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Full text of "Photographisches Wochenblatt"

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35.  Jahrg.  x  BERLIN,  19.  Oktober  1909.  x  No.  42. 

PHOTOGRAPHISCHES 

WOCHENBLATT 

Redigirt  von  J.  GA  ED  ICKE 
Berlin  W.  io. 


Inhalts-Verzeichnis 

Der  gegenwärtige  und  zukünftige  Stand  des  photographischen  Ge¬ 


schäfts  in  Syrien . 409 

lieber  die  photographische  Wirkung  des  Wasserstoffsuperoxyds  und 

anderer  Oxydationsmittel . 411 

Ueber  Atelier  verkaufe . 413 

Irrtum  in  der  Gebrauchsanweisung  der  Autochromplatten  ....  415 

Repertorium:  Feculose,  ein  neuer  Klebstoff  aus  Stärke . 415 

Schwefeltonung  von  auskopirten  Bildern . 416 

Restaurirung  von  Daguerreotypen  .......  416 

Bei  der  Redaktion  eingegangen . 418 

Ausstellungswesen . 419 

Unterrichtswesen . ,....419 

Statistisches  . . 420 

Briefkasten . 420 


Das  Photographische  Wochenblatt  erscheint  wöchentlich  Dienstags. 
Jährlich  viele  Kunstbeilagen. 

Bezugsbedingungen:  Bezugspreis  für  In-  und  Ausland:  Mk.  io  das  Jahr 
Mk,  5  das  Halbjahr,  Mk.  2,50  das  Vierteljahr.  Abonnements,  die  nieht  14  Tage  vor  dem 
Ablauf  des  Quartals  abbestellt  werden,  gelten  als  stillschweigend  weiterlanfend. 
Anzeigen:  die . gespaltene  Petitzelle  30  Pf.,  Arbeitsmarkt  30  Pf.  Danerannoncen  mit 

entsprechendem  Rabatt. 

Sämtliche  Anzeigen  werden  im  „Offerten- Blatt“  (erscheint  am  1.  und  15.  jeden 
Monats)  gratis  auf  genommen. 

Anzeigen  sind  bis  Sonnabend  Abend  an  den  Verlag,  Berlin  W.,  Bendlerstr.  13 
oder  an  die  Druckerei  von  Bajanz  &  Studer,  Berlin  S.,  Alte  Jaeobstr.  84  einzusenden. 
Verlag  und  Redaktion  von  J.  Gaedicke,  Berlin  W.,  Bendlerstr.  13. 


Man  abonnirt  bei  der  Geschäftsstelle  Berlin  W.,  Bendlerstr.  13 
oder  bei  der  Post  (Post-Zeitungsliste  alphabetisch  eingeordnet). 
Commissions- Verlag  für  den  Buchhandel:  Ed.  Heinrich  Mayer,  Leipzig. 


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Photographisches  Wochenblatt 


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Erscheint  wöchentlich  Dienstags  j 

35.  Jahrg. 

Berlin,  19.  Oktober  1909. 

Nummer  42 
; - ■ — — 1 

Der  gegenwärtige  und  zukünftige  Stand  des 
pbotograpbiscben  Geschäftes  in  Syrien. 

(Eigenbericht  aus  Beirut.)  [Nachdr.  verb. 


A  uch  in  Syrien  hat,  wie  in  den  meisten 
**  anderen  türkischen  Ländern,  das 
photographische  Gewerbe  wie  die  Ama¬ 
teur-Photographie  und  damit  auch  natur- 
gemäss  das  photographische  Geschäft, 
d.  h.  der  Absatz  photographischer  Appa¬ 
rate  und  Artikel  seit  der  Neuordnung  der 
Verhältnisse  im  türkischen  Reiche  einen 
bedeutsamen  Ansporn  erhalten,  weil  die 
platzgreifende  freiere  Gesinnung  der 
Muhamedar.er  und  das  Abstreifen  so 
mancher  religiöser  Fesseln  der  Ausübung 
der  Photographie  grössere  Bewegungs¬ 
freiheit  verliehen  hat.  Ist  es  doch  inmitten 
der  Mauern  der  altberühmten  syrischen 
Hauptstadt  Damaskus,  die  mit  ihrer  gross¬ 
artigen  Moschee  eine  der  Hochburgen 
des  Islam  ist,  bereits  vorgekommen,  dass 
sich  Muhamedanerinnen  nicht  nur  mit 
ganz  durchsichtigem  Schleier  haben  pho- 
tographiren  lassen,  womit  einerseits  der 
religiöse  Schein  gewahrt  und  andererseits 
dennoch  der  Photographische  Zweck 
erreicht  wurde,  sondern  sich  sogar  ganz 
ohne,  bezw.  mit  »zufällig«  verschobenem 
Schleier  dem  Apparat  die  Verewigung 
ihrer  Gesichtszüge  ermöglicht  haben. 


Diese  neue  freiere  und  daher  umfang¬ 
reichere  Betätigung  der  Photographie  in 
Syrien  haben  die  englischen  Fabrikanten 
photographischer  Apparate  sehr  geschickt 
und  ohne  viel  Zeit  zu  verlieren  auszu¬ 
nutzen  verstanden,  und  dies  zeigt,  wie 
vorzüglich  sie  durch  ihre  Konsulate 
unterrichtet  gewesen  sind.  Der  Import 
Syriens  in  allerlei  photographischem  Ma¬ 
terial  aus  England  hat  in  letzter  Zeit  auf¬ 
fallend  stark  zugenommen.  Aber  bei  dieser 
Erweiterung  des  englischen  photographi¬ 
schen  Geschäftes  hierselbst  spricht  noch 
wesentlich  ein  anderer  Umstand  mit, 
nämlich  die  plötzlich  und  in  Zusammen¬ 
hang  mit  den  politischen  Vorgängen  auf¬ 
getretene  England-Freundlichkeit  der  syri¬ 
schen  Bevölkerung  und  Kaufmannschaft 
und  ihre  gleichzeitige  Deutsch-  und 
Oesterreich-Feindlichkeit.  Auf  sehr  vielen 
Gebieten  des  Importes  in  Syrien,  wie 
übrigens  auch  sonst  in  der  Türkei,  hat 
demgemäss  der  englische  Anteil  eine  be¬ 
trächtliche  Steigerung  und  der  deutsche 
undösterreichischeAnteil  eine  beträchtliche 
Schwächung  erfahren.  Mit  Bezug  auf 
die  Einfuhr  und  Einführung  photogra- 


409 


Br&3S!Z3aS3E2SfaEaa  HMOTOÜKAPH1SCHES  WOCHENBLATT  S?S£*  ®SS3  SV3 


phischer  Apparate  und  Artikel  ist  dies 
besonders  bedauerlich  wegen  der  er¬ 
wähnten  freieren  und  umfangreicheren 
photographischen  Betätigung  in  Syrien, 
die  unter  anderen  Umständen  der  Anlass 
für  eine  umfangreiche  Beteiligung  der 
deutschen  photographischen  Industrie  an 
dem  photographischen  Geschäft  in  Syrien 
hätte  werden  können. 

Immerhin  darf  Deutschland  die  Flinte 
nicht  ins  Korn  werfen.  Schon  machen 
sich  die  Anzeichen  dafür  bemerkbar,  dass 
die  in  Syrien  vorherrschende  Liebe  zu 
England  nicht  von  langer  Dauer  sein 
kann.  Die  kretischen  Verhältnisse  und 
vor  allem  gewisse  Vorgänge  in  Südarabien 
haben  bereits  ernüchternd  auf  die  Gemüter 
der  sehr  türkisch -patriotisch  gesinnten 
Syrier  gewirkt,  und  je  nachdem  die  Ab¬ 
sichten  Englands  auf  Südarabien  von 
Aden  her  und  auf  den  schönen  Hafen 
von  Suda  auf  Kreta  mehr  oder  weniger 
offensichtlich  zu  Tage  treten,  wird  sogar 
eine  heftige  und  ausgesprochene  Feind¬ 
schaft  gegen  England  an  die  Stelle  der 
jetzigen  Zuneigung  treten.  Dann  aber 
wird  auch  der  jetzige  gewaltige  Ansturm 
des  englischen  Exporthandels  auf  Syrien 
seine  beste  Stütze,  die  Gunst  der  Be¬ 
völkerung  verlieren.  Denn  es  gibt  kein 
zweites  Absatzgebiet  in  der  Welt,  wo 
Sinken  oder  Steigen  des  Importes  aus 
einem  Lande  so  sehr  von  der  Stimmung 
der  Bevölkerung  gegen  dieses  Land  be¬ 
stimmt  wird,  wie  die  Türkei  in  den 
meisten  ihrer  Gebiete  und  vor  allem  in 
Syrien.  Es  braucht  nicht  immer  gleich 


ein  allgemeiner  Boykott  aufzutreten,  wie 
der  jüngste  Boykott  gegen  österreichische 
und  zum  Teil  auch  deutsche  Waren,  von 
der  auch  die  deutsche  photographische 
Industrie  in  Mitleidenschaft  gezogen 
wurde.  Es  gibt  hier  auch  einen  Einzel- 
Boykott,  der  darin  besteht,  dass  der 
Einzelne  nicht  gern  oder  auch,  wenn 
möglich,  überhaupt  nicht  Waren  kauft, 
die  aus  einem  Lande  kommen,  das  er 
nicht  leiden  kann.  Dies  hat  sich  in  der 
Vergangenheit  vielfach  gezeigt,  es  zeigt 
sich  in  der  Gegenwart  und  wird  sich  in 
der  nächsten  Zukunft  zeigen.  Gerade 
die  Syrier  sind  unter  den  maassgebenden 
Bevölkerungs-  und  Nationalitäten-Schich- 
ten  im  türkischen  Reich  durch  die  Mekka- 
Bahn,  die  bekanntlich  von  Damaskus  aus¬ 
geht,  und  durch  die  von  Damaskus  aus¬ 
gehenden  und  nach  hier  zurückflutenden 
Pilgerzüge  den  Vorgängen  in  Südarabien 
besonders  nahe  gerückt,  und  darum  muss 
hier  der  Groll  gegen  England  zuerst  und 
mit  elementarer  Gewalt  losbrechen.  Dann 
aber  ist  es  mit  der  erstrebten  Vorherrschaft 
des  englischen  Handels  in  Syrien  vorbei, 
und  auch  im  photographischen  Geschäft 
hat  dann  Deutschland  grössere  Aussichten 
als  zur  Zeit.  Soweit  sich  die  Dinge 
überblicken  lassen,  kann  diese  Entwick¬ 
lung  nicht  mehr  lange  ausbleiben,  und 
darum  ist  es  dringend  notwendig,  dass 
die  deutschen  Interessenten  der  photo¬ 
graphischen  Industrie  Syrien  als  ein  für 
sie  viel  versprechendes  Absatzgebiet  im 
Auge  behalten  und  schon  jetzt  tatkräftig 
bearbeiten  A.  D. 


E2SeS@Eii23Ei?Z3®8Z3  PHOTOGRAPHISCHES  WOCHENBLATT.  E353  E35S  E3SS5  ES3  ®5£3 


ilebcr  die  photographische  Wirkung  des 
Wasserstoffsuperoxyds  und  anderer  Oxydationsmittel. 

Von  Dr.  Lüppo-Cramer. 

(Wissenschaft!.  Laboratorium  der  Dr.  C.  Schleussner  Aktien-Gesellschaft  zu  Frankfurt  a.  M.) 


[n  dem  soeben  erschienenen  jahrbuche 
*  von  Eder  habe  ich  in  einer  Ab¬ 
handlung:  »Lieber  die  Wirkung  des 
Wasserstoffsuperoxyds,  so  wie  der  Terpene, 
Harze  usw.  auf  die  Trockenplatte«  eine 
Hypothese  darüber  aufgestellt,  in  welcher 
Weise  Oxydationsmittel  auf  die  Brom¬ 
silberschicht  wirken  könnten. 

Ich  fand,  dass  von  reduzirten  Silber¬ 
spuren  völlig  freie  Bromsilberplatten 
überhaupt  nicht  auf  Oxydations¬ 
mittel  reagiren,  dass  die  Wirkung  jener 
Agenzien  vielmehr  erst  indirekt  dadurch 
zustande  kommt,  dass  die  Silberspuren, 
die  sich  in  jeder  hochempfindlichen 
Trockenplatte  finden,  in  eine  leicht  redu¬ 
zierbare  Form  übergeführt  werden,  und 
dass  diese  Spur  von  Silbersalzen  ähnlich 
wie  der  Emulsion  zugesetzte  Silbersalze 
eine  Verschleierung  der  Schicht  einleiten. 
Als  zweiter  wichtiger  Punkt  ist  zu  be¬ 
achten,  dass  alle  Oxydationsmittel  und 
Säuren  im  Prinzip  genau  so  wie  das 
Wasserstoffsuperoxyd  auf  die  Bromsilber¬ 
schicht  wirken. 

Die  Literatur  der  so  ausserordentlich 
komplizirten  photographischen  Vorgänge 
zeichnet  sich  nun  bekanntlich  dadurch 
aus,  dass  man  sehr  oft  Widersprüche  in 
den  Angaben  verschiedener  Autoren  findet, 
die  oft  anscheinend  unvereinbar 
sind.  Sehen  wir  z.  B.  in  dem  klassischen 
Werke  von  Eder  »Die  Photographie 
mit  Bromsilbergelatine«  nach,  so  finden 
wir  in  der  1890  erschienenen  vierten 
Auflage  S.  59  den  Passus:  »Einige 
Tropfen  Wasserstoffsuper¬ 
oxyd  zur  Emulsion  vor  dem 
Kochen  gesetzt,  hält  die 
Emulsion  sehr  klar,  mindestens 
ebensogut  als  irgend  eine 
Säure«.  Bezüglich  der  Säuren  (Sal¬ 


peter-  und  Salzsäure)  finden  sich  wieder¬ 
holt  Angaben  bei  E  d  e  r,*)  dass  sie  die 
Emulsion  k  1  a  r  h  a  1 1  e  n. 

Der  Widerspruch  zwischen  diesen 
letzten  Angaben  und  der  nicht  zu  leug¬ 
nenden  Tatsache,  das  Wasserstoffsuper¬ 
oxyd,  Schwefelsäure,  Salzsäure,  Salpeter¬ 
säure,  Persulfat  und  viele  andere  Säuren 
und  Oxydationsmittel  unsere  gewöhnlichen 
Trockenplatten  und  also  auch  die  un- 
gegossene  Emulsion  total  verschleiern, 
ist  nun  allerdings  nur  ein  scheinbarer. 

Es  ist  schon  von  Rüssel,  dem 
Entdecker  der  interessanten  Wirkung 
des  H2  02,  angegeben  und  von  dem 
Verfasser  auch  für  eine  Reihe  anderer 
Oxydationsmittel  festgestellt  worden,  dass 
alle  jene  Körper  eine  scheinbar  »solari- 
sirende«  Wirkung  ausüben.  Bei  kurzer 
Einwirkungsdauer  resp.  geringer  Kon¬ 
zentration  verschleiern  jene  Agenzien  das 
Bromsilber,  bei  längerer  Einwirkung  oder 
grösserer  Konzentration  geht  die  ver¬ 
schleiernde  Wirkung  nicht  nur  zurück,  son¬ 
dern  ein  schon  zuvor  vorhandener  Schleier 
wird  sogar  zerstört.  Es  geschieht  also 
genau  dasselbe,  was  Eder  dazu  ver- 
anlasste,  jene  Zusätze  zur  Emulsion  zu 
empfehlen.  Ein  Widerspruch  in  den 
verschiedenen  Angaben  liegt  also  nicht  vor. 

Ueber  die  Frage,  was  für  ein  chemischer 
Vorgang  bei  jener  solarisafionsähnlichen 
Umkehrung  durch  die  oxydirenden  Agen¬ 
zien  sich  abspiele,  liegt  noch  keinerlei 
Untersuchung  vor  und  selbst  die  zahl¬ 
reichen  bis  in  die  fünfte  Dimension  sich 
versteigenden  Hypothesen  über  die  Wasser¬ 
stoffsuperoxydreaktion  Hessen  jenes  zweite 
Stadium  der  Wirkung  unberücksichtigt. 
Die  von  mir  aufgestellte  Hypothese,  dass 


*)  Eders  Handb.  Bd.  III,  5.  Auf!.  S.  58,87,  89. 


411 


SaSSüraS«3EC3!3!E3  PHOTOGRAPHISCHES  WOCHENBLATT.  ESS E5S  ®5S3  E3SS  Sffit 


die  Bildung  eines  leicht  reduzirbaren 
Silbersalzes  in  der  Schicht  die  vermittelnde 
Ursache  der  Schleierbildung  ist,  lässt 
sich  nun  sehr  wohl  auch  dahin  erweitern, 
dass  die  Umkehrungserscheinung  ver¬ 
ständlich  wird.  Nehmen  wir  an,  dass 
sich  bei  der  Behandlung  einer  Silber¬ 
spuren  enthaltenden  Bromsilberschicht 
ein  lösliches  Silbersalz  bildet,  so  wird 
dieses  vermutlich  vom  Bromsilber  als 
Silberoxyd  unauswaschbar  adsorbirt,  ehe 
es  noch  Gelegenheit  hat,  sich  durch 
Diffusion  von  der  Bromsilberkornober¬ 
fläche,  dem  Orte  seiner  Entstehung,  zu 
entfernen.  Nun  sind  wir  allerdings  nicht 
im  Stande,  am  Bromsilber  selbst  die 
Adsorptionsvorgänge  durch  chemische 
Reaktionen  direkt  zu  studiren,  weil  alle 
in  Frage  kommenden  scharfen  Reaktionen 
auch  das  Bromsilber  selbst  verändern. 
Aber  man  kann  indirekt  der  Frage 
näher  kommen.  Wie  ich  in  umfassenden 
Untersuchungen  über  die  Gerbung  und 
die  Adsorptionsersverbindungen  der  Ge¬ 
latine1')  gezeigt  habe,  werden  sozusagen 
alle  Salze,  insbesondere  die  der  Schwer- 
metalle,  von  der  Gelatine  unauswaschbar 
adsorbirt, wobei  meistens  eine  hydrolytische 
Spaltung  der  Salze  zu  Oxydhydrosolen 
eintritt.  So  bleibt  beim  Baden  einer 
Gelatineschicht  in  einer  Silbernitratlösung 
auch  bei  längstem  Waschen  Silbernitrat 
resp.  Silberoxyd  in  der  Gelatine  zurück, 
das  eine  starke  Reaktion  z.  B.  auf  Schwefel¬ 
ammonium  gibt.  Derartig  adsorbirtes 
Silberoxyd  wird  nun  aber  durch  stark 
verdünnte  Säuren,  wie  Salpeter-,  Schwefel¬ 
und  Zitronensäure  sowie  auch  durch 
Persulfatlösung  wieder  aus  der  Schicht 
eliminirt,  ja  eine  Adsorption  tritt  über¬ 
haupt  nicht  ein,  wenn  die  Silberlösung 
mit  jenen  Agenzien  in  einer  Konzentration 
(z.  B.  0,1  °/0  AgNOj  und  1 — 2%  der 
genannten  Agenzien)  versetzt  ist.  Diese 
der  Adsorption  entgegenwirkenden  Ein¬ 
flüsse  finden  sich  bei  den  meisten  Ad¬ 
sorptionserscheinungen  wieder. 

*)  Lüppo-Cramer,  Kolloidchemie  und  Photo¬ 
graphie,  Dresden  1908,  S.  121,  fortgesetzt  in 
Zeitschr.  f.  Chemie  und  Industrie  d.  Kolloide, 
1908  und  1909. 


Aehnliche  der  Adsorption  des  Silber¬ 
oxyds  entgegengesetzte  Einflüsse  werden 
sich  nun  aller  Wahrscheinlichkeit  nach 
auch  bei  der  Adsorption  durch  das 
Bromsilber  geltend  machen.  Be¬ 
handeln  wir  also  eine  Bromsilberplatte, 
die  Silberspuren  in  der  unmittelbaren 
Nähe  der  Kornoberfläche  enthält,  mit 
Salpetersäure  oder  Schwefelsäure,  so  wird 
zunächst  Silberoxyd  gebildet  werden, 
das  an  der  Kornoberfläche  unauswaschbar 
adsorbirt  bleibt.  Ist  die  Konzentration 
der  Nitrat  oder  Sulfationen  nun  hoch, 
so  wird  die  Silberoxydadsorption  nicht 
stattfinden  bezw.  wieder  aufgehoben  und 
das  lösliche  Silbersalz,  dessen  Menge  wir 
allerdings  als  ganz  minimal  anzunehmen 
haben,  hat  Gelegenheit,  sich  von  der 
Kornoberfläche  resp.  aus  der  Schicht 
durch  Diffusion  zu  entfernen  und  es 
liegt  kein  Anlass  bei  der  Entwicklung 
mehr  vor,  dass  das  Bromsilber  ver¬ 
schleiert  wird.  Eine  die  Adsorption  des 
Silberoxydes  durch  die  Gelatine  auf- 
|  hebende  Wirkung  durch  Wasserstoff- 
|  Superoxyd  grösserer  Konzentration 
konnte  ich  allerdings  nicht  feststcllen, 
doch  kann  man  sehr  wohl  annehmen, 
dass  auch  bei  der  Adsorption  durch  das 
Bromsilber,  das  ja  immerhin  ein  viel 
weniger  weit  ausgeprägt  kolloider  Kö'per 
ist  als  die  Gelatine,  eine  grössere  Kon¬ 
zentration  der  oxydirenden  Lösung  hin¬ 
derlich  ist.  Immerhin  glaube  ich,  dass 
die  im  Vorstehenden  versuchte  Erklärung 
der  Umkehrung  bei  der  photographischen 
Wirkung  der  Oxydationsmittel  mit  den 
Tatsachen  durchaus  in  Uebereinstimmung 
steht, 

In  einer  früheren  Arbeit*)  beschrieb 
ich  einen  Versuch,  der  von  der  Voraus¬ 
setzung  ausging,  dass  das  durch  die 
verschleiernden  Oxydationsmittel  in  der 
Bromsilberschicht  entstandene  Silbersalz 
resp.  Silberoxyd  durch  Bromsalze  in 
Bromsilber  übergeführt  werden  und  damit 
seine  Wirkung  als  »Keim«  verlieren  würde. 
Jener  Versuch  verlief  negativ  insofern, 
als  nicht  nur  die  Verschleierung  durch 
Oxydationsmittel,  sondern  auch  die  durch 


412 


')  Photogr.  Korresp.  1908,  S.  548, 


taaasca  E*Z3®!Z3Ei3Z3  PHOTOGRAPHISCHES  WOCHENBLATT  5353  CTS  5353  !353  'SfiU 


direkt  eingeführtes  Silhernitrat  durch 
Bromide  nicht  aufgehoben  wurde.  In 
dieser  Richtung  ist  auch  folgender  Versuch 
höchst  lehrreich.  Wie  ich  in  dem  zitirten 
Artikel  in  Eders  Jahrbuch  füi  1909 
ausführte,  sind  die  Dämpfe  von  Ter¬ 
pentinöl  im  Stande,  in  kurzer  Zeit 
kolloide  Silbergelatiue  in  Silberoxyd  über¬ 
zuführen.  Führt  man  nun  derartige  durch 
das  im  Terpentinöl  okkludirte  Ozon  her¬ 
gestellte  »Bilder«  von  Silberoxyd  auf 
Silber  bei  Lichtausschluss  durch  Baden 
in  Bromkalium  in  Bromsilber  über,  so 


wird  dieses  kolloide  Bromsilber  durch 
Entwickler  sehr  leicht  zu  Silber  in  grün¬ 
schwarzer  Form  reduziert.  Es  zeigt  auch 
dieser  Versuch,  dass  das  Ausbleiben  einer 
Aufhebung  der  Verschleierung  durch 
Wasserstoffsuperoxyd  nach  dem  Baden 
im  Bromid  nichts  gegen  meine  Hypothese 
beweist,  dass  die  Bildung  löslichen  Silber¬ 
salzes  resp..  von  adsorbirtem  Silberoxyd 
als  die  indirekte  Ursache  der  Verschleierung 
der  gereiften  Bromsilbergelatine  durch 
Wasserstoffsuperoxyd  und  andere  Oxy¬ 
dationsmittel  anzusehen  ist. 


lieber  Htelierverkäufe. 

Von  Ernst  Wohlgemuth. 


Rei  Kauf  oder  Pacht  eines  Ateliers 
werden  oft  von  Verkänfer  und 
Käufer  grosse  Fehler  begangen,  so  dass 
es  am  Platze  ist,  auf  die  Sache  etwas 
näher  einzugehen. 

Dass  der  Verkäufer,  in  den  meisten 
Fällen,  sein  Atelier  sehr  hoch  einschätzt 
und  der  Käufer  für  weniges  Geld  wieder 
recht  viel  haben  will,  ist  eine  bekannte 
Tatsache.  Bei  fast  allen  Inseraten  spielt 
in  erster  Linie  der  Umsatz  pro  anno  eine 
grosse  Rolle,  doch  ist  gerade  hierbei 
ernstlich  zu  erwägen,  wie  stellen  sich 
denn  die  erforderlichen  Ausgaben  zu 
diesem  Umsätze?  Wie  steht  es  denn 
mit  dem  Reingewinn?  Bei  10000  Mark 
Umsatz  kann  oft  ein  niedrigerer  Ueber- 
schuss  resultiren,  als  in  einem  anderen 
Atelier  von  6000  Mk.  Einnahme.  Leider 
verfügen  die  meisten  Käufer  über  zu  geringe 


Baarmittel  und  sind  oft  nicht  im  Stande, 
ein  Drittel  des  Kaufpreises  anzuzahlen, 
es  sind  mir  viele  Fälle  bekannt,  dass 
Käufer  glaubten,  wenn  sie  1 0  °/0  des 
Kaufpreises  entrichten,  dass  dieser  Betrag 
genügend  sei.  Dieser  Irrtum  ist  ein  sehr 
verbreiteter.  Einige  Käufer  wünschen 
erst  das  Atelier  auf  ein  Jahr  zu  pachten 
und  dann  zu  kaufen,  hieraus  entstehen 
meistens  grosse  Differenzen  auf  beiden 
Seiten,  für  den  Käufer  dadurch,  dass  der 
Pachtbetrag  verloran  ist,  falls  der  Ver¬ 
käufer  anders  gesonnen,  während  gleich¬ 
zeitig  auch  der  Verkäufer  nach  abgelau¬ 
fener  Pacht  keine  Sicherheit  hat,  ob  es 
zum  Kauf  kommt,  aus  diesen  oder  jenen 
Gründen 

Ein  tüchtiger  Fachmann  sollte  schon 
wissen,  nachdem  er  Einsicht  der  Ge 
schäftsbücher  erhalten  und  gründlich  alles 


413 


SÜE9EC3H!Z3S!Z3*3!Z3  PHOTOGRAPHISCHES  WOCHENBLATT.  ES5S  ESS5  f?S£3 E3SH 


in  Augenschein  genommen  hat,  ob  das 
Atelier  lebensfähig  und  rentabel  sei.  Fast 
bei  jedem  Kaufverträge  wird  besonders 
Wert  darauf  gelegt,  dass  der  Verkäufer 
sich  verpflichtet,  für  immer  kein  Kon¬ 
kurrenz-Atelier  in  der  Stadt  zu  errichten. 
Ein  solcher  Vertrag  hat  keine  Giltigkeit, 
da  wir  Gewerbefreiheit  haben  und  es 
jedem  frei  steht,  wo  und  wann  er  sich 
eine  Existenz  gründen  will.  Es  ist  dies 
ein  Passus,  der  wohl  den  Verkäufer 
moralisch  verpflichtet,  aber  nicht  gesetz¬ 
lich.  Aus  Unkenntnis  hat  mancher  Be¬ 
trogene,  der  zur  Klage  wegen  Entschädi¬ 
gung  schritt,  Unrecht  erhalten  und  die 
bedeutenden  Gerichtskosten  noch  zu 
tragen  gehabt.  Ein  reeller  Verkäufer  wird 
ja  sein  Wort  halten,  aber  einen  Schutz 
bietet  diese  Abmachung  nicht.  Ebenso 
lässt  sich  auch  die  sogenannte  Kund¬ 
schaft  nicht  bewerten  beim  Kauf,  da 
man  eine  Garantie  nicht  übernehmen 
kann,  ob  der  Nachfolger  auch  dieselben 
Geschäfte  machen  wird,  was  doch  meist  j 
von  persönlichen  Eigenschaften  abhängig 
ist.  Viele  Geschäfte  erleiden  durch  den 
Besitzwechsel  einen  rapiden  Niedergang, 
während  andere  emporblühen.  Ein  her¬ 
untergekommenes  Atelier  emporzubringen, 
ist  bedeutend  schwerer,  als  ein  neues  zu 
gründen,  aus  dem  einfachen  Grunde, 
weil  das  Publikum  das  Neue  liebt. 
Wollte  heut  ein  Käufer  in  einer  mittleren 
Provinzialstadt  ein  Atelier  errichten  mit 
der  Absicht,  die  in  den  grossen  Städten 
auftauchenden  Kunstrichtungen,  Rem- 
brandbeleuchtung  und  dergl.  zu  pflegen, 
er  würde  jämmerlich  Fiasko  machen  und 
klagen,  dass  er  als  Künstler  vom  Publi¬ 
kum  nicht  verstanden  wird.  Eines  schickt 
sich  nicht  für  alle.  Die  Einwohner  der 
kleinen  Städte  werden  für  künstlerische 
Aufnahmen  schwer  reif  werden,  damit 
muss  ein  Geschäftsmann  rechnen. 

In  vielen  grösseren  Städten  hat  sich 
die  Anzahl  der  Ateliers  sehr  vermindert, 
da  die  Warenhäuser  und  die  Schleuder¬ 
geschäfte  den  grössten  Teil  des  Publi¬ 


kums  an  sich  gerissen  haben,  man  sei 
deshalb  besonders  vorsichtig  in  solchen 
Städten,  wo  schon  viele  le°rste'nende 
Ateliers  vorhanden  sind. 

Einige  Käufer  rechnen  so,  sobald  es 
sich  um  die  Einwohnerzahl  handelt,  dass 
auf  ein  Atelier  4  bis  5000  Einwohner 
kommen  müssen,  um  bestehen  zu  können. 
Diese  Rechnung  ist  aber  sehr  trügerisch, 
da  es  doch  nur  darauf  ankommen  kann, 
ob  auch  ein  gewisser  Wohlstand  vor¬ 
handen  ist,  oder  ob  die  Bevölkerung 
hauptsächlich  aus  Arbeitern  besteht,  die 
für  den  photographischen  Luxus  nicht 
viel  übrig  haben.  Wer  ein  offenes  Auge 
hat,  wird  leicht  feststellen  bei  Besichtigung 
einer  Provinzialstadt,  dass  wo  schöne 
Häuser,  gut  gepflegte  Strassen,  grosse 
Schaufenster  von  Gold-  und  Silberwaren 
und  anderen  Luxusartikeln  vorhanden, 
dass  da  Geld  rouliren  muss,  hingegen 
wo  eine  Stadt  nur  einen  armseligen, 
dürftigen  Eindruck  macht,  für  den  Photo¬ 
graphen  nicht  viel  zu  holen  ist. 

Dass  die  Verkäufer  von  Ateliers  oft 
grosses  Misstrauen  gegen  die  Reflektanten 
haben,  erscheint  berechtigt,  da  mancher 
Bewerber  vielleicht  gar  nicht  die  Absicht 
hat  zu  kaufen,  sondern  nur  die  geschäft¬ 
liche  Lage  auszuhorchen  und  wenn  alles 
günstig  liegt,  auf  eigene  Hand  ein  Atelier 
zu  errichten,  auf  diese  Weise  erhält  der 
Verkäufer  noch  einen  neuen  Konkurrenten. 
Ebenso  ist  es  sehr  zu  tadeln,  wenn  der 
Verkäufer  zweifelhafte  Angaben  über  den 
Wert  des  Objektes  macht,  der  den  Tat¬ 
sachen  nicht  entspricht,  dadurch  entsteht 
für  den  Reflektanten  Zeit-  und  Geldver¬ 
lust,  der  nach  Erledigung  der  Vorfragen, 
die  brieflich  gut  lauten,  zu  einer  persön¬ 
lichen  Besichtigung  eine  vergebliche  Reise 
macht.  Hier  kann  allein  Offenheit  und 
Klarheit  in  allen  Punkten  auf  beiden 
Seiten  zum  guten  Resultat  führen  und 
wenn  dies  ernstlich  beherzigt  wird,  so 
wird  sich  auch  manche  Uebernahme  eines 
Ateliers  besser  lösen  lassen,  als  es  bisher 
der  Fall  war. 


SBS  SE3  ESE3  E2Z3 ®ÜZ3  PHOTOGRAPHISCHES  WOCHENBLATT  E55S  P'SS  SSSSf  SS£3 


Irrtum  in  der  Gebrauchsanweisung  der  Hutocbromplatlen. 


[jie  neue  vereinfachte  Gebrauchsan- 
Weisung,  die  den  Autochromplatten 
heiligt,  ist  in  5  Sprachen  abgefasst  (fran¬ 
zösisch,  deutsch,  englisch,  italienisch  und 
spanisch).  Im  französischen  Urtext  ist  für 
das  Aetzbad  wie  früher  eine  mit  Schwefel¬ 
säure  angesäuerte  Lösung  von  Kaliumper¬ 
manganat  angegeben  und  dasselbe  ist  auch 
in  den  anderen  Sprachen  geschehen  bis 
auf  den  deutschen  Text,  wo  sich  der 
Irrtum  eingeschlichen  hat,  dass  für  das 
Bad  Natri u  m permanganat  angegeben  ist. 
Theoretisch  genommen  könnte  das  ziem¬ 
lich  belanglos  erscheinen,  in  der  Praxis 
aber  ist  es  anders.  Herr  Leon  Christ¬ 
mann  teilt  uns  mit,  dass  nachdem  er 
sich,  treu  der  Gebrauchsanweisung,  Na¬ 
triumpermanganat  verschafft  hatte,  was 
mit  einigen  Umständlichkeiten  verknüpft 
war,  und  das  Bad  damit  ansetzte,  seine 
Bilder,  die  wirsonst  als  von  hervorragender 
Qualität  bezeichnen  können,  braun  und 
trübe  wurden,  welcher  Fehler  sofort  be¬ 
hoben  war,  als  er  wieder  Kaliumperman¬ 
ganat  zum  Fortätzen  des  Bildes  verwen¬ 


dete.  Er  korrespondirte  darüber  mit  der 
Firma  Lumiere  und  Herrn  Dr.  Seye- 
wetz,  worauf  er  die  Antwort  erhielt,  dass 
es  sich  hier  um  einen  Druckfehler  handle. 

Bevor  nun  eine  neue  Auflage  der 
Gebrauchsanweisungen  gedruckt  wird, 
die  diesen  Fehler  nicht  enthält,  ist  jeden¬ 
falls  eine  grosse  Anzahl  von  Autochrom¬ 
platten  im  deutschen  Handel,  die  mit 
Gebrauchsanweisungen  versehen  sind, 
worin  sich  dieser  Irrtum  befindet,  der  zu 
Fehlresultaten  führt,  wir  möchten  daher 
unseren  Autochromisten  diese  Mitteilung 
machen,  um  sie  vor  Ungelegenheiten  zu 
bewahren. 

Warum  das  Natriumpermanganat  keine 
guten  Resultate  liefert,  ist  a  priori  schwer 
zu  sagen  Es  ist  zerfliesslich  und  gibt 
keine  guten  Kristalle,  ist  also  schwer 
rein  darzustellen  und  deshalb  ist  es 
schon  wenig  vertrauenswürdig.  Vermut¬ 
lich  sind  die  Verunreinigungen  die 
Ursache  gewesen,  die  zu  mangelhaften 
Bildern  geführt  haben.  J.  G. 


■  ■■■  REPERTORIUM  !■■■*■■■■ 


Feculose,  ein  neuer  Klebstoff  | 
aus  Stärke.  johnTraquair  berichtet 
im  Journal  of  the  Society  ,of  Chemical 
Industry  über  Herstellung  und  Eigen¬ 
schaften  neuer  Stärkeester,  das  sind 
chemische  Verbindungen  von  Stärke  mit 
Säuren.  Der  Verfasser  beschreibt  u.  a. 
die  Ameisensäure-Verbindung:  Durch  ent¬ 
sprechende  Behandlung  von  Stärke  mit 
Ameisensäure  erhält  man  eine  klare 
gummiartige  Lösung,  für  die  jedoch  keine 
wichtige  gewerbliche  Verwendung  ge- 

415 


funden  wurde.  Dagegen  ist  die  Verbin¬ 
dung  von  Stärke  mit  Essigsäure  (Stärke- 
Acetat  oder  Acetyl-Ctärke)  für  manche 
Zwecke  erprobt  worden,  und  es  hat  sich 
gezeigt,  dass  es  vorteilhaft  ist,  nicht 
wasserfreie  Essigsäure,  sondern  Eisessig, 
der  etwas  Wasser  enthält,  zu  verwenden. 
Gleiche  Teile  von  Trockner  Stärke  und 
Eisessig  werden  mehrere  Stunden  mit 
einander  langsam  gekocht  und  die  er¬ 
haltene  Verbindung  mit  Wasser  ausge¬ 
waschen.  Das  so  erhaltene  Et  zeugnis 


G2?aG22 a;E^3S!Z3S!Z3  PHOTOGRAPHISCHES  WOCHENBLATT.  E3SS E3SS E3SS KSS E35S\ 


wird  von  der  Patentinhaberin,  der  Firma 
William  Wothersporn  in  Paisley  (England) 
unter  dem  Namen  Feculose  in  den  Handel 
gebracht.  Das  Erzeugnis  sieht  last  wie 
gewöhnliche  Stärke  aus  und  löst  sich  in 
kochendem  Wasser  klar  aut;  aus  der 
Lösung  setzt  sich  bei  mehrstündigem 
Stehen  nichts  ab  Die  dünne  Lösung 
erstarrt  aufeiner  Glasplatte  beim  Trocknen 
zu  einer  durchsichtigen  biegsamen  Haut. 
Feculose  wird  verwendet  in  der  Textil¬ 
industrie,  als  Ersatz  für  Tragant  in  der 
Zuckerwarenindustrie  und  2  um  Binden 
von  Farbstoffen  in  der  Buntpapierfabrika¬ 
tion  an  Stelle  von  tierischem  Leim  oder 
Kasein.  Die  Eigenschaften  des  neuen 
Klebstoffes  sollen  denen  von  Tierleim  so 
ähnlich  sein,  dass  man  ihn  als  stickstoff¬ 
freie  Gelatine  bezeichnen  könnte. 

(Die  Umschau,  29.  Mai  09,  S.  472) 

Anm.  Für  die  photographische  In¬ 
dustrie  dürfte  sich  durch  die  Feculose 
ein  neues  Versuchsfeld  eröffnen.  Es  I 
müsste  deren  Verwendbarkeit  als  Binde¬ 
mittel  für  das  Barytweiss  der  Barytpapiere 
und  ferner  als  Träger  für  die  Emulsionen 
für  Auskopirpapiere  und  für  Bromsilber¬ 
emulsionen  erprobt  werden.  Vielleicht 
bietet  das  neue  Produkt  Vorteile,  die 
man  bis  jetzt  noch  nicht  kennt  J.  G. 


Schwefeltonung  von  auskopirten 
Bildern  von  Harry  E.  Smith.  Die 
Tonung  von  auskopirten  Bildern  nach 
dem  Fixiren  mit  den  Schwefebaben  des  i 
Molybdäns  oder  Wolframs  gibt  sehr 
reiche  braune  Töne.  Der  Verfasser  hat 
nun  den  Prozess  durch  Ausschalten  des 
Auschlorens  zu  vereinfachen  getrachtet 
Wenn  man  die  Ueberführung  des  lös¬ 
lichen  Silbernitrats  in  eine  unlösliche 
Verbindung  durch  Kochsalz  bewirkt,  so 
hat  das  einen  Einfluss  auf  den  endgiltigen 
Ton.  Besser  ist  dafür  ein  Phosphatbad 
aber  das  hat  den  Nachteil,  dass  es  mit  [ 
dem  Silbernitrat  freie  Salpetersäure 
bildet,  die  ohne  vorheriges  Waschen  im 
Fixrbirbad  schon  eine  Schwefelung  er¬ 
zeugen  würde.  Der  Verfasser  hat  daher  | 


das  Phosphatbad  mit  Ammoniumcarbonat 
versetzt  und  kommt  so  zu  einem  Badei 
das  nicht  vorzeitig  schwefelt.  Als  Am¬ 
moniumcarbonatbad  wendet  er  die  ge¬ 
wöhnliche  in  der  Analyse  verwendete 
Lösung  an,  indem  er  eine  Flasche  von 
2400  ccm  Inhalt  zu  J/4  mit  destiUirtem 
Wasser  füllt  und  darin  kalt  400  gr 
Ammoniumcarbonat  (Hirschhornsalz)  löst 
und  die  Flasche  dann  mit  Ammoniak 
(QG  0,880)  auffüllt.  Zum  Arbeiten  ver¬ 
wendet  man: 

Ammoniumphosphat  in 

io%iger  Lösung  .  3  Teile 

Ammoniumcarbonat -Lö¬ 
sung  wie  oben  1  Teil. 

Die  Bider  werden  wie  sie  aus  dem 
Kopierrahmen  kommen,  ohne  zu  waschen 
in  das  Bad  gelegt  und  darin  10  Minuten 
liegen  gelassen.  Dann  werden  sie  direkt 
ohne  zu  waschen  in  das  Fixirbad  gelegt, 
das  folgende  Zusammensetzung  hat: 

Fixirnatronlösung  1:7  .  4  Teile 

Ammoniumcarbonat  -  Lö¬ 
sung  wie  oben  ...  1  Teil. 

Man  fixirt  15  Minuten  und  wäscht  dann 
eine  Stunde  lang  gut  aus.  Dann  erfolgt 
die  eigentliche  Tonung  mit  Thiomolyb- 
dat.  Die  Bildung  von  Calciumphosphat 
in  der  Bildschicht  durch  kalkhaltiges  Was¬ 
ser  ist  ängstlich  zu  vermeiden,  weil  das 
Bild  milchig  wird.  Dazu  dient  der  Am¬ 
monioncarbonatgehalt  des  Fixirbades, 
der  alles  etwa  gebildete  Calciumphosphat 
auflöst. 

(ßrit  Jojrn.,  20.  August  09,  S.  646. 1 


Restaurirung  von  Daguerreo- 
typen  v.  Welborne  Piper.  Der  Ver¬ 
fasser  erhielt,  wie  er  im  Bull,  of  Photogr. 
schreibt,  eine  Anzahl  Daguerreotypen, 
zum  Restauriren,  die  sich  in  einem 
traurigen  Zustand  befanden,  da  sie  über 
und  über  mit  Anlauffarben  bedeckt 
waren,  die  sich  besonders  bemerkbar 
machten  an  Stellen,  wo  das  bedeckende 


416 


£!2*aG22®f320  3SE3E2Z3  PHOTOGRAPHISCHES  WOCHENBLATT.  ®S£3  SSS3  E3SS  ©fiä  E35S 


Glas  gesprungen  war.  Er  verfuhr  zu- 
nächts  nach  dem  Diktionär  von  Wall. 
Danach  wird  das  Daguerreotyp  zuerst  in 
vergällten  Spiritus  getaucht,  um  es  von 
fettigen  Substanzen  zu  befreien,  dann 
wird  es  mit  Wasser  gewaschen,  dann 
in  eine  Lösung  von  Fixirnatron  gebracht, 
um  die  blauen  Flecke  zu  entfernen,  dann 
in  eine  Cyankaliumlösung,  um  die  braunen 
Flecke  zu  entfernen,  dann  wird  in  destil 
lirtem  Wasser  gewaschen  und  schliesslich 
über  einer  Spiritustlamme  getrocknet. 
In  anbetracht  der  modernen  Vergäl¬ 
lungsmittel  des  Spiritus  verwendete  der 
Verfasser  absoluten  Alkoho1,  hielt  .sich 
aber  im  Uebrigen  an  die  Vorschrift  Dabei 
erschien  das  P'ixirnatron  wenig  erfolg¬ 
reich  für  die  Entfernung  der  blauen 
Anlauffarben  und  es  wurde  daher  reines 
Cyankahum  versucht,  was  allerdings 
erfolgteich  war,  aber  es  schien  dem  Ver¬ 
fasser,  dass  das  Fixirnatronbad  doch 
dem  Cyankalium  den  Weg  ebnete,  so 
dass  es  dann  viel  schneller  wirkte.  Der 
Verfasser  verwendete  demnach  beide 
Bäder  in  folgender  Weise:  Man  über¬ 
giesst  die  Platte  mit  absolutem  Alkohol 
und  taucht  sie  dann  einen  Augenblick 
in  Wasser,  nach  2-3  Minuten  vergehen 
die  Schlieren  und  das  Wasser  bleibt 
auf  der  Bildschicht  wenn  man  sie  vertikal 
hält.  Sie  wird  nun  in  eine  Lösung  von 
Fixirnatron  1:3  gelegt  und  10  Minuten 
darin  gelassen  und  eine  Minute  lang 
gespült  Sie  wird  dann  in  eine  leere 
Schale  gelegt  und  mit  einer  2'/2°/0igen 
Lösung  von  Cyankalium  übergossen  und 
darin  liegen  gelassen  bis  alle  Flecke 
bezw.  Anlauffarben  verschwunden  sind. 
Da  aber  das  Cyankalium  auch  die  Kupfer¬ 
platte  angreift,  so  zog  es  der  Verfasser 
vor  die  Cyankaliumlösung  nur  auf  die 
Oberfläche  zu  giessen  und  mehrmals 
zu  erneuern.  Dann  wird  gründlich  mit 
destillirtem  Wasser  gewaschen  und  über 
einer  Spiritusflamme  getrocknet.  Das 
Schutzglas  muss  dann  wieder  aufgelegt 
und  an  den  Rändern  sorgfältig  verklebt 
werden. 

(Photo  Revue,  3.  Oktober.  OS),  S.  111.) 

m 


Salzpapier  auf  Japanpapier.  A. 

J  Jarmann  gibt  in  Wilsons  Photogra¬ 
phie  Magazine  eine  Methode  an,  Japan¬ 
papier  zu  sensibilisiren,  von  Interesse  für 
solche  Photographen,  die  neue  Wirkungen 
zu  erstreben  suchen.  Man  löst  in 
1500  ccm  destillirtem  Wasser  80  gr 
Chlorammonium  und  80  gr  Chlornatrium. 
Dann  versetzt  man  das  Weisse  von  drei 
Eiern  mit  90  ccm  destillirtem  Wasser 
und  schlägt  die  Mischung  5  Minuten  lang 
mit  einer  silbernen  oder  versilberten 
Gabel  und  giesst  sie  in  die  Flasche  mit 
der  Salzlösung.  Man  schüttelt  bis  eine 
vollkommene  Mischung  erzielt  ist  und 
lässt  12  Stunden  stehen.  Dann  filtrirt 
man  zunächst  durch  doppelten  Mull  und 
dann  durch  einen  Wattebausch,  den  man 
in  einen  Trichter  gestopft  hat.  Die 
Flüssigkeit  giesst  man  dann  in  eine  sau¬ 
bere  Schale  und  das  Papier,  dessen 
Rückseite  man  durch  eine  Bleistiftmarke 
kenntlich  gemacht  hat,  lässt  man  darauf 
schwimmen,  indem  man  es  an  zwei  dia¬ 
gonalliegenden  Ecken  fasst  und  so  auf¬ 
legt,  dass  die  herabhängende  Mitte  des 
Blattes  die  Flüssigkeit  zuerst  berührt, 
worauf  man  langsam  und  gleichmässig 
die  Ecken  herabsinken  lässt.  Man  hebt 
dann  eine  Ecke  nach  der  anderen  und 
kontrollirt,  ob  Luftblasen  gebildet  sind, 
die  man  dann  mit  einem  in  das  Bad  ge¬ 
tauchten  Pinsel  entfernt  Nach  3  Minuten 
hebt  man  das  Blatt  ab  und  hängt  es  an 
einer  Holzklammer  auf,  um  es  bei  guter 
Lüftung  staubfrei  trocknen  zu  lassen. 
Man  hebt  die  trocknen  Blätter  auf,  indem 
man  sie,  die  Schicht  nach  aussen,  auf 
eine  Papprolle  aufwickelt.  Zum  Gebrauch 
sensibilisirt  man  das  Papier  durch 
Schwimmenlassen  auf  einem  Bade  von: 

Wasser . 900  ccm 

Doppelt  krist.  Silbernitrat  .  1  20  gr 

Citronensäure .  30  gr 

Man  legt  das  Papier  wie  oben 
beschrieben  auf  das  in  einer  sauberen 
flachen  Glas-  oder  Porzellanschale  befind¬ 
liche  Silberbad,  entfernt  etwaige  Luft¬ 
blasen  mit  einem  spitzen  Hölzchen  und 
lässt  3-3  y2  Minuten  schwimmen,  worauf 


417 


taüSKSfas^ascuKSfS  photographisches  Wochenblatt.  Essst^sEssassaEsss 


man  das  Blatt  an  einer  Holzklammer 
zum  trocknen  bei  gelbem  Licht  aufhängt. 
Man  setzt  ein  Gefäss  unter  die  unterste 
Ecke,  um  das  abtropfende  Silberbad 
wieder  zu  gewinnen,  wie  man  auch  voiher 
das  abtropfende  Salzbad  sammeln  und 
nachher  fi  triren  kann.  Das  getrocknete 


Papier  wird  ebenso  aufbewahrt  wie  vorher 
beim  gesalzenen  Papier  angegeben  war. 
Das  Papier  hält  sich  mehrere  Wochen. 
Das  Kopiren  und  Tonen  des  Papiers 
wird  ausgeführt  wie  beim  gewöhnlichen 
Albuminpapier. 

(Photo  Revue,  3.  Oktober  09,  S.  110.) 


Die  Firma  Heiniich  Gressner 
(vorm.  Gebr  Gressner)  zeigt  an,  dass  sie 
das  bisher  unter  der  Firma  Gebr.  Gress¬ 
ner  betriebene  Geschäft  (Sitzaullagen 
von  Filz,  Markeufeuchter  und  Nadelkis¬ 
sen)  in  ihren  neuen  Räumen  in  Steglitz 
bei  Berlin,  Schützenstr.  7  in  unveränder¬ 
ter  Weise  weiter  führen  wird. 

U? 

„Jupiter“,  Flektrophotographi- 
sche  Gesellschaft  m.  b.  H.  in  Frank¬ 
furt  a.  M.  versendet  einen  eleganten  Pro 
spekt  mit  Einzelporträts  und  eine  Grup¬ 
pe  von  ipPersonen,  die  mit  der  Jupiter- 
Lampe  bei  Momentexpositionen  erhal¬ 
ten  sind. 

W. 

Der  Hansa- Bund  sendet  sein  aus¬ 
führliches  Programm,  das  sich  eine  sehr 
vielseitige  Arbeit  vornimmt  Es  wird 
betont,  dass  der  Hansabund  keine  po¬ 
litische  Partei  sei,  vielmehr  nur  wirt¬ 
schaftliche  Zwecke  habe  und  Anhänger 
aller  politischen  Parteien  in  sich  auf¬ 
nehme.  Sein  Streben  ist  nur  eine  Gleich¬ 
berechtigung  aller  erwerbenden  Stände 
211  erreichen  gegenüber  den  Bevorzugun¬ 
gen,  die  sich  der  Bund  der  Landwirte 


auf  Kosten  von  Handel,  Industrie  und 
Handwerk  zu  verschaffen  gewusst  hat. 
Das  ausführliche  Programm,  das  den 
Rahmen  unseres  Raumes  überschreitet  ist 
genügend  durch  die  Tagespresse  bekannt. 

Der  Berliner  Tierschutz-Ver¬ 
ein  sendet  den  von  ihm  wie  alljährlich 
herausgegebenen  illus'rirten  Tierschutz- 
Kalender  für  1910.  Er  enthält  einige 
rührende  Tiergeschichten,  die  geeignet 
sind  auf  das  Gemüt  der  Kinder  zu 
wirken  und  es  zur  1  ierfreundlichkeit.  zu 
erziehen  Der  Kalender  wird  für  10 
Pfennig  franko  zugesandt  und  eignet  sich 
recht  für  den  Weihnachtstisch. 

Die  Firma  G  Gilmer(voim.  Clement 
&  Gilmer)  in  Paris  sendet  ihre  Preis¬ 
liste  Nr  26  über  Apparate  und  Zubehör 
für  Projektion  und  Vergrösserung  sowie 
Kinematographien.  Die  Liste  ist  reich 
illustrirt  und  in  3  Sprachen  (französisch, 
englisch  und  deutsch)  abgefasst.  Die 
Anzahl  der  aufgetührten  Apparate  ist 
sehr  reichhaltig,  es  befinden  sich  darunter 
auch  solche  für  Theaterdekorationen 
bezw  Hintergründen,  wo  sich  statt  des 
Hintergrundes  nur  eine  weisse  Lein¬ 
wand  befindet,  auf  die  von  hinten  je 
nach  Bedarf  ein  entsprechender  Hinter- 


418 


BfcZa  GS553  @®9  EÄSä  PHOTOGRAPHISCHES  VC  OCH  EN  BLATT.  ««3 


grund  projizirt  wird.  Auch  andere 
Theatereffekfe  nach  dem  Prinzip  der 
Geisterphotographien  sind  verzeichnet. 


X 

Ausstellungswesen 

Eine  ständige  Ausstellung  für  Papier- 
und  Druck -  Gewerbe  ist  im  Papier¬ 
hause  zu  Berlin,  Dessauerstr.  2,  eröffnet 
worden,  sie  ist  wochentäglich  von  9  7 
und  Sonntags  von  1 1-2  Uhr  für  jeder¬ 
mann  unentgeldlich  zugänglich  Sonntags 
von  Y211*1  Uhr  finden  Vorträge  mit  Pro¬ 
jektionen  und  Experimenten  statt.  Den 
ersten  dieser  buchgewerblichen  Vorträge 
hielt  Herr  Dr  Hans  Hofmann  über  Papier- 
fabrikatioa,  wir  erhalten  darüber  folgen¬ 
den  Bericht: 

Am  Sonntag,  den  3  Oktober,  begann 
die  Vortragsreihe,  welche  die  Ständige 
Ausstellung  für  Papier-  und  Druckge¬ 
werbe  im  Papierhause  für  das  Winter¬ 
semester  angekündigt  hat.  Schon  lange 
vor  dem  festgesetzten  Beginn  versam¬ 
melten  sich  die  Zuhörer  in  dem  grossen 
Saale  und  die  Zahl  derer,  die  der  Ein¬ 
ladung  der  Aussteliungsleitung  Folge  ge¬ 
leistet  hatten,  war  so  gross,  dass  etwa 
150  Personen  keinen  Einlass  mehr  er¬ 
halten  konnten.  Der  Leiter  der  Aus¬ 
stellung,  Herr  Felix  Burger,  begrüsste 
die  Erschienenen  und  dankte  ihnen  für 
das  rege  Interesse,  welches  sie  den  Ver¬ 
anstaltungen  der  Ausstellungsleitung  ent¬ 
gegenbrächten;  er  wies  auch  noch  ein¬ 
mal  auf  den  Zweck  hin,  den  die  Vorträge 
erfüllen  sollen,  unter  den  Angehörigen 
des  Papier  -  und  Druckgewerbes  Aufklä¬ 
rung  auch  über  die  Gebiete  zu  verbreiten, 
welche  dem  Einzelnen  durch  seine  Tätig¬ 
keit  nicht  unmittelbar  zugänglich  sind. 

Darauf  bestieg  Herr  Dr  Hans  Hof¬ 
mann  das  Rednerpult,  um  den  angekün¬ 
digten  Vortrag  über  Papierfabrikation 
zu  halten.  In  klarer,  leichtverständlicher 
Rede  schilderte  er  nach  einer  kurzen 
geschichtlichen  Einleitung  die  Herstel¬ 
lung  des  Papiers,  seiner  Rohstoffe  be¬ 
sonderer  Arten  von  Papier  und  Pappen, 
die  leitenden  Grundsätze  bei  der  Anlage 
und  die  Grundzüge  der  Papierprüfung. 


Redner  verstand  es,  seinen  Zuhörern  ein 
anschauliches  und  deutliches  Bild  von 
der  Herstellung  des  Papiers  und  allen 
damit  verbundenen  Schwierigkeiten  zu 
geben,  ohne  sich  dabei  zu  sehr  in  tech- 
niche  Einzelheiten  zu  verlieren  Unter¬ 
stützt  wurden  seine  Ausführungen  durch 
Lichtbilder,  Experimente  und  Präparate, 
Die  Bilder  wurden  mittels  des  Spezial- 
Episkops  der  Firma  Schmidt  &  Hänsch 
sehr  deutlich  projizirt.  Die  Präparate 
waren  grösstenteils  von  der  Aktienge¬ 
sellschaft  für  Maschinenpapierfabriktion 
Aschaffenburg  und  der  Papierfabrik  Kös¬ 
lin  zur  Verfügung  gestellt  Apparate 
zur  Papierprüfling  hatte  die  Firma  Louis 
Schopper,  Leipzig,  geliefert. 

Nach  dem  Vortrag  wurde  gruppenwei¬ 
se  ein  Rundgang  durch  die  Ausstellungs¬ 
räume  veranstaltet,  nnd  sowohl  die  Ma¬ 
schinenhalle,  als  auch  die  oberen  Räume 
besichtigt.  Die  Verwaltung  hatte  eine 
Sonder  -  Ausstellung  von  Papieren  an¬ 
geordnet,  wobei  sie  durch  die  Papier¬ 
grosshandlung  S.  L.  Cahen  und  die  Firma 
Sieler  &  Vogel  unterstützt  wurde  welche 
ihre  vornehmen  Erzeugnisse  zur  Schau 
stellten.  Sachgemässe  Führung  und  ein¬ 
gehende  Erklärungen  erleichterten  das 
Verständnis  für  die  ausgestellten  Neu¬ 
heiten.  Zeitweise  vermochten  die  Räume 
die  grosse  Zahl  der  Besucher  kaum  zu 
fassen,  welche  in  jeder  Weise  ihre  An¬ 
erkennung  äusserten. 

Man  muss  der  Ausstellungsverwal¬ 
tung  für  ihre  rege  Tätigkeit  alle  Aner¬ 
kennung  zollen.  Sie  hat  durch  die  Ver¬ 
anstaltung  der  volkstümlich  gehaltenen 
buchgewerblichen  Vorträge  einem  drin¬ 
genden  Bedürfnis  abgeholfen  und  jedem 
Gelegenheit  geboten,  seine  Fachkennt¬ 
nisse  zu  erweitern,  ohne  dabei  Verpflich¬ 
tungen  zu  übernehmen. 


■■■■ 

Unferrichfswesen 

■■■■ 

Goethe -Akademie.  Unter  dieser 
Bezeichnung  hat  Direktor  Friedrich  We¬ 
ber-  Robine  eine  Volkshochschule  ins 
Leben  gerufen,  welche  eine  Ergänzung 
der  bestehenden  ähnlichen  Institute  die 


419 


SSÖ B55S S«3 SS£3 E3SS  PHOTOGRAPHISCHES  WOCHENBLATT  E5S»  rCV* E^SS  *SE3K«S3 


Gebiete  der  persönlichen  Kultur,  wie 
Gesundheit,  Gedankenerziehung,  Ge¬ 
schlechtsfragen,  praktische  Lebensphilo¬ 
sophie,  Schönheitspflege  u.  dergl  be¬ 
rücksichtigen  will  Indes  soll  jeder 
Vortragsabend  mit  künstlerischen  Dar¬ 
bietungen  verbunden  und  monatlich  ein¬ 
mal  ein  Gesellschaftsabend  veranstaltet 
werden.  Die  Goethe-  Akademie  beginnt 
ihre  Tätigkeit  anfangs  Oktober  (jeden 
Donnerstag)  in  der  Aula  des  Mommsen- 
Gymnasiums,  Wormserstr.  12,  welche  der 
Magistrat  der  Stadt  Charlottenburg  zur 
Verfügung  gestellt  hat.  Näheres  durch 
die  Direktion,  Barbarossastr  47. 

w 


blätter  benutzen,  wie  sie  zum  Umwickeln 
der  Stiele  von  Blumensträussen  benutzt 
werden.  Diese  Blattguttapercha  ist  er¬ 
hältlich  in  grösseren  Drogengeschäften 
oder  in  Furniturenhandlungen  für  Blu¬ 
menfabrikation  Man  legt  das  trockne 
Bild  vor  dem  Beschneiden  auf  ein  etwas 
grösseres  Guttaperchablatt  und  beschnei¬ 
det  beides  zusammen,  worauf  beide  einen 
losen  Zusammenhalt  an  den  Kanten 
haben.  Dann  legt  man  auf  den  Karton, 
bedeckt  mit  weissem  Papier  und  üb<  r- 
fährt  mit  einem  heissen  Bügeleisen  Da¬ 
bei  erweicht  die  Guttapercha,  wird 
äussert  klebrig  und  bil  et  nach  dem 
Erkalten  eine  feste  wasserfeste  Ver¬ 
bindung  zwischen  Bild  und  Karton. 


Wie  wir  hören,  hat  Herr  Nicola  Per¬ 
scheid  in  Berlin  einen  Ruf  nach  Wien  an 
die  K.  K.  Graph  Lehranstalt  als  Professor 
für  Porträtphotographie  erhalten.  Die 
Verhandlungen  darüber  schweben  noch. 


Statistisches 


!■  ■■ 


Einfuhr  und  Ausfuhr  von  Trocken¬ 
platten,  mitgeteilt  von  der  Firma  Otto 
Perutz,  Trockenplatten-Fabrik,  München. 
Januar  bis  August  1909 
1907  1908  1909 

Einfuhr  814  1052  1385  Dztri. 

Ausfuhr  594ö  6270  6011  „ 


B  mm»  Briefkasten  ■■■ M 


A.  S.  in  H.  Zum  Trockenaufziehen 
der  Bilder  können  Sie  die  Guttapercha- 


T.  B.  in  S  Schaukastenbilder  be¬ 
dürfen  der  besonderen  Erlaubnis  des 
Dargestellten  oder  seiner  Rechtsver¬ 
treter  zur  Ausstellung.  Es  genügt  nicht 
wenn  Sie  das  Bild  auch  ohne  Bezahlung 
gemacht  haben.  Man  muss  dann  bei  der 
/Aufnahme  ausdrücklich  oder  vor  Zeugen 
die  Abmachung  mit  dem  Berechtigten 
treffen,  dass  die  Erlaubnis  der  Aus¬ 
stellung  des  Bildes  erteilt  ist,  sonst 
können  stets  unliebsame  Nachspiele  er¬ 
folgen.  Man  muss  sich  daran  gewöhnen, 
dass  es  jetzt  ein  Recht  am  eigenen  Bilde 
gibt  und  dass  man  nicht  so  frei  schalten 
und  walten  kann  wie  früher.  Es  wird 
immer  noch  viel  zu  wenig  Wert  darauf 
gelegt,  dass  die  Bestellung  eines  Bildes 
ein  Werkvertrag  ist  und  es  wäre  zu 
wünschen,  dass  dieser  stets  schriftlich 
gemacht  würde  und  alle  Punkte  enthielte, 
die  geeignet  sind,  spätere  Rechtsstreitig¬ 
keiten  zu  vermeiden. 


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VIII 


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E.  van  Bosch,  G,  m.  b.  H ,  Strassburg. 

Chemische  Fabrik  auf  Aktien  vorm.  E.  Schering,  Charlottenburg. 
Fabrik  phot.  Papiere  vorm  Dr.  A.  Kurz,  A.-G.  Wernigerode. 
Farbenfabriken  vorm.  Friedr.  Bayer  &  Co.,  Elberfeld. 

L.  Gevaert  &  Co.,  Aktien-Gesellschalt. 

Ferd.  Hrdliczka,  Wien. 

Dr.  phil  Rieh.  Jacobi,  Berlin. 

Kraft  &  Steudel,  m.  b.  H.,  Dresden. 

Neue  Photogr.  Gesellschaft,  A.-G.,  Steglitz. 

Noarpapierfabrik,  G.  m.  b.  H.,  Strassburg. 

Rhein.  Emulsionspapierfabrik,  A.-G.,  Cöln-Ehrenfeld. 

Roland  Risse,  G.  m.  b.  H.,  Flörsheim. 

G.  Schaeuffelen’sche  Papierfabrik,  Heilbronn. 

Trapp  &  Münch,  G.  m.  b.  H.,  Friedberg. 

Vereinigte  Fabriken  phot.  Papiere,  Dresden- A. 


XII 


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