. Ambaſſadeurs in Engeland uͤbergibe vem Koͤnig ein 
Memorial. 47 
eruͤſtung der Staaden. & 


e 
Seltzame — Toden u Parch 
Signoria zu · Venedig chut gute Vorfthung am ben Grenrn wegen ei | 


eoe uti Wien wegen gnaͤdig abgewenderer oft —R 
esi dur ben Konis in Franckreichwegen Purses 


Spaniſche —ã zu Bruͤſſei Gerafrfbage Rá; tvcbit-Grontiife ud '. 
dens⸗Contradentivnes ab ztwend 
—28 —* dem abt weiſ der. 1I. — 
Rochus eft. 441 be —— — einen Muſicamen. ib. 


eni i Dolan —Sæz ſich / wegen der Spantſchen um dosis 
lantz. 


Stier. Gefecht zu Madrit gehalten. | p. 

Stillſtand mit ben Rebellen gehet zu Endbe. | ' P^ 

Seraff eines im Ehebruch eraci fenen Juden. 

Seritetgkeit wegen der Fiſcherey wiſchen ben Einwohnern qu onini 
2intuja wegender Giídserey in der Otebitr Badaffoia 

Seingeen zwiſchen ben Printz en und der Stadtluͤttich mimi je laͤnger je d 


6o ip i rh Spanien und Chur Brandenburg wegen des — 
—* Geſandter beklagt fidi bey den Staaden wegen enes von beer, 











ex dodi f —— —— gu 
0 eutecourben $ SXatfdyaus berufen. 
Supplication ber Stadt intanto ing oes wy hs rr 
164 
Die Qi emen iu Londen an den £3 W 
Des Unterhauſes ane nig. "^ 8 


De 


2 PEOEMCUS 


— 7—— -- 


| Regtſſer. 
Te Deum laudamus tvírb jt Wien wegen nachgelaſſener Contagion sr 


Std) maj fib mit ſeiner Propoſition verdachtig. f. verſreker ſich uun 


uͤrcken unb Tartern 415. haͤlt ſeinen Einzug zu Kayſersmark b. 


Teich zu Grimma verwandelt tb ín Blut 300 
Teyſſa / Fluß verwandelt ſich in mancherley Farben ib. 
G brurungin Portugall 2006 - 
Todi deß Herẽogs von Hanover verurſachet piel Veraͤnderung 25 
Tractaten mit Franckreich unb Schweden ſtoſſen ſich 4496 
Trauriger Cafus zu Flensburg 4358 
Tumult ju Breda gor, — qu Gorcum, roe. und qu Gercrudenbreg $97 
Qd faͤllt vom Chriſtlichen Olauben wieder ab. 444 
ep. mE 
'€Battermorb zu Wulefeld / ( * 
—— — wegen der Nnlorg faͤlti | 
e wiſchen der ortus iib ront Soi Ytatimy 
4d. - 
^ ""Batrieticsfeitenam Frantzoͤſiſchen ofe — be 


Verhalten der Staaten bey angctragener Alliantz 
Verordnung der Stadt Laͤbeck / wegender ———— 
und Zigeuner 
Verraͤcherey wider ben fyertog von Buͤckingham 
Venaͤtherey in Engeland —— auch uͤber nam 4. cae | 
derſelben gehet es in Londen bund uͤber Eck 43 


] Verraͤtherey in Engeland unb Irrland 


498 
Verſamblung der Staaten von Holland und Weſt⸗ Frießland i7 


Verſchiedene Feuersbrunſten zu Coppenhagen 


Ungarn wird beydes von Tuͤrcken als den Rebellen angefochten M 


Ungariſche Unruhe machet viel zuſchaffen 490 
Ungemeiner Windwuͤrbel zu Stockholm 417 
Ungluͤck zu Delfft 2726. Zu Verona 445. Auff der Tem⸗ 904 
Unruhe su Neapolis wegen einer neuen Accis 442 
Unruhiger Zuſtand in den Spaniſchen Niederlanden $1 


| Qui oe tibt enbit Holandiſche uen: d 


*» 


egiſter. 


TP W. | 
Waſſersnoth su Moſtlopitan in Oſt⸗ Indien 266 
Weſel muß der Frantzoſen Abzug theuer erkauffen 61 
Wetter (chldat ju Amſterdamm cine Galliot 40 

ſchlaͤgt zu Venedig ein 451 
Wunder am Himmel zu Londen geſehen 299 
Wundergeſicht im Land Girorfort o |. x6 
Zahl der Todten nimbt ju Prag taͤglich zu no 

urdftung ju ber Koͤnigl. Schwediſchen Copulacion | ; 

uffanb mit Tanger o rid " — 138.504 

ber o eee m Compagnie : 194. 
Zween Gefangene gehen im Haag dur 


d. 

a in Holland an der Engliſchen Alliantz / und deſſelben tie 
be Ofß Indiſche Retour⸗Schiffe arriviren gluͤcklich 
wyiracht gwiſchen dem Koͤnig in Engeland / unb ber Grmeinedber 
die Cheriffo⸗Wahl. ^ — 436. 


€ 2; €. 









— 0€ — — — ces — 


Hoͤchſt; auch Hochgeehrter Leſer; Demnach wir in dem 
Dreyzehenden Theil deß Neu⸗eingerichteten Dia- 
- rii'Europzi im Appendice bert Sthluß in den 
Nimmoͤgiſchen Friedens⸗ Handlungen gemacht / 
und damit biß in das 1678ſte Jahr gekommen / als 
haben wir eine Nothwendigkeit zu ſeyn erachtet / 
den Anfang in dieſem Vierzehenden Theil dieſes 
Appendicis zu machen / uno nod) ferner die deuck⸗ 
wuͤrdigſte Friedens⸗ Handlungen / fo in gedachten 
78. und auch oſten. Jahr au Nim̃oͤgen, zwiſchen al⸗ 
lerſeits Hoher Potentaten und Staͤnden Herren 
Abgeſandten vorgegangen / beyzufſͤgen. Und 
folget erſtlich. | 


J n mE 
Memorial, betreffende die Admisſion deß Miniftre 
Ihrer Durch. deß Fuͤrſten und Biſchoffen von Straßburg / 
deaen Herren Mediatoren zu Nemmoͤgen præſentiret / den 
22. Martil 1058. 0 
Marre s Gne ZDurthleucht. eer Herr Biſchoff unb Fuͤrſt eon 
(CA d 13:3 Straßburg haͤtte zwar eefoffct / es wuͤrde Sein Rx- 
AE NQLANEMraord. Envoyé-unb Gevolimaͤchtigter bep der Ge- 

726 QST] nera Griebanes CBerfamblund/nach bem cr zu Nim⸗ 
fd W m » mógen mit nothwendigen Paßporten von ;allerfcite 
* Bhohem kriegenden Partheyen / unb. inſonderheit ·von 

| Cr: Kapſerl Majeſt. verſehen ankommen / umb fich ola einen Mini- 
ſtre hey dieſer Verfamung dadurch zu legitimiren / Kcine Schwerig⸗ 
a4zſter Theil. 4 trt 







$$ APPENDTX. 
keit mehr daſeldſt admittiret zu werden antreffen / olleiemell kein ver⸗ 
nuͤnfftiger Menſch in Abrede ſeyn fat / auch über tas der Weſtphaͤ⸗ 
ſche Fricde deſſen ein klares Exempel uns darbeut / ſo gnugſam bezeu⸗ 
get / daß bcp keiner General- Friedens⸗ Verſam̃lung / einigem Reichs⸗ 
Zuͤrſten / der durch den Krieg umb ſeine Laͤnder unb Herrſchafften kom⸗ 
men / verbotten fey / fcn reſtabliſſement zu ſuchen. Darneben nx 
fenfit der Herr Biſchoff von Straßburg / den n Abgeſandcen 
€. Kapfer. Majeſt. verificirec daß Franckreich Ihn allezeit fár cis 
nen alliirten Sárgen erkennet / welchen Sie billich unter Ihrren Schutz 
guum ſchuldig iſt / woran J. J.C. €. ín Ihren Antworten vom 
27. Juli unb 6. Auzuſti zu zweiffein ſchienen / ſo iſt doch folches der 
Macht unb Freyhcit / derer ſich bie Reichs⸗ Fuͤrßen billich anzumaſſen 
haben / unb dem Wanſteriſchen Friedensſchluß allabinge gemaße; 
dergeſtolt / daß er deßwegen einnger Verabſaͤumung ſeiner Schuldig⸗ 
i rom €. Maſ und dem Reich keinesweges wird uͤberfuͤhret wer⸗ 
nnen. | 


Dieweil aber óc faebachter Fuͤrſt | nach dieſem / fo wol wegen 
der von denen Herren Sapfert. Abgeſandten / wider Seine admiſſion 
allegirten moriven, in einer ihrer Antwort / ſo den f). Abgeſandten 
son Franckreich den 17. Octobris ſchrifftlich inſinuiret wurde / ſon⸗ 
dern auch durch dieſelbe / ſo dißfalls wieder zuruͤck gangen / benachrich⸗ 
eigrt worden; Als bat Gr nicht Umbgang nehmen koͤmnnen / denen 
Herren Mediaroren, durch gegenwaͤrtiges Memorial, hinwiederumb 
repræſentiren zu laſſenr: 

x. Daß / nachdem Seine Durchl nicht umbillig zum hoͤchſten 
empfiibemuf / daß man Ihme fein gutes Recht diſputiren unb qu: 
dehaupten kein Bedencken tragen darff / als wann beydieſer Verſamm⸗ 
fung Ihme / als einem Reichs⸗Fuͤrſten / unb Alliirten be Koͤnigs vom 
Franckreich / einen Miniſter gu dieſer Friedens⸗· Verſammlung abzu⸗ 
fenden / nicht geziemen wolte / worauß dann nichts anders zu ermeſſen 
ſtunde / ale daß man Ihme aud noch vollends bae jenige Mittel ab⸗ 
ſchneiden wolte / wodurch Cr feine erhebliche und von Rechtswegen 
iſtehende motiven unb rationes , umb dadurch wiederumd ſeinet 
Lnder / tren Er / auß bioſſem Neid und Mißgunß / vega ba v 
















K*PENDIL 07 «X 


Ir. Churfurgi Ourchl zu Colin mit Franckreich tiber bie Herren 

(ata Staaten gemachte alliance entſetzet / anfuͤhren koͤnte / a Et 
doch ſoſches auf keiner andern Urſach aetban / ole (icf dadurch cina 

Guarantie wegen deß Ihme unb finem Durchl. Hauſe zuwachſen⸗ 











den Schadens und Verluſts / deſſen er wegen dieſes weit umb fich greif⸗ 
ſenden Sricgonichr motentábriget haben ſeyn koͤnnen / zu prævaliren/ 
wieder t zu werden. Man auch nicht weniger * | 





fabbeff 
her mier ſpuͤren fan / baf ben dieſe Schwerigkeit / fo 
ner admiſſion (id) ercignet / aud) su einigem Nachtheil Sr. dut 
von Lotihringen gereichen muß / und dieſes nicht allcínbaber * 
Her Biſchoff von Straßburg alle zeit durch ciuen f 
333 Wahnu hoher Verdienſte unb einer taper folgenden fot» 
yos Neigung gegen bic Perſon / unb bas Bobe Inrcreffe dieſes 
| eingenommen geweſen / ſondern auch weil bae Recht unb bie 
pent deß —— vé —— ſo feſte / durch die Reichs⸗ 
Abſchiede / den Weſtphaͤl· Frieden / und bie Kayſerl. Capitulation be⸗ 
feſtiget / ſonderlich aber fo klar ín dem &apfat. Paßport außgedrucker 
áf / dergeſtalt / daß hoͤchſt gemeldtem Fuͤrſten kein Zweiffel mehr auffſtei⸗ 
ett kunte / daß ſeine Admiffion bep einigerley Unterhandlung binfüre 
mehr ſolte ditpurirec oder ins tociteg cto geſpielet werden fódien, Nach⸗ 
dem ihm aber am beſten bewuſt iſt / was maſſen ihme gar nicht zukom⸗ 
men wolle / Frauckreich bic Mittel beyʒzubringen / ober ihme Dicfclbigen 
worzuſchreiben / wodurch Franckreich Recht und Gerechtigkeit vollſtre⸗ 
cen laſſen / und dem jenigen —— ch der Gore ruͤhmen fan? 
ſein Alliirver unb unter deſſen Cus qu ſeyn / wicderfahren laſſen 
ſoll / welch es Er doch ſonſt nimmermehr / ale vonden Haͤnden deß Al⸗ 
MC hriſtuchſten Konigs márbe erhalten koͤnnen / welcher fic aber biß⸗ 
her keinesweges geweigert / ſoche denen Fuͤrſten / welche mit €. Koͤn 
Maj. allirt ſeyn / wiederfahren zu laſſen. Dar Herr Biſchoff vermei⸗ 
net auch / daß ber Unterſcheid / welchen bie Kayſ. Herren Abgeſandten / 
$a Ihrer legten Autwort / side Ihme unb bem Hertzoge ven £ot, 


























— 4 M . k PE N Br . 
iſt / wie es mit der Souveraniceó Q5 Durcht von gotihningen beſetaaf⸗ 
fen / daß dieſer Hertzog iv Keleg wider Frarccktrith braraffen⸗ bap 
das Haupt bey ber Armee iſt / und eigene ˖ Voſcker von (Ky (i wy» 
terhait / unb zu commendiren frat / dergeſtalt / daß nachdem Seine 
Durchil. eon Straßburg ſich erinnern kan / was Sie St. Kayſerlicheu 
Maj unb bem Reich ſchuldig | unb wie und auff mae Weiſe Sie ſol⸗ 
che für Richter qu erkennen ſchuldig ig: So ſind derſelben gleichfalls : 
eic Gerechtigkeiten unb Freyheiten (o Sie als Finſt unb ein freyer 
Staat deß Reichs zu genieſſen hat / ohnentfallen / weiche man Ihr 
auch nicht wird diſputirlich machen koͤnen / man wolle dann bem Weſt⸗ 
phaͤliſchen Frieden und der Kayſerl. Capitulation ſchnurſtracks zuwi⸗ 
der leben / und einen gewaltſamen Eingriff in die vornehmſten Præro- 
gativen / trorauff bit Souverainitaͤt aller Reichs⸗Fuͤrſten beruhet / 

Krafft deren Sie / ale Fuͤrſten / von frembben Cronen uno Potenta⸗ 
ten confiderirt werden / zu thun geluͤſten laſſen / mit dem Anhang / daß 
(vo ber Herr Biſchoff von Straßburg / niemahls Krieg gefuͤhret / 
und ungeachtet alles deſſen / was er von ſo langer Zeit bcr erlitten / und 
noch bif dato erdulden muß fich nochmahls erfláret / feiner Feind ſe⸗ 

ligkeiten wider Cc. Kayſerl. Majf. unb bas Reich fich ju unterfan⸗ 
ar; ſondern im Gegentheil Seiner rechtmaͤßigen Reſtabilirung / ent⸗ 
weder durch ein guͤtiges Urtheil ber Gerechtigkeit und Generalitaät 
Cr. Kapſerl. Maf. oder aber durch den Endſcheidt diefer allgemeinen 
Friedens⸗Verſammlung gewaͤrtig zu ſeyn j. 

Dieſe Ehrerbietige Unterwerffung / ſo dieſer Fürft gegen Sr. 

Kapyſerl. Maj. unb das Heil Xóm. Reich bezeuget / nebenſt feiner aeo 
Bauen Beobachtung / bcr in dem Muͤnſteriſchen Frieden enthaltenen 
Conditionen / koͤmen und muͤffen Ihm zu keiner Verhinderung / ſon⸗ 
ber vielehe zuener durchdringenden Urſache dienen / Ihn ſeines erſten 
Rechts / fo durch den gedachten Frieden confirmirt worden / rubia, 
genieſſen zu laſſen; man wolte dann cin hoͤchſt⸗ ſchaͤdliches und dem 

Keich kuͤnfftig gefaͤhtuiches Exempekgeben: Sintemahl aller Welt 
bekant iſt / daß ir bem Weſtphaͤliſchen Frieden nicht allein die Reicho⸗ 
Faͤrſten / [o mit feindlichen Cronen alli geweſen / ſondern auch die 
ſnigen / die fůt vffentliche Feinde erklaͤret / und (tu Banne deß Juste: 

9 . eoq 





CAPPPESHSDA X. - 5 
ebrphie iO rerfidett anodaybry, (oido riens cDoommas 





aros Celetguna fFreyer Zutrie geſtattet worden / 
je ——e— —— dieder Felonic umb deß La⸗ 
Maj ſengtweſen / deſſen / GOtt ſey 


eſtoͤe Aberwie 
Danck/ («mr Biſchoff voi Straßbung noch biß auff heutigen 
Tag / nicht beſchuldiget worden iſt. 

Auſſer dem / daß bie Qualitaͤt eineo bloffen Otllirte von Franck⸗ 
reich nidg. wider be. Kayſerund bas Reich / ſondern in Anſehung 
deß Sritgo / wider die Herren General: Staaten / qur Admiffion deß 
Miniftrcbiefto-Sürficnauff gegenwaͤrtigen Tractat, ſuſficient genug 
fexufolte, — Weil Seine Aller⸗Chriſtlichſte Majeſtuͤt Ihn dafuͤr er⸗ 





klaͤset / unb die Paßporten für bic Entereffizen, fo wolals das For- 


mularder Vollmachten( fo unter ben Partheyen im Monat Januar⸗ 
1677. concettirct, nichts gedencket als der Allurten insgemein / oh⸗ 
ne Benennung / ob ſie im Krieg warcklieh beguffen / oder weniger oder 
mehr allurt ſind: Und iſt es auff die Remonſtrantzen der Frantzoͤſi⸗ 
fehen Abgeſandten / wider das / fo. die Allürcen Anfaugs verbrochen / 
bey beſagtem Formular bißher verblieben. 

e wuͤrde auch eben (o unbillich und unrecht / als unerhoͤret ſeyn / 
daß der Herr Biſchoff von Straßburg/ aufs V afocf ber Chur «Gell, 
mſchen alliance mit Franckreich / wuder die Herren. General Staaten / 
(worinnen a nichts ale was ber jſckx Friede ihm erlaubet / ge⸗ 
than hat)die Qualität cines Alliirten und daaneſicii deß Duͤndniſ⸗ 
ſes und Schutzes von Franckreich verluſtig werden ſolte; Alldieweil 
Se. Kapſert Majeſt ungeachtet der Stipulationen / deß Muͤnſteri⸗ 
ſchen Friedens / unb der Sapfat. Capicularion,bafür gehalten Dat / 
daß ſie denen Herren General Staaten wider die getreuen Glieder 
und Faͤrſten deß Reichs / wohl su pülffefommenfónte unb muͤſte; ins. 





bun Sie zugleich die Rechtfertigung deß Herrn Biſchoffs anzuh⸗ ⸗ 


du wie auch bic Anbietung / (e ſelbiger zu Wien ſo wol durch Brieffe / 
ale Abgefandeen tun laſſen / nemtidy Syand'ride Buͤndniß unb. 

Schaʒu verlaſſen / daſernman ihen cin (iar Geleite / ruhig in ſcinem 

Aande rverbiciben / accordiren wolte. 

24 Was anlagt dieleſachen / [o nt^ durch bic Smet 

, il g 





P. E 


€ ' APPENDIX, 
Der Kayſerl oom 7. Octob. wibarbit admiffionbrff Minifters Qe. 
Durchleueht von Straßburg vorbracht worden / ſo daß obgleich dieſer 
(printgivet Urſach zu glauben haͤtte / daß bao ſenige / fo allbereit oben 
erwehnet / ſattſam erklaͤrete / wie leicht dieſelben fórmen widerleget wer⸗ 
den / ſo Bátcficbennech darfuͤr / daß ſolches ihrer diſcurſion nicht weiter 
unterworffen ſeyn kau. 
Dann gleich wie beſagte moti venund tationes nur auff die Fra⸗ 
ge gerichtet ſind / ob man nemlich bem Herrn Biſchoff von Ct 
án dieſer Verſammlung einen Zutritt verſtatten / und ob man daſelbſt 
wegen ſeiner hohen intereſſe zu tractiten berechtiget ſeyn koͤnne? So 
vermeinet hochbeſagter Fuͤrſt daß ce gentia ſeye / allein mit wenigen zu 
wiederholen / daß ſolches / nach aller Welt Urtheile / ein kiͤruch deci- 
dirtte Pcæliminare ſey / vermoge deß Paßports / ſo Se. Kayſerl. Maj. 
Ihm ín beſter und behoͤriger Form ercheilen laſſen wollen | dergeſtalt t 
baf man geſtehen muß / daß man dieſe Frage nicht wieder oon neuem 
auffwaͤrmen koͤnne / wofern mon nicht Gelegenheit geben melle alias 
and jeden / denen es belieben moͤchte / alle Præliminarien / weiche fo vicit 
Zeit und Muͤhe gekoſtet haben / wied erumb zu cevociren / fa für null 
und nichtig zu erklaͤren. Man darff auch nur ein wenig Wiſſenſchafft 
von dem jenigen / ſo wegen dieſer Sache fuͤrgefallen / haben / (o wird 
man an dieſer Warheit nicht leicht einen Zweiffel tagen koͤnnen / unb 
533. C C. den Herren Engliſchen Mediaroren / bie ee beſſer / ale 
ſonſt jemand / wiſſen / dißfalls keine Muͤhe su machen / fich alle bee 
mannigfaltigen Inſtantienzuerinnern / bic ven Seiten Franckreichs 
geſchehen ſind / durch bic S(nbictungen Sr. Koͤnigl. Maſ. von Groß⸗ 
Britamien / wegen der difficultaͤten und Wod erſctzungen / ſo der Wie⸗ 
niſche Hoff (ang genug / beſagte Paßporte zu verwilligen / einſtreuen 
wollen ind em er alle die jenigen Urſachen / woruͤber man ſtreitig iſt / D» 
mals arfuͤhren wollen. Man darff auch nur die deciaration deß 
S'apfat. Miniſtre, ſo hierüber it bam Haageden 20. Jan. 1677. gege⸗ 
bin worden / und folgends ben Inhalt gedachten Paßports zu leſen uũ 
zu betrachten ſich gefallen laſſen / umb vollkoͤnlich berzeuget qu ſeyn / 
bo dieſes Paßport auff eben die jenige Conditiones gegruͤndet gewe⸗ 
ſen auff welche Franckreich gleichfalls fein Abſchen richten goin 
ge⸗ 






v 


APPENDIX 7 


bergeſtalt / daß ſoſches prævia cauſæ cognitione, mit und reiß 
fen Vorbedacht / der ai dem Wieniſchen Hoff —— — 
tion, geſchehen / wie ſolches auß beſagter den ꝛo. yan: beſchehener da 
claration zur Gnuͤge erhellet / alo i(t nicht zu vermuthen / daß Ihre 
Stapfert, Maß werdt geſchehen laſſen / daß man ſolche Paßporten ti» 
Wer fo widerwaͤrtigen und Ihr. Aller⸗Chriſtl. Maj. Intontion⸗cben 
fo wol alo deß Konigs von Groß⸗Vritanmen gefuͤhreter Meinung / 
fo gar zuwider lauffenden ermeſſen beſchuldigen wuͤrde / wann fi ſagen 
dauͤrffe / daß ſolches bloß zu deß Biſchoffs von Straßburg Sicherheic/ 
nicht aber ſeiner Perſon bey dieſer Fricdeus⸗ Verſammlung zu auino⸗ 
sitet angeſchen waͤre. | ] | 
Ulnd dieſes ammot/tocitübu das bicft Paßbrieffe nur dahin ge⸗ 
Nelet / bof der Aller⸗Chriſti. Koͤnig fich zu Außfertigung ber jenigen / 
welche Ihre Kapſerl Maj. für (cine Allürten begehrte / willig finden 
haſſen moͤchte / ſo wuͤrde in Warheit man ihme mic auch Ihrer Vritan⸗ 
niſchen Majeſt. hierdurch nur Aulaß geben / ůͤber das gefaͤhrliche pro⸗ 
codere deß Wieniſchen Hofes ſith ju beklagen / wuͤrdr audy Franck⸗ 
reich dahin verleiten / daß fie ſich eines gleichen / wegen der jenigen Ge⸗ 
lbeitobrieffe / weiche Ihr. Kayſerl Majeſt. Allirten außgefertiget wor⸗ 
den / unterfangen wuͤrde. | | 
Sonſten fan tiefe Explication noch vielleicht wol flute finden / 
wann man von den Ceneral. Paßporten ſolches verſt anden haben will/ 
welches aber durch auß nicht bey ben jenigen / welche wegen der Friedens⸗ 
COcrfammhung außgefertiget worden / ſtatt finden kan; Dann dieſe 
finb jederzeit bey denen Friedens⸗ Tractaten unter die ſchwerſten prali- 
minarien gezehlet worden. Allermaſſen man ſie jeder zeit dem jenigen 
zu ertheilen verweigert / welche man fd unfaͤhig gehalten / daß ſie beg: 
denenſelben erſcheinen / ober einige Tractaten daſelbſt pflegen ſolten. 
Welches man bey oen Munſteriſchen Tractaten an Seitendeß Ca⸗ 
choliſchen Koͤnigs gegen Portugall / auch den Pyrenæiſchen Tra- 
ctaten / tie bam bey der Verſammlung zu Coͤlln / an Seiten bur 
Cron Franckreich / in conüderation be Hertzogs von Lotthringen / 
ſpaͤren und abnehmen koͤnnen / allermaſſen dann der Koͤnig oon Denne⸗ 
marcknochbey gegenwaͤrtiger Zriedens / Verſammlung / vm Herg | 


8 - APOPDENDIX | 
von Holſtein⸗Gyottorff ſolche Paßbrieff / noch beſtaͤndig sertbdgar 
indem Ihre Daͤhn.· Maſeſt · gar tool gemercket / daß im Fall Sie die⸗ 
ſelbige ibm einmahl außfertigen laſſen / ſie hernachmahls Ihme ſolche 
niche wohl abſchlagen / auch mit feine Miniftres in Tractaten einʒulaſ⸗ 
- fen fic nicht wohl wuͤrde entbrechen koͤnnen; Daß aber Frautkreich 
dem Hertzog von Lotthringen ſolche außfertigen laſſen wollen / iſt unter 
gewiſſen Proteſtationen / womit fic ſich bald Anfangs Bat vrrwah⸗ 
ren wollen / geſchehen / allermaſſen fie auch nochbiß dato, mit fokBet 
Heꝛtzoglichen Miniſtres nicht ehe zu ben Tractaten ſchreiten wollen / 
als biß fie vor Antrettuna ſolcher Tractaten ſich bedungen / daß fic ihre 
Proteſtationes einmahl für allemahl dißfalls wolle wiederholet ha⸗ 
ben / dergeſtalt / daß der Unterſcheid zwiſchen dem Hertzoge von Lot⸗ 
thringen und dem Biſchoff von Straßburg dieſen Printzen umb ſoviel 
deſto vortheilhafftiger ſeyn ſolte; angeſehen Ihre Kayſerl. Majeſtaͤt 
feine Geleitsbrieffe vor hochgedachten Biſchoff illimitarive und abs- 
que omni ulteriori reſervatione in meliori formavirrichten laſſen / 
ſonder Einruͤckung einiger Reſtrictionen unb Bedingungen / derer 
ſie doch hiebevor Erwehnung gethan hatte / ſonder Zweifel / weil Ihre 
Kayſerl. Majeſt, hoͤchſtvernůnfftig ermeſſen / daß fic von Rechtowe⸗ 
gen nicht anders thun koͤnten. | | 
Soo ift auch unſtreitig / daß dieſe Geleitsbrieffe qu keinem anberm 
Ende ertheilet worden / als daß dem Biſchoff von Straßburg ein freyer 
Zutriet zu ſolcher Friedens⸗ Verſammlung gebahnet werden muchet / 
der Alliirten Miniſtres auch / ſo bißhhero in Haag reſidiret / bas For- 
mular ber Frantzoͤſiſchen Paßbricffe deßwegen verworffen / weil ín 
demſelben ( ba doch dariunen allenthalben der Geraͤthſchafft unb deß 
fahrenden Haabes der Miniftres gedacht wurde) bas Wort Papier 
nicht darinnen exprimiret zu finden / welches fic gleichwol fuͤrain we⸗ 
ſentliches und noehwendiges Stuͤck derer qu ben Friedens E ractacen 
deputirten ſich su ſeyn bedůncken lieſſen. Ihre Kapſerl. Maj. noch 
üůber das in denen dem Biſchoff von Straßburg außgefereigten Ove 
leitsbrieffen einverleiben zulaſſen anbefohlen / nemlich daßer berechtget 
fen ſolte / feine Courirer hin und wieder buc bic Laͤnder abzaiertigen / 
wodurch dann Ihre Kayſerl. Majeſt. ſouder allen Zweiffel odi aut 
D. | ver⸗ 








verſtehen geben wollen / dah deß Herrn Biſchoffo Miniftres umb feis 
ner andern Verricheungwegen ſich zu Nimmogen cinfinben ſolten / als 
wegen ihres gnaͤdigſten Herrns hohen Intereſſe conferenz, und noth⸗ 
darfftige Handlung su pflegen. | : 
Dieſem zu Folge ſolte demnach Se. Hoheit ber Biſchoff von 
Straßburg ſich an die von Ihr. Kayſerl Maj ertheilete Geleitsbrieffe / 
wie dann auch die / denen andern hohen intereſſirten Partheyen außge⸗ 
fertigte Paßporte halten / unb nicht erſt die jenigen raciones zu ergruͤb⸗ 
(«m ſuchen / Krafftwelcher man fcíttem Miniſtre ben Zutritt verwegern 
unb zu Beobachtung deß hohen Intereſſe feines gnaͤdigen Herrns bey 
gegenwaͤrtigen Sricbenes T'ractaten bic gehoͤrige Nothdurfft vorzu⸗ 
tragen abſchneiden wollen / allermaſſen Er dann gantz inſtaͤndigſt die 
Herren Mediatores, abſonderlich aber die Herren Mediatores Ihr. 
Britanniſchen Majeſtaͤt / als welche die allerbeſte Wiſſenſchafft hier⸗ 
von truͤgen / erſuchet haben will / Sie moͤchten hoͤchſtgeneigt geruhen / 
Krafft dero hohen Mittler⸗Ampts / denen Sapient, Herren Ambaſſad. 
auff die jenige Art und Weiſe / wie ſie ſolches ſelbſt am bequemſten er⸗ 
meſſen werden alle ſolche rativnes, oder auch noch vol zulaͤnglichere / 
weiche Ihres Behalts zu Wehauptung deß eigentlichen effects ſolcher 
Geleitsbrieffe bey Ihr. Kayſerl. Majeſtaͤt durchſchlagen moͤchten / an⸗ 
zufuͤhren geruhen / als welchen effect und Wirckung ſo wol Ihr. Bri⸗ 
tanmniſchen Maj. als der Aller⸗Chriſtl. Koͤnig fic su erreichen vorge⸗ 
ſetzt / inmaſſen Er daundarauff bißher nicht dringen laſſen / damit bic 
Kapſerliche Ambaſſad. dieſelbe Schwerigkeiten und Hindernuͤſſen ab⸗ 
ſchneiden moͤchten / durch welche das Friedens⸗Werck ſo viel Monath 
bißher ine ſtecken gerathen. In Conliderartion deſſen ſo kan der 
Biſchoff von Straßburg nicht umbhin / zu vollklommener Informa-: 
tionder Herren Mediatoren deſſen hierbey qu gedencken / umb ſich deſ⸗ 
ſelben nach Gelegenheit zu bedienen. 
Was ferner die in der Kayſerl. gnaͤdigſten Antwort vom 7, Oct. 
angefuͤhrte rariones betrifft / nemlich daß die Sache deß Hn. Biſchoffs 
son Straßburg allein vor Ihr. Kayſerl. Majeſt. und deß Heil. Reichs 
Cognition gehoͤre / woſeibſt (ic auch / ale ín ihrem foro competenti, 
allermaſſen auch allbereit erga oer Anfang daſelbſt gemacht worden / 
Agzʒter Theil. QD ven- 


| 7 x ERPPENDIYEX. 
werdenmuß / auch krineaweges für bicfe Durchl. Grimes 
Verſammlung gehaͤret / auch der Biſchoff bey derſelben keinen tite 
erlangen kan / alldieweil Er jederzeit dieſe oͤffentliche declaration ge⸗ 
chan / daß Er ſo weniggegen J. Kapſerl. Maj. als das Roͤm. Reich / 
ichtwas mit den Waffen außzutragen Babe / wiewol hochgedachter 
' fprinegot gute Urſach hat / beglaubt zu ſeyn / daß Er nichts / ober doch 
ſehr menig bet das | was hiebevor bep bent: erſten Artickel in. Sachen 
obiara betreffend / abſonderlich aber megen deß Urſprungs ber an Ihm 
verũbten Læſion, unb ohngeachtet der dißfalls erlittenen Verfolgun⸗ 
gen / abſanderlich aber megen feiner qu: Recht beſtaͤndigen prætenſio- 
nengenung zu erinnern haͤtte. | 
So iſt doch nicht deſto minder hier auff zu ceplicirer taf wofern 
man in Buͤrgerlichen ober peinlichen Sachen wegen hochgedachten 
Biſchoffs von. Straßburg / worinnen Er etwan bit Stelle deß Be⸗ 
flaaten zuvertretten haͤtte / ſo mol als Er anjetzo ſelbſt klagende Partey 
unb Actor iſt / daß auff. fole: Sall wol bic Cognition Ihr. Kayſerl. 
Majeſt. und dem RXeiche zuſtehen moͤchte / allein ſo beſtehet bie gantze 
Haupt⸗Frage ſchon erwieſener maſſen itt einem jure: conederatio- 
nis.offenüivé und defenſive wider außlaͤndiſche Potentaten / welches 
dann eine dermaſſen wirckliche Berechtigung und prærogativ der un⸗ 
ter den Staͤnden deß Reichs ungezweiffelter ſouxcrainetẽe it / deren 
wieder feſtgeſetzten unb: durch ben: Muͤnſteriſchen Frieden beſchehene 
Beſtaͤtigung ſo viel Blut und Muͤhe gekoſtet / als woruͤber die Cron 
raid unb Schweden. bie Guaranric auff fic genommen ha⸗ 


So wird denmach nicht leicht jemand gu ſinden ſeyn / ber nicht: 
ſehen ſolte / daß man hierven an keinem andern Orte / als bey dieſer 
Friedens⸗Verſammlung handeln koͤnne / woſelbſt faſt alle bie jenigen / 
bic bey den Muͤnſteriſchen. Tractaten, wegen ihres eigenen Intereſſe 
hiebevor zuthun gehabt / gegenwaͤrtig zu befinden · Wann demnach 
denen Heiligen Reichs⸗Conſtitutionen. unb: oem: Weſtphaͤliſchen 
Frieden / ja der beſchwornen Reichs⸗Capitulation ſelbſt zuwider / der 
Harr VDiſchoff von Straßbarg ſeiner Landerund Staace entſetzet / wie 
dann auch ſeiuct geiſtlichen Beneficia und præbenden / ja ſeines ju⸗ 


I1S. 








UU uX—— ce 0 —— — —Po — 


— 


APPENDIX - mE "o 


tis feffionis voti & fuffragii , ſonder baf man Ihme eine erhebliche 
——— wiſſen e toe / vielweniger Ihm mit ſeinen Rechtferti⸗ 







bey dem Reichs⸗Tag zu Re⸗ 


is fice pm worden / io baf nod) uͤber as ven Seiten 
anb Herren epubirte ju Regenſpurg ein ge⸗ 
—— ergangen / nicht das geringſte von dieſem Printzen zu 
einiger conſultation anzunchmen / allermaſſen man ſoiche inhibition 
ſeinem qu. Wien reũdirenden Miniſtre Bat inGnumen laſſen; Als 

unwiderſprechlich / daß man nicht behaupten koͤnne / daß die Cor 
che deß Biſchoffs von Straßburg vor bem Kapſer und bem gantzen R. 
Reiche ihren Endſcheid umb Außtrag zu gewarten / und derer vencila- 
tion fuͤr dieſe Friedens⸗ Verſammlung nicht gehoͤre / viel weniger aber. 





daß die hohe ſubmiſſion und deference deß Biſchoffs vbð Straßburg 


bey angehengter Erklaͤrung / daß cr weder mit bem Sapfer nar bem 


Reich ichtwas außzutragen / Ihm bey dieſer hohen Verſammlung 


umb daſelbſt wieder in ſeine vormahliche Berechtigung geſetzt zu wer⸗ 
den / oer Sutritt su demſelbigen diſputirlich gemachet werben konne / 
es waͤre dann daß J. Kaͤpſ. M. ſeiner ungemeinen gutem Gerecht⸗ und 
Großmuͤtigkeit gemaͤß / aus eigener Bewegung ſolchen in alle ſeine 


vormahlige Staate / Benekcien / Rechte / Ehren undihm vonreches 
wegen zuſtaͤndige prætogativen gleichfals wie Printz Wilhelm und 
Printz Anton Egon de Furſtenberg freundiichen Hn. Bruder unb 


Dheim / die bam eben dahe r bißhero vid erdulden muͤſſen / aud) hoͤchſt⸗ 
gedachte Kayſerl. Maj. wegen ber biß hero erlittenen Schaͤden / ne 
Beſtellung zulaͤnglicher caution traen kůnfftiger Sicherheit einigen 


abtrag zuthun / gnaͤdigſt geruhen wolte; In welchen fall J. Biſchoͤffl. 


Hoheit von Straßb. wegen fciner R eftication att bic Friedens⸗ CD ets 
ſammlung fich ju wenden gar nicfttool entuͤbriget fcpn koͤnnen. | 

Was bn 2. —** be ber den7. Oct. beſchehenen Antwort be⸗ 
trifft / was maſſen / nemlich der Biſchoff von Straßburg fich für fei» 
ec Alliirten der Cron Franckreich ausgeben koͤnne / er wolle bann ſei⸗ 
ne eigene Schmach uso Sqhande afüren fe /fo oes Da fpii tut 


ren / Srafft weicher Er fid) von der Fran⸗ 


1$ APPENDIX, 


das jenige / was hierauff ſchon hirbevor replicirettbotben/ jur Guuge 
crlaͤutert. Dieſes aber mug den Herrn Biſchoff von Straßburgnicht 
wenig befrembden / daß man ihm einen Unterthanen J. Kayſerl. Maj. 
und deß Reichs qu nennen kein Bedencken tragen darff; dieweil dieſes 
eine gantz neue / und zuvor im Reich nicht leicht erhoͤrte Arth zu reden 
iſt: Allermaſſen dann die Herren Kayſerl. Ambaſſad. ſo wol auß den 
Conſtitutionibus Imperii wie atc auf der Kayſerl Wahl⸗Capitu- 
lation, ja auß ben Friedens⸗Trac taten ſclbſt / fich mmol beſcheiden koͤnnẽ / 
daß die Fuͤrſten deß Reichs von Ihr. Kayſerl Wajeſt wol Staͤnde unb 
Glieder deſſelben / niemals aber deſſen Unterthanen genennet worden / 
unb daß bey Schlieſſung der Reichs Taͤge / und den daſelbſt auffgerich⸗ 
teten Receſſus Ihre Kayſerl. Maj. frey bekennet / was maſſen fic fid 
mit ihnen als Staͤnden und Gliedern / ſie auch hinwiederumb mit Ihr. 
GKayſerl. Maj. ín ſothaner qualice mit einander vernommen unb vers 
glichen haben / deßgleichen ſtyli man fid) niemals gegen Unterthanen zu 
bedienen pflegte. Geſtalt daun Ihr. Kayſerl. Maſ. mit den Biſchoffen 
unb Fuͤrſten deß Reichs off unb defenſiv-Alliancen auffzurichten 
gewohnet iſt / allermaſſen dann auß ber mit bem Biſchoffe von Bam⸗ 
ca / Muͤnſter / Fuͤſten von Neuburg / bem Hauſe Braunſchweig / 
und noc vielen andern auffgerichteten Confœderationen erhellete / fo 
daß (wofern ſolches einigen Grund haͤtte) einen (o groſſen Potentaten 
als J. Kayſ. Majcſt. ſehr ſchimpfflich fallenwuͤrde / wann fic ſich mit 
ihren Unterthanen in Buͤndnůß einlaſſen wolte. 
Drachdem ce abcr cine ſolche Sache iſt / in welcher alle Fuͤrſten 
und Staͤnde deß Reichs eben ſowol / afe der Biſchoff von Straßburg 
intere (rct finb/ ale wil er dieſes zu keinem patticular·⸗Spruch Rech⸗ 
tens verwieſen wiſſen / alldieweil notorium, baf ſolche qualité Ihnen 
eben ſo wenig als denen andern Fuͤrſten und Staͤnden deß Reichs zu⸗ 
koͤmpt / welche über fo groſſe unb herrliche Fuͤrſtenthuͤmer zu gebieten 


haben. v, ! I 
Dieſe Quali, (ag ich / kan Ihm keineswegs auf hiebevor et 


0 wehnten Urſachen ale. einem Fuͤrſten von Straßburg zukommen / bits 


weil y. Hoheitim Collegio Principum 4. Stimmen unb ſuffragio- 
. Rum ſich růhmen kan / ohne die jenige / derer Er fic wegen feines un 


APPENDIX. . 0 
hauſes als ein Land⸗Graf von Fuͤrſtenberg anzumaſſen. Vielweniger 
kan Er mit ſoſcher qualicé (eines Unterthanen bep Reichs) ate cin Graf 
von Fuͤrſtenberg beleget werden / weil kein Menſch in der Welt in Ab⸗ 
Fx wird ſeyn koͤnnen / daß nicht dieſes Hauß cince von den aͤlteſten 
unb Durchl. dero dem Reich unmittelbarer weiſe unterworffenen Gra⸗ 
fen zu achten / ſonder daß von denenſelben auch bie Allerdurchl. excipi- 
ret werden ſollen / worauß fo viel Fuͤrſten / Churfuͤrſten / Koͤnige unb 
Kayſer entſproſſen ſind / allermaſſen dann die Grafen von Fuͤrſtenberg 
ſchon viel fecula und alſo fuͤr undencklichen Zeiten ſich deß juris feffio- 
nis und voti afe cin freyer unb unmittelbarer Staat deß Reichs su 
ruhmen haben. | 2 
^— . ditt qvalité ift et fermer babet eben ſo wenig / afo (eit Herr 
Corubea Printz Wilhelm von Fuͤrſtenberg faͤhig / weil ſeinem Durchl. 
Hauſe einige in dem Kaͤyſ. Erblande gelegene laͤnderigen incorpori- 
ret worden / weiche Graff Friedrich von Fuͤrſtenberg Ihr Groß⸗Herr 
Vatter hoch⸗Sel. Andenckens für dieſem gewonnen hat; denen über 
bae daß durch gewiſſe Vertraͤge [o in bero. Durchl. Familie beſche⸗ 
hen / welche von bem Kaͤyſer ſelbſt ſeynd confirmiret unb beſtaͤdiget 
worden; hoͤchſtbenante J. Durchl. und dero Herr Bruder bereits 
vor zwey biß as. Jahren gleich wie auch bie andern fo mit ihnen zu⸗ 
gleich das Erbe genommen / bcm aͤlteſten und alſo dem Haupt dieſer 
familien cediret tmb abgetreten haben. | 
. So kan auch endlich ſolches jus ſubjectionis aus dem Geburts⸗ 
Rechte in conſideration bee Kayſ. Gebiets doct dieſe Lande beſtaͤtiget 
werden: Alldieweil krafft einer gleichmaͤſſigen maxime bie Her⸗ 
tzogen von Lothringen wegen des Hertzogothums de Bar ſonſt auch 
des Koͤnigs von Franckreich Unterthanen / der Koͤnig von Spanien 
wegen des Koͤnigreichs Neapolis Ihrer Paͤbſtlichen Heiligkeit / unb 
der Hertzog von Neuburg wegen der Lande und Herrſchafften / ſo er 
gleichfals ín bem Koͤnigreich Neapolis beſitzet/ wuͤrde er ebener maſſen 
beo Koͤnigs von Span. ja viel Fuͤrſten von Italien unb Teutſchland ei⸗ 
ner fuͤr des andern Unterthanẽ geachtet werdẽ / derge ſtalt daß zũ oͤftern bie 
groͤſten uñ maͤchtigſten Potentaten ber allergeringſten taatcuit Herr⸗ 
ſchafften Unterthaͤlen genenet werden muͤſſen / weſches nicht allein 
* gh 





f... ge⸗ 


e 


14  APPENPBIX | | 

chmack unb ohngereimt ift | ſondern noch Aber bas nicht arringt 
—e— — wuͤrde / zu geſchweigen / daß sd Herrn 
Wiſchoffevon Straßburg von Ihr. Kayſerl. Majeſtaͤt niemals ale 
einen Unterthanen / ſondern jederzeit ſeinem hohen Raug / welchen Ga 
im Reiche führet / gemäß if begegnet worden. 


Was endlich den jenigen rapport, wovon in dem dricten Qro 


ckel obbeſagter Kaͤyſerl. den 7. Oct beſchehenen Antwort betrifft von 
welchen man vorgeben viti / daß die Herren Mediateurs de Berklay 
und fenkins ſolchen an die Daͤniſchen unb der General Staaten Am- 
baſſadeurs den 11. Jan.677. gechan hatten / nemlich / daß bie Fran⸗ 
tzoͤſiſche Ambafadcurs oͤffentlich zu verſtehen gegeben f welcher Ge⸗ 
futt Franckreich denſelben Biſchoff von Straßburg keineswegs vor 
cincn Alliircen erkennete / dieſes aber nur noch fadi, aud) be Parteyẽ 
noch nicht erweißlich gemacht worden / unb dannenhero noch sur Zeit 
sicht einraͤumen koͤnnen / ſo daß im Gegentheil die Frantzoͤſiſche Am- 
baſſadeurs vielmehr beweiſen koͤnnen / daß an ſtatt ſolcher beſchehenen 

declatation man mehr erweißlich machen wolle bap een zu ſolcher 

Zeit das contrarium behauptet worden / und zwar damal / als man we⸗ 

gen eines gewiſſen Formulars / umb ade Paßbrieffe nach demſelben 

einzurichten / beſchaͤfftiget war / welche denen Miniſtres ein unb andres 
cheils auch ber Jn. Alliicen Ambaſ. ſolten ausgefertiget werden mati 
auch dargegen durchaus feine andere Alliirten darunter verſtanden 
wiſſen wolte / als welche würcklich fid mit in gegenwaͤrtigen Kriege 
befuͤnden / hochgegachte Frantoͤſ. O. Ambat, ſolche morification 

derer in Krieg wuͤrcklich begriffenen placitiren wolten / toic fit ban 
auch / daß ſolche in erwehnten formulari außgelaſſen werden ſolte / er» 
halten haben / aus feiner andern Urſache / als dieweil J. Excellencz bas 
mals zu verſtehen gaben / daß Ihr gnaͤdigſter Herr und Koͤnig gewiſſe 
Allirte bdtte fo nicht wuͤrckuch mit im Krieg begriffen waͤren / auch 
zu deſſen Behuff den Herrn Biſchoff von Straßburg alo einen mie 
Franckreich zwar Alliirten , doch nicht wircklich mit in bem Krieg ſich 
befindenden Printzen jum Exempei anfuͤhreten / dergeſtalt / daß bep die⸗ 
(m bin unb wieder beſchehenen conteftationen/man gaͤntzich beglau⸗ 
bet iſt / daß Er keiner Partey beſſer beypflichten koͤme / olo weiche o" 





hPPENDIX. 14 
ret zu halten / auch ſonder Anfuͤhrung deſſen / toas ettva dißfalls zu [ci 
mem faveur moͤchte geſagt werden koͤnnen / er ſich hierinnen alleine auff 
das Protocol der Herrn Engliſchen Mediateurs bezʒzogenrhaben will / 
weiche itt dergleichen Angelegenheiten den beſten Ausſpruch werden 
thun koͤnnen / dergeſtalt / daß nachdem ſchon hiebevor dargethan unb 
erwieſen worden / was maſſen der Inhalt und die eygendliche Worte 
ſolches Paßbrieffes / welcher ietzo in quæſtion iſt an unb vor ſich ſelbſt 
deutlich zuverſtehen gebe / daß der $dpf. Ambaſfadeurs gemachte ex- 
plication über ben letzten Artickel ſchon erwehnter ihrer ben 7. Oct. 
—— — ] wemlícf daß ſolche Paßbrieffe jedweden zwar 
gute Sicherhrit verliehen / aber weder bic Perſon noch bie Sache an 
und vor fic ſelbſt einiger maſſen legitimiren koͤnten / mit den ſenigen 
Geleitsbrieffen / welche J. Kayſerl. Maſeſt. den Miniſt. des Biſchoffs 
von Straßburg als (ic zu ben Friedens⸗ Fra&aren nach DMmwegen 
verreiſen wollen / haͤtte ausfertigen laſſen / keiines weges uͤberein kaͤme. 
Als lebet Demnach) hochgedachter Printz ber. gaͤntzlichen Hoff⸗ 
nung und Zuverſicht / ce werden Ihre Excell. bic Herren Media- 
teurs ſolches bep fic gleichfals alſo befinden / auch denen Kaͤyſ A mbaf- 
ſadeurs ſolches beſter maſſen remonſtriren laſſen/ wie ſie ſolches ſelbſt 
am beqpemſten ermeſſen werden / dergeſtalt bag im fat J Durchl. Ho⸗ 
heit von Straßburg bic von Ihren Kayſ. Ambaſſad. in bcr ben 7. 
OG. beſchehenen Antwort angefuͤhrte R aciónes nad Nothdurfft un⸗ 
terſuchen wolte / welches (it doch vor dieſes mal bloß zur information 
der Herrn Mediateurs zuthun ſich gefallen laſſen wollen man ſo dann 
greiffen unb ſpuͤren werde / daß (it den rechemaͤßigen An⸗ und Zu ſpruͤchẽ 
hochgedachtes Printzen / nicht den geringſten umb trag thun / vielweni⸗ 
e«t aber aber ſeinem Miniftre einige Hinderung wegen des hoͤchſt bo 
fugten Zutrits zu gegenwaͤrtigen Friedens Tractaten zu ziehen verun 
ſachen wuͤrde: | 
Gonbitiones unb Bedingungen / «uff welche ber Aller⸗ 
Chriftl. &ónig cnm Frieden eingehen will / publiciret zu Nim⸗ 
| wegen deniz. April 1678. * 





16 AAPRPENDIX 
Nſamglchund qunm erſten ſo iſt Ihre Aller⸗ Chriſtuchſte Wa caue 
— Mene / vermoͤge ber allen. ſeinen Allürten verſprochenen 

Treu und unb Glaubens, wovon fic keinen nagel breit zu weichen 
gedencket / keine eintzige Friedens⸗Propoſition anzuhoͤren / ce (cp dann 
daß der Cron Schweden volllommene Satisfaction darinnen enthal⸗ 
ten ſey € Allermaſſen ihm bann ſolches von ban Koͤnige von Groß⸗ 
Britannien und von denen Herren General⸗Sraaten / welche ihm diß⸗ 
falls aſſecuration verſprochen / beſtaͤndig gegruͤndet haben will; Als 

will ſie dem allererſten Articul dieſes gleichſam zu einem Grundſtein 
geleget haben / ſonder welchen fic fid ſonſt nicht ju oer geringſten Reſo⸗ 
lution wird heraus laſſen und verſtehen koͤnnen. 

Und nachdem bee Hertzogs von Gottorff hohes Intereſſe mit 
der Cron Schweden Intereſſe gantz genau verbunden iſt / als in deſſen 
Befeſtigung cin gut Theil bcr Coppenhagiſchen Tractaten beſtehet / 
woruͤber Ihre Maj. dieſer Cron bit Garantie verſprochen / afe verlan⸗ 
get ſie / daß ſolches gleichfalls gegenwaͤrtigen Tractaten einverleibet 
werden moͤge / und zwar in Beyfůgung ſolcher Conditionen / wormit 

ſie allerdings zu frieden (eon koͤnne B 
| Was ben Printz unb Biſchoff von Straßburg betrifft | (o 
nimt fich hochgedachte Koͤnigl. Majeſt. dieſes Printzen höchſter maſſen 
an / und will hiemit / daß hochgedachter Printz für allen Dingen in (eine 
Staaten / Guͤter / Ehren⸗Aempterund prærogativen / ſo mobi für ſich / 
als wegen ſeines Durchl. Hauſes / abſonderlich aber wegen beo Printz 
Wilhelms von Fuͤrſtenberg ſeines freundl. Herrn Bruders vollkomm⸗ 
lich wieder geſetzt unb reſtituiret werden ſolle / ale deſſen Erledigung 
per einen der allerfuͤrnehmſten Friedens Puncte nicht unbillich foll ge⸗ 
achtet werden. 

Was bae Rom Reich betrifft/fo bleibet Ihre Aller Chriſtl. M. 
nochmals feft umb beſtaͤndig Pep ihrer vorigen S cpnung/toclche fic je⸗ 
derzeit zu einer beſtaͤndigen Bedin gung deſſelben geheget / inbem ſie 
nicht wenig Verdruß empfunden / daß ſie daſſelbe durch ihre eigene 

Waffen beunrubiaet ſehen muͤſſen / bleibt ferner bep denen fo offtmahls 
wiederholen oͤffentlichen Erklaͤrungen / daß ſie bey denen hiebevor auff⸗ 
gerichteten Weſtphaͤliſchen Friedens⸗Tractaten / nach allen dero Pun⸗ 

| («en 








(A DPOP EMWMIYIYX. IZ. 
etet und Areickuin eo umoerrüctt bewenden auch gar gern geſchehen laſ⸗⸗ 
ſen wolle / daß gegenwaͤrtige Friedens⸗ Tractaten nochmals nach de⸗ 
nenſelben eingerichtet werden / und gleichſam zu einer Richtſchnur de⸗ 
nenſelben dienen moͤchten / wannenhero fic dieſe eintzige Alternative 
ſonder daß fic etwas ferner ín ſolchen Tractaten zu veraͤndern gemei⸗ 
het / denenſelben eiwerleibet wiſſen will / welche eigentlich darinnen 
abeſtehet / bof fie weder die Veſtung Freyburg wieder abtreten / und 
Phiupoburg dagegen wieder annehmen / ober daß Philipsburg beim 
Kaͤyſer und Freyburg ihme dem Koͤnige von Franckreick verbleiben 


efie. | 2E 

. . 8BaebicCron Spanien betrifft / als dcren hohes intereſſe ín biß⸗ 
herigen Kriege am allermeiſtẽ verliret, Engel⸗Holland unb bic benach⸗ 
bart State von Flandern auch zum oͤfftern zuverſtehen geben / wie ſie 
verlangeten / daß dieſer Crone eine und die andere Veſtung / ſo auff den 
Graͤntzen der Spaniſchen Niederlande gelegen / zu einer Vormauer / 
weiche fic zu ihrer fünfftigm Sicherheit ſo noͤthig su ſeyn erachteten / do 
brig verbleiben moͤge / als hat Ihre Aller Chriſtuchſte Majeſtaͤt burch 
vermittelung des Koͤnigs von Groß⸗Britannien ſich gar gerne zu den 
zenigen Mitteln / wodurch dieſelbe b feſtiget werden koͤnte / willig und 
geneigt erfinden laſſen wollen. Zu welchem Ende ſie dann allbereit 
erklaͤrter maſſen der Cron panic nachfolgende Plätze und Feſtungen 
præſentiret und angeboten / auch dieſelbe ihr hiermit nochmaleofferi- 
tet haben will. Uc 


i. Die Veſtung Charle-Roy , Limburg und [citt Depen- - | 


den,Binch unb feine Voigthey. Achunb feine. Landvoigthey Ou- 

denatde benebenſt (ciner Landvoigthey. Courccay unb ſeine Landvoig⸗ 
chey / doch ausgenommen La vergede La Menin. Gend umb ſeine de- 
pendentien, Saint Guilain, dochdaß die fortificationes geſchleifft 
wrerden ſollen. | 
Vooaor ſo viele wichtige Seftungen unb Plaͤtze / ſo durch fcine bes 
Koͤnmgs von Franckreich groſſe Koſten fortilicirer worden / begehret 
Ihre Majſeſtaͤt jum Widergeld / daß bie Cron Spanien ihm bas jeni⸗ 
ge vollends abtreten moͤge / welches Franckreich in die ſem letzten Kriege / 
durch ſeine Waffenũberkomen / als erſtlich die Franche Comte gang 
. c 4580 Theil. | € . fnb 
N 


-- | APPENDIX-— 

und gat ſdie Stadi V alencinen, [emt ihren dependentien, Beuchaiee 

und deſſen dependentien Condé unb feinedependentien , Cam- 

"bray & Cambrefis, Air, Omer und (eint Dependencien, bíe Stadt 
"E pre inb ſeine Landvoigiheyen. Die Oerter Warvvick und Watne- 
ton far lalisPopingue,Bailleal und Casſel mit ihren dependentien, 
und kurtztich alle Plaͤe und Laͤnder / welche er gegenwertiger Seit dts 


Beſtitz hat / aus genommen bic jenigen / deren oben crwehnung beſche⸗ 


hen / weiche fic gar willig unb gerne wieder abtreten well. 

Die Stadt Charlemont, oder an ſtadt der ſelben bic €5tabt Di- 
nant, welche Wahl bem Koͤnige oon Spanien ſol frey geſtellet ſeyn / 
mit der Bedingung / daß Er der Koͤnig von Spamen ſclbſt von. bent 
Biſchoff ven Luttig die ceſſion der Stadt Dinant und bc Conſens 
bro Kaͤyſers und des Reichs diesfals einzuholen ſchuſdig ſcyn folle. 

Und ſolcher geſtalt wuͤrden die Spaniſchrn Graͤrtzen kuͤnfftiger 
Zeit denen Niederlanden gu einer gar beqoemen Vormaur dienen kon⸗ 


wen / von dem Mecer anbiß an oic Maaſſe / und daun denen fotgen⸗ 


een Staͤdten anzurechnen / ale nemlich Nicuport, Dixmude, Couc 
tray, Oudenarde, Ath, Mons, Chatleroy, tmb Namur. , und dieſe 
VWormauer / worauff man bißhero ſo lange Zeit ſein Abſehen gerich⸗ 
tet / ſolt? durch 2. Haupt Plaͤtze / deren fortiſication Ihre Aller € br. 
Majeſt. gantze Millionen gekoſtet / wordurch fic fir) dann des jenigen 
Vortheils / deſſen fie ſich bipbero ſo wol bedienen fónnen / indom ihre 
Veſtungen fich bald biß an bfc Thore der Stadt Bruͤſſelorſtrecket / vete 
fiftia ſehen muͤſſen. 
as die Herrn General Staaten belanget / ſo erbrutſich Ih⸗ 
tc Aller Chriſtliche Majeſtaͤt nach der ſatisfaction teftfe ſie ihner 
Vermoge derer das Hauß Span. betreffenden Artickel allbereit gege⸗ 
ben zu haben vermrinet / zu der reſtit ution der tabe Maſtrich / will 
ihme auch bie Commercien-Tra&aten in der einmals projectirten 
ferm nach ihren Begehren einrichten laſſen. Und damit fic ihre 
hertzliche Intention zu dem lieben Frieden bezeugen moͤge / ſo ſihet ſie 
doch ungeachtet aller der erheblichſten Urſachen / krafft welcher fic (ety 
beyder biß herigen poſſeſfi on des Hertzogthum Cotbringeno: mit guten 
Beßtand Rechtens auch kũnfftiger Zeit garwo manuenrenkoute / Mo 








— — — — ——— — 


-—-——o  —— — Á— — — — 


quat / Pium Cert 


APT?ENHMDI x | 2 
Alternaviven /Aaruber er die freye Wahl haben b ——— die Re⸗ 
eieruna dieſes Hertogchums abzutreten / darunter die erfie ſeyn wuͤrde / 
thn wiederum nach den Pyrenæiſchen Friedens⸗Iractaren endiaftenen 
tnb davon handienden Artickein / ſonder das ichtwas ati denfelben 








Die andere aber ſoldarinne beſtehen / daß ſie ihme vollkemmen 
an alle ſeine Staat unb Laͤnder / aus gerommen die einzige Stadt Nan- 


cy, worũber Ihr. Aller Chriſtlichſte Majeſtaͤt die Souveraineté voll⸗ 
koͤmlich zuſtehen ſoll / wieder einſetzen / benebenſt der boungenen und 


indenen de Annot ooi geſchloſſenen Tractaten expreſſe ausgezoge⸗ 
nen Landſtraſſen umb von dero Graͤntzen deſto beqgvemer ín bae Elſas 


zu reiſen / wie dann auch ferner die jenige Weg und Landſtraſſe / derer 


man aus Franckr. nach Nancy, und von Nancy nach Merz, Breyſack 


prénberbes ſoite / wiederumb iti fot hanes oartogtbum cinjafe 


und die Francke Cora:é zureiſen benoͤthiget / doch mit der Bedingung / 


daß zur Ergaͤntzung beo durch dieſe reſervation ber Stadt Nancy 
verurſachten Abgangs Ihre Majeftat die Stadt Thoul, fo wegen ih⸗ 
tet herrlichen lituation ungemeinen groͤſſe und beruhmten Biſthums 
wieder abtreten wolte / ſo wil auc Ihre Koͤnigl. Majeſt. daß die Stadt 
Longvvy und ihre Voigtheyihme abgetreten werden felle / doch mit 
der gegen offerte, daß ſie dem Printz von Lochringen zu einem Entgeit 
dafuͤr eine Voigthey von gleichen Einkuͤnfften in dieſen dreyen Wiſttha⸗ 
mem gleichfalls wieder cinreimen laſſen toolle. 

UUrnd nachdem Maríal ifr durch einen beſondern Tractat iſt cedirt 


E worden / als iſt ſolche nicht mehr zu dem Hertogthum Loechringen zu 
rechnen / gehoͤret aud) nicht unter bic Zahl ſolcher abgetrettenen 


Plaͤtze. 


tip deß General⸗ Friedens bezeichnen und projectiren follen / 

Ihre Aller⸗Chriſtl. Majeſt. ſich ſchon vorlaͤugſt gegen den Koͤnig von 

Groß Brittannien erklaͤren wollen / auch Ihre endliche undaͤuſſerſte 

Endſchlieſſungen (con / wozu fic fich herauß laſſen ſollen unb koͤnnen / 

wollen auch hiermit dero Feinden die d S haben / in placiri- 
o "um 


Dieſes nunfinb die Conditiones, welche gleichſam den Grund⸗ 


— 


TT APFENDIX. ^» 

rung oder Außſchlagung berfefern Den Krieg oberben Frieben iueyo 
wehien / allermaſſen fic bann hiemit außdruͤcklich will bedungen haben / 
daß fit nicht laͤnger / als bif auff den io. Tag deß Monats May an ſol⸗ 
che proje&irte Puncten wil verbunden ſeyn / weil es der Billigkeit nit 
gemaͤß ſeyn wuͤrde / daß Sie ihren Feinden nach ihrer guten Bequem⸗ 
lichkeit ſolche zu acceptiren frey ſiellen wolte / in Beſorgung ein und 
anderer / an cin unbanberm Ort hicrdurch verurſachten Schaden unb 
zu hoͤchſten Nachtheil ſolches hohen Erbiethens unter angemaßtem 
Scheine einer wahren auffgerichteten Vertraulichkeit bem Krieg o 
der Frieden nach ihrer allerſeits guten Gelegenheit fein weit hinauß 
zuſpriten Gegeben zu Ct Germaimen Laye den 9. April. 1078. 


Office, fo durch den Serm Nuntium denen Spani⸗ 
ſchen Ambaſſadeurs und Plenipet, ben 15, May Anno 
1678. geſchehen. uu 

do S babe die Frantzoͤſiſchen Ambaſſadeurs dein Nuntio 
NLauffgetragen / bec. Herren Alliirten Ambaſſadeurs au 
LNvermelden / was maſſen Ihre Aller⸗Chriſtlichſte Maj. 
Ihnen zuwiſſen thun laſſen / daß die Einnehmung der Stadt 
. Licuve den Frieden keines fon D 
Jhre May aͤt nochmahls feft über die publicirten Friedens⸗ 
onditiones biß auff den 20. dieſes halten will. 


Antwort bet Herren Gonfóberirten die durch den 








ed 


Herrn Nuntium den :7. May 1678. Ihnen befdyebene 
eclaration tiber diß bag der Aller⸗Chriſtl. Koͤnig ben 
Termin, binnen welchen Er ber Acceptation bet Friedens⸗ 
Tra&. gewaͤrtig iſt / biß auff denꝛo. May prolongirt hat. 

y fre Excell. die Ts C Ambalfadeurs tt Plenipoten- 
CQ cm / der allerſeits Catholiſchen Alliicen Printzen/ 
Sx uadben Sie Ew. Durchl Herrl. gantzunterthaͤnigſten 
and fuͤr die vor wenig Tagen communicirte Declaration; 
welche. Sie auff ſeine Incerceffion ton bem Aller⸗ Chriſtl. Koͤ⸗ 
nigeerhalten / zu ſagen / wollen aud) Ihr. Herrligk. zuermeſſen 
"n D Qd - am 





2 0 — 





| 000 APRPBENDIYX ^ MD 
anheim gegeben haben / ob die uͤbrigen 5. Tageſeither ber oon 
Arendt beſchehe Veri præſentation tt Decition einer fo wich⸗ 
tígen nga — gnus fon NE 

Waͤs fit betrifft / ſo wuͤrden ſie eine gegen⸗Declaration zu⸗ 
thun ſich nicht geſaͤumet haben / woferne die — Ambaſſad. 
nicht ausdruͤcklich zuverſtehen gegeben / daß dieſes keinesweges 
ber Ort waͤre / uͤber der PBeclaration Ihres Herrn und Koͤnigs 

Conferentz zupflegen. So bald nun die Sache klar ſeyn wird/ 
ſo werden Det Herrn Allurren Botſchaffter unb hohe Gevoll⸗ 

maͤchtigte nicht unterlaſſen / der Chriſtl. Welt zu erfennen n 

PRA i für Beſtaͤndigbeit unb unermuͤdetem Fleiß fie 
fid) beſchaͤfftigen wollen / dienliche Mittel furguiragen / unb 
einmal qu bem fo lang erwuͤnſchten Frieden zu gelangen. 


Schreiben Ihr. Aller oriftl Maj. an bie Herrn Ge 
neral Staaten ber vereinigten Niederlanden / gegeben im 
Feldlager de deinſe id. Maj.i678. | . | 


Allerliebſte groſſe Freunde uno Bundesgenoſſen. 
e. auffrichtige Gemuͤthoneigung Rrafft welcher wir ohn Un⸗ 


terlaß an dem Frieden in. Europa qu. arbcite hoͤchſtbegierig 
geweſen / iſt une durch unſere zu Nimwegen abgeordnete Be⸗ 
vollmaͤchtigten / was ihr durch einen euer Abgeſandten ihnen uͤberreichet 
und die gute Gedancken / ſo ihr zu Befoͤrderung eines ſo groſſen Wer⸗ 
ckes gefaſſet / mit unſern ſonderbaren Belieben zu verſtehen gegeben 
worden. Wir erfreuen uns / daß die Conditiones, die wir euch in die⸗ 
ſir Verſammlung vortragen laſſen / euch billich vorgekommen / und daß 
ahr unſers in einer ſowichtigen und hohen Angelegenheit / gefaſten auf⸗ 
richtigen Vorhabens / nach Nothdurfft verſtaͤndiget unb verſichert 
worden ſeyd. Jawir empfinden noch ein groͤſſeres Vergnügen durch 
gegenwaͤrtiges Schreiben euch daſſelbige zu bekraͤfftigen / indeme wir 
mitten unter den Vortheilen / die wir une durch unſere ſiegreiche Waf⸗· 
fen zuwege gebracht / und durch Fortſetzung deß Krieges noch ferners 
verhoffen koͤnnten / unſern gróften Ruhm ie ri allein in deme (ur 
2p üf Ut 





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—M é ( 


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22 ^ ASPENDIK 
ten | baß iei den Beg auch sfr AufleflntOrntógen qurbem 

jeden bahnen mochten / «o ſcheinet abet; auß den Worten / Vie "ife 
durch eure Abgeſandten unſern VBevollmacheigien auzeugen fofi 
daß / obwohln Ihr zu einem Fricden mehr ole zu ſehr geneiget / Ihe 
dennoch wegen deß ſicbenden Artickuls i bt Commercien - Tra- 
&aten , bie zwiſchen unſeren und cure Abgeſandeen zu Rmmsgen 
zu Pappier gebracht worden / einigen Scrupel befinbet ; C50 idet 
Ihr auch in Sorgen / wir moͤchten uns der Niederlanden gone unb 
gar bemaͤchtigen / wann bic rog Spanien die Conditiones, die tor 
Ihr vorgeſchlagen / nicht annehmen [olte; über welche zwey puncten 
soit euch unfer ſeniimen und St eimumg eroͤffnen wollen. Den erſten 
betreffend / konnen wir uns zu keinen mehrern herauß laſſen / als waun 
wir in gedachtem ?ben Artickul wegen ber Commercien, nach eurem 
anſch unb Begehren einwilligen / wie daũ ſolches von dieſer ſtund an 








ben / die cud von der Furcht / die ſhe wegen gaͤntzlichen Venuſts bar 
Graffſchafft Flandern gefaſſet / heilen unb erledigen fóntemn.— Der 
Sraffſchafft Flandern Mittel aber ſind / igalls Spamuen im dieſen 
Frieden mit einzuwillen ſich nicht verſtehen wolte / ihr aber von uns die 
Tractaten mit ſolchen Condirionen , wie wir euch entwerffen laſſen / 
ſchlieſſen / in unſer alte Verbuͤndnus treten / die Ncutralitæt, ſo lauge 
dieſer Krieg waͤhren moͤchte / unverbruͤchlich halten wuͤrdet / ſo wolten 
wir in Conſideration eurer / nichts deſto weniger der Cron Spanien 
eben dieſe Conditiones, in den Niederlanden eingefea / die wir jetzund 
bfferiret haben wollen / als welche ihr nochmals zu acceptiren frey 
ſtehet / unb wollen euch hiemit nodymable verſichert haben / daß wir von 
allen denen Plaͤtzen boy waͤhrender ſolcher Zeit / keinen angreiffen noch 
beleidigen wollen / allermaſſen Ihr ure bann alfo werdet grſinnet beffn- 
den / nicht allein dieſe Vormauren / die ihr [o noͤrhig zu eurer Ruhe zu 
ſeyn bißher erachtet / zu formiren / ſondern auch zu immerwaͤhrenden 
Zeiten su befeſtigen unb darneben / Aber die Wiederauffrichtung bee 
freyen Handels· Commercienſo viel Vortheile / ale ibt. von unfent 
—Aã— erwarten koͤnnet / widerfahren zu laſſen. $m dJall 
fr auch zu Befoͤrderung dieſer Negotiation, für gut erachten un⸗ 
det / 


* 


— — — — Áo — — — 


d ! Í ic 
trit welcher Ihre Rajeſtat den Frieden ütEuropá zů bef reri 
wuͤnſchen / erſehen / ja daß Ihre Majeſtaͤt keinen groͤſſern Ruhn — 


APPENDIX. mg 
$a/ dnigt Depatitte an uno obeufetigen / fo teabrn fie ugs in der 
Gegend bey Gende biß su den 27. dieſes Monats flubes / und uns in 
gleicher Gewogenheit / als wir cuch durch dieſes Schreiben habenbe⸗ 
zeugen wollen / antreffen koͤnnen. Hiermit bitten wir Gott / daß Er 
euch unſere allerliebſte groſſe Freunde unb Bundesgenoſſene in ſeinen 
Heil. Schutz gnaͤdigſt erhalten wolle. 





Geſchrieben auß unſeym Laͤger vor Deins, deiſa 8. May 1678. 


Euer guter Freund unb Bundeverwandte 
| $bioig, I 

| BN Árnauld.. 
Antwort ber Herren General Staaten bec Vereinig⸗ 
ten Niederlanden / auff das den 18 May —— 
ues Schreiben deß Aller⸗Chriſtl. Koͤnigs / geſchrieben m 
Dem Ailer⸗ Ehriſtüchſten Koͤnige etc. 

S$ . * 


* 
1 





) p & vatuit Ihre Majeſtaͤt uns beehren wollen empfangen/ 
Punb tiit groffer Freude die auffrichtige Suneíaun 


ſuchen / als alle Mittel und Wege zu einem fo groffen unb wich⸗ 
tigem Wercke ug en / nach moͤgligkeit beyzutragen. Wir 
ſind Ew. Koͤnig deswegen Danck au ſagen / hoͤchſt 
verbunden / zu welchen Ende wir aud) ben Herren von Bever- 


J —— zu Teylingen, der einer von unſern Extraord. Ab⸗ 
a 


nden / und Bevollmaͤchtigter in den Frie dens⸗ Tractaten gu 
Nimwegen iſt / an Ew. Koͤnigl. Majeft. in Qualitæt ein Extra- 
ordinar Abgeſandten / abfertigen wollen / welche neue Verſiche⸗ 
gungen unſerer guffrichtigen Meinung / die wir wegen des 
—— w Majeſt.bezeugen wird. 2Dit verhoffen 
Majeſt. werde ihn mit gunſt geneigten Willen anhoͤren 


$re, p . | 
X3 Ittieffſter Ehrerbietung haben wir bas Schreiben / 


Ld 
⸗ 


4 


/ 


24 | "APPENDIX 


unb erſuchen dieſelbige hiermit nod)mals / daß it hme Glau⸗ 
ben zuſtellen wollen / als einer ſolchen Perſon / die gnugſam 
Nachricht hat von unſerer gegen fie tragenden Intention, krafft 
welcher wir ohnausgeſetzt zu verbleiben gedencken. 


SIRE 

Gt», Majeſtaͤt geneigte Diener. | 
Drleie General Staaten ber vereinigten 
Niederlaͤnd. Provincie. 


Antwort des Aller⸗Chriſtl. Koͤnigs auff das Schreiben 
der Herrn General Staaten / von 25. Maj. 1078. aus dem 
Lager de Weter beni. Tag des Monats Junii Anno 1678, 
. Allerliebſte Freunde und Dope Bundesgenoſſen. 

: yr haben ſo wol aus euern an uns. abgelaſſenen Schreiben / 
als der auch muͤndlichen Verſicherung die uns Herr von Bc- 
verning Euer Extraordinar Abgeſandter in Euern Namen 
gethan / den guten Willen / den ihr zu Befoͤrderung des Friedens ſpuͤren 
laſſen / mit ſonderem Gefallen erſehen; Wir haben euch unfer auff⸗ 
richtiges unb eifferiges Gemuth / umb ein fo. groſſes unb allgemeines 
BGut zu befoͤrdern nicht beſſer / als durch die Schrifft / bic mir ihme uͤ⸗ 
berliefern laſſen / zuverſtehen geben koͤnnen. Ihr werdet darneben neue 
rationes finden / bít cuc die Sache nicht wenig erleichtern werden / umb 
eure Bundsgenoſſen / zu Annehmung ſolcher Conditionen, die ihr 
billig zu ſeyn erachten werdet / zu hbewegen. Und gleich wie wir nichts 
ſonderbares ferner beyzufuͤgen haben / als wollen wir Euch deſſen nur 
hiemit verſichern / daß wir ſonderliches Belieben tragen werden / euch 
mit ſampt den Frieden unſere alte und wahre Freundſchafft wieder zu 
verneuern / und die allerſtaͤrckeſte Mittel anzuwenden / eure Ruhe und 
alte Freyheiten ju erhalten unb beſtaͤndig zubefaͤſtigen. Dieſes haben 
wir dem Herrn von Beyerning weitlaͤufftiger zuverſtehen gegeben / 
deſſen Perſohn unb Vorfahren uns (cbr anigenefyn geweſen. Indem 
uͤbrigen befehlen wir euch Allerliebſte / Groſſe Freunde unb a, 





- 


/ 


APPENDIX. 0 d 
noſſen dem heilggen unb gnaͤdigen Schutz Gottes. Geben in unſerem 
Feidlager bey Weteren den erſten Tag Junij 1678. Euer guter 
Freund unb Bundogenoſſe. | | 

| Ludwig. 


| | | | Arnauld, 
Memorial / welches ber Aller Khriſtlichſte fónia bem 


Herrn von Beverning, Ambaffadeur Extraordin, ber Herren 
General Staaten / im Feldlager ju Wetern inſinuiren faffen. 


S hat der Koͤnig ſo wol aus der Herren General Staaten 
Schreiben / als aus den Verſicherungen / die ſie durch ihren Ex- 
traordinar Beſandten Herrnvon Beverning thun laſſen / die 
gute Intention , bít Sie jur Befoͤrderung eines allgemeinen Frie⸗ 
bene haben / mit ſonderbarem Vergnuͤgen erſchen / inſonderheit / daß tbe 
Zweck mit dem Wunſch Ihr. Koͤnigl. Maj ben Fricden zu befeſtigen / 
ſo genau Aberein ſtimmet / unb daß fic zur Genehmhaltung ber jemgen 
pon J. Maj. vorgeſchlagenen Conditionen / willig unb bereit ſeyen. 

Es hat aber Herr von Beyerning, in eroͤffnung des guten 
Vorhabens ber Herm General Staaten zugleich Ihre Majeſtaͤt im 
Namen aedachter Sr. Herrn Principalen / erſuchet / einen Stillſtand 
ber Waffen von 6. Wochen su verwilligen / mit Vorwand / wie fie fo 
viel Zeit hierzu benoͤthiget waͤren / umb ihren Alliircen utib Bundsge⸗ 
noſſen ſolches zu wiſſen zu chun / umb die Einwilligung su bem endli⸗ 
chen —— eines ſo groſſen und weit ausſehenden Werckes von ihnen 
zu erhalten. | ' 

Der Zuſtand der Siegreichen Koͤnigl. Waffen / unbbiegute 
vortheilhafftige Gelegenheit / die er aus ben Haͤnden laſſen wuͤrde / 
wann er dieſelben nicht weiter fortſetzen ſolte / ſcheinet dem Koͤnige nicht 
zuzulaſſen in eine ſolche Propotition zuconſentiren / wann die groſſe 
Vegierde / ben Frieden in Europa zu befeſtigen / nicht das vorha⸗ 
em s Grentzen durch tágliche neue Croberungen ju erweitern / weit 

ertreffe. ^ | 

In Anſehen deſſen / und umb bic atlaemeine Ruhe zu befoͤrdern / 
haben Ihre Majeſtaͤt beſchloſſen / den Herrn General Staatren in if» 
— fa Theü. | o ran 






46 ' APPÉND IX, 

rem Begehren gu willfahren / nad einen tita der Waffen / day 
6. Worhen ihnen zu verguͤnſtigen / der geſtalt daß der Anfang auff den 
erſten Tag des folgenden Monats geſchehen / und des Inhalts feow 
ſoll / wie der Stillſtand / ſo zwiſchen Franckreich unb Spanien Anno 

10608. geſchloſſen worden / geweſen. | 
Dieweil co aber nichtratbfam ſeyn wuͤrde / wann J. Majeſt. Fein⸗ 
* bc dieſe eit unnuͤtzlich hinſtrerchen licfſen / umb unter den Vorwand 
einer Berathſchlagung zum Frieden ihren heimlichen Nutzen dadurch 
zuſchaffen / wodurch Ihre Majeſtaͤt ihr vorcheilhafftiges Abſehen / bey 
gegenwaͤrtigen Conjuncturen, bic ſie itund vor Augen haben / verlie⸗ 
renwuͤrden; Als begehren Ihre Majeſtaͤt daß offt angezogene erm 
General Staaten verſprechen / im fall (ic bey waͤhrendem Stiliſtand 
der Waffen ihre Allürten zu Genehmhaltung der vorgeſchlagenen 
Conditionen nicht bereden koͤnten / daß fic erſt angezogenen ihrẽ Allür- 
ten weder directè noch indirectẽ wider Ihre Majeſtaͤt obet bero 
Alliicten/fofangeber Krieg waͤrete / nicht beyſtehen ſollen noch wollen. 
In ſolchem fall wil ſie das jenige / was ſie in ihrem den 18. beo 
vergangenen Monats abgelaſſenen Schreiben / zuihrem Vortheil 
verſprochen / ſo wol was der Gron Spanien vorgeſchlagene Conditio- 
nes, als die Sichetheit ber Niederlanden betrifft / feſt und unverbruͤch⸗ 
fic zu halten / fic von neuen hiermit erklaͤret und anheiſchig gemacht 


ben. 

W (eere Majeſtat haben darneben vor rathſam angeſehen / durch 
dieſes Memorial, das ſie dem Herrn von Beverning einhaͤndigen laſ⸗ 
ſen / den Herrn General Staaten ihr auffrichtiges Ganar wegen des 
Friedens zu entdecken / und damit ſie deſſen deſtomehr verſichert ſeyn 
moͤchte / haben ſie dem Hertzoge von Luxenburg General uͤber dero Ar⸗ 
mee Befehl ertheilet / ſich in die Gegend bep Bruͤſſel zu legen / allda auf 
ire Antwort einen Monath fang zu warten / unb nichts feindliches 
gegen einigen Platz vorzunehmen. Gegeben in dem Laͤger qu Weter 

deni Jun. 1673. (7 

Ludwig 

Arnauld. 
.  Officé 


APPENDIX. 17 
Office; welches ben fou. Ambaſſadeurs unb Gatfjofi- 
ben Plenipotenüarien but) ben dert Nunoum den 
6,Jun-befd)eben/ 1 ibnen Ihre Aller Chrſtlichſte Maſ. 
declaration ʒu præſentiren, gefd)ebenbeni.Junii1678. ^ —. 
€ haben die ,$rangofifbe Ambaffadeurs dem erra 
Nuntio auffgetragen / oenen eren ber Catholiſchen 
Ambaſſadeurs und Plenipotentiarien zu hinterbringen / 
welcher Geſtalt Ihre Aller Chriſtlichſte Majeſtaͤt eir Armiſti- 
tium auff 6. Wochen beliebet / unb ben2Infangbeni. Jun Dar 
ran zu machen geſonnen waͤren / eben in dergleichen Arth und 
mamer, wie ſolcher hiebevor Anno 1668. nad) denen ín gegen⸗ 
waͤrtigem Memorial enthaltenen Conditionen/deſſen copia ben 
bti Seren Nuntio zu befinden / eingerichtet geweſen / welcher 
vor dienlich erachtet / ſolchen Ihren Excellentien communi- 
riren zu laſſen umb dadurch wegen Der Catholiſchen Fuͤrſten 
habendes Intereſſe Nachricht einzuziehen / umb endlich an 
den vielen Blutſtuͤrtzungen ein erwuͤnſchtes Ende zu machen. 


Folge der Friedenshandlungen von Seiten Ihrer 
Britanniſchen Majeſtaͤt. 


Rede des Koͤnigs von Engelland an das Parlament in 
Sachen den Frieden betreffend / den z. Jun. Anno 1678, 
Eine Herren und Edle. Als wir das letzte mal beyſam⸗ 
yi»: geweſen / baben toir Cure Meynungen wegender gefaͤhr⸗ 
liche Conjuncturen in außwaͤrtigen Koͤnigreichen su wiſſen 
begehret. Ob nun die jcnige Antwort / weiche die Edien von der Gam 
mer der Communen uns damals widerfahren laſſen / dem jenigen Abſe⸗ 
hen / welches auff die Erhaltung der Graffſchafft Flandern gerichtet 
war / conform und aͤhnlich geweſen / wollen wir eurem unpartheylichen 
Ermeſſen anheim geſtellet haben. 
Nachdem wir num eure Meinung hieruͤber zuwiſſen begehret / hat 
der Zuſtand in andern Koͤnigreichen / und die dannenhero bey uns einge⸗ 
riſſenen Unordnungen / es dahin gebracht 8 daß ce bae Anſehen gewin⸗ 
| | Jj EL 








. - 


[ 


T APPENDIX | 

na will / als wuͤrden wir nunmehro mit Gewalt qu einem allgemeinen 
Frieden angetrieben: Wir koͤnnen auch nod) zur Zeit nicht wohl er» 
meſſen / wohin co noch mit demſelben gedeyen werde / gleichwol aber (o 
tollen wir euch dieſes nun verſtaͤndiget haben / daß wir bie Graff⸗ 


ſchafft Flandern / entweder durch unſere Waffen oder durch ein en fcil 


famen Frieden / welcher Weg von beyden une der cauglichſte su ſeyn 
bedũncken wird / unſerm aͤuſſerſten Vermoͤgen nach | wider alle Fran⸗ 
tzoͤſiſche Einfaͤlle zu ſchuͤtzen / und bey vormahligem Friede und Wohl⸗ 
ſtande zu erhalten beſchloſſen ſind / welches wir dann am beſten auf ben 
Umbſtaͤnden außwaͤrtiger Laͤuffte werden urtheilen uno ermeſſen koͤn 
nen. 

Was uns betrifft / ſo ſolten wir meynen / daß / ungeachtet wir zum 
Kriege fertig ſtehen / es viel noͤthiger ſeyn moͤchte / nach einem billigen 
Frieden / als nach den Waffen zu greiffen / waͤren auch dannenhero ge 
finnet/ unſere Armee ſo lange auff den Beinen / unb unfere Flotte fo 
lange Segelfertig zu halten / biß durch die Gnade deß Hoͤchſten (wofern 
es anders ſein gnaͤdiger Wille iſt) der Friede gaͤntzlich moͤchte geſchloſ⸗ 
ftn unb vollzogen werden. | 

Woeil ſolches aber auff bem/ welches fbr zuletzt verwilligen wer⸗ 
det / beruhen wird / ſo geb ich euch ſelbſt zu betrachten anheim / entweder 
gu ihrer Unterhaltung bif dahin nothwendige Verſchung zu thun / oder 
ſie lieber zuerlaſſen / und allerſeits Sorge zutragen / daß ſo viele wol⸗ 
verdiente Edel⸗ und wackere Leute / die ihr Leben und Dienſt ihrem Va⸗ 
terlande / bey dieſer Gelegenheit / und alſo auff euer eigen Begehren und 
Entſchlieſſung / anzubieten erſchienen ſind / nicht kleinmũtig gemacht / 
und ubel tractiret werden moͤgen. | | 

Ich mug euch auch Erinnerung thun / wegen eines Theils mei⸗ 
nes Einkommens / welches mir jetzund eingehen wird / und noch eines 
groͤſſern / fo mir durch cine Claufulber Poll- Bill abgeſchnitten worden: 

dann auch der 200 000. Pfund / bie ich auff euer Begehren unb credit, 
bem Accis-2Umót geliehen habe. Ich verlange darauff einen ſchleu⸗ 
nigen Schluß / weil die Nothwendigkeit gegenwaͤrtiger Zeit es erfor⸗ 
Dert / und till in alle gebuͤhrende Billen, die ihr mir jum Aufnemen unb 
Sicherheit der Nation uͤberreichen werdet / einwilligen. 


— 





APPENDIX — ^ — ' ag 
Ihr Herren und Edle. 


Ch toil nicht mehr ſagen / nur allein toil 10 euch verſichern / daß 
| obalcicf einige boßhaffte Leute euch tas anbere wollen beglaubt 

machen / mein vorhaben auff nichts anders als auff eure und mei⸗ 
nes Volcks Wohlfahrt grrichtet bleiben wird / ſondern daß ich alles / 
was mir moͤglich iſt / zu eurer Erhaltung unb Vortheil thun vill / fi 
laange / ale ihr es ſelber verlangen werdet. 

Weil ich num deſſen gaͤntzlich entſchloſſen / ſo iſt mein verlangen / 
daß ihr mich nicht zwinget / das euſſerſte zu verſuchen / welches fuͤr euch 
unb mich / und (ſo bas alleraͤrgſte iſt) fuͤr die Nation einen hoͤſen Aus⸗ 
gang gewinnen wuͤrde / welches zu verhuͤten / wir alle gleich ſorge tragen 
ſollen. Dannenhero ſo verlange ich nichts anders / als daß wir aller 
Unordnung und Unheile / ſo aus unſerm uͤbelen Verſtaͤndnis entſtehen 
koͤnte / vorbeugen moͤchten; ſolte aber ſolches nicht geſchehen / ſo will 
ich Gott des Allmaͤchtigen heil. Gerichte denſelben ũberlaſſen haben / 
ber dran ſchuld ijt. 

Ich habe noch eins beyzufůgen / nemlich euch wiſſen ju laſſen / 
daß ich nicht laͤnger geſtatten will / daß bie gebraͤuchliche Art / Geſetze 
zu geben / veraͤndert werde / unb wo jemals hinfuͤro viel ſachen in eine 
Bille ʒugleich gebracht werden / daß ſolche Bille unaußbleiblich verfos 
ren und nichtig ſeyn ſoll / wie groß und viel auch immer daran gelegen 
ſeyn moͤge. Der Herr Canela (oll cud) von dem uͤbrigen außfuͤhrli⸗ 
che Nachricht ertbeil an. | 


SR ebébee Engliſchen Cantzlers. 


o0 Gne Herren / Ritter und Buͤrger des Unterhauſes. Dieſes 
vwas noch ůbrig iſt / auff Befehl Sr. Maß euch fuͤrzutragen / 
beſtehet in Betrachtung erſtlich des gegenwaͤrrigen Zuſtandes 
der Chriſtenheit / wegen eines allgemeinen Friedens / darnach in der 
Wirckung ſo dieſer Friede uͤber uno zu haben ſcheinet / und der Noch⸗ 
durfft ein beſſeres Verſtaͤndnis alo bey juͤngſter Scheidung unter uns 


zu treffen. | 
s Oij | 39 






— 


320 | APPENDIX 


Der Fortgang / ſo auſſerhalb hereit wegen eirus Friedens ge⸗ 
macht / ob ce gleich ſcheinet / durch eimigc ſachen / ſo fich hernach begeben / 
baf allzu ſchr damt geeilet / df doch lange vorherbenacht ub ewogen 
worden : Dam als bic General Staaten ver ſpuͤrten / daß ob (€ gleich 
ihr euſſerſtes unb zwar ín allen Stucken mehr / als worzu fic ihre Buͤnd⸗ 
nis verobligirte / beygetragen / fo haben ſie doch erfahren mdffen/ daß bie 
Spanier ihnen keines gehalten haben / nicht allein was die Subſidien / 
die ſie ihnen zu bezahlen verbunden waren / ſondern auch was die Macht 
ſelbſt betrifft / die ſie ſchuldig waren ins Feld zu fuͤhren / ſo gar / daß alle 
ihre Staͤdte unb Beſatzungen nicht in dem geringſtẽ Stande ſind / eines 
Friedens theilhafftig zu werden / einen Feind zu empfangen / und alſo 
onc Beſchuͤtzung bleiben muͤſſen / nicht anders / alo wann mon Sinnes 
geweſen waͤre / ſie gar su verlaſſen als ſind die Staaten cucſchloſſen / 
alle Gelegenheit die Cic koͤnten / aus dem Kriege zu kommen / zu ſuchen / 
unb bas erſte / (o ſich nur ſelbſt offeriren wuͤrde / auzunchmen. 

Zu dem Ende hielten ſie das gantze verſtrichene Jahr bey Cir. 
Majeſt. inſtaͤndig an / einen Frieden gu procuriren/uub, haͤtten aud) da⸗ 
mahls einen ſolchen Frieden / afe fie itzund verlangen / aagenommen; 
Aber Se. Majeſt hielte dafuͤr / der Chriſtenheit einen groſſen dienſt at 
than zu haben / wann fic zwey ſtuͤcke bey ihnen aus gewaͤrcket haͤtte: 
Erſtlich mit ihnen wegen dem Vorſchlage und Articuin eines beſſern 
Friedens qu concertiren / und hernach / in Anſehungdeſſen / ( ohne weiches 
man denſelben nimmermehr wuͤrde haben erhalten koͤnnen) ſte zu ver⸗ 
moͤgen / eine Off und Defenſiv-Alliantz zu ſchlieſſen / ſoichen Frieden 
mit Gewalt / im fall man nicht anders darzu gelangen koͤnte / zuer⸗ 

Unterdeſſen aber dieweil die ſachen alſo auff dieſem Grunde be⸗ 
ruheten / unb man eiige vorbereitungen darzu machte / fo hatte 
man nicht geringe Hoffnung / die anwachſung der Frantzoͤſiſchẽ Macht 
auffzuhalten. 104 2 

Dann obgleich bic Hollaͤnder allzeit sum Frieden incliniret wa⸗ 
ren / und alle vortraͤge ber Frantzoſen zu Nimmoͤgen gedultig anhoͤr⸗ 
ten / ſo war dennoch Ihre Majeſtaͤt endlicher Schluß / ſelbige mito - 
Ligue darvon abzuhalten / und bliebe dermaſſen beſtaͤndig / von ir» 

! rie 


— — — — oH GB GNE UHRBOQENESD CUN G—— UE 
' 


APBRENDIX 000 gt 


Nue den fidit bae geringſte qubéres/nodreiniaet Theil daran ju hadt/ 
daß (ie daher ſich nichtunbillig gemaͤſſiget ſehen maffen / den Krieg 
auff eine oder andere weiſe fort zufetzen. E 

Als man aber drauſſen endlich erfahren muͤſſen taf dieſe Ligue, 


wvelches das eintzige war / wodurch Se. Mafeſt. bie Hollaͤnder verbin⸗ 


den kunte / ſo uͤbel itt dieſem Koͤnigreiche ausgeleget worden waͤre / daß 


man gleich bey ihrer divulgirung ungereimte und nicht dahin gehoͤrende 
reflexiones darauff gemacht / und nachdem fic ihnen nicht unwiſſende. 


ſeyn koͤnnen / daß man entſchloſſen / kein Geld zu geben / biß daß man in 
ſachen / das Religions⸗weſen betreffende / zu laaͤngliche ſatisfackion gc 
than haͤtte / welches aber überall / womit man ine gemein bas meiſte zu 
chun zu haben pfleget / und man indieſer Zeit ſonderlich nicht haͤtte auff 
die bahne bringen ſollen. Und wie endlich der Koͤnig eine Adreſſe 


empfinge / die alſo beſchaffen war / daß man dergleichen in keinem C frat 


noch Konigreiche von ber Welt geſehen / unb er auch ſo weit darinnen 
gekommenwar / daß er (eine endliche Meinung daruͤber zu verſtehen 
geben koͤnnen, | | 

Als ſind fie barauff ſchluͤſſig worden / daß «o vergebens ſeyn wuͤr⸗ 
de / ſich laͤnger auff Engelland ju verlaſſen / weñ ſelbiges nicht mehr daſ⸗ 
ſelbe waͤre / was es vormals geweſen / worauff dann alle Parteyen den 
Frieden zu wuͤnſchen angefangen / ſo wol Spanien als Holland: Und 


woferne der Stillſtand der Waffen / worumb man ſich ſo hoͤchlich be⸗ 


arbeitet / ſeine wirckung erreichen ſolte / wie dann allem Anſehen nach 
geſchehen moͤchte / ſo koͤnnen wir uns gar leicht die Rechnung machen / 
daß der Friede bald darauff erfolgen werde. : 

Die Frucht / ſo wir unferer Angelegenheiten wegen dadurch zu 
gewarten haben / ſchicket ſich beſſer in die Mediation / als in den Diſcours 
zu bringen: nur dieſes iſt gewiß / dz wir durch unſere Kriegsruͤſtung / und 
Beſchuͤtzung ber Handelung / einen maͤchtigen Koͤnig nicht wenig irre 
tiret haben / der zu rechter Zeit ſolches gar gewiß zu reſſentiren wiſſen 
wird / wann es ihm beliebet. Und darum iſt vonnoͤthen / daß wir uns der⸗ 
geſtalt verfaſſen / ſo wol in als auſſer dem Koͤnigreiche / daß er uns nicht 
leichte was anhaben moͤchte. Der Anfang hierzu iſt kein anderer / 
alo dieſes Koͤmgreich in Friede und Einigkeit zuerhalten / welches e 
v . me 


e 


p» o (0 APPENDIX | C—-— 
mehr als jemals vog dótben ig. Die Urfacbe unfer ataetdrtigen 
— thut unſerm Vatterlande meht Schaden / als cínfrembs 
ber Feind / und entwaffnet ſolches ju einer Zeit / ba alle unſere Macht / 
die wir haben / nicht genug iſt uns su beſchuͤtzen. 
Dorie Frucht einer willkuͤhruchen Regierung noch ber. Eyfer fuͤr 
bic Religion fan cin ſolches verfahren weder rechtfertigen noch autho⸗ 
riſiten. 
Es iſt ein ſo altes project geweſen / die Regierung zu zerreiſſen / 
worinne man ſie beſchuldiget / daß ſie daß ſie das Pabſtthum und die 
CTyranney einzufuͤhren geddchte daß man ſolches von neuen hervor ge⸗ 
ſucht zu ſehen / erſtannen muͤſte. | 
Haben tir vergeſſen / daß bie Religion unb bie Freyheit alebat 
«ft warhafftig ſind verlohren geweſen / wann man fie zum Behuff unb 
Vorwand des Auffruhrs gebraucht? Seynd wir fo ſchlecht ín om 
Geſchichten erfahren / daß wir uns nicht mehr errificm ſolten / daß man 
vormals die Prælatur Pabſthum / unb die Monarche X-prannep ge⸗ 
heiſſen Als das Recht des Adels unb ber. Edelleute für cine Be⸗ 
ſchreibung ber Freyheit gehalten wurde / unb. es eine gefaͤhrliche 
iare oar | bey dem Volcke / vom Geſctze und ihrer Schuldigkeit 
zu gedencken. | 
e Wiſſen wir dießfals / und leiden dennoch bíc Außlaͤndiſchen / die 
durch unſere Trennung / nach ietziger Zeit durchzudringen hoffen? 
koͤnnen wir ſolche Leute erſehen / die alle Tage die acte der Vergeſſung 
brechen / und das Andencken der ſchon vergeſſenen Laſter wider erneuen/ 
imn deme ſie ſelbige auffs neue veruͤben. 
Dafern die Frucht unb Epferſucht erbaren unb verſtaͤndigen 
Leuten / jemals wol angeſtanden / ſo iſt es alddann gefchehen / wann 
man in Gefahr der Verwirrung gerathen ift. | ) 

S cinc Verſiecherung fan ju ſtarck ſeyn / daß wir nicbt wieder in bit 
Unordnung gerathen folten/ aus welcher wir unlaͤngſt erſt uns ausge⸗ 
wickelt haben / und ſonderlich wann einige Zeichen derſelben / gedruckten 
Schrifften / und unterſchiedenen Orten des Koͤnigreichs / ſich von neuen 
wider blicken laſſen. | 

Vielleicht ift unfer Zeit wol werth / daß wir betrachten ob wir 
| nicht 


— ——— — — Um c-—c m 


XA PFEWDIX 20 fg& 


tfi ber Proteſtantiſchen XEeligion eine Aergernis geben waanweh 
fo an ihrer Mache unb Warheu zwerifein / daß wir ungeachtet ſo viele⸗ 










GBeſctzt / die zu ihrer Sicherheit gemacht / und aller miraculeulen m 


deckung der Anſchlage/ die wieder fie geſchmiedet ſind / dennoch dixi 0 
un ofuͤrcheen wollen / daß ſie nicht beſtchen werde. | 

Es iſt ohne Zweiffel cine Pfliche / bictoir Soet und uno eft 
dieſen gegenwaͤrtigen Seculo unb der) dachkoͤmmungſchafft ſchuldig 
geind / die Slaͤckſeligkeit zu genieſſen / die GOrt uno gibt / unſern Wein⸗ 
verg zuverwahren / und ihn ſo feſte zu machen / als wirimmer koͤnnen 
Der Koͤnig Dat mir befohlen euch zu hinterbringen / daß er euch inallen 
Sachen / wo ſich einiger Mangel ereignen moͤchte / unb barinn dze 
Chriftliche Klugheit / und die Gerechtigkeit eines Parlements / ein Mit⸗ 





d ivorſcdaz an wadt Moͤgligkeit beyzu (pringcu bereit fepe. 


tarum (aba wir dann bof die Frembden fid) teta Go | 


H fotroarRdigionkdaga / ein cebodo nur obanbia unb nidevon 
Herbtengehec? 


Datuicbtbiciét acte gemacht / baß «e unmoͤglich / ja gantz unb 
gar unmoͤglich ig/baf auch ber aller verborgenſte Papiſte das geringſte 
Ambt betreten fónte 2. unb Bat uns wohl nach ber reforn. ation, eg 


 -«inigacícec auch mehr Sicherheit zuwege gebracht / alo ben dieſe ade? 


So wenig urſache man findet wegen unſer Freyheit unb Rechte 


aiferſuͤchtig zu werden / ſo wenig trauen die jenigen fich ſelbſten / bic ba 
| Écbaupten wollen / daß man Urſache habe fich eines und des andern zu⸗ 





Wie kan mander moderation eines Fuͤrſten / S. Liebe 


und ſeiner Unterthauen / ſcheinbarlich verſichert ſeyn / als 


wann cr alle Ungemach erd ulden kan / daß fo viele ungezaͤhmte Maͤu⸗ 
tt und boehafte Reden / ungeſtrafft bleiben. Wann mon in fenem 
ganztzen Koͤntgreich nicht cin Excmpel eincs eintzigen Menſchen | be 
wider die Geſetze / und wenige die Kraffe der ſelben gelitten haben / finb ct/ 
wollen denn die jeniga gedulden / die in den Cotty Haͤuſern und andern 


J Afentlichen riex / lagen duͤrffin / bof tic Nation gur Sclaverey ge 
"bracht fene $ 





Wan laſſe ſuchen und auftreten / den Allerwiderwaͤrtigſten und 


— ——— tall ifa cinc set 


eie Theil. 





X 


*ox 


* — B*PEMATE 















. fongtanterinnctnas — — shi 

—72 Pomp orba ole ius Side Debet 
e —— — ——— ai Bini in ber 
We / und une. guche⸗ 


ſagen / 
aps 9BoRE /al» mt itunbe grfanen. 
— si espere 





e ere Haenengiaer gm 
mehe geuteſent oͤnten 


Ihr Herren und Edele. 
Gt Konig will miche glauben/d 
—— 3 
Dannenhero wartei er in ——n—— fet anl 
it Sorgfalt die aßecten des Volckes gegen ihn o unteoy 
te d cefnrt affiftencz , wegender —— lema amobe⸗ 


Syie Odit ſo man enund bie Keiegolcheffe fo auff tib 
atr RR et worden / haben oid zuuneterhalten geko⸗ 
ffer / ndman wird fie noch nicht ohn groſſe koſten von nercn wieder ab⸗ 
bancken / noch bis sur Abdauckung bezahle machen koͤnnen 

Die 20000o pfimd die auff — —c— — —— —0— 
| toit bcr tóntg le incestum mieberricact ríe, tn Solitebutir 
obligation, ſie zu bezahlen / nicht nachkommen tecti 

Das then des ftónias einkvmmens / — —E— 
hoͤrt / wird die Cronin eldmanget fetzen / wann es nicht wicder folte 
continuirt SPP NB vl I forodiceo, 
doch keine ſogroſſe Jüfffcats cotmobt rin folte. Dann ret i od 
das recht ber die Frantzoͤ. Weine / und alle anber Einkunfftetreus ber 

Handlung mit Frauckt. auffgehoben. Darumb didi on 
| ——— feriae 
























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debeas gelaggen / ud ſ 
dee Arch ub i 
Sache ſelbſten more : 















en geſonnen fec fidc nite 
diede tco — —— om 
Die Maniere vielr Sachen / die micht zuſammmen gehoren / unb, 
keine ——— 
— dom 100 C 
bas gang Regiment ſeiber in zu feden / Cundgu 
ſchwachen.) Dem Koug tito daduch ín «ticae —— 
Stimme benommen / ud wird gegroungen entweder alles obtt 
unterweilen / das eine Theil der BillbemSténiaridy 









2 da doch 
eos ird und nachtheilig/ alo bao andere nochtwendig unb vertrágs | 


*ymgleidtu bic Gammerte Paire wird (bra utajoeiben sti 


| — —— man dieſe — cbornen Ehre / 





artf —— 
eine —— gierung zu —— gewió: daba ob — 

der Koͤnig und bas Oberhauß acacn —“ ectionint 
— — gute Bill Krafft der Vernunfft undihrer qgma Ge⸗ 


E Ei due nictditig [cpu fónne/ man m Nf Be bemnen ein «bep 


necitcr man dir favori 
bckaͤme das Unterhaus — ordeo 
de , unb —* bít t vollfomumene unb obafit 
Gyanddt geri weiche Catungm bou Sónigrechcam sortiág, 
uchſten waͤr 

nete ed eine Zreyheit der mon fid 





fo wol wider afe für auchen koͤnne. Dann ſo ferne 
ſe ſtatt haben folte/ toe —— des Otatenkervemdyay 
tani 


chenſo | 
bof erkeine qute Billc, fie moͤge (o Siete i — 
— i nad sdétonibo unb - 


tes Panlaments info folgende 


t 


m || APPENDIX 

ton fici einer ober otibern Zeit pie Gelegenhoii (i zu ruche machten⸗ 
tmb einer Bill bicbie bem Unterhauß (cor angenebitte/ umb von ſelbeti 
hoͤchſtverlauget wuͤrde / eine neue clauful;oon gant anbern unb fremden 
mater. einzuhaͤnigen belieben trat welche nitbt gor 3u angenehme waͤ⸗ 
re / und wornach man wenig Verlangen getragen / fo wuͤrde ofebana 
bae Unterhauß auch / entweder alice ober nichts anzuuchmen gezwun⸗ 

gen werden | | | 2 

S fo mürbe ein jedwede Bill; zuletzte theuer genug erfauffet/ auch 
der vornehmſte Zweck / die Parlement zuberuffen / und gute heilſame 
Geſetze zu machen / gantz und gar vernichtet und verlohren werden / die⸗ 
ſes alles aus der Urſache / weil wir uns von dem Gebrauche / den unſere 
flugc Vorfahren une vorgeſchrieben / entfernen woite. Damit nun 

dieſen Ungelegenheiten vorgebeuget werden moͤge / ſo hat der Koͤnig be⸗ 
ſchloſſen alle ſolche 9écurungen gaͤntzlich ab zu ſchaffen / und mir befoh⸗ 
len / euch dieſer nachfolgenden Worte zuerinnern: State fuper vias 
antiquas, | : 


Ihr Herren unb Edele. 


C ift niemals an ben gluͤckuchen Ausgang einer Reichsverſam. 
lung mehr gelegen geweſen / es wird aud) hinfuͤro an keinen mehr / 
als an dieſen gelegen ſeyn koͤnnen. | 
Saoolte dieſe Seffion bie Fehler unb bae Unheil (o atre een juͤngſten 
entſprungen / nicht wieder repariren, wuͤrde ce cin unglũckliche Ver⸗ 
haͤngnuͤs uͤber unfer Nacion ſeyn. 

Daferne wir itzund der Regierung nit unter bie. Arme greiffen / 
unb durch banniſtrung alles Mißtrauens unſere Feinde beſchaͤmet 
machen / ſo ſtehen wir in Gefahr das allerclendeſte Volck unter der 
Sonnen zu werden / wit welchen kein Menſch bae geringſte Mitleiden 
haben wuͤrde. | 

Ich wuͤndſche / baf bae Gemuͤrmel unbbie falſche Eingeber beg 
jenigen / die euch nur zu verfuͤhren trachten / keinen dahin bewege / daß 
er fict) zu einer ungluͤckſeligen gelegenheit ober gottlofee Werckzeug 

bit Sicherheit der Regirung ín Gefahr ju für gebrauchen Vf | 


| — "APPENDIX, og 
Derenige / ſo ſein Hauß durch eine Feuersbrunſt verlohren wuͤr⸗ 
bt aar ſchlechten Troſt drauß ſchoͤpffen / daß bae Feuer nit durch ſeine 


fahrlaͤſſigkeit entſtanden: wann er ſich aber erinnert / daß er die Vrunſt | 


haͤtte leſchen koͤnnen / und co nit gethan / wuͤrde co ihme eine unauff hoͤr⸗ 
liche ſchmertzliche Reue unb groſſes Hertzenleid erwecken muͤſſen. 

So laſſet dann itzund der Welt ſehen / daß ihr noch eben denſel⸗ 
ben Eifer / die Regierung zu erhalten / habet / den ihr damahls gehabt / 
als ihr bereit waret / fuͤr ihre reſtauration euer Leben auffzuopffern / 
und wiſſet daß es eben eine ſo edele / ſchuldige und gerechte That iſt / den 
Koͤnig wider alle die Boßhafftige Urheber ber Schmaͤhkarten bic unter 
ihn und ſeinen Parlement allerley Mi ßtrauen ſtifften wollen / beſtaͤn⸗ 
dig su verthaͤtigen / als am Tage ter Schlacht fuͤr ihm großmuͤtig unb 
tapffer zu kaͤmpffen. Zieret die Geſchlechte dieſes Parlements / in dem 
ihr darthut daß die Tugend durch dieſe Seſſion wieder florire und em⸗ 
porfkommen ſeye; wann ihr ſolches thut werdet ihr dem Koͤnig ein an ⸗ 
genehmen Dienſt erweiſen / welcher niemals etwas / afe die Laͤſterungen 
vergeſſen kan. Auff ſolche weiſe koͤnt ihr euch bep ber Nachkoͤmling⸗ 
ſchafft einen ewigen Ruhm erwerben / wann ihr auff ſelben eben 
dieſen Fried uno Gluͤckſeligkeit / ſo euch anvertrauet iſt / fort gepflantze 
werdet. | . 

Der Gott des Friedens und der Einigkeit wolle (€. Berath⸗ 
ſchlagungen Gluͤck / und heilſamen Fortgang verliehen / zu Ehr und 
Ruhm des Koͤnigs und aller getreuen Unterthanen verlangeten Troſt 
unb Vergnuͤgung. 


Brieff eines gewiſſen Miniſt. zu Londen betreffende 
bít Oration des Konigs an bas Parlament unb bie Erklaͤrung 
Sr. Majeſͤt in faveur der Herren General Staaten wegen ih⸗ 

ttt conduite, in Sachen des Friedens / vom 3. Jun. 1678. 

Ein Herr / daſſelbe / was man in bes Koͤnigs Rede / ſo an 
das Parlenrent gehalten / vorgebracht bat / anlangen⸗ 

de / wie hoch unb ier bít Herren General &taaten oi 
Crbaltung eer Niederlanden fi angeiegem ſeyn laſſen; 6 
d " | 










A ? * EMPIX. 
for M AM Potete fece Franthoͤſiſche 
Maͤcht ſich langer zubeſchuͤtzen nich aͤren und daß - 
Wwvoann dieſes nicht mare / Koͤni — —————— 
worinne €. niit ^8 — 2* eten / ſtei —* € wurden beob⸗ 
achtet haben / und ſonderlich / wann die «n Unordnun⸗ 
gen allhier nicht enſtanden svi er icbtman/ daßes 
einarbaRtigce Gezeugnuͤs der Warheit iſt / ſo man JH. M. 
s nachgeben muß. Dannenhero kan ich nídtbeg 
auff wasweiſe man toíebcr bie SDerfabrung 53.55. Min ben 
re einen Unwillen faffenfonnen. — Gertübreta 

er ſolches von niemand anders alé gewiſſen Leuten / her/ v 
4t UR gener — nad) beni Kriegtragen / und das gu | 
kbtige Vorhaben der fenigen bic gum — 
feb nieht dulden können. 
er Antbaſſad und 
ten haben gegen dem Sonia: 
pau iie — Jor. w: ed 
zum en be l ; 
: epic € 39 ajefáterfennete/ gem Tm 
Angelegenheiten der Bundesberwanden groſſe umb 
ne Koſten verwendet / auff ihrer Schuldigkeit ale. tat 
en getreuen Freunden und Allirten gebübret / waͤren nach⸗ 
ommen. WorauffS —— geañtwortet / daß ſie nit mer 
gethan / ——— M.ſchuldig geweſen / dann £e bàttes 
ibren Alliircen mit aller Treue und frat —— 
den / und ſie zum hoͤ pii 





































Billigkeit nach von ihnen forberu eden DE je —— 
reund und Allirten als AS finbenfolten / 
ſolches aud a feftt 


lir getreue Freunde uno Alliirten erkennete / ſolt 

n verſichert halten / daß r2 E vofllo (bu 

| edd / "dibee (d d ecd ribtiifeetófen. 
Jo dlecbe anun⸗ rreicdetes: tim. AC 


e. 


"-- 









APPENDIX. 39 
Negotiation be Deputirtẽ ber General 
Staaten zu Br Memoire der Extraord. Deputir- 
ten der rct Staaten der oereínigtenPtieber- 
landen ſo von ihnen Sr. meras Hà S a 
mofa zu Bruͤſſel uͤberreichetworden dens. May. 
Emnach unſere Herren die Staaten der vereinigten 
Niederlanden io. Excel. hoͤchſtwichtigſter Sachen 
er Nachricht zu ——— gekunt / ſo 
H · M. uns unterzeichneten / als ihren Extraordinat 
Deui barübet Comauffiongebgi / und uns mit ge E 
E —— Excel.ʒu præſentiten / gnugía 
ehen woll 
Die jenige Huͤlffe / ſo Ihr. Catholiſche Majeſtaͤt im An⸗ 
Pie Krieges dem Staat ber vereinigten Mederlanden 
$t ſtet hat / iſt dermaſſen nuͤzlich unb vortheilhafftig fürbieft 
ausgeſchlagen / daß bre fon Hochmoͤg. ſolches alfeseit in 
damit fic aeger. Catholiſchen Majeſt. eran 
Barfeit wuͤrcklich erweiſen uno darthua modyten/finb fie 
Majeſtaͤt damals / alé ihre Provintzien tur d) ben. Koͤnig AR 
Franckreich feindlich angefaffen wurden / zu lecutiren, mit aller 
Macht zu Felde gegangen. Sie verſichern ſich auch daß Y Exc. 
ſattſame Wiſſenſchafft darvon haben / und deſſen wolbeglaubt 
ſeyn wird / weil fie ſehen / was J. H· M noch heutiges s / 
Ihr. Majeſtaͤt Laͤnder zu contervire SP Sape (o eiferig 
muͤhet ſeyn. Und obgleich ih Krieg etf "ab bt con- 


tinuirt tmb mit unſaͤglichen Unkoſt etfvorben / ſo iſt 
doch der orf ng —5 — eig geweſen / Bolt 
—— ie int Cigeumb. Eroberungen 


fioi umo xta e em Frieden als uff 
bit Bac amuppeis den Mediatoren zu Nimoͤgen einhaͤndi⸗ 
—— dare ónnen iſt / tüicbann crt Excellenfs 

—— Kbafftpabmmito. — —  0—- 





- 


45 APPENDIX 

Welche Conditiones zwar / team man fic (dóften betrachtet / in 
ber G bat unbillig unb unrecht unb alfo beſchaffen ſechn / baf man ſie 
nit anSere alo verwerffen koͤnne / wie Ihre Hochmoͤgen. auch ohnfehl⸗ 
Par in Anſehung ihrer Allurren thun wuͤrden / unb ſonderlich in Be⸗ 
trachtung Ihr. Catholiſchen Majcſtaͤt wegen der Niederlande / in de⸗ 
ren Erhaltung fic fich jum hoͤchſten interellirt befinden. 

Wann aber Ihre Hochmoͤg. reflexion machen / auff die groſ⸗ 
fc Macht des Koͤni ge von Franckreich / die den gantzen Krieg uͤber und 
bif dato ſo grof geweſen / daß fic nit allein den Armeen Sr. Catholiſche 
Majeſtaͤt / der vereinigten Niederlanden und der Alliirten das Haupt 
geboten; ſondern auch noch uͤber bae. an unterſchiedlichen Orten 
groſſe conqueſten gemachet hat. So haben ſie nit unbillig appre-- 
hendirt, daß dieſe Condiuoncs wie Dart ſie auch immer ſeyn moͤgen / 
dennoch bey Erwegung gegenwaͤrtigen Zuſtandes / beſſer ale bic Sorte 
ſetzung des Krieges waͤren / welcher allem Anſehen nach nichts ats Un⸗ 
ziuck und Verderben nach fich ziehen wuͤrde. 
| Dannenhero finb unfer Principalenbie Herren General Staa⸗ 
ten bewogen worden / dieſe Condi ioncs für accepiabel ju halten / 
woaann fic (o gluͤcklich ſeyn fónten/baf auch die andern Alliircen, inſon⸗ 

derheit aber Ihre Catholiſchſe Majeſtaͤt / mit ihnen einerley Meinung 
haben moͤchten. Sie wuͤndſchen auch hoͤchlich bap J. Excelleng 
ſambt ihnen / ſothane conditiones den andern Allurten auffs beſte zu 
tecommendiren unb fuͤrzugetragen / auc) unterdeſſen fich dahin zu 
bemuͤhen geruhete / daß der Termin / welchen der Koͤnig von Franck⸗ 
reich durch (cine Propoſition qu Nimoögen geſetzet / moͤchte prolongi- 
ret werden. | 

Die ſchlechte Verſicherung (o in dieſen conditionen beſindlich / 
koͤnte man durch genaue Verbindnũß mit dem Koͤnig von Engelland 
und den andern Alliircen erſetzen / und ber daraus entſtehenden Gefaht 
dadurch vorkommen. Wir erwarten von Ew. Excelleng auff vor⸗ 
hergchendes cine ſchleunige Antwort / weil ſolches bie eintzige Urſache 
in unſer gegenwaͤrtigen Commiſſion. Druͤſſel bcn 8. May. 1678. 


Jacob Boreel de V ede. 
MED | | nt» 


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P B c — C 


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» 


APPENDIX ak 


Vntwort von Seiner Crcellent/oem Herrn Hertzoge 


von Villa Hermoſa / vom o. Map / auff das Meinorial ber 
Ertraordinar Oeputirten der General⸗Staaten ber vercinigtet 
Niederlande / vom 8. deſſelben. 


re Cx. Fxcell. dieſes Memorial in Venachtung ao 






$t Conditionen ber Veriuſt ber Niederlande viel. gewaltſa⸗ 


mer und ſchimpfflicher / als durch unglůcklichen Fortgang der Waf⸗ 
fen ſeyn wurde: So wil ſelbe der ganzuchen Hoffnung leben / daß die 
Herren General⸗Staaren ſolches nicht befoͤrdern werden / weil Seine 
Majeſtat umb die einige Erhaltung beo Niederlandes fich in bit augen⸗ 
ſcheinliche Gefahr des Krieges / wodurch Sie fo vict Ungemach ev 
tragen muſſen / geſetzet hat. Seine Majeſtaͤt wollen baran aud s 


nicht zweifein / maſſen ſie / die ſogenau mit deroſelben go 
floffc E sactaten punéuel unb fepertich ju Bolten/ brcb allgemelo — 
ne Treue und Glauben verpflichtet unb verbunden ſcynd / abſonderlich / 
Pa Seine Majeſtaͤt bey beſtandigem Verlangen unb Vorſatze verhar⸗ 
vet / alles / was ihr moͤgich ſeyn wird / zu ihrer Crhaltung zu contribur, 
ren / unb weil / in Anſchung des vorgeſchlagenen Mitteis der neucen 
Alliance, umſich wider Franckreichs ihe Conditionen 
du verſichemn / man betrachten mu / daß die beſte Zeit / ſelbe zu ſchlieſſen / 
im Felde ſeyn wird / durch welches Mittel dieſer nahen Alliance mát 
Sr. Majeſt. von Groß Britannien ein vortheilhafftiger Gucces unb 
beſſerer Zuſtand der Sachen su hoffen ſeyn wird / und wuͤrde es eine 
Treuloſigkeit ſeyn / wañ man ſich ſeiner Macht bey dieſen Conjunctu⸗ 
ren nicht bedienen / unb in ſolche verworffene Conditionen einlaſſen 
wolte / ſo wohl gegen Ihre Kaͤyſerl. Maj. als andere hohe Allürte unb 
VBundsgenoſſen / voraus zu der Zeit / da der Kaͤpyſer reſolvirt i£ / eer 
die Niederlande zu beſchuͤtzen / als ſeinen eigenen Verluſt su reſtabiliren / 
und da alle andere hohe Allürten alle ire Krafft und Macht wider 

Franckreich anzuwenden bemd bet ſeyn: Se. Excell. kan ſie verſich⸗ 
ren / daß der Koͤnig / ſein Herr / nachdem Sicilien wieder verlaſſen iſt / 








ſtine ganze Macht unb Vermoͤgen / wie É! Aire Excell. alle 
asꝛſter Theil. | 


Cory 


nommen / und daß durch Franckreichs ungerechte und unbillo — 


A.P. PEND EX 


44 
zx y Beſchirmung une R cftabili 

D (cóc Sie der gewiſſen b 8. rt x 
p chen quch irm in einer fo 

ache / ſo * arn —ã8 des gemeinen Weſens cif nichts 
ermangeln laſſen / und dieſes ift bae einige Mittel wodureh man fan su 
pií 77 mun Fricden gelangen. — " $ 

167 





f2atog von Villa Hermofía, 
Graff vor Luna, 


: Memoriat der Extraordinar⸗ Deyutirten der Herren 
General⸗Staaten / x, an Seine Excellentz vot Villa Her- 
mofa, am 14. Map. 


Achdem bic Herren General⸗Seaaten bri vereinigten Nie⸗ 

derlande die Antwort Ihrer Excell. auff bae Memorial , fp 

wir unterscichneten/ibre Extraord,nar· Deputitten / ben 8. 
deſe⸗ Monats uͤbergeben / geſehen und examiniret Babe / 
gerne gewuͤnſchet / daß Ihre Excell. die durch Frauckteich angetrage⸗ 
nay Conditionen nicht alleine betrachtet haͤtten / wie ſelbe in und an 
fix ſelber ſeynd; ſaudem auch auff die gegenwaͤttige Zeit der Cachan 
hputte wollen Reflexion machen / und Da oer Sóng con Franckreich / 
—— (ic von allen Niederlaͤndiſchen Frontit· Staͤdten / (o €. 
Majeſtaͤt eph y gemacht / bi an das Hertze 
paniſchen ) diederlande geruͤcket / und bic Stadt Qi ſelbſt aw 
— — Macheigſte im Felde unb mit einer formitablen Armee / alice 
zu unterfangen / unverhindert ſey / nicht obe groſſe Apparentz / es gli 
tic aue zufuͤhren / und wo cr wolle / ſene Conqvcften zu machen: ba 
hingegen die Trouppen der Allürten noch nicht beyſammen / vielweni⸗ 
ger ihme das Haupt zu bieten / und ſeinen Anſchlägen ſich zu widerſe⸗ 
hen / im Stande feyn. Dirſes iſt die Urſache / warum Ihre Hoch⸗ 
mog nicbtunbillis befrcheen / daß daſſeibe / ſo dem Koͤnige von Copas 
nien von den Niederlanden noch brig aſt / ünauablciblidy moͤchte vex⸗ 
———— im FZall eo nich⸗ — id 















dildidonca erhalten waden * Sslſthes «roi 
ped tant der — 
(eite Weiſe volleuds verſpicleraurdt / nad) 
pecie) per Unkoſten verwendet / und man zudeſſen 
Erhaltung fo vii Diue vergoſſen und auffgropffert hat. Ihrt redi 
hat durch bas jeniac / ſo in kurtzer Scit —22— allzu (aoo 
me Wiſſenſchafft / wie weit manſich / fm Sall der Noch / auff bit 
Trouppen der Allürten verlaſſenkan. Der Beyſtand Ihrer Konigl 
Maj. von Groß⸗ Britannien iſt ſehr conſiderable, und wird den 
Intreſſirten eine groſſe Huͤtffe ſeyn: Aber es iſt auch vonnoͤthen / daß 
Ihre Excellens wohl erwegen / daß es neugeworbene Vocker ſtud ut 
vic Zeie koſten wud / ehe unb bevor fic des Krieges gewohnt unb erfah⸗ 
ren werden / darzu auch / daß fich nur erſt eine geringe Qna HM Bem 
in dieſen Quartiren beſtadet / und man noch ungewiß tg / am ute 
welcher Seit ber Reſt bey uns. ankommen ate : Da doch it 
Guacatbcileauc cin Augenbiick fofibar itj unb ín geringer get fid) 
groſſes Ungluͤck unb *— zutragen koͤnne. Sym donee 
otibote Herren Staalen ( gleich wie fle auch Credite bab 
declariren laffen ) nicht mebr in dem Stande / baf fito Sistaimie 
pes prier: ihre —** Rf inb oic eripe 
tzen fónnm eu 
po umvermoͤgende ſeynd / hnfuͤro fo viel mer zu contriberiremunb butv 


ſſen. 

iiri wit bít Hemen General⸗ Staaten allrgee teſtchen unb 
sme werden / daß im — dieſes Kriegs bte Cachoi pA 
ihnen febr aroffe unb nugbare Hulffe geleiſtet; Alſo wollen fie 

hoffen / Ihre Excellentz werde huen auch Dicere cafe bert 
ren laſſen / zubekennen / baf ſie auchnachgehendo ſich danckbar barfi 
gu erweiſen nicht unterlaſſen haben / indem ſie keine Koſten gefparet unb 
alle ihre Macht / dieſes Land ju ſuccuriren / angewandt / unb barff mon 
es zum wenigſten ihnen —— daß der Koͤnig von * 
je (oarefie Progreſſen gethau / unð feinen Zrieden machen iod. ab 
(eiit deſavantagouſẽ Conditiõen / dadurch diß Lanó mürd'lid 
—*;B ſo vie Vamoͤgen irri M ulmo D 

































-- |. ,APPENDYX. | 
ſchaung benoihigte Trouppen ju unterhalten / tod) aud tedtbes 
bic Plaͤtze nicht fo ſehr ſepariret / noch bas Land / wie vor dem Kriege / 
Binfüro ſo abgeſchnitten ſeyn / und wuͤrde man es daher dann auch viel 
leichter beſchůtzen unb erhalten kfoͤnnen. Man konte dieſen Mangel 
auch wohl durch Alliangen erſetzen / und eine geringe Zeit wuͤrde vid 
vermoͤgen bie Sachen in eine guten Stand zu bringen / daß die Un⸗ 
terthanen beo Koͤnigs / und ſonderlich der vereinigten Provmsen / fid 
einander wieder Hülffe leiſten / und beyſtehen koͤnten / die gegenwaͤrtig 
in ſolchẽ elenden Zuſtande uno ber geſtalt erſchoͤpffet un um [orrmógenb 
ſind / daß man fic unmuͤglich / bic groſſe Krieges⸗Laſt laͤnger zu ertra⸗ 
gen / zwingen kan / man wolle ce bann auff bic aͤuſſerſte Extremitat umb 
Sefahr ankommen laſſen / und fich gezwungen ſehen / mit dem Feind 
nach ſeinem Velieben fich zu accomo diren / oder unter die ſer Laſt gang 
und gar zu erliegen. Worzu man nicht glaubet / daß Ihre Excellentz 
dafuͤr halte / daß die Tractaten / bic nichts als das Heyl unb bic Wohl⸗ 
fahrt der Allürten und ihrer Unterthanen zum Hauptzwecke haben / je 
mand verbinden ſolten. MEN 

Es haben die Herren General⸗Staaten aud) fár gut befunden / 
(£t. Excellentz ju repræſentiren, daß / nachdem ſie erfahren / daß ode 
Abgeſandten / unb Gevollmaͤchtigten beo Konigs von Franckreich / 
auch bif auff den letzten Tag December iet lauffenden Jahrs / Voll⸗ 
macht haben / einen Srillſtand be Waffen zu ſchlieſſen / ſie hren Ge⸗ 
vollmächtigten zu Nimoͤgen Befehl ertheilt / mit ihnen daruͤber zu con 
feriren / zu ſehen ob fic einen Stillſtand auff . Wochen / oder drey 
Monath jum hoͤchſten / ſchlieſſen wollen; in Hoffnung / wann ſolcher 
zu erhalten iſt / daß Ihre Excellens ſolches nicht aus ſchlagen / ſondern ber 
münblich angefuͤhrten Urſachen wegen ſich dazu conformiren werde. 

Ubergeben den14. May. 1678. 
| Jacob Boreel, 

De Weede. 


Antwort Ihrer Exeellentz des Herren Hertzogs tont 
Villa Hermoſa/ uübergeben tenis, / auff das andere Mc- 

worial der Extraordinar· Deputitu ber Per: 

| | | ady 


4 


A PPENDIX SE 4 
Achdem Se. Excellentz das Memorial ber Herren Boree! unb 
dc Weede, Extraordinar- Deputirten ber Herren General 
Staaten der veremigten NRiederlande / vom 14. dito , geſehen / 
unb hres Theils Ihre Hochmoͤg. alle Satisfaction zugeben verlan⸗ 
em / Bat (ie fich entſchloſſen / einen Stillſtand der Waffen auff 6. 
Wochen einzuwilligen / doch auff vortraͤgliche und ſichere Conditio- 
nen / auff daß auß gedachtem Stillſtande nicht ärgere Wirckungen / 
unb mehr Unheil / als aus den oͤffentlichen Feindſeligkeiten / entſtehen 
moͤge. Unterdeſſen aber muß man ſich richten / nach der Antwort 
des Koͤnigs von Engell and / auff die Repræſentation, ſo Ihre Hoch⸗ 
moͤg. Ihrer Majeſtaͤt von Groß⸗Britannien gethan / nach derſelben / 
ſo Ihre Excellentz von beſagten Herren Deputirten den 8. dieſes 
empfangen hat. (oif auch vonnoͤthen bag Cr. Kaͤyſerl. Majeflaͤt 
und ber andern hohen Allürten Miaiftris davon Nachricht gegeben 
werde / und damie dieſe Entſchlieſſung deſto leichter unb gluͤcklicher 
von ſtatten gehe / vermeynet Ihre Excelleng/ man koͤnte ſolches zu 16 
mogen oder jum. Haag in eine gleichfoͤrmige Richtigkeit bringen unb 
außmachen. Ihre Hochmog.koͤnnen hiedurch klaͤrlich erkennen uno 
ſehen / wie hoch Seine Majeſtaͤt unb Seine Excellentz ihre gethane 
Repræſentationen conſiderirt und geſchaͤtzet haben. Unterdeſſen 
zweiffelt man nicht / Sie werden zu Beſchuͤtzung der Niederlande ihre 
aͤuſſerſte Krafft und Macht anwenden / und nichts darzu ermangetn 
laſſen / damit man Zeit waͤhrenden Stillſtandes nicht groͤſſern Anſtoß 
und Unheil / als vorhin / erfahren und ertragen muͤſſe. Geſchehen zu 
Corüfk(beni6. 500251678. 












J*tt$ogven Villa Hermofa, 
Graff von Luna. 


Memorial ber Extraordinar Deputirten ber. General⸗ 

C5taatm/x. an Seine Excell. dem Hertzog oon Villa Hermofa, 

527. Map 1628. 

Achdem bie Herren General: €xtaaten ber vereinigten 

Miderlande mit groſſer Vergnuͤgung durch die Ant⸗ 
a . — — S$orf 





- .4 


4^ APPENDIX. 
(vor t Excell.auff bae in ihren Nahmen ben o. dieſes 
foorto See uns unterzeichnete / ihre Extraordinar Deputir- 
te/ piæſentirte Memorial zu thun heliebet haben / ſich erklaͤret / 
daß ſie nemlich ſich es gefallen lieſſen / wegen emes Etillſtandes 
auffs. Wochen zu traciiren; battenaueb gewunſchet / daß 
Ihre Excel.ſich auch wuͤrcklich erklaͤret haͤtten / wegen des m» 
dern Puncts in vorbeſagtem Memorial, Iwelcher die Friedens⸗ 
Conditionen betrifft / o die Herren Abgeſandten und Gevoll⸗ 
maͤchtigten des Koͤnigs von Franckreich vor einiger Zeit zu 
Ninmiwegen proponiretbaben. — Weil aber in derſelhen Ant⸗ 
wort dieſes wichtigen und importanten Puncts wegen nicht 
das geringſte erwaͤhnet worden iſt / ſo haben Ihre Hochmoͤg 
uns ãuffs neue Ordre zugeſchicket barum wieder anzuhalten / 
und * yo E en TOi | x unb fui viel bir: 
egen ſey / ſo was das gemeine | | 
fnforiberbeit bit Crbaltung deſſelben / (o Ihrer kichen 
Majeſtaͤt eon ben Niederlanden annoch übrig ift / auff daß fic 
fib ini Namen bes Koͤnigs von Hiſpanien crfilarammege/ bee 
ſagte Friedens⸗Condiiionen ſo / wie ſie fid / anzunchmen / an⸗ 
rite bt itzigen Suftanb ber Sachen / unb bic augenſchein⸗ 
liche Gefahr / ſo aͤus der Fortſetzung des Kriegs wit einem fo 
maͤchtigen Feinde / als der Koͤnig von rane ift / eniſtehen 
koͤnte / voraus da er ſchon ſeine gantze Armee volllommen bap 
ſammen bat / unb ſelbſt perſoͤnlich im Hertzen dieſes Landes 
zu Fehdeſtehet. 


Dieſes nun / und was in vorhergehenden Memo⸗ 
rialen Ihrer Excel. repræſentiret worden / ift bít Urſache 
warum̃ wir Ihre Excel inſtaͤndigſt erſuchen und bitten / eme 
ſolche Reſolution au fafien/ofe bem Verlangen unferer Serre 
Principalen glei ig ſtyn moͤge / und zwar vhneinige Ver⸗ 
ſare unb Verluſt der Seit / weil der itzige Pa 
t bliche Beruͤnde 


| 2 
dadurch wenig 
























hoͤchſtverderb tangat 
Qt. Excel wie auch die hohen n6Milisve, 7 





S —— —— "-— 3JC— 


$8 


nen zwar die Herren General⸗Staaten die harten unb unbilli⸗ 


APRENBPA 








— VOCE * allgemeinen Fri 

— gang Eunops Bedyft prajudieirertutirbt. 
Jacob Boreel. 
Dc Wcede, 


Ancwor Seiner Excellentz des Herrn gs von 
Villa Hermoſa, ubergeben ben 3. Juni auff das 3. Memo- 
rial der Extraord. Deputitten der General⸗Staaten / 1€. 

9vom27. Mayio78. "E : 

Achdem Se. Exrel. dieſes Memorial geſehen und hetrach⸗ 

tet/aud) zugleich ſonderliche Reflexion gemacht auff bit 

vorhergehenden Memorials voms8.und 14.May / worin⸗ 







Condicionen/fo Der Konig von Franckreich / mit Spanien 
jebt zu machen / proponiten faffen/geugfanserfeanen/ un» 


ardeſfen aber in ber hoͤchſten Noth / woxinne die Niederlande 


fiecken / und an deren Erhaltung ſie ſich ſo ſehr incerefiret brfin» 


- beuufidh aller Mittel ber aubet / ünd ihre Unterthanen in hoͤch⸗ 


fier nvermoͤgenheit / den Krieg fortzuſetzen / ſehen muͤſſ: 
und daß dannenhero nichts ſo — hoch vonnoͤthen 
ſey / als bit Conſetxation des geringen Reſtes der Niederlande / 
burd Mittel der genauen angetragenen Iliantzen welche auch 
dieſer ſeits eſtimir und angenonumen worden / wie auch die 
ren General⸗Staaten ihr inſtuaͤndiges Anhalten uno Ver⸗ 
izagen befroegen wiederholet / daß man oben gedachte Con 


' ditionen/ben Frieden zu ſchlieſſen / eingehenmmoͤge / unb tveif 


€t. Eccl, ihnen affe muͤgliche Huͤlffe zu leiften verlanget / wie 
e auch gethan hat von dt d Pn in ret / zu 
rhalcung bee vereinigten Niederlande in dieſen Krieg ſich erſt 
eingelaßfen / welchen man auch / uu allerſaite gemeines Beſte 
zu verknuͤpffen / hiß dato cominuiret hat. Alſo iſt Ihre Cree. 
refolvirs / bergutm Meynungder Herren Staalen hie rauff 
deyzupftchten / und den Frieden auff Franckreichs vorgeſchla⸗ 







gene 


S APPENDIX. .'* . 
get Contiene ande auff daß dadurch / alsemer ge⸗ 
wiſſen udi unge zwei iini ii c/fíd) mit den Herren Stãa⸗ 
ten zu vereinigen / ihre unter ſich au — Buͤndnuͤſſe / zu 
Conſervirung bepber(tite Herrſchafften / deſto mehr moͤgen 
bekraͤfftiget und befeſtige werden. Doch mit bem Vorbe⸗ 
halt und Bedingung / daß alle Plaͤtze / die der Aller⸗ Chriſtlich⸗ 
(te Koͤnig / es ſey auch an welchem Orte ber Welt / daß es wolle / 
von Spanien erobert / und inbe ſa gten Pro poſitionen nicht ver⸗ 
zeichnet ſind / ſeinem Herren und Sorge wieder ſollen reftitui- 
retwerden. Im uͤbrigen wil Sie hoffen / die Herren Staaten 
werden fid) ben bem Aller⸗ Chriſtlichſten Könige dahin bear 
heiten / daß er von denſelben Conditionen / ſo Ihre Majeſt. tmn 
muůglich eingehen koͤnnen / abſtehen wolle; dabenebenſt aud) 
nichts unterlaſſen / ſo zu Erhaltung deſſelben / was wir noch ha⸗ 
ben / dienen koͤnne: Auch wegen der Nachbarſchafft unb 
Grentzen es alſo diſponiren / daß man aller Gelegenheiten und 

ufaͤlle / woraus fid) neue Urſachen gum Kriege entſyinnen 

onten / verſichert leben / und auch die geſammten hohen Allür⸗ 
ten alle — davon zugewarten haben moͤ⸗ 
ge Geſchehen zu Bruͤſſel denz. Jun 1075. | 

War unterzeichnet. | 
Hertzog von Villa Hermofa, 
.  . Oxaff von Luna, 


Declaration bet Herren Abgeſandten unb Gevollmaͤch⸗ 

ien von Franckreich / worinne ſie einen Stillſtand der Waffen 

biß auff den letzten Tag beo Jahres offeriren / den Herren Me- 
diatoren uͤbergeben ben 5o, 0api677. ! 

| e Abgeſandten von Franckreich zu Nimoͤgen haben heute / 

——— die Herren Mediatoren bezeuget * 

Se. Majeſt wie Sie dann kein Mittel / die den Frieden be 

foͤrdern koͤnnen / unterlaſſen toif/fich ſchon durch fie erklaͤret habe / We⸗ 

gen aller Conditionen / alſo / wie fic unladͤngſt auogeleget (ino fs 

| ie 


— 





0-7 XPRENDIX O — Em 
Sie far die allergerechteſten und vorcheilhaff teſten / Ruropa den Ht, 
iden wieder zu verſchaffen erachtet hat. Daß ſie auch sies 


dergleichen / durch Treffung cinco Cortfftanbes big auff bavtesttm 


Tag dieſes Jahres / zuthun gefinnctift/ mit volllommener Freyheit 
der Tommercien / ſo lange vorgeſchriebene Zen waͤhren wird / daß 
auc) ſie / beſagte Herren Abgtſandten / auff Odre Sr:. Maj nichts 
vergeſſen / was den Schluß beo hochwichtigen Wercks / fo fic unter 


Haͤnden haben / beſchleunigen konne. 


'Officebutd) bat Herrn Nunciun bets. May 1078.an 
bic Herren Abgeſandten der Catholiſchen Fuͤrſten | 

4 Je Herren Abgeſandten von Franckreich baben bem Herrn 

eo untio auffgetragen/G Ew. Ercellentz. ju hinterbringẽ / daß / 

Anachdẽ Seine Aller⸗Chriſtlichſte Majeſt geſehen / daßcinige 





— wnterben Jetensoerlanaeten bof ber Terminvom xo. tib eo. Wiay 
moͤchte prolongirrwerden / damit ſic ſich dber bie Friedens⸗ Condiuio- 
nenſo Seine Najeſtat offeriret / relolviren koͤnten: Sie Befehl 


ertheilet haͤtten / beſagten Allirten zu erklaͤren / daß Seine Majeſtaͤt ei⸗ 


ꝛnen Stilſſtand / ſamt vollklommener Freyheit der Commercien / tinzu⸗ 


willigen bereit waͤre und daß Seine Majcſ.ihnen — rec 
Herrn Nuncio Mediatoriauffs neue wiſſen zu laſſen / was Ihre end⸗ 
Aiche Meynung unb Reſolution waͤrt / auff oae E. E. E.E. fattfame 
Nachricht haben moͤchten. | 

* Nemlich die Herren Staaten. 


Memorial ver Kaͤyſerlichen Abgefandten zu Rimoͤgen/ 
ſo den io. Jun. 1078. den Abgeſandeen der General⸗ Staaten / um 
keinen particuliern Frieden zu ſchlieffen / einhaͤndiget worden. 

| Achdem bie S dejertichen Abgeſandten vernommen / baf We. 

| Herren Senerai⸗Staaten der vereinigten RNiederlande fid) ehe⸗ 
ſies verſammein ſollen / zu deliberirenüberbie Declaration bes 

Koͤnigs von Franckreich / ſo dem Herrn Weverning / ihren Extraordi- 
Azſter cbe, € nar- 





APPENDIX 
nar· Abgeſandeen / vom erſten dieſes / im Lager bep Wetteren zageſteler 
orbe s (eben ſie der gaͤntzlichen Suverficbt/fo fie zu ihrem Glauben 
und Gerechtigkeit haben / welche das Fundament ſeynd / worauff ihre 
Reſpublique ſeithero in hoͤchſtem Flore beſtanden / bof Sie nichẽs / 
unter keynerley Vorwand / wider ihre Tractaten / sum Nachtheu und 
Schaden Cr. Kaͤyſerl Majeſtaͤt / beo Heiligen Roͤmiſchen Reicho 
und deſſelben Allirten / unterfangen oder vornehmen werden / als welche 
fich keinesweges geweigert / in alie dieſe Gefahr mit einzuwickeln / unb 
bic Unkoſten dieſes langwierigen und blutigen Kriegs zu ertragen / um 
die vereinigten Niederlande / welcher / wie auch derſelben gantzen Nach⸗ 
barſchafft / gaͤntzicher Untergang unb Ruin ſchon vor Augen ſchwe⸗ 
bete] zuretten und in Cafe zu ſetzen. Es iſt nicht vonnothen / deſſel⸗ 
ben / was vorhin paſſiret / auffs neue Erwaͤhnung zu thun Otllbietocit - 
den Confœderirten gnngſam wiſſend iff / daß fic nuit einem ſoſchen 
Feinde zu ſchaffen haben / welcher / gleich wie cr allen ins geſamt ſchwet 
faͤllet / alſo auch iedem inſonder heit nichts als hoͤchſt ſchaͤdlich unb ver» 
derblich ſeyn kan. Vielleicht moͤgen theils Provintzen iunder eimi⸗ 
gen Nutzen darvon haben /aber ju letzt wird feine ber. Gewaltſamkeit 
dieſes maͤch tigen Feindes zum wenigſten / die mit demſelben benachbart 
find / entgehen koͤnnen / ſintemahl die Frantzoͤſiſche Nachbarſchafft der 
maſſengefͤhrlich unb verdaͤchtig iſt / daß fic auch faſt allenthalben sum: 
Sprichworte worden. Wo es die Herren General⸗Staaten in die⸗ 
fent Kriege ſchon empfunden tmb verſuchet haben / da ſte das Spani⸗ 
ſche Niederland zu einer Vormauer gehabt / was wird ibund geſchehen / 
da ſolche faſt gäntzlich zerriſſen / und bie vereinigten Niederlande alſo / 
was Franckreich verlanget / eingehen wuͤrden O wie ſchlecht wird 
die allgemeine Ruhe und Sicherheit auff Frantzoͤſ Glauben uno: 
Willkuͤhr beſtehen muͤſſen! Der Kaͤyſer (atit ſeiner Ailurren bat: 
dieſen Krieg angefangen zur Weſchuͤtzung ber Grentzen bes Reichs / in⸗ 
ſonderheit der Niederlande / und hat ſolchen biß hie gefuhret / nicht ſei⸗ 
nes eigenen lneereſſes halber / ſondern bloß unb alleín aua. Liebo zu ber: 
allgemeinen Wohlfahrt / und iſt auch noc dieſe Stunde ſam̃t allen 
Allürten bereit / wann es dem gemeinen Beſten voriraͤglich iſt / ſelben 
eferiaft. zu continuiten; unb wird Er ins kunfftige bcp Schlieſſung: 
i anas 














— — 








-——— — — c—— - — 


,»" 


gegruͤndet iſt. 


ceereſſe vorgezogen haben / und ſollen die Wirckungen deſſelden verípl 


"Satisfaction es für Schweden darinne wil ſtipulirt haben. Dahero 





APPEND IX. 


inco FZriedens / nicht weniger Das Inrereſſe dieſer Refpublizue und 
aller —* ai nemen ale erfich ciferig bey Anfangung 


undẽ ges 
Franckreich hat ———— vorgeſchlagen / e 
ſund aber ſolche nicht anders / als vorgeſchriebene Geſetze / die uns tme 
jere Freyhent / darvon zu teden / benehmen ſollen / worzu der 8 dpfer/bas 
Reich und deſſen Allurten fid keinesweges mit Ehren und Sicherheit 
koͤnnen. Dazu iſt nicht cinmalbarinneenplidre / as für 








«nat mehr alo zawiel ſichet / daß Franckreich keinen Frieden verlanget / 


weil ce ſolchen nicht nad) der Art amb Weiſe tractiren wi / ſo unter allen 


Fuͤrſten und Xeppubtiqum gebraͤuchlich / und auff der Voicker Reche 
nd alſo if es nicht der Friede / den Franckreich ſuchet / 
ſondern ber Zwieſpalt unb die Uneimigkeit unter ben SDunbegenoffenf 
tmb dieſelbe / einen nach bem andern / deſto leichter unb effer suba 
waͤltigen. Wann es aber cine umbadnatid)e Notchwendigkeit waͤre / 
den Frieden zu ſchlieſſen / ſo erbeut ſich bcr Kaͤyſer / ſolchen zu machen 
auff ſolche Conditionen / baburch alle Welt die groſſe Moderation 
Sr. Kaͤnſerl. Majeſt. klaͤrlich ſehen foll. / und daß Sie bie Siche rheit 
«mb Wohlfahrt beo Reichs unb aller Niederlande fram eigenen In⸗ 









ret werden / wann von bem Frieden / und was fic darzu antreibet / welches 
Seiner Kaͤyſerlichen Majeſt. allezeit willigſt anhoͤren wollen / wird 
tractiret werden. 
Dieſer Wirfodsenfatberfan man nicht glauben / ohne Nachtheil der 
digkeit / Klug⸗ und Serechtigkeit der Herren Gereral Staaten/ 


daß fic ſich durch cine ſo aͤbereilete Entfchlieffung von iren getreuen | 


€onfóberirten trennen und abſondern werden / weiche dadurch in nidyt 
geringe und augenſcheinliche Gefahr vodrben geſtuͤrtzet. Sie haben 
Sí zu Ende dieſes Monats zwar noch 2o. ——— — zurach⸗ 
ſchlagen / und einen endlichen Schluß zu faſſen; Aber es haͤnget in⸗ 
und all unſer Jutercſſe / die Sent folet rri die Wohtfahrt ab. — 
ta Allurten daran. Der Feind inc bereilete Reſolution. 
weil er ein Feind iſt unb Uberelumg e) e Nniinmgtarpugme 





EXYPENMBiEX 















—— — —e— — Midi 


gemein iſt. Wann der Feind erſt einmohl med ote / daß piri 
geßennet mon / abſonderlich qu cxacciren / ſo vip rendi tidialie/ / wus 
eo verlauget / in Haͤnden habean. Es iſe ge chou ornelig euni - 
rnien Frieden / wo alle Confedcrirten 26 igleit gegcndenal⸗ 






gm zum Frichea von namandandere / als dem Aller⸗ Brit * 
4. indemer boe Confœuerirtendie S 
dieſelben Puncten qu tractiren / ohne deren Deciſion ce- pron 
einen · Ftieden zu ſchlieſſen. Unterdeſſen wollen bie. Kapferl Abge⸗ 
Lih anzeigen / daß die nochdringenden Urſachen / warumb die Hu. 
€5toaten für aut anſehen / einen unvortheilhaffen —— KKriege 
wor zuziehen / S. Kaͤpferl. Maj. ſelber nicht unanftánbig far der d 
dieſelbe gantz willig unb bereit ſey / in dieſen Frieden —* 
sen und denſelben zu befoͤrdirn /, da man zu Verſich 
guuafame Verſchung thue / eintzig unb allein ————— 
ſamt Ihr unb ben geſamten Bundsgenoſſen auff Matel usi Wege 
bedacht * —— —— Fliede beſter maſſen tior vfi on- 













num bie Sdpferl Miruſter fif ihre Schutbigkeirge⸗ 
P enr winner Sachen den yn; Gevollmaͤchtigten der Hoch⸗ 
unb Großmog. General⸗⸗Staaten be verrinigten NiederJande anjus - 
gezgen / fo obteſtiren unb erſuchen fic dieſelbenauch / ſie wollen dee groſ⸗ 
ſe Wichtigkeit dieſer Sachen aufs beſte erwegen / und dem allgenciacn 
Weſen ihre gute Dienſte und Brmuͤhung nicht ermangcin iaſſen. 
Hieran werden fit eine hoͤchſtrůhmliche umb ihrem Vaterlande nuſsba⸗ 
et That verrichtet haben / welches alle getreue Bundsgenoſſen von 
Sgen wůͤnſchen unb verlangen / undworvon chaca ein: unſterblicher 
——— ewig hinterbleiben wird. 
den 1o Jun. 1628. | 






Qua; 


KPFEENIFAXE. | $4 
at bur Abgeſandten des Koͤnigs vvn Damw⸗ 
marck / wegen eben perferri Friedene⸗Sache / vomio. Yan. 
Er Extraord. Abgefandte und Gevollindchtigte Sr. Koͤnigl. 
Majeſt von Daͤnnemarck und Norwegen / auff der Friedens⸗ 
Handlung zu Nimogem hat angeſehen die Communication, 

ſo den Miniſten der hohen Allarten / Die ſich im Haag auffhalten / 
durch bie Seputisten der Herren General⸗Staaten geſchehen / nem⸗ 
Hf deſſelben / fo Se. Aller⸗Chriſtl. Maj. or. Ercellentz dem tree 
Beverning/ Ihrem Extraordinar Ambaffadeur, ſchrifftlich uͤberge⸗ 
ben laſſen wollen- /^ worinne enthalten ſo wohl dero Enwilligung im 
Stillſtand 0c QBaffavauffó. Wochen / als auch bae Begehren am 
bie General⸗Staaten / daß (ie zuſagen follen / daß / im Fall in wuhren⸗ 
dem dieſem Stillſtande ihre Alllirten dieſe augebotene Frantzoͤſiſche 
Conditionen anzunehmen nicht koͤnten vermocht werden / fieatebanit: 
denſelben weder directè noch indirectẽ wider Franckreich unb deſſen 
AMlirten / fo lange dieſer Krieg waͤhret / ine fünffeide beyſtehen ſolten 
Nachdem nun €. Maj. ſein Herr und König / auff dieſe Einwilli⸗ 
gung unb Begehren ſeines Theils ſchuldige und noͤthige Reflexion 
gemachet / ſo weit er ſich darinne mit intereſſirt befindt / als hat er fuͤr 
nothig crachtet / Ihr. E. E, bet f Excraordinar. Ambaſſadeuren 
und Gevollmaͤchtigten Ihrer Hochmoͤg bey dieſer Verſamlung ar 
remonftriren ,  baf: bit yn: General Staaten folgends ihrer Be⸗ 
ſandigkeit / guten Glauben und unverbruͤchlicher Feſthaltung ihrer 
Tractaten welches das warhaffte Band und der allerſicherſte Grund 
einer fregeff Reſpublique iſtlihre Reputation, die flt bihher fo raͤm⸗ 
lich erhalten / nicht verletzen noch etwas umerfangen wollen / welches 
zum Nachtheil unb Schaden ihres unter ſich gemachten Buͤndnuͤſſes 
gereichen koͤnte / zu deſſen vollkoͤmmener und feſter Haltung Se. Maf. 
fit nicht geſcheuet hat / Seine geheiligte Perſon / das Blut ſeiner Un⸗ 
terthanen ſamt ſeiner Reiche unb Provintzen qu wagen und in Gefahr 
zu ſetzen. (Comi ſich maͤnniglich noch er innern / in was für duſſer⸗ 
————— 








070.4 : APPENDIX. . - 
aj. auff beſchehene Reqvifition ſuch nidi geweigert hat / ſchcten 
in bas Kriegs Feuer / welches die onrcinigten Provinben unb cheüs 
Allürten rings umgeben hatte / zu fürem / ſelbige aus ber bedroheten 
eda gueraenjusb mitinca called Gefahr unb llagids 
c zu theilen 
uffwas Art und Weiſe €. 991aj. bicfcé angefa 

uno ber Hiutzen / ſo dem gemeinen Weſen / wie infonberbeit i 
ren Hochmoͤg. daraus entfproffen/iftoffenbar unb Weltkuͤn⸗ 
dig / und ift deßwegen die Wiederholung deſſelben allhier ohn⸗ 
nothig und uͤberfluͤſſig. Ein ſicher uno ruͤhmlicher Friede iſt 
izunder / eines ieden vorgeſtecktes Ziel zu erreichen: Hieruͤber 
muß man cactiren/ob bít allerſeits gepflogenen Verpflichtun⸗ 
gen in ihrer Krafft verbleiben ſollen / und nicht allbereit ge⸗ 
machte Conditiohen annehmen. Es iſt zu unterſchiedenen 
mahlen durch gnugſame unb unwiderſprechliche Gruͤnde rc- 
monſtrirt worden / was fuͤr Inconvenientien unb Unheile ein 
Stillſtand ber Waffen itzunder unterworffen zu ſeyn ſcheinet / 
wann Ihre Hochmoͤg.ſtaͤrcker bewogen werden / ſolchen mit 
ranckreich anzunehinen / Ihrer eigenen Angelegenheiten 
alber / und derer / bie in gleichem Intereffe mit ihnen ſtehen 
fonte ; ſo wil man zum wenigſten ber —— daß 
dieſer Abſehen bie jenigen / derer Zuſtand ber Sachen von 
bem ihrigen gantz unterſchiedlich iſt jnicht obligiren / daß man 
bit Conditionen dermaſſen einrichten werde / daß des einen von 
ben Alliirten Vortheil nicht zu der andern gaͤntzlichen Unter⸗ 
ganggereichen móge. — 15b gleich bie Frantzoͤſiſchen Waffen 
allentbalben / wo fie fid) binteenbrmgttitlioen portgang gt 
winnen / ſo muß doch deßwegen die dtantíg eit der boben 
Allirten / welche das gemeine ĩntereſſe fo heiliglich au ihrer Er⸗ 
haltung zuſammen verbunden / keineswegs verletzet werden. 
Dieſe Tůgend wird ihnen Ehr unb Ruhm bey ihren Feinden 
felber zu Wege bringen; da hingegen bas Widerſpiel allen zu 
ewigemn Schimpff unb Schande gedeyen / unb einem nad) 
deniĩ andern alles Ungluck uͤbern Hals ziehen mug / ui Ur⸗ 

prung 


«MA. -—U -A—— aH uu e uu — — 
: ( 


t Mié idir og 
fpruita fie erſt su ſpaͤte erkennen werden / wann nemlich für 
— Mittel ver ſchwinden werden. pus 
eC brift.Soníg bat venen General⸗Staaten einen Curs 
n Termin geſetzet / gegen Seine Maj. tiber bero Schreiben 
klaͤrung zu thun ie Vorſichtigkeit ſeiner Rathſchla⸗ 
gung hat wohl geſehr / daß dieſe geringe Zeit nicht genug waͤre / 
alſlen intereſſirten ſattſame Nachricht AR eben / es iſt 
auch unſchwer zu urtheilen / zu was Ende fol 
Kv. Solte man aber ſich deſſen ſo / wie es iſt / bedienen / fo ift 
man des gaͤntzlichen Vertrauens / daß yore Hochmoͤg. befag⸗ 
te Termin ihren Allirten nicht nod) mehr verkuͤrtzen werden / 
als ihnen von ihren Feinden fftefmartoitat tvorben / unb fid) 
alſo nicht mít ſolcher Reſolution uͤbereilen / worinne die Seit ei» 
e halben Tags fit ihre Precipitation bereuen machen fonte. 
Aber fuͤr allen Oingen erſuchet / hoͤchſtgedachte Se. Majeſtaͤt 
und in ders Namen Ihr Extraord. Abgeſandter / Ihre Excel. 
die Hn. 9tbgefanbten Ihrer Hochmoͤg.· aun hoͤchſten und effe: 
rigſten / ihre Dienſte und Muͤhwaltung / ſo viel moͤglich / bey 
denen Hn General Staaten anzuwenden / daß ſie fid) nit 
von deñſelben abſondern / welche alles für ſte zu wagen kein Be⸗ 
dencken getragen / und daß zum wenigſten man ſich unter ei⸗ 
nander den gůten Willen conlervire / obgleichbißiveilen die 
ſchuldigen Mittel zu mangeln beginnen ſolten. Ihre Hoch⸗ 
moͤg.koͤnnen ſich verſichert balten/vag € Maj. ſich keineswegs 
von ihren guten Rathſchlaͤgen entfernen werde / fat ihnen a£ 


t und daferne Ce Waj. (ine Sicherheit irr bent 
noe koͤnne (o iſt ſte bereit / affofort den Krieg ju verlaſſen / 
und mit einem eben fo fridſamen Gemuͤthe die Waffen nieder⸗ 
zulegen / als Sie ſolche zum Incereffe der Allurten / großmuͤthig 
ergriffen hat. 


Geſchehen zu Nimoͤnen bei 10. Jun.ie78 E 


- 


kes / was bic Ruhe befoͤrdern koͤnte / —— 
| (eben. 


s geſchehen 


36 ME ATPBENI'IK. 

Mems rial bes Abgeſandten won Seiner Gomdwpm. 
Duurchl zu Brandenburg / den Frieden betre ffende/ vomio. In 
| 1671, DV NT 
ey Achdem bar Extraordinar Abgeſandte tnb Gevollmachcigte 





Cr. Churfl Durchl von Brandenburg burd) die Comnju- 
nication,fo unter den Miniſtren der ohen Allirten im Hach 
geſchheniſt / geſchen hat / daß der Aller⸗Chriſtl. Koͤnig auff diechm 
durch Seine Excellentz den Herren Abgeſandtenvon Beverning / gs« 
ſchehene Propoſiuan Ihren Hochmoͤg. den Herren General⸗S 
ten der vereinigten Niedenlande / durch eine jchriffilich Declararion den 
a. Sun. zu Wetteren datirt / eingewilligt hat einen Stillſtand von x. 
Wochen / vom r. füufftigen Jul. anzurechnen / innerhalb ſolcher Zeit / 
nach allerſeits Communicirung / ihrer Allürten Confens;ben | 
au ſchlieſſen / aussumirdea ; mit der Bedingung / —— Hoch⸗ 
mog. S. Aller⸗Chriſtl Raj verſprechen / daß / daſecrne fic Zeit waͤhren⸗ 
n Stillſtandes ihre Allürten nicht oap foͤntendie durch 
Franckreich angettagene Canditionen anzunehmen / fic heoftbei wi⸗ 
der ihn unb ſeine Alluͤrten / ſolange dieſer Krieg waret / vicht ofütirtu 
ſollen / und daß der Hrrr Hertzoa von Luxemburg / Seutralvan da Ax⸗ 
mee S. Koͤnigl. Majeſt Befehl hat / dieſen Monat Tug, bie Ahewort 
darauff von Ihren Hochmoͤg zu erwarten: So hat er vllt. unter⸗ 
laſſen / Sr. Churfl Durchl. ſeinem Herrn / oon 6dagtet Declanation 
Nachricht ju ercheilen und daruͤber dero Befehl su begehren / welchen ex 
igunb gemaͤrtigiſt. Unterdeſſen befindet ex ſichabligite / vorher zu gne 

unnern / daß / weil S. Churfl. Durchl.allezeit ein groſſes j 
^ auff bic Auffrichtigkeit / guten Glauben und Gerechtigkeit 
Hochmoͤg geſetzet / als ſeine langgeweſene Freunde und Bundegenol⸗ 
ſen / derer Intereſſe ſo nahe mit einander verbunden / verſichert fie ſich / 
«$ werden Ihre Hochmoͤg. Cr. Allerxhriſtl. Maj nichts verſprechen 
Amb cintoilligen/4o ihrer Alliance zuwider lauffen / oder einigẽ 
Sr. Churfl. Durchlerwecken moͤchte / als welcher weder ſein £a 
und Leute / noch ſein eigen Blut geſchonet / Ihre Reſpubligous der 
gaͤntzlichen Verwuͤſtung und Untergange zu erretten / welche ihr — 














APPENDIX 


—— bem Daupt c webere / icdem ken; . 
8 avon abgeriſſen waren / welche bod) durch die 
tc Gottes nachgehends gluͤcklich wieder Daran chán be Uber 
bas fo wird Gc. Cburfürft. Durchi.ſich fo vieler Diſcretion von 
ect Hochmoͤg verſehen koͤnnen / daß / nachdem Se. Aller⸗Chriſtl 
[T ber nen m goném —— — wollen / um dem Ds: 
$08t von Luxem utg Ihre efolutionbf einzuhaͤndigen; 
dieſem Termin / zu Præjuditz Sr. Churfurſti. Durchl. nicht vat, 
tzen / ſondern deroſeiben eine bequeme Zeit laſſen werden / bamít derſelbe 
alles in reiffe Berathſchlagung ziehen / und (einen Minſtren / fo wohl 
hier / als anderswo / daruber benoͤthigee Befehl daruͤber ertheilen koͤn⸗ 
ne. Cc —— 0L Durch cbe auc auſſer allem Zweiffel / Ihre 
Hochmoͤg. werden niemahls etwas tractiren / viel weniger bae geringſte 
emit Franckreich ſchlieſſen / ſie haben daun / vorher Sr. Churfi. Durchl. 
die iori. zuwege gebracht / die deroſelben in dem 14. unb 24. 
Articul bet Alliance verſprochen worden / und ſich ebendieſelbe Sue» 
Lo unb Macht / im Anſehen / Ihrer Alliitten / reſervirt / bic Se 
ler⸗Chriſti. Maj. ſich fónte ober wolte / in PFaveur ſeiner Bundsge⸗ 
noſſen / reſerviren: Und das uri ſo viel mehr weil Churfuͤrſtl. Durdi. 
dieſen Krieg nicht aus Wolluſt angefangen / ſondern um bic Nied atate 
bt zu fafoiren/unb ſeine eigene Laͤnder fuͤr fremde Rauberey / un Ver⸗ 
wůſtung qu verſichern unb zu erhalten; unb weil Seine Churfuͤrſel 
Durchl. vom Anfange dieſes Krieges bif auff dieſe Stunde nichts lie⸗ 
bers einen reſonnablen umb ſichern Frieden / gewuͤnſchet unb begehret 
hat / ſo wird dieſelbe auch allezeit für —— ————— 
der Conditionen / wodurch man darzu gelangen fan chun werden: wo⸗ 
rinne ſie ihre Moderation unb Betrachtung ber gedachten nothdrin⸗ 
genden Urſachen / die Idre Hochmoͤg zu dem rim bewegen / klaͤr⸗ 
lich an den Tag geben wil; falls ſie ihren Zweck dadurch wird errei⸗ 
ehen konnen / weicher auff nichts anders / ale auff bícaligantine Cot 
ítbtr hohen Bundsgenoſſen und Ihrer eigenen Laͤnder gerichter 
iſt. Dieſes iſt es / was beſagten Abgeſandten Ihr. Ihr. Excell. 
Excell. den Herren Abgeſandten und Gevollmaͤchtigten Ihrer Hoch⸗ 
moͤg pe ib befinden / hat remonſttiren P | von ihnen be⸗ 















w- 
id 


KPPENDIX  — — ——-— 
eo chren Herren unb Principale wider elici 





grehreade / den Jaehalt die⸗ 
reme Cad cone ref Reflexionbatatiff 4u machen / waun 


aber eine Cache von ſo groſſer Importance deliberiren werden / 
tt auch daſſelbe durch ihren Glauben unb. hochweife Conduite, 
(o viel ale moͤglich iff/jauchoriren. ! 
Gecſchehen ju Nimoͤgen denio. Jun 16078. 


Memorial ſo dem Koͤnige von Engelland durch die 
Abgeſandten des Koͤnigs von Daͤnnemarck unb dem Churfuͤr⸗ 
ſten von Brandendurg præſentiri worden ben rj. Jun. 1678. 

SIRE, . m 
.— (Gnábia(tet Koͤnig / 

34 Uff allergnaͤdigſte CGerorbnung unb Befehl / Cr. Koͤnigl. Maj. 
M Daͤnnemarck unb Norwegen / toic auch Sr. Ghurfürfil, 
MDurchl su Brandenburg / repræſentiren Ew. Majeſt. nacbfote 
gends unterzeichnete Excraordinar- Ambaffadeurs und Abgeſchickte. 
An ſtat / dem gemeinen Ruffen / ſo durch die Stadt gehet / Glauben 
beyzumeſſen / als wann Ew. Majeſtaͤt entſchloſſen waͤre / einen Abge⸗ 
ſamten / und zu gleicher Zeit cine Flotte nach Norden zu fehicken / den 
Schweden daſſelbe / was unſere Principalen derſelben abgennommen / 


wieder zu ſchaffen / auch ſtat einiges Mißtrauen zu ſchoͤpffen wegen 


N 


der gethanen Declarationen bte Frantzoͤſ. Abgeſandten allbier / ats 


waͤre Ew Majeſt mit den Herren Staaten einig worden über bas 


Project, welches ber Aller⸗Chriſtl. Koͤnig von unſern Herren unb der⸗ 
ſeiben Bundsgenoſſen acceptirei haben; dazu auch noch ferner / flat 

Vorgeben beſagten Frantzoͤſ. Abgeſandten ju præſumiren / daß 
bic Staaten dieſelben darzu zwingen helffen wolten / die gegenwaͤrtig für 
Thr Heyl und Wohlfahrt im Kriege begriffen ſind; leben unſere Her⸗ 
ren der gaͤntzlichen Zuverſicht / und Unterzeichnete verſichern fic/ 
Krafft der mit € Maj getroffenen Alliance, fuſſende auff (cin $6; 
nig. Wort unb Ehre / und den vernuͤnffligen Staats⸗Grund / welcher 
tic Potentaten unaufloßlich zuſammen verbindet; bof Ew. Majeſt. 


nicht 


^. dt aflárt/ daß die davon hin und wieder gcfübrten Reden garbtut 


———— au 


siéreotofi eit iu Reſtabclrungunſerer [cbe man 

tden heiffen / de mi Gef —— ir colat / —— 
Leure / Schweden zu daͤmpffen / auff 

Franckreich die Mittel benommen wurden / bas Heu. Reich us 
gendodie gaus⸗ —— 

CH hat wegen der Gefahr ber taͤglich anwachſenden 5* 

Machfa fr Da bae » ge cae eſen dermaſſen vorcheilhafftig unb 
geneigt herausgelaſſen / und ſich in vollem Parlemente ber. gedachtes 
Friedens⸗Project mit Franckre ich mit ſolcher Billig⸗ und o eed 



















lich bie ſchlechte /Eftimi , m weicher Ihre Maj. bey bem geheimen 
ten ends Smau E 






ſey / in was für Gefahr die et 
| (mmus —* Regirſucht / und fedi — ſenigen / die bey 
allen Geiegenheiten jederzeit fich heimtich fültgefetct/ denen mit Ihrer 
Majeſt getroffenen Vernaͤgen keineswegs nachzukommen / als ſo ſer⸗ 
nt ſie ihren / eigenen Nutz allein dadurch zu machen / vermeynet haben / 
zumahl wann fic dabch Ruhm unb. Ehre ſich daher getroͤſten 
koͤnnen. Und wolte 65 D 4. 2E daß oureb ungluckliche U⸗ 
nordnung und unwerhoffte Uneinigkeit &$y. Majeſt. von dem vorge⸗ 
nommenen Kriege nicht verhindert unb abgehalten —— unſere 
Zeinde ſchon ihren ſcheinbarlichen Nutten gezogen / und dahero ſuchen / 
alle zu einer ſchaͤndlichen uter fang ——— 
der Alliance unterbenen ſaͤmtuchen hohen Confoœderirten. 
Lire, daferne ihnen ſolchts von ſtatten gehet / wo das Mißtrauen / die 
chheit unb Untreue des einen gegen den andern / bey (o geſtaiten 
ba — 
gemeinen nicht conjungiret / fo 
enfctlbar daraus erfolgen / was bít nr ri Franckreich aus⸗ 











zurich⸗ 


w- 
—- 


| kKPPENDIX | . 
foeu Juhalt dieſeo ihren Herren unb Principalei idi 


Aerei Cache von(o aroffcr Importance deliberiren werden / 


| — Se non jo gre Reflexion barauff 4u machen /wann 


auch daſſelbe durch ihren Glauben unb hochweiſe Conduite, 
(o viel ale moͤglich iſt / zu authoriſiren. 
Geſchehen zu Nimoögen denio. Jun 678. 


Memorial / ſo dem Koͤnige von Engelland durch die 
Abgeſandten des ónigo von Daͤnnemarck unb dem Churfuͤr⸗ 
ſten von Brandenburg præſentiri worden ben y "fum, 1678. 

SIRE, | 
CGnaͤdigſter Koͤnig/) 

Uff allergnaͤdigſte Verordnung und Befehl / Cr. Koͤnigl. Sof, 
M Daͤnnemarck unb Norwegen / toic auch Sr. Churfürft, 
MDurchl zu Brandenburg / reptæſentiren Ew. Majeſt. nachfot⸗ 
gends unterzeichnete Excraordinar- Ambaffadeurs und Abgeſchickte. 
An ſtat / dem gemeinen Ruffen / ſo durch die Stadt gehet / Glauben 
beyzumeſſen / als wann Gto. Majeſtaͤt entſchloſſen waͤre / einen Abge⸗ 
ſaumten / und zu gleicher Zeit cine Flotte nach Norden ju ſchicken / den 
Sch weden daſſelbe / was unſere Principalen derſelben abgennommen / 


wiäcder zu ſchaffen / auch ſtat einiges Mißtrauen zu ſchoͤpffen wegen 


N 


der gethanen Declarationen des Frantzoͤſ. Abgeſandten allhier / als 


waͤre Ew Majeſt mit den Herren Staaten einig worden uͤber bae 


Project, welches ber Aller⸗Chriſti Koͤnig von unſern Herren unb der⸗ 
ſeilben Bundsgenoſſen acceptitei haben; dazu auch noch ferner/ ſtat 
tad rDergrbm beſagten Srantóf. Abgeſandten gu præſumiren / taf 
bic Staaten dieſelben darzu zwingen Defffen wolten / die gegenwaͤrtig fuͤr 
ihr Heyl und Wohlfahrt im Kriege begriffen ſind; leben unſere Her⸗ 


ren der gaͤntzlichen Zuverſicht / unb Unterzeichnete verſichern ſich / 


Krafft der mit €; Maj getroffenen Alliance, fuſſende auff (cin Kö⸗ 
nigl. Wort und Ehre / und om vernuͤnfftigen Staats⸗Grund / welcher 
die Potentaten unaufloͤßlich zuſammen verbindet; bof Ew. Majeſt. 


nicht 





Grimes Projc& mit Franckre ich mit ſolcher Billig⸗ und Ordre 
keit erklaͤret / taf die davon hin und wieder gefuͤhrten Reden aar 


gnugſam wiſſend ſey / in was —— 
| ——— Nub Dk —— Pp Hochmuth ber jcuigen 


——— — — — — — — — 


auſchwa daraus erfolgen I was bít a^ ri 3t 


MP PEENDIX (7 » 


nideumatofjes tob /moo jui Rcſt abllirung unferer [eibi rmanatcni. 
Pei peiflen e eni Ghofabr —* Perſon / ihr Blut / 3 
Peu Mm — / auffacopffert haben / damit aljo 
Franckreich bie Mittel benonwnen wuͤrden / bas Heil. Reich uud fot 
gendodieg ange tOinfüro nícht weiter zu beunruhigen. 
hat wegen der Gefabr —— — 
Mach ſich für bas gemeine Weſen dermaſſen vorcheilhafftig umb 
geneigt herausgelaſſen / und ſich in vollem Parlemente Aber gedachtes 





















lich die ſchlechte /Eftimi , in welcher "Vir c Raj. bd Dom ads 

Rath von Franckreich ſchweben qur Gnuͤge zu verſtehen gegeben / üv 

bem ſie nichts als Mißtrauen unter denen erwecken / derer Wohlfahrt 

—— 
Bere twiligken P irtas bae gemeine 





Waſen den Krieg anj 
—— — ttícbt zu glaubenſtehe / daß Ew. Sire 





ederzeit fid heimlich füracfetet been mit Sheer 
ie axtroffenes —** keineswegonachzukommen / als (ofer 
ne fie ihren / eigenen Nus allein dadurch qu machen / vermeynet haben / 
zumahl toann fic dabch Ruhe unb. Ehre fih daher getroͤſten 
koͤnnen. Und wolte GOT T / daß darch ungluͤckliche U⸗ 
nordnungund unverboffte Uneinigkeit €. Majeſt. von dem vorge⸗ 


nommenen Kriege nicht verhindert und abgehalten waͤre / davon unſere 


Feinbe fion ipren (chcinbarticen SOtengeiogavunb Daferefuchen/ 


alle zu einer ſchaͤndlichen Unterwerffung ju dringen / zu gánsticher Zer⸗ 


reiſſung der Alliance unter denen ſaͤmtlichen hohen Confœderirten, 
Sire, daferne ihnen ſolches von ſtatten gehet / wo das Mißtrauen / bit 

chheit und Untreue des ſmen gegen der andern / bep (o geſtalten 
Sachen die Oberhand behaͤlt: wo Ew. Majeſt. ihr Intereſſe mit 
der gemeinen Wohlfahrt ber Gieiftenlieit nicht conjungiret / fonus 


Mid 












-— 


P | APPENDIX. 2 
auriditen ſuchen / neutnch dah keine Alliance fuer (ep/ ab degy* 
$mibrotmoraus nichts ale hoͤchſt gefaͤhrlich unb Dóchg 
che folgen werden. Sire, es ſteht in (ftv. Maje 
kt 












zjeſt. Macht / biete — 
wieder zu ſtaͤrcken / und die noch beſtändig ſtehen / darbey zu 
. ebolten/unb burch eine ſtandhaffte Vereinigung mit ihnen gant Eu⸗ 
gopa in Sicherheit und Ruhe wieder zu ege 5. bani ener fan beſſer 
$t Frieden geden / als dean derſelbe / der maͤchtig iſt De Sri zu fal 
eer Und wie koͤnnen die Confóbcrirten an ihrer Wolfahrt zweiffein / 
wann Co. Majeſt —E Und wie kan Ew. Majeſtaͤt 
ten wegen des Ausſchlages mres rũhmnchſi 
— fich fo feſte mit cinander verbinden Der Kaͤpſer und der 
Konig von Hiſpanien haben Cm». Maje fi. ifc Alliancen angeboten; 
umb weil unjere Principalen [chon durch cin unaufloͤßliches Band beg 
Freund ſchoffe verciniat (inb/mit bem Herrn Viſchoffe won Gui 
und denen Furſten von Braunſchweig uno Luͤneburg / ſo erbieten 
alic/auff bilige unb gebuͤhrende Conditionen zuſammen in ein off· und 
defenGv-Alliance rit (to. Majeſt zu Befoͤrderung beo gemeiuen 
Meſtens / ſich einzulaſſen. Und damit Ew. Majeſt fc verſichere in 
ihren gerechten Anſorderungen wider bic Cron Clyde morantem 
gemeinen Wohlſtande nicht tomiger gelegen ais de eigenen Cid 
brit der Allurten / ſo wollen fic ſich / dire zu allen Ihro hohen Intereſ⸗ 
(cu auffs allerſeſteſte unb verdindlichſte / als ow. Majeſt to verlangen 
wird / verpflichten / zur Verſicherung des allerruͤhmlichſten und heil⸗ 
ſamſten Vornehmens / ſo jemahls ein Stónig unterfangen Dat. Wir 
wollen ume bier nicht laͤngenauffhalten / alldieweil wir feinen Zweiffel 
tragen / daß Ew. Majeſt. dey (o hoher und dringender Noth / nach Ihrer 
hohen unb ſonderbaren Klug⸗ und Weißheit / es ſattſam erkennen unb 
aAwegen werde: wnbalfetoarten wir nur / bif ſie uns Gelegenheit au 
bit Hand giebet / daruͤber zu tractiren: wir wollen nur allein allhier bf» 
ſeiben Erwahnung tbun/unb hernach durch wahrhaffte unb grünbli che 
Dew cißthůmer darſtellen / daß die Reftabilirung unſtrer Herren in ih⸗ 
tc Herrſchafften unb. Freyheiten / wie auch vic Mayutenirung Dci 
Conqveltcnfürifre Alhirten / eine der Chriſtenheit hothſtnothwendege 
Sache (ep / und dem abſonderlichen inereſſe Cv. if. bocherer 
0 | | táge 



















— 


| | (0 ÁÀPPENDIX 20 4r 
traͤglich / darzu auch aus ben Anforderungen Frauckreichs wider Hi⸗ 
ſpanien folget ; und in Anſehung Sr. Koͤnigl. Majeſt. von en 
mard eine wiedererſtattende Gerechtigkeit ſey Srafftber letzten Frie⸗ 
dens⸗Vertraͤge der beyden Nordiſchdn Cronen. Wir koͤnnen auch 
keine ſtaͤrckere Verſicherung geben der Treue unb Feſthaltung / weiche 
unſere ara Principalen gegen Ew. Majeſt. erweiſen werden / wann 
dieſelbe ifire Alliance anzunchmen beliebete / als derſelben zu Gemuͤthe 
su fuͤhren ſo viel getreue unb ſtandhaffte Handlungen gegen die Alliic- 
en und erwieſenen Eiſer gegen die Feinde / von denen der Koͤnig bet. 
Herr —— i Alliirten mit unverzagtem Muthe auff 

allen Seiten lieber die aͤuſſerſte Gefahr unb Noth erwarten wollen / als 
ben Project eon Franckreich Gehoͤr ju geben / oder von memand / es (cy 
wer ce wolle / verworffene Conditionen anzunchmen. Und hiezu 
verſehen ſie ſich / von Ew. Majeſt geholffen zu werden / wie hinwieder 


Ew. Majeſt auch auff ihren guten Glauben unb Verpflichtung fich 


verlaſſen kan / als welche nichts verfdumen werden / ſolches umb ihr hohe 
Perſon / durch Befoͤrderung des Intereſſes der Gron / wuͤrcklich hin⸗ 
wieder zu verſchulden. | B 
Zu Londen den 15. Jun. 1073. 
A. C. D' Oldenburg, 
D. Lindenau. 
L. B. De Schvverin, 


Memorial ber Miniſter bes Koͤnigs von Dennemarck / 
des Churfuͤrſten oon Brandenburg / der Hertzogen von Braun⸗ 
ſchweig und Luͤneburg / und des Biſchoffs von Muͤnſter im 
Haage reſidirende / denen Herren General⸗Staaten sc, piæ- 
ſentiret den 15, Jun.i078. 

Achdem unterzeichnete Extraord. Envoyés Sr. SUtaf. von 

— und Norwegen / Eatraord.Deputirten Sr. | 

Churfurſti. Durchl von Brandenburg Minifter unb G*eoolb 
maͤchtigten Ihrer Ihrer Durchl. Durchl. ber Hertzogen von Zell und 






Woiffenbuttel / und Reſident S. Durchl. des Herrn Biſchoffen umb 
a J 5 " Fuͤr⸗ 


& APPENDIX : 
Fanſten von Dean ſter / geſchen heben / daß bic Henm en Generale £staaa 
ten im Wercke begriffen ſeyn / ber die Erklaͤrung ju deliberirey [: a 
bcr Uic Chriſil. Koͤnig von ihnen begehret / uno irem Abgeſamten/ 
dem Herrn von Beverning Den 1. dieſes ſchrifftlich uͤberreichen laſſen / 
befinden fic fict verpflichtet im Namenihres Herren wegendes An⸗ 
cheils / ſo dieſelben ineiner Sache gaben / (obie Tractaten insgenein 
betrifft / denen Herren General⸗ Staaten ihr hohes Vertrauen / ſoſte jus 
derſelben Auffrichtigkeit tragen / zu Gemůthe zu fuͤhren / bausit fie 
mihts verſprechen mogen / welches bem (o heilig unb ſolemnel gemache 
Vabandaufſen zuwider lauffen unb nachtheilig ſeynkoͤnne. € 
mermnbie fon. Deputiten ber Herren Gencral⸗Staaten ſich iu 
erimerntoiffen/bof ſie gegen due Mini(trenber Alliirten &$ bden Con- 
ferengen / vom 24. und25. May deßwegen noch oon neuem Veſ⸗ 
cherung gethan / und durch unterſchiedliche Reſolutionen der Herren 
Generai Staaten wieder confirmirt worden; alo unter andern be 
15 angſten Octobr. und 25. Way. des verſchieuen yore. Eoiſt eine 
Klugheie des Feindes / eine Sache ju preſſiren / wemit ertuche auders 
ale turc Ubereilung auszukommen ſich getraue Eoſcheinet / alsß 
ſey ſein Vornehmen eintzig dahin gerichtet / das heil. Wand ber Allür⸗ 
ten zu zerreiſſen / und wann er (ic alſo von einander getrennet / mit deſto 
leichter Mũhe einen nach bem andern uͤber einen Hauffen zu werffen. 
Unerzeichnete ſindder Meynung / ce werden die Herren General⸗ 
Seaaꝛen / nach ihrer hohen Klugheit und Beſtaͤndigkeit / nicht ſelbſt den 
Temnu ihrer Declaration vgfürgen/ebeunbbevor die Herren Prin- 
eipalen der Unterzeichneten über eine fo wo Sache ibre (std 
rung einſchicken koͤnnen: Viel weniger / ba fic fich mit dem Feinde 
incines Friedenſchluß ohne ihre Alliirten einlaſſen werden / biß fie ire 
Intereffe indemſelbenbeobachtet / toic fic auffe moͤglichſte zu thum 
durch ſo feſte Reiolutionenverſprochen haben / welches auch die wahr⸗ 
haffte Intention bet Tractaten / das innerliche Vertrauen / bic Ver⸗ 
nun(ft und Billigkeit / und endlich oic allgemein⸗ Sicherheit ber hohen 
Allirten erfodert. | nM 
| Dieſes ift berein&iaeDumct/fe bit atem Principalenter Ultu 
terzeichneten in dem Frieden fudtev/uno wann fokterín deucſelben / fo 




















—— — — A — — — - "NN - 


APFEND IX. | 6 

von eiude vorgeſchlagen morbau fich befinten folee / wurden fie niches 
libere wuͤnſchen / als ſamt denen Herren General⸗Staaten bem Krie⸗ 

ge ein Ende zu machen / durch welchen ſie nichts / als die Erhaltung die⸗ 
fco Eſtats und ber allgemeinen Sicherheit / geſuchet haben. Weil 

aber die ſer Friede vielmehr cin rechtes Geſetze / unb dahin angeſehen zu 

ſeyn ſcheinet / gantz Europen auffs letzte dergleichen zu geben / und wel⸗ 

cbe unt Ehre und Repuration ber Partheyen nicht beſtehen fan. / bie 

ſonſten nicht ausſchlagen / am beftimmten Orth einmuͤthiglich barüber 





zu tractireen: So ſeynd Unterzeichnete beglaubet / daß die Herren 


General⸗Staaen ſelber ihren Herren drein ju conſentiren nicht ras 
then / ſondern viel cher ihrem Schluſſe beyſtimmen werden / viel lieber 
die duſſerſte Gefahr unb Unheil zu erwarten / als einen ſolchen Frieden 


anzunehmen / welches beydes ihnen und dem gantzen gemeinen Weſen 


un muͤlich andero / als hoͤchſt verderblich / ſeyn fan. 


Es wird denen Herren Deputirten nicht unwiſſend 
ſeyn / daß ſie von wegeñ der Herren General⸗ Staaten eben 
auff dieſe Meynung geredet / und gegen die Miniſtren der ho⸗ 
hen Allürten dieſe Beſtaͤndigkeit in den Conferentzen proe 
allemahl unb foofft von des Feindes vermuthlichen Vorha⸗ 
ben dieſen Eſtat von den 9f(lrten abzuſondern / gehandelt 
worden. if auch ohne allen Zweiffel bad Fundament aller 
Tractaten und der allgemeine Ruhe / und verſprechen ſich Un⸗ 
terzeichnete daß ee heute die Zeit ſeyn ſoll / da ſie die Wirckun⸗ 
gen ſo groß vitbíger unb Ruhmwuͤrdiger Entſchlieſſungen 
von dem Eſtat zu ſehen verhoffen. Sie bezeugen auch / daß 
anff eben dieſes Vertrauen ihre Herren gemeldte Tractaten 
mit den Herren General⸗Staaten alo unb weßwegen 
fic ihre geheiligte Perſonen / ihr Land unb Leute ín bíe Gefahr 

ſetzt und gewagt haben / dieſen Eſtat von des Feindes bedro⸗ 
—* Unterdruckung zu befreyen / wofuͤr ſelbiger auch hinfuͤro 
noch nicht ſicher unb ruhig ſeyn kan / als eben durch das Mittel 
derſelben getroffenen Alliantzen. | 


Dannenhero verſehen ſie ſih gegen bie Herren erit 
; 7 Staa⸗ 





64 | APPENDIX. 
Staaten / bafifie ſich der Wirckungen einer pootifommene n 
Aſſiſtence erinnern / und hingegen auch ihre Satisfaction beo bs 
achten werden / ehe ſie ſich in einige Friedens⸗ Handlung ein⸗ 
laſſen; unb dieſes umb fo vielmehr / weil fie allezeit bereit 
ſeynd / alle vaífonnable Conditionen FECHA durch bil⸗ 
lige und gelegene Mittel und Wege ſich dahin zu bearbeiten / die 
benoͤthigte Friedens⸗Inſtructionen ihren Gevollmaͤchtigten 
gegeben baben ; unb weil fie keinen Zweiffel tragen / daß die 
xerray General⸗Staaten eíneibrem eigenen Heyl und Wohl 
(abrt bodyftntpigte Obligation nicht obſerviren werden / fo 
bemuben ſie ſich nicbt/bie hoͤchſte Gefahr und Noth / ſo aus e 
ner Trennung entſpringen wuͤrde / weiter fuͤr Augen gu ſtellen / 
aud) um deſto mehr / weil die Herren General⸗Staaren ſolche 
ſelbſt nach ihrer hohen Wiſſenſchafft conſideritt haben / unb 
weil Unterzeichnete nicht noͤthig zu haben vermeynen / im 
Namen ihrer Hn. Principalen gu declariren!/ daß fie nichts ver⸗ 
antworten uũ unſchuldig ſeyn wollen an allem Unheil und Un⸗ 
gluͤck / welches unausbleiblich dadurch verurſachet werdẽ ſolte. 
Geſchehen im Haage deni5. Jun,i78. 
| | Grkezeichnet 
Meyer Cron, 
| .  . A Romsyxinkel. 
- Muller & Norf. | 
Declaration an bic Ambaſſadeur Ihrer Kaͤyſerl. Maj. 
fo in der Extraord. Conferent; bet ſaͤmtlichen hohen Alliic- - 
ten zu Nimoͤgen ben 20. Jun.1078. auff die Propoſition 
ber Staatiſchen Ambaſſ. von Mund aus in die Feder ben 
18. Jun. beſchehen. | 


"i Propofition,bít Ew. Pon cooradtetm uns zu (bum 
en ch gefallen laffen/baben tir ber ange nad) angehs⸗ 
tet. Der Inhalt derſelbigen tvar dieſer: Dag bit 
ferry General⸗Staaten denKrieg nicht mehr fortſetzen foͤn⸗ 
ten / und daß ſie aus damahls angezogenẽ Gruͤnden u y 

" 





APPENDIX | « 


| «hh — fien gezwungen waͤrrn. E. Bxcell 
oum e, Def bartüber zu verneh men/u 
begehrtẽ folded aberni. oon uns: Damit soir nun in dieſẽ Stů⸗ 
cke nichts anfertaffen/uno alles thunmoͤgen / was nne dißfa 
gebuͤhren wil / ſo verhoffen wir oor allen Dingen / daß Ew. 
* iunomit chnen die gantze Welt y. Kaͤhſerl. Maj. Bey⸗ 
fall geben und glauben werden / daß ſie ſich / fo wohl im 
Fried⸗als Kriegs⸗Zeiten / allezeit als ein getreu⸗ und auffricbte - 
ger Bundsgenoͤſſen gegen jebermánniglid) verhalten. Es 
ſt nicht ——— dieſer Materie auffhab⸗ 
ten. Man bat Ihrer Maj. Armee beſtaͤndig im Felde geſe⸗ 
hen / in groſſer Anzahl und in guter A und iſt mehr 
dann zu wohl betant / welcher Geſtalt fic fid) derſelben fuͤr bie 
gemeine Wohlfahrt bedienet / und ſie an Ort und Enden ge⸗ 
brauchet / daman vermeynet / Daß die Noth am groͤſten ſesn 
moͤchte: Es iſt aud ũberfluͤſſig allhier / die Feldzuͤge / da alles 
fuͤr die s ons des gemeinen Weſens getban worden / 3t 











erzaͤhlen. Ihre fiib ihren Alhirten affeseit mit Det 
Wiachn / wie fie gekoͤnt / und nicht / wie fie gerne gewolt haͤtte / zu⸗ 
, egt. ie Aufruhr / die man in Hungarn angeſtifftet/ 
| Io qanportDdtbclant/mb oo man den Tuͤrcken / die 
Tartarn / ja feine eigene Unterthanen / wider ſie angereitzet ge⸗ 
babt/ haben ſie darum in Betrachtung einer ſo groſſen und ag 
nſcheinlichen Gefahr ihre Voͤlcker nicht zuruͤck gezogen / und 
bem gemeinen Iniereſſle der Allurten nicht uni 
einen Mann geſchwaͤchet / ſondern den Mose ong: mit allen 
Kr ahin arae 








afftm beyzuſtehen / haben ſie ihre Armeed dt / bas 
hero der Feind fid) der guten Gelegenheit bedienet / und Frey⸗ 
burg uͤberfalle i piii welches iib fo Sront 
Aingeltgeibeit eerurfadyet. D LP 
Hadben ſchon Ihr. Sidpf Majeſt. ihr ben Krieg zu Hertzen gehen 
laſſen / ſo haben ſie darum nicht minder bie Friedens⸗ Gedancken in bem 
Hertzen grhabte: Und wie Ew. Kxcell. ſelbſt Scugnáf geben koͤnnen / 
ir3. Abgeſandten alles gehan / was zu Beforderung dee⸗ 
Fiedens dienen und gerrichen koͤnnen / unb fecil mon geſehen / daß fei 
fia Theil. J bdo c 





( , 
APPENDIX, E 


(—— su eint billigmaͤßigen Sricben qu gelaugen / ab ble Waß | 
fen verhanden [eon / ſo hat man ſech aud; tapffer wollen gebrauchen laſ⸗ 
jen / wie ſchon zur Gnuͤge vermeldet worden. 

bifimabl auf atn nicht zweifein / daß nicht J. ftáyf. OV f.. 
tit Schmertzen vernehmen werden / Da bic Sachen zu ſolchen Ex- 
rromitaten gekommen / daß man gezwungener Weiſe den Frieden 
machen muß / wo man aicht in groͤſſeren Jammer unb Elend —7 
chen toil. — Ew. Excell. haben uns ihre Meynung — geoͤffuet / 
und die Hiſpaniſchen Jor Abgeſandten haben ſolches 
Was unſere Gedancken dißfalls ſeyn / wollen wir mit ween Torten 
entwerffen. Wir ſinden zuforderſt / daß dieſe Weiſe zu verfahren / 
auff Seiten Franckreichs (indem der Koͤnig Friedens⸗ Couditionen 
vorſchreibet / unb keine Berathſchlagungen unb Tracaren bae 
ruͤber anhoͤren wil) ber Gewohnheit die unter. hohen Potentaten big — 
dato üblícfy geweſen / ſchnur ſtracks zuwider laͤufft / dahero koͤnnen wir 
i gute Gedancken e J torvon (it (o. viel Weſens und 


Mr ce machen / gar nidyt for. 
den Frieden an ſich ſelbſt —— Sy Set. qx. | 
denſelben mehr / als eimger anderer Menſch / und wuͤnſchen / daß «o ein 


durchgehender / allgemeiner Friede "Mibi nud Cube / bis 
ihr einiger Zweck iſt / und die allgemeine Sicherheit / auff welche man 
am meſten in dieſem Frieden bringen ſoll / behauptet werden moge. E. 
Excell maſſen ſelbſi geſtehen unb bekeunen / daß bie Conditioncs, 
welche in der arantdf. Declaration begriffen |. altzuhart ur gewale⸗ 
thaͤtig ſind. Sie haben uns auch felbft berichtet Damon eben 
nicht gezwungen ſey / dieſelbdige in allen Stuͤcken und durchaus ciu 
rou. Sic haben unſere Meynungen —— wiſſen begehret / 
es haben auch darneben die Herren General⸗ date ihre Dienſte / 
— 8* pde rebum Beſcheidenheit unb Billigkeit zu bringen / an⸗ 
erboten wir aber, haben damahlen unſere erhebliche Urſachen 
angezogen / warum wir uns nicht voliglich darũber enifchueſſen / und 
einen ſatten Beſcheid ertheilen koͤnten. 
Nichts deſto weniger erklaͤrten oír ume alie in dieſer Veamm⸗ 
lung vor dem BEES tvir ofc  Alrecativam, 
die 


LI 
v RPM 





APPENDIX. 


bic ben Rdyſer und das RXoͤm. Reich betriffufotau / wie ſie edite, 
Papier eutworffen war / in kene Wege nicht annehmen fénten. Wir 
hoben efft unſere Motiven und Grande angezogen / warum wir nid 
(p ollipsburg wiedergeben / und auch Freyburg nicht ín Srengóf. 
den laſſen koͤnten / haffen audy/bicgantc Weit werde folche 

cig / bellig / und wohlgegrundet befinden. bar ollcbfe[c sachen Ba 
—— ermangeit / J.KaͤyſMajeſt. Ap PH c ge 
fetiome ourrier Bericht zu ertheilen / deſſen Widerkunfft wir 
Unterdeſſen weil wir eic geſinnet / das —— — un⸗ 
ſerer fer edem von allem dem / ſo bem Frieden moͤchte beférbern heiffen / 
zu verabſaͤumen / als bitten wir Ew Excell. nochmahlen / daß ſie chr auſ⸗ 
ſerſtes Vermoͤgen / ( gleich toic ſte uns verſprochen haben) bie Herren 
Frantzoͤſ Abgeſandten qu folgenden Puncten amb Artickeln zu bifpenis 
ren anzuwenden geruhen wollen. 

— I. Daß fic billigmaͤßigere Friedens⸗ Vedingimgen ga um 
vorſchlagen wd" — m 

1L Daß ſie fich mitune in Tractaten einlaſſen / Wii n 

wir für unfcr Theil darzu geneigt / und une zu alla Billigkeit und 
ſcheid enheit anerboten hbaen wollen. 


^ HL Daß man wegen unſerer hohen Allürten nicht ae 
Conſideration habe / als unfet —— de qp ii 
Hoheit / den Hertzoge von Lochringen / welchen am alleruͤbeiſten mít 
ſpi elet 2 betradyte / und daß die —E 
gc gebuͤhrende Sacisfadtion bdekommen moͤgen. 


Dieſes iſt alles [o is bij Euer Excellentzien vorzutragen 
nochig erachtet haben 


Declaration der epi Amboſſadeurs ſo in bet 
o Extraordinar⸗Con i apii Allürten den 20. Jun, t678, 
auff ode Propofition bet —— btt General. 


Cose J ij qup 























e& | APPENDIX. 
T toit uncr auff dißmahl áo veracttagene Angelegenei⸗ 






heraus laſſen koͤnnen / iſt folgendes: Daß wir alles con⸗ 
J miren uti» gut heiſſen / (wie wir ban ſolches in allen 

Staͤcken hiemit tollas confirmirr. und gut geheiſſen haben) was 
durch den Hertzogen von Villa Hermoſa in ſeinem Schreiben / ban: 
3; Jun. 1678. su 25rü fel datirt / gehandelt und exprimire worden iſt / 
une hiermit erklaͤrende / daß wir uus von dem Intereſſe unſerer Con⸗ 
foderirten weder in dem Frieden / noch in bem Kriege / (fo vtel es vot 
Ihrer Eatholiſchen Majeffaͤt / unſermr Herrn / dependiren fan ) nicht ab⸗ 
ſondern werden. . 


Declaration deß Daͤniſchen Ambaffadeurs / feite bee 
"^. Extraordinar- Conferentʒ ber: Hochmoͤg. Herren General⸗ 
Staaten den 20. Jun. 1078. ehen wegen dieſer Angelegenheit be⸗ 

ſchehen. | 0 

Ann man die Zeit / bie (citber Rũckkunfft bro reelleng oes: 

APO rmbon Bevernings vonder Reiſe / die er zu dem Aller⸗ 
Chriſtl. Koͤnige abgelegt / und ſeit ber tit bct Communication: 
Kíter. Verrichtung / denen die im Haag verſammleten Herren Mini⸗ 
fircs bez olere Aliaͤten abfenbcrtidy gefcbeben/crflofien iff [7 in ber: 
uns abgepaſten Zeit eine endliche Declaration im: Namen Ihr. Koͤ⸗ 
eigl Majeſt unfers gnaͤdigſten Herrn / in einer (o wichtigen Augelegen⸗ 
heit zu.thiun / da eine ohnbedingte Decilion wegen Annchmung eincs 
Friedens / oder Fortſetzung beo: Krieges / erfodert wird / ſchon verdop⸗ 
peln ſolte / wuͤrde doch jedermaͤnniglich Augenſcheinlich ſchen und er⸗ 
fahren muͤſſen / daß bic vorgeſchriebene Zeit nicht zukaͤnglich / ſondern 
allzukurtziſt · die nothwendige Ordre von Ihrer Majeſt zu erlangen / 
inſonderheit to- ('eo nicht in ber Willkuͤhr der Bedienten ſtehet: / ihren 
Bberherren qu einem fo wichtigen und weit⸗ ausſehenden Entſchluß 

nach Belieben zu diſponiren 

Aus Beyſorge eines ſolchen Zufalls hat man durch das jenige 
frhhon vor acht Tagen Ihrer Excell oem Juri Exeraord. . Abgeſand⸗ 
txn / eingelegteoss Memorial einen billigmaͤßigen Tetmin begehreret big: - 

. | te» 








| A&PPENDIX. "- 
dito dits iff von: en Hochmeg. bar SyatarGinaab Staaten 
— finc Anmwort Bierauff erfolget. In Gegentheit abey wird bie trino 
gne Noeh / ber fo hohen unb: wichtigen Jingefegenbeitar ). bit Un⸗ 
moglichkeit der vereinigten Provintzen / den Krieg mit ſolchen uner⸗ 
ſchwinglichen oft foͤrtzuſetzen / die nunmehro verlohrne Hoffnung/ 
fo man von der Eugeliaͤnder Huͤiffe geſchoͤpffet gehabt / unb bic ere 
ſchreckuche Macht des Feindes zum Grund und zu bet Richeſchnun 
Gcr Friedens⸗ Lractaten geſetzzet — 
Sewißlich / es wird unfer gnaͤdigſter Herr und ónig: dieſet Ex- 
tremitaͤten nicht: anders / als mit einem hertzlichen Mitleiden 
unb bedauerlicher Sorgfaͤlugleit anhoͤren fónnawv ;. und ſo man ihn 
rãchtig erachtet / daß er zu Troſt und Erleichterung dieſes elenden us 
ſtandes etwas gutes beytragen koͤnne / ſo wollen wir hiemit in ſeinem 
Ramen alle möglichſte Verſich erung gethan haben / daß er eben mit 
ſolcher Heldenmaßigen Tapfferkeit / Sorgfau unb Fleiß / wie er bif auf 
hen heutigen Tag in dem Werck ſelbſt dezeuget / der gantzen Weit vor 
die Augen legen werde / daß die Wohlfahrt ſeiuer Confedetkten den 
errodinfchten Zuſtand ſeiner Ruhe unb" Zufridenheit eiug tb all in 
vtrurfacben konne. Unierdeſſen iſt co mehr bam qu ſchwer / uͤher [ob 
cc Materie / die alfPcreít / wie fie ſeyn folL / geſchimiedet iſtt / uno 
an welcher nicht anders / ale tit Execution und Vollſtreckung / 
fehlet / (cin freye Gedancken zu eroͤffnen / unb ſeinen wohſmeurenden 
Rath beyzutragen. o, ] 
Vergangenen Sambſtag haben Ihre Rxcell dit Herren Abge⸗ 
ſandte der Herren General Staaten / une folcbe Erklaͤrung thun laß⸗ 
jen / daß ire Herren kein ander Mitttl ſehen fi von eiaem jammern⸗ 
chen üntergange / der durch die Ruin der Spauiſchen Niederlande ihe 
nen gleichſam nahe und vor der Thaͤr waͤre au erreten / als den Schluß 
eines gefchwinden und ungeſeumten Frie dens. Sie verſandigten / 
Vns / daß vic Herren Abgeſandten der Gron: Franckreich bereid odia 
mit ihnen und mit allen denen / die ſich dazu vrſtehen wolien / abſonder⸗ 
lic zu ſchlieffen Sie er ſuchten uns / daß wir mit unb neben fem fo —— 
tBce Werck unternehmin ſolten / und verficherten uno zugleich / daß 
tocar der Antwort / die ſie dem Chriftlichſten. Kouge / irc oo 


e- 


C 


. APPENDIX. 


e, Wochſgen Stillſtandes / grbensnd em / ſie vor dem Endedes fou 
fenden Monats allein und ohne uns / um ihres Vortheils willen / zu 
ſchlieſſen wuͤrden genoͤthigt werden / Ob ſchon dieſer Seillſtand der 
Waffen wegen ihres Particular. Intereſſe sent ſo hochnoͤthig waͤre. 
Was bleibt bam ino in dieſer Sache fuͤr Rach uͤbrig / oder worzu 
wuͤrde einc gute Meynung nutzen fóunen ? Wir wiſſen an Scitenun⸗ 
ſers gnaͤdigſten Konigs niches anders bey ber Sache zu thun / als Ihre 
Excellentz. die Herren Abgeſandten ber Herren General⸗Dtaaten deſſen 
zu erinnern / was (ie uno (eb verſprochen haben / nemlich: Daß / wann 
ſie ſchon wuͤrden gezwungen werden / einen Frieden mit Franckreich zu 
ſchlieſſen / daß ſolches barum ihre Herren / die Herren Gaia Staa⸗ 
ceen / ihrer tragenden Schuldigkeit cac ihre Alliirten / Krafft der 
Tractaten / bic ſie gegen einander geſchloſſen / niche befreyen nod) loß⸗ 
ſprechenwuͤrde. Wir erſuchen fic zugleich inſtaͤndig / daß fic mit feb 
cher Vorſichtigkeit in dieſer ſo wichtigen Angelegenheit verfahren 
wollen / daß ſie keine nachtheilige und der Nordiſchen Cron ſchaͤdliche 
Conſeqvens dadurch zuziehen moͤgen. | 
VDer achtzehende Articul der Tractaten / bie Sybre Maſ. mit ben 
Herren Gencrab⸗taaten / im Anſehen dieſes gegenwaͤrtigen Krieges / 
geſchloſſen / gibt klaͤruch au den Tag / wie weit ihre Schuldigkeit ge⸗ 
gen unſern Koͤnig / und unſere Koͤnigs gegen die Herren Gencrab Staa⸗ 
| t. Uns wil gebuͤhren / daß wir uns ſteiff unb. feſte da⸗ 
ran halten / biß wir andern Befehl von unſerm Herrn und Koͤnige em⸗ 
pfangen / alldieweil wir unſerm Oberhaupt unb Koͤnige nicht das ge⸗ 
ningſte vorzuſchreiben haben. Wir beſchweren auch bic atm Ges 
neral⸗Staaten bey dem Allerheiugſten / fo in oͤffentlich geſchworner 
Treue und gegebenem Wort kan gefunden und erdacht werden / daß ſie 
nichts / daß bic Kraͤffte eingegangener unb habender Buͤndnuͤß ſchwaͤ⸗ 
chen / eder einigen Abbruch verurſachen koͤnte / eingehen ober ſchlieſ⸗ 


fn wollen. 
Wir wunſchen den Frieden ſo hoch / als er zu wuͤnſchen ift / unb 
tnifgónncn ihn unſern Allrten auch miht / und wannſie uns nur We⸗ 
ge und Wittel zeigen werden / daß ſolcher Friede ſicher unb. ebetich (eps 
konne / wollen wir chu auff ben heutigen Tag / ja ín dieſem gren 
| an 





0. APPENDIX EE 
annehmen / und in Aerme mie Freuden ſchlieſſen / fa wann Ihre 
Komgl. Majeſt. in Franckreich mit unferm Koͤnige Frieden * 
wil / glauben wir / er werde willig und bereit dazu ſeyn / wann er nur 
— bfc geſunde COernunfftunb einer ſichern Einigkeit gegruͤndet ſeyn 


Unnterbdeſſen bitten wir Gott / daß er alle zeit den Herren General⸗ 
Skaaten der vereinigt derlande ſolche heilſame Rathſchlaͤge ein⸗ 
gebenwolle / deren Ihre Hoheitenwuͤrdig / und den hohen Alliircen , die 
fie in dieſen Krieg eingeftochten / unſchädlich ſcyn / und daß er ior Abſe⸗ 
hen und ihre Handlungen ſegnen wolle / damit ſie zu der allgemeinen 
Sicher heit und Ruhe der gangen Chriſtenheit gedeyen und auoſchlagen 
moͤgen. 


Declaration des Brandenburgiſchen Ambaſſadeurs bé 
20. Jun. 1678. wegen dieſer Angelegenheit. 


Er Brandenburgiſche ſandte fagct : Co ſeymehr als su 
wobibrfant / daß Ihre Churfuͤrſti. Durcbl. ſein gnaͤdigſter 
Herr / (ehe undbevor der Chriſtlichſte Konig wider Ihre 
Hochmoͤg.die General⸗Staaten / die Waffen ergriffen). fid nach fei 
nem aͤuſſerſten Vermoͤgen bearbeitet habe / Franckreich von ſoſchem 
Vorhaben abzuhalten / allermaſſen er baun ſeithero / da bie Flammen 
dieſes Krieges allbereit ausgebrochen / nichts inbruͤnſtigers gewuͤnſchet / 
ele dieſelbige bald ausgeleſchet unb die allgemeine Ruthe aller. Orten 
wieder befeſtiget zu ſchen / und daß er / einig und allein den Frieden zu 
befoͤrdern / in ſo enge Bundnuſſen mit feiner Allurten / und inſonderheie 
init Ihren Hochmog getreten ſey / zu dem Ende auch feine eigene Per⸗ 
(on unb ſeine Laͤnder in die € ange geſetzer / unb feinen Bevollmach⸗ 
tigten zu dieſer Verſamlung Befehl ertheilet / auch feine Befehl mehr⸗ 
malle obi anbem Frieden mit allem Ernſt / £aut der 
Vand naſſen / mi denen Confeedcrircen arbeiten folten / tecto 
ey Banduafſen tb bic Weiſe unb Geſtale / auch bte Richtſchnur / 
zu einem beſtandigen und allgeme inen Frieden / € bcr von alley moge⸗ 
lamt geſchloſſen werdetz ſoll /) zu gelangen / in ſich begriffen. Wa⸗ 
















ATPPENDÍX 


T 
Weiter ſaget dieſer Abgeſandter io Nanten ihrer Chur⸗ 
fuͤrſtl Durchl· von Brandenburg : Esſfey "Voter Excell pet 
Herren Abgeſandten Ihrer Hochmoͤg. der Herren Generab⸗ 
taaten / vor geſtrige Propoũition dieſe geweſen: Daß bit 
Herren Stgaten / ſo wohl im Anſehen ber innerlichen Conttitu- 
uon ihrer Provintzen / als per auslaͤndiſchen Conjunctuten / zu 
ſolchen Extremaͤten gerathen / daß ſte wieder ihren Willen pea 
Frieden mit Franckreich ſchlieſſen müften, — Daß fic zugleich 
wuͤnſchen; Daß ihre Allurten mit und neben ihnen / um Feſt⸗ 
unb Steiffhaltung ihrer Buͤndnuͤſſen und Vertraͤgen / in den 
rieden ſich eíntiejen s Daß ſie dieſes ungeachtet / ihre Repn⸗ 
licq oon dem Untergange / der (br gedrohet wird / zu erhalten / 
den Frieden ohne ihre Confœderirten / wann ſie die von Franck⸗ 
reich vorgeſchricbene Conditiones nicht annehmen koͤnten / qo 
zwungener 2oeife (liefen müften / und daß ip tea der 
Syerren Alurten ſchleunige Reſolution ſordetgen re Maß bey 
m Entſchluſſe unb Penberation, welche dieſe Woche in dem 
Haag f vorgenommen werden / deſid eigentfider zu neymen. 
Der devollmaͤchtigte Abgeſandte im Namen Dre 
Churfuͤrſtl Durchl von Brandenburg gab ſich hlexuͤber qu 
terfteben 2 Er wiſſe nicht / was Ihre —— tti 
Herr / hleruͤber füt einen Entſchluß faſſen wuͤrde / well er in fo 
kurtzer Zeit uͤber die von Ihrer Chriſtlichſten Maj oem Herrn 
Abgeſandten pon Beverning / deni. Junii gethane Declaration 
keine Ordre biß dato erhalten koͤnnen; vafer unterdeſſen fuͤt 
ſich ſelbft in dem Merniorial fà et bem Abgeſandten hrer Hoch 
moͤg. den xo.funii ſuberliefert / um etwas ſeine Gedancken erf 
net und zweiffelet ev gar ſehr / daß lemand folche ſeine hieruͤbet 
Qunode Reflexiones werde tadlen koͤnnen / tag ecimben & 
rigen deglaubet waͤre / daß / falls eineunumgaãngliche No 
bic Herren General⸗Staaten dahin gringen ſolte / daßſie ive 
Buͤndnuͤffen rib Vertruͤge mit Ihrer Chenfurſtl. Zurchl. 
nicht durchaus halten fonfen daß fit den noch allezeit i fet 
cher Auffrichtigkett und Vorſichtigleit verfahten wutden / daß 
| ber 


"um a cum — — — — — 


|APPENJD.IOM v 


dbaß der Grund uñ Fundament der Confoœderation allezeit vrfte⸗ 
hen / Ihrer Churfl. Durchl. keinen Nachtheil hieraus erwach⸗ 
ſen / noch das Band ihrer Freundſchafft unb guter Verſtaͤnd⸗ 
nuͤß aufgeloͤſet werden ſolte. 
Sem Duncan bat befagter Abgeſandter degehret / weiche die 
Herren General⸗Staaten / incbeatbfdiogungüber bfefe Sachen/ 
wohl erwegen ſolten. Der enſte waͤre: Daß — in tom. 
SjricoenesProjca ,bas ſeine Abgeſandten allhier auffgemicfen. / 
Conditionen / wie der Friede mit Ihrer Cbutft. Durchl ** 
werden koͤnne / keine Meſdung gethan / da im Gegentheil Ihre Churfl. 
Durchl re Declaration, ſo wohl wider Franckreich ; alo Schwe⸗ 
den / zu dieſem Ende einliefern laſſen / dergeſtalt / daß man noch weiß / ob 
Koͤnigl. Majeſt in Franckreich ben Fricden mit Ihrer Churfl. 
Durchl. zu machen geſiunet ober nicht geſannet (eon moͤchte. Der 
anboc Punct i dieſer: Daß die Conditionen / die ſie im Anſchen 
Schweden / in beſagtem Proſect verſchlagen / fo ſchimpfflich umb ſo den 
fenigen ſo ſehr zuwder waͤhren / fo Ihte Hoch⸗ —— f: 
Gburfürftl. Durchl. auszʒuwircken unb zu procuriren verfp 
bof man glauben muß / daß Franckreich nicht einmahl begehrt / daß ie 
rice mit Schweden gemachet werden moͤchte tic Ihre Hoch⸗Mo⸗ 
genheiten / aus bon Erfolg der Sachen ſehen ab (páre werden / wei⸗ 
ſen man nicht einmahlbegehret / daß Ihre Churfaͤrſt. SDurchl. wit 
Ihnen in dieſem Frieden eingeſchloſſen ſeyn moͤgen. Offtangeregter 
Geſandter verſprach damahlen auch / daß ſo bald ſeines Herren Reto- 
lution uher die auff Seiten Franckreich gethane Declaration, ams 
kommen visor / wolte Er ſolche in guter Treue unb Auffrichtigkeit 





commu niciren / i nochmahlen zuthun verſpricht: Ng 


dem uͤbrigen wil Gr Gic uff Sein angedeutetes Memorial bezogen 
haben 


arn fr bes ferm Praef dent Canons Ihr. Ho⸗ 
huder Hates von Lothringen Plenipotent. und bey der Ex- 
traord,Confereng ber Herren Allürten noch wegen dieſer Ange⸗ 
legenheit / Den ꝛo. Jun i0738. J | 
4sfa Theil 8$ C Die⸗ 


€. ^ 


&ENME. NINE X. 









— unb. she V ner ie 
andere aber / ihnne Seine: Haup ⸗/ Stadt mit ſamt bet. X 
etr init · Seinen: tama Laͤndern zuicommunioiren Batiflbet: »- 
dem der Koͤnig ſolche nf *. / die iier j 
dantracriditc imde: Er Harti 
ditionen. damit / weiender S nig; deinem Zormen de QT 


fafjen:. 
Viinb ſolche moß gebliche vorgeſchriehene Gite liquit r 
—* «fidi. —— —* zwiſchen ms Sá Maj:. 
en General: Staaten und ſei⸗⸗ 
"um mem rev catt —— — geſchloſſen / uno ſcither inſtü 
Pr cian ———————— Exteafion.renovirt, recom 
mandirte fic: in demuͤbrigen der · reundſchafftunde Echutz dice 
anderer Allurten / und mchte den Schluß mit einer féimtioen: Pro- 
ipi. baf:fcin Gn Jor. entſchloſſen waͤre / ſich eher (eb in von fcio: 
nem gantzen· Florſtenchun zu verbannen uno ihene fcimearreciite: Prae- 
tenſion vorbehalten / ( Allermaffimdaun fei Confedecirce mit it: 
tnc/in chren obgedecheen Obligationen tractiret) als bafrer: die o: 
Bitte folcbe harte und ſchimyfliche Conditiones ei welche 
der ſcine hohe Geburtt / und wieder das Recht (tit —E— 
Succeffion gerichtet waͤren· / in Betrachtung / €T michts wieder 
| —— Ptr. dadurch er Toe graufome Cxtoff folte: 


du tite. 


























pA AU 
—— agen m ms 


Monfieur. | 







| afin edic vo rn cy dp 
: —* Sülnigi XUtaf haben auib den et ieg mit einem gn» 
| wen wen. In Erfolg bee andbemittoirinitaldr 
eer Vuffri Satisfaction Qieer Qtof. Pcpegnen « Babes 
enis upferen ax qu imágen — j sod) vor dem 
Ab aſandeen aid De 


















Frieden mit es achmen merden / 
mirate ad fuesen rov Dita 
Sontidighit allerdinges ein⸗ 
atate tone med fit afie Ihre —— eer br abd 
ent wet ipa / was «ir Em. 
dyedibeit degmalengu berichten fur aoch eraᷣtes b*** 
auch — — Wille und Meinung ——— 

Andeutung gethan haben. 


Lana — i67, 













do Hemen Gicneai aaron en Duc De $e ] 

| burgben 22 *yunit. 1678. 

ise —— cficburdy ben Jermvon Bever- 

ning , UMjamW Extraordinar- Abgeſanden aus dem Lian 
3Weteren otn 1. dieſes Monatouts e d ionufertdbo - 










- SARPRENDLDE 


^ omitgrofiaO Draticumg un unafiediilifa Zreuden einpfangen / und 
daraus Ew. Wajeſt auffrichtige Meynung / ( fede ſie 
genwaͤrtigen Krieg mit einem Frieden zu ternumren geſinnet) mit un⸗ 
ſerm groſſen Vergnuͤgen erſehen. Zugleich dannauch / daß Eure 
Wajeſt uns dieſen lauffenden Monath / umb unſere Allurte / zur An⸗ 
nehmung deren von Ew. Still Wial. vorgeſchiia gene Condionen 
zu vermoͤgen gnaͤdigſt vergoͤnnen wolle. HNerauff haben wir / umd 
umb mit gleicher Auffrichtigkeit Ew. Majeſt zubegegnẽ / und ifto elle 
"imáglicbfteSarisfaction zu geben / nichts unterlaſſen koͤnnen / uimbuiv 
ſere Allurten dahin zu bewegen / daß fie ſampt uns / in die Friedrae 
Tractaten einwilligen moͤchten / unſer euſſerſtes Vermoͤgen angeiwen⸗ 
det. Allein wir koͤnnendem Anſeheunach keine ſonderhare Hoffnung 
ſchoͤpffen / daß alle inogeſamt mit uno fich ſolches gefallen laſſenwer⸗ 
den; nite deſtoweniger aber haben wir unſern Abgeſandien eub 
Bevolmacheigten zu RNmogen Befehl ertheitet / daß fie mit Ihr. S. 
migl Majeſt. Bevollmaͤchtigten mod vor Ablauffung birfeo- Mo⸗ 
naths die Tractaten ſchlieſſen und unterſchreiben oͤchien / auch olei 
«er hoher Allurten Minitlris , die ſich darzu verſtehen noᷣ 
gleiches su chun beordret · ¶ Interdeſſen / gleich wie w 











"inst: io Aer 
daß "yore Stónial: Majeſt in Hiſpamen den Frieden roit uto eingchen 
werden / als erſuchen wir Ew. Majeſt.daß fic / in Anſehen deſſen/ aſo⸗ 
bald die nothwendige Anſtalt dazumachen wollen / damit alle. Seinbfdp- 
— "*igfeiten ju Lande eingeſtellet / und alle Voicker / noch vor tus Quite: 
dieſes Monats von Ihren Grentzen abgefuͤhret werben. moͤgen / wie 
dann ferner / deß fie allem ihren A dmiralendber alle Keiegs⸗Schifft 
verbieten laſſen / daß fic unſern Schiffen und Seef ahrern / oper unſern 
Unterthanen / die zudem Fiſchfang ſich gebrauchen laſſen / keinen 
Schaden in keine Wege zuſugen; ſondern in Gegentheitſie mitnoth⸗ 
wendigen Paß · Porten unb Geleitobrieffen verſehen / damit fie fice 
unb ungehindert handlen / und ihre Kauffmanſchafft treiben. moͤgen 
auff unſerer Stiten werden wir nicht unterlaſſen / ein gleiches zuchun / 
Aeboffenbe / ſolches fo twohl zu der Wohlfahrt (Sacr SRajefide 
Anterthanen / als zu ber Unſrigen dienen / und aur Timaeus ge 












— 


. 5 


— — — — C: 


* . 


APPENDIX. 75» 
Oreundſchaffe umb Verrſtandnůß / welche durch atigebeuteten Frieden 
| fiche wieder | | | y lu 
— — hii p ple ta motel usta 
(0 $IRÉ, | | | 
Daß er uer Majeſt Regierung / mitreicher Anfuͤll⸗ und "Bekbde 
tung atc Sluͤckſeligkeit / Oie Perſon aber Ew. Majeſtaͤt mit Geſund⸗ 


it und langem Leben / fegnen wolle. 
Indem Haag den 22. Juniiie78. 
| | gang geneigte Diener 
eel ! Die General⸗Staaten der vereinigten 
Naicderlanden. 


Latwort des Koͤniges von Franckreich von zo. Junii auff das 
ESchreiben der Herren General⸗Staaten fo bur) be Henn 
Lanoy den a2z2. Nuníjió78. uberbracht worden. 
Aller⸗Liebſte groſſe / Freunde und Bunds⸗Gewoßen / 
Hr werdet leichtlich urtheiſen konnen / € nachdeme wir ſo vicfůr 
Sd Frieden gearbeitet haben /) daß wir atio bem Schreiden / ſo 
in Euern Nahmen uns behaͤndiget worden / mie ſonderbahren 
Wohlgefallen erſehen / daß ihr nicht auff Verflieſſung der cud bewü⸗ 
ligten Jeit des Stulſt andes ber Waffen / waͤrten / ſondern alſobald eue⸗ 
trem Bevollmachtigten zu Nimoͤgen / umb bie Friedens Ttactaten 
noch vor dem Ende dieſes Monats zu unterſchreiben / Befehlertheilen 
tollen, Die Verſicherung / die ihr diesfais uno gethan / bap bre 
Catholiſche COtajcffdt pen Frieden mit unb neben Euch amehmen 
werden / macht uns zu der allgemeinen Ruhe ber gantzen Chrieſtenheit 
groſſe Hoffnung. Und verſichern uns / daß die andere Euer Alliirte 
Rch nidytlange werden ſperren koͤnnen (wiewohlen ſie / ohngeachtet 
Euer guten Dienſte / Muͤhze unb Arbeit / die ihr bey ihnen angewendet / 
if dato nicht dahin haben gebracht werden moͤgen ſondern umb ein 
—— —— — — e ſo hoch gewuͤnſcherwird / 
zubefoͤrdern / Euch bald foigen werden. RP 


xl. 


Lad 





| 4funn und anderen 


m (^0 APPENDIX. M 
Unterdeſſen / wie ber Friede / den wir 7 auff-Cuergege 
benes 29ert/albereit yu Nimoͤgen geſchloſſen zu fei ermita 
uns verbindet / Euch afe "uten d n ezeigen 
po dero ré SU iar Wirckungen deſſelben Euch 
rm *233 wollen wir / auff euer Bitte/ alſobaid 
er — — Feindſeligkeiten in den Nederlanden nb E. 
reg M n Schiffe euren Sauffieutf 
auffden Meer verurſachten/ — — —* 
Der gemeine gebrauch ſolcher Haͤndel erforderte zwar d 
Sachen eben in den Stande / wie fic itzunder ſind / ſe pe T. E : 
ſollen / big ber Fricde in allen Stuͤcken durch pedis. dele —. 
der Radficationen und Publication ber Tractaten st aff. 
p vw sa 14raͤfften gediehen; Nichts oeftotveniger | 
ohne €rivartung ber — Veo b mun 
potImácbtiatemn it Rimo jet para a ae 
ueram per Cathol 
ERES Aen — Ad den 
Hertzoge von Luxenburg unfeen Ma 4 / baf 
er unſere Armee , die bey Bruͤſſel berummer leget t fob 
cd atiam pie Laͤnder unſerer Botmoͤßigkei 
gaſſen moͤge. 
iit ber Auff lage daß er mit dem Hertzogen von Yille 
Hermon miteuren De Pih rand fic un ürrebayrunt egis 
EE D» Officirer ^ pet —2 
ey Mons zu laſſen genoͤt get ſind / halten / 
Men / und einen $nsitéb uen abfaln/ wir mag auff ber 
Seien / ohne Peruͤbung einiger (elabi 
keiten / in guter 33 unb £n ſicherer Freyheit / bi 
nr int aus Spanien angelanget / abra 9 — 


sc odicmege gun suf foin 2Deiebicallgewcr 2 
ichs deferiren;baf 668 "à a EDT 
ten — Dit Tractaccn, bic mf fere — 

































der Bdicker / bier — 


— — — — — 


ET 
E 
p 


A&FEENDBIX. . o» 
Myeſandn ſollen en giſchloſſen haben / werben zweiffils 
alles verſehen haben / wann / wo / und lanis bit vine 
mmungter Beuten gelten ſolle· PE taber eurt SA ydie ſo 
eum ber" Kauffmanſchafft als wegen des Fiſchfanges / 
vnenrren See⸗Porten ausiau —— - beſſer ver⸗ 
€ DIGG ds o 
t a iem 
werden unſerem Befehl umb ſolche entem 
Maß / wie ^ bie(d big werden von 
9n Z2 eden 2 den 


— id 
ſt.und die 




























aud durch weitlaͤufft dier amine c — bic 
——— e gern ſondern mad) bir a 
orm —— afar ber Vortheil / den ibi 

—— bat fonborm vag 





Qu 
| fern n fnr ed —— — auch durch 


— * in Hiſyanien dinterthanen 
en thei igwer oͤgen: 
Mut —* bes pann-butd) ein unverwerffliches Zeugnis 
und wahre Probe br unfceer reundſchafft werdet gnugſan 
derſichert leben und daraus abr ehmen koͤnnen / daß wirfuͤr 
rure Kepublic gleiche Zuneigung fuͤhren / wie die Könige unſere 
Vorfahren für. hreErhoͤhunggetragen haben / auch ins kunff⸗ 
tige fuͤr ihre groͤſſere Gluͤckſeligkeit und Florirung behalten 
werden Hiermit bitten wir Gott / daß er Euch / unſere Aller⸗ 
Keb(teavofíe Freunde und Bunds Genoſſen in ſeinem oeil. 
Schutzerhalten wolle. Geben ti S; Germain eri Laye den 50. 
Juniia678. Ew. guter — und Bunde Senoß. 

| Ludwig. NAUL D: 

editi 


$e — /OPAARPPTENDIX 5 | 
Schrelben / an den MonfBarillon Syr. Aller⸗Thriftt. Majeſt 
re dadeat in ugelanb burch bie Herren ——“ 
und Plenipotentiarien hochſtbeſagten Majeſt. zu bei Tracta- 
ten nach Nimoͤgen bon 21. unii 678. . 


— "Je Refticutionber Cren Schweden / woven nein Herr ia 
eoo Schreiben von 1. dieſes Monaths Meſdung tGut/ 
veruhrſachet bey dem Engliſchen Hoff fic befſindenden Auur⸗ 
ten / und auch hier bey une ein groſſes Murmein / welches uns die Hrn. 
Hollandiſchen Ambaſſadeurs geſtern Morgen / als wir $n Gonfermg 
mit ihnen geweſen / eroͤffnet haben / welches dann viel Unterzeichnung bes 
gFriedens zwiſchen Franckreich unb Holland ziemlich surüd? ſetzen 
moͤchte. Die Miniſtres, ſo in dem uns eingehaͤndigten ·roject feine 
gewiſſe Zeit gefetiet/in tocicber Maſtrich wieder ſolte reſtituiret werden / 
indem fic ſolches Ihr. Aller C riftl. Majeſtat Diſcretion anheim ge⸗ 
ſtellet / in gewiſſer Hoffnung / es werde Ihr Majeſt. denen HerrenGe⸗ 
neral⸗Staaten alle die jenige vortheil / fo fic hiebevor von ber Freund⸗ 
ſchafft Ihr. ónigt. Majeſt. su gewarten acbabt / feinem Konigl. vers 
fprechen nach kuͤnfftiger Brit wieder genieſſen laſſen. Und nach bem 
man wohl ermeſſen koͤnnen / es werde Ihre Maj. Ihre Guarriſons 
nicht ehe wieder aus den Plaͤtzen nehmen koͤnnen / bi ſie der Cron 
Schweden ihre Feinde dahin wird gebracht haben / daß ſie dieſer Crone 
t Lande unb Hertzogthuůmer / weiche ſie ihr bcm Weſtphaͤtſchen unb 
Coppenhagiſchen 5 gantz zuwider vorzuenthalten fid erkũh⸗ 
gen duͤrffen / gleich wohl aber nach ber Hand auff bit Meynung kom⸗ 
men / daß ſie nach Anleitung ihrer Allirten begehret haben / daß fbreni 
Proje&t bey augefüget werden móchte s welcher Geſtalt die Reſtinniẽ 
ohnfehlbarnach Auswechſelung ber. Ratificarionen beſchehen ſolte/ 
doch daß in denen / mit Spanien getroffenen Tractaten, ſolches gieich⸗ 
falls verſprochen unb ſtipuliret werden moͤge. fe haben une ferner 
wegen der Herren General Staaten angelegen / daß man bem 
thum Cleve die Neutralitæt gonnen ſolte / damit fie unofcin Site 
Abrig laſſen moͤchten / dadurch die Cron Schweden moͤchte wieder reſti⸗ 
tuiret werden koͤnnen. | 
/ Man 








e — 


c A 9PENDIX i: 


Wan hat ihuen ju verſtehen geben / weicher Gyeftalt ber Konig 
für allen Dingen bic Cron Schweden wieder wolte reſtituiret wiſſen / 
der Koͤnig auch allen augenſcheinlichen / Urtheilen / fo er fünfftig zu 
Fortſetzung dieſes Krieges ſich ohnfehlbar · verſprechen koͤnte / fich vers, 
zeihen wolte / auch denen Herren Staaten mit der Verſicherung / 
weiche ſie von ihm begehren / gar gerne willfahren / auch den Spaniern 
ſo viele Veſtungen wieder einrdumen wolte. Allermaſſen dann Ihr. 
Majeſt. ſelhſt derer Evacuation verlangten / indem ſie der groſſen dc- 
penſion [o ſie auff groſſe Quarniſons wenden muͤſten / gane ina. 
kuͤnffeige entuͤbriget ſehen molte. Als wollen wir ſie demnach gebeten 
haben / uns die Mittel ju zeigen / wodurch ſie moͤchten wie derumb reſta⸗ 
biliret werden koͤnnen / indem wir une gaͤntzlich beduͤncken laſſen / daß kei⸗ 
ucbequemere Mittel hierzu waͤren / als daß man die Armeen in das 
Hertzogthumb Cleve / umb in Nieder⸗Teutſchland ſolche marchiren 
laſſen / und daß die jenigen Plaͤtze / (o Ihr. Majeſt. wieder abtreten ſol⸗ 
len hierzu allerdings noͤthig su ſeyn ſcheinen. Dergeſtalt / daß man 
ſonſt unmuͤglich ſich einige Hoffnung zu machen haͤtte / daß man zum 
erwuͤnſchten Zweck kommen unb gelangen ſolte / im Fall man nicht 
gleichfalls die Spanier dahin obligirte/ daß ſie weder mit Volcke nod) 
Gelbe ihren Bundesgenoſſen zur Seite ſtuͤnden / weilchnen ſeibſt nicht: 
wenig daran gelegendaß ihnen ſolche Plaͤze und Veſtungen eingeraͤu⸗ 
met werden moͤchten. Welches daun nicht eher geſchehen wuͤrde ole. 
big der Cron Schweden volllommene Satisfaction beſchehen ſeyn war⸗ 
de. Daß / nachdem bie Herren GeneralStaaten mit einem (o 
maͤchtigen Potentaten / als der &óníg von Spamien iſt / zu thun haͤt⸗ 
ten / ſo koͤnte Franckreich gleichfals nichts anders / ale cine Gleichheit 
in denen Conditionen begehren / dergeſtalt / daß / nachdem ſie es dahin 
vermitteln koͤnten / bof ihren Principal-Allirten , fo wichtige und 
Conſiderable Plaͤte unb Veſtungen / wieder eingeraͤumet wuͤrden / ſo 
waͤre nicht minber rect unb billig / daß ſie ihre Allurten gleichfals dahin 
obligirten / welche bloß durch ſo viele Lubſidien groß und maͤchtig 
worden waͤren / welche ſie von denen Herren General⸗ & taaten bißhers 
gezogen haͤtten / daß ſie der Cron Schweden / die ihnen abgenommenen 
Plaͤtze umnd Veſtungen / wiederumb reſtituiren moͤchten / worũber bie 

ifia Theil. Her⸗ 


sí APPENDIX. 
Herren Geueal⸗Staaten keinrs Weges einige Gyarantie zu leiſten 
verſprochenꝰ; und nach dem fic ohne dem brzeuget haben / es dahin ver⸗ 
mitteln zu helffen / daß der Cron Schweden vollkommene Satisfactior 
geſchehen ſolte / ohue welthe Ihre Aller⸗Chriſtl. Majeft jederzeit pro- 
teſtiret haͤtte / ba ſie keine eintzige Friedens Propoſition ammehmen 
wuͤrde. Allein / Mein Herr alle dieſe Rationes umb. Erinnerungen 
ſind bißher vergebens unb umbſonſt geweſen / weil dieſe Herrm uns ro⸗ 
tunde zuverſtehen gegeben / daß im Fall ber Koͤnig nach⸗ beſchehener 
Ratification nicht von Stund an alle Plaͤtze und Veſtungen wieder 
cinrdumen wuͤrde / ſo waͤren fic beordert / nebeſt une ben Frieden feines 
Weges zu unterzeichnen / allen deren Schreiben ohngeachtet / fo fic 
durth einen Expreſſen an Ihre Majeſtaͤt geſendethaben / worinnen 
ſie verſichern wollen / wie ſie Ihren Ambaſſ. Befehl ertheiterhaͤtten / 
die Friedens Artickulnoch vor Ablauffung dieſes Monats zu unter⸗ 
zeichnen / ſonder daß ſie eintziger Condition erwaͤhnen folten / fiet 
mein Herr wie weit es nunmehro gekommen iſt. | 


Es iſt noch uͤbrig / euch zuvermelden / bag. man uus noch ůͤber 
bae neue Difficultæten wegender Commercien- Tractaten hat mo⸗ 
chen wollen / dadurch cinia Mittel an die Hand qu belommen / bem 
Hollaͤndiſchen Kauffleutendas Verlangen zu beuchmen / welches fie 
bißhero zu einem Frieden mit Frauckreich haben ſpuͤren laſſen / wiewohl 
wir allerdinges bereit ſeyn / ſolche Friebens Conditionen zu unter zeich⸗ 
nen / woruͤber mir bißhero einig worden. Wir wollen euch kuͤnfftig 
ferner dißfalls vorgehen / und auofuͤhrlich / abſonderlich aber dieſes eroͤff⸗ 
net / was man bißhero der Wahrheit gantz zu wider außſpreugen wol⸗ 
len; Indem man uns beymeſſen will / als waͤren wir auff neue. Pco- 
poſitiones bedacht / welche uns doch niemahls in Sinn gekommen. 
Verbleiben im uͤbrigen meinen Herrn zu ſchuldigẽ Dienſten verbunden. 


Memorial ſo Nimoͤgen den 2. Juliio78. wegen Ihrer Ho⸗ 
heit den Graffen de Auvergne tingegeben worden / worinnen 
man die Privilepia dieſer Stadt unb ſeines Marg⸗ Grafftlauubs 
dc Bergenop z0om confirmiret utt beflátiget. 





Wo⸗ 


-o! 


APPENDIX 45 





Stade / und das gantze Marg⸗Graffthum / Berguen von 
der Hollaͤndiſchen Bottmaͤßigkeit befreyen / und ſie zu einervollkom⸗ 
menen Suovcrainctejbic von den vereinigten Provintzen gantz abge⸗ 
ſondert / zu erheben bedacht waͤre; ſo wuͤrde man geſtehen muͤffen / daß 
ſolche Prætenſion von einiger Schwerigkeit waͤre und die Herren 
General⸗Staaten wohl Urſach haͤtten ſich darwider zu ſetzen. | 

Allein / die ſe Bewandenuͤß bat ce hier keines weges / alldieweil 
man von den Herren General⸗Staaten nichts mehr begehret / als daß 
fic uͤber ihrer Republ. fundamental - Geſetzen gebuͤhrender maſſen 
halten woltene! / welches Sie dann dieſer Stadt fo wohl alo einer 
andern in denen Vereinigten Provingie zum beſten zuthun ſchuldig 
und verbunden waͤren. 

So iſt auch keines Weges vor ein Paradoxum zu halten / wann 
man behaupten wil / das Bergen op Zoom in ihren Deputirten eben 
ſo wohl bey General - ale Particular·Zuſammenkuͤnfften / wie ande⸗ 
trc Staͤdte in Holland / zu erſcheinen berechtiget iſt / allermaſſen bann ihr 
Gouvernament vermöge der Unions- Tractaten ſouſt von ketuem 
andern dependiret. 


Im Fall man nun einige reflexion uͤber die zwey (o berübmte 


Tractaten / afe nemlich über bie Pacification ber Cotabt (Pent / uno 
br Union der Stadt Utrecht / wovon eigentlich bie Freyheit bet vere 
nigten Provintzien und der andern Staͤdte / worauff der gantze Hollaͤn⸗ 
diſche Staat beruhet / herruͤhret / machen will / ſo wird man befinden / daß 
bas fyertogtbum Braband / fuͤr das allerfuenchmſte unb conſidera- 


bleſte Herxogthum / dieſer Siebenzehen Provintzen / deſſen in ein und 


anbern Tractaten fuͤrnemlich gedacht wird / jederzeit geachtet worden / 
dergeſtalt / daß das Marggraffthum Berguen jederzeit (cine beſondere 

Ocputirten in particular dahin zu ſchitke 
Man wird auch beſinden / bag nicht leicht einige Stadt fo genau 
dieſe Jractaten obſerviret / und / bic ihr dißfalls zukommende Rechtt / 
beſſer maintenirt, als eben die Stadt Bergen / wiewol es ihr auch nicht 
tvenig aefofiet/angefcben fie zwey harte Ddpungm ——— 
gleich⸗ 


. Oft man in der Angelegenheit des Hern Gieaffe de An- 
«ye babin feín Abſehen gerichtet / wie man dieſe 


-— 


t4 APPENDIX. 
gleichſam ju einer Baſtey denen mit Ihr verciniaten Stoͤdten bien 
maſfen / ſonder / daß fic qu einiger Zeit von denſelben abtrünnig worden 


So wird man auch ferner in den Unions· Tractaten der Cabe 
Utrecht befinden / daß dieſe Stadt unb Provintz / ſonder einige Deper 


dentz aller Berechtigungen unb Præeminentien fell zu genieſſen bas 
ben / ſonder bof einige über oie andere fic) oer geringſten Herrſchafft 


anzumaſſen / befugt ſeyn ſolle / ſo daß folgenbe das Marggraffthum 


Berguen, als das fuͤrnehmnſte Glied / btr conſiderableſten Province 
ſich gleiche Privilegien, efe alle die anderen / zuprætendven berechti⸗ 
get ſeyn wird. 


So wird man auch ferner befinden / daß die meiſten Studte bor. 
vereinigten Niederlande / abſonderlich aber ber Provintz Holland / ob ffe 
ſchon vorhin keinen Rang noc) Seſſion unter denen andern Proving 


gehabt / fich nichts deſtominder cineebe(onbern Theils an der Regier⸗ 


ung ruͤhmen koͤnnen / welches dann daher erhellet / weil ic genoͤchigre 
worden / bít Tractaten eon Utrecht qu unterzeichnen. UC 

Nach bem nun die Stadt Berguen aller dieſer Freyheiten unt 
Vorzũge su genieſſen gehabt / fo koͤnten fie fich uͤber das noch ruͤhmen / 
daß fic fich noch vicf conſiderabler Privilegien zu erfreuen gehabt / 
alldieweil (ic einige beſtaͤndige Poffeffion anfuͤhren koͤnte / Krafft wei⸗ 
eher fic bie Oberſtelle gedachter maſſen uͤber die andern confoederir- 
ten Provintzien ju prætendiren befugt woͤre. Was abcr derſelben 
Macht unb Gewalt ſonſt anlanget / ſo kan man nicht wohl in Abrede 


C deba fic mehr als uͤber 3.618 9. andere Hollaͤndiſche Staͤdte / welche 


theils andere Regierung haben / zu gebieten unb zu befehlen habe. 

Im uͤbrigen ſo iſt mir gantz nicht unbewuſt / daß ihrer viel zubefin⸗ 
den / weſche / ertweder veil fie uͤbel unrerrichtet / ober aber / weil (ie mit 
Fleiß die Warheit unterdruͤcken wollen / welche alle Staͤdte deß Hol⸗ 
laͤndiſchen Braband / wie die Zahl der von den vereinigten Niederlan⸗ 
im erhaltene Conqueſten zaͤhlen duͤrffen / und welche hierdurch denen 
Herren General⸗Staaten / uͤber das Marggraffthum Bergucn einige 
Herrſchafft / als wie uͤber die andere Staͤdte / zueignen wollen; Allein 
waun dicſcs in conſideration der audern Staͤdte / (o- bem, Hollaͤndi⸗ 

22 ſchen 





OCAPPEND 1x. D: 
ſchen Braband $ugcbdrig/flatt ſindet / fo muf mat jum wenigſten / 
daß die Stadt Berguen gleichfalls unter ſolcher abl begriffen ſeh / 
nothwendig ermeſſen / alldieweil fit von dieſer Union niemahls getren⸗ 
net geweſen / auch groſſe Belaͤgerungen den vereinigten Provintzien 
zum beſten / jum oͤfftern außſtehen muͤſſen. 8 
Wann dieſe Stadt denen andern Ihr vereinigt Staͤdten nicht 

ſo getreu geblieben waͤre / ſo wuͤrde ce vielleicht jetzo beſſer umb ſie ſtehẽ / 
fo ſihet man auch uͤber diß noch andere contiderable Staͤdte / welche 
man dafuͤr halten ſoite / bap ſie durch das Schwerdt gewonnen waͤren / 

woil ſie von den Herren Staaten / auch wuͤrcklich ihren Feinden wieder 
abgenommen worden / welche gleichwol keineoweges für conqueſtirte 
Staͤdte gehalten werden koͤnnen / und eben ber jenigen / bit part an oce 
Regierung haben / qu gemeſſen berechtiget ſind. | 
' Wir ſehen auc) nod oicl abere Staͤdte / unter welche auch Ni⸗ 
moͤgen gehoͤret / mit denen andern bloß und allein durch die Waffen ver⸗ 
einiget werden / welche man zuvor beldgern / einnehmen / und mit Gewalt 
darzu hat bringen muͤſſen / welche Staͤdte / ob ſie ſchon mit Gewalt da⸗ 
hin gezwungen worden ſind / dennoch gleiche Rechte und Privilegien 
ungehindert gleichfalls zugenieſſen haben. 

Auß was Urſachen will man dann nun einer Stadt / welche ſich 

jederzeit umb vom Anfange denen Unſeren zugeſellet / und Gutes uno 
Boſes mit denenſelben außgeſtanden / gleiches Recht uno Prwilegien / 
* * Gewonnene anzumaſſen haben / nicht gleichfalls genĩeſ⸗ 

en laſſen. 
Hier wolle man nun nicht einwenden / als ob die Herren Staaten 
einiges Verjahrungs⸗ Recht uͤber dieſe Stadt erhalten Dátten krafft 
deſſen fie defugt waͤren / das Gouvernement hieruͤber nach ihrem ei⸗ 
genen Gefallen / allermaſſen fic (chon Dicbeoor gethan haben / einzu⸗ 
richten / dann ſie ſollen hierauff zur Antwort zu wiſſen gelieben / daß / 
(olangcbie Unions- Tractaten beſtehen / und ju einer Richt⸗ Schnur 
dem Gouvernement dieſer Stadt dienen werden / ſo lange wird ſich die 
Stadt Berguen deß jenigen zu einem beſtaͤndigen Mittel / umb da⸗ 
durch nach ihrer vormahligen Freyheit zugreiffen / j derzeit gebrauchen 
koͤnnen; Allermaſſen ſie (icf) bann dieſes Fe auch dahero zubedie⸗ 
ii nay 


. 86 APPENDIX, 
nen / allerdings befugt iſt teil ſie das Span. Joch von 
tern geſchuͤttelt / und dahero dieſe Berechtigung gleich andern Staͤd⸗ 
ten / mit welchen ſie in Union getretten / prætendiren kan. Gleich⸗ 
wol aber ſo muß man ſehen / daß ſie durch das jenige / was zu ihren Eh⸗ 
ren und hoͤchſtem Gluͤck haͤtte gereichen ſollen / in dem jenigen Zuſtand / 
worinnen ſie ſich anitzo befindet / leyder iſt geſetzet worden / dergeſtalt / 
daß nachdem der Printz von Parma die fuͤrnemſten Staͤdte von Bra⸗ 
band eingenommen / bie Stadt Berguen bey der Union allein getreü 
verblieben iſt / (o daß ich nicht (cen kan / auf was fuͤr Fundament die 
Hoerren Generalb⸗Staaten fid) der jenigen Herrſchafft / derer fie fich) 
anitzo zu ruͤhmen haben / anmaſſen doͤrffen. 
So koͤnnte demnach dieſer guten Stadt / die hierauß erwachſen⸗ 
e gefaͤhrliche Erfolgerung / nicht wol verborgen ſeyn / hat auch dannen⸗ 
hero Urſach / nach ſolchen Verſicherungen ſich umbzuthun / wodurch 






fic ſich fánfftiger Scit bey ihren Rechten kraͤfftiglich manuteniren/u —— 


ſich bey kunfftigen General⸗Friedens⸗Tractaten / wann man wegen 
bcr Souverainetẽè ber vereinigten Provintzien tractiren marde / Sich 
vollkoͤmmlich wieder in hre vormahlige Berechtigung ſeizen laſſen 
koͤnte. &e ſolte auch dieſe feyerliche Verſprechung uno gerade qu 
den Maͤnſteriſchen Tractaten ieiten / Krafft welcher be Stadt Ber- 
guen Privilegia nur ſeither 1648. haben auffhoͤren ſollen. 
Unterdeſſen aber / ſo ift dieſes wohl zumercken / daß / ſeither ſol⸗ 
chen Zeiten / die Herren Gencral⸗Staaten ſolche Stadt in allen Achi- 
bus Publicis afe eine confoͤderirte conſideriret haben / allermaſſen ét 
auch ſolches in den allerfeyerlichſten JTractaten, laut der ihnen getha 
nen Zuſage / alſo gehalten haben / wiewohl man ſie nicht in fore vorige 
tnb gaͤntzliche Freyheit wieder ſetzen koͤnnen / nichts deſto mi nder abel 
fo moͤchten bie Herren General⸗Staaten ficfünfftger Zeit / ale ciat 
Confeœderirte tractiren, und dieſes ſonder allen Zweiffel daher / weil 
man (chon laͤngſt / wegen dieſer ihr zuſtehenden Berechtigungen / in feb 
nem Gewiſſen uͤberfuͤhret worden / daß man zu ſolchen Behuff ir noch 
einen kleinen Schein vormahliger Freyheit / deſſen ſie dennoch nicht 
wircklich genieſſen kan / uͤbrig laſſen wollen. 
Co ſind aber der Stadt Bergen Werechtigungen Iu" 








APPENDIX. ) 


lech hienaus ju erſehen / wann die Herren General⸗ Staaten Ann 
1591 in Graffenhaag des Souverainen Raths von Braband Gehei⸗ 
mer Raths Collegium auffgerichtet / mit angehaͤngter formalen de- 
claration, daß ſolches in Conſideration ber. Nobleffe und der in ber 
Union verbliebenen / oder durch euſerliche Macht darzu gezwungenen 
Staͤdte / ſonder Eintrag ciniacr/fo wohl ihnen alo allen Inwohnern zu⸗ 
kemmenden Privilegien, beſchehen waͤre. | 

Welche allen zu Folge die General⸗Staaten guber Zeit / als die 
Aufflagenund Impoften auff der Staat Bergen und Breda einge⸗ 
gebene wehmuͤthige Klagſchrifften erhoͤhet worden / dieſe ausdruͤckliche 
Ereklaͤrung gethan haben / daß fic als wahrhaffte Gliedmaſſen ber U- 
nion, eben dieſelben Beſchwerungen / welchẽ die andern Provintzen ums 
terwonff e nwaͤren / tragen ſolten / doch mit dem außdruͤcklichen Anhang / 
ba man dieſelben / im Sall bic Impoſten und Onera fünfftiger Zeit 
ſolten geſteigert werden / man ſie als Glieder zur Conlultation ziehen / 
unb ihnen eben folcher Autoritaͤt / als Staͤnde von Braband / wolte 
genieſſen laſſen | | 

Auff eben diefen Grund nun hat der Graff von Leuceftre unb 
Printz Mauritius nicht allein den vereinigten Provintzien / als €api- 
tain und General Gouverneur geſchworen / ſond ern fie haben auch be 
tun in Braband confoͤderirten Staͤdten / als nemlichkerguen op zoom 
bm Huldigungs Eyd abgeleget / allermaſſen bann die Herren Gencral⸗ 
Staaten in allen ihren nach Berguen op zoom geſendeten Brieffen / 
ſte mit dem Titul einer Alliurten Stadt bechret. EM 

Die freye unb offenBerbige Geftaͤndnuͤß der Herren General⸗ 

Staaten nun wuͤrde die Befuͤgnuͤß des Graffen von Auvergne bey 
der gantzen Weit zur Gnuge rechtfertigen koͤnnen; allein / ce bat 
nicht iir dieſe Refpublique die Frepheit dieſer Stadt geſtaͤndig (cpu 
wollen / Franckreich / Engelland und Hiſpanien ſelbſt haben ſie in den 
feyerlichſten Tractaten ber vereinigten Niederlande vor cine freye 
Stadt auff⸗ und angenommen. | | 

Die erſten dißfalls fuͤrgegangenen Tractaten , haben ſich zwi⸗ 
ſchen Franckreich / Engelland und dem vereinigten Niederlande ereig 
nrt / und i denckwuͤrdig / daß der Dorhl: Hereoge von houillog mie: 

ed | fy 


7 
o 


$2 ahmen Henricus, Groß⸗Hert Vatter des Graffen de Avergne; 
we icher ſolche Tractaten Koͤnig Heinrich bem 4ten zu lieb celebrizet. / 
allermaſſener bann ben Grund hierzu ſchon hiebevor ju. Londen gele⸗ 
get / und dieſelbenhernachmahls in Graffen · Haag vollzogen. Dieſe 
Tractaten nun haben die damahls ſchwanckende Freyheit ber vereimig⸗ 
tcn Niederlanden wieder feft geſetzet / und ſind nicht unbillig fürbie Fuͤr⸗ 
nehmſten zu achten / ſo zwiſchen dieſer Reſpublique und andern aus⸗ 
waͤrtigen Potentatenjemahls vorgegangen ſeyn moͤgen. In dieſen 
Traclaten nun hatte ber Sópig nicht allein mit ben. vereinigten Me⸗ 
derlanden / ſondern auch mie dem Ommelanden / mit bcm Lande zu 
Drente unb mit ben Staaten qu Braband / als nemlich mit den Siaͤd⸗ 
(t Berguen opzoom und ſeinen Dependentzien zu ſchaffen. Die 
andern Ttactaten, wodurch Er bic Freyheit dieſer Stadt feft geſtellet / 
ſind zu Münſter vorgangen / angeſehen der Koͤnig von Spanien nic 
allein den Sieben pereinigten Provintzen eine vollkommene Souverai- 
neté, ſondern auch denen Confoͤderirten Staͤdten / alo nchmlich bey, 
Stadt Berguen, fo wohl als bem Lande de Drente gegdatiet wiſſen 
wollen. Dergeſtalt / daß / nach dem den Graff de Auvergne bee 
Stadt Bergueu das Confœderations-Recht eben fe wohl als das 
Land dc Drente gemieſſen ſoll / ſo praͤtendiret er weiter nichts / als was 
der Sónig von Spanien durch ſolche feyerliche Tractaten ihme (chon 
gegoͤnnet uno nachgelaſſen / auch Franckreich und Engelland ihr von 
rechtswegen zugeſchlagen / unb bic Herren General⸗Staaten ſeibſ 
ven der vormahligen Freyheit seferviret wiſſen wollen / was auc) end⸗ 
lic bie Stadt Berguen andie Herren General⸗ Staaten von. Jahr 
zu Jahren ſuchen und begehren laſſen / nachdem ſie zum oͤfftern wide 
bae ihr zugezogenes prajudicz proteſtiren laſſen / in welchem Fall /tode: 
ferne ihr noch sur Zeit nicht Recht wiederfahrẽ ſeyn ſolte / fo voirb mat, 
eben darumb nicht behaupten koͤnnen / bof fic durch ſolche langwierige 
Zeit umb ihre Berechtigung gekommen waͤre / Ich geſchweige daß de⸗ 
pe Herren General⸗Staaten die ſo vermeinte Superioritaͤt ũber fie: 
erhalten haben ſolten. Hugo Grotiuswill des wegen der Stade 
Berguen ihre Jura gleichfalls beſtaͤtiget wiſſen / wann er im iy. Buch 
ſeiner Analium ſich folgender maſſen zu verſtehen giebet / wie ro . 











.APPEN D X. fs 


ewegertdieſelbeden Feinden wiederumb einzurdumen; foi 
| sy x ied darnebenſich —— —— — rar 


auemecelegenheit aͤberkommen hatten / ſich mice imr alt Tus Voci 
& Suffragii zu ſetzen; wie dann garnicht zuleugnen / daß nachdem die 
Principal Oerther dieſer Provintz unter die Wottmuißigkeit des Duc 
de Parma, stijbber Stadt Antwerpengerathen / der wenige Reſt / wel⸗ 
cher viel zu geringwar / unter ſich einrechtes Gubernament auff jt. 
richten / non denandern 7. Provincen ifi regiret worden / alo von web 
(aoa die gchoͤrige Ordre erwarthete / aud) d afdben Ti Tribut erlegete/ 
tjub eint gewiſſe Obrigkeit uͤber fic erdulder maſte / wiewohl bie Stade 
Berguen æeiche jederʒeit treu und gewaͤrtig verbueben / vermoge der 
——— Uxrecht behaupten wollen / daß fie billich in ihrer Frey⸗ 
t zulaſſen / unt durch das Capitulum Raícdiategranda *. 
| mar damahis gar keine Zeit die Zahl der (Gtfragioram zu 
—* weilen es vhne dem ſehr groſſe Mahe koſtete / dieſelbige da⸗ 
ata) in eine gewiſſe Harmonic zu bringen 
Dieſer Hochgelehrte aind fuͤrtreffuche Manuuun / welchem bie 
Regirung der vereinigten Niederlande mehr dann zu wohl bekantwar⸗ 
4hjl allerdingo die Privilegienter Stadt Berguen Tesi 
vVermelnet /Naß ſie keine Oben gecbieche deßwegen Aber ſich uerb 
eweſen / weil ſie die einige in deim Hersogchun — 
Jtoddycfiefawobofftig brobir Union peblicben , Sin ee 
| aud) zu gleiche 3etíauc teas firi fefad)en man chr bausabls 
ceinrdumentwollen; vermenet demnach / daß 
— 22— waͤre / weil ſolche Stadt uidgt Conſiderabel 
uſeyn erachtet worden / daß ſie ein beſonders Gubernament, 
bae i(t/ bíc JXutoritdt einer gantzen Provincz haben unb genieſſen foltt; 
wofern er vielleicht nicht (agen wollen / a$/ im Fall man bas Marg⸗ 
Graffthumb Berguen bey allen ſeinen Rechten und Gerechtigkeiten 
laſſen wollen / ſo haͤtte man aud) zugleich ihnen die Autoritaͤt ener gam 
gen Ptovinu unb zwar beu Vortritt vor ben anberm 7. 


laſſen in ſſeu Mk rm onim rM iei rion 
4, 4f thumbs⸗ 














































9o | APPENDIX . , 


chumbs Geldern / welcher mitbenó. Provintien vereiget iſt / und dee 
erſte Seſſion in den General⸗Verſamlungen ju praͤtendiren befugt iſt / 
nb haͤnget dieſer groſſe Grotius Ausgangsbey an / daß mandeßwegen 
der Stadt Berguen dieſe Freyheit nicht geſtatten wollen / weilen es da⸗ 
zumahl gar nichtrath ſam tar. / bey ſolchen General Verſamlungen 
die Suffragia zu vermchren. — | 
Sleichwohl aber / ſo haben wir hiervon dieſen Vortheil ju ac 
warten / daß dieſer berůͤhmte Scribent die wohl gegruͤndete przcenfio- 
nes des Herrn Graffen de Auvergne gar wohl verſtanden / eine oder 
mehr Stimmen in bem Staat / ſolten ja von Rechtswegen nicht vers 
—— koͤnnen / daß man dieſer Stadt ihrwohl hergebrachtes 
echt verſagen ſolte / weil man ſich ohne dem juldnglicher Mittelbe⸗ 
dienen koͤnte dieſes Wercks deſto mehr zu facilitiren / als nehmlich der⸗ 
fib eine der 7. Provintzien / als etwa Seeland obet eine andere / ihr zu 
adjungiren 0 | 
Allein / geſetzt / daß dieſe Raciones alle bett Stich hielten / uno 
cerheblich genug waͤren der Stadt Berguen ihre alte Privilegia vorzu⸗ 
enthalten / was fuͤr andere begruͤrdungen fónte mon wohl anfuhren / 
umb dieſelbe nicht unter die vereinbahrten Staͤdte zu zaͤhlen / dieſen 
Nahmen pfleget ſie ja in allen offentlichen Uhrkunden / ja in den Muͤn⸗ 
ſteriſchen Tractaten ſelbſten ju fuͤhren / welches dann das wahre und 
beglaubte Kennzeichen der Souverainetè ber vereinigten Provinizien 
jederzeit geweſen; und warumb will man ihr bae Exercitium ihrer 
baher ruͤhrenden functionum benehmen ? Das £anb de Drente , 
- tvirb jederzeit eine Confœderirte Provintz, wie das Marg⸗Graff⸗ 
thumb unb bic Stadt Bergué genenet: Allein es geneuſt dieſen Vpr⸗ 
zug / daß es ſich ſelbſten guberniret / ob es Sich ſchon bey den 
General Verſamlungen / keiner Seſſion und Voti eigentlich zu rtv 
mnbat. | ME 
So koͤndte man democh / im Sall bie fyerren General St 
| umb bero oe Privileg iir Siri tragen je | be bt 
Berguen ire Privilegien genicffen ju laſſen / ficf) auff. bas jenigk be⸗ 
diehen bof fic kuͤnfftiger Zeit / als cine nun d C'tabttok bas 
&anb dc Drente tractiret werdenmoͤchten / allermaſſen dann bít Her⸗ 
7 07 Ul j . tU rea 








^N 


!  IAPPENDÍX ! 9t 
. tnAmbafladcursSierimituntentfdniaf erſuchet werdẽ / fle wollen ge 
ruhen / zu Folge der von Ihrer Majeſt. ereheilten Ordre / ſich auff die⸗ 
ſes letztere tundament vochmahls zu beziehen / auch darauff nach 
Moͤgüugkeit zu dringen / wofern es ihnen ín ben andern nicht moͤchte ge 
lingen wollen. Und nachdem Ihro kxcell. deſſen zur Guge inſormi . 
ret ſind / ſo werden fit am allerbeſten ermeſſen koͤnnen / wie etwan dieſer 
Articulam fuͤglichſten moͤchte eingerichtet werden koͤnnen / und iſt mei⸗ 
sc unmaßgebliche Meinung / daß cs folgender maſſen ju rect koͤnte 
— / daß nehmich der Graff de Auvergnein die 
poſſeſſiondes Aſſociation Raths mit den7. Provintzien toegen der 
Stade und dem Marg⸗Gtaffthum Berguenop.zoom wieder geſe⸗ 
tzet werden mége | umb ſich derſelben ebenermaſſen wie das Landes de 
Drente $t gebrauchen. Im Fall aber Ihre Excelleniz nochmahls 
ermeſſen moͤchten / daß ſolche General Angelegenheiten nicht wohl ju 
laſſen moͤchten / daß man auff dieſem Articul fo fcf dringen koͤnte / alos 
fib ganó | foem Acticul beo. Herren 
Graffende Auvergne einige Clauful einzuverleiben / frafft welcher fie 
ihre Juraunb Berechtigungen heut oder morgen deſto unverbruͤchli⸗ 
cher erhalten moͤgen / als wann fic jum Exempel inferiren lieſſen eo. 
ſolte der Graff dc Auvergne in alle ſeine Privilegia und Berechtigun⸗ 
genwieder eingeſettet werden / wie er derſelben hiebevor genoſſen / oder 
genieſſen ſollen / oder aber / daß er in ſeine Jura, ber er hiebevvr ju ge⸗ 
nieſſen gehabt / intacta erhalten / als welche ihme durch bic Herren Ge⸗ 















neral⸗Staaten zu der jenigen Zeit / da ihnen der Krieg angekuͤndiget | 


worden / folglich nicht haben aber kandt werden kounen / wieder geſetzt 
weredn ſolle Und im Fall auch ſolches nicht placitiret werden moͤchte / 
zum wenigſten dieſer Artickul folgend eingerichtet werden moͤchte / daß 


nehmlich der Graff de Auvergne in feine Jura unb. Actiones voll⸗ 


koͤmlich wieder einzuſetzen waͤre ete. Damit er durch dieſe letzte formul 
ſeine Privilegien ſonder einige Schmaͤlerung unb ungekraͤnckt erhal⸗ 
cenmoͤge / der Hoffnung / daß noch cine Scit kommen werde / in welcher 
bie Herren General Staaten / wegen der Guͤltigkeit unb Validitdt 
dieſer ſeiner Befuͤgnuͤß unb Jurium eines beſſern inkormiret, ihm alle 
bae ſenige / was er oon Rechts unb Billigkeit wegen ſichzu ihnen qu veto 
ſehen / auch deß falls wiederfahrenlaſſen M" i Es 


* AO ENRPDIX. 
4 00 SXxtat, 


nder Reſolution ber Herren General € taaten 
son Holndun— its land / ſoin derer Verſamlung 
bens Juliii67 iff gefaſſet worden. 


err Penſionarius Fagel hat in unſerer Verſam⸗ 
B Qs Schreiben von bet nme Exxtaotdinari Ab- 
Tad — obgen —— eu qu m. 
ractaten zu gen / unterm dato den i9. juin que abge⸗ 
M mt og me dieſer war: Dag bic 
eſandten Yonen. declariret,, daßder Koͤ⸗ 
siepe t —— auta nicht —— — ei⸗ 
 wigen 















ap) beber Mederlanden / cbe und 
bebor man. —— chweden vollige —— 


ch dem man nun hieruͤber der Pech (ib 'be 
nathſchlaget / hat man fuͤrgut befunden / bie Caen ftp 
Sabmen dieſer beyden Staͤnde fůr die Generalirdt. gebracht 
verden ſollen / Pr Ee d Eu Ctaaté dnt: 
Antwort geben forme; —— — t haͤtte man nucht 
geglaubet / daß Ihre Chriſtlichſte Majeſtaͤt einiges Bedencken 

haͤtte haben ſollon / die ge Sin. —* Vd eri —— — 
Anſehen der Frieden ilo — rieben / und von Apr. 
Chriftlichſten Majeſt. dem Koͤnigin Hiſpunien und den Her⸗ 
t — ⏑⏑⏑ — —⏑⏑⏑⏑ ⏑ ⏑—— und daß die Um 
General⸗Staaten dieſe neue Hin auf Seiten 
Chriſtlichſten Majeſt nimmermaehr verhoffet haͤtten·/ 
trachtung fic viel verſicherungen ihrer igen Meinun⸗ 
gen und Zuneigung ſo —— ——— als ſonderli⸗ 
den —* mt dieſen Staat ſelbſten gethan / und bud) an 
ere tbunta;fen 

Cà ift yvattsnidtobne / bag "yore; Maieſt. ein Auffſac 

—— timonfidyridten —— por dE 

—— en hts ori 












KT$PFENDIY 


MD B 
flirt Yebend Bedingungen einiges Gehoͤr nicht geben wuͤr⸗ 


de / wann die Cron Schweden nit zuvor vollígribatisfactiors 


4 


empfangen haͤtte; und koͤnten Ihre Maj⸗ bey dieſer Erklaͤ⸗ 


rung verbleiben. / und auff die vollſtrerkung deſſen dringen / 
feannmanaflcof(fiteten zu Genehmhaltung des vorgeſchrie⸗ 
benen rojece haͤtte bringen koͤnnen: Aber / wie alle Allurte 
ren vortheil in Annehmung des Friedens unter die vorge⸗ 
Augege Conditionen nicht gefunden / welches bie Herren Ge⸗ 
geraglSitagten wohl vorher geſehen / und gleichſam geſpuͤret / 
PRA Eatholiſche Majeſtaͤt ſich ſo leicht auch nicht einlaſ⸗ 
den Frantzoͤſſſchen Herren Bevolimoͤchtigten gnugfany vor 
Augen gelegt / und gebeten / daßſie des Koͤnigs ihrrs Herren 
ention betreffend/ die Plaͤtze / die man zu Vormauern der 
Syaniſchen Niederlanden begehrte / rof foffay z Linb 
bag / inr Fall ihre Catholiſche Maſeſtaͤt den rita unter 
vorgeſchlagenen Condiriorren nicht annehmen foofte / Ihre 
Chriſtlichſte Majeſtaͤt durch eines ben Laͤger bey Weleren 
denss. Ray daurtes Schreiben / ſeine wohlme inende Gedan⸗ 
cken — / toan die Herren Genera Staaten mit 
Hro die Tractaten ſchlieſſen / imb Neural in waͤhrenden dieſen 
mter Kriegverbleibenwürden; daß Ihre Majeſtaͤt ver⸗ 
rechen / der Cron Spanien nichts deſto weniger car dieſe 
Conditiones des Projects einzuwiiligen / Und feine Belaͤge⸗ 
rung in den Spaniſchen Nieder landen in waͤhrendem dieſem 
gn M) ep Gn LB Ihre Majſeſtaͤt weder 
er Cron Schwedennoch einiger anderer Alliixten einige Mel⸗ 











. Pumggetbam 


Urbcn/fole der Herren Gemerafetaaten S(bgáanbtebe — 


Liber biefce/mo auff ſolchen Grund haben die Herren 


General⸗ Staaten ſich auff das Wort Ihr. Koͤnigl. Mojeſtaͤt 
derlaſſen / und ihr eüſerſtes Vermoͤgen angevenbetumb ihre 
Tatholiſche Majeft gur demehmumg oer. Friedens CTondiio 
nen gii bewegen / mb haben ſich 
Mirten / umb: ſie gleichfalls dahin zu vermoͤgen / bearbeitet / 
M iij deſſem 





ben. fid) aud gegen anderen hohen 


APPENDIX. 


94 
beffen man Ihre Majeſt. burd) Ihren 9f6grfanbten ben Hn. 
von Beverning / Bericht ertheilet / unb fid) dabey declaurer, 
daß ſie fuͤr ihr Antheil / die / von Ihrer Majeſtaͤt vorgeſchlage⸗ 
fit Conditiones acceptirten, ftiit Bitte einen ſechswoͤchigen 
Stillſtand ber Waffen umb Ihnen Platz zulaſſen / mit ihren 
Allirten wegen eines allgemeinen Friẽdens fid p berathſchla⸗ 
gen / zu bewilligen: Daß Ihre Majeſt. ben begehrten Ter⸗ 
min (ben9(nfang gemadtauffocn 1. Tag iu dieſes lauffen⸗ 
ben Jahrs) verwuliget / wie fie ſelbſten aug ihrem Laͤger bey 
Weieren beni. Junũ geſchrieben / unb fld) erklaͤret / daß dieſer 
Stillſtand nach denen Schluſſe und Clauſulen ſolte gehalten 
werden / wie in den Tractaten von Anno 1008. zwiſchen Spa⸗ 
nien und Franckreich verglichen geweſen / mit dem Beding / daß 
ſich die Herren General Staaten verbinden ſolten / im Fall fie 
ihre Allirten zu Annehmung bd Friedens unb deren oon 
dran angebottenen Gonbítionen nicht bereben koͤnten / 
(t weder directe noch indirectè wider Ihre Majeſt. ober bero 
Alliirte in waͤhrender gantzer Zeit dieſes Krieges / nicht beyſte⸗ 
hen noch einige Huͤlffe leiſten wolten / und daß hingegen Ihre 
Majeſt.alle Ihre b AM e d bít. Sie ben 18. 909 itt 
ibrem Schreiben gethan / was ſo wohl die angebothene Con- 
ditionen , die Ihre Majeſtaͤt beni Catholiſchen Sonora 
ſchlagen / als die Sicherheit ber Plaͤtze in den Spaniſchen Nie⸗ 
landen betrifft / wiederholeten / und zu dieſem Zweck den 
Hertzogen eon Luxenburg umb Bruͤſſelherumb beordert / fo 
lang alldorten / biß er Antwort von den Herren General⸗ 
Stãaaten erhalten / zu verbleiben / mit der Erklaͤrung / daß den 
antzen Brachmonat durch / und in waͤhrender Zeit / keinen 
latz weder belaͤgern noch angreiffen / ohngeaͤndert aller vor⸗ 
erzaͤhlten Conditionen. In allen dieſen Sachen hat der Kö⸗ 
nig feine einige Meldung der Alliirten dieſes Staats gethan / 
oic weniger einiger Saisfation fuͤr die Cron Schweden geo 
babbt ; daß die Herren Staaten auffrichtig unb chrlich die 
Sachen angangen waͤren / und für fi) in Spcie , umb foldie 
, t Tof , Ia 





| APPENDIX, 0» 
Tractaten threr gaͤntzlichen Vollkommenheit su befoͤrdern / 
willig und 

Lee — en Tractaten beredet und gebracht haben; al⸗ 
lermaſſen ſie Ihre Majeſtaͤt durch ein Schreiben / unterm zz. 
dieſes / den gantzen Verlauff deſſen vorgetragen / mit Verſiche⸗ 
tung / daß Sie ihrem Abgeſandten Befehl ertheilet haͤtten / 
noch vor dem Ende des Brachmonats / die Friedens Tracta- 
ten mit Franckreich / auch allen anderen Miniſtris ber hohen 
Allürten / die ſich hierzu verſtehen moͤchten / zu ſchlieſſen und zu 

unterſchreiben / ja daß ſie nicht ſolten auff Verflieſſung des an⸗ 
beraumten Termins der ſechs Wochen warten; und daß 
Ihre Majeſtaͤt hieruͤber durch ein Schreiben vom 20. Junii 
bem Herren General⸗Staaten zu verſtehen gegeben / weicher 

Geſſait vorerzaͤhite Declarationcn ibro liebund angenehm tod 
ren; So ferne war es / daß ſie haͤtte ſollen / die Herren Gene 
ral⸗Staaten / oder Ihre Cathollſchen Majeſtaͤt st einiger Sa-· 
tisfaction fuͤr Schweden verbinden / daß ſie in Gegentheil 
durch gedachtes Schreiben bezeugete / daß Vim einem allge⸗ 

meinen Frieden / und durchgehende Ruhe ber Chriſtenheit gu⸗ 
te Gedancken gefaſt / und daß ſie ſich verſicherte / es wuͤrde nicht 
lang anſtehen / daß alle Alliirten / welchebiß dato zu einem ſol⸗ 
chẽ groſſen Gut nichts beytragen wollen / ſich aud) willig dar zu 
erfnden laſſen wuͤrden bag Ihre Majeſt.gantz nicht jet 
ten / der rem Safe fie bít Herren Abgeſandten ſchon qe 
ſchloſſen ſeyn / und bafi ſie ſich erfreuete ben Herren General⸗ 
Staaten die Wirckungen deſſelben ſchmecken zu laſſen / unb 
daß Sie alſobald alle Feindſeligkeiten zegen den Nieder⸗ 
landen wolte verbiethen und niederlegen laſſen / zugleich 
auch alle Verwirrungen und Hindernuͤſſen der Kauff⸗ 
manſchafft zu Waſſer / obwohlen es uͤblich und im Ge⸗ 
brauch waͤre / alles in dem alten Stande zu laſſen / biß der 

Friede durch Auswechſelung ber Tractaten, ret verſichert 

sino brfeftiget waͤre; Da aud in allen dieſen exon mu ' 
. . . . 3 r 





, « 
* d 


ereit waͤren / wie ſie dann auch Ihre Catholiſche 


4 7700000 IAPTEAMDIXK — 


















daß die —2* 
35 / dpbananbaw Epl s 
ber Zriede gemacht oder verhundert werde / weilen | 
Condicioncspa(tyrcibedaffau/mdedcmwo oom ttr alt oven 
noch Ihno Cathoiiſchen Mogeſt. zuvor proponiret wonen⸗ * * 
niemahlen praͤtendut / daß der Friede und deſſen Wirckum 
fufpenbürct werden / biß ber Cron Schweden voͤllige —* | 
ſchehen / ſandem allein / daß die Herren Kara €:taaten J n yw 
Ihro SURajdfidtunb ber Confoͤderirten / wider die — bd 
Tonditionendes Projects nicht annehmen wuͤrden / Neutr ^ — 
foire. — Alſo iſt cs mehr afe Conner daß Ihre Waj. bc Ol 
Achſte fóniginécinanc5ricfubem Koͤnig in Hiſnanien unb Den (Pe 
! "n Staaten bic Einraͤumumg dervorgeſchlagenen 'Didee obur ein⸗ 
gen perlprochen unb bof Der Friede amd deſſen Tractaten gj 
pig nb al / om adea ba cian Amb Prad- 
cation daffelben / dependiren / unb inira Krafften feiufelln; bofitie 
Hew en General⸗ Deaaten i Anſehen bar bg éendfunitn 
MPlatzen nichts anders ſuche eu / a mae —— Pe e 
pires grnga ſep/ / fuejo 
keoinnb su Po: RXRxheund qum Fneden ju — tof heb 
dieſes Krieges bie Gencral⸗ C taata unb Ihre Catholiſche CDI 
ba Wirckungen bee Frichens — — jo imago 
. ponban Erfolg bro Krieges mit andern Theilen ju 
u ſonder heit / wellen man micht wuſſen an / wanndar Krieg zu vieni 
timSausfacdion , die weder limuititi / auch uw cuugo Carb deter- 
mipiresift/jt Cnbelapffemvarbr — lin was mehriſt / weilen Ihre 
Koͤnigl. Cof átin Schweden noch bet dubigibrel antea feitqugro 
ga den vereinigten Mederlande veruͤbten / keine fDptge en / vuh 
die Strritigkeiten / die man mit ———— 
liok eiten / die zwiſchen Ihro und den On Staaten agucherwuͤchſen qu 
verhindem / ſondern im Gegentheu — — —— 
der ihre habende Commercien- Tradtaten taglich be 
Alo ſolle man den Haren Abgeſandten ud socvel 






























APPEND T 9. 
birfro Staats alfo Befch erthelen / daß fic obne einige Coitterfeit uno 


 Gernmitber actinbeflen umb befcheibeneften Arch unb Waſſe / fo ing 


mer geſchehen kan / die Herren Abgeſandte Ihro Chriſtlichſten Maje⸗ 


fiarbefrogen ſollen £)6 Ihres Koͤnigs Will unb Meinung 


ON 


ſey / atiff dieſen Ihre Begehren ziwerharren: Vnobapfie 
ban Herren General⸗Staaten / ſo bald immer moͤglich / Bericht diß⸗ 


falls ertheilen wolte / damit ſie ihre Maß / auff die allerbeſte Weiſe neh⸗ 


meo. unb mit ben Miniſtris ber Allürten fich unterreden und berath⸗ 
ſchlagen moͤgen / einen Endſchluß su faſſen / obs beſſer fepe / den Frieden 


. unter ſolchen Conbitionen anzunchmen / oder im Fall ber Noth andere 


Mittel / bamit Sie mit beſſerem Nachdruck als diß dato geſchehen / 


den Krieg wider ihre Feinde foreſetzen koͤnnen / zu ergreiffen. 


| | . Memortal 0 
Der Frantzoͤſ. Ambaſſadeurs ben v. Suliiié8, ati bie 
Ambo Herren General⸗Staaten ber vereinigten Nieder⸗ 
anpe, | | J 
hahendie Abgeſandte im Nahmen Ihro Sónigf. Majeſtaͤt 
Franckreich mit ſonderem Unwillen erſehen / daß die Streitig⸗ 





"m" 
feiten/tocidhe/mrgenber Zeit der Evacuirungber (pldée / bie 


Ihre Konigl. Majeſtaͤt abzutreten geſinnet / den Friedhaͤſſigen Ge⸗ 


sperm Aulaß gegeben / daß ſie die gute Intention und Auffrichtigkeit 
VIhres Koͤniges in zweiffel qu ziehen nicht geſcheuet: Dahero haben 
vermenc chrer hochſten Schuldigkeit zu ſceyn / wie die acabe 


- epanbt / durch dieſes Memorial den Herren Abgeſandten der Herren 


Geucral⸗Staatren / zu erkennen zu geben. 


—  Mnbbamit wir bic Grunde des Koͤriges / die ihme verhinderen / 
daß er die bewuſte older / ehe und bevor die Cron Schweden voͤllige 


Satisfaction habe / nicht abtreten kan / be důnck ct es uns / es wurde meht 


ole gnugſam ſeyn / wann man zuruͤck auff den Uhrſprung dieſer Nego- 


tiation, durch mede ber Frieden ſolchen guten Fortgang biß auff, B 


6n beitigm T ſehen werde — Mian fon níchteanberefa6 — 
gm / ale daß —— — , welche im Nahmen Ihro 





,t APPENDIX 

3ittev C beifttih ch Majeſt. durch die rangdfifdhe Herren Abgeſand⸗ 
(t proponiret worden / gegruͤndet geweſen; weiln fie erfltich durch Hol⸗ 
land / hernacher durch bic Gron Spanien angenom̃en unb gut geheiſſen 
worden. Man kan auch ſagen / daß damahlen / als die Herren Gene⸗ 
ral⸗Staaten/ ( auff bae Schreiben welches be Majeſi. unter dem 
18. des cr verfloſſenen Monaus May an ſie abgehen / unb auff bae 
Memorial ſo ſie dem Herren von Beverning ben 1. Junii einhaͤndi⸗ 
genlaſſen ) be Herren Lanoy mit einen Antwort⸗ Schreiben an 
den Koͤnig abgefertiget / dieſes Inhalts / daß ſie fertig und bereit waͤren / 
die Tractaten unter angebothenen Conditionen zu unterſchreiben / 
daß damahlen fic ſich zu der Conditionen zu unter[dyfribe/ daß de⸗ 
tabla: fic fich zu der Execution ber Dedingungen / ſo Schweden be 
treffen / ohnmittelbahr verbunden / weilen bie erſt vorgeſchlagene Con- 
dition niemanden / als die Cron Schweden / angegangen. 

Und gleich wie die beſagte Conditiones int bem vorgewiſenen 
Proiect alle aneinander gehencket waren / haben ſie in der Intention 
und in den Gedancken der Herren General⸗ Staaten nidyt gefonbere 
werden follen/ umb Ihre Majeſtaͤt zu dero Bewilligung zu bereden / 
ſo hat auch der Konig feine Uhrſach hieran zu zweiffein gehabt / weilen 
er aue ſeinem / und feiner Allirrten intereile nur eint Sache gemacht / 
und dahero ſein Vorhaben nicht anders geweſen ſeyn fan / ale oa 
bic Conditiones ſo wohl fur Schwrden / als für im aiffgeſetzet wer⸗ 
den moͤchten. 7 

So haͤtte aud) bcr Koͤnig ihme Hoffnung machen fóanen/ daß 
ſie / in Betrachtung des groſſen NRNutzens / den fic für ſich und fuͤrSpa⸗ 
nien von ſo vielen vortrefflichen Plaͤtzen / die oer Koͤnig der Cron Spa⸗ 
nien / in Conſideration ber Cron Schweden abtreten will / zichen koͤn⸗ 

nen / ſic ſich mit Ihro Majeſt vereinigen / und die Reſtabilirung dieſer 
Cron mit und neben Ihro wurden gefucht haben. Undobſchon Ihre 
Majeſt an die Herren General € taatennicbtorgebret / daß fle Ihre 
Wacht mit ihren Waffen conjungiren ſollen / umb die Cron Schwe⸗ 
den /in ihre / durch ben Krieg verlohrne Länder / wieder emzuſetzen / fe 
ſolten ſie doch auff das wenigſte fict) nicht widerſetzen noch verhindern / 
ba Ihre Majiſt. fic ber Mittel / welche fic ſelberin der Hand hat * 


APPENDIX 9 


Gebiete / mub eine ſolche Condition,déer welche fle fkf mit einander (o 
beiliglich verguichen / werck pella ju machen. | 
: Die Hu General⸗Staaten wiſſen mol/baf ber Aller Chriſtlich⸗ 
flc Koͤnig frin ſtaͤrckeres Mittel fuͤr die Hand nehmen koͤnne / umb den 
Koͤng ín Schweden / in Pommern und indas Hertzogthumb Breh⸗ 
men wieder einzuſetzen / als wann fie wider Ihre Cb .Durchi. 
von Brandenburg unb andere Fuͤrſten / welche dieſer Cron Laͤnder bifs 
mahlen beſitzen / die Waffen ergreiffen / Sie wiſſen auch nur all ju 
. Weoblibaf/umbtoiber ſolche Fuͤrſten Krieg ju fuͤhren / ber Koͤnig fic 
der Pldee / die er heutiges Tages in Haͤnden fat / unb bic Ihme ben 
Paß vonſeinen Magazinen unb ſeinen Armeen offen halten koͤnnen / 
bedienen muß. Endlich / ſo koͤnnen ſie den Frieden / den ber Koͤnig 
gem machen will / nicht anb ere anſehen / als wie cin Tractat für in unt - 
ſeine Confoœderirte / und konnen ihnen nicht frembde vorkommen faf; 
ſen / daß er alle Vorſichtigkeit arwendet / umb alle veg 
geſchlagene Conditiones in ihre voͤllige Kraͤffte zu richten. | 
Dieſer Gebrauch / kan ber Gebrauch aller Tractacen genennet 
werden / und koͤnte man dao Beyſpiel der Pyrendiſchen ranates fen 
bep bringen / in welchem oic Oerther / welche Unſer &ónig bcr. Crog 
Spamien in unterſchiedlichen Laͤndern abtreten ſolte / nicht abgetreten 
wurden / alles nach der Maſſe / wie die Bedingungen auff Seiten der 








- €ron Spanien erfüllet und werckſtellig gemacht worden: Und bag 


Vercel ſelbſten / weiches der Catholiſche Koͤnig dem Hertzogen oog 
Saphoyeinraͤumen ſolte / nicht anders / ale auff dieſe Weiſe muͤſte ah⸗ 
gitreten werden / weilen Ihro Majeſt. Intereſſe von Ihrer Allürten 
nicht geſondert noch getrennet werden koͤnte. Auff gleiche Weiſe / 
ſeind die Herren General⸗Staaten verbunden / die vor Ihro Koͤnigli⸗ 
chen Majeſtaͤt angebothene / und von Ihnen zu Nimoͤgen angenomme⸗ 
ne Conditiones als einen einigen Vergleich und Ubereinſtimmung 
anzuſchen; dahero ſollen ſie / ſo viel an ihnen gelegen / alles anwenden / 
damit gedachte Conditiones ſamt unb ſonders / ſo wol in Anſchen bes 
Chriſtlichſten Koͤnigs als ber Cron Schweden / erfuͤllet und werckſtellig 
gemachet werden. | 
Dahero haben Ihre Majeſt deſto M rm zu glauben M 


106 "^" APPENDIX. 


habt / ba ſie in eine febr gerechte Sache / wie das Project, ſo der 
Herren General⸗Staaten Abgeſandten Ihr. Majeſtaͤt Bevollmaͤch⸗ 
tigten uͤberliefert) fic eingelaſſen / weilen fic keine Meldung der Zeit / 
wann die Plaͤtze abgetreten werden ſolten / in ihrer Declaration 
haben. Dieſes Seillſchweigen hat gnugſam an Tag gegeben / daß 
fic ſolche Abtretung ber Plaͤtze nicht eher begehrten / alobiß alle Con- 
ditiones, die flt allbereit gut. geheiſſen gehadt / erfüllet unb werckſtellig 
gemacht waͤren / und daß ſie deſto weniger Difficultæten machen wur⸗ 
den / daß Maſtrich in Ihro Mafeſtaͤt Handen verbleiben ſolte / damit 
der Cron Schweden Feinde deſto beſſer zu der Schuldigkeit koͤnten 
gebracht werden / weilen die vorgedachte General⸗Staaten / vermo⸗ 
e Ihrer Tractaten / ba Cron Spanien dieſen Plat abtreten má 


en. 
Damit aber die General⸗Staaten über diefes ſehen moͤgen / wie 
Ihre Koͤnigl. Majeſt. nach deme fic ſo viel gearbeitet / umb den Frieden 
der gantzen Chriſtenheit zu geben / [o auffrichtig ibnenibrebeftdnbige 
Freundſchafft und Gewogenheit zu bezeugen geſinnet / und ihten Nu⸗ 
heen / den ſie davon ziehen koͤnnen / zu befoͤrdern / vonallen Gedancken / 
etwas ín ben Niederlanden weiters ſich ju unterwinden / entfernet; ate 
gibt manihnen cinig und allein zu betrachten / anheim / wie Ihro 
Majeſt / (nachdeme ſie durch den Herrn de Lanoy ihro durch ein 
Schreiben Verſicherung gethan / daß ſie vor dem Ende des Brach⸗ 
monatho die T ractacen unterzeichnen wolten / und daß Spanien ſolches 
zu ad Zeit / neben ihnen thun wuͤrde) fn allen Stuͤcken fid verhal⸗ 
Sie haben geſehen / daß auff ihre Bitte man auff die Auswech⸗ 
ſelung der Rati ficationen nicht gewartet / ſondern / daß Ihro Majeſt. 
alſobald ihre Armee beordret / fich von Brůſſel und den benachbarten 
Orten hinweg zu begeben: Daß ſie den freyen Handel der Kauffman⸗ 
ſchafft und Schif · Fahrten / durch die Paßporten / die fic Ihren Abge⸗ 
fandten auszuwechſeln befohlen / ohnverzůglich befoͤrdert: daß fic fic 
anerbothen / Ihren Voͤlckern / bie fofange umb Mons herumb liegen 
bleiben (often / biß die Ratification erfolgen wůrde / die Weiſe und 
Secſtalt/ wie dieſe Stadt unbeſchaͤdiget (ben koͤnte / vohiſchut 





" "APPENDIX. JoI 
bof umb bic Erleichterung der Niederlanden / uddumb ben Chur So 
fien zu Brandenburg deſto cer ju bem Frieden zu vermoͤgen/ (ben 
$yerm Marcíchal von Schomberg mit einen ſtarcken Zuſatz ſeiner 
Armee iti Flandern verſtaͤrcket; daß fit allbereit einen ſoſchen luccurs 
in Teutſchland geſandt / und eben in dem begriffen waͤre / einen andern 
nach zufenden: daß alles dieſes verfahren des Koͤniges cin unfehlbares 
ih todre/baf Sybro Majeſt den Frieden ale richtig unb ſicher mit 
Spanien hielte / unbbaf ſein Vorhaben allein waͤre fcitte Waffen wi⸗ 
der Brandenburg zu fuͤhren / damit erben C bur Fuͤrſten auch zu einem 
Frieden mit Schweden verbinden moͤchte. 
Dicwellen aber Ihro Majeſt geſchen / daß diurch bie Xede welche 
Ihre Feinde aller Orthen auszuſtreuen fich bemuͤhet / ihre Auffrichtig⸗ 
ẽeie und gegebenes Wort in Zweiffel wolte gezogen werden / in dem man 
bie Leute dahin zu bereden gedencket / daß ann fic Durch einen Frieden 
der Cron Spanien und den vereinigten Niederlanden ihro Gedancken 
wegen des Krieges verwirret haben wuͤrde / ſie ſich ber zuruͤck behaltenen 
| (»táge/umb befto freper unb ſicher er wider fic bic Waffen zufuͤhren / be⸗ 
Gſenen wolte?: Ais tollen yore Majeſtaͤt ſo viel als an Ihro gelegen 
| (eon mochee / dieſe citele Furcht ihuen hiermi denommen haben. 
eíníace Abſehen / daß ſie in dieſem Stůck bat / 18 der Cron Schweden 
- . Satisfa&tiongu verſchaffen; Sie glaubi / die Herren GeneralStaa⸗ 
ecn ſeyen eben dieſer Meinung / dahero werden "yore Majeſt neben ibe 
— gienolle Mittelfaͤr die Hand nehmen vic fic am fuͤglichſten erachten 
mochten / umb zu dieſt Zweck zu gelangẽ / co ſey nun daß ſie ſich ſelbſten 
mít cinanberverbinben wollen / dieſe Cronin ihre Laͤnder unb Plaͤtze / die 
ſie verlohren hat / wicder einzuſetzen / oder / daß ſie ihre Feinde zu der 
R cftitution dereden / und vermoͤgen wollen / wann ſie nur Ihre Maj. 
eine gaͤntzliche Verſicherung ber Schwediſchen Reſtitution und wie⸗ 
ber Einſczung zeigen werden; (o wollen Ihre Maj. mit Freuden alle 
Dnric / die die Herren General · Staaten vortragen / uñ bie qu bi oll» 
geimeinen Briten zu gelangen fuͤr die geſchwindeſten unb ſaͤhigſten cv 
Zcheer werden mochren / alſobald er greiffen. ic koͤnnen aud) / umb 
dieſe Angelegenheit vdtligft su eroͤrtern / entweder ſolches mit ben Stans 
gofifcha Abgeſandten zu RNRimoͤgen ser demie nigra 
í 





03 |. | APPRNDIX, 
ten an Ihre Majeſtaͤt abfertigen / ober deputirte Herren / auffben 
Graͤntz⸗Plaͤten Fland ern / oder aud naͤher Gent, als an den naͤchſige⸗ 
legenen Orth ihrer Staͤndte abſenden / umb allda mit denen Herren / de⸗ 
nen der Sónía bic Beylegung dieſer Angelegenheit anvertraum moͤch⸗ 
te / ſich gruͤndlich zu unterreden. Er wird ſich vergnuͤgen laſſen / wamr 
man nur einen ſicheren / ungezweiffelten und gebahneten Weg / umb die 
Gron Schweden in ihren vorige Standt zu ſetzen / wird zeigen und am 
Die mehr eymeldee Frantzoͤſiſche Abgeſandten verſicheren ſich / 
, daß die obgedachte der Herren General⸗Staaten Abgeſandee / uno mit 
ihnen alle billich zeſinmnete Gemütber/ hiemit uͤberwieſen ſeyn werden; 
bof Ihre Maj. guten Fug unb Xecht babe/über eine ſchlechte und ohn⸗ 

bedingier Weiſe angenommene Condition die Wuͤrckligkeit qu bro. 

gehren / und ſolche durch die Mittet / fo ſte in Handen hat / zů befórberms 

es waͤre dann Sache |. daß die Herren General Staaten / mit Ihro 
—— auff cin anderes Mittel fid) bedencken imd vaglódia —— 

NN t . . 


marben. | 
Die Zeit / welche Ihr · Maj. ſeit den iv. May bi daco unnutzlich 
vorbey ſircichen laſſen / giebet genugſam an den Tag / wie auffrichtig fie 
wegen des Friedens geſinnet geweſen. 

Der Zuſtand / ín welchem feine Feinde waren / neben demſelben / 
ín weichem ſie ſich befanden / wird zum Beweißthumb dienen / daß die 
Wegierde / den Frieden ín Europa qu befoͤrdern / einig und allein ine 
Uhrſach geweſen / daß ber Koͤnig fo treffliche Gelegenheit / umb feine 
Siege fortzuſetzen / hindan geſetzt unb aus der Hand gelaſſen; unb ben 
aus dieſer Begierde iſt fic noch geſinnet / alle Vorſchlaͤge / ſo bitSatis- 
faction der Cron Schweden und die Ruhe / ſo die gantze Chriſtenheit 
von — erwartet / befoͤrdern moͤchte / anzunehmen unb 

gut zu ann. 


Antwort Ihro Hochmoͤg ber Herren Ambaſſadeurs 
der erre General Staaten / auff das Memorial ber 
Frantzoͤſtſchen Ambaſſadeurs / vom r7. Julii gegebenen / 
btn 27. eben dieſes Monats 1678. "e 


- 


8 


/ 


wann ſie eine ausfůͤhrliche deduction deſſen / was von Anbegin 


ten / da 
nes und digentuͤche Gedancken tiber bas Verfahren Ihro 


APPENDIX. ] 10$ 
Achdem bíe Herren Extraordinar⸗ 9(bgefanbte unb 
Bevollmaͤchtigte Ihro Hochmoͤgenheiten ber Herren 
General⸗Staaten ber Vereinigten Niederlanden von 
pen Herren Frantzoͤſiſchen Abgeſandten den u. dieſes Mo⸗ 





nats ein Memorial empfangen / durch welches ſie den Artickul 


ber Zuruͤckhaltung der Plaͤtze / ren Abtretung durch Ihro 
Maſ. Ihren Koͤnig / ſo eigentlic) verſprochen worden / zu recht⸗ 
fertigen und zu behaupten ſich unterſtanden / und in welchem 
zugleich Ihren Hoch⸗Moͤgenheiten angedeutet wird / daß es 
ihnen gebuͤhren wolle / mit und neben ibro auff Mittel unb 
Wege bedacht su ſeyn / durch welche man eine gaͤntzliche datis · 
faction fuͤr Schweden ausſinne unb wuͤrcklich leiſten moͤge: 
Als haben gedachter Hochmoͤgenheiten Bevollmaͤchtigte ihrer 
hoͤchſten Schuldigkeit zu ſeyn erachtet / indeme ſie von Ihren 
Herren den Herren General ⸗· Staaten ausdruͤcklichen Befehl 
deßwegen bekommen / ſolchen Ihren Excellenizien vorzuhal⸗ 

—5*— och⸗Moͤgenheiten ihre gebuͤhrende Retlexio- 


Koͤnigl. Maj. in Endigung dieſes Krieges / und in Anſehen de⸗ 
ten gegen Ihre Hoch⸗ Moͤgenheiten ausgedruͤckten urb erwie⸗ 


ſenen Gewogenheiten / ſatſam gemachet / und ihnen gar nicht 


einbilden koͤnnen / daß Ihre Maſeſt. an der Vollſtreckung und 


den Schluß eines ſolchen heylſamen Werckes / durch Ruͤckhal⸗ 
tung der verſprochenen Plaͤtzen ſaumſelig ſolte erfunden mere 
den /weilen ſie verſichert ſind / daß ſolche Verhinderungen von 


einen ſolchen Heldenmaͤßigen Gemuͤthe / wie in Ihro Majeſt. 
P beſinden / nimmmermehr werden herruͤhren fonnen/ fonbern 
aß ſolches vielmehr aus Antrieb der Friedhaͤßigen / und die 


ß 
vonkeinen Frieden nichts mebr hoͤren wollen / angeſponnen | 


worden fep. | 


Sie glauben aud feſtiglich / bag fie zu ihrer Rechtfer⸗ 
tigung keines nothfeſteren Grundes fid) bedienen koͤnnen / als 


dieſes 


104. APPENDIX 


dieſes ganten Wercks / biß auff ben heutigen Tag / vorgegan⸗ 
gen / anſtellen werden. | 
Ce iſt mehr dann zu wohl bekand / daß die Herren Gene⸗ 
ral⸗Stagten ihr euſerſtes vermoͤgen / Muͤhe unb Arbeit / ohn 
Unterlaß dahin angewendet / damit ſie dieſen Fenwarngen 
Krieg / durch einen allgemeinen Hoͤchſterwuͤnſchten Frieden 
terminiren unb endigen moͤchten / in welchem alle Intereſſitte 
— atten finden koͤnnen; uno bag 
e podpftbegierig geweſen / alle Gemuͤther dahin gu bete 
Das Ungluͤck abet bat gewolt / bag der anderen boben Allür⸗ 
ten Forderung einer gantz anderen Natur / und von den ihri⸗ 
get entfernentoaret. — Unterdeſſen haben Ihr. Sont 
Majeſt. durch Ihre Abgeſandte unb Bevollmaͤ rigregu M 
moͤgen bie Conditiones und Bedingungen / welche aum 
Grundriß eines allgemeinen Friedens dienen folten / vortra⸗ 
qm laffen/unb fid) erklaͤrende / daß dieſes bas euſerſte waͤre fo 
e zu thun geſinnet / und woruͤber ſeine Feinde den Krieg oder 
ben Frieden len toͤnten / unb daß ſie ſich auch nicht 
laͤnger / als biß auff den ro. dieſes lauffenden Monats Maj. zu 
dieſen Bedingungen wolten verbunden babe Nach bent 
nun Ihro Hoch⸗Moͤgenheite n befunden / daß der mehrere Theil 
aller dieſer vorgeſchlägenen Conditionen nur bie Allürte an⸗ 
gienge / haben ſie allen Fleiß angewendet / Mittel und Wege zu 
erfinden / umb eine —— nach vorgemahlten 
Grundriß / anzuſtellen / und zu ſehen / wie weit die —* 
etwa gebracht werden koͤnten: Sie baben aber mit ihrem 
boͤchſten Unwillen damahlen vernehmen muͤſſen / bag Ihr. 
Majeſtaͤt Meinung in keine Wege nicht waͤre / bag man fid) uͤ⸗ 
ber vorgeſchlagene Conditiones einigerley Weiſe unterreden / 
berathſchlagen oder damit gleichſam marchandiren ſolte; ſon⸗ 
dern daß die hohe Allirte / die ſich in dieſen Krieg eingeflochten 
befaͤnden / ſich lediglichen und rundumb erklaͤren ſolten / (umb 
das ehe der Termin, nehmlich derro ag Maj. verfloſſen waͤ⸗ 
re) ob ſie ſolche Conditiones gut [fi olten oder MK et 


vC 
Nr 





— — — — — "A ⏑ 8— CUNEO 


IK PPENDEIX | 4 — 


cv 3toff obo —— 
' 6m Miniftres bcr hohen Allirten / umb ihre Meinungen qu haben / ar⸗ 


beiten laſſen; bít andere aber haben fich über die fure Zeit / die man 
(baen/déc cin (o wichtiges Werck zu berathſchlagen / wergoͤnnet / be⸗ 


ſchweret / unb auff die erwartende nothwendige Ordre ihrer Ober⸗ 
herren / welche vor Verflieſſung des vorgeſchriebenen Ternuns nicht 


tick ber Debit auff inc folche hngelegenbet beridhtettobmn 


e"? - 
9 fon. Und weil ihre Hochmoͤgenheiten / auff Der hohen Allürten 


Enſchluß icht bauen / iuſonderheit ober von Ibro Kaͤniguchan Waj. 
in Hiſpanien bi falls faht enden Meynung / wegen Annchm⸗ oder Ver⸗ 
werffung ſolcha Conditioncp, nach qur Zeit finm ſicheren — 
haben fonten ; in dem Gegentheil aber Augeuſcheinlich verſpuͤreten / 











dweicher Geſtan die von Idro Koriguchen Volt. tn Franckreich an: — 


arbothene Cautelen unb Verſicherungen zu ihrer Wohlfahrt und abs 
fonderiicher Vergnugung dienen wuͤrden / haben (ic qu wiſſen begehrt / 


im Fall Cponimbit(c vorgeſchlagene Conditiones anzunehmen fic 


weigern waͤrde / was ee alebann für eine Beſchaff enheit mit offtgedach⸗ 


. «m SGrans⸗ Pidtzen haben ſolte e Hierauff haben Ihre Sóniglidhe 


Majeßat ihre Meynungen / durch ein denis. May gae ihrem Lager 


dauttes Schreiben ju eroͤffnen nichts unterlaſſen / unb haben ihnen 
Frieden aus⸗ 


dahey andeutenlaſſen / daß wann bic Cron Cpania bem. Fri 
ſchlagen / ſie aber mit Ihro Majeſt. nach ben vorgeſchriebenẽ Con. 
Ationen zu tractiren geſinnet / und ſich verbinden wuͤrden / die Neu- 
tralitaͤtin waͤhrenden dieſem gantzen Krieg zu beobachten, daß Ihre 
Majeſtat der Cron Spanien nichts deſto toeniger eben dieſe Con- 
ditionen, ( Ihren Hochmoͤgenheiten zu Corm unb. Gefallen) oes 
villigen wolten / welche Cponia dißmahlen anzunchmen / oder zu 
e ſn fep ſtehen [olteud daß fic in waͤhren d dieſer Zeit keinen ei⸗ 

iacet tao in ben Spaniſchen Niederlanden nicht angreiffen noch be⸗ 
laͤgern wolten ; unb mann bic Herren Gentral⸗ Staacen für ratbfam 
erachten wuͤrden / einige Deputirte an "ore Majceſtaͤt abzufertigen / 










beb ſteſolche i br Gegend bep Geat / biß bem 15. dieſes Monats at 


treffen / und bey gleichen guten Gedancken ſinden wuͤrden. 
Hierauff haben die Herren General Staaten / durch eine den 
o 4X 0 0. 7 0. coo se 


^ d 


(. rauf brcintoort / dendeneen Sbradmmat wd 


AkPUENDITX 










. bcd Declaraion ow Jane ront fd Dor 
— —— — 





(f vorgeſchlagenen Condit zonen / mit 









zu machen / vergoͤnmen 
| 5 — ptr afe dioit —— 
traoreinar 
m Willen udnmeliaaminmSrien 


geneigten 
nau —ã— — / * 
rre annehmen tolben/ bat SEIT 
ca Stillſtand der Waffen / oy fh Sut um 2v ma ient 
] aer t ubcraficamu dir limi 
ge ju einem ſo groſſen / undweitauoſchenden Werck qpiibens/ ha⸗ 


ochten. 
E ORajefát haben ihnen durch dienten. Chrodiutonate a⸗ 
— 















ifte in ger bey Weteren daruten Brieff dieſe 
daß ſic vorgedachten Stillſtand / auff ihr Anfuchen /-amf Wochen 
bm Anfang auff ocn erſten Tag Heumonate zumachen / bewilliget / 
und daß ſolcher Stillſtand in der Art und Weife ſelte beobacheet wer⸗ 
den / wie der jenige / der Anno 1668, zwiſchen Franckreich qb C panis 
getroffen worden; doch mit dieſem Vorbeding / daß die Herren Sene⸗ 
ral⸗Staaten Ihrer Allerchriſtuchſten —— — ſelten / im 
Fall fic Ihre Allurten zu ter Gene 
Gonditionennicht vermoͤgen koͤnten / ſte (been riis — 
morb indirectè tiber die Cron Franckreich oder Ihro Allirten beyſtehẽ / 

| (ber fokber Zeit des Krieges cínige Huiffe fciftchimollag/ ato 
read 


inwaͤhr 
daß auff ſolchen Sall Ihre Maſ. in bem jenigen ben 18. M 
ſendeen Schreiben / gethanene Verſprech ungen; (theils tn 2880s 
dieſer Conditionen, die ſieder Cron Spanien "s: zu 
gefinnet gewefen / theils in Anſehen der Aſſecuration-Platzen bie Ih⸗ 
na vonben Niederlanden verſprochen) widerholet unb 


wolt Und da de 
fal "rc s Ts * T S 



















^ . 


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7 EKPPENDLTX, Ne 
o $0 A b vire ender bes | 


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—* gem / ——* 





darzir verſtehen wolten / zu ſchlieſſen umb zu unterfcheechen; unb daß 


fic garnicht zweiffelten / daß nicht Ihr. Catholiſche Maj. die angebo⸗ 
ihene Conditiones annehmen / und Who rri Tractaten ** 
na unterſchreiben wůrden. 

Ihre Allerchriſtuche 9fRofefidtbat darauff durch eia Schreiben 
vom 30. Piae ini MK P a anii ii 
Kn ; wie ſie mit hoͤchſter Vergnugung aus der Herrcn General⸗ 
2 Schreiben erſehen / daß ſie 320 die / pneum C ull 
ſtand oer offen angefette Zeit warten / ſondern alſobaid Ihren Abge⸗ 

Ordre ertheilen wollen / bie Unterzeichnung der Friedens⸗ 
ractaten noch vor dem Ende des Brachmonato fuͤr 

daß fic Ihro Majeſt.dabey verſichern wollen / baf Ihrrr 
Majeſt.in Hiſpanien Herrn Abgeſandten ſolche atcíc fale * y 

na unterzeichnen wuͤrden /unb man affo ermeſſen fónte / daß die ae 
meine Ruhe der gantzen —— bald darauff erfolgen wuͤrde 
weil Ihre Majeſt. feſtiglich beglaubet waͤre / daß ein ſolches Gut / tele 
der aligemtine Friedeiſt / der ferm&axrobeSraater erg nace 
legten Fleiß ohngeachtet / die Herren Alllirten ajenas ain zu hewe⸗ 
gen / nicht lange wuͤrde auffgehalten werden Pris efie 











N 


APPEMDIXS, 


meine aud Sen ] Paíjbi Sachen in 
bleiben ſelten biß der Frirde durch Auowechſelung bo Rai 
ut und PublicatioftesBrr Tractaten / in (einen voͤlligen —* 
te / daß ſie dieſes ohugeacht / in Conſideration Ihrer dem Herrnvon 
Amenburg Befehl ertheüut | von Bruͤſſel wnb benachbarten Orten ſich 
wit der gantzen Armee hinweg / und im bie Laͤnder ihrer Bothmaͤſſigken 
zubegeben; und daß ſie zu die ſen Ende gedachten Hertzog befehliget / 
— redi ar de ven Villa Hermoſa und mit ibram 2bacfaupten/ 
eopisy "ael / witbieOfliciret welche Ihro Majeſt 
«dmi umb herumb liegen bleiben * fich zu verbal» 
. &enfátten/toie auch uͤber die Weiſe unb Geſtale tic man ſo wohlaufj 
ber einen / als auff ber andern Cate / ———— 
heit und —— utar brc Raciócaiong qr 
Spanmenleben mochee /ber Nothdurfft nac ſich zu unterrehen. 
Aus allendeeſem iſt klaͤrlich abzunchmen / daß ſowohl Sore Ma⸗ 
als ber Herren Gaseral « Scaaten Wehnung von. Oínfatig allcgcit 
geweſen / einen allgemeinen Frieden auff ſolche Condiriosm/. va alier⸗ 
(cite Hn. XIliirten ſich mit einander vergleichen weiten / zumachen 
und dieweil es ſehr ungewiß waͤre / ob ſich die Allurte nod) denen / von 
Ihro Majeſt. vorgeſchlagenen Conditionen —— 4 
fe aber fic erklaͤret / bof (ie keine Ver nderung des Projects zugeben 
wuͤrden; als haben Ihre Hochmoͤgenheiten dne Erlaͤuterung beg 
Sachen mur in Anſchen ihrer Gonbitiontn begehret: hierauff Babes 
fic das Gluͤck gehabe / dah fie nicht nur muͤndlich durch Ihre Abgeſland⸗ 
, t€n/ ſondem auch ſchrifftlich in zweyen unterſchieduehen Schreihen 
von Ihr. Siete E Ra Rd vóllig berichtet worden / daß ye Raj. 
inihrer ber Herren Geuerai· Staaten Conſideration, die Wurckun- 
gin des Friedens auch ber Gron Spanien in Anſehen ber annoch uͤbri⸗ 
aa Spaniſchen Niederlanden wolten fpüren unb mercken laſſen / wann 
pur bic Herren General⸗Staaten in Schlieſſung bra —— 
( falle Spauienoder andere Allurte in den Fricden nicht einwilli 
fo ) fich anheiſchig machen wuͤrden / baf fictosber Ihre —* 
und bero Alliurten in — vc | ibren cigcuen 

































et - 


APPENDIX. 309 


— — 
wolten; woraus dann mehr als zu —— eof ro 

Meymnmg niemahl gewefen / den Frieden obe bic Waͤrckungen deſſel⸗ 
bei / in Auſehen der jerugen / die zu dem Frieden und zu Schlieſſung 
ba Tractaten geneigt waͤren / in eurege Weiß / nicht anff zuhalten / wann 


andere noch nicht darzu ihren Willen geben wolten / und wann nur die / 


ſo den Frieden ſchlieſſen wuͤrden / ſich dahin obligirten / in waͤhrendem 
gantzen Krieg Ihren Allurten tiber bít ** Franckreich unb bao 





: Aint tt beyzuftehen / oder cinige Huͤtffe zu leiſten. 


Und alſo Ichemet gang unglaͤublich / daß cin fo heldenmaͤſſiger 
Sum als Ihre Majeſt. / nach ſo deutlichen / Clare unb ausgedruck⸗ 
tn Declarationen / die in ihren eigenen Brieffen zu beſinden / ſolche 
Gedancken haben koͤmne. Es wuͤrden die Herren Seneral⸗ Staaten 
fich nicht menig befremden laſſen / wann Ihro Majeſtaͤt Intention mit 
bem eingelieff erten Memorial uͤbereinſtimmen ſolte / ſintemahl ce cine. 
ſehr irrige Meynung iſt / aß die Herren General⸗Staaten ſich iemah⸗ 
len erklaͤret / al wann Ihr. Majeſt. vorgeſchriebene Conditiones alle 
der Billigkeit gemaͤß unb unverwerfflich waͤren / ín Wetrachtung Ih 
Hochmogenheiten nicinabla feine andere Erklaͤrung gethan / als aͤber 
bie Puncten / die Ihr eigenes Intereſſe betroffen / und ín den de 
brigen alle zeit Friſt begehret / damit Sie Ihre andern Alliirten auch 
gu Annchmung ber vorgeſchlagnen Condition bereden unb bewegen 


Uber dieſes ſoiſt bekant / daß man von Ihr. Majeſtaͤt niemah⸗ 
len einige Declaration, ſochaner Natur begehret dahero / als Ihro 


Majeſtat geſehen / daß bie Herren General⸗Staaten in einen oder an⸗ 


dern Punct noch einigen Zweiffel fich auffſteigenlaſſen / auch ihre Allir⸗ 
tt nicht allezu den vorgeſchlagenen Conditionen mochte bereden koͤn⸗ 
nen / ſind ſie ihnen vorgekommen / unb haben fich) erklaͤret / daß deſſen alo 
ttm ohngeachtet in Conſideration ihrer und der Cron Spanien / Sie 
es alle zeit bey angebochenenen Conditionen verbleiben laſſen wolten / 
in Fali ſie nur ibre Troctaen für fich tit anerbotheuen Bedingungen 
su ſchuieſſen reſolviret waͤren: Und Dat hierdurch genugſam bezeu⸗ 
seio dieſcoweder five / ned *g Jo "iic Staaten Mey⸗ 

uung 


bs 


l1ó : APPENDIX . 


nung iem dobſte qu. Habumg iniit Ép 
* —— M —28* oder der Am 
bei tetcitodiben/antreffe) folet verbunden x 
ſehen aber ber aubern / die in dem Rrieg verbicchenwoicen 
Majeſt. niemahlen etwas —8* die Neutralitæt Mea 
. arrob € tatem acfudiet e RA. Ail weder deſſen —5*— 
Propoſition, viel weniger taf fic 
cundiren wolten / damit ſie zu ihrer forderſamen —e— eder 
moͤchten / iemahls —— urb zugeſagt hatten; welches doch die 
Herren Ftantzoͤſiſche Abgeſandte Ihro Wiejena⸗ Declaration 
ſchnur d. zu wider in Ihrem Memorial enit fordern undbegeh⸗ 
rael 
Die Frantzoſiſche Herren Abgeſandte ſolten ſich beffet wotch 
bächtig erinnern / was ſie in der Conferent vom ry. Jun. ba mom ſich 
wegen des Schluſſes und wegen Unterſchreibung der Tractaten ver⸗ 
glichen / fr cine Antwort gegeben / fo unſerer 
Meynunng beypflichten. Ihre Ancwort war dieſe: daß fle fersia 
und bereit waͤren / den Frieden mit aller der Allurten Hertn Miniſtres. 
bic (icf darzu verſtehen wolten / zuſchlieſſen; ſonder daß fic einige 
Meldung oder Verſprechung fuͤr die Cron Schweden / vielweniger / 
daß dieſes den Frieden auffhalten oder ſperren jean ned 
recommendirten ben Abgeſandten der Herren General⸗Staeten 
lein bie Sachen / damit fie bey den Allirten ihren fernern Fleiß pese 
bcn mócbten/mit angehenckten Verſprechen / daß fit gegen ihren Allur⸗ 
ten ein gleiches thun wolten. Und was noch mehr iſt / ſo mird kein 
Menſch ſagen —— in waͤhrender gantzer Negotiation, ſtech 
niges Wort für ber Cron Schweden Incereſſe verlohren / auch nicht 
damahlen / da man wegen Abtrettung etie peri ur COormem 
ren der Niederlande dienen ſolten / ſich verglichen hat. 

Man fan ſich auch nicht gnugſam verwundern / bef obanae 
regte Herren Frantzoͤſiſche ba fans / in bdebeutcten Memorial aue 
bringen doͤrffen / daß Ihre Majeſt. der Cron Spauien die 
der benahmten Plaͤtze / niemahlen anders verſprochen worden / als mit 
dieſen Vorbeding / daß die Cron Cen stóctfollein Aire 
















































| APPENDIX, T 
(^ efentebtenfrita verlohrne Plaͤte wieder eingeſeget werden ſolle / wei⸗ 
len der buchſtdbliche Inhalt / und die ausdruͤcklichen Worte der Be⸗ 
dingungen deſſen Meldung thun / daß die Plaͤtze qu einer Vormauer 
der Spaniſchen Niederlande dienen folten: Fuͤr welche ber Koͤnig in 
rof. Britanmen / tic Herren General⸗Staaten / und andere au 
Flandern angraͤnkenden Orten (o offt unb vicíditia folliciirec 2 
Und daß der Allerchriſti. Sónig ſolche Graͤntz⸗ Plaͤtze der Cron € po 
Bim in dieſer Conſideration unb Anſehen abtreten wolte / daß C pani- 
en ihme bicenbere Plaͤtze /be auch in offtangezogenen Conditionen 
ſpeciſciret ſtud / abtreten / und alſo ein Wechſel unb Tauſch mit iue 
kreffen (olte ; Und daß die obangezogene Reſſitution der Plaͤtze / an 
bic Cron Spanien / auch zu einem Theil ber Satisfaction für ihre 
Hochmoͤgen dienen felte ; In welchen Worten unb Erklärun⸗ 
gen allen / die Tractaten und Conditionen an keine Limitation auch 
— tetberdircáe nod indirecte an das Intereſſe fuͤr die Gron Schwe⸗ 
den gebunden. Uad erhellet hieraus klaͤrlich / daß die Herren Fran⸗ 
toſehe Ab geſandten in chrein Gewiſſen Das. Gegentheil berzeiget / 
tecifit ín meht ange zogenen Memorial ſelbſten bekennen / daß Ihre 
Majeſt. niemahlen geſucht / daß die General⸗Staaten oder die Gron 
Spanien Ihre Macht / zu der Cron Franckreich Macht / umb dadurch 
die Cron Schweden in ihre verlohrne Plaͤte wieder einzuſetzen / ſtoſ⸗ 
ſen ſolten / ſondern ſuchen aus dieſem Grund folders zu behaupten / die⸗ 
weil in bcm Grundtiß bes General⸗ Friedens / bie Satisfaction für 
Schweden / an Ihre Hochmoͤgenheiten oder andern Potentaten / bie 
der Cron Schweden nichts abgenommen / und aud nichts beſitzen / das 
iro n geweſen / nicht koͤnme gefordert werden / alldieweil dieſes 
ie Richtſchnur geſunder Vernunfft ldufft / daß einer / der nichtse 
eingenommen und nichts beſteet / etwas wiedergeben und abtreten folle/ 
ſo iſt dieſes aud) gantz ungerdumt / daß man aus einer General⸗Propo- 
ſition, die in Anſehen ber abſonderlichen Conditionen gang zweiffel⸗ 
Bafftía ificinen feſten Schluß machen wolle / inſonderheie / wann bit 
Conditionen langnach ber geſchehenen Propoſition ũberleget / und 
auff eine gant andere Weiß verglichen unb eroͤrtet worden / und waͤre 
dm / as wann man auo denſelbigen / daß wegen des Biſchoffen von 


Straß⸗ 





















3 CA PPENDIX. 
Straßburg unb Printz Wilhelm von Fuͤrſtenberg ini dem Grundriß 
tee Friedens eingezogen (daß nemlich ihr Intereſſe bas. gráfte mo- 
ment der vornemſten Puncten des Friedens machen ſolle) ſchlieſſen 
und behaupten wolte / daß der Friede mit Holland / ehe und bevor ſolche 
Conditionen nicht adimpliret unb werckſtellig gemacht worden / 
unguͤltig ſeyn ſolte: Da doch dieſe Sache die Herren Allrirten ſchlech⸗ 
ter Dinge nicht angehet / eo waͤrndann / daß ſoiches Ihre Kaͤyſerliche 


J 


Majeſt. allein betreffen und angehen moͤchte. 


Die Herren Abgeſandten haben aud) zu erwegen auͤbergangen / 
taf Ihre Majcſt. durch tre Drieffe vom 18. May unb;o. Jun. mit 
ſoichen deutlichen und klaren Worten ſich erklaͤret / bof ſie zufrieden 
waͤren / wann nur bie Herren General⸗GStaaten fuͤr ihr particular den 
Frieden ſchlieſſen unb unterſchreiben wuͤrden / und daß (it it Conlide- 
ration Ihrer / dem Koͤnig in Hiſpanien bie. angebothene Conditio- 
nes allezeit zu bewilligen geſinnet waͤren / auch darneben verſprechen 
wuͤrden / daß ſie den jenigen unter ihren Allurten fo oen Strieg mie 
Franckreich wider Ihro Maj. und dero Allürten gemeynet epi moch⸗ 
ten / in währender gantzer Zeit des Krieges nicht aſſiſtiren nod) beyſte⸗ 
hen wolten: dergeſtalten / daß die ſo wohl der Cron Spanien als Ihr. 
PHochmoͤgenheiten der Herren General⸗Staaten angebothene Con- 
ditiones, in ihren Kraͤfften durchaus verbleiben ſolten / wann (chon bie 
andere Alliirten nicht mit in den Frieden treten ſolten / nicht aber toast 
bei. Koͤnig in Schweden wieder eingeſetzt ſeyn unb feine Satisfaction 
empfangen / ſondern wann die Herren General⸗Staaten die Neutrali⸗ 
taͤt würcklich verſprochen haben wuͤrden | 
j Die Herren General⸗ Staaten wuͤnſchen vor Grund ihret 
Seelen / daß der Krieg in den Nordlaͤndern durch anſtaͤndige Mittel 
unb Wege ſeine Endſchafft erreichen moͤchte / wann er aber yore 2i 
ſerchriſtl Maj. und die Cron Schweden / mit den hohen Allurten Ihre 
Hochmoͤgenheiten der vorgeſchlagene Condiciones fich nicht ver⸗ 
gleichen koͤnten / wuͤrden fie mit Schmertzen und mit betruͤbten Augen 
den Krieg anſchauen muͤſſen; Sie glaubenaber / daß ſich die Herren 
Frantzoͤſ. Abgeſandie betruͤgen wuͤrden / wann ſie daraus ſchlieſſen to ol⸗ 
een / daß Ihre Chriſti. Majeſtaͤt umb die ſen Krieg deſto Mit su 
D. ** 8 





TK APPENDIX, ^ 18 
faͤhren / ſich Ihre Koͤuigl. Maj. in Hiſpanien £dnbern unb Plaͤtzen mit 
Recyt bedienen koͤnten. | 

Sie nentenbicfe Plaͤtze und £duber / ire Plaͤtze und ihre Laͤn⸗ 
ber ; warumb die weil Krafft ber Friedens⸗Tractaten fic ihnen 
tnit allen Rechten unb. Serechtigkeiten / gleich mie Ihre andere 
"on / bic Ihnen juftánbig (inb/abactreten und zugecignet werden 

ollen. 

Es iſt gewiß / daß man · Ihre Churfuͤrſtliche Durchl. von Bran⸗ 
denburg / wie auch des Biſchoffs von Muͤnſter Laͤnder / viel bequemer 
durch bic Laͤnder / welche die General⸗Staaten der vereinigten Nieder⸗ 
lande dißmahl beſitzen / infeſtiren unb antaſten kan Aber / gleichwie 
Ihre Allerchriſtlichſte Majeſtaͤt niemahl begehret / unb ſeine Hn. Ab⸗ 
geſandte mit Xecht nicht begehren koͤnnen / daß Ihre Majeſt. fid) zu 
dieſem Ende ihrer Plaͤtze bedienen ſollen; alſo koͤnnen fie ouch. nicht 
ꝓrætendiren, daß ſich Ihre Majeſt. gleichfalls deren Plaͤtzen bedienen 
moͤge / als welche ſie abzutreten verſprochen / weil fic jhr kein derglei⸗ 
chen Recht vorbehalten / auch mit keinem einigen Worte deſſen 
Erwehnung gethan haben / ſondern einig unb allcin die Neutrali- 
¶ de copitabirenden Perſonen geſucht und Ihro vorbehalten ha⸗ 

en. 

VUnd was inſonderheit in acht zu nehmen iſt / ſo kan ja in der gan⸗ 
Ain Welt nichts erdacht werden / daß der Natur einer rechten ub auff⸗ 
richtigen Neutralitæt mehr zuwider laufft / als wann man ben einen 
unter den ſtreitenden Theilen voͤllige Gewalt einráuma wuͤrde / ſich 
fer habenden Laͤnder unb Plaͤtze / umb bae andere Theil dadurch be 
ſoo faͤglicher anzutaſten / zu bedienen. So wuͤrde auch nichts nach⸗ 
cheiligers für Ihre Hochmoͤgenheiten ben Herren General⸗Staaten 
rkoͤnnen gefunden werden / als wann fic durch Einwilligung ſolcher an⸗ 
geforderten Conditionen, ihnen wuͤrden den Krieg auff den Halß und 
ín ihre Nachbarſchafft weitzen; bann an ſtatt / daß fic bic Suͤſſigkeie 
des Friedens und deſſen Wuͤrckungen ſchmecken unb einer Vormau⸗ 
ren zu ihrer Ruhe und Sicherheit genieſſen ſolten (o wuͤrden fic auff fie 
auff einer Seiten des verhofften Vortheils beraubet / auff der andern 
Seiten aber ſich mit tauſend Ungelegenheiten verſtricket ſehen muͤſſen. 

fter Theil. P So 


V 


ÉE4 m kPPENDIX, ! 
So muß mar infonderheit das jenige beobachten / was bie Her⸗ 
gam Frantzoͤſ. Abgeſandten weiters im ihrme Memorial anbringen / daß 
chre Meynungen ín dieſen vorhabenden Staͤck / den Gebraͤuchen alice 
anderer Tractaien / gleichf oͤrmig ſed / alldieweil kund und offenbar / daß 
incinem General Traciat / dle cont rahirende Theile Ihre Saris- 
faction fab ſollen / welches in dieſem Stuͤck / davon jetzt acbonbet 
wird / unerfindlich ſeyn moͤchte. Dann ba Ihre Majſeß. der Koͤnig 
Fanckreich fidymit Ihr. Catholiſchẽ Maf. unb bar Herren Gene⸗ 
tal⸗Staaten der vereinigten Mederlanden ohne Zuzichung ber uͤbri⸗ 
gen Allürten / die viellcicht nicht mit ihnen einwilligen wuͤrden / in eine 
-Negotiarion einzulaſſen / fuͤr gut befunden; So iſt es wahr; daß / 
wann der Koͤnig in Hiſpanien ober. Ihre Hochmoͤgenheüen / auff ihrer 
Seiten ocn. General⸗ Tractaten nickt eim Gnügen leiſten wuͤr⸗ 
den / ſo wuͤrde der Allerchriſtlichſte Koͤnig die Wuͤrckligkeitſund Erfu⸗ 
uung der verſprochenen Conditionen mit Xecht fuchen foͤnnen. Weil 
aber dieſt beyde Staͤnde / in allen Stuͤcken und durchaus/ ihre 
gegebene Treu zu halten gefinnet/fo fómicn Ihre Majcſt. im fine tei 
ætendiren / daß ſie der jenigen: Verheiffungen undtheuren Ver⸗ 
*5 die man in den Particular· Tractaten grihan / ohnfaͤhigo⸗⸗ 
bear verluſtig ſeyn follen: H | zu 
Uber dieſes / und ba Ihre Allerchriſtlichſte Majeſtaͤt in ben: be 
| gai Puncten der vorgeſchlageuen Conditionen die gaͤntzliche Satis-- 
action für. Schweden / (welche dißmah! sum Fundament aller Stre⸗ 
- tígféiten geſetzt wird) begehrt / und mit dieſen Worten ausgedrucket 
- € bf ſie ohne ſolche datisaction über feinen Artickul 
nicht ſchlieſſen wuͤrden haben fic genug an beri Tag gegeben / 
baf ſie davon nicht weichen noch wancken wolcen / im Fall ein General⸗ 
Tractat ſolte geſchloſſenwerden / ſeine Meynung aber im geringſten 
nicht waͤre / ſolches auff abſonderliche Verttraͤge / die etwan koͤnten ge⸗ 
ſchloſſen werden / (davon jetzt die Frage iſt) zu zie hen. 
Duß man aber allhier die Pprrenæiſchen Tractaten unb bae Ex⸗ 
empelmit Vercel, da der Koͤnig in Hiſpanien bic. Reſtitution ver⸗ 
MAnochen / anzeigen wil / fan allhier nidr flot und Raum finden 


Pd 


APPENDIX. IN ^ 

iniu Ihrer Catholiſchen Majeſt. Haͤnden wa⸗ 
se | fónctnfic nach belichen unb um ſo vieldeſto mebrbie Abtrettung 
deſſelbigen verſprechen; aber in unſerm vorhabenden Stuͤck ibat man 
weder bem Koͤnig in Hiſpaniennoch den Herren General⸗ Staaten 
cinige Reſtitution angeſonnen / ſolche auch mit Recht nicht wohl be⸗ 
gehren koͤnnen / dieweil ſie von der Cron Schweden Laͤndern niemals 
etwas beſeſſen / [o daß der Koͤnig von dieſen beyden Staͤnden nichts 
als die Neuwaliczt begehrt / in dem Gegencheil aber koͤnte man von 
Den Pynenæiſchen Tractaten / zum Vorthen ber Herren 
Staaten um dao jenige / was manjetzt wegen Abtretung der Plaͤtze 
begehre / dieſen aufchlbaren Brundſchluß machen / bap Ihre Aller⸗ 
tbriftt, Majeſt. in bie Reſtitution der Plaͤtze / ohngeachtet / deß Krieges 
awiſchen Hiſpanien und Poruugall / eingewilliget. 

Es ift wahr / daß in dem Friedens⸗Pro jectwegen der Zeit / ba 
die verſprochene Plaͤtze hatten reñituiret werden ſollen / finc Ma⸗ 
eung goſchehene aes iſt aber bekant / unb kan von niemand ín 
Swaffd gezogen werden / daß der Effect eines geſchloſſenen Tractats / 
auf die Auawechſelumg der Ratiſicationen anmictelbar folgen muß / 
And daß nach der Unterſchrifft der Bedingung man alſobald daß jeni⸗ 
ge / was mit Hard gegcener Treu ohne Beſtimmung einiger Jeii ver⸗ 
ſrochen morden / werckſtellig zu machen ſchuldig unb verbunden fep, 
And gepißlich kan man nichts beglaubters gum Beweißlhumb deſſen 


an alo mao Ihre SDtajefi.inibremegten / denzo uit batírs 
pel: wv ad 





anziehenwollen. Da ſie ſich auff dieſe Weiſe 

serata teffes « Daß dieſes aller Tractaten Brauch fey/ 

bf bic Sachen in ihrem Stand verbleiben / biß der Frie⸗ 

de / durch Auswechſelung der Ratificationen / und 

uiri bet Sractaten in feinen volligen Kraͤfften 
c | 


(— Sarauebonn nufbibor qu fchticffewoof dieſes cine Sache ſey / 
die ſchnurſtracks ber Ubligkeit aller Tractaten zuwider lauffe / manm 
gore Majeſtaͤt die femae Weſizung der Ex nd 4 n | 


eant 


— 
- 


dé 0. 0. APPENDIX 


ſolte / nachdem bit Ratification gebuhrender maſſen ausgew 
und die Publication der Tractaten begehrter maſſen geſchehen i 
Ihhre Hochmoͤgenheiten bezeugen auch / baf ſie gar gerne 
zu erinnern entübriget ſeyn wolten / woferne die hoͤchſte Noth ſie nicht 
dahin triebe / was maſſen Ihre Majeſtaͤt Armee in den Spaniſchen 
Niederlanden / nach der Wiederkunfft des Herrn Lanoy, ber des 86- 
nigs Antwort vom 30. Junii auff Ihres den 22. beſagten Monats bar 
tirtes Schreiben zuruͤck gebracht / unterdeſſen betruͤben fic ſich / undnicht 
ohne Urſach / daß wegen diefer übel gegruͤndeten Streitigkeiten der 
Schluß unb die Unterſchrifft oer Tractaten verzoͤgert / ja / da ihre 





Abgeſandten fich gebuͤhrender maſſen bey Ihro Majeſtaͤt Bevoll⸗ 


maͤchtigten eingefunden / wider das gethane Verſprechen abgeſchla⸗ 
worden. Dergeſtalten / daß Ihre Hochmoͤgenheiten auch der 
oͤnig in Spanien neben ihnen nicht geſchehen laſſen koͤnnen / daß ſie 
zu ihrem groͤſten Nachtheil des vornehmſten Vortheils des Friedens ^ 
nemlich / der offt angeregten Graͤntz⸗Plaͤtzen / und dahero der Vormau⸗ 
ren der Niederlanden / welches doch Ihre Majeſt. ſo offt und heiliglich 
verſp rochen / beraubet ſeyn und bleiben ſoſten. 

Ihre Hochmoͤgenheiten erklaͤren unb. bezeugen Bod / dw 

t / 


nichts ücbere als ben Frieden zwiſchen Ihrer Chriſtlichſiten Maje 
zwiſchen ber Cron Spanien unb Ihnen / ſehen moͤchten / wie aud? 


(ban es moͤglich ſeyn koͤnte / zwiſchen allen hohen Allurten / und ſind 
auff Ihrer Seiten / die Tractaten zu ſchlieſſen und zu unterzeichnen / 
gantzwillig und bereit: Man fan aber mit keinem Recht an fie begeh⸗ 
ten / daß die Evacuation ber verſprochenen Plaͤtze nach dem Erfolg der 
Anheifchungen / und nach einer ſolchen Reſtit ution und Sarisfadtioni. 
welche allem menſchlichen Anſehen nach / von einem groſſen und bluti⸗ 
gen Kriege dep endiren moͤchte / da doch die taͤglichen Zufaͤlle der Unge⸗ 
wißhe it unterworffen / ſollen abgemeſſen unb gut geheiſſen werden. 
Man muß auch bedencken / daß der Koͤnig in Schweden / biß dato 
Finem Befehl ertheilet / Idro Hochmoͤgenheiten / wegen der inſmuirten 
Nagen unb uͤ berſchwencklichen groſſen Schadens / der ihren Unter⸗ 
thanen zugefů get worden / Satisfaction zu geben / vielweniger / ihre atte 
Wertraulichk cit mit ihnen zu xrneuern und zu befeſtigen / pre 
' (acu 


ed, 





"m 


. APPENDIX, oa" 
Gegentheil burd Verubung allerhand Feindſeligkeiten / zum groͤſten 
Nachtheil ihrer Kauffleute / ſolche Sachen / welche ihren getroffenen 
Tractaten ſchnurſtracks zuwider lauffen / begehen laſſen. 


Und gleich wie Ihre Majeſtaͤt ſich mit allem Rechte verficbert 


koͤnnen / dah die Herren Generat · Staaten in Ewigkeit keinen Zweif⸗ 


felmcht in Ihr. Koͤniglichen Majeſtaͤt Wort und beſchehene Verheiß⸗ 


fung (usen werden / alfo koͤnnen fic auch nicht glauben / daß fic auff eini⸗ 


ge Weiſe unb Wege / die ihnen vorgeſchlagene Conditiones veraͤn⸗ 
dern / und durch eine ſo groſſe Wanckelmuͤthigkeit ihr Wort ſelbſten 


zweifelhafftig machen werden und umb [o viel deſto mehr machen 
ſie ihre Rechnung darauff / daß da ihre Miniſtres dieſen zweifelhaffti⸗ 


gen Punet dem Koͤnig von Groß⸗Britannien vorgetragen / er ihnen 
gantz getroſt und mit groſſer Verſicherung geantwortet: Dieſes 


Varde bic Sachen nicht auffhalten· Dahero ſind Ihre Hochmoͤgen⸗ 
heiten der gaͤntzlichen Meynung daß bic Verzoͤgerung gedachter Un⸗ 


rerſchrifft ber Tractaten / nicht Ihro Majeſtaͤt / ſondern den Friedhaͤßi⸗ 
gen und ihren Einblaſungen jusufchreiben ſeye. Naichts deſto weni⸗ 
4a verhofften die Herren General Staaten / oer Konig werde ſeiner 
Heſtdenmaͤſſigen Arth nach den fernern Verſchleiff der Unterſchrifft 
gedachter geſchloſſenen Tractaten auffheben und caſſiren. 


Was ber Herren Frantzoͤſiſchen Abgeſandten Pro poſition bes 


wifft / wind dieſelbige von den Herren General· Staaten auff cinc ite 


ache Weiſe ausgedeutet. Entweder halten fic folche für ein Mittel / 


umb der Nordiſchen Potentaten Streitigkeiten beyzulegen / oder aber 


die hohen Allairton, durch die Wacht der Waffen zu Abtretung ber ero⸗ 


Pata Pldtze / welche die Cron Schweden in dieſem Kriege verlohren / 
uzu vermoͤg | 


em. 
Qyaecrftt betreffend/ zweiffeln rie Herren General⸗Staaten 
nicht / es werden die Herren Frantzoͤſiſche Abge fandten felbſten beken⸗ 
pen maͤſſen / mit was Ernſt und Epfer / ficemen General⸗Frieden ge⸗ 


fucht / und iſi gewiß / daß deſes ihr hoͤchſter Wimſch undgroßte Ver⸗ 
gnuůgung waͤre / wann Cic durch einen allgemeinen Friedens⸗ 
Schluß die allgemeine Ruhe der gantzen Chriſtenheit hefordernkoͤn⸗ 


A 


p 2s 


- amangcviüuíditeo (out ubcfórbam :: Erſuchten aber "frc 


-"; APPENDIX 
s Betiden Eude werden ficmimmaadr auffharen 
umd bei Permoͤgen beyzutragen / sab ein (ogrofkceu 








fic wollen Ihro bclicben laſſen / ina Mittel hierzu ſeſbſten an bi 
Hand zu geben / und weilen Ihre Abgeſandten / ihrer auffrichtigen En- 
tention wegen genungſam unterrichtet / wollen fic d ler ine 
Aberetung der bewuſten ——— hochsewauſchieW 
Wege hemmen noch auffhalten wer⸗ 
| SDamho fo Jio oit terugeóncfi Sof 
der gechanen Propoſitioncn, zu den Excremigdten qu steibes fo erfide 
gen (ie fich haermit / und zwar mitbód)gainmilles daß ſie hieriunen 
keine Silligkeit ſehen / und daß ſolches dem jenigen / was "yore Wiei⸗⸗ 
unden 










ee in gieichen Verbundnaͤſſen geweſen / umb gir fis lico auffgecot/ 
mit SRacbtocr 2Boffenfollenbcmingau unb zu der Refticution ber 
Gron Schw eben vermoͤgen heiffen; Weilen P ſoſche Weiſe Sie 
wider ihre eigene onfe acartedie Woffen zu ergruffen / gezwungen 
todren ; weiches eine Sache waͤre / die nimmermehr erhoͤrt worden / 


und die monobne Kraͤuckung der Geechtiglaie nidit oon iban fors 
bern fan / inſonderheit weilen Jhre Mabeſtaͤt fid) mehrmalen 
ret / vaß / i as (ic umb ihre Allürce beteifft/(ievonibeen Hoch⸗ yide 
ite metetonidus donis Nentraligdtbegebrten, 

Dahero verſichern fid bic Herren General⸗Staaten / daß die 
Gronedfi[die om 2igejanbiem | und mit huen alle RXechegeßnme 
und ds ire beret (eon roc / daß die 
Auff haltung en Hoch⸗ 
———— bey Ihro ——— dg affe fitbc/unp daß 

an ibnen bic Auff haltung ber verſprochenen Didec nicht zumuthen 
— * in Vetracheung ſolche ihren hohen Augelegenheiten dermaſſen 
nachtheiug / daß ſie in Ewigkat dergleichen Conditionen nicht einge⸗ 


hen werden. 
Sie erklaͤren (ic auch / daß fit alles ihr Vermoͤgẽ / umb die Kd 


—"--— 











KRPENDIX. Amy 
phe Potentalen / die dißmalen im rica nit ciotibes Gegriffen ſind/ 
zu vergleichen / anwenden wollen / damit ſie / wo maͤglich / ſich nach dem 
Vorſchlag oa Dea Frantzoͤſiſchen Abgeſandten vergleichen mós 

en: Wann man aber die Mittel mit den Waffen und mit oc 

| acht ſuchzen wolte / ſo ſagen die Herren General⸗Staaten / daß die⸗ 

ſes nicht der Weg zum Frieden / ſondernein unerhoͤrtes Werck (epe. | 

6af/an ſtatt fie den Krieg verlaffen ſoſten / ſie wider ihre Confœderirte 

bic Waffen zu fuͤhren / und einen gefaͤhrlichen Kricg anzufangen ge 
muſſiget wuͤrden. 

Sie ʒweifein micht / Ihr. Majeſtaͤt Vorhabenfeye dahin gerich⸗ 

bet / der gantzen Chriſtenheit Ruhe zu verſchaffen / und fie: / oie Herren 

General Staaen/ werden alles oͤeytragen / was in ihren Kraͤfften ſeyn 


wird; Sie verhoffen aber / Ihre Majeſtaͤt werden ſiericht auff eiee 


ſplche nacerpetige Weiſe tractiren / daß ſie gezwungen ſeyen / mit ihren 
felbſt eigenen /x hirten den Krieg zu fuͤhren / auch micht / bafganifnen 
bic verſprochene Plaͤtze laͤnger vorenthalten werde / in Betrachtung fiel 
wie oor gemeldet / zu ber Vrreinigung ber Nordiſchen · Pottutaten ihr 
aͤuſſerſtes Vermoͤgen anwenden werden. Hierauff verhoffen ſie / und 
xꝓvcifeln ín keine Wege / eswerden Ihre Majeſtät die nothwendige 
Anſtalt machen / damit der Frieden / auff vorgeſchlagene Condicionen: 
geſchloſſen und unterfebricben: /. und ihnen zulaͤngliche Mittel an die 
Hand gegeben werden moͤge: | 

Dieſes iſt bae jenige / was die Herren Geural Staaten der vere 
nigten Niederlanden / auff das Memorial ber Frantzoͤſiſchen Herren 
Abgeſandten qu antworten / fũr gut befunden haben / Ihren Abgeſand⸗ 
ten zugleich Befchl ertheilende / die Friedens⸗Tractaten zu unterſchrei⸗ 
hen unb die Hrn Frantzoͤſiſche Abgeſandte zugleicher Unterſchrifft zu 
erſuchen und zu vermoͤgen | 

Wann aber wider CDerfoffe tr ein fo heilfames und von der gan⸗ 
fm Welt erwuͤnſchtes Werck / durch Zuruͤckhaltung oer verſprochenen 
Plaͤtze ſeinen End⸗zweck nicht erreichen: So proteſtiten die Ab⸗ 
geſandten ber Hetren General⸗Staaten / im Namen ihrer Herren 
Principalen / daß fic keiine Schulddaran tragen / n baf der verm eynte 
ZJiede zerſtoben / und zu ſeinem gewuͤntſchen Ende nicht fommm (eye 

db. 


1 


326 APPENDIX. EE 
Declaration fo oon tem Schwediſchey Ambaſſadeur 
Tandie Frantzoͤſiſchen Am baſſadeurs den 24. Julii 1678. beſche⸗ 

Hro Chriſtlichſten Majeſtaͤt Declaration , daßſie der Crou 
ed Spanien und den Herren General⸗Staaten / bic vorgeſchlage⸗ 

nc Plaͤtze / ehe und bevor die Cron Schweden voͤllige Satis- 

faction empfangen / nicht abtreten wollen / iſt ſo gerecht urb arofmil 
chig / daß Ihre Majeſtaͤt ohn allem Zweiffel ewggen Ruhm / unſer 
Koͤnig aber / vollkommenes unb ſattſames Vergnuůgen Davon tragen 
werden. | 
Wir haͤtten zwar wuͤnſchen moͤgen / daß bicfeDeclaration unſe⸗ 
tt gemeine Feinde juber Billichkeit haͤtte bewegen unb bereden koͤnnen / 
ſintemalen aber / wie aus der Herren Hoͤllaͤndiſchen Abgeſandten Me⸗ 
morial abzunehmen / man ſich ſehr darwider aufflehnet / werden Ihre 
Chriſtlichſte Majeſtaͤt ohn Zweiffel die Gruͤnde reifflich bay fich erwe⸗ 
gen / ob zu dem Zweck / ben ſie ihr in Wiedereinſetzung Ihr. Schwedi⸗ 
ſchen Majeſtaͤt vorgenommen / zu gelangen / ſie rathſamer befinden / die 
Plaͤtze / umb einen General⸗Frieden zu erhalten / noch laͤnger auffzuhal⸗ 
1cn/ oder umb einen abſonderlichen Frieden mit Spanien unb be Her⸗ 
ren General⸗ Staaten / ſo tol für ſich ats für Schweden zu vollziehen / 
gedachte Plaͤtze abzutreten und denen Partheyen cinzuraͤumen. 

Auff Unſerer Seieen / ſind wir / ͤber ben Entſchluß / den unſer 
Koͤnig hieruͤber faſſen moͤchte / nicht voͤllig berichtet; wie aber unſere 
Befehl insgeſamt ſich dahin erſtrecken / daß wir une nach Ihro Chriſtl. 
Majeſtaͤt Willen unb Verfahren richten ſollen / ſo laſſen wir ce auch 
bep deme verbleiben / weilen wir all zu hohe Proben Ihrer Ghrigt. Ma⸗ 
jeſtaͤt / ſo dieſelbe unſerm Gnaͤd Koͤnige zu Liebe bißhero ablegen mob 
len / und aber gar nicht in unſerer Willkuͤhr ſtehet / ach unſerm Belie⸗ 
bean mit unſerm Koͤnige sut cocrc(pond:ren/unb Ordre von ihme zu ems 
pfangen / fo koͤnnen wir doch gewiſſe Verſicherung thun / daß unfer 
Koͤnig / mit dem jenigen / was Ihre Chriſtlichſte Maſeſtaͤt in Anſeh⸗ 
ung ber Plaͤtze / die abgetreten werden ſollen / fuͤrnehmen werden / durch⸗ 
aus zu frieden ſeyn werde; dergeſtalt / daß wir Ihro Cori fL —— 

| — ^ - Oops 





Vorſichtigkeit alles anheim geſtellt haben wollen / als weiche Mittel 
und Wege wiſſen werden mic ſie dieſes Werck zu ihrem Ruhmund ih⸗ 
ges Confcœderitten Sarisfadionauefübrenfónne. ———— 
Diß ift alles / was wir aus befehl unſers nigro qu erinmern ha⸗ 
fcn / wann wir aber Aber dieſes unſere abſonderliche Gedancken frey 
eroͤffnen ſollen / ſo glauben wir / daß in gegenwaͤrtigen Conjuncturen 
der Friede zwiſchen Franckreich unb Schweden / eines Theils / anders 
Theils aber zwiſchen Spanit unb Holland / fár bas allgemeine Inter 
&c,unb! fuͤr den Ruhm Ihrer Chriſtl. Majeſtaͤt nicht undienlich ſeyn 


wuͤrde. 
Darn / ſurdas geneue IN TERESSE 


t 

Erſtlich Daß man fich zweyer groſſen Feinde / welche bie 

phon durch ihreSubſidien unb groſſe Beyhuiffe unterſtaͤtzen befreyo 

en ſolle. 

1- Daß man bie nete Ruptur. ,— damit man uns bedrohet / 
abwende / welche / ſo fic geſchehen ſolte / koͤnnen wir nicht ſehen / wie bie 
Cron Schweden auff den Beinen bleiben koͤnte / wann man auch nichts 
anders als die einige Kauffmanſchafft betrachten ſolte. | 

3. Umb andere Verbuͤndniſſen / bie wider Franckreich uto 
Schweden koͤnten geſchmiedet werden / abzuwenden 

4. Umb das Vorhaben der jenigen / die das gantze Reich in eine 
ſehr enge Confœderation zu verknupffen ſuchen gu verwirren. 

5. Umb die andere Allurte, welche ben Krieg fortzuſetzen ſuchen / 
zu dem Frieden zu defordern / zu welchem kein geringes Vermuthen 
$8/teiln aff oae bloſſe Geſchrey / das wegen ba VertinigungFranck⸗ 
reichomit den Hollandern in bem Anfange erſchollen man geſchen hat / 
daß alle die uͤbrigen Alliirten es hernach vie néber gegeben boben. 

6. Damit man bic Waffen wider beſagte Alliirce / im Fall ſte 
fido nicht beqremen wolten / mit deſto groͤſſeem Nachdruck fuͤhren mó» 
ge / in Betraͤchtung man den Krieg wider fltoid bequemer warde faͤh⸗ 
ven koͤnnen / wann fic von denen abgeſondert inb getrennct (en wuͤrden / 
welche ſie am allermeiſten unterſtůtet unb erhalten haben. 

ofezbkkb | AQ -. Ul 








e 


na s 2 APPENDIX, 
Uber dieſes wuͤrde co fuͤr Ihre Chriſtlichſte Majeſtaͤt glor⸗ 
| wuͤrdig unbrübmlich ſeyn. 
1. Weiln fie ber gantzen Chriſtenheit den Frieden geben unb 
mitteilen koͤnten. 
2. Weiln ſie aller ihrer unb Unſerer Feinde Vorhaben verwirren 
und zu nichte machen wuͤrden. | J 
3. Weiln ſie ihr hohes Intereſſe in denen Sachen / die fchon voꝛ⸗ 
her gegangen / deſto beſſer befeſtigen koͤnten. | 
4« Umb zu weiſen / taf ſie andere Mittel faben / umb Schwe⸗ 
ben in ſeinen vorigen Stand zu fetzen / noch uͤber dieſelbige / davon die 


age iff. 
5. Damit ſie Urſach haben / ihren gerechten Unwillen wider die 
fenigen zu bezeugen / welche in dieſen gegenwaͤrtigen Haͤndeln ſich ilv 
mguten Vorhaben und feinem Ruhme haben widerſetzen wollen. 
SG. Umb die ſenige su Schanden zu machen / welchedurch 
die heimliche Verfuͤhrung oer Ubelgeſinnten / ſich bereden laſſen / unb 
an der enge Ihro Majeftaͤt ín veſer Nogotiation Bwecffe 
getragen haben. 

7. Umb ber gantzen Welt zu zeigen / daß der andern ihre 1n- 
tention geweſen / ſich dem General⸗Frieden qu widerſetzen / ſintema⸗ 
man ohne ſolche Widerſetzung / leichtlich darzu Dátte gelangen 
roenen. | . | 

Sechet da / dieſes finbbic Gruͤnde unferer abfonberlid)en Gedan⸗ 
cken / welche wir bitten / daß Euere Cyxcellentzien wol erwegen / in dem u⸗ 
brigen aber Ihro Chriſtlichſten Majeſtaͤt bezeugen wollen / daß tir oon 
anſerm Konige feinen andern Befehl erhalten / als une auff ihren Fleiß 
v: Vorſichtigkeit / wie hieroben geſagt / zu beziehen und zu ver⸗ 
cn. . ' ; 
Proteftation bet ſamtlichen Daͤniſchen Herren Am⸗ 
baſſadeurs unb Dlenipot. wie dann Ihrer Churfl. Durcht. qu 
Brand enb.als auch des Muͤnſter. Envoye, wider den von denen 
Herren Geural Staaten der vereinigten Niederlandengetroffe⸗ 
nen Particular Frieden / geſchehen den o. Aug. 1678, zu Sb 


moͤgen. 
| Die 


x 


| APPENDIX. ^d 
¶Jeunter ſchriebene Abgeſandte / Gevollmaͤchtigte unb Mini- 
Gian mít groͤſter Verwunderung vernommen / baf ce 
ein Anſehen habe / als mann ber Herren General⸗Staaten ver⸗ 
einigter Nicderlanden Abgeſandte ſich entíchlicffen wolten / noch auff 
ben heutigen Tagrinen abſonderlichen Friedens⸗ Tractat, zwiſchen 
Ihro Aller Chriſtlichſten Majeſt. und ihren Hochmoͤgenheiten zu un⸗ 
terſchreiben / welches hernach von einigen gedachter Herren Abgeſand⸗ 
ten ſelbſten beſtaͤtiget worden / wiewohlen fic big auff dieſe Stund / we⸗ 
gen der Puncten / die ín ſolchen Tractaten begriffen / keine Nachticht er⸗ 
theilt / auch über eine Sach von ſo groſſer Wichtigkeit keine, abſonder⸗ 
liche Conferenf gehalten / ohnangeſehen die Jractaten Ihre Hochmoͤ⸗ 
genheiten ausdruͤcklich hier zu verbinden. 
Alls haben die obangeregte Abgeſandte / Gevollmaͤchtigte 
und Miniſtres, ihrer hoͤchſten Schuldigkeit zu ſeyn erachtet / denen 
Herren Abgeſandten ihrer Hochmoͤgenheiten / die Unanſtaͤndigkeit 
ſolcher Procedur vorzuhalten / und den Inhalt oer Vertraͤge unb 
Bundniſſen / die ſie mit ihren Oberherren unb Principalen fo heilig⸗ 
lich beſchworen / vor Augen zu legen: Krafft welcher die Herren 
General⸗Staaten mit gegebener Treue unb. oͤffentlichem Eypde 
Chur fich verbunden / mit ihrem gemeinen Feinde nimmermehr in 
einige abſonderliche Tractaten ſich einzulaſſen / inſonderheit wenn es 
bekant iſt / daß co wenig gefehlet / daß durch gedachten Feind ihre Repu- 
blic haͤtte zu Grund gehen ſollen; unb bap fic nicht gaͤntzlich unter deſ⸗ 
ſelbigen Joch gekommen / iſt die Urſach einig unb allein geweſen / weiln 
man ihnen von Zeiten zu Zeiten gewaltig beygeſprungen / und zu ihrem 
groſſen Vortheil / zu unterſchicdlichen Zeiten und an unterſchiedlichen 
rten groſſe unb nuͤtzliche Diverſionen gemacht. 
Sie erſuchten dann gantz inſtaͤndig / und beſchweren obgedachte 
Hnu. Abgeſandten / bey allem dẽ jenigen / ſo bae heiligſte unb unverb ruͤch⸗ 
lichſte in der gantzen Welt ſeyn mag / daß ſie ſich nicht uͤbereiſen und die⸗ 
fen abfonbertichen Frieden nicht untergeichnen / weilen ſolches ſchnur 
firad'e erſtgedachten Vertraͤgen unb Buͤndniſſen zuwider laufft / unb 
daß ſie ihnen Zeit vergoͤnnen wollen / damit ſie die nothwendige Infor- 
mation ihren Oberherren mittheilen inen / jede 
| ij ub 


Ly APPEND IX. 
(cub ihnen ben geringſten Nachtheil nicht verurſachen / und daß deeſe 
Anſuchung bem ſenigẽ gemaͤß / was man mit Recht von der oͤffentlich⸗ 
gegebenen Treue / unb von ber Auffrichtigkeit der Herren General⸗ 
Staaten erwarten kan. Man verſichert fich auch / man werde fein 
Bedencken tragen / in beyde dꝛeſe Stuͤcke einzuwilligen / in Betrachtuug 
man keine (o unvermeidentliche Noth ſehen kan / welche ihre Hochmo⸗ 
genheiten zwingen koͤnne / ſich zu einer ſolchen Reſolution zu 6eqve 
men / welche allen andern hiebevor gefaß ten n e 3u wider 
laͤufft / inſonderheit / weilen ſte ihre Bundsgenoſſen dft ven neuenzur 
Beſtand igkeit unb Haltung ihrer habenden Tractaten ermahnet / und 
daß darauff unſere Oberherren unb Principalen, ſo eyferige Reſoluti- 
ones nach ihrem Wunſch abgefaßt / und ſo vicl Volcker mitten in die 
Spaniſche Niederlanden geſandt / umb Mons von den Extremitaͤten / 
. in welche dieſe Stadt in die Frautzoͤſiſche Waffen gerathen waͤre / zu 
erretten / umb das jenige was Ihre Koͤnigl. Majeſtaͤt im Hiſpanien 
und die Herren General⸗ Staaten / unter ihrer Hoheit bem Henu 
rintzen von Oranien / und die allgemeine Ruhe unb abfonbertidhe 
icherheit der Niederlanden su defoͤrderen / vornehmen moͤchten / zu 
excqviren und in bao Werck zu ſetzen. 
Uber dieſes haben ſie allereſt eine gute Anzahl außerleſener Vot⸗ 
cker / die in vollem March begriffen ſind / und nach ba Maas geben fob 
Jen) eben zu dieſem Ende beordert; dergeſtalt daß man mit oer Hulffe 
GoOttes / in einer ſo gerechten und guten Sach / an einem glůcklichen 
Succes nicht zweiffein folle, on 
Auff allen Sall aber die Herren General⸗Staaten durch einc 
aunvermeidentliche Noth / da die Urſach unb zugleich die Gewaltihaͤ⸗ 
tigkeit ihrer Rationen den Herren Allürten unbekandt / durch eine (ob 
che Ubereilung ju abſonderlichen Tractaten mit ber Cron Franckreich 
zu treten gezwungen waͤren / ſo erklaͤren ſich obangezogene Geſandte und 
Miniſtres in Krafft dieſes Memorials / daß ihre Herren tmb. Princi- 
palen bereit ſeyn / zu gleicher Zeit in dieſe Traciaten einzugehen / unb 
neben denen Herren General⸗Staaten ben Fricden mit Ihro Chrift⸗ 
lichſten Majeſtaͤt unter ehrlichen unb billichen Conditionen, rt 




















APPENDIX. 13y 
ff in furenti vergleichen / zu ſchlleſſen / zuwelchem Schtuß 
fit emit ihre moͤglichſte Dienſt · leiſtungen offerirt haben wollen. 

Manverhofft / bic Herren Abgeſandten der Herren General⸗ 
Staaten werden ein (o ehrliches unb billiges Anerbieten / das mit fe 
groſſer Dapfferkeit begleitet iſt / nicht außſchlagen koͤnnen / unbfán 
man ihme in keine Weiß nicht einbilden / daß Ihro Hochmoͤgenheiten 
Intention dieſem gerechten Begehren nicht durchauß aͤhnlich ſey / oder 
daß ſie nur in ihre Gedancken nehmen werden / ihre gute und getreue 
Freunde / Nachbarn und Bundegenoſſen gu verlaſſen / die alles b ae jeni⸗ 
ge / was fic am liebſten und wertheſten in bcr gantzen Welt gehabt / umb 
ſte von dem Untergang / der ihnen gedrohet war / zu erreten / und in ihre 
alte Freyheit unb Anſehen wieder su ſetzen / angewendet unb. in oit 
Schantze geſchlagen haben. Auff bas wenigſte verſichert man fic 
zu ihrer Gerechtigkeit und Auffrichtigkeit / daß ſie nichts ſchlieſ⸗ 
fen werden / ce (c) bann. Cad) / daßdas Intereſſe ihrer Al⸗ 
lürten (welches ihr eigenes t if ) mitbegriffen ft / und daß 
ſie zu der Untertruͤckung unb Untergang ber jenigen / welche ihnen wi⸗ 
ber einen ſo gewaltigen Feind / ſo getreulich beygeſtanden / nicht einwil⸗ 
ligen noch concurriren werden; inſonderheit weilen ſie ſelbſten ſehen / 
daß er / eines Orts groß Ruͤhmens / von ſeiner Auffrichtigkeit und 
Begierde zu dem Frieden / u allgemeinen Ruhe der gantzen Chri⸗ 
ſtenheit macht / anderſeits aber die Mittel / die darzu noͤthig ſind / auß⸗ 
ſchlaͤgt und nichts davon hoͤren will: zudeme daß dieſe Verlaſſung 
ber Allürten / und die Neutralitæt, die man auffzurichten prætendirt, 
von dem Chriſtlichſten Konig in dem erſten Grundriß des General⸗ 
Friedens nicht einmahl begehret worden / in dem die Herren Genera⸗ 
Staaten allezeit bezeugt / daß ſie die vom Chrift, Koͤnige angebothene 
Amneſtiam gon ſechs Wochen nicht annchmen wollen / we bít 
Neutralitæt eine folche Condition machte / die fieber Freyheit / umb 
ihren Alliirten ju affifticen haͤtte berauben koͤnnen. 

Wann es aber auff das aͤrgſte gehen ſolte / und daß ſie ohngeacht 
aller dieſer gerechten umb billigen Remonſtrationen, zu Unterſchrei⸗ 
bung eines Tractats dieſer Natur ſchreiten ſolten: ſo koͤnnen die oban⸗ 
gezogene Abgeſandte / — — ⏑ uro Sinicob fele | 






* 


iit APPENDIX 
Allürten nicht unterlaſſen / wider biefe abſonderliche Tractaten inb 
beſten unb kraͤfftigſten Form ju proteſtiren, als welche wider die geo 
troffene Vertraͤge und Bundnuͤſſen / auch wider die Verſicherungen / 
bic mon erſt neulich unb ſonſten oon Zeiten zu Zeiten gechan / aud w⸗ 
der die gegebene Treue / mit welcher Ihre Hochmoͤgenheiten bie Steiff⸗ 
haltung unb puͤnceliche Erfuͤllung aller geſchworner Traetaten ju 
pw: |. fih verknuͤpffet und verbunden haben / ſchuurſtracks zuwider 
lauffen. 4 2^ 
Sie proteftiren auch zugleich wider alles Ungemach / Schaben 
unb Verluſt / ſo ins geſamt ber gantzen Chriſtenheit / unbinfonberbeit 
einem jeden unter ihren Herren und Principalen auf dieſer Sonde 
rung unb Durchloͤcherung deren (o Deiliglic beſchwornen Buͤndniſ· 
fc erwachſen moͤchte / und behalten ihnen alles das jenige vor / was 
Krafft gedachter Buͤndniſſen / Vermoͤge aller Voicker Recht / Goͤttli⸗ 
cher und menſchlicher Geſetzen ihnen gebuͤhren moͤchte / aͤberlaſſen un⸗ 
terdeſſen dem vernuͤnfftigen unb. ohne intereſſirten Urcheil der gattect 
Weit / uͤber die Gewaltthaͤtigkeiten / die ihren Herren Principalen, wi⸗ 
der alle gegebene Treue / Vertraͤge unb Verbindniſſen / jaohne Noth / 
durch ein uͤbereiltes und zugleich unerhoͤrtes Verfahren / eben zu der 
Zeit / da der getreue Gott Hoffnung herfuͤr leuchten laſſen / daß man 
durch ehrlichere und anſtaͤndigere Wege davon kommen moͤchte / an⸗ 
gethan werden / zu urtheilen / und uͤber vie jenige zurichten / welche durch 
blinde Paſſionen unb Præoccupirung, wider die gefaßte Meinung 
der jenigen / die durch eine tapffere Erbarkeit unb Beobachtung ihrer 
Treue zu einer vernunfftmaͤſſigen Standhafftigkrit getrieben werden) 
bie Ehre und ben Ruhm ihres Vaterlands / ſolchen Schand⸗Thaten / 
bic einem Staat / den die Gerechtigkeit und die Vernunfft rcaieren/utv 
anſtaͤndig ſind / auffopfferen / und durch ihr unbedachtſames Verfahren 
ihnen einen ſolchen Schandflecken ſelbſten anſchmuͤtzen / ſo der gantzen 
QUO dt ju feiner Scit auf oem Gedaͤchtnuͤs fommen wird. Nimoͤgen 
bai to, 9fug 1678, 
War unterfchricben. 
Hoeg Blacípyl, 
S.Petckum, Zurmuhlen, 
Schrei⸗ 


Schreiben bes Herrn ton Bevernings an bie Herren 
General⸗Gtaaten / worinnen er ihnen den Friedens⸗Sichluß ver⸗ 
meldet. Warder 10. Aug. 2678. 
Hoch und Großmoͤgende Herren / 


8: haben von früfc Morgen an / Gif umbs. Uhr nach Mi⸗ 






tage mit dem Frantzoͤſ. Ambaſſ. wegen des Friedens und Feſt⸗ 
ſtellung der Commercien Confereniz gepflogen / haben 
auch beyder ſeits Artickel ber Sachen Nothdurfft necp auffs beſie ein⸗ 
gerichtet. Im Fall nun Eurer Hochmoͤgenheiten uͤber unſern ange⸗ 
wandten Fleiß nod etwas ferner darinuen ju deſideriren haben moͤch⸗ 
ten / ſo wollen ſeſich gleichwohl verſichert halten / daß wir unſerer Un⸗ 
tartbdniafcn Pfucht gemaß an unſer n moͤglichſten Fleiß mehes haben 
erwinden laſſen / auß ſo kuͤrtzichen unb gefaͤhrlichen Dingen uns nach 
Moͤgligkeit zu wickeln. Wir ſcheiden gleich igo von einander 
umb foigenden Abend wieder zu ſammen zu kommen / und durch aller⸗ 
feits Unterzeichnung ein erwuͤnſchtes Ende an dieſen ſo wichtigen 

Handlungen zu machen. | DE 
S»icfea wenige an Eure Hochmogenheiten an ifro in hoͤchſter Eu⸗ 
fertigkeit / biß ich Scit unb Geiegenheit /weiches / friſtet es GOtt / kom⸗ 
wmenden Rorgen (con wud / euch ausfuͤhruchen Vericht hiervon zu er⸗ 

ſtatten. Nimogen bm 10, Aug · 1678. 
| Unterſchrieben. 
H. V. Beverningh. 


Schreiben ber Herren Hollandiſchen Ambaſſadeur bey 
^ "ea Verſamluͤng ju Nimoͤgen an die Herren General ·Staaten 
ber vercinigten 9tieberanbe ſamt Uberſchickung ber Friedens⸗ 
Tractaten durch ben Herrn Secretarium Hulfft / den u. Auguflii / 
Amoiro?8. 

Hoch ⸗ unb Großmoͤgende Herren. 


| £y; vid uns noch 6c) dieſer allbereit einbrechenden Nacht / uet 





Hochmoͤgenheiten Bericht zu ercheilen zu gelaffen fo geruhen 
- Cl vido hochſt geneigt ju vernchmen / daß gleich itzo ua. is P 
n | Tacbt 


113 ^ APPENDIX 


Nacht wir bie Friedens⸗Tractaten geſchloſſen unb unterzeichuet ha⸗ 
ben. Wir haben dienlich zu ſeyn erachtet / den Secretarium Nuffft 
mit dieſer Zeitung abzufertigen / biß einer von uns ſelbſten fic auff ben 
Wegß machen koͤme/ umb Eure Hochmoͤgenheiten warhafftigen 
Bericht hiervon zuerſtatten: Als welches wir zuchun noͤthig erachtet 
haben / imuͤbrigen Ew. Hochmoͤgenheiten ber gnaͤdigſten Obhut des 
Hochſten empfehlende. 
Euer Hochmoͤgenheiten 

Unterthaͤnigſt/ und gehorſamſter "n 


Beſondere Artickel / die Aufflage bet go. Stieber betref⸗ 
fende / (o auff jedes Faß / da sauff fremden Schiffen / die aus denen 
Zonſchen Hofen auslauffen / gefunden wird / geſchlagen 
tabe. | 


Ludwig ton GOttes Onaben / Koͤnig ton Srandreici 
und Navarra / Allen / denen dieſe Schrifft ju Gdfiditfommca 
moͤchte / unſern Gruß. 


Achdem unſer lieber und freundlicher Vetter / der Herr Graff 

— 8 — licber unb getreuer Colbert Marggraff oon Croif- 
fy unfer geheimbder Rath / und ieber getreuer / Herr von Meſmes, 
Graff de Avaux, auch unſer Rath / allerſeits unſere Extraordinar- 
Abgeſandten unb Gevollmaͤchtigten / Krafft der von uns empfangenen 
Wollmacht / in der Stadt Nimoͤgen den zehenden diefes Monats / mit 
Herren Hieronymo von Beverningk, Herrn zu Teylingen,. Cura- 
tore der Univerſitaͤt zu Leyden / hiebevor Rath unb General⸗Schatz⸗ 
meiſter ber ver vereinigten Provintzien Der Niederlanden / Herr Wu⸗ 
helm von Naſſau / Herrn von Odyck Corrgene ,. &c. Ober⸗Ed⸗ 
len / und den gantzen Adel bet Staͤnde unb des Raths von Zeland ceprz- 
ſendirend anb Herren Wilhelm vont Haren Grietman du Bildt , 
Extraordinar⸗Abgeſandten unb Gevollmaͤchtigten / unſerer ſehr lie⸗ 





ben 


de Eſtrades, Marſchallvon Franckreich und unſers Ordens 


— — — — — 


APPENDIX. - 


(lieben unb werchen Freunde / der Herren General⸗Staaten ber verei⸗ 


nigten Niederlanden / einen abſonderlichen / ihre Hoheit den Herren 
Printzen von Oranien betreffenden Artickel verglichen / geſchloſſen und 
unterſchrieben / deſſen Inhalt allhier folget. 

Auff Seiten Ihro Koͤnigl. Majeſt. it Franckreich ift verſpro⸗ 
chan / und auff Seiten der Herren General⸗ Staaten ber. vereinigten 
Niederlanden gut geheiſſen unb gebilliget worden / daß die Gleichheit / 
welche puͤnctlich in Anſehen beyderſeits Unterthanen mit ben natuͤrli⸗ 
chen Einwohnern obſervirt und beobachtet werden ſoll / betreffend bie 
Beſchwerde unb Aufflagen / Krafft bee. ſiebenden Artickels in den 
Commercien-Tractaten, weſche von heutigen daro. geſchloſſen wor⸗ 
den / denen in Franckreich geſetzten so. Souls, die auff jedes / bao fid 
auff einem frembden Schiff befindet / geſchlagen worden / nicht pr pu- 

dicitlich ſeyn / und die Unterthanen der Herren General⸗Staaten der 
pereinigten Niederlanden / verbunden ſeyn ſollen / ſolche jo. Souls pem 
Faß / gleich allen anderen frerebden / zu bezahlen / es waͤtr dann / daß Ihre 
Majeſt.die Einwurffe / Die manin das kuͤnfftige auff Schender Her⸗ 
ren General⸗Staaten ihr machen moͤchte / mit ſolcher hohen Gewogen⸗ 
heit / mit weſcher ſie die Herren General⸗Dtaaten zu deehren pflegen / 
examiniren, und ihre Meynung dadurch andem moͤchtm. Unet 
Heffen werden alſobald Ihre Majeſt. die norhwendige Anſtalt imachen 
foffen / daß die Aufflageder 50 Souls vonder Herren General· Seua⸗ 
fa Unterchanen Schiffen/nicht anders alefüy iede Reiſe murxinmahl / 
unb nahmentlich wann ſie aus Ihro Majeſtdt Potten auslauffen / 
und nicht in dem einlauffen / algenommen werden ſollen / und daß die/ 
mit Saltz beladene Schiffe / nicht mehr ale berffafben Theilder brat 
ten5o. Souls bezahlen wollen: mic dem Beding / daß wann DR 
Herren General⸗Staaten anſtaͤndig erachteten / daß ſie auff die bey 
ihnen liegende fremde Schiffe gleiche Aufflagen ſchlagen ſolten (wel⸗ 
ches ihnen zuthun frey ſtehen wird) daß ſie darumb in Anſehen Ihrer 
Majeſtaͤt Unterthanen hoͤher su ſteigen nicht befugt ſeyn ſollen / ate 
was ihre Unterthauen ín Franckreich bezahlen werden / in bem aͤbrigen / 
als nemlich in allen Aufflagen und Beſchwerden / gegenwaͤrtigen und 
zukuͤnfftigen / ſoll ber ſicbende Artickel in feinen Kraͤfften durchaus ver⸗ 
2pfta Theil. X blei⸗ 


V 


5o APPENDIX, 


bleiben / ſonder daß er geaͤndert / ober durch cinige Reflexion oder Re- 
ſtriction, als den hieroben angezeigt / nicht vermehret noch vermindert 
werden koͤnne. Welcyher abſonderlicher Artickelnicht minder in ſei⸗ 
een. Kraͤfften ſeyn unb verbleiben (etl. / als wann er in den General⸗ 
Tractaten inſeriret worden waͤre. 


Geben zu Nimoͤgen be 10. Aug 
1678. 

Le M.de Eſtrades. H.Beverning. 

Coibert. - W.DeNaffau, . 

De Mesmes, WV. Haren. 


Uhrkunde / wegen oer Neutralitaͤt ber Gron Schweden / 
inden 10. Auguſtir 678. zwiſchen denen Frantzoͤſiſch⸗ und Staa⸗ 
N tiſchen Ambaſſadeurs auffgerichtet wordeni | 
V. 3E ober bie Traetaten zwiſchen ba Gron Schweden unb bey 
Genrab Staaten dieſen Tagnicht Baben koͤnnen volljogen und 
e^ ) tergcidmet werden / iſt zwiſchen denen Frantzoͤſ Ambaſſadeurt 
im Namender Cron Schwed.n und den Staadiſche Ambaſſadeurs cas 
viret / und verſprochen worden / daß man fid) dahin bearbeiten wolle / 
damit die Tractaten zwiſchen Schweden und Holland abſonderlich 
aber wegen der Commercien die Tractaten vollzichen und unterzeich⸗ 
uen moͤge / mit der Erklaͤrung / daß mittlerzeit ſo wohl an Seiten bey 
Cron Schweden ale der Herren Geneeal⸗Staaten eine Neutralitaͤt 
moͤge geſchloſſen werden; Zudeſſen Uhrkunde haben hochgedachte 
Ambaſſadeurs gegenwaͤrtige ſchrifftliche Uhrkunde eigenhaͤndig unter⸗ 
zeichnet / auch 2. Exemplaria hieruͤber verfertigen laſſen / ſo geſchehen itm 
Nmogen denio. Aug. 1078 | 
| LcM, de. Eftrades, 


Colbert. 
H .Mesmes. 
1.Bevetning.- 
W. De Naſſau. 
W. Haaren 
Cent 


- | APPEND IX. Y 
Send⸗Schreiben | 
Der General - Staaten Extraordinar Ambaſſadeurs 

an die Frantzoͤſiſchen Abgeſandten den 17. 21ug. 1678. 

MESSIEURS. 

Er Dreyzehende Artickel inben Friedens⸗Tractaten, die wit 
e Zehenden dieſes Monats unterſchrieben / haͤlt in ſich die 

Neutralitaͤt / welche unſere Herren die Herren General · Staa⸗ 
ten / in Anſehen bro Maſ. Feinden unb Allurten / su halten verſpro⸗ 
chen; zugleich bie Garantie für bie Cron Spamien / eben dieſe Neu⸗ 
tralitaͤt betreffend. Es iſt aber dieſer Artickel auff eine ſolche Weiſe 
ftylitircunb zu Pappier gebracht / daß man nicht nur eine Obligation 
fuͤr dieſe ietzigen Zeiten und fuͤr ben letzten Krieg / weichen der Herren 
General⸗Staaten OUtirten fortſetzen / darauß formiren koͤnte / ſondern 
daß man ſolche Confeqvengim auch fir bic kuͤnfftigen Zeiten und 
folgende Begebenheiten / die nach Endigung dieſes Kriegs entſte hen 
moͤchten / zichen und deuten kan. Unterdeſſen wiſſt Ihre Excellentzien / 
daß die Meynung in Anſehen gedachter Neutralitaͤt / niemahlen an⸗ 
ders geweſen / als daß man fid) wegen gegenwaͤrtigen Kriegs / nach laut 
und Inhalt deren von Ihro Chriſti. Majeſt. beſchehenen Propoſitio- 
nen vergleichen ſolte. Dahero bitten tir Ew. Excellentzien / ſie geru⸗ 
hen uns eine Erlaͤuterung hieruͤber mit einem paar Worten zu geben / 
damit wir (cbe moͤgen / daß Ihro Maj. unb Eurer Excellentien In- 
tention, nur auff die ietzigen Zeiten / gezogen / und von dieſem ictzigen 
Krleg außgedeutet werden koͤnne. Hiermit werden Eure Excellentien 
uns hoͤchlich verbinden. | 

|J MESSIEURS . 
Euer Excellentzien 
Unterthaͤnigſte und geneigewilligſte Diener. 

Nimoͤgenden7. Aug.1078. 





H. BEVERNING. 
W, HAREN, E 
XÁ Ant⸗ 


— 


noc APPENDIX. 


Antwort ber dFrantzoͤſiſchen Extraordinar Ambaſſadeur 
auff der Herren encral⸗Staaten Ambaſſadeur Ihr Schreiden 
den 17. Aug. 1678. 

. MESSIEURS. 


Ir haben eurer Excellenizien Schreben / unter dem P. 
ay SRonato/enefongen ; und ob woblbie rep / derer 
fich Ihre QR ajefl in denen ticbaas J)owblungm gebrauchet / 

und die Auffrichtigkeit / Krafft welcher hoͤchſa beſagte Ihre Maj. ocu 
Herren General Staaten ihre vorige Freundſchafft zu bezeugen ge⸗ 
finnet / nicht zugeben ſolte / daß Euer Excellent zien einigen Argwohn 
fe ober in Sorgen ſtehen (oleen/afe iansusir ben vj. Artickel unſcrer 
ractaten;bittbír den 10. die ſes geſchloſſen unir unten riebon/ vecitere 
außdaͤtzuen und weitidufftiger außdeuten wolten / olo Wirune wit ei 
nander unterredet; Albs haben dieſeibe verſicherawollen / daß Ihrer 
Majf. ——— —— bie unſrige niem ahlen geweſen / auch 
noch nicht ſey / daß wir uns beſagten Artickels langen binavfi/ole biß zu 
Ende dieſes gegenwaͤrtigen Kriegs / bedienen wolten / oder / wann EOtt 










ein Ende an demſeibigen machen wuͤrde / tie Heres General⸗E taa⸗ 


ken / Crafft dieſes Artickels / zu ewas audern / als eap ihr hahes Inter· 
eſſe Ven o taf fih beimges werden 
verbinden wolten. Hiermit verb 


MESSIEURS, 
Euer Eycellentzien 
Unterthaͤnigſte und geneigewillige iac] 
Minenrbnr 31891675, 
Matchal de Effrades- 
Colbert. 
Dec Araux. 


SRatificuriou ber Crfagrumg/ilóer den 15, Friedens Ar⸗ 
lckel zwiſchen grauckrcichund Holland 


| (2 COÁÀPPENDIX jj 

Achdem "bre Komgl. Maj. vonchren Cotraorbinar » Abac⸗ 
ſandten unb Gevollmaͤchtigten zu den Friedens⸗Tractaten 
nacher Nimoͤgen / die Erklaͤrung / bie ſie durch ier den17. 





Sua, dieſes lauffenden Jahrs den Herren Extraordinar Abgeſandten 
und Gevollmaͤchtigten der Herren General⸗Staaten ver einigter Nie⸗ 


derlanden uͤber den dreyzehenden Artickel der Friedens⸗Tractaten / die 
den 10. dieſes Monats Auguſti / zwiſchen beſagten Herren Abgeſandten 
unterſchrieben worden / datirtes Schreiben / geſehen / in welchem t 
tickelwegen deren von den Herren General⸗Staaten verſprochenen 
Neutralitaͤt / ſo wol in Anſehen Ihrer Maj. und dero Allürten / als we 


gen Garantirung der Verſprechungen der Cron Spanien / erſtgedach⸗ 


te Neutralitaͤt betreffend / gehandelt unb vergleichen worden Haben 
Ihro Majeſtaͤt beſogtes Schreiben wol erwogen / darinn obauge zoge⸗⸗ 
ne Abgeſandie fcf) erklaͤren unb CDerficherung thun / daß Ihro Majeſt. 
Meinung fich nicht laͤnger / als gegenwaͤrtiger Krieg waͤhren moͤchte / 


des gedachten Artickels zu bedienen: As haben Ihre Majeſtaͤt ge⸗ 
dachte Erklaͤrung und Außlegung gebilliget / adobt. / und ratificirt / 


nicht anders / als wann ſolche in beſagten Friedens⸗Tractaten inſerirt 
unb von Wort qu Wort eingezeichnet waͤre / geloben / approbiren unb 
ratificiren auch fole hiemit / verſprechende bey Koͤniglichem gegebe⸗ 
nem Wort / Treu und Glauben / alles das jenige was darinnen begrif⸗ 
fen / auffrichtig zu halten / und zu verſchaffen / daß ſolches von andern 
gehalten werde / und nicht geſtatten / daß directe ober. indirectè darwi⸗ 
dergethan ober gehandelt werde / zu mehro Uhrkunde haben Ihre Ma⸗ 


jeſtͤt gegenwaͤrtigen Brieff mit eigener Hand unterzeichnet / und das 
—* gewoͤhnliche Cert Inſuegel darauff drucken laſſen 


Gegeben zu Fontainebkrau emm s. Herbſtmonat 16078. 
War gezeichwet 
Ludwig. 


Undbeſſ c unten ] 


KR 1j Rati- 





Friedens⸗Tractats unb ber neu wieder auffgerichteten Freund 
Intemahlen wir obangezogene Friedens⸗Tractaten / alle und 

ge / fuͤr uns / unſere Erben / Nachfolgern / Koͤnigreichen / Laͤndern / Herr⸗ 
bey Verpfaͤndung aller und jeder unſerer Guͤter / gegenwaͤrtigen umb 
eod) thun zu laſſen. Zu mehrer Bezeugnis haben wir dieſe gegen⸗ 


" APPENDIX 
SR atification Ihrer Aller Chriſtl. Majeſtaͤt wegen bee 
ſchafftft .· | 
Præmiſſ. Tit.Legat.Gal.& Ambaſſ. Holland. 
£i allen ihren Puncten unb Artick eln bic darinnen begriffen 
und erklaͤret / genehm gehalten / als haben wir dieſelbi, 

ſchafften und Unterthanen angenommen / gut geheiſſen / ratilicirt und 
heſtaͤtigen fic hiemit / unb verſprechen bey Koͤnigl. gegebenem Wort | 
zukaͤnfftigen / alle dieſelbige feſt / ſtaͤt und unverbruͤchlich zuhalten / und 
weder directe nod) indirecte in keine Wege darwider weder zuthun 
waͤrtige Schrifft mit eigener Hand bekraͤfftiget / und unſer Siegel auff⸗ 
druͤcken laſſen. | 


Geben zu Sc Germain en Laye, den i8. Aug. Im afr Cori 
^ 1678, 
War gezeichnet 
| LOUYS 
unb beſſer unten | 
Aus VPefchl bro Koͤnigs / | 
s ARNAULD 


Ratification bet Herren General⸗Staaten / ſolchen 
Friedens⸗Tractat und neu auffgerichtete Freund⸗ 
ſchafft beſchehen und gezeichnet worden 
Je General⸗Staaten ber. vereinigten Niederlanden entbieten 
E und jeden / denen dieſe Schrifft zu Geſicht kommen moͤch⸗ 
te / uuſern Gruß. J 
Demnach wir die Friedens⸗Tractaten unter bem dato Ben 10. 
Auguſtmonat 1678. in) dimoͤgen auffgeſetzt / und zwiſchen dem Herru 
SGraffende Eſtrades, Marſchall von Franckreich / und Ihro ps 
MEM Waje⸗ 





| 00 0 APPRENDÍX ce 5f 
Majeſtaͤt Ordens Rittern / Herrn Colbert Marggraff de Croiffy , in 
bem Sónigl. Rath € Echeimter Rath / Herren unb dc. Meſmes, 
aud Ihro Maj. Rathbxtraordinar⸗Abgeſandten und Gevollmaͤch-· 
tiateu in Namen Ihro Chriſtl Majeſt in der Verſamlung ju Nims⸗ 
em : Und zwiſchen Herrn Hieronymo von Beverningk, Herrn ju 
Teylingen, Curatore ber Univerſitaͤt ju. Leyden / hiebevor Rath 
unb der veremigten Provmtzien GYenerat » Schatzmeiſter Herr 
Wilhelm von dNaſſau / Herrn von OdyckCorigene , &c,. fers 
Edien / alo der zugleich gangen Adel der Staͤnde unb Raths von Sto 
(anb repræ ſendirt / und Herren Wilhelm von Haren Grictman vor 
Bildt, in unſerer Verſammiung in ddahmen Holland / Seeland unb 
Frießland Deputirten, unſeren Abgeſandten und Gevollmaͤchtigten / 
énacbacoter Verſamlung zu Nimoͤgen / in unſerem Namen und von 
unfertwegen / Krafft ihrer habenden reſpectivẽ Vollmacht / gefcblofe - 
ſen / geſehen und wol erwogen Nachdem (vit auch den Brieff / den 
unſere erſtgedachte Abgeſandte und Gevollmaͤchtigte den 17. Auguſt 
abgehen iafſen / und der Herren Abgeſandten und Gevollmaͤchtigten 
es. E.M. eben an dem Tage gegebene Antwort / den de dato ;, Sep. 
dieſes gegenwaͤrtigen Jahrs wohl erwogen / durch weiche Ihre C. 
M die Erklaͤrung Ihrer Abgeſandten und Gevollmaächtigten über 
denio. Artickel der Friedens⸗ Tract. gebilliget uũ gut geheiſſen / welcher 
Tractaten, Brieffen / Acten und Vollmacht Inhalt hernacher folget. 
Und weilen wir geſehen / daß der Inhalt gedachter T ractacen mit 
fic bringt; daß beyderſcits Rartifications⸗Brieffe in guter unb gebuͤh⸗ 
gciber Form innerhalbs. Wochen vor bem Tage oer. Unterſchrifft 
anzurechnen / und wo moͤglich / eher ausgewech ſelt werden ſollen; Ha⸗ 
den wir / wie billich / die Kennzeichen unſerer Auffrichtigkeit an den Tag 
geben / und unſerer Abgeſandten gegebenes Wort garantiren wollen / 
dahero haben wir une ſolches allerdings gefallen laſſen und beſagten 
Tradat zuſammt allen darinne begriffenen Artickeln gut geheiſſen / ra⸗ 
tificirt, beſtaͤtiget / gleich wie wir ſolche Krafft dieſes rattficiren / sut. 
heiſſen und beſtaͤtigten / hiemitt verſprechende / daß wir ſolche getreulich 
unb auffrichtig / in allen Puneten / nach aller Form unb Inhalt / ohne 
daß wir directè ober indirectè in was Weiſe und Wege ſolches ge⸗ 
ſchehen koͤnte / darwider thunoderthun laſſen / halten uil obſervirẽ E» 





71 APPENDIX, m 
Deſſen ju mehrerer Krafft haben wir gegenwaͤrtige Ratification 
durch om Præſidenten unſerer Verſamlung unterſchrieben / durch den 
Oberſten Secretarium, gegen unter [coricben/unb unfer groſſes Cole 
gei daran hencken laſſen. 
Geſchehen in dem Haag ba 19. Herbſtmonats des 1078. Jahrs. 
D. van Wingærd. 
aue Befehl gedachter Herren Generali — 
el 


| , H.Fagedl 
Ratification Ihrer Aller Chriſtlichſtẽ Majeſtaͤt Tiber 
den beſondern Arlickel den Printzen oon. Oranien betreffend. 
Ir haben auch dieſen abſonderlichen Artickelin allen unb feben 
ſeinen Puncten gebilliget / und mit dieſer unſerer 
approbirt und racificirt/geloben/approbiren und ratiſciren 
ſolchen hiemit / verſprechende bep Koͤnigl. gegebener Treu und Wort / 
ſolchen zu halten und zu erfuͤllen / auc nochmahls zuwerſchaffen / 
daß ſolches gehalten und erfuͤllen werde / umb nimmer zuzuge⸗ 
ben / daß etwan directè oder indirectè darwider gethan oder aefanbett 
werde / aus was Anlaß und Urſach ſolches immer (em obtr geſchehen 
koͤnte. Deſſen zu wahrer Uhrkunde haben mir gegenwaͤruge Schrifft 
mit eigener Hand gezeichnet / und unſer Siegeldaran hencken laſſen. 
Geben zu Sr. Germainen Laye den i8. Tag Augufti / nach 
ber Gnadenreichen Geburt Chriſti 678. Unſerð Koͤnigreichs 
Ín asfien apre. | 


Lino id unten 


uf Befehl befi Sónige/ Arnauld, 


Ratification ber Herren General Staaten / ber den 
eben Artickel / ben Printzen von Oranien be 
treffen 

M Abem auſſer ben Friedens⸗Tractaten / ben ro. Aug. 

OE i78. ju Nimoͤgen geſchloſſen / ein ſonderbarer Artickel / 
durch den Herrn Graffen d' Eſtrades, Marſcha oos 

rand 






APPENDIX 57 
/ 


ranckreich / tnb deß ichſten Sohnigs Ordens Ritter 
Herrn Colbert/Diarggra von Croiſſy / ftínem geheimen 
333 un ern m Sonia. Stare. — —5 — 

ath / alle drey Ihro Koͤnigl. Majeſt. gu der Verſamlun 
nacher Nimoͤgen / Abgeſandte unb Gevollmaͤchtigte: uni 
durch den Serm Hieronymum fon Beverning, Herm von Tey- 
lingen, Curatorembet Univerßtaͤt Leyden / hiebevor Rath / und 
Generab⸗Schatzmeiſter der vereinigten Provintzien ber Nie⸗ 
derlandẽ / Herrn Wilhelm vou Naſſau / ert ju Odyk Cortge- 
ne, &c. en Edelmann / und den Adel der Staͤnden und 
des Raths von Zeland repraͤſentirend / und Herr Wilhelm von 
Haren Grietman du Bild, von unſerer Verſamlung Deputir 
ten in Nahmen unb von wegen der Staͤnden Holland / See⸗ 
land und Frießland / unſere Abgeſandte und Gevollmaͤchtig⸗ 
ten zu beſagter Verſamlung zu Nimoͤgen / Krafft ihrer reſpeci 
vehabenden Vollmachten / auffgeſetzt unb abgeredt worden / 
deſſen Artickels Inhalt alſo lautet: | 


Abſon derlicher Artickel oro Hoheit / den Herrn Prin⸗ 
^ fe von Oranien betreffend. | | 
£s wir gedachten abfonberfídyen Artickel gebilliget / 





approbirt und ratificirt, billigen / approbiren unb ratifici⸗ 
ren ſolchen / als mann er in obgedachten Friedens⸗ 
Tractaten von Wort zu Wort inferirt waͤre / verſprechende 

iemit ſolchen / und wãs darinn begriffen / feſt / ſaͤt unb unver⸗ 

ruͤchlich zu halten / und weder ietzt noch in das kuͤnfftig / weder 
diredtè nod) indirectè, unter was Schein und brætext eg im⸗ 
mer feon moͤchte / darwider weder noch zu thun. In 
Krafftdeſſen / haben wir durch bt Pcefidencen unſerer Verſam⸗ 
tug Meíts gegmártige Schreiben unterzeichnen / durch un⸗ 
ſern oberſten Secretarum gegenzeichnen / und unſern groſſen 


4ſter Theil. | & Inſie⸗ 


0 CAPPENDIX 5 5 0 
anbenftwlaffes. Seſchehen in dem dag bens. 
— Jahrs. he s . 


D, VAN WYNGAERD, 
aue Befehl beſagter Herren Cencrablestaaten/ 


SRatification bes Aler Chriſtl. nias à - " m 

mercien⸗Schiffarts⸗ unb See⸗Tractaten 

Intemahlen wir abgezogenen abſonderlichen * 

in allen tñ jeden ſeinen — ——— 

| unb erklaͤret / pem ehalten / als Daben wir ben nici 
aav für une/unfere Nachfolgern / Koͤnigreichen / Laͤn⸗ 

| —A terthanen angenommen / qute 
: en / raificirc und beſtaͤtiget / nehmen ad) ſolchen an / heiſ⸗ 
nihn gi tatificiren umo beſtaͤtigen ihn bienritumoverfpre 

Es Re oͤni e a iso a osi AU / ber 

rund jeder unſerer Guͤter / gegenibartígen 

3 —— —— feſt / ſtet / und mmoerbruͤchlich zu 

halten / unb weder dirette nodyindirc&ebartwber weder qus 

thunnoch thun laſſen. Dieſes zu bezeugen / haben wir dieſe 

Igrgeec ee cape mt rgenet m kraͤfftiget und tm» 

n eic et. 
Gege —— Laye, den i8. Tag Auguſtmo⸗ 
nate /Im Jayr es HErr T8. War gryridnet | 













"nb beſſer unt | 
Auß Pefebt deß Sónige / D eau, 
Wtheiloder Opa Rechtens/ ſo imgeheimbde rRath 


o3 "Site $ S. ausgeiprodyatuorbm/ Kraͤfft deſſen bie Lin 

terthanen ber Hrn· General Staaten don ber Augmenta⸗ 

tionund Erhoͤhumg der Aufflagen / ſo auff Ein und Ausfuͤh⸗ 

rung der Kauffmans⸗Guͤter geſchlagen / fino eximiret und 

| —— — —— unb publicixt den 
o.Aug 1678 


/^Oo APPENDIX | | -— 
Des geheimen Staats⸗Regiſters. 

Achdem ber Koͤnig mit den Herren General Staaten 
Sm io, gegenwaͤrtiges Monats — zu Nimoͤgen 
VT Hadr ear ed — 
rc Majeſtaͤt durch ein offenbahres Zeichen / die mit ihnen hiebe⸗ 
bor gepflogene uñ wieder auffgerichtete — kuͤnffti⸗ 
ger Zeit beſtaͤndig unterhalten / in den Commercien Tracta⸗ 
tenein favorabel Tractament Sſagenun— verſprechen laſſen 
wollen / immaſſen er ſie von der Steigerung der gewoͤhnlichen 
Unkoſten unb anderer Gefaͤlle wegen Zu und Abfuhre der 





Guůter ſonſt erleget werden muͤſſen / hiemit gaͤntzlich befreyen 
wollen / in dem er dieſelben auff dem Fuß des Anſchlags de da⸗ 
fo ben 18. Septembr. 1004. herunter ſetzen "dne bat nod 
mahls Ihre Mapordiniret / daß ſolche Gefaͤlle / welche bom 
benen Hollaͤndern ín ſein &onigreid) fünfftig verfuͤhret wer⸗ 
den moͤchten / auff den Anſchlag des de dato ben 18. Septem⸗ 
bris Anno 1664, Taxes herunter geſetzet werden ſollen wor⸗ 
nach ſich die General⸗gollpachter werden zu achten wiſſen / mit 
der ausdrucklichen angehengten —— im Fall de 
Contravention / ſie ur Reſtitution bes qur Ungebuͤhr erhobe⸗ 
nen Uberſchluſſes gehalten auch darneben mit ñnoch zooo. Guͤl⸗ 
tw Straffe / nebſt Abtrag aller veruhrſachten Koſten unb 
Schaͤden / ohnfehlbar ſollen angeſehen werden / wornach ſich 
alle Commiſſarien und Deputirten des Koͤnigreichs zu ach⸗ 
ten / ſich fuͤr Schaden zu huͤten / auch ſolche piod naͤdigſte 
Meynungzu regiſtriren / protoeolliren / auch offentlid)e Dias 
cata deswegen anzuſchlagen laſſen werden muͤſſen / ſo geſchehen 
— Ihrer Maj. den z0. Aug 1078. zu Fontaine⸗ 
Qu. Nd 


unterzeichet. 
Colbert. 
cei Formu- 


140 APPENDIX. 


dormular der Paß⸗Brieffe (o bon 3. Aller Chriſti. Maj. 
bene Hollaͤndiſchen Schiffen noch für der Friedens Ra⸗ 
tification iſt ausgefertiget worden. 

| De parle Roy | 


RAchdem Sore MWajeſtaͤt omen Herren General⸗ Staa⸗ 
& ten Paß⸗Brieffe accordiren wollen / ſo unter die Unter⸗ 
thanenwegen ihrer Schiffe unb Segelation ſollen auß⸗ 
gethellet werden / als will Ihre Majeſtaͤt hiermit ausdruͤcklich 
anbefohlen haben / daß ſie in allen Haͤfen ſeines Koͤnigreichs 
frey und ungehindert paßiren und repaſſiren / auch wie ſeine 
eigene Unterthanen gar freundlich auff und angenommen 
und tractiret werden ſollen / will aud) hiermit allen zur See be⸗ 
dienten hohen Officiren / ſo uͤber Ihrer Maſeſt. Kriegs⸗Schifſ⸗ 
m geſetzet / biermit ausdruͤcklich verbothen unb unterfaget ba» 
en/fid) an feinen — Schiffe kuͤnfftiger Zeit zu ver⸗ 
greiffen / auch daſſelbe in ſeinem Curſu nicht zu verhindern noch 
auffzuhalten / alles bep hoher Poen / ja bep verwirckter Leib umb 
Lebens⸗Straffe / will aud) hiemit bem Ducde Chaulnes anbe⸗ 
fohlen haben / dieſen Ihrer Majeſtaͤt gnaͤdigſten Befehl gehor⸗ 
ſamſt zu vollſtrecken / allermaſſen bann Ihre Majeſtaͤt auch 
allen denen andern Officierern / ſo uͤber See⸗Haͤndelzu ſpre⸗ 
chen haben / nochmahls außdruͤcklich will anbefohlen haben / 
ba fic dieſe unſere gnaͤdigſte Ordonance publiciren / heilſamlich 
— an gewoͤhulichen Oertern oͤffentlich anſchlagen 
njollen. 


| Geſchehen qu Sontaínebleau ben ;-Xag Geptemberic78. 
Unterzeichnet 
E Loys 
Und was tíeffer 





Colbert. 
Schrei⸗ 


. . APPENDIX wu 
Schreiben Ihr. Churfurſtlicheẽ Durchl. zu Branden⸗ 
fs H" bie Herren General s Ctaaten vom 15. 

Wd. 1678 — 0 


Unſern ctc. ZEE 
| oye oor einigen Wochen und Nachricht zugekommen / daß 


Ew. Hochmoͤgenheiten mit ber Cron Franckreich einen 


particular· Frieden gu ſchlieſſen gefonnen waͤren / haben wi⸗ 
ihnen dazumahi die Gefaͤhrligkeit ſolcher Reſolution, und tie 


unguͤtlich dadurch denen geſaniten Alliirten, inſonderheit aber 


ung geſchehe / inſtaͤndig vorgeſtellet: Nun bat es zwar nach⸗ 
qme geſchienen / als ann cín befferer Schluß gefaffet/unb 
Hochmoͤgenden / nachdem fic ber Cron Srandreid) Vor⸗ 
haben erblicket / durch rine Generofe unb loͤbliche Umbtretu 
nebenſt Ihrer Koͤniglichen Majeſt. in Engelland / woruͤber a 
fe Welt erfreuet worden / ber Chriſtenheit einen Univerſal, red⸗ 
lich⸗ und beſtaͤndigen Frieden zuwege zu bringen / bedacht waͤ⸗ 
ren. Wuaie ſehr ſich aber jedermaͤnniglich unb inſonderheit 
wir / die wir nad ð Auffrichtigkeit unſerer intention andere ur⸗ 
theilen / was darunter abuſiret befunden / ſolches lieget itzt am 
Tage / da auffE. H. M Befehl bero oefanbtfipait qu Ni⸗ 
moͤgeneinen Frieden geſchloſſen unb unterzeichnet / welcher fo 
wohl ín. ſeinen Artickelu und Conditionen / als aud) in ber Art 
und Zeit / da cr getroffen / unb unterſchrieben worden / ſo [ang 
die Weit geſtanden / kein Exempel bat und verhoffentlich zu e⸗ 
wigen Zeñen keines mehr haben wird: Dann wer haͤtte 
wohl glauben ſollen / da —e— que Debt aue Liebe zur 
| iu eit entſproſſen / unbburd) Beſtaͤndigkeit / Treu uünd 
lauben / als ihr eintziges unb beſtes Fundament bißhero er⸗ 


halten worden / ihre getreue Allirten / welche eintzig und allein 


ihrenthalben die Waffen ergriffen / und ſie von ihren gaͤntzli⸗ 
chen Untergange errettet haben / wider den klaren Inhalt der 
— — ſotheur gethanes Verſprechen / wider die natuͤr⸗ 
libe Obligation / die Dandbarfeit unb gem , ergetuno! 
0. E üj . ^^ | vttlaf 


— . fmderibusfdouloig ſeyn / zu leiſten; jaanbere 


53r (APPENDIX, 
alaftditinitbt alin ohne und wider bit Ge lei tarte 
eular rieden ſchlieffen / ſondern fih bariuen verhinden wol⸗ 
len / denen keine Huͤlffe ober aſſiſtence, — ihnen doch ex 
otentáten / bafi 
ſi dergleichen aud) nídt tbun fofien/angubalten/baf rhán Der: 
j Drm er il freye Macht gelaſſen / ſeinen Allirtea 
nach eigenem Belieben Alliſtentz zu leͤſten: Daß man die Cron 
Schweden / mede bem Staat ſo viel Tort und Schaden st 
gefuͤgt / in ſolchen Frieden mit einſchlieſſen laſſen / und hingegen 
uns / die wir Gut unb Blutfuͤr den ſeezeene / ver» 
bey gegangen/baf ein ſolcher Friede mit einer fo unerhoͤrten 
Præcipitance geſchloſſen worden / daß nan aud) bít Nacht / wej⸗ 
che doch die Natur au ruhen vergoͤnnet / dazu employrei, 
de / als wann ber Feind ſchon vor der Pforten der Stadt 
ſterdam geſtanden haͤtte. MM 
Wir muͤſſen bekennen / daß / ob wir wohl hoͤchſt befügte 
Urſachen haben / uns uͤber dieſe E. H. M. procedur stt beſchwe⸗ 
ren / dennoch die Affection, ſo wir von puff su dem 
Staat grape unb das gemeíneIntereffe ſo wir toeacu ber 
Religions⸗Sicherheit unb Nachbarſchafft haben / (o ftard 
bey uns ſeyn / bafi vir E H. 997. von Hertzen bead 
unb uͤber das Unheil / ſo dem Staate auß einem fol 
Frieden unausbleiblich zu wachſen wird / ein auffrichtiges Mit⸗ 
ſeiden haben. E. H. M. iſt bekant / aus was Urſachen fi 
dieſer Krieg wider c angeiponmen / und wie man fo aar ben 
toralen Untergang des Staats projectiret batte, Sm $t 
zwar durch bee Hoͤchſten GOttes Beyſtand unb ihrer Allár- 
tcn getreuen operation ber Staat reſtituiret, und aus dem dw 
ſerſten Ruin errettet worden: Aber die Seiten koͤnnen wieder 
kommen: bít Maximen.fo man ben Anhebung dieſes K 
Fubrer waren noch / und E. H. M. itzige [ conduite tuit . 
eam erſten wiederumb auff die Bahne bringen; wann 
nun ſolches enu ber Stadt wieder in —ãA 
ſolte / welcher Menſch / wo noch einiges Nachſinnen ge "i 









KP. PENDIX. 143 ' 

wird ſich alebann fuͤr bas Staat wiederuub conjangiren ? 
Wer wird nicht an dem jenigen / was itzund geſchehen iſt ei — - 
Abſcheu umb Beyſpieltragen? Was fuͤr Grund wird mam 
wohlauff €. H. . Alliaucen und Rer ſprechen Gauen formen? 
Zwar moͤchte man gedenckẽ / daß aller Poteniaten intereſſe, fid) 
zu Rettung E. H. Mobligiren wird. Aber die Cron Spanien 
und unſer Exempelfuerben hinwiederumb alle Welt davon ab; 
Dalten : daß beſagte Cron fo viel ſchoͤne Provintzen unb Staͤd⸗ 
ft verlieret / daß die Cron |. anckreich eine (o grofft animoſitæt 
gegen uns bezeuget / hat es wohl eine andere Urſache / als weil 
wir bey E. Hochmoͤgenheitẽ in dero Noͤthen umbgetreten und 
derſeiben daraus geholffen habẽ? Wann Euer hoͤgen⸗ 
heiten Freunde und Allürte mehr be des Staats⸗Rath⸗und 
Erhaltungverlieren / als (ie vielleicht bey derſelden Ruin nicht 
verlieren wuͤrden / ſo waͤre es wohl cine groſſe Thorheit / durch 
Beſorgung eines kuͤnfftigen und annoch ungewiſſen uͤbels ſich 
ein gewiſſes und gegen ——— war 
iſt uns unbekant / daß Giv. Hochmoͤgenhelt die Noth / welche fie 
zu ſolchem Frieden vermocht / vorwenden / aber wann ſie Ihrer 
Vaͤter Zeiten mit den itzigen vergleichen und bedencken wollen / 
inwas Noth unb Gefahr / Freyheit / Gut und Blut zuverlie⸗ 
en der Ropubliqve in vorigem Scculo jum offtem geſtanden / 
hergegen in was Verfaſſung ſich die ſelbe itzund befindet / wie ſie 
mit ſo vieler getreuen unb maͤchtigen Alliirten / wozuneulich 
die Gron Engelland mit einer tayffern Reſolution getreten / 
berſehen / welche gutwilligihr Blut vor ſie auffopffern / wie 
man GOtt lobdem Feind nochgewachſen und Menſchlichen 
Urtheil nad) durch der Engliſchen uptur demſelben überlegen 
ſeyn wuͤrde; wie die feinblid)e See⸗ Macht i Weſt⸗Indien 
noch neulich gebrochen / und wie die Sachen anitzo überallge⸗ 

gen die vorigen Zeiten ſtehen; So werden alle getreue undred⸗ 

ilche Patiorten geſtehen muͤſſen / daß ihrer Vaͤtter tapfferer 
Muth / Beſtaͤndigkeit umb Treue die Republiqve, ín den body 
ſten Fldr und Anſehen bracht / worinnen fie fid beſndet / unb 
- ! b nar 





* 


nut zu beſorgen / es werde eine widrige Conduite derſelden den 
Untergang zuwege pringen Und damit wir nicht zu cxagge- 
riren ſcheinen / ſo wollen Euer Hochmoͤgenheiten doch nur ſel⸗ 


bernachdencken / ob. inhundert und mehr Jahren / ba bie 


Re * eſtanden / einig Exempel deſſen was jetzo geſchehen / 
uſindeniſt. 
Gleich wie nun dieſe Erinnerung von uns aus einem treu⸗ 
en und Ew.· H. Moͤg. Ihr wohlmeinendem Gemuͤthe geſchehẽ / 
fo wollen wir nod) hoffen / Ew. H.M. werden wahrhaffti 
intereſſe obſerviren, und behertzigen und nicht durch erfolgen⸗ 
de Ratification, eints fb disroputirlichen unb ſchaͤdlichen parti- 
cular· Friedens / bey der werthen Poſteritæt die daraus entfte⸗ 
hende blame evitiren; Hergegen zu Stifftung eines univeríal- 
und redlichen Friedens / wodurch eintzig unb allein die Ruhe 
und ſecuritæt ber Chriſtenheit kan beſtaͤtiget werden / cooperi- 
m ; Dafern aber Ew. H. M. fortfabren und einen ſolchen 
rieden ratificiren ſolten / ſo muͤſten wir zwar ſolches GOttund 
Zeit anheim geſtellet ſeyn laſſen: Wir aber darum kein Lache- 
lo begehen / ſondern auff GOtt und unſere gerechte Sache ver⸗ 
fEauenbe/mit Gedult abwarten / was ber Hoͤchſte uns au (die 
Solten wie dann uugluͤcklich ſeyn / fo werden voir den⸗ 
noch den Troſt davon haben / daß uns ſolches nicht durch un⸗ 
ſern Verdienſt / ſondern durch unſerer Alliirten abandonnement 
begegnet: Und daß vielleicht ip. N M. am erſten unb mei⸗ 
ſten beklagen werden / daß ſie unſere Weſtphaͤliſche Landen / de⸗ 
ren Neuiralitæi tnb Sicherheit ſie ſo leicht haͤtten bebingenfons- 
nen / dergeſtalt —5— Weil aber alles Ungluͤck fo uns be 
vorſtehen moͤchte / bloß und allein von wegen des Staats / und 
aue ſolchen pa:xicular- Frieden Derrübret ; So koͤnnen Ew. 
H. M. uns nicht verdencken : daß wir darwieder vor GOtt 
und der Welt auffs aller feyerligſte proteſtiren und uns daraus 
entſtehende Befuͤgniſſe kraͤfftigſte reſcrviren, Jada nod 
auff die Grfüllungbeffen tvogu Gto. H. M. vermoͤge ber 
J mit 


à 2 A m — 


- D0—o— — — — aS 


EE APPENDIX  aMwy 
mit uns auffgerichteten lliance verbunden ſeyn / dringen / dañ 
was dieſelbe demzuwider in Franckreich geſchloſſen / ſolche 


kan die obligation, tuerit ſie uñs ex fœderibus verbunden fepn/ 


in keine wege auffheben / ſondern ſie ſind nach allen natuͤrlichen 
unb Voͤlcker Rechteſchuldig / entweder das verſprochene zu 
praͤſtiren / oder die reparatioñ alles Schadens / ſo uns aud der 
—— et/3tt thun / deſſen ſich dann auch E. H. M 
verhoffentlich nicht entbrechen werden noch koͤnnen. Indef⸗ 
ſen bitten wir den Hoͤchſten / daß E. H. 901. heilſame An age 
verleihen / und dieſelbe mit gluͤcklichen Succetfen kroͤhnen wolle. 
Verbleibend:e. 


Wolgaſt oer:5-2ug.67. 


dere roteſtation der Konigl. Dànifd Pleni⸗ 
ipe roretation 1 fen 


! | - uri. von Brandenburg / 
beſchehenden 17. Auguſi 1679-in Haag MEM 
Je unterſchriebene / Rath und extraordinar Gyefanbter Ihro 
Koͤniglichen Majeſtaͤt in Daͤnnemarck / Norwegen / ete. Wie 
auch die Extraordinar · Deputirten Ihro Churfurſtuichen 
Durchlauchtigkeit von Brandenburg / und Ihrer Hochheiten dem 
Herrn Hertzogen von Zell und Wolffenbuͤtel verordnete Miniſtres, 
ſind durch das gemeine Geruͤcht in Erfahrung kommen / wie Ihre 
Hoch Mogenheiten / nach abſonderlicher Unterzeichnungdes mit 





Franckreich ju dd imoͤgen getroffenen Friedens (weßwegen fic auff die 


gethane Proteſtationen, weſche von aller hohen Alliirten Miniftres 


abgeleget worden / ſich beziehen / und auff die den Deputirten der Her⸗ 
tti General⸗Staaten ůberliefferte memorialien ſich beruffen) fich fo 


weit bereden laſſen / und mit der Cron Schweden auff eine gewiſſe 
Zeit teram eines Stillſtandes der Waffen i Tra&tacen ſiehen / 
welches fie kaum haben glauben wollen/ weilen ſolches den habenden 


Tractaten und dem ausgetruckten buchſtaben durchaus zuwi⸗ 


der laufft. 
43ſter Theil. — T Wie 


M. APPENDIX, 


Wie fic aber-mit ihrem hoͤchſten Verdruß und Widerwilen 
ſehen muͤſſen / daß unter Ihr Hoch Moͤgenheiten und dem gemeinen 
Feind ber Hohen Allürten viel Sachen tractirt unb geſchloſſen werden/ 
davon ficben hohen Allirten feine Nachricht ertheilen / ſo haben bit 
unterſchriebene ſich hoͤchſt verbunben befunden / Ihro Hoch Moͤgen⸗ 
heiten zu remonſtriren / wie dieſes Verfahren den getroffenen Buͤndnuͤſ⸗ 
ſen ſo ſehr zuwider ſeye / und weilen ſie aus Mangel einer ſchuldigen 
Communication, auff ben rechten Grund dieſer ausgeſprengten Zei⸗ 
tungen und Erzehlungen / als wann Ihro Hoch Moͤgenheiten mit 
Schweden / wegen eines Stillſtandes der Waffen / ſich verglichen haͤt⸗ 
ten / nicht kommen koͤnnen / ſo haben fie zu ihrer kuͤnfftigen Entſchuldi⸗ 
gung fuͤr noͤthig erachtet / Ihr. Hoch Moͤgenheiten / des buchſtaͤblichen 

Inhalts ber Tracaten zu erinneren / welche alſo lauten / in bom 18. Arti 


Daß die Allirte / einer dem anderen / oon Zeiten zu Zeiten von 
allem deme / was in ber gantzen Friedens⸗Negotiation, oder Stillſtand / 
vorgetragen oder geſchloſſen werden moͤchte / Nachricht zu ertheilen 
ſchuldig und verbunden ſeyn ſollen. 

| Und fur$ juvor: : 

Daß die arm General⸗Staaten mit bem Feind feinen 
Stillſtand ber Waffen / anderſt nicht / afe mit. gemeinet Einwilligung 
und mit geſamter Hand / nimmer machen wuͤrden. 


Dahero beſchweren die gedachte unterſchriebene Miniſtres 
Ihre Hoch Moͤgenheiten / bey dem Heiligſten / was geſchworne Buͤnd⸗ 
nuͤſſen und offentlich gegebene Treue in ſich begreiffen koͤnnen / daß ſie 
nicht zugeben wollen / daß in dieſem Puncten bee Stiliſtandes der 
Waffen etwas wider obangezogene Tractaten, ohnrechtmaͤſſige Ur⸗ 
ſachen / auch ohne bie dringende Noth / vorgenommen unb geſchloſſen 
werde L4 | - 
Sonſten finb mehr⸗ angesogene unterscídyntte  Miniftres in 
Nahmen Ihrer Herren und Principalen verbunden / im Fall man wi⸗ 
bcr alles Verhoffen / ſchon etwas uͤber dieſen Stillſtand der Waffen 
mit Schweden abſonderlich / auch in Anſehen aller andern Negotiatio- 


| APPENDIX 14y 

nen und Vertraͤgen / wider den Inhalt ber T raQaten, uhatte / 

weiche mit fich bringen / bon g dlofenbdun 

Daß keiner unter den Theilen zu keinem Friedens⸗ 
Schluß / ohne Begreiffung Seiner Mit Allir⸗ 

teen / gelangen koͤnne ned) ſolle / 

ín ber kraͤfftigſten und beſtaͤndigſten Form darwider zu protctti- 


T1! . 
Man verſichert ſich / Ihre Hoch Moͤgenheiten werden nach 
rer hohen Vorſichtigkeit und nach der Punctualitet / die ſie in 
Aaung ihrer Tractaten biß dato ſehen laſſen / zu verfahren / unb Ihere 
Reflexionen uͤber das / was die Unterſchriebene ihnen vorhalten / zu 
machen wiſſen / und die / mit Franckreich zu Nimoͤgen getroffene 
Tractaten stititeacfciren , weilenſie mit denen ſchon getroffenen 
Vertragen und Buͤndnuͤſſen nicht beſtehen koͤnnen / weiches alle Po⸗ 
Eentatenin gantz Eucopa in ihrebiß auff dieſe Stund / gegen Ihro 
FAM rig getragene gute Vertraulichkeit / in Girfütlung 
4breo mit offentlicher Treugethanen Verſprechens / ſtaͤrcken unb bes 
feſtigen wird. Auff allen Fall wollen mehr⸗gedachte Miniſtres ihnen 
alles tae jenige / was ſo wohl Krafft aller Voͤlcker Rechts ale den ge⸗ 
eroffenen Vertraͤgen / ihren Oberherren und Principalen gebuͤhren 
moͤchte / vorbehalten haben: Zugleich wider alle Gehuͤhr / Unglaͤck / 
Schaden und Ungelegenheiten / welche aus dieſer nachtheiugen Proce- 
dur fo vel ber allgemeinen Ruhe als den particular · Intereile eines 

/ erwachſen moͤchte / ingleichen proteſtirt haben. | 

In dem Haag ben 18. Auguſtmonat 16283. 


Atmiſtitium zwiſchen ber ron Spanien unb Frauck 
reich (o vor Mons eder Bergen in Hennegau in Angeſicht 
beyder Armeen bens. Auguſti 1078. getroffen worden. 


Ky tian fürnóthía eracbtet/ cine Anſtalt zu machen / unb 






cine Ordnung auff zuſetzen / wie bie Voͤlcker in den Nieder⸗ 
landen/ in waͤhg ender Scit / ba man auff die Ratification beg 
Friedens warten muß gegen einander leden ſollen / damit alle. Feindſe 
uu & ij ligkei⸗ 


"^ kPPENDIX 






-M8 | 
ligfaten / tic ctwon ínftoj unb COertirrmg berurfodber visiten! 
niedergelegt / und bepber Dartbeoen Unterthanen umb etwas ericit$tert 





werden wmochten als iſt zwiſchen ben Unterſchriebenen / nach pero re⸗ 
fpe&ivé Vollmacht / folgender Vergleich getroffen unb. geſchioſſen 
" 


Erſtlich follen an dem fol gendẽ Tag / nach ber Ratificacion bicfer 
Tractaten, alle Qeisbfdéafeicon zwoſchen den Armeen und 
alſo denfolgendne Tag nach der beſagten Ratiſication beyde Armeen 
fk von Mons hinweg cececiranunb zuruͤcke xichen 
2. Daß bra Aller Chriſtlichſten Koͤnigs Armee gegenGevries dee 
Merbepotiore, bit Armee aber die durch den Prinſeuvon Oranien 
commendirewird / jenſcit des Haags gegen Nivelle marchiren 


3. Daß nichts deſto weniga bic Volcker / welche Mons bloqvirc 
gehalten / und durch Herren de Montal un Quincy commenditt 
wurerden / nicht an demfelbigen Tag aufforechen / ſonderu zween Tag 
nach eingelangter Ratification, unb alſo ein Tag / nachdeme die bey⸗ 
den Armeen werden hinweg ſeyn / abmarchiren ſollen / anbfen Ihro 
Hoheit des Printzen von Oranien Armee / biß die Bloqrirung Mons 
gaͤntzlich auffgehoben / in obbemelsem Poſtenſtillkiegen. 
4. Daß bic Stadt Mons hernacher ín odfliga Sicherheit wb 
Freyheit verbleiben ſolle / alſo daß allerhand Perſonen / Kauffmanns⸗ 
Waaren / und Lebens⸗Mittel / ein und⸗auogehen moͤgen / gleich voie in 
allen anderen Staͤdten / die unter Ihro Catholiſchen Majeſtaͤt Wott 
maͤßigkeit ſind / uͤblich und gebraͤuchlieh iſfſt. 

—.$. Die Guarniſonen betreffend / follen ſie ſechs Tag nach ber. Ra 
tification dieſer Tractaten auszichen / auch eher / wann ee moͤglich ſeyn 
wuuͤrde / welches zu verſtehen / ſo bald bie Convoy init Plagwerden aw 
gelangt ſeyn / unb ſollen die Partheyen micht mehr eine auff ber ande⸗ 
ren Grund unb Boden ſtreiffen / ſonderen die COdid'er und bi 
Sie einer jeden Cron / auff Itrem Grund und Boden ſeyn unb ver⸗ 

eiben. | | | 

6. Daß alle Gefangene/tít etwan nach bon Tagder Ratificarion 

dieſes gegenwaͤrtigen T ra&taco moͤchten eingebracht werden / ohne Ran⸗ 
M . "^on 











A 


APPENDIX A40 
ion ſollen ledig gelaſſen werden / weiches auch vor 7 Vieh / 
Kauffmanns⸗ Waark / unb moge ſammt von allen Suchen / ſie moͤgen 
Nahmen haben / wie ſie wollen / verſtanden werden ſolle. 
7. Daß bey ber Execut ion ber Friedens⸗Iractaten / oder auc) 
zwiſchen jetzt und derſelbigen * es vielleicht vonnoͤthen ſeyn wuͤr⸗ 
de / und daß die Voͤlcker einer Cron oder der Alliicten über eines anderen 
Grund und Boden su gehen / genoͤthiget wurden / ſolches auff beyden 
Seiten frey ſtehen ſoll doch allcin umb die communication der Plaͤtze 
in den Niderlandenund in dem Abzug su erhalten / und ſollen alſo von be⸗ 
ſagten Laͤnderen bit Durchziehende nichts / als bae bloſſe Fourage nef» 
men / auch nicht laͤnger ſtill darinnen liegen / als ſonſten bey den Du rd 
zuͤgen gebraͤuchlich iſt. m 

$. Daß /vonocm Tag der Ratification anyufangen/ allenUnter⸗ 
thanen beyder Cronen unb der Herren General⸗Staaten / erlaubt fem 
folle / ohne Paß⸗porten auff die Laͤnder da ſie unterthan ſind / zu gehen / 
unb daß kein Paß⸗port nicht noͤthig ſeyn ſolle / es waͤre dann Sach / daß 
bic Unterthanen eines Staais / in bic Laͤnder einer anderen Bottmaͤßig⸗ 
keit zu gehen genoͤthiget ſeyn ſolten. 

o. DaßSechs Tag hach eingelangterRatilication dieſer Tracta⸗ 
ten / die Volcker und (mee einer ieden Cronoder Staats auff denen 
Laͤndern Nbrce Cbortmáfiafcit (ban ſollen / umb ba keiner auff 
des andern Bottmaͤßigkeit Grunb unb Boden zu fouragiren befügt 
(«n ſolle; da das Wort der Bottmaͤßigkeit / nicht von denen Laͤnde⸗ 
ren zu verſtehen / da der Durchzug der Voͤlcker / oder das Sill⸗ligen ber- 
fram kdo muß / oder allwo die Armeen gelegen / ünbni chc ſtill 
ligen muͤſſen. 

10. Daßvon bem Tag der Ratification augerechnet / alie Extra- 
ordioat · Forderungen / Eontributionen / Schantzgraben / Subren/x. 
auff allen Seiten / und auff aller der Partheyen Laͤnderen auffhoͤren ſol⸗ 
le / to waͤre dann Sach / daß ſolches auff bit Laͤnder ihrer eigenen Bott⸗ 

maͤßigkeit geſchehen ſolte. 
. i1» Daß die annoch ſchuldige Contributionen / die biß ben i6, 
O&obris waͤhren ſollen / auff allen Laͤnderen / die ſolchen Contributio⸗ 
nenunterworffen ſind / und auff allen ps ber Partheyen fónnen 
- unb 


1fo APPENDIX 
- udo mégai eiagefotderet werden / aber auff eine ſolche Weiß / wie bic 
Herren Vevollmachte ju Nimwegen / deswegen fid) vergleichen wer⸗ 
den. 
Daß / wann wider Verhoffen oder wider alles Anſehen / einige 
Streitigkeit in ſteiff unb feſter haltung dieſes Vergleichs / entſtehen 
ſolte / «e in allem / oder nur zum Theil / ſolche in Guͤte durch die Herren 
Generalen / oder durch die / welche su dieſem Ende moͤchten aut horiſirt 
ſeyn / beygelegt werden ſollen / und daß man deßwegen dieſen Aecord 
woder zu aͤnderen / noch ju den Waffen zu greiffen befugt ſeyn ſolle. 
Uber alles Vorgeſchriebene / haben ſich teſpectivè bie untay 
ſchriebene Deputirte verglichen / und folgenden Tages die Ratification 
des Herren von Luxenburg Pair und Mareſchal von Franckreich und 
der Leib⸗guardy Ihrer Thriſtl Maj. Capitain, General Ihr. Maj. 
Armee in Flandern / und des Herrn Hertogen von VillaHermofa. 
Ihro Catholiſchen Majſeſtaͤt € —e— Wedel Gubernator tib 
General Capitain der Catholiſchen Niderlanden / auszuwuͤrcken umo 
einzulieferen verſprochen. | 
Geſchehen in beni £daerbey Mons, bung; Tag (uguf mo, 
: fiat 1678. 2m f! 
ROBERT. F. DE CONTAMOLGEARD, 
Wir ratificirenunb billichen alles basjciigrtpas it obige Tra- 
&aten unb getroffenem Vergleich begriffen ift. IE D 
MONTMORENCY - LUXEMBOURG. 
DUQVE DE VILLA HERMOSA | , 
| CONDEDELUNA, gU 
Der unterſchriebene / in Nahmen Ihro Hoch⸗ Gdactifeitm 
Deputirtte / und von Ihro Hochheit dem Herren Printzen don Ore 
authorifi: te Abgeſandte / approbirt obigen Vergleich der Celsum 
Bepyſeyn / und mit ſeinem Gut heiſſen geſchloſſen worden / in ERR 
deſſen was Ihro Hochheit / und der Herren General⸗ € caateit(rimet 
die von bro commendirt wird / betreffenmoͤchte. 
| E. DE WEEDE. 







APPENDIX. igi 
- "Wert Hoch heit haben den getroffenen Vergieich / der rli der Au- 
thorifation,bfc fie gegebi / geſchloſſen worden / geſehen unb approbiren 
denſelben in Krafft dieſes. | | 
| Geben in dem £ágervonRoeulx btt ꝛo. Auguſtm. 1657. 
| 0. G. PRINCE D'ORANGE, 


Memorial bes. Daͤmſchen Ambaſſadeurs unb. "Sore 

.. Gburfürfil Durcbl.su Brandenburg / ſo den Spaniſchen Am- 
baſſadeui den 22. Auguſti 1678. præſentiret worden. 

Er unſterbliche Ruhm / welchen die Cron Spanien Ihro zu⸗ 


| es gebracht / und biß auff biefe Stund / durch ihre Stand⸗ 





hafftigkeit und Treue gegen ihren Bundsgenoſſen / und durch 
bic heilige unb unverbruͤchliche haltung ihres gegebenen Worts / mit 
groſſem Lob erhalten / gibt nicht zu / daß die Abgeſandten / Bevollmaͤch⸗ 


tigte und Miniſtres der hohen Alliirten einigen Argwohn faſſen ſolten / 


bof fic nicht in ſo tapfferen unb heldenmaͤßigen Gedancken verhar⸗ 
ren / unddieſe Reputation unb Anſehen auff ihre Nachkoͤmlingſchafft 
abertragen werden / welche alle vorhergehende Zeiten zu Ihren groͤ⸗ 
fien Ehrenzu publiciren, bif auff dieſe Stund beſchaͤffteget gave 


Weilen aber die Gelegenheit / die ſich dißmahlen præſentirt / bey 
bet unverhofften Unterſchreibung eines F 6 zwiſchen Franckreich 
und den Herren General⸗Staaten / die Glotwuͤrdigſte / die fid) iemah⸗ 
len hervor chun moͤchte / umd dieſe ihre tapffere Standhafftigkeit an 


ben Tag zu geben / und dadurch fire Monarchey einen neuen Glantz 


zu erwerben; Als haben die Unterſchriebene Minilkres nicht unter⸗ 
foffen wollen / ſich derſelben zu bedienen / umb Ihro Catholiſchen Ma⸗ 
jeñaͤt Abgeſandten ín dieſer gegenwaͤrtigen Verſamlung ju reprzfen- 


tiren daß Ihre Herren unb Principalen, aus der vorhergehenden Er⸗ 


fahrungihnen von Ihro Gerechtigkeit unb Billigkeit nicht weniger 

verſprechen koͤnnen / als daß fic in dieſer gegenwaͤrtigenweitausſchen⸗ 
den —— eben alſo erfahren werden / als vor dieſem / bamit 
die gantze Welt neben Ihnen urtheilen koͤnne / daß die Treue und Hal⸗ 
| | tung 


v 


^w 


p m | A APPEM?btx. | 
tung | ge aao fA truco cito tole alto | 
—— ———————⏑⏑ ⏑—— 
ſen / und kein Nochfall unterdrucken fau ; Dahero fic ohnfehlbar umb. 
bae mit Recht a Joafrokgditer / fodidyeoteimebe durch bie 
uͤbele Conſtitution ber Angelegenheiten / ale auo irgend einem boͤſen 
Willen / biß dato in vielen unterſchiedlichen Tractaten, bie id mit 
ro Sua Ma at ob genant / habai eingefchlichen/ bursf eine ſolche um. 
elb are Standhafftigkeit wieder erſetzt unb verbeſſeret werden / und 
daß Da fi in keine Wege fid) werden oon denen abſonderen unb cremal 
laſſen / melche unb Ihreytwillen / und umbthet Laͤnder / einem augen 
ſcheinlichen Abgrund des Verderbens aus dem Rachen zu zichen / ſich 
nicht geſcheuet / ſich ſelbſten auff den Rand deo Abgrunds qu wagen 
unb fich in die geſahotchne Gefaht / darinnen ſie noch ſteck en p áreca J 
und zu præcipititen, | : 
Vorgenandte unterſcheriebene Miniftces M. Excelloa ; 
fic aue ohngezweiffelten Gruͤnden und aus garuckten —— | 
ver Herren und Principalen Verſicherung tun E bof Dire Je 
wn unb Principalen ſich allerdings entjeble(jar / unb bereit. ſey⸗ 
en / mit Ihnen unb mit allen denen / welche in dieſer adem gleiches 
Interede finben moͤchten / und zu Handhabung tiner ſo gerechten Sa⸗ 
che / wie ihre gemeine Sache diß mahlen iſt / und zu der allgemeinen Si⸗ 
cherheit der gantzen Chriſtenheit / allen Gefahren / Schaden ] Ungele⸗ 
genheiten und zweiffehafftigen Succeffen , welche bic allgcwaltige 
Vorſehung Gottes mochte uͤber ſie verhänget haben / fi e os 
werffen / cs D inen [o 
rechtmaͤſſigen Zweck i 
dc ungewehute Weiß A— 
nimmer — — weiche einen langwerigcac 
verurjadyen moeheen / is Ihrem Vorhaben veria 5 weltn. 
Keiner unter — Minifftes, 5. Abe pu 
unb Principalen, Batniemabten den Weg/ den bie Verun nM 
bic Jinfiinblafcitunter Herren und Poteuntaten erforderen/ — 
Dean Erſten zugelangen / ausgeſchlagen; Sie werden fold * 
noch heute annehmen / und mit Freuden umbarmen | un ebordt 


— 






























A PPENDIX, 2 14 
alle Fertigkeit auden Tag geben / daß die Ruhe ter antes. € 1 
heit / der cinige Zweck Ihres Wunſches und Abſchens ig. — wie 

Dieweilen eo aber offenbar unb ber gangcn Welt bekant / daß bie 
Feinde feine dergleichen anſtaͤndige / in der Vernunfft und gemeinen 
Rechten / gegruͤndete Vorſchlaͤge annehmen / ſondern nur ohnbedingte 
Geſetze vorſchreiben / und nicht zugeben wollen / daß man ſich aͤber 

Conditionẽ, welch die Partheyen zũ Zweck fuͤhren koͤnten / berathſchla⸗ 
ge / als iſt genugſam abzunchmen / das es nicht unſer Herren Princj- 
palen Fehler iſt / daß man annoch in dem anderen / nahmentlich in dem 
Krieg unb Feindſeligkeiten begriffen iſt. 
Eine vernuͤnfftige / mit guten Gruͤnden unterſtuͤtzte Standhaff⸗ 
tigkeit / iſt einig und allein faͤhig / nicht allein dieſes Ubel aus dem We⸗ 
ge zu raͤumen / ſondern auch die jenige zu der Gebuͤhr zu bringen / welche 
durch allerhand heimliche Liſt etlicher abſonderlichen Perfonen / unb 
durch die Hitze und Unbedachtſamkeit gewiſſer Fladergeiſter / ſo den 
hohen Werth der gegebenen Treu und geſchworner Auffrichtigkeit 
eines Freym Staats nicht erkennen und verſtehen / ſich haben von dem 
rechten Weg der gebührenden Sch uldigkeit abwendig machen (af 
ſen / und weſche wol bedencken ſolten bap ce ja chrlicher unb vor ber gate 
. $e Welt belobter ſeyn wuͤrde / wann ſie an ſtatt einem fo ſchaͤdlichen 
Beyſpiel ju folgen / bey bem gegebenen Wort unb Inhalt ber Tracta- 
tm / bere Extract Ihre Excellentzien hiebey finden werden / getreu⸗ 
lich verbleiben / und der gantzen Welt zeigen ſolten / daß es ja beſſer und 
ehrlicher ſeye / bey ſeinen getreuen Bundsgenoſſen biß zu dem Ende al⸗ 
les auffzuſetzen / und ber groͤſten Gefahr unter Augen qu tretten / als 
auffeine ſo grauſame Weiſe / wider die Heiligkeit ber gethanen Eyd⸗ 
ſchwaͤre qu verfahren / umb ſich umb ihres Nutzens willen mit Durch⸗ 
loͤcherung qub Uberſchreitung ber habenden Buͤndnuͤſſen / all ein zu (al- 
Mr Ihre Contasderirte ſchaͤndlicher Weiſe in dem Stich 
du laſſen. 

Dieſes ſagendie Unterzeichnete Miniſtres, daß man nichts ver⸗ 
lieren koͤnne / wann man nur ſeinen habenden Ruhm / ſeine Ehre unb 
(cin Anſchen erretten und erhalten fan. 

Die Vormaur umo der Schlagbaum / welcher jum Marckſtein 

azſter Theu. u der 





/ 


1f4 : | APPENDIX. 


$a Frantzoͤſiſchen Eroberungen tienen ſolte / ift vielmehr ein offend 
"kenne plae fuͤr dieſe Cron / damit fie mit der Zeit / wie wet Ihro belte⸗ 
bet / einbrechen unb fortſchreiten fónne. 

Was man der Gron Spanien in ben Niderlanden ju. aͤberlaſſen 
geſinnet / dienet vielmehr umb ihre Schaͤtze / in kurtzer Zeit / daß man 
Ihro die Weſitzung vergonſtigen wird / zu erſchoͤpffen / ale umb fic ce 
ner vollkommenen Genieſſung unb ſicheren Beſuzung zu vargeteiffo 


Und was wird verhinderen und auffhalten koͤnnen / wann ein⸗ 
mahl das Bandder hohen Allirten zerrriſſen und auffgeloͤſet / und 
bit benachbarte entwaffnet ſind / daß man nicht unter das Joch eines 
frembden Feindes ben Halß biegen muͤſſe / wann demſelbigen Feind 
etwas in den Sinn kommt / und Ihme der Muth gewachſen / und 


durch ſeiner eigenen Gegen⸗Parthey Zaghafftigkeit geſtarcket worden 
| 


Gewißlich / die jenige / die für ihren atten Willen / füralle anat 


wandte Maͤhe / Fleiß und Arbeit / für alie Gefahren / denen ffe: fic un⸗ 


terworffen / ſich von ihren guten Freunden jetzunder werden ſo uͤbel be⸗ 

lohnet / oder von ihren Bundogenoſſen verlaſſen / und fuͤr ihre rcu unb. 
Auffrichtigkeit (o ſchaͤndlich bezahlt befinden / werden (ich in das kuͤnffti⸗ 
ge / wann die Flammen weiter auefchlagen werden / beſinnen / zuzulauf⸗ 
fen / und dem Brand zu wehren / ja im Gegentheil / wird cim feber/unib 
ſeine cigene Sicherheit zu beobachten fich vergnuͤgen / wann er beden⸗ 


cken wird / daß finc; für das allgemeine Weſen geleiſtete Dienſte ſo übet 


r , 


belohnt / und ecompenſirt worden ſind 


Dieſe Gi ünbe aber und dero Nachtruck (inb Ihrs Exceſſenttᷣ 

en dergeſtalten bekant / daß es überffüffia iſt / andere neue Beweißcha⸗ 
mer anzuziehen. Sie werden ſelbſten die Nothwendigkent erkenen / 
welche die Inmerefſtrie zu Erhaltung unb Beſchuͤtzung ber Niderlau⸗ 
den / damit (ie nicht adnglich unterligen / was auch. für. Auffſatz Iſnnen 
von aͤuſſerlichem Gewalt moͤchte angethan werben / verbinden ſolle. 
Unſeret Feinde Waffen haben allzuweit / jabiß in der Bcnach⸗ 


barten Staͤnde Wälle und Schantzen mb fich gefre ſen / alſo daß es 
B inc Schwachheit ift / wann manihme einbilden woite / daß wir rale 


4 


APPENDIX, i 


jemablen esit eine rupigen Aug / ohue gorchribrar gaͤntiichen Nider⸗ 
reiſſung Auſehen ſolten. Dahero wollen unterzeichnete / mehrmah⸗ 
len angezogene Abgeſandte / Bevollmaͤchtigte unb Miniſtres über 
dieſer Materi ſich ferners nicht auffhalten / ihre Pflicht verbindet ſie 
doch / daß fit Ihre Excellentzien / bey ber. Heiligkeit deren / gegen ei⸗ 
uander habenden Verbũndnuͤſſen / bep ber Krafft ihrer beſchworner 
COcrtrdgen/bcp ber Treue Ihres Herren unb Koͤnigs / bey dem Ruhm 
und bey oer Ehre ihrer Nation unb ihres Vaterlandes obtectiren, 
daß (ic bep gegenwaͤrtiger Conjunctur feft unb beſtaͤndig verbleiben / 
und nichts fuͤrncehmen wollen / bao Ihren Herren unb. Principalen 
nachtheilig ſeye / oder daß ſie einiges Unrecht ihnen / auch ihr ſelbſten 
nicht anthun wollen; weilen fic ihnen veſtiglich einbilden / ſie werden 
dem gemeinen Feindummermehr dieſen Sieg vergoͤnnen / daß er ihren 
Herren unb Koͤnig in dieſer Standhafftigkeit für (cine Confœderir- 
. geübertroffen/eb ſchan bae Verhaͤngnuͤß dißmahlen Ihro Catholiſchen 
—* Waffen nicht fo guͤnſtig / als den Frantzoͤſiſchen Waffen / ge⸗ 
Weſen i. 
Und dieſes ift es bao mehrmahlich augezogene Unterſchriebene 
febr inſtaͤndig Ihre Kxcellentzien bitten / daß fic nicht aUcinfür fich reiff 
Aids bedencken ſollen / ſondern daß fic ſolches an gebuͤhrenden Ort gt 
fangen laſſen / damit es offenbahr ſeye / daß dieſe Repræſentation ifj 
nen nicht nur bey guter Zeit beſchehen / ſondern / damit man allernechſt 
[olde Reſoluiionen unb Efc&en ; bic eines ſolchen groſſen Ko 
nigs wuͤrdig ſeyen / wie ber Ihrige iſt / umb ſolchen eifferigen weit⸗aus⸗ 
ſehenden und vorſichtigen Miniſtres, wie fic ſind / unb von der 
gongan Welt gehalten werden / anſtaͤndig / gewaͤrtig uno verſichert ſeyn 


Memorial des Herrn Hyde Ihrer Britanniſchen Maj. 
Ambaſſadeur und Plenipotentiarius / ben 15. Au-· 
guſti 678. im Haag praͤſentiret. | 

JI re Koͤnigliche Majeſtaͤt die Zeitung bet 


Friedens⸗Tractaten zwiſchen dem Frantzoͤſß Ambaͤſſad. 
unb dieſem Staat a fonberlit fonber Euſchlug der 
E | ij ron 





A ] ^'PPEtNDbDtXE, 
Cron Spamnen vernommenen / bat fiefub ſolches nicht wenig 
befrembden laſſen / und nachdem fie ſolches wohl bey ſich uͤber 
leget / hat ſie dem Herrn Ambaiſadeur hierauff beorderen laſſen / 
fib deßwegen hier einzufinden / und bey Herren Generai⸗ 
Stagien zů repræſentiren / welcher Geſtalt Ihre Maf. nicht fe 
ben fónte/baf einige Declaration des gechanen Verſprechens 
bee Aller Chriſtlichſten Koͤnigs darinnen enthalten / wodurch 
man der evacuation der Plaͤße / vermoͤge der zu Nimwegen 
beſchehenen Ratiſication Der Tractaten, ſich verſichern koͤnte. 
Zunm andern / daß fein eintziger Artickel / derer zwiſchen 
d Aller Chriſtlichſten Majeſtaͤt unb beu General ; &tae 
n Ambaffadeur getroffenen Tractaten, barínnen entbalten/ 
soorínnen bít evacuation ber Plaͤtze su befinben wehren. 
Drittens / daß Franckreich ſolche evacuation durch neue 
propoſitiones, welche es der Gron Spanien haͤtte thun laſſen / 
wovon in ihren Propofitionen nicht die germnote Erwednung 
geſchehen / zu verzoͤgern ſuchte / welche Propoucionenton.ber 
ron Spanien waren angenomnien / auch die reſervation eini⸗ 
er Oerter und Feſtungen ſo lang bedungen / biß von dem Rei⸗ 
i» die Cesáon ber Siadt Dinan: golfenos unterſchrieben 
worden / immaſſen fie dann aud) die Graffſchafft Baumont, 
und die Stadt boune unb nod) andere zu ihrer Verſicherung 
fo lang inne behalten wolten / da doch in ſolchen Propotitionen 
nicht mit einem Worte derſelben waͤren gedacht worden. 
Und nachdem in den letzten Tractaten, zwiſchen Ihro 
—— oon Groß⸗ Britannien und ben Herren Go 
neral⸗Staaten gewiſſe Tradaten auffgerichtet unb vacificirec 
. ^ fvorben/baf.ím fall Ihre Aller⸗Chriſtlichſte Majeſtaͤt entwe⸗ 
ber ſolche evacuation verzoͤgern ober gar retractiren moͤchtt / 
weil etwa ber Gron Schweden aud) nicht gnugſame Sacisfa- 
&ion beſchehen / oder aus anderen Urſachen unb. behelffen wie 
die Nahmen haben moͤgen / der Koͤnig und die Herren Gene⸗ 
ral⸗Staaten ſchuldig und verbunden ſeyn ſollen / mit zuſam⸗ 
mengeſetzter Macht der Cron Franckreich feindlich zu iem 


C, QUT tmv mE we. 


APPENDIX, 197 
b ·Majeſt. beglaubt / daß durch obbe⸗ 
niemte condiciones ſich nunmehro dieſer Fall wuͤrcklich ereig⸗ 
net hat / dergeſtalt / daß —— und die General⸗ Staã⸗ 
ten ſolchen Tractaten nunmehro nachzukommen verbunden / 
caviren, allermaſſen Ihre Majeſt dero Ambaffadeurs Ordreer⸗ 
theilen laſſen / ſich fertig zu halten / damit man auff die gebuͤh⸗ 


nen / als f Ihr. $ón 






| . 'reibt "Dell fteetung edel) bríngen moͤge; : 


^^ Mnbnad)ben Ihre Koͤnigl. Majeſt. nicht den geringſten 
Zweiffel traͤgt / es werden die Herren General » —— 
dc Gedancken wegen Nachſetzung deret unter fid) getroffenen 
letzten Tracdaten fuͤhren / als batfitbero Ambaſſadeurs hefehli⸗ 
get / ſie in ihrem Nahmen zu verſichern / daß im Fall die Herren 
Staaten das jenigewas durch dero Ambatfadeurs zu Nimoͤgen 
— ratificiren verweige rn ſolten / daãß 3. 
Tag hernach als ſolche Declaration von ſeiten des Staats wird 
notificiret ſeyn worden / Ihre Koͤnigl. Maj. der Cron Franck⸗ 
reich wuͤrcklich den Krieg ankuͤndigen / unb die mit dieſem Staa⸗ 
qriroffene Tra&aten gon punc zu pun& vollſtrecken laſſen 

out. - : 


Und nach bem Ihre Majeſt das jenige / was ihm von dem 
Staat von Holland wegen ber Neutralitet ber Cleviſchen unb 
Guͤlchiſchen Landen hat repræſentirẽ laſſen / wohl bep ſichuͤber⸗ 
leget sale ift Majeſt. die augenſcheinliche Gefahr / worin⸗ 
ntn dieſer Staat verfallen koͤnte woferne er nicht auff eben der 
Seite wie die Graffſchafft Flandern bedecket / und durch eini⸗ 

e Vormauren verwahret ſeyn ſolte / nicht weni h ſinne ge⸗ 
egen / dergeſtalt daß ſie dero Ambaffadeurs anbefohlen / denen 
erren Staaten dieſe Verſicherung zu thun / daß ſe daran 
ẽyh / die jenige Mefüres zu nehmen / weſche zu ihrer VBerſicherung 
eben ſo wol als der Graͤffſchafft Flandern vor noͤthig erachtet 
werden moͤchte / ſo daß es nur an hnen gelegen fid) ſolcher Si⸗ 


* 





cherheit nach eigenem Gefallen beſter maſſen zu praͤvaliren 


u i Ex- 


5 |^ - . APPENDIX 


Extractans ber Regiſtratur ber von denen Hoch⸗ und 
Großmoͤgenden Herren General⸗Staaten ber oer» 
einigten Niederlande gefaſten Staats um 
Schlieſſungen / von beatis. Sep.io785. 

Dinende su einer Antwort auff bee Herrn Hde 
praͤſentirtes Memorial 60m ꝛ5. Auguſti1658. 

uff Reasſumtion und beſchehene Deliberation, tiber den 

| 2, ERU: rintzüchen Hoheit von Oranien / hochver⸗ 
Vnunfftig beſchehenen Bericht in 9intrag des Syerrfi van 

Leuven, auch anderer Deputirten Ihrex Hochmoͤgenden tiber 

ausmaͤrtige Haͤndel nach abgelegter Schuldigkeit wegen ber 

Reſolution der Herrn Extraordinar Ambaffadeurs Cy. » ajeft. 

on Groß⸗Britannien zu ber folge der ſchuldigen Voliſtee⸗ 

ckung ihrer Commisſorial Reſolution ven. gegeñnwaͤrtigen 3. 

des Monats Septembr. nach Cinhaͤndigung der denen hochb⸗ 

ſagtem Extraordinar Ambaffadeur ausfuͤhrlichen drift! 
aud) nad beſchehener uͤberreichung derſelben der v4, Tag obbe⸗ 
ſagtes Monats / hat man gut befunden / nach Anleitung ihrer 

Hoheit heilſamen gutachten / und ertbeüter Roachricht aud) 

hier auff geſchloſſen unb verabſchiedet / daß hochgedochten Ih⸗ 

rec Koͤniol. Majeſt. von Groß⸗Brittannien Ambaffadeur tmb 

Plenipotentiarien durch bíe Joerven de Heukolom und andere 

zu auswaͤrtigen Haͤndeln Depatirten / welcher Geſtalt Ihre 

Hochmoͤgenden gar unterthaͤnig fid) gegen bixbfl. be agte 

Maj bedancketen / wegen bero großniuih gen Denfibezeuga⸗ 

gen unb Beyſtand⸗leſtungen / wozu fid) Ihre Maſ. gegen bie 

ſem Staat heraus laſſen wollen. 
Dergeſtatt / daß nachdem die —— — zwi⸗ 

ſchen beyden Cronen Franckreich unb Spanien geſchloſfen unb 

beri, dieſes Monats zu Nimoͤgen unter zeichnet worden / 

Ihre Hochmoͤgenheiten keinen Zweiffel trůgen / baf ſoich⸗ im 


fehl⸗ 


| e CAPPENDIX. 02. "9 
fehlbar ihre Vollkommenheit erreichen / auch folglich ber Krieg 


e 


zwiſchen beyden Cronen eín erwuͤnſchtes Ende gewinnen 


wuͤrde. 

Acg haben Ihre Hochmoͤgenheit um der auffrichtigen 
Intention bócbft ——— ſo in obbemelder Pro —* 
der Herren Ambaſſadeurs enthalten / ein gnuͤgen thun / und bít» 
mit ſich deutlich erklaͤren wollen / daß wann in unverhofften 
Fall Ihre Majeſtaͤt von Franckreich binnen in derſelben expri⸗ 
fitírtern Zeit ſolche zu ratificiren, ober. aber nicht in continentĩ 
vollſtrecken zu laſſen geſonnen ſeyn wuͤrde / daß auff nochmals 
gedachten unverhofften fall Ihre Hochmoͤgenheiten / die Tra- 
Tatendahin erklaͤret wiſſen wollen / bag oie zwiſchen Ihrer 
Majeſt. von Groß⸗Brittannien und dieſem Staat geſchloſſe⸗ 
net Tractaten penis. und 25. Julii ihren vollkommen etfect ver⸗ 
richtet haben / auch ſo wohl an einem als andern Theil denen 
darinnen befindlichen Conditionen ein ſattſames Gnuͤgen ge^ — 
leiſtet zu ſeyn erachtet werden ſollen / zu welchem Enoͤe dann 
ein gewiſſer Extract derer von Ihrer Hochmoͤgenheiten gefa⸗ 
ſten Reſolution dem Herrn deBeuningen Ihrem Extraordinar 
Ambaſſadeur bey dem Koͤnig von Engelland deswegen uͤber⸗ 
ſchicket werden ſoll / umb fid) deſſelben su ſeiner Information zu 
bedienen / auch hoͤchſtbeſagter Koͤnigl. Maj. in gehoͤriger maſſe 
und manier wie ſolches der Sache nothdurfft erfordern moͤch⸗ 
te / ju communiciren. Dieſes concordiret gar eigendlich mit 
gedachter Regiftrauur, | 


Urkunde / betreffend die Amneſſtie zwiſchen Ihrer Aller⸗ 
Chriſtlichſte Majeſtaͤt und ben Herren General⸗ 
Staaten der vereinigten Niederlande. | 


E Sentbieten hiermit die Herren General ; &taate ber 
f osito Niederlande allen und jeden fo qegentdrtie 
ges zu Geſicht kommen —— Zu wiſ⸗ 
fn / daß den 24. Tag September 1078. durch pic Arren 
E abaſſa- 


160Q ) A P . PE N DIX 
Ambaffadenrs und Plenipotentiarien des Aller Griftlég teo; — 
nigs wie bann auch durch bíe d en ein adtus Amncetliz zu 
imoͤgen er ptem worden / d —— —— iff: 
VBeß LAller Chriſtlichſtẽ Konigs kxtraord mar- Ahgeſand⸗ 
te und Bevollmaͤchtigte; Wie auch die erre Generate taa: 
ten der vereinigten Niederlanden Extraordinar- 9fbgefanbte 
uñ Gevollmaͤchtigte / declariren durch gegenwaͤrtigen Schein / 
daß obwohl die jenige bero. Auguſtmonat unterſchriebene 
Tractaten eine gaͤntzliche Abolition und 9fuff bebung/ alles deſ⸗ 
ſen / was occafionc dieſes Kriegs von beyden Seiten moͤchte 
begangen worden ſeyn / welche Streitigkeiten durch gedachte 
Tractaten ein End gewonnen /mít fid) bringen / und ſo wohl bít 
jenigen betreffen / welche Unterthanen der Cron Franckrei 
geboren / und vermittelſt ihrer Aemter ober Guter die ſie 
Frantzoͤſiſchen Boden gehabt / dem Koͤnig verbunden geweſen / 
dannoch in Dienſte der Herren General⸗Staaten getreten o 
ber geblieben; auch die jenige / welche Unterthanen ber Herren 
General⸗Staaten zwar gebohren / und vermittelſt ihrer Aem⸗ 
ter oder Guͤter / die ſie auff der Herren GenerabStaaten Bo⸗ 
ben gehabt / aber in Ihro Majeſtaͤt Dienſte getreten ober vcre 
blieben: Daß ohngeacht deſſen / was wegen Aboluon aller be⸗ 
gangener Fehler geſchloſſen / nichts deſto weniger unb obge⸗ 
dachte Unkerthanen beyderſeits in deſto groͤſſerer Sicherheit / 
wider alle erf (gung ju ſetzen / haben fid) obgedachte Herren 
Abgeſandte und Gevollmaͤchtigte verglichen / daß allen obar⸗ 
gezogenen Perſonen / wes Siand unb Vuͤrde fle auch immer 
ſeyn / keinen ausgenommen / koͤnnen unb moͤgen wieder in ih⸗ 
te Guͤter und dero Beſitzung tretten / unb ſollen wuͤrcklich ba 
rinn eingeſetzt / und bep allen ihren Ehren / Wuͤrden / Freyheiten / 
Rechten / Exemptionen, Conſtitutionen, umb Gebraͤuchen ge 
ſchuͤtzt werden / ſonder daß ſie deßwegen auffgeſucht / getrie 
ben / noch ins geſamt oder inſonderheit / unter was Urſach ober 
Vorwand es ſeyn moͤchte / wegen des vergangenen / ſeit dieſen 
letzten Krieg / betruͤbt oder beunruhiget werden moͤgen: *— 


- 


APPENDIX, 


"T 
heb alfóbalb wann die Ratißcationen zwiſchen Irer Aller 


Chriſtlichſtẽ Majeſtuͤt und den Herren General⸗Staaten aus 


gewechſelt (eon werden / ſo ín Zeit eines Monats geſchehen ſoll / 


Zu verftebenift/ba bann allen ins geſamt unb einem ieden ín» 
ſonderheit vergoͤnnet ſeyn ſoll / obneanberenbabenben Be⸗ 
gnadigungs Schein in Perſon wieder zu kommen / in Beſi⸗ 
gung ihrer Haͤuſer / Guter unb Felder gu treten / aud) von 
bei tibigen auff Weiß und Weg / wie ihnen gutbeduͤncken wird / 


zu di —6353 und zu verordnen. 

| eſchehen zu Nimoͤgen den 24. September 1078. 
LE Ma. D ESTRADES H. BEVERNINGK, 
COLBER T. W. HAREN, -— 


Ire Majeſtaͤt baben obígen Articul gef gebilliget / 
Approbirt und ratificirt, verſprechende hiemit bey Koͤnig⸗ 
lichem gegebenem Wort unb Treue / alles was darinn 
egriffen / in wahrer Auffrichtigkeit zu halten / und zu verſchaf⸗ 
ftn / daß gehalten werde / und nicht zugeben / daß dircáé ober 
indirectè aus was Anlaß ober exlegenbeit es immer ſeyn 
moͤchte / darwider gethan ober gehandelt werde. Zu mebrer 
Urkuͤnd deſſen haben Ihre Majeſtaͤt dieſen gegenwaͤrtigen 
Brieff mit eigener Hand gezeichnet / mmo Ihrem Secrec- Infie⸗ 
gel verwahren laſſen. | 
Geben im Haag denzo. September 1673. 
| Gezeichnet 
EE LOUIS, 


Lino beffer unben 
' o ARNA ULD., 


NA uiua ici bet vereinigten Niederlanden. 
en / die dieſen Brieffſehen werden / Unſeren Gruß. 
Demnach zwiſchen re Chriſtlichſten Majeſt. Extra- 
ordinar· Abgeſandten und Bevollmaͤchtigten und Unſere Ab 
geſandten / tc. den 24. Herbſtmonat 1678. ein Tractat, die Gene- 
ral-Amneftiam betreffend / geſchloſſen worden / wie hernach fol 
get: | 

pfe tcl Xx. Des 





'" APPENDIX E 

riſtlichſten Koͤnigs Extraordinar⸗Abge⸗ 
ſandten Y 1c. 

MLs babe wir ſolchen Articut / in allen feínen Puncten ge 
billiget / approbirt Und ratificirt, biffigen approbiren unb 
. raühciren denſelben hiemit / und in Krafft gegenwaͤrti⸗ 
Scheins / verſprechende / ſi —æ— 
id) unb unverbruͤchlich / von Puncten zu Puncien / nach allec 
ſeiner Form und Inhalt zu halten / ninimer darwider / weder 
directè noch indirectè, unter was Schein unb Prætext eg immer 
ſeyn moͤchte / zu thun oder zu handeln. Deſſen zu mehrerer 
Krafft baben tir ſolchen durch ben Præſidenten unſerer Ver⸗ 
ſamlungunterſchrieben / durch unſern oberſtenSecretarium ge 
gen unterſchrieben / und unſer Inſiegel daran haͤngen laſſen. 
eben in dem Haag denzi Herbſtmonats / in dem Jahr 

des HErrn 1678. | - tos 





Na 
Des 





Gezeichnet | 
| W. DE NA SSAU. 
Aus Befehl obangezogener Herren General⸗Staaten 


Bericht / was (i bey der Unterzeichnumg ber Friedens⸗ 
Tractaten / ſo im Hotel der Herren Staaten von 
olland denr7. September 1078. beſchehen / zwi⸗ 
pen Franckreich und Spanien zugetragen habe. 
€ ſind die Frie dens⸗Tractaten zwiſ ranckreich 
etin pn Hotel SUPE Lk HU VEU SR 
cbeni7. Tag December — —— wo⸗ 
Hil Babe. feborigee Mic avi SR er / wie x6 von al⸗ 
rten : ; zufinden 
weſen / alle denen jenigen — — wegin bet Com Se. 
tenten füt ubeyruga bRIms auff jeder Seiten dieſes groffen 
Andie aals waren 2. Zimmer einander gleich gegen uͤber / 





| 


E APPENDIX | 2E 7: 
von gleicher groͤſſe / vuit trefflichen Zaperrepengmnb andern 
praͤchtigen Mobilien (bón ausgebutzt / von?. Eingaͤngen urb s. 
leichen Pforten / ſo in dieſen groſſen Audientz⸗ Saal giengen. 
b damit man eine durchaus gehende Gleichheit in allem 
beobachten moͤchte / ſo war ber Himmel auff einer Seiten weg⸗ 
genommen / auch der Camin, der an ber andren Seiten tear/ 
durch eine Tapezerey / welche dafuͤr gay baetet ; alfobe 
faq: ſolcher Audientz⸗Saal auff allen Seiten eine gange glei⸗ 
tbt qvadrangular.· Geſtalt. In der Mitten war eine Qual Ta⸗ 
fci mit einem gruͤnen Sammeten Teypicht / mit guͤldenen Blu⸗ 
men durchwirckt / geſetzt auff einem ſchoͤnen Fuß ⸗ Teppicht / der⸗ 
geſtalt / daß das ein Ende gcgm die Fenſter / das andere aber ze⸗ 
gen die Thuͤr / wodurch man in den Saal gehen muſte / gerichtet 
war. Auffieder Seite ſolcher Tafel waren;. ſchoͤne Sam⸗ 
mete Stuͤhle fuͤr die Ambalſadeurs, und noch andere / ſo denen 
leich waren / an ben zweyen Enden ftir Se Hollaͤndiſchen 
Ambaſſadeurs geſetzt / welche bey dieſer Ceremonie das Mittler 
Ampt zwiſcheñ denen beyden Cronen vertraten. | 
- Als nunalles auff ſolche Arth unb Manier difponiret 
war / auch die Spaniſchen Ambadadeurs (id) bey bens Deren 
Marggraffen de LosBalbaíes, als dem Haupt dieſer Geſand⸗ 
bao Palatium nur etfíd)e &dyrítte von bem Hotel ber 
ollaͤndiſchen Ambaffadeurs entfernet war / verſamlet hatten / 
anden fid) dieſelben Nachts umbao. Uhr mit groſſen Gefolge 
p Fuß ein. Die Herren $rangófif ben Ambaſſadeuts, fo fid) 
eo bem Marſchall d? Eftrades eerfamlet/famen aud) bald da⸗ 
g (tanínz. zwey⸗ fpánníden Garoffen mit vielen weiſſen 
achsfackeln / auch gleichfalls mit einem groffen folgt. 
Nachdem nun bie Serren Sollanbifd)en Ambaffadeurs dieſel⸗ 
ben mit gewoͤhnlichen Hoͤfflichkeiten empfangen/ unb fic in die 
vor fie zübereite Zimmer begleitet / als nemlich die Herren pas 
niſchen Ambaſſadeurs in die zur Lincken / die Frantzoͤſiſchen aber 
in die zur Rechten gelegene Amet / gieng Det Herr von Be⸗ 
verningkurtz darauffzu ben Frantzoͤ rn Ambaadeurs,n 
s ] e 







" AKBPFE!BNDIX. 
Der Herrvon Haapen zu den Spaniſchen / alemittierseit ber 
Eye sci iit tit da nd auff Sie 
legte / das eine / ſo in &paniftber Sprache / an die Stelle des 
Marqvis de Los Balbazes, das andere abe. / in Frantzoͤſiſcher 
Sprache / an die Stelle des Herrn Marſchall d* Eſtrades, wel⸗ 
che zuwor durch die Herren Don Franceſco de Utbina unb ij g- 
non, Cpanifc unb Frantzoͤſiſche Secretarien, in Gegenwart 
bes Serra Sectetarii Hulfft collationiret, iind durch denſelben 
unterztichnet wurden / damit nicht etwan einige Veraͤnde⸗ 
rung / ſo wohl an einem / als anderm Orte fuͤrgehen moͤchte. 
As nun alle Dinge ſich im gehoͤrigen Zuͤſtande befan⸗ 
den / auch bic Hollaͤndiſchen Ambadadeurs durch die geheimen 
Secretarien ſo wohl oie Frantzoͤſſchen als Spaniſchen Ambaffa, 
dcurs dißfalls benachrichtigẽ laſſen / erhuben fle fid zugleich aus 
ihren Zimmern / unb gieñgen mit — — zu der 
Tafel. Ails ſie ſich aufammenoafelbft befanden / artiffefent 
fie einander / und ſetzten ſich zugleich — 
Stuͤhle / und nachdem man an ben SollánbifdyenAmbaffadeurs 
begehret / daß fic aud) die ihrigen einnehmen ſolten | bedectten 
—* zu gleicher Zeit / und der Herr von Beverning ſetzte ſich 
an die oberſte Stelle an die Tafel / ber Herr von Haaren aber 
an die unterſte. Hier auff nun ſchritte man guber Unter zeich⸗ 
nung / dergeſtalt / daß der Herr Marqvis de Los Balbazes ſoiche 
Tractaten davon ct ein Exemplar in Spaniſcher Sprache fuͤr 
fich hatte / unterzeichnete / und die erſte Col umna miit ſeinen Col- 
legen einahm / wie aud) ber Herr Marſchall d' Eñrade⸗ nebenſt 
den ſeinigen in den vor ihm llegenden Frantzoͤſſſchẽ Tractaten 
fib in Unterſchreibung verfelben gleichfalls verhielte / derge⸗ 
fralt / daß / nachdem bie fetten ſoiche unter zeichnet / ſie ifyre Ex- 
emplarien dem oberſten Ambafladeursber andern arthey t» 
berreichen lieſſen / welcher bann. diefelben gleichfalls ſeinen 
Herren Collegen leſen laſſen. Als dieſes geſchehen/ ſprach 
der Herr von Haaren zu ihnen: | ts 
MM C ME Von 





(20 UAPPENDIX | dé 
Von nun an werden eure gnaͤdigſte Herren unb 


Koͤnige / als Bruͤder und Oheimen / in guter Vertrau⸗ 


ligkeit mit einander leben , worauff ſie ſich wieder in ihre 


dimmer erhuben. Der Herr von Berverning beſuchte hie⸗ 


tauff die Spaniſchen / und der Herr von Haaren die Frantzö⸗ 

chen Ambaſſadeurs, eben wie in voriger Arwehlung beſche⸗ 
hen; mittlerzeit druckten die Herren Secretarii ihre Siegel ih⸗ 
fet Principalen vor dero Namen / und nahmen folglich bie Ex- 
emplaria zu ſich / vic Frantzoſen / die / ſo in drangon t Spra⸗ 
debit Spanier aber (o. in Spaniſcher Sprachegeſchrieben⸗ 
waren / und alſo wurde dieſer A&us ber Signatur und Unter⸗ 
zeichnung in Gegenwart einergroſſen Menge Volcks vollzo⸗ 
en / worauff die Herren Spanier ſich zu erſt / die Herren 
—28 — aber zu leizt fid) wider in ihrel ogiamen: er erhuben. 


eR atification bes Aller Ehriſtlichſten Koͤnigs derer den 
7. Septembr. 1678. mit dem Catholiſchen Koͤnige 


- 


getroffenen Frie dens Tractaten 


Ir Ludwig von SOttes Gunaden Koͤnig von Franckreich 
A unb Navarren entbieten allen unb jeden / ſo gegenwaͤrtiges le⸗ 
ſen werden / unſern Gruß. Nachdem unſer vielgeliebter 





Herr Oheim / der Graff d Eſtrades, Marſchall von Franckreich und 


Ritter unſers Ordens / wie Damm auch unfer gleichfalls geliebter unb 


getreuer Hert Colbert, Marggraff de Croiffy unb Staats⸗ Rath 


auch endlich unſer lieber getreuer de Mesmes, Graff d' Avaux, gleich⸗ 


falls unfer Raih / alo unſer Extraordinar-Ambaſſadeurs unb Pleni- - 


potentiariis, Krafft ihrer dißfalls von uns erhaltenen Vollmachten 
bn 17. Tag des Monats Scprembr.biefee i&tlauffenbenié 78. Jah⸗ 
res / in der Stadt Nimoͤgen mit Ihrer Catholiſchen Majeſtaͤt alo un⸗ 
fero ſehr geliebten Bruders unb Oheims / Excraordinar- Ambaſſa- 
deurs und Plenipotentiarien, fo gleichfalls mit zulaͤnglichen Voll⸗ 


seu vwach⸗ 


i 


"APPENDIX 


meti hier zuverſehen gavaoddtalen —RX Jil | 


naci folgenp zu 
Fiat Inſectio. 
Abs heben wir ſolche Friedens⸗Tractaten nach allen unb. ſeden 
ſach darinnen befundenẽ Clauſuin / Puncten Artickuln / ſo obl für uns/ 
ale unſere Erbuehmen / Succeſſores, Konigreiche / Laͤnder / Herrſchaf⸗ 


ten unb Unterthanen / ſolche acceptiret, approbiret, ratificiret, und 


confirmiret, allermaſſen wir biefclbe hiermit nochmahls acceptiren, 


approbiren, ratiſficiren, und confirmiren, verſprechen auch hiemit 


bep Koͤnigl wahren Worten / und Glaube unter Verpfaͤndung aller 
unfa Haab unb Guͤter / gegenwaͤrtig und zukunfftig / daß wir ſoichen 
alla ſteiff unb unverbrůchlich nachkommen molla / keineswego in kei 
nc Weiß noch Wege denenſelben / weder ditectè noch indirectè, con- 
rravcniren,ober zuwider leben wollen. Zu deſto mehrern Lirfuop 
wir gegenwaͤrtiges eigenhaͤndig unterzeichnen / und unſer Wappen da⸗ 
bey fuͤgen laſſen wollen. 

Geben zu Sc. Germain en Laye, den28. Tag ybris im Jahe der 
Gnadenreichen Geburt unſers Erioſers und Cina 1678. 
Urnſerer Regierung im 56. 


- Unterzeichnet 
Louis 
unb eewas tieffer durch den Koͤnig 


Arnauld. 


vafe Jn gate und groſſem Inſiegel und ſilbern Copfel ver⸗ 


Xanfstim bes Katholiſchen Koͤnigs über bie bem 17. 
—— s.mit dem Aller⸗Khriſtl. Koͤnige aes 
loſſenen Friedens Tractaten. 

m denen rie von Gottes Gnaden Sónig in Caſtilien i. 
achdem wir bem Marggraffen de Los Balbaſes, den Graf⸗ 
fen de Benazuza unb D. Pedro Ronquillo auch Johan Bap- 

| tiſta 


N 








— 


|U «APPENDIX. rey 
difta Chriſtin, atte Ambaffadeurs unb Plenipotentiarien mi. - 
dem Marſchall d" Eftrades dem Marggraffen de. Croiffy unb dem 
Graffen de Mesmes, des Aller⸗Chriſtlichſten Koͤnigo / alo umſers ace 
tiebten Vruders unb Oheims Ambaffadeurs und Plenipot entiariis 
Krafft der ihnen von uns ertheilten Ordre und Vollmacht zu conferi· 
ren umb zu ſchlieſſen anbefohlen / umb bao jenge / was zwiſchen beyder⸗ 
ſeits Cronen die wuͤrckliche Vollziehung ber Friedens⸗Tractaten in· 
br gewohnlichen Sorm uno Manier / allermaſſen in be Frie⸗ 
bene» Tractaten enthalten / betriffe / zu gewuͤnſchten Edica: geko m⸗ 
amem ift / wie von Wort ju Wort allhier foll inſerirt werden / wel⸗ 
che Tracttaten hin und wieder durch die Herren Ainbaffadeurs 
den;7· Septembr. 1078. folgender maſſen unter zeichnet worden. 


Im Nahmen des Allerhoͤchſten. 


Weiche bier beſchriebene inſerirte Tractaten / nachdem flt uns 
durch hochbeſagte Ambaſſadeurs dem Marggraffen de Los Balbafes, 
Graffen de Benazuza, Dou Pedro de Ronqville unb Jean Bapti- 
fta Chriftin, præſentirtworden / auch dieſelbe in unfam geheimen 
Rath reifflich erwegen laffen / als wollen wir deren Inhalt und alle Pun⸗ 
ctm usb dirticul approbirt undratiſicirt, auch dieſelbe für gditia unb 
genehm für uns / unſere Erbuchmen unb Succeſſores, auch im Na⸗ 
men aller unſerer Vaſallen / Unterthanen und Einwohnern in allen une 
ſern Koͤnigreichẽ / Landen / Gebieten uñ Herrſchafften / dafuͤr erkant unb 
angenommen haben / geloben umb verſprechen auch hiermit und in 
Krafft diefes beo Koͤnigl. Worten / Treu und Slauben / im Nahmen 
unſerer fünfftígem/Succefforen, Erben und Erbnehmen / ſolchen tms 
verruckt nach zukom̃en / auch ͤber denſelben nach allem ihrem Inhalt 
at Verſtand uwerbruͤchlichen zu halten / auch unſern Befchl darũ⸗ 
bcr ergehen gu faffen/baf allen und jeden darinnen enthaltenen (Duns 
.etunamb Clauſuln ſchlechter Dinges nachgelebt unb. unverbruͤchlich 
ten werdẽ ſoli / nicht andersals wann wir felbſt in eingener Per⸗ 

(on daſelbſt zugegen / ſolche Tractaten geſchloſſen unb ratificiret bdte 
/ to 


18. | APPENDIX. 
xiber zuzulaſſen / daß im acciaio darwiber gehandelt werden móary 
| wid miim unverhofftem Fall der Contrayentiõ ohne ei⸗ 
nige Beſchwerde ober Verſchleiff deßfalls gebuͤhrende Reparation 
wollen chun laſſen / immaſſen wir alic bic jenigen / ſo ſich bicron ver greif⸗ 
fen / zu gebuͤhrender Straffe zu ziehen wiſſen werden / wollen auch zu 
Men Ende alle uns Unterworffene dazu vermahnet / auch alle auſe⸗ 
tt Haab und Guͤter gegenwaͤrtig unb zukaͤnfftig / ( woran daum unſe⸗ 
re Erben und Succeſſores gleichfalls ſollen gebunden feyn )ausdruͤck⸗ 
lich verpfaͤndet haben / wollen auch nochmahls / zu deſſen beſſern Be⸗ 
ſtaͤrckung allen unſern Satzungen unb Befreyungs Rechten / flog 
und bcutfich bicrinit renunciiret und deutliche Verziche daruͤber go 
than haben. Zuwahrer Urkund deſſen haben wir gegenwaͤrtiges aus⸗ 
fertigen unb unterzeichen / auch mit unſerm geheimen Bittſchafft in go 
gen Siegelung unſers Staats⸗Secretarii, hedrũcken laſſenwollen. 
^. Qdddm;u Madntideni- N m i 
| | ed 


| | Do Pedro Coloma, 

Gertification bec Herren General⸗Staaten Ertraordi⸗ 
nar⸗Ambaſſadeur uno Plenipotentiarüs / die Aus⸗ 

wechſelung ber zwiſchen beyden Cronen geſchloſſe⸗ 

ien Friedens⸗Tractaten ratiſicirten Inſtrumen⸗ 
€r Herren General⸗Staaten unterzeichnete Extraordinar- 
mbaſſ. und Plenipot.wollen hiemit unb in Krafft dieſes ac- 
Vreſtirt und bezeuget haben / daß ihnen derer zwiſchen beyden * 
Cronen getroffenen Friedens⸗Tractaten ratiſicitte Inſtrument durch 
bic beyde geheime Legations Secretarien an ein und anderm zeit 
—— ageodbergeben unb aus gehaͤndigt worden / welche dann ge⸗ 
bábrenb vonihnen collationirt, und dieſen Tag in ihre Haͤnde geticferg 
worden⸗So geſchehen in Nimoͤgen den 1. S ecembr.1679. | 

* Noch eines dergleichen iſt denen Spaniſchen Ambaffad, Gher⸗ 
geben worden / worinnen bic Catholiſcheund Aller ⸗ Chriſtlichſte 
poſition zu finden war. 






Pro- 


P d 


"cm, 


| APFENDIX' vp 


| grosdunis Soter Rónia Majeſt. von Daͤnnemarck / 
rer Chũrfuͤrſt. Durchl. von Brandenburg / wie auch 

S Durchl. Hauſes Luͤneburg Ambadadeurs, wider bent 
Sitten Sene tnb Schwediſchen Frieden. 
e Herren Daͤniſche und Brandenburgiſche Abge⸗ 
anbteniba ſie vermercken / daß die Kaͤhſerl. perm 
Abgeſandten mit bem Schwediſchen barauff hedacht 
fen/taf goi dm: Kaͤyſerl. — und dem Koͤnige in 








Schweden mit eheſtem ein gero werden / 
— palten gaͤntzlich dafuͤr / daß die eg Aon b fanbten 
mit den Schwediſchen feinen varticulat rieben ma 

den / ſo / daß dieſelbige ausgeſchloſſen ſeyn / welche 5 
nod) mit Schweden zuthun haben / von welcher Unbilli 

fit —* ſo — 2 zu ſeyn erachten / als e woh tí 


^ Erſtüch / daß von Anfang der Tractaten Ihre Durchl. 
Herren begierig geweſen / einen billigen Frieden mit Schweden 
cile ums bero Serren byte nkoté/ was zu Be⸗ 
—— 
Darna inr em Ende eorbefagte Herren s 
. fanbten bon eiliche Wochen her dem Cnglifcben fortem Me- 
—* n grébene? roje& eingehaͤndiget baben / welches fie 
m chwediſchen Herren 9fbgefanbten / ſo bald ſie ihnen 
—S— — wurden uͤbergeben / uͤberreichen ſolten. Uber 
das Toe fie ben Schwediſchen Herren Abgeſandten allen 
or gdeeze nðlung ſich zu entziehen / benom⸗ 
m —— /| inbemfiea —— oorr ieffivedofcluma 
Sarinitten. Cnblíd)/ baf Schwediſche von ber Fran⸗ 
poen dri ege iefacbr — — dann wider dieſen 
86 Ihre —— dasdeicheinen (olennen Krieg 
efuͤhret / wider jenen aber / als ein Stand beg Reichs / der des 
| et beſchuldiget unb uͤberwieſen iſt / bae richterliche 
mpt verwaltet / und Mandata pœnalia wider ſelbigen rorem 
azſter Theil. q) 


"- 


no APPENDIX. 

. Wnbpublicireufaffen, ^ Auff was Weiſe aber Ihre Kaͤnſerl. 
Majeſtaͤt mit dem Koͤnige von Schweden wird vereiniget wer⸗ 
den / ſo begehren vorbenandte Herren Geſandten von denen 
Kaͤyſerlichen / daß ſie nichts / wider die Geſetze / Verordnung / 
Fidejuſſion und Satzung des Reichs / und wider bie folennelic 
Verbuͤndnüſſen / Verheiſſungen / Verpflichtungen / unb alle 
andere Rechte zum Praͤjudiz unb Nachtheil Ihrer Durchl. 
Herren thun / ſchaffen ober unterlaſſen wollen. Dafern aber 
bie Kaͤyſerl. Herren Ahgeſandten wider Verhoffen / um. 
tet ſolcher vielfaͤltigen ichtung / zum Nachtheil beri 


etwas thun oder unterlaſſen werden / ſo koͤnnen in ſolchem * 


le vorbenante Herren Abgeſandte nicht umbhin / wider ſo 
Ihrer Durchl. Herren auff dieſe Weiſe zugefuͤgtes Unrecht 
ind Schaden ſolleniſſimeẽ zu proteſtiren / uno wiederholen / 
deſſerſie ſte ſich wider ben Kaͤyſerlich⸗ Frantzoͤſiſchen Frieden er» 
aͤret / und Ihrer Durchl. Herren darinn vorbehalten ha⸗ 
ben. p» Ende fen Den qs | , 
X « dr Durchl. Fuͤrſteñ / Herrn uguſts/ Herrn 
Gorg Wilhelms uno Herrn Rudolph Augüuſts / reſpective 
Biſchoff zu Oßnabuͤrg und Hertzogen zu Braunſchweig und 
:güneburg/gto chtigte Minifri,ba fit vermercken / daß die 
Kaͤyſerlichen Herren Abgeſandten mit Franckreich einen 
tticular⸗ Frieden geſchloſſen / und darau d ſeyn / wie ſie ei⸗ 
nen ſolchen mit dem erſten auch mit Schweden ſchlieſſen / ſo Da 
.. "bmfic ihres Ampts zu ſeyn erachtet / befagten Sapfert. (bae 
ſſandten fuͤrzutragen / mit was Beſtuͤrtzung unb Bekuͤmmen 
iif ſie vernommen / daß ſelbige Herren Abgeſandten nicht ab 
 ikin mit Hindanſetzung Ihrer Durchl. Hertzogen einen pat» 
ticular⸗Frieden getroffin / welches doch der Verbuͤndnuͤß( fo 
Ihre Durchl. mit Ihre Kaͤpyſerliche Majeſtaͤt Ha 
. auffgeriebtet/nad) deſſen Inhalt ſelbiger nicht anders afe ine 
gram und zugleich mit ihnen angufangen viden ju ſchließ 
ſen zuwider iſt / ſondern auc) ſolche Olnge in befagten grder 


LI 


| 


" APPENDIX 


m. 
edm / fue grade t / als den 
Geſetzen und Verfaſſungen des Reichs / oͤffentlich zuwider 
lauffen / welche auch von dem Ampt bee Durchl. Kaͤyſers weit 
entfernet ſeyn / und das heilige Band / mit welchem bie 
Staͤnde des Reichs zuſammen verbunden ſeyn / auffloͤſen. 
Dann indem die Durchl. Hertzogen / deren Mer⸗⸗ 
fe gegen das Reich zur Gnuͤge bekant / welche auch 
aus keiner andern Urſach als fuͤr daſſelbe geſtritten / die Sv 
nige in Schweden und Franckreich fuͤr Feinde halten / p 
fverbenfie unter bíe Feinde Der Cron Franckreich gere 
net/unb ihnen zugleich allé Huͤlffe vom Reche entzogen / unb 
den Waffen unterworffen / wider welche ſie ihre Mitbuͤrger 
nach allem Vermoͤgen beſchuͤtzet haben. Weilſie aber auff 
ſolche Weiſe groſſen Nachtheil wnden ín aͤuſſerſte Gefahr 
eſetzet werden / und obbemeldte Kaͤyſerliche Herren Abge⸗ 
andten beſagten Frieden⸗Schluß nicht ſo lange haben auff 
[ten wolleñ / daß untenbenante Miniftci zu ben. Tractaten 
dieſes Orts fich verfuͤgen unb Gegentbell mit nothduͤrfftiger 
In&rudion verſehen moͤchte / erhalten koͤnten. So koͤnnen ün⸗ 
tengemeldte Miniſtri nicht unterlaſſen / wider ſolchen von den 
Kaͤhſerlichen Herren Abgeſandten eingegangenen particular⸗ 
Frieden (olenniffime und in beſter Form / wie fecbcé irme go 
ſchehen magjju protefliren / vorbebalteraud) denen Herren 
— s chren gnaͤdigſten Herren / alle unb jede Rechte / 
welche ihnen Krafft der Verbuͤndnuͤß / Verfaſſungen des 
Reichs / und nad) Gewohnheit ber Voͤlcker auff einerley Weiſe 
kommen / erklaͤren ſich auch fuͤr dieſer uam Verſamlung / 
aß ſie wollen dH wot lid em Unheil / welches 
durch dieſen particular-Srieben peru. Heil. Roͤmiſchen Reich 
zuwachſen moͤchte. Mmoͤgen ben 25. Jan.i673. 
Je Daniſche und Brandenburgiſche Herren Abgeſandeen / 
— daß bic Kaͤyſerlichen Herren Abgeſand 
ta mit ba Frantzoͤſiſchen einen T8 Frieden —— 












ÁÀPPFEND iX 


"ue onse Ye Mri id von Dame⸗ 
Durchl. von Brandenburg auege⸗ 

ion) ] —* auch ſoſche Conditiones gegeben unb. * 
—2 gu beroftiben Præjuditz und Nachtheil gereichen 

nenhero ihr M gu ſeyn erachtet / ben Sdpferfiden Herren Jie 

ft — ugen zuſtellen / wie weit dieſer Fricde ihrer gemachten 
B unbofft wiederholeter ufoge / fatet Billigkeit wb 
—— ſelber / zuwider laufft. die Verbundnufſen erfery 


| m v. Daß keiner von ben Allirrten ober ——— / E 
— Part davon zu adm | Friedens⸗ Handumg ober 








der Waffen annehme / undwas in befagter pen 
ommt / einer dem anbtmcommuniciren ub mittbeiten in 
. 2. Daß fine von denſelbigen mit den allgemẽeinen Feinden e 
nen pacricular- Frieden ei olle. 

3. Sondern daß einer dem andern eben ſelbige Gerecht 
yumumitát/CDorgug upb Sicherheit vor bem Seinbemmb 
Allüurten bedinge / welche er ihm btt zuwege gebrache. 

Nun ift aber offenbahr / daß keines unter biefen von den fot. | 
Herren Abgeſandten iſt beobachtet worden / (onberi ipie 3 vict 
inge zum ii unb Nachtheü Sybrertónial. Raj. oon v 

mor unb Ihrer Churfuͤrſti ute. von Brandenburg vonbenfdben — 
—B worden / daher dann vorbeſagte Nerren Geſandten fier | 
gen / da 













ß 
lich / der geſchloſſene tice; fe ein particular - Fricde /va 
—— 
nes cimugehen ſich / wie aůczeit / alſo and füruenolich ju vider « Zeic 
willig unb bereit bezeiget haben 
Xarnadb/ taf vici wichtige Dinge / welche dd cunt L^ 
«yuidyiudtige Herren betreffen / obu ibr Votwiſſen von ine 
— pri wis — 
epſeit geſetzt / ja «o ſeyn bem ittel u ge adafim 
ta juri M fige Kneg zu aberziehen todhemanbod 










, ^ miflimetoiberfolen 


- o —— 
- 


e WVESWO we 


APPENDtX, 
Nbre bt Rl a / vs i ak NA 
a Abgeſandtenbey Ge Odmſchen unb. Branden⸗ 
burgiſchen ſich in ihren — — —. mit it cingit / 3 J ] recs 
niemable erhoͤret yum Naththeil bec Konge und Fuͤſten / toic aud) 
ber Gerechtigkeit uno Freyheit aller ——ú—s Xie / in denſelben 
gehaudeit / ja des Reichs Decreta und Auoſpruͤche / weiche zur Defen- 
lion und Satisfaction etlicher derſelben Scaͤnde ſinderg 22— ep 
gehoben / welches aud ber Richter ſelbſt / da die Partheyen nicht drumb 
wiſſen / geſodert ober gehoͤrt ſeyn / nicht um fan / und alſo vielweniger 
von den Kaͤyſerlichen Herren Abgeſandten haͤtte geſchehen ſollen / da ſe 
keine Vollmacht vob Roͤmiſchen Reich hiezu haben auch nicht werden 
—— A dürfen / welche dieſeo fuͤrnemlich augehei / | 
iemahlo Bicrein gewilliget baben. 
—— * am foie Weiſe Md nig. Wajeſtaͤt vot 
Dannemarck /mic auch Ihre Churfuͤrſt. Durchl. von Brandenburg / 
(or belediget werden / ſo máffa deroſellhen Herren Abgeſandten ſole⸗ 
particular, Frieben proteſtiren, und alles dac je⸗ 
niat wiederholen / was (e vor diefem denen 





























—— 
| LE Lure isblidg hello brifflich fürget 






ſolchen particular riche Quse 
—*X wilugeunicht in alle und jebetoiber bit Verbundaüſſen / 


von Brandenburg ihnen alles vor / toao fbr 

Verdeiſſungen / Verordnungen unb Satzungen des Reichs / oder d- 

nigro andern Rechten / ihnen zukommen unb gebaͤhren mag. 
Nimogendenz. Febr.24 un m 


Ww 


* 


' 


APPENDIX. 


174 - 
bſonderlicher Artickul / zu dem Koͤnigl. Frantzoͤſſch⸗ 
Vae tm ifii indus it 


exbéría. | | 
... Cet bít in bem Deut geſchloſſenen urb unterſchriebenen Tra⸗ 
«tat von wegen ber Aller Chriſtlichſten Majeſtaͤt unb. Ihr. 
| Durchlauchtigkeiten von Braunſchweig / Luneburg / Sc. unb 
Wo iff enbattel enthaltene Artickul / hat man fid noch fur nachfolgen⸗ 


des verglichen. 
Rachdem der Koͤnig umb bic Gron Schweden betracheet | daß 

das Ampt Tedinghauſen / weil deſſen Zugehoͤr mit denen ber Graff⸗ 

ſchaffe Hoy ſehr vermiſcht (mb/fnfag su neuen Streitigkeiten verur- 
ſachten / e fic wieder die Neigung befindet / eine euge Waͤnduis 
unb Freumjchafft mit Ihren Dunchlauchtigkeiten und bean Sárfil 
Haufe Braunſchweig Luneburg zu unterhalten / Ihre Maj. auch ber 
das erwogen / wie freundlich fich Ihre Durcbldudtintedbrenbam 
Krie ge gegen denen Vrohmiſchen Einwohnern erzeiget afe (inb xit. 
Majeſt.umb ſo viel deſto williger geweſen / ob hochgedacheen 
Durchlaͤuchugkeiten dero Wohlgewogenheit vermitticiſt gr 
FerErt laͤr ung unb Artickuls / in der That zuerweiſen / Krafft deſſen 
Se. Mal. der Konig und die Cron Schweden fuͤr ſich / dero Erben / 
Rachfoiger unb Eronehmen auff ewiglich und übntofim obhochſ⸗ 
Befagten Ihr Durchlauchtigkeiten und bero. Erben iit. aller Ober⸗ 
Sotriliafcitunb Land⸗Rechten / ſo wohl im Geiſt⸗ afe Welitlichen bas 
(cnige. was (ic hiebevor in denen Herzogthuͤmern Brehmen und Vehr⸗ 
den in Beſiß gehabe / ohne cingige Ausnahme wie folget: 

t. Die Vogthey Dowermn / und ben gantzen Strich Landes / tee 
thor zwiſchendem Weſer⸗ und Aller⸗Ditroͤhmen iſt / an die Lande des 
Durchlaͤuchtigſten Hauſes graͤntzend / und bom Hersogihum Vehrden 
zugehoͤrig / und was darinnen begriffen iſt / ſammt allen eigenthuͤn⸗⸗ 
chen Herrſchafften / Woͤldern und Reuten. In dieſem Land⸗Pezuc 
aber (o keine eñiung gebauet / noch von Ihto Ourchlaͤuch tjgt. ober 
bae Nachſoigern neue Zolle auffgerichtet werden. Icdoch owe 
Schmahierung oer Rechten / Beſite unb eigenthumlichen Sachen der 





riedens⸗Schluß 











gige Auonahme 


APPENDIX. 
Stiabdt ubi Elada Mii andern perfona / welche —*? 
dachtem Land⸗Bezircke haben. * ] 
Uber das und zumz. bae Ampt Tedinghauſen ſammt allen 
n Zubehoͤrungen / Rechten / eigent huͤmlichen Herrſchaffien / 
Aauden Doͤrffern und Grentzen / in cen bem Stande unb Beſchaf⸗ 
enin wie folkheo die Gron Schweden vor dieſem in Beſitze gehabt 


ps Alle Rechte / Einkuͤnffte Capitale / Renten umb Beſitzungen / 





es gleich in Landen oder Gehoͤltze / weiche die Bißthuͤmer uno Capitut 


tac bem Weſpphaͤliſchen Frieden die Hertzogthuͤmer Bremen unb 
Vehrden / oder bero Zugehoͤrungen / und die jenige / ſo es von ihnen ime 
gehabt / hicbevor unb diß auff gegenwaͤrtigen Krieg ín. denen ihren 
D urchlaͤuchtigkeiten unt erworffenen Landen genoſſen haben / ohne ein⸗ 


verzehet für (ich unb bro Koͤmigreiche / dero Er⸗ 





Ihro Wajeſtat 


ben und dachfolgern an der Tron / alles Rechtens unb Anſpruͤch / ſo fie 


Krafft der hiebevor gemachten Friedeno⸗Trac taten / gehabt hat / oder 
haben mag / auff obbeſagte Oer ter / Lande unb Herrſchafften / nichts bas 
von zurũck oder vorbehalten / und zwar ungehindert aller hiewider lauf⸗ 
fenden Geſetze / vergangener oder zukuͤnfftiger Einſetzungen / Gebraͤu⸗ 
che und Ordnungen / unb inſonderheit was in oem o. Artickul deo 
Haupt⸗ Tractats gemeldet worden / welchen / wie auch denen Ab⸗ 
bruchs⸗Clauſulen |. durch gegenwaͤrtigen Tractat auodrucklich Ab⸗ 
bruch geſchehen iſt. Se. Koͤnigl Majeſt verſpricht uͤber dieſes das 
Durchlaͤuchtigſte Hauß Braunſchweig unb. Luͤneburq / gegen alle An⸗ 
ruͤche / ſo einige ſonderbare Perſonen auff gedachte Lande / Beſitzun⸗ 
Gdter / Rechte unb Renten / welche beſagtem Fuͤrſti Hauſe abge⸗ 

en worden moͤchte / ſchadloß zu halten und zu gewaͤhren / ab 
fon ib beraeflalt bafi baficibe in bet ruhigen Beſitz⸗ Un Nieſſung at 
meidter Zugchoͤrungen / weder in ber That ober mit Reche / oder unter 
' $vae Schein es ſeyn moͤge / ungeachtet aller hierwieder ergangener 
MHandlungen ——— ———— anderer Ausfluͤchten / 
nicht gehi werden moͤchte / und verſpricht €». 
SI nodi obbenahenteo / die Einwilligung deo Kaͤyſero * 














Einr 


.APRHBNDAX. 









des tedepim pn beegen urb mooleninjetbtlbit ab? Gron 
scd Mittel —— omit bie von der Gron: exin 
| ttt: ZEtadtate abgetre⸗ 
tese £anbe von bem Kaͤyſer unb ——— —— — oder gun 
wenigſten in der Qualitaͤt eines feudi promifcui ,. unb mie die Gyon. 
edema im Beſitz gehabt hat / uͤberlaſſen werden moͤchte 
4. Ob wohlin dem ó. Artickul des Haupt⸗Tractats ift aemdibeg 
worden aß Ibre Durch lauchtigkeiten bas jenige / ſo fit ii bando 
wiſchen beſiſen / wieder heraus geben ſollen (o bad der allg 
bt gemathi worden / und bic Cron Schweden fich iti bem Stande de⸗ 
ſinden wird / ſelbiges in Beſitz zu nehmen / und mit ihren eigenen VWo⸗ 
dan zu —— Benilligas dannoch bie beyde ——* Franckreich 
unb Scheweden / weun fic Vor habens ſind / Ihre Qucchl zů 
Krafft dieſes Artickuis / obhochſt * hk Durch 
das Land Bremen innen behalten / und deſſen wie auch aller orden tlich 
und auſſerordentlicher Einkaůnfften * ſollen / ohne daß Schwe⸗ 
ben einige Wieder⸗ Erſtatt⸗ vder Vergnůgung derſelbigen / ober. deſ⸗ 
ſen / oder was Sie in waͤhrendem dieſem Krieg Aber darauß gezogen 
n / fordern moͤge / auff 8. Monat lang / voudem Tage án zu rech⸗ 
"a bie Ratificationobeg Genehmhaltung d SQ 
 etats Ihren auchtigkeiten wird —— ſeyn / weiches 
uff bieftu Sall qu verſtehen / dafern die Schließ⸗ unb Vollʒichung 
des allgemeinen Friedens nicht vor Verfliſſung obge 
geſchichet / alebann ſoll das Land ** Qbncfenem iof dual 
ecl due wiederumb 
5Dieweil dudybar —— fe omia fine Sorgen qu 
. — €6rfldtigung beo Ruheſtauds im Rriche fortzuſeren / unbfein We — 
— t darzu zu gelangen / aus derache qu laſſen geſinnet if /fo will Er / it 
Anſehung ber ven Ihren Dur igkriten Unke⸗ 


ſten / gern verwilligen / und zuſagen / wie er es dann durch gegenwaͤrcigen 
Artickul —— Ihren Durchladuchtigkeiten die Summa ven 

tauſend Reichothalern Jin ber Cotabt Hamburgan Bau⸗ 
co⸗ — ** Pic wbens qu tertia bit Wichen⸗ 













































déumung beo 
bof auff den Tag ( ta bie Abtretung der Veßung areurg (oem ; 





APPENDIX. ME 0177 | 


ſechſten Arnickul gemaß) fefl geſtellet fepntoáb / man denen Heren 
Hertzogen / oder dero Commiſſarien die erſte hundert tauſend Reichs⸗ 
chaler auff den Tag / wann man Stade abtreten wird / die zwey Dunbent 
* und euff ben Tag / ta ——— geliefert werden wird / 
bic übrigen hund ubige foll, 

6. Uber bas ; ft aiff Gsm Da Kip: ſtlich ſten Majeſtaͤt 
verwilliget worden / daß im Fall der Krieg laͤnger alo acht Monat 
nach Auswechſelung der Ratificationen gegenwaͤrtigen Tractats waͤh⸗ 
ren / und einfoiglich Ihre Durchlduchtigkeiten vermóge des zweyten 
Articuls bae Land Brehmen bem Koͤnige ín Schweden wieder abtre⸗ 
ten ſolten / ehe gegenwaͤreiger Krieg gaͤntzlich geendiget wäre / Seine 





Majeſtaͤt Ihren Durchlaͤuchtigkeiten / idden Monat / von dem Ta⸗ 


ge oer Wieder⸗Abtretung des Brehmiſchen Landes an qu rechnen / be 
Summa von zwantzig tauſend Reichsthalern an Banco⸗Geid / biß 
zu gaͤntzucher Vollziehung des allgemeinen Fricdens zwiſchen den 
—* erit tiir aus zahlen jagen. 
2. Im Sall Ihren Durchlaͤuchtigkeiten zu ber Zeie / da die Wie⸗ 
der⸗Aberetung geſchehen ſoll / einige Xuͤckſtaͤndige oon den zweyen letz⸗ 
ten Monathen / es (eye gleich an Contributionen / Herrſchafftlichen 











oder andern Renten im Lande Vrehmen / ſchuldig verblichen / ſo ſoll 


ber Bezahlung wegen wit genugſamen Buͤrgſchafften Vorſehung 


* 8. Damit nun Ihre Durchlaͤuchtigkeiten bao Danckbarkeit 
wegen der Gyattlaten! fo die beyde Konige gegen ihnen ſyaren (affen/ 





- fo vici c erweiſen moͤchten / ſo verſprechen fic Idr. Majeſtaten / 


allein das Land Brehmen / ſa lang ſie ſolches in Verwah⸗ 





gung haften werden / mit aller Ihrer Macht / wider die jerugen / foco ati» 


beſchuͤtzen / ſondern auch keine Beſatzungs⸗ 


| ffen fich unterſtünden / 
I E: Phe vore CDurchiduditiüfeiten in Carleburg unb bc 


— — —— — — — — 


Schwinger⸗Schante haben / heraus ji d | 
gleicher Zeit des Sónige in Schweden Volcker hinein gezogen: Je⸗ 


wollen / es ſeyen dann zu 


doch mit dem Beding / / bof bene Daͤniſch⸗ und Muͤnſteriſchen Voͤl⸗ 
ckern / welche ſich in der Veſtung beſtnden / ein ſicheres Geleit ertbeit 
wade. liben » veftes irit sttigteim auffridiig | 


ps o Í APPENDIX 

ani ben Sueiwohnern des Landes Brehmen / (o tang ſte bafitbige in 

Beſit haben werden / wie ſie bißhero gethan haben / ſittſam zu very 

open. / und ſolche mit neuen Satzungennund Aufflagen nicht ·zu be 
en. . 


9, Sire Durchlaͤuchtigkeiten wollen in dee Weftungen Dean 
Carlsburg und Buxiehude die «ttc iud den Rriego⸗Vorrach/ der 
ſich anigo darinnen befindet / und Der Cron Schweden zeweſen ig Hab 
Jen / auegenommen / drey Geſtucke modd Ihr. Durchlaucht wie auh 
alles andere / was ihnen zugehoͤret / und mit ihren Namen und 
Vveztichnet (ober bre Durchl. in beſagte Plaͤtze zu der Zeit / da fie ſol⸗ 
che im Beſitz gehabt fuͤhten laſſen / behalten koͤnnen / welches getreulich 
gueotidpew Se Durchlaͤuchtigkeiten fid) hiemit verpfuchtet bali 
"o 


10. Das Durchlaͤuchtigſte Hauß Braunſchweig unb £n 
Burg gelobet hiermit / deyen Daͤhn⸗ und Branderburgiſchen Voirkim 
keine Einqvartirung / Durchzůg oder Auffenthalt / in und durchdec 
Lande / wo gemeldtes Hauß in bem Nieder⸗Saͤchiſchen Swepfe / uno 
der Graffſchafft Lippe Quartiere hat / zugeſtatten / und wei es dey 
Ihren Majeſtaͤten von Franckreich und Schweden inſtaͤndigſt ange⸗ 
halten / Ihme in dieſem Vorhaben beyzuſtehen / wie auth das Caf 
laͤuchtigſte Hauß in beſagten Quartieren zu behaupten / festen 
Ihre Majeſtaͤten ſolches gerne zu / und verwilligen uͤber bae / dahß ſte / 
bamit fic feinem andern deßgleichen zu thun / Anlaß geben moͤchten / 
ihre CGóld'er unb Armeen in gedachte Qvartieren nichte gehen Tof 
wollen / es ſey dann mit guter Bewilligung Ihrer Ourchlaͤuchtigker⸗ 
ten / und auff ſolchen Fall wollen Ihre Majeſaten dieſelbige fo wohl 
alo dero Landen wegen alles Verluſtes / Koſtens / und Verwuͤſtung / 
ſo die Koͤnigliche Voicker verurſachen koͤneen / Schadlvßhalten / bey 
welchen aber Ihre Majeſtaͤten cine ſcharffe Ordnung unb. Krieg⸗⸗ 
Zucht halten / und alles was ihuen gereichet werden wrd / auszahlen 
laſſen wollen / ſo / daß ſothaner Durchzug keines weges zu Ihrer Durch⸗ 
fáucbt.obr bero Landen / worinnen (ic ſolche Voltker befinden weiden / 
Nachtheil ausſchlagen ſolle. EN 
^ m. Nachdem auch dit ore ertegem dicbche gonge ip 









APPENDIX: ^— "» 
tigf evſuchet / aaßz prm Majeſtaͤten beiebedgte bon Haren Bi⸗ 
offe zu RPaderbornund Maͤnſter auff billige Bedingungen bot 
een zu geben / (o werden Ihre Majeſtaͤten auff ſolche Vor⸗ 
bitte yore NAbſacht haben / und den Herrn Biſchoff ber Wuͤrckung der 
Jeilbigen genieffen laſſen / jedoch / daß er auch ſeines rte hierzu bet nór 
fige Vorſchub thue. 

t. Jarer verwilligen Ihre Majeſtaͤten auff Ihrer Durch⸗ 
uchtigkeiten Vitt / und in Betrachtung ber nahen Verwandſchafft 
mit ihnen / den Herrn Hertzeg ven Holſtein Ploͤn / wiederumb inihre gute 
Gnaden an⸗ und auff zunchmen / und (n des Friedens mit Ihren Durch⸗ 
lauchtigkeiten dergeßalt genieſſen zu laſſen / daß im Fall Ihrer Maje⸗ 
ſtaten Waffen in dem Lauff dieſes Krieges in das Hollſteiniſche kom 
ea ſoiten / gemeldter Herr Hertzog von Ploͤn / als cin Diener unb au 
t Freund rer Majeſtaͤten foll tractifet werden / wie Darm. audi 
Ihre Ourchiduchtigkeiten auff Ihrer Seiten verſprechen / allemóge 

liche Dienſte fuͤrdes Herren Hertzogs zu Holſtein Gottorff intercile 
anzuwenden. 

13. Uber das verſprechen Ihre Majeſtaͤten mit dero Feinden ohne 
Einſchlieſſung des Durchlaͤuchtigſten Hauſes Braunſchweig Luͤne⸗ 
bug / und ohne voͤllige Wieder⸗Erſtatt⸗ und Schadloßhaltung alles 

deſſe / was es verlieren koͤnte / oder verlohren unb erlitten haͤtte / in Fall «s 
mit einem oder dem andern wegen dieſes Tractats im Kriege gerathen 
muͤſte / keinen Frieden ju machen. | | 

14. Se. Durchlaͤucht mft Auguſt zu Oßnabruͤck (ol deſſen 

was in dem vorhergehenden fonberbaren Artickul enthalten iſt / auff 
iche weiſe und in bem eilfften Articul des Hauyt⸗Tractats ausge⸗ 
erádtnae ebíngung/ genieſſer. | 
5 Die Aller Chriſtlichſte Majeſtaͤt will (ih verpflicbtenunb auf 
fich nehmen / wie fic vermág gegentwaͤrtigen Articuls thut die Genehm⸗ 
haltung und Ratification Seiner Majeſtaͤt des Konigs unb bcr Gron 
Sch weden / uͤber die ſonderbare Articul / unb alles was darinnen ente 
halien / zu vernehmen / zu verſchaffen niii iu bringm / aud) 





w" | APPENBPTX,. 
tae in den enfelben Ihren Durchlaͤuchtigkeiten vor Draunſchweig⸗ 
Laneburg verſprochen worden / Waͤhrſchafft zu leiſten / unb fic nicht 
eher zu Wieder⸗Abtretung des Landes Brehmen ja vermoͤgen / co (o 
bafi dieſe bloſſe Ratiſtration atte Schweden ihnen eingchaͤndiget / alles 
auf Art und Weiſe / wie ín dem dreyzehenden Articul des Haupe⸗Tra⸗ 
etate gemeldet unb verſprochen worden. | 


16. Der Inhalt grgentodrtiger Artickuin follin dem Frieden / 
welchen die beyden Cronen mit (einer Kaͤyſerlichen Majeſtaͤt unb dem 
Reich machen werden / mit eingeruͤcket werden. | 
i7. ^ Gegenwaͤrtige abſonderliche Artickul ſoſſen gleichmaͤſſige 
Krafft und Nachdruck haben / als ob ſie dem Deut getroffenen Syauptt 


Tractat einverleibet waͤren / unb oic Geuchmhaltung deſſelben que 
gleicher Zeit verſchaffet werden / geſchehen zu Zell / den »6. Jan. ft. n. 


1679. 
| OK ebenac. 
Von Vernſtorff. 
| Von Heimburg. 
Erſter geheimter Articul. 

Uber dieſe in dem heut geſchloſſenen und unterſchriebe⸗ 
nen Tractat von wegen oer Aller Chriſtl Staj. unb Ihren 
Durchleuchtigkeiten denen Hertzogen zu Braunſchw. unb ftt 
neburg / Zell unb Wolffenbuͤttelbegriffene Articul / iſt annoch 

fort abgehandelt worden: 
Nachdem ín dem zehenden Articul des Haupt⸗Tractats 
verwilliget worden / bafi J. Majeſtaͤten das Durchlaͤuchtigſte 
uß Braunſchw. und Luͤneburg / wegen alles Schadens unb 
achtheils / ſo ihnen umb die ſes Friedens willen / welchen es mit 
dẽ Cronen gemacht / von —5— einẽ geſchehẽ moͤchte / Gewehr⸗ 
ſchafft leiſten ſollen: So erklaͤren fid Ihr Majeſtaͤten vermit⸗ 
telſt gegenwaͤrtigen Articuls ferner / daß beſagtes Hauß ſotha⸗ 
ntt Gewehrſchafft inſonderheit gegen denẽ Anſchlaͤgen / welche 
der Koͤnig in Daͤnnemarck und Churfuͤrſt zu Brandenburg / 
wu 





E 
- 


APPENDIX. 18r 


unter was Schein / und zu was Zeit / vor oder nach bet allge⸗ 
meinen Frieden / wieder daſſelbige vornehmen moͤchten / genie(s 


en ſoll. 

Dieſer gegenwaͤrtige fonberbabre Artickul ſoll gleichmaͤſ⸗ 
fiae Krafft unb Nachdrück haben / als ober dem —* gemach⸗ 
fen Haupt⸗Tractat einverleibet waͤre / und bít Genemhaltung 
deſſen qu gemelter Zeit verſchaffet werden. Zell den 26. Ja⸗ 

nuari/2nno:679.— — | 


Zweyter geheimer Artickul. 


Es iſt auff Anſuchung Ihrer Durchl. zu Braunſchweig 
Luͤneburg verwilliget worden / daß die beyde Cronen Franck⸗ 
reíd)unb Schweden bey beni Frieden / welchen fic mit dem 
Kayſer und Reiche machen werden / allen Fuͤrſten von dem 
Dne danſe Draunſehwe gz vin rurg eine allgemeine Ver⸗ 
geſſenheit und Austilgung alles deſſen / was wegen der Win⸗ 
teravartíere/ Contributionen / Durchzuͤge der Voͤlcker in bem 
Reiche / und auff andere Art unb Weiſe in beri Lauffe dieſes 
Krieges geſchehen / verſchaffen ſollen / ſo daß gemeldte Fuͤrſten 
umifot aner Urſach willen vor ober nad) ben alfgemeinen 
ZFrieden / weder mit Thaͤtlichkeit oder Recht / ober auff ſonſt 
andere Weiſe moͤgen beunrubiget werden: Welcher geheimie 
Artickel gleichmaͤſſige Krafft haben ſoll / als ob er dem heut ge⸗ 
tro aupt Tractat einverleibet worden waͤre / und ſoll 
die Genehmhaltung deſſen zu gemeldter Zeit verſchaffet wer⸗ 
den. Gecſchehen zu Zell / denz6. Januarii. (v, 1079. 


Stillſtand / ſo ton Ape finiat Maj. zu Daͤnnemarck 
unb J. K. M. zu Schweden kxtraordinar Ambaſſadeurs 
durch fleiſſige Unterhandelung des C bur ; &adf. Media- 
toris, Herrn Baron Gersdorff / den zo. Auguſti 1079. att 
Londen in Schonen geſchloſſen worden. 

Emnach durd gettlidoen Segen bet Friede zwiſchen 

- eos Koͤnigl. Koͤnigl. Maj. Maj. stt Daͤnneniarck / 

Schweden / xcbereít ſo weit dt worden / daß an 
einem 


) 


Veſtungen als bey den 


einemgluͤcklichen Schluß nicht su yorifftiie ^ als haben Ihre 
iol M. durch unfere bier antoetenbe unterſchriebene Exc : 
erdinac-2imbaffabeuré unb Plenipotentiarios (mmiítfelf einen 
aub oer Waffen auff beiden Seiten getroffen / und durch 
des 
r 






hur⸗Saͤchſ. Modiatoris unb Geheimen Xatós / dem 
Baron Gerodorff / abſonderlichen Fleiß und Dexteritzc auff⸗ 
gerichtet / wie folget: uu . | 

n Iſt zwiſchen beyden Koͤnigl. Koͤnigl. Majeſt. SXafeft. ur. 
Dennemarck und ————— ⏑ Waffen f^ 
wol zu Lande als zu Waſſer beliebet/ fb um auff alle ibre Rei⸗ 
eei róvineen unb Lande / Seen / Fluͤſſe / Reviere / Stroͤme 
und Hafen / keine davon ausgeſchloſſen / wo und an was Or⸗ 
ten dieſelbe auch gelegen / unb von einem der beyden Theilen 
poſſedirt werden / ſie ſeyen in biefem&riegecingenerinnen/eber 
een Aere her zu ihren Reichen und Landen gehoͤrig geweſen / 
erſtrecket. 
"n Ermeldter Stillſtand zu Lande fol ín Schonen feinen 
Aufang nehmen oom nechſtkommenden siOf(ugufH / umb fo 
fort angeboríge Derter —A oͤffentlich / ſo wohl in den 

rmeen / Milice / vonden Cantzeln / 

und abſonderlich an ben Grentzen verkuͤndiget unb pubkciret 


werden / damit fid keiner einiger Unwiſſenheith zu ent⸗ 


ſchuldigen haben moͤge: Da auch nad) Der Publication ſich ie⸗ 
mand —* 4 unb dieſen Stillſtand uͤberereten 
wuͤrde / ſoll er davon Red unb Antwort geben / unb wie die 
That meririrecgebüibrenb geſtraffet / auch dem jenigen / wel⸗ 
chem irgend Schade opm et worden / nach Rechf unb. 25i 
ligkeit Saticfaction eie m / unb der Stillſtand nichts deſts 
minder —— gehalten werden; An andern Orten / es 
—D Norwegen und Schweden / oder im Roͤmiſchen 
| dieſer Stillſtand finm —— einen [ fo baíb 


Recche / ſol m 
derſelbe Ihrer Snajeftát Majeſtaͤt Feld⸗ Marſchallen unb 


Generalen notißcirct, unb wie oben gemeldet / publiciret 
worden. MK | | 
| | 3. In 


| A PPENDIX. 18 
3. PS riii Stillftande foflen affe hoifiteten timo 
feindliche AGionen auffhoͤren / ind der ein ein des andern Laͤn⸗ 
der / Aempter / Seen / Stroͤme / Hafen und Jurisdiction, fb ec 
entweder durch den Krieg bekommen / oder ſonſten befitzet / kei⸗ 
nen Ginfatlfbun/ober einiger maffen turbireren ober vertm⸗ 
glimpfen / ſondern alles ohne Hinderniß umb in Rithe laſſen / al⸗ 
o daß nicht allein alle attaqyen und bloqvapen/toomit ein oder 
ander Ort beſchweret ſeyn moͤchte / ſtraeks affboreniunb abge⸗ 
ſchaffet werden ſollen / beſondern aud) bít commercien, vom ro. 
ſeptembr. anzufangen / ſo wohl in des einen Reichen imd Oer⸗ 
tern / als in des andern / ihren freyen Lauff und Fortgang ge 
winnen / und oie Reiſenden zu Waſſer / ſie reiſen i puohiqve 6; 
der particulier Affairen, wann ſie mit gebuͤhrlichen Paͤſſen ver⸗ 
ſehen feyn / vollkommene Freyheit genieſſen. 
4. Den Veſtungen wird die communieation und Freyheit 


Bugeloften mit ein» unb Außfuhr für Geld / was ihm beliebet/ 
einzukauffen. 

5. Wags die Contributionen ín Schonen belanget / ſollvom 
3, Auguli angefangen / und bif zur cvacuirung der Plaͤtze da⸗ 
mit continuiter, und dafuͤr monathlich an Koͤnigl. Majeſt. zu 
Daͤnnemarck xc oon Ihr. Koͤnigl. Majeſt. zu Schweden / 1c. 
240o0. Rthir.richtig in contanter Muͤntze uno amar bey Aus⸗ 
335 Monats erleget werden. Worbey alle andere 

Au 

zu 


- 


agen und Forderungen on wegen Ihr. Koͤnigl. Maj. 
zu Daͤnnemarck auffgehoben werden / ausgenommen die Gra⸗ 
ung ftr bie in den Veſtungen liegende Carallerie, und wird a 
en und ieden verboten durch ihre Unterhabende unb. Be⸗ 
diente den Landmann im geringſten nicht zu moleſtiren, oder 
etwas / unter was Namen es aud) ſeyn ag / abzuzwingen. 

Wegen der reſtanten ín Landscron unb. Helſingbuͤrgiſchen 
Aemtern / welche diſtricken oon bem uͤbrigen Schonen eximi- 
ret werden / iſt verſprochen / ſo fort in der Guͤte ſich zu verein⸗ 

baren / wo hier ín Lunden den 6. Septembr. unb nod) eher / 


wanns 





i4 — APPENDIX. C. 
wanns geſchehen kan / ein Anfang fol gemacht werden. Wor⸗ 
u an beyden Seiten zwo Perſonen verordnet werden (ob 
en. 

6. Zu Waſſer ſoll dieſer Stillſtand ſeinen Anfang neh⸗ 
men / ſo bald Ihre Koͤnigl. fonigl. Majeſt. Majeſt. Admira⸗ 
len unb Flotten davon Kundſchãfft bekom̃en koͤnnen / welches 
ſie ſo fort den außcommandirten und in der See krentzenden 
Schiffen / Galiote unb Capern zu wiſſen thun ſollen / aiſo daß 
alle hoſtilitaͤten / wie ſie Namen haben koͤnnen / ſo wol oon Ca⸗ 
pern als von Schiffen von dem 10. Septembr, an gaͤntzlich auff⸗ 
boren unb auffaeboben werden follen. | olteaud) nad fol: 
cher Seit einiges Fahrzeug in der See oon iemand auffgebradyt 
weroen / ſo noch nídt Nachricht haben wuͤrde / ſolleñ beydes 
Guͤter / Schiffe / und was ſonſten dergeſtalt weggenommen / 
unbeſchaͤdiget reſtituiret, und alles was davon veralieniret ſeyn 
moͤchte / denen andern wieder bezahlet werden. 

7. In waͤhrendem Stillſtande wird einer in des andern 
Seen und Hafen keine Orlogs⸗Schiffe klein oder groß ſchicken / 
ſolten ſie aber durch Sturm und Ungewitter dahin getrieben 
werden / ſollen fie verobligiret ſeyn / ſtracks ſolches dem nedyft 
darbey commandirenden Officierer zu erkennen zu geben / 
und ſo bald Wind und Wetter es —— von anneatoie- 
ber zu begeben, ! 


8. Dieſer Stillſtand / ſoll / big bag der Friede vollkoͤmm⸗ 
lich exequiret wird / waͤren / unt ſollen von dieſem Inſtrument 
p gleichlautende Exemplariaterfertíget / unb benen Herrn 

ediatorn atigefteffet toerben/umb unter beyden Theilen aude 
zuwechſeln. Nach welcher d dieſe Artickuln obne tocitere 

naceson fofort (bten Anfang nehmen. Lunden den j. 
ug io7ꝑ⸗. | 


LI 


Defenfiv. 





'APPENDIX AM 


Dcfenfiv. Alliance unb Bimdnuß / fo zwiſchen Ihrer 
Koͤnigl — zu Daͤnnemarck / Norwegen / sc. an einer / und 
Ihrer Koͤnigl Majeſt. zu Schweden an der andern Seite / durch 
dero zu Lunden ín Schonen zuſammen geſchickte gevollmaͤch⸗ 
tite Extraordinar-Ambaffadeurs bem 17. Septembr. 1679. 
auffgerichtet unb geſchloſſen worden / nach dem zu Coppenhagen 
aus dem Daͤniſchen uͤberſetzten Exemplar. 


Emnach durch beo Allerhoͤchſten mildreichen Segen derbluri⸗ 
e sri bie rntae A hero zwiſchen oem ——— — 
Fauͤrſten unb Herrn / Jat Chriſtian dem 
unii ⏑ — Wendenund Gothen / Her⸗ 
pé. zu Schleßwig / Hollſtein / Stormarn unb ber Ditmarſchen / 
Srafen zu Oldenburg und Delmenhorſt / an einem /unb bem Durch⸗ 
Auchtigſten / Großmachtigſten Fürſten umb Herrn / Herrn Carl / ber 
Schweden / Gochen und Wenden Koͤnig / Groß⸗Juͤrſten in Sin 
land / Hertzog in Schonen / Eheſten / iun Carelen / Brehmen / 
Vehrden / Stettin / Pommern / der Caſſuben unb Wenden / Fuͤrnen zu 
Rugen / Herrn über Syngcriontanb und Wißmar / auch Pfalsgraffen 
am Rheinain Bapern / zu Juͤlich / Cleve unb Berg Hertzogen / und der 
Gron Schweden / am andern Theil / geweſen / nunmehro auff gehoben / 
4mb an ſtatt deſſen ein beſtaͤndiger ewig waͤhrender Sricbe zuihrer Rei⸗ 
che / Provintzen / Landen unb Staͤdten / Unterthanen unb into 
nuern Sicherheit und Wohifahrt auffgerichtet / der umb ſo vielme 
—— * zum allgemeinen Stugcnbefórbert werden kan / sans 
beyde Stóníge unb ihre Xeiche / mitteiſt einer groſſern Vertrauligkeit 
and Freundſchafft fich mit einander verbinden; Als haben Ihre Koͤnigl. 
Koͤnigl. Majeſt. Majeſt. umb den Frucht und Nutzen / (o ausſolcher 
muturlen guten Vertraulichkeit und Freund ſchafft dero Reichen / Lan⸗ 
en und Unterthanen zuwachſenkoͤnte / zu erreichen / ſich in eine naher⸗ 
VBandnũß usb Alliance einzulaſſen / noͤthig erachtet / und Ihrer $tón. 
Majeſt. qu Daͤnnemarck / Norwegen / ꝛc. unſer allergnaͤdigſter Koͤni 
und Her deßwegen uns / ſeine Exiraord. Ambad unb gevollmaͤchtig 
Comi 2" M dn inam dro Sra, 
. oftia | 


u . APPENMDTI:X. 

von Aldenburg / Herrn zu Varel / Sujpbaufen unb Doertvart 

rRittern / Hochſtermeldter Ihrer Koͤnigl. Maſeſt. geheimen Rachuud 

EStadthaiter aͤber die Graff ſchafft Oldenburg unb Delmenhorſt⸗ 
Herrn See Juel / Freyherrn von Juling / Herrn zu Worgaard / Ri⸗⸗ 
rern / Ihrer Konigl Maſeſt. geheimen Gffate » umb Cantzeley⸗ Rath 

Affedorn im hoͤchſten Gericht / und Vice· Præſidenten im Com- 

mercien⸗Collegio, und Conrad Bierman / Erbgeſeſſen auff Buß 

kerndsgaard / Ihrer Koͤnigl Majeſt Eſtats⸗Juſtitz und Cantzelcy⸗ 

Rach / auch geheimen Eſtats⸗ecretarium, verordnet / CGamógeber 
uns darzu ertheilten allergnaͤdigſten Vollmacht obberuͤhrres Werck 

fortzuſetzen. Dannenhero wir auc mit Hoͤchſtgedachcer ra Ko⸗ 

nigl &Rajeft. zu Schweden darzu vetvrdneten Exiraordinac- Aaibaf- 

'  fadeurs unb. gevollmaͤchtigten Commiſſarien, denen Hoch⸗ tvobb 

gebohrnen Henmẽ / Hn. Johan Guͤldenſtern / Freyherrn zu Lundholm / 
Herin zu Staͤcket / Bioͤrkeſund unb Hellerid / Ihrer Koͤnigl. Majeſt 
und des Reichs Schweden Reichs uno Cantzeiey⸗Rath / wie auch 
Landrichter uͤber Norden Finnelag ⸗Sogn unb Herm Frans od 
Orenſtedt / Herrn ju. &fottorp; Kruſenhof unb Hofgaard / Cantzeley⸗ 
Rath und Eſtats⸗Secretario, allhier zu Lunden in Schonen zuſam⸗ 
men getreten / und zu Hoͤchſtbemeidten beyden Koͤnigl. Koͤnigl. Majeſt. 
Maſeſt dero Reichen / Landen / Provintzen / Dienern / Unterthanen ⸗ 
Repgalien/ Hoheiten nnb Gerechtigkeiten Handhabungund Ethab⸗ 
tung / uns folgender Geſtalt mit einander verglibm z. — - 

— 0c Sf verabſcheidet / daß beyde Koͤmge fich auffs hechſte bo⸗ 
fleiſſigen ſollen / einer des andern Nutzen tmo CGortbeil gu beforbern / 
ſo / daß beyde Ihre Maj. Maj. alle Buͤndnuͤſſe und Vertraͤge / ſo zu 
eines unb des andern Hinderung unb Schaden / entweder vor oder de 
waͤhrendem Kriege / auffgerichtet ſeyn koͤnten / Genie aufi unb 
annulliren. Sie verſprechen auch einer dem andern / nach dieſem 
weder neue Buͤndnuͤſſe einzugehen / viel weniger etwas directe oberim- 
directè, auff was Weiſe es auch ſeyn koͤnne / vorzunehmen fo eue 
der zu Ihrer Konigl. Koͤnigl. Majeſt Majeſt. dero Reichen unb Un⸗ 
rerthanen tie (it anitzo haben und beſtsen / oder zu dero Hoheit F Go 
techt igkeiten / commerclenund Einkuͤnfften / Schaden und afi 












e 


| CSAPPENDIY. it 
nerung gereichen koeme / ſondern vielmehr / wann iemob fte be un 
terf angen wuͤrde / ſolches nach Einhalt dieſer Buͤndnuͤß mit Macht 
abzuwenden heiffen. | 

2, Dafern einiger Potentat / niemand ausgenommen / wer der 
and) ſeyn moͤchte / ſich unterſtehen ſolte / auff einigerley Weiſe / ent⸗ 
weder mit Waffen ober Kriegsheer / einen feindlichen Einfall zu thun / 
oder auch Ihrer Koͤnigl. Koͤnigl. Majeſt. Majeſt. Reichen / Fuͤrſten⸗ 
thuͤmern / Graffſchafften / Herrſchafften / Landen / Commercien / ober 
einigen ihrer Gerechtigkeiten / einig Unrecht und Gewalt zuzufuͤgen - 
oder in andere Wege einigen Schaden zuzuziehen; So verbinden ſich 
beyde Konige / daß ſie einer dem andern die Hand bieten / und auff fol⸗ 
gende Weiſe unb Maſſe qui Huͤlffe kommen wollen. 

3. Der ſenige Koͤnig / deſſen Reiche / Provintzen und Lande / fte 
ſeyn belegen / wo ſie wollen / nichts darvon ausbeſcheiden / feindlich an⸗ 
gegriffen / oder deſſen Commercien und Gerechtigkeiten geſchwaͤchet 
tnb gekraͤncket werden / ſoll gehalten ſeyn / ſolches beyzeiten zu erkennen 
zugeben / und fo bald der andere Koͤnig davon Nachricht eingezogen / 
arnd deſſen erinnert worden / ſoll er verbunden ſeyn / in zweyen Mona⸗ 
dtn/ober auch eher / wo es müglicf / nach geſchehener Anſuchung und 
Notification, auff eigene Koſten bem andern zu aſſiſtiren. 

4 Wann die Huͤlff⸗Ruffung geſchichet / ſoll der zu Hülffe ge⸗ 
vuffene innerhalbhᷣeſagter Zeite ooo. zu Pferde und 4000. zu Fuß fav 
den; welche Mannſchafft in Regimenter ſoll vertheilet werden / unb 
Jedes Regiment ohne die Officirer / in ooo. Gemeinen beſtehen Dieſe 
abl foll ber zu Huͤlffe geruffene ſtets in Bereitſchafft haben / und auff 
beruͤhrten Fall / ohne Gegenrede / auff Anſuchung abfolgen laſſen; Eo 
Indre dann / daß derwelcher bít Huͤlffe ſuchet / mit wenigern vergnůget 
ſeyn wolle / welches ihm dann beyzeiten kund gethanwerden foll. 

5 Center db» Artillerie qub. darzu gehoͤrender Munition 
ſendet der / zů Huͤlffe geruffene ſo vic / alo noͤthig ift / unb ſollen 1000. 
Mann in zwo Bataillonen vertheilet / und jede Bataillon mit zwey 
Feldſtuͤcken verſehen werden / welches alfo nach der Menge der Mann⸗ 
ſchafft proportioniret wird. Grob Geſchuͤtz aber / entweder einige 
Feſtungen darmit zubeſchlieſſen / ober ie Sc p fuͤhren / vaſcheſu 

ü , 


t$ APPENDIX  — . 

der / der die Huͤfffe ſuchet / ſelbſt / unb bas in ſolchem Stande und An⸗ 
zahl / wie es der Sachen Nothdurfft erfordert. 

G. Ebener maſſen ſendet der zu Huͤiffe geruffene / nach geſchehe⸗ 
ect Anſuchung / 10. Kriegs⸗Schiffe / unter welchen bie drey grófa 
vot 90. biß oo. die drey mittlere von 6o. bif 40. / unb bic vier kleinere 
von 40 biß 24. Stuͤcken montiret ſcyn ſollen. Auſſer dem ſoll die 
Flotte mit behugften Proviant⸗Schiffen / kleinem Fahrzeuge und 
zweyen Brand⸗ Schiffen verſehen ſeyn. Welches alſo zu verſtehen / 
daß cin jeder wohl drey Schiffe mitoo / drey mit 6o / und vier mit 40 

Stuͤcken ausgeruͤſtet / ſendenkan; Soll jedoch gleichwohl darzu (o 
eben nicht verbunden ſcyn 7. ſondern wird dieſem Tractat ein Genuͤgen 
gethan zu haben geachtet / wann bie drey groͤſten über 60/ die drey mictt⸗ 
lere über 40 / und die vier kleinere uͤber 24. Stuͤcken / ſammi [o vid 
Mannſchafft / als hiernaͤchſt im 7. Artickul gemeldet wird / fuͤhren. 

7. Die drey groͤſſeſten Schiffe / deren ein jedes über óc. Stuͤcke / 
ſollen mit ioso/biebrep geringere / derer ein iedes über a0. Stůtcke me 
700 / und bic vier letztere / deren cin jedes uͤber 2⸗. Stuͤcke fuͤhren ſoll/mit 
800. Mann beſetzet werden / alſo / daß bic gantze Summa / ohne die Offi⸗ 
citer// 2550, S Mann mit Matroſen unb Soldaten austrage / jedoch hie⸗ 
runter unberechnet das Volck / ſo zu der Brand⸗Schiffe umb kleiner 
Fahrzeugs Beſatzung erfodert wird. | EM 

8. Salle nunbem der die Huͤlffe ſuchet / mit varerwaͤhnte m Suc- 
curs zu Waſſer unb Lande nicht geholffen waͤre / ſoll der / der die Hulffe 
leiſtet / verbunden ſeyn / ſelbigen Succurs beydes mit Voick und Schif⸗ 
fc zu verdoppeln / und innerhalb 3. Monaten auf (cine. eigene Koſten 

dem / der die Huͤlffe begehret / zum Entſatz zuſchicken. 
9. Da auch der / ber Huͤlffe begehret / von ſeinen Feinden (o 
Dart angegriffen werden ſolte / daß er annoch groͤſſere Huͤlffe benótbiget 
waͤre / ſo wollen beyde Koͤnige durch vorhergehende Traetaten mit ei 
nander uͤberlegen / auff was Weiſe dem Feinde Widerſtand geſchehen 


koͤnne / und alsdann / wie ee bít Krieges⸗Deſchaffenheit an die Hand 


giebet / mit allen Kraͤfften / ein jeder vor ſich / mit agiren / und ſolcher 
Geſtalt Diverſion ít des Femdes Lande machen / und den Krjeg con- 


tinuiren, fif er zu einem beſtaͤndigen Frieden gebracht werde / und der / 


APPENDIÍX , Mis 


ber Huͤtffe geſuchet / ſeine voͤlligeSatislaction erreichet. Eo ſoll auch 
kein Stillſtand noch einiger Friede / ohne beyder Koͤnige Einwilligung 
unb dilige Satisfaction für erlittenen Schaden unb angewandte Un⸗ 
koſten / uͤber lang ober kurtz / mit dem Feinde tractiret ober geſchloſſen 
werden. 
10. Dieſer Succurs ſoll von der Huͤlffe leiſtenden General unb 
Admiral commandiret werden / der Macht haben ſoll / die Jurisdi- 
ction zu exerciren / dergeſtalt / daß ſo iemand unter ihren Unterhaben⸗ 
ben einigen Fehler begehet / ſoll ber ſchuldige nach der Huͤlffe⸗leiſtenden 
eigenen Kriegs⸗ und See Articuln abgeſtraffet werden. 7 
1t, Es ſey der Koͤnig enttveber ſelbſi bey der Armee oder lotte ju- 
gegen oder auch der General unb Admiral / denen ce anvertrauet / fo 
forte abíolute das Commando,fo wohl dbet (ciue eigene / als uͤber 
€ Auxiliar- Voͤlcker unb Schiffe / und Dat gleichfals voͤllige Dirc- 
&ionübea das gantze Kriegeswerck / daß er / was die Kriegs⸗Raiſon mif 
fich bringet / thue. | | 
B 12, ann über eint &rieges Expedition deliberiret wird / ldſ⸗ 
Kt der General oder Abmiral proportionaliter, fo viel oon ben Huͤlff⸗ 
eiſtenden / ale ſeinen eigener Officirern / zum Kriego⸗Rath beruffen / in 
welchem deſſen General / dem Huͤlffe geleiſter wird / allezeit præſidiren 
ſoll / die andere aber ſollen ihre Stellen und Stimmen nach ihren 
Chargen haben. 

13. Die Executionen (n vorfallenden Kriegs⸗Sachen / ann 
der Koͤnig / der Huͤlffe ſuchet / nicht ſelbſt perſoͤnlich bep ber Armee zuge⸗ 
gen / wir den ſtetonach den meiſten Stm̃ien vollzogen; Iſt er aber per⸗ 
Jnlich zugegen / verbleibet die Deciſion bep ihm / und ſind Ihre Majeſt. 
en die meiſten Stimmen nicht verbunden 

14. Den Unterhalt su dieſem Succurs, ſo wohl gu. Waſſer ale 
zu Lande / ſoll der / der Huͤlffe leiſtet / ſeibſt verſchaffen / iedoch ſoll der / 
der Huͤiffe ſuchet / in ſeinem eigenen Lande Futter / Servies und Brod 
ohne BVezahlung / und fo viel / als ſeine eigenen Soldaten genieſſen / unb 
nach ſeiner eigenen Verpflegungs⸗Ordinantz / reichen laſſen;ʒ das See⸗ 
Voilck aber unterhaͤit der / der Huͤfffe leiſtet / allein. 

—— x Oif Aaxiliar· Schiffe und aie f ſollen nicht laͤn⸗ 

q ger 


b 


5 £e 


S9 ÁPPENDIST 

ger im Jaht ofebro Koniges / dem fft gu Haiffe geſchicke werden ] ſein 
eigen Volck unb. Schiffe wider ben Feind gebrauchet werden. Da 
eb abcr ſpaͤte ins Jahranlieſſe / ſoll der / der ſie begehret / ihnen Quartier / 
Brod / Fourage und Servies / gleich feinen eigenen / verſch affen / und 
da ſie heim geſandt werden ſolten / nach Gelegenheit / entweder mit 
Schiffen und noͤthigem Proviant / oder da fic zu Lande reiſen / mit noͤ⸗ 
thigem Brod / Fourage und Servies unter Wegen verſehen. Und 
ſoll obbeſagter Succurs alle Jahr / too ber Krieg ſo lange waͤhret / von 
dem zu Huͤlffe geruffenen ſelbſt recruriretund in folgender Campag⸗ 
ne beyzeiten / und zwar vor Auogang des Monats⸗May / bern Huͤtj⸗ 
beduͤrfftigen ohnfehlbar / da er ce begehret / zuge ſandt / und unter feinem 
Prætext oder Vorwandt / wie derſelbe auch Namen haben mag / wie⸗ 
bcr abgefordert werden / es waͤre dann / daß der / der Huͤſffe leiſtet / ſelbfi 
ín ſeinen eigenen Reichen unb Landen angegtiffen und uͤberfallen wur⸗ 
be / welches cr bem Huͤlff⸗ betuͤrfftigen beyzeiten zu notificiren 
gehalten iſt / oder auch / daß ſie unter einander alfo verglichen werden 
konten / daß er an einer andern Seiten dem Feinde eine Hivctlſion tuae 
hen ſolte, ^ | 

16. Wann mun das Kriegs⸗Heer ins Feindes Lande zur A&ion 


0 fómmt/foll bcr Unterhalt / ſo wohl für bie Officirer ale Geneine auf 





des Feindes £anbe genommen taber; Gleicher maſſen wird ee mit bo 
nen Quartieren gehalten / die daſelbſt ausgetheilet werden. Da aber in 
bro Feindes Lande kein LInterbalt verhanden / loll ieder Koͤnig ſeinem es 

genen Volck Unterhalt verſchaff en. | | 


17. Dieſe £anb/Milice umb Auxiliar-:tottr ſoll alletoege in 
See⸗und Feld⸗Schlachten / und andern Zufaͤllen / alſo rangiret , daß 
ftc beyſammen bleiben / und / fo viclmmer muͤglich / ven ihren eigenen 
Officiren commandiret werden / inſonderheit ſollen bie Schiffe in ei⸗ 
ner Eſqvadre verbleiben / und von ihren eigenen Officirern gegen bet 
Feind angefuͤhret werden; und da man entweder durch Verfeigung 
bce Feindes / oder durch cine Diverſion, einige freunbticbe Plaͤte ero» 
bern wũrde / ſollen dieſelbe nach der Proportion des Beyſtandes / secto 
etc oo Huͤlff⸗ leiſtende gefanot/ beſetzet / und dem Huͤiff M in⸗ 


| APPENDIX. I9; . 

SatisfaBios darvon verſchaffet werden. Was aber in 
deſſen / der die Huͤiffe ſuchet / eigenem Lande eingenommen wird | ott 
auch von ſeinen Gerechtſamen und Prætenſionen, die durch dieſe zu⸗ 
ſam̃en gefuͤgee Waffen maint eniter, erhalten und recuperiret werden 
koͤnte / ſoll dem / der bie Huͤlffe ſuchet / allein unſtreitig zugehoͤren unb bey 
* verbleiben. Die hohe und niedrige Gefangene / viel oder wenige 

tillerie / oder / was ce ſonſten (con kan / ſoll beyden Koͤnigen zum Be⸗ 
ſten kommen : was aber gemeine ausgeſchickte Partheyen an Beute 
bekommen und einbringen / gehoͤret ihnen alleine zu. DieContrihuti- 
ones, ſo aus des Feindes Lande n gehoben werden / ſollen unter beyden 
Theilen / nach Proportion ber Trouppen / ſo sur Stelle ſind / getheilet 
werden. 

18. Mit dem Begruͤſſen zur See verbleibet eo bey vorigen tar 
tüber gemachten Abſcheiden / alſo / daß bic Schiffe einander allein mit 
Schieſſen / ohne einig Segel fallen zu laſſen / Ehre bezeugen / iedoch 
wird der Anfang von der Auxiliar-Flotte gemachet. 

19. Es ſoll einem ieden frey ſtehen / ſich des andern Haven zu 
bedienen / daſelbſt feine Schiffe su repariren, ſo entweder vom. Feinde 
oder boͤſem Gewitter / einigen Schaden erlitten haben moͤchten / wie 
auch / was zu des Volcks und Schiffen nothwendigen Unterhalt und 
Reparation noͤthig cinguf auffen / iedoch ſoll en die Officirer darinn be 
hutſam ſeyn / und ſolche Ordre ausgeben / daß ihr Einkauff ke inen Arg⸗ 
too verurfachen moͤge / woruber die Officirer ſchuldig ſeyn ſollen / gu⸗ 
Kriegs Diſciplin, und mit bem Commendanten qute Vertrauligkeit 
zu unterhalten / damit alles mit deſſen Wiſſenſchafft und Communi- 
cationverrichtet werde. Und wie nun bem zu Huͤfffe geruffenen ob⸗ 
lieger / deme / der die Huͤiffe geſuchet / oberwaͤhnter maſſen getreulich 
qu hefffen / und mit ifm fir einen Maun qu ſtehen; Alſo ſoll er auch 
feine Haven für des Hulffe ſuchenden Feindes ſahrt tnb allerhand 
Commercien verwahret unb verſchloſfen halten / und ihn nach alice 
Muͤglichkeit / wie er am beſten fan/incommodiren unb. ſchaden. 

20. Dieſe Verbundnuͤß foll zehen Jahr waͤhren / auch ſtehet dar⸗ 
"ead, einem ieden frey / die ſelbige su verlaͤngern ober nicht / iedoch ſollen 
beyde Koͤnige / oder ihre Succeſſores, diehierzu mit gleicher Krafft 

pe 


122 D — AP PE NDYx-'- 04 

vebunden ſind / ein Jahr vorher / ehe die Alliance qu Ende laufft / as - 

fernere Continuation hand elu laſſen / damit ein halb Jahr zuvor / ehe di⸗ 

jelbige fich endiget / etwas gewiſſes geſchloffen ſeyn kome. 

^ ^ar In dieſe Alliance fell niemand / ohne die jenige / womit beyde 

Koͤnige zufrieden ſeyn koͤnnen / eingeſchloſſen werden. 

22. Die —— ſolleninnerhalb 14. Tagen / oder / 
two maͤglich eher ausgewechſelt werden. n 
Geſchehen zu Lundenden 7. Septembr. Anno 1079. 

(L.5) 3.6.8. Atdenburg 
(L.S.) J. Sud. 


(LS)5. Gátenftíerna, 
4L.8)8-. rait 


aurtzer doch wahrhafftiger Bericht beffen/ / was bey ber Liv 
terſchreibung / ſo wohl des Kaͤyſerlich⸗Frantzoͤſiſchen / als: 
Schwediſchen Friedens vorgefallen. 


Ls amez. Januarii / ohngefaͤhr umb Mitternacht / nach 
etlichen und uͤber z0. gepflogenen Conferentzen ber. Sp: 
ſerlich⸗ Frantzoͤſiſche Friede durch ben treufleiſſigen Eifer 
Herrn Jenckins / ale Engliſchen Mediatorn , ſeint lang er⸗ 
wuͤnſchten Schluß endlich erhalten / aber die Frantzoͤſiſchen 
Herren Ambaſſadeurs ihnen expreíse reſerviret, wie fie dann 
aud an folgenden Tage urb ii. Uhr / als bít Herren Schwe⸗ 
diſchen und Kaͤyſerlichen in der Conferentz ſich befunden / aber⸗ 
mahl proeſtiret / daß ſie die Unterzeichnung deſſen nicht erge⸗ 
hen laſſen wolten / es waͤre dann zuvor der Schwediſche Frie⸗ 
bc ebenfalls zu voͤlliger Richtigkeit gebracht / iſt die Schlieſſung 
dieſes letzten am 25. Januarü umb n. Uhr des Nachts aud) 
gluͤcklich erfolget / uünd der 26. zu Unterſchreibung des Fran⸗ 
zoſiſchen / der 27. Januarü aber zu Unterzeichnung des Schwe⸗ 
diſchen Friedens angeſetzet / auch der Saal / welchen ber Herr 
Mediator inwaͤhrenden Conferentzen gebrauchet / dazu gewid⸗ 

met 








2 APRENDIX. 193 
met worden / da dann ſolches / und zwar auff einerley Weiſe nno 
mit gleichen Ceremonien / ausgenommen einige wenige / fo 
in folgender rgophung fole umbſtaͤndlich obferbiret mere 
den / an ſelbigen tagen werckſtellig gemachet worden. Es 
fvat vorerwaͤhnter Saal —— eR Tapezerey / eint 
Jacht Pepratentifenb/bepangen/tn deſſen Thuͤren an der cie 
Nnen / der Camin aber gerade neben ſelbiger uͤher / an der andern 
ſchmalen Seiten. Der Tiſch / welcher mit einem Teppicht 
bon rothem Tuch bekleidet / und mit dreyen Tint⸗Faͤſſern / et» 
lichen Boͤgen Papier und einigen Federn verſehen / war ohn⸗ 
gefaͤhr5. Ellen fang unb 2. Ellen breit nad) ber 2ángr bes 
aate. Schritte con beſagtem Camin gefeget / und ſtunden 
am ſelbigen / dem Eingange nach / zur Rechtendrey / zur Lincken 
zwey / und unten mad Der Thuͤr aud) zwey Fauteuils oder 
Lehneſtuͤhle oon rothen Sammet. Dieſe beyde letzten / 
worauff die Herren Engliſchen Mediatores ſich ſetzen wolten / 
ſaheman nicht mehr bey Unterzeichnung des Kaͤyſerlich⸗ 
Schwediſchen Friedens / dann ob zwar Ihr Ed der Herr em 
ple / ſolchen nicht minder ale denFrantzoͤſiſchen mit ſeinem Hn. 
Collegen su unterſchreiben expre(sé aus dem Haag nach Ni⸗ 
moͤgen kommen / geſchahe dennoch ſolches nicht / indem ſie bey 
der Unterſchreibung den Anfang machen / und als Mediatores 
die erſten ſeyn / die Herren —— Ainbaſſadeurs aber ih⸗ 
nen ſich darinn opponirend ſelbiges keineswegs geſtatten wol⸗ 
fen. An erwaͤhntem beſtimmten Tage verſamleten ſich auff 
dem Rathhauſe / fuͤrnemlich aber in mehrbeſagtem Zimmer / 
eine ziemliche Anzahl allerley Leute / dieſe Solennitaͤten anzu⸗ 
chauen / und erſchienen auch daſelbſt umb⸗. Uhr des Abends 
bít intereſſirte Herren Ambaſſadeurs, welche Anfangs in ihren 
Saalen / die Frantzoͤſ.und Schwediſchen aber zuſammt deren 
(Foelleuten/Secrerarien unb andern Officirern / (welche in gu- 
ter Oednung vor ihnen hergiengen) unb zwar eine iede uo 
they zu feiner Zeit / bald darauff inten zubereiteten aal fid) 
begaben / und bey dem Tiſch auff ihren beyden Stuͤhlen der 
43ſter Theil. Bb Kaͤoſerl. 


l 


194- ÁAPPE NDIX. 

Kaͤnſerl. Ankunfft erwarteten. — Als nun ſelbige nach einer 
— allda ſicheinfunden / ſtunden oic Koͤniglichen 
auf / und gruͤſſeten ſie / als ſie gleich gegen ihnen uͤber am. Tiſch 
waren / worauff bey Frantzoͤſiſcher Unterzeichnung Mont. 
Colbert in gor son Sprache ſtracks eine. Beredung 
machte / welche vom Serre Graffen Kinsky beantivortet 
ward / bey Schwediſcher aber / gleich wie auch bey arangoft 
ſcher / nach Ablegung dieſer Gomplensenten wurden fo fortbie — 
Eremplar des Tractats denen juͤngſten Ambaſſadeurs durch 
dero Secretarien eingehaͤndiget / und vonjenen ſolche einander 
uͤberreichet / offentlich geleſen unb collationiret / auch nach be 
fundener Ubereinſtimmung denen Aelteſten Wechſelungs⸗ 


weiſe zugeſtellet / welche / als ſie ihre Namen faft zugleich darun⸗ 


tet geſetzet / worzu allein des Herrn Grafen Oxenſtirns Excell. 
dero gene Dinte unb Feder gebrauchten / fole ibren Collc- 
gef Yíge aber/alé ein gleiches von ihnen geſchehen / fiebem 
Aelteſten oer andern Parthey uͤberantworteten / und zwar 
auff ſothane Weiſe daß die Koͤnigliche allemahl damit die cg Feu 
waren. Als nun die — erzaͤhlter maſſen voll⸗ 
bracht / gaben die Herren Ambaſſladeuts ihren Secretarien ibve 
ettſchafften / womit ſelbige in ein ander Zimmer giengen / und 
lche bep eines iedweden Namen abdruckten. Indeſſen mad 
te bey der Schwediſchen Unterſchreibung des Hn. Biſchoffs 
ton Gurck Fuͤrſtl. Gnaden ein Congratulations - Complement 
ín Teutſcher Sprache / und that darauf Jr. Graff Ore iſtiru 
die Danckſagung / auch erwieſen fid) bey ſelbiger die andern Her⸗ 


ren Ambaſſadeurs mit Handreichungen / und fonften vielmehr 


hoͤflicher Freudens⸗Bezeigungen / als ſie ben der Frautzoͤſiſchen 
untereinander tbaten/fintemabl bep ſelbiger ſo wohl / als bey 
Schwediſcher / nach gehaltenen ſothanen Complementen bie 
Kaͤyſerlichen / fo bald die Unterſchreibu —5 die Koͤni⸗ 
glichen aber ein wenig ſpaͤter / in eben derſelbigen Ordnung / (n. 
welcher fie gekommen / von dannen auffbrachen. Immitteiſt 
etenſich viele der Zuſchauer / eine von den Federn / oper 
etwas 


P4 


. 


APPENDIX ' P NEM 
etwas vom Papier / darauff ſelbige probicr, babbafft zu wer⸗ 
den / und nahmen / ſo ví ſie davon funden / vom Tiſch· Worauf 
ein jeder (ib zu Hauſe begab; einige lebten in der zuverlaͤßigen 
Hoffnung / daß die Rati&carionen ieſer Tractaten nicht erfol⸗ 
a wuͤrden / die meiften aber in dem hertzlichen Wunſche / Da. 
olche auff veraccordirte d obnfebibar einlauffen / unb ba 
durch die Gbriffenbeit invo MF Pes werden moͤchte / 
und ob zwar ſolches — en / ſo ſeynd bod) nad) etlichen 
Dilationen die Auswechſelungen ſot aner Ratiſũcationen zu faſt 


maͤnniglichem Vergnůgen etliche Monaten hernach feyerlich 


bor. fid) gangen / unbbat dadurch dieſes wichtige Friedens⸗ 
Werck fein fo lang⸗erwuͤnſchtes unb mit vieler Chriſten⸗ Thraͤnt 
von Gotterbetenes Ende gluͤcklich errtichtt. o. 


Exccutions-Punctatiotitten enthalten / was und 
welcher Geſtalt / ſẽ wohl von Seiten Ihrer Roͤmiſchen 
Kaͤyferlichen Majeſtaͤt als dem Aller⸗ ERE aiat 
tiígt/refticuirec und wieder abgeteeten werden (oli. 


^m tanen der Heiligen unb unzertrenmlichen 
Drey Einigkeit / Amen. 

Uwiſſen fep allen / deͤen daran gelegen ſeyn kan weil in bem 22. 
Basta bro Friedens / ben 5. Februani neulich bie geſchloſſen / 

enchalten / dañ von beyden Theilen Commiſſarien ſollen genen⸗ 
ict werden / welche wegen ber Reſtitution umb Einraͤumung der Das 
zer / ſo nach oem Weſtphaͤliſchen Friedens⸗Schluſſe ſollen wicder gege⸗ 
eu werden / ſich vergieichen ſollen / zugleich auch Ihre Kaͤpferl. Maje⸗ 
fidt von ben Churfurſten / dürften unb Staͤnden beo Reichs gebuͤhr⸗ 


— 







üich erſuchet / daß ficibre Voͤſcker auobem Roͤmiſchen Reich in bere 


C rb édnber adfahren wolie / und bejfocaen Ihre Kavſer Woaſeß ben 
Hoch wůrdigen Herrn Johañ / Biſchoffen von Gurck / des Romiſchen 
KAcichs Fur ſien unb Kaͤhſerl. Majeſt Xatb ; mb ben Herren Theo- 
dorum Althetum Henricam sen C pda l Sépict ene 
000 s ci 






"m APPENDIX, 


Wider Hofrach; Sur Cociten ooa Mer⸗ Corin faite 
aba Ihre Exccli. Carol Colbert Xictern / Marggraf ton Croeſſy / 9v 
ver Kenigi Majeß von Frauckreich Rath / alle Extraordinar Am- 
baffadeurs ambevotimádtiate Aedche gcmdbim feieven a fdaticp 
(in unb zu vollziehen fic raid mit noͤthigen —— 
deren Copis zu Ende dieſes Receſſes mit angefuͤget (D 
dieſelbe Ihrer Kaͤpferlichen unb. Koniglichen Gal Md C Conit 
fari: wegen vorbemeldter Roftitution unb Q'ümdunnma ber-ODuas 
et € Otbfübrung ber Kriegs⸗Volcha fich nachfolgender Geſtau ver⸗ 
en: 
en * Der Roͤmiſche Kaͤyſer foll cime Voiter nag; olla: Landern 
ie. Reichs / ſo zum Oeſterreichiſchen Janfenidt Erb⸗ unb Eigen⸗ 
e rese ege dnce 
iſchen Ober⸗ und Nteder⸗Rhe n Kreyſe den aͤdten und 
pct [o in ——— at Dung 2 6utg/ 
Hochbeng / Landau / Kronweiſſenhurg / toic qud) fudanmin ogo olere 
Hlaͤtzen / welche weder durch den Maufferifchen noch Nmgiſchen 
Frie dena⸗ Schluß Kaͤyfert Majcſt sufennen/mit eheſteu abhren / 
lo / daß vorgemeldte Voͤicker in Boͤhme unb andere Erb⸗ Laͤnder 
vor Dentro, Augufti ohne weitern Verzug gekangen mie. 
r. Der Jüleesbriftich ge Koͤnig (0E auf (ciuc Voͤlcker aus 
allen Laͤndern des Roͤmiſchen Reichs / namentlich aus den Erk⸗Stiff⸗ 
ean Trier / Coͤlln / aus ber Pfaltz am Rhein / bem Stifft Luttich / und 
Hertzogthum Juͤlich / und allen Staͤdten und Veſtungen / (oin den⸗ 
ſeiben gelegen / wie auch aa dem ganten Mrißgau / und auderen Orten / 
welche dem Haufe Oeſterreich / Krafft tes Weſtphaͤl Friedene / zugte 
hoͤren / auagenommen dem Schtoß und Stadt Freyburg / unb beg 
arepen Dorrffern Lehn / Beſinhaufen anb Kircheart io Franckreich (iiy 
ebgetretctwie anch insge mein aus allen —— — welche twegen 
Krafft des Munſteniſchen noch bos Nir n qaibas Mey 
QUict- Clyigüct fen Maieft zugehoͤren / mit d — taf 
vórgeantbte Voicker ehne meran Verzug wor bat ros Auguſti 0e 
Donmeichona⸗ langen Wegen ders. aur abc / ſo inenn 




























———6 genenmet ſind / ſoll —*—,; 
romenwaden / was in vorbeſagtem Artickul deßwegen belchet 


3. Es ſollen innerhalb bemelbtem Termin nach bent 2. Artick ul 
—*— fo allhier en Mi one nad galt Do 
fpintcte von ber Amueſtie ſollen wie der einge ſetzet werden / obernodo 
nicht cingeſetzct fart cc tuiret werden. : 

4. Ferner ſollen in bicfeus Traetat alle Center unb Gerechtig 

Kite "eoriffevfernitapati dic ni icht imfontusbcit auedrůcklich benen⸗ 
net ſind / welche refltniret werden ſollen / wo ſae auch geleger (eon / unb 
wo etwaneinige Nerier / wann der Terminus verfloffen / nod nicht 
wiedeyr e ingeraͤumet waͤren / ſollen (ic alfobafb/ anf Anhalten intereſſi⸗ 
renden Theils reſtitniret und eingeraumeewerden. Alle vorgemeldie 
Serter und Gorrchiigkeiten ober ſollen / wieſie zur des Schluſ⸗ 

ſes und Unterzichnung des Arcedena/ abus. nach beſagter 
Unter zoichnung / geweſen ſandi zugleich mit allen Archinen / ſchrifftlichen 
Urkunden / und andern beweglichen Guͤtern / wie auch mit dem Ge c 
ſrhauͤtz / welches in denſelben bep der roberumg undl interzeichnung / oder 
»;. Tagenach bemeldter Unterzeichnung des griedeus geweſen / wit 


der gegeben werben. 
Was anlanget vat Herrſchafften / Gemeinen unb Data] 
——— — ⏑ —— der Contribution umter⸗ 
———— ſchuldigſeyn / hat man ſich 
verglichen / daß unter den Anwaldten undCommiſſarien ince Theils / 
anti bet Deputirten der Fuͤrſten ober Staͤnde derer Oerter andern 
Theilo 10. Augufti tine billige Liqvitation foll gemachet 
werden / und daß die Laͤnder umb Gemetinen / melche feine Contributiõ 
ſchuldig ſeyn / oder welche nach dem ꝛo. Artickul des Friedens [o allheir 
geſchloſſen / fuͤr die Reſtamen guͤltige Buͤrgen geſtellet / oder gnugſa⸗ 
me Geiſelgegeben / zur Zahlung nicht ſollen gezwungen werden fuͤr 
denen Gemeinen / welche fehuldig gno oin ig i befunden tors 
den / wiewohl fie unter peii chafft gehoͤren / too fic michcfür bie 
. sanft Schuld gehalten ſind. Dic ſelbe ——— snb 
Derꝛer aber / welche vorbe agter e pap ng nicht fin pato 
getem⸗ 
























15$  APPENDTZI 
gekommen / ſollen zur Zahlung nach beyderſeito Bewilligung / fovid 
muͤglich / nti des ſchuldigen Landes Herrſchafft durch Militari(dye 
EXxccution gezwungen werden / doch fo. / daß die ſadumhafftigen Ge⸗ 
meinen / oder bic / fefát bie Jantze Schuld hafften / wegen der Ver⸗ 
zoͤgerung geſtrafft werden / ohne eines andern Beſchwerung / und ſollen 
nur (ovicl Soldaten jur Execution gebrauche werden / als noͤthig ſeyn / 
und ſo bald die Zahlung erfolget / oder durch Buͤrgen und Geiſei Cau. 
tion geſtellet / wieder abgefodert werden. M 
07 6. (o felle mit cheſtem vonbeyden Theilen Comiſſarii ere 
nennet werden / welche bae verrichten / woruͤber man wegen der Schul⸗ 
den und in der Stadt Freyburg erfundenen Archiven / unb anbes 
ſchrifftlichen Urkunden / im 3. unb 9. Artickul des Frieden⸗ Schluſſes 
iſt einig worden. | 
Es verſprechen beyderſeits Commiffarii eem Kaͤpſer umb 
Reich / und dann vom Aller Chriſtlichſten Koͤnige / daß dieſer Ver· 
gleich wegen Vollziehung beo Friedens umverbrüchtic (oll gehaicen | 
werden / und bít Execution vorgemeſdter Artickul / weiche inucrhaßs 
vorbeſtimmter Zeit auff Kaͤyſerlichen unb Koͤniglichen Befehl erfol⸗ 
gen ſoll / nach beyderſeits Ratiſication ſoll guteig ſeyn / ſo / daß zur Voll⸗ 
Zehung bee Friedens keine andere Auswechſelung mehr noͤchig ift. In 
deſſen Betrachtung unb feſter Haltung haben die Kaͤyſerl. unb Konigl 
Herren Commiſſarii gegenwaͤrtiges Inſtrument mit ihrer Unter⸗ 
ſchrifft und Inſiegel bekrafftiget J 
SGeſchehen ju. Nimoͤgen den⸗. Jullii 1079. ME 


(LS.) Iohannes Biſchoff und Fuͤrſt zu Gurck. | 
(L.S) Th.A.Hen, Straatman. 
( LS, Colber | 


£ 0 E | 





Tractat 


| 


AKPPENDIX | 196 


Tractat wegen ber Commercien unb aer 
gation zwiſchen bert Rónige von Schweden an ei 
nem / und ben Herren General Cotaaten bet vereir 
nigten Niederlande / am andern Theil / au Stock⸗ 
—* an 2 6. Novembr.1075. geſchloſſen und unter 
chrieben | 


. 


Herren General⸗Staaten ber oereiníaten Nieder⸗ 
anbe geben allenuñ ieden / denen hieran gelegẽ / zu wiß 
ſen / af zwiſchen dem Durchlaͤuchtigſten unb Groß⸗ 
maͤchtigſten F drften unb Hn / Hn. Carolus von Gottes Gna⸗ 
den / der Schiveden Gothen und Wenden Koͤnig / Groß Fuͤrſt 
ín Finnland / Hertzog zu Schonen / Eheſten / Carelen / Breh⸗ 
men / Vehrden / Steftin / Pommern / Caſſuben und Wenden / 
Dina rRuͤgen / Herr zu Ingermanland uno Wißmar / auch 





faltzgraff am Rhein / Hertzog in Bayern / Juͤlich / Cleve unb 
Zerg/rc. an einem / und unter une am andern Theil / vermittelſt 
beyderſeits dazu mit gnugſamer Vollmacht verſehenen De 
puurten / in Stockholm am 26. Novembris des 1075. Jahrs / 
tin Tractat der Handlung uno Schiffahrt (ey auffgerichtet / 


wie derſelbe herunter oon Wort zu Wort folgends alfo 


e 
Die unterſchriebene Deputirte und Commitfarir beg 
Durchlaͤuchtigſten und Großmaͤchtigſten Toſtehun Herrn 
Herrn Carolus, von Gottes Gnaden der Schweden Gothen 
und Wenden ong eß urn in Finnland / Hertzogen 
Schonen / Eheſten / Carelen / Brehmen / Vehrden / Stettin / 
——— und Wenden / Fuͤrſten zu Ruͤgen / Herrn 
M —— unb Wißmar / auch Pfaltzgraffen am 
Rhe 


in7 Hertzogen zu Bayrn / Cleve / Berg / ac. unſers gnaͤdig⸗ 


ſten Koͤnigs unb Herrn / geben zu wiſſen / daß / nachdem ber 
Mimiſter oer Groß⸗ und maͤchtigen Herren General Staa⸗⸗ 
| | fem 


— 





tender pir e: Miederlande / anihrer bódiigundiles 
Koͤnigl. Majeſtt Hof reſidirend der Herr Chriffian Confita- 
tin Rurpfi;bíe intention unb Meynung der hochbenahmten 
Herren General⸗Dtaaten /in Sachen bie Freyheit oon Han⸗ 
peung unt Schifffahrt mit denen Unterthanen Ihrer Sor. 
Majeſt von Schweden wiederumb anzurichten / bat ju verſte⸗ 
prn geben ; Und weil hiedurch eine Hoffnung gemachet wird / 


gantz Europa verſtoͤret und auffgehoben iſt / ſolches wiederumb 


daß ein genauer Vertrag unb Friede / fo dieſer Zeit meiſt in 


ju vereinigen ui wider gu bringen: So hat Ihre Koͤnigl 99. 
nicht allein aus ſeiner angebohrnen IPM beu Staat 
ber oercinigten Nie derlande durch ünterſchiedliche Verbuͤnd⸗ 
nuͤß uub gemeinen Nutzen bereit vor langer Se befeftiget 
ſondern aud) wegen ſeines guten Eifers unb auffrichtigenLiebe 
zur Tranqvillitaͤt oder Ruhe der gantzen Chriſtenheit und 
Wiederbringung eines allgemeinen Friedens keine Mittel 
wollen laſſen vorbey T pU iid nicht allein die Securitoͤt 

ber Handiung unb Schifffahrt teicoerumPeinyufübren : fon 

dern auch an beyden Seiten durch ſolchegute enheit der 

Weg gu einem allgemeinen Friede / welcher hierauff ferner fol⸗ 
gen moͤchte / toͤnte gebahnet / und alle Calamitaͤten oder Unge⸗ 
ſegenheiten der gegenwaͤrtigen Kriege geendiget unb. auffge 
hoͤben werden: Beßwegen bat yore Koͤnigl. Majeſt. uns Die 
zu volle Macht mittheilend aufgetragen unb befohlen / daß 
wir mit vorgedachtem Herrn Reſidenten / der gleicher maſſen 
ju vorerwaͤhnter Unterhandlung geauthoriſirer unb bevol⸗ 
maͤchtiget iſt / eben zu dem Ende ſolten zuſammen kommen / 
unb zu derkelben Abhandelung ſchreiten. Haben demnach 
wir uͤnterſchriebene heyderſeits teſpectivẽ Commiffarii unb amt 
Schwediſchen Hoffe reſidirender Miniſter fold) heilſames 


Werck angefangen s wobey aber wir zum Theil bee Arti⸗ 


d'ul/fo zwiſchen hoͤchſtgedachter Ihrer Koͤnigl. Majeſtaͤt ton 
Schweden und denen Hochmoͤgenden Herren General⸗Staa⸗ 
ten in Graffenhaage Annoꝛ667. den 8. und 18. Julii wegen bey» 

der⸗ 


* 


APP ENDIX. get 


berfeíte Commercienund Schifffahrt / proviſionaliter auffge⸗ 
richtet / uns bedienend / wir unter ung nachfolgender Weiſe ver⸗ 
tragen und vereiniget haben. 
n Alle ber Echweden und der vereinigten Pederlm 
ber Unterthanen unb Eingeſeſſene ſollen / ſo wohl bep waͤhren⸗ 
dem dieſem Kriege / als zuvor / eine vollto mmene Freyheit der 
Commercien und Schifffahrt zugenieſſen haben / in allen Rei⸗ 
chen / Staͤdten / Luaͤndern und Provintzien / ſo wohl von Ihrer 
Koͤn· M · von Schweden und ber hochgemeldten Herren Gene⸗ 
ral Staaten / als denen / (o mit Ihrer hoͤchſternanter Koͤnigl 
Majeſtaͤt vonSchweden / oder mit hochgedachten Herren Ge» 
neral⸗Staaten / in Friede und Freundſchafft oder Neutralitaͤt 
eyn / ober ſeyn werden / von wegen der Schiffen oder Fahrzeug 
derer hocherwaͤhnten hohen Partheyen / oder derſelbigen Un⸗ 
terthanen / bey Gelegenheit gegenwaͤrtigen Krieges oder 
Feindſchafft / ſo bereits vorhanden / oder kuͤnfftig entſtehen 
moͤchte / zwiſchen denſelben / oder ihren Succeſloren und deren 
[on / Staͤdten und Laͤndern / tvomitbie anbere Parthey 
reundſchafft ober Neutralitaͤtunterhaͤlt / oder nach dieſem 
nord fermer unterhalten moͤchte. | 
2, Wobey dennoch wohl zu beobachten / daß beyderſeits 
Unterthanen und Eingeſeſſenen / in die Reichen / Staͤdte oder 
Laͤnder / ſo wohl Ihrer Koͤn M. von Schweden unb der verei⸗ 
nigten Niederlande Staat / als auch derſelbigen / ſo mit JKoͤn. 
W. eon Schweden / oder ber hochgedachten Herren General⸗ 
Staaten / in Freundſchafft oder Neutralitaͤt ſtehen / oder mit 
welchen einer von beyden im Krieg begriffen iſt / oder her⸗ 
nad ín Kriege gerathen moͤchte / einige Contrabandeoder 
verbotene Kauffmanſchafften ober Waaren zu hringen / nicht 
ſoll verſtattet ſeyn. ME 
; Damit man aber allen Diſputen unb Mißverſtaͤnd⸗ 
nüffe/foivegen ber Deſignation oder Benennung ber vorge⸗ 
dachten Contrabande / oder verbotenen Kauffmanſchafft o⸗ 
ber Guͤtern / moͤchten entſtehen / zu einenmahl moͤge vermeiden 
43ſter Theil. ee unb 


-— 


Mic APPENDIX. mE 
und zuvor kommen / ſo ift auff beyden Seiten fit gut erfant: 
und verabredet / daß unter dieſem Namen alle Sorten von 
offenſivè und detenüve Waffen ſollen begrieffen ſeyn/ fuͤrnem⸗ 
lich womit Feuer gegeben wird / ſamt allen denſelben / fob 
von dependiren / als da ſind: Canonen / Mortieren / Mußqpe⸗ 
ten / Carabiner / Mußqpetonen / Piſtolen / Petarden / Bom⸗ 
ben / Granaden / Haubitzſen / Pech⸗Kraͤntzen / Affuiten / Four⸗ 
quetten / Bandeliers / Pulver / Lunten / Kugeln / Salpeter / De 
gen / Lantzen / Picken / Hellebarden / Partiſanen / gewaffende 
Flegeln / Morgenſtern/ uno weiter allerhand Sorten von. 
offenſive Waffen; Als aud) Morrions / Sturmhuͤte / Caß⸗ 
quee e ura Harniſch / Jacqueg de Maille, Rondaſſen⸗ 
childe / und alles / das zu Außruͤſtung des Krieges dienet / als 
Pferde / Sattel / Piſtolholfftern und Pferde⸗Zuruͤſtung / fo 
wohl der Cavallerey als Attollerey / es waͤre dann / daß ſolches 
in geringer Anzahl beſtuͤnde / daraus man koͤnte abnehmen 
undurtheilen / daß ſolches nicht zum Kriege, ſondern ài einem. 
andern Gebrauch verordnet waͤre. 
4. Hiebeneben ſollen fuͤr Contrabande oder verbotene Guͤter 
nit gehalten werden: Geld / Weitzen / Korn / odder andere Sorten von 
grauen Erbſen / Bohnen / Saltz / Wein / Del / noch etwas / das jut Nah⸗ 
rung und Unterhalt dienet; auch nicht Eiſen / Kupffer und Metall / 
noch einige andere Kauffmanſchafften / ſo zum Bauen und Ausrũ⸗ 
ſtung der Ccbiff: dienlich ſeyn / Als: Hanff / Segel⸗Tucher / aller⸗ 
hand Sorten von Pech uno Thet / Maſien / Balcken / Krumhoitz / 
Schiffs⸗Plancken / au ober Kabel / Ancker / einige dazu gehoͤrige 
«bien : Noch auch einige Kauffmanſchafften / die sum Kriege / zu 
Waſſer und Lande/ nicht ſind zugeignet; Viel weniger ſolche / bie zu 
einem andern Gebrauch / als sum Kriege præpariret und zubereitet 
ſeyn. Wie dann auch einige andere Sorten von Kauffmanſchafften 
welche in dem vorher gehenden Artickul nicht feyn genennet; ſondern 
ee ſoll bas Transport oder Uberfuͤhrung aller derfelben zugelaſſen ſeyn / 
Áo wohl nach denen Landen Ihrer Koͤnigl. Majeſt. vo xtd 


E 4 


$ 


APPENDIX, 26j 
als von dem Seaat ber vereinígten Niederlande / wie auch dergleichen 
Nationen, mit welchen Ihre Konigl. Maieſt. von Schweden / oder die 
hochgemeldten Herren General⸗ Staaten / zu dieſer Zeit in Kriege be 
griffen ſeyn / oder nach dieſem gerathen moͤchten. 

5 $. Dennoch ſoll nicht vergoͤnnet fen Geld / oder etwas / das zur 
Nahrung und Unterhalt des Lebens dienet / und in dem vorhergehenden 
vierdten Artickul unter die zugelaſſene Kauffmanſchafften gerechnet / 
oder Soldaten / oder auch ſonſt etwas / davon der Feinde directè oder 
indirectè eine Avantagic ober Nutzen ziehen / ober wodurch derſelbe 
ſolte fónnen geſtaͤrcket werden / ju trans poriren ober su fuͤhren / nad) 
denen Eortreiſen, Staͤdten ober Orten / ſo mit Garniſon beſetzet ſeyn / 
ſo lange ſoiche Fortreſſe, Stadt ober Platz von Ihrer Koͤnigl SDRajcff. 
von Schweden / oder der Hochgemeldten Herren General⸗Staaten / 
„oder von derſelben teſpectirè Alliirten Trouppen umb Milice od 
Friegs⸗Leuten zu Lande und auch zu Waſſer / nach bem die Fortreſ- 
ſen, Staͤdte unb Plaͤtze an der See gelegen / berennet / blocqviret oder 
belagert ſeyn / des Vorhabens / daß dieſelbige ſollen bezwungen und ge⸗ 
wonnen werden. | 

6, Ferner / zu verhindern /baf bit (pecificirte &ontrabanben s, 
ber verbotene Kauffmanſchafften nach benen feindlichen Haven / ober 
einigen Plaͤtzen / unter dem Gebiet des Feindes gelegen / nicht moͤgen ge⸗ 
bracht werden / unb daß auch unter bem Prætext bie Frey⸗ und OE 
cherheit der Commereien und Schiffahrt nicht moͤge einen ungebuͤhr⸗ 
lichen Verzug oder Auffenhalt leiden; So ſollen die Unterthanen 
und Eingeſeſſene beyderſeits Laͤnder uͤberall / es ſey in beyderley Haven 
unb Reden / oder auch in der offenen See / mit Auffweiſung der hiczu 
gebuͤhrlichen See⸗Briefen / als vor die ſem allezeit gebraͤuchlich gewe⸗ 

ſen iſi / frey ſern. ber (o ferne man kuͤnfftig mit einander fich naͤher 
moͤchte vereinigen und gut befinden / daß man mit Exhibition oder 
Auffweiſung ber Paͤſſe / beiangend bic Viel⸗ und Beſchaffenheit bet 
eingeladenen Guͤter / welche von ben Bedienten derer Oerter / woſclbſt 
die bemeldte Guͤter geladen / unb eingenommen / und folgends die Paͤſ 
ſe / dadie Gebuͤhr ſolcher außgehenden Guter bezahlet iſt / ausgegeben 
fiub... Im Zall aber tie vorgedachte hr Pria ontrabanbe e» 
' ( c 707 bw 


"9- 


104 | APPENDIX. 


ber verbotene Kauffmanſchafften wuͤrden eingelanden haben / afebamr 
foll ín dem vorgemeldtem Paße der Platz / wohin bie gedachte 
Tontrabande ober eerbotenc Kauffmanſchafften gefuͤhret werden 
ſollen / deſigniretund verzeichnet ſtehen / und ſollen dieſe Schiffe nach 
ber itztetwaͤhnten Auffweiſſung weiter nicht / unter was Prætext und 
Schein es auchſolte (con koͤnnen / moleſtiret / viſitiret / urchgeſuchct 
oder verhindert / noch auf ihrer Reiſe auffgehalten werden 
7. Ce fauc) moͤchte befunden werden / daß einige beyder⸗ 
ſeits reſpectivẽ Unterthanen unt Eingeſeſſene zugehoͤrige cffc (o 
wohl gantz / oder zum Theil / mit denen vorerwaͤhnten Contrabanden 
oder verbotenen Guͤtern beladen / nach einigen feindlichen Plaͤten 
oder Haven ſolten verordnet ſeyn / alsdann ſollen die gedachte Con⸗ 
trabande Kauffmanſchafften durch den Competenten Richter fuͤr 
Preiß erkläret unb confitcirec ; Allein bic Schiffe ſamt andern 
A rigen zugelaſſenen freyen und unverbotenen Waaren nicht conb! ci- 
ret werden. 

8. Alle Guͤter und Kauffmanſchafften bepberfeito Untertha: 
nen unb Eingeſeſſenen zugehoͤrend / auch ſelbſt die fenige / ſo folgends 
bc Diſpoſition bee vorhergehendẽ Artickuls zugelaſſen und nicht ver⸗ 
boten ſeyn / wann fic in feindlichen Schiffen gefunden werden / ſollen obit: 
einige Exceptionoder Reſervation angeſchlagen / confiſciret unb: 
eingezogen werden. Dagegen ſoll zu einem mahl frey unb feiner Con- 
fiſcation all das / ſo in Schiffen / welche beyderſeits Unterthanen und 
Eingeſeſſenen zugehoͤren / geladen ift; / unterworffen ſepsn. Auch die 
Gaͤrer ſelbſt / wann ſie den Feinden von ein ober ander Seite zugchoͤren / 
allein ausgenommen die Contrabande oder verbotene Kauffmanſchaf⸗ 
ten / ſo nach feindlichen Haven verordnet unb eingeladen ſchn / wider 
welche dem jenigen allerdings gemaͤß / was hiebevor deßwegen verord⸗ 
net iſt / proce diret und verfahren werden ſoll. Deßgleichen (offen auch 
alle Paſſagiers, die Unterthanen von beo: Feindes von ein⸗oder ander 
Seiten / ſo auff Schiffen fahren / welche beyderfeits Eingeſeſſenen zuge⸗ 
hoͤren / frey ſeyn / und davon nicht genommen werden / nur alle feindliche 
Officirer ausgenommen: 

9. Wofern aber Ihre Koͤnigl Mgeſt su t bic 


APPENDIX. . 4of 
hochgedachten Herren General⸗ Staaten wuͤrden aut beſinden unb 
noͤthig erachten / die Kauffahrdey⸗Schiffe / ju marea Verſicherung / 
durch einige Kriegs⸗Schiffe convoyeren zu laſſen / alsdann ſollen 
dieſelbige denen Capitainen derer gemeldten Convoyers ernſtuch befeh⸗ 
len / daß fic nichts Feindliches wider gegenſeits Unterthanen oder Al- 
liiccen ſollen unternehmen oder vtruͤben; beydes (m. Hinfahren und 
Wiederkehren fo (ange ſolch ihre Convoy waͤhret / und biß ſie wieder 
inden Haven / daraus (fc gefahren ſind / gekommen ſeyn. 
ic. Weiter ſoll an beyden Seiten / ſo wohl Ihrer Koͤnigl. Ma⸗ 
jeſt. von Schweden / als der Hochgemeldten Herren General - Staa⸗ 
ten / reſpective Unterth anen und Eingeſeſſenen verboten werden / ſich 
inkeines andern / wer beri auch ſeyn moͤchte / Dienſtt zu begeben / damut 
ſie / vermitteiſt deſſelben Commiſſion, gegenſeits Kauffahrdey Schif⸗ 
fe und Guͤter moͤgen angreiffen / erobern / ober einiger maſſen verhin⸗ 
dern / oder beſchwerlichz ſcyn / auff Poen, deßwegen an Leib tind Gui ge⸗ 
ſtrafft zu werden. | 0007 | 
tt, Deßgleichen ſoll insgemein an beyden Seiten allen und ſe⸗ 
den auodruͤcklich verboten werden / keige Kauffahrdey⸗Schiffe Güter 
und Kauffm anſchafften / beyderſeits Unterthanen und Eingeſeſſenen 
zugehoͤrig gewonnen und erobert / in einigen Haven / ſo wohl von Ih⸗ 
rer Koͤnigl Majeſt von Schweden / als von den hochgemeldten Herren 
General⸗Staaten / aufzubringen. 
1x. Ce ſoll auch an beyden Seiten ſolche Ordre gegeben / umd 
die Verſehung gethan werden / daß alle die / ſo ſich bereits in ſolche 
Dienſte begeben haben / umb bie vorgedachte Kauffahrdey⸗Schiffe / 
Gütaunb Kauffmanſchafften anzugreiffen / unb zu beſchaͤdigen / 
(o dieſelbige annoch micht abgefahren ſeyn / auff. Poen att Leib unb 
Gut geſtrafft zu werden / ſolchen Dienſt alsbald verlaſſen. I 
13. Dieſelbige aber) ſo bereits abgefahren ſeyn / fotlen: gehal⸗ 
tcn ſeyn / ſolchen Dienſt zu verlaſſen unb in 3. Monaten wieder nad) 
du. zukehren / bey ˖ Poen am Leib unb Gut / wie oben gedacht / go 
afft zu werden. 
r4. Dieweil aber wegen ber Securitaͤt unb Freyheit des Handes 
—— 
D c iij 


296 | ^ APPENDIX. , 

den / ſofern tic See von allen andern Commis · Fahrern niche aant 
und zu einem mahl wird befreyet; Als iſt / zu beſſerer Beobachtung 
dieſes Tractats / mit einander verabredet / daß Ihre Koͤnigl. Majeſtaͤe 
von Schweden unb Die Herren General Staaten ber vereinigten 
Niederlande allen guten Fleiß anwenden / alle Ihre teſpectivè AL 
Tiicce ʒu gleicher Interdiction und Prohibiti on, wegen ſolcher Com- 
mis⸗ Fahrer / ſo bald es immer thunlich ſeyn wird / zu perſvadiren / wie 
man dann gewiß verhoffet '/ daß dieſelbige su folc einem Balfama 
Wernrck ſollen gebracht werden. 

15. Demnach auch die Libertát und Freyheit der Commerci- 
en nicht wohl beſtehenkan / ohne beyderſeits Corrcípondeng unb der 
Briefe Wechſei / als aud) derſelben freyer Fortſendung; So ſoll Ih⸗ 
re Koͤnigl. Majeſt. von Schweden und die hochgemeldte are Gia 
ral⸗Staaten gleicher Weiſe nach hoͤchſtem Vermoͤgen dahin trachten / 
daß die Brieffe und auch die Poſten nicht allein durch beyderſeits Rei⸗ 
che und Laͤnder; beſondern auch vot derſelben reſpoctive Allürten / 
frey unb ohngehindert wiederumb moͤgen paſſiren. 

16. €nblid) (oll Ihre Künigl. Majeſtaͤt von Schweden unb bic 
Herren General⸗ Staaten ber vereinigten Niederlaunde alſo fort nach 
ba Ratiſicationdieſes Tractats verorducu / daß beyderſeits Unter⸗ 
thanen unb Eingeſeſſene zum foͤrderlichſten werden frey gelaſſen / und 
daß alle Schiffe / Kauffmanſchafften / Geld und alle andere Guͤter / ſo 
beyderſeits Unterthanen unb Eingeſeſſenen zugehoͤren unb durch bes 
Krieges Gelegenheit auffgebracht / verarre ſtiret umb angehalten / an 
ihre rechte Eigegenthums Herren wieder reſtituiret werden / und 
bof denſelben foll permittiret nnb zugelaſſen ſeyn / allenthalben fre zu 
gehen / irc Schiffe / Kauffmanſchafften / Geld unb alle andere Guͤter 
nach ſolchen Plaͤtzen su verfuͤhren / welche ihnen in gegenwaͤrtigen Ver 
trage permittiret unb zugelaſſen ſeen. Es werden aber unter dieſemn 
Artickul nicht allein die Kauffmanſchafften / Schiffe / Geld und 
andere Guͤter / ſobey den Eingeſeſſenen vonben hoch gemeldten Herren 
General Staaten / ſondern auch die vor der SricgesDeclararion sog 
andern genommen / und in die Haven ber vereinigten Provintzen auff 
gebracht ſeyn / verſtanden und begriffen. Die Quæſtiones tund 

der 


! APPENDIX 207 
Citeitfachen aber / ſo vor dieſem betruͤbten Kriege entftanben ſolle / nach 
ber Billig⸗ und Gerechtigkeit / weiter unb denen vorigen Tractaten ge⸗ 
maͤß / ausgefuͤhret und beygeleget werden. | | | 

Wir unterſchriebene beyderſeits Commiffarii bon" Ihrer Koͤnigl. M. 
in Schweden und Reſident der Herren —— — ber verei⸗ 
nigten Riederlande verſprechen.daß die ſen oben geſchriebenen Articuln 
auffrichtig unb treulich nachgelebet / und von Ihrer Koͤnigl. Majeſt. su 
Schweden unb denen hochgemeldten Herren General⸗Staaten rati⸗ 
ficicec unb an beyden Seiten die Raufication ín vier Wochen / heute 
auzuzaͤhlen / oder fo es cher thunlich ſcyn wird / allhie su Stockholm 
extradiret gab ausgewechfelt werden ſoll / zu Urkund haben wir dieſes 
mit unſern gewoͤhnlichen Signaturen und Sigeln bekraͤfftiget. 

Stcockheim am 26. Novembris 16073. 
(L.S.) 'Ed. Ehrenſtein. 
(L,S.) J. Langerfetd. 
(L.S.) Nicolaus Gyldenftalpe. 
(L,S.) C,C. Rumpff. 


Jeweil fie andy darneben unter fid) veraccodiret unb. abge⸗ 
handelt haben / daß bit Rarification dieſes Tractats von Ih⸗ 
rtr Koͤn. Min Schweden und une in der Zeit von vier Mona⸗ 
ten / nach geſchehener deſſelben Unterſchreibung / oder auch zeitlicher fo 
es thunlich waͤre / zu Stockholm oxtradirest und ausgewechſelt wer⸗ 
den ſoll / ſo haben wir / ſolchen Vertrag zu Folge / dieſen vorgeſchrie⸗ 
benen Tractat in allen ſeinen Punctenund Artickuln approbiret/ con- 
firmiret anb tit dieſem cacihiciret. 

Geloben denſelben ín allen Puncten und Articuln redlich umb anf» 
richtig zu halten unb nach zuk ommen / auch nicht zuzugeben / daß derſel⸗ 
he von iemand ſoll gekraͤncket oder gebrochen werden. 

Zu mehrer Verſicherung deſſen haben wir denſelben mit unſerm 
groſſen Siegel verſtegelt / unb durch unſern Præſidenten in unfer 
Derſamlung parahiren / unb durch unſerer Oberſten Griffir laſſen 
unterſchreiben. | 

L Im Haage ant; 9 ottí676. 





War 


| ATPPENDI X. 
War gtparaphiret V. van Heuckelom, vt. darunter was qe 
ſchrieben: Auff Verordnung ber hochgemeldten Herren Genera⸗ 
Staaten gezeichnet: Herr Fagel. Haltend unter ſich hangen das 
vorgenandte groſſe Siegel in rothem Wachs. 


See⸗VPerglelch zwiſchen oem Durchl. uno Großmaͤchtigſten 
Furſten Carol dem Il. von GOttes Gnaden Koͤnig won Engel⸗ 
laand / Schottland / Franckreich unb Irrland / Beſchirmer de⸗ 
Glaubhens / etc. unb bem Durchlaͤuchtigſten / Großmaͤchuigſten 
Faͤrſten Ludovvig bem XV. bem Aller⸗Chriſtlichſten Koͤmge / 
geſchloſſen zu St, Germain "i Laye pet 24.8 6br. 1677. 


Aß es allen unb ieden Unterthanen hoͤchſte rmeldter Sr. $69 
Koͤnigl. Mafeſt von Groß⸗VBritannien ſoll und mag vpergon⸗ 
nct ſeyn / mit aller Freyheit ju fahren / zu handeln / und auffalle 
Weiſe ihre Gewerbſchafft su treiben in alle Konigreichcund Laͤnder / ſo 
mit oer hoͤchſermeldter Maitzo / oder einige cit hernach / in Friede/ 
Freundſchafft ober Neutralitaͤt ſeyn werden / alſo / daß fie auff. keiner⸗ 
[ey Weiſe ober Wege in ihrer Schifffahrt ober Handel durch Kriegs⸗ 
Macht / Kriegs⸗oder andere Art von Schiffen / wie ſie auch ſeyn moͤ⸗ 
gen / welehe bem Aller Chriſtlichſten Koͤnige oder (eium Unterthauen 
zuſtehen / bey Gelegenheit oder unter dem Vorwand einiger Feindſe⸗ 
ligkeit ober Zwieſpalt / welche nun iſt / oder kuͤnfftig entſtchen moͤchte / 
zwiſchen dem Aller⸗Chriſtlichſten Koͤnige und einigen Fuͤrſten oder 
VWVolck / wer dieſelbe auch ſeyn moͤchten / die da mit offermeldeem Koͤnige 
von Groß⸗Britt. in Fricd und Freundſchafft oder Neuttralitaͤt ſtehẽ / 
felij gehindert ober betruͤbet werden. Deßgleichen / daß es ſoll und mag 
erfaubt ſeyn allen und ieden Unterthanen des Aller⸗ Chriſtlichſten Koͤ 
nigs / in aller Freyheit und Sicherheit ju fahren / zu handeln / und ihre 
Gewerb qu treiben in alle Sónigreid)e unb. Laͤnder / welche anitzo 
wuͤrcklich / oder eine Zeitlang hernach / mit dem Aller Chriſtlichſten 
Koͤnige ín Friede / Freundſchafft ober. Neutraludt leben 
werden / ſo / taf ficauff keine Weiſe in ihrer Schifffahrt ober 53 anbd. 
durch die Kriegs⸗Gewalt / Orlog⸗oder andere Schiffe / wie fic 


208 


APPENDIX. ) ae9 
ſeyn moͤgen / bít ba bor hochſtgedachtem Koͤnige von Stoß · Britan⸗ 
pU i pere peterent 

igkeitoder weiche nun iſt / ober ehen moͤchte 
zwiſchen gedachter Majeſtaͤt und einigen Fuͤrſten ober Volck / wer 
dieſelbe auch ſeyn moͤchten / die dain Friede und Freundſchafft oder 
Neurralitát mit bem Corifli gen Konige leben / gehindert ober: 
betrũbet werden ſollen. E 

2. So mag auch dieſe Freyheit ber Schifffahrt 6e Gelegem. 
heit ober Urſach einiges Krieges in einiger Sort von Rauffmanſchaff⸗ 
ien / gebrochen werden / aberdie ſoll ſich erſtreckenuͤber alle Waaren / 
die ju Friedens⸗ Zeit verfuͤhrer werden / dieſe ausgenommen / weiche 
im ná i Artickul folgen / und unter dem Wort / Contrabande, oet 

ct (nb. 

m 3. Unter dieſem Namen Contrabande,eberr verbotener Kauff- 
manſchafft / ſollen alleine verſtanden werden / Gewehr / Geſchaͤtz 
mit allem toas darzu gehoͤret / Feuer⸗Ballen / Pulver / Lunten / $us 
gein / Picken / Degen / Lantzen / Spere / Helleparten / Bandeliere / 
Saipeter / Mußqpeten / Kugein / Heim / Harniſche / Bruſtſtuͤcke / 
Koller / unb dergleichen / Waffenruͤſtung / Soldaten / Pferde / unb 
alles / was sur Ruͤſtung der Pferde noͤthig iſt / Holfftern / Gurten / unb 
alle andere Kriegs ˖ Geraͤchſchafften / wie ſie auch Kon moͤgen. 

4. 91 Kauffmauſchafften ſollen unter die verbotene 
Waaren nicht gerechnet werden: nemlich allerley Laken / unb alle an 
dere Manufacturen, fo dagewebet ſind / von einiger Corte Wolle / 
Flachs / Seiten / Katun / oder von einer andern Materien, allerley Klei⸗ 
der und Gewand / mit allerley Materien / wovon ſie pflegen gemache 
gu werden: Gold unb Silber / ſo wohl gemůntzt als ungmuͤntzzt / Zien / 
Eiſen / Bley / Kupffer und Kohlen / wie auch Weitzen und Gerſte und 
allerley Arih Korn ober Eßwahren / Toback unb allerhand Specerey / 
geſaltzenund geraͤuchert Fleiſch / geſaltene und gedorrete Fiſche / Kaͤß 
unb Butter / Dier / Del / Wein / Zucker / unb allerley Saltz / und ine at 
mein / alles was jur Speiſe unb Auffenthalt bee. Lebens dient / desglei⸗ 
chen alle Sorten von Katun / Hanff / Flachs und Pech / Stricke / Seile 
unb Anckere / wie auch Maſtbaͤume umb Dielen / Wreter unb Balcken / 
vonwas Holzz co auch ſeyn moͤchte / und anbere Materialien fo erfobert 

fter Theil. e wer⸗ 





APPEN DIX 
— DdMg abe Rcparirun der edi f 





gaͤntzuch gerechnet werden unter die freye Güter / all 














unb tauffaanfchafften/ [o adt bcari fen. fi j 
hergehendem Artickul / alfo/ daß dieſeibe foco unb uidi d 5 
bip etin / durch bie Unterthanen co Alei 3t Y din 

Brittannien nicht allein von einem Sieutrolen | 


andern / ——— — Hafenoder plat m M 
| dem / der mit dem Aller⸗Chriſti. Sónig in Feindſchofft if bai M: : 
nan Ort / der in Feindſchafft mit ihm iſt / zu einem Neutra⸗ OUR 
Dern auch von einem andern Ort / der mit bem 2er G odi indi — 
Seeicofrcifiu einem andern Hafen oder Ort / der in eis li 
ſolche Hafen ober idee moͤgen zugehoͤren cinan 
oder entere en Fuͤrſten ober Staͤnden / ſo mit bem (lier 
onig moͤchten kommen in Feindſchafft zu lchen / — *z— 
bap —* moͤgen verfuͤhret werden / durch die —5 
Aller⸗Chriſtl. Koͤnigs / nicht allein von einem Sleutrakes Cet suas 
dern Neutralen oMa& / ober von einem Neucralen —— fale 
einem andern Ort ber mít bem Sónige von GO rof « CDritamim in 
eindſchafft begriffen / oder von einem Ort / der in Feindſchafft mit 
ibn ſiehet su einem Neutralen Dag / ſondem auct von einem Ort / der 
mit dem Koͤnige oon Groß · Britannien in Jeindſchafft lebet / zu eines 
andern Hafen oder Platz / der mit ihm int Krieg verwicken / folcbe Hafen 
oder Platze moͤgen einen Fuͤrſten oder Stand zugehoͤren / ober unter⸗ 
ſchiedenen Fuͤrſien und Staͤnden / welche mit dem Koͤnige von Groß⸗ 
Oritannien mochten in Seíabfdyafft ſtehen / auegenoarmnalicin We 
Stuoͤdte oder Plaͤtz / ſo belagert / oder bloqüirt feprumdchten. 
5. Und damit allerley Zwiefpalt unb Uneinigleiten vou 
Seiten zu Waſſer unb Lande von nunan ohnverlduge aufbórcu imde 
gen / und gaͤntzlich auffgehoben ſeyn / ſo iſt verglichen / daß alli Cette 
fc klein unb grof/toic fle auch ſeyn / welche den Unterthanen beo Koͤnigo 
von Groß⸗ Vritanmen zugehoͤren / bit ba etwa moͤchten lauffen ober 
— ſeyr / auff — / unter dem Gchorſam 
er Koͤnigs / und / willens ſeyn von bar abge iem 
fier olira arbalten ſeyn / hren Paßport / ſanſten genande Sec⸗Vrieff⸗ 


































Quin 


Va 














| 
| 


, benunbibuen foll ver feu / alien mit 3. oder 3. Mann be 
^s OdiffitgroBoba klein / der Unterchanen des Koͤnigs von Grof orb 
eanien / an Boort zagehen / damit der Paßport obe See⸗Brieff beo 


APPENDIX  . st 


deſſen Jorm am Ende biefer Xetidfufn beyarfilat (fI) denen Wedien⸗ 
et / ſo die Auffſicht haben in den Hafen des Aller⸗Chriſtlichſten Ro- 
nigs / oder bene Schiffs· Capitainen des Aller · Chriſtlichſten Koͤnigs 

oder denen Caperen / (dafern einige da ſeyn ſollen /) zu zeigen / und foul 

deswegen kein Geldoder etwas anders abgefordert werden. So a⸗ 
ber etwa ein Schiff eines Unterthanen des Koͤnigs von Groß⸗ corio 
tannien in offenbarer Core / ober ſonſten auſſerhalb dem Gebiete t8. 
| re^ Koͤniges / denen Krieges⸗Schiffen beo Aller⸗ 
Chriſtlichſten Koͤnigs / oder abſonderlichen Caper. feiner Unterthanen 
begegnen moͤchte / ſo ſollen ermelte Schiffe / des Aller⸗Chriſtlichſten 
Koͤnigs auff eine gewiſſe Diftantz abbleiben / und allein ifr Boot (aw 












Eigenthums derſelben ( nad) bar hiebeygefuͤgten ſpeaftcirten Sorm) 
von bem Capitain ober Schiffer ſolches Schiffes / vo fep klein oder 


groß / ſo ba gehoͤrn ben Untert hanen des Roͤnigs von Groß⸗ Britan 
mien / ihnen gezeiget werde / und das Schiff / ſo ieſe Paßport zeiget / ſel 
frey gehen / und fol nicht erlaubet ſeyn / daſſelbe zubeunruhigen / ju durch⸗ 
ſuchen / auffzuhalten / oder ſonſten Lon voti ſeiner vorgenomme⸗ 
ner Reiſe und alle Unterthanen bee ſti ſollen in allen Dingen 
dieſelbe Freyheit genieſſen / ſo fcm fci gleichfals (bte Paßporten (. ebà 
See⸗VBriefe )nach der am Eude der T radtacen beygefugten Jorm auffo 


ren 6. Solte abet ein Engliſch obet anber Schiff groß ober Fein 
gehoͤrende einem Unterthanen des Koͤnigs ven GirofsBritannin 

ntn Kriegs⸗Schiffe / indem ee nach einem Hafen gehet / der in Sc 
ſchafft iſt mit dem Aller⸗Chriſtlichſten Koͤnig / begegnen / oder ſolte om 
derſeits ein Schiff unter beo Aller⸗Chriſtlichſten Konigs / ober deſſen 
Unterthanen auff ſeiner Reiſe / indem es nach einem Hafen / der unker 
bem Gehorſam [einer Maj. ven Groß⸗Britt. Feinden —— — 
net Engliſchen Kriegs⸗Schaff entgegen kommen / —— e | 

— fot nicht allein einen Paß oder Ses Vrieff zeigk / nach ber 
geſchriebenen Form / womit comu vn —— 














an ,APPEND I X. 


Paßpott / der in fich halte/ die Guter /fo darinnen geladen find / gegeben 
—— —— durch die Zollmeiſter inden Hafen / vouwe⸗⸗ 
chen das Schiff kompt / damit hiedurch / obes auch met einigen in dem 
dritten Artickui dieſes Tractats verbotenen Wahrenbeladen iſd / 
bekand werden. * 
7. Aber wofern vermittelſt bee Zeigens der Paßporten / feber 
Inhale der geladenen Guͤter im Schiff in fid begriffen / und in da ge⸗ 
wobhhnlichen Form von den Zollmeiſtern der Hafen / in welchen das 
fómpt/ (was nemlich bao Auffzeigen anlanget / davon droben adiret 
dirt iſt / aufge ſetzet ſeyn / eine oder Die andere Parthey / cinige Wahren/ 
fo in dem dritten Artickul dieſes Vergleichs vor Contrabande erkiaret 
worden / welche nach einem Hafen unter dem Gehorſam ibrer FJeinde / 
deſtiniret ſeyn / entdecken ſolten / ſo ſol nicht erlaubet ſeyn / die Lucken 
ſolches Schiffs zu oͤffnen / darinnẽ dieſelben Wahren befunden werden / 
Ne moͤgen den Unterthanen ſeiner Majeſtaͤt von Groß⸗ Brittannien / 
oder des Aller⸗Chriſtüchſten tónige zugehoͤren ) aud nicht auff zu 
ſchlieſſen oder auff zubrechen / die Kiſten / Packen oder Sofia in bcd fele 
ben / noch den geringſten Theil ſolcher Wahren wegzunehmen / che 
tas Schiff erſtlich gelaͤndet unb inventiret iſt in Gegenwart ber. Ad⸗ 
miralitäͤts Herren. Es ſol auch keines wrges vergoͤnnet ſeyn / dieſel⸗ 
be zuverkauffen / zu verwechſeln 7 ober auf cie anbere Weiſe zu et 
frembden / ehe wider ſolche verbotene Güter rechtmaͤſſig procedirec 
iſt / und cehe die Richter der Admiralitaͤt durch ihre refpcaivé Urchei 
dieſelbe confiícirt haben; dieſes aber muß alle maf beobachtet wer⸗ 
den / daß fo wohl das Schiff ſelbſt / als bic uͤbrigen Rauffmanſchafften / 
fo in demſelben befunden / fo vermoͤge diefes Tractats frey erklaͤret / mit 
dem Vorwand / als wann ſie mit ben verbotenen Wahren inficizet, 
unb verfallen / nicht ſollen auffgehalten / vielweniger vor einen gaten 
Preiß confiícirec werden / ſondern / wann nicht die gantze Ladung / amb 
tut ein Theil davon aue Contrabanbe, ober verbotenen Wahren beſte⸗ 
het / und der Schiffer willig iſt / dieſeſbe aussubiefeman den Caper / fe 
bíc Wahren angetroffen / fo ſoldder Caper das Schiff nicht zwingen 
ette ſeinem Cours zu geben / nach einem Hafen / den er bequem we, 





















APPENDIX. | 


41 
cheilt / ſendern er fell es alſobald gehen laſſen / unb es auff keine Wei⸗ 
ſe verhindern / ſeine vorgenommene Reiſe frey undungehindert zu verſol⸗ 


e 9. Weiter it verglichen / daß ae aud moͤchte befunden wer⸗ 
den / von den Unterthanen des Koͤnigs vou Groß⸗VBritt annien geladen 
zu ſeyn / in einem Schiff / wie es aud) ſey / den Feinden oce Aller Chriſt⸗ 
üchſten Koͤnigs zugehoͤrende / ob es wol keine Contrabande Guͤter fuͤh⸗ 
ret / felbiges mag confiſcirt werden: im Gegentheil alles / was befun- 
ben wird in den Schiffen / an die Unterihanen des Koͤnigs von Groß⸗ 
Orittannien gehoͤrig / ſoll frey und franck ſeyn / ob gleich die gantze La⸗ 
dung oder ein Theil derſelben / durch einen rechtmaͤſſnigen Titul des Gi 
genthums den Feinden des Aller⸗Chriſilichſten Koͤniges zuſtehen moͤch⸗ 
ie / auogenommen alle zeit die Wahren von Contrabande / o angehalten 
ſind / und ſoll alles geſchehen nach Inhalt vorhergehender Artickuln. 


Und aus eben dieſem Grunde alles / was befunden geladen zu ſeyn von 


den Unterthanen des Aller⸗Chriſtlichſten Koͤnigs ineinem Schiff / wie 
es auc) ſeyn mag / ſo von den Feinden Seiner Majeſtaͤt von Groß⸗ 
Brittannien zuſtaͤndig / ob es gleich keine Wahren von Contrabanbe 
uͤhre confiſciret werden: anderſeits aber / was befunden wir 
in Schiffen / ſo des Aller⸗Chriſtlichſten Koͤnigs Unterthanen zuſtehen / 
(ol fre unb franck (cp / ob gleich bie gantze Ladung ober ein Thei da⸗ 
von burc eina rechtmaͤſſigen Titul beo Eigenthums den Feinden 
ſeiner Majeſtaͤt von Groß⸗Writtannien zukoͤmt: ausgenommen alle 
Wahren von Contrabande / welche angehalten ſind / und bann foll at 
les nach Einhalt vorherge hender Artickuln geſchehen: und dann nicht 
durch Ubereilung ein ober ander Sache an dieſe oder jene Parthey / fo 
tm Frieden lebet / wann die andere um Krieg moͤchte verwickelt werden / 
geſchehen moͤge / ſo ifi hierin Verſehung gechan / und verglichen w ⸗ 

den / daß cin Schiff zu kommend den Feind en von einer Partey unbfo — 
geladen iſt mit Wahren der Unterthanen anderer Parihey zuſtaͤndig / 
ſolches beſagte Guͤter niche inficiren, oder der Confilcation untere 
wuͤrffig machen ſoll / wofern ſie nur geladen ſind vor Endigung ber 
Termincun unb Zeiten / ſo hiernach beſtimmet / nach der Publication 
eie ſolchen Krieges: nemlich mann bie Güter geladen ſind in eini⸗ 
M . 3 Ü ij . . gem 


"" APPENDIX | 

o gen Hußen oder Glatz / zwiſchen den Zvertem oder Graaten / gem - 
| L9 dete aß in Nor wegen innerhalb ſechs Wochen frac fofi — | 

Publication, oder zween Monat zwiſchen gemelgtem Platz der d'a 

per/unb zehen Wochen ín ber Gite Ldnbifrchen Creloberinnafal 


. — "edt gXonaterin einigem andern Ort ober Lande bet Welt / fo bae 


^75 7 fifcirenbieOdter der itecrchenendevdieEhr hacen 


nicht erlaubt iſt / bic Guter der Unterthanen Seiner Maſeſtar vern 
Groß⸗Brittannien zu confiſciren / welche genommen ober debole — 
ſind in einem kleinen ober groſſen Schiff / wie es auch fepn magi vu 
rinigem Feind des Aller⸗Chriſtichſten Konigs / unbtof zwar uner 
ſolchem Vorwand: ſondern biefeibe follen ohne Codumhie item Gv 
genthums⸗ Herren wieder zugeſtellet werden / und ſolten fié animad) 
Verlauff obgeſagten Termins ober reſpective Zeiten gehen: aber ab 
ſo / daß ce ihnen nicht fol frey ſtehen 7. nach der Zeit quom Hafen der 
Veinde zu fuͤhten vor erwaͤhnte Kauffmanſchafften die Contrabande 
genennet werden; und an anderer Seite fell pne frm pe "n 
gs/ 
ba genommen ober angehalten ſind ín einem Schiff ffein ina / 
wreer es auch (eon mgg / von einem Feind des —— — i6 
kanmien / unter dieſem Vorwand; ſondern dieſelbe folimbem Eigen⸗ 
cthhums· Herren derſelben von Stund anwieber gegeben werden / und fol 
ten fie auch nach Verlauff der reſpective geſetten Terminen oder gáit 
geladen ſeyn / aber affe / daß es ihnen nicht ſol ertaubet ſeyn / nach Pda 
Hafen der Feinde zu fuͤhren demeldte Wahren oon Contr abanden / und 
umb dieſer Urſach mila/felleh fie der Confiſcation nicht unterworſ⸗ 
Mbit linb umb eic Uneerthanen Seiner éghatefhár fon Orb 
9, j P -. 
VBrittannien unb bee (ey « Cfriftlichften Koͤnigso deſtomehr quoeto 
them / daß ihnen fin Ubel widerfahren foll durch die Kriego⸗ Schiſſes⸗ 
bir private Taper von beyden Cate. fo (ol allen Capitainen auf 
, 5e Schiffen / ſo wohl von Sr. Majeſt. von Groß Brittannien alb 
von bam Aller⸗Ehriſtlichſten Koͤnig und alien Unterthanen / fo tic 
privat. Caper werden aueruůſten / imgleichen auch ihren privitegi | 
Compagmien befohlen werden / daß feine dem andern einigen Uis 
coc Schaden zufugen foll. Im fall fie esaber thaͤte / ſo follen — | 
o! | | er⸗ 














-— —— — —— — — — - 
* 


"— 


APPENDIXEK (20 aW 


, Wateat und daueben veryflicheet (ron / alle durch Reſtitution und Re- 
paration verurſachte Koſten zut zu chun / unter bc Poen, daß Mann 





und Guth 
Devo wegen ſollen olle Gommanbeune ber privaten Capere von 





nun an verbunden ſeyn / gute und genugſame Baia gu geben / 


ver einemgebuͤhrlichen Richter durch bequeme Leute / die kein part ov 
der Theil in ſolchem — haben / und daß vor die Summa von 
ſauff ʒehen hund ert Pfund Sterling / oder ſechzehen tauſend 

dert Galden / und fo ſie uͤber hundert unb fuͤuffzi 








und dreyſig taufam Gulden / daß fie volle Satisfaction wollen geben 
vor allen Schaden oder ——— moͤchte / fe fr oder 
ſt thunwuͤrden / ín irem 


ihre Officirer / oder andere in ihran Dien | 
ure jur See / das da ſir eiten (alte wider gegenwaͤrtigen Tractat oder 


etwas anders / wie co auchſey / zwiſchen Seiner Majeſtaͤt von 


Sroß ⸗ Brittanmen unb bem Nler⸗Ehriſtichſten Konig / und ſolches 


unter der Pœn, daß ihre genandte Commiſſion, ſoll widerruffen unb 


vernichtet werden / in mate es allezeit eingerucket werden ſoll baf ſie 


arnſtliche vorgemeldte Verſicherung gegeben haben / deßgieichen it 
— — bſt das Schiff ſoll gehalten ſeyn den Scha⸗ 
den / ſo daburch entſtanden / su erſetzen. 


u. Und weil ſeine Majeſtaͤt von Groß⸗Brittannien und hocher⸗ 


melter Allerchriſti Konig Begehren / daß jcdwede unterthanen von beg» 
be. Seiten ín allen unter re(pe&iven ihrem Gehorſam ſtehenden 
4dnbern/nicht anders / ſondern mit eben ſolcher Freundlichkeit | ale ih⸗ 
ren eigenen Unterthanen moͤchee begegnet werden / ſo (ellen ſie alle ni» 
chige und —— geben / — — zur eee 
genommene Schiffe und Kauffmanſchafften nad ber Richtſchnur 

ber Gerechtigkeit und Billigkeit moͤchtẽ acfdtit werden / durch Richcer / 





M ohnverdachtig und die in derſeiben Streltſache keines weges iner · 


—— ——— auch der Al⸗ 


effitt — —— 
ollen aleidyfale ſtrengen B —— Mica 


ler⸗Chriſti. Koͤnig tv 
Umtheile / ſ ſchon gegeben ſind / oder eco 


*- 





t LÀ 
4 Mann einhaben / al⸗ 
dann vor die Summa «en dreytauſend Pfund Sterling | ober dren 


—— 


nach bem Inhalt deren behoͤrlichen Worten ihre execution und effet 

12. Und wann die Ambaſſadeurs oder andere oͤffentliche Be⸗ 
dienten des Koͤnigs von Groß⸗Brittannien / ſo ſich an des Aller⸗Chriſtl 
Konigs Hoff auffhalten / ſolten klagen über bic NUugerechtigkeit ba 
Urtheilen / fo über die zun See genommene unb Cina Mojeſt. 
vof Groß⸗Brittanien Unterthanen zugehoͤrende Schiff unb Kauff⸗ 
manſchaften gefaͤllet worden / fo ſol hochermelter Allerchriſtüuchſe⸗ 
Koͤnig / auff erſuchen gemeldter Ambaſſadeurs ober Miniſtern tos 
Koͤnigs von Groß Brittannien gemeldete Urtheile laſſen uͤberſchen 
unb examiniren in (einem geheimen Rach / und fol alle gegebene Ur⸗ 

heile beveſtigen ober widerruffen 6. Desgleichen ſollen Seine Al⸗ 
(cr Chriſti. Majeſt. Sorg tragen / daß derklagenden Partey in⸗. Mo⸗ 
naten Recht geſchehe / ſo ju rechnen eon bem Tag an / da ſolches Erſu⸗ 
chen geſchehen; Imgleichen dafern die Ambaſſadeurs oder Bedien⸗ 
ten beo Aller Chriſtl. Koͤnigs fo da an Sr. Maj. von Groß⸗Brittan⸗ 
nien Hoff reſidiren, ſolten klagen uͤber die Unrechtfertigkeit ber Ur⸗ 
theile / ſo gegeben ſind / anlangende die Sr. Majeſtat von Groß⸗ Brite 
tannien Unterthanen zugehsrende unb qur See genommene Schiſ⸗ 
fe und Wahren / fe ſol gemelter Koͤnig von Groß⸗Brittannien alſo⸗ 
bald an neune von ſeinen geheimen Raͤthen Commiſſion geben / unter 
feinem groſſen Siegel / umb ín ſolcher Sachen Urtheil su faͤllen / unb 
die gegebene Urtheile / toic fic aud) ſeyn zu confirmiren oder auch 
zu wiederruffen / und gemeidte Commiſſarien ſollen kommen innerhalb 
Wonats friſt von dem Tag an / da die Klage ͤbergeben. Desglei⸗ 
chen fol Der Koͤnig von Groß ⸗Brittannien Sorge tragen / bof 
bit klagende Partey innerhalb 4. Monaten von den erſten Tag an/ 
pei m Commiffarien zuſammen kommen finb/ zu rechnen / recht toies 

ahren. | : 

13, Wann ein proceffíft angefangen. zwiſchen den Nehmen 
der Pryſen an einer / und den Widerſprechern derſeiben an der andern 
Seiten / und ein Endurtheil iſt geſprochen vor die widerſprechende 
Partey / ſo fel bas gegebene Urtheil (auff gegebene Verſicherung) 
$ut cxccution kommen / ohnerachtet der / (obe Pryſen genorvmen / 

davon 





APP ENDIX ay 


datos sppeffit/biduoaba fol nicht alfo/toaun bas Urthel wider die 
Widerſprecher gegeben iſt / gehalten werden. 
14. Und weudie Schiffer ber Kaufffarchey Schiffen wie aud 
die Seeleute und Reiſende bißweilen groſſe unb viele Grauſamkeiten 
tnb Barbariſche Plagen außſtehen můſſen / wann fic in Kriegs⸗ Zeiten 
unter die Bewalt der Schiffe ſo die Pryſen nehmen / verfallen / ſinte⸗ 
mahl bie Nehmer ſelbige unmnen ſchlich quaͤlen / umb ihnen dadurch ab⸗ 
zupreſſen / was (ie gerne wolten gethan haben; jo ift beſchloſſen / daß 
ſeine Maj. von Groß Brittanien und ber diucr⸗ Chriſtlichſte Rónig 
durch die ſtrengſte Placaten wb Proclamationen ade ſolche un- 
menſchliche Handlungen verbieten laſſen wollen unb Sorge tragen / 
ba ſovie (ie durch rechtfertigen Beweiß werden ſchuldig finden au 
—— Dingen / ſolche mit behoͤriger und rechtmaͤſſiger Straffe / 
andern zum Schrecken abgeſtrafft werden ſollen. Und wollen gebie⸗ 
ten / daß alle Capitaine unb Kriegs⸗Bedienten derer Schiffen / welche 
ũberwieſen werden / ſoiche ſchnͤde Handelung begangen zu haben / 
antweder ſelbſt / oder daß ſie andere hierzu angetrieben / oder auch / daß fic 
zugeſehen / wann dergleichen vorgegangen / aiſobald (ohne die andern 
emo be inen nad, U Maſfe ihres Verbrechens anffericget toer- 
ellen ) von ihren refpective Aemptern ſollen entſetzet werden / 
unb cin jedes Schiff / bas ate ein Preiß auffacbracht worden / 
deſſen Bootsgeſellen oder Reiſende einig Torturn haben auß⸗ 
ſtehen muͤſſen / fol alſobald mit ſeiner Ladung / ohne fernere Unterſu⸗ 
chung oder Verfahren gegendaſſelbe (o wohl richterlich / als auff an⸗ 
dere Weiſe / loß und frey gelaſſenwerden. 

s. Co ſſ auch deſchioſen deh dergleichen ſtrenge Seraff euff 
die jenigen geleget werden (00 / bit Commiffion nemen eon bea 
mcibcu wb bie Schiffe von einer der bepden Partheyhen anzugreif⸗ 

en. 

16, Letzich i beliebet und beſchloſſen / bof gegenwaͤrtiger Tra- ^ 
ctat, alles und jedes was darinnen enthalten / mit gehoͤriger Eplfertigkeit 
an bepden Seiten fol rarificirt unb defeſtiget werden / und daß bít Ra- 
rification deſſelben innt Gab toy Wonalen pondeſem Dato an recht⸗ 

ist bel Ee . dndpi c 


e DEX 


zu 5t. paite —— vh ^ $4 id Jehr imm 


27. 


| Form und Entwurſf des Pafipou c obe 
| Seebrieffs / ) welcher acfobett unb gegeben ten 
beit fof oor bem Hn. Ober Admiral / oder von dem 
jenigen / welchem bie Verwaltung der Admral 
aͤts⸗lurisdiction gemeiniglich antertrauet wird / 
ober von dem Major obey einer andern hohen O⸗ 
hrigkeit / oder von den Commiſſarien / oder andern 

hohen Zollmeiſtern in ihres relpectiyẽ Hafen unb 
sem ben Herrſchafften bee Koͤnigs von Groß 
ttannien tor bie Schiffe klein um) und groß " 

bem fünften Artickul. ! 


| QiaflcAoeicier gegennoáetígesooptaimmenfole/ 
Gruß. Wir ; ; » Ser al eon » « 
Herren ——— —— *8 
Ober Admirals von » « « ober/ZBír «.» der Majar / oder 
andere Obrigkeiten von. « «s Obtr Wir » «« Conimiífla 
rien oder ber; Sollmeifter ber Stadt vd psi Sh £65 
zeugen unb tbunfunb / ba »« » CXbiffer ober Go "aw 
deur auffoem € aima enant ..... voruns OE 
yermoͤg eines gew id iden Gybcé au e / 8 pa 
Schiff/ oder en / ſo da fuͤhret hr..7 
nen rauf er noch itzo Schiffer ober Cormánbciüt iſt / 
be Inwohnern von, . . unter der Herrſchafft 
Duͤrchlaͤuchtigſten unb  Drofimádtiftm n Surfiai. Dt Rx 

















rige oon Engelland / Schottland / Franckreich tnb | 
^r hirmers des Glaubens 1. &otvabribm Gott UM 
Q6 Goecgung/oof s uns ſehr lich toire/bag amante: Ux 


| APPENTDIX. $14 
fet oder Commandeur in feinem rechtfertigen Borhaben 
moͤchte beforbert werden / ſo erſuchen wir euch / und einen jeden 
von euch / wo ermeldter Schiffer oder Commandeur moͤchte 
anlaͤnden mitſeinem Schiff / und mit den Guͤtern / ſo darinnen 
geladen unb gefuͤhret werden / daß es euch beliebe / ihn freundlich 
zu empfan en / und zu tractiren / ihm aud) ju verſtatten / daß ec 
nad) Entrichtung gebuͤhrlichen unb rechtmaͤſſigen gellesuno 
anderer Pflichten moͤge einlauffen und verbleiben in / und paſ⸗ 
ſiren von euren Hafen / Stroͤmen — I—— und da⸗ 
ſelbſt genieſſen allerley Recht von Schiffarth und Handel / an 
allen Orthen / wo ce inen gut deucht: welches wir gant wil⸗ 
lig und danckbarlich bey allen Begebenheiten erkennen wollen: 
Zum Zeugnis und Bekraͤfftigung dieſes alles haben wir gegen⸗ 
Wwaͤrtiges mit unſer Hand unterſchrieben / unb unſere Siegel 
daran haͤngen laſſen. Gegebenzu..den. Xag . m 
Jahr unſers Heylandes 


Und dergleichen Form von Paßport ( mutatis mutandis) fof 
auch gebraucht werden bep. den Unterthanen beo. Aller⸗ 
Chriſtlichſten Koͤnigs. 


Warhafftiger Summarſſcher Bericht / tofe 


es umb pte DU MAE p MEME praͤten⸗ 
dirende Succeſſion it Schloß und Ampt Bingen⸗ 
heim beſchaffen. | 
Uwiſſen / bafít Anno 1648. zwiſchen weyland tot tit. Jyrty 
iis George 4u Heſſen unb coc tic. Sraum Margreten 
Euiſabethen / Landgraͤfin zu Heſſenrc. in Vormundſchafft Nah⸗ 
men / bero dreyen Herren Soͤhne / weyland Herrn Wilheim Chri 
forte unb Herrn / Georg Chriſti aus / ſo dann Herrn Fridrichs / ac 
dern, / Landgraffen zu Heſſen xc. wegen Uberlaſſung des Ambis 






Bingenheim / in Abſchlag ber Fuͤrſt Oeputaten / tractaten gepflogen / 


b ermeltes Ambt Hochbeſagter Frau Vormunderin / Nahmens 
unb ermeltes Ambt H on liio 


PTT .APPPRNDIX, 
"yore dreyen Herren Soͤhen / vermoͤg cines Vergkeichs vom db, teg 
A vorbefagten Jahrs / Rberfaffen und abgetretten / jedoch zugieich 
durch einen eodem actu&cie mit volzogenen nebenKeceſs, laut deſſen 
a„formalien: Wegen vor hochermeltes Herren Landgraf Giórgene. 
»$u Heſſen gethanen reſervation, und darin vore auch hochbe ſagter 
— »Qütfll. Frau Wittib / als Vormunderin / beſchehner Einwil⸗ 
„gung /ſich der cventualen ſucceſſions Faͤlle habben / mit verglichen 
worden / wann nach GOttes Willen ſich zutragen ſoite / daß Harn 
„Landgraß Wuilhelm Chrißtophs ju Heſſen ec. Sàrl. Gn. ohne fya- 
Jderlaſſung / Mann⸗Leibs⸗Lehens⸗Erben mit todt abgehen / oder feine 
„von Ihrer Sürftl. Gn. poſterirende Mann⸗Leibs Lehens Erben mde 
⸗vorhanden fein ſolten / welches der Allerhoͤchſte gnaͤdig wenden imb 
verhuͤten wolle / daß alsdann Herrn Landgraff Georgens zu Heſfen 
„ꝛc. Fuͤrſti. Gin. ober bero Mann⸗ Leibs⸗ Lehens ⸗Crben / ſfrey umb bevor⸗ 
e Bicben ſoll / obemelies Ambt Bingenheim / Hoͤffe umb famptlice (Dee 
» faͤlle / nach Erſtattung ber kundbahzren Liquiden, und alebann. aud 
„erſcheinlichen meliorationen / wieder an fich zu loͤſen / und die Parvor 
» i60 fallende uno abgehende Deputat - Gelder / ferbero pir entrich⸗ 
» ttt. ME E ' 
Gleichwie es num eine Regula jurisumbin T. zo: C. de pact. 
verſehen iſt / quod non nudis pa&is,fed traditionibus transferantur 
serum Dominia,al(o ift auch bep Ubergab des ermelten Ambts Qin» 
genheim / wegen ſothaner eventualen Succeffions und růck $dlican 
bae Furſt Hauß Darmbſtatt gnugſame præcaution adhibitet tepr» 
den / und die extradition des Ambts von ben Heſſen Darmſtaͤttiſchen 
Deputirten / der gehabten Inftru&ion und Voumacht su foige in eben 
folc terminis, nehmlich mit außtruͤcklichem unb nahmentchem 
Vorb ehalt ſothaner Sueceſſion, unb cyentua ruůckfalls an das Fuͤrſt 
f - . 2p . . "po 
Hauß Heſſen Darmbſtatt laut dieſſeitigen in conceptis verbis pope 
handenen bey bem Immiffions A&u abgelegten Vortrags / beſchehen / 
unb in ſolcher Maaß oon denen Fuͤrſt Heſſen Homburgiſchen ple- 
arie bevollmaͤchtigten Abgeordneten Hoffmeiſter Geißmarn / unb 
Cankzley Directorn Dr. Fuhrlohn / mit dieſem in yere nachgefolg⸗ 
ben Antwort und acceptation gebrauchten formalibus angenomnmen 
| | —— — orbus 





.K PPENDIX Í 221 


worden daß [ela diſſeitiger Vortrag / im Nahmen unb vor wegen 
. der Durchlaͤuchtigen Hochgehohrnen Fuͤrſtin unb Frauen / Frauen 


„Margrethen Euiſabethen / (tot tit.) vonihnen abgeordneten / nach be⸗ 


fag Ihrer Vollmacht verbtachter maſſen vor genehm acceptiret und 


„angenommen werde. 


— 


Die formalia godacheer ifii. Heſſiſchen Homburgiſchen 
„Vollmacht laute unter andern / foigender maſſen: daß ſie gevoll⸗ 
„machtigte ſambt umb ſondero an Ihrer ber Fuͤrſti. Frau Vormun⸗ 


. ,Uttin Stait / von Burgermeiſtern / Gerichten und Schoͤffen / auch 
„Geme inden die Huldigung su ihrem in Vormunds Nahmen darin 


„habenden Rechten und Gerechtigkeiten / und alſo die von Herrn Land⸗ 
„graf Georgen zu Heſſen 1c. vor fid) reſervirte jura fn alle Wege 


ausgenommen /nach laut derohalben begriffener Formui bee huldi⸗ 
gungs Eyds / erfordern und wuͤrcklich einnehmen ſolten; Dieſe vorhero 


unter denen hohen paciscirenbes Theilen verglichene Eyds formul 
lautend in paſſu concernente alfo. 


„Ihr ſollet geloben und ſchwoͤren / daß ihr wollet ber Durch⸗ 


| beuchtig en Hochgebohrnen Fuͤrſtin unb Sraum / Frauen Margre⸗ 


» then Eliſabethen / (cot tit. als Vormumderin / dero geliebten Herrn 
„Sohne / und dero Fuͤrſel Gu. Mann⸗Leibs⸗Lehens⸗ Erben / Mi 





. in einem abſonderlichen /untey batebems, ten dieſes ber Succeffion 


„uũ rũckfals halber auffgerichteten neben⸗ recels, befinbliche maaß :«. 


X. getreu / gehorſam unb gewaͤrtig ſein ac unb wird in folcher formul 


dugleich außdrũckuch und ſignanter vermeldet / daß die Untercha⸗ 


„uen wegen deſſen / fo Herm Landgraf Georgens Sürfit. Gn. inocm 
„Vergleich wor fich und dero Leibs⸗Lehens⸗ Erben refevvirc , und 
ít Nahmen klaͤriich vorbehalten / in voriger Verpflichtung bleiben 


In der Unrerchanen nach ber Pflichtleiſtung daraͤber außgeſte 


wn revers, flebet fermer mit außgetruckten Worten / daß auff die im 


Vergleich ſelbſt nahmentlich auch im neben receſs wegen fünfftiger 


Succeſſion exprimirte maaßec. die Huldigung jeberaeit von ihnen 

⸗geſchehen / nud hieruͤber ſchriffiliche Verurkumdigung übergeben oer 

den ſolle / und beziehet man fid deßhalben auff bit allegirte in extenſa 
| Ee üj Cs & pro- 


am. APPENDIX 

& probante forma verhandene inramend umb ber f» iDonw 

fci he Commifar iorum ũher den aGumimmiffionis Oft — 
tmaͤſſige relation. 

Pf dem eoi man:7s. ali Jahr HerrnLandgraff dDiffuin 

Chriſtophs Gihftl. Duátcnige Sm obw! molas bor Gon &ony 


araff Leopold verfahren / haben Hoͤchſtgeb. Zyar Laud 
—55 Wilhelin Chriſtopho Ar aet bao s fe — 
fo acdattem Sachen / fid) ber beym Ruͤckfall des Ambe⸗ 
relervirten meliorationen halber mit b» jm Dim 
Herrn £anbgroff Ludwigs / Fuͤrſti. Ourchl. noch dey obici ten véliia 
zu vereinbahren / geſtalten dann hieruͤber in Anno 1675. basta 
Martij / ſolche meliorationes auff 310000. Guͤſden eins vor alles und 
aberhaupt nebenſt dem modo folyendi verglichen / mithin aber / ferner 
ſoiemniter hifce formalibus paciſcirt worden : Nachdem von Herm 
—————— — Seiner Herm andgraff Wu⸗ 
Beim Chriſtophs Fuͤrſti. Durchl. ver fotbane meliorationes eje 
» Cumm Seid⸗ von zoooo Gaiden Téigtr Grandfurta: Wehrung 
„verſprochen / auch qu wurcklichem genoß ſo gleich aagewieſen wor⸗ 
„den / alles nach Inhalt des d wp iv] su qeu ral 
8 Vergleichs / daß Bnatemm bandgraff 
Ex gari, —* —33* Landgraff Ladwigo 
Duſchi. hiermit und in Srefftbicieo / | Pt elit ouf ba 
» " | ba C dne eim Ehriſtoyhs Fargi 
— ohne Ehzcliche Mannhzche Leibs Erberbleiben / ind barbe 
nach GOttes Willen / die Weit geſegnen ſolten / i horvolifeumio 
nen Beſitz und Gewehr vorgedachtes Schioffes unb. Ambes Sin⸗ 
genheim / und aller darin angewendeter meliotationarficitrivibely 
P ch einſetzen / auch Ihro ſolchen Behuffs allcjceige uno 5 

unb Ambes habende cbr 





















„zu Verwaltung ſolches Schloſſes unb 
„und Bedienten in Krafft diefes anweiſen / daß ficit bem —— 
„Landgraff Wilheim Chriſtophs in GOttes Haͤnden ſtehenden / dic — 
Hinderlaſſung Manmnücher Ehelicher Leibs Erben geſch 
„todtlichen Abſchiede / Ihro ferm Landgraff Ludwigs 
„Durchl. angehoͤrig unb pflichtig / auch treu / hold unb gehorſam pel 











' 000 


E APPENDIX. 


,Webotlanbrre Sehaden warnen a iei — Achuem 
andcro fel heriuſolo jubere pibjudice pflichtig machen ſollen und 


wollen; 

„Es iſt aub zwiſchen beyderſeica paciſcirenden hohen Fuͤrſtl. 
„Theilen abgeredet / und erkldren ſich ſolchem nach Jyam Lan ie 
heit rob a ab edero ſetzige 
» unb kanfftige Beampten und Bedienuen dieſes Vergleichs unb. des 

„dariunen enthaicenene tà und eventual Uberweiſung zeie⸗ 
lich veſtaͤndigen auch verritteidt —— ——2* 
&onbaraff Ludwigs rfl. Durchl. darzu deputiren wer⸗ 
denEcue Farſel. Durchl. verw and machen ſollen unb wollen / al⸗ 
treulich umd ohne Gefaͤrde / auch mit außtruͤcklicher renunciation 
/oder auch vechtlicher Guchaten / ſo hierunder erdacht 
acht werden moͤchten / Nahmentlich auch deſſen / daß gc- 
„neralis renuneiario nicht geltt / es gehe dann eine Sonderung vor» 
^ne Deſſen alle aber ungeachtet / haben er £anbaraff Frid⸗ 
richs zu Heſſen Homburg Dirchl. foot fi ibreco Herrn Brudern / 
bacs GR nar —— Chriſtopho Fuͤrſti. Durchl. am 


en Todts⸗Fall erfah· 
reise nacher — ebrii Unterthanen in Huldi· 

gunge⸗Pflichte getrachtet. Ob nun tvobl dieſelbe ſich o⸗ 
diger Beſchaffenheit des ——— Ihrer Pflicht Verwandſchafft 
an das Fuͤrſtl ouf Sfi Donnftat von ſelbſten erinnert / einfolg⸗ 
fi die zu ie billich / abgeſchlagen / hingegen 
dem Fuͤrſti. Hauß —— yer Schutdigten nach / die 
Huſldigung willig unb geborfamtich abgeſtattet · So haben ſedoch 
hohermeit Herrn danbaraff Sriciriche Fam. Surebi dieFarm 
au Vormunderin und Regentin zu Heſſen Darmſtatt / in dem 
Durchl vermoͤg in formalibus vorhergeſetzten receſſes, unter 
Jato denzi. Martij 1676. bereits zugeſtandenen Beſitz beo Schloſſes 
——— i gnatum fre (it vixi bici an ihnen 
eſen / vermeintlich su doſtituiren angemaſſet / ín gedachtes 
—— ftare Anzahlbewehrter Manuſchafft gezogen / ſich mit 
pro- 


















3 


ꝓaller 














Am APPENDIZIX s 
proviànt unb munition verſorget / allerley Kriegs apparac , — emit 
Auffrichtung batterien, machung allerhand abfcbnitte/ unb beralei- 
chen / verfuͤgt / und bas Schloß biß auf das allereuſſerſte zu defe ndren 
und zu behaupten declaciret/allee unter dem hieher gane. übel quadri- 
ren den Vorwand / daß Ihrer Durchl. Frau Mutter als Vormus⸗ 
berín/ibnen jur Zeit Ihrer minorennitdt zwar acquiriren / und ihre 
Condition verbeſſern / das einmahl erlangte Recht aber burd) 
den (e genanten neben⸗Receſs nicht wiederumb transforiren / unb er 
ben fe wenig / ale nachgehends Herr Landgraff Wilhelm Chri⸗ 
ſtoph in dem Vertrag de. Anno 1076. Ihe Recht benchmen koͤn⸗ 


nea s 

Gleichwie aber aug obangefauͤhrtem flar su ſehen iſt / daß die üeft. 
Homburgiſche Frau Mutter und Vormunderin / das Schloß unb 
Ambt Bingenheim nicht puré, ſondern mit gewiſſen reſervationen, 
und conditionen, in ſpecie mit Vorbehalt bep Succeſſion unb bes. 
ruckfalls / acquiriret; Alſo iſt in dem neber Receſs keine translatio 

juris acquiſiti ſondern eine declaratio des bey bem Haubt Veraleich 
der Succeſſion halber beſchehend Vorbehalts / conſequenter kein no- 
vum oder alterans pactum, ſed, quod vocant, in continenti adje- 
&um,ejusdem cum principali naturæ, euchalten. Geſetzten falis 
ſedoch baf von Herrn £anbgraff Fridrichs Sürft. Durchl. fold) pa- 
. &umtoiber ben klaren Buchſtaben deſſelben vor cin pactum novum 
 & quodcognitionc judicis indigcat,gebalten werden wolte / fo bat 
jedoch Hoͤchſtged. Ihro Durchl keines wegs ju kommen koͤnnen / ite 
ſelbſt eigener Richter zu ſeyn / unb bie Fuͤrſti. Heſſen Darmſtaͤttiſche / 
beo Ubergab des Ampts Bingenheim in ſpecie ber Succeffions- Sdb 
le halben reſervirte undin Anno 1676. ſo ſoleniter erneuret⸗ gerecht⸗ 
fame unb reale poſſeſſion propria authoritate zu invadiren, ga 
mahlen ba Ihrer Durchl. ſolch nicht unbewuſt geweſenes und nachde 
ro majorennitæt per ſilentiũ quinquennale ufi ſonſten längſt tacitẽ 
ratiſicirtes pactum de Anno 1676 proprio facto noch kurs bin (dg 
ferner agnoſciret / in bem fic in die von dem Hochſeligſten Herrn Lan⸗ 
graff Withelm Chriſtoph vom nechſten Junio an auff ;. Jahre Bim 
au geſchehene Verweiſung der Jaͤhrlichk penſion een zoooo, RN 
ver⸗ 





A 


APPENDIX.- SCAM 
| melierarions Geſder formblich / unter Girfil.. Hand 
und Seecgell conſentitet / und ſelbige mit dieſenem phariſchen Wor⸗ 
ceen / daß es umb kuͤnftige Faͤlle und lebens und ſterbens willen geſchehe / 
bekraͤfftigt haben. | 
| Wann Herrn £anbgraff Friederichs Durchl. wieder efft ge⸗ 

melten / von dero Frau Mutter in Vormundſchafft Nahmen verhan⸗ 
delten / und neben deroſelben von Herrn Landgraff Wilhelm Chriſtopffs 
Hochſel. Zuͤrſti. Durchl. unterſchriebenen neben s Receis de. Anno 
1648, bit lacccilion anb rüc fal betreffend / etwas mit Fug und Recht 
en zuſagen gehabt / haͤtten ſolches innerhalb ber in recht beſtimten 

eit / uũ zwar / quod notandum, implorato offizio judic s, nicht abet 

— ido erſt nad) Verflieſſungz3. Jahr / chun muͤſſen / welches aber nicht 
geſchehen / hingegenlaut Ihrer Hochſel Fuͤrſti Durchl. Herrn Land⸗ 
graff Ludwigs cigenhaͤndi gen / und ad Archivum zur )ꝛachricht cepo- 
nirten protocols fub dacobe t7. Auguſtiis/—5. von yerm £anbaraf 





; Irderichd Fuͤrſt Durchl. umd CDaflattung ber Succeffion me Ambe 


Bingenheim bittlich / mit Vorſtellung cin und anderer moriven unb 
offeritten gegen⸗præſtationen / zwar angeſucht / aber abſchlaͤgig ac: 
antwortet worden; Hoͤchſtged. ferr Landgraff Friderichs Fuͤrſt. 
Durchl. beziehen fid) zwar auff einen iu anois6⸗ bey damahligen ab⸗ 
lags Vergleich Ihrerſeits gethane unb bem Receſs inſerirte referva- — 
„tionwelche in Buchſtaben alſo lautet: 
Was dann in ſpecie den Succeſſion- Fall wegen Bingen 
» bein anlangt / hat co mit demſelbigen gleichin aͤſſige Bewandnuß unb 
iſt ſolcher Punct ebeufals / wofern man fid) unterdeſſen nicht in 
Guͤte (worzu doch kein Theil wieder Willen verbunden fau ſoll) ver⸗ 
einiget / oder es ſonſt außgemacht haben wuͤrde / wie wohl doch beyde 
„Theil / und zwar jeder Theil ſeiner intention nach / bie Sach eben⸗ 
„maſſig vor außgemacht gehalten / außgeſetzt / und jedwederm Fuͤrſtl 
» & at ſein Recht / ſo daſſcibe auß den Bingenheimiſchen Com pacta- 
» — ſo weit und vielihme auch ſonſten zukommen mag / biß 
„auff ſolchen eventum vorbehalten worden. Es iſt aber ſolches 
nichts anders / als cite inómnem eventum zurechtlicher Außfuͤh⸗ 
rung im petitorio, gehoͤrige / ſo daun durch gegen reſervation annul- 
azzſter Theil. óf — lit- 


| 
[ 
| 
| 


andern für 


. *é mit —— nicht geſe an 


ÀP PEN SDIX 12 


Deimnach dem Appendici deß vorhergehenden ma 


Theils Diari Europzi pag, $9.btt bon den 
im Muntz ⸗Weſen rorreſpondirenden fodit 


— Sránd- Bayer⸗ umb Schwuͤbiſchen Grafen án be 
Heil. Roͤm. Reichs Stadt Augſpurg den 8.28. No⸗ 


vembris 8/80. —— ti Receß inſerirt, 
in demſelben aber deß Regenſpurgiſchen Muͤntz⸗Ab⸗ 
ſchieds Entwehnung gethan / umb felbiaer une pier. 





zwiſchen commimicirt worden⸗ Als haben wir dem· 


| Sen bem vorigen beyzufugen eine Notbdurfft p 
ſeyn ermeſſen. 


Emnachbey dieſem von ber in Muntzweſen —— 





ſchen Creyſen wegen / in des H. Reichs Stadt Regen⸗ 
LU urg abermahls angeſtelten Muntz Probations - Cenvens, 

rafft bed rs. Iunii as76. Allergnãdigſt ausgelaſſenen Kaͤh⸗ 
ſerl kaias, ſo wol auch des ben aia. zum barauff gefolgten 


2677. Jahrs in des H. Rachs⸗Stadt Augſpurg und des zu 


Nuͤrnberg ben 2/1. "Decembrís«ózo, abgefaſten Muntz⸗Ro- 
cels zu dermahliger wieder Erhzebung des zerruͤtten Muntz⸗ 
weſens / bey zumahlen roicber eriangtenlicbes Frieden / nuuter 
bó ftnt erachtet worden / baf ber ber ge 

meinen Muntzweſen febr ſchaͤdliche Muntz Auffwechſel / ſo wol 
ud) bas Ausfuͤhren guter Sorten anſſer Reichs( es beſchehe 
dann aus keinen hierunter abſonderlich fuͤhrenden eigennuͤtzi⸗ 
gen Gewinn / ſondern alleinzu aptung ber Wahren / und ſo 
ich verbotten und 

obe ellet / auch — * Grnft i iuo geſchaͤrffte Mittel vor⸗ 
hret werden ſollen: Als ergehet hiemit von obbenanter 
rect Lobl. erae y. /das ernfilidie Verbottdahin / taf 
niemand cíniggut Gee auff / und d Mi^ 





direnber dreyer gobl. Fraͤnck⸗Baͤyer ⸗ unb Schwãbi⸗ 


—* 


roli rd 


, . 


228 APPENDEFI. 

diſche Sorten verwechſeln / oder auch zu oberwehnten verbot⸗ 
tenen End / auſſer dem Reich fuͤhren / ſondern davon aller dings 
abſtehen ſolle / und dieſes bey Vermeidung unausbleiblicher 

hoher Straff an Haab und Gut / unb im Entſtehung deſſen 
an Leib und Leben. | | | 
Nachdeme aber zu i Sortftgung ber Commercien unb 
Handlung die Nothdurfft offteré erfobert. / eine umma. 
Gelds aus dem Reich gufüibren So ſoll immittels / und biß 
auffweitern Reichs unb. Muͤntz brobations Schluß darinn 
Dic richtige umb zuverlaͤſſige Ordnung gehalten werden / daß 
der jenige Kauf · und Handelsmann / oder wer er am End ift 
fo Geldaus bem Reich an fuͤhren noͤthighat / ein ſoiches feiner 
Obrigkeit anzeigen : die dann foberit verpflichtete Leut zu 
Einpackung dergleichen Gelder deputiren / und auff deren bee 
ſchehene Relation die Atteſtata daruͤber dahin ertheilen ſolle / 
daß mit Beladung der Saumpferden / Wagen ober. Schiffe/ 
auſſer des Reichs Landen / denen wegen Ausfuͤhrung gerechter 
WMuͤntzen / auſſer dem Reich ergangenen Reichs⸗und Creyß⸗ 
Verordnungen nichts zu wieder gehandelt worden ſeye / oit 
Kauffleute aber / oder andere Proprietari ſchuldig ſeyn (ellen: 
| felt Atteſtata auff den Zoll und Maut⸗ Staͤtten vor zuweiſen / / 
mit demweitern Anhang / das im. wiedrigen und fo einige Ge⸗ 
ferde / unb gnugſam erheblich und gegruͤndter Verdacht ſch 

ereignen wuͤrde / die Terricorial Zoll⸗ üund Maut⸗ erre. ipfo 
facto befugt ſeyn ſollen / die Guͤtter viſitiren / und ſo fid) bey der⸗ 
gleichen aus dem Reich fuͤhrenden und ohn atteſtirt / auch ohn⸗ 
angezeigten Geldern was finden wird /: wuͤrcklich conficiren: 
. :gulaffen: ^ damit auch das Auffſehen ſo genauer tmb fleiſſiger 
» angufteflen/fotvirbaud) Krafft diß verordnet daß alle Obrig⸗ 
. «feit groiti Peut in Geheimbeſtellen. / biergu verpflichten unb 
beſolden / undwann ſie eine Anzeig feldyerlepconfitcab[er Gel⸗ 
cr rhun erba neens der irdinarr effa(fag; bas Drittel 
tor deme / was conliſciret wird / demſelben tiberlaffen/oie uͤbr⸗ 
ge zwey Drittel aber ihrem &íco zugehen ſollen : Mimpi 


, 


wiſſen Verlaß genommen / wie umb auff was thun 


APPENDIX. 
fo: barn fó wol oͤffters ernannte Obrigkeit oor fid ſabſt dts 
nſt Maͤñiglich darnach auribten nnb Ferpedtivet vor Straff / 
—— Ungemach au huͤten wiſſen wird. Sgnatum beg 
nod fuͤrwaͤhrendem Muͤntz Probatiens*Convenr, genipurg 


ben 27/ I7. — uliiisso. 


Or Ores im Sine Weſen ono 
den Hochloͤbl. Bayr und fe i 
la zu Regenſpurg auffgerichteter Muͤntz ⸗/ Ab · 
ſchied. So Geſchloſſen den 28.18. Julii im Yaftréso, | 
Und unb zu wiſſen / obwohlen dieſer brepen im Muͤntz⸗ 
Er bee Era £óbl. Fraͤnck⸗ Bayr⸗ unb 
CrefesordinaiDepatirteg bus uͤrſten / 
dia "d end ben in des Heil. Reichs Stadt 
— letztmahls angeftelltem Probations-Convenc unter 
dato Ded 22/12. Decembr, ——— —— 1679. pops 46 
de. Weg 

demnothleiden den Muͤntzweſen / oram gemeinem Reiche 
Handel und Wandel —— ——— und Rettung | 


yos mon jedoch auff bie vor Seiten des ficti 







Bambergiſchen Dire&orii mit denen Gare und Fuͤrſtliche 
Dayt unit Schwaͤbiſchen Ereyß Aus⸗ Schreib⸗Nemptern / 
n bep andern mit⸗deyutirten Muntz⸗Standen Creyß⸗ 
chen Herkommen Ue M datis den 24. Jan.zo, Febr. tnb 
x6te Marui Vffenberr ahrs gepflogene communication aus 
erheblich ind wi rladje/a angeben 
mit. vorgqemelotee 9) —— Execution biß auff den 
uniyerſal· Reichs⸗Schluß unb bte darnuß verhoffende allgemeie 
ne Conformitát an⸗ und zu ruͤck zu halten / allesnach laut oban⸗ 
Liogener hin und her chſelter Schrifſten / und gefuͤhrter 
orrefpondenz; Und ob zwar auch zur anderweit ber alterna⸗ 


tions ——— ud Stadt Regenſpur⸗ i E 














4 


COUAOEBZEENS  00— 


COUTE CGUNR GEB UNER 0A — 
| * 


ATPENDrEA 


s Eenberetuoo: Gtitrapomidubie do Kreutzer gne 
zz. 6 Kr 3Pfenning zu Verluſt 

mit Num.; bemer m dein: neuer Guͤldner 
iter Durdi bec wl Withelm zu An⸗ 
halt Sepraͤgumſer der Jahr Zahlobiſt —— ft 


o 
erner iſtmit Num. 4, gezeichnet ein neuer Fuͤrſtl. Oet⸗ 
tis iſch· Guͤlonermitder —S—— daran von a0 ſich 
[nftbefinbenza (Es fr 
Aber mahlenergibt ſich fub. Num ein neuer Guldner une 
— p ANE. nit oer Jahr Zahl 1078 
nioe (eA 
Sch: reaíarE Dat ma taf man an —— Nam. 4. Signirfenf 
Koͤnigl. Lignes 5 Setugermanter der Jahr Zahl 1675. 
von ioofl. &fl.g fre Perluſt. 
Gepílchen hind mt Num. z. imd Baotirc ein Oettingiſcht 
halber Batz / ind ein dergleichen Kreutzer/ umb finben fid) bet 









enemvon acofraft.s unprin halbertroan bitfam aber 10f[;9 — 


Ét:2. Df. Cin 
Ciof 





chemrnach hat nmm nm por Comes fieger die Delbe 
zationis foit / und auf wasthunlich / ſicher⸗ vnd nachdrucklicht 
Mittel ———— reflection ,, aufdas 
R2. Juniianni currciisibarfagt f amd ſadann deshochſn 
Fs enfe an&rtPrinei al Comsffri des Hochwuͤrdig⸗ 
no 


c £yeil. Som. Ot imber: | JxerrisMar- 

— p if fot Ertzſtiffts Mayntz 

| ombptob(lem/ Hochhürſi. Gn von OfeíchtiConvents wegen / 

⸗Gutachten / pectegtere Aenbergche 

— — fortwehrender Con- 

—— pmo denrpublico, 

6 privato Dóxbbrbali uͤntz Deſectem abgeſtellt/ und 

— die faſt — grfallene alte loͤbl Reichs Wuntz⸗ 
Ored pri biltert werden moͤgen / angetretten. 

Allermaſſnman nim: bí hiebey vortommene E 












1 


a s APPENDIX. 

ragen / zu mehrerer facilitirung ber Conſultationen in nach⸗ 
—— digerirt und —2 als —. 

Zum Erſten / weilen der bevorſtehenden Verruff⸗ und 
Abwuͤrdigung das hoͤchſt noͤthige Surrogandum guter Reichs 
Ordnungs maͤſſiger Sorten vorgehen muß / ob ber Rthlr. alg 
tre kuͤnffligen Außmuͤntzens eintziges und richtiges funda 
ment , Quffooft.ín valore in & extrinſeco oder quff »e fr, 
quo ad AEftimationem extrinfecam geet werden folle ? 

. ^ Sum Andern / Ob ed bey vor allegirtem Reichs⸗Gutach⸗ 
ten / ſo viel die Verruff: unb Abwuͤrdigungs⸗ terminos be 
trifft / ſein endliches Verbleiben baben koͤnne / oder ob nach 
der dreyen Correſpondirenden Creyſen convenicnz und Noth⸗ 
durfft hierinfals einige modification vorzun ehmen? 
Zuum Dritten / wasfuͤr Sorten über bít vormahlige acht 
Rpecies zu verruffen / und ob es bey der yu Nuͤrnberg letzthin 
veranlaſſten Verruff und Abwuͤrdigungs valuta ber so, oder 
54kr. zulaſſen odernichtht 
.. Qum Vier dten / was und wie viel Loͤbl. ermeldte drey Cor⸗ 
teſpondirende Ereyſen zum Anfang an grob unb kleinen 
Reichs⸗Satzungs maͤſſigen Sorten und Schiedmuͤnhen aus 
'— guprágen/ unbtvaé fie bierinn fuͤr einen Terminum veranlaß 

Zunm Fuͤnfften / Wie man fif) rationeindemnifationis in 
ſo ein als andern zu verhalten und der lenſus des Reichs Gut⸗ 
achtens hierinnfals zu aſſequiren? dann | | 
Sum Sechſten / Wann / wo unb burd) weme bie annoch 


unverpflichtete Muͤntzmeiſtere und Wardeinen zu verpflich⸗ 


ten / weilen biß auff den erfolgendẽ Convent bamit ju warten 3u 
lang fallen moͤgte. 2E 

Als iſt barauffbín theils per majora, theils aber per unani- 
mia geſchloſſen worden / wie folgt und zwar batmanad primum 
per majora beliebt / daß nach deme die heilſame Reichs Satzun⸗ 
en pro Cynofura & Regula hillich zu halten / und bie vielfaͤltige 
rfarung gezeiget / wie ſchaͤdlich der Abſprung hievo roecaeit/ 

| ^ ,  ebjon: 


COUE (OM 


mit einander / doch alſo und der 


APPENDIX 00» 


abfonderlich /aber (eit An. 158», bífion: geweſen / da man von 
Jahren zu Jahren oen Thaler Excinfece unb. endlichen 6. 
auff io. ſi.zu deß gemeinen Weſens hoͤchſter: und nod) biß auff 
dieſe Siund empfindlicher Violation erſteigert / kein ſicherers 
und zulaͤnglichers Mittel zuergreiffen ſeyn werde / dann in via 
regia & directa Conftiturionum Imperialium & Cireularium 4t 
— *8* / unb dem alt⸗Reichs —* ber ↄ0. kr. noch 
ferner eno fuͤrderhin beſtaͤndig beyzubehalten. Wornach 
ban alle andere grobere unb geringere Reichs⸗ famt ben 
Schied⸗Muͤntzen regulieret werden ſollen. 

So viel nun adr. die vorberuͤhrte Verruff⸗ unb Abwuͤr⸗ 
digungs/⸗Terminos belangt / fobat man ſich dahin pec majora 
vereiniget / daß von dato dieſes Receſſus alle ſo wol abzuwuͤr⸗ 
digen / als zu verruffen ſtehende gantze und halbe Guldner i5. 
$2. 6. 3. und ifr, ihren bißherigen Valor nod) 4. Wochen lang 
voͤllig behalten / alsdann aber beyderley Sorten zugleich und 

alt abgeſetzet werden ſollen / 
daß nad) ber dreyen General⸗Muͤntz⸗ Wardeinen uc Lir. B. 
Schrifftlich uͤberreichter Calculation, unbbarauffgemadyten 
Anſchlag / die auffm $SDerruffà 45. fr. bíe zur Abwuͤrdi ng 
aber außgeſtellte Sortimenten jo, fr. unter einer durc de 
gleichfoͤrmig / unb zwiſchen benen obf. dreyen Craiſen 
unterbrochenen Conformitat / (b bap fein Stand nod) deſſen 
Unterthanen die Gelder in hoͤher⸗ obey geríngern Werth ans 
nehmen / und aufgeben ſolle / mit dem fernerweiten Unterſchied 
und Adag geiten moͤgen / ba team die andern vier / alſo in 
allen acht Wochen verfloſſen / alsdann die Claſs der verruffenen 
Sorten / ſobalden gaͤntzlich verbotten / und in Zahlungen 


nicht mehr / die andere Ciaſs der Abgewuͤrdigten noch ferner / 


unb Vermoͤg des Reichs⸗ Gutachtens big auff ben u. 1. De- 
cembr, dieſes fortlauffenden Jahrs à 5o. fr. unb die uͤberige 
dem gantz und halben Guͤldner folgende ringere Sorten / nach 
bem. Verruff⸗ und Abwuͤrdigungs⸗VNUnterſcheid umb ein 


celpectiveè Viertel ober Sechstel niedriger genommen / nad) 
| 6g Wer⸗ 


43ſter Theu. 


COWARA HIST C 


Pd 


diga, | . KK PPENDIX. 

sDerfüeffing: ſolcher Zeit aber gleichfalé verruffen / unb inr 
Handel unb Wandelweiter nicht patfirc, fonbernfo ein als das 
andere Reichs⸗Ordnungs ungẽmaͤſſige Sortiment, bamit 
gaͤntzlich abgetilgt / unb an ſtatt bero bic vormals gewoͤnlich 


: Srobunb geringe Reichs⸗Sorten / als gantze / halbe / viertheis 


unb neuntel Thaͤler / bann gantze und halbe Reichs Guldne 
ber Gulden Thaler außgemuͤntzt werden ſollen / barbe nod 


dieſes weiter abgeredet worden / daß die ſolcher maſſen in 


nis verruffene Sorten jedes Orte Obrigkeit / oon deren Bur⸗ 
rn/ilntertbanen/ Schutz und Anverwandten ſampt bem. 
Bruch⸗Silber zucund ninderſtwohmanderſt / gegen fo baldig 
unb unverlangter Empfahung andern Rtichs ⸗Schrott « unb 
— — s / getragen unb eingelieffert / unb Det Lin: 
terthan / ſo dargegen thut / mit empfindlicher Straff (nebenſt 
deme die Gelder / oder daß etwan ſchon ad matlam verſchmoltze⸗ 


ne Guffuͤr conſilcabel su baltem) pro arbitrio amgeftben / alle 


privat Schmeltz⸗ und Abtreib⸗Oeffen ernſtlich abgeſtellt/ Und 
von hoͤherer Hand wegen / darob ſcharffes 9(affeben gebalten 
werden ſolle / dann iſt gleichfals zu gemeinen Schluß kommen /. 


baf diejenige Staͤnd [o mit dem Muͤntz⸗ Regal zwar verſehen / 


aber feín einige und erlaubte Muͤntz⸗ Statt haben / die verruffe⸗ 
tjt Geldervon den ihrigen annehmen / unb ſo fuͤrters auff die 
chedeſſen deſgnirie ordentliche Craiß Mũntz Staͤdt zut Umb⸗ 
ſchmeitzeund Außmaͤntzungunter dero eigenen Gepraͤgliefern 
die aber weder bae Muntz⸗ Recht nod) einige Muͤntz⸗ Staͤdt 


| groadbfe ror von den origgnebanfale guerbeben befugt 
o 


uno gegenuͤber ſchuldig ſeyn ſollen / dieſelbe zu ben berechtigten 
Muͤntz Staͤdten zubringen / ————— 


wuͤrdeſich nun in praxi weſſen / daß bey dem anderweiten umb⸗ 


muͤntzen ein profit zu mercken | woran doch der Wardein Be⸗ 


richt und Caleulation nad) / grireetffeic vic (0 hat man oor 

Nutz dem jenigen Stand zugehen 
moͤchte / welcher die verruffene Gelder / zur Muͤntz⸗ Stadt ein⸗ 
lieeffert: Solte ſich aber ein Verluſt dabey befinden / haͤtte der 


buſlich erachtet / bag ſolcher 





—— — ERR - 
LI um 
" 


E UNENDP — up. cm —— — 


ZECELGEL EA WA —— 95 — 


| — 
APPENDIXx.. 2 
æeinliefferende Stand dem Muͤntz⸗ Herrn ben Abgang ent ve⸗ 
der pro condigao zu erſetzzen / oder ad jyiftum prexium mit demſeb⸗ 
be barauffabgurebnentotegSadwuwis o 00 0o 
^ add sefiüt weitere Glorfendüber die in Krafft bes Nurn⸗ 
bergiſchen Abſchieds unb beygefuͤgten fien D. 
verſchlagene acht Sorten Guloner zu verruffen / bae zeiget 
beygefuůgtes mit Lir. C. ignittes Mandaemit mehrerm / nãh⸗ 
meñtlich aber fo viel / daß die nach dem allergnaͤdigſt emanirten 
poorer Edi do Annons7s. .atifigemiingte S ürftt. 
—— ei i Sachſen Weimariſche / Brandenburz 
Dunbol te 7 Biſchoffl. Lubeckiſ Anhaltiſche unter — | 
Carl Wilheim Gepraͤg aufigangen/ bann alfe vorund nach 
erſtberuͤhr ten Kdica auf geyragte Oettingiſche ingleichen ale 
Quedlinburgiſche / Graͤffl. Montfortiſ. Schwartzenburgiſche/ 
Saynſche / nud Wittenſteimiſche / —— e / allerſeits 
ganßz und hulbe Guldner uit and nebenſt xad) ſpeciſicit⸗ 
tengertogern Sorten / in termind fbit pündo-fecundo auis 
fübrlid) gemeldet worden / guͤntzlich verbotten unb abgetban - 
ſeyn ſolien / als die Brandenburgiſche Onoltzbachiſche Funff⸗ 
xard Sechs und ore» Kreutzer nicht rotniger 7 die Mont⸗ 
ortiſ. Fuggeriſch und Reuſſenplauiſche z. Kreutzer / dann die 
Dettingiſche 6. anb 5. v. afleó vd) vermoͤg obangezogenen 
Muͤntz⸗ Mandats.tmb paran gefügten Schemacis , alle ubrigt 
aber / und in vorangezogenenSeßemate Lit.C.nicht berüfrte. 
gants unb halbe Suldner as n5 und3. Kreutzer / ſollen untee ' 
ber Clas, ber Abgewurdigten ſtehen - / und ſo viel die gantze 
und halbe Guldner betrifft / go undr5. Kr. die folgende geri⸗ 
gere Sorten aber auff ein Sechtel weniger / dann dey ihren 
Dorian voͤlligen Valor;genbtrimen werden. Wie hoch / und in 
f fijo DA — verruffene Cari aes * O⸗ 
brigkeit gegen Folglaſſungan der er guter Gelder / anzunehmen / 
und —— aud, wie ſich ber Unterthan hiebey yu con⸗ 
portiren / und was maſſen er hy. alles Drivat/eSdmiigme | 
" $ü un 


.* 








. i 


^-r$ — $5 $5 APPENDIX 
tib Abtredens iu entbalten babe / das iſt bey der H 
f weitlaͤufftig an und außgefuͤhret worden bati Sénat 
——— d ohne alle ſonſt uum Schaden / 
fion, p" herkommende difformiát nadariena 
werden | "EE ? E x E 
Anlangend nun ad a. die fuͤr fett imb aum 9fnfang aufz 
munzen ſtehende gute Reichs⸗Ordnungs maͤſſige Sorte 
in was fuͤr einen quanto æquali dieſelbe befteben ſollen babat — | 
man ſich dahin vereinbahret / daß noch vor Verſtreichung 
des zwey Monatlichen Abwuͤrdig «unb 93erruffungs - Ter- 
mins von Det drey Correſpondirenden Craiß wegen zwey hun⸗ 
dert tauſend Thaler / an grob und geringern Reichs Sorten/ 
unb Schiedmuͤntzen außgepraͤgt / unb dabey jeben Gtano 
frey und ju belteben geſtellet werden ſolle / was er nach Tot» 
durfft unb Beſchaffenheit ſeiner Land / an groͤbern / und wie 
viel Er an Schledmuntzen außgehen au. laffen für qut befinz 
benmodyte ; Und dieweiln ſich / dißmahln auf vorarfteltem 
inſtructions mangel nicht zuvergleichen geweſt / fofeviel jeder 
Craiß unb Stand in ſpecie an Außmüntzung obgemeidter 
200000. Thaler zu articipiren haͤtte / ſo iſt ingegen veranlaſſt 
worden / daß die Loͤbl. C'raif Directoria fid imer ben nechſten 










vilierzehen Tagena dato Receflus sum Hochfuͤrſtl. Bambergit 


Dire&orio erflaͤhren moͤchten / tae ſie und ihre Herren Mi⸗ 
Staͤnd / angrob⸗ und kleinern Muͤntzen / von vorbeſagten 
. 200900. Thalern in præfato termino, außzumůntzen / eor no⸗ 
thigund thunlich — alles allein su bem —— 
damit bet lieferende Unterthan / wegen Dargebungder £Dere- 

ruffenen / andere gute gerechte Gelder / ohn lich erhe⸗ 
ben / ſeinen Nutzen damit ſchaffen / und dadurch Handel unb 
Wandel / ſamt ber verruffenen Sorten / Limbfd)meig « unt» 
Umbpraͤgung fo mehr maturirt / und befoͤrdertwerden móge/- 
afalfen famentliie mit dem Muͤntz⸗Kegal oerfebenebobe- 
unb andere Staͤnde Krafft dieſes angelegentlich zu erinnern 
belicbet worden / bey den Ihrigen bít —— Verfuͤ⸗ 






eut lan Donde 


i 


AA wb€ ACUR wL.cURocAÀ —- — — 


APPENDIE ay 
— ja mát pet) un 


falíd) Uc fone eb a Og fort» unb 
chi —— aber / auſſer ſchaͤdlicher dons | 
rung mit beſſern Sorten / gelaſſen werden moͤge. Linb greco 
ít Muͤngmeiſter unb P oarbtint / bey denen beredbtiaten 
———5 —5— ernſtlich angrtvidtntoerben fo en / 
bag fc Wochentlich eine ordentliche Liſtam, ber von dieſen oder 
jmean Stand zum —E gelieferten € Summen und 
Sorten / in ſpecie ihrer Muͤntz· Herrſchafft uͤberreichen / unb 
dieſe furere p bee Craiſes le in einſchicken / jene aber / 
— 23* — / oU Lt nabmentlic — — 
d e en 
——— —— — — " 
gu | unb fic dahin ruͤckli en 
hiermit mehrmahln erinnert. Damit auch dieſes nit 
q Werck / umb ſo nachdruckſamer beforbert voerben moͤge / 






hat man Abſchiedsmaͤſſig beliebt / daß jedes Craiß außſchrei⸗ 


ai rod Md ibre Herreñ Mitt⸗Staͤnde beweglich erinnern 









ffene / und ſolcher maſſen jut anb gebrachte 
if « Corten auff bas eft ehiſt / —— — móglid)/ 
an bít berechtigte Muͤntz⸗Staͤdte / si uͤbermachen / und bier: 
unter a keine Zeit zu verliehren. Und demnach an kuͤn 
richtig⸗ und R er Außmuͤntzung der ſo wohln too 
* —— aud) toicbleberige defe&tus inblic | 
giri auógerottet — Loro eo. 
aut unb uch zu der Serm AP in 
be (obef tet —— — ſeyn erachtet / den Halt der 
Guldnen und Silbern grob und kleinern Sorten / alich wie⸗ 
viel Stuck eines jeden S rements auf die rauhe M Maxck Coͤlniſch 
— ——— 
| 1 ber Ducaten auff c ü 
Coln.gehen 7. Stuck / und anfeínem Gold —— Graͤn / 
bann. Órin fein Silber halten / Qiungeriobn hievon y 
g ài 







t ALPPENDIA i 
Atiff dieſemne Rat. Bey bem Goldgulden —— Sfurck 
auff die rauhe Marck gehen / und an ord fein halten / 18. Ka⸗ 
raihs. Graͤn / an Silber 3. Karath 8. Graͤn / und an Kipffer 
Karathio. Graͤn / Muͤntzerlohn vonder feinen Marck; ſi 
| Gantze Reichs⸗ x baler ſollen atif die raube Marck geben 
8. &stud/palbet 16. Vierthel ꝛcund der A rici tud fob 
c halten durchaus anfein z4.Potb 4.&rà 
Der Gulden⸗Thaler gehen auff die mt Mard Gófn. 
4. und ein halb Stuck / und der balben rs. Stuck / halten * 
14. 0tb/:6. Graͤn / Muͤntzerlohn bon ber feinen MWarck vorle⸗ 
| beber Sorten ao. — — 
Der Sechs p 3tbenauff bie ratk Sand St: 
6t) —— — Muͤntzerlohn 45. Kr. 
E Der Batzenge chen ain ratu cantica Off 
ten an feín8.gotb. Muͤntzerlohn ⸗45. PA | 
Groſchen / gehen auff die rauhe Marck tut /balten 
auchs Loth fein. Muͤntzerlohn von Der feinen Marck f. 
| Salbe Batzen geben auff bie rauhe Coͤln. Marck 19972, 
euet /paliq; Lothfein. Muntetlohni. ſ. pon der "- 


Kreutzer / gehen auff die riu Marck 125.5. Palten. an 
fein g.gotb. Muͤntzerlohn. fl. zo. kr. 

Dreyer / gehen auff die rauhe lard o. St halten 4. 
unb ein halb Loth. Muͤntzerlohn 1.fl5o.fr.. 

Zweyer / kommen auf die rauhe Marck s7o. Studia. 


balten 4. Loth. 
ren eflet geben auf die rauhe Marck 545. Stud pat 


tenanfeinbrittbalb Loth. 
Pfenning / gehen auff die rauhe Marck zo, Stud / bal» 


ten an feinz Loth. 
Von dieſen PA (esten Sorten / ift Wuntzetlohn ton 


| INN Marck2. flo ;o.fr. 
. fir 





CEER I3 UHHE — CUNEO Ge 


2 


$yierauff num. iſt man ad s; indemuifationis ebtinendar 
geſchritten / unb dahin abſchluͤſſg toerben. / daß es 
tztern Nuͤrnbergiſchen mimis Probarions 9(bftbieb: 
r gelaſſen / —— —— amnificatorum. , und 
unnificanitn mehrer Sicherheit und Richtigkeit / aud zu⸗ 
De imt Gegenfail / (onftaubefabren habender 
Klagen / Irrung und Weiterungen folgende Ordnung ge⸗ 
falten werden ſolle: Und zwar bat man ãllervorderiſt noͤthig 
zuſeyn erachtet / den jenigen Churfuͤrſten / Fuͤrſten und Staͤn⸗ 
ben Deren Wuͤnten verruffen / oder abgewuͤrdigt worden / 
obwoln denſelben oermittel(t: Der. gemeinen Reichs Dictacur, 










ohne dem behoͤrige notification, nechſtens beſchehen wird / je 


dannoch zum Uberfluß / eon gemeinemConvenisfoegen / ut 
Lic. D. davon zeitlich Nachricht zugeben / und die ſelbe mithin 
uerinnern /; daß ſie jemand der Ihrigen / zu denen der drey 
Db[..Correfoondirenben Craiſen /berechtigten Muntz⸗ Staͤd⸗ 
ten / nahmentlich aber / Wuͤrtzburg / Schwabach / Wertheim 
unb. Nuͤrnberg / deß Fraͤnckiſchen Munchen / Saltzburgund 
Regenſpurg / deß Bahriſchen Studgart / Baden / Tetnang 
unb Augſpuͤrg / deß Schwaͤbiſchen Craiſes / inner den nechſten 
vier Woͤchen / abfertigen / und entweder / ſolche ihre verruffen ⸗ 
unb abgewuͤrdigte Gelder gegen Auß zahlung anderer guten. 
Reichsguidigen Sorten // wieder erheben / unb einwechſeln / 
oder aber ber Abzehlung beywohnen / und ſo bann gewaͤrtig 
(eon ſollen / daß die ſolcher Dingen und in Beyſeyn ihrer hierzu 


Bevolnnachtigten vorgeſchoſſenen Gelder / darauff in digd. — 


gebracht / verſchmeltzt / und umbgepraͤgt werden / unter den 
von Convents wegen weiter nommenen Verlaß /daß im 
Fall / vor hoch und wolermeldte Staͤnde / gegen Verhoffen 
niemanden / an bit beſagte Muͤntze Stellen / veror dnen / und be ⸗ 
volimaͤchtigen wurden / alsdann bic oerrüffen: obtr abgewuͤr⸗ 
digte Geider / durch jedes Muͤntz Orts verpflichteten Muntz⸗ 
meiſter / coram Notario & teſtibus ew / die befindende 
Sorten (pecificirt/jebe beſonders angeſetzt / in deren eum. 


cerdo N 
. ; 


" Àe 
V 
* 


al APPENDIX | 
wart (n Tigel geworffen / umbgeſchmeltzt / unb daruͤber In. 
ſtrumenta gefertigt / welche fo fort pro pleniſſima probarione 
gehalten / und daraus der / denen aamnißcirten Staͤnden juge 
ſtandene Verluſt und Abgang / alleinig liquidirt, fuͤrters aber 
und da ble refuſion des erlittenen Schadens y nicht erfolgen 
wolte / auff bloſſe Vorzeigung derſelben / durch die außſchre 
bende Fuͤrſten deßſenigen Craiſes / in welchen ber ſtatus damnif. 
cans geſeſſen / auff die ndemnitaͤt / unb billige Schadens Erſe⸗ 
g / in Krafft deß Reichs Abſchieds de Anno i570. 8. da aber 
emanbaic. 127. uUnd Deputations- Abſchieds de Anno 1571. 5. 
darneben ſollerc. epequirtioerben ſolle. t 


Nachdeme nun auch bepfo bevorſtehenden Um⸗ und Auß⸗ 
muͤntzungs⸗Werck / bit hohe Nothdurfft erfordern tvill / die in 
denen Craiſen annoch en ben. Muͤntzmeiſter tmb 
Wardeinen mít geroonliben Pflichten su belegen / unb fic 
hierdurch ihrer d reu (o mehrers zu verſichern: als iſt ad e. ge: 
ſchloſſen und beliebt worden / daß es zwar damit / bey dem 
Traiß uͤblichen Herkommen / Krafft deſſen vorerwehnte bey⸗ 
derley Muͤntzbediente coram conventibus cxaminirt, approbirt, 
unb barauff hin verpflichtet worden / billich zulaſſen: Nach 
demmaln aber vor jetzt und bey nunmehr bald vorſeyenden 
Außmuͤntzungen / die Gefahr auffm Verzug / und damit die 
Beyſorg waltet / daß auf den Fall zuruͤck bleibender Verpflich⸗ 
tung / dem publico mehrmaln zum Schaden / unb Nachtheil 

ehandelt werden doͤrffte: Als hat man ſich uͤber ſolchen Pats 
ahin verglichen / daß von jedes Craiſes Directorio, und deſſen 
gum Muͤntz · robations-Weſen / mit deputirten Stand ((alvà 
tamenCirculorum antiquà obſervantia) diejenige Muͤntzmeiſter 
. 4inb Wardein / fo fid) dermaln unverpflichtet befinben / in oit 
Pflicht genommen / vorhero aber durch jedes Craiſes General- 
unb Special- Wardein / wann anderſt der letztgemeldte ver⸗ 

pflichtet iſt / examinirt / und auff wol befinden / approbirtfoerben 
pli. Wann aber diejenige Muͤntz⸗ Stadt / ſo den Hie 
pnicbten 


— 


" afdyien Maͤngme 


COAPPENDIÉI. | 244 
iſter und Examine præſentirt / mit keinm 


Fall fuͤr gut erachtet / das examen ſambt ber Verpflichtung / 


uin Wardein verftben waͤre; €0bat man auff ſolchen 
0 lang anfteben gu laffen / big bie Herrſchafft ſolcher Muͤntz⸗ 


. Citattbae jenige / was deroſelben / wegen ordentlicher Beſtel⸗ 
lung eines ſpecial Wardeins zu —— obgelegen ſeyn will / 
er Gebuͤhr nachbeobachtet ba 


en werde / geſtalten ſie ſich da⸗ 
mit keines wegs zuſaͤumen / ſondern dem gemeinen Weſen zu 
lieb / ſo viel immer moͤglich / zu befoͤrdern / ohnſchwer fallen laſ⸗ 


ſen wird. Und weiln man bey dißmahligen Convent, die vo⸗ 


rige Muͤntzmeiſters Pflicht / ut Lic E. in etwas verbeſſert / ſo foL 
[e dieſelbe nicht allein ſuͤrterhin bey gemeinen Conventen ge 
braucht / ſondern auch die bereits vor deſſen verpflichtete 
WMuͤntzmeiſter / von jeden Herrn der Muͤntz⸗Stadt / damitbe⸗ 
leget / und ob es alſo rex en / bep nedftfünfftigen Convent 
angezeigtwerden. Und dieſes alles / ſoviel die in Propofition 
und Umbfrag geſtellte ſechs Haubt⸗quæſtiones hetrifft. Auſſer 
deren aber bat man alf das jeníge / was zu Unterbrechung 
der lobl. Reichs Muͤntz⸗Ordnungen / bißherig hochſchaͤdlichert 
Crfabrung nad) / von einigen vortheilhafftig unb unverant⸗ 
foortíid:r Weiſe zu pra&iciren fid) unterſtanden / unb Krafft 
nechſtvoriger beeder Augſpurger / und Muͤrnberger⸗Muͤntz· 
ſchluͤſſen / dänn des von22. Junii lauffenden Jahrs ergange⸗ 
nen Reichs⸗Gutachtens / abzuſtellen und zu verbieten fuͤrgut 
angeſehdn worden / hiemit nochmaln Grenftfid)inhibiren; unb. 
iet per generalia wiederholen tooflen ; Intpecie aber / ba 
terbín/alle Seen Muͤntz⸗Staͤtt / obneínig ferners Nach⸗ 
ſehen abgeſchafft / und von denen außſchreibenden Fuͤrſten ge⸗ 
naue Obſicht darauff gehalten / aud) dargegen exccuriveè ver⸗ 
fahren / fein amodyr - tmb Verpachtungen ber gerechten 






Muüuntz⸗Staͤt wenter gelitten / die Verpflichtung der Muͤntz⸗ 


t 
meiſter / und ſpecial Wardeinen ſobald deren einer su Dienſten 
angenommen wird / auff die vorangezogener maſſen / jetzo oer, 
beſſerte formulám Juramenti, beſtaͤndig beobachtet / den Gold⸗ 
ſchmieden / Tratziehern / Gold uno Sllberſchlagern / 9Dofa: 

| miienfi. 


241 E APPENDIY. J I 9 
mentirern / und dergleichen ad Luxum dienenden / dem publice: 
——z— Leuthen ein dermahliges Giel/umfer meb-. 
reri Obrigteitlichen Ernſtund Nachdruck gritedt / und . 
nen das Muͤntzbrechen ey hoher Straff ferner nidyt aetate 
tet / die Muůntz · robations Convent in. terminis confucris, febre 
maléfortgefegt / unb mittelſt beren affe nach und nad cin» 
—— bcr perpipay Me bedpem/ ung abarfteüt hwas 
man von bee drey loͤbl. Craiß wegen / jetzt Und voriger maien / 
darwider heilſamblich ſtatuirt / ín fortwehrender —— 
und obſervanz erhalten werden ſoſſe. 


Als min hierauff ferner torfommen, teas maſſen 
fub dato 22. 12. Decemb. 1679. von der drey Fraß e 
gen / im Druck ausgelaſſene / bie —— der ge⸗ 
rechten Sorten in· unb auſſer des Roͤm Reichs Ceur-. 
ſchen: in andere frembde Lande betreffende mandac- 
in deme heſchwehren / daß ihnen hierdurch gleich ſanrver 
Betten ſeye ^ von einer Stadt und Orch Teutſchen 
Lands / in das andere / bie gu ihren alleimgen Kauff 
flag / und Guterhandel behuffige Gelder zuführen; 
Eoo Dat man furgut und billig befunden / damit bie den 
gemeinem Weſen ſehr angelegene Commercien nicht 
gehemet werden / vorerwehntes Mandat utl. F. pro in- 
terim zu erklaͤren / und au erlaͤutern / und zu ſewol der 
Herrſchafft / und ber Zol id Mautbeambren/ als auch 
bet Handels⸗Leuth / allerſeitiger Nachricht / in Oruc 
anderwerts ausgehen zu laſſen. Und obwohln bey dem 
| B. oubetg unb Nuͤrnberg vorgeweſenen festen 
tt6-Probations Taͤgen / ſich eines: Schematis ver. 
Achen worden / in was /alor bie ſo in als ansl andiſche 











— 


^" APPENDIX. 


grobe Gio. und Silber Sorten atgeben/ und site 


mem, So hat es —— — weiln die tot: 


e calculati aler 3 o6, ft. 
—— ier Enn MP SABE ARIA 
anpatat de anderweite Außrechnung / 


——* —“— geaͤndert / und das Schema dar⸗ 


auff eingericht. 


C-— ·· — — 
i 


2t rer Urkunddeſſenit gegenwertiger Recefs 

m » ———— Jedem Loͤblichen Greof ein 
ugeſtellt / auch Ihrer Kayſerl. Majeſtaͤt / und 
urfüirft, Gnaden urb Durihlaucht. zu 
Sachſen davon Abſchrifften communi. 
citt, bamrift bes deli. ichs Stadt Augſpurg anwe⸗ 






ſenden Depurtirten / di ſen ſambt den Schluͤſſeln 


aageſtollt worden· 
So gegeben und geſchehen/ in des Heiligen Reichs 


Stadt —— 28. 18ſten Monatstag Julu / 


IEintauſend / Sechshundert und Achtzigſten Jahr. 
CES) (£5) ) (TIAS.) 
Von wegen dez A868 Franckiſchen 


Crayßes. 
Ioh, Matth. Leuchtner Lic. 0 
Magnus Fetzer D; Reipub Norinbergenfis | 
ConflariusSeniok. 
Seb. 


— 
Seb. part. 
er obtas Wenhafen D. Rei mbi 
. Norinb. Confil, 


Von wegen Es * Boy 


an Wampe 
opm dot —5 — Gruͤnw ald. 
Matthias Kaſpis / cum proteſtatione ſolitam. 
Ruprecht Schorer. 
Gorg Chriſtoph Hanſeman. 


Von wegen e Loͤbl. Schwaͤbiſ. 


cob drich Ruͤhle. 
——— im — 


einrich Backmeiſt EE 
| pn D. am - 


M" 





finie dite 
E und —— 
Srgeſiung 
Mayn Strohms / 


Weha Za de 3 : fie Jahrs am hoch- 


Wobey mit —— /. foaé in mebr bann 
Tauſend Jahren Der tor groſſe Waſſer⸗ Fli nicht 
allein auß oem Maijn⸗ fónbern aud) auf andern na uno feri 
von hier /in Europa gelegenen Stroͤhmen / entſtanden 
was fit theils vor Schaͤden an enfin unb Diebe] a 
Slaͤdten /K Saufmate Wahren Dorf oni i 
Feldern / Waͤldern / Wein⸗Bergen / und 
anderm mehr / gethan. 


- elis durch glaubhaffte Geſchicht Schreiber / 
der N aio elt ur Erinnerung auffgeſetzt. ] 
Anijetzo aber auffs kuͤrtzeſte zuſammen getragen / vor ein und 

anderm / der es zu einer Warnung wil — ich beyk 
dergleichen Waſſers. Noͤthen (ble aber der barmhertzige GOtt von der Chri 
feitén Gnaden abwenden wolle / hey Zeiten vorſehen / unb nicht gebencfen moge / 
es werde keine Noth haben / ſondern vielmehr ſich dieſe von dem lieben Gott | 
verhaͤngte graitfame Waſſer⸗ Studien / Laffen ein Denck⸗ Zeichen 
ſeyn⸗ and ſein und der ſcinigen Leib und Gut / ſo vie 
moglich an ſichern Ort briingen. 5. 


EN Los 
$i 79m 











CWNPO Oc o— c9. 


$o ^ APPENDIX 
An ben Leſer. 





rſchliche Verhaͤngnuͤß / das Gewaͤſſer deß Mahn 
WEStrohms / (id) fo ſchroͤcklich ín btefige Stadt Franck 
furt / und faſt alle Gaſſen / Keller und Haͤuſer / zugeſchweigen 
aller niedrig⸗· gelegenen Dorffſchafften / bít fo wol ober» ale 
unterhalb dieſer Stadt am Mayn liegen / zu maͤnnglchs 
Erſchroͤcken und Weheklagen / ergoſſen / daß auch bae Ge⸗ 
waͤſſer vom Fahr⸗Thor an/ bif faſt an die Engel⸗Lipotheck / 


yo: einige Tage ber / durch deß lieben Gottes tme: 





unter ben neuen Kraͤmen / gangen; — anderer 


in der Stadt zimlich bod» gelegenen Herter unb Gaſſen / daß 
ſchwerlich ein Menſch inorefer Stadt wird ſeyn / welchem der⸗ 
gleichen geſchwinde Auffſchwoͤllurg deß Mayn⸗ Strohms 
wird bekannt ſeyn: Co gibt es bier Aniaß und Segerhen 
kuͤrtzlich und mit wenigen Worten einiger anderer Waſfer⸗ 
lutben zu gedencken / die von mehr bann Tauſend Jahren / 
B zu dieſer jetzigen Zeit / nicht allein dieſe qute Stadt und 
Land / ſondern auch die benachbarte und weit entlegene Fůr⸗ 
ſtenthuͤmer / Herrſchafften / Staͤdte unb Doͤrffer / betroffen. 
Wie dann ſolche denckwuͤrdige Waſſer⸗ Fluthen von 


unterſchiedlichen beruͤhmten / auch mehrentheils hierinnen be⸗ 


nabmten glaubhafftigen Hiftoricisumb Geſchicht⸗Schreibern 
bet Nach ·Welt zum Angedenck weitlaͤufftig verzeichnet wor⸗ 
mid bud Kuͤrtze MA mur —— F mo — 
r nen Jenigen zu Di we achte 
Schrifften nicht babe nadyfolgenbe eR [ rniitgetbeilet/ 
und wie ſolche Ergieſſungen bee Waſſer / der Jahr SabtG pri 
fti nach / fid) begeben haben / erzehlet werden. 
Als nemlich: Nach ber Geburt unſers HErrn Chriſti 
127. Im 7. Jahr deß Roͤm Kayſers Mauritü / den letzten 
Octob. iff bít t an etlichen Orten uͤber die Stadtmauren 
u Romgangen. In Italien iſt groſſe Theurung erfolget / und 
fich anftben r/al$batten bie Elementa animer 
verbunden / die Stadt Rom ín grumb zu oerberben, Das Feld 
ift uͤberal in Italien mit Waſſer ———— 


APPÉENDIX' OajK 
bait verfloſſen / finb bie Aecker ool Schlams blieben. 
Darauffiſt ein Sterben erfolget / darinn viel tauſend Men⸗ 
(den in wenig Tagen dahm gefallen. Nauclerus | 

690, Den t. Novem. íft in den Vened⸗ unb Liguriſchen 
Grángen/ eine ſolche groſſe Waſſer⸗Fluth geweſen / deßgleichẽ 
nad) ben Zeiten Noe micht geſehen worden / bag viel Menſchen 
unb Viehe umbkommen. Der Fluß Atheſits bat fib alfo er⸗ 


goſſen / daß die Mauren an der Stadt Verona theils eingefal⸗ 


Jen. Hierauff bat es alſo gedonnert unb geblitzet / als wann eg 
mitten im Sommer waͤre. Die Tyber 4u Rom ift fo febr 
wachſen / daß bas 2Bafftr über bie Stadt⸗Mauren hinein 


Neoſſen / und viel Gaſſen darinn erfuͤllet / es ift auch durch einen 


Abſchuß deß Waſſers ein ſehr groſſer Drach / mit einer groſſen 
Menge Schlangen / durch bie Stadt gefabre / biß mitten ins 
Meer. Auff ſolche Ergieſſun Oct (fteine jaͤm̃erliche 
Peſtilentz etfolget / bie das Volck fe haͤuffig hingeriſſen ba$ 
af einer tebr groſſen Menge wenig uͤberblieben ſind. Lyco- 
ſihenes de Prodigiis. - | 
791. Iſt die Tyber gu Rom ſo groß geweſen / baB ſie das 






Thor / ᷣiamneam genant/ ín Grund eingeriſſen / und die Bruͤ⸗ 


(ft Antonini Pii, neben anbern herrlichen Gebaͤuen unb Zier⸗ 
tatben der Stadt weggefuͤhret. Platina in vita Adriani. 

87 6. 20. yunit/bat man / etliche Nacht nacheinander / eb 
nen feuer rothen ſchroͤcklichen Cometen geſehen / darauf roſ⸗ 
(e Gewaͤſſer im Heu⸗Monat erfofget/bie tn adyfen unb i» 
ringen / an ber Saal unb Unſtrut treflichen Schaden gethan. 
A. Sachſen ift ein Wolcken⸗Bruch gefallen / unb bat (n bet. 

act das Waſſer cin Dorff Aſchenbrunn(alſo nennets Aven- 
tinus)mit allen Gebaͤuen / Kirchen / Scheuren / Staͤllen / Men⸗ 
ſchen und Viehe / Gaͤrten und Baͤumen / ſo rein hinweg gefuͤh⸗ 
ret / daß man deß Morgens nicht hat ſehen koͤnnen / daß jemals 


ein Doͤrff allda geſtanden. 88. Menſchen fino umbkomm 


en / 

die andern ſich wunderbarlich gerettet. Rivander / in der 
Thuͤringiſchen Chronic. MM | | 

1009, den 18. Jan. qu Zeiten Kaͤyſers ar II. iſt ein qs 


LE A PRMD EX. | 
Gewoͤßſſer in Italien entſtanden / welches gantzer 
gewaͤhret / —— Speculum aquaru 
020. —— v obe egierung erſtged. Kueren 

umh bie Sonne cin Regesbogen geſehen worden / dadaurc 
weiſſe Linien hin und Serres guganqen von v 


















Darauff iſt erfolget eine maͤchtige Ergieſſung der Elbe bleig 
Leuten groſſen Schaden gethan. Es iff Quen * * 
Dven kommen / und ſind bit todten C auper allobald vol 
prn geworben, ba man fi sedet. / ſwiche zu beabah A 
neben, Symil/ (t ingefaen eine ſdiche golt Bibl 
Schnee unb Ungewitter / daß man vermeint / es ien ciae 
Suͤndfluthoder der ffr Tas tomen. Darauff if groſſe 


Hungers⸗Noth engcfall —. 5 00 oos 
Vbi$ in den Her hit / ein gro 
aß 38* 









Ae Iſt vom Hſter⸗Tage an / 
Sewaͤßſer gtweſen / dieweiles ohn nter⸗ pi 3b pit 
€ (aat verſchwemmet / daß fie nicht guffwachſen Forte 
nen; Was aber darnach auff den Herbſt geſaͤet worden / hat 


ees auch verderbet. Darauffift ein groſr Mangel an utto: 


vors Viehe md Nahrung vor pie Menſchen erfolget / und ba 
3. gantzer Jahr gewaͤhret / alſo daß Menſchen unb Viehe bang 
fenweiß Hungers geſtorben / daß viel Staͤdtund Doͤrger w 
tmb leer geſtanden. Chron, Polonotum lib. 3- cap. 32. 

n$;. Acht Tage nad) Det. Dautü ſind febr groſſt Dow 
nerwetter mit Blitz umb Schoſſen in Thuͤringen geweſen / daß 
viel Leute gemeynet Hinrmel umb Erden wuͤrden über eine 
—— ————— — 
nes bem andern feine Beichte gethan / in bt Gedancen (ic 
— Sicmüften boc alle ſterben / und wuͤrde der Juͤngſte dag ver⸗ 
handen fcn. Rivander. | - 

Anno Chriſtinzos —s——— poit Mri 
ugefroren unb das Cof angebrochen / ſogroß geweſen/ va 
tr bie stor Bruͤcken⸗Thurne / imb den mebeentbei oer Bruͤ 
cenweggeriſſen / daß auch bey joo. Perſonen / ſo darauff ge. 
ſtanden / ins Waſſer gefallen / und viel ertruncken ſnd. 

a P ) MEE EO, 





EN B4yx. 


— 
* An Almanien / | 
ba leni ETT d que D dap ideae 


s 









tefftttpe bu dabei herge⸗ 
—5* 3 A igt / defſe —— uvo veia pre 
r nicht ge⸗ 

faoc tas /nàd bem fein Brodt mepr zu bekommen pica 
ſen / bic Beute bie Sráuter und Wurtzein auff bem Felde auff 
grabẽ. und den Hunger damit ſtillen niſſen. Chron Pol.La.c.r. 
1322. iſt der Mayn abermahl fo. groß worden / daß er biß 
qm ben Kirchhoff zu Gt. Tatfbolemit gangen / auch vor bert 
oͤmer und in vielen Gaſſen der Stadt arifanben. 

. 158.011 Tage Coſmaͤund Damian/gieng ber Mayn aü 

bít Kirch⸗ Thuͤr zu St. Bartholomaͤi. 

1342. den 20. 21, und 22. Julii /R per Mayn fo hochge⸗ 










| tatem Da vae Waffer ríngé umb Sachſenh auſen berunib 






endt/ unb ſind zu Fr rt alle Gaſſen voller Waſſer 
—— in * irchenetliche Schuh hoch geſtanden / 
daß ein jaͤmmerlich Heulen unb Schreyen unter den Leuten 


geweſen / unb jederman gemeynet / pie Stadt und alles wuͤr⸗ 
bc unlergehen die Srandfurterfaleirten fid) auff bie hoch⸗ 
egent ovffer unb Feider | bic Sachſenhaͤuſer unb Teut⸗ 
—* Herren auff den Muͤhlberg / da machten ſie T Ln uno 


wohneten barunter. — Folgends denez. Julau Jacobs 

Tagum ibat das Waſſer vie Bruͤckund den email famt 
Dci aT die neu⸗erbaute Capell aen Sachſenhau⸗ 

zu / im Grund hinweg gefuͤhrt / big auff 6. Schwitbogen 

— — ſO M d bk Gewalt - Waſſers au 
achenhauſen e c Grube ioo Ehlen lang / 1o. Ehlen tieff 
und 25. Elen breit gemacht / imgleichen bé — pr. 
546.i(t das Gewaͤſſer alfbier fo bod) auffgeſchwollen 
daß man faſt an keinem rt / als auff dem Lieben Frauen⸗ 
Berg / hat drucken gehen koͤnnen. | 
n2. "Vulii fiel eín dcin Woickenbruch zu Gingen/ ener X 






geich Ctabt/ va das Gewaͤſſer die Felder mit der Frucht 


RE eed unb. dira ber Stadt vdermeynten / daß ſie 
elc ertciadn nire | 144. 


- am iS 
a "ga WEIT .^ 
SOC. . 


' ^at APPEN?D IX | | 
: $e 1442 Flohen bít Leute wiederumb auff den LAieben⸗Frau⸗ 

enberg. 27 . 

D s. ben 2 Jul. ſtenge es an gu regnen / unb hielte am tmt 
ſtaͤtigem Regenwetter / biß zur Weinerndte / darvon Wein und 
andere Fruͤchte fauleten und verdorben / darauff greffe Theu⸗ 
rungund Hunger erfolget. Fiuccl. 2 | 

1480, 0t138. Julii / war zu Straßburg eín —— — 
ſer / daß es den Thurn an ber Steinſtraſſen umbfallete/ unb 
manumb bae Kauffhauß / unb in beyden Gaſſen / eon euet 

Brucken bi su ber andern / mit Nachen fuhre / da wurden alit 
Muͤhlen zerriſſen / und konte niemandmahlen / daß aud) kein 
Brodt zu bekommen war. Chron. Hedionis 4. parte, 

155. ben 24. Junii / ward ber Birſeck —5 — fo groh/ 
daß er am Korn⸗ uno Fiſchmarck ein geladen Schiff truge. 
33o0. btt 5. Novemb iſt ein Thamm in Flandern zerriſſe 
unb bat das Waſſer Braband / Holland unb Seelandalſo di- 
berſchwemmet / daß es maͤchtigen groſſen Schaden gethan / am 

Lande / Menſchen und Viehe. Seeland iſt baburd)unmtergan - 

gen / auch iſt in Antorff groſſer Schade geſchehen. Den Scha⸗ 

den achten einige einem Koͤnigreich gleich. Dazumal iſt es um 

Venedig trucken geweſen / und das Meer a Finc. 

ty51. den 14. May (ft in Franckreich cin ſocher Regen ge 

weſen / b bin und wieder burd) bas Gewaͤſſer viel Haͤuſer um⸗ 
geſtuͤrtzt und weggefuͤhrt worden. Beuther. | 

.— t55-btft 10. ^ yan. erbub fid) zu Marpurg an ber Pobine 
ein ſehr groß Gewaͤſſer / welches groſſen Schaden an Menſchen 

imb Vode wu unb zerriſſe in der Nacht zwo groſſe ſteinerve 

ruüͤcken. Saur. 

1558.bert i7. May / iſt in Thuͤringen eim erſchroͤcklich Sewaͤf⸗ 

fe AU ba nidytafícin gantze Doͤrffer mit Menſchen unb 

ite weggefuͤhret / ſondern es hat Gott der HErr eine groſſe 
t an einem ſechswochen⸗Kind ertoiefen/intem das 

Waſſer die Mutter mit dem Kind zugleich weggefuͤhrt / und 

nach der Mutter Todt toas Kind aüffeinem Apffelbaum an 

einem ſchwachen Zweiglein mit den Windeln hangend / nach 

Verlauffung deß Waſſers / geſund gefunden wor den 











| 


! 


a. it ein erfbeodi 





575. deni2. Aug —5 Gewaͤſſer t t Dei | 
fanb unb ín io — n / welches die Bruͤcken / Mauren / 
Scheuren und viel Haͤuſer eingeriſſen / Menſchen und Vie v 
faul umb an elídyca Drtien bít todten Coͤrper auß den 
auff die Baͤume geſchwemmiet bat. Selneccer. 

BLA ben 26. Febr. iſt der Mayn bif an ben fpringenben 


16012, runnen popgn auffgelauffene — hs an bíc S 
brf E drotbaufeé an et Nicolaus Kirch "n" 
1633. ift bet Mayn fo bod) ín bít eu qr t(en/ba /daß man. 
vondem Fahr bif Leonhards⸗Thor mit Nachen durch bie 
M bat v fónnen. 
Pre er auch ſo ogrtedfavbaf bae Saffron bem 
bí&&conbartév bor bít gante :Dudybaf uberior 


— 

Anderer auch groſſen Ergieſſungen deß Maynſtrohmis / 
und der unbeſchreiblichen Schaͤden / ſo wol an Feldern / Ge⸗ 
baͤuen / Mobilien und allerhand Sauffimanné ——⏑⏑—— ge⸗ 
ſchweigen; Als da ſich dieſer Maynſtrohm in denen ren 
1322. — 1651,00 16;8.fo weit in die Gaſſen herein bege- 
ben / daßer theils biß an⸗ auch theils biß oberhalb der Nicolaus⸗ 
— biß an den ſpringenden Brunnen fomnien. 

Was nun bd c Librrgieffung deß Maynſtroms / 
welche ſich ohngefe 13. Januar. dieſes lauffenden 158: (€ 
rszumu Piaf anfeben faffen/ unb alfomit fteter Auf⸗ 
llüng continuirt / b(f ben 17. dieſes deß Nachts umb i. 
t/ ba alfobalbnad) 1:. Libren ber Ruͤckgang deß Waſſers 










19.19. 20. und 2. Jan. gang wieder vonden en zuruͤck 

in den Mayn geſuncken war; ze inet nun Sede 
thig zu (yn / 9 $i Weitlaͤufftigkeit ín Pro etm bateen —— 
—22 —— —— peii 
—— 


Doch der —5— 
Sg willen / die Mt 


— fib in etwas s lieſſe / umb aud) alfo hs: bt/tof be bm 







ipm unb n unb ranbben / « dh mbter 
von dieſer Waſſerfluth 





raum ftofict 


S46 —— — — SEALS E " 
zum Angede ——— — 
—— twas Paler —R panty 


pear ſſer von der Bruͤcken mane —A— 
—— —5 / 9 
ben —— atz / und — ahrg 


UH dtf 
ſſer / von ber ux —* beyder Mee Jag bid am P neue 
63i nwar / unb.a n gieng es die alte Cidyitn unb Boer⸗ 
aß / wie nicht weniger die Saalgaß hindurch / umb de Nico⸗ 
[aues ird) herumb / und uͤber den —— bif oberhalb⸗ 
das Kauff⸗ — von dem F —— eas dj eon bes 
—— t bie 2taud) auf f — 
it An aufigetretten un ga ü 
ben Sormmard nad) bec — 5 — oſt uni Diner bet 
Roͤmer toeg / big es 3u ben Waſſer à —— 
ſtoſſen / gedachtes — ^ S weiter gar en durch 
bit guͤldeñ Federgaß / durch bit B m 
merantz und iiber, irn vorbey a a ———— 
von dar die oͤſiſche Kirche peel / p —5 
"ne n allem dieſen benabitttes Gaſſen Bat a6 
Waſſer ſo hoch daßd PCM Doi af: et. 
— * ——* y 
durch dieſe iu 
——— —— —— — 
zehlichen Untoſten — 78— laͤſt fich hier nicht beſchreiben / 
es iſt obne bas gnugſam au: rbetauren/baf vs mebbalé jn vie. 

. mit groſſen Schaden / tbeilealibereit erfahren / tbeifb aep: 
nou erfabren soerben: 2. Csift vielmehr / cli lieben⸗ 
barmhertzigen Gott mit bußfertigen Hertzen zu bitten / daß te 

une mitfetnerer Straffe volle vergbonen/ nidt aud) ſolehe 

! (tbt ean uns ſtatuiren / wie in dieſer kurtzen 

Beſchreibung au leſen iſt / daß manches Land / Studt tris: 
Dorff / nicht iur allein mit Krieg / Hungers⸗ Noth amo 

lentz pon bem gerechten —— — ſondern viele 

M gar durch Maͤchtliche und —* iftrfoivene" 

. rura fam iren. n/ und in dytet. 

Schlaff / einem fo fielen Fode md " Eel worden. 










































"— UE BL WERDDLENE um oue s———— 


HARANGUE- 
Tees Bloquente & tres tonchanteau | 


|.) AA OY . 
Del | 2E 
GRANDE BRETAGNE, 


fuc lafyle qu'il donne aux pauvres Proteftans 

períecutés qui fc retircnt dans fon Royaumc. 

. Faitéper Monfiur 
RE LOMBARD,: 

A BDEE, "Le de la BA RD 

LONDRES, 

Imprimé, pat [exprés commandement de Sa Majefté- | 

M. -DC. LX XXII. 


7. €inegeipe nnb fr bewegiche ede 


| MEME An den MEM 
Moͤnig it QOroſz⸗Britannien 
Wegen deß Schutzes und Auffenthalts / den 


Grbwarneaserfolgten Droteftirensen / fo ſich in fei 
| oͤnigreich rererirt, gegeben, | , 


tiae e ber for. Andreas Lombard / Prediger ber Zran⸗ 
$9 if ' m ch fn gehalten / 
Und auff ira ben Too be Befehl in den 
AXrud ggeben worden. 
Anß un ing Teutſche uͤberſetzet. 
AM 4C LXXXII. 
. After bell. | st 


— 


Ap | APP 


HARANGUE 


| AU. 
für P afyle qu'il donnc 
aux pauvres Proteítans perſe- 


cutés quife retirent dans 
fon Royaume, 


S1R E, 


En' cítpas moy qui parie, 
quoy quecefoic moy qui 
ite la parole, cen'cft 
pasméme vótre Egliſe Francoi- 
fc de la Savoye, quoi que ce ſoit 
elle qui demande tres humble- 
ment vótre Royale Audience. 
C' ef, SIR E, une Sainte Colo- 
nie dc Proteftans. de France, 
que la tempeſte jette tous les 
Jouts dans vos Ports :ce font 
des Iſraelites qui. traveríent la 
mer pourfe retireren Canaan ; 
ce font des marchands de 
r dequi vendent tout ce 
qu'ils. ont' pout la. perle de 
grandprix , & qui cherchent 
dags vos Royaumes le Royau- 
me descieux ; ce fonc eux, SI- 
RE,c'cft méme en quelque 
facon toutlc monde Reformẽ 


reden / die gantze Refor mirte 


ENDIX '- 


An ben Koͤnig / 


Wegen deß Auffenthalts/ 


den Ct ben arme verfol⸗ 


cen Proteſtirenden 
n * e 
rirt, gegeben. 
S IR E, 


Chbin es nicht / ſo da ve 

det / wiewol ich berjenige 

c bin/fo bas 2:3: fuͤhret 

fo iſts aud) nidt bít Frantzo⸗ 
ſiſche Kirch zu Lavoye, wiewol 
ficbiefenige ift ^ fo in tieffeſter 
Demuth umb C. Ma⸗. Koͤn. 
Audientʒ anſuchet. Dieſe iſt⸗ 
Sire, eine H. Pflantzſtadt be 







Proteſtirendẽ auß Fraͤckreich / 


welche das ſtuͤrmende Unge⸗ 
witter taͤglich in Dero Haͤven 
treibet. Dieſe ſind die Iraeli⸗ 
ten / welche mitten durch das 
Meer gehen / damit ſie in das 
Land C axaan eingehen moͤ⸗ 
gm: Dieſe ſind die Kauffleu⸗ 
tbeín beri Evangelio / welche 
alles / was ſie haben / umb die 
koſtbahre Perle verkauffen / 
und in E. Majeſt. Koͤnigreich 
bas Hinmelreich ſuchen? Die⸗ 
fe ſind es / Sire, ja cé iſts / alſo zu 


— — — 


— — —— 
—— — — — 


| 
| 
| 
| 
| 


0l APPENDIX 
qui s'explique au Jour d' hui 


par mabouche, & ma bouche 


n'eft, pourainfydire,, que 


T ccho deleur yoix. 


' Lesvoici, SIRE , ennétre 
ríonne qui vienpent avec 


vótre Declaration à la main, 


fc prefenter devant lrône Aa- 
gufte d'ou ellecftecmané , & 
comme vótre MATEST E a 
prononcé en termes expres 


qu'ellefe fait un poinct d' hon- 


neur & de conſcience de leur 


fairc du bien, ils ſe font auſſy un 
poinct de conſcience & d'hon- 
neur de venir baiſer fes mains 


- facrées qui les efujent de leuc 


4 


haufrage , &quileurfontune 


. feurce continuelle de benedi- 


ctions & de graccęs. 


lis rggardent , SIRÉE, certe 


n myſtericuſe declaration don- 


néc cn lcurfaveur,comme un 
phenomene admirable aux 


152 - 
Kirch / welche anheut durch 
meinen Mund das Wort 
thut / und mein Mund iſt / ſo 
zureden / nichts anders / als 
tín Echo und Wideryhall ihrer 
Stimmen. j ic 
Dieſe erſcheinen unter mei⸗ 
ner Perſon vor dem hohen 
Thron / auf welchen E. Mafj. 
iſt erhoben worden / mit der 
von Ihro egrbeen Declara- 
tion nb Crflabrung ig ber 
Hand; unb gleich tpie fid) E. 
93aj. mit außdruͤckl. Worten 
bat eetnebutenia 
es Ihro fuͤr eíne Cbre/ufíeine —- - 
ibrem Cbriftl. Gewiſſen gts . 
emende eade balte/ inen 
tes ju erweiſen / alſo hal⸗ 
te ſie es hinwiederumb fuͤr ei⸗ 
tit Med /: uno. 
chſte Ehre / Dero geheiligte 
aͤnde / welche ſie auß dem 
chifbruch reiſſen / und ihnen 
an ſtatt einer unauffhoͤrlichen 





Segens⸗ und Gnaber Quelle 
finb/auti 


Jn. 
Sie betrachten dieſe Oo 


heimnuͤß⸗volle / zu ihrem Be⸗ 


ſten gegebene Declaration, 
als ein —*— ber Goͤttl. Pro- 
videntz und Voꝛſehung / und / 
damit ich mich dieſes Worts 
bediene / fuͤr ein vor den Augen 

|^ $i bet 


⸗ 


af 
yeux de ł Egliíe, & du monde 
- zaémc. | 


| rEgiſo ediſe admire com- 
mel'efic&d'une pietẽ extra- 


ttaordinaite, & le monde 


cionné la confidere commcla 
produdion d'une prudence 
confumméc. Oncícoute en 
tous lieuxcot Oracle de vótre. 
MAJEST E,onla ditenGath, 
cla public en Aícalom, & les 
ſept montagnes retentifſent du 
. brui& qui s' en fait pat tout. 
Leslslesenfrapent des mains 
& lecontinent refpond aux. Iſ- 
les. Tout lc monde en parle 
hprs ceux à qui une Declara- 


ian frpleinc dc zele pour. lc. 


nom Proteſtant, oftc à jamais 
tout pretexte de patlert, & 
qu'ellecondamneáun filence 
e&esucl. 


| A-EFE NDIX. 


bec Kirchen / und der aut 
Welt wunder wurdi p 


wunderwiir inb 
Luff t er ſcheinendes Zeichen. 
Die hierduch erbauete Lirch 
verwundert ſich daruͤber / als 
tibtr eine ungemeine Gottes⸗ 
forcht / und die erſtaunete 
Welt betrachtet dieſabe alg 
ein von Dero hohen und vo 
kommen Werſtand herruͤh 
rendes Ding. Man hoͤret an 
alien Omten dieſen von E. Ma⸗ 
—— 
pruch / hiervon au 
Gath / ———— 
ſelben zu Aſcalon / und die ſie⸗ 
ben Berge erſchallen von dem 
Geruͤchte / fo (id tiberall hiex⸗ 
vonaußbreitet. Die 


frolocken mit om Haͤnden / ui 


das feſte Land gibt ihnen Ant⸗ 
wort. Die gantze Welt redet 
hiervon / außgenommen dieje⸗ 
nige / denen eme für ben Prote- 
ſtirenden Nahmen und Reli⸗ 
qíon (o Eyfer⸗ volle Declaca- 


 . tionaflen Borwand gir rebos 


auff immer ant ewig berenv 


wn / imb (burn citt ewiges 


. WX entends méme defa 
gat avance les voix & les ap- 
plaudifemens dc P equicablc 
poſteritẽᷣ, & cef ansdoute 


Stillſchweigen auferleget Dat. 

Mich důneket / ich hoͤre bo 
reits zum Voraus die frolo⸗ 
ckende Stimmen ber Billich⸗ 


keit⸗ liebenden Poſteritãt umb 
Rach⸗ 





— 


^ RED. 


WR CN. NUES m —— — — — — — 


— 


AMPKRND I X.- 


—— i & dela 
benpncpalitique & dela bonpe 
eonícicpce;fera.Ggalement cor 
Iclyá:Sdans)esaunalesdu fé: 
ele & dans les anpales de !' E- 

ife. "Cet Oracle de vtre 

íAJ.EST E fera deux fois 
denalhiflpire,cefmoin de fafa- 


 gsfinditcknoimds fapicre.Qn 


y verra parodine ayec& la vertü 
humainc,& la verru Dovine, & 
Fonferaenpainc dcjuger quiy 


. brille dvantage, oule Monar- 
| "dii le. Defenfeur dc la 
oy. ^ 


v. 


6s 
rũlingſchaft / und wird 
dieſes groſſe / unb — 
gute policy Weſen / als das 
tne Gewiſſen hetreffende 
Werck / auſſer allen Zweifel 
bheydes ín den Zeit⸗ Geſchich⸗ 
ten / als in den Kirchen⸗Hiſto⸗ 
rien geribme unt genriden 
werden. Zeg ion — 
ergangener goͤttl. Außſpri 
wird in ben Gift. eít 
zweyfacher Zeug / beydes De⸗ 
to Weißheit / als Dero Got⸗ 
tesforcht ſeyn / und wird man 
hierauß (0 wol die Menſchli⸗ 
gmb / als aud die 


. e als auc 
gott. Krafft unb hellſcheine 


^ Mais, SIK E, cette chari- 
table declaration àdefia trouvé 
unc autre forte de. Pancgyri- 
fles , dor Dicu lui mcfme le 
RoyquifaitlesRois , prend 
plaiür à cfcouter les benedi- 
dions & les louanges. Cc 
font nosEnfaus,SI R E;ces pe- 
sus Moyíes qui Sorrent fur les 


Monarch / oder ein 
deß G 


ben Glantzerſehen fónnen/a 
ſo daß ſchwerlich zu urtheilen 
ſeyn wird / welches unter dicen 
beyden / nemlich ein jh: Gr 
utzer 
Blaubens den —* 


abe. 

Es bat aber dieſe lieb⸗ und 
mildreiche Erklaͤrungeine au⸗ 
dere Art Lobſprecher gefun 
den / deren Lob⸗ und —* 
gungen &Ottfebfr / als ber 
hoͤchſte Koͤnig / welcher andere 
Koͤnige auff den Thron ſetzet / 
zu hoͤren einen Gefallen tra⸗ 
get. Dieſes ſind die kleinẽ Kin⸗ 
Wer / welche gleich wie Moſes 

$$ iij suff 


26: ' 
eaux, avant que d? avoir pref- 
que toucht à la terre; ces pau- 
vres Orphelins , ces petits do- 
 sneftiques de. la Foyé dont le 
grand Deẽſeur dela Foy fe de- 
clateie Pere ; Ceíont ces An- 

cs dela Terrequi de concert 
aveclesAnges duCiel beniffent 
Dicude cc qu' ila faitpar (on 
Oint. IImefemble qui je les 
voisdansleícin deleursMeres, 
attentifs à leur voix quand elles 


leur raconteront ce que Dieu 


lafair poureuxen nos jours par 
vótre Miniftere, Il me ſem- 
ble que je les vois qu'ils com- 
mencentábeguayer le langua- 
gc de vos peuples, apprendreà 
vous benir en plus d' une lan- 
pue cqui pour leur premiere 
cette tendre certe paternelle 
declaration de vótre M AJ E S- 
T E! IImetfemble qucje lesen- 
tends quivouscrient, $IR E, 
en vous voyant paroiftre, Vive 
JeRoy ! Vive qui nous faic vi- 
vre, & quiayec la vie du corps 


egonaprenent d' abord à lire. 


Spiach 


APPENDIX 


auf dem Waſſer umher toe 
ben / ehe ſie faſt die Erde beruͤh⸗ 
* — Dieſe aufs Way⸗ 
ſen / dieſe kleine Haußgen 
n Ape r [a Sh 
et et groffe t. 
bx laubenserfláre / ra 
bic Engel auff Crben | toddoe 
mit den Cngeln im Himmel 
einhelliglich / und mit lieblicher 
uſammenſtimmung GOtt 
r dasjenige loben und pray 
ſen / was Er durch ſeinen Ge⸗ 
ſalbten gethan hat. Mich be⸗ 
duͤncket / ich ſehe dieſelbe in dem 
Schoß ihrer Muͤtter ihnen 
Relig jubénen/oann ficibnen 
erzehlen werden / was GOtt 
durch E. Maſeft. Dienſt ihnen 
jum Beſten zu unſern Zeiten 
erwieſen hat. Mich bebundet/ 
cb ſehe dieſelbe / wie ſie begin⸗ 
nen die Sprach E. Maj. Un⸗ 
terthanen nachzuſtammeln / 
GC. Majeſt. ín mehr als einer 
ubenebepen/unb tuit 
fie für ibre Lection Dero fo 
liebreiche unb vaͤtterliche De 
claration leſen lernen. Mich 
beduͤnckt / ich hoͤre ſie E.Mal. 


wann ſie dieſelbe erblicken / zu⸗ 
ruffen: Es lebe der Koͤnig I 


lebe derjenige welcheruns Das 


Leben wiedergibt / und ne ben 
dem 


APPENDT1X. 
|. tous|cenferve celle dl'came! 


|: li me femble encore. que 


PFencends tant d'autres Confef- 


feuts de Chrift de tous les 
Eftats,detoutles Arts , de tous 
les Ordres,quele monde vou- 
loit prẽdre par faminc,mais dót 
Foy feconrüe par vótre Charité 
eítla victorie du monde , je les 
entends dis-je qui parlent. fans 
ceſſe entre eux de vótre M A- 
JESTE, & qui celebrent à 
I' nnuy ſaRoyale bencficence., 
. . Ah, SIR E,quel doux concert 
aux orcillesde vótrce M A J E- 
STE fielle le pouvoit enten- 
dte ! quelle melodie,plus char- 
mante &plusagreable mille fo- 
is, quecellequi phlifoit tant à 


F Empereur Augufte lorsqu'un. 


jour s^ entendant loüer pat des 
gensquile voyoient patfer , il 
proteſta que de fa vie il n'avoit 
rienoüy de ft harmonieux ; ce 
n'eftoitla pourtanc qu'un vain 
fonde quelques loíranges ' fri- 
voles& mondaines , & celles 


A63 
dem leiblichen Leben / uns das 
gdfti.£ebenber €eclen erhaͤlt. 
Mich beduͤncket noch ferner / 
ich hoͤre (o viel eyferige Beken⸗ 
ner Chriſti auß allen Staͤn⸗ 
den / augaflen Handwercken / 
und auß allen Handthierun⸗ 
gen und Gewerben / welche die 
Welt durch Hunger hat zwin⸗ 
gen wollen / deren Glauben 
aber / durch E. Maj. Mildthaͤ⸗ 
tigkeit unterſtuͤtzet / der Sieg 
er die Welt ib; Ich hoͤre ſie / 
ſage ich / ohne Aufhoͤren unter 
einander von C. Waj. reben/ 
und Dero Koͤnigl. Gutthaͤtig⸗ 
feitribmen; Ach was fuͤr eiñe 
wolklingende Muſic wuͤrde 
dieſes in E. Maj. Ohrenſeyn / 
wann Sie dieſelbe hoͤren und 
verſtehen koͤnte Wie viel tau 
ſendmal lieblicher uñ annehm⸗ 
licher iſt dieſe Melodey / als die⸗ 
ſenige / welche dem Kayſer Au- 
uftus fo wolgefallen / alser 
einsmalvor den Leuten im 
vorbeygehenhat loben hoͤren / 
daß er geſagt / er haͤtte die Zeit 
ſeines Lebens nichts wolklin⸗ 
genders gehoͤret / welches je⸗ 
doch nur ein in der Lufft ver⸗ 
windender Schall eines ey⸗ 
teln und weltlichen Lobs ge⸗ 
weſen; ba hingegen das p 
8r 


/ 


ATPTPGCN DEI 


2 

queris BEA TESTE roçcoꝛt 
e la part de ces pauvres affi- 
ez ſont divines, eternelles, & 

smémesau fonds que les pan- 


vresdonnerontáleürs bien fai- 


&eurs charitables par la bou- 
che méme duScigneur enIaSo- 
lemnitẽ du dernier jour. 


Mais auffy, SIR E,quelle. ma- | 


tlere ne donnes vous point 

ces pauvres Jobs de chanter de 
nuit qaandils voyent vótreMa- 
jcfté demander pour eux par 


maniere de dire ' aumóne à 
ſes Sujers? quelle confolation? bae 


que lc Defenfeur de leur Foy f 
leur ouvreàla fois tant de four- 


| ' eesdeleurfubfiftance « ui tou- 


tes leur ceítoient fermées 


.en haine de leur Foy dans 
]e pàys d' ou ils viennentiquelle 
douceur defe voir enróllezau ^ 
nombre des habitans naturels - 
de vos eſtats désle premier pas 


. qu'ilsy font ? qu'elle joye ils 


entqu'on puiffe deformaisnai- 
ftre;vivre-& mourir en paix ? 
en fuisteftnom, STRE , un 
— ntreux tobt malade ptu de 







e welches C. 
— Bedrangten thv 
gige oͤttlich / ewig / und mit 
desc otf eben Dad ſenige 
ft / welches die Armen ibeyn 
mildreichen Gutthaͤtem durch 
ben Mund unſers Herlande 
an dem —52 küngſten 


eichen armen 
jon nicht / 
naen / COR 


Dero Me 
orbert? 


atblepbenben. 
deß Nachts au 
fleſthen / auf was 
en von De 
—5 — fuͤr E ite 
VS 
cicht eg inen 
uͤtzer ihre s Glaubens put 
0 * Se o infecta rei im 
eſſende Quellen zu ibret 
Interbaltofnet/ tetidpesbnen 
vis rgalltem Haß gegen ib 
fati —ã— nl 
em Land / aufiteddety fit 
fermen ſind tr 
rey Wie angenehm ma É» 
ſhnen wol feni; bag fie fi 
bít 3abl ber natuͤrlichen Pi 
fvobner G. Majeſt. Koͤnigrei⸗ 
che und Landen / gleich von bow 










- erften Tritt an / ben ſie in bi 


ſelbe gethan / auffgenommen 
ſehen / 


-e 


APPENDIX 


jeurs'aprez. fon arrivéc en ce 
paysrendit en fin [on amc fain- 


. deà Dieuenbeniffantría Provi- 


dence qui T avoit mené icy 
enouriren repos à l' ombre de 
vótrc Auguíte Tróne, & dans 
Ie ſcinde yótre forufalem. 


07 Mg 
ftben? Was für groffe Freu 
bte werden Cie empfinden / 
baf ſie ins fünfftíg inl Frie⸗ 
den auff dieſe Welt koͤnnen 
gebohren werden / leben und 
jierben 2 Ich bin deſſen ein. 
Zeuge / daß / als einer bon ip» 
nen 7 wenig Tage nad) ſeiner 
Ankunfft in dieſes Land ín eint 
Kranckheit gefallen / derſelhe 
ſeine fromme Seele Gott wie⸗ 
ber gegeben / und deſſen Provi- 


denfsunb Vorſehung hertzlich 


gedaͤnckt hat / daß ſie ihn anhe⸗ 
togebradyt / unb unter bent 
Schatten E. Maj. boben Koͤ⸗ 


migl. Throns / uno in dem 


r 


En veritẽ, SIRE, il ne ſe 
pꝓeut que tantde vœux & de be- 
&edi&tions qui fortent de tant 
debouches fidelles ne frapent 
quelque grand coup dans le 


- €ielilnefepeucque ces Juftes 


qui beniffenctanrla bonté de 


ut Trajan m obünnent à fon 


azſter Theil. 


4 


Schoß ihres Jeruſalems von 
binnenbat abſcheiden laſſen. 
In Warheit allergnaͤdig⸗ 
ſter Koͤnig und Herr / es fan 
nit ſeyn / daß fo viel Geluͤb⸗ 
de und hertzliche Wuͤnſche / 

fo auß dem Munde ſo vieler 
Glaubigen gehen / nicht üt 
den Himmel reichen ſolten. 
Es kan nicht ſeyn / daß dieſe 
Gerechte / welche die Guͤte 


und Mildthaͤtigkeit ihres 
Trajani ſo hoch ruͤhmen / E 
$t Maj. 


i4 
Regnelafclicitt d' Augu- 
ftc ; & quifcait fi leCiel 
qui (c charge de tous les 
Interéts de fon Egliſe 
Rc voudra point fe char- 
ger dela Reconnoiffance 
qu'ilsvous doivenx , & 
. vousen faire fentir les ef 
ets par le faccez de leurs 
prieres ? qui fait fil'ex- 
emple de tant de Prote- 
ftants marquez au bon 
toin qui fc jettent. entre 
les brasde vócrc Eglife, 
ncíervira pasà deſarmer 
€eux qui en troublent la 
paix ? qui ſgait fi nos 
Enfansqui paflent la mer 
pour la feurere de leurfa- 
lut, ne fairont point par 


. 7 kur. prefencc comme 


P Office dc petits. Media. 
ieurs entre des.freresani- 


Pd 


"APPENDIX 


MWajeſt. Koͤnigreich bie Gluͤck⸗ 
ſeligkeit deß Kayſers Auguſti 
von Gott nicht zuwegẽ bringen 
ſolten / und wer weiß ob nicht der 
Hmmetl / welcher fid) it lauter 
Segen ber Kirche Gottes ber⸗ 
wandelt / dieſelbe nicht auch zu 

einer ſchuldigen danckbarlichen 
Erkanenuß bewegen / und Cure 
Majeſt. die Fruͤchte ihres Ge⸗ 
bete empfinden laſſen moͤchte ẽ 
Wer weiß / ob nicht das Exem⸗ 
pel ſo vieler Proteſtirenden / wel⸗ 
ehe das Zeichen der Außerwehl⸗ 
fen an ihren Stirnen agen / 
und ſich in die Arme bec Engli⸗ 
ſchen Kirchen legem / dienen 
moͤchten / die jenige / ſo den Frie⸗ 
den beeintraͤchtigen / zu entwaf⸗ 


fet / und wehrloß zumachen? 


Wer weiß / 0b nicht bie Kinder/ 
fo ſich wegen der Sicherheit ih⸗ 
rer Seelen Seeligkeit uͤber das 


wilde Meer begeben haben / 


durch ihre Gegenwart bas Amt 
kleiner Mittels⸗Leuthe zwi⸗ 
ſchen 


! 
* 


APPENDIX. 


| téy 
mer les uns contre les au- ſchen denen mit ſo groſſer Heff⸗ 
tres avec tant. de on 


& (i peude fondement ?- 
qui fait il 'onnes' atten- - 


moͤchten ? Werweiß / ob man 


arita point de la veũe d 


Jan. objet fi cendte , & ſi 


deformaisl'on nefaira pas 
conícience dechirer les 
Entrailles d une mere à 
quitant deConfeffeurs de 
JaFoy donril fefairoitdes 
Mattyrs , viennent tous 
les joursen foule deman- 
derlabendi&ion comme 


1es Enfants adoptifs. 


. WMais-en attendant 1e 
fucces de tous ces vœux 
qu'une Jufte & Sainte re- 
connoiffance nous infpi- 
re. Que diray.je SIRE, 
n me rctirant pour la 
bien Exprimer à vótre 
MAJESTE ? Ontrou 
veríur ce fujet des paro- 


lesquifoyent dela fore de 


— 


tigkeit / uñ ſo ſchlechtem Grund 
verbittertẽ Bruͤdern vertretten 


ſich nicht durch das Anſchauen 
folyatter Jugend das Gemuͤth 
erweichen / une fid ein Gewiſ⸗ 
ſen machen moͤchte / das Einge⸗ 
weid einer Mutter zu zerreiſ⸗ 
fen / een welcher fo viel efe 
ner beg Glaubens / umb wel⸗ 


ches willen fie zu Maͤrtyrerun 


worden füib / taͤglich in groſſer 
Menge / als ihre an Kindsſtatt 
angenommene Kinder den Se⸗ 
gen begehren. | 
Was ſoll ich aber / allergnaͤ⸗ 
digſter Koͤnig nnb Herr · / mit 
lerweil d) ben gluͤcklichen Suc- 
ceſs und Erfolg aller dieſer Ge⸗ 


luͤbde und Wuͤnſche / die uns ci- 


ne rechtmaͤſſige und heilige 
Erkantnuͤß eingiebet / bey mei⸗ 
nent Abſchied ſagen / dieſelbe 
Eu.Majeſt.wol außzudruckene 


Oder wie ſoll ich ſo kraͤfftige 
| £l ij . 30 


248 , 
nosfentimens * Peus'en 
faus que dans l impui(- 
fancc ou je me vois d^ y 
rcüffir par un language or- 
dinaire, & dans les T'ran- 
fports d'admiration ou je 
mc ſens, peu s'en faut 
dis-jeque je nem'empor- 


te jufíq- aux. derniers Ex- 


«ez de l' Eloquence , & 
.qu^al Exemple d"unan- 
€ien Otrateur; & à Ia. veüe 
detant de merveilles je n? 
appcelleicy les morts à ce 
grand fpectacle . peus'en. 


faut quc je ne m'eícrie & 


admirable Elizabeth Fó 
bien ,. heureux Jaques ^ 
égrand & debonnaire 
^ Charles premire Roy. de 
I" Apocalypfe qui avés. 
portevos Kichetfes fpiri- 
tuelles & la Couronne de 
X68 wertus, dans. Ia: fainte 


v 


APPENDIX 


unb nachdruͤckliche Worte fp 
den / unſere Gemuͤths Neigun 
gen a erkennen ju geben? Es 


fehlet bey dieſer meiner Unver 
moͤgenheit / in gemeiner ind ge 


wohnteher C prad) fólifes sur 
perrichten / unb bep bec uͤber⸗ 
groſſen Verwunderung 7 fold) 
empfinde / es febfet / ſage ich / 
wenig / daß ich nicht die aller⸗ 
beredteſten unnd zierlichſten 
Worte ju Huͤlffe nehme / unb 
nach dem Exempel eines alten 
Redners / und in Betrachtung 
ſo vieler Wunder⸗Dinge / bie 
Todten nicht zu dieſem herrli⸗ 
chen Spectackelauß eem Grab 
ruffe. Cs fehlet wenig / daß "i 
nicht mit eller Cotimme auf- 
ruffe: O du Wunders würdi⸗ 

€ Eliſabeth!! O gluͤckſelger 


tSacolt | O groſſer und ſanfft⸗ 


muͤthiger arf / bie ihr euren 
geiſtlichen Reichthumb / und bie 
Kron eurer Tugenden in bie 
heilige Stadt getragen prn 

| ipe 


(oO 


"d 


KPPENDEIX- — i 


Cir&, ^ Grandes ames, 
ames divines qui aves fr 
fouvenc entendu les cris 
& les gemütffemens des 
Protefans . Eftrangers 
danslc Palaisméme ou je 
parle; de;diries-vous ,. de 
vóir aujourd'hui vos fain- 
tes: Intentions fi fidelle- 
ment & fi beurenfement 
executcés par voſtre glo- 


rieux Fils ? Qus diries 


' vousde voirtout ce con- 
cours de fidellesenjDueil 
qui arrivent tous les jours 
& qu'ort va recevoir für 
Ic rivage ? Toutesces Af- 


— femblées & ccs. Contri- 


butions volontaires qui ſe 
font pourcux, toute cet- 
te fainte agitatiom & ce 
commmetfce de Charité 
que nous voyons aujourd; 


bui dans.le fein: d* Abra- 


O ihr groſſen unb Gottgelieb — 
ten Seelen / die ihr fo vielmals 
das Seufftzen und Schreyen 
ber außlaͤndiſchen Proteſtiren⸗ 


den in dieſem Pallaſt / allwo ich 


rede / angehoͤret habt / was 
wuͤrdet ihr wol ſagen / wann 
ihr heutiges Tages eure heilſa⸗ 
me Intention ſo treulich / und 
gluͤcklich durch euren Glorwuͤr⸗ 
Pen Sohn vollzogen ſehet. 
Jae wuͤrdet Ihr wol ſagen / 
wann Sor cite ſo groſſe Men⸗ 
ge Glaubigen / ſo da taͤglich in 
hoͤchſter Traurigkeit unb €eyb- 
weſen ankommen / und an dem 
Ufer empfangen ; Imgleichen 
guch alle dieſe Verſamlungen/ 
wb freywillige Beyſteuren / 
fo ihnen gereichet werden / bie- 


ſen heiligen Trieb / wmv dieſe 


Liebes Ubung / fo. Deut zu 
Tage itt dieſen glückſeligen In 
ſulen getrieben werben / ſehen 
ſoltet. Was wuͤrdet ihr ſa⸗ 


gen / wann ihr bert armen La⸗ 


zarus in dem Schoß Abra⸗ 
vLüg —— Dame 


2:79 
ham & lur nótre terre u- 
nc Image de vótre Ciel ? 
Que dires-vous en fin de 
voirl Angleterre prendre 
Jafacedel ancienne Ro- 
mcquel' on appelloit la 
patrie de tout le monde, 
"&deveniràíon Exemple 
 Japatriedetoutle monde 
tcformé pat la fainte & 
profonde Politique vótre 
Illuftre Succeffeur? Mais 
à quoy Penfe-je , SIR E ; 
Je parle aux morts quand 
il faudroitfaire parler aux 
vivans. ' C'eft]e raviffe- 
mentoujefuis , «' cftla 
confufion de plufieuts 
paffions &máücs à la fois 
qui m'a fait prendre ce 
ton & qui m a jetté hors 
des bornes & des regles 
ordinaires.  ]ugez , SI- 


APPENDIX 


hams / unb auff unfer Erdbo⸗ 
bett ein Ebenbild eures. Him⸗ 
mels ſehen (often? Was wuͤr⸗ 
bet Ihr endlich ſagen ^ wann 
Ihr ſehen ſoltet / daß Engeland 
bie Geſtalt der alten Stadt 
Rom / welche nau das Vat⸗ 
terland ber gautzen Welt ae 
nannt hat / am fid) nimbt / und 
nach dem Exempel derſelben zu 
einem Vatterland der gantzen 
Reformirten Welt / durch bie 
heilige unb tieff-finnige Politic 
Eures Durchleuchtigſten Nac⸗ 
fahrens wird Aber wo bend 
ich hin/ Sire, daß ich mit den 
Todten rede / daich doch nit ben 
Lebendigen reden ſolter Dieſes 
machet die Verwunderung/ 
darinnen ic mid) befinde / und 
bie Vermiſchung fo vieler auff 
einmahl zugleich auffwallender 
Gemuͤths Regungen / bie mich 
auff eine ſolche Weiſe zu reden 
bewogen / unb auſſer bet ac. 


woͤnlichen Schrancken zuſchrei⸗ 
205 00 dew. 


ÍA--— "E oam -— — 
. 


APPENDIX  - "" 
R Espat ccs failles fiextra-- 


ordinaires dela caufc ex- 
traordinaire qui les pro- 
duit & dcs Impreffions 
quc vos grandes. bontez 
ent fait dans nos cceurs, 
Jugez par la combien 
nous nous fentons de gra- 
titude pourtensvos bien 
faits, combien d' ardeur, 
dc zele, & fi jelofedire 
d Amour méme póur 
votre MAJESTE : Mais 
pourquoy ne l' olerois je 
point ; Tout nous doit 
eftrc permis dans le rrans- 


port ou neus fommes, . 


Oui , SIKE , nous vous 
aimons, SIRE, comme 


Fonaime les Dicux de la 
Terretels que vórre MA- 


- ber überaroffen Freude / darin⸗ 


JESTE ,. commeles Ro- 
mains. aimoient leur 
Trajan ou leur Scipion, 
qu'ils appellotent leur 
petit coeur & ^s' eft 
le paífion du . monde Ia 
plus force & la plus vive, 
mais auſſy la plus reſpe- 


ten gebracht haben. Auß bie- 


ſem imgewohnlichen Abſprung 


fan €. Majeſt. von oer ungac- 


meinen Urſach / ſo dieſelbe zuwe⸗ 


gen gebracht / und oon bem Ein 
druͤck ben Cur. Najeſt. Gutthaͤ⸗ 
tigkeit in unſern Hertzen gewuͤr⸗ 


cket hat / urtheilen / und zu was 


für groſſer Danckbarkeit für 
Dero Wolthaten / zu was für 
Inbruͤnſtigkeit / Eyfer / und / 
wann ichs ſagen darff / zu was 
fuͤr einer hertzliche Liebe gegen 
Eu. Majeſt. wir uns verpflich⸗ 
tet befinden ? Warumb ſolte 


ich mich aber dieſes nicht erkuͤh. 


nen doͤrffen / weil uns alles bey 
Ret wir trus befinden / erlaubt 


ſeyn ſoll. Ja / ja / dire, wir lie⸗ 


ben Eu. Majeſtaͤt / wie man die 
irrdiſche Goͤtter liebet / und wie 
bie Roͤmer ihren Trajan / unb 
bu Scipio geliebet / bic fie 


ihreHertz ⸗· Kammergenennet ha⸗ 


ben / und zwar mit viel ſtaͤrckerer 
und 


Ld 


- 


Pr E APPENDIT. 

&ucufe & a plus foumife und inbrimſtigerer / darbene⸗ 

du pou fommes ruo fenft abet mit cine viel efrer- 

tres obeiffags&tres fidel- b «rige und unterthaͤnigern 

les Serviteurs & Sujers, Liebe / indem toit insgeſampt 

æc. | ſind / Eurer Koͤniglichen Ma⸗ 
EET | jeſtaͤt demuͤthigſte aeborfat- 
FIN. ſte / und getreueſte Diener um 
— | Unterthanen ete... 


enoc 





APPENDIX... 17] 


| 8&ertbti 


Van dem jenigen / 


i 
| fao stoifiben benen fS eóenofol- 
! gern ber Graffſchafften Oldenburg unb Del⸗ 
' — mendhorſt ec. eines / und den Allodial Erben des 
| letzten Grafens ꝛc. andern Theils / 
| vorgehe. 


Bedruckt in Jahr 1681. 


A mn CUMRRMPEMERED CMmEEMMPS QEERMMERMMEM ä gU CHAM co 


Mein Herr / 
2uß deſſelben Schreiben habe vernommen / was 
pa m), PP y et zu wiſſen verlanget / in was Suftam 

ſiqh anigtbaéSuccetfions Weſen der Graff 
Iſchafften Oldenburgund Delmenhorſt befinde / 
LN, 5 nad dem̃al ihme nicht anders wiſſend / dann daß 
| ſolche lang (treítig geweſene Sache / ſchon vor 
etlichen Jahren / durch das Recht / entſchieden / da doch itzt ver⸗ 
laute / als haͤtten deshalben ſich abermahls neue Haͤndel in den 
Graffſchafften / abſonderlich wider des letztern Grafen Allo- 
dial *rben/erboben/merton aber dorten / ihres Ortes / nie 
manden ſonderliche Nachricht beywohne / deswegen ſolche von 
mir verlanget werde. Gleich wie nun meinem hochgeehrten 
Herrn angenehme Dienſte zu leiſten / ſtets geflieſſen bin/alfo ift 
mãir lieb / es bey dieſer Gelegenheit im Werck einiger maſſen et» 
weiſen zu koͤnnen / und toil / ſo vielmir von ber begehrten Ma- 
rerie etwa wiſſend / in Vertrauen gerne mittheilen 
Demnach iſt aus den Hiſtorien bekant / daß vor ungefehr 
43ſter Theil. Mm ritte⸗ 


— 





XXXXEEECEE —— — 










APÉEWRDÉEX. 


ned ec en ift tm ce 












menhorſt / Namens 














ſen / weicher beyde Graffſchafften / in einet corpore, beiſan⸗ 

mem beſeſſen / und unter a —— PPS 

Gerhardum hinterlaſſen. Des dritten Sohns iti | 

nit pofíedter , foil ébiRddo halber fae OXHIDIRSMAP —— 

soto — mare / zm | NT 
*autiy. Zalit * 

— — 

auch alle Her v | | 

rn Bruder mitjo vielen OAeitben und Furßen⸗ 





Gott dieſen aͤlte | | 
chůmen geſegnet / bat ec fein Vaͤterlith Erbtheil an ben Graff: 
ſchafften /oberwehntem ——— Bruder / Gerharden, 
und deſſen Maͤnnlichen Erben / wiewol nicht zu freyer Schab 
tung / ſondern nur zu getreuen Haͤnden / uͤberlaſſen / ſchund 
ſeinen Nachkommen / ãuff Abgang der Bruͤderlichen Maͤnn 
lichen Linie, die Succeiſion in behden Graffſchafften vorbe 
meri Vorerwehnter fümgerer rüber/Goraff Gerhard, 
das Graͤfliche Geſchlecht fortgepflantzet: Inmaſen oer 
Anno 1667, verſtorbene letzte Graff / Herr her 
ſein · Abnepos geweſen. Als Anno 1647. Dítft Grady L- 
nic Maͤnnlichen theils / der geſtalt ab zuſter ben begongen / daß 
nicht mehr / dann nur ein eintziger Herr / vor wolgedachter 
Graff Antkon Guͤnther / davon übrig unb dazu / wegen hohen 
Alters bep ihme keine Hoffnung su Gbciden 2tibes Gron 
LX per fib/au feiner vermutheten reden Bebene Gr 
(pafft/ verſchiedene pretendenten hervor gethan. Der 8 
nig zu Dennemarck Fridericus III. und Hertzog i Solid 
Giottorffbielten fid) / m einer oom Kaͤyſer celaatemmu 
Fur ex UM inei endi 
ebenfür rechtimaͤſſigeLehensfolger. Der Hertzog udis 
Ploͤen / und deſſen damals nod) lebende rb Y: 


chen es aber / ſagende: ſie / hhres Dri. / er a des — 
nechſte —ã— di den 







ö— CUN CUNENNDAPUUENED — ANNGENP 


— unb Foften gemachet / baben endlich 


 dooftei 


, empfa: 
[E ennemarck übertragen / wodurch ſie dann a 
gitreuber herrund veſn er voll ger bcybenGraffiafften/ 


| 
J 
i 
] 


APP EOELD 1X. ; xf 
a0 Stam̃ Lehen / jure ſanguiniz, ex pato & 
—— — leine. Nachdem 
heyen / ſo wo durchrechtuichen broceb als offt 
ene guͤtſiche Handlungen / ginander viel SDitibe 
re Koͤnigl. Majeſt. 
zů Dennemord/fid dero inhabenden Haftewegen /m 
mit hochgedachtem Hertzoge zu Holſtein Dom / gegen gewiſſe 
Satisfa&hon;perglid)en/ unbalfo qus bem broceis geſchieden. 
Weil abet oer Hertzog zu Holſtein Gottorff / wegen oct andern 
cnhabenden Halffle an oen Graffſchafften / zu derglechem 
Bertrag damals entweder nicht refolviren ; oder nicht gelan⸗ 
gei fontt/ift ber Proce(s zwiſchen Ihme und dem Fuͤrftl. aug — 
S — — UAE en / biß Anno —2 
yſexlich En eii bem, Fuͤrſtl. Plon ài 
Succeffion oder endfola: Der PANT zuerkant 
Hertzoge su Hon ein oottorff aber aufferleget wor den /emen 
daran nhabenden Antheil / mit allen erhobnen und zu erhe⸗ 
bengeftanpenen Einkuͤnfften / auch Pro ſotoſten / zu eſlitui- 
tcn. Welches Urtheil Anno 1676, zur wuͤrcklichen execution 













gebracht / da der Hertzog au Holſtein Gottorff aus den Graff⸗ 


ſcha engeicset/babingedenoag Fuͤrſt. Hauß Holſtein Ploen 
(n dieſtibe eingewieſen worden Weil die ſchaͤdliche Probevo⸗ 
riger Zeiten erivicfen/bafi bie Theilung ober zweyherriſche Re⸗ 


ge ng» Graffſchafften nit ertea (ich / bat bas Fuͤrſtli⸗ 


c Dad oltrin Ploͤn / aud) dieſe übri c Haͤlffte derſelben / 
gegen aͤndere / in den Hertzogthuͤmern chleßwig Holſtein / 
anam Satisfaction, ebener gtalt an XbreSonigl Soa, 

E ciniget 


T if DCpo dependenticn worden fino. Dabey gleichwol das 
uf Hoiſtein Phon / ſichauff Abgang ber Fonigl. 
Succeffion nnb fotift-bie Præ- 





| — — "s Merl Allodial Erben / gewiſſer maffen vor 
teniiog oU. , Allodia 4 aſſen vor⸗ 
beholten ped enec/über pi 2 des Mundi" 


Á 


&i 
qu voſtre MAT ES TE toçoit 


e la patt de ces pauvres afifi- 


gez ſont divines, eternelles, & 


esmémesaufondsquelespau- 


vresdonnerontáleürs bien fai- ' 


&eurs charitables par la bou- 
che méme du5cigneur en laSo- 
Jemnité du dernier jour. 


Mais auffy STR E,quelle ma- 
tiere ne donnes vous pointà 
ces pauvres Jobs dc chanter de 
puitquandils voyent vótreMa- 
jeté demander pour eux par 
maniere de dire P aumóne à 
[esSujets? quelle confolation 
que lc Defenfeur de leur Poy 
lcur ouvre à la foistant de four- 


— ." eesdeleurfubfiftance qui tou- 


tes leur e(toient fermées 
.en haine de leur Foy dans 


le pays d'ou ils viennentiquelle. 
douceur defe voir enréllezau - 


nombre des habitans naturels 


de vos eſtats dés lepremier pas 


qu'ils y font ? qu'elle joye ils 
entqu'on puiffe deformaisnai- 
ftre;vivre-& mourir en paix ? 
' en ſuis teſtnoin, SIRE , un 
—— malade peu de 


Tag geben werden. 


APPGNDG. 





e 
Pfangtigottlidy eig umm 
emen. Wort eben Das. fenier 
iſt / welches die Armen iem 
mildreichen Gutthaͤtem durch 
ben Mund unſers Heylands 


e welches C. 
eſer armen Bedrangten 


an dem herrlichen hͤngſten 
Was für Urſach gibt auh 
Waj dieſen bem debui 
3ob nicht ungleichen armen 
ñothleydenden — nicht / 
prf Nachts zuſingen / mons 
ſie ſehen / auf was Weiſe CE. 
pag Allmoſen toti Dero Lir 
nef für b aret: 
ju ft it groſſem 
riot c men / baf ter hes 
chuͤtzer ibreg Glaubens eem 
o viel ohne Unterlaß reichlich 
lieſſende Quellen zu ihrem 
HU HUM n of deb 
aug vergalltem geni 
re [auibenge cf ER i 
dem Land / auf welchem ſu 
kommen ſind / verſchloſſen tow 
rey Wie angenehm mag es 
ſhnen wol (cp / daß ſie ſichin 
die pun bet natürlichen Ein 
feoDner E. QXajeft. ftónigrte 
che und Landen / gleich von dem 


erſten Tritt an / ben ſie in die 


ſelbe gethan / auffgenommen 
ſehen / 





"- 


APPENDIX oo, 


jeürsaprez fon arrivéc en cc 
pays rendic en fin fon amc fain. 


. deà Dieuenbeniffancía Provi- 


dence qui T avoit ment icy 
€ouriren repos à I ombre de 
votre Auguſte Tróne, & dans 
lcícindc vótre ferufalem. 


/ 


fEnverice, SIRE, il ne fe 
eut quetantde vœux & de bo- 
medictions qui fortent de tant 
debouches fidelles ne frapent 


quelque grand coup dans le 


Cielil ne ſe peutque ces Juftes 
«qui beniffenctanrla bonté de 
jcut Trajan mobünnent à fon 


EE. 
ftben? Was für groſſe Freu 
de werden Sie i — 
baf ſie ins fünfftíg in Frie⸗ 
den auff dieſe Welt koͤnnen 
gebohren werden / leben und 
ſterben? Ich bin deſſen ein 
Zeuge / daß / als einer von ih⸗ 
nen foeníg Tage nad) ſeiner 
Ankunfft in dieſes Land ín eine 
Kranckheit gefallen / derſelbe 
ſeine fromme Seele Gott wie⸗ 
der gegeben / und deſſen Provi- 
denß und Vorſehung hertzlich 
gedanckt hat / daß ſie ihn anhe⸗ 
rogebracht / und unter dem 
Schatten E. Maj, hohen Koͤ⸗ 


| ng 4 breng / unb ín dem 
Schoß ibree 


Jeruſalems von 

Hinnen hat abſcheiden laſſen. 
In Warheit allergnaͤdig⸗ 
fter Koͤnig und Herr / es fan 
nit ſeyn / daß fo viel Geluͤb⸗ 
de und hertzliche Wuͤnſche / 
fo auß dem Munde ſo vieler 
Glaubigen gehen / nicht iu 
den Himmel reichen ſolten. 
Es kan nicht ſeyn / daß dieſe 


Gerechte / welche die Guͤte 


| fie & ril, 


unb Mildthaͤtigkeit ihres 
Trajani fo pod) ruͤhmen C. 
.. £l Maj 


dj. 


i6 —. 
Regne la felicitẽ d' Augu- 
fte, & qui ſcait fi le Ciel 

di ſe charge de tous les 
laterécs de fon Egliſe 
Rc voudra point fe char- 
ger dela Reconnoiffance 
qu'ilsvous doivent , & 
vous en faire fentir les ef 
fets par le fisccez de leurs 
prieres ? qui fcait fil'ex- 
emple de tant de Prote- 
£ants marquez au bon 
toin qui fe jettent entre 
les brasde votre Eglife, 
 ncfíervira pasà deſarmer 
€eux qui en troublent la 
paix ? qui ſgait fi nos 
. Enfansqui paffent la. mer 
pour la feurete de leurfa- 
hut, ne fairont point par 


. " leut. preíence comme. 


P Office de pets. Media. 
scurs entre des freresani- 


Pd 


"APPENDIX. 


Majeſt. Koͤnigreich vie Gluck 


fligkeit deß Kayfers Ofuaufi.- 


von Gott nicht zuwegẽ bringen 
ſolten / und wer weiß ob nicht der 
Himmel / welcher fid) in lauter 
Segen ber Kirche Gottes ter: 

wandelt / dieſelbe nicht auch zu 

einer ſchuldigen danckbarlichen 
Erkantnuß bewegen / und Eurt 
Majeſt. bie Fruͤchte ihres Ge⸗ 
bete empfinden laſſen moͤchte? 
Wer weiß / ob nicht das Exem⸗ 
pel ſo vieler Proteſtirenden / wel⸗ 
te das Zeichen der Außerwehl⸗ 
fet an ihren Stirnen tragen / 
und ſich in die Arme der Engli⸗ 
ſchen Kirchen legen / dienen 
moͤchten / die jenige / ſo den Frie⸗ 
ben beeintraͤchtigen / zu entwaf⸗ 
fct / und wehrloß zumachen? 
Wer weiß / 05 nicht bie Kinder/ 
[o ſichwegen ber Sicherheit i 
rer Seelen Ceefiafeit liber bas 


wilde Meer begeben. Daben / 


durch ihre Gegenwart bas Omt 


kleiner Mittels⸗Leuthe twi 
ſchen 


T *» 


-APDPENDIE. 


Mx 


| mer les uns contre les au- ſchen denen mit fo groſſer Heff⸗ | 


! 


&resavec tant de paffton 
& fi peude fondement ? 
qui din Gl'onnces atten- 
&lrita point dc la veũe d' 


Jin objet (i tendre , & ſi 


deformaisl'on ncfaira pas 
conícience decbirer les 
Entrailles d' une mere à 
qui cant deConfeffeurs de 
Ja Foy dont il ſc fairoit des 
Martyrs, viennent tous 


des jours en foule deman- 


*lerlabendiction comme 


Yes Enfants adoptifs, 


Maisen attendant de 
fucces de tous ces vaeux 
qu'une ſuſte & Sainte re- 
connoiffance nous infpi- 
ic. Que diray.je SIRE, 
«n mc rctirant pout la 
bien Exprimer à vótre 
M AJESTE ? Ontrou 
ver fur ce íujet des paro- 


Jes quifoyentdelafore de 


P 


 ig£cit / uit fo ſchlechtem Grund 


eerbitterté Bruͤdern vertretten 


moͤchten ? Werweiß / ob man 


ſich nicht durch das Anſchauen 


ſo ſzarter Jugend das Gemuͤtz 


erweichen / uno fid) citi Gewiſ⸗ 
ſen machen moͤchte / das Einge⸗ 
weid einer Mutter zu zerreiſ⸗ 
fen / ven welcher fo viel Beken⸗ 
ner be Glaubens / umb wel⸗ 


ches willen ſie zu Maͤrtyreru 


worden ſind / taͤglich in groſſer 
Menge / als ihre an Kindsſtatt 
angenommene Kinder den Se⸗ 
gen begehren. |] 
Was ſoll ich aber / allergnaͤ⸗ 
digſter Koͤnig nnb S»en./ mit⸗ 
lerweil ich ben gluͤcklichen Suc- 
ceſs und Erfolg aller dieſer Ge⸗ 


luͤbde und Wuͤnſche / die uns ci- 


ne rechtmaͤſſige und heilige 
Erkantnuͤß eingiebet / beymei⸗ 
nem Abſchied ſagen / dieſelbe 
Gu Majeſt. wol außzudruckenẽ 
Oder wie ſoll ich ſo kraͤfftige 

eld — . 


a7 | APPENDIX | 
£ucufe & la plus foumife unb inbrimſtigerer / darbene 


que nous ſommes zous, henſt aber mit einer viel ehrer 


SIRE vos tres humbles . IL 
tres obeiffaps,&tres fidel- bietigern und unterthaͤnigern 


les Servitcurs & Sujets, Liebe / indem wir insaef 
&c, ſiind / Eurer Koͤniglichen —* 
FIN jeſtaͤt demuͤthigſte aeborfam- 
FAN ſte / und getreueſte Diener vnd 


En DE 





* 


i 
i 
| 


APPENDIX... 15 


Bericht/ 


Von dem jenigen / 


WBas zwiſchen denen Eehensfol⸗ 
gern der Graffſchafften Oldenburg und Del⸗ 
menhorſt rc. eines / und den Allodial Erben des 
letzten Grafens ꝛc. andern Theils / 
vorgehe. 


Bedruckt im afr 1681. 


AN ND CUuBEAMMEP QuUERMEMMMES quSMEMEEDERD CRM uxuEEEME VUES pm — 


Mein Herr / — 
Y xosos'o Uf deſſelben Schreiben habe vernommen / was 
KNEE ry et zu wiſſen verlanget / ín was Zuſtan⸗ 
T Ide fid) anitzt das Succeffions; Weſen ber. Graff⸗ 
ZIſchafften Oldenburgund Delmenhorſt befinde / 
LN, o nad dem̃al ihme nicht anders wiſſend / dann daß 
| ſolche lang ſtreitig geweſene Sache / ſchon vor 
etlichen Jahren / durch das Recht / entſchieden / da doch itzt ver⸗ 
laute / als haͤtten deshalben fid) abermahls neue Haͤndel in den 
Graffſchafften / abſonderlich wider des letztern Grafen Allo- 
dial⸗Erben / erhoben / wor von aber dorten / ihres Ortes / nie⸗ 
manden ſonderliche —— —— olche von 















mir verlanget werde. Gleich wie nun meinem hochgeehrten 
Herrn angenehme Dienſte zu leiſten / ſtets gni en bin/alfo (t 
mit lieb / es bey bíefer Gelegenheit ím Werck einiger maffen er» 
weiſen zu fonnen/unb wil / ſo vielmir oon ber begebrten Ma- 
rerie efiwa wiſſend / in Vertrauen geene mittheilen 
Demnach iſt aus den Hiſtorien bekant / daß vorungebr 
43fa Theil. qun ritie⸗ 


——— WM MASA — I — — 


— nie dünnen theils / dergeſtalt abzuſterben 
geweſen / haben ſich / zu fciner vermutheten reichen Lehen 
a 


wartung / in beyden Graffſchafften / als einem neue 


274 | /—O APÉPERISES,. 


drittehalb hundert Jahr d Graff zu Menburgund Del⸗ 


menhorſt / Ramens / Ditetrich der Sluckſelige / im Leben gewe⸗ 


ſen / welcher beyde Graffſchafften / in eine pps : 
men beſeſſen / und unte leslie m Obhe/Chriftianum und 
Gerhardumbinterlaffen. — Des dritt none p fine Lixie- 
nidtpoftetirec , willich kůͤrtze halber keine Meldung tun 
Crit iR d weden unb 970r» 
wegen / auch Hertzog zu Schießwig und Holſtein worden 00i? 
dem̃e die ſelthero regierẽde Koͤnige zu Oeñemarck üvégtaw 

aud alle Hertzoge zu Schleßwig Hoͤlſtein herſtammen. Well 
Goit diefen áltern Bruder mit ſo dielen Reichen und Fuͤrſten⸗ 
tbimengeftgnet/ bat er ſein Vaͤterlich Erbtheil an den Graff: 
ſchafften oberwehntem ſeinem juͤngern ruber / Gerharden, 












und deſſen Maͤnnlichen Erben / DE 


tung / ſondern nur 3u getreuen Haͤnden 7 uͤberlaſen / fid) unb 
fcínen Rachkommen / auff Abgang der Bruͤderlichen Maͤnn⸗ 
lichen Linie, bít Succeſſion in beyden Graffſchaffte vorbe⸗ 
haltend. Vorerwehnter juͤngerer Bruder/Graff Gerhard, 
hat das Graͤfliche Geſchlecht fortgepflantzet Dom der 
Anno 1667. verſtorbene letzte Graff / Herr nkon ter. 
ſein Abnepos geweſen. Als Anno 1647. Dit amita Li- 
tgonde/ daß 


nicht mefr / dann nur ein eintziger Herr 7. vorioolgebacbter 
GiraffAnchon Guͤnther / davon uͤbrig und dazu / wegen hohen 
Alters bep ihme keine Hoffnung zu Ehelichen Leihes Een 









ITE 











- - 


fbafft/ orrfibicoene praendenten hervor getha | 
nig zu Dennemarck Fridericus Iil. und Hertzog u 
Giottorffbielten ſich frafft einer vom Kaͤhſer c agre 
geben/für rechtmaͤſſigekehensfolger. Der Hertzog zu Hol 
Dew —— 


— et / ſagende: fic/ibre$ Orts [ oui i des GOD 
nechſte icem foli — ——— ii ture 





und Linfoften gema 


DZoſſtein Vlon / eiferig fortgegangen / biß Anno :1676.btt 
er à n eurfti. Hauß Holſtein Ploͤn bic 


"bebalteg. · WeAnun ferner / uͤber den Re 
bili · We | fier ten d 


MMXAMD 1 X. , 1f 

ttm Stam̃ Lehen / jure fanguinis, ex pa&to & 

toV. eto — —— dfleínic Nachdem 
Horhehen / fotoolourib redttkben Proce&, als offt 
vale gepflogent gotli di 1 / «inanber vici Muhe 
oet / haben endlich Ihre Koͤnigl. Majeſt. 
zu Dennemart / ſich bero inhabenden H ftetvtgen/Anno167t 
mit dhgedachtem Hertzoge zu Holſtein Ploͤen gegen ewiſſe 
Satisfacnon verglichen / und alſo aus bem Proceis —2 
Weil aber ber Hertzog zu Holſtein Gottorff / wegen der andern 
cinpabeabcn Haltfte an oen Graffſchafften /.3u —— 
Bertrag damals entweder wicbtrefolviren ; oder nicht gelan⸗ 


ge fonte/ift ber Procefs zwiſchen Ihme unb bem Fuͤrſtl. Hauß 
ein 









Kaͤnyſexlich Endurt dive | 
Succe(fion oder encfotge er &rafff ——— 
Hertzoge su Jolítcin Gottorff aber aufferleget worden / ſemen 
daran mhabenden Antheil / mit atkn crie! tna unb zu erhe⸗ 
ben geſtandenen Einkuͤnfften / auch Pr sfoften / zu eſtitui- 
ren. Welches Urtheil anno 1076. zur wur lichen execution 
ebracht / da ber Hertzog au Holſtein Gottorff aus den Graff⸗ 


. $9 
ſchafften geſetzet / dahingeg ndas Fuͤrſti. Hauß Holſtein Ploͤen 


in dieſelbe eingewieſen worden Weil oie ſchaͤdliche Probevo⸗ 
riger Zeiten erwieſen / daß die Theilung oder zweyherriſche Re⸗ 
gierung den Graffſchafften nicht erträglich / bat das Fuͤrſtli⸗ 


che Hauß Holſtein Ploͤn / auch dieſe uͤbrige Haͤlffte derſelben / 


gegen andere / in den Hertzogthumern Schleßwig Holſtein / 
empfangene Sacisfadion, ebener geſtalt an Ihre Koͤnigl. Ma⸗ 


eſt zu Sennemarck übertragen / wodurch ſie dann alleiniger 


Reglerender Herrund Beſitzer volliger beydenGraffſchafften / 
en ſind. abey gleichwol das 


ſanjt dero dependentien word 
ſich auff Abgang der Koͤnigl. 


Fuͤrſtl. Sauf Holſtein Ploͤn / 
dien Vago Fünfftige Succeffion und fonft bít Pra- 


tenfion wider die Graͤfl. Allodial Erben Ex ien —- 
e$ Kaͤyſerl. Ur⸗ 
theils 





sU osé ^— ' APPENDIX ! 
. tbeif&/ efticuendorum fructuum & expenfarum — — 
Fuͤrſtl. Haͤuſer / in der guͤte neulich auch verglichen / éftffermit 
die / bey hundert Jahr geſchwebte weit erſchollene Streitigkei/ 
uͤber der Gr fften Succeſſion, ſo viel das Lehes betrifri 
auß demgrunde erhoben und abgethan. 

Was aber meinem hochgeehrten Herrn qu Ohren gefeunnen/ 
betrifft zwar auch oer Graffſchafften Intereſſe, aber in eite gon an 
dern Materie. Dann meinem hochgeehrten Herrn miffaittan bcr: 

Manns⸗Stamm bey Herren⸗ Standes Panulien im OUS ique 
bet / daß bie Toͤchter | Schweſtern ober andere naͤchſte Nerwandte / 
weiblicher Linie, pflegen die Allodial. ober Eigenthums⸗ Guͤter / (o 
wol unbeweglich ale beweglich / für ir Erbe anzuſprechen. Wir bam 
zwiſchen ihnen unb denen Lehensfolgern / offters gar harte Mißhellig 
keiten / über Scheidung der Lehen⸗ unb Erb⸗ Güte / vorfallen / bie (e 
pic weitlaͤufftiger werden / je laͤnger die Guͤter vermiſcht geweſen o 
bcr deren Außeinanderſetzung verſchoben wird. Und hieruber iſt eben 
bcr gegenwaͤtige Handel / davon mein hochgeehrter Herr duſferlich ver⸗ 
nommen / und durch mich berichtet ſeyn will. Damas Fuͤrſtliche 
Hauß Holſtein Ploͤen begehret / mit deß letzten Grafen Allodial- Gs 
ben / Rechnung zuzulegen / ober richtige Unterſuchung zu treffen / was 
au Land und Guͤtern zum Lehen gehoͤrig / ober etwa für Allodial tmb 
Erbgut ju paſſiren ſey. Weil nun vor wolgedachter Graff zwo Par⸗ 
theyen / nemlich ſeiner Schweſter Sohn / den Fuͤrſten —— 
und dann ſeinen eigenen natuͤrlichen aber legicimircen Sohn / G3rafar 
Arnthon ju Oldenburg / zu Allodial-Erben hinterlaſfen / hat das 
Vuͤrſtliche Hauß Holſtein Ploen / ſchon vor Jahres Friſt ihnen far: 
eine Zuſam̃enſchickung allerſeits gevollmaͤchtigter Raͤche —— — 
Sen / bic fothane Unterſuchung vor bic Hand nehmen / unb was Staͤcke 
in den Graffſchafften für Lehen⸗ ober Gib» Gut zuachten orbendiá 
verzeichnen moͤchten. Weil auch Ihre Koͤnigl. Maj. zu Senne mad 
alo wuͤrcklicher Beſitzer und gegenwaͤrtig reglerender Herr ber Sraff⸗ 
ſchafften / vieler Umbſtände halber / hierbey ntereſſiret, auch foufa 
das Hauptwerck mercklich befoͤrdern koͤnnen / iſt durch Holtein ua 
fàr noͤthig befunden / unb mit iri Vorſchlag gebracht / Bt atbocht 
| | Jn 


Ls 














—— — ——— — 


. CU ILLUM c um wu — — — 


BP 


KPPENDIX | 377 


| Ihre Koͤuigl. Maſeſt zuerſuchen / dergleichen Zuſammenkunfft und 


Handlung / durch Ihre gevollmaͤchtigte Miniſtros, mit zu beſchicken. 
Fuͤrſtl. Anhaltiſcher Scite Dat manſich hierzu nicht abgeneigt erwie⸗ 


ſen / ſondern ſolchem Geſuch su folge / im verwichenen Frũhling / eine 


Tagefahrt in bcr Stadt Brehmen beliebet / atio durch Koͤnigl. Sav 


nemaͤrckiſche / Fuͤrſtl. Holſtein⸗Ploͤniſche und Anhaltiſche committir- 


te Miniftros unb Raͤthe bae Werck fürgenommen / und naͤchſtens / bey 
einer neuen Zuſammenkunfft / weiter fortgeſetzet werden wird / worvon 
der Außgang zuerwarten ſtehet. | 


, 


An ber andern / oder Graffen Anthons su Oldenburg Seite / 


hat das Werck mehr Schwuͤrigkeit gefunden. Dann er ſetzte ſich der 


- 


S rfl. Holſtein⸗Ploͤniſchen intention allerdings entgegen / und molte 


ſich durchauß su nichts verſtehen / worinnen / nach deſſen todtlichen Hin⸗ 


tritt / die hinterbliebene Frau Wittwe und Erben ihme gefolget / und auf 
muͤgliche Weiſe getrachtet / das Werck auff die lange Banck / vielleiche 
zu einem weitlaͤufftigen Proteß / ad forum incompetens, unter der 
Hand zu verſchieben. ODa ſie doch entzwiſchen allerhand nachthei⸗ 
lige Vergleiche / über die im Streit befangene / unb jum Lehen ber 
Graffſchafften notorie gehoͤrige Guͤter / unter ſich auffgerichtet / in⸗ 


gleichen andere / bey den Sachen gantz nicht intereſſite / ſo gar fremde 


Potentaten mit einzumiſchen / unb/ durch bere gefaͤhrlichen Ruͤcken⸗ 
halt / den Beſitz uno Genuß ber Glter / unbefugter Weiſe / immerhin 
zu behalten geſucht / gleichwol für alle ſolche Gefahr unb Nachtheile / 
wegen deß Werckes Wichtigkeit / die / in Rechten / bif su Außtrag der 
Sachen / erford erte caution zu leiſten nicht vermocht / und bey derglei⸗ 
de Umbſtaͤnden ben Graffſchafften / ja felbſt dem Roͤm. Reich / att ſo 


ſorgſamen SGrentzen / nicht geringe Gefahr vieler Unruhe auff den Haiß 


fuͤr ein Erbe von der ſchwangern S 
Fuͤrſt Hauß Holſtein⸗Ploͤn hat ſich / bey ſo bewandten Umbſtaͤnden / 


toga / jnſonderheit / ba —— Ji noch nicht gewuſt/ ob ober tas 
tau Wittwe zu erwaꝛten. Das 


billich genoͤthiget gefumden / (ammum periculum in méta zu beſor⸗ 


gen / dabey auff naͤhere Sicherungs Mittel zuge dencken / und Ihre 
Koͤnigl. Maj. zu Dennemarck bittlich zu erſuchen taf. Sie geruhen 
mochten / ſich / als regierender Graff zu bn t monent 
€ : | m ff tir 


x$ |» 0 APPENDIX — 
dieſes Dinges / als einer in effectu Ol siae | fta 
m o adudit Dononanbadetung br 






















E drap eo fene i3 bir, 

en⸗u ter heford ern zu heiffen ang m "bir bütung 

' aller Gefahr unb beſorglichen W itrrunginidition "Pt fi $ 
rung der fallenden intraden / ſolche in trei (s inp nf 


barlich gehoͤrige Landerejen / beyden arten an ibrm XL n 
lich / biß zu Gericht oder Gatlichen Auetrag / in — 
len / und Die Einkuͤnffte darvon verwahrlich beylegen aulaffem. — "yf 
Koͤnigl. Majeſt muͤſſen dieſes Anſuchen / in der Billigkeinund Recht 
nicht ungegruͤndet befunden haben / weil ſie / vo r ctlicben 9 — 
chane ſequeſtration, auff vorbcbentcte afin d cfe / verhenge 
.Wobyes noch bif dieſe Stunde beruhet / ohne bafi ciniac Oe 
rung in der Sache vorgefallen. Jod hierbey 
dra vorgedachtes Koͤnigl Sequeſtrum nicht alle das Sel 
Graffen Anthons hinter laſſene Guͤter / wie auptr Tío vie [cf | 
ſches Geſchrey erganacn /fonocm bif Va andere Oerter g 
gen / dann die man aus klan £henbricffen / Käpſcrlichen Urthe— 
Graͤfflichen Erbvertraͤgen / vorigen rbrbeifungen / Egencheil⸗ 
ner Geſtaͤndnuͤs / durchgehender Gew 























gen / Ec 
- bei gemeinen Rechten unb. ber geſunden r | 
,aum Lehengehoͤrig in continenc erweiſen und behauptenkan. 
deme beſitzen die Graͤfliche Erben noch anbac xe Herſchaf⸗⸗ 
EN — Dies noci | biß dieſe Stunde 
, noch / inruhigem VBeſitz oerblic m 
ME suba von felice piden ui - 
paration Xcchiswegen nicht gehalten ju ſeyn pesti einet. ; ee 
dicſelbe pon fejter i hor us Sel eweſen. 
Gite feharteste Craf / hochwotge 
dim — rafcy In hon / in den Graff ſchafften hiner⸗ 
— Allodialunb Cf mitt worauff bíc —— 
nichte ʒu prætendiren, hielte man — ht "i 
ben ftatum ít — indo — —* 
Winter GR ouf Ploͤen gef penati 
es 





———— "CONBMEESTS Uo Le NENNEN NEP com — 


APPENDIX... bt 


PER RETE 







E. side i Guyhmicinptbt: dhaw | — 


a in pets Mín rec 
Wiw tty kanfftager 


noc 
FARM tAottl odit oir bout gut dtibc/ 
— —ã vittis; —— 






—— zubehalten begehret mes umi itin eju grhorig 









er mer Graffnoch ver ſeinem 


| ——— MLB far 33 PHantoge zu 


— ce Miration ſcjon auffgerichtet / da al⸗ 

ic Aenittr Bomerckrund Hauſte nachemander vorgrnomarn / und 

waͤn zum Lehen ober Erbe gehongi / uitae] / aurh daruber cin 

gert Nrttag Anno 1654: geb (ftti wotden/ fee dabey / ale 

sr ultr Sutra rmi ats 

di vehe i nicit gu beſcharen. S utt bas im 
ántibótiet gehe nicht an / was 

Diu Du —— ejl ; t6; af umb Hoiſtein 





 Gitbrffenidhtet — Soon Ih (ep tagen gezogen / noch da⸗ 
| pi — damit — te vieimehr auffs 


auſſtrſie widerſprochen und dagegen proteſtirer, bleibe alſo dadurch / 
tariquam pet rem inter alios actam & ſemper contradictam, ju 
nichts verbunden. Uberdis / fepob E RR Separations⸗Ver⸗ 
gleich / von Mno 1655: eine Gott oder Anhang des fo genandeen Xeneo 
burger Anno 1649. zwiſchen Ihr. Koͤnigl. aj. oem Fuͤrſt. Hauß 
$yotficin Gottorff nnb bem letzten Graffen / gemachten pati Succef- 
forn, Nachdem nun dieſes / als das Hauptwerck / durchs Kaͤhſerl. 
Urrtheil / wie bcfant/expretfe caffirecunb auffgehoben / fiele alles mae 
darauff gebauet unb nachgefolget / abſonderlich mehrgemelter fepara- 





tions Vergleich / von ſeibſt mit hinweg 


Die dritte Urſache oder Entſchudigung ware / weil Holſtein 
Plsen alles Recht an den Graffſchaͤfften Ihrer Koͤnigl. Majeſt. abge⸗ 
arcten / habe coſtch ditſes Dinges nicht anzʒunehmen. Waͤre ibm Kb 


i] 


P d 


^ 


29e : A P.P ENDIX. 
tic Succeffion, auff Abgangder Sónial. Linie, 9 





doch ſolches de præſonti ober porígt nod) fen Recht. Dee 
familicfónte / durch GOttes Gnuade / wol biß an der Welt Ende 
ſtehen. Darum ſey vid ju fruͤhe / uͤber ſo weitlaͤufftige Dinge anite 
bereits Krieg anzufangen. Wann der Fall kaͤme / mochten die 
lebende dafuͤr (orat uno ihr Recht zuſam̃en ꝛußfuͤhren. Aber baectáagit 
Hauß Holſtein Ploͤen wendet dagegen ein / es ſey miemand pesboaien/ 
auch auff ſeines kuͤnfftigen oder eyentual Xechtens ——— 
Zeiten zuaedencken. Bevorab / wannbey langem Verzug / tie f 
chen in Vergeſſenheit gerathen koͤnten / weiches in gegermmaͤrtiger 
materie ſehr zu beſorgen / da bic Wiſſenſchafft etlicher weniger Seul 
was in denen Graffſchafften Lehen/ oder Erbgue ſey / biũen kuren Jah⸗ 
ren verſterblich / die etwa hiervon verhandene hrkundene / durch Krieg / 
Brand /Nachlaͤßigkeit und andere Zufaͤlle / vergaͤnglich | und mit hin 
das Werck / auff die Laͤnge / in eine unauffloͤßliche Verwirrung leicht 
verfaͤllig waͤre / wodurch denen Nachkommen nothwendig neue ſchaͤd⸗ 
liche Streitigkeiten auff den Hals wuͤchſen. Sarum unicht abzuſe⸗ 
hen / warum dem Fuͤrſtl. J)aufcübel zu deuten / wan ce für die Wolfahrt 
ſeiner Nachfolger ſorgete / unb ihnen / auff alle Faͤlle / ein klar außge⸗ 
macht Rechtzu hinterlaſſen gedaͤchte. Zu dem habe co ſich / in denen / 
m Ihr. Koͤnigl. Majeſt. uͤber den Abtruͤt ber Graffſchafften / getrof⸗ 
(emen Vereraͤgen / das Recht zu dergleichen Action, wider bic Graͤf⸗ 
liche Allodial Erben / deutlich vorbehalten / ſey alfo; ſo wol dc præſen 
als futuro, hier zu ſatſam befugt. 
Die Vier eund endliche Urſache ware / wan fol ip Ploͤen es 
bey der vorhin ſchon gemachten Separation nicht bewenden zu laſſen / 
noch dabey zu beruhen gedaͤchte / muͤſten Ihre Koͤnigl. Majeſt tit 
Graffliche Erben vertreten. Dant dero glorwuͤrdigſter Herr Vat⸗ 
ter habe fich verbuͤndlich gemacht / obenbedeutete Anno 165 ;. errichtett 
ſepatation, und was darinnen bean Graͤffüchen Erben / für Allodial 
oder Eigenthum / zugeſtanden / in ſolcher qualitet, auch ſelbſt wider 
Holſtein Ploͤen / und deſſen Anſpruch / zu gewaͤhren. Wordurch oit 
Gräffliche Erben gang ſicher ſaͤſſen / und es Ihre Koͤnigl. Maſeſt. auß⸗ 
fuͤhren lieſſen. Allein / das Fürſti Hauß Holſtein Ploͤen ſaget: RUE 
nt 











vorbchalcen 7 gube 





«UA eui tm UT Cue 03e oc Ac 


APPEND rx 23x 


— dunganenichtón wege · Hochſoedache y» 
re énial. QRajcfl. waͤren ein Rechtliebender / Gewiſſenhaffter / C bris 
licher Potentat, wuͤrden auff feine weiſe ſich verbunben achten / einem 
andern Unſchuldigen / ohne Urſach / das ſeinige nehmen ober eutwehren 
su helffen / und auff gegentheils geſchehende Anmeldung / deſſen ſich 
Ichon mit mehren zu entlegenwiſſen / barum mannicht Urſach habe / 
Jiro deßfalls vorzugreiffen / oder das Wort zu reden. So viel ab⸗ 
rumercken / ſetzen bie Graͤffliche Oldenburgiſche Vedieute / fafl groſſe 
ung auff ob angeregte Koͤnigl. Vertretung oder Garantie, ver⸗ 





meinende / ſich dadurch unfehlbar aus bem Labyrinth zu helffen. Aber 


fic machen / allem Anfchen nach / die Rechnung unrecht / unb verſuͤhren 
fih. Zumal unmůglich zu glauben / daß yore niai Maſen fih 





, gui einer dergleichen Gewaͤhrſchafft verſtehen 


w 
Syann crfitich foll dieſelbe iren urfprüngticheu Grund in bem 
droben erwehnten Rensburger Vertrage haben / da derſelbe doch / durch 


die Kapſerl. Sententz / auffgehoben ober caſſiret iſt / folguch weder den 
einen / noch andern weiter binden fan. 


Zweitens iſt die Koͤnigl Zuſage / rechtlichem Verſtandenach / ͤber 


I ébuc klare Worte / nicht zu excendiren noch mißzudeuten. Nun ha⸗ 


ben Ihre Konigl. Maj verſprochen / den Graͤfl. Erben bic zugeſtau⸗ 
dene Allodial.€5tdd't zu garantiren / worvon die Frage hier nicht ift: 
weil / was in Warheit fich für Allodial findet / Ihnen niemand zu neh⸗ 
ana gedencket / ſondern der Striit ift übar bic Lehenſtůcke / welche durch 
Unrecht unter das Aliodium ober Erbgut gerathen. Weßwegen bie 
Konigliche Verſicherung Buff das eine / nicht auff das andere gant 
widerwaͤrtige muß gezogen werden. | 
| Dricteno ig ocr CDBtrtrag / worauß man bic Sónigl. Qufage bep 
Hhaupten will / cin pactum conditionatum & reciprocæ obligationig 
feu præſtationis geweſen. Da nemlich der alte Graff Ihre Sünigl 
Majeſt. ju ſeinem Lehensfolger in ben Graffſchafften angerommen / 
amb Ihro bic Succeſſion darinn verſichert oder verſchrieben hat. Da⸗ 
ingcgen Vor Sónigliche SDojeft fürfolch vermepntee beneficium, 
oni verſprochen / deß Graffens Allodial-Grben in Cus unb 
erbittung zu nehmen. In dem nunder Graff / an [cina Seite / 
azſter Theil. $n . bas 


PEE  APSENDIX 
bas Mum idi — vetheiffene prsltiótla vr 
— Koͤnigl Maj. die Graffſechafften 'bendficló «et Vane 
Comics nicht —— — dicſeibe auff aano audere die 
ac tituló — valdéonerofo; drrch einenanderwertigen Debug 
vom Faͤrſti. Hauß Holſtein Ploͤen erbanbein emaſſen / qt Icichezn i» 
achten / wie wenig Ihre Koͤnigl. Maj. auch Ihres Ores /cx-cjasimo- 
di conditienato, reciproco, non adimpleto contractu, iita: 
| rd rite Ib yn Rig qx —E — bem | 
4 
Vaters Erbe ober Succeſſot, wegender —— vitae c 
den. Anerwogen / Sie ſelbige nicht mediante Períon& Domimi Pa- 
rentis, noch durch dero Herrn Vaters Perſon erbatten / ſondern peo- 
prio facto & alio novo jure, et — Vertro 
mie dem Fuͤrſtl Hauß Hoiſtein Weßhalben Ihro 
auch das jenige / was Dero Herr oti] aii — bít Graff⸗ 
ſehafften ju behaupten / etwa paciíciretober verheiſſen acbabt / su er 
llen / pid obrr BVilligkeit / nicht wohl Fan angemuchet werden. 
ym fall a 
ir Fuͤnfftens Ihre Koͤnigl. Majeſe —— 
aud) ſeldſten / ju einer dergleichen Gewwcheſchafft / fid anhelſchag qe 
macht Bdtten / wuͤrden Sie dennoch davor befreyet ſeyn x wei vie 





















^. pacta, worauß ſothanes Verſprechen herruhret / enormiſſimam Ias 


fionem nach fid ziehen / und Ihrer Koͤnigi. — 
unverantwortlichen / unertraͤglichen verurſachen. 

mahl die jeníge Guter / welche beralte Sraff / unter bem ied 
Allodial pber Erb qualitec , den Gr 

Erben zugewendet / weit mehr / als die Haiffte berder Gledfffiifficu 
außtragen / welche qu gewaͤhren das halbe Gürfrentbum Hotfleirkaumn 
baſtant waͤre. Zugeſchweigen noch einer andern / dabey mit unteren 
fenden Unbilligkeit / da nemlich / ſolche vermeinte Allodial- obey Er⸗ 
faͤcke / durch ben alten Grafen / meiſtentheils von —— — 
Aulagen befreyet / unb deren contingent bem nod 
geringen Lande der Graffſchafften auffgebuͤrdet worden. 
afdéem unfehlbarer Verderb umsancuche Quim nocſ wendig 


























APBRENDIS. SY 
enun ihe! eiébceimdir do — 8WRP 
my ait ⏑ * 
durch [o vic Libertragma 0a 


eneaes Cof eünarmu ipe m und wůſte worden / dagegen fich die Grdfs 
w egen ſich die Gr 
iche Allodial-Gyüter/ burcb bic genoſſene Freyheic verbeſfert / umb ín 
— — — 
——— Hiis wuͤſten ober ſchlechten Orts / nach 
deſſen Herrn micht fragen / ſondern fiche glauben fan / daß es zu denen 
Sraffſchafften / unb J. $n. Maj. zugehorig · Im Widerſpiel / wo 
man cine feite / wolgehaute Gegend / fatiliche Vonwercke / ſchoͤne Hofe 
— 
kae fe f ubejrgen ts máditn rre Sóng c 
Sechſtens / ſtehet for zu beſorgen / es moͤchten Ihre aj.- 
mehrangezogenem pacto ober Vertrage / die / im Recht hochguitige kx· 
ceptiones Erroris& Doli, mit gutem Grunde entgegen ſetzen — — 
—* Ihre Koͤnigl. Maj. bep vormahuger Errichtuug 
—— nicht gewufßß / noch auch weiter — 
ber / wie nicht weniger / wegen Mangel der Uhrkunden unb Regiſter / 
aet "iiit, awe Epit: en / 
was für ——— Lbs ubem Graffſchafften cigmblidh geho⸗ 
rig/ odial e Aree tane eed 
ertragen Weil Ihre Stónial. SRafef 




















Stónigl. aut 

pide Gier — ata édia 

Wuagfen und Gewiſſen — ebetecif auf ihrem eigenen 

Bekaͤnenůß erfolgen ſall / — eR Ernie RUNI vos 
Allodial oder Erbgut / Jtem Pine Arad i — 

vor (ide ober img vinegar Sm P fa 








entziehen / und zu Allodial oder freyem Erbgut machen will. 


APPENDÉX' 


L 2E 
ſen dennochder Koͤnigt. Parchey imme 


wetß gemache / 
keines Koͤnigreich beo kuͤnfftiger ſucce ſion git hoffen / da doch / man 
manes bey dem Liecht beſihet / Ihr. f án. Menmicht vielmehtes / X8 
leere rauhe Schalen geblieben / der Kern aber darauß den efi. Am- 
dial Erben zu Theil worden. 

Endlich / febendens / fict man miche / mit was reſpect J. Soda. e 
ebberübrte Gewaͤhrſchafft auzuſinnen: Weil biefelbe 4 ipla ^Y. 
Sapfat 48. und deß Reichs hohen —— A it cn 
unſtreitige Reicholehenbare Lande von deß R id pisi ie dread 








* JKoͤn. Maʒj. ein ſolches befordern ſolten / wuͤr de 5535 

«ib e Treue unb devotion lauffen / welche ſte dem —— Quid 

affſchafften halber / geſchworen haben. Wetches J. Koͤn SDtaj. 

Mis ſte anch (chon vormals / errore vcl circumvendone, zu beffes 

Verſprerhuns a due iret worden / kein vernuͤnffuiger Dico anzu⸗ 
muthen fich erkuͤhuen fan. 

Safibiefem offerat fo ſey / mercket das Sürftt Hauß Anhate oe 
Zweifet / weil es die Guͤte ſuchet / unb auff beruhree Smp. Gewahere 
Ichafft den Ernſt nicht wagen will. Selbßder alte Graff / iſt bey icincus 
Lebennoch beſter maſſen uncerrichter geweſen / daß darauff wicht viet ta- 
cit ju machen. Wie bonn bekant / was geſtalt cim Koͤniglicher Munus 63. 
zu Oldenburg geweſener Geſandter / durch ein Abergebenes Memorial 
at den Grafen ernſtlich proteſtirt, wann der Graf Ihr. Konig“. C0. pep 
ſicherer Behauytung der SGraffchafften nicht behaͤiff uch / und S Ron 
Qd. gezwungen waͤre / auf andere Weiſe/ex caufa oucrola bi 

Graffſchafften zu acquiriren / daß das Hauptwerck ( der getroffr⸗ 
een Vertraͤge und carifien verheiſſenen Gewaͤßrung) mercklich wuͤr ⸗ 
bt alteriret und verruͤcket werden. Nicht minder haben die Graͤſt 
geheime Taͤthe / namentlich / der von Wolzogen / Koͤtteriz / Witzen⸗ 
dorff / Heilerſteg / Tabor und andere / deð rafen offtero/ ſo tool můnd⸗ 
tic ale durch ſchrifftliche Bedencken erinert / fid) wohl fuͤrzuſehen / 
und auff die eingebildete o debite rA nicht zu viel 
Vertrauen qufegen. Dann fe nutzen / wañ 
rr Son Sitajbutd Wut ragenadre Dec 





0 APPENDII. ! d 

- dpitertolam/ molten Dion we Oorsfiat ure edt 

ele n/ Holſtein Ploͤn die Gra en dur 

gewinnen / mithin obgeb. Vertraͤge tiber einẽ Hauffen geworf⸗ 
fen / und JKoͤn. M. ber Grafſchafften ocrluftig werden / waͤ⸗ 
re auff die Koͤnigl. Gewaͤhrung ber Allodial Guͤter / contra Hol⸗ 
ſtein Ploͤn / wol ſchlechte Hoffnung zu machen. Sintemal man 
Koͤnigl. Seite wuͤrde Urſach finden / dieſelbe / utpote pactis jam 
isritis ʒuverweigern. Welchenfalls die Graͤfl. Allodial- Erben 
duͤrfften auff einen ſchluͤpferigen grund zu ſitzen kommen / und 
bero Antheil ín die diſcretion Der Lehensfolger gerathen. Das 
ganadteAllodium ober Erbgut ft zu genau außgerechnet / uñ 
viel Stuͤcke darunter / welche / krafft voriger graft. Erbvertraͤ⸗ 
zum Lehen unſtreitig gehoͤreten. —*2*— es durch Holſtein 
Di on/i cafa victoria I t unan uͤchig / noch à vexa litis frey 
bleiben / ſondern gefaͤhrlichen Anſtoß Ieiot/ioo nicht gar wieder 
u Lehen gemacht / unb deſſen remedirung hernach uͤberauß 
chwer fallen duͤrffte. Darumb fic wohlmeinentlich riethẽ / ſich 
mit dem Fuͤrſtl. Hauß Holſtein Ploͤn wo im̃er moͤglich / in even- 
tum,gi(lid) proergie tt. Sie meldeten ſolches in unterthaͤni⸗ 
ger Treue allein añ den Grafen / gedaͤchten es ſonſten gegen kei⸗ 
nen Menſchen / und ſolle bey ihnen / in der Stille / wol verſchwie⸗ 
bleiben.c. So ſehr / als man dero Zeit / graͤflicher Seite / bemuͤ⸗ 
btt geweſen / die ſe unb dergleichen / dem Grafen zu Handen gekommene 
unb zu ſeinem Zweck menia vortraͤgliche Eriũ rungen unter zudrucken / 
oder auff die Seite zuſchaffen / ſo ſchlecht iſt es gellungen. Im̃aſſen ali 
ſolche Dinge durch was Glack ober Unglack / weiß ich nicht / der Furſu 
Hoiſtein Pioͤen. Parthey in die Haͤnde gerathen / unb ſolte cin Borwi⸗ 
tziger wol ju hoͤren verlangen / was die ardfl. Erbendawider auff zubrin⸗ 
gen vermogen. Kuͤrtzlich / man (iet darauß (o viel vorher / daß ſie auff 
bic Koͤnigl. gewaͤhrung ſchlecht facit zu machen / und weit beſſer gethan 
geweſen / waun bic gráfl: Oldenburgiſche / dem Fuͤrſt. Holſtein⸗ Ploͤen. 
Geſuch / ſich fo platter dinge nicht entgegen geſetzt / ſondern der Fuͤrſti. 
Anhaltiſchen Mit⸗Partey gefolget / und das Werck / durch die ange⸗ 
crogene Zuſamenſchickung / qu heben / gleich wu" Wake, 







- 


A K PENA 


| Q6 ye rite Dorbebcas onte / Nemit tantveclen 
agria tois ——— T 
einen — bey ſich fuͤhren werde. Nemblich / oh ER 
emer me d de 
) ——— — —** in einer — — 
unnd Verkaurtzung beſtehen / daß das Girl. Sauf Holſtein Pn (ato . 
DSTI —— 
tek 
wurde es ciner blſſen 


—— ja pu zu tadlen / unddadurch den 
Wenlaun 



























. unnétige Maͤhe und Aukoſten zu verwickan der ganten 
** Ausſehlag an Erorterung obige Ziweifels hauget / fonid 
nicht umb hin / meinem hochgechrten Herrn / 


nochetwasndhhere 
 Infoimationg bamít Er / was enheit der —M 
Informa: n zuthan / fit Geleger * Graff 


Sepatations Tra&aten 
.. 9(bfrbeubabep geweſen / auch was 


be / grundlich urtheilen moͤ 


Es hatte der Gir ju Dibmburg/g egen ſein heraumahendes Al⸗ A⸗ 
eR Miei d opt Pie —— 
ſter / oder deren Sohn / den Fuͤrſten zu Anhalt 

mie ſeinem Vatter / dem Grafen zu d 





menborg/lonac Zeit / wegen 
Theilung der Graffſchaffe / ingroſſer —— dee 
demſelben zu Verdruß und Nachtheiul / feiner Collinder 


Sohne / ins kuͤnfftige viel Guter von den Graffſchafften / 22 





Nahmen der Allodial ober Erbqualitet, in die Haͤnde zu ſpieien. Es 
wurden aber beyde Graffen / durch Vermictelnn 

zu Dennemarck / Anno 164.6. Bicrüberinber Oderoergüitent wbcir 
Grbvertrag zwiſchen ihnen auffgerichtet autend / daß / nach des 
Grafen —— — erben / der Fuͤpſt von Anhalt / ftr don 
. éanbvober Allodial-Crbe/ eius vor alles cítabl Hundert Tan⸗ 
wf Corafa: 












feno viterbaler tn / dem Datis 








I 


—— — — — — — — 
/ 


 A'PPENPDTIX. : 1t; 
éinpos Voerware / oen etwa Bier Tauſend Rthal.) 
aden / zu Affteriehen verliehen / und im uͤbrigen dem die tas 
noch der das ven Ihm ſelbſteingedeithte Land / Neuhoben genant — 
Su d:fpenirenfrcp acftélicttoctbcn folle/oaodibrigc ader bey denẽ Graf⸗ 
chafften als pacrimonial-umb Tafelguͤter verbleiben. Zu welchem 
Sehuf dann alles / was der Graff zu Oldenb. vorhin / zu ſeiner Schwe⸗ 
rin Vortheil / erwavorgehabt / caſſirt und auffgehoben toore 
Wie num der Graff zu Oelmenhorſt Jahrs hernach verſtorben / 
eer Graff zu Oldenburg / von der gantzen Graͤfl. Linie, vrür alleín 
vex abrig tarc/über deſſen kunfftige Lehenssucceſſion aber zwiſchen 
Ibr Sóniat Majeſt. ſamt dem Faurſtl. Hauſe Holſtein Gottorff / und 
eun Faſti Hauſe Hoiſtein Ploͤen / Streitigkeit erwuchſe / gedachte 
der Sruff / nun fep co Zeit / ein beffer wachendes —— Wel⸗ 
cher Partey er zufiele / die wͤrdedavon groffen Vorth cheil empfinde und 
Haͤnde laſſen müffen/fovic/ prs 

















ahingegen deſto freyere 
veuebig / fie A locia oder Erbgut von ben Graffſchafften ab) 
Hierzu manterte diu das Incereffe ſeines natrůrlichen Soh⸗ 
Wee nicht wenig auff / als welchen e vom Sdpfricgitimirenunbgum — 





Baron faenbii aer zum Graffen machen laſſen / und gerne wohl bo 
gůtert er / micht minder / als der Vatter / ſeinen 





geſehen haͤtre / damit 
Sreandt tol ſuhren fonte. Der Anſchlag ware wol gemache / 


ktaglicher aber / mitteiſt Wahlung der Partey / zu Wercke geſtel⸗ 


moch 
$t. Immaſſen ber Sraff die Holſtein Pioeniſche Partey ſeinem 
Zuweck nicht vortraͤglich achtete: Weil ervermeinete / der Hertzog zu 





Holſtei Piden bicit fich in ftiner pratenfion allzu fefte gegruͤndet - 
Nude auch bep vicknnidyt geringen Beyfal / darumb werde cr unnótbig 
ſchasen / viel zu ſpendiren ober zu verlieren / brvorab / ta er genau und 
ſamt ſeinen Brudern mit vieler jungen Herrſchafft geſegnet. Dahero 
wend ete er ſich zu ber Koͤnigl. unb Holſtein⸗ Gottorffiſchen Parthey / 
von derofelben verhoffend / daß ſie ihre / ihme etwas zweiffeſhafftig vor⸗ 
fommende ptetenſion zu behaupten / mehres Beyſtandes vonnoͤthen / 
unb umb ſelbiges zuerhalten / alles gerne nachgeden / oder [o zuſagen / 
" etvae su verlichren leiche reſolviren wuͤrde / das uͤbrige ungctpiffe zuer⸗ 
$e. — Hierzu Fami dßtey ee Parchey übe: auen dagec 


e 


J —— Ausſchlag an Eroͤrterung obigen Zwei 
o hochgechrten Herrn / 


p ed 


Kk PESE, 









| Q6 9f motel Vochobena gomeſu /Neꝛit atntueqen u 
—— M mi ies ip 1 -. 


eina Seid bey ſich fuͤhren werde. — Gu 
id qu Oldenburg / Annoiog · mit ;6r.Sánigt: Majeſt. umb ue 
Gottorff getroffene Separation, — —* derige⸗ 
hen und Allodial-Grbftd'e ín einer (olcoenfunbboren Vnsidigigfeye: 
—— bae deg. Dauf Hauß Holſtein Nan (ot. 
fam erhebiche Urſach Dabe/babep micht zu beruhen / ſondern ole enfe 
neue zu unterſuchen. A ees arum (allie Diae verberoju Miles. 
—* —— — utadten / unddadurch den — 
en 
—— — zu verwickein vom ba 

(ie hauget / pen 

noch etwa⸗s 


nábere 
enheit der Graff zu 
XXXX 












nicht umb hin / meinem 
Information zuthan / damit Er / toaoflt 
vrbauheeen Separations Tractaten 
Abſcehen dabey geweſen / auch mas Holſtein Plo⸗ unrtee 
"Watieo dui Uy 9 ſo daun / welche Parcyreche ober unrecht bas 
be | 
C's atteber Graff a Olbenburg gegen (din herannchendes Al⸗ 
ter / anfangs nur einen einzigen / Ilo Soldat S nee 
ſter / oder deren Sohn / den Fuͤrſten zu Anhalt 
mit ſeinem Vatter / dem Grafen zu d ent "am 
Theilung der Grafffchafft / in groſſer Uncinigkrit geichet / fuctee/ 
demſelben zu Verdruß und Nachtheul / (einer Schweſter unb-bues 














Sohne / ins kůnfftige viel Guter von den Graffſchafften / untatem 





aodial oer Csbqualiret it bic J)dnbe ju [ptcien, G3 
wurden aber beybe Graffen / durch Vieira sr ⏑ ———— 
| ——— — — 
Grafenau Oldenburg Abſterben / der Fuͤrſt von Anhalt 

Land⸗oder Allodial-tbe/ eius vor alles / einmahl SAN 
ſend Jvitetakr iln / dem bem Natuͤrlichen wf raft: 










«m "He mE —Ae CUNMD CAE C OaX-M —, 


APPENDIX Y 
dinyod Vorwercke / von etwa Vier Tauſend Rthal. jdb 


Intraden / zu Affterehen verliehen / und im uͤbrigendem alten Gra⸗ 


abe das von Ihin ſelboſteiegedeithte £anb/ Reuhoben genant / 
gu.d:fpenirenfrep geftélict werden (otle'oaedbrigraber beydenẽ Graf — 
ſchaffcen als pacrimonial-smb £t ufelaüter verbleiben, — Zu welchem 
Sehaf van alles / was der Graff zu Oidenb. vorhin zu ſeiner Schwe⸗ 
ſeermihrerm Vortheil / erwavorgehabt / caſſirt und auffgehoben wor⸗ 
em. Wie num der Graff zu Otimen horft Fahrs hernach verſtorben / 
enter Graff ju Oldenburg / von der gantzen Graͤfl. Linie, nim allein 
wed übrig ware / uͤber deſſen kuͤnfftige Lehenssucceſſion aber zwiſchen 





Ihr Rongi GRajeft. ſamedem Sf. Haufe Hoſttein Goctorff / uto 


eun Sài. Hauſe Hoiſtein Ploͤen / Streitigkeit erwuchſe / gedachte 
der Gruff / nun (ep co Zeit / ein beffer wachendes Auge zuhaben. Wel⸗ 
cher Partey er zufiele / die wůrde davon groffen Vortheil empfindẽ unb 
medahingegen deſto freyere HYaͤnde laſſen muͤſſen / ſo viel / als ihme 
betitbig) fé Allodial oder Erbgut ven ben Graffſchafften abzunch⸗ 
wen. Merzu meenterte ihn Dao Int ereſſe ſcines narurlichen Soh⸗ 








deo nicht wenig auff / als wwhelchen er vom Kaͤyſer legitimiren unb jum 


Baron, ja endlich gar unn Grafferrmachen laſſen / und gerne wohl be 
ert 


/damit er / nicht minder / als der Vatter / ſeinen 





stat geſehen hatre | 
Serandt tool fübten fónne. Der 9frfchitag marc wol gemachte / 


uod) etaglicher aber / mitteiſt Wahlung der Partey / qa Wercke geſtel⸗ 
ter. Immaſſen der Sraff die Holſtein Ploͤeniſche Partey feinem 


Zuweck nicht vortraͤglich achtere: Weil er vermeinete / der Hertzog zu 


Holſtein Plden hieite (ich ín feiner prætenſion allzu feſte gegruͤndet / 
ſnde auch bey vielen micht geringen Beyfal / darumb werde er unnoͤthig 
ſchaͤtzen / viel zu ſpendiren ober su verlieren / bervorab / va er genau und 
ſamt ſeinen Bruͤdern mit vice jungen Herrſchafft geſegnet. Dahero 
wend ete er fid zu ber Koͤnigl unb Holſtein⸗ Gottorffiſchen Parthey / 
pon deroſelben verhoffend / daß ſie ihre / ihme etwas zweiffelhafftig vor⸗ 
fommende precenfion zu behaupten / mehres Beyſtandes vonnoͤthen / 
unb umb ſelbiges zuerhaiten / alles gerne nachgeben / oder [o zuſagen / 





erwas zu verlichren leicht refolviren wuͤrde / das brige ungewiſſe zuer⸗ 


dalten. Hierzu kame / daß bey dieſer Parchey uͤber einen pagan 


e 


85 APPENDIX, | 
peor iar ſtatclichen Laude / 
groſſe Empfindugkeit zu beſorgen. So koͤnten dieſe He 
na Sohn jum Stachalter in den Graffſchafften beſte 
féibaung von Holſtein Ploͤen nicht zu hoffen. Ja / er Biber 
fuͤr / es kaͤme leicht cine Zeit / daß der Koͤnig / umb Sricgoober egeta 
Zufalle willen / Geld benoͤtiget / [cin Antheil an ben Goraffchaffees defi 








fie 


ſchiuge. Der Hertzog zu Hoiſtein Gottorff chaͤte es vie 
eher / weil Er das baare Gelt / zu Bezalung ber Schulden / Mermerc⸗ 
nüclich anzuwenden wuͤſte. Beyde Herrn lieſſen fich vetefientid 
deſto leichter dazu bereden / weil ihnen die Graffſchafften eutiegen / um 
im Krieg ober ſonſt vicl Ungelegenheit machen koͤnten. Soicher gn 
ſtalt werde ce entweder ſeinem Sohne / oder deſſen Nachkommen | a 
Gelegenheit nicht mangeln / einſt die gantzen Graffſchafften an ſich zu 
bringen / wilches von Holſtein Ploeniſcher Seite nimmer su erwarten / 
ale deren Hertzoge lieber ein mehres an (icf handein bann. was verkau⸗ 
fen wurden. Nachdeme die Partey alfo gemacht / errichtete der Graff 
Anno1649. ji Rensburg / mit Ihr Koͤnigl. Maſ. und bem Hercoge 
zu eem Gottorff / einen Succeſſions Vertrag / baríiten ex (onem 
auff ſeinem Todesfall / die Succeſſion der Lehen⸗folge in beyde Graff⸗ 
ſchafften verſchrieben / und lieſſe ins geheim bit Commendanten fei 
Se Veſtungen inihre eventual Pflichte tretten. Dahingegen bedunge 
Er / daß alle Laͤndereyen / ſo Er / ſen Vatter und Groß Vatter 
eingedeicht oder dem Waſſer toíebergenommen : Alle von 
ihnen eingezogene ober ſecularilirte Geiſtliche Guͤter: 3e 
von den Unterthanen erbanbelte/gefauffte/confícirte , epe 
fauftbte ober in Schuld angenommene Guͤter: Alle verear 
eweſene unb wiederum eingeloͤſete Guͤter: Imgleichen / boss 
mbt Varel unb Vogtey dabo hme unb finem Erben / zu 
freyer diſpoſition als allodiai ober Erbeigen Gut / verbleiben 
ſolten: jedoch wolte Er vor das Ambt Varel und Vogtey Jahn⸗ 
durch andere Guͤter / auß ſeinen allodial Mittein / den £ebenofofgera 
br Graffſchafften / Erſtattung thun. Ferner behielte Gr fic far/ 
tiber ben Weſer Zoll / zwiſchen feinen Lehensfolgern und Allo- 
dial Erben / freye Verordnung zu machen: Item , ba 

















—uENE — CEN LX COGEEENG m UUAESUNNS- — — — 
LI 
* 


APPRPENDIX — ' a9 
ae Cr unb feíne SDorfabren 7 vom den 


Lehensfolger / alles / w 
Lehen oer Graffſchafften / veraͤuſſertund quovis modo alieni- 
rec, approbiren und genehm halten ſolten. Cenditiones, bt 







uicht haͤrter koͤnnen erdacht werden / unb vonden vorigen Graͤfflichen 


Erb Vertraͤgen / wie Himmel und Erden / unterſchieden ſſind. Was 
bae Fuͤrſtl. Hauß Holſtein Ploͤen wider dieſes beo Grafens Unterneh⸗ 
men damals geſchrieben / und geſchrien / ware alles umbſonſt Ge⸗ 
ſtalt zu execution obberũhrten Vergleichs Amnois5;3. wuͤrcklich ae 
ſchritten / ein neuer abſonderlicher Separarions Vertrag abgehandelt / 
und darinnen die / fuͤr Allodial erklärte Oerter uno Guͤter / von Stuͤck 
zu C tüd/(pecificiretporben. — Es bliebe dabey nicht / ſondern der 
appeiit, wie man ſagt / wuchſe bey dem Eſſen. ODann / weilder Graff 


ſeinen natuͤrtichen Sohn in den Graff enſt andt erheben laſſen / hielte Er 


fürnétbig / ihn auch mit Reichsunmittelbaren Gütern ju verſorgen / 
unb anderen regierenden Caicos Graffen darin gleich zu machen. 
Weßwegen Er dahin arbeitete / daß Ihre Koͤmgl. Majeſt und das 
Fuͤrſt Hauß Holſtein Gottorff Ime Anno 1054. auff das Ambt Va⸗ 
rel / und feruer Annors59. auff die Vogtey Jahde / die Reichs imme⸗ 


dietet, oder unmittelbare Landes Hoheit und ſuperioritet, mitteiſt ei⸗ 


ner ſolten erhoͤrten Freygebigkeit / umb ſonſt unb fuͤr nichts qu ſtehen / und 
alfo dieſe herrliche Oerter / ohne allen Entgeit / von den Graffſchafften 
trennen muͤſſen / daferne ſie ihn bey gutem Willen erhalten unb Wieder⸗ 
ruffung der Succeſſions Tradaten , ober 2imeymung der Holſtein 
Ploͤniſchen arte nicht reden hoͤren wollen. Nach etlichen Jah⸗ 
ren vertheilete ber Graff bie erworbene Beute / durch ein Teſtament, 


und wendete ein ziemlich Theil d avon dem Fuͤrſten von Anhalt / das 


beſte oder vornembſte aber feinem legitimirten Sohne zu / als welchem 
Er / an ſtat / der Ihme vorhin / nur After⸗ Lehens weiſe / zu gedachten 
Jaͤhrlichen ungefehr vier tauſent Ele. / durch die fleiſſig wahrgenom⸗ 
mene Gelegenheit / ſolche reiche intraden erblich hinterlieſſe / bag 


mancher Regierender Reichs Srft derſelben fich nicht qu. růuhmen 


weiß. 
Nachdeme mu kurslich / doch wahrhafftig erzehlet / wie es ] mit 
offtgemelten (cparationstractaten , fic angeſponnen unb zugegan⸗ 

430v Oo gen 





Me 0 APFENDIÉÓ 

gen / wil dy / in můglicher kuͤrse die Puneten noch foffbrór. / spit 

pfe uri ——— vbe Unrechts duin 
—.. Cors aftcbeidimertfidy ir n Mp d ^e ha 
in ſothaner ſeparation und deſſen Vertraͤgen / die ſtuche RFer 
en Jever und Kniphauſen miht mit einem SDorteberffyer feb 

denen Graͤffüchen Allodial Erben deg jelaſſen wordec alita 

da on ie NAME Veſiser der Graffſchafften | var dentuy 


pruch barauff nicht haͤtten / noch zu machen wüſten. 
Vors andere / mit den eingeteigten Landen Bat ce nachfolgen 






de Beß affenheit. In alten Zeiten iſt den Graffſchafften / durch tas 


Meer / Weſer unb Jahdeſtrom / groſſer Schaden geſchehmm / tabem 
bid ſchoͤne Gegenden dadurch uͤber ſchwemmet ober weggeriffen / mb 
bít Graffſchafften nicht allein an ben Grentzen gewaltig verfebmdtany 
ſondern auch / mitten in und durch bae Land elendiglich derwuͤſtet mor: 
den. lach Lange der Zeit ſehet fic / an denen üborfcütmamreray 
Drten / ein Anwachs / oder Schlick und fette Erde toit au weiche 
endlich sur Weyde ober Ackerbautlchtig / und mit fofen Wallen / vdet 
Dammen von Erde / gegen das Waſſer / amibge ben tiro /bamit ſolches 
nicht von neuen cinbreche oder aͤberiauffe / deſſen Koſten uto $0táüte 

dich bezahlen. Deehe Lande hat der Graff / fibus feinem 
Erben als Allodialober Erbgus / vorbchalten. Deme tita | 
bas Fuͤrſel. Hauß Holſtein Ploͤen / und behauptet / daß ſie / ats 
ſeucken nichn minder / ais das andere Land / daran fle fefitticacn/ Erben 
Braffſchaffren / und deren regierenden Herren gehoͤrig ſind / aus uage⸗ 
—⏑— ——— uu | 
Erſtuch / wel denaligemeinen Rechten / auch / tct Cea 
gemàß / quòd omne acceſſorium naturam fui principalis, cui acce- 
dit, regulariter ſequatur. | 

dweytens / ſey das / vor alters weggeriſſenr / 060 aAberſchwe⸗ 
emete Land / zum Lehen gehorig unt cin Leheneſtuck geweſen / barum e» 
— — 
| gebracht / wiederum Lehen ſeyn und dazu g Cuùuto 
—* Fin adíüam —* —— redire. Co stt 















— — GENS RNEEN 


(o  gaytáglith vorb 


gereimſte Ding von der 


APPENDIX. 
— ba 








M — / sione d 
— d im / und fo lange bie Welt ft in 
Gefohr leben vof bit wilde o ee Weſer unb — — mde 
eto * ſoicher Gefahr / dunch groſſe M 
Wann ſie nun dergleichen —* und 
Sa aden allein * bit Allodial ober Eigenthums Etben aberbey 
CDorffcil/ocó nach gerade wieder anwachſenden Landes bebalten —* | 
arde das Leben endlich in lauter Eigenchum verwandelt / ein fronte / 
ex calamitate Vaífallorum ſich des Lehens bemeiſtern / die Lehensleu⸗ 






t von Hauß und Hoff verdringen / auch den Lehen Hermn ſeibſt nad 


derade feines Rechis eutſetzen. Welches jeein jedweder vor das un⸗ 
von der Welt bekennen —2— In dem ſonſten der Noa⸗ 
sus gemaͤß / daß / wer die Odio dbenunb oen ſtehet / auch de⸗ 
Nuxzens theilhafftig werden ſolle 

Viertens ſey die meiſte arbeit der Eint eichung / durch eria 
dinari Dienſte und Zulagen der yos Umerthanen / geſchehen / wo⸗ 





worden. Ob mun die dte 

(ufiig/bm chaden / wegen verborbefier Unterthanen / umb⸗ 
Pini eiden / die Alodial Erben aber deſugt / den dagegen erwachſe⸗ 
panca zunehmen / duͤrfe f keincs langen Nachſumene / ſo⸗ 


bam * vonſelbſten ausfün 
—— gereiche ſolch des Ore Dime wider ſeine qe 
| vermoͤge tod | bas n nicht ver⸗ 
—— dco Dm y benign ollen. 
oerte te e Graffſchafften / von Au⸗ 





urch fit pep oor J und zu gegenwertigem Armſcligen 
| j^ 











(0 echſꝛens/ werde 
angie in ben ẽ chenbrieffen / ber bae ſo genant e State unb Butja⸗ 
bingolapb/in 


Anweichem fofi die Jodi (fte der eingeteichten Lande adegen/ 
ber Anwanff unb Zawachs ( worinnen —— 
enit auth fiae Worten zu Lehen vxlichen / barum nicht ab 


den ian ira tbt quale: ; ciigermofign zu —* 
ouo. e: 
mot eie 










ws | APPENDIX 

Siebendens ſey bas Werck / durch Urcheil und Xeche / vorlang 
fon entſchieden. Dann / alo beyde Graͤffliche inien, qu fo 
unb Delmenhorſt / unter fid ſeibſt im vorigen ſeculo, aber 
eingeteichte Lande / ob fie zum Lehen gehoͤrig oder nicht / in Saeit ver⸗ 
fallen / und daruͤber am Kaͤpſerl Reichs Hoffrath ordentlichen Procefs 

gefuͤhret / habe Kayſer Rudolfdertl Anno 1601. mehrangertgte £a 
dereyen für Lehens pertinentien declariret, und den Graffen afur⸗ 
legei / dieſelbe nicht weniger / als die alte Lebensſtuůcke / vom Reich 
zu Lehen zuempfahen. | OM 

Achtens todren biefe Lande / bey vormaligen Gräfflichen Go 
faͤllen und Theilungen / unter das Lehen gezogen / und mit demſelben 
von einerley Natur gehalten worden. Solches ſey / aus dem Graͤffl⸗ 
chen Erbvertrag von Anno 1633. klar zuerweiſen. Indem Graͤff⸗ 
fiche Erbvertrag unb Neben⸗ Receſs, von Annor 46.(welchen Ihre 
S ónial. Majeſt zu Dennemarck / zwiſchen beyden Grdfflichen Lini- 
en, gemacht /) ſtunde es noch deutlicher / Rembliche: Es ſolten er⸗ 
wehnte Lande / als patrimonial imb Tafelgůter bey denGraff⸗ 
ſchafften verbleiben. Item: Es ſolten von nun an allezeit die 
Landereyen / die bißhero eingeteicht / und nod) ferner / uͤber kurtz 
oder lang / eingeteichtwerden módpten/accrementafeudi, ejus- 
dem cum feudo naturz & qualitatis, verbleiben. Aue weſchem fun- 
dament auch der Graff / kurtz hernach 9tmo 1647. bey Abſterbung 
des letzten Graffens zu Oelmenhorſt / vorhedeute Lande / neben dem Le⸗ 
hen / an ſich genommen / un d die Allodial⸗ ober Eigenehums Erben da⸗ 
von außgeſchloſſen habe. | Ml 

Ich vermeine / es koͤnne nichts klaͤrers ſeyn / und bin ver(ibert? 
mein hochgechrter Herr werde fic) / ͤber des Graffen Geſchicklchkeit 
verwunderen / daß Er / deme allen / abſonderlich dem Anno 1646. durch 
Ihre Koͤnigliche Majeſt. gemachten Erb⸗ Vertrage / zuwicder / ſo 
kurtz hernach / beſagte Lande zu einer widrigen Natur hat bringen / dem 
Lehen entziehen / und jum Allodialsober Erbgut machen fónnen: 

Zwar haben die Graͤffliche Allodial Erben einwenden wollen / od 
der vom Waſſer angeworffene Grund und Boden / und was derſelbe 
unbeteicht etwa einbringen koͤmen / ſchon für ein Lehenoſtuͤcke zu achten/ 
und des Lehenofolgern der Graffſchafften gehoͤren moͤchte / rem 

' va 








—p- ——- — $c RA 5c S 


m ." APPENDIX. 39$ - 
Graffen doch / durch ihre Arbeit unb often / ele Daͤmme darum ge⸗ 
fuͤhret / wofuͤr / als eine (efr nůtzliche Verbeſſerung / ihren Eigenthums 
Erben / billig Erſtattung gebuͤhrete. Aber man antwortet Sürft. 
Hoiſtein Ploͤeniſcher Seiten: Dergleichen Arbeit unb Koſten waͤ⸗ 
ren meiſt durch die Lehens Unterthanen geſchehen / welche dadurch ſehr 
verdorben und in Abnehmen gerathen. Wann nun die Lehensfolgere 
bao cine gut thun ſolten / muſte ihnen auch / andern Theils / der Scha⸗ 
den erſetzet werden. Meliorationem enim unius rei cum deterio- 
ratione alterius compenſati. Dazu / wann die angezogene Koſten 
in rechtlichen Anſchlag kaͤmen / wuͤrden ſie / bey weitem ſo hoch nicht / 
ale Gegentheil etwa meinete / anlaufen. ann das Weſen der Daͤm⸗ 
me oder Deiche nichts beſtaͤndiges / ſondern immerwehrender Gefahr 
emterárfia ſey. Immaſſen / was heute ſtehet / durch Gottes Ver⸗ 


haͤngnůs / morgen durchs Waſſer koͤnte weggeriſſen unb verſchlungen 


ſeyn. Derowegen ihre Werch / nicht nach oem Koſten / ſondern nach 
ihrer Vergaͤnglichkeit zu rchnen. Et ſic melioramentorum aæſti- 
mationem non fecundüm impenſas faciendam, ſed rationem du. 
rabilitatis habendam eſſe. Desgleichen haͤtten die Graͤffliche Er⸗ 
ben mehrangeregte Landereyen / (citro beo alten Grafens Tode / beg 
14. Jahr genutzet / auch daneben von Deich und Daͤmmen / die ſie den 


armen Lehens Unterthanen / unbilliger weiſe / auffgebuͤrdet / und ſonſten / 


frey beſeſſen / welches alles zur Gegenrechnung in Anſchlag zu bringen. 


Siquidem certi juris eſſe quòd poſſeſſor meliorationum, à die 


. malxfidci feu motæ litis, fructus nonlucretur, fedad illorum ra- 


tionem & compenfationem teneatur. Daß flcaberin mala fide 
geſtanden / ſeynicht zu Idugnem, — Dann fie /- aneben Lehenbricfen / 
Kaͤyſerl Urtheil / und ihres Vorfahren Erb Vertraͤgen / wol gewuſt / 
was geſtalt mehrangeregte Lande ihnen nicht zugehoͤrig / ſondern pa- 
trimonial oder Tafelguͤter ber Graffſchafften / ſeu accrementa feu- 
di,cjusdem cum feudo naturæ & qualit atis, ſeyn und allezeit verblei⸗ 
be ſollen Welchenfals ſie / wann es zur Rechnung kaͤme / mehr wuͤrden 


genoſſen / als wegen ber ungewiſſen melioration, zu precendiren habe. 


Vors dritte gibt Hoiſtein Ploͤen für unrecht an / daß die eingezoge⸗ 
ne ober ſeculariſirte Geiſtliche uter zum llodio ober Erbgut ge⸗ 
macht / da ſie doch unſtreitig zu den Sr Us" aa gehoͤrig. 

0 


^». - 0 APBRRENABIEC 


Girflidumel Cicifsofft Gmbielentiten ooloit ebat 
tial-Supcrioritát/bcro be) ue ComMHRARUEIE F icqpaleiig 
LSU opa d edes m adopte eam 
Grofayc unbin CDefig genommen worden. 2/od bp 
bit gráfliche —— — bekam / dagleichen hohen/ fo q | 













Í 
heimfielen: geſtalt der erbaut Matthæus W'cfenbcciusteogn que 
nachdenckliches Zeugnuͤß gabe: Quoduomps, bona EccleGaitica, 
quamvis laca rebus bursa nis encenta (int, tamen, quiaán usrrite- 
rio jacent, cjuspars cenfeantur, & pro feudi regalis acceſſione 
habeantur. ideoque,ficut feudum apetium Domino cedere: 
ita & deficientibus Clericis bona Ecclefiafica ad Principem tez- 
ritorii redire. 


Iweytens genoͤſſen unſere Evangeliſche Porencaten der geichen 
geiſtliche Guͤter nicht umſonſt / ſondern edienbefür bic Unkoßen bey 
geiſtlichen bof Wotmaͤß igkeit tragen/ dae Rigion verbitten / Kirchen / 
Schubn / dero zugehoͤrige 
halten / ingleichen den Kirchen ⸗· und Schul · Wedienten chre Gebaͤhr ver⸗ 
ĩchaffen Fei nun die regierende Grafen "i — 22 AL 
gegen gew e Vortheil unb / ocu gt 
odia erbewlaflen ſolten —— id Unbilligkeit feyn tia a 
ſehen dieſe / wann Kirchen / Schulen und dergleich on Haͤuſer oPlibcmmeul 
einfallen oder Paufdllig (Inb/ gu deren micber Auffbenung oder Celer 
rung nichts geben / vielweniger die Religion nankutten/ nach bic Zicchen⸗ 
und Schuldiener beſolden / londern für all folsheb bie cagiervube Beef 
ſorgen laſſen werden. 
(er vooneimscn unt Pee — " 
vorueymen olidcorum, P oppcen, 
fenioris,bef vertinalicgict Math, Weisheit eei 
SIR, 























APPENDIX ^ ej$ 
mari; joli Suckii, deß noch lebenden Seckendorffs / — | 
derer / kiaren Beyfall / ſondern auch haͤuffige Exempcel d6ríge Evan⸗ 

tfe Furſtenthůme und Graffſchafften im Reich / vor fich in d» 


— — — a-— -—— 


merguter / oer regierenden Herrſchafft verblieben / mtt nichten aber 
ben Allodial ober Eigenthums. Erben zuftelen. Im Hertzogthum 
$yelftein fe) davon ein merckwuͤrdig Exempel verhanden. Dann / 
. ievorfuntert Jahren Hertzog Johann ber aͤltere zu Hadersleben ko. 
dig verſtorben / unb (ein Land auff ſeinen Bruder unb Bruders Soͤhne 
verſtammet / habe der Bruder ( Hertzog Adolff ju Holſtein Gottorff / fo 
gewiſſer Urſachen halber die Allodial-Guter allein geerbet) etliche its 
b verſtorbenen Herßogs Lande gelegene Kloͤſter auth für Allodial 
augeſprochen / aber damit nicht fortkommen koͤnnen / ſondern dieſelbe / 
als pertinen ſtůcken deß Fuͤrſtenthums / mit unb unter Den Lehenguͤtern 
in gemeine Theilung bringen muſſen. Der ſtattliche Juriſt / — 
neo Coppen / der aͤltere Babe dero Zeit ein gelahrtes Conſilium uber be⸗ 
mhzrtem Fall geſtellet / und darinnen gründlich außgefuͤhret / warumb 
beſagte Kloͤſter nicht unter bas Allodium, ſondern als ein Pertineniz, 
Zzum Fuͤrſtenthum gehorig. Ja / ſelbſt fa vorigen graͤflichen Erbver⸗ 
Gágcn unb Theilungen / waͤren vorgedachte geiſtliche Guͤter bep bem 
corpore der Graffſchafft geblieben. Und ob ſchon deß letzten Graffen 
CDater in feinem Teſtament An 1605. hieritmen etwas widriges / auß 
Haß gegen ſeinen Bruder und Vettern Delmenhorſtiſcher Linie / zu 
verordnen unternommen / ſey bod) ſolches afe unbillig / und zu Rechte 
unbeſtaͤndig / durch die hernach Anno G633. unb r6 4:6. erfoigte guͤtliche 
Dergleiche unb Erbvertraͤge / gaͤntzlich auffgehoben umb caſſiret wor⸗ 
Moi. Darumb deß Grafens prætenſion deßfalls auff einem kundba⸗ 
gei Unfug beruhete: Inſonderheit / da Er co nicht etwa bep cinipelen 
Hauſern / Hoͤfen oder Vorwercken gelaſten / ſondern gautze Aempter 
in feinen vermeinten Anſpruch wit eingezogen 
Zywar weiß ich tool bof man graͤflich er Seite dazumahl fuͤrge⸗ 
wveendei / co waͤren dte vornemſte Stuͤcke vorberuͤhrter geil dta] 
durch deß Grafens Vorfahren / nicht umbſonſt crbalten noch cingrgor 
gen ſondern von bei Ordeno⸗Leucen / oder vorigm Eudabem/ umb 


chen dergicichen geiſtliche Gaͤter / als patrimonial·Stuůcke un Stage ^— 


baares Gelt / su Erbeigen erkaufft worden: 5 Suedengr⸗ 
Allodial·Erben niemand mit Recht diſputiren fónte.. ein seil 
grund ſolches Behelffs erhellet alſofort wann man ben reiten CEN 
lauff deß Dinges hoͤret. Es hatten die Grafen zu Oldenburg bug f 
fang der Kirchen Reformation, gleich andern Evangeliſchen 
den im Reich / etliche uͤberfluͤſſige / fo genante geiſtliche Gyátee)ganber 
werts gemeinem Beſten / gewidmet unb angewendet. Cé gum tpot 
bic Grafen / durch bett hernach erfolgeten allgemeinen 9l 
Reichs⸗Vertrag / hierũber genugſame Sicherheit erhalten 
ſich doch endlich / auff etlicher Catholiſchen Sürficn COermictdmg it 
wegen laſſen / ber Geiſtlichkeit ein Stuͤck Geldes / worauff ce tnm 
ſaͤchlich ange ſehen ware / zu geben. Tun iff die Frage / ob tvtedibl 
geiſtliche Guͤter umb deßwillen den Grafen und ihren Erben / Br 
dial ober Erbeigen beyzulegen. Das Fuͤrſtl Hauß Jyolftcin Mehl 
get allerdings Nein darzu / auf nachfolgenden Urfaden : Eſtch 
unlaugbar / daß die Grafen ſolche Guͤter Anfangs / krafft Landee 
liche geiſtlicher Hoheit / einge zogen / auch für ſich / ind ihre NRA 
in der Regierung / in dero Beſitz / durch vorberůhrten Paſſauiſcht 
trag! beſtaͤttiget worden / folglich gar nicht bedurfft / vorige Einhaher 
bcr Guͤter mit Gelde abzufinden. Dauun die Grafen ihres habenden 
Rechts zur Gnuͤge nicht wahrgenommen / ſonderndavon abgewichen / 
die weiche Seite ohne )Noch gegeben / unb ſich / zu cinem Abtrag / durch 
gute Worte / bereden laſſen / waͤren ihnen die Nachfolger an ber Regſer⸗ 
ung / ſo Ihre Erben nicht word «n / dergleichen gantz unnótbiger Sy» 
gebigkeit halber / im geringſten feine Erſtattung / vielweniger ben eie 
gezogenen Gütern darumb ein Aliodial-quanitaͤt geſtaͤndig. 9M 
tens / ſey ein groſſer Unterſcheid / etwas / fo man nicht bat fuͤ vellen 
Preiß an ſich kauffen / und etwas / ſo man (chon beſitzet / umb cin lieder⸗ 
liches / von eines andern vermeinter prætenſion, Friede halber / ik 
kauffen. Welches letztere bier geſchehen / ba die Grafen daoſ 
was ſie vorhin ſchon viele Jahre innen gehabt / auch fuͤr ſich und 
Nachkommen an der RXegierung vermóge flarer Reichs⸗ Conſttemio⸗ 
nen / behalten koͤnnen / à vexa litis redimret, und durch etwas geringes 
von einem vermeinten Auſpruch / loggemacht. Geſtalt die iini 




























| APPENDIX ay 
für gezahlte Summe gegen die Ginfünffteber Güter / woldie gering⸗ 
ſte —— micht mache. Eo geſchehe gar offt / daß tín Standt 
des Reichs / umb fich mit Proceſſen nicht zu plagen / oder auff vor⸗ 
nehmer Freunde Fuͤrbitte / eine alte Prætenſion, von ſeinem Lande mit 
etwas weniges abkauffe. Wann nun feine Toͤchter oder Schweſteru 
bae £anb deswegen fuͤr Allodial ober Erbgut anfprechen / wuͤrde es 
auff nicht geringe Schwachheit außlauffen. Zumal / auff derglei⸗ 
chen Art / das Hertzogthum Holſtein / weil es Konig Chriſtianus I, 
von der Graffen zu Schaumburg Prætenſion, ebenfals loßgekaufft / 
aud) Allodial ſeyn muſte und alleuͤbrige Fuͤrſtenthuͤmer ober Graff⸗ 
ſchafften des Reichs / gar leiche Allodial ju machen ſtunden / weil fio. 
nes derſelben vorhanden / deſſen Beſitzer nicht cine prætendenten ſolte 
haben / und mit etwas weniges abſiuden koͤmen. Drittens / geſetzt / daß 
die Geiſtligkeit den Graffen die Guͤter quæſtionis, zu Erb und eigen / 
auff Maͤnn⸗ und Weibliche Linie, verſchrieben / ſcy doch ſolches von 
keiner Wurckung Zwar habe fic auff ihr vermeintes Recht / wol 
Verzicht dun konnen / aber in ihren Maͤchten ſey durch aus nicht ge⸗ 
ſtanden / uͤber der Guͤter Natur ober qualitet einen Ausſpruch ju chun / 
und / das ſenige / ſo ben Graffſchafften / ale cin Pertinentzunb Patri- 
monialgut / vermoͤge der Reichs Conflitution und eingefüfrter Ge⸗ 
wonheit / zuſtaͤndig geweſen / für Allodial ober Erbgut zu erklaͤren. 
Wann bdieſer Strich angienge / wuͤrde leicht ſeyn / allefeculariirte 
Geiſtliche Guͤter für Allodial zu kriegen. Dann die Cleriſey / fo fie 
vormale beſeſſen / und nunmehro davon weiter nichts zu hoffen / nehme 
was weniges / unb gebe / gleich den Graffen geſchehen / Kauffbricffe 
darauff aus / von was Einhalt man ſie verlanget. Viertens / fep ov 
biger Graͤfflicher Fuͤrwande / ein vortdnaft abgethanes Ding / als wel⸗ 
cher ſchon / bey dem Graͤffüchen Erb Vertrag / Anno 1646. auff die 
Schaubuͤhne gebracht / reifflich unterſuchet / aber von keiner Wichtig⸗ 
keit befunden / ſondern vorbeygegangen / und die Geiſtliche Guͤter umb 
deßwillen den Graffſchafften keines Weges entzogen / pieimehr da⸗ 
bey gelaſſen worden. Dahero zuverwundem / mie was Manier bet». 
gleichen ſchon einmal verworffene Fuͤrwandt / ſo kurtze Zeit hernach/ 
cwieder fuͤr bao Tages Ucht kommen / und einiger conſideration wuͤr⸗ 
dig ſcheinen koͤmen Pp (Dore 


uerter noch eine andere Unbilligkeit. Zum Gy 


2947 - & RRENDIA. 
.— Gere cQiertebefiyoert fich offi dol : 
privat Guͤter / welche Cr unb ſeine Borfa 
ſchafft Unterthanen / erhandlet / gekaufft e EM 
oder in Schuld angenommen / zu Allodial pe * | 
mollen / wormit ce (ich folgender maͤſſen verbátt ; Sic ( ir um I 
ber Graffſchafften / gleich wie and erweris in Teutſchland abi | 
fen Theils cianc Guͤter beſeſſen / mit denen (ic durch kauf mund va 
kauffen / nach Belieben ſchalten koͤnnen / wañ nur bcr | lied Guts / 
tede fich Davon gebuͤhret / ber Graͤflichen Herrſchaff t. 
Daferne nun der Graff dergleichen Guͤter / auff fae A —F 1 & 
ben / bringen wolle /Bátte ce obne Schaben ber 4 chensfolger / ode 
Nachkommen an der Regierung / geſchehen / und Ihnen bic alte e 
baͤhr / von ſolchen Guͤtern nicht entzog cu werden ſolien . Quoniam 
Quzvis rescum fuo onere tranfit. cil abcr ber aui wt 2 1 
geregte Guͤter der voriaca Pflicht su befreyen gefucbt/ ion tcs 
Hoſſtein oiden/(agenb- :- Wann ſich die ſes —— ifie 

ein Lehensman bic Unterthanen ſeines Lehenguts | 
außkauffen / und bero Guͤter su fich nehmen / ſo 
bae gantze Lehen gu. Allodial machen / und fei 


thum hinterlaſſen. Es ſtecke / auſſer Ais ioa 

























am für 
hebr 


— — dem Anſchiag feiner Feider dude 
Tauſend Reichsthaler merid em koͤnnen. v" Ofrkeig 
frohe geweſen / wann Er zwey hundert / freyes Geld⸗ * 
Wie. Das abrige Capital hatte man / gegen die darſchafs 2f 
gen unb andere Gebuͤhr / deren der Hoff unterworffen / rechen mil. 
Fals nun dergieichen Hoff / rien fien Erben / (rep von optio. 
aen Beſchwerden / zu gehoren folle / waͤre er Ihnen Taufend Reich⸗ 
chaler werth / da Er dem Graffen nur wey Hundert geloſtet: die dg 
geacht hundert giengen / wegen berbarauff —— dn 
Swiffſchafften wb ihrem Beſteerob daſ ——— 
—— — US rigo 
| t Gra (t8 nr (e q freno 
Banberbabtifoben Cirafaupolgergap. Se dure ine 





zwey herrliche Oerter unbungtecifftiche eo » Giroffíchafften/ 


alites habes Ma Gn ſchaffan fonflacbóyiteo-pfticht 
Parce Stuͤck Guts dafuͤr —— 7 M rd 


feracnuniguub bie Graffliche Allodial Erben das eingetaufcbte Gut 
frey beſien / tie Herrn der Graffſchafften aber das dafuͤr weggebene 
pflichtige Gut umbſonſt «traten ſolten / frage co fich / ob es nicht 
eine offenbare Unbilligkeit und groſſe Verkuͤrtzung der Graffſchafften 


Die ZFuͤnffte Beſchwerde von Seiten Holſtein Ploͤen ift / bag 
die ehemals durch die Graffen ſelbſt / verpfaͤndete / und von ihnen 
hernach wieder eingeloͤſete Graͤffliche Guͤter / fürAllodial.oper 
Erbgut / paſſiren ſollen. Dann hocherwehntes Fuͤrſtl. Hauß 


ſagt: 
Es ſey ſolches wider die gemeine Rechte und Gewohnheit beo Reicho/ 


da verſetzt geweſene umb wieder eingeloͤſete Lehen Guͤter ihre Natur 
nicht verloͤhren / ſondern unſtreitig behielten. Es folgeten auch (ong 
(cbr ungereimte Dinge / aus bem Graͤfflichen Begehren. Immaſ⸗ 
fc cin Fuͤrſt ober Graff oto Reichs / wann Gr (eine Lehen Guͤter ger⸗ 

ne zu Allodial ober Erbgut machen woltẽ / ein ſtuͤck Landes / nach dem 
andern / nur verſetzen / und Das Gelt dafuͤr entzwiſchen gebrauchen ober 
auff Zinſe legen duͤrffte. Nach ſeinem Tode ſey keine mehre Muͤhe / 
als daß der Sohn das Gelt / zu Loͤſung des Landes / wiedergebe / (o koͤn⸗ 
uc er es / fuͤr Allodial, auff (eine Toͤchter oder Schweſtern vererben. 
Eine herrliche invention ſo wol bic Lehens Herrn / afe. Lehens Vaͤt⸗ 
tere / umb ihr Recht su bringen! deren Erfinder man eher mit Ver⸗ 
luſt des Lehens beſtraffen / als mit dem hier angemaſſeten Vortheil bro 
lohnen ſolle. Zu geſchweigen des geringen Preiſſes / wofuͤr die Gir 
ter in alten Zeiten verſetzet / ber ben heutigen intraden gantz nicht bey⸗ 
kaͤme. Wie dann die Graffen / unter andern / ein gewiß Stuͤck ver⸗ 
ſetztes Land es / mit 375. Xthlr.eingeloͤfet / davon die Einkuͤnfften Jaͤhr⸗ 

lich / wol drey mat (o hoch / bey der Graͤfflichen Kammer / in Auſchlag 

gebracht. Uber welche Art oon Kauffmanſſchafft / für die Graͤffliche 

Allodial Erben / fals ihnen das eingeloͤſete Land zugehoͤren ſolte / in der 

Wett nichts prohia blers erſonnen werden koͤnnen. 
Vors Sechſte / daß das Ambt Varel und Vogtey Jahde / 


von 


— certa ohne dem / zu den Graffſchafften / zumal bic eine oon erwe huten 


joð APPENDIE, 







vonbenfdben abgeriffen worden / ftt bae left. Hauß Hetgen Poen. 
gleichſals für einen unleidlichen Schaden / weil mit des Orrafeno ddp 
nam Vekaͤntnus / aus bem Graͤfflichem Erb Vertrag / von J 
1646.40 erweiſen / daß ohne das Vorwerck Jahde fine | 
Oldenburgkoͤnne gefuͤhret werden. Und ob es ſchon geheiſſen Fo 
Graff thue Erſtattung / durch andere Lande / dafuͤr / ſey es doch daba 
That / techig oder nichts. Dann erſtlich babe der Graff befagies 
Ambi unb Vogtey / mitten aus dem fyerga ber Grofficheffin / ge⸗ 
nommen / und andere entlegene / cutzele / zerſtreute Stuͤcken dafr ee 
geweſen. Zuweytens erreichten ſolche / bey weitem / ben Werth mid 
weichen itzebemeites Ambt und Vogtey außtruͤge. Drittens legen 
die zwey / fuͤ Varel gegebene Inſein / in der Weſer / dermaſſen gefaͤhr⸗ 
lich / daß ſie / ſeit des Tauſches / durch Wegſp—ulung des Waſſers / wol 
um den dritten Theil abgenommen / und vielleicht / nach etchen Jahren / 
gantz verlohren giengen. Viertens gehoͤreten bie wieder angegebent 











Inſein / durch bít Graffen / ehemals verſetzet / die andere aber unter ben 


GGraffſchafften jederzeit geweſen / und beyde nicht hoͤher / ale mitógo 


Xthlr. capital eingeloͤſet und unb zugehaudelt worden. Uber welchen 
geringen Preiß oce Pfand⸗und Sauff(cillinge man einen jeden frey 
urtfcila lieſſe / ob ein billig equivalent. gegen ein ſo ſchoͤnes Ambt / dar⸗ 


auß zu erzwingen. Fuͤnfftens habe der Graff anfangs verſprochen / 


obiges Ambt und Vogtey / unter ber Hoheit oder cerricorial fupe- 


rioritet der Graffſchafften / zulaſſen / ſey aber nachgehends davon ab⸗ 


getreten / und habe ſeinem Sohne die Reichsunmittelbare Hoheit be 
tübrr gantz umb ſonſt / ohne eintzige den Graffſchafften Dafür getbane 


Entgeltung / zuwege gebracht / alſo zu unertraͤglichem Rachthei der 


Graffſchafften / mitten in dero Hertzen / ltatum in ftatu formiret, web⸗ 
ches ſonſt andere Fuͤrſten unb Staͤnde / in ihren rerrit oriis, ohne erhebli⸗ 
the Noth ober groſſen Vortheil / niche zu vergoͤnnen puegten. Ses 


Grafens unternommenes Beginnen (cy ſo viel weniger zu billigen mci 


Er ſich / zu Außwuͤrckung die ſer unfcbdgbaren Herrligkeit / lauter be⸗ 


trũbter Gelegenheiten bedienete: yn dem / nemlich / Ihre Koͤnigl Maj. 


3191554. fur der Peſt fliehend / ouffafalb fcr Kclideniz, Anno 
| 1659. 


— — — — — — — — — 


— wu Wm 
. 


^ 
Á 


APPENDIX 


301 
sr», aber / in der clidentz vom Feinde belagert alfſs baflesmal niche 
in dem Stande geweſen / ſolche Ding recht erwegen unb überiegon zu 
laſſen. Zugeſchweigen / ſechſtens / des geringen und kaum 26. Guͤl⸗ 
ben Monatlich betreffenden Reichs unb Kreiß Anſchlages / welche den 
Graffſchafften abgeſchrieben / und dem ex imirten Ambte und Vogtey 
zugeleget. Da ſie doch nach proportion, ein mehres zu uͤbernehmen / 
ſchutdig unb vermoͤgend geweſen / weil fic fich von beſſern intraden, ale 
manche ungleich hoͤher angeſchlagene Reichsgraffſchafft / befunden. 
Wolte man / ſiebendens / gleich einwenden / es ſey dagegen jui contideri- 
ren. daß der Graff / auff Abgang ſeines Sohnes poſteriret, ben Ruͤck⸗ 
fal gedachten Ambts unb Vogtey / an die Graffſchafften / verſchrie⸗ 
ben / ſey es doch ein ſchlechter Vortheil. Die unmittelbare Reichsho⸗ 








heit waͤre zwar nur auff dem Manoſtamm gewilliget / unterdeſſen aber 


doch den Toͤchtern / und bero Erbens Erben / die Erbſchafft am Lande 
vorbehalten. Dahero / weil ihrer viel verhanden / etliche bereits ge⸗ 
heurathet / die ůbrige nod) heurathen |. und allzuſammen viele Kinder 
nachlaſſen koͤnten / der Wiederheimfal des Landes vielleicht numer qu 


vermuthen. 
core ficbenbe toil bas Srfil. Hauß Holſtein Plden ebenwe⸗ 
nig paffiren laffen/baf ber Graff / ſeinen Lehensfolgern zu Abbruch / 
brn Allodial Erben aber qu Vortheil / fif einer Veror über 
ben Weſer Zol unternommen. Danm / erſtlich / ſey vie Kaͤyſerl. 
Belehnung / uͤber ben Zol / nicht nur etwa bloß auff ben Graffen / ſon⸗ 
bern (nado klaren Buchſtaben ber Kaͤyſerl. Lehenbrieffe / von Anno 165. 
unb 1659.) zugleich auff feine Lehens Erben / Regierende Graffen zu 
Oldenburg / gerichtet / darum haͤtten die Hertzoge zu Holſtein / alo Le⸗ 
hensfolger / ein dermaſſen feſtaegruͤndetes Recht / an dem Zol / erlanget / 
daß der Graff / ihnen darinn Abbruch zu thun / nicht befugt geweſen 
Zweytens fep ber Zol / nicht aus bloſſer Gnade / fondern tĩtulð valde o- 
neroſò, oder mit febr ſchweren conditionen, verliehen / nemlich daß 
dafuͤr die Waſſer Gebaͤude / Deich unb Daͤmme zu Verhuͤtung 
mehres Schadens in den Graffſchafften / und Verſichrung der Reichs 
Girdngatoie euch / zu Bequemblichkeit der Secfahrt / Tonnen und 


Maken / auff den Stroͤmen / unb eine immerbrennende Laterne uuter⸗ 


Pp iij b» 


2 X5 5ENiD t. T 
batum 


felint(tvitaaebentte e Rdofét C Un j 

fe / von Anno 1623. zu erfehen) Danun all ſoiche Laſt pudiese 
bet Graffſchafften usb Commercien QBelfobrt ./ deme 
Graffen hauptſachlich obldge/unb ſo lange die Weſt bet / -hilegas. 

werde / waͤre wol imgereimet / dis dazu gewidenete J)nffemitebitncagn 

entziehen und frembden zuzuwenden. av Mes 
) Vors Achte / daß bie Lehenofolger beo Giroffene alles dee 
haupt approbiren unb genehm halten ſollen / was Crab ſciue 
Vorfahren / von dem geben der Graffſchafften / quovis mate 
veraͤuſſert ober alicnirec ,- duͤncket den Fuͤrſti Haufe dosiiem 
Plsͤen / ebenfals unbillig zu ſeyn / bevorab / da dic verdufferte Stac⸗ 
nicht einſten ipecificirec noc) benennet / fohbetti: ein laitues limbo 
conſens daruũber bedungen worden. Zwar habe man es Ordin 
Seite damals dar geringe gemacht / anitzo aber / im Nachfragen vᷣcſña 
bc fich / daß es an Tonnen Goldes capiral hinanlauffe. Welche ha⸗ 
he Summe fo viel weniger paſſierlich / weil die Graffen nit in ber: QU» 
mutgeweſen / daß co ihnen in vorfallender Noth / at Gedeoner atv 
dern Mitteln gemangelt / unb bae Lehen su belaſten rechtacßige Ma» 
fach geben koͤnnen. Vielmehr fep wahr / daß obige Veraͤuſſcrung der 
Lchenoſtlͤcken / groͤſſern Theils den AllodialErben zum beſten geſche⸗ 
hen: indem das dafuͤr erhabene Gelt ihnen zugewendet / oder qu eren 
Nutzen ſonſt augeleget worden / wie mit verſchiedentlich dergleichen nuit 
gebrachtem Gelde / zu Etkauffung der Herrſchafft Vorwart in €x 
dertand / geſchehen. Auſſer deme Bate der Graff hierinn bie Maſe 
dergeſtalt uͤberſehritten / daß Er / nicht ur vicle Lehens⸗ſtaͤcken verduſ⸗ 
ſert / ondern unmanierliche Freyheiten / als von Deich ober | 
"unb andern hohen Gerechtigkeiten / welche ber Landes⸗Herrfchafft 
fignum Superioritatis, zugehoͤren / bißweilen umbſonſt / biß weilen wb 
Gelt / zugleich mit verſchrieben. Deſſen in ſpecie bar fe genauute 
Delmenhorſtiſche Graͤfliche Hoff / in der Stadt Bremen / eine Probe 
gaͤbe / welcher nebenſt anderer Gerechtigkeit / die Freyheit einer Stapdi 
gehabt / und durch den Grafen at privat · Perſonen / diedoch eines feb 
chen Rechto niche faͤhig / verehret worden. Unangeſchener beicht e 

achten koͤnnen / tic hoch · fehdabar es kunfftig⸗ regierenden Grafen v⸗ 
























de 





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 moderirertutrign 4o 


APPENDIX. 165 
Qeicuin ner ſo vornehmen Stadt cina dergleichen berechtigten Hof 
un ind aj Gottesdienſts su haben. mancher 
Stand deß Reichs cin ſothanes Recht / daferne es zuerlangen / mit vid 
Gelde / gerpie an fich loͤſcte. Eudlich / der kuummen Umwege nicht zu 
gedencken / dcren man ſich / die Veraͤuſſerung bcr vielen Lehen⸗ſtuͤcke zu 
hedecken / gebraucht. Da man / zum Exempel / Ambispflichtige / zum 
Lehen gehoörige Bauerhoͤft / erſtlich wuͤſte gelegt / und Vorwercke auf 
bem Lande gemacht / hernach / wann man es / durch Laͤnge ber Zeit / ver⸗ 
geſſen zuſeyn / vermeinet gehabt / dieſelbe / unter dem Namen freyer A1- 
Iodial oder Erbguͤrer / an Fremde verfaufft / deſſen klarer Weweiß an 
verſchiedent ichen Vorwercken verhanden. | 
WMit Anfuͤhrung mehrex Umſaͤnde will ich meinem hochgeehrten 
Herrn victa ten / inſonderheitda ich glaubel Er werde / auf dem 
vorerzehiten / ſchon gughche information haben / unb mit mir eine 
leyn / daß / bey obigem — Seite / billig 
jen, Weilbekant geweſen / daß der Graff bic 
Graffſchafften / nicht zu freyer Schaltung / ſondern ale ein Lehengut / 
und dabey uhraltes Staͤmni fidei commifs, nur ju getreuen Haͤnden 
beſeſſen / folglich feine Macht gehabt / etwas / geſchweige fo viel / unb fo 
unſchaͤtzbare juca, davon zu pchmen / und ſeinen Allodial Erben zuzu⸗ 
wenden / oder ſonſi perd uin. Go ſchwebte ja nod) im friſchen Ge⸗ 
dachenas / was bcr Groff ſelbſt fur Erb Vertxage / uͤber die Graffſchaff⸗ 
ten / Uundderen fucceffion ,. Anno 1033. und 1646. getroffen / worinnen 
gantz ein anders verſehen und verordnet geweſen. Und ware der Irr⸗ 
weg / welchen man Graͤfflicher Seite genommen / ſo kundbar / daß die 
Gaͤffliche Miniltri ſcibſt ihn nicht gebilli — den Unfug / und 






woag einſten dar auff folgen fónte / bem Graffen etliche mahl treulich 


vorgeſtellet. Wie dann mexrckwuͤrdig iſt / daß der von Koͤtteritz / 
in einem geheimen Bedencken / an den Graffen Anno 16001. deutlich 
von ſich geſchrieben: Es waͤren / ſeines Wiſſens / in Statt⸗ und 
Butjadingerland nicht die geringſte Allodial Stuͤcke gelegen / 


da doch ber 6naff "oT d dpi] ur feparations- tracta. 


ten, mehr / als die Haͤlffte erwehnten Landes / für allodial angegeben 
und außbedungen. Zwene andere geheime graͤfliche — 
t. E Wo 


94 /|OAPPENDIX — 
Wolzogen uñ Heiler ſieg / y finb/ inibren geheimen ſchrifftlicheu D⸗ 
—— * — Jahre nodi aide bau gre 


chen / uwerholen ſagende Die Hechnun forge be$Allodiftp. - 
0 


gegen den &óníg unbbas Fuͤrſtl. Hauß Holſtein / bep ben fepa- 
rations-tractatenyju genau geſetzet. Der Graff wiſſe 83 
bag viele Stuͤcken / welche man / in vorigen gráfl. Erbtheilun⸗ 
en und Vertraͤgen / fuͤr keudal gehalten / zu Allodial 
arum habe Er ſich wol fuͤrzuſehen. Solte der feros ji 
olſtein Ploͤen das Urtheil gewinnen / bürfftebaé Allodium 
einen groſſen febr gefaͤhrlichen Anſtoß leiden / undgar wieder 
ti Lehen gemacht werdenrc. Was barff cs weiter 
—*8 haben die droben bedeutete Urſachen alleeb effer 
unb Einrathen ͤberwogen. Endlich / wann man / in be graͤfflichen 
conſiliis, gegen bic beporſtehende Gefahr / kein zulaͤngliches Siche⸗ 
tunge Mittel fande / pflegte ins gemein bae fere. Stichblat ju fepa : 
Sym gall Ungiũck zuſchlůge / und ber Herog zu Hoiſtein Ploen am 
finge durchzudringen / waͤre der Sónig jedesmal maͤchtig guug / be 
auffs Auge zu drucken / und ſchweigen zu machen. GSlaich / als van 
Gewalt immerdar für Rechet gienge / oderdie Koͤngl. Parthey / tie bie 
Dinge zuſammen hiengen / nicht einſten wahrnehmen koͤnte. Bißwei⸗ 
len lieffe es auff einen Theologiſchen Troſt himauß / Nemlich / Gott 
* den Grafen / Zeit gefuͤhrter langwierigen Regierung / auß vielen 
ótben gluͤcklich geholffen / der werde ihn auch hierinnen nicht ſtecken 
laſſen / ſondern alles zu gewuͤnſchtem Ende bringen heiffen. Eben als 
wann Gott / einen Patron ber Unbilligkeit abzugeben verheiſſen haͤtce. 
Zuletzt / da man gemercket too es hinauß wolte / und das Werckgerne 
anders geſehen / ware es zu ſpaͤt / und man ſo tieff eingeſtiegen / daß das 
Wiederkehren unmůglich fiele / und demnach das ſo muͤheſamlich ge⸗ 
kuͤnſtelte Weyck dem blinden Glůck heimgegeben werden muͤſſen. Wor⸗ 
auff es ergangen / wie es nun am Tage iſt. 


Womit meinen hochgeehrten Herrn Gottes € dut anpfti / &c. 
Datum den 30. Augufli3ódr, ^. 


SH (0 REP 






^ ! Kurtzer 


Und Uc ! 
SOruͤndlicher Bericht/ 
Dreſſen / 
Was ſich / mit dem fo genannten frembden 
Mann / Herrn Jean Tharnffen, itt Hufum snl 
ME 3ugeizaga in Gefunbiverbung vider Menſchen / 6foB u 
allem durch frin unb ber Krancken eyfferigſt Gebeht 
U zu GOtt dem Allmaͤchtigen / deme ſey allein 
| | die Ehre! uf 
N den Nebenſt dne | oU 
otarialen Atteftation deß Ehrwuͤrdi n 
^». Confiftori zu Huſum. "€ 
Auff einiger Freunde Begehren zum Druck 


| Im Jahr 1681, 











Auß einem Att⸗ßato be Conſſirii 
NENNT zu 40/7. 05 
Den Wohl⸗Edlen Herrn Iean Thamffen 
ms angehend. NONEM 
3r Verordnete deß Confiftori allhier in $t 
ſum / bekennen hiemit: Demnach 048 babere ein 
unterſchiedliches unb faſt widerxnander lauffen⸗ 
bes Geruͤcht von Tic. Hn. lean Thamſſen, ſonſten ben 
ſo genannten frembden Munn / derſich ber Krancken 


. 
. * 





— 0-2 


enaͤſſung durch fein Gebett zu GOtt angenommen / 


in und wieder erſchoͤllen / unb der Altonatiſche Cou- 
rantirer von einem unwarhafften Referenten verleitet / 
ohne Grund und eingeholeten beſſern Bericht / ſich auff 
ein Gezeugnuß hieſiges Mimiftery ín Huſum / in einer 
euógcfprenaten Zeitung / beruffen / worinn er denſelben 
zu ſeiner hoͤchſten Verkleinerung beſchrieben: So tra⸗ 
gen wir das vertrauen zu gemeltem Courantirer, der 
mít Unwarheit verleitet / erwerde fid) Chriſtlich unb 
Bedachtſahm ſelbſt att Korrigiren wiſſen. 
Fedoch miſſen toit bekennen / nach dem er von dem 
jo. December vorigen / bifbatginbent Majum pu 


Aw ENDIX . | u- 
(auffenben / "Sebre fid) bey uns incognitio auffa 
n eibi (be Pere Bebo und Wandel fleiſſig un⸗ 
terſuchet / nicht anders verſpuͤren koͤnnen / dann daß er 


. ein Baftand ger Goctesfurcheiger Yoann ſey/ der feirte 


it mit Beten unb Leſen in der Bibel / in des Sel. 7o- 
an Arents joſephs Hallen , Molleri , tmb andern 
Gottſeligen Thcologen Geiſtreichen Schrifften zu⸗ 


bringet / auch weitern Verdruß aut evitiren, auff freund⸗ 


liche Erinnerung / ſolcher beruffenen Curen ſich beſchei⸗ 
dentlich eine Zeithero enthalten / haben auch nicht * 
ren koͤnnen / daß er einigen verdaͤchtigen Anhang geſu⸗ 
chet / ſondern ſtill und eingezogen gelebet: Dahero wir 
dieſes za Chriſilicher Rettung ſeiner und der ſeinigen 
Ehren / und der Warheit zu ſteuer atteſtiren wollen / un⸗ 


ſer Hand und Pitſchafft. Gegeben in Huſum ben v. 


Mah / Anno 1081. - 
Magr. Martinus Holmer, - (L.S.) 
 Magr. SimonRechelius, (L.S) 
Magr, Petrus Nicolay, (L.S) 


 Concordare hunc Extractum cum füpradicto 
fuo mihi exliibito Originali,atteftor requifitus. 


Nicolas Vohnravy 
Not.Caf.Publicus. — 


(L.$.) ' 
Qa | 9 


4 


je$ | APPENDIX. 


| agn Seribt! — à 
un et een 
ur in Huſumha * piri aU vtrique 
emm Krancken 7 
Hinfumigen! und mit andern ps 
— id welche wr bic Allmaͤchtige $ 
—— ir Chriſti aug Gnatzen / mm; 
—— ihren Maͤngelnund Sch fiib 
erloͤſtt un? dworden: Und zwar ehn e 
— Ain aui CODE / hd o E Vabutm 
Mannes / bey bem ftd) oie. anten abes ——— 























un be fid) allda ein Zeillang inoognie ha 


£ 





Snahim daher ſeinen Anfang / bof die Durchan / da Por ſo gea 
te Mann vor dieſem lognet hatte / bana mamompsen/ alex 
vordas Fieber eimgen garen Rach wuſte / hat foe tse Fart, 
Wittwe anihn recommendiret / (oburdybasbirpelgige Sicher gorii 
außgemergelt war / ohne daß bic Mittel / die ſte dawider gebraucht) iv 
einige Huͤlff zuwege bracht: Dieſe nam er an / iom fit es niemanden 
ſolte bekant machen / umb ſein Gebeht zu Gott dem HErrn wegen ih⸗ 
rer Geneſung zu thun / worauff fic das Sida aud Wicrbolbtecug 
Tagen verließ. 

Dieſe Frau / ſich alfo gnaͤdiglich geholffen ſchende / that groſſe 
inſtance vor —8 i in ihrer Freuudfchafft / welcher bep fbr ims 
Hauſe war / damit er ſeinem gnaͤdigen GOTT vor ipm moltcanbits 
ten / daß er auch von dem dreytaͤgigen Sicber / daran er ſchr gephagt war 
geworden / moͤchte geneſſen; fo hrendich ward zu geſaget / tooranél 
gemelte Perſohn bey ihm gekfommen / uno kurtzlich (cines Glau⸗ 
bens wegen examinitet wurde / und untecanbem gefraget: Ob er cim 
hertziches Leidweſen uͤber ſeine begangene Ciünben haͤtte / damit ex 
SOTTden Alimaͤchtigen er zůrner / mit einem ernſten Vorſat / ſch 
iuo fánfftiac su beſſern Ob et von Hertzen glaube / daß ber gekreasigte 
SHE [uo Sonus der von Ewgkeit endcteme Cobn GOttes aid 





| 


— — — 
1 


— — — — CO" 


i 


APPENDIX $09 


' 


unauffyretich theuerbares Glut vvn Sunden 





 gnbtofer durch fein unauß 
gertiniget/allein auß Snaden um fein heilig Leyben Seerden und 





Verdienſt / die ewige Seligkeie ſolte genieſſen ob cr feſtiglich glau⸗ 
be / daß feit —— EHriſtus JEfus maͤchtig waͤre / umi ipe 
yon ſeiner Kranckheit zu erloͤſen / wann es ihm al(o gnaͤdighch acfallen 
wuͤrde 2 Nachdem oer Krancke mit Ja geantwortet / wuͤndſchic ihm 
bar GOites Mann ju indem Nahmen "Y fu CHriſti des eingebohr⸗ 
nen Sohnes Goꝛtes / daß ec durch ſeine Allmaͤchtige Krafft aus Gna⸗ 
de und Barmhertzigkeit zu ſeiner hohen Goͤttlichen Majeſtaͤt heiligen 
Nahmens Lob Preiß und Ghrmoͤchte geneſen / und iii rand 
heit erloͤſet werden; barauff recommandirce er ng ernßlich / 
fit fef an dem Gebeht zu Gott zu halten / und br vor ſeine e 
fund heit unauffhoͤrlich loben / ehren und dancken / und ber Armen fleiſ⸗ 
fig zu gedencken (und alſo redet er gegen alle bic fic wegen ihr unb ih⸗ 
rer Kinder Kranckheit bey db einfunden) worauff ter Krancke wieder 
nach fananLogimen: gebracht / dakam er aufden vierten Tag wiede⸗ 
rum an / von feinem Fieber verlaſſen / und danckte fleiſſig vor ſeine Gc 


fundheit / aber gemelter Mann wieß ihn ab umb faate : Gr folle hin⸗ 


gehen / und aus allen ſeinen Kraͤfften GOTCT dem Allmaͤchtigen vor 
feine Geſundwerdung loben umb dancken / derch deſfen Allmacht waͤr 
cr geneſen aus Gnaden / ohne einigen dem allergeringſten zuthun / vor 
fm oder einigen andern Menſchen / derowegen er dic allergeringſte Eh⸗ 
gc noch Danck an niemanden anders als GOttes Allmacht / Guade 
tmb Barmhertzigkeit foltesufülge ? ließ ihn alſo von fid, / ihm hoͤch⸗ 
ſtens recemmandirende,teníemonb zu offendahren / was im (vite 
MU i i e gelobete / aber miche gehalten bar | wie es her⸗ 
nach geſchienen 
Als noch denſelben Tag bre. Geſundgewordenen Nachbahren 
ihm kam / mit vielen Traͤnen klagende / wie ihr Mann fo ek 
dig darnieder lag / und zwar auch an dem dregtagigen Fieber damit ev 
geplagewaͤre worden / ſieder 14. Tagen nach ihrer Hochzeit / hatte bey 
ſich eine andere krancke Frau / mit ihrem Kinde / die aud) eine geraume 
t ſambt ihrem Kande / ware gepfagt geweſen; diefelbe Dat bas 
(ber 2. einander / und cine Tag zwiſchen bepben frey. 
€ abam⸗ ſich uͤber ih P wehmiciges Joc ur unb Jammern / und ^re 
q Hp 





e APPENDI?SE: 
fahl fic den folgenden Tag darauff zu kommen / und be fend 
td mi utringan : Als ficnunfammen/fecxaminirtees fie teg 
gen ihres Glaubens / mic die vorhehenden / und nachdem er dimeubis 
Huͤlffe GOttes / wie vorhin / zugewuͤnſchet hatte / ließ er fit oan fy 
mit ernſtlicher recommandirung niemanden / zu ſagen / daß ſer dup 
ibm waͤren geweſen(aber vergebens) daß Kind tourbefurG baganffe 
(unb / mit dem Mann und der Frau begunte es zwar fid ufa. qe 
beſſern / allein es lieff noch etwas Zeit an / ehe ficvolledsqefunp 
wurden. Qr 
Denſelben Tag wurde bey ihm gebracht eine kleine OG] oq 


ungefehr 10. ober1z.. Jahren / Batter und QXtuttee foo / bie umen 
ihrer Mutter⸗Schweſter aufferzogen wurde dic ſes * 

















übers. Jahr (cbr elendig daran geweſen / alfobaffica 
bid? auffſchwoll / daß man fic gegen bie Zeit entkleiden 
der Auffſchwillung zu Bette bringen / alwoſie dann gemeini⸗ 
eine Stund ale gang Todt lag / daneben wucho ibreredi Copa] die 
unb Hand mit dem anwachſenden Monde gantzz dick auff / alſo he 
bige wol viermahldick ware / als die Linckere ſeite / maunbegitn 
wurde / und wiederum / wann der Mond abnahm / fonambét Ge⸗ 
ſchwuiſt ander rechten Seiten auch ab / und fing au derlinck en Seiten 
iwieder anzuwachſen / und bae ín gleicher dicke itam ben neum Mond / 
wie an der rechten Seiten gegen den vollen Mond. Dice war nua 
bep unterſchieduchen Medicis geweſen / und von ihnen / nachdem bid 
angewandt / verlaſſen / mit dieſer hinzufuͤgung / co waͤre eine unbefante 
Kranckheit / und durch keine Medicamenten zu curriren. Cr fal 
bae Kind mit groſſem Mittleiden an / und nachdem «ifr in bem? 
ma ICſu CHriſti ihre Geneſung durch (cine nne Rae 
tc zugewuͤnſchet / und ernſtlich andefohlen / fich febr fleiſſig unb eyferi 
indem Gebete ju GOtt qu halten / alles auff vorgemelte * 















ſie von ſich. Den folgenden Morgen licß ihre Sutter 
ihm wiſſen / daß das Magdelein in ſo weit gebeffert war / daß die 
ſchwiemung / ſo ſie alle Abend pflegte zu kriegen / waͤre weggeblicben 
unb fam ſelber nach 4. Tagen ihm ju berichten / wie die A i 
tung fo ſie vorhin Deo Abendo gebabt / an den Maͤgden fif auch api 


— — — — — 


APPENDIX 1714 
wl verlohren / hoffenge / daß die Monachliche Auff⸗ und Abſchwei ⸗ 
ug auch wuͤrde hinierbleiben / ihm mit vieler Danckſagung über (o 
ane glůckliche und in unſern Seiten unerhoͤrete wunderſame Cur, be 
gegnende / mit anerbietung eines ſothanen Recompens als ihm ſelber 
moͤchte belieben: Er aniwortete ihr / daß ihrer Schweſter Tochter 
durch die allmaͤchtige Krafft JEſu G £yriftitodre geholffen / daß fie 
ihm unauffhoͤrlich ſolte dancken / loben uno preiſen / ůͤber (eine (o wun 
derbahre unb gnaͤdige Hulffe / und nicht zweiffeln / derjenige / welcher fo 
ſcheinbahr feine huͤtffreiche Hand an ihr haͤtte erwieſen / auch die volle 
Geneſung aus ſeiner mildreichen Barmhertzigkeit werde verleihen 
gleich dann auch dieſelbe Monathliche Auff⸗ und Abſchwellung durch 
ottes wunderbahre Wirckungſſich bann aud) allgemach verlohren) 
Was die Bezahlung betarff / ſagte / er daß er Fine Macht haͤtte die 
Gnade GOttes zu verkauffen / und was fie ihm desowegen hatte zuge⸗ 
dacht / bat er daß fic es an den Armen gelieben wolle zu beſtaͤtigen / ſo 


viel co auc) moͤchte ſein / ihr verſſchernde / daß ſte GOtt dem HErren 


dardurch ein vinl angenehmern Dinſt ſolte thun / als etwas davon in 
ſeine Haͤnde zu legen / auch hatte er nichtes dazu gethan / es waͤre des 
X? Wunderwerck / ſo wenig als das Kind ihn haͤtte geholffen / 
ſo wenig haͤtte er auch dem in» geholffen / er waͤre auch alſo ummaͤch⸗ 
tig da / ais der Sandt auff Erden; GOtt der Allmaͤchtig Bátte eo 
allein gethan / deswegon er auch allein davor muͤſte gebandit / geehret 
urb gelobet ſein! Undnachdem er ihr gang ernſtlich hacte aubefohlen / 
bemelte Schweſter Tochter in der furcht GOttes und zu ſeiner Ehre 
auff zuerziehen / aub mit allen fleiß inihrer Memorie feſt einzudruͤcken / 
bic wunderbare Gutheit bes HEren an ihr (o gnaͤdiglich erwieſen: da⸗ 
rauff nam ſie ihren Abſcheid. Noch famen denſelbigen Tag;. Dinſe⸗ 
Maͤgde / alle elendig geſteit / die eine durch die fallende Sucht einige Jah⸗ 
t€ geplagt geweſen / und die ander beede eine geraume Zeit von dem 
dreytaͤgigen Firber mit weinenden Augenbittende / daß er GOTT 
den Hoͤchſten vor ſte wolle auruffen / daß ſte moͤchten geſund werden / 
welches er auff ihr groſſes Jammern und Wehklagen endlich annam 
gu thun; Und nachdem er ſie unterfraget / und in dem Nahmen IEſu 


Ehriti und durch ſeine allmaͤchtige Krafft ihre Geſundhen adc 


i 






























n APPENDIX. 
-—^-—P oben gedachter 2frtfief ex ſie / von Gdifoaleytut 
darauff geſund wurden. Den folgenden Tag fam bey ibi. eit 
Mann / mit dem zweytaͤgigen Fieber beladen / an noch ein anb 
bcp fid habende ſeinen Sohn / vonungefehr 14. Jahren beede ES 
dreytaͤgigen / Fieber acplagt / (ine Magd / (o aud gane [ang vont 
ban Ficber —— 2. Tage nach einander / und dann einen Xad 
zwiſchen beeden frey; Ein Mann mit ſeiner Frau unb ſeinem Scieff⸗ 
Sohn / ſo ungefehr 8. Jahr alt / alle drey mit dem breptágiganjid —9 
behafftet; Ein Mann in die anderthalb Jahr geplagt mit Hert loy⸗ 
fcn umb mit Außwerffung des Blutes alle morgen / auch — T 
bruͤſtigkeit / ſeine Frau mit fic) bringende auff einem Wagen foddyt 
nit konte gehen / teil ſie 4. Jahr oar auffgeſchwollen geweſen / und nt 
ſothaner Weehigkeit dancben geplagt ſo taͤglich mehr und mehr zun rA . 
daß fic faft nichtes mehr fonte genieſſen; Ein Maͤgdelein von 
12. Jahren / foa. Apoſtemen hatte gehabt / ein auf — 
der Bruſt / die becde warẽ eingeſchlagen / und ein unertraͤgliche Pein 
ſchmertzen durch alle ihre Glieder verurſachte / ſo ſehr Da —* 
Nacht noch Tag bavor ruhe konte finden / und alſo gan⸗ elenbíg darau 
war; eine Magd fo ungefehr anderthalb Jahr gané hiind war gewor⸗ 
bai ; cin Mann mit dem alltaͤgigen Ficher behafftet. 2. Maͤnner/ 
bcr cine hatte ſein Kind mit ſich / alles.pon bar —— Qi 
and? ſeynde. einſed feyfn edudim unb fal 
gute infámoig! bajar zu ibeer Geneſung GVtt ben n tbdlie 
ditten und vor (ic anruffen / welches zu wegeren er über ſein Serif uiti 
Gemůuth nicht vermocht zu bringen/ Nann ber Jammer unb bas G M ) 
foibm vor Augen ward geſtelt / war zu groß / umb damit kein Magge 
zu haben / des wegen er ihr erſuchen verwilligte / und nachdem cr citi gl» 
ben ins be ſonder cxaminicet sb unteefragethatte wůndſcheteti ih⸗ 
^w in dem Nahmen JEſu C.Hriſti / bof ficburd) ſeine Allmaͤchtige 
Krafft aus ſeiner ungr antlichen armheruigkeit moͤchten geneſen / und 
$uibrer vorigen GoefunbtbeB wiederum gebrach: werden / ihnen gleick 
allen anbern / ſo dermaſſen dey ifa gewefen unb noch bey ibm fom 
m— HA FP AERE debe 





| 
| 
| 
| 


| APPÉNDIX S - (03789 

e Gita Amachtzgen zu halten / alles auff vorgemelee HR 
unb tief fie alſo von ſich / welche nun von fca vorbeſagten das Fieber 
hoeten / ſind durch GOttes Gnade / und allein Allmaͤchtigen unb waren 
haiffreichen Hand geſund geworden / der eine alſobald / der ander was 
langfamer / wie ſie ſich haben angemeldet / biß auff zwey / von denen 
ift kein Beſcheid eingekommen / und ſind weggebliben / iſt alſo unbekant 
eb ſte geſund worden ſind / oder nicht. Der Mann / ſo mit dem Hertz⸗ 
ffen / außwerffung des Blutes unb Engbruͤſtigkeit war geplaget / 
est ein wenig 3u beffern/ (cine Stau fo nicht fónte gehen 


* 





began 

aue Schwachheit wie vorgemelt / wurde kurtz darauff beſſer / alſo dz fle 

ben Sontag darauff in die Kirche gieng / das Maͤdgen [o die Apófte- 

men hatte gehabt / ward auch in kurtzen Tagen gefunb / und die Magd 

ſo blind war geworden / begunt den vierten Tag / nachdem ſie bey ihm 

ihm war geweſen / das ſchimmeren von dem Tag zu ſehen / und auch zu 
mercken konnen / waun jemand zwiſchen ihr unb bem Lichte vorbey 


909. uff bas Gyerüchtebiefer vorbemeiten /eilete ju ibm ein groſſes 


' Cold von unterſchiedlichen dabey unb weit entlegenen Orten / alſo daß 


et umboer Menge eines fee Kranckheit nicht moͤchte zu unterfragen / 
fondern beſtellete / daß ein theil oon ihnen ſolte anff cin Zettel ſeken / was 
Br Anliegen waͤre / mit hrem Nahmen Alterchum / Wohnplatz / unb 
wie lang chre Kranckheit gewaͤret / und was ifr Erſuchen waͤre / daß «e 
moͤchte belieben ein andachtig Gebett zu GOtt dem Herren vor ſie zu 
leaf fic auß Gnaden umb JEſu EhHriſti willen uno durch ſeine 
Umaͤchtige Krafft moͤchten von ihre rand heiten geneſen / und zu d 
ger Geſuͤndheit gelangen; Untet dieſer Menge von einige 100, war 


«in Mann der in; 8. Jahren nicht hatte koͤnnen gehen noch ſtehen / fon». 


bern ins Bette / vom Bette umb anderwerto gehoben unb getragen nus 
ſte werden / wohin man ihn haben wolte / eine Frau die i8. Jahr fang 
Stumm und Taub war geweſen / ein Mann der 5. Jahr toll und in 
kerten war geſchloſſen geweſen / und ein Mann der bep ſteben Jahr blind 


geweſen / ein Jude der ſchwerlich hoͤren koͤnte / und mit dem Hertzklopf⸗ 


Ahel gepiaget. Kurtz nachdem ſie bey ilm waren geweſen / gerieth 
Sram suis eam red D 
, | i 


— 


us OBRPURAAD EXE 


ffir to nO ricco Slo Pu p iran, 
| fortfoquaen/oet zweite hoͤrete uab rebete perfect imerbatb 8 7, 


gen / der dritte wurde auff ben. vierdten Tag vor feiner Zollbeit eti. 
het / und ſelber allein qur Kirchen gehend; der victe tourbe in tenía 
Stunden ſo weit ſehend / doß er zu erſt das Bley ín den Senfera Fénte 

bemercken / und kurtz darauff den Zeiger am. Thurm ſehen tocca 

etztere auo groſſer Freude über eine fo tounbertiche Eroffnumg feine 

Augen / preiſete unb lobete uͤberlaut ben allmaͤchtigen gu Gre 
iugegenwart vieler Menſchen. Der Jude erſuchte gantz inſtaͤndig / 
daß der Mann ihn doch wolle helffen / wor auff er ihm antwortete: daß 
er niemand koͤnte heiffen. Darauff ſagte der Jude Sara haͤtit 
verſchiedene geſprochen / die bey ihm waͤren geweſen / und die geſund 
wvaͤren worden / hierauff ward dem Juden Meer | dieſe alie unb 








mehr anbere/bit bep mir finb getoefen/fimb nicht burcf mit adi 
| bie alimáchtíge Krafft JEſu € Origi-bo wortufitidni libens 
gen Cebac GOrtes / geſund worden ; 3Mauberibr bab ifl flam 

fo es ibntalfo gnaͤdiglich moͤchte / auch Gnade 











fp wenig babe ích auc gehoiffen oder alfo Beíffen fónncavà 
burcf —XRX. 


n 
F LÀ Li 


Jude antwortete: Er haͤtte von einigen / — —— toorbegy 


ſolches wol verſtanden / allein er erſuchte allerdinſtlich / daß er mochta in 
dem Nahmen GOttes des Vatters geſand gemachet werden Hi 
auff trachtete der Mann chmmit vielen warhafftigen Sprůchen eu: 
denm alten Teſtament und mie vielen andern klaren veweiſen qui dips 
deugen / daß Gott der Vatter und Gott oen Sohn eins todre / ab 
ben dem £y eif cine unzertrennliche dreyeinige ober dr eyfalti a 
heit / und das was der Vater chaͤte / das thate auch der Sohn / ö 
der Sohn thaͤte / das chaͤte auch der Vatter / oer eine wuͤrckte nit 













den andern biß in Ewigkeit. Der Jude antwortete das [aiigtibatpi, 


der / welche diſputation fier zu erzehlen zu weitlaͤufftig. 
fragte der Mann / wobey daß ſie hren vergehlich erwartenden Modi 


——— VU — —— — 


Seligmach er den gekr 


— — 





durch eic brdic uiuis —— ́Âi ne ** 

Sohn —— —* iſt / durch ſeine Almache / nas 
——— —⏑ ⏑⏑⏑⏑ —— 
— mich an dem Gerichte vapflichten / beyde 









enbeuert unbbeit tab ven | 
lopfen nicht geneſen ſolt ſein; mit dieſer Condition, daß ihr meinen 
eutzigten CHriſtum vor den warhaffti⸗ 
eu GOET und den recheen wahren Meffiam oͤffentlich foit erken⸗ 
een Worauff der Jude ſagte: —— n Uni Sidi 
em Abſcheid / hinzufu gende / daß et des Morgens wolte wieder kommen 
em fall. ibm ſolches —— 1 Der Mannſagte: —** 
secommandir eunde / daß erumeerdeſſen wolle bedencken / ob 2 ei⸗ 
«at Mirakel durch bic Krafft und Mache von. finem vermeunen 
fünfftíatn Meſſias (o oſfenbahr unb ungeferbt koͤnte zuwege bringen / 
ſs wolle er ín COctradorung nebrnen/ob cod gauben ſtimd / daß da 
pecie n erwarten waͤre Allein der Jude fam nist wieder / ſon⸗ 


—5 — ſich bic Ehrwurdige fyaten des Miniſterũ 
m, cin bas wahre Fundament gruͤndlich su vernchmen / wo⸗ 
rauff oder wodurch dieſe ſo graͤdige / wunderbare Curen geſchehen; 
ſagende / daß ihr Ambt mitbraͤchte / fid davon zu informiren , und 
zwar um ſo víd me/meltvide vé (irt Dci beo fnt gewe⸗ 

fe waͤren / und gebeten / baf ſie umb derfelben ſo gnaͤdigen Georg | 
willen / von dem Predigſtuhl 5.0 2 2. bem Herren woiten dancken 
Und nachdem fic jedern a part grundlichenuncerſuchet / ** 
priu d Dicuricn P auf ber bella 


bc ein jed [ P 

esr Cos i 55 —— Ehre 
mochte geſtaͤrcket werden / und fo fortete. 

—— — —** Conſervation unterhalten un 
Fra a Citer Vwonungoff do cibo Di 



















APPENDIX. ! 


Ob mun wol ceti groſſes Geruͤcht verubrfachte/ daß da 
den vorher erzehlten fid) in einer Woche —— — 


ETT, 


ſundwaͤren worden / ſo wurde doch dieuͤberauß groſſe Gnabe mb 





VBarmhertzigkeit Gto in anſehung dieſer —— — 
Geſundmachung gans ſehr außgebreitet / durch die goͤttliche N 
that an den vorgemdten unſuinigen oder tollen Menſchen ansiefen 
dann dieweil derſelbe wit denen Kleidern [o gantz in ſtuͤckken xriſſe/ 
unb alſo faſt nacket auff einem Wagen mit Ketten gebunbm v. imb $. 
Manner um (id) habend zu ſeiner Verwahrung / éffendi anten 
Logiment des ſo genanten Mannes gefuͤhret wurde / und ben. 
Sontag darauff / als den vierten Tag / vor einem jeden ber Kirch 
geſund und bey guten verſtand geſchen / gab ſolches eine ungemeine al- 
teration ín der Leute Gemuͤther / alſo daß auch in der Kuchen GOu 
dem Herrnuͤber cin ſo ungemeines Wunder⸗werck jn. unſern Zeuten / 






zuſtaͤrckung fo vieler 100. farooo fima Girfim à t—€UP 


be / unb dieweil er Dinſtags darauff / den ſie vor ſo Tagen toll 
geſchloſſen unb gebunden / und mit fo ſtarcker Wacht verwaſeec haccen 
geſehen / hierauff bem Marckt bep guten Verſtande lig tend loß fam ] 
unbvon einen ungemeinen Zulauff oes Volcks aut hoͤchſter Verwun⸗ 
derung geſehen unb geſprochen ward / unb er mit lauter Stimme ruf 
feb : Kompinur alle herzu / und beſchauet an mir ſuͤndigen Menſchen 
bic groſſe Wunder des Allmaͤchtigen Gottes! An mir armen Sun⸗ 
ber koͤnnet ihr die Wunder beo Herren klar unb ſcheinbar ſehen / umb fe 
weiter; wurden unter dem gemeinen Volck verſchiedene Urchen ge⸗ 
faͤllet uͤber ben ſo genanten tarn. der eine ſagre Cr waͤre Mor⸗ 
ſes / der ander / er waͤre ein Mann Gottes / andere ſagten erure ei 
Prophet / andere er waͤr ein Apoſtel / ſo von den Todten auffe 
waͤre / und daß ct lebete ſonder ſchlaffen / eſſen und trincken (ſo daß er 
efft ſeine Kammer oͤffnete / wann er ſpeiſete / umb die Leute ein amba 
ſehen zu laſſen / und von ſolchem Aberglauben abjubringen), — QDie 
derum waren da andere / bic lagten er waͤre von dem Comet⸗ſtern auff 
tcn Kirch hofe niedergefallen: darauff folgete / daß ber eine den audern 
weis machte / er koͤnte mit ihren Scedelen Wunder⸗ſachen verrich⸗ 











ten / und in allem ſeinem belieben nach über ihre Perſonen poni 


| APPENDIX. " 





) wy aris o rp mitymtidea sg kamen / iht 
Brieffe 


5 $c 
ieder abjuforbern/unb dieweil er einige infolentes durch bie 
groſſe Menge bar Anlauffer befuͤrchtete / (wie dann unter ben From⸗ 
men auch Boshaffte verborgen / ſo gerne Auffruhr erwecken) erſuchte 
er an dem Ehrbaren Rach asliſtentie, welche dann aud gemelte Brief⸗ 
fc zu fich nahmen / und wies die Anlaͤuffer nad) dem Rath⸗Hauß zu / 
(bre Brieffe abzuholen; Hierauff erſuchte ihn einer von den Wohl 
Edeln Burgermeiſtern unb ein Raths Herr gane freund lich / e moͤchte 
ſo wol / umb ſeinem eigenen Ungemach vorzukommen / als auch umb 
verſchiedener anderer Reden willen (ſie auch nicht wiſſend / wie es zu 
Hoffe konte angenommen werden / dieweil taͤglich eine anzahl Volcks 


auff die Beine / und das £anb rund herum raͤge war) dieſe fo oͤffentliche 


Curen vor eine Zeit einzuſtellen; worauff er antwortete unb erſuchte / 
baf bem Ehrbaren Rath moͤchte belieben den Leuten zu verbieten bep 
ín zu kommen / dann er ſuchte niemand / noch lico niemonbruffan / ſie 
ius ſeinem Leidweſen und groͤſſeſten Ungemach won ſich ſelber 

uviel. | 
Alein ſie blieben babor haltend / bap die Einſtellung bep ibm jum 
beſten unb ohne einige weitlaͤufftigkeit koͤnte geſchehen / mit erſuchen / 
daß er doch darzu reſolviren moͤchte; und kurtz darauff rccomman- 
dirte einer von der Geiſtlichkeit ihm daſſelbe / mit beyflgen / im fall er 
bas Pfund ſo ihm von GOitt verliehen / nicht gantz vergraben wolte / 





O koͤnee er in der ſtille doch daſſelbe an etlichen bezeugen / und fo weiter. 


welches er daum auch alſo zu thun beſchloß / wie dann hernach er aud, 
nur einige wenige zu ſich lice fommen. 

Diceſes iſt / (o weit ich auff euer Erſuchen warlich unb ge 
wiß von dieſer Sache habe erf. koͤnnen / und theils ſelber 
vernommen / dann ich habe die Ehregehabt / drey mahl bey 
ihm zuzuſprechen / mit einem guten Freunde / der mit ſchwe⸗ 
rer Anfechtung behafftet —*2 unb von ihme getroͤſtet zu 
werden / und Chriſtliche eund 3u pflegen (gleich aud) 
viele ſothane von unterfdyiebtid)en / ſa weit entlegenen Oer⸗ 
ter zu ihm kamen / unb meiſtens wohl getroͤſtet unb erquicket 
wiederumb von ihm zogen)theils butt y anbere/fo baton gu - 

0 | iu 


- 


| —* hinweiſende zu den Armen / umb 


aSsfNbDit 


haben / bie da taͤglich umb und bey tm wa⸗ 
ien y, vetenumb fü watpaffr ete/ inb heimlich vor fi$ 








. tbe Us ds CA EE nét. 


eſer Maun i(t eine Perſohn furg von Statur, bleich 
von ——— und etwas unterjtaia Mp Alterthum mag 


! etwa ungefebr ſeyn jteif teifében fanfig b Q8 fr jg ie Grofer he 


main in converüiren, fo tool ge leinen alg 

9 ber im Wermahnen ernſth T —2 nii / fü 

gegen bie Armen / nicht melancholifd ober betruͤbt / —8 

durchgehends freudig von Gemuͤth / ſeine Zeit — 

* enin btt Heiligen Schrifft und andern geiſtreichen Bu⸗ 
eub ; Lnbob er fid) wol niedrig haͤlt unb oor 

pide auffmann will angeſehen ſeyn / als —— 

tend / ſo kan man doch d diſcoutſen und gantzem 


Weſen mercken / daß er eine Perſohn eon beber Qualitaͤt 


ift 
Von Religionſt er Lutheriſch / ga —— febr 
eyffernde vorbie Gbre Gottes, — Wann femanb ton benen/ 

geſund —— worden / ihme darfuͤr zu dancken famen / 9 


| Do Ape deßwegen Gelb Anbotten/ wieſt «t fie freundlich ab / 


(ageube/ fi fit iit en ben — e—— Gnaͤdigen GOtt von 
Hertzen⸗ und ncken / loben / ehren und preiſen / 
uͤber ihre presi duisi vor ſeine uͤber die maſſen wun⸗ 
dporee groſſe Gnade unb Barmhertzigkeit anſte erwieſen 
—— — er vorſeine Perſon were ein Obr ger fine 
uice ique 
cu/(oteenigbátteer ihnen auch geholffen / ja fi 
bae Cfaubber Erden; was vor Gnabe ihnen unmittelbar 





waͤre wiederfahren / das ſey GOttes Werck / Ott bátte es 


gethan und nicht er / als ein elendes — ipod 
er auch nicht den allergeringſten Da Belohnung ver⸗ 
dienet haͤtte; — bec GXlt p udomen iiia 
enwolte / &rfamenfit — — ſehr 
enira bari. 
dadurch Gott gehor⸗ 
ſamen) 





berggigkeitzu heweiſen / (und wurdenaipo 


aA um uM UNS uu e-——cM—— — 


Kmenyund daſelbſt ur-beftlüti 
Joder) fear fein dta fe: 


— elaubíaen Sinber/ zu unto 


. e. (^ $ 
. . 


ARPPEINWNDEXZX 





| sp 
toas fic uͤbrig blitten./ die 
ü —** er. Sie 





haben ihmviele und verſchiedene Nhmen gegeben Er mag: 
aber mit recht genennet werden / des Allmaͤchtigen Gottes 
treuer Werckzeug / gleich wie —* uͤberftuͤſſig in den Wun⸗ 
derwercken welche Der Herr —— — 
nen iſt / und nod taͤglich weiter ſcheinet etc | s 
O Almaͤchtiger 03 gnábígereDarmbereiarr Gott / 
Oſtarcker wunderbahrer unb wunderthaͤtiger GOtt / womit 
oder wodurch ſollen wir arme elende nichtige Menſchen deiner 
hohen Goͤttlichen Majeſtaͤt koͤnnen einige Danckbarkeit zufuͤ⸗ 
gen / in denen geringſten theilen oder graden etwas wurdig· ge⸗ 
gn deiner umauefpredylicben unergruͤndlichen und umbenreiff» 
chen hohen Gnade une (o vielfaͤltig erwieſen / und ber bu nuns 
durch vorbemelte deine Wunderthaten ſehr Vaͤterlich und 
maͤdiglich deine odterlicbe Sorgfalt vor deine Schwuchglaͤu⸗ 
bigen in dieſen letzen bofen Seiten voll boͤſer Verſuchungenund 
Anſtoſſes uns fo klaͤrlich und ſcheinbahr beweiſeſt und su fen 
nen gibeſt / damit daß duuns ſo offenbahr / ſo ſichtbar urb fo 
recht greifflich in der That warhafftjg leſſeſt ſpuͤren / ſehen unb 
fiiblen/baf deine allmaͤchtige Hand nicht ot etit / umb⸗ 
pun —8 von t A bincaórtihe —— rie | 
ertzigkeit au erweiſen / alio wann es dir gnaͤd gefuͤllig iſt/ 
—2 und wann cé dir barmhertziglich beliebet: umd daß 


deine Barmhevrtzigkeit nod) fo — unb unendlich 


of iſt / als von alters umb warhafftig gnaͤdiglich zuer hoͤren / 
dich von gantzen Hertz⸗ ————— 
und in der warheit anruffen / und daß deine Vaͤterliche Gnade 
noch taͤglich ſo warhafftig über uns iſt als vor alters / umb uns 
wunderbahrin unſern Noͤthen unb Anliegen su helffen ohne 
Mittel als durch Mittel / Unmittelbar ſo wol als Mittelbar / zu 
troſt ſterckung und unterſtuͤtzung deiner Schwachen und klein⸗ 
—* rechlicher unb unverwerfflu 

cher Uber zeugung / Hhohnund Schande derer ſchaͤndlichen "d 


k PPENDIX 





z2⸗ EE 
verfuͤhrlichen Atheiſten, 


überall st großmachung deiner ewigen allmaͤchtigen unbe⸗ 
greífflben wunderthaͤtigen Goͤttlichen Maſeſtaͤt heiligen 
- Stamen/toelbet fen febr hochgelobet / geehret unb gebene⸗ 
| dehet durch ben wahren Heyland Deinen eingebohr⸗ 
nen Sohn Jeſum Chrſtum von Ewigkeit big in 
die Ewigkeit. | 





Spoͤtter unb Laͤſterer 7 und vor trib 


NNI 0.0 APRREMDIXE gu 
 EPISTOL E 
^" SECUNDA 
. AMICI a1 AMICUM 
Scriptore quodam Danico exarata Q9 fub ipfis Kalendis Febr, 
. 4.0, B, 1679. in Lucem edite 


. SVBITARIA QVIDEM 
SED SOLIDA CONFUTATIO 


Litera memoriales nomine Serenisfmo Anhaltino- 
Ser-ve[laui Principis Illuſtribus & Excelleutiffimi Do, Lega. 
. 4s Mediutaribus Neomagt die 22. Decembr. 16 78.exbibita à mer- 
fibus iſtius Autoris præclarò vindicantur & Iura Aqhalti- 
na perſpicuè ſiſtuntur. | 

. Bremá - Neomagum. B 


(1ESUL IUV A2 


| ' D indubitatum ergo me amorcm iaterpretor, Amice 
A estos quod omnia ca, quz Neomagi jam agitantur, 


* ow 


P dnd 


fideliad me opera referrenon tantum, fed & in uno yel 
altero articulo edoceri Teberius , benevole expetris. De 
obíequio meo nón eft quod dubites. Amicitiz cnim, quam 
' hactenusintemeratam coluimus,legeseo nomincfatis Tepote- 
runt reddere (ecurum,& nofti abunde,fortunz me debere bene- 
ficium,quorties inferviendi Tibi occafio fe dat ad manum. "Plura 
equidem funt,quz raodo ad mc perícripfifti; omnia vero éa de- 
currere & excutere exaffc nec vacat in przfens : net attinet, Su- 
j 07 mam 





&o KPOENDEIX 
ftilim itaque Plam Sciweftaio - Anhakiporuif: Secftiliimótüfa 
jura ac vetuliffinipruthin Imperio Princi utis litetird quacum 
xentiffimo Danorum Rage hactenus Ipſis intercedit, ac ejus- 
dcm momienta phuéis peſcknſebo. Et verò cito fem deſde 
gia fua Splendidiffimis Legatis pacis pangen Ncotnagi 
— nemorialibus oxplicuerint, hos id iuügnè tu- 
iffe, & Epiftola quadam quam ſecundam Amici ad amicuar in- 
fcripferum , illasconfutare fategiffc , ex exemplari à Te mecum 
comniurticzto prolixius. pesfbéxi. ^ — BM 
Ab eft hoc Danorum tctiptamipropé-iSatyrico & binc oc- 
cultáffe Autotein nomernífuum; nor eff:quod Te mitari ſubeat, 
^. Namhác ratione juftiffimasille poenas quas juftinianez: Santio- 
nes & Impetii Legesincjusmod malcdiéos Principalis cxiftima- 
tionisviolarores flatucrunt,cffügere (c poffe animum forté indu- 
itſed uero coigloéauís itjuttiiameppidé prodida. EG abiu 
fcréfolennchodié(criptoribus,uc, cüm momentisthemas fui 1e 
deſtitui animadvertunt, male loqtàntur, etiam opüime s lntmadris.- 
fantiscalumriis Ptoſcindant Qrüns tadretiita calidé- termperare- 
didiccturit uc ezdem venuſtarem Qrtamdht ipic. Qd uo tz- 
, pius fit; uc oftentara ingenitvisBrverBbttim elepanxia acgumcerr- 
sum,quoditradtant comimenderie & almestdieaflen(um iftud quem 
danr ex indolis (imilitudine epud nonnullos nanciſcatur, ficet 
nderis in ſe habeat páruin vel plhiné niliil, Eandem quidem 
Ecnam Danicus Scripter ludere, animo propofüit, fed. infiliciter 
latis. Calumniz enim plus, quain falis —* pſius ſuheſt scum 
ab illã tamen co magis abſtinere debuiſfet, quà minus q ; 
Tojssiz velmaledictorumin Danicani gentem, inlibeljo ilio vae- 
snotialipotuiteRendere. ^ Auror ipfcequidem tror diffiteri va- 
let Anbakimorum Bac parte modeftians, curergóiám irrverceum; 
dércípondit ? cur ludiun ax: jocum dc rebus. tàm arduis. facere 
gonetubuité In conventibus plané publicis, qualesjau Níeo- - 
magi pacisincundz causã inſtituti ſunt, proferre & codqueri de- 
center, qux: bellioccafioncemoerferunt,mala, & licitumabs fe& 
reroportunumeſt. Nam&damnorurm ejustnodi refütutiortes 
| pacis 



























ASPENBAX, » 
pacisconduianibus comprehendi olent,  Sedvaro.ipfius quic. 
1is publicæreſtaurandæ ardua, ludicro aliquo & jocularibus.fcri« 

innculisintet findane neſas merito ducitur. . Nanminpeoszarue 
latoricorum mos —— tĩatgumonti (pecie graviflimarum 
ctiam rerum doctrinas, fapit (cholap, d& ad artem 
——— —— Drum nu- 
iam gentium ncceprus,ncc unquam, aediimin ifle fplendiffiavo, 
mundi hearro tremens ——— i. — Nec melior cenGlis ratio. 
—— — Anbaltinorem noſtulata, foleviadicanda cõ- 
judiconcur, Nimis alma, 


refpon&ope vix digna 

iftud Scriptoris  teperiliom cit &infolensmsaxme, Neqienim 

Danoruai Jura adverfis Anbaltinos uade funt vol «unquam li- 
quidafada; ipti zcíponfione fupcríedere poflin.. — Fal- 
ibr an illa contemptus Ípecics potentia fnjeconkitur, cui.fi ce 
deredebeant omnia, euge! brevi rerum publicarum diffipetie- 
ncmi& confulumtantum chaos ubique videbis, Cogitesquafa, 
4& apudanimum ftatuas Tibi. priveros homines... Fac unum al. 
torum injuriá affcciffe & eximia cidem damna dadi(fo, amnq cou, 
' "ventus cotominc deípicaturlz(ua) habendo, (atisfactiopem e. 
do jutum e, idecjoter — — 
efi, id necintes Reges. yc mee 

Siogulotum enim hominum fecuriratem ipu jn jii, 
fcita munivarunt, corura vero reporcm  fapi s Dous ad 
Republ, deinceps porrexit, adeó, ucillud, quod i incer iagulos. 
homincs juftum, inter d enar ia edam prevalcro. 
debeat. Tacco, id 6) quis provocatus. 
tutari ſe vel reſpondere tecuſet, Ingatimnon venulabo hag«calia. 
ubcrius, fedipfius caufzadyta illó ingredias — Ut weró có fao. 
cilius rem omnem capere & pencuarc valegs. candem ab oso, - 
quod dici vulgó folet, fideli curá.r 

Accidit menſe Julio lapfi 1675.anni praster ſpem atque opi- 
nionemomnem,ur cormz quaruer,& quod exceffit peditum ex 
exercitu Danico nonadmiffz,in —— ud irruerent. 


T'umveró refiere qu 
$12 di). 


«&- 

















324 . APENPDIX. 


ftriac terram iftam & jure hereditatió & exteftamenti tabulis ad 
Dominos fuos pertinentensipfisinvitis& iníciiscontra divini hu- 
maniqne juris faedera militaribus copiisepprimi , peracuté quefti 
funt. Sed furdisnatrabatur fabula. — Inftabar miles & fremebat, 
inde iterum rion difceffurus, donecindidum in fiugulos menfes 
4000, talentorum tributum R egi (uo fuiffet promiffum. Deprc- 
cantibustantam in hoípicationis moleſtiam, tantá pecuniz fum- 
mam Minif&ris Anbaltinis,omajorem manü mox ad volaturam, idẽ 
auda&térinrerminabatur. lllis ergó nihilconulii erat teliquam; 
quàm vehementiæ mali,quodarcere nó valebant, fübmincre cer- 
vices. Subditienim hofpitanonum moleftias pertæſi de exactio- 
numgravitate magnopere querebantur,& celeriorem cfflagitabác 
opem, Inarenáhinc Miniftri confilium à præſenti neceſſitate re- 
petere, & que hæc cogebat, non quz ipfi optafſent, ſequi teneban- 
tur, Nec mora, res omnis delata ad Principes ſereniſſimus Anha- 
- tino-Setveftanosinopinatos & inſcios planè turbationis iſtius. T ũ 
verò illi quendam primariæ fux nobilitatis Virum ad Potentiſſi- 
mum Danorum Regem, declinando tanto jugo Rendesburgum 
ablégate de properatunt. Que quidem oxpeditio.cffecit ,, ux 
ſumma menfteuz pení(onis 1009, taleris, teftantibus literis Re- 
giis, fueric deminuta. — Akeráautemvice, quà, ut Ievaretur in- 
tolerabile iftud onus, propterfumptus potiſſimum immaenfos in 
aggerum refectionem, przcipiante auctumno impendendos,hu- 
millimé eodem anno miffus petii nuncius Anhaltinus impet ravit 
planè nihil. Quin potius haut paulò poft aggravata admodum: 
. contributionem moleftia fuit, Nam & pacrimonialibus, quæ vul. : 
| go dicunt, iftorum Principum bonis, in Budjadiá ſitis & cx heredi 
tateilluftriffimi Comitis AnthoniiGüntheriad ipfos profe&is,ha- 
ctenus àprimáf(ui origineplanéimmunibus,ceníum per magnum: 
Danici in Oldenburgico Comitatu agentes Miniftri impofuc- 
rant,Privilegio àD.Friderice IH Danorum Rege (4)eo nominc 
abundantiſſimè conceſſo, plané infuper habito. — Deprecatus 
AE | 001 hanc 
(4) prid. Léteraspromiffionwdiili D. Friderscs FIJ. de Aum 1650.ey 2e fam. 
t ultimi (om, Anchen. Guntb, pie memor. $ 39. 


wp "D wm» -— — — 


APPENDIX, n 


" hanc novitatom (ibi maximénoxiam optimus Prigcéps Anhali- 


noSctvcftanus natu major (quem propter quandam regiminis: 
prærogativã ſæpius (olum nominabo)quodam ex fuis Haffuiam. - 
Ablegato: fed nec ipfe reliquis felicior, prater literas regiz gta- 
tiz, plenis nibil quicquam reportavit. — Putaffestamen force ſi- 
nem tum poſitom turbis iſtis; Verum vixacceptz iſtæ litera ſo- 
latii aliquid dedecant, en /:Anhaltinorum Sors mukó fuit aggra- 
vata. Oldenburgicienim Comitatus Præfecti ulterius porrige- 
re manus, miſſis equitibus, integros Telonii Vifürgici, cujus pars 
tertia ad Domum Anhaltnam ſpectat, reditus, occupare, & com- 
muni portitori jurato , ne quà Anhaltinis ex veótigali pecunia . 
quicquam impoſterum ſolveret, fevcre interdicete. Ita D. An- 
tbonii Güntheri poſtremi Comitis Oldenburg. voluntas ultima, 
& cnixa deſtituta, ita transactionis Oldenburgi. An. 1669, inita. 
ſepta perrupta, & quicta adeò iftius vectigalis recipiendi poffes- 
fio admodum turbata. Incidcbat hectempeftas in ipiius Sere- 
niſſ. Princip. Anhaltini natu majotis nuptialem feſtivitatem cjus-., 
que ſerena non parum obfufcabat, Iſta verò peractaalterSere- 
nifl, Anhalc. Principibus fafcipere iter & aulam Danicam petere 
conſtituit, cer (pe fresusfore;ut mitiora ifta precibus & ratiani- 
bus comuyétacapofferet conülia, Aſt ſtabat ſententia & occl- 
ſis æquè ad remittendum tributum, quàm reftituendos-veüigali- 
um reditus auribus, nihil ſolatii emicabat. Labore & ſumptibus 
inutiliter quamvis ita factis ipfis precibus negatis ; nondum ta- 
men fingularem crga Petentiffhim. Danorum Regem reveren-- 
tiam evancícerc (incbat Anhakinüs Princeps ; Sediterum literis, 
obíervantiffim? conceptis, ad eundem miniſtrum mifit Haffniam 
& priores preces repetũt, ſed conatu pariter fruſtraneo. Adeo. 
nec verba optima nec literæ & ſolicitationes crebræ flectere, 
Regis animum & clementiam ejuſdem conciliari valuerunt. In- 
ter hæc Jeverenſem ditionem cùm peditibus , tum equeſtribus 
copiis implet Epi(copus Marafterienüs , nonitapridem defun- 
&us.. Graves indc tubdias hefpirationes, tributi veteris conti- 
nuatio., frequens idemque mazimé nocivus militum tranfitus, . 
| ' | i Nec 


p 


—— 


556 ATTENDEX 
Mec deerat infeftationiprztextus, Hybema ſcilicet fbi ificio- 
cià Rege Daniæ eſſe celſa. Multiformibus hifce malis fatiga 
gus Prinecpsnihilfibi pof Deum præſidii reliqvum facile d 
hendebat, qum que: Sins Ca —— Püncipumra 
£is Noviomagenfis tiuscongtegatotnmope poncroma. Sh. 
ne ulteriori igitux morã — — 
in auxilium compellare, ſecum conſtituit. Fribucorum dos 
nuatæ exactiones, crebræ invafiones, uloniiinpercopta Vifuzgioi 
rata & feverenfis terra exhauſtæ vires Invididlimno C'artsribdienis- 
fo Viennam miniftro Anhaltino prolixius fifkobanter. — Jdiquod 
edat commovit Imperatetem , ut ad — Monadesitm. 
fetn pro Anhalunâ Domo, adipium verb PrincipemA ulzaltinam 
clementiffim& reícripferit.  Noliopinari; Amice perdilecto. hic 
dam in fatorem Anhalrinz Domusenarsam, qui foetcalites 











—— feft habeant, | 


Crede mihi, quoda mnie i ed Ur 

! ugenimcgo quod optimóris, Aahalcmes (um) gequé cur 
—— alicui vel falfis —* pignoribus, ullam Aubgo cau- 
fam, Interimanulio pon diffimulo,cum &ip(p hocnovetis (acis, 
mcin Anbaltino-Serveftana aulÀwcríasiquandoque $t inde cau- 
ſæ iftiusmomentaabunde. fatis mihi effo perſpecta/ "Num de B» 
terarum, quas memoravi,tenorem & trantaſtionum morie 
ta ipfe vidi, legi, & non femel perluſtrari. Carterum antequam ad 
finguls epiftolz Dcpicz puncta progrediar. 8s percurram cadens, 
fasctitinanteceffumillud ad Temonere, quod muſea Autor ifl 
anonymus afferat & anquamen verilimejattecr qui camesjeris 





ritet divini ac humani foederibus , paétionum fidei & ipliwbeb 
* egregiè repugnant. Quod aquidem mirandum noti 


eſt, quoniam ĩpſe ita ſcripſit, ac ſitotus caufie & eó (i 


n 


| peGtastriuthe 
momentorum offet ignariflimus. — Quod h veróiimulatiopis 
Jarvá hic ufus, digni ſe facit,cui crodutar nihil, | Sed'& 
illud mihi in limine noio infelicem iftum Epiftolegraphnm def- 
dería Anhaltina malé & perversà ad private interpeeturi'pcava- 
mina, Princepsíané Ippesis,; 46 didenis Jeverenfis Dominis, 





| J EPFENDI X. $T 
'$niqueprivatitituloinfignivur, | Norrpoffident regiones privari, 
—— — regalia ——— Quibüsornatus An- 
haltinus Princeps publicatt procul dubio petſonam fuffinet & 
æquiſſima eciam cjuídempojtalara, publicam contineri cauíam. 
Blus dicam, Vispublicacidem per iniperatam copiarum Danica- 
sumin hofpitationens, coactam cributi ſolutionem, & uc rcliqua 
saccam, V ectigalis Vifürgictadempriomem fada fuir, nuumnce hoc 
publicum gravameneft? Annon de codem conqueri líceat ? Sa- 
fici Princeps eitca Reguliziura interrítorio fuoturbatus non ha- 
bes publicam caufam, cage Quænam tale nomen merebitur? 
Krant(eilicet pivatzommnes, Abſit autem me hic iuvchi in 
Poteniffimum Danorum Regem quippe cujus Vencratio Sa- 
cro Sancta mihi r fuit & inpofterum crit perpetuo, Sal- 
cer quid miles, quid. Minillri cjuídem Oldenb, perpetraverint. 
candidéadte Amicunr perquam £xmiliatem referre,& ita defide- 
ziotuofatisfacerehabuinecefle, Cæterum eonfenfum Cæſaris 
ín» hofpitatíone & exigendis colle&is intervoniffe nullo indicio 
evicit animofus fcriptor fed inferius detraliam Bocpállium op- 
portunius, & violentia  Danico milite esereita t deruda- 
tz, Nec objecizoblivifcar neceſſitatis publice , quz cerebrina 
planc & excogitaraeft, Lepidus vero nofter cehíor cft, dum 
indcciías dc vc&igalibus & neício quas ex hæreditate fubortas 
fotnniax hic contro verſitas. Circatetram equidem Jeverenſem 
cum Potentiſſimo Daniæ Rege Domui Anbultinæ nilntunquans 
fuitdifidà. Necullam lyuic heredes, quos vocant Feudales, co 
Románc moverum controverſtam, ut hinc eandem nec defini-... 
eam, nec indecifam appellare liceat, — Id potiasinprochvi cft, 
vivente adliuc & volente Comire ifto-Oldenburgicoper tetrum 
orbctn illuſtri. Anthonio Günthero , Magdalenam Sororem 
fuam & €x ca prognatuns Filium Johennem Anhalin, Princi- 
pem p.imtipoffeffionemiflius ditionis per miniflrosfüos Ablega- 
tos decenter apprebenditde, Hic ficut ilo defuncto corkinua- 
vix candem ; ita codem quo ue præmaturèè vird difcedenre Filis 
ejusdem Screniff. jubciplam 1 ſibi vindicarunt, occuparunt, & 
| u- 


5 | APPENDIX. /- D O3. 
tanquamweri Dominihactenus clementi Imperio gubernárunt, 
NecrenuitInveftituram, ut cum Feudiftis loquar, — re- 
gionisBruxellenfis Curia , quin petliteras de ſuper confectas in- 
dulgentiffimé patefecit, neminounquamin hiíce omnibus con- 
tradicente. Nam & ipfum laudati AnthoniiGüntherireftamen- 
*um , inquo Provinciam Jcvereníem Serveſtano - Anhaltinis 
Principibus , (quippe ad quos & jurc hereditario ipfafpectabar) 
enixe deftinavit , agnoviſſe Porentiffimum Danorum Regem, 
quem quæſo, niſi negotiorum publicorumignariffimum , lareo 
$i dicat forté fcriptor nofter incertus,fe Budjadienfia Anhaltino- 
rum propria predia hic innuiflc;pariterfruftraeft, Cerne enim 
Rendesburgenfem,cerne Hamburgeníem, cerne Oldenburgen- 
fescum pientiſſ. memoriæ Friderico Ill. Danorum Regeinitas 
tranfa&iones, (b) (quarum exempla propediem Tibi tranſsmit- 
tam ) &bonaillaallodialia Comirisllluftriffimi fuiffe , ficque 
per conſequens immunitatem iftorum ab omnibuscontributio- 
nibus perpetuum à Regno Danico promiffam & ſanctè firma- 
tamjllicódeprehendes. Nec deinceps cum aperirentur Teſta- 
rnentiOldenburgenfestabule ., quicquam hac parte à Dano- 
rum Regemonitum fuit , medumin diíceptationem venit. 

— Pariter Vifargicum Ve&igal nunquamante hac fuit contro- 
verfum,  Steterant ha&enusin indubiá communione ejuídem 
cum Danis Anhaltini, & iftorum in Oldenb, Comitatu: degentes 
Præfecti annuatim binis vicibus ad dividendam pecuniam hono- 
rum Mini&rosadvocaverantnullá unquam lite defuper mota; & 
en ! Ánno 1676, inopinató omnes indcreditus invadere, & (bi 
folis vindicare iidem Dani præſumpſerunt. Nonnchoc et via 
faccre,& quigtos hactenus poffeff. ^es contra jus fasque deturba- 
re ? Nihiligiturzeliquumeft , quam ut exigui puncta momendü 

Defenſor Danicusancepshic faris,quz quidem potiſſimum circa 
percipiendosultimi annifru&us & fumptus communcs in co- 
gendos iftos vectigalisreditus faciendosinter (ociosiftos incidc- 
(b) Pid.Rendeb. Tran(ati.de Auno v6 4g.die f Mart. 9. 4. 
HAamburgenſcde /AAnnoiéqs.die13. Mart. 5. & 14.. 

Odenburgenſes de An. 16jʒ. die i. Jul. S. 1. & de 4fn.1669 dit18.] 4. prins. 


— — -A WT 


APP EN D-I«X. 319 
runt,intellexerit, Se & cajamdudum per Oldenb, pactionem 


dc Anno 166g. fupraallegatam compofita,& plané abolita fuerũt. 
Obftinatum ergo fedet & fixum manet, nihil hic de vectigalibus& 


. hereditate remanfiffelitium , nihil quod definiendum reftet, ad 


manum fuiffc diffidii. Falfautiquefunt & ficta, qua hic allata im. 
medium Poteris jam, Amice conjun&tiffime, ipíc facile cecum ex- 
cogitare, quo jure Regi Danorü Potentiff. ab iftis pa&tis conven- 
tis ſecedere licueritꝰ Succeffor Regni eſt, iſque hzreditarius,quema 
facta anteceſſorum ſanctè fervare teneri, inter omnes æque con- 
venit, & gentium pariter ac civilia jura ftudiose inculcant (c). Per- 
indc enim zftimatur, ac ſi ſucceſſor ipſe eontraxiſſet: Sicut vero 
intet privatos fallere fidem grave eft: Ita potiſſimũ Reges & Prin- 
cipcsin pactis fuiscandem nobiliffime adimplete debent , quippe 
gui Diis interriscomparántur, Plusdicam, Reges ipli Dii funt, 
ervarcergó fuas opertet pa&tioncs,quibus & ipfum Numen (c ob- ' 
ftringi patitur, (4) Reliquacr jure Teftaméti pendent, quodasque 
fanc&te cuftodiendum eft, (e) Nequeveltenrandum temere cum 
primis ab co,cui maximé fuic fru&tuofum : Tum vero fcriptor 
nofter Danicus, quando totàm hanc caufam cum amicabili iſta 
js generalis tractatione nihil habere commercii ceco impetu 
pernieraliquid monítri oppidóalit. Fucum enim facercinten, 
dit Legatis Excellentiffimis pacis causá Neomagi commoranris 
bus, aclinegotia hzcce Anhaltina ab ipforum expeditione plane 
eſſent aliena. Quá fini obfcura intrudere, fimulare alibi litem 
pendentem, & per probationés veluti adbuc dirimendam,callidà 
ftuduit ; In iſtam procul dubio fpem ere&tus,forc, ut fplendidiffi. 
fi Legati iftiin hifce rebus operam ſuam illicò detrectarent. For- 
te & fuavicer fibi perfuafitiptosAnhaltinos vexatos fatis, & amba. 
gibus hinc indequzfitis fractos, deſerturos ex tzdio Jura fua , quã- 
- | | t| vie: 
(c) Grot.de Iur.B.ch- "P. 1.2. c, 14: 6.10, Reimbing. de Regim. ſocul. & Eccleſia ſt 
lib. x, Cl, 3. cap, io. n. 2. Thabor de Oblig. Sweet ff.in Offic.o 55.21. Habn.ad 
We[emb. tit .do Confl. Princ. ».2.. | 
(4). Pid.Cravett. Con[.155. ng. mbi tradit,quedspfe Dua ex tonventione obli- 
getwr. (e) Ftd.1 1. C. de S.S. Eccl.Cuap nitima. 4.Con(.13.4 2. Anton. 
Gomes. lib, 2. Var, Refol.c.4, 11.6, 


3» . — JAPPENDIÍX, 

vis maximé liquida. Sed facili negotio excutiturhzclarva , &fe. 
veimóinane Danorum Regi przbebit adjumentum. Nulli enim 
fumptus, nülli labores adcó vérfabunt & fatigabunt Anhaltinos 
Principes, ut negligant fua ac ofciranter jactent. Fandem vcre 
bonzcaufz triumphibunt, & omniaipfis refatcienda erũt damna. 
Nec vitio iifdem vetti poteft , quod citius & nec dum feffi in his 

Pacis operibus ad finem fuum pervenire contendant, quàm uc a- 

libi ulteriori ambitu circuitrque meram demum teneant. Ex 

veróquarfiverim cgo ex Defenforc Danico ubinam locorum ex. 
fentenzia t»fius jus ſuum perfequi debeat Anhaltino-Serveftanus 
Princeps? Injuriam enim eidem illatam Ipfe nondiffitetur, dum 
epportunain Anhakino Memroriali cepeciri adílruit , fed obvet- 
tit faltem, neício ob quas controvetíras eó deventum.  Remce- 
dia equidem amicabilis compofitionis & reftitutionis renuit , ut 
füprà memini , Danorum Rex Potenriffim. & cum antc bien- 
nium ad Cafaregs & Hifpantcos Oratores Splendidiffimos que- 
. telas deferret Princeps, etiam ægrètulit aula illauit Hzffniz (ub 
fiftensSecretarius Anhaltinu fuerit infectis inde rebus difcedere- 
c€oa&us. Nune im pacis theatro cum recuperate anmititur Prin- 
Pu quodbcelli (cena fibi abftulit eciam eundem norraudiendum 
Me, clamitar Danicus Præco. Verüm, quid hoc aliudeft, quàm 
fi ftatuerct ipfe, muffitandam injuriam, quam acceperit idem , & 
gtatiam adbuc defuper agendam. Durior ita conditio, quam pri- 
vatorum, Principem effec : Hli enim rebus frrisexcidentes judices 
fuos, arbitros fuos habenr,qui querelas ſuas audianr, qui ablata ns 

reftiruifaciam. —Soh veró Principes adeò invenuſti ac infelices. 
erunt , ur ferte injurias & ne audiri quidem allibi debeant ; Yplo 
jure naturali oppidéóreclamante £ Adeó ab(urda ſunt, quæ inges- 
fit hic Scriptor impudens, & meliora àlippis & tonſoribus facilé 
acceríere potuiſſet. Neminem enim fugit, Imperatorem invi- 
&ifBmum omnibus Imperii Principibus & Otdinibus fidem fc- 
eiffe dirimendi in conventu. Neotnagenfi, quz haberent ifti gra- 
vamina,  Stetir quoque pramiffis iftis Czfar fideliffimé. Nam 
& Legatis fuis , ut in cutam Salutis Anbaltínz promovendz in- 
. €una- 


| — — 
* L4 


-- ocecem-9. 


| A.PPENDIX. st 
eumbercat diligetrer, aufpicia prebuit, Ad candem zmula- 
tionc quaíi pulcherrima contendit Magnæ Rex Britanniz, & in 
eadem (olicitudine Legatos (nos occupatiffimos effc juffit, caufa 
notiſſimum juſtitiâ eo adductus. Quilibet vero exhinc conje- 
&uram capcre haut difficulter poterit, Anhaltinotum Principum 





querelas opportuno loco & tem pore fuiſſe allatas. Nequecnim 


ad belligerantium tantum diffidia componenda; (edad eradican- 
da futura ctiam difcocdiarum fcmina Conventus Ncomagenfis 


cæoluit. — Parum funtconfilia pacis, fi ea, quz ante pedes ſunt, tan- 
" saummodó complacavetis , nifi ctiam turbis futuris validiffimus 


pꝓonatur obex. Unde autem quæſo facilius odia ſuocreſcunt, 
motus fiunt & bellorum tumultus oriuntur, quam ſi tranſactio- 


. nes, G voluntates ultimz illu&rium in Imperio Ordinum tenen- 
"&ur & juxta habeantur? Przprimis ,cum cabulas fuas ipfi ciam 


IAmpetateri nonnullisque Imperii Principibus curz effc annie 
volucrit jufferitque Teſtator Comes Oldenburgicus. — Et quid 
feret tandem  przpotentibus quibusdam in inferiori Saxonia 


Principibus, quorum omnium maxime intere , teflamcntum — 


iſtud nen violari aut rumpi penitus. 


Seld oggerat force feroculus (ciiptor , in ultimam ire cauſæ 
originem, indagare occulroscalles,& abftru&oraesquirere adyta, 
hocnon mediantium pacem eſſe opus, nec pati Legatorum tem- 
ora. Ad judiciaergo releganda hæc talia & ibidem dijudicanda, 
Verim,fa pervacancacjusmodi iuquiſitio in præſenti eft: quippe 
quam indubitata,quam agnita voluntasultima &padorum evidé-. 
tia plane reípuunt, Illius ftylum liberrimum & ſancte cu&odien- 
dumeffe laudatiſſima gentium confuctudo, quz à primà fere. or- 
bis iufantiarobur fumpfit & habitum focit, fervere injungit: Hzc 
divinazqucac humana juflitia (cpimento quafi aliquo vallans 
firmantque, — Atqui & ipfis ſimilium rcrum: documentis. in- 
vitams Anhaltino Serve(tanus Princeps , quod torfit hacte- 
mus animum & ditionem ſuam afflxir mifere , Neomagi 


candide expofuit. — Videas talia , ut celiqua taceam , in 


Ttc2 — à. ipfis 


i 


bn 


34 ! APPENDIX. 

ipfis(f^) Weltphaficz Pacificationistabulis eidem ipfam Jevesen. 
fem cauíamrHaffnienüs Pacis operi (g) preclareinfertam, — Jam 
quod exemplo fit, id ctiam jure fieri , jar olim diſertiſſimus pro- 
nuntiavit Ciocro, Sedinquirícriptor Danicus, prater dmbaltinum 
ulios etiam Principes Imperii bellormm rabiemfwiffe expertos el imdero- 
^ yum quiflibus implereemnia. incidit hic apprimein mentem Euctæ, 
sionis dictum apud Curtium, (^) quod querula fit calamiras & fü- 
perba felicitas, Ergone ideotoleranda omia mala, &ad quafvis 
injurias obmutcícendum ? Fortunatorum hzc oracula funt, : à 
fottunam fuam, dum de aliena dclibetant , in confilio habere jo- 
lent, T'u verò ſi hio eſſes, aliter ſentires. Qui inter facrum & fa 
xum (tat;auxiliumque undiquaque advocat; etfi in uno non inve 
niat levamentum vulnerijin alio queritloco, Teneri potiffimum 
Priucipumanimi funt, & iniquitatum dolórceó magis conficius- 
tur,quómagis iisdem exemplis voluit ipfum Numen. Si privatis 
fua cripiancur,plan&ibus & ejulationibusaliorum mifericerdiam 
expugnate fpoliati indefinentorporgunt, Qui ergò Princeps mo- 
dutn verborum teneat, cujus ditioni visfa&ta, arque non quelibet 
illata injuria? Cui intercipitut, quod capere ipfum oportet,quo:d 
adícfuamque domum principaliter exhibendam deftinatum ipfi 
eft? Nec inſuetum adeó, fuppreffosinforumiis aliorum Regum 
& Principum implorareopem: Cum vel ob £imifitudinem fan- 
guinis,vel exempli metum efficacifime fuccurrere dejectrs hacte- 
nusconíueverint. Nes emim,quodappofite tradit V ellejusPater- 
culus (;) conſitunt exempla, ubi cæperunt, fed quamlibet im testem re- 
cepta tramitem, lati/Bome evagandi fibi viam faciunt, ubi femeld recto 
deerratum eff impr ecepspervenitur : nec quisquam ffbi putat Feud 
ali fuit fructuoſam. "errebuntfanchac veftigia alios? Nam tua 
res agitur, parics cüm proximusarder: & negledaa folent in incé- 
dia ſumere Vires. Nemoergó ni(i Suffenus Danicus Dcefenfor , 
fuaverit Anhakinor,Principi,ut occafiortem agendi resfuas Nco- 
(f) Pid. Inflr."Pacif. Wefiphal. Auno 1648. art. 14. 

(e) Infirnm. Pac. Haffn. de An. (666. 5. . 

(b) Lib. j. cap. y. 

(1) Lab. 2. biſt. Roms. cap. 3. 


APPENDIX. 338 
magi optat (ibioftentatarn ſegniter admitteret: In præſentiſſi. 
maa tetiusillu(triffiniz Familiæ perniciem, & inevitabile fui a- 
pud poſteros probrum. 

Neceſſitas igitur durum telum hic expreſſit vocem, injuria au- 
tem ada nemini; quippe cujus infimulari nequit, qui jure fuo u- 
titur. 

Sed Diff praludiisatcem ipſam ingrediar,& fingula memo- 
ralis Anhaltinæ epiftolz capita accuratius percenfebo , eademq́; 
à morfibus latrantis (criptoris breviter vindicabo, Ecce autem, 
quàm bené füftineatIlle Danorum in ditionem evereníem An- 


no 16575. in curfum inopinatum 9$ ]Jurisilliushic non meminit, — 


omni fcil.ejufdem adminiculo deſtitutus. Ad neceffiratem pro- 
vocat, aliosque hinc indecolores facto ifti conquirere, vano co- 
nato laborat.. Quam tu veró neceffiratem zftimare ac credere 
poffis uam ipíe libi quis imponit? Quzinnoftra poteſtate funt, 

ibere facere & omittere poffumus ; Sed aliunde veniunt, ad quz 
nos adducit.neceffiras, quam ita comparatam effe oportet, ut, as- 
feverante Simonide,advetíus cam ne Dii quidem pugnare aufinr. 
Si invafus Rex Daniz & pulíus finibus fuis (quod tamen avertat 
Dcus, & ne inpefterum fiat,ex animo apprecor)ad reparandas vi- 
res inalicenam camque contiguam feceffiffec , (peciofus iſte effet 
prætextus: nunc,cum alienas potius debellare terras intenderit, 
& fubjeceric fibi casdem; omnis necetffitatis titulus in bofpitatio- 
ne nmulirum Jeverenſi penitusexpirat. Quod ſi cuiquam bellige- 
randum fingere fibiexiremos cafus effec iaregrum, nulla ufpiam 


regio ab alterius potentioris infultibus tuta fperabitur, | Abhor- - 


ruerunt veró abinde hadenus moratiores gentes, 


In illos enim,qui excrabellum pofi tunt, nullum jus belli. 


cum ftatui, nulla vis ufurpati poteft.(7) Et veró anne quifpiam il- 
lum credát neceffitudinis cafum, qui evitari potuit & decenter 
debuit? Equidem, qui de bello inferendo alteri cogitat & animü 


firmat, eum etiam de fumptibus, ad iftud cohficiendum neceſſa- 


Tt3 riis 
(k) L3. 8.2. ff. de lib.bom.exhib.adde Gail.lib.2.ob['YoG.n.6 ubi cx l.55.de R.L 
tradit, Emm, qui jur is [mi per[equendi can[a aliquid facitynon pra [umi inju- 
riari voluiſſe. .. XI) Gron de Iur. B. ꝙ P. lib. 3. cap. 17. 


N 


n4 — «APPENDIX. 
tiis,marüré folicitum effeoportet, Inprimis veróde &Gpendiis, 
de commeatu profpiciendum militibus eft ; ne hi veræ cum ne- 
ccílitatis telo adacti aliena invadant, — .- 

Nunquam fe mihi purgabit Princeps , qui hic officio deeſt. 
Omniaenim damna, detrimenta omnia, fivc ad fubditos fuos,ávc 
vicinam gentem, indigne inde redundantia refarcite copitur, 
(jm) Atqui, & fi ex ipfius legeneceffitudinis per copias bellum gc- 
ftantis incommoda perſenſerit contigua regio, ca quoque rite 
penfanda effc juftiria efflagitat.(s) Ejus veró regulae in Anhali- 
tios Principes adcófervata non funt, ut inftantiflime quamvis & 
itetatisvicibusifti reftitutionem fubmiffio cultu expoferent, tri- 
ftem tamen fubindetulerint repulíam, E 

Alendum fuiſſe pecnlsare7hexercitum,eum bofffumincomterminis 
Bremenfis & Verdemfi Dncatibus commoramtium copiis o 
iſtum vero non copiſſe Oldemburgenfem & Debnenbor/He Comirars , in- 
gerit porrófcriptor Danicus. Sed quidhocad Anhaltinos Prin- 
cipes? Quisunquam re&á ratione preditus indecolliget, ergó vi- 
eina Jeverenſis Provincia fuperfluas reciperecopias Danicas jurc. 
fuit obligata? Inanes hi prztextus funr & fuavia fomnia, — Et 
imó fi preteritorum reminifci non pigretis, finc omni difficulta- 
tecognoíces,menfe Majo Anno 1677.dcbellatum jam,ut cum Li- 
vio dicam, fuiffe in Ducatibusiflis, & tamennon ceffaverunt Da- 
norum conttibutiones. — Hem qualis tum prztextus , Defenfor 
Danice? Anne & uinc duravitnecesfitas,cum Rex Danorum hy- 
berna Epifcopo Monafterieníi cederet. Poftea? Cum illius auto- 
ritate hic de novo Jevereníem ditioné militibus compleret?Crc- 
datjudxus apella, Enimveró rimemur mode zquitatis fundam&- 
tacuratius,& oppido ſe injuſtia prodet. In vulgus notum eſt, regio- 
nes per bellegarantium manuseccupatas Populi ac Principis cffe, 
qui bellumgerit. (0)Q ui igitur fructuum emolumenta ex co per- 
cipit, eũ etiã detriméta iftius ferre weneri,omnis juris rario —— 
| ! | cc 
(mJ Grot.c. bb, 3. éap. 17.5.2. 5n fin. Petr."Bimfeld.ad cap. 8. x.de injer. & 

ag dat. foret. 2f. 
— (n) fd.Grot, lib. 2, cap. 2.3. 7. feqq. | 
(o) Gret.1. 3.c.6. 5. UH — 2 D. 


uo wWoums 0M — 


APPENDIX |. 8$ 
Nec defideraverit quifpiam eum damno alterius lecupletari (p) 
cum male parta nihil profint & dilabanturillico, Sed elegaos ta 
men juftitiz fulcrum eft, cui innititur Danicus Seriptor. — Adhi- 
bitam nempe in 2 Anhaltini Principisfubditis aqualem propor- 
tionem, ut regii ſubditi vel tantillum ipſis nom pravalurint. Ehem 
infigne Anhaltinæ Domus folatium / Quid enim proderit ipta 
non habere, quàm regii funt, ditiores fubditos,veliftos æquè ar- 
gento effe emunctos? Exigiumcít levamenrum , quod in com- 
muni miferiá ponitur, praíertim fiin hanc nec ex culpá nec ulla 
obligatieneincideris, — Age veró, admittamuszquilibriiin hoc 
articulorationem, tum veró Anhaltinos Principes participare re- 


» gizíortisinacquirendá felicitate fas erit... Anne veró tu credere 


poffis , extot regionibus, infulis, urbibus ac caftellis in poteſta- 
tem Danorum reda&is , ex tot commodis perceptis vel rantil- 
lum hoſce Anhaltinis communicaturos, | d potius accrbé do- 
lendum, premere optimos Principes zs alienum ingens , quod 
propter fubditorum inopiam tributis ex(olvendis contrahere ha- 
uerunt neceffe. Et ut plura paucis comple&ar, clumbe admo- 
dum à (ubdiris propriis ad alienos, in quos nihil juris alteri come - 
petit, duciturargumentam, | | | 
Quando Autor Danicus injicit porró, 49gu/Ai/fAmo Regí gra- 
tã mente acceptum referendum,quedexpeditiszerra marique erméspro- 
ximos quosque hoſtiles impetus à Romano Imperio tàm felici faccelfufue- 
rit amolitus, niil proríusagit, Magno etenim t£dio pecuniz in- 
genti íumma comparariquodquis grau hactenus rena. Nunc 
veró,quis vim intulit ditioni Jeverenfi, vel minatus faltem eidem 
fuit? Omriaifticloci pacata & quieta,donec milesDanic";ngrue- 
ret & (axis licertioséageret, Tum veró quietem reddidit Dano- 
rum Rex Pocontiff. pro pretio ; fed quam anteà fine causáturba- 
verant Ipſius miffecopixz, Sibiergó hoc ipfo profuit, non aliis 
æititit beneficium, lllud vetó valdé demiror, quód de impotu 
fonafterienfium in cerrazm Jevereníem meníe Majo An. 1672. 
fado & per totius æſtatis ac autumni feré fpatium continuano 
| ID nihil 


(p) D. 14, de Gond. indeb.I, zo6, de KI. 








4 


yi . AFEMRDEIX 
nihil memoret Scriptornof(ter t interim ftudio fortéid prseceriis. 
fe ipfum dixeris , cum infolitam iftam hybernorum ceffionem 
à Danisimpetratam nullo plane colore illinere fciverit, Nam & 
ipfifortéin mentem venit Ilhiſtriſſ. Comitis Anthonii Günrhcri 
ultima voluntas, (4) quá potentiff-.Daniz Rex canquam heres feu- 
dalis,quem vecant, Jeveram, fiancipiti prematur periculo,defen- 
dere fottiſſimè adftringitur: Utitacandem alii vexandam trade- 
renullo ille jurepotuetit, Unde eandem à Danisminusinfeftari 
potuiffe pleno infimulalveofluic. Furilia porró & malecohæten- 
tia funt, qwod Princeps Anbaltinus membrum quoddam Impersi fit ad. 
eeque eidem pro viribus ſuccurrere obſtrictus. — Adbec mom permif 
Danis federe junctos ea , quibus ad exercitus fui ſiffentationem indi- 
jnt , ex Bremenfi & Ferdenfi Ducatibus adocbere. — | Nam pri- 
müm Jeverentis terra non Imperii feudum eſt, adeoque nec Do- 
mini ejufdem Anhaltini Principes co intuitu immediati ftatus, 
Tum deinde non immunes à communibus iffis Imperii oncri- 
bus fuere Anhaltini Principes ; Sed immenſas ob Ánhaltinam 
quoque Terram tulerunt conttibutiones, quarum etiam non 
exigua fümma adhuc penfitanda reftar, — Et hifce quidem fuo 
modo & ex Imperii Legibusobnoxiosillos eſſe ambabus largior 
manibus , fedid ſtrenuè nego, quod ullus exImperii Ordinibus 
propriaautoritate exigere à Sociis ftatibus cributum, nedum ar- 
tnatá manu exprimere queat, (r)  Loqvuntur fané pragmaticæ 
Imperii ſanctiones & firmat Tranfa&io Caroli V. cum Imperio 
inita, (/ )teftantur deniqueclementiffimz [Imperatoris moderni 
ad Sereniff. Anhaltinorurn Principem datæ litere , Regiones & 
Provintias Circulum Bargundicum intrantes Imperii oneribus 
penitus effe exemptas; Unde plenoalveo fuit, ab eifdem ne- 
quidem ipfum Imperium dire&à collectas jure cfflagitare poſſe. 
Prater hzc docent Inveſtituræ, quem dicunt,nec nonfümmi in 


Betl- 
(4) Pid. Tefl. iſtics (awvitis boo 6.37. 
(r) Vid. Die Exotit. Ordn.de an. 1522.t$28. de 23. Receff. Imp. Ratieb.de s. 
1555-9.60. Jtem Spire de an. 1570. 6.19, & feqq. R atieb.de an.164:1.6.38. 


(f) Fid. tandem Tranfatl, Ang. Vindel..deAoam. 148. 7 


hj 


APPENDIX 3 


Belgio Przfeái litere, (7) Jeverenfem Ditionem Brabanticum 
bencficiumeffe cffe&um , & Ducatum hunctra&ui Burgundico 
eſſe incorporatum.  Indubiumergó manet, Imperium Roma- 
num in iftam terram , utpoté palam exemptam , nihil juris redtá 
vitá exercere poffe, (s) Numeres jam nzvos Danorum, Amice 
erdilede, & cresin hoc articuloillico fe dabunt ad manum: Su- 
itaria inJeveram invafio, india ex propriáautoritate contribu- 

tio,& enormis.cjusdem exceffus. a 
De ezteroiftorum Principum, quibus cum ſocietatem coi- 

vit Potentiſſ. Daniz Rex,faQa Anhaltinos Principes penitusnon 
tangunt; pone illos iftius exercitui negaffc vite (hb ia, hi fané 
ad eadem praftanda haudquaquam inde fuere obligati, Nemo - 
cnim proalterius debito fine promiffione fua tenetur , nec quod 
unus ex Imperii ordinibus promifit, alterum adimplere debere, 
fas putatuL(x)  Tumveró Jeverenfisterra poffeffionem longá 
annorum ferie à Comitibus Oldenburgicis continuatam , Dano- - 
rum vcró Regum aufpiciis ac autoritate fuiffe ftabilitam, fpecio- 
fius ja&taturquàm verius. Nemo enim, fide annalium füffra- 
gante, ex Comitibus Oldenburgicis , quàm Johannes 16, & An- 
thonius Güntherus, rerum in ditione Jeverenfi funt potiti. Cau- 
fam poffidendilisdem dedit Mariz Dominæ iftius, ex Vinecke- 
niotü profapià oriundz,téftamentum, Hzc ipfa cum hæreditario 
jure terram iftam teneret, à Carolo eam quinto Imperatore, tan- 
uam beneficiumaghofcere maluit, Fidem ergó co nomineipti 
dedic& ab codem recepit. Quz omnia prolixam füppeditare 
hiftoriam poffenr, quam enarrare tamen in ptæſens meritó füper- 
fedeo. lifudíaltemadhuc monendus es, amiciſſime Fautor,Ma- 
E Uu ^ riam 
(6) F'ideantur Litera l[abelle Clare Engenia Archiducis Auſtriæ ad Imper, 
Ferd, H. d. 21, OB. 1 629. item Ducis Albani ad (ameram Spier, d.28. 

Mart. anno 1569. date. 

(») In exemptos enim nibil juris immediati Imperiocempetit. Vid. Receff.Im- 
per- Aug. Vindel, de an. 1549. 6 f2. féqq. Reinking. de Regim. Secul. & 
Eccl. L,1.Ch.a e.9.8.119.Nscol. Mylerm de Princip. & Stat.Imp. c.99, 

(x) L. sn. Cod. Ve null. ex Vitan, pro alt. vic, Perex in Comm.ad b, v. pr. 


- 


-— 


^ 


wa APPENDIX 


riatni(tam perilluftrem ultima voluntate fuá juffiffc , at Comes 
Olrenburg. Johanries 16, & fublati ex eo tam feminini quam ma- 
ſculini fexus liberiinJeverenfi ditionefuüccederent, Denatiáau- 
tem Marià i(tailluftriique primum Jeveram bencficiariam red- 
diderat,cabulis ultimz ejufdem voluntatis innixis regionis iflius 
poffeffionem indeptus eft Comes Johannes fextus decimus,cam- 
que tenuitpacatam. Poítmodum & ipfevitàabíolutus Anthoni- 
um Güntherum unigenitum filium fuum heredem reliquit, qui 
imperium Patris ſuſcepit & per diuturnum temporis fpatium ei- 
dem feliciffimé præfuit. Nec memini ullius controver(iz ve 
illifivehuicmotz, | Comitumenitn , quosFrifia Ocienralis tum 
temporis alebat, injedtalis poft obitum ftatim Marix illu(tris in 
Bruxelleníi Curià agitata, ventilata, definita ; Nihil coóperante, 
vel ullibi Comitibus Oldenburgenfibus patrocinante Danorum 
' Rege. Ut hinc fucceffor ne anfam quidem inde ſumere (bi 
queat, pet effrenatam tributorum exactionem ferum nimis pra- 
miumrépetendi, Pone ctiam , Regem Daniz túùm temporis 
caufz Oldenburgenfi velificatum , numné armatá manu extorz-. 
uere remunerationem fas erat ? num aflligere inde cognatum, 
defüper nunquam admonitum? Sedenim in teſtamento illuſtriſſim, 
Anthonii Güntheri Regiam familiam Ducali Anhaltino Ser veſtanæ in 
ſacceſſione leverenſis terra ſubſtitutam, non ergè alii quàm Regi Dania 
competiiſſe jus fruendi inbofpitationum & contributionum commodis, 
porróarguit Scriptor Danicus. Stet prioriíta (ententia & tan- 
quam veriffima obtineat. Sed, nifi valde fallor;illeipfe Autor ira 
roprio fejugulatgladio. Quem enim, qui primis modolbris 
Jarisprudentiz facra delibavit, latet quzfo, quod inflituriheredis 
potior fit ratio,quàm fubftituri ? Illumenim longé magis ,quam 
hunc, dilexit T'eftator : quippe quem plane voluirexclufum, 
quamdiu ifte fuerit fuperftes, Exſpectare ergó, non antevertere 
jus fuum fubftitutum condecct, fi codem olim frui velit. Cujus 
tamen folus Rex eóeventu capaxnon erit. Excidit enim teſta- 
menti commodo,qui(quis iftud evertere fuerit adortus, vel vo- 
luntatiteftatoris morem gerererecufet, (») Aft quandoquidem 
(7) £8, f a4 f. deimoff. teſtam. E Tcfta- 


a— 


APPENDIX. | 319 
"Teftamentiiftius mentionem injicit Defenfor , omittere ipfum 
: nonoportebat falutarem claufulam, cidem annexam,quá R eges 
Daniz tucri debereJeverenfes Dominos, ff bi qetant, præclare 
eftcautum, | Hem egregiam defenfionemi us tutati debe- 
bant Dani abalioruminvafione,ipfiaggrediunturinjurià. — Ita 
verò Voluntas Optimi Comitis palam proculcatur, & quzin fa- 
.vorem Hte Anhaltinz Domusotdinavitin Teftamento,in odium 
ejufdem apertiffimé retorquentur, — Perro inbofpitationi & com- 
aributionis Fia per actum po[fe/Jorium arrepte ubporro inbereret Rex 
2Dauiapotentilf féquente anno ſapervenientes & in Regem collatae Ca- 
feris aff nationes effeciffe , vane gloriatur mifer Epiftolographus, 
Nam quisunquam poffeffionis axioma per repeniinam & noci- 
vam obiinuitinvafionem ,cui omnibus fe modis oppofuit poffes- 
for? Actum ſanè controverſum, & dequo ftatim aliquis que(tus 
cít, ad (uftinendam poffeffionem nihil proficere, Jurisprudentes 
paſſim uadunt, Idque thema communiffimum gentium mo- 
' tibusubique terratum videas approbatum, ^ Ecfiin contrarium 
abire velles, rapinis & injuriisfeneftrasiniquiffiméaperies, — Eja 
fic exuerctogam Scriptori Danico & repetenii actum poffeffori- 
umobverterepoflem, | Verumdubito , quod tacuetit ipſe ad e- 
juí(modi nefas ,quin potius vitiofam iftam poffeffionem, & acer- 
bisfimam vexationem perpetratam effe, plenisbuccis proclama- 
verit. Ecenimingentesprzfertim viresReges & Archi. Princi- 
pes circumſtant, adeò, utfiipfi bi conſentiãt, nibil nimium ipfis, 
nihil impervium fit; fed pietate , fed religionum amoro retinen- 


tur,quó nefciant poffe, quod poffe nen debent, 





Interim nonabnuo , Burgundicum Circulum contributio- 
nis oneti effe obftridum, Dictante enim grandi Imperii cen. 
fuali libro, quem matriculam nominant , tantum iíta infer: tri- 
.buti, quantum Ele&ores duo, Sed illud (altem tenco ac atlcro, 

ditiones tractui Burgundico ſubjectas ab Imperio colle&is gravari 
non poffe. Et hæctributi exigendi via pa&is evidentiffimis fi. mata 
eſt. Quzcumaulz Cafarez ab Hifpanicis Legatis in memoriam 
' | Uu 1 dein- 


340 /^— APPEND I X 


deinceps revocarentur, ipfamet exemptionem faffa & ex errore 
quodam ( Danorum fcilicet, (i divinare licet, falfiffimá fuggeftio- 
nc, ac fiJevete sditio ad Oldenb.Comitatum pertineret, fubor- 
to) [Imperat directè iftam ditionem Danorum R egi adũg- 
naffc,impofterum veró jurefuo ufuram , literis, ad ip(um Princi- 
pem Anhaltinum miffis conteftata abundantiffimé cft. | Quá ve- 
1o fronte negare Scriptor Danicus poteft, à Potentiffimo Hifpa- 
norum Regcinhofpitationi & contributioni Danorum unquam 
fuiffe contradictum? Callida certe hzc diffimulatio eft. Neque 
enim credidcero facilis , occulta Aulz Danicz effc, quz palam in 
hocarticulo egerunt Hifpani, 

Proftant Illuftriffimi Ducis de Villa Hermofa ad Excellen- 
tiffim.Hifpanicum Legatum exaratzliterz , (z) proftant & alia 
hancin rem documenta, quz decurrere in præſens propofiti ra- 
tio nonadmittit. 

Sedenim nunquam vel agré faltem tulit Hifpaniz Rex, E- 

iſcopum Monaftenienfem pro compenfatione quorundam mi- 
Iicum Danisibidem furrogatum fuiffe, Bellum aſſertum, modó 
etiam veritati effeccongruum / Nunc veró reclamantliterz mo- 
dó laudati Ducis, reclamant memoriales libelli Viennz eo no- 
mine oblati. Et ipſe cffe&us pofteáinfecutus hic caufam fuam 
arguit, Excufavit enim Clementiffimé Inviáiff. Imperator An- 
hàltino Principi contributiones Danico- Monafterienícs de An, 
1677, &1678, tanquam metu majorismaliclicitas. | Dchortarus, 
prætereà refcripto quodam Epifcopum Monafterienfems Anno 
1677. ut cepto deíifteret. In quo ultimo impetrando non prolc- 
tariám operam Hifpani fimul præſtitere. l'um deinde ex ils 
literis & [mperatoris admonitione , qualis fuerit Ipfius , quem 
tàm valde Danicus Scriptor jactat, confenfus, abunde patefícit, 
Urget autor, qwod placide Epifcopus iffe cum leverenftbus ſubditis ege- 


rit effivisetiam menfibustributorumportienem acceptans , ne byberso 


ifla temporenimis aggravefcerent,. Innuercfere voluit Autor, 
Contriburioncs iftas nonadcó gravesfuiffe Jeverenfibus fub diris, 
] , & mi- 


(x) Sub dato die 31. Maij «0101677. 


APPENDIX. 34 


& mitius in. iifdem cogendis cum ipfis fuiffe atum. — At veró 
nemo,cuireditrus Jeverenfis ditionisnoti ſunt, ad modicuminter- 
pretabiturtributum, quod cadem pertriennii curfum 3000. Joa- 
chimicos fingulis menfibus pependerit, Ipía quidem aliàs non 
fecusacunus velalter Circuli Veſtphali Baronatus28, flor,zrario 
Imperii inferendos pro fimplaria contributioneexíolvit, Quod 
fi veró majorem iftam fummam tibi capias, rire cum ifta minori 
conferas & calculum ducas deinceps, en! ultra 650, penfiones, 


. Romanosmenífes quos vocant , quotannisifti przftitere fubditi, 


^. 


Quz fors durioran alli Imperii Ordini ha&enus contigerit, vixas- 
lerercaufim. Dehinc conftat mihi ex Prefe&orum Jeverenfium 
rationibus, Sereniff, Anhaltinorum Principi redditis, immeníam 
argenti fummam ex zrario ipfius pro fubditis folutam , hofqueci- 


. demultra ;oooo.talerosdebere, — Ut hinc fàcilé, füubditorum 


facultates non fuffeciffe tributisiftis exfolvendis, tecum judicare 
valeas, | 
Succedit jam in partes alterum Epiſtolæ pun&um, quo Au- 
tor damna predüsBudjadienfibus,Domus Anhaltino-Serveftanz 
propriisjllata propugnarefatagit. Quod cumbreviteripfe per- 
currat, cgo etiam ſuccinctè quodrescft,dicam, Sive verò in au- 
lá Danica pro hæreditariis bonis iſta æſtimentur, ſive minus, id rei 
veritati derogabit parum, Ea tamen non feudalia fed allodialia 
effe,teftantur quatuor iftz Transactiones,quarum fupra memini, 
ipfum quoque Oldenburgenfe fatisdecancatum reftamentum id 
loquiturapertius, Quodipfum cum femel agnoverit.& appro- 
baverit Regia Domus Danica, quo jure jam iffud repudiare hec 
valeat, noníatismecum excogito, (4) Ceterum patrimonialia 
Principum bona, qualia & hzc funt, à Colle&is cam folennibusac 
confueris , quàm infolitis effe immunia , non deducam prolixe. 
Cautum enim hoc civilibus legibus (P) & conftitutionibus Im- 
Uu 3 perii 
(4) Per agnitionem (eil. ultima Voluntatis qs.contrabitur. S. 5. t. de O- 
blig. que ex qs, Contr. Iam contratfus etiam ſucceſſores obli- 
4nt. 


L4 MEN Z 
; (f) L. 10. L5. C. de Excnfat, mun. L.C, de Privil, Dom. Aue, 


34 APPENDI Z. 
perii éonfirmatum. eft. (c) 'Tacee Nobilium, Clericerum alio- 
rumque bóna ubique locorum iiídem immunitatis gaudere privi- 
legiis,que omniatamen Principalibus ante ponet nemo. 
| Grande veró poftulatum , grandis temeritasScriptoris Da. 
nici cft, quodadítruere non vereatur, Regem quovis tempore & 
ſolidè probaturum effe, Budjadingen[em terram cum. pradicfà Jevera- 
»á dynaffía, ad Oldenburgen[em Comitatum & qua buic cosmeifunznr, 
pertinere, its ut inde ſcparari nec poffit nec debeat. Eccur verò non 
producit in lucem oftenfiones fuas gloriofusScriptor? Nonía- 
tis (inceré agit, quod folidas iftas & omnium horarum probatio- 
nes tamdiu orbi terrarum fübducit, præſertim cüm fe caídem ex 
ploratas habere, audacter profiteatur. Non poffum ullam me- 
cum ftatuere caufam,cur non faltem fummo digito eafdem atti» 
gerit. Fallor igitur,aut fabrica atquefallacia eft, quam hic fingit 
aftutus, Omnibus fcilicet probandi adminiculisdeftitutus vafet- 
rimé fimulat, ac ſi inſtructus eſſet qnàm fitmiffimis ? Fucum ſim- 
plicioribus fa&turus, accifdem abftrufiffima & fecretierademon- 
ſtrationum ardua perfuafürus. Qui quidem mos & Oratorum 
& Politicorum Potiffimum hodiernorum de cauíz meritis,ut ita 
loquar,defperantium propriusátqueperpetuus eft, prudentiores 
tamen nunquam inefcabit, Sané cuihzc fraus non fubolet, ex 
ituitagraviffimelaboraverit, Necveró expavefcentad ejusmo- 
di probationes Ánhaltinorum Principes, qui tot tranfadtiones, 
rcftamentum, ejusque agnitionem jurefubrui non poffe , explo- 
ratum fatishabent, | Ad ultimum non poffum,quin detefter hic 
procedendi rationem à Danis ufürpatam. Intrarunt enim antcal- 
terius Principis regionem , non admiffi egerunt tributum inlo- 
Jens, jam in conquirendis caufz ſuæ rationibus deſudant. Non- 
nchoc przcedere , quamipfi fecere, executionem oportebat? 
Indicium fané injuftitiz cft, auferre quippiam oppidó & inftruc- 
redeinceps caufam. Ego veró precot Anhalunz Domuilllu- 
ſtriſſimæ, ut tamdiu Jevereníem terram, tamdiu Budjadienſia bo- 
na 
(c) Rec. Imp. Spir. de An. i44. S. 10. Reg, Sixtin. de Regall. 2. c. 14. m, 
129, Reinking, Stc, & Eccl, Lib, X, Cl. 5 cap. Aq. 212. feqq. 


4 


na feliciter teneat, donec validiifimas probationes pro fe recita- 
verit & decenter everterit. Anhaltina momenta Daniz pro- 
pugnator, Evenietenim hoc nunquam ni(i ad Calendas Grz- 
cas. Tandem telonii reditus Vilurgici quod attinet, ne verbum 
quidem ad ficulnea Scriptoris noftri argumenta reponere habc- 
rem neceffe. Ad hzc enimdeveniendum tum demum crit , cum 
Princeps Anhaltinus priftino juri erit reffitutus. — Participáffe 
hunctcditusiftos in aprico eft, & in volaffc eofdem Danos , non 
negavit iftius gentis Defenfor, | Quidergórcftat, quàm ut fpo- 
liatus teftituaturante omnia? Equidem ſi juſtitia ſtetiſſet vel maxi- 
mé ptoDanis,corrupiffe tamen eandem vi,& liquida omniá pet- 
diditfefacileiplemetjudicabis. Netamen & hic Tibi deſim, pau- 
cis etiam difcutiam inanes allatos prætextus. Inlimine ftatim 
multum Defeníor fiducizin Diplomate Czfareo fibi ponitquod ' 
ad ftabiliendum vc&igaliftudà Comite Oldenburgico olim fuit 
obtentum, — Z//ud nempe ad refudendos,qui aggeribus & cataractis 
reparandis & contra inundationis mariſque aſtus præſer vandis, Pharis 
eriam & ſpeculis paſſim per Puma conſtruendis impendantur quotan- 
sis incredibiles ſumptus, Comitibus Oldenburgenſibus eſſe conceſſum. 
Neminem ergó privilegio ifti ipſorum Comitatui perpetuò inho- 
rente & quaſi incorporao,ejufque reditibus,preterComite ipfos, 
gaudere vel perfrui poffe. Jam notumin vulgus effe,quod Co- 
mitatus ifte Potentiſſ. Danorum cefferit Regi Bene hzc. quidem 
ſe haberent,modo veritati eſſent conſona. At veró reclamant 
Diplomatis Cæſarei verba, ipſa ejus voluntasacintentio in con- 
trarium planéabit,. Inilloenim diferte fcriptum reperitur, quod 
Comites Oldenburgicó ET DOMINI JEFERENSES iffud telonis 
pus, tanquam beneficium bereditarium,ab Imperio ferrepoffidere & im 
petuum retinere debeant.Fzdiffimumergo commentumeft,quod 
in Inveftiturz hujus,quam vocant , literisjilli folum nominati, 
hi emiffi fint & plane excluſi. (7) Tum veré voluntas quoque con- 
cedens Cæſaris fuccurrirDominis Jeverenfibus abundanüffime, 
- Videas 
(d) Vid. ipſum Diploma Conſeſſionis Ferdinandi Il.Imper,An.613. 
exaratum. E 2E 


,. 


— 


34 APPENDIX. | 
Videas enim ad Jhadam , videas circa paludes orificii Vifurgici 


multosaggeres extrüctos, ingentes moles jactas ab Jeverenfibu: 





















- fubditis. ur equidem non minus, quam in Pharo ignis W^: 
geroẽenlis I 


nfulz,magnis (umtibus quotannis farteque re&zq 


przftandz veniunt. Q uidniergo & adhos ſumptus pen/ e, 


. inftitutum diceturtelonium Vifurgicum ? Quod vel eà aeis fta 


tuendum etit, quoniam ignem iftum precipuum habei 
verenfis Ditio.  Videscrgó, Amiee, quod veré & fal | 
manti fidem corum, quz in medium attulit animofus Secipx 
vana profe&ó &inania apparcanr, Ut veró có folidius re 


. mnemimbibas, pro certo & indubitato teneas, Telonium 


LE EXT 


gicum nonbenceficium vetuftum & fucce lionis Jure 2 
Comites devolutum, ſed, ut cum peritis attisloquar, 


7, feudum e 
pacto & providentia effc , & Anthonium Gür therum Comit 
i— 


Er 
Oldenb. p. m. Anno 162;. iftud primüm acquifiv. A 'que 6 
cuthocipfum fuperius , memorat literz expreffiffiméconte ti 
tur ? lta facilé percipicseundem Comitem iftud ranquam haece 
ditarium alienare, & inde vel maximéultimá voluntare,quz híc 
iterum evolvenda eſt, de codem difponere potuiffe, (e£) Quo v exà 
fui fecutior effet hac parte Comesile prudentiffimus , ccce! ex 
fuperfluo quaſi & majoris ro boris conciliandi facultatem iftam 


. liberrime detelonio Vifurgico teffandi & abImperatore invictis- 


fimo, & à Potentiffimo Danorum Rege ampliffimé eft confecu- 
tus. Quamvisergo contrarei veriratem ponere velles, telonium 
Vifurgicum beneficiumantiqvum effe; tamen & hoc permitten- 
te Domino, & agnatis fuffragantibus libere quocunque modo a- 


 lienatipoffe, non dememinitfe oportebat. Jure cnim feudal wa 


cautum, atque ubique locorum teceptum eſt. Quocunqueer- 
go fe vertat Defenfor Danicus,captus eft, Nam & quicquid mo- 
do profert,vel fidum plané, velJutibus & pollicitationiMajorum 
directe adverfíatur, vel te&os redolet dolos. — Quibus indu&us 
etiam ComitisIlluftriff, Anthonii Güntheri Codicillos &e crans- 

: ? ache- 
(c) Roſenthal de feud. cap,2. Concl. 36, Gail. lib, y, Obferv. 154. so, ulk. 
Struv, Synt, Iur.feud.cap. 4. S,13. » 


- 








APPENDIKX, 34$ 
actionem Oldenburgi Anno1669. initam plané reticuít,ex quibus An- 
haltinorum Principum juratamen fplendidiffimé inhoc Articulo eluce- 
Ícunt. Fraudis ergò indubie cft. convi&us , vel nunquam'mihi excn- 
fabit ignorantiam craſſam eorum, quæ non Aulztantum Danicæ, 'fed 
toti orbi Romano ſunt per quam manifeſta. —— tur- 
pem contrahit notam, quod fentire de negotiis fublimiffimis præſum- 
pferit, quorum incunabula & adcó rudimenta ipfumfallurit. m 
Tandem denique illud adhuc monendus es, Amice ſuaviſſime, ſen- 
tentiam, qua fucceffionis Olderiburgicz lis ultimo défmita cft, cujus hic 
. meminit Autor, debonis Feudalibus expreffiffime cífe conceptam. Suc-. 
ceffionem enim in Comitatus Oldenburg. & Delmenhorftanum , tan- 
quam 'feuda antiqua , continet , à quibus bona allodialia.& telonium 
Vifurgicum , Beneficium planerecens , immane quartum abhorrent, — 
Et veró harum rerum controveríiam non.fecit Sereniff. Plónenfis Do- 
mus, nequc ergó fententia poftca fecuta eadem comprehenfa credideris; 
Quippe quz clariffimis potius vcrbis in eadem reperiuntur excepta. 
Nam & Rendesburgenſis transactio, quod feuda ilta antiqua ſaltem, 
in nihilum reda&a eft. In reliquis crgo cadem omnino firma manebit, 
Neque. enim fálubriter ata vitium facrant exiis, quz inutiliter fuere 
adjecta. Cum ergo Sereniff. Ducum Plónenfium ex Decreto memo- 
rató acquifttum jus antiqua ifta fcuda, ut ita loquar, concernet, allodia- 
lia vero bona non ingrediatur, celfio ejufdern Potenti. Danorum Re- 
gi facta ihtra cofdem cancellos coerceri debet. — Non poteſt ſcilicet 
plus juris quifpiam inalterum transferre, quam habuit iple. Fluithinc 
& recta adco ſuggerit ratio , quicquid in illa Kendesburgenfi aliisque 
dc rebus allodialibus initis transactionibus conventum olimexferte fuit, 
fan&tiffimé adhuc effe cuftodiendum, ^ Enimveroreligioni cuilibet fue- 
rit, conventionem à fe aut Majoribus fuis , quibus fucceffit, deliberato 
auimo initam, ex novo deinceps fuperveniente fibi Jureinfringerc. /&- 
qué fiquidem prohibitum eftfa&o proprio contmvenire, ac ea, quz. à 
defuncto ,incufus locum quis intrat, ordinata ac injun&a funt, in- 
curiosé negligere & præſtare nolle. | , 
SiJCtost ie confulere non graveris,illi exceptionem, quz defun- 
cto nocuit, Succeffori ctiam obeffe , & nullitatem obvertere non valere 
eum, qui ipfi prebuit anfam (£), diferté refpondcbunt. Dum epilogum 
demum Epiftolz pcrluftraéi, non potui mihitempcrare, quin albis den- 
Xx tibus 
(f) Lpen.€. de pati. L4. C.detran(atl. Conf. lob, à Sande De- 
cif, Friſic. lub. 2. Tit. 9 .D13. 





APPENDI.. A 


& Potentiff. Daniz Rez deprel enfis iftis erroribus melius jaminforma- - 
tus mitiora fortean —— reddet alicna & reſtituet damna data, 

Quod fuperefl, Amice conjun&iffime;integrum Tibi relinquo , num. 
velis tibi habere Confutationem hancce, an eam etiam communicare a- 
liis ? Cum enim vera ubique & ex Monumentorum fide liquida red- 
dita fint, quz in illa inveniuntur, quilibet legat ac relegat; illud tamcn 
perfuafum habeas velim , me, quamvis laceſſitum, nechuicnec alii Da- 
nico Scriptori reſponſurum ulterius : Sufficiat enim femel Anhaltino- 
rum Principum. contra Potentiff. Danorum Regem competentia Jura 
ad oculum demonftraffe & falfiffrma e(fe , que in Epiftola fua pratexuit 
ſuæ gentis factis audaciſſimus Autor, omnibus palpantibus — 
Noſti cnim animum meum pugnis ejufmodi chartaceis, quz ſæpius ite- 


'ratz in calumnias demum abeunt & rifum concitant, non delectari, Et 


€ * 
- ^ —4 


. . P d 
—— vt 4 Aer, — A -"— S Let. 9 2 
2 


' 
Led 


rztereà fupervacaneum maximé duco, in caufa hacce Principum An- 
Palinorum perfpicua fatis & Luce meridiana clariori plura facere ver- 
ba, Quod fuper eft vale & me amare perge. Datum Calend. Junii 
Anno 1679. 


Terent. in. Andy. acf. 1, Sc. i. 


- -- ..' Hoc tempore 
Obfcquium amicos, Veritas odium parit, 


C Xr». Abſchriff-⸗ 





AFYYYEN SD IX. - "m 


Declaration mit mefrern außweiſet / unb demnach 
aemeffen anbeſohlen / ſolche rm duplo gu fertigen / da⸗ 
don ein Originai Anfangs wohlermeldtem Herrn 
W8Wolff / Grafen zu Oettingen / zu deſſen Verſicher⸗ 
ung / das andere aber hochgedachtem Serm Albrecht 
Ernſten / Fuͤrſten qu Oettingen / zu unverbruͤchlicher 
Soſervantz unb Veſthaltung per decretum zu be 
haͤndigen; Uno Sore Kayſerliche Majeſt.verbleiben 
bdemſelben benebens mit Kayſerlichen Gnaden wohl 
gewogen. y | 
Signatum zu Wien unter dero hiervorgedruck⸗ 
ten Kayſerlichen Secret Inſiegel oen vierdten Octo- 
iris. Anno ſechzehenhundert funff umo ſiebentzig. 


Vt. — | el 
Leopold Wilhelm / Graf zu Koͤnigsegg. 
| L.S.N. iſhelt | M 
| toS) Wilhelm Schroͤder 
Von der Romiſchen Rayſerlichen Majeſtaͤe / 

unſerm ſten Herrn / Dero 


^ Xie." efi XNatb unb Cimerern | 
errn Woiff Grafen zuOertingen / anzu⸗ 


Xx: $ DE- 


APPENDIZ 


DECRET 


2n ' 
Albrecht Ernſt / Sürften ju Oettingen / 
cum incluſive der Kayſerl. Erlaͤuterung uͤber 
ben Ihme conferirten Fuͤrſten 
Stand. 


On der Roͤmiſchen Kayſerlichen Majeſtaͤt / 
Dunſers Allergnaͤdigſten Herrns wegen / Herm 
Albrecht Ernſten / Fuͤrſten su Oettingen / hiemit in 
Gnaden anzuzeigen / was Geſtalten bey erſt aller⸗ 
hoͤchſtged: Ihrer Kayſerlichen Majeſtaͤt die ſamtliche 
Catholiſche Herren Grafen zu Oettingen / Waller 
ſteiniſchen Lini / mittels eines gehorſamẽ Memorials 
einkommen und gebetten / uͤber den in nechſtverwiche 
nem Jahr / Ihme Seren Albrecht Ernſten / Fuͤrſten 
zu Oettingen conferirten Fuͤrſten Stand / die aller · 
gnaͤdigſte Erlaͤuterung dahin zuthun / daß ſolcher be- 
ſagter Herren Grafen an Ihren Iuribus Privilegiis, 
Pactis Familiæ, oder ſonſten hergebrachten guten 
Gewohnheiten / nicht præjudicirlich fein ſolte. 


Wie ee nun an Seiten Ihrer Kaiſerlichen Ma⸗ 
jeſtaͤt bey ſothaner erfolgter Erhoͤhung keine andere 
als dieſe Meinung gehabt / daß Sie ſich demnach auf 
mehrermeldter Herren Grafen zu Oettingen inſtaͤn⸗ 
diges Anſuchen / ferner dergeſtalten ſchriftlich e 





2 APPE ND£X. — oW | 
klaͤret toic beyfommenbe Declaration mit mehrern 
Als haben Dieſelbe and gemeſſen anbefohlen / 
ſolche in duplo zu fertigen / und davon jedem Theil 


ein Original refpective zu unverbruͤchlicher Ob. 


fervantz und Veſthaltung / fo bann genugſamer 
Verſicherung per Decretum zubehaͤndigen tin 
Sie verbleiben Anfangs hochermeldtem Herrn Al⸗ 
brecht Ernſten / Fuͤrſten zu Oettingen mit Kaifer⸗ 
lichen Gnaden unb allen guten wohl beygethan. 


Signatum zu Wien unter Dero hervorge⸗ 
drucktem Kayſerlichem Secret Inſiegel ben bierbten: 
Octobris Anno 1675, 
(Nt 
Leopold Wilhelm / Graff 
ju Koͤngsegg. 


d L. S. ) 
e Caefarei, P 


Wulhelm Schroͤder 


Wir 


239 70 APPENDIX | 
| YS ecopoto eon 60266 
| Gnaden Roͤmiſcher Kayſer / zu allen 
Zeiten / Mehrer deß Reichs in Germa⸗ 
men / zu Hungarn / Boͤheim / Dalmatien/ 


Croaiien / unb Schlavomen Koͤntz / £r 


Hertzog zu Deſterreich / Hertzog zu Bur⸗ 


gund uno Braband / zu Steyr / zu Kaͤrnd⸗ 


ten / zu Crayn / zu Litzenburg / zu Wirten⸗ 
berg / Ober⸗ unb Vnter⸗Schleſien / Fuͤrſt 
zu Schwaben / Marggraff deß Heiligen 
Roͤmiſchen Reichs / ju Burgau / ju 324p» 
ren / Ober⸗ unb Vnter⸗Laußnitz / Gefuͤrſter 
Graff zu Habſpurg / ju Tyroll / ju Sfyrt / 
zu Hyburg unb ju Goͤrtz / Land⸗ Graff 
zu Elſaß / Herr auff der Windiſchen Marck / 
zu Portenau unb zu Salins etc. Thun furo 
hiemit / daß wir den Wohlgebohrnen / unſeren und 


deß Reichs lieben Getreuen / Albrecht Ernſten / Gra⸗ 


fen zu Oettingen / in deß Heil. Roͤmiſchen Reichs 
Fuͤrſten⸗Stand gnaͤdigſt erhebt unb Ihme ſolchen / 
vermog unſers Kayſerlichen unterm dato deß zehen⸗ 

bent Octobris verwichenem ſeche zehundert oi m 
| ieben⸗ 


— — — — 


APPENDIX | | 


| » 
fiebenzigſten Jahrs außgefertigtẽ Diplomatis wirck. 
lich ertheilet / daß Oir weder vor nod) nad) / jemah⸗ 


len gemeint geweſen / oder noch gemeint ſeyen / wie es 


aud) von Rechts⸗ uno Billigkeit wegen nicht ſeyn 


kan /oder ſolle / mit ſolcher au Gnaden conferirter 
Fauͤrſten·Stands Erhoͤhung Jemanden / wer der nur 
ſeyn mag / vielweniger aber denen jetztlebenden Gra · 


fen zu Oettingen / Catholiſch⸗ oder Wallerſteiniſcher 
Lini insgeſamt uno Befonbers/nod) auch deren kuͤnff⸗ 
tigen Erben umb Nachkommen / ít einige Wege zu 
præjudiciren / oder prajudiciten zu laſſen / Erklaͤren 
dieſemnach aud) zu Verhuͤtung aller nib jeder oon. 
dachten Catholiſchen Grafen zu Oettingen wegen 
rer Graffſchafft Jurien und Gerechtſame und der⸗ 
ſelben gemeinſamen adminiſtration bey ſolcher 
Stands Erhoͤhung Dif anhero beſorgender Miß⸗ 
verſtaͤndnuͤß unb Irrungen / Krafft dieſes allerami- 
digſt / daß mehrgemeldte Stands Erhoͤhung zu kei· 
nea Menſchen / und bevorab erſtermeldter Catholi⸗ 
ſchen Grafen ju Oettingen / deren Erben und Nach⸗ 
kommen germgſtem Nachtheil / jemahlen gereichen 
ſolle/ konne oder moͤge uno vollen gu ſolchem Ende 
allergnaͤdigſt unb ernſtlich / daß obberuͤhrter damah· 


len noch Ore / nun aber des Hochgebornen Albrecht 


Ernſt / Juͤrſten zu Oettingen Liebd. vorverſtandene 
Unſere Kayſeruche Begnadigung weder vor ſich ſelb· 
ſten / noch auch durch dero eite unb 2ugefóri- 

. | . 8 gen / 


un Ls 


. EN 


94 KPPENDIX 


acit bie Zeit ihres Lehens mod) aud) nad) Ihren toͤdt· 
fien Hintritt deroſelben Erben und Nachkommen 
fur ſich ſelbſten / oder die Ihrige under einigen Schein / 
wie der auch immer Nahmen haben mag / zu offtged. 
Ihrer Vettern / der Catholiſch⸗ oder Wallerſteiniſcher 
Liniins geſambt und beſonders / nod) auch deren 
kuͤnfftigen Erben und Nachkommen præjudite, 94 
einigen Zeiten ißbrauchen / und mithin ſolchen Fin 
ſten Stand / weder zu der geſambten Graffſchafft 
DOettingen / nod) mehrerwehnter Ihrer Vettern de 
rer Erben / oder einigen ber Ihrigen bey gemeiner: 
oder der Graffſchafft Catholiſchen Antheils / tam in 
fcudalibusquam allodialibus, politicis & Ecclc- 
ſiaſticis, und andern habenden unb hergebrachter 
Rechten und Gerechtigkeiten zu dem geringſten 
Nachtheil oder Schaden gereichen / weniger von Sr. 
Liebd oder einigen der Ihrigen / noch auch von dero 
Erben und Nachkommen / oder den Ihrigen außge⸗ 
deutet werden; ſondern Sr. Liebd. bere Erben und 
Nachkommen ſich durch dieſen erhaltenen Fuͤrſten 
Stand nichts anderſt in ber Graffſchafft Oettingen / 


oder von derſelbigen wegen / wo / oder weme das ſein 


mag / als bie dardurch erlangte alleinige Fuͤrſtl. Perſo- 


| ^ nal dignitet und prarogativ zueignen / entgegen 


alfeübriae itt Gemainer fo wohl a[8 re(pective in be 
ro Vettern Cath oliſcher Graffſchafft / oder alſo genan⸗ 
ten Wallerſteiniſchen Antheil / deroſelben und e 


— 


í | APPENDIX. | 34$ 
Ihrigen zuſtaͤndigen Gemeine / unb befonbere Recht 
und Gerechtigkeiten / auch prærogativen ſo Sie von 


alters darinnen hergebracht / und in deren Beſitz Sie / 
ihre Raͤthe / Bediente / unb andere Ihre Angehoͤ⸗ 


rige Ihretwegen biß zu ſolcher Standts Erhoͤhung 
roe en / aud) ſonſten ie dermaͤnniglichen in mebrer- 
ehnter Graffſchafft geſeſſenen / ſewohl Civil - Pro. 


 phan- als Religion Sachen gleichmaſſig habendes / 


und hergebrachtes Recht gant unpertubirt / ungeen 
dert / und alles bey beruͤhrtem herkommen / und bißhe⸗ 


 tigttobíervancz , zumahlen auch alle bep unſeren 


Reichs⸗Hoff⸗Rath / oder unſern und des Heil. Reichs⸗ 


Camimergericht ju Speyer eingefuͤhrt: und annoch 


hangende Rechts⸗Sachen/ biß zu deren rechtlichen 


Erkandtnuß oder guͤtlichen Außtrag / wie Sie vor ſol⸗ 


chen Sr. Liebd. ertheilten Fuͤrſten Stand geweſen / 
unb ee die darinnen ergangene rechtliche Verorduung 


mit ſich bringen / verbleiben laſſen / und darwider auff 


einige Weiß nicht das geringſte zuendern / au mnovi 


ren / noch bas wenigſte dargegen neurlich eingufübven 
ſuchen oder trachten / ſondern alles und jedes / nichts 


außgenomen / durchgehent / nach erleitung ber Graͤffl. 
Oettingiſ. Erbeinigung / der uͤblichen Obſervantz, 
und wie ſich ſolches alles biß auff Antrettung dero er⸗ 


langten Fuͤrſten Stands befunden hat / in ſtato quo, 


in Ewigkeit ohne die geringſte Hinderung und Ein⸗ 
trag / ohnverenderlich bewendẽ / und einfolglich weder 
3» j Kg. 


c 


a6 0 APPENDIZA. 


ſelbſt nod) mit Zuziehung anderer potentiorum 
eigenmaͤchtig etwas Mori dargegen vornehmen / 
eit geringſte Macht nicht haben / noch auch Se.Lbd. 
oder Ihre kuͤnfftige Erben / deren Bedienten / ober 
andern Ihren An und Zugehoͤrungen / jemahls das 

eringſte darwider zuthun geſtatten ſollen, Und die 

eg alles fe wol ittactiv- afe pasſiv· Lehenſchafften / 
denen Reichs⸗Regalien / Kayſerl. Privilegien / hohen 
anb: und andern Gerichten / inLand⸗Vogtey / Gleit / 
Fried⸗Schatz / Ungeld / Zoll / Steuer / und in ſumma 
in allen andern Gerechtigkeiten / und hergebrachten 
Gewohnheiten / benannt und unbenañt / auch denen 
^ Baton deper direnden actibus, Rechten umb Ge⸗ 
faͤllen tei: die immer Nahmen haben / nichts davon 
außgenommen / alſo und dergeſtalten / daß aud) offt⸗ 
gedachte Catholiſche Grafen zu Oettingen / insge⸗ 
amt uno beſonders / dero kunfftige Erben und Nach⸗ 
kommen / weder von Cr. Liebd. ober bero Erben uit 
Nachkommen / nod) auch eon deroſelben unb Ihren 
An: und Zugehoͤrigen / unter einigem Schein dieſes 

erlangten Fuͤrſten⸗ Standes / wider das uhralte Her⸗ 
kommen / an Gemeinſchafft mit Beſtellung aud) 
Exercirung affer ſolcher benannt unb unbenannten / 
darron herruͤhrenden gemeinen / biß auff oen von Uns 
| qnivtaft conferirten Fuͤrſten &tanb / ton benenfet- 
en exercirtett Iucibus, nod) aud) fo (ang bic derma⸗ 


len bey mehrerwehnten Katholiſchen Grafen ſtehen 
| C 


b 


— — — 


LITT — — — — — — 


A'PPENDIX, 20 $89 


de altere Regierung / bey denenſelben unb Ihren er· 
ben continuiren / und ſo offt fic kunfftig wieder auff 
dieſelbe fallen wird / an der dabey hergebrachten Di. 


rection, und anderes derſelben anhaͤngig / gehindert 
oder beeintraͤchtigt / ſondern dabey ruhiglich gelaſſen 
werden / Nicht weniger naͤchſt obigen allem gedachten 
Fuͤrſtens Albrecht Ernſts Liebd. weder ſelbſten nod) — 
bero Erben und Nachkommen ſolchen Süvftenf'arz 8 


halber / oder in Anſehung deſſelben/noch aud) ſonſten 
unter einigem andern prætext, Ihre Vettern / die 


Catholiſche Grafen / oder derer Erben / noch auc Ih⸗ 
te Bedieunte und Unterthanen / Geiſt⸗ und Weltliche /⸗ 


VDerwandte / ober ſonſten einige andere bet Graff· 
ſchafft Inſaſſen und Benachbarte / and) Geiſt un 


Weltliche / Hoch: unb Niedere StandsPerſonen / 


wie die Nahmen haben / oder wo fle immer ſeyn moͤ⸗ 
gen⸗ in ihren luribus Eccleſiaſticis & Exercitio 
Religionis Catholicæ, unb allen davon dapendi- 
renden Faͤllen/ contra Inftrumentum Pacis , den 


Religion⸗-Frieden / das bißherige wiſſentliche Her⸗ 


rkommen und Obſervantz in offtberuͤhrter Grafſchafft / 


weder directẽ noch indirectẽ weder ſelbſten nod) 
durch ihre Bediente / Zu⸗ und Augehoͤrige / unb eben 
ſo wenig durch frembde Huͤlffe hoffentlich und de 
facto ober heimlich betruͤben / ober betrangen / noch 
beſchweren oder beeintraͤchtigen: nochweniger aber 


den Ihrigen dergleichen d geftatten folles Und 
mE oí y iij 


damu 


jy. 
8 | | APPENDIX 
bamit bic Catholiſchen Graffen au Oettingen befto 
mehr verſichert fein moͤgen / daß dieſer erfangter Sin. 
ſten Stand keines wegs / zu Ihrem oder aber zuge⸗ 
meiner Graffſchafft und derſelben ſaͤmbtl. Unterthanen - 
noch auch dero Geiſt unb. Weltlicher Schutzverwanthen 
oder anderer an und zugehoͤriger Nachtheil angeſehen / oder 
als obofft beſagtes Fuͤrſten Aſlbrech? Eruſts Lod. dardurch 
der Nachlebung ber ora flde Detting ſchen in Anud 
— as22, auffgerichter / uno von Uns letzlich in Anno 1663.€0tv 
firmirter Erbeinigung fid) entbrechen oder davor entziehen 
und alſo derſelben nicht in allen nach kommen moͤge: Soiſ 
hiemit unſer allerg aaͤdigſte Erklaͤrung / Will und Meynung 
daß ſeine Liebd. dieſer Ihro von Uns conferirter Fuͤrſten⸗ 
Standt keines wegs davon eximiren oder in geringſten be 
freyen / ſondern fie deſſen ungehindert unb unbefreyet / gleich 
wie alle andere Graffen Oettingen mit nur allein zů bet 
darin enthaltenen wuͤrcklichen —— ſondern auch 
| berfelben ingeringftentviberleben/ noch contraveniren (ole 
^ Le bey der darin enthaltenen Vorſehung; Vnd damit nun 
beede Theil dieſe unſere gnaͤdigſte intentionund Meynung / 
fo wir bey⸗ und nad wuͤrcklich ertheilten dieſen Fuͤrſten 
Stands gehabt / und annoch haben / und daß wir dardurch 
denen Latholiſchen Graffen yu Oettingen / deren Erben unb 
Nachkommen / noch auch dero gemeinen Graffſchafft und 
relpective pactis, oder Wallerſteiniſchen Antheil / weder bets 
ſelben Juribus, Pactis oder der Obſervaniz in feine Weg zu 
præjudiciren / denenſelben dardurch etwas sut derogiren oot 
zuentziehen gemeint geweſen / noch ein ſolches annoch zu⸗ 
thun gemeint ſein / eigentlich und verlaͤßlich wiſſen moͤgen / 
€ haben wir all ſolches Krafft dieſes acfambten Catholi⸗ 
ſchen Graffen zu mehrer Ihrer Sicherheit per extentom ere 
klaͤrt / thun das aud) hiemit / und werden dieſelbe ſichin allen 


e "- - E t 
-t 4 


EUKOP?mPJAWUM. ;m 
flevnad zurichten wiſſen / mebrernantes Fuͤrſten Albrecht 
Ernſts vbo.aber uno dero Erben und Nachkommen / Ihre 
Vettern / ietztlebende Catholiſche Graffen zu Oettingen ina. 
eſambt unb beſonders nod) auch deren Erben unb Nach⸗ 
- fommeurauffftine Weiß / wie es durch Menſchen Sinn er⸗ 
dacht werden koͤnte unb moͤgte / diretè oder indirectẽe heimb 
ober oͤffentlich / durch eignen oder Frembder Gewalt / wie⸗ 
der dieſe Unſere gnaͤdigſte Declaracdon, niemahlen beſchweh⸗ 
ren / oder deme zugegen / den von Uns Sr. So. ertbeiften. 
Fuͤrſten Standt wider dieſelbe mißbrauchen / allermaſſen 
wir Uns deſſen den Verſehen / damit nicht noͤthig ſeye / 
offtberegte Catholiſche Graffen zu Oettingen / deren Erben 
unb Nachkommen be ſolcher Unſerer gnábigften Declara- 
tion ggenaflt / tiberfurg ober lang zu einigen Seiten ie⸗ 
mahls wgtbembe Conrraventiones von unſers bodyften: 
Kaͤyſerl. Ambtswegen und aus vollkommener Kaͤyſerl. 
Machtund Gewalt gnaͤdigſt / aud) Ernſt und kraͤfftiglich 
gufibrigen unb 3t manutenren; 3u Uhrkund dieſes Brieffs 
beſiegelt mit unſern Kaͤyſerl. anhangenden Inſiegel / der ge⸗ 
ben iſt in Unſerer Stadt Wien ben 4- Xag Monaths Octo⸗ 
bris, nad) Chriſti Unſers lieben Herrn unb: Seligmachers 
Gnadenreichẽ Geburt in 1675. Unſerer Reiche / des Roͤm. irm 
—* Hungariſchen im i. und deß Soͤhmiſchen (ttt. 20. 
re. | 07 


Leopoldd. 

Vt - | | 
J Off'fveli Aff dd Mandatum Scræ 
Leopold Wihelm Graff; armesum sra 

zu Koͤnigsegg. 

L.S. Wilhelm Schroͤder. 


Daß 


360 APPENEDIX | 

Daaß gegenwaͤrtige Abſchrifft nad) ſeinem wah⸗ 
ren Original collationirt, und demſelben von Wort 

zu Wort gleichlautend befunden worden / ſolches 


Wwuird durch das hiervorgedruckte Kayſerliche Secret 


— / vitb meiner eignen Hand Unterſchrifft be⸗ 
raͤfftiget und bekennet. Geſchehen Wien ben 
vier und zwantzigſten Octobris 167 5. 
Kagyſerl. Hoffs⸗ganszley 


Regiſtrator 


- 
- 


" 





ef 


J | APPENDIX. s p | 
Deß Heil. 9X om. Reichs x. | 
ufinbere food d Wohlgebohrnerrc. 
Inſonders Hoch⸗und Vielgeehrter Herr 


Uer Hochwuͤrden / und meinen Hoch⸗und Vielgeehr⸗ 

ten Herrn iſt vorhin bekant / was geſtalten von bet 
e Om. Kaͤyſerl. Maj. Unſern allergnaͤdigſten Herrn / 
mein Herr Vetter Graff Albrecht nunmehr Fuͤrſt zu Oet⸗ 
tingen / ſchon im Jahr 1674. in ben Reichs⸗Fuͤrſten⸗Standt 
erhoben / unb ſolche Begnaͤdigung gegenwertiger Reichs⸗ 
Verſaniblung per Dcererum Commiffionis nodhiciret wor⸗ 
bti worin idnun vernohmen / bafi hochged. mein Herr 
Vetter Süv(t Albrecht zu Dettingen inſtaͤndig nachſuͤche / 
bag Er dem herkommen Gemaͤß ín ben Hochloͤbl. Fuͤrſten 
Rath introducirt/tmb ad ſeſſonem & Votum admiturt wer⸗ 
den moͤgte / unterdeſſen aber von aller. / hoͤchſtged. Kaͤyſerl. 
Majeſt ein allergnaͤdigſte Declaration tiber das ertheilte 
iip dns bina b b dbin ergangen / oo 
burd) ſolche Standts⸗Erhoͤhung deren gefambten Graf? 
fen zu Dettingen an Ihren hergebrachten Juribus, Recht / 
und Gerechtigkeiten weder ín. Eccleſiaſticis nov) politicis 
Ichtw ad præjudicirt, Oder derogirt, ſondern alles in ſtatu 
quo obnoeriegtb(eiben folle / all es mebren Inhalts ange⸗ 
regter Kaͤyſerl. ater gnaͤdigſten Declaration , ſo habe Ich 
fit eine Nothdurff ermeſſen / fuͤrohin gegenwaͤrtiger Reichs 
Verſanilung parte zugeben / wie ich dan obgedachte Kaͤyſer. 
Declaration durch hiebeyfommendes Vidimus zu dem Ende 
Communiciren wollen / damit hiervor Chur⸗Fuͤrſten unb 
Staͤndte per dick. publicam gleichfals Wiſſenſchafft er⸗ 
langen / und ſolche ad n otam & protocollum nehmen laſſen / 
au ch darauff ber in quncto introdudionis beuorſtehender 


azſter Theil. |... 88 Be⸗ 


^-— 


"- APPEN PIX. 


Peratbfiblagungbamit ſolche anberet Geſtalt nicht / ais 
ſalua hæc Cæſareà ——— — werde ˖ / vbehoͤrige 


refloxion erden moͤge/ wolte der Sachen erhe⸗ 
s — nach obuangtfüat mitlaffm/tmp ver⸗ 
eibe dabey. 
Datum Wienden 23. Februar. 1676. 


Ewer Hochwuͤrden und meiner 
Hoch— und Vielgeehrten Herrn 
Dienſtgefliffener. 


Wolff Sraffu ettinges 


| Decretum an Hochloͤbl. Kaͤyſerl. Reichs⸗ 
f cuminclufioneprztactz Decla 

diaconis is lioet Herren Abbrecht Ernſtens 3u Oettin⸗ 
E —A —— —* die — 
fe Orem Graffen zu ritiagem Waller 


* ber eon füpferi. Mqageſt. Une —— 
fien. Herrens wegen Dero geheimben Rath 
Reichs⸗Hoff⸗ —* præſidenten Herren 
dolre rne Sub. eff. 9i aud) T 
e prone, semand) cft ulerboroft go. Set 
n 

&àpftri Majeſt. — uten Octobris des verwiche⸗ 
—— — 

















E m aa 
qu Oettingen in des Heyl tóm. 





/- abb barauf 'bic tarte CatboNKte 
| auerhoben. 9 





——— ——— — 


— — — 


— — —“« — 


APHEN'CDLX. . 0 gy 
Graffen ʒu Oettin hi |^ c 
ambfteinfonimen/unb.gebetten / dahin die aller gnaͤdigſte 
Efrlaͤuterun —— folc ttfibdagftn Herren 
J Graffen anüben Juriebus:, privilegiis pads: familie oder 
| ral Ules — Gewohnheiten nicht prejudi-- 
cirlich ſein ſolte / es auch an Seyten Ihrer Kaͤhſerl Majeſt. 






bey obberuͤhrter Erhoͤhung keine andere als dieſe Meynung / 


gtbabt; Als haben die fid) hieruͤber ber Geſtalt allergnaͤ⸗. 
witgſt ſchrifftlich erklaͤrt / wie beygeſagte Deciaration mit mieh⸗ 
ren außweiſet / und damenhero —5* — —A — 
und andern auch Loͤbl. brfagten Reichs⸗Hoffe Rath zu dem 
End per Decretum —— daß derſelbe bey allen unb- 
. [eben Vorfallenheiten ſich darnach in judicando richten / 
und ein ſolches auch ſeines Orts gebuͤrend beobachten moͤ⸗ 
5. dignita 2 erimelfer Ihrer finr 
aje[t. allgnaͤdigſt gefaͤlliger Will ugd DU ng / die 
liii 1o unb ebbe Herren Reichs⸗Hoff⸗Raths· 
dent und Raͤthen toſpective mit Kaͤyſerl. gnad. und al⸗ 
fe gutem wohth bey getban —— ogen verbleiben. 
Signatum zu Wien under dero oEgetructren iyfeet, 
C'tcret*infiege den 4ten Martiio76. 


| n —2 an oen DotbIBST. pride 
; er Herten Albrecht hy. 
WM Man d Sid. Gants a 


img die fobetiqe oen Graffenzu 
tingen Wallerſtein. 
On Dero Xóm Kaͤyſerl. Maj. Unſern aller· 


5 





gnaͤdigſten Herrn € Fuͤrſten au Oet⸗ 
— und iſt E: 


i 


45 | APPENDIX 
ſelben vorhin zu geniegen wiſſend / daß erft allerhoͤchſt 
ged. Ihre Kaͤyſerl. Majeſt. ihme in beg Heil. AE 
Fuͤrſten⸗Stand vermoͤg bes unterm bato ben rotat: 
Octobris 1674. —— Kaͤyſerl. Iploma. 
tisgnaͤdigſt erhebt / dieſelbe darauff den «ten Octo⸗ 
bris verwichenen 1675. Sabre denen Catholiſchen 
Herrn Graffen ju Oettingen Wallenſtain cw auß⸗ 
fuͤhrliche Declaration gnaͤdigſt ertheilt haben / dawit 
Sie deſtomehrers Verſichert fem moͤgen / die ſer daß 
erlangten Fuͤrſte Stand keineswegs zu ihrem / ober 
aber zu gemeiner Graffſchafft uno derſelben ſaͤmbtli⸗ 
v. (freu Unterthanen / noch aud) bero Gieift- uno Weltli⸗ 
chen Schutzverwanthen oder andrer an: unb jugefiós 


: . - tiae Rachtheil angeſehen / oder alſo ob Er Herr Sürfg 


Rihbrecht Ernſt su Oettingen dardurch der Nachle. 
bung ber Graffſchafft Oettingen in Annonz22. auf⸗ 


$. gerichter und letzthin oor mehr allerhoͤchſt ernenter 


Iher Kaͤyſerl Majeſtaͤt in Anno 1665. confirmirten 
Erbeinigung fid) entbrechen nnb alſo derſelben nicht 
in allen nachkommen moͤge. 

Wann nunmehr allerhoͤchſt ernandt Ihre ſtaͤy⸗ 
ſerliche Majeſtaͤt anjetzo hoͤchſt⸗ mißfallig vernehmen 
muͤſſen / daß derſelbe ſolcher allergnaͤdigſter Kayſerl. 
Declaration und darauff verſchiedentlich ergange⸗ 
nen gemeſſenen Kayſerl. Verordnung nicht nachle⸗ 
ben / ſondern ſolchen ſchnurſtracks zuwider mehrged. 
Eatholiſchen Grafen zu Oettingen / hſonderliche dero 
E | | aͤm⸗ 








APPENDTX 20 3f 
gam gexe eo: Reichs Hoff Rath / Wolffgang zu 
Dettẽwgen uno ſeine Gebruͤder / Unterthanen unb 
Angeh orige in viele Wede betruͤbte/ belaͤſtigte / be. 
kuͤmmere unb vernachtheilige/ Ihre Kaiſerl. Maj. 
aber ernſtlich gemeint ſeind / die Catholiſchen Grafen 
zu Oettingen / deren Untert hanen unb Angehoörige / 
uno alles bas jenige / was ihnen ſamt / unb einem 
jeden inſonderheit zugehoͤret / unb. zuſtaͤndig / bey 
ſolcher Ihnen ertheilten Declaration / unb darauff 
ergangenen Kaiſerlichen Verordnung / jünbus & 
obſervantiis, zumahlen dabey auch Ihro hoͤch fte 
Authoritaͤt unb Reſpect berfitte/ allerdings / wie ſol⸗ 
ches immer geſchehen koͤnne nnb moͤge / kraͤfftig (id) zu 
ſchuͤtzen / und handzuhaben. 
| Als iſt offt allerhoͤchſtged Ihrer Kayſerl. Maj. nod» 
ma hlen ernſter Will und Meynung / daß Cr Herr Albrecht 
Ernſt Fuͤrſt zu Oettingen / bey Vermeidung Kayſer l. Un⸗ 
nad / offtbeſagte Catholiſche Grafen zu Oettigen / Ihre 
. lintertbamen unb Zugehoͤrige wider obberuͤhrte $a perl. 
Deecclaration / und barauff ergangene gereichtiſte Kayſ erl. 
Verordnung / in Ihren alte hergebrachten Juribus & cb- 
ſervantüs keinesweges / heimlich ober Dffentlid) turbire / be⸗ 
eintraͤchtige unb moleſtire / noch durch die Ihrige turbiren/ 
breintraͤchtigen / ober moleſtiren laſſe / ſondern ſolcher Kay⸗ 
ſerl. Declara ion / unb daruͤber ergangemen gnaͤdigſten, 


Verordnung / in allen ſich gemaͤß verhalte unb bezeige. 
Signatum Wien ben 29. Octobris 1677. 
WVWVon der Roͤm Kayſ. Maj. unſers allergn Herrns / 
wegen Hn · Albrecht ern urit ju Dettingen 
à il 


e 


einaubancigen.. lo 


LLLI 


0» 97206 — 


* 


P | A PPENDIX. 
Copia Documenu Infinuationis. 


Cf Gorg Staͤmhler ber Roͤmiſchen Kaͤyſerlichen 
VMajeſtaͤt Reichs⸗Hoff⸗Raths Thuͤrhuͤtter / bekenne 
hiemit / daß id) heut dato den 2. Decembris 1677, ein 
verſchloſſenes Kayſerl Decret mit dieſer Uherſchrifft / von. 
ber Roͤm⸗Kayſerl. Majeſt. unſers Allergnaͤdigſten Herrn⸗ 
Albrecht Ernſt / Fuͤrſten zu Oettingen einzuhaͤndigen / ne⸗ 
benſt einer Copep Herrn Ferdinand Porſio von Lauſtorffu 
recht unſinuirt habe. Lirfunb deſſen meine Handſchruf 






S) Pettſchafft. Actum ur fupra. . 
— ( ^S. 


Gorg Staͤmbler. 





— — ^ 





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. MEMOIRE 


SXONS. LE COMITE 0 AVAVX 
À vgEC DES | 
REFLECTIONS 
FOLITIQUES. 











Herrn Seaſn von Avaur / 


ſamt einigen wnehen Betachtun—⸗ 





Anno M DC LXXXII. 








kPPENDIX 


go 

Memoire de Monífr, le Comte d^ Avaux, Ambaffa- 
deur Extraordinaire du Roy tres Chreftien, offert 3Mefs - 
les Eftats Generaux des Pais.Bas & touchant la prife de la 
villede Strasbourg. | 


"  EComte d'Avaux, Ambaffadeur Extraordinaire du Roy 
tres Chreftien, croit eftre de fon devoir, de faire connoiftre à Vos. 
', Seigneurics, que leR oy fon Maiflre ayans eft£ pleinement infor- ' 
,mÉ , queceux , qui efperent trouver leurs. advantages dans le 
trouble  faifoient tous leurs efforts pour porter Ies habitants de la ville de: 
Strasbourg à tre les Principaux Auteurs des defordres, qu ils vouloienx 
exciter dàns [ Empire, que pour cet cffed ils faifoient enrendre à Ceux de 
cette Ville, que la. Cour de Vienne n' avoit donné fon confentement aux 
Conferences de. Francfort quepour cacher d' autant micux le deffein , 
qu'Elle a, de renovellerla guerre;auffi tof que]! Empercur auroit achevé les. 
levées & quelaville de Strasbourg auroit regeu lestreuppes, que la Maifon 
. Auſtriche y vouloitintroduire, pourporter fes arrhes dans l''Alface avec 
tout l'advantage, que ce pofte luy pourtoit. donner, Sa Mt£a Crü devoir 
apporter d' autant plus de diligence a prévenir tousles desordres, quel' exe- 
oution decc deſſein pourroit caufer dans l' Empire, qw Elle a. ets bien- a- 
verte, que les intrigues & les feductiós duBaron de Mercy;jointes aux offres. 
. &aux promeffes ,. queluy & les autres Commiſſaires dc 1' Bmpereuer fai— 
foientaunom de Sa Mté. Imperiale aux habitants de cete Villejavoient desja. 
fait de fi fortes impreffions fur les Efprits credules & turbulents , qu' ils 
eteitnt tous difnofés àreégevoir lestrouppes Auftrichienes & que lt Prince 
Charfes de Lorraine fé preparaità y faireentrercelles ; qut font fous.fon 
. comm4ndement ; de forte que Sa Maté. voyant ;, que la guerre coit 
. inevitable ,, li Elle ne prevenoit avec une extreme diligence & un tres grand 
fecret les mauvais deffeins deceux , quiyouloient s*empárer d'un pofle ſi. 
Confiderable au prejudice des droit ac quis à la Conrenne de France parles. 
— "Luaittes de Munſter & dc Nimyyegue furtoutele Haute & Baffe Aliace & 
par confequentfur Strasbourg,, qui en eftla Capitale. Elles' eft trouvé obli-- 
géc dc s y transporter Elle mesmepour-y recevoir le ferment de fidelite , qui 


liy et du ,. de crainte, qu' une plus longue patience nc luy portaftprejudicc 
: | ati a 


.APPENDII . 3^ 
Memorial deß Herrn Geafen von Avaux /bef Aler⸗ 
Chriſtlichſten Koͤnigs Extraordinar· Ambaſſadeurs / welches 
a om Herren General⸗Staten der vereinigten Niederlanden / 
wegen Eiumehmung der Citat Staßburg / uͤbergeben. | 
S erachtet der Graff von Avaur / deß Aller⸗Chriſtlich⸗ 
fien Konigs Extraordinar Ambaſſadeur / ſeiner Schuldigkeit ju ſeyn 4 
Ew. Herrligt. ju erkennen zu geben / daß / demnach ſein gnaͤdigſter Ko⸗ 
nig und Herr fattfam benachrichtiget worden / bap die jenige / welche ihren Vor⸗ 
xheil in Verwirrung und Unruhe zu machen verhofften / fi auffs aͤuſſerſte be⸗ 
můuͤhen wuͤrden / bic Innwohner bec Stadt Straßburg zu verleiten / Mri 
ſich zu den Haupt⸗Urhedern ber Unruhe / ſo ſie tn bem Reich anrichten wollen/ 
gebrauchen laſſen moͤchten / und zu dieſem End / denen von dieſer Stadt einzu⸗ 
bilbeny daß der Hoff zu Wien / um keiner andern Urſach willen (eine Einwilli. 
gung zu der Conferentz zu Franckfurt gegeben / als damit derſelbe ſein Vorha⸗ 
ben / einen neuen Krieg anzufangen / ſo baſd ber Kaͤyſer ſeine Werbungen vol⸗ 
Aendet / und der Stadt Straßburg die Voͤlcker / ſo das Hauß Oſterreich hinein 
werffen wollen / angenommen haben wuͤrde / deſto beſſer verbergen moͤchte / und 
ſeine Waffen mit ſolchem Vorthen / ben ihme dieſer Platz geben wuͤrde t ba 
Elſas uͤbereragen moͤchte; Dannenhero Ge. May. noͤhtig qu ſeyn ermeſſen / 
mit deſto groͤſſern Fleiß allen dieſen Ungelegenheiten / fo ete Vollziehung dieſeß 
Vorhabens / in dem Reich wuͤrde verur ſachen koͤnnen / vornukommen / zuma⸗ 





| . Sibenenfetiben teofbetouft / was für einen. ſtarcken Nachdruck bie heimliche 


Practicken une Verfuͤhrungen bes Freyherrn eon Merch / nebenſt ben Aner⸗ 
bietungen unb Verheiſſungen / welche er und andere Kaͤyſerl. Gommiffarte itt 
Namen Ihr Koaͤyſerl. Maj. den Innwohnern dieſer Stadt gethan / bey den 
geichtglaubigen und unruhigen Gemuͤhtern gehabt / alſo / daß fie gantz willig unb 
geneigt waren / die Oeſterreichiſche Volcker / welche oer Printz Car! oon Lothrin⸗ 
gen / ſo unter feinem CTommando waren / hinein zulegen Anſtalt machte / einzu⸗ 
nehmen / dergeſtalt / daß Ge, Aller⸗Chriſtlichſte Maj. als ſie geſehen / daß bet 
Krieg mumgaͤnglich daraus erfolgen wuͤrde / wann fie nicht mit aͤuſſerſtem Fleiß 
unb in hoͤchſter geheim / denen boͤſen Anſchlaͤgen ber jenigen / ſo ſich dines fo confi- 
derablen Poſtens / zu Nachtheil derer / der Cron Franckreich durch die Muͤn⸗ 
ſtertſche und Nimmoͤgiſche Tractaten über gant Ober · unb Unter⸗Elſas / unb 
nachfolgentlich auch über Straßburg / welches die Dart Stadt darinnen iſt / 
erworbene Gerechtſame bemaͤchtigen wollen / nicht vorkaͤme / ſich genoͤhtiget be⸗ 
funden / ſich ſelbſt in Perſon dahin zu verfuͤgen / und daſelbſt dem Ihro gebuͤh⸗ 
renden Eyd ber Treue einzunchmen / aus Beyſorge / daß deroſelben einlaͤrge. 
res Zuſehen unb Gedult verfaͤnglich unb na * fn moaͤchte. Alldieweien 
aa i na 


—* (Xo ,KPPEND IX. 


& comme Mr le Marquis de Louvois,que Sa Mié avoit envoyé dev » 
a mandé , que festrouppesayoient marché avec tant de diligence 'gh, elle 
. 8 eftoient emparées le 28me. Septemb. dela redoute, qui gardele pont & 
elles avoiem prever lcs troppes Imperiales, qui avoient ordres de s'en 
ifir,quu ceux deStrasbourg, avoient en mcíme temps témoigné quils &o- 
ient tous preſts éíe ſoubmettre à P obeiffance , qu' ilsdevoientàSa Mtẽ. & 
qu ils vouloient bien recevoir les trouppes,qu'Elle croiroit neceffairepour 
leur dcfence. Sa Mt&. àrevoyéauffi toft dans leurs quartiers totes celles, qui 
nc font pas neceffáires pourla defence dela Ville de Strasbourg , oü Elle fe 
gendraápetites journées pour vifiter laplace& pourordonner ccqui eltne- 
ceſſaire pour fa feureté , ainfiilya lieu d'efperer , que ce qui auroit et& une 
occafion de guerre fervira doresenavant d' un moyen plus facile à conferver 
laPaix , puifquelafoubmiffion dela ville de Sarashourg à l'obeiffance de Sa 
Miéruine les deffcins de ceux. qui croyoientfe fervir d'un pofte fi Confide- 
tablepour Commencer Ia guerre & que d'ailleursil n'y à pas fuiet de croi- 
re, que lesPrincesdel' Empire, qui font fieclairés , vucillent troubler le rc- 
pos donttoute l'Europe jouità preſent, pour difputer à Sa Ms£, des droits, 
qui Luiapparienent, qu Elle poſſede & qu' Elle a refolu de conferver par 
tousles moyens, que Dieu lui&àmis en main. Cependant, comme les Mini 
ftres Auftrichiens ont taché d^ allarmertout FEmpireen publiant , que Sa 
Mtẽ. a lc delfein de porter les armes au de là du Rhin. le dit Ambaffadr. peux; 
bienafleurer V V. SS. que Sa MtÉ.a desintentions fi finceres pour maintenir 
le repos dans! Europe , qu' Elle eſt eloignẽe de vouloir porterſes armes au 
delà du Rhirx, qu' Elle eftau contrairetonte difpofteáconfentir des à prefent 
Àfaircenticrement demoir lesfortifications de Fribourg & à reftituer 4]' Em- 
pereurcette place , quieft la Capitale du Brifgas à condition que F Empc- 
£eur fera pareillement rafer les fortifications dePhilipsbourg & rendre ceue 
bourgade & ces dependences à!' Evefque de Spire, de forte que par ce moyeg 
il ne teindra qu à Empcereur, de faire ceffer de part & d'autre tous les fujets 
d inquietude & dedeffiance, d' ofterponr T avenirtouteoccafion dc renou- 
vellementde guerre & d' afferwir pour tousjours.une parfaite Coreſpon- 
dance entre la France &ol'Empire.. Faità la Hayc le Sme, d' OGobr. 16g. 


— 


J Le Comte d'Avaux, 


Kcfic- 





'" KPPENDIXZ . 82 
sun bec Narquis pon Louwols / ben Ge; caf voraud arferibut / vot ſeinen 
Trouppen in ſo geſchwinder Eyle marchieret / baf fic (id) ben 28. Septemb. ect 
Redouten / weiche bie Bruͤcke verwahret / bemaͤchtiget / unb hiedurch ben Kaͤyſ. 
Voͤlckern / welche Ordre gehabt / dieſelbe einzunehmen / vorgekommen / bit vou 
Straßburg auch fi vernehmen laſſen / daß ſie willig unb bereit waͤren / ſich 
dem Sr. Maj. ſchuldigen Gehorſam zu unterwerffen / und die Trouppen / fo (te 
zu ihrer Defenſien noͤhtig erachten wuͤrde / gerne einzunehmen. Sohat Se. 

Mapyeſt. bie jenige / welche zu beſchirmung ber Stadt nicht nohtwendig waren / 
són Stund an wieder in ihre Quartier zurack gehen laſſen / unb ſich mit kleinen 

Tagreiſen dahin begeben / ben Platz zubeſehen / unb bie benoͤhtigte Anſtalt 

iu deſſen Sicherheit zu machen. Iſt demnach keinesweges zu zweiffeln / daß 
bad jenige / was ein Anlas qnm Krieg geweſen ſeyn wuͤrde / forthin zu einem deſto 
leichtern Mittel dienen werde / ben Friedenzu erhalten / alldiewein die Unterwerf⸗ 
fung der Stadt Straßburg unter Sr. Majeſt. Gehorſam / die Anſchlaͤge der 
jenigen / fo fid) eines fo anſehnlichen Platzes haben bedienen wollen einen. Krieg 
anufangen / uͤbern hauffen geworffen. Dannenhero Bat man nicht Urſach ju 
glauben / daß ble Zuͤrſten des Reichs / welche ſo hocherleuchteten Verſtandes 
ſind / die Rhe / deren gans Europa jest geneuſt / wieder verſtoͤren / und Sr. 

Majeſt. bit Ihro gebuͤhrende Rechte / (o Sie beſitzet unb welche Ce durch alle 
Mittel / (o Goti iro (n be Haͤnde gegeben hat / handzuhaben entſchloſſen / wer den 
ſtreitig machen wollen. Unrerdeſſen weiln bie Oeſterreichiſche Miniſtri ſich be⸗ 
muͤhet haben aant Europa in bent Harniſch zu jagen / indem fie oſſentlich aus⸗ 

gegeben / daß Se. Majeſt. geſonnen ſey / dero Waffen jenſeus des Rheins zu ſetzen / 
fo l'an gedachter Amba 

Majeſt. cine fo auffrichtige Intention habe / die Ruhe ia Europa handzuha⸗ 
ben / taf e$ fo ferne iſt / daß Sie ihre Waffen uͤber ben Rhein werſetzen wolle / daß 
Sie im Gegentheil gaͤntzlich geneigt iſt / ju verwilligen / von dato an die Fortift⸗ 
cation zu Freyburg aant unb gar ſchleiſſen zu laſſen ^ und dem Kaͤyſer dieſen 

Da welcher bie Haupt ⸗/ Stadt deß Breußgau iſt / wieder zu geben / mitem: 

ing / wann der Kaͤyſer ebenmaͤſſig be Gortiffcarten qur Phiſipsburg rafiten/ 
und dieſen Fiecken / ſamt ſeinen Zugehoͤrder⸗ bem Biſchoff von Speyer tele 
der einhaͤndigen wird / dergeſtalt / bog durch dieſes Mittel es einig und allein an 
dem Koaͤyſer gelegen ſeyn wird / allelrſachen ur nruhe und Mißtrauen allerſeits 
auffmheben / ins kuͤnfftig allen Anlaß zu einem: neuen Krieg aus dem Weg zu 
raumen / und ein immerwehrendes vollkemmenes gutes. Vernehmen zwiſchen 

—— * bem Roͤm. Reich iu befeſtigen / geſchehey in dem Haag ben 8. 

NAcobr. 168r. 


—— — 
tr Grafe eon Avaur 
244 x quise 






abeur Cte. Herrligk. in Warheit verſichern tage. — - 


y^ ^0 APPENDIX 

Reflexions Politiques fur ce Memoire, conformes 

^  àla mature , au droit, à la Juſtice & àce qui eft evi. 
dent. E 


L y a trois au quatre jours , quc jc tnc trouvayen quelque 
Compagnie , oü un honnefte homme , qui à cammunement quel- 
uc col: decurieuy , tirahors de la pochette & fc niit a lire le prece- 
nt Mernóire, dont; entendis lecontenu avecbeaucoup d' ctonnement 
& il ne en fallutgueres que le rouge ne me montaft au vifage à caufe de 
juelques points fi énormes , ayantauffi pour celaen demandé & obtenu 
£o pie je le repaffay le lendemain avec plus d'attention & trouvay , que e 
. . toit bien un effe& d'un Elpri tresruít & qu'il a'y avoit quafiuncfeuleli- 
, gne , quine meritoit pas dela Confideration , mais qu'il y falloit i affai- 
—— dece qui eitrécl & conftant, lequel, porté parun /uſte & pieux 
. zele pour la Patrieæ, j'yayyoulu mettre par paragraphe , avec le 
. oa de Mr. l' Autheur &avec toute la modeílie & toutlereífpect deu à un á 
grand Minifire, comme s'enívit , à fin qu'il ne cauſe pas dudegouftá ccux, 
quilepourromtlre: . tts 


N £7 


'.- 


. n ) . . 
st leRoy , ayant été pleinement informé &c. De qui ? Carce 

n' eít * dinde did une chofe , illa faut auff verifier T Principale- 
ment quandelle eftdiffcile croire & point à prefumer , meíme quand id 
ceníte affez.clairement ducontraire. Il faudroit que cc fut un-Miniftre de 
l'Empereur , eulaVille de Strasbourg mefme , qui eneutinforméleR.oy, 
unautre ne pouyant pasácavoirce qui s' eftoit traitté entrecux dans unc affai- 
£c fiàmportante &íccrete , maisny l'um nyl'autrecftcroyable , un Mini- 
ftre étant tenu pourfdele juíqu à cc qu'on trouve le centraire & laVillede 
Strasbourg n'ayantaucunement voulu operer- contre Sa Confervation & à 
fa propre ruine ; llfautdenc que cette information ( peurvcu qu'elle ne 
foit pastoute fcinte ) procede du ſeul ouir dire , lequel felonies loix rc 
d'aucune valeur. & fil'on vouloitin contihent prendre pour verit᷑ ce qu'on 
entend on feroit bien du tort ábeaucoup deperfonne. Si c' eftun f grand vi- 
£c , comme ilcftzeproché dans ce mekne MemoircaMts, de Surasbourg, 
que d'étre credule , ilnefaudrpitpas doncauffil ere dela part de 1a. Fran- 
cc, ny fonder unc affairede telle confequence fur la foule relation, quciua 

. . ; on 


CES 


| &PFENDIZI pr 

Politiſche Betrachtungen über dieſes Memorial / toe" 

che nmut der Natut / dem allgemeinen Reche der Gerechtigkat / 
und dem oͤffentlichen Augenſchein ůͤbereinſtimmet. 


€ ſind ohngefehr drey ober vier Tage / bag id) mich in 

einer guten Geſellſchafft / allwo ein feiner beſcheidener Mann / welcher 
gemeiniglich etwas neues und beſonders hat / aus ſeinem Sack obiges 
Memorial gezogen / unb daſſelbe abgeleſen / deſſen Inhalt ich mit nicht gerin⸗ 
ger Beſtuͤrzung vernommen / und fehlete nicht viel / daß mir die Roͤthe / von 
wvegen etucher gar qu ſehr uͤber die Schnur hauenden Puncten / nicht ins Ange⸗ 
fiot geſtiegen; weßwegen ich auch cine Abſchrifft begehret / und auch erhalten / 
und als ich dieſelbe des andern Tags mit mehrerm Bedacht durchgangen / und 
befunden / daßein fer verſchmitzter Kopff dieſelbe auffgeſetzet / und daß faſt keine 
Zeil darinnen / die nicht einer beſondern Betrachtung werth / jedoch aber auch 
darbey cine Erlaͤuterung deſſen / was gruͤndliches unb einen Beſtandhabendes 
darinnen zu beſinden / d — Welches i bann aus einem rede 
maͤſſigen unb unverfaͤlſchten fuͤr das Vaterland von Satz zu Satz / mit 
Erlaubniß des Herren Verfaſſers / mit aller Beſcheidenheit / und einem ſo vor⸗ 
nehmen Miniſtro gebübrenbem Reſpect / alg folget / anhero ſetzen wollen / da⸗ 
mit es bey denen / (o es leſen verden / nicht etwan einen luteillen unb Verdruß 


: £Tadobem der Konig ſattſam benachrichtiget worden / 1c-- 
Von wem? dann es iſt nicht geñug / bag man ein Ding ſage / ſondern man muß 
es auch mit der Warheit darthun / inſonderheit wann daſſelbe nicht wol zu glau⸗ 
Bem / unb ſchwerlich zu muthmaſſen / ja vielmehr das Widerſpiel augenſchein⸗ 
lich am Tage iſf. Denn es haͤtte entweder ein Kaͤyſerl. Miniſter oder bie Stadt 
Straßburg ſeibſt bem Koͤnig hiervon Nachricht haben geben muͤſſen / weil eim: 
anderer nd sten koͤnnen / was in einer fo wichtigen / unb geheimen Sache 
awiſchen ihnen waͤr verhandelt worden. Es iſt aber weder das eine / nod) bas. 
ander glaublich / weil ein Miniſter fo fang für treu ecbalten wird / biß man bad 
Gegẽtcheil an ihm verſpuͤret / uũ die Stadt Straßburg keineswegs wider ihre Er⸗ 
haltung unb zu ihrem eigenen Ruin wird etwas haben vornehmen wollen. Muß 
beninad dieſe Nachriche ( wañ ſie anderſt nit gat ertichtet iſt) alein von bloſſen ho⸗ 
rẽ (agen herrůhren / welches aber dem Rechten nach / von keiner Wichtigkeit iſt / und 
wann man alles / toas man hoͤret / ſuͤr ine Warheit halten wolte/ wuͤrde man 
eíelen Leuten unrecht thun. Wann es nun ein ſo groſſes Laſter if / wie es beo 
gen Herren eon Straßburg in dieſem Memorial verwieſen wird / daß man qat 
au leichtglaubig iſt / ſo kan man billich auch an Seiten Franckreichs nicht alſo 
(tyre / und eine ſo hochwichtige Sache auff einen bloſſen Bericht / ben einer ped 


M. 





396 APPENDIX. 
.oul' autre aura pũ avoir faite fans aucune fcience affeurée, Et bien que le 
Koy eut entendu vrayfemblement quelque chofe d' une a&ion rejudiciak 
à fes interseſt, il auroitété conformeau droit des Gens & à ł ent de 
Paix du W eftphalie des' en informer chez l' Empereur méme & de demar- 
der qu'uenabflint, avant que digir par la Voyede fait, tant defendue par le 
ditInftrumentdebaix. Bref ; c'elt impoffibilé pu'on pulffe avoir été in- 
forméavecverité de ce qui n' eft pas; commef entreprile del'Empercur fut 
Strasbourg à étéfi peuáfaire, que rien, 


Que ceux, qui eſperent, Trouver Leurs advantages danile trenble cc 
Monfiurd' Avaux parle icy en pluie de quelques uns, qui ayent eu ie Deſ- 
fein, dontfon Roy doit eftre informé & dansla fuite du memoireil ditle mé- 
me tantoftdela Maifon d' Auſtriche, tantoft de I! Empereurou de Sa Cour, 
& à la fin derechef en plurier, ce qu'il fait fans doute pourétre tant moins 
obligéàen faire ces preuves fpecifiques:mais la verité eft de telle nature, qu el- 
le eſt que conftante & n' admet aucune ambiguité Pour ce qui cft des advá- 
ges quil dit qu'on aye voulu chercher dans cette occafion au trouble,is n' cft 
que trop notoire, combien T Empereur & I Empire ayent pati ala derniere 
erre, excitée dela France & quelles advantages celle cy yayeeu, c' eft aufi 
là qu' on peutaifement fuger , quice foit , qui cheidie de nouvcau des 
troubles, eftant chofenaturelle, dc fuir caquianouil & endommagé une fois 
& deretvurnerlà, oü on atrouve du profit : c' eft dontune inique & (an 
glante imputation de vouloir dire,que $a Majefté Imperiale cherche des ad- 
vantages dansle trouble, q Elle ayc été pour tenoveliet laguerre, pour allar- 
mertoutl' Empire & poury caufer des defordres ; mais bien mieux & avec 
toute la raifon du monde pourroit on dire tout cela de la France. 


* 
* 


Pour porter lesbabitans dela Cile de Strasbourg à étre les Principaise 
antbeurscic, L eſt bien difficile à comprendere , par quelle raifon T on 
vueille, perfuader le mondeà croire, que les habitans de une feule Ville , qui 
ne fait que fortir de laplus incommode & dangereufe guerre pour Elle , & 
dontlc bien eftre depend uniquement de laPaix, auroit pü tomber dans la 
freucfie , de fe vouloir faire autheur d'une. nouvelle guerre; laquelle la tou- 
cheroit Principalement & luy emimeneroicfans donte la derniere ruine, que 

! | pe- 


— -— — 9 — — 


Schaden gebracht / fliche unb meide imb hingegen fid 


* H -— . . N 


APPENDIX, ^ » 


der ander et dnisc ooi Waſſenſchafft gethan haben mag / grunden folle 
Wann auch ſchon der Koͤnig von etwas / (o feinem Ancereſſe nachtheilig / aes 
net haben moͤchte / ſo haͤtte er fib deſſen demm Voͤlcker Recht unb dem Weſtphaͤu⸗ 
ſchen Friedens Inſtrument gemaͤß / ertundigen / und daß man davon abſtehe / be⸗ 
ben ſollen / ehe man qut Thoaͤtligken / welche in dem Friedens ⸗ Inſtrument fo 
bed verboten worden / geſchritten Kurtz zu ſagen / ſo i es unmůglich daß man 
von einem Ding mit grund der Warheit uncerrichtet ſeyn koͤnne / daran doch int 


geringſten nidis iſt / gleich toie an bem Anſchlag des Kaͤyſers auff Straßburg 


boi ne emn ao " 

ſenigen / welche ihren ortbeil ín Verwirrung und 
—— verhoſfen / ꝛc. Der Herr von Avaux reder bler in be 
mehrein Zahl von etlichen / welche ben Anſchlag baton (ein Koͤnig benachrich⸗ 
-tiget ſeyn ſol / gemacht baben; folgends aber in dem Memorial faat cr eben bit 
fet$alb von dem Hauß Oeſterreich / bald von dem Kaͤyſer oder feinem Hoff / un 
endlich abermals von ihrer vielen / welches ce ſonder Zweiffel barum geihan / da⸗ 


mit er niemand nahmhafft machen / umb ſolches abfonderlich beweiſen doͤrffie E⸗ 


ift aber die Warheit von ſolcher Artund Natur / daß fle beſtaͤndig / anb unwan⸗ 
delbar iſt / und im geringſten keinen Zweiffel zulaͤſſet Den Vorcheil belangend / 
den man / wie er ſagt / bey diefer Gelegenheit oder Verwirrung habe ſuchen mol, 
len / ſo iſt mebrate zuviel kundbar / wie viel ber Kaͤyſer / und das Reich / ín bem 
Aetzten / von Franckreich erregtem Krieg haben leyden und ausſtehen müffen; unb 
was fuͤr groſſen Vorcheil hingegen diefe Cron davon gehabt babe) teorans man 
deñ auch unſchwer abnehmen kan / wer der jentge ſeye / ſo da von neuem Unruhe und 
Verwirrung ſuche; well es natürlich iſt / daß man das jenige teas einem einmaf 
jh iu dem wende / 
was mamnuͤtzuch und vortraͤglich befunden. Iſtd eine unbilliche und 
unveramwortliche Beʒüchtigung / wañ man ſagen tol) daß Ihr yf. Majeſt. 
einen Vorthei in der Unruhe ſuche / unb daß Sie einen denen Krieg erregen 
wolle / utn hierdurch bas gantze Reich ju beunruhigen / unb Ungelegenheit datin 





men anzufangen / welches alles man aber vicl fügtkfer / und mittoeitbegerem 


Grund von Franckreich Ram cw. e ; 
Die Inwohner t itrofburg suverleiteniba fie 

gu Haupt⸗Urſachern macben módbtenisc. Es iſt ——— pw: 
fen / durch was flic einen Beweißgrund man bieIBelr$ereb tell zu alauben/baf 
bic Inwohner einer eiigẽ Stadi / welche kaum aus einem haͤchſtſcharlichen Treẽ 
fen und gefaͤhrlichẽ um ihrentwillen gefuͤhrten Krieg kom̃en iſt und deren Woifare 
einig und allein an dem Frieden hafftet / in eine ſolche Wahnfinnigkent gerahten (ot» 
te / daß fie ſich zur Urheberin eines neuen Kriegs wurde machen wollen / welcher fie 
zuvordriſt feſter / und jonder Zeweiffel der ſelben ben fe fcn den Haiß 

dd 





yt /——  . APREBNADUIX- 


períonne wa jamais oppeto C^ ef auffibsen contre la. raifon & la natute 


méme: , qucle plus foible puiſſe & vueille principalements' oppoſer au plus 
| : t. | . mE . | | 

F Que la Conr dePiennen: euast deeem Canfensemens asc 'onferences. 
de Francfónt, que pourc acher &c. — Mfandroit: trop.de papter pour faircun 
formel recit detoutes —— faites. delaFrance en.ega rd ngrts de 
Francfort, propoféd" Elle meime , àtouteapparence pur. er du € j 

TOpo'e c apparence pur gagn emps 
pur achever lesreünions » nouvellement inventécs & pour raddoucir les. 


— efprits, quidetronvoientalterés des procedures fi rudes aprés ls Paíx de Nim-- 


^ 


vvegue & pourempccher, qu om neprit pas fitoít des. Mofures cosvenables. 
&des infractions. fi manifeftes.de.la dite Paix. | L'on gait. quelles difficuhis. 
th Erancea fait dulieude Conference, c* e(toirEllemeíme: , quien 
quatre à Monſt. Ie Comte de Mansfald, Ampaſſadeur de SaMa;cíle Imperia-. 
1c, c' eft àdire,. Spire , Worms Mayanoc & Francfort, semettancál Em- 
pereur & àl Empire den choiſit ums Spire donc ou Worms cflantalternati- 
vement propoſce eu Roy, ilrepondit;quiln'en vouloitpoint, & qu ilfalloit 
Qu Erancfortou Mayanecon pointde Conference ;L. Empereur & l'Empi- 
ze, pour ne manquer aucunement de leur ooſtẽ à megzse en effet un ncgoce 
6 neceffáire aupublicaflligé donnerentleurconfentemont auffrà Francfort. 
Celafait · la France fit un.nogyeamretardement: à caufe dutermepour com. 


- mencer la dite. conference ; Mais. non ebitant cela My. Stratmam, y deſtinæ 


en qualité d"undesAmbafdeursde SaMajeftéImpeziale ácaufcde ſe grands. 
meritesquej ey eujafavorablt occafiond evenerer. quelque temps; partit de 
Ratisbone àJa fin; dumois de. guillbt: dans 'efperance:d entrer. quand & les. 
Xrancoisá Francſurt ſelon les ordras qu'il en auoit, mais n" entendant. encor 
riend affznr£ cé à fon erirez, il e logex tout prés. dudit Francfort pour 
les yardendre &pour jauir ccpendaned" unait plus franc; En finilsbonrge— 
sentauffi& fé rendirent AMochÉtstrois ouquatre heures de Erancfort,rou— 
ac Ieursactionemapacsent pousante'übongquils ayoient en;deffcin dy re— 

fter quelques. fémaines,ce qu h ontaüff fais: &. la eaufe s encítde couscrag- 


WwisaprésparlaprilédeSteasbourg. — — | 


r 


— 


Eon ſcait combien de foisledit ſicur de Stratmair, lenraye e cr du— 
rant: 


APPENDIX ul | 375 
glehen wuͤrde evddsed niemand jemahls begehret at, — Dieſes iſt gleichfalx tvi» 


itt oic geſunde Vernunfft / unb die Natur ſtibſt / daß ein Sdyteader fid cíne 
—S—— oder wolte. PN , neri ne 


iat . . 
* ber '3u Wien um feiner | fet 
noc Lonfércny SuSrandifur fucegogeben d 





ap 


Einwilligungs 
Es wuͤrde ãllzuð lel Papier vonnoͤten ſeyn / wann inan ine ordencliche Errehlung 
aller verwirreten Haͤndel thun wolte / fo von der Gron Franckreich wegen der 
Zuſammenkunſſt zu Franckfurt betrieben / welche fie allem Anſchennach vorge⸗ 
ſchlagen / damit Gite dt gewinmnen moͤchte /thre uilaͤngſt ausge ſonnene Reunid⸗ 
tim unb Vereinbatungen zu Ende pu bringen / unb die wegen er fo ſtrengen 
Proceduren nach dem Runwegiſchen Ftieden entruͤſtete Gemuhrer wieder zuve⸗ 
fanfftigen / wie aud zu verhindern / tap mannid fo geſchwind denen fo offen. 
Bare Beeintraͤchtigungen des beſagten Friedens geblhrende Mittel entgegen 
een moͤchte. Es iſt bewuſt/ wie beraus ſchwer es anb zwar vhn alic ioch/ 
c Gron Franckreich wegen des Orts ber Gonferens gemacht / und hat ja dieſckbr 
ſelbſt den Herrn Grafen von Mansfeld / Ihr Kapſ. Nal. Abgeſanoͤren / vier oet 
jelben / nehmlich / Epeyer / Berube / 302r nno Franckfur vorgeſ lagen. € 
unb bem Kaͤyſer nnb ban Reich / einen davon jn ecwehlen / freygeſicliet. Oud 
dem nun emweder Epeyer / dder Wormbs / dem Koͤnig vorgeſchlagen worden / 
gab er zur Auwort / daß ihm keine davon beliebte / ſondern daß ex Srandfurtoe — 
der Maͤyntz ſeyn muͤſte ober die Conferentz gar keinen Fortgang haben foire. Da⸗ 
mitnun oec Kaͤyſern und das Reich / ihres Jove nif ermangeln moͤſten eine 
ben bedrangten gemeinen Weſen fo nothwendige Handlung fortgaͤngig ju mp - 












Wen / ſo haben fle ihre Sinwilligungzu oer Stadt Franckfurt gegeben. Nach⸗ 


bean dieſes geſchehen / hat Franckreich wegen tes 3 emins / die ſe Conferentz an⸗ 
Jtufangen / tine neue Verzoͤgerꝛmg vingeteonffen; Deſſen ungeachtet / it bec Hert 
Bctratman / als einer von denen von aor. Koaͤyſ. Mageſt. wegen feiner groſſen 
Verdienſte / die ich eine Zeitlang zu enetiren bie guͤnftige Gelegenheit eal 
perordnere Ahgefandte ) ji Ende uat —e —— Doff 
nung mir den Frangbftſchen zugleich / ſeiner habenden Ordre gematz gu (rand 
furt einzitzichen / well er aber bey feiner Ankunfft nod nichts gewiſffes von ihnen 
vernommen /hat er ſeine Cinfebr unweit Franckfurt zenommen / hrer daſelbſt 
in erwarten / und unterdeſſen einer deſto freiem soft zů genieſſen. Endlich ftelles 
een ſich dieſebe gleichfals ein] und begaben fid) nach Hoͤchſt / drey vder vier Qj» 
Lenvon Franckfurt / und war dle Anfangs aus allem ihren Thun cbrmch⸗ 
nen / daß fie vorhabens waͤren / fich eiliche Wochen daſelbſt auſſjuhalten tod, 
ches auch geſchehen iſt / unb hat ſich nachgehends die Urſach deſſen durch bie Sin⸗ 

| nme Stadt Straßburg entdecket. EE | 
Micht weniger iſt bekand / wie offt inr: eH Seratman inm 


$119 APPENDIX 


rant cetemps là, que bien quel un ou l'autre de ceux, qui feroient de fa Con- 
ference, ne fut pas encorprefent. , l'on fetrouvoit neant inoins preft &en 
État dela pouvoirouvrir & d'y entrer ; Mais Meſſrs. lcs Francois , aprés 
avoir forméune nouvellepretenfion , de ne vouloir aucuncment entrer & 
Francfortavant queles Ambaffadeurs del reur & tous ceux de l' Em- 
pire y fuffent,pour IcurfaireleshonneursDeus à desétrangers,íont demcurés 
jusqu' icy à Hochſt, ayant fait fcavoir enfin par unelettre à Mr. de Stratman, 
qu ayantsà faire une propoſition ( dontla raiſon ſans doute eft, qu'ils aime- 
roient mieux en faire une recherchée & fpecieufe qu'en. entendre. des plus 
fondées & plus convaincantes de J autre coté ) de lapart du Roy Year Mai- 
ftcel" Affemblée de 'Empirc à Francfott, ils efperoient, qu'on ne differroit 
oint de former Ia dite Affemblée & de la mettre cn état deles cntendre,tout. 
e meíme comme s'ils ne fcsvoient pas l obie&t de la. Conference & qu'il fal- 
lut que tout dcpendift deleur propofition, laquelle ne fera pas dant neceffai- 
re que l'entendre reciter & —2* de grands volumes de gricfs, qu' on a 
centre eux à cauſe de tant d" infraction de Paix. — II paroit affez clairement 
par ce que je viens de dire conformement àce qui s' eftpafft , que la Coul- 
pe de laprotra&ion de la Conference n'aye été que du coté de b» France & 
aucunement de celuy de." Empereur & de T Empire, ce que on croire 
7 sant plus facilement,quand on confidere que leRoy ayant donné Droarole,de- 
vouloir ceffer de fairc des rcünions.depuisle commencementde la dite Con 
ference, illesayt bien vouluacheveravantque d'y entrer, ) 
"^ Derenonveller le guerre. auſſi toff quel Emperenr æuroit acbéues los 
Levbes&c. Ce quin eftpascommencé ne peut pas eftt achev£, Cha- 
cun Ígait , queSa Majefte Imperiale n' a pointfait de levées formelles. hor- 
mis quelques recrücs neeeffaires pour les garnifons de fes áples Etas, & bien 
gu" Elleen eut fait, il nes'en fuivroit pas, qu' Elleaye voulu renouvcller la 
guerre à la France, qu' Elle neLu à jamais laite eu qu' Elle n aytpas vou- 
fa que [a Confexence fe tint; Monit.d' Avaux, commeauffi bon Caprtzi- 
ne qu Homme d' affaires ne fait que tropbien., que ce xr eft poiat chofe 
in ufitéc qu'on traite au milieu des armées. & abi bruit du Canon , 
ſferoit il doncimpoffible d' entrerenConfercuce hors d' etat de & fai- 
€ des Ievées ou plustoft des recrues dans fon Pais pour fa. ſeule ſeuretẽ. 
. Avecbien plus de verité pourroitondire , que la France n'ayc point cu 
"E intention de traiter , ayant contipnellement fait de groffes levées, mas- 


APPENDIX - | 2v 
itetifeehbe Zeit geſcheleben / ba matv ob ſchon ein ober der ander / son benen / 
fe bep bet Conferentz erſcheinen ſolten / nod) nicht zugegen waͤren / nichts deſtowe⸗ 
niger bertit und gefaſt waͤre / ben Anfang hierzu zu machen; Cs ſind aber bie 
Herren Frantzoſen / nachdem fie eine neue Entſchuldigung geſchmiedet / bag (te 
ſeine sweges nad? Franckfurt kommen wolten / ehe und bevor / biß der Kaͤyſerl. 
unb alle Abgeſandeen bes Reichs ſich daſelbſt eingeſunden / um fie mit der denen 
Auslaͤndern gebuͤhrenden Ehre zu empfangen / biß anhero zu Hoͤchſt geblieben. 
Endlich haben ſie dem Herrn Stratman durch ein Schreiben wiſſen laſſen / daß 
fici Nahmen ihres Koͤnigs einen CBorrrag (deſſen Urſach ſonder zweiffel iſt / 
daß ihnen ein von weitem ber geſuchter / und ſcheinbarer viel lieber waͤre / al$ 
einen andern Theils mehr gegruͤndeten unb unwiedertreiblichen anzuhoͤren) an 
bie Reichs⸗Verſamlunge zu thun haͤtten / wolte derowegen verhoffen Bag man 
bie beſagte Verſamlung nicht laͤnger aufffchieben / ſondern Anſtalt machen 
wuͤrde / dieſelbe anzuhoͤren. Eben als o6 fie die arſach ber Gonfereng nitwuͤſten / uñ 
daß alles an ihrer Propoſitlon gelegen / und dieſelbe vielnodtiger waͤre / als (o vieb 
unb groſſe Beſchwerden / fo man wegen fo vieler Eingriſſen bcp Friedens wider 
(eat anzuhoͤren / und zu rechtfertigen Ans deme nun / was vorgangen / 


I if augenſcheinlich p» ſehen / daß die Schuld ber Verzoͤgerung «c Conferentz / el⸗ 


nig vnb allein an Seiten Franckreich / unb keines weges aber auff des S 
ſers / und des Reichs gehafftet / welches uim fo viel leichter qm glauben / wann man 
hetrachtet / daß der Koͤnig / nachdem er das Wort gegeben / daß nach Anfang 
beſagter Conferent alleReumvnen auffhoͤren ſolten / dieſelbe lleber pi Ende brin⸗ 
ev als fid) in mehrgedachte Conferentz einlaffen wollen. | | 
Einen neuen Krieg ansufangen fo bald Ger A Ayfer ſeine Wer⸗ 
bungen zu Ende gebracht haben wůrde ꝛe Was man nicht angefan⸗ 
gen hat / das kan mañ aud) nicht zu Ende bringen. Dann es iſt jederman bts 
wuſt / daß Ihre Kaͤſerl. Maj. feine wuͤrckliche Werdungen / außgenommen ei⸗ 
nige nochwendige Necruten qu Beſatzung ihrer weitlaͤufftigen Lande thun laſ 
ſen. Geſett aber / daßſie eintge vornehmen laſſen / ſo folget doch niche daraus / 
daß Sie den Krieggegen Franckreich / den ſie doch niemals gegen daſſelbe gefuüͤh⸗ 
ret / habe erneneren / ober nicht zugeben wollen / daß die Conferentz gehalten wer⸗ 
tc. Dann esiß dem Graſen von Avaux / als beydes einem guten Soldaten / 
«is auch klugen Statsman / mehr als zuviel bekani / daß e$ nichts ungewoͤhn⸗ 
Sides ſeye bag man unter den Waffen anb bem Donnern des Geſchuͤtzes tra⸗ 
ettret habe / ſoke es bann unmuͤglich ſeyn / auſſerhalb des Kriegs in Conferentz zu 
stes? und Werbungen / oder vielmehr Recruren in ſeinem Laſſde / einig und al⸗ 
beimn um derfelben Sicherheit willen / anzuſtellen / dielmehr koͤnte man mit beſſern 
Warheits⸗Grund ſagen / daß Franckreich niemals geſinnet geweſen ſey / (id 
- Tractaten ein pilaſſen / mdemes oue Aufererne Warhungen vorgewn 
* 











s 


) 


- 


i 0 5 APPENDIX 

chere lides aemdes formelle , combléun AA "Maced nde 
meſme ayantpris pro parforce l'importante Ville d'Eowire, Scrasb : 
Velcdetonte AffcibhlledeFrandore — pt 


"—— Sa Majehacrh devoir apporter d Azteutpleo de Diligence à prreenr R 
tous les —** etc. L eroi dequoy remerciet le Roy de ladili- 
gence & du fonci, que Mr.d' Avaux dit, qu'il ayepour prevenir lcs defordres, 
quí póurceicnt etre caufes dans TEmpire/fi l'onetoit voir aſſeurt, que ce fut 
foutdeben. Mais trop grande diligenceaux affaires d' qm aute , Priaci- 

alement quand ónagitYans gages, de ondes loix &tant & bien con- 
| que celui, qui Singere ne fait que chercher fongrofit & pour cela ek 
tenupour nil, l'Bmpereur &l'Empire voudroient bien, qu'on ſeꝓaſſaſt dc 
deurs affaires & qu'on en laiſſaſt le [ouci à oux mesmes, | 


) 


'C' ét vray, qu'il nede Bitgueries.d' ASamblie en Alamagse, -oüd 
7! yaye as des Ambaffadeurs od Emiffzires Erangois ; Áic'eftaubien ouan 
mal d'Elle &cft cequechacun peut jegerdanspeine ; du mojns & lcs Frzn 
js vculentagir en amy avec nous, i u'ils nouspormottentauífi ; d' 
e leurs affembEées, pourvojr par fois « 1l.n'y aye pas de mesme des defordres 


. chez eux & dela fbite nousacquittet. 


quitter du deveur, guo nous lcurarons de tau 
de ſouici, quil⸗ prenent pour eile: à nosintercis 


/— Qu les yrrtvigues c» Tesfeduilion du Baron 4t Aberey dre. Fuirt 
des inwigues & ſeductions, ceft un.acte, quiconfille au fait. par confequenr 
ll doit étreprouyépextélui , quil'allegue .$.Il pent ſort bsen €tre , que 
Mi. le Baron dc Mercy aye €te quelquæs foisà Stsasboupg. , foi£ pony fc 
Affairesparticulieres , [oitpour des Commons del Exypereme. ( n'cxar.— 

ny etrange ny illicite queles membres d'un '"Cogps gyent.conmamiciion 
avecleur chef, ains ne pouyantpas manquer, que cela ae ſe faſſe point yozais 
bien loing, qu on puilfe — decels, qu'il y aye fait desindrigués & des 
'fedu&ions, etant guafi imppoſſible dans le cas, dont il eſt queftion, auam 
puiſſe feduire fes propres lajets. | 

|, Avecbienplusde rgifc npeutroit andirepeuelloe, qne lesOdkcics 
Francois etant Éntre & ſorti quafi teus les jouss4 nodíin asictt 


Stpas n 
rien áfaire;ils ja egtmanie ——— omme ilen eftusibáam fonn clic 


quis" eft monftréc en effc, queledem ent dandi onportaus fins de 
T Eapire, fait par desintrigues, jaintesálayiolengc. — Qe 





APPENDIX 


uͤber ee ander — pter zem 
Burg Angeſichts brcganpin n Weſamlung qu Franckkent mis. * 


^—— Ab 
i ——— erai. Un⸗ 
Man tei 


iten mit daſto groͤſ leifotrmnletmen n. 
TC AS haben, fid gegen b Koͤnig fcineé iesus Coorgfattbalber wel» 
dit er / wie der Yerr von Avaux vorglebt p. denen⸗ Ungelegenheuen / fein bent: 
KReich verurſache werden — toriafommen, an bedancken / wann men 
nerfichert waͤre / ba eſaus gutem. Hergen aimge Dt birmwelt abor 
fec Fleiß im eines andern Geſchaͤffren / t ! ipfénbtrbet menn mos ſolches ohne Bo⸗ 
ſoldung thut / nad —— —— daß der jenigt / 
fp fidy darut eindringet foichesnur um ·ſei deg derowe⸗ 
gen für Null und nichtig gehalten werde / —E unp das Reich 
mol wůnſchen / daß man din tre Sachenuichenſccee/ ndern Mna dißfai⸗ 
* peut afebag nf Hi dile eC feanliasm fim | 
eſes w ui Teutſchla 
Wñe gehalt werdẽ dabey die Franwſen ghche es ronbtm ene fintidie Xf 
ſſcher haben. Ob es nund einn Duet ober B SRa diei pe(diebe y fam | 
an jeder unſchwer — 
reunde 


















Sew 
enmt ie TGy/1c. pred ut em ang ellen / 
iſt eine Sache / welche in der That beſtehetn Gs fürrqar parteotegn/ daß der 
Det Baron von Mercy entweder wegen feiner ſelbſt eigenen: Geſchaͤfften/ oder 
tr Kayſ. Commiſſion zn Straßburggeweſen ( toeil es nichts ungewwͤhniiches / 
ned) aud unerlaubt iſt / daß die Glieder eines Leibs mit ihrem Haupt Commu⸗ 
nication gflegen / und auch nicht wol ſeyn fan Pob tokiesmidieadibebe) e$ efe 
Itt abet ſehr melt, bof man hieraus (olgern ſollte / daß er verwirrte f) 
Verfuͤhrungen angeſtellet habe / weil es in dem Falll / davon unite tt 
sedfam ur — f/taf. einer (cine —— ren koͤnne. 
elleicht moͤchte man amic viel: Beferm Grun em / daß die 
——* welche faſttgglich — wo bod): nichts im 





un gefdi au£unb angeritten / trf nnen haben / tele fid» 
dann ſolcher durch bie Jergliederung cines ſo hochangelegenen Reichsſtandes / 


| 

| farei durch heimliche Practichen / cheils mit Gewal ſaeb inber bat 
e im ractichen t tgeſchehen / in der Tha 

xrwieſen hat DIU. 





- 


fh - APPENDIX 

c QueleeCommifaires dé | Empereur avoient deja fait. de fortes im- 
prefions for les efpriiscredules & turbulenis, qu ils iloient tous dispofes à re- 
vevoir les sroppes Auſtrichi ues &. Il nefaudroit pas attribuer deux qua- 
lités contraires à Mrs. de Strasbourg, en difant qu' ils font credales & tur- 
bulents : carquicftcredule , cftduppe& peureux, quieftturbulent , c& 
Éicr & hardy: C' cft fans doute à deffein, que Mr. d' Avauxappelle les troup- 
«pes , que la Ville de Strasbourg auroit du recevoir, Auftrichienes &nonpas 
Imperiales& cela pour mettreSaMajeftéImperiaie dans un a&e privé & fcpa- 
rẽ de laPuiffancelmperiale.Maisil fautícavoir,quetout ce que*EÉmpercur fa- 
it pourle biẽ & pour lafcureté del Empire il chi commeEmpeteur& vous 
commcáArchiduc d* Auftriche&il atout le troit du monde dele fire avec le 
"Confentemét del' Empireymesmeil s'y trouve obligé par ferment& en c&- 
Íciéce, ceſt auſſi pourquoy on devroitrougir deLuy reprocher une chofe de 
«telle nature, Et bien de grace;qu'eft ce quelaFrance diroit fi on Luy vouloit 
diſputer demettre garnion dans fes places & deles pourvoir au refte comme 
bon luifemble , qu'Elle laiffe donc auffi à TEmpirc la difpofitio libre de ce 
queLuy appartient.Encor que donc, comme il cft dit,il ſoit abſolument per- 
ais àt'Emperesr & l'Empire defaire & ordonnertout ce qu'ilsarouventpe- 
ceffaire dansieursEftats , l'on ne péut pourtant produire aucune preuve con- 
vaincante,qu'onaye voulu mettre garniſon dans Strasbourg ; ce quim aurort 
"auffipeint été neceflaire, Sa Majefté Imperiale &l'Empirefi bien que la dite 
"ille en particulier s' etant entierement fiés à la foy duRoy fi fain&ement - 
donnée parl Inftrument de Paix & par coníequentíetrouvanthors de toute 
«rajnte d'eílre attacquẽs. Aureíteil ne faudroitpas emmener pour fi grande 
choſe, queMrs. de Strasbourg ayent été difpofts àrecevoir garnifon de l' Em- 
$ereur , car fi celaavoit été neceffaire pour le bien dc 1' Empire, ils n auro- 
Acnt fait que leur devoir, d" y confentir , & dc le faire, 


ec 


De ferte que Sa Muje]ld voyant, que la guerre dtoitinevitable cfe. Bien 
.que Sa Majefté Imperialeaye autant de meyens qu'un des plusPuiffants pour 
Bre laguerrc en cas de beſoiag, fieft ce que furtoutes les hautes qualiu£s , 
dont noſtre Seigneur à largement pourveu fon facré Cœur, Elle poffede en- 


. fierement celle de Pacifique, ne fcacantquetropbicn, quelles exc£s , mi- 


ind 


|: PRRNYÓTLE 38 
Daß oic Kaͤgſ.· Comniſſarien bey den Leicbtelanbigen unb un» 
ruhigen Gemübtern bereits einen fo ſtarcken Nachdruck gebabt 7 
bafi fic gano willig und geneigt waren / oie O eicbifcbe Voͤlcker 
einzunehmen · 2c. — Man ſolte denen Herren von Straßburg nicht zwo gant 
wiederwaͤrtige Eigenſchafften zueignen / indem man ſagt / daß ſie leichtglaubig 
und zugleich auffruͤhriſch ſeyn / dann wer leichtglaubig iſt / derſelbe ift einfaͤltig 
und forchtſam / ein auffrühriſcher/ unruhiger Kopff aber / iſt trotzig und verwe⸗ 
gen. Und nennet / ſonder Zweifel / ber Herr von Avaux bie Kaͤyſ. Voͤlcker / 
wævelche bie abt Strasburg haben eumehmen foffen mit Fleiß Qe erreichiſch 
und niche Kaͤyſerlich um Ihre Kaͤnſerl. Maj. in einen von ber Kaͤyſ. Macht 
gant abgeſonderten Stand zu ſetzen. Es iſt aber ju wiſſen / daß alles / was der 
Kaͤyſer ju des Reichs Beſtem und Sicherheit vornimt / et ſolches als cin Kaͤy⸗ 
Jer / unb nicht als ein Ertzhertzog ven Oeſterreich chue ^ und daß er ſolches aus 
hoͤchſtem Recht mit Verwilligung des Reichs zuthun Macht habe / ja ſich Ey⸗ 
bed unb Gewiſſens halben hierzu verpflichtet befinde. Dannenhero ſollte man 
[i6 ſchaͤmen / demſelben eine Sache von dergleichen Natur gu verweiſen. Was 
wuͤrde bod bic Gron Franckreich bag ſagen / wann man ihr dijputirlich machen 
wolte / Beſatzungen iníbre Plaͤtze ju legen / umb dieſelbe / nach ihrem Belieben / 
mit noͤhtiger Zugehoͤr zu verſorgend Warum laͤſſet fie denn auch bem Reich niche 
die freye Diſpoſition unb Macht uͤber das jenige / was demſaben jugebóret. ? 
Ob nun wol / wie gedacht / dem Kaͤyſer / und dem Reich ſchlechter Dings zuge⸗ 
laſſen iſt / in ihren Landen alles das jenige / was ſie fuͤr nothwendig beſinden / zu 
thun / unb zu verordnen / ſo kanman doch durch einigen unwiedertreiſnlichen Be⸗ 
woiß nicht darthun / daß man eine Beſatzung in Straßburg habe legen wollen / 
welches aud) nicht noͤhtig wuͤrde geweſen ſeyn / weiln Ihr Kaͤyſ. Maj. unb bag 
Reich / ſawol als die Stadt Scrasburg inſonderheit / ſich allerdings auff das 
bey Koͤnigl. Treu und Glauben n bern Friedens ⸗Inſtrument fo theuer gegebe⸗ 
inc Wort verlaſen unt ſolchem nach fid) keines weges feindlichen Angriffs be⸗ 
ſorget. Im uͤbrigen haͤtte mans nicht fuͤr enc MS Sache anfuͤhren ſolen 1 
daß die Herren von Strachurg geneigt geweſen / Kaͤyſerliche Beſatzung einzu⸗ 
nehmen / bann wann ſolches qa des Reichs Beſtem vonnoͤhten geweſt waͤre / 
wuͤrden (it dißf. ls anderſt nichts / als ire Schuldigkeit gethan haben / wann 
frere meftalo yo " ! rien - 
' ale' als Se Maj · geſehen / daß ber Krieg unumgaͤng⸗ 
i iles wuͤrde ꝛc Ob ſchon Ihre iore aui (o viel DIL d 
einer von ben maͤchtigſten Potentaten hat / im Fall der Noth ries zufuͤhren ( 
o beſttet doch die ſelbe vor allen andern hohen Qualttaͤten / womit ott bet HErr 
Syro hohe unb geheiligſte Perſon reichlich ber abet hat / ein Friedliebendes Hert / 
well Deroſelben mehr als zuviel bewuſt iſt / v für Exceſſen / Summe : 
G ct u 


- 36 00.0 VscCAPPENBIX. 


J— Ton s' eft misà Delibererdela feureté publique, — Mais tousjours à la re- 


Hi 


— 


feres & impietés la guerre tire aprés ſoy. L' on. fyait ce qu'Elfe à fair fs: 
derniere & comment Elle a quitté fon plus ancien Patrimoine pour redüirc 
la Paix, tant neceffaireàla Chreftienté, — C' eftvray que |' Empercur & 
l' Empire fe voyants ex pofés aux attaques des Turcs.& de leurs adheranss, 


ferve éxpreffe & tout clairement portée dans lercfultat , qui er cft fonti , 

uel'armement, dont l' on conviendroit,ne feroit aucunement employé à 
f offeníe ou aggreífion de qui que cefoit, mais à lafeuledefenfe , par tous 
les droits du monde permiíeà chacun ; Comment fe peutil denc dire,que Ia 
querre ayc ttè inevitable de la part de la Franec? 





$z Elle ne Prevenoit. Il paroitqu'on vueille pofer Ie premier fonde- 
ment de l' affaire an droit de prevention ; C' ef vray que c'eft un axiome tour 
commun : qu'il vaut mieux prevenir, qu'étre prevenu, maisje ne trouve 
point dans monCorps de droit;je doute auffi fort qu'il y en aycjquelque cho- 
fe au Codc-Louys, qu il foit permis, defe fervir d' une prevention cohtre 
la bonncíoy & làoü il n'y apoint d'action d' autre coté , &parconfeq&ent.— 
zien de prejudiciable à craindre; . t7 


"vec une Exvemt Diligence &c. — Ladiligence peut ére bonne & 
mauvaifefelon l'obie& , qu' ellea, celledoncayantun object illicite, il ne 
peut pas manquer,qu clle n'en participe, c'eftauffipourquoy que P ons sen 
auróit bien ppaffer, felon cequej' ay dit deſſus. . 


| Eti tres- grand Secret. &c. C'clt plaifant, qu'ón veut appelle 
untresgrandfecret , cequ'uneouverteattacque & lebruit du Canon a fait 
éclater par tout le monde; Et bienquele Roy eut effe&ué ce deffein par un 
tresgrandfecret , iIn'avoitpas bienfait avectoutcela , ce qui ſe fait en ſe⸗ 
cret étant communement fufpect & plus grand peché aux actions de cette 
étoffe, que ce qui fe fait ouvertement, &pourquo feroit-on en fecret ce 
qu on pcutfairelicitement ? un peu devantil a ctẽ reprochéàSa Majeſtẽ 
Imperiale, qu' Elle aye fait agir fecretement dans Ía Ville de Strasbourg: par 
Monfr: le Baron de Mercy & autres Commiffaires & icy on emmene pour 


" belle action,queleR oy ayt arraché ladite Ville àl' Empire parun tres grand 


c«ommife 


fecret. Il paroi parcela queles Frangoisíont perfuades , qu' une action 
"eux ,. changé tout d abord de nature & s' en va d' illicite en li- 


APPENDIZ 17 
unmd gottloſes Weſen der Krieg nad) (id zu zehen pflege / anb fft bekant / wie 
ſfie es ín bem juͤngſten Krieg gemacht / und wie ſie / zu wiederbringung deß bee 
Chriſtenheit (o hochnoͤtigen Friedens / ifr uhraltes vaͤtterliches Erbgut in bie 
Schantz geſchlagen habe. Micht ohne iſt ed zwar / bap man fid) / als bee Kaͤn⸗ 
ſer und das Reich ſich bem feindlichen Angriff bu? Tuͤrcken / und ihrer Anhaͤn⸗ 
get umerworffen geſehen / wegen der allgemeinen Sicherheit zu berahtſchlagen 
angefangen / jedoch jederzeit mit dem außdruͤcklichen / und in dem darauff erfolg⸗ 
sen Schluß gang klaͤrlich enthaltenen Beding / daß die Kriegsruͤſtung / deren mat 
ſich vergleichen wuͤrde / zu keines Menſchen Beleidigung ober Betriegung / (ons 
dein zu bloſſer / in allen Rechten einem jeden zugelaſſenen Defenſion angewen⸗ 
Dei werden ſoiten / wie (an man dann ſagen / daß ber. Krieg an Seiten Franck⸗ 
reichs uwermeidlich geweſen. | . 
^ YOannficbemfelben nicht vorkbommen wũrde. Es ſcheinernals 
wolte man den vornehmſten Grund ber Sache auff das Vorkommungs⸗Recht 
ſetzen. Undiſt zwar nicht zu laͤugnen / daß dieſes ein gant gemeiner Lehrſatz fet 
Es ſeye viel beſſer baB man einen andern zuvor komme / als daß man fid) wore 
kommen laſſe; Ich finde aber in meinem Corpore Juris nicht / zweifle auch / 
ob etwas in des Roͤnigs Ludwigs Rechts⸗Buch ju ſinden / daß t zugelaſſen ſey / 
ſich einer Prevention wider Treu unb Glauben qu bedienen / und da man anbern - 
Theils keine Action und ſolchem nach ſich nichts nachtheiliges zu beſorgen hat. 
Mit aͤuſſerſtem Fleißrc. Der Fleiß kan nad) bem Vorſatz / denman 
hat / gut oder bófe ſeyn. Wann derſelbe nun eine unrechtmaͤſſige Urſach bat / fo 
kan es nicht wol fehlen / bag ſolcher Fleiß nicht auch einen Theil daran haben fot 
1€. Dannenhero man dieſes / bem jenigen nach / was droben geſagt worden / wol 
mit Stillſchweigen haͤtte vorbey gehen koͤnnen. | 
unb inbócbftergebeimic. Es iſt laͤcherlich bag man daß jenige / 
was ein offentlidser feindlicher Angriff / unb bas Donnern bes Geſchuͤtzes der 
gantzen Welt gezeiget bat/ ein boͤchſtes Geheimnis nennen wil. Dann ob zwat 
der Koͤnig ſein Vorhaben in hoͤchſter geheim werckſtellig gemacht / ſo hat er doch 
hierinnen nicht wol gethan / alldieweiln das jenlge / was tn geheim geſchicht / ae 
meinialich verdaͤchtig / und dergleichen Beginnen viel verweißlicher iſt / als was 
man offentlich thut; Und warum wolte man das jenige / was recht naͤſſiger 
uno erlaubter Weiſe geſchehen kan / in geheim thun? Kurtz vorhero if es Ihr. 
Kayſ. Maj. verwieſen worden / daß Sie durch ben Freyherrn eon Nercy / unb 
andern Eom̃iſſarien / heimlicher Weiſe tn der Scadt Straßburg bat faute faf» 
allhie abet wird es fuͤr eine loͤb ich· That heraus geſtrichẽ / daß der Koͤnig beſag⸗ 
£c Stadt durch cin ſehr groſſes Geheimnis bem Reich entzogen. Hieraus erſchei⸗ 
net nun / daß ore Frantzoſen ihnen einbilden daß cine That / ſo von ihnen begangen 
wird / von ſtund an ihre Natur aͤndere / und aus pod und erl aubt t 
' N M . . . *'* ec . 2 * . . . 


* 


kPPENDIX. 


Ax prejudiredes droits acquis à la Couronne de France par ler Traités — 


— dit Munfler & de Nimuvueg us [ur toute la.Hante & Baffe Alxace & par tom. 
fequent ſur Serasbourg crc. Monſt. d'Avauxeftfort raifonnable icy , eu 
nous remettantà l Inftrumentdc Paix de W cftphalie ial -Franceis , 
teft Juftement pour dee idet 1 affaire; le recherchant dobc le trouve dans: 
p» paragraphe 75.me.qu'on a cedé a la France lekandgwaviat d' A Hace & la 
Prete&ure Provinciclle des dix: Villes d' icelleàfgavoir dellagenan , Col- 
mar, Schletítate,, V ciffenbeurg, Landag, Occernheim, Roshcim, Mün— 
fter au Val de St. Gregoire, Keifcrsberg, Turingheim, maisiln'y a pas un 
fculatome de laVilledc Strasbourg là dedans,de forte quo tous cc qui eſx cede 
icy, ne latouche point paffant plus.autreje trouve au paragraphe $7.les mois 


füvans. Le Roy Trei-Chreflien foittenu de lai[fer non feule. 

ament les Bvesquèẽ de Strasbourg d?' deBasle avec la Ville de, 
— Siresbourg, maii auſſi les autres Eflatsdans P ume c9 L autr, 
Alzace immediatement fu jets à [ Empire nommement | Abb 


de Mourbac & Ludres, l' Abbeſſed Andlanle Monaflere am Val. | 


de 5t. Gregoire de P ordre de 5t. Benoit, les. Princes Palatinus. d'a 
Lutzelflezn, les comtes & Baronsde Hanan, Fleckenfern , O- 
bérflein & la Noble[- detomte la Baſſe Alzace comme auſſi les 
ſaacütas dix "Uis Imperiales recennoiſſantes la. Prefe£tore 
d' Hagenan , dans la liberté & poſſeſſſon d immedieté en égands 
du Romain Empire, dent ils ont jowi par lepaffz . de [orte qu'sl 
ae poursa predendre à cuenin aucune. Sou verainett Royale far 
Enx inais qu'il fe contentera des feub droits appartemani'cy ds- 
vant dla Mailon d wAuffriche & cedé par le prefént Traite à 
li Couronne de France, Chacun exemt des paiffons comprenà aiſe- 
mentpar celo, que le Roy de France n'a point de droit de Souverainet£ fur 
toutela Haute & Baffe Alzace, ny en particulier fur la Ville de Strasbourg;ee 
feroit trop faire Iefranc , quc de vouloir argumenter.d'une partic au tout, 
principalement quand celle là cft plus aecidentelle qu' effentielle ; Auffi nefc 
peut-on point fauver par ce que le Roy ayt parl Inftrumentde Paix le Land- 
graviat de toute l Alzaze, Haute & Baffe: «ar P exemtion fpecifique contenue 


qu dit $c, 87. de l'Infizuracntdc Paix dc roge nettement au General,n! cflane 


— — — — — 


APFFENDIX o» 
4— 






0088 Debent pde anckreich durch die 
und Innm — oi ——— , | 
erworbenen entlich tr /16. 
Der Jyerr von Avauy handelt hier —* billich / indem er uns a ey 


phaͤliſche Friedens⸗Inſtrument weiſet / welches dißfals inber Cade einen billi⸗ 
gen Ausſpruch geben kan. Nachdemich nun in demſelben nachgeſucht / ſo be⸗ 
finde ich in dem y. 6, daß man an Franckreich bie Land⸗ Graffſchaſfſt Elſas mb 
die Landvogthey uͤber Dieiehen Staͤdte darinnen / nehmlich Hagenau / Colmar - 
Schleuſtadt / Weiſſenburg / Landau / Ober⸗Ehenheim / Rocheim / Muͤnſter in S. 
Gregorienthal / Kaͤhſercheim und Tůͤrckheim et erdirt unb uͤberlaſſen / es iſt aber 
nit ein eintziger Buchſtab von Seraßburg dariunẽ zu ſindẽ » "ia ifte b» | 
ren befande ich tm 87.5.nachſol c —— e Koͤ⸗ 
nig ſol gehalten ſeyn / nicht allein —2 — 
und Baſel / ſamt der Stadt irafiuny o fonbem ati) bít an⸗ 
bern rame beyden Elſas / (o dem Reich unmittelbar 
unterwo ntfib qu Mot oonsurbadyunbPupere". 
die Aebtiſſen Andiau / Muͤnſter in S. Gregorien⸗Thal / 
Benedictiner Ordens / die Pfaltzgrafen von Lutzelſtein / die 
Grafen und Freyherren von —— Sledenftein —— — 
v» p — in fane Cfaf/voie and bít obt 
; 


gehoͤrige . 
dA —* fang — der immedietæt, 
in Anſehung bes XXom. Reichs / deren fe octies — 
—— — er ſich ins fuͤnfftige keiner Koͤniglichen 
Souverainitáf tiber ſie anmaſſen koͤnne — ſich allein mit 
den Rechten / ſo hiebevor dem H ſterreich La er / 
und durch gegenwaͤrtigen Zractatber ron Fran 
getretten worden / vergnuͤgen laſſen. Hieraus fan cin jeder um 
pasſionirter unſchwer begreiffen/ daß ber igftín dour erainittoRecht an 
sans Ober⸗ und Unter Elſas / noch aud a iar übtr die Stadt Straßburg 
habez unb wuͤrde man ſich einer gar iu groſſen Freyheit anmaſſen / wann man 
von einem Xiriio ober nd, auff bas «ante / inſonderheitwann derſelbe mee 
accideoral als eſſential iſt argumentirenunb folgern wolte So kan man fi? 
aud) damie nicht ausreden / ——* Koͤnig durch bag Infirumentum Pacis, 
das gante D btreunbtinten Gifas abgetretten worden / damn bie naf ment(id aus 
etbrud te Außnahme / welche in dem beſagten 87, 4 des Inftrumenti Pacis en 
falten tut dem jenigen / was gemein gren meret 4 nittedar c^ 
* 


DC 


go | APPENDIX 


fur cela point choſe rare qu'un Seigneur porte quelque charactere ou titt... 
d'un certain pais, fans avoir tot ce qu'ilconcient; yayantcà & là des places 


| flibres,commej en pourroit emmener plufieurs exemples , ficen' étoitpas ^ 


notoirefans cela. En paflánt cy devant par Ratisbone j' yrencontray unde. ' 
mes Amys, quimecommuntqua uelques actes de cctte Dicte là, o8 je trou 
waventreautres le. Different fufcite dela France en egardde la Nobleflc & 
des dix Villes d Alzace- pour faire extenfion de ſes droits par des formules . 

deícrment prziudiciables à leur immedieté & bien que!' affaire fut foubmife 

d'un confentement commun à un arbitrage , l' onn cnpeüt pourtant point 

fortir,la France , felon fonordinaire , voulantavoirtrop ,ontout, Y Em- 

pire ne voulant pas fe departir de fes droitsfondés dans l' Inftrument de Paix, 
be forte que ł affaire demeura aux termes& à ladifpofition d'iceluy. Ne 
pourroit 1| pas Ere par cela, quon Ícauroit dire avecraifon, que iL Eran- 
ceavoit tousles droits ſur les Villes d Alzace., Ellen'auroiteuque faire de. . 
chercher de E advantage par les dites formules de ferment , avectant de 
(óuci &tudiées ; & defoubmettre une affaire toute jufte pour Elle à l' Ar- 
bitage , Jem envay d icy à l' Inftumentde Paix de Nimwegue. pour voir 


.g* il fe trouve là dedans ce que Mr. d' Avaux dit; L' ayantdonc lei & releü , 


jon y puis pasrencontrer un ſeul mot del" Alzace, ny des dix Villes d' icelle, 
ade Strasbourg , aucontraireparfon paragraphe 2. la Paix de Münfter & 
d' Ofnabrück étant remife dans fon entier jusq' à cequ'il. ne luy eft pas ex- 
teffement derogé & les $,24. & 27. obligants leRoy de France à reftituer | 
ton la dite páix de W cftphalie tout ce qui à été pris durantla guerre paísze 


. fürles terres del Empereur& de ' Empire, hermis Fribourg , il fautbien' 


eytonagiffe conforiementpour eviter une infraction dePatx Manifeſte. 


De; ) traniperter Elle mesmecrc. Le Roy dcFrancen' auróit pomt 
euque faire , des' incommoder pour alleren períonne troubler le repos pu 


. blic;plus grandes quelcs perfonncsfont, plus grands font les excés,qu'elles 


commettent. 

"Pour y recevoir le Serment de Fidelité & c. Ce n cítpoint par là qu'ilfaue 
commenccerl'affaire , avantque de recevoir le ferment de fidelit&il faudroit 
prouver la fubie&ion legitime,dont celuy là depent, ce qu'on nc pourra ja- 
rais faire , par corifcquent leferment de fidelité extorqué parforceaux dix 

n tos — Villes 


! 


APPENDIX 3 

bruch / und iſt iber diß nichts neues / noch ungewoͤhnliches / daß ein Herr den di⸗ 
tul über ein gewiſſes Land fuͤhret / ob er ſchon des jenigen / was darinnen begriffen 
- "éft/ nicht beſitzet / ſendern hie und ba freye Plaͤtze darinnen ſind / wie man viel Ber» 
gleichen Exempel anfuͤhren koͤnte / wann es nicht ohndas kundbar waͤre. Als ido, 
bicbepor durch Regenſpurg gereiſet / habe ich meiner guten Freunde einen ange⸗ 
croffen / welcher mir etliche Acten pon dieſerReichs Verſamlung zukommen laſ⸗ 
ſen / worinnen ich unter andern / den eon Franckreich / wegen des Adels / und bet 
zehen Staͤdte im Eiſas erweckten Streit gefunden / damit es durch bie ihrer uͤn⸗ 
medietat fehr verfaͤngliche Eyds⸗For mul (cin Recht weiter ausdehnen moͤchte; 
unb obwol die Sache mit einhelliger Bewilligung einem ſchiedrichterlichen Aus⸗ 
ſpruch untergeben worden / hat man doch nicht daraus kommen koͤnnen / alldie⸗ 
weilen Franckreich / feinem gewoͤhlichen Gebrauch nach / gar zuviel oder alles 
haben / der Kaͤyſer aber von ſeinem Recht / ſo fich auff das Inſtrumentum Pacis 
gruͤndet / nicht abſtehen wollen / dergeſtalt / daß die Sache bey deſſelben Worten 
und Verordnungen geblieben iſt. Dannenhero koͤnte man mit gutem Fug fae 
gen / daß wann Franckreich alle Rechte auff die Staͤdte im Elſas gehabt haͤtte / 
fo haͤtte er durch die mit (o groſſer Sorgfalt ausgeſonnene Eyds⸗Formulen (cine 
Vortheil vidit ferner fuchen / unb ſeine rechtmaͤſſige Sache nicht bem ſchiedrich⸗ 
terlichen Außſpruch unterwerffen duͤrffen Ich wil mich aber anjetzo qu bert 
Nimmoͤgiſchen Friedens⸗Schluß begeben / um zu ſehen / ob ſich das jenige / was 
der Herr von Avaux vorgibt / darinnen befinde. Nachdem ich aber denſelben 

hin und wieder durchleſen / babe ib nicht em einiges Wort von bem Elſas / noch 
von den zehen Staͤdten nod; von Straßburg darinnen finden koͤnnen / ja viel⸗ 
mehr im Gegencheil / well in dem zweyten 8.der Muͤnſteriſche und Oßnabruͤckiſche 
Frieden / in ſo weit demſelben kein Abbruch beſchehen / wiederum von neuem be⸗ 
kraͤfftiget worden / und der z4. unb 27. 5. den Koͤnig i Franckreich verbinden / 
krafft deß beſagten Weſtphaͤltſchen Friedens/ alles bag jenige / was ín wehreri⸗ 
ben vergangenen Krieg auff deß Kaͤyſers / und des Reichs Giebletb eingenom⸗ 
men worden / außgenommen Freyburg / wieder zu geben / ſo ſolte man billich 
enfóem acmág handeln / wenn man anberft den Frieden nid)t augen (dbeinlid) 

en wil. 

't €i ſelbſt in Perſon dahin suverfünen/ 1c. Es waͤre nicht von 
noͤhten ma daß e Rn fid) haͤtte Unge eden machen doͤrſſen / in eigener 
Perſon dahin qu gehen / die allgemeine Ruhe zu verſtͤeen; Denn je hoͤher ble 
Perſonen ſind / je groͤſſer (inb aud die Exceſſen / fo ſie begehen. 

Und daſelbſt den Eyd der Treue einzunehmen / sc. Man haͤt⸗ 
te die Sache damit nicht anfangen / ſondern ehe man ben Eyd der Treue einge⸗ 
nommen / die rechtmaͤſſige Unterthaͤnigkeit erweiſen folle / welches man aber 
nimmermehr virer haben chun koͤnnen. Iſt demach der denen zehen aff 


Aitios d' Alzace & à celle de Strasbourg eft nul & ſans obligation, ſclon h 
difpoGtion de tous les traits. 

Qwi ls eft des cre. T n'yaqui un moment, quil 2été deduit con- 
'formement aux Inftruments dePaix , que le Roy n'aaucun droit de fouvc- 
zainaité legitime fur la ville deStrasbeurg,par confequent le ferment deFide- 
ditt neLuy fera point deu. 

" Decrainte, qu uneplus longuepasience (c, — C eltunc chofe&trange, 
«uon vcutmettrele Roy de France, qui efttousiours en action & occupc a 
| prendreàdroite& à Gauche, en &at de patience , le Cereclede Bourgogne 
& d' auwres Etats Voifins fcauroient bien parler de cette paticacelà, Ny 
ayant perfonne dans l Empire, qui fe €emue contrele Roy dc France depuis 
la Paix de Nimvvegue;comment pourra-on dire qu'il fefoit trouvé dans ume 
fi infupportable patience, laquelle prefüppole neceffairesnentun agiffant? 


Que ceux de Stracbonrg avoitni enmeunctemeps temessné qu sls cffosent 
font Ey fe foubmettre À T —** qu ik — S4 — &c. 
I? on veut perſuader icy au monde une chofe, qui eft (ipeucroyable,comame 
:célle, qu on homme aime plusla mort, quela vie, les Juris Confultes com- 
párants la fervitude à la mort & la liberté à la uraye vie, il faudroit done étre 
ien fimple pour croire, qu'une Villelibre & fi Fleuriffante comme celle de 
Strasbourg aye voulu preferer à untel état lejoug Frangois, qui eft des plus 
durs s qui cft ce quipourroitcroire, que ceux dc Strasbourg ayenttant igno- 
' sé cequi eft fi nettement ardonné pour Eux dans Y Inſtrument de Paix de 
W'eftphalic , ou qu'ils ayent voulu Jetter tout- volontairement arriere d* eur 

. dlefi grandsdroits ? Auffile Memoire depechédela dite Ville par un exprá 
dans f plus grande confternation, entre Íoufpirs & larmes, le meíme matin, 

" quon s empara delaredoute, qui gardele pons, à! Affemblée del Empire, 

pouravoirs il £oitaucunement poffible du fecours, temoigne bien Je con- 
«raire & qu'Elle iv ayt point été tant aiſe & fi prefte à fe foubmettrea f obeiſ- 
ſance du Roy.  Enpeu de mots, ce qui elt forcé, n' eft point volontaire. 
Ppur dire la vetité,qu'il fauttousjoursaimer & fuivre,Mcflrs, deStisbourg 
$ cítantstrop ficsaux fain&es conteftations de la France, qu'on if cn voulgir 
pointá eux, ils s' ettoient de faitde la Garnifon jusqu à j.ou Soo. hommes; 


Voyants 


*-* 


APPENDIX. 99? 


(yen / und bee Seade Grabburs abgedrungene Eyd der Treue/ verendg al⸗ 
ler Rechten nichtig / und unverbuͤndiich. Mad | 

So man ihme ſchuldig / ⁊c. Es iſt cfl kuͤrtz ich bem Iaſtrumento 
Pacis gemaͤß aus zefuh et worden / daß bet Koͤnig einig s Recht einer rechtmaͤſſ⸗ 
$t Souverainitát uͤber die Stadt Straßburg nicht babe unb man ihm folem 
nad) keinen Eyd der Treue ſchuldig ſey. 

Auß Beyſorge / daß eine laͤngere Gedult i Es iſt ſelham zu 
hoͤren bap man ben Koͤnig in Franckreich / welcher nie muͤſſig / ſondern ſtets 
geſchaͤfftig iſt/ jur Rchten und jur Lincken um fid qu greiffen / (o gedultig ma 
chen tel unb werden der Burgundiſche Craͤys / unb andere benachbarte Lande 
wol von dieſer Giebultgureben wiſſen / weilen auch in dem Reich kein Menſch iſt / 
bec ſich nad bem Mimmoͤgiſchen Frieden wider ben Koͤnig im geringſten regen 
darff / wie wuͤrde man den (agen koͤnnen / taf er ſich zu einer ſo unertraͤglichen 
BGedult gemuͤſſiget befunden / als welche nochwendiger Weiſe einen untubiaen 
Kopff voraus erfordert. | 

^. Sie von Straßburg audb ficb vernehmen laffen/ ope willig 
und bereit waͤren / ſich dem Or- Majeſt. ſchuldigen Gehorſam su 
unterwerffen / ·. Ran teil bier die Wele ela Ding bereden / welches fo we⸗ 
mig glaublich / als dieſes iſt / daß einem Menſchen der Tod viel lieber als bag Le⸗ 
benfey. — Weil nun bie Rechtsgelehrten ble Dienſtbarkeit bem Tod / unb dir 
Freyheit einem rechtſchaffenen Seben vergleichen / fo muͤſte man teol redo einfaͤltig 
ſeyn / wann man glauben ote) bag eine freye / unb ín folem Flor fib beſin⸗ 
dende Stadt / wie die von Stragburg / einen ſolchen Wolſtand / dem Frautzoſi 
(den Joch / welches eines von den haͤrteſten iſt babe vorzichen wolen. Wer 
wuͤrde vol glauben koͤnnen / daß die von Straßburg / datjenige / was ihremwe⸗ 
gen in den Weſtpbaͤliſchen Friedens⸗Inſtrument fo eigentlich verordnet toot, 
den / ſo gat nidot ſolten gewuſt / ober ba ſie aus freyem Willen (o groffc Be⸗ 
rechtigungen in bent Wind geſchlagen haben ? Es gibt aber das von deſagter 
Stadt durch diea Expreſſen in hoͤchſter Beſtuͤrzung / und zwiſchen Seuffſten 
unb Thraͤnen eben denſelben Morgen / als man fid der Redouten / fo bie Bruͤcke 
verwahret / bemaͤchtiget an die Reichs⸗⸗Verſamlang iberſchickte Memorial / in 
welchem ſie / wo es immer muͤglich / um einen Succurs angehalten / viel ein an⸗ 
ders / und das Wiederſpiel ju erkennen / aind daß fic nicht fo fertig anb fe willig qe 
weſen / ſich des Koͤnigs Gehorſam jm unterwerffen. Mit wenig Worten / fe 
aci fidit das jenig⸗ / worzu man gez wungen worden / nicht freywillig. Und die 
— (agen / welche man lieben / und derſelben ſich befleiſſigen ſoll / fo 
haben die Herrn bon Strabburg 7 ſo ſich gar qu febr auff die theuren Verſpre⸗ 
chungen ber Cron Franckreich / paf man tbnen fein Leid zufuͤgen wolle / verlaffen/ 
uhre Guarniſon bif. auff y. oder 600. Mann det Nachdem ſie ſich 
num 


 &PPENDIX, 
Voyants donc tout-inopinément tomber un gros Corps d' atmée ave«-unt 
epouvantable Attillerie & les menaces les plus cruclles dumonde ſur eux & 
en pouvants pas efperer fi toft du fecours, ils trouverent, bien que fort mal- 
grẽ, mieux , d' clire de deux mauxle moindre & de ceder ploustoft pour 
quelque temps àla force, que de fcjetteravec cerps & biens dans l' extreme . 
ruie & perdition. 
sis venloieut bien receuoir les trouppes, qu' Elle croiroitmteeffames 

prr leur defence &c. Sa la Ville de Strasbourg avoit voulu recevoir des 
trouppes pour fa defence, Elle en auroit püavoiraffez de !' Empereur & de 

l' Empire, commede fon legitime Chef & de (es Commembres;la dite Ville 
n' ayant auífi rien eu à craindre, que ce qui Luy pourroit arriver dn cotẽ de la 
France ( &antbien contre la nature, que l' Empire, comme un corps, vueille 
aire du mal à fon propre membre ) pourquoy & comment faut il que la 
France y mette gatniſon pour fa defenfe, qui n'eftaucunementneceffaire , 
qu á fon égard. 


Sa Maieflé a renvoyé auſſi toſt dens leurs quartiers touttes celles erc, 
Elle auroit fait mieux dc les y avoir laiffes, que de lesavoir cmployées à ur 
a&e fi illicite, lequel fe juftific fi peu pat ce qu on dit,que IcKoy a incontinent 
renvoyé dans leurs quartiers les trouppes, qui l'on exccuté , comme fi quel- 
qu'un vouloit dire pour fa purgation, f ay bien pilléou tué un tel homme ,, 
mais tout auſſi toſt, quc jc l'ay fait, je nv en fuis retourné dans ma maifon. 


Ox Elle fe rendra à petites journées &c. L'on abonaller à petites 
journées, quand on à desjacc qu'on veut;Le Roy ne vient pourtant que trop 
toſtà Strasbourg & pleuftà Dieu qu'il allaft encor plus doucement & qu'il 
s' arreſtaſt en fin tout àfait & nepriítplus desplaces, aprés avoir fait repa- 
ration de ce qu'il ena desja, qui ne Luy font aucunement deües, 


Peur vifiter la place & pour ordonuer ce qui eff neceſſaive powr (a fere— 
24c-c,  Chacunaledroit de vifiterfesterres, mais perfonne ne peut exercer 
le mesme droit dans celles d'autruy ; Iin'eftdoncauffi aucunement permis 
au Roy de France de Vifiter Surasbourg & quet céqu'il en a, fi une place de 
. FEmpire; qui ne Luy veut point de mal. eftbien pourveue ou DOD,n y ayant 
qucl'Empereur & l'Empire qui ygagne ou perde , fi Luy avoit feulement 
FEſſſe en repos laVille de Stracbourg Ellẽ auroit etẽ affcz pourveue de ce qui 
eftncceffüre pourfa ſeurett. 


* 


— €"s d» JN 


e 


APPENDIX, B jT 


wm von einer ſo ſtarcken Armee / famt einer erſchroͤck ichen Artollerie / sang un» 


verſehens uͤberfallen / und auff bag grauſamſte bedrohet geſchen / «nb ferien 


Succurs ſo bald zu hoffen gehabt / ſo haben ſie / wiewol ſehr ungern / fuͤr das 
rathſamſte befunden / aug zweyen UÜbeln das geringſte in erwehlen / und lieber 
auff eine zeitlang der Gewalt zu weichen / unb nachzugeben als fid) mit Leib unb 


Guth in bie aͤuſſerſte Ruin und Verderben qu ſetzen. 

Daß ſie die Trouppen / ſo man su ihrer Defenſion nohtiger⸗ 
achten wuͤrde / gerneinnebmen wolten ꝛc. Wamn bie Stadt Straß⸗ 
$ur3 Voͤlcker zu ihrer Defenſion haͤtte einnehmen wollen / haͤtten ſie deren genug 
ton dem Kaͤyſer / und dem Reich / als ihrem rechtmaͤſſigen Oberhaupt / unb ib» 
ten Mittgliedern haben koͤnnen / weil fid) nun die beſagte Stadt für nichts ; als 
tras ihr ton Frantzoͤſiſcher Seiten begegnen koͤnte / gu fuͤrchten gehabt (denn es 
waͤre ja gat wider die Natur / daß ba Reich / als din Leib / ſeinem eigenen 
Gzlied etwas uͤbels zufuͤgen ſolte) ſo iſt es keines wegs vonnoͤhten geweſt / daß 
Franckreich eine Beſatzung zu ihrer Defenſion / deren ſie keines wegs / auſſer in 
Anſehung dieſer Kron / beduͤrffet hat / hinein gelegt bat. 

Seine Majeſtaͤt hat von Stund an alle die jenige wieder in ih⸗ 
ve Quartier debenlaffen:c. Sie wuͤrde aber viel bar gethan haben , 
tann Sie dieſelbe daſelbſt gelaſſen haͤtte / als bap Sie ſelbige su einer wuͤrckli⸗ 
«beu That gebraucht hat / welche ſich eben ſo wenig dadurch / daß man fast / ber 
Koͤnig habe von Stund an die Voͤlcker / welche dieſelbe vollbracht / wieder in ihre 
Quartier zuruͤck geſchicket / entſchuldigen laͤſt / als wann einer ju ſeiner Entſchul⸗ 
digung ſagen wolte / ich habe zwar dieſen Menſchen beraubet oder umbracht / ſo 
bald es aber geſchehen / hab ich mich wieder in mein Hauß begeben. 

Dahin ſie ſich mit kleinen Tagereiſen begebemc. Man fan qat wol 
kleine Tagereiſen thun / wañ man bereits b; jenige hat / was manvertanact. Gleich⸗ 
wol iſt der Koͤnig nur allzu fruͤhe nach Straßburg kommen / und wolte Gott daß 
er noch ſachter gienge / unb einmahl allerdings innen hielte / unb nicht noch meht 
Plaͤtze / ſo ihm keines wegs zugehoͤren / nachdem er vorhero wegen deſſen / was er 
bereits begangen / Wiedererſtattung gethan / wegnehme. 

Den Platz zu beſehen / und die benoͤhtigte Anſtalt su deſſen 
Sicherheit zu machen / etc. Es hat ein jeder Machẽ feine Lande qn beſichti⸗ 
em, eg iſt aber keiner befugt / ſolches ín eines andern Gebieth ju tbun. Iſt / 
demnaͤch bem Koͤnig in Franckreich feines wegs erlaubt Straßburg zu beſehen 
unb was gehet es ihn an ob eine Reichs Stadt / die ihm nichts boͤſes aónnet / 
wol / oder uͤbel verſehen ſey / weil niemand / als der Kaͤyſer / und has Reich dar⸗ 
bep etwas gu verlieren / oder zu gewinnen hat / unb wann bet Koͤnig bie Stadt 
Straßburg mir in Ruhe gelaſſen haͤtte / ſo wuͤrde fie mtt deme / was zu ihrer Cis 
cherheit noͤhtig / genugſam verſehen geweſen ſeyn. 

Ddd a Iſt 


39€ APPENDILIX 
"infi il y æ licud eſperer, queco qui auroit été mueoccafion de guerre ete. 
Puurquoy?Si Mr. d Avaux veut que l'on face la guerrc à tous ccux, qui font, 
qui voudroient,ou qui deuroient faire ce qui eft neceffaire pour lcur deffen-. 
ce, en quellepartie du Monde eftce qu'on trouverala paix, n'y ayantriende 
fiuniverfel ny de fi commun, que d' &re occupé à fa canfervation & détour- 
ner tout ce quc luy eſt contraire. 


Servira dere (eneviane dri Moyen plu plus facile &con(ercver leparx cc, 
C'eftune chofe bienplaifante , de nous vouloir perfuader , quil ſeta un 
moyen de conferver la Paix, que de peadre Strasbourg,tout de mene comme 
fiquelqu'un vouloit dire à umantrc,injurié de luy des;a cn mille tagonsNous. 
voulons vivre cy aprcs en bonne intelligence & amitié, mais il faut qne je te 
donncencorunoudcux bons foufflets, — L'Empereur ju£inien parle tout 
d'unautre ton, en difant, quc poſẽ un Principeillicite, ils.s'en fuiventinfini- 
ment d autres. EÉnyapointd' axiomcficommun;que celuy: qu'il faut ob⸗ 
fler aux Principes en caque choſe nuifible & neant moins on nous veut en. 
fcigner le contraire: & faire acctoire que mauvaife caufe puiſſe produire de. 
bonseffe&ts. — Maisc'eft la couftume des Francois & le Cerclede Bourgo- 

en eſt principalement témoing, qu'ils venfent qu'on croye, que la. Con- 
—* li la Paix conſiſte à faire delarges cxtenfíions des pa&es d'icelle,qui: 
font pourtanade la plus ctroite interpretation, faire de nouvelles nonque—. 
fkes fansautre fondement que celuy deti ſeule petition , à choifir toutcc qui: 
eltbon, profitable & confiderable & le tirer à ſay, à dire quie c' eſt une infta- 
&ion dc Paixquand on defend ke fien (clon Y ordre dclanawure & ne veut pas. 
quitter d" abord tout ce quils demandent fans en pouvoir dire aucune To. 
Bid: raifon,&porter les fujcts,contre tousles droitsDivins&humains,par Tiu- 
füpportable famine & mille autres afflitions à. quin leurs Scigncurs Legi 


FF X 


times & áfe foubmettre, contre gré & contreda fidelit£ jur aue. 





Rune lerdeffeinsdeeen:x, qus eroyoient (ec ſervir d-nn poffe eumillivalit 

your comenenter la guerre chrc.. Mr d^ A vaux parle icy en plusiee f&ngdamie 
lacaufe emmenéeau fecond membre de ces. remarques, ft Ícrvantgm refe 
— Principe, que la Ville de Strasbourg. etant un pofle 
bir, Ellé ne puiffc point étre pour Empire, mais bienpourh Framge ; €'e 
auff unargument di nulle fuite : queceluy; quicftdekintesdon de voaloi, 
ES 








— 





-- 


| APPENDIX 
. t»ent uch keines voe go su zweiffel daß das jenigammas cits 
Jinlaf sum Krieg geweſt ſeyn wuͤrde / 1. d abet ? bann wann der 
Herr von Avaux teil; baf man alle bie jenige / welche das vas zu ihrer De 
flon nóbtis (t / chun / obey chun wollen und ſollen / betriegen will / an welchem Ort 
der Welt wird man FIrieden ſinden melt nichts ſo allgemein anb gewoͤhnlich iſt / 
als daß man auff ſeine Erhaltung / unb bas jenige / feas einem zuwider / von ſich 
abzuwenden / bebadbtift. — — 

, Jnetünffag w einem deſtoleichtern Mittel dienen werde den 
au erhalten / x. Eg iſt wol laͤcherlich / bag man uns bereden will / 
daß bic Eroberung Straßburg cin Mittelfeyn werde / ben Frieden zu erhalten. 
Eben als wann cine ju cinemanbern / den er ſchon tauſendmahl bebeidiget hat / 
ſagen wolte: Wir wollen ins kuͤnfftig in guter Vertrauligkeit unb Freundſchaft 
ben. / ich muß dir aber noch zuvor ein paar dichte Ohrfeigen verſetzen. Der 
Kaͤyſer Juſtinianus redet gang. anderſt hierdom wann er ſagt: Daß wann mars 
eine unbilliche Meinung acte laſſe / unzehlich andere daraus folgen; unb iſt 
kein Lehrſatz gemeiner / als dieſer daß man in einem jeden ſchaͤdlichen Ding dem 
Jinfangftcuren muͤſte. Nichts deſtoweniger aber. / toll mas ung / das 
Wiederſpiel lehren / unb une bereden / daßeine boͤſe Sache cine gute Wuͤr⸗ 
ckung zuwegen bringen koͤnne. Ce habenes aber die Frantzoſen alſo im Brauch . 
und fan deſſen der Burgundiſche Creyß pi vorderiſt ein «us ſeyn / daß ſie wol⸗ 
len / man ſolle glauben / daß bic Erhaltung des Friedens basin beſtehe / wann 
man bic Vertraͤge deſſelben weit aucdehnet / da doch dieſelbe / ſo eng und genau / 
eis man innmer kan / ausgeleget werden ſollen / wañ man neue Eroberungen diu 
ahne einigen andern Grund / als dieſen / welcher im blofſfen Begehren beflebet ; 
wann man alles / was gut zutraͤglich / und einemwol anſtaͤndigiſt / erwaͤhlet / 
und an fi zeucht; wann mun ſagt / daß es ein Friedenbruch (Gy / wann man das 
ſeinige bem Geſetz ber Natur nado beſchuͤtzet unb Geri ſtracks bas jenige / 
was (jt ohne einige Ausfuͤhrung einer gruͤndlichen Urſach begehren / uͤberlaͤſſet; 
wann man bie Unterthanen / wider alle goͤttliche unb menſchliche Sede / durch 
unertraͤglichen Ounger / unt tauſenderley andere Drangſalen zwinget / ihre 
vechtmaͤſſige Herren zu verlaſſen / unb fid) mider iren em und wider die ge⸗ 
fom —— zu "aru ^ 
ie der jengen / fo fido eines ſo anfebnlicben p 
ftens / den An anufa [Med udin. wollen / über einem 

ii /16- Herr von Avaur redet in der mehrern Zahl / 
ſonder Zweiffel / um der in dem zweyten Abſatz dieſer Anmerckungen angefuͤhr⸗ 
tn Urſach willen / und bedienet ſich abermals deß vorgefaſten Wahns/ daß wet? 
die Stadt Straßburg ein conſiderabler Poſten iſt / dieſclbe nicht dem Reich zum 
Beſten / aber toot fuͤr Franckreich ſeyn Tónme, Ce otgeraudy feines igsitof 

! X Lj 








v 


vt —cAPPENDIX. 
mettre garnifon dans une de ſes places de belle & licite facon; aye pour cela 
e deffein, de vouloir commenceruneguerre ; L'onpent pourtant verifier 
cette propofition,en y adjoutant quelque peu de morts dela forte : que celuy, 
is'eft emparé effe&ivement par la riguuerdes armes & contre tout le dro 
dun pofle advantageux pour faircla guerre, & appartenantá un autre , foit 
fans doute dans l' intention dela recommencer, dc la mesme facon, qu'il a fair 
y devarit. - 
- ' Que les Princes de l'Empire » qui font ſ Ecleireset-c, — toute appa- 
. genceloh feutflatrer icy les Princes de l'Empire & les mettre en diffide avec 
$a Maté, Imperiale, leur tres-honnoré Chet, commec'eft une des premieres 
maximes de là France, quede jetter dans l'Empire & partout ailleurs , o il 
a de la ferce dans l'union, lafemencede difcorde; pour troubler & divider, 
. cequi pourroit refifterà fes vaftes deſſeins Mais foitde bonneon de mau- 
vifeintention, qu'on donne lelouange, d'étre eclairé , aux Princes de | Em- 
pire, il y en a, grace àDieu! rant, qui lefont effe&ivement , qu'ils compre- 
nentfort bien , quela Fraricefetrouve trop poufféede l'ambition , qui 
n'a point de bornes, que de vouloir conferver la paix &fe contenter du fien : 
&Encor qu'ils n'ayentpasle moindre deffein de vouloir troubler le repos pu- 
* blic,lesmoyens neleur manquentpourtant point, de fedefendre contre les 
aggreſſeurs iniques. Dieu foit loué ! que les ditsPrincesd' Empire ſont 4 
cette heure fi bien eclaíré , que, felon ce qui m' aeté ecrit de Ratisbonne , il 
n'y aye pas un, qui contredife au point de la feuretépublique & à tout ce qui 
eftneceffaire pour fon entier &abliffement , defortequela dite(emence de 
 difcorde, quel'en vieufe main Francoife va épardre , ne trouvera point oüà 
prendreracine : qu'on fera au contraire d'unanime & vigoureufe reſiſtance 
tout cequi feraneceffaire pour faConfervation, Meme cette prife de Stras- 
bourg fera; que les Eftats de l'Empire feronttant plus eclairés & tant micux 
fur leurs gardes,un des plus Puiffants d'iceux l'ayant pris d'abord tellementa 
cœur & l'ayanttenu pourune infraction de paix fi liquide, qu'il n'aye aueune- 
ment voulu ecouterles excufes,que leMiniltreFrancois,relidant à faCour,en 
voulut faite ; Auffi fera elle juftémént pourpouffer tant plus à l'effe&tATi- 
. ance de Garantie, qui eftà faire ou desja faite entre quelques Hautes Puiflan- 
ces. Au reſte Confeil, queMr. d' Avauxdonneaux Princes del'Empire , 
7 . de 


—* 


| "ARBVFENTDIZI 409 - 
der jenige / welcher )orbabeneiftiauf eine billiche unb erlaubee Weiſe / eine Beſa, 
qun tn (cines Plaͤte einen einzulegen / eben darum einen Krieg anzufangen geſin⸗ 
net ſey. Man koͤnte aber wol dieſen Satz / mit hinzuſetzung nur etlicher wenig 
Worre auff dieſe Weiſe wahr machen; daß der jenige / fo ſich cines jum Krieg 
bequemen / und einem andern zugehoͤrigen Poſtens bemaͤchtiget hat / ſonder 
Zweiffel vorhabens ſey / denſtlben eben tuit ber Weiſe / wie er zuvor gethan/ von 
neuem wieder anzufangen. 
Daß die Fuͤrſten beo Reichs / welche fo hocherleuchteten Ver⸗ 
Nandes ſind / rc. Allem Anſehennach / moti man allhier denen Fuͤrſten brg 
eichs liebkoſen unb eine Zwietracht zwiſchen Ihr. Kaͤyſerlichen Majeſt ihrem 
boͤchſtgeehrteſtem Haupt / und ihnen erwecken; geſtalten dann diefes Franckreichs 
vornehmſten Lehrſaͤtze einer iſt / in dem Reich / und ſonſten allenthalben / wo die 
Einigkeit die Oberhand pat; den Saamen bet Zwietracht auszuſtreuen ˖ unb 
hierdurch das / was ihrer groſſen unmaͤſſigen Begierde Wiederſtand thun koͤn⸗ 
ſe / zu verwirren / unb ju trennen. Es mag aber gleich aut oder boͤſe gemeinet 
ſeyn / daß man denen Fuͤrſten des Reichs das Lob gibt / daß ſie hocherleuchteten 
Verſtandes ſeyen / ſo gibt es / Gott (ty Lob / ihrer ſehr viel / bie es in der That ſind / 
unb bie ba wol mercken / bag Franckreich vom Ehrgeitz ſo ſehr getrieben werde / 
daß es fid nicht einſchrauͤncken laſſe / und daß es ben Frieden iu erhalten unb mit 
dem ſeinigen vergnuͤget zu ſeyn begehre: Und ob ſchon dieſelbe im geringſten nicht 
gefinnet find / die allgemeine Ruhe zu verſtoͤren / fo ermangelt es ihnen doch feto 
nes wegs an Mitteln / ſich wider unbillichen Gewalt unb Angriff ju ſchuͤtzen. 
Gott ſey gedanckt / daß hochgedachte Fuͤrſten des Reichs zu dieſer Stunde ſo 
hocherleuchteten Verſtandes ſind / daß dem jenigen zu Golat toas mir aue Re⸗ 
genſpurg geſchrieben worden / nicht ein einiger iſt / welcher den Puncten der 
allgemeinen Sicherheit / unb allem deme / mas gu nothwendiger Beveſtigung 
derſelben vonnoͤhren / widerſprochen haͤtte / dergeſtalt / daß beſagter Saamen der 
Zwieache / den die mißguͤnſtige frantzoͤſche Hand aus zuſtreuen fucht / nicht ſo 
viel Platz finden wird / wo er Wurtzeln gewinnen Pánne , ſondern man wird im 
Segentheil durch einhelligen und tapffern Widerſtand alles bas jenige thun / 
was zu Erhaltung derſelben noͤhtig wird befunden werden / ja es wird die Ein⸗ 
nehmung der Stadt Straßburg verurſachen / daß die Staͤnde des Reichs die 
Augen utn (o viel mehr auffthun / unb deſto beſſer auff ihrer Hut ſtehen werden / 
indem bec Maͤchtigſten einer von ihnen dieſelbe bereits fo tieff qn. Gemuͤth gezo⸗ 
gen / daß er (it für einen offentlichen Friedensbruch gehalten / unb bie Entſchul⸗ 
digungen / welche der Frantoͤſiſche / an ſeinem Hofe ſich auffhaltende Miniſter / 
hat thun wollen / keines weges anhoͤren wollen. Ingleichen wird dieſe Erobe⸗ 
rung machen / daß die Guaranten Alliantz / welche etliche hohe Potentaten zu mae 
chen vorhabend (ino / oder dieſelbe bereits gemacht haben / zu ihrer —— 
Ret. 


4400 | APPENDIX 

de nevouloir pas troublerle repos public, cft affez ſaluraire & fera Mears 
ment ſuivy pour ce qui eft de leur cot pour veu que la France en face autant 
Bcneíc chargederechefdu blame , d'avoir troublé toute l'Europe & caus 
l'effufion detant de fang Chreftien& innocent, qui, Íclon la paroic dc No- 
ftre Seigneur, va crier juíqu' au Cicl. 


Peur dipster à Su Mi. des droits, gui Luy apparsienent efc. Par qui 
droit ? Par celui de Nature? qui veut que chaque chofe aye cequil iny tau 
gour fa confervation & que perfonne n'y apporte cc qui eft coniraze, qvi ap 
ne jette pas cnfervitude ce qui eft hors d'celle , que nous ne fafüons pas à 
un autre, te que nons nevoudrions pas qu onnousfit; Eft ce par le droit Di- 
sin?qui dit , quonne doive pasíeulementappeter, plusmoins prendre 

ffederlesbiens d'autruy. Est ce par le droit Canon? oulc Civil? qui di- 
Tentunsninenent, qu'on ne doive enaucunt fagon Ie faiftr decc qui cft àun 
. autre ains que faiſant cela foit pour perárc audi cequ'iladefon citoc. — Ei 

ceparceluy des Gens ?quia pour cylainventé les limites, qucchacun s' aycà 
contenter dufien, quiveut , qu' n gardc exactementecqui oft convenu & 
qu'onnc rompe point la foy publique , qu'on.nc commete point d'acte 
d'hoftilitt en temps dePaix & lano que laguerre foitauparavant & legitime- 
ment declar£e,de forte que tout ce qu'on fait (ans cette clariggtionjbicn qu'il 
foires refte, comme cecy nc I cane tact injufic&c cóntrele dir. 
dreit des Gens, qui nc veut point, qu'on agillc en tel cas psr un tres-prand 
fecret, Eſt ce peut eftre par celu de.convention qui confifte zux Infi- 
ments de Paix ? quiveulent que toutcequ'il y eft oontenu, foit roi temen 
& fansaucune exceptionobferve. — Tous ces droitsla nepreltantsaucum 
fecours à Mr.d' Avaux, ilne refte quecelu , quieftecritauxarmes & 
Mr.l Archevesque d' Ambrun definit dans lapancgyrique, qu'ilhit au. R 
enfonpaffage à Mez l'an. 1673. quandily die , que Je Kop: fait juflicc /uy 
- snesme àlatefte de fes armées & qu'il peus jctter quand il luy plait fes armes 
dans les états defes voifins : parolc affeurement indigne d'une perfaa- 


- 


Qv Ellepofade ec. — Yimeferspernis icy, que je prene un pee dere- 
cours su Corp da droit, oà il eſtbien ——— dillinguó eateelo poffeffom 
: & 





1:À » PENADIA. | DEM 


gdenge. Im dign ie Rathaden der Derr von Avaur ben gàrften ter 
Feichs cathe (ebt aut und heilſam / unb wird demſelben / fo vi l an ihnen iſt ; 
gewißlich nachgelebet werden / wann anderſt Franckreich cben dergleichen thut / 
unb (i niche Germals die boͤſe Nachrede auff den Halß ladet / daß ed.gant Eus 
ropa in Unruhe geſetzet / amb die Vergieſſung ſo vielen unſchuldigen Chriſten⸗ 
Qut) welches nad) dem Ausſpruch unſers Heylandes / in den Himmel ſchrey⸗ 
et / verurſachet habe. | | 
| . Um Oe Majeſt. Q&ecbee/[o Ihro mftebemn ſtritt ig inamadbeniic, 
Durch mas für ein Recht? durch das Recht der Natur? welches da toil / daß 
man einem Ding das jenige laſſe / was cd zu ſeiner Erhaltung vonnoͤhten fat 4 
und bag niemand etwas toad deme zuwider iſt / beytrage; daß man niemand in 
Dienſtbarkeit ſtecken ſol / fo ſich auſſerhalb derſelben befindet; bap wir einem ana 
bern nicht thun / was wir nicht wollen daß es uns geſchehe. Iſt es vielleicht 
durch das goͤttliche Recht? welches ſagt / daß man nicht allein eines ander Guth 
nicht begehren / ſondern nod) vielweniger nehmen unb beſitzen (ol. Iſt es vielleiche 
durch bad Canoniſche oder weltliche Recht? welche einhellig ſagen / bag man ſich 
auff keiner ley Weiſe ——— einem andern zugehoͤret / anmaſſen ſoll / alſo/ 
Pa wer ſolches thut / aud) ba ſeinige verlieren ſoll. Iſt es etwa durch das 
Woͤlcker Recht? welches bie Grentzſcheidungen um deßwillen erfunden hat / daß 
einjeder (i mit dem ſeinigen vergnuͤgen laſſen fol / inb welches wil / daß man 
das jenige / weſſen man rid verglichen / unverbruoͤchlich halten / uno bie allaemeine 
reue unb. Gilauben nidyt brechen / und daß man keine Feindſellgkeit gu Frie⸗ 
dens⸗Zeiten / unb ohue vorhergehende rechtmaͤſſige Kriegs/Ankuͤndigung veruͤ⸗ 
tn fo!/ dergeſtalt daß alles / was ohne dieſe Kriegs⸗Ankuͤndigung geſchicht / ob 
fidis (bon im ü6rigen geziemete / fib aber dißfals nicht alſo verhaͤlt / unrecht⸗ 
maͤſſig / unb wieder beſagtes Voͤlcker. Recht iſt / als welches nicht haben mil / daß 
man ín ſolchem Fall in hoͤchſter gcheim handele. Iſt es vielltich durch einen 
Vertrag / welcher in denen Friedens Inſtrumemen beſtehet? welche wollen / bag 
alles das / was darinnen enthalten / gantz genau / unb ohne einige Ausnahm ge⸗ 
"falten werden ſolle / weiln nun alle dieſe Rechte dem Herrn von Avaux keinen 
Behelff geben koͤnnen / fo ift feines mehr übrig / als das Recht der Waffen/ wel⸗ 
ee ber Poe Ertz⸗Biſchoff von Ambrunin ſeiner Lobrede / weſche er an den Koͤnig 
in ſeiner Reiſe nach Metz / Anno1673. gethan beſchreibet / wann er ſagt / daß bet 
Kaoͤnig ihm felber / Angeſichts ſeiner Armeen Recht verſchaffen / und ſeine Waf⸗ 
f.n ín(ciner Nachbaren Lande / wann et wolle / verſetzen fünne/ / welche Worte in 
der Warheit emer Geiſtlichen Perſon febr uͤbel anſtehen. 
Gobiefelbebefipet2c. Es wird mir hier erlanbt ſeyn / daß ich meine 
Zuflucht ein wenig zu dem Corpore Juris nehme / worinnen gant dentlich cin 
nierſcheid zwiſchen ber rechtmaͤſſigen und der pe Beſizung ae 


cu 


LÀ lj] "i 
- »1 


40050 ABPENDIX 

& Puſurpation, tellement quc celle H prefuppofe untitre legitime , ou da 
moins une prcíeription, jd ayt pasun commericement Aicicux, celle cy fe 
trouve toute de pouillée des qualités femblables ? Il ne fe petit aucuncment 
dire, qu'un telpofede. , quis eft rendu maifttepas foree du bien d'autruy, 
Bref ufurpation & dedention n' eftpoint pofleffion, — | | 


^ — QwElterefolude conferver par tou les Moyens tc. — Le Roy de 
— fait bien & conformement à la nature quand il confervele (ien mais - 
il veut bien permettreal — ; qu'ilenface de mesme; perfonne auíli ne 
ouvant confcrverfans pechéce qu'il n à paslegitimement , ilfautrenáse 
trasbourg & lesautres places arrachées fans aucun droit à l'Empire & pui 
áprésconíerverle fien. — | " 


| Que "Dieu Luy amisen Main. Ceſt vray, que leRoy deErance a bieg 
beaucoup en main, comme ayant de Vaftes & bien fituécs terres ,. eftant 
Maiftre iu Nation autarít civile que & pour ledire en peu de mots, ayant 
de chaque chofe à fuffifance, maisiln eft aucunement à croire quc Noftre 
Seigneur l'ayt mis en tel poſte pour en mes nfercontre lesinnocenrs, pren- 
dre ce quine luy cft pas dcü, cxciter des guerres fans y eſtte porté de qui que 
ce foit & en affliger l'Etat Ecclefiaftique & Politique;au contraire Ico; fe 
Touviendradu nom, de TRES-CHRESTIEN, qu'il porte avectant d' advanta- 
& de ce quiLui eftattribué en pluſieurs ecrits publics, qu'il eft extreme. 
^fnent P 1tu x, quandil sy prend & ne mettra pas hors de fon Grand Ceeür 
ce que laSain&te Page y enfonce : que Dieu eftbien Amy des puiffants, com- 
me Luy mesmectantle plus Tcl; mais qu'il les ſcait auſſi À rr mae gin cha- 
tier & Hon quod ilsfe fervent mal desforces, qu'il de leurà que 1 
ftécs.. Bienloingauffidu confeil, qu'on Luy fuggere il fera fi juftc & 
nera tellement lieu aux remonſtrations, qu'oníera à fes Ambaffadeurs à 
Francfort, qu'il reſtituera tout ce que fes Gens de guerreont occupé conue 
les Inftruments de Paix dé Weſtphalie & de Nimwegne , qu'ila mille fos 
promis four la Royale Parole de vooloir exaGtement obfcrver, 


| $e Mqujeſtod⸗ desisteetion: fifenctres an maimiemiy lteepos dans P bo 
vepe c. arrastre avit de iuto Mi u 
pckcbie d aro enteada ,. quedes Medicins fe fervent commncmient des 


E 


ij 
/ 
Í 


| APTPRENPDIXI 49 

modit whb 7 dergeflalt 7:926 jene einen c tim iiam imd che ittm we 
nigſten eine Verjahreng / been 2infana feinen Mangel fat / pm vorau⸗ 
det / diefe aber alc dieſer Eigenſchafften (ib gant encbloͤffet boſindec⸗ 
bannman keines vies ſagen fan / vaß cin pc rechemaͤſſiger Weiſe eiwas io, 
rfige / ſo ſich mir Rewalt eines and ern hue bemaͤchtiget hat. Muennem Worse / 
jo ift die c iende Dutidun » unio Vorenchaliang für. fene irr 
Beſtzung zu halten 

YOelcbe Sie durch alle Mittel / fo Cte hat / handiuha en ſich 
entſchloſſen / zc. Der Koͤnig chut wol / nnb ber Natur gemoaͤß wann er dar 
feinige handhabe / und erhaͤlt / er (ol aber auch ocn Reich zulaſſen / daß es derglen⸗ 
xhen chue / und wen niemand dabjenige / was er nicht rechemoͤſſiger Weiſe Bat / 
ohne Suͤnde erbaken kan; ſo muß ec Straßburg / und andere Nlatze ^ ſo er dem 
Pond ohne eintges Recht entzogen / wiedergeben / unb bemad bar ſeinige er⸗ 


Oo Goet Ihro in die Hand gegebenrce. Es iſt wahr / daß der Ko⸗ 
ttis (n Franckreich ſehr eie. / als ſehr groſſe unb wolgelegene dLande in Haͤnden 
$at unb cin Derelioe eine beydes hoͤffliche / als tapffere ſaion iſt / unbmit 
wenig Worren gu ſagen / daß etn allen Dingen einen Uberfinß habe Es 
tft abet feines eng ju etel Daf Qut der HErr ihn in einen ſolchen Scand 
geſetzet habe / daß eo fli deſſen wider bie Unſchuldige mißbrauchen / das was ihm 
nicht cb me fireg ohne — — Urſach erregen / und den 












n» Beiden Amehr ſolte fio ber Nota ins 
—8 den er mit ſo groſſen Vor⸗ 
tbeit —— —— Schriften zugeeignet wird / 
daß «t uͤber die maſſen r^ wann Ero deſſelben anmaffet / er» 


innern / unb nicht aus finem großmuͤhtigen Hertzen kommen laſſen / was die 

heilige Crit ſo tieff barinnen gegraben hae / daß zwar GODit ber HErr ein 

Freund ber Maͤchtigen ſeye / gleichwie er ki bec Allermaͤchtigſte iſt / derſelbe a⸗ 
ftafjav und vem a 








$trabd fc maͤchen gu roma fene /wenn (ie fido der 
adt, fo.erijnmmirfe vid; aléelicbenatriniGocanden, — Grivirb-aud. / 
binb man hm andie — 6 und de⸗ 


nen — ——— — — ———— runck furt bun wird/ daß 


| £r ulcébety pas ftti Siesstiit ber bar de Hbc imo Qunmdgifde 
weiches er wol tauſendenal 







MC ** Posse wiedet —— T 
dits — — 
d centre Pari gehoͤrt habe / daß BRMedici 
widerwaͤrtige itid gebrauchen / eandem cus ben menſchlichen iiben 
Ctt a d 











P sd 


404 .. A FPENMVX. 
remedes contraires pour chaſſer lesmaladies du Corps humain &le ronem 
en fanté,mais je ne ſcay pas ficcla procede auffi au Corps Politique , de fuge | 
quon y puiffe confervcr lc rcpos par destroubles, la Paix .par lagueme:s ls 
jufticepardesimuftices&c, — Toutlemonde Ígait jusqu'à quel degit 
Francefoitmontéc pourtroubler les terres circonvoifines apr: |a. Pan 
Nimvveguc& pourtant l'on veut que tout cela provienent desintention/o 
finccres pour maintenir lc rcpos,auqucl rien n' eſt ſi contraire que 
tude, L E cs ec 
E Qu Elle ef eleignce de veuloir porter fes armi an de lids jan "» 
Les Francois érants communement perfuadés, que toutes fes sema 
du Rhin ne foient qu' à Eux, il paroit, quec' eftauffi là oà Monlr. d Aw 
wife danscepaffage. — Sii'avois avec moy mes petits papiersil neferonqu 
trop facile de faire paroitrc les bornes du St, Romain Empire , amas. fa 
deccla , jeneígay queme raporter à unfeul Traittéd' un Grand Pudpr 
. connu partout; ouil y à des gens doctes & que Ia Erance meínteadsignt 
"fesgagcsà caufe defon rare & folide fcavoir , qui porteletitre: Des limite 
.;del'Empire,& il me fuífit icy de direqy'ilin'y a que lesIpflmments dcPaixqu 
| pofentleslimitesentrc ce quieftachacun; fort au deca ou aude ladu Run, 
-mesmce fi une placc d'Empire n' étoit fituée qu'une Ícule lice de atis, elle 
' deroitauffi ncttementaluy , comme celles, quien Íont eleignécs jusqu'a- 
cent. . Auffiles Eftatsunis desPais.Bas neferont pas tropcontents-de cette: 
aſſeurence, que le Royne veutrien entreprendre, au de là. du Rhin, puisqu ils 
en pourront argumenter, que c' eſt donc peuteſtreà Eux., qu'on en vucilie , 
.«omme ilsL ont efperimentédesjauncfois,ilu yapaslongtemps, . . 



















e ef fiireentierement demolir les Fortificutions de Fribourg & d vfu 
eT Emperenr cetteplace , à Condition ere. En nif aiti Solin ! quede 
. "nons vouloir rendre une Ville reduité en Village contre deux forttrefle es 
'plus importantes de l'Allemagne, comme celle de Strashbourg:& de Phils 
 beurgfont : carilferoit toutautant comme fion vouloit dire, neusautont 
. tout & vousn' aurcz rien ; auffi. nc p. it on pas propofer un meilleur 
moyen pour nous faire ouvrir de gietà pens la portea la France , pour net- 
tre quand bon Luyfembleroitdeux.ou troisCerclesá, contribution; llf 
bien · portẽ au Traitté dePaixde Nimvvegue, que la France foit obligée às& 
«o Rituerla Ville de Fribourg avec fes — — Sa- Mté, Imperiale en 
. €«as qu'on puiffe convcnir.d" un equivalent, maáeil pé s'y trouve point.; 
— — J que 


*- 


cc "EM. Ng 


^ 


APPENDIE — 


—— und bftiblae gu voriger Geſun⸗ heit wieder zu Fagor weiß av 
|: 


rnicht eb ſolches auch an dem Politiſchen Leib angehe / alſo daß man die Sube 
durch vic Verwirrungen / ben Frieden durch den Krieg / die Gerechtgheu durch 
Unbillichkeit / erhalten koͤnne. Cg ift jedermaͤnnig ich beibuft/ wie weit Franck⸗ 


xeich gegangen / bie umliegende unb benachtbarte Lande nach dem Nimmoͤgiſchen 


Frieden zu beunruhigen / umb dennoch gibt man vor / daß dieſes aus einer gang 
auffrichtigen Meinung herruͤh e / die Ruhe handzuhaben / deren doch nichts 
mehrers / als die Unruhe entgegeniſt. — 
Daß ſie gang encferner ſey / dero Wafſen jenfcito beo Rheins 
zu verſetzen / & Weil die Frantzoſen ihnen ing gemein einbilden / daß die Lan⸗ 
de jenſeits des Rheins niemand / als ihnen allein zugehoͤren / (o ſcheinet eg; als ob 
ber Herr von Avauy / bey dieſem Paß gleichſam fein Abſehen darauff habe. 
Wann ich aber meine wenige Schrifften bey ber Hand haͤtte / wuͤrde es mir nit 
ſchwer fallen / die Grentzen des Heil. Roͤm. Reichs su erkennen zu geben / in Cro 
mangelung aber derfelben / toll ich mid) allein auff ber Tractat eines votnebmag 
bey der gantzen gelehrten Weltbekandten Politici ; unb oen Franckreich ſelbſt / 
von wegen ſeiner ungemeinen vortreflichen Wiſſenſchafft in Beſtallung qu neh⸗ 
men gewürdiget bat / beruffen / welcher den Titul fuͤhret: Die Graͤntzen bed 
Reichs: will es derowegen dabey bewenden laſſen / baf einig und allein bit Frie⸗ 
dens⸗Inſtrumenten die Grentzen / zwiſchen Deme: was einei jeden zugehoͤret / 
es ſeye gleich diß ober jenſeits des Rheins / ſetzen ^ ſo gar / daß wann ein Platz 
des Reichs nicht weiter / als nur eine Meile von pacis gelegen waͤre / ſolcher bem» 
ſelben eben fo wol zugehoͤren wuͤrde / als bic. —— panbar Meil davon abge⸗ 
legen ſind. Es duͤrfften aber bie Staaten der vereinilgten Otieserlanbe mit bite 
fec Verſicherung / daß ber Koͤnig jenſeits des Rheins nichts unternehmenwol⸗ 
re / nicht allerdings wol zufrieden ſeyn / weil ſie daraus ſchlieſſen koͤnten, daß man 
viell eicht wieder an ſie wolte / wie ſie allbereits einmal / oor nicht fo gar langer Zeit 
erfahren habenn. — 

Die Fortificationen so Freyburg ſchleiffen zu laſſen unt dieſen 
Platz dem Aáyfer wieder iu geben / mit dem Beding 2c. y wie cine 
gute Meinung ift dieſes / daß mañ uns cine Stadt / (o gu einem Dorff gemacht 
worden / gegen wey vortreffliche Veſtungen / wie Straßburg unb Philipsburg 
find / geben wil; bann es wuͤrde eben ſo viel ſeyn 4 als wenn man ſagen tvolte. : 
Wir wollen alles / ihr aber folt nichts haben / ja man koͤnte kein beſſers Mittel 
vorſchlagen / daß wir torfcalic) unb mit allem Fleiß Franckreich Thuͤr unb 
Thor oͤffnen / daß es / nach feinem Belieben zwey oder drey Craͤyſe in Contrt⸗ 
hution fetzen koͤnne. Es verman zwar der Nimmoͤgiſche Traetat / bag Franck 
seid) ſchuldig ſeyn ſol / die Stade Freyburg (amt feinen Zugehoͤrden / Ihr. $yf- 
Majeſt. wieder geben (ol / un Fall manie eines æquivalents / 3 

ee 3 


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4,6 0 0 AeBEHDIE C 


1e Ror de Éranec Te uiffej reimierernent eníparer de Strasbour; ; pi 
Perieaadae fc fair de de le —* Rhin, puis aprés deiantler Fübourg 
. &l'offris comme ccla 35a Mtẽᷣ. Iniperiale contre dcux fortéreffes fi impoc- 


— — "De fortequepar ce moyen il ne tiendra qu 4 FEmperéur cc. "T outil 
contraire il ne tient qu'au K.oy de France, qu'il nous rende & laiffe Te nore 
&  parconfeqenten repos ; L'onauroit suffi bien peü furfefoir de propofe 
&m del moyen, pour faire ceſſer de part & d'autre tous les fajets d inquic 
de & deffiance, d'ófter pour I avenir tóüte occáfion derenotvellemenrd 

rre & d'affermir pour tousjours une parfaite Corrcfpondence , rwr zd 
—* desja — fait & —— dans — —— de — 
phalie & renouvellé par celuy ——— au córimencentent de dha- 
cun, ainſiquil ne tientaffcurement 3 àlaFrance d' obferver auffi bien, que 
Sa Mié, Imperiale &Empirel'ont fit, ce quircligicüfeinenr cótivetuaus 
dits Inftruments de Paix, dc reparer ce qui a efté fait contre & n 
venir; cela fait il y atout cc quc Mr, d Avaux chérchefi fajgacufiment d'ür- 
troduiiüe. | 





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e: AFRPRNEBUE 
Annotata uͤber die fütacf allene: effion, J ) i ft 


ſere Reichs⸗durſten befuget 7 Ambaffadeurs quf 
dat / unter eines furnehmen Mis: h iif 



























acfunben / unb burd) den Druck palliat 
Jahr iB 007 Ge vj 


BJ ias bey den Frantzoſen Souve ein anders ift 5 * iori 
ne Gtabtbat. — 6 / alvo fapematu und bey einer illimitiri 

., df r5 | p 1 »'zt 

nete unfer Reichs⸗Staͤnde bem Kaͤyſer gehorchen fónnen ? eg: 

anders iſt autoritati ipfius reverentiam,tíri anber&obedientiam; 

nen fic allen Koͤnigen tbur bas (efte aber finb fie Kaͤſ. toj. al Gl c ibret 

 Sounpte dsulbig. — Da bie Sytafiánifen dürften (Sreyer [oy / lén 

ſcheinet daher / weil fie ſelber das Caput, inb nur ge viffer Lehn⸗ Stuͤcke 
dependiren. Wie gern molten unſere auff ber ben Fuſſe fh 
dar zu gelangen koͤnten. Die argumenta, fo bagegen angifül 
(en den Stich nicht / unb ift keine materi ober fo fdilimme Sache er man nich 

- einen Anſtrich geben / unb eine Zeitlang defendiren fénne. Gleich wie unſere 
proteſtirende Staͤnde nicht vollen / daß ber SDabftüber iht Gewiſſen / ſondern 
(tt allein gebieten ſol fo moͤchten viele wol daß (itur à Dco & enfe depen- 
dirten/ unb bon fenem Capite wuſten. Die unürtt Provmcen beſtehen auff 
ſolche Art / ale welche Fein anber Haupt erkennen / als ibre Beſetze unb union 
bem Printzen eon Srangenabet: als verordnete unions-Capitaine allen Rc 
ſpect erweiſen · Und ob dieſelbe (don nicht gleich an Wuͤrden und Vermoͤgen ⸗ 
halten ſie ſich doch pares, und jeder bleibt SSuverainetẽ in ſalvo, ' unbiftngg 
obnaefdmálert. Unſere Chur⸗ und Gürften haben zwar jura dupreman 

nucht (o integra, unb vollkommen in allen Stůcken / als die Fuͤrſten un & 

bliquen ín Italien: Ex. Gr.ffe ürffen fditieOffenfiv - Alliang fcblfau tede 

ches ber Kaͤyſer unb bas Reich verbieten tónnen. — Anfangs babe ? fatus 
imperii ſolche conftitutiones zu ihrer Sicherheit / unb gemener Woſſantk 
libet; / welche apud pofteros neceſſitatis geworden / unb wird dadurch bir Sop- 
veraineté merctlich reſtringiret. Iſt eben als wann die pon Geldern wolten buo 

rine eon Orangen / jum Souverain ihres Hertzogthums machen / ober An- 
paffadeurs part (hien ; Vor der union haͤtte es dieſe Provint preteadun 

onnen / nun aber wuͤrdens die Confoͤderirte widerſprechen / unb hindem. 
alſo dieſer / und ber Seide Staͤnde Souveraincté durch bie alleguirtt raiſon 

ini 


Us fuprematus wird beutigeé Tages ín Pat 























CA PPRENDIK UN 
Wasninidee unb —— — Verzeiten chaten Inperatores alles propiia au- 
ritate, und reſpectirten keine Leges Civiles weder von tom 7 im- 
perio, wie dann Curolus V. vhngentht all Capæulation vornahm / was er 
wolte / Fuͤrſten ub / und enfe; Biſchoffe in den Bannthate / und ſich bey 
mocquirte, auch ores gürtueben fo ſeyn: moͤgen / wei⸗ 
qhe aber durch die Capitulatien vinctiliret, tme dergleichen nicht mehr ohne geo, ' 
pflogenen 550. Rahe Chur unb Fuͤrſten unterfangen duͤrffen. Im ábrigen fan. 7 
auch tvofJurisdi&tio merum imperium bedeuten / und wird offt ein Eit terri 
"torium eine Souversincte genant propriẽ aber / nennet man Souverains groſſe 
Potentaten / und welche Krieges· Heere aus ihren Etate fuͤhren foedera errich⸗ 
ay Geſandten abfertigen / & qua tæteras juris gentium functiones labent , 
deren Anzabl nimmer ju graß ſeyn wird / und deren Perſon / tva ſie ſchon biß⸗ 
weilen ihrer Schuldigkeit / umbconíciong.octgeffen / und vermiteeiſt Krieg qur 
raiſon muͤſſen gebracht werden / nichtxcoweniger facra & invielsbibs ju haben ;. 
Staͤdte unb Dynaſtæ minores haben naf Superivritatem, dber nit Souveraini 
tatem. Am oft werden die koͤniglich eGeſandten in sen koͤniguchen 
Saal / die andernaber nelladla ducale gefuhret qui Unterſcheid; Der Vencia⸗ 
ner ihre werden wegen Cypern und Candia uͤberall wed den Aniglichen dicii 
geachtet / nur im Reiche hat denenſtlbẽ nat dem Reichscdneltiſs tenElcGoralis 
weichen wollen / und numehe werdens bic Electorales berum Geſandten soni e-. 
publiquen aud apud Exteros ſtreiten fónnen. Daß main ártevets 
iheils mehr exzra&ion mehr Humber unb Vermoͤgen / als bie Itallaͤner haben / 
doch ſollen geringer gratbret Verden / iſt durar, ein auders ifl juris, ein anders ſty⸗ 
1i & obſervantiæ, und hilfft in ccremonialibnstit præſcriptio vtif "Ordi glaui 
Tidit ba ein Savoiſcher oder Florentiniſcher Ge einem von 
ger von Holland weichen werde. Wollen die Churflrftlichen Geſucten in ires 
Daͤuſern bcn Fuͤrſttichen nicht die rechte Darto auff Neichs · Taͤgen bey Abte⸗ 
gung der Eurialien mehr geben wil weniger werden die konigliche A mbaffadeurs 
ben Fuͤrſtlichen Legatis bey ben Viſiten und circa Excellentiæ appellationen 
gleich begegnen. Der Konig von Boͤbmen cit ex namero Rlectorum. Due 
grief Siem beſten zwar gewiſe feada vom Reiche —— pius 
en Stu (e im uͤbrigen abet —— Der Koͤnigvon De UT 
marck i auff ſolche Weiſe aud Vabillus DucurLoneburgenfium. Beyden 
Weſtphaͤſtfchen Tractaten iſt von ben Fuͤrſtlichen Legatistcin Ercellent Viet] 
wie von den Churfur ſtlichen⸗ geſnchet worden / wokches manbamit eneſcbulrigen 
wil / daß es im Reiche und fie nur Deputati, und micht Legati geweſen; Ich 
glaube aber / man hat t6 nitht drauff zedencken ur dergleichen seienun 
eſchicht / predentiren mgen. Auff unſern Reichs Gonpentenforem mur wie 
—5 — Gefand —BV— tk Butte 














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(409 TI |. E PPEN TS Mx. 

goa denegiren wolſen / aber (nen doch gebeu· | Diépuriste wor 
garios,balteid)eins/unb kan/diß aud) wolein Agenes ſeyn. 3u 8 ' 
len ete Kaͤhſerlichen / Spaniſchen Geſandten / umb ber qpábfttidye Nuntius Bit 
Geſandten / von Savoye unb Mantua nicht Excellent nennen vollen ; atf 
bod) die Frantzoͤſi chen gethan Heutiges Tages geſchichts eon alíen Graia. 
ohn ſtreitig ben Italiaͤnifchen Hertzogen. Den Churfuͤrſtlichen i on fat. 
Majeſtaͤt ſchon laͤngſt vergoͤnnet geweſen bey Kaͤyſerlichen Audiennin fe 
decken / und den Hut auffzuſetzen / wie dieſelbe es nun zu Nimwegrnn 
allen fónicliden Hoͤfen erlanget / der teutſchen Hertzoge Geſandten mm «e 
ſo wenig am Kaͤyſerlichen als Konntglichen Hoͤfen verſtattet Sym $i 

nige koͤnten wol einen Unterſcheid unter ben. Reichs xtánbenbida quado 

halben mo en uno denen darinne gratificiteny bie nicht nur belli & padsap- 
gendíces, onc ern focii ju halten ſonſten wůrde es freylich confufionadmDu 
gen die jenigen tocl-be groſſe Laͤnder haͤtten / und ſich bey bem aemema 29difür 

andern meritirt gemacht ſoſte man nit weniger als erga Italos liber: fon; di 


waͤre dem Rechte unb der Billigkeit gemaͤß unbfichet manito teídánc 














Bbus veraͤndert / welches vor Zeiten nicht gebraͤuchlich / und dem alten Hertom⸗ 
men zugegen. Auch ift Succeffu temporis mancher Potentate ſchwaͤcher / und 
mancher maͤchiger geworden. Der Paͤbſtliche Scuhl hat heutiges Tages fo 
wenig Maht mehr über die Kaͤyſers / als bie tty ere über die Siatus Imperii, 
Das Hauß Oeſterreich / welches laͤnger als 1oo. Jahr für allen andern mich⸗ 
ug / un ſuſpect geworden: Die Kaͤyſerliche Wuͤrde hereditairc, unb durch bi 
Waffen das gantze Reich ihm unterthaͤnig mnochen / Maſeither bet eol ane 
WI niit Franckreich / Schweden: und den prateſtirerden Sidoden ibi 
Gn flertfeben Gricben) (auff welchen ſich ber Gajutocglfdie banditen fel) ait 
mehr (eredoutzble, Was bit Staͤnde deß Reichs )- (nfonbecbeighig wen bc 
Religion / hey den langwie igen dreyſſig Jaͤhrigen Kriege verlohren / unb 
Schaden gelitten / das gewonnen ſie hernach doppelt wieder | theils an lecn 
ſirten Provincen: cheils an ſtatlichen juribus; in dem der Hoͤchſte hhre B 
geſegneie / und das ehrliche Teutſchlanð / weiche armen general , unb tofraó 
.en particülier; damahls aug ber gemeinen Nohe bel... Vor zeiten tara aud 
Gachſen unb Pfaltz nidtfo jeglieberty unb Sgen / £Sranbenburqum bo 
Hauß Braunſchweig tuͤneburg (welche ito mit Koͤnigen cn paralelegulidian) 
nicht ſo maͤchtig baber dieſelbe jeho den Xopff hoher haiten / ais vormablé | vi» 
roͤſſere Praͤtenſtones machen duͤrffen. C att bie EleGores Rd 00 
bf; Kaͤyſer und den Koͤnigen immeriac: 2022 4 Wb Dr 
quet roriate Oycaltlnidoe Srürftn rbeytifben jeiben ; (ómidicibe 
age: Unfre Sürrten (welche Electorihus wollen aleich gerechnet tpe pPaumm 
en dann aud) nichsden Oiepnbliquen, oder den Ducs de Savoye, a 


4 




















^ 1 | . | , € T] | | 
APPENDIX Au 
folgen. Den Fuͤrſten ſtehet aber and) entgegen, baf ber Kaͤnyfer und die Chur⸗ 
Fuͤrſten Kibfbibnen ben prætendirten Rangund Tuul nicht accordiren wollen / 
weiches dae Extcri vorſchutzen. Alles doch / was vim ſapematus tn ſich écaceifft 
exctcitet vin Fuͤrſt (o tool in ſeinen Lauden / als ein Klector. Die ſieben Ele- 
Aaores abet haben allein ſo viel force, unb Vermoͤgen / als alie Reichs fuͤrſten/ 
«nb ſeyn nicht allein wegen der Gh eminence, ſondern ber bits 
sen Gewalt unb maͤchtigen £ánber ju preforiren. Und koͤnt ein geweſener Graff 
$i Odenburg oder Graff zu Rudelſtax gegen einen maͤchtigen Reichsfuͤrſten 
gerechnet werden / wie ein Reichsfuͤrſte gegen einen maͤchtigen Churfuͤrſten. Die 
Staͤnde des Reichs haben gleiche jura, unb ſtehet demnach einen reichen Gra⸗ 
fen ſo wol frey / mit Fremden Altantz zu ſchlieſſen / als einem Herqog eon Neu⸗ 
burg / ober Luͤneburg. Wir ſchen aber / daß nicht allezeit das Jus ſondern das 
Vermoͤgen die Souverainore mache / (o diejuris confulti thren Reglen inconre⸗ 
NIBH Mti Die Churfurſten beſien thre prerogativas non ju- 
— trepreprio, ſagen bie Ferſtlichen / ſondern perpetua quadam imperii cominis- 
ione — non ut inorementum fupreraus, ſedut —— — de⸗ 
Legatam, allem die andern Reichsſtaͤnde ſeyn nicht mmehron ẽctat, ihnen die Com- 
miffion zu nchmen / reti es nunmehr ein jus hereditarium bencuicio temporis 
geworden / eben als wie deDucibus und Comitihue vonden Kaͤyfern ihre Her⸗ 
qogthuͤmer / unb Grafffchaſfſten wiit der Zeit erblich muͤſſen gelaſſen werden. 
Wañ unſte Hertzoge nur die Macht haͤtten / die ihrigen als DucalcsLcgatosben 
Hertzogen in Italien Aeich / abrufertigen / die burfürflen uñ Veneianer moͤchtk 
ammerhin ihre miniftros tanquam Regios ſchicken. Wann es auch ſchon die 
Eronen denen Hertzogen verſtatteten / wuͤrden doch die jenigen / die nur Faͤrſter 
am Roͤmiſchen Reicheſeyn / damit nit duͤrffen auffkommen / zumahlen uncer 
Oertzoge und Fuͤrſten ein ſo grofſer Unterſcheld iſt / daß b branches dela maifon 
de Lorraine nur princes, der Regierende aber Duc genennet wird / unb bie 
andernnur ſpem fucceffronis., unb ihre appennages haben / die Frantzoſen wol⸗ 
len der Fuͤrſten petito nicht deferiren / damit fle nur weitere Divifiones , und 
nod) mehr jalouſie im Reiche erwecken; haͤttens cheils Hertoge vor dieſen bey cb 
ner farorablern conronGbarc; unb da Franckreich fie caroffuxe, undihrerami- 
tie noͤhtig hacte / Ex. Gr. ju Muͤnſter oder bey der Reiniſchen Mang / aud) 
fur vor dieſen detzeen Kriege geſucher / wuͤrden fie alle ſaticfaction erfanget baben. 
Je maͤchtiger eine Monarchie oder Etat vor andern wird/ je mehr wiler von den 
eite coutumes ahſchaffen | und je weniger neurs oocordiren. Ob die Juͤrſt⸗ 
lAichen ſchon erweiſen koͤnnen / bof bas Hauß Oeſterreich und der Hertog von 
Bapernvermahls / wie noch jeko der Hernog von Neuburg vom Furſtiichen 
Collegio in poſſeſſione ſeyn / ihre Plenipotentiarios Sí i höchſten caractere 
à EE 








95 c " 


I  Sfustéfiun // M jolansde Leurgloisefiyn —— 


wo 

MR DLACPHP ER ON: b: EX. 
uibem] ——ez Vrgunas iba tefehnes 5. aestibus: 
cremonialibus neque rattencm, neque p fedi 
. .fplam paficffionem, fufficere. ,. toic énnadib:: 
Nuchatgteit von Brandenlamg / und bit Jealluni⸗ 
tn: ſo koͤnnen doch ble Hertzyglichen. basic nichen ausrich 
fand / bafi dignitates Sc fun&itince E leótorum fe 
tum ftpt/fontbernbatus Legationis trie Jyertoge mit ben 
manie haben / und duͤrffte / ann conad Recugienge ein 
Hergtzogliche Ambaſſadeurs / als ein Churfuͤrſt (tine Gu 
weeil bie Cronen c&allen EleGoribus ,, atur feinen 
Sürften vergoͤanen wollen / ſa wirdihnen meine Erachtena 
Degationis difputiéce worüber fit Hd uidit weniser i.trfrcom / sip. - 
áninftrumento Pacis ullen Reichatſtaͤnden grlaſſene fus armorupsgies bells: 
gacis; jus fee derum ; mb hat die Spubtique Joeánb- barum ben iuddfio. 
fn frey geſtelet Miniflrosprimiautdecundi. ordigis; ,. Dep 
tps tad) Nimwegen oder den Haag zuſchecken. Der 
igurbataud uiae tWWiſſens den Fl B 
ertheilet / als daß die Meickeofuͤrſten von UR | 
preponiretlaffn. ; auc oranbenksrmg — unb — — 
Zegationis aecorilitet Serb:n/fo mutum aed) etfi beimorkig: seeóptionis JA: 
Wiemausm dien / wodey mir · inf alt / daßder Klig iufirabcfrekt ⸗ 
dern zwar nit hindert; Amdaſſa deurs zu fkffjalir te ao ft fal ladeetẽ bey der 
Ofubitrit / un pup antsberetaites d'Etatijuntitghibigil de PExcellence &.h 
Wialibly jo paw iltud erm; DR dremmioeacltio AHüab verba: 
eiit [oA C bt (nt M 2 nod fdacLcgus fontem mar abigo. 
tri epefercin eim fo ebatoitiittu(en ttateri., ünb-b bty- gegtundetiun. 

£8 ft wuͤroe Schwierigteit ſetzen· / nnb: 22 2* 









































dio tii) Dad juris abſeryvami engrjodtrü, 7 unb wil obicevantie vl 
ibcrdtr fediviidapithaber.— (edodfretdiemb England 
wise —— dieſer wogenbrzogen: / aber "e 
"  fetBéh Ohh tnidbrti. I uuroiejt-quaflion im farorem der - Jhéraag dedi. 
dite) woraus ieicht it fliiicen.) af dit rites couronnécs baritpedn$ap. 
weſen / tibt Rleaonbus allein erx depit ber andern Reiche Oxinbenil: 
ſahren - O5 auch ſchon bi Fuͤrſtlichen epliciten. / daß quoad. jen. 
uitbann- ElcQmrebeb: 


, m : itid: ym.) 
Ste e urn — Ihnen dae same Gin 
e erf rstas adiu corpus Comiizsmés qum fon Pl. prius o 

fien; 














A ND I J. 413 
ioribuseber illultrioribus pfit aug getragen gu erbeniiebo 

ad: as iret, ſo wi doch fole reſitue diti a bifk cem- 
iittentes nídytijreCommiffiones, wit fonffen:éeota wann was Unrecht 
gemachet wird / oder ed bet committentibus nicht gefaͤln/ ver aͤndern ⸗ 
—5 — m nehmen duͤrſſen / aud — 255 gar veras 

die Fuͤrſten ihre conimittenten., ſondern fale ire otgmr⸗ 
gebohrnes Sedit, und wollen gleichlam req — Dor in Gtrma-. 
bia daraus machen. Das exem ple ber St . irt un⸗ 
(ere Reichs Fuͤrſten billig jum ——— waͤre Gt aber idt 8t ich bil⸗ 
be mir ein / die gekroͤnte Haͤupter wuͤrden ſich nunmehr tol ſchwerlich dar zu 
entſchlieſſen / unb durch der Italiaͤnſſchen chiquaneunb fineſſe in dergleichen 
Sachen beſtricken laſſen / dann fiemuntie barauserfgdfene inconvenient; 
mercken. Die Italianiſchen Furſten haben / wie die Hiſtotiei niéfem. 7; iet: 
, Suipmam poteftatem ufürpiret / weil ſie vor Zeieen chen wohl fub —* 
teribus geiebet / nicht voluntarieẽ, ſondern coactive; — SOWfet- tette bat man: 























rmahls and vonunſern Fuͤrſtens / weil ble. fy be offt bekrieget und 
—— (aec ſagen kͤnnen:; Und haben die ératiün cde tein Kaͤnſer 
Gebiete / und damination /: nb bec Pyramide Hoff. und 


prattique ben Teutſchen faf alurit Lr a; udi de cheils — — ——— 












weſen / ſich lolcher geſtalt entzozen / —— Df in ihren Herteg 
cthuͤmern / und Etats gant frey ulid jum nur — — 
Dominofeudiagnofcirtt.. Weil nun bie. K —— ten iiic Bohn. 


bi ſcrib icht üt a 
—— — — wir 

ben Italiaͤniſchen / un b Chun Frſten dud aliti | 
gtum zulieſſen. Sonſten it rernat * baß ma 








Jrimtetgen ben Brandenburgiſchin B placed' honriedi: ; 
Wann aber Elé&or qu Wien fáme., wuͤrd es der * 
fãrſtlichen Durchlaͤuchtigkeit ſchwerlich thun / fo wunderlich dergleichen 


SÉinetri pvunblóf ole Gewehnden michi aetati ris etm 

Apofltolicus wird keines Geiſtlichen Churfurſten ober Orern t xm 
Boedo adben. dufcéoer Spubft fioe — — 
warum tractiretIinperator bit [eéufátes nicht btn ſoe Der nth 
vergonnet bem Ambaſſadeur de Savoye , und ater Oritliig 
Gejenbten bag ſie fido bey der Audieni derken il me ben 
denen Savoye bod ohne coñteſtation teeídytt z pat 
hine tn / quelle raifoii? Zu Manſter vk 
Surf Calm iut | ole x6 







T— 
4*5 101 APPENDIX | | 
gert. Religitet alſo le caprice des Grands bit Ceremonialia mehr die We 
tailon , und beruhet ihr Sunbamentbarauff/ toic man favorablesoccafions 
überforime / unb die Maͤchtigſten im Spiel cinem wol oder uͤbel zugelhan fan, 
In Ceremonialibus tommen viel neue Moden mit ber Zeit auff / worvon man 
ſonſt nichts gewuſt / unb worbeh man ſich clam, precario aut vi poſſeſſione 
geſeteet / und mainteniret. Eben daher Les Electeurs conveturent endroid 
«ettelongue poſſeſſion. nem ich bit przeminentias Electionis. CinLegstus 
repræſentans kan wol andern Herrn | die ſeinem jure dignitatis ar Suprc- 
«natus gleich ſeyn / weichen / aber quoad certos actus mup derſche / mute 
ander Herr fien perfóbntid ba (tebet/ præferiret werden. — olm má tm 
Stylo bít jenígm nur Souvcrains heiſſen / die Armees koͤnnen amd 
unb ine Feld fuͤhren / moͤchte man (agen: daß aud) Dantzig Jambutd x. wt 
elle die groſſe Mittel erworben / unb Laͤnder an fid gebracht / ber Souverainat 
faͤhig; Dann / mann Dantzig oder Hamburg wollen / koͤnnen fie mít fülf 
bet Subſidien eine Armee richten / als Munſter ober die Hertzoge von tündurg 
gethan / und mit ihren benachbarten / wie vor Zeiten bag faedus Hanfcaticum , 
an einen Strang jiehen. Man darff bero Behuff Fein groſſer Chur imnd 3r 
(en ſondern ein reicher / maͤchtiger Graff /eine reiche maͤchtige Stadt / ote 
Gemeine vermag eben bas zu thun / die doch nach der heutigen definition nur 
Guperioritatem bat. Auff ſolche Weiſe haͤtten eor dieſen bie Anſeeh Staͤdte die 
Souveraineté prætendiren koͤnnen; Wie diß nur in generc, alfo Dantig os 
ter Hamburgin ſpecie. Gleich wie aber ínbiefer Dpaterí nicht alemahl voag 
gewiſſes qu ſeten / maſſen kein juge Legitime iſt untet Souyerains pour les 
Tompetentes, unddie opinion und caprice bet Potentaten offt ben Ausſchla 
ben / fo halte ich auch unſerer politicorum offt ventilirte queftion : $$ 
det Kaͤyfer im Reiche chun koͤnn⸗ / was ein Fuͤrſt in ſeinen Fuͤrſtenthum 
aunt ohne dann wer Fan laͤugnen / bof ber Kaͤyſer ín ſeinen rb... 
4onben nicht mehr Macht habe als im Seide ? Die Reichs Conílitutions 
werden auch von den heutigen Politicis offt in favorem ihrer Herren fe aute 
bte / daß ihnen cum Exteris offenſiv-Alliantzen ju. ſchlieſſen / (woldes boch 
wegen der gefaͤhrlichen Conſequence gewiß genus verbotten) freye Quit unb 
SGewale gegeben wird. Tant y a, wer gewaffnet ſeyn unb bleiben kan / der ſidet 
Alzeit zu / / wie er ſich mit den Reichs⸗⸗Satzungen wieder vertrage / und heraus 
tkomme; Und ſchaden ſie denen am meiſten / die ſich auff ihre Huͤlff allein ſtuten | 
And von andern erſt den Degen leihen wollen; Auff bag aber wieder pi fot 
men / daßder Koͤnig in Franck reich (id zu Nimwegen auff den Kaͤyſerwegen 
der Fuͤrſten tinuatur beruffe / ſo faͤlet mir bey / daß ber Stápfer bie Geiſll chen 
EChurfurſten neveu ( nepotes) unb bic Welulichen Oheime sabe iuh 








Co-"m*HhxE 


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A&PPENDLIÉE 4 

Vid nutrehr fratres ſchreibet. In gewiſſen Dingen (bat verator mehr 
Ehre / in gewiſſen aub weniger an. Der Koͤnig nennet ſeine Mareſchaux ge 
airs: Conſins, die doch nicht einmahl ſolche jura, als mancher Edelman in 
eutſchland hat / und deßwegen int geringſten nicht mit unſern Reichs ⸗ Fuͤr⸗ 
ſten u comparirem. Die vormahlige pairs de France waren / wie jetzo noch 
unſere Meichs⸗ Fuͤrſten / haben aber dignitatem iſtam verlohren / unbprzfen- 


tiren nur umbram. Etzlichen nun von dieſen / ob fle ſchon ber. Koͤnig Couſin 


nennet / moͤchten unſere Fuͤrſten nicht einmahl ſo ſchreiben / woraus die irre⸗ 
arité erhellet / und bae Franckreich / etfi omnia paulatim crevere, veteris. 
li ruditatem nur gegen unſere Reichsfuͤrſten behaltẽ wollt Verba ficut num⸗ 


mi, nonex.prima percuſſione, fed.ufu feculi valent, alſo moöchte man fav 


gt : quodceremoniz velutnummi ex ufu temporum valeant. : Unſere 
Reichs⸗Seaͤnde ſeyn des Kaͤyſers unb Reichs fubditi, & vaſalli, wie aus den 
gewoͤhnlichen formularn4u erſehen; Hierunter werden die Turartichente⸗ 
griſſen / und demnach werden (e für Souvcrains von den Kronen erkant / und 
bet Kaͤyſer ſelbſt / deſſen Unterthaͤnige (ie fi nennen. / thut ihren Legatis jt: 
Mimwegene als ben Koͤniglichen Ehre an; Wie reimet ſich das? Man fan 
ſagen / fie ſeyn nicht merẽ ſubditi, aud) nicht merè ſupremi. Eccleſiaſti- 
cis iſtein Catholiſcher Potentat Souverain, weil er des Pabſtes /urisdiction 





erkennei / unb ob wir reformirte es ſchon nicht thun fab wir doch im Geiſtli⸗ 


ebenwenig Souverains. ,. weil ín Gewiſſens⸗Sachen kein Menſch ber» 


. den 
| eia pratendiren / ſondern alles GO € € unb bejfen Wort unterthan ſeyn 


Imperator ſolte billig noch in politicis bey allen Kronen bas gelten / was⸗ 
der Pabſt in Eccleſiaſticis; Aber bie Zeiten conjonctures, das Intereſſe / und 
bie humeurs bet Regierenden veraͤndern viel ín ber Welt / unb ſehen tvi / ba 
bem Paͤbſtlichen Stuhl nicht nur bi reformirten Kirchen entgangen / ſondern 
eud iĩ Egliſſe Gallicane deſſen autorité ſchwaͤche 7 nur in Imperio Romano 
defeciren die Geiſtlichen Staͤnde Imperatori & Papa noch ettet maſſen / tote 
vor Zeiten. Den Pabſt koͤnten bic Proteſtirende nodo für bas Haupt ber Site 
Gen erkennen / wie er eon fo vielen Leculis geweſen / weil esder Kirchen zu⸗ 
traͤglich und gut waͤre / aber bít abufus , unb traditiones humanas muſte man 
nad: Lutheri unb Gafoint Model abſchaffen; Alsdann wolten wir nod) Roͤmiſch 
Cacholiſch ſeyn / daũ von Rom giengen ie viri Apoſtolici aus ín Teutſchland / 
Engteland / Franckreich / unb ſtimmet unſere Lehre unb Glaubẽmit ber alten 

unb Pauliner gantz uͤberein / durch ber Paͤbſte Ehr⸗und Geld⸗Geit 


| abet iff neu Rom quc Babiloniſchen Hure geworden. Ich Bafebdfür/tvann 


heunges Tages der Pabſt Urſach fünbe/ den Koͤnig tn Frãnckreich in Bann zu: 
sn. quil Ícmoquevis.deSon exscommunication, tben wie bfc Venetianct 


— 
—- 


"T | APPEN-DIX- | 
wntebet Paulo V. Und barber Pͤbſſliche Stuhl wol geſehen 1 wie oranti 
rid wegen eines Ducs de Crequi ſich nicht geſcheuet 1 (m mit entr gantái 
Armee auff den Hals zu ziehen / und es zumachen / als vor Zeiten die Spa) — 
welche deß wegen nicht unglůcklicher / nod) weniger eftimiret wurden Do | 
 fcibt bat wegen eines bejorgenben. Schiſme in ber. Stirdye offt beburfam gua 
anckreich eor andern gehen muͤſſen. Und moͤchte man faſt ſchlieſſin Ouf 
nit die Devotion oder des Pabſtes Allitrte / ſondern bloß le poucondialis 
umb ber Muͤnche gefaͤhrlich ausſehende imigpes invafioncm Rome apkr- 
nx hinderen. — Cyn ben alten cinfültiaen Zeiten bat man ber Ocifloftt ji tid 
einger aumet / daß jener ſagte: Er hielte darfuͤr / wann vor Zum ven den 
aué bem peuple waͤre befohlen worden / &eber an (tat Brode ufttjini 
viele wuͤrdens gethan haben. — — — ul 
texte ſo hoch geſtiegen / daß vic Leute andaͤchtig blind n 
eligions⸗Eiffer ſchwebten / muſſen bie Kaͤyſer / denen ſie vorhin unttteorfim 
waren / ſelbige bedienen / ja at& Goͤtter adoriren. So grauſem if manaud 
in den ubraiten Zetten mit den Kaͤyſern und Fuͤr ſtlichen Per ſonen / piehode — 
Sacrz & inviolabiles, umgeſprungen / daß ſie emafculiret , ihnen die Augn 
— — Que im fie zum Triumph ſpoͤ 
fuͤhret / jaͤmmerlich getoͤdtet worden. beyden bat ſich bit pc | 
pn geaͤndert / unbift unfer Seculum cultius unb € briftíidier. T E 
Süpferfan gani allein Koͤnige creiren / hat affo aliquam in toro Cluiflizno 
orbe jurisdictionem. — Bodinus fagf: pontifice. 1 
. tei ifle / quod Imperatori jus ſummum temporale competatin fou 
quid quid patrimonium diviPetri appellatur. Woraus dar Poͤbſter 
tion offenbahr / unb hat dieſes unb oap fn ben alim Apoſtoliſchen Ola 
Bekaͤmmiß eid verndert / Lutherum, Calvinum, Melanchtonem und nbi 
ex Reformation billich angereitet / ich feltiteabepiebee à qeupus, Ci 
DZarſten unb. Gurfürfem dn jus zqualc Biber; fomágutetradie 
acqualimrodo ., und weil ple Electorales Koniglich ; bee fünf cua 
emer Hertoge vielleicht qualem receptionempra * 





































E 
ALTL) aL. 










ſchen Fuͤrſten ihte / webrolidi Forguch cranes : 

en denen afuͤrſten / odiis 
den Frembden den patſum honoris gᷣnnen. si^ 
aenig mit den | s war dann à/I tẽte des æmess/ tib 0d 


M " 





uec ſptelten / taber man die Ceremonialia acgliginet ; Dahes aber nunmrhr 
geſchichet / verurfachet corruptus Reipublicæ noftre ftatus, dann / weil wir 
ung im Reiche wegen bet faſt taͤglich zunehmendẽ desunioa niche in der Not helf⸗ 
fen / als ſuchet ein jebec Reetung bey ben. Maͤcheigſten von Frembden / und ftt 
bet darnach: Ut ſibi cantum bene fit, das Vatterland und bonum publicum, 
s pesi —— nd nien tob wie e$ y p 
emanien baben tele erſt aus Jtalien unb Franckreich gehohlet; Zu 
Muͤnſter bat man ſie eſtabſiet / und ju Otimmoegen wird man fic acheriren wol⸗ 
ten. Der Italtaͤniſchen Fuͤrſten Ghefanbten bedecken ſich zwar alle fuͤr den Koͤ⸗ 
nig in Franckreich unb heiſſen Cpeeleng / fie werden aber nicht empfangen oder 
bewirte e / als bet tetes conronnes unb fuͤrnehinſten Republiquenthre / wiewol 
dieſer reception auch durch mareſchaux de France, jener aber durch princes ge- 
ſchiehet. — Gtunfoltm die Electores Ambaſſadeurs hinein ſchicken / um koͤnigli⸗ 
che Ehrezu empfangen / umb ſich recht inpoficffion zu ſezen; Wolte man (it 
nicht einholen als der Venezianer unb Hollaͤnder ihre / unb vergoͤnnen / ſich zu 
couvriren /( welches den Schcbeitzern nicht allein zu Paris / ſondern auch zu 
Thurin geweigert worden / ari fte ble Herren Churfuͤrſten ben koͤniglichen Mi- 
niſtris an ihren Hoͤfen es eben fe machen / und ſie bederket / ihnen ohnbedeckt 
Audientz geben / Richelien hatkeimem Fuͤrſten vom Geblůuͤte / ja kiinem EleGon 
in (einem Hauſe die Oberhand geben wollen / ſo nnerhoͤrt. Mazarin (f faci- 
lior darinne geweſen. Weil man vor Zeiten nicht eie! von publicis ceremo- 
nialibus und foederibus.cum Exteris gewuſt / fo-faben unſere Fuͤrſten auc kei⸗ 
ne Stats Raͤhte gebrauchet / ſondern alles mit ihren Juſtitz und Land⸗Raͤh⸗ 
$n verrichtet / unb ſeyn alle cours aunort nod) bel reglirt en Ceremonies. 
Sie Vene aner werden qu Rom / und bey Kaͤyſer und Koͤnigen als koͤnigliche 
Geſandten empfangen / die von Genua aber / nicht anders afe ber Italiauiſchen 
thre. Im Reiche haben die BleGoralos ſchon laͤngſt keinen Geſandten nad 
Venedig / wie aud) nun bie Fuͤrſtiichen Geſandeen denen ſecundarius Ele- 
Acorum nicht cediren wollen / unb anfferbalb / als zu Rom unb Paris / ſolte bet 
— — mite relies 
r | | e ü j 
tdmen ellen. / unb nach Rom nimmer. | Die Cardinaͤle duͤrfften ſchwer⸗ 
fi) einem Electori bor weichen / weil fie denen Koͤnigen wollen gleich geachtet 
ſeyn; Man hat aber kein Exempel / ba Elector einem Garbinal gewichen; 
Iſt alſo indecis, wie viele dergleichen Hinge. Wann man der Churfürſten 

prærogasivas genaue euaminiret / beſtehen fie nichtim geringen / und ſeynd 
niche bioſſe functiones fibi delegatz . tele man in dergleichen Faͤllen allicit ſa⸗ 
en koͤnte; Man wird an Sármbe Fuͤrſten neas beybringen / bap 









it Frere geſchrieben. Gin: Hertzog teen. Menhurg oder Gola n 
iſt war an ſeinem —á und — rata too. 
— obet Genc raux bedenet/ wie die alten 
/ pon k —— — 
ich unev ben Herfogen — dap 
V)auf Braunſchweig und bLuͤneburg wol tar Nordudan ULIS 
cte.) ſa man von keinen andern Fͤrſtuchen Hauſe mi 
warum ſolte einem Koͤnige nicht frey ſtehtn ba amez ber ienigcn Ddufert bt 
füc andern ſich mariti it gemacht / ſonderliche GbrenzRtinlebengilegen / unb 
um exemple cinem He 604€ vorr 3: / mit bon. Hertzegen von dotbringim ? 
Fere pt acia ? In allen Dingen findet ſich ſolcher Umerſcheid / bag autori⸗ 
e£ unb meritendie Leute von kleinern diftinguirem ; Qu Pariß / auch mm Dol 
fanb / ſeynd an meiner Zeit denen Churfurſtlichen Geſandten kane andere Be⸗ 
——— als Pen Fuͤrſtlchenn Sie wurden in allen alb ge⸗ 
Doch wilitiret pro Electoribus. bafjin comivis eft mer autoritas. 
rollen grt / ale pluralitas votorum..- Woͤre auch unbulig/ un? tolit; 
btconfufion eripecfen). wann ein groſſet fyc nicht ſolte meht Rachdruck be | 
&ch/ ar ein fciscrobesbeg une / al im Poblen gt arii. / da de pino | 
Brix Sputridert Siren — pd 
une nur anfangen / Wiecc zugeben / und eim eut diees 
ien. die andern Kronen trol féfgen. ; 32u Orio beet eut: 
an jeder gern groͤſfer ſeyn / bie Mode pejléctasté in or btt elektr EN 










- 





duͤrffen ble maͤchtigen unſerer etes was an 

—— — — - 
um zu 

— — — — at rms iro unt imi 


Nap i bie fufeefia: Die Giurflit(a haben 
—— unb Lothringen gehabt·/ — nti: 


FErares geſchrieben worden / als jene quodnottudigoum, — pere 
éf ven Franckreich lange Jahr Frere (ob es ſchon noch/ wie der Koͤnig in Po⸗ 
len/ regia dignitas, and nicht Majeſtas von ſelbiger Kron tituliret wird) da 
Schweden / weil es damahls aud feinen Klippen didit viel kam / nur Couſm 
geſchruben worden; toic Schweden hernach Franckreich nutze wurde / und ſich 
darch die Waſſen in Teutſchland wider bas Hauß Oeſterreich conliderable 
machte / hat es koͤnnen alles erhalten / und weichet nunmehr keiner Kron. 
Die ꝓrætendirte æqualitas inter Electores & Principes fimt mir vor 7 als 
wann 4$ ſage: Ich bin fo tool ein alter / und vielleicht aͤlterer / und reicherer cte 
man als der ander / dem id) wegen des / daß er ein Graff oder Barvn gewor⸗ 
Mtn / weichen (o 5. Democh aber mus oes obtt Baro Nobili praferir& 
werden / unb bilff bann Dec Edelman nicht mehr / oder daß ich racher. — (fo 
auchn ob ſchon ver dieſen Electores ben Fuͤrſten / unb jure Supremiatus noih 
gleich ſeyn / fo wird ihnen bod) ratione dignitatis Eleoralis bey bem jure Le- 
Fationi⸗ billig mehr Grepbeit zugeſtattet. Bey der Kaͤyſerlichen Kroͤnung bar 
«in jeder Kle&or ſeine Taffel / die Fuͤrſten aber inegefatnt ſitzen an einer. Aet 
bít Ele&ores nuin vielen Dingen preference haben / fomiüffen auch bilich 
xbrt Geſandeen den Dons haben / und mil es die paritas qndad juráSupre- 
matas micht allein hindern. Wann tnan aber in re ccremoniali exempla wol⸗ 
kt colligiren / wuͤrde man finden / daß alles ungewiß / und wol am eden ſeyn 
moͤcht / nicht nach ben Exemplen / ſondern der Vernunfft hier maſſe zu nchmen/ 
«imb fan mir weniger oder nichts præjudiciren / was ein ander aug ignoranh 7 
und Umwerſtande / oder gar qu groſſer civilito, oder anderer Umſtaͤnde wegen ge 
chan. Die Titula ſeynd off variiret / nad bem die Freundſchafft / unb bas 
Intereſſe geweſen; Bald haben die Vmenlaner denen Savoyſchen Geſandten 
Excellent / bald auch nicht gegeben. Haben groſſe Herren der Kleinen noͤh⸗ 
tig / honoriren fie dieſelbe extra ordinari, hort das Iniereſſe auff / fo hoͤrt auch 
-bitEstreordinaire Eyre auff. Les plus habilles princes ont eté fort prodi- 
gites dc Civilitez guond elles leur ont eté utiles& il n' ya point de fibcrali- 
té, qui in corímpdo moinsScqui acquiere plusd'amys. Weil abet ſolche 
Dinge mebr bet feudis., —— iohæriren / mochte man ſagen / ſo koͤn⸗ 
nen die Poſſeſſores ( bítbttulutru&uariis obctaninorusibus?) Datíniie bin 
fuccefforibus: nichts ptasudicirlidjed verbángen / ſo wenig al die alienatio 

' «Domaniorum , wtbbtr Cafkl ober Gamme Guͤther / und den canonicis dir 
venditio bonorám Ecclefiaficeramgulájfigift. Wird (don ber Vater ges 
nd eiget ober veredt à daß oder jenes zur Vertlein erung fines Hertzogthums 
WWardt hinzugeben / No gos ungttolg / ob der Sohn faGum patris haltenwir⸗ 
: We, ^ Dif der Lſeragebr auchee sirolarer gegen die Reichs⸗Staͤnde / p 

' $8 2 


— 


416 | APPENDIX 
ſich Franckreich auch deßwegen nidit beziehen teet fo vitfexempla verhanden / 
daß Franckreich / Eycellentz an Ita taͤniſchen Ambaſſadeurs geben laffen / denen 
es bet Kaͤyſer recuſiret / wm vice vers, ber Sápfer hat es an welche geben.lafe 
ſen / die es vont Franckreich nicht erlangen koͤnnen. Thut alfo hierinne die famta⸗ 
fie was weder Vernunfft nod) exempla ader die obſervance regliren koͤnnen / 
Ex. Gr. btt DucdeSavoye , bet dentang fiber ben grand Duc de. Elosenze 
pratendiret, imb ber erfte Herr in Itaͤlien iſt audy deßwegen ſchon Lang pec» 
ber / ehe der ander beri Titul von Groß Hertzoge erlanget ; Frete pomber Gron 
Franckreich geſchrieben worden / weichet gern ben Electoribus , deſ pid di 
. nb feine Geſandten hatten Dod) mehr Privilegia als ber Churfürſen NR 
€t ſchon Alteſſe Royale ſich nennen laͤſt / hat cr bod) ſeither bern michts máx 
acquiriret/ umb bey Frembden ertangen koͤnnen; Waͤre er Koͤnig von Gypray 
müfte man ihn Koͤnigliche Majeſtaͤt nennen / ift ers nicht / wie Venedig (prit 
Tan er aud) nicht Alteſſe Royale genant werden ; Weil er aber Vicarius perpe- 
suus S. Romani Imperii geworden / wie gantz Italten noch den Teutſchen / und 
unſern Kaͤyſern zugchoͤrte / (daher faſt alle Italianiſche Fuͤrſten mod) Vaſollt 
vom Reiche / ) fo darff derſelbe Grafen / Marquis unb Edelleute ereiren / ſo tm 
Reiche keiner als Imperator, Oeſterreich / und die Vicaruthun důrſſen. Die 
principes Italiz ſeyn zwar Vaſallen vom Roͤmiſchen Reiche / aber a. comitio 
rumoneribus liberi und beſchicken keinen Reichs Convent , fragen aiſo viel 
darnach / nud tractieren mit uns / wie Koͤnige / nnb nicht als foltbe / die vor 
Seiten mit unter bag Reich gehoͤret haben; Der Duc de Savoye batte jm Regeu · 
tg zuletzt nur einen Secretaire / unb muf nach der Matricul etlicher Mann⸗ 
ſchafft geben. Ich habe wol ehrer geleſen / daß die Teutſchen Furſten ihnen bie 
Macht attribuiret, eligendi Regis & Statuendi de Republica, dieſelbe niche 
vollen leyden / bag bte Italiaͤniſchen Fuͤrſten velut victi & fub actidarbey er 
ſcheinen moͤchten / allein bie Zeiten feynd lang vorbey ^unb ſeynd fie je&o Reguli 
à part, und verlangen fo wenig unſern Huͤifflofen⸗ und Sauff diztis fid unte 
werffen / als Franckreich wegen Ehſas dahin collectiren ju laſſen / ode da 
Cammer ju Speyer / unb den Reichs⸗Hoffraht zu Wien fuͤr Richter a afe 
pen, Franckreich hat kein votum & ſeſſionem, wie Schweden / begehret / gv 
mahlen es ohn dem die ſecreta Comitialia erfahren fan. / umb fido ratione jasis 
gentium nicht abweiſen laͤſt / bey allen unſern Reichs Verſamlungen Miniſtro⸗ 
uſchicken / unb ſein Intereſſe mit unſern Schaden ju beſordern. Die jengen 
aber / welche (een duͤrffen: ble Italiaͤniſchen Fuͤrſten moͤchten ſich atücid 
ſchaͤren / foam fie unter dem Reiche / wie unſere / mod) ſtuͤnden / betriegen fid 
gat febr; indem fie vergeſſen / daß ob fie gleich die Italiaͤniſchen naut 
urſache deterioris conditionis als ble Teutſche / ——— 


1 
- * 
- , 


AP.PÉNDIUX 4T 
unfere den andern tochten zu Nimwegen gleich genchter / und den Reichs Fuͤr⸗ 
ſten der calidae Vorzugaccordiret werden. Unſerer Nation iſt zwar gio 
rieur daß fie Itale en bezwungen / und der Roͤmer Imperiam auff ſich gebracht / 
allein / es iſtuns hingegen ſchimpflch / bap wir ben Pabſt davon haben laſſen 
Meiſter werden / und die Italiaͤniſchen Reguli ſich allgemach der Tentſchen Ote 
ſee und domination enijogen. Vor dieſencommendirte ber Rhein die Sie 
ber und haben etlliche Kaͤhſer bie Paͤbſte im Gefaͤngnis ſterben laffen / hernach 
ſeynd die Kaͤyſer wol der Paͤbſte Elcuyers geworden / unb ihnen oe Steich sbus 
fign AL inis intrigues durch gantz Welſchland unb Teutſchland 
dJaben anfangs ber Kaͤrſer autorité geſchwaͤchet / ble num gleichwol nad Som 
fit mehr gehen / oder Ambaſſadeurs d' obedience ſchicken / und von da ihre 
MAron hohlen: Vor Zeiten aber muſten ſie hin / weil die Pabſte / a 60 $3 66 
Stadthalter / aller Voͤlcker Gewiſſen im Zwang hielten / unb bte Kayfer um den 
Geiſtlichen Stuel zu befeſtigen unt maͤchtig ju machen / offt detronirren 
anb zu ihren Willen brachten Nachmals iſt ber. Kaͤyſer Gewalt auch durch den 
langwie $a mit Franckreich / Schweden und denẽ proteſtirenden Reichs⸗ 
Siaͤnden / unb den darauff folgenden Muͤnſter⸗ und Oßnabruͤckiſchen Frieden 
vergeringert uno nunmehr wollen die Status Imperii bie Kaͤyſerliche autorité 
i capitulatione nochmehr einſchrencken. Noch vor zwantzig oder dreiſ⸗ 

Jahren haben unſere teutſchen Conſiliarii und Merrn wenig von jure pu- 
o ( zumahlen ſie alles in den Jure Civili Romano ſuchten) gewuſt / unb 
was der Nations ceremonialia oder Staats⸗Reguln / unb ihre teutſche Auffrich⸗ 
uigkeit artificiolis der ſelben eludirer worden. Seicher dem wir in Teutſchland 
nad) der Vorfahren lͤblichen Exempel nicht mehr vor einen Mann ſtehen / unb 
wit bit uniirte Provintzen ober Schweitzeriſche Cantons e$ machen / auch der 
uͤrck / das Hauß Oeſterreich / Franckreich umb Schweden darime Kriege und 
Unemigkeit erreget / haben wir bc bie Italiaͤner / unſerer Vorfahren fubjugir- 
e$ Volck / in die Schule gehen muͤſſen unb wirds endlich dahin kommen / bag 
unſere Maͤchtigſten ihre ſecuritẽ bloß nnb alleine in armis & feederibus , fit 
ſeyn nun mit Fremden unb Nachbarn ober etglichen Miſſtaͤnden / ſetzen / und fids 
auff die Reichs⸗Huͤlffe (bie bem Churfuͤrſten zu Pfaltz Duc de Lorraine uit an» 
dern ihren Benachbarten wenig helffen koͤnnen / & hodie imaginaria ) nichts 
mehr verlaſſen; Der Kaͤyſer (oltenod arbiter rerum bey uns / und nicht der 
Koͤnig n Franckreich ſeyn; Wir fuͤrchten aber leyder dieſen mee / ate unſer 
r^ Haum / welches wir nur ben Nahmen nad) refpe&iren / tmb bey dem 
Bauſe Oeſterreich bie Kaͤyſerliche dignité afe weit ſie nimmer tyranni ate 
wecſen / und ohne ihren Erb Landen aud) zwey Stronen haben / ben Kaͤyſerlichen 
. €t / worzu bas Reich michts bewilliget / iu anefaten Lothringen / Bur⸗ 
— | | | 98 3 | gm 


L4 
. 


aber duͤrffte endlich / weil ſolche Souvet: 
en ſchützet ber Paͤbſtliche Stuhl bfeSoü Ss rad 


- 


Avr MN 


di bít validae durſten 1 nennen bic 
Romiſchen Reichs / wie echt Domino fe "udi : 


pra ftem / ſ m nt. Wirt » | 
lernen bof man aca qe 7 8f nb n Degen 

Krieg / gang hinlegen/ eocif man fid Bal Fatt'glit ig 
anderer Schwaͤche pravalireti. n en im Relchem 
&iebe unb mutuellcr Schuldigken i t reBexi zi umm | 
aus heimlicher Furcht / weil ber ander bees 

ben helffen Eónte. Die Reichs Conſtitutiones lo⸗ ap nin: ffibis u 
tilius ; was (brem. Intereſſe abet zu n —8* | vt 
Gewalt zu ſchutzen / cde lae Tuin ut ! 
— ix oar s H i at de richten / un iet cji ifiena 
mehr auffzublaſen / aber and fa Hee ! daß Franckreich nidt tradi 
furo ag is je mitti (esf ant «fic fart 


























— en QUE MON nadie 
Souveraineté d prac iri 
flücefermadibem prier d 


perio & Imperatore mebr. erdrie 18 Scouß und NTICIUDRT 
tem / umb ihre grandeur in eine fej dut ( bag ſieſich vom Suet dea. 
chiten. / alg die Italiaͤniſchen ürften bun hrfinfitidien Sont 
nicht zuviel cintáumen folten ) beru —* 2n | —— 


po diſmembriret nicht lang beſtehen fol 


Italianiſcher Fuͤrſt bekrie get witd auf is iim 
der Pabſt wegen ber Reuͤglon und be 
Anhang hat. Conften iji nod) ju ti 
Jang vor Venedig geweſen / dnbbag j jus 
de jüre dieſer ibre Geſandten denen von Be 

Buͤrgund fatte fi) ultrð in se Mee ben. / mag ted qfi 

ſcyn / weil ed maͤchtige Nachbatn batte / und ex duobus malis minimum 
wehlen wolte/ nehmlich lieber eon ſo eie olltg r 
diren / als ſich für ber febr maͤchtigen arai ieri ude ſtets für 
Deſterreich / Bourgund / Lochringen ; Baͤyern mnbabeyr 

acit bic fuͤrnehmſten Duces Europæ geweſen uti $i Met 
fenem. Churfuͤrſtlichen Hauſe gewichen, Die Kro 
Fuͤrſten / die keine Armecs ausfübren ) inb Alllantzen ſchueſſe 
Sube leben wollen / die /ure legationis, weilſie eben ſo wol 


^w 


; OA RREEMRLLX. EU S 


—ãæãaS cei eii Ca nii e à Geneslogieo qu ehlen / und 
derandern Privilegien ſich Mna aii las MO íi ann ſchon 
unter finjfober ſechs von Adel zwey ſeynd / bíe Reichthum unb: Guͤter 7 al& 
Herrſchafften befisen. / barum werden die zwar hoͤher aflimiret , fie ſeynd 
aber ood nicht beſſere Nobiles, ſondern origine einander gleich. Dc jure: 

kan der von heguigen Statiſten gemachte Unterſcheid / sur prziudig ber an 
dern Staͤnde | nicht gelten / einanders iſt par raiſon d. etac und wann 

die ttes. courontes ſprechen / weil der unb bee maͤchtig eor andern / ſo wol⸗ 
pipe ihn uno gleicher machen; Wie er maͤchtiger als ſeine Miſtaͤnde / als 
fei et auar mehr Freyheic / unb groͤſſere cffme ing fünfftiat bey uns 
Gne / die n moͤgen fid) immerbin ihres gleichen Rechts berba 
tn Ein Ambaſſadeur differiret bom Envoye nicht allein funrptu & pom⸗ 

& ,. fenum eui qualitaze dignitatis & characters reprzfentauo, ^ Ich 

be nidt warumhuſere redierende Hertzoge / infonberbeit 7 bie nicht Gas 
tholiſch / unb bem Pabſt nur al& einen Souverain temporef erkennen / denen 
Cardinaͤlen weichen ſollten (wiewol Papi iſt zu Rm / ein anberé in. 
foco: tertio· ). dann wollen (ie ſchon als Koͤnige der Kirchen ( worzu GOT⸗ 
TES Wore nein ſaget) veneriret ſeyn / ſo muß man dargegen ponderi- 

ren; daß fit lujects du Pape, und die wenigſten vom conclave Furſtliches 
Gebluͤhts ſeynd / und daß fie nicht Etats poffidiren: al& unſere Souverains, 
Und wann ſchon theils Italliaͤniſche Fuͤrſten ber: Cardinaͤlen weichen / bie e& 
vielleichtthun ^ weilen ſie des Paͤbſtlichen Hoffes Freundſchafft ſuchen muͤſ⸗ 

fttv / fo obligiret doch ſolches keines weges unſere im Reiche / ob gleich be 
aus Italien tn. gewiſſen Stuͤcken ben unſerigen prafcrirce werden. Unſere 
regierende Herren folten keines Potematen Miniffrum mehr über ſich fiere 
bfem / weil ein Duc de Parme ober Modene / fa alle Cardinaͤle ſich nicht 
ſcheuen / in ihren eigenen Haͤuſern uͤber Ambaſſadeurs / ob ſie dieſelbe ſchon 
Excellentz tituliren / die Hand ju nehmen: / auch les princes du fang em 
Erance nunmehr / unb etzliche Grandes d' Efpagne feinem Ambaſſadeur ce⸗ 
diten:. Sachſen / Brandenburg und Dennemarck faber eor Zeiten fotdye 
exceífive- Ehren · Actus denen Exteris erwicſen / bie zwar kein præiudicium 
machen / oder in confequeng fónnen gezogen werden; Allein man mug ſich 
daruͤber verwundern / und anhoͤren / daß die heutigen publiciffen. eg. eine 
BRaorant oder ne ligentz nennen / In Dingen / die groſſe Herrn billich ftu— 
diren / und ihre Dieners nothwendig wiſſen ſollen. Die Frantzoſen werden 
vielleicht kunfftig einen ober andern Fuͤrſten / bem fie mit dem Titul favoriſi 

wn / dardurch zu gewinnen ſuchen / unb un article de traitté daraus for⸗ 
nrren / aud) kan England bey Schlieſſung einer gewiſſen mariage mit. idee 


is 


da 00 APPENDIX. 2... 
J liberali? unter den Kronen ben Anfang machen. Der Syfer iſt gleichſam 
sater familias itm Reiche / unb die Status als ſeine domeſtici, doch ſeynd ſie 


Pot de,la maifon de Empereur, fonbetn illiers de fF Empire, und moͤchte 


man(agen : daß ihre Miniftri babet allen Fremden ihres gleichen im Seide 
$ui przferiren 5 Die Exceri muͤſſen thnen mer Ehrerbletung anchun / aif 
fic (i. umereinander. Der Koͤnig tractiret Monfieur , unb ben Primen 
Condé nicht ſo hoͤfflich / als von Fremden geſchtehhet. Die Stantofen s 


fen nur in denen paífibus modum Imperatoris folgen / bie bet Seide Schnde 
fden / ba inen oer Spfermebe Ehre 


dignité diminmiret , und nicht in 
bereiget / als die Exteri, Der Koͤyſer ſchreibet an bie Hertgoge: Duct 
tígfcit unb Serenitas (ob ſie ſchon unterthaͤnige nod) ſchresben / wie vor Qr 
ten Imperatoribus ) unb unten allezeit courtoifie ) welches bed) Franckreich 
nicht thun tod ; Auch bedecken ſich die Churfuͤrſtiiche Miniſtri, wie (dion 
gemeldt / fo or — pem ware accor- 





| 


| 


LI 


^T*- 


Verʒeichnuͤß ber fentgen Acten / denckwuͤr⸗ 


bíaen Handlungen unb anderer Schrifften / welche 
in dieſem drey und vierzagten ober Neu⸗eingerichtem 

VWViierzehenden Theil Diarii Europæi zu 

finden ſind. 


Emorial, betreffende bít Admiſſion deß Miniſtre Ihrer Durchl. beg 

Fuͤrſten und Biſchoffen von Straßburg / denen Herren Mediatoren 

| iu Nimmoͤgen prafentiret, pag I. 
Conditiones und Bedingungen / auff welche ber Aller⸗Chriſtl. Koͤnig ei⸗ 

nen Frieden eingehen will / Nimmoͤgen den 15. April. 1678. T 
Office, fo durch den Herrn Nuntium been Spaniſchen Ambaſſad. den 

15: May 1678. geſchehen. 20 
der Confœderirten darauff. ibid. 

reiben Ihr. Aller⸗Chriſti. Maj. an die Herren Oen, Staaten. 2I 

Antwort bec Herren C taaten darauff. . 


. 
^ 


23 
Ant wort be Aller⸗Chriſtl Koͤnigs auff der Herren Staaten Schteiben. 24 


Memoxial, vom Aller Chriſtl. Koͤnig bem Hn. von Beverning eingehaͤndigt. 25 
Office deß Hn. Nuntii an bie Catholiſche Ambaſſ. unb Plenipotentiarii. p 27 


Rede org Koͤnigs tn Engeland an das Parlament. ibid. 
Defßß Engliſchen Cantzlers. 29.34.36 
Brieffeines gewiſſen Miniſt. gu £onben / betreffende bie Oration deß Konigs 
andas Parlament. 37 
Negotiation bet Hollan diſchen Deputirten ju Bruͤſſel. | 39 


Antwort Gr. Excell. be£ Hertzogs von Villa -Dermefa. ALI 

Memnn der Hollaͤndiſchen Deputirten / an den Hertzog von Villa Her⸗ 
moſa. 42 

Antwort deß Herrn Hertzogs barauff. 44 

Memorial bet Hollaͤndiſchen Deputirten / an den £n. Hertzog von CBilla Her⸗ 
moſa. | 45 

Antwort Sr. Excell. darauff. 47 

Declaration tt Frantzoͤſiſchen Herren Abgeſandten / einen Stillſtand ber 
CfBa(fen betreffend. 


8 
- Officebef. Hn Nuntii anbie Herren Abgeſandten bec CKhol. Sürften. 4». 


Memorial ber. Sta» fert. Abgeſandten / an die Hollaͤndiſchen / umb feinen par- 
ticulieren Frieden qu ſchlieſſen. | . ib. 
Memorial ttr Koͤnigl. Daͤniſchen Abgeſandten / in eben dergleichen Sach. 53 


Memorialdeß Chur⸗Brandenb. Abgeſandien / den En betreffend. si 


* 


e^ 


* 


gonil. — und Churfuͤrſil. randenburctſd Memorial/ an den T 
ín Cnacianb. 


nig. SDennemárd. Chur · Brandenb. Brauſchwweig · £üneb. unb v 


—S Abgeſandten Memorial an bie Herren Staaten. 


Declaration an die Kayſerl. Herren Ambaſſadeurs. » 
Declaration der Spaniſchen -Derren Ambaſſadeurs. 6 
7 deß Daͤmſchen Ambaſſadeurs. á 
beg Brandenburgiſchen. T 
deß Hertzogs von Lotthringen gpfenipor. 7 
Schreiben occ Hn. Gen. Staaten an ben Aller Gbriftl. Sánia, "t 
an den Dic deLuxenbourg. ibid, 


Anxrewort deß Koͤnigs in Franckreich / auff der Hn. Gen. Staaten Schreben. 7 
Schreiben an Monſr. Burillon, Frantzoͤſ. Ambaſſad. in Engeland. ^— o 


Memorial bem Jon. Grafen d Avergné eingegeben. 82 
—. 'EXtra& wegen bet Reſolution bet Herren Gen. Staaten etc. 9 
: Memorial bet Frantzoͤſ. Ambaſſad. an die Hn. Gen. Staacen. 9? 
Antwort barauff. * 1:01 


Declaration beg St8n. Schwed. an ble Koͤn. Srangóf. Ambaſad. 120 


Proteſtation der Daͤniſchen / Brandenb. und Munſtertcher Abseſandeen v 


ben Hollaͤndiſchen Particulier⸗Frieden. 


Schreiben deß Hn.von Bevernings an die Gen. &aoten / wegen deß Frebe 


ſchluſſes. 127 
Hollaͤnd. 2ímbaffab. uͤberſchickt den Gen. Staaten den geſchloſſ Frieden. ib, 
Beſondere Artickel / die Aufflage ber co. Stieber betreffend. 2j 
Uhrkunde wegen ber Neutralitaͤt ber G ron Schweden etc: Ho 
Sendſchreiben beg Hollaͤnd. an die Frantzoͤſ. Ambaſſadeurs. 1! 
Antwort ser Frantzoͤſ. Ambaſſad 
Ratification über den 13. Friedens Artickel zwiſchen Franckr. unb Holland 


Ihr. AllerChriſtl Maj. wegen deß Friedens⸗Tractas mit Holl 3 
bet Herren Gen. Staaten etc. 
Ihr. Aller Chriſtl. Maj uͤber ben beſondern Artickel den — 


von Oranien betreffenb, o n6 
bet Gen. Staaten diefen Artickel belangend. ibid, 
Ab ſonderlicher Artickel wegen deß Prinzen von Oranien. 1 


Ratification uͤber bie Commercien · Schiffarts unb See⸗Tractaten. d 

e Mrtbcil ober Rechtsſpruch / ſo im Geheimen Rath y. Koͤn. Maj. aufarfgreda 
worden / Krafft deſſen die Unterthanen der Gen. Staaten son. ber dw 
mentation und Erhoͤhung ber Aufflagen / fo auff Ein⸗ und Außſuhen 
ber Kauffmans⸗ Güter aſchlagen ino befteget worden. 


| 
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