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Full text of "Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens"

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Quellen un5 X)arjienungen 



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Der Kampf 



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Raujes Braunlcbweig-Cüneburg 
mit 1)amburg um die €)be 



Dom t6*— 18» 3^^^^^^^^^*» 



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3)r. €rnft Baafd^« 

Btbüott{e!ar bcr (£ommet5'BtbHott}e! in Hamburg. 



2nit einer Karte. 



V. 



Hannover unb Ceipfi^* 

^al^n'f dje Sudjl^anMung. 

1905. 



EMA 



THE NEW YORK 
PUBLK) LTRR/VR 

A8TOR, Lt.woX -kNO I 

TILDEN F0LNDATI0N8 I 

^ 13^5 Lj 



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Quellen unb Parfteüungcn 



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herausgegeben 
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Der Kampf &es Kaufes Braunfdjweig-Ctinebttrg 

mit Bamhuva um &ie (E(be 



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9r. £rnfi Saafdf. 



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^al^n'fdje Sndjl|anblnng, 



1905. 



Der Kampf 



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l)au|e$ Braun|(])weig-Ctineburg 
mit 1)amburg um die 6)be 



Dom t6»— 18» ^alixlinnbcvt 



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Bibltott^efar ber (£omme;;3'^tbIiQt^e! 4n.^ambutg* 






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21Tit einer Karte. 



Siannovcv nnt> Ceipfig« 
1905, 



THE NEW Y"RK 

559775 

A,«TuR, LEPKM MAID 
TILDEN FOÜNDATIONS 



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Dtucf von 2(u9. (Eberlein & (£o., ^annooet. 






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35ormort. 



SDlc tjorlicgenbc Slrbclt foll ein Scltrag fein jur ©efd^id^te ber 
engen n)irtfd^aftli(]^en ädejiel^ungen 9lieberfad^fend unb ^amburgd. S)er 
^,ftampf um bie @l6e'^ ^eUt }n)ar nur einen Xtxl biefer Sejiel^ungen 
bar, aber m6)t ben am n)enigfien bebeutenben; benn bie poHtifd^e unb 
nod^ mel^r bie n)irtfd^aftHd^e ^errfd^aft über ben @Ibfirom ifl bod^ 
fd^Ue^Hd^ bad entfd^eibenbe Moment gen)orben für bad tlbergen)id^t, bad 
ioamburg im roirtfd^afttid^en fieben SWieberfad^fen« jugefaHen ift. grcilid^ 
l^aben in biefem ftampfe um bie @(be neben bem. ^aufe ä3raunfd^n)eig' 
Lüneburg nod^ anbere äJiäd^te Hamburg bie ^errfd^aft fireittg gemad^t, 
namentlid^ 5DänemarI. älber für bie ^erbinbung ^amburgd mit bem 
Sinnenlanbe, bem „SReid^", flnb bie Sejiel^ungen ber ©tabt ju ben 
n)elfifd^en Sanben fietd n)eit n)id^tiger gemefen a(d bie ju S)änemart. 

S)aÄ für bie 3lrbeit benufete 3lftenmaterial befinbet jtd^ na^eju auft- 
fd^He^Kd^ im ©taatdard^io }u ^annooer. @tu)a 220 9lltenfaöiile( mußten 
burd^gefel^en werben. 3)a^ id& biefe Slftemna^e^in t)ef|i/Htni«mäfeig lurjer 
3eit bewältigen lonnte, t)erbanIc\j(|IHn ijcpefvEfofejb^ freunb* 

lid^en @ntgegenIommen bes SSorffftAb'ed/Q^. J)ei; ^famten jened älrd^iDd. 
JlamentUd^ ben Ferren 3Sixd9xMxtW:^Q^\^.J)r. S)o ebner unb 
Slrd^ioar Dr. ftretfd^mer füllte i^-fi^!^*i\i. at){ti6tigem 5DanIe Der- 
pfUd^tet. Li-:>:%:-^:>-V' 

Hamburg, im äugufi 1905. 

^cr SJcrfaffcr. 



3tt§alt. 



aSortoort V 

Einleitung 1— 3 

I. ^te ^erjoge Don Sraunfd^meig^SftneburQ unb bie aUgemeine (Sib-- 

fd&iffQÖrt 4—13 

53eöinn bcr O^jpoption gegen bie 6:perre ber (5lbe 6. 4; SSer^ 
feonblung Hamburgs unb SJlagbebutgS mit (SeHe 1541 S. 5; 
Mferli(j^e3 SRanbat gegen (SeQe 1544 6. 5; geftbalten ^eUed 
unb Süneburgd an ber dlbfperre 6. 6; Ba^-Stonttatt ber ^ergöge 
mit ©riebe 1560 6. 7; ^aiferlid^e ^erfu^e gur (Einigung 1563 
6. 7 ; drböbung ber berjoglid^en (Slbaölle S. 8 ; Sd^roffe Haltung 
gegen Hamburg S. 9 ; Mferlid^e ^Wanbote Don 1569—70 6. 9 f.; 
Umgebung ber berjoglid^en Sci^iffabtti^Derbote 6. 11; ^erbanb^ 
lung unb SBereinbarung in 2Bien 1574 ©. 12f. 

II. Der beginn bed fiantpfeS mit i^amburg um bie Süber^Elbe 

(1530—1554) 14—22 

3:rennung Harburgs Dom ®efamtbauä ©. 14f.; 9lid&taner!ennung 
beS bergoglid^en @lbgerid^t§, t^eftnabme oon ftomf(i^iffen burd^ 
§ambur^, fiamb. Stapelre(i^t 1530 6. 15f[.; Serbanblung 
t)on 154^:l^j]ttVitung bet bn^r^fi^gsid^en i^obeit auf ber Süber- 
mt e..1Hf '^ergäglidferiSeXe^^^lb, ©«eu Dor Äonffift in 
(SeUe ©. 18;.^tfeit.übet bift.Snfcl i)rabenau 6. 19; fßzu 
banblung in SEBiJifen :Ür4§ Ö.-^Of.; JRoorburger ®rengoertrag 
1548, §amburW ttügtot" beim Sottenfpiefer 1552 ©.22. 

ni. SSom beginn b^r J^rege^eVbtlTriim: erften größeren tdtlid^en Qu^ 

fammenftoMl554— 1566)'/ *: V" 23—28 

^erbanblung ^oQer^ in Hamburg, Hamburgs ^lage in ©peiet 
1554 ©. 23 f.; bie §auptflagepunfte ©. 24 f.; ®ammerbeid&s 
ftlage ©. 26; ^amburgifd^e ©emalttdtigfeiten unb Huelieger 
©. 26 f.; Älage ^erjog OttoS über bie Soften ©. 27. 

IV. SBon bem S^fow^J^c^^ftofe ber Hamburger mit ^erjog Otto bi8 jum 

aRoorburger SSertrage (1591) 29—51 

3ufammenfto6 öon 1566 ©. 29ff.; 9leue ^^rogejfe, SSermittlung 
ber (aiferlid^en Sommiffare ©. 31f.; ^Reue ©treitigfeiten 1567 
bi§ 1570 ©. 33 f.; ©treit ouf ber IRoorburg, Sau ber gefte 
OJloorburg ©. 34; Hilferuf ©tobe« ©. 35; Sßerbanblung in 
aitentoerber 1573, in 93u|tebubc ©. 36; in Sieboc ©. 37; 
JRoorburger gebbc ©. 38 f.; Hilferuf ^erjog Otto« on ben 
^flieberfftc^rtf^en ÄreiS 1577 ©. 39; ©etoalttätighiten ber 



VII 

6«ite 

l^omlhttgifd^en ^udKeget 6. 41; ^rl^anblttttg übet modus 
vivendi 1579 f. ©. 42f.; Hoffnung auf bog enbuttctl, 
Manhatt gegen i^amburg 1581 @. 43; ^er ber}ogIi(i^e 
5ln»alt in 6^eicr, (Srfd^laffung be« Kampfes ©. 44; l^dffe 
^einrid^ öon 5)annenbcrgg ©. 44 f.; Hilferuf ßftneburgS 1583 
6. 45; ^lel^nenbe Haltung unb $roae|m&big!eit Dttod 6. 45 f.; 
SBcrI&anblung mit Hamburg 1684—85 ©. 47f[.; Äoftenfrage, 
Stabes Erfolg 1588 6. 49; SBebenlen ^ilbebtonb» 6. 49 f.; 
2)floorburger Sl^cttrag 1591 ©. 50f. 

V. SSom SWootburgcr SSertrag bis gum ^ntetimSsSSetgleid^ öon 1611 52—60 

fiatferli(3^e3 5)e!ret öon 1592, bie l&amburgifd^en 3luSlieger 
1600 f. 6. 52 f.; ßüneburgS Söebrdngnig ©. 53; ^etgog 
SBilÖelmS ^3nterim§^^$läne, feine Erfolge in ^rag 1609 
6. 54 f.; 3Serbanblung mit Hamburg 6. 56 ff.; SSebenfen 
delleS ©. 58 f.; ber SReoerS öom 5. Oftober, baS ^Snterim* 
6. 59 f. 

VI. 3Som Snteri'mS^S^ergleid^ öon 1611 bis m 35eröffentlid^ung beS 

SReid^Sfammergerid^tSurteilS 1619 61 — 70 

^amburgifd^e Auslegung unb ^uSntt^ung beS ^^^nterimS'', 
Klage SüneburgS ®. 61 f.; öefeftigung Hamburgs in SÄoors 
bürg, Hamburgs ^olgftopel 6. 63; Süneburger ^^agung 1612, 
SBerl&anblung mit Hamburg 1613f. ©. 64f.; ßüneburgS 
^SnterimS^gKitteP 1614 ©. 66; ^anblungSöerbot gegen 
Hamburg 1615 ©. 66f.; Sl^er^anblung Hamburgs mit ßüne- 
bürg 1615f. 6. 68; Unfxd^erl&eit unb Sl^erfanbung ber Süber? 
(5lbe 6. 69; Urteil öon 1619 S. 70. 
5ln6ang: i)er IButtenbaufer 3oa 71 — 77 

VII. S8om D^leid^Sfammergerid&tSurteil bis iura @nbe beS 30id6rigen 

Krieges 78—88 

5lbfd^ieb Don (Seße 2. a»ni..l619. ,6.'. '?^;-*.©efibtthg an 
^^riftian IV. unb bie (^tfCni^tixhm,:^. 7^.^Hjfi«t9 unb 
bas Urteil, SRonbat öom 5. *^obetnbii;^<S.' SOj.SSerl&anblung 
in $attenfen 3. Januar 1620 &^:86j/;<9$ertdt beS ^anbels 

mit Hamburg 1620 S. 81f.; gferiWdnS* fettifötf 'in. ^ic 35ißi^^ 
lanbe ©. 82; SBerfealten (5b^ftii^|>^./©.->a; SSergleid^ 
Don IBoifeenburg ©. 84 f.; Tlaxlk(iihi€vC»(Sl0iAdn So. Dftober 
1620, S5erl&anblung in ^attenfen Sanuar 1621 6. 85 f.; 
HuSnu^ung ber :politifd^en 2age burd^ i^amburg, faiferlid^e 
Privilegien 6. 86 f.; bie ^$enJton* ^erjog SBilbelmS 6. 87; 
SBerfud^e Sl&riftianS IV. 6. 87 f.; IBefeftigung ber ^amburgifd^en 
eibfteHung toäi^renb beS firiegeS 6. 88. 

Vni. S)aS 5luf!ommen Harburgs unb ber SSertrag ©elleS mit IBranben; 

bürg 1661 89—97 

SluSfterben ber §arburger Sinie, Harburg tritt in ben S3orber= 
grunb ©. 89; fiüneburg unb i&arburg S. 90 f.; Stapel unb 
3oH Hamburgs 6. 91f.; IBranbenburgsSeUifd^e 3Serbanblung 
1661 6. 93 ff.; Sau ber IButtenfeaufer ©dränge ©. 94; 
Sl^erl&anblung ßeOieS mit ben ©darneben ©. 96; SSertrog Dom 
26. 3flot)ember 1661, ^erobfefeung beS ^amburgifd&en ®etreibe= 
aoßeS ©. 97. 



VIII 

IX. 3)er Äantpf Hamburgs mit Harburg btö gum (5nbe beS 17. 3abr= 

bunbertö 98—112 

§arburg§ 2Bcttbett)crb mit Hamburg 6. 98 f.; ^rojeftc gu 
©unftcn Harburgs ©. 99 f.; Harburg, ÜRagbcburg, bie !Riebcrs 
lanbc 6. 100 f.; bifferentieHc Sebanblung ber Hamburger 
6d^tffcr ©. 101 ; ®ctreibe= unb ^olgoerfcl^r in Harburg 6. 101 ff.; 
Hamburgs ©egenmafercgcln S. 103 f.; ORagbcburger Stctpel 
unb 3ufammenbalten mit Hamburg 6. 104 f.; §langel an 
dinfubrartifeln in Harburg 6. 105; ftrcngc ^anbjabung bcS 
ftamburgifd^cn 6tapclrcd^t8 6. 107; Harburg unb Slltona 
6. 108; Süneburg unb Slltona 6. 109; ^Serl^anblung Hamburg» 
mit Äurfürft ®eorg SBilbclm 1700f. S. llOf. 

X. 5)a§ 18. 3a]&rbunbett 113—122 

SSerfebr im S^leil^erfticg; grang ?Rorben ©. 113 f.; SBcftrebungen 
Harburg gu b^ben, ^rojefte 6. 114 f.; 6pebition ©. 116 f.; 
^bbängigfcit oon Hamburg 6. 117; $läne betr. Strom? 
öcränberungen 6. 117 ff.; §amburg§ SEßert für ^annoocr 
S. 119 ff.; eintreten §annot)erS für Hamburg 6. 120 f. 

menftüde I.— XVII 123-206 



6. 22 ift \)^ii^riir.jio^tn^ßi:hetiLidin, ba^ ^ergog Otto ber ältere öon 
Harburg am 11. 3lugu{L,1^49^J|f^ unb**ibni fein gleid^namiger Sobn folgte. 
5)ie ©. 27 5lnm. 2 ertt)dl>Tften: ^iMeljttl: betreffen beibe ^ergöge. 



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Einleitung. 



@d^on im 14. unb 15. ^al^rl^unbert l^at bie @tabt Hamburg bal^in 
geflrebt/ aber bad fäblid^ unb fübtoefllid^ gelegene Stromgebiet ber @Ibe, 
bie l^ier burd^ }al^Ireid^e Sßafferlfiufe Diele S^tfeln bilbet; ^errfd^aft unb 
(Sinflu^ }U gen)innen. S)ied Streben blieb nid^t ol^ne @rfolg. S)er 
©noerb be« ©linbefimoorfi (aWoorburg) im 3al^re 1375, burd^ ben 
Hamburg an ber ©über^glbe feften gufe faßte, ber 33au ber aWoorburg 
(1390), ber ©noerb befi Dd^fem unb aWoorrofirberfi (1395), burd^ ben 
Hamburg bie ^errfd^aft aber bie (Sinfal^rt in bie 9lorber^@lbe erlangte, 
bann ber SSierlanbe gemeinfam mit 2übtd (1420), enblid^ bie @inbämmung 
ber ©ammer^glbe (1482) unb ber ©ooe^glbe (1488—92) finb ate bie 
n)id^tigflen @rfoIge nad^ biefer 9iid^tung }u be^eid^nen. 

Unb n)äl^renb ftd^ Hamburg fo im Stromgebiet ber @lbe territorial 
immer mel^r befefUgte, bilbete ed }Ugleid^ im 15. S^^'^^'^unbert fein 
@tapelred^t aud, bad 9ied^t, burdä bad ed beanfprud^te, bie aSeinige 
9tieberlage unb ber aSeinige 3Barenftapelpla| unb SRarlt an ber Unter« 
elbe ju fein.i) 5Bon ben ©rafen t)on ©d^auenburg l^atte bie ©tabt ben 
l^alben fogenannten ©d^auenbujgifd^en S^Vi an fid^ gebrad^t unb Der« 
Inflpfte nun mit bem Siedete ber S^U-'^^^^bnnQ bad 9ied^t unb ben 
3n)ang bed ©topeld. S)a bie @lbe aber bei Hamburg }n)ei ^auptfteöme 
bilbet — SRorber* unb ©über^glbe — , war eine Umgel^ung jene« fiam« 
burger Sted^td baburd^ erleid^tert. S)ie erflen, bie bied benu^ten unb 
bedl^alb mit ben Hamburgern in Jtonflilt lamen, n)aren bie fiüneburger; 
älnfang bed 15. ^^'^i^'^unbertd oermeigerte bie ©tabt ben Süneburgem 
bie SSorbeifal^rt bei Hamburg elbabn)ärtd unb }n)ang fte, in Hamburg 
il^re äBaren nieber^ulegen unb }U verlaufen. S^folgebeffen tmxxUen 
bie ^erjöge t)on SBraunfd^meig-Süneburg im Qal^re 1417 ein oon Äaifer 



1) Sm einjelncn bcbotf biefc ßnttoidtelung nod^ fcl^r ber urfunblid^cn 5lufs 
fläntng; ber fd^on oft gerügte SRangel an einem ^antburgifd^en Urfunbenbud^ für 
bad 14. unb 15. 3abt||unbert mad^t ft^ ^ier red^t bemerfbar. 

ibaa^äf, JKam^f Srattnf^ieei(sdftneittTgl mit ^amitttt. 1 



©igidmunb gegen Hamburg gerid^teted SSerbot ieneft QvoanQtii unb bie 
SSerfügung ber freien ©d^lffa^rt jwlfd^en Süneburg unb Stabe ober fonftoo. 

Hamburg l^at ftd^ offenbar barum n)enig gelümmert/ ed bUbete burd^ 
felbfiSnbige/ lolale älnorbnungen ben Stapel in feinem n)i(]^tigfien Qanbtü^ 
artllel, in ©etreibe, weiter aud unb erlangte im S^l^re 1482, guli 14., 
ein ^rioileg itaifer ^riebrid^d lU., bad^ im Sßiberfprud^ mit jenem 
S)elret Sigidmunbd, ben Hamburgern mit bem $inn)eid auf „alted ^er^ 
lommen unb ®mo^ni)eiV' befestigte, hofß lein Rom, 9ioggen, 3Bei}en, 
©erfle, SRel^I ober anbered ©etreibe ober Sßein ober SSier burd^ jemanb 
bei ber @tabt Hamburg auf ber @Ibe oorbeigeffil^rt n)erben bärfe^ 
„fonbem ba§ aSed in berfelben @tabt Hamburg, xoit t)on alterd l^er^ 
(ommen ifi, abgelegt/ oerlauft unb oerl^anbelt n)erben foSe^^ S)ied ^rioUeg 
ifl oon ben Äaifem Äarl V. (1550), gerbinanb I. (1559), aRafimilan I. 
(1566) befifitigt worben. 

9lld ^gSnjung }u biefem ^rioUeg biente ein ^nrffd^en ben Stfibten 
Hamburg, SBremen, @tabe unb SBu^l^ube im ^af^vt 1487 gefd^loffener 
Vertrag, nad^ bem biefe @täbte oon ber (Slbe Aom feen)ärtd nur in 
il^re eigenen @t&bte unb fianbe fäl^ren burften, fonfi aber nirgenbd n)o]^in; 
baburd^ oerbflrgten fle ftd^ gegenfeitig ben @tapel^n)ang. 

Hamburg l^at bann im 16. ^al^rl^unbert auf biefen ©runblagen 
fein Stopelred^t n)eiter audgebilbet/ ^omo^l burd^ JtomorbnungeU/ bie ed 
felbfifinbig erttefS/ ali aud^ burd^ Serträge^ mit ben mit SRagbebutg 1538, 
in bem biefe @tabt fld^ oetpf^id^tete, fein ©etreibe el6abn)ftrtd nur nad^ 
Hamburg }U ffil^ren ufn). S)ad jus restringendi, bad 9ted^t, nad| bem 
nur Hamburg ber Söfd^pla^ fflr aSe pafflerenben äBaren fein foSte, 
n)urbe flreng }ur ®eltung gebrad^t. SSon befonberet 9Bi(]^tigIeit aber 
fflr bie Stellung ber @tabt am Slbflrom roax eft, ba§ ed il^r gelang, 
bie 9lorber«(SIbe immer mel^r tc^nifd^ ju verbeffem unb ^e baburd^ 
gegenflber ber bidl^er im befferen Staube beftnbli<i^en Säber^ßlbe lonlurrent- 
fälliger, ja }u bem eigentlichen ^auptflrom }u mad^en.^) 

Wx ber Unterelbe roatm im 16. ^al^rl^unbert ^amburgd gef&l^rft(]^fle 
®egner bie ^erjöge oon 9rattnf(]^n)eig$Sflneburg unb il^re @tabt ßflneburg, 
fon)ie n)eiter abm&rtd bie @t&bte (Stabe unb 93u£te]^iä)e. Wt bem 
älnfprud^ ^amburgd auf ben ©tapel, auf bad dlt^t, bie SSorbeifal^rt 
bei ber @tabt ni(]^t }u bulben, flanb im äBiberfprud^ bafk oon jenen 
@täbten empfunbene SSebflrfnid, mit einanber unb ben flbrigen oberl^alb 

1) hierüber üergl. u. A.: Sappenberg, ^ie (Stbtaxtt beS SReU^. Sorid^S 
D. 1568 (^amb. 1847); $übbe, l^ift^opogr. ^u^bilbung bed @tbftromd bei Hamburg 
($amb. 1869); 9lel^U u. Subenbe^ Sie @lbe, Hamburgs Sebendaber (^mnb. 1892). 



unb unterl^alb ^amburgd belegenen @ebieten }U t)erlel^ren. Sluf ber 
3lotbtt''&bt bei Hamburg birelt t)otbei}ufa]^ren^ litt biefe @tabt unter 
leinen Umfiänben; bie @über^@Ibe, an ber Hamburg nur einen Ileinen 
XAl bed Uferd befa^ unb wo im flbrigen bie ^er^öge Don 93raunfd^n)eig^ 
Säneburg bie ^ol^eit auftfibten^ gab bagegen ffir einen foldgen^ ben 
l^amburgifd^en @tapel umgel^enben SSerlel^r bie gen)finfd^te ©elegenl^eit. 

@inen fold^en SSerlel^r lonnte unb n)oIlte Hamburg aber nid&t 
bulben; ed xD&xt bad @nbe feined @tapeU gen>efen. S)al^er l^at ftd^ 
benn über lange Saläre l^in auf biefem, t)on SBaff erarmen burd^floffenen 
(SIbgebiet ein l^ei^er Jtampf entfponnen. 

Hamburg l^at mit ben ^erjögen t)on S3raunf(]^n)eig - Sfineburg jja 
aud^ nod^ anbere Jtämpfe gel^abt; fo fiber bie Slbfifd^erei;^) unb ber 
5ßrojefe über ben ®ammerbei(§ betraf eine für beibe Sleile fel&r n)i(^tige 
Slngelegenl^eit; aber pe ifi bo$ nie aus bem SRal^men einer ^projeB- 
l^anblung l^erauögetreten. ©ramatifd^er unb wed^felDolIer ift ber Äampf, 
ben Hamburg mit jenem fjürjienl^aufe gefül^rt l^at, um il^m gegenüber 
bie anfprüd^e ber ©tabt auf ben ©topel unb bie ^ol^eit über ben ®lb^ 
flrom geltenb ju mad^en. 

SBir würben biefen Äampf aber nid^t t)off Derfiel^en, menn mir nid^t 
)Ut)or einen ^M merfen mürben auf bie Stellung^ bie bad $aud 
SBraunfd^meigsßüneburg gegenüber ben anbern 3ntereffenten an ber &h 
fd^iffal^rt eingenommen, unb auf ben Äampf, ben e« über bie ^reil^eit 
ber ©d^iffal^rt auf ber amtteteibe mit il^nen geführt ^at. Sud^ berül^rt 
fid^ biefer Äampf nal^e mit bem, ber fid^ auf ber ©über-ßlbe abfpielte, 
unb aud^ Hamburg fäSt in jenem eine mid^tige dioUt )U. 

1) Sd&on ira 15. SaWftunbert; oergl. o. b. ^opp, §anfereceffe III. 9lr. 253; 
6. 143 Slnra. 5 (1445, 46); 2üb. Urf. = 35ud^ VIH. ÜHr. 590, 596, 599 ff, 680, 
683 (1449); IX. 3lx. 257, 276, 281 (1455); 6tetn, §anf. U.^58. Vm. 
!Wr. 1144 (1462, 63); oergl. Süb. U.=ffl. X. %. 372. 2)ic (EIbfifd^em^6treitig= 
feiten, bie miebet^olt gu $ro|effen gefft^rt ^aben, gelten bid ind 18. Sobrbunbert l^itifitt. 



L 



S)fc ^crsögc öon 33raunf(l^tt)cig-ßüncöurg 
unb bic attgcmcfnc ©Ibfd^iffa^rt. 



S)tc ßlbpolltil ber fierjögc t)on Sraunfd^iDeig^Süncburg würbe im 
15. unb 16. Qa^tl^unbcrt befHmmt im aBcfcntUd^cn burd^ jwei SWomcntc: 
bcm Sntcreffc an bcn l^ergogUd^cn SanbjöIIcn unb bcm Sntcrcffc ber 
©tabt Sfincburg. SBcibe Sntcrcffcn fianben im SBibcrfprud^ mit einer 
feäftigen entwidelung ber ®lbfd^iffal^rt oberl^alb Hamburg«. S)ie Sanb- 
}ölle unb bie il^rer Srl^ebung fid^ anpaffenben SanbflraBen fäl^rten ben 
SBareuDerlel^r Don bem (Strom ab; bie @tabt Sfineburg aber beanfprud^te 
für gal^lreid^e SBaren ben ©tapel unb bie SRieberlage ; fle f orberte für 
ben Dorbeigel^enben JBerfel^r bie Senufeung ber ßanbfteafeen; fte be« 
anfprud^te femer, bafe nur Süneburger ©alg unb lein anbered burd^ 
bad fianb unb auf ber @Ibe gefd^ifft rotthm bfirfte. @ine Steil^e t)on 
^Primlegien fianben für biefe SCnfprüd^e ber ©tabt jur Seite. 

33i« in« 16. Sal^rl^unbert l^inein gelang e« Süneburg, pd^ in biefen 
9Cnfprfid^en }U bel^aupten; bie @Ibf($iffal^rt oberl^alb ber $Hmttiau^ 
SWfinbung Derlümmerte. 3m Saufe be« 16. ^al^rl^unbert» aber erl^ob 
ftd^ gegen biefe ©d^iffal^rtfifperre Dppofttion t)on feiten ber eibfd^iffal^rt«- 
Sntereffenten t)on ber Dber^^ unb Unterelbe, b. 1^. iöjierreid^«, SBranben^ 
burgd, SRagbeburgd, ©ad^fens, SRedlenburgd, enblid^ Hamburgs, ©d^on 
1529 n)erben feitens ber ©tabt Lüneburg unb bed ^er^ogd @m{l bie 
erfien Älagen „bed unwontlplen fd^epenbed l^afoen", über bie ungewöl^ns 
Kd^e ©d^iffal^rt ber Hamburger unb 3Kagbeburger auf ber 6lbe laut.^) 
9Rit ber 3^^ nal^m biefe ©d^iffal^rt )u, unb nid^t nur )n)ifd^en Hamburg 
unb SRagbeburg, aud^ nad^ ben märfifd^en ©täbten, nad^ SBerlin begann 
bie gal^rt. Site unanfed^tbar frei galt fte atterbingfi ben Sntereffenten 
nid^t; im ^a^vt 1540 bat ber Hamburger 9iat für feine itaufleute um 
bie @rlaubnid, Tupfer t)on SBerlin elbabn)ärtd }U führen; er n)ied }n>ar 

1) ßüneb. dtat an ^. ©ruft 7. 3utti, 18. ÜHoo. 1629. 



l^tn auf bad .^olbe l^erlomen unb gebrule, alfo batl^ be balfd^epinge ber 
guber betl^crto nid^t i« t)erl^lnbert worben"; bod^ jcigt fd^on bic anfrage 
bic Uttftd^erl^eit; unb ber ^erjog (Srnfl gab ble ßrlaubni« nld^t, fonbem 
erllärte bem 9tat^, ba^ il^m ,,bie ungetoonlid^e befd^toerlid^e neiDerung 
ber gefud^ten fd^iffart nit Iciberlid^ iji".^) 

©d^on im Saläre 1539 l^atte aber Hamburg mit SWagbeburg einen 
aSertrag gefd^Ioffen, ber gegen bie t)on Sfineburg beanfprud^ten SRed^te 
DerjHelB unb bie freie gal^rt gmifd^en SWagbeburg unb Hamburg Doraufi- 
fefete. SBeibe ©täbte fanben Unterjiü^ung beim Äurfürjien t)on Sranben^ 
bürg. SKm 25. unb 26. april 1541 fanb eine gemeinfame SSerl^anblung 
jwifd^en htrbranbenburgifd^en, ceDifd^en, magbeburgifd^en unb l^am- 
burgifd^en »eooamäd&tigten in ßette fiatt.«) S)ie cettifd^en bejianben 
l^ier feP auf il^ren, ber ®lbfd^iffal^rt feinblid^en SKnfprüd^en; ben SWärfern 
erflarten fte, bafe man ll^nen mol^I „au« guter nad^perfd^aft" bie ©Ib- 
juful^r t)on etma« »utter, Äafe, fionig ufm. ju eigenem SBebarf geftatten 
wollte; ,,aber bie gemeine ©d^iffart mit aHerlep Äaufmannögüter unb 
in fold^er menge, mie ift gefud^et mirb", lel^nten pe ab. SCud^ auf bem 
SRedi^te, bajB lein anbere« ate Süneburger ©alj auf ber @Ibe geführt 
werben bürfe, würbe ftreng bel^arrt. Hamburg unb aWageburg boten 
bem i5ergog 3—4000 ©ulben, wenn er nur erfl einmal für ein Qal^r 
bie freie ßlbfd^iffart geftatten motte. S)ad lel^nte ber fierjog ab; ein 
fold^er aSerfuc^ lönne l^öd^ftend auf 4—5 gal^re gemad^t werben, bod^ 
matten bie ^lu^iötte erl^ö^t werben. 

a)iefe wie weitere SJerl^anblungen verliefen ergebnidloö. S)er Äaifer 
aber, ber für feine (grblänber ein lebl^afte« Sntereffe an ber fierflettung 
ber freien ©Ibfd^iffa^rt l^atte, unterPüfete bie Seflrebungen Sranbenburgö 
unb ber ©Ibfiäbte unb »erbot burd^ ein SWanbat t)om 19. aWai 1544 
bem §erjog ®mji bie ©perrung ber ßlbfd^iffal^rt. S)em festeren gelang 
eö freili$, bie mtx rl&einifd^en Äurfürjien gu einem ^ßroteji gegen bie 
„t)ermeinte neuwe fd^iffart unb firafeen" auf ber ®Ibe, bie bie SR^ein- 
fd^iffal^rt unb il^re furffirftlid&en 5ßrit)ilegien fd^äbige, ju bewegen.^) ©er 
Äurfürft Don »ranbenburg unb bie ©täbte aWagbeburg unb iöamburg 
traten in einem gemeinfamen ©d^reiben bem entgegen,*) wiberlegten bie 
»efürd^tung, bafe bie Äaufmannögüter t)om SRI^ein auf bie eibe über- 
gelten fönnten unb nal^men für ben ©Ibfirom, ba er „ein freier offner 
gemeiner ©d^iffreid^er SQSafferjirom unb ffumen publicum" fei, biefelben 

1) §amb. ^at an §. dmft 23. gebr. 1540. ^) SScrgl. ^oppmann, 
Äammereired^n. t). §amb. VI. 15. ^ ^ic oier rl^ein. Surfürftcn on Äurfürft 
ö. aJronbenbutö 11. ^ril 1545. *) 26. 3um 1545. 



^ I 



ditüiU itt aiiifprttd^^ bie fttr dt^On, ÜRoln tmb <Dmtatt (eflAttbeii. S)ie 
t)ier rl^einifd^en Jturffltflen geßonben l^ietauf bem 6er}0g (Smfi felbfl^ 
ba| {te ^nit eigentlid^'' wägten^ tote ed mit ber Slbfd^tffal^rt befd^affen fdO 

S)ie Sntereffenten an biefer liegen ftd^ buri^ foI($e Slgitation nid^ 
irre wad^en. 3n jwei SSerfammlungen jn 3üterbog! 1548 unb 1549 
fd^Ioffen ber itaifer, SBranbenbnrg, äRedlenbnrg unb Hamburg ftd^ enger 
jttfammen; man orbnete Derfd^iebene Slngelegenl^eiten ber Sd^iffal^rt unb 
it^^lo% m biefer aud^ gegen Sflneburg unb feinen ^er}og fefljul^alten. 

^ro^ bed laiferlid^en SRanbatd t)on 1544^ gegen bad ^er)og @mft 
freilid^ SSermal^rung eingelegt l^atte, unb obmol^I bie Dereinigten @lb^ 
fd^iffa]^rtd«3ntere{fenten eine refpeltable SRad^t barfieSten, fud^ten ber 
^erjog t)on 6eSe unb bie @tabt Säneburg bie (Slbfd^iffal^rt bo(!§, fomeit 
tnöglid^, }tt l^inbem. 3^ ^i^ader unb SSIelebe, ben l^erjoglid^en 3oQ' 
fieSen, mürben oftmald @d^iffe angel^alten. S)em fud^ten bie Hamburger, 
äJlfirfifd^en ufm. entgegen}utreten^ inbem fie il^re @d^iffe in äSIelebe }mar 
löfd^teu/ nad^l^er aber mieber beluben unb abmärtft ful^ren; aud^ bei 
S3oi}enburg lamen äl^nlid^e Umgel^ungen voxß) Jturfürjl Soad^im t)on 
Sronbenburg brol^te im ^a^xt 1553 mit ©egenmagregeln^ menn man 
bie ©d^iffe feiner Untertanen nid^t paffteren laffe, ,,mie man bann 
niemanb }ur ©d^iffart }n)inge^ alfo foS aud^ leiner }ur lanbfure gejmungen 
werben." 3) Süneburg befianb auf feinen ^ßrimlegien, lieg fie ftd^ fogar 
t)om 5laifer bejiätigen. Qn einer SSerfammlung ber ©efanbten be« 
Säneburger 9iatd unb ber ceSifd^en State im Jtlojler Süne am 11. Slpril 
1554 mürbe megen ber S^nal^me ber unjuläfftgen (Slbfd^iffal^rt befd^Ioffen^ 
bag bie SbVtan in SBIelebe unb ^i^ader fleißig aufpaffen foSten, bag 
leine Jtaufmanndgflter/ bie bem ©ebraud^ nad^ nid^t auf ber @lbe tranft« 
portiert mürben, Derfd^ijft mürben; lebige ©(^iffe, bie von oben fämen, 
foSten in ^i^adfer angel^alten unh ben Sd^iffern ein @ib auferlegt 
merbeU; bag fte leine @äter an ber @lbe audgelaben ptten, bie burd^ 
äRedKenburg unb €ad^fen um unb mieber an bie @lbe geffil^rt merben 
fodten; ebenfo fodte eft in Slelebe gefd^el^en. f^änbe man, bag jemanb 
barmiber gel^anbelt, follten Sd^iffer unb ®ut arretiert merben. 

Dl^ne 3meifel l^at man auf biefe SBeife für längere 3eit bie ®lh 
fd^iffal^ oberl^alb Hamburg fiarf bel^inbert. 3^^ ^^U mürbe ben 
Süneburgem bied erleid^tert burd^ bie ©d^mentung, bie SSranbenburg 

1) 21. Sanuar 1546. ^ ^rotofoH ber ^Serlfeanblutiö in Sd^armbed gmifd^en 
ben diöAzn bed ^ergogd unb bent Süneburger diai 19. gebr. 1552. ^ Aurf. D. 
^anbenburg an iMth. diät 24. Ttai, cot Stattl^alter unb 9i&te in ^eHe 7. Sunt 
1553; Süneb. 9lat an fturf. t>. Sronbenb. 12. Sülai 1553« 



in ber SlbpoIiÜl t)oD)og/ inbem ed, burd^ bie l^amburgifd^e Stopelpolitif 
gef(]^äbigt^ nun n)eniger ^^tereffe an ber freien ^al^rt nad^ Hamburg 
}eigte.i) S)affir em)iefen ftd^ bie $er)öge Don S3raunfd^n)eig ^ Lüneburg 
erlenntliti^/ inbetn fte bie ®äten)erf orgung ber SRarl Sranbenburg auf 
bem @l6n)ege in größerem Umfange bulbeten. 

3laii unb nad^ }eigte ftd^ überl^aupt/ bajs bie ^er^öge bad S^tereffe 
ber @tabt Süneburg unb bad il^rige nid^t ffir unauflösUd^ oerbunben 
l^ielten. ©o fd^Ioffen im Saläre 1560 bie i5erjöge fieinrid^ unb SBill^elm 
mit goad^im ©riebe einen JBertrag, ber biefem ben Transport t)on 
fran}öftfd^em unb fpanifd^en @al) elbaufniSrtd gefiattete. S)ie @tabt 
Süneburg, bie in biefem SBertrag unb ber [x^ il^m anf^Ilefeenben ©inful^r 
t)on frembem @al) auf bem @Ibn)ege eine SSerle^ung il^rer Privilegien 
fal^; erl^ob bagegeit @infpru$, erl^ielt aber t)on ben ^er^ögen bie 3[ntn)ort, 
ba^, n)enn bie @tabt bad Privileg l^abe, ba^ lein @als burd^ bad prften- 
tum nad^ ber @ee geffil^rt n)erben bürfe, bamit bod^ ni$t verboten fei, 
bafe ©alj t)on ber ©ee bie ßlbe l^inauf in anbere Sänber gefül^rt werbe.^) 
grfll^er l^atten bie $erjöge iebenfatt« anber« über bie ©aljprioilegien 
Süneburgfi geurteilt, wenn aud^ formell ba« SaljprioUeg von 1441—42 
fflr bie Suffaffung ber ^erjöge fprid^t. 

Sßar fd^on l^ierburd^ in bie ber freien @Ibfd^iffal^rt entgegenjlel^enben 
$inbemiffe eine neue Srefd^e gefd^lagcn, fo mad^ten feit 1563 öfierreid^, 
^agbeburg unb Hamburg ftärfere äCnfhengungen, fid^ von ber feitens 
ber §erjöge auferlegten* Sperre ju befreien. Äaiferlid&e Äommiffare, bie 
in 6eDe erfd^ienen, verfud^ten im SHo^^xe 1563 eine ©inigung l^erbei- 
}uffi]^ren; bie Stegierung bed Jtaiferd münfd^te namentlid^ bringenb ben 
Transport von audlcinbifd^em @al}, SBopfal}, mie aud^ anberen SBaren 
auf bem SIbmege. S)ie ^er}öge betonten nun jmar bie ^Privilegien 
Süneburgd, miefen auf bie Unjulänglid^leit bed (Slbftromft l^in unb, bajs 
biefer nad^ altem ^erlommen nid^t für „alleriep Äaufmannögüter" frei fei, 
mie aud^ auf bie ©d^äbigung il^rer Sanb}ölle unb überl^aupt eined großen 
Xeild 9lorbbeutfd^Ianbd, bad l^inftd^tlid^ bed SSejugd von Sebendmitteln 
bann auf Hamburg unb SRagbeburg angemiefen fein merbe. S)er Xrand- 



35er9L ©demolier, Sol^rM 1884, ©. 1038 f; ©. berüW bie oben 
naS^ ben Ulten bed ©taatöard^iod ^onnoüer gefd^ilberten Ser^&ltniffe mieberl^olt 
imb mit au^ef^rod^ener ®etonun(t beS branbenburgifd^^preulifd^en ©tonbpunftS; 
id^ gel^e auf meine Hbmeid^ungen t)on fetner ^orfteUung unb ^uffaffung int eit^elnen 
l^et nid^t ein; übrigen^ l^at er für bie brauufd^meigifd^-lilneburgifd^en Ser^ältniffe 
nur bod ^d^io ber Stabt Lüneburg benu^t. ^) Süneb. 9^at an i^erjöge ^einrid^ 
unb SBilbelm 21. 3uni; 7. Sept.; bie §erjögc an Süneb. JHat 18.©eptember 1560. 



8 

pott t)on S3o9faI} elbaufmärtd fei frfil^er nie fiblid^ getoefen, erfl ber 
jtontralt mit ©riebe l^abe bad geättbert. ©d^Iieglid^ aber gefiatteten bie 
^erjöge bod^ ben Jtaiferlid^en ben S3o9faI)«Xrandpott auf ber @Ibe, 
rm^Un aber ben Jtaifer ffir aSen Sd^aben^ ber tl^nen aM ber S3erle|ung 
be« Äontraft« mit ©riebe ertoad^fen formte, l^aftbar.^) 

S)er @tabt Sfineburg aber fieSten bie ^er}öge Dor^ ba§ ed bas 
SSefle fei, man gebenle auf SRittel unb Sßege, n)ie man bem ©d^aben, 
ben bie ©tabt unb bie Sanb}ölle burd^ bie aUgemeine Slbfd^iffal^tt er^ 
leiben würbe, jUDorlommen lönne; ber Äaifer unb bie anbern 3ntereffenten 
l^ätten bo($ einmal „bad gemeine befd^rieben 9ied^t Dor ftd^^'.^) i5^i^i^9 
SBiC^elm brad^te im ^a^n 1564 bie Slngelegenl^eit an^ an bie @tfinbe 
bed f^firflentums ; biefe ernannten einen äludfd^ujs; bod^ ifl bie ^rage 
l^ier nid^t )um enbgflitigen äludtrag gelommen.^) 

3la^ au^en l^in l^ielten bie ^er}öge an ben ^nbamenten ber lüne^ 
burgifd^en ©alj^ unb ©d^iffal^rt8prit)ilegien fefi; an eine einfädle Sluf- 
l^ebung badeten fte nid^t; bie ^orberung gen)id^tiger SSequiDalente roax 
gwifd&en ben 3^^^^^ ^^^^ fto ben Äaifer befHmmten SrHärung ju lefen.*) 
infolge bed Xobed bed Jtaiferd lam bie in Sludftd^t genommene SSer- 
l^anblung bamafe nid^t }uflanbe. 

SBenn ftd^ bie ^erjöge bem itaifer gegenüber }iemlid^ entgegen^ 
fommenb geigten, fo waren jte weit entfernt bat)on, ben ©tctbten SWagbeburg 
unb Hamburg ein 3u9^fi^ni>^i^ i^ mad^en; am wenigften geneigt enoied 
man ftd^ Hamburg gegenüber. 3)em Hamburger 9iat erllärten bie ^ergöge 
am 8. gebruar 1565, baJB es ben Hamburgern nid^t erlaubt fei, Sopfalj 
elbaufwärts )u fd^iffen; wenn fold^ed an ben ^erjoglid^en 3oIIftätten bt^ 
troffen werbe, ed möge befiimmt fein, wol^in ed wolle, werbe ed lonftdgiert 
unb ber Slbreffat bejiraft werben. S)ie S^trjöge gingen nod^ weiter; fte 
erl^öl^ten an il^ren @Ib)oIIftätten wiHIfirttd^ bie SbVie ; ben ftd^ befd^werenben 
Hamburgern würbe bie älntwort aud (SeSe, bie 3<^'^I ^^^ l^amburgifd^en 
Keinen ©d^iffe näl^me fo }u, baB ben grojsen ^aJ^rgeugen bie 9tal^rung 
genommen werbe; beöl^alb müjsten bie ©d^iffe für ieben ©Der eine be? 
fonbere 2lbgabe entrid^ten.^) 

^) Äaiferl. IBcglaubigung für gnebr. o. S'lcbem, Dr. SlnbteaS ^ertmtg, 
5llcjanber Sllbrid^t, SnnSbruc! 20. Tlai 1563; 5lnttt)orten ber ^erjögc, gttle|t t)om 
16. Dftobcr. 2) gnftruftion ber ^erjöge $einrid^ unb 2Bil6elm für i^re ®efanbten 
nad^ Süneburg 24. Dftober 1563. ^) ^aöemann, ©efd^id^te b. Sanbe ^Brounfd^». 
u. Süneburg n. 547 f. -*) Sergog §etnrid^ u. 2Bil6e(m an ben Äaifer 22. S)e3br. 
1563, an ben faiferl. diät griebrid^ oon Sflebem 5. 3an. 1564. ^) §amb. SRat 
an ^erj. ^einrid^ u. aBtt^elm 6. 2Jlai; Statthalter u. Mit in Seüe an ^amb. SRat 
13. Tlai 1568. 



@tn)ad ntUbere $ra^d fibte man junäd^jl gegenüber SRagbeburg 
auÄ.i) S)er 9lat biefer ©tabt würbe baran erinnert, bajB bie 6Ib= 
fd^iffal^rt mit ©ütem, wie fionig, ©todfftfd^, ©Rotten, dio^tn, Sad^«, 
jlafe, »tttter, Xalg, ®fen, Seber ufn). »erboten unb ni(§t ju gefiatten 
fei; für anbere SBaren wottten bie fierjöge biefe ©d^iffal^rt „ein 3eit, 
folang e« Unö gef ellig unb gelegen fein will", bulben, unter SBorbel^alt 
ber Slbfd^affung. S)ie aWagbeburger wottten itd^ aber biefe Sefd^ränhmg 
nid^t gefaDen laffen, wiefen l^in auf ba« fd^led^te gul^rwefen in Lüneburg 
unb auf bie fonberbare »egünfiigung, bie ben aRärfifd^en ju Xeil werbe; 
t)on ber ^l^alfal^rt aQein lönnten bie 9Jlagbeburger nid^t leben. S)ie 
Serjöge bejlanben nun freilid^ auf bem ^ßrinjip, bie allgemeine ©(ä^iffal^rt 
nid^t iU bulben, mad^ten aber für Ääfe, ber bie Sanbful^r nid^t vertragen 
fonnte, eine Sufinal^me. SBenn pe, fo erflärten bie fierjöge, alle jene 
Sebendmittel für bie @lbe freigäben, werbe eö bal^in fommen, bag ,;Unfere 
unbertl^anen il^re ^rofianbt unb effellofi t)on Hamburg ober 9)lagbeburg 
müßten l^olen".^) 

Slm meifien 3ntereffe an ber »ufl^ebung biefe« 3ufianbed l^atte bod& 
Hamburg, ba« für feinen SBarenoerlel^r mit bem SBinnenlanbe bie ©Ibc 
ttid^t entbel^ren mod^te. ©elbji für bie jugelaffenen SBaren fud^ten bie 
^erjöge bie Hamburger t)on ber gal^rt aufiiufd^liefeen. 3m ©ommer 
1568 würbe ben l^amburgifd^en ©d&iffem an ben 3oDfidtten in ^ifeadfer, 
©d^nadfenburg unb »ledfebe bebeutet, biefe gal^rt in 3«^^ i^ ^^t^^' 
laffen, ba bie ^erjöge nur il^ren eigenen Untertanen bie galftrt jwifd^en 
Hamburg unb aRagbeburg gefiatten wottten. S)er Hamburger 9lat 
fc^icfte befi^alb feinen ©pnbilu» Dr, SBieterfil^eim im DItober ju ben 
^erjögen unb erfud^te mit ^inweid auf baö laiferlid^e SRanbat t)on 
1544 um auf Hebung ber ©d^iffal^rtfifperre. S)ie fierjöge antworteten 
ablel^nenb; fte bejlritten, bafe jene« SWanbat fie unb bie ©tabt Lüneburg 
il^rer alten Siedete entäußern fönne; was fte ben Hamburgern unb 
anbem bi«l^er auf ber 6lbe gu fd^iffen vergönnt, fei lebiglid^ eine Sßer- 
günfHgung, bie jebergeit jurüdfgegogen werben fönne. S)ie Hamburger 
möd^ten einmal „in il^ren eigen bufen" greifen, fie, bie bie ©d^iffal^rt 
auf ber ©über=®lbe l^inberten ! 3) 

igamburg unb SWagbeburg wanbten pd^ l^ierauf an ben Äaifer unb 
erlangten t)on il^m ein oom 6. Sluguft 1569 batierte« aWanbat, bas, 

1) SSergl. aud^ ÜRän^ in ©cfd^id^t^^lBldttcr f. 6tabt u. ßanb 2Ragbebur9 1903, 
6. 142ff. 2) ^eraöge $einrid^ u. SBill&clm an 3Wagbcb. JHat 5. 3uli; 21. 5luguft; 
1. Sept; SKagbeb. diät an bie $ergöge 29. 3uli; 23., 26. tluguft ufm. ») §amb. Stiftru!-- 
tion für SBicterSl&eini 28. Oft.; 3lnttt)ort ber §crsöge ^einriii^ u. SBill&elm 5. Sfloo. 1568. 



10 

auf baft SRanbat x>on 1544 l^lntoeifenb, ben j^ersögen $einri$ unb 
äBill^elm t)on SSraunf^toeig^Siineburg verbot, jene @t&bte an ber &h 
^^xfiaf)xt ju l^inbem, Sßaren }tt arretieren ufw. Wx bemfelben Sage 
Deriiel^ ber itaifer beiben @täbten ein ^riDileg, bad fte aSgemein t)or 
9lrreflen unb 9tepre{faHen fd^fi^en foOfte, )u äBaffer unb )u Sonbe ,,unb 
fonberlid^ auffm freien @lbjlrom }n)if$en ben beiben Steten Hamburg 
unb SRagbeburg auf^ unb abwerte ober anberdwo.'' 

3n feinem ^rotefi gegen bieft 9Ranbat formte $er}og äBitJ^elm^) 
freili(]^ baran erinnern, ba^ fräl^er bie @t&bte bem ^erjog @rn{l ®elb 
geboten l^fitten ffir bie Beigabe ber @Ibf(]^iffal^rt/ bajs bemnad^ biefe 
n)o]^l bo^ xA^t jo lange / mk bie @t&bte bel^aupteten, frfil^er fletö frei 
gen)efen fei; an^ auf bad Serfal^ren Hamburgs auf ber @äber^@lbe 
unb bie äJlagbeburgifd^e Stopelpolitil fonnte l^ingetoiefen werben. S)ie 
@tabt Lüneburg fd^Iojs ft(^ bem ^roteji an. Sto tro^ jener laifer:: 
ttd^en Jtunbgebung im f^l^jal^r 1570 bie $er}öge gegen fläbtifd^e @$iffe 
mit Slrrefien unb bergl. oorgingen, erlieij am 30. SRärj 1570 ber Äaifer 
ein abermaliges 9Ranbat gegen $er)og äBiC^elm; suglei(]^ ernannte er 
ben $er}og So^^^^nn 9llbred^t oon ÜRedlenburg unb ben ^ärfien 3oa(i^im 
oon 9lnl^alt ju Äommiffaren, bie bie @ad^e unterfud^en foSten; injwifd^en 
follte bie ©d^iffal^rt }toifd^en Stagbeburg unb Hamburg offen fein. 
Sefd^merben i5^i^9 SBill^elmd unb ber @tabt Sflneburg beim Sieid^fttag 
l^atten feinen ©rfolg; am 4. S)ejember 1570 erneuerte ber Äaifer feine 
SRanbate, ernannte aber, ba ber ^er)og gegen bie oben genannten 
Jtommiffare ald parteiifd^ protefUert l^atte,^) nun ben Sanbgrafen äßiG^elm 
oon Reffen unb ben ^er}og SBiC^elm oon 3&tid^ }u Jtommiffaren. Xro^? 
bem lieg ^er}og äBill^elm nid^t ab, bie Slbfd^iffal^rt ju fperren; eine 
Hamburger SSefd^merbe liejs er unbeantwortet.^) 9lud^ oeranlajste ber 
^er)og bie 3ntere{fenten an ber Süneburger Saline )u einem ^rotefi 
beim Jtaifer; unb ben 9lat von Sraunfd^meig bemog er )u einem Sefd^lug, 
nad^ bem ,,bie neme fflrftel^enbe @d^iffart auf ber @lbe biefen Sanben 
unb @tetten merllid^en @d^aben unb leinen frommen brengen merbe''. 
S)er 9tat fupplijierte felbfl beim Jtaifer bagegen; bie braunfd^meigifd^en 
Jtoufleute würben fd^mer baburd^ gefd^&bigt werben , ,,ban wad fte i^o 
oon Lüneburg mit geringem uncoflen unb ful^rlol^ne belomen ober il^nen 

1) 17. ©cptember 1569; ^etgog ^einrid^ toax om 13. ©cpt. oon ber ßemeitis 
famen Äegierung gurüdgetreten unb mit SJannenberg abgefunben (ftaöemann, 
a. a. 0. n. 477). 2) üi^er bie IBejid^ungen Stounfd^ÄcigsöünebttröS gu ÜRedtlen- 
Burg, koie fte [\^ butd^ bie @lbfd^iffa^rtt»erl^&ltniffe geftalteten, üergl. @tubt in 
Sobtb. b. »ereinä f. aRcdtlenb. ©efd^iii^te 64 ©. 201 ff, 21 2 ff. «) $amb. »at on 
^ergoo äBitl^elm 24. ^ug. 1570. 



11 

in il^re ^eufer gebtad^t nrirbet, bad mnAfen fte aOed wn Hamburg mtb 
äRagbeburg mit ungleid^ grodfern uncoßen unb ungelegenl^eit an ftd^ 

breiigfn".0 

3)0^ gelang t& bem ^et}og nid^t, bie @d^iffa^rt ber Hamburger 

unb SWagbeburgcr t)oIIfommcn ju l^inbcm; im ©ejember 1570 fietttcn 

bie ceSifd^en State fefi, ba^ tro^ beft SSerbotd bie fftr bie eibfd^iffal^rt 

niti^t jttgelaffenen äßaten ,,in großer älnjaS naSf 9Ragbebutg^ gingen; 

bie SSermel^rung ber l^amburgifi^en Sd^iffe in ber ^l^al^Jtomfal^rt war 

ben SeSem nad^ mie vox fel^r I&fUgr. meil baburd^ bie ffid^ftfd^en, 

märtifd^en unb lüneburgifd^en ©d^iffer in biefer f^al^rt befd^r&nlt mürben, 

mad im S^tereffe ber ätfldfrad^ten nid^t Dorteil^aft ffir bie Süneburger 

mar.^) Um bie äRi^bräud^e, bie bei ben in bie 9Rar! gel^enben @lb- 

gfitern Dorlamen, )u Derl^fiten, befal^I ber Ser)og, bag bie Sd^iffe bei 

ber erfien feiner S^^^^^f ^^^ f^^ berfil^rten, eiblid^ erllären foSten, 

bag bie SBaren in bie 9RarI unb nid^t nad^ 9Ragbeburg befUmmt feien.^) 

Sud^ fud^te ^erjog SßiD^elm t)or atltm bie laiferlid^en 9Ranbate 
t)on 1569 unb 1570 mirlungdlod, ja rfidfg&ngig ju mad^en. @ine SSer^ 
l^anblung, bie im @ommer 1571 in SRagbeburg flattfanb, an ber laifer^ 
lid^e itommiffore teilnal^men, blieb ol^ne (Srfolg. $im 9looember bedfefben 
^al^red Derl^anbelten bed ^erjogd ©efanbte ^riebrid^ v. äBepl^e unb 
3ol^an ©ering in äBien. S)ie älufl^ebung ber äRanbate ft^Iug ber Jtaifer 
ah, ba fte causa cognita erlaffen feien; bad einjige, mad ben ^erjog- 
lid^en in äludfld^t gefieSt mürbe , mar eine fttSjd^meigenbe @udpenfion 
ber äßonbate, menn ber $er}og ftd^ ju einer ,,gütlid^en ^anblung'' oer- 
fiel^en moSte. Übrigend mirlte gleid^jeitig ein l^amburgifd^er SeDoS' 
mäd^tigter, 3oad^im fiinbeman, bort ben ceSifd^en 93e{irebungen entgegen. 
S)er $er)og erreid^te aber bod^ menigfiend, bag ber Itaifer burd^ 9Ranbat 
Dom 4. S)e}ember 1571 3lSen unb namentlid^ ben Hamburgern verbot, 
bag bad t)on Sopfalj geftebete @al} in Säneburger ober il^nen äl^nlid^e 
Sonnen gefd^Iagen unb meitergefäl^rt merbe. 93ereitd im SÜd^xe 1565 
l^atte megen bedfelben ben jgamburgem oorgemorfenen Serfal^renft jmifd^en 
ben ^etii^m unb bem Hamburger 9tat ein @d^riftmed^fel flattgefunben. 

3m fRfirj 1572 crreid&te bann bie laiferlid^e ^Regierung, baJ5 
menigfiend in bie (Slblanbe unb fflr ben 93ebarf beft laiferlid^en ^ofl^altd 
atte ®üter auf märt« paffxeren burften; bod^ beburfte es l^ierfür jur 5Ber* 
meibung oon Unterfd^Ieifen befonberer SSefd^einigungen, unb untermegd 

1) lÄat t)on SraunWtociö an Serjofl SBili^clm 29. 3uli, an ben Äaifer 
10. 5lttflttft 1570. 2) Statthalter unb State in SeOe an §amb. ^at 14. 2)egbr. 1570. 
•) ipetgog SEBil^elm aa feine (Slbjöaner 5. San. 1571. 



12 

burften bie ®fiter n^t audgelaben loerben. älud^ l^inftti^tlid^ bed 
®nebe'f(]^en ^rimlegd, beffen SbUfung mel ©d^iDierigleiten gemad^t 
l^atte^ einigte man {td^ nun; gegen 10000 ©olbgulben laufte ber Jtaijer 
bied Privileg auf, unb ^erjog SBill^elm gefiottete nun bie joSfreie ^affage 
t)on Sopfalj für ben Äaifer.i) 

^infld^tlid^ SRagbeburgd unb ^amburgd voax l^ier no(]^ nid^td be- 
fUmmt; bie Sperre gegen fte blieb befleißen unb mürbe flreng gel^anbl^abt. 
@in laiferlid^eft SRanbat t)om 1. Vt&vi 1574 fe^te eine enbgältige SSer^ 
l^anblung in Sßien an. 9ln biefer teil}unel^men, mujste $er)og äBill^elm 
fid^ notgebrungen bereit erllären, m&l^renb er bem ^ifer mitteilte, bag 
er burd^ SRanbate, mie bie @täbte moSten, ftd^ aM feinem 93e{t^e nid^t 
bringen laffen merbe.^) S)ie SSer^anblung fanb im 9lugufi fiatt; vertreten 
maren ig^i^g äBiG^elm, bie @täbte Lüneburg, 9Ragbeburg, Hamburg. 
S)ie beiben le^tgenannten @täbte mujsten au^ l^ier mieber ben SSormurf 
l^ören, bag fte ia felbfi in il^ren ©emäffem bie ^eil^eit ber Sd^iffal^rt 
nid^t bulbeten; bod^ lel^nten beibe bad Singel^en auf biefen ^uirft, ald 
nid^t l^ierl^er gel^örig, ab. äluf ber anbem Seite filierten ^er)Og SBill^elm 
unb bie @tabt Lüneburg il^re alten Privilegien in» ©efed^t. 9lm 
fd^led^teflen fianb ed ol^ne ^agen mit ber @ad^ Säneburgft. @inerfeitd 
fal^ ed burd^ bie brol^enbe Befreiung ber (Slbfd^iffal^rt feine @£ijlen) 
aU ©tapelplal fd^mer gefd^dbigt; anbererfeitd fianb eine ©rl^öl^ung ber 
$lu6)5Se bet)or, bie ber ^er)og aU @rfa^ ffir ben SIudfaE in feinen 
fianb^öEen erfhrebte unb bie ben Sflneburgem ebenfo fd^äblid^ mar mie 
ben Hamburgern unb Snagbeburgem. S)ie @tabt Lüneburg infiruierte 
aber ü^ren Spnbilud ^ufanud, bajs/ menn bie Slbfd^iffal^rt frei merben 
follte, er fld^ auf red^tlid^e ^ßrojeffe unb bergL nid^t einlaffen fotte, 
fonbern „it« Flamen be« Slllmed^tigen in bie Öffnung ber freien ©d^iffart 
miliigen; mit SSormelbung^ bajs mir ber Star). SRatt. in aSer unbertl^enigfien 
@l^ren unb @efaSen, mie fd^äblid^^ nad^teilig unb fd^mer eö und unb 
gemeiner @tabt aud^ immer meiere , bamit jufrieben fein mußten. ^^ 
3)urd^ biefe Steftgnation, bie bem SßiSen beö Jtaiferft entfprad^, ber 
l^atte erllären laffen, er fäl^e ,,mel lieber, ba^ biefe langmierige fad^en 
in gute als burd^ 9led^t entfd^ieben mürbe", •) erreid^te Süneburg, bafe 
bad äSopfal} oorläuftg unb bid )u meiterer Slbrebe nod^ t)on bem 
Transport elbaufmärtd ausgenommen mürbe. ®egen bie (Sr^ö^ung ber 
l^erjoglid^en ^lu^^öEe mad^te ^ufanud }mar fiarle Sinmenbungen, er 

') drflärung ^ergog aSBill&elmg 7. Tlccci 1572. «) §eraoö fflil^elni an ben 
Äaifer 7. 2Roi 1574. s) 3nftru!tton für ipufanuS 16. 3ttli; 3)erid^t bet l^erjog« 
lid^en ©cfanbtcn 25. 5lu9. 1574. 



13 

lonnte a(er nid^t l^inbem, bajs tatffid^Iid^ bie S^Vit t)on 931elebe unb 
@(]^nalenburg auf biefelbe $öl^e mit bem Don ^i^adet gefegt tDurben. 
Sine @elbentf(]^&bigung ffir bie 9luf gäbe feiner dted^te^ wie fte ber ^ersog 
von J5<^ntburg unb 9Ragbeburg vexianitt, erreiii^te er aber nid^t. 

Sd^Iiejslid^ lam bann @nbe älugufl 1574 eine SSereinbarung {u- 
ftanbe^^) bie formell wenigfiend bie freie ©d^iffal^rt jn)ifd^en ber Oberelbe 
unb Hamburg l^erfleSte. $inft$tli$ ber 9lufn)ärtdfd^iffung t)on SSopfal} 
blieb ed bei bem aSgemeinen SSerbot, fon)eit nitl^t ber ®riebe'fd^e 
Jtontraft fle julie^. S)ie SSerfud^e ^amburgd^ fär bad SSopfal} bie @Ibe 
aQgemein )u er^ffnen^ blieben ol^ne @rfoIg.^) 

9lu$ über bie (Srl^dl^ung ber l^erjoglid^en ^uJ3}5(Ie erl^ob [x(!^ nod^ 
©treit; ol^ne fte weigerte fid^ ber ^erjog, bie freie ©d^iffal^rt juiulaffen. 
SDtagbeburg fügte ftd^ bann; Hamburg l^at nod^ lange [\^ geweigert^ 
bie Srl^öl^ung anjuerfennen. 

^al^rjel^ntelang l^atte, wie mir feigen, bad ^aud SSraunfd^meig^ 
Sfineburg ftd^ nid^t ol^ne @rfoIg bemül^t^ eine gro^e natfirlid^e SSerlel^rd^ 
flra^e fflr ben aSgemeinen SSerlel^r )u fperren; ed l^atte ben fianbl^anbel 
t)or bem SBafferjirafeenoerfel^r begünfügt, feine XerritorialpoKtil rüd- 
fid^tdlos burd^jufe^en Derfud^t. Selben mir ie^t^ mie auf bem (SIbgebiete, 
auf bem bad $aud SBraunfd^meig^ Lüneburg ber unmittelbare 9lad^bar 
Hamburgs mar^ ftd^ ber Jtampf abfpielte, in bem bie Stollen oertaufd^t 
pnb, jene« gürfienl^aufi für bie greü^eit einer ©d^iffai^rtfiilrafee, Hamburg 
für il^re Sperrung eintrat. 

1) SSergl. SKtcnftftdt V; bei (©(i^malian), ©rünbl. SBiberlcgung bcg - 
©trafeenjtDanöÄ geöen ^Olagbeburg ufw. (1748) ©. 106 f pnbct ftd^ nur hitget 
^ud^ug. 2) ^erbanblung akoifd^en Hamburg, ^agbeburg unb ben l^ergoglid^en 
ablöten in Sette 1575 3an. 14; 



n. 



S)er S3eginn bc§ tampfeg mit Hamburg 

um ut erntt-mt uf». (1530-1554). 



Ungeffil^r }tt berfelben Sdt, too ^^ gegen bie fettend ber ^erjöge 
t)on S9raunjd^n)eig^Säne6nrg auf ber 9RitteI - (SIbe audgefibte Sperre bie 
Dppofltion Don ber Unter« unb Ober^SIbe erl^ob^ begann Hamburg ienem 
^ürflenl^aufe bie ^errfd^aft über bie @Ibe bort jkeitig ju mad^en, mo 
bie Territorien beiber fid^ berül^rten. Wt bem $ia^xt 1530 beginnt 
eine f orttauf enbe^ niemate abbred^enbe Jtette oon Keinen unb größeren 
@ren}oerIe^ungen; Singriffen in bie jgol^eitdred^te unb ftd^ bamit Der« 
htüpfenben @en)alttätigleiten. 9lud ber %Me t)on @in}ell^eiten läU fi^/ 
ol^ne ba^ allp fpe)iell auf fie eingegangen }u n)erben brandet, bod^ ein 
Ilared ®efamtbilb über ben allgemeinen @ang ber 3)inge gen)innen. 

3)aJ3 biefe 3)inge gerabe um 1530 il^ren Slnfang nal^men, ifi woi^l 
nid^t }ufällig. 3n ber unmittelbar Dorl^ergel^enben 3^^ l^atte snifd^en 
bem ^erjogtum Lüneburg unb Hamburg im allgemeinen ein guted/ 
frieblid^ed SSerl^ältnis beflanben. 9lod^ am 20. 3R£r) 1520 l^atte jgerjog 
^einri(^ ber äRittlere mit ben @tftbten Zübed unb Hamburg ein SSünbnid 
auf 10 ^a^u gefd^loffen, bie SSürger unb bad (Sigentum beiber @t&bte 
in feinen @d^u^ genommen, für fle ben neuen SBinfener 9Beg}oS auf 
bie ^filfte l^erabgefe^t unb Derfprod^en, {te mit neuen S^Utn u. bergl. 
nid^t )u befd^meren ufm. 3m Saläre 1527 aber fd^loffen ^einrid^d Söl^ne 
Otto unb (Smfi eine SSereinbarung, nad^ ber Otto mit @tabt unb 9lmt 
Harburg abgefunben unb bied Heine ©ebiet bem in (SeSe reftbierenben 
regierenben $aufe SSraunfd^meig^Süneburg entjogen, fomit alfo in Harburg 
eine SRebenlinie begrünbet mürbe, ©ie l^at l^ier bi« 1642 gel^errfd^t.*) 

S)urd^ biefe älbtrennung mar gerabe bad an bie @lbe gren}enbe 
@ebiet bed ^erjogtumd, baö burd^ feine unmittelbare SBerül^rung mit 

1) über bie ^orburger Sinie oergl. ^aoetnann II 87 ff; im Salute 1560 
fiel hafi 3(mt Tioiübm^ cot bie ^ocbtirger Sinie. 



16 

^om&ui^ Bißf^nberft toU^Üg xoat, in rtne ^etoiQ'e SfoKerung oetj^t^ imb 
bie SBiberfianbftf^l^igleit bed l^ersoglid^en Kaufes ^ bas an bieget oer- 
n)unbiaren Stelle nur bitr^ eine fd^wa^e Seitenlinie vertreten n)ar, 
gegen älnfpriid^e, n)ie fie Hamburg erl^ob, nid^t uner]^ie]bli$ gefd^n)äd^t.^) 
9)ad aufflrebenbe ^ambutg im^t^Ut nid^t^ biefe S3IöB^ fogIei$ QUd)ttnu^en. 

Sugerlid^ ben Anfang nal^men bie @jtreitigleiten mit ber SBeigerung 
Hamburgs / fid^ bem l^etjoglid^en (Slbgetid^t }u ffigen. (Sin Hamburger 
Sd^iffer n)ar n)egen SSerle^ung unb S3eleibigung t)on ^ifd^em auf ber 
©fiber^'iSIbe vox baft l^er^oglid^e @Ibgerid^t gelaben. 9)er Hamburger 
Siat ober erlldrte^ bat ^^ S3firger feiner @tabt {td^ einer foI(^en Sabung 
in Hamburg nid^t ffigen lönne^ fonbtnrn bie @ad^e in iQamburg abgeurteilt 
n)erben mfiffe. hierauf protefHerte ber $er}og Otto bagegen^ ba^ ber 
9tat fiber ^,unfem frien unb angeeroeben firoem'' in iQamburg 9ted^t 
ftnben unb fpred^en moEe. S!)ad QoM SSrounfd^weig^Sfineburg be-- 
anfprud^te ffir baft QaM ioarburg ^e bie jQol^eit^ fo aud^ bad @Ib^ 
gerid^t auf bem @trom }n)ifd^en bem ©mansbufd^ bis nad^ SSotsfanb 
an ber 9Rfinbung ber (S^t, n)ofelb{l baft ©eblet bed @r){Uftd äSremen 
begann. 

©leid^jeitig mit ber SSermeigerung ber älnerlennung bed (Slbgerid^td 
legte ber Hamburger ätat mel^rere bemaffnete @d^iffe auf bie ©fiber-SIbe 
unb liet burd^ biefe ixoti ftornf^iffe^ bie elbaufn)ärtd lamen^ feflnel^men 
unb nad^ iQamburg bringen. 

3n biefen beiben ^anblungen bed 3^'^^^ ^^^ Kegt ber ftem ffir aUti^, 
mad feitbem gefolgt iß; mit ber SSermeigerung bed (Slbgerid^td bejwedte 
iQamburg bie iQol^Ht be$ ^er}ogd fiber bie Sfiber^'Slbe anjuimeifeln^ mit 
ber f^eflnal^me t)on ftornfd^iffen moQte ed feinem ©tapelred^t SIusbrudE geben. 
SBaft le^teret betraft fo bejog {i$ ber Stat auf bais ^rioileg ftaifer 
^brid^ft oon 14§2, obmol^l biefed nur boom fprid^t/ bat Som ufm. 
^burd^ niemapb ffir bie gemelte @tabt Hamburg auf ber @lbe ffirbei- 
gefurt Yoerben foEte''^ unb ed immerl^in }meifell^aft mar, ob bie ^al^rt 
auf ber @fiber^@Ibe, bei ber ein unmittelbares ,,furb4ffiren'' vox iQamburg 
bod^ nid^t fiattftnben lonnU, burd^ bied $rit)ileg getroffen mürbe, 9)od^ 
erllftrte ber 3tat bem l^erjoglid^en <@e&etar ©d^oppenfiebt/ ber 1531 in 
Hamburg mar,^) il^m tue bie @ad^e leib unb fie fei ol^ne feinen äSefel^l 
gefd^el^en. 3Lm ©eleitsbciefen, bie ^erjog Otto bamald pei @d^iffem 
aM^eUt, ergibt fld^, ba^ er menigflend nid^t baran badete, jtd^ ffir ben 
äSebarf feined ^aMl^altd in bem S3e}ug t)on betreibe befd^rinfon }u 

1) So fd^teibt aud^ ^aoenionn a. a* D. 6* 476: ^9Bie oft unb fd^merslid^ 



16 

laffen.0 Unb feinen Untertanen erteilte ber $er}og auf Sßunfd^ 6d^u6^ 
päjfe fflr bie (Slbfd^iffal^rt. 9lud^ in ber @ad^e beft (Slbgerid^td gab ber 
9lat infofern naä^, ald er bem bellagten @(]^iffer erlaubte, nae^ Hamburg 
)u gelten; bod^ mu|te ber $er)og il^m freies ©eleit gen)fi]^ren. 

9)ad n)ar nur ber Slnfang, unb nad^ unb nad^ t)erfu]^r Hamburg 
fd^drfer. ©d&on im Saläre 1532 würben abermafe mit ©ewalt Äom- 
fd^iffe nad^ Hamburg geffll^rt. 9lun lam es }u einer ftorrefponben) 
unb münblid^en SBerl^anblung in SSBinfen.^) S)er SRat befianb barauf, 
bag er nid^t bulben lönne, ba^ man bad ftom Hamburg vorbei feen)&rtd 
fül^re, e« fei auf ber 5lorber« ober ©über^glbe, unb baburd^ ,,ber 
ummeliggenbe Sanbtfd^up buringe fUften fd^olbe^'; er mad^te lein Qt^l 
hataM, bad jene SBegfül^rung mit feinem SBiffen unb SßiEen gefd^el^en 
fei, mal^renb er no($ 1530 in einem gleid^en ^^aEe fid^ mel^r ober 
n)eniger entfd^ulbigt l^atte. S)ad lief ia nun im mefentlid^en auf bad 
äSerbot ber ^^al^rt auf ber @fiber^@lbe l^inauft. 

S)ie ganje SSer^anblung t)on 1532 jeigt ba^ ^erjog Dtto unb bie 
©einen bie §rage no<$ gan} alabemifd^ auffaßten unb il^re praltifd^e 
©eite no<$ taum al^nten. i^er}og Dtto erllfirte fid^ }U gfitlid^en SSer- 
^anblungen bereit; eö fei bod^ aber ,,nit aUepne HegHd^, befunber gan^ 
befn)erUd^ unb erbarmlid^ }u ad^ten'', wenn man ben Untertanen bed 
$er}Ogd @mfl/ beffen ®ebiet ja namentlid^ in ä3etra<$t lomme, nid^t 
geflatten moEe, ftd^ bed ©fiber^@lb{lromed }u bebienen. 9lur bem $er}og 
Dtto }u ©efatten gab ber SRat bie beiben ©d^iffe, aber ol^ne ©d^aben? 
erfa^, l^eraud. 

3n)ei ^Qf)u fpäter, 1536, nal^men bie Hamburger abermals auf 
ber ©über-ßlbe ein ©d^iff mit SRoggen weg, bie golge mar eine SBe^ 
f($n)erbe ber $er}öge @mfl unb Dtto unb bie ©enbung eines l^ambur^ 
gifd^en 9tatdl^erm an Dtto. Hamburg aber behielt ftd^ aEe feine Siedete 
megen ber ftornfd^iffal^rt t)or unb fd^lug eine SSerl^anblung t)or, in ber 
biefe grage geregelt merbe; injmifd^en fottte biefe „befmerlife Äome« 
fd^epinge" aufl^ören.^) 

äSisl^er maren bied aEeö nur einjelne ^anblungen; t)on einer Siegel 
tann felbfl auf l^amburgifd^er ©eite laum bie Siebe fein. @d maren 
aSerfud^e, bie jur Slufflärung beö Dperationfifelbeft bienen fottten.^) 

1) Äoppmann V 404: ^12 fe Henrico Braszen ad reisam in Harborch 
ad inqnirendum de certo frumento addncto, an spectaret ad dominam 
ducem Ottonem aut non.'' 2) Sgergl. iloppmann V 465. s) §amb. dtat an 
§er3O0 (Smft 2. 3uni 1536; Äoppmann V 602: ^2 ^ Joachimo Sommerfeit 
ad dacem Ottonem Lüneburgensem in Harborch.^ ^) 3la6^ Subeioig, 
(Sefd^id^te oon ^arburß (®arb. 1845) ©. 45 M ^ergoß Dtto ^burd^ einen mit 



17 

3Rlt bcm ^a^tt 1541 tourbc c8 anbcrö; t)on nun an l^örcu bie 
Sicibcrelcn unb aSer^aublungcn nid^t auf. 3n blcfem Saläre befd^wcrte 
ft(5 ber SRat über (Eingriffe, bic ^crjog Otto auf bcr ©tabt ,,©tromett, 
Sorben, SSisIcre^cn unb ©uberen" Dorgcnommcn.i) S)cr SRat nal^m fclbfl 
eine SBcftd^tigung ber eibe t)or; unb atterici, Im S3ctt bcr @Ibe üor:! 
genommene SBertlefungfiarbeiten wedten bei ben io^tjögen bie S3efür(^tun8, 
bie ©tabt mb^it beabpiä^tigen, bie ©über-glbe abjubdmmen unb bafi 
SBaffer mö9li(^ft nad^ Hamburg ju leiten.^) SBeibe fi^^iößc waren ft^ 
barüber einig, ba§ „wafi fte beö einen 2^ag mad^en, be« anbem wiber 
wffgeriffen unb gefiä^leifet ober buriä^ anbere füglid^e mittel abgewenbet 
werben mfiffe"-^) grnft beauftragte feinen Hauptmann in SBinfen, mit 
feinen Seuten bem ^erjog Dtto pr 3fot beijuflel^en. 3Wan fielet fiä^on 
ben ^ortfd^ritt; ®ewaü mirb vorbereitet. S)aitt tam eö aber ni(]^t. 
S)od^ begann nun Hamburg einen neuen ©treitpunit aufjumerfen. S)ie 
©tabt erl^ob bamali^ }uerfl oon ben l^erjoglid^en Untertanen einen 
9loggen*3off. 3m 3uni 1542 forberte ber fierjog bie Slbftettung biefefi 
3ottö unb brol^te: „©olte aber ba« nid^t gefd^el^en, unb SBir gleid^er- 
ma§en unferd gefallend S'o^e auf bem SBaffer }ulegen n)ärben, moEet 
3l^r uns bafi niiä^t oorbenden." ©(ä^on im Sluguft bettagten [x^ bann 
bie Hamburger, bafe ber fierjog einen neuen S^H unter bem Sßamen 
eines ©eleitgelbed eingeführt l^abe. 

9lad^bem lur} oor^er bie Hamburger n)ieberum auf ber ©über^@Ibe 
ein Äornf($iff weggenommen, mürbe im Slugufl jmifiäöen beiben ^Parteien 
in ißamburg cerl^anbelt.*) ^ier betonten bie Slbgefanbten be« fierjogö 
bas aEeinige ^ol^eit^red^t bes l^er^oglid^en Kaufes auf ber ©fiber^^Slbe; 
bie iQamburger beftritten biefe ^ol^eit nunmel^r iura erfien 3RaU aud^ 
brüdlid^ unb formell. SBidl^er l^atten pe jene ^ol^eit nur inbireft burd^ 
SSermeigerung ber älnerlennung bed @lbgerid^td beftritten unb nie etmad 
bagegen erttärt, menn bie ^erjöge üon „unferm freien ©über::6lb'©trom" 
fprac^en unb f daneben; nun }uer{l nal^men fte ttar unb beutli<$ für il^re 
©tabt iene ^ol^eit in älnfprud^; fie bettagten fid^, ba^ Otto etmad auf 
ber ©über-ßlbe „attemptirte unb oorl^ette." S)em ©d^iffer wottten jte 
fein ©d^iff unb ben SBert für baß in Hamburg oerlaufte Rom jurüdt- 

öranbenburg gefijloffenen 3^ractat be§felben §olgs unb Äoml&anbel auf ber (Slbe 
gans nad^ Harburg gu gicben^, Derfud^t; Öappcnbcrg, Sorid^§ ©Ibfarte @. 44 
Dertoeift auf bie Eingabe fiubewigS unb lä^t ben 3Sertrag im S^öre 1539 gefd^loffen 
fein. 35on einem fold^en Sßertrage ift fonft nid^tg befannt, unb bie Eingabe berul^t 
mol&l auf einem Qrrtum. i) Hamburger ffiat an ^ergog Dtto 2. Sluguft 1541. 
2) Äoppmann VI. 30 unb an anbeten ©teilen, s) ^erjog @rnft an ^erjog 
Otto 30. Sluguft 1541. *) Slftenftüdte L 

fbaa\^, Stampf 93raunfd^ioe{g$SünebuTg< mit j^aml^ttTg. 2 



18 

geben, bafür foffteti „tx uub anbete" jtd^ bi« ju weiterer Slbrebe beö 
n)iberred^tUd^en ^al^rend entl^alten. iQierauf n)oIIten bie ^er}ogli($en 
nid^t eingel^en; beffer fei, wenn man weiter, „wie lange 3^* gcfd^e^en", 
eine« 3eben ©ered^tigfelt unbefd^abet, „laefiren unb fd^Ielfen" würbe. 

SBol^ln blefed \di)ma^li^t äSerl^alten ffil^ren mu^te, geigte fi$ balb; 
fd^ott Im ndd^flen ^al^re würbe auf ber Djie, alfo auf erjblf^öflld^:^ 
bremtfd&em ©ebtet, einem Süneburger ©d&lffer fein ©d^lff genommen. 
S)le ißerjöge forberten üom ißamburger SRat ©d^abenerfafe, anbernfall« 
würben fte „uns unb ble unfern vox fold^er ©ewalt fd^üfeen unb l^ant= 
l^aben müffen/'i) S)le naiä^ Harburg entfanbten Hamburger aiatßl^erren^) 
aber erfWrten bem fierjog Dtto, ber SRat babe ba« SHed^t, „ble freie 
Äomfd&lffart uff unferm freien aSBafferflromen ble eibe bal ju l^lnbem 
unb uff jul^alten" ; fei aber ju güttt(^en aSerl^anblungen bereit. SBleber 
ging ber gebulblge ^erjog barauf ein unb gab nur §u erlennen, er l^offe, 
ber SRat werbe „ju unwlttlger nad^perfd^aft nliä^t urfad^ geben." Slud^ 
ißerjog ®rnfl l^offte nod^, „baö ble üon Hamburg, fo fie unfer rec^t 
unb frell^elten erinnert unb feigen werben, ftd^ ber plttliä^elt f dulden unb 
}U na(^tell berfelben l(3^tö furjunemen itd& entl^alten"; eoentuelle 2^ätll(äö' 
feiten ber Hamburger fönne man jurüdtwelfen; bo(§ l^atte ber ^erjog 
wenig SRelgung ba§u; iefct „wo ft(3^ afferiep geferlld&elten ereugen, mit 
benen t)on Hamburg In tetlld^e wlberwel^re )u begeben, l{l bei und nl<$t 
wenig bebenflld^." 3^/ Ö^^Jöfl ®nift meinte fogar, wenn man aud^ 
ben von ben Hamburgern t)orgef($Iagenen ©tlQfianb ber ©d^lffa^rt auf 
ber ©über-SIbe nld^t bewilligen lönne, fo fei ed tatfä($ll$ bod^ gut, 
wenn „mittler 3elt ble ©cä&lffart fo olH mügelld^ In ru flunbe."3) 
SWan fielet ble ©d^eu oor Äonfflften. Unb tatfäd^lld^ l^atten ble fierjöge 
alle Urfad^e, auf Hamburg erboft ju fein. 3lo^ wäl^renb jener S8er* 
l^anblung l^atte (gnbe 3unl ber In 3Roorburg befel^Ilgenbe SRatö^err 
Sol^an SRobenburg bort jwel ©d^lffe fefine^men laffen; bafi eine mufete 
4 ©d^lIKnge jaulen, ba« anbere, well mit SRoggen belaben, mufete oer^^ 
fpre(^en, blefen In fi^tt^burg ju oerjollen. ©aö war gefd^e^en Im 
angeitd^t unb In Äanonenfd^ufewelte oon Harburg, „©uld^e gewalt", 
f (abrieb ^erjog Dtto an feinen SBruber, „Ijl nie gefiä^c^en; aber l^ette i^ 
es gewußt, i^ wulte jue gefeiten l^aben, ob i^ mit Im na(ä^ ^amborg ober 
ob er mit mir nad^ ^^rbord^ gebanjet l^ette"; bis In ble Orube werbe 
ll^m lelb tun, „baö fulder abbrud bep meiner |elbt bem gürjlentum 



1) %n ben §amb. ^at 27. 3üni 1543. 2) SBergl. Äoppmann VI 98, 99. 
8) S)ie §crgö0c an ben §amb. «Äat 25. 3uU; ^ergog ^rnft an Dtto 26. 3ult 1543. 



19 

gefd^el^en faD, unb lopll fpQ Über meinen lepb unb aSed, toad in 
rnc^ncm oormugcnt iji, barfircdcn, ban ba« 1$ fuMc« be^ meiner §elbt 
nachgeben w^tt". ®r bat ®rnfl nnt S3ü($fett unb S^^^V^^ wnb um 
fonfiige Unterfiälung. @rnfl mar boä) mett t)orftd^tiger ; fo befd^merlic^ 
eö aud^ il^m mar^ biefen Übermut ber ä3ärger )U bulben^ fo meinte er 
bod^, e« fei beffer ,,anbere gütlid^e SWittel mit fd^riften unb l^anblungen 
ju üerfud^en"; er riet ium grieben; fein ®ef(i^ü| brauche er felbji.O 
S)abei blieb eö; eine SSerl^anblung f($eint nid^t erfolgt ju fein. 

@d mar nid^t nur bie SBegnal^me unb S)rangfalierung t)on ©d^iffen^ 
bte 9ti($tad^tung ber ^ol^eit auf ber @über|:@Ibe^ bie räd(fi($tdIofe S)urd^' 
fäl^rung bed ® etreibeflapete , bie ^erjog Dtto fd^mer fränfen mu^te. 
Slud^ über ben S3ejt| ber ®Ibinfel S)rabenau, bie am Äö^lbranb lag, 
entfianben ©treitigleiten.^) 3m einjelnen fönnen mir auf jte unb 
il^re l^iflorifd^e ©runblage — es l^anbelte pd^ §um 2:eil um l^amburgifd^e« 
Äir(^en9Ut — nid^t eingel^en; iebenfaff« mürbe es Dtto hrxx^ ben t)on 
Hamburg energifd^ bel^aupteten 3lnfprud^ auf biefe 3nf.el iefct enblid^ 
Mar, bafe bie Hamburger „bie ®lbe mit ©emalt inne nemen mutten"; 
benn, menn jte bie 5Rorber== unb ©fiber^glbe unb ben britten, bei ber 
S)rabenau Dorbei^ie^enben @lbarm befä^en, „fo l^etten fie aQe 3 ftrome 
inne", unb „maö nu bem gürfientum l^ierauÄ entflel^en fünte", l^abe 
^er}og @mfi }u ermeffen. Dtto verbat ftd^ jmar beim Hamburger 9iat 
foI($e „einbrengung in bie« gürfientl^umb" ; anbererfeitö bulbete Hamburg 
bie ©d^afcung, bie Dtto bort Domel^men liefe, nid^t.^) 

S)eö]^alb, unb meil bie Hamburger forlful^ren, Äomfd^iffe nad^ i^rer 
©tabt ju treiben, brang Dtto mieberl^olt bei ßerjog ®rnii auf energifd^eö 
aSorgel^en gegen Hamburg; l^ier fei beft 5pod&enö unb „funberlid^ beö 
gemeinen Cannes unb Sotöleuten fein Slufl^örenfi" ; e« fei üerbriefelii^, 
JU l^ören, mie ber SRat gebrangt merbe, ®efd&ü|e l^erjugeben jur ©r* 
oberung bes Kaufes Harburg. @rnfl liefe fid^ }u gemaltfamen ©(^ritten 
ni(^t l^inreifeen; ja, als ber SRat ftd^ bei il^m über ein ©eleitgelb ober 
3oII beflagte, ben igerjog Dtto ben ©(Riffen abnal^me, üerfprad^ ®rnfl 
ben l^amburgifd&en ©efanbten^) bal^in }u mirlen, bafe jene Slbgabe bis 
jum 2lu8trage ber ©ad^e ni($t weiter erl^oben merben follte. ^erjog 



„ ^) §erao0 Otto an ©rnft 2. unb 15. 3ult; ^erjog ©mft an Dtto 20. 3uU 1543. 
2) Über bie altere ©efijid^te biefer 3nfe( öergl. Äoppmann III S. CVIL, 
CXI.; Sappenberß, Sorid^§ ©Ibfarte S. 50 f. ») §amb. ^at an ^ergog Dtto 
15. Sept.; §eraog Dtto an $amb. ^ai 22. Sept.; ^ergog @mft an ^erjog Dtto 
30. SfloD. 1544. 4) SBergl. Ä o p p m a n n VI 138 f. ^ie ©efanbten waren ber SRat§^ 
Ifterr 3oad^tm aUoDler, ber SHagifter §inr. oam Srofe unb ber Sefretariug Tl. ®obeL 

2* 



20 

Dtto fannte btc Hamburger bcffcr; bitter Kagte er feinem SBruber: baft 
tDerbe nur ben Hamburgern }u @ute (ommen; benn ium SSertrag mürben 
fle es nie tommen loffen; fte „^ttUn fd^on bte ©emalt^ ben ^om }ue 
berauben unb ben leuten bad epre )ue nemen^'; bedl^alb l^ätten fte aud^ 
an 6mfl unb nt^t an ll^n, Djtto, ll^re ©efanbten gefiä^ldt-^ 

3Bad baft von ^erjog Otto erl^obene fogenannte ©eleltdgelb betraf, 
fo tonnte freUl(5 ber fierjog barauf l^lnmetfen, bafe er ju blefer 
^orberung fld^erltd^ mett mel^r bered^ttgt fei, ald bte iQamburger, ble ben 
©einen leinen iQlmten Sloggen zollfrei aus ber @tabt p ^olen geflatteten. 
3luf ieben %aVi mar Dtto je^t ju einer )lemß$ Haren (Stnfl^t t)on ber 
®efa^r, ble ll^m unb feinem ^aufe t)on iQamburg brol^te, getommen. 
92ur fel^lte ll^m ble 3Ra^t, blefer @efal^r richtig )u begegnen. 9)ag ber 
@tabt Lüneburg Im ^oi)xt 1544 ber S3rlef Jtalfer ©Iglsmunbd von 
1417, ber ben ißamburgern ble Störung ber gal^rt jmlf(^en ber Untere 
@Ibe unb Lüneburg burd^ ble ©über-Slbe verbot, Don 3tmexa beftätlgt 
mürbe, mar ja ein gemlffer @rfolg; ble iQamburger nal^men aber auf 
fol^e Urlunben menlg 3iM^xä)t unb l^atten ja an^ l^rerfeltd Privilegien, 
ble ben gegnerlfd^en mlberfprad^en. @o blieb nld^ts anbered übrig ald 
aSerl^anblungen. SBeoor es Im 3Warj 1545 baju fam, l^äufte ftd^ ber 
3ünbfioff nod^ mel^r an; auf ber ©rabenau jirltt man l^ln unb l^er, 
wem ble älbgaben }ulämen; ald ^erjog Dtto bort ein SSerjeld^nld ber 
ä3emol^ner aufnel^men Heg, bejeld^nete ber diät bad ald eine „befd^mer- 
Ild^e 3wwotlgung unb ©Ingrlff".^) 

3m 3Rdrj 1545 fam es bann In SBlnfen jur SSerl^anblung, 5) 
iQerjog @mfl fuc^te ju oemltteln, unb ed gelang, am 6. 3ilaxi einen 
SWejefe ju ©tanbe ju bringen. ^) SBlel bebeutete er frellld^ nl($t. iölnftd^ts 
Il<$ bed ©eleltgelbes unb ber äSerl^lnberung ber ftornfal^rt mürbe SlUed 
auf eine meltere S3erl^anb(ung oerfd^oben, ble bis ^acoU (25. 3ull) 
flattftnben foUte; ln}mlf($en foUte ber 9iat nlemanben auf ber @Ibe 
„l^lnbern ober anl^atten"; aud^ alle anberen ©Ifferenjen (SJrabenau ac.) 
foUten bann erlebigt merben. S)le ®efanbten bed 9iatd nal^men aber 
ben SRejeg nur mit aSorbel^alt ber ©enel^mlgung beö SHatö an. Unb 
blefe Ifl nie erteilt morben; bagegen nal^men ble Hamburger no($ Im 
3Rärj mleber ein Äornfd^lff auf ber @über=6lbe, unb ber SRat lieg 
burd^ feinen ©efretarluö s) bem QexiOQ ©rnji mitteilen, er fönne ben 

^) iperjog (Smft an ^erjog Dtto 10. Sflot).; ^ctgog Dtto an ^erjog (Smft 
26. SfloD. 1544. 2) §amb. diät an §crgog Dito 5. gebr.; §ci^og Dtto an §amb. 
mt 7. gebr. 1545. ») Äoppmann VI 181 f; Äftenftüdt n. *) Unten Hften^ 
flüdt m. 6) Äoppmann VI 182. 



21 

5ßttffu« bcö Slejcffc«, bafe er ln}U)tf(ä&cn Jllcntanbctt auf bcm ©trom an^ 
l^alten moQe, nx^i annel^men. 9luf bie SSorfleUungen bed ^erjogd er^ 
Härte er^ mit ätüdftd^t auf bie Jtomfäufer lönne er fold^ed niii^t geflatten. 
S)arauf toied ^erjog @rnft ben Hauptmann in äBinfen an, ben Seuten 
ju empfehlen, [x6) beö Äomfcä&iffenfi üorlaufig möglii^fi ju enthalten. 
93eibe ^eile behielten {t<$ il^re dit^tt oor. @rnfl glaubte bamit ben 
,,6tifffianb" geitd^ert; er irrte ftd^; bie ißamburger nal^men im Quli 
wieber ein Äornfd^iff unb befd^werten fi($ glei(ä&jeitig Über Übergriffe be« 
ioerjog« Otto, ber, bem 9leje§ juwiber, Sffieg^ ober ©eleitögelb genommen 
l^abe, an^ tüiäit Aom^Soer oon Hamburg na$ Harburg l^abe fähren 
laffen. SRit Sntrfiflung n)ied Otto bied iurüd.^) Satfad^Iid^ l^atte er, 
um bie iQamburger ju tontroEieren, ob fie auäi ^^^ dleit^ beoba($teten 
unb feine ©ewalttdtigfeiten oerübten, ein ©(^iff mit SBemaffneten auf 
ben Strom gelegt ; er beflritt bie @rl^ebung eined ®eleitge(bed ; offenbar 
voat er bemalt, ben 9le}e^ na<$ Stöglid^Ieit }U beobad^ten. ^erjog @mfi 
aber war no(i^ wenige Slage oor feinem %o\>t befliffen, feinen Sruber 
m8gU<]^jl friebli«]^ ju fttmmen; am 7. Sanuar 1546 f(^rieb er: ber 
iQamburger 9tat l^abe abermald bie 9tatöl^erren 3oa($im 9RoEer unb 
iQinri^ oam äSrote }u i^m gefanbt ixoed^ gätlid^er Einigung ; namentlid^ 
möge bas SBeg^ unb ®eleitdgelb oorläufig nid^t erl^oben unb bie ©d^iffe 
auf ber ®lbe ni(5t gegen bie ^amburgif<]^en ^rioilegien „oergleitet" 
merben. 91m 11. Januar flarb iQerjog @rnfl ber fromme; unb Otto 
fal^ ftd^ )unä$fi ben Hamburgern aSein gegenüber. S)ie oormunbfd^aft« 
li^e ^Regierung in (Seffe l^at freilid^ wieberl&olt fd^riftli(ä& beim Hamburger 
9lat über Eingriffe in bie ^ol^eit bed ^aufed SBraunf(]^n)eig'£üneburg unb 
megen älnl^altung oon £üneburger S^iffeU/ älbgabenforberung auf ber 
S)rabenaU/ ä3ef <$n)erbe gefül^rt ; barüber l^inaus ging man in 6eUe nid^t. 

Offenbar l^at bie fd^n)ere SBebrängniö, bie bamaU über bie eoan« 
gelifd^en @tclnbe l^ereinbrad^, mit baju beigetragen, bag bur$ einige 
3al^re ed }iemli$ rul^ig auf biefem @ebiete n)ar. S)ad iQaud ä3raun^ 
fiä^weig-Süneburg rief felbfl im ^a^xt 1549 bie Unterfiüfeung Hamburg« 
gegen ben Jtoifer an. 

3u einer oorläufigen Sinigung fam man aber über bie ©renj« 
flreitigfeiten auf ber SRoorburg. S)er ä3eft^ biefed SRoord mar, meil 
eö an ber Süber-Slbe lag, für Hamburg oon ganj befonberem äBerte; 
bie fortmdl^renben Keinen ©renjflreitigfeiten, bie l^ier fi(^ abfpielten, ftnb 

1) 9lamentK(j^ i^amb. 9iat an ^ergog 6mft 17. ^ril; ^erjog Otto an $er}OQ 
@mft 21. Sunt; i^amb. 9lat an ^etjog @mft 31. 3uli; ^erjog 6mft an ^erjog 
Otto 6. auguft; ^ergog Otto an lergog ©rnft 10. 5luguft 1545. 



22 

im ©injclncn ol^nc Sntercffc, in i^rer ©cfamtl^eit jeigeu iie, ba§ beibe 
XüU auf bicfctn loid^tigcn SBcrül^rungfipunft fcl^r auf il^rer ^ut toaren. 
am 27. 3uni 1548 einigte jt(3^ ber Hamburger diät mit fierjog Otto 
über einige ber flrittigen 5punfte in einem Snterimö'Sleje^. i) 

äBdl^renb eft aber auf ber @Ibe in biefen Salären jiemlid^ fricblid^ 
unb ol^ne 3^f^i^^^^f^S^^ ^^^ging/ mar Hamburg bo(]^ tätig, um ftd^ 
aud^ red^tli^ in feiner ©teSung am @(bfh:om }U befefUgen. S)ie ©tabt 
bemül^te ftd^ eifrig am faiferli(ä^en $ofe um eine »eflätigung be« Jßriüilegö 
Don 14822) mij) erl^ielt pe enbliiä^ unter bem 2. Dftober 1550. 

©d^on 1551 begannen bie Sleibereien in HRoorburg mieber. SBid^tiger 
unb meittragenber mar ed iebod^^ ald im t^rfil^ial^r 1552 Hamburg einige 
bemaffnete ©(ä^iffe oberl^alb ber ©tabt beim 3oBenfpiefer auf ben ©trom 
legte. 9Ud ber Hauptmann in äBinfen fid^ l^ieräber beim 9tat bellagte^ marb 
il^m §ur Slntmort^ ba« fei feine Steuerung, fonbem biene „t^o nottruftiger 
t)erbibbinge unb l^anbl^amnge unfer ©tabt ^rimlegien unb ®ered^tid^eiben 
up unferem ©trome ber ©foe". ^oä) mad^te ber ö^uptmann bieftmal ©ruft, 
nal^m bem iQamburger ^onnenf($iff einen ^arburger @t)er mieber ab unb 
brachte felbjl ein bemaffnete« Hamburger ©d^iff nad^ ißarburg auf. 

Älar gel^t bie 2luffaffung, bie fierjog Dtto üon bem SBerfal^ren ber 
Hamburger l^atte, l^erüor auö bem ©d^reiben^ baö er am 29. 3flax an 
feine SRdte unb bie in ©eile üerfammelte SRitterfd^aft rid^tete: S)ie igam« 
burger ^^il^nen ben ©Ibflrom fampt barauf bem ^aud unb Slnrpt Harburg 
jujienbigen greil^eiten unb bemeiölid^en ©ered^tigfeiten fonber %uq unb 
Siedet }u untreglid^em dlad^teil unb 3lbbrud^ beö ^ürflentumb, bedfelben 
Siegalien unb f^repl^eiten, gen^lid^en jujueignen fid^ ein 3^it(ang l^er 
mel^r bann jut)or unterftanben" ; maß je^t igamburg mit feinen bewaffneten 
©döiffen auf „be« gürjientl^umbö ©trom" bejmedfe, fönne man ber ©tabt 
ni($t einräumen. ®a gleid^jeitig befannt mürbe, bafe bie Hamburger 
eifrig an ber 3Koorburg arbeiteten, offenbar, um fte ju befejligen,^) 
mu^te man oon ben Hamburgern eine gemaltfame SBel^auptung il^rer 
©tettung an ber ©über=®lbe ermarten. Semaffnete ©(^iffe, bie Sefeftigunj 
ber 3Koorburg unb möglid&jl meitgel^enbe DIfupation be& für fte mert= 
oollen ©Ibgebietö — baö maren für bie Hamburger bie mid^tigfien 
3JlitteI, il^rer ©tabt bie bominierenbe ©tellung an ber Unterelbe ^u er^ 
löalten. Ql^re ©egner maren aber nid^t geneigt, ol^ne meitereft t)or 
biefen 3Ritteln ju lapitulieren. 

1) Älefefer, Sammluno X 112ff; dctöI. Äoppmann VI 307. 
2) Äoppmann VIL S. LXXVIL ^) ^oppmann VI 487. 



m. 



Born 33eginn ber ^ro^effc 
U§ 3um crftcn größeren tätlid^en 3«ftiininenfto§ 

(1554—1566). 



9ta($bem eine SSerl^anblung bed ceEtfd^en Jtanjlerd S)r. 3oa$im 
SWolIerO am 1. 3ull 1554 in Hamburg erfolglod geblieben, ber SSor« 
fd^Iag eined Jtompromiffed Dorn Hamburger dtat abgelel^nt n)ar/ fanbten 
@nbe 3uli bie 9iegierung in Seile unb bie @tabt Lüneburg gemeinfam 
9RoEer n)ieber nad^ Hamburg. @r trug bem 9lat vor : bie äBafferfhöme 
S)rabenau, fiotoer-eibe^) unb ©über=®Ibe feien bem gürflen unb bem 
^rfientum ju Sflneburg juge^örig, unb bie ©d^iffal^rt auf biefen %liX^tn 
mit Rom unb anberen äßaren na($ äSu^teJ^ube, ©tabe ^^unb wo^ia ed 
einem jeben gelegen" unb jurüd in« güriientum fei Qebermann frei unb 
erlaubt. S)a aber ber SRat biefe gal^rt ju l^inbern fud^e, fo bäten fle 
il^n, biefi ju unterlaffen, bie ©d^iffal^rt auf ben genannten SJBafferldufen 
nid^t JU ^inbern unb fie ber Stotmenbigteit, bie ©tabt t)on Sle^tdmegen 
JU t)ernagen, }u überl^eben. SRoSer legte jugleid^ älbfd^riften ber bem 
gürflen unb Süneburg l^ier juflel^enben ^Privilegien vor. 

Sluf biefe 3lufforberung antwortete ber Hamburger SRat mit einer 
jtlage beim Steid^ölammergerid^t/ in ber ^erjog Dtto unb bie ©tabte 
Süneburg, ©tabe, SBujtel^ube „turbatae possessionis" t)erflagt mürbe, 
b. 1^. ba^/ trofebem Hamburg feit unbenlli<]^en 3^^^^ i« rul^igem Sefifce 
be« 3lc($t4 gemefen, bafe 3^^^^^^««/ ^^^ ^^^ ®lbjirom auf- unb abfal^re, 
bei Hamburg anlegen unb SoV^ jal^len müffe^ ba^ tro^ biefed alten 
©tapelre(^tö ^erjog Dtto fte barin fiöre, inbem er „einen neuen un:s 



') @r war ein gebotener Hamburger, ©o^n beS gleid^namigen ^omburgi^en 
SflatS^erm, oergl. SSenefe, S)at ©Icd^tbof. (Sefd^Ied^tärcgtfter ber l^amb. gamilie 
aRoCler (Dom ^trf(6). i&amb. 1876. ^ ^ie ^olber^dlbe ober ^oloet^ölbe war 
^Dermutblid^ ein Don ber ^rabenau in bie ©über-ßlbe fül^renber Slrm* (Sappen« 
berg, Sori^S @lbfarte ©. 50). 



L 



24 

imonli^tn goffen" bei Harburg an bcr 6Ibc anlege, bie SBorbeifal^rett^ 
ben jwinge, bort anjulegen, unb fte x)on igamburg fernl^alte, bafe ferner 
jene ©tdbte ebenfall« Hamburg in feiner alten ©tapelgereiä^tlgfeU ju 
flören fud^ten. 6ln SHeld^fifammergerld&tfi^SWanbat üom 15. September 
jltlerte ble »eflagten ober l^re Seooffmäd^tlgten x)or ba« ©erld^t. S)amlt 
war eine enblofe SRell^e oon 5pro§effen eröffnet. 

S)od^ begnügte fld^ JQamburg nl$t mit blefem Jtammergerld^töprojeg^ 
fonbern erwlrfte beim Äalfer ein 3Ranbat, baö am 19. §ebruar 1555 
erging unb bem fierjog Otto unb ben genannten ©täbten bei ©träfe oon 
50 9RarI lötigen ®oIbed verbot, bad l^amburglf^e ©tapelrec^t }U flören. 

Dl^ne Swelfel Ijl ble« SSerl^alten Hamburg« fel^r gefiä^ldt gemefen. 
ai« ble ©tabt fal^, bafe ble gürflen unb ble l^auptfäd^l^ Intereffterten 
©täbte fi(3^ ju gemelnfamer Slftlon jufammenfanben, fam pe jenen fi^neU 
juoor unb leitete ein projeffuallfiä&eÄ aSerfal^ren ein. 3n fpftteren ^projefe* 
fd^rlften l^at ble Säneburglfii^e Partei e« ganj rld^tlg fo bargefleSt^ 
ba^ ble ig^^tnburger Im Saläre 1554 ben $ro}eg begonnen l^ätten, um 
einer Süneburglf^en Jtlage }ut)or}u(ommen. 3lun lonnte Hamburg, ba« 
feine 3lnfprü(§e buriä^ feine materiellen 3Wlttel beffer §u oertelblgen mu^te, 
^^9 }ufel^en, wie ftd^ In bem umflänblld^en, }eltraubenben $ro}e^' 
oerfal^ren jener Slage ble ©aiä^e welter entwldt elte ; ble ©tabt mu^te nur 
barauf ad^ten, wie fte [x^ In ll^rem äSeft^ möglld^fl ft^erte unb be- 
l^auptete. 

®« lommt bed^alb fär un« weit weniger auf ble einzelnen fünfte, 
auf ble ^äi ble Jtlage fläzte, an, al« auf ble 9luönu^ung ber bur<$ ble 
Einleitung unb ben SSerfolg be« gerld^tlld^en SSerfal^ren« gef(ä^affenen 
tatfäd^lld^en Sage, ©o fe^r ble Sitten Im Saufe ber 5projeffe an- 
f(ä^woIIen, fo bewegen fx^ übrigen« ble jurlfilf(3^'l^lftorlf(ä^en (Erörterungen 
In ll^nen wefentll(3^ fletö um blefelben 5punfte.i) Selbe ^Parteien l^aben 
e« mit ber l^lflorlf(i^en Sffial^rl^elt In ben ^ßrojefebarlegungen nl(§t aHju 
genau genommen; man mü^te blde Sudler f(^relben, wollte man atte 
blefe bewußten unb unbewußten Irrtümer wlberlegen. D^ne un« alfo 
In blefe 3ngänge ju oerlleren, muffen wir boiä^ ba« SBefentlld^e berül^ren. 

S)a Ifi junä(5fi oon SBebeutung ble ^amburglfiä^erfelt« al« Älage:= 
punft oorgebra(^te S^Hfaiä^e. S)le Hamburger warfen bem ^erjoge oor, 
ba§ fte ben 12. gjfennlg oom ^olj unb, wa« fte fonfi In Harburg 
tauften, entrld^ten müßten. ®en ©d^aben, ben fte Durd^ ben neuen 3oII 

1) Sflä^creS jxnbet man in ben beibcn großen gebrudtten ^roaefefd^riften, ber 
^Äurje — 3lu«fül&run0 unb etflörung ufto. (Hamburg 1620) unb bem ^©egen^ 
beriet* (®o8lar 1622). 



25 

in Harburg, xoxt ftc bicfe atbgabc nannten, unb anbete Selafiigungen 
erlitten, f(]^afeten fte in il^rer Älage auf me^r aU 20000 ©ulben. 
iperjog Otto d^aralterificrte biefe ben 3^0 betreffenbe Älage bal^in: er 
tnerle wol^I, bafe „eö im ©runbe bal^ingerid^t, bamit bie t)on Hamburg 
bes ganzen @lbflrombs na<$ il^rem gefallen }u gebraud^en meij^tig fein 
iDoaen". 1) 

3n feiner ®egenllage xoanhtt [xä) ber ^erjog gegen bie l^amburgifd^en 
Sötte, t)on benen bie auf ©etreibe, ^onig, Sutter erl^öl^t feien; ber 
Sloggenjott fei feit Slnfang ber 1540« Qal^re pon feinen Untertanen 
wiberred^tlid^ erl^oben. 

aWit ber S^^frage war eng oerbunben bie eigentlid^e ©tapelred^ts* 
frage. $ier bel^auptete Hamburg, ba^ ber ganje @Ibftrom, aud^ in 
feinen Meinen 3lebenläufen, Hamburg „iufianbig" unb bafe baö üon 
Äaifer griebrid^ III. Derltel^ene ©tapelred^t auf biefen ganjen glufe- 
Jtomple^ auSiubel^nen fei; 9ltted, n)as }n)if($en bem fiauenburgifd^en 
©ebiet einer-, bem erjbif(3^öfli(3^sbremif(^en ©ebiet anbererfeitö, auf ber 
®Ibe oerfal^ren werbe, unterliege biefem ©tapelred^t. Unb fprid^t jene« 
^rit)Ueg nur t)on betreibe unb einigen anberen audbrüälic^ bejeid^neten 
SBaren, fo bel^nten bie Hamburger jefct il^ren 3lnfpru(^ auf atte SBaren 
aus ; „umb einiger eigennufeiger Seute Witten", benen bad niiä^t paffe, fo 
erHärte ber SRat am 3. Quni 1557, fönne bie ©tabt bie« il^r ©tapel^^ 
reiä^t ni(^t aufgeben. S)er ©tanbpunft, mä) bem eö felbfit)eriianbli(3^ 
erf(^eint, bafe baö SBol^I ber ©tabt gleid^bebeutenb ifl mit il^rem dit^t, 
wirb öfter vertreten; fo fprid^t ber SHat einmal von „unfer woll^er- 
gebra(^ten unb erfeffenen grei- unb ©erec^tigleit, baran Unfer 
©tabt unb Gemeiner ä3ürgerf($aft gebe^eüd^er äBoIflanb 
mel^reötl^eiU gelegen."^) 

©agegen bel^aupteten bie fierjöge, bafe bie ©über==6lbe il^r ©trom 

fei, bafe baö ^ßrioileg griebrid^ö III. ba« il^nen günfttge, altere ^ßrioileg 
©igidmunbd ni(§t aufleben fönne, bafe bie ö^^jöge feit länger benn 

60 gal^ren auf ber (Slbe, foweit fie il^r ©trom fei, bie ©d^iffer, bie 

il^r ©eleit begel^rten, gegen bie Hamburger „je unb attwege geleiten 

laffcn". ©ie befiritten ben von ben Hamburgern bel^aupteten rul^igen 

Sefife il^rer ©tapelgered^tigleit. 

S)er Hauptgegner ^amhuxQfi war Q^t^oQ Dtto; bo<$ l^atte bie 

©tabt aud^ gegen ben in ©ette regierenben H^^i^Ö S^anj Dtto S^Ätion 



*) §eraog Dtto an ©tattl^altcr unb Mit in (Sette 30. Oftober 1554. 
2) Htt Süncb. Mat 6. 2Rär| 1580. 



26 

Dor bad 9leid^dlammergerid^t enoirlen laffen; ig^^^^^i^fi rou^tt vdo% 
bag in biefem Jtampfe ed ftd^ um bas l^er^oglid^e ®efamtl^aud l^anbelte. 
Unb \ä)on im Saläre 1556 begann iQamburg einen jmeiten $ro}eg gegen 
Dtlo^ bie fogenannte „causa prima fractae pacis^^ berul^enb auf ber 
im :3al^re 1552 erfolgten SSegnal^me eined l^amburgifd^en @t)erd. 

S)ie ^er}öge nal^men bagegen nunmel^r bie aUe ftlage megen bed 
@ammerbeid^d, bie feit ber SRitte bes 15. ^ctl^tl^unbertd fc^webte/ mieber 
auf unb brad^ten fte aM 9ieid^dlammergeri($t. ©tel^t biefe @a($e au<$ 
mit ber ©tapel^ unb So\l\xaQt in feinem gufammenl^ange, fo mürben jte 
pro}ef[ualif($ bo<$ nun mit einanber üerloppelt; fpäter^ naci^ langen 
3al^ren, foBte [xö) jeigen, bafe biefe ^ßroje^oerbinbung perl^ängniöüoll mar.i) 

Sluf ^ßrojeffe fonnte it(ä^ ^amhuxQ aber niiä^t befd^ränfen ; eö mußte 
feine 2lnfprü(^e Ute pendente oerteibigen, ft<ä^ bur^ bie SWaiä^t ber 
^atfad^en in il^nen bel^aupten. S)as ^anbelsintereffe ber @tabt bulbete 
ein pafftt)es älbmarten bid {um 9lbf(j^lu6 ber ^rojeffe ni$t. @ie l^at 
für bie Slufred^terl^altung il^rer ®lb - ^Privilegien, bie SSerl^inberung ber 
SBSegfu^r Don ©etreibe uim. in biefen S^l^ren ganj er^ebliiä^e Summen 
aufgemanbt.2) ©a aber bie ©egner fortful^ren, gegen bie l^amburgifd&en 
2lnfprü(ä^e ju oerfiofeen, fam e« balb §u Äonfliften. ©o fanb im 
3a]^re 1555 ein 3"f<^wtmenfio§ fiatt jmifd^en ben Hamburgern einer-, 
ben Süneburgem unb ©tabem anbererfeitö.') SKel^rere Säneburgif(5e 
©etreibefd^iffe mürben im grül^ial^r befifelben Sal^reß t)on ben Hamburgern 
angehalten. 3lu(äö fonfi ging ber Slat gegen Süneburgifc^e Untertanen 
fd^arf Dor. ®cn SReuenlanbem mürbe »erboten, im Slmte Sergeborf 
ju l^antieren; alö bie H^i^iogtt(9^en einen l^amburgifij^en @t)er nad^ 
Harburg fc^Ieppten, oerfügte ber SRat, baß ben Hctrburgem, bie in 
Hamburg etwas gefauft l^ätten, bie SBBarc mieber abgenommen werben 
foUte. 3lls QtxioQ Otto mieber ein @Ibgeri($t abl^alten moKte unb 
l^amburgifd^e Untertanen baju lub, proteftierte ber H^^ntburger 9iat im 
Saläre 1558 bagegen. 3n ber umftanblid^en fd^riftlid^en unb münbliiä^en 
aSerl^anblung, bie fid^ l^ieran fnüpfte unb ftd^ fomo^I über bad ©Ibgerid^t 
mie über bie gefamten Höi^eit«re(^te auf ber 6lbe oerbreitete, fpra($ ber 
9iat gani offen oon „Unfer ©über=®Ibe eigentl^omblic^en ©ered^tigfeit" ; 
er nal^m au(3^ bie ganje 3Jioorburg für ft(§ in 2lnfpru($>) S)em fletd 
jurüÄl^altenben H^tjog granj Otto in ©eile fd^rieb H^tjog Dtto l^ierauf. 



SSergl. Scitfd^rift b. SBcrein^ f. lüb. ©efd^id^te II 444. 2) Roppmann 
VII S. CCLXXI; für ©d^iffc ebenbafclbft S. CXXI. ^) SBergl. Sappen ber 9, 
§amb. (Sl^romfen 6. 467. *) $amb. diät an ^ergog Dtto 30. 3uli 1558. 



27 

er fäl^e nun boö), „ba^ ^^^ mutoiSige fret)ent(i(]^e ^anblung ntd^t allein 
n)iber und^ fonbern aud^ bad ganje f^rflentl^umb ifl^ unb alfo mö) 
@. S. felbfl mit belangt '^ SBegen bes Slbgeri^tft unb ber ^^ifd^erei 
erbat ft$ $er}og Otto beim Sleid^dlammergerid^t ein „Mandatom de 
non oflendendo''. 

Slm meiflen Srgemi^ erregten bei ben ^erjögen bod^ bie ben)affneten 
©d^iffe, bie SluöUcger ber 'Hamburger. SereitÄ im SßoDember 1556 
l^atte fierjog gran§ Otto ben SHat erfud^t, bafür ju forgen, bafe bas 
S;onnenf(§iff „fid^ unferfi jlrome« entl^atte unb ben Unfern feinen fd^aben 
ober SSerl^inberung jufüge", anbernfattfi muffe er e« t)ertreiben. S)aß war 
freilid^ leidster gefagt, ald gel^anbelt. 3)er Hamburger SRat f(^rieb antS) 
feinen äluöliegern audbrfidßid^ t)or^ bei ber äSel^inberung ber unerlaubten 
Äomfal^rt unb fonjiigen SBerfiöfee gegen baft ©tapelred^t ftd^ „aller 
befd^ebenl^eit" ju bebienen, unterfagte il^nen aud^ jebe gewaltfame SBeg^^ 
fül^rung aus fremben ^äfen.^) 9lber ol^ne S^^H i^H ^^ ^^$ ^^^ 
Statur ber @ad^e nad^ fd^mer ab. 

^erjog Otto mürbe ed aUmol^Iid^ bo($ ju vxd; er mu^te sufel^en, 
mie Suneburger @($iffe am ftrauel lagen unb ftd^ au& ^urd^t oor ben 
Hamburgern ntd^t auf bie ©über-ßlbe magten. 6r projefjicrte für 
fd^meres ®elb am Aammergerid^t, um bie ^ol^eit bed l^erjoglti^en JQaufed 
auf ber ©über-ßlbe §u bemal^ren, unb bie Hamburger genoffen unter- 
beffen bie fierrfd&aft über biefen ©trom. S)en fierjog oerbroffen bie 
jtoflen bed ^rojeffed, bie er aQein }u tragen l^atte unb bie il^m bei 
feiner großen gamilie fel^r brüdCenb maren.^) Qm Dftober 1565 fd^idtte 
er beöl^alb feinen Äanjler an bie fierjöge ^einrid^ unb SBiC^elm, bie 
Srüber unb 5Ra($f olger be« J559 geflorbenen granj Otto, liefe il^nen 
bie ©ad^e barfiellen unb forberte fte auf^ fid^ an ben Äoften ber ^ßrojeffe 
JU beteiligen, ©r, fierjog Dtto, mö($te fonji gern mit ißamburg im 
grieben leben. S)ie ©eller ißerjöge gaben Dtto eine Slntmort, bie red^t 

SSctgl. ben Sd^iffSpa^ t)om 15. gebr. 1566 Hftenftüdt IV. ^ ©in ^W 
auf feine ginangen werfen bie ^arlefeen, bie er in Lüneburg, namentlid^ aber in 
Hamburg aufnabm. 3m Saläre 1548 3l^ril 5. mahnte ber Hamburger 9^at ibn 
gur atüdgablung Don 500 %aUxn unb Derlangte anbemfaDlS bie SBerpfdnbung bcg 
ginfentoärberg. Später, 1561 u. folg. befd^affte Sobann 2RoDier, 3o^imä So^n, 
in Hamburg bem $erjog öfter (Selb; er oerforgte aud^ beS i&ergogä §ofbaltuug 
mit 2:üd^em, Spejereien ufto. 3m 3luguft 1565 brängte SHoHer ben ^ergog auf 
3ablung Don 1030 lalem unb 6 ^oj. 3infen; er felbft, SRoUer, muffe 12 $rog. 
gablen. ^er ^crgog oerwieS ibn auf bie 3abte8pcnrion, bie er infolge feiner 
früheren cnglif^en ÄriegSbienfte Don ber Königin ©lifabetb Don önglanb erhielt 
unb bie in Sonbon an ben gaftor beä ^erjogS, Daniel Don (Si^en, auSgegablt 
U)urbe. I[udti Aleinobien Derpfönbete ber $ergog bem ÜRoUer für feine Sd^ulb. 



I 



28 

fd^TDäd^ßi^ roat; gefd^el^en mfiffe aDerbingd etoad unb }tDar @nbgültiged, 
benn Jo miH bie ©elegenl^ett nid^t fein, in fletter 9lfiffatng gegen fte 
)u fein^'; erlaubte man ed il^nen nad^l^er bod^, ^^fo xoexe ber fd^intpf 
nod^ groger ^^; tätU($e ^anblungen n)firben aber ^ber flel^enben '3itS^U 
fertigung l^inberli$ fein''; man mäffe bie 92ad^barfflr{len l^in}U}iel^en.^) 
6d foSte balb bod^ ju ben fo geffir^teten S&tß^teiten lommen. 

i&ergöge §etnn(!6 unb SBiC&elm b. 3. an i&ergoß Dtto 12. 3uU 1565. 
$et)O0 Dtto fddtieb auf bie 9iüdfeite: ^responsio pnsilis. Qnare, qnia man hat 
keine hoden, juxta illam.'' 



rv. 



SSon bem 3tt^inin^iiftö)5 bcr Hamburger 
mit ^erjog Otto (1566) M§ pm aJlooröurger 

S^ertrage (1591). 



SUd ber jgcttnburger Stat fal^/ bag bie ®egenfa^e ftd^ }ttfpi^ten, 
jögerte er nid^t/ fid^ t)or}ubereiten. SSon Jtaifer 9Ra£tmilian (ieg er fld^ 
am 3. SWftrj 1566 bie Privilegien t)on 1482 bejldügen, nad^bem bereit« 
1559 jtaifer f^erbinanb fie betätigt l^atte. @r oerfd^affte fid^ ferner ein 
laiferlid^eft ^ripileg, batiert 9(ugdburg ben 3. SRai 1566. S)er 9lat 
l^abe, fo l^ei^t ed l^ier^ bem Jtaifer t)orgetragen/ bag er bidl^er 3^bem, 
ber red^tßd^e 9(nfpräd^e gegen ben 9tat/ bie SSärger unb ^ebermann in 
ber @tabt l^abe, gerid^tlid^en @d^tt^ gen)ä^rt nnb er fei ba}u aud^ 
n)eiterl^in bereit. 3Ran beflreite bem 9tat bad aber ie^t^ foba^ er ®e^ 
malttätigleiten )u befärd^ten l^abe. S)edl^alb gemä^re ber ftaifer il^m 
unb allen SBürgern, Untertanen ufw. „Unfer unb beft SReid^«" greil^eit, 
@id^er]^eit unb ®eleit gegen ®malt überall im 9teid^; 3^ber aber, ber 
gegen ben 3tat ober fonfl einen Sdexoo^ntx ber @tabt älnfprfid^e irgenb 
meld^er 9lrt l^abe, foKe bad 9ted^t fud^en ,,an enben, fo ftd^ fold^ed 
gepuert'^ S)amit foEte im befonberen bem älnfprud^ bed @lbgerid^td 
unb ber fremben ©erid^tsbarleit über l^amburgifd^e Untertanen begegnet 
merbeU/ im allgemeinen foQte bad ^rioileg ate laiferttd^er @d^u^ — 
unb ®eleitdbrief für bie @tabt bienen. 

SBalb barauf fam e« jum offenen ©treit. 3m 3utt 1566 mürbe 
bie Seid^e eine« f^ifd^erd auf ber ©über-Slbe oon Hamburgern aufgefifd^t 
unb oon biefen bie £eid^e einige ^age an einen $fal^(, ber im äBaffer 
flanb, gebunben. S)abei lagen pei bewaffnete l^amburgifd^e @d^iffe. 
9(m 31. 3uli oemal^m ^erjog Dtto bied unb ed t)erurfad^te il^m ^^oiel 
nad^benfeuÄ". 3Hä)t nur eine SSerlefeung feiner ^ol^eitöred^te fd^ien 
l^ier t)or}uliegen, ed mad^te aud^ ben @inbrud( einer ^erausforberung 
unb SSerl^öl^nung. @r fd^idPte feinen @e{ret&r mit einigen S)ienem )u 



30 

jenen ©d^iffen unb liefe fragen, ,,}u roa« ®runb unb aReinung fte alfo 
unb bermaffen auf Unferm freien ©äbers®lbflrom legen, wer il^nen 
fold^e« beoolen unb was man ftd^ ju il^nen oerfel^en foH". SBon bem 
einen Hamburger ©d^iff n)urbe il^m geantoortet, ber Hamburger 9tat 
l^abe il^nen befolgten, „ftd^ bal^in }U legen unb ben tobten SRann )U 
Derroaren, biö ber begraben würbe". S)le l^erjoglid^en Slbgefanbten 
forberten nun bie Verausgabe ber Seid^e, ba ber 9Rann auf l^erjoglid^em 
©trome ertrunfen fei unb bem ^erjog „nad^ red^tlid^em unb altn)o]^t 
l^ergebrad^tem üblid^em ©ebrauc^" bie Sejlattung juftel^e. S)ie Hamburger 
t)ern)eigerten baö, ja im Saufe ber SSerl^anblung fd^offen fte t)on il^ren 
©d^iffen auf ben l^erjoglid^en ©etretär unb bie Seute bed ^erjogs, bie 
ben Jlörper Idolen moQten; jmei SRann mürben fd^mer Dermunbet. äluf 
bie Jlunbe l^ierDon bot ber ^er^og, ber [x^ in Harburg befanb, fd^leunigfl 
mel^rere bewaffnete @Der auf, nal^m bamit bie beiben l^amburgifd^en 
©d^iffe mit ber 3Rannfd^aft unb ben ©efd&fiften fort unb fül^rte fie im 
Xriumpl^ nad^ Harburg, ^abei ging ed nid^t ol^ne SBlutoergiefeen ab; 
üier Hamburger mürben getötet, mel^rere Dermunbet. S)en fheitigen 
fieid^nam l^atte aber in}mifd^en bereits ber l^amburgifd^e Sßogt t)on 
Dd^fenmdrber entfernen unb begraben laffen.*) 

S)ad mar ein @reignid, ganj gefd^affen ju einer enblofen ^el^be 
auf bem Rapier, ^er ^er}og bellagte ftd^ Aber „miberred^tlid^ SBeg- 
nel^men unb SBegrabung beö toten Sörperö unb lanbfriebbräd^ige feinb- 
lid^e 3tt"ötigung unb ©emalt", mie über Sßerlefeung ber ©ol^eit, 
©ered^tigfeit unb 3urißbiftion „unferö freien ©über^ßlbftrom«". ioamburg 
l^ingegen jlettte bie SBegnal^me feiner ©d^iffe als eine Serle^ung be« 
fianbfriebenö im affgemeinen, im befonberen aber feine« ^ßrioilegs, auf 
ber @lbe äluslieger jum ©d^u^e feineö ©tapelred^td l^alten ju bärfen, 
l^in ; ba bie ©d^iffe bid^t bei ber l^amburgif d^en 3nf el Dd^f enmärber weg- 
genommen waren, tonnten bie io^^^urger bie Xat alö eine äSerle^ung 
il^red ©ebietö l^infieffen. 

äluf weld^er ©eite nun aud^ bas äted^t fein mod^te, jebenfaffö 
bilbet bieö (greigniö gewiffermafeen einen 3Rerfflein in ber ©ntwidelung 
beö @lb{ampfeö jwifd^en bem ^au^t SBraunfd^weig-Süneburg unb io^tnburg ; 
bcnn einerfeitß t)erf(^ärfte eö ben ©egenfa^ jwifd^en beiben fel^r erl^eblid^, 
anbererfeit« jlefft eö vox bem ®rlafe beö ^ßrojefeurteilö (1619) bie 
fd^ärffle gewaltfame unb friegerifd^e Sleaftion bed l^erjoglic^en ^aufeö 
gegen bie ©tabt bar. 



^) ^ergog Otto an ben $amb. diät 1. Slug. 1566. 



31 

^enn bie ^olge toar nid^t nur, ba§ io^ntburg bied @retgniö fofort 
tum ©egenftanbe eined neuen ^tojeffes maä^te unb ein Steid^ölammer^ 
geric^tömanbat errolrfte, baö, batiert t)om 29. Sluguft, bem fierjog Otto 
vodtext ®en)alttatigleiten verbot unb eine jtlage ^amburgd auf fianb^ 
friebenöbrud^ unb Slüderflattung ber ©d^iffe ufw. einleitete; fonbem 
gleid^jeitig fam burd^ bie beiberfeitigen ätüffatngen ber gan^e nieber- 
fä(3^fif(3^e ftreiß in Sewegung. fierjog Dtto erl^ielt auf feine Sitte Don 
ben ßeHer ioerjögen Sfid^fenfiä^üfeen unb 5ßuloer; jene warnten il^n, er 
möge bad ^aM Harburg bel^äten unb mit ^uoerläfftgen fieuten befe^en. 
Dtto felbfl beffird^tete, bafe bie Hamburger Harburg ocr brennen fönnten 
unb bat nod^ um 100 mel^rl^afte Seute aM bem älmt SBinfen. ^er 
SBinfener ißauptmann ©l^rifiopl^ Don ^obenberg erl^ielt Sefel^l, fid^ Dtto 
8ur aSerfügung ju jletten. ©elbfi bie Sauenburger Jianbfaffen bot biefer 
auf. @r n)anbte ftd^ femer um ^ülfe an bie äbrigen ^er^Sge feineö 
^aufeö, an ben abminifirator oon Subedf, ben fturfürfien oon Sranben* 
bürg, ben ioerjog granj t)on ©ad^fen, bie fierjöge oon aWedflenburg 
unb jal^lreid^e anbere nieberfäd^ftfdge ©tanbe. S)a aud^ io^ntburg rüftete, 
unb man flberbied befürd^tete, baB es beabftd^tige, bie ©über^@lbe mit 
^fäl^len unb burd^ SBerfenlung t)on ©d^iffen ju}ufd^lie^en, fd^eint ed, ald 
ob bie Jtriegdoorbereitungen bes ^erjogö nid^t gan} grunblod maren. 

@ine frieblid^e Söfung fd^ien i^m felbfl aber bod^ am befien. 
SBdl^renb ^mifd^en il^m unb Hamburg bie beiberfeitigen Sefd^merbefd^riften 
l^in unb leerliefen, erflarte er ftd^ bereit, oor bem S^ieberfdd^ftfd&en ftreiötag 
bie ©ad^e auszutragen ober fte t)or einem ©d^iebsgerid^t entfd^eiben 
}U laffen.i) 

Sal^lreid^e färfllid^e SUbmal^nungöfc^reiben ergingen an Hamburg. 
2)er Sanbesl^err Hamburgs, i5^i^)og äbolf t)on ©d^ledn^ig-^olflein, fud^te 
biefe ©elegenl^eit ju benu^en, feine ^o^eit über bie ©tabt einmal n)ieber 
}um 9lusbrud }u bringen; er tabelte „Unferer Unbertl^anen unbebed^tiged 
unb unfribfertigeö fämel^men^^ mal^nte ben diät jur ätui^e unb fe^te 
auf ben 28. Slugufl einen ©erid^tfitermin in ©d^lcöroig an.2) 

Sluß biefer SSermittelung würbe freiließ nichts, ©(^on in ben erfien 
Xagen nad^ bem @reignid l^atte ftd^ fon)o^l ^erjog Dtto mie ber ^am^ 
bürget 3tat an bie in Säbed nieilenben unb l^ier mit ben ^anfefl&bten 
über bie 2lürfenjleuer oerl^anbelnben faiferlic^en ftommiffare o. ^affenflein 

^) 3nftru!Hon fftr ben Don ben ^ergögen ^einrid^ unb ^il^elm nad^ Hamburg 
öefanbten Sood^im aJloner 12. ^lußuft 1566. 2) ^crjog Dtto an ^crgog 3lbolf 
9. ^Q.; ^ergOQ ^olf an ipergog Dtto 15. ^uq.; ^ergog Dtto an ^ergog Hbolf 
25. 9lu0. 



32 

unb Dr. 3ung getoanbt. ä(m 16. älugufl famen beibe nad^ Hamburg 
unb untemal^men eö, bie &aS)e gfltlid^ beizulegen. Seid^t romht il^nen 
bad aber nid^t^ unb erfl 6nbe 9lugufl (am eine t)or läufige gätlid^e 
Einigung jufianbe; barnad^ foQten aüe Xatlid^Ieiten unterbleiben ^ beibe 
^eile il^r Jtriegftüolf in etn)a 14 2;agen entlaffen unb ben gegenfeitigen 
Untertanen ben freien SSerfel^r gefiatten; nur bie 5ßerfonen, bie bei bem 
3ufammen{loj3 bie Hamburger getötet unb oerle^t l^atten^ foEten ftd^ 
minbeflen« 14 Xage von ber ©tabt entfernt l^alten, ,,bamit, wo bie* 
felbigen nod^ alfo in frifd^er gebed^tnuft in bie @tabt fomen unb oon 
berfelben Dcrlaffen SBittibe, Äinbem ober ^eunben anftiä^tig, fld^ an 
il^nen nid^t vergreifen mod^ten^^ 9lud^ foEten bie ben)affneten ©d^iffe, 
bie io^ntburg }ur Grl^altung feiner S^\iQtxzä)t\QMt oberl^alb ber @tabt 
l^ielt, ftd^ an @teKen l^inlegen, wo bie ^ol^eit nid^t fhreitig fei. @nblid^ 
foKten bie Hamburger bad @d^iff beft ^erjogfi Dtto^ baft fär feine iQof' 
l&altung unb RüS)t ßebenömittel transportiere, frei paffieren laffen. 
3ltteÄ Übrige foHte ber gerid^tlic^en ®ntf(^eibung oorbel^alten bleiben.*) 
^ie ©efangenen l^atte ber ^erjog fd^on 9lnfang älugufi freigegeben; 
bie ©efd^ä^e ufn). gab er nid^t l^eraus; erfi im SRoorburger äSertrage 
t)on 1591 mürbe bie 3lußlieferung üereinbart. 

S)iefe Einigung l^ielt nid^t lange oor. S)ie Hamburger liejsen bie 
l^erjoglid^en Untertanen nid^t in bie @tabt; unb fd^on 9lnfang September 
liefen fte mit {iarler äRannfd^aft auf ber SRoorburg ben üon bem ^erjog 
auf geworfenen ©renjgraben einreiben, mobei ein Untertan bes ^er^ogd 
erfd^offen mürbe. 9Iuf bie SBefd^merbe bed in Harburg meilenben 
©d^magerö bes Ser}ogd Otto, bed ©rafen 3<>'^<^itn ^^^ Oßfrieölanb, 
antwortete ber 3tat: mit ber gütlid^en Einigung l^abe baö nid^tft )u tun; 
mas Hamburg in 9Roorburg getan, fei gefd^el^en „ju ©rl^altung unb 
aSorbittung unferer l^abenben Derjarten 5ßojfejfton unb Sefifeeft". 

9ln bad ermäl^nte Steid^öfammergerid^tdmanbat unb ben ftd^ an- 
(nflpfenben ^rojejs fd^loffen ftd^ bann enblofe S^H^^^^^^^W^H^'^- 
Äeine 3lffare l^at in biefer Scjiel^ung fooiel ©d^reiberei l^eroorgerufen. 
daneben gingen bie anbern 5ßrojeffe.2) 3)er mid^tigfte, bie eigentlid^e 
^auptfad^e entl^altenbe über bie 3^11' ^'^'^ ©tapelgerec^tigleit, Derurfad^te 
aud^ jal^lreic^e @lbbeftd^tigungen unb 3eugent)ernel^mungen.^) äSon SBid^tig- 



1) $)te faifcrl. ^ommiffarc auS SeHc an ben §amb. SRat 2. Sept. 1666. 
2) ein ©rengftrctt über bie Sinfenwärber ©renge würbe am 12. 9Wai 1568 burd^ 
SBerfileid^ erlebißt. (5llefe!er, 6ammlun0 XL 658 ff.) ») 5lm 1. ^luguft 1570 
floßt §ergO0 SBil^elm, ba^ bie Scwö^^öeme^munöen in Sad^en contra Hamburg, 
bie e^iffa^rt auf ber @lbe betreffenb, 3378 93lötter umfaßten unb i^m 230 (Sulben 



33 

(ett roax namentlid^ eine Sßerl^anblung, bie am 10. unb 11. September 
1567 in Hamburg ftattfanb; l^iet legte ber Hamburger Slat ben faifer^ 
lid^en Jtommiffaren bie in SBetrad^t lommenben Urlunben unb ^Dilegien 
T)on 1482 unb il^re »eftätigungen von 1550, 1659 unb 1566 vov. 

©onjl folgte aber ein ©treit bem anbem. 3m 3uli 1567 lie§ 
ber Hamburger diät ^xoToiant, ben ^erjog Otto fär feine ^ofl^altung 
in @tabe l^atte laufen laffen, anl^alten unb nad^ Hamburg fällen. 
3)er ^erjog antwortete mit ber ^efhtal^me t)on fed^s l^amburgifd^en 
Jtaufleuten, bie al^nungölos burd^ fein Sanb reiften; fte niurben }u SBinfen 
in ^aft gel^alten. SBie feinblid^ {td^ ber diät gegenüber Otto fleDte, 
fielet man barauft, ba^ ber erfiere ienen Sürgem, bie für einige 3^ 
auf eiblid^e 93erpflid^tung auft il^rer ^aft entlaffen n)ttrben, t)erbot, ^ 
«ieber in Sßinfen )u fleKen; emfUid^ befal^l il^nen ber Stat, bag fte ftd^ 
/,in feine älbl^anblung, und unb gemeiner ®tabt Privilegien unb ^eil^eiten 
ju 9iad^teil unb ©d^aben, inlaten" fofften. @rft 6nbe Slouember mürben 
fie auf ^rfprad^e bed ioer^ogö ^6f)am t)on ©d^leftmig^^olfiein unb, 
ba ein äteid^ftfammergerid^tdmanbat ju befürd^ten mar, freigelaffen. 
@in SRanbat lam bann bod^, aber birelt oom Jtaifer, SBien 13. Februar 
1668; bem ^erjog mürbe bie fof ortige unbebingte greilaffung ber oon 
il^m nur //gegen eine l^arte Obligation unb SSerfd^reibung'' losgegebenen 
äSürger befolgten. 

aud^ bad laiferlid^e $rit)ileg oom 6. älugufl 1669 „contra 
repressalia" jielte nid^t nur, mie bereit« oben ermdl^nt,i) auf bie &h 
fd^iffal^rt smifd^en äRagbeburg unb Hamburg, fonbem ol^ne S^^eifel 
ebenfo auf bie 9lepreffalien, bie gegen Hamburg auf ber ©über* unb 
Unter-Slbe vorgenommen mürben. Überl^aupt aber bürfte bie ben 
^erjögen megen ber ©perre ber äRittel-Slbe ungünfHge ©timmung am 
btiferlid^en ^ofe nid^t ol^ne (Sinflug auf bie ©teSung beft Jtaiferd ju 
bem Jtampfe Hamburgs mit ben ^etiü^en um bie ©über^@lbe gemefen fein. 

©0 l^atte jebe ätealtion gegen bie firenge Sludfibung bed l^ambur- 
gifd^en ©topelred^tö ein gerid^tlid^eft ober faiferlid^ed SRanbat )U gunflen 
Hamburgs }ur ^olge. 9lld im SKpril 1570 bie l^amburgifd^en äluftlieger 
auf ber ©über-ßlbe ein nad^ Lüneburg befümmteö, mit fiafer belabene« 
©d^iff fefinal^men unb am nfid^flen ^age ein al^nlid^eö ©tüd aupl^ren 
moKten, mürben bie QambutQtx übermältigt unb ein l^amburgifd^ed ©d^iff 
nad^ Harburg aufgebrad^t; aber fd^on am 24. 3Rai mürbe ein SRanbat 
bed 9teid^slammergerid^tft ausgebrad^t, bas bem io^tjog oormarf, er 

fd^merer 2Rünae foftetcn. 68 waren bamate in biefer Sad^c 186 3^tt0cn öet^ 
nommen, bie auf 399 Srtagen gu antworten l^otten« i) ^ergl. oben, Seite 9 f. 

Saafd^, ltamp\ 9rattnfd^toeifis8&ne6tttfi8 mit {Hamburg. 8 



34 

f)aht txoii bed SRanbotd t)om 29. 9lugufi 1566 abermald ben f^eben 
gebrod^en; ed toar bieö ber britte $ro}e§ toegen Sanbfriebenöbrud^. 

ä(ud^ auf ber 9Roorbutg tooEte ed nld^t }um ^eben lommen. 
älm 31. äluguß 1570 tourbe in ^ambuxQ unter SRitoirlung ber laifer^ 
lid^en Jtommiffare ein 9ie}eB gef^loffen. 9lber ^erjog Dtte ratifi}ierte 
il^n nid^t, weil er il^m für bad l^er}ogHd^e ^auö )U ungfinfUg fd^ien^ 
unb ^er}Og SBill^elm in 6eEe biEigte bie SlMel^nung biefeft Jtontpromiffed. 
@s n)urbe aber immer unftd^erer auf ber äRoorburg unb auf ber @fiber^ 
@lbe. ®egen bie 9lbl^altung bed @Ibgerid^tft protefUerte ber 9lat im 
3uni 1571 buriä^ Slbgefanbte. S)ie SSejle SWoorburg mürbe ben ^erjögen 
ju einem immer brol^enberen SRaiä^bar. 3tw 3Wai 1572 befd^merten [x^ 
bie ^erjöge fiber SBeläftigungen bafelbfi^ unb ^erjog SBiD^elm mamte 
am 16. Tlai, bag fte t)or beft ^erjog Dttod ^aufe /,unb l^ier in bad 
^rfientumb eine 93e{le ju mad^en unb baraud ben Sfiberfhrom ein^ 
}unel^men unb bie @d^iffart barauf }u oerl^inbem unberflänben^'. äUft bie 
S3efe{Ugung }una]^m unb ber Sßaffergraben \m bie SSefle mit ^fil^len 
Derfel^en mürbe ^ Ilagten bie ^txibie Otto unb 9BiIl^e(m im ^rfil^ial^r 
1573 gegen io^tnburg am 9leid^d{ammergerid^t megen biefeö S9aue9/ ber 
nur ,;Unred^tmeffige SSergemaltigung, Jtrieg unb Empörung'' jur ^olge 
l^aben merbe. S)a bie Hamburger t)on ber SSefle auft oorbeifal^renbe 
©d^iffe befd^offen unb fte nad^ Hamburg )U fal^ren gelungen l^atten^ 
mar bie JUage fid^erlid^ nid^t unbered^tigt; fär Hamburg mar bie 93e{le 
äRoorburg nid^t nur ein SSertl^eibigungömerl unb militärif d^er ©tü^punft/ 
fonbem aud^ eine S^^^S^^^S/ ^^^ ^^^ S)urd^fül^rung beft ©topelre^td 
bienen foSte. 

S)ie Hamburger liefen fid^ aber nid^t irre mad^en^ fonbem ful^ren 
in il^ren SSefefUgungSarbeiten fort; aU bie ^erjöge bem 9lat alle il^re 
SBefd^merben, namentlid^ aud^ bie iQittberung ber 91b« unb Qa^x nad^ 
Harburg t)orfieIIten, antwortete ber SRat mit ©egenoormürf en : er fei 
mol^l befugt gemefen^ gegen bie ^arburger^ //bie unfere @tabt teglid^ 
befud^en unb bero nid^t entratl^en lönneU/ ben emfi feigen )u laffen^^; 
bie Sßorbeifal^rt ber ^arburger fönne er nid^t buIben-O 

^erjog Otto mürbe immer beforgter um bie ©id^erl^eit feineft 
Sanbes. Um biefe 3^^ manbte ftd^ ber 9iat oon @tabe an ben ^erjog/ 
fieUte il^m bie l^amburgif^en ©emalttätigleiten vox unb bat um Unter« 
flü^ung.^) ©tabe, baft, mie mir fallen, feit 1554 im SSerein mit 

^) ^erjöfie Otto unb SBil^clm an ipamB. SRat 19. aRai; $omb. Slat an bie 
^ergöge 29. aJloi 1573. 2) Snftruftion fttr ben Staber ©tabtfefretar ©dornende 
12. aRai 1573; 9Hat oon Stabe an ipergoß Dtto 12. SRai. 



35 

9u£te]^ube aud^ ^egen Hamburg pro}effterte^ litt unter ben ^inbemiffen/ 
bie le^tereft feiner Slbfd^iffal^rt bereitete, nid^t nieniger aü Sfinebnrg. 
3m ^rfil^ial^r 1564 l^atte in Su^tel^ube eine umßänblid^e äSerl^anblung 
mit Homburg flottgefunben ; eine gfitlid^e (Sinigung max nid^t juflonbe 
gdommen. 2)ie @taber Ilagten im älpril 1564, ba^ bie Hamburger 
gegen fie oerffil^ren, „\ok tein und^rißen aud 2;urle9 ober ber äRuftlon) 
feinem negflen bemeifete"". 3m Solare 1566 l^atte ftd^ü^r Sanbeöl^err, 
ber Xbminifirator bed (Si^bidtumd Sremen, an bie ^er}öge t)on SeKe 
gemanbt unb gemeinfame Sd^ritte gegen Hamburg angeregt; bie ^ei^öge 
^einrid^ unb 3BiIl^e(m l^otten bad obgeleJ^nt, fonbem auf ben fd^mebenben 
^ojeg t)em)iefen unb eine Jtlage beim Jlaifer für nu^Ioö erad^tet.^) 
j)ie ie^t, 1573^ eintreffenbe Jtlage @tabe'ö »onbte fid^ fomol^l gegen 
bie Sßerl^inberung ber @d^iffal^rt, fonbem oud^ perfönlid^ gegen ben 
l^amburgifd^en Slotdl^erm Simon ^arfeoal, ber öffentlid^ erfCärt l^abe, 
,,e9 l^etten bie üon Harburg unb ©toben il^re S^eufd^erep unb 93erretterei 
auf bem S(b^oemb lange genug gebrandet, man folte il^nen piEig burd^ 
i|re @d^iffe ^fe^le fd^lal^n''. 9lun fd^lugen bie ^erjöge SBUi^elm unb 
Otto bem @r}bifd^of eine gemeinfame Beratung in Su^el^ube x>ox, unb 
le^terer mar bereit tu einer SSerl^anblung barfiber, /,mie angeregtem 
ber oon Hamburg gemaltfamen unb lanbfriebbrOd^igen ^ume^men ju 
bejegnen''.^) 

3to^ t^t biefe Serl^anblung mirllid^ erfolgte, fud^ten bie ^erjöge 
mit Hamburg ftd^ frieblid^ )U einigen. QtXiOi Otto riet freilid^ baoon ab 
unb forberte t)on ^ei^og äSiD^elm ffir ben %aU, bag bie Hamburger 
i^n überfallen mürben, UnterfUl^ung ; e% fei ja, fo {ieDte er vox, Rar, }U 
meU^em Qwed fene bie äRoorburg befefUgt l^ätten; {ie moQten nur bad 
ganse SRoor unb bie SBeibe an ftd^ reiben.') SBiO^elm l^atte aber menig 
Steigung )U (riegerifd^en @d^ritten. @d^on ald @nbe S)e}ember 1567 
^erjog älbolf oon ©d^ledmig^^^olflein bei SBiO^elm gemeinfame @d^e 
flegen ig^tnburg angeregt l^atte, jeigte le^terer fd^mere Sebenlen; er 
miffe nid^t, mie man bad mad^en foDe, meinte er bamafo; verbiete man 
ben Hamburgern bie Buful^r anfi bem Herzogtum, fo lönnten bie Untere 
tl^onen bod^ ber „Statt nid^t entraten'% unb ber @al)l^anbel Sfineburgd 
unb bie B^ful^t ^amburgd nad^ Sflneburg merbe gefd^dbigt; aud^ feien 

^) fiergöoe ipeinrid^ unb fflil^clm an (StgbifiJ&of öon IBremcn 8. gebr. 1566. 
*) §er^0e Otto unb SBil^clm m ©rgbifd^of ^einricj^ öon »rcmen 17. aWai, (Sx^ 
Wfd^of ^cinrid^ an bie ^crjöge 6. 3uni 1566. ») ^crgog Otto an fiergog 5öilbelni 
1. 3ttni 1573. «uf ber SRüdfcite beS entwürfe btefeS 93riefeg fte^t: ^Copia an 
^erjogen ffiilbelm mit meiner eigen bonb get^onen Sd^reibenS, ober Don S. L. 
nid^t mit eigener bonbt unb nad^ notburft beantwortet.' 

8* 



34 

l^abe tro^ beft SRanbatd t)om 29. älugufl 1566 abermald ben ^rieben 
gebroij^en; ed toar bieft ber britte ^roje^ toegen Sanbfrtebendbrud^. 

älud^ auf ber SRoorbutg tooEte ed ni(J^t }um ^eben lommen. 
9lm 31. 9lugufi 1570 tourbe in Hamburg unter SRltolrlung ber Idfer^ 
Ixü^tn Jtommiffare ein 9le}eB gefd^loffen. 9lber io^tjog Dtte ratifi}ierte 
il^n nid^t, n)eil er il^m für baft l^erjoglid^e ^aus }U ungfinfUg fd^ien, 
nnb ^erjog SBiG^elm in 6eKe biEigte bie Slblel^nung biefed Jtompromiffed. 
(So n)urbe aber immer unftd^erer auf ber äRoorburg unb auf ber ©über- 
@l6e. ®egen bie 9lbl^altung beft @lbgerid^tö proteftierte ber 9tat im 
3uni 1571 burd^ Slbgefanbte. S)ie SSejle SWoorburg würbe ben ^erjögen 
ju einem immer brol^enberen SRad^bar. 3"^ 3Rai 1572 befd^werten ftd^ 
bie Ser}öge fiber SSeläftigungen bafelbfi^ unb ^erjog Sßill^elm warnte 
am 16. Tlai, ba^ fte t)or bes ^erjog Ottod ^aufe /;Unb l^ier in bad 
t^rfientumb eine SSefle ju mad^en unb baraud ben Sfiberfirom ein^ 
}unel^men unb bie ©d^iffart barauf ju üerl^inbem unberflfinben^'. 9Us bie 
SSefefUgung junal^m unb ber SBaffergraben um bie Sefle mit ^f&l^len 
oerfel^en mürbe ^ Ilagten bie ^erjöge Otto unb äBill^elm im ^rfil^ial^r 
1573 gegen Hamburg am 9iei(^dfammergerid^t wegen biefed äSaueft, ber 
nur ,;Unred^tmef{lge SBergemaltigung, Jtrieg unb Empörung'' )ur ^olge 
l^aben werbe. S)a bie Hamburger t)on ber 93efle aud t)orbeifa]^renbe 
©d^iffe befd^offen unb fte nad^ io^tittburg }u fal^ren gezwungen l^atten, 
war bie JUage ftd^erlid^ nid^t unbered^tigt; fär Hamburg war bie SSefle 
äRoorburg nid^t nur ein SSertl^eibigungdwer! unb militärifd^er ©tfi^punft/ 
fonbem aud^ eine S^^^Sburg/ bie ber S)urd^fül^rung bed @tapelre^td 
bienen foSte. 

S)ie Hamburger liegen fld^ aber nid^t irre mad^en^ fonbem ful^ren 
in il^ren SBefefKgungftarbeiten fort; ab bie ^erjöge bem 9lat alle il^re 
SBefd^werben, namentlid^ aud^ bie io^ttberung ber älb^ unb B^ful^r nad^ 
Harburg üorfleUten, antwortete ber 9tat mit ® egenoorwflrf en : er fei 
wol^l befugt gewefen, gegen bie ^arburger^ „bk unfere @tabt teglid^ 
befud^en unb bero nid^t entratl^en lönnen, ben emfi feigen ju laffen"; 
bie aSorbeifal^rt ber fiarburger fönne er nid^t bulben.i) 

ioerjog Otto würbe immer beforgter um bie Sid^erl^eit feineft 
Sanbeft. Um biefe 3^it wanbte ftd^ ber 3tat t)on Stabe an ben ^erjog, 
fieSte il^m bie l^amburgifd^en ©ewalttätigfeiten oor unb bat um Untere 
fififeung.2) Stabe, baö, wie wir fallen, feit 1554 im SBerein mit 

^) ^erjöge Otto unb SBill&elm an ^amb. SRat 19. aRai; §amb. SRat an bie 
^craöge 29. max 1573. 2) gnfteftion fttr ben Staber ©tabtfefretftr ©dornende 
12. aRai 1573; 9Hat oon Stabe an ^ergoß Dtto 12. SRoi. 



35 

S3u£te]^ttbe aud^ gegen Hamburg projeffterte, litt unter ben ^inbentiffen^ 

bie le^tereö feiner (Slbfd^iffal^rt bereitete, nid^t weniger aU Sfineburg. 

3m ^rfil^jal^r 1564 l^atte in äSu^el^ube eine umßänbliiJ^e 93erl^anblung 

ntit Hamburg flattgefmtben ; eine gütlid^e Einigung roax nid^t {ufianbe 

gelommen. S)ie @taber Hagten im Slpril 1564^ bag bie Hamburger 

gegen fie oerffil^ren^ ^^mie (ein uniJ^rifien aM ^urlep ober ber SD'htdfon) 

feinem negfien bemeifete''. 3m Saläre 1566 l^atte ft^ü^r Sanbeftl^err, 

ber Sbminifirator beö (Si^bidtumd Sremen, an bie ^erjöge von Seile 

gemanbt unb gemeinfame Sd^ritte gegen Hamburg angeregt; bie ^ei^öge 

^einrid^ unb SBiC^elm l^atten baft abgeleJ^nt fonbem auf ben f(j^n)ebenben 

^ro}e§ t)em)iefen unb eine Jtlage beim Jtaifer für nu^lod erad^tet.^ 

2)ie je^t; 1573, eintreffenbe Jtlage @tabe'd wanbte ftd^ fomol^I gegen 

bie SBerl^inberung ber Sd^iffal^rt; fonbem aud^ perfönlid^ gegen ben 

l^amburgifd^en ätatdl^erm @imon ^arfeoal, ber öffentlid^ erllärt l^abe, 

,/ed l^etten bie oon Harburg unb @taben il^re S^eufd^erep unb 93erretterei 

auf bem (Slbflroemb lange genug gebrandet, man folte il^nen piKig burd^ 

il^re ed^iffe ^fel^Ie fd^lal^n''. 3lm fd^lugen bie ^er^öge SBill^elm unb 

Otto bem Srjbifd^of eine gemeinfame Beratung in Su^el^ube oor, unb 

le^terer mar bereit p einer SSerl^anblung barfiber, /^mie angeregtem 

ber oon Hamburg gemaltfamen unb lanbfriebbrüd^igen ^urnel^men }U 
beiegnen".2) 

9toä) t^e biefe äSerl^anblung mirllid^ erfolgte, fud^ten bie ^ttibqt 
mit Hamburg ftd^ friebtid^ )u einigen, ioerjog Otto riet freilid^ bat)on ab 
unb forberte oon ^ei^og SBill^elm ffir ben %aU, ba^ bie Hamburger 
il^n fiberfaKen mürben, Unterflü^ung ; ed fei |a, fo fleKte er oor, Har, }U 
meld^em Swtd jene bie äRoorburg befefUgt l^atten; fie moUten nur bad 
ganje äRoor unb bie äBeibe an ftd^ reiben.') SBili^elm l^atte aber menig 
Steigung ju friegerifd^en ©d^ritten. ©d^on als @nbe S)ejember 1567 
^erjog älbolf üon ©d^ledmig^^^olfiein bei äBiC^elm gemeinfame ©d^ritte 
gegen Hamburg angeregt l^atte, jeigte te^terer fd^mere Sebenfen; er 
miffe nid^t, mie man baö mad^en foUe, meinte er bamald; verbiete man 
ben Hamburgern bie B^ful^t aud bem Herzogtum, fo fönnten bie Untere 
tl^anen bod^ ber „©tatt nid^t entraten'', unb ber ©aljl^anbel Säneburgö 
unb bie S^f^"^^ Hamburgs nad^ Sflneburg merbe gefd^Sbigt; aud^ feien 

M §^ö0e ipeinrid^ unb ffltl^clm on (Srjbifd^of Don SBrcmen 8. gebr. 1566. 
*) ^ergöge Otto wib SBil^clm an @rjbifd&of §einri(j öon »rcmcn 17. SKai, Stg^ 
bifd^of ipeinrid^ on bie ^er^öße 6. 3uni 1566. ») ^eraoß Otto an ^cr^og SBilbelm 
1. 3«ni 1573. 3luf ber S^lüdCfcite beS ©ntwurfS biefeS SöriefeS ftebt: ^Copia an 
^etgogen ffiil^elm mit meiner eigen ^anb getbanen Sd^reibenS, aber oon S. L. 
nid^t mit eigener banbt tmb nad^ notburft beantwortet.' 

8* 



36 

9lei$dmanbate loegen 93erfperrung ber B^M^ i^ bt^xä)tm, toorauf 
man bann „mit f^impf Don ber SRieberlegung ber S^f^^^ abflel^cn 
mu§te''.0 @o anä) je^t; bad ^öd^fie moju äBU^elm tiet, waren ®egen^ 
pfänbungen. (gß fam bann am 18. 3unl 1573 ju einer Sttf^ntmenlunft 
In Slltenwerber. ©erjog Dtto mar perfönlld^ anmefenb, mit il^m^eine 
unb SBiD^elmö 9läte; oon Hamburg bie SSfirgermeifler SBetfen unb 
^afeman, bie @pnbici SBUl^elm 3RoM unb SBieterdl^eim, bie ätatöl^etren 
SBogler unb ©ittem. Seber Xeil mottte l^ier bem anbem feinen Anteil 
am SRoor abfaufen, aud^ eine Teilung lam in SSorfd^lag. S^^^ ^^^^^ 
bie äSerl^anblung ol^ne @rgebniö; bod^ ging man auöeinanber mit bem 
SBunfd^e „dispereant qui bella volont^^ 

älud^ in SSu^tel^ube am 30. 3uni lam nid^t Diel l^eraud. 9luger 
ben i5er}ögen Otto unb SBiC^elm maren ber Jtönig t)on S)änemarl/ 
ber ^etiOi älbolf t)on Sd^Iedmig^^olflein unb ber @r}bifd^of t)on 93remen 
vertreten. Somol^l ber Jtönig mie ^erjog 9lbolf Ratten bamald mit 
Hamburg B^^f^B'^^ten ; ber Jtönig namentlid^ megen bed t)on Hamburg 
ausgeübten @tapelred^tö, baö feinen @lbmarfd^en l^öd^fl fd^abttd^ mar.^) 
S)ie gemeinfamen Sefd^merben gegen Hamburg, baö „atterl^anb befd^mer^ 
lid^e eigengemaltige tl^etlid^e ^anblungen unb Steuerungen'' unternommen^ 
l^atten {te l^ier }ufammengefül^rt, um SRittel unb äBege )u ftnben, „bamit 
fold^e ber t)on Hamburg unred^tmeffigö/ tl^ätlid^ft fumel^meu gepfirlid^ 
abgefd^afft", bie genannten gfirflen in ibren Siegaßen erl^alten, „aud^ 
bie gemeine Slaoigation^ ^anbtierung unb Jtaufmannfd^aft ber Unber- 
tl^anen in il^rem @ffe unb SBefen gel^anbl^abt merben möd^te''. 9Ran 
fanb^ ba§ ^^aUeö gütlid^ fud^en unb oormal^nen'' bei ben Hamburgern 
/^ganftlid^ ol^ne grud^t fep, fonbem bafe fie ftd^ uff il^r aSermögen oer:= 
laffen unb il^r tl^atßd^d 93omemen für fonberbare ^oilegien unb frep^ 
l^eiten^ baoon fte bod^ nid^tft bargetl^an unb befd^einet/ }U l^alten unb 
burd^ fold^e 3^n^t'^^0^^S ^^ ^^ ^^^^ ^^{^^ unb gepraud^ ein}ubringen 
gemeinet fepn". darüber mar man einig unb nal^m eft ju gSrotoJott. 
älm 3. 9lugufi moEte man in 3|el^oe mieber }ufammenfommen unb fid^ 
l^ier üergleid^en, „mie burd^ gepürlid^e SRanbate bie 3^- «w^ älbfur in 
unb aus io^t^^urg in @ineö |eben Herrn ^^ärfientl^umb unb Sanben bet| 
ben Unbertl^anen" ju verbieten fein möd^te, ebenfo mie man bie Äur^ 
unb anberen gürfien, bie am ®lbfirom gefeffen, ju gleid^er aWaferegel 
bewegen fönnte. Hamburg felbfl, fo erßärte man, l^abe mit feinen 
äSerboten unb SRanbaten biefen 2Beg gemiefen. 

*) i&crgoö SBilHm an feine Mäte 8. San. 1568. 2) gjcrßl. ©alloig, 
$amb. (S^roni! II, 1017 f; Sdjiäfer, Oefddid&te oon 2)änemar! V, 234. 



37 

^erjog SBill^elm l^atte freUi$ aSerlei Sebenfen, ben %ai in S^el^oe 
}U befd^iden; gegen Spermtagregeln l^atte er, toie n)ir oben fallen, 
fd^on frfll^er 9lbneigung ; aud^ fürd^tete er, ba§ bie l^olfieinifd^en ^erjöge 
;;aEerl^anb fad^en mit einjiel^en, unb ber ^anbel bamit nid^t n)einig 
beforglid^ xotxhtn möd^te''.0 ^on gfitUd^en 93erl^anblungen mit Qamhnxi 
n)oEte aber aud^ er ie|t nid^ts mel^r n)iffen; ate @nbe 3uli/ nod^ t)or 
bem 3|el^oer Xage, ber Hamburger ffUd bem ^erjog Dtto abermals 
gfitlid^e ^anblung megen ber SRoorburg Dorfd^lug, lehnte Dtto es ab, 
es fei benn, bag ber 9tat ,,l^infärber auf ber @lb gute frieblid^e 
Stad^barfd^aft l^alten unb aDe S)ing im vorigen fianb bringen'' mfirbe; 
unb SBiC^elm meinte, „ha^ ftd^ bep benen oon Hamburg bie 2;i^at mit 
irem milben errieten gar nid^t oergleid^et, unb l^alten ^ benoegen, bag 
fernere gfitUd^e fianblung oafi werbe ol^ne frud^t fepn".^) 

Über bie SBerl^anblung in Q^el^oe am 3. aiugufl unterrid^tet eine 
Don ben SSeooQmäd^tigten ber aud^ in SBu^tel^ube vertretenen ^ürflen 
abgefd^Ioffene Sßereinbarung. 3n il^r l^eifet ed: 3m fiinblidf auf bie 
Don Hamburg t)orgenommene Sperrung ber @lbe unb ben S^(^Hf ^^ 
bie @tabt burd^ bas Stapelred^t ausübe, n)ie aud^ ben S3au ber SRoor^ 
bürg ttfm. unb bie bidl^erige ^rud^tloftgfeit aKer SBefd^werben vereinigten 
ftd^ bie genannten dürften }u gemeinfamem SSorgel^en unb befal^len aDen 
il^ren Untertanen unb ©ngefeffenen, fid^ jeber S^f»^^ ^o« SSiftualien, 
©etreibe, Sal}, Qolilo^Un, SSiel^ unb mas fonfl aus il^ren ©ebieten 
lomme, nad^ Hamburg, ebenf o aEer Slusful^r oon SSiftualien, SBier unb bergl. 
aus Hamburg }u entl^alten. S)iefe älbrebe foQte oon älllen feft gel^alten 
nierben unb 9Uemanb {td^ ol^ne bie älnbem mit Hamburg in Sßer^ 
l^anblungen einlaffen, bis biefes ftd^ gebürlid^ unb biEig bejeigen n)erbe. 
@oKte Hamburg irgenb eine ©eioalttat gegen einen von ben dürften 
ober il^re Untertanen begel^en, fo foffte bie Slbwel^r gemeinfam fein; 
aud^ foKte nid^t gebulbet n)erben, bag ben Hamburgern JtriegSDoIf 
Jttiiel^e. 

2)iefer SSertrag ifi aber nid^t in Jtraft getreten, S)änemarl l^alf 
ftd^ felbfi gegen jgamburg; bie ^txib%t oon 99raunfd^n)eigs Lüneburg 
fd^euten oor ©emaltmagregeln, n)ie [xt l^ier geplant würben, offenbar 
iurfldC ; bie SBerbinbung mit S)änemarf unb ^olfiein war il^nen fiberl^aupt 
nid^t angenel^m; eine Unterbrfldung i5<^tnburgs burd^ jene (onnte nid^t 
im Sntereffe ber fierjöge Hegen. 

*) iperjoo SBil^clm an ^crgoö Otto 24. 3uU 1573. 2) ^erjoö SBill&elm 
on ^erjog Otto 30. 3uli; Sergog Otto an ipamb. SRat 1. ^luguft; ^amb. Slat an 
^er^og Otto 7. ^uguft; i^ergog äBil^elm an ^erjog Otto 9. ^uguft 1573. 



i 



38 

©finfUg xoax eft aa^ füt Hamburg, ba^ ^erjog Otto um jene 
3eit bux^ bie oflfrieftfd^en SBinen fel^r in älnfprud^ genommen mürbe, 
äte er Im Slooember 1573 auf einige 3^* "^^ DfifrleÄlanb reifen 
mugte, empfol^l er SSlO^elm fein QaM Harburg, unb ber Hauptmann 
oon äBlnfen mürbe mit Mefem @d^u^e beauftragt. Sto bann 9lnfang 
älprtt 1574 ble Hamburger Im 9leiJ^erfKeg ein Staber €(3^lff mit ^afer 
anl^lelten unb nad^ Hamburg }u fal^ren jmangen, befiJ^merten ftd^ ble 
^arburger Beamten barfiber. 2)er 9tat aber fiJ^rteb ll^nen lut^meg am 
16. Slprll: ,,SRun mlffen mir oon feinem frepen ©fiber^glbjlromb, 
fonbem eö gibt ble 93emunft unb ble Sugenfd^eln^ mle au(J^ ble Softmo- 
gropl^l bejeugeu/ ba§ nur ein (Slbfiromb fep, mdtifm mir bld anl^ero 
unb nod^ oerpetten unb beftd^ert; auf blefem unfern freien Slbflromb 
unberflel^en ftd^ e^lld^e, unfere @tabt umb unb voxUr) )u fal^ren ufm.''. 
'S)ux^ fold^e ^roteße liegen fld^ alfo ble Hamburger In ber prattlfd^en 
9luöflbung ll^rer Slbanfprfid^e nld^t belnen. 

Sluf ber aWoorburg l^enfd^te mel^r benn je offene fjel^be jwlfd^en 
ben belberfeltlgen Untertanen. Sfingere 3^t fal^ 6^t}og Otto bem su; 
fd^lleglld^ lieg er ^ä) nl(j^t mel^r l^alten, unb am 2. 2)esember 1575 
mürbe burd^ feine SSemaffneten ber oon ben Hamburgern angelegte 
S)eld^ nlebergerlffen. @d^on am 20. S)e}ember erlieg l^lerauf bad 
9iel(J^dIammergerl(i^t ein oon Hamburg ermlrlteft SRanbat^ bad bem 
Hersog ble 3^<>ntng beö 9id^tf^ oerbot unb ble SBleberl^erfleKung 
befal^l.0 9lte bann In ben erflen Xagen bed 3anuar bem 3tat ju 
Clären lam, bag ber H^i^g einen abermaligen Einfall In ben l^am- 
burglfd^en 2;ell bed SRoored beabftd^tlgte^ ermlrfte ber diät mleberum 
ein aWanbat be« Äel^fifammergerld^t«, batlert 17. gebruar 1576, 
bas bem H^^iog iebe felnbfellge Ht^i^blung gegen H<>^burg verbot. 
S)0(j^ aud^ ber H^i^g mar In @peler tfitlg; ber S3au ber 93e{le 9Roor« 
bürg bleute ate Älagepunlt; f$on Im 3unl 1575 l^atte er bem fierjog 
SBin^elm gef^rleben, man muffe ble ^^^fhing, el^e jie ,,}U ll^ren t)oD[ett 
Äreften unb fierde fompt", abfd^affen. SRun fam ein oom 23. gebruar 1576 
batlerted äteld^dlammergerld^tdmanbat/ bad bem 9lat oormarf, //In neulld^er 
3elt }ur SRoorburg ein gemaltige beoefUgung'' gebaut }U l^aben^ um 
bed H^)<>9d Untertanen ^ler ben SBeg ju fpenen; bem Sflat mürbe 
befol^leU/ jene SSege ungefperrt unb offen )u Italien. 

S)ad bebeutete aber nl(j^t olel. Unb eine 93erl^anblung/ ble Im 
Slprll 1576 unter ber ißeltung lalferlld^er Äommlffare In Suftel^ube 



^) ^eS äRanbat inftnuierte ober ber 9iat bem ^etgog Otto erft am 3. Xuguft 1586. 



39 

flattfanb, fül^rte jtoor Sugerlid^ }u einem ftomptomlg über baö 3ftoox; 
bod^ {fimmerten ^d^ bie ^amhuxqtv toenig um bie älbmad^ungen. 9lud^ 
t)ern)eigerten fie ie^t ben ^erjögen bie S^^'^^^S ber @lbl^ur für ^ifd^erei 
@ine SSefd^merbe, bie bie ^er}öge am 27. 2)e}em6er 1576 an bie 
f^fien unb StSnbe bes 9lieberfSd^fifd^en Jtreifed rid^teten^ in ber {te 
ben 9Rntn)iKen unb bie ©emalttdtigfeiten ber Hamburger fd^ilberten, 
Derl^aSte »irlungslod. Um ffir aSe ^fiKe {td^er }U fein, lieg fid^ bie 
©tobt am 7. gebruar 1577 von ftaifer Slubolf bie erwäl^nten ^Privilegien 
Dom 3. a»ai 1566 unb 6. augufl 1569 befiätigen; in ber »efifitigung 
bed erfleren, bed Privilegs ,,bed ©elettft ffir ©ewalt }U Sted^f' n)urbe 
auftbrfidMid^ l^injugeffigt bag, wenn aud^ Hamburg jeneft 9le$t bereits 
befi^e, „\o mod^ten {te bod^ fold^ed il^ren l^ol^en äted^t erpietend nit 
genießen, fonbem mugten ftd^ barfiber an etlid^en Orten unb @nben 
aUerl^anb tl^dtlid^en ^anblung unb unbiKid^en ®en)altft beforgen''. 

^atfäd^lid^ fpi^te ftd^ ber ®egenfa| jwifd^en ben ^erjögen unb 
Hamburg im Saläre 1577 nod^ mel^r }u. äluf ber äRoorburg vergrößerte 
Hamburg ben S)eid^ fiber bie im vorigen 3al^re fefigefe^te Sänge. 3m 
SRai mad^te bie @tabt SBorbereitungen, um bie ^fd^erfurt gegenfiber 
bem gSapenover burd^ SSerpfäl^lung unb äSerfenhtng von alten ©d^iffen 
}U jer^ören. ^erjog Otto mollte bas nid^t bulben, rfifiete, baute bei 
Sloorburg eine ©d^anje unb bat ^erjog SBill^etm um Sfid^fenfd^fi^en 
unb 9Runition. SBill^elm l^atte aber, mie immer, geringe Sufi }u ge- 
»altfamer älbwel^r ber l^amburgifd^en Übergriffe; ben ^an ber ©d^anje 
l^ielt er ffir bebenllid^, »eil Otto {te bod^ nid^t fo lange befe|t l^alten 
fönne, mie bie Hamburger bie @ad^e J^injiel^en mfirben; Otto miffe, fo 
fd^tieb er il^m am 7. 3uni, ,M^ {te {id^ leid^tlid^ }u il^rer vortl^eiC^aften 
©elegenl^eit mit vielem äSolI gefafi mad^en unb balbe }u SBaffer unb 
Sanbe ju- unb ablangen Ibnnm''; auä) fei ben Saudleuten, bie jener 
in ber ©d^anje ^abe, bod^ nid^t /,fo l^arbe }U trauen''; er riet, Otto 
möge „aM begabtem 93er{lanbe ber ©elegenl^eit nad^benlen unb nid^t 
leid^tlid^ verl^engen, bad @. S. etman unb ben ^l^ren befd^merlid^ fein 
unb faKen möd^te''; bie Hamburger mfirben mit il^ren Xfitlid^Ieiten ^ 
nid^t beeilen, fonbem {te bann verfiben, menn ed il^nen nfi^lid^ fei. 
2)a er attein »enig gegen Hamburg audrid^ten lonnte, »anbte {id^ Otto 
can 15. 3uni abermals an bie %iXx^n unb @t&nbe bes 9Ueberf5d^{ifd^en 
ftreifed unb rief il^re igfilfe an gegen „unfere unruhigen 9lad^bam'', bie 
„il^ren f^ug in bad unfere unb und fambt unfern armen Seuten be facto 
l^eratt{3er ju fe|en ober je jum menigfien burd^ äbermef{tge lange ^roceg 
und )U il^rem SBortl^eil nid^t aKein )u fiberl^eufen unb in anbere mege 



42 

^ie immer m^x {t$ oerf^firfenbe getoaltfame Sudäbung beft 
©topelred^td butd^ Hamburg filierte bie ^er^öge enblid^ baju, eine älb^ 
änberung biefeft B^f^^i^i^^^ baburd^ }u erfireben, bag man, unbefd^abet 
aKer Siedete, einen modus yivendi l^erflellte. Sd^on um ^ftngflen 1579 
oerl^anbelte ber Ifineburgifd^e diät Dr. ^oad^im 9RoIler in biefer ätid^tnng 
mit bem l^ambnrgifd^en diät S)er 93ifd^of t)on Sfibed foKte aü ^tx-^ 
mittler l^injugejogen merben. S)ann fing aber pliiiliH^ Hamburg an, 
in SRoorburg ben eingeriffenen S)eid^ xoithtx anzubauen, unb bie 
(Erbitterung barfiber t)er]^inberte eine gfltlid^e (Sinigung. SRoSer l^atte 
aKe £ufl jn weiteren Serl^anblungen verloren; ^erjog Otto bemog i^n 
aber }u neuer älninflpfung, um enblid^ einmal bie ©ad^e )u beenbigen. 
,,Unferö tl^eiled meren mir beft 9ied^t geltend, barauf und ein gute 
9ln}al 3al^r beider ein großer ^eil unferö geringen (Sinfommenö neben 
anbem S^pueg gegangen x% fafl mfibe, }ubeme bad eö aud^ göttlid^er 
unb nfl^lid^er mere, in rul^e, friebe unb nad^barlid^er t)em)antnu§, alö 
in fold^em miebermiKen unb gebende }u ft^en unb }u leben'', älud^ ber 
Sflneburger 9lat mar bafür.^) ^od^ mürbe junäd^fl auf SSorfd^lag 
^erjog SBil^elmö eine gemeinfame Beratung ber ®egner ^amburgft, 
b. ^. aujser ben Ser}ögen ber @tfibte Sfineburg, Stabe, äSu^tel^ube, 
in le^terer ©tabt vereinbart, ^iefe SSerl^anblung fanb am 28. SKpril 
1580 flatt; man befd^log, baB aud^ bie brei @täbte eine gemeinfame 
©upplif aM Sleid^slammergerid^t um ein ^oenalmanbat gegen Hamburg 
unb ein enblid^eft Urteil in ber ^auptfad^e (Stapel- unb S^Uitxt^ÜgUdt) 
erlaffen foKten, mie fte bereits am 1. äRfir} oon ben beiben ^erjögen 
nad^ ©peier abgegangen mar. ferner moKte man überl^aupt möglid^fl 
gemeinfam vergelten. 

SRoDer l^atte in^mifd^en mit ^amhuxi verl^anbelt; SSorfd^lSge unb 
©egenoorfd^löge mürben beiberfeitd gemad^t. S)od^ l^atte fd^on am 
9. 9lpril ioer}og Otto an äBill^elm gefd^rieben, er teile ganj beö leiteten 
älnftd^t /,bas bie Hamburger il^ren alten gebraud^ nid^t oerlaffen, fonbem 
unter bem fd^ein gfltlid^er ^anblung etmas fud^en, meld^eö fte il^nen 
ju beme, bas fte fonfl im Siedet nid^t getrauen ju erl^alten, nu$ )u 
mad^en oerl^offen" ; ebenfo am 29. aipril: „bafe fie il^rem alten ©ebraud^ 
nad^ und baft 9Raul aufjufperren unb etmad ju il^rer befd^onigung aM^ 
jufifd^en gebenfen''. S)aB eft Hamburg mit ber gfitlid^en ^anblung 
nid^t emfl mar, fal^ man aUerbingö balb; bie ^Bereinigung ber ®egner 



^) ipetgoß Otto an ©ergoö 5öill&elm 25. gebr. ; Süncb. 9lat an Slfttc in (Scttc 
8. Tlaxi 1580; an öcrjöge aßilWm unb Otto 5. San. 1580. 



43 

loar Hamburg natfirli(J^ nid^t angenel^m; ber 9lat fd^tieb am 11. 9Rai 
an SRoKer: toenn @tabe unb SBu^tel^ube l^injugejogen toerben foSten, 
toerbe bie „Qanblmi Diel }u toeitl&uftig'' ; er fd^lug eine fpfiematifd^e 
äSerl^anblung mit fd^arfer 3;rennung ber einzelnen fünfte oor; jnerfl 
aber mfiffe bie äRoorburger @a(3^e erlebigt nierben. SRoSer erfal^ l^ierauö, 
ba^ bie Hamburger entweber n)enig Sufi jn gtttlid^er ^anblung l^ätten, 
,,ober funfi il^ren Sortl^eU fttiä^en". »efonberfi üerbfi^tig f(3^ien e«, 
ba§ Hamburg eine SSeteUigung beö Dr. Sali^ @d&ein voün^ä^tt. 2)iefer/ 
ber Iaiferli(3^er ftommiffar in ber SRoorburger ©treitfaiä^e war, l^atte 
^^ bei ben Joerjögen fel^t unbeliebt gemad^t; man l^ielt il^n ffir parteiifdg, 
ffir ,;t)orbe(J^tiger ate Dorbed^tig''.^ @o jerfd^lug fid^ aud^ biefe 
SSerl^anblung mieber. 

SRit Hamburg birelt »oSten ft$ »eber bie ^exibqt nod^ bie 
@täbte mel^r einlaufen. 3Ran fe^te nunmel^r alle Hoffnung auf ein 
balbiged @nburteil in ©peier. ^^atfäd^Iid^ xoax am 19. StoDember 1578 
in ber ^auptproje^fad^e bie äSemeidaufnal^me gefd^Ioffen, ed fei ,,ba9 
Urteil aKe ^age )u entarten, welS)t& und unb bie t)on QambwcQ »oK 
fd^eiben fann", fd^rieben bie ©erjöge am 2. aRai 1580 an SWoHer; 
unb nad^ bem Sd^eitem ber Serl^anblung mit Hamburg am 6. guni: 
„\o mflgen fie »ol miffen, baj) fte und ©ottlob in il^rem flode nod^ 
nid^t l^aben, baö n)ir eben aUeö bemiUigen mfiffen;^^ ba bie SSemeid:: 
aufnal^me gefd^loffen, fei ,,ber meifie untofi, fo barauf gelten foK, nun^^ 
mei^r fafl oerfd^mer^et''. Sie al^nten nid^t, baj) nod^ fafl 40 ^al^re 
baräber l^ingel^en foKten. 

9lber eö gelang ioerjog Otto bod^, im ^al^re 1581 jmei Sieid^d- 
{ammergerid^tsmanbate (oom 22. 9Rai unb 7. S)e}ember) }u ermirlen, 
in benen Hamburg verboten rouiht, Ute pendente 2;fitlid^feiten gegen 
^erjog Otto auf ber (Slbe unb ber äRoorburg unb fiberl^aupt }u t)erfiben. 
S)aburd^ unb burd^ ein @d^reiben beft in Sfineburg oerfammelten nieber^ 
fäd^ftfd^en Jtreifttageft an Hamburg würbe wenigfiend fooiel erreid^t, ba§ 
bie ^atbviXQtx @d^iffe mit ©etreibe feitbem auf ber @fiber<@Ibe jiemlid^ 
unbeläfHgt blieben. S)agegen filierte bie äRoorburger @ad^e bei einer 
3ufammenlunft an Drt unb ©teffe im äugufi 1582 px einer S^iwien:: 
(läge bed l^amburger ©pnbiluö Dr. SBill^elm SRoKer gegen ^erjog Otto 
unb feinen ©ol^n Sol^ann griebrid^. 

@onfl ging bie Sad^e am 9ieid^ft(ammergerid^t aber nid^t ouö ber 
Steffe. a)ie t)ielen SRebenprojeffe panben bem Urteil in ber fiaupt- 

1) Tloütx an ^ergog MMm 23. 9Rai; ^etgog Otto an äBiO^elm, an aRoOer 
6. 3ttni 1580. 



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ffa;eitfQ$e im SBege; namentli$ bie f^age bed $ar6urger 3oIId etf^erte 
ben 5ßro}c6. 3cbc 5ßortcl warf natürliiä^ ber anbem „unnötige, lang-- 
n)ierige bilationed^^ üor. X)a^ l^amburgifij^erfeitd bie SBerjögerung eine 
abftd^tlid^e roax, mxh man gern }uge{iel^en fönnen; bie @tabt l^atte \a 
ein lebl^afteft Sntereffe baran. S)as ^aM SSraunfö^n^eig-Sflneburg l^at 
aber ol^ne S^^^^^ ^^^^ Sd^aben erlitten burd^ ben älnwalt, ber lange 
3al^re in ©peier biefe ^ßrojeffe fül^rte. S)iefer, Dr. Slantminger, flarb 
1586; fd^on üorl^er betannte Qtxm Otto: jener ,,l^at und burd^ feinen 
Unfleig ben ^roje^ in berfelbigen fad^en alfo DenDlnet, ba^ n)ir aud^ 
fd^ier nid^ xoi^m, mit n)ir bamit n)ieberumb foffen ju redete lomnten^^; 
9lamminger fei ,Jo faul gen)efl, ba^ er }ut)or nid^t baö ^rotoIoQ 
befel^en" ufw.*) Sei beut an ftd^ fd^on fd^nedfcnl^aften 5ßroje^gang in 
Speier n)ar ein fold^eö Serl^alten freilid^ fel^r oerl^fingniSDoK. 2)er 
©pnbiluö ber ©tabt Süneburg, Dr. i^ufanuß, l&atte fpäter mele SRfil^e, 
ftd^ in bem ungeorbneten 9Utenn)u{i )ured^t}ufinben.2) 

Stid^t nur aber ber ^rojej) fd^ien }u oerfumpfen, aud^ an ber @lbe 
trat aEmfil^lid^ eine gen)iffe Srfd^laffung auf l^erjoglid^er ©eite gegen- 
aber ben Hamburgern ein. SRel^rere Urfad^en l^aben l^ier mitgemirtt. 
3unäd^fl mar in ben 1680 er Salären fierjog Dtto burd^ bie ojifriefifd^en 
SEBirren fel^r in 3lnfprud^ genommen.^) fierjog SBill^elm aber litt an 
einer jmar nur periobif($ auftretenben, aber bod^ d^ronifd^en ©emfitö« 
feanC^eit,*) unb feine SRfite in ©eHe maren nid^t immer geneigt, ioet^og 
Dttoft (Sefud^en um Unterflä^ung )u entfpred^en. 9lud^ belfiftigten bie 
Hamburger jegt mel^r bie Sflneburger alö bie H<^tburger ©d^iffe. Sßenn 
bie Hamburger babei aber „je lenger je grober" mürben,^) fo meinte 
SBill^elm, e» fei „bep ben Seuten att fd^reiben unb bittig fud^en oergeblid^".^) 
3Ran fd^ien alfo mit äteftgnation atted über ftd^ ergel^en laffen }u motten. 

3tnx ben Sled^tftflanbpunlt fud^te man fingfilid^ ju maleren; unb 
als Hwrjog H^nrid^ b. 3., ber in S)annenberg refibierenbe Sruber 
aOBill^elm«, im Herbfi 1583 einen 5ßaB audfiettte, in bem er bie 3öttner 
beft @lb{iromö mie aud^ „ber ©tabt H^ntburg Sluölieger" erfud^te, 
einen ©d^iffer mit (Setreibe frei paffieren ju laffen, protejHerte H^jog 
Dtto fel^r lebl^aft bagegen, ba burd^ fold^e $äf[e bem ^rojeg fiber bas 
l^amburgifd^e ©tapelred^t präjubi}iert merbe, unb H<tinburg in fold^en 



^) ^ergoß Otto an ben flangler in ßcHe, Dr. Soad&im STOoncr, 27. San. 1583. 
^ §ufanuS an ^erjog Dtto 21. Oftbr. 1587. ») g^ war in gmeiter S^c mit 
§cbwiö, ßnnoS II. ®rafcn Don DftfrieSlanb Xod^ter, Dcrmö^lt. ^) SSerßL oben 
S. 40, 5lnm. 3. ») ^ergog Otto an bie Sener 9»öte 23. 3uli 1582. «) ^erjoß 
fflil^elm an ipcrgoß Otto 30. 3lptil 1583. 



46 

gsaffen eine äßaffe erl^alte ; mit ienetn $ag l^abe bie @tabt ^^ein gewonnen 
©piel''. Dtto l^ielt bedl^alb ben $ai an unb bot bem ©d^iffer lieber 
einige ä3en)affnete, bamit fte bad @d^iff ,,oor ben ^aOunten^ ben Suft- 
Hegern^ n)oI[ ft($er überbringen foCten''. ^erjog igeinri($ bat er bringenb, 
fold^ed in Su'tunft iu nnterlaffen; ,,ban waft beburfen n)ir ber igamburger 
(Srlanbnift jn bemjenigen, beffen n)ir ol^ne baft berechtigt unb n)oI befugt 
fein''. aCft Seinrid^ bann einen anbem gSag fd^idte, btfidte Dtto il^m 
entf($ieben fein SRiBfaHen auft^ bag jener ,,ben $ro}eB unb beffelbigen 
Xudgang }n)eifell^aftig mad^en'' woUt; bie ^rioUegien il^reft igaufeft 
feien n)eit alter alft bie ^amburgft; ^einrid^ fei ,,burd^ anbere leute in 
fold^en Sßal^n oerleitet n)orben''. Se^terer fd^eint bann bem 9tat, ,,er 
möge ber fad^en oemunftigKd^ nad^benten'^ gefolgt }u fein unb auf bie 
pfiffe oei^id^tet ju l^aben/' ^) 2;atfäd^ttd^ jeigt biefer Vorgang bod^, bag 
baft S^tereffe an bem ftampfe ;u erlal^men begann. 

9lm meiften SBiberflanb gegen igamburg leiflete gerabe um biefe 
3eit bie Stabt Lüneburg. 3^re ©d^iffal^rt rouxbt mel^r benn je üon 
ben Hamburgern belafHgt/ nad^bem, n)ol^I infolge ber SRanbate oon 
1581^ bie birelten Untertanen Dttoft mel^r gefd^ont mürben. ^ 9looember 
1583 bat bie @tabt ^erjog Dtto um Unterftü^ung gegen Hamburg. 
2)er ^erjog benufete bie ©elegenJ^eit^ ftd^ einmal offen audjufpred^en. 
Seit 27 3al^ren, fo ermiberte er bem Süneburger SRot, projefftere er 
mit Hamburg; bie ^rojeffe megen bed Sanbfriebenft^ bie er ftd^ im 
Sntereffe läneburgifd^er Sd^iffe jugejogen, tofieten il^m oiel ®elb; ber 
9{at l^abe bidl^er jebe Slnfrage, ob er ftd^ an ben Jtofien beteiligen unb 
/,ben H^intburgem il^re gerumbte pojfeffton^ Xudtteger auf ber @fiber« 
@lbe )u l^alten^ brechen l^elfen'' moEte, abfd^Cägig befd^ieben; auf bem 
Säneburger Jtreidlag oon 1581 l^abe ber 9tat ben H^i^ofi itn @tid^ 
gelaffen. &c, QexiOi Dtto, l^abe auf ber @über$(SIbe meber QoU, nod^ 
fonfHge @innal^me, unb ,,ed um gleid^oiel gilt, bie Sd^iffe laufen burd^ 
bie Storber« ober 6äber$@lbe''; er l^abe bedl^alb leine Steigung , ,/Unft 
aKein in mel^r ^vm^ unb Unbflen mit bem Statine ju H^iniburg fold^er 
©d^iffart megen einful^ren ju laffen, fonbem mfljfend gelten lajfen, mie 
eft geltet'', ba il^tt t)on bem regierenben Sanbeftffirfien in SeEe, bem 
ber S^^ <^uf ^^ @tbe juflel^e, unb oon ber @tabt Süneburg leine 
Unterflfi^ung juteil merbe. Dtto lel^nte beftl^alb jebe SBerl^anblung mit 
Hamburg „in fad^m^ fo unft nid^td einbringen unb bem 9tegierenben 
^rflen ;u oorfed^ten eignen'', ab; ,,ban mir umb erl^altung bed ^flrflen^ 

^) ^ergog Otto an ^er^og ^einrid^ 6. 9loDbr.; ^etjog ^einrid^ an $ei^9 
Otto 9. 9loobr.; ^ergig Otto an ^ei^og ^einrid^ 17. 9loobr. 1583. 



46 

fS)umH f^e^^ unb ^o^l^eit toiHen bieftfafe mel^r getl^an/ ald fd^ier unfere 
geringe ©elegenl^eit ertragen vooUm'\ äßenn Säneburg ft(]^ n)egen ber 
ä3eteUigung an ben ^rosegbften ufm. erll&re, fei er bereit, bie Ifine^ 
burgifd^en ©(^iffe ju geleiten. *) 

S)iefer 99rief, ben Otto auüi SBiG^elm mitteilte, jeigt unft beutCid^ 
bie äßonblung in bem SSerl^alten gegen igamburg. fierjog Otto mar 
ber @a($e ooQflänbig äberbrflfftg, er mar proje^^ unb flreitmfibe. @r 
fäl^rte bie meiften $ro;effe fflr [x<Sf aEein, mäl^renb bod^ in SBirlHd^feit 
fa^ aKe baft gefamte ^erjoglid^e QaM unb fiberl^aupt bad Sanb an- 
gingen. @emeinfam mit ^erjog ^ill^elm ffil^rte er nur bie $ro}effe 
„commissae poenae priyilegioram^ unb „Citationis bie 3Roorburg 
betreffenb^'. 3Ran tonnte Otto bedl^a(b feine SteEungnal^me nid^t 
oerbenlen. @r (ieg ft($ aud^ nid^t burd^ Heine Singebote anberd fiimmen. 
9116 äBill^eCm il^m infolge jened @d^reibenft an Säneburg 30—50 99e^ 
maffnete, aud^ @eleitfd^iffe anbot, lel^nte Otto bieft ab, ba fold^e 
bewaffnete @eleite lebiglid^ mieber }u 3uf<^ntnten{tö|en mit hen Slud^ 
liegem unb }u neuen ^ro^ejfen mit ben Hamburgern ffil^ren mürben. 
@r verlangte nid^tft afe SSeteiligung an ben $ro}e|foflen; gingen 
Her}og SBill^elm unb Sflneburg barauf nid^t ein, fo mäjfe er trad^ten, 
mit Hamburg ju einem nad^barlid^en unb friebCid^en SBerpCtnid ju 
gelangen. Xud^ empfal^l er eine gemeinfame ©efanbtfd^aft SBUI^elmft 
unb ber @tabt Sfineburg an ben l^amburger Ütat; fte foKte bie 9lb^ 
fd^affung ber SludCieger unb bie Slufl^ebung ber Sd^iffal^rtdl^inbemijfe 
forbem, eoentuell mit „Slrrefien ju aßajfer unb ßanbe" brol^en; freilid^ 
fei Don fo(d^en 2)ro]^ungen, totnn il^nen nid^t bie ^t folge, menig ju 
ermarten. Otto mied ^tn auf bad SSerfal^ren beft Srjbifd^ofd oon Bremen, 
ber Hamburg burd^ bad SSerbot bes H<^^6urger äSiexed gefügig gemad^t 
l^abe. Dtto felbjl mottte jid^ aber an einer ©efanbtfd^aft nid^t beteiligen, 
meil er ffird^tete, ba| bie H<itnburger in il^m ben Url^eber feigen unb 
fid^ bann mieber aOein gegen il^n menben unb bie Sfiberelbe unb bie 
©d^iffal^rt bafelbfi unfld^er mad^en mürben.^) 

9lud^ bie @tabt Säneburg jeigte fid^ nun etmaft meniger ablel^nenb 
gegenüber H^t}og Dtto. ^^reilid^ litt bie @tabt fd^mer unter ber 
l^amburgifd^en Sebrangnift. S)ie Ifineburgifd^e ©d^tffdl^rt mit ber Untere 
elbe mar ooKfommen gel^emmt, mel^rere nad^ Stabe unb ä3u£tel^ube 

1) Süneb. diai an §crao0 Dtto 22. SRoöbr.; ^ergog Dtto an ^cr^oß ffiilöclnx 
25. SRoöbr.; an Sftneb. 9lat 24. SRoöbr. 1583. 2) ^ergog 2Billielm an öerjog 
Dtto 30. 5Roöbr.; §crgog Dtto an ^crgog SBill&clm 6. I)e3bt.; ^ergoß SBiUfeclm an 
^ergoß Dtto 11. ^^br.; i&etjoß Dtto an i&eraog ^il^elm SO. 2)eabr. 1583. 



47 

befHmmte ^ol^rjeuge flutteten i^r Jtom in igarburg aM. S)er Cfine^ 
Bürger 9tat verbot nun feinen SSärgem^ in Hamburg ^eijettel ffir bie 
^al^rt }u Idolen, unb t)em)ied fte auf bad SKfifo; ,,fo mö(]^ten fte barauf 
auftfiel^en unb ebenteuren^ »ad il^nen de facto Don ben Hamburgern 
per actus turbativos begegnete ober n)iberful^re".i) 

S)aft gan}e 3al^r 1584 verflog unter äSerl^anblungen mit Hamburg. 
S)er 9tat gab juerft eine jiemCid^ n)iafä]^rige @rICärung l^infi($tß$ ber 
freien ^affage oon ^afer elbaufm&rtd ; bie $affage oon @er{ie ^el^nte er 
ab/ ba bad l^amburgif^e 99raun)er{ baburcj^ gefd^äbigt »erben »flrbe. 
Ö^rjog SBil^eCm fd^lug l^ierauf ein ,,3nterim" oor,^) b. ^. bie ^er? 
fleOung eines prooiforif^en erträgli^en modus vivendi, ber bid jum 
Bpxni) beft Jtammergerid^tft ju gelten l^abe. $Iö^Ii($ aber üerfibten 
bie l^amburgif($en 9ludlieger »ieber ^einbfelig{eiten, fobag bie Sanbflänbe 
bed ^ürfientumft ben ^erjog baten, er möge ,,foCd^ »erd alfo ni($t 
erfifeen lajfen", fonbem ,,bie ®egenf($anfe ju notl^wenbigen befenjion 
an bie iganb nel^men''. SBirHid^ Cieg SBil^eCm an feinen SoEftatten in 
ä3Ie{ebe unb ^i^ader mel^rere l^amburgifd^e ©(^iffe feftnel^men unb gab 
fte erfi nad^ längerer 3eit frei,») ®rjl im 3uU 1585 ^atte man ftd^ 
n)ieber foweit berul^igt, bag am 13. bid 15. bft. 3Rtd. bie @efanbten 
beiber ^erjdge unb Sflneburgd in Hamburg mit bem 9iat in SSer^ 
l^anblung traten. S)ie erfleren fieDten l^ier folgenbe ^orberungen, auf 
bereu ®runblage ein ;,3nterim'' gef($Ioffen merben tonne: 

1. @Ibabn)5rtd matten frei gefd^ifft merben @als, @ffig, Jtall 

0,»etelaH")- 

2. Slbaufmfirtd, b. 1^. nad^ Sfineburg unb n)eiter, mflgten frei 

gefd^ifft merben igafer unb @erfie; für ©erfle fönne bied eüentueD 
entmeber auf eine befiimmte anjal^I ©d^iffe ober auf jäl^rCid^ 1000 SBifipel 
befd^ränft merben. S)amit man fel^e, bag biefe ®er^e nur fär Lüneburg 
unb bad ^rflentum unb nid^t „tu fernerer SBerl^anbtierung'' beflimmt 
fei, tonnten bie ©d^iffer, bie weiter aufwärt« ful^ren, oon il^ren 
fiäbtifd^en Dbrigfeiten in Sfineburg, SBinfen, igi^adCer ober ©d^nad(enburg 
mit Raffen oerfel^en werben. 

S)iefe gorberungen jielten alfo barauf, einerfeit« ben ©auptprobuften 
Säneburg« ben Xbfa^ nad^ ber Untere(be freizugeben, anberfeit« Sfineburg 



1) Süticb. 9lat an §crgoß Dtto 6. 5)cabr. 1583. ^ S)er ?lu«brud pnbct 
f4 äuerft in einem »riefe be« Dr. §ufanuS Dom 24. S)e§br. 1583. ») 3nftru!tion 
ber ©efanbten ^ergog Otto« an ^erjog SBil^elm 6. 3uli 1585; ^Imtmann unb 
SöUner in S5lefebe an $amB. 9lat 4. ^luguft 1586; Süneb. ^aberfül&rer an öüneb. 
dtat 27. 2)eabr. 1604. 



48 

itnb bem ^erjogtum eine äSerforgung mit unterelbif^em ©etreibe — 
unabl^&ngig oon bem igamburgifd^en Btcoftl — ju fi($em^ S)emgegen« 
fiber erflärten bie Hamburger ^x^ prinsipieQ ni^t gegen ein Interim; 
bod^ mfiffe ed auf beftimmte 3^^^ ^^^ ^^^^ ^^^ i^^ ^ubCifation bes 
(SnburteUd ®eltung l^aben. S)ie joEfreie ^affage t)on @ffig unb JtaR 
geftanben fte ju; bo(i^ mfiffe bamU in Hamburg angelegt roexhtn, um 
eine JtontroDe ju ermögCid^en. @benfo muffe ed mit bem @al} gel^alten 
n)erben ; fte n)oI[ten üerfud^en, ben @rafen oon S^auenbnrg }u bewegen^ 
bag ber S^U l^erabgefe^t »erbe ; au^ ber Slnteil Hamburgs am ©alsjoK 
foEte l^erabgefe^t xottben. (Sbenjo vtx^ipta^ man eine @miebrigung bes 
^aferjoEd; n)egen ber äSorbeiful^r ber @er{le mäffe erfl bie Särgerfd^aft 
befragt n)erben. 2)ie l^erjoglid^en ®efanbten lel^nten aber bie S^^' 
jal^Iung ganj ab^ ba Hamburg {ein älnred^t barauf l^abe ; au($ verlangten 
fte eine fd^riftli($e Slufgabe ber l^amburgifd^en ä3ebingungen, bamit man 
f&l^e, bag eö bem 9lat (Smft bamit fei; fonfl mfiffe ^ei^og SBill^elm 
^bie ®egenf(]^an^ befenftoe an bie $anb notl^n)enbiglid^ nel^men'^ 9lud6 
möd^te mäl^renb ber SSerl^anbCung aQe neue Sluftreibung unb Slnl^altung 
von @($iffen unterbleiben. S)aft üerfprad^en bie ^amburger^ bo($ 
mflgten bie Süneburger in Hamburg anlegen unb ft($ ,,befd^eibentlid^'' 
erjeigen, aud^ fi($ ..aOer ungebfler'' entl^alten. 

SRit ben ©efanbten Sfineburgs fanb nod^ eine gefonberte SSerl^anblung 
ftatt; beibe @t&bte einigten ft($, innerl^alb 6 SBod^en eine @rll&rung 
abjugeben. S)ie Sfineburger münfd^ten namentti($, ba§ iS^xliif 8—12, 
minbeftenft aber 5 Ifineburgifd^e @oer mit ©erfle naä) il^rer Stabt frei 
unb, ol^ne in Hamburg anjulegen, fal^ren bärften. Hamburg moQte 
bieft aber nid^t julaffen. au($ ein fröl^er bereits gemad^ter SSorfd^tag 
mürbe mieber ermäl^nt, n&mlid^ bag Hamburg geftatten möge, bag ben 
Söneburgem jmeimal im ^a^x — 14 Xage nad^ aRid^aeßö unb im 
grfil^ial^r, wenn bad SBaffer fomme, — ©erfle jugefü^rt merbe, bod^ 
bag bie &>tx in Hamburg anzulegen l^ätten unb augerl^alb jener 3^t 
{ein Jtom nad^ Sfineburg geffll^rt werben foDte. 

9lud ber ganjen SSer^anblung er{ennt man, ba|, wenn aud^ bie 
^erjöge mit 9tepreffalien brol^ten, bod^ il^r unb Sfineburgd SSerl^alten 
Hamburg gegenüber fel^r fd^mäd^Iid^, freilid^ mol^l burd^ bie Serpttniffe 
geboten mar. S)ie Sefd^rän{ung auf ein gemiffe« Quantum ©etreibe, 
bie ftetd jur ä3ebingung gemad^te älnlegung in Hamburg jeigen {(ar, 
mie i&amburg fefi auf feinen Slnfprüd^en oerl^arrte- SRur bie Hoffnung 
auf eine balbige obftegenbe @ntfd^eibung am 9ieid^i&{ammergerid^t {ann 
ed er{(ären, ba^ bie ©egner ftd^ Med üon Hamburg gefaDen liefen. 



49 

älud ber ganjen äSetl^anblung ifl ^oftttoeö ni^t l^etDorgegongen. 
S)ie oerfprod^ene @rl(ärung fd^eint t)on ben Hamburgern ni^t gegeben 
»orben ju fein; auf ^ugerungen beft 9tatft über feine Steigung ju gut« 
lid^er (Einigung^ bie balb barauf n)ieberl^o(t ergingen^ legte ^erjog Otto 
{einen 3Bert mel^r; aQerlei ^anblungen ber Hamburger^ bie er lebiglid^ 
ald äSerle^ung ber ^ol^eitdred^te auffaffen nmgte (^fd^erei in ber 6über« 
@lbe ufn).), befiarften il^n in biefer älnftd^t. 9Rit (Sifer ging man baran^ 
bie ^roje^ffil^rung )u befd^Ieunigen. @in neuer ^rohtrator mürbe ffir 
ben verdorbenen Slamminger befteEt. ^erjog SßiG^elm erllärte ftd^ 
enblid^ 1587 bereit, an ber Honorierung biefeft älboofoten [x^ )u 
beteiligen unb bie Jtoften bed $ro}effed in ber H<^ttptfh:eitfa($e mit Otto 
gemeinfam ju tragen, aud^ bie biftl^er angelaufenen Jtoften ffir feinen 
älnteil )u erfe^en. ^ ^ebruor 1587 oerl^anbette man l^ierflber fel^r 
umflSnbKd^ in Sfineburg. @$liegli$ nal^m Otto bie il^m angebotenen 
2000 @ulben Ifib. afe (Srfa^ ffir bie bisherigen Jtoflen an. 

JRamentlid^ @tabe br&ngte auf SSefd^Ieunigung ber ^ßroje^fad^e. 
S)iefe @tabt l^atte bamate ein Steid^fttammergerid^tdmanbat, batiert oom 
1. 3uU 1588, enoirft, bur$ meld^eft H^tnburg geboten mürbe, bie 
Sbtftreibung oon @d^ffen, bie nad^ Stabe moOten, nad^ ^amhuxi ju 
unterlaffen, bie Jtriegdf($iffe ab}ufd^affen ufn). (Sft mugte Stabe baran 
Hegen, biefen @rfolg auftjunu^en. älud^ Sfineburg mu^le an balbiger 
red^tlid^er @rlebigung ber Sad^e liegen. 3Ran l^inberte in H^inburg bie 
3ufu]^r beft Ifineburgifd^en Saljeft unb mel^ benn je bie Sd^iffal^rt 
)mifd^en Sfineburg unb ber Unterelbe. „S)ie ^amhmqtc", fo f($reibt 
ber ceOifd^e Jtanjler ^ebrid^ d. SSei^e am 29. 3Rai 1588, „fd^iden ftd^ 
legen bie Sfineburgenfeft iimiii) grob unb unnad^barlid^ mit irem an« 
gelegten SSerbot ber 3ufur ire« falfeeft." ©o fam e« am 8. gebruar 1589 
in ^ottenf en jur äSerl^anblung ; beibe H^öge unb bie @t&bte Sfineburg, 
S9u£tel^ube, @tabe maren vertreten ; eft mürbe namentlich auf gemeinfame 
^osegffi^rung l^ingemirft. 3^ @tanbe fam man aber bamit ou^ je^t 
nod^ nid6t.i) 

9ud^ bie 3Roorburger ©renjfad^e, bie fortm&l^renb neuen Stoff jur 
(grbitterung ' bot, brängte jur ®ntfd^eibung. 3m ©ommer 1589 ermog 
man in H^ii^burg nod^malft aQe SRittel, um mit H^^^burg enblid^ ind 
Steine ju lommen. S)er Jtanjler H^jog Dttoft, Dr. ^ol^. Hilbebranb 
legte in einem „ä3ebenfen'^ oom 2. äluguft nod^ einmal 9llled bar. 
„aBann", fo flellte er Dtto oor, „6. %. ®. fo fiarl unb ben Hamburgern 



1) aRemorial ^er^og Ottod far Dr. i&ilbebranb 31. San. 1589. 

8aaf4, ltami»f Staitnf^tveigstüiteiitrflf mtt Hamburg. ^ 



50 

bergeflalt äberlegen unb getoad^fen toel^ten^ baft @. %. @. Sd^toert il^r 
©d^toert, tote man pflegt }u fagen^ in ber f($eiben l^alten lonte, alfo 
bas fte ftd^ )ur @egenn)el^r nid^t fleEen borfen^'/ fo fei ber 3Beg ber 
@etoaIt ft^erlid^ üorjusiel^en. ,,S)iemeU aber bad contrarium )tt fein 
fafi fiä^cinet, ifi foCd^er SBeg oorjune^men — ni($t wenig gefel^rlid^". 
(Sin S3er!el^rdt)erbot gegen ^ambnrg fei ein fel^r sweifeC^afted SRitteL 
SBenn au^ bie iQambnrger baft ^firflentum fel^r nngem meiben würben, 
fo {önnten bo($ bie J^erjogCid^en Untertanen ,,ber Stabt igambnrg nod^ 
mel weniger ftd^ entl^aCten nod^ borand bleiben''. S)er ^erjog möge 
bebenfen, ..weld^e not nnb wel^eclagen in SBintersjeiten, wan man etwan 
in a($t ober oierjel^en Sagen nnr wegen bed epfes in Hamburg nid^t 
fommen tan^ alliier im @tebtlein nnb weld^ l^nnger nnb tnmmer ifi'^ ; eine 
längere Sperre fei nnerträglid^. S)er britte 3Beg fei gfitlid^e @inignng/ 
unb biefe empfal^l iQilbebranb entfd^ieben. 

S)ie ganje iofi(fdlo{tg{eit bed ^erjogg gegenüber Hamburg ergibt 
fid^ aus biefer S)arfieQttng Har. Otto trat auif, feinem Aanjier folgenb, 
bamaU in SBerl^anblungen mit igamburg ein. @r lönne^ fo lieg er im 
Oltober bem Sfineburger Ütat vortragen, bad (Snbe bed ^rojejfed nid^t 
abwarten; eft wurme il^n, bag ,,unfer arme Untertl^anen bergefialt fo 
iemmerli($ gebrudt/ an il^rer narung gel^inbert^ bas brobt il^nen Don 
ben ißamburgem oorm SRunbe l^inweg gerijfen werbe''.^ 

älllerbingd mugte Otto ed ft($ gefaDen laffen^ ba^ mitten in ben 
SSerl^anblungen mit iQamburg bie älui&Iieger biefer ©tabt im @ommer 1590 
mel^rere Jtornfd^iffe anl^ielten ; no^ im S^Ii 1591 fd^Ieppten bie iQamburger 
}wei (üneburgifd^e @($iffe na^ Hamburg. @o war eft bisl^er jebedmaC 
gegangen; ol^ne [x^ hmi) SSerl^anblungen flören ju laffen, ia, wie ed 
f($eint, grabe abfid^tUd^ bann in oerfd^ärftem @rabe^ l^anbl^abten bie 
Hamburger fhrenge il^re StapeCred^tdanfprfid^e. 

Offenbar l^at iQerjog Otto, ato er in biefe SSerl^anblung eintrat/ 
juerfl mel^r bamit bejwedt^ eine 9lrt ^^^nterim^' erfireben woEen. S)astt 
{am es nid^t. 3lux über bie äRoorburg einigte man ft($ in bem Vertrage 
oom 25. 3lot)ember 1591, ber wenigjlenfi ben ©renjjireitigleiten l^ier 
ein Snbe machte unb bie ©renje genau feftfe^te. SBieCe Sd^wierigteiten 
l^atte bie f^age ber Stfidtteferung ber @efd^fl|e gemad^t, bie ber iQerjog 
im ^a^xe 1566 ben ißamburgem abgenommen unb nod^ nid^t ;uräd(« 
gegeben l^atte. 3lvin würbe bie Sleflitution tiereinbart. 3Rit biefem 
Verträge 2) würben nid^t nur bie oerf d^iebenen 3Woorburger ©renjprojeffe, 

^) ÜJlemorial öcrgog Dttog für Dr. ^ilbebranb 18. OftBr. 1589. 2) ©ebrudtt 
bei Alefefer, Sammlung X. llöff. 



51 

fonbem auif bie $ro}ejfe megen \>t^ 2. unb 3. Sanbfriebendbrud^d 
(1566 unb 1570) gütßd^ belgdegt. SDer SScrtrag maiä^te fomlt cinerfctt« 
in oem SBitnoatr ber ^rojefTe etoas Suft/ anbererfeitö niurbe weiteren 
Streitigfeiten über einen ju 9ieibereien befonbers geeigneten ^unlt ber 
®ren}e bie ©pi^e abgebrochen. S)o(3^ »urbe in bent äSertrage audbrfid- 
Ix^ bemerft, baß l^infii^tlid^ ber anberen ^rojeffe — über 3^^- unb 
©tapelgere(]^tig{eit auf ber @Cbe^ üb^: bie ^rimlegien^ bie SSefeftigung 
ber SRoorburg^ Sd^iffal^rt auf ber @über^@Ibe, Slbgerid^t^ S^^ i^ 
iQarburg — man ben .^red^tlid^en 9lui&trag^' abmarten n)oQe. Unb biefe 
^o}effe bilbeten freiließ ben RtmpunH bed Jlantpfed um bie @lbe; 
bedl^alb mar eine gütlid^e (Sinigung l^ier taum ju ermorten. 



4* 



V. 

35om 9}ioorburger 35ertrag big gum 
3nterim§=35ergleid^ öon 1611. 



Dbtool^l ber 3Roorburger äSergleid^ t)on 1591 bie jßauptfhreitfad^e 
ni($t erlebigt l^atte^ ma($t ed bpd^ ben (Sinbrud, afe ob bie in il^m fi$ 
funbgebenbe friebftd^e Stimmung jßamburgd fxd^ aud^ auf bie aEgemeine 
(Slbfad^e audgebel^nt l^at. ^aft 10 ^al^re oergel^n^ ol^ne ba§ üon 
©emalttatigteiten bie 9tebe ifi. 3R'6gfik mif, bag ein taiferlid^eft 
S)elret, baft infolge eineft ä3eri($td ber in ber (Slbfad^e tätigen taiferlid^en 
Jtommiffare am 14. Oltobet 1592 erging, ni^t o^ne Sinflug auf bie 
oon ioamburg aud gefibte ^ra^id gemefen ifi. S)ied S)elret ermal^nte 
Sfineburg unb Hamburg jum ^rieben unb mieft namentlich bie ioamburger 
an, fie ,,\o\itm ftd^ il^rer beruembten unb angegebenen poffeff befd^eibent- 
U^ unb alfo gebrauchten, bamit fie bannod^ ^irunter bie Dbrigleit ni($t 
Dorbep gingen unb glei^famb ^i) feCbfi in causa propria mit bemerter 
ioanb }u SHd^tern mad^eten'^ ; aber aud^ bie Sfineburger mürben getabelt, 
bag //fie ftd^ oor ber 3^t unb orbentKd^em rid^terttd^en älusfprud^ 
besjenigen anmaßen molten, fo no($ bep Siedet fireitig unb unent^ 
fiä^ieben l^\ 

@rfl im ^a^xt 1600 fingen bie l^amburgifd^en äludlieger mieber, 
mie eft l^eigt, „rae^t aU mo( ein 3^tl<tttg juoor gefd^el^en'^ an, bie 
Jtomfd^iffe nad^ il^rer @tabt iu treiben. 9lud^ legte igambutg ben 
©d^iffem SReoerfe auf, in benen fie fid^ oerpfüd^teten, ftd^ ber 6dt)iffa]^rt 
auf ber ©über^^glbe ju entl^alten.i) 2lm 5. Slugufl 1600 traten biesl^alb 
in ^attenfen bie Slbgefanbten ber beiben ^erjöge Otto unb &cn^, bed 
9lad^f olgers bed 1592 gefiorbenen SBiG^elm, unb ber brei ^ptäbte 
jufammen; fie befd^loffen, bem SRofiodfer ^rofcffor ©otman bie iSKuÄ^ 
arbeitung eineft //aui&ffil^rlid^ Sonfilium'' im iQauptprojei unb,. maft 
bamit )ufammenl^ing, }u übertragen; femer, ben Hamburgern mökid^fi 

1) 3)er ceHifd^e Stat ^nbrea^ oon ^am an ^erjog @mft 23. Sluli 160}0. 



53 

{eine SSeranlajfung ju toeiteren $ro}effen ju geBen unb ben Sbf^lit^ 
beft ioauptpro}ejfed ,,mit gebulb^^ ju entarten. 

• Se^tetes tourbe freilid^ ben Untertanen ber ^erjöge burd^ bie 
igambnrger \^wtt gemad^t S)et Sünebnrger 9iat Ragte, bie ioamburger 
bel^anbelten feine @tabt fo gen)altfam^ „aU wan fie il^r n)ieberred^tlid^eö 
anftreiben ju reiä^t erfiritten l^etten", unb bat bringenb um i&ülfe.i) 
3m april unb guni 1601 überfielen bie Hamburger auf ber ©fiber^ 
@Ibe einige Säneburger @d^iffe unb fd^leppten fie nad^ ioamburg. äluf 
bie 99ef(3^n)erbe ber iQerjöge antn)ortete ber 9tat, er fönne bie ©egner 
nid^t in bem rul^igen Sefi^ einer befhittenen @ad^e laffen, eft g&be nur 
eine Slbe, unb auf biefer l^abe iQamburg bie ©tapelgered^tigteit ufu). 
jßamburg befiritt aud^ ben Süneburgem baft 9ied^t, il^re ©d^iffe ju 
ben)affnen; an ber SBegnal^me biefer fei Iebigft($ il^re triegerifd^e äluft:" 
rfiflung fd^uCb.2) ^raftifd^ ffil^rte bie fel^r erbitterte Jlorrefponben} ju 
feinem @rgebnid; fie förberte nur, nad^bem man längere 3^^ ^^^^ 
©elegenl^eit baju gel^abt l^atte, n)ieber eine eingel^enbe @rörterung ber 
in Setrad^t fommenben $rit)Uegien ufn). }U ^age. 

33efonberd bie Sfineburger Citten um jene S^t fd^n^er unter ber 
Übermad^t ber Hamburger. 9lid^t nur bie aEgemeine iQinberung ber 
©d^iffal^rt xoax ben Süneburgem bef d^werlid^ ; aud^ romn fte betreibe 
nad^ iQamburg brad^ten, t)erful^r man l^ier beim 9la($meffen fel^r rigorod. 
ferner n)aren bie neuen l^amburgifd^en 3^11^ <iuf ®<^k ^^^^ ^&^Q^ ^i^ 
Süneburger fiaberfül^rer fd^lugen im S)ejember 1604 il^rem SRot t)or, 
menn biefer }u fd^mad^ fei, ,,ber iQamburger il^ren freoentCid^en mutmiEen 
}u l^inbern unb ben ungen)on(i($en S^^^^ ^^ @al}es unb anbem 
©ütem abjufd^affen", fo feien pe bereit, bem Serjog ben il^nen Don 
ben Hamburgern abgenötigten 3^1^ i^ entrid^ten, n)enn ber ^erjog fte 
bann gegen jjene fd^ü^en vooüt. S)ied älnerbieten fonnte le^terer freilid^ 
nid^t annel^men, gemaltfame 9lbn)el^r fd^ien aud^ nid^t tun(id^, ohtotl^l 
ber AanjCer bes jßerjog @mfl n)ol^I fal^, bag burd^ bie ^rojeffe bie 
igamburger „mel^r a(d }Uüor fred^er unb l^artnedid^ter gen)orben, bag 
man befunben, bag fte ein fonberCid^ ^rolotten über ber äSiell^eit ber 
^ojeffen gel^abt^'. @ine Slrretierung l^amburgifd^er ©d^iffe an ben 
3oIIfiatten in jgi^adEer unb ä3Iefebe (el^nte ^erjog @mfl ab; fie »erbe 



^) Süneb. dtat an i&etgog ßmft 14. Sonuar 1601. ^ 3nftru!tion bc8 Süncb. 
D^latS für Dr. öon 5)am 19. 3lpnl; §amb. 9lat an ^etgog Otto unb @rnft 6. ^ril; 
§atnb. diät an ^erjoß Otto 25. Slpril; i&ergoß (Emft an §amb. 9lat 2. 3Mai; 
$cr30ö Otto unb ©mft an §anib. Kat 18. Sunt n. ©t.; i&amb. Kat an bie 
^ergöge 30. Sunt 1601. 



54 

feinen UntetPtanen e6enfot)iel fd^aben.^ ®o beeilten ftd^ au($ bie igarBurger 
iQer}öge SBiG^eCm unb Sl^riftopl^, bie @öl^ne bed 1603 oerflorbenen 
alten iQer^og Otto TL., ab ber JQambutger diät ftd^ über bie gen)altfame 
SBegffil^rung eines Sfinebutger ©d^iffs unb SSerle^ung bed l^amburgifd^en 
30II:: unb Stopelred^td befd^werte^ ftd^ gütlid^ mit bem 9iat l^ierüber 
ju elniflen.2) 

igei^og SBill^eCm aber nal^m, nad^bem fein 3Ritregent (Sl^tiflopl^ im 
3fl&ti 1606 gefiorben, bie alten $Iäne einer interimifUf(]^en Einigung 
mit Hamburg mieber auf. S)er unabläfftgen igänbel mit biefer @tabt 
mfibe^ erttarte et bem Ser}og @rn{l U., er Unne bie @a($e fo nid^t 
länger anfeilen unb müjfe, n^enn bas lammergerid^tlid^e Urteil nid^t balb 
erfolge, jt($ anbermeit mit ben Hamburgern, „fo uns ju med^tig" oer- 
tragen.8) auf einer SBerfammlung ber ^toit^-'^ntext^tnttn, bie am 
26. DItober 1607 in «ßattenfen flattfanb, flagte ber Serjog über bie 
SSerfd^leppung bes ^rojejfed; bie notmenbig goioorbene fünfmalige älb- 
fiä^rift ber Slten, bie fd^on frül^er befd^lojfen war unb mel ®elb fojiete, 
mar nod^ nid^t befd^afft; f($on aus biefem ©runbe ging ber ^rojeg 
nid^t Don ber ©teDe. S)er iQerjog erll&rte \i^ aber ni($t imftanbe „in 
fol($er ©efal^r bal^in ju fi^en, bas unfere jurügf ju fe^en unb täglid^ 
mit ben igamburgem, fo uns oiele ju med^tig, ju triegen^^ @r bat um 
bejfere Unterflü^ung burd^ iQerjog @rnfi unb bie @täbte. 3Bas er aber 
pofitio oorfd^lug, mar hoi) mieber f (^mäd^lid^ ; man foDte ein gemeinfd^aft- 
lid^es @(3^reiben an ben Hamburger 9iat fenben, fid^ fold^e ^ätlid^feiten 
unb eingriffe oerbitten unb erfuiä^en, „bafe fie fi($ bero l^infüro entl^alten 
unb uff il^re groge SRad^t nid^t ju oiele oerlajfen molten^'; moQe JQam« 
bürg ben ^rieben niiä^t, fo l^abc bas gürjlentum Süneburg „aud^ mott 
mittel, baburd^ il^nen ber ©ebül^r bejegnet merben lonbte, mel($es man 
bod^, maus immer müglid^ unb nid^t su grob gemad^et üiel lieber 
geübriget fein molte".*) @in fold^es ©d^reiben ifi nid^t ergangen; ba- 
gegen manbten fid^ bie ^erjöge am 30. S)ejembcr 1607 an ben 3leid^S:^ 
tag in aiegensburg mit einer Sefd^merbe über bie igamburger, il^re 
©emalttätigleiten unb, bag fie abfid^tlid^ bie ^rojejfe fo „jur ungebfir 
inooloiret, confunbiret, oermirret unb aufgel^alten", bafe fte „nimmermel^r 
}u enbe laufen". S)iefelbe Sefd^merbe mürbe bem laiferlid^en Äommiffar 
am SReid^sfammergerid^t, ßrjl^erjog gerbinanb, übermittelt. Unb als 
ioerjog aBill^elm im ©ommer 1609 perfönlid^ in 5ßrag mar, erreid^te er 

1) SlnbteaS oon S)am an Süneb. 9lat 13. San. 1605. ^ 9leöcr3 t>om 
7. 3anuar 1606. ^ ^er^Oß SBiftelm an ^ergog (Emft 21. SMai 1607. ^) Snfttuftion 
§cr30ö ffiiO&elmS für feinen Sandlet Dr. 3o^. OWe^er 25. Oftbt. 1607. 



65 

ed, ba^ ber Aaifer am 3. Oftober b. 3d. bad ätei^fttamtnetgeri^t n^ 
mol^nte, bie ^rogeBfad^e mit Hamburg enbßd^ ju @nbe }u ffil^ren. 

SBtC^elm crreliä^tc am laifcrlliä^en $ofc aber ttO(]^ mel^r. 3m 3R(A 1608 
l^atten bie jßamburger baft mit 5tom unb 3Rumme belabene @(]^iff bed 
Sl^riftop]^ ©d^röber, bad m^ igarburg befUmmt toar^ bei SuKenl^aufen 
fefigenommen unb nad^ iQamburg gejd^Ieppt. S)er iQerjog l^atte bamald 
fogleid^ ätfiderfiattung bed ©d^iffes unb ber Sabung, mie 99e{lrafung bes 
auöliegerfi geforbert, au(5 mit SRepreffaßen gebrol^t-O S)ie SSerl^anbCung 
blieb iebod^ o^ne ©rgebni«, unb am 29. 3uli 1609 fiä^rieb bei ^ctjog 
bem ißamburger SRat au« 5ßrag einen fel^r energifiä^en, mit SRepreffalien 
unb ber 3ntert)ention bes Jtaiferd brol^enben 99rief; ber diät bezeichnete 
biefen afe ,,fajl fd^arf unb betron)H(]^" unb ermiberte, wenn ber Serjog 
©emalt moEe, fo fei aud^ ber 9iat ba}U bereit; „oh bau baoon @. §. @. 
fo großen nu^ unb rul^mb erlangen moeften^ merbe bie 3^t unb ber 
Ausgang geben". Slufi 5ßrag aber erging am 20. Dftober 1609 ein 
{aiferlid^eft SRanbat^ bas igamburg bie klagen bes iQerjogft unb ber 
@täbte Stabe unb SSu^tel^ube fiber bie gemaltfame äludübung bed 
Stapelre^ts ju ©emäte ffil^rte unb jßamburg befallt „von fold^en 
@uren unre($tmefftgen älttentatis" ab}uflel^en, bie Sperrung ber @lbe 
unb Sel^inberung ber freien ©lä^iffal^rt ju unterlajfen, bie Sluslieger ab- 
jufi^affen. Unb nod^ mel^r erreid^te ber ö^^jog. Slm 15. S)ejember 1609 
würbe burd^ ein weiteres laiferlid^es SRanbat iQamburg t)erboten, feine 
Solle }u erl^öl^en unb Äriegsfd^iffe jur gewaltfamen Eintreibung feiner 
Solle ufw. auf ber @lbe ju erl^alten. 

©0 wertooH biefe SKanbate fflr bie ©egner ber l^amburgifd^cn 
@lbpolittt fein mod^ten, nad^ bem ganjen, langiSl^rigen ®ang ber @nt^ 
widtelung, ben biefe grage genommen, war eö flar, bafe mit laiferlid^en 
9Ranbaten aEein nid^td ausjurid^ten war. 93eibe ^eile l^aben ft($ um 
fold^e fd^lieglid^ wenig gekümmert, älnbererfeits berfil^rten aber bod^ 
gerabe bie l^ier ausgebrad^ten SRanbate ben fel^r empfinblid^en Jlem^ 
unb aJlittelpunlt ber l^amburgifd^en ßlbanfprüd^e- Ql^re Sötte unb il^re 
9luslieger waren ben igamburgern bod^ }u wid^tig, als bag fte nid^t 
9lttes baran fe^en mußten, jene SRanbate unwirifam }u mad^en. SBenn 
besl^alb aud^ ber ^erjog ben SBert ber äRanbate ni($t überfd^ä^te unb 
er, aW ber SRat il^m auf feinen brol^enben ^Präger S3rief nid^t minber 
brol^enb antwortete, fi^nett einlenfte unb ftd^ ju einer Sttf^w^w^enfunft 



^) ipergoß ffiill&elm an fiamB. Sflat 29. SUlai; 6. Sunt 1608. 



56 

unb gfitlid^en ^anblung bereit etlUrte/^) fo tougte er bod^ tDol^l, ba| 
fl($ bie 3Ranbate ate 9ßittel^ um bie Hamburger für eine gütli(^ 
Einigung gefügiger }u mad^en, fel^r gut oenoerten liefen. 

Sereitd ab er im Sommer 1608 über bie erto&l^nte l^amburgifd^e 
©emalttfitigteit mit bem 9tat t^erl^anbelte^ f($lug ber iQerjog biefem eine 
ä3eratung vor, /^megen eineft gfitlid^en äSertraged ber ^ürbe^fal^rt l^alber 
uff eftßd^e Sofyc )u f($Iie§en".2) sSl^nlid^, wie 1585 gepCant war, follte 
,,ein unt)erfengU(ä^eft S^terim" gef(^lof[en unb ben l^erjogCid^en Unter* 
tanen bt^ 9R3gK(${eit gegeben werben, an @etreibe, fooiel fte gebroud^ten, 
wie aud^ SRufd^ellall, S)ad^{leine/ iQeringen ufw. ju be^iel^en, ol^ne ba^ 
bad l^amburgifd^e ®tape(re$t barauf älnwenbung finbe. Sänge würbe 
barüber oerl^anbelt; unb afe ber 9tat bie Sad^e l^in}uf($Ieppen fd^ien, 
folgte ber älufentl^alt bed iQerjogft in !ßrag unb bie taiferlid^en SRanbate. 

3laä) feiner 9>ifi(Sel^r na^m er bie äSerl^anblung über ein Interim 
wieber auf. 3n einer SSerl^anblung ber ^ßrojefesStttweffenten am 
14. gebruar 1610 würbe, „wofeme 6. @. 3latl^ ju igamburg ju einer 
3nterimS'SSerglci($ung felbfien Anleitung geben würbe, für ratl^fam an* 
gefeiten, bafe bie Ferren unb 3ntereffenten buriä^ eine gütttd^e ©ommuni* 
cation oerfud^ten, ob etwa berogeflalt ein unoerfenglid^e« Interim entweber 
uff gewiffe 3al^r ober bis ju Slustrag ber ©aiä^en gemad^t werben 
tonte"- Unb ißamburg jeigte [x^ atterbing« bereit. SRid^t nur bur<§ 
bie erwäl^nten SRanbate; aud^ nod^ burd^ ein anbered @reignid fül^lte 
pd^ ber SRat offenbar in Serlegenl^eit gefefet. 2lm 19. 3anuar 1610 
l^atten ©tabe unb ' Sujtel^ube in ber Älage gegen ißamburg „turbatae 
poffeffionis" ein obpegenbeö UrtciC am SReid^öfammergerid^t erCangt, unb 
Hamburg war verboten worben, jene an ber freien ©d^iffal^rt auf ber 
Unterelbe ju fiören. 2)icÄ Urteil bebeutete freilid^ ni(^t fel^r oieC unb 
berül^rte bie öauptfad^e, baö l^amburgifd^e ©tapelrcd^t, nur infoweit, ate 
feine aiuöbel^nung auf bie UntereCbe baburd^ unwirlfam gemad^t würbe, 
aber Ififtig war biefe ©d^lappe für Hamburg bod^ unb fie mad^te bie 
©tabt wol^l für eine Slbmad^ung mit ißerjog SBil^elm gefügiger. 

Slm 3. aWai 1610 fanb in igamburg bie SBerl^anblung jwifd^en 
bem SRat unb ben deputierten bes ißerjogs jlatt; ber SRat mai^te l^ier 
junäd^fi ben Cefeteren Vorwürfe wegen ber laiferlid^en SRanbate, bie er 
ber STOifegunji ber ©taber jufd^eb; er l^offe, fo erfCärte ber 9iat, bafe 
ber ioerjog bie Äaffation ber aWanbate beantragen werbe, ba oon einem 
neuen 3ott n id^t bie Siebe fei. a)as Cel^nte ber i&er^og frrtlid^ ab; um 

1) $et30ö ffiil^elm in ^ag an i&amb. 9lat 23. D!tbt. 1609. «) ^mb. 9lat 
an bie mtt ^ergoo SBill&elniS 4. 3lußuft 1608. 



57 

fte aber ju begütigen, lie§ er ben jQamburgern fpäter erllären, er l^abe 
bad SRanbat nid^t ^,aM j($led^ten, fonbem f)oä) unb n)i($tigen itrfad^en^' 
audgetoirlt. 5Durd^ IVs ^Ci'f)^^ sogen ft(]^ nun bie äSerl^anblungen über 
baft Interim l^in. @{e erftredten ftd^ im n)efentCid^en auf f olgenbe fünfte : 

1« S)er JQer}og toflnfd^te 99efreiung bed ganjen iQerjogtumd Lüneburg, 
aud^ ber ©titbt Lüneburg, oon bem feilend iQamburg erl^obenen Tonnen- 
unb S3a{engeCb. j^amburg lel^nte bies ab, unb ber iQerjog gab nad^; 
Süneburg n)ar üon jener Slbgabe nie befreit gen)efen« 

2. 91U ©egenleiflung für bie S)ulbung, bie ber jßerjog ben l^ant:: 
burgif($en Sludftegem gen)a]^ren n)oDte, forberte er eine einmalige unb 
eine ial^rlid^e S^'^'^^^S ^on Hamburg; bie einmalige foQte gelten ald 
@ntf($äbigung für ben bii&l^er erlittenen ®($aben unb nid^t unter 
30000 Salem bemeffen fein; bie iäl^rlid^e Saljlung fottte 3000 2;aler 
fein; bie Unterl^änbler bed iQerjogd maren aber inflruiert, biefe ä3eträge 
eoentuett auf 20000 bejw. 2000 2;aler l^erabjuf efeen ; jum äufeerfien 
aber moDte er fid^ mit einer einmaligen S^^'^'^^^S ^on 30000 Salem 
begnügen. 

3. S)er ioerjog forberte, bafe gewiffe Duantitäten aßeijen, SRoggcn, 
®erfle, Safer aüjäl^rlii^ nad^ Harburg unb Süneburg frei paffteren 
follten; bieS ©etreibe follte, um bie ißamburger oor Unterfiä^leif jid^er 
ju fielen, unter l^er^oglid^en ^fijfen gelten. 

4. S)ie oft Zeitig gemefene ^rage, mie eft mit ber 99eife^ung t)on 
in ber @lbe ertmnienen Seuten gel^alten merben foKte, mürbe beraten, 
ebenfo über bie ©tadCe unb ^f&l^le in ber @lbe. 

5. Hamburg bürfe bem fi^i^jog, fo forberte biefer, leine weiteren 
iginbernijfe l^inftd^tlid^ bed oon il^m in SuQenl^aufen anjulegenben SoQed 
bereiten, fonbem foEe i^n befördern unb, folange er nid^t ju ©tanbe 
gelommen fei, bem ^et^og ben l^amburgifd^en goK jum 3oIlenfpie{er 
einräumen ober eine jäl^rlid^e 3<^'^tung von 2000 Sl^alern leiften, 

6. ^inftd^tlid^ bed fd^mebenben Jtammergerid^tdpro^effed fd^lug ber 
iO^tjog, im ^aDe ber nad^ bem Urteil erfolgenben 9leoifton, ein Aompro- 
mid oor. 

Slugerbem mürben nod^ einige weniger mid^tige fünfte bel^anbelt. ^) 

S)ie SSerl^anblung mit Hamburg oerlief t)erl^ältnidmä§ig glatt. SSiel 

@d^mierig{eiten mad^te bie f^age ber 9ludlieger; iQamburg moEte il^nen 

nid^t nur ben Steil^erflieg, fonbem aud^ ben Jtöl^lbranb }ugänglid^ mad^en. 



1) 3ttftru!tion ^ergog 2Bil^elmd für bie SSer^anbluno mit i^omburg 1610 
Oftbr. 24. ^^ gebe ^ier nur bie wid^tioften Slftcnftüdte in biefer SBerlftanblutiö an. 



58 

aud^ befürchtete bie @tabt, ba§ ber ^erjog, toenn man bte X&tig!eit 
ber äludlieger befd^rfinfte, ben @etretbefd^iffen ein ®eleit geben unb fte 
t)on Hamburg abstellen »erbe. S)er ^ei^og erllärte auf^bxüdliä), bag 
il^m bad fem liege; er vooUt nur nid^t bulben^ bag 9ludlieger auf bie 
@fiber'@Ibe f&men; n)enn fie t)on SRoonoärber nad^ SRoorburg fal^ren 
moQten^ foOten fte aber bie 9lorber'@lbe fal^ren. äluf ein f elbflänbigeft 
®eleit oei^ii^tete ber Joerjog; man tonne il^m aber, fo erHarte er, nid^t 
}umttten, bag bie Sluölieger ,,und oor ber SSeflung unb gCei($famb in 
ben älugen unb @eftd^te bie €d^iffe anfaEen unb megnel^men möchten/' 

©erabe an ben äludliegem lag aber bem 9iat fel^r mel ; er f orberte 
bie Äaffierung bed faiferlid^en 3RanbatÄ t)om 15. 2)ejember 1609. hierfür 
üerlangten bie Unterl^finbler beö iQer}ogft 5000 Xl^a(er unb bie freie 
gSaffage für 1200 2Bi«pel ©etreibe; auf bie ©elbfumme oerjid^teten fte 
bann; unb fd^Kegli^ einigte man ft($ auf eine einmalige S^'^tu^S ^^^ 
3000 unb eine jäl^rUd^e t)on 500 ^alem; ber ^erjog l^otte alfo feine 
2lnfprü($e fiarf l^erabfefeen muffen; ed fei beffer, fo f(]^rieb er feinem 
Jtan^ler, ,,man fd^lüge ju unb nel^me, maft man befommen fönnte'^^) 

9lm meiften ©d^mierigfeiten bereitete aber bie §rage beft Jtonfenfed 
ber J^erjoglid^en Agnaten, ^erjog SSBiG^elm mar nur ein Heiner ^ürfl 
gegenüber ber in (SeDe regierenben Sinie, unb ed mu§te Hamburg baran 
liegen, menn es überhaupt einen fol($en 93ertrag ^^lo^, [xS^ bie 3^"" 
fHmmung ber in ^eQe regierenben unb fonftigen Slgnaten ju [x^mi. 
S)ie jßarburger Sinie mar im älusfterben; ob fte bad @nburtei( im 
SReiiä^sfammergerid^töproje^, bas bem „3nterim" ein @nbe maiä^en foDte, 
überleben mürbe, mar minbeflend jmeifel^aft. älu^erbem beftanb bie 
SRdglid^feit, bag bie CeQifd^e Sinie auf ber @Cbe oberl^aCb jßamburgd 
ober fonfl an l^amburgifd^em Eigentum ft($ fd^abCos l^alten mürbe, menn 
bie iQamburger @(3^iffe oon Untertanen ber SeDifd^en Sinie nad^ 3Ra^^ 
gäbe befi „3nterims" bel^anbeöen. 

jßer^og @mfl in (Seile l^atte aber ä3eben{en, bem SSertrag feine S^^ 
ftimmung }U geben; er moQte ben Steinten unb Slnfprüd^en Süneburgd 
nid^t prae)ubi}ieren unb meinte überbies, bag baft faiferlid^e SRanbot 
megen ber älb^^ unb S^f^^/ ^^^^ 9li(]^tigma($ung Hamburg erfirebte, 
ia ioarburg allein betreffe, ^n^ SBill^elm l^ielt ben Jtonfend nid^t für 
nötig; er mar in feinem Meinen Sftnbi^en ©outjerän») unb fal^ jene 

*) SMemorial für bie ®cfanbtcn öet^og SBtl^elmS 1611 San. 27. 2) ig. gebr. 
1611. ^ Sein ®ro^öater, ^erjog Otto ber ältere, l&atte ober 1527 fid^ öcr« 
pflid^ten tnüffen, ftd^ in feine @onbert)erbinbun0 eingulaffen (^aoentann II, 86); 
Don biefer Sßerpflid^tmiß ift ie|t nid^t mel^r bie 9lebe. 



59 

^ufUmmung als eine ^^plns quam abnndantem cantelam'^ an. S)a 
iQambnrfl aber barauf befianb, fo cntpfal^l er bem igerjog 6mfi brlngenb 
ben Seitritt; er wieft auf bie ftnanjiellen SBortelCe befi SSertrageö l^in, 
auf bie ,,)ä^r(i(]^e ^enfton, n)elc^es von einer fold^en ®tabt oor ein 
grojfed iu ai)M'; erfolge bad Urteil^ unb reiche iQamburg bann bie 
3lemfton ein, fo werbe eft wol^l ^^m perpetuum" bei biefer 3<^'^Iw^Ö 
bleiben. @r n)ied ferner l^in auf Sfineburg, n)o ein neues ^fipegelb 
eingefül^rt fei, bas fatten müjfe, wenn igamburg feinen 3^11 opfere. 6in 
abbru(^ ber SSerl^anblungen aber werbe böfe folgen l^aben; er, SBill&elm, 
l^abe ,,mit ber ©tabt igamburg, bie bod^ und aKeine oiel }U med^tig'', 
ftd^ vertragen ntäffen; baoon werbe aud^ bie regierenbe Sinie einmal 
SSorteil ^aben. Unb, fo erinnerte ^erjog SSill^elm fd^liegli($, im Aampfe 
mit ©täbten fd^nitten bie gflrfien immer f($le(^t ab, fo ißeinrii^ Sulius 
mit S3raunf(]^n)eig, bie 3RarIgrafen oon V.Mha(!^ mit 9lämberg, ®raf 
6nno Don Dftfrieslanb mit ©mben.i) 

iQerjog @mft gab bann am 22. Februar 1611 bem Hamburger 
JRat bie fd^riftlid^e ßrflärung: er fönne „wol gefiä^el^en lajfen, bafe — 
SSetter unb 99ruber ft(]^ }U @. S. }u{iel^enben Siedeten unb alfo wegen 
^l^reö an fold^er @ad^e mit l^abenben interejfe mit (Sud^, jebod^ bem 
6ammergerid^tö'5ßrojejfe, wie ban aud^ VLn%, ben Unfrigen unb mennig- 
lid^en an Unfern unb il^ren SRed^ten unnad^teilig, oerglid^e". ©d^on am 
2. aWärj aber fiarb ©ruft, unb fein 83ruber unb SRad^folger, ßj^rijüan, 
war nur mit 3ilüf)t }u einer äl^nlid^en @rllärung ju bewegen; fie war 
nod^ oerflaufulierter unb entl^ielt nad^ bem SBort „t>ergleid^e" nod^ ben 
3ufa^: „wie SBir uns ban aud^ oerfel^en, 3^r werbet @ud^ barunter 
alfo erjeigen, ba§ @. Unfers SBettern S. barmit jur bittigleit frieblid^ 
fein lönne^^ 3n igamburg mad^te man bedl^alb @d^wierig{eiten; bie 
deputierten ber Sürgerfd^aft forberten üon ben mit ber aSerl^anblung 
beauftragten SRatsl^erren eine förmlid^e SRatifilation burdj bie ©ettifd^e 
Sinie.2) 2)a eine fold^e nid^t ju erwarten war, erflärte Serjog SBill^elm 
ftd^ bereit, einen il^m oon ben Hamburgern oorgelegten SReoerö ju untere 
seidenen; barnad^ follten etwaige ©d^äben, bie ben igamburgem feiten« 
ber ©ettifd^en Sinie bei Ausübung bes „SnterimS" iugefügt würben, 
bem ioerjog SBill^elm bei ber Sal^resrente in 3lbjug gebrad^t werben. 

SRun brängte SBill^elm aber auf ben enblid^en abfd^lufe; „ba fie 
mit fold^em SReDers frieblii^", fd^rieb er am 23. Slugufi 1611 an feine 

*) üJlemotial ^erjog SBiC^elmS für bie SSer^anblung mit ^crjoß ©mft 1611 
gebr. 4. ^ S)ie l&amb. Unter^dnbler Kabemin, ö. ^Bergen, D. ei^en an o. SBe^be 
unb a^eoer 1611 5lu0uft 29. 



60 

i- ■ 

Unterl^dnbler in Hamburg, „^ot eft feine nta^; wo nid^t, wiD i$ oud^ 
mein Sebtage bedfaU mit il^nen leine ^anblung pflegen''. @r verlangte 
©el^eiml^Qltnng beft Steoerfed; in 6eQe braud^e man nid^M bat)on }u 
n)if[en. 91m 5. DItober mutbe bann baft ,,3nterim'' unb ber 9tet)erft 
unterjeid^net.^ 

93on bem, n)a9 ber ^erjog beim SSeginn ber äSerl^anblung ato S^tl 
erfhrebt l^atte, n)ar freilid^ n)enig erreid^t; bie Hamburger Ratten il^m 
feine äBfinfd^e arg jerpflädtt. 9Benn mir t)on jenen, fd^on ermäl^nten 
finanjieQen Seifiungen, }u benen Hamburg Derpflid^tet mürbe, abfeilen, 
Seiffatngen, bie ffir bie @tabt geringfügig, ffir ben fiet« gelbbebfirftigen 
^erjog aber fel^r miQIommen maren, unb menn mir femer abfeilen t)on 
bem äSerjid^t bed Ser}ogft auf bie äBeiteroerfolgung ber laiferlid^en 
S'lanbate t)on 1609, fo beflanb ber ^auptinl^alt bed SSertraged in folgenbem: 

2)er ^erjog geflattete ben Hamburgern, aOe ©d^iffe, bie t)on oben 
unb unten (amen unb Hamburg vorbeifal^ren moDten, anjul^alten unb 
nad^ i^rer @tabt }u fül^ren, unb er begab ftd^ jebed ©d^ut^eft biefer 
@d^iffe. Sefd^ranlt mar bie ^al^rt ber äludlieger auf bem @trom, 
f omeit er ber beiberfeitigen ^ol^eit unterfianb, nirgenbft ; auftbrädlid^ mar 
i^nen geflattet, @d^iffen felbfi auf bie ©fiber«@(be }U folgen; nur foQten 
fte ftd^ jmifd^en ber SRoorburg unb ber 9Roormärber::@ren}e aOer t&tlid^en 
Eingriffe enthalten; im Sleil^erfiieg foQten bie äluftlieger }u angriffen 
befugt fein. 3nt ®runbe mar alfo nid^td ab eine 9leutralifterung ber 
©fiber^Slbe auf jener (ursen @trede vereinbart, ferner mar nur für 
bed ^eriogft eigene ^ofl^altung für einige äBaren ber freie 93er!el^r 
smifd^en Sfineburg unb Harburg oon ben Hamburgern freigegeben; 
felbfi biefer Serlel^r foDte aber ebenfo, mie ber oon Aom auft bem 
Aird^märber nad^ ^axhuxq, unter ber AontroDe ber l^amburgifd^en 
äluslieger fiel^en. 

^er H^i^iog l^atte alfo burd^ biefen SSertrag fär ftd^ unb fein 
®ebiet geforgt; ba^ ben @d^iffem t)on ober« unb unterl^alb, ben 
Sfineburgem, @tabem ufm. menig bamit gel^olfen mar, foQte bie ^olge 
balb jeigen-2) 

^Iftenftüde VI, VII. 2) ^luf ber SRüdffcile einer ber m^riften beS 
SSertrageS [teilen bie SBorte: ^6^, 35r öerblenbete Slugen, »aä Ifeobt 36t geral^ten 
unb bemiHiget gegen ben elenben ^ortl^eil, fo barunter gefud^t morben ift!^ 



VI. 



35om 3ntcnm§-35crölcic^ 
t)on 1611 M§ sur 35cröffcntlic^unö bc§ 9icic^§ 

!ammergcric^t§''Urteil§ 1619. 



2)Qd ,,3nterim'' loar lautn unterjeid^net, als ©eioalttätigteiten ber 
Hamburger lel^rten^ toie btefe jeneft oerflanben. @nbe DItober griffen 
fie ein Sfineburger @d^iff/ baft^ mit Aebinger ^afer belaben^ nad^ Sfine- 
bürg falzten xooUtt, auf nnb l^dtten eft nad^ Hamburg gefd^leppt, wem 
bie Sfineburger fie nid^t baran gel^inbert l^fitten. @d n)ar babei ju 
Xatlid^Ieiten getommen^ unb ber Hamburger Aapitän l^otte erllärt: ,,es 
l^ette nunmel^r eine Diel anbere ©elegenl^eit bamit, unb l^etten feine 
Ferren oon Hamburg i^o bie ^rep- unb ®ered^tig(eit burd^ einen 
fonberlid^en SSertrag erlangt, ba^ fie fiberall, aud^ in l^od^gemelts 
prfien }u ber Harburg ®ebiete bie Sflneburger unb anbere ©dJ^iffe, fo 
oorbep fd^ifften, mud^ten angreifen". S)er 9Bortlaut lägt biefe Slud^ 
legung nid^t }U; ^et^og 9Bill^elm erttörte ben Sfineburgem auf il^re 
Alage, bag ber SSertrag aud^ il^nen }u @ute (omme, inbem er il^ren 
@d^iffen einen t)or ben älusliegem fidleren 3uflud^tdort }n)ifd^en 3Roox^ 
bürg unb 9Roorn)ärber gen)&l^re; er fei nid^t oerpflid^tet/ bie Sfineburger 
)u geleiten unb gegen bie Hamburger }u fd^fi^en; Sfineburg l^abe ftd^ 
Don jenen lange ällleft gefaSen laffen. ^ie Sfineburger aber fd^rieben 
bie ganje äSebr&ngnis, in ber fxe ftd^ befanben, bem Interim ju. Tle^x 
&abTud, als bie ,/inj[urioftfd^e SBort'', bie er t)on ben Sflneburgem 
l^dren mugte, mad^ten xooi)l auf SBill^elm bie SSorl^altungeU/ bie i^m 
Don $er}og (Sl^rifUan }u Seil n)urben. 93on älnfang an, fo fd^rieb 
biefer, l^abe er }u Derfle^en gegeben, bag ber Hamburger 9tat „nur 
ein}ig unb aMne bamit umbgangen, ben @lbftromb fär igarburg aber 
)U fd^lieffen, aQe @d^iffe auf Hamburg }U }n)ingen unb bie consortes 
litis )u trennen''; baft l^abe ber 9tat burd^ ben SSertrag erreid^t. @r 






62 

bejroclfle, ob aBill^elm baju bcred^tigt fei, unb man Knne rool^I eine 
SReid&öfammergerid&töHage erl^eben. (gr riet SBiB^elm, er möge igamburg 
erflären, ba§ ber SSertrag nur bie ^arburger Untertanen binbe. 

aWan fie^t: baö S^terim ^atte e« ba^in gebrad^t, bafe Uneinigleit 
unter ben ^erjögen, ja felbji ein ^ßroje^ bro^te. 3n aSirflid^Ieit mürbe 
e« freilid^ nid^t fo fd^Kmm. SBBil^elm tonnte barauf l^inmeifen, bafe ber 
SSertrag 3liemanben l^inbere, ben Hamburger 3lat megen gewalttätiger 
^anblungen ju belangen; aud^ fei niemanb im freien ®ebraud^ ber @Ibe 
gel^emmt. „SBeil 3Bir aber benfelben geringen ©tromb, brüber SBir 
JU gebieten, nad^ ate t)or einem ^tben ju feiner ©elegenl^eit freg unb 
offen laffen unb und aOein bal^in nid^t moDen afiringiren unb Derbinblid^ 
mad^en, umb weniger Süneburger ©d^iffer mitten unfer oornembjie unb 
frud^tbarfie Sanbgüter, fo ber ©tabt Hamburg gleid^fam für ber S^ür 
liegen, in @efal^r ju fe^en unb unfer armen Untertl^anen leib unb leben 
in bie ©d^anj ju fd^Iagen," fo muffe er bie Süneburger auf bie ©elbfi- 
l^ülfe oermeifen; er fönne il^nen nid^t bie greil^eit ber ©d^iffal^rt oer^ 
fd^affen, bie pe überl^aupt nie befeffen l^citten.i) 

äUIerbingd mugte ^erjog SBil^elm balb fid^ fiberjeugen, ba§ bad 
Suterim il^m mit bem ®elbe bod^ leine di\ä)z brad^te. Sin ^rotefi, ben 
er nad^ Hamburg fanbte, frud^tete nid^ts. %a^ ein gal^r lang, 1612—13, 
fperrte bie ©tabt ben Transport oon Süneburger SBier, ©alj, Stall unb 
©ffig für ben Sebarf ber igarburger. 3lte bie igamburger im ©ommer 
1612 mehrere ©oer auf ber ©über-glbe anhielten, brol^ten bie $erjöge 
bem SRat: „SBofeme 3^r ®ud^ unberfiel^en werbet. Unfern, fierjog 
e^rifüanö, Untertanen baö geringjie femer anjul^alten, fo werbet 31^r 
eigentlid^ unb für gewi§ im werdf unb in ber i^at bepnben, bafe SBir 
mit DoIInftredCung fold^er ©efenpo-aWitteln bemnegfien ol^ne einigen aSer= 
jug oerfal^ren werben-" S)er 3lat befd^werte pd^ bann über fold^e 
©rol^ungen unb fd&rieb fie bem SKnfiiften il^rer „wiberwertige unb mi«^ 
günftige", namlid^ be» 3lat« tjon ©tabe ju, ja er rief felbfl bie $ülfe 
^erjog SBil^elm« gegen ©l^riflian an. S)ie aSerpflid&tung, bie ißömburger 
gegen Xätlid^teiten }u fd^ü^en, lel^nte äBill^elm jebod^ ab; er fal^ in 
biefer S^mutung nid^tö ate bie Slbftd^t, ben ißöwburgern ®runb ju 
geben, il^m bie bewiffigten ©elbfummen }u oerfilrjen. 2ln biefen aber 
war bem ewig gelbftiappen ißerjog befonberö gelegen, unb bie io^n^Burger 
waren ju fing, um bie S^i^Iungen ju fifiieren; bie annähme beö ©elbed 

1) Süneburg an ptxm 2ßill&elm 5. 3llot)br.; ^ergoö SGBill&elm an Süncburg 
10. 9floobr.; ^ergoö SEBil^elm an ^ergoß (^Wftian 19. S^oobr.; §eraog ©Wftian an 
^ergog äBil^elm 23. !Rot)br.; $ei^0Q aSill^elm an ^ergog @6riftian 8. 2)eabr. 1611. 



63 

hnx^ ben $ei^og toar ffir fte eine mlltommene QanV^aht, um auf ber 
6lbe nad^ i^rer SBiUfilt ju ©erfal^ren. ©I^riflian beurteilte bie Hamburger 
rid^tiger; er l^ielt fernere äSer^anblungen mit iQamburg fflr unnötig^ 
,,baburcl& fie nur l^od^mütiger werben"; e« fei beffer auf ,,bequeme, 
fidlere conferoatiff unb befenpff mittel" ju beulen. *) 

ffiieö fd^ien ben ^erjögen um fo notmenbiöer, afe igamburg lieber 
auf ber SRoorburg allerlei 93efefligungen ju mad^en begann^ bie jenen 
fel^r t)erbäd^tig unb bebrol^ßd^ fd^ienen. Sluf eine ä3efd^n)erbe ber iQerjöge 
crttärte ber SRat am 28. 3lpril 1612: er lönne bort bauen, was er 
rootte; eine „aSefiung" lönne e« nid^t genannt werben; in ben benad^s 
barten IJö^flentümern feien bie ,,2lbefe*5ßerfonens genfer ungleid^ beffer 
Derwart als bied ^aud". 2)ie iQerjöge verlangten einen 9{et)erd, in bem 
ber 3lat für fid^ unb feine 5Rad^lommen auf eine weitere SefefHgung ber 
Woorburg t)er jid^tete ; eine genaue B^i^^ung foBte ben jefeigen 3"P<^«t> 
ber Surg fefifieDen. ©a« lel^nte ber 3lat ab unb ful^r mit ben Sauten 
fort. 3n einer SSerl^anblung }u io^^^urg am 9. Slpril 1613 würbe 
)wifd^en iQerjog SBill^elm unb bem 9tat vereinbart/ auf ber SRoorburg 
ällled in statu quo )u laffen.^) 

jQatte ed juerfi ben 9lnfd^ein gel^abt, ate ob bad ,,3nterim" bie 
®egner ^amburgd trennen lönnte, fo jeigte fid^ balb, ba^ bad nid^t ber 
gatt war. S)ie 2lu«legung be« 3nterimö gab ju fortwfil^renben Streitige 
leiten Snla^. 2Bad nid^t in bem SSertrage flanb unb burd^ il^n nid^t 
blrelt verboten war, baju fül^lten fid^ bie igamburger bered^tigt; fie 
nal^men bas SSefid^tigungdred^t im weiteflen Umfange in 9lnfprud^; ba^ 
burd^ unb bag fie mit ben äludliegern bid an ben bei iQarburg mfinbeu:: 
ben Sö^ebad^ fuhren, .verlebten fte ^erjog 9Bil^elm fd^wer. 9lud^ ben 
igolsftapel bel^auptete Hamburg je^t fd^&rfer ald je^ wad befonberd ben 
iQarburgem fe^r fd^merjlid^ war. S)ie Sfineburger aber würben nad^ 
wie vor fd^wer bebrängt; namentlid^ ber S3e}ug unterelbifd^er ©erfle, 
auf ben bie bortigen äSrauereien angewiefen waren, würbe voSflänbig 
abgefc^nitten ; ebenfowenig würbe bie SSorbeif d^iffung von Sier, Äall unb 
ßfjtg von Hamburg gebulbet. 

Sßieberl^olte gewaltfame 9Begfül^rungen von Sd^iffen erregte in bem 
l^auptfäd^lid^ betroffenen Sfineburjg viel ©rbitterung; bie ©tabt wanbte 



fiergöge (^l^riftian unb SBill&elm an $amb. S^lat 7. Sutii; §amb. dtat an 
bie ipergögc 16. 3luni; i&ergog SBill^elm an ^amb. fRat 19. Sluni; ^crgog ©l&riftiatt 
an ^ergog SGBill^cIm 21. 3uni 1612. 2) §amb. diät an i&ergoß SBil^elm 5. 33lai; 
ipetjog äOill^elm unb 6l^ri[tian an ipamb. ßiat 7. 3uni; ^ergog ffiill^elm an ^aniler 
in deUe 2. Sbtguft; beibe ^etaöge an $amb. 9tat 7. «Sept. 1612. 



64 

fl$ fotool^l an Ser)O0 GJ^rifUan^ loie aud^ an bie iQetiogin S)ototl^ea^ 
bie SBittoe beft 1591 verfiorbenen ^erjog 9Bill^elm, bie in Sßinfen 
reftbierte-O 9R<tn griff toieber pi ben gSrojeffen/ unb am 12. Slugufi 

1612 befd^loffen bie in Sfinebnrg Derfammelten älbgeorbneten Sl^rifUand 
unb ber @tSbte Sfineburg^ Stabe unb SSu^el^ube, bag man nod^mald 
©d^ritte tun xooUt, um bad Snburteil in ©peier px bef d^leunigen ; femer 
ba^ man erlaubte Gegenmittel gegen Hamburg ergreifen woUtt; ieber 
Sntereffent foDte „bie Stittel, fo il^me ®ott unb bad Siedet barjue an 
bie iganb geben unb erlaubeten^ feiner befien ©elegenl^eit nad^ im Flamen 
®otteft gebraud^en^'. 

©old^e Sefd^Ififfe mad^ten auf bie Hamburger freilid^ wenig @inbrud. 
3n SeQe xoaxtn am 1. DItober l^amburgifd^e ©efanbte bei ^erjog 
dl^ri^n. 9Ran fleEte il^nen t)or: ^^bie ©tabt Hamburg mfigte eft alfo 
mad^en^ bag ein 3^er feine S'ial^rung l^aben tonte, unb ber ©tabt 
Sfineburg aud^ ttxoa^ gönnen^ fonflen eft einen älufftanb erregen 
mogte/' ufn). S)agegen erttarten bie ©efanbten: bie ©tapelgered^tigleit 
fei bie ^^medolla und anima totias Civitatis^' ; bat)on Idnnten fte nid^t 
abgeben, älud^ ein iQinn)eift auf bad gemeinfame S3finbni9 ber ©oan^ 
gelifd^en, bie „Union'', beeinflußte bie i^amburger nid^t; fie forberten, 
Sfineburg möge SRittel unb äBege angeben, wie man, unbefd^abet bed 
iQamburgifd^en ©tapelred^td ftd^ einigen (önne. Lüneburg meinte l^iu:" 
gegen, beffer fei eö, Hamburg gäbe juerji fold^e 2KitteI an; bort werbe 
flet« bie ©rbgefeffene »firgerfd^aft als „^ßraetejt'' t)orgefül^rt, „baburd^ 
fie fid^ oon ffirgemefener i^anblung liberiren tonnen".*) 

^erjog SBill^elm aber, bem fel^r mel baran lag, bie leibige ©Ib- 
frage }u erlebigen, t)er]^anbelte unablfifixg. er erttärte jid^ fogar bereit, 
wegen ber iQol^eit auf ber @lbe einen „annel^mlid^en 9{et)erd" audiufleSen, 
ol^ne baß ttar }u erlennen iji, wa« biefer bebeuten fottte. Slm 9. Slpril 

1613 fanb in Harburg eine SSerl^anblung jwifd^en feinen SRfiten unb 
l^amburgifd^en ©efanbten flatt. ©ie l^atte wenig ®rfolg. S)od^ liefe ber 
SRat nun ba« Süneburger 85ier, ©alj, Äatt unb ®ffig nad^ Harburg 
burd^, wogegen SBill^elm {xd^ oetpflid^tete, baß biefe äBaren nid^t außer^ 
l^alb ißötburg« oerffll^rt ober oerl^anbelt werben bürften; pe fofften nur 
für ben SBebarf ber ^arburger bienen. Über bie S^ful^r weniger Sonnen 
biefer SBaren mußte ber ißerjog lange mit bem SRat oerl^anbeln, unb 

1) i&arb. di&tt an ben Ifeamb. Sattblfeerm ©oltau 8. SRai; Sflabcmin, o. ©ergcn 
unb SBetfen in Hamburg an ^arb. SRöte 8. 3uli; Süncb. diät an i&crgog ßl^riftian 
15. 3uli 1612 uf». 2) ^omb. dtat an ^cr^og (S^ftian 13. Oftbr.; Sftncb. »at 
an mt^ in ^ette 19. 9lot)br. 1612. 



65 

biefer brüdte gro^tnfitig bie iQoffnung an^, ba^ ,,biefe unfere nad^6a^ 
Ix^e loolmeintlid^e Sonceffton nid^t misbraud^et loerben mfige''. %l% 
befonbere ©nabe bemSigte ber diät junad^fi auf ein ^al^r, bag bie 
^arburger {td^ ju meisteren }ufantmentun unb il^re SBaren t)on Sfineburg 
Idolen bürften, bod^ für jlebed $aus nid^t mel^r aü 3 Tonnen unb fletd 
mit l^erjoglid^em $ag. S)ie freie Bi^fu'^^ i>^d SBrennl^oIjed lel^nte Hamburg 
ab/ ba ed ftetd nad^ Hamburg ^^aufgetrieben »orben'^ fei.^) 

2)od^ fanben bie igamburger balb^ ba^ bei biefer älbl^olung dou 
Süneburg nad^ ißarburg ,,eine grofee Unrid^tigleit" fxd^ jeigte; unb am 
11. Wpnl 1614 Derl^anbelte man abermaU^ j[e^t in bed iQerjogft ^aM 
am Sleil^erfUeg; aud^ aber bie äRoorburg^ bereu S3efefUgung für ben 
%ail ber 9lot igamburg nid^t aufgeben moSte^ unb einen neuen 9B5rber, 
ber ftd^ in ber Sfiber^^Slbe gebilbet unb nun fireitig roat, n)urbe beraten. 
2)ie S^f^^ ttad^ iQarburg fud^te Hamburg n)ieber mel^r ju befd^ränten 
unb fd^&rfer ju (ontroQieren; $er)og SBil^elm mugte ben Hamburgern 
genau Dorred^nen, mieoiel Aonfumenten bas @täbtd^en Harburg l^atte^ 
\m bie Quantität beft SSerbraud^d iu motivieren. 2) @d blieb SlQed 
umfonfi; eine neue aSerl^anblung am 7. SRai 1614 l^interliefe bei ben 
i^erjoglid^en Unterl^änblern ben @inbrud(, ba§ Hamburg nid^t aQein bie 
fd^mebenben S^^ttgen nid^t }u gfitlid^er Sntfd^eibung bringen woUtt, 
fonbem fogar /^nod^ anbere örter flreitig ya mad^en geneigt'^ war. 9lu9 
ber Snfirultion, bie ber ^erjog feinen älbgefanbten erteilte^ erlennt man 
f kr, bag er mol^I baft S)emfitigenbe biefer ganzen SSerl^anblung empf anb ; 
menn igamburg auf bie S^^^^ ^W eingel^en woQe, ^JoQen bie unferigen 
il^nen anmelben, ba^ wir und enblid^ ju unertreglid^en fd^aben unb nad^? 
teil unferer Untertanen ^ aud^ befonbem fd^impf unb teilft ber benad^^ 
barten unjimblid^en ^lad^rebe, bereu mir megen beft gnterimd-äSergleid^ft 
(miemoQ ol^nbiSiger meife) eine jimblid^e notturft bereit mfiffen einnel^men, 
bie JQenbe Don i^nen nid^t alfo mürben fd^Keffen laf[en'^ @o blieb aud^ 
biefe 93erl^anblung ol^ne ©rgebnift.^) 

Ueber^aupt Derfumpfte bie ganje @lbfad^e immer mel^r. 9lie ftnb 
mel^r äSer^anblungen gepflogen morben als in biefen $ia^xea, unb nie ifi 
baft Stefultat armlid^er gemefen. ^erjog SBiU^elm mar burd^ baft 

') Hamburger diät an ^ergog SBil^elm 5. 9Kai; §crgO0 SBillfeelm an ^er^og 
e^riftian 6. mox, an §amb. SRat 9. SRai; i&amb. diai an §craog SEBil^elm 11, OJlai 
1613. 2) Harburg l^attc bamals ca. 250 SBürgcr, aufecr fonftigen ßinwolfenern; 
afe weitere Äonfumenten famcn bie ©urd^reifenben unb bie ^auäleute auS ber 
Umgegenb bingu. ») §amb. SRat an ipergog SBil^elm 20. 5lpril; ^ergog SBil^elm 
an Dr. ^ilbebranb 19. 5lpril; 3[nftruftion ^ergog SBilbelmä für t)on SBe^be unb 
Sttrfteno» 6. 2Rai; ber §arb. Sanaler Sitte an e^nbifuS OJloaer 6. Suni 1614. 



66 

i^Snterim^ gebunben, l^atte fid^ aber ftnansieO Derbeffett; unb wenn aud^ 
bie äSebingungen, unter benen ber iQof unb bie @tabt Harburg t)on 
Sfineburg l^er vetprooiantiert werben burften^ bemütigenb waren^ fo l^atte 
ber Ser}O0 bod^ immerl^ln etoaft eneid^t. S)ie Sfineburger aber l^atten 
wenig baoon; fie fallen in jener l^amburgifd^en Aonjeffton ^^nur aQein 
eine bIo§e ©piegelfed^terep'' unb baten ^erjog Sl^ri^an um fd^&rfere 
9ßa§regeln gegen Hamburg, bie biefeft bewegen feilten^ bie Sd^iffol^rt 
frei)ugeben^ t)on bem l^ol^en ®erfien}oD[ abjulaffen unb ben ©d^iffer 
(Sl^fUan Sd^rdber, ber feit ^oüfvtn wegen feines in igamburg arretierten 
Sd^iffed beim Sflneburger 9lat Uagbar war, }u entfd^äbigen. 

S)ie Ser)öge brol^ten mit ©ewaltmagregeln, ffl^rten fte aber nid^t 
onft. 3tn 3<^uar 1614 brad^te ber Sfineburger diät aud^ ,,3nterimft' 
aRitter' in äSorfd^lag; fle entl^ielten bie ^orberung freier ^affage aSer 
SBaren elbabwSrt« ol^ne 3oIIt^i^n0; ^^r ffir @al) woQten fte .^ein 
biUid^eft unb leiblid^eft'' }ugeflel^en; bie @d^iffer, bie Don ber Unter^^Slbe 
(&men, foDten einen S^^ jal^Ien; bie ®erfie fei auf eine gewiffe älnjal^l 
©d^iffslabungen }u befd^ränlen ac. 

9lad^ ber S)arfteSung ber Hamburger fd^eiterte bie Sinigung l^ier^ 
über an ben }u weit gel^enben ^finfd^en ber Sfineburger, bie bie S^\^^ 
Don fo Diel ©erfle forberten, ba^ man in Hamburg burd^ il^re ä3e' 
willigung ben 9luin ber eigenen ä3rauereien beffird^tete. 9(ud^ auf baft 
anlegen in Hamburg woQte man l^ier nid^t t)er}id^ten. igerjog äBiC^elm/ 
bem im S^tereffe bes eigenen gebend an einer äSeilegung ber Hamburg:: 
Sttneburgifd^en S)ifferen}en fel^r Diel lag, war emfil^aft betrübt wegen 
bes ©d^eitemft ber äSerl^anblungen ; fein Aan}ler Dr. SSitte ermal^nte 
im auguii 1614 bie Süneburger bringenb, fld^ mit ißamburg ju oer- 
tragen. ^) 99alb f oQten ber $er}og unb Sfineburg fpfiren, wie f d^wer eft 
war, Hamburg burd^ SRa^regeln, bie nur ben 6d^ein ber ©ewalt an 
ftd^ trugen, mürbe ju mad^en. 

3m l^rfil^ial^r 1615 legten Hamburg unb SfibedC gemeinfam brei 
alte 9Brad(::©d^iffe an ben BoQenfpieter. 9luf älnfrage ber ^erjogin 
2)orotl^ea unb bed $er}og Sl^rifUan erllärten fte, bag bie @d^iffe lebiglid^ 
3wedfen ber SSebeid^ung bienen unb l^ier t)erfenft werben foDten. SWan 
Derl^anbelte l^in unb l^er; Sl^rifKan bel^auptete, jene älrbeiten f&nben 
flatt auf feinem ^o^eitÄgcbiet unb feien geeignet, bie ©d^iffal^rt auf 
feinem ©trome unb feine aWarfd^lanbe }u fd^äbigen. 83on ben ©tdbten 

>) Süttcb. JBroucr an ßüneb. SRat 16. 5lpril; bie i&craögc ©l&riftian unb 
SBilbcIm an §amb. diät 7. 3uni; ^amb. diät an ^ci^og ßbriftian 9. 3uli 1613. 
2) Snftruftion ^erjod SBil^elmd für Dr. SDlid^ael äBitte 10. 3(ud. 1614. 



67 

lotttbe SSeibed befiritten; tHer @d^iffe lourben älnfang 3uli bort oerfenit. 
eJ^rifUan l^atte fd^on am 2. 3uli SBiC^elm unb bie Stabt Sfineburg ge^ 
beten, ©efd^fit^e unb @olbaten bet iQersogin S)orotl^ea jur äSerfügung ju 
^eHetu 9lad^bem bann bie äSerfenlung erfolgt n)ar, verboten S)orot]^ea 
unb Sl^rifUan in il^ren Sanben ben Aauf nnb äSerlauf unb SSerbraud^ 
oon Hamburger 99ier, wie aud^ ben äSerlauf oon ^olj unb topfen, 
^fd^en unb Bali ^^ Hamburg, itönig Sl^rifUan IV. oon S)&nemarl 
tonrbe gleid^^eitig gebeten, Hamburg jnr (Sntfemung jener @d^iffe ju 
oeranlaffen. *) 

S)aft n)ar sunt erfien SRale, ba^ ba« $anft 99raunfd^n)eig in feinem 
Jlampfe gegen Hamburg ju fold^en 9Ritteln griff; baft äSeifpiel beft @r}' 
bifd&of« oon Sremen, ber im Qal^re 1612 auf fil^nlid^e SBeife gegen 
Hamburg vorgegangen voax, fd^eint ald äSorbilb gebient }tt l^aben. 
e^riflian forberte nun aud^ SBil^elm auf, fid^ an bem äSorgel^en gegen 
Hamburg ju beteiligen, ^ap, l^atte le^terer aber wenig £ufl; er mied 
l^n auf bie ©d^Sbigungen, bie burd^ fold^e SSerbote bie eigenen Unter* 
tauen erleiben würben, bie burd^ il^re ^fd^erei, il^ren ^oljl^anbel, il^re 
Sraufiuben gau) abl^ängig oon Hamburg feien. 9lud^ mürben bie 
i^ei^oglid^en Sinnal^men leiben burd^ bie Serminberung ber älccife ; enblid^ 
werbe ber äSerle^r }wifd^en Hamburg unb Harburg anbere SSege nel^men. 
er lel^nte bedl^alb feine äSeteiligung ab, wal^renb ber in iQi^ad(er 
refibierenbe $erjog Suguii fid^ bereit erllärte, wenn er aud^ offen gejiaub, 
bofe er mit ben beiben ©tdbten „nid^t gerne in wiberwiHen leben 
m5d^te^.2) 

älud^ ber fifineburger 9lat l^atte gro^e 99eben(en l^inftd^tlid^ beft 
oon ©l^rifiian eingefd^lagenen SSerfal^ren«. ©ireft oerweigem tonnte 
freilid^ bie ©tabt i^rem fianbeöl^erm ben ©el^orfam nid^t; aber fie flettte 
oor, ba§ bad SSerbot bed Hamburger äSierft wal^rfd^einlid^ ein SBerbot 
beft Sfineburger ©aljed feitend Hamburg }ur ^olge l^aben werbe. 
Sfineburg war um fo me^r gegen baft äSerfal^ren bed iQer}ogft, ald 
neuerbingö Hamburg fld^ in ber grage ber ßlbfal^rt juoorlommenber 
gejeigt ^atte unb man in Süneburg Hoffnung f d^öpfte, in bief er QavofU 
fad^e ein befriebigenbed älbtommen }u erreid^en. 9lud^ baft oon Sl^rifKan 
angefül^rte aWotio, ba« SSerbot bes io^mburger SBier« werbe bie Unter* 

1) ipcrgoötn 2)orotl&ea an i&atnb. ^at 2. Wßxxl; ^amb, SRat an S)orotl&ca 
2. ÜÄai; Sübcd unb i&amburß an 2)orotl6ca 10. Tlox, an ^crjog (S^riftian 12. Tiax, 
26. 3uni; $crgoö (^Wftian an bie Stöbtc 29. 3uni; ^orotl^ea an ©l^riftion 9. 3uli; 
©Wftian an ftönig (Sl&riftian t)on S)dncmar! 19. 3uli 1615. 2) i^crgog (5;^rifHan 
an $«300 fflill^clm 18. 3uli; iperjog fflillfeelm an ^ergog ß^riftian 3. 3lttöu[t; 
^ergog ^uguft an ^ergog ^l^riftian 29. 3uli 1615. 

5* 



68 

tanen }U größerer @olibit&t Deranlaffett/ lonnte ben Sfineburger fftat 
nid^t fiberseugen; ben äSorteil^ fo meinte et, xoüxhm nur bie äBinfener 
SSrauereien l^aben, ben Sd^aben aQein Sfineburg.^ 

$er)09 S^riflian lie^ Hamburger ä3ier nun n)ieber]^olt arretieren; 
wegen beft in Hamburg nod^ angel^altenen Sd^röber'fd^en ©d^iffed n)urben 
aud^ anbere Hamburger ©fiter fefigel^alten. 9(ber e« fel^Ite nid^t an 
Alagen fiber baft SSerbot. S)ie @tabt äBaferobe befd^n)erte ftd^, bag 
baburd^ il^r älbfa^ t)on SSad^ft, ^onig, äBoOe^ £einn)anb nad^ Hamburg 
gefd^abigt werbe. @s lam l^inju^ ba^ fd^on bie jwifd^en $er}og ^riebrid^ 
Ulrid^ unb ber @tabt SSraunfd^weig tobenbe ^el^be bamate ben SBaren^ 
Derlel^r jtoifd^en 9lorben unb @öben fd^wer flörte; bie Sperre gegen 
Hamburg Demtel^rte nod^ bie Aalamit&t. äSremen unb 9Ragbeburg 
fud^ten )tt vermitteln; Hamburg aber erl^ob gegen S)orot]^ea unb Sl^rifUan 
Alage am Steid^ftlammergerid^t wegen älrretierung feiner ©fiter; unb 
am 28. Oltober l^ob Sl^rifUan baft SSerbot auf; mel erreid^t l^atte er 
nid^t; bie S)eid^arbeit am ^oQenfpieler l^atte il^ren Sortgang genommen.^) 

©egenfiber Sfineburg l^atte fxd^ in^mifd^en, wie fd^on bemerlt^ 
Hamburg in ber ^age ber ©Ibfd^iffal^rt entgegenfommenber gezeigt aü 
ie. ^ September 1615 würbe in Sfineburg, bann in 5ßattenfen oer* 
l^anbelt; in einer SSerl^anblung im 3öffenfpiefer am 17. SKpril 1616 er^ 
Karten ftd^ bie Hamburger bereit, etlid^e 100 SBidpel ©er{ie jS^rlid^ 
nad^ Sftneburg geßatten }U wollen, ol^ne ba§ biefe oorl^er in iQamburg 
angelegt pi werben brandete; aud^ ba^ bad anbere nad^ Sfineburg be^ 
fUmmte ©etreibe nid^t mel^r, wie bidl^er, in Hamburg brei ^luttiben 
lang, wenn eft nid^t bort verlauft wfirbe, aufgel^alten werben bürfe. 
Sd^wierigteiten mad^te aber bie ^rage ber @ntfd^äbigung beft Sd^ifferd 
Sd^röber, in ber nad^jugeben iQamburg {xd^ entfd^ieben weigerte. Sfineburg 
bewieft in biefer SSerl^anblung gro§e 3R&^igung unb jeigte ftd^ fel^r ab« 
geneigt, bem fletft auf energifd^ere 9Ra^regeln brfingenben $er}og S^riflian 
px folgen. 2)iefer warnte bie ©tabt, nid^tft mit iQamburg abjufd^lie^en, 
wa« feinen SRed^ten an ber ©Ibe präiubijierlid^ fein lönne.«) 

SWitten in bie SSerl^anblungen fiel bann baö vom 31. 3Rai 1616 
batierte Ac(mmergerid^td$9Ranbat „de non offendendo'^ bad fxd^ gegen 

*) §eräog e^rifttan an Süneb. SRat 17. 3uU, 29. 3uli; Süneb. SRat an 
^ergog ß^riftian 25. 3uli, 8. ^lug.; i&ergoö ©^riftian an Süneb. 9fiat 10. ^lug. 1615. 
^ SRat oon SBalSrobc an Stcöierung in Seile 6. Sept.; ^ei^oß ßl^riftian an Sübed 
unb Hamburg 9. Dftbr.; ^amb. ^at an i&ergog ^briftian 13. Dftbr; i&er|Oö ©bnftian 
an §amb. ^at 28. Dftbr. 1615. s) Süneb. 9^at m ^ergog (S^riftian 22. aRftrg, 
8. aRai, 31. SMai; ^ergog Sbriftian m Süneb. diät 27. Tlati, 13. aJlai; bie 
bantb. ^atdberren Vogler unb Lucent SDloQer an ftanaler Lebemann 5. älptil 1616. 



69 

Sl^rifUan unb 2)orotl^ea tDegen älrretierung l^antburgifd^er ©fiter ac. unb 
gegen ben ©d^iffer ©d^röber wegen SSerlefeung l^amburgifd^en ©tapelredötö 
loanbte; ben genannten %üt^tn würben äße IJ^inbfeligleiten gegen 
Hamburg t)erboten. Sie« 2Kanbat brad^te SBaffer auf ble 2Kö^Ien 
ber ipamburger. SBieber einmal l^atte [xf^ ble alte Slaftll berofil^rt. ©ie 
glaubten nun a\x^ feinen ®runb }U n)eiterem @ntgegenIommen }u l^aben ; 
bie aSer^anblungen würben l^lngefd^Ieppt. 3»^ 3anuar 1617 Wagten bie 
Sfineburger^ jene feien ol^ne @rfoIg geblieben; nad^ n)ie Dor müßten fte 
in ipamburg auf il^r ©etreibe 3—4 SJage warten; t)or ben SKuöliegem 
mußten fie bie ©über-^eibe meiben. Site im Slpril ein Süneburger 
©d^iffer^ ber ^ol} gelaben^ t)on ben Sludliegem mit ®malt nad^ ^am-^ 
bürg gefd^Ieppt würbe, brol^te iperjog ©l^rifHan mit ®egenma§regeln. 
S)er SRat lümmerte fid^ nid^t barum, unb SBörgermeifier SSincenj SWoHer 
erllärte ben Süneburger ©d^iffem, fie motten fid^ ,,beö ©fiber-glbfiromb«, 
beffen jxe allein in poffefftone meren, enthalten"; bitter Wagten jene 
©d^iffer, ba^ bie ©über^Slbe, weil fte nid^t gebrandet werbe, aOmä^Iid^ 
oerfanbe. ^erjog SBill^elm fud^te ju vermitteln; er bebauerte bie 
©ro^ungen ©l^rifHanÄ unb erllärte, ba§, wenn biefer eigene ©d^iffe auf 
bie ©über^Slbe legen woQe, „und fold^eft fafl unleiblid^, aud^ )U leiben 
wegen unfer ^anb unb ©iegel gegen bie von Hamburg unoerantwortlid^ 
fei''; aud^ werbe baburd^ bie Unfid^erl^eit nad^ ^axhnvi unb auf feine 
Untertanen gejogen. SKnbererfeits oerwie« SBill^elm aber ben Qam^ 
burgern, il^re ©ewalttfitigleiten fiets mit bem gnterim }U „befd^önen" 
unb fo ju tun, ald ob er i^nen bie JQol^eitdred^te auf ber @äber-@lbe 
Derteuft l^obe.i) 

@s nü^te älQed wenig. SBo^l gab Hamburg bie wegen Übertretung 
be« ©tapelred^tö arretierten ©d^iffe meifl nad^ einiger 3^tt wieber frei; 
bie ©über-ßlbe blieb gefperrt unb unftd^er. Sie ipamburger beriefen 
ftd^ fletd auf i^re alten Sted^te, unb, wo biefe nid^t ausreid^ten, auf baft 
„3nterim" oon 1611. S)ie ißerjöge rebeten unb fd^rieben jwar nod^ 
immer, wie feit 80 3al^ren t)on „unferm freien ©flber^eibfiromb unb 
barauf jufiel^enben Siegalia unb ©ered^tigleiten" ; unb im ^\xlx 1617 
lie^ iper^og ß^^riflian bem diät oon ©tabe, ber fld^ nad^ bem ©tanb 



^) fiüneb. (Söer^ unb ^omfül&rer an §ergoft S^riftian 5. 3att., 1. 9Wärg; 
Süneb. 9lat an §amb. diät 29. Slpril, 5. 3Rat; §amb. «Rat an Süneb. dtai 10. Tia\, 
22. 3Kai; ^ergoö ß^riftian an §atnb. diät 16. Tlai; §crgog 2Bill6eIm an ^amb. 
diät 5. Sunt; §amb. diät an ipcrgoß SBill^elm 23. 3;uni; Süneb. ©oer^ unb Som* 
fftbrer an ^ergog ß^riftian 8. Sali; 3nftru!tion öei^oß SBilbelmä für Dr. SBitte 
26. Suli 1617. 



70 

ber (Slbfad^e erlunbigte^ anttoorten^ er fei ,,burd^aud ni$t gemeinet ber 
Hamburger XStlid^Ieiten auf ber @Ibe alfo lenger nad^jufel^en'' ; i) boö 
n)aren aber aSed nur leere S)ro^ungen, unb tatfct(i^lid^ Derl^ielt ed ftd^ 
fo^ n)ie ber Sfineburger 9{Qt t)on ben SeÜifd^en Späten um feine SReinung 
gefragt, am 23. 3fl&ti 1618 erll&rte: eft l^abe bift je^t nÜ^ts gel^olfen; 
Hamburg befinbe fid^ de facto in bem Sepft „juris emporii" unb 
be^errfd^e, mit äluftfd^lu^ ber Sfineburger, bie @über«@lbe; am beflen 
fei, folange baft Sleid^dlammergerid^tfturteil nid^t ergangen, mit ben 
igamburgem einen Xotafoergleid^ }u fd^lie^en; ju besmeifeln fei freilid^, 
ob eft jenen bomit @mfl fei; bod^ fei }u l^offen, bag i^r Stefpelt 9or 
bem $er)og, „meld^er gleid^ mol il^re solit&m pertinaciam eine 3^itl^^o 
etwa« alterirt", jte beeinfluffen werbe. 

@o l^offnungd^ unb audftd^tftlod lag bie ©ad^e ffir bie ©egner 
Hamburgs nod^ ein 3a^r fpäter, ald enblid^ am 19. älpril 1619 in 
©peier bad Urteil in ©ad^en Hamburg« gegen bie $er}öge t)on 
Sraunfd^meig^Sfineburg unb bie ©täbte Süneburg, ©tabe unb SBu^el^ube 
erging. S)aft Urteil mar fflr iQamburg ungfinflig unb flellte fefi, bag 
biefe« nid^t bered^tigt fei, jene an ber freien ©d^iffal^rt auf ber ©über- 
@lbe, am freien ^Aauf Don ©etreibe unb anbern SBaren in Hamburg 
unb fonfl ju l^inbem; aud^ megen ber Sr^öl^ung bed ©d^auenburger 
3oIIs unb ber 3^^&^^i<^9 ^^^ ©ammerbeid^d mürbe Hamburg Der« 
urteilt unb ffir fd^ulbig erKärt, „Sltteö in vorigen ©tanb ju rid^ten". 

1) 9lat t)on ©tabe an 9^öte in ©ette 26. 3Jlai, 17. 3uH 1617. 



^nliang. 



2)er 33utten]^aufcr 3*^^. 



9leben ben SSerl^anblungen, bie }it bem „^ntetxm'' ffll^rten, begann 
^erjog SBUl^elm im 3al^re 1609 eine Unterl^anblung aber eine ^xa^t, 
bie il^m offenbar fel^r am ^erjen lag. @s mar bieft ber $Ian ber 
Srrid^tung eine« 3oOed in 99uD[en]^attfen.i) S)iefe Unterl^anblung fielet 
mit ben bem Interim }u ©runbe liegenben Slbfd^iffaJ^rtft^älngelegenl^eiten 
in engem 3uf<^^^^i^'^<i^9^* ^^ bebarf aber, ba fie il^ren eigenen 9Beg 
gel^t, einer abgefonberten S)arfleDung. 

^erjog äBiC^elm/ fletft in ©elbnöten, l^atte fd^on feit l&ngerer 3^t 
ba« S3ebfirfni9 empfunben, feinen ^nanjen grünblid^ aufjul^elfen. @r 
befag an ber @lbe leinen S^^y ^^ ^^l^te, in iQarburg erl^obene QoJl 
fianb ber ^arbnrger Sinie nid^t in;^) bag bem iger}og ober feinen 
Sl&ten ber @eban(e lam, bie ©elbnot burd^ einen (SIbioQ }tt befeitigen, 
ifi begreiflid^. D^ne SinmiOigung beft Aaiferft unb ber Jtnrffirfien burfte 
ein neuer QoU nid^t angelegt werben. 3m ©ommer be« Saläre« 1609 
manbte ftd^ ber iQerjog an ben Aaifer unb bat um bie (Stlaubni«, in 
SuDenl^aufen einen 3^1^ anlegen ju bfirfen. 

S)ie SRotioierung beft ©efud^d seigt ben 3ufammenl^ang biefer 3^^^ 
fad^e mit bem Aampf, in bem Hamburg flanb. Hamburg l^abe, fo l^ei^t 
eft l^ier, oor 3al^ren mibened^tlid^ an ber ®amme einen älrm ber (Slbe 
oetpffil^len unb }ubämmen la^en unb fld^ baburd^ 3i\xiim gefd^afft, bem 
Sanbe »raunf d^weig^^ßüneburg aber nur ©d^aben, ber mit 100000 xi^alem 
ttid^t gut SU mad^en fei. Hamburg fd^&bige femer ben iQanbel unb bie 
9{al^rung ^arburgft, inbem ed bie (Slbe fid^ aSein zueignen unb ben 

*) fiurg berül^rt ift bie grage bei galfe, ©efd^id^te beg beutfd^en SoHtoefettS 
S. 207 f. ^ Über ben alten ^arburger Sott öergL aBei^enborn, SHe (Slbjölle 
unb dlbfiapelplftte (^aQe a. 6. 1901) 6. 130* eani flar Tmb bie Serbältniffe 
biefeS BoHed nid^t, in ben Sften wirb er nur gang fporabif^ ertoftbnt. 



72 

Stapel an ftd^ sieben woüe. anbererfeitd l^abe ber ^txiOQ olel Sofien 
}ur @t^altung bed @tronted aufgeioatibt beffen Ufer il^m ^ter an beiben 
Seiten gehörten, ©eöl^alb muffe er ben 3off l^aben, beffen ißö^e nad^ 
ber bes 3^^^ ^^^ JQilader ju bemeffen fei. 

@d^on el^e bie 9lntn)orten auf bas Stunbfd^reiben beft Aaiferd^ bad 
bie Äurfürfien befragte, eingingen, jeigte fi(^ bei ben ^auptfäd^Kd^ buri^ 
ben 3olI betroffenen Dppofition. ©in QoU ju SuDenl^aufen, ba« am 
linlen ®Ibttfer gegenüber bem l^amburgifd^en Dd^fenmarber unb bem 
lüneburglfd^en ißagelt furj oberl^alb ber Trennung t)on ©über^ unb 
gflorber-ßibe lag, mufete alle am oberelbifd^en aSerfe^r interefflerten ©tabte 
berfil^ren. iQamburg, 2übtd unb SRagbeburg mad^ten fld^ ju äBortfäl^rern 
ber gntereffenten. Slm 15. ©ejember 1609 wanbten fie fid^ „oor fi(^ 
unb anbere intereffierenbe ©tebte" an ben Äaifer mit ber Sitte, bem 
geplanten 3^& ^^^ ©ene^migung ju Derfagen; er n)erbe bie ^olge 
^aben, bag anbere 3öne an ber @Ibe erl^öl^t ober neue errid^tet mürben ; 
fd&on jefet befiänben jmifd^en SJiagbeburg unb ißamburg 17 @lb'35tte; 
bie äBaren mfirben baburd^ verteuert, bie (Slbfd^iffal^rt }u ®runbe 
gerid^tet tc. 

a)er Äaifer fd^eint perfönlid^ bem ißerjog feine 3ttfHmmung ju bem 
3oII gegeben ju l^aben ; es galt alfo bie Aurffirflen ju gewinnen unb 
ben SBiberfianb ber Dppoption, bie auf bie Äurfürfien einmirfte, abju* 
fd^m&d^en. 2)en SBiberfianb igamburgd, ber für ben JQerjog am fd^merfien 
mog, Derfud^te er bei ©elegen^eit ber äSerl^anblung über bad Interim 
JU befeitigen. gn einer 3nfiruftion t)om 24. Dftober 1610 für bie 
äSer^anblung mit iQamburg mürbe bem 3iat nal^e gelegt, er möge bem 
S^i^}0g i/bed t)on ber Rtr). SRatt. eingemiQigten 3oIIenft l^alber nid^t allein 
t)or fxd^ leine ißinberung unb ©ntrad^t femer tl^un, fonbem aud^ anbere 
Opponenten oon aller SBieberfefelid^leit abmal^nen", aud^ bal^in mit- 
roirlen, ba§ ber Äaifer unb bie Äurfürfien il^ren Äonfenö gaben, über- 
l^aupt ben 3^11 auf alle SBeife beförbem; ja ber ißerjog forberte fogar, 
bafe, folange ber 3^0 ^i^t i^ Äraft fei, iQamburg il^m bafür ben 3^0 
JU 3öffenfpieler einräume ober jä^rlid^ 2000 X^aler jal^Ie. 

3)a}U fanb ftd^ aber iQamburg in leiner SBeife bereit; unb ber 
iQerjog beauftragte im ©ommer 1611 feinen Agenten in ^ßrag, Qo^an 
Seue, namentlid^ bal^in ju mirlen, ba^ ben ©tdbten burd^ ein (aiferlid^ed 
SRal^nfd^reiben bie @inmifd^ung in biefe älngelegenl^eit verboten merbe. 
©er l^amburgifd^e ©gnbifuö aSincent 2KolIer l^at aber auf bem SRüm^ 
berger Äurfürfientag im Dftober 1611 ebenfo gegen ben 3^2 gemirft 
mie ©ebemann, beö igerjog« 3lbgefanbter, für ben 3ött- Sntfd^ieben 



73 

iDurbe l^ier aber nid^ts. 9)ie @täbte loanbten ftd^ au(]^ an ben 9teid^9^ 
l^ofrat unb trugen i^m fi^riftlid^ tl^re äSebenlen x>ox. 

©0 lam baö ,,3nterlm" su ©tanbe, o^ne bafe igamburg l^infid^tUd^ 
bes SSuSen^aufer 3^0^ ^^^ Bi^S^fiäni^ntg gemad^t l^atte. 9lud^ ber ^ob 
Raifer SRubolfö (20. ganuar 1612) würbe oon bcm ißerjog ate für 
feinen $lan fel^r DerJ^ängniSDoK beHagt. @r Derfud&te ed bedl^alb nod^- 
mal«, ben SBiberftanb ber ©täbte auf gütlld^em SBege ju entfernen. 3lm 
26. 3Räxi 1612 bat er ben l^amburgifd&en 3iat, er möge bod^ feinen 
SBiberfprud^ aufgeben unb ben 3^^ bei ben Äurfüriien empfel^Ien. S)er 
9lat lel^nte bad l^öflid^, aber entfd^ieben ab ; er \)aht ftd^ mit Sübed unb 
äRagbeburg in biefer ©ad^e Derbunben unb (önne nid^t baDon abgelten. 
ä(ud^ burd^ ein}elne Statsl^erren Derfud^te ber ^erjog etwa« su erreid^en; 
namentlid^ burd^ ben ©^nbihtd ätabemin; bod^ antwortete biefer am 
15. Slpril 1612 bem ^erjogftd^en 3lat t). SBeil^e: aWagbeburg unb ioam- 
bürg l^ätten ftd^ ^^unlengfi vereinbaret, eufferfled SSermugens, auf gleid^^^ 
meffigen Äofien, attes abjuwenben, fo ju be^inber — ober befd^werung ber 
©d^iffatt auf bem ®Ibs©trome gebegen mod^te"; er oerwies aud^ auf 
bad äRanbat Raifer SRa^milians n. oon 1569, 9lug. 6. gegen bie 
ioerjöge oon Sraunfd^weig-ßttneburg ; aud^ l^ätten bie ©täbte früher bem 
iQer}og @m{i miberfprod^en, aU er bie @r^ö^ung ber 3öQ^ ^on ^i^adter 
unb ^lefebe erbeten ^abe. 

SRid^tsbefioweniger oerl^anbelte ber igerjog mit SRabemin weiter unb 
erbot fid^, wenn ber SRat il^m jur ©riangung beö goUö Seil^ülfe leifle, 
oon ben 500 ^^alern, bie i^m ba« „3nterim" alliäl^rlid^ jufpred^e, 
200 %^aUx auf jugeben. 1) Sie aSerl^anblung jerfd^lug fld& aber; io^m- 
bürg (onnte unb wollte ben 3oII nid^t julaffen, wa« man il^m nid^t oer« 
beuten wirb. 2)er iQerjog wanbte ftd^ nod^ an jal^Ireid^e ^firfien 
Sßorb^ unb ©übbeutf d^lanbö ; oon ben meijien erl^ielt er nid^töfagenbe 
antworten, t)on einigen bie gewünfd^ten „3iecommenbation«fd^reiben" an 
bie Äurfürfien. SRur ^erjog Sol^ann SKbolf oon ©d^Ieöwig = ^oljiein 
l^atte „aUer^anb er^eblid^ SBebenlen". Sremen erfWrte, eö wiffe jwar 
t)on ber ©ad^e nid^t«; ba aber jwifd^en Hamburg unb 3Wagbeburg 17, 
jwifd^en 3Künben unb SBremen 24 3öIIe befianben, fo lönne e« laum 
für eine weitere aSerme^rung jid^ auöfpred^en, lönne aud^ nid^t fid& gegen 
bie anbem ©täbte äußern, „ateban was l^eut bie eine ber anbem ju 
verbriefe tl^äte, morgen jene oon biefer wieber ju gewarten l^ette".^) 

1) ^crgog 2Bill6eImiS aRcmoriol 1612, 30. 5lpriL ^ ^cr^og Sol&ann Slbolplfe t)on 
6(i&Ie3tt)i0s$olftctn an ^crgog SBil^clm 11. Wpxxl 1612; «Rat öon »rcmen an 
§crgog e^riftian 31. aRdrj 1612. 



74 

S)er fturfürftentag 9on ^anffurt a. 3R. 1612, auf bem äRattl^ia« 
sunt itaifer getoäl^It xomdbe, trat ber älngelegenl^eit näl^er unb erfu^te 
ben Aaifer um weitere eingaben über ben geplanten 3^0 ^^ f^^^ 
Sere^tigung. $er}og SBill^elmft ©efanbter Lebemann gab fld^ l^ier im 
SSerein mit bem ©efanbten ^erjog Sl^rifUanft, ^uliM t)on äSülon), 
reblid^e SDtfil^e, bem 3^^^^ ^^^ V^ (ommen. S)aft @in}lge, maft erreid^t 
mürbe, mar, ba^ am 13. 9lot)ember 1612 ber Aaifer ben ^erjog ^bolf 
^ebrid^ non SRedlenburg unb ben @r}bifd^of Sl^rifUan SßUl^elm von 
äRagbeburg mit ber Unterfud^ung beauftragte. 

3m 3R&xi 1613 fanb 9or biefen Aommiffaren bie SSerl^anblung in 
SRagbeburg flatt. ^r iQamburg erfd^ien S^nbiht« Dr. SSincent SRoDer, 
ffir ^erjog SßiC^elm ber JQofmarfd^all Soad^im t)on Sßeil^e, für $er)og 
ei^rifUan Dr. ^id^ael 9Bitte. S)ie ©täbte mußten ^ier }ugeben, ba^ 
^ersog Sßill^elm für ßrl^altung ber S)ämme l&l^rlid^ eine anfel^nlid^e 
©umme ausgebe unb ba§ biefe äluftgabe )um Xeit burd^ bie 3ttb&mmung 
ber ®ammer^6lbe unb @rrid^tung bed ©ammerbeid^s Derurfad^t fei. 
SSon ben ©t&bten mürbe geltenb gemad^t, ba^ ^er^og 9Bill^elm an jener 
©teile nid^t an beiben ©eiten bie iQo^eit beft^e, ba^ Hamburg mit bem 
iQerjog über bie ^ol^eit im $ro}e^ liege unb fd^on bed $räj|ubi)ed 
megen beft^alb ben S^^ ^^^i julaffen (önne. Slud^ auf ben ^arburger 
3oQ mürbe l^ingemiefen, ben ber iQerjog ol^ne laiferlid^e ©enel^migung 
erhoben l^abe unb über ben man nod^ in ©peier projefftere; fobann auf 
bie aOgemeine ä3elfifUgung, bie ber ^anbel burd^ einen neuen 3o\i 
erleiben muffe, ^erjog SBiC^elm mad^te bagegen geltenb, ba^ bie 
Sefd^merung beft ^anbeU nid^t vom 3oII l^errül^re, bie 3^0e mdren alt^ 
mfil^renb „bie ©teigerung ber ßommercien fid^ erji t)or hirjen 3al^ren 
ereuget unb nod^ t&glid^ fafl ^unel^me'^ 9luf ein $funb SSutter mad^e 
ber neue 3oK nur eine ^reiderl^öl^ung t)on nod^ nid^t einem iQeQer aud, 
auf ad^t geringe laum 1 Pfennig. S)ie ©teigerung ber greife rül^re l^er 
t)on ben „eigennu^igen ^onopolien'' in ben ^anbeUfi&bten unb 9on 
ber Ungleid^l^eit ber 3Rün}forten. ^tbe äSerbinbung beft geplanten 
3oIIs mit ben fd^mebenben ßammergerid^tftprojeffen lel^nten bie J^erjoglid^en 
@efanbten ah.^) 

S)ie beiben (aiferlid^en Aommiffare erjlatteten über biefe SSerl^anblung 
bem Aaifer einen SBerid^t; unb man l^atte nun meitereft su ermarten. 
$er}og äSiC^elm aber l^atte offenbar menig äSertrauen, auf bem orbnungft« 
madigen 9Bege )um 3^ele )u (ommen, menn nid^t Hamburg t)or^er 



^) »erid^t ber faiferlid^en Rommiffare an ben Äaifcr 1613, 26. «pril. 



75 

gewonnen xoax. @d^on am 7. 3uni loanbte er in ©emeinfd^aft mit 
^ttiOQ ßl^tifttan ftd^ an ben Hamburger diät; fte erinnerten il^n an 
baft äBol^tooKen il^reft ^aufeft für bie @tabt; erft t>ot furjem l^abe 
SBill^elm loegen ber Sefd^werben ber Sfineburger @d^iffer vermittelt; 
iQamburg möge i^m bod^ ben Keinen S^^ gönnen. S)er 9tat lel^nte 
loieber ab; fle möd^ten il^m nid^t sumuten^ »ad ,,Unfer/ biefer @tabt/ 
geleifleten @r)ben unb ^flid^ten sumiebern''; ber S^^ f^i Hamburg 
fd^ablid^/ in ber 93flrgerfd^aft l^abe man fd^on von bem $Ian vernommen 
unb ben 9tat bringenb um ©egenma^regeln gebeten.^) S^ro^bem lieB 
iQei^og äBU^elm nid^t ab; unb 9tabemin^ ber für Hamburg verl^anbelte^ 
mad^te tatfäd^lid^ im älugufl einige 93orfd^Iäge, auf bereu ®runb Hamburg 
vieKeid^t einwilligen fönne^ nfimlid^: 1. biefe S^^'\<'^^^ ^A^^ ^^^ 
jd^mebenben Jtammergerid^tftpro^eB nid^t prfijubijieren. 2. ber ^ei^og 
bfirfe pendente Ute feine Steuerung in ber Sd^iffal^rt vomel^men unb 
mflffe ftd^ bedbalb fd^riftlid^ verpflid^ten; aud^ bfirften bie äBaren von 
äSuKenl^aufen ab nid^t ju Sanbe gel^en^ fonbem nad^ wit vor auf ber 
6lbe. 3. 2)ie Hamburger 93flrger müßten für aQed^ mad fte }u il^rem 
eigenen ^auftgebraud^ benu^ten^ mie aud^ für baft/ mad fte fonfl oer^^ 
l^anbelten unb felbfi bejal^lten, t)on bem 3oQ befreit fein. 

SebeuHid^ ffir ben ^er^og war namentlid^ bie britte 93ebingung^ 
bie leidet }u Unterfd^leifen füi^ren fonnte. Lebemann fd^lug t)or^ nur 
bad Hamburger 93ier frei}ulaffen.^) S)ie äSerl^anblung flodte bann. 
Ob fie von Hamburg emfi gemeint war, fd^eint zweifelhaft. S)er ^er^og 
hoffte nun bod^, burd^ bie Jturfflrften nod^ }um 3i^t }u fommen. 9Rarquarb 
Don ^obenberg, iQerjog Sl^rifUand 9tat unb ^ofrid^ter, unterl^anbelte 
ffir äBiÜ^elm in älfd^affenburg beim Jturffirflen t)on 9Rain} @nbe 1614. 
Sowol^l t)on biefem wie Dom Jturffirfien Don ber ^falj erl^ielt iQebemann 
gfiniUge 3ufagen. SRel^r benn je war äBil^elm entfd^lofi[en, an feinem 
5ßlan fejijul^aften; am 2. äpril 1615 fd^rieb er an igobenberg, er fei 
entfd^Ioffen, „wk wird mit emfi angefangen unb und bereits nid^t ein 
geringem l^aben {oflen laffen, alfo aud^ bift }u gen^Hd^em äluftgange bad 
unferige barbep ju tl^un". 

S)ie @ad^e {am aber nid^t aud ber @telle. S)en äBiberfianb f^rieb 
ffiiQelm nod^ immer meifi ben ipamburgem ju; er bat ^erjog S^riftian 
am 7. gebruar 1617, bie Hamburger, „ate weld^e e« am meijien wiber 
un« treiben"* ju beeinfluffen, ftd^ geffigiger ju jeigen. aU im ^afjxt 

1) $amb. «Rat an ^eraoö (S^riftian 16. Suni; SSincent TOoHer, ^ieron^mug 
Soöler, »obcmin an ^erjoß SBil^elm 28. 3uni 1613. «) §ergOö SBill^elm an 
Lebemann 1613, ^uq. 30.; Lebemann an ^ersog SBil^elm 3. Tt&ch 1614. 



L 



76 

1618 ein Jturffirflentag beoorflanb, fd^rieb auf SBiC^elmd äSeranlaffung 
ßJ^rijUan an bie Jturfttrflen unb erinnerte fle an bie SuQen^aufer S^^- 
fad^e. S)er XaQ lata nid^t }ufianbe. S)agegen xoxtftt auf bem ^ranlfurter 
jturfflrilentage im @ommer 1619 ber Jtammergerid^tftabt)ofat Dr. @eorg 
^ifd^er, ein @d^n)ager ^ebemannft, für ben ^erjog in ber genannten 
©ad^e. S)er ^auptgegner unter ben Jturfflrflen n)ar/ bad jeigte ftd^ je^t 
Har, 93ranbenburg ; roxt ed überl^aupt gegen bie äluftübung ber braun^ 
fd^n)eig'Ifineburgifd^en 3^Q^ allerlei Sefd^werben l^atte, fo l^atte ed für 
einen neuen 3<>Q offenbar n)enig Steigung. 9lud^ Aurfad^fen fd^ien 
93ebenfen }u l^aben. 9Ran verlangte aud^ t)on bem iQer}og einen 3itvm, 
ber bie (Srtrfige bed 3oKed jebenfaUd befd^r£nfen mu^te; xotnn aKe lur^ 
fflrfUid^en Untertanen, bie il^re SBaren bei 93uIIenl^aufen Dorfiberfd^ifften, 
oon bem 3oD befreit fein follten, fo fei il^m, fo erflärte SBill^elm, mit 
bem 3<>Q f^'^^ ^^^ gebient.^) S)od^ erreid^te ^fd^er ed, bajs am 
6. @eptember 1619 ein S)efret bed JturfflrftensJtoUegiumd erging, in 
bem ed l^ie^: S)ie Aurfflrfien gönnten bem Ser}og unb feinem ^aufe 
tüoffl ein ^^gebe^Iid^ed uffnel^men'' ; bod^ feien bie ©efanbten ni(^t 
genügenb infiruiert, fobag ein JtoIIegia('93efd^luJ3 nid^t l^abe juflanbe 
{ommen {önnen; ber ^erjog mfiffe ftd^ bid }u einer weiteren 9tei(^d^ 
ober JtoUegial'SSerfammlung gebulben. 

93id bal^in mürben bie Jturfürften meiter bearbeitet, namentlid^ 
93ranbenburg fud^te ber iQer}og oon feinem SBiberflanbe abzubringen. 
9ln ben neuen Jtaifer f^erbinanb mürben im @ommer 1621 ^obenberg 
unb ^fd^er gefanbt; bie SuUenl^aufer 3<^IIf<^<$^ nimmt in il^rer 3nflru!tion 
bie erfie @telle ein. 9lm 27. Dftober 1621 erging bann ein {aiferli($ed 
SRal^nfd^reiben, bad bie Jturffirflen an il^re ©utad^ten, oon benen bid^er 
feined eingegangen, erinnerte, äßieberl^olt mal^nte in ber ^olgejeit ber 
iQer}og beim Jtaifer unb ben Jturfttrflen; ein abermalige^ faiferlid^eft 
9lunbfd^reiben erging im Saläre 1625. S)ie Äurfürflen l^atten freilid^ in 
jener unrul^igen 3^U äBid^tigered )u tun, aU ftd^ für einen neuen glbjoll 
}u intereffteren. älllmSI^Iid^ fd^Iief bie @ad^e ein. S)od^ l^eigt ed in 
einem 93riefe äBill^elmd an ben in ßelle regierenben ^erjog ätugufl t)om 
8. 3uni 1636, eft fe^Ie nur nod^ ba« faiferlid^e S)iplom für ben 3on, 
bie Jturfürfien l^ätten il^re 3ufUmmung gegeben. Site bamaU Hamburg 
bie ioerjöge aBill^elm unb 3luguji um Unterftüftung gegen bie Sbftd^t 
©änemarte, in ©lüdEflabt einen 3oII anjulegen, anrief, ocrmie« SBiC^elm 
auf fein SuDenl^aufer 5ßroieft, ba« iebenfato nid^t burd^ bie Stellung, 



i) 3nftruftion für Dr. ®. giftet 26. 3uU; ^zxxä^t Sif*er3 3. 6ept6r. 1619. 



77 

Me man bem ©Ifidfiäbter ^roieft gegenüber nSl^me, präjubi^iert n)erben 
bflrfe. äBUI^etm äußerte ftd^ bamaU nod^ fel^r J^offnungdDoII im ^inblid 
auf ble „merdlld^e l^ol^e Slccefjton", bie bem ^an^t Sraunjd^melg'Süneburg 
burd^ ben SuQen^aufer 30II n^erbe }u ZüL votxbtn. 

S)ad ifi bad le^te^ n)ad über ben $lan verlautet; er ifi nie t)er« 
tDirfUd^t morben. 



vn. 



^ 2!^om 9flctd^§fammcröcrid^t§urtcil 



Saft ergangene Urteil erregte natfirlid^ bei ben Siegern um fo mel^r 
^eube, afe in ber legten S^^i ^^^ (Slbfad^e ftd^ tatfäd^Iid^ immer un^ 
gfinfttger fär fte geflaltet l^atte. 9lad^ 65j[d^rigem Jtampfe l^atten fte 
ben @ieg erf ödsten; t)orl&uftg freilid^ nur ^^formeU'^; benn barauf n)aren 
bie ®egner igamburgd längfi vorbereitet^ bag Hamburg ftd^ nid^t bei 
bem Urteil berul^igen, fonbem bie „Sternfton" einlegen würbe.^) S)aö 
bebeutete aber bamald nid^td anbered ald eine xoeit&ce, unabfel^bare 
^infd^leppung bed ^rojeffeft; benn bie meifien mit bem 9ied^tdmittel 
ber 9temfton angefod^tenen Urteile bes 9teid^d{ammergerid^td blieben , ba 
bie 93ifttationft«2)eputationen nid^t imflanbe n)aren/ bie 9let)ifton ju 
bewältigen, unDoUfhedbar; bie eingelegte 9iet)ifton l^atte aber SMptn^w 
wirfung; erfl 1654 würbe bie« aufgel^oben.^) Sei aller perjönlid^en 
©enugtuung, bie bie ©egner igamburgd empftnben mußten, war bed^alb 
il^r @ieg materiell erfi bann ein wirKid^ grojser @rfolg, wenn fte ftd^ 
in bem 93e{t| bed ©treitobjelted, b. 1^. ber freien @d^iffal^rt auf ber 
@lbe befanben. 93on biefem 3^^^^^ waren fte aber weit entfernt. S)od^ 
taten fie, wad in i^ren Jträften fianb, ben @ieg ju verfolgen. 

@nbe 9Rai fd^on oerl^anbelten älbgefanbte ber ^er^öge unb ber 
brei ©täbte in SeUe, unb am 1. 3uni rid^teten beibe iQer}öge ein 
©d^reiben an alle gürflen unb ©tänbe beö Slieberfad^ftfd^en Äreife« unb 
baten fie, wenn Hamburg ^ieoifton einlege unb bie S^efution bes Urteil« 
}U fuftpenbieren fud^e, bie ©tabt baoon ab^umaJ^neU/ aud^ ba^in ju 
wirfen, ba§ ber Sleoifton nid^t ftattgegeben werbe. 3lm 2. 3uni fi^loffen 
bie in SeUe verfammelten ©efanbten einen Slbfd^ieb, in bem bef($lo{fen 
würbe, bie 9iet)ifton möglid^fi }u oerl^inbern, minbeflen« aber ba^in ju 

^) SBcrgl. oben 6. 57, 59. 2) SSergl. ©darüber, ße^rbud^ ber 9fle(i&t«* 
gefd^i^te (1889) 6. 768. 



79 

tDirlett/ baB bad Urteil nid^t fuftpenbiert loerbe. 9Ran befd^Iog ferner, 
„oSie ajftflenl bem 9tatl^ }tt Joamburg ab}ufd^neiben'^ unb, loenn bie 
©tabt mit ber gewaltjatnen auftreibung ber ©d^iffe ufu). fortfal^ren 
foEte, oberl^alb loie unterl^atb bie Hamburger ©d^iffe unb äBaren 
anjul^alten, „aud^ anbere Sperrung ber ioömburger Commercien" 
in ben prfientfimem Dorjunel^men. ^a^n n)oIIten |te aUe fefl {ufammen:" 
fielen; Äeiner bürfe ft(^ ol^ne SBiffen ber anbem mit bem 9lat in 
äSerl^anblungen ober 93erglei(^e einlaffen; aud^ foQte allen Untertanen 
eingefd^firft merben, ftd^ Don ben Hamburgern megen bed 3oIId unb fonfi 
nid^td ,,auftrengen^^ }u laffen. 

3n ©peier mar bereits am 24. 9Rai bad ®efud^ eingereid^t, bie 
et)entuelle 9iet)i{ton ab}utel^nen unb bie ©udpenfton bed UrteiU nid^t 
jujulaffen. S)er anmalt ber ©egner Hamburg«, Dr. ©eorg iJifd^er, mar 
fel^r tätig, er riet bem $erjog ©l^rijiian, er möge „entmeber mit jiarfer 
6anb ftd^ bei S^rer ©ered^tfam fd^üfeen" ober Executorialia auftmirfen. 
@d gelang ^ifd^er aud^ ju erreid^en, ba^ am 16. 3uli bie 93ifare am 
Sleid^dgerid^t fog. Executoriales erliefen/ in benen Hamburg emfllid^ 
befol^Ien mürbe, bem Urteil oom 19. april nad^}uIommen. 

aud^ an Jtönig (Sl^rifUan IV. oon S)Snemarf manbte ftd^ Serjog 
(S^l^rifUan; er fanbte an ben Jtönig ben ©el^eimen 9tat d. 93filom unb 
bat ben Jtönig, er möge ben iQer^ögen in ber S)urd^ffll^rung beft Urteite 
beifiel^en/ ben Hamburgern aber „in i^rer etma oorl^abenben reftfleu} 
{eine l^anbbietung }u tl^un ober burd^ bie Si^rigen tl^un }u laffen'^ S)er 
Jtönig antmortete ^ülom, er fei gern bereit, bem ^erjog }u l^elf en ; unb 
er erbot ftd^, bie Hamburger nid^t nur }u ermal^nen, bem Urteil §olge 
2U leiflen, fonbern er moQte bem igerjog „aufn ^ad ber mieberfe^lid^Ieit 
mirflid^ afjijiiren unb beppfßd^ten".*) 

3m 3uni fanbten au^erbem bie SSerbfinbeten ben 9tat fierjog 
Sl^rifUand, ©odmin SRerlelbad^, unb ben 93firgermeifier t)on ©tabe, 
SRartin oon ber 9Reben, na(^ bem Qaa^; biefe erreid^ten l^ier, bag am 
27. 3ttli bie ©eneralfiaaten eine 9tefolution abgaben, in ber fte bie @r^ 
loartung auftbrüdlen, Hamburg merbe nun ft(^ nad^ bem Urteil rid^ten, 
unb il^re SereitmiQigleit erllärten, >al^in }u mir{en, baB bie ©tabt ftd^ 
fügen merbe. 

2)ie Hamburger verloren biefer Slätigfeit i^rer ©egner gegenüber 
ü^r {olted 93lut nid^t. aid bem 9tat bad Urteil oom 19. april oon 

1) Snftruftion für 3ul o. fflülo» 3. 31uö.; ftönig ß^riftian an ^crgoß 
dWftian 12. «ug.; IBeri^t o. mUm 19. 3lu9. 1619; ogl. ©d^äfcr, (Bcfd^i^tc 
oon ^änematf Y. 368 f. 



80 

io^jog ei^rlfllan inftnulett würbe, erllärte er foglcld^, es fei felbfi- 
oerfiänblid^, bafe fte ftd^ babel „nld&t fo lieberlld^ werben abquiedciren lönnen". 
3)etn Ser}og äBU^elm aber, ber bad Sttterim aU erlojd^en bejeid^nete, 
fd^rleb ber SRat, er fönne ba« Urteil „pro re judicata" niiä^t l^aUen 
unb, folange e« nx^t red^tdbejiänbig, bleibe bas Snterim in Jlraft.*) 
3n ©peier erbat ber SRat „restitutionem in integrum" unb reid^te 
eine umfangreiche „petitio articulata" ein; er nal^m femer baö SSor« 
gelten ber iQerjöge gegen bie @tabt }um älnla^/ ftd^ ein neued Jtammer:: 
gerid^tÄttianbat, batiert t)om 5. Slooember 1619, }u erwirfen; in biefem 
würbe barauf l^ingewiefen, ba^ bie ^ei^öge „fafl bebrauli($e ©d^reiben" 
an ben 3iat gerid^tet l^ätten, obwol^I biefer gegen baft Urteil 9let)ifton 
eingelegt l^abe; ed würbe ferner bie ©enbung nad^ ben 9lieberlanben 
Mtiftert; burd^ biefe ]^£tten fte eö ben @eneralflaaten fo l^infleSen woQen, 
al« ob il^nen unb ben ©ingefeffenen ber SWieberlanbe e« nunmel^r „frep 
flunbe, ol^ne (Sntrid^tung gepurenben S^^^^ i^ Hamburg bie @lbe uff 
unb ah unb alfo bie ©tabt Hamburg ungefd^euet Dorbep ju fal^ren"; 
aud^ l^atten bie SRäte ber ^erjöge überaß öffentlid^ erttärt, bafe ber 
©ammerbeid^ bentnäd^fl gewaltfam eingeriffen werben würbe, unb bie 
Süneburger Untertanen feien aufgeforbert, ftd^ baju bereit ju l^alten. ©arauf 
l^abe aud^ Hamburg rüflen muffen. Obwol^I nun bidl^er nid^tft erfolgt, 
fo wäre bod^ }u beforgen, ba§ bie ^erjöge ben ©ammerbeid^ burd^fled^en 
würben; es würbe i^ncn beöl^alb geboten, in ber ©ad^e ber restitutio 
in integrum unb ber ©ammerbeid^^Slngelegenl^eit t)on jeber gewalt* 
tätigen ^anblung ab^ufel^en ; aud^ foQten fte „fld^ bed gefud^ten beclagten 
Slnl^angeö unb ©nfül^rung frember Stationen uff beö Jleid^« »oben 
genllid^ äußeren unb entl^alten." 

S)ie« aßanbat war ol^ne 3«>^f^l ^^« ®rfoIg Hamburg«; naii^bem 
ba« Urteil in ber ©ad^e gefpro(^en unb fogar „Executoriales" ergangen, 
war ein fold^eö SRanbat, wie ©imon görjienow, ber 3lat be« ^erjog 
aBiC^elm, meinte, ein „fafi unerl^ört 3)ing". aud^ bie Verwertung ber 
©efanbtfd^aft nad^ ben Stieberlanben burd^ Hamburg war gefd^idEt. Site 
bie ©efanbten ber SBerbünbeten am 3. Januar 1620 in ^ßattenfen be- 
rieten, wa« nun ju tun, war man in jiemlid^er SBerlegenl^eit. S)ie 
©jefution mit ©ewalt burd^jufül^ren, fd^eute man bod^. görftenow 
warnte, bie Hamburger „nid^t ju gering" }U ad^ten; er fei „glaubwfirbig 
berid^tet", bafe fie oier Äriegsfd^iffe in ^oHanb bauen liefen, „bamit ben 
©Ibfirom ju oertl^eibigen". 35ie ©cfanbten t)on ©tabe empfal^Ien, man foHe 

1) ipamb. diät an i&crgog ßl&riftian 26. Suni; ipcrjog SBill&elm an ^amb. 9^at 
22. 3uni; $amb. diät an ^ergog SBilbelm 12. 3uU; 6. Dftober 1619. 



81 

@d^ffe l^tnauf nad^ 9Ragbeburg fluiden, bort Jtotn f auf en unb bie @d^tffe bann 
bei iQamburg oorbeifal^ren laffen; l^ietten bie ißamburger fte bann an^ mäffe 
man 9tepreffalien ergreifen ; gegen il^re vereinten JtrSfte t)emtö($ten bie ^anu 
burger nid^td. S)ie älbgeorbneten &l^rifUand rieten, jene Jtomfd^iffe mit 
ä9en)affneten }u verfel^en unb bamit bie äludlieger oon ber ©fiber^ßlbe 
}u vertreiben; mS) fei bad Hamburger 93ier }u verbieten unb il^nen bie 
3uful^r von Jtorn unb ^ol} ab)ufd^neiben. prfienou) fprad^ ft^ gegen 
aUe gen)altfamen ©d^ritte aud; //Utan mfiffe ftd^ aud^ vooU fürfel^en unb 
leine unnötige ^änbel anri<]^ten'^ au($ bie Sflneburger, bie erllärten, 
bajs fte von ben ipamburgern je^t nid^t an ber Sd^iffal^rt auf ber ©über^^ 
@(be gel^nbert mütbtn, n)aren vorläufig nid^t für @en)alttfitig{eiten. 
9Ran befd^lo^ alfo: ,;@in jeber 3ntereffent an feinem Ort mä^te barauf 
bebad^t fein, mie bie frepe ©d^iffal^rt auf ber @(be fon^oQ unten ab 
oben n)ertd verfud^t unb in fd^wang geprad^t merbe, bero bel^uef man 
bann bie l^anbtierenbe Sfirgere unb Untertl^anen animiren unb bal^in 
bidponiren mfi^te, bag fie il^nen ber ©d^iffart angebepen fein Keffen; 
n)ofem bann bem einen ober anbem burd^ bie ^amburgifd^e äluftlieger 
ober fonßen bad geringefie genommen ober angel^alten mfirbe, folte ein 
jebmeber bep ber erflen occaftou/ bie il^m an bie l^anb flogen mürbe, 
n)ieberumb auf ber iQamburger ^erfonen, ©fiter unb äBal^ren greifen, 
aQeö auf gemeinen Jtofien unb ©efal^r, immaffen }u S^^^ ^^^^^ vetab-^ 
fd^eibet.^) ©obalb aud^ bie ^amburgifd^en äludlieger ftd^ in bem einen 
ober anbem mieber bie gepfir bezeigen mfirben, folte man biefelbigen mit 
gefambter ^anb von ber @lbe treuen, unb ein ieglid^er S^tereffent be- 
beulen, obd nid^t ratl^famb, bag man aM iQamburg {ein 93ier l^olete, 
ben 93ärgern aud^ ^ol}, ©al) unb anbere Stotturft fürentl^ielte ; item 
mt il^nen bad Rom von oben berunter {önnte ent)ogen merben, alfo 
bajs fie, bie iQamburger, leiner Stagbeburgifd^en ©firfien {önten med^tig 
werben." Slufeerbem mürbe bie Sluftarbeitung einiger ^ßrojefe^ unb S)rudf« 
fd^riften befd^loffen. 

^erjog Sl^riflian lie§ biefem S3efd^lu§ nod^ im ^amax ein SSerbot 
ber S^f^^^ ^^^ Hamburg unb beö iQamburger 93ierd in feinem Sanbe 
folgen; er forberte iQerjog äBiC^elm auf, bem 93erbot ftd^ ansufd^lie^en. 
„3)aran tl^un @. S., mad und beiberfeitd }u gutem gereid^et, bie Unter«" 
tränen erfparen bie baran menbenbe äluögaben, {onnen aud^ ol^ne 
Hamburger 83ier mol leben." SBilbelm mar anberer Slnftd^t ; er verpünbe 
mol^l, fo fd^rieb er an (S^rifHan, ba^ biefer bebad^t fei, „ber iQamburger 



1) %m 2. 3ttni 1619, ogl. oben S. 78 f. 

9aaf4, Itampf Srattnfc^toeifisS&neBurgl mit {^ambutg. 



82 

Stols unb äSermeffenl^eit'' ju bätnpfen; bem Serbot fdnne er ft<$ aber 
nid^t anjd^Iiegen, ba er Dor 3 goi^ren in Harburg bie äli^ife auf Sier 
fo angefe^t ^abe, ba^ baburd^ feine (Sinnol^me um mel^r ato 3000 SRarl 
Ifib. idl^rlid^ ftd^ oerbeifert l^abe; biefe (Sinnal^me faKe n)eg, wenn jene« 
93er bot erfolge. Sud^ ol^nebied mflffe ei( iQarburg fd^wer fd^fibigen, ba 
bie S)urd^reifenben unb ^rleute bad ortdgebraute 9ier nid^t trinfen 
ntöd^ten; Hamburg felbft l^abe n)enig 6<$aben baoon^ ba feinem Sier 
bie @täbte Lüneburg, Su^tel^ube, @tabe bod^ offen fifinben. S^riflian 
blieb bei bem äSerbot unb erllctrte ben iQamburgem auf il^re Sefd^merbe, 
ed fei aud poH^eilii^en ätfidftd^ten erlaffen.^) 

älu^erbem rfifiete er unb mad^te offene älnfiatten, ben ®ammerbeid^ 
}u burd^fied^en unb biefen Seil bed Urteito vom 19. Slpril 1619 ge^ 
n)altfam burd^}uffi^ren. @r moSte bamit nid^td weniger^ aU ;^bem vorigen 
(SIbfiromb feinen alten @ingang unb Sauf roitbex eröffnen'^ ©old^er 
®efal^r gegenüber rfiflete aud^ ipamburg; bie Stabt befefiigte au^erbem 
bie aRoorburg flärfer. Sl^rifttan lieg bedl^alb @nbe Februar bei äBUI^elm 
anfragen/ ob er bereit fei, mit il^m gemeinfam bie 9Roorburg su jerftören.^) 
S)ie Sntmort äßUl^elmd i{l mir nid^t be!annt; er l^at fld^ aber an ben 
f^einbfeligfeiten gegen Hamburg menig ober gamid^t beteiligt; fd^on in 
ber SBerl^anblung am 3. Januar 1620 l^atte prfienom auf bad SSebent 
Ud^e ber gemaltfamen S)urd^fle(i^ung bed ®ammerbei(^d ^ingemiefen unb 
namentlid^ bebauert, bag baburd^ iQer}og SBiC^elmd Hoffnung auf bie 
Semilligung bed SuKenl^aufer S^U unb bie gfitlid^e Beilegung ber 
übrigen ©treitpunfte „fel^r gefd^med^et werben" würbe. ©l^rifHan aber 
fiel in bie SSierlanbe ein, lieg fein JtriegdooH l^ier entfe^Iid^ l^aufen unb 
ben 2)eid^ an mel^reren ©teilen burd^fied^en. Hamburg verfud^te Sübedt 
}u energifd^em SSorgel^en gegen ben ^erjog }u bewegen; Sübed l^atte 
aber Sebenfen. @nbe 3R&xi jog bad JtriegdooK &l^rifUanft wieber ab. 
er l^atte mit feinem 3«g wenig für jid^ erreid^t.«) 

Jtönig Sl^rifHan IV., ber il^m frül^er Unter^ü^ung jugefagt l^atte, 
bem aber bod^ offenbar bad felbfifinbige äluftreten bed igerjogd in unb 
an ber @Ibe wenig bel^agte, fd^rieb am 14. 3bpnl an ben ^erjog: er 
l^abe fietd Steigung gel^abt, il^n in red^tmägigen S)ingen bei}ufiel^en ; baft 
graufame SSorge^en bed ^ei^ogd fSnne er nid^t billigen, ebenf owenig 



*) ^ergog (SWftian an §crj09 SBill^clin 21. San.; ^crgog SBil^elm an §crj09 
G^riftian 1. gebr.; §anib. Mat an ^crjog ©Wftian 21. San.; §ctaoö GWftian an 
Öamb. SRat 3. gebr. 1620. «) ^ergog (Slftriftian an 3uL ö. »üb» 23. gebr. 1620. 
•) gleifd^freffer, ^ie ^ol. 6tea. Hamburgs in ber 3eit beg SOjäbr. Äricßeg, I; 
3eitfd^r. b. ^er. f. Ittb. ®efd^., U, 444 ff.; ©alloid, Hamburg. (Sbronü, HI, 15ff. 



83 

feine SSerbinbung mit ben 9Heberlanben ; mit bem @lb{lrom, ,,aU einem 
^olfieinifd^en 9iegale unb aller beffen ^ol^eit unb ®ered^tig{eit bid in bie 
offenbare Sel^e'^ fei fein igaud belel^nt, unb @r l^abe fletd bamad^ ge« 
trad^tet, ,M^ int geringfien bie gemeine Sommercia auf i^ermeltem 
Unferm erbftd^en @Ibjh:ome im geringflen nid^t gefd^med^et^ fonbem tAeU 
mel^r ü^ren fiarden, geraben lauf unoerrfidet et^alten^. S)er iQei^og 
beeilte [xü^, bem Aönig am 23. Slfnril }u ontwottm, ed liege il^m fem^ 
ftd^ irgenbweld^e^ il^m nii^t pfiel^enbe igol^eit fiber ben @lbfh:om an- 
maßen i\x n)oIlen ; er l^abe aber ber igamburger igod^mut befhrafen mflffen ; 
er rief bad monard^ifd^e ©efäl^l bed JtSnigd gegen bie @täbte auf unb 
bemerlte, ed fei Har, ba^^ „man berogeftalt e^lid^e wenig @tebte {i(^ 
gleid^famb eines bominatft über bie Domembfien ©trömbe, l^eilfamben 
3ttfiicien unb $rin|en untemel^men, unb allen beö 9teid^d unb S^^rer 
Sanbedffirfien gel^orfamb entjiel^en f ölten / ed alftban nid^t aUeine ein 
feltfamb anfeilen in unb aufferl^alb beis ipeil. 9töm. 9teid^d geminnen, 
fonbem aud^ bie l^ergebrad^te äßonard^ia, babei man ftd^ nid^t fibel be- 
funben^ fel^r gefd^med^et unb barentjegen, }u unterbrfidtung ber S^fttcien 
unb beft ^flrflenflanbed ^ ein popnlatie statos aOgemad^t eingeffll^ret 
werben mögte^'. S)er ^erjog, ber ed mit bem Jtönig nid^t oerberben 
wollte unb burd^ fein SBorgel^en aud^ ben jungen iper^og ^ebrid^ Don 
^olfiein gelränit l^atte, fanbte überbied feinen ©el^eimen 9lat SRarquarb 
t)on ^obenberg nod^ im älpril }u bem in ^lendburg meilenben Jtönig. 
S)iefer oerl^el^lte bem ®efanbten nid^t, bajs ed beffer gemefen fei^ wenn 
man ,,nid^t fo precipitanter, fonbem etmaft cauüns bamit Derfal^ren 
were". @r mied il^n auf bie 9ieid^d(on{Htution ; ,,beren folte man fid^ 
billig gebraud^et unb nad^gefe^et l^aben unb fein eigen ätid^ter alfo nid^t 
gemefen fein". ®ie beiben l^amburgifd^en Äriegöfd^iffe bei igarburg 
fönnten nid^t Diel audrid^ten, feien nur 2;onnen'99oier. 

©d^ü^te auf biefe äBeife ber Jtönig bie @tabt Hamburg gegen ben 
^ersog Don Seile, fo fal^ er anbererfeitö bie 93ebrängnift ber @tabt 
nid^t uttgem; er fud^te felbfl in jener Seit jte auf ber ®lbe in jeber 
SBeife }U befd^ränfen; auf bie Sitte $erjog ß^riftlanö, Äricgöfd^iffe auf 
ben Strom }u legen, ging er nid^t ein; ate er ed fpäter bod^ tat, gefd^al^ 
e« jmar im ©egenfafe ju Hamburg, aber im eigenen Sntereffe. 

3Q3ir fönnen im einjelnen l^ier biefen SBerl^ältniffcn nid^t nad^gel^en. 
9lur foweit fte bie Don und bel^anbelten fragen berül^ren, mußten fte 



1) l^dnig (SJ^tifKan an ^etjog (S^fiian 3. Wai; Sendet Watquotb o. ^oben^ 
bergd an ^eraog (El^rtftian 4. SRai; Honig ^MfHan an ^ergog (Sl^riftian 11. Ttox 1620. 

6* 



84 

@no&l^nung finben. S)tttd^ ben (SinfaU bed iQer}ogd toar ber gan)e 
nieberffid^ftfi^e Jtreid in Aufregung gefommen. 9)er äßarenoerlel^r 
jtoifd^en Hamburg unb bem Süben geriet burd^ bie ©perrung^ bie 
^ei^og Sl^rifttan il^tn bereitete, ind ©toden; auA Ulm, aud Slfimberg, 
Seipiig tarnen bedl^alb Alogen. S)ie audfd^reibenben ^rfien nahmen 
ftd^ ber @ad^e an, unb t^ tarn, namentlid^ infolge ber Semfil^ungen bed 

^erjogd f^ebrii^ Ulrid^ Don Sraunfd^wei^ ^ äßolfenbflttel, ^ ?i^^^ i^ 
einer gemeinjamen äSerl^anblung in 99oi|enburg, an ber ®efanbte ber 
^ernöge Sl^rifttan unb SBiC^elm oon Sraunfd^weig^Sflneburg, bed @r|^ 
bifd^ofd oon SRagbeburg, ber ^er}öge Don SRedlenburg, ber ©tfibte 
iQamburg, Sflbed, Sremen, ®odIar, Stabe, Säneburg unb ber ©eneral- 
fiaoten teilnal^men. ^auptsmed ber SSerl^anblung war bie Seilegung 
bed offenen 3^^f^^/ ^^ ^^ jwif^en ^ei^og Sl^rifUan unb Sflbed unb 
Hamburg entfionben n)ar, n)ie aud^ bie Urfad^e biefed S^^^^f ^^ 
®at(imerbeid^. S)ie eigentliche @lbfad^e fianb nid^t jur Beratung, ba ite 
birelt mit jenem @infaS nid^t in Sierbinbung flanb. S)en i5er}ögen 
mu^te aber mel baran liegen, möglid^fi aud^ biefe ^auptfad^e, überl^aupt 
aSed, n)ad in bem Urteil oom 19. älpril 1619 enthalten mar, l^ier }ur 
SSerl^anblung ju bringen. @o infteuierte ^erjog SBill^elm feine ®e- 
fanbten, alle biefe S^agen — SBorbeiful&r auf ber ©über^glbe, ©etreibe«: 
ftapel in Hamburg, äRoorburger Sefefttgung, ber t)on Hamburg su 
leijlenbe @d^abenderf a| 2) — in bie Beratung }U sielten. ^in{id^tli<$ 
ber 9Roorburger 93efefÜgung erllärte Sßil^elm fld^ bereit }ur Einigung 
mit igamburg, menn biefed il^m unb feinem 93ruber Otto eine älbflanbd^ 
fumme be)al^le.3) 

S^otfäd^lid^ ftnb in Soi^enburg aSe biefe S)inge mol^l mel^r ober 
meniger berfll^rt morben ; mit ber ^rage bed ®ammerbeid^ft l^atte man aber 
genug }U tun; aud^ l^atte Sübed ja an ben anberen fragen lein 3nter^ 

1) ^moQ griebrid^ Ulrtd^ an älbminiftrator Don Wagbebutfi 24. Wdrj 1620. 
^et ^erjog oetl^anbelte im ^ril butd^ (Sbetl^arb t>. SBeibe unb iBottolb 0. fRautm-' 
berg in Hamburg mit bem Hamburger unb Sfibedet 9lQt. 2) i^erjog SBiUftelm 
teid^te im g^bructt 1620 folgenbe Sd^obendted^nung ein: 
L SSerbinberung ber freien 6d^iffabrt: 

a) Sd^äben bed ^erjogiS 18650 Zoler 

b) Sd^äben ber Untertanen .... 38205 , 
U. ®ammerbeid^ tc: 

a) Sd^äben bei} ^ergogd 19 350 Xaler 

b) Sd^äben ber Untertanen . . . . 25 292 ^ 

101497 3:aler. 
*) ^[nftruftion ^er^og 9Bi(be(mi$ fOr 0. t). ^agen, 6imon gürftenoo, 3ob. t), Webber 
20. 3ttni 1620. 



85 

effe. 3n bem am 25. Suli abgefd^loffenen SSertrage^) pif^en Ser}og 
(S^^rifUan unb ben ©labten Sübed unb igamburg würbe bie ®ammer^ 
beid^fad^e weiterer gfitlid^er ^anblung ober red^tlid^em älufttrage fiber^^ 
laffen; ebenfo würbe fflr bie älngelegenl^eit ber freien ©d^iffal^rt auf ber 
@Ibe eine ,^93ergleid^ung'^ in 9(udfid^t genommen. 

^ofitit) war alfo nid^td erreid^t/ ato bag bie Sßaffen niebergelegt, 
bie Sd^at^en abgetragen, bie ^al^ren wieberl^ergefieKt würben. Sßie 
wenig Hamburg geneigt war, ftd^ burd^ jenen Einfall in feiner @IbpoIitif 
irre mad^en )tt laffen, }eigte bie @tabt baburd^, ba^ fte, tro| ber 
fd^wierigen Sage, in ber fie ftd^ bamate S)änemarl gegenüber befanb, 
am 93unten ^aufe, wo Slorber« unb Sflber-ßlbe ftd^ trennen, burd^ il^re 
äluftlieger fhrenger benn je bie @fiber^@Ibe fperren unb wieberl^olt ©d^iffe 
gewaltsam nad^ Hamburg weifen He^. 9luf eine anfrage Qetioi 
äBiC^elmd in (SeQe, ob man ftd^ bad gefallen laffen woQe, antwortete 
@l^ri{Uan: fal^re Hamburg fort mit ®ewalttätig{eiten, fo werbe @r ober- 
l^alb auf ber @lbe ©egenma^regeln ergreifen; aud^ bei Harburg muffe 
man an fold^e benfen.') 

S)iefe abftd^ten Sl^rifttand erlitten freilid^ balb eine älblfil^Iung. 
3nfolge bed @infalld in bie SSierlanbe l^atte ftd^ Hamburg an bad 3tei^i^^ 
lammergerid^t gewanbt, unb nun lam ein SRanbat biefed @erid^ted Dom 
30. Dftober 1620, in bem ben ^erjögen S^riflian unb SBil^elm unb 
ben @t£bten Sttneburg, Stabe unb Su^tel^ube wegen iened (SinfaQft, ber 
erfolgt fei tro| ber oon Hamburg gegen bad Urteil oon 1619 eingelegten 
äteoifion ufw., Don Hamburg ^rojeg angelünbigt würbe, infolge beffen 
vereinigten fid^ bie genannten ®egner igamburgd am 11. 3<tnuar 1621 
in $attenf en )u gemeinfamem äSorgel^en gegen igamburg ; ed würbe nid^t 
aSein gemeinfame ^roje^fäl^rung unb Sd^riftenl^eraudgabe befd^loffen, 
fonbem fte einigten {t($ aud^ über bie praltifd^e S)urd^fäl^rung il^rer 
©ad^e* ©ie wollten alle ba^in wirlen, „baB bie übrigen bie ©d^iffe 
unb älnjal^l ber ©d^iffer flerd(en, ftd^ ber ©d^iffal^rt oben unb unter^^ 
wert« bel^erftet unnad^lefftg gebraud^en'' ; ben ^errfd^em oon @nglanb 
unb S)änemarl, ben ®eneralflaaten, bem Ober« unb 9lieberfäd^{tfd^en 
fireife, ben ^anfefiabten follte aKed berid^tet, baft S^omfapitel unb bie 
Sanbflanbe von 93remen foUten gebeten werben, il^r gemeinfamed ^ox^ 
l^aben }u unterßfi^en. ©oKte aber oon ben Hamburgern tro^bem „bie 
angefangene ©ewalt gleid^famb mit gewel^rter ^anb je continuiret, bie 



Älefefet o. a. D., X, 383 ff. «) 3nfttu!tion ^crjoö SBiftelmä für feinen 
9iai 3o]&. 0. S)tebbcr 27. Septbr.; »eri^t ö. DrebberS 3. Dftbt. 1620. 



86 

©d^iffe femer aufgetrieben^ nad^er Hamburg gebrad^t, Sd^iff unb Sßal^ten 
bafelbjien aufgelegt/ angel^alten unb ber S^^ geforbert loerben tDoSen'', 
fo tooKten fle aldbolb bie erfien l^amburgifd^en @d^iffe unb 9Baren {u 
äBaffer be}n). }tt Sanbe anl^alten, bie SBaren }u @elb mad^en ober bie 
ben Hamburgern ttwa auftfle^enben Sd^ulben einjie^en unb bie ©e- 
fd^abigten baoon entfd^äbigen. @benfo, n)enn bie ^er^ßge unb @tclbte 
©etreibe^ ^ol} ober fonfi äBaren^ bie auf ber @lbe oerfd^ifft n)firben, 
benötigten/ fo foKte bied bem Herzog (S^l^rifUan ober beut 9iat oon @tabe 
mitgeteilt werben^ unb ben Sd^iffem, bie nid^t Hamburger feien^ fei ein 
@ib abiunel^men^ bag fie bie betreffenben SBaren bortl^in fül^rten^ wo 
man il^rer bebfirfe, unb nid^t nad^ ipamburg. 9lud^ fei ^^auf bequeme 
SRittel unb 3Bege }u gebend(en, ba^ ben Hamburgern auf ben ^aQ be- 
l^arrlid^er gemaltfamer äBieberfe^Hd^Ieit bed Aornd^ Hol} unb ^op^m 
3uftt]^r }u l^emmen^^ 3^ben ©d^aben moKten fie gemeinfam tragen. 
3m übrigen n)urbe ber älbfd^ieb Dom 2. 3uni 1619 nod^mato betätigt. 

93on aEen biefen Sefd^Iüffen {am aber n)enig mel^r }ur äludffil^rung ; 
am aUenoenigfien biejenigen, bie auf bie praftifd^e S)urd^fäl^rung bed 
UrteiU Don 1619 fid^ erfiredtten. S)ie {unel^menbe Un^d^erl^eit unb 
Unruhe in Stieberfad^fen lam ber ©tabt ju gute. S)ie H^t}öge t)on 
SBraunfd^meig ' Lüneburg l^atten genug mit fid^ felbfl unb ber ©id^erung 
ü^rer Sanbe ju tun. H<^mburg l^at ungeflört in ber näd^ften 3^^ fein 
©tapelred^t aufred^terl^alten. 3Jlan fd^rieb unb pro^effierte in ©peier 
noä) voÄttx, unb ((eine Singriffe in bie gegenfeitigen Qof)ül^iWx\Ti>xü6)t 
{amen aud^ t)or. ^n ©peier mürben ein paar neue ^roseffe eröffnet; 
fo {lagte im Saläre 1623 H«^J0g griebrid^ oon ©d^Iedmig == iQoIfiein, ber 
frül^er bie (Slbfd^iffal^rtftfad^e rul^ig mit angefel^en l^atte, nun gegen H^i^sog 
ei^rifUan auf 9(ufl^ebung bed Urteild oom 19. älpril 1619, fon)eit ed 
bie 3)urd^fled^ung bed ©ammerbeid^d betraf; unb Sübed unb Hamburg 
{lagten gegen (S^rifUan auf ^eflfledung il^rer Siedete über ben l^alben 
@lbflrom unb bie bamit }ufammenl^angenben Sänbereien. ^e mel^r l^ier 
aber projefftert mürbe unb bie 3l{ten jid^ anl^äuften, um fo weniger oer^ 
änberten fld^ bie tatfäd^Kd^en 93er^ättni{fe. 

Hamburg lieg ftd^ in feiner @l6poIiti{ vtm fo meniger {lören, aU 
eö ber ©tabt gelang, burd^ gefd^idCte 9ludnu|ung ber politif($en Sage 
mel^rere mid^tige @rfoIge am (aiferlid^en Hofe baoonjutragen. 9lm 
22. Sanuar 1621 betätigte Äaifer gerbinanb 11. bie Hamburg oon 
griebrid^ III. oerliel^enen ^ßrioilegicn. 2lm 3. 3uni 1628 aber mürbe 
Hamburg ein meitered {aiferlid^ed ^rioUeg oerliel^en, nad^ bem oon 
Hamburg biö jur ©ee unb clbaufmartö fünf SWcifen meit {eine gejhing 



87 

angelegt loerben, aud^ niemanb ait^er Hamburg bort firiegdfd^iffe l^alten 
ober ein S^V^ ^^f ^^ Unterelbe eingerichtet werben bfirfe.^) 

aRit biefen ^rioilegien fonnte Hamburg nid^t nur feinem bamattgen 
ißauptgegner, (Sl^rifUan IV. oon S)&neniarl, fonbem aud^ bent $aufe 
Sraunfd^weig ^ Sfineburg entgegentreten. Se|tered oerl^ielt fld^ freilid^ 
unter bem S)ru(i ber SSerl^dltniffe fUU. 3lwc aü im igerbfi 1626 ^am-^ 
bürg mel^rere ftriegdfd^iffe auf bie Süber^Slbe unb an bad Suntel^aud 
legte — nrte ber 9lat erflärte, „jur S)efenfton ber SBierlanbe'' gegen 
Sl^rifUan Don 93raunf$n)eig — protefUerte bie 9tegierung in Seile formeS 
gegen biefe auf bed ^er^ogd „\vti)tn (Slbfhromb'' erfolgte Stüfiung. 

Sagegen fanb Hamburg ftd^ bereit, bem ^erjog äßill^elm entgegen^ 
}uIommen, ab biefer im 3al^e 1627 ben Stat erinnerte, ba^ er il^m feit 
1618 bie iäl^rlid^e ,,5ßenfton" oon 600 Malern, bie im Sttterim oon 
1611 vereinbart n)ar, fd^ulbig geblieben fei. ^reilid^ l^atte äßill^elm 
biefen SSergleid^ 1619 gefönbigt; bie Afinbigung n)ar aber oom Stat 
nid^t angenommen, unb SSHll^elm l^atte tatf&d^lid^ feitbem bie Hamburger 
auf ber Slbe nie gel^inbert; fo einigte man ft^ auf eine einmalige 
3a]^lung t)on 3000 Xalern, unb bie 500 2:aler xowchtn feitbem reget« 
magig bid )ttm 2;obe äBil^elmd (1642) be^al^lt. S)amit l^atte Hamburg 
sugleid^ bie älnerf ennung ber ^ortbauer bed burd^ bad Interim gef d^affenen 
3uflanbed erreid^t. 

S)er Jtönig oon S)anemarl benu^te bagegen bie alte Iflneburgifd^^ 
l^omburgifd^e Streitfälle n)ieberl^olt in feinen 3ioifttg{eiten mit Hamburg. 
@d^on aU er 1621 mit bem ^er^og ^brid^ oon Srauufd^weig^Süneburg, 
2)omprop{i oon Sremen, fiber bie 9lad^folge in SSerben unb Sremen 
oer^anbelte, oerfprad^ er il^m, in ber @ad^e ber freien @d^iffal^rt auf 
ber @lbe gegen iQamburg „gute ^anbtierung ju tl^un^^ bag ber Steoifton 
ungead^tet bad Urteil oon 1619 aufred^terl^alten mtxbt. Unb aU 1630 
ber Aönig mit iQamburg in (riegerifd^en Jtonflilt (am, fd^idte er im 
3H6xi feinen Jtan}ler Dr. Suffe jum ^er}og älugufl b. 3* oon Sraun» 
fd^weig^Sfineburg unb lieg il^m u. 91. oortragen: aud^ ber Jtönig l^abe 
niegen ©Ifidflabt lebhafte« 3ntereffe an ber freien @d^iffal^rt auf ber 
Unter^Glbe unb fä^e gern, wenn bie (Sselution bed Urteild oon 1619 
befd^leunigt werbe unb ^er}og (S^rifUan biefe @ad^e neuerbingd wieber 
aufn&l^me unb urgieren würbe; älugufi möge Sl^rifUan ba}u oeranlaffen, 
ber Jlönig werbe il^m nad^ Arfiften Reifen unb eine Keoifion }U oer«' 
eiteln fud^en.«) 

*) eteltner, SSetfuc^ einer guocrläfftöen Sflad^rid^t zc. III, 18 ff. (1733); 
Älefefer, Sommluttg, VII, 636ff. ^) ^ropofition für Dr. Suffe 1. TOärj; §er|Oö 



88 

@ft n)urbe ober nid^td aitd einer gemeinjamen 9ßtion. Uberl^aupt 
l^at ^ä) in ben 93etl^fiItni{Ten bed Hamburger @tapelre$td um jene 3^ 
wenig oerdnbert. 2)ad gewoltfame^ auf ®lfldEftabt ftd^ ßfi^enbe äluf^ 
treten (S^rifUand IV. auf ber Unterelbe l^at lool^I ol^ne 3^^f^I i>^^ 
Hamburger l^ier }eitmeilig in ber unbefd^r&nlten äluftflbung i^rer 9ln« 
fprüd^e be^inbert. ®egen Sraunfd^meig^Sflneburg mirb bied n)enig }um 
äluftbrud gefommen fein. & fle^t feft, bag fi^tnburg auf ber @über' 
n)ie 9lorber'@lbe in biefer gan)en 3^ ben)affnete Sd^iffe gel^alten l^at 
unb burd^ biefe fein @tapelre($t aufred^terl^alten lieg.i) (Sine 9tea{tion 
l^iergegen feilend ber ^erjöge fanb nid^t {latt, m&tt aud^ n)o]^( auftfti^tdlod 
gewefen. 9tur einmal^ im 3^re 1635^ {ommt eine Jtlage^ bajs einem 
Süneburger @d^iffer, ber mit Rom l^atte bei igamburg Dorbeifal^ren 
moEen, l^ier S^^ abgeforbert »orben fei. S)ie bamate Don ^erjog 
Sßill^elm angeregte ..©egen-S^elution"/ n&mlid^ @d^abloftl^aItung an 
Hamburger äBaren beim 3oQ ^^ 93le(ebe, fd^eint nid^t erfolgt ju fein. 

SBenn aud^ bie @lbf (^iffal^rt • mäl^renb bed Ariegeö ni(^t all}u rege 
gen)efen fein voith, bie Hamburger mürben baran nid^t bel^inbert. „^ie 
@tabt Hamburg'"/ fo berid^tete man aud Harburg am 2. 3Raxi 1645 
an ^er}og f^rieberid^^ ben 93ruber unb 9lad^folger bed 1633 geworbenen 
Sl^rifttan, //genieffet be^ je^igen lauf ber ^ommercien bie @lbfartb gan^ 
ftd^er^'/ unb mürbe fid^ barin aud^ nid^t l^inbem laffen, menn man be- 
maffnete Sd^iffe auf bie @lbe legte; ,,bal^ero unb anberer mel^r in^^ 
laufenber refpecten l^alber biefelbe ol^ne offensa gelaffen mirb.'^ 3Bie 
nad^ melen anberen 9Kd^tungen l^in, ifl alfo aud^ in biefem e^ade für 
Hamburg ber groge Arieg nü^lid^ gemefen; er l^at bie 3^t^ bie Hamburg 
beburfte^ um ungeflört feine ^anbeteflellung an ber @lbe }U befefligen^ 
abermals um ein 3J{enfd^enalter oerlängert. 

^uguft (in i&itadet) an ^erjOQ (Sf^xx^ixan 18. aRörg 1630; oergl. Srida unb 
griebericia, ftong (S^rifttanä IV. cgenlft. Srcoe, II, 248. ») »crid^t bcS Dbcr= 
l^ouptmannS in Harburg 28. ^uguft 1649. 



vm. 



uttb ber S^crtrag ß^cttcö mit 33rattbcttburö 1661. 



Stanm toar ber allgemeine triebe toieber l^ergefleUt, geigte ftd^ bod^, 
bag bie 3^^^, in ber Hamburg ungeflört über bie @Ibe l^errfd^en {onnte, 
bal^tn roax. S)ie Steaftion gegen bie äSorl^errfd^aft Hamburgs brad^ 
l^erein. Unb nid^t nur bad @nbe bed firieged filierte bied l^erbei; bie 
SSeränberung ber b^naflifd^en SSer^ctltniffe {am ]^in}u. S)ie igerrjd^aft 
über Sarburg war nad^ bem älbleben ^er^og äBiC^elmd (1642) unb 
nad^ einem (Srbfireit an bie (SeQifd^e Sinie gefallen unb bamit bie 
Trennung in jwei ^errfd^aften auf biefem ©ebiete, bie Hamburg in ber 
Serfed^tung feiner @Ibanfprüd^e fo günfUg gewefen mar, aufgel^oben. 
Wx ber Unterelbe aber, im ^erjogtum SBremen, fagen nun bie Sd^meben, 
bie für ipamburg mäd^tiger unb gefäl^rlid^er maren ald bie er}bifd^öfKd^e 
^errfd^aft. 

93efonberd ein neueft 9Roment tritt je^t in bem Aampfe mit igam^ 
bürg l^erDor. S)ad mar bad offen an ben 2;ag gelegte 93efh:eben, ipar- 
bürg im @egenfa^ }u Hamburg ju lieben. 3n ben frül^eren 3^ten i{l 
l^iert)on nie bie 9tebe ; man moQte auf @eiten bed ^aufed SSrauufd^meig- 
Lüneburg mol^I bie (Slbfd^iffal^rt t)on ber l^amburgifd^en SSorl^errfd^aft 
befreien; namentlid^ ben SBerlel^r auf ber @über::@lbe, bie äSerbinbung 
}n)ifd^en Ober^ unb Unterelbe {tigern; man moKte bie l^erjoglid^en 3<>Q^ 
einnal^men erl^öl^en unb bie Sanbeftl^ol^eit unb Sanbedgren^en nid^t von 
iQamburg Derle^en unb Derfürjen laffen. 3)ad mar mit ©emalt, mit 
Serl^anblungen, mit $ro}effen oerfud^t ; im mefentlid^en l^atten bie iQer}(ige 
bod^ menig erreid^t. 

3e|t Derfud^te man admäl^lid^, perfl meUeid^t unbemu^t, nad^ unb 
nad^ aber in immer beutUd^erem @treben, bie @tabt Harburg felbfl in 
ben aSorbergrunb }u fleffen. SBie ©l^rifHan IV. ed mit ©lüdEfiabt t)er^ 
fud^t, fo ie|t bad ^auft SBraunfd^meig ^^ Lüneburg mit Harburg. .9Bar 



90 

man t^tmaU ffir Säneburg eingetreten, fo beginnt biefe @tabt immer 
mel^r an 99ebeutung }u t)erneren; bad an bem @lbflrom gelegene ^ar^: 
bürg, bad ber großen ©eef^iffal^rt }ugängli$ unb bedl^alb ein meit 
paffenberer Aonbtrrent ^amburgd xoat, nimmt feinen $Ia^ ein. 

3n Hamburg t)erf$lo§ man ^^ ber (Sinftd^t, ba§ Harburg mit ber 
3eit ein gefol^rttii^erer 9Bettben)erber »erben !onnte, aU ed Säneburg 
bidl^er gen)efen, ni^t. S)edl^alb l^atte igamburg, ben natärli^en @egenfa^ 
}n)if(]^en Sflnebnrg unb igarburg benu^enb, f(]^on in ben ^a^ten 1644 
bid 1646 mit Sfineburg oerl^anbelt unb t)on biefem bie ,,unabgelabene 
^uxdi\n^x" ber Hamburger ©fiter bur$ Sfineburg erlangt, baffir aber 
^^ bem le^teren gegenfiber oerpfli^tet, !eine ®fiter na(]^ SBinf en ober igarburg 
gelten }u laffen.^ S)amit follte bie n)a$fenbe 9iieberlage in Harburg, 
bie gegen bie l^amburgif^en @tapelanfprfl(i^e t)erfUe§, in il^rem @ntflel^en 
erfUdt werben. SU» gar bie $arburger im Saläre 1649 ftom bireft 
pon ber Dberelbe na$ igarburg f^iffen moQten, oerftärtte ber 9lat bie 
SBa(]^e am SSuntenl^aufe unb l^inberte jene birefte äSerf^iffung. Über 
aSed biefed bef$n)erten fi$ bie igarburger bei igerjog Sl^ri^an £ubn)ig. 
S)iefer aber meinte, bie Hamburger mürben ^^ iti il^rem SSerfal^ren l^in« 
fi^tli^ ber f^ul^ren zc. !aum beeinfluffen laffen; mol^l aber empfal^l er 
ben ^arburgem, bur$ eigene Ratteren ft$ äBaren aud Hamburg ^olen 
unb bann bur$ il^re ^l^rleute meiter transportieren }u laffen. 9lamentli$ 
aber mied er bie iQarburger l^in auf bie gal^rt auf ber @äber^@lbe; 
l^inberten bie Hamburger fte babei, „fo fein äBir il^nen bo$ fol($ed 
nx^t geßänbig, fonbem moQen aber unfere biedfald von alterdl^er er« 
langete unb bur^ Urteil unb dit^t beträftigte ®ere(]^tigleit unb igol^eit 
auf bem @lbffa:om aSerbing gel^alten l^aben''. @r fleSte ben ißarburgem, 
menn jie biefer ©^iffal^rt ix$ mibmeten, bewaffneten B^ui, ftonpoi, 
in ^M[xdit unb oerfprad^ il^nen ieben @d^u6 gegen bie igamburger. ^) 

3u einer fol(]^en @$iffal^rt fel^lte freilid^ in igarburg no$ aQed. 
S)ie anmol^ner waren fianbmerfer, ißöler, 2;agelöl^ner, aderbörger; bie 
igaupteinna^mequeSe mar bad gul^rmerl, oon ftaufmannf(]^aft unb iganbel 
mu^te man nid^td; ed fel^lte an^ an Aapital. S)ie @tabt l^atte lein 
einjigeö ©eef^iff, ni^t einmal einen fleinen Sojcr ober Äogge. »er 
oom iger}og empfol^lenen SBefteQung t)on ^aftoren flanb entgegen bie in 
Hamburg flreng beoba^tete ^ra^ift ber ©fiterbeßätter, benen verboten 
mar, folgen gaftoren SBaren auÄjuliefem. anbererfcit« fül^lten fi$ aber 

^) SBergL 3eitf*rift beS Wtor. SScreinS f. 3flteberfa*fen, 1903, 6. 200, 206. 
2) ^er^og ß^rifKon Subwig an ben §crb. Oberl&auptmann o. ^etetStorff 11. 3Ra%; 
9. 3ult 1649. 



91 

bie ^axburger bur$ bie Hamburger, bie il^nen bie 9iieberlage ni^t 
gönnten, f$n)er bebrängt, ©ie baten ben ^ei^og, er möge ben igam« 
bürgern bie f^äl^re bei ©tödte^) abf^neiben ober bort ein l^ol^ed äSege^ 
gelb einri^ten ; bad n)erbe bie ^ul^rleute nötigen, bie äBaren in Harburg 
ober aßinfen nieberjulegen, unb üe müßten bann }u ©(i^iff na^ ipamburg 
gebraut n)erben; au^ mäffe bad ©alj oon Lüneburg ni^t }u ©d^iff 
nad^ ig^ntburg, fonbem über iQarburg gelten. ^) 

S)ie äBänfd^e ber ^arburger n)aren a(fo nid^t nur antil^amburgifd^, 
fonbem aud^ antUäneburgifd^ unb fanben fd^on bedl^alb mofyl n)eniger 
Sufnal^nte beim ^er}og. ©eine gürforge für igarburg ben)egte ftd^ por:: 
läufig nur in engen @ren}en. @r ging im ^cd^xt 1650 auf bad ®efud^ 
oon 2 ^oQänbem, bie in Harburg ^anbel treiben moSten unb um (St- 
laubnid, bed $er}ogd f^lagge }u filieren, nur infomeit ein, ald er i^nen 
@(^u4 unb ©d^irm perfprad^, bie ^l^rung ber ^UxQQt aber abfd^lug. 
Unb gegen Übergriffe ber Hamburger jeigte er entfd^ieben ben SBiSen, 
[x^ nid^td gefallen laffen ju moQen. 3m S)e}ember 1650 befal^l er, 
ald einem igarburger ein @t)er n)eggenommen unb nad^ ißamburg ge^^ 
fd^leppt morben mar, ba§ bei erfler ©elegenl^eit ein Hamburger @t)er 
fonfidiiert merben foQe. 9lld Hamburg SRiene mad^te, ftd^ ber igol^en 
©(ä^aar ober ®ro§en SBeibe }u bemächtigen, entfianb eine langjäl^rige 
^erl^anblung, bie fd^ließlid^ in $fänbungen ufm. verlief. 3lud^ bem 
alten $ro}eB aber bie ©d^iffal^rt auf ber @lbe trat ber iger}og mieber 
näl^er; man fefete iöoffnungen auf bie fd^mebifd^e SRegierung; in einem 
S3eri($t bed iQarburger Dberl^auptmannd SBeffel oom 5. DItober 1654 
l^eißt ed: ©darneben !önne nid^t bulben, ba§ Hamburg burd^ feine 9lud^ 
lieger „bad Dominium Albis fud^te". ©d^on 1652 l^atte fid^ ber 
ißerjog an ©darneben unb S)änemarl gemanbt unb beibe auf bie l^am« 
burgifd^en X^onnenbojer aufmerJfam gemad^L 

aber erfi mit bem Saläre 1659 beginnt ber lange 3eit latente 
Äampf jmifd^en bem $aufe Sraunfd^meig^ßüneburg unb Hamburg mieber 
einen offenen, lebl^afteren Sl^arafter an}une]^men. ©d^arf mürbe t)on 
igamburg iefet barauf gefeiten, baß feine ©d^iffe Don l^ier nad^ iö^^burg 
ful^ren, um ^icr ftom ju laben ; gegen ©d^iffer, bie bagegen oerflieBen, 
mürbe mit ©trafen vorgegangen. ®ne anbere SBefd^werbe ber iö^^burger 
beßanb barin, ba§ von Aom, nad^bem ed bereits in iQarburg t)er}oIlt 
mar, auger bem 3:;onnen' unb SBalengelb m^ nod^ 3^11 in Hamburg 
gejal&lt werben mußte, menn e« l^ierl^er jum SBerlauf gebrad^t mürbe. 

1) 2ltt ber Slmcnau, »o bie Sul&e in biefe münbet. ^ 9(lat öon Harburg 
an ben Oberl^auptmann 18. Sunt 1649. 



92 

(Sine Sef^toerbe bet (EeDif^en Slegierung tourbe im SRol 1659 pom 
Hamburger ätot bol^in beanttoortet, ba| baft äSerfol^ren ber 6(${ffer 
gegen bad l^amburgifii^e Stapeltest, bad bie SHeberlage in igarburg niii^t 
inla^t, perflo^e; bem Xonnen« unb 9a!engelb feien alle feefal^renben 
©d^iffe untenoorfen; übet ben S^^ Sugette ^df J9((mbutg nid^t; feinen 
Slnfptfi^en entfpta(]^ biefe ^otbetung DoIKomnten. 2)ie (EeQif^e ätegietung 
infituiette l^ietauf bie ^atbutget Seamten, ba^ @<i^iffe, bie t)on oben 
lämen unb oon igotbutg, igambutg t)otbei, elbabn)ftttd gingen, ben igam« 
6ntget BoD nid^t jal^Ien bütften, „wem fte il^te f^att biedfeitd nadlet 
bem Ufet }u Italien''; vom 9a!en^ unb Xonnengelb fönnten fte ^d^ 
fd^n^etlid^ ftei l^alten^O 

Stapel unb S^^f ^^^ @tunbpf eilet bet l^ambutgifd^en älnfptfld^e, 
fud^te man t)on (SeSe mfi alfo su umgel^en. ^atbutg gel^ötige ©d^iffe 
!amen aSetbingft nid^t in SSettad^t. 9Ran fleEte bamalft feft, bag oon 
igatbutget ©d^iffetn ,,nod^ niemanb bie @lbe l^etuntet igambutg voxbtg 
mdi bet @e]^en)ettd gefalzten'' fei; nut nad^ ©lüdtfiabt unb @tabe xooxen 
fte mit Heinen Soetn gefalzten. 2)ie in Qaxhnxi feewättd t)etfe]^tenben 
ftotnfd^iffe n)aten meifl fold^e oon bet Untetelbe, igolflein, ^tiedlanb, 
igoSanb. 

S)ad l^inbette igambutg nid^t, biefe ©d^iffal^tt }u belämpfen; nid^t 
bie igatbutget alft fold^e, fonbetn bie 9liebetlage in ^atbutg war il^nen 
ein S)otn im Sluge. 3m Suni 1660 nal^men fte ein nad^ Sfinebutg 
befHmmteft @d^iff mit igafet am S)eid^ bei äSuDenl^aufen, alfo auf l^et^og« 
lid^em @ebiet, meg. S)et @d^iffet fanb fid^ in igambutg mit einet ®elb« 
ffarafe ab, xooxäbtt man in SeSe fel^t &tgetlid^ mat. @ine älnftage bet 
ätegietung beantmottete bet 9lat nid^t; t% mutbe ein )meited ©d^iff oon 
ben igambutgetn angel^alten, unb bie SeQifd^e Slegieiiung etllfitte bem 
9lat, fte muffe beffen SSetfal^ten „boSfin beuten, ba§ fte nid^tft ad^ten, 
ba§ fie einen med^tigen benad^batten f^tflen beleibiget, butd^ meld^ed 
gütflentl^umb unb Sanbe bod^ il^te meifle Sommetcia ind 9teid^ ge]^en'^ 
S)ie Stegietung lie^ ein l^ambutgifd^ed @d^iff anl^alten unb oon biefem 
iene @ttafe miebet einjiel^en. S)ie ^atbutget Beamten fd^lugen au^et^" 
bem oot, untetl^alb SSuQenl^aufen bei bet @ttomteilung eine Keine ©d^anje 
an}ulegen unb mit @olbaten uub ©efd^ü^en }u oetfel^en.^) 



1) ^atb. DberJ^ouptmann an ^ontb. SRat 3. Ttax; ^amb. ffiai an $acb. 
Oberl^auptmann 26. Tictx 1659; Siegierung in 6eIIe an $atb* Seomte 15. gebr. 
1660. ^ ^arb. IBeamte an ^amb. ^at 3. Sunt, 9. 3uni; ^otb. üBemnte an 
^eüifd^e S^egterung 29. Suni, 17. Dftober; Hamburger 9lat cm ^ocburger Beamte 
5. 3luli 1660. 



93 

S)ttrd^ iene 9lepre{faKen (ieg igambutg fi$ ni^t einf(3^fld^tem ; ben 
ißarburgem, bie in Homburg ^anbel treiben tooEten, lourbe bied mel^r 
benn je erf^ioert; in igorburg fol^ man barin ein förmli^ed iganbeld- 
verbot auf eine Sefii^werbe enoiberte ber 9tat am 20. Suni 1661: 
er erinnere ft(3^ ni^t, „ha% v>^t Semanb baft Commercium be^ biefer 
@tabt folten l^emmen ober l^inbem moDen, weniger ba§ mir sur See 
ab' unb sugel^enben Bd^^m iditma% nemed folten angemul^tet l^aben''. 

(Bleid^eitig !am oon einer anberen @eite bem bebrol^ten Sßerlel^r 
Harburg« eine Unterflü^ung. ^uä) bie marlif^en @(]^iffer litten unter 
ben l^amburgif^en $r&ten{tonen. 9ieuerbingft moKte man in i5<^iti'^urg 
ben märlif^en @(]^iffem ni^t ge^atten, am S)eid^tore an}ulegen unb bort 
)u liegen, obmol^l fie 3oIl unb @(]^lammgelb entri^teten. 2)ie branben^ 
burgifd^e ätegierung fal^ ^^ beftl^alb m^ anberen ©elegenl^eiteh für il^re 
©d^iffer unb ben ftom* unb iöoljl^anbel au« ber 3Rarf um ; ber branben^ 
burgifd^e 9lgent in Hamburg, S)ietrid^ t)on @i^en, unb ber ^aoelberger 
S)ompropjl oon ©rote perl^anbelten im Suni 1661 im auftrage ber 
©el^eimen State mit ben ^arburger Seamten von ber Siede unb SBeffel 
unb erhtnbigten fid^, ob nid^t jener ^anbel t)on Hamburg nad^ igarburg 
,,tran»feriret" werben lönne. S)er Äurfürfi manbte fid^ femer bireft an 
6er}og ei^rifUan Submig unb erfud^te il^n, menn Hamburg bei feinem 
SBerfal^ren gegen bie märfifd&en ©d^iffe bel^arre, ,,ttnfere Untertl^anen mit 
il^ren ^ol}- unb anberen SBal^ren )u igarburg anlänben )u laffen''. 9Rit 
äSergnfigen ging ber Ser}og auf biefen SBunfd^ ein; er oerfprad^, in 
Harburg fflr 9ieu^(Sinrid^tungen ju forgen ; ed merbe i^m lieb fein, menn 
beft JturfÖrflen Untertanen bort ^/iganblung treiben unb bie (Eommercia 
bafelbfl l^in befobem werben, sumal^len bie ©tabt Hamburg aUerl^anb 
nemerungen unoerantmortlid^er majfen einjuffil^ren unb unter bem prae- 
text beft angemaffeten juris stapnlae bie monopolia an ftd^ }u reiffen 
unb ben benad^barten baft fre^e ßommercium ju l^inbem fid^ bearbeitet".^) 
S)er Aanjler bed iQer}ogd, SangenbedE, mürbe, wie bie genannten Qax^^ 
burger Beamten, mit ben weiteren äSerl^anblungen betraut. 

S)a§ igamburg biefe @ntwid(lung nid^t fo rul^ mit anfeilen werbe, 
bat)on war man in ig^tburg unb (EeDe t)on Doml^erein flber}eugt. 
Sidl^er l^otte igarburg alft iganbelftfiabt bod^ nur eine red^t befd^eibene 

1) über biefe btanbenburgifd^-l^ambttrQifd^en iSBestel^ungen oergl. Sd^molter, 
Soörbttd^, 1884, 6. 1076 f. SHe oben gefc^tlbertcn SSerb&ltniffe, fotoeit fte ^otburö 
tmb bie ^eüifd^e Slegierung betreffen, werben bort mtr hrrg berührt. 2) ^arburger 
Beamte an ^Qifd^e 9legierunQ 12. 3uni; ftnrfftrft Don Sronbenburg an ^ergog 
^brifticm Snbtoig 17. ^uni (b. b. (Eleoe); ^erjog (Ebriftian SnbtttQ an ben ßur^ 
fftrften 22. Suni 1661. 



92 

(Sine 9ef(3^toerbe ber SeDif^en Slegierung tourbe im SRoi 1659 oom. 
Hamburger dtat bol^in beanhoortet, ba| baft äSerfal^ren ber 6d^iffer 
gegen bad l^amburgif^e @tapelre$t, baft bie 9UeberIage in igarburg nid^t 
}ula{fe, vermöge; bem Xonnen« unb Salengelb feien ade feefal^renben 
@$iffe untenoorfen; über ben 3oII Sugette {t$ jß^mburg nid^t; feinen 
3(nfprfi(3^en entfprad^ biefe gotberung ooIKommen. 2)ie (EeKifd^e ^Regierung 
infhiuierte l^ierouf bie iparburger Seamten, bog @d^iffe^ bie t)on oben 
lamen unb t)on ^athuci, igamburg vorbei, e(babn)ärtd gingen, ben ^am^ 
burger BoD nid^t jol^Ien bürften, /,n)enn {te il^re f^art bieftfeitd nad^er 
bem Ufer su l^alten''; oom 99a!en^ unb Xonnengelb !önnten fle fi^ 
fd^merlid^ frei ]^alten.i) 

©ta|)el unb S^^f ^^^ @runbpf eiler ber l^amburgifd^en 9[nfprü($e, 
fud^te man oon Seile aud alfo }u umgel^en. ^axhuxi gel^örige ©d^iffe 
lamen aüerbingd nid^t in SSetrad^t. 9Ran fleEte bamald feft, ba| oon 
iQarburger @d^iffem ^^nod^ niemanb bie @lbe l^erunter igamburg oorbep 
nad^ ber ©el^emertft gefal^ren^' fei ; nur nad^ ©ludflabt unb @tabe maren 
fte mit Keinen Soem gefal^ren. S)ie in igarburg feemärtd oerfel^renben 
ftomfd^iffe maren meifl fold^e oon ber Unterelbe, igolftein, ^riedlanb, 
^oQanb. 

S)ad l^inberte igamburg nid^t, biefe ©d^iffal^rt }u befömpfen; nid^t 
bie igarburger ald fold^e, fonbem bie 9lieberlage in ißarburg mar il^nen 
ein S)orn im äluge. ^vx 3uni 1660 nal^men fte ein nad^ Sfineburg 
befUmmted @d^iff mit Qa^et am S)eid^ bei SBuSenl^aufen, alfo auf l^er^og:: 
lid^em ®ebiet, meg. S)er ©d^iffer fanb fid^ in ipamburg mit einer ®elb«> 
fhrafe ab, morüber man in SeSe fel^r &rgerlid^ mar. @ine älnfrage ber 
ätegierung beantwortete ber 9tat nid^t; eft mürbe ein )meited @d^iff oon 
ben igamburgem angel^alten, unb bie (EeEifd^e 9iegiet;ung erllfirte bem 
dtat, fte mfiffe beffen äSerfal^ren „bal^in beuten, ba§ fte nid^tft ad^ten, 
ba§ fte einen med^tigen benad^barten f^flrften beleibiget, burd^ meld^ed 
prflentl^umb unb Sanbe bod^ il^re meifle Sommeccia ind 9teid^ gelten''. 
S)ie 9legierung lieg ein l^amburgifd^ed @d^iff anl^alten unb oon biefem 
iene ©träfe mieber einjiel^en. S)ie igarburger Beamten fd^lugen auger^ 
bem oor, unterl^alb SBuIlenl^aufen bei ber @tromteilung eine Heine ©d^anje 
anzulegen unb mit @olbaten uub ©efd^fl^en }u oerfel^en.^) 



$ar6. Dberl^auptmann an ^amb. SRat 3. SRai; ^amb. 9tat an $arb. 
Oberl^auptmann 26. aJiai 1659; Stegienmg in 6eIIe an $at6. Seomte 15. gebr. 
1660. ^ ^atb. Beamte an ^amb. ^at 3. Sunt, 9. Suni; ^oxi. Seomte an 
^eUifd^e S^egierung 29. Sunt, 17. Dftober; Hamburger 9lat cm ^ocburger Beamte 
5. 3luli 1660. 



93 

S)ttrd^ jene 9lepre{f alten Heg igambutg fi$ ni^t einf d^üd^tem ; ben 
^arburgem, bie in Hamburg iganbel treiben moJÜtn, mntbe bied mel^r 
benn je erf$n)ert; in Harburg fol^ man barin ein förmli^ed iganbeld« 
oerbot. auf eine Sefii^werbe enoiberte ber 3lat am 20. g^nl 1661: 
er erinnere ^^ ni^t, „ha^ n>ir 3emanb bad Commercium het) biefer 
@tabt f ölten l^emmen ober l^inbem moSen^ weniger ba§ mir }ur See 
ab' unb jugel^enben ©Riffen i(]^tmad nemed folten angemul^tet l^aben''. 

(Bleid^seitig !am oon einer anberen ©eite bem bebrol^ten Sßerlel^r 
Harburgs eine UnterfUi^ung. ^n^ bie märlifd^en Bd^i^tt litten unter 
ben l^amburgif^en ^fitenftonen. 9leuerbingd moQte man in ig^^burg 
ben mfirlif^en B^x^exn ni(3^t ge^atten, am 2)eid^tore anzulegen unb bort 
}u liegen^ obmol^l {te 3oIl nnb @(3^lammgelb entri(]^teten. 2)ie branben^ 
burgif^e ^Regierung fal^ ft$ bedl^alb m(^ anberen ©elegenl^eitett für il^re 
©d^iffer unb ben Stovn^ unb iQoljl^anbel auft ber 9RarI um ; ber branben- 
burgif(]^e 9lgent in Hamburg, S)ietrid^ oon @i^en, unb ber igaoelberger 
©ompropjl oon ©rote oerl^anbelten im 3wni 1661 im auftrage ber 
©el^eimen 9läte mit ben igarburger Seamten oon ber Siede unb SSeffel 
unb erlunbigten ft$, ob ni(3^t iener iganbel oon igamburg na(]^ igarburg 
„tran«feriret" werben lönne. S)er fturfürjl manbte [x^ femer bireft an 
^erjog (El^rifHan Snbmig unb erfu^te i^n, menn Hamburg bei feinem 
äSerfal^ren gegen bie mSrIif(]^en ©$iffe bel^arre, ..unfere Untertl^anen mit 
il^ren ^ol}' unb anberen äBal^ren ju Qavbuxz anlänben }U laffen''. 3Rit 
äSergnfigen ging ber iger}og auf biefen SBunf^ ein; er oerfprad^, in 
Sarburg ffir 9ieu::@inri(]^tungen ju forgen ; ed merbe il^m lieb fein, menn 
beft fturfarflen Untertanen bort ,/iganblung treiben unb bie Sommercia 
bafelbft l^in befobem werben, sumal^len bie @tabt Hamburg aSerl^anb 
nemerungen unoerantmortli(3^er maffen ein}uffi]^ren unb unter bem prae- 
text beft angemaffeten juris stapnlae bie monopolia an fi$ }U reiffen 
unb ben bena(]^barten baft fre^e Commercium }u l^inbem ^df bearbeitet^'.^) 
S)er Aan}ler bed i5^}ogd, Sangenbed, mürbe, wie bie genannten igar^ 
burger Beamten, mit ben weiteren äSerl^anblungen betraut. 

' S)a§ igamburg biefe ßntwidlung nid^t fo rul^ig mit anfeilen werbe, 
bai)on war man in igarburg unb (EeDe oon ooml^erein flber}eugt. 
Sidl^er l^otte i5<^tburg ald iganbeldflabt bo$ nur eine re^t bef^eibene 

1) über biefe branbenbuigtfd^^^l^atnburgifd^en IBe^tel^ungen oergl 6 demolier, 
3a^rbi4f 1884, 6. 1076 f. ^e oben gefd^tlberten ^er^ältntfle, fomett fxt Harburg 
tmb bie 6eIIif(i^e Siegierung betreffen, »erben bort nur furj berührt. ^) ^orburger 
Beamte an ^eüifd^e Stegierung 12. Sunt; flurfilrft oon ^ronbenburg an ^ergog 
^briftian Snbttig 17. Sunt (b. b. (Eleoe); ^erjog (EbrifKan Submtg an ben ^r^: 
ffirften 22. Sunt 1661. 



94 

StoOe gefpielt; man l^atte beftl^alb feitend ^amburgft bie na$ io^^i^^urg 
befHmmten SBaren ftetft frei paffteren (affen^ au$ bie geringe ^oljabful^r 
von QaxbnxQ feeni&rtd gebulbet SBenn fi$ biefer iganbel, t)on ä3ranben- 
bürg begfinfUgt^ förmlid^ organifterte, xoax bo$ anjuAel^men, ba§ ^ant^ 
bürg bem entgegentreten müvbt. S)aB ^d ft<i^ um bad l^ambnrgif^e 
@tapelre$t l^anbelte, gab ber ^er}og ia felbfl }n. 3ur @id^erung ber 
@(]^iffa]^rt t)on ber Dberelbe na(]^ ^arbnrg begann beftl^alb ie^t bie 
6eQif($e 9legierung ben, n)ie bemerft, fii&on frül^er angeregten Sau einer 
@($an}e gegenüber bem Suntenl^aufe. Sd^on bie älnfänge biefed SSoued 
erregten in igamburg gro^ed aRiBt)ergnägen. 2)er iQer)og (ie| ft$ ni(]^t 
einflüstern ; er mar ,,refolt)iret unb entf ^loffen, }u befreiung bed ©über- 
(Slbfhromd unb beforberung ber !Rapigation nnb iganblung na$ Unfer 
@tabt igarburg'^ iene S^anje anlegen }u laffen. S)er dtat f(i&i(!te 
$rotefle fomol^I an ben iQer)og mie an bie audfd^reibenben dürften bed 
nieberfä^ftfii^en Jtreifeft. S>en ^erjog lümmerte ed ni^t; er lie§ im 
DItober bie fertige @(i^an}e fiar! armieren.^) 9lod^ am 7. Dftober l^atten 
bie Hamburger Sludlieger auf ber @über^@(be fünf @d^iffe mit Süne^ 
burger Bali ,,t)ermef[entli$ mfitirt'' ; im September l^atte ber 9lat einen 
l^oQ&nbifii^en @$iffer, meil er in ^arbnrg igol}/ bad branbenburgifd^en 
Untertanen gel^örte, eingelaben l^atte, fefhtel^men laffen. S)er Aurfürfl 
t)on SBranbenburg brol^te^ au$ bie ®enera(flaaten beflagten fi$; anf 
aSe ISorfieQungen ber ^arburger Beamten antwortete ber 9lat mit feinen 
alten verbrieften Siebten auf bie @lbe, auf bad 9te(]^t, äludlieger ju 
l^alten^ ^^pro conseryando jure nostro restringendi seu stapnlae^^^) 
Um bie äSerbinbung Harburgs mit ber Oberelbe gan} ft^er ju 
fleUen, verfügte ber ^et^og im Oftober, ba§ über bie abmärtd lommenben 
©d^iffe an feinen S^ßPättcn eine ftontrotte barüber eingefül^rt werbe, 
mer na^ ig^^^^urg ober iQamburg gelten moQe, unb il^r Srgebnid fofort 
weiter an bie neue @(]^an}e unb m^ iparburg berietet werben foQte, 
wobur(]^ „ber iö^w^urger SBifitir^ unb Sßotl^igunge naci^ bem Siorber- 
ftromb oorgebauet werben fönne''. Süperbem würben einige (&t>n an 
bie @(]^an}e gelegt ; leinedwegft, f o bef al^l ber iperjog, foQten in 3ui^nft 
]^amburgif(]^e äludlieger am Suntenl^aufe ober auf bem ©überftrom ge^ 
bulbet werben ; ber Aommanbant ber @$an}e folle in bem ^alle foglei(]^ 
„ber ©tüde gebraud^en". ©efil^alb foHte auä) iebeö ©d^iff, ba« in 

1) §amb. 9lat cm bie auS^teibenben gürftcn 16. 0!tbr., 24. Dftbr.; ^crgog 
^briftian fiubwia an btc $arb. dt&U 26. Septbr. 1661. 2) §arb. Mit an ^amh. 
^at 15. Septbr.; ipamb. SHat an ^ergog ©bnfticin fiubmiß 8. Dftbr. ; Äurfftrft oon 
Sranbenbttrg an ^omb. SRat 12. S^loobt. 1661. 



V 



r 



95 

äSIdebe igarburg aU SSefttmmungdort angäbe, eine 9lotte Anette erl^alten. 
9ttf bet äSefle Harburg nxur man wa^^amtt ab je; ein l^amburgifd^er 
iOanbffa:ei(]^ f^ien ni^t andgef^loffen. ^) 

Um {t$ mblx^ vox etoaigen ©^ritten ipambnrgd am Stei^dlammer- 
gerid^t, bie m^ ben frfll^eren äSorgfingen ni(]^t audgefd^loffen fd^ienen, 
}u f(^fi^en, infimierte bie SeSif^e 9legierung il^ten ^robtrator in ©peier 
unb beauftragte il^n, aOen .^machinationes'' bed diaH bei Bitten ent- 
geget^tttreten.^) 

Hamburg fd^eint aber mebtt m ®txoaÜ nod^ an ^ro}effe unb ge^ 
ü^Üx^t filagen Qtba^t }u l^aben; für erflere xoaxtn bie ©egner bo(]^ 
)U gefäl^rlid^ unb le^tere l^atten bei ber S)ringlid^Ieit ber @a$e mtlfjl 
n)enig @rfolg gel^abt. SIber bie ©tabt verfolgte bie SSerl^anblungen 
}n)ifd^en 6eQe unb Sranbenburg natürttii^ mit großer älufmerlfamleit. 
@($on im 3uli ober älugufl (ieg ber 9tat bem ry. @rote feine Sereit^ 
n)iQigIeit (unbgeben, n)egen ber ^^Oravamina'^ }U oerl^anbeln ; man moSe 
fte ^.corrigiren unb in aQem DoHflenbige fatidfaction'' bef(3^affen; ba er 
leinen Auftrag ba}tt l^atte, ging ®rote ni^t barauf ein. ^n 6eQe 
ffird^tete man fel^r, ba§ bie ißamburger „bm<^ corruptioned'' ata Sranben- 
burgifd^en igofe bie fd^mebenben ^läne l^intertreiben lönne; fte merben, 
fo fd^rieb @i|en am 2. Dftober, ^^gemaltig mit gulben unb ftlbern Äugeln 
fd^eten/ umb bas gute merd }u oerl^inbem''.^) 2)amit l^at iQamburg 
offenbar !einen Srfolg gel^abt. S)ie Sßerl^anblungen {mifd^en ben ceQifd^en 
unb branbenburgifd^en SSeooQmäd^tigten nal^men }mar einen langfamen 
äSerlauf, man lam aber bod^ meiter. Unb ba fd^on im Sbtgufl bie S^^i^^ 
ber in igarburg oerlel^renben @d^iffer, namentlid^ ber igoKänber, }unal^m, 
{onnte bieft auf ben Fortgang ber äSerl^anblungen nur fHmulierenb ein^ 
wirlen. 5Bom 9. — 17. September oerl^anbelten o. ®rote, r>. (gifeen, 
SangenbedE unb ©labenbeä in QaxbuxQ. 2)en SBranbenburgem (ag Dor^^ 
nel^mlid^ baran, ba§ in Harburg igafen, Speid^er unb ^adbäume in 
geeignetem S^f^^nbe feien ; fie « verlangten femer Befreiung ber märlif d^en 
©d^iffer 2c. oon allen bflrgerlid^en Saflen, äSorfd^äffe auf 9Baren, mie 
fte in ig^mburg fiblid^ feien. 9lud^ müßten in Harburg fletd 9läd(frad^ten 
Dorl^anben fein. S>ie ßeSifd^en verfprad^en eine Srmeiterung bed ftauf^ 
l^aufeft; igafen unb Sagerplfi^e feien audreid^enb. iganblungdfreil^eiten 
moQte ber ^ei^og gern ben)iÖ[igen, bod^ nur auf befUmmte 3^; <^u<$ 
mfiffe, ba ber QolfjfjanbA „gxo^t Unfauberleit mit fid^ ffil^rte^ ein 
©d^lammgelb entrid^tet rotxbtn. 3^ äSorfd^üffen mar ber iget^og bereit; 

1) i^eraog (Sl^tiftian Submig an ©eneralmaior oon Uffeln 14. Dftober 1661. 
^) GeOifd^e Siegierung an Dr. $au[ ®am 15. Oftbr. 1661. ») ä^nltd^ nod^ öfter. 



96 

9lfl(Ifra(]^ten lonnte er ni^t geiofil^rleiflen ; eft !önnte „an^ anfänglU^ 
fo ftear nid^t t)oIIen!ommli$ fein''; bie igoQänber Mrben f(]^on 9tfl6 
frad^ten bringen. 

S>ie i5<ntptf4n)ierigfeit boten bie t)on ben SSranbenburgem geforberten 

^anblnngftfreU^eiten. äSoIKommene B^^I^f^^'^^^ ^^^^ ^^^^ ^^^ i^^ 
geftel^en^ bo$ oerflanb man ft^ }u einer Steil^e t)on ^reijal^ren für ben 
iQol}]^anbel ; bad @(3^lantmge(b mfiffe anf jeben ^aU Uiaf)lt mnbm. 
@nbgü(tig einigte man fld^ m^ ni^t. 9Ran trat aber au$ ber ^age 
nal^e, wtl^t% Sßerl^alten ber igamburger Dppofttion gegenüber ein- 
suf dalagen fei. S)ie SSranbenburger ertlärten^ ber fturfürfl moSe feine 
Untertanen in S^t'^itft ttad^ Harburg oermeifen. S>ad !onnte SeQe [xü^ 
ia gefallen laffen. (EeQe felbfl, fo erKärte man, moQte niemanben 
)n)ingen, nad^ igarburg }n gelten ; SSeff el meinte, man bürfe für igctrburg 
fld^ ein fold^ed SRonopoI nid^t anmaßen, ,,bamit man an [x^ ni<]^t 
approbire, mad man ig^^tnbnrg midbiUiget l^at''. ©emaltfame Oppofttion 
ber ißamburger befürchtete man nid^t ; fte mürben, fo meinten bie ßeSifd^en, 
ed ftd^ mol^I überlegen ,,nnb mit fotl^anen jmeen großen igerren ftd^ 
nid^t in ßontrafto fe^en''. SeQe erbot [x^, anf feinem @lbgebiet ben 
@d^iffem ©id^erl^eit jn fd^affen; ber Jtnrfürfl lieg erllären, baBr l^otte 
igambnrg feine Untertanen an, er bie ig^^bnrger in feinem Sanbe ald^ 
balb arretieren laufen merbe. 

®Ieid^}eitig begann bie SeUifd^e 9tegtemng Slnlnüpfungen an ber 
Unterelbe, um and^ l^ier ben l^amburgifd^en 3(nfprüd^en entgegenzutreten, 
am 12. September perl^anbelte »ejfel in Stttenttojier mit bem ftanjier 
9licolai; eft lam il^m }un&d^fl barauf an, }u erfal^ren, ob ber Aönig 
Don ©djmeben „ber befenfion freper ©d^iffartl^ auf ber ßlbe unb ©om- 
mercien beitreten'' moQe. 9licolai mu^te )ugeben, ba| ed „nid^t gut 
meiere, ba| bie @t&bte ben prflen über bie Aöpfe müd^fen, mie man 
an aßagbeburg unb anberen @tebten gefeiten". 2)ie alten $ro}effe 
igamburgd mit @tabe unb bem Srjbidtum maren nod^ in (Erinnerung. 
6^riflian Submig manbte ftd^ aud^ bireft an ben ©ouoemeur oon SBremen^ 
aSerben, ben ©rafen oon ftönigfimardt, unb fud^te il^n für bie gegen 
iBamburg gerid^tete »ewegung ju gewinnen. SKitte Dftober mar »effel 
abermate in ©tabe; man witterte l^amburgifd^e Umtriebe gegen bie 
aSerl^anblungen mit »ranbenburg. 3)ie fd^mebifd^e Slegierung mar 
augenfd^etnlid^ nid^t geneigt, ben branbenburgifd^ * cettif d^en 5ßldnen ent* 
gegenjufommen. i) 

1) SBcrid^t iöeffefe 14. Septbr.; ^craog ©^riftion fiubwiß an ®raf Rönig8marf 
16. Oftbr.; »crid&t »effefe 21. Dftober 1661. 



97 

3)iefe lamm aber ba(b }um 9lbf(]^Itt§. 91m 20. Dftober fanb in 
eeSe in 9[nn)efen]^eit bed branbenbutflif^en Aurfürflen eine Sßerl^anblung 
flatt. älbermaU betonten l^ier bie ßeUifd^en/ ba| fte leinen S^^i^i 
begel^rten, jeber möge gern oon igarburg na$ iQamburg gelten; ^Je^ 
ni^t anbetd ate libertas commerciomm''. igambnrg l^atte in}n)ifd^en 
ben So^ <^uf betreibe l^erabgefe^t. S)aft mar ffir bie Sranbenburger 
ein miDIommened SRittel; anf bie SeQifii^en einjumirlen, m&l^renb letztere 
meinten^ jene ig^tabfe^nng fei nnr ^^pro forma^^ gef^el^en. S)o$ lonnte 
biefer @(i^a$}ug ipamburgd bie äSerl^anblnng ni^t mel^r anfl^alten; 
oud^ @efanbte ber ©tobt, bie in Serlin erf^ienen^ permoiS^ten ni^td 
mel^r; m^ SeffeU Angabe foQ ber 9lat bireft ®elb gegen ben älbfd^lu^ 
geboten l^aben.^) 9lm 26. 9looember mürbe in SöQn a. @pree ber 
Stejel }mif$en SBranbenburg nnb Srannf^meig^Süneburg abgef^loffen.^) 
Seine mi^tigflen SefUmmungen maren: 

S>er fiurfflrfi moQte feine Untertanen mögli(]^fl, bo(]^ ol^ne 3^^ng; 
nad^ ^arbnrg meifen. 3)er ig^iog oerfprad^ ffir gute Sagerplä^e, 
^af en ufm. )u forgen ; baft @d^lammgelb f oSte bie ig^Ifte beft l^amburgif^en 
betragen. @r erbot ^x^ femer }um Sau oon ftomfpeid^em^ }ur iQergabe 
oon Serrain ffir biefe; aSen oon elbaufmartft lommenben ®(3^iffen nnb 
SBaren mürbe ber eingel^enbe S^^ erlaffen, ebenfo ber S^^ f^^ o^^^ 
SBaren, bie unterl^alb ig^^rbnrgft auf bem @trom oerfauft^ fofort von 
einem @d^iff ind anbere vtxlabm unb na^ iQoSanb oerfii^ifft mflrben, 
aSon ben SBaren, bie aber einmal in iparburg bur$ ben ä3aum ithxa^t 
unb bann mieber auftgeffil^rt mürben, foKte bie ^älfte beft ^amburgif^en 
3oQd gegeben merben. %üt iQo(} aber mürbe ben marüfd^en iQol}l^anblem 
eine Bjol^tige BoQfreil^eit bemiSigt, bana$ foSte bie Q&lftt beft igamburger 
3oIId eintreten ufm. S)iefe SSegflnfHgungen foQten oorUufig nur ben 
branbenburgifd^en Untertanen }uteU merben; ho^ mürbe bem i5^og 
oorbel^allen (Slrt. 10), au(]^ anbern ftoufleuten ufm. gleid^e ober Sfyrdi^t 
SemiSigungen }u ma^ta. 

SBir merben unten meiter feigen, meldte ©eflalt unter bem Seflanb 
biefeft äSertraged ber Aampf jmifd^en SSrauufd^meig^^Sfineburg unb 
igomburg um bie @lbe annal^m. 

1) »effel 4. S)e3bt. (©aöelberß). «) «ftenftftd IX. »eioonaRoetner, 
fturbranbenb. Staatdoerträge 256 f finbet fxi^ mxt ein ILu^ug. 



9aaf<^, ftampf St(utnf<^weigs2ftnehtcs< mit {^«nburg. 



IX. 



S)cr tam|)f §amöurö§ mit Harburg 
M§ ^um ^bc be§ 17. 3a^r^unbcrt§ 



3>et SSertrag pon 1661 bebeutet in mel^r ab einer SBe^iel^ung einen 
äBenbepunft in ber @(6politiI Qawbuxiii nah feined am Unlen (SIbufer 
wi^tigflen @egnerd, S3raunf(]^n)eig'Säneburg. SRit ber offen htnb- 
gegebenen 9lb{i(]^t bed ^er}ogd, in 3ulunft leine l^amburgifd^e itriegtfd^iffe, 
überl^oupt leinen Qm^H ^^ <utf ber @fiber«@[be bulben ju xoo\Ltn, 
einer Xbftd^t, bie in bem SBau unb ber älrmierung ber Q^auit bei 
SuEenl^aufen ftii^tbaren äluftbrud erl^ielt, l^otte Me biftl^r immer nod^ 
auftgeübte ®emattl^rrf(]^aft igamburgd aber bie @äber^@Ibe ein @nbe. 
$ambui;g ^at eft nie mieber gen)agt, l^ier alft igerr aufzutreten; formeS 
1^ eft freUid^ feine älnfprüd^e auf bie @über'@lbe nie aufgegeben. 9Bie 
f^neD jene @ntf(]^iebenl^eit bed ^erjogd, }u ber bie äSerbinbung mit 
Jhtrbranbenburg ^injutrat^ mirlte, jeigt^ ba§ f^on SLnfang 1662 bie 
(Slbf(]^iffer^ benen äßudletiere t)on SBIelebe aU B^nii beigegeben maren^ 
baten, fte mit ben Seuten ju oerf^onen; niemanb l^inbere .{ie an ber 
%of)Tt. Unb menn bie igarburger Beamten bie SSertiefung ber @Ibe 
Dorfd^ugen, bamit bie ^oUanber nid^t nötig l^ätten, i^ren SBeg bur^ 
btn itöl^lbranb ju nel^men, unb fomit ^^ol^n minber furd^t ber Hamburger 
na$ iQarburg f Riffen hinten^', fo }eigt bied, mie fel^r man no$ unter 
bem (Sinbrud ber fräi^eren ^riobe ber rollen 3>^<^n9^^^ttel ftanb; 
ia^Si^liäi mar jened 3Roixo ^infäßig. 

9lo$ nad^ einer anbem 9Hd^tung bebmbet ber äSertrag einen 
SBenbepunIt. S)er SSertrag ifi eine unleugbare Aunbgebung bed Eintritt« 
'Qatlmtis^ in ben SEßettbemerb mit igamburg. S)ie nad^ bem l^amburgif<]^en 
Stagflab bemeffene igerabfe^ung ber BöOe unb bed ©d^lammgelbed tajfen 
l^ierfiber ebenfo menig ein 9Ri§t)erflanbnid auflommen mie bie im 9lrt. 11 
bebingten bittigen SQSarenpreife in Harburg, bamit ber „Qanhtimed" — 
bie //^eranjiel^ung ber (Eommerclen auf bem ©über-(glb*©trom" — nid^t 



99 

vereitelt vmbt. 3>ad $aud Sramtji(]^tQei9«Sünebusg ergreift offen hie 
äßaffe toirtfd^aftlid^er Aoi^rren} gegen Hamburg. S)ad war ettoad 
9leue6. Unb bemgegenüber mu^te au(]^ Hamburg mit etmaft SSenem 
oxAtooxitn, inbem eft in SBorandftd^t bed (ommenben äSertraged feine 
@etreib^öQe .l^erabfet^te. 

9la($bem fo ber Aampf in friebU(]^ere 93al^nen gelenft max, ent« 
brannte er in biefem neuen ©eleife bo($ nid^t minber f^arf ; ber Aampf 
bleibt berfelbe^ nur feine formen oerfinbem [x(^. 

@el^en xoxt junäd^fl, »ie auf ber l^er^ogli^ Seite ber Aampf 
organifiert n)urbe. @d fel^lte {UDörberfl xA^t an einem ^roieft, bad 
[xüf erbot, «Harburg mit großen SRitteln )u lieben. S)er Dberfaftor 
3o]^ann S)ut»e in ^annooer legte ein fol^ed ^rojeft oor; er moBte 
bie Jtoml^anblung in Harburg ,,fiabilieren'' unb auf Jtoflen Sßagbeburgd 
unb Hamburg« lieben. S)atu beburfte er ®elb, inftgefamt 100000 5taler, 
oon benen ber ^et^og bie ^filfte oorfd^ie§en foQte. 9Kan oerl^anbelte 
l^ierfiber in SeBe; bod^ erregte bie oon 9)ttt)e geforberte S^^\^^^^i 
gro^e Sebenien; oud^ ffird^ete man^ ba§ eine ^^monopolif^e ^anblung^^ 
baroud entfielen lönne. 2)uoe l^otte fd^on beim 99lä|anbel ,/aDe 
9Ronopolia an fU^ ge)ogen''. ZHe @ad^e serfd^lug fid^.O @benfo nienig 
n)urbe oud einem im 3al^re 1680/81 auftaud^enben ^rofelt, baft gleid^ 
l^ier ermoi^nt werben möge, ^n gemiffer bu 6l^iron^ ber fid^ in Hamburg 
auffielt/ unterbreitete ed bem i^ei^og Seorg äBill^elm; eft be}med!t nid^ft 
weniger ald ben S9au einer neuen @tabt bei igarburg.^) 

tlberl^aupt l^atte man ^unäd^fl wenig Steigung; einzelnen untere 
nel^menben Seuten eine^ wenn aud^ nur prooiforifd^e Sludnol^mefi^Qung 
in iborburg p bereiten, loie S)uüe fle wflnfd^e. 9ßan l^offte, ber Stabt 
bad, wad il^r fel^lte, auf natörlid^ere äBeife }u Derfd^afftn, l^offte, oon 
bem Strom beft ig^belft unb ber Sd^iffal^rt, ber biftl^er nad^ Hamburg 
gegangen, einen guten 5Ceil nad^ Harburg }U leiten baburd^, ba§ bem 
l^amburgifd^en ^anbel ein 2;eil feiner SSerbinbungen abgef^nitten unb 
Harburg gugeffil^ werbe. So würbe fd^on @nbe 1661 SlSed oerfud^t, 
bie oberl^alb gelegenen @lbfiäbte ju oeranlaffen, il^re SBaren in d^tunft 
nod^ Harburg ju fenben. 9lamentlid^ auf ^agbeburg lam H an. igier 
orbeiteteÄlbred^t grlebrid^o. S9borg eifrig fftr ben ^erjog.») 9lad^ bem 
9lbfd^lu§ bed SSertraged oom 26. 9iooember fud^ten ®labenbedE unb 

1) ^tö ^tojeft Iftcnftüd X. ; ^wtofott ber »eil^anblunö 31. San.; 1. gebr.; 
fflcjfel «nb 0. b. «itdt an bie [Reöierunö in ßette 11. Sebr. 1662. «) «ftenftttd XI.; 
ed mürbe über bied $roie!t gmif(|en (Seile unb ^annooer oerl^anbelt. ^) SergL feine 
;,lBeben!en* über bie ^crburger SWebeeloöe SBteppMVl 

MOUr^r ^ 7* 



100 

»cffel perfönli^ in SRagbeburg auf ein ,,pactum reciprocum" j^in- 
}un)ir!en. Xro^ ber äSef^toetben, bie man l^ier gegen Hamburg l^atte^ 
erreid^ten bie Unterl^änbler beft iber}ogd bod^ ni^t t)iel; ^agbeburg max 
tief gefun!en^ eft l^ielt au^erbem flreng anf feinen eigenen @tapel, unb 
bie alte auf bem Arebit unb ber SBanco {t$ ftfi|enbe ©ef^äftdoerbinbung 
mit iQamburg Iie§ ftd^ fo leid^tl^in nid^t unterbred^en. älu^ ben Aurfürfien 
Soi^ann ®eorg t)on Baify^tn fud^te ber ^erjog ffir igctrburg ju intereffteten; 
er tiaS)U il^n barauf aufmerffam, „ba^ ^^ Q^k- ^^i^ Aornl^anbel ge^^ 
ffigK^er unb mit gröffem SSortl^eil ber (Sommercirenben bafelbfl ald in 
ber ©tabt Hamburg getrieben werben fan".*) 

SRel^r @rfolg aU im Dberlanbe l^atte man dou ber mit ben SKeber:" 
lanben angefnfipften 93erbinbung. ®er neue 9le{tbent bed iber}ogd im 
Saag, SSicquefort; mar l^ier fär iparburg tätig unb verbreitete unter 
ben l^oQanbif^en fiaufleuten bie 9la^ri$t t)on ben oortrefflid^en älnlagen 
ufm. in igarburg. 9Iuf bie ©eneralftaaten l^atte ber ^er^og t)on vom- 
l^erein t)iele iB^ffnung gefe|t, meit mel^r als auf ©änemarf, beffen 
frfil^ere , ben br aunf ^meigif $ ^ Iflneburgif d^en @lb ^ Seflrebungen menig 
günftige Haltung man in guter @rinnerung l^atte. S)ie jQarburger 
Beamten f fingen als Mittel ^ bie 9lieberlage }u lieben unb namentlid^ 
9tü({fra$ten }U bef Raffen, folgenbe t)or: entmeber feien bie i^oSänber }U 
bemegen, äBaren }um äBeitertrandport nad^ iQarburg }u fenben, unb ben 
iparburger ißöfern bei ©träfe ju bef eitlen, bie SBaren t)or}Ugömeife t>on 
jenen }u laufen; ober ed feien oerbedte ©$iffe auf l^erjogli^e 9ted^nung 
}u laufen, bie jmif^en iparburg unb igo&anb einen äßarenoerlel^r ein^ 
rid^teten; ober es feien Aaufleute }U oeranlaffen, fi$ in iQarburg nieber^ 
}ulaffen unb iganbel }u treiben, gegen allerlei ^reil^eiten, }. 9. ba^ 
burd^ iQarburg unb Sßinfen leine frif^e gif^e in bad iperjogtum ge^ 
fäl^rt merben bfirften, el^e bie ^geringe jener Aaufleute bortl^in gegangen 
feien; ober enbli^: ed fei eine @0}ietät gemiffer bemittelter ftaufleute 
ju errieten.*) 

SBon allen biefen SSorf^lägen lam jur Xudfßl^rung nur ber auf 
bie igeranjiel^ung bed SSerlel^rd ber iQoQänber }ielenbe. 3Bir merben 
unten feigen, mad man in biefer Se^iel^ung erreid^te. @iner von 3^^^^ 
9al!e audgel^enben älnregung, eine Suderfteberei in igarburg an}ulegen ^), 
mürbe ni^t flattgegeben. 



1) SBefferg iöerid^t 9. S)C3br/, o. S^borg'« SBcrid&t 12. S)ejbr. ufw.; fturfftrft 
oon 6ad^fen an §crgO0 ßl^riftian Subwig 26. 6eptbr.; ^ergog ßWftian ßubwig an 
Äurfttrft öon 6ad^fcn 24. S)egbr. 1661. 2) «Bcrid^t »cffers unb öon ber ditdt'^ 
6. gebr. 1662. sj ^obon 9al!e an 9ie0terung in GieKe 18. San. 1662. 



101 

XSe biefe $I5ne rid^teten fid^ ia gegen igamburg, aber bod^ immer 
nur mittelbar unb ol^ne bifferentieSen SSeigefd^maä. ältibere Sßorf^lfige 
entbel^rten bagegen eined fold^en nid^t. @d^on ©pborg l^atte in feinen 
,,9ebenlen^^ ^) eine t)erf(i&iebene äSel^anblung ber na^ igarburg unb ber 
nad^ igontburg gel^enben Slbfd^iffer an ben l^ersoglid^en S^^^^ ^^^' 
gefii^Iagen. 3lvin, 1662^ n)urbe tatfäd^Hd^ ben SlbjöIInem in igi^ader^ 
9(e!ebe unb Sd^nadenburg t)on ber ^Regierung PorgefieSt, ob nid^t bie 
©d^iffer, bie bei ben g^ttfidtten Harburg aU Sefitmmungöort angäben, 
ol^ne befonberd fd^arfe Sßifitation abgefertigt n)erben lönnten, n)dl^renb 
bie nad^ Hamburg befümmten ©d^iffe genauer Difltiert, aud^ babei per^ 
}ögert n)erben lönnten; gegen bie nad^ igarburg fal^renben ©d^iffe lönne 
man bann bort eine um fo fd&arfere SBiptation oomel^men. S)ie gößner 
miberfe^ten fid^ aber biefer bifferentieSen 33el^anblung nid^t fon)ol^l aM 
}oQted^nifd^en ©rauben, ate aud^ mAl ed ,,n)ieber ben Sauf ber 
Sommercien unb bidl^erige Dbferoan^'" fei, unb man balb wal^rnel^men 
merbe, bag man baburd^ ,,bie Sommercien uf Harburg }U gelten jniingen'^ 
moSte. Xro^bem oerfprad^en bie S^^^^t, ba§ bie auf i^arburg fal^renben 
©d^iffer „t)or aUtn anbem faooriftret, aud^ in ein unb anbem fd^Ieunige 
SBeforberung enoiefen unb bie übrigen retarbiret n)erben^^ S)ad biSigte 
bie ätegierung; bod^ mflffe ed „ol^ne querelen unb älbgang ber S^\l'^ 
gelber" gefd^e^en.2) 

3lod^ weiter ging bie 3legierung, inbem fie Anfang Januar 1662 
ben iQarburger Aoml^änblem unb ©d^iffem verbieten lie§, bad ftorn, 
baft fte in SRagbeburg einlauften, nad^ ipamburg }u bringen; ed foQte 
nur nad^ igarburg geffil^rt merben. S)ied einem S^<'^H^ gleid^Iommenbe 
äSerbot n)urbe freilid^ oon ben igarburgem felbfl fibertreten. SBieberl^oIt 
tarn l^ierfiber ftlage; unb aU einige igarburger Aaufleute im SRar} 
@etreibe an l^amburgifd^e Jtaufleute oerfauften, bad nod^ auf ber @lbe 
fd^n)amm unb birelt nad^ Qanibnxi gelten foQte, n)urben jene bei ©träfe 
Don 100 a;alern genötigt, ebenfooiel ©etreibe wieber in Hamburg ju 
taufen unb nad^ igarburg ju ffil^ren. S)ied fhenge SSerfal^ren leiert, 
bag ol^ne 3^<iitgdmittel igarburg }U lieben bod^ audftd^tdlod fd^ien. 
Sffö jene Äaufleute Ilagten, fte fanben in Harburg bei ber großen 
Stenge bed bortl^in }ufammenflrömenben ®etreibed feine guten greife, 
befal^l il^nen bie 9iegierung, wenn fie mieber Aom nad^ iQarburg bringen 
moQten, ftd^ }uoor nad^ älbnel^mern, namentlid^ in ^oSanb, um}ufel^en. 



^) «ftenftüd VIII. ^ 3)ie in ßeHe oerfammeltcn (glbgöaner an SflegierunQ 
28. 3atu; 9ef(i&eib ber »egierunö 9. SWoi 1662. 



102 

2)ieft jeigt f(]^on, looran bie fünfUii^ gef^affetie ^rburger bliebet« 
läge (rontte; Sßare^ namentlid^ ©etreibe, n)ac idoI^I reid^ßd^ Doti^anben; 
aber ed fel^Ite am SRarfte; unb ein foli^^er IS^t {t$ ni^t fo f(]^neQ 
fiJ^affen. S>{e Stegierung befahl bedl^alb, bag bad (Betreibe^ ha% nit^t 
in Harburg oerfauft toerben lönne^ von älmtd n)egen angefouft unb 
gelegentlii]^ junt 93er!auf gebrad^t n)erben foQe; in feinem gaSe börfe 
eft na(^ ig^^^^^^S gebraut n)erben. 2)ama(3^ perful^r man^ unb f(3^on 
@nbe ^fit) 1662 max bet SBert bed auf öffentU(]^e Aofien enoorbenen 
jtomed auf 5000 ^aler angewad^fen; bie Qaxhux^tx Beamten l^atten 
lein @elb mel^r, unb bie 9iegierung n)ied fie an^ baft Stoxn mdglid^fl 
m^ ^oQanb ufn). ju t)erf Riffen; aud^ foSte man {t$ na(3^ „Qttbtt)- 
btingung etlid^er «ennögfamer Jlaufleute'' umfel^en.^) 

Salb ermied fid^ an^ bied SSerfal^ren, baft ben alten ipamburger 
3Raät furjmeg }u ignorieren untemal^m, ate praftifd^ laum audfäl^rbar. 
S)ie Qaxiux^tx Aoml^dnbler Ilagteu/ fte tonnten bad lange Sßarten auf 
Käufer nid^t vertragen; ^^bad ftom^Semerbe ein fold^en langen 93er)ug 
nid^t leibet, inbem ber 5ßrei« in einem S;ag fi(^ enberen, bie ©elegenl^eit, 
eft anbere ju verlauf en unb }u Derffil^ren, und aud ben iQfinben gelten 
fan"; troft befi SSerbotö nmrbe ®etteibe t)on Harburg nad^ iö^mburg 
perfauft; unb bie Slegierung fal^ im Suni ftd^ genötigt, ju gejlatten, 
ba^, menn tro^ aSer SSemfil^ungen, Aorrefponbenjen ufm. ftd^ feine 
Äfiufer fftnben, bann — aber in feinem anbem gaUe — , man bulben 
f5nne/ bag ein ^eil bed ©etreibeft nad^ Jo^^inburg oerfauft merbe.') 

9lid^t Diel anberd ging ed mit bem }meiten ^auptartifel, ber für 
Harburg in S3etrad^t fam, iQol}. SBie in ®etreibe, fo nal^m auüf in 
igol; ol^ne S^^^^^ ^^ igarburger SSerfel^r in jenen Salären flarl ;u; 
aber ber SRangel an einem SRarfte mad^te fid^ aud^: bei iQol} bemerfbar, 
memt aud^ bei biefem baft in ber Sßerberblid^feit ber SSSare berul^mbe 
äRoment megftel. S)ie iQoljquantitäten, bie in Harburg ol^ne älbnel^er 
unb auf oon ber 9legierung gemad^te SSorfd^üffe lagerten, maren )eit^ 
meife red^t betrSd^tlid^; Slnfang Januar 1662 bewertete ftd^ baft Sager 
auf 14026 a;aler. 

2)a^ igamburg ber Sntmidfelung igarburgd rul^ig }ttfal^, fonnte man 
nid^t ermarten. ^ie mit Qaxiuvq oerfel^renben mfirfifd^en ftaufleute 



^) @eQ. Stegiemng an $at6. iBeamte 28* :3an.; $atb. Beamte an (kQ. 
adcgierunö 12., 18., 22. SRarg; ^ctt. gflegicrunö rni §arb. iöcamte 24. aJlörg 1662. 
2) i&arb. 9fldte an ßeH. Sflegierunfl 14. 5lpril; §arb. Äoml^anbler an ßeU. SflcgierunQ 

18. aWai; SBcfij^etb ber $arb. Beamten 23. 2Rai; (5eU. Kegietunö an ipatb. SJeamte 

19. 3uni. 



103 

tDUtben in io<^^^ttrg ntel^r ober loeniger bo^tottiert; ber Serlitier Stauf^ 
moxin %xtii, ber natnentHii^ bie iooI}fenbttngen m^ $iathmi Betrieb/ 
fanb ffir fein gol) in io<^tnbttrs feine älbnel^nter; ber 9%at oerbot eft 
bireft. 2)o(5 jögerte biefer, ©trafen, mit benen er bie SSorBeifci^lffung 
t)on SBaren beim Junten ^aufe nai) Harburg bebrol^t l^otte, ein^n^iel^en; 
er wollte eft mit ben oerbünbeten gflrjien ni(ä^t oerberben.^) 

Sßeniger rfldfi(]^tdt)oII jeigte ^df ber 9tat gegenflber ben mit ^orbnrg 
oerfel^renben io^U&iib^nt. Ratten fte @etreibe in ^arbnrg gelaben unb 
tarnen fte bamt na($ ^ambnrg, fo bebrol^te ber fRat fie mit Strafe. 
S)em ]^ambnr9if(]^en ^Rafler, ber l^oIIänbif(]^e @(]^ffer mdf ^arbnrg wied, 
würbe oom 9tat bie fionefponbenj mit ben ^arbnrger fioml^finblem 
verboten. Über bieft SSerfal^ren befci^roerte ^i^ am 2. 3nni 1664 ^erjog 
ei^rifUan fiubwig beim Hamburger 3lat, nannte ed eine Seft^rfinfung 
ber „gre^l^eit ber ©ommercien" nnb oerbat [x^ „fol(]^ monopoIif(]^, in 
3ie^ten l^oci^oerbotene« beginnen". S)er SRat erwieberte l^ieranf, er l^offe 
ni(|t, ba^ ber ioerjog ,,und einig mag ober S^tl jn geben gemeinet, 
be« ßommercii Seften in biefer gnten ©tabt f ortjuf eften" ; ber SRat 
werbe „bamit affemal oermflge biefer ©tabt l^abenben ^ep« nnb ©e- 
re(]^tigleiten alfo miffen jn oerfal^ren, wie wir e« für bie fftim. Aap. 
SRaief):., bem l^e^l. 9töm. fRtidit nnb SnännnigKd^en )u verantworten 
nn« wol getranen". ®ie ßeffifd^e 3legierung riet bamate anf SSorft^lag 
ber ^arbnrger »eamten, Slepreffalien gegen Hamburg jn ergreifen, 
nament{i(]^ ein SSerbot bed Hamburger 93ierd iu erlaffen. S)a}U l^atte 
ber fierjog offenbar feine SReignng. ©elbji alö im QtxiJ^ beftfelben 
Sal^red eine äi^nlid^e filage tam, ba bie ^ambnrger fioml^änbler ftd^ 
bei einer ftonoentionalfirafe oon 300 %aUm oerpfliii^tet l^atten, feinem 
^arbnrger, ber mit fiom naii^ Hamburg t&me, etwad abjntanfen, be- 
f<3^werte man ^d^ jwar oon Seffe and beim 9lat, oerfolgte bie ©ad^e 
ober ni(]^t weiter.^) Unb bei bem beiberfeitfi geübten S^^nge l^atte 
eigentli<]^ feiner bad Siedet, fi($ über ben anbem jn bef(]^weren. @ft fam 
l^jtt, bafe [x^ bie Slnjeit^en meierten, bafe ^ambnrg bei ben Ober* 
tönbifij^n bod^ mel^r Unterftfi^nng fanb aU man in Seffe gebadet l^atte. 
S^ie märflfd^en fiauflente l^atten, na#em in ^ambnrg bie S^^^ <^uf 
©etreibe l^erabgefefet waren, wenig Sntereffe mel^r, Hamburg jn meiben. 



*) ^arb. Seamtc m Scfl. JReöietuttß 21. 3utti 1662. ^ $amb. »at an ^eraog 
ebtiftiott ßubtotg 21. 3uni; §arb. SBcamte an (Scß. Scöicrung 7. 3uH; ^ett. 
SReßicrunö an §arb. Mit 11. 3uli; §arb. Sd^iffer an §arb. Scamte 20. 3floDbr.; 
$arb. Sernnte an i^amb. ^at 21. 3'loDbr.; $amb. 9lat an $arb. Scamte 5. 5ejbr. 
1664; i&arb. SBeantte an i&amb. Wat 11. 3an. 1665. 



104 

93or}flgI^ aber zeigte ^df immer mel^r ein (Sint)erfl&nbnid jmfci^en ben 
9Ragbebttrgem unb Hamburgern, bad ben ^arburgem nid^t gfin^g fein 
tonnte, ©d&on im 5^^^'^^ 1663 f(]^Ioffen bie Hamburger unb 3Ragbe^ 
burger einen ^txild^, naü^ bem {ein ©d^iffer mit mel^r ato jmei 
©d^iffen oon SRagbeburg ai Rom oerfd^iffen foUte; ba bie ^arburger 
meifl Heinere @d^iffe l^atten, mar bad ffir fte fel^r nad^teilig; fte mußten 
itd^ aber fügen.^) 

93efonberd oerl^&ngnidooS ffir bie ^arburger @d^iffal^rt unb fomit 
ben io<^tburger ^afen mu§te eft aber fein, ato im Sommer 1666 ber 
5turffirfi t)on 93ranbenburg bad Stapel« unb SUeberlagdred^t 3Ragbeburg& 
erneuerte unb beflätigte. S)amit Derbunben mar e%, ba§ in 9Ragbe:: 
bürg bie fremben Sd^iffer, bie nur mit lebigen Sd^iffen nad^ bort (amen, 
(eine 9Baren einlaben burften. 9Ragbeburg }ögerte nid^t, mit aOer 
Strenge bied 9ted^t audjufiben. @d ifl bejeid^nenb ffir bie SSerfd^drfung 
bed smifd^en Hamburg unb Harburg be^el^enben Jtampfed, ba§ bie 
Harburger jened SSorgel^en 9Ragbeburgd bem eintriebe QamiuxQt }U« 
fd^eben. ,,S)aB man l^iefigen menigen Seuten bie Sd^ffart t)on 
aiagbeburg anl^ero nid^t geflel^en mill'', fo fd^rieb H^n^<^ ^^^^^ i^ 
Harburg am 17. Sejember 1666 an ben SWagbeburger Sfirgermeifler 
Otto t). ®mdt, „Vit il^rer Stabt Derberb unb eine malere fineffe ber 
Hamburger fioml^anbler, meldte fold^e burd^ il^re ^^actoren }U SRagbeburg 
practiftren''. äSeffel brol^te mit Stepreffalien bed H^i^ogft gegen ^Ragbe- 
bürg, unb ,,bergleid^en machinationibas ber Stabt H<^mburg unb i^rer 
fiaufleute gefambter H^^^b ju begegnen'^ Seitend H<^tburgft mied man 
namentlid^ barauf l^in, ba§ bie H^^^burger in äßagbeburg beffer unb 
gfinfliger in Sd^iffa^rt unb 3oII bel^anbelt mfirben ate bie H^trburger, 
bag bie 3Ragbeburger ,,coSufton'' mit ben Qavxiuxiexn trieben unb bad 
Stoxn nid^t nad^ H<^tburg, fonbem nad^ H^^^^^^G brad^ten, unb ba§ 
3[Iled barauf l^inaudlaufe, ben H<^i^burgem bie Sd^iffal^rt }U legen.^) 

S)a§ bie H^^tnburger il^re alte Stellung im SRagbeburger H<^nbel 
gegen H<^tburg andünsten, ifl aSerbingft mal^rfd^einlid^; im fibrigen be^ 
barf ed biefed SRotioed nid^t, um 3Ragbeburgd SSorgel^en }U er(I&ren. 
3)afe ber Äurffirji mel^r 3ntereffe an bem neuermorbenen SWagbeburg 
l^atte ab an H^^i^burg, ifl begreif lid^; er (onnte aber aud^ barauf l^in« 



1) $arb. Sürger, eibfd^iffer uf». an $ar6. Beamte 10. ISipüU $«B. Scomtc 
an 3Wa0beb. SHat 11. 3lpril 1663. «) $arb. ©d^iffer an $otb. »eantte 24. 6cptbr.; 
6ell. Sleöietung an ÜRagbeb. JRat 15. Dftbr.; ^arb. 6d&iffer an §arb. »eamtc 
3. S)eabr.; D. (Beridte on SBeffel 29. S)^br. 1666; Scffcl an 5)onipro|)ft ®rote 
11. ^coi. 1667; $arb. ©d^iffer an ^axh. »eamtc 20. »pnl 1668. 



105 

toeifeti^ ba§ baft^ toad oon SeQe aud bellagt tourbe^ aud^ an anbem 
Drten geübt werbe, ba§ bie ^arburger in Qamhuxi unb bie äRagbe:: 
bürget in fifineburg (eine ®fiter einnel^men bfirften, wenn fte mit leeren 
©(Riffen bortl^in ffimen.O 

S>abttr(i^ war ed nun freUi(]^ ben ^arburgem nur bann mögK(]^/ 
@etreibe ufw. in 9Ragbeburg einsunel^men, wenn fte felbfl SBaren na(]^ 
bort brad^ten. 9ln ^ol^tn fel^Ite ed il^nen aber. Über (Sinful^rartilel — 
ftolonialworen, norbif(i^e WctiUl, geringe ufw. — Derfägte Harburg 
nod^ fo gut wie garni(]^t. S)ie meinen @d^iffe, bie oon ber @ee na<]^ 
Harburg tarnen, waren leer; ]^ö(]^flend brad^ten fte S)a<]^pfannen unb 
^ettwaren (S3utter, fiäfe). 93erfu<i^e, in ^ollanb mel^r Sntereffe für 
iQarburg }u weden, ato ed bidl^er ftd^ in ber B^tf^^t^ui^d lebiger @d^iffe 
}um $oI)^ unb ©etreibetrandport lunbgegeben l^atte, liefen fel^I. 9Ran 
hoffte immer nod^, J^oSänbift^e (apitallrfiftige ftaufteute nad^ Harburg 
ju sielten; ber ®el^. 3iat Sorenj SRütter, ber fx^ 1667—68 in fiottanb 
befanb, wirlte l^ier eifrig bafflr; bod^ mu^te er berid^ten, bag man bort 
Me Überfiebetung oon ^oSanb nad^ Harburg ffir nid^t audfül^rbar l^alte: 
,,benn wer wol^I l^ier fe§e, würbe nid^t d^angiren, unb mit fieuten, bie 
leine SRittel in l^enben, würbe bem werde wenig gel^olfen werben''.^) 
Unb gerabe barauf mugte ed anlommen, io^ttburg SSerbinbungen mit 
bem äludlanbe }u oerfd^affen. äBenn man in Harburg bafür forgen 
werbe, ba§ ftd^ bort gute ^^Itoren, ed feien QoMnhtx ober anbere, 
f&nben, bie gute greife jal^Iten, fo werbe er bafür forgen, ba§ bie 
SSaren, bie aud S3öl^men (&men (^ol}, Jtom, äBoSe, ^anf, ^opfen ufw.)/ 
nid^t mel^r nad^ Hamburg, fonbem nad^ QaxfmxQ gelten foSten; fo l^atte 
im Saläre 1662 ber bad @(bgebiet bereifenbe (aiferlid^e Jtammerrat 
Soad^m f^ebrid^ o. b. @oI^, ber in Hamburg unb Umgegenb einige 
3eit }U feiner Orientierung weilte, bem Agenten v. ©pborg in 9Ragbe^ 
bürg t)erftd^ert.*) 

S)aran fel^Ite ed aber, unb baft Iie§ ftd^ fd^wer fd^affen. 9Ran 
(onnte wol^I fd^nell Harburg }u einem $Ia^ mad^en, ber für ben Um- 
fd^lag unb bie ©pebition eine gewi^e 93ebeutung gewann; einen 
^anbeUpIa^ )u grünben, war bod^ nid^t fo leidet. S)ie @ntwid(elung 



V 



i) «urftttft Don S3rftnbett6ttr0 an i&crgog 66riftian Subtoig 20. Ttai 1667; 
oergl. über bod SWagbeburöer ©tapelred^t ©^moller a. o. £)., 6. 1051. ^ ßett. 
SRcöienmg an ®e6. Kat Tlüütt 14. 3lot)hx. 1667; TtüM an (Sett. SUeöierunö 
6. gebr. 1668. «) d. b. SRedt unb Seifel aa Sett. »egierung 8. 3lpril 1662; 
p. ©Qborg an (Sett. Regierung 3. ©eptbr. 1662. 



106 

beft @(j^{ffdoetIe]^rft im ^arBurger ^ofen in iener 3^tt mrb butd^ 
folgenbe S^^^^^^^ beleu(|tet: 
6« liefen eitt:*) 

im Saläre 1662: 83 ©d^lffe 
. n 1663: 34 „ 
.. . 1664: 232 , 
„ 1665: 278 ,, 
,, „ 1666: 140 ,, 
. . 1667: 112 , 

S)ie meiflen biefer Sd^iffe maren l^oQfinbifd^e, bie entmeber leer 
(amen ober mit äRufd^eKaU, S)a<]^pfannen^ äRauerfleinen^ i^f<$en; fie 
luben $oI} ober ©etreibe; bie anbem ©d^iffe (amen auft bem £anbe 
iQabeln/ fiebingen mit Sutter, ®etreibe^ SRauerfleinen. ^ür ben 93au ber 
^eflung mürben le^tere bamato oiel in Harburg oermanbt. S)er ^^t- 
punlt mar a(fo f(]^on 1665 erreiii^t ^lamentlid^ aber ber ^anbel mit 
jtrumml^ot} blieb in Harburg bauemb oon 93ebentnng ; er mar oerpad^tet 
unb l^at offenbar ber @tabt oiete SSorteile }ugeffil^rt/ mel^r a(d ber 
Jtoml^anbel. 

Ser SSertrag oon 1661, ber ja ol^ne Si^^f^I ^^i^ äluftgangdpunlt 
bed junel^menben tiox^w^tx 93er(el^rd ifi, oertor freilid^ praltifd^ aS- 
mäl^Ud^ fel^r an äSebeutung. äSranbenburg l^atte aud ben fd^on berül^rten 
®rünben (ein Sntereffe, ffir io<^tburg ftd^ befonberd jn Bemalten; ate 
anf ber @Ib(onferen} in £en}en im f^rfll^ial^r 1685 bie ©efanbten bed 
iQer}ogd ®eorg äBill^elm t)on 6eSe bie SBronbenbnrgifd^en an jenen 
Vertrag erinnerten, mad^ten biefe älndflfid^te, ,Jd^einen ed )imlid^ ju 
apprel^enbiren" ; ^) unb oon bem SSertrag ifl nie mel^r bie Siebe. 

3>ie Hamburger ffll^tten mol^I, ba^ bie branbenbnrgifd^-ceDifd^e 
SSerbinbnng, bie il^nen red^t nnmiSfommen gemefen mar, menig mel^r 
fflr fte bebentete. Um fo fd^arfer (onnten fie gegen bie ceHifd^en Unter« 
tanen oorgel^en; ba bie äSranbenbnrger bnrd^ bad (aiferlid^e ^rioileg 
oon 1558 l^infid^tlid^ ber SSorbeiful^r nnb beft S3er{aufd an ®äfle in 
Hamburg fd^on beffer gefleOt maren, ato aQe anberen ^emben, (onnten 



^) S)ic Sol^len, bie 6p il dt er im SSaterlänbifd^en «r*iD IV. 123 bringt, 
finb- burd^meß größer; er l^at, »ie eS fd&eint, bie ein= unb auStoufenben ©d^iffe 
aufamntenßetoorfen. 5)te oben angegebenen Sohlten finben Rd^ $annoo. Urd^iD 
Seile B. A. Des. 60. 9flr. 50; anbere aud^ ^annoo. Des. 74. Amt Harburg ni. 
3b. 9h:. 2. 2) Serid^t ber brounfd^meigifd^'lüneburgifd^en ®efanbten auS Senjen 
10. aJld 1685. 



107 

bie Hamburger barauf re^en, ba^ ä3ranben6urg für berartige 93ef d^toecben 
Gelled wenig äSerflfinbnU l^aben tofirbe. 

@o würbe am 5. augufl 1674 In Hamburg ein Statfi-aWonbat on- 
gef plagen, ba« bie SSorbelful^r befi ©etreibefi fiteng oerbot; jebem, ber 
banHbet l^anble nnb nad^l^er mit feinen lebigen t^al^rjeugen na($ Hamburg 
fomme, würbe »erboten, gratet l^ier einjnnel^men ; nadi Sepnben follte 
er beflraft werben. S)ie« aWanbat Deranlafete eine Sofortige Sefd^werbe 
ber iQorburger Jtoml^dnbler beim Dberl^anptmann $afe; biefer wanbte 
ft(]^ bann an ben Hamburger 9%at. fie^terer lengnete bie älbfid^t, etwad 
9leueft ]^inft(]^tlid^ bed fioml^anbeld auf ber @Ibe einjuf flirren; er befolge 
nur bie ,,uralte ßompactata unb SSergleid^e^, bie bie ©tabt mit SWagbe- 
bürg wegen bed Jtornl^anbeU abgefd^Ioffen l^abe. 2)amit bejog [x^ 
Hamburg auf ben im ^a1)xe lö38 mit äRagbeburg gefd^Ioffenen Siertrag, 
m^ bem bie Jtomsuful^r von ^Ragbeburg na^ ber Unteretbe aSein nad^ 
Hamburg gelten burfte. äluf biefem 9te(]^t beflanb ber 3tat flreng. 9Ud 
im Saläre 1675 ein ^arburger ©d^iffer von 80 Safi ©erfie, bie er 
oon Slagbebnrg nad^ Hamburg gefttl^rt, im fiöl^Ibranb 20 Saft in ein 
l^a&nbifd^ft ©d^iff gekben l^atte, erlieg er il^m jwar auf Erbitten beft 
ObeT^onptmannd bie ©träfe, prin)ipiell bel^arrte er aber auf feinem 
9ted^te. Unb im Saläre 1677 würben vom dtat 80000 ppenfläbe, bie 
ein l^oS&nbifd^er Kaufmann in Hamburg gelauft unb oon l^ier l^atte 
nad^ Harburg ffil^ren woSen, mit S3efd|Iag belegt, bid einige l^oSänbifd^e 
@^if[e, bie im Aöl^lbranb $o(} gelaben, i^ierffir ben S^^ i^i^W l^ätten, 
gerabe ald ob bie Sabung in Hamburg erfolgt fei. S)er Sflat flellte 
bie ©ad^e fo l^in, bag fowol^t ber l^oSSnbifd^e Jtaufmann, wie ber 
^amburgifd^e S3er!fiufer „oorfe^Hd^ in ber biefer ©tabt l^ergebrad^te 
®ered^tig{eit ju il^rem uuiiemlid^en $rioat^9lu^en gel^anbelt^', inbem ber 
^omburgifd^e SSerföufer bad iQoI} jur S3er(abung im fiöl^Ibranb oertauft 
^abe, bie oier ©d^iffe aber bad l^amburgifd^e Xonnen- unb 93a(engelb 
umgel^en wollten. 3n Harburg fal^ man in biefem 9lSen nid^tft ato 
Sl^itane gegen bie ©d^iffal^rt ^arburgd, eine „l^eimbßd^e 93eeintred^tigung 
ber oon ben ^oSenbem anl^ero genommenen 9!aoigation unb treibenben 
(Sommer cii".0 

SSe biefe SBefd^werben brad^ten bie brounfd^eigifd^^flneburgifd^en 
@efanbten aud^ bei ber @lb}oIIb)nferen} in Sensen im ^af)xt 1685 jur 



1) $arb. ftoml^dnblet an $a!e 13. ^uguft; ^amh. diät an ^ofe 18. Sluguft 
1674: ?Jeter SHrdg an ^erjoß ®eorg 2Bil6clin 18. ÜRai; §amb. »lat an JReöierung 
in Sette 25. 3uli 1677. »etid^t h^ Obct6att<)tmanng 24. tlptil 1677. 



108 

Bpta^t. Siefe Jtonferett} oerbanite il^ren 3itf<^t>^^ti^tt namentlid^ 
ben 93eflrebungen SSranbenburgd, eine S3ereinfa(]^ttng ber @lb}ölle }u 
erreit^en; unb ffir il^re befonberen äSefd^ioerben über Hamburg fanben 
bie @efanbten wenig ©el^ör. 3hil9t nur eine ^erabfe^ung ber ]^amburgif(]^en 
3öD[e forberten fte, fonbem fie Magten aud^ über bie SSerl^inberung be« 
^anbete sn)ifd^en ®a{l unb ®ajl in Hamburg; femer, bag man ben 
fiüneburgem bort bie (Sinnal^me oon ©tüdgfitern nid|t gefiatten wollte ; 
,,@ie, ioctntburgenfed/ woUen aQed aSein für ftd^ bel^atten unb aOe 
anbere vom Gommercio audfd^Iiegen^^ ; no<]^ immer bereiteten bie $am« 
bnrger ü^uen auf ber @über«@Ibe ©d^wierigteiten, beanfprud^ten fte ein 
©tapelred^t, fümmerten ftd^ um bad Urteil oon 1619 nid^t ufn). 

S)iefe filagen maren bod^ ol^ne S^^^^^ übertrieben; eine birelte 
S3el^inberung ber ^^al^rt auf ber @äber«@(be namentlid^ l^at nid^t mel^r 
flattgefunben. S)er 9lat oon Lüneburg felbfl berid^tete auf eine Slnfrage 
ber ©ellifd^en Slegierung: grül^er l^abe [a mit Hamburg oiel 3wtll be^ 
ftanben; jeftt aber fei 2;atfad&e, „bafe l^iefige ftaufleute unb ©d^iffer ftd^ 
leiner weiteren 9lewerungen unb SBefd^werben ber @d^iffal^rt }n)ifd^en 
l^ier unb Hamburg unb bie @Ibe l^inuntenoertd erinnern, fonbem oer^ 
meinen, bafe Slffefi in rid^tigem flanbe fep".*) greilid^ betrieb Süneburg 
felbfl bamate nur nod^ wenig @d^iffal^rt; unb ^amburgd ©egner war 
ie^t mel^r Harburg aU Lüneburg, älber in 9Bir{(id^(eit war bie ©ad^Iage 
bod^ fo, baB ioamburg jwar 9lDeft baran fe^te, oon Harburg ben SSertel^r 
möglid^fl fempl^alten, ba^ aber bie 9RitteI, bie ed l^ierju brandete, fd^wer 
anjufed^ten waren; ed waren bie äßittel, bie bomato bie meijlen @t£bte 
anwanbten, um bie SSorteile bed ^anbete unb äSerlel^rd möglid^jl ben 
(Sinl^eimifd^en aSein jutommen }u (äffen, 9Ritte(, bie bie ^emben }war 
nid^t perfönlid^ audfd^Ioffen, il^ren ^anbeteoerlel^r aber bod^ miiglid^fl 
befd^&nlten. 3^ Harburg felbjl oerful^r man nid^t anberö, wenn ben 
ioamburger @d^iffem bad @innel^men ber äBaren bort nid^t geflattet 
würbe. 

93ebenIHd^ fd^ien für Hamburg erfi bie Sage }U werben, ato 
}wifd^en feinen beiben nad^barlid^en jungen äBiberfad^ern — Harburg 
unb äUtona — fid^ ein SSerlel^r anbal^nte unb für bie ^arburger fid^ 
baburd^ jugteid^ bie äludftd^t auf beffere Sintnüpfungen mit ^oSanb er^^ 
öffnete. 3m ^rül^ial^r 1687 wanbte fid^ ber Hamburger SRat an fierjog 
®eorg SBill^elm unb bat il^n, ju oerfügen, ba^ bie ®üter oon Harburg 



1) Süneb. diai an 6ea. Slegierung 28. Tt&n 1685. 



109 

nid^t mel^r naii^ Wiom geffll^rt toürben. S)er $er}og anttoortete l^ierauf : 
er tooSe Hamburg gern gefällig fein; ben äBarenoerlel^r nad^ SUtona 
lönne er aber „nld^t rool^I öffentlid& unb birecte »erbieten"; er wolle 
aber //gerne fel^en^ bag unter ber ^anb ein fold^ 9)titte(/ baburd^ beregte 
ßnre intention erreid^et werben fönne", ju pnben fei. S)od& fügte ber 
$er}og ]^in}U/ baB ol^ne S^^^f^I i^ i>^^ äSertel^r mit 9lItona bie SSe- 
ft^werben Slnlag gegeben/ bie feine Untertanen gegen Hamburg l^ätten. 
®ro^ war bantato ber SSerlel^r jwifd^en ißarburg unb Stltona no($ nid^t; 
iQopfen/ Stom unb SSiel^ ging nad^ ^Siltona, aud^ belogen bie ^arburger 
3uben il^re ißeringe oon aitona.i) 

©teid^jeitig aber bejianben ^ßlane, um neben ber jmifd^en igamburg 
unb Slmjierbam befiel^enben regelmäßigen 9leil^ef d^iffal^rt eine f old&e oon 
Slmjlerbam auf igarburg ju errid^ten. Soad^im SBinftman in Harburg/ 
ber l^ier afe ©pebiteur unb Snl^aber beö Äaufl^aufeö eine gewiffe Slotte 
fpielte, trat für biefe gal^rt ein, bie nad^ feiner Angabe ben ^arburgem 
ben oierten SJeil ber Äofien ober mel^r fparen werbe gegenüber ber 
Serlabung über ißamburg. ®iefe Sleil^efal^rt ifi aber nid^t jufianbe ge^ 
lommen, oieHeid^t infolge ber ©d^ritte, bie ber ^axtihnviet 3tat ba^ 
gegen tat.*) 

@efäl^rlid^er alö burd^ bie igarburg^Slltonaer SSerbinbung geflaltete ftd^ 
für ißamburg bie ©adölage, feitbem 1690 bie SBerbinbung Süneburgs mit 
Slltona junal^m. 3^^^^ fw^t^ Hamburg fie mit ©ewalt }U l^inbem,*) ol^ne 
bod^ Diel Erfolg babei ju l^aben. @ie mad^te ben Hamburgern aber 
t)iel ©orge unb fpielte in ben SBerl^anblungen, bie man bamalfi über 
©infül^rung einefi ^ßorlo-granlo fül^rte, eine nid^t geringe SloHe. 3n biefer 
Srtot fud^te Hamburg oon 1694 an burd^ SBerl^anblung mit bem cellifd^en 
aSijelanjler gabriciuö unter ber Hanb bal^in ju wirlen, baß oon ©ette 
aud jene Süneburg^Slltonaer SBerbinbung möglid^ft befd^ränlt/ ja verboten 
werbe. 9lud^ l^offte Hamburg ju erreid^eU/ ba^ an ber ©eeoemünbung 
nid^t mel^r @üter oon oben^ unb unterwärtd gelöfd^t unb gelaben würben 
unb bafe jid^ l^ier — jum ©d&aben Hamburg« — eine freie SRieberlage 
entwidfelte. ?ll« ©egenleiftung l^at, wie efi fd^eint, Han^^urg ben Süne^ 
bürgern l^infid&tlid^ il^rer gal^rt nad& Hamburg SegünfHgun^en gewäl^ren 
woHen.*) 



*) $er3O0 ®eor0 fflilfeelm an ^amb. Kat 13. Slptil 1687. 2) goad^im 
9Binftman an ßett. 9le0imm0 24. 3uni 1688; öergl. 95aafd&, gorfd^ungen IL 
Hff. «) 3eitf*rift beS Wtor. SBereing f. Sflieberfad^fen 1903, 6. 202 ff. -*) ^rotofott 
ber Hamburger ßommer3''^e:putierten; aud^ im folgenben mel^tfad^ benufet. 



HO 

@leij^)eitig l^inbette Hamburg ben ^etUfjit ber ^avburget nad^ 
3Rögl^{eit. Ser ®etteibejlapel tDurbe fireng gegen fie in 9lnn)enbung 
gebrad^t; Jtaufmanndn)aren/ bie fte elbattfwftrtd bringen wollten, butften 
jte in Hamburg nid^t (anfen^ fiberl^oupt leine nod^ SRagbeburg beßintmte 
@flter einnel^men. S)em birelten äSecfei^r ^orbnrgft mit ^oQanb rombtn 
@($n)ierig(eiten aller 9lrt in ben SSeg gelegt. Jturffirfi ©eorg SBiD^elm 
brol^te im 3a^te 1695 mit älnl^altung Hamburger ©fiter.O 

"£10% allebem mar man aber in Seile ben bänifd^en (Slbl^&fen nid^d 
meniger ato gänfUg gefonnen. 9)ie 3l&^ bed 5l5nigj^ oon ^anemarl 
mar mel ju brol^enb unb gefäl^rlid^ ; unb man gönnte fd^tte^lid^ iiod^ 
lieber ^ambnrg feinen ^anbel unb äSerlel^r, alö ba^ man SUtona unb 
©Ifidjlabt l^ätte aufblfil^en feigen mögen. @d geigte ftd^ bied befonberd 
bei ©elegenl^eit bed im Raffte 1700 }mifd^en 93ranbenburg unb iQamburg 
vereinbarten Sleglementd einer äSerlin-ioamburger Steil^efa^rt. ^n biefed 
äteglement mar auf S3etreiben Hamburgs bie S3efUmmung aufgenommen 
morben, bag bei biefer ^al^rt bie SagerfieSen nur in ^Berlin unb Hamburg 
,,unb fonfi nirgenbs'' fein foSten. Hamburg ertlärte audbrüdUid^, ba^ 
biefe Älaufel nur auf Slttona jiele.^) 3n ©eile mürbe megen biefer 
S3efHmmung bie SSeffird^tung laut^ bag bad Sleglement ber //freien 
©über^@lb^©d&iffart" prdjubijierlid^ fein fijnne. ®er 3lefibent in Hamburg, 
^flbner, oerl^anbelte bedl^alb mit ben Jtommer)'S)eputierten unb Sorenj 
klaffen, ber bad Steglement l^auptfäd^lid^ betrieben l^atte. klaffen mürbe 
im Slooember oon ben Jtommer}«S)eputierten in bad (urffirfUid^e ^oflager 
in bie ®öl^rbe gefanbt unb fiettte l^ier bem Äurfürfi unb feinen ©el^eim- 
raten oor, ba^ Hamburg, bebrängt burd^ bie mad^fenbe ftonlurren} 
älltonad, fid^ feiner ^aut meieren mfiffe unb bie igfilfe SeSed bagegen 
erbitte. Sogar einen engeren 3lnfd^lu^ an Seile burd^ einen ^anbete- 
oertrag f dringen bie Äommerj- Deputierten bem Äurfürjlen oor. ®ie 
münblidöe Slntmort be« Sefeteren lautete: ,,2Bir oemel^men ungerne, bafe 
ißamburg im ©ommercio gebrfldfet mirb; igamburg fott unb muß im 
©ommercium betibel^alten bleiben; SBir merben ©ie afftfiieren." ^) 
gabriciu« aber mürbe Dom fturfürjl infiruiert: „Db SBir nun jmar 
nid^t gemeinet, gefd^el^en }u laffen ober bal^in ju cooperiren, bag baft 
commercium^ gebadeter ©tabt ruiniret unb bad Slltonaifd^e baburd^ in 



1) i&arb. Cllbfd^iffct on 9le0ierunö 8. San. 1691; ©corß SBiC&clm an §amb. 
9tat unb an ipatb. Beamte 5. Wläti 1695; ipamb. diai an ^eO. d^iegierung 
28. gebr. 1696; ^arb. Beamte an öeU. S^eflicrunö 9. %Dbr. 1697. 2) gwtfd^rift 
bes. Vereins für l^amb. (S^efd^id^te IX. 189. s) (Klaffen an feinen Sol^n, SBeidiin 
24. 9lot)bt. 1700 (ftomnt.«3)e^ut.#rot). 



111 

beflo grö^etn ^lot unb oufnel^men (omnten möge/ n>eil Sßtr itnferm 
itttereffe cotiDenabler 1)alUn, baB fold^eft bep gebadeter @tabt oetbleiben, 
aU baft 9lItonaif(]^e mit jleneft na(]^tl^eU beforbert merbe'% fo foSe er 
bal^n trad^en^ ,/ba§ Unfere Sanbe unb Untertl^anen felbjlen nid^t babei 
leiben / fonbern aud^ beten befien unb intereffe babei profpicirt unb 
benen gtaDominibud^ fo f eibige gegen bie @tabt iQamburg l^aben, ah 
gel^olfen n)erbe'^ ^ietfiber mit ber @tabt }u oerl^anbeln^ erHärte ber 
fturfflrfl ftd^ bereit; einen mirftid^en SSertrag l^ielt er Dorifiufig für 
nid^t tunlid^.i) 

S)iefe merhoflrbige SrIISrung }eigt baft 93Ub bed äSerl^altniffed mit 
Hamburg gegen frül^er total oeränbert. Sie immer unbequemer merbenbe 
9iad^barfd^aft älltonas l^atte Hamburg }um 93ittfleIIer bei bem fturfflrflen 
gemad^t. ^reilid^ l^at mol^t Hamburg ben (Seilern gegenüber feine ba- 
malige Sage ungänfliger gefd^Ubert/ ate fie in 9BirIHd^Ieit mar. ^abriciuö 
legte ben Aommer}^ deputierten fogar nal^e, ba^^ menn man bie ^ülfe 
feineA ^ofed mflnfd^e^ igamburg etmad ,,und aQiäl^rlid^ in bie fürfU. 
©ammer geben" müjfe. aOBaJ^rfd^einlid^ l^fitte io^mburg im bringenben 
9lotfaS ftd^ aud^ ba}u oerflanben. S)od^ l^atte bie ©tabt nid^t nötig, 
fturl^annooer in feinem ©egenfa^ }u Sfinemarl }u beftSrIen; biefer 
©egenfa^ berul^te auf politifd^en mie mirtfd^aftlid^en ©rflnben; aud^ am 
Sonboner iQofe belämpfte Äurl^annoocr bamafe bie mad^tige Stellung 
©änemarf« an ber Unterelbe unb ben erftrebten ©tüdfjidbter 3ott-^) 

^ür Hamburg l^anbelte ed ftd^ lebiglid^ um (Srl^altung feineö 
@tapeU gegen bie oon aKen Seiten erfolgenbe Umgel^ung. 2)eöl^alb 
tjerl^anbelten nod^ Slnfang beö 3al^refi 1701 bie Äommerj- Deputierten 
burd^ Stoffen mit gabriciuö. (Stoffen« SBorfd&Mge gingen u. a. bal^in: 
bie Sliebertoge unb SSertobung oon (Sfltern an ber ©eeoemünbung mfiffe 
aufl^ören; bie oberWnbifd^en ©d^iffe bürften nid^t im Äöl^tbranb ober 
SReiJ^erfHeg liegen unb l^ier mit 3lu»tänbern fianbel treiben; aud^ muffe 
ein äWittel gefunben werben, bie ^oljl^anbtung t)on Harburg unb bem 
9tei]^erfUeg mieber nad^ Hamburg }U leiten; bie @flber'@(be muffe mit 
@rtoubnifi bed fturffirfien „auf gemiffe ßonbitione» gefperret werben". 
Db biefe mie dl^nlid&e SSorf daläge bid »um Äurfürften getongt pnb, ift 
Smeifell^aft. @eitend Hamburg betonte man ftetd ben nid^tamtlid^en 
Sl^aralter ber SSerl^anblung ; ber 9lat moQte fid^ nid^t lompromittieren 
unb ^ielt fid^ oorftd^tig iUxM. Q^mH^ blieb SaOeö beim Sitten. 



*) ^ergoß ®eat0 SBilftclm an gabriciu« 20. Sfloöbr. 1700. 2) SBergl. ^aoe^ 
mann m. 387 ff., 868 ff. 



112 

S)aft Sleglement t)on 1700 erlangte toentg proftifii^e SSebeutung für 
Hamburg; aM einem SSertrage mit Seile voutbt nid^td; bie l^amburgifd^en 
Oberalten maci^ten il^re S^fUmmung }u SSereinbarungen abl^fingig baoon^ 
baS fte /;ber @tapelgere(]^tigleit niii^t na(]^teUig^ to&ren. @o l^artndtüg 
l^ielt man in Hamburg an ber ^orm unb bem ^rinjip bed ©topete 
fefl, n)dl^renb er bod^ tatfäd^Iiifi laum no^ bead^tet »urbe. S)ie Sfine« 
burger Umfal^rt aber banerte fort, unb igamburg jeigte ftd^ menig bereit^ 
bie S3ef($n)erben SeSed abjuflellen. 



X. 



S)a§ 18. So^r^unbcrt. 



3m 18. S^l^i^^unbert gel^t ber ftampf mit Hamburg aSmäl^Iid^ aber 
in bad eifrige^ aber frieblid^e SBefireben bed ^aufed äSraunfci^toeig:: 
Säneburg be}to. ^annooer, biejenigen Slnflalten attd}ubatten^ bie am 
meiflett 9(ufi{td^t boten, einen S^eil beö (Slboerlel^rd an}U}iel^en. S)a}U 
gel^örte einerfeitd bie n)eitere @ntn)i(lelung oon Harburg, anbererfeitd ber 
neu entflel^enbe ^afen am 9teil^er{tteg. 

(Sine seitlang l^atte eft ben Slnfd^ein, ato ob bie im Sleil^erftieg/ bem 
dfUid^ oom Jtöl^Ibranb flie^enben @Ibarm, ftd^ entmidetnbe ^afen^älntage 
Hamburg nid^t ungefäl^rtt^ metben Idnnte. $ier am 9teil^erfUeg, im 
älmte SQSill^elmdburg Ratten fd^on feit geraumer 3^ ^^^ oberelbifd^en 
fioljflöfeer i^r ^olj niebergelegt. 58om 1. aRai 1694 bifi 1. 3»äi 1704 
l^aben l^ier inßgefamt 1210 ©(j^iffe oerfel^rt-^ ®ie ^afenoerl^ättniffe 
liefen l^ier aber mand^ed }U mfinfd^en fibrig; aud^ fd^eint bie Unfld^erl^eit 
}iem(id^ bebenltid^ gen)efen ju fein, hierin 9Banbet )U fd^affen unb 
beffere (Sinrid^tungen }U oeranfialten, mar namentUd^ ^an} 9lorben, 
ein ißamburger Sürger, eifrig tätig. (Sr mol^nte am SReil^erfHeg unb 
mar ^altor ber ^ol^l^anbler. Dl^ne §rage l^at er burd^ feine ^ätigleit 
Hamburg oiel Slbbrud^ getan; l^amburgifd^e ©d^riftfiüdCe jener 3^^ f^^^^ 
DoS oon klagen barflber. @r mürbe bedl^alb oon ben ißamburgern 
nad^ aßöglid^teit d^itaniert; mieberl^olt/ fo (tagte er, l^ätten fte ,,aud 
groger SRidgunfl, bag id^ mid^ in J^iefi^e fianbe l^abe niebergelaffen, mid^ 
nid^t aUein auf freier ^eerjlragen morblid^ überfallen, fonbem aud^ aS 
ba« 3Reinige fpolieret unb meggenommen". Sefd^merben, bie von ißatburg 
aud besl^atb an ben iQamburger 9%at ergingen, blieben ol^ne @rfoIg. 
3Ran entlieg felbji 9lorben nid^t feined S3ürgereibeö unb belegte feine 
$abe mit äSefd^Iag. 



^) äiergl Bpxldtx im ^aterlftnb. ^xä^ lY. 124. 

Saafd^, ltavM)f ä^iMtitf^MeigsSfittclbtttgl mit ^ambiarg. 8 



114 

@o begteiflid^ bie Siferfud^t ber iQamburger auf bie 9leil^erfUeg^ 
Slnlage loat/ fo erlannte man auf ber ceUifd^en @eite n)ol^(, ba§ l^ier eine 
©elegenl^eit fei/ am ©Iboerlel^r mel^t älnteil, ate bidl^er^ ju gen)innen. 
9Ran oennel^e bie ^fäl^(e )um einlegen ber Q^ifft unb nal^m aud^ 
fonfl allerlei SSerbefferungen oor; man l^atte ^offnung^ auger bem ^ol)- 
aud^ ben Jtoml^anbel l^eran}U)ie]^en; hux^ bie (Sinrid^tung eined im 
®egenfa^ }U Hamburg ^ mo ber ©äflel^anbel verboten mar, ganj freien 
^anbetet)erlel^d l^offte man frembe ftaufleute anloden }u lönnen.^) 
3lothm, ber biefe $lSne eifrig unterftfi^te, mflnft^te eine breimalige freie 
^al^rt im Saläre }U ben (urffirfUid^en S^^&^i^^ elbaufm&rtd bid 
©d^nadenburg, um bie oberlanbifd^en ftaufleute }u bemegen, ben Sleil^erflieg 
au^ufud^en. S)od^ erreid^te er meber bieg nod^ Stnbereö, mad er erfhebte. 
(Sine Sudbel^nung ber SSerbinbung mit ^oKanb tam nid^t jujlanbe; oer^ 
geblid^ bemfil^te ftd^ Slorben, ein ^afen^Slegtement }U erlangen , bad in 
ben @d^iffd^ betrieb Orbnung bringen foSte; nod^ 1723 (egte er einen 
neuen (Sntmurf vor. ^inberlid^ mar il^m namentlid^ ber 9RangeI an 
SSerfl&nbnid, ben er bei ben Beamten, namentUd^ bem äBiC^elmsburger 
SlmtmanU/ fanb. S)iefer forberte ben Ileinen oberl&nbifd^en ©d^iffem^ 
bie mit 99ier unb Stoxn nad^ bem Steü^erfHeg lamen, ein Slieberlagfigelb 
ai unb trieb fie baburd^ nad^ Hamburg. 9lorben Hagte: ,,mad fold^e 
l^arte ^roceburen, fo an ben @d^iffer ftnb oerubet, moll in iQamburg 
auf ber S3oerfe für recommenbation giebet^^; ol^ne 3n)eifet merbe fold^ed 
SSerfal^ren t)on ben Hamburgern nad^ 3^^^!^ ^^^ SRagbeburg berid^tet 
werben. 2) 

3tut für ben Holji^anbel unb ben @d^iPau^) l^at ber Steil^erfUeg 
lange nod^ eine gemiffe Sebeutung gel^abt. (Sin ißanblungft^Drt l^at 
fid^ l^ier aber nid^t entmidCeln lönnen. 

S)aft Haupt'3ntereffe lonjentrierte ftd^ bod^ auf ißarburg. 3m ^ciHfxt 
1708 erliefe ber ihirfürfi eine „S)ectaration", burd^ bie ber ©tabt jal^l- 
reid^e SSergflnfligungen oerliel^en mürben, iQanbel unb (Semerbe ermuntert 
merben foIlten>) ftauf^ unb ^anbelftteute foQten 15 gal^re ftd^ bed 
Jtaufl^aufed }ur 9HeberIage ber äBaren unentgettlid^ bebienen; auf aQe 
Jtaufmannftgfiter, bie ju äBaffer anlamen unb mieber abgingen, mürbe 
ber }el^nte S^eil bed erlegten S^^^ rfidfoergütet ufm. 3n bemfelben 
Saläre bilbete fid^ eine englifd^e ^anbeUIompagnie in Harburg ; fte erl^ielt 

1) Serid^t ber fyixi. Seomten 7. Ttoi 1705. >) ^end^t 9lorben8 28. Wi&ci 
1713. ») SBergl. l^ierüBer Saafd^, S3eitr&0e gut ©cfd^id^te beS beutfd^en ©ccfd^iff^ 
baueS unb ber Sd^iPaupoUti! (^antb. 1899) 6. 89, 92 ff. «) Ißergl. Subemig, 
(S^efd^id^te ber 6tabt unb beS S^loffeiS Harburg 6. 192 f. 



115 

ein lurftttfll^eft ^ridleg. S)o(i^ l^ört man fel^r toenig über il^re 98ir^ 
famteit; fte loar, me ed in einem SBerid^t von 1773 ]^ei§t, ,,gtei(]^fam 
in ber ©eburt erflidt". 

3n bem Sntereffe für iQarburg trat auii^ {eine äBanblung ein, ate 
bur(]^ ben ^eimfaS bed ^erjogtumd 9r ernenn Sterben an ^anno^er im 
Solare 1715 biefeft in ben S9eft^ t)on @tabe (am. @tabe, bet einjige 
$Ia4 bed Qttiogtamt, ber an ber Unterelbe t)on einiger Sebeutung 
iDar, l^atte in frül^eren Seiten nnb nod^ im 17. ^al^rl^unbert eine gemiffe 
dtoQe gefpielt. S)ie ®tabt l^otte il^re ^ojeffe gegen Hamburg }mar 
gewonnen, praltif(i^ baburci^ aber n)enig erreid^t unb [x(f) finan}iell fd^mer 
gefd^&Mgt. gl^r ^anbel, il^re ©d^iffal^rt mar gefunlen, bie @d^minge, 
bie ed mit ber @Ibe Derbanb, oerf anbei; ta^xd^e SSerfud^e, @tabe }n 
lieben, l^ier eine größere ©d^iffal^rt jn begrflnben, ftnb erfolglos geblieben; 
für igamburg märe lebenfaKd ber älnfall bed igerjogtnmd an "Si&ntmaxl, 
ber eine }eittang brol^te,^) melt geffil^rlid^er gemefen. @o blieb ^arbnrg 
nad^ mie oor ber einjige $(a^ am linlen l^annooerfd^en Slbufer, ber 
fomol^I burd^ bie für bie t^IuM<^ff^^rt günfUge Sage, mie infolge ber 
9lft]^e ^amburgd imfianbe fd^ien, mit biefem in eine älrt oon äBett« 
bemerb ju treten. 

äln ^rojelten, Harburg }tt lieben, l^at ed benn aud^ meiterl^in nid^t 
gefel^It. @o ifl ein ^rojelt oon 1728 {u nennen, baö burd^ SSerlegung 
beft @tromd igarburg jum ^auptl^afen ber @Ibe mad^en unb bie S^bufirie 
bort entmidCeln moQte.^) (Sin anbered ^rojelt oon 1732, oon Stubolf 
®eorg $od^t in Hamburg audgel^enb, plante bie @rrid^tung einer 
iQeringft^Jtompagnie.^) 9Bie bied ^rojelt oon igamburgem gefläzt mar, 
fo aud^ ein anbered, bad im 3^^^ l'^S^ auftaud^te unb be}med(te, in 
iQarburg ein „©ee-^ommercium^' im Snfd^luB an bie Suglifd^-DfUnbifd^e 
Jtompagnie }u errid^ten.^) 

8UIe biefe ^rojelte blieben auf bem Rapier. S)ie @d^iffal^rt igarburgd 
befd^r&nlte ftd^ au^er bem ^lugoerlel^r auf ben SSerfel^r mit ^oSanb; 
unb in ^anbel unb St^bufirie mar bie @ntmid(etung bod^ immer nur 
befd^eiben. 

3u ben ^anbete^ unb 3nbu{irie}meigen, in benen Harburg im 
18. Söl^rJ^ttubert mirllid^ etma« leitete, gel^örte ber ^oljl^anbel. Der 
Jlrumml^oI)l^anbeI in igarburg mar red^t bebeutenb; felbjl ißamburg 
bejog oiel firumml^ols oon bort; biefer iganbel mar an einen Untere 



%etgL ^aoentann HI. 394. s) ^ftenftadt XU. ») Iftenftadt XIH. 
^) 3d^ »erbe l^terilber an anbeter SteKe berid^ten. 

8* 



116 

nel^nter oerpad^tet. ferner ifl }u nennen eine S^^^^^'^^^f ^ne 
Smibomftfabril^ @eiben&anbfabrilen, eine äBa^dbleid^e, S^abalfabriten ufn). 
Slnf bie fDouer erfreute ^^ aber leiner biefer @m)erbdsn>ei0e red^ier 
S3Ifite.^) S)ie @tabt nal^m vdo\)1 ju; ober, n>ie bad ^arburger 3lmt 
int Sttli 1773 barlegte, ,,bie fe^l^ofte SeDöOerung ifl ni(]^t fl&rter ato 
9or 80 unb 100 Solaren; bie ®tabt l^at ^d) }n)ar beoöllert, aSein il^re 
SRietl^ttnge ftnb grögtenteiU &euU wn nngen)iffem ©ewerbe, l^eimlid^e 
Sumpenfantlerd/ 3nDatiben unb S3erabf(]^iebete, bie ftd^ anberer Orten 
nid^t ju em&l^ren wiffen, banifii^e beurlaubte, lofeft ®eftnbel, 93ettler 
unb iQoIjbiebe". 

Sndbefonbere ber (Sntwidelung bed ^anbete flanben eine Sleil^e 
von ^inbemiffen entgegen. Sieben ber erbrfldenben 3laf)t ißamburgö 
war l^inberlid^ namentlid^ bie jtonlunen} oon fiflneburg, n)enn anberer^^ 
feits au($ nid^t }U leugnen ifl, baS Lüneburg ebenfo bnxd^ Harburg ge^ 
fd^abigt n)urbe. älber ber SSerlel^r igamburgd mit fiflneburg n)ar 
günfliger gefleOt alö ber mit Sarburg, ba il^n ber äBiejenborfer 3^11^) 
nid^t beladete. S>ie aber Harburg gel^enbe Spebition litt unter biefem 
Stadtteil; oerfd^iebentlid^ mürbe gemal^nt, il^n ab}uflellen. älud^ über }U 
l^ol^e Si}ent^ unb Slccifetoflen flagte man in iQarburg; babur(]^ mürbe 
ein aber bad l^amburgifd^e 3Roorburg gel^enber fiarler @d&leid^l^anbel 
gro§ge}ogen. &S)&hH6) ffir Harburg mar bann, baS bie bort oerlel^renben 
Sd^i^e bem Staber S^H untermorfen maren, mäl^renb bie @(^iffe ber 
ioamburger von i^m befreit maren; im S^^xt 1765 manbte ftd^ ber 
^arburger Stat an ben ftönig unb bat um @rmägigung bed @taber 
3oIld für bie birelt nad^ ißarburg gel^enben englifd^en SBaren, l^atte 
bamit aber leinen @rfolg. (Sine eigene, in Harburg bel^eimatete @ee« 
fd^iffal^ }u entmideln, mürbe erflrebt, aber nid^t erreid^t. 

SBaft man befonberd }u lieben fud^te, mar bie ©pebition. Sie 
Slnf finge, bie man mit il^r }u äSeginn bed 18. S^^'^^'^^nbertfi gemad^t, 
maren oieloerfpred^enb ; ed gingen bamaU l^oSänbifd^e, fran^öftfd^e unb 
englifd^e @pebitionfigäter über Harburg. S)ie fiagerl^audeinrid^tungen, 
ber iQafen maren nid^t fd^ted^t; bie rüdftd^tölofe S)urd^fül^rung ber 
Privilegien ber ^arburger (Soerfül^rer, bie ben äSerlel^r jmifd^en Harburg 
unb Hamburg vermittelten, famen ber ^arburger Spebition ebenfo mol^l 
jugute mie bie So^^^vi^^^^^^ii^^^^f n^it benen man in Hamburg bie 
@pebition belfifligte. Sod^ mar bie Sntmidelung bed ^arburger 

1) ißergl. bie «ftenftüde XIV., XV. •) @t »urbe mit ber ^ecrftra^e fpfttcr 
nad^ Soltau verlegt (SRanedte, %opog;t. Iftiftot. Sefd^teib. ber Stftbte ufm. im 
Sürftentum Sftneburg II. 860). 



r 



117 

*- 

(Spebttionftgefi^&fteft fel^t fd^toanlenb unb untegebnS^ig. SBieberl^oIt 
»irb oon einftd^tigen Seuten auf bad Selfpiel älltonaft l^ingetoiefett/ baA 
ftd^ ju einem ffit Hamburg tddft ungefäl^rli^en Jtonhtrrenten empor« 
gearbeitet l^atte; unb ol^ne ^age l^atte ißarburg t)or SHtona jal^Ireici^e 
äSorteile oorauft, fomol^I burd^ feinen ißafen, toie bie gänfiigere Sage 
feined ^interlanbed. 92amentli($ am @nbe beft 18. ^al^rl^unbertd tat 
bie fionlunen} ber iQarbnrger ©pebiteure ben iQamburgem erl^eblid^en 
W>ivn^; in Hamburg mürben bittere filagen lout.^) 

ttberfd^ä^en barf man aber biegen 7eU beft äSerlel^rd nid^t; gemi^ 
bringt bie @pebition^ ber ®ütertranftport oielen Seuten 92al^rung; einen 
felbflfinbigen ^anbel aQein lann fte nid^t f(i^affen, unb l^at {te aud^ in 
iQarburg nid^t gefd^affen. Sion einem Jtommifftond« unb (Sigenl^anbel 
mar bort nod^ menig }u feigen. 

aSed in 3UIem (onnte oon einer mirftid^en Jtonturren}^ bie Harburg 
ißamburg mad^te, (aum bie 9%ebe fein. 3^^ ©egenteil flanb Harburg 
mirtfd^aftlid^ in flarler 9(bl^ängigleit oon iQamburg. S3ei aQer äSebeutung, 
bie ber ^oljl^anbel in io^^i^^^^S gemann, rid^teten ftd^ bie io^^iPteife bod^ 
nad^ ben l^amburgifd^en greifen ;^) mit anberen äBaren ging eft fil^nlid^. 
Sin flarter SSerfel^r ^arburger ^anblungstreibenber fanb in Hamburg 
flatt ; mel^rere l^atten fid^ felbfi Sanff oHen in ber bortigen S3anl t)erf d^afft/ 
natörlid^ unter bem Flamen Hamburger Sürger. SBirdid^en ©ro^l^anbel 
l^atte igarburg nid^t. 3m Saläre 1752 l^eigt ed in einer S)enffd^rift bed 
a». Sutl^er: ,,93efle]^et biefer @tabt 9lal^rung l^auptf&d^lid^ in ber ^affage 
unb Sd^iffartl^ nad^ unb von Hamburg unb älltona, aud^ fonflen l^in 
unb mieber auf ber (SIbe, mit ©etrepbe'^ Unb ^. ^anfing fenior fprad^ 
ftd^ im ^(äfxt 1788 folgenberma^en auft: //®ar meit ftnb mir nod^ oom 
Aaufmann entfernet ber allein bemül^et i% fiünfle unb Sanbmer!e empor 
SU bringen, SBaaren aud Sanbedprobucten oerfertigen ju laffen, burd^ 
neue (Srftnbungen bie SBaaren iM Commercium bringen ju laffen unb 
bem 3la6)hax angenel^m )u mad^en''. ^n ber ißanblung feien bie iQarburger 
„no^ nid^t meiter aU jum ilrdmer gelommen, meld^er, nm bie Sanbeft^ 
fßrobucte, um SRanufactur^ unb ^abricfuen unbetfimmert, aud mal^rer 
^d^t ber S9elanntmad^ung ber greife- feiner SBaaren ftd^ nur bemaltet, 
neue SBaaren, neue äRoben pp. aM ber ^embe (ommen ju taffeU/ um 
igerr ber greife )u bleiben, mie bie tSglid^e @rfal^mng leieret''. 

dagegen mirb mieberl^olt im 18. Sal^rl^unbert bie grage berül^rt, 
ob nid^t burd^ SSeränberungen im Strom eine SSerfd^iebung bed ob« 

1) «ergl. «ftenftöd XVn. «) »erid^t be« «nite« ^orbutö an bie Äeßietung 
14. 3luK 1782. 



118 

-« 

toaltenben toirtf^aftli^en Serl^&Itniffeft stoif^en beiben 6täbten J^erbet^ 
geführt werben lönne. @ft mutet baft an, nHe eine Steattion gegen bie 
frül^eren l^ambutgifd^en erfolgrei^en Sefhebungen. Sßie Hamburg ed im 
15. unb nod^ Im 16. Sal^rl^unbert gelang, burd^ eine 9teil^e t)on %affX'^ 
n)a{fer«5loneItionen, S)UTd^fHd^en ufw. ben ^auptftrom na$ ber Storber« 
@lbe SU lenlen, fo tonnte Hannover je^t verfügen, bieft rfidg&ngig }u 
mad^en. 

6o fd^Iug baft bereit« eno&l^nte ^ojett oon 1728 bie ^erfleKung 
eines ftanate vox, ber bie Säber ^(Slbe wieber tum ^auptffarom mad^en 
unb baft 3Ba{fer ,,t)on ber Hamburger unb SUtonaer Stl^ebe wegiiel^en'' 
foKte. Ser älutor biefed ^lanft meinte mit bem fianal wol^I ben älrm 
beft @lb{iromed, ber swifd^en SRoorburg unb bem SUtenlanbe littitft unb 
SUten^ unb ^nfenwärber red^tft flog, b. 1^. bie alte @fiber:!@Ibe. ^iefe 
war aber fiarl oerfanbet. 9)er Stegierung in ^annooer lam ber ^lan 
felbfl abenteuerlid^ oor; man f&l^e „gleid^ }um Doraud, bag fld^ nid^t 
tl^un laffen woEe, bag man aDe älrme in ber @Ibe oerftopfe, bie ^artl^ 
nad^er Hamburg fperre unb ben %lu^ }n)inge, l^in unb wieber ein}ureigen 
unb ol^nf&glid^en @d^aben }u Derurfad^en''.^) 3n Harburg beurteilte man 
bad ^rojett fel^r ungfinfUg; eft fei 1. unnötig, ba bie Sd^iffe, bie mit 
DoDer Sabung elbaufwartd bift 9leumfi]^Ien gingen, aud^ in ben ftöl^Ibranb 
einlaufen fönnten. 9)er SRangel beft ^anbete in Harburg rfil^re nid^t 
Dom ^al^rwaffer l^er, f onbem oon SRangel an Kapital unb anbern Urfad^en. 

2. oergeblid^, weil bie oerfd^iebenen ^auptfhöme, ftöl^Ibranb, ftöl^Ifleet 
unb 9teil^erfUeg fld^ mit jenem 3Ba{ferf{ug nid^t in einen Strom oer^ 
einigen liegen; 9)urd^fUd^e unb Spenen würben leinen (Srfolg l^aben. 

3. gefäl^rlid^, weil fold^e 9)urd^fUd^e leidet Überfd^wemmungen l^erbelfül^ren 
ttnnten.2) 

9)ie ^age, ob eft fiberlgaupt tunlid^ unb im 3ntereffe bed Sanbed 
^annooer fei, burd^ fold^e Stromoer&nberungen ben Hamburger Qa^m 
}U fd^&bigen, wirb l^ier nid^t berfll^rt; ed fd^eint, ald ob man bamato 
nod^ nid^t abgeneigt gewefen wäre, gegebenenfaSft unb wenn t% ftd^ ol^ne 
groge politifd^e Sd^wierigfeiten l^dtte mad^en laffen, ben Hamburger Qa^tn 
in feiner S^iflen} fd^wer }U fd^dbigen. 9)en Hamburgern l^atten bie 
Harburger Beamten nod^ wenige ^al^re oorl^er, aU jene beim äSunten 
Haufe ein @tad(werl errid^teten, vorgeworfen, bag Hcimburg bamit be^ 
ixotdt, „ben ©fiber^Slbfhom }u fd^wad^en unb bemfelben baft iux @d^iffart 



^) Slegierung in ^annooer an $ar6, Sanbbroft unb Beamte 23. aR&ri 1728. 
«) aJerid^t ber $crb. SJeamten 1. SRai 1728. 



119 

ol^nentbel^rlid^e Sßaffer ent}iel^en'^ }u tooKen. igamburg befhitt bieft {toar, 
mtb ed iat barüber eine lange ftorrefponben} ßattgefunben^ au^ Heinere 
@en)alttdtigfeiten blieben nid^t auft. SRan ftd^t barauft, bag man oieSeid^t 
beiberfeitft, getoig aber auf ber ^arburger @eite, ben (SIbfhom nod^ aU 
ein Objelt anfal^, bad man ftd^ gegenfeitig fteeitig mad^en (onnte. 

anberft badete man einige 3a]^r}ente fp&ter. äUft Anfang ber 
1760 er ^al^re ft(^ t)on 9leuem ein Sxol^ aber einen äß&rber erl^ob, ber 
fiäf beim »unten öaufe gebilbet l^atte, — ein Swi% ber fd^on einmal in 
ben 1720 er 3al^ren befianben l^atte —, mieft ber ^arburger Sanbbroft 
@raf ^ebrid^ t)on ber @d^ulenburg einbringlid^ auf bie ^orl^eit l^in,^) 
in fold^en fällen mit ©ewalttcttigleiten gegen Hamburg )u oerfol^ren. 
,,@ft x^'', fo äußerte er ftd^, ,/bem wal^ren Sanbeft Sefien l^öd^Iid^ baran 
gelegen^ ba^ bie ©d^iffart ber 3toxbex'Mbt offen bleibe^ weil bie Sd^iffart 
für gro^e @d^iffe burd^ ben Steil^erfUeg unb ben ftölbranb befd^n)erliger 
unb langweiliger, aud^ gef&l^Iiger. SRan mfigte alfo Hamburg oer^ 

ftatten, mel^r @trom bal^in ju }iel^en, ober bod^ fold^ed nid^t l^inbem. . 

3e mel^r SBaffer nad^ ber Slorber^SIbe flieffet, je weniger (ommt nad^ 
ber @über^@Ibe, folgHd^ je fidlerer bie Seid^e beft Süneburgifd^en 
®eftabeft''.2) Siefe ätnfd^auung brang in ig^^nnooer burd^. Unb nod^ 
in einem 9tef(ript ber Stegierung an ben ^arburger 9(mtmann i5<ttbing 
Dom 25. Ottober 1768 würbe mit äSejug auf bie ©trom^Slrbeiten^ bie 
Hamburg am Junten ^aufe oomal^m/ bemerft^ man (önnte igamburg 
bied umfomel^r geüatten, „xoM bie conferoation ber Slorber^SIbfal^^ 
weld^e babep intenbiret wirb, benen nad^ Hamburg l^anbelnben ftönigl. 
Untertl^anen oon ber Ober^ßlbe l^er )um SortJ^eil mit gereid^en würbe''. 

2)abei würbe aber baft 3ntere{fe für bie @über^@Ibe nie ooKflfinbig 
preisgegeben. 9)aft erw&l^nte ^roiett oon 1728 l^atte }ur ^^olge, bag 
bie Stegierung eine beffere Setonnung ber @über^@Ibe }wifd^en 9leu$ 
mfll^len unb Harburg anorbnete, bamit „b\t Sd^iffartl^ bal^in benen 
^embben beffer belanb'' werbe. Unb in bem angebogenen Serid^t 
@d^ulenburgft l^ei^t eft weiter: ed fei ^^bie (Srl^altung einer guten ^al^rt 
in ber 6über^@Ibe oon unb nad^ Harburg }u oon einer beflo größeren 
SBid^tig!eit, alft bie ^anblung ber bieffeitigen ttntertl^anen nad^ benen 
Sanbed^S&terlid^en älbfld^ten Seiner ftönigl. aRaieft&t fld^ über btrj ober 
lang weiter ausbreiten unb fobann an ber Sequemlid^feit ber @d^iffal^rt 
auf ber @über«@tbe ungemein oieleft gelegen feqn (ann''. SUber größer 



') Serid^t Dom 5. Suni 1762. ^ Über ben Sanb am 9miten ^aufe unb 
bie arbeiten bafelbft l^at man nod^ Slnfong bed 19. ^obrl^mibectiS oerl^atüieU. 



120 

etf^ien baft Sntereffe am Hamburger $afen. Sei ben äSfrl^onblungen 
Aber Stadxotxlt, bie Hamburg am (leinen ®raftbroo( oomal^m unb in 
Harburg Snlag }U ber 93effir(9^tttng gaben^ ba^ babur$ baft fogenannte 
@d^tefenl^ofer^ beffer ©reoenl^ofer So$ oerflopft werben möd^te, würbe 
feitend ber 9tegierung in ^annooer betont, ba^, menn {i$ in ber ^olge 
ergdbe, ba^ ber Strom in jenem SBofferlanf ,,{i$ bexvxoSf ni$t jwingen 
lieffe, fo xoäxt biefed ein unglfldli^e« eoenement, aber bo$ nid^t oon 
bei: SBi^tigfeit, aU wenn ber iQamburgif^e Qa^tn }uf anbete, weld^er fo 
oielen taufenb (Sniglid^en ttntertl^anen su Zreibung il^re« @en)erbe« 
bienen mu^^^; in biefem %aJlt mflffe man oon {wei Übeln baft geringere 
wil^Ien. @o bie Stegierung. Son einer Seite mar il^r freilid^, wie ber 
Seid^infpeltor Sedmann berid^tete, förmlid^ ber Sorfd^Iag gemad^t, ,,bie 
gaiqe 9lorber'@Ibe be^ il^rer SRünbung auf bieffeitigem eigenen @runb 
unb Soben ben ig^utburgem ein ffir aSemal abjufd^neiben unb troden 
)u mad^en'^^) Saft lieB fid^ aEerbingd leidster auftfpred^en ato auft^ 
ffil^ren. Übrigenft einigte man [x^ mit Hamburg über bad @reoenl^ofer 
So^ im Saläre 1773 burd^ einen »erglrid^.») 

Selbft ba« 9mt Harburg, ba« nid^t immer fel^r mol^tooKenb Aber 
Hamburg urteilt, fprad^ ftd^ um jene 3^ f^^^^ entfd^ieben bafflr aud, 
bag bie oöSige Serfanbung ber ^lorber^Slbe oerl^inbert werben muffe, 
unb swar nid^t nur auft wafferted^nifd^en ©rfinben, fonbern aud^ auft 
(ommet^ieKen, ba igarburg abfolut nid^t im Staube fei, ipamburg }u 
erfe|en, unb felbfl wenn nur bie Süber^^SIbe fd^iPar fei, l^abe Hamburg 
nid^t „}u beforgen, ba^ Harburg bie ^anblungen an ftd^ sielten werbe^.^) 

3u bem (ommerjiellen unb ted^nifd^en SRotto, baft für ipannooer in 
ber Beurteilung feiner Stellung }u Hamburg ma^gebenb war, (am bann 
nod^ ein politifd^eft. Sd^on frfil^er, fo fallen wir, war bie mSd^tige 
Stellung, bie 9)anemar( an ber Unter -(Slbe einnal^m, ffir ba« ^aM 
Sraunfd^weig'Sfineburg ein ®runb }u anbem, Qamhuxi nid^t }U fel^r 
)U bebrangen, gut 18. ^al^rl^unbert tfl ed nid^t anberft gewefen. So 
trat im 3al^re 1728, ate iQamburg burd^ bie aRanjwirren mit 9)anemar{ 
in 5lonfli(t geraten war, Jturl^annooer entfd^ieben ffir bie Xuf^ebung bed 
bdnifd^en Serbotd betr. beft ^anbete mit ig^mburg ein. 9)ie ©el^eimen 

*) SDlinifterial s $roTncmoria 17. S)e§br. 1772; ©utad^ten SJedmonn« öom 
17. 3floöbt. 1773. SHe SSerl^anblungen über baS ©reöenbofer fiod& bcöannen fd^on 
im ©wmner 1767. «) «Bergl. «ftenftüdf XVI. S)od^ »urbc 1779 »iebet übet 
bie SBerfenhtng bed ©reoeni^ofer Sod^d geflagt, für bie man Hamburg oerantmortlid^ 
gu mad^en fud^te; Hamburg beftritt bied unb bielt bie tludtiefung ber Scibtrinne 
für giemlid^ überflüfftg, Iie| ober bod^ bort baggern. *) Serid^t bed ^arburger 
3lmt« 8. 3ttH 1773. 



121 

ffiätt erllArten in il^rem (Buta^ttn ^) : fle feien fletft bet 9Reinttng getoef en, 
ba^ fixoax JQamburg/ ,/ln unbilligen unb }tt ber benad^batten, infonberl^eit 
aber (Svo. ftönigl. 3Ra\t^ät l^iefiger Sanbe unb Untertl^anen ^ad^teil unb 
@(j^aben gerei^enben Untemel^mungen (eine«n)egeft nad^}nfel^en^ fonbem 
bagegen l^inlänglid^er (Sinl^alt )U t^un ; f onflen aber &x>. Äönigl. SRaieftAt 
gro^e nrfad^e l^aben, für bie Sonferoation beregter ®tabt }U beforgen 
unb in billigen S)ingen fld^ berfelben mit Slad^brud anjunel^men^'. S^em- 
entfpred^enb n)ar man in ftopenl^agen für ^omburg tätig. Unb ber 
®raf t). b. S^ulenburg mieft in feinem mel^rfad^ erwäl^nten SBerui^te 
von 1762 u. a. auif barauf l^in^ burd^ ®en)altma§regeln gegen Hamburg 
fönnte ^^ber 5lönig }u S)dnemarl ab ^er}og ju ^olfiein-Stormam burd^ 
biedfeitige (Stempel bemogen merben, gleid^faHd eine ^enfd^aft auf ber 
Slbe ouftfiben }tt moSen, wobur^ Hamburg unb gon} Stieber-Sad^fen 
6d^aben leiben mflrbe^. 

3loS) beutlid^er ergibt ftd^ ba« SRotit) btü @intretenft ffir Hamburg 
im Saläre 1781. 9)amaU l^atte Hamburg bie Unterflü^ung JQannooerft 
gegen bie banifd^e Stegierung be}n). SUtona erbeten, ba biefed feinen 
Safen in ben @trom l^inein enoeüert l^atte, moburd^ Hamburg eine Ser^ 
fd^led^terung beft Stromeft befürchtete. 3)a4 SRiniflerium in Hannover 
trat beim Äönig t)on @nglanb für Hamburg ein, ni($t nur, meil fold^e 
Steuerungen ben %la^ leidet jum @d^aben bed eigenen Territoriums ab- 
lenlen fSnnten, fonbem aud^ mit bem ^inmeid auf ben fd^on Don ben 
Königen ®eorg I. unb @eorg n. igamburg gegenüber eingenommenen 
@tanbpun(t, ^^rneil man ein flarfed 3ntere{fe l^at, fld^ bie ^eil^eit ber 
@Ibe unb ber @d^iffal^rt auf felbiger überl^aupt fowol^l ate bed igam- 
burgif($en (Slb^Sommercii infonberl^eit gegen bie oon 2)änemarf bejielte 
93eeintr&($tigungen anjunel^men''. 9)ie föniglid^e Slefolution billigte bieö, 
;^unb merben Sßir ben principiis, meldte bieferl^alb oon Unfern Sor^ 
fal^ren an ber Stegierung aboptirt morben flnb, gleid^faSft nad^gel^en'^^) 

9Bir bred^en l^ier ab. 3)er 5lampf jwifd^en Hamburg unb feinem 
linldelbifd^en 9iad^bam gel^t aSm&l^Ud^ über in bie @rfenntnid oon ber 
Slotmenbigfeit unb Unentbel^rlid^feit ber alten ^anbetometropole für 
Hannover unb in bie Überzeugung, bag Harburg mol^l Hamburg auf 
biefem ober jenem SBirtfd^aftdgebiet befämpfen unb erfolgreid^ ftonturren} 
mad^en, bag aber Don einer SSerbrängung Hamburgs bur($ Harburg 
nid^t bie 9lebe fein lonnte. @ein ©tapelred^t, um meldte« ed fo er« 



1) 3. 3lttöuft 1728. 2) ^amh. Sdat an üRinifterium in ^onnooer 11. tluöuft; 
SWinifterium an Rönig öon önglanb 28. ^luguft; ftönigl. JRcfolution 10. ©eptbr. 1781. 



122 

bittert mit bem ^aufe Sraunfd^toeigsSflnebutg gel&tnpft l^atie, l^atte 
Hamburg im 17. unb 18. 3<^'^^'^unbert aEm&l^lid^ falzten laffen mäffen; 
feine $ro}e{fe l^atte ed verloren; aber eft l^atte inpifd^en feine Stellung 
in ^anbel unb ©^iffal^rt auf ber @Ibe flarl befe^gt, feine atten ©egner 
Süneburg, @tabe, Su^tel^ube roAt leintet fid^ gelaffen; eft l^atte, n)enn 
au(j^ nid^t bie alleinige ^ol^eit, fo bo^ bie n)irtfd^aftlid^e ^errfd^aft auf 
bem @trom erffaitten; unb infofem war Hamburg flegreid^ geblieben^ 
aud^ menn tu red^tKdb feine 9(nfprä($e aufgeben mu^te. 9lur (angfam 
unb }ögemb gefialtete ed bann im 18. Sal^rl^unbert feine inneren iganbelft^ 
(Sinrid^tungen etmad freier; ber S)rudC ber 5lon(urren} ber 9iad^bam 
unb iwar nid^t nur äUtona«, mie man mol^I bel^auptet l^at, fonbem 
aud^ iQarburgft ifl l^ierbei für Hamburg ftarl ma^gebenb gemefen. 

3m 19. Sal^rl^unbert l^at baft mirtfd^aftlid^e äSerl^dttnid ^amburgd 
)U bem lintoelbifd^en 9ia($barn, burd^ beffen ©ebiet ber SBeg ind ,^9ieid^'' 
ging, unter gau} neuen 3Birtfd^aftdformen unb neuen äSerfel^rft^ 
einri($tungen ft($ au($ entfpred^enb anberft geflaltet. 3lud^ bann nod^ 
^at ein ,,5lampf'' beflanben; il^n in feinen Sinjell^eiten }U fd^ilbem, 
möge einer anbem Gelegenheit Dorbel^alten bleiben.^) 

^) ^ergl. vorläufig Saafd^, $amb. ^anbel unb ^erfel^rim 19. Sal^rl^unbert 
(^Qwb. 1901), nomentUd^ 6. 26 ff., 45 f. 



munmt 



L 



Slufäcicjnunö bcr Sttgcfatibten bc§ ©crsogg Otto, 

^of)an Surftet unb ^of^an ^afcll^ürft, 

über tl^re S^crJ^anblung mit bcm ©amblirgcr SRat 

tn ©amburg. ^luguft 1542. 



@rflli^ l^aben fte bie gnebige erpietung bienflßd^ unb ju band 
angenamen unb ftd^ l^erwibber toie gen)onß($ etpotten. Setreffen bad 
angel^alten fi^iff mit bem lorn auf ber @ueber &bt, aud^ bie ^toep 
fd^iff mit fal}^ als fte gebrungen ju Hamburg an}ufaren, unb toarumb 
badfelbige färfUii^er Dber^, ©erei^tigleit unb Privilegien ju entgegen unb 
n)ad bedl^alb inl^attd ber ^^flruction ifl begert. 

9)arauf l^aben fte in antwort angejeigt, bad inen bad fuml^emen 
iQer^ogen Dtten^ ab @. ^. ®. uff ber @ueber @l6e attemptirte unb 
vot\)ettt, }U groger befd^werunge gereid^ete^ unb xoexe inen un(eiberlid^^ 
baft n)ibber il^re primlegia unb ^ergebrad^te gen)on]^eit 5lorn unb anbere 
n)l^ar vox irer {labt folte ubergefd^ifft werben^ fetten l^irumb bei @. %. ®. 
Dilfaltige gutlid^e anfud^ung getl^an unb gebeten, bed ft($ ju entl^alten, 
in jut)erft(|t, @. %. ®. würbe ftd^ barane gemegigt l^aben unb unber^^ 
laffen, ungen)on(id^e neuwe S^^ ^^^^^ namen gleit ge(td an}urid^ten; 
n)eU aber ire anfui^en unfrud^tbar unb je lenger unb melier t)on ^er}og 
Dtten iren Privilegien unb l^ergebrad^ten gerei^tigl^eit }un)ibber gel^anbelt 
würbe, were il^nen foli^d feinedwegd }u leiben. 

SBeren aber }u erl^altung guter nad^barfi^aft vool geneigt unb ge« 
»iSiget; aber bergeflalt fi($ uff ber @ueber @lbe unb fonfl bef($n)eren 
}U laffen, were inen nid^t tl^unlii^, ^irumb au($ unleiberlid^. 

Unb were ba« genomene f($iff unb lom uff bem iren angehalten, 
)U bem ^ette ber man, bem fd^iff unb forn gel^ort, ni($t ju Ilagen, ban 
el^r ju sweien malen, ate im fd^iff unb gut aud^ gen^omen unb mibber 
gefolgt unb nad^gegeben, bei eieren, treuwen unb glauben unb teuwem 



126 

gelobben s^gefagt unb bei oerlufl leibd unb gutft Derfprod^en, beft ortd 
nid^t melier su f^iffen. 

aSeren (m$ ni$t gefienbig, bad ber flrom bed ortl^ft imantft anberd 
ab Hatten ^ugel^otete; l^irumb fie au^ ftd^ beft unb irer anl^er gel^abter 
unb erfeffenen gered^tigleit ni^t begeben ober batDon abftel^en (onten^ 
fie würben bann }u re^te ban)on erlant unb gefd^ieben, woUen l^irumb 
gebeten l^aben^ fte boruber unb an bem iren nid^t }tt oerl^inbem ober 
bef dinieren. 

anlangen aber bie beiben fd^iff mit bem ^a% baroon l^etten fte 
(ein fonberlid^ft wiffen biefer seit; eft mod^te aber Don ben @d^aumber^ 
gifd^en unb ben iren gefd^el^en fein. 

Sarauf l^intoibber baft tobe anfiatt unferd gnebigen igem fold^e 
antmort unft nid^t oerfel^en^ bann je l^iebeoor biefer angesogener unb 
oermeinter irer unergrunten gered^tid^eit mel^r aU }u einem maS aud^ 
gel^anbelt unb wiewoE fie in fold^er l^anblung fid^ aud^ auf oermeinte 
il^re Privilegien unb angemafle gered^tigfeit l^etten ergrunben, unb bie 
anjiel^en xooütn, l^ette man bo($ barjegen inen }u reifte melier ergrunbte 
beßenbigere unb fold^e gered^tigleite oorgel^alten unb ange}eigt/ baraud fie 
gnugfam berid^t empfangen, baft fte ired an}ogft unbefugt unb }u redete 
unergrunb, l^ett ftd^ l^irumb ju inen nid^t oerfel^en, baft fie baruber 
fold^e turbation unb brangfal folten wibber unfern gnebigen Sern oor> 
genl^omen unb geübt ^aben. 

Unb meil fold^e ire ooml^emen unb turbation unred^tmeffig unb 
unferm gnebigen Sern ju nad^tei( unb abbrud^ furfUid^er Ober^ unb @e« 
redj^tigleit, aud^ wibber erl^altene priDilegia unb l^ergebrad^te gemonl^eit 
were, ffatnbe unb würbe eft @. %. @. leinedmegft }u Derbulben ober }u 
leiben fein. Sßeil mir aber oermerdCen, baft fte ^d^ bannod^ angemafl, 
irer gered^tigfeit unb unbiUid^en oorl^aben burd^ red^t motten unbermeifen 
unb berid^ten (äffen, motten mir il^nen nid^t oerl^atten, bad unfer gnebiger 
Ser in aSe mege )U erl^attung guter nad^berfd^aft gneigt, unb motten 
@. %. ®. ireft tl^eito nid^t gerne, baft bie binge ju meiterung gereid^en 
f otten ; aber bod^ lonten B. %. & ftd^ aud^ oon bem iren bergeflatt, mie 
t)on il^nen angefangen unb gemeint mürbe, nid^t bringen unb befd^meren 
(äffen, unb l^irumb fönten ©. %. ®. aud^ moK erleiben, mo(ten und 
aud^ anftabt unb oon megen @. %. ®. beft erpotten l^aben, baft bie fad^en 
oor unparteifd^en in fd^leunigen audtreglid^en redeten mod^ten aufgetragen 
unb }u red^tttd^er erlantnug geftett merben, bann @. %. ®. inen bergefialt 
Sur antmort su flehen erputtig unb geneigt mere. * 



127 

Set S^^^^if ^^^ foI<$ fein etpieten oon ll^nen billid^ ansunl^enten 
unb baruber @. ^. @. unb ben iren leine wettere befd^werung ober oer« 
l^inbemiffe mod^ten nod^ folten jugefugt votxhzn, bar aber bar über n)a4 
n)etter unb n)te onl^er mit ber tl^at gefd^e^en oon inen folte oorgenomen 
werben, würbe nid^t jugebulben fein, fonbern würbe oiS melier jur iegen= 
welker unb erl^aUung ber prioilegien unb erlangnud in geliebter peen 
}U wad^ten fein, bann @. %. ®. feinöwegft ju erleiben, bad bergeflalt 
wie Dorgenl^omen @. ^. ®. unb bie iren folten befd^wert unb oerl^inbert 
werben. 

Sßolten l^irumb oon wegen @. %. ®. gefud^t unb begert l^aben, baö 
genl^omene fi^iff unb (om bem armen man wibber }u geben, ban ob 
el^r woD wiber 9ted^t bebrungen, angejogene jufage ju tl^unbe, wiewoQ 
und unbewußt, ob el^r bie getl^an, fo were bod^ bie }ttfage burd^ brangfal 
er}wungen unb unoerbintlid^, att(^ unfd^etUd^ furfUid^er Ober^ unb gered^tigleit 
unb prioUegien. 

äBeft fie nun beft su tl^unbe unb ob fie aud^ angebotene red^tfertigung 
gebulben unb oerfolgen wolten, beft entlid^ antwort }u forbem, fetten 
wir fonberttd^en audgebrudften befel, l^irumb wir aud^ )um fleigigflen 
umb entlid^e }uoerleft{ige antwortung wollen ongel^alten unb bie oon wegen 
unferft gnebigen ^ern gefud^t unb begert l^aben. S)eft fal^eft l^alber 
l^etten wir woS melbung getrau, aber nit barumb, baft unfer gnebiger 
$er baft oon inen ju furbem gemeint würbe, fonbern aEein barumb, 
baft man oiKeid^t burd^ fold^e unb bergleid^en oorl^aben mod^te gemeint 
fein, ©. %. ®. an il^rer gered^tigf eit }U nad^teil ju l^anbelen. 

6ie l^irwibber: fie l^etten unfern gnebigem igem ober niemantft 
turbiret, bau fte oon langen S^^^en unb lenger aU LX 3ar ben @ueber 
@Ibe fteom afo oor il^re oertebinget unb erl^alten; l^ette man prioUegia 
ber jeit gel^apt ober were bered^tiget gewefen, man würbe ftd^ bero ane 
Sweifel gel^alten unb ju gebraud^en gewufl, were aber nid^t gefi^el^en, 
aud^ }tt (einer 3eit ald i^t bei ^ei^ogen Dtten 3eiten fid^ ber @ueber 
@Ibe firomft ange}ogen. Unb wiewoS bie oon Sunenburg oiS lange 3ar 
Harburg oor fld^ inne gel^at, aud^ furl^en unferft ®. ^. iger unb Sater 
loblid^er gebed^tnu^, aud^ i^iger unfer gnebiger ^er ^er^og @rnfi ober 
etlid^e oom abel oon @. g. ®. wegen, fo l^ette man fid^ bod^ bad, wie 
i4 ^erjog Otto oermeinet, nid^t angemaffet. 

älber wie bem aSen, (onben fte woS erleiben, bad bie fairen }u 
femer unb freuntlid^er oerl^or genl^omen würben, bar aber bie gute unb 
freuntfd^aft entfhmbe, wotten fte aud^ ber Siedeten (ein fd^euwe l^aben. 



128 

S)er man, bem baft fotn ongel^alten/ pflege oiS lomft unb toet|en 
}tt Derfd^iffeit; }U oerterbe unb fd^aben gemeiner ioo(fart, enoegfete unb 
Derurfad^te teurung unb were hoä) Ser}og Dtten ein Hein furteil, il^nen 
aber unb ber gemeinen fiabt grog befi^werlid^, ^ette nod^ mel (omd unb 
meidend liegen, fo el^r au^ oerfd^iffen wolte über fotl^ane feine }ufage; 
l^irumb e« nid^t tl^unlid^ ime waft melier wibber ju geben. 

9)arjlegen wir: votvtn nid^t geflenbig, baft fte ju red^t ober mit 
redeten fold^e )eit, mie fte oermeinlid^ ange^eiget, f ölten bed @ueber 
@(befiromd gebrandet ober t)or bad ire Derbretten l^aben, bann e« biefed 
tl^eilft anberft l^ergebrad^t, unb man )U aSen jeiten alft vor ba« feine 
ftd^ beft firomed gebrandet unb gel^alten unb nod^; ob aber miber red^t 
Don inen de facto attemptiret unb bie oon Sunenburg oergeftlid^ an 
fürfilid^er Ober^ unb ©ered^tigfeit, aud^ in unmunbtgen jaren beft ^evn 
unb Saterft gel^anbelt, bad fönte unfern gnebigen ^rflen unb ^em nid^t 
)U nad^tei( angezogen »erben. 

9Bir fegen aber oor gubt an bemnad^ unfere med^felmorte, meil 
einer bem anbem feinft anjogft nid^t geflenbig, lein frud^t l^aben wurbe^ 
bad bie fad^en ju freuntlid^er ^erJ^oer, mie fie ftd^ benn erpotten, geforbert 
ober, bar bie freuntfd^aft entfiel^en würbe, }u red^t(i($er erlantnuffe, in«' 
maffen mie obberurt, gefielt werben. 

Unb baft biefer }eit bem man baft feine mibbergegeben, bamit unfer 
gnebiger ^er nid^t gepfenbet unb ald de facto t)on feiner gered^tid^eit 
gebrungen ju ^anbelung lomen folte, bann @. %. ®. bad )u tl^unbe 
nid^t bebad^t unb aud^ nid^t tl^un mürbe. 

©ie l^inoibber: }U freuntlid^er l^anbelung unb, bar bie freuntfd^aft 
entfhtnbe, motten fte }um reiften miSig fein; bar mir nun befel l^etten 
anjuseigen, meld^er gefialt bie freuntfi^aft ober, bar bie freuntfd^aft ent^^ 
fiunbe, bad red^t folte oorgenl^omen werben unb burd^ wad perfonen, 
wolten fte gebeten l^aben, inen bad anjujeigen. 3Beil aber ber man }tt 
}weier malen feiner }ufage nibberf ellig unb glaublod worben, nod^ fooil 
lomft unb weisen liegen unb }u fi^iffen in wiQen l^ette, fönte fle ime 
bedl^alb biefer }eit ni(^t wiber geben, bie rogge foD aber nid^t confiftcirt 
werben, fonbem bi« uff l^anbelung liegen bleiben ober, bar el^r nid^t 
wel^ren wolte, oerfauft unb bad gelt l^inberlegt werben. Unb woQen 
gebeten l^aben, bad el^r unb anbere ftd^ ber @ueber @lbe bid )ur ^nbelung 
entl^alten mod^ten, bamit fte mit erl^altung ber fd^iffe, fo barauf unb 
legen bie @o fd^ieffen woQen, foSen gebrandet werben, nid^t in untoflen 
gefurt werben. 



129 

aSir toeten ni$t oon l^oeffe oon unferm gnebigen Qem an fie 
abgefertigt^ fonbem unft toere S^tfituction unb Sreben^ }ugefd^i(!t/ bie 
äßerbung }U tl^un, wie inen aKentl^alber angejeigt unb oorgetragen, 
l^irumb unft unben)ufl, burd^ wad perfonen bie fa^en }u gute unb redete 
am beflen unb unoerbed^tig be^ulegen. SßeU aber ein ^atl^ in ftatK($er 
anjaO bei einanber, woEen wir gebeten l^aben^ unft }U Dermelben, weld^er 
ge^lt fte oermeinten unb burd^ waft perfonen bie fad^en farjunl^emen; 
fo n)oIten unferm gnebigen ^rften unb ipem wir fold^ft oermelben unb 
mit beftem fleiffe oerfurbem^ baft }u bem fd^Ieunigfien fte wibberumb^ 
maft @. %. ®. ju tl^unbe, aud^ folten oerfienbigt werben. 

Boml aber belangen tl^ete^ bad fte bem man bad feine nid^t wolten 
folgen laffeu/ ime unb aud^ anbem nid^t vergönnen beft Sueber @(be 
flromft }u gebraud^en, baft muflen wir an unfern gnebigen $em gelangen; 
bar ed aud^ bie wege je l^aben folte^ bad fie mit gewalb l^anbelen, unb 
unferm gnebigen igem unb bie feinen bergefiatt oerl^inbern wolten^ 
Wärben ^e aud^ erfaren, bad unfer gnebiger Qtt }ur jegenwel^er uer^: 
urfad^t gebendCen wurbe^ unb mod^te l^irumb er^el^en^ wie ®ot wolte; 
bann eft ie unbiEid^, ungleid^ unb unred^tmeffig, baft unfer gnebiger 
^rfi unb $er oon @. %. &. anererbeten, wol ergrunten gered^tigfeit 
unb prioilegien mit gewalb foSe gebrungen ober ftd^ felbft iren gefinnen 
nad^ baraud fe|en unb }ur ^anbelung gepfenbet unb entfe^t !omen folte. 
fetten und fold^er geferttd^er anmutung nit oerfel^en, mufien eft aber 
®ot befeien unb an unfern ®. %. unb ^em gelangen. 

6ie l^etten alfo oor ber ^anbt ju ritzten nid^t woS gebenden 
lonnen, woEen aber gebeten l^aben^ bei unferm gnebigen ^em im befien 
)u oerforberU; baft @. §. ®. inen }u bem furberlid^flen an}eigen möge, 
weld^er gefialt unb burd^ was perfonen bie fad^e }ur gute ober, bar bie 
entfhtnbe; }u redete für }u nel^men, fo woEen fte fi($ barauf aEer gebur 
unb gleid^eit finben laffen, ban fie j[e }um l^od^fien guter nad^berfd^aft 
gewilliget. 

SBiewoE wir barmit uffgeflanben, unfern abfd^iebe }U nel^men unb 
alfo fiel^enbe mit bem Surgermeifier gefelliger weife in rebe begeben, fo 
l^aben fte gebeten, unoerbroffen }u feinbe, nod^ eind ju entweid^en, bem 
wir alfo getl^an. Unb l^aben bamed^fi angezeigt, baft fte unbegeben il^rer 
gered^tigfeit unferm gnebigen ^em }u eieren, aud^ Utah unfer perfon 
wiEen baft lom umb feinen werbt oerfaufen, bem man bad gelt unb fein 
fd^iff wibber geben woEen, bo($ alfo bad el^r unb anbere fid^ bift sur 
l^anbelung fd^iffenft wibber il^r red^t unb prioilegia entl^alten mögen. 



. I 



130 

9)arauf toeil ber man bei ber toarl^eit jufage aEereibe getl^an l^ette^ 
nid^t }tt fd^iffen^ unb el^r bartoibber geJ^anbelt fo ime ban nod^ eind 
überfeinen unb n)ibberge8eben werben ^ n)erbe unfer gnebiger $er unferft 
erad^tenft woS t)erf($affen, baft el^r bift }ur l^anbelung füE fleJ^e^ bo$ an 
furfUid^er ober^ unb gered^tigleit unb fonfl nid^t baran begeben. 

Slber baft anbere att(^ ftd^d entölten unb unfer gnebiger ^rfl unb 
^er ftd^ t)on bem feinen folte abbringen laffen^ baft ju t)em)iaigen^ 
xooltt UM nid^t geburen. @ft würbe unb fönte aud^ unfer gnebiger $er 
nid^t nad^geben ; baft man aber einft ibem gerei^tigfeit unf d^etßd^ laefiren 
unb fd^leifen laffe^ wie lange jeit gefi^el^en, fegen wir x>ox baft befle an^ 
bift ju oerl^oer unb l^anbelung. 

©taatSard^. öannoöer. (Scae »r. «rd&. S)ef. 71 Abt. 39 9flr. 1. 



n. 



SJeri^anblung ätoifdöen bcn ^canhnxQtm 

unb ©ersog Otto in SBinfen an ber ßnl^c, 

„^inftag^ post ßeminiscere Anno 1545". 

1545. mm 3. 



(SrfUid^ l^at mein g. %. unb ^er eroffnung biefed tagd tl^uen laffen. 
3)ama$ l^aben bie ©efanbten be« @r. 9tatft }U Hamburg ange}eigt: 
3)ad fid^ ein @rbar diät biefer angefagten tagfa^ung gatt} binfllid^en 
tl^eten bebanden, mit erpietung fold^eft umb m. g. ißem }U t)erbienen, 
fie, ed ottd^ @. §. ®. unb berf eibigen Sruber n)oII ginge, l^orten fie 
gern; unb l^ette nun @. %. ®. ein d^rifUid^ gut n)ergf in bifer fad^e 
getl^an, ban fie nid^t lieber« motten, ban mit beiben ^l^ren %. ®. in 
guter nad^perfd^aft fi^en; perl^offten aud^, biefe Errungen würben }U 
Dertrege gereid^en, bamit nieiterung oerl^ut mogte nierben. 

9ll^un l^abe fid^ mein g. ^er ißer}og Otto unberflonben, etlid^e 
fd^iff mit 5lorn n)iber il^re l^ergeprad^te prit)ilegia unb gered^tigfeiten }U 
begleiten, unb fei ingefaren mit il^ren bienern unb l^aben in {urj oer^ 
fd^iener jeit etlid^e fd^iffe mit Rom, bie an baft lanb gelegt, uff bem 
(Slbfirom benen t)on ißamburg iuflenbig genomen unb gelten Harburg 
gefurt; unb xoimol bie t)on ißamburg barjegen moS fetten gebenden 
mögen, fo l^etten fie ed bod^ umb fribed miSen unb meiterung ju oer^ 
lauten unberlaffen. 

9i]^un fei l^iebeoor bermegen l^anblung gepflogen, baft geclaget 
morben, bad ftd^ ©. %. &. unberflunbe, fd^iffe mit Rom miber il^re 
l^abenbe 5prit)ilegia, bie fte t)on Äeifer unb Äoningen erlanget, unb alfo 
l^ergeprad^t l^etten, vorüber }U geflatten; meil aber bie @tatt ißamburg 
fonberlid^ uff bad braumergl gegrunbet, bad fie 5lorn l^aben mueflen, 
barumb fte aud^ fold^e prioilegia erlanget l^etten, fo fetten fie fold^e 
fd^iffe, man fie angelommen, je unb t)on alterft angel^alten. Sßeil aud^ 
bie @uber @lbe Dor etlii^en 3<^i^^it buri^geprod^en, baft fie ben lauf 

9* 



132 

nxä)t mel^r l^at bar fie oon alters l^er gegangen, fo l^abe man oermoge 
il^rer prioilegien bofeI6ft je unb aln)ege bie fd^iffe angel^alten. 

3ubeme l^abe mein g. %. unb ^er ^ei^og Otto ein neu) S^I^^^ud 
über Harburg gelegt, baft gleite genant werbe; nl^un fei fol^eft befd^n)erlid^ 
unb t)on alters nid^t geniefen, au^ bei bero t)on Sunenburg jeiten, alft 
fie baft ^auft Harburg ingelj^apt, bofelbft !ein Solftett gewefen. 9)an mein 
g. ^er Qoü ^ie im lanb l^abe }U JQi^ader unb Slelebe. S)amad^ l^aben 
bie oon Suhed \S)xtn joSen }um S^^'iV^^^^ fo ^^^ bie ®rafen }u 
Sd^omenburg unb bie t)on Hamburg fürten ben SoOen bift in bie @e]^e. 
2)ien)eil aber neme S^Vi uffjurid^ten ben Siedeten ungeme^/ fo motten fie 
binfllid^ ge:peten l^aben, bep m. g. Qtxn ^erfog Otten an}u]^alten, bad 
@. %. ®. oon Sl^rem fumemen ber fd^iffart abflel^en, aud^ bie nemen 
3olflett abtl^un möge, bomit bie oon Hamburg bep il^ren altl^ergeprad^ten 
prioilegien unb freil^eiten gelaffen merben mogten. 

Sum anbem l^ab fid^ mein g. ^er ^er}og Otto ber guter uff ber 
S)rabenon) unbemommen, meldte ben oicarien @. $etri ju igamburg mit 
aSer gered^tigleit suflenbig fe^n, unb berf eibigen bift anl^er in raulid^er 
poffeft gemefen fein. 

3l^un l^abe e« fid^ jugetragen, bad bie oicarien fid^ jegen ben 
iQauptman ber jeit }U Harburg beclagt l^aben, baft bie igarburger leute 
^nen bie erben abgefiod^en unb retl^ geflolen l^aben, unb fei ein 9ted^t 
gel^eget/ bofelbft erlant morben, baft üe biejienigen, fo fold^eft getl^an, 
folten naml^aftid^ mad^en. Unb miemol fte biefelbigen tl^eter moS gemenfl 
mit namen anjujeigen, fo l^etten fte bod^ il^rer in beme oerfd^onet; aber 
gleid^woK fein fte oor ein iber man in fed^}ig maxd brofe erlant morben, 
meld^eft ftd^ bie oicarien befd^mert unb ange}eigt l^aben, baft bie tl^at 
befant unb offenbare mere, unb motten ftd^ oerfel^en, man mürbe fie 
bomit nid^t befd^meren. 9ll6 aber biefelbigen bröle nid^t ausgegeben, 
fei meiter gefragt morben, med man ftd^ in bifem faSe l^atten foSe, l^aben 
bie leute erlant, baft mein g. ^er ^erjog Otto, fo lang bad biefelbig 
brod(e entrid^tet mürben, bie lenberep einnemen motzte. 

S)iemeil nun fold^e gueter ber ftird^en @. $etri }uIommen, unb 
baroon bie 5lir($enbiener unberl^atten merben mueffen, fo bitten fie 
binflHd^en, ba« mein g. ^er bei ^erjog Otten oerfd^affen moKe, fold^e 
gueter ber ftird^en folgen }U laffen, mit erfiattung ber uffgel^abten 
nu^ung. 

3um britten beclagte fid^ bad Sopittel ju Hamburg, bad fie oier 
fd^iffe l^etten, meldte fte ben leuten umb jinffe jur oifd^erep intl^eten, aber 
Serjog Otto l^ab il^ren leuten bie oifd^erep oerboten unb, miemol fie 



138 

biefelbigen t)ont 9if(9^of ju Sternen gelouft^ tote bed gute prleff unb 
ftgel oerJ^anbett/ unb fte ben leuten foI(]^e Dier f(]^iff mit ber Difi^^ere? 
ingetl^an^ fo l^ab bod^ ®. f$. ®. il^nen loffen fagen^ bad fte ®. f$. ®. bie 
l^ur geben folten. 3l^vin vooltm fte geclagt l^aben an benen orteten^ bo 
ed il^nen bequem QttDe^tn, aber bie t)on igamburg l^etten ed il^nen nid^t 
gefiatten xooUen. 

3um Dierben^ fo unbememe ft(]^ ®. f^. ®. ber lagt uff bem SRore^ 
barDon bo(]^ ®. f$. ®. feinen großen 9tu^ l^aben lonbe, barju ^ab ®. %. ®. 
ein Dortoerd laffen hatom, unb n)ien)oI ed uff ®. S. ®. gerei^^tigfeit fei^ 
fo tl^ue bo(]^ ber l^offmeifier ober oogt uff bemfelbigen oortoerd il^ren 
armen leuten im oorjar^ voan fte bad oiel^e laffen audgel^en, großen 
f(]^aben^ unb l^alten es bart)or^ ®. %. ®. n)erben bed lein n)iffen tragen^ 
men ed au(]^ Sein %. ®. felbd feigen n)urbe, fie ed abf(]^affen. 

3um fünften pflegen bie fiarburger leute, wan fte torf ju il^rer 
notturft fted^eU/ bem ^aud SRorburg ierli($d ein iber ber torf fied^en 
n^id, jmei torfl^oner )u geben. Sold^ed l^at mein ®. ^er igei^og Otto 
il^nen verboten. 3t^un laffen fie moll gefd^el^en, bad bie leute an anbem 
ortem, bo e« il^nen bequemer, torf fied&en, aber etlid&e l^oner fein na(5* 
flenbig. S^ermegen moUen fie gepeten ^aben, bie leute anjul^alten, bie^ 
felbigen }u bemalen. 

3um fe($fien fep ein burger ju igamburg, ber beclagte fid^, bad ime 
l^inbemud an einem gute bie Aatn)ig genant gefd^el^e. 9ll^un l^abe bad^^ 
felbige mein« ®. ^em ooreltem SBiD^elm oon ber 83urg unb feinen 
erben Derfd^rieben, meld^ed fie aud^ bid anl^er befeffen l^aben, fein au($ 
Öerjog Dtten cope? fold^er oerfd&reibung jugeflatt, aber ©. %. ®. I^abe 
bem man, ber baruff monet, verboten, bad el^r ftd^ na($ ^^^rem burger 
nid^t rid^ten foDe. Sßeil nun berfelbige burger arm, bitten fie il^nen 
bomit gemeren ju laffen. 

Unb na($bem fie nid^t anberd geneigt, ban mit m. g. Q^m unb 
@. %. ®. bruber in guter na($perf($aft }u ft^en, unb ungern feigen motte, 
bad bife fad^e jur meiterung gereid^en folte, fo motten fie gepeten l^aben, 
©. g. ®. ju unberrid&ten, baö fte bep bem Ql^ren mögen gelaffen merben ; 
fold^e« erpieten fi($ ein ®r. SRatl^ ju oerbienen. 
9Rein g. $er ^erjog Dtto: 

SRa($ freuntttd&er bandfagung 2C. : ©ooil ben erflen artifel belanget, 
ba« ©. §. ®. etHd^e fd^iff uff ber Hamburger ©trom fotte genomen unb 
gelten i5<itburg gefurt l^aben, mie bie oon QaxabuvQ angezeigt l^etten ic, 
fagt ©. %. ®., bad fold^ed mit unfuegen oon benen oon QamhwcQ merbe 
ange)ogen; ban berfelbige ©trom bem ^aud Harburg one aSe mittel 



134 

suflenbig, toie ef)x bon au(]^ @. ^. ®. juerlant toerbe, t)om @(]^n)Qne6uf($ 
an bid an ben SSotfanb t)or bie @fle forbe ; n)an aud^ @. {^. ®. bad n)e]^r 
t)or ber äRorbutg gefd^lagen, fo muedfen ftd^ bie leute ber mfd^erep ent- 
l^alten^ fo lang baft xot^t fiel^et 

9)er9lei(]^en n)erbet unerftnblid^ bargetl^an^ bad ftd^ @. %. &. ju 
benen t)on Hamburg genotiget l^aben folte ; ban 6. ^. ®. ab bad f ($iff 
mit lom uff bem Slbfirom gefianben unb fte ed gelten Hamburg l^aben 
pringen xooUtn, fte befd^idet, bad fte ftd^ bed entl^alten mochten; aber 
S. %. ®. anflnnen l^abe leine flatt genomen, berl^alben ©. g. ®. Derur- 
fädlet }tt erl^altung ^l^rer ober^^ unb gered^tigleit basfelbige fd^iff }u Idolen. 

Uff ben anbem axtifel bie neu) 3ölftett belangenbe will ftd^ ©. %. ®. 
t)erf el^en^ bie t)on Hamburg l^aben ® . %. ®. in beute {eine uta§ ju fe^en ; 
f n)erbe aud^ npmantd gebrungen, etoad )u geben ; n)ad fie aber^ geben 
fte freiwillig ; fo fei ed {eine newerung ; bau bo bie von Sunenburg bad 
QaM Harburg ingel^apt, fei fold^ed genomen worben^ t)on ibeut widpel 
Dier Witte, wie mit 3legijiern ju beweifen. 

®o beftnbet ftd^ aud^, bad bad (om, fo ju Hamburg Doruber geltet, 
il^r eigen {om x% bomit fte l^anbtieren; fo fte nun einid^e prioilegia 
l^etten, wie bod^ nid^t gefianbeu/ fo l^etten fie bod^ bief eibigen barburd^ 
Derbrod^en. 

Uff ben britten artidCel, wed bie Drabenow belanget, jeigt @. %. ®. 
an, bad bie Olbenwerber biebfiald l^alber fein befd^ulbiget worben, 
weld^eft ftd^ bie leute beclagt l^aben« @ei ben SSicarien angezeigt worben, 
bad man ein gerid^te befleQen wolte, unb wei( bie Olbenwerber il^r aud- 
gel^enbe red^t ju ^itfelbe l^etten, fein fte bafelbs, bergleid^en bie pf äffen 
citirt worben. Site fte aber ungel^orfamlid^ auffen plieben, fei ll^re« un- 
gel^orfamd l^alber erlant worben, bad fte oor einem iben man, ben fte 
alfo biebflald l^alber bejid^tiget, fed^}ig mard geben f ölten, unb weil fte 
fold^e brodfe nid^t gegeben, fein biefelbigen guter angel^alten worben, 
unb fei ber t)on igamburg clage in bifem fall unerl^eblid^ ; fo l^aben 
aud^ bie pfaffen allein bie sinffe, aber bie fd^a^ung unb oberleit gel^ore 
inm $aud Harburg. 

Uff ben Dierben artidtel, bie t)ier fd^iffe unb t)ifd^ere9 belangenbe, 
fo ben SBicarien foHen juflenbig fein, mag fein, ba« fold^e« ben leuten 
verboten, fep aber aM bem gefdjel^en, baö ©. ^. ®. i^nen anjeigen laffen, 
bad fte il^re gered^ttg{eit beweifen folten; weil ed aber nid^t gefd^el^en, 
ad^tct ©. %. ®. nid^t fd^ulbig ju fein, il^nen bie SBifd^e l^ur folgen ju 
laffen, )U bem widfe man ftd^ }u erinnern, wad bed 9teid^d abfd^ibe 



135 

bertoegen vermag/ unb iDeil ed anbem unb fonberl^en ben @t)attgel{f(]^en 
©tenbcn jugelaffen wlrbct, uerl^offet ©. g. ©., c« aud^ ju ßcnleffen. 

Uff ben fünften artldel, we« ber jagt l^alber nff bem SRore iji an^ 
gejogen worben, jeigt ©. ^. ®. an^ bod in beme leine nemerung für- 
genonten n)irbet; ban bie jjagt an bem ort bem igaud igarburg gel^orig; 
fo n)erbe and^ bie brifft nid^t onberd ban oon alters geprau($et/ t)om 
Sanbgraben bis t)or 93o£tel^ube, berl^alben lonnen ftd^ bie t)on igamburg 
bedfelbigen nid^t befd^meren. 

Uff ben fed^jlen artidtel belangenbe bie 2;orf^oner fegen ©. %. ®., 
bad badfelbige 3Rox snm igaud Harburg gel^ore^ mie ed aud^ @. %. ®. 
jnerfent fei morben. @d l^aben fid^ aud^ etlid^e feQe sngetragen, bie jn 
igarburg gerid^tet fein^ unb gefiel^et ®. %. ®. benen t)on Hamburg 
barane nid^td. 

Uff ben jtebenben artllel, ben Äatmig betreffenbe, jmeitjeln ©. %. ®. 
nid^t^ man l^ab aud ben fibergeben copeien Demommen^ bad fold^ gut 
leiten unb nid^t erb ifl; meil nun leine manleibft erben Dorl^anben, ban 
allein meibdperfonen, fo ad^tet @. %. ®. ed bat)or/ bad ^f)t fold^ gut 
l^eimgefaUen unb t)erlebiget feie. 

Unb {eigen ©. %. ®. }ur iegen clage an: 

S)ad je unb almege ber (Slbfhom uf[ ber ®uber @rbe oor ^athnxQ 
bem $aud Harburg gel^ore^ aud^ Itt). prioilegia oerl^anben fein, ^ll^un 
unberßel^en fid^ bie oon Hamburg, bie leute, fo ftd^ bed firomd gepraud^en, 
)u oerl^inbem, meld^ed il^nen nid^t gepuret ; unb miQ ftd^ ®. %. ®. oer» 
fel^eU/ m. g. §er merbe bie oon Hamburg oon ^ffxen furnemen ab^ 
weifen. 

3um anbern l^aben bie leute im ampt Harburg lom unoerjolt aus 
Hamburg pflegen ju Idolen, aber i^ werben fte bamit befd^mert^ l^aben 
t)or jenen jwei pfening gegeben, ii| mueffen fte jel^en Pfenning oon jroei 
l^impten 9ioggen geben, bitten bie oon igamburg }U miffen, bad feine 
leute bep alter freü^eit mögen gelaffen merben. 

3um britten, miemol in ned^fler l^anblung ber S)rabenon) l^alber ein 
fUIfianb fei bemiDiget morben, fo l^aben bod^ fold^ed unangefel^en bie 
Don Hamburg bie jinffe uffgenomen, ben leuten bie fd^a^ung oerboten. 

3um oierben, clagen bie DIbenmerber, bad il^nen verboten merbe, 
erben }u graben. 

3um fünften, fei einer im Dlbenmerber, ber beclagte fld^, bafi $er 
Sol^an 9iobenburg ime einen enbepfuQ nemen moQe. 

3um fed^ften merbe bero t)on Hamburg leuten verboten, jum @lb red^t 
SU lomen, barju fte bod^ almege erforbert unb erfd^ienen fein, aud^ bie 



186 

fUtbung l^aben l^elfen tl^un; ober bie oon igomburg vermeinen barburd^ 
ben ßlbfiront ju belreftigen. 

3unt fiebenben, fo l^aben bie oon igotnburg ben SRan^ ber uff bem 
Aotoig wol^net/ gelten igantburg fengliii^ gefurt nnb eingejogen. 9tf^wx 
l^ore berfetbige man gelten igorburg; »eil nun fotd^e gemalt gejd^el^en^ 
ad^tet ed fein %. ®. bwmox, ob ed glei(i^ ein leiten fotte fein^ bad 
barburi]^ bie oerf(]^reibung oerbrod^en fe9e. 

S)ie gefanbten ber t)on Hamburg 
l^aben oennetdt mein« ®. %. unb ^em erpietung in biefer fa(]^e, wollen 
f old^eft il^ren eltifien anjeigen. Unb fogen replicando : bad mein ®. ^er 
iDerjog Otto pretenbire, bad ber (Stbfhrom ber @uber @Ibe oon bem 
@d^n)anebuf($ bid uff ben äSotfanbt foO gelten unb @. % @. sufomen^ 
fo mag ftd^ @. %. @. fold^e me9nung furgenomen l^aben; aber bie oon 
Hamburg n)iffen, bad bie Suber @Ibe an bem orte nid^t ü^ren gangl 
gel^apt/ unb mag bie @lbe foI(i^en fhom nad^ jaren eingeprod^en l^aben; 
bad man aber folte n)iffen^ vom ber Sd^wanebufd^^ ob er an bem ober 
anbem ortem gelegen f ep, wiff e man nid^t ; er mud^te f onfi unber maffer 
fein, bau er nid^t in reram natura. 9)ad aud^ ®. %. ®. furgemanbt^ 
bad @. %. ®. bed ortd ein {lad gefd^lagen unb fo lange ed bar .gemefen, 
bie leute fid^ bed oifd^end entl^alten muefien, fo wiffen fie ftd^ ju erinnern^ 
bad fold^ fiad oor bem aRorn)erber gef dalagen fei; aber ber äRonoerber 
fei one aSen mittel benen oon Hamburg juflenbig unb erfiredte fid^ bis 
an ben ©teC^om ; f o muefien mäi ^et^og Otten leute baroon geben, mie 
mit bed 9tatd 9tegifiem ju beweifen. 

3u bem, fo fei ber @trom ein fonberlid^e @lbe unb gel^e nid^t burd^ 
bad lanb ju Sunenburg, fonbem aud ber @tbe bid in bie @Ibe unb 
bel^alte ben namen @Ibe bid in bie Sel^e, unb l^abe bad ^auft Harburg 
aOein etlid^e oorbe baruff, bie bem l^aus sufienbig fein. S^iemeil aber 
ber Strom benen oon Hamburg jufome, unb fie ben gepraud^ mit ber 
abfur in fiatlid^en prioUegien l^ergeprad^t l^aben, fo motten fie gepeten 
l^aben, man moOe fte barbe^ unoerl^inbert laffen. 

SBeft aber ben nemen 3^11 belangen tl^ete, motten fte ftd^ ungern 
unberfiel^en, ®. ^. @. in ^l^rer Dberl^eit ma^e ju fe^en, aber biefer S^^ 
fei ein nemerung unb gepure ftd^ nid^t, neme 3^0[ uff)urid^ten one be^ 
miSigung ber Ae^en. 9Rat. 

SBan nun bie fd^iffe bergeflatt, mie furgenomen mirbet, fotten begleitet 
merben, mürbe nid^t aOein benen oon Hamburg ju oerberb, fonber aud^ 
bifem furflentl^umb ju merdlid^en fd^aben gerei(^en; bau bad fom in 
anbere lanbe gefurt mürbe, toel^eii gro§e tl^eurunge mad^et. 



137 

9)Qd angesogen toixhtt, bad bie Don Sunenburg bofelbd soO genomen 
j^aben^ fold^ed n)eig fi($ ein ratl^ ju Hamburg nid^t ju erinnern, unb ob 
fold^ed benen oon Hamburg }u nad^teil gefd^el^en toexe, woSen fte ftd^ 
Derl^offen^ bad ed fte nid^t prejlubiciren möge. 

S)a§ au(]^ etli(]^e fonberpare perfonen gefd^iffet^ fei il^nen ttnben)ufl, 
unb fo fie biejenigen n)idfen, bie ed getl^an l^etten, folten fie ungefhaffet 
nid^t geplieben fein, wollen ft($ l^iruntb oerfel^en, fte l^atten ftd^ barbur($ 
il^rer prioilegien ni($t oerlufUg gemacht Unb n)olten bemna($ no($ gar 
binfUi(]^ gepeten l^aben, bad ®. %. ®. bie oorbe^fur abfleDen mochte. 

®o oi( bie S)rabenon) belanget , bad bie geifltid^en geclagt l^aben, 
bad il^nen erbe abgefio($en unb oor bad l^o($fie geri(]^te citiret fein foQen, 
fo mag fein, vok fte berid^tet n)erben, bad bei ®reu§n)i^en jeiten bie 
oicarien geclagt, bas il^nen erbe abgefio(]^en unb rett genomen fein foUe, 
i)dbe @raufen)i^ il^nen angejeigt, bad }U ^itfetbe ein gerid^te folte ge- 
l^alten n)erben, bofelbd muften fie fomen unb il^re clage furpringen. 
Sll^un fein bie oicarien ni(i^t fd^ulbig gen)efen, bofelbd inne pariren unb 
SU redete ju flel^en; ban fte an bem orte ni($t bingpflii^^tig, aber gleid^^ 
vDoU fei in il^rem abn)efen procebiret unb erfant n)orben, bad fte oor 
jben man, ben fte befd^ulbiget l^etten, fe(]^}ig mard geben folten. 3Beil 
fte nun fol($es nid^t geben n)oIten, fei xotittx erlant, bad @. %. ®. fol($e 
guter fo lange anl^alten mochte, n)ie ban aud^ bie leute bie jindfe gelten 
Harburg l^aben geben muedfen. 9ll^un fein fol($e guter ni(|t von bem 
^rfientl^umb Sunenburg, fonber oon anbem unb @d^on)enburgif($en 
getauft morben. @o l^aben au($ bie leute n^ fd^a^ ober anberd gelten 
Harburg gegeben, ban fte mit aOer gered^tigteit ben oicarien juflel^en. 
Darumb moDen fte fid^ oerfel^en, man merbe fold^e guter ber firii^en 
folgen unb fie bei il^rer freil^eit laffen. 

SBed bie oier f($iffe unb oif($ere9 betrifft, miffen fte fid^ nid^t ju 
erinnern, bad @. %. ®. ben bemeig geforbert l^abe ; man ed aber notig 
unb in redete erfant mürbe, miffen fte ed mit prieff unb ftgeln, fo fie 
oom SSifd^of ju Sremen l^etten, bar ju tl^un. Sitten, fte bei il^rem 
l^ergeprad^ten beft^ pleiben ju laffen. 

3)ie 3^9t uff bem SRore belangenbe unb bad badfelbige 9Ror bem 
^aud igarburg jufiel^en foQe, mie fold^ed mit ben feQen man bemeifen 
moQe, fold^ed fein bie oon Hamburg nid^t gefienbig. 3)an ed ju be- 
meifen fiel^et, bad fid^ in vergangen 3aren jugetragen, bad ein S^ng 
torf gegraben, unb als er feine arbeit nid^t getl^an, mie er tl^un folte, 
fei fein iper jugefaren unb l^ab il^nen mit ber jmidCen an ben fiopf 



138 

öcf dalagen, bart)on er gefiorben. SJarju jcin n^t allein bero Don 
Hamburg leute, fonber (mä^ aM bem älmpt igarburg erforbert, bie 
femptlid^ bodfelbige äRor bem QaM äRorburg }Ugefunben. 

@o l^ab an^i S)ieteri($ t)om 93etg mit %i)omaf^ ©roten t)or etlid^en 
jaren eine f(igeibung gongen, barinne ed bem ^ans SRorburg }ngef allen. 

SBad aber bie brifft belanget, n)ere an . bemf eibigen fo grog ni(i^t 
gelegen, aber ed tl^u ben armen leuten großen f($aben; ban ber SSogt 
}nm iQeimt)etbe jagte bad Dil^e im Doqar uff ber leute ader unb, man 
e« ©. %. ®. felbfi fege, jweiüeln fie nid^t, ©. g. ®. werbe e« abfd&affen. 

3um le^flen fot)iI ben Äatwid^ belanget, l^etten fie mit bem SDian, 
fo i| l^ie mere, bermegen unberrebung gel^apt, unb mürben t)on ime 
berid^tet, bad er Sopiad ber Derjd^reibung fibergeben, bie lauten uff 
erbe unb na(]^fomen. SRI^un l^abe SBil^elm t)on ber Surg nid^t allein 
menlid^e erben, fonber au(5 SBeibö 5ßerfonen na(5 fid^ gelaffen, bie am^ 
gefleuret fein, unb mit funfl^unbert mardt abgefunben. 

SBed aber bie oberleit belanget, möge fein, bad bief eibige gelten 
Harburg gel^ore. SRI^un l^ab ber man, fo uff ber Äatmig roonet, feine 
pad^te nid^t ausgegeben. S)arumb il^r burger il^nen oor ben älmpten ju 
Harburg oerclagt. SBeil er aber feine 3Mc t)on ime nid^t befomen, 
unb ber man gelten Hamburg gefomen, l^ab er il^nen mit redete be- 
f dalagen, unb ald er nid^t )U bejalen gel^apt, fo erlant morben, bad er 
bürgen fefeen ober felb« bürge fein folte, mie ban fold&e« in il^rer ©tatt 
biöl^er l^ergeprad^t fei morben. SBeil er aber feine bürgen l^abe befomen 
fonnen, fei er nad^ il^rem ©tatt redete angel^alten; man er aud^ bejalt 
l^ette, mere fold^e« one not gewefen, unb miemol bie oerfd^reibung oer* 
mogte, baö SBill^elm oon ber 33urg unb feine ©rben fold^e guter mit 
aOer gered^tigfeit, rid^t unb red^t an l^ald unb l^anb l^abe, fo l^ab bod^ 
il^r burger benf eibigen man oon ber Äatmig nid^t Idolen laffen, fonber 
fei felbd, mie gemelbet, gelten JQamburg lomen. Unb moKe bemnad^ 
binfilid^ gepeten l^aben, ba« er bei feinem prief unb pgeln muge 
gelaffen werben. 

Uff bie Sleconoention clage 
fagen bie oon Hamburg: S)afi weiter oermerdtt werbe, ba« furgewenbet 
werbet; aU folte bie ©über @lbe one mittel bem ^aud Harburg ju« 
flel^en. ©old^e werbe nid^t geflanben, ban man l^abe oon alterd oon 
ber ©über ®lbe nid^t gewufl, jubem fte 1% bar nid^t laufe, bar fie oon 
alters l^er gelaufen. 35ie oorbe, bie bem ißau« iQorburg jufie^en, fed&ten 
fie nid&t an, aber ba« bie oorbepfur folte gefiattet werben, fei benen 
oon JQamburg nid^t leiberlid^. ©o geben aud^ bie leute im 9lmpt 



139 

iearbutfl bcnen tjon ißamburg l^ure, baö ©. fj. ®. bcn ©trom n^t 
befeeftigen lonbe. SBolten nod^ gepeten l^aben bart)on abjufiel^en. 

Uff ben atibcrn arttdel, baö ben leutcn im Slmpt Qaxhuxi in i^rcr 
©tatt befd^werung uff erlegt werbe, baö niiä^t getüotilid^, barDoti mffen 
fie nid^t. ©ie wollen es an gi^re iQcm prlngcn unb, fo e« gef($ege unb 
ein newerung werc, wotten fie fi($ uerfel^en, man werbe es abfiä^affen 
unb ben leuten baft jenige üergonnen, bad t)on alters l^ergelomen. 

Uff ben britten artidel, belangenbe ben fUljianb ber ©rabenow 
l^alber fegen bie t)on Hamburg, bas fte ni(i^t anbers oermerdet, ban bas 
bie äJicarien il^n il^rem befi^ folten pleiben ; als aber ein oil^e ober pflüg 
^^aii üon benfelbigen leuten fei geforbert worben, fei einer berfelbigen 
leute }U i^nen gelomen unb l^ab angezeigt, bas etlid^e jinffe uffgefd^lagen 
fein. $Rl^un l^ette er ein weinig gelts jufamen gepraiä^t unb wolte t)on 
einem iar aus geben unb l^ab fol^ gelt freiwillig bargelegt. 

SBäes belanget ber Dlbenwerbcr clage bes erbgrabens, wiffen fie oon 
feiner oer^inberung, fo il^nen an bem orte, bar fie bes bered&tiget fein, 
gefd&cl^en foHe; fo fie aber oon bem lanbe, bas bem ie^us SDiorburg 
gel^oret, fteci^en wolten, fold^es fei il^nen oerboten. 

aSon bem enbtepful l^aben bie leute oier anboogel bem ^an^ 
ajiorburg gegeben. 6s fei einer oon bes Sifiä^ofs wegen im Dtben? 
Werber, ber ben pfui gern l^aben wolte, aber 3ol^an SRobenburg woHe 
ime benfelbigen nid^t eint^un. 

3nm lefefien bas ®lffgeri($t belangenbe, bas il^ren leuten oerboten 
bar }u fommen, fein fie beriiä^tet, bas es fein ©Ibgerid&t fepe, fonber bas 
biejenigen, fo bie oorbe l^aben, ju jeiten mit fd^iffen jufamen fomen fein 
uff ben oorben unb l^aben ftd^ fi^rer gepred^en oerglid^en, aber es fei am 
meifien bier fad^e gewefen. 

SRI^un l^ab ©. %. ®. ein fonberlid^ 6lbgerid&t gelegt unb barju bes 
SRats leute erforbert, weld^es pe il^nen oerboten l^aben. ®s fein aud^ 
il^re leute barauf nid^t erfdl^ienen, fonber l^aben baroon protefiirt; bo l^ab 
©- g. ®. finben laffen, bas bie ®lbe oom ©d&wanenbufd^ an bis an 
ben SBotfanbt gel^e unb bem l^aus Harburg jufiel^e, aber bie oon Hamburg 
l^aben baroon bebinget. 

SKein g. iQer iö^tjog Otto 
faget triplicando: S)as bie oon iQamburg furgeben, bas ber flrom 
©. %. ®. nid&t folte jufiel^en, fonber ein newer gangf fepe, item bas 
man x)on ber finbung nid^t wufle: bas berf eibige firom gel^e wie oon 
alters unb fome wiberumb an ber ^orburg jufamen, aber laufe fo 
fiard nid^t. ©o fei aud^ bas tad^swel^r je unb alwege bar gewefen, 



1 



140 

B. %. ®. l^ab e« bar gel^apt unb t)Ue leiS^fe gefangen ^ ®. $. ®. l^at 
aud^ ntad^t/ biemeil bad mel^r fiel^et/ bie oif^ere^ }u »erbieten. 

3)ad aud^ angesogen / bad ber @d^n)anebufd^ n^t joO in rerom 
natara fein, nrtrbet nnerflntlid^ angezeigt/ ben bar^utl^un ifi^ bar ber 
bufd^ geflanben, nrte er aud^ i^ nod^ ber 6(i^n)anefort genant werbe. 

SQd aud^ weiter oon newerung ber S^^ angezogen, l^abe mein 
g- i5er gel^ort, weld^er geflalt @. %. ®. ed nennen, bad eft nid^t aU 
Soft, fonber SBeg gelt genonten werbe. ®o fei au(]^ ein taffei ju ^ar- 
bürg/ baraud }u beftnben, bad bei bero t)on Sunenburg jeiten oier witte 
t)om widpel gegeben fein worben. 

3)ad bie SSorbeifur biefed lanbed f($abe folte fein, gefiel^en @. %. ®. 
nid^t; ban bie oon Hamburg fold^ lom in il^re Statt pringen unb bie 
teitrung ntad^en. 

9)ad aber bie t)on ig^tnburg ni($t wiffen woOen, bad bie d'^ren 
gef($iffet l&etten, laffet ®. g. ®. in feinem werbe berul^en, aber ©. %. ®. 
wiffe biejlenigen, bie eft fid^ felbd jum befien getl^an, woS an}U}eigen. 

@o Dil bie S)rabenow belanget, jeigt ©. %. ®. }u warl^aftigen 
berid^t an, bad ftd^ bie Dlbenwerber beclagt, bad bie pfaffen fte bieb- 
{lato l^alber befd^ulbiget. 3l^un fie ed ben pfaffen angezeigt, l^etten au(]^ 
bewilliget, bad {ie il^r teilet im lanb }u finnenburg gewarten wollen, 
barumb ai^^tet man eft ban)or, fie l^aben ft(]^ mit fol($er bewiUigung bem 
geri($td}wang unberworfen; weil fte aber ungel^orfam augenplieben, fei 
in contumaciam procebirt worben. 

S)ie Dberleit an benfelbigen gutem betreffenbe, gefiel^e ®. ^. ®. 
biefelbige ben oicarien nid^t. 

S8ad ber oier fd^iffe l^alber furgeprai^t, baruff fagt ©. %. ®., baft 
fie alft bie Dberleit i^nen anzeigen laffen, bad fte il^re gered^tigleit für« 
legen folten. ©o l^ab aud^ @. %. ®. ben 9teid^d älbfd^ibe an}iel^en laffen 
unb wad anbere ^em tl^eten ; barumb werbe @. ^. ®. biefelbigen jinfe 
aud feinen l^anben nid^t lommen laffen, ed werbe ban anberd erfant. 

S)ie 3agt uff bem äRore l^abe @. %. ®. über selben, iweinjig, breifftg 
3aren l^ergeprad^t, unb bofelbd gejagt; ed fein aud^ fd^weine unb reifer 
bid in bie @lbe gejagt, bie bie leute @. %. &. gelten Harburg geprad^t. 

SBad bed tobtfd^laged l^alber angezogen, möge fein, bad ü^nen ber 
faQ jugefunben fepe, er l^ab ftd^ aber an bem ort, ber benen Don $am« 
bürg }ufie]^et, }ugetragen. ®o l^ab ®. %. ®. I^eute ellid^e feQe unb bie 
lanbf^eibung angejeigt, wie weit fid^ bie unb eined jben gered^tigleit 
erfired(e. 



r 



lAl 

3)aft aber bie Don Hamburg Don Ianbf(]^eibungen angejogen, l^ab ed 
bie geflalt, bad l^iebeoor tnit S^l^omad ©toten l^anblung eind §oI^ed 
l^alber getoefen; fei aber ber obetleit unnad^teilig. 

S)ie brifft n)erbe n)ie t)on alters gel^alten^ unb l^ette ^^9 @. %. &. 
Derfel^en, bero t)on igamburg leute tourben mit feinen leuten mitleiben 
l^aben; ban man bad maffer gro§ xft, fo treiben bie leute über unb 
tl^un großen fd^aben. 

S)en Satl^mid^ belangenbe beftnbet @. %. ®. aud ber oerf(]^reibung, 
bad bie uff menlid^e erben unb nid^t meibdperfonen lauten. 

S)ad bameben t)on fünf l^unbert mard angezogen / mag fein, bad 
ettt(|e jinffe uff gef dalagen , bermegen fid^ bie freunbe oerglid^eU/ unb 
lonne fold^ed (3. %. ®. ni($t pre|ubicieren. S)ad aber bie t)on Jgamburg 
ansiel^en, bad ber man oon ber S)rabenom }u Hamburg eingelomen unb 
bofelbd angel^alten fei morben, berl^alb bad er bie jinffe ni($t bejalt, 
item bad bermegen }u Harburg fei angefüllt morben, bed miffe fid^ 
@. %. @. ni($t }u erinnern ; ed fei bennod^ @. ^. ®. gut, unb l^ette il^nen 
nid^t gepuret/ benfelbigen man alfo ein)U}iel^en. 

S)ad fie ben artidel l^aU unb l^anb ansiel^en, mag aus ber oer- 
fd^reibung nid^t oerfianben werben. 

S)ie ftnbung ber @uber @Ibe fei oon alters gefd^el^en, unb miffe 
@. %. &. Don i^xex gered^tigfeit nid^t ab}ufiel^en. 

S)ad bie leute ju Hamburg befd^mert merben, fei mal^r; ed l^abe 
3ol^an Siegel feiiger getl^an, fo l^abe 9Ratl^iad lieber am vergangen 
©onnabent bad gelt oon ben leuten genomen. 

S)en füljlanb ber jinjfe uff ber ©rabenom belangenbe jeige ©. %. ®. 
an, baft einer ber oicarien bie menne uff ber ©rabenom erforbert, baft 
lie ime bie betagten jinffe entrid&ten folte, unb l^aben mein g. i^er ju 
erad^ten, ob fie ben fUtjlanb nid^t geprod^en, item ob il^nen gepuret, bie- 
felbigen uff}unemen unb bie fd^a^ung ju verbieten. 

9)ie Otbenmerber unb Snbtepful belangenbe fein bie leute i^ oer- 
banben, bie anjeigen, bad il^nen an bem erbfied^en oerl^inberung gefd^ee, 
fo lige ber ©nbtepful uff bem aitermerber, benfelbigen l^abe ©. %. ®. 
Dogtd oater ingel^apt. 

2)ad bem @lb red^t ein anber name gegeben merbe, s^fit @. %. ®. 
an, bad ed mal^r unb ju bemeifen ifi, bad bie Hamburger leute oon 
alterd }u bem gerid^t erforbert, baruff erfd^ienen fein unb bie ftnbung 
l^aben Reifen tl^un, mie uff bie leute gep . . . (unleferlid^). 



142 

@* S- ®- seigen aud^ an^ voittool bie S)tabenon) ®. §. ®. }ufienbig^ 
fo unberfiel^en fid^ bod^ bie t)on i5<^inburg bet Dberleit bed orts unb 
l^aben bie leute i^ l^iel^er geforbert. 

Unb bitten bemnad^ @. ^. ®v bad bie t)on ig^^tnburg t)on il^tem 
fumemen abgewifen werben; bafi fie fid^ ju red^t etpieten, laffen ®. %. &. 
in bent berul^en/ aber ®. %. @. xottbt au($ pilli($ bei bem S^^ren ge- 
loffen unb, n)an fold^ed gef($id^t, n)oIIe ftd^ @. ^. ®. aKer gepur Der^ 
nemen laffen. 

etMi6^. ^annooer. (Settc »r. Slr(%. S)ef. 60 3flr. 36, ocrgl. oben S. 20. S)ic 
l^amburgifci^cn Untcr^änbler waren bie Söürgcrmcifter Sol^ann Sflobenburg unb 55etcr 
öon Sprefelfen, ber D^latöl^err 3oad&im aRottcr unb ber ©ehrctör 5llejanber SpieS 
(^oppmann, fiömmereire(j(|nungen VI. 181). 



1 



m. 

35ertrag gtotfcjen ©ersög Duo ööti 33r(mnfcjtt)etg== 

ßüneöurg bem älteren unb ber 6tabt ^amöurg, 

unter SJermttteInng beS §ersög§ @rnft 

über bie 6cjtffa5rt auf ber @Ibe nnb anbere 

2)tfferenäen. 1545. 3Jlörg 6. 



3u toVlien, nai^bem fid^ }n)ifd^en bem S)urd^Ieu($ti9en iQod^gebomen 
^firfien unb Qttxn, $erm Otten^ ioerjogen ju 93raunf($n)eig unb Sune^ 
bürgt meinem gnebigen ^erm an einem unb ben ®thaxn unb wotoeifen 
SSurgemeiflem unb fü^ot ber Stabt Hamburg! anbertl^eild etliche irrungen 
unb jweijpalt ban)on in befd^el^en^ furtragen unb na($folgenben artideln 
melbung gefd^ii^^t }Ugetragen, benoegen beibe partien bem 3)urd^leu(i^tigen, 
$0(iggebomen ^firfien unb ^erm, ^erm (Smfien ^erjogen )u 93raun' 
f(]^n)eig unb Suneburgf 2c., meinem gnebigen gurfien unb ^erm, auf 
feiner fur{Ui(]^en gnaben freuntli($e unb gnebige geftnnen guetli(]^e l^anblung 
gefiattet l^aben, bad bemnai]^ fein ^. ®. foI($e irrigen gepred^en^ ben)eil 
nad^ n)id^tid^eit ber fad^en biefer jeit barinne entlid^d }ut)erl^anblen nid^t 
mugli($ gen)efen, ju erl^attung friebend unb guter nad^perfd^aft, ju einem 
frieblid^en anflanbt auf nad^folgenbe mittel geprad^t unb Derl^anbelt l^at. 

(SrfUid^/ fo Diel bie irrungen ber fd^iffart auf bem (Slbeflroem unb 
bad angelegte gleite ober soQgelt, xok es genant magl n)erben, tl^ut be- 
langen, ifi auf freuntli($ bitten unb gnebigd geftnnen l^od^gebad^ten meind 
gnebigen ^rflen unb ^erm ^er}ogen @mflen t)on beiben parteien }u^ 
gelaffen unb ben)illigt/ bad bie angejogen neun)erung bed geforberten jofe 
ober gleibe geltd bid ju ned^jler unb femer Dorl^anblung, mt nad^folgenb 
barDon melbung gefd^id^t^ foQ abgeflelt/ nad^gelaffen unb nid^t genommen 
nierbeu/ bad aud^ l^od^gebad^t mein gnebiger ^err ^er}og Otto mitler 
n)eil fold^er l^anblung auf feiner %. ®. angemafler unb angebogener ober^ 
unb gered^tid^eit leine fd^iff geleiben ober benen oon i5<^inburgl ju oorfang 
oorfd^ieben ober furberen foQ nod^ toiH. 



? 



"1 



144 

9)ergleid^en foO unb toiO au(i^ ein @rbar 9tl^at }u Hamburg! fold^e 
seit über niemantft auf bem felbigen firom unb an benen enben^ bar 
mein gnebiger Qea QetiOQ Otto gerei^^tid^eit )u belrefftigen oerl^offt, 
unb mcoi Dan ber wegen i^ fheitlg unb no(]^ in l^anblung ^el^et l^inbem 
ober anl^alten laffen. S)ar fie aber iemantd mit lorn f(i^ffen ju oer^ 
l^inberen unb atqul^alten befugt ju fein unb bad mit guten fugen unb 
redeten )u gefd^el^en oermeinen mürben, f oI(]^d }U tl^uen auf irer gered^tid^eiten 
unb {hromeU/ fo in biefer l^anblung olft t)or fheitig nid^t angezogen fein, 
foS il^nen aud^ oon meinem gnebigen ioerm ^erjog Dtten unb ben feinen 
ungel^inbert jugelaffen unb unbenl^omen fein. @d foU aber mit biefer 
abfleSung, nad^Iaffung unb bemilligung/ meil bie aQeine Don beiben 
tl^eilen barumb befd^el^en unb in maffen, mie beruert, bemiSigt, baft man 
}U femer erlunbigung, beftd^tigung, l^anblung unb entlid^er abl^elfung 
ber fad^en fo Diel beffer lommen möge, niemantd an angemafier unb 
ang^ogener feiner gered^tid^eit l^iemit mad gegeben, benommen, unb aud^ 
)U feinem bel^etf htnftig g^ogen unb gemeint merben, barDon mein 
gnebiger Qttt ^erjog Otto, aud^ bie gefanbten @ined @rbaren Slatl^eft 
SU beiben tl^eilen ^d^ bebingt unb protefUrt l^aben. 

Unb bomit ein mal biefen irrungen in ber gute ober ju redete 
entlid^en möge abgel^ulfen werben, fo miO mein gnebiger %nx^ unb 
Serr ^erjog @mfi ^mifd^en l^ie unb Sacobi ned^fi htnftig tag anfe^en 
unb ernennen, alfo baft man bie gebred^en aSentl^alber beftd^tigen, er^^ 
htnben unb fid^ femerft audtragd in gute ober )u redete ju Dereinigen 
unb SU befomen l^aben möge, meldte tagefa^ung aud^ beibe parteien 
ermorten moQen. 

Bo Diel aber bie S)rabenon) unb bie angelegte fd^a^ung, bergteid^en 
baft aufgenommen gett bafelbfi, aud^ bie oier fd^iffe, wie in l^anblung 
unb in actift barDon melbung befd^el^en ifi, betreffenbe ac, l^at man mit 
gleid^er bebingung auf freuntlid^ bitte unb gnebigd anfud^en meinft 
gnebigen igerrn igersogen (Smflen ben artidCel barl^in aud^ bid in femer 
l^anblung fommen unb rid^ten laffen, fo bad mein gnebiger ^er ^erjog 
Otto mitler weil ber befUmpten seit unb l^anblung bie i^ige angefaßte 
fd^a^ung in ml^e unb fiilflanb ungeforbert bleiben su laffen bemiSigt, 
unb bad bad aufgenommen gelt su unparteifd^er getreumer l^anbt bid 
SU foldger l^anblung foOe sum furberlid^flen gelegt unb in Dermarung 
gel^alten werben; bad aud^, fo mitler s^it bebagt unb gefallen mod^te, 
bei ben mennen in eind iebem gered^tid^eit gelaffen unb nid^t eingemanet 
werbe, unb bad bie Dier fd^iff bei ben oifd^ereien aud^ fo lange mögen 
gelaffen unb bie l^ure unb sinfe bei fidg bie seit über unb auf befd^eit. 



146 

loie in tunftiger l^anblung barauf toirbet gegeben, bel^alten xoexhm mo^e, 
unb foQen bie t)ier fd^iff, aü bad Sapittel Dermeinet }U befprei^^en, ju 
biefen Öfteren ben mennen, jo fte DormaU gel^abt, n)ieber in l^ure, bod^ 
auf ntaffe, voit voxhemtt, getl^an n)erben. 

S)ie iQ($t belangenbe, bien)eU biefelbige Dont ^aud ^arburgl je unb 
aOe n)ege gepraud^t, fo ad^tet man ed baDor, bad mein gnebiger iget 
iöerjoß Dtto pittiiä^ barbei nngel^inbert gelaffen, unb barinne feine 
neutDerunge furgenommen nt^rben möge. @o ft($ aber jemaubd bed 
ie^äfVDtxm xonxbt, fo foQe einen jeberen t^ei( ju nad^fier l^anblung feine 
befd^werung unb aQe notturft furjubringen unbenommen, fonber oor^ 
bel^alten fein. 

S)ad au($ bie brifft, n)ie dou alteri^ l^er, geprau($et n)erben möge; 
ob aber ju ber jeit ber l^anblung, ald }n)if(i^en bied unb 3^cobi foU 
furgenommen n)erben, imantd barinne befd^ujerung l^ette, fold^d foS 
aldban gel^ort unb barinne n)eiter beftd^tigung unb l^anblung furgenommen 
n)erben. 

Slnlangenbe aber bafi torff fleden unb bie l^önere, fo oon ber wegen 
geforbert, aud^ im olben Sßerber bad erbfted^en }u notturft ber bide 
unb ben enbtepfuB ic, weil mein gnebiger Qtn QtxiOi Dtto feinen 
leuten oerbotten, ben torf su fiedCen, fo ad^tet man ed baoor, bad fte 
{td§ bed torf fled^end auf bero oon ^amburgl gered^tid^eit entl^alten, jebod^ 
foQ l^ieburd^ bero oon ^amburgl leuten unbenommen fein, torf an ben 
orten }u fled(en, bar fte ed bered^tiget fein. SBoIIen aber bie Olben- 
merber erben ju biden fled^en, fo mögen fte es )n)ifd^en bied unb Sacobi 
auf bem iren unb nid^t auf bero oon ^amburgl gered^tid^eit tl^un, ed 
n)ere ban, bad n)afferd noetl^ fte überfallen unb in eil ju biden barburd^ 
bebrenget n)urben, in fold^em fall foU biefer artidet bermaffen in)ifd^en 
biefer jeit unb befUmpter l^anblung oerfianben unb gel^alten rottbm, 
bad bannod^ nid^t bidend l^alber lein großer fd^abe }u befaren, unb 
aud^ benen oon ^amburgt mit nid^t ju nad^teil gereii^en mögen, unb 
foDen biefe artideL aud^ ber artidel ben enbtepfui belangenbe }u ned^fier 
l^anblung in befid^tigung unb augenfd^ein genommen n)erben. 

2)ergleid^en foQ ber artidel ben Aatn)ig belangenbe bis auf 3^cobi 
unb iu ned^fler l^anblung aud^ berul^en unb mitler }eit bie jerlid^en }infe 
ju getreun)er l^anbt l^inbergelegt n)erben, jebod^ foQ meinem gnebigen 
iQerm ^etjogen Dtten bie oier margl, fo man jerlid^d bem QaM 
i^arburgl oon ber Aatn)ig gibt, folgen unb fein %. @. an irer obers^ unb 
gered^tid^eit mitler n)eil nid^td entzogen n)erben. 

fbaa\^, itampf Stamtfd^VDeitsdftnel^ttTdft mit ^ambutd. 10 



146 

Unb auf bie iegenfifage, ab mein gnebiger ^er ^erjog Otto l^at 
furtragen laffen, ifl ber arttdel ben @I6efirom belangenbe }u bem (lag^ 
arlidel ber von ibamburgf aud^ ben felbigen fhotn betreffenbe, intnaffen^ 
toie obgemelbet, )u ferner oerl^anblung gefialt. 

S)er9leid^en anüf ifl ber artidel bie S)rabenon) in ber jegenllage 
angesogen betreffenbe bid )U berfelbigen )eit in rul^e geßalt. 6ot)ieI 
aber ben artidel belanget^ bad bie t)on igantburgl bie t)on Harburg! 
unb oonoanten bed omptd igarburgl mit neun)er auffa^e unb soKgelbe 
wibber alt l^erlontmen befd^n)eren foQen^ n)an fie lom ober anberd ju 
ibamburgl gelauft unb auffuren n)oIIen^ fo n)i& ftd^ mein gnebiger ^err 
Sei^og @m{i oerfel^en, bie gefanbten @ined urbaren Sll^atd merben irem 
erpieten nad^ bei iren eltefien anl^alten unb oerfugen, bad fold^e neumerung 
abgefielt unb bie leute bamit ni(]^t befd^ioert werben. 

9)emnad^ bau in l^anblung unb antragen unter anbren oormerdt^ 
. baft man nid^t in abreben^ bo« oon alterdl^er ein (Slbered^t gel^alten fei^ 
fo n)irbet oon meinem gnebigen igerm ^erjog (Smfien oor guet unb 
piUid^ angefel^eu/ bad badf eibige @(bere(]^t nod^mald/ n)ie ed oon olterft 
l^ergebrad^t unb enoiefen magl xotxbtn, gel^aüen unb bad in tunftiger 
oer^anblung, bat)on obgemelbt/ eind jeben notturft femer gel^ort, aud^ 
bie binge, fooiel notig/ in augenf($ein unb befi($tigung genommen unb 
iu entlid^em entf($eibe gepra($t unb oerl^anbelt n)erben mögen. 

Sooiel aber ben man auf ber Aatn)igl belanget unb ju ^amburgf 
eingesogen gen)efen, berul^et berfelbige artidel bid ju ned^fier l^anblung; 
fo bau befunben wuxbt, bad er mit unpillid^eit bef($n)ert n)ere, fo foO 
aldban n)eiter gel^anbelt n)erben; bad bemfetbigen man oor feinen f($aben 
gepurlid^e erfiatung n)iberfaren möge. 

60 aber bie angefaßte beftd^tigung unb l^anblung auf befUmpte 
seit, wie gemelbet, iren furgangf nid&t gewinnen ober aber, ba« biefelbige, 
wie berurt, furgenommen unb one frud^t unb entlid&er entfd&eibung unb 
oergleid^ung in gute ober su redete jergel^en würbe, fo foll l^iemit unb 
burd^ biefen bewilligten an^anbt einem jeben teil an feiner l^ergebrad^ten 
freil^eit, prioilegien, gered&tid&eiten unb befift nid^tfi genommen, fonber 
biefelbige, wie l^ie beoor, jugebraud^en oorbefialten fein. 

Unb beweil bie gefanten bed @rbam 9iatl^d }u ^amburgl berurte 
mittel nid^t weiter angenommen l^aben, bau auf l^inber Pd& bringen an 
ire eltifien, fo will mein gnebiger ^err igerjog emji an pe gnebid^lid^ 
gefonnen l^aben, bei iren eltijien mit beflem ffei« ju oerfurberen, oafi fü 
biefen an^anbt belieben, annel^men unb oerfolgen, aud^ fold^d @einer 
^. ®. }wifd^en big unb SRitfafien wiberumb su fd^reiben mögen. San 



U7 

loaft @eine %. ®. )U l^inleggung blefer gebred^en in lunftiger l^anblung 
tl^uen unb furberen tonnen, looSe ^ fein %. ®. an irem f{eid ni(]^tft 
ertoinben laffen. 

3nt Urtnnb fein biefer abf(]^iebe )n)een gleid^dlontd nnber ^od^s^ 
gebadetes ^nrflen ioerjog Smfien 2C. l^ftnbt)eid^en unb ß^n^lei pWi^ix 
aufgerid^t unb jebem tfieil einer jugeflelt worben. 

Actam }u Sßinfen auf ber Sul^e^ ^eitagd nad^ Beminiscere 
Anno funfunbDier^ig. 

@rn|l, Ser^og^ mann propria. 

Orig. ^mtnod. Staotdord^d. ^eUe St. Ktd^id Des. 74 9lr* 104; notatiell 
beglaubigte mfd^rift Des. 71 m, 39 9lt. 1* S)er Vertrag ift t)om Hamburger 
SRot ttid^t beftatigt (dergl. 6. 20 f). 



10* 



MIM 



IV. 

©d^iffSpag bc§ Hamburger ?fiat^ für bic SluSIicgcr 
auf bcr Untcrcöc. 1566. gcfirucr 15. 



9B9 Surgermeiflere unb SRatl^manne ber Stabt Samburgl bl^on 
lunbt l^irmtt unb in crofft buffeft briefeft^ botl^ »9 ie8enn)arbi8en 
Sinrid Shttgerft unfern burger mit fpnem tl^ogeorbenten folde affgeferbigt 
l^ebben^ baoen unb benebben unfer @tabt^ up unferem @lbfirom tl^o 
liggenbe unb be a^ux beft (omft upwartft unb nebbem)artft unfer @tabt 
ol^reft beßen Dormugenft unb uterßen fl^teft tl^o bel^inbereU/ unb be 
fii^epe^ fo fei betrebben »erben^ mit loxnt, n)eiten^ garflen unb funfl be« 
laben, nl^a olbem gebrude, gen)onl^eit unb l^ebbenber gered^tii^eit up unfe 
@tabt tl^o »pfen. Unb fd^al l^e ^inrid SRutgerft f^n fold bartl^o l^elben, 
batl^ fei ftd ^ebe« bag vox bag up bem Spoer ftnben kten unb jld ia 
ol^rem befel getrun)Iid^ unb flitid^ oerl^olben. ^e fd^al od fambt fpnem 
folde ein funberlid^/ flitig upft(^t l^ebben, bat leine untrun)e bur($ bie 
ienigeU/ bie mit ol^ren @d^epen unb S^oem bat lom l^inbal brengen, 
gefd^el^en no($ furgenamen »erben muge^ unb »eft fte bejs erfal^ren, foOen 
fte al^ne einigen oertug trun)Hd^ oormelben; iebod^ fd^olen fe in foli^er 
bel^inberung ber abful^r beft lomft unb fonß ftd aSer befd^ebenl^eit oor^^ 
l^olben unb ftd nid^t unberfian^ be gelabene @d^epe unb ©ioere in ben 
frombben ^aoen^ bar fte liggen^ tl^o red^tferbigen, vd »einiger utl^ ben- 
fultrigen ]^at)en mit gemalt ebber funfl l^enmeg tl^o nemenbe. Od fd^at l^e fambt 
fpnem folde fld aSer gemaltfamen l^anblung unb mutl^milligen Dornemenft in 
ben Saoen, bar fte ftd inne begeoen merben^ gen^lid entl^olbeU/ alfo batl^ 
fte bermegen mit fugen nid^t mugen bef d^ulbigt merben. Urlunbtli($ mit unfer 
Stabt ftgnet oorflgelt ben 15. bag bed äRanbteft ^ebruarii Snno 1566. 

Original, mit ^opierTtegel. SBon 0le{(i^em Za^t unb fonft gong elei(i^lautenb 
(nur ftatt ^up bem (S^oer*: ^up ber IBarffen" für ^unfern bürgern utü> Sefell&ebbem 
SBembt Äoenindt'' berfelbe 6(i^iff3pa6. S)ie ?äffe ftnb burdi bie oben ©. 30 er= 
mdl^nte SBegnal^me ber l^omburgifd^en ^uSlieger in ben SBeft^ ^ergog DttoS unb ncuj^l^er 
in bad ©taatdord^io ^annooer gelommen. @elle SBr. Sr^. Des. 71 älbt 39 9lr. 1. 



V. 



üon 23raunfd6toc{ö=ßüne6urö unb ben ©tobten ^am^ 
öurg unb SJiaöbefinrg üBer bic ©d^iffol^rt auf ber 6Iöc. 

1574. ^luguft— September. 



@rfUid^ foSe bie 6d^iffart }totf$en beiben @tetten Hamburg unb 
äßagbeburg ben @Ibflromb auf unb ab mit allerlei Sßal^ren^ nid^td au6^ 
genommen (bod^ bed 93o9er^@aI}ed l^alben jUDerflel^n, n)ie l^ernad^ in 
einem befonbem Slrtifel begriffen), frep fein, unb bann l^inwiberumb 
t)or unb über ber alten Statt aWagbeburg ebenermaffen mit atteriep 
Sßal^ren, nid^td audgenomen, gegen irer geburlid^en 9liberlag unb @taffel^ 
gered^tigfeit, unoerl^inbert gejlattet werben. 2Ba« aber bie gurüberful^r 
t)or ber 6tatt iQamburg anlangt, nad^bem biefe fa($ }n)if(|en ^erjog 
SBiC^elmen ju 93raunf($n)eig unb ßunenburg unb bemelter @tatt ißamburg 
am laif. Sammergerid^t anl^engig, aud^ albereit barin ad conclusionem 
caosae oerfaren, foSe biefer $unct bep ermeltd Sammergerid^td erörterung 
gelaffen, unb fonfi bur(^ baö, wa« t)on einem ober bem anbem %^tH 
unter biefer 3Sertrag«^i0anbIung bep fold^em erjien artilel furgebrad^t 
TOorben, feinem 2;^eil ein mel^rer«, aü er juoor gel^abt, eingeraumbt, 
no(% an eine« ober beö anbem Siedeten id^tö praejubiciert, fonber baffelb 
iebem 2;i^eil auötrudlid^ referoiert unb oorbel^alten fein, aud^ mitlermeil 
unb bid }u ooinfterung bed angeregten red^tßd^en $roce§ }u beiben 
2:i^eilen nid^td tl^atUd^d fürgenomen merben. 

Svitn anbem bie t)on ben färjllid^en Sunenburgifd^en ©efanbten 
begerte Sßergleid^ung ber beiben göHe ju SIedebe unb ©d^nafenburg mit 
bem 3oII ju fiiftader betreffenb, ift fold&er Slrtifel oon ben 2:]^eilen an 
fein gel^örigeö ort, nemblid^ ju ber Aap. awt., unfer« aUergnebigjien 
Öerm, unb be« ^eiligen 3leid^« fed^« ©^urffirfien oermiHigung ge« 
{leSt morben. 



160 

9la$bem aber femer oon $er}og SSiC^elmft toegen begert toorben, 
bajs bie Stette Hamburg tmb 9Ragbeburg 6r. %. ®. ju ettoad erge^ung 
beft abgangeft, fo bur$ bie fre^e @d^iffart @r. §. @. an bero jäl^r« 
liiftn Sittfontmen unb gefeSen eroolgen tourbe, ein anfel^enlii^e Summa 
geltd/ semel pro semper^ ober ein )imbli($e idl^rli(^e unb erblti^e 
^enfton geben motten^ l^aben gleii^mol beibe @tette jtd^ neben bem, bajs 
fp QXiii 6r. §. @. einii^en abgang nit befielen moSen^ fe^temal maft 
an ben Sanb QbVitn abgel^n vxMfte, an ben äBaffer S^^ rei($tt$ 
mieber anginge, \y avu^, ba gleid^ einii^er abgang bar bei fein folte, 
benfelben )u erflatten nit fiS^uIbig meren, auf foI($ begem, aud etli^en 
fttrgebra(]^ten Urfad^en, fonberIi($ au(6 3ted angejognen unt)erm5gen6 
l^alben, nit einlaffen woSen, iebo($ bie 9Ragbeburgifd^e @efanbten, bamit 
)u fpären, bajs fp ireft titelte , fomel immer mögli(]^/ }u tl^uen geneigt^ 
^üi nit aSein erpotten, berfirte S^^^ Srl^öl^ung unb SSerglei^ung nit ju 
l^inbem, fonbem au$ auf t)orgel^enbe 3rer Aap. SRt. unb ber Sl^ur- 
fflrflen t)em)illigung ben erl^öl^ten S^^ ^^^ <^^^ miberreb }u entrid^ten^ 
für jl($ unb bie iren bemiSigt^ meld^eft errieten bie f. Sunenburgifi^e 
Statine alfo angenomen unb l^ergegen Dorberurtft begem t)on n)egen einer 
Summen geltft ober i&l^rli(^en ^enfton gegen STiagbeburg, nie anif, 
auf Dorgel^enbe ebenmefftge DermiSigung^ gegen Hamburg faSen laffen. 
S)ien)eU aber ber ^amburgifd^e ©emalttrager l^ierju leinen beoel^ l^at er 
ft4 biefeft ^uncten l^alben anberfl nit bann auf l^inber jld^ bringen ein- 
laffen moSeU/ ieho4 ftd^ erpotten, be^ feinen iQerrn unb Oberen befle 
befurberung }u tl^uen^ bamit fp ireft tl^eite l^ierin au^ nid^td erminben laffen. 

Unb ob n)ol im Flamen ^erjog äBiO^elmft begert morben^ bajs 
Sr. §. ®. unb bero @rben fre^ fein möd^te^ allerlei maleren ^ bereu fp 
ungefdl^rlid^ }u irer ^ofl^attung bebörfen möd^ten, an ben Sunenburgifd^en 
)oIIfietten auf bem @lbflromb gegen geburlid^er bejalung, nemblid^ vom 
biefetben }ur flette unb bie fra($t geloflet, ablaben }u laffen unb bie }u 
irer notturft }u gebraud^en^ mit bem vexmtlbtn, ba§ be^ ben Ser}ogen 
t)on Sunenburg, au($ anbem ^rfien^ fold^eft t)on aiterft alfo l^erlommen 
unb gebreu^ig gemefen, fo l^aben bod^ bie Stette in biefen artilel, 
fomol auif auf baft fernere begem, bie Sunenburgifd^e S($iff )U Hamburg 
unb 9Ragbeburg t)or anbem mit frad^t }U befurbem, ft($, ald be^ benen 
fold^e beibe älrtilel nit, fonbem bep bem Jtaufman fiänben, nit oerpinben 
moSen, iebo($ beft erfien ^uncten l^alben bal^in oememen laffen, bajs ber 
Jtaufman fid^ }ur ^ofl^altung na$ biSid^en bingen mol mürbe }U erieigen 
unb )U l^alten, in bem anbem artilel aber fid^ bal^in erpotten, baran 
)U fein, ba^ l^ierin lein gefal^r getriben, fonbem bie Sunenburgifd^e 



i 



161 

fott)ol alft anbete Sd^iffe gebraud^t unb befurbert tourben. 9lit votliiex 
(Srilerung unb (Srpieten bie §. Sunenburgifd^e 9lätl^e aud^ jufriben getoefen. 

Unb bien)eU beft @alfeed l^alben bie %. £unen6urgifd^e Statine auf 
baft getrungen^ bajs lein Bali bie @tbe auf ober ab t)or @r. §. ®. S^^^ 
one bero Doraiffen unb nulaffung geffirt toerben folte unb baffelb auft 
etli^en furgen)anbten/ fonberttd^ ober neben ber @tatt ßunenburg/ aui^ 
Dieler ®eifUid^en barauf fiel^enben vtthtxbm, ber urfad^en, ba^ @. %. ®. 
von n)egen eines mit ^oad^imen ©rieben bed Soper ©al^ed l^alben ge^ 
troffenen Sontractd bie @d^tffung fol^ed Soper^Saljed niemanb anberm 
one t)erle4ung irer fürfUi^en @l^ren geflatten fönte: fo l^aben bie 9Ragbe^ 
burgifd^en ©efanbten Riefen älrtilel aud^ nit {leiten woütn, ber ißam^ 
burgif($ ©ewalttrager aber barauf getrungen^ ba^ bie @d^iffung beft 
Soper^Sal} fo n)oI aU anbete 3Bal^ren frep gelaffen werben folte. 
S)arauf entli($ biefeft SI'Kttel ffirgef^lagen xooxhtn, bajs berärtd mit bem 
®rieben aufgeritzten Sontractft l^alben t)on 3^er Aap. äRt. Sommiffarien 
)ur gäte unb bem iRed^ten oerorbnet/ mitlenoeil abet bie in foli^em 
Sonttact bebingte $een auft laifetlid^et SSolmad^t fuftpenbitt unb ein- 
gefieOt/ unb bie ©d^iffatt fonol biefed äSopet ald anbetft @al)ed unb 
SBal^ten l^alben ftep fein folte. 3Bel($eö mittel bie %. £unenbutgif($e 
9i&t^e/ fo n)ol aud^ bie ^ambutgif^e 9lbgefanbten anbetß nit bann auf 
l^inber ftd^ bringen unb femer )u fd^reiben^ fo innerl^alb ben ned^flen 
brepen 9Ronaten befd^el^en foSe^ annemen woDen; barbep eft bie Ferren 
Jtaif. Sommiffarien (bod^ salvis interim mandatis) bleiben laffen. 

Sefelid^ l^aben bie äRagbeburgifd^e @efanbten begert, bien)eil fp in 
aSen ^uncten mit ben Suneburgifd^en einig unb oerglid^en^ bajs/ obgleid^ 
bie @tatt iQamburg bie }ttrud! gebrad^te älrtilel nit eingel^n, fonber ab^ 
fd^reiben xombt, bajs bod^ SRagbeburg beffen nit entgelten^ fonber fold^e 
Sergleid^ung irentl^alben Ireftig bleiben folte. 

Btaamx(ii. ^annoocr ßcttc St. 5lr(i^. S)cf. 70 9lr. 11 (oergl oben ©. 13). 



VI. 



^ntcrimS^aJcrglctc^ gtoifdöcn ^ergög SBiBöcIm 

öün 33raunf d^öJclö^ßöneBurg unb bem Hamburger diät 

über bie ©d^iffol^rt auf ber @Ibc ufto. 

1611. Oft. 5. 



3u toiffen^ ate ft(]^ lange geraume S^t l^ero pif($en ben ^erjogen 
}U SBraunfd^tDeig unb Säneburg 2c. 3^II^f<$^^ Xl^eite et Sonforten an 
einem unb @inem (Srbam ätatl^ bero @tabt Hamburg anbem tl^eito 
megen ber äSorbe^ful^r auf bem SIbfhomb meleriep @p&n unb Errungen 
begeben^ au$ bedwegen unterfd^iebli^e $roce§ an bepben "^oSfÜhliiftn 
lepferli^en Sammer« unb 9ieid^d]^ofgeri($ten audbrad^t unb in ber ^aupt- 
fa$e nunmel^r fo meit oerfal^ren^ bad aSerfeitd }u urtl^eil barinnen 
befd^Ioffen unb bed lepferlid^en Sammergerid^tft entlid^er audfpru^ er« 
märtet mirb^ baneben ft^ aud^ in 9leuligleit jugetragen^ bad ber bur$« 
leud^tiger ^od^gebomer ^firfl unb ^err, ^err 3BUI^etm, ^erjog }U 93r. 
u. S. IC, mieber emgeba($ten 3ia^t bero @tabt Hamburg nid^t alein 
megen il^reft Tonnen« unb Salengelbed an l^oci^ermettem lepferlid^en 
Sofgeri($te ein Mandatam poenale, befonbem auii megen obgeregter 
äSorbe^ful^r ein ätefcriptum audgemirlet^ bajs bemnad^ ife ]^0($geba($tft 
Serjogen SBill^elm ^. @. mit erngemeltem Stallt ber @tabt ^<^ntburg 
}U @tift« unb t)ortpf{an}ung guten nad^barli^en äßiSend ftd^ beilmegen 
3nterimdmeife t)ergHd^en unb vereinbaret l^at alfo unb bergeflalt: 

S)a^ )uforberfl @. ißerjog SSUI^elmö %. ®. befagted am lepf. ^ofe 
megen bed 2;onnen' unb S3alengelbeö audgebrad^td 9Ranbat sab dato 
?Prag am 15. ©ecemb. Anno 1609, mie aud^ ber SBorbepful^r l^alber 
impetrirteö Slefcriptum, fo geben 5ßrag ben 20. Dctob. Anno 1609, 
gen^H(]^ fd^minben, bad äßanbat aber fufpenbiren ober faSen laffen unb 
ftd^ beweiben reprobuction (jebod^ fomeit es ^txm^ gefegt) begeben. 

©arentgegen ©. ^erjog aBill^elmö g. ®. unb bero Slatural unb 
eingefeffene Untertl^anen, fo Diel biefelben mit il^ren eigenen (Selbem 



153 

l^anbeltt, be« Slonncn* unb Safengelbeö atterbing« entfre^et fdn unb 
pleiben foSen^ unb bar}u @. %. ®. @in @rbar 9iat )U Hamburg 
3000 ^{eid^dtl^alet alfobalb nad^ t)oIIn}ie]^ung biefeft in einer unierttenten 
Summen binnen Hamburg bar erlegen moSen. @o l^at ftd^ aui^ jmar 
emgeba(]^ter Stallt gegen @. S. ®. unb bero nac^Iommen an ber 
Stegierung su Sarburg auf Dorl^ergel^enbe fleijsige geübte Derl^anblung 
her) benfelben {ule^t na^barlid^ erlleret^ lä^tttd^, fo lange bie @Ibfa($e 
am lepf. @ammergeri(i^te ju Spepr nod^ unerörtert f4n)eben n)irb^ eitf- 
l^unbert SBidpel aSerl^anb getreibe burci^ il^re äludUeger^ Xonnenbopert 
unb 3agtfd^iffe/ tl^eito auf ma^e unb n)eife baffetbe abgel^anbelt, frep 
pafftren, aui) ben gebfil^renben 3oIIen^ fo fte fonflen t)on fotd^em ©etreibe^ 
ba eft in S^^re @tabt gebraci^t^ unb tl^eite mieber l^erau^er jur @el^en)ertd 
ge^en folte, bat)on ju nel^men pflegen^ na(]^julaffen. 3BeU aber au6 
foli^er angel^efften conbitionen Iei($tfamb Snitng unb 9Ri{3t)eme]^men 
{t($ begeben möd^te, fo ifl bal^in gel^anbelt (bamit fol(i^d^ n)ie au($ aSed 
anber Jtorn^ nad^ Hamburg gebrad^t n)erben möge)^ ba§ @. ißersogd 
äBill^elmd ^. ®. ein @rbar ^tal^t ju ißamburg n)egen ange}ogenen 
@etreibed unb S^^^^ aUemaU in ber 3Bod^en 9Rid^aelid ffinf^unbert 
Steid^dtl^aler in specie in ißamburg audjal^len )u laffen^ unb bamit^ 
voan man fd^reiben n)irb taufenb fed^dl^unbert unb sn)olf, ben Anfang 
}U mad^en^ eingen)illigt, au($ na(]^gegeben^ ba§ uberbem @. §. @. {u 
^l^rer ißofl^altung auf fd^riftn($ bef(]^e]^ened anfu($en panjig SBidpel 
@erflen ium l^ögefien aud ^^xtx @tabt jebed $iaii)xi {oDfrep unb uu:: 
gel&lnbert ffir ©. g. @. gelt, iebo(i^ fold^e 20 8Bi«peI ni(i^t auf einmal, 
befonbem ju unterfci^ieblid&en 3^tten, gefolget werben foHen. 

®arentgegen bau ©. g. ®. na(5gegeben, man in funftig, fo lange 
biefe Interim« 'SBerglei(]Öung meieret, entmeber ©. %. ®. ober oon bero 
ober Ql^ren Untertl^anen unb Slngel^örigen belabene ober anbere frembbe 
©(ä^iffe t)on oben l^erab ober oon unten l^erauffer bie ©tabt Hamburg 
oorbepjufd^iffen [x^ untemel^men mürben, ba§ ban emgebaci^ter Slal^t 
fold^e« burd^ gi^re Sluölieger ©(i^iffe (ate fle befl fönnen) i^nen oer^^ 
meieren unb biefelbe nad^ Ql^rer ©tabt, bafelbjl gemöl^nlid^e S^^'' ^«^ 
©tapelgered^tigfeit ju l^alten, antreiben, aud^ ju bero bel^uff biefelbe ol^n 
unterfcä^ieb ob fie unangefeffelt, auf ben fireitigen ober unfireitigen ©tromb, 
oben ober untermert« fal^ren ober für Sinder im SBaffer ober bep ©bbe:: 
jeiten auf bem fürjlli(i^en Süneburgifd^en Sanbe liegen, ober auf ben- 
felben t)on ben ©d^iffleuten getreibet merben, l^inmeg nel^men mügen, 
unb bamieber oon ©. g. ®. ober il^ren Untertl^anen benfelben burd^au« 
lein SBorfd^ub befci^el^en, oiel meniger auft bero befel^lig burd^gebrad^t. 



164 

t)erte9biget ober auf einige ma^e gefd^^et toerben folen. ^ergegen aber 
bie audtiegere auf ffirfUtd^ Sflneburgifd^em lanbt nid^t tl^eten, fonbern, 
toan bie @(3^iffer, nad^ fleißiger (Srinnerung^ bie älnder felbfien niiS^t er^ 
lieben, bie ®ai)U unb %add hwcan, alfo au($ bie Srepedeinen an ben 
@(^iffen }U töfen ober absul^auen beme^tiget fein, unb alfo an ben 
andern unb S)raggen auf bem £anbe ft^ nid^t vergreifen foSen. 

Unb ba etoan ben äludliegem einig @d^iff bep Xage unb 3lai^t, 
flarlem 98inbe ober fonfi entgelten unb bie @Ibe l^inunter bie 3Ro^V' 
Werber, bie ®lbe l^erauf, bie SMol^rburger ©renfee oorbep lomnien würbe, 
foDen bie Sluelieger {warbt benfelben }u folgen ma(S)t l^aben, jiebod^ 
iVD\\(S)tn ben bepben (Srensörtem auf bem Suberfhomb bed Angriffs ft($ 
entl^alten. @obatb fte aber im äluf- ober älbfal^ren bemelte ©renjorter 
Dorbep gelaufen, ben Singriff ju tl^un, ober, ba fte il^nen ja gen^lici^ ents^ 
lommen warben, in ber 9htg!reife il^rer wa]^r}unel^men, unb aldban, fte 
fein gelaben ober ungelaben, nad^ ber @tabt il^rer Serbred^ung wegen 
{U bringen, bemed^tigt fein. Unb foQ barunter nid^t angefel^en werben, 
ob bie ©(ä^iffe ben Suberfiromb entlang, oor ber SBloorburg l^erauf unb 
ab ober ob fte burd^ ben Soelefrumbt fal^ren. S)armit aber bie Sud- 
lieger fo t)il beffer ftd^ nad^ biefer 3Serglei(3^ung rid^ten fönnen, fo fotten 
brep gro§e SSeltfieine, einer bep ber SWol^rburg, ber anber bep ber SKol^r* 
Werber @renfee, unb ber britte auf bie gro^e SBepbe beim @anbtfliete, 
legen ber SRol^rburger ©ren^e aber an bie (Srbe gelegt werben. SBürben 
au(]& bie ©(]&iffe im auf- ober abfal^ren ftd^ in ben 3leigerflieg wenben, 
fo f ollen bie 9ludlieger f eibige, fo balb fte in ben äteigerfUeg lommen, 
anzugreifen nid^td weniger befuegt fepn. 

93ep biefem aber ifl @. %. ®. oon emgebad^tem Stallt gewilligt, 
3^r jel^enb Rom aud bem Jterdwerber ol^ne gSafs frep naiver iQarburg ju 
führen; iebod& l^aben @. %. ®. bep fürfilid^en trewen unb glauben l^ir* 
unter leine gefel^rligl^eit ju gebraud^en oerfprod^en, unb bamitt bie 
gSauren, fo foIli(^ Jtorn fäl^ren, ebenmefftg unterfci^leuff ju t)eruben lein 
älnlafs erlangen, au^ gnebig oerflattet, ba^ emgebai^td ätal^tö audlieger 
fol(^e (Sffer ober @d^iffe beftd^tigen unb, wad fte eingelaben, ftd^ ertunbigen 
mögen. 3^glei$en l^at wolgebad^ter dia^ nachgegeben, ba^ @. %. ®. 
^od^ermelt, wa« Siefelbe an SSiel^e, Jtald, @al4, @ffig, @teine unb 
S)eelen ju @. %. ®. eigener ^of^altung unb Stotturft t)on Säneburg 
abl^olen laffen, nad^er Harburg oorbepfül^ren mügen, iebod^ legen Über« 
lieferung @. %. @. ^afs unb auf oorgel^enbe ä3eft$tigung, barmitt leine 
anbere gueter barunter unb mit burd^gebrai^t werben. 



155 

@6 l^aBen {l<9^ aber @. %. ®. audtrfidCI^ t)0i:be]^alten, intglei($en 
au$ bie @tabt Hamburg refermret, ba§ biefe SSetgleid^ung ben te^tli(^en 
eammergerid^t« 5ßrocefl[ett ober fonjl einen Seben an feinen dit^ttn unb 
5ßoffefjlon vel quasi ol^nnad&teUlg fein unb ju ißemmung ermelter 
Sammergerid^td ^roceffe ober fonften in anbere n)ege in ober aufferl^alb 
dit^ttM )u einigem SSortl^eil unb beut anbem }um praejubi^ ni(^t 
angesogen^ Diel n)eniger biefe SBergleid^ung an $jif^t Jtapf. äRaj. ^of^ 
ober Samntergerid^te nid^t probuciret ober oorgejeiget, unb a(fo nid^t 
perpetua fein, fonbern nur S^terimdmeife, fo lange bid bie Urtl^eil am 
6ammergeri(i^t pubßciret unb il^re Jtraft 9ie($tend erreid^et xot^vtn, unb 
atoban femer nid^t obferoirt unb gel^alten werben foQ. 

Unb xoan l^iebep @in @rbar ffia^t }U Hamburg, aud^ ber l^od^^ 
toärbigeU/ bur(^Ieud^tigen, iQod^gebornen ^ürflen unb ^erm^ ißerm 
ei^rijüan, ^erm 3ulii ©ruften unb $erm Slugujtt, Settern unb @e= 
bruebem, refpectioe tme^kn 93if(3^of }u äKinben unb ^erjoge }u 
Sraunfd^meig unb Lüneburg zc, fo vdo\1 ber @r baren @tabt Säneburg 
confenö unb einn)illigung über biefe SSergleid^ung fafi inflenbig urgiret, 
fo ^at ©. ioeriog aBU^elmö %. @. für ^6) unb 3^re aWitbefd^riebene 
oerfprod^en, ba§ imax benfelben fo n)enig ald au6) ^tmanh anberd oon 
©. %. ®. I^irwieber feine Anleitung, Stallt unb Sorfd^ub gefd^el^en folle; 
ba aber gIei(i^n)oII inffinftig l^od^gebad^te ^f)xt %. ®naben oor ober auf 
itd^ felbflen SManbata am fepferl. ^ofe ober ßammergerid^t in puncto 
beö Sonnen^ unb S3a{enge(beö audn)ürden ober oorbefagteö äRanbatum 
loieberumb refufcitiren unb beffen SRefcriptum erlangen würben, bie oben- 
gebadete 3000 ftiti^^ X^akx erngemettem Stallt ber @tabt Hamburg 
in S^^rer @tabt aUban l^inwieber audpjal^Ien unb ju erftatten, mie im- 
gleid^en aud^ ©. %. ®. neben aWitbef(i^riebenen, ba bie ©tabt Lüneburg 
übet furj ober lang megen reprobucirung ober refufcitirung biefe« ob- 
gemelten äßanbati ftd^ etmad unterfal^ren ober aud^ bedwegen ein newed 
manbatum audwirdten würbe, unb @. %. ®. beffen abfd^affung be^ 
ermeltem Stallte nid^t ju wege bringen lonbten, aldban gleid^dfatd bie 
rejlitution fold^er 3000 Sleid&ötl^aler an oorgebad^tem ort ju tl^iun auf 
ftd^ genommen unb craft biefe« fid^ oerpfftd^tet. auf weld^e be^be feHe 
aber aUe anbere 5ßuncta in biefem 3lece§ begriffen nid^t« befto weniger 
in freften unb SBürben bleiben, aud^ ©. ißerjog SBill^elm« %. ®. unb 
SRitemanbten unbenommen fein foll, ba« iftige fufpenbirte aWanbatum 
ateban ju reaffumiren, ober aber, ba e« nötig, ganj neue aWanbate aM- 
jubringen, weld^e« 6. %. ®. alfo fid& au«trüdtlid^ oorbe^alten l^aben. 
3m %aü aud^ l^od^gebad^te fierjogen ju Sr. u. ß. Sellifd^en unb 



156 

S)annenbergif(]^en ^ellft ober berofelben ÜHad^folger, tuie auii bie Stabt 
Sfineburg ntel^r tDoIgemeltem Stallt ber @tabt Hamburg an eingetoiSigter 
SIttftreibung ber @($iffe ober Sel^inbenmge ber äSorbepffll^re auf einige 
ma^e ober toege felbß burd^ bie^l^rigen ober frembbe beeinire^tigen^ fte 
bel^inbem^ il^nen biefelbige toegen biefer 3nterimft'93erglei(i^ung ju xotfycen 
[xii unterflel^en unb ^erjog SSBill^elmft §. ®. unb beren 9)Htbenanbte 
f ol($e Sel^inberunge ni(i^t abn)enben n)flrben ober lonten : f o joS @. §. ® . 
i^enoel^nter Stallt bie t)erfpro($en 500 SReid^dtl^aler^ fo lange fold^ed nid^t 
abgetDenbet, }ugeben nid^t oerpflid^tet, fonbem in bem $iaf)xe, in xotl^tm 
bie turbation obgefagter ntajsen erfolgt mit barrei(]^ung fold^er @elber 
einjul^atten befuegt fein. 3)a aber fold^e Slbtreibung abgen)enbet/ foS eft 
mit ial^rli($er Erlegung ber 500 Sieid^dtl^aler, voit etmdt, gel^atten n)erben. 
Unb aü ftd^ bep fold^er bel^inberunge leid^tlid^ begeben tontt, ha^ oft^ 
geba($tem ^lal^te ober berofelben Sflrgem ober Sinmol^nem mit anl^al- 
tunge il^rer gueter ober fonfien ben)ei9li4er Sd^aben unb Ungelegenl^eit 
jugeffigt n)erben mdd^te^ fo l^at ^erjog SBill^elmd §. ®. gnebig vex- 
fprod^en unb fürfUid^ jugefagt, auf er}el^lten %a\l fold^en Sd^aben^ mie 
berf elbe burd^ unparteifd^e ßeute aejlimirt, in gnaben mieber ju erfeften ; 
iebod^ foQ ateban @. %. ®. n)olgenanbter Stallt bie 500 3t. X^altt, rod^t 
in bem Sal^r, barin exxot^nttx \S)abt il^nen^ il^ren Sürgem ober @inn)ol^nem 
jugejogen roxtb, oorfaSen^ nid^td meniger, man ber erlittene @(i^abe auf 
ma^e, mie gebad^t^ erflattet merben^ folgen unb rei($en ju laffen f(i^ulbig fein. 
S)emnad^ aud^ ber ertrundenen Seute l^alber, fo moS Stad^ unb 
gSfalung in bem @lbfiromb aSerl^anb @treit unb UnmiSen fürgefaSeU/ fo 
ifi bemfelben aud^ eine gemiffe majs gegeben, berogefialt: man fid^ ein 
fold^er fall {utregt, ba§ ein SRenfd^e auf bem @tromb, ba @. %. ®. an 
ber einen unb @in @rbar ?liaf)t an ber anbem feiten Sanb l^aben, ber 
für biefem fireitig gemefen unb nod^, erfoffen mere ober gefunben würbe, 
bajs bau an benfelbigen benanten örtern ol^n aSen praejubife unb einiger 
lunftigen gefel^rlid^en SRad^folge be^berfeit«, fomott Süneburger aU ißam- 
burger £eut ol^n Unterfd^eib barnad^ fifd^en unb oon meld^em ber Sörper 
funben, in beffen igod^- unb 83otme§igfeit begraben, aber oom Sanbe (fo 
ber 3:;ote brauf getrieben) oon niemanb afe bem, auf bemfelbigen bie 
^od^eit iujlel^et, l^inmeg genommen werben foll. SBie imgleid^en aud^, 
ba ber 2;obten ©örper auf bem Strome, beffen bepberfeit« Ufer unb 
anfto^enbe Senberepen einem 2;i^eil jugel^örig fein, angetroffen mürbe, 
ateban fold^er 3:;obten ©örper in beffen ^od^- unb Sottmeffigleit, meld^em 
auf benen an fold^em @tromb liegenbe Sauber bie ^od^eit {ufienbig ifl, 
begraben werben foBe. 



167 

98an au(]^ @. ^erjog äSiC^elmft %. ®. ober @in @r6ar Stallt unb 
beffen ongel^örige ein nett) flad ober ^falung, ba Dormald lein 8en)efen^ 
in bem @Ibfh:om an ben örtem^ ba gleid^dfald @. %. @. auf ber einen 
unb @in @rbar Stallt auf ber anbem feiten £anb l^aben, ju 9[6n)enbung 
beft SEBafferd @inBrud^ö }u f dalagen oor nötl^ig erad^ten, fo ifi auii bi«- 
faSd bewiEigt^ ba^ foI(^ed 2n)ar ol^n @. S. ®. unb il^rer STiitgefe^ten, 
fo tooU ccai^ (Sineft (Srbam ätal^td Sonoiffen nii^t gefd^el^en, fonbern 
oorl^ero ber ort oon bepberfeitd befid^tiget n)erben fol. 3Ban aber be^ 
funben^ ba§ einem fo n)oII aü ben anbem fold^ed ol^n nad^tl^eil unb 
fi^aben fein lönne^ @. % ®. ober @in @rbar 9ll^at baffelbe aud naci^^ 
bartt(|em SBiSen nai^geben unb t)erft!lxtten vooUtn. SBofem aber bie 
©tad^ unb ^fdlung an orten unb enben befd^id^t/ ba bie Senberep auf 
beiben feiten einem tl^eil jugel^örig^ fo foQ eö barmit gel^alten werben^ 
loie eft bep negfl oorgel^enbem $unct megen ber tobten Sörper vtx^ 
abfd^iebet^ alfo bajs auf folgen fall bed anbem tl^eilft Seftd^ttgung unb 
Sonfenft l^irju ju forbem ni($t oon nöl^ten. $ithoii foB biefed alled, 
n)a6 atfo 3nterimdn)eife n)egen i^ern)el^nter bepber ^uncten ber tobten 
&'6xptx, aud^ @ta6 unb ^folung l^atben oerabf(i^iebet, ebenermajsen xoxt 
l^iroben bep bem 5ßunct ber SBorbepful^r gefefeet, feinem 2;i^eU an feinem 
oerl^offten 9led^ten unb ©ered^tigleiten unb bedmegen am lepferl. Sammer^ 
gerid^t nod^ unerörtert fd^mebenben 9led^tfertigungen nad^tl^eilig unb 
praeiubicirtid^ fein^ aud^ aSein bid ju red^tlid^er (Srörterung berofelben 
am lapferl. Sammergerid^t fd^mebenber äted^tfertigung meieren unb ge- 
l^alten n)erben. 

3lIIed biefed getrem-/ ffirft- unb erbarlid^ moB }U l^alten^ l^aben 
)U Urfunb SBir oon @otted ®naben SBiG^elm ißer}og {u SBraunfd^meig 
unb Sfineburg ic. unb neben um bie l^od^gebome prfien, ^err Otto 
unb ioerr Sol&ann, fierjoge }U Sr. u. 8., unfere freunblid^e Hebe Srübere, 
)u Sejeigung 33 ^^ Sonfend unb ratiflcation über fold^e puncta unb 
Srticul l^irinnen begriffen, aud^ 3Bir Sflrgermeifier unb 9la^t ber @tabt 
Öaml^urg fftr uns unb atterfeit« SKad^fommen, biefe SReceffe (beren jmep 
gleid^d lautd auf ^ergamen oerfertiget) refpectioe mit eigen Rauben 
unterfd^rieben unb Unfer fürjUid^ S^fiegel, S)aum, ©ecreta unb ©tabt 
Snfiegel bran l^engen taffen. 

©taatöard^, ^annoocr. ßctte S8r. %x6^. S)cf. 70 3flr. 33. 



vn. 



gegen {i^m au§ bem ^.Snterim" ertoadöf^n^c ettoaige 

@d|öben. 1611. Oftöber 5. 



SSon* ®otted ®naben SSit 3SHll^eIm ^er^og ju Sraunfd^toeig unb 
Sünebutg belennen l^iemit ffir und, unfere @rben^ 3lai)lommm unb 
SebetmcnnlflUd^. Slfe wir Derrudtcr 3^tt wlcbcr Sürgerweijlcr unb 
Stallt ber @tabt Hamburg nid^t aSeine Don megen ^l^red Xonnen^ unb 
S3a{engelbed an bem lepferl^en Sieid^dl^ofgerid^te ein SDtanbatunt poenale^ 
befonbem aud^ wegen ber aSorbepful^r auf bem ©Ibjirom ein SRefcriptum 
audgen)irlet, worüber }n)ifd^en ben Unfern unb @rmelten 9ia]^tftsS)eputirten 
nunmel^r uberd ^ol^r unterfd^ietlid^e ^anbtung gepflogen unb nunmel^r 
)u erl^altung friebfamer rul^e unb gutem SSertrauend pifd^en Und unb 
wolgemeltem fHa^U, m^ oielf eltiger fleijsiger bemäl^ung be^berfeitd 
©eputirten burd^ ein Interim auf gewiffe ma^e oerglid^en, aud^ bie 
9lece{3 baruber ju Rapier gebrad^t unb aSeine bid bal^ero bie genfeli^e 
SSoHjiel^ung berf eibigen l^iran enounben, bafe bie fürfllid^e 3^ttifd^^ Sini 
in fol($e SU confentiren il^r fonberli(i^eö bebenden gel^abt/ bal^ero ftd^ 
mel^r wolgemelter Stallt unb Sfirgerfd^aft beforget, bafe oon ber S^ttifc^en 
Siegierung auf 3l^rer Untertl^anen ©läge unb anrufen wegen an^ 
gel^altenen ©(]^iff unb gueter fie auf ben Sitten broben an ber. ®lbe 
moleßiret, gel^emmet unb angeformten werben möci^ten/ ba§ bem aEen 
nad^ unb auf folci^en gaU, wan von ben ißamburgifd^en 2;onnettsSo9ert^ 
9ludligem unb S^gtft^iff^n, eft fe^ oben ober unten auf ber @lbe, ein 
©d^iff, fo einen Süneburgifd^en 83ürger ober Untert^an, ber fürfttid^en 
3ellif(ien Sini ange^örig, 3otl unb ©tapelgered^tigfeit in ber ©tabt 
Hamburg }tt leiflen aufgetrieben unb babur($ alfo fd^aben litte unb 
befd^wert würbe, bafe ber ©d^iffer genötigt, an bie 3ellifdme SRegierung 
}u clagen, unb biefelbe fold^ ©d^iff unb guter anberer geflalt nid^t 



159 

lönnen lod ma^m, ober ba^ bem @(]^iffer fein @(]^abe erflattet Mrbe, 
old bie repreffalien oben an ben S^Utn, ed fep ju Slelebe^ ^ifeader 
ober @d^nalenburg gegen @ined 9lal^M }U Hamburg ober beren Sürger 
@d^ifF unb @üter oor unb an bie l^anbt ju nel^men^ aud^ Serjogd 
äßill^elm %. ®. ober @in dia^t )U Hamburg na(]^ angen)antem mäglid^em 
^lei^ fol(i^en älrrefi nid^t lonten no($ möd^ten rela^iren, bid ben Süne^^ 
burgif^en @d^iffem fold^er Sd^abe erflattet^ alöban na(S) fCeijsiger &c-^ 
funbigung berfelb @d^abe burd^ unparteilichen beuten aefUmirt^ aud^ oon 
ben @($iffem unb ben fonßen fotd^eft gebül^retr glaubl^aftig unb gnug^^ 
fam liquibiret unb an ben t)erfpro($enen iel^rlici^en 500 ^l^alern befalciret 
unb abgezogen n)erben foS^ vooUy aber ouS) (Sin Stallt gen)illigt^ ju- 
gefagt unb oerfprod^en^ alle nad^barlid^e treu) unb fleig ju ernieifen^ 
bamtit erfUi(]^ bie Sd^iffe auf ben ßflneburgifd^en S^^^^ ^^^ entgelt 
relafirt/ wo aber nid^t^ bajs ben oord anber ber Sd^abe nid^t l^öl^er, 
ban er an il^m felber i% dou ben Sd^iffer {u feinem oortel angefd^lagen, 
unb baburd^ Ser}og SBiU^etmd % ®. über bie gebül^r oerturget n)erben 
möd^t ; ba aber in einem Sal^r mel^r ban ein @d^iff ber %. Sfineburgif d^en 
Untertl^anen aufgetrieben unb an ben S^^^^ broben l^ergegen fo mel 
Hamburger @d^ff angel^alten mürben, ba§ ber @d^abe ftd^ über 500 SReid^«^ 
tl^aler erflredCen folte, meldte« moS nid^t glaublid^ unb gefd^el^en mirt, 
fo foE gleid^moS ^erjog SBill^elmd %. ®. meiter nid^l l^irju {U antworten, 
ate baffelbe eine Sal^r biefelben 500 31. 2;i^aler ju caoiren fd^ulbig unb 
oetpflid^tet fein. @onften foQ in anbem ^uncten bem Snterimdoertrage 
feinem bud^flablid^en ^nl^alt nad^ gebürlid^ nad^gefefeet merben. 

Sllied getreutid^ unb fonber gefel^rbe bep unfern maleren morten 
unb fflrfltid^em guten ®Iauben mol ju l^alten, unb }u mel^rem Urtunbe 
l^aben mir benebenfi ben ^od^gebomen ^ürjien ißerm Otto unb ^erm 
Sol^an, öerjoge ju 83. u. 8., unfere freunblid^e liebe a3rübere, biefen 
^eoerft mit eigenen l^anben unterfd^rieben unb unferm fürfit. Saum 
@ecret oerfiegelt. ©efd^el^en auf Unferm iQauft Sarburg ben 5. Dctob. 
ber meniger 3^11 t^^d^ Si^rifü geburt, fed^ftjel^enl^unbert unb eilffen. 

Staatdord^. ^onnooet. Seile 93r. ^rd^. ^ef. 70. 9lr. 33. 



vm. 



,,S3ebenfcn" bc§ ^llbred^t griebricj üon S^öorg 

ükr bie ©arfiurger 9^teberlagc, 
bcm ccttifcjen Äanjlcr ßangenöecf überrcidöt. 

1661. 9^ot)em6cr 13, 



@d tfl belanb, bag bie Hamburger lange Sal^r l^ero l^ot^^bemäl^et 
fleroefen, bie SKagbeburger bal^in ju nötl^igen, bafe fle benen öarburgem, 
Sujtel^ubem, aUen aitlänbern unb anbeten t)on unten l^erauf nad^er 
SMagbeburg fal^renben ©d^iffem nld^t m'6i)ttn oerjlatten, il^r eigen ba 
erlaufteö ©etrepbig in il^re ©d^iffe ju laben unb an i^re eigen orte }u 
t)erf(]^iffen, fonbern ba§ biefe ©d^iffart unb ö^nbelung bloö unb allein 
oor bie Hamburger unb aWagbeburger Äaufleute unb ©d&iffer fepn 
möd^te. 3a, fle l^aben bie SRagbeburger ©(ä^iffer unb tl^eife Äaufleute 
fel^r auf il^re feite gebrad&t; bann ju 3Kagbeburg bie meiften Äaufleute 
t)on benen t)etmögenben Hamburgern biöl^ero bepenbiret unb mit il^ren 
Selbem gel^anbelt, bann fle treffli(i^e gro§e ©ummen (Selbe«, umb 
5ßrooijion ju laufen, ju SBaffer unb Sanbe fd^idfen, unb oon benen brep 
Seipjiger unb ber einen SRauenburger SKeff e mit großen nufeen bal^ln 
orbiniren. SSor efelid^en Qal^ren fd&ideten pe bero ©pubicum, ^tvm 
S. 93roberum $auli beromegen nad^er äJlagbeburg unb aud^ nad^er 
S3erlin. @d marb aber t)on @. @. ^od^m. ^lal^t l^irin gar nid^t ge- 
milliget, fonbern oielmel^r t)orgefleIIet , ba§ mit großem unfug unb 
befd^merbe oieler ßanbe fie ju öcimburg bie freien ©ommercien mit 
benen überaus großen S'i^tn, fo fte auf alled bie @lbe l^inuntergel^enbe 
©etrepbig, 83ier, nel^mlid^ 4 3:;^aler t)or ein ga§, unb anbere bal^in 
gel^enbe Äaufmannö^ ©fiter unb SBal^ren geleget, l^emmeten unb be= 
fd^mereten unb, el^e unb beoor biefermegen nid^t remebirung gefd^el^en, 
{önte man ftd^ nid^t refoloiren, abfonberlid^ meiln man eine grojse 
reflejion auf ©d&meben, Sraunfd&meig unb Süneburg megen Sujtel^ube 
unb Sarburg l^aben mfijste unb biefe mfid^tige unb Dornel^me Potentaten 



161 

ni(]^t )u offenbiren gehegte. S)amit ifl er auft Seclin fortgerelfet, unb 
l^aben {t(]^ nad^ero p unterfi^iebenen moi^len, abfonberlic^ n)(mn bad 
^etre^big ni^t im al}u l^ol^en greift unb bie S^iffart nid^t fo gar 
fiarf gangen, hmif äSeranlaffung ber igambnrger bie 9Ragbeburger 
@$iffer unb tl^eib Jtaufleute be^ (S. (S. iQod^u). Stallt fld^ bemfil^et unb 
inflenbig angel^alten, bie t)orgeba$te Sd^iffart ab}ufd^affen, mit bem 
einn)enben, ba§ biefe Seute aSe iQanblung oerbfirben, berowegen leine 
ißanblung xoctt, unb wann fie t)on ber @tbe abgef (Raffet, ba^ bann bie 
ganblung oiel beffer t)on flatten gelten, mel^r ^anbel unb SBanbel fe^n 
toürbe; bann bie igamburger bebenden trägen, berogefiolt Selber anl^ero 
)u remittiren ober bie iQanblung/ ro\t vox biefem gefd^el^en, eiferig unb 
beftanbig fortsufefeen, fo fle aber bann tl^un würben, n)ann biefe ab^ 
gefd^affet. @6 belamen biefe Seute unterfd^iebene auf il^re Seite, unb 
toorb biefe @ad^e vox ben gan}en Stallt unb aSe beibe @t&nbe bed 
Suöfd^offeft gebrad^t unb äberleget unb befunben, bag ed nur ein eigen« 
nä^iged intereffe ber igamburger, barunter bie 9Ragbeburger Sd^iffer 
unb tl^eil« Jtaufleute mit begriffen, l^ergegen benen meifien in ber @tabt 
fd^&bttd^ unb bem bono pnblico }un)ieber, bal^ero eft nod^ bift bato 
babep geblieben. äBeiln nun ein ieber Jtauf^ unb ^anbeldmann, mann 
er feine ©fiter unb SBal^ren t)erfäl^ren unb oerlaufen miS, wx aSen 
S)ingen ftd^ erfunbiget unb Dergemiffert, mo er auf ber 9ieife ben beflen 
unb bequemflen 9Beg gefd^minbe unb nid^t lange aufgel^alten )u merben, 
erlangen, unb bann mo er feine SBal^ren am beften unb mit bem ge« 
ringflen Unlofien mol^l unterbringen unb bann in gutem greife mit 
beflem nu^en oerlofen ober oerlaufen lan; mann man nun Hamburg 
unb igarburg gegen einanber fe^e unb confiberiret, )U meld^em ort oon 
bepben am bequemeren ju lommen unb an meldten orte man am befien 
unb mit menigem Unloflen accommobiret unb mit gutem nu^en bad 
feine oerlofen, oerl^anbeln unb oerlaufen lan: fo beflnbet fid^, bag bie- 
ienigen, fo nad^er Harburg oor benen, bie nad^er Hamburg fd^iffen, 
einen merdlid^en SJorjug unb Stufen l^aben lönnen, unb biefe« aud 
nad^folgenben Urfad^en: 

1. @« l^aben 3. fflrfil. S)urd&l. ^erjog (Sl^rijlian Submig an ber 
&bt brep oomel^me S^^^f <^^^ @d^nadenburg, ^i^adCer unb 93lelebe. 
Se? einen ieben oon biefen brepen mflffen pd^ atte ©d&iffer unb glöfeer, 
oon ber ^aoel unb @lbe lommenb, fieSen unb oifitiren laffen; mad nun 
oor 3eit mit biefer Stellung unb SBifitation meggel^et unb ma« e« oor 
aSerfäumung oerurfad^et, unb wai e« oor eine SBefd^merbe, bad ift gnug- 
fom befannt. fiitin fönnen nun 3. %. S)urd^l. ol^ne allen fd^aben unb. 



162 

loamt man eft red^t conflbentet, mit melden nuten, bift|)en{tren; ba^ alle 
bieienigen 6d^ffer unb ^Ber, fo fl$ refoloiren, na$er iQorburg }u 
f^iffen, nitr in $erfon mit einem Reinen Jtol^n voran auf bie 3oIIfl&bten 
bmmen, {i$ mit il^en S^^l^^^^ amnelben; ben S^^ ti^tig mad^en, 
ttntb (Srlaffung ber Xnleg^, SSifUir» unb Stellung anl^alten unb einen 
SuUnglid^ 9leoerft vor {i$ geben, ba^ ed }u leiner confequetq ober 
einigem ^ejubis gerei^en foOe, fonbem l^infilro aSemoI, »arni e« 
begel^et mirb, nHSig unb gern mit il^ren @$iffen unb ^lö^en anlegen 
unb {teilen, au($ untermegenft nid^tft auftlaben ober nad^ Hamburg ab^ 
gelten laffen, fonbem aSeft na$ Harburg liefern woQen, voie man bann 
SU Harburg X($tung geben laffen tan, ob fle au$ aSe« auf vorgebauten 
3SIIen rid^tig angeben unb oerjoKet, unb berogefiatt lan eft mit benen 
@$iffen, fo in iQarburg befragtet unb mieber l^inauflegen, gehalten 
merben, mel^ed gemift einem @$iffer auf ber $in» unb ^er^» Steife eine 
gute SeÜ;^®etxAtmmQ unb pter nut i% 

2. ^aben bie nad^er iQarburg fd^iffenbe ouii )u genießen, ba| fte 
in Samenburg nur ben l^alben Qofl geben bürfen. 

3. SBirb in Harburg oon ber Safl gar ein lieberli($ed unb geringem 
an S^^ genommen, bal^er gegen, obgIei$ in igamburg ber flberauft 
l^ol^e 3oII oon Jtom erlaffen, bod^ no$ oon ber Safl an goV, 1^2 9ttl^Ir. 
unb bamt ein großed an !ßriem^, SBinbe«, Jtran^ unb berglei^en ®elbe 
gel^oben mirb, fo {t(]^ l^od^ belaufet, unb mit anbem ftaufmanft^SBal^ren 
ifi aUeft no($ na(]^ mie oor in l^ol^en SoJle unb 9ef(]^merung, baoon 
man aber in Harburg ni^tft meift, unb bie bal^in fal^renbe @d^ffer oor 
benen, fo nad^er iQamburg legen, ^um gemimt unb oorauft ^aben. 

4. Statt in igarburg baft ©etre^big unb anbere ftaufmanft^Sßal^ren 
fhadft QXiii einem @($iff in baft anbere geliefert ober umb gar billigen 
äSertl^ 9oben unb @$fittung erlanget, unb mit gar wenigen Unloflen 
bann bie ©pieder flradft an 3Ba{fer, auf ben Soben unb mit Slönnen 
ober Seitem mieber l^eruntergebra($t unb eingefd^iffet, aud^ bie anbere 
Aaufmannft^SBal^ren in ein befonbereft ftaufl^auft nal^e an SSaffer mol^l 
bemal^ret, unb bie ^loed::9Raterialien an guten, bequemen ort, ba eft 
oor SBaffer fidler, auftgelaben unb gleid^er geflalt, mie in Hamburg, 
barauf, mann eft begel^ret mirb, eine $o{l ©elbeft gel^oben merben. 

S)ie nad^er Hamburg fal^renbe @d^iffer unb ^lößer aber mfiffen 
l^ergegen 1. an oorgebad^ten brepen Ol^rten, nel^mlid^ Sd^nadenburg, 
^i^adCer unb Slelebe, mit il^ren ©d^iffen unb flößen anlegen, fleSen 
unb {Id^ genau oifttiren laffen unb beromegen leiner geringen ®efal^r 
untergeben, unb meiln ber 3^1^^^ ni$t alle mal^l bep ber $anb ober 






r 



163 

fonfl öfters in anbeten ffir^l @£pebitionen occupat^ mOffen fle folange 
fUQe liegen^ warten unb bie Jtne^te anf ber Jtofi l^alten^ nnb mannen« 
mal guten 3Binb^ 9Baffer unb gelegene« Sßetter oerfaumen^ ba l^ergegen 
bie na^er Harburg fal^renbe öfters f$on in loco unb oudlabeU/ loann 
bie^ fo m^ex jßomburg woQen^ nod^ }U SIelebe wegen gef^e^ener 
nifUotlon in Sngfien leben. 2. 3n Sawenburg mfiffen bie, fo na$ 
iQamburg fol^ren^ ben neuen l^ol^en QoU }U Sawenburg abflatten, ba 
l^ergegen bie na$ iQarburg fal^renbe nur mit ber iQetfte booon lommen. 
3. Sßann fie na^ iQamburg lommen^ mfiffen fle t)on ber Safl bem Stallt 
IV2 ^It^' unb bann baft ^em^, äBinbe:;^ Aran«®elb unb berglei$en 
^fyottt Unlofien abmatten, fo mit bem Sawenburger l^ol^en S^^^ ^f 
bie £afi be^ 3 Sl^Ir. ^üf bet&uft, xodüft^ bie naüftt Harburg fal^renbe 
atobolb }um genrtnn t)oraud l^aben lönnen. 4. 3fi b^ant^ bog^ wann 
bas ©etre^big in Hamburg }u S3oben getragen wirb^ bofelbfi an Soben^ 
9Het]^e unb anbem glei(]^en oielen Singen fo f^were Unlofien an^ 
gered^net werben^ ba^ biejlenigen^ fo eft einmal oerfu^et/ eft ni$t tei(]^t 
wieber tl^un^ fonbem Heber etli^e Sl^oler wol^Ifeiter bie fiafl lodf^lagen, 
we($ed aOed^ wie aui^ bie bequeme ©elegenl^eit oor bie ^Ü^e, wie 
Dorgemelbet man }u jßorburg mit befferer accommobitet umb geringere« 
@elb l^aben lan. 

(Sx^eM alfo ouft oorl^ero angeffil^rten^ ba§ man gefd^winber unb 
mit wenigem Unlofien na^er JQarburg mit Sd^iffen unb flögen lommen^ 
bafelbfi mit befferen prooiet oerlaufen^ l^anbelen unb wanbelen^ au$ 
fonfl umb geringer« ®elb, wo ni$t beffer^ hoüf ilAüfZ gut accommobiret 
werben fan* 

S)iefe6 aSed nun vm^ audfül^rtt^ benen igoIUnbem oorgefieQet 
unb il^nen baneben be9gebrad^t werben, ba$, warnt fte na$er iQarburg 
il^e ©fiter bringen, al« ipering, ©tod«, Shtnb« unb ^#fd^/ ^ran, 
Sd^oSen, Jtefe, item fpanifd^e SBal^ren, nel^mlid^ aßeinc; öl^le, ©ewfirje 
unb berglei^en, unb alled wad fte fonfi {u oerl^anbeln pflegen, il^nen 
fre9 fe^n foS, fold^ed bafelbfi nieberjulegen, }u oerl^anbeln unb }u oer« 
laufen, ober mit benen @$iffen bie @Ibe, $aoeI unb Ober oufwSrtd 
nai) ber SRard S3ranbenburg }u oerfd^iffen, bafelbfl burd^ i^re ^actoren 
bie ©fiter femer nad^er S3re«lau, ^eipjig, S)redben, Söl^men unb in 
ba« SReid^ }U t)erfenben, unb fo gut mfiglid^ }u oerlofen, an benen ol^en 
bie il^nen bienlid^e äßal^ren wieber ju erl^anbeln unb in 9Ragbeburg 
Parteien ©etre^big oon benen Jtaufleuten ober burd^ gewiffe ^actoren ju 
erlaufen, einfd^iffen unb wieber nad^er Harburg fortfd^affen }U (äffen. 

11* 






164 

Qittietf rotte am bienf antfien, ba^ man etlid^e oemtögenbe, woltrfal^renbe 
ttnb ocrfifittblgc ^oUnbtx betoegete, ba§ Re pd^ §u i&tttburg niebcr* 
lieffen, il^nen auf getDtffe S^t gute ^epl^eit t)etfpred^e unb aSerl^anb 
guten 8Sorf(]^ttb tl^ctc; etlid&e aber, fo ft(^ fetter bafettjl nid^t nieber* 
laffen fotten »oHen, mfifien berebet toerben, gute 9)ienere ober f^actoren 
bafettfl )u l^alten, mit bann in jßamburg unb älltenau oieHeid^t ftd^ 
igoHinber ftnben bärften, bie ftd^ bal^in )u begeben belieben laffen 
ntöd^ten, wann il^nen biefeft aUed erfUid^ red^t belannt gemad^et. 

2. e^urf. S)urd^l. )u Sranbenburg ntuft man fid^ n)egen ber Qawl 
unb Ober vüx allen S)ingen t^erfid^em unb t^orangeffll^rte bequemere unb 
nuftbarere iQanbelung unb Sd^iffart unb f^Ugung nad^er iQarburg aU 
Hamburg auftfül^rlid^ t)ortragen. 

3. ferner ifl nötig, @. @. iQod^u). 9ial^t/ benen Jtaufleuten unb 
Sd^iffem in 9Ragbeburg biefeft aUeft )u eröffnen unb babe^ )u Derfid^em, 
ba^ man leined meged geftnnet, i^nen an il^ren n)ol^I ^ergebrad^ten 
@tapel, Slieberlage, iganbel unb Sßanbel, 9lal^rung unb ©emerb unb 
aQen anberen ©ered^tfamleiten einigen (Singriff, @d^aben unb SBel^inbemuft 
)U tl^un, fonbem t)ielmel^r bie freien Sommercien, iQanbel unb SBanbel 
SU beforbem unb in alten flanb )u bringen, mie bann aud^, mann fte 
^ierbep il^reft eigenen intereffe l^atter etwafi )u erinnern ober fonfi 
etmaö an bie iQanb )u geben, fo biefe iQanbelung beforbem fönte, man 
fold^eft gern oernel^men unb ber SBiQigleit nadg beobad^ten molte. 

3u SBeforberung biefer iQanblung ift audg l^od^nötig, bag aud ber 
ioarburger @affa SRittel naiver üßagbeburg georbnet unb bafettfi, mie 
bie igamburger tl^un, flardCe ^artl^e^en ©etrepbig umb ^rooifion }U 
red^ter 3^^ eingelaufet unb bero Sel^uef )u red^ter 3^* Ö^t^ aWagbe« 
burger unb Hamburger @dgiffe bebungen merben, bamit mit bem el^efien 
unb bep gutem SBajfer ba« ©etrepbig fortjufd^affen. 3ji alfo bienfam, 
bag ju üßagbeburg ein f^actor befleUet merbe, fo möd^entlidg nadlet 
iQarburg unb an aKe anbere orte mit allen anberen, fo fid^ biefer 
iganblung nad^er iQarburg gebraud^en, fleißig correfponbiret unb von 
einem unb ben anberen gcmijfe SKad^rid^t erjlattet unb, ma« an il^n 
gebrad^t mirb, treulid^ bafettjl beobad^tet unb allen bafettfi anlommenben 
$arburgem, benen ^arburger iQoHänbern, bero dienere unb allen, fo 
ftd^ berfetten iQanbelung gebraud^en moKen, gute afftflenj leifiet. 

4:. gürji Sodann oon 3erbjl l^at mit 6. @. ^od^m. Äal^t ju 
aHagbeburg fid^ auf etlid&e $ia^xt t^erglid^en, baß ©. %. ®. jugelaffen 
morben, etlid^e äReilen obermärtd an ber (Slbe ju ^ud^eim etlid^e l^unbert 
äBiftpel ©etrepbig unb »ier ali&l^rlid^ }u fd^iffen unb gegen älbflattung 



165 

einefi bittigcn Söffe« burd^ bie Srüde tjotbcp ju fal^reti. Jffiann @. g. ®. 
biefeft aud^ folte red^t vorgetragen toerben, tofirbe nid^t ju ^toeifetn fepn^ 
ba^ fte biefed Heber nad^er jßarburg alö jßamburg fenben tofirben. 

6. (S^urfürjil. S)urd&I. }u Sad^fen l^iertjon aud^ ju benad^rid^ttgen 
unb benen ©reöbetifd^en Äaufleuten unb ©d&iffem blefe« nad^rld^tlld^ }tt 
l^ittterbrlngen unb ju oeranlaffen, ba§ jte mit i^ren ©d&iffen unb fjlöfeen 
nad^er igarburg lommen unb fld^ ber bafelbfi gemad^ten guten 9lccommobitet 
gebraud^en, ifi gleid^ergefiatt bienfant. 

6. aSor äffen S)ingen ifl biefer ^anblung nuftbar^ ba^ man affeö 
blefe« an bie Söl^mifd^e ©ammer unb abfonberßd& an ben Qtttu ßammer- 
SRal^t grepl^erm t)on ©olfe bringe; bann er bie Jloml^anblung nad^cr 
Hamburg Don Söl^men aM }u beforbem felber oor etlidger 3^U bie 
ganje (Slbe hinunter gereifet unb fid^ affer 3öffe erlunbiget. SBeiln er 
aber ber S)inge nid^t red^t lunbig n)erben fönte, unb eben ju ber 3^^ 
baft ©etrepbig fel^r mol^lfeil mar, ifl ed bid bato ind fledCen geratl^en. 
Slad^bem aber bie Söl^mifd^e Kammer nid^t red^t meig/ mie fte megen 
ber äSorbep^ unb Sludfd^iffung l^atber mit a)tagbeburg baran, unb i($ in 
ber äReinung, mann eö red^t angefangen, unb ber gemöl^nlid^e 3off 
fambt einen 9let)erd, bai ed )u leiner Sonfequen) ober ^raejubi} ge- 
reid^en foff, abgefiattet unb auögefertiget mirb, ilj^nen bie äSorbepfi^iffung 
voo^l }ugelaffen merben bärfte: ato l^ielte id^ bavor, ba^ beforberfam, 
mann man an bie SSöl^mifd^e Sammer fd^riebe, affed biefeft megen Harburg 
vorl^ero gemelbete entbedete unb baneben anfäl^rete, mann fte ftdg motten 
j^eraudlaffen, äffe il^r Aorn unb ^logmerdE, fo fte auö 93öl^men bringen 
unb nid^t untermegd ober }u äRagbeburg verlaufen ober audlaben, nad^er 
Sarburg ju liefern, man bann bep ber @tabt üßagbeburg fid^ inter^^ 
poniren unb mol^t bal^in beforbem l^elfen molte, ba^ gegen Erlegung 
gemöl^nlid^en 3^^^^ ^^'^ älbflattung biffiger Steoerfalen fie mit äffen 
SJöl^mifd^en Aom ol^ne 9ludtabung vorbepfdgiffen folten. 

7. 3n Seipjig mn% man fld^ in« unb aufferl^alb benen Wt^en bep 
ben Sreftlauem, @d^teftem, ObertSnbern unb anberen bemfll^en, ha^ bie 
Stüdgfiter unb ®amfa^, fo von bar auf SRagbeburg unb femer in 
Soffanb gelten, auf igarburg gefd^iffet unb an bie bafetbfl oorl^anbene 
Soffanber ober il^re ^actoren gefanb merben, unb meilen gegen unb in 
benen aReffen mit benen äße^eln guter nu^en }u fUften unb, menn in 
Sarburg eine gemiffe Gaffa von bar unb in Seip)ig in benen SReffen 
öfters mit 2 ober 3 unb 4 ^ro&ent Sage auf 2 ober 3 SRonat äBe^et 
aui^ugeben unb fiardEe ©elbpofleit l^inmieber ju erlangen^ fotd^e in 



166 

9Ragbeburg cm (Setrepbtg ju legen, felbiged l^imtnter ju f($iffen unb 
olfo btefeße mit il^ren eigenen mittein nnb SSortl^eit ju bejal^ten. 

8. SIttft bem igot^e loirb ein jimKi^^ed an @ifen, ©tal^l, ©l&tl^e, 
Slep unb beroglel^en bofelbfi faSenben Singen bie @I6e l^nunter auf 
igmnburg bur$ bie igors-^actoren gefanb. äBeiln nun biefed alles auft 
^firfU. S3raunf$n). unb Sfineburgif$en Sanben lommet, lan Iei$t ber« 
gleU^en Sbtflalt gemalt werben, ba^ J^infttl^ro aSe berglei$en aßateriatten, 
fo auji benen Sergnerlen fommen unb bidl^ero nai^^er ioamburg gangen, 
^infOro Ut äRagbeburg ben Sraunf$n). unb Säneb. f^actoren in @mpfang 
geliefert unb t)on bar nad^er iQarburg t)erf(]^iffet werben. @o mfiffen 
bemt bie JQamburger {t$ too^l bafelbfl einfleSen unb t)on bar il^re 3loU 
turft Idolen, benn üe bod^ ol^ne berglei(]^en nid^t fe^n lönnen, unb bau 
übrige (an nad^ iQoSanb gelten. 

9. 9ta^ ®lfidflabt, igolfiein unb in S)ennemar(I muö man aud^ 
berieten, ba§ in ig^rburg vor allerlei i&anblung gute älccommobitet 
angerid^tet unb alle bal^in (ommenbe mo^l accommobiret werben foSen; 
unb meitn feiten amifd^en Jtönigl. SRaptt. in S)ennemar(i, benen ^erjogen 
t)on iQoIfiein unb benen igamburgem ein gutes SSertrauen, mere aud^ 
ni$t unbienli$, bag man 3. Jtönigl. SRa^tt. unb bie Joerjoge t)on 
i&olfiein erfu^ete, m% bero Jtönigreii]^ unb JQerjogtl^ämem benen ^ar^ 
bürgern bie Slal^ruhg }u gönnen. 

Über aUed biefed ifi l^o^nötl^g, bag man ein ober mel^r qualiftcirte 
Seute in igarburg l^at, bie in JQidpanien, ^ndreid^, (Sngelanb, JQoSanb, 
ins 9tei$ unb an anbere Orte, ba was ju oerbieneU; gute unb gewiffe, 
fleißige Sorrefponbens l^alten, bamit man t)on aKen, wad in jg^itblung 
l^n unb mieber pafüret unb in biefem unb jenen oorgel^et, gefd^minbe 
unb gemiffe 9la^ri$t erlanget; unb meiln in Hamburg unterfd^iebene 
gute gemifjie Sofien, fo wirb man mit tl^eilft jg^nnburger ^ofhneifiem 
gute gel^eime unb t)ertraulid^e Sorrefponbet^ l^alten unb bal^in bebad^t 
fe^n mfiffen, wie man auger bem fon^ etlid^e gute Seute, auäi ^ V<^<^^ 
ber befien Stedeler in aller l^öd^fien SSertrauen }U S)ienfien l^abe, unb 
biefelben mfifien oon aSen, wad in JQanblung oeränberlid^ paffiret, bep 
Reiten gefd^winbe unb gute 9ta^ü^t mittl^eilen. 3n igarburg weren 
mili ein ober jwe? gute unb t)erf$Iagene Stedeler nötl^ig. 



S)ie Hamburger unb anbre Sd^iffer, fo nid^t nad^er ißarburg, 
fonbem nad^er Hamburg fal^ren woSen, (önnen auf benen bre^ Sfine^^ 
burger goOen alleft oorigen informiret, l^emad^, el^e man fie pifUiret, 



167 

ettoad oufgel^alten unb l^ema$ fo fd^arf ald immer mfigt^ DifUiret, 
unb leine mfinbli(]^e 9(nfage unb ni^tö anberft, aü roafi anf benen 30Q' 
3etteln befinblid^/ angenommen^ bem befinben m^ umbgemeffen unb bad 
übrige loeggenommen werben. JQierbep ifl ju beoba$ten: biefenigen 
B^i^ex, barauf man ein 9(bfel^en^ in benen erfien bepben 390ten gar 
freunblid^ ju tractiren^ nid^t einmal gu trtfitiren^ fonbem, n)ad fte an- 
fagen^ nur anjunel^men^ unb mere befTer, ba$ ber S^^^^ i>o^n foktnge 
ft$ Ober feit mai^^ete unb bem ©Treiber nur Sommiffton gebe/ fte balb 
absufertigen, unb biefed ou^ benen Urfa^en^ bamit fte an benen be^ben 
Orten befio geringer angeben unb "^txna^ }u 93te{ebe befio beffer il^red 
ungere^ten SSerjoQend l^alber lönnen angefel^en xoexbm. äßeld^eft nun, 
»eiln ed fid^ auf ein l^ol^eft unb gemiffed belaufen mirb unb nur etlid^e 
foI(]^es audfiel^en lönnen, afe tan man mit benen, fo fonfi }u ©runbe 
gelten mfirben, ed fo ma^en, ba$ fie vox baftienige, mad fonfi oerfaQen, 
fl^ oetp^id^teten, fo t)iet ©etre^big frep be^ negfier Steife nad^er iQarburg 
SU fal^ren, unb ba fönte man il^nen bann l^inn)ieber fo oiel @d^iffe6 
Sabung sugeben, bag fie bleiben fönten; aber bep berfelben Steife mürben 
fie ni^td geminnen. @. g.: SBann ein ©d^iffer feineft SSerbred^end 
falber 50 äßidpet ©etre^big fre^ nad^er Harburg folte tiefem mäffen, 
fönte man il^n auf 200 SSHdpel bebingen, unb jal^lte man il^m bann 
Dor 150 aSüdpel fein Sol^n, unb 50 äBidpel gingen bann megen t)or^ 
gebadetes auf älbred^nung ab. 9[uf biefe SBeife lau man mit guter 
SRanier unb aSen Sted^t bie mibrigen @d^iffer bal^in bringen, bag fte 
bie ^arburger iganbtung aud^ beforberen. Ob aber biefed tl^eife $enen 
in benen ©eteiten gern feigen, fieOe id^ bal^in, unb mu6 il^nen fd^arf 
eingebunben merben, l^ierbe^ alfo bann reinen ÜRunb )u l^alten, bann 
an tl^eild Orten, tl^eild jgerren ©eleitdleute unb tl^eite @d^i^ere in guten 
Sertrauen fiel^en, unb einer bem anbem fel^r obligat/' 

@t ^vd^. ^annooer. ^eUe 9r. %, ^ef. 70. ^lieberlage §u Harburg vol. II. 



IX. 



ditai itDi^ä^m hm Äurfürftcn Srtcbrtc^ SBtli^cIm 

üon ^onbcnteg tmb bcm ^crjog (SJrtftlcm ßubtotg 

üon ^aunf c^toctg ^ ßüncburg über btc D^tcbcrlagc 

SU Harburg ufto. 1661. 9^oücmbcr 26. 



SSHt ^eberid^ WO^tlm, oon ®otted ®naben ic, (S^ux^x^ uf». 
tl^un bxnb unb belennen l^iemit gegen 3ebermdnnigtt$^ beootab betten 
l^er an gelegen unb fold^ed )u niffen nötig, ba^ bep {unel^menben unb 
oon ber @tabt Hamburg ni$t remebirten Sefi^^wentngen in ben contnterciift 
)n)if$en Unft unb bem 2)ur(]^Iau(]^tigen ufn). jßerm S^l^rifttan £ubn)igen, 
iQerjogen )u Sraunfd^weig unb Süneburg, t)ennittelfl einiger t)on beeber« 
feitft l^ierstt S)eputirten unb ©e^oHmad^tigten Stallten ein beflenbiger 
Sergteld^ unb Sleceg )u Sonferoirung ber ^epl^eit int jßanbet unb 
SSBanbel getroffen unb gefd^toffen »orben, nne folget. 

3u n)iff en : alft ber 2)urd^leu$tigfle ^üxft unb jßerr, iQerr ^rieberid^ 
SBill^elnt ufn). Sl^urfürfl — aM oerfd^iebenen Seiner S^l^urf. 3)urd^laud^t 
oon 2)ero aßirlif^en Untertl^onen eingelangten Alagten wal^rgenontmen, 
aud^ in angeflalter 9lad^frage befunben, xoai gefialt oon Särgemteifler 
unb Stallt ber @tabt iQamburg, benen bal^in, fonberlid^ mit $ol} unb 
(Setrepbig negociirenben Jtoufleuten trtele ol^nleiblid^e Sefd^werungen px^ 
gesogen, aud^ aQeö auf geffil^rlid^en monopolifd^en 3^<^^0/ toieber bie 
^epl^eit ber Sommercien, gen)ibmet unb gerid^tet n)erben n)olte; unb 
bal^ero mit bem S)urd^leud^tigflen f^ürfien unb igerm, ^erm Sl^rifUan 
Subnigen, Joerjogen )u Sraunfd^meig unb Sfineburg ufu). oertraulid^ 
unterfud^en laffen, auf »aft maffe bie aud ^öd^figebad^ter @r. Sl^urf. 
S)urd^l. Sl^urfärflentl^um unb Sanben ben (Slbfhrom l^erunter gel^enbe 
äßal^ren burd^ bie Süber^Slbe, iQamburg oorbep, in bie @ee am ge- 
fflglid^flen )u oerfd^iffen fein möd^ten; unb bann fold^e oeranlaffete 
iQanblung, in reiflid^er Snoegung aSer babep concurrirenben Umbfiänbe, 
nid^t allein practicirlid^, fonbem aud^ bem gemeinen Sommercio unb 



169 

Seeberfeitd Sl^ur- unb prfU. Untertl^anen in oiete toege fürtr&glid^ 
txa^tet iDorben; ba^ bemnad^ ^öd^flgebad^te 3^re (SJ^ut. unb ^ftrfU. 
S)urd^(. bitrd^ bepberfettft t)erotbnete Sommiffarien anfangs in bem jfingjl 
oerfd^ienen aßonot ©eptembri ;ur Harburg ^ nad^malft ju 6ötn an ber 
@|)ree t)ertratttid^e Somntunication pflegen taffen unb burd^ ©otteft 
gn&bigfle äSemtittelung @id^ }tt xoüxälii^ex ^ortfel- unb @ffectuirung 
fold^er fel^x nu|baren 9legpciation unb ^anblung na^fotgenberma^en 
freunboettertid^ vereinbaret unb öergtid^en: 

1. (Srftttd^ feinb @eine Sl^urf. ^uxüfl beft erbietend, bie in bero 
Sl^urffirflentum Sranbenburg unb ber 3}laxd, mit au^ beut ^rftentl^unt 
^alberflabl unb anberdn)o gefeffene Jtaufleute unb Untert^anen, iebodg 
ol^ne einigen S^<^^if bu^<$ SSorfieUung ber ;u Harburg befinblid^en 
@onmtobit&ten unb iRu|barIeiten bal^in an}un)eifen, ba^ fte il^re ben (Slb- 
^ont l^erunter ffll^renbe SBal^ren, infonberl^eit aber iQol} unb ©etre^big, 
bur$ bie ©fiber-Slbe nati^er Harburg bringen unb t)on bannen n)eiter 
in bie @ee oerfc^iffen foQen, {td^ aud^ baneben nad^brfidUd^ )u bemalten, 
ba§ bergteid^en mit benen Srefttawifd^en unb anbem burd^ bie SRart 
93ranbenburg über bie @tbe gel^enben SBal^ren erfolgen unb ju 3Berd( 
gerid^tet xoethtn möge. 

2. 2)al^ingegen erlteren ftd^, fürft anber, iQerren ^erjogen Sl^rifUan 
Subn)igd ^rftt. S)ttrd^tv bag @ie vorenoel^nten Sl^urfflrjltid^en nad^er 
bero St&bCein jßarburg l^anbtenben Untertl^anen fre^e %h' unb Suf^^^^^t 
in unb ouft bero bafelbfl bequem genug befunbenen $aoen verflatten, 
biefelbige aud^ in gutem flanbe erhalten unb }ttr benötigten 9lieberlage 
be« JQolieft gemiffe Sägerfifite auf ber Sfirger SSeibe, bie Stoppel genanbt 
(lebod^ bag beftmegen befagten Sörgeren ber abgel^enben SBepbe l^alber 
oon ben iQoIjl^änbtem biSigm&Bige ©rfe^ung gefd^el^e) burd^ bero 
^arburgifd^e Oberl^auptmann unb 9l&t^e anmeifen unb, ba ber Abgang 
ber SBe^be oon S3firgermeifler unb Stallt )u ioarburg }tt l^od^ angefd^Cagen 
mfirbe, gebfil^ri^ unb märllid^ moberiren laffen, bie ^Üffen audg be^ ein^ 
faUenben SBinter^ unb ©turmmetter auf begel^ren, fon)eit es ber äSefiung 
nid^t fd^&btidg, burd^ bie ©d^teufen in Sid^erl^eit }U bringen oerfiatten 
moQen. 

3. Sßeitn aber brittend burd^ bie eintangenbe iQol;fIöffem bie ioaoen 
unb (S^axuil funbbarer magen merllid^ oerfd^lammet unb oerberbet, ju 
beffen äßieberaufbring^ unb ^Reinigung aber gro^e ftoflen erfobert 
merben, fo ift oerabrebet, bai bie a)tärd(ifd§e ^oljl^änbler oon jjebmeber 
einloufenben großen %lij^t iwtt) SReid^st^aler unb oon j|ebn)eber Keinen 
%l6^e ein Sleid^s ^^ SH^ater ©d^tamgetb, unb alfo nurten bie JQalbfdgeib 



^ I 



170 

beffen, loaft }u Hamburg bedfaU entrid^tet loerben mfifTen, In bie igar« 
burgifd^e Slmtö^dlegifler abflatten foQen. 

4. 33ierten6 tooHen @. prflL S)urd^I. benett a)l5rlifd^en Jtoml^änblern 
benötl^igte Aomfpieler auf il^ren ilofien )U bauen t)ergönnen, il^nen 
au(i^ ;u bem enbe bel^ueftge ^lä%t gegen iäl^rlid^e^ unb jniarten na($ 
beftnbenber ®rö$e beft bebauenben Orteft^ ju fünf, fed^d^ fteben, ad^t 
9leid^dt^ater erlegenber ©runbl^euer^ aud^ älbftnbung beten baburd^ an 
il^rer äBepbe Abgang teibenber ^rioatorum an beeben Seiten beft neu 
audgebrad^ten Don ber Srfiglen ab bift an ben (laxnap fliefTenben 
®rabend ober Sanatd gebfirtid^ auft^ unb ann)eifen laffen. 

5. S)emnad^ fünftens )u ^emtutl^en; bag bad nadlet iQarburg 
fdgiffenbed igot) unb ©etre^big nid^t aQenutl fd^teunig )U verlaufen unb 
in bie @ee ju t)ertreiben/ fonbem bid )u getegentlid^er SSereugerung 
bafelbji abgelegt unb aufgefolbet nierben; immittelfi aber fowot bie 
^ol}« aü Jtom^^Snbler bift ju Sodfd^lagung ber Sßal^ren eine« SBor^^ 
fd^uffed ober älnleil^enft bebfirftig fein möd^ten: fo wirb man auf fold^e 
äleal^äRittel bebad^t fein, bag eft baran nid^t ermangele/ fonbem bem 
Kaufmann mit bebfirfenbem SSorfd^ud gegen gebärenbe 93er)infung gu 
fed^d $ro6entum unb einreumenber mfirllid^er ^ojfefflon ber SBal^ren 
an iQanb gongen, fold^er äSorfd^u^ aber aud benen t)er(aufenben SBal^ren 
alöbatb l^inmieber genommen unb gut getl^an, aud^ )U beffen mel^rer 
unb rid^tiger Seforberung ein gemiffer Factor oerorbnet unb befieOet 
n)erben foQ; geflalt man bann aber biefeft fomoQ aud iooQanb alft jur 
iQarburg benen bed Ortd commercirenben SJ^urffirfU. Untertl^anen, fooiel 
immer mfiglid^, ;ur SlfidCfrad^t )u oerl^elfen eu§erft bemül^et fein mirb. 

6. Db bann moU }um fed^^en an Seiten mel^r l^öd^fi emanter @. 
Sl^urf. S)urd^l. su Sranbenburg fefi barauf beflanben, ba§ fonberlid^ 
benen SRarfifd^en Untertl^anen, ald bie )u biefer 9legociation ben Anfang 
mad^eten, eine geraume äln^al^t ^rep^^^^l^ren oon aQen unb jeben S^^^f 
Smpofien unb 9luf tagen oergönnet unb eingereumet werben möd^ten: fo 
l^at ftd^ bod^, in ermegung aUer babe^ untertauf enben Umbfi&nben unb 
an Seiten ^erm iQerjogen ^rifUan Submigd %üx^l S)urd^l. bamieber 
angeffil^rten erl^eblid^en 9Rotben, fold^ed aUerbings unb burd^gel^enbft 
nid^t fägen nod^ practiciren taffen moSen, fonbem ifl biefer ^unct 
enblid^ bal^in oerabrebet morben, ba^ oon benen bie @(be l^emnter 
nad^er Harburg einlaufenben Sd^iffen unb aßal^ren lein &n^S^Vi Qt^ 
nommen, fonbem fold^eö aOerbingd frep l^inein pafftret werben foUe. 
©leid^e SBemanbnui l^at ed aud^ mit benen igol), ©etrepbig ober anbem 
Jtaufmannd^@ütem, fo oben ober untermertö Harburg auf bem Strom 



171 

Der{auft, (xaü) fofort t)on bem einen @d^iff in bad anbete gebrad^t unb 
nad^er ißoHanb fortgefi^^iffet werben, ba^ felbige, ol&ne SReid^ung einige« 
3oSe6, fre9 oorbe^ gelten mögen. 

7. älnreid^enb aber )um ftebenben badjenige (Setre^big ober anbete 
Sßal^ren, wie bie Flamen l^aben mögen (ausgenommen n)ad wegen beft 
ißoljed im negfifolgenben 9lrticul abfonberlid^ bidponiret), fo einmal 
burd^ ben ^a\xm t>ox ober in bad Stäblein igarburg gebrad^t unb oon 
bannen bie Säber« @lbe entmeber l^inunter ober l^erauf l^inwieber aud- 
geffll^ret werben, foQ oon benfelbigen bie ^albf^eib beffen, maft von 
iebmeber Sorte aUerl^anb SBal^ren, wie bie Stal^men l^aben mögen, 
Pffer* ober 5ßadCenweife, ieberjeit in ber Stabt Hamburg gegeben wirb, 
ol^n einig Sin« unb 993ieberreben, bie QoU unb ^tnpoflen gerne gereid^et 
unb abgeflattet werben. 

8. 3)emnad^ ed aber )um ad^ten mit ben i6oI)flö§en eine etwad 
anbere Sonftberation unb Sefd^affenl^eit l^at, fo ifi beftwegen t)erabrebet, 
ba$ t)on beregten flögen unb barauf mitffil^renbem ^olje, au^erl^alb 
beft Articalo tertio emanbten Sd^lamgetbes, bie negfle 5 $ia^x aber 
Don bet)orftel^enbem erfien ^^ag S^i^uarii älnno Sintaufenbfed^dl^unbert 
jwep unb fed^}ig anjured^nen, an S^U unb Si^^f^^^ ni<$td erflattet, 
fonbem bie 9{&rd(ifd^e iQol)]^Snbler beffen aQen fold^e fünf ^cä)x über 
gonjUd^ befreiet, nad^ Slblauf berfelbigen aud^ t)on beme wieber aud 
unb bie Sfiber^^SIbe l^inunter fd^iffenbem iQol|e ein mel^red nid^t bann 
ebenmäßig bie igatbfd^eibt beffen, waft fte in ber Stabt Hamburg baoor 
geben, ald je^iger 3eit oor 1000 ^ipenfi&fen 1 ober 16 ß, oon 3 ^oHed 
$Iand(en, & StädE 8 gg, von ®rat)el6 S)ielen unb Sofien & StfldE 2 ß, 
oon 9Srad(gttt bie ipelfte, t)on jebwebem (Sid^baum ober SaldCen, gleid^ 
ben Hamburger S^^^^^ ol^nfel^lbar DerjoUen unb entrid^ten follen. 

9. Solten bann ffird neunbte erfierwel^nte Sl^urffirfil. Sranben- 
burgifd^e mit ^ol^ unb ©etrepbig anl^ero traftquirenbe Untertl^anen in 
ber i^igen alten ober anzulegen t)or]^abenben newen Stabt jut ^atbutg 
ein eigentl^fimlid^ed JQaud erbawen unb ftd^ bafelbfl bärgerlid^ nieber^ 
laffen wollen, ber ober biefelben foSen auf ^el^en ^al^r lang oon allen 
unb jeben bärgerlid^en oneribns exempt unb befreiet fein, aud^ gleid^ 
anbem 99ürgem bafelbfi ju (Sl^ren^imbtem gebogen unb erl^oben werben, 
iebod^ beme, wad wegen äSerjoKung bereu t)on il^nen t)er]^anblenben unb 
audgel^enben Sßal^ren broben bidponiret, aüerbingd ol^nabbrfid^ig. @ö 
foQ aber lein S3ürger }ur igarburg aud 3^rer Sl^urf. S)urd^l. SJ^urffirflen« 
tl^umb unb Sanben angenommen werben, er l^abe bann einen rid^tigen 
Slbfd^ieb au^uweifen. 



L .^i^^^B^M..M-....iAi 



172 

10. ©leid^tDte aber }ttm {el^enben t^orbef^riebene Xewpoxal S^U^ 
Sefrepunge uttb bfirgerlid^e S^etnptioned aUeinlid^ auf ^öd^flgebad^t @. 
Sburf. S)urdglaud^t nadlet Harburg obt)ermelbetetmaien ttegociirenbe 
Untert^anen geriti^tet unb getoibmet, alfo {leitet ^öd^jlgeb. ^erm Joer}ogen 
S^rifiian Subtoigd ^firfU. 2)urd^I. mit benen unter anberen jßerrfc^afteu 
gefeffenen unb nad^er iQarburg traftquirenben Aauf^ unb iganbeldleuten 
auf gleid^m&Big^ ober anbere ma^e tractiren unb fc^ßeffen ;u laffen 
billig aUerbingd frep unb bet)or. 

11. 2)amit aud^ )um eilften ber aQerfeitö t)orgeflaIter unb in mel^rer 
Seran)ie^ung ber Sommercien auf bent @fiber?@lbfhont berul^enber 
iQaubt}n)edt leinen Xnfloft ober JQinbemujs er leiben ntöge^ fo foKen unb 
n)oIlen ntel^r ermelte JQanbelö ^^ Seute bie verlauf enbe äßal^ren iebeömal^l 
umb einen billigen greift oereu^em unb burd^ erfleigemben abermaligen 
®en)inn ben l^oUclnbifd^en unb anbem Jt&ufem gebadeten ©äberfirom ju 
meiben unb {td^ nad^er iQamburg l^inmieber )u menben leine befugte 
Urfadg geben. 

12. 3um )mölften bleiben bie in bem Xmbt unb @t&btlein igarburg, 
mie aud^ auf bem @äber - Slbfirom jutragenbe CriminalfäUe über bie 
aRärdKfd^e unb aQe anbere bal^in l^anblenbe Aaufleute, ©d^iffer unb n)ad 
benen anl^ängig, ^erm ^ei^ogen Sl^rifhan Subn)igö f^ärfll. 3)urdgl. ald 
Sanbedfärften in 5traft )uflel^enben juris temtorialis unb omnimodae 
jarisdictioüis ju cognodciren, itu entfd^eiben unb }U befteafen, biQig 
aUerbingft frep unb o]^nbefd^r&n!et btvox. @ft moQen aber iebod^ ^it^ 
felbige bie Seflrafung ber SßSrdRfd^en Untertl^anen nad^ befinbenben 
Umbftänben bergeflalt gn&bigjl moberiren^ ba| fld^ baräber niemanb mit 
^ug ju befd^meren l^aben foUe. 

9Bann in (&iv\l^ unb @d^ulbfad^en einige S^urfflrfU. aR&rlifd^e unb 
anbere Untertl^anen unb Aauf mannö :: ®fiter, bie in 3^r. ^firfil. 2)urdgl. 
^erritorio angetroffen merben, mit Alage unb SRed^t belanget ^ foll in 
leinen anbem ^fiOen alö biefen bad (Serid^t eröffnet merben, wann 
nemblid^ bie Aaufmannd « ®äter entmeber in genere ober specie oer- 
pfänbet ober ex contractu^ fo alba gefd^loffen^ ober ba bie S^^'^t^S 
bafelbfl jugefagt, einer befprod^en mirb. 

©d^lie^lidg ifl n)oIIbebäd^tlid^ unb bejloinbig oerabrebet, bafem bie 
©tabt Hamburg biefer auf ber natürlid^en fjrepl^eit ber ©d&iffal^rt unb 
Sommercien, aud^ erlangten Urtl^el unb SRedgt fefi begrfinbeten SSergleid^ 
unb barin entl^altenen älrticuln unb Serorbnungen in einige äBeife unb 
2Bege ftd^ nieberfefeen unb bagegen per directum ober indirectam 
in» ober aufferl^alb 31^rer @tabt unb ®ebieten^ auf ber Ober» ober 



173 

Unter^@Ibe id^toad t)eranlaffen, tl^un ober üornel^men ober t)on ^emattb, 
fo naäf Harburg l^anbett, einigen S^^ ^^^ O^ngelb er)n)ingen f ölten, 
bag aldbann mel^rl^öd^fiermelte 3. 3. Sl^ur^ unb ^firfil. S)urd^lQud^ten 
fold^ed aSeft gefambter ^anb frfiftigli^ abn)enben unb ^enoel^ren unb 
beöfatft mit 9iat^ unb Xf^at für einen 3flann jlel^en unb fid^ nid^t oon 
einanber fepariren laffen woHen. S)eme jufolge bann biefelbige bepber- 
feit«, fomoll bep ber 3lömif(^en Äa^ferl. aWatt. afe ßl^ur-, fjürficn unb 
Stauben, xoxt aud^ ber AönigL älta^tt. }U S)ennemar(I unb ben Staten 
©eneral ber SSereinigten SKieberlanbe, aud^ anberer bienfamer Örter, 
mann unb fo oft eft nötig, nad^brädCIid^e remonjlrationed unb unter^^ 
ban)unge fäm)enben, nidgt weniger aud^ auf Dorgel^enbe ber @tabt 
Hamburg SBieberfeftlid^Ieit unb wüxdli^ untemel^menbe actus turbativos 
bie ioamburgifd^e bie @lbe auf^ unb nieberfal^renbe @d^iffe an ben 
(Sf^uv^ unb %üx^l. ©ebieten unb ©eleiten belfimmern unb anl^alten, aud^ 
nid^t el^enber erlaffen, ed fei bann 3l^rer Sl^ur^ unb f^firfit. S)urd^Iaud^ten 
unb bereu Untertl^anen t)on benen barin befinblid^en igamburger ^erfonen 
ober ©fitem gel^öriger 9lbtrag, ©atidfaction unb @rfe^ung n)ieberfal^ren. 
älbfonberlidg aber l^aben ^errn ^er)ogd Gl^riflian Subn)igö ^firftl. 
S)urd^L fibemommen, biedfeitö ber (Slbe unter äSuKenl^aufen unb alfo 
auf 3l^rem ^erritorio bel^ueftge SBerdCe anlegen unb baburdg benen bie 
Söber^ßlbe auf* unb nieberfal^renben ©(Riffen fampt benen barin ent- 
l^altenen SBal^ren Iräftigen ©d^ufe l^alten ju laffen. SBorunter bann bie 
©l^urf. S)urd^l. ju Sranbcnburg ©r. gürjil. ©urd^l. auf befd^el^enbe 
freunboetterlid^e requifttion bel^ueftge 9lffiftenj leifien werben unb wollen. 
Urtunblid^ unb )u fefler iQaltung beffen, waö obftel^et, l^aben 
untenbenante julefet }u biefer ^anblung beputirte unb beooQmai^tigte 
©l^urfürjll. Sranbenburgifd^e, aud^ fürfil. Sraunf (^weig * Süneburgif d^e 
(Scl^eimbte (Sammer * SRätl^e unb SWiniftri gegenwärtigen 3iece§ Äraft 
l^abenben SBefel^lö ad ratificandum eigenl^änbig unterfd^rieben unb be* 
pegelt, mit getl^anem Serfpred^en, barflber Ql^rer refpectioe gndbigflen 
©l^urfflrfien, gürfien unb fetten SRatiftcationes ol^noerlcngt ju beforbem 
unb einjubringen. ©0 gefd^el^en 6öln an ber ©pree, ben fed^ö unb 
)wan}igfien 9looembrid 3lnno (Sintaufenb fed^d^unbertein unb fed^d}ig. 

eiaus ®mjt oon 5piaten. Dtto oon ©roten, griberid^ oon 3cna. 
Sobo t)Ott ©labebedE. igeinrid^ Seffel. 

Statiftciren unb befletigen bemnad^ obinferirten äSergleid^ unb 
Stece^ in aEen fünften unb Slaufulen Iraft bied mit bem äSerfpred^en, 



^Ka^^ta^^ 



174 

barflber fleif unb fefi ju l^alten^ bag bemfelben oon unferer fetten 
äberaO ein ooQiged genfigen geleifUt wttbm folle. 3^^ Urlunb beffen 
l^aben SBir biefe Slatiftcation eigenl^&nbig unterfti^rieben unb Unfer 
Si^urf. Sitftegel barunter brfiden laffen. ©egeben auf Unferm Q^lo^t 
}u SöIIn an ber @ptee, ben 30. 9lot)embri6 bed @intaufenb fei^^dl^unbert 
(Sin unb fei^^ftjigfien 3al^r6. 

(L. S.) grieberld^ aBiCI^elm, (Sl^urfflrfl. 



Original. Scflc »r. ^Ird^. 3)cf. 8. ©d^ran! I. 32. II; Detßl oben ©. 97 
Unm. 2. 



X. 

2)cg Dberfactor ^of^au 2)ut)c fn ^annoüer 
..Utiüorgrctfltc^cg Scbcnfcn tocgcn «StaMrung 

ber Äornl^anblung auf ©arborg; 
anf SBunfc^ bcr 9lcgtcning fn (ScKc üorgclegt". 

1662. San. 20. 



1. Sßann ^l^r S)ur(]^t. einen el^ttid^en Kaufmann l^etten, beme @ie 
eine groge @ttmma ®elbed ant)ertran)en bürfen^ ber aud^ felbfl für ftd^ 
9RitteIe unb Srebit l^ette unb feine Sorrefponbend n^el^re auf ^ollanb, 
@ngelanb, %xandtA^, Italien unb Spanpen^ berfelbe mfifie im @tift 
SRagbeburg unb iQalberjlabt ^ bat bie beften Rom ortete, aSed Aotn 
fot)iet mfigli$ aud bet erflen ipanb burd^ feine Seute taffen einlaufen, 
baftfetbe nadlet äRagbebutg btingen, oon bat bau tecta auf iQatbutg 
fd^iffen unb lo^Ien. 

2. aßäfle iut Siede obet an n^ad Dtte bet @lbe eö ftd^ moüe 
tl^uen laffen, dou benen SRagbebutgetn obet @d^iffetn, nield^e il^t Aotn 
fonflen nad^ ipambutg btingen, aUend was nod^ unettauft, roan ed umb 
billigen äßel^tt jue l^aben, aufgelauft unb aud^ auf ^atbutg gebtad^t rotthtn. 

3. 9Rfifien in iQatbutg e^Iid^e Jtoml^äufer am SBaffer geban)et unb 
alfo angeleget nierben, ba^ aud ben @d^iffen bie ^d^t mit geringen 
Aofien man fönte barauf bringen, n)eU öfters von SRagbeburg baft 
Jlom fel^r übel conbitionirt, baft man eft moll 3—4 SDtont mu6 fottem, 
l^arpen unb umbfied^en, el^e fold^es mieber fd^iPar gemad^t mirb. 

4. SRflfien im^ ober brep l^oOanfi^e Soperd, jebe oon 50 in 
60 Safi, gelauft werben, fo in ^l^re S)urd^Ceud^tigIeit Flamen unb beren 
^lad^gen mit Aom betaben fal^ren, tool^in foldged nötig, es fep auf 
^oQonb, (Sngelanb, ^randCreid^ unb anbere Crter, baft Rom mieberumb 
|u oerl^anblen. S)an fotte man oon ioamburg moQen ©d^iff bingen, 
mfifie man 2 in 3 dH^lx. oon jebe Safit mel^r geben. @oIte man aud^ 



176 

bie ^amb. baft Aorn t)or Harburg anbieten }u verlaufen, xoüxbt man 
ol^ne metdlid^en @d^aben nid^t bavin lommen lönnen ; ja^ bie Hamburger 
foKen, xoann fte erfal^ren^ n)ol^in bon igarburg Jtorn gefti^ifft, bad il^re 
umb lieberlidgen $reid to| f dalagen; baruntb mug iutxft bel^uetfam unb 
t)or{td^tig mit biefer ^anbelung umgangen n)erben. 

5. Sßan ban fold^e Sdgiffe^ mit f^rfid^ten belaben, audgangen, mfifie 
äSorratl^ mieberumb l^erbe^gefd^afft/ bamit eines nad^ bem anbem, gleid^ 
fie )ne Saufe lommen, mieberumb belaben mfirben, unb nid^t lange flille 
liegen; fonft mfirben @d^iffer unb Aned^te mel t)er}e^ren. 

6. @tänbe eft bal^in ju bringen, man burd^ gro|e SRittel bie 
a)tagbeburger Jtornl^anbelung auf Harburg tran«portirt mürbe unb man 
aud 3lot^, umb ®elb jue l^aben, ben Hamburgern nid^td prefentirte 
ober bröd^te, bag fte ftd^ jumeilen felbfien }ue Harburg moQ müflen 
anftnben, Sßeifeen, 9loden unb ®erflen itue Idolen, fo fönte aud^ oiel 
9lodEen gemal^len unb bad äRel^l, meld^ed ieber}eit angenel^m, ben ^am« 
burgern verlauft merben. 

7. SBürbe nötig fein, bag }ue erfl biefe ^anblung ol^ne einjige 2a% 
3oIl nod^ anbere Sefd&merungen frep unb ungel&inbert gelaffen werbe, 
biö biefelbe erfllid^ red^t )um @tanbe lömbt, meil ju beforgen, bajs 
ol^ne bad ber fte treibt oon bie Hamburger überall 92adgfteÜung unb 
gro^e SBefd^merbe, aud^ moQ ituemeilen @(|aben finben mirb. ^an ba 
bie Hamburger oor biefen 6 Sitl^lr. 3^0 ^^^ 1 ^^^ ^^^ genommen, 
mirb ani^o nur 1 Sitl^lr. geben, meldten fte audg merben abfd^affen, 
fobalt in H<trburg bie Jtorni^anblung red^t angefangen mirb. 

8. äßürbe nötig fein, meil im @tift SRagbeburg unb H<^Iberflabt 
nod^ Rom genug voxf)anhtn, ba^ ungefeumbt an benen örtem aEeniS 
aufge{auft mürbe, meiUn nun bie redete 3^^^/ ba in Aorn^Hc^nblung maft 
;u tl^un ifl, aud^ moQ bifs unb fotgenbeft Sal^r continuim müd^te. 

9. aßüfle in biefer H^^ttblung in ben erflen brepen 3a^ren auf 
leinen gemin gefeiten merben, fonbem nur e^frid^ bal^in getrad^tet, bie 
Aoml^anblung auf H^tburg ju bringen, obfd^on fold^ed mit etmaft @d^ab 
gefd^el^en mufle, meil )tt beforgen, bie H<tmburger Diel baufenben bran 
fe^en, umb biefer Hctnblung fooiel mfiglid^ aUentl^alben Sinpag }u tl^uen. 

10. 9lad^ ^a^xtn aber mürbe ftdgd fd^idCen, man bie H<tntburger 
feigen merben, ba| in H<trburg bie Aorn^Hctnblung ju gutem Staube 
gebradgt, ba^ fte ftd^ almel^lid^ }ur Siul^e begeben, meil ber Statt 
Harburg ebenfo frep mirb fein }u l^anblen ato anbem Stiten unb fld^ 
bed (Slbfiromeft gebraud^en. 



J 



177 

11. äBfirbe Harburg unb gl^re 2)ttr(i^t. Untertl^anen feet bep biefer 
^anblung gebe^n unb sunel^men, in aUerl^ianb ^anbtungen^ auä^ fönten 
3]^r. 2)urd^t. Seute Im ganzen ^ilrflentl^nm bep tl^euren 3^^ ^^ 
Rom umb btSigen SBertl^ gan} reid^Iid^ oerforget »erben/ ba man be^ 
foI<3^er 3^^t/ ^^^ ^<$d f^tbfl erfal^ren^ unb auf gnebigen Sefel^l 31^r. 
2)ur(i^l. Dor jel^n 3<^^^ ^^9 ber Statt jßamburg umb 100 Safi Stoden 
ffir bero Untertl^anen umb ballte Sejal^lung gefu(]^t, aber ni($t eine 
£afi erl^alten lönnen. Unb molte id^ mfinfci^en^ bag bie Aom^iDanbtung 
in jßamburg bereitft angangen^ aud^ bie Sopers oorl^anben, meil i^ in 
ioannot)er mel^ ban 200 ^uber an SBei^en^ Dioden unb (Berfien liegen, 
molt i(!i fold^e aOe mit SSagenft na$er iQarburg fenben, morbep bie 
Untertl^anen fafi ixott) baufent dti^lx. an ^l^rlol^n oerbienen fönten, 
n)eU id^ fonfl big Aorn mit f d^meren Jtoßen erfUid^ bid Bremen unb, man ed 
baraus an anhext örter l^aben miQ, lebe £a{l mit 6 in 7 %^lx. Unfoflen 
gefd^el^en mug, ^meiffele nid^t, mir anbete Jtaufleute mel^r folgen folten. 

12. Unb pbmoQ, mie id^ bereit« angef&l^rt, fotd^e iQanblung in 
e^Kd^en ^al^ren menig 9lufeen bringen mfid^te, fo vermeine bennod^, man 
®ott bar)u feinen Segen geben motte, bag fte ol^ne pericel unb @d^aben 
fönne gefäl^ret merben. SBan bau biefe Jtornl^anbtung nebenfi aQen 
onbern ißanblungen {td^ auf iQarburg gejogen, fo fonnen ^l^r. S)urd^t. 
burd^ billige ^oUt unb äBet^gelb nad^ 3al^ren aud^ oiel baufenben ge- 
nieffen; ban eft mirb ftd^ ®elegenl^eit genug finben, ben Bremern ein 
großes t)on ber Aorni^anbtung }ue)U}i]^en unb auf jßarburg }ue filieren. 

13. @oUe aber biefe Jtoml^anblung ;ue Xnfangft unb e^lid^e ^a\)xe 
fort nid^t ntit ber f^orfe unb SRad^t fönnen angegriffen merben, alfo bag 
)ttm menid^ßen einl^unbert baufent 9teid^dtl^aler barin ju legen unb, man 
e« nötl^ig, aud^ }ue l^alten, unb bag man eigene @d^iffe an ber ißanb, 
mit benen bad Aom fortzubringen ifl, barburdg man fiberaU biefe 
^anblung unb Harburg in älnfel^en, ^lor unb 9luf mäd^te bringen, 
fonbem nur enfelen bep 5 in 10 baufent ^Ir. nun unb ban anlegen, 
meld^es bod^ aSe^eit muffe mit Sd^aben mieberumb oerfauft merben, 
bai^u bie ioamburger Stallt genug )u finben, fo mfirbe auf Harburg bie 
Sloml^anblung nid^t lange befleißen fönnen, fonbem balt oon il^me felber 
mieberumb fallen unb ein @nbe nel^men. ©oldgeö aSeö ber ^eber }u 
befel^len, mürbe p mel @d§reibend geben. S)arumb fd^lieffe l^iemit. 

$annot)er ben 20. Sönuarij 1662. Sol^an ©uoe. 

Drig. i&annoD. Är^. (Seflc S3r. ^Ird^. 3)ef. 70. 9lteberlage g. Harburg vol. II., 
DergL oben 6. 99. 



liMhlta 



XI. 



^ttüurf eines ^rtöilegS mit töftenmiMIag 
für eine fiei ^orBurg nen p erBauenbe ©tobt. 

1681. 



1. S)lc neto anjttlegenbc ©tabt fott, fobalb 100 i^äufer t)crfcrti9et, 
il^ren eigenen SRagifirat unb bie Untergerid^te l^aben, unb 9liemanb ato 
3^r. S)urd^I. unb 3)ero Slegierung untergeben fe^n. 

2. S)ie (SintDol^ner biefer €tabt foQen Don aSer Sontributbn, ®d^a^ 
unb anbem Slu^ unb Slnlagen^ wie fold^e au(j^ 9la]^men l^aben mögen^ 
in perpetaum exemt fe^n. äBeiln aber {u (Srl^altunge bed äRagiilratft 
unb Stabtoefend etoad Donnötl^en fe^n wiH^ fo u)erben bie @inn)ol^nere 
toegen einer barsu erforberten SSe^fleur ft(J^ felbfi ju Dergleichen l^aben^ 
iebod^ foQ an^ l^ieju innerl^alb etoan bre^ Saläre Don bem angefangenen 
Sau an}ure($en 9liemanb etoad abgeforbert werben. 

3. @oDen bie (Sinwol^ner Don bem l^ergebraij^ten (Sli'SoVi )ur 
ioarburg auf 10 gal^r befreiet fe^n. 

4. äBegen ber S3au«9RateriaIien foD benen anbawenben in l^ieftgen 
Sanben aSer möglicher äJorfd^ub gefd^el^en, au($ wann jemanb benen 
Don Sl^r. S)ur($I. barju Derorbnenben ^nfpectoren bartl^un wirb, wad 
er }u feinem Dorl^abenben S3au an SRaterialien Donnötl^en, unb wol^er 
er fol(j^e bringen laffen will, foSen felbige auf gebadeten ^nfpectorid 
barauf }u ertl^eilenbed älttefiatum be^ allen 3l^ro S)urd^I. S^^^ f^^9 
pafflrt werben. 

5. @s foS benen, fo anbawen wollen, ber $Ia^ ium i5<^ufe unb 
jwar bergeflalt erl^ol^et unb ausgeffiSet, bag man barauf bequem bauen 
fan, umbfonji angewiefen werben. 

6. älllen, fo oon d^rifili($er 9leligion, wie aud^ benen 3uben foS bie 
eJre^l^eit il^rer ©onödence unb 5prioat=®otte«bienfl gegönnet werben. 

7. a)ieienige, fo ol^ne il^r SBerfd&uIben in Unglüd geratl^en, fotten 
aSer @id^erl^eit unb (Sd^ufied genieffen. 



179 

8. (Sin ieber foQ ol^ne reflection auf ©ilben unb Xmbter feine 
Slal^rung treiben mögen. 

9« Slllen SRanufacturieurd, fo fl(J^ an biefen ort fe^en werben, foD 
in äSertrieb il^rer SBaaren Dor anbem 93orf($ub geleitet , unb in bem^ 
jenigen, wad fte beftfald an Qanb geben lönnen, fomel immer mägli($ 
faDoriftret werben. 



Sie Unloflen, fo {u QaxhviXQ auf bie an}ttlegenbe netoe Stabt an- 
iuwenben, werben befleißen in folgenben: 

1. 3n Slnfiä^affung ber Qnflrumenten, ©(ä^ubfarren unb berglei(§en, 
au($ oerfd^iebener Seuten )ur Überfal^rt. 

2. 9RuJ3 ber $la| weinigfl auf 4 $ueg erl^öl^et werben, wo}u bie 
@rbe aud ben ©analen, au($ etwad aud ben @tabtgraben genommen 
werben lan. SBad ban nod^ fel^Iet, mu^ oom 93erge gel^olet werben. 
@d wirb aber ni($t nötl^ig fepn, biefe ©rl^öl^unge auf einmal ansugreifen, 
fonbem ifi genug oorft erfle, 2 ^Id^e, jjeber oon etwa 150 iQäufer, unb 
3war einen oor bie grojsen, ben anbem 9or Heinere JQdufer {u praepariren. 

3. SRfiffen bie Sanale verfertiget unb entweber aufgemauret ober 
mit ißoll befe^et werben, worunter aber au(j^ nur mi^ unb na($, unb 
naiJ^bem ed ftd^ mit bem äinbau anf($i(Ien wirb, }u oerfal^ren. 

4. Sßerben etwa 50 jQ&ufer oon benen, fo bem @($IoJ3 unb ie^iger 
SSefhing am ned^flen gelegen, abjubred^en unb auf ben newen $Ia^ }u 
tran«feriren fepn. S)arunter mögen etwa 20, 30 unijermögenbe fe^n, 
fo ol^ne eine Se^l^ülfe oon 150 ober 200 dlt^x. ni(§t wol werben fort* 
lommen lönnen. 

@ine anbere @($läfe anzulegen, wie au($ bie ^^ortification, lönnen 
no($ Xnflanb l^aben, unb wirb oord erfle gnug fepn, wen bie äJeflung 
(umb be^m S3au fid^ beßo beffer bamaü^ ju rid^ten) abge{io($en unb 
etwa eine SSrufiwel^r l^erumb aufgeworfen wirb. 

@d wirb bannenl^ero nun bad erfie fepn mfiffen, ba^ man einen 
accuraten Slbrig unb 3BobeI oerfertige, womad^ fowol bie gortification 
aU aSe ©äffen, $Id^e, banale, ftirij^en, Statl^', 3^U9^^i^f^^ ^^'^ anbere 
aedificia publica, antf^ etwa newe ©d^lüfen anzulegen; item muB 
reguliret werben, wie lang unb breit iebed groged unb Ileined ^aufi 
fepn, unb wad ed oor Sßla% l^aben foU. Käufer oon einem ©todwert 
muffen nid^t gelitten werben. 

1. 2)ie ju biefem SBerd erfoberte (Selb-Summen fönnen oon einem 
$rioato (beme beftfate gnugfame @i(j^erl^eit ju geben) aufgenommen 

12* 



180 

toerben, ober ba fold^e $erm ^erjogen Seorg SBUI^elmd Idnx^l oor« 
f(j^ie{fen toolten, toel^re ^l^ro bedfald eine ^ppotl^ec }u confUtuiren. S)ie 
3tnfen toerben ^errn iQer}ogen ®eorg äBU^elmd ^Vix6)l, folange bad 
(Kapital bie Summe t)on 20,000 dlt^x. ni6)t e^cebiret, 3^^ il^red Sebenft 
aQeine tragen; man ed aber aber fold^e @umme {ommen mirb, moSen 
ioerm ioerjogen (gmji Slugufii Xnx^l bie iö^Ifte ber Sinf^« übernel^men. 
2. @obalb biefer S3am angefangen mirb^ moUen ^erm ^ersogen 
(gmji augufH S)urd&L benen, fo bie SRed&nungen führen merben, einen 
Kontrolleur be^ffigen; xoaf^ foI($er ban ber aufgemanbten jlofien l^alber 
(fo }u Snbe jeben 3Ronatd einjufenben fepn merben) atteiliren mirb, 
foU, ab man ^erm ^erjogen @m{i 3[ugu{K S)ur(^I. felbfi barfiber 
quitiret, gead^tet unb iQerm ^er^ogen ®eorg äBill^elmd S)ur(j^l. ober 
S)ero äUIobial @rben aU eine rid^tige belante @d^ulb pafftret merben. 

6t.*5lt4. §annot)cr. ©ctte »r. Hr*. 3)cf. 60. 3h. 15 a, öcrgl. oben ©. 99. 



xn. 



I 



„sprüjcct, tüie in tuentg ^af^ttn ©aröurg 
SU einer flürifantcn §anbel§=@tabt gu mad^en.'' 

1728. 



1. S^ro ißöd^fifeclig üerftorbenc aWaptt. i)Ott ®roB*S3rltannlen J^oben 
beteia oor 6 ^al^ren f)tt ben ^afen bep Harburg fd^iffbar tna($en unb 
ben Stapel ber (Snglifd^en Sßal^ren bal^in verlegen tooDen unb fold^ed 
hm^ ben danal ftoelbranb }u ben)erlflelligen gefud^et. Snbent biefeft 
aber nur ein Heiner fd^maler 9lebenarm, n^eld^er fein Sßaffer nur buriJ^ 
bte ^lutl^ oon benen l^erumliegenben ^nfuln nimmet unb quer bur(^ 
oon ber Sfiber-Slbe nad^ ber Storber-Slbe pifd^en lauter äBifd^en unb 
@anb'ä9än{en flieffet unb Don {einem Strom fecunbiret loirb, folglid^ 
leine redete fd^iffbare Xiefe biefed S^anato )U l^offen gemefen, l^at biefed 
nu^bare SBerl liegen bleiben mfiffen. 

2. @ine getoiffe ^erfon aber l^at einen 6anal gleid^ unter bem 
grojsen iQ^^upt^Strom ber ©über^Slbe entbecfet, ber dou 3al^ren {u ^al^ren, 
ia fafl monatli($ allein bur($ bie ©emalt feined eigenen @tromd bie 
3Sif($en unb ©anb-Sänle meggefpület unb ftd^ eine fold^e Xiefe gemad^et, 
bie ba, man il^r burd^ Aunfi äu^erlid^ }u ißülfe gelommen unb bie 
iginbemiffe aud bem Sßege geraumet merben, {u bem größten fd^iffbaren 
igafen unb (Sanal dou Harburg an burd^ bie ©über^Slbe recta bid nad^ 
Slandenefe in menig ^ictifxm gelangen {ann, mobur($ bad äßaffer dou 
felbfien ft(j^ von ber i5<itnburger unb älltonaer Stl^ebe meg^iel^en unb in 
biefen neuen (Sanal }u f($ie^en mujs. 

3. 9ßel$er igafen umb fo oielmel^r r>ox S^xo ©rojsbritannifd^e SRa^tt. 
natlid^ märe, je mel^r l^ema($mato bie f^al^rt be9 SSlanlenefe, mel^e 
ol^nbem nur etma 10 ^ujs tief unb laum 60 ^ug breit i% ie länger, je 
tnel^r }ugel^en/ unb aSer Stationen @($iffe, au($ felbfi berer QawbnxQtx, 
bie äUtonaer Sll^ebe Derlaffen unb biefen neuen Sanal m^ i5<itburg }u, 



182 

au^ iDieber il^ren SSillen^ fal^ren unb il^re Sßaren bafelbfl bebarquiten 
unb bttr$ Keine SaJ^rjeuge fftxnai^mol% etfl na($ Hamburg folgten laffen 
tnfiflen. 

4. 2)iefer (Sanal^ gleid^toie er mel^r burij^ ben Srieb ber 9latur unb 
beft Stromi in fut}er 3^ i^ ^^^^ fi^iffbaren SBaffer ju maiJ^en, alfo 
gel^ören ouiJ^ ni$t ebenfo gar oiele floflen, biefen igafen in Stanb }U 
fe^en^ fonbem nur bieienigen älbem }U}u{iopfen; n)el(^e bem Qetien be« 
ioattpt'@tromd bad äBaffer unb foIgliiJ^ bie ®en)alt mitjiel^en, feinen 
intenbirten äBeg fort}ufe4en. 

5. nnb ha biefeft eine gan} practicable @a($e i% votli^t in furjer 
3eit }tt ben)erI{ieSigen flel^et/ unb fol^ergeflolt t>on felbfien ber Stapel 
unb 9lieberlage aller SBal^ren in Qaxiuxi rotxhm wfirbe^ l^ingegen biefer 
Ort ein berma^en n)fifler $Ia6 x% wofelbfi ft(J^ fafi niemanb nieberlaffen 
unb n)eber @ffen no$ ^rinlen no(j^ Sogid l^aben lann, am aSerwenigflend 
aber ^adf^äufer bafelbflen )U ftnben, fo matten )UgIei(J^ nebfi etablirung 
biefeft neuen ^afend nad^ einem ju formirenben $Ian @an&Ie bur($ gl^ro 
flönigl. 9Ra9tt. ^rouppen an ber (SIbfeite gegraben unb an berfelben 
^ad'^ unb Sßol^nl^äufer gebauet wexbtn, bamit frembbe Jtaufleute unb 
bie Sll^eberl berer @d^iffe il^r SSal^ren^ Sager bafelbfl ftiJ^er anlegen 
fönten. Unb bamit ber Ort fofort populeufer würbe unb ein beffereft 
Xnfel^en belomme, fönten gl^ro ^a^tt. aSen benen befel^len^ bie in S)ero 
teutfd^en ^rooinsien ^enftonei belommen, bajs fte ft(j^ in i5<^tburg nieber- 
laffen folteU/ ia, nad^ S3eftnben ber ®a(|e, n)ol^I gar bie S^^^\^^ ^^ 
gierung bal^in verlegen, bamit anbere roaHtxt Seute animiret toüxhen, 
ft($ glei($fald bal^n ju begeben. 

6. S)a au($ burij^ öffentliche äRanbata in igamburg aSer iool)^ 
^anbtl unb @(J^iPauere9 weg gewiefen worben unb ani^o ber ^olj^ 
Stapel Don @($iff« unb ^aul^ol} im SReigerfüeg ald einer i5<itburgifd^n 
3nful iil unb bie Hamburger iQoI}«^änbIer felbft il^r iQoI} bafelbil liegen 
l^aben unb vermöge obgebad^ten SBerbotd il^r $ol} in älltona fägen unb 
Derjimmem laffen : f o müßten bergleici^en ftaufleute Dor fotl^ane permifjton 
obligiret werben, an ber ioarburger SRl^ebe i^olj-Sfigere^en unb S^^^^^ 
SBerfen anzulegen unb bafelbfl il^r iQoI} ju t)erbauen, bamit älrbeitd« 
Seute bal^in gejogen unb 9lal^rung Derfd^affet mfirbe. 

7. Sa au($ nid^td mel^r einen Ort florifanter mad^et, ald 9Ranu- 
factur^Slrbeiten unb gabriquen unb ißamburg mit benen ©d^ottifd&en unb 
Sfineburger rollen Strümpfen einen foI($en fofibaren JQanbel treibet, 
bag ^anfer bafelbfl, weld^er etwa 30 3al^r bamit gel^anbelt, allein 
18 9RiQionen 3Rar{ bamit erworben unb in natura nad^gelaffen, mfljste 



183 

biefc ©trumpf^Ptbere? fofort in Harburg au^ angelegct werben, toeld^cr 
man bann aud ber Sl^pmie {ur SSerbefferung ber e^arben fold^e SBortl^eUe 
ann)eifen lönte, bag fte fold^e ©trumpfe beffer unb mollfeiler auf bie 
SReffen liefern fönten. 

8. Sin gleid^ed fönte mit ber Sattun « Sruderep practiflret merben. 
S)enn Ql^ro ©rogbritannlfd^e SRaptt. fönnen aM benen 3ott*»ü(§em 
erfal^ren, mie oiel rol^er Sattun von Sonbon aM nad^ iQamburg Der- 
fül^ret mirb, unb na($ fold^em Salculo nad^ Proportion ^abriquen auf« 
n6)ten unb bie Sattun-Sruderd, e^orm-Sd^neiberd unb 3^<$^n'3Reiflerd 
aM iQamburg nel^men. S)a man bann mieberumb jtd^ auf bie 93or« 
trefflid^Ieit ber färben legen unb fold^e in beffere ^erfection, glei($ benen 
Ofl'3nbifd^en, bringen mügte, bamit fo mol^l bereu Sd^önl^eit ald ber 
moSfeile ^re^d ben SBerlauf facilitiren fönte, meld^er le^tere ba^er leidet 
jtt l^offen, meil bie »leid^en, aSictualien unb SBol^nung für bie Arbeiters 
in Harburg moQfeiler ald in JQnmburg ftnb. 

9. 3li^t weniger ifl bie @rbe umb Harburg l^erumb oortrefflici^, bad 
fd^önfle S)elftfd^e ©teingut ober ^orcelain }U mad^en. S)urd^ meldte unb 
mel^rere gabriquen biefer Ort in grofee« Slufnel^men gebrad^t unb oielen 
taufenb Seuten Slal^rung unb Unterl^alt oerfd^affet merben fönte. 

10. Unb meilen megen ber jle^igen beftpotifd^en unb mel^r benn 
tprannifd^en SRegierung oiele fieute biögouftiret merben unb Rd^ bal^ero 
nad^ Slltona begeben, mfirbe ed ein leid^ted fepn, oiele e^abriqueurd oon 
bar nad^ ißarburg }U }ie]^en, jumal^len menn fte feigen mürben, ba^ iQimmel 
unb ®rbe il^ren fatalen Periodum beflimmet unb fomol^l il^re eigene 
Dbrigleit burd^ il^re gemalttl^ätige Stegierung, ato bie 9latur burd^ SBeg- 
jiel^ung bed Slb^StromiS il^ren Stuin unb Untergang beforbem motten. 

11. So fönten aud& 3bto (Srofe-Sritannifd^e SIKaptt. l^emad&mal« 
ber ganzen SBelt beclariren, ba^, meil ber natürlid^e Sauf bed @lb'©tromd 
bad SBaffer oor iQarburg fd^iPar gemad^et unb oon iQamburg meg« 
gesogen, ©ie einen freien ^afen unb iö<iubel«=©tabt aHba anlegen motten 
unb ju fold&em ®nbe grepl^eiten, e. g. auf 7 ober 8 gal^re atten benen 
ertl^eÜen, bie ftd^ bafelbfi nieberlaffen unb ®emerbe treiben motten, aQe 
frepe 6<inbmerfer unb Äünfller bulben unb leine 3ö"ft^/ ^^^ We 5ßeji 
unb 9tuin berer SRanufacturen, einführen, ade Steligionen bulben, allen 
bilgratiirten, allen 3Rörbem unb 93anqueroutieri$ ein afplum fepn laffen, 
unb enblid^ eine fold^e frepe Siegierung etabliren, meldte ber Snglifd^en 
conform, unb alfo gan| fidler eine äSanco aufjurid^ten märe, morin 
Sopitalifien, iQ^^beldleute unb aQe f^rembbe {ein Sebenlen tragen börften, 
il^re @elber, mie in Sonbon ober Hamburg, }U beponiren; ba benn in 



184 

3iDeifeIun9lfaO baft ^arlement ober bie SSmtl in Sonbon baDor garantt 
fepn fönten, unb alfo iQctmburg, xodi^e^ mx ein)ig unb aSein burij^ bie 
S9anl nod^ foitteniret n^irb, t)on felbflen abnel^men wüxht. 

12. Z)iefen ^afen in flonb }u bringen, ifi oomel^mlid^ bie ^J^Iingi« 
3eit bie befie, wenn nemliij^ bat obere äBaffer l^entnter (ombt unb mit 
feinem gewaltigen Strom bie Xrbeit fecunbiren lann; unb weil man 
wegen beft oielen gel^abten ®$neei» fiarf. Dber^Sßaffer cax% benen ®e^ 
bfirgen biefeft ^rül^ial^r oermutl^Ii^ w&re ed bep infiel^enben ^ll^au-äBetter 
bie belle 3^^, biefe Xrbeit ansufangen, {umal^len XUona oon Sage ju 
^age größer wirb unb ftd^ je länger, je mel^r Sopitaliflen unb Slego- 
tianten fo wol^l wegen bem gefperreten @ommercio ato wegen ber bafelbil 
)U etablirenben Oftinbift^en Kompagnie l^&ufig oon io^mburg bal^in 
begeben. 

13. liefet Sßerl mug aufd f^b^^t gel^eim gel^alten unb tractiret 
werben, aui^ auffer benjenigen SRinifteo unb einem bidfald }u bea^bigenben 
Ingenieur leine @eele barumb wiffen, bie ganje 3lrbeit aber unter einem 
anber äJorwanb unb $raete^ vorgenommen werben. 

Staotöardi. öannoöer. öonn. 3)cf. 74. III. 2. a. 3lt. 6, öcrgl. oben 6. 115, 118. 



xm. 

^röpüftttun unb SSörftcKung 

über eitle fel^r einträgliche unb nu^bare Octroi für ^^xo 
Ä^önigl. SOlapeft. ßl^urf. ^rb^ßanben unb Untertl^anen, 
beftel^enbe in ber großen gifd^ere^ ber ^äringe, fo jum atter== 
grö^eften SBortl^eil in ber ©tabt Harburg angeleget n)erben fann. 

1732. 3lttg. 16. 



3)aJ3 bie Untertl^anen eined Staat« ober Steid^es nid^t glfidfeliger 
in ber 9BcIt fepn, afe wann beren ©out)eraln auf Sefoberung ber 
ißanbelung unb @($iffa^rt ^^le älug-SRerdmal liegen, ftnbe mid^ ju 
fd^toag iDeitleuftig anjutül^ren^ inbem geleierte fiebern fiberfCüffig betoiefen 
itnb boDon bociret l^aben. 9Ran fel^e ben @flat t>on ^oSanb an, toad 
il^nen ant meiflen }u beren äBol^Ifal^rt unter anbem nur ber ^äringftfang 
t)or unbegreifli(j^en Stufen unb 9lei($tl^um {uffil^ret, toohux^ fodel 
^ufent 3Renfd^en ni(j^t allein unterl^alten, fo großen Sieid^tl^um eim 
tidget unb ein ungemeiner Sntoad^d in benen orbinairen unb e^ra« 
orbinairen älusgieften ju beirren @a{fa einflieffet unb beträgt. S)iefed 
obfert)iren nunmel^to anbere ©ouoerainen unb diti^e au^, nad^bemmal^Ien 
bad 5t5nigrei($ @ueben biefe profitabele e^ifiJ^ere^ burd^ eine eiiabilirte 
(Sompagnie ben älnfang gemad^t unb, bem geleierten iQugo ©rotiud 
Stegul na^f ber f^e^l^eiten unb e^ifiJ^fang bed offenen SReerd ftd^ bebienen. 

Diefem jufolge fönten von gi^ro Äönigl. 3Jtar). t)on ©rofe-Srittannien 
bie Sul^rffirfU. (Srblanben ebenntfigig glüdlide gemaiJ^et «werben , toann 
S)iefelben aUergn&bigfl eine Octroi fiber berglei($en ^firingdfang }u er- 
tl^eilen geml^en n)oIten, unb toop, ber Ort unb bie Stabt ißarburg am 
bequemflen, rod^t bie 9latur fo gfinfttg oor anberen Örtem ba}u fituiret 
bat; baB barunter ein unbegreifli($er nu^en fämtlid^en Untertbanen, fo 
l^od^ all niebrigen @tanbed«$erfonen, augenfd^einliije unb bc^nbgreiflid^ 
}UiDadefen lann, lieget Kar am ^age unb ifi unwieberfpreiJ^lii^. 



186 

1. aUel toad )ttr ^ifd^erep benötl^igte @a($en l^at man bafelbften 
toeit tooQf eiler ab in ^oSanb, unb bad Sanb felbflen filieret fold^eft in 
Überfluß unb {ann bar^u bebienet unb angefd^affet n)erben. 9läd^flbem fönnen 

2. bie ®($iffe n)eit frfil^er Don barau« }um e^ang als in ^ollanb 
audgefanb unb bemnäd^flend aud^ Derbebitiret unb Ur) Xaufenben Saften 
el^enber unb weit n)oIIfeiler ald bie i^oQänber abgefe^et rotxhen, an^ ju 
meieret ^acilitirung beft negotii lann ebenmäßig bep ber retour bie 
S^ompagnie Deranflalten, bag, als {U oerbebitiren nötl^ig befunben n)irb, 
fomel auf bem SSefers^ Strom t)on bem e^angd }urfi(Igel^en unb bafelbfi 
jur »eiteren ©pebirung ins 9lei($ gefanb werben, ba^ alfo bie @lbe 
hinauf in bie Ober, ©d^leften unb angranjenbe ßänber »erforget, auf 
bie SBefer bis Reffen unb S)ül^ringen, au« ber SBefer auf bie aller 
na($er Seile unb weiter 9raunf($n)eig unb angrän^enbe Crter gelten lann. 
S)iefenoegen mügte ber Kompagnie an bem SBeferflrom an einem barju 
bequemen Ort in bem i^^^iogtl^um 93remen Don il^nen ein Subaltern^ 
(Somptoir }u l^alten vergönnet fepn, ald morju ber Ort 93remer fiel^e 
t)or anbern mit fel^r conoenabel feijn bürfte, almo bafelbflen, afe jue 
ioarburg bie ^aring bel^öriger maßen umgepadet unb jur weitem SSer^ 
fd&icfung bcforget werben Jönnen. 

3. S)ie Sompagnie wirb baneben beforgen, baß bad ^aßwerl, 
Ladung; @al}v SinpadE^ unb SSerpadung, Proportion, au($ @inrid^tungen 
ber 9le^en unb, was weiter }ur SSel^anbelung ber iQäring Don nötigen, 
als aud^ Don bie frifij^ Sagers alles auf älrt unb Sßeife, wie es in 
iQoDanb bel^anbelt unb tractiret wirb, mit allem ^^leiß }u beobad^ten, 
baß es in berfelben bonität befleißen lann, woDon man red^tfd^affene unb 
e^eriente Seute barju eligiren unb anf($affen wirb. 

4. Me ^rembling, dou was Station unb Steligion fte fepn, wel(|e 
bie gifd&erep »erfiel^en, müflen ®rlaubniß l^aben, in gi^ro ftönigl. 
9Raj|e{iät Sanben [xi) }u eftabiliren, ba aisbann jur ©enfige unter ber 
^anb ftd& angegeben, bie ju biefem wi(§tigen, fel^r nufe- unb t)orteifc 
l^aftigen negotio mit eintreten, au^ große Sapitalia bar}U l^erfd^ießen 
motten, wann 3l^ro Äönigl. SKajefi. auf 20 ober wenigjien 15 ^a^x ein 
attergnäbigfles Privilegium ertl^eilen unb bie bel^örige mentination (?), 
babep gnäbigfle SSerfid^erung geben motten. %üt fold^e l^ol^e SBertl^äbigung. 

5. wirb bie (Sompagnie }ur untertl^änigflen @rlänblid^{eit für jebe 
Safi ^fd^, ber gefangen unb Derbebitiret wirb, als eine ^{ecognition 
2 awi^lr. pr. jcbe Safl bejal^len unb 1 5ßro SWitte für bie armen. 
S)aß aud^ ein jeber 



187 

6. in ba« Stegotium mit gelangen Idnne, fo n^el^re Don nötigen, 
ha% eine ©ubfcription proponiret würbe, bergejialt unb alfo von 
500 5ßortlon ober Sofeen, iebe ^Portion t)on 200 dit^x. Sanco, woDon 
content 25 $ro(£ento foSen be^al^Iet werben, nnb naci^ äSerflieffnng oon 
6 SRonaten no(| 25 ^roSento, an^ fo weiter ald ed oon 9lo]^ten fepn 
tDtrb, ju regniiren bep ble i^crren 3ntereffenten oon SWel^rl^eit ber 
Stimmen, worfiber eine fnfftfante Obligation lann gegeben werben, au(| 
niemal^len arreßabel, nm was Urfad^e es and^ fepn mag, ein jjeber feine 
Portion jn Derfaufen fre^ oerbleiben foQ. S)ie ©ad^e mfifle l^auptfäd^lid^ 

7. burd^ 5 ber fürnemjien Ferren ^aupt^gntereffenten, bie ba« 
SBerf unb 5Regotium red^t oerflel^en, buriä^ bie anberen S^tereffenten 
ol^ne ttnterfd^eib ber 3leßgion unb Station ju fül^ren, elegiret, fürgefteHet, 
avi^ }U mel^rer @i($erl^eit in ©pb unb ^flid^t ber ^reu genommen unb 
gefe^et werben, bamit aldbenn bie nod^ bar}u bel^örigen femer älrtidulen, 
®inri(§t' unb Verwaltung ju einer guten ©irection, 2Renage unb ^auö? 
I^altung t)on il^nen aufgefe^et, poliret unb ausgearbeitet, ju ^[l^ro ^önigl. 
9Raj|eil. älpprobation oorjutragen unb um Konfirmation }u bitten l^aben 
werben. 9Bie nid^t weiniger 

8. müjie ber ©ompagnie ju Harburg ein bequemer Ort oon gi^ro 
fiönigl. 9Raj|e{i. eingereumet unb angewiefen werben, wo biefelben bie 
SBal^ren bequem auffd^Iagen, unb aQwo bie ^lefee unb ©eräl^tfd^aften in 
93erwal^rung genommen werben lann. 

9. SBann baneben l^öd^il nötl^ig, bajs bie @ocietät ober Kompagnie 
ebenmäßig Kommifftond - Komptoiren an anbere örter unb @täbte an}u« 
fieSen unb auf }urid^ten , bamit bas 9legotium befio be{fer unb voxÜ)dU 
l^aftiger beobad^tet, bergleid^en in iQamburg unb S3remen ac. i^nen anju^ 
legen erlaubet fe^n mSge; benn fold^es aud^ bad ftönigreid^ ©neben 
fd^on in Hamburg eflabiliret l^at. Unb ba biefes 

11. l^od^wid^tiges, einträglid^ed äBerl unb 9legotium, weld^es bie 
^ottdnber in il^ren ©bieten unb SKanbaten il^re ®olb=:®ruben unb SR^nen 
nennen, aud^ bem großen ©d^afe oon SKeyico, 5ßeru unb 5ßtfloft oor^ 
{iel^en, ein anfel^nlid^es Oberl^aupt unb Ober-Sonoemeur l^aben mu^, fo 
webre älHeruntertl^änigfl oon ^l^ro Jtönigl. SRaiefl. auS}ubitten, bag 
gi^ro ftönigl. i^o^wten ber ©urd^l. ^erjog oon ©umberlanb ju gi^rem 
®enerat®ouoemeur unb in S)ero Slbwefenl^eit als Dber:=@ouoemeur 
Sl^ro ©fceHence ber ^od^woHgeborne ^err ©el^cimte SRatl^ t)on SDlünd^* 
l^aufen in iQannooer biefem ißöd^fiwid^tigen 9legotio unb Kompagnie ffir^ 
gefe^et werbe. 9lad^bemmal^len {war in § 7 erwel^net, 



i 



*"^ 



188 

12. bajs Don benen ^ntereffenten 5 Z)irectore4 folten eligiret toerben^ 
fo ifi ^iebep no^ ju eröffnen, bag }n)e9ne Don benen Xuctored, fo biefed 
n)erl betreiben nnb proiectiren, aSergnibigll ju $remier'S)irectettri$ benen 
5 be^gefe^et unb t)on Sl^ro fldnigl. 3Raiefi. bar}tt Derorbnet unb octroi« 
firet rottbtn, xozl^t% aud^ um fo me^c ju l^offen fepn n)irb, n)eU bur^ 
bie Xttctored/ n)ann eft aSergndbigfi Xpprobation ftnbet ni($t aOein bie 
@elber ongefij^affet, fonbem au^ ber gan^e $Ian, n)ie bad äBerl red^t 
na(j^ ber ^oSanber SIrt unb SBeife profttabeler eingerichtet unb n)oQ au^^ 
gefül^ret werben lann, aufgefe^et unb aufgearbeitet n)erben fol. 

3l^ro 5t5nigl. SRajefi&t t)on @roB Srittannien l^aben nid^t ben ge« 
ringfien äJorfd^ub babep ju tl^uen, inbem ftd^ io^^uptintereffenten genug 
anftnben, bagegen aber ein ®ro|eft in Sero Saffa flieffen nrtrb, bann 
a) oon ieber Safi 2 Slt^Ir. einige Xaufenb auiStragen. b) bie ftdnigl. 
Sfntraben an S^^^ 3lccifen unb b. g. nierben baburij^ fel^r augmentiren. 

c) bie Stabt Qatbux% unb anbere Crter in S)ero Sanben mel^r publeufer 

d) oiele 1000 9Renf(j^en baburij^ il^ S3robt unb Stal^ntng erlangen, ben 
bie mel^rflen ^anbwerler barju Don nötigen e) bie S3rau« unb Srantewein^ 
Srennerep, aud^ SSeder unb äRe^iger i^re %t&i^tt baoon l^aben n)erben. 
i^ gefd^n)eigen, toa% oom platten Sanbe für 9lol^tn)enbigIeiten bie Untere 
tl^anen ju il^rem Stufen l^erbepbringen unb abfegen {önnen. ^n @untma : 
t% ift ein äBerl, bad ben Sul^r^e^firfU. Sfineburgifd^en Sanben einen 
unbegreiflichen S^mai^f^ geben unb ^oQanb nid^t bisputiren, }umal^len 
iener 3^^ ber berfil^mte igugo @rotiud bad mare libemm }u ber grojsen 
^ifd^erep für ber ganzen 3BeIt nennet unb emploiret n)erben lann, in 
feinen fd^riften bel^auptet l^at ; bannenl^ero ift mel^r unge}n)eifelt ju l^offen, 
bag 3iro ftönigl. äRajefl. biefed ^od^n)id^tige intereffe unb baft äSoQ^ 
ergcl^en für Sl^ro (Sl^urfürfll. ©rblanben mel^r bel^erjigen unb in ©naben 
anfeilen, aU bie nad^barlid^ ^reunbfd^aft {u ern)egen, in conjtberation 
jiel^en werben." 

6t.s3b:(j^. ^onnooer. ^annot). 3)ef. 33. 1. 2. Sßaria 9lt. 15, oergl. oben 6. 115. 



XIV. 



S)cnft(Jrtft bc§ ^arBurßcr 3(iibitcur§ §anftnö 

üBcr bic gafirifcn in ^arBurg. 

1754. DIööemficr 20. 



®er Slmibom«-eJabricant SReler war t)or einigen 3a]^ren bie 3tt<äf^r- 
ftebere^ ju {anfen geftnnet. S)ie bamaligen SRefcripta 5t5nigl. unb 
S^l^urf. £anbed'?legientng^ bajs ber @. S. 93oifen beten betrieb befiJ^affen 
foQe^ bie S)e«]^armonie/ weliJ^e }n)if(j^en bem {eiligen S3e{t|er äBinlelmann 
unb jenen l^errfij^ete, unb bie e^emal^Ien ato äSud^l^alter gefäl^rete Suder^ 
fteberep'9led^nung Deranlaffete il^n^ biefed bem (Sntrepreneur fo eintrage: 
K(i^e aü bem ^ublico nfi^Iid^e SBerl }U unternehmen, eine ol^nermartete 
unb burd^ @u6mittirung SBindelmannd gegen ^oifen ermirdete dttcon^ 
cUiation aber mad^ete biefed Untemel^men rüdgängig. 

@d mürbe SRe^er l^ierauf eine S3raune ober 3Bei{fe @eifen«@iebere9 
ober eine 3lmibomd^f$a6rique ansulegen angeratl^en, unb meil biefe na^ 
gema($eten 9lnf($Iage mit einem SSerlag oon l^öiJ^ilend 2000 diti)lx. oorerft 
befiritten merben lonnte^ SReier au(J^ ju benen l^iesu erforberlid^en ©e^ 
b&uben bie 9RateriaIien l^atte, fo mürbe biefe ald bie reinliii^fie unb 
leiii^tefle txroafjltt, unb biefe |$abrique ifi na^ oerfij^iebenen Steffen nad^ 
iQamburg unb ind 3)änif(j^e/ um fo mol $ldne ald SRobeUe oon ber 
älnlage unb benen ®&c&t^tn, aU auä^ um bad }ur ©äl^rung ol^nentbel^r^ 
lid^e ©auer^Sßaffer )u l^aben, mit ^ül^t eined alten gefd^idten, in einen 
S)iener oerHeibeten S^^^^^'-^^^^^^^ glüdlid^ ju @tanbe gelommen. 

aid aber ber audmärtige S)ebit bed 9lmibomd burd^ bie in biefen 
Sollen btr) Hamburg unb Slltona errid^tete neue ^abriquen unb aud^ 
megen ber (Sntfemung tägUd^ fd^merer mürbe, fo mugte ber flaufmann 
9teier auf anbere SRittel, mo er nid^t aUed ind @toden geratl^en laffen 
moSte, bebad^t fe^n, feine Sßaren lojs ju merben, unb l^ierju lam ber 
Sarat in SSorfd^Iag, mobe^ er ftd^ ben oerfd^iebentlid^ fo mol befunben, 
bag er ben auf ben älmibom entbel^reten SSortl^eil an benen barattirten 



190 

äBaten toiebergefunben unb Ui^lxö), ba er na($ gefd^el^ener @rtunbigung 
in ©rfol^rung brad^te, bag in ^ieftgen Sanben leine ^ropfen^S^neiber^ 
äBetIfläbte Dorl^anben, l^at er aud^ bergleid^en etabliret unb jum SSortl^eil 
bed l^teftgen ^ublici rol^e florle gegen 3(mibom mit nid^t minbern Profit 
t)ertauf($et. S)a nun ^ie^u gegenn)ärtig bie gnäbigfle 9en)iIIigung beft 
3ntpofle auf ben audn)ärtigen 3(mibom unb $uber erfolget/ fo ifi biefe 
gabrique in erwünfij^ten glor, ber l^ieftge fiarfe ftorn-fianbel unb ber 
befonberd im ällten Sanbe unb im Stift Bremen unb äSerben gebauete 
SBei^en erleid^tem biefelbe^ unb ed nierben fianbel^^robucta barin in 
äBaaren Dermanbelt/ vDd6)e n)ir fonfi Don 3(udn)ärtigen gel^olet. 

S)ie älufgabe in ben ^annot)erif($en äln^eigeU/ ob bas Seber nid^t 
mit anberer aü mit @i($en-Sol^e gar ju mad^en^ Deranlaffete abgewichenen 
(Sommer bep einer ftd^ eräugnenben ©elegenl^eit eine (Srtunbigung, unb 
ed mürbe Don audmärtigen flaufleuten Derftd^ert^ bag in Ungern unb 
fogenanbten ®tod ^ SSoel^men aud^ bad fd^merefle Seber mit Pannen« 
ober gid&ten-9linbe unb mit einer grud^t, meldte unferm 85ud& nid^t 
unal^nlid^/ gar gemad^et mürbe. 

2)a nun bep ben iol^rlid^ aDD^ier getriebenen flarlen ^anM mit 
9Raflen unb Pannen - @talen, aud^ bie Don biefen 93äumen abgefd^elete 
9Hnbe in Überfluß ju l^aben fepn mürbe, fo fanb jtd^ nad^ meiterm Slad^^ 
forfd&en ein SRotl^gärber in Hamburg, SRamen« Sraunö, auö SWünben 
gebürtig, meld^er feinen 5ßaffen unb Äunbfd&aften nad& einige Saläre in 
Ungern unb Soel^men gearbeitet unb meld^er nebji DoBttommener ftentnife 
ber (Särberep mit Scannen -Slinbe aud& bie gfirbe-ftunft ber ÄalbfeHe )u 
rotl^en unb blauen e^^auend'@d^uen {U beft^en ftd^ rül^mete unb ftd^ fo 
t)iel äußerte, ba^ bad ganje Sel^eimni^ nad^ bel^örig abgepu^ter ätinbe 
in ajermel^rung ber ©d^ärfe ber Sol^e burd^ ©alfee, abfonberlid^ burd^ 
ein menig SlSaun, befiünbe, meil bie ^annen-SUnbe allein nid^t l^inreid^enb 
mdre, bie fd^meren $äute bid^te unb fefi ju mad^en. 

®Ä befefete ftd^ berfelbe alliier, mürbe Sürger, mad^ete mit benen 
©d^ufier«, benen bie ßol^gärberep juftel^et, einen Slccorb, meil er felbji 
feinen SSerlag §u eigener Slrbeit l^atte, unb mclbcte fid^, ba er bie oor* 
tl^eill^afte ©elegenl^eit ju Slnfd^affung ber S:annen=9Hnbe einfel^e, im Sul^ 
Ux) ftönigl. u. ©I^urf. ßanbeß-SRegierung, um mit benen im gebr. 1750 
e^promittireten ^prioilegiiö begnabiget ju merben. 

Snan l^atte il^n mittlermeile l^iefelbfi ein SRebgen mit einigem S3raut^ 
fd&afe JU eineiigen in SSorfd&lag gebrad&t ; er mar bereite einmal öff entlid^ 
aufgeboten ; eine von Hamburg avA ol^ne bie geringjie Sefd^einigung unb 
o^ne verlangte (Kaution angenommene (Sinfage aber, eine il^m l^ierob 



191 

enoad^fene eingebilbete 93ef($impfung unb bie r>om ©(j^uiler^^Srnte il^m 
gef(i^4ene Sntsiel^ung; l^ergegen fo genanbten laufen {ommenben ^fufd^erd 
gefd^el^enbe 3utt)enbung ber Derfprod^enen Xrbeit unb bal^errül^renber 
3Rctngel genungfamer @u6fl{ien}, toeld^en er iebetieit be^ fel^lenben eigenen 
SSetlag untenoorfen {U fepn befal^rete, ben)ogen il^n aber ol^ngefel^r a^t 
^age Dor eingegangener gnäbiger Siefolution^ Sarger -Steigt unb ältbeit 
)u DerlaffeU; unb ed ifl nur burd^d ©erüd^te foDiel 3la^ni^t t)on il^m {U 
erl^alten imt\en, bag er ftd^ in Hamburg Derl^epratl^et l^abe. 

@d ifl nad^l^ero ber äSorfd^Iag )ur Xnlage einer gleid^en Stotl^^ 
©ärberep }n)e9en n)oIl^abenben ©d^ujierd, bie Seber-^anbel treiben, 
gef($el^en; meil aber beten äJater, ©ro^« unb Slter-äSater aQed Seber 
mit Sid^en^Sol^e gar gentad^et, unb biefed au($ Iluge Seute gen)efen 
n)ären, fo l^at {ein 3^^^^^^^ ^^^ bienfames äJorfleaen etwad gel^olfen, 
unb ifi bislang nid^t möglid^ gen)efen, einen in Ungern in 3(rbeit ge- 
fianbenen ?lotl^gärber audsuforfd^en. 

SBenn nun befonberd bep älnlegung berer f^abriquen auf bie S9e« 
fd^affenl^eit be« Drtß, auf beffen Sebürfniffe, auf beffen Sage unb 
^robucta, auf bereits porl^anbene Heine Einlagen unb ben S)ebit gefeiten 
werben tm^, fo Derbienet bie bidl^er.o t)on einem flaufmanne ^tarnend 
5ßeter ®rube getriebene, nunmel^ro aber mit beffen 76idl^rigen älter 
Hd^ }U ®rabe neigenbe SSoSen-äRanufactur bie grögefle äld^tung unb 
aufmerifamfeit. 

@d l^at biefer 3Rann annod^ gegenn)&rtig mit SßoQelralen, ©pinnen 
unb ^efens ober ȟffetSBeben 200 3Benfd&en in Slrbeit, bie gefponnene 
SBoUe fd^idtt er nad^ Slmflerbam, bie ^efen aber nad^ Bremen, oon 
bortl^er erl^ftlt er Xtaf^n, Saum-, SMib- unb Sein-Öl, aud^ ioering unb 
SRufd^el'flald, nad^ S3remen aber l^anbelt er gegen baar ®elb, unb bie 
f^refen gelten oon ba meiter nad^ benen 9lorbifd^en ^rooinfeen. 

SBor 10—20 unb me^r Sauren l^at er über fünf bis 600 SRenfd&en 
mit feiner Slrbeit unterl^alten, unb 30 ^efenmad^er l^aben fafl allein 
für il^n gearbeitet, ^ie äBoUe erl^ält er anfi bem Salenbergifd^en unb 
©tift ioiIbe«l^eim, unb wenn aUba bie ^ßre^fe nid^t barnad^ befd&affen, 
fo l&ffet er fte aud bem SRedKenburgifd^en {ommen, bedgleid^en verarbeitet 
er aud^ bie aSI^ier faSenbe iQeibfd^nuden^äBoQe {U grauen ^refen. 

Suffer bem l^ol^en 9llter biefeiS SRanned, motu feit ad^t äBod^en 
eine gänjlid^e S3Iinbl^eit unb älbnal^me be^ ©el^örs gelommen, liegt aud^ 
bie ttrfad^e be« »erfaUß feiner SRanufactur in oerfd^iebenen Sngel^örigen 
unb äSerioanbten, oon ber rül^mlid^flen 3RiIbtl^ätigIeit biefed ^anned unb 
feiner gleid^ alten Sl^egattin gottlofen ©ebraud^ mad^enb. 



^ I 



19B 

@l iDfltbe gleiii^iDoI biefe SRanufactur in %lox stt erl^alten getoefen 
fepn, menn man ft(J^ in 3^^^^ im&^tt, biefen SRomt {U Snoil^Inng 
einei äJetmanbten ober cca^ eineft f^emben jum Kompagnon (ba er 
ol^ne ftinber) unb alenfaSd )nr @rri($tttng eine« Xeflamentd ju per^^ 
fnabiren^ Dermöge beffen er ein SaiHtal unter genHffen @inf($ran(ungen^ 
n)enn er ol^nbebingt ni(J^t ba}U geneigt gemefen, jur ^ortfe^ung ber 
^anbCung befiiniret; DieSeid^t lieffe ftd^ fold^eft annod^ bewerffielßgen. 
@d ift }n)ar an bem^ ba^ aO^ier no<i^ ein Sürger äBoSe fpinnen laffe. 
S)a biefer aber ni($tl aud eigenem Serlag l^at, fonbem bie 9BoSe ju 
SSerfpinnen t)on Hamburger flaufleuten nad^ ^funben et^&It unb glei^ 
$funbe^3<^'^'^ ®<^^ wieberliefem vxa^, fo ifl ber gröjsefle SBortl^eil baoon 
auii^ nur fär jene, befiartet aber gemi^ einen ieben barin, ba^ \>a% 
äBoSefpinnen aO^ier mit 9ht^en möffe betrieben unb, ba audmärtige oon 
biefer äBoSe S)roguette unb 3^U0^ V^ mad^en unb und wieberum }u 
verlaufen im ©tanbe, l^ier bergleiiJ^en baoon nod^ meit e^enber muffe 
verfertiget n)erben fönnen. 

(Sin gleiii^ed S(ugenmer{ oerbienet bie }ur ©e^ben^SSanb^^abrique 
aO^ier vorl^anbene anläge. @d finb 9 äRei^eri, voel^t 31 ^aue ober 
3fiSSflen, mie fte eö nennen, im ®ange l^aben unb meldte 9lrbett bem 
^ublico babur($ für anbem oortl^eiD^aft, bag tlili^t 60 jtinber oon 
a($t Salären unb meiter iebeft n)öd^entli($ ä 3 bid 9 gg babe^ oerbienen 
lönnen. 3(uf einer amu^le ftnb 12—24 ®dnge, unb ein SReifier ifi mit 
5 anfielen n)5(i^entHd^ 94 @tad Sanb k 48 SOen bad ®tä(i ju oer^ 
fertigen im ©taube ^ unb man lann gen)i^ auf 150 Sttl^Ir. red^nen^ 
xoel^t baar iebe äBod^e auf iQamburg unb Slltona babep verbienet merben. 

S)ie ©epbe erl^alten fte }u benen S3änbem boubßret unb gefärbet 
oon jßamburger Särgem unb älltonaer Jtaufleuten, mäffen ein gleid^ed 
®emi(|t an Sanbe wieberlief em, unb biefe verfertigte S9&nber laufen 
unfere Ardmer, bie ft(j^ von iQamburg provibiren muffen, von bal^er wieber. 

Ob nun n)ol wegen bed meitlauftigen unb gro^e Slnlage erforbemben 
Serben ::iQanbeld unb wegen ber babep nötl^igen ^arbere^ biefed 9Ber( 
vor ber iQanb ju leiner großen äJoUIommenl^eit aO^ier ju bringen, fo 
würbe benno($ be^ ben fel^r fiarl aud bem Sanbe über l^ier gel^enben 
®am «ioanbel unb be^ ben aud bem 3llten Sanbe l^&uftg l^erl^er gc:: 
braij^ten ^lad^d füglid^ eine Sinnen ^ S9anb « ^abrique ^iefelbfl anjulegen 
fep, }umalen ba bie Sepben « S3anb « SRad^er nod^ mel^rere unbefe^te 
SRül^len l^aben, unb bereitd eine Sinnen^Sanb^äRül^le l^iefelbfl im ®ange. 

S)edgleid^en lann be^ oor^anbenem ^lad^d unb ®(ttn eine Sinnen« 
unb Segel^^a^rique mit nid^t minbem SSort^eil oSl^ier. befleißen. Z)aft 



193 

Sanb ifl voller 9Renfd^en^ bie allentl^al6en auf bem ßonbe anbauenbe 
ßoetl^erft, bie fogenanbte ^au&linge unb bepber t)on S)orf su ®orf 
betteinben ftinber beioeifen foI($e&. S)iefe 9Iut^3geI ber ^öfner toßrben 
burd^ Saufgant:: Spinnen neuen Unterl^alt ftnben, unb {te mfi^ten an^ 
gen)iefen »erben, il^re itinber 9on 7 ^ofycm an ju 9lei<$et Srbeit unb 
iwat Slnfangd flel^enb ansul^olten. ®aö ®am »ütbe alliier fo »olfeil 
olft in Sannot)er, @tift ^ilbe&l^eim, Oftnabrfid unb benen ®egenben su 
l^oben fepn, ber Silran&port/ inbem es tl^eild in Seinwanb oerarbeitet, 
tl^eito rol^ in Sauen unb t^&ffeni burc]^ unb nad^ ^oUanb unb Sngeltanb 
geltet, würbe baron erfporet unb, ba bie l^iejtge 5 Jtamm«9Rad^er eine 
anfe]^ntt($e qnantitö Sinnen ^®am t)erbrau($en, felbiged aber fogar in 
(Smtangeluns einl^eimifd^en iganbete uon Hamburg xtaä^ ^nbe^S^^t 
laufen mfiffen, fo würbe cax^ biefe& ©etoerbe bur($ bie bal^er erl^altenbe 
@rtei($terung }u befferer älufnal^me gelangen. 

3liä^t wenigere äld^tung t)erbienet bie voi^axtbent fftrtrefftid^e @e« 
legenl^eit sur (Sattun «Sleid^e unb ^xnd^ttq. S)iefed negoce wfirbe aQ- 
l^ier mit aOen äSortl^eilen su treiben ßel^en, bie Kattune ftnb l^ier wegen 
be& 3^Q^& ^it geringeren ßofien avA benen engUfd^en @($iffen atö in 
Hamburg }u l^aben; es ifi baft befie äBaffer ba}u Dorl^anben, bie ^Cage^^ 
löl^ner erl^alten l^ier laum fo oiel an leidstem ato bie Hamburger an 
f($werem ©elbe; e& ifl bal^er ni($t abjufel^en, woran es gelegen, ba^ 
fid^ lein entrepreneur gefunben. @& ift gewi^, ba^ bie 5tämpe auf ber 
9Iei($e, in wel($en ber Sattun gelloppet werben foS, jum bel^örigen 
Setrieb }U Hein, aber aud^ l^ieju w&re mittelft beft l^inter ber äBadg&^ 
äSleid^e Uegenben Jtoläd unb ber babep beftnbli(]^en Sßiefe 3iat^ ju 
fd^affen, unb bie in te^temt ^^rfil^jal^r gegenwärtig gewefene @ntrepreneurd 
Sranb & SBitme^er l^aben felbige felbfl in SSorfdglag gebra($t. 

äBfirbe es ni($t tl^unlid^ unb oortl^eill^aft fe^n, einen fol($en (Sntre« 
preneur buxif eine allenfalls oon benen oon ber Sotterie faüenben 
5Procent'®eIbem, unter nötl^igen Scbingungen oerfprod^ene 5ßrfimie oon 
500 bis 1000 SRt^Ir. l^ie^er ju jie^en. 

Sft es ni^t mögli(^, bag bergleid^en }u älnlegung einer neuen 
Suderjteberep gef(|el^e! 3« bebauem ijl es, ba§ bie oorl^anbene für* 
trefflid^e Slnlage ntii^t bel^örig benu^et wirb. S)ie wunberlid^e ^aus* 
l^altung bes Seft^ers mu§ notwenbig beren gänjlii^en Untergang unb 
ein f^aSiment nad^ ftdg jiel^en. 

@s ift femer nid^t mit gleichgültigen 3(ugen anjufel^en, ba^ unfere 
eine l^albe @tunbe oor ber @tabt liegenbe ^l^om unb 5Cöpfer^@rbe nad^ 
i&ambutg in bie bafelbjl neu angelegte (gifen«®iefferei ju f^ormen oer« 



194 

falzten unb oerbroud^et loerbe^ loir l^ergegen unfere gebadene 9Rauers unb 
S)Q#eine 9on ber Oße unb äBifd^l^aoen lommen laffen^ ba loir gleid^ 
iDot fene l^i^u nad^ Sntegung einer S^^ß^'^^^n^^ ^ ^^ großem 
Sortl^eU unb sunt 9lu^en ber Untertl^anen oerbraud^en^ fa fogar bie 
©teilte auf ben bie äRfil^Ie treibenben ©eoen-Sanal bi& mitten in bie 
Stobt l^aben Unnten. 

Saft S'^^i^^^^^^ i^^^^n belannttid^ mit 5Corf gefd^el^en; unb fo ifl 
aud^ bie ba}u bendtl^igte ^eurung in Überflug Dorl^anbeU; flntemalen 
ber Xorf in fold^er ®fite^ unb nad^ bem unter Angabe unb S)irection beft 
Sbntmann SBraun« sufknbe gebrad^ten SRol^r^Sanal aaüf füx foU^e 
^re^fe ju l^aben^ bag man sweiflen lann^ ob er an einem Orte im 
Sanbe beffer unb «olfeiler su ftnben. (Sine (Sifengiefferep aber felbft 
an)ulegen^ wfirbe oor ber ^anb ni<$t ti^unlid^ fe^n, »eil bie in einem 
Sanblungft'Orte von aSen @nben ber äBelt oorl^anbene S^\^^ S^ äBaffer^ 
mit votVI^tx alt (Sifen ftatt Saüaftö sufammen gebra($t «erben tann, feiltet. 

3u meinen unb braunen ©eifen^Siebere^en flnb bie 9Raterialien 
glei($fato t)or]^anben, unb enbtid^ mfirbe bie Slnlage einer ^abrique ber 
anbem bie ^anb bieten unb su mel^rem ®elegenl^eit geben. Sin bem 
S)ebit unb bequemen S^ranftport ber 9Baaren würbe eft in großen weniger 
fel^ten^ ba fetbiger in Keinen von flatten geltet. 

3ta^ ^oSanb geltet SBoSen- unb Sinnen» @am^ Seinwanb^ t^elb^^ 
{leine, SRaften unb @talen, unb t)on ^tumeionfd^en ^olje unb ber Sßittib 
3an^en firum-^ol^e jtnb aSein biefed ^al^r 100 unb e^Iid^e 30 @($ma(Ien 
bal^in 9or unfern 2:i^flren vttlabtn. 

Sft ifl 9laum unb ©elegenl^eit genug vox^anbtti, anno($ einen 
^olj^^anbler l^iel^er su ^iel^en, unb bem ^6) abgemid^enen @ommer ba}u 
angegebenen Kaufmann Srunflorff l^at eft nur an htnbigen Siatl^gebem 
unb bel^öriger älmoeifung gefel^tet, bag er auf leine anbere afe su 93e« 
eintr&d^tigung beft ^lumeionfd^en ^oli^^anbetö ab}ietenbe S3orf($t&ge 
t)erf allen. 

3ta^ ^anfreid^ unb Spanien geltet meift unb getb Sßad^ft. Sßenn 
nun bie l^ieflge amibomö» nebfl einer Sinnen ^^abrique }u bem Setrieb 
gelangete, meld^er baju erforberti($, fo lann fo gut, aü t)on Hamburg, 
Smibom, Sinnen-Sam, Seinmanb, SegeUXud^ unb Stom t)on l^ierauft 
bal^in gelten. 

fftatSf Sngellanb wfirbe ni($t weniger oon l^ierauö Sinnen ^©am, 
Seinmanb unb ^irfd^l^om oerfanb werben f5nnen. 

Xu« ^ollanb erl^alten wir iefto ium ^dL mit benen baft ^ol) 
bal^in tranfiportirenben B^madm Xral^n, Saum», Mh unb Sein-Del, 



196 

gering unb Vtti^^tURald; aud ^andreid^ empfängt ber S. 6. Soifen 
SSeine^ aud (Sngetlanb erl^olten loir Xobac, unb l^iejtge Factors l^aben 
ballet eine anfel^nli(|e @pebition ins 9let(|. S)ie @orre&ponbenten futb 
alfo bereitd bal^in etabtiret, unb }ur fran}öfifd^en unb fpanifd^en ^anbtung 
giebt bed in ^anbIungsjiQ(|en xDütdliö) perbienftooQen^ mit Slmtö- unb 
©erid^td^'Sefd^äften aber billig ju t)erf(|onenben 6. 6. SBoifen fflrtrefflid^er 
SBad^d^^anbel bie f(|önfie ©etegenl^eit. 

SBqö {leitet und alfo im SBege; bag bie ^olianbifd^en @d^iffe nid^t aud^ 
Aäfe unb @en)fir}, bie fran)öfif(|en unb fpanifd^en Oele, to^e 3uclem, (Saffe^ 
®en)äri unb Sitronen^ bie engtifd^en Sleid^ Xabac, ^ärbe^^ol^^ rol^e 
Qadetn, ßöfe unb Sutter^ bie f(|ottifd^en Steinlol^Ien, bie irrtanb{f(|en 
Sutter unb ßäfe^ als bie gemein nöl^tigften SBaaren unb weld^e wir ie^o 
benen Hamburgern abfaufen^ nid^t recta l^iel^er bringen! äBaö »firbe bep 
ber )ur SBoIIen ^ SRanufactur oorl^anbenen treffli(|en @elegenl^eit und 
l^inbem^ bie ^efen ober Sfiffel unb anbere nad^ Slorben gel^enbe bide 
3^9^ 9^9^^ norbifd^en Xl^eer unb trodene ^fd^e fetbfl ju t)er(aufen. 

Sßal^r ifl es, ba^ nur bie HoIIänbif(|en ©d^maden t)or unferer 
3$ür amtier taben, unb bag voit l^öd^fien& benenfelben^ wenn fle ein« 
sufrieren Sufi l^otten^ ftd^ere äBinterquartiere geben lönnten; nrir »erben 
aber auä) ^6)VDttliä) in benen erfien 50 bid 100 3<^l^ren einen nil^em 
Sat)en ate bie groge @Ibe unterl^atb Slltona unb 9{eumül^len nötl^ig 
i^oben^ t)on barab l^iejtge gro^e 80 bi& 120 Sd^fr labenbe 6oer bie 
gegenwärtig etwa l^iel^erlommenbe @fiter Ufd^en unb bie 9on l^ieraud 
}uriidge]^enbe bal^in bringen, ol^ne ba^ man weiter um t)öllige bem 
®d^iffer ju fd^affenbe 9tfidlabung betfimmert ift. 

S)er @inwurf, als ob benad^barte gro^e Aaufleute )u Unterbriidung 
unb S^^^<^ii'^H benad^barter neuer ^anblungen bie ^re^fe ftnlen 
liefen, f&Qt bal^er weg^ weil es ni($t einer aQein, ber glei($e ^anbtung 
treibet/ fonbem gegen einen ba& Vermögen l^abenben 10 anbere oor« 
l^anben ftnb, bie nid^tö oerfd^enden lönnen. 

3u bergteid^en großen Untemel^mungen nun gel^ören bemittelte, 
Iluge unb l^audl^alterifd^e Slegocianten, beren ftd^ }uweiler einer burd^ 
erlittene g^epl^eiten, Sl^rentitel, gro§e giraemien unb burd^ gewiffe 
ooraudgefel^ene Hoffnung anfel^ntid^er ©ewinße etwad ju untemel^men 
bewegen l&ffet; wo aber befonberd bie le^te ©ewi^l^eit feiltet, unb eine 
na^belegene ^anbel-Stabt mit il^rem blfil^enben Sommercio ii^m ben 
}uoerläffigen äSortl^eil zeiget, ba ift faft wenig Hoffnung jtd^ barauf }tt 
mad^en, unb bie bidl^ero oergeblid^ bargebotene befonbere Segnabigungen 
betr&ftigen biefeft. 

18* 



196 

Wt unbemittelten Seuten ifi gtmtid^tft onsufongen unb be9 felbigen 
Quü^ leine Sid^erl^eit fOr etna ii^nen tior)nf($ie{fenbe (Sopitalia ootl^anben. 

®er bereits an Ort nnb @telle »ol^nenbe SSfirger ober ifl berjenige/ 
auf »el^en l^(m|)tf&($li($ }n feigen, ^iefeft Slfldfeetigleit mad^et bie 
eifldfeeligleit be& Staats. 9)iefen mn^ eine nemfinftlge Obriglett burd^ 
Sert)oriiel^nng, burd^ Übertragung Heiner unb l>uccefftt)e größerer Stabt^ 
^rnter unb (Sl^enflellen ermuntern, beren Steid^tl^um unb ^ffi^igleit er« 
forfd^en, il^re ^ausl^altungen fonnen lernen unb il^nen be^ genungfamer 
Übei^eugung ber t)or]^anbenen ©efd^idlid^Ieit alsbenn abaequate Sor« 
fd^Uge SU l^ettfamen Untemel^mungen tl^un, il^nen bie Sßege ba^u an« 
weifen, benen @Item, wenn fte es in SSermdgen, anratl^en, il^e itinber 
nad^ biefem ober ienem Orte su fd^idCen, aOwo bie Sortl^eile ber oor« 
gefd^lagenen iganbbtng am faglid^fUn ein^ufel^en unb su erlernen. Sie 
mu^ ber Senoirrung ber 9lal^rungs«9[rten entgegen fe9n; £mter unb 
©Üben SU vexmt^xm fud^en, biefelben in il^ren 9egnabigttngs«®efud^en 
treulid^ unterfiaten, be^ ber 9teception ^ember, wenn fonften einiger 
Sortl^eil burd^ beren Snnel^mung su l^offen, feine S)ifftcuttAten erftnben, 
bie etwa ndt^ige S)ispenfationes enoirlen l^etfen, ii^nen promte SufUs 
abminißriren, bamit fle aud^ baburd^ in il^rem $lei^ nid^t gefiöret unb 
beunrul^iget ober oerbrie§Ii($ werben; fte rmx^ benen aerariis pablicis 
getreue abminifiratores oorfe^en unb felbige fold^ergefialt im Staube su 
erl^alten fud^en, bat {l<$^nt debitoribus auf^ felbigen gebienet unb 
Se^flanb gele^fiet werben lönne, unb lursum baftienige tl^un, was ein 
ieber Kuger ^ausoater in Unterrid^tung, (Srsiel^ung unb SSerf orgung 
feiner Mamille unb in 93eförberung feiner getreuen ^omefUquen be« 
obad^ten follte. 

5Diefes aSes aber ifi tl^eils aus 2;räg]^eit, tl^eils aus mangetnber 
Jlenntnit ber Sad^en, tl^eils aus @igennut unb SRiigunfi unterblieben 
unb unferm ie^igen igerm ©^nbico ifi es be^ ber oorgefunbenen Un« 
orbnung unb oieler ifläfi&nbigen älrbeit nid^t mdglid^, ol^nerad^tet alled 
feines ^lei^es, baran su gebetden. 

S)ie ermangelnbe Ermunterung unb igeroorsiel^ung gefd^idCter Sfirger, 
ein l^inbangefe^ter gefeSiger Umgang unb bagegen angemaffetes gefaltenes 
firifes 9lmts«@eftd^te erl^&lt bie »flrgerfd^aft in ber 9HebrigIeit, ^urd^t« 
famleit unb Unwi^enl^eit, unb bie bal^er unterbrfldCte Seurtl^eilung unb 
3ufammenl^altung ber gegenwärtigen gegen bie oerfloffenen S^ten, bie 
oerl^inberte (Sinftd^t, bag ber flberl^anbnel^menbe älufwanb unb bie @r« 
ftnbung taufenb entbel^rlid^er Slot^wenbigleiten allein bie Urfad^e ber 
Alagen Aber fd^Ied^te 3^ten unb fiber einen allgemeinen SRangel, beßdriet 



197 

ba& f^toer auftjureutenbe praejndicinm antiqnitatis, unb fold^ed Derbirget 
ftd^ in Ileinen @t&bten bep aUentl^alben burd^ SSenoanbtfi^aft {ufammen^ 
pngenben 93firgern nid^t feiten unter bem äRantel ber d^rifltlid^en Siebe^ 
ba es t)or unoeranttoortlid^ gel^alten werben wiQ; einen @intrag ber oon 
Settern unb ©eoattem getriebenen 9lQl^rung )u oeranlaffen, xoU fold^ed 
alle& be^ bem S3orf($lag ber Sol^garbere^ beftfitiget n)orben. 

3ti6)t weniger l^&It ber }u ßrenge @ebrQU(| bed l^ieftgen @tabt« 
!ßrimlegii^ t)ermöge beffen bie Sämmere^ Don benen SSfirger^Sütem 
^4 ^Procent ju forbem autorijtret, bie S3ürger in il^rem ©eroerbe jurüd 
unb l^at fold^e fible ^olgen^ bie einen @inf{u§ in bad gan^e publicum l^aben. 

Su gef($n)eigen^ ba% biefe SKuflage würflid^ fel^r f)o^, fo fud^et ber 
kärger be&l^alben auf aSe SBeife feine SRittel }u oerl^elen, waget aus 
^rd^t ber 3(uflage fein @elb nid^t in öffentlichen ^anbel^ Derle^l^et ed 
gegen SonfKtuirung generaler ^ppotl^equen auf ^rioat-Si^eine; baburd^ 
werben bie Sflrger-Süter mit l^eimlii^en @d^ulben befd^weret, ber Obrig:: 
feit wirb bie ftenntni§ beft wal^ren SBermögcn« ber Sürger entjogcn, 
betriegli^en S)ebitoribud mele Sd^ulben }u mad^en unb }U Sd^wäd^ung 
auswärtigen unb einl^eimif($en Srebitd be^ entftel^enben Soncurfen l^äuftge 
©elegenl^eit gegeben. S)er Sfirger wirb gejwungen^ }u beulen: bene 
qoi latuit bene vixit 

Se^U($ ifl bie vor bem Sfineburger unb SSu^el^uber S^ore oor 
einigen 3al^ren gefd^el^ene 3(nbauung eine merdKid^e ^inberung ber 
allgemeinen Stal^rung ber 6tabt. @d l^at [x6) felbige gleid^fam baburd^ 
getl^eilet, unb jene l^aben fafi allein bie Sial^rung Sanb^ biefcr %f)eH 
ber ©tabt aber SBafferwärt« ; ber ©irculus ijl baburd^ jerriffen, ju 
J)efraubirung berer goUe unb aerariorum, ju ]^eimU(|er Scl^erbergung 
lieberli($en ®eftnbete unb SSagabonben bie äßege gewiefen unb bie Sin- 
wol^ner felbfl baburd^ dou ber @elegenl^eit, ^anblung }u treiben unb 
oon ber burd^ glüffe unb porl^anbene ßanäle in ber ^anblung bar^ 
gebotenen @rlei(|terung entfernet, weld^e& aSed, wenn be^m ilaufl^aufe 
an ber fogenanbten Sangen Sinie, am SBaul^ofe unb benen ©egenben 
angebauet worben, }um grögeflen unb allgemeinen äSorti^eil ber ©tabt 
unb be& Sommercii wäre Derl^fitet worben. 

SSieSeid^t ifi biefer SSorfd^Iag ber Seit auft ^urd^t bed SSerlufld 
einiger bequem belegenen ©artend bel^inbert worben. 

S)a nun gegenwärtig ba« älter be« Sürgermeijier Sutl^er« unb 
ber SSerfall feiner fonfügen floriffanten gactorc^ il^m bie fträfte unb 
gertigleit benimmt, jld^ jur äufnal^me bed l^iejigen ©ommercii, in @nt* 
femung ber erjäl^Ieten SBel^inberungen unb SBefdrberung ber nötl^igen 



198^ 

$älfös9Rittet toirffam ju beioeifen, ba ber ^err SBfirgenneifier Stiepen- 

l^aufen bur^ eine au&sel^renbe Jlranfl^eit gfinjl^ Dom Statl^l^aufe ent^ 

femet/ ba $err S^nbicud SBebeftnb aber in 93eförberung berer rttd^ 

ftänbigen unb in Unorbnung gerat^enen @a(|en aQe ^finbe poS su 

tl^un l^at, fo n)firbe gegenn)ärti8 mit Ernennung eine& britten Sfirger:: 

meifterd ber Ba^t einiger 9Raffen }n l^elfen ßel^en. 

3$ maaffe mir nid^t an, bad minbefle t)on vox^zt ju Seforberung 

bed Sommercii unb berer Sflanufacturen gesagten ^ auf eine nid^t Dor^ 

l^anbene 9led^nung meiner äSerbienfie }u fe^en^ inbeffen barf i^ mx^ 

breifte n)egen biftl^eriger Seobad^tung meiner S)ienfle^ wegen meiner 

$ra£i unb wegen einer geringen Jlenntni§ bed l^iefigen Sommtrctt auf 

ein gn&big gütigem S^d^^B meiner l^ol^en Oberen, bed ßönigl. u. (SS)uil\. 

DberappeIIat.'®erid^td^ unb befonberö beö ^errn Oberappeüat. v. Slambol^rft, 

ber Aönigl. vl @l^urf. dufHj^SanjIep ju 3^^/ imgleid^en be& l^ieftgen 

^erm Sanbbroften ^erm ®rafen d. b. @<$ulenburg unb bed ^erm 

amtmann 99raun&, wie aud^ auf bie Aber l^ieftge 1748 emanirte ßauf- 

l^auftsOrbnung gemad^ete unb be^ benen @<]^iffer'3(ctid bereits oorl^anbene 

9lotata berufen, unb wärbe Aönigl. u. (S^urf. I^ol^e Sanbed-Slegierung 

bie gou} ol^noerbiente @nabe mir wieberfal^ren (äffen unb mid^ alliier 

}um brüten Sonfule cnm spe succedendi ju ernennen gerufen, fo foUte 

in tieffler SSerel^rung fold^er ®nabe mein o^nermübeted 93e{lreben ba^in 

gelten, ber @tabt unb bem ^ublico nad^ allen meinen ßräften ju bienen^ 

unb 3l^ro @£cellen^ien würbe iä) burd^ bie genauefle (SrfflUung meiner 

g$f{i(|ten in Untertl^&nigleit }U fiberjeugen mid^ bemül^en, baB biefe 

SRertmal^Ie gnäbiger ®e{tnnungen an feinen unwürbigen Derfd^wenbet. 

Harburg, ben 20. 3tor). 1754. 

^anfing. 

Orig. StiVxi^. ^annoüer. ^attnoü. ®ef. 33. ^ommerjfad^en, Harburg 9lr. 7. 



XV. 



^xommoxia bc§ Kaufmanns §. ©anjlng 
in ©arBurg öBcr bcn §anbcl 2C. in ©arBnrg. 

1766. gebr. 18. 



S)ie ^anblung ift äberl^aupt bre^erlei Wct 1. S)ie Spebitionö^ 
iQQttblung. 2. S)ie Sommifftond«^ 3ftanhaU ober ^actorepv unb 3. bie 
eigentl^fimlid^e ^anbtung. 

S)ie Spebitiond'^anblung l^at bereite l^iefe(bft t)erf(|iebene birecte 
SxDAqt in benen ^änben ber ©pebiteurd, an xotliit SSaaren aM 
(SnQÜlanb, ^anlreid^ unb ^oQanb birecte abrefftret n)erben, unb xDtl6)e 
au$ einige jlleinigfeiten^ votnn man 5truml^o(} unb fiberl^aupt bad ^ol) 
Quönel^me^ birecte }urfl(ifenben. 

3u biefer ^anblung ift l^iefelbft ein genug geräumiges 9liebertage^ 
^aM, n)eld^ed gar leidet erweitert »erben fann^ oorl^anben^ unb n)enn 
ganje Sabungen anl^ero abbrefftret »erben foQten^ würbe ben ba}u er- 
forberli(|en graiä^t - 83orf(Ju§ t)on einigen 100 SRtl^Ir. jeber ©pebiteur 
dnjufd^affen »iffen. S)ie SSortl^eile^ »eli^e bur(| bie }u empfel^Ienbe 
äSorbepgel^ung ber 3n)if<$^it'®T>^^Uion, burd^ @rfparung ber geboppelten 
äluö^ unb (Sinlabungd-^ ber 9lieberlage^ unb ^rom^ond-jloflen, ber 
3öl[e in Hamburg unb bergleid^en gewonnen werben fönnten^ unb eine 
benen auswärtigen Sommercianten bargebotene 6monatIid^e ober I&ngere 
gan} fre^e Stieberlage warben biefe ^anblung aSI^ier oermel^ren lönnen, 
unb biefeö würbe aud^ in S3etrad^t ber bemne(|fl weiter auf Lüneburg 
gel^enben ^anblung, woDon unten ein mel^res, a(d ein wi($tiger SSortl^eil 
anjupreifen fepn. 

3u ber eontmifitonS' ober SRanbat * fift^t^Iung würben a) benen 
auswärtigen Sommercianten fixere Seute l^iefetbft öffentlid^ ju nennen 
fein, bereu Käufer barnai^ bef($affen, Sßieberlagen ju benen bur(ä^ il^re 
iQänbe }u oerlaufenben äBaaren barin su mad^en unb benen fte fold^e 



200 

attDertrauen fönten, b) auf weld^e SBe^el ahl^ero gefieOet unb ju 9e« 
}al^Iung ber SBaaren gebogen werben lönnten. 

9(n biefen fel^Iet es nun l^iefelbfl gar ni($t, inbem ber diat^ SBo^fen, 
ber itramer S)at)ib Sfiberö, ber SSärgermeifier Mffxf^, ber e^actor Siol^r 
& Jlnoop, ber @($tt^iube @imon 93el^rend, ber {larl ^iel^er l^anbelnbe 
ftoml^inbler 2;umann von ©eoer&borjf 3(mtft Sieul^auö bereiU flarfen 
Serlel^r in Hamburg unb felbfl unter ben 9lamen Hamburger SBärger 
unb Aaufleute eine SBanco^^ofto l^aben, unb e& ftnben ^6) bereu bep 
oorl^onbenen @eUgenl^eiten gen)i^ in hirjer 3^t mel^rere, xoüä)e m^ 
\fycm beft^enben anfel^nlii^en SRitteln aud^ ft($ mit biefer 3Be£etiganbtung 
abgeben warben; )u benen erflem aber lönnen nid^t allein bie bereit« 
benanbte, fonbem aud^ bie angefeffene gactor« SReper, ©ü^eU, SBiHen 
& ^anfing unb ntel^rere anbere bemittelte ilrämer geregnet werben, 
meldte ftd^ entmeber öffentli(| nennen ober aud^ bur(| ^riDat^Sorefponben; 
befanbt mad^en fönnen ober belaubt ma(|en werben. 

9lud ben einigja^rigen etabliffement biefer be^ben 9lrten ber ^anblung 
wärbe atebenn successu temporis bur(^ bie erlangete ßenbtniB, burd^ 
Sorrefponbenj unb Srebit unter fortbaurenben aUerl^öd^flen 93egnabigungen 
unb (Ermunterungen bie britte Slrt, nemlid^ bie birecte eigentl^fimli(]^e 
^anblung erwa^fen. 

SBenn biefe aber fowol^I als jene SRanbat^^anblung balbiger unb 
ooriägli($ beforbert werben foQte, fo möd^te fold^ed am beflen burd^ 
Sereinjiel^ung einiger in guten 9Iuf unb ^anblung in benachbarten 
Öanblungö'©t&bten jlel^enber Sanbcfi-Äinber ober, wenn benen bie 
^raebilection unb ber ^atriotidmuft vergangen , aud^ ^rember unter er« 
tl^eilten erl^eblid^en SBegnabigungen, reijenben Sludftd^ten, beigelegter^ 
ei^aracteren unb bergleid^en, aud^ S^^^^^^^^^^f befonberd am @taber« 
S^^f gef(|e]^en. 

SBeilen inbeffen §u Seurtl^eilung einer grepl^eit oon oerfd^iebenen 
3öIIen eine (ginft(ä^t unb Silancierung ber SoHrecepturen unb S^fctmmens 
l^altung ber SoH^SloIIen tjon oerfd^iebenen ©tfibten erforberH(]^, fo !ann 
man biefe laum berül^ren. 

Soviel wSre inbeffen von ieben l^anbelnben Patrioten }u wfinfd^en, 
ba§ eine ©leid^l^eit ber S^^^ jwifd^en Harburg unb Lüneburg eingefü^ret 
werben mögte, bamit ein @lei($«@ewi($te ber 9lal^rung unb ^anblung 
unterl^alten unb ein @l(ieb bed Sanbe& ^ Sörperö nid^t burd^ oorjflglid^e 
SSeläfligungen gegen bad anbere jum ©d^winben gebrai^t wfirbe, unb 
foDiel würbe fiberl^aupt mit ®runbe }u fd^Iiejfen fein, bag/ wenn burd^ 
(Srlaffung einiger S^^^ ohtt anberer in bie lanbedl^errlid^en aeraria 



201 

einflleffenben abgaben benenfelben ein SSerlufl enofid^fe, fold^er ttid^t 
adeln bnrd^ SSereid^erung her Untertl^anen unb beten äSerme^tung in 
ben allgemeinen Sinflu^, xod^tti be^be folgen anf bie Sermel^rung ber 
®mexie, SSerfttbentng ber Sanbed-^obucte nnb S^otl^wenbigleiten l^ben, 
fofott^ fonbem aud^ bemn&d^fl nad^ beten gegtänbeten (Sintid^tnng unb 
in @tanb'@e^ung jel^n- unb mel^tfad^ n)fitbe etfe^et wetben. 

S)iefe 3n)ifd^en ^arbutg unb Sflnebutg }u etti(|tenbe ^atmonie 
nnb Sommunication ifl oieSeid^t bie not]^n)enbigfte @tunblage ju jenen 
Sanbtungen. S)et mel^tefie %^M auöw&ttö eingefa^tnet nnb äbet 
3(Itona obet ^antbutg fetnet tanbwettö }tt fpebietenbet ®fitet geltet 
flbet Sfinebutg (oon bem gtöffeßen bie @tbe weitet l^inaufgel^enben 
X^ette i{l aOl^iet bie 9lebe nid^t). @& ifl alfo not^wenbig etfotbetlid^, 
ba^ bie Sottefponbenj^ fo }n)ifd^en 9(Itona unb Sfinebutg bet Gpebition 
wegen vox^anbtn, }n)ifd^en Sfinebutg unb ^atbutg etablieret «etbe, bag 
bie Sänebutget ©pebiteutö, fooiet il^nen tl^unlid^, il^ren cottefponbietenben 
5taufleuten 93otfd^l&ge tl^un^ il^te etl^altenbe Staaten tecta auf ^atbutg 
SU abtefftten, unb ba^ aldbenn bie Sfinebutget Gd^iffe fotd^e von l^iet 
empfangen unb jmat untet gleid^en ^repi^eiten, mie fte fold^e aud einet 
fremben @tabt erl^alten, nemlid^ t)on ben auf auögel^enben Staaten 
gelegten S^^ ^^^ 3mpofien oöSig befte^et, fetner ba^ bie Sfinebutget^ 
fo mie bie ^atbutget Spebiteutd ii^ten Sanb:i6ottefponbenten, 9on 
meldten fle bie tfldCgel^enbe Staaten au& bem 9teid^e empfangen^ inftnuiten, 
nne fte ®elegenl^eit l^ätten, bie äBaaten felbft tecta }u oetfenben, unb 
ftd^ alfo bie SKbteffen an bie (Snglifd^en unb ^oHänbifd^en Jtaufleute^ 
um fold^e äSetfenbung ju bemetlfteSigen, au&bäten: aldbenn man bie 
bejie ©elegenl^eit, benen ftemben ©d^iffetn mit ®atn*gäifetn unb Sein* 
manb aud bem ©tift ^ilbeöl^eim, Staunfd^meigifd^en, O&nabtäggifd^en, 
mit benen ©(^leftfd^en Seimoanbft^Jliften unb 5Ctommetn, mit ^itfd^» 
^ötnetn, mit Jtupfet aud SBöl^men unb öftetteid^^ mit Slütnbetget igol} 
unb ©teinmaaten, Slaumbutget unb (Sifenad^et Sled^en, ©d^neebetget 
Slaue, mit benen von 9tegenöbutg lommenben ^Sffetn mit ©(^mel)' 
Siegeln, mit benen ©enf en « ^äffetn unb mit ^ol) anfel^nli($e Stfid^ 
labungen }u t)etfd^affen. 

äBaö bie Slffecutansen unb t)on bet 9lebete9 abl^&ngenbe Sttejlate 
betrifft, fo ftnb jene an ben S)efUnation&«öttetn nad^ fofott be^ bet 
Setlabung baoon gegebenen 9lad^rid^t su l^aben unb biefe, bid bie ^anbtung 
fold^etgefialt zugenommen, bag eigene Seute bap befielet metben lönnen, 
pon Obrigleit&wegen ju fupplieten; meld^etge^lt abet, menn e« sut 
Sefd^metbe geteid^en folte, ba^ man fo, wie bift anl^eto gefd^el^en, mit 



202 

l^ieftgen Keinen ^l^i^eugen bie gröffem @d^tffe auf ber @tbe töfd^en 
unb bie Sßaaren aud f eibigen anl^ero Idolen mfifie^ unfer t)erf($lQmmeter 
unb mit einem Dorgelegten unb ben oöQigen Untergang l^ieftger ©d^iffartl^ 
brol^enben großen Sanbe faft gefd^toffener Qavt n)ieberum }u öffnen^ 
weld^ergeftolt ber 9Ri|gunfi unb bem 9leibe^ ber Slbneigung unb bem 
9Biebem)iQen, wenn bie gn&bigfien (Ermunterungen unb SSelol^nungen 
unwirffam bleiben^ Ianbeftl^errli(|e SRad^t unb ®malt unb emfier SBiSe 
entgegen }u fe^en, mug man ßunfl^ unb SBerfd-SSerflanbigen unb l^öl^em 
unb perbreitetern (Sinftd^ten fiberlaffen. 

Sin anberer, ind meitere ge^enbe unb felbft oon einem Hamburger 
Kaufmann unter ber ^anb l^errfll^renber SSorfd^lag ifl, ba| @($iffe unter 
Sarburger flaggen, mit patenten unb Raffen t>on bem baftgen SRagifirat 
Derfel^en, )u perfd^iebenen ^anblungen in @ee gelten. Cl^nmögli(| 
n)erben bergleid^en Sinrid^tungen niemal^len fein ober werben. 

Sarburg, ben 18. gebr. 1766. 

S. ^anfing. 

StaatSar^iD §annoDer. ipannoD. 5)ef. 74. III. 2a. ^x. 14. 



XVI. 



ditai stoifd^en hm %mi Harburg 
irnb hm ©amöurgcr ^aif) üBer bte ^luöticfung 

bcg (Srebcnl^öfcr ßod^cg. 
1774. ^uguft 24. 



3n)if(|en bem ßönigKd^ ©ro^brittannifd^en unb Sl^urfflr{Ui($ SBraun- 
fd^ioeig'fiäneburgifd^en 3(mte Harburg unb @inem ^od^ebeln unb So<]^' 
weifen Statte ber fa9ferti(ä^cn freien SReid^fi - ©tabt Hamburg ifi m6) 
ber am 13. September 1771 be^m ©d^refenl^öfer Sod^e gel^altenen 
Sonferenj, roobe^ QaxbnxQ'i^tx Seit« ber fierr ämtmann Sranbed unb 
bie Serren 3(mtf($reiber ßepdier unb Don ßronenfelbt/ aud^ ©tobt ^am^ 
burgf($er @eitd ber ^err ©^nbicud @illem unb bie Ferren Senatoren 
©(^Ifiter unb Sorbed gegenn)ärtig gen)efen unb na($ barauf gepflogener 
Sorrefponbenj wegen ber an ber unteren 9Rfinbung bed @(|ret)en^öfer 
Sod^ft unb äberl^aupt in foI($er ^al^rt {t(| geäußerten unb ber ^affage 
oon Harburg burd^ ben 9Ieil^er{tteg }um @(^aben gerei(|enben SSerfanbung 
folgenbed oerglid^en unb feflgefe^t. 

1. S)ie fa^f erlitte frepe SReld^ft^Stabt Hamburg oerfprid&t jum 
Seften ber gemeinfamen Sd^iffai^rt bie ^al^rt na$ unb in bem ©d^reoen« 
l^öfer 2oä)t in geraber Sinie au& 9lorben in ©fiben bergefta(t audtiefen 
}u laffen^ ba§ beim Ofhoinbe unb ber niebrigflen @bbe alba eine ^iefe 
Don brep unb einem l^alben ^uge fep. 

2. S)ie 3(udtiefung foQ eine fold^e »reite l^aben, baß wenigfiend 
jme^ ber grSßeften @Der einanber ungel^inbert t)orbe9fegeln iSnnen. 

3. Sßerfprid^t bie ©tabt Hamburg bid auf weitere gemeinfame SSer^ 
abrebung ju gelegener 3^^ ^^^ äBitterung {eben ^a^u bie Xiefe biefer 
^al^rt unterfuhren unb, wenn itt) niebrigfler @bbe unb Oflminbe ni(|t 
3^8 ^ß Sßaffer oorl^anben flnb, bie aufd neue etwa entftanbene 93er^ 
fanbung megfd^affen su laffen. 



204 

4. @d bleiben bttr($ biefen 9lece§ eine« jebett Xl^eito anbenoeitige 
®ere(|tfame^ fte l^aben 9lamen tote fle tooQen, unbefd^abet. 

3u mehrerer Uihtnbe unb ^efll^Qltung iß gegentoärtiger 9tece| 
etrid^tet unb ftnb bat)on $1009 gleid^lautenbe exemplaria t)oII)ogen unb 
auftgeiDed^felt loorben. 

@o gefd^el^en ©d^refen^ ober ©reoenl^of, ben 24. XugufU 1774. 
älbfeiten bed Jtönigt. unb SJ^urfärjU. Srntö Harburg. ' 
T Q 3o]^Qnn ®eorg 9ranbe&^ ^ol^ann (Stnft Steuer, (Sari SBeml^arb Sompe, 
Slmtmonn. Slnttfd^reiber. Smtfd^reiber. 

®. ©ittem, St., 3). ©d&lüter, St., 3. 3). ©orbe«, 

©pnbicttft. Senator. Senator. 

Li, S« L. S. Li. S. 

6t«^r(j(|. ^onnoüer. ^annoü. S)ef. 22. 9. Ic. 9lt. 20; Dergl. oben 6. 120. 



xvn. 



an hm ©cnot üöcr bic 35cfömt)fung bcr ß^oncurrcns 
namcntlidö Harburgs. 1791. 2)cccmöcr 7. 



^/Sluf SSerlangen oerfd^iebener angefel^ener Jtottfleute ^aben bie 
@omtn.^S)eptttirten bie (S^xt, @inem Q. u. ^. Slatl^ fotgenbed ergebenft 

@ö ifi belannt^ bog bie auöioartigen, befonberd bie ^arburger 
6pebitdre ben Hamburgern einen anfel^nlii^en SP^eit ber Spebitionft^ 
®ef($&fte, unb feit einiger 3^t mel^r als iemate, entjie^en. @ie Idolen 
bie Sßaaren aM bem l^iefigen igofen oon ben Sd^iffen ab unb en^ie^n 
nnfemt S^^f unfern Jlaufleuten unb il^ren älrbeitem alle Sortl^eile, bie 
fte bi&l^er t)on biefen @pebitionö::®ef($&ften l^atten. S)a& factum i{l 
»al^r, unb ber @($abe unfheitig. aber fel^r ^ü^wex ift bie Seantoortung 
ber ^rage: n)ie ba& Uebet su lieben fep, »ie »ir l^inbem ISnnen, ba§ 
ed fQnftig nid^t no(]^ irger n)erbe. SSad bie fiaufleute, auf bereu SSer^ 
anlaffung wir reben, t)orfd^lagen, ifi bie&: 

1. ben ©d^iffdm&Rem mfi§te anbefol^len werben, bie abtieferung 
ber SBaaren aus ben l^ier lommenben @d^iffen an niemanb als an 
Hamburgifd^e Sinwol^ner ju t)erfiatten, unb leinen anbem 9le($nung 
Aber bie %ta^t ju geben. 

2. ben @($iffem }U befel^Ien, nur l^iefigen @t)erffll^rem il^re SBaaren 
absuliefem. 

S)er audfOl^rung biefer äSorf^Iäge fielen nad^ unferer SRe^nung 
unttberwinblid^e @($n)ierigleiten entgegen, ^rembe @d^iffer würben ber 
Sorfd^rift ber SWafler gewife ni(]^t folgen. Sollten bie ÖÄUiburgifd^en 
baju gezwungen werben, fo wärbe man audw&rtig frembe ©d^iffe t)or« 
jiel^en, unb bie ^amburgifd^e ail&ebere? offenbar babe? verlieren, ©ie 
©d^iffer fennen bie §amburgifd^en (gtjerifül^rer nid^t unb pnb oerbunben, 
bem bie SBaaren ju liefern, ber il^nen ba» Äonnoffement bringt. Unb 



206 

enbli($: ^annoDer, SBranbenburg unb Sönemarf toflrben aDe aRagregeln 
l^inbem, bie toir nel^men lönnten, um ein Steigt gettenb }u moi^en, bas 
mr na^ unferer äReinung l^aben^ baö xoxx aber gegen fo mäd^tige 
äBiberfpred^er pergebend unb l^öd^fi n)a^rf(i^einlid^ nur }U unferm ©droben 
aud}uäben fu(|en n)firben. 3^beffen mix fönnen irren unb n)flrben und 
freuen, wenn (gin 6- u. fi. SRatl^ ein SRittel finben fönnte, ben SBunfd^ 
unfrer SRanbanten ju erfüllen, Don beffen großen Slufeen für unfre 
©tttbt wir fel^r lebl^aft überjeugt finb." Sitten um Sntroort. 

^rotofott ber (5ommera-S)eputirten. 



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^exnex erfc^tenen bei uns: 

Q^ncUcn nnb Darftettungen 



jnr 



herausgegeben 

Dom 

Qiftorif^en Verein für Hiebetfa^fen« 



Bd. I. Bodemann, Ed., Die älteren Zanftarkimden der Stadt Lüneburg. 

(LXXIX, 276 S.) 6.40 M. 

Bd. n. Urknndenbnch des Stiftes nnd der Stadt Hameln bis zum Jahre 1407. Mit 

einer geschichtlicben Einleitung von Otto Meinardns. Mit 2 photo-lithograph. 

Tafeln. (LXXXVH, 759 S.) 16 M. 

Bd. m. X^d^adtxt, Sp., orbcntlid^cr SProfeffor her Äird&cngcfd&id&tc in ®ßttingen, 

SrntoniuS Soröinu» ßcbcn unb ©d&riftcn. mt S3iIbniS ©orötnS. (H, 237 @.) 4.50 m. 
Bd. rV. Tschackert, P., Briefwechsel des Antonius Corvinus. Nebst einigen 

Beilagen. Gesammelt und herausgegeben. (XIV, 318 S.) 6.50 M. 

Bd. V. S3 ar , an., Slbrife einer SBcrtoaltungSgefd&id&te bc» 8flegierung8=a5egirfö OSnabriid 
(Xn, 241 @.) 4.50 ^. 

Bd. Tl. ürkundenbuch des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischöfe. Bearbeitet 
vonDr.H.Hoogeweg. Zweiter Teil. 1221-1260. MitlOSiegeltaf. (X,694S.) 14 M. 

Der LTeii erschien als Band 65 in den Publikationen aus den Prenss. Staatsarchiven. 

Bd. yn. $ßlf d& er, U., ©efd&id&te ber Sflcformation in ©oglar. (V, 193 @.) 3.60 m. 
Bd. Vm. Lüneburgs ältestes Stadtbuch und Verfestungsregister. Herausgegeben 

von Wilhelm Reinecke. Mit 3 Tafeln. (IX, CI, 446 S.) 11 M. 

Bd. IX. Annalen und Akten der Brüder vom gemeinsamen Leben im Lüchtenhofe 

zu Hildesheim. Mit einer Einleitung herausgegeben von Dr. Richard Do ebner. 

(XLVI, 446 S.) 10 M. 

Bd. X. ürkundenbuch des Stifts und der Stadt Hameln. Zweiter TeiL 1408—1576. 

Mit einer geschichtlichen Einleitung von Dr. Erich Fink. (LX, 808 S.) 16 M. 
Bd. XI. ürkundenbuch des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischöfe. Bearbeitet 

vonDr.H.Hoogeweg. Dritter Teü. 1260—1310. Mit 9 Siegelt (Vn,949S.) 18 M. 
Bd. XII. Oe^r, Dr. ©nftai), ßänbüd^e SSer^dltniffe im ^ergogtum S3rannfd&tt)eig= 

SBoIfcnbüttel int 16. Saftr^nnbert. (IX, 119 @.) 2.50 m. 

Bd. xm. S5rieftt)cd&fel jtoifd&en ©tüöe unb S)etmoIb in ben Salären 1848 bi» 1850. 

herausgegeben t)on ®uftat) @tüt)e mit Anleitung bon ©eorg Kaufmann. 

(XLIX, 509 @.) 10 m. 

Bd. XIV. »ran bis, @d&ü<5 bon, Ueberfid&t ber ©efd&id&te ber ©annoberfd^en Slrmec 
i)on 1617 big 1866. S3earbeitet bon 3. grcil^.bon »leifeenftein. (xn,362@.) 6 3n. 

Bd. XV. S)ic ©annoberfd&e Slrmee unb il^re ©d^icffale in unb nad& ber ^ataftroplfte bon 
1866. Sluf^ei^nungen nnh Elften beS §annoberfd^en ©eneralftabSd&efS Oberft Sorben 
mann, ©erausgegeben bon Dr. @. SBoIfram. (XIV, 99 @.) 2 3n. 

Bd. XVI. Sload, Dr. ©erl^arb, ^aS etaptU unb ©d&iffal^rtSrcd&t SRinben». 

(X, 100 @.) 2.40 m. 

Bd. XVH. Gustav Adolfs Pläne und Ziele in Deutschland und die Herzöge zu 
Braunschweig und Lüneburg. Herausgegeben von Job. Kretschmar. (Vin, 
526 S.) '" 10 M. 

Bd. XVm. ßangenbed, Dr. SBil^elm, ^ie ^olitif be» ©aufeS »raunfd&toetg* 
Lüneburg in ben Salären 1640-41. (X, 261 (g.) 5 3Jl. 

Bd. XIX. 3JicrfeI, ^xol Dr. SofianneS, ^er S!ampf beS grentbred^teS mit bcm 
einl^eimtfd&en Sfted&te in S5raunfd&tt)eig=2üneburg. (XIV, 94 @.) 2.40 m. 

Bd. XX. 3yi a r i n g , Dr. phil. Sol^anneS, S^töjef auf t)noben unb S)om]^crms@eneraKal)itcl 
beS @tif t8 ipilbeSbetm m gum 5lnfang beg XVIL Sal^rl^unbert». (Xm, 125 (g.) 2.80 3Jl. 

Hannover unb Celj^fl^. ^al^lt^fctje BttCtjl^anMttttg* 






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o Aus. Cberlein &. Co., Hannover, o 






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