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kan 497 & IQ: ae J
„tt
.. v
Duclien und Borfchungen
zur Geſchichte
der teutſchen Literatur
und Sprache,
zum erſtenmal herausgegeben
Franz Joſeph Mone,
Profeſſor an ber Univerfität gu eowen.
Aachen und Leipzig,
Verlag von Jacob Auton Mayer.
Erfter Band,
Mit einer Scheifttafel, -
. .
| 1830
TAN LIERZ
Se
9 R 8
1r MAY.g1
8 — «
A
vorrede.
€ mag auffallen, bag ich in einem Fache ber Literar⸗
geſchichte wieder arbeite, worin ich laͤngere Zeit nichts ge⸗
than habe, Auch muß ich beleunen, daß aͤußere Umſtaͤnde
mich dazu beſtimmt haben, keineswegs eigener Antrieb.
Als ich die Bibliotheken und einige Archive in Gübnieders
Sand und im Norbvepartement bereiste, war meine Aufs
merffamfeit auf. Statifit und Staatsgeſchichte vorzüglich
gerichtet. Einen Theil dieſes Planes habe ich in meiner
Geſchichte der Statiſtik realiſirt "), den andern wollte ich
durch .eine Quellenſawmlung zur neueren Geſchichte vera
wirklichen, wozu ich den; Stoff: ſchon großentheils vorberei⸗
tet habe. Mein. es find Verhaͤltniſſe eingetreten, die das
Publikum nicht intereſſiren, mich aber bewogen, bie be⸗—
) Historia atatistiea adumbrata, Brusellis 1828. 4. ..
Iv
reits angekündigte Quellenſammlung aufzufdieben, und
dieſe Arbeit zur Literargefchichte vorzunehmen. ‚Ich habe
namlich eine folhe Maffe völlig” unbekannter , ober nicht
beachteter" Quellen zur teutfchen, vorzüglich nieberländie
ſchen ) zur romanifchen und trifchen Literatur gefunden,
daß ich, in Betracht meiner günftigen Rage, die mir bie
Benutzung biefer Schäge mehr, wie jedem Gelehrten in
Teutſchland geſtattet, es für Pflicht gehalten, mid ber
Herausgabe, wenigftend des Wichtigeren, zu unterziehen,
und biefe entdeckten Denkmäler nicht wieder durch meine
Gleichguͤltigkeit einer noch laͤngeren Unbekanntheit, ober
vielleicht gar den Untergang zu überlaffen. Ich beginne
daher mit biefem Werke bie Beiträge zur teutfchen Rites
ratur und Sprache, weil fie und. zunaͤchſt angehen; was
ich fpäter für. bie romaniſchen unb celtiſchen Volker in die⸗
fer Hinſicht thun kaun, muß natürlich von ber Teilnahme
des Publikums abhängen.
. Der Hauptzweck bleibt, nur Ungebrudtes und
Unbetanntes anfgunehmen. Diefer Grundſatz kann
aber bei Sammelwerken ber Art nie ſo ſtreug burchgefürt.
werben , daß nicht hie und da ein Meines fchon befänntes
Stud noch eimmal zur Sprache fomımt, aber im. Ganzen
genommen werben bie übrigen Denkmäler bier zum erſten ⸗
mal mitgetheilt. Quelenausgabe it Hauptſache, fo haben
v
es auch Gr aff und Maſſm aun in ihten Samimlimigen
angenoramen , Forſchungen find Begleitung. Die Art mel⸗
ner Notizen hat mic, jedoch gezwungen, ben Forſchemgen
mehr Raum zi geſtatten, als die genannten Gelehrten in:
ihren Werken gethan, und bie größere Unbelanntheit dieſert
Theile der Literatur, die ich behandle, wird mich auch im
Verfolge nöthigen, Erläuterungen beizufügen. Ich wi die '
fo wenig thun wie möglich, um Die Aufnahme ber Quellen
wicht zu beeinträchtigen. Was ich. darin bei dieſem erſten
Bande zu viel gethan, halte man zu gut, es iſt nicht ge
ſchehen, um meinen Anſichten Eingang zu verſchaffen,
ſondern meine Meinung gu ſagen, wo ed noͤthig war.
"Meine Lage ſetzte mich in den Stand, bie ntebers‘
teut ſchen Sprachen vorzůglich zu berucſichtigen. Für’
die ältere hochteutſche Literatur halte ich meine Mitwir⸗
kung · wicht für höfhig, aber dem Niederdeutſchen fehlt es
an Bearbeitern. Das Saͤchſtſche hat au in neuerer Zeit
noch kiebhaber gefunden, aber bie Aftere niederlaͤndiſche
Kiteratur iſt nicht nur im Teutſchland, fordern felbſt in
ihrem Baterlande fo unbekannt, baß fie ſchan deßhalb,
noch mehr aber ivegen ihres Neichthums und. ihter Wich⸗
tigkeit mehr Beuchtung verdient. Die Nieberfkiiber haben
ben großen Zehler begangen, daß fie ben ſchlechteſten
Theil ihrer aften Literatur, die Reimchronifen, am
vi
meiſten gewuͤrdigt, bie Teutſchen waren ans. Mangel: am
anbern Queen, auf biefe hürren Reimereien angewielen
and konnten ihnen freilich keinen Geſchmack abgewinnen.:
Ich bemerke dieß darum, ‚weil ic für die. Betrachtung ber.
nieberlänbifchen. Literatur einen ander Weg einfchlagen
werde, als biöher gefchehen und ich "habe beöwegen fo
Verſchiedenes in dieſen erſten Band zuſammengedruͤngt,
ym mid) im zweiten deſto ungeſtoͤrter mit dem Niederlaͤn⸗
diſchen gu befchäftigen.
¶Treuer Abdruck ber Texte verſteht ſich von felbſt, nur
bei den Mundarten und im Niederlaͤndiſchen habe ich Ac⸗
cente und andere Zeichen angewandt, bie vom gewöhnlichen
Gebrauche etwas abweichen, Sie follten dem Hochteutſchen
das grammatiſche Verflänbniß ber. niederen Sprachen er⸗
leichtern und ben Niederteutſchen auf bie Anomalien, ber
ſonders im Reime, aufmerkſam machen. Die Regeln, die
ich darin befolgt, find einfach und leicht zu begreifen, ich
finde vieleicht im zweiten Bande Gelegenheit, fie ausein⸗
ander zu ſetzen. u
Es ift wir ſehr angenehm, zweien Männern öͤffentlich
danken zu Formen für:bie ehrenvolle Theilnahme und Mit
wirkung, bie fle mir bei dieſem Werke betpätigt haben,
nämlich dem Abminiftrator des öffentlichen Unterrichts in
vn
den Niederlanden, Herrn van Ew yck, ber mir mit aller
Tißeralität bie ungeftdrte Benngungber bargundiſchen Biblio⸗
thet zu Bröffel erlaubt hat, und dem Herrn Regierungs⸗
watt; Ri in Aachen, der dab mühfame Geſchaft der Cor⸗
veftur über id) genommen, was bei einem Werke, dem
richtiger Abbruct mehr wie andern Noth ul ein wefent-
. Tier Bortheil (B.
. Swen din 26. Februar 1830.
— 3. 3. Mone
——
ft} home ein Punkt, 98 3. 3 v. m. vjoov. _ 205
3.2.9, u. Loherens, — 246 3. 13 Äneis — 140 nad .
6338 feße Cap. XXIX fol. 53, b.
Da and Typenmangel bie angetfäctfäe Aecentuirung
nicht uͤberall genau angezeigt werden konnte, ſo will ich
dieſe Faͤlle in folgende Überficht zuſammenſtellen.
2. Pro:e 16. geſcſwaͤntt in slepe 511 3.7 v. u. — in
forlzte 522, 8 v. u.
3 Das = hat ben Acutus in er 508, 9. 512, 9. —
in = .517, 10. — in czone 525, 15 v. u. — in lece530,
8 — it heme 537, 5. — in wedle 531, 15. — intece
536, 10. 533, 15. 542. 5. — in here 544, 2. — und
in deda 533, 8. j
3) Das = hat den Circumflex ober das Dächlein in deda
530,'80, 15. — in dade 531, penult, — in ded 532,
7.533, 1. — in nefre 530, 18, — in apzce 537, 4. —
in unhele 531, 16. — in se 532, 2. — und in lece
588,7.
Einzelne fehlende Accente in den mundartlichen Proben
werben ſich aus der Analogie Teicht erfegen.
Beste avtheilung.
3ur Geſchichte der kiter atur.
eber die meimat ver,
Nibelungen.
* Die Sage hat ihren Schauplatz, worauf fe fpielt, und
ihre Menfchen, denen bie Handlung angehört. Es gibt for
nach eine Geographie und Heldenbeſchreibung der „Sage. :
Finden wir aber die Namen der Sage auf Orte und Menfchen
Äbertragen, die nicht urfprünglich dazu gehören, fo ift das
in der. Regel ein Zeugniß, daß an biefen Orten und bei
diefen Menſchen bie Sage befannt war. Diefe Unterſuchung,
wo und wie lang die Sage gelebt hat, iſt für bie Ge
ſchichte derfelben von Wichtigkeit. Mlein es gibt Menſchen⸗
namen in ber Sage, bie fo häufig und gewoͤhnlich find, daß
"man ihr anberweites Vorkommen nicht für ein Zeugnif ber
Sage anfehen darf. Dagegen hat das Epos auch fehr un
gewöhnliche Namen, kommen dieſe außerhalb’ der Sage vor,
fo verdienen fie größere Aufmerffamteit, als jene. Der haupts
ſachlichſte ift der Namen Nibelung, von dem das Epos
genannt iſt. Diefer Namen ift 1) national, er hat nichts
mit dem Elaffifchen Alterthum, nichts mit der Kirche ge⸗
mein, es gibt feinen heiligen Nibelung in diefer Namens⸗
form, und die Geftalt, welche ein ähnlicher Namen in der
Rirce führt, iſt erweislich viel ſpaͤter, und ohne allen Ein⸗
fluß auf die Sage geweſen. Y Selten iſt die Benennung
geblieben, wenn wir fie mit andern Taufnamen. vergleichen.
Dieß geht :To weit, daß es viele Ränder gibt, mo er, nach
— 454
Quellen, nirgends nn
Fein laundſchaftlicher
rinzelnen Volke wicht aus⸗
andere heimatliche Taufe ⸗
vie. z B. manche frifiſche,
ubekanut find, Gewiß wer
„duch er war nur dem
vei welchem bie Sage ber
‚ aber mit ber Verbreitung
fern befangt. 4) Schwers
- . Ben faglichen Hintergrund
. wei cher dieß, verbunden. mit jenen Bemerkun⸗
gegtsentthfigt fu dem’ Schluffe, daß fein Vorkommen in.ber
Regetiehesiuest:eine Bekauntſchaft mit der Sache vor aus⸗
fehl. Dieſe Vekauutſchaft kann zweierlei Art ſeyn, Alter
ober. singen, als das jetzige Nibelungenlied, in jenem. Falle
wäre. bie: Beleamtſchaft · ein Zeugniß fir das Dafeyn ber
Sage, in dieſen leuuten wir -eine Wirkung des jetzigen
Liedes erblichen. Doch iſt dieſe Unterſcheidung ganz: unnutz,
denn es hat altere Lieder von den Nibelungen gegeben, bie
für die Verbreitung der Sage eben fo- gut wirken Torsten,
ale das lztzte Lieb, das noch vorhanden if,
1. Ortiichkeit der Sale. R
Ich unterſcheide hier die Geographie der Sage felbft und
* die Übertragung auf andere Orte, und da bie Sage techt
eigentlich eine rheinifche ift, fo muß. ich die Nachweiſingen
auch nach dem Fluſſe eintheilen.
a, Geographie der‘ Sage.
Am Oberrhein. Ich beginne mit den Harlungen,
obgleich fle nicht zu unſerer Gage gehören. Joh. Thom.
2
— — ——
tee
greig uennt —E ‚im Breisgau Pröburgam Huf e=
lungorum in ſeluem Giserorianus: Baſel 1579: In Teils
nem Pedagogus, ib. 158% 8. in ber: Vorrede jagt er bes’
ſtinunter: nam Friburgum illud Haralungorum we-
erum {in quorum lcum Brisgoi, nomen a monte
Brisiaco adepti, successerunt,) parensi nostro pa-
‚ triam esse —, dieſe Vorrede iſt von feinem Neffen uns
terzeicnet, Der Dann war alfo ein Eingeborner des ans."
des, der feinen ‘Kindern die Sage mittheilte, und worauf
er etwas hielt. Ihm find aber die Harlungen nicht mehr hie
zwei ober drei Söhne des Harling, fonbern ein ganzes
Volt. Dieß macht aufmerkſam auf die Grunbbebeutung ber
Hegelingen,, Amelungen, Wölfingen und Thüringer ic. Bei .
- dem Pfaffen Kunrat find die Karlinge noch dad Heergefinde '
Karls, im Otnit . 1087. iſt Kerlingen Frankreich. So
hieß wohl Lothars Reich urſpruuglich fräntifch Zlothar-rike
Calth. Aluthorrikhi) mittel-⸗niederlaͤndiſch wird es allzeit
Lot-ryk genannt; feine Vaſallen und fein Gefinde hießen
HBlothar-inga , diefer. Namen (Rothringen) wurde fpäter
.ebenfo auf das Land übertragen, wie Kerlingen auf Grant: "|
reich. Hat ber Taufnamen Erlung feinen Zufammenhäng
wit Hartung ? Der. Namen bed Baterd Herling ift mir zwei⸗
felhaft, er müßte eher Hart geheißen haben und dürfte banın "
eine Hinbentung auf Jarl und Eorl erlaubt ſeyn? Zu den
Sagennamen bei W. Grimm CHelvenfage,. p. 33.) iſt Har⸗
rnugen an ber Zuyder⸗Zee und das Harlinger Land in Of -
frisland „beizufügen, De Echartsberg zu Breiſach iſt be⸗
lannt.
Worms und die Umgegend. Der Rofengarten
heißt noch fo, und iſt ein Stuck Feld, das jebt am rechten
‚Rheinufer liegt. Dden heim an ber Selz, zwiſchen Alzei
und Ulm, fuhrt Grim an (p. 154) ,. feine. Bermeiun
- 6 —
, Mann aber nicht ſtatt finden, daß es zum Obenwalb gehört
‚habe. Es heißt jegt Udenheim, ſo hieß ehemals auch die
Stabt Philippsburg, welche man ſchon auf-Ute bezogen hat. "
in anderes Dbenheim- im Kraichgau, gwifchen Sinsheim .
‚und Bruchſal, hat biefen Namen immer behalten unb zwei
Stunden nordwaͤrts heit bas Gebirg ſchon Odenwalb. So
Kam man wohl mit bem. Liebe fÄhen, daß dieß Odenheim
vor bem Odenwalde Kiegt,-allein e3 hat Feinen bebeutenben
Brunnen und feine. Sage, obſchen es eine große Abtei un
fpäter ein Reichsſtift war.
‘Öunthersblum,. bie, Stadt zwiſchen Wormẽ wid
- Oppenheim; Reriftein CRierflein) unter Oppenheint ,
Mainz, ſtelle ich zufammen. Sie find alt, mit Ausnahme
son Guntheröblum, das daher außer Acht bleibt. Nere,
Hiltebrands Bruder ift bekannt, kommt aber fo felten als
Namen vor, daß ich glauben möchte, Nierftein ſey von ihm
genannt. Mainz wegen Ortwin des Jungen, ber wohl nur
uneigentlich von Metz heißt.
Am Niederrhein. Es if hier von Iſenlant und Sen
flein zu reden. Einmal fommt Islant vor, Nib. &. v. 1685.
v. d. H., wo jedoch Versmaaß und Lesarten zur Berbeffer
“zung in Sfenlant rathen. Die Erklaͤrung durch Jsland iſt
durch Lautaͤhnlichkeit entſtanden, hat aber keinen Grund-
Lage und Entfernung bes Landes wird im Liebe ſogar mit
Zahlen angegeben. Man braucht ſie nicht ſtreng anzuneh⸗
men, hat aber auch keinen Grund, ſie ganz als Erdichtung
‚gu verwerfen. Iſenlant lag theinabwärts gegen die See
RR. 8.1539), Sigfeit und feine Gefellen, brauchten: von
dahin eine Schiffahrt von 12 Tagen, und machten im Tage
20 Stunden (1538. 4591.) So muß nämlich; die Stelle er-
Härt- werben, wo. ed heißt: "
L Si fuoren zweinzech mile, & das ex wurde naht, .
.
=. d. gen ee: ie Be, A at air
‚Ser Dichter feinen Rheinländern anfbürben- wollen, baß ein
" geiwöhnliches Schiff auf dem Rheine 40 Stunden im Tage
zurüůcklegen Tonne. Achtzehn bis zwanzig Stunden fahren bie
¶Jachten im Tag- zu Thal, daher auch ber Dichter beifügt,
- Die Gefellen Hätten’ 20 Stunden gemacht: mit eime guoten
winde, der auch dazu udthig war. Der Laßberger Hſ.
ſchien auch das zu viei, fle-hat:für zweinzech das nichts⸗
"fagende Wort manego. "Mile bedeutet demmach hie nur ſo
viel als Zeuge, Wegſtũnde. Die ganze Entfernung Iſen⸗
landes von Worms ‚betrug dann in runder Zahl 150 Stun⸗
‚den, denn daß fle die Nächte burchgefahren find, wird we⸗
der gefagt, noch if es aus der Geſchichte der Wyeiaſchi⸗
fahrt glaublich.
Anders war die Fahrt nach dem Nibelungen⸗Land. Yon
Henlant aus fuhr Sigfeit einen Tag und eine Nacht
-wohl’100 langer Raften unb noch brüber (1949. — 51.),
-ehe er in das Ribelungenland am. Das ift alfo eine Sees
fahrt, denn es geht Nachts fort, was auch die größere
"Schnelle und Entfernung andeutet. Zwar wirb beigefügt,
das Schiff fey fo fehnell gegangen, nicht durch den Wind -
(1934,47), fondern durch Sigfrids Kraft, das heißt aber
nichts, denn er ſtand ald Schiffmeiſter darin, d. i. als
Steuermann, ber, wie jeder, vom Wind abhängt. Zau—
betei wird babei feine erwähnt, als daß er die. Tarnkappe
an hatte, das gefchah aber nicht, um die Kraft von 12
Ruderknechten zu befigen, fonbern um ſich zu verbergen.
Nach welcher Richtung die Fahrt ging, wird nicht ‚gefagt,
das Land war aber ein viel breiter Werber. (1953) und hatte
einen Berg mit einer: Burg (1955).
Am Niederrhein leitet uns der Flußnamen Vſſel (ſprich
«Eiſſeh auf ‚die Örtlichfeit yon SHenfant, und, Sfenftein. Allein
B wi
. — 8
. 0 gie pe et BR ad Hannn
yemtfbrüngt. ta ndednith von Wefet, geht "Sei
Sand Offfkeetentiorhedan FEN eiDoeebufg im diegtofe
Biel, und mit biefer bei Kampen in die Zuider⸗Zee. Die
weſtfãlitche el. heißen, Die Wigbegfänher. die alie:(de oude
Fsseh),, um ſie von pem Rhejnarm fiel zu unterſcheiden.
Diefer‘ Rheinarm wurde von ‚Nffeloogt bis Doesburg mit
der "alten Vſſel durch einen Durchſchnit xerbunden, welchen
‚man Fr ein Werk des Druſus hält. Der alte Slußnamen
iſt %ela, d. i. Kal-aha‘, Vſſel⸗Fluß, das Lie fett aber
ısas-alı etſenach voraus, Doch ſcheint mir dies kein
hrecaeog gzraumatiſches Hinderniß, denn bie Berwechd-
ang desi aut v im Auslaut konumt, obgleich ſelten, dennoch
vor. Augeununen, Sigfrit ſey aus der Waal in bie Vffel
gefahren und Nſſelburg · ſeß bie Veſte Brunhilds geweſen,
ſo Jonnte ex gicht auf ber: unfahtbaren alten Yffel nach
Vſſelburg tosuyen, Nach dem Liebe aber ſind fie gleich beim
Ansfteigen won. Menftein. aus gelchen worden. Dad. geht
alſo nicht. Von Iſenſtein kam er - qnf3. Dieer nach den Ni⸗
belnngen, das wor auf. biefer. Yfel aber unmöglich, denn
die ZuibersZee xriſtirt erſt feit der Mitte des. 13ten Jahrh.,
vorher. floß da in einen See der Rheinarm Flevo⸗ den die
Friſen FE nannten und deſſen ;Gtrömung, mod. jett gegen
vie Mimbung der BusderZee bemerllich ift, und zwifchen
den Infeln Slielant (die noch den Namen des glußſes trägt,)
"und Ter Scheling in zwei Armen als Biier Strom 'in
das (Meer geht. Dt hinaus aber, Liegt fein Land, wohin
Sigftit had ven.eie de Hätte kommen Tonnen ,..ohne längere
Zeit ausgubleißen.,mld das Liphzihm gibt. © = >
Gine abweichende Anſicht het e. v. dedebur. H Ihm iſt Jalaut
—
®) Island und Ribetungenland;,“ von 1. v. eedebur in Dorow’s
ER:
Beatltem alter Spreche und Kunſt, Bd. U. @. 19. w
® —
bil Sjene,
29.
Wwackich he Bent fogeminte Ziatarn,mgiäeh en
. hell: dor nirderlindiſchen Provimz Übersffet COver- Feseh)
Amsuia⸗ht. Er baut darauf, daß Brunhilds Heimath a a
d⸗ z verlegr wird, und erflärt dieſen See fir den alten
"Imens Fleuo, au befien Stelle die jetiige Zutdersdee getre⸗
tem. Darnach ſocht er Iſenſteüt· in dem Ort Affelmonde '
¶Taalvuidem, welcher ſchon 796 vorkommt, und um die
Gleigheit des Namens feſtzuſtellen, muß er Stein, Fels
Der erſte Theil ‚der Anſicht iſt mit Keumtuiß dargelegt,
die Entfernung -von Worms trifft au, ‚richtig iſt der Bes
„weis, daß Brunhilt nicht über d. h. fenfeit des Meeres
gewohnt, bie Rage bed Fli⸗ſee's iſt eine Veflätigumg, und
die verſchiedenen Napensformen her Difel und: ihres Gaues
ſtimuren "zum Theil mit jenen-der Sage zuſammen. Allein
weni man bein kiebe folgen will, warum folgt. ann ihm
nicht ganz? Warum fol es iur gelten, ſo fern es eine
Vermuthung unterftügt? „Ce weiß nur, daß fe auf dem
Rheine big in Brunhildenland gefahren find, lag dies bei
Affelmonde, fo mußten Be auf. der Mffel dahin kommen.
Davon Fein ‚Wort im Liede, nud bdie-Ylel: hat niemals
‚Rhein. geheißen. - Zweitens finbet ſich eben am biefer fe
ſel nirgenbd ein Iſenſtein, warum’ fol man Yſſelmonde
dafür nehmen? Iſt denm monde Costium) je für: Stein
gefegt worden? Dies find Gründe, welche mich beſtin⸗
men, bie Heimat dee Brunhilt an einem andern Dite. m
ſuchen.
delgt mau dem Lauf des Ricberrheine. Cherioden am
Siadt -Ramen und’ Richtung auffallend, der Hauptſttom
geht weſtwaͤrts fort, Heißt aber nun Lek, Bianen gegenüber _
ficgt ein Mheisarı nad) Pireht, mo er. A the, mb.as
‚und. Berg. für abwechſelude Jormen von Vorg ’erflären, “ j
"vom Venhemn bis Bianen, fo verändert: der Fluß -bei diefer ..
Fu
bo
Ryn nach Leyden weſtwaͤrts, als Vecht nordwaͤrts in bie
Zuyder⸗ Zee geht. Zwiſchen Vianen und Utrecht theilt ſich
“der Rhein abermals, und der Arm, den er weſtwaͤrts nach
Gouda ſendet, heißt Yſſel, Die wir zum Unterſchied bie
hollaͤndiſche Iſſel nennen‘, die jekt tim Rheinarm zugedaͤmmt
iſt. Dieſe Yſſel theilt ſich in Gouda, ber. Nordarm heißt
die Gouwe, die bei Alphen in den Ryn geht, der Südarm
geht als VYſſel bei Gouderak vorbei und fällt in die Mans.
Ihrer Mündung. gegenüber liegt das Dorf und. Eiland
Vſſelmonde, das noch jetzt ziemlich beträchtlich ift. Gleich
ain Anfang biefer VYſſel, Vianen gegenüber "Tiegt Yffelftein,
die‘ Umgegend . heißt noch / jegt das Land. von Yſſelſtein,
welches durch ein Zwiſchenwaſſer, das bei Schoonhoven aus
dem Let nordweſtlich in bie Yffel geht, von dem Krimpener
Waard getrennt wird, der zwifchen Yſſelmonde und dem
Land von Yffelfteiit in der Mitte liegt. Zwiſchen Gouda und
Vianen liegen noch an der Yffel die Städte Oudewater
ltwaffer) und Montfort.
Sind wir hier in Ifenlant und Iſenſtein? Es ift fehr
wahrfcheintich. -Hffelftein muß als Burg ſchon alt ſeyn,
bereitd im Jahr 1144 fommen Herren von Yffekftein vor,
und auf Yffelmonde hatte der Biſchof von Utrecht fchen
1074 eine. fefte Burg. Nehine man das Land van Yffelftein
oder Yffelmonde für das alte Sfenlant, beide rtlichkeiten
treffen wit bem Liebe in Namen,’ Lage und Entfernung
sufammen. Über die Gleichheit von Yffelftein und Iſenſtein
will ich nichts ſagen, beides, Yſſelſtein und Yſſelmonde find
Inſeln, zu beiden Tommt man auf dem Rhein, ja dieſer
Flußnamen erhält ſich noch auf ben heutigen Tag bis nach
Vſſelſtein. Die Entfernung von Worms nad} den damaligen
"Flußfrümmen anzugeben, ift unmöglich, aber ber Landweg
von Worms nach Dffelftein laͤngs dem Fluſſe beträgt mehr
- 1 —
als 120, nach Mfelmonde 130 Stunden, das Lieb aber
gibt, wie oben gezeigt, eine Entfernung von etwa 150 '
Stunden an. Bebenkt man die Abweichung zwiſchen Lands
‚and Flußweg, fo fpringt die Gleichheit beiber Angaben je⸗
dem in "ie Augen. Rum wirb auch begreiflich, wie leicht
Sigfrit von Zanthen aus die frühere Belanntfchaft mit
Brunhilt zu Sfenftein machen, und warum er ſich rühmen
konute, daß ihm bie Waſſerſtraßen dahin bekannt feyen
@. 1527). Das . Alter diefer fiel zeigt auch der Stadt⸗
namen Dubewater an, und bie Some, die im Mittelalter
Gold⸗a (Goldbach) hieß, konnte wohl anf das Rheingold
‚oder ben Hort Beziehung haben, fo wie Alphen auf Albes
rich, und mag anzeigen, daß. dem alten Landeseinwohnern
die Sagen davon befannt waren.
Die Fahrt nach den Nibelungen ſtimmt mit biefer Dert⸗
Tichkeit auch überein. Bon Yffelmonde grade: hinaus kommt
man durd, die-Mansmindung in die Norbfee, bie von ber
Mündung der Yſſel bei Krimpen kaum 10 Stunden entfernt
iſt. Alfo wie das Lied andeutet, von Iſenlant an eine See
fahet. Hier aber verlor der Dichter Richtung und Entfers
zung, was einem: Binnenländer wicht zu verübeln iſt. Er
weiß mir, daß gegenüber ein Land und zwar im nicht
geoßer Entfernung liegt. Das Tann fein anderes Land feyn,
als Britannien, deſſen Küfte von der Pffelmündung im
grader Linie etwa 50 Stunden entfernt ift. Sigfrit hat aber,
wie die Sage glaubt, wol 100 Lange Raſten gemacht,
in biefem wol Tiegt ſchon der Zweifel, der noch mehr
beftärkt wird, wenn man den Sigfrit. in Tag und Nacht
200, Stunden zur See machen läßt, was für unfere Erfah⸗
zung und unfern Glauben etwas viel verlangt ift. Nimmt
man aber mit Zebebur ‚die Rafte für eine ‚halbe Stunde,
fo trifft die Angabe vollfommen mit der Entfernung ber
— ꝛ —
—E an iteren Rad. dem Liede ware denn Bi
tannien das Aitelangenland, wo aber Sigfrit angefahren,
wo der Nibelungen Burg ſtand, davon enthält dad Lieb °
‚Beine Spur. Der viel breite Werber, wo er angelanbet,
war eine große Flaßinſel, denn das ik die Bedeuütung von
Werder 9. Dann bleibt ung nichts. übrig, als die Müns
bang der Themfe anzunehmen, weldye die Fladjinfel Taneth ”
wildet, bie nachher, durch bie Beſitznahme ber. Sachſen be⸗
rühmt geworben. Indeſſen Fan auch eine von Dan vielen
Landzungen guifchen ber Themfemänbung und. Ipswich ges
meint ſeyn, ich, will es nicht beflreiten. Auf dem: Werber
ober in. ber Nähe war ein Berg mit einer Burg, beide
. weiß ich vor der Hand nicht anfzufinden, ſicher iſt aber, daß —.
‚ bie Angabe des Liedes. viel mehr auf England paßt, als
auf die nieberlänbifche Küfte, wo befauntlich. feine Bag,
ſondern nur Dünen find, _
Dieß iſt auch der Grund, warum ich das Nibelungen
land nicht auf der Inſel Walcheren fuchen kann. Dieß
Eiland iſt aber in vieler Hinſicht merkwürdig. und ich will
‚wicht behaupten, daß feine Wichtigkeit ger "nicht auf bie
Bildung der Heldenſage gewirkt hat. Bon allen Inſeln in
der Schelde⸗ und Maasmůndung trägt Walcheren (alt wva⸗
lacrq) allein einen Unteutſchen Namen, deſſen erſte Sylbe
ſchwerlich etwas anderes als waͤlſſch, galliſch bedeutet.
Sie war daher früher bewohnt, als bie andern Iuſeln,
* Beweiſe zu hunderten in den Nieberlanden, ich ‚erinnere nur
an die größten: &iephenswertb bei Roermonte an ber Maas, Tie-
der, Bormmeler, Ablaſſer, Krimpener"Waarb an. der Wadl und
.. Meriwebe ,'eine Menge anderer an ber Dffel, am Kheln uw. ſ. wi,
ſammtlich große Flußinfeln, ‚die man aicht mit winem. Stile über
ſchauen Tann, Die kleineren Infeln im Oberrhein heißen dagegen
Yun a.
..
— 13 —
und wor von einem hauntchen Bofle, le: de Sefmibhnen
Altäre ber dea Nehalennia und: Zuroniq zur · Gewüge ber
weifen. Range nach dem Abzug ber Römer und Bidlier fand
noch Willibrord einen Hauptfig des teutſchen Heidenthums
auf Walcheren, was ſich außer Helgolanb won feiner ans
dern Inſel der teutfchen Rorbfeefüfte nachweiſen laͤßt. Dich
ber "Icitet Walcheren auf eine nahe Oertlichkeit, bie ki.
Liebe von der Gubrun fo wichtig iſt, und anzeigt, daß bie .
Scheldemundungen, wie die des Rheines und der Maas,
ein früher Schauplatz ber. Sage geweſen find. Es iſt ber
Wulpenſand oder Wulpenwert, ber, weil er in
der Gubdrun und im Lamprecht vorkommt, Aufmertſamkelt
cren her, ohne daß BB jeht feine Enge nacgeniefen HR. .
Walpenwert- heißt nach obigem „bie Blufinfel Wuipe," --
Wulpenfanb. aber eine ſandige Küfleninfel, Die Rage wirb
nur einmal; angebeutet (Gudrun v. 3359):
ja, weiz ich hie vilnehen Bi uns in’dem lande
wol sibenzich. guoter kiele — - : ’
Wate fagte dies, al er in Seeland war, fle nahmen bie
Schiffe, und trafen gleich, darauf. den kubwig von Norman⸗
die auf · dem Wuluenſand an. Dieſer muß alſo in der Nähe '
von Seeland Tiegen. So iſt es auch. Wulpen Calt ulpa)
war ein Dorf auf der flandriſchen Kuͤſte nordweſtlich von
Sluis, ed mag früher mit dem · Feſtland im Zuſammenhang
geweſen feyn, wie Bylandt angibt; *) bie Charten des
16. und17. Jahrhunderts zeidmen es aber als eine kleine
Infel,-die tn. geringer Entfernung an ber Weſtkuſte der
jebigen Itſel⸗ vder Halbinſel Cadzard (Caſſaudric) lag.
S. Freu. de Bylandt deseriptio corgitatus Flandeim, gie
tompore Margarethe, Ludovici Majeani fille, Philippe daei
Burgundis nupsit. Lovan. 1826. 4. die zweite ·Charte.
ou
— 4 —
Dieß eEilend Wulpen wurde vor eva 200 Jahren vom
Meere verfhlungen und ein Theil deſſelben an der Weſt⸗
kuͤſte von / Cadzand angeſchwenmt. Dieß angeſpülte ‚Land
wurde eingedeicht, d. h. zu einem Polder gemacht, der auf
Cadzand unter dem Namen „aanwas van Wulpen“
di, Anwachs von Wulpen bekannt it, wie man anf ge⸗
nauen Specialharten ſehen ann ). Nun hatte Wulpen
zwei Namen, Wert und Sand, beide paffen auf biefe Drt-
lichkeit; Wert konnte Wulpen heißen, weil es zwiſchen dem
Strome Swin und dem-Hont (ber Wefterfchelde) Ing, Saud
wegen feiner Befchaffenheit, mie aud die nahen Eilande
Cadzand, Koezand, Zuydzand heißen, wovon Koezand fammt
Schoomeveld untergegangen find wie Wulpen, und Zuyd⸗
zaud jegt zum Feſtlande eingebeicht if. Noch ein Dorf Wulr
pen liegt bei ‚der. Stabt Veurne (Furnes), aber: hinter den
Düneit, wo nie ein Schiff hinkommen lonute, daher dieſer
Namen außer Acht bleibt.
Da ein Theil des Gudrunliedes aus dem Roman de Rou
erfläclic, wird, fo muß ich einiges über deſſen Geographie
ſagen, was hieher Bezug hat. Now (d. i. Hrolf, Rudolf,
Rollo) fegte ſich nach feiner Abweifung von England. und
Schottland zu Wacfreiz, was Pluquet für Weſtfrisland
und Seeland erflärt H. Wacfreig heißt auch das Bolt
(Roman de Rou v. 1067). An einer andern Stelle heißt
— —
5) &. Topographie de la Zölande, Paris. 1748, carte 25.
- ,#®) Le roman de Bau et des aues de Normandie, par Bo-
bert Wace, publ. par Fr. Pluquet, Rouen 1827. 2 vol. 8,
Pluquet ſchreibt das ganze Merk dem A. Wace zu, mit unrecht,
der alte Roman in Bängzeilen iſt von einem frühen Dichter, deſſen
Beat Ware überarbeitet und fortgefegt hat. Der alte Rou war in
Ageiligen Strophen, wie bie Ribelungen, geſchtieben. 9—
— 1 —
es, Ron ſey von Wacres nach ber Normaudie ein;
v. 1159,
— hide Wacres vensit,
das kann nichts auders als Waldyeren feyn, und Warfreiz
And. wahrſcheinlich die Friſen anf Walcheren. H Row führte
den Krieg mit dem Herzog Rambaut pon Friſen uud dem
Grafea. Regnier von Henegau auf dem Waſſer Almere
Ei 2ERN,;lief dann in die Schelde ein. Eſchard, Eſcharde),
wid verheerte has Land.: Dazu kenne ich nur gine Stelle aus
einer Urkunde Kaiſer Heinrichs V. von 1119: qua sita est
in. burgo, qui dieitur Antwerp, omnem decimam, qua -
continetur, a terminis Santfliten. uque Olmeromum
then *%). Das heißt dem Wort nad) bie Mündung ber
Olmere, und bies- Tamm. ſich wur. auf hie Theilung ber
Schilde heichen „die: unterhalb Bantuliet ig bie joei Arme
de Oſter und Weſieh ſchelde/ gerfligßt., Oberemuthen muß
dengach an. bieſem Theilungspunkte auf dein rechten Ufer
gelegen feyn, und Almete hieß bie Scheide von ihrer The
lung bis gegen Autwernen hetauf, Schelde aber yon Ant⸗
werpen aufwärts. Sie verlor alfo im Mittelalter ihren
Slußnamen von bem Punkte an, wo fie, fecartig wurde.
- Meiner Erklärung iſt zum Theil das Lied felbft, zum
Theil die Meinung anderer Gelehrten eusgegen. Denn bas
Lied fagt einmal (2971), bag in dee Mark Norwegen
Nibelungs Burg gelegen fey; und daß man: bahin vor
©) Bielleicht iſt auch Matsels gu leſen und durch Watervricun
„wm erklaͤten, denn fo hießen die Suͤdhellaͤnder und Gerländer.
:%%).Mirsieodex domatt, belg. l. p. 83. Barum Beffel auf. ber
harte: im. Chron. Gottw. bag Harlımer Mer Almari mare
mount, weiß ich nicht, im Zerte finde ich nichts darüber. Er ſcheint
Aueh) den Ramensklong Alkmar, Harlem dazu dreieitet ya fepn. ,
. eo;
B — 6—
Bernd dei Moden en fen «auf Tanga
Begen geritten ſey (2909,79). Die Mart:Nomwegen.
. Kann nur das Rand Norwegen feyn, denn im Norden ſind
"bie Marten als Landernamen Häufig Gginnmarkem, vLapp⸗
inark, Tellemark, Dänemart- ıc), der Dichter abet aber
feine Wefferfahrt- und ich bin ſehr geneigt, diefe ganze Er⸗
waͤhnung für eine nener e Auſchmiegung an bie nor di⸗
ſche Sage zu halten. Die alte Edda und Wileina · Gaga.
führen teutfche Gewähremänner für die -Sage an, iſt es
denn nicht wahrſcheinlich, daß die Teutſchen ebenſe Nach ·
richten und Erzaͤhlungen von den reiſenden Rorwegern und
Jolandern · angenommen? · Grabe dadurch ſcheint mir Joleut
amd Norwegen in das Lieb gekommen zu ſeyn, beides mü
Hindeutung auf · jene nordiſchen Lander, die urfprünglich mit
unferer Sage nicht gemein Hatten. Zwat fucht Ledebur Nor⸗
wegen bei ber Stadt Norvenich zwiſchen Zülpich und öl;
allein abgefehen von der Verſchiebenheit des Namens‘, "HR
Rad) nicht einmal bewieſen, ob Norvenich zur cin Gau,
geſchweige eine Mark im nordiſchen Sinne’ tar. Eben fo
wenig kann ich: ihm beitreten, mein-en- Nibelungenland ft
den Gau Ninenheim an der. Exft erlärt zwiſchen · Bergheim.
amd Neuß. Orc. p. 96), wenn er fagt: „ioin Lürfen-wohl .- :.
unbedenklich Nivelland für Nivelheim annehmen, ohne an ein
fernes dunkles Nebelland und an eine mythiſche oder. Natur⸗
bedeutung. vor Niflheim für- Unterwelt au denlen.“ Das if
“etwas leicht darüber weg gegangen. Bon Sfenfant wußte
Sigfrit hiernach wieder iromanfwärts nach Rihelangens * -
land fahren, wie auch Lebebirr nachzuweiſen fucht; davon
ſeeht im Liede fein Wort, denn bad widerfpricht. feiner. gau⸗ J
en Anlage, Jeder ſieht ja ein, daß es viel vernünftiger
F war, bie 1000 Nibelungen gleich beim Hinabfahren zu
Nentz mitzunehmen, ſtatt "vo Iſenlaut zurückkehren
- 11 -
und während dem de drei Gefellen- der Gefahr beie Brun⸗
hilt auszuſetzen. Hier hat der geographiſche Gleichklang den
Verfaſſer verführt; ich will dag. ebbifche Niflheim dem
Gau. Nivenheim noch nicht, anfopfern, eher umgefehrt. Es
bleibt nur. die Annahme, daß Sigfrit von Ifenftein weis
ter hinab nad den Nibelungen: gefahren, entweder durch
die Yfel oder durd; ben Rheinarm Vecht in die Zuiber Zee,
‚oder durch die Merwede und. Maas in die Norbfee; das
letzte behält die meifte Wahrſcheinlichkeit.
. b. Übertragung der Sage auf andere Orte.“
Die. Sage vom Drachen iſt unter dem: Volke am meiften
befannt geworben und viefe Drte “find nach ihr ‚genannt
Diefe Nameır-beweifen baher, wenig und ‚nur die am Rhein .
mögen von einiger Erheblichkeit feyn. Im Wasgau hinter
Deidesheim ift ein Drachenloch, bei Dürkheim an der Hard
iſt die Lintburg Limburg), ein Namen, der in Limburg an
der Lahr, in Limburg in Würtemberg, in Limburg zwiſchen
Aachen und Lüttich) und noch anderswo vorkommt, und nicht -
von der Linde fondern. von Lint Band,. Ring) wie auch
der Lintwurm genatut iſt. Im Heidelberger. Stabtwald gibt
es einen oberen und untern Lindenhang, eine obere, hintere
- and. vordere Drachenhöͤhle, da-muß alfo die Drachenfage
recht Iebenbig.-geweien ſeyn, weshalb weder. der Wolfs⸗
brunnen noch der Berg Königsftul dort ohne Bezug auf die -
Sage ſeyn mögen. Der Drachenfels am Niederrhein gehört
auch hierher.
Die Namen die mit Nib-, nibel- gebildet find, tommen
ſchon ſeltener vor, und ſind nicht immer auf die Sage zu
beziehen. Sp ver Ribals, Nibilsgau ‚bei Feldkirch am
Oberrhein, mitfeiner villa publicaNibalgavia, bie ſchon
. . = 25.
— 1 —
767 erwahnt wird. Ich möchte ed gradezu für Nebelgan
erftären, wenn nicht in ber Nachbarſchaft ein zweites Worms
(Bormio) und Wormſer Joch vorlame, was denn doch dem -
Namen einen Hinterhalt gibt, obgleich" ich nicht einfehe,
was die Nibelungen dort Heimathliches. haben follen. Das
gegen ift der Nabelgau in Thüringen au der Unſtrut ſicher⸗
lich in feinem Zufammenhang mit der Sage, Am Nieberrhein -
erfcheint der Gan Nivenhem, Nivendm an der Erft,
zwiſchen Bergheim ‚und Neuß, der mir etwas mehr Beach⸗
‚tung verbient durch die nachbarlichen Orte an der Maas
und Schelde. Anderthalb "Stunden ober Maeftricht. Tiegt
‚ein Dörflein Nivglle im Wallonenfande, biefer Namen,
fo nah dem hohlen Peteröberge bei. Maeſtricht, verbient
Aufmerkſamkeit. Ich haͤbe ſchon früher vermuthet, daß man
die Sage vom Hort an ben Petersberg gefnüpft haben
kdnnte, es wird jest wahrſcheinlicher. Denn dies Nivelle
» feht nicht allein. Die Hauptftabt in Wälfhbrabant heißt
. ud) Nivelles(niederh Nyfels, alt Nivigella), fieift
fehr alt und berühmt, weil fie einer der Stammſitze ber Carolin⸗
ger war, die befanntlic, ja auch einen Nibelung in ihrer Vers
wandſchaft hatten. Der dritte Ortift Nevele, ein fehr großes
Dorf bei Deinge, drei Stunden hinter Gent. Ein Nivelor
kommt in der Gemeinde Affenois in Luxenburg vor, em
Niverlee in Namür, ein Nives in der Gemeinde
Bastogne in, Lurenburg, ein Nivraumont (Nivharbes
berg®) in ber Gemeinde Orgeo in demfelben Lande, ein Ni-
vize bei Spa in Lüttich, ein Nevaucourt Mibalshof)
in Namür, ein Nevelshorft bei Zeventer am Niederrhein.
Die Lifte Fäßt fich vermehren, mancher Namen bleibt aber
in ber Bedeutung ungewiß, wenn auch die Form mit ber
*) Chronicon Gottw, 1, p. 496, 704. 705.
— 10 —
Wurzel von Nibelung übereinſtimmt. Grade der Forſchung
wegen iſt eine ſolche Sammlung nüttzlich. Auch in Norwegen
erſcheint der Namen in dem Hof Nevlungen in ber Vog⸗
tei Laurvig, wo auch ein NevIunghann ſich findet, bie
beide wohl ohne Zweifel nach den Niflungen benannt ſind. *)
Zu behaupten, daß an al biefen Orten Nibelungen gewer
fen, tönnte mir im Traum nicht: einfallen, allein wenn
„man nachweifen kann, daß Ortönamen von den Nibelungen
genannt find, dann muß zu der Zeit, wo man ben Namen
gegeben hat, die Sage an ſolchen Brten. befannt gewefen
ſeyn. Die Namen find dann felten ein chronologiſches, wol
aber ein geographiſches Zeugniß.
Odffenbare Übertragung. ift bie Benennung Riflant für
Lipkant, wie dies Land in’Anpefes Reimchronik gewühn,
lich heißt. Anderſt verhält es ſich mit Morung von Nif⸗
Land oder Nyflanb.in ber Gudrun Co. 843. 2255).
Iſt hier Uebertragung oder Wahrheit? Ich glaube fait das
letzte, denn es heißt v. 2787.
von Yaleis.der marke kam Moruno der dagen
dazu die anbern Stellen 9. 2564. 3198.
Herwic der het eis volc an sich genomen,
daz saz vor einem berge ze Galeis in dem lande,
' die der starke Morunc ze Waleis an der marke
wol erkande. —
Hettel lag ze Waleis bi der marke gegen Seifrit, ale
ihm Hartmut feine Tochter. entführte, Da er nun. von hier
aufbricht, um in der Nähe die Räuber anzuhalten, dieſe
aber auf dem. Wülpenfande ausfliegen, fo möchte man
Waleis für: Walcheren erflären, und da ed immer bie
*) S. Jens Kraft topogr. statist, beskrivelse afkongeriget
Norge. Christania 1822. Tom. IL. p. 876.
— 20 —
Mark genannt wird; fo wäre es bie ſeelaͤndiſche Mark
gewefen. Galeis und Waleis könnten auch Wales und -
- Cornwall ſeyn, ich kaun mich noch für Feines. entfcheiden,
ſo viel ſeh' ich aber, daß Niflant und Waleis entiyeber
daſſelbe waren, oder doch nah beiſammen lagen und in
jedem Falle geht aus der Gudrun hervor, daß Niflant ein
waͤlſches Land war, ſey es nun Britannien, wie ich oben
‚bemerkt, oder ein anbeves Geltenland, . Ri
2 Eihnograpbie und Chronologie der,
Ribelungen,
Ich gebe hier bie Nachweiſung „wo und wann ber Na⸗
men Nibelung auſſerhalb der Sage bei den Menſchen als
Vor» oder Zunamen erſcheint. Dieſe Sammlung iſt ſeit
12 Jahren angelegt, und gelegentlich vermehrt. Sch bin
weit entfernt, fie’für 'vollftändig auszugeben, dad, fcheint
ſie der Bekanntmachung werth, weil ſie ſchon zu einigen
Ergebnißen führt: Leichtlen's Verzeichniß habe ich nicht zur
Hand. Zuerſt will ic den Namen richtig ſtellen, und ihn
dann in verfchiedenen Voͤlkern und Zeiten nachweiſen.
a. Grammatiſche Betrachtuug über Nibelung.
Altnordifh Niflängr und Aniflungr, mittelhoch⸗
teuſch Nibelunc, das find die früheften Formen, die ich
fenne, Nibelunc befteht aus der Wurzel.nib, der Ableitung
el, und ber zweiten Ableitung ung,
"Die Wurzel nid, Der Pokal if kurz und geht, be.
“ fonders in’ nieberteutfchen Mundarten und in fpäterer Zeit,
häufig in & über, Die Schreibung F gehört dem Ende des _
a3ten und dem AAten Jahrh. und verändert den urfprüng-
lichen Laut nich, In teutfchen Schriften ift mir fein Übers
'
— 21 —
gang des & in a vorgefonimen, aber bei den romaniſchen
Bölfern lautet der Stammvofal bald a bald o, beides jes
doch felten, und a mehr in Italien. Nur. bei den Romanen
Ceinmal auch in Teutſchland) finde ich auch den Wurzel»
Taut ie und ea, Natürlich hat dies. auf die Richtigſtellung
des Namens feinen Einfluß. Eben fo wenig Rüdjicht ver
dient der Wurzel-Bofal o, der einmal in Teutfchland, und
ö, der einmal in Dänemark vorkommt. Dem erften Wurzel
Taut rn aöperirt mir. ‘das altu. Hniflungr, doch ift fehr
zweifelhaft, ob dies der alte Namen, oder nicht vielmehr
eine Übertragung ift.” Der Auslaut ‚geht in’ den niederen -
Mundarten meift in ». und f über, auch bei den Franzofen,
in Italien dagegen in p ober pp. In wie fern bem zu trau
en, Toll der Verfolg Iehren.
Die Ableitung el. Sie if bei allen Voölkern bie hãu⸗
figſte. Teutſche und Franzoſen ſetzen auch il, einmal in
Teutſchland und Frankreich finde ich ul, in Statien öfter
ol. Das Nordifche. und fpätere- Teutfche -wirft. den Vokal
‚vor I weg. Bon al ift mir fein Beifpiel bekannt. J
Die Ableitung ung. Iſt die gewoöͤhnlichſte im Teuts -,
ſchen, Altn., und Lateiniſchen. Bereits früh in Teutſchl.
ling, fpäter long und lign, was wohl Schreibfehler. In
Frankreich long, in tal. lonc. In den romanifhen Spra-
chen fiel das g bald weg und gab bie’ Formen lun, Ion,
Zan, lom; wurbe es Iätinifirt, fo fiel auch das m weg und
blieb nur lo, der Genitiv lonis zeigt dann wieder den alten
Urfprung. Died find die gewöhnlichen Formen in Franke. ,
in Ital. lautet die Ableitung leon, und lateiniſch leo, Hi,
lao.
ob der Wurgelconfonant bim Volat u.ruhen könne, weiß
ich nicht, das nordiſche Giuki aus dem teutſchen Gibico
zeigt unter gang Ähnlichen Verhaͤltniſſen die Möglichkeit.
vo —
Zufammenfegung Die Form j Nibelung componirt
nicht, die Wurzel aber bildet einige Ableitungen und Com⸗
poſita. Die Ableitungen, die ich gefunden find dieſe: =, .
unmittelbar an bie Wurzel gefügt, Nebi; — ing, ebenfo,
"Nefing ; latiniſirt, ſtark — us, Nebus; ſchwach — 0; Nivo.
Compoſita find folgende:
mit — keri, tomanifdelatinifitt — ario, ‚ohne Bin “
—* der Wurzel angefügt.
mit — hart, latiniſitt — ardus, onndhit im Geni⸗
tiv — res; frauzoͤſiſch — ort.
mit — rat; ich weiß nur ein renantſcheꝛ Beifeit mit
— redus.
‚mit — ulf, duch Eareibſehler zuweilen ultus.
‚mit — gast, gehört zu den aͤlteſten.
mit — hat? nur in einer und-fehr zweifelhaften gorm -
finde ich — bat, das wohl beurtheilt werben muß wie
- Gundo-bahad,, .der fonft gewöhnlich Gundobalt ‘heißt,
aber im franzöfifchen Namen la loi Gombette, die alte
Form deutlich anzeigt. -Theodahad gehört auch baher.
Ich nehme wicht nur dem vollfommenen Namen Ribelung
fondern auch-bie andern Formen hier’ anf, um eine Übers
mir zu haben,
b. Ethnographifche Aukzahlung.
a..Bei ben Salfranken.
Darunter begreife ich auch die ſpäteren Franzoſen, d. h.
die Nordoſtbewohner Frankreichs.
“ Nepus? episcopus in einer Urk. von 511. Bouquet
Seriptt, rer. Gall. 17. 104. — Nivo, episcopus Re=
mensis, vom Jaht 670. Mabillon acta ss, ord. s. Bened. -
II. append, p. 462. —"Nivario in ber Picardie, vom
r
— Eure .
J. 677. Mirei donait. ‚beig. 1. p. 927. ed. Foppens. —
Nivardus episc, Remensis. Du Chesnö. Scriptt, rer.
Franc. 1, 675. — Nehulfus in einer Urt, vor 750.
Bouquet IP, 116. — Nivulfus presbyter Turgnensis
v. 836.. Calmet hist. de Lorraine I. app. p. 303, — Ni-.
vultus presbyter Tullensis v. 838. ibid. ps 485 fonft
kommt bis zum Jahr 1250 Fein Nib = una fein Kibe⸗
Lang bei Calmet vor. Die fpäteren Jahre habe ich nicht
verglichen, weil fie für meinen Zweck weniger Wichtigkeit
haben. — Nivelöngus fidelis Caroli. Calvi p. 843.
Bouquet VII. 617. VAIII. 435, berfelbe heißt Wivilun-
gus im J. 853. Miraus 1.340, Bouquet FI. 617. —
Nivelongus comes von 864.' visfeuht derſelbe, ibid.
FIR. 589. er war aus dem carolingifchen Geſchlechte. —
Nuiardus (l, Nivardys) von Paitiers v. 937. Martens
et Dürand thes. L T1. — Nefingus depayus Turp-
itensis ©. 940. und 993: Bouquet VIII. 317. Martenset D. }
74. — Nefingus opisc. Andegavensis t 974. Bouquet
L. 55. — Nivelan in einer Urk. bed Königs Lothar
v. 989. ibid. IX, 656. — Nevelo de Bova bei Mei;
v. 1092. Bouquet X1. 424, — Nivardus. miles v. 1043.
ibid, X1.577. — Nivelo auch Nev.olus de Freteval
«fracta valle) bei Tours v. 105P. ib, X, 230. vgl. über
die franzoͤſiſche Ausſprache Bouquet XI 386. — Signum
Nivilonis zu Tours um 1050 Martene thesaur. I, 176.
- — Nivelomiles v. 1047: Bouquet X4.583.— Nivardus
de monte forte v. 1060: ib. XI, 433. nata c..— Ni-
vardus zu S. Germain'en: Laya u. 1072. Martene. col+
bect. I. 4%, — Signum Navelonis de Pierefont zu
Corbie in Artoid v. 1065: Mirzus III. 306. berfelbe kommt
als Nevela de Peirfond im nämlichen Jahr vor. Bou-
quet XI 111, — Nevelo cunonicus zu Chdlons v.
UN
109. Bouquet xıP. 745. — Nivardus de. Septaculo
v. 1097. Bouquet- XI. 669. — Nivelo de Freteval v
1142. fommt noch oft vor "Bouquet. XIV. 241. — Ni- .
vardus puer von 1117 zu Paris. Martene thes. "1346.
— Novelo , Archidiacon zu Terny v. A134. ibid. p. 385.
‘= Nivardus'abbas de Spina v. 1180. Martene collect.
21743. — Nivardus de Pissiaco v. 1440. ib. 764.
Nivilo de Petra-forte (pierrefort) v. 1160. Boug. KU.
* 129. — ber Bruber des heil. Bernhatbd hieß Nivardus.
ib. XP. 660. — In dies Jahrh., vielleicht noch früher" ger
hört die Notiz aus dem alten Calendarium zu Aurerre
bei.Martene cöllect. VI. 701. Obierune Nivelon.miles,
item Hugo...'— Nivelo auch Nevelo L. de Cherisy,
Biſchof zu Soiſſons 1175.- Bouquet: XII. 279. : Sam-
marthanorum Gall, christ.‘ 122, 151. alte Ausg. —
‚Nevelom fillus Ursönis de Freteval v. 1183. : Bouquet
AFIL 48%. — Nievardus de Camegni bei Gambrai
v. 1186. Miraus J. 718. — Folgende Stelle im Pfaffen
. Kunrat, der ein franzöfifches Original vor ſich hatte / gehört
auch hierher um 1170. Cod. Pal. 112. bi, 107. 6.
- di von Brittane, ;
zwainzec tüsent mannen , -
. Neuelun si belaite. J
Nevelo Marſchall von 1214. Wilhelm Armor. ei Bou-
-quet XPII. 102. — Nivelo Il. de Basoches, Bischof .
zu Soiſſons, 1251. Sammarth. - Gall, chr. III, 1052. —
Nebert (Nivart ?) de Medionne unter kudwig IX. Du
Gange hist. de .S. Louis p. 3%.
BR Bei den Uferfranten.
Unum videlicet mansum Nevelung et conjugis
ejus Hezel« (in villa Marich im Luxemburgiſchen) weiter
—
—* — *—
unten: ur ide Mövelungus vel. successores ejus..
dat. Trier 9%. Bertholet. hist. de Luxembourg, tom.
III. app. p. XII. — Miracula S Quirini, Ms. in bet
AUniv, Bibl. zu Lüttich, 12 Jahrh. in einer Erzählung von
Malmedy, cap. 19... frater quis grandevo erat situ
consumptus 'juniorem vocabulo Nevelonem ad sui
sustentationem acceperat. — Die Rrvelingen von
Hardenberg an der Ruhr hat Ledebur Cbei Dorow, p. 59
nachgewieſen. Sie liefern folgende Zeugniſſe, Nivelung,
Nevelonch von 1148, 51. Neveling v. 1312. Neve-
lungus v. 1329. Pevelung v. 1369 — 85. Neveling
v. 1397 — 1419. Gie find .ein fehr ftarker Beweis für -
Die Bekanntheit. ver Sage ,. denn. fie führten auch ben
Draden im Wappen, und der letzte hatte ben Kobold
Goßdemer d. is den Goldzwerg Alberich. .
y. Beiden Rheinfranten. ’
Es ſind vier große Gaue, welche die meiſte Rücfiät vers
dienen, der Worms⸗, Speier-, Oberrheins und große. Kraich⸗
gan, in welche det Hauptfchaupla des’ Liedes fält.
Nibelungus:zu Bregenheim bei Mainz v. 779. Tod,
#radist, Lauresham. No. 182%. — Nebo zu Mettenheim
im Wormsgau v. 782. ib, No. 1827. — Neui zu Gun
zingen im Speiergau v. 774 ib. 2102. — Gehört Nawin
- zu Ibernsheim im, Wormsgau v. 772 hieher? ib. 1479. —
Nibelungus. zu. Heppenheim s. a. ift aber ſpaͤter im
Lorſcher Salbuch, ib, 3818. — Nibelungus 'vicedomi=
nus et :prapositüs. S. Pauli- Wormatiensis, v. 1152.
4160. Gudeni. sylioge diplom. p. 15... Cod, Zauresh. L.
- p.271. Hontheim hist, Trevir. J. 585. Nibelungus
auch Nybelingus custos ecclesie majoris Worma- —
— 6 —
tienais v. 1442. 1158. Guden. p. 5. 7. Honthoim ib. font
hat Hontheim unter ſeinen adelichen und geiſtlichen Perſonen
keinen Nibelung mehr. — Nibelungus anto monetam
v. 1216. und Nibelungus de Wolveskelen v. 1216.
Guden. p. 9%. %. — Nibelungus prapositus majo-
"" ris. ocelesie Wormatiensis v. 1923,. 4, 28. Guden p.
126. 137. 140. 156. — Hio et fraten suus Nibilune
dederunt pratum unum in. Heppenheim s. a. Neorolog.
Zauresh, bei Schannat vindem. p, 34, vieleicht ‚mit dem
obigen von Heppenheim einerl:i. — ‚Folgende find aus dem
Salbuch des: Klofterd ©. Lamprecht bei Neuftabt an ber
Hard, und gehören faſt alle noch dem 13ten Jahrh. an. Das
Driginal“ diefer Hſ. Tiegt in ber Bibl. zw Heidelberg. Sch
Wil bie Leute nach ben Ortſchaften aufzählen, fie waren -
alle dem Kiofter "gäftpflichtieh, ich laſſe aber bie ‚Gülten - -
weg, weil fie nichts zur Sache thun.
Gönheim (Ginnenheim). Nibelungus miles, fol. 23.
— Nibolung us, verſchieden vom vorigen. 24, b. — am
hofe props Ny belungum filium Rlso. — 38, b. Dieſer iſt
aus dem Anfang bed 14. Jahrhunderts. — Nibelungus
miles, tn 1300. 99, a, item miles dictus de Otterbach, gener
der Nybelungen de Musback, um 1330. 103. —
Zu Neuftadt an der Hardt. Nibelungus
Azzinhusere. 26, a, Diefe Familie fommt oft vor, |
aber mit andern Taufnamen. — Nebelusgüus Sy-
'muder,. um 1300. 72. — Nebelungus filius filia
Symuder , ex beſaß Weinberge se Nuwelende, ein Omar
tungenamen, ber oft vorkommt. — 72, 6. —
Zu Deidesheim. Ny Belignustteemhunuers. 1297.
52, a, Derfelbe kommt vor ald Ny belungus83, b. - rer
licta (i. e. vidua) Nebelongi de Musbach, nach 1300. 75,
@.—danus Nibelungodicto Simueder, um 1300. 79, b. -
’
. oo. - 1 —
- Zi Gräpenhaufen. Nibelungus Mius Hermanni.
67, a. Derfelbe kommt vor ald.Nibelune,. 95, b. um 1250.
— Nibelungus \ auriga. 68, 6. ⸗
Zu Harthaufe n. am huttenboume- neben Nybelun
gum cerdonem, um 1290. 81, a. —
Zu Lach en. apua Nebslongum de Mus bach.
um 1300, 93, b. — in eodem gewande “F haser wec
apud. Nibelongum ib. ö
Folgende find aus dem Seelmeſſenbuch der Stifeirche w.
" Neuftabt an ber Hardt. Das Stift wurde errichtet 1354,
das · Buch gefdjeieben 1382; es finb aber frühere und ſpa⸗
tere Scheittungen in dieſen liber animarum eingetragen:
wo ich nichts bemerfe, muß man das 14. Jahrh. annehmen.
Die Hſ. war früßer in ber Seminarbibliothel gu Heidelberg,
jest im Seminar zu Breibung; fie iſt in fol. auf Perga⸗
ment. - \
Zu Neuſtadt. Katherina legevit pro, se et marito
Nybelungo terdoni. v. 1382. fol. 6, a. - obiit Ny-
'belungus cerdo. 8, a. 71, b. 144, a. — alteram par-
tem vine= 'habent filii Nybelungi-diobi. Swartse,
scilicet Henricus et Johannes, 12, a. — obiit Ny belun-
gus dietus Niger’, ift berfelbe. 56, 'b. — Nybelun-
gus claudas et Mechtilt uxor ejus. 26, b. — infra duas
vias apud Nybelungum.dictum Molach.: 27, b. —
obiit Elizabeth — que legavit pro se et. Wernhero
marito suo et Nybelungo filio. 36, a, — Elle Lyn-
derin legavit pro se et fratre iuo Nybelungo Lyn-
der, 38, b.AT,a.— quondam dicti Niebelung. Gruebels.
Died ift von anderer Hand aus dem 15. Jahrh. 58, a.
108, a. 39, b.etc. — Cuntz dictus Volkmar legavit pro
se et fratribus suis Polkero et Nybelungo. S2,a,
— Nybelungi.dicti Symuder, ‚et Nybelungus
— 28 —
Alius ejus. 9, 8, 0. — Nybelungus. 54, b-
juxta Cuntz Nybel. (alſo Nybelungum)., 80 —
Else apud nucum legavit pro se et Ny belungo ma-.
rito suo et.sorore sua Katherina et Syfrido marito dicte
Katherine et avo mo Nybelungo.. 68, b. — obiit. J
Nybelunguis dictus. Beheimer. 69. a, — Katherine
Aliæ quondam Nybelungi Atzenhusers. 70, 0. —
neben. Nybelung Suyder, v. 13880. 4, a, — obiit
Zybelungus, (Schreibfehler) dictus Rynolt, juxta
domum Nybelungi in vieo cerdonum. 90, a. — oben an
dem stege ‚juzta Nybelungen in der zygelgassen. -
129, b. — Nebelungus Symuoder et .Alheit uxor
ejus. 138. b. “
- Zu Winzingen. obiie 'Nybeungius Schrbf) so
cerdos Alius Gotzmanni de Winczingen. &6, b.
. Die Namen find mandmal abgekürzt, Ny., daß. man
Nybelung. und nicht Nicolaus leſen müſſe, beweiſt 62, a.
NyY. dictus Volkmar , bet: als Nybelung vorgefommen,
‚Daher fann man zu Neuſtadt beifügen: obiit Ny. dietus
* „Rode. 13,.a. — Hedewig filia Ny. rufi..14, a. »
Folgende find aus bem Seelmeſſenbuch von S. Lamprecht,
in 9% in ber Bibl. zu Heidelberg. Volzo colonus de Ha-
‚‚genbach (Hambadj) et uzor ejus Metze et. pater ejus
‚Nibelunc, aus bem Anf. des 14. Jahrh. fol. 6, a. —
"Gunradus, Nybelungus, Sifridus, Mehtildis legave-
runt — aus dem 43, Jahrh. 22, a, —
In den traditt. S. Stephani Herbipol,, in‘ jenen von
Reinhartsbronn und v. S. Peter zu Erfurt, dei Schannat
Xindem. kommt fein Nibelung vor.
HO. Beiden ‚Schwaben u
"Nebi dux, Anfang. des. 8. Jahrh. um 720 —— de
— w —
Lud. p. cap. 2, WWalafret: Strabus in vita S. Galli IE ,
e. 14. nennt iin Nebus.— IX Kal. Aug. obit Nibi-
dunc. Martyrolog. sec. 12.:4°. in der frfigl. Priv. Bibl.
zu Stuttgart, aus Weingarten. — Frater.Nibulungus
conversus cum servis-in camiterio nostro decem tilias
' plantaverunt; Annal.. Colmar. ad a. 1303. - Nibe-
dungus v. 1210. im Unterelſaß, fohnte auch ein Franfe
feyn. Schöpflin Alsat. diplom. I. 321. — Das Recrofog
von ©. Alban zu Bafel, wovon, die Hſ. auf dortiger Bibl.
ſich befindet, enthält feinen Nibelung.
& Beiden Sadfen.
' Prasentibus ... Neuelingo et. Conrado fratribus
dictis de Vemeren. v. 1386. Nachricht von einigen Häufern
des Geſchlechts vpn Schlieſfen. Caſel. 1784, a. Beil. 19. —
5 Bei den Normannen.
Die Norweger Mormanner) haben die Sage und den
Namen früh gekannt, und brachten biefen auch nad) Stalien.
Nibelonc de Buxone, in einer Urk. zu Monte Eaffino
v. 1145. Archiv der Gefellfch. für teutſche Geſch. X. 10.
Man ſieht hier ſchon den Einfluß des itafiänifchen Dialekts,
. welcher ftatt des nordiſchen f und fraͤnkiſchen v die. media
b in den Namen feßte. ‘Dabei blieb diefe romanifhe Sprache
ſchwerlich ftehen, fondern hat mol noch mehr daran veräns
dert, welches Schickſal alle teutfchen Namen im romanifchen
Munde, oft bis zur Unkenntlichkeit, erfahren haben. Im
fpanifchen. Gonsalvo, Diego, Ruy, oder auch im frauzöfle
ſchen Guillaume ift mit Mühe der toutſche Gotſchalt, Dieterich,
Rüdiger und Wilhelm zu erkennen. Im 14. und -15. Jahrh.
ift der Namen Nibelung in Italien ganz verändert; es
Tohnte fi der Mühe, aus Urkundenbücern nachzuweiſen
0
wie ſich der Namen bis in feine letzte Entartung oerbilbet
"Dazu. habe ich keine Hülfsmittel, ich, gebe, was ich gefun⸗
den. Neapolio ‚unter. Pabſt Gregor X. um 1275, Mar-
tene collect, 911.242. — Nap.oleö episcopus Perusinus,
Ughelli Kal, sac. I. 1172. - Napoleo episcopus Sar-
nehsis, v. 13%. Ughelli FL. 577. — Napoleon de ,
Flisco , Naulensis’episcopus, 1448. ib, 19. 920. — Near.
- poleo, ein Römer ‚diasonus S, Adriani 9.1289. Schöpf-
": lin Alsat. dipl., IL 42. — Neapolao protonotarius
. regis Sicilie v. 1365. Martene I. 1488, Durch Nachahmung
iſt die itafiänifche Form nach, Frankreich zurückgeführt wor⸗
ven. Napuleon (audi Napinus) de la Tonr v. 1345.
Nopuleo (oder Nappon) de la Four 0.133... Fran- .
. gois"Nappon. de la. Tour v. 1561. Flacchio genealogie
do la ‚maison. de la Tour, Bruxelles 4709. 1. 52. 83.
161. Die Formen Napinus und Nappon ſind keine Bildun-
gen mehr aus der Wurzel, fondern verborbene Verfürzungen.
Der Kirchenhoilige heißt Neapolus nuid Noepoli und hat
„mit der Get nichts zu Kun.
1 Ältere nad. yweifeigafte Sparen.
Nebisgastus,.duz Chamanorum, um.358. Zunap.
" Sard. in excerpt. de legatt. ed. Labbe, pag. 17. Ne-
bigastius (md; Neßioyucrioc Nepivucrioc) prafeotus: mi=
litum Gallicorum in Britannia ‚um'407. Zesimus l, II.
"2 ed, Reitem. Naulp batus Herulorum dux um 267.
* Synosll.. p.. 382. Navkoßüros zw Altougay Ayovukvog.
In ver Marca Hispan, von P. de la Marca p. 1101. er -
ſcheint ein Nifredus in monast, Cuxano v. 1070. fonft
aber kommt nicht eine Spur von Nibelung im ganzen Buche
vor, ſo daß der Mann ein Franke gewefen ſcheint.
ma. 2
9. Geſchlecht s nam en.
Haben. ſehr wenig Werth. Man kann wol annehmen,
daß die erſten, welche den Namen führten, ſeine Beziehung
gelannt haben, da aber ber Urſprung beſonders ber buürger⸗
lichen Gefchlechter gewönlich ganz unbekannt ift, fo helfen
bie Namen wenig, bie noch überbies meiftens ſehr entſtellt
find. Damit man jedoch auch hier Vorſicht gebrauche, wi
ich. einige Beifpiefe berühren. Thiedericus Neveke in
Holland v. 1199. Miraus III. 362. — Simon Nevekin
in Seeland von 1243, ib. 71. 843. in Middelburg. Xluit
hist. crit, 11. 363.. Diefer Geſchlechtsnamen ift nicht von
Nibelung gebildet, fondern das Demunitiv von neve, '
Neffe ober Oheim. Im Kluit kommt gar Fein Nibe⸗
lung, im Mireus keiner aus ben Niederlanden vor. Nyp-
pen Nybels son, sec. 14. Im Seelenbud; von Neuftabt
109, 5. Das ift wol aus der Sage entftanden. —Johan-
nes Nifflini de Pforzheim v. 1394. im erſten Matrikel-
buch zu Heidelberg ad. h. a. — Nypels noch zu Macs
tricht, ſchwerlich hierher gehörend. In Frankreich ſcheint der
Namen häufiger im Gebraud; gewefen. Gehört hieher Ber-
nardus de Nublisober Miblis bei Türpin, c. 1. 30,
CReuber 55)? Wilhelm Roblin, Dedant zu Rheims.
1553, Sammarthanor. Gall,, christ. 1X, 175. Steph. de
Neblens bei.Chälons, um. 1120. ib. IV. 892. With.
* de Navano (Öenit. Nevonis), in Carcassonne, wahr
ſcheinlich ein Burgunder, v. 1240. ib. FI 949 Jean Ni=
vault zu Paris 1538. ib, HL 697, "
[3 Gibelinem
Wer die Welfen waren; wiffen wir aus ber Geſchichte.
Ob aber die Italianer und das teutſche Volk, wenn ſſe
oo. un
den Namen brauchten, an die Welfen von euer und
ihre Geſchichte · gedacht haben), das iſt eine andere Frage,
die man ſchwerlich bejahen kann. Es iſt dem Volksgeiſt ge⸗
- ‚mäßer und wahrſcheinlicher, baß man bie Welfen mit den
Wöffingen der Sage, verſchmolzen und jene als die Nach⸗
wirkung oder Nachkommen dieſer betrachtet hat. Den Wöl - .
fingen ftehen die Burguinden,. ober mit dem Königenameir,
die Gibikingen, ober mit. enflehnter und übertragener Bes
nennung, die "Nibelungen gegenüber., Daß man ed auch
fo im Mittelalter „verftanden, dafür habe ich bereits. arts
derswo ein Zeugniß ‚gegeben, daß ich bier wiederholen muß.
Ein Dichter fagt in "der Pfalzer Hf. Nr. ss aus dem 14. -
Jahrh. Strophe 199. J
Ein Gibikch unt ein Gelfe .
die muogen bi einander niht gewesen (l. gencsen), _-
merk edldu minn', der eine ist mit dem riche,;,
“ der ander mit dem stuole, “
so get es an ein. kriegen sicherliche,
Dieſe Stelle läßt keinen Zweifel, baß der Sibich mit dem
rdmiſchen Reiche, der Gelfe mit dem römifchen Stule hält, d h.
daß hier von Gibellinen und Welfen die Rede ift. „Allein,
das Zeugniß iſt jung -und individuelle Anficht,” jenes iſt
"wahr; wenn. ich ein aͤlteres finde, werde ich es geben,
ya it deun dag 14. Sahrhundert fo eine halbe Ewigkeit
von ber letzten Abfaſſung der Nibelungen entfernt? Und
ur wolgemerkt, die Handfchrift ift aus’ dem ia. Jahrhun⸗
dert. Individuelle Anfiht — kann ſeyn, auch nicht, wer
weiß das? Man dichtet, glaube ich, um verftanden zu weis
den, weun ber Dichter Gibic für Gibefin fegt, fo muß”
er erwarten Tonnen, daß feine Lefer es verſtehen. Be
In Gibelin it die Wurzel aus Gibich, bie Abfeitungen ,
wie der Augenfchein lehrt, aus Nibelung genotmen. Gibp
— 3 _
An iſt aber auch w wie wibelung ein Taufnamen worden.
Gibelinus Arelatensis erchiepiscopus. v. 1096. Mar“
tene collect. 1.:358. Als @ibilinus loumt er 1086
vor. bei P. de Märca p. 1182. — Gibelinus abbas
Novienti in Alsatia, ans dem 9. Jahrhundert? Martens
- thesaur. II. 1136. — In burgundifchen Urfundenfamms
Lungen wird man ihn noch manchmal antreffen.
5. Ergebniffe der Aufjätung .
Die folgenden Refultate haben nur in Beziehung anf vor⸗
fichende Aufzaͤlung ihre Richtigkeit. Die Sammlung biefer
Zeugniſſe iſt doch ſchon von der Art, daß einige Ergebniſſe
- wol als allgemeinere Wahrheiten gelten und beachtet wers
den bürfen. i
ie 1. Die einfache Ableitung und’ Bufammenfegung, it die
ältefte Form, worin der Namen erfcheint. *) Bor bem 9.
| Saheh. wird im Süben fein Nibelung erwähnt, das Alter
1
}
1
der Nibelungen in den Ebdaliedern dürfen wir nicht vor
das 8. Jahrh. ſetzen. Dies Sritfärweigen Ham doppelten
Grund haben. Entweder :
“a, bie einfachen: und eonponirten Namen haben nichts
mit‘ Ribelung gemein, ''gehören einer andern Wurzel und
+ Bebentung an. Grammatiſch aber laͤßt ſich Diefe Annahme
nicht rechtfertigen. Es lann allein bei den drei alten Namen
Nebisgast, Nebiogast und Naulobat Zweifel entſtehen.
Den legten wollen wir ganz aufgeben, bei jenen zeigen bie
Lesarten, daß‘ dem Griechen beide Ramen Debiogast ger
lautet haben, Gier macht nur das o ‚Schwierigkeit, es ift aber
Wan kann ben erſten Nepus auch aus Nepos intftchen laffen,
ich habe ihn aufgenommen, weit: Nobus {m W. Gtrabus, und die
ten, p in den wählen decmen auftritt, 3
u
dem Brieden ber Bindungsvokal, den er für fein Ohr
wol einfügen konnte, wenigſtens machen andere Beifpiele
fo ehwas wahrfcheinlich Cogl. Grium Gramm, ZI. 912).
Oder
— Die Form Nibelung war us6, nicht "gebildet, ober
noch nicht bekannt, Jenes wäre anzunehmen, wenn bie
Sage vor dem 9. Jahrhundert noch nicht vorhanden, biefes,
wenn fie noch unbefannt war. Allein der Norben beweiſt,
daß die Nibelungen Sage wenigfiens im 8. Jahth. eriftirte,
fie muß alſo noch unbeachtet geweſen feyn, dies er⸗
tlart hinreichend. und, waheſcheinlich die Abweſenheit des
Namens.
2) Die garolitger find bie erften, bie mit einem. wibe ·
lung auftreten. Die Frage liegt ſehr nah, ob dies durch
ben Einfluß: der Liederſammlung Karls d. ©. entſtanden ?
Vorerſt eine nene Nachricht über:diefe Sammlung aus den
Annales Parchenses,. die ben Eginhart zwar abfahreiben ,
. aber ‚bebeutenb interpoliren, wie die gefperrten Worte bewei⸗
fen: Karolus rex carmina antiquissima, quibus veterum
regum bella et ‚actus canebantur, romana wel
-"francica conscripsitlingua, et memorie man- .
dare curavit *). Diefe Notig.ift im 12. Jahrh. beis
geſchrieben. Woher die Nachricht, daß die Sammlung Kies
der in romanifcher und fränkiſcher Sprade
umfaßt habe? Mandure euravit, er. hat fie lernen
laſſen, wen? doch zunachſt ſeine Kinder, das wird ja buch⸗
ſtablich vom Theganus beſtätigt: Tudovicus carmina gen-
=) Dieſe Annsles gehörten in die Abtei. Park bei Loͤwen, und find
: born im 2ten Bande einer‘ Bibel, v. 1148. eingebunden. Sie find.
ungedruckt, und bie Oſ. wurde vor Kurzem nad) Eyaland verkauft,
"ich habe jeboc vorher mit H. Bibliothekar Bernparbi,von hier vom
eigenthuͤmlichen Theile der Annalen vollſtaͤndige Abſchrift genommen.
— 26 —
eilitia, qus,in.jüventute didicerat etc. — Hat ber”
Mönch im Part nodyaltfranzöfifche und frankiſche, d. h. alts
niederlaͤndiſche Heldenlieder gekannt, die man uͤberhaupt, ober
die er perſoͤnlich der karliſchen Sammlung zuſchrieb ?
So viel iſt ſicher, es gab zu’ feiner Zeit Lieder in beiden
Sprachen, wahrfcheinlic; die des karliſchen Sagentreiſes,
welche der Mönch, da Karl darin oft genannt wirb, von -
jener kaiſerlichen Sammlung herleiten mocjter Dann ift es
ein . wehthuenber Beweis verlorner aitaiederlandiſcher
Dichtung, .
‚3., Bölferfhaftlic, Betrachtet. iſt die Sage ſowol durch
chren Inhalt als durch außere Zeugniſſe den Franlen nicht
abnuſtreiten Die- Fränfen find, wo nicht bie urſprüng⸗
lichen, doch die erſten Eigenthümer diefer Gage unter den _
ſudteutſchen Völfern. Den Gothen fehlte bie Nibelungs⸗
Sage ganglich, Schwaben und Sachſen kannien fle, tur durch
Aufnahme und fie. iſt nie recht in ihr Volksleben einge⸗
drungen, die erſten Normänner in Italien kannten fie wol
aus nordiſcher und feanzöfffcher Erinnerung, bie Italianer
taunten gar nichts davon, was, ſchon ihre große Entftelung
des Namens beweift. Am mangelhafteſten ift meine Auf⸗
zaͤlung bei ben Uferfranfen, bei ihnen hat ſich ja ein Haupt⸗
theil der Sage gebildet, und fie folten nicht mehr Zeug⸗
niſſe haben 2 Sicherlich wird man bei“ ihnen viel⸗
mehr Spuren, finden, wenn man fie befonders aufſuchen
will. Das Beiſpiel der Harbenberge wiegt uber. viele. an
dere. auf.
4, Der’ Nqme Nibelung iſt im Feanzöfi ſchen Adel vom
Ende des 10ten bis Mitte des 15ten Jahrh. einheimiſch ge»
weſen, und zwar, daß er in manchen Familien z. B. Pier⸗
refont, Freteval über hundert Jahre lang erblich fortge⸗
führt wurde. Diefe Erſcheinung laͤßt ſich bei dem ungebraͤuch⸗
— 360 —
acen Namen body: wohl nicht ohne genninth der Sage
erklaren, Damals aber verſtanden bie frumdſſchen Ritter *
nicht mehr bie altfraͤnkiſchen Lieder, es muß daher fran⸗
zo ſiſche Gebichte von den Nibelungen gegeben haben, aus
deren Einfluß jene Namengebung entſtanden. Dieſe franzö>
ſiſchen "Lieder maſſen einen Meinen Umfäng, gehabt haben,
wie bie Volkslieder, fonft wären fie‘ wohl nicht fo ſpurlos
verſchwunden. Was fie enthalten, ift nicht ſchwer zu -fagen,
nämlich nur den erften Theil. ver Nibelungen, vieleicht
aud) daraus nur ben Dradjenfampf, der auch in Frankreich
anf viele andere Ritter ſagenhaft übertragen wurde z. B.
"auf den Gilles von Mons *) dieſe Vermuthung ſtimmt wohl .
mit dem Volksbuch vom Hoͤrnen Siegfried überein, das eine
franzöfifche Quelle angibt: I. Grimm hält auch etwas auf
diefe Angabe, und Gorres Bollsbücher S. 96.) hat fle zu
leicht weggeworfen. Immerhin aber fieht man, daß Karls
und feiner Familie Beifpiel die Sage der Nibelungen unter "
dem fräntifchen Volke vielmehr verbreitet. hat, als fie es" '
vorher je mat. Ob irgend eine Familienſage die Karolinger
! mit den Nibelungen ‚verband, weiß ich nicht, nur fo viel
if richtig, daß wir ſie auch örtlich mit den. Nibelungen zu⸗
fammen treffen, Itta, bie Gemalin Pipins von Landen,
fiftete ſchon 608. das Kloſter zu Nivelles, der Hanptftabt
in Waͤlſchbrabaut, und beftimmte es zum Begraͤbnißplatz
ihres Gefchlechtes. Ihr Mann Pipin, ihre Tochter Gers
trut, Dito, Lambert J. II. Heinrich J. 27. M. Herzogen
*) Diefer Drachentoͤdter iſt unter dem Volke zu Dong noch mwopt
— bekannt, auch hat man ein Volkslied auf ihn, und der Drachenkopf
wird auf der Bibliothek bafelbft bewahrt, Dies ift ein Grocodilkopf,
der durch bie Kreuzzuge wahrſcheinlich nach Mons kam, da wurde
ser in den Augen des Voltke ein Bradentent und Gilles der Drachen⸗
toͤdter.
von Brabant und Lotharingen find daſelbſt begraben. So
war Nivelles für. bie farolingifchen und niederlaͤndiſchen
Fürften, was Worms und fpäterhin Speier für bie teutfchen
Kaifer war, ihre Grasftätte, Soll das fo ganz zufällig und
nichts bebeutenb feyn, in einem Landſtrich, der ringsum -
- Drtöfpiven der Nibelungen enthält? Stdre man fich nicht
am ber wälfchen Form, es iſt ja noch gend, der Ras
men teutfhen Urfprung hat.
5. Bei ben Rheinfranken begegnet und etwas ãhaliches.
Im Speier⸗ und Wermögan war bie Sage im 13ten und
raten Jahrh. recht eigentlich Gemeingut bes niederen Volkes.
Das iſt gleich voruweg ein Beweis fuͤr ihr hohes Alter.
Auch hier treffen wir Familien an, die Nibelungen von
Musbach werden ausdrücklich genannt, in ben Familien
Symmoeder, Atzinhuoſer, Nuſzbaum war der Vornamen
Nibelung gewiſſermaſſen erblich, and auch in Worms ſcheint
eine Fanrilie Nibelungen im 12ten und 13ten Jahrh. gewe⸗
fen zu ſeyn. Wie. bei den Uferfranken und Franzoſen muß
wan auch hier annehmen, daß ſolche Jamilien ſich in irgend
einem Bezug auf die Sage gedacht haben. Wer alte Kloſter⸗
bücher ber Rheinfranken durchſuchen kann, wwirb noch viel⸗
mehr Beftätigunng finden. Und ift 23 nicht ein großer Beweis
fiir die Heimat der Gage, daß: in dieſem Heinen Laudſtrich
die Nibelungen dupenbweiß vorfommen, während man in
Urkendenbüchern ganzer Länder nicht einen einzigen ans .
trifft?
6. Daß bie Lieder dieſer Sage in Frankreich und Nieder⸗
laud untergegangeh ober ausgeflorben, ſcheint mir aus
folgendem Verhaͤltniß erklaͤrlich. Der Abel hat unter den
Rarolingern aus Nachahmung, Schmeichelei uber Liebe bie
Sage aufgenommen, er Tieß fie auch mit.ben Karolingerm
wieder fallen Die Entartung und das Ausſterben biefes
2.8 —
“nationalen Gefchlechtes, die völlige Berwanblung ber Fran⸗
ten in Franzofen ‚wirkte. gewiß nachtheilig auf das Fortler
ben und bie Erhaltung der Sage, und dad mag auch ber
‚Grund. ſeyn, warum auch feine Volksdichtung übrig geblies
ben. Bei deu Rheinfranken hat der rührigere und fahrende
Adel ebenfalls fein Ohr. frühe fremden, neuen Mähren aufs
geſchloſſen, was ihr: die alte Sage,. weil fle zu gemein ge⸗
worden, verachten lehrte, aber bas langſamere und feßhafte
Buͤrgervolk hat ‚fie glüdticher Weiſe erhalten.
7. Was bewag denn aber Karl und fein Geſchlecht, ſich
der Nibelungen anzunehmen ? Wahrſcheinlich die damali⸗
gen Volksbegriffe der Legitimität. Wie wir jetzt
urtheilen, hatte Karl dieſe Begriffe zur Befeſtigung feiner
Macht nicht noöthig, da fein Geſchlecht mit Einſtimmung
des Pabſtes und. der Geiſtlichkeit auf den Thron erhoben
war. Richtig, fie waren ‘aber doch nur Gmporkömmlinge,
und ber. Pipinger- Grimoald hatte die zu frühe Erhebung
feines Sohnes mit. feinem Selbfimorb- im Keifer gebüßt
(656). Fat alle Koͤnigshauſer Hatten eine Geſchlechtsſage ,
wonach fie genannt. waren, man benfe an die Balten, Ama
ler, Hasdinger, Meröwinger und an bie norbifchen Kö⸗
- aigshänfer. Darin. lag in der Meinung des Volkes ihre Les
gitimität, barin’bie. politifche Wichtigkeit der Koͤnigslieder,
die ehemals vorhanden waren. Ein neues Geſchlecht führte
ſonach bie Herrfchaft einer 'neuen Sage wit ſich, und es
Tag in der Politik der Könige,. wie im natürlichen Lauf der
Dinge, daß die jüngere Sage bie Ältere. verbrängte, Lieber
von den’ Meromwingern find Keine mehr übrig, obgleich dies
Geſchlecht feine Sage gehabt hat,‘ und bie Lieder von den
Karolingern. find mit dem. Gefchlecht in . Frankreich verklun⸗
gen. Bei den Merowingern , haben..mehrere Männer : ben,
Nomen Merowe geführt, gleichſam um die Erinnerung am
"9 au
die Geſchiechtsſage feſtzuhalten, bei den rardlingern “finden '
wir einen Nibelung der ‚vielleicht mit derfelben Abſicht ſo
genannt war: Karl mag eine politiſche Abſicht mit feinet
kLiederſammlung verknüpft haben‘, fein Sohn hatte fle nicht
wer wirb aber von ber Erbaͤrmlichteit eudwigs bed Froms
men auf bie Politit feines großen Vaters zurüd ſchlieſſen
- wollen ? Klar ift: der Zufammenhang ber Karolinger mit
‚ben Nibelungen: nirgends ausgeſprochen, und das Gefchlecht
koͤnnte fich wohl gar die Sage angeeignet haben, dadurch
daß es von lang her im Beſitz mancher Nibelungen⸗Orter
war. Dafür darf mar aber die Endſylbe Ang nicht als Be
weis: beigiehen, die Franken fagten zwar. gewöhnlid, & ing, .
ihre ältere Sprache hat aber Ling. noch gehabt, denn Mer .
wung für -Merowing fommt vor. :
8. Wer find, endlich die Gibelitten ? Yur gunden,
wie ſchon oben angedentet, die man mit ben Nibelungen
ober Franken nicht verwechfeln darf, obgleich das Lied fie in
der That: fin einander fest. Auch der Taufnamen Gibeli⸗
nus gehörte, wie. es ſcheint, nur ben Burgunden an und
erſcheint ziemlich frühe. Die Form Gibelin mag anzeigen,
daß mit der burgundiſchen Sage‘ die- fräntifche ſchon verei⸗
nigt war, als diefe Vornamen gebraucht wurden. Es iſt
bemerkenswerth, daß bie reichhaltigſte Quelle rheinfraͤntiſcher
Namen, das Schenkungsbuch von Lorſch, keinen Gibelin
aufweißt. Die Naniensvereinigung iſt alſo nur in Burgund
vorgegangen, die Vereinigung der Sage hat aber auch das
teutſche Lied. Das iſt ſonderdar, ich weiß es nicht zu er⸗
Hören,
5 3. Fruͤher e Geſt alt der Sage
Diefe Forſchung iſt ſehr weitläufig und ich "bin nicht vor⸗
bereitet ,. fie in. ihrem ganzen "Umfang zu führen, ſondern
\ — a0 — Bun
waͤle nur aus, was mit ben. Racmefungen der" Heimat;
sufammen. hängt, weil. fü ich. Heimath und, ältere Geftalt ber,
Sage gegenfeitig erläutern,. Es ift ein Grundfag, ber feines ..
Beweiſes ‚bedarf, daß Ort, Bolt und, Zeit die Sage ver
ändern, baß fie theilweiß erweitert, theilwels vergeffen wird.
Die Darftellung im Einzelnen will ich an einigen Sagen
verſuchen. Forſchungen dieſer Art find fchon mehrmaͤls
"gemacht, ich nehme darum keine Rüͤckſicht auf ſie, um
diefe Abhandlung nicht zu ſehr auszudehnen.
A Die Harlungen.
Ee “ kein deſonderes 17 dieſer Sage übrig, ſondern
Ste hat fi in den gothifchen Helbenliebern verloren. Die
Sage iſt aber alt, obgleich nur bie fpäteren Theile des
Heldenbuchs der Härkungen gebenfen, denn biefe waren
- bereits .: den . Angelfachfen . befannt. Die : Grundzüge ihrer.
- Sage find dieſe: bie Harlungen waren zwei ober drei Brü⸗
der, unmünbige Söhne eines verfiorbenen Vaters, bie zw
Breiſach unter Dbhut. des getreuen Eckhharts lebten. Ihr
heim war Kaifer Ermenrich, der fie auf ben Rath bed
ungetreuen Sibichs zu Ravenna henfen ließ. Ihr. Nauen iſt
‚Harlunge, Harlinge, Herlinge, Herelingas „ Harelungi,
Die Sage ſcheiut ganz auf geſchichtlichen Boden zu ruhen.
1. Ramen und erfte Gefalt. Die Harlungen finh
das Königehaud der Heruler. Diefe heißen Heruli,
A igovioı, ohne die Form — ung, weil fie ein gothiſches
Volt waren, welche bie Ableitung mit — ung nicht hatten,
Wir finden ebenfo bei den, Gothen Amali', welde von
andern teutſchen Bölfern Amelungen genannt wurden.
Aus Heruli bildeten nördlichere Mundarten Herulinga. ‘
Nach Zeiten und. Völkern wechſelten die Bofale im Na—⸗
inen, aus & wurde =, und fpäterhin im 15. Jahrhundert
wieder &,.aud u warb.e und W vor t,
ausgeſtoßen, / dadurch entſtand bie Form Harl mit ber
Ableitung — ing ober — ung ‚je nach ben Mundarten.
‚Die Grundlage zur erſten Geftaltung ber Sage. gibt, Jor⸗
nandes (0. 33): Ermanaricus, nobilissimus Amalorum, —
cum tuniorum (populorum) servitia carus haberetur, _
non passus est, nisi et gentem Erulorum, quibur
praerat Alaricus, magna ez. parte trucidatam, reli-
_
quam sus subigeret ditioni, — Nulla erat tunc gens, '
‚qua non levem armaturam in acie sua ex. ipsis elege-
rit, Sed quamvis velocitas eorum ab aliis sape bellanti=
Bus non evacuaretur: (evihceretur ?), Gpthorum famen
stabilitati subjacuit et tarditati, fecitigue causa
fortune ut etiipsi inter religuas gentes Getarum regi
Ermanarico servierint. Darauf nennt Jornandes noch eins
mal das Unglück des Volkes Erulorum cades. Hanptfäge:
Ermenrich hat: die Heruler in einem blutigen, langen Kriege
unterbrüdt,. wobei, wie fih aus dem Schluß ergibt, ihr
ödnigliches Gefchlecht ausgerottet wurde. Die Heruler waren
im Kriege das ſchnellſte Bolk Süd und Ausdauer bat, die
Bothen begünftigt.. Die Zeit um 360.
Die Sage übertrug auodrberft den Voltsnamen Sartung
auf das Koͤnigshaua, und mußte das thun, weil das koͤnigcg ..
liche Geſchlecht fonft unbekannt und dann auch vertilgt war.
Das Bolt aber dauerte fort, und war noch lange -ein leben⸗
der Beweis der Wahrheit. Der Krieg Hat Tang gewährt, fo
auch in der Sage die Nachſtellung Ermenrichs. Bon Ver⸗
wandtfchaft. wird nichts geſagt, ſie waren jedoch nach allen
Anzeigen ein gothifches Wolf, Den. Baternamen hat bie
Sage vergefien, daher ſchwankt fie darin, und bie Aehnlich⸗
keit zwiſchen ‚Bareling und Aloric- mag zur Verwirrung
vier haben. Die Say, d da fee ihrer epiſchen Ratur
Ni.
nach, auf Perſonlichteiten ruhen muß, hat nur den Mord
. bes Königehanfes feſtgehalten und den Untergang bes Vol⸗
kes fallen Iaffen. Die Gefchichte kennt keinen getreuen Hü⸗
ter und. keinen ungetrenen Rath, ber -Iange Krieg’ aber
zeigt Vorſicht auf' der einen und Schlauheit auf der andern
Seite, nud fo mögen fich beide Charaktere eben fo wahr
in der Geſchichte als in der Sage entwidelt. Haben. Die
Schnelligkeit der Heruler im Kriege ift vieleicht Grundſtoff
zur Sage vom Eckhart, der bem wilden Heere vorangeht.
‚Der Beiſatz causa fortune ift allerdings gegen das Daſeyn
rines Sibich; alsdann wären beide Perfonen Eckhart und
Sidi die erſten Grundzüge mythiſcher Einwirkung, bie
die erften Ideen, die ſich in biefer Sage verkörpert, d. h.
in Perfonen bargeftellt hätten. Doc; wird Sibich noch un⸗
ten hiſtoriſch auftreten, und biefe Vermuthung bleibt‘ nur
am Echhart haften. Diefe erſte Sage war ſpaͤteſtens gegen
Ünde des &,-Jahrh. gebildet, man kann aber-nicht behaup⸗
ten, daß Eckhart und Sibich ſchon darin - aufgenommen
waren.
2. Letzte Geſtaltung der Sage. Odoacher war
König der Rugen, Scyrren und Heruler, nach Jornandes
der Turcilinger. In ſeinem Kriege mit Theoderich zeigen
ſich die Heruler als ſeine Hauptmacht. Er wurbe: von
Theoderich dreimal, am Iſonzo, bei Verona und an ber
Adda gefhlagen und, trog ihrem Friedensſchluß, wegen
Verdacht einer Verſchworung, von Theoderich umgebradjt:
Dabei werben einige Umftände von Belang erwähnt. Nach
ver zweiten Schlächt übergab fih Tufe, der Feldherr
Odoachers, mit feinem Heere und ben vornehmfen des
Volkes dem Theoderich. Darauf erzält ber Anonymus Vo-
lesii: missus est. Tufa magister militum @- Theoderico
contra Odogcrem Ravennam; Vonions Faventiam Tufa
..-3-
obsedit Odoacrem cum exercitu, cum quo directus füo-
rat; et.exiit ‚Odoachar de Ravenna et venit Faventiam'
et Tufa tradidie Odoacri eomitem — Theoderiei et
missi suns in ferro et-adducti Ravennam. Enno dius
Gim panegyr. 'Theoderici) :fagt über‘ ihn: ' perduelles —
quorum caput Tufa fuit, homo in perfugarum infa- .
miö notitia veteri pollutüs, So verrieth Tufa zuerft den
Odoacher, dann den Theoberich, da er von einer zum ans
dern übergieng.. Die Kriegsleute, welche Obvadyer in Ras
venna hatte, werben Heruler genannt, und bei Erwaͤh⸗
‚nung feines. Mordes fpricht Ennodius von Herulorum ' as-
mina fusa, Die Zeit 191. i
» Hauptfäge: Odoacher ward gegen Bettrag imgebracht ;
mit ihm ein: geoßer Theil‘ der: Heruler, ' die ſeine Haupts
ftärfe. waren. Tufa war ber. Berräther zwiſchen den’. Könis
gen, und überlieferte. einen Grafen Theoberichd dem Obons
her, der ihm gefeffelt nach Ravenna bringen Tief. Diefe
Hauptfäge erfcheinen auch in ber Sage ,- aber zum: Theil’ ver»
ſtellt. Mit Odoacher ‚ging zum zweitenmal das. Köttigehung
der Heruler unter, biefe Ahnlichkeit mit dem frühern Uns
gluck war ein Hauptgrund für: bie. Erhaltung der Sage, und
darin blieb Ermenrich Stehen, weil der in ber Sage ſelbſt
fo gefeierte Dieterich nicht an ſeine Stelle treten Tonne.
Dieſer Umſtandkonnte gothiſche Überlieferung ſeyn, er HE
offenbar mildernd für das Andenken Dieterichs, eine Rück⸗
ſicht, welche bie: unterdruͤckten Heruler für ihm wohl nicht
gehabt haben. An einer andern Stelle ‚haben vielleicht bie
‚Heruler die Sage zu ihrem Vortheil gebreht oder gebifbet.
Der Verrhther Tufa gehörte nicht den Gothen fondern den
Herulern an, die Sage abex :gefellt "ben Sibich zum” Ers
menrich und wirft .fomit den Verrath auf bie Gothen. Dies
fer Zufa ſcheint mie afmlich die Grundlage vom Sibich zu
- RT —
un, Weſen und Ramen nach. Die Form Tufa ent⸗
ſpricht dem, gothiſchen Diakelt (etwa. Tufas), wahrfcheins
lch hat er eben fo in der herulifchen Sprache gelautet,
althochteutſch würde man Zubo erwarten, allein das ans
gelſaͤchſtſche Sifika: und mittelf. Sibike beweifen, daß
die gothifche Ableitung - as im Althocht. ſchon is — ihho
erweitert war. Ganz richtig ift Sibich aus. Tufa. nicht ges
bildet , ich; verlange das auch nicht bei münblicher Ueberlier
- fernng,. bie durch verfchiebene Dialekte gehen mußte. Die
Sage hat Tufas Verbrechen vergrößert, nach der Geſchichte
hatte er einen Grafen Theoderichs dem Odoacher überliefert,
nach der Sage aber: die Harlungen dem. Ermenrich. Diefe
Vergrößerung, war baburd) eingeleitet, daß Tufa fchon bei
feinen Zeitgenoffen als ein Erzſchelm gegolten. Klar ift un,
warum Jornandes den Sibich noch nicht. Tennt, und warum
niur noch Ekhart ad mythiſch übrig bleibt.
Dieſe ziveite Gefaltung ber Sage führte auch den, Todes⸗
ort der Harlungen ein, Ravenna. Das iſt durch Odoachers
Ermordung veranlaßt. Dadurch erffärt ſich, warum die Sur
ge: Italien ald Schauplatz angibt. Wäre ſie bei der erſten
. Übfaffung geblieben, fo hätte fie Ravenna nicht einführen
Tonnen, dies aber gefchah, weil ſie ihren Inhalt an bag
ähnliche Ungluck Odoachers anfnüpfte, womit dann Ermen ⸗
rich nach Italien und die Verwirrung in die Sage kam.
Noch viel größer wurde der Wirrwarr in der Ravenna⸗
ſchlacht, Die hiſtoriſch ihre Grundlage in ben drei Schlachten
Ddoachers hat, aber ben Ermenrich an bie Stelle Odoachers
dest. .
Die Erwaͤhnung Breiſachs gehört auch ber letzten Seſtal⸗
tung am und wmag geſchichtlichen Grund darin haben, daß
die legten Refte der. Verwändtfchaft Odoachers ſich zu den
Alemanuen au dem Oberrhein geflüchtet, und Breiſach er⸗
|
—J
u.
Halten haben. Daß die Hetuler zerſtent: wurden, flieht ai
auch daraus, daß ein Theil fohter- unter den Thüringer
lebte H. Die Iete Geſtait der Sage hat ſich alſo maher
ſcheinlich am Oberrhein zu Anfang des 6. Jahrhundena
gebildet.
2.8 Hasdinger und Wotkin zen
Dieſe Andeutungen will ich beilaufig mit aufnehmen, ob⸗
gleich ſie nicht eigentlich zu meinem Zweck gehören, denn
es iſt ſchwer, ſich auf eine Sage zu beſchraͤnten, weil ir
Sufammenhang zu pielfeitig iſt. j
Erfte Geftaltung der Sage, Die Hasdinger dr
dinger) ‚waren das Konigsgeſchlecht ber Wandalen, anter
"welchen ſich König Hunorich durch ſchreckliche Grauſamkeit
gegen die Familie berüchtigt machte. Victor von Vita er»
zaͤhlt (de persecutione Pandalica, bei Ruinart), Auno-
ricus desiderans“ post obitum suum füliis, quod non gar
tigit, regnum statuere, "Theödoricum fratrem Nliosque
ejus, Gentonisgue fratris nihilominus filios erudeliter
cæpit insequi, quorum nullum dimitteret, nisi ei mors
desiderii sui voluntatem auferreb (ein Charakter wie Elos .
dowech 7). Primo sciens uxorem Theodorici fratris
astutam, (credo, ne forte maritum aut majorem filium,
quia prudens et sapiens videbatur, consilils: acrioribus
adversus tyrannum armaret erimine imposito, gladio
eum interfici jubet. Post quam occiditur et ille filiut
maghus (l. major), literis institutus, cui secundum
constitutionem Geiserici, eo quod major (d. h. Alter)
ö omnibu⸗ esces, regnum inter mepotes ‚Potissimum debe=
) Bei Gaficter (Varior. IIL.. 3.) wird Hermenfrit von Thuͤrin
gen titulirt: Erulorum, Guarnorum (i, e. Werinorum) et
Thoringoram rex, Der Brief iſt vor 507, geſchrieben.
— 46 —-
datur. - Ine et, Gentonis. majorem -filium, nomine
Godagis, cum uxore, absque 'solatio servi aut anciliæ,
. erudeli oxilio delegavit, fratrem waro Theodericum ,
post oceisionem uxoris et filii, nudum atque destitutum "
similiter relegavit, Post cujus mortem filium, qui supe«
rerat, infantulum, duasque fillas ejus, adultas ; impo⸗
sitas.asinis, longius affligendo projecit,
Das find die Grundzüge von Dieterichs Fltucht und \
biefer Dieterich war urfprünglic der wan dal iſche Theo⸗
derich, den die Sage mit dem Gothifchen gu einer Per⸗
ſon verſchmolzen. Ihm gegenüber ſtand ſein grauſamer Bru⸗
ber Humorich, für welchen Die Sage: den Ermenrich aber⸗
mals einführte. Nach der Sage mußte Dieterich in ſeiner
Jugend flüchten, hier, bat fie nicht den wandalifchen Theos
derich, fonbern die Erinnerung an feinen unmünbigen zwei⸗
ten ‚Sohn vor Augen, eine Verwechſelung, bie. vielleicht.
has Mitleid erhöhen folte. Im Liede verbannt Ermenrich
ſeinen einzigen Sohn Friderich "zu. den Wilzen, das iſt
Verbibung, die nur eine Hindeutung enthält, wie Hunorich
feine Brüder in's Elend jagte. Ermenrich ſtarb eined trans
rigen Todes und verlor alles, au eine Anbentung, daß
"nad Hunorichs Tode feine Familie nicht zur Regierung
. Jam, fonpern ein. Sohn feines: Brubers Genzo. Die Uns
treue Ermenriche, welde bie Lieber. fo ſehr hervorheben,
hat demnach bie Bedeutung ber. Grauſamleit und bes Mor⸗
des gegen Blutsverwandte. Hiltebrant kommt in ber Ge-
ſchichte nicht vor, Tann aber recht gut. ein getreuer Lehns⸗
mann ſeyn, ber den wanbalifchen Könige-Sohn in Armuth
und Elend begleitet bat, Später laͤßt er fich deutlicher nach⸗
weiſen.
Die Hauptverwirrung Hat Ernenrich heworgebracht weil”
er für drei. andere Perfonen eintreten mußte, naͤmlich in
= —
den Harlungen für. ben gothiſchen Theoderich, in der Ra⸗
vennaſchlacht ‚für ben Odoacher, und in der. Flucht für den
Hunorich. Die Hiftorifche Grundlage mußte dadurch auft
„Ihren ungen. gehen und es Eonnte eine fold;e Menge fremde
artigen Stoffes auf den Namen gehäuft werden, daß er
immer mehr mythiſch wurde. Man ſieht aber auch daraus,
wie feſt bereits Ermenrich in der Sage ſtand, und wie ex
ſchon zum Mythus überging, da er fo frühe ſchon andere
Perfonen vertrat, alfo eine allgemeinere Bebentung aus
nahm. Daher denn auch der Zufammenhang ber Ducht mit
den Harlungen, die in der Wirklichkeit durchaus nicht zus
- ‚fammenhiggen und nur. durch den Ermenrich verbunden
wurden. Die.zwei Harlungen, die er umbringen: läßt, find
deutlich genug die zwei Söhne des wandalifchen Theoberiche,
welche -Hunorid; ermorben ließ. So ift denn etwas aus ber
wandaliſchen Sage in die Heruliſche übergegangen. Die
Sage von’ der. Flucht muß ſich aber zu gleicher Zeit wis
jener der Harlungen gebildet haben.
2. Zweite Geftaltung der Sage. Man Findet ir in
ver erſten Grundlage nichts, was auf die Hänen und Wol⸗
fingen Bezug hätte, dieſe Zuthaten mögen daher einer ſpaͤ⸗
teren ‚Zeit angehören. Ich glaube, fie find Tangobarbis
Then -Urfprungs. Sagenteich waren die Langobarden, we⸗
niger bichterifch, fonft hätten fie ihrem Stoffe nach mohl .
ein eigened Lied von ber. Flucht hervorgebracht. Denn in
ihrer Geſchichte waren die Grundzüge dazu vorhanden, bieich
in folgenben. Hauptfägen -zufanmen ftelle. König Aripert L
hatte das Reich unter zwei Söhne ‚getheilt. Bürgerkrieg war
die Folge, der Herzog Grimoald von Benevent warb zu
Hülfe. gerufen, „brachte den einen Bruder verraͤtheriſch um,
zwang den andern Bertharith zum Chan ‘der Avaren zu
entfliehen, und warf ſich zum König auf, indem er eine
— Tue:
Tohhter des Aripert jur Frau nahm; Der Chan warb durch
Drohungen gezwungen, ben Flüchtling herauszugeben, Ber -
tharith ging ſelbſt zu feinem Schwager Grinioald zurück,
der ihn eine Zeitlang gut behandelte, aber, durch Höflinge ·
eingeſchüchtert, ihm umbringen wollte. Bertharith 'entfloh
mit Hulfe feiner Getreuen gu den Franken. Grimoald ehrte
die Treue fo, daß er ihm feine Diener beſchenkt nachſchickte.
Da bald darauf Grimoald mit den Franken Händel bekam,
fo hielt ſich Bertharith im Frankenreich nicht ficher , und. floh
zu den. Sachſen nach Britannien. Nach Grimoalds Tod (671)
ram er zurüc, ſtieß deſſen unmuͤndigen Sohn vom Throne
and nahm fein vaͤterliches Reich wieder in Beſitz 9
‚Hier find die Grundzüge jenen der früheren: Sage fehr
ähnlich. Bertharith verliert fein väterfiches Reich, - Dieterich
auch, beide kommen nach dem Tode des Feindes wieder in
Beſitz. Ermenrich ſteht alfo hier zum viertenmal für eine '
andere Perſon, für den Grimvald und die Sage ift auch
> hieg getreu, ba fie zwifchen dieſem Ermenrich und Dieter "
rich bie Verwanbtfchaft feithält, benn Bertharith und Gri⸗
moald waren Schwäger. Nun erklart ſich bie Flucht zu den
Hünen, es iſt die Flucht Berthariths zu den Avaren
oder nachherigen Ungarn, weiche demnach in ber’ Säge
init den Hunn en identiſiecirt wurden. Der Chan ber Ava⸗
ren iſt ſomit der Etzel ber Sage. Sodann tritt der alte
- Hiftebrant hier deutlich ein, er iſt ber Repräfentant der
trenen Diener, bie Ihren Heren Bertharith zu feiner zwei⸗
ten Flucht nach Frankreich behülflich waren, deren Treue
ſelbſt Grimsald ehren mußte. Ich konnte ihn bei der wan⸗
daliſchen Grundlage nicht nachweiſen, daß er der lango⸗
bardiſchen angehört, zeigt ſich aus obigem und aus dem
*) Paul, diae. lib. :V.’passim,
—
— a9 -
Namen ſelbſt, denn er iſt rein langobardiſch, da bet
vieſem Volke die Form — brant ſehr gebräuchlich war (An-
ſprant, Liutprant etc.), sicht aber bei den Gothen und Wan -·
dalen. Die dreimalige Flucht Berthariths hat den. Begriff
der Flucht in die Sage tief eingeprägt und da er zu
Granken und Sachſen kam, fo ift es begreiflidy, wars
um auch der Norden von dem fliehenden Dieterich Kun⸗
de erhielt. Nun wirb mir auch deutlich, warum die An⸗
gelſachſen eine verhältnißmäßig fo vollſtaͤndige Keuntniß
vom Ermenrich, den Harlungen, Sibich — überhaupt vom
Dieterichiſchen Kreiſe beſaßen, fie haben fie naͤmlich von
den flüchtigen Langobarden bekommen, die ihren Herrn mit
dem fliehenden Dieterich mit Recht zuſammen ſtellten und
deshalb dieſe Sage vorzüglich gekannt und verbreitet haben,
Das würbe meine obige Angabe beſtaͤrken, daß die Gage
von Dieterichs Flucht bereits zu Anfang des 6. Jahrhun⸗
ders ſchon ‚gebildet war: Darum konnte Bertharith nicht
mehr eintreten und den Dieterich verbrängen, eben fo wes
‚ig als Grimoald den Ermenrich, aber die Geſchich te der
jüngeren Furſten lieferte Zufäge zu ber älteren Sage, wos
durch fie” erweitert und weſentlich verändert wurde. Denn
nur aus biefer zweiten Geftaltung ift das gute Vernehmen
erklarbar, das eine Zeitlang. zwiſchen Ermenridy und Die
terich (Grimoald und Bertharith) geherricht. hat, die wars
dalifche Geſchichte enthält nichts davon. Die Nebenperfonen
haben’ beftinmtere Umriſſe erhalten, Sibich fand feine neue
Beftätigung unter bei Höflingen Grimoalds, deren wol au
Ribſtein, Sibichs Geſelle, angehören mochte. Ich vermuthe
dieß, weil die Sage Gleichſtellung liebt, nämlich zwei Bers
rather Sibich und Ribſtein, zwei Getreuen Eckhart und
Hiltebrant.
. Im dieſe zweite Geflältung der Sage feinen mir auch
a — 80 —
die Wöhfingen aufgenommen, wovon wir früher keine
Spur, angetroffen. Doch ruht die Nachweiſung, die ich ges
ben kann, auf’ feichtem Boden und ich‘ theile fie mit, weil
ich nichts befferes kenne. Möge es ein Anderer beffer treffen.
Die gefcyichtliche Grundlage ſcheint nämlich diefe: dem Kö—
nig Grimoald- empörte ſich fein Herzog Lupus von Friaul;
-" ba jener den Volkskrieg vermeiden wollte, fo rief er die
Avaren in's Land, die dem Lupus unterbrüdten, worauf
Grimoald deſſen Tochter mit feinem Sohne vermälte und
die Avaren durch Lift wieder hinaus. brachte. Man ſieht,
dag ich. auf. den Namen Lupus losſteuere, und. lachelt im
Voraus, nun, das darf auch dabei ſeyn. Lupus heißt,
Wolf, daß aber ein Lombardiſcher Herzug einen lateiniſchen
.. , Ramen im 7. Zahrhundert führt, das klingt verdaͤchtig,
und es iſt wahrſcheinlich, daß der lateiniſche Chroniſt dem
Namen die Ehre det Überfegung angeihan. Die Leute des
Herzogs Wolf müffen Wölfingen heißen, nun, ba wäs
ren fie ja ohne: große- Um⸗ und Abſchweife. Die Sage er⸗
Härt aber die Wölfingen für das Geſchlecht Hiltebrands,
da brauchen wir den Lupus gar nicht, aber genau betrach⸗
tet ift e8 nicht fo: Hiltebrands Geſchlecht gehörte -zwar zw
den Wolſingen, diefe waren aber ein zalreiches Volk, wel⸗
ches zum Theil unter Dieterich, zum Theil unter Ermenrich
diente, alfo mit ſich felber zwieträchtig war. Diefer Umftand
kann ſich erft-im Folgenden aufhellen, ö
-Dritte Öeftaltung der Sage. Anfer ven MWöls
fingen behält die Sage noch den- eigenthümlichen Punkt,
daß, Dieterich mit Hülfe der Hünen und Wölfingen fein .
vaͤterliches Reich erobert. Aber auch dafür. finden fidy-bie
hiſtoriſchen Grundzüge" bei den Langobarden und zwar bis
in Einzelheiten der Sage hinab. Ich ftelle fie wieder zur
ſammen: Kunibert, Bertharits Sohn, hatte zum Vormun⸗
— 1 —
dar ſeines Sohnes den Anſprant beſtimmt. Allein Ragun⸗
fret, ein Neffe Berthariths und damals Herzog von Turin,
ſchlug den Auſprant und riß das Reid; an fi. Er ſtarb
ſchon 701. aber ſein Sohn Aripert IF. folgte ihm, ſchlug
„le Anhanger des verſtorbenen Kuniberts, bekam ſeinen
Sohn gefangen und zwaug den Anſprant, zuerſt anf eine
Inſel, dann nach Baiern zu fliehen. Aripert wüthete gegen
feine Verwandten mit Mord und Verſtuͤmmelung und ſuchte
durch geheuchelte Armuth auswärtige Feinde zu taͤuſchen
and abzuhalten. Anſprant drang aber. mit Hülfe der Baiern
in die. Lombardei ein, ſchlug den Aripert, der ſich mit ſei⸗
nen Schäßen nach Frankreich flüchten wollte, aber weil er
‚über den Teffino ſchwimmen mußte, von ihrem Gewicht hin⸗
abgezogen wurde und ertrank. Auſprant warb König 712,
und nach feinem baldigen Tode folgte fein Sohn Liutprant.
‚Her iſt Ermenrich die fünfte Perfon, nämlich Aripert IT,
dad ift der geisige, karge Ermenrich H, der den großen
Schatz befigt, wovon die ältere Sage nichts weiß. Anſprant
der Bormund iſt num beftimmter Hiltebrant, weil aber bag
Geſchlecht Kuniberts umgebracht wurde, und Ansprant wit
feinem Sohne das Reid für ſich eroberte, fo hat die Sage
ihrer Gonfequenz wegen. Die hiſtoriſchen Perfonen aufopfern
u müffen, d. h. fie hat den Dieterich, ber im Liede ſchon feſt⸗
gewurzelt ſtand, behalten, obgleich er in dieſer dritten Ge⸗
ſtaltung den Liutprant vertrat. In der Sage ſtehen daher
Hiltebrant und Dieterich, in der Geſchichte Ansprant und
Lintprant. Dieterich kommt über die Berge nad) der Lom⸗
bardei mit ben Wölfingen und Hunen, warum aber ſind
die Baier vergeffen, warum ift die Schlad;t nad Ravenna
f - j - . ji
*) 8. Grimm t. Heldenfage p. 187 erklart Siefe Kargheit durch
Hinterliſt, nach der geſchichtlichen Grundlage if das auch richtig.
- 92 —
verlegt? Die Baiern fehlen, weil die Hünen und Wolſin⸗
gen fich bereitö in der Sage fefigefegt hatten. Die Ravenna⸗
ſchlacht "blieb, weil auch fie ſchon lang bei der Bildung der
Harlungen Sage im Beſitz ber Überlieferung war. Vielleicht
aber haben die Baiern bei ihren vielfachen Verhältniffen
zeit. den Langobarben auf diefe legte Geftaltung der Sage
ſo wie auf berem Erhaltung bedeutenden Einfluß gehabt. -
Dem bi zur Auflöfung bed Herzogthums blieb. diefer
baierifchelangobarbifche Zuſammenhang durch die Ehe Taſ⸗
lo IE mit der Tochter des letzten Lumbarbenfönige Defis
derius.
Die Huͤlfe der Hunen iſt and der Geſchichte Berthariths
hinzugekommen, weil er bei den Avaren war, bie ge
theilten Wolſingen find die Langobarden von Friaul, wovon
ein Theil mit den Avaren vor Grimoald auszog, ein an⸗
derer zurücktehrte ober biteb, und fo wieder in feine Dienfte
trat, Dieß ift die natürlichſte Erklarung. Denn ba die vor⸗
nehmen Lombarden, bie ſich mit Lupus empört hatten, Die
Rache Grimoalds -fürchten mußten, ift Mar. Als Grimoald
die Avaren wieber hinaus .jägte, was konnten die friaulifchen
Rebellen befferes thun, als fih mit den Avaren zurückzie⸗
hen? Daß ein Theil dieß gethan habe, gibt. die Sage zu
verſtehen. Rum aber war Bertharith bei ben Avaren, ein ..
Theil der Wölfingen auch, faſt zu gleicher Zeit, d. h. der
Zürft und ein Theil feines Volkes waren bei den Avaren
im Elend. Was war natürlicher, ald daß die Sage bie
geflüchteten -Lombarben zum Haus⸗ und Heergeſinde des
‚geflüchteten Könige machte ? Das maren fie ja auch in der
That‘, und ſo ſcheinen mir wenigſtens die Wölfingen fein
„Hinderniß gegen bie hifkorifche Grundlage. Die zweite Ge
Faltung hätte ſich dann nach 660 gebildet, bie britte nach
712, Daß die Wölfingen von ihrem Wappen, (drei gelbes
EEE LT _ ;
— 5 —
wen Wölfen in einem blauen Ring) den Namen haben,
wie das Lieb vom Wolfdieterich fagt, ſcheint mir überhaupt
eine Zugabe bes 14. Jahrh., um: den unverfiähblichen Nas
men erflärlih zu machen. IB. Grimm CHelbenfage p. 233.)
erlennt nur ben Ring für eine falfche etymologiſche Zuthat. ,
E 0. Die Gibelinen.
Namen und Wefen Diefer urſprunglich Yaiferlichen Partei
in Stafien find bekannt, nicht fo ihr Einfluß auf die Sage,
der bier zu unterſuchen iſt. Diefen Einfluß hätten fle nicht
erhalten,, wären fle nicht eine politiſche Macht geweſen,
. die auch äußerlich auf die Volkögefchichte gewirkt hat, denn
nur auf wirkliche Thattraft in der Geſchichte nimmt bie _
Heldenſage Rücticht. : u
Gibelinen find karolingiſche Burgunden, ſo kann ich fie
am beſten von den Gibichingen, oder reinen Burgunden,
unterſcheiden. Das Reich und Königehaus diefer alten Bur ⸗
gunden wurbe durdy Chlodowechs Söhne 534. vernichtet.
Unter feänfifchen . Königen dauerte aber der Namen bes
Landes, auch als eines befondern Reiches fort. Das kann
viel beigetragen haben, daß fie der Sage nicht abftarben.
Denn von den Gibichingen rührt ein Grundſtoff der Sage
her; er gehörte, wie eö fcheint, einem hochteutſchen Bolte
-an, da nad den Namensformen und Volksdialekten zu
fchließen, die -Burgunden eine hochteutfche Mundart geredet
haben 9.
Bei der Abnahme der Karolinger erhoben fh die neus
u *) Die wefttichen Schweigerdialekte, welche zu Burgund gehörten,
find hochteutſch. Das einzige van in bee Walliſer Mundart beweißt —
noch keinen niederteutſchen Urfprung bes Bolkes. Die Altburgunden
" fagten en Glbien, wit Siricn,
Tee
burgundiſchen Reiche, Niederburgund durch Boſo I. im Jahr
879. Hochburgund durch Rudolf im Jahr 888. beide wur⸗
den vereint im Jahr 930. und kamen nad, Ausfterben der
männlichen Linie 1032. durch Erbfchaft. ver fränfifchen Kai—
fer am das tentfche Reich. Die Könige von Neuburgund
waren in weiblicher Linie mit den legten Karolingern ver⸗
wandt.
Dieſe Ereigniſſe haben auf die Sage mnehrfach gewirkt...
Dreihundert und fünfzig Jahre waren die Burgunden durch
‚die fränfifche Herrſchaft mit biefem Volke in naher Berühs
rung und in ‚engem Verhäfmiß, ihre neuen Königehäufer
find aus dem fränfifchen hervorgegangen, Bolt und Fürften _
haben fränfifcjen Einfluß erfahren. Daß die ‚Sage eine
ähnliche" Vermiſchung wie die beiden Völker, erlitten, ift faft:
eine nothwendige Annahme und wird durch die Form Gibe⸗
Tin, die ſich wahrſcheinlich ſchon im 10. Jahrhundert gebil- \
det hat, beftätigt.- Biel früher. wirb man fie auch ſchwerlich
antreffen, denn fe iſt das Refultat einer, Sagenmiſchung.
Dieß voraus, um die verſchiedenen Geſtaltungen der Sage
zu erflären.
1. Erſte Bildung der Sage. Die Gibichingen haben
zur Sage geliefert die Grundzüge. zur Nibelungen⸗Noth
durch ihre Niederlage, die fie von Attila Cum 450.) erlitten.
Diefe Noth fteht fehon im Chronicon Prosperi ganz fggenz,
haft. vergrößert:- Gunthicarium Hunni: cum populo
suo ac: stirpe delevertunt , denn gefchichtlich iſt das eine
baare Lüge, weil das Volk fih erhalten hat, Mın ſieht
aber, wie früh ſich bie, Sage diefes Ereigniſſes bemächtigt
und warum auch bie Gothew eingeführt find. Die Gibichin⸗
gen waren Weſtgothen und zwar Baldinger, die Gothen
der Nibefungen-Noth find Weftgothen, die bei Chälens. sur
Marne nod) viel mörderifcher gegen ‚Attila fochten als die,
x
— 558 —
Burgunden. Die Verwandtſchaft der Hänfer, die Ahnlichteit
des Vollsunglucks hat in der Sage Burgunden und Wefl-
gothen zur Nibelungen Noth vereint. Allein fie: ſtehen ſich
bier feindlich gegenüber , ‚ibelungen gegen Amelungen,
wovon nachher.
Wie fommt aber Sigfet ı mit ben Burgunden zuſammen ?
d. h. wer iſt Chriemhilt? denn jener bleibt noch außer
Acht. In der Edda Heißt fie Sotkruͤn und ihre Mutter
Grimhild, bei jener führt aber die Edda zweimal ein Wort ,
friel an, was mir auffällt, nämlich: „Sigfrit gab der '
Gudrun von Fafners Herz zu effen, und ſeitdem warb. fie
viel grimmiger,” ſodann ſagt Brunhilt zu Gudrun;
„Du haft ein grimmiges Herz” *). Eutweder hat man damit
etwas in den Namen Chriemhilt legen wollen, oder if die
Anlehnung an eine hiſtoriſche Perfon Schuld, daß in der
teutfchen Sage Chriemhilt ftehen geblieben. Die Grundlage
fcheint wir nämlich folgende: Chilperich TI. (in der Edda
Bjdlprekr) war König von einem Theile Burgunds, feine
Tochter war Ehlothilt (die Chriemhilt der Sage), fie nahm
zur Ehe den Frankenkönig Chlodowech I., er farb jung und
hinterließ feine Witwe mit den drei Söhnen. Chlodemer,
Ehitvebert, Chlothachar (Exp, Hamdir, Soͤrli). Gundobahad
von Burgund hatte nach dem Gerüchte feinen Bruder Chil⸗
perich umbringen und beffen Frau mit einem Steine ers
tränten laſſen. So war Haß mit Chlothilt. Als aber” Sig⸗
munt ‚feinen eigenen Sohn Sigerih auf falſchen Bervadht.
ber Herrſchſucht und auf Anſtiften feiner zweiten Fran er⸗
mordet hatte, reizte Chlothilt ihre Söhne, die Burgunden
zu bekriegen. Sigmunt ward gefangen und umgebracht,
aber im zweiten Kriege fiel Chlodomer bei. Yienne, _
*) -Ulte Edda nach. Raſk, p. 202. 204,
— 56 —
Ich sin weit entfernt, hierin bie Sage vollkommen wie⸗
der zu finden, denn Jonakurs Söhne find älter als Ehlo-·
thilds Kinder, und die Rache an Sigmunt, fo wie der Fall
Ehlodomers, gleichen nur ſchwach dem Ende Iormunzels
und Erps. Aber deutlicher find Hialprekr und Chriemhilt
aus der. Gedichte in die Sage ‚eingetreten, denn eine ges
wiſſe Aehnlichkeit biefer Greigniffe mit ber Sage läßt ſich
nicht verkennen. Darin muß auch der Grund Tiegen, wars
um mon folche ähnliche Begebenheiten an die Sage ange
lehnt und bie- hitorifchen . Perfonen darin aufgenommen.
Weiter finde ic; aber in der altburgundiſchen Geſchichte
nichts, was auf die Geftaltung ber Sage Einfluß gehabt _
hätte, und dieſe erſte Bildung enthält fchon zwei wefentliche
Elemente, die Noth und Chriemhiele, wovon biefe fpgar
hiſtoriſch ſp aͤt er nachzuweiſen ift als bie Noth felbft, die
ſie doch nach ber Sage herbeigeführt hat. Ich zweifle ſtark,
ob die Chriemhilt der gothiſchen Sqge : befannt war, -
fein Zeitgenoffe berichtet beim Tode Attilas etwas won ihr, . °
und was W. Grimm CHeldenf. 9.) über. deffen Tod aus
Schriften des 9., 11. und 12. Jahrhunderts anführt, bas
iſt ja zum Theil felbft aus ber Sage entlehnt und vielleicht
entſtellt. Daß Jornandes die Swanhilt kennt, folgt darans
nothwendig, daß er die Ehriemhilt (oder Gudrun) gefannt
habe, weil bie alte Edda die Mutter der Swanhilt ans
führt? das wäre ein bündiger Schluß. Iſt aber Chriemhilt
erft im 6. Jahrh. in die Sage aufgenommen, ber fie allein
Zuſammenhang und Seele gibt, fo erfcheint bie boppelte
Frage, ob bieß ber eigentliche Anfang ber Sage ift, ober -
Chriembielt eine ältere Perfon erfegt hat ? Da fie im -
teutichen Liede den Kern bildet und fo ausführlich behan -⸗
‚belt it, fo bin ich geneigt, ihr wenigſtens bei ben Süd⸗
teutſchen feinen fo frühen Ines zůzuſchreiben, weil fle
eu
— 31 -
ſouſt 60 wol frägmentarifcher, r wie Brunfi, darge·
ſtellt waͤre.
2. Zweite Geſtaltung der Sage. Es iR bekaunt,
daß der zweite Theil der Nibelungen eine viel gleichere und
mehr vollendete Behandlung zeigt als der erſte. Das iſt
ein ſicherer Beweiß, daß bie Sage darin eine fpätere. Bil⸗
bung bat. Die größere Wärme der Darſtellung rührt von
näherer Betrachtung eines ähnlichen, Lebens her, d. h. ed
müßen ben legten Dichtern lebendige Ereigniffe ganz nah
“gelegen ſeyn, and welchen fie bie Ausſchmückung des alten
Stoffes herbeigegogen. Weil aber bie alten Namen im Liebe
ſchon fe Kanden, fo konnten die nenen Vorbilder nur zur
Erweiterung und Ansfchmüdung der älteren bienem Die
hiftorifchen Puntte find biefe.
Seitdem’ Rubolf von Burgund bie Sombarbei erobert
0; wurden die, Gibelinen Meuburgunden) nach Italien
gezogen. Mit den Burgunden hingen die Schwaben durch
Wechſelheirathen und ſchon als Nachbarn immer zuſammen,
und in den italieniſchen Kriegen wurden die Ungarn von
den Feinden Rudolfs gebraudit:- Rudolf ließ ſich mit Herr’. ;
mengart -von- Toscana in Liebeleien ein, die beinah mit
feinem Tode geenbigt hätten. Er verlor Italien, aber Hugo
von Nieberburgund warb nad) ihm Herr, deffen Sohn Los
thar IT. die Tochter Rudolfs Adelheit in ihrem 16. Jahre '
zur Frau befam (947). Nach drei Jahren ſtarb Lothar nach
allgerheiner Sage an Gift, dad ihm durch bie Anhänger
feines Feindes Berengar und deffen böfer Frau Wille beir
gebradjt war (949). Diefe beiden wünfchten fehr , daß Abelr
heit ihren Sohn Adelbert heirathen mödjte. Adelheit war durch
ihre,Schonheit und Tugend berühmt, und wurde es jett. noch
mehr durch ihr Unglück und Ihre Standhaftigkeit. Sie ſchlug
den Adelbert ans, und etzürmte dadurch bei Verengar,
..
— 58 —
noch mehr aber die Willa ſo, daß man ſie auf der Flucht
ergriff, alle ihre Schaͤtze nahm, fie in ein finfteres Loch eins
ſperrte und mit Fauſtſchlaͤgen und Haarausreißen mishans
delte 9. Sie entlam auf das‘ Schloß Canoſſa, wo fie Albert -
Age in Schug nahm, bis Dtto J., den fie zu Hulfe gerur
fen, fie befreite und ehelichte. (951). Bald darauf brachte
Otto den Ungarn bie große Nieberlage bei (955). Nach
Ottos Tod ward fie am Hofe ihres ‚Sohnes verläumdet,
weil fie nicht gut mit beffen Frau Theophano fand, fie
wich den Höfparteien aus und ging zu ihrem Bruder Con⸗
rat nach Burgund. Otto IT. reute jedoch fein Benehmen,
er ſchickte ihr eine Geſandtſchaft und lud fie nach Pavia
gue Berfohnung ein, wohin fie auch kam. Sie baute viele
Klöfter, war- fehr milbthätig, hatte prophetifche Gaben,
indem fie das: Unglüc ihres Enkels Dtto III. vorherſagte,
und ſtarb im Jahr 1000 9).
» Vita Adelheidis sei Canis, ieei. ant. IE lib. I. e. 1. .
a quibus innocens capta, diversis angustiata cruciatibus, ca-
pilis icwsariei distractis, frequenter puguis exägitata et eal.
eibus. Ban ſchreibt dieß Leben bem Dbilo v. Glugny zu, Kmmergin
iſt es von einem, Beitgenoffen » der bie Adelheit perſoͤnlich "gekannt
hat. Die Abfaffung ift elend. _
**) Vita Adelb, I. 4. 5. socrui ex: parte fuit contraria. Ad
Postremum vero cujusdam Graci aliorumqus adulantium fru-
ens consilio (Theophano) minabatur sic quasi‘ manu desig.”
nando dicens: „si annum integrum supervizero , non domina-
bitur Adalheida in toto mundo, quin possit eircumdari palmo
uno.‘ quam sententiam intonsulte prolatam dirina eensura
fecit esse veracem, ante quatuor hebdomadas 'greca impera-
trix ab luce discessit; Ueber’ ipren Charakter c. 6, Multis bo- \, |
> zum jpro malo reddidit, — nibil ex _bjectis injurlis sibi re, ‘
servabat, — &2 propriis saumtibus condidit monasteria, 3. B- -»
— 59 —
Dieſe Gibelinin Adelheit hat manche Züge zu dem Bilde
der Chriemhilt geliefert, wie ed die letzte Bearbeitung une‘
zeigt: Beide Weiber waren volksverwandt, beide hatten"
Ahnliches Schickſal. Sehr jung ward Abelheit verheirnthet, "
Gudrun auch; ihr Mann. warb ermorbet nach kurzer Che,
Sigfvit auch; Willa fand der Adelheit gegenüber, wie
Brunhilt der Ehriemhilt; man nahm der Adelheit alles und .
mißhandelte fie,. fo gieng es der Chriemhilt; Otto wurde
ber zweite Gemahl der. Adelheit, Etel der. Chriemhilt ; Otto
lieferte die große Ungarnfchlacht, Ebel die Nfbelungen Nothz
Adelheits Mann Otto, ihr Lehrer Ezzemann, ihr Beſchützer
Ayo waren alle Anklaͤnge an den Egel der Sage, und
der Fall des Bloͤdelin hatte fein Gegenftüd im Tode Thancs
mars, ber Ottos Bruder war. Die Streitigkeiten mit Theo⸗
phano glichen dem Frauenzank in der Sage, Otto IT. Ein⸗ j
ladung und Berfühnung mit feiner Mutter fonnte auch mit .
dem Liebe verglichen werben, - Adelheitd Weiffage ift-Ute®
Traum vor dem Meng ber Burgunden. Ratůrlich iſt die
Gel am Rhein, Kaſtatt gegenüber, wo fie ihren Lehrer iemann
sum Abt machte, 985. c, 7. 8. pauperibus largienda decernebat,
— communem liberalitatem servavit, Ihre Prophezeiung e. 42.
Cum staret in angulo eeclesiw, ‚quidam nuntius venit
de Italia, Franconem Wangionensem episcopum (Morms)
nunciarit Roms fuisse d6funetam. — Et statim, ut ejus obi-
tum audivit, — quasi in excessu :mentis ita est oxorsa, di-
censi „quid — dicam’ de illo seniore nostro ‚et nepote. moo
(Otto IIL)? peribunt , ut eredo, in Italia multi oum eo, po-
ribit post, ut timeo, augusti indolis Otto, remanebo omni _
humano destituta solatio. Absit‘o domine, ut videhm auperstes
tam -logubre. dispendium.“ Für fie war es nicht ſchwer, über
Stalien zu propfezeipen, das Unglüd ihres Enkels traf auch nad
ihrem Tode ein.“
Y
— 60 —
viſtoriſche Eaufalität eine ganz andere, dieſer kounte aber
die Sage nicht folgen, fo lang fie noch Poeſie bleiben
und feine Chronik werben wollte. Sie mußte fich mit
äufferen Anhaltpunkten begnügen, um ihre innere Uebers
zeugung zu rechtfertigen, daß in Adelheits Gefchichte die
alte Maͤhre gleichſam wiebergeboren fey.
Für die Darftellung Chriemhilts iſt Adelheit Mufter ges
weſen, und jegt begreift fich die ſtandhafte Dufberin Chriems
hilt, denn das ift Einfluß des Chriſtenthums, eine. halbe
Heilige war ja ihr Vorbild. Nun iſt Chriemhilt wildthaͤtig
geworben, gibt. mit reicher Hand den Armen, laͤßt Meſſen
fingen, num fliftet Ute die Abtei Lorſch, nun fträubt ſich
Chriemhilt ‚gegen den Etzel wegen dem Heidenthum, Tauter
Dinge,. wenon in der älteren nordiſchen Abfaſſung feine
Spur’ zu finden. Die Weiche und Milde, womit Chriemhilt
in ben Anentüren vom Morb und. Begräbniß gehalten, die '
innige Theilnahme, womit fie im. ganzen’ zweiten Theile
behanbelt iſt, verräth zu fehr. eine chriſtliche Erneuerung
und ‚Ausführung, als daß wir dieſe Parthien des Liedes
vor das 11. Jahrh. zurückſetzen Tonnen, Noch war aber die
" Sage ftärfer und lebendiger ald ber äuffere Einfluß, fie
hat von biefem entlehnt, was zu ihrem Gcmude dienen
konnte, ihre eigene Caufalität hat fie aber dem &uferen .
Einfluß nicht aufgeopfert.
So fcheint mir diefe legte Ausbildung des Liebes in daß.
Sahrhundert der fraͤnkiſchen Kaiſer zu fallen. Sie vereingen
in ſich ſo vieles, was zur Erhaltung, Anfnüpfung und
Vollendung der Sage beitragen wußte. Sie waren Franken
Karolingiſcher Abkunft, Herzogen zu Worms, der einzigen
Stadt, von welcher damals ein Hergagthum. genaunt wur⸗
de, fie waren durch Heirath Gibelinen (Cunrat U. mit
Giſela), — das ſcheinen mir lauter Hauptbebingungen zum
— 61 —
Fortleben uud zur Ganzheit der Helbenſage. Denn nur die
Nibelungen find eine Ganzheit, nur fle haben eine ftrenge
innere Conſequenz, bie gothiſchen Sagen find Fragmente,
weil bie fpätere Voiksgeſchichte Feine Begebenheit aufzeigte,
an welche man bie Totalität der Sage hatte antaipfen
Tonnen.
3. Ethnographiſche Sonderbarkeit. Statt auf
zutlaͤren ſcheinen die Nachweiſungen noch mehr ju verwir⸗
‚ren. Allein man bedenke das bewegte Leben der teutfchen
Volker jener Zeit und die ungemeinen Veränderungen, die
fie erlitten, und man wird ed natürlich finden, daß bie
Helvenfage and einem bunten Gemifche von Begebenheiten
gebildet ift. Zu dieſem Sage will id; eine eigene Beftäth '
gung gebeit, um zu beweifen, wie fehr bie teutfchen Wöffer, -
und zwar grabe auf dem Hauptſchauplat der Gage, durch
einander geworfen wurden, In den vier Ganen um Worms
trifft man die. Spuren von Tech s teutſchen Volkern an. So
. ah, beiſammen wird mas in ganz Teutſchland die Burgun⸗
‚ ben, Franken, Sachſen, $rifen, Schwaben und Largo
barden nicht finden. Ich will fie angeben. 1) Franken.
Ueberhaupt ift bie Totalftät der Einwohner im Speier⸗
und Wormsgau fraͤnkiſch, beſondere Zeugniſſe find Fanko-
no-dal, die Stadt Frankenthal zwiſchen Mannheim und
Worms, kommt ſchon vor 772.5 Frankono-vort, Frankfurt
von gleichem Alter. Beide Örter ſind nach dem Volke ges
nannt, Frantenftein ımb dergleichen Namen, die von eins _
zelnen Perfonen gebilbet find, Tonnen hier nicht beachtet
‚ werben. 2) Schwaben. Swabo-heim (mansio vel habi-
tatio Suevorum) jest Schwabenheimerꝰ Hof zwiſchen Hei⸗
defberg und Ladenburg am Nekar, kommt vor 779; Suabo-
'heim, an ver Appel, jetzt Pfaffen-Schwabenheim, um es
von Sur-Schwabenheim zu unterfcheiben, 776: 3) Ranger
0 —
barben. Zangobardonheim, der Zieden Lampertheim,
Worms gegenüber, v. 832.4) Frifen. Frisenheim, heißt
noch fo; Dorf zwifchen Mannheim und Oggersheim, 770;
Dieß Konnte auch von Friso kommen aber die volle Endung
— ono ift früh bei den Frauken in — en verkürzt worden,
fo daß son biefem er nur mit Vorficht auf ein nom. prop.
geſchloſſen werden darf. 5) Sachſen. Sachsenhausen bei
"Frankfurt und bie drei Sachson-heim an ber Bergſtraße
zwiſchen Heidelberg und Weinheim, v. 779. 6) Burgum .
den. Der Wald Burgunthart in ber Heppenheimer Mark,
"2.773. Mit geoßer Wahrſcheinlichkeit darf man noch Chir
zinger und vielleiht Heruler hinzuzälen, bie zwei Thu=
rinch=heim (die Stabt Dürkheim au ber Hard und das
Dorf unterhalb Worms) v. 770. aus Thuringö-heim vers
kurzt, denn dad nom.- prop. Durinc,. Thurinc fommt in ·
der ganzen Gegend nicht vor. Harlesheim, Hernsheim bei
- Worms, ift wegen der. Singularform zweifelhaft, obgleich
der Lorfcher Cover feinen Harel, Herel, Heril etc. aufs
wweist. Will man. weiter gehen, was heißt Walahastat,
Wallſtadt zwifchen Ladenburg und Mannheim (768), an
vers ald locus Gallorum ? Wahlitatt gäbe die naͤchſte Er⸗
Härung, wenn nicht die ältefte Form unveränderlic, 7a-
lahastat wäre: [67
D. Die Nibelungen.
Die Franken oder die, Karolinger Haben urſprünglich
dieſen Namen nicht geführt, ich kann die verſchiedenen Bil-
dungen der Sage nur dadurch anbenten, daß ich biefen
- ‚allgemeinen Namen nad) den Völkern eintheile, die ihn an⸗
„genommen. Es gab fränfifche, fächfifche und brittiſche Niber
lungen, wopou dieſe die älteften waren. Ich will fie einzeln
. betrachten. j
— 63 —
1. Die fraͤnkiſchen Nibelungen. Die Franken ſchei-
nen der Sage den Sigfrit und die Brunhilt, wenigſtens
dem Namen nach, gegeben zu Haben. Die Sache iſt ſchen
von Andern erwähnt worden, ich muß fie aber des Zur
ſammenhangs wegen auch berůhren und etwas anderſt auf⸗
faſſen.
a. Der erfte Sigfrit. Um: Beifpiele von Verwandten ⸗
mord zu finden, braucht man in ber Merowingergefchichte
nicht verlegen zu ſeyn, body finden ſich nur zwei, die mit
der Sage bes Gigfritmorbes nähere. Beziehung haben. Sig
bert, König der Ripuarier, hatte fein Reich am Niedere
rhein und wohnte zu Köln, fein Sohn Chararich ließ den
Vater im Buchenwald (Silva Buchonia) ermorden, und
ba er die Rache Chlodowechs fürdıten mußte, bot er bier
fem die Hälfte des väterlichen Schages an. Chlodowech ließ
ihn über ber Xheilung ermorden und nahm fein Reich, um
509. Statt Verwandtenmord liefert die Geſchichte einen
Vatermord, flatt dem Odenwald den Buchenwald, ftatt
Kanthen, Köln, das nieberländifche Reich aber hat die Ges
ſchichte mit der Sage gemein. Der Schag fpielt auf ben
Hort an, die Ermordung Chararichs über der Theilung
auf bie Erwerbung des Hortes durch Sigfeit. Im legten
Fall. ſteht Chlodowech für den Sigfrit, wie wir fchon
oben bei der erſten Chriemhilt gefehen. Bon Nibelungen
feine Spur, vom Zwergenfürſten auch nicht,
b. Zweiter Sigfrit. Sigbert König von Auſtraſien
hatte zwei Brüder, Guntchramm ‚von Burgund und Chils
perich von Neuftrien, mit been er lange Zeit in Frieden
lebte. Unterbeß aber. befiegte er (zwiſchen 561. und 572.) in
ſchweren Kriegen die Sachſen und Dänen, ald wegen Läns
dertheiſung fein Bruber Chilperich mit ihm ſelbſt Händel
"anfing (573). Während des Krieges ließ Chilperich feine
— 6a —
Frau Geileſwinth umbringen, und nahm die Beiſchlaͤferin
Fredegunt zur Fran. Geilefwinth war eine Schweſter Brun⸗
hilts, der Gemalin Gigberts, daher Tobtfeinbfchaft zwis
fehen Fredegunt’und Brunichilt. Da Sigbert überall ſiegte,
fo ließ ihn Fredegunt durch zwei Männer im Lager bei
Vitry ermorden. 575. Brunhilt wurde von Chilperich bes
wacht, ihr Sohn ward aber gerettet, und ſie heirathete gleich
darauf ben Metowe, einen Sohn Chilperichs von der Aus
dovera, um ihn zur Rache an Fredegunt zu gebrauchen.
Die Vürgerfriege dauerten fort, Chilperich ward umgebracht,
und Brunhilt maßte ſich in Auſtraſien fo bie Herrfchaft a, "
daß fie felbft einmal gewaffnet unter ‘ven Kriegsleuten ers
ſchlen, und biefe ihr brohen mußten, zurüchugehen , wenn
fie nicht von den Pferden wollte zertreten feyn. Zuletzt aber
beflegte Fredegunds Sohn Ehlotachar die Auſtraſier, befam -
die Brunhilt gefangen, Tieß ihre Enkel umbringen, und fie . ,
felbft nach dreitägiger Marter durch ein wildes Pferd
ſchleifen und ihren Leichnam verbrennen. 613.
Hierin iſt Guntram der Anklang an Gunther, biefer
aber wird burch Chilperich vertreten. und Guntram ift ber,
nordifche Gutorm und der teutfche Gernot. Sodann erſcheint
hier ber afte Sachſenkrieg, wie er etwa in den Liedern der -
Tarlifchen Sammlung vorkam, denn ber neue, wie er jett
im iede fteht, hat feine Grundlage im Kriege Karls gegen
die Sachſen, was fhon ber Namen Lüdeger- (Wittukint)
verräth. Im Liede freyen die zwei Schwäger zufanmen , in
der Geſchichte bie zwei Brüder. Den Mord ber einen Frau
hat die Sage fallen laſſen, aber die Kebferei hat fie feſt⸗
gehalten. Möglich, daß Sigbert dem Ghilperich zu feiner
Brautwerbung behülflich gewefen, wie im Liebe. Die Fre
degunt ber Geſchichte it num die -Brunhilt der Sage, und
bie hiſtoriſche Brunichilt ift die fagliche Chriemhilt. Von der
-6-
. Bienen Beni iſt das kriegeriſche Weſen der ſaglichen
Brundhilt entlehnt und bergrößert, Die Drohung bed Pferd⸗
zertretens und des Pferbfchleifeng ſtimmt rückwaͤrts mit der
alten Sage der Swanhilt überein, über-beren Alter jeboch J
ich noch keine Gewißheit habe. Sigberts Mord iſt nicht
ſchwer zu vergleichen und damit klaͤren ſich zwei Nachrichten
„auf. Es gab Drei Berichte über Sigfride Mord, die Teut⸗
ſchen fagen, er fey draußen im Wald umgebracht worden;
richtig, das ift ber erfte Sigfrit im Buchwald, und natürs
lich ‚hat ſich dieſe Sage in Teutſchland erhalten. Andere
fogten, ex ſey auf dem Wege nach dem hing. ermorbet
worden; auch wahr, das iſt ber zweite Gigfrit, der im Las
ger bei Vitry gefallen, ald er im Begriff war, mit feinem
Heere hen Chilperich in Tournay zus entfcheibenben Schlacht
u jwingen. Diefe Überlieferung wäre dann .fränfifch, da
aber die Norblänber fie nicht unmittelbar von ben Franken
erhielten, fo. Haben ſie auch beren Urheber nicht gefannt, Die .
Dritten ſagten, Sigfrit fey fchlafend im Bett . ermordet. -
Dieſen dritten Sigfrit kenne ic; bei ben Franken nicht.
Die verſchiedene Todesnachricht, bie in der Sage feſt ſteht,
wirb ſchon etwas ‚mit ‘der Aumahme oweier Sigfrive vers
ſohnen.
Brunhilds Ende mit Ehriemhilds w vergfeichen it auch
nicht ſchwer. Ehlotachar, der ihre zwei Enkel umbringen
"Täßt, iſt der Hagen im Liede, der den jungen Drtlieb toͤd⸗
tet; Brunhilds Leiche wird verbrannt, was bie Sage im
brennenden Haufe aufbewahrt , ihr Gefchlecht- geht mit uns
ter wie das ber Ehriemhit. Die Sage von Sigfrit und
Ehriemnhilt, wie fie im erſten Theile des Liedes erſcheint,
iſt demnach; im Laufe des 6. und 7. Jahrhunderts. gebildet,
wozu "auch. bas- Ende Ehriemhilde tam, denn bie alte bur⸗⸗
gundiſche Nibelungen Roth hatte Keinen hiſtoriſchen · Anlaß,
— 66 — J
mit dem Mord eines Weibes zu ſchließen. Nach dem Liede
iſt Chriemhilt wenigſtens 56 Jahre alt in der Nibelungen
Noth, Brunhilt kann bei ihrem Tode nicht viel weniger als
63 gehabt haben. Der Unterfchied iſt nicht groß, und man
flieht daraus, daß die Sage ihrer Grundlage treu geblies
ben, unb dennoch ſtellt fie die Chriemhilt bis an ihr. Ende:
als eine fugendliche Schönheit dar. Das Tann und darf die
Sage, denn ihre Perfonen altern nicht. W. Grimm hat
aber aus dieſem groben Berftoße mehrere Dichter des Liedes
gefolgert Ca. a. D. 69, es folgt jedoch, Daraus nichts weis
"ter, als daß man biefe hiftorifche Erinnerung an Brunichilt
in bie Sage aufgenommien, ohne deßhalb den alten Gedan⸗
kengang des Liedes ber chronologiſchen Wahrſcheinlichkeit
aufzuopfern. Der männliche Charakter Brunichilds blieb in
ber Erinnerung fo Iebenbig, daß die Volksſage fie zu ei
nem rieſenſtarken Zauberer Brimehalt umgebilvet hat, dem
ſie die Brunhilbenftraßen in "den Niederlanden zuſchreibt .
*) I will die Sage mittheilen, da id) ſehe, daB. noch Nie⸗
mand darauf Rüdfiht genommen. Sie ſteht in Caroli Bovilli
liber de differentia vulgarium linguarum et Gallici sermonis
varietate, Paris. 1533. 4°. pag. 105. De publicis per Galliam
viis, quashodie vulgus vocat.Les chemins de Brunebault.
Warranda est vel historia velfabula vulgi, que huiopago (Bavay)
alludit, Fortejus regionis vulgus, in co loco quondam post Bavo-
‚nem regnasse quendamnomine Brunehaldum,vulgo Brune-
bault, arte quidem instar Juliani apostate magum, ot de- ,
monum amicum; qui cum s=pe pälustrium viarum difficultati-
bus offenderetur, impetrasse ‘a familiari demone, ut, quod
'humano opere.vix perfici: posse animadvertebat, id concita et
repentina demonis opera adimpleretur:' ecilicet ut per omnem
Galliam’ab ojus ‚regui sede insignes et publien vie lapidibus "
— 67 —
2 Die fachfiſchen Nibelungen. Ich nenne mit
Unrecht dieſe Nibelungen die ſaͤchſiſchen, aber ich weiß kei⸗
nen befferen Namen. Denn nieberteutfch und niederrheiniſch
And die Franken auch. Nehme man ſaͤchſiſch nicht in der
“ heutigen Bedeutung, fonbern begreife bafunter niebercheis .
nifche Völfer- außer den Franken, fo wird man bie mu
genbe Nachweifung beffer perfichen.
- &8 fehlen ung noch für die gefchichtliche Begründung: der
Sageeinige Hauptpunfte, nämlich, Zanthen, Nibelungen (Nas
men und Land) die Brunhilssburg, ber, Zwergenfürft Albes
" sternerentur. Et no fabule. (si fabula 'est) auctoritas desit, .
in eo vico, quem incole-Bavais vocant, in medib ejus foro
exstat hodie' columna lapidea et super columnam marmorea .
tabula, sub qua ab incolis inchoare omnium ejusmpdi viarım
eapita referuntur, que ab co loco in omnes Gallie partes et:
sublimi ot‘recto tramite exporriguntur. Visuntur usque hodie
plı in_locis ejusmodi vie atrate lapillis silicinis, quas
hodiernum vulgus semitas Brunehaldi, id est, les ohemins
de Brunehault appellat. He id presertim miraculi habent,
quod sublimiorss .sint vieinis utringue agris, quod Inter in-
signia Gallie oppida reotissimum itor confieiunt, quod silieinie
lapillis, qui etiam vicinis in agris desint, sternuntur , adco ut
vel ab kumo ebullivisse silices, vel zthere sublimi eos pluisse
quis judioet? vel-alia quam humana manu et opera underun»,
que toto orbe .lectos in ejusmodi viarum ruderationem quis
demiretur? Narrayimus.rem-cujusmodi in ore vulgi sgdet; ai
"fabula est vel historia, pondoret lector: et vel memorie vel
oblivioni demandet,
Die. Gage gehört zuben Riefens und Seufionenten, bie in Teutſch⸗
land haͤuſig vorkommen, und ihr uUrſprung iſt wol: ebenfalls teutſch
oder fraͤnkiſch. Bavay Legt auf einer breiten Hochebene, ein unbedeu⸗
tendes Staͤdtchen ‚von etwa 2300 Einwohnern. Auf dem Markt⸗
Plage vor dem Rathhauſe ſteht noch eine Wegſaͤule mit framzdfiſcher
m — .
rich und ver IP Nähere. und fernere Sonn dieſer Ge⸗
genſtaͤnde ſind bereits vorgekommen, allein uͤber Nibelung,
Alberich und Brunhildsburg noch nichts Sicheres. Aber zu
anthen hat nie ein Kimig geherrſcht, ſo viel wir wiſſen,
und hier ſcheint ale Spur auszugehen. Und doch denke ich,
wenn wir der Brunhilt und Ehriemhilt folgen, Tonnen wir
aus dieſem Irrſal noch hinaus kommen.
@o. Die brukteriſche Brunhilt. Das. ik mit einem
Worte Veleda, bach muß bie Nachweiſung von vorn. bes
vinnen. Nach den nordiſchen Quellen iſt Sigfrit der größte
und berühmteſte ‘Held, ben bie ‚Erbe je getragen, deſſen
Ruhm bis and. Enbe ‚der Welt dauern wird. Was hat er,
denn gethan ? Den, Drachen -getöbtet: unb bie Nibelungen -
befiegt. Das iſt zu wenig für fe viel Lärm und das teutfche
Ried laͤßt fogar beide Großthaten aus und holt fie in einer.
Epiſode nach, weil es in der Jugendgefchichte des Helden. .,
Heinen Plag dafuͤr ſindet. Indeß beruht auch das teutfche
Lied auf der Anficht, "daß Sigfrit der größte Held iſt. Ale-
hiſtoriſchen Sigfride bie wir bis jegt gefunden, kbnnen kei⸗
nen Anſpruch auf eine ſolche Ehre machen, ſie ſind alſo nicht
die Grundlage ſondern eine. ſpaͤtere Anſchiniegung au die
Inſchrift, welche bie ſieben Deerſtrahen anzeigt. Diefe find jett zum
Zpeil ebe untsnntlid geworden, und oft nicht von gemeinen Felde u
wegen gu unterſcheiden. Übrigens. ift sand. um Bavay keine fumpfige
Gegend, fondern das Land beficht aus ſchwerem kettenboden, bee
bei naffer Witterung faft unfahrbar if, Vieleicht hat Brunhilt die ”
roͤmiſchen Heerſtraßen ausbeſſern Laffen. In der Nähe von Bavay
dat man viele unterirdiſche Gänge, entdeckt, deren Beftimmnng bis
jest unerklaͤrt iſt. Sagen von vergrabenen Schägen find mir von
dorther nicht bekannt. Diefe alte Hauptſtadt der Rervier verdient
durch die fagliche Anfnüpfung an Brundiu dielleicht einige mnuſwat
ſamteit.
. 9 .
Gage. Diefe Grundlage muß daher älter ſeyn ale die frän,
liſche Geſchichte am Niederrhein, d. h. fie muß vor das 5.
Jahrh. zurüdgehen. In diefer aͤlteren Zeit wohnten andere
Vdolker am Niederrhein, die aber ſaͤmmtlich zur niederteut⸗
chen Abkunſt gehörten und mit den Kranken mehrfach vers
wandt waren. Die Ablunft verräth fich an den ‚Rameit;
vorzüglid) an der Aöpiration Ch im Anlaut und ame für _
das hochteutſche =, 4 B. Chatti, Batavi Gebt Betuws,
hochteutſch würden fie Paffauer heißen), Aisibarii (d. i.
Amsivaras, vie Männer der Ems, bie Emſer, mie wit
noch jett nach dem Fluſſe die Ober⸗ und Nieder Rheiner ber
‚hennen,) die Aspirationen Chauki, Thamavi (d.i. Gemauer,
.Cherusci, Chaibones entſprechen ganz bem altfrankiſchen
Dialelt (Grimm’s Gramm. J. 189, 9. Unter biefen Böl-
tern haben nur bie Bataver' und Cherusker zwei Männer
aufzuweiſen, welche ven Ruhm ber Gage verdienen, naͤm⸗
lich Claudius Givilis und Arminius (Ermen, Irmen und
Später mit Herman verwecfelt).
e) Armin der erfte Sigfrit: Was bie Ruhmwür⸗
digfeit durch Großthaten betrifft, fo ſteht Hermann bein
Eigfrit voͤllig gleich. Seine Kriege mit Varus, Germanicus,
Eäcina und Marbpd erheben ihn über feine Zeitgenoſſen
und das Urtheil des Tacitus über dieſen Mann (Ann.
AL. 88.) laͤßt feinen Zweifel, daß bie niederteutſchen Voller
ſeinen Werth nach dem Tode anerkaunt und ſein Andenken
in Sage und Lied gefeiert haben. Caniturque adhuc bar-
baras apud gentes, das ift denn mach achtzehn hundert
%).Die Gndung — Wvarii, warli bedeutet altjähftih Waras
“ober Weros, Wänner, Chattüarii, Angrivarii, Chasuarli ”
etc. angelfähfiih — warss, j. B. Hantwaras, nordiih —
veriar, wie Bomveriar, abjektisifg — verskr, Thydverskr ,
Hrinrerikr. Bu
— N —
Jahren noch wahr. Ich habe freilich, wie alle anderen
Gelehrten, dieſe Lieder für verloren gehalten, weil ich auch
glaubte, wenn mod; eines übrig wäre, müßte der Namen
Armin darin vorkommen. Solche Anficht ift fehr befchränkt,
man unterftellt, die Volkslieder müßten nach Tacitus An⸗
nalen gemacht feyn, ohne zu bedenken, daß die Dichtung
ihr eigenes Feld hat, worauf fle Jahrhunderte Lang blüht,
weltt und wieder erfteht, wenn ber hiftorifche Zuſammen⸗
‚hang der Erinnerung ſchon längft verloren if, Den Grund-
ſtoff der Nibelungen haben’ wir in Hermanns Geſchichte, und
die Nachweifung iſt bei weitem nicht fofchwer, als fle ſcheint. “
Alrmins Tod hatdie.Sage feitgehalten, er war, bie Haupt⸗
ſache, denn das Andenken an bie römifden - Kriege mußte
untergehen, als keine Römer mehr den Teutſchen eittgegen
. fanden. Die Leder von diefen Kriegen find verloren und
die Sage fegt nur die ungenannten Helbenthaten Sigfrids
vorand, was eben beweift, ‚daß biefe Vorausſetzung eine
Lücke anzeigt, bie früher ausgefüllt war, deren Inhalt aber
für die fpätere Geſtalting ber Sage ftörend wurde (weil
bie vergeffenen Römer darin fanden) und beshalb wegbleis
ben und untergehen mußte. Damit wurbe der Sage ihr po⸗
litiſcher Charakter entzogen, und fie bildete fih mehr in und
durch die Familiengefchichte- aus‘, wodurch fie an epifchem
Werthe viel mehr gewann. Armin entführte die Thusnelda,
bie einem andern verfprochen war, aber ben Hermann Tiebte.
Ihr Vater Segeftes war ſchon früher der Feind Armins,
von ihrem Bruder Segimunt weiß man in ber Hinficht
nicht, Segeftes aber bekam. die ‚Tochter wieder in feine
Gewalt und übergab fie mit feiner Familie dem Germanis
cus ber. ihm zu Kanthen Ccastra vetera) feinen-Aufent-
halt anwieß. Thusnelda war noch Fein Jahr mit Hermann
verheirathet, ſie war ſchwanger, ale fie gefangen wurde,
— 1 —
wurde, und in feinem britten ‚Jahre mit, feiner Mutter und
feinen Verwandten den Triumph des Germanicus zieren
‚ante. Dabei waren noch Segimunt, Gefithac, Segimers
Sohn CSegimer war des Gegeftes Bruder) mit feiner Frau
Ramis, alles Cherusfer, ferner Theuborir, Fürft der Sir
‚gambrer, und Libys ein Priefter der - Gatten. Thumelico
‚hatte wibrige Schickſale Cludibrio fortuna conflictatus
est), die Tacitus in ben yerlorenen Büchern der Annalen
beſchrieben hat. Armin fpornte Alles zur Rache an gegen
und gebar einen Sohn Thumelifo, der zu Ravenna erzogen
Segefted und die Römer, fein Oheim Inguiomer trat auf -
feine. Seite und es folgte der ſchwere Krieg gegen
Cäcina, Armin konnte aber feine Frau nicht befreien und
feine raſtloſe Begierde. nach Rache ſcheint ihm zur Herrſch⸗
ſucht grtrieben, er ward nicht mehr geliebt, beſonders war
ihm ber. Abel entgegen. Der Kattenfürſt Adgandeſtrius er⸗
bot ſich den Römern, ihn zu vergiften, Armin gerieth it
Streit mit. feinen Berwandten, die ihn mit Lift wegräumten,
da fie. mit Gewalt nicht konnten. Er. mar 37 Jahre alt,
im zwölften feiner Herrſchaft. Im Jahr 19 n. Chr.
Die Haupgüge der ‚Sage treten hier deutlich hervor, die
kurze und unglückliche Ehe, die einem / andern beſtimmte
Frau, bie mörberifchen Verwandten, der frühe Tod, der
große Ruhm. In den Namen Segeſt, Segimunt, Seghiter,
Seſithac liegt iſchon der. Anlaß zum Stabreim. bed’ Liebeg
Sigemunt, Sigelint, Sigfrit, in Zanihen muß Gegeft
wohnen, das Lied macht die Stadt zur Refivenz des Könige,
Thusnelda Cd. i. Thurſenhilt) gibt ſchon die Endung für
Chriemhilt, und wenn ‚man auf ben faglichen Rieſen Grin
„NRüdficht nehmen will, fo iſt Thurfenhilt und Chriemhilt
nicht himmelweit verſchieden. Doch iſt mir dag gleichgültig,
Im. Giftmiſcher ddgan-destrius Ionnte foger im Namen
n-
das Vorbild Hagens-Tiegen, den wir bis jebt nicht gfuben
haben, Dolo propinguorum cecidit ſcheint anzubeuten,
daß mar ihn wicht im offenen Kampf, ſondern wehrlos
umgebracht. Das wäre‘ benn bie britte Anzeige von, Sige
frids Tod, daß er im Schlafe ermordet ſey, denn war"
chend im Kampfe konnten fie ihn nicht: überwältigen, wie
Tacitus felber fagt: petiusqus armis, cum varia fortuna
certarot.
Die Rache bildet ſchon einen Grunbzug der Sage, in
der. Oefchichte ‚aber fucht fie der Mann, im Liebe die Frau,
Thusnelda's Sohn ſcheint für die Race an der Familie "|
des Segeſtes beftimmt geweſen, ludibrio fortunæ conflic=.
tatus, das laßt alles zu, auch, daß wir annehmen dürfen,
Thumeliko habe in ber teutſchen Sage eine Rolle gefpielt.
Einen Sohn von Sigfrit hat Ehrieinhilt, eine Tochter von
ihm Gudrun, nur dieſe Tochter tritt noch wirtſam auf,
die teutſche Sage hat hier die Erinnerung verloren oder ſie
in andere Verbindung gebracht.
Wer iſt denn alfo der erſte Etzel? Der Kaiſer in Rom.
Die Fürſten, die er im Triumph aufführen laͤßt, find die
Bafallen der Sage, bie ſich um ben Etzel verfammeln, und
. bereits hat ber erfte Etzel einen Dieterich am, Hofe, ben’
Sigambetfürften Theudorcks. Und vom Dieterich war Sig-⸗
frit in feiner Jugend mit Gewalt zum Etzel gebracht (W.
- Grimm. 1.1. 73), das iſt ganz richtig, Tiberius (das ift
dieſer "Dieterich) nahm den Arminius mit. nad) Rom, als
er bie Cherusker bezwungen hatte, Hermann war alfo wol .
gu biefer Reife genöthigt, er nahm Kriegsbienfte und wurbe -
zömifcher Ritter. In der Beſchreibung von Etzels Macht,
wie bie Lieder fie geben, blickt auch noch bie Erinmerung an |
ven tömifchen Kaifer durch, denn was fol der Rhodan und
die Griechen bein Attila? er hat über beibe nie geherrfcht,
— RB...
was een die vielen Sprachen in Ebels Reid; ? Seine Vdlker
rebeten ja nur teutſch und hunniſch und etwa noch ſinniſch
Dieſe Andeutungen paſſen aber volllommen anf denxbmifchen
Laiſer. Das verhaͤngnißvolle Ravenna kommt ſchon in Diefer .
erſten Grundlage vor, ein Grund mehr, daß bie ſpateren
Anknüpfungen der‘ Geſchichte ben Ort in der Sage feſt ger
halten. Zwoͤlfſahrige Herrſchaft in ber Geſchichte, jehnjahrige
Ehe im Liebe, zufaͤllig oder Erinnerung? Es iſt mir einerlei,
denn es iſt keine Hauptfache, Die Prieſter Segimuni und
Libys find von einiger Bedeutung.
Die Roth fehlt. Iſt ſie die, Niederlage des Varus oder
des Marbod? beide ſind keine Rache im Sinne bed Liedes.
Aber man weiß, daß in den blutigen Vürgerfiegen nach
Armind Tod das ganze Fürftenhaus der Chericsler vertilgt
wurde, ſo daß Niemand mehr übrig war, als Italus, der
Brudersſohn Armins, der zu Rom erzogen war und ale
König: herbeigerufen —8 — Der Untergang des Furſten⸗
hauſes hat eine ähnliche Cauſalitat wie die Gage, d. h.
die Verwandten, bie den Armin umgebracht, ſind bafüt _
ſelbſt erſchlagen worben, nur Beiratet. die Thusnelda ben
E Kaifer nicht. Die: Roth fcheint. aber anfänglich nur ein
- Faniilienftreit geivefen, wie auch. bie nordiſche Gage an
zeigt, die teutfche hat fie zum Untergang ganzer Voͤltet
erweitert und ausgebildet. J
8) Claudius Civilis der zweite Sigfrit. De
Namen Siyris ift von Civilis gebifbet, Sigfrit ift fraͤnkiſche
"Aneignung. Aurit ſchreiben die alten Hff. des Liedes, es
iſt die richtige Form, wie auch bie Auflöfung in Seifrit,
-Seifart beweißt, die aus Sigifrit nicht entftchen konnten,
weil das ĩ in Sigi kurz iſt. Auch jeigt die erfie Sylbe in
Siorit einen’freniden Urſprung, ich kenne keinen teutfchen
Namen, der mit 8iv anfängt. Dan] mup- alſo wol leſen
— M—
Sverit, und dieß aus — red, — ras- entfichen Laffen:
In Civilis iſt das Wurzel» i auch lang, ob das C früher
ser fpäter als Z und S gefprochen wurde, immerhin muß
es ſchon S gewefen feyn, als man bie Sigberte für ben
alten Namen einfhob. Grad von diefer Anlehnung an bie
Srantenfönige kann bein Namen die Endung — rit ober —
vrit angefügt worden feyn. Jedenfalls paßte Civilis für
den Stabreim Segimunt, Segest etc., Armin aber nicht.
Die Sage liebt Familien-Stgbreime, und biefe find ‚wies
derum ein Beweis, baß es fehr alte Lieder der-Gage geges
ben, denn nur in alten Liedern -wareit bie Gtabreime für
. ben Dichter von techniſchem Werth. Sobald der Endreim
eintrat, fielen die Stabreime von felbft und blieben ur in’
den Namen. So Dieterich, Diether, Dietmar, Gunther, Ger⸗
not, Giſelher, Chriemhilt, Gibich, Hiltebrant, Hadebrant,
Ebel, Ortüep, Helche u. f. f-, ihre Lieder find, ſchon nach
diefem äufferen Beweife, fümmtlid; vor dem 9, Jahrhun⸗
dert da gewefen, weil zu dieſer Zeit ber. Enbteim auftritt,
Im Karolingifhen Sagenkreife, der nach dem 9. Jahrh
gebildet wurde, erfcheinen Die Stabreime der Namen. nicht
mehr, fie waren zu jener Zeit fchon unnöthig und veraltet
Der bataviſche Krieg des Claudius Civilis hat nicht viel
weniger Anfpruch auf Nachruhm als die Kriege Armins.
Da jedoch die Sage von Hermann ſchon gebildet und noch
zu nen war, fo ſieht man daraus den Grund, warum nicht
fo viel aus der Gefdichte des Eivilis aufgenommen wurbe.
Die Sage entlehnte von dem neuer Helden nur fo.niel,
als fie zu ihrer Ansbildung und hiſtorichen Anknüpfung
bedurfte. Civilis eroberte Castra, vetera, mit vollem Reit .
beißt er. denn als Sigfrit König von Kanthen: Durch die
Anknüpfung an Civilis hat die Sage ihre Dertlicleit ver- ·
ändert und’ iſt gang am den Nieberrhein gezogen worden.
5 —
In biefer Geſchichte erſcheint denn auch Bestie, als Ve⸗
leda. Se hatte großen Antheil am Kriege, ‚fie hatte den
. teutfchen Sieg prophezeit, ihr Ausſpruch galt: alles, fie
wurde wie eine Göttin Cnummis loco) gehalten. Man
ſchickte ihr einen Theil der Beute, auch den Legaten ber
Legion, der umgebracht. wurde. Sie war ehelos, wohnte
im Brufterlande'auf einem hohen Thurmte; Niemand durfte
ie nahen, fie hatte 'einen von ihren Berwanbten, ausges
wält, ber den Diener zwiſchen ihr und dem Volke machte,
Nach dem unglädlichen Frieden des Civllis feheint Veleda
in römifche Gefangenfchaft gerathjen. Ste macht mit Auris
nia und Ganna das Meeblatt ber teutſchen Sibyllen aus.
Da hat man nun mehr als genug, um bas funberbare
Weſen ber Brunhilt zu verſtehen. Ihre Burg lag. ſüdwaͤrts
im Fraukenland, fo fagen die. Norbländer und haben.für .
ſich recht, für ung ift es unbedeutend, obgleich. Civilis mach -
der Burg etwas füböftlich gehen mußte. Ein großes Licht,
das wie Feuer brannte und zum Himmel glängte, war bei
der Burg. Sigfrit fand die Brunhilt in voller Rüftung
ſchlafend. Er ſchnitt mit dem Schwerte ben Panzer: auf, ſie
erwachte, weihfagte ihm, und fie verſprachen fich eidlich die
She. Sie war eine Walfgrie, hieß Sisurdriſa und Hr,
nweldje Brunhilt genannt wird“, °
Dig nordiſche Sage iſt hier fo umſtandlich, daß mehrere
‚Angaben ihr. wol eigenthümlich gehöre. Diele game‘ fenhere .
Belanntſchaft Sigurbs har bie teutfche Sage vergeflen. Die -
Zauberburg Brunhilds entfpricht dem Thurme der Veleda,
dem man auch nicht nahen durfte, beide ſind prophetiſche
Jungfrauen, beide kriegerifch. Was Waltkyrie im Teutſchen
bedeuten wolle, ſieht man am Beiſpiel der Veleda. Weiter
iſt vorderhand nichts zu vergleichen, Thatſache iſt, daß
Eivilis, als er wit den Römern Friden machen mußte, die
— 2 —
Veleda verließ, die in rdmiſche Gefangenſchaft gerieth. das
Aatt wol Ber Sage aͤhnlich, über es fehlt ein Hanptpunkt,
daß Sigfrit die Brunhilt beſtegt nud du audern üsergit -
Hier ift die Geſchichte verloren.
So audy wiſſen wir nichts vom Ende des gie, &
’ mußte wor Gerialis in feine Inſel ‚surkcheichen,; and) da
nicht ſicher, weil’ die. Betuwe verheert wurde, 309 er ſich
in den Krintpener Waard und in das Land. von Aſſelſtein,
"ab als er merkte, daß man die Veleda und ben batavi⸗
Feen" Mel“ Sand eig. abgufihretem fuihte; Ahle er mit.
- den Rdwmern Frieden, dev auf der Beide bes Flußes Na-
halia. unterhandelt wurde, Im I. 70 n. Ehr. Alle weitere
Vachricht fehlt. Der Siuß Nabalid Kann mır der Ref fen,
der" Namen beſteht wahrſcheinlich aus Nab, li und ab,
blieb das erſtt Wort aus, ſo konnte aus lia eben ſo gut
Zak werben, als Pia im teutichen wag lantet. Vom Fluß
Waball tann aber das Bolt Nabalingen geheißen haben,
wildes denn bie Namensvater unferer Nibekungen- wien.
Ich ſchließe auf ‚einen Flußnamen, weil in der Nachbar⸗
ſchaft bie Chamavi und weiterhin die Anſibaren gleichfalls
von Flüffen den Namen - führen. Der Flußnamen Nab
lommt ‚mehrmals - vor, die Nab in Baiern umd bie Nahe
Calt Naud, beim Volke Nah), die bei Bingen in ben Rhein
geht. An einen Schreibfehler fintt Pahalis ift nicht zu den⸗
fen, den Eivilis war von Oſten wach Welten gewichen
längs dem Rheine, er mußte alfo den Lek fühlich"behalten;
Mit. dem Givilis ift die Sage der Brunhilt von der Lippe
an- ben Lek verlegt wprben, vielleicht auch das Rand ber
Nibelungen. Die Sage. behält aber manches, was fich an
jenem Theil des Niederrheines und feiner Geſchichte nicht
nachweiſen läßt. » Das teutfche Lieb weiß freilich nichts
von ber Flammenburg Brunhilds, aber bie nordiſchen Lies
>
- 10 ’
"der tennen die ſchutzende Flaume, bie Beunhilds Bag ı me
. gab, und bie proſaiſche Nachricht fagt: Vafrlogi ſen um
die Burg Brunhilds gewefen, bie Niemand als Sigfrit auf
dem Roß.Grani burdjreiten konnte. Er that es, als er bie
Brunhilt dem Gnuther erwark. Iſt das eine Wiederholung
und Ausbildung ber erfien Sage, als Sigfrit. bie Branhilt
erweckte? Dort ift nur von einer Flamme, nicht von eis
nem Ritt durch das Feuer die Rede. Ober iſt die Vafrlogi
überhaupt jünger, und erſt nad) ber Enidedung . Ielande
durch Beobadıtung bed fenerfpeienden Hekla binzugelommen?
Das ſcheint nicht; um Brunhilden zu erwerben, mußte et⸗
was großes geſchehen, das Lieb hat Kanmfſpiele, der Nors -
den bie einzige Bafrlogi, nehmen wir biefe weg, fo ents
ſteht eine auffällende Lüde in der Gage. Die Slamwenbıng
{ft weder isfänbifch, noch überhaupt äh, noch teutſch⸗
ſie ſcheint fremden Urſprungs.
Auch die Nibelungen ſind ſchwerlich gu nieberrheisie,
Sie leben zuſammen in eitem hohlen Berge, hüten mit
Alberich den Schatz, und ihr Rand wird von Gernot und
Giſelher bezwungen, ſeitdem ber Hort weggenommen wurde
@. 3512, @.). Das legte ift hiſtoriſch wahr, das wochen
gehende. paßt auf Nieberland nicht. Der Schap. enthielt nur
Gold und Edelſteine, es. iſt faſt ald gewiß anzunehmen, daß
vie Bergkryſtalle Rheinkiefel) welche der Rheinkies mit ih
führt, und das Gold. des Rheinſandes bie erſte Idee zum .
Nibelungenhort gegeben, allein grab in ben Riederlanden
kommen beide Gegenftänbe nicht mehr im Rheine vor. Unb
Berge find feine in der Nähe, auffer den Dünen, bekannt
‚ unter bem Namen Ameröforter Bergen, zwiſchen dem Bes
geben Ryn und ber. Zupder⸗Zee.
Wie ſind die Franken zu Hort und Sage gefommen?
durch Erbſchaft und Eroberung. Sie waren mit ben nieber-
J
-B-
cheiniſchen Bdolkern verwandt, fle beſetzten die bataviſche
Inſel und den ganzen Niederrhein und wurden durch beides
bie natürlichen Bewahrer der Sage. Nach ihrem Abzug
nahmen die Friſen einen Theil bed Landes, aber durch bie,
Stiftung. des Bisthums Utrecht im-Sten, und der Grav⸗
ſchaft Holland im 9ten Jahrhundert dehnten die Franken
ühre Herrſchaft wieder in jene Gegenden and. Daß der Hort
nach Worms kommt, iſt vieleicht auch nur hiſtoriſche Anz
ſpielung, daß nämlich nach Beſiegung ber Alemiannen ein
großer. Theil der Franken ſich im Worms⸗ und Speiergau
niederließ Iu-biefen-Ganen fand man Nheingolb, die Fran
Ten wit ihrer Sage vom Hort kamen vom Nieberrhein her⸗
auf in dad Wormiſer Land, die Sage zog aus beibem den
Schluß, daß der Schag bei Worms verfenft ſeyn mäfle ,
weil ber ‚Strom. noch fortwährend die Spuren zeigte.
b. Die fähfifhe Chriemhilt, Es ift Ronwenna,
die Tochter des Hengift und biefer HE Hagen 9. Die hiſto⸗
riſchen Thatfachen, die hieher gehören, find folgende...
Guwrtheyrn Gwrthenau (bei Nennius Guorthigirn, ges
woͤhnlich Kartigera) ſcheint die Hauptzüge zur Sage ges
liefert zu ‚haben. Der König Konftantin. von Britannien
warb auf der Jagd ermorbet von einem Piften, die Tria⸗
den fagen auf Vortigern’s Anftiften. Sein Nachfolger war
Eonftans, fein ‚Bruder, ein Mönd, ber für das Neid;
‚fein Klofter verließ. Zum regieren war Conſtans nicht erzo⸗
‘gen, ex überließ feinem fühnen Vetter Vortigern die Leitung
der Gefchäfte. Diefer Tieß durch gedungene Leibwache den
Eonftänd ermorden. Die Wächter ſchlugen ihm fchlafend im
*) Im Algemeinen vgl. Nennii histor, Britonum, c. 35 — 51.
bei Gale ‚tom, I., Warrington’s history of Wales. Lond, 1787.
p. 39 sqq. und Owen’s Cambrjan biography p, 168. .
— 29 —
Bette dad Hanpt ab, und brachten es Dem Vortigern, der
mit vorgefpiegeltem Zorne bie Mörder gleichfalls enthaupten
ließ. Im 3. 048.
Vortigerns Lage war migti, er hatte Pilten und Sko⸗
ten und viele Britten gegen ſich. Durch Vergrößerung ber.
Gefahr feste er es auf dem Landtage durch, daß bie Sach⸗
fen zu Huͤlfe gerufen wurden. Sie bekamen Taneth Cbrits
tiſch Ruithina, : Nenn, c. 38), es wurde bald zw klein,
uub Hengiſt wußte ben Vortigern- einzuſchuchtern, baf noch
mehr Sachſen gerufen wurden. Mit diefer zweiten Fahrt
kam Ronwenna, bed Hengift Tochter )Y. Um das Mistranen
der Britten · zu uuterbrüden, lud GHengift ben Bortigern zu
einem prächtigen Gaſtmal ein und ließ, als Vortigern durch
die Getraͤnke warm geworben, bie. Ronwenna in den Saal
kommen, welche dem König bie Gefunbheit ausbrachte, welche
biefer fröhlich, annahm. Diefe Erſcheinung verfehlte ihren Eins
druck nicht, Vortigern wollte die Ronwenna zur Frau haben. Der
ſchlaue Hengift häufte die Schwierigkeiten, um den Bortis
gern ganz zu beherrſchen, was auch gelang. Denn biefer
ließ ſich von-feiner Frau mit ihren drei Kindern ſcheiden,
heiratete die Ronwenna und gab dem KHengift bas 'Lanb
Kent nebft Effer, Suffoll und Middleſer. Das führte-zur
Abfegung Vortigern's, für welchen fein Sohn erſter Ehe,
Bortimer, die Regierung übernahm. Diefer trieb die Sad»
fen mit. großer Kraft zuruck, in ber Schlacht bei‘ Ailsford
fielen: Gatigern und Horſa, die Brüder Vortimers und Gen,
giſts im Zweikampf, und Hengiſt ſah ſich zuletzt gezwungen,
mit vielen Sachſen nach Teutſchland zu entweichen.
*®) Die Triaden nennen fie Alis Bhonwen; das klingt eben fo ⸗
wenig teutſch als Bonwonna. Ich bin nicht im @tande, ben Ras.
men auf den fähfifchen Dialekt zuruͤck zu führen. "
-9-
. Bortigern. aber enttam durch eine Partei aus feiner Haft
a1 Gaer Leon (Chefter). und fpätere - Scheiftfteller berichyen,
daß Routen einen Mörder gebungen,. ber den Vortimer
mit vergifteten Blumen als Gärtner ‚getübtet habe. Vortigern
warb wieder König, und ſchickte auf. Anrathen feiner- Frau
“zum Hengiſt nach Teutſchland, daß er mit Heiner Begleis '
«tung nach ‚Britannien zurückkommen füllte. Allein er landete
wit 3000, Bann, die Britten wollten ihn nicht aufuehmen,
er aber ſchickte an den Vortigern die heiligfte Verſi cherung
daß er in frieblicher Geſinnung kaͤme, amd um dieß zu be⸗
thätigen, ſchlug er ein freundſchaftliches Gaſtmal zwiſchen
den Britten und Sachſen vor, wozu beide Theile ohne -
Waffen kommen und Manu für Mann unter einander figen
ſollten. Dieg ward ale Friedenszeichen angenommen, und -
ber nachſte Mai dazu beſtiumt. Den Drt nennen bie Triar
den Gass Caradog, gewönlich nimmt man ben Stonehenge
auf der Ebene von Salisbury für die Mordſtaͤtte. Hengiſt
befahl. wämlich.den. Sachſen, ihre Meſſer zu ſich zw ſtecken,
auf den Muf: Nunad ur, sexa, ſtach jeder, Sachſe feinen
brittiſchen Nachbar todt, und bag Mahl enbigte mit dem
Blutbade von mehr als 300 ‚ber ebelften Briten. Nur
Bortigera wurde verfhont und gefeflelt, und mußte für
feine Freiheit Norfork und Suffer geben. Im J. 272. 9
Man weiß nicht, was aus Vortigern geworben. Cr
- wurbe wadhrſcheinlich abgeſetzt, zog ſich in bie Wildniſſe
von Caernavonshire zuruck, und bie Sage erzaͤlt, er fey
*) Das Heißt freilich Alles bei Singarb „‚british Actions‘ (hist,
- of Engl. 1, 76. &d. de Paris.) Dieß Urtpeil deruht auf ber Allmacht
des Zweifels, die allein noch lang nicht hiareicht, um eine Thatſache
lxitiſch ſeſtzutellen. Alles genau erwögen hat ber ſaͤchſiſche Morde
ſtreich die groͤßte innere Baprfheinliäteh, fo. daß. aa den Schrift⸗
ſtellern traueh darf. . J
— 8 —
in feiner Burg Din⸗Guntigirn i in einer Nacht durch hem attcher
Feuer mit all den ſeinigen verbrannt. Andere berichten,
die Erde habe ihm verſchlungen, denn mdn habe von ihm
und den feinigen in der verbrannten Burg feine Spur vr
. funden Rein. c. 89. 51.) Im J. 481.
Eurys Wledig (Ambroſius) und Uthyr Pendragon, zwei
Brüder des laͤngſt ermordeten Conſtans, hatten ſich vor dem
Thronräuber Vortigern nach" Llydaw oder Klein⸗Britannien
geflüchtet. Emrys wurde nach Vortigerns Tode König und
ſchlug jenſeit des Humbers die Sachſen, wobei Hengift ge-⸗
gefangen und als Sühnopfer enthauptet ward.
Mir iſt keine Geſchichte bekannt, welche ſo viele und
zugleich fo ähnliche Züge der Sage enthält. Der Mord
Conſtantins auf der Jagd, und bed Conſtans im Schlafe
"gleicht jenem des Sigfrids ih dieſen Punkten, die Ermor⸗
dung Vortimers gleicht ihm noch mehr durch bie heldenhafte
Perfon Vortimers und feinen Fall durch ein böfes Weib.
In dem flüchtigen Emrys find die Elemente von Dieteriche
Flucht fo Har wie, nirgends ausgefprochen. Hier iſt Vortigern
Ermenrich, dieſer iſt verwandt mit Dieteridy, das war
Bortigern mit. Emrys auch, Dieterich hat einen Bruder,
den hatte Emrys auch, Ermenric hält dem Dieterich fein
wäterliches Reich zurück, dad that Vortigern dem Eurys
auch, nach Ermenrichs Tobe kommt Dieterid wieder zum
Befig des‘ Thrones, Emrys ebenfalls, Dieterich überlebt
die Nibelungen Roth, Emrys deögleihen *). Und wo gibt
es in der Gefchichte ein Gegenftüd zur Noth, das ähnlicher
wäre als Vortigerns Gaftmal? Hier fpielt Ronwen bie
. Ehrienthift und Bortigern it Egel. Die Einladung an- Hew
®) Übereinftimmung bis auf bie Zeitangabe. Dieterich iſt nach der Gage
30. bis 32. Jahre im Elend, Conſtans ward ermiorbet 448., Bortigern
ſtarb 481., das find 33. Jahre, welche Smtys in ber: Berbennung subradte.
. — 91 —
gift, mit wenig Gefährten zu kommen, erinnert von ſelbſt
am bie Einladung der Chriemhilt im Liede, fie will nur
den Hagen, wie dort nur den Hengiſt, obgleich mit ver-
ſchiedener Abſicht. Die. Schwierigkeit zu landen, weil: fie
mit einem Heere kommen, blickt noch in dem Streit der,
Burgunden mit den Baiern durch, ſo wie in der Fahrt
uber die Donau, denn dieſe war entweder gar nicht, ober
doch nicht im Baiern nöthig. Vom Gaſtmal brauche ich nicht
au reden, Vortigern wird verfchont wie Etzel, und gefeſſelt
wie Günther, wobei bie Perſon zwar verändert iſt, aber
ohne Nachtheil der Grundlage. Die Beſiegung des Hengift
durch Emrys und feine Enthauptung gleichen dem Ende
Hagens im Liebe, mit Ausnahme ber weiblichen Einmifhung.
Diefe gehört „vieleicht dem Liebe eigenthümlich am, doch
iefert auch ‚dazu. bie Geſchichte Spuren, Die Mörder trugen
das Hanpt Gonftantind zum Vortigern und wurden bafür
getddtet; im Liede thut das Chriemhilt mit Günthers Haupt.
‚Gatigera’d und Horſa's Zweilampf konnte ebenſowol Vorbild
für den Tod Rüdiger's und Gernot's, oder Wolfhard's
au Giſelher's werben. Auch ber ‚brennende Saal iſt nicht
vergeſſen, es it Bortigera’s brennende Burg, fein Bew
ſchwinden hängt zunaͤchſt mit den Sagen von Etzels Too
zuſammen (Grimm I, 1. 293), wie ich noch unten erläutern
werde. Schwerlich dürfte auch die Wichtigkeit Volker's aus
teutſchen Begriffen allein zu erklären ſeyn, auch fein Vor⸗
bild ſcheint ein brittifcher Barde gewefen. Im Liede ſteht er
freilich auf Seite der. Burgunden, wo fie aber ſchon Nibe⸗
Inmgen heißen, alfo nicht mehr die.eigentlichen Burguuben
“Mad. Darum ift Volker andy wur im zweiten Theile des.
Kiedes von Bedeutung. .
Ich habe erwähnt, daß uns die Geſchichte Vortigerns
ſchou ſagenhaft überliefert ſey. Es waͤre Unverſtand, dam,
-8-..
- and zu fließen, daß bie ganze Geſchichte "eine Sag tv,
fondern es beweiſt bieß nur, baß bie Geſchichte früh mit
den Augen der Sage betrachtet wurden. Die Beftimmiheit,
wontit die Elemente. der Noch ausgebildet find, laͤßt ſich
hiſtorxiſch ohne Börtigernd Geſchichte nicht genügens nach⸗
weiſen. J
3. Die brittiſchen mibelangen Von ben Angel
ſachfen zu ben Britten ift Fein Sprung, und warum ſolite
die Sage. sicht mehr Brittiſches aufgenommen habe, als
was wir eben nachgewieſen ? Es fehlt ja noch Alberich und
der Dradıe; für die wir noch keinen teutſchen Urſprung ges
funden. Und ſelbſt det Namen Nibelung, iſt er denn
teut ſche Die Frage ſieht dumm aus, bie Form iſt ja
gang teutſch. Das habe ich nie beſtritten und ſogar beit
Namen durch Nebelfinder erflärt: Alleli das genügt mir
Nicht, denn die Beziehung auf Nebel Hat in der Sage fer
"men Grund, obgleich die Form anzudenten ſcheint, daß bie
Alten dabei ak Nebel gedacht haben: Die Herleitung von
einem Staimmvater Nibel oder Nibal führt auch nicht wei⸗
ter; erſtens fomint biefer Namen nicht Vor, zweitens iſt bee
Vater Nibelung fchon nach ber Form ein fpäterer Zuſatz,
“ms bie Luͤcke uͤber die Abflammung ber Nibelungen äusjte
füllen, Beides aber verräth, daß ver Namen ber teutſchen
Sage nicht urfpränglich angehört. IR er fremd, fü muß
man ihn doch zunächft bei den Dritten fuchen, da zu ihnen
vorzuglich die Gefchichte und hinweiſt. DIE Sprache gibt
folgende Auskunft: Nef heißt im Waliſchen Hiimel, nafel
himmlifeh ; neamh (fpridy: neev) heißt iriſch, Hummel; kö=
amhach himmliſch, und naomk, nebh heilig. Det angel- '
ſachſiſchen Sprache: war ed vollkommen gemäß, Ans neafdl
sn bilden Neveling ; das lantete hochteutſch Nibiluac. Was ,
foll aber hier der —— oder heilig? Ith Serie,
— 64 —
daß die 360. edeln Britten, die über dem Gaſtmal ermordet
wurden, wol als Schlachtopfer der Tieulofigkeit jenen Na⸗
men derbienten, und daß ihr Untergang allerdings die Noth
der Nibelungen, ber heiligen ‚heißen konnte, die als Märs
tyrer des Himmels würdig waren, Ein folder Namen Hat
in der Bilderſprache der 'brittifchen Barden gar nichts ſon⸗
derbares, Beweife! Ich vermuthe blos, denn ich habe die
Welsh archaology wicht zur Hand, und, zeige damit , bie
Duelle am, woraus mich bie, Kritifer widerlegen koͤnnen.
Sch werde unten. darauf zurücfommen.
a. Der Drake. Alberich und der Drade kommen
in der brittifchen Sage vor. Nennius Ccap. 38. flg.)
erzält, Vortigern habe, als ſchon bie Ronwen feine Frau
war,‘ feine eigene Tochter geſchwaͤcht, die ihm einen
Sohn geboren. Um dem Abfchen des Volkes auszu⸗
weichen und der Rache der Sachſen, ging Vortigern mit
Rath feiner Getreuen in die Wildniſſe des Erirl (bed Ber⸗
ges Snowdon in Wales) und wollte darauf mit Rath ſei⸗
ner Druiden (magi) ein feſtes Schloß bauen. Drei Näcite
"Hinter einander fiel jebesmal das Werk wieder ein. Die
Druiden edflärten, er müffe einen Knaben fuchen, der feis-
nen Vater habe und mit feinem Blute den Bau befprügen,
‚dann würbe er zufammen halten. Die Druiden fanden eis
nen vaterloſen Knaben, der ihnen aber. ſolche Fragen vor-
legte, die fie.nicht beantworten konnten und deswegen ges
rettet wurde. Der Knabe zeigte an, 1) daß in dem Grunde
. ser Burg.ein Sumpf oder.See fey, das fand fich richtig
105 9 indem Sumpfe feyen zwei (zu leſen brei) Gefäße, -
traf ein; 3) im mittleren. berfelben fey ein zufammen ges
legtes Zelt, richtig; 4) mitten im Zelte zwei Würme, ein
weißer und ein rother, das fand ſich auch. Nach des Kna—
ben Willen wurde das „Zelt ehtfaltet, bie fchlafenden
R
— 88 —
Wuͤrine erwachten und griffen ſich gegenſeitig am, jzuerfk
hatte der weiße, dann der rothe die Oberhand, der den
weißen über ben Sumpf jagte, worauf alles verſchwand.
Die Auslegung war diefe:. dad Zekt iſt Vortigerns Reich,
der Sumpf oder See die Erde, bie zwei’ Würnte bie zwei
Volker, der rothe Drache (draco rufus) bie Britten,
der Weiße die Sachſen, und zuletzt werben bie Britten das
fremde Volk wieder hinaus treiben.
Bortigern fragte nad) des Kindes Namen und Abkunft,,
ed nannte ſich Ambroſius „Zmbreis gleutic esse videba-
tur,“ und fein Vater ſey ein römifcher Conſul geweſen.
Vortigern verließ alfa den Ort und baute in ber Landſchaft
Guennefi eine Stadt nady feinem Namen (vocatur nomine
suo) Cair Guorthigirn, Vortigern's Burg. Nennius bedarf
hier Nachhuͤlfe. Sein Embreis gleutic' heißt gut wälſch
Emrys Wiedig, dieß war eben jener Ambrofius, der Nach⸗
folger Vortigerns, der auch von einem römifchen Gefchlechte
wahrſcheinlich abſtammte. Sollte der Zug, daß Emrys kei⸗
nen Vater habe, nur andeuten, daß er ein Fremder war?
Die teutfche Sage, läßt auch ben: Dieterich, und Otnit von
einem Elfen erzeugen |
Hier ift alfo der Drache, den wir im Teutfchen wicht
gefunden. Nennius erklärt felbft die Drachen für Bilder der
Könige (draco tuus ‘est — draco illius gentis). Das
ſtimmt ganz mit der -bardifchen Dichtung überein. Den höch⸗
fen Gott, ben mächtigen Zu nennen bie Barden dragon,
Drache, Hauptdrache; fo heißt er auch als Zrydain, d. i. als
Stammgott der Dritten. Diefes göttliche Attribut warb auf
Menfchen übertragen; Drache ift bei den Barben gleichbes
deutend mit Fürſt oder König. Daher hieß ber Bruder
des Emrys Uthyr Pendragon CÜther Drachenhaupt) und
— 66 —
zum Beweiſe füge ich noch eine Stelle aus pem Taliesin
bei,nder im 6. Jahrh. gebichtet hat.
Addwyn i ddragon
. ddawn y Derwyddeon. .
d. h. müglich iſt die Lehre der Druiden dem Drachen 9.:- 2
Diefe Nachweiſung, fo einfach fle ift, fo-vieles klaͤrt ſie
im Drachenmythus auf Der:teutfchen Sage if; der Drache
ein verwandelter Menſch, Fafnir im Norden ik. ein Königs⸗
ſohn, er hat Verftand und Spradje felbit in ber Verwand⸗
kung behalten. Die Dradjen der Volksſage und bes Mär
chens find. in demſelben Grundgedanfen aufgefaßt, überalf
° „blickt der Urfprüng durch, daß nämlich der. Drache ein Kö⸗
nig iſt. Dieterich wird ja ſelbſt als Drache vorgeſtellt. Der
Drachenkampf iſt alſo urſpruͤnglich nichts anderes als die
Erſchlagung eines Könige. Der Grund des Mordes iſt dopp⸗
pelt, Weib ind Schatz. Das Sigfribslied kennt nur den
erſten, ber, Drache hat Chriemhilden in feine Wilduiß ges
raubt und, will fie auf Oftern heivathen, weil er ba wieber
ein Menſch wird; Das iſt Vortigern, ‘der, entweder mit,
feiner Tochter oder mit Ronwen auf den wilden Snowdon
entweicht. Die Schändung feiner Tochter iſt hiftorifch mehr
als zweifelhaft, diefe ganze Sage kommt mir wie ein bis
bliſcher Zufag vor, nämlich wie die Geſchichte Davids,
e Berfabe's und Nathau's, bie: auf den Bortigern, feine
Tochter und den Biſchof - Germanus üherteagen:"ift, ber
hiſtoriſch mit dem Vortigern nichtg zu thun hat... Diefer
hat zwar viel verſchuldet, die bibelfeſte mälfche Geiſtlichteit
hat · ihm aber durch jenen anfpielenden Zuſatz noch che
aufgebürbet. Indeß war jener Zuſatz zu Neuius ‚Zeit
(Ende des 8. Jahrh ſchon in die Sage aulenomen,
* Davies’ mythalogy. p · us. 12. 278,
— 97 —
iſt darin geblieben und fortgebildet worben. Freilich hatte
der Drache die Chriemhilt noch nicht gehelrathet, als fie
Sigfrit erldste. Diefe Abweichung muß man aber ben ge⸗
funden Menfchenverftande: zu gut halten, wenn Chriembilt
vom Drachen bereits ein Mind gehabt hätte, wie Vorti-
gerns Tochter, fo wäre Gigfrit ein Chor geweſen, ben
. Kampf ‚zu beſtehen. Diefer Theil der Dradjenfaße iR un⸗
endlich verändert und verbildet worden, bald find es Die
fen, welche ſchöne · Frauen bewachen, bald heidniſche Kö⸗
nige, die ihre Töchter einſperren, wie im Otnit, bald
Kalifen mit ihrem Harem, wie im Flos, bald Der griechi⸗
ſche Kaifer, wie im Rother und fo weiter. Bei allen Ver⸗
änderungen iſt aber der einſtimmige Zug geblieben, daß
der Drade Gind was für ihm fteht,) in der Fremde
im feinen Ausland gedacht wird; das iſt doch auch ein
Zeugniß, daß die Sage aus der Fremde gekommen.
Wer findet ben Draden? Enrys. Auch in ber teutſchen
Sage ift es gewonlich ein Hülfreicher Zwerg, der Dem
Helden den Weg zum Drachen zeigt. Heiße der Zweig
Elberich, Eügleis, Marolf, Malegis oder ander, das
it ja für die Sache gam einerkei. Emtys vertritt hier die
Stelle des huͤlfreichen Zwerges, er ift aber eigentlich Dies
terich, und bei biefem fleht Hiltebrant für den Alberich.
Solche Verwechslungen find. der hiftorifchen Anlehnung der
Sage zugufchteiben, und müßten vdllerſchaftlich verſchieden
werben. Cair Guorthigirn wurde woͤrtlich Etzelburg , wait
Vortigern in Teutſchland Etzel war.
- Der. Hort ift in fo fern" teutfch, ald ber Rhein uns an⸗
gehört. Urfprünglicy war Fluß und Flußgold ceftifch. Das
Sigfrindtien folge fomit-der Beittifcien, Die Cdda dev teut-.
fen Sage.
Zu ben Zeiten Vortigern's war die Sigfridsſage fchon
8 —
vorhanden, nur.nidt unter biefem. Namen; fte erhielt aus
der Geſchichte jened Koͤnigs einige nicht unbebeutende Züge,
nämlich den Trank der DBergeffenheit. Vortigern trant den
Becher, ben ihm Ronwen bot, er warb im fie verliebt,
‚nahm ſie zur Ehe, und ſchied ſich von feiner erften Frau.
Scheidung kann fagenhaft zur Vergefung werben, befonders
wenn bie Sage keine frühere Ehe fennt. Der Kiebestranf
AR da und konnte mit Recht ein Zaubertranf heißen, ba er
fo große Wirfung hervorgebracht... Das ſieht der Sigfridsſage
ſehr ähnlich. Man merft aber, daß die ſaͤchſiſche Überlieferung
fon zwiſchen dem Liebeötrant. ud dem Todestrank im
-Gaftmal, eine. Parallele zog, deren Iegted Glied noch in
den Nibelungen erkennbar iſt, denn fie haben. den Blut⸗
trank behalten, obgleich fie, ihrer Anlage nach, den Lie
bestrank auslaſſen mußten.
b. Alberich der Zwerg.
Er heißt bei den Britten Merddin bardd Kmıys Wiedig,
‚ober gemönlich Merddin Emrys, bei ben Franzoſen Mei-
‚Jin, der. berühmte Zauberer, beflen Prophezeihungen latei⸗
niſch und altfranzoͤſiſch noch übrig find.und im Mittelalter
"ein großes. Anfehen genoffen 9. Nach Diefem - und. dem
weiten Merbbin, der den Beinamen Wyllt führte, iſt der
wythiſche Alberich gebildet. Merddin war unter dem. König
Garys ſo wichtig, daß ‚die Sage ihn nicht übergehen konnte.
‚Die Drujden und was zu ihnen gehoͤrte, wurden von den
Chriſten als Zauberer angeſehen, die Angelſachſen haben
ſogar vom Namen Druiden das Wort Dry für Zauberei
angenommen. Bon bem faglichen Eharafter Merddins war
alſo Zauberei ungertgenplich, fo ſteht. auch Alberich da als
Meifter der Zauberei. Als Barde ward Merbbin ein Saͤn⸗
®) ©. meine Geſchichte des nord. Heidenthumt. I, p. 4600-62"
ger und Muflkant, bas iſt Elberich auch; die Triaden ers
Hären ihn, ben Merbbin Wyllt und Taliefin für die drei
chriſtlichen Hauptbarden, Elberich it auch ein Ehrif; die
Triaden fagen vom Merbdin, er gehöre mit Gavran und
Maddog zu den: drei Verſchwindungen von Britannien,
Elberich verſchwindet auch. Merbbin iR der Sohn eines
Geiſtes, Elberich erzeugt den Otnit, Dieterich if ein Elfen ⸗
find; Merddin war der wichtigſte und treueſte Diener des
Eurys/ das iſt Alberich dem Sigfrid, Elberich dem Otnit ;
wie Merddin Wyllt heißt Alberich ein wildes Ger
zwerg. Sind die Brittem Nibelungen, fo iR Mar, warum
Alberich bei diefen lebt, ihe Meifter iſt und feinem Herrn
bie verlangten Kriegsleute zuführt. Merlin giebt fih für .-
einen Gott aus, fliegt in die Höhe, flürzt aber durch das
Gebet des Patricius herab; etwas verändert im Otnit,
wo Elberich ſich für den Propheten der Sarazenen ands
gist und ihre Götter über die Stadtmauer wirft. -
So weit läßt ſich die brittifche Grundlage im Alberich
ohne Mühe erleunen, teutfch aber ift fein Namen, feine
Zwerggeftalt und der nedende Zug feiner Effennatur. Ein’
Weſen wie Merlin konnte nicht. beffer als durch den Bes
geiff Elfe nationaliſirt werben. Die Sachſen konnten ihn
wicht wit dem. einfachen Wort Alf nennen, "weil er font
von den. mythologifchen Alfen nicht zu unterfcheiben war.
Namen. und Begriff mußten vermenfchlicht werben durch
das angehängte rik, und aus Alfrik wurbe hochteutſch
vegelmäßig Alberic. Mit dem Begriffe Alf kam bie Zwer⸗
gennatur in diefes Wefen, nämlich die Meine Geftalt und
bie Schmiedekunſt; beides fehlt dem brittiſchen Vordild.
Die zwergiſche Neckerei und Bosheit iſt am beſten im Wie⸗
land dargeſtellt. Alberichs hohes Alter iſt wol nichts weiter
als eine unverſtandene Hindeutung auf das Fortleben ei⸗
— 90 —
wer mythologiſchen Perſon. Zur Ausbilding der. Sage vum
Hort hat ‚das Schmiedehandwerk Alberichd wol auch das’
Seinige beigetzagen.
Dagegen hat das Erfcheinen und Berfchwinden des Zwer⸗
ges teutfchen und brittifchen Urfprung.. Im teutſchen Glau⸗
ben werden bie Zwerge verſteinert, wenn fie Die Sonue bes
ſcheint, d. h. ed find Nachtweſen, unfichtbar für die Tags
wenfhen. Die Druiden wohnten in Steinhölen und Wil
dern zurüdgegogen yon der alltäglichen Welt, auf fie. paßte
auch der Begriff erſcheinen und verfchwinben. Die Tarn⸗
haut iſt fein: tegtfcher Gedanken, brittiſch aber find.bie Zau⸗
bermäntel in der Arthuriſchen Heldenſage, fo wie die zau⸗
berifchen Zelte, worin die Drachen ſchliefen. Sie hießen -
“ vielleicht darum Tirtwärme: von ben Bändern, worin
- fie eingewickelt waren. Lint für Band iſt fein hochteutſches
Wort, fonderm nur. niebertentich, der Linwurm muß alſo
wol bon hen Niederländern herfommen, die ihn von ben
Briten erhalten. Die Zwölfmans «Gtärfe, bie Sigfrit
durch die Tarnhaut bekommt, iſt wol vom Gott Thor ent⸗
lehnt, denn die Vergleichung zwiſchen Tarnhaut Carngür⸗
tel ) und Thors Machtgirrtel lag ſehr nah. Dadurch if
wol auch manches aus dem Mythus vom Thor auf. ben
Sigfeit herübergelommen. Uebermenfchliche Stärke ſchreiben
auch die Briten ihrem Sigfrit zu, Vortimer riß einen
Baum mit der Wurzel aus, und erſchlug damit den Horſa.
GMenn. 45.). Dieß ſcheint eine Art Verferkerwuth, denn
“ Vortimer rig nur Baume aus, wenn er zernig in der
Schlacht war. Vielleicht iſt diefer Zug von beit Argelſachſen
zu deu Walen gekommen
Die heqhteutſche Jorm waͤre lin, und wirklich ermnt Hate
edamat in den ©. Blofier Gloffen für Weitermantel vor, was
On doble Bineutung qwüdscht, Y ö ;
1 —
6. Die brittiſchen Lieder von ben Nibelungen.
&8. find zwei, das Lied des Cuhelyn und bie Godedin;
beide beziehen ſich nur auf die Noth. Davies het dad Ver⸗
dienſt, dieſes Fioh und die Gododin zuerſt auf bad Blutbad
der Britten bei dem fächfifchen Gaſtmal bezogen zu haben.
Da ich jenen Mord für eine hiſtoriſche Grundlage der Ni⸗
- belungen Noth anſehe, fo vergleiche ich Die brittifchen Lies
der mit ben teutſchen, um zu verfuchen, ob nicht beibe zus
fammenhängen,- und. das teutfche Epos etwa vom celtiſchen
irgend einen Einfluß erfahren. Es iſt fchon ſehr viel, wen
man beiveifen Baus, daß unabhängig von Mordländern und
Teutſchen auch die Britten, ein ſtammverſchie denes
Bolt, Lieder vum ben Nibelungen gehabt. Bon her Auer⸗
Kennung dieſes Satzes würde ein neues Licht über den Urs
forung des teutfchen Epos andgehen. - her dazu iſt udthig,
daß wir bie ‚beietäfchen Zerte mit einer genauen lieber,
zeugung in einer kritiſchen Musgabe erhalten, nebſt einem
Sachlommentar, der bei der Fremdheit und Sonderbarteit
der. bardiſchen Dichtung vuentbehrlich if. ‚Dann der Kent
der Gododin ig der Waͤlſchen Archaͤologie iſt wicht nach
einer guten Handſchrift abgedruchh. Davies hatte andere
‚Hf., eine des 43. Jahrh, wor fh, Die ihm diuen beſſeren
Text Tieferten. Diefen aber hat en mie befimt gemacht, "
fondern nur feine neue Lieberfegung mit einen Kommentar,
der. ſchaͤrbaxe Warhrichten uud ſcharffinnige Vewerlungen
enthälh, Eine volftänbige Vergleichung der drittiſchen Wie
belungeg mit den teutſchen wage ich aus: Mangel eines
Tertes nicht vorzunehmen, noch auch hätte id} dafür ir
biefem Buche Raum. Ich muß mic, vor der Hand auf ein»
‘zelge Andeutungen. beſchraͤnken, um ben Wunſch nadı ven
hrittiſchen Nibelyagen angunegen.
4. Das Lied des Cuhebyn. Cine ange Eletie von
\
1
22 dreigeifigen Strophen, die Cuhelyn, ein Barde bed.öten
Jahrhunderts auf einen andern Barben gebichtet, der‘ von
Hengift über dem Gaftmal erſchlagen wurde *). Dies Ge⸗
dicht iſt ung gleich. deshalb intereſſant, weil es und bie
geſchichtliche Grundlage zu einem Zuge bes teutfchen Liedes
tiefert, wo Hagen dem Spielmann Werbelin die Hand,
abhaut. Im brittifchen Liebe heißt Hengiſt ein Wolf, fo
kommt er. oft vor, der erſchlagene Sänger war ber
Hauptbarbe des Tempels Cmaer claer kywid) wie
Werbelin der Hoffpielmain Etzels, und nach dem Falle
bes Barben ſturzt Hengift über die Britten her wie Hagen
über die Hünen. Die Beziehung auf dad Morbmahl ift
unverkennbar, aber es fommen fogar ‚Züge vor,:bie, obs ,
gleich in anderem Sinn zu nehmen, doch an das Teutſche
maͤchtig erinnern, z. B.
KRutour dyrlyt, rothes Gold fol berbieten,
rychlut clotryt; ber den Berühmtenerfchlägt.
vgl. Nib. &. 8110. Mit dem Tode ded Barden fangen auch
die. Gododin an, es ſcheint Owen der Sohn des Marro
geweſen, wenigſtens nennt ihn Aneurin fo, und erwähnt
noch den Fall im Liebe 16 und 25,
PB. Die Gododin. Ic nenne fie nad eitier alten Hf.
im Plural (y Bododynne), weil ed eine Sammlung von
Liedern ift, die fi auf das Mordmahl beziehen, **) Nach
der Sage find 360 Britten gefallen, und aus 363 Liedern
follen die Gododin beftanden haben. Aber 360: iſt die Ta⸗
geszal des Jahres, ich glaube man hat eitten mythiſchen
®) Zert und ueberſetung bei Davies Mythol. p. 310-315.
*) Godo-din iſt ein befeftigter, theilweis bedeckter Platz, d. h.
ein Tempel oder .Borplag. Man nannte alſo die Lieder nach dem
Orte, wo der Mord geſchah. Teutſch ausgebrüdt Fand die Gobobin
Die Lieder des brennenden Speiſeſaals, die Rothlieder.
— 19 —
Sinn ‚hineingelegt. Dennoch iſt es wahr, daß wir nicht
mehr, ale Lieder ber. Gododin haben, 94 find übrig und
manche fehr verflümmelt auf und gekommen. Davies hat
nad, bem Inhalt eine neue. Anordnung verfucht und das
Ganze in 31 Gefänge ober Lieber eingetheilt. Mir" will die
Anorbuung nicht ganz gefallen, und ich glaube, daß man
fie beffer, machen fann, wenn man bas teutfche Lieb zu
. Hülfe nimmt, das Davies nicht gekannt hat. Es beziehen
ſich nämlich nicht alle Lieber zu na chſt auf bie Noth, fon
> bern einige behandeln bie Geſchichte, die vorausgieng, fo
daß. die Gododin vieleicht auch‘ zwei Theile hatten, wie
das teutſche Lieb, ober gar brei, nämlich die Mage dazu.
Ich will meinen Verſuch der Eintheilung herſetzen, um die
Vergleichung zu erleichtern.
Erſter Theil der Gododin. Lied No. 7. (nach Davies Ans
srbnung). Fragment über die Thaten der Sachſen als ſie
noch Unter Vortigern.bienten. Teutſch: wie Sigfeit mit den
Sachſen ſtritt. Lied No. 6. Fragment einer Klage über den
Tod Vortimers. Teutſch: wie Sigfrit beffaget ward; Dee
ſt von dieſem Theile nicht-übrig.
-Zweiter Theil der Gododin. Die Noth. Lied Mo. 1
und. 16. ber Tod des Barden; teutſch, Werbelin ʒ Noth.
Lied No. 2. 5. und 9. Hengiſt's und Vortigern's Ab⸗
rede zur Moth. Hier ift Vortigern vieleicht :Ghmther,
die Abweichung ift natürlich. Teutſch, wie Hagen bie Hel⸗
den warnt und ermuntert. No. 4, Kampf des Tudvwich,
bem .Bortigern fein Land genommen. Teutſch ring und,
Senfrit. No. 5. EidioP8 Benehmen zu Anfang des Kamps
fes. Eidiol iſt nach Davies fehr wahrfcheinlich Emrys.
Teutſch, wie Dieterich den Etzel aus dem Saal führt. No.
13. Thaten verſchiedener Helden. Teutſch die einzelnen
Kämpfe, No. 15. Beſchreibung des Tempels. Teutſch, wie
— 4 —
PRIOR den Saal bereiten ließ, No. 20. Geſpruͤch zwi⸗
ſchen dem Weib und einem Bitten. Teutſch, wie fie um .
die Sühne reden. Ro, 22. 24, 25, Eidiol vertheidigt ben
Tempel, der Feinde Untergang wird prophezeiht, Cibiol
ermuntert zur Tapferkeit. Teutfch, Dieterichs Kampf. No.
26: Eidiol's Rache an Bortigern. Teutſch, Dieterich und,
Gunther. No 10. 30. B1:. Todeslieder auf Vortigern und
Hengiſt; teutſch Gunthers und Hagens Tod,
Dritter Tpeil dee Gobodin No. 3: Mage. auf die gefal⸗
lenen Helden. Teutſch, die Klage überhaupt. No, 8. Erin⸗
nerung an das böfe Gaſtmal. Teutſch, die. Sendung nach
Wonmns zur Branhiit, No. 11: Eidiols Benehmen nach ber
Moth. Teutſch Dieterichs Klage Nor. 19, Erinnerung an
einzelne Helden. Iſt im Teutſchen nicht beſonders ausge⸗
bilpet. Ro; 19, 18. Aneurin im finfteren Kerker beſingt in
ſchlafloſen „Nächten die lebte Neth. Rordiſch: Gunter
im Schlangenkerler, der vie Haufe ſchlaͤgt. No 21. Ber
trachtung über das Morbmahl, Im. teurfchen: nicht before
ders auögebildet. No 23. Folgen der Nosh, No. 27; Kriege
der Brikten nach derſelben. No, 3 Gefchichtlicht Ruckblicke
vis zum Tode Cidiol's. Teusfers Dieserichd Leben nach ber
Noth. Ro, 37. Hi zu fragmentarifch, um nur ſagen zu
tdunen, was eigentlich fein Inhalt if. .
Es zeigen fih zwei Thatſachen aus dieſer Meberficht, bie
Lieder hängen nicht ſtreng zufſammen, und eine direlte Vers
wandtſchaft weit den teutſchen iſt sicht offen austeſprochen.
Was den erſten Punkt betrifft, fo iR zu bemerken, a) daß
die Lieder fragmentariſch auf und. gelommen; 5) daß ber
Charatter des brittifchen Heldenliedes nicht epiſch, ſondern
lUgriſch {ik mehr anfpiels als erzaͤhlt, wodurch di die
p myih, pı 306. — 34.
= —
der oiniung hauſtg unterbrochen, „oder von ber Meflerion ,
ganz aufgehoben wird, c) daß die Gododin ‚mehrere Ver⸗
faſſer Haben, was Davies zuerſt ausgeſprochen. Gewoͤhnlich
werben fie dem Barden Aneurin zugeſchrieben und ins Jaht
510. gefetzt. Die Zeitangabe ‚hat. Davies burch viele innere
Gründe fehr wahrfcheinlich "gemacht. Die Mehrheit der
Berfaffer wird annchmlich durch den. Unzuſammenhayg und
die Wiederholung der einzelnen Lieder, durch die Nach⸗
richt, daß es 363. geweſen (dieß iſt eine Triade, nämlich
tri chanu a fhriugaint a thrichaut), durch bie Sitte,
daß man einzelne Lieber auf die Gododin machte. Für bie
Einheit bes Dichters ſpricht der Namen Gododin der mehr⸗
mals im Werte: vorlommt und von ‚einem‘ Sammmler wol
nicht herrühren. konnte. — Beim zweiten Punkte muß man
fogar zugeben, daß felöft Die Beziehung auf das ſachſiſche
Morbmahl nirgends namentlic; andgebrück iſt. Diefen
‚ Einwand hat aber Davied nicht nur im Allgemeinen fo .
dern auch durch feinen Kommentar fe richtig widerlegt,
daß ich darüber weggehen kann und. ber bie teutſche Bew
wandtſchaft zu ſprechen habe. Mein Schluß ift biefer: wem
die Noth im brittiſchen Mahle ihre hiſtoriſche Grundlage‘
- "hat, wenn bie Gododin diefed Mordmal zum Begenfiande
„haben, fo ift Die Nibelungen Noth mit ihnen dmmerlich und
wefentlich verwaudt, wenn es auch nicht gefagt if. Und
‘ein ausgeſprochen er Zuſammenhang konnte auch nicht
- fepn, weil Teutſche und Eelten ſtammverſchieden find
und darum ihre Sage fü nnabhängig ausgebildet haben,
. daß max fie nicht mit einanber vergleichen darf, wie bie
fammwermwandten Norbländer - und . die Teutſchen
Man. entferne allen Begriff ver Heberfegung, es wäre
thöricht zu behaupten, bie Teutfchen Hätten bie Sage von
ben Britten, die Merbländer von bem Temtfchem überfegt. _
6 —
an eignen konnte man ſich die Sage, das brauchte
aber nicht durch Ueberſetzung eines beſtimmten Liedes‘ zu
geſchehen, ſondern durch bie lebendige Ueberlieferung. Daß
dieſe ſtatt gefunden, kann ich nicht laͤugnen. In der
brittiſchen Noch ſant das Weib und Hengiſt, Anenein figt
im Kerker, Vortigern heißt oft Eiddin (dd iſt 2); Hält .
man bemit Ehriemhilt, Hagen, Gunnar, Etzel zufammen,
fo frage ich, wo man in irgend einer Geſchichte mehr
Aehnlichkeit finde? Gododin ift ein Tempel, der Dichter
fagt, mit frieblichem Herzen feyen die Britten hingegans
gen; es heißt ausbrüdlich und wiederholt: they schould
‚have gone to churches to do penance, — the“inevitable
strife of ddath is piereing them. Wo iſt dein ein trefs
fenderes_Gfeichftädt. zum legten Kirchgang ber Nibelungen?
" Im Mai, zur hoͤchſten Feſtzeit der Briten war das Mahf,
tn der Sonnenwende bes. Sommers die Noth. Gewarnt
waren bie Dritten. durch das 2008 wie bie, Nibelungen
burch Träume und freunde. Eidiol fleht gegen Hengiſt,
wie Dieterich gegen Hagen, mit Feuer und Rauch wer .
den die Sachen umgeben, ohne fie vertilgen zu koͤnnen,
eben fo die Nibelungen. Drei Britten entlamen der. Roth,
ſpo Dieterich, Etzel, Hiltebrant. Das feindliche Geſpraͤch
Hagens und Chriemhilds hat auch die brittiſche Sage;
die Fallenden werden im Blut zertreten, wie im Teutſchen;
Kidiol haut Blut aus den Sachſen, wie Wein aus Gla—
fern,. das Blutſchenken in der Noth; ſchon Morgens ent
"fand auf dem Rennplag vor dem Tempel Streit, der
unheilvolle Buhurt nach dem Kirchgang; Hengiſt laͤßt
ben Ausgang des Tempels verſperren wie Hagen bie Thuͤre;
imn Diefem Augenblicke wird der Friedensbasde Owen erfchlas
‚gen und Werbel verwunbet,
. Sollen alle diefe Punkte nichts ſagend ober „geisgältig
==
aeynẽ Schfann mich zu dieſer Anfäie nicht.belennen, weit
id, für die Lzugnung des Zuſammenhangs keinen vernunfti⸗
gen Grund finde. Weiter kann ich die Sache auch hier
nicht auseinander fegen, id} verweiſe, wen es gelüflet, an
+, ‚Die Brittifche „Duelle. Beifügeh muß ich, daß die. Gododin
und die Ribelungen’vor Arthurs Zeit ſchon vollendet waren,
denn von dieſem, der das ſpatere brittifche Epos Beherfä,
finde id) in unſerer · Sage feine Spur.
z, Die Hegelingen. .
wie tom: die, brittiſch- ſachſiſche Ausbilbung der Nibelun⸗
gen Noth gu. den übrigen. Teutſchen? Das muß durch eine
Bermittehung geſchehen feyn:- Das. führt und geosraphiſch gu
den Niederlanden und den Hegelingen , welche die Mittel _
glieber.der großen Sage. fcheinen. Ich muß die Rachweiſuug
etwas weit ausholen, mm bie Refultate ſicherer zu fielfen.
4. Zuſammenhang Nieberlandd und Bri⸗
fanniene.
VNiederland bat im Mittelalter ‚due: größere Beten.
als jest, vom Fuße des Giebengebirges bis an die Maas⸗
mundumg hieß alles Niederland, fo daß der fränfifche Nie⸗
derrhein auch dazu gehotte. Der. Namen Niederland kanr
or dem Anfang” de 6. Jahrhunderts nicht entſtanden ſeyn,
dvenn er wurde eift nöthig, ald nad Beſiegung der Aleman⸗
nen die Franken einen Theil des Oberrheins in Beſitz nah⸗
süen. Die Benennung geht auch nur auf-die Franken, baher
begreiflih, daß man Weſtfalen und Sachſen nicht zum
Niederland gegält hat, ©.
"») Die SOfle Predigt Werihtolds iſt eine möfifge Werdlidung
deiigen. den Ober⸗ und Niebesländern. Er gebraucht den Namen
miehr allgemein, vergißt ader keineswegs din wahre Bin, wie
. F — 98 —
Als Niederland noch von Belgiern bewohnt war, beſtand
bereits durch die galliſcheteutſche Miſchung des Volles eine
nahe Vertvandtfhaft mit den Brittem Diefe wurde noch
enger, als durch Waffersnoth ein Theil der. Belgier auf
die Sübküfte Britanniens entfloh. und dort aufgenommen
wurde. Die Anfiebler hießen Galedin, trieben Handel, und
hieltert die beiden Küften in beftändiger Wechſelwirkung 9
"Die celtifchen Altäre auf Walcheren find Folgen dieſes Zus
fammenhangs. Die Römer 'behielten ihn bei, ihre Garnifos .
nen an den Maas⸗ und Rheinmünbungen wurben von Bris
tannien dus verprobiantirt *%), Noch unter ben Römern,
gegen Ende des 4: Jahrh., beſetzten die Sachfen. die flans
drifche Küfte, welche von den Römern nie fehr in Anſchlag
gebracht wurde. „Die Geeräubereien ber Sachſen machten
aber bald Vorkehrungen nöthig, man ließ fie an ber flan⸗
drifchen Küfte wohnen, die von jetzt m Zittus Saronicum ,
hieß, ftellte fie aber unter militärifche Aufficht, „und die
Gegenfüfte Britanniens wurde in Militärdiftrifte getheilt,
die zufammen limes Saxönicus hießen, um das. Land wie
durch. einen Cordon von ihren Anfällen zu fügen. Als
folgende Stelle beweifl: einer von Zürich unt einer von Sahsen‘,
der eprache ist gar ungelich, ein Swap. unt ein niderlen-
der von’ Köln sind gar ungelich an der sprache unt an
geyant, Im früperen Mittelalter gehoͤrte auch Ritland ſchwerlich
zum Niederland.
*) Warrington's history of Wales, p.-6. Davies Celt.res. p. 155.
. ®)_ Eine wichtige Stelle liefert Eunapius Sard, in den excerpt,
de legatt.. bei Labb& Protrepf, ad hist, Bysant. p. 15. Xapd-
Bov un BouRonevon adlvuroy Esrı mr uns Bosstavixng
visov sıronountay intra Pongixa, pgodgia drandunsgtar.
Die. Chamaven. waren die Angraͤnzet der Rheinmündungen, und won, .
den Niederlanden iſt die Kedbhe.
— 9 —
die Sachſen endlich in Britannien ſich eindraͤngten, mußten
fie ſich durch fortdahernde Einwanderung verſtaͤrken, was
auch die Gefthichte erzaͤlt. Iſt ed aber wahrfcheinfich, daß
Hengift alle Sachſen aus dem fernen Holftein Fommen ließ,
da er fie viel näher und fchneller von ber flandrifchen Küfte
haben Konnte? % Die Ähnlichteit des flamändifhen Dias
lekts mit dem Gnglifchen ift noch ein lebender Beweis der
Verwandtſchaft. Die Brittifche Sage kennt nody den Zuſam⸗
menhang im Lohengrin, allein ba biefe Sage wahrſcheinlich
viel älter ift als Arthur. und mit dem Andenken dieſes Kö⸗—
B nigs wieder aufgefriſcht wurde, fo will ich fie für den fpä-
tern Zufammenhang beider Völker gar nicht in Anfchlag
beingen, indem ja das Lieb von ber Gudrun bie Verbindung
der „Angelfachfen und Nieberländer offen ausfpricht. Daß
auf biefem Wege, d; h. durch Vermittlung der niederlän-
difchen Sachſen die brittifche Noth zu ben, Franfen gekom⸗
men und auf bie Ausbilbung der Sage Einfluß gehabt,
fcheint mir nicht mehr- zweifelhaft: Die Betrachtung des Ger
dichtes wird dieß im Einzelnen beftätigen. \ J
2. Erſte Geſtaltung der Gudrun.
Es iſt an einem andern Orte zu beweiſen, daß Gudrun,
die Lieder von Salomon und Morolf, Reinholt, Malagis,
Ogier urfprünglid; niederlaͤndiſche Gedichte waren, wovon
die fünf letzten der hochteutſchen Literatur durch "ziemlich
ungeſchickte Überfegungen im 14. und 15. Jahrh. angeeignet
wurden. Gudrun ſcheint im 13. Jahrh. ſchon eine hoch⸗
teutſche Bearbeitung erfahren, doch ſind auch in ihrer
Sprache einzelne Spuren des uwilederlandiſchen Urfprangs
” Gine aͤhnliche Meinung, aber 'auf andere, Grönte „geftügt
hat fon Biarda Oftfeif- Geſchichte 18.4.
0 — “
ſtehenꝰ geblieben Die Bemertung iſt nicht ohne Belang
für meine Unterſuchung.
Mit ber übrigen. Heldenſage hat Gudrun folgende Ans
wen gemein, Hagen, Sigfrit, Gubrun, Ortwin, aber bie
Berhäftniffe diefer Perfonen ſind fehr verfchieben. Die Hands
Jung felbft im. Liebe hat mit der Heldenfage keinen Zuſam⸗
menhang. Aus beiden: Gründen erſcheint Gudrun als eine
vereinzelte, niederlaͤndiſch abgeſonderte Gage, Die hochteut⸗
ſchen Anſpielungen auf Gudrun ſind wenig und ohne Ein⸗
fluß, das verraͤth wo nicht einen jungen Urſprung der
Sage, doch ihre fpäte Bekanntwerdung in Teutſchland.
. Die große Verwirrung im. Gang des Liedes, die Überhäue
“fung mit: Perfonen, die vielfache Veränderung ves Schau⸗
platzes und .bie Überlabung - geographifcher Angaben paſſen
einestheils wol für die Sage eines Seevolles, verrathen
anberntheils- atıch.- den jüngeren Urfprung, wenigſtens bet
Testen Abfaffung, die wir ver uns haben. Wir Fänpen alfo
wol vorausſetzen, daß bie hiſtoriſche Grundlage. des Liedes‘
ParticnlarsEreigniffe waren, die. auf die Gefammtheit der
teutſchen Geſchichte feinen Einfluß hatten, daher von der :
allgemeinen Helvenfage unbeachtet blieben. \
‚Sch muß ‚noch einen andern Sag vorahftellen, von dem
in der Unterfuchung viel abhängt. Die Gudrun befteht aus
zwei Theilen, im erfen ift ‚Hilde, im zweiten Gudrun bie
Hauptperſon. Nach der jegigen . Geftalt des Liedes hört der
erfte Theil mit “der neunten Aventüre bes Gedichtes auf,
in einer früheren. Geftalt fchloB- aber das Lied mit Avent. -
17. ; der. Schlacht auf dem Wulpenfande, und es folgte
fein. zweiter Theil darauf. Dieß-beflätigen die äußeren Zeugs
iffe. Die Edda, die Sfalden und Saro kennen beftimmt
nur den erſten Theil der Sage, und von ‚allen andern
Zeugniffen ift es ſehr zweifelhaft, daß ſie den zweiten ge⸗
— 11 —
fankt. „Den Sänger. Horant führen die Norbländer nicht
an, fondern nur das teutfche Lied, müffen nun die ſud⸗
lichen Anfpielungen auf Horant nothwendig aus ‚dem teuts
ſchen Liede gefchöpft ſeyn, fe wäre, deffen Erxiſtenz freilich
gur Zeit jener Anfpielungen voranszufegen. Allein Horands
Gefang fteht im erften Theile,, feine Anführung fest bie‘
Kenntniß des zweiten nicht nothwendig vorand, und Lam⸗
precht hat offenbar einen andern ‚Schluß der Schlacht auf
dem Wulpenwert gefannt, als ihn das jetzige Lieb enthält.
Lamprechts Alerander ift ein lothringifches, Morolf ein nie,
derlaͤndiſches Gedicht, daß. beide die Gudrun kennen, ifk ein
Mitbeweis ihrer niederländifchen Heimat. So if es wenigſtens
fehr wahrſcheinlich, daß der zweite Theil bes Gedichtes viel
fpäter ſey als der erfte, was auch durch die hiftorifche Nach⸗
weifung vollkommen beftätigt wird. j
Urfprung und ’erfte Geſtalt ber Sage ift mordfrififc,
und durch die Frifen, die mit. den Sachſen nach Britannien
zogen, ift Die, Kenntniß der ‚Sage in die angelſaͤchſiſche
Dichtung, gefommen. Diefer Urfprung enthielt nur brei
Hauptperfonen, Hagen, Hethin CHettel) und Hilde, die
Heirath dieſer Ieten und der doppelte Kampf Cerft nach
der Heirat, dann auf Hedinsey) waren die Hauptfache des
Gedichtes. Diefe wenigen Punlte in der norbifchen Geſchichte
nachzuweiſen bin ich nicht im Stande, weil alles, was
darauf Bezug hat, ſchon fagenhaft berichtet wird. Man fieht nur
fo viel, daß Holftein, Stormaren, Dietmarfen die urfprüngliche
Heimat der: Hegelingen war, und wenn wir auf das Lieb
Rüdficht nehmen, fo ergibt fi durch den Hagen von Irland
(d. i. ‚England, denn bie Iren hieß man Schotten) eine”
"Hindentung auf Hengift und ein Zufammenhang mit der
ſachſiſchen Wanderung. In diefe Zeit faͤllt auch wahrfcheig-
lich die erfte hiftorifche. Grundlage. Es ift merkwürdig, daR -
10 —
die Gudrun feinen Zufammenhang mit dem Norden aner«
kennt, ‘daß fie Dänemark und Fruote nennt, hat bafür
nichts zu fagen. Dagegen zieht Saro die Sage. in den Kreis * '
des Könige Frothi CFruote), wie eine Zwiſchenhandlung.
Wer hat Recht, das Lieb oder Saro? Der alte Wate iſt
im Liebe eine Perfon des zweiten Ranges. Der Norden kennt
ihn nicht, aber wol der Süden, Hier findet man auch nur
feine Gleichſtücke, Elias im Otnit, Widolf im Rother und
Slfan im Rofengarten. Wie wenn der alte Wate eine Er⸗
innerung an die Stammpäter des Hengift, an Wecta oder
Woden wäre? Wie dem auch fey, zu Saros Zeit war bie
Sage bereits in das nordiſche Chänifche) Heldenbuch aufge
nommen. In biefem Epos bildete König Frothi den Mittels
- punkt, wie Arthur im brittifchen und Karl im franzöftfchen.-
3. Zweite Geftaltung der Gudrun.
Diefe konnen wir defto deutlicher in der Gefchichtenachweifen,
und zwar in folgenden Grundzügen. Im Jahr 855.’gieng der
König Aethelwulf von England mit feinem Sohne Aelfred nach
Rom; und hielt fi auf dem Wege bei Karl dem Kahlen
in Frankreich auf. Bei der Rückreiſe 855 gab Karl dem
Aethelwolf ſeine junge Tochter Judith zur Frau und die
Hochzeit wurde zu Verberie an der Diſe bei Senlis gefeiert.
Aethelwulf ſtarb ſchon 858., fein Sohn und Nachfolger
Aethelbalt nahm ſeine Stiefmutter Judith zur Frau, ſtarb
aber auch ſchon 862. und die Wittwe kehrte mit großen
Schaͤtzen zurück, um ſich zum drittenmal zu perheirathen.
Baldewin der eiſerne, Grav von Flandern, war in ſie
verliebt, ſie desgleichen er zog ihren Bruder Ludwig ins
Einverſtaͤndniß, worauf Baldewin bie verkleidete Judith
entführte. Der entrüftete Karl legte den Fall den Bifchöfen _
. mb Großen zur Entfheidung vor, Baldewin gieng aber
— 18 —
"nach Rom zum Pabſt, und auf deffen Anrathen fühnte ſich
Karl mit, feiner Tochter aus und ließ fie 863. a Aurerre
mit Baldewin trauen 9.
Dies ift die Grundlage vom zweiten Theile des Liedes,
womit aber die Dichtung und Die verworrene Zeit fehr frei
geſchaltet haben. Zuerft fieht man, warum Hagen König
von Irland (England) it, die Edda fügt nichts. davon
und Saro erwähnt ihr ald König don Jütland. Diefe 5
Voraãnderung hat die Heirat nady' England heworgebracht.
+ Zweitens, der Namen Gudrun ift durch Anklang an Judith
in bie Sage gefommen' *). Warum Gudrun? das iſt eben
‚ein ſchãtzbarer Beweis, daß die Sage von ihr im Nieder-
-Yand befannt war. Wem glich Judiths Geſchichte mehr
ald der Gudrunfage? Gudrun war alſo ſchon damals im
"der Anficht des Volles das unheilvolle Weib, eine Idee,
auf welche mar ähnliche Vorkomniſſe im Leben bezog. Mit
ihr hat die Sage Judiths Schickſal identiſicirt. Stand ein-
mal Gudrun in der neuen Sage feſt, (0 konnte Sigfrit
und das Ribelungenland auch hinein kommen. Gigfrit ift
aber vom teutfſchen fchen ganz verfchieden, Nifkınt hat
nur in Beziehung auf da s nahe England noch einige Er⸗
heblichkeit, fo daß man annehmen muß, der erſte Theil
der’ Heldenfage (Sigfrit) fey in. Frisland und Flandern zu
ber Zeit, als die Gubrunfage gebildet wurde, ſchon fehr
im Berfall geweſen. Die beweist auch der Schluß des die
des. Gudrun ‘brachte die Idee einer. Roth mit ſich; dieſer
“ wiberfivebte” die hiftorifche Grundlage des Liedes, hier fer
=) Hincmari Remens, annal, ad an. 856. 857. 862. 863. bei
Pers monum, hist, germ. I,
”*) Judith hieß teutſch Jutta, ihr Namen wurde bibliſirt, wes
"Damals Mode war. "
4 —
hen wir aber die Sage mit aller Gewalt durchbrechen,
fie laͤßt ſich von der Gefchichte nicht ganz fefleln, fie läßt
mit Kampf. die Gubrun erföfen, wovon die Gefdichte
nichts weiß. In diefen Kampf hat fie. diejenigen Züge der
Noth aufgenommen, welche dad Gedicht ‚ertragen konnte,
Ludwig der König fällt wie Gunther, Hartmut wird ger
fangen wie Hagen,. bie böfe Gerlint wird von Wate ers
ſchlagen wie Chriemhilt pon Hiltebrant, aber von all bem
‚ weiß, bie Gefchichte. fein. Wort, bie Gerlint kennt fie gar
nicht. Das iſt der Sage einerlei, fie hatte einmal die Ju⸗
dith zur Gudrun vergeiftigt, und nun mußte eine Noth
folgen, gleichviel ob bie Gefchichte ja oder nein fagte. -
Diefed. Beifpiel von hartnädigem Leben der Sage ift ‘aber
fehr wichtig, ed beweiſt, daß die Gudrunſage jhren ab»
gefchloffenen Sinn, ihre feſte Bedeutung hatte, bie fi nur
mit großem Wiberftreben durch Uebertragung auf einen
hiftorifchen Stoff verderben Tieß Und wirklich wurde hier
bie Nothfage durch die Gefchichte verdorben, bie ihr. einen
heitern Ausgang gab, ber ihr völlig fremd if. Da ift alfo
eine Verwechslung noch obendrein vorgegangen, benn ben
fröhliche Schluß der Gudrun ift das Ende einer Braute
fart, die ja auch mit „Kampf verbunden find. Ich muß
noch ein. ſtaͤrkeres Veifpiel ‚von der Lebenskraft der Sage
beifügen, denn diefe Thatfachen find Fundamente, worauf
man weiter bauen kann. Karla d. G. Unglüd in ben Pr.
renäen ift befanntlich der Gegenftand des Rolandsliedes
Mit Rolands Fall ift die Hiſtorie aus, das Lied aber
nicht. Wie kommt das? Sehr natürlich, Rolands Tod iſt dem
Liede nichts weiter als der Mord Sigfrids, alſo der erſte
Theil des Trauerſpiels, der zweite, die Noth, m u ß fol⸗
gen, ob die Geſchichte etwas davon weiß oder nicht. Die
Sage ertrogt ihren Zuſammenhang und ihre innere
\ — 108 —
Vollendung von ber hiſtoriſchen Grundlage. Die Noth iſt
man die völlige Niederlage der Sarazenen durch Karl und
bie Strafe des Verraͤthers Genelun d. i. Hagens. Da tritt
nun ein. Kämpfer Dieterich CTirrich, Thierry) auf, wie
wenn er aus der Wand gefchlagen wäre... Was thut den
der dabei ? Er muß da fepn, meil in berRibelungen
Noth sin Dieterich als fein Vorbild ſteht. Das iſt alſo ver
Satz: well ed eine Nib. Roth gab, mußte es eine Saraze⸗
nen. Nofh geben, weil Hagen nach der. Roth fällt, mußte
auch Genelun fallen, ohne beides hätte das Rolandslied
feine Vollendung, die muß es jedoch haben, weil die Sage
es nicht anderſt thut. Wir mäffen den Eigenfinn der Sage,
ber auf ihrer inneren Kraft beruht, anerfennen und achten.
Die Chroniffchreiber find zum Theil dem Schluffe: der
Gudrun gefolgt, Karl hat mit Baldewin wegen ber Ents
führung feinen Krieg geführt, und doch fagt Meyer: re-
latum est a nonnullis, semel.in_Atrebatibus ad montem
divi Bligüi, et iterum in fintbus Insulensium fusum ab
‚eo (Baldewino) fugatumgue regium (Caroli) exereitum;,
Francosque perquam viriliter a nostris prahibitos fini=
bus*), Das haben bie Ehronifenfchreiber sicht aus der Ge
ſchichte, fondern aus der Sage geſchoͤpſt. Den Pabſt und
- bie Bifchöfe hat dagegen das Lied ausgelaffen, ed lonnte
ſie für ſeinen Zuſammenhang nicht brauchen.
Aber die Normannen! Grade ſie geben den ſtaͤrkſten Be⸗
weiß für die letzte Bildung der Sage im neunten Jahrhun⸗
dert. Denn zu diefer Zeit waren ihre Verheerungen in Flan⸗
Kern und Frisland am größten, im biefer Zeit hatten ihre
Fürſten auf jene Länder vielfachen Einfluß. Seit dem fre⸗
hen Gotfris (Gautred von Dänemark, der 802 bie Nord⸗
.*) Ja. Meyeri ännal, Fland. ad a, 862
— 106 —
graͤnzen Teutſchlands beraubte, bis zu Ende bed Yen Jahr⸗
hunderts hörten die Züge der Normannen gegen Niederland
nicht auf. Ludwig der Fromme gab. dem Dänen Harald,
der ſich hatte taufen laſſen, die Gravſchaft .Rüfringen in
Frisfand 826., um die Küfte gegen die Normannen zu.
fhügen; dem Normannen Roric; gab, er Kenmemerland in .-
Weftfrisland und dem Hemming einen Theil; von Seeland.
So wurden die Normannen Herren der friſiſchen Küfte von
der Schelde bis zur Ems und das Lied hat diefen Umſtand
feftgehalten, indem es die unabhängigen Herren des Küften-
ſtrichs anführt, wie Herwig von Seeland flatt Hemming,
Irolt von Friefen ftatt Harald oder Heriold, wie er gewoͤhn⸗
lich in Tentfchland hieß, Morung von Frisland für Rorich
von Kennemerland. Daher die Verwirrung im Liede, daß
Irolt und Morung von: riefen genannt werben (v: 926.
1083. 1923), wenn man: aber nach der Geſchichte Oft- und
Weſtfriesland unterfcheidet, fo ift es in der Ordnung. Run
heißt auch Srolt von Hortridy, Ortland, Hurriche und Orte
win son Ortland (1091. 1923. 2259. 2863. 2537.), der
Geſchichte nach iſt es Ofterrif, Oftfrisfand. Dagegen wird,
Morung aud von Waleis genannt (2564 2787.), eine Ans
Tpielung auf Walcheren, wo der dritte Norman, Hemming
ſen drei normännifchefrififcgen Fürften und ben Nordfrifen
und Dänen, und es iff wahrfcheinlich, daß durch dieſe hiſto⸗
rifchen Urfachen die alte Sage vom Högni und Hethin bei
den Frifen wieber ernewert ober ind Leben gerufen wurde,
Der Raub' der Gudrun, ihre ſchlechte Behandlung, die
Verheerung bed Landes, find wol nur treue Bilder ber
Wirklichkeit. Die Normänner mögen manche Frau mitges
nommen und ſchlecht behandelt haben, und ihr Übergewicht
im Liebe erklaͤrt auch den Umftand, daß Karl‘ der Kahle
wohnte. Begreiflich it nun ber Zufammenhang zwifchen dies j
_- 17 — .
und fein Sohn Ludwig felber in Normaͤnner verwandelt find.
Der Namen Ludwig iſt noch im Lied erhalten, nur dem -
Vater gegeben, die Normandie aber ſchon als ein unab⸗
Hängiges Sand angeführt, was anzeigt, daß bie legte Bil⸗
dung der Sage in ben Schluß bes 10ten Jahrhunderts faut
Man merkt auch, daß bie Hethinsſage bereits wieder im
Leben war, als Baldewin feine Aventüre lieferte, die An⸗
fnüpfung war Teicht‘ durch bie AÄhnlichtkeit der Handlung,
und wahrſcheinlich hätte das Wolf den Baldewin vergeſſen,
wenn es feine Geſchichte nicht einer beſtehenden Gage hätte
anfügen Eönnen. Darum it auch Balbewin nicht genannt n
ſondern ber Norman Herwig‘ hat ſich behauptet, Friſſſch
wirb.alfo wol bie letzte Geftaltung der Sage ſeyn, nicht
flaͤmiſch und Baldewind Aufnahme mag dadurch mit veran-
laßt feyn, daß er, wie man behauptet, Seeland zum Hei⸗
“ ratgut bekam. Denn Ieer wird er nicht ausgegangen feyn. .
Selbſt der Umftand, daß die Gage die Gudrun als Tochter
an die Hilde anknüpfte, ift feine ſo willkürliche Zubichtung ‘
wie er ſcheint. Die Ähnlichteit mit Grimild, der eddiſchen
Mutter Gudruns, führte ſchon dazu, aber vom Charakter
Judiths wird ein Zug erwähnt (donec, si’ se cöntinerenon
posset, secundum apostolum, scilicet competenter, ac
legaliter, nuberet. Hincmar l. c. ad a. 862), deſſen Be⸗
ziehung und Vergleihung mit Hilde nicht fo ſchwer war
ferunt Hildam tanta mariti cupididate flagrasse, ut
etc, denn was darauf folgt, gehört nicht zu diefem Vorder⸗
fat. Saro gram. V. p. Bi. ed. Wechel,), Im teutfchen
Kiede ift Hildens Natur etwas verändert, fie ift mehr eine
Ute geworben *).
=) Die. Detticiteit des Liedes nachzuweiſen, iſt bei dem Gchmanken
ver Namen ſchwer. Indeſſen ſcheint bemerkrnswerth, daß an Der
- 18 —
3ch muß damit die geſchichtlichen Nachweiſungen ſchließen,
damit fie mich von meinem urſprunglichen Ziele nicht noch
weiter entfernen. Mit mandjen meiner - früheren Anfichten
ſtehen -fle im Widerfpruch und ich hoffe, dieß wird ver
Wahrheit förderlich. ſeyn. Gebe man ber Gefchichte . die
Grundlage zurück, die ihr angehört, und laſſe man dem
Mythus den, verbindenden Geift und bie Bedeutung, bie er
dem Stoff gegeben, fo wird man das Wefen- beider richti»
ger erfennen. Wie nun neben ber hiſtoriſchen Grundlage
noch ein Mythus der Heldenſage beftehen kann, mögen
Manche vielleicht nicht begreifen. Wer jedoch die Bildung
der Sage im Norden und einzelne. mythifche Punkte ver
teutfchen Lieder: bebenft, die ich oben erläutert, wird an bem
Dafeyn eines Mythus weniger zweifeln, Man muß ſich · nur
nicht vor dem Mythus fürchten, als wenn er weiß Gott
in welche endlofen Traͤumereien und Herereien verführe, -
man kann babei recht gut bei Verſtand bleiben, ohne alle Gefahr
ſeines Seelenheils. Eine Überficht und: Zufammenftellung der
hiſtoriſchen Grundlage will: ich nicht beifügen, denn fie hat |
ame dann Werth, wenn ihr die woihiie als Grgenftäct
zur Seite geftellt wird,
Außerften Gränge des Sachſenufers, zwiſchen Galais und Boulogng-
armer ein alter Drt Hedenesberg unb eine Gravſchaft Hebin vor⸗
Bemiat. Hedelingen. und Brjesland find eine Gemeinde in Suͤbhellangh.
. 1. =
ALungedruckte Gedichte. J
Mit dieſer Abtheilung konnte man Bücher füllen, ich gebe
nur folgende Auswal: 1) Gloſſenlieder, 2) Raͤthſellieder,
3) Niederteutſche Gedichte. Seltenheit und Juhalt machen
dieſe drei Arten beachtenswerth. Die vierte Rubrik; Boll
- lieber, bie ih Bingufüge , iſt mehr belanat.
1. Bieffentienen, *
¶ Dieſe Gedichte ſind Beweife gefunfener Dichtung ‚und ge
hören meift dem 15. Jahrh. und der ſpateren Zeit an. Ihr
Weſen beſteht darin, daß irgend. ein lateiniſcher Kirchentert,
gewonlich ein Gebet, Wort für Wort mit einer gereimten Er⸗
. Härung verfehen wirb, ein Commentarius perpetuus ga jedem
Wort. Diefe Gedichte haben zwar nichts gemein mit den fpanis -
ſchen Glosas, welche unſere jetzigen Dichter wieder nachahmen,
aber dieſe ſind ſo gut eine Spielerei, wie ‘die teutfejen
Gloſſenlieder. Der Spanier nimmt irgenb einen Dentforuc, “
gewoͤnlich von vier Berfen als Thema / erllaͤrt ed auf
poetiſche Art, ſo daß jede Strophe gewoͤnlich mit einem
Verſe des Denkſpruches geſchloſſen wird. Die teutſchen Ges
dichte fegen das Wort zu Anfang und laſſen die Erkaͤrung
5 in
. nachſolgen. Nehmen wir Gloſſe und Paraphraſe für gleiche
bebeutend, fo iſt die Dichtart viel älter, und hat beſonders
bei den Angelſachſen mehrere Beiſpiele, wovon an einem
andern Orte. In den frühern Zeiten des teutſchen Chriften-
thums war für dieſe Dichtart wol eine Nothwendigkeit vor⸗
handen, um bie Lehre dem Volke zu nähern, am Ende bed
Mittelalters fehlt dem Gloſſenlied auch diefer äußere Grund
des Dafeynd. Das folgende Gedicht feht am Ende ber -
Brůſſeler Hſ. von Berhtolds Predigten.
IJ Das guldein Ave Maria,
‚Ave, das wort hat got gesant
dir frawen aus’ der bimel lant,
der engel dich allaine vand,
er bete dich langest vor bekant. '
Maria, .genänt des meres stem, 5
der 'vinstern welt. ein clare lucern, _
du macht den sünder wol gewern,
wes.er an dich kan zeitleich gern.
, gratia genad zeucht fraw für. recht,
F "das hab ich sunder wol gespecht, 10
wie wir in sänden sein geveht:
wildu fraw,.es wirt. wol sJlecht, '
plena, genaden frawe bistu vol,
' “ »darumbe ich dich nu loben sol, ,
“ künigin mu tuo so wol 15 _
und hilf uns von der sünde dol. \
" dominus got herre,’ Jesu guot-
geren deinen. willen tuot;
— 111. —
häbe mich fraw in deiner huot
und lesch- an mir der helle gluot, 20
tecum, got mit dir. Maria ist,
als man steates von dir list;
"mu send mir frawe buosze- Frist
‚ ‚durch deinen. suoszen Jesum Christ, '
benedicta, gesegent bistu fraw, ob allen ‚£rawen 25.
seind wir dir alle wol, getrawen ,
so hilf uns, daz wir bie also pawen,
. daz wir dort dein kind mit dir. beschawen,
"eu, du rosen sunder dorn,
«du bist zu sealden uns erchorn; 30
au stille fraw seinen zorn; - \
vir seien anders gar verlorn,
in, in uber alle die welt sind die mear,
du-seiest es die sealden wear, . s
J die den hailant.uns gebear , 35 '
| des warde geringert unser swear. “=
mulieribus, magt du muost den frawen allen
vor allen. frawen wol gevallen,
| - des sullen si dir ze fuosze vallen, -
daz du in prechest der sünden gallen, ⸗0
“ et ouch frawe bastu gewalt, er
das du von sunden manigvalt \
. den. gunder lösest junck und alt, \
daz er zu u virt gezalt.
benedietus, in dise welt kom der gesogent , 4
den die himel her hant geregent ,
»
umfdjrieben. Das erfte- Lied beginnt:
hl —
dem hastu 'fraw schon. enkegent,, .
darunıb dein nu. die engel phlegent, ı \
fructus, deines. leibes suosze Frucht
ist aller sealden volkomne genucht. 50°
min trost ist zu dir und mein ah, ö
das pruefet gat de? sunden sucht; ° °
vontris, deides'leibes ärch
taugenlich in sich verparch ' . En
fortissimum; en lewen starch, 35° ti
des wärde vernichtet der tievel chateb.
tui, deines leibes suosze stat,
tuot allen fräwen lobes mat;
“nu hilf uns von der sunden phat,
und daz der sele weide rat. 60
amen daz wir alle komen dar , . : tn
da sich frawet der engel sohar , —
und der. sunden werden gepat ,
des belf uns Mari& die magte klar,
Diele ichtart iſt durch Überfegung,, and, ‚in bie nifder
laͤndiſche Volfsliteratur eingegangen „ denn ‚nefprüngliche
niederlandiſche Gloſſenlieder habe ich noch nicht gefunden.
In dem Freeghol des kersten gelovn, s le. a ind.
etwa 1490. gedruckt, ſtehen am : Ende zwei ¶ Glofſenlieder,
das Ave Maric-in 15. Strophen, jedes Wort: mit acht
Verſen gloſſirt, und das Salve Regine in 26. Srropien
Ach gsuer dy , ihuchfrouwe £yn.;
du.stergen glantz, du’ sonnen sohyn,
18.
du alre sunder troesterynne ,
du moder gots, du gots godynne,
du bloyende rose van Yesse,
du welcke gebeerdest sonder wee,
möder ende maget, vader zen,
deme' bymmel end eerde syn ondardaes.
Anfang des zweiten Liebes :
Gegruet systu moder ende mahgt ,
du welcke gode hefst so wal behaght,
dat hy van dy wolt'syn gebora,
up dat die mynsch nicht bleve verlorn,
du werst en bleefst en ionckfrow puer;
godo lof end dy’du ächoen figuer.
Daß beide Lieder aus dem Hochteutſchen ungeſchickt uͤber⸗
ſetzt ſind, zeigt der erſte Blick auf dieſe Verwirrung der
Sprachformen, bie weder rein niederlandiſch noch rein ſaͤch⸗
ſiſch ſind, und die im erſten Liede mehr dieſen, im zweiten
mehr jenen ſich nähern. Das hochteutſche Original blickt
aber allenthalben durch. J. Viſſcher in dem Veizeichniß der
niederlaͤndiſchen Inkunabeln, die feiner, Vitvinding : der
boekdruckkunst. (Amsterdam 1787. 8.) augehängt find,
und K. Scheller in der Bücherkunde der ſachſiſch⸗ niedert.
Spradje kennen den Spegel des kersten’ geloven nicht. Ich
habe ein Exemplar in der Seminarbibliothet zu Lüttich
geſehen. 6
2. Raͤthſel.
Ich habe dieſe Dichtart immer für bedeutend gehalten,
obſchon ich in deutſcher Literatur. felten Beifpiele fand, Im
Norden ift. diefe Dichtung alt und hat religiöfen Charakter.
“ . 8 .
'
— 114 —
Die Lieder vom Maſthrudair, Fjölsvithr und Alvis in
“der alten Edda, was finb fie anders als Räthfel? Und find
die Tropen und Metaphern der’ Kenningar in ‘ver jungen
Edda weniger räthfelhaft ? In Teutſchland fann ich nicht fo
weit: qurüc gehen, vor bem 13ten Jahrh. ift mir fein Raͤth⸗
fellied bekannt, und felbft. darin Fenne ich nur zwei Beifpiele,
den Anfang des Wartburger Krieges oder Lohengrin's und
die Bruchftüde in Müller's Sammlung (TIL). Ich Fan
wol die althochteutſche Gloſſe Ratissari anführen, die aber. .
nichts weiter beweißt, als etwa, daß der Begriff und Nas
men bes.NRäthfels vorhanden war. In der Möndjsbichtung
treffe ich das Raͤthſel auch im 13. Jahrh. an, und da bie
Monche für diefe Dichtart weber im ‚Chriftenthum noch in
den Klaſſikern Mufter hatten, fo darf man annehmen, daß
hierin die Volksdichtung auf die Mönche gewirkt hat. Als
Beifpiele will ich einige mittheilen. Auf dem erften BI. einer
Hſ. zu Mond im Henegau, in 8%, 13. Jahrh. ſteht
folgendes Räthfel:
Vidi virumi in via et viam.cum viro cufrentem, .6....
major terra ac minor verme et est pater mundi,
atque omonimus dei, tolle caput ejus et fit duorum caput,
vir pater in calle, quin callis cum patre currit,
. ambo zam eurrunt, eitius quoque sed via patris,
äpse minor yerme major sed corpore: terra, \
omonimum patris gaudet se esse omnipotentis, \
E.... placet et tuleris ejus de. corpore summam ,
fit caput et princeps in membris ecoe duorum,
„ Der Berfaffer des Raͤthſels hat im Anfang Stabreime ’
im Verfölg Herameter gebraucht: Das zweite lautet:
Ante rotam molendini
duo tremunt palatini,
— BE 3 1 Fr -
super culmen stant (pder sunt) ter _
, neo proximant unquam fini,
Ein drittes Raͤthſel ſteht in ber Brifin- H. Ken. 196
und Tantetz
Prima triangula.sit, tripodem phepose- zotunde,
et converte, scies, quis sit mihi morbus et unde,
Es ift eine Charade des Wortes AMO und die Auflöfung
fteht gleich dabei: , ,
me miseruln, quod amo, sum tanquam piseis in bamo
' deprensus, nec amor, me tamen urit amor,
Die teutfchen Rathſel, weiche: hier folgen, find aus dem
15. Jahrh., nachläffig abgefafft und -gefchrieben. Sie heißen
in der Hſ. Retterfche und feinen in Oberſchwaben zu
Haufe zu ſeyn. Sie ſtehen in ber Heidelberger Hf. Rro,
355. Bl. 25. 267161.
‚Erftes Räthfet
Nun rayt, was ist das: es ist das heeehst und das
grast, das der welt je geben wert, da durch man sel
und lip verluret und behalt,'und das man allezyt begert,
md wer es het, dem gebrist sin, und- wer es git, je
me er havt; es wirt och menhem, der weist es nit,
tusent mil ver zuo senden, ist im ein ovgenblick. es git
freeden , trurn, es git vernuaft und sinne und benimpt
dick alle sinlich gedencken ; es git hunger in > groriem
vollen,
e⸗s git unruow oyn Tavst, *
es git'ruow, die nieman möcht vergelten,
“es ist ein überlast J
in meniges herzen sinnen ‚: ER J
und ie me man sie (l. sim) ‚havt, 5 5
ie me man 'sin gern bette,
— 16 —
es git wachend sinne, '
es git schlafen in .gedinge,
ll begert sin dar ĩo la ·
es zieret jugent R ‚10
und lert tugent,
es macht alle’ zit I
kurz und lang; es git
‚ wochen zal und belangen,
es tuot ungebunden gefangen, . 15
es git wol und we,
sin art tuot usz der masseh vil,
sin nam si uch gegen mir ‚kunt,
so wisseut ir mines herzen grunt,
es git senen und sorgen, 2
man treit’s offenlich- und heimlich verborgen,
es verwet rot und bleich _
will und gedenck, es sich git und verseit, ,
es wirt an menger stat hin geben , ö
da man nit weist sin leben; E . 25
sin wirt dick vergessen,
da man es hin havt gemessen,
es tuot heisz und kalt
und hat starker sin gewält,
den es begrift den lert es, . 30
das im vor unkunt wag, ’ "
dann durch sin ansehen
-ist gtosz wunder beschehen.
nieman mag duxch; gründen,
was wunders es begint, . 35
es mag ouch nieman für denken, ö
das er im wolle autwanken,
— 17. —
‘ durch, sin walten I
mag man sel und lib hehalten. \
es macht undertring \ind git sehmerzen : .. - 40.
und git fred und: lust in'berzen,
es leret singen und sagen,
beizen und jagen,
tanzen und springen, . J
glück ünd heil und vol gelingen. . 45
es tuot den man’ zuo strit varn ö
und tuot sich mengen vor valsch bewarn,
es benimpt ouch menigen den lip.
es. zwingt mab und wip, \ j ,
arm und sich; Bu \ 30
nit lebt sin glich, :
send es wie ver du wilt,
du hast sin daheim deste minder nicht,
vil ist davon zuo sagen,
got well’, daz wir es hie und dort mit freden haben. 55
Ich habe auf Liebe Männe) gerathen, womit die meiften
Pantte übereinftimmen. J
Zweites Räthfen
Rat, was ist das;
In im ist wasser und für,
tof ist im tüwr, '
und ist dick cristen worden, .
on fleisch und 'bluot sin orden, J
in im ist gebein ungehür. 5
es stift rob und morden
den nechsten fründen ;
nit vingers lang.
kan es bi im nit kennen,
— 18 —
den heechsten tron durchfert es, ,
und der hellen kluft,
erd, vels, khift schluft
es und alles gezimmer; .
die sach gehoert man nimmer,
es wonet in wasser, in für, in luft,
und weisz hie nach und immer ‚,
" was ie geschach und noch geschickt.
- sag an, kanstu mir’; nenneh ?
ir’s kirkels masz durchfert es
und der sternen strasz.
disz ding ist nit grosz
und wirt ein frasz
und gitig gar on underlasz,
kein ding kan-es erfüllen nicht,
es fröret und kan brennen;
10
15
20
"25
oo. or
Sein. eigenschaft, damit es änder ding fürgrift,
im selber entschlüft
und mag sich nit gebruch&n.
"es fürt und machet struchen,
all frowen 'sint in im’ gestift.
zwen schilt sicht man in im entluchten, .
dahinter birgt es sin gestalt . : *
für frauenlich anrüren. \
in guot in übel kempft es
dich und rüret nit,
" sin fremder sit .
tuot wol und we besunder,
es Fuoret alle wunder ,
all sind rüwent ouch da mit
und bergent sich dar under,
30
*
— 119 —
es kan den liebsten herren sin z
unwiszlich dick umbfüren ;
‚mit scham neigt es sich dick zuo, tal,
‘Arivalt geher und ital kal.
". disz ding ist schmal .
und rot ovn zal,
es nimpt mengerlei die wal
und lat sich über sinen dank
mit siden schen verschnüren.
Jn bertem stahel sicht _
sich och selber disz ding,
und hat den ursprüng
die im sin fred verstürzen, \
sin schisz tuot liden kürzen.
man dicht, man schrib, man sag, meh sing,
“ von allen. edeln, würzen.
so ist disz ding gesunder vil
dem ser verhoewen herzen,
. gestein, gold, silber mag
och nit vergelten das.
es nützet glas
zuo mengerlei sachen,
man mag darinne vermachen,
das etwas würt, das vor nit was.
wann es beginnet schwachen ,
so wirt es rot in siner muosz. -
und lidet bittern schmerzen.
sin minstes het dick die grosten kraft.
vil menger man es vast angaft,
der doch nit schaft,
wann das er oft [hoft?].
70
— 19 —
darkon ist wunders vil behaft,
"es triget mengen wisen‘,
und ist ein ding on scherzen,
Ic meine es find die Augen. des . Menfchen an ihre
Blid. Doch mögen andere beſſer rathen.
Drittes Rätchfel.
. Rat vier wunderbernde'ding :
das erste, ie mer man es isset, ie mer.es.wechst. L. \
das ander, ie mer man trucket, ie hocher es würdet. a.
das drit, de mer, man sin hin git, ie mer man sin havt. l.
das vierd, ie mer sin ist, ie minder es wigt. '
‚Nur das dritte ift mir verſtaͤndlich, die Liebe, was auch
der Buchſtabe ® anbeutet.
Biertes Räthfen
Dieß iſt ziemlich deutlich, es ſud die Buqhtiaben des
Abece's.
Rat an, ver int di IX. 00, u
us einem land geborn, ö
schon uszerkorn.
dort ver usz kriechen landen,
mit guldinen gewanden'
hab ich ir zwen und XX gesehen, ‚reg
ob ich sie recht’ erkande, - —
es wont ein swacher under in,
und kumpt in dick ze stür,
ir sint V gebrüder ’
die andern sind b 10
geschwister git (li kint). '
rat an, waltt (?)’ verborgen '
‚ disz geschlechte ,
— 122 —
zwar han ich. ir gebrechte la Lt
‚gehorret dick ze mitternacht Bi 45°
von mangem tummen knechte, Tu . Kal
und von derselben kinden wegen
wirt keia füosz ze tuere. '.
si schwigent nümme one frist, .
‚wann in der brueder kein Bebrist, . v8
oh du wisz bist,
rat-an, wäs es ist:
es.hat ein teil in.leder'‚genist,
und. fürt mit künsten sölchen list, ..
das. sie den:kaiser zwingent noch Eu *
J und sint im ungehuere,
Aus: gleicher Zeit habe ich in einer: Hf. zu Brüffel nieber« ⸗
laͤndiſche Näthfel gefunden, welche zum Theil beffer find. '
« "Unter dem Volke find die Reimräthfel noch im Gebrauche z
rad dem Kuhlandchen hat Meinert (S. 284.) einige
rrecht gute bekannt gemacht. Die Räthfel des Volkes verbier
nen fo gut Aufmerffamfeit als feine Sprüchwörter, bie man
ſo forgfältig gefamtyelt hat. Bon fremden Völfern weiß ich
‚weniger. Die Litthauer nennen ihre Näthfel Misles, eines
fieht bei Ahesa (CLitthauiſche Volksl. p.’325.), ber ‚fle für
unwichtig hält, und vielleicht wegen "eier irrigen Anſicht
nicht mehr aufgenommen Bat.
3% Riederteutfge Gedichte. ,
‚Die niederteutſche Sprache hat vier Hauptmundarten auf
dem feſten Lande, nämlich ſaͤchſiſch, niederrheiniſch, nieder⸗
landiſch und friſiſch. Diefe letzte iſt eigenthumlich noch jetzt
abgeſchieden, und theilt ſich in zwei Unterarten, weſt⸗ und
nordfriſiſch. Auch niederlaͤudiſch und ſaͤchſiſch Cd. h. platt⸗
teutſch) haben ..beftimte Unterſchiede, nur niederrheiniſch
- 122 —
ſchwankt als libergangsſprache zwiſchen hochtentſch, ſachſiſch
and niederlaͤndiſch. Scheller hat in feiner Bücherfunde”
biefe vier Mundarten unter dem Namen der Saffifchen
Sprache zufammen geworfen, was nicht angeht, inbem
biefer Namen zu eng ift.. Ich befchränfe mich hier auf. Mit
theilung fächfifcher und nieberrheinifcher Stüde-
Allerdings darf ſich die niebertentfche Sprache wit ihren
Denkmalen gegen die hochteutfche nicht meflen, doch tritt die
nieberländifche diefer am naͤchſten. Armuth der Flexion nnd
deren zunehmender Untergang ift der Hauptmangel ber
nieberteutfchen Sprachen und zwingt ſie zu einem unmäßigen
Gebrauch der Artikel und Präpofitionen. Daffelde Verderb⸗
niß zeigt ſich in der Syntar, wo bie einzelnen Satzglieder
nur einen mechaniſchen Zuſammenhang haben, wie in den
geſchwaͤchteren Sprachen, (franzoͤſiſch, engliſch,) und. die
organiſche Rundung der Säge durch die Schlußſtellung des
Huůlfworts fehlt, wodurch ſich die hochteutſche Sprache fo
ſehr auszeichnet. Bei all dem darf man die Niederteutſchen
in der Kulturgeſchichte unſers Volkes nicht zu gering an⸗
ſchlagen, die altſachſiſche Evangelienharmonie beweißt, daß
ſie auch Meiſterwerke liefern konnten, und zerſtreute Nach⸗
richten von ihren Dichtern berechtigen zu der Annahme,
daß die Zeit dieſen Völkern vieles genommen hat. Die Unter⸗
ſuchung über den Reichthum der mittel-niederländifchen Dich
tung, die noch fo wenig, und faft nur auf ihrer Schatten⸗
feite bekannt ift, wird manches Borurtheil berichtigen.
a) Reimgebet.
In der Bibliothek zu Heidelberg findet ſich eine Feine
Perg. Hf. in 12°. aus dem Anfang des 15. Jahrh., welche
nieberteutfche Gebete enthält.. Darunter find einige. gereimt,
aber ohne Versmaaß, ähnlich; den Gebeten mit durchblicken⸗
.
B - 13 —
dem Reimen, wovon Graff aus ber Hſ. zu Muri Proben ges
geben: Es fcheint nicht, daß folche Gebete urfprünglich voll⸗
Tommen metrifche Gedichte waren, ihre Befchaffenheit wider⸗
ftreitet einer folchen Annahme, fondern. fie find ein Beweis,
daß der Einfluß der Poefie noch überwiegend war. Die vor-
berrfchenden Stabreime in ber Profa der angelfächftichen
Schriftfteller find ein Gegenftüd zu jener tentfchen Reims
proſa und: beftärfen meine-Anficht. Hier eine Probe: ’
O almechtige god vnde hero, "
dy sy ewich lof vnd ee,
datu vnse mynscheit hest entfangen
nde dik dorch vnsen willen leitest an ein cruce hangen,
vn dar anne woldest sterven, . 5.
uppo datu vns mochtest erwerven
dines vaders hulde
vnde verguldest vnse schulde.
vnde hest vns dinen werdenlicham to einer spise ghegeven, .
uppe dat we ewichliken myt dy mogen:leven. 10
vnde hest vos getoufft myt diner warheit,
so we’dinen licham entfeit
‚ ade drinket din hilge blod,
dat he vor deme ewigen dode schal sin behod
vnde nummer ersterven , 15
wen ewichliken myt dy leven,
Nu wil ik leve here to gan
.to dinem werden lichamme to entfangen ,
aver bin ik leider diner vnwerdich ; on
doch leve here so bidde ik dik, ' 20
datu dik willest erbarmen ,
‚over mik elenden armen, . -
den du myanichliker trost
— 120 —
mit dineme duren blode hest erlost.,
weente id heft ghesproken din gotlike munt:
in welker tid äfte in welkir stunt >.
de. sunder sin levent wil beteren‘, .
datu allir syner sunde willest vorgeten.
Nu bidde ik dik god wnde here
‚ dorch diner leven moder ere,
de dik megetliken entfing
vnde du negen mande mit or gingest
gebunden, datu mik willest entbinden
von allen minen sunden, .
wente myze vif syaue hebbet mik vor leith,
dat is my von herten led,
vad ik bidde dik dorch dine hilgen viff wunden,
datu my vorgevest alle myne sunde,
de myn munt yo gesprali ,
vnd min herte ya gedachte,
Vode myn sundich lif vullenbrachte,
here dorch dine soiten overgude
hilge mik- myt dyneme duren blode; ”
dat dar vloith von dinen hilgen Wunden,
heile ımyk von alle mynen sunden.
myne sunden hebbe ek vor mynen’ ougen,
ruweliken ik se an schouwe
myt ruweliken angesichte, -
ik vorchte here din gerichte.
b Panetenfprage
Aus einer Hf. der Stadtbibliothek zu Maeſtricht.
Sie if,
in 8°, Pap. aus dem Anfang des 15. Sahrh., und enthält
zuerſt Kalender und ajtronomifche Tafeln, dann ein Kraͤuter⸗
— 15 —
und Arzneibuch, grdßtentheils niederteutſch, gegen Ende
verſchiedene Recepte, und folgende Zeit⸗ und Heimatnotizen:
Anno 1346. ward getymmert .de Ottensen, 1308. wert
he gewunnen. do was de kalde wyntar. AU24. dd stärf
byscop. Otto van der Hoya, luce Francisci mori=
tur præsul pius Otto. 1435. was de. kolde wynter
und vroes van sunte Clemente to sunte Scolastica, Oler R
mens quod struxit frigus Sonlastica vidir.
1434. do was .de grote storm des wyndes, 7. Oct. Das
- Folgende ift von jüngeren Händen. 1447. do lag myn her
wan Cölne vor Soest wal myd 36,000. menschen vnde be+
gunde de stad to stygende, dar, lest he mer dan 1500.
doden yn der stad graven unde toech do myd schanden
weder hen unde leet de stat nochtant ungewunnen, 1447.
up sinte Vites dach wart Monster alynck umme Begraven
und bebolwerket. Folgen nody einige Notizen ‚von gerin⸗
gem Werth.
Das kleine Gedicht ſteht auf Bl. 2., b. und ſchien mir
des Druckes werth, da es Ähnlichkeit hat mit dem kurzen
Konigs⸗ und Heldengeſpraͤche, welches Bruns in ben alt⸗
platteutſchen Gedichten S. 336. befannt machte. Daſſelbe
Geſprach iſt auch altengliſch vorhanden in. Walker's me-
moirs of the Jrish bards, p. 153. und gehört w den wer
nigen Stücken alter Dramatik,
Saturmus. Jch bin olt, kolt, eyslich und vareyne,
do ich guet, des achte ich kleyne.
Jupiter. schone 'man vnd lange leven
. ers und guet dat kan ich geven.
Mars. bernen, roven unde moerden, -5:
ovxel doen dat ys myn oerden,
Sol, ich saghe in dusser seryft,
myn schyn hoven allen planeten ist,
— 126 zu 5
myn upgank ghyft dem dage sehyn.
myn undergank ghyft den sternen schyn. 10
Venus. mynne unde vroude kan ich maken,
. inynnen spil boven allen säken.
Mercurius, koepselich ‘unde vys mäke ich den man,
dar to dat he wal klaffen kan,
Zuna. des waters hyn ich eyn konynckinne, ', 15
" golt und silver ich yvberyane; ' '
Nach der Sprache ſollte man faſt ein hochteutſches Ori⸗
ginal vermuthen. Am Schluſſe der Oſ⸗ ſtehen folgende
Verſe:
Sege koren Aegidii, hareren, gersten Benedicti,
plante koel Urbani, werp weet, rovesaet Kiliani,
erwite Georgy, Iyn sege Jacobique minoris,
drech sperwer Sixti, vank vinken Bartholomei,
drynk wyn Martini, loep schoduyel nativitatis,
Wegen Sprachmifchung, Bersart, Metrifoerfud; und
Jahreskreis abgebrudt.
9) Das andere Land.
Das- folgende Gedicht ſteht auf zwei Perg. Bl., bie eis
nem Martyrologium vorgeheftet find. Diefe Hf. gehört jetzt
dem Hrn. F. Willems zu Antwerpen, ber mir bie ‚Be
kanntmachung des Gebichtes gütig erlaubt hat. Früher
war der Gober im Beſitz der Jefuiten zu Antwerpen, und
vor diefen war er Eigenthum eines Kloſters in Weſt⸗
falen, wie die Inſchrift zeigt : liber monasterii be-
ati Antonii in Alberghen, canonicorum regularium,
datus a venerabili domino Hinrico Mathie, vicario in
Wersloe. Nach Schrift. und Inhalt gehört er ind Ende bed
1. Jahrhunderts. Hier ift das Gedicht, - _
— 12 —.N\
Dat.en is nicht’älweghe vastavent, .
de doet compt ende brenget den avent -*
unde bint uns mit enen soe vasten bant, :
dat he uns thuet in een ünder lant,
“ ock en iss-et nicht alle wege mey,
wy moten al dansen an den zey;
dat uns dat mefen wort untwant
unde singen voert in een ‚ander lant.
altyt en moghe-wy hyr nicht bliven,
de doet wil ons van henne driven,
noch huden of morghen al to hant,
god weth wy moten in een "ander lant.
wy hopen altyt lange to leren
unde begeren datt-et ons gae even,
‚also blive-wy gheine an dessen kant,
“twaren neen , vy moten in dat ander lant.
wo schone wy ons ock syren ende wasschen,
wy synnen’alle gaer, irst comen van asschen,
dat erste par volkes, dat men vant,
de syn al voert in een ander lant.
o wat is soeter dan dät leven?
wy moten sterven ende hyr allent begheven,
de doet kompt sonder weder stant »
ende brenget ons in een ander lant.
ik wake, ik breke, ik heve, ik krude
um guet, dat-doch is änder lude;
id was oec khyr, doe id vant,
hyr late ic id unde vaer in-t ander lant.
10
15
20
25
[1 —
{ ic.gae scheren unde oes sorghen;. | “ R
um goet, nf.ic my.solde worghen ; 30
„god en beft.my daer um nicht hyr ghesant, .
- want naket ende:bloet vaer io’im-t ander lant. .
io tolda hyr gode Ioven ende bausdiden ,;
dänken nu ende toe allen tyden, .
dar were myn mure (ende) myn want F 35
" voer Säthanga in eyn ander lant, . -
heer Ghyer,.beer Ghyer , wat magergy ——
it moet doch alleat ;hyr blivem, .
myt ons moet id under dat samt. 4. .:.
varen hen.in eyn ander lant. 40.
nemans guet of eer.t9 namen,‘ - oc
. ‚vrend, des sals-tı dy amkwenen,
de dat doep, werden gheschapt. - - .
al hyer ende dec- in ean. ander lant,
gheen eobande af schade: sul-tu klafien- 45
van mohken, »unnen ends van pallen; - . . |
se syn godes, sahst. ande: ede)a prysapt,
se gern rede in dat. ander. lant;; ı
waer is Karl, Hectoy myt Alezauder? .. .
Julius, Artus ende. mennich ander .. 50
ritter, kuecht ende magpich schariant?-
waer anders, al,in dat ander:lant..
pawes, keyser, kertoghen ende greven, .
geistelio,, werlilic , nichten ende neven, ;
deser is mennich yoer ghesant 55
sunder keren in oyn ander laut,
19 —
wer. oeck jenich keyser van Rome
so, weert so edel of so schone
als een karbunckel ende dyamant , \
he moeste nochtan in dat ander lant.
.gy advocaten, gy ofliciale, . .
richter , schepene al to male,
87 bleven gherne hyr, baet gy-s hant,
over men gy'moten in dat ander Jant,
wäl,hen, al syn wy. ongelic van jaren.,
it is myslick van wy van henne varen;
olt, junck, starc of wal bewant,
vy moten alle in dat ander lant,
wy gaen, als de hyr vor waren
starck,, wys, rike, schone, jünck van jaren,
woe inen se nomet of werem ghenant,
se syn al vort in sen-ander lant. f
de dach mach ten avent komen,
dat sy to schaden ef ta vramen;
na den leven kompt. de doet to hant Fa
unde drivet ons in .eyn ander lant.
x ‚alse god wil hehhen rekenyngho
van.onser tyd ende. van allen dynghe,
wes wy van gode dan werden bekant,
daer nae gheet id ups in dat ander lant,
‘ alse wy syn doet, vy moghen krighen
oyn alt Iynelaken , daer wy in ligghen,,
- of'nouwe ene blote kysten sonder gewant,,
aldus vaere-wy arm in dat ander lant.
9
70
75
\
— 130 —
‘och wat gheselscop vinde- wy daer.!
pedden, sclanghen, worme verwaer;
een kolt graff is onse hede to hant,
also sent men ons in dat ander lant.
wy worden alle naket.gbeboren, ' '
geen eyghen guet en hade-wy twaren”
dan unse sele, de is een under paat,
et werke vint-se in dat-ander lant.
“osiele, o siele, geystelike creature,
god schoep dy na synes selves figure,“
wat du heft gheseyt of gheplant,
dat nimps-tu’mit in dat ander lant.
soe wat de lichaam heft mysdaen,
de siele mäch des nicht entgaen,
se moet liden pyne. ende. brant-
hyr na seer swaer.in dat ander lant.
och leve mensche;; verstant wal dat,
wy en weten hyr nene blivende stat.
. stonde al dg werlt in uns bewant,
doch moste-wy ten lesten in-t ander lant,
ons en helpet noch kruet noch wyn,
wy moten smaken des dodes pyn,
daer lucifer den vunt-ane vant,
des moste he uth der hilighen Iant.
teghens den doet en is neen raet,
dan wal toe doen ende laten quaet.
de doet en wil noch borghen noch pant ;
wry moten jummer in een ander lant,
r
85
100
105
10
m
dat beste dat ick kan vorsynnen,
dat is god vruehten ende'mynnen,
“ dat sal syn umer sielen ghewant,
“ soe vaer-wy secket in-t ander lant,'
als:wyr werden olt, krank unde krum,
dan weer-s tyt, dag wy seggen um,
als uns entfalt de lecker tant,
soe mote-wy balde in-t ander lant.
verduldicheyt weer rechte beysse
to liden, dat men liden moste,
äls de doet breckt des levendes bant
unde voert ons in eyn ander laut,
-och god, we sal onse leydesman syn? _
wy en weten nicht, dat onse pyn,
de wech is veer ende umbekant,
den wy hennen varen in dat ander lant,
och-leve vrent, bedepke den grunt,
wo 'snel, wo kort. de doet ter'stont
aimt .den menschen van dessen bant
unde voert ven hen in-t: ander lant,
na deme als men bescreven vint,
s0e is onse leven als een wint, _
de dar vleghet over dat zant, -
soe snel vare-wy in-t ander lant.
. och dat ie ie wort geboren !
dat ie myne jonge tyt hebbe verloren !
. @ch here myüen sele sette ic in dinen hant, '
‚ allsic vare in dat ander lant.
115
180
135
130
135
140
— 131 —
we willen. ummer. den besten hopen,
de genade godes stet alle tyt open, _ \
wo wal ons heyat heer getant,
. doch mote-wy in-t ander lant. \
bidde-wy Marien der jonofrowen fyn, 145
dat-se onse trosteryne wil ya
unde bliven onser understapt,
als wy komen in-2 ander lant.
unse eve here moet ons gheyen \
- in-t hemmelrike syn ewige leven, .. 150
ende- beboden ous vor der vianden hant, (hant)
dat wy nicht en’ kommen in der helle bant.
In der Hf. find die Strophenabfäge nicht angezeigt.
Der Werth des Gebichtes ift gering; bie Aufpielungen
find wichtiger. Daß ein Gedicht auf den Tod auch ben
Todtentanz Fennt (v. 6,), iſt nicht zu verwundern, aber das
Zeugniß bed 14ten Jahrhunderts iſt bemerfenswerth. Der
Verfaſſer bat aber noch mehr gefannt, nämlidy den trojas
niſchen Krieg (Hektor v. 49), ben Alerander, das Kaiſer⸗
buch (Julius), den Sagenkreis Karls. und Arthurs. Dieß
ift ein willlommener Beweis von der Verbreitung ber Nas
tional⸗iteratut im Mittelalter ſelbſt bei den äußerften Weib
falen gegen die friſi ſiſche Graͤnze hin. Denn aus dieſer Hei⸗
‚mat iſt das Gedicht. Darf man nicht annehmen, daß es
auch weftfälifche Gedichte jener Sagen gegeben? Wenige
ftens Tiegt ein fächfifches Kaiſerbuch zu Straßburg. Der
Verfaſſer fcheint freilich ein Geiftlicher (nach v. 133. flg.),
und daraus fonnte man ſchließen, daß feine Anfpielungen
auf lateiniſche Texte gehen, und feine Kenntniß Karls und
Arthurs aus Turpin und Galfret yon Monmonth gefchöpft
— 13 —
ſey. Laßt ſich hören, iſt aber auch zuzugeben, daß die Gegen⸗
ſtaͤnde den teutfchen Leſern bekaunt fepn mußten, die
ihre Kenntniß ſchwerlich den lateiniſchen Quellen verdankten.
Das ſachſiſche Kaiſerbuch bleibt immerhin eine große Stütze
ineiner Vermuthung, und einen proſaiſchen ſaͤchſiſchen Aler-
ander hat Bruns bekannt gemacht.
d. Der vrouwen sperwere.
Die Gedicht ift aus der Hf. des Triflan ‚genommen, die
€. v. Groote in feiner Ausgabe ©. LXVIII. fg. beſchrie-
ben. Die Abfchrift verdanfe ich Hrm Regierungsrat" Ritz
in Aachen, der fie mir zur Bekanntmachung freündſchaftlich
überlaffen. Die Mundart fcheint Kolniſch zu fegn, das Ori⸗
" " gimal iſt aber ſicher hochteutſch und findet fich in zweien
Hf. zu Wien und Dresden. Der Schluß ift in der Dress |
dener Handſchrift anderft, auch der übrige Tert fcheint ges
gen das Kolniſche / ſtark abzuweichen. Das niederrheinifche
Gedicht gehört wenigftend dem Anfange des 14. Jahrh. an,
eine ziemlich frühe Probe einer nicht, unmichtigen Mundart.
Diefe ift aber durch bie ‚Überfegung, mehrmals gefränft,
denn ber Zweilaut wo (in der Hf. ein = mit einem halben
Ring überfchrieben) gehört dem Dialekte nicht an, und ift
aus dem Hochteutfchen ftehen geblieben, er im Reim mußte
auch bleiben, fonft ift es regelmäßig in he verwandelt; Ich
kenne die Mundart nicht fo genau, um Anderes mit Sichers
heit anzugeben, aber bie ſonderbare Miſchung hoher und
nieberer Formen wird jedem auffallen, fie ift charakteriſtiſch
für_die nieberrheinifchen Dialekte, welche der lebende Ber
weis einer Volksmiſchung find, die in ber Geſchichte noch
nicht gehörig aufgeffärt ift.
Bd Hagen’s Grundriß ©, 322. 326.
fprodgen ..
— 14 —
Als mir eyne mere Is geseyt,
vor de ganze weireyt, .
neyt vor eyne luogene noch vor-eyn spel ’
id is hovesz inde mel ,
ich sage id uch, man sagte mir's,
wanne ir't gelerit, so sagit ir’s.
Id was, als-mir is geseit, .
eyn cloister schone inde wale bereit,
gebuwet harde wol,
als van rechte eyn cloister sol’;
da waren schone vrauwen inne,
de deynden gode mit sinne,
so.sie beste kuonden.
x si muosten oyg under. stuonden,
als si neyt solden singen,
nehen of borden slingen,
of wirken an der ramen; '
ir eygelich wolde sich sere schameh ,
de do muoyssig. were bleveh,
si intwuorfen of si schreven,
ir eygelich na irre achte
- worte, was si erdachte,
v..1. Der häufige: Gebrauch des y’in niederteuti—hen Pf. rührt
von der Ausſprache her, das © vor biefem y iſt immer ein tiefes ,
ober dunkles, nie ein helles, wie z. B. Meer; geben, were,
ſondern wie in seele. Demnach ift ey gewönlich das mittelhocht. ei,
Neuhochteutſch werden alle ei wie ai (d. h. mit einem helfey e) ges
aber, alle Hohen Munbarten unterfäeiben ſehr deutlich ei
von ai, — v. 6. ir't und ir's in einer Beite, nieder: und hochteutſqh.
— *. 12, doynden für dienten, häufig er für ie,
.
20
10
18
et
dat ir vrome muochte sin. B
so leirde ir schoilmeisterin -
‚ de jungen singen inde lesen 3
inde mit schonen zuogten wesen,
zuo kore zytlichen geyn
inde mit schonen zuogten steyn,
als in der orden geboyt,
in waren de muonde so royt, ii 30
so wes ai got baden, "
of sy’t mit vlize daden. .
. he id in nummer in kuonde
den rosenroten muonde
* bedelicher dinge versagen, E 35
Nu was bi den selven dagen
eyne schonfe] juncvrauwe da,
were si geweist anders wa,
da man si hedde geseyn, . .
da muoste man jr hain gegeyn, 40
dat si bi namen were
gar unwandelbere !
lives inde muodes. "
si was oyg alles guodes
vollenclichen wale gewert, 5 45
des man an schonea vrouwen gert,
ayı das ir eynis gebrast,
v2. Das uo teht oft unrichtig, weil die niedern Mundarten
für den Umlaut unempfindlich find, und, wie das Gedicht zeigt, u,
ü, 0, ou ohne uUnterſchied mit wo ſchreiben. — v. 24. Rach dem
langen 0, a, 0, u fü ſchieben manche niedere Mundarten i ein, leirde
‚für lerte, roit für rot, hain fir han as straisse fir
strasse,
, B
— 136 —
dat si der Iude was ya gast,
'dat si in.deme lane ° . .
‘weder lude noch eren’sede erkande, 50
noch, des man anders wa plach.
want si was vil mangen ı dach
" in deme eloistgr bleven
in hadde de zyt da verdreven
vil'na veir-in-zwenzich jar, i 5, |
inde in achte neyt eyn bar
up al der werilde uppegeyt ,
si levede in eynveldicheyt' »
rechte na cloisters sede, \ .
'da war si erzogen mede. - Eu : 60
Eynis dagis si up de mure geyab, ’
de.dat cloister umbe veyno, .,
verre. van des-cloisters duore, \
da: geyne de lantstraisse vuore;
‚ do quam eyn schriver da gereden, ., 65.
deme stoynt wale na schrivers seden '.
beide lif inde gewant,
eynen sperwer vorte he up der hant,
do he ir quam naen,
eren grois inde ir intfaen 70
* boyt si.eme, do si in sach.
zuo deme schriver si sprach ;
„sit willekomen,, leve herre,
sait mir, hait ir eyt verre ' ' \
dat vogelgin gevoret her " ’ 75
v. 53. bleven, b. i. blören füe blichen, Die hocht. ia und ie
in den Zeitwoͤrtern lauten in den niederen Dialekten regelmaͤßig -&,
— *. 67. üppigkeit. — v, 70. ihren Gruß.
— 137 —
”„‚neyn ich, vrauwe,“ sö sprach er,
si sprach : „so duyt mir: bekant,,
wey dat vogelgin si genant,
eme sint sine voise so gele,
sine oygen. schone inde senewel6, 80
sin gevedere even inde slecht,,
; were eme sin snavel recht,
so in were’ geyn gebruoch [gebrech] dar an ,-
vil wale ich mich des verstan, >
‚ dat it vil suoze singit, 8
vilcher vrouwen dat ir't bringit,
de. muoys uch ummer holt sin, '
id is eyn schone vogelgin;““ Da
he dede de suozer bekant, : x J—
id were eyn sperwer. genant. 90
he sprach : „‚he is mir veyle «
"inde wirt uch wale zuo deyle,
wilt ir mir in gelden,““
si sprach: „man geyt mir seldea .
zuo miner provenden penninge, - j %
komet in eyn gedinge, : "
‚ dat ich selver mach gebayn,
ich laisse den kuof neyt af gäyn,
so gerne bedde ich dat vogelgin,““ \ .
he sprach: „leve vrauwe min, 100
‘siot ir kuofes an mir gert,
so neme ich gerae vre inne wert;
ich wil.id umbe ure minne gevin ,
da weder in sollit ir neyt strevin.‘*
” 9. weile, teile gang hochteutſch wegen dem Seim. — v. 95
provende, Präbende,
18.
do sprach de minutencliche alo: ' 105
.„dat doyn ich. gerne in finde] bin is vro, \
zu in weis ich leyder , wat ir welt,
dat ir mir vor hait gezelt,
wen dat ir’s minne hait genant., .
id is mir leyder unbekant;. : .. 110
ich ia weis, wät mione müge sin; \
in [inde) hain neyt.in mine schrin
" &äi’ uunnen bledere [kltätre2],:
dri naylden inde eyne schere,
in dabi minen salter, ° : 115
ich in gewan bi mime alter
ney me gudes umbe eyn hair.
van den nemet eyn ayn vair:
in [inde] zuornet dan min muonelin [muomelin?],
so hain ich doch dat vogelin.“ B 120
der 'schriver vil wale horte
an der junvrauwen worte, \
dat si bi namen were
“ eyuveldich inde alwere.
he sprach: „vrauwe suverlich , 135
vr Iif.de is so minlich ,
de minne ich vale bi ug vinde,
of ich mich ur under winde,
in finde] wilt ir des geruochen‘, -
dat ich si bi uch suochen , 130
ich heve uch van ‚der muren her neder.“
„wey kome ich dan her. up weder ?‘“
sprach .dey junyrauwe do,
v. 114. naylden, Rabeln. — v, 118. ayn vair., ohne Gefaͤhrde.
— v, 124 albern, aber nicht im heutigen @inn , ſondern tindlich·
By:
*
PT 8—
der reden wart. der, schriver vro,
de leveg he sich under want. +» 135
ha vöirde si darbi zun hant,
‚dey schone dey zarte
in-eynen buongarte,
ı da id neyman in sach, - .. ö Tun
wat van in beyden da geschach, . 10 -
sin pert bant he vaste
‘an eyner linden ‘äste
inde oyg sinen sperwere.
sin herze was vroudebere, -
..he sag zuo ir in. de'ole, , 165
‘he dede der .suozer sanfte we, .
he suote [suschte] de minne, da he si want,
he kuoste si dar na zuo hant.
do sprach de vrauwe guote,
‚in eyme alweren muote: 180
here, neymt ure minne gar,
dat ich da mit uch.neyt intfar,
dat ich mich eyt vErsuonden,
ich hore genuoch lude kuonden, \
we eyn guoyt gewinnet, 2 155
inde sich des neyt versinnet,
dat he id gar vergolden hayt; -
dat si eyne groisse misdayt. &
sint ich mit minnen gelden sal,
so getruwe ich vergelden wal, 1900
geldens bin ich gereyt.“ -
der schriver hovisch inde gemeyt
suoohte ever de minne,
— —
v, 135, de lover, ber lieben, - 1, 163, ever, aber, wieder.
— 1m —
ia dachte in sine [sime] sinne, -
dat eme sin sperwere " " 16
vals verguolden were; . “
eme dachte ayg sins herzen sin, .-
dat uey cleynes vogelin
wyorde bas verguolden vor noch seder.
he.balpt ir up de mure weder, 170
‚ he reyt in wech, si geync. in. ’
nu mirket rechte desen sin
inde horet rechte wey’t ir ergeync ,
inde wey si ir dinc aneveync.
de zarte de geync zuo hant, 175,
da si de meysterinne vant.
si sprach: .,‚vil leves muonelin,
dit schone vogelin is min,
ich bayn’t gekuoft ringe. ö
ayn alle penninge, : 180
eyn schriver de hayt is mir gegeven,
dat he mit seylden muoyse leven,
also wil ich eme vluöchen,
ich leys in darumbe suochen!
„eyais, dat is minne genant, . \ 185
dat is mir nu: worden bekant,,
also dat ich in ruochte
wey dicke he si bi mir suochte,
he is eyn meyster gar da an,
„dat dit cloister ney gewin 10
" eynen suolgen scholere ; ‚ ji ö
v 167. eins, feines, — v. 173 vey'i, mie en. 188.
vinochen kann hier nur heißen ‚Heil wünfchen, an eine ironifie Be
Deutung iſt micht gu denken. 7 5
- wu —
dat muoys mir werden swere.
wir sin doch guodes wale so rich,
id is harde untMuogelich, Bu
dat man uns eyt gebrechen lait, . 185
des man eirgen veile, hait. U
„ were ever uns guoyt durg, °
so suolden wir zuo sture,
unse halve provenda geven. : B
vmbe eyn so kuörzewiles leven, 0
dat also kan de satiza man, .,
so leyes ich mir ney gewan,
ich in huolpe id damit gelden,“
de alde beguonde si schelden, '.
si ruochte.si sere inde alyoch. . 205
dat si der komeschaf ey gewuoth,
dat muogte. si zuo gode clagen.
si hadde si zuo dode na erslagen,
ir zorn was michel inde gtois, '
mangen slach inde stois _ , ‚210
hadde de suoze intfangen. .
do dit was ergangen, _
si dachte, mit welchen schuoldeh ,
si wedder queme zup irre muone hyolden, J
de gedanc in irme herzen lach 45°
bis an den dirden dach, . .
si beguonde heimelichen. —
weder up de mure slichen,
of ir de seilde seichege s
———
200. kursemwilen, glg Adiektid iſt eine ſeuene Bar. — v.
206 komeschaf, Ankunft. gewüoch, wagte, — v. 254. muome
iR 3uſat. — ve 21, geschege „sage, gefhäße,-fähe:
u —
dat si den schriver sege, Bu 220°
dar na stoynt al’ir gedanc, on
" mu, was id dar na neyf lanc, _
dat de schriver quam gereden.
si sprach. eme zuo mit unseden:
„here hefit mich up de erden, 225.
dat mir weder muoge ren °
minne, inde uch ur vogelin.“
he sprach : „‚vrauwe dat sal sin,“
he satte si neder:in de cle, °
he dede ir rechte als. e, 230
he in wiste wey ir anders doyn do.
do sprach de minnencliche eme zuo:“
„in [ich'n] weis wat minne muoge sin,
want mir spricht min muonelin, '
ich hayn is groissen laster, 235
des muodet uch de vaster,
up dat ich werde weder’ magit,
so syt ir-van mir unbeclagit.
macht mich magit weder als 'e, Zu
ir wenet lichte, dat id mir do we,’ 0
inde wilt de minne borgen, ' ee
‚ ir ia duorfet dan umbe neyt'sorgen,-
ich dulde gerne desen pin — ö
mich sluoch so sere min muionelin — '- "
ich hayn id allit wale vor güoyt, · 4
so wat ir mit mir duoyt,‘ u ,
be kuoste si an iren muont, B
. he galt ir.de minne da zuo stuont. J
he’ sprach: „ich muoys van binne varen, ‘
— —
v. 235, is, deſſen.
— us —
got muoisso uch sele’inde lit· pevaren.tx · .280
si sprach: „ey vart neyt so hin, Bi
umbe dat ich alwere bin, - ' nn 5
so wuolde ir mich bedreygen,
e wuolde ich mit uch creygen, or:
ir muoissit mir nemeliche , 228
so mir got der riche, —
de dirde minne weder-geven,
wilt ir eyt da ‚weder streven,
so hait ir ummer minen has.“ \
„vil gerne, vrauwe, doyn ich das,“ » 20
‘der schriver de was duogent rich, .
im duochte de rede gemelich,
he galt ir an der selver stat
- de dirde minne, als si in bat. EEE Zr Zn
be half ir up de mure hin‘, 265
- he reit in wech, si geync in,
si was des weisselsz harde vro.
zuo irre meisterin sprach si do:
'„berzeleves muonelin, - ee
“ la din gros zuarnen sin, "-. =:
inde la mich dine huolde hain, Ä
ich han is allis weder dain,
dar umbe du mich hais geslagen. . J
ich wil dir leve mere sagen,
‘ich hain weder mine mine, As
hude, do du sleyfes hime,
verre vor-der nuone
v. 254. ereygen, kriegen, zanken. — vw. 259, 60. hab, das
hochteutſch; er Hätte hat, dat fegen können, aber ed blidt hier
das Original wieder durch. — v" 267. weisseles, Wechſels.
. — AM 7
do galt he mir schone
de minne, do ich eme gaf, .
ungehalden ayn staf, _ 20
geyac ich ‚wale umbe eynen rinc, _
id was ayn selzen dinc,
“ ‚dat du zuprndes so sere
inde spreges he hedde mine ere J
mit der minnen mir benomen, 85
in were he ney in dit lant komen,
ich muoyste doch ‚sin genesen; En
‘ich wille eme ummer holt. wesen,.
he is’ eyn vil guoyt man, .
da stayn ich mit allen sinnen an, 290
he galt mir guoytlich inde gar,
got geve, dat he wale gevar,
des wuonsche ich eme. als ich sal, u .
he zemede in desen claister wol, ., R
weir' he hey, des were ich vro.“* 2.28
de alde de sprach eyer,. do: =,
„wat man redit of duoyt, ,
30 haistu doch alweren muoyt, :
- were nu der schaden;eymag;y . } Be
so wese id desde cleyagy....: * 390
ich suolde dich has hain behuggt,. ‘ J
dat were uns beydes geweiet guoyk; . \
"sint ich des neyt in hayn gedayn ,-
so muoys ich minen zora layn.“.
Ki
v. 276. sleyfon, ſchiieſeſt. = v. 277, nuone, bie one, Mits
tage 3 uhr. — v. 281: verſtehe ich nicht. Dem Gimme nach ſchei-
un 280, 81, nach 277. ſtehen zu müſſen. — vw. 205. weir- ü
were für ware, Da
\ — 18 —
We deze mere .gehort hayt, \ 305:
de mirke desen korten räyt* .
inde behalde dese lero:
“id vromet eme-ummermere, '
were sogedaue schade weder vert fi '
“ dat he den vor neyt’erwert, 310
de lais id geneitlichen varen;,
- of he sal’s van eirste bewaren, - :- -
dat is weiser lude sede. wer
hey endit sich dese ımere mede. ,
oyg heisiet dese mere-- ze 315°
‘ der vrauwen sperwere, u
’ . De. vier heren 'wenschen.
Mit diefem Gedichte Hat es eine eigene Bewandtuiß, da⸗
„ber muß ich es etnruͤcken, obſchon ich ſonſt nichts: nieder⸗
Aandiſches aufnehme. Jacvb Grtmar ſchrieb mir, daß nach
einer Anzeige Ban Wyns ſich zu Bruͤſſel eine nieder⸗
landiſche Hſ. der Nibelungen befunden habe, und bat mich
um Nachforſchung. Ban Wyn hatte im Februar 1815. an
Prof. H. W. Tydeman in Leiden Nachricht, gegeben, wel⸗
her den Briefauszug an Grimm und dieſer mir zufandte,
im mir bei’ meiner Nachforſchung Anleitung zu geben: Ich
fehe mich der Sache wegen getöthige, Ban Wyn's eigene
Worte anzuführen Cein Briefgeheitnik, iſt es ja bo
nicht ‚) im bie Ioentität des nachfolgenden. Gedichtes mit,
feinef Angabe zu beweiſen.
Wat de Nibelungen betreft, ortelyl kan ik Uzeggen,
: hoe'my“heugt, in myn& vroegere jaren te Brüssel een
ey. groot en oud nederduitsch 35. te hebban gezien,
v au gencitiichen , —*&&
10
— 16 —
geen ik.toen niet kende en boven "t welk ik my niet
herinnere, of eenige titel stond, maar ’t geen my, na
"ik seders de Nibelungen heb leeren kennen, dikwerf,,
“ als ik er aan denke, is toogeschenen, veslligt het selfde
te zyn geweest, hangende my ook aan ’t gaheugen, eenige
der namen (z00 ik my niet. bedriege) , die in de Nibe-
lungen voorkomen, in ’t voornoemde Ms. te hebben ge-
vonden. Ik had in dien tyd- (d. i. in ’* jaar 1773) te
Brussel geene litteraire hennis dan aan den heer Gerard,
die de goedheid had, my te verzellen ; mäar daar die
hear 'voor eenige maanden overleden is, en ik volsfrekt
niet weet, wie de eigenaar. van dit stuk was, is t my-
onmogelyk, er thans meer van te kunnen zeggen, schoon -
ik gaarne ter voldoening aan den »urigen wensch van
den heer Grimm by myna Brusselsche vrienden wil ver-
nemen, of. er hun iets van bekend xy, waarvoor ik
wreeze, daar'men in die stad van Brabänd.deze studien
niet cultiveert, om niet te zeggen, dat de. Franschen
werscheide Mss.. hebben vervoerd, welk laaste echter meest
de Baurgondsche bibliotheek raakt.
Ich beſaß diefe Nachricht mehrere Monate ohne Hoffnung
des Wiederfunded, Es wurden Bihliothefen zu Brüffel vers
feigert, die. Hf. war nicht darunter, ich habe alle Hſſ. ber
Bibliothet von Burgund durchſucht, aber nichts ald den
Waltharius gefunden, fo daß ich glaubte, Ban Wyn
‘ Eonnte aus Irrthum bed Gebächtniffes dieſe Hſ. gemeint
Haben, Am 30, Dft. 1829 kam ich nach Antwerpen, wo
mir Herr Serrure ber ſich viele Mühe um altnieder⸗
landiſche Literatur gibt, eine Hf. zeigte, Die mir durch ihren
‚vielfeitigen Inhalt auffiel, fo. daß ich mir fle auf einige
Zeit erbat. Er brachte fie mir gefällig nach Löwen. Sie ges
hört dem Herrn C. van Hulthem zu Gent, ber für Ge
— 147 —
ſchichte und Literatur eine. vortreffliche Sammlung vor Büu⸗
Gern und Hf. befigt, Van Hulthem hat. vorn in die Hſ.
bemerkt; achete & la wente des liyres de M. Nuewens,
. motairg & Bruxelles, faite en avril 1811. — Sie ift in
Mt. fol ,-Pap., gefp. Col., 14. Jahrh., porn und hinten
auch hie und ba in der Mitte defeft, und enthält 219
Städe, wenige in Profa, faſt ſammtlich in Berfen und
alles nieberlänbifch von berfelben Hand. gefchrieben. Sie
zalt noch jegt 291 unpaginirte Blätter. In der Mitte iſt fie
hie und ba verftimmelt, um bie Gedichte zu vertilgen,
welche gegen bie Geiſtlichen gerichtet waren. Auf Bl. 99, b,
erfcheint nun ber Spruch von ber vier Herren Wünfchen ,
worin Gunther, Gernot; Ruͤdiger und Hagen die Perfos
nen find,
Das fcheint nun bie Handſchrift zu fon, die Ban Wyn
geſehen: 1) fie ſtammt aus Brüffel; 2) fie ift ziemlich groß‘
und Did, 3) enthält nur Niederländifches, a) ein Gedicht,
worin. Namen der Nibelungen vorfommeh. Das alles ſtimmt
vollkommen mit Van Wyn's Angaben, denn er ſelbſt
glaubte nur Get is my toageschenen), daß es ein nieder⸗
laͤndiſches Nibelungenlied ſeyn modte Weellige het
zelfde te zyn geweest),
Das iſt es leider nicht, fondern eine reine Erfindung des
Dichters, bie nur im fo fern merlwuͤrdig iſt, als fie die
Perſonen bes Liebes genau: zu. harakterifiven fucht und einen
Beweis liefert, daß der Nibelungen Noth nach dem hoch⸗
teutſchen Gedicht in den Niederlanden im 19; Jahrh. bes
kanut war: Das ift immerhin ſchon etwas, Erfindung nenne
id) den Spruch, weil in derſelben Hf. mehre Erzählungen
von Herren und Frauen Wünfchen vorkommen, fo daß man
fieht, daf die Namen ber Heldeunſage auch i in dieſe Dicht⸗
"ort Hineingegogen wurden
[1
Die Nonien Haghen, Geernoet, de milde Rudegeer
find. offenbar hochteutſchen Urfprungs, felbft das Beiwort
milt verraͤth Kenntniß der Nibelungen‘ gl. v. 6779.
8830. 8902.). Nur die Form Gontier ſcheint franzoͤſiſch
das o iſt aber auch niederländiſch, und fe nichts weiter ald
: Dehnung, um bem hochteutfchen Gunt-here zu entfprechen.
Da die Schreibung des Gedichtes ſehr fehlerhaft ift, fo habe
ich fie im Abdruck verbefferf, bin aber dabei nicht ganz ber
Votalbezeichnung Grimm's gefolgt, ſondern habe mich nach
der Eigenthümlichkeit der niederfändifchen Sprache gerichtet,
deren Grundſate gu entwickeln hier der Ort nicht iſt.
Het’ "saten heren viere
in eenre salen wijt
bi nen scönen viere
„ende, corten haren tijt,
- si.aten ende si dronken, —5
si leiten heren leven,
si wouden viere die beste
van alder werelt "wesen *
‚dat een’ was mijn heer Hagen, Bann :
“ d-ander die coninc Gontier: - _ 10
„ die derde mijn heer Geernöt, ,
die vierde die milde: Rudegeer. J
äoen sprac mijn heer Hagen:
„ic-wille ons raet geven, J
op dat gij-t löft, gi heren, . 8
‚ hoe wi, weten selen, — Pas
j wele hier. yan ons vieren .
draget den höchsten moet,‘*
‘ sonder önich sterven
— 19 —
doen sprac die milde Rudegeer:
„heer Hagen, ‚dat ware goat, -
‘wi en weten wat dock maktn ’
laet ons mäken iet,
daer wi omme lachen“.
sprac dat coene diet.
„wi sijn hie. heren viere J
ende hebben heren goet,
so doen wi als-ic wane u
ende dragen heren moet.
nu laet manlijc wenschen gi
ho hi altds woude leven
oft &nich siec wesen, -
ende wies hi woude. plegen
die dage, die hi leeft,
sö mach [men] aen ons merken,
wie t=vromste herte heelt.“
„nu will-ic ane wenschen,
sprac die coninc Gontier,
ic wilde in &nen sconen woude
[ic] moeste wesen emmer meer;
öp 2ne clare riviere
mine tenten hebben geslagen,
met ridderen ende met vrouwen
varen vischen ende jagen;
‘ende dat wout altös
in meis tide soude'staen,
\
25
— 10 —
sd woud-ic met scönen vrouwen
> varen vischen vaen, '
met witten handen ende voeten -
viechen in die vliet.
hoe mochte nege’herte.
gedtoeyen die-t ane siet?
als dat vischen ende dat böten
ende dat jagen ware gedaen', -
woud-ic met scönen. vrouwen
in die tente weder gaen,
eten, drinken, reien,
dansen in-t gevoech;
hem allen, die te mi quamen,
dat ic hem gave genoech.
aldus sd woud-ic leven
mijn leven sonder waen,
een ander wensche dat side ,'
ic hebbe dat mine gedaen.‘“
„Nu will-ic aen'wenschen,
sprac die coene Geernöt ;
als een verrader te mi quame, .
„ sd wond-ic wesen döf, .
sb wat hi tot mi sprake,
dat ic-s niet em conste verstaen,
sd soude wel selden dorperheit
üt minen monde gaen.
ic woude van lande te lande
tornieren ende jagen varen,
70
— 17 u
waer ic ere mochte gewinnen, 75
„ daer en woud-io niet jegen sparen, '
der armer ridderen pande,
‘die io vonde aue den wegen staen,
woud-ic hem allen quiten
ende doen-se-mi-volgen saem.“ 2.80
ie woude van riken borgen
varen ten.riken steden,
ane sien die schnen vrouwen,
die mi lachende quamen jegen;
ende gelden elken wert 8
aa den wille sijn;
aldus sd woud-ic leven ne
al dat leven mijn,“. \
„Nu will-ic aen wenschen, :.
sprac die milde Rudegeer, 90
fie vild-io in &nen scönen fordste
” moeste wesen emmer meer,
daer die böme scöne stonden
ende dat gebloide rijs, -
ende dat suete crüt daer onder os
elo na sijader wijs
gebloit. met sinen bloemen,
+ als in den tijt van meje,
ende elc vogel daer songe .
wel na sijnder leja ' 100
daer woud-ic hebben staende
ene sale van-gelase,
Pr
. — 1512 —
daer in gewrocht historien
ende beiden vas ymase;
ende aldertieren gesten,
die wi viseren mochten ,
.” wie dat daer binnen quame,
dat hem hemelrike dochte.
ende alles dies men begeerde;
genoech daer ware, ‚bereit,
de woud-ic van ẽ
änen setel hebben sd bret, -
dat io daer wel &p sate -
za den wille mijn
met twön den scönsten vroiwen .
die in den werelt sija;
ende een rijclije bedde
daer vor mi soude staen
ende ic in die wille ware; ° "
dat ikk-er öp soude gaen
met haer liggen ’spelen,
daer-t mi best, af bequama
‘ende ons nieman en sage,
die-t in age name. '
* ende daer vör mi'scude staen
een cop van finen goude,
die van guldenen penningen
altds vol wesen soude,
sd wat ic daer üt dade , \
dat. hi.altös vol blöve,
105
120
— 418 —
dat ic alder werelt: +.
genoech mochte geven, Bure
ende sij-t dan alle wisten,
die, giften hadden:ndt,,
* maect-ic-se niet alle rike,:
sd en geschie mi- nemmer meer goet,
aldus sd woud-io leven
den dach, die god sijn sl
here in hemelrike‘
ende hier in-t ertsche aul.«
„Nu will-ic aen wenschen
sprac Hagen, die degen fijn,
ic woude ’Scimminc Niamine“ IT
beide wären mija, ’ u
ende ic in eenre goeder stat
belegen moeste wesen
met düsent den hesten ridd’ren, °
\ die in die werelt leven,
ende met diuont knechten
die Yroinste , die nu sin,
woud-ic in eenre goeden Stat
altds belegen sijn ;
öc met düsent vrouwen,
‘ die scönste, die nieman sach ,
met düsent den ‚reinsten. maegden,
die men vinden mach,
: Beh
ende als die porten van der stat
öp waren gedaen,
1
140
145
150
— 11 .
woud-ic dat vrouwen ende jonefrouwen.,
ten tinnen giengen staen, 1060
«.. sien die ridders striden, U
wie ridders leven can,
ai ocht ic dit niet en wonde,
"sd en getrouwe mi neihmerimeer man,
ende als dat scon pongy⸗ 1657
Du vore die porten ware gedaen,
woud-io weder teıf vrouwen '
in die’ sale.gaen
cussen die röde monde, . -
die mi lachende quamen jegen, 170
ende mi die maelgien üt plucten, J
die mi in-t lijf waren geslegen,
aldus sd woud-ic leven,
al dien dach dien god leelt,
au mach elc vroet man merken, 175
wie t-wromste herto. beft,“ .
"Die Anführung des Scimming und Aimming (denn fo.
ift zu leſen) ©. 143. iſt merfwärdig , benn fie beweist , daß \
dem Dichter nicht nur die Sage ber Nibelungen, ſondern
auch ein Gedicht wie Dieterichs Flucht oder Vollslieder von
Wittich befannt waren. Denn in den Nibelungen fommt
weder Wittichs Roß Scheming mod; ſein Schwert Miming,
überhaupt feine Perfon nicht vor. Der Dichter kannte alfo
‚- mehr als die Nibelungen. Aber welchen ſonderbarer Wunſch
Hagens, der ja ben Balmung befaß! denn zur Zeit, als
die yier Helden zufammen faßen, war ja Sigfrit ſchon todt.
Man fieht an diefem wefentlichen Verjtoße, daß dieſes Ges
- 185 -
dicht. reine Erfindung und Anſchmiegung an die en ik,
und keinen inneren Grund hat.
u Bolfslieden
Ich bin mit Sammlung teutſcher Volkslieder nicht gt.
lich gewefen und habe nicht viel aufzuweifen. Zwar bin ich
unter dem gemeinen Volk geboren, aber am Rhein iſt bas
Stillleben des Volkes durch viele und verheerende Ereigniffe
manigfach zerftört und durch ben rührigen Verkehr in vieler
Hinficht verflächt worden, fo daß ich wenig trößliches mehr
unter bem fingenben Volke gehört habe. Nene Baffen- und
Soldatenlieder, meiſt in einem ſchlechten Schriftteutfch, roher
Abfaſſung, mit derbem Witz, der nicht ſelten poͤbelhaft wird,
das iſt mir gewönlic; begegnet und verdieute Feine Rückſicht.
Es erſchien mir dieß wie verworrene Trümmer einer früher
imehrgebilbeten Volksdichtung. Doc, trifft man felbft da, wo
man es nicht erronrtet, beffere Stüde an, und ich geſtehe,
daß meihe Unforge, und Ungeſchiclichteit Schuld iſt, daß
ich wicht mehr und Beſſeres gehört Habe. Die natärliche Scheu
des Volkes vor den Gebilveten trägt zur Erhaltung und
Vergeſſung manches Liedes und mancher Sage bei. Das befte
- ber folgenden Meinen Sammlung habe ich Zreunden zu
danken.
Ich weiß nicht, ob ſchon irgendwo in der Geſchichte der
Literatur auf die jü di ſchen Volkslieder Rückficht genom⸗
men iſt. Ich muß es hier thun, weil bie Eutſtehung und,
das Alter mancher” chriſlich teutſchen Volkslieder dadurch
beſtimmt wird. Die Nachrichten finden ſich in J. C. Us
rich's Sammlung jüdiſcher Geſchichten in der Schweitz.
Baſel 1768. 4. ©. 131 — 142. Ulrich gibt den Tert jübis
fcher Ofterlieder, z. B. ein Zicklein, ein Zicklein ꝛtc., was
in der Oſterliturgie ſteht, und vergleicht fie mit - Zürcher
bilden. In uo und ie wird ber letzte Vokal Aal und leiſe
— 156 =
Voiksliedern, namentlich mit Birnlein will nicht fallen, und
‚mit Was ift eins, zwei, drei, welches bie Juden nach ihrer
Weiſe ansfülleh, z. B. 6. Theile der Mifchnah, 7 Tage ber
Woche, 8 Tage der Befchneidung, 9 Monate bis zur Ges '
burt und 13 Stämme Iſraels. Die Sache verbienet eine”
nähere Betrachtung, idy bin zu wenig im Hebräifchen ers
fahren, um mehr zu fagen, gewiß bleibt es aber merfwürs
dig, den allgemein verbreiteten Spruch: Birnlein. will sicht .
fallen, auch im Hebraͤiſchen anzutreffen.
Soollte eins oder das audere Lied, wis ich mittheile, be⸗
reits. anderswo ſtehen, fo mag man bie Wiederholung damit
entfihuldigen, daß ich aus dem Munde des Volkes gefchöpft
habe, alfo in jedem Kalle einen neuen Beweis für ‚die
Erxiſtenz deſſen liefere, was bereits Befarint, tom mag.
a Weſtfaͤliſche Rieden. .
Das dunkle a ober halbe o drüde id, mit.ao aus, der
Laut ae ift ein ſchneller Diphtong, in welchem = hoͤr⸗
barer ift als e, ohne jedoch einen deutlichen Zmeilaut zu
nachgehort
a Birnlein will nicht fallen, auf andere Art.
De haer ) de schickt den Jahen 2) üt,
be soll den hawer meien®); -
de’ Jahen meit den hawer nich
un kümt auk nich te’ hise.
dao schickt de haer den pudel uͤt,
he soll den Jahen biten,
9 gm a) Sopann, 3) Haber mähen.
— 137, —
- de pudel bit den Jahen nich
de Jahen meit den hawer nich etc;
dao schickt de haer den prügel üt,
. he soll den pudel prügeln.
de prügel prügelt pudel nich, etc.
‚ 'dao schickt de haer dat füer a,
et soll den prügel brennen, .
dat füer dat brent den prügel nich etc, '
dao schickt de haer dat water üt,
et söll dat füer lösken.
dat water löskt dat füer nich etc.
dao schickt de haer den essen üt, J
be soll dat water supen ).
de osse süpt dat water nich etc.
daa schickt de haer den schlächter üt.
he soll den ossen schlachten, .
de schlächter schlacht den ossen nich etc.
dao schickt de haer dat strick üt,:
. et soll den .schlächter,. Hangen, \
dat strick dat hangt den schlächter nich etc,
dao schickt de haer de müs üt,
.se soll dat strick terbiten,
de müs terbit dat strick, ' ,
dat strick dat hangt den schlächter,
de schlächter schlacht den ossen, B
de osse süpt dat water, . F
dat water löskt dat füer,
2) ſaufen.
. a1
“ das füer brent den prügel,
de prügel prügelt pudel.
de pudel bit den Jahen,
de Jahen meit den hawer, _
un aolles kümt te hüse.
“ ß. Die Frau im Tanze.
‘„Frü, gaut nau hüse,
jut) mann de is krank,“
„is he krank, .
got lof un dank,
mau &n dänsken, twö, drä,ft
Zu „‚Frö, gaut nau hüs,
ju mann de will sterwen.‘‘
„will he sterwen,
kann ik erwen,
nau &n dänsken, twe, are, “
„Fru, gaut nan hüse,
ju mann de is daut.“
„is he daut,
dan et-e kin braut?),
mau &n dänsken, tw&, dr&.‘
' „Frü, gaut nau bise,
der is &n frier vor ju ?);‘“
„is dören *) frier vor mi,
‚wat seg-ji )
sau is min dansen vorbi.‘*
— —
3) euer. ) Brot. ) euch. *) gibt es einen. ) ſagt ihr.
— 18 —
· Sont und, jest, '
" Te jaor») dao was ik-ne fine brät,
B treidideldei ; ö
au gaut mi de knüppels®) im de hät,
treidideldei , treididelditken dallala,
te jaor dao harr-k-ne®) Fine müsse *),
dao woll'n mi de jungens wol küssen,
“nu heb-ik-ne aule°) müssen,
au will mi kein minsk maer küssen,
‘te jaor dao harr-k wol fif paar sch6, P
au hangt dör aolle de lappen üm tö.
te jaor dao harr-k-ne fine kisten linnen,
nu sind-t ) aolle lappen un plünnen 7),
te jaor dao konn ik win aftappen ,
au .möt-k®) minen mann de bücksen lappen ®),
te jaor dao konn-k te beere ’°) gaun,
nu möt=k bi der weigen'!) staun.
ds Fragment.
\ Ik barfe mi &nmaol vorenuomen ,
ik woll den jungen niemen,
- ik sin dör wier!2) van afekuomen,
‚he woll sik nich bequiemen,
db. Kölner Volkslied.
"Die Melodie dieſes Volksliedes iſt {ehr fhön, die Munde
”) voriges Jahr. *) Prügel. °).hatte ich eine, *) Wuͤtze. %) alte.
*) find es. 7) Plunder. ) muß ic. ) Hoſen flicen. 2°).MBien
2) Wiege, 2) wieder:
— 10 —
art cher unverfänbtichr als die weftfälifche, daher ich durch
Stoffen nachgeholfen.
Bu r ſch e.
"Wie kumm ich dann die ports 2 herin®
‚sag-du mi lievchen sagl- 5
Mäpddhen
nemm” de rüng ?) und schüddl de klüng®).
do mönt ming mıöder, et döt*).de wüng ®).
kumm du'mi lierchen, kumm, kumm, kumm, .
'Burfde Fu
‘ wie kumm ich dann al langs °) de hung)? -
sag-du mi lievchen sag. u
. Mädden.
gev dem hung jet göde wört,
so löt-e°) sich wedder an singen ört, etc,
Burfde
wie kumm ich dann wol langs det füer? etc.
OT Mäbden
schödd °) &n beschen water drin,
so ment ming möder,, et röhnte!°) drin. .
. BSıurfde
wie kumm ich dann die app ‚herüp?
- Mia » hen...
-nemm m ding schlüffen ”) in’de hang 2;
so best: ‘®' verworrene u gang,
2) Tphre 2) King. >) Gele. thaͤte. ) Wind. 9 vorbei,
¶ Hand. 9) Tegt en”) faätte, ) resnete. rip, Schuhe.
a) Hands
ee,
. = Burlde
wie kumm ich dann wal in-de kammer ?
\ Miäbdhen. . j
tast &n besgen Iorer‘) hang, .. Ze
do ‘hängt de schlössel an der wang ON —W
J Burfde.
wo hang-ich dann mingen -sundagsrock $ '
. Mädhen
an de wang.do es &ne knöpp, ‚
sühst >) d=en net‘), du scheelö stropp?
. Burf de,
wie kumm ich dann wgl üp dat bedd >)?
. Mädhen
"an dem’ bödd do steit &u bank’;
‚ sühst do-se nit, du füle strang®) ! . u
ir J Burſche.
vie kumm ich dann wol\unger”) de deok®' un J
Maͤdchen. I
de deck does kene üllestein,
. leck' mich im gatt ®) und gang weder. höm| ,
gang du mi lievchen, gang, gapg, gang.
. "©: Pfälzer Boltslieh.
Zu bem weſtfaͤliſchen Liebe von der rau im Tanze folgt
hier das Gegen.
>) Linker. Wand, >) fiehſt *) nicht; ®) Bett, ©) Stric. (Sal.
genſtrick ala Schimpfwort). ”) untet, V der Hintere,
— 162 —
„Frä, sollsch ham ge, . u
dei *) mann isch krank.“ “
" „isch-r krank, .
. gott sei dank, - , D
noch a dänz’l odd’r zwe,
ach will-i gleih häm gè. ’
„Frä, sollsch ham ge‘,
dei mann isch schlecht,“
isch-r schlecht ,
g’schicht-s-m ) recht,
noch a dänz’l odd’r zwe,
ach will-i gleih ham ga,“
„Frä, sollsch häm g&,
del mann isch doudt®),
„isch-r doudt ;
guad-m' gott,
noch a dänz’l odd'r zwe,
noh will-i gleih ham ge.
„Era, sollsch häm g&,
’s isch an annrer dä.“
„isch an annrer da,
hopsasa !
noch a dänz’} unn kei's ms »
jetz will-i gleih häm ge,‘
d. Sprudjlieder aus der. Pfalz und dem
\ Kraichgau.
"Dice Art kurzer Sprüche, die meift aus zwei ober drei
> 2). Dein, das m’ wird wie im franz. mom nur wenig anhört 2) ges
ſchieht es ‚Im * tobt. “
v
- 193 —
Sägen beſtehen, deren Gedanken nur durch den Reim zu⸗
ſammen haͤngen, iſt i in Teutſchland ziemlich verbreitet. Man
ſieht an den öflerreichifchen und baieriſchen Volksliedern,
daß ſich die Lyrik des Volkes zulegt in ſolche kurze, abge⸗
brochene Außerungen verliert. Demmach find ſie jung, auch
habe ich in Hſ. noch keine gefunden, und doch iſt bei den
celtiſchen Volkern eine ähnliche Art Reimfprüche, die Triplet⸗
. ten heißen, fchon fehr ‘alt: Ob fie damit Zuſammenhang
haben, ift nicht ausgemacht, darum koͤnnen Sammlungen
ſolcher Vollsſprũche zur Entſcheiduns der Grage beitragen.
‚Bin durch de wald gange,
d’-sund hot schö g’scheint:
mei schatz isch m’r lieber
ass all mei freindꝰ.
*
bergüff biv-i gange;
bergei bio-i g'rent,
dd beww-i mei schätz'l
am pfeife gakent.
was nutzt a sehön’r apPl,
wann-r.innwennig faul isch?"
was nutzt mi schön schätz’l
wann-s herz-] falsch isch ?:
*
‚was batt!) mi mei grase,
wann d-sich'! net?) schneidt 9
3) nuͤtt. >) nicht. J
— 160 —
was batt mi mei achatal, J
- wann=s bei m’r net bleibt ? ine
+ -
\ " “ ball!} gras-i am Necker .
‚. ball gras-i am Bhei:
ball schlöf-i beim schätz’l,
ball schlöf-i allei.
.
alleweil®) bisch du mei achutreli, oo
alleweil danz-i mit dir; N
.iber>3:%) jdr bisch du mei weibeli ,
iber=s jör ‚haus-i'mit dir, .
B
zu dir bin-i gange-,
, zu dir hot mi-s g’freit*) , \
zu dir gd-i pimmi,
d'r wög.isch zu weit,
* ” B "
horcb ämdl*) wie-s vögeli pfeift, —
hör awdl wie-s pfeift:
„im wald, aus-m wald,
schät#/] wu ©) bleibsch %“,
.
Aus isch mitmir, ı
mel haus Hot kei dir‘), .
mei dir hot kei schloss,
Yu-meim ®) schätz'l bin-i lous.
2) bald.- ?) jeßt. E) über’s 4) gefreut. ) einmal, ” wu. 3 Shi,
9 von meinem.
— 46b8 —
e. eitbesweh.
Dieſes Voltslieb geht in Schwaben, Franken und Heffen
mit mancher Veränderung. Die ich es’ gebe, iſt es deutlich
ein Bruchnc, deſſen Dialekt ich nicht seftünmen kann.
Jetz gang-i any brünneli, ’
drink ‚aber nit; ʒ
dd such«i mein herztausike —
„äind-en aber nit,
jetz loss=i mei -aügeli
rings rund-erum gön,
dd seh-i mein herztausike schatz '
bei-nem andre stön.
5 un bei-nem andre stehen s£hn, ı
" ach das dut weh!
b’hüt-di | gott, mei herztausike ichatr,
dich seh-i nimmer mi
jetz kauf=-i mir dinte
un feder un papier,
un schreib meim herztausike schatz "
einen abichiedsbrief, "
*. jetz gang-i ans fensterli,
klopp mit meim ring;
6 du mein herztausike schatz,
wer-i bei dir. drin '.
jetz leg-i mi nieder”
aufs heu un adf’s stroh,.
-d» fallen drei röseli B
in meinen schös.
un diese drei röyeli °
sin rosenroth , *
jetz weis-i nit, lebt. mein schatz,
voder ist.er todt, .
\ Pe — *
Eine Literarifche Nachweiſung teuticher Volkslieber möchte
für die Kenntniß diefes Zweiges der Volksdichtung nicht
unwichtig ſeyn, für den man ſchon fo vielfach geſammelt
hat, Die eigens dazu beſtimmten Bücher darf ich als be⸗
kannt vorausfegen, manche Volkslieder find jedoch auch in
andern Werken zerſtreut, wo man ſie nicht ſucht, und wo
die Nachweiſung willkommen iſt. So ſteht ein weſtfaͤliſches
Volkslied in Weddigen's Magazin für Weſtfalen II. ©. 47.
ſehr bedeutende Tyroler Volkslieder im Sammler für die
Geſchichte von Tyrol, Ir Bd., baierifhe Sprüche und
Lieder in Zaupſers baieriſchem Sbiotifon. .
II.
Unbekannte Wandschritten
alter Werke.
Eine Mit und Nachleſe zu Graffs Dintisca, um zu ers
gängen und zu berichtigen. .
1. Willeram's Paraphrafe
Ein genaner, alter Coder in der Abtei Einſiedeln in der
Schweiz ‚in fol., ohne Nummer, auf Perg. und noch int
11. Jahrh. gefchrieben. Beigebunden ift ein Juvenal mit
Scholien. Willerams Text hat zwei Arten von Accenten,
den Eircumfler (X) und. den Acutus €’), und nach ‚einem
eingelegten Zettel fol der Tert bebeutend von Schilter abs
weichen. Hier ift der Anfang. \
Chusser mih mit chusse sines mundes. Diechc gehiezer
mir sine.chunft per proph. nu chomer selbo unds chusse
“ mih mit dero suozzi sines’ euuangeli. UUanda bezzer
sint dine tutten demo wine sie stinchent mit den bezzes-
ten salben. diu suozi dinero gratie ist bezzera denne du
sarphi dero legis. also iz chit lex per M. diu selba
gnada ist gemiscet mit variis — mit. den du machost
es peec. - din namo ist uz gegozzenaz ole, Din namo
— 18 —
ist witeno gebrettet wande fone dir Xsto heissen wir
Xstiani fono dis’ minnont dich die iunq frowun daz
sing die sela die der geiungit sint in demo toufe, unde
gewatet mit veste innoc. — ziuch mih nach dir so lou-
fen wir in demo. stanche diner'salbo. ih bechenno min
unchraft fone diu.hilf mir mit dineh genadon so scuude
ih andera ze dero wege. der chuning leita. mih in ‚sin
gegademe. ih wes nu inf. — UUir geilen unda frowen
unsih an dir als an uuns selben wir gehuhtigo.dinero
tutten spunne uber‘ win. uuir ne wellen niit vergezzen
des daz.diu gnada dines evangelii suzier’ist denne diu
austeritas der ewon. — du chist abo in dinemo evang.
— die rehten minnont tih, dich ne minnot neman er ne
sie reht unte neman {ft reht’er ne minne dich.
Man fieht aus dieſer Probe, daß die Hſ. obgleich ſie
auch ſchwankt (ih, dich), doch einen viel reineren und _
richtigeren Tert liefert als Schilters Abbdruck. Über die Leider ⸗
nee Hſ. des Willeram hat Lelyveld din Huydecopers
proeven II. p. 551 599.) eine große Abhandlung geliefert, ,
worin viel zw. berichtigen ift, Wichtig bleibt diefe Hf. für
die altnieberländifche Spradje, weil ihr Schreiber ein Nieder⸗
länder war, und viele Wörter nad, feiner Mundart umges
bildet hat. J
Nachricht von einer andern Hſ. Willerams geben Martene
und Durand (collect. I. 507), welche fie den codeæ S.
" Zucharii nennen. Nach ihrer Bemerkung kommt bie teutſche
Gloſſirung in einigen Hſ. nicht vor. »
‚ . nn
2. Gebete .
Graff IL. 291. führt diefe Hf. des Kloſters Muri an,
theilt Auszüge daraus mit , ohne fie näher zu beſchreiben.
Es it ein Heiner Goder in Duodez, am Anfang befeft, der
ı\ — ioöo u
wahtſcheinlich einer Frau zum Gebetbuch gedient hat, daher
der Tert nur durch bie lateiniſchen Kirchengebete unterbro⸗
hen wird. Die Sprache verdient ed wol, daß ich auch ein
Stüd daraus mittheile. Im Coder fteht:ov. aufeinander, im
Abbruck habe ich es nach einander geſetzt.
Ich mane dich liebu frovwe der trahene die uon di-
nen ovgin fluzzin do du din chint an deme. cruse sahe,
daz dich irbarmen mine trahene die ich-sende an, dins
‚made umbe mine ‚sunde unt umbe.alle .mine not une
"angiste. Gihuge gnadigu frovme des wegis. den du ufin
den-stein zov ime glenge da er dich biual sancie Jo=
hanne ‚in der iungistun not sinis. martire unt la dir min
lib unt mine sele unt alle min :not unt angiste biuoln
sin unt alle die den ich gibetis\schuldich si die biuil
ich dir an dine truwe als er dich 5. Joh. biual daz ir
mich bihovtent vor sunden unt vor sohanden unt uns
“ helfeut zi. den ewigin wünnin. „Gihuge Hebu frovwe des
" herce seris da' du sehe gimagilot din vnschuldige, chint
æi deme galgin des crucis. Ich bite dich dur die clage-
lichun stimme die erlvite' do sin heilich geist uon sineme
gibeine schiet dur den antlaz da er uns sinis uatir
-hulde giwan daz du uirnemest- mine stime in allen min
notin unt angistin. ich bite dich gnadigiv dur den tot
„dinis 'chindis den du ane sehe unt dur daz blovt sinir
situn daz du gitrostest mich in minir iungistun stunde
unt in allen min notin. Heiligiv tfosterin allir trurigir
herzin dur des grabis ere da unsir herre alre tragt inne
lac dur sin diemovti du cum mir ze helfe liebu frovwe
unt gihuge' wie. dime herzin ware do du uon sime
grabe schiede unt irbarme dich. ubir mich sundigis me=
die herun urstende da din herze mite gilabit wart unt
. nische unt cum mir zi’helfe au minir iungistun not dur“
un 10 — u .
gitrostit do du in sahe irstanden den du da uor.ebin
doltost-serliche in sin notin. . ..'. /
er Wilfelm von Orence.
Im der bibliotheca Carolina zu Zürich befinbet ſich eine ,
Hf. C. 109. a, auf deren Dedel ein zufammen genähtes
Quartblatt angeheftet ift, welches 6 Eolumnen einer Handf.
bes heiligen Wilhelms aus dem 13. Jahrh. enthäft, Leider
find die 2te und 6te Col. vorn durchgeſchnitten, fo daß nur
der Schluß der Verfe noch erhalten iſt. Der übrige Text
hat auch gelitten und iſt zum Theil unlesbar geworben.
I. die lat mich obe der nase sehen
so kan ich schere daz gespehen
Ob irs der margrave sit
Alerst ist in lazens zit
Han ich darine ze lange gebitten
ich kan mit wortlichen sitten *
vmbe iwer hulde gewerben >
Daz in laze ich nith verderben
Mit dientlichen. chovfe
der helm vmb div slofe
Wart uf gestricket. vnd abe gezogen
div kvnegin was. vnbetrogen
‚ die mazen si bekande
mit froden si in mande
Willehalm her kvrnoys (& court-nez)
. Willekom weder Eranzoys
si bat.die porten vf sliezen
er mohte & niht gnezen
swaz er ze kvnde sagete
a.
— 11 —
'daz si vil dioke klagete
do si ime mit worten mante;
* “ .
.... . ai vragetd der inare
“ee... are Vivians
"een. Wigrimans
sun... komende vart
“00... schart vnd Gerhart
.. ... von’ Blavy
.. .. . · chachte van Komaray
...... Gozzoranz
. von Meilanz
.. ... · danen nam
“un... von Sandtes
.. . ie gewanotes
... enestes noher dir
200... frivnt DV sage mir
.. . vade Kardin
“000. . begunde klagen
“on... gm kan dir nit gesagen
20... sunder not.
" 4
Vad vobelieng in an nit
ob da schin sus ware zit
Was sol ich davon sprebin .nyo
‚wen ob si wolden grifen zyo
æe baider site ir vribait . :
— 12. —
4a engegin niht ze. lange strait,
Wan er was ir vnt.si. was-ein -
ich grife och billich an daz min
sie vellent sanfte an allen haz
von palmat yf ein matraz
Alsenfte och was div kvnegin
rehte als ein ivoges ganselin
an deme angriffe linde “
mit Terremers kinde ..
wart lihte ein schimphen da geꝛalt
. swie zornich er vnt Tiebalt. ö
dort vser iedwedem ware .
+... wan do nen der swäre Bern
+. . margreven schoz noh sach... .. .
* * *
UI. won orient vpz an Pozeidant
- dar zy alliv indischv lant
von Orkeise ber vnz an Marroch - -
dar zvo den witen strich dannoch
von Griffanie voz an Kancylat
die besten er mit ime hie hat
sine man vnt al min kunne
vis-nahest swachiv wunne
‚bet wir doch selbe kraft
‚daz an den zingen ritterschaft
hie vat ze porten mosen -holn
da von sie scaden mohten doln
Jch erkenne sie sö vermezzen
‘wir werdin hie besezzen
av wer sich wib vot man
.ziht bezzer rates ich nv kan
* — 173 —
ıdaz nah gedinge ist: vnuser lebin
daz svin wir niht so gabes gebin
si mugent schaden wol erwerben
& daz wir von in ersterben
Orangys ist wol so veste
ez gemot noh al die geste
Mandeliche sprach daz wip
als ob si’ manlichen lip
vnt mannes herze troge
er was wol so gevoge
daz.er si nähe zin gevie. ..
* —
IV. vnt allez.daz & gewan
govten trost den ich vor mir-ban
mohrist (sic) div behilten dise stat:
ne. . den ich vch nie gerat
(folgen 14 unleſerliche Berfe.) -
gar wil ich keren vnz an den tot
die minnen ie dienest mir gebot
sit mich enpfienc .din govte
nv kom dar her. mit fovte
der kunic von Marroch her Kerin .
da kom mit.mauiger storie sin
Terremer der vogit von Baldach
.... gein Orancis pflach.
- * *2
v Mit strites gegin raise
Willehalm der kvrtoise
x: al.die porten vnt drobe die...
.bevalh er deme erlaten , .. .
“
-ın-
das.er in.den wol dan“
. bi den .svomen dort gewan
den gab er manlichen trost
vot mante sie wo sis 'warin.. . »
. daz sie dar’ ane- gedahten
swenne in die haiden nahten
vi steine kint-vat wip .
"Edi... roch iegeliches · lip
so si maiste .mohten er din sin
&i wolten ihr lebin vercinzin
Terremere . . . „.geselle nilit vers . . -
ze wäre ... . Oransye er „.. .
siner tohter .... . erpheha .. .
. do daz her : er schahete
Jeslich storie mit . . . kraft:
daz si dehien riterschaft
An zingeln noh an den porten
VI.
weder sahen noh enhorten \
di man ze orse solde ton
Fabors Terremeres svon '
Gap ieslichen kvnnegen stat
als in sin vater legen 'bat.
* * J —
.... © schierte
.... das zimerte '
.... . koste sinen"lip
00... da heime.dvrh div wib
.... sint gelegen -
i IN der dritte porte.plsgen
2.33 gein deme plauge
— 11.—
„+. Margot von Pozidant
“or... Gorbant
“00. , der dritten porten .
... · siten horten .
“00% . Ezmereiz
.... vot Bassigweiz ° J
. ... . broder vnt ein ir syn BR
egeine tn N.
. hoh gemote
0... Srafte site si behote
+0... der kvnic Halcebier
“2: , ist ir benemet mir -
!. kordeiz
..... Maätribuleiz \
+0... der riche ö
... . . wol den geliche
.... . vsales sin vater
“0... vz den werden iater.
* ..* *.
Man fieht, das Bruchftüd gehört ‚zur Belagerung von
Drange, und bie Hſ. ſelbſt gibt noch zu einigen Bemerkun⸗
gen Anlaß. Sie war feine der beſten, hat ungenaue, zus
weilen nacläffige Schreibung, was ‚bei ihrem Alter aufs
faͤllt, eigene Lautverhaͤltniſſe, ai für ei, o und ov (das v
iſt barübergefchrieben)‘ für wo, in für en im Auslant,
wellent für vielen, zimerte für zimierte (benn es muß
auf schierte reimen), faliche Reime raise, kortoise, bie
aber nur in der fchlechten Schreibung liegen, ſtatt reise, kur-
teise, aber doch auch sliezen, gnezen ; und schere für’
schiero. Aus all dem fchließe ich, daß die Hf. ſchwerlich in
der Schweiz gefchrieben war, weil dieſe Abweichungen den
— 16 -. Fan
{
Einfluß eines nielerieutſhen Dialelts verrat hen. Doch bin
ich nicht im Stande, aus dem’ Wangen. die ‚Heimat der
9 beflimmter anzugeben.
4. Alerander des nirich von —
Eine St. biefes Gedichtes befindet ſich in Baſel, bezeich⸗
net E. IL 2 in fol. auf Perg, mit geſp. Col. und o3 Blaͤttern.
"Die Hf. iſt von 1332, es fehlen ihr mehrere Blätter, und
das ganze Gedicht ift mit Anmerkungen don dem Baſler
Got deiner wunder panikchfalt.
aller "dinge hast du gewalt. J
Schluß: Got herre aller gute reiche .
\ erbarme dich vber mich Vlreiche.. > -
* nd vber alle.der kristenheit kint . :: .*
sie sein hie oder wo si sint. Amen.
vo: 5. Diete richs Drachenkampfe. .
Bis jegt if die Heidelberger Hf. Nro. 324. bie einzig vol⸗
ſtandige dieſes Gedichtes, zu den Bruchſtücken anderer oHſ.
kann ich einen Beitrag geben. In der Privatbibl. des Könige.
zu Stuttgart befindet ſich unter den Weingarter Hſſ. eine
E. 18: fol, sec. zL weldje die. quatuor libros senten-
tiarum Samuelis ep. enthält, Auf dem einen Dedel iſt ‚ein
Blatt einer Papier⸗Hſ. aus dem 14, Jahrh. aufgepappt ,
. welche in 2 Col, geichrieben war. Leider iſt die zweite Cl.
mit einem, andern Papiere bedeckt, fo Haß nur hie Endreime
noch vorſchauen, und nur Die erſte Col, zu leſen iſt. Dieſe
enthält eine Strophe und.5 Berfe des Gedichtes, bie hier
folgen. u . u
Prof. J. 3. Spreng ausgeſtattet, ber 1768 ſtarb. Anfang:
- 11—-'
\ Do sprach von, Lune Helfarich
get wilkomen min her Fiettrich _
vnd Hiltebraut der wise
der iv von kint erzogen, hätt
vnd iv mit triuwen bi gestätt
die seid ich.an im brise
-daz ich in zainem mäle han gesehen
geschen han vor minem ende
«0 kan mir Heher nidht geschehen
vf gen der staines wendi ”
want. ex sin ingesindi do
ein’ ross daz wari dem winti bracht
"in hertze wart der gesti frov,
‚Si sahent wie die vesti lag
mit bommen starck verworsen,
die hoewe man ze rechter zit
der wuortzen saft in grueni lit.
. 2
-6. Die Karolin giſche Heldenſage.
In ber bibliotheca Carolina ober Etiftsdibliothet zu
Zarich iſt eine Hf. C. 28. fol. Pap. aus dem 15. Jahrh.,
welche die Gefchichte Karla d. G. in einer proſaiſchen Be⸗
'arbeitung enthält. Dieß iſt aber Feineswegs eine. Chronik,
ſondern ein Sagenwerk, worin bie hauptfächlichſten Lieber
des karlingiſchen Kreiſes ausgezogen ſind. Das Werk beginnt
mit der Sage vom Flos, der Karls Großvater war, nach
amd ach koumen die Auszüge aus. ben Heimonskindern,
dem Rolandsliede, und nach Karl geht es unter Ludwig
mit Wilhelm von Drange fort, ſo daß der game gi dar
. — 18 —
rin abgeſchloſſen iſt. Ich habe feine Zeit gehabt, die Hſ.
im Einzelnen zu unterſuchen, dieſe Nachrichten aber beweiſen,
daß ſie der Aufmerkſamleit werth iſt. Sie ſcheint mir für ben
Tarlifchen Kreis daſſelbe zu ſzyni, was die proſaiſche Vor⸗
rede für das Heldenbuch, und beruht nach meiner Vermu⸗
thung auf einem franzoſiſchen Volksbuch. Geſchrieben iſt das
Werk von Georg Hochmuot im J. 1475. In derſelben Hſ.
fteht noch das Volksbuch vom Kaifer Pontianus mit ber
geiſtlichen Auslegung und die kegende © vom h ‚Georg,
ſodann
7. Das Schachzabelbuch von Konrat von
J — Ammenhaufen. Ru
Die Zeit der Abfaſſung iſt auch hier mit dem Sähr 1337.
angegeben, und des Dichters Namen und Gtand in dem bes
kannten Acroſtichon am. Ende beigefügt. Die Abſchrift iſt von
1478, heſteht aus 1040. Blaͤttern, auf jeber Seite’92.Berfe,
wonach das ganze. etwa 19,100. Verſe enthält. Anfang:
In gottes namen heb ich an
wan'nienan nuett geschaffen kan
on sin kilfF vnd on sin gunst -
es ist kein. wiszheit noch kein kunst
wan.die. von im Huset gar
“ alle ding ;sint heyles bar
wan. die mit jm ane’ vand
vnd mittel vnd das end hand. -
8. Gefchichtliche Volkslieder.
„Die Hſ. zu ©. Gallen Nro. 615. fol. Sec. 15. enthaͤlt.
Sammlungen zur Schweijer- und Tentfchen Geſchichte, bie
zum Theil auf Königshoven beruhen 9. Die Sf Konigsho⸗
Bi. 22. ſteht: Anno dom, 500 vmb „dasselb zit richtet Diet-
ie 19 .
vens haben fait alle Fortſetzungen, weil jeber Abfchreiber
, für feine Zeit etwas hinzu that. Dadurch ſind auch manche
hiſtoriſche Volölieder des 15 Jahrh. erhalten worden, wie.
ich ſchon bei einer. Straßburger, Hſ. des Chroniſten nach ge⸗
wieſen EArchiv für t. Geſch. III. 266.). Die S. Galler HF
iſt daran. reicher, es kommen darin folgende vor.
a) p. 58. Ein Lieb über den Aufruhr in Solothurn, im
Ton wie Bruder Glaufen Leid. Es find 37. Str. aus tem
16. Jahrh., wovon hier bie erſte:
In namen der dryvaltigkeit
vnd ze lob Marien der reinen meid
so heb ich an ze singen
der jungfroew kind wel vs nitt lan
sant Vris wel vos ouch bye gestan
das.ich es moeg verbringen.
. 5) S. 193. Das Schmachlied Sfenho ver s von Walds⸗
hut gegen die Schweiger im Armen-Jädenkriege, was bei
Tſchudi und im Wunderhorn fieht. In der Hf. hat das Lied
nur 32. Str. (bei Tſchudi 34.) und bie erſte lautet alſo:
rich von Bernn, von dem die puren singent, wie er mitden
wuermen hab gestritten vnd mit den heldengefochten, Das ist
ein gedeut, dienün durch kursliche wil erdacht ist, Man ſieht,
Rönigehoven ift Grundlage , aber der Stoff itt doch verändert. Das
folgende aber, was aus der. S. Galler Hf. Ro. 628. Yap. Jahth.
14. fol. Seite 519. genommen ift; beruht auf einer andern Quelle,
Da heißt «8: Von honig Dyterich von Bern. Nach dem nu
hievor. die geburt Diterichs der Ostrogothen honig, der Dyo-
Werich von Bern genant wirt, vnd seins reiche vreprung ,
auch die wirdikoyt jm durch Heyser Zenon zugeaygent, er-
klert ist, wollen wir nu etwas vnterscheyd geben, wieerdas _
reich Ytalia mder sich bracht vnd do selbst geherschethett.
'
— 10 —
Wol uff ich hor ein mw gedoen
der edel vogel grang
ich truw es koem ein gantza scheen
vawetter hat sg .
— terichmot vff der heyde
die bluomen sind erfroro
dem adel als ze leide
hand pueren zesamen geschworn, \ .
2) ©. 503. Lied ber Schwiter und Glarner wider die
Biker und von der Schlacht. zu Ragat, 1446. Es find 24. -
Str., nady der Eudſtrophe gedichtet..von ‚Han Ower
von Lutzern. AaAf .
Gen diszom werden summer
so wil ichs heben an
ein nuwes lied ze singen
ir'sgellentz wol verstan .
als von der frommen eidgnoschaft
ir lob ist’ witt vnd breit
das tuot der groszen herren zorn
nd ist den rittern leidt,
q ©. 563. Dornegter Lied, 1499. Outer Bolten, 13.
., Anf. \
Wend wir aber heben an
N «in liedlv.ch ichs kan
ein nüwes lied, wil ich singen
Mariere. muctter ruelien an
gott well das vns gelinge. .
e) ©. 595. Lied vom Schwabenfrieg- 1299, Sind 40,
Str., Auf.
‚Wie wol ich bin ein altex grisz ,
" „m ‚üchten, ich doch in schlechter wisz .
— 11 —-
“ein nuwes lied ze singen
vnd singen von dem rosmtischen Kueng
wie es ist komen hinder die sprueng -
ein eidgenoschaft za gwingem, : : -
9 &. 655 Der Banzfnechte Lieb wider die rn
1899. Sind 7. Str., Anfang:
Eatium verquentiutn -
‘die puren sind uf der ban
wnd och. die von Filtzhofen
"die stossent vaden dran
vod dar zvo die von Vren ‘
ı die Switzer sind vos gram tg
sy woltend vif uns luren — J
vnd vns erschnappet han Br .
\ do balff vns got daxrvoo. rn
9. Gemiſchtes. i '
In berſelben. Hſ. ſteht ©. 69. ein Couch, wie viel Las
. fter ein Pferd hat. Anfang: .
\ So verr ich mich kan verstan.
viis uil ein rosz mueg an laster han, , ca
"Und in der ©. Galler Hf. 627. fol. Sec, 13. fleht auf
der Innſeite des Decels ver Spruch:
Swer widir in sin selbes herzen sihit
de spribit niemän arges niht .
wir gerallen alle vns selben [wol
des ist div weit der torea [vol].
10. Bruder Berktolds Predigten.‘
Eine Hf. entdedte Perg zu Bruͤſſel. Dürg I. Grimm
aufmerkfam gemacht, habe ich bie Hſ. eingeſehen und ihm
“ eine Nachricht, darüber mitgetheilt. Hier will ich ſſe ayr in
der Kürze berühren. Sie ift auf Papier, fol. geſp. Col, aus
zn —
dem Ende des 14: Jahrh., und bezeichnet 768..Die Hf- war .
in. Paris und hat- Napoleons prächtigen Einband erhalten.
Sie befaßt aber nur ben zweiten Theil ber Prebigten, von
No. 19. bis 47., und es findet fich feine Spur, daß die Hſ.
größer ober vollftändig geweſen fey. Sie ift wahrſcheinlich
ſchon bei ihrer Berfertigung in zwei Bände getreuut worden,
wovon noch einer übrig. Die Bibel⸗ und anderen Eitate find
dem Teste mit rother Interlinearfchrift beigefügt. Die Sprache
iſt in eine baierifche ober öfterräichifche Mundart verborben und
jener des Suchenwirt fehr- äfjnlich. Am Schluſſe folgen noch:
die funffzehen zaihen ‚die uor dem iungsten tag gesche-
hen sullen, Die Hſ. ſchließt mit den Worten: explicit bruder
bertholt, und mit' der Anzeige, daß der Minorit Wolfhart
die St. corrigirt d. i. rubricirt habe. Sie zählt 173. Blätter.
m Balther von Spanien.
And in der Brüffeler. Bibliothek *).
Die 38 ft in 4. auf Perg. No: 196. und enthält 1)
„Aratoris subdiaconi carmen super: historia apos tolorum,
libri I, 9) Claudiani in Rufinum libri II. 3) Ejusdem in
Eutropium libri IT. 4)_Ejusdem de bello Gothico lib. I.
*) In Brüffel find 2. Bibliotheken, bie der Stadt, und die von
Burgund (bibliothöque de Bourgogne) jene befleht nur aus ge—
drudten Büchern, diefe nur aus HI]. und gehört. dem Staate. Gie
‚Alt über 3000. Off: , darunter fehr alte und koſtbare, und wird,
wenn fie einmal aufseſtellt. iſt manche Gelehrten befehäftigen. Vori.
ges Jahr wurde ber Ref dee Hff. von, der Abtei Tongerloo dazu
gekauft, und darunter befinden ſich die fo lang geſachten Wateria⸗
ten der Bolandiften, Swar find ed meiſtens Hf., bie bereits "
in den Actis SS. abge ſtehen, allein aud) für die Kortfegung _.
find Matgriatien da, ih Habe felhft die Preparatio ad mensehn
‚Novembrem gefehen,
B — 183 —
5) Ejusdem de beilo Gildonico: 6) Inelpit poesis Ger aldi
de Gvaltario, 7) Egiabardi vita Caroli Magni. Alles
‚im 11. Jahrh. gefchrieben von verſchiedenen Händen, Egiu⸗
hart mit kleinerer Schrift ald das Uebrige. Man fieht, dns
Gedicht ift Hier einem Gerolt zugefchrieben, wie.in der Parifer
- He, nicht dem. Eggihart; ed hat auch hier die Dedication,
welche ber Karlsruher Hſ. fehlt, und bie ich herfegen wil:
Omnipotens genitor, summz virtutis amator,
- _ jure pari natusque amborum spiritus almus ;
‘ personis.trinus,- vera deitato sed unus,
qui. vita vivens cuncta et sine fine tenebis,
pontificem summum tu salva nunc et in zyum 2009
claro Erchamboldum fülgentem nomine Aignum , s
oreseat ut interius sancto spiramine plenus,.
multis inäctum quo sit medicamen in zrum.. -
præsul sancte dei, nunc accipe'munera servi,
qua tibi decrevit de larga promere .cura -10
peccator fragilis Geyaldys ,.nomine vilis,
qui tibi nam certus ‚corde estque ſidelis alumnus.
quod precibus dominum jugiter precor omnitonantem,
ut naneiscaris-factis, que promo loquelis,. -
. ‘det pater ex summis coelum terramque gubernans, 15
serve dei summi, ne despice verba libelli,
non canit alma dei, resonat sed mira tironis,
nomine Uualtharii, per prelia multa resecti.
Iudendum magis est dominum quam sit rogitandum,
‚perlectus longevi stringit in ampla diei, a
sis felix sanctus per tempgra plura sacerdos,
sit tibi mente tua Geraldus earus näelphus.
"Nur begiunt das Gedicht wie gewöhnlich mit tertia pars
‚orbis etc, , die. Abweichungen Tann ich aber nicht anzeigen,
1 -
weiß mir:tein anderer Tert zur Hand IR. Am Ende heiſt eb:
terminat liber duorum sodalium Wanbarü et Haganonis,
12. Orbensregel besh. Auguſtinus.
In der Bibliothek der Abtei Rheinau in der Schweiz ent⸗
hält der Coder Nro. 99. in. ‚aus dem Ende des 13. Jahrh.
die Orbensregel der Auguflinerinhen in fchöner teuticher
Sprache, welche als profaifches Denkmal jener Zeit Beach⸗
tung verdient. Am Ende iſt die Hſ. amvollaandig der m
fang‘, Bl. 17. lautet alfo:
Disiv gebot die vn⸗ hie vor’ geichriben ser beizent.
da von ein regel daz man vns mie leret ein ordenunge E
zehtes Iebennes,
13. Boner’s Kabeln. .
Eine Hf. zu S. Gallen Nro. 647, fol. auf Papı und dem
15, Jahrh. Sie find vom Anfang defeft, und gehen bis 2.
128. der Hanbfchrift.
\ 14. Predigten. on
. Aus dem Klofter Blaubeuren ift eine Hf. in q., auf Perg.
und noch im 12. ober Anfang des 13. Jahrh. gefchrieber
in die Fönigliche Privatbibliothet nach Stuttgart gelommen,
welche Iateinifche und teutfche Predigten und diefe in vor-
trefflicher Sprache enthält. Ich habe mir feine nähere Notiz
. genommen, und bemerkte das Daſeyn der Hf., weil fie mit
Berhtolt eine Bergleihung verdient und für bie Gedichte \
der Profa nicht ohne Belang ſeyn wird,
\ 15. Kloſterchronik.
In der öffentlid;en Bibliothek zu Stuttgart ift unter ber
Bezeichnung Codd, Histor. Nro. 178. A. eitte Hf. aus Zwie⸗
falten bemerfenswerth, welche die Stiftung des Kloſters
- 15 — .
Allerheiligen zu Schaffhaufen enthält. Die Vorrede iſt gereimt, |
Sprache und Ton anziehen unb die Behandlung durch das
ſtarke Borwalten der Legende und Sage der Vergleihung
mit ähnlichen Ehronifen werth. Das Werk ift von 1461.
. m.
Zur Ziteratur und Geschichte -
der Sprüchwörter.
R 1 Zur Literatur.
- Für wenige Zweige der Volksliteratur iſt fo viel gefammelt
worden, wie für die Sprüchwoͤrter. Den großen Reichthum
‘der Voͤlker in diefer Hinſicht zeigt und ſchon die. „Literatur
der Sprüchworter von €. C. Nopitich” Nürnberg 1822. 8.),
die, obgleich fleiffig gefammelt, doch mancher Ergänzungen .
. fähig iſt. Die Literargefchichte der Sprüchwörter iſt aber
nicht minder intereffant.. Es verlohnt ſich der Mühe nachzu⸗
forſchen, wie in der erften Hälfte des 16. Jahrh. ın Teutfche
land, Italien, Frankreich) und Spanien Sammlungen natis.
onaler Sprüctwörter gleichfam mit einem Schlage hervor
kamen. Der Cifer, womit damals die Haffıfchen Sprüchwor⸗
ter gefammelt wurden, hat erweislich anf bie. nationalen
Werke großen Einfluß gehabt,. und befonderd feheinen bie. -
Adagia des Erasmus viele Köpfe geweckt zu haben, folde . .
"Sammlungen auch auf bie lebenden Sprachen auszudehnen.
Dieß gibt wenigſtens Alexander de Canova für die ſpauiſche
Hauptſammlung der Refranes des Hernan Nunnez (Sala-
manca, 1555. fol.) zu verfiehen, benn er fagt in der Dedi⸗
cation: porque, si queremos examinar -tantos millares de
D
- 11,
" refranes, — como en sus chiliädas puso- Brasmo, obra en
que, a juizio de doctissimos hombres, excedio a los an-
tiguos — — mas avisos en qualquier negocio del mundo
» certissiimos, averigados por el parescer y experienciade mu-
chos y muchos annos, puestosen tan graciosa y compendiosa
brevidad , como los nuestros, rarissimos 'hallaremos. Es
ſcheint mir fehr bemerfendwerth, wie hier Cansva, bei aller
Anerkennung bes Klaſſiſchen, dennoch das Nationaledarüber
‚erhebt, und zwar in jener Zeit.
Ic, befchränte mic, hier auf einige Beiträge zur teutſchen
Literatur der Sprüchwoͤrter und lege auswaͤrtige Notitzen für
die Betrachtung anderer Volker zurück. Nur die lateiniſchen
Sprüchwörter muß ich mit berühren, fo fern fie Überfeßung
fund. ” “
a. Folgendes Buch finde ic; bei Nopitſch nicht angezeigt. _
Scomata Johannis Keisersbergli concionatoris eoclesie Ar-
gentinensis, Collegit Joh. Adelphus Mueling Argen-
tin. s. 1. e. a. nad) den Typen wahrfcheinlich zu Hagenau
” 1508. 4: gebrudtt. In diefem Buche ftehen aufferdem Hermolai
2
orationes und Ficinus de sole et lumine, Ein Eremplar in
ber Bibliothek zu Köwen,, aber ohne Titel. Es iſt eine Sams
fang von Sprücmwörtern und Redensarten aus ben Predig⸗
ten Geilers won Kaiſersberg gezogen und erklärt, wobei ie
teutſchen Ausbrüde, gleihfam als Gloffen ; häufig angeführt
find, Die- Sprücwörter darin find alt und volfsmäßig, die
ſprüchwoͤrtlichen Redensarten gehören zum Theil dem Kaiſers⸗
berg als Erfindung an, find aber meift fehr treffend.
b) Ferner find-ausgelaffen : Parabole alani cum commen-
tario. S. J. o. a. 4. wahrfcheinlich zu Parid um 1512. ges
drudt. Zu Lünen, Nopitſch hat vieleicht feine Rücficht darauf
genommen , weil: es Parabeln find, und in fo fern ber Volks⸗
literatur nicht angehören. Es kommen aber manche Sprüche
— 18. —
‚ barin vor, bie offenbar im Voltsgeiſte beruhen, und hieher
Bezug haben. 5 2.
Sæpe cieatrices in vulnera prisca resurgunt
geht auf die Redensart: alte Wunden ſchwaͤren ober auf⸗
teißen.
- De parvo puero (fit) sepe peritus homo
d. $ aus Kindern werben Leute,
„‚Longius ille videt, qui:multis spoctat ocalli
quam cui dat visum solus ocellus homo,
d. h. vier Augen fehen mehr als zwei. .
Non teneas aurum totum quod splendet ut aurum,
nec pulcrum pomum quodlibet esse bonum,
d. h. es iſt nicht alles Gold, was glänzt, und im ſchonen
Apfel ſteckt der Wurm.
c. Bei der erfen Makgade ven S. geeurs Cpricmörtern
15421. iſt zu bemerten, daß im zweiten Theile bie nieder⸗
teutſchen "Sprüche faſt fammtlic; 108 Hochteutſche "überfegt
find.. Das verringert den Werth; ber fonft trefflichen Sams
lung, weil die Nationalität der niebertentfchen Sprüche ges
kraͤnkt iſt. Hie und da bliden fie in ihrer Mundart durch, u
4 B. fol. 56. 8a. quaet ey; quaet klyken. 156. 16«
harde smacken leren wel. In ber Bibli gu. Löwen ift
ein Exemplar des Buches, welchem hoch⸗ und nieberteutfche
‚Sprüche beigefchrieben ſind und die etwa in das Jahr 1554. ger
hören. Das ganze Bud; iſt aufferdem wit teutſchen und la⸗
teinifchen Gloſſen verfehen, die ich außer Adıt laſſe, und
nur die Sprüche mittheile. Bon diefen mögen eittige zerſtreut
fon im Buche felbft gedruckt ſeyn, ich überlaffe fie. andern
aufzufinden. Zu fol. 18a. Selbe im garte es beste kraut. mass
zu allen diogen gut. als genug ist, sol man ufhoren. Zu
2%0a. verleyden sagen, wir anderen quaken @). 226.
es znimpt müh und arbeit, sprioht jener trewer helt.24 h.
— I.
een goede koe geeft goet auyvel,. CMilh):- "
een quaet weih ist sem helscher duyvel,
25 b, es heist wol, recht lieb macht. leid,
so ist ellend der abscheidt. -
34 b. der wol tbut, ist wolgeborn,
on tuget ist die.adel ‚ger verlors,
35 b. der ist,weiss und wol gelert,
“ der alle ding sum besten kart, .
47 b, Mönch auf teutsch ein Raun.
49 a. ein klapfend weib heist frauw Seltenfromb,
51 a. auf.dem alteren bessert nicht vil, spricht. man,
51 bs schweig nur still wit. gedult,
\ du hast's doch. wol’ sunst verschult,
52 b. er geb gut kraem, dan er furr und lang gedenka,
est germanizum. .. R
- 52,2% spockspsen, nieuw versisrde.lugen. .
53 b. lang geborgt ist.nit bezalt, sprechen mit Kidar-
lender. ibid. saur ‚brot, wexth hrot.
54 b. gedult in not ist himmelbrot, Rp .
55.4. der:will thut vil Dof. ‚de hatan aue macht das
; Pferd feistt.
60 b. dat were gut cruut, der’s im garten bera
Daſ. frauw Bewling folgt gera gehen rath.
62 b. einer ist nit besser, dan sein „wort, spticht- man,
“ 63:bı was nit aonget,, bat kein ehr".
66 b. hut dich, heist es, hut dich, dan trew ist. itaund
seltzam und mislich, B
71 a. wer vil erfart, muss auch yil Leiden.
74 à. man spricht auch. in, unser. tail: arıne leuth voeden:
oder ziehen schon kinder, aber bos und ubel erzogen
kinder, dan sie dar. gemeinlich kein Heiss und acht.
auf geben. .
— 10 —
Daſ. weltu dass euch gelies,
so nime acht zu dein selbs ding.
75 b. effen reckening ‘oder theilyng macht‘ gute Greund-
schaft. Daſ. lands weiss, lands ehr. \
76. a. 'es thut niemant gera-vil umbsunst! !
Daf. ein () narrenthading so wol,
‚darumb ist.die welt der narren so voll.,
76 b. gluck thut vil, wan sie wol will,
&0 a. die lieb-fast, uf ·das sieımag laden ein gäst. Dat.
welt ist und bleibt far und fur welt, was der pfaff sagt.
81 a. von'igroissa 'seuchten und 'kragnkten bessert man .
“ selten noch ‚von. ferne welvarten. j
i 82 b. alte doven die besten, so alte lieb auch.: Daſ. es
.Ist- schointe (Schönheit) ein gerige hab’, aber sie ge- '
niesset dapfer. Daf. gute Freund ‚pluckt man nicht vom '
baume, man ändt sie auch nicht zu Frankfurt, in‘ der
“mess” feil, -
84 a. der willig ist bald gebeten. ‚jeder muoss sein Linder
schuch verschleissen. .
84 b. eine scheussliche, hessliche braut’ kat ann schnia- .
“kens an. ehr fur gelt und golt, :
89 b. eil’, .eil" mit weil.
: 91 b. ziehe nach ‘dich furman, es gilt dir, darumb —RE
2u. Daſ. es heist: wer mit will essen, soll ierst mit dreschen.
% a. das stündlein gibt's und bringt und te auch
»alles- kin. -
14 b. es ‚heisst : leert ‚halten das widerpart, .
woltu ‘werden weiss-und gottes art.
re ‚ach ey, ey, vuyl’ey, was habt ir pelens an ?
Am · Ende find noch etwa 190: Spruchwoͤrter beigeſcieben
aber nur · Auszuge aus Franks Werl.
d. Die Samuilung des H. Megiſer Mopitſch p. 1203:
— MM —
in 100. Rusriten eingetheilt on deus his Nneny, mb
jede Rubrik „enthält eine. vergleichende, Zufammenftellung ber .
ſich entſprechenden Spruchworter, die · alle in.der Urſprache
I angefuͤhrt und für, bie. Bergleichung wichtig find..
e. Dagegen enthält die Sammlung des J. G. Seybold
Nürnberg 1698. wenig. Driginelles, obgleich ſie noch manche
poetiſche Sprüchwoͤrter anführt.
E. Seit Nopitſch hat dieſe Literatur manchen Zuwachs er⸗
halten, wovon ich einiges nachtragen kann.
Wahrheit und Dichtung. Sammlung Schweizeriſcher Sprüche
wörter. Von M. Kirchh ofer. Zürich 18%. 8. 366, ©. mit
einen Heinen Gloſſar und einer Eimeitung. Die Sprůche
find in 8. Abſchnitte getheilt: 1) hiftoeifehe Sprůchwoͤrter.
(168. Syr.) 2.) Religion und Sittenlehre. C105. Gegenftände.)
3) Hausſtand. (24, Gegenftände,) HNAhr- Lehr- und Wehrs
"fand (46, ©.) 5)- Der Wechſel des Lebens. 7) Thierreich.
7. 6) 9 Landwirthſchaft, Kalender, Witteruug. Eine
ſchaͤtzbare Sammlung, worin beſonders die hiſtorifchen Sprüche
wörter gut erlaütert ſind.
Nordfreſiſche Grammatik und Sitten) durch v Ben
fen. 1824. Handfchriftlich auf der Bibliothei zu Kopenhagen, ,
Nachricht von dieſem Werke gibt Michelſen s Nordfriesland,
im Mittelalter. Schleswig 1828. 8. ©. 286. Bendfen hat,
feinem Werfe viele Sprüchwörter angehängt, wovon Michel«
fen 11. als Probe befannt gemacht hat. Schon ihres fehr
fonderbaren Dialelts wegen verdienten fie wie das ganze
Werk Bendfen’s "baldige Herausgabe.
-g. Aus Hf. kann ich aufferdem folgende Sprüchwoͤrter an ⸗
führen, und zwar weſtfaͤliſche aus dem: Maeſtrichter Eober
den ich oben befrhrieben. Sie ſtehen auf Ba 26. und find
zum Theil Ueberſetzungen. ’
en —
Tim quls ditatur, animösior quando probatur. .
" wan enen wässet syn guet, "
40 wenset eıne och syn moet. \
"raucus finitür, dun: potus adesse videtur. :
ala de becker kappet, so is et ber wie, s ° |
ventre. fumasceute corrupta est virgo repente. j
als de buck up get, s0 ys de .magdom verloren.
omnas Iatentur, qui prosperitate boantur.
“als uns wol get, s0 syn wi vro,
imber quando cadit, az. deperit et cito vadit.
als de regen kumpt , so ya de sne verloren.
cor nos nugetur, licet os ‚mendgcia fatur. J
al lucht de munt, dat berte enlucht nycht. By
tunc lacus impletur , infans sub marsus habetur. b
ala. dat kynt verdrunken ys, so vult men de kulen.
duleior osse solet caro, magis ossibus haret. ö
jo naerre den been, ia soter vieysch,
Bratus quando datür equus, os non. inspiciatur,
men’ sal enen gbevene perde nicht i in den munt sen.,
lanz dispar quippe dat fratres cernere lippe.
unghelike schotelen maken’ schele oghen.
füres in lite pandunt abscondita vite. -
als de deve kyvet, so kumpt dat verholen wt.
respice quaso foris vocem canis senioris. '
als de olden hunde blaffen, so sal men. wtsen.
de paucis lignis nunquam fies bonus ignis.
“wan‘luttel bolts ys quaet groet wur to malen.
: Ein Spruch, ben ich auf einem. Dedel gefunden, ‚mag ’
auch hier fichen. Er if etwa von 1520, j
der sich durch driken gewalt an duet,
gevet selfs orsach to syn’ eigen doet,
— 18 —
dar god nit. inede beft te.doen, ..
‚dan de verbodden sunde gyft velfd sulchen Ioco,
\ 2. Zur Geſchich te.
Man kann die Sprüdwörter nad; Form and Inhalt ber
trachten und in: beiderlei Hinſicht ihre Entwidelung darlegen,
wodurch ihre innere Gefchichte erfaunt wir. In ber auſſe⸗
zen Geſchichte iſt der Einfluß zu erforſchen, welchen ſie auf
die Dichtung und Volksmoral ausgeübt: haben. Dieſe Punkte
find wol. würdig, in einer Geſchichte der Volksliteratur voll⸗
ſtaͤndig behandelt zu werden, mein Zwed aber Tann nur,
ſeyn, Andeutungen über Einzelnes zu geben, Führt, dieſes
ſchon zu Reſultaten, die Beachtung. verdienen, ſo darf man
ſchlieſſen, daß eine Geſchichte der Sprichwörter noch viel
wichtigere Ergebnifle liefern werde. ‚
a. Form der Sprügwörter.
‚Man muß unterfcheiben zwiſchen wirklichen Sp r u ch wð r⸗
tern und ſpruchwoͤrtlichen Redensarten, wie z. B.
das. fünfte Rad am Wagen, der Wagen vor bie Pferde
ſpannen sc. Diefe Redensarten find Gleichn i ſſe, die
Spyprüchwoͤrter ſind aber Urt heil e, und war: foldhe, bie
im Volke allgewein befanat; alfo volts mäßig find. Das
"durch unterſcheiden ſie ſich von den Dentfprüdhen ober
Sentenzen, welche indi vidu ell ſind, alfo wicht dem
Volle ſondern einem Einzelnen angehören. Durch größere
Verbreitung koͤnnen bie Sentenzen auch za Spruchwoͤrtern
erhoben werben. Diefe Unterfäjiebe liegen in ber Sache ſelbſt;
fie lad auch in der Gefchichte der Dichtung nöthig. Das.
Sprüchwort beruht auf der Beobachtung: des Lebens, es
fpricht ſich in Reſterion und Abſtraktion aus; das iſt bie
Grundlage wenigſtens ber praftifchen Seite der didaktiſchen
Dichtung. Es entſteht mithin die Frage, weichen Einfluß
1 —
das Sprüchwort auf bie. Didaktit ausgeüͤbt hebe und um
dieß zu beantworten, muß man obige Unterſchiede feſt halten.
Die Form der Sprüdwörter it profaifchoberpoetifch,
“ in beiden Fällen find entweder ein, zwei, drei ober mehr
rere Urtheile ausgedrückt, ich will ſie monadiſche, dualiſtiſche
and triabiſche Sprüchwörter beißen. Die letzte Kaffe braucht
feinen Namen und ‚verdient ‘wenig Rüdficht. Die Sprüdz
toörter in Gtabreimen (Alliterationen) find felten geworben,
was ich ihrem Alter zufchreibe. Denn mit dem - Auffommen
„und Verbreiten des Sylbenreins find wahrſcheinlich viele alten
"Sprüdje in die neue Form gebracht worden und dadurch Die
alte verloren gegangen. Ich kann den äußeren Beweis liefern, .
daß das Sprüchwort: es iſt nicht alles Gold was glänzt, ſchon
um 1170 als ein altes Wort gegolten, und ed alliterirt,
Unter Schönem lauſcht Schaben, iſt eben fo. alt-und: gleiche
falls im Stabreim*)..Glüd und Glas, wie bald bricht das!
ein bekanntes Sprüchwort und doppelt alliterirt. Ich wi -
noch einige Beiſpiele herfegen : wann die Maus fatt it, fo
iſt dad Mehl: bitter; den Spott zu dem, Schaden haben;
Tang zu Hof, lang zu Höll'; guter Baum bringt gute Frucht;
Zeit it den Zorn; viele Hunde find bed Hafen Tod; der
Wilten ift des Werkes Seele; man kennt den Efel an den
Ohren ‚den Voget an ben Federn; feiftes Land, faule Leute;
2umpen machen. Läufe; Wein und Weiber machen alle Welt
zu Narren ıc. Man fieht aus biefen wenigen Beifpielen, was
noch durch hundert andere beftätigt wird, daß die alliterirten
Sprüchmwörternicht faämmtlich alt feyn konuen, blos weil ſie
diefe Form haben, denn es gibt darunter, deren Erfahrung
eine foätere Zeit wie: Tang zu Hof laug zu Hoöll), "deren
- Derbheit (wie: Lumpen machen Läufe) eine Abnahme und
Vergroͤberung der Beachtung anzeigen. Um ſo merfwürbiger.
*) Sol. Fridank v. 1756, 1763,
\
— 108 —
if grade an ſolchen Beiſpielen die Fortwirkung ber Alteften
Form unferer Dichtung. Die Stabreime ſtehen nicht zufällig
in ſolchen Sprüchen, ſondern mit Vorbe dacht, haupt⸗
ſachlich um dem Gedachtniß zu Hülfe zu kommen, da ſolchen
Sprüchen meiftens der Syihenreim fehlt. Einem Spruͤchwort
wie: Wein und Weiber machen alle Welt zu Narren, ſieht
“man offenbar an, daß die drei TB mit Abficht hineingefegt
Find, um den Spruch in ber Erinnerung feſter zu ‚halten.
Diefe Fortwirkung der alten Form gefchieht unbewußt, '
das Bolt weiß nichts mehr van Alliteration, allein die Thats
ſache ift ein ftarfer Beweis, wie tief der Stabreim in bie
tefte Dichtkunft des Volles eingewurzelt: war.
"Bon den eigentlic; gereinten Sprüchwoͤrtern brauche: ich
nichts zu fagen, fie find Jedermann bekannt.
Monadiſche Ceinheitliche) Sprüchwörter enthalten ein Ur⸗
theil, das braucht aber nicht gerade auch ein Sag zu
ſeyn, ſondern kann aus’ mehreren Satzgliedern beſtehen. Bei⸗
ſpiele: Gläubige Leute find feltfame Bräute; wer bie Wahr⸗
‚ heit geigt, dem fchlägt mar die Geige um den Kopf; wann
der Wein niederſitzt, ſo ſchwimmen bie Worte empdr. Die
dualiſtiſchen Czweiheitlichen) Sprüchwörter „enthalten zwei
Urtheile, auf die Zahl der Säge kommt es wieder nicht an.
Beifpiele: die Geftalt ſieht man im Spiegel, aber das Herz
ſieht man im Wein; den Vater kennt man an dem Kinde,
und ben. Herren am Geſinde. ꝛc. Diefe zwei Arten von
Sprüchwörtern ſind bei weiten die zahlreichften, dagegen
kenne ich nicht viele dreiheitliche ober triadifche, die entwe⸗
ber in drei Urtheifen ober in einem Urtheil mit dreifachen .
Subjekt oder dreifachem Prädikat beſtehen. Adolf Mueling
hat aus dein Kaiferöberg einige rech mrefende ausgezogen,
die ich herſetze.
Tres leges Helvetiorum: nolumus, Yolumu ,„ oportet,
— 16 —
Conditonen boni monachi: venter omnfpoteis „ dorsum
"in; 08 0orvi.“ D
. Persuasio trinitatis in una hersona : Fraser ‚minor est ton=
sus ut fatuus, ligatus fune ut fur, nudus pedes ut histrio.
. Tria infatigabilia: puer in platea, puella in chorea,
* sacerdos in offertorio.
Aadax est, qui non timet Jupum circa natalem Reis
nacht), rusticum in earninprivio, sacerdotem in quadra-
gesima.
° Tria sunt, que Argentine non Facile legitimam attin-
gant ztatem : virgmcula , raphanus, anser.
Einige "teutfche: Adel, Tadel; ‚Gut; ebel; Blut, ori.
Hundhinken, Srauenweinen, Krämerfchwören, Toll fih fein
weifer Mann an kehren.
Soldye triadiſche Sprüchtwörter find bei ben Franzoſen viel:
. häufiger als bei und, bei jenen iſt ihr Urſprung auch erklaͤrlicher,
ben dieſe breiheitliche Form ift ven celtifchen Völkern gleich⸗
fan zur anderen Ratur geworden und wir fünnen bie tria⸗
diſchen Sprüche bei den Franzoſen mit demfelben. Rechte für
eine Nachwirkung. ber gallifchen Dichtungsart aufehen, als
wir die Stabreime bed tentfchen Volkes für eine ähnliche
Rachwirkung unferer alten Dichtung annehmen müffen. Wie
aber bie. Triaden in bie. teutfche .Bolfsdichtung gelommen,
biefe Nachweiſung will ich einem Kfügeren überlaffen.
Sprühmörter von mehr als drei Urtheifen verlieren Durch
ihre Ausdehnung mehr und mehr ihren Charakter, und vers
bienen darum weniger Rückſicht. Ic, wii nur zwei Beifpiele
herſetzen: Wär’ ich ein’ Hur', mein’ Mutter eid Sad, mein
Bater ein Dieb, hät ich Geld, fo wär’ ich lieb. Ein ans
deres and NKaifersberg, das zugleich ein Acroſtichon iſt:
Cave domui tue ab bis columbis:
Diener, kpecht und meyd ,)
— 197 —
. vetter, (fründ, maugen,) \
boten, (beginen, 'blotsbrüder,) ,
erzet , {scherer) >
neger (Näher, schnider).
"bh Alter der Sprühmwörter.
- WIR man nady der Form urtheilen, fo ſcheinen die ein»
beitlichen Sprüdywörter zu den älteren zu gehören. Denn
eine Beobachtung, ein Urtheil zu bilden fordert leine große
Abfiraktionsfraft, zwei und mehr Hrtheile zu Verbinden er⸗
heifcht ſchon reifere Dentübung. Mit bem Einfache wird
das Bolt angefangen mit dem Zuſammengeſetzten aufgehört
haben. Zeitpunfte kann ich nicht angeben. -
Die Wikfücht- auf ie Form zeigt ſich folgeide Tharfadhe.
Die Sprůchwoͤrter werben von den äfteften Dichem für -
noch Alter ausgegeben. Beweiſe.
Pfaffe Kunrat. Pfalz. Hſ. 112. bl. 96 a. (um 1170). -
[Genelus! irvolte das altsprochene wort;
ja it gescrieben dort,
under soonem scade luzet, - .
iz en ist nicht allez golt, 4a» da glizzet.
Livlaͤnd. Reimchronik. bf. 78 a.
ein alt sprichwort han ich vernomen „.. .
das note ein schade eine stat,
er enbrenge zwene oder dri.
Pfalz. Hf. Rro. 355. bl. 131°:
ich ban es vor dick kehort, B
"und ist ein alt gesprochen wort,
. ein einig kint Zuo herz gaet
vil bas, denn da man.sibu haet.
Iwein, v. 606. nach Beueke und Lachmann:
der alte spruch der ist war etc.
Sal. dazu Tristan von Vriberce v. 37, 3190 Sprůch⸗
— 198 —
Wörter, bie an ſolchen Stellen vorkommen, duͤrfen wir denn
aud-für at annehmen, und wir fehen daraus, daß die
Sprücwörter bereits vor der Entftehung der miltelteutſchen
Dichtkunſt vorhanden waren, alfo vor das 12te Jahrhun⸗
dert zurůckgehen. Die Gewohnheit, ſie alt zu nennen, ‚bes
weißt die Überzeugung -des Volkes, den Urfprung der epruche
in eine ferne Zeit zurückzuſetzen.
Für die Altersbeſtinmung ber Sprüchwörter leiſtet uns
Freidank ſehr gute Dienſte, weil wir wiſſen, daß ſein Werk
"nicht fpäter als 1230 vollendet wurde. Sprüchwoͤrter, bie
"wir bei ihm antreffen, dürfen wir zum mindeſten, ins 12te
Jahrhurdert ſetzen. Nicht alles aber find. Sprüchwoͤrter im
Freidank, viele Sentenzen gehören ihm allein am, ich fehe
Daher nur für Sprüchworter an, was 1) wörtlich im Frei⸗
dank fo vorkommt, wie wir.ed jego noch gebrauchen, z. B.
der Hunger ift ein guter Koch, p. 1827.5 2) was fich dent
lich und leicht auf. bekannte Sprüchwoͤrter zurüdführen
laßt. Wir müflen: dem Dichter die Freiheit laſſen, däß,
wenn er bie Volköfprüche. nicht wörtlich aufnehmen konnte,
er fie etwas umſchreiben burfte. “Solche Umſchreibungen
dürfen daher auch als Beweiſe für das Vorhandenfeyn der
Sprüchmwörter gelten. Dergfeichen findet man viele im Frei-
vantz z. B. Kein Dieb. fchilt den andern. 957. Sorge
macht graues Haar. 1049. Eigenlob finft. 1070. Man kann
nicht allen recht thun. 1080. Die Jugend muß getobt haben.
1155. Unkraut verdirbt nicht. 1173. Rieniand Tanır 'in des
andern Herz fehen. 1229. Yes hat feine Zeit. 1251. Ges
danken find zolffrei. 1257. Neue Beſen kehren gut. 1269.
Des Herren: Auge fieht am fchärfiten. 1444. If die Maus
fatt, fo ift das Korn bitter. 1611. Das fünfte Rad am
Wagen. 1632." Hochmuth kommt vor dem Fall. 1661. Waſſer
ing Meer tragen. 1853 Stille Wafler „gründen tief. 1859:
- 180 ⸗-
Der Wagen vor'pen Pferben. 1984. Ein Narr macht schen:
2287. Den Efel’am Ohr‘, den Bogel an den Federn kennen.
229%. Die Katze im Sad kaufen. 2327.
Daſſelbe findet ſtatt bei anderen Dichtern, die Sprüch⸗
wörter anführen. Freilich ſind hier die Beifpiele feltener und
man trifft mehr Denkſprüche an, doc; iſt ed der Mühe werth,
darauf zu merken. Ich Fan einige Veifpiele anführen.
Reinholt, Pfälz. Hf. 390.81. 335 a. egebichtet um 1280).
5 bedwergen &de bedieten niet, u
want bedwongen &de
die sija god löde.
Wolſdieterich, Pfalz. Hſ. 373: Bl. 97 e.
Swer verliezet, der muos den spot zuo dem schaden has.
Dafelbft BL. 82 e.
— his ere muoz vor gän.
Triſtan v. 40,296. --
man sol den mantel keren
als je die winde sint gewant,
Otnit v. 136.
des bidermannes erbe in ailen Iauden ke ©
Lancelot, Pfalz. Hſ. 371. Bl. 123 a.
swenne daz dinc niht wesen sal,
sd enhilfet nikt, swaz ieman tuot. Vgl. 133 a.
Dazu Alnpecke's Reimchronik 60 a,
. e2 geschiet, daz geschen sol.
Daſelbſt 91 p.
gelücke' ist zuo allen dingen guot.
Ebenſo im Laucelot 104 a.
— vil dioges an geliicke stät. . .
Wo biefe äußeren Anhaltpunlte fehlen, ift dag Alter
ſchwer zu beftininen. Doch gibt es audy innere Gründe für
dieſe Beſtimmung. Die Spruͤchworter ſind entweder fein
- 10 — n
ober derb, beide Arten find im gemeinen Volk verbreitet,
follen fle gleichen Urfprung uud gleiches Alter haben? IR
nicht wohl glaublich. Das Spruͤchwort: man muß aus ber
Noth eine Tugend machen, enthäft eine fo feine Bemerkuug,
ein Urtheil fo großer Lebensbildung, daß ich das heutige
gemeine Bott nicht fähig.-glaube,. ein- ſolches Sprichwort.
zu machen, Daneben gibt es andere, wie; der Finger Ichrt
ben Hintern ſcheißen, die an Derbheit mit jedem wetteifern
Üonmen. So hohes und niederes neben einauber hat wol
ſchwerlich einerlei Urfprung, im Gegentheil ſcheinen mir die
feinen Cprüchwörter das Eigenthude ber gebilbeten Klaſe
im Mittelalter geweſen, und. fo. zum gemeinen: Volke ges
Xommen, dagegen bie derben Sprüdwörter urfpränglich im
- Bolt entftanben und fortgebildet. Die feinen ſind Herren,
bie groben find Bauern-Philofophie..Sie können beide gleich
alt ſeyn, die feinen find aber ſpãter w den Bauern ge⸗
kommen.
© Einfluß der Sprägwörter.
Ic finde in ber Gefchichte unferer Citeratur eine Thats,
ſache, welche nach meinem Dafürhalten Beachtung verbient.
Vergleicht man bie Heldenlieder mit. einander, fo ergibt ſich,
Daß die Lieder des britaunifchen Carthurifhen ,
Sagenfreifes relativ bie meiften Sprüchwör⸗
ter und Sentenzen enthalten. Weniger findet man
in den Liedern bed franzöfifchen Carliſchen) Kreife und die .
wenigften im teutſchen Heldenbuch. Die Reiuchronik hält
darin etwa gleichen Schritt mit. dem Heldeubuch. Sch habe "
nicht alle Gedichte in dieſer Hinſicht durchgaugen, doch
glaube ich, laͤßt ſich auf bie hauptſachlichen, die ich anfüh-
ten Tann, ſchon ein Üctheil gründen. -Um bie Vergleichung
= noch beftimmter an machen, iſt in folgender. Kabelle ber
— 0, —
Umfang ver Tanggeifigen Gedichte nad) ei» der der
xiligen angegeben.
1. Britanniſcher Sogeatreie
Beben Rundee ° Eathaiten Sentenzen ter der -
u "umfang. und Spruchwdrter. Sieber.
Iwein — 800 Verſe. — AL — 12100.
Parcival — 23,000 V. —37. 1b
Lancelot — 8000 8. — aa. — 3.3
Weele⸗ — 11,700 ®. - 60. — mr
2 Bransafifger Sagentreie.
Nolandälieh -— — 1,400 8. — 3. — 1.
Flos — 800 V. — 4, —12007
3. Teutſcher Sagenkreis.
Otnit — aaoo B. — 8. — 1290?
Wolſdieterich — 15,00%. — 168. — 13907
Nibelungen — 190008. — 12. — ; 1200.
4 Reimchronik. .
Alnpecke — 10,700 ß8B. — tu 1206
Spyrůchwbrtliche Redensarten , Auſpielungzen und Ver⸗
gleiche Habe ich aus dieſer uͤberſicht faſt gänglich weggelaſſen,
ſonſt waren die ahlen der erſten Kae noch gedfer. Was
ich mir gelegentlich aus folgenden Liedern bemerkt, "bleibt" '
ini naͤmlichen · Verhaͤltniß, näntlic, im Triſtan 10, im Bris
Bere 5, in Dieterich Kamwpf 5, in deſen Flucht 3 Denl⸗
ſprüche.
Hieraus geht hervor :: die erſte Klaſſe der Lieder enthält
- , die meiften Gentengen, bie zweite viel weniger, aber tes
lativ din Beziehung auf den Umfang) mehr als die dritte.
Daß diefe Thatſache kein Einfluß des Spruͤchworts ſey, bes
weiſt ſowol dag Alter der Gedichte, als auch der Umſtand,
-m-—
daß Freibante. Wert ſpaͤter iſt, als die PANIFRRFURG ;
obiger Lieber. Wenn ber Sentenzenreichthum. ‚ber erſten
Kaffe durch Einfluß des Sprůchworts entſtauden, wie kam
ed, daß derſelbe Einfluß nicht auf die gleichzeitige und zum
"Theil fpätere zweite und dritte Klaſſe ebenſo gewirkt hat?
Und nachdem das Sprüchwort im Freidank ſchon eine meifter- -
hafte. Behandlung gefunden, warum hat es doch auf bie
fpäteren Lieber des Heldenbuchs fo wenig Einfluß geäußert?
Der Grund.biefer ‚Erfcheinung muß baher nicht in äußeren
Einwirkung fondern in. der verfchiebenen Natur der Sagens
‚reife liegen. So ift ed auch. Das tentfche Epos befteht nur-
in Handlung, ed hat feine Zeit zu vefleftiren und zu rã⸗
ſomiren, ver Dichter iſt in feinem Stoff befangen und die
Darftellung ber Thatſachen fpright fein Uetheik, aus Mehr
tritt .diefed hervor im den franzöfifchen Liedern, in-ben- byits
tiſchen aber wird die Reflerion nicht felten zur Redſeligkeit
und zuweilen zum wahren Gefchwäge.. Diefen Zuftand der
Dichtung fanden die teutfchen Bearbeiter fhon in den frans
zoͤſiſchen Vorbildern, und dieſe hatten ihn von ben drittis
ſchen Originalen aufgenominen. So weit ich bie. barbifche
Dicytung kenne, fo liebt fie fehr dieſe Iprifchfententiöfe
Abſchweifung und flört damit vielfach den Gang der Erzähs
lung, den fle. mehr anbeutet als epifch ausführt. Folgt ber
Dichter einem ſolchen Hang, fo laͤßt er fich gehen, und ſucht
fein Urtheik bei jeber Gelegenheit anzubringen. Das haben
alte-Dichter der erften Kaffe getfan und ihre Reflerionen
find fo ausführlich, daß fie fehr von den kurzen Sprüchen
der dritten Klaſſe abſtechen. Diefe haben durch ihre Kürze
"viel mehr eine ſprüchwoͤrtliche Natur. und Entftehung als
die breitgefchlagenen Sentenzen der .erften Kaffe. Diefe
‚Bemerkungen führen auf den Nationalunterſchied der brei
Sagentreife, ein Gegenſtand, ben ich hier nicht weiter. exe
0
detern Kann. Sch darf nur die Frage beifügen‘, ob nicht i
etwa die Lieder der erften Klaſſe das Werk des Freidank
veranlaßt haben? Eine Vergleihung der. Sprüche. Freidanfts
und: jener Dichter wäre fr diefe Unterfuchung wünfchends
werth.
Sind denn aiuch wietlich fo viele. Sentenzen in, obigen
Liedern enthalten? Ich bin um die Beweiſe nicht verlegen, s
und bemerfe, daß man bie -Zahl der Denffprüche in den vier
erften Liedern noch viel höher bringen kann, als ich anges
geben. Ich habe 10, 20 und mehr Berfe oft nur für einen
Denffpruch gezält, wenn glei; mehrere darin find. Ich. bin
"auf die Zahlen keineswegs verfeffen, fie follen nur das un
gefähre VBerhältniß anzeigen. Da meines Wiſſens noch Nies
" mand bie Heldenlieder in biefer Beziehung durchgeſehen, fo
glaube ih, daß folgende Sammlung von Stellen für die
Geſchichte der ‚Sprüdhwörter von einigem Werthe fey.
. Pareival. B. 1.der Prolog. Vers 133. 357. 820. 949.
1021. 2674. 3974. 4857. 4990. Die. Ritterlehre 5065 Sqq.
5359. 8101 Sqq. 8611. 8714. 8819. 9509. 10,078. 10,138.
11,526. 13,801..13,892. 13,919.. 14,098 — 118. 14,596.
15,885. 16,372. 16,477. 16,965. 19,210 19,717. 19,736.
20,180. 21,870. 2210. 22,644. 22,00. Bufanmen wie oben
37 Stellen.
Wigalois. Vers 20. 75. 82. 90 Sg. 138. . 986. 1210.
1713. 1265. 2030. 2091 — 105. 2146 Sqq, 2295..2319
Sqq. 2334 — 48. 2379 — 9. 2708. 2775 — 83. 2812.
2846 — 55. 2875 — 86. 2922.:2053 — 65. 3290; 3293.
3572. 3679. 3836..4244 — 69. 5154. 5306 — 13. 5394 —
"s12. 54370 — 79. 5505. 5694. 5756. 6022. 6190. 6194.
6366. 6971. 6874 — 84. 7348. 7863: — 83. 7663 — 73.
7749. 7762. 7783. 8054. 9417. 9528 —:30. 9702 — 15.
9863. 10,201. 10,224 — 36.410,96 — 305. 10,459 — 73.
m —
10,536 — 33. 10,818. 10,805 — 14. Diefe Augaben er
weiſen, wie vebfelig die Reflerion ſchon im Wigalois aud-
‚ gebifbet U. Andy wird jeber zugeben, dag man hierin: mehr
als 00 Dentſpruͤche finden fan. .
Bancelot. Ich kaun nur bie Heidelberger Hſ. 371. citi⸗
ven und gebe deshalb mit den -Seitenzalen auch bie Berfe,
ie bean eindweilen bennöt werben Finnen, bis DaB’ Bebicht
felbſt einmal herausgegeben wird.
2 a. den vruomen hazzent ie die zagen,
daz sol er mezlich klagen,
sit ez in an ir herze gät,
dð sin dinc wol zuo selden stät. .
3 a. — der md haben wil, B
denne ime daz reht verhenge, BE
daz enloufet niht die lengo,
er gewinnet dicke widerslao.
4 b. dd wart des wort beweret,
er blibet dicke sigelös
swer die sinen verkds. N
16 a. ez mao im harte wol gewruomen,
swer daz beste gerne tuot.
39 b. — minne ist ein anseßnde leit etc,
21 a. er gewan nie menlichen muot,
der nikt torliche tust .
eteswenne durch diu wip.
21 b. — swelch riter ie daz beste tete,
. der endarf an einem wibe niht verzagen.
"25 n. alsd ez dicke noch ergät,
swä man die miltikeit enstät,
dä verklaget man wol des argen schaden,
32 b. swà rehten liuten wol geschiht,
daz gefüeget sie wol da zuo, "
a b. — nieman erıterben mac,
&im komt sin endes tac, \
.den wendet bresten noch: genuoht ;; .
zuo [von?] dem töde tät in deheiniu yhucht,
33 a.:ez ist’ein undte, z .
swer sioh alıı zihhet;,
daz ınan ime übel sprichet.
din bugzze ist bezuer danne der töt.
38 b. — got ist: ein urbep
aller lichoito.
46 b. hievor war'e ein Äich ülte,
daz was dem manne lelt,
swä ein vrouwe hin reit--
selbander alleine; _
nir pfliget && wibe keine, \
sie lànt ez durch der manne zora,
‘47 a, es were ein übel mere, '
solte iegelich dinc üskomen.
46 a, ez.ist ein wislicher muot,
welch degen vrumeclichen tupt,
‚daz es in nibt geruowe. -
49 a. ex.is,billich unde reht,
daz iegelich guot kneht -
sine botschaft sd bewende, -
das er wizze an ein ende
swie er autwurte alde swaz.
58 a. spot nie stetem man gesam.
70 a. — vriuntschaft zuo eigen gewant
unt danne wenken zuo hant,
ed däz man niene siht,
daz ist ein Iesterlichiu geschibt.
80 b. — nieman alsd kundich ist,
— 206 —
der sich der winne müge erwern,
in en welle got dävor genern,
der alliu dino wol mac gezemen. .
85 .a, swelchiu mouws sich des an genimt,
daz sie gerne wol tuot, swä sie kan »
diu &ret alle hübsehe man, .
86 a. durch wip man dicke wenken sol.
87 a, minne ist nieman bereit,
ez en kome von grozzer ;sglicheit ;
wen minno ie herzeclich. traf,
den enruows-rüt noch wurzesaf.
96 a. minne ist ein.süezzer «unsin.. .
106 a. swer die triuwe hät verlorn,
der hät die beste habe ‚gelän, '
des sullent die guoten sich ‚versfän.
112 b. ein szlic man sol wol bewarn
sin wip mit allem. guote. . \
113 a. starchiu ‚bunte unt ungetriuwer muot
” die machent stetiu ‚wip unguot.-
.daz ist gewis sd .der idt.
115 b. ez ist .laster unt undre,.
swelch wip des. mannes gäbe enpbät.
‚upt ime ungelonet lät. . ,
116 a. man sol dem übel prechen ,.
der weder lützel noch vil
sime wibe niht .entwichen vi
116 b, er ist.tump, der niht entwichen kan
unt der an sime strite.
belibet zuo aller zite,
124 b. ir wizzet wol, dufch ein swacher gebn
muoz manec,.man mit vreuden lebn,
unt vrumt ein grozziu gäbe niht,
\
“ . dävor mit ungedulticheit.
117. —
a man sich der triuwen nihit versiht.:
. 128 a..— das kumt dicke alsd,
ad dem man. ibt leides. sol geschehn,
das ime des‘ muoz sin herze jekn ö
133 a. ez enwurt nibt wanne daz sol geschehn.
Ab; sere ez missezimet, '
swelch man wiba gerne notenimet ,
“. x ist ein laster und ein mein.
143 b, — nieman ist sd riche.
- in.ensweche an.siner hübscheit
inne, zorn unt herzeleit, -
145 a. der selbe site muoz iemer. sin
daz von liebe’ unt ouch von lie
diu ougen trüeben ‚beide. Y
145 b. er en vervät niht an lone, ,
swer alsd setzet sinen must
daz er vruomen liuten dienst tuot.
146 a. — dia valschen hazzent ie die vruomen.
148 a. got hat.liute unde. lant
unt manec wunder. gemaht
wit siner tougene bedaht..
150 a. swelch wip sich an ir hübscheit ‚
verwürket unt des gedenket,
daz sie. den. beschrenket,
der ir dienet umb-ir minne,
daz kumt ir zuo ungewinne,
sie enteret sich dä .mite.
156 b. — eime ieglichen man "
one 'vorhte vreude baz stät,
“danne der grozze sorge "hät.
162 b; daz lop wert, sd der lip zergät etc.
169 b. &ot selbe hazzet schande. b
‘
. - 208 —
Iwein. Eingang. Vers 172. 194. 206..249.— 56. 819
— 29. 871. 1299. 1899 — 1510. 1581. 1566-— 84. 1866. -
— 88. 2153 — 88. 2306,°2477. 985. 2660. 3021. 3033.
3077: 3179. 3269. 3190. 3347 = 55.3076. 3098. 3854 —
59. 3969. 4252, 4389.'5012. 5196. 5275. 6589. 8294.6579.
6663. 6935. 7015 — 79. 71477674 — 87: 8109. — 9
Auch diefe Amahi Denlſpruche laße ſich mertuich vergrößern,
wenn man mit geringer Abömderuhg viele‘ Äußerungen im
Terte als. ſelbſtaͤndige Gpüche auffuhrt. Diefe Überficht bes
weißt ſchon eine. große Ansbildung der Reflerion im Iwein,
doch ift fie noch nicht fo Sreit und weitlanfig wie im Wir
galois.
Einige Sprüche aus Yen Ecun Gotfrids. V. 1909 fig.
Rũterlehre, ein fiehendes Kapitel Auch im Parcival und
Wigahois. 5390 fg. 17,795. 10,296. -980%.- 13,858. 18,bon.
15,072 10,913. Aus den Lritan vs Zuberc. 317. ar
"3033. 3190. 8845. ‘
Rolandslied des offen’ Sumrabi, Da wir W.,
Grimms Ausgabe in Kurzent entgegenfehen, fo gebe ich
nur bie Blattzahlen der Heibelberger Hſ. 112 mit den Arte
fängen ber Berfe. 67 a. ünttiuwe te mac. 68 b. swer
sich gote, 80 a. den vaigen. 106 a. dez haif;’ 116 a. got
“erhorte. 4 a. si furten. 8 a. swer Aurch got.
Flos. Da ic) die Ausgabe nicht jur Hand habe, ſo vers
fahre ich wie. beim Kunrat. Heidelb. Hf. 362. BI. 27 b. jà
‚git dicke. 62 a. jedoch‘ sö ist. 82. b. nü merkef: i01'b. wan
minne 103 b. — zuo minnen hıeret, 1035, swer bösen tuivel.
Vgl. den Eingang zum Parcival. ib. such ist. 155 b. —
‚grozziu liebe. 163 b. von liebe, 188 a. iedoch istez niht,
Auch im Flos geht zuweilen bie Reflerion durch 8 bie 10
Derfe fort, gewoͤnlich aber. ift fie kurz wie beim Kunrat,
wo fie mie über vier Zeifen fich ausdehut.
u — 200 —
Mitelungen. V. 66. ao. 6100, 6230. 673. 8226.
9165. 9182. 9408. 9493. 9632. 635. Hier it Das didaktiſche
Element am meiſten autergrordaet, in ber Regel: wird ihm
nur ein Berg gewidmet, und bie einzige größere Stelle
9949 iſt ald Rebe, einer Perſon ia ben Mund. gelegt ‚wie:
auch manche der andern Sentenzen. Die Anzahl der Sprüche
im erſten · Theil des Liebes ik gegen bie bes. zweiten-.feht
gering, ein Beweis, daß die Ältere epiſche Dichtung das
reſleltirende Räfonmement gar nicht gekaunt hat.
Otnit. V. 566. 126. 969. 1010 — 1. 1930, Nur eine
laͤngere Stelle, alles andere kurz bemerkt.
Woiltfdieterich, ältere Bearbeitung. Heidelberg..Hf, 373.
115 c. ez dienet dicke 30 wol sinem herren eindienstman,
daz er sin-unz an sin ende vergezzen niht enkan.”
116 a, 30 sint wir armen vrouwen sd 'wunderlich gesit, '
daz wir uns uf daz wegste selten künnen verstän,
115 b. — dicke muoz ein biderber man-
etewaz. verborgens in sinem herzen hän,
115 c; — nüı horte ich sagen, ein man unt ein wip,
do die wit einander wol lebeten, daz wei’ zwöd sel unt
ein lip.
122 b. swenne daz houbet gelit; sd ist der strit ergangen.
123. b. — 'nieman sich mit dem besten rechen sol. .
126 a. ex wart ie nlht ad starc, er imuoste ein ende -
han,
86 b. wie ist der sd gar ein vr, der sin swert git ir
siner hant,-
100 end han wir wrouwen langez für unt darzuo kur=
zen muot,
swaz wir ' hinaht versprechen „ wie gerne wir.ez morne
J tuon,
. 102 a, zuo neten sol ich nieman 'schamen. j
— 10 —
102 b wä wart: ie lebende kint geborn, im wonet ein
- " sele bi?
„108 ©. hei.du veigez’ellende, daz dir'nieman getrouwen
enkan!
34 a. swaz sol sin oder werden, dazmuoz ouchgeschehn.
47.d. der klare unt der gehiure wirket menliche tat..
79 .da.swaz der man muoz liden, dazgrifer vrolichen an,
sd kan im deste kümer an den werken missegän.
80 a. mit ezzen unt mittrinken sol sich überladen kein man,
der mit vrouwen unt vederspil kurzwile wil hän,
Livländifhe Reimhronit, herausg. von Berg
mann. 27 a. do gienc. 29 b..wA der gast, 41 a, man
twinget. Daf. got sine. 71 a. nieman vromer. 78 a, der
veigen mac, Daf. ein alt. 86 b; die pfaffen. 9b. gelücke,
143 a, — alle huote ist. 144 a. gottes wille. Daſ. gienge
“er. 151 a. manec vromer. 10 a. got hät, 60 a. ez be⸗
schiht.
Reinholt (Heimonsfinder). Heidelb. Hſ. 30. 8. seh,
— es ist. übeldaet. "
dar man einen gevangen slact,
340 b, der. vil.drauwet unt wenig dut
- des lob en ist nit sere gut,
Ogier, Heidelb. Hſ. 363. Bl. .95 b.
von-grozzem haeste komt selden guet.
.232 a. — welden bedriegen
‚die bischofen-, unt pfaffen ouch die lite beliegen,
. s0 moechte die welt niht staen.
sie müeste in bosheit alle vergaen,
366 b. — got kan wol. erkennen
stille swigende eins iglichen mensche noit.
375 at so mer gepynt, so mer verloren,
- 1 —
Klage. V. 184. 564: Dieterihs Flucht, 5081.4557.
6959. Dieterichs Dradenfampf. Heidelberg. Hf. 324. '
«Bl. 2826.
waz got wil, daz muoz geschehen,
423 b. mzgde'pris unt vrouwen trost "
die hänt vil-dioke manigen: man
von groæzer sorgen, vil gar erlost.
167 a. wer zuo vremden landen ritet vil,
der wirt vil dicke eig leider gast..
Daſ. wer mit bosbeit umbe. gät
vill ers zuo riuwen komen niht, -
. siner selen wirt. niemer rät,
310 b. minne ist kreftig-sam der tot,
> sie vindet unt machet-ndt
zwischen lieben liuten,
- Ravennafhladt. Str. 95. 96 — s
Daß man die Sprücwörter volkerſchaftlich vergleichen "
kann, wie die Sagen und Märchen, ift befannt, aber bei
welchem Volke ein Sprüchwort feinen Urfprung gehabt, von
welchem es angenommen und -umgebildet worden, ift aus
diefer Unterfuchung ſchwer abzunehmen. Wird ein Sprüch⸗
wort angeeignet, fo wirb es national abgefaßt, wenn fein
Inhalt nicht dem Sinn des aufnehmenden Volles entfpricht.
Durch eine folche Abfaffung faun der Urfprung vieler an⸗
geeigneten Sprücwörter völlig: ungewiß werben. Iſt z. B.
das Sprüchwort: man muß das Eifen fhmieben, fo lang
es heiß iſt, urfprüngkich franzoſiſch oder teutfch? Beide
Voͤlter befigen es gemeinfchaftlich.' Ich kann nicht tiefer in
diefe Unterfuhung eingehen, Die Andeutung beweift fchon,
daß hier noch intereſſante Thatfachen für bie Literaturge⸗
ſchichte zu entdeden. find.
Noch anfallender iſt mir ein gewiſſer Bufammenhang der
..
-_ 12 —
Deutſpruche bei unfern at alten Dichtern. Körstte' man bewei⸗
ſen, daß er durch Lektüre entſtanden, fo hätte dieſe uͤber⸗ |
einftimmung gar nichts Sonberbares, allein es iſt vielmehr
wahrſcheinlich, daß manche Dichter , welche dieſelben Dent-
ſprüche enthalten, einander nicht gekannt haben, und dann
iſt dieſe Gleichheit individ ueller Dentweiſe eine merk: '
würdige Erſcheinung. Ich will vor aller weiteren Unterſu⸗
chung einige Beiſpiele herſetzen.
Havamal str. 50. ed. Rask.
sialdan liggiandi ulfr ler um getr. \
Saxo grammat. :V, p. 130, ed. Klotz: nec luporum
quisquam -cubando cadaver invenit. J
Wigalois v. 2885, trezes wolfes munde
geschiht von spise selten guot,
Saro hat das Havamıl gefannt, daß aber Wirnt von
. beiden Kenntniß gehabt, möchte ſchwer zu beweifen feyn.
Warum hat er “aber denſelben Denkſpruch ? Denn eis
Eprůchwort iſt ed nicht. Ein anderes Beiſpiel: Pfaffe Kun⸗
rat so a.
den vaigen nemac nieman behuote,
. diu erde enmacht in nicht uf gehaben,
scol er da werden erslagen,
er sturbe doch da heime. ö
Livlaͤnd. Reimchronik 78 a. . |
. der veigen mac keiner genesen.
Ibwein v. 1299.
usz det man niht veige enist,
20 erneret in vil kleiner list,
Haben biefe, brei einander gekannt? Möglich wol, aber
fehr unmahrfcheinlich. Drittes wage:
Pfaffe Kunrat 116 a.
‚got erhorte ie di rechtis.
— 13 —
Wiguoi » 2922.
‘ wander (got) nam ie des. rechten war.
- Andere Beifpiele, wie: Liebe endet mit Leib, und bie
Gahfreichen Denffgrüche Aber die Liebe brauche ich nur zu
‚nennen, denn das find. ftehende Artikel im ber. Neflerion
aller Epifer, der Lyriker gar nicht zu gebenfen. Eine Menge
religidſer Denffpriche iſt ebenfalls Geweingut . ber . alten
Dichter, Man darf in diefe Vergleichung auch Sprüchr
bringen, bie ben ähnlichen. Gedauken etwas verfchieben aus⸗
brüden, 5. B. Havamal 36.
ghnga scal-a gestr vera
R ey i einom stath; :
"lidfe vertkr leithr; ef lengi sitr
BE annars flietiom &,
« Dieteriche „Kampf 167 a. .
. wer zuo vremden landen ritet vil,
B der wirt vil dicke ein: leider gast. B
: Diefer Zufammenhaug ber Deutſprüche bei verſchiedenen
tentſchen Völkern in verſchiebenen Zeiten kaun dad; nur
ſeinen Grund in einem geiſtigen Gemeingut haben‘, uud
dieſes ſcheint mir von breifacher Natur zu ſeyn. Zuvorderſt
wird niemand laͤugnen, daß bie religidſen Denkſprüche ihre
Quelle im CEhriſtenthum haben, die chriſtliche Lehre mit
ihrer Gleichformigkeit brachte dieſelben Ideen zu den vers
. ſchiedenſten Voͤlkern, ed darf alſo nicht wundern, wenn man
dieſelben moraliſchen und religiöfen Sprüche bei Dichtern
findet, die einander nicht gekannt haben. Doch find nicht -
“. alle Sprüche aus biefer Quelle gefloffen, die Sentenzen
über bie Liebe haben im Chriftenthum ihren Urfprung nicht.
Man muß alfo annehmen, daß ſolche Sprüche durch das
Leben ſelbſt und feine Anficht entftanden. Eigentlich ift aber“
damit nichts geſagt, denn die Lebensanſicht muß auch, einen
5 — 214 —
Entſtehungsgrund haben. Viele mögen indeß vorziehen bei
der nãchſten Thatſache ſtehen gu ‚bleiben, als in deren letzte
Gründe zurückzugehen, doch darf man dieſe Forſchung nicht
abweifen.. Das Chriſtenthum hat einen Kreis moraliſcher
Ideen unter das Bolt gebracht, follte ‚das frühere. Heiden-
thum nicht eine aͤhnliche Wirkung auf das Volk geäußert
haben? „Schon wieder ber Apoftel des Heidenthums!“ Ich -
verzeihe den Wig und ehre bie chriſtliche Gewiſſensangſt
es handelt ſich aber hier. nur um eime- hifterifche Thate-
face, und keineswegs um eine. veligiöfe Abſicht. Ich:
lege den Theologen die Frage vor, ob fie mir aus.dem N.
T. bie Ideen über Feigheit nachweiſen koͤnnen, die ich oben
aus Dichtern angeführt. Wenn das nicht möglich iſt, ſo
ſeyd ſo billig, den heidniſchen Urſprung ſolcher Ideen an-
zuerkennen, um fo mehr, wenn ihr ſeht, Daß teutſche Dich⸗
ter darin mit ben nordiſchen Religionsurkunden uͤberein⸗
ſtimmen. Obige Beiſpiele aus dem Havamal · find “nicht die -
einzigen, bie man anführen - kann, wer. diefen Gegenftand
befonbers behambelt, wird zwiſchen ver norbifchen und temt
ſchen Spruchdichtung noch viel mehr Übereinftinmung finden. "
Zur Ziteratur Der. Keim-
chroniken. “
Diefe Werte der teutfchen Dichtung. haben v. d. ‘Hagen
and Büfching ans ihrem literarifchen.Brundrißansgefchloffen
und es if mir feitdem feine Ergänzung befannt geworben.
Dennoch verbienen die Reimchroniken Beachtung, deun fie _
find aus, dem epifchen Geifte bed Volkes hervorgegangen
und manche berfelben find eine Verſchmelzung von Sage
und Geſchichte, welche zur Kenntniß der. hifkorifchen Aufs _
faſſung bes Epos von Belang iſt. Die Reimchronifen find
zwar immer ‚cin Beweis der Abnchue bes epifchen Geiftes,
die Zeit.war vorbei, ein Epos zu bilden, bie Geſchichte zu
hell und burchgreifend, um fagenhaft zu. werben. Allein dieſe
niedere Stufe der Dichtung ſcheint doch wichtig zu werden,
fobald wir die Reimchroniken nad) der Bolföverfchiedenheit
in hoch⸗ und nieberteutfche eintheilen. Im Helden» und -
Mirmelied darf fich die nieberteutfche Dichtung mit der hoch⸗
teutfchen bei weitem nicht meffen, ihre Denkmaͤler in beiden
Dichtarten find zu gering, in der Reimchronik aber hat bie
niederteutfche Sprache mehr Werke aufzuweifen und fieht
ter hochtentfchen zur Seite, Die hochtentfche Reimchronik
- — 216 —
beginnt um bie Mitte des 12ten Jahrh. (das Kaiſerbuch
ſchließt gegen 1140), die niederteutſche etwa 70 Jahre
fpäter (bie Chronik von Gandersheim iſt von 1216), Fällt
alfo in die Blütezeit der Dichtung. Hat diefe Zeit in Nieder⸗
teutſchland wirklich nichts größeres hervorgebracht, fo möchte
den fächfifchen Völfern Stoff und Geift zu reicherer Dich⸗
tung gefehlt haben. Erinnere man nicht an Velvet, Chaus
drun, Reinhart; Beldef war Nieberrheiner, Chaudrun und
Reinhart Fuchs urfprimglich niederlandiſch, alle drei Frän-
kiſch, was wir mit ſaͤch fiſch nicht verwechſeln bürfen.
1J. Hoqhteutſche Reimchroniken.
1. Dad Kaiſer buch, von Julius Caſar bis auf Kon—⸗
rat IIT. 1440. -Über. Inhalt, Hſſ. und Bearbeitungen habe
ich im Otnit p. 29. und im Archiv ber Geſellſch. für teut ·
ſche Geſch. ZIL. p. 239: fig. geſprochen und halte. für übers
flüſſig, Nachtraͤge zu om, da wir u Ausgabe
erwarten. J
2. Livlaͤndiſche Reimgronit‘ von 1143 bis 1290,
etwa 12,000 Berfe. Zwei Hff., eine zu Reval, bie andere zw
Heibelberg, nad; ‘jener herausgegeben von Lib. Berg
. mann: Fragment einer Ürfunde ber Afteften Livländifchen ..
Gecſchichte in Verſen. Riga 1817. 4. Vgl. meine Recenſien
in den Heidelb. Jahrb. 1819. Nro. 8. 9.
3. Nikolaus von Jero ſchin's Reimchronik des teut⸗
ſchen Ordens in Preußen. bis 1330, etwa 28,000 Verſe,
nad} Peter von Duisburg. Hſ. zu Heidelberg Nro. 367. DL.
1 — 172. Andere Hff. in der konigl. Privatbibliothet ‚zu
Stuttgart, fich Gras Diutisca IL. 55. und in Münden,
f. Archiv der. Geſellſch. für teutſche Geſchichte I. p. hat.
Ungedrudt.
- 1 -
4 "eimironit vom Berhift bes heiligen Landes, Anfang
und Ende defeft, aus dem Aüten Jahth., etwa 6730 Berfe.
Gedruckt bei Bocard corp. hiase, Tem, IL
p. 1955 — 1576. \
5 Ottotar von Horned’s Öfterrehifde Reincepe
aif, gegen 83,000 Verſe. Gebrudt bei Bes seripter. zer.
“Austriac. Tom. IH. Vgl. darüber Kunifc in Büfdinge .
wöchentlichen Nachrichten Bd. IV. p. 453 — 16% und:
Theod. Schacht aus und über Ditolar'g. von Horned
, Reimchronik, oder Denkwürdigkeiten feiner Zeit. Mainz 1821
(1820). 6. Würbigung und Zuſammenſtelung bes Inhalts.
6. Reimdronit bes Apfenzellerkrieges, bis
1305. Gebrudt: Reimchron. des: Appıftieges von einem
"Üugenzeugen verfaßt unb bis 1305 fertgefeßt. Herausgeg.
von Il defo ns von Arr. St. Gallen 1825. 8.
7. Reimchronik des Argaues, „das Lob bed Lande ö
im Ergow.“ Aus dem Anfang bed 16ten Jahrh., 222 Verſe.
Sf. zu ©t. Gallen. Deo, 629. fol. Papier, beginnt auf ©.
306 alfo:
In minemn sih es übel Bilt on
das ieman die vom Ergoew schilt
des adels brisz des adels portt
hie und dörtt an mengem ortt
ist das Ergoew lang gewäsen
gestorben und ouch' genesen
gefangen und ouch worden wunt
das was den alten fürsten wol kunt,
Enbe:.so unser Igben wölle enden .
und von dem lib scheiden die seel
das dann ‘der erzengel Michael
— 18. —
‚die seel fuer zuem bimelrich
das wir mit dir da eewancklich
in himelscher froeide.leben
gott von himel gib uns dinen sägen,
8. Geſchichte der Herzogin Margaretha von Limburg,
von Johann von Soeſt, vollendet 1470. Hſ. zu Heidel⸗
berg Nro. 88..fol. Noch ungedruckt. Ich kenne das Werk
aus eigner Einſicht nicht, im. beſtimmen zu koͤnnen, ob es
Shlichte Reimchronik oder fagenhafte Erzählung fen.
9 Michel Behaim’s von Weinsberg Reimchtes
nif von den Thaten des Pfalggraven Friderich I. in ſechs⸗
geiligen Strophen. Vollendet 1469. Eine Hf. hatte Fre
mer, ber fie in feiner Geſchichte Friderichs oft als poeta
Weinsbergensis anführt, eine andere zu Heidelberg N. 335.
Noch ungebrudt.
10. Peter Harer’8 Reimchronik von Ludwig V. Gries
denoͤſtiftung. Einzige H zu ‚Heidelberg Nro. 319 vom
Sahr 1529.
1. Deffelben Reimchronik von Griderih III. Hochzeit.
Hſ. zu Heidelberg Nro. 337. vom Jahr 1536. Beide noch
ungebrudt,, unb ber Ausgabe nicht werth. Beide Werke
habe ich analyfirt im badiſchen Archiv I. p. 87 fig.
II. Niederteutfhe Reimchroniken.
1..Blarenberg’s Reimchronik von Goslar, angeblich
vom Jahr 1280, enthält nur 150: Verſe. Holz mann von
Goslar hat fie erlaͤutert. Noch ungedrudt. ©. Archiv der
Geſellſchaft für tentfche Geſchchte 1 u p. 81. Fehlt bei
Scheller.
— 19 —
2.E berh ard's Reinichronik von Gandersheim bis 1216,
aus dem Lateiniſchen uberſetzt, in 64 -Abfchnitten ,- etwa
1900 Berfe. Gedruckt in Leukfeld's entiguit, ( Sander" .
‚heim. ©. 383 — 108. -
3. Prieſter Reuold Kerkhord's Reimchronik von
Dortmund vom Jahr 1499 in 397 Verſen. Gedrückt im
Archiv für die Geſchichte, Erdbeſchreibung 2c, der teutſchen
Nieder⸗Rheinlande bon A C. Borheck. Elberfeld 1800. 8.
I. p. 5 — 20. Fehlt bei Scheller.
4. Die Soeſter Fehde mit dem Erzbiſchof Dieterich
von Koͤln, 3111 Verſe, abgedruckt in Emniingbaus ı monu-
menta susatensia, p. 583 — 708.
5. Ernſt von Kirchberg's Meklenburgiſche Reims
chronik, geſchrieben 1378, am Ende defekt, beſteht aus 184
Kapiteln und etwa 26,200 Verſen. Ein verfificirter Hels
molt. Abgedruckt in Westphalen's monumenta inedita Fi
IV: p. 593 — 800.
6. Reimchronif betreffend das Klofter bei dem Hyen ).
Hſ. zu Hannover. 8. Bol, Sviers vaterländ. Archiv IV.
64. Ungedruckt.
7. Reimchronik von Holftein, bon-1199 bis 1205.
Vgl. Scheller's Bücherkunde der Saffifchen Sprache: p. 11,
der diefe Ehronif für ein elendes Brucftücd hält.
8. Gothart Hagen’s Reimchronik der Unruhen zu
Köln im Jahr 1269. Die Nachmeifungen bei Scheller
p. 20.
9. Reinchronik bes Hauſes Braunſchweig,
‚geht bis 1218. Darüber Scheller p. 23. 29. '
1. Reimhronif von Bremen. Hſ. zu Hannover.
ſ. Spiel's Archiv IV. 62.
u R
= mw...
3 habe and difer Überfht Me Bibegefihten uib ke—
{ .genben weggelaffen, weil fie.ber Iiterarifche Grundriß aufe
genommen hat, Meine Lifte: ift.ficher unvolftändig, je mehr
man Ergänzungen liefert, befto mehr wirb biefer Theil det
Volksliteratur aufgehellt. Dit ihm verdient. auch das hiſto⸗
riſche Lied eine größere Beachtung, aloͤ ed bisher gehabt;
die Notizen darüber find noch mehr zerſtreut, als bei den
Ehusnifen, und follten gefammelt-werben.
VI.
Ueber Die Yagd des Mavmar
bon Zaber.
Es iſt beinah, als wenn der alte Hadmar mich: felber
“jage. Bu Häbelberg fand ih eine Hſ. feines Werkes, im
Archive zu Karlöruhe Urkunden über ihn und zu Löwen ein
Bruchſtuck der eilften Hſ. ſeines Gedichtes. Ein heimatliches
Intereſſe bewög mich, über fein Leben und Wirken einiges
im Badiſchen Archive CL p. 90 flg.) mitzutheilen und zum
drittenmal gemahnt, will ich ihn auch nicht ohne Beitrag
zu feiner näheren Kenntniß entlaffen. Zur Ausgabe feines
Wertes lann ich mich nicht entfchließen, weil ed mir im
imeiner Zerne zu ſchwer faͤllt, die Hüffsmittel zu ſammeln
und, was mehr ift, weil ich ihn ‚nicht verfiche. Alein ba
ic) durch die Gefälligfeit des ‚Herrn -D. Maßmann die Bers
gleichung zweier Handfchriften befige, fo kann ich für: bie
tünftige Ausgabe etwas vorarbeiten.
Ich habe die mir befannten Hſſ. in zwei Familien. ge
theilt und es ift wol hier der Ort, dieß genauer nachzu⸗
weiſen. Die Bezeichnung laſſe id; wie im Bad. Arch., naͤm⸗
lich Pfälz. Hſſ. Nro. 326. A, 376. B. 455. C. 729. D.
Wiener Hf. Nro. 82. E, 270. F. 301. G. bie Straßburger
\ , ’
— 222 —
H., die Erlanger J., die Karlsburger X., das eiwener
Bruchſtück L.
Erſte Familie Die vollſtaͤndigſte Hſ. des 3 Gedictes if "
Ad« da ſie aber ziemlich jung iſt, fo koͤnnte ihr, größerer
«Umfang: durch neue Zudichtung entftanden ſeyn. Cie zählt
643 Strppheit, allein da bie Str. 186 — 191 und 371 —
. 393 doppelt gefchrieben find, fg beſteht der wahre Umfang
in 614. Str. Ihr am nächften kommt C., deren mangels
hafter Zuſtand eine Bemerkung verdient. ie hat 83 Blätter,
auf BL. 49, a ſteht VIII, auf Bl. 81, a die Signatur
XII, zwifchen Bl. 71 — 72, 77 — 78 und 79'— 80 iſt
ſichtbar jedesmal ein Blatt ausgeſchnitten, wonach von 48
a bid 81 a im ganzen,33 Blätter waren, welde 3 Lagen‘,
and jede 12 Blätter, alfo einen Sertern bildeten. Dadurch
wird es auch Mar , daß die ausgeſchnittenen Blätter nicht
befchrieben waren und wol, wegen Schadhaftigkeit entfernt
“ wurden. Der achten Lage gingen alfo 56 Blätter voraus,
wovon jetzt nur 47 übrig find, alfo 9 Blätter, vom Anfang
- fehlen. Auch am Ende ift fie defekt, es mangeln 2 Blätter,
welches gerade bie 2 Mittelblätter der 12ten Lage Leine
Quaterns) waren, denn die Blaͤtter 6 — 8 berfelben Lage
find mit einem andern Inhalt beſchrieben. Auf jedem Blatte
ſtehen 6 — 7 Str., und bie Hſ. beginnt mit Str. 77. von
A., d. h. es fehlt ihr jeßt der Eingang wie allen übrigen.
Hieraus ergibt fid der Umfang von C. alſo: 9’Blätter von
Anfang enthielten gegen 60 Str., noch jegt hat fie 540
Str., 2 fehlende Blätter am Ende geben 1% Str., im
Ganzen 614 Str., unb grade ſo viel hat auch die Hſ. 4.,
deren Umfang atfo ſchon durch dieſe Nachweiſung gerecht⸗
fertigt wird.
Noch groͤßer iſt das Gedicht nach der Hſ. J., ſie zählt
600 Str., hat aber gegen Ende die Str. 573 — 79 und
mm
583, 584, 587, 588, fo wie 59. — 99 doppelt, wonach
580 Str. bleiben, da ihr der Eingang von A: fehlt, ſo
würbe damit J. 656 Str. enthalten, alfo’ bedeutend größer
als A. ſeyn. " \
Die zweite Familie der Hff. gibt ſichtbare Abweichuug
im Umfang,,die Hf. B. hat nur 520, Str. und eben fo
viel die Hſ. H., welche mit B; gleichzeitig if). Damit
ſtimmt die Hſ. D. überein, die, obgleich fie nur ein großes
Bragment if, doch zum Theil ihren urfprünglichen Umfang
etfennen läßt, Sie ehthält noch 316 Str., es fehlen ihr .
aber in der Mitte 12 Blätter ‚mit 167 Str., ferner °
Blatt, worauf Str. 522 — 531 flanden, alfo 10 Str.,
: dann 1 Blattmit den Str. 563 — 574, alfo 12 Str. und
endlich Str. 77, 78, 148 und 471, fo daß mit Zuzaͤhlung
des Fehlenden ihr Umfang 510 Str. hatte. Alein auf · Bl.
12 b fleht unten die Signatur 7mus, auf Bl. 24 b 9ow,
den Schluß machen 3 Blätter, wovon nur 3 befchrieben.
*) H. iſt auf Perg, in 8°. aus ber Mitte bes 15. Jahrh., ſie ges
hörte dem Herzog von Würtemberg, Eberhart im Bart, deſſe n
Jahr und Spruch auf BI. 1 ſteht. 1470 ATTEMPTO, Scherz
beſaß den Gober nad} eigenhändiger Infchrift, und 1785 ſchenkte ihn
Prof. Leypold (nit Oberlin, wie in Dagens Grundriß ſteht,) der
- uno. Bibliothek. Die Hf. hat 519 (520) Etr. , if hinten: guoiß
nicht fchließend, fie zählt felber 510, aber nach 468 nochmals 46;
und nad) 490 (alfo 498) hat ſie 2 Str. ausgeſtrichen, wovon freilich
a02. nichts als eine Wiederholung der Gtr. 12, aber 491 zu nzaͤhlen
iſt. überhaupt ſtimmt I. oft auffallend in der Zählung mit B. zu⸗
ſammen. Biele Strophen haben zur Seite das Zeichen nota, deu⸗
tet das auf eine verglichene Oſ.? Dafür fpräden die 2 Einſchab-
tungen, naͤmlich nach Str. 170 jede Str., nad) 240 eine, bie beide
auf beſonders eingehefteten Blaͤttern von zeitgleicher aber enderer
Hand geſchrieben find, Bemerkung von Mafziann.
- m —
Die Hf. beſtand alſo and 9 Serternen und ı Quatern,
‚sufammen 116 Blätterm;, wovon nur 32 übrig, denen noch
der achte Sertern fehlt. Das Mangelnde. ficht man auch
an ben halben Buchſtaben, womit der untere Schnitt ber
ſchrieben iſt. Es war alſo mehr in ber Hſ. als Labers
Werk, und dies kann darin einen großen Umfang gehabt.
haben, der. ſich nicht mehr. beſtimmen At, ‘weil wir den - .
Anfang der Hf. nicht keunen.
Das Fragment L fand ich’ auf einein Dede von Erasmi
Roterod. enarrationes in psalınos. Col. Ag, 1521 in -8° in
der Bibliothek der Univerfität Löwen. Die Hſ. war alfo.zu
“Anfang bes. 16. Jahrh. noch ' vorhanden, und hatte nad)
ser Sprache wahrſcheinlich eine mittelrheiniſche Heimat.
Bie war auf Perg., mit gelblicher Tinte gefchrieben, jede
Str. beginnt die Zeile mit rothem ‚Buchfiaben, die Berfe
. ‚Iaufen in den Zeilen fort und find darch rothe Punkte unter⸗
ſchieden. Format Deiav, auf. jeder Seite 10 Ser. das
Fragment beſteht in-einem.Blaite, unten und oben ber
ſchnitten, fo daß nur 16 Str. und einige. Verfe übrig find.
. Die Schrift iſt aus dem Ende des 14. Jahrhunderts.
Schon bie äußere Vergleiching Iäßt eine doppelte Geftakt
bes. Gedichtes. erkennen, deren ——— den
76 Str. des Eingangs beruht, deun ich will auf die eins
genen Str. mehr oder minder Im: Eonterte wor ber Hand
keine Rüdficht nehmen. Jenen Eingang hat nur bie fpäte
A, von C und D iſt es wahrſcheinlich, daß fie. ihn auch
ere von L. läßt ſich nicht urtheilen und bei B. H. I. lehrt
der Augenfchein, daß jener Eingang ihnen fehlt. Nicht fo
ficher iſt es mit E. F. G., feine derfelden beginnt mit B.
I. H., fonderu der E. fehlen von Anfang 4 Str., ber F
sine, und der G drei. Ale Wiener Hff. beginnen alfo frage
mentarifch, nur finde: ich Feine Anzeige, daB die Beſchaffen⸗
v
— 228 —
heit der Hſſ. ſelbſt dieſen mangelhaften anfang beweiſt.
In dieſem Falle Fonnten wir fuͤr dieſe drei Hff. unterſtellen,
daß fie den Eingang gehabt. Iſt E. wirklich aus dein 13.
Jahrh. und von Labers Schmwefterfohn gefchrieben, fo dürfte
fie die Haupthandfehrift ſeyn, und, wenn ihr erweislich der
. Eingang gefehlt hat, gegen befien Ächtheit ein großes Ge⸗
wicht haben. Ich kann darüber ohne eigene Einficht der
Wiener Hſſ. nicht weiter urteilen.
Jener ſtreitige Eingang ik gleichfam eine Dedication des
ganzen Gedichtes an feine. Geliebte, er ſtimmt nicht nur
in Sprache und Dichtung volllommen mit dem "übrigen
Werte überein, fondern enthält auch in- der letzten Str.
in verfchränften Buchſtaben ben Namen ber Geliebten Ka⸗
tharina. Diefe beiden Umftände fprechen fehr für feine
Achtheit, ‚ einen ſolchen Prolog kann doch nur der machen,
der im 13. Jahrh. gelebt und die inneren Beziehungen des
Bedichtes getannt hat, Die doppelte Geſtalt der Hff ertlart
ſich aber am natürlichſten daraus, daß Laber uur an Ka⸗
tharina ein Eremplar mit dem. Prolog gab, in's übrige
Publikum aber das Werk in einer. zweiten Hbf. o hne den
Eingang kam. Fein Wunder alfo, daß es mehr Hſſ. gibt,
denen ber Prolog fehlt, als andere, bie ihn haben, denn
die Hſſ. des Publikums vervielfältigten- ſich ſchneller und
häufiger, als das Dedications⸗Eremplar, das vielleicht erſt
nadı dem Tode Katharinas in andere Hände kam.
Dieß ‚führt auf eine andere Frage: hat Laber nicht mehr
gefchrieben als die Jagb? Bis jegt iſt nicht mehr bekaunt,
allein die Hſ. D. macht mich aufmerkſam. In dieſer Hſ.
gehen der Jagd zwei Gedichte voraus in derſelben Versart
und Bildlichteit, ohne Titel und Endanzeige, das erſte von
20., das andere non 48. Strophen. Das erſte iſt mehr mo⸗
15
— 226ñ6
raliſchen Inhalts, allein die Anführung bes. Grales darin
weißt und in die myſtiſche Ehriftfichfeit des Titurels hinüber.
Dad zweite iſt ein Minnelied über die Kraft der Buchſtaben
N. H. W. D. V., worunter ſehr wahrſcheinlich der Ramen
der Geliebten verfteckt iſt. Alſo grade die Spielerey, wie
oben mit dem Namen Katharina. . Da fein Vokal darunter
iſt, fo-müffen: wie das V. wol fr von "erklären, die 4.
übrigen Conſonanten bleiben für den Geſchlechtsnamen
übrig, ben ich aber nicht herausbringen Farin. Diefe beiden
Gedichte fcheinen mir nun auch, zum Theil grade wegen
der abfichtlichen Berheimlihung bes Verfaſſers und feiner
" Berhältniffe, von Laber zu ſeyn und urfprünglih nur in
dem Eremplar feiner Geliebten geftanden zu haben.
Daß die Jagd durd den Einfluß des Eſchenbachiſchen
Titureis entſtanden und Hadmar ſich auch nach Gotfrit von
Straßburg gebildet, habe ich anderswo ſchon gezeigt. Von letz⸗
terem hat er vieleicht auch das Verſtecken der Namensbuch⸗
faben gelernt. Jener Einfluß des Titureld Tann. deshalb
für die Erflärung dieſes Gedichtes ſelbſt gute Folgen haben,
wenn man anberfi einen Unverftändlichen dur) einen Dune
keln erklären kann. Vieleicht fpielt Laber auf manchen Ges
danken ti Titurel an, oder gibt ihm einen Sinn und Vers \
fand, den wir aus dem Gebichte ſelbſt nicht gefunden hät.
tend Immerhin fcheint mir, daß Hadmar ‚zum Verſtaͤndniß
des Titureld zu Rathe zu ziehen fey.
Ehe ich zur Vergleichung der Hſſ. im Einzelnen übergehe,
will ich hier das Loͤwener Fragment buchſtaͤblich einrücken,
am es dann mit in bie Vergleichung aufzunehmen.
A.543. Je groszer lieb ie leider
wer liebez wirt verirret
o we det bin ich beider "
uberladen lieb unt leit mir wirret
- m — 9
dy liebe liebet,mir in minem herczea
so leidet mir ir framden
do von so lide ich bitterlichen smerozea,
Ich suche an’allez finden
hercze lieb an leide
min suchen muoz erwinden
„wan ich von liebe leide nirgen scheide
iz sie ie lieb Zuo leide so gemenget
daz man sin do entfindet Bu
dy temperye ist in min hercze gerprenget,
Sint lieb unt leit ist wegent
“ sted in minen herczen,
unt sy der wagen ist plegent
dy mir git lieb und leit Freud unt smercsen ”
sich sy daz ich mit truwe drage den orden
so leg eyn lot der freuden
noch dar wan leit ist mit zuo swere worden.
Do min hercze nach liebe
“ "greiff unt nach ir firte
glich dem helden diebe
“ vand ich do leit dem ich noch nye erwerte
‚ich spuorte iz ie do ich do wolde i lagen
ach unt o we wie dicke -
mich leit geirret hat daz muoz ich lagen,
Ey liebe susze reyne
wie habt ir min vergeszen
wie lat ir mich nu efne
nu hat lieb und leit min herczo beseszen
in uweren dinst dez wil. ich vch bewisen
wolt ir is nit gar reden
ir mocht iz doch ı mit eynem grusze hen.
- m — J
"Ru igge ich min- huondo
vrolich an mit schalle
, man gicht der-iait das wunde 8
usrt ich farwe mich daz iz by zide falle
stele ich mich denne swigent als ein truore
zuo bant wil maniger sprichet
secht nu secht er dunket sich so suore,
Nit‘ringe nit uber swore ö
sint alle ding zuo wegen
wo soliche masze were
do mochte man wol rechter siden plegen
min kuomer gar unmeslich wirt gehandelt
fuor guot habt daz ir guoten
ob sich min muot ein deil do von rerwandelt.
Ich wil iz do fuor haben
' wer lebt an alliz hoffin
daz beszer ‚wer begraben
unt dem e lieb daz: berca6 hat durch sloffen
so daz er hat der rechten liebe kuonde ”
unt muoz er also leben
ich wene er budsze duosent menschen ... [sundel.
— * *
“jz danne can erwinden .
so muoz ich aber in truwen leben,
Nyeman kan wol vol hengen -
„ger werlde wider 1... 86
sin jagen wuo⸗ sich longen - . ‚
wer nach ir firte grifen wil dye lengs J
er mag vil lichte ruave⸗ freuden wile : -
-m-
in freuden auch zuo Freuden
gahe jedermann mit iltcher ile.
Man mag iz, ouch versuorren .
“an alliz widerbringen
sin un 2.2.0... smelles burren
muoz man mit fuoge an dy masze dingen
daz henget nit zuo snel unt nit: zuo drege
wol im mit der masze
kan hengen laszen iagen allez woge.
Ja .....sag mir daz mere
uf gesellecliche truwe ER
ich frag ‘dich’ ane sere I
mir ist hie kuont ich helfe dir uz ruowe
iz ist’geruwe min pfert unt mine hunde
daz. meyn ich nu lasze ma jagen
sach ich vor mir hie daz wunde.
Er sprach by minem eyde _
wer ich dir daz ich nummer
, mich von dir scheyde
ich wil geselleschaft dir leisten ummer
war kom .... verrd suor gewunden '
ich sprach ia mir ist leider '
miner ..... gar dach nuo zuo runnen.
Iz ist.noch nit von daune
‘ ich liez iz uff dem walde
in.der her ..... wiltbanne
do muost ich von der firte nahen baldo
ich waz ...... uf’der firte nahen
do sach ich wo .... wunder
do muost.ich aber mine hunde abfahen.
— B0 —
Ich sprach mir vas got gebent
eyn reynes wilt gehuore j
do von bleib ich lebent \
mir waz auch anders alle freude duore
daz zemelich geheime mich ernerte
“ sin guod bat mich en ....
“ ich wer nuo lange dot nach iener herte,
Durch dägalt wolt ich gerne
"- mit einer schuhen binden
“es. schelklichez riden lerne
daz schalkes bunde kunden wol verbinden _
waz? auch der wider loyck meyster ‚were
versten und auch wol küomen
solt der hin umb ride dy selben mere,
Ich wolt im gerne ziehen
umb daz ich sehen solde
sin riden unt sin fliehen
wie er iz und iz in beschalken wolde
do sach ich weidelich sasze machen
vil bruoche gen widerbruoche. ,
ergangen ist? mit meysterlichen sachen,
Bei, Bergleihung der Hſſ. im Einzelnen kann ih nur
den Zweck haben, die relative Vollftändigfeit derfelben nach
der Strophenzahl anzugeben, Sammlung und Kritik der
Lesarten bleibt dem Fünftigen Herausgeber anheim geftelt.
Der ungleiche Anfang fpringt vorerft im bie Augen, denn
A. hat 76 Str. voraus, darauf beginnen fie alfo: A: 77.
B. H. J. I. — A. 78. B. H. J. 2. F. 1. - A 79. B.
H. J. 3. D. 1. - A. 80. B. H. J. 4. D 2. G. 1. - A
4.8 H. J. 53. D. 3. F. 1. — A. 9.C, 1. — Age
- 1.
ſchen bavon ſtelle ich A, den andern -gegenüber, um juerft
Diejenigen Str. anzuzeigen , die fie weniger hat.
in A fehlt zwifchen Feht .in
Str. 81 — 82.(D mw. 3 — 9) — BFH J als, Str. 6.
165 — 166 — — — — BH 90,-FJ91.C73. D87.
195 —196 — — — — BH115.7116.098. F 146. -
2350 — 31 6 &r) — — C 154 158 incl H471 —
5 \ 176.9 172 — 177.
390-341. — — — —-HWbC3
"397 — 348 (10 Str) — — B 268 — 270.C246 — 255.
399 — 100 (6 ©tr) — — BH 300 — 305.9 307 —
" - ° 312. C 2897 — 292, D136 °.
—F — 131.
a10 — auu - — — -BH317. 330. 0. 313.
ar D 108, \
186 — 487 (17 Str) — — B.H: 398. — 010. J 900 —
"M7. C 375 — 391. D
on I,
se — sis - — — —BHUS.— U. I 000
. \ — aso.
32-53 — — — — B aso.
336 — 517 (L4—5) — BH 37. B a76.
569 — 50 — — — — BE 199. C 473.
599 — 580 — — — — C 484 — 485. D 309. BH
510.75. .
586 — 5377 — — — — B 518 —520. H518 — 519
596 — 597 — — — — C 500. J.531.
602 — 603.031 Str.) = — C 511 — 540.3 537 — 539.
502 — 571. 580 — 582.
. 585.-586. 589. 590. 600.
Da C mitten in der Str. 540. abbricht, fo. darf. man ans
nehmen, daß fie die Str., die noch in J folgen, wel and.
Ne —
gehabt hat. Der A fehlen alſo gegen die andern Hſſ. s0
Str.; angenommen, daß ſie alle zulaͤſſig ſeyen, fo hätte
das Gericht 713. Str, enthalten, ein Umfang, ben‘ jet kei⸗
ne Hf. mehr zeigt. ‚I den großen Lücken ſtimmen gewöͤnlich
alle Hff. gegen A, man merkt, daß A ober ihr Vorgänger
beim Abfchreiben ganze Seiten überfclagen hat, und daß
ihre Urfchrift auf jeder Seite zwiſchen 5 und 6. Str. ent⸗
hielt. Dadurch find an den großen Lücken zuſammen 9 Geis
ten der Urſchrift uͤberſchlagen worden und ausgefallen. Da
bie Heinen Lücken meift anf die Fünf- und Zehnzahl treffen, .
fo deinen auch hier bie einzeln fehlenden „Str. auf bie
Nachlaͤſſigkeit des Abfchreiberd beim Umfchlagen zu kommen.
Diefe Nacjläffigkeit kommt aber nicht auf Rechnung von A,
denn biefe zeigt ſich ſchon durch den Eingang als eine fleißige
Hſ., fondern die Schuld Fiegt wol an einem ihrer Vorgan-
ger, der ihr eine defekte Vorfchrift- Hinterfieh, Dafür iſt auch
ein Grund, daß A in den: Lücken zweimal mit D und L
ſtimmt. Aus dem Mangel in A ift daher gegen bie Acıtheit
der fehlenden Sfr. und gegen das vereinte une ter an⸗
dern Hff. ſehr wenig zu ſagen.
Als fleilige HI. beweiſen ſich ACT, und zwar AJF
durch ihren. Umfang und-ihre Wiederholungen, C J durch
ihre Ergänzungen und ausführlichen Schluß, Auch D zeigt
durch feine Ergänzungen ſich ald Bruchftüc einer guten Hf.
Dagegen beruhen Bund H, bie fo fehr übereinftimmen,
offenbar auf. einer Urſchrift, welche weder Anfang noch
Schluß hatte, daher bei ihnen das Gedicht 193. Str. mer
tiger enthält Aus alldem .ergibt fi; fchon, daß die Ab⸗
ſchreiber mit dem Gebichte 658 umgegangen und es häufig
verftünmelt haben. Dieß beweißt ſich auch durch die Dar⸗
Tegung beffen, was A- mehr als die andern enthält. Ich
— 233 —
will den Eingang und die Lücken anderer Hf., worin ganze:
Blätter fehlen, nicht, anfchlagen.
Mehr in A Rüden in
&r..—.,—- — — BH wiſchen 9 — 10.
14.— - — — — DI — 7% "
1866 — 10. — — — BH 100 — aa. Ju 1m.
\ 08 --.
%.- — — 6189 — 1%.
9.- = — — — 0 20 —.20.
318. -— — — — CB —- 3%
M5 — aꝛo0. — — — c 30 — 305.
nn CAT 318
M.— —.— —— DW - 20.
193 — 196. = — — 0397 — 398,
36. 6 a27. ‚
587 — 59. — — — BE m. 517 — 518.
587 — 5809. —. — — asi — 892.
596 — 60. — — —- BH nach 520.
608 —63 — — — BH dafefdfl. C 516 — 311.
639 — 683. — — — BB baf. C 196 — 197.
Demnach enthält A ohne den Eingang 74. Str., mit
demſelben 150. Str. mehr als die andern Hff., worunter . .
"die meiſten Tüten zeigt, bie wol anf’ biefelbe Art wie bie
Defekte in A zu beurtheilen finb. Diefer Mangel und Über:
ſchuß, der durch Vergleihung der Wiener und Karlsburger
Handfchriften ficher noch größer wird, berechtigt beinah zur
Annahme, daß wir dad Gebicht überhaupt, befonderd am
Schluſſe nicht mehr vollſtaͤndig haben, eine Bermuthung,
die leider durch bie große. Verwirrung, welche in ber
Strophenfolge des Gontertes herrſcht, noch mehr beftärkt
wird. Diefe Abweichung ber Strophenfolge befteht darin,
daß einzelne Gefüge an ihrem gehörigen Orte fehlen, das
— 234 —
— un. andern Stellen eingeruͤckt ſiud. Um: bie rechte
telle für jede Strophe 8 finden, müffte ber Zufammens
Bang bes Gevichtes im Klären ſeyn, was er mir noch nicht
iſt. Alſo bleibe nur der Ausweg, daß man bie Strophens
folge für richtig annimmt, wo alle. Hff. übereinftimmen, daß
man die Abweichungen nad} der Gejäßfolge in A bemerkt, -
ohne darum die Folge dieſer Hſ. als Regülativ aufzuftellen.
Denn grade in diefer Anderung der Strophenfolge treten bie
amilien ber Hff. recht auffallend hervor, und ich weiß
feiten Grund für diefe Erfcheinung, wenn man nicht etwa
annehmen muß, wie ſchon oben angedeutet, daß es zwei
abweichende Urfchriften gegeben. Doch hat diefe Vermuthung
noch Fein Gewicht, weil fie nur auf der Kritik der einzelnen
Stellen beruht, die ich hier nicht vornehmen kann.
Der Kürze wegen ‚gebe ich nur bie Abweichungen an; alle
Strophen, die in ber Liſte nicht bemerkt find, gehen mit
der Gefägfolge in A gleichlaufend fort.
fteht in: follte ftehen:
II c B 3
A),BIH c
aaa) I —| 9-9 | - | —
b 85 | 15. | 17 | 17 | —|| 10—| 10—| 10 | —
35 | — — aaa | —|— | 2 | 200
a3) — — Iea|laoı| — — || a
e 37 | — — 273 351| — I — || ar
sea —- — 5 | — I — || am
al — 2727 25 —— ms 226
i 360 — — 285 | 263 ||:— | — | 290 | 268
301 |— — || 202 | —|— | 391 | 269
Y 20 | — — |338:| 312 |°— | — | 323 | 303
m * 13173 [8171359 | 313 | — | — | 300 | 308
a | — — |z00 | su — — | 325 | 305
s a2 | | —- |3m'| 335 || — | — | 326 | 306
Pp5sai-I—-t-lısl —I— | — | 386
591 — — — [50 —|— | — | 5er
r 595 [175 |u75 |529 | — || 529 | 529 | 539 | —
=s6931—- )— 1520-| 29-I — | — ?r|?
15 —
In dieſer Lifte find ie Wiederholungen berfelben Strophen
ausgelaffen, die ſich vorzüglich in A und J vorfinden, Die
überſicht der Abweichungen gewährt bemerkenswerthe Res
ſultate. In den Rubriken a und b geben B H biefelbe Ab
weichung, ein neuer Beweis für bie Vermandtichaft beider
Hf.; in der Rubrik b find HJ und auch F gleich, in den
Rubrifen c bis o ſtimmen J und C vollfommen überein.
Beiben fehlt die Str. 318. von A, beide geben eine neue
Str., die in A zwifchen 320 — 21. mangelt, beide geben _
abermald eine neue Str. in der Rubrif m, welche fich auch
in B H 317. findet. Diefer Umftand fcheiit im Voraus bie
aichtheit der Str. 276. J (254. C) zu beftärken. Woher aber
die Gleichheit der Verſetzung in beiden Hf.? Zwar ift es
wahrſcheinlich, daß iu der Urſchrift beider die Nubrifen c
bis h eine Ceite ausmachten, welde beim Abſchreiben
könnte überfchlagen und fpäter, ald man den Fehler bes
merkte, nachgeſchrieben feyn, ‘allein: weder die Rubrifet
i Knody 1 — o füllten eine ganze Seite der Urſchrift aus, -
und ik fliehen um 6. Str. voraus, fie müfften alfo beim
Schreiben nicht vergeffen fondern anticipirf worden“
ſeyn, was man wol ſchwerlich annehmen darf. Dagegen
find die Rubrifen p q leichte Selbftcorrefturen des Schrei⸗
berd von C, und die Rubrik x beweiſt, daß das Gedicht
wirllich am Schluſſe größer war, als B H angeben. Denn
beide zählen nur 520. Str., und doc, enthalten fieim Gene -
tert eine Str., die, wenn BH volftändig wären, bei.ihe
nen die Stelle 529. einnehmen müffte, ö
Ale Hf., welche den Schluß etwas: ausführlich enthals
ten, naͤmlich A C I, find in Verwirrung, am meiften J.
Nach meiner Anficht ‚find bie Iegten Str. in A (603 —
643.) ein Epilog an bie Geliebte gerichtet und dem Prolog
— 230
in derſelben Hſ. —— Das zeigt ſich ſchon aus den
Anfängen der Str. I
0 edle creature A. 603.
mat la den zweifel‘ weichen, A. 604. etc. -
“Die Achtheit dieſes Schlußwortes beweißt der Inhalt,
und. ber, äußere Umiftand, daß C I fünf Str. aus demfel⸗
ben Epilog enthalten, wie die Rubrik s zeigt. Es ift natürfich,
Daß nur bie Hſ. den Epilog hat, welche auch die Dedica-
tion enthäft, und man fieht auch hieraus, daß C eine Urs
ſchrift wor ſich hatte, welche an Vollſtaͤndigkeit ber don A
"ziemlich gleich, kam. A hat alfo auch den Epilsg von 10.
Str. für ſich, dagegen ift das eigentliche Gedicht in A ver⸗
kürzt. Bis Str. 602. gehen C J mit A. fort, noch immer
iſt von der Jagd die Rebe, ‚allein, mit Str. 603. beginnt
A ihren Igrifchen "Schluß, während in.C no 31. Str. von
der Jagd folgen. Mit C ſtimmt bier auch J äufammen, denn ”
I 537 — 572%, find dieſelben wie cu- 540. mit dem
Unterfchiebe, daß C 513. 51a. in I verftellt,, und noch 6.
neue Str. eingefügt find. Nach Str. 572, beginnen in Jdie
Wiederholungen früherer Str., welche ‚grade beweifen, daß,
nun das Gebicht ‚gefchloffen ift. Zwar find. unter dieſen End»
ſtrophen noch 8. neue, bie ich deswegen, weil ſie Feine an⸗
dere Hſ. hat, für Zudichtung halten. möchte, Doch auch hier
Vorſicht, denn F beweiſt am Schluffe, daß ihr Schreiber
ſich Mühe gegeben, das Gedicht vollſtaͤndig zu liefern, er
gab alles, was, und in der Orduung, wie er. es fand,
und fcheint deshalb mehreren Hff. gefolgt zu ſeyn.
Ich kann mic; bei dieſer ſichtbaren - Verwirrung des Ges
dankens nicht erwehren, daß man ſchon im Mittelalter das
Gedicht nicht inehr gariz verftanden hat. Warum warb ed
aber: fo fehr verbreitet, warım noch im 15ten Jahrh. mehr-
937 ,—
mals abgefchrieben und gelefen,. wo manches gleichgute und
beffere Wert der frühern Zeit ſchon vergeflen und verloren
war? Iſt e8 bie Gelentigfeit der Sprache und Berfe, dad
Gefühl ver -Bebentung, oder gar der geheime. Verſtand der
sahlreichen Anſpielungen, welche dem Werke Laberd Dauer
und Liebe verfhaffte® Fragen kann ich, aber nicht antwors
ten. War die Gelichte über feinem Stande unb wurde deß⸗
halb in den Anſpielungen das. myflifche und allegoriſche
Helldunkel gewählt, um nicht. zu verrathen? Hat bie Zeit
noch den Schlüffel zu dieſer Bilderſprache gehabt? Iſt er
nur mündlich überliefert und dadurch verloren worden? Ich
weiß nichts und ſchließe die. Unterſuchung mit- zwei Beiſpie⸗
len aus dem Werke, wovon das eine bie--Allegorie vom
Recht entlehnt, das andere ſich in der Allegorie der Baus
kunſt bewegt, weil die Anſicht beider Gegenftände für"
neuere Forſchungen intereſſant ſind.
A. Str. 277. Bi
.do ich die stat verrigelt
ir mit solcben pünden,
do gap ich ir versigelt
ein memoran, wil sie sich an mir sinden
* dar an so mocht sie schribeh, swaz sie wolde,
ich laz min harz gehenket '
daran , domit sie ez erzugen soldei
‚si mag wol frewden iriben
von mir send«n ıanne
unt. ein hantfeste schriben ,...
daz ich bin in eht unt in dem banne,
geistlich, werlilich mag 'siemich wol laden,
ich han an debeinen rechten
nuo gein ir niht wan guaden.
— 238 —
doch wer zu i0olhen meren
dem andera wol getruwet. . ‚
unt daz mag wol beweren,
billich der-sia selbes truwe an schuwet. -
sie hat min herze bi ir zu aller stunde, :
do mit sie sigeln mochte,
daz ‚ich‘ herwider. nimmer mer bringen kunde.
sie mocht mit solchen sachen
gelimphen vor den luten,
dem lantrechten machen,
wer aber ez götlich wil betuten,
:ich han daz gotes recht mit allem rechten,
wie man mir nuo geverde
vil mit glosen leider.dar in flechten,
Dazu eine Gleichſtelle C. Bl. 78, a,
den text von minem twingen i J
mag man hin glosirn
mit sprechen unt mit singen.
en biefer Widerwillen gegen ‚die Rechtögelehrten und
der. folgende gegen die Geiftlichen? C. Bl. 67, a.
ach waz yf herter. straffe.
der edel harre harret,
sol den ein glantzer (glatzer?) pfaffe ’
verdringen,der vor ubermuotescharret
recht als ein vol, gebunden an die hefte,
dernieerbeiterkande?
daz hat genomen vil mir miner krefte.
Die architeftogifhe Bildlichkeit in folgendem, C. BL. a1, b.
mit masze’hat man funden
gar aller dinge messen,
D
19. —'
die hat alda erwunden
geselschaft hat masz dicke vergessen,
an’ winckelmasz, an snuore
vil manigez wirt verhawen
in geselliclicher fuore , “
wo ein geselle dem andern wil getruwen.
also tar ich niht sprechen, ’
alz ich vernim die meinen
“vor donen © mochte brechen .
miner truwen snuore gein der reinen
der sie mit allem winkelmaszerfuere, ‘
sie stunt gerechticlichen,
minhalp geloube mir, als ob ich swuere.
daz was in disen noten ‘
almeistig ‚ding beginnen,
‘ich han vil manigen toten
den kumer sehen ® oder bracht von” sieuig,
ich wene daz dich daz rechte treffen zuere,
an winkelmasze verbawen
bistu, sie wuerketniht nach diner snuere.
Den Golbhort von Griechen kennt Laber auch, BI.
6,b. nn
unt were din.aller kriechen hort von golde
fo auch folgendes Spruchwort: BL 63, b.
wie man zu walde rufet, .
billich also der .galm wider billet.
VII.
Weber Salomon und
Morolt.
Ich habe oben bemerkt, daß bie beiden Gedichte dieſes
Namens aus dem Niederlänbifchen ind Hochteutſche übers
fest worden. Den Beweis aus ver Sprache will ich hier
nicht führen, fondern nur ben Inhalt näher betrachten.
1. Das Spruchgedicht Salomon und Markolf.
Diefes Gedicht · iſt weſentlich von dem zweiten verſchieden,
iümd war vielmehr bekannt und ausgebreitet als das andere.
Ich verweiſe deshalb auf v. d. Hagens ſchaͤtzbare Einlei⸗
tung, wozu ich einige Ergänzungen geben kann, bie ich
unter drei Rubriken bringe. J
a. Liter ar iſche Rachweiſung.
Eine Ausgabe des lateiniſchen Grumdtertes, bie v. d. Ha... -
gen nicht gekannt, führt Viſſcher in der Naamlyst der boeken
am unter dem Titel: Salomonis et Marcolphi dialogus.
Antwerpiz 1487. 4°., ohne jedoch eire nähere Nachricht
beizufügen.
Vieleicht exiſtirt auch eine angekfächfifche Bearbei-
tung dieſes Stoffes. In Wanley's ve ber angelf.
U —
Hſſ. im dritten: Bande von Hikes p.’149. 218. werben wei
Hſſ. angeführt‘ mit dem Titel : dialogus Salomanis et Sa-
turai, 'poötice, Sch werbe unten beweiſen, daß der Näffen
Marcoff der" Sage nicht urfprünglich , angehört, fonbern
fraͤnkiſch war.
Eine poluiſche Bearbeitung kenne ic nur durch einige \
Auszüge. in fulgendem Buche: Vocabular z rozmaitych y
potrzebnych 'sentency. W Krolewcu. 1602. 19°. (Bofabus
lar mancherley fehöner und nothwendiger Sprüche: Konigs | -
berg). Hierin ſteht Bögen’ P. 8. ein Auszug aus.dem Wort:
freit. Salomons und Marcolfs: koniec wybräuy z'Salo-
mon. (Auszug ans dem Salomon.) Im Polnifcyen heißt
Marcolf Märchokow. Es find. Geſpraͤche, die bamit ſchließen,
daß Marcolf den Salomön für befiegt erflärt und von ihm
das Verſprochene verlangt. Der Eingang handelt von der
- häßlichen Geftalt des Marcolf und feiner Frau, wie im
tentfchen und das Geſpraͤch ſelbſt ſtimmt groͤßtentheils mit
dem lateiniſchen überein. So iſt Marcolfs erſte Antwort vom
Arzte, die zweite vom Ohr und Horchen, Salomons dritte
Rede von feiner Weisheit, Marcolfe Antwort vom Nach⸗
bar ; Salomond vierte Rede iſt gleich, Marcolfs Antwort
fehlt; Salomons dte Rebe und die Antwort ſind gleich
u. ſ. w.
Mit dem heiligen Markulf gar das Gedicht durchaus kei⸗
nen Zufammenhang. Dieſer Mann war ein Franke, ber
müter Chifbebert um 590 in der Normandie lebte. Surius
(de probatis SS. vitis. tom. III.) hat fein Leben beim
erſten Mai mitgetheilt. Die Bollandiften haben ihn nicht
Aufgenommen, nicht einmal’ angeführt.
b. Namen. des Gedichte.
Ich ſchreibe Markolf nie der lateiniſche Text und dieg J
16
— 92 — '
iſt auch der, richtige Namen, Marcoff iR ein niederländiiches
Wort, das die hochteutfche Sprache nicht hat, und, heißt
Schwaͤtzer, Klafer, ein Nachſprecher, ber bie
Worte verbreht*). Urfprünglich ift e8 der Nomen einer
Krähenart, und da bie Krähe ald Bild der Verlaͤum⸗
- hung und böfen Zunge gift, fo iſt ihr Namen in die Sage
aufgengmmen worden. Im orjentalichen Terte ſtand ber:
frankiſche Namen Marfolf nicht, er zeigt alie ‚eine. Aneige
nung an, welde zur Zeit Wilhelms von Tyrys in Frant⸗
reich ſchon volfswmäßig war. Hier. folgen die niederlaͤndiſchen
Beweiſe.
Doctissimi viri Toanpis Murmelli » Ruremundepsis,
pappa puergrum (lat. deutſches Vokabular... Antverp. ap.
Mich, Hillen. 1537. 4°, Hierin, fieht unter der Rubrik: de
ayibus, van den voghelen , Boa C. 1, .gortulus, een
marcolE
Dictionarium, triglotten, ayet. Betz, Dasypodis. Apt-
verp. 1567, 4*.,s..v. garrio. gorrulyg, een. elappex,
item avis nomen, een mergolf, \
Opus minus prima partis ‚Alexandri. Antw, 1511. 4%
kol. 7 a. graculus, een markolff,
Dictionarium, quod gepma gemmerum, vagatyr. Golo-
nie 1511. 46, graculus, eyn marckloff, vel.eya
kae, vel eyn doyl. .
" Vocabylarlum, &..1..e..a, um,1499 gehsudt,in.4%, gra-
" eulus omen avis, einmarkgiffi,
„hat das Wort nicht. Die Zeygnife.beineilen. daß
es brabäntifch und wiedercheinifch war, d. h. ſrankiſch.
©. Ähnliche teutſche Gedichte.
Die Aufnahme diefes fremden Stoffes in die teutſche Liter
®) &o Heißt er auch im Liebe ſelbſt, dv. 84. 86. _
= 243 —
ratur war vielleicht durch das Vorhandenſeyn —
nationaler Gedichte veranlaßt. Wettſtreite und Raͤthſellieder
gab es bei und und im Norden, wie der Wartburgkrieg
und das Vaftkrudnismäl beweifen, aber es fehlt darin bie
ſatiriſche Perſonlichteit / Markolfs. Diefem Ton nähert ſich
mehr Lotrs Zank beim Gaſtmal Agirs, allein die. Veran⸗
laffung umd der Charakter Lokis find fehr verſchieden. Dar
gegen bildet das Harbards⸗Lied das volltommenfte Gegen
ſtuck zum Martolf, das id; in teutfcher Riteratur kenne.
Harbards Charakter ſtimmt mit Marfolf am meiften über
ein, und im-Liede felbft finden ſich manche Anflänge an bie
srientalifhe Dichtung, So erwähnen Thor und Harbard ihre
"Genealogie, wie Salomon und Markolf, Thor rühmt ſich
feiner Thaten, wie Salomon feines: weifen Urtheilſpruchs.
Treilich ik Anlage und Bebentung des, norbifchen Liebes
grundverfchieben, aber dergleichen Lieder waren doch durch
ihre, Form am naͤchſten wit dem orientalifchen Gedichte vers
wandt md konuten dadurch beffen Aufnahme vermitteln.
2. Das Epos Salman und Maralf.
Dieſes Gedicht iſt viel jünger als das erfte, felbft feine -
hiſtoriſche Grundlage m. erſt dem diten Sahrhundert
anzugehoren.
a. Namen bes Heldentiedes.
‚Hier ſchreibe ich Maralf, warum? weil diefes Weſen
"von dem Spötter Markolf weſentlich verſchieden iſt Jeder
weiß, daß Maralf im Liede für- den Elberich ſteht und. ich
glaube, daß auf ihn ſich andy ber Namen bezieht. Woher
die Form Morolf? Aus dem Nieberländifchen. Das Tange
a Geſchrieben ae) ſprechen die Sübnieberländer als langes
0, daher Maernelf = morälf: Dem Liebe nach iſt Ma⸗
‘ — mu — n
ralf freilich ein Sees. oder Meerelfe, nicht aber nad, der.
gewöhnlichen Sprache. Doch dagegen die Bemerkung, es
kommt maerlant und meerlant vor, in beiden heißt: maer.
‚ein Binnenfee dacus), und Kilian hat noch meer und maer
für Meer. Alf iſt die wieberländifche Form für Elfe. —
Salomon ſteht für den altfraͤnkiſchen Namen Salaman
‘ober Saleman, ben die Geiſtlichkeit ſehr oft in den bibli⸗
ſchen Namen verkehrt. hat, Beide Helden des Stüde führen
alfo teutfche Namen, doc; möchte ich nicht Tagen, daß fie "
in der urfprüngfichen Dichtung ſchon fo geheißen, vielmehr
zeigt eine genaue Unterfucjung das Gegentheif. :
p. Dichter der beiden Lieder.
Das Spruchgeicht wurde von einem Geiſtlichu ver⸗
faßt und zwar nach Anleitung der lateiniſchen Quelle (v.
7. 8.). Das Heldenlied hat einen weltlichen Dichter zum
Verfaſſer, einen Meifterfinger oder. Rederyker Rhetorifer)-,
welcher dem Stoffe die ftrophifche Einkleidung gegeben. Auf -
weltlichen unb niederen Stand des Dichters beutet ber
. Hauptumftand, daß Morölf der Bruder Salomons ift @. ..
2813, einen fo groben Verſtoß gegen bie hiſtoriſche Wahre
heit hätte ein Geiſtlicher nicht machen konnen. Damit ſtimmt
zuſammen die verworrene Geographie des Liedes, die ein
Geiſtlicher doch richtiger dargeſtellt hätte. Den gemeinen
Sãnger beweiſt auch der Durſt und-die Trinkſucht, die ſich
witten im Terte ſehr ungeſchigt äußert Co. 3310. 128).
Auch fein Wig auf die gefcjorenen Mönche und die Anführ .,
zung feiner teutſchen Duelle befläntigen die. Annahme eines
Laienſangers.
©. Quelle des Liedes.
Der Dichter nennt fie mehrmals, Gie war ein Bir, (983),
- 165 —-
ein teutfdjes Bad; (3182). Er nemt auch bie Salnte
eine teutfche Fran (8397), führt die teutfche Harfe oft
an (3578. 3702. 3759. 561. 2483) imd kennt teutſche Har⸗
niſche 892m. In all diefen Stellen braucht er bie nieder
landiſche Form dutsch, B
Nach aller Wahrſcheinlichteit war. 2 biefee Bud) ein los
thringifches Gedicht in der gemifchten Mundart, wie
Rother und Lamprechts Alerander ; welche die wichtigſten
Überrefte ver Totharingifchen Dichtkunſt find. Unter Rotha-
ringen ift mad) der Anſicht des Volkes zu verfichen das
‚ Mofelgebiet und der Tinfe - Mittelrhein bis Bonn. Das ift
der teutfche Haupttheil des alten Auſtraſſens, worin Met;
die Reſidenz war. Nordweſtlich brüden ſich die Wallonen'
Tangs der. Maas bis Bife und Herve wie ein Keil in bie
teutſchen Voͤlker hinein und trennen dadurch die teutſchen
Lothringer von den teutfchen Niederländern. Die lothringi⸗
ſche Mundart iſt ein Gemiſch von hohen und niederen For⸗
men und ſteht darum der. niederlandiſchen näher als die
hochteutfche. Daraus folgt, daß ber Niederländer, d. h.
der Bewohner des Scheldegebietes leichter lothringiſche Werke
ſich aneignen Konnte als hochteutſche. Und für eine ſolche
Aneignung und Überfegung ins Niederländifche halte ich
unfer gegenwärtiges Heldenlied. Nicht aus bem franzöfiichen
allein haben die Niederländer aufgenommen, ſondern auch
aus dem teutſchen, “aber wenig and dem hochteutſchen und
nichts aus dem ſachſiſchen. Ich mache hier zuerſt auf die
lothringiſche Dichtung aufmerkſam, denn es ſcheint mir der
Mühe werth, den Liedern ‘der auſtraſiſchen Abkommlinge
nachzuſpũren. Daß dort eine frů he Dichtung geblůht hat,
wer will es laugnen? Beweiſt dieß nicht bie große Gage
vom Werin von Lotharingen (Garins li -Loherans)? Die
Kenntniß der altfranzoͤſiſchen Dichtung iſt viel mehr durch
. - 1 —
die. Lothringer als durch die Niederländer nach Teutfchlanp
gebracht worden. Walther von Meg, der teutich und. frans
zoͤſiſch ſchrieb, iſt dafür ein großes Beifpiel. Ebenfo blieb
die lothringiſche und niederländiſche Dichtung in ſtuͤtem Zu⸗
fammenhang, wegen der fraͤnkiſchen Verwandtſchaſt beider
Volker. Daher find die Anſpielungen auf Gudrun im Alexan⸗
der und Morolf, und die Überfegung des Morolf aus dem
Iothringifchen erHlärlich. Es war eine frühe Ausbildung,
denn ber alte Morolf, Rother und Alerander gehören ind
12. Jahrhundert, aus welcher Zeit die hochteutſche Literatur
nicht viel Heldenlieder aufjuweifen hat. Das 12. Jahrhun⸗
ders war noch den Mundarten günftig, wie auch Peldele's
Alueis beweiſt, im: 13ten hat bie hochteutfche Dichtung bie ame
dern Mundarten ſehr zurückgedraͤngt. ii
d. Veränderung der Sage _
Im ganzen Liebe iſt Jerufalem der ſtoͤrende Punkt, "das
hat ſchon v. d. Hagen bemerkt. Der Ort paßt nicht zu ber
weſtlichen Heimat und zum europäifchen Schauplag des Lies
des. Mau wird ſtatt Jeruſalem überall Iefen müffen Se
lerno in Unteritalien, dann iſt alle Schwierigfeit gehoben. -
Mit diefer Heimat find Toscana, Neapel, Marfeille, die
im Liebe vorkommen, im Einflang. Der König Pharo wird
auch ſchwerlich ein aͤgyptiſcher Pharao feyn, wie v. d.
Hagen glaubt, ſondern ein arabiſcher Fürſt jenſeit des
Farus (Faro), d, i. jenſeit der Meerenge, die Sicilien von
Unteritalien trennt. Die hiſtoriſche Grundlage muß zum
Theil in der Gefchichte der Fatimiten geſucht werben, denn
Obeidallah eroberte zu Anfang des 10. Jahrhunderts Siei⸗
lien, wo feine Dynaſtie herrichte, und 969 auch Agypten
unterwarf. Sicilien ward einem Emir gegeben, der beſon⸗
ders unter dem Fatimiten Aziz (bis 982) unaufhörliche Raub⸗
— 11 —
« züge nach Ealabrien machte. Diefe Thatſachen erflären wol
den Umſiand ; wie-ber Pharo ſich im Liebe feſtſetzen tonnte,
aber weiter nichts.
Vielleicht ergibt ſich mehr aus der Geſchichte der, Agla—
biten, die ich aus Mangel der Quellen nur andeuten Tann.’
Unter Zijabat Allah T. eroberten die Rebellen von Tunis,
bdie er aufs Meer jagte, mit Hülfe der ſpaniſchen Araber
Meſſina und Palermo 831., und Zijadat gab dem Moham ⸗
med die Statthalterſchaft der Inſel. Die Griechen mußten
ſie verlaſſen und Mohammed nahm auch Bari und Tarent
weg und ſtreifte bis. Neapel und Nom. Nach 851 fiel auch
Syracus und Enna im bie Hände der Araber, die ſich eine
Zeit lang ihren Emit wählten, der fait unabhängig die
Inſel befaß. Beim Tode des Aglabiten Mohammed II. 874.
kämpften die Griechen heftig gegen die Araber um Unter-
italien‘, fo daß fein Nachfolger Ibrahim ſelbſt nach Sicilien
kommen mußte, denn Syrakus hätten fogar bie Araber
ſchon verloren. Ibrahim nahm es wieder, und als er zum
weitenmal fam, fiel auch Palermo infeine Gewalt, worauf
er-furchtbar in Unteritälien wüthete, bis er plöglich an der
Ruhr ftarb 902.
Diefe Kämpfe der Griechen gehen die Araber in Sicilien
ſcheinen die Grundlage des faragenfcjen Elementes im
Liebe. Griechiſch wäre denn der Urſprung. Zu den Teutfchen
Tann diefer Stoff wol nur Durch Die Normannen gelommen feyn,
die zuerft in griechifchen Dienften waren, fodann ſich Unteritalien
und Sicilien eroberten. Vielleicht auch haben bie Normannen
die Sage allein gebildet. Wie dem auch ſey, der Zuſammen⸗
hang Rothers mit den Griechen wird durch die normanniſche
Vermittelung erllaͤrt. Durch den großen Antheil der Nor⸗
mannen an dem erſten Kreuzzuge iſt wahrſcheinlich Salerno
in Jeruſalem verändert, und der Heidenkampf in ben Orient
J J
N — 2us — u
verlegt worden. Diefe Veränderung war auch veranlaßt
durch den Namen Morolf, er klang wie Markolf, es war
daher leicht, Morolfs Bruder zum Salomon, Salerno zu
Jernſalem, und beide Morolfe zu einer Perſon zu machen.
Dieſe Verwirrung ſtand wahrſcheinlich ſchon im lothringiſchen
Gedichte, welches der Verfaſſer des Spruchgedichtes gekannt hat.
Die AÄhnlichkeit der Sage mit Otait und Rother weißt
auf eine longobardiſche Bildung, hin. Im Rother und Mo—
rolf iſt die Brautfahrt und Noth verfchmolzen, Salmemuß
fogar fterben wie Chriemhilt. Das iſt wieder ein Beweis,
daß die Sage zu ihrer Ganzheit firebt. Ich will es nicht“
weiter ausführen, die Thatfache kann als Grundfag gelten.
Bemerfenswerth,, daß bie Tothringifche Dichtung langobar⸗ —
diſche und orientaliſche Stoffe wählte, vielleicht, weil die
Franken anfangs mehr mit Stalien zuſammen hingen ale zu
die übrigen Teutfchen? Oder weil die Langobarden fränfie . |
ſcher Verwandtſchaft waren? Ich fan, ed hier nicht unters |
ſuchen ).
) Rach einer Sage war der Fuͤrſt Samfon von. Saler no \
der mütterliche Großvater Dieteriche von Bern. Könnte das etwa der
Galman des Liebes feyn? Dann. würbe ed urfprünglich in ben gothi⸗
Shen Kreis gehören. Ius Gedichte feibft aber. ift alle Hindeutung auf
ven Dieteridh verloren. "
.
Biograpbische Nachrichten;
Ich Habe im Badiſchen Archive CT. 48 fig.) theils urkund⸗
liche, theils heimathliche Nachrichten über mehrere alte
Dichter qufanımen geftellt, hier will ich einige Nachtrage
geben, bie mir ber. Zufall in die Hände geführt hat. Be
die Archive in dieſer literariſchen Beziehung durchſucht, was
bis jetzt wol ſchwerlich geſchehen, wird über Leben und Ver⸗
hältniffe alter Dichter eine reiche Ausbeute finden. Nicht .
nur bie Zeit ber Dichter und ihrer Werke wird dadurch
feftgeftelft, ſondern gewiß auch masche dunkle. Äußerung
‚ aufgeklärt,
1. Jakob von Barta. 1295 ,.%.
Über ihn kann ich folgende Urkunde anführen, bie im Eon
ſtanzer Copialbuch B. fol. 368. enthalten ift, welches m
General⸗Archiv au Carlsruhe liegt.
Omuibus præsentes literas inspecturis Jacobus de
Wartha nobilis subscriptorum notitiam cum salute.
Noverint -universi, tam posteri 'quam. presentes, quod
eg0 purs et.liberäliter omue jus michi competens juris-
- dictione et_districetu curiz= villicatus diete Wiach, site
prope Keiserstuol et in villa .Wiach, que jurisdietio
— 2». —
.gezwinch et ban vulgariter appellatur, trado, dono
et confero venerabili patıi H. dei gratia Constantiensi
episcopo nomine et vice ecclesie sus Constantiensis —
hoc adjuncto, ut emende pro tempore exigende a co-
lono possessionum mearum in Wiach „ quatenus cedere
debent usibus predicti domihi &iscopi vel shorum oli-
„ eialium nomine sui 'salvis emendis. aliis debitis et appli-
camdis hidht, aam diu erwa euriam 'Wiach possideo,
applicentur , dummodo idem colonus, abstineat a sectione
et excisione arborum et lignorüin nemorum ac sylvarum.
Obligo insuper me predicto domino meo episcopo Con-
atöhtiehsi et ecclesiz sum per 'stipulationem sollenipnem,
quoid #i me contingat, vendere curiam prædictam Wiach, *
esth sibi et ecclesie sum præ olınibus aliis vendere de-
hes et primitus offerre ad einöidum, dummodo Per ip⸗
Sutil suößte süccessores michi täntum. pro. eadem datum
fuetit &t oblatum , quantum sine dolo et fraude ab aliis
pt6 dad&ii habere potuero. — Datum Constantis anno
. 1998. 17. id, Febi. indiet. VII.
In einer anderen Urkunde von 1296, Mitwoch nad) Wals,
purg, worin Lutolt von Regensburg fein Patronatrecht zu
Tengen dem Bifchof von Conſtanz abtrat, konmt er unter
folgenden Zeitgenoffen als Zenge vor:
hes Oudurat voh Glingenberg , der probst von bischofs-
'zelle, her Eberhart der älte von Lupffen, her Herman
det alte um Hernian der junge von Bonstetten;.hdr
Iaeeb ven Warta,her Ulrich vor Clivgenbeig } her
Gwenrat. von Gasteln, ber Ruodolf von ‚Landeuberg, ber
Bug ümt ber Beringer von Landenberg, her. Ruedger
veti Werdesge ut der von Munvolßngen ritter. Conſtan⸗
jet On. Bu D. fl 294, .
-s-
In der erflen Urkunde Heft ee mur mobilis, in ber
aweiten mit ben übrigen ritter, bad Re er alfo zwiſchen
” 1295 und 96. geworben.
2. Die Klingen, Winterftetten, manes
und Ems.
Nach einer früher mitgetheilten Urkunde hat Walther yon
- Klingen wahrſcheinlich feine Söhne gehabt. Dennoch findet
man bieß Gefchlecht noch fpäter und bie Bornamen Walther
und Ulrich ſcheinen faſt erblich geweſen. Ein Ulrich von
Klingen übergab 1227 die Burg Klingen dem Eberhart
Truchſaß von Walpurg um 200 Mark, einfoslich für ſich
und feine Erben. Unter den Zeugen kommen vor: Heihri-
cus imperialis aulæ protonotarius, Peregrinus frater ip-
sius, Conradus filias dapiferi, Conradus et Eber-
hardus pincerne de Winterstetten, Albertus .
et Kuno de Sumerovwe, Berchtoldus de Kisellegge , Bur-
kardus de Hahenburc etc, Conſtanz. Cop. b. A. fol. 216.
Ein anderer Ulrich und Walther von Klingen kommen
als Bürgen in einer Urkunde des Biſchoſs Heinrich von
Eonftanz vor, 1360. Dafeldft“fol. 212. In einer andern
. Urkunde deſſelben Bifchofe, ausgeftellt zu Baſel 1360, wor
“rin er dem Bürger. Heinrich Seevogel zu Bafel 30 Mark
Silbers Gülten zu Niunkilch verkaufte, find als Bürgen
des Verkaufs aufgezählt: Thuring von Brandis (Bruber
des Bifchofe), - Walther von- Kliigen, Wolfram von
Brandis (aud) ein Bruder), Rudolf Bruone (Bärgermeifter
- zu Bürid), Buediger Manes, Eberhart Mueller,
Heinrich von Yffental, ritter. Dafeldft fol, 229.
- Ich erinnere mid; auch in andern Urkunden ben Rüdiger .
„.Manes gefunden zu haben, aber bie Namensform Manesse
AR mir aus Urfunden nicht bekannt. Noch ein Walther von
— 3. —
uingen kommt . mit Varkgrav Rubolf von Hochberg als
Gewährsmann in einer Conſtanzer Urkunde von 1411 vor,
Dafelbft fol. 223. Diefe Klingen find daher wahrſcheinlich
* eine Geitenlinie geweſen, und der Zeit nach iſt jener Wal⸗
ther der Minneſinger, von dem ich ‘früher eine urlunde
mitgetheilt.
Ritter Ulrich von Emptz trat für die Wittwe des
lrich Stüber von Ravensburg in bie Panbfhaft- eines -
Zehntens zu Bregenz ein, 1380. Dafelbft fol. 233.
Konrat von Winterſt et t en (Wintirstetin) kommt mit
Heinrich von Niffen, der wol zum Geſchlechte Gotfrieds
yon Nifen gehörte, in einer Urkunde friebrid, IE. vom J.
1219 vor. Schreiber Urk. Buch von Freiburg. I. ©. 85.
-3. Die von Auggen Ougbein.
ö Set von Ovchein war Schliftheiß zu Neuenburg am
Rhein oberhalb Breiſach, und erſcheint als folcher in einer
Urkunde des Grafen Heinrich von ‚Fürftenberg vom Jahr
1265.. (Schreiber a. a D. ©. 61.) Der Zeit nad) Fönnte er
der Vater ober Oheim des Minnefingerd Brunwart von
Auggen. feyn, ven Leichtlen 1286 in Urkunden fand. Daß
Brunwart noch 1296 gelebt, ‚beweißt eine Urkunde bei
Schreiber CI. 149.), worin er vorkommt,
4. ‚Die von Veldeke.
In dem Hausbuch der Abtei St. Truyden (St. Trondy,
das jeßt Sei der Uniwerfität zu Lüttich iſt, heißt es Fol. 9
a. Anno dom. 1353. in crastino octavarum epipbanis
concessit abbas ‘Willelmüs in feoda domino Henrico
&e.Veldeke militi terram incultam hactenus sitam apud
Spalbeke, quæ est allodium ecclesie 8. Trudonis; Der
Dichter war- um dieſe ‚Zeit ſchon "todt, wol ober kann es
—
— 263 —
fein gleichnamiger Sohn‘ geweſen ſeyn, und dieſe Ritter
wären dann Lehensleute des Abts von St. Truyden gewe-
ſen. Diefe Vermuthung wird beſtaͤrkt durch den Umſtand,
daß Veldeke die Legende vom b. Servatius (nicht Gervaflus) :
von Maeftricht gedichtet bat, denn’ biefe Stadt Tiegt aur 6
Stunden von St. Truyden, und folche. geiftliche Stoffe, . fo
wie den Haffifchen der Eneit fonnte ber Dichter doch wol.
nur von Mönchen erhalten haben.
5 Die Spervogel.
Es j8 906 wahrſcheinlich zwei, einen älteren und jüngeren,
ihre Heimat iſt aber unbefannt. In ben Documenta archi-
vii Einsidelensis, per Josephum Reymann. Einsideln 1681.
fol., die nur als Manufeript gedruckt wurden, habe ich W.
pag. 238. und X. p. 71. Speervogel gefunden, die noch
1480 zu Rapperöweil am Zürcherfee lebten. Sie find freilich
viel jünger ald die beiden Dichter, es könnte aber doch
dieſelbe Familie ſeyn, worüber die Nachforſchungen nun
leichter ſind, da man den Ort weiß.
Zweite Abtheilung.
Zur Geſchichte der Sprache und Schrift.
&lossensammlung.
1. Sloffen im Eginbart.
Ya nehme diefe Stoffen, der Monate und Binde aus der
Brüffeler Hf. des Eginhards Nro. 196. 4%; welche ich in
das 10. Jahrh. ſetze. Die Sache iſt laͤngſt bekannt, der
Sprache wegen muß doch jede alte Hſ. beachtet werden.
* ""Mensibus etiam juxta propriam linguam vocabula..
imposuit, cum ante.id temporis apud Francos_partim-
latinis partim barbaris nominibus pronuntiarentur, -
Item ventos XII, propriis appellationibus insignivit,
cum prius non amplius quam quatuor ventorum vor. ,
eabula possent inveniri. —
Januarius, uuintermanoth. september, uuitumanoth,
Februarius , hornung. october,, uuindvmemanoth.
märtius, lentzinmanoth, (fo die Gorreftur, gefchrieben
oprilis, hostarmanoth, ivar uindememanoth,)
majus, uuinemanoth. november, herbistmanoth.
junius, heu uuimanoth (sic.) december , hielagmanoth, :
Julius, brahmanoth, (ſtatt heilagmanoth,)
augustus, aranmanoth. subsolanus, ostroniuyinat, .\.
ö “ \ 17
Ben. ——
urus, ontmundroni. chorus ‚.unestnordrom,
“ euroauster , suadostroni. _ circius, norduuestroni.
‚auster, sundroni. septentrio , nordoni.
‚austroafricus, sunduuestroni. aquilo, nordonstroni.
africus ; uuestsundroni, vulturnu⸗ „ onstoordromi,
sephyrus , uuestroni. «ftatt ostnordroni.)
Anmerkung.
Über bie Sprache Karls des ‚Großen. .
Es iſt wel der Ort, den vorſtehenden Gloſſen dieſe Ber
werkungen beizufügen. Was hat Karl der Große geſpro⸗
hen, hody ober niederteutſch? Als Franke muß er ge
woͤnlich die miederteutfche, ober beflimmter, bie nie
- derländifche Mundart geſprochen haben, und doch zeis -
gen Eginhaybs Stoffen das Gegentheil, denn fie find hoch
- tewtfch in allen befannten Handſchriften des Werkes. Wie
kommt das ? Zwei mögliche Fälle: Eginhart war dem Na⸗
men nach ein Hochteutſcher, er kann die Wörter in ſeiuer
Mundart gefihrieben haben; ift miy nicht wahrfcheinlich,
was fol. ihn denn gehindert haben, die Sprache feines
Herrn getreu wieder zu geben, beſonders da diefe Wörter
als Beweiſe des karliſchen Sprachſtudiums gelten mußten?
Zweiter möglicher Fall: Karl hat’ hochteutſch geſchrieben
und niederteutſch geſprochen, ebenſo wie’ man jetzt platte
teutſch ſpricht und hochtentſch ſchreibt. Iſt noch weniger an ⸗·
nehmbar, zu Karls Zeit herrſchte die hochteutſche Mundart,
od) nicht als allgemeine Schriftfpragje wie jet. Die That | oe
ſache bleibt, Karl hat Hochtentſch ge ſprochen, und
dieſe Erſcheinung iſt ſehr auffallend. Soll ich einen Grund
Davon augeben, ſo ſcheint er mir politifch zu ſeyn. Die
— 2139 —
abheſebte Donaſie der Merowinger ſprach Feten
> teutfch, für bie neuen Karolinger war es einestheils der
" Mugheit gemaͤß, durch eine andere Hofſporache die alte
vergeffen zu machen, anderntheils war den Karolingern "
die hochteutſche Sprache nöthiger, weil fie mit Oberteutſch⸗ *
land mehr in Berührung kamen al die Merowinger.
- Betrachtet man die Stelle Eginharbs ‚genau, fo beftätigt
fie meinen Sag. Karl hat eine'propria lingus geſprochen,
er gab den zwölf Winden proprias appellationes, das
heißt doch wol, er gab ihnen Namen, in ſeiner propria
lingua, Dieſer ftelt aber Eginhart gegenüber Francos
und barbara nomina, diefe momina waren alfo frän
kiſch, Karls propria lingua kanu baher. unmöglich, rn
tiſch gewefen ſeyn, fonft iſt ja bie ganze Gegenfteltung
Unſinn. Was find alfo die barbara carmina, die Karl
fammelte? Fräntifche Lieder, and’ grabe fo hat es ‘der
Annalift vom Part verſtanden, den ich oben anführte, va
er francica carmina, interpolirte. Das wird ferner des -
ſtaͤtigt durch das alte Hiltebrandslied, deſſen niederteutſche F
“Formen fräntifch find, alſo ein äͤchtes barbarum ar-
men im Sinne Eginhards. J
Ich erweitere meinen Satz dahin: Hochteutſch war
die Hofſprache der Karolinger. Spuren davon ſind
1) der Straßburger Eid Ludwig des Teutſchen und Kart
des Kahlen von 842. Er iſt hocht eutſch, freilich gehor⸗
ten. auch Ludwigs Volker meiſt zu dieſer Sprache, allein
er hatte auch Franken und Sachſen unter ſich, under
ſelbſt gehörte nicht zu den Hochteutſchen. Aber von fraͤnli-
fer Mundart ift im Eide keine Spur. 2) Das’ Siegestied ö
auf den König Ludwig nad} der Niederlage ber Normanz
nen, ganz Hhochtentfch. Sey / es auf dem ofts ober weſtfraͤn⸗
fifchen Ludwig, in beiden Fällen ein merlwurdiges Beiſpiel
— 10 —
ded"Borgngb ber hochteutſchen Sprache. 3). Die teutſchen
Schriftſteller der Karolingerzeit, wit Ausnahme bes ſachſi-
ſchen Dichters, ſchrieben ſammtlich hochteutſch, Otfrit, Kero,
Tatian und die vielen Ungenannten , die kleinere Stüde
hinterließen. Otfrids Dedication an Ludwig den Zeutfchen
iſt auf zweifache Art zu beurtheilen, einmal war Ludwig
ſo lang in Oberteutfchland, daß ed nicht zu wandern ift,
"wenn ihm ein hochteutfches Werk gewidmet wurde, auf der
anbern Seite kann man doch nicht grabezu laͤugnen, daß
dieß einen gewiſſen Vorzug der bochteutſchen Sprache bei
dem König verrathe.
Dieß bringt mich auf bie Vermuthung, daß fraͤnkiſch
‚eine boppelte Bebeutung hatte, eine politifihe und eine
ſprach liche, welche mit einander verwechfelt wurden.
Daher. mag es ſchwer fen, in manchen Stellen mit Bes .
ſtimmtheit ſich für eine Bedeutung zu entfcheiden, ' Die
neueren: Gelehrten, welche dieſen Unterfchied nicht merkten,
mußten nothwendig den Sprachbegriff des Fraͤnkiſchen :wer-
wirren. Die alten Schriftſteller beftätigen, wie ich glaube,
meine Anſicht. Germanig heißt im Sten Jahrh. Franchono
- lant (Graff II. 370), das iſt ein politifcher Namen
and Begriff, denn fpradjlic, konnte man’ Germania nur
mit Thiudiscono lant überfegen. Dtfrit nennt in der latei⸗
niſchen Borrede die Sprache ganz richtig theodisca , in der
Debication an Tubwig heißt er aber das teutfche Bolt (v.
180.) Frankono thiot, (vgl. lib. I. c. 4. v. 284.) das if
doch offenbar eine politifche Benennung. Auch feine übrigen
Anführungen ver Franken dib. I. c. 1. v. 65. 113. 206.)
haben Feine nationale Beziehung, fondern find Synonymen
für Teutfche. Diefe politifche Benennung hat aber ſchon
Otfrit auf die Sprache angewendet, denn er nennt ſeine
Mundart eine Frenkisgu. zunga (I. 1. 244. 228,), die doch
MM -- !
‚gar nichts Frantiſches in ſich hat, und ſo heißt er fein
Teutſch überhaupt Prenkisk (I, 1. 252. 67. 92). Mandarf
alfo diefen Begriff nicht mundartlich befchränfen, ſondern
muß ihm ausdehnen: Die lingua Francorum (f. meine
Geſch. des Heid. II. 7.) wird deshalb auch, nur fo viel
wie 1, Germanorum fegn. Dtfrit wohnte noch im fränfi-
. fen Oſtreiche, drei Stunden oberhalb Meiffenburg an ver
Sur fing Schwaben an. Es war natürlich, daß er Bolt
und Sprache nad; der im fränfifchen Reiche üblichen
Sitte benannte. Nach dem - Abfterben der Karolinger in
Teutſchland fheint der. alte Sprach⸗ und Bollsnamen ſein
Recht behauptet zu haben,
Aus den Thatſachen ziehe ich ven Schluß: die Herr“
fhaft der hochteutſchen Sprade wurde ge
> gründet und vorbiereitet burd den. Borzug,
welden ihr bie Karolinger gegeben. Die Hohen.
ſtaufen find es nicht allein , welche der Sprache dieß Übers
gericht verfchafft haben.
Wo ift die altfränkifche Sprache hingelommen ? Bom
neunten Jahrhundert an haben wir beinah Fein eigenthüms
liches Denkmal. diefer Spradje mehr, ihre Lieder find frag⸗
"mentarifche Verſuche. Um den Unterfchied diefer Mundart.
von den andern nieberteutfchen beftimmt anzugeben, wird
es wöthig ſeyn anzuzeigen, was ich für fraͤnkiſch halte.
Hier folgt die Lifte, wobei zu bemerken, daß ich Lachmann's
specimina lingu= Francice. Berlin 1825. 8. nicht zur
Hand habe.
— mMm—.
L Altfraͤnkiſche Spragsentmäter.
a Reinfraͤnkiſche.
. Die Malberger Gloſſen, ſaliſch⸗fraͤntiſche Mund ⸗
art, wahrlchejnlich aus dem 6ten Jahrhundert. Sie find
das einzige Dental utfehnfifiher reiner Errache⸗ dae
ich teure, . .
» Gemifhtfräufifge:
2. Die abſchwdrungsformel. Graff Hat’ fie nengrdinge
aus ber Hſ. befannt gemacht CDiut. IT. 191.), hält fle
über herfömmlicher Weiſe für ſachſiſch. Wenn er die For⸗
"men fadaet ‚"geldae, bälog, 'gäst, ec, älmehtic als alt-
ſachſiſch nadhweifen kann, fo. gebe ich.:den frankiſchen Urs
ſprung der Abſchwoͤrung "if. Mir fheint aber die Formel
gemiſcht mit Hochteutſch wegen dem. Wort gelöbo. . Viel»
leicht auch kounte der Schreiber bh’nicht bezeichnen.
3. Das alte Hiltebrandslied. Die Form hevane fentte
ich nicht als fränfifeh, banum nicht als ſachſtſch. Der Dias
lelt zeigt eine ſtarke Volksmiſchung an.
A. Die: Hariſer Gloſſen und die Reichenauer und St.
Galler, vie ihnen entſprechen, bei Graff J. 128 fig. Sie
zeigen nur in den Vokalen fränkifche Mundart, nämlich 6
für das Hochtentſche wo, wa, möt fiir muot; dafür auch
oa, gafongit;.ao für d, traost für tröst, gamaotit für
gendtet, Ferner ae für &, laera für Ira, aeriste für
&rista; on und 6 für ou, coamo für coumo ete. Sodann
haben fie niederteutſche Ausbrüce, die ich im Hochtentfchen
nicht Tenne, wie fagar, pulcher, soneo, judex.
5.. Die Gloffen von ©. Peter im Schwarzwald, bei
j Graff II. 168 flg. enthalten noch mehr Fränfifches als bie
vorigen, aber nur bis ©. 174. , denn was nachher kommt,
u — 5 —
it rein hochteutſch. Einiges Fraͤntiſche ſinbet ſich noch ©.
"185 — 88, was aus denſelben Hſſ. genorinien if. Sn.
6. Nieberteutfähe, Palmen, herausg: von $ 90
Hagen. Breslau 1816. 4. Ich fetze dieſe Pſalmen hieher,
weil fie die Zweilaute in, ei, uo, ou haben, im übrigen
iſt das Conſonantenſyſtem vieſes Werkes ganz niederteutſch "
Die Gloſſen des Lhpſius, die in dieſen Pſalmen enthalten
ſind, brauche ich nicht beſonders anzuführen.
7. Die Leidner Hſ. des Willeram enthält „viele. alte
niederländifche Formen... .
8.-Überfeguug eines Kapitulars, Brüchſtuͤck guerft von
Brower, dann von Walter im Corp, jur, gen. tom, U.
863 befannt gemacht.
9% Überfegung bes, Iſldors de, nativitate aewiei, bei
Schiltet L. Das Hochteutſche überwiegt fo ſehr, daß mar
‚das Fränfifche mit Mühe fuchen muß. Dos ſind For⸗
nen wie see, hear, chifene, aerdriches , hweo, leoht,
--boohhum etc. dem Fränfifchen ganz. gemäß: I
10. Gloſſen von Zanthen, weiche unten abgedruckt ſind.
: Mit Ausnahme von Nro 7. uluß- man zugeben, daß die
übrigeit Werke biefer Abtheilung von auſtraſiſchen ober lo⸗
thringiſchen Franken herrühren, deren Mundart wit ver
Hochteutſchen am meiften: gemiſcht war.
Ich habe die altfränkiſchen · Denkmäler in —*
Angaben nachgewieſen, was ſchon darum gut iſt, weil
man früher mit dem Ausdruck Franco-theotiscä vieles zus
ſammengeworfen und verwirrt hat. Das ift noch neulich in
‚den Niederlariden von W. Bilderdyk gefchehen und ich will
es berühren, um den’ Teutſchen zu zeigen, auf welcher
"Höhe die Altſprachtunde bei dieſem Stimmführer ſteht, une
‚den Niederlaͤndern, was auf die Anmaßungen Bilderdyks in
— on —
dieſen Sache. zu geben iſt. Iu feinen mieune tai-en
dichtkundige Verscheidenbeden, Rotterdam 1825. Vo
"IV, ©. 117 ſſg. machte Bilderdyt ein Bructüd ber ale
ſachſſchen Evangelienharmonie nach Gley's Abſchrift be⸗
kannt. Man. muß ihm verzeihen, daß er 1825 von Dos
rLens Miscelaneen (1806) , Neinwald’8 Commentar, über:
‚haupt ‚yon. ber ganzen Geſchichte der Evang. Harm. noch
nichts gewußt. hat, Defhalb wird das altfächfifche Ge
dicht für altfrantifi ch ausgegeben (oud frankduitsch ,
p. 121), ja es heißt fogar; het moet zyn, dat dit
werk Franco-Theotsch is (eine Anmaßüng barbariſch
“ausgebrädt), maar het schijat niet geheel zuiver in die
"tal, &n koomt nader dan iets, wat ik in. diem taaltak
geschreven ken, aan het Saxisch, dat van ouds in het
:-"Westfaalsch en dien 'omtrek gesproken werd; en het
- heeft zelfs eon sterken zweem van het Nederduitsch (p.
398.) Somit it Mar, daß B. das Hocht eut ſche für.
rrin fränkifch anſieht, daß er die mieberen Formen ber
Ev. He als ſaͤchſiſche Einſchiebſel betrachtet ; das’ Driginielle
br ihm· alſo Interpolation, und er weiß nicht, daß frän
Kſch⸗ zum niederteutſchen Sprachſtamm gehört. Es wäre uns
glaublich, wenn es nicht gedruckt fände, ja es ſteht noch
‚ehr: de.declinatien en. conjugatien zyn wel Franoo-
theotsch, maar enkele wroorden en de spelling van en-
kele letters is bedenkelyk. *t woord waldande waar
men jn Eranco-theotsch truchtin voor gewoon is;
t gebruik ‚van gegnungo; t yoor d G. 2. in teta
‚voor deda).d voor th Cals’in wertban), c' voor oh
in ie, i ‚dikwyls voor e, mot voor muss; beda yoor
"bithiu, wuildi wor woldi. Doch zeker kan dat
„niet wegnemen, dat het oud Frapk-Duitich ii is, vooral
daar de vökalen i in deze, taal zoo seheel, onbested zijn,
— 268 —
‚an de opgenoemde konzonanten ook in de.andere nogrd-
Iyke talen zich licht genoeg verwisselen {p- 127)
Eine reiche Ärnte von-Unfenntnig und Anmaßung in
‚wenigen Zeilen, und von. einem Manne, ber als Refor⸗
mator ber niederlaͤndiſchen Sprachlehre aufgetreten iſt. 20
ahnt alſo gar keine Regel im Lautſyſtem dieſer alten Spra⸗
x ce, alles iſt ihn reine Willkür; — aber hat er denn nice
Grimm's Grammatik von 1819 und 22 gelefen? Gott · be⸗
wahre! B. iſt ſich ſelbſt geuug, und von einem Teutſchen
etwas zu lernen, würde er fi. ſchaͤnen. Er. ſindet es be⸗
quemer, auf bie Teutſchen zu ſchimpfen Ceine.gemeine U
art gemeiner Schwachlöpfe),. und doch verdanlt er die
mittelniederlandiſchen Fragmente, auf deren Belanntma⸗
chung er ſich etwas zu gute thut, dem Hofmann us
Fallersleben.
In der Behandlung des Textes hat er wei Dingerictig
‚gefehen, 1) daß die Ev. H. ein Gedicht ,-2) daß fie inter
‚poliet. iſt. Diefe letzte Entdeckung fchlägt er jedoch über. die
Gebühr als etwas Neues an (als iets nieuws aan. ts
bieden, p. 121). Er hat gemerkt, daß im Texte viele
Zautplogien vorfommien, bie er für Ranbgloffen ‚hält, wel⸗
de von nachlaſſigen Schreibern in den Text aufgenommen
ſeyen. Daß Scholien in den Text gekommen, iſt in ‚der
philologiſchen Literatur eine alte Wahrheit, B. konnte ſich
nur di eß Verdienſt zuſchreiben, daß er ben © auf die .
Ev. H..anwandte,
Aber er hat ihn falſch angewendet, & weiß namlich kein
Wort von Stabreim ober Alliteration, daher feine Be
handlung des Tertes Als. eines Gedichtes ein - fürshterlicher
Wirrwarr iſt. Die Tautologien des Gedichtes rühren nicht
von Scholiaften her, ſondern von. Abſchreibern. Da das
Wert in fortlaufenden Zeilen. geſchrieben wurde, fo war-
. — 26 —
B’für das Auge ſchwer, die jebesmalige, Versabtheiliu
richtig zu überſehen, ſtanden vaher die Stabreime etwas
weit auseinander, ſo ſchien das Versmaß unterbrochen und
„der Schreiber ſah ſich gezwunger, durch eingeſchobene Worte
dieſen vermeintliche Fehler zu verbeſſern. Natüurlich koun⸗
“sen folche Wirte nichts anderes ſeyn, als kurze Umſchrei⸗
dungen, Wiederholungen ; Tautologien. Jeder fieht aber
‚cin, daß ſolche Fälle durch genaue Kenntniß des Metrums
beurtheilt werben muͤſſen, und kann ſich im Voraus einen
Begriff davon machen, wie hier B. ohne .alle Kenntniß des
Stabreims gewirthfchafter hat. War’ es bei fo großen Schwaͤ⸗
chen nöthig,"feine Vorgänger ‘Le Long und Altemade un⸗
‘wiffende, dumme Sprachwürmer (onwetende, dommte
taalwormen) zu fihelten €p. 120), oder iſt vielleicht 8, ein:
Held imonttniederlänbifchen ? Leider nicht, ich werde Gm
legerheit haben, ihm darin eben fo grobe Fehler nachzu⸗
weiſen. Doch hier nur eine Probe ſeines berichtigten Textes
der Ev. G., ich will gleich ohne Wahl der Anfang feines
VBragments dazu nehmen. Das Original ſagt nach Ws.
Abfchrift Bedun allan dag tbat wuerold fortkiem wuilin,
endi wundrodun elle Bihui he thar so lango lof fronon
[sinum thionon thorsti]; so that er.enig thecno ni deds
'thari sie thar ot them wuiha wualdander- geld sol=mon
frumidunc⸗tho quam frod gemo [suido frod gumo]’ ut
Con them alalte.- erlos trugon nghor. mikilu fmikil]’ wuas
im niud;buat. ‚he im sodlikes seggean [wuiscan-te-waram]
“wueldi. hi:ne. tnohta tho enig wuord sprecan [glseggan]}
‘butan that be mit is suidron band wuisda them wueroda
lihem gisides] that-sie uses wualdandes lera lestin, Das-
‚Eingeflammertenkäft B. für ‚Interpolation, und man: fieht,
daß ser. Weste durch diefe‘ Abſchrift ſchon verborben ik...
„ weer jept traue feinen Augen, wer kann, denn folgendes
— 267 —
iſt bie Mettiſikation, die'®. mit dem Teste vernahn;
habe die meinige Dagegen geſetzt.
Bilderdyk,
bedun that wuerod
allan £them) daga,
for themo wuiha;
wuondrodun alle‘,
bibui he so lango .
sinum thionon thorsti*),
so that er enig
thecno ni.deda,
thari.sie'tbar at them
wuihe. wualdandes .
gelö-solmon frumidun
tbo quan od gumo
üt fon them allaha,
erlos- trugu nahor.
mñibil wuas im niud **),
huat be im sodlikes
seggean wueldi,
bi ne iochta-enig :
worda giseggan ‚'
. tbem gisiden,
butan that he mit is
suidron hand wuisda ,
“uses wualdandes
ich.
- - bedua alin
‚dag that uuerod J
For themu uuiha, - A
uuundrodun alle, bihut x
he thar so lang | '
lof Frohon sinum . © .?
theonon tborsti, so
tbat he önig ton. *
ni deda, thar aia 2
at themu uuiha ;
utaldandes geklsolmon: \
frumidun. tho quam - 1
frod-gumo suido *
üt fan themu *
alaha , erlos . ' un
trugun nahor, mikil, “
» uuas im niud, buaut
be im sodlikes: - Se
"seggjan uneldi. he “
ni mohta te uuaran -
tho &nig uuord '
giseggjan, bütan tbat ;
be mid is suilierom © —
einum thionon, wird üserfept: feinen Dientrr
w. wird Äberfeht: es war⸗ ihnen eine große Kentateie
wirande;
— 18 —
Km ’26\lestana *). hand uuisda themu
J uueroda, that sie
uses uualdandes
' lera lestin,
Ih habe g genug; wer ed barauf anlegt, findet. moch viel
mehr, und ich führe feine eigenen Worte an s onvetbloemu
gesproken, is by my de recht diepe kennis in 't vioege
Frankäuitsch nog ‘verre van die maat ‘van volkomenheid,
waertoe. ik wensch, dat zy gebracht worde (p. 122.),
mit dem Bedauern, daß biefe Selbſtkenntniß ihm nicht
fleißiger, 6efcheibener und billiger gemacht hat. Ich Hin
weit entfernt, feinem Werthe als Dichter etwas benehmen
zu wollen und war zu diefer Kritik 'genöthigt. In den
- Niederlanden beten viele Leute dem B. glaubig nach, wird
etwa. mein Buch da befannt, fo fehen fie doch, daß man
ſich auf Auctoritaͤten nicht verlaſſen kann, fondern felber
forfchen muß, was ich fehr wänfche.. Und hochteutſch habe
ich diefe Kritik gefchrieben ; zum Beweiſe, daß ich fle nö-
thigenfalls vor einem großen Publikum verantworten will.
U. Mittelfränfifge Spragpentmälen
Dieſe Sprache theilt ſich auch
a. in eine reinfränfifhe,
welche als mittelniederländifch. bekannter iſt. Ihre
zahlreichen Dentmähler kann ich hier nicht aufzählen, aber
bemerfen muß ich eine ausgezeichnete lexikaliſche Duelle
biefer Sprache, ein Wörterbuch in, dem Coder zu Bern
Neo. 611., wovon Graf IL. 195 — 239 Auszüge gegeben,
ohner die Mundart als mittelniederlandiſch zu bezeichnen.
*) überfegt: das Geſetz zu betrachten.
— 260 —
b. Gemiſchtfraͤnkiſche. Zn
Ich will fie zum Unterfchied lothringiſche nennen. *
Folgende Denfmähler find mir befannt:
1. König Rother nach der Heidelberger: Hf. und dem
Druck, denn das Fragment, welches Graf IL, 376.) mit⸗
‚getheilt, beweiſt, wie fehr hochteutſche Schreiber, Tothringis -
ſche Gedichte in ihre Sprache umgefegt haben, Beffer war
die Hſ. diefes Fragmente, in fo fern fie hochteutſcher war,
was aber bei einem Tothringifchen Gedichte fein Vorzug iſt.
2 Lampreht's Alerander, in Maßmanns Denfmähler
abgedrudt. 5
3. Pilatus‘, vielleicht auch von- Lampreht, wenigſtens i is
derſelben Hſ. Auszüge bei Graff I. Mo. Mafmann wird
das Gebicht befannt machen. , oo.
4. Das Kaiſerbuch in der Pfäalz. PA 361. In dieſem
Werke find nur wenige fraͤnliſche Formen noch zu erkennen.
5. Bruchftüce vom Ägidius, von Grimm mitgetheilt in
Wigand's Archiv für Weſtfal. 1826. IT.:73. Ich kerme fie
nur aus einer Anführung Maßmanns ©. 3. und ſetze fie
muthmaßlich hieher.
6. Die Bruchſtücke bes unbefannten Gedichtes bei, Maß⸗
mann ©. 75. flg. Die fränfifche Sprache it darin noch
fehr Tebendig und läßt den Verluſt des Gedichtes um ſo
mehr bedauern.
7. Grav Rudolf, herausg. v. W. Grimm. Gottingen
1828. 4, ©. 3. flg. find die niederteutſchen Formen bemerkt;
fie find ſelten in dieſem Bruchſtück, aber noch hinlaͤnglich,
um die gemiſchte Sprache des Dichters zu erkennen. Iu
die Niederlande gehört der Held des Stückes ſchwerlich,
im Gegentheil kommt mir vor, als hätten Rudolf, König
von Neuburgund, und feine Geliebte Hermengart in Ita⸗
lien die Namen zur Dichtung. hergegeben. Grimm fünet
. rn Pr _ .
©. 3%. sine Gleichſtelle zum Rudolf aus dem Metvif an,
eine nicht zu verachtende Spur für bie gleiche Heimath
beider Gedichte.
8. Der alte (bis jest verlorene) Morolf. Nach dem,
was ich oben über dieſes Gedicht geſagt, darf ich es hieher
ſeten, wenn dieß gleichwol au die, Anzeige feines Ders
luſtes iR.
-9, Bruchſtuͤcke von Athis und HProphilias, bei Graf I.
2. Ag. Wenn man bie Endungen —in und —ir ausninmt, -
To iſt die Sprache des Gedichtes faft ganz hochteutſch.
20. Des Pfaffen Kunrads Rolandslied nad} . der Straß-
burger Handfchrift bei Schilter IE. .
"cz habe aus biefer Liſte weggelaffen bie fpäteren Reims,
chroniken und bie hochteutfchen Gedichte, welche durch Abs
ſchreiber in die Moſel⸗ und: Nieverrheindialefte überfegt
wurden. Fuͤr die Kenntniß der Mimdarten find fie eben .
falls brauchbar, aber nur auf zweiter Stufe, da ihre hoch⸗
teutſche Miſchung willkührlich ift. Was ic; oben über die
lothringiſche Dichtung und ihren Einfluß auf bie teutfche
Literatur gefagt habe, wird durch dieſe Aufzählung mehre
fach beftättigt.
III. Neufrankiſche Sprachdenkmaͤler.
Der Vollſtaͤndigkeit wegen füge ich dieſe bei. Von dieſer
Sprache iſt nur eine Mundart Schriftſprache geworden,
namlich:
a. die niedirhaaditce
welche. ſich in einen holl andiſchen und flämi
ſch en Dialekt. vertheilt. Das Hollaͤnd iſche if ausge⸗ u
x — AM. —
Miet Schrifefpenche , hat ſich aber wielfa” PN
ſchen Urfprung. entfernt durch Aufnahme. hochtentfcher .
und fähfifdher Formen. Diefe fiub ſeltener als jene. .,
. Das flämifche Chet vlaemsch) bezeichnet mit Unrecht
das Süönieberlänbifche überhaupt, denn eigentlich verdient
zur dad Fl andriſch e diefen Namen, man hat aber den
Ausdruck von den Franzofen angenommen, welche daß
Niederlaͤndiſche nach dem Volke beuaunten, das ihnen zu·⸗
naͤchſt lag, gleichwie ſie das Teutſche Allemand nach deu
nachſten Volke nannten. Das brabantiſche Volk heißt feine
Sprache noch ganz richtig Autsch, teutſch, und fo nennen
fle. auch bie Engländer, dutch. Die Flamiſche Sprache
iſt durch das Franzöftfche verborben und wird außer den
gerichtlichen Verhandlungen, theologifchen und andern Volls⸗
fchriften wenig mehr gefchrieben. Sie. verdient aber Auge
bildung, ſchon deshalb, weil fie den fräntifchen Dialekt
am. reinften darſtellt. Slamtändifh darf man fie aber
sicht nennen, ‚wie dag zuweilen in Teutſchland gefcicht ;
denn ‚ein Flamlaud gibt es nicht, und ber Ausdruck
flamandiſch if aus ibem Franzöſiſchen flamant
(alt Aameng) genommen, das eine were von vla-
ming , Släminger iſt.
b. Die Kheinfräntifge Mundart
hat als Schriftſprache aufgehoͤrt und iſt von der hochtent⸗
ſchen gänzlich verbrängt, Sie wird nur noch in Voltsge⸗
dichten gebraucht, welche durch ihre Lebenswärme in der
Liüterargeſchichte Beachtung - verdienen. Biele dialektiſche
Vollsgedichte haben allgemeinen Ruhm erlangt, und mit
Recht, zu verwunbern iſt es, daß noch Niemand die Lites
ratur ber. Munbarten und ber heutigen Vollsdichtung ge⸗
liefert hat, Fur einzelne Mundarten iſt Treffliches ‚gefriften;
on - 11. -
—8 allgemeine literariſche uͤberſicht fehit uoch. Ich will
. dazu In den rheinfraͤnkiſchen Mundarten einen Beitrag geben:
- 0. Dberrheins und Maindialekte.
" Die. Entführung oder ber alte Vürger-Gapitain ; ein .,
frankforter heroiſch⸗borjerlich Luſtſpiel in zwei. Aufzuͤgen.
Re Aufl. Frankfurt 1921. XI. und 128:©. in 8. Dieſes
Stůck hat durch feine aͤcht lomiſche Laune ‚werbiente. Aner⸗
kennung gefunden. Es ſind grammatiſche und ——
Bemerkungen angehängt.
Die Sachſenhauſer oder Katchens Haucheit, di aan barjer⸗
liches kauſtſpenl mn kaumiſche Farze inn zwa Mffzeuge,
Srantfurt 1821. 112 © 8. Der Dialekt iſt ſehr verſchieden
vom Franlfurter, doch laßt ſich dee Einfluß des fränfifcen
Sprachelamentes noch erfennen.
Gedichte in Pfärzifcher , Bruhraimer und in ber Mımde
art der Stüberzent ſtehen in der Charis. Mannheim 1922:
Nro. 27. 65. 1824. Neo. 88. Im biefen Mundarten ift bad
Conſonantſyſtem mehr bem hochtentſchen, das der Vorale
mehr dem fränfifchen- genähert., - ";-
‚Andere Proben it Main umd · mittelrheiniſchen Dialekten
ſtehen bei Radlof im Muſterfaal der teutſchen Mundarten.
L. 3233 — 862. Fur den Mai. und Rheinbaiern find
Sch mell e rꝰs baieriſche Mundatten P 440 — - a8 ju ver ⸗
greichen, Pen .
ß. Möferbiafette, J
.® schtek Sarit) ob. de Yerehurger Parnasıs, yum
A Meyer. Tezehurg, 1829. VI. u, © in 12°. Die
Vorrede und. ber Anhang enthalten eipmolögifche Regel
über den Dialekt von Lurxemburg. Es find im. Ganzen 6
Gedichte, die erften, welche in bigfer Mundart gedruckt
173
. und wohl aufgenommen. wurden. Sch beſtte andere hand⸗
ſchriftlich, die ich unten mittheile.
Beiſpiele Trieriſcher Mundart giht. Rabfofl. — ng.
y. Maasdidlette B
Proben ber Achener Mundart bei Radlof ZI. 130 = 146.
der auch bie’ Gedichte von Janſſen enführt, 3 Anderes habe
ich weiter unten befannt gemacht.
Ö. Niederrheindialekte.
Beitraͤge zur Literatur ber Kölner Mundart und Proben
von Köln, Bonn und Unngegenb gibt Rablof_IZ. 117 —
191., die fhägbar find. Dazu gehören auch bie. Heinen
Fragmente in Duſſeldorfer Sprache, die er CH: 205 9)
: mitgetheitt.
2. Glosse Xanthenses.
Die Hſ. dieſer Gloſſen gehörte ehemals der Kirche S.
Victor zu. Zanthen, aut Inſchrift: in sacrario 8. Victoris
ecclesie Xanctensis. Gegenwärtig befipet fie. Herr Paſtor
IJ. J. Stiels zu Maeftricht, bei, welchem ich. Abfchrift
diefer Gloffen genommen. Es ift ein Coder der vier Evans
gelien in 4°. aus beim Anfang des 9. Jahrhunderts, ber
zwiſchen den Zeifen mit! Tateinifchen amd teutfchen Wörtern
gloſſirt if, Diefe find hoch⸗ und niederteutſch, doch. mit
vorherrſchenden hohen Formen, einige in der gewoͤnlichen
Geheimſchrift, welche ich aufgelöft t beigefebt, habe. Die Hf.
zeigt breierlei Accente, nämlich " . Der Alutus C 2
wird geſetzt auf lange und, betonte —— guödi, vilo⸗
maghönt, äraharrti, irriden, tuldetägen , sprachiis. Der
18
- 1 — 5 -
weite Co ſteht auf u, And 0, wenn der Kon darauf
liegt: herduom, duot, uuio, uuerbenden , gelouben. Der
Etreumfler oder das Daͤchlein (+ I ſteht auf langen Bis
talen und wedjfelt mit dem Acutus: hüssazze, körrende.
Er ift feltener ala die andern, Am Ende der Hf. fichen
folgende Namen von nicht viel jüngerer Hand. Ruoduuard,
Ruodger. Biho. Uuerinsuiht. 'Goldburg. Heila. Alfrad.
Uuelirad. Frankin. Heilbold. Die Gloſſen im Matthäus
find die zahlreichiten, in ben andern Evangelien werben
fie viel ſeltener.
Evang. Matth.
. Benerationis, mancunnes gi- | eoncilio, thing, De
* burdi, fatue (voc.), thu er uuor-
infamare , unluimondon, tben.
voluit occultedimittereeam, 15. aliquid adversum te, ed-
her wuolda sich iro so lica scult,
stillo gelouban, bellum repudii, zurslizes,
serminatum, errunnan, er- afflictioni, leithe. s
"uuassan, Judicio, gethingon, " a.
5. er non cognoscebat eam, contendere, obercoueron,
'ni uuas mid iro, " 20, remitte, ferlaz.
scribas, buochara, angariaverit , genodit.
'zonam pelliceam, illino, milliarium, einamila, scri-
ventilabrum, uuintscufla, demal. i
uueraf scula (l.-scufa). mutuari; antlenon.
mitte te deorsum; laz thib calumniantibus, scadonden.
' hera nithar. ° "2. bonitatem, guödi,
40. mittentes , uuerfende, similatores, lachisera, dru⸗
mahsueli, milde. - genera,
ubsgue cerebro i. o. sine sordidant, bleichent, uilo-
". sensu, kirai uuodo, machönt, -
J
— 276 — ,
" faciem tuam lava, froni- plagulam, plez, clebeduoch,
cha uuas, duoches, '
rubigo, rost. " vestimentum , ruchili.
30. orulus-purus, Iutraz. seissura, hrust, »
membrorum offieiis gaude- mustum ferventem, gesan=
‚bit, ne bist lithe scart, dan.
staturam, geulaste, 55. modo, nxgkx (augii),
cubitum, spanna, munt carmen lygubre, sanc, ale
mali. J gelara.
nent, spinnent, in hoc populo, in themo
35. primum, zefurist. „lande.
remetietur, uuithar goldan, in sacculis, sechil..
uvas , thruuon, ‚ bursa, kiot,
ſicus, fgum. 60. gratis, mines thankes,
in domo, thar heime, ana mieda. ,
40, tantam, suslichan, peram, taskun. "
febricitantem , riten uuin- dignus, eruuirthih,
nenta: _ familias, huseigan.
ascendente eo innaviculam, passeres, mfdkllb (medille).
gangendemo , inscefen- 65. non decidit, ne tergat,
- dema, me, iekr (mir).
suscitaverunt, uuahton. scandalizatus, besuichan,
. quid nobis et tibi, waz.is eruellit.
thir mit ins, vellere, afbrechan,
‚45. pascens, uueidonde. sabbatis, in tuldetägen,
impetu abiit, anablasteka- 70. conplacuit, uualalichoda,
“bi dradi, . non contendet, ni stridit.
præceps, suchali. . - numquid hic est filius Da-
blasphemat , bosod. "wid, thid ist guodera
wectigal, tol. slatta man,
50, valentibus, ganzen, contra se, ein uuither an-
"deremo, . \
j - 16 —
domus,häsgzze. - .: 95. ducatum, leidit.
75. ‚estuaverunt, eruuar- in secessu dirigitur, fer theu
" medon, . uuit unirthit.
suffocaverunt, ferthamto. clamarst, #naruofti , kaa-.'
zizania, radan. : hazıti.
eolligimus,. uzargeden. etiam domine, ia. ruhtin
‚ ad. propositionem, ze ra- ezist ale. . '
dislen, .. sportas, corba.
:80, fermento , theismen. 100. vinco, paliniscon,
fermentatum est, herhaben faciem, farauna..
uuard, getheismid uuard. abiit, thana fuer.
massa, kechei, tig. ' _pro.cujus dilectione, thu-
farina coquenda, ce ba- rach thes liubi.
. chenne, . non erit tibi hoc, ne gebu-
scandala,, irriden, zit tbir thuslich,
85, scandalizabantur, er= 5. scandalum es mihi, irri-
- wellit uurthin . _ ° tba bistu min
die.natali, geburt dage. illusum(l,-les-), behuoden. u
dimitteret, gefrumkdk (— lunaticus, manodiulino, ma- .
midi), .’ notuldo.
traditionem, lera, zuht. . usque quo patier vös, uno
honora, bfikch, bfsprgf lango drage ich iuuuich,
(besich , besorge), conversantibus, morantibus, .
9%, in tuos consumo cibos , uuerbenden ; warbelon-
in thina betheruina, den.
non honori ficavit, ne besah, 10. non solvit didragma,
irritum, kyrtaz, bemärtez.“ ni gildit then cins,
hypocrita, drzgknfrb,-gfl- etiam,. iä nein er noch ne
kchksbrb, (druginera, ge- duot.
lichisara); - suggerat, fure farigoga, "
scandalivati sunt, kyırit furesprach,
sint, geuuizserot,“
- 11 —
non scandalizemus’eos, that conventione ‚.gedinge, ge- J
uuir sie neruellenana uns, aumbti.
putas, hahtos, denario diurno , daga Pen
15. scandalizaverunt, ge- ninge.
fellit, geuuurscrot. 35. circa horam tertiam „
expediti, hitheruera, umbi mitdan morgen, .. .
errores , merreslon. Pportavimus , waitker lithun, »'
scandalizat ‘te, merrit tib. convenisti macum „gezumf« _
tuus, uuither dich. tidos thic.
20. firmiter, fasto stande, sic erunt, al ze theme
publicanus, ferdaner,, fer-.. mexe,
uuäzener. dominus his opus habet,
peccabit, misseduotunitbar . ther herro betharf ira.
‚mich. 5 ’ 40, sedesdoctorum ‚ senzeit.
talenta, geuuagi, seaz, destruxit, ce uuata be-
Funt, - sturta, J
patientiam habein me, kib indignati sunt, leidiaton.
inlr ef tbing, ve} anen-locavit, gertndoda, befa- 5
mir, uuithar mich. lach,
25. tenens .eum,. fahente tauri , slegirinder.
inan, anagrifente, 45. altilia,.mastuogola,
, repudii , zurslizzen , cei⸗ in villam suam , heimordes,
thungan. ze sinemo gefuore; '
eunuchi , fureburtige, un- magister scimus quia verax
gehira, . es, thu bist uualagelerit,
castrqverunt, exfurton. bist uyarast man.
nonora, besihe. ob nullius potestatis timo=.
3%. aspiciens, güomane- rem, ne siist thar ana-
mande. ‚herduomes,
regeneratione, abarborene , personam, gewalt,. | her-
uuidarboreness. duom,
ducere, gemeidan, 50. ‚Phylacteriag, houitbant..
1 —
majus, forthara,, foretbora. „blasphumiam , lastar.
mentam, minzun, ' 75. colaphis, halsslegin. B
anstum, dklik (dilli), ceciderunt , prelfgk (orslegi).
cuminum, cumin, inierunt , anagegiongon.
55. excolantes, uzzeante. figuli, eines leimbilithire. .
de foris, us uuerdich, sepulturam, crafe,
parapsidis, salfat, "80. adpretiaverunt, kenuer-
per loca, usar inde uuar, dodon, kekaufton,
scandalizabuntur, gesui- insiguem, urguolan man,
chent. , - testimonia, unluimunta,
60. pregantibus, suange- vinctum, haftan.
ren. B passa sum hodie per visum
mullä heresi contaminans, . propter eum, Kilo uuunde-
unsuberende hinderot kör- reskesachiich thurach then,
„rende, - 85. pratorio, thinchüs, sprac-
eallieuli, selfboumi. hüs.
tulit, bezalda. purpuream chlamydem, co-
post duos dies, ſone hiuto teppin lachen.
ubar zuene dag. '_ plectentes, Aechtende.
65. pascha ‚ latins transi- coronam de spinis, houbit
tus, ‚seutonice... (fehlt pant thurninaz, "
das teutfche Wort) ' ungariaverunt, kenotton,
constituerunt, puton. 9. calvariz, kibillon.
argenteos ‚"silberlinga. decollatorum , kibillon. *
traderet, uetriedi.‘ servabant eum, namon sin
Posch&, osterfrisking. _ goutia. "
TV. uf non intretis in tem- quid eveniat, lazstan undar
tacionem, tbadir mir ne tbana,
gesuichet. suadebimus ei, rademes imo,
fustibus, stängon, " geleistan, ö
talionis, uuidar uueseles, Evang. Marci.
surgens, ufscrikande, - 95, 'misit, frumita.
— m-
aternum ‚ nkpmer —8 20. donavit, fergebiz.
sederet, suebodi, moriebatur, tero touuitz,
scandalizabantur , erfellit causando, int rechinonde.
uurthun. e⸗ublatum est, thana geno-
dicebat, hestando (). ° man uuarth, J
200. surtodiebat, stuot imo probare, gekeisan. .
pi. 25, cautionem, gfzkzch (ge-
applicueruns, stetidun, mir- _ziuch).
tun, scandala, bfsxkch (besuich).
confusus, scamot, . . moro, zulboum,
novissimus ,.hinderesto, "Evang. Joh.
peregre, elelendo, " Purificationem, raineta.
5. commori tibi, mit thir hauritorium, scafo.
sterban, 30. mori, hinazian.
anathemizare, ueruazan, viveret, baz uuari.
"satisfacere, gelonon. probatica, fkpikhe (eipihe?)
. Evang. Luca. piscind , wiueri,
jusjurandum, tina gebaizza. porticum , langinnun. I
revolvit, kescifat. ' 35. aque motum, sfpzxfgk
10, similitudinem,:spel. : (selp uuagi),
capturam , zug. j altera die, morgenun.
subductis, kestediden, diseipulis, Ipsbrkn (losarin.)
submiserunt,, nitber liezun, preteriens, thanageindi. .'
cömmissuram, olebeduoch; natatoria siloe, suiminda ;
15. zelotes, scarfer. ursoringe,' oo. FF
confertam et coagitatam, 40. ducunt, æugun.
gehufotan, getruchitan, Scisma , gebagi. ’
supra terram, ober sant, conspiraverunt , ge einodon
grioz. sich.
alabastrum, marmoruaz. prodiit, Fkhetbekheufh (ihe»
" feeneratori, kutlkere (int- ta sibo ufh),
lieri.
— 400 —
instisis, oubktafıtklpn(cum- non seöndaliserhini , -thaz..
"bit? ae⸗tilonJ. ir eruellit ne uuerthet-
45. venundatus, sfrkpufte-mikistri, kesuasan.
r.{verkonfte), ; ° : alapam, orslach.
et:moda, farkxzfst (furi= primi quidem, f, kafs (8)
uuert). Bil. insufflavit, blies her
J .. J inan ana.
Aunmerkung .
Gloſſen von Em mer äm und Einfivern.
Himmelsfunde.
Ich beſitze eine Heine Hf. in 8., die chmals der Abtei
St. Emmeram zu Regensburg gehoͤrte. Sie enthält einige
Gloſſare aus dem 12. Jahrhundert, im erſten find unge⸗
führ.n00 Wörter mit teutſchen Gloſſen erklaͤrt, deren Spra⸗
‚he mir jedoch älter ſcheint als die Hſ. ſelbſt und wovon
ſehr viele wit Accenten verſehen find. Sch habe ſie Hru.
Graff mitgetheilt und will fie daher nicht einrüden, um
feiner Bekauntmachung nicht vorzugreifen. Die Cinfloler
Gloffen habe ich ihm auch überlaffen, ich fanb- fie auf eis ,
einem- Bücherdecel zu Einſideln in der. Schweiz, wo ich fie
abſchrieb Ihre Abſchrift war aus dem 13 — 14. Jahrh.,
aber die Sprache älter, derſelbe Umſtand, wie bei jenen
son Emmeram. Ich erwaͤhne dieſer Gloſſen, um ihre
Eriftenz anzuzeigen, das Publikum weiß auch damit, daß
ich fie guten Händen anvertraut habe,
Bei dieſer Gelegenheit will ic; eine Probe teutfcher
- „ Himmelöhinde aus bem 13. Jahrh. mittheilen, welche wie
eine verlorne Notiz in einem theologifchen Coder fteht, den. "
ich Beflge. Sie ift von einem Schreiber. ber Sonne anb
— 8 — *
Bond als Femin. und Masc. braucht, . zew ulich, ſo⸗
dann urigetehrt, und diefe, Sonberbarfeit, .bie mic häufig
iR, beftimmt mich zum Abbrud. B
Yon der erden unz an den manen sint XV tusent
milen unt VE hundert unt‘XXV milen. "Von demi nid-
nen unz an Mercurium sint VII tusent milen unt VIIE'
hundert unt XII unt ein halb mile. Von Mercurio unz
an Venerem, daz ist der morgen sterne, alse vil. Von
Venere unz an die sunnen gint III tusent unt XX tu-
aẽat unt IIII hundert unt XXXVI. Von der sunnen unz,
an Martem sint XV tusent unt VI hundert unt XXV
milen. Disiv rechenunge ist nach „eins maister lere. In
mitten dvr daz ertriche sint X tusent mile unt XXII
unt ein vierteil einre mile unt XII schrite‘ vot awens
füsze. Von Marte unz an Jovem int ‘VE‘tusent mt
‚VIII. hundert wht - XIX inile. Von Jove: unz äh
Saturauin alse vil. Von Saturno unz an’ daz firmament ;
da. die anderen. sternen alle an stant, XXIII tusent
unt IIIT hundert vnt XXXIIII mile, vnt ist da von
der erde vnz an daz firmament CVII tusent'unt III
bhundert unt LXXI mile. Aristotiles sprichet, daz. der
erden umbering ist XXIII tusent-mile,:\unt ist der
bretin XII tusent. Satumnns ist uber das milse, Jupiter
{uber die leber ‚Mars uber die gallen, der sunne uber
daz herze, Venus uber die scham, Mercurius uber die
lunge, diu mania uber daz hirnin, J
— 262 -
3. Weſtfaͤlliſche Gloſſare.
Es gibt eine Art mediciniſcher Handſchriften, die ſich jur
Inhalt ziemlich ähnlich find und meiſt im Familienbeſitze
von AÄrzten und pothefera waren. Es find gewonlich
Kräutere und Receptenbücher , großentheils in ber Landes⸗
ſprache abgefaßt, was durch, ihren häufigen Gebrauch noth⸗
wenbig war. Zwei ſolche Hſſ. habe ich in Löwen, eine zu
Brüffel, eine im Seminar zu Lüttich und eine zu Maeftricht
angetroffen. Ihr Werth für die Sprachgeſchichte befteht
darin, daß fie einen Schag von Wörtern enthalten, welche
man ‚in den poetifchen und juriſtiſchen Denkmälern nicht _
ſuchen kann. Da fie der Naturkunde im weiteflen Sinne -
gewibmet find, fo geben fie durch ihre Sprache ein Zeugs
niß, wie weit die nationale Betradjtung der Natur fich
erſtredt hat. Das jüngere Alter folder Hſſ. benimmt ihnen
wenig von ihrer Brauchbarkeit, denn es gibt auch fehr
+ alte Brachftüde naturgefchichtlicher Gloſſare, fo daß bie
Vergleichung des alten und neuen für die Sprachgeſchichte
vielfachen Nutzen bringt. , .
I. Botaniſches Gloſſar.
Es iſt aus dem Moeftrichter Eoder genommen ,. woraus
oben ein. Gedicht und Sprücwörter mitgetheilt wprben. - .
Das Gloſſar fteht hinter einer Menge Iateinifcher Recepte,
welchen es ‚gleihfam zum Gommentar dient, und vor einem
Tateinifchen Zraftat de physiomantia et chiromantia. Offen-
"bare Schreibfehler des Iateinifchen Tertes habe ich ver⸗
beffert, Zweifelhaftes ſtehen laſſen. Die Überfegung weicht
fehr oft vom Gewönlichen ab und gibt viel @igenthümliches.
Ich kann über die Sache nicht urtheilen.
183 —
- b . e
. Arnoglossa, weghebrede. procedanum, berenerut.
plantago hirsuta, major, crassula major, denderloek,
ribbewort, _ 25. raphanus , pepere,
portulaca, borgele . graca urtica, herdernetele.
* J “or «
cepa,, cipolle, mortua urtica, hombeskrut,
5. aphrodisia, acorus gla= bardana, grote ladiken.
diolus, swerdele, est e= polypodium, stenuarn,
nim triplex. ' 3. ornanum, ornane,
saxifraga, steenbreke. basilica, baseleye,:
sabina , zeuen, fumus’ terre, scoehe cutte, ”
ambrosia, millefolium, ro- saluinta, widenmynte,
like, duplex est. tithymallus,,. sprinckwort;
„consolida, wundencruet. 35. safurion, satureya,
10. atticum mel, i. e. al= stantwort,: gartkouele,
bum lolium, hederick, älthea, ywesche, yberoo.
artemisia, mater herbarum, tanazetum, reneuane.
byuoet, : witicella Fi varende-bom,
ebulus, adi. hyosciamüs, billene.
enula, alant, 40. chelidonia, hirundinea,
barba Jovis, huesloeck, - goltwort,” “
15. cepulla, biestlock, Loput hominis, deus lsonis ,
buglossa, hertestunge, ossen- papenplat.
tunge, . . ungula equi, eselsuopt.. --
verbena, yserenbart, : .' morella; solanum, nacht=
‚ nepeta, kattenomynt, ‘“ . schade,
dietamnus, romeskere, origanum, dost,
20. carvi, romeskome. 45. bursula pastorum, hen-
mardus hortulanus, gart= nenkersse..
kerse, j narstucium , kerse,
abrotanum, auerute, \
— [m —
acorus, gele-swerdele. 75. adragis, borgele.
gladiolus, bla-swerdele. aturpassa, holenderblock,
testiohli, musenklote. amorancia , beuenelle.
I. herba salutaris, pes agaricus, buswan.
pulli, hanenuoet. acus muscata,, cranssessna-
musauritm, musoro. "bel.
stercüsanserinum, grensinck, 80. arnigenos , sedeche.
. eynoglossa, hundestunge. ambuxum, zedereruth.
serpillum, ueltkouele, atriplex , melde.
55. premorsa, duuelesbit, amygdale , mandelkerne.
tormentilla, bladelose. atropassa , misbewere,
aristolochia, holwort, 85. acanthum, netele.
liguirieia, lacrieie, adevia, nasekame,
sanikula,, sanikel. adianco, betonye.
60. polytrichum, stenuarn, arsenicum, opermint,,
capilli Veneris, steenrüte. amurta, olcheiten.
pastinaca, pansternake, 90. aspergo, ochsinnabe,
pyretrum, bertram, \ agrimonia, anglicia, ader- -
“ asconium, alswort, monie.
65. aristolochia, kers, — ancere, rosensame.
‚rotunda, holwort, acedula , suramphe,
aloe, aloe. . angimia, ophrodisia, sche-
azaris, gundram. lewort, -
anium, anijs. 95. atiria, swerdelblomen.
ätramenium , atrament. anethum, dille.
70.asara bacara, haslewort. absynthium, warmoet.
alesperima , hasenbere. aruiola, wilderute,
alumen, alluen. agaone, wechwirse, .
adiaticos , neselwits. 100. aaron, xuche, .
andgallis, hungen. asclepias ‚.trachenwich.
apium, eppe, merk.
— 8 —
anthusa , acheleye.
ananeya , hasenwort.
armorica, bederick,
5. armarusca, hundesorip.
amacilla baldriaen,
alleluia, hacerauremiphe.
apiastellum, bremen erit.
arcontilla, oattensagel.
10, alipiades „ eingelinde,
allium, knofloeck. - '
acalyphe, agaricum ‚ ert-
netel.
atamis , ertappele,'
15. agramen, euerwort. _
anacardium, elphelus.
aphodyllus, adera, scaxleye.
arcola, rintgele.
anemone, roceman.
20. alga, reynegras:
@cacia , nesaph, '
aquilegia, swerdel.
apdrilla, scaften.
agaricus, canesuam.
25..arcyocyde , wacheldo-
ren beren,
antyra, wulues macht,
basinia , papile.
borago, borage.
bacus, ‚bramescruut,
30. brunella, brunwort,
bombar, bowowenkeig.
35. borus ‚ brandestoo.
.blademonia , olsenich.
Blota, andort.
Dranca üFsina, bäranclawe.'
‚bolus, blutiteen.
basilica, basilie,
barsamia, grantmynte.·
bugilla , hundestunge. :
biroma ,. nortman. nn
boletum, hirsuam. '
40. boletus, crebeswort,
baccalauri, ——— ‚bekeler.
basilia, imetewort.
biboma , odermeien.:
45. bofraga ‚'scarley:
bracteos ‚ stamboy.
balsamica , vischmynte.
bassaca, wilde rute,
bodagar , webdorn,
50, bulbus, swipolle:
bulia , singrone.
bulaquerlon, alrune.
borax , boras, ..,
55. bleta, betstol...
betoniga, betonye, u
blademonia , barenwor!
benedicta, benedicte.
berula, berenbuge.
60. balsamita, balsamyte,
biblus, bunz.
— 266 —
bordara, grotledeke.
botoma, yseren.
'bryonig ; hilgeberen.
65. bardaicus, husloec.
bismalia‘, ybesce, ,
barba Ohironis, cowort.
bancia, morea.
basilicus, meteorit.
70. basica, romescoel,
blitum, stur.
Bruscus, steenbreke,
bogula, wundencrut.
bulmago, wiuneheruch, (tb)
75. blandomo , wilma,
cepe, sipol.,
centauria, aurine.
cecodja, pedeme.
cremium, amacht,
80. calca, beysughe.
castorium, biuerghere,
camphora , camphor.
cinum, ginsebare,
cliton, cle.
85. calcantum , atrament,
caliatripa ‚- acaleye.
calendula‘, rintgele,
condida major, beywene.
cässilago, bissie.
MN. cerussa, bliwit.
cer ica; wige,
cucurbita, curbiz,
coriandrum, coriander.
cantabrum, cleye,
85. cardones, carden.
crassuda, drunswort.
camacıon, dystele,
crassula minor , cattenwort.
cardopacia,, euerwort. _
200. .cotula fetida , hundes-
blome.
- eirce, herteblat,
crux Christi, embere.
centrum galli, hanencamp,
calcitripa:, karte.
5. crispula, crispele.
colophonia , crisbet.
crisolocanna, mistmelde.
chomomilla, megedeblomen..
cotumbaria , flaterwort.
10. coctannum ‚. quede.
canna, reet, J
eluslamentum, stecumynte,
cicuta, wedewend.
crassula minor , steen pephe
15. cacinia ferri, sijnter.
eronica, traefheswort.
circe, wiltkumel,
colocasia, wiltmynte,
centinodia, weghetede. :
20. comelenta,, lonthehase,
— 87—
cimoleya,, steenslip,
50, dictanus, dietam,
‚cardo benedictus, eruce- dragantum, dragast, °
wort. .
- condisia ‚ dyodam,
crassula.major , eertfesse.
25. centimorbid, druswort.
canapum , anijs.
coliandrum , hederwort.
cepconum , hollench.
cucumer, ertappel.
. 30, centaurea, ertgalle.
eicorea, hintloüste.
corylus, "hasel.
cerefolium, keruele,
calæ viva, lescalc.
- 35. coagulum, lap.
cadion, manencop.
celicocus, polleye.
concordid , adermonie.
caparis , pipauwe.
42, chelidonia , schelwort.:
erocus, safferaen,
erapucia, sprincwort.
cacima, siluetschum, .
castuca , doder.
45. cardamus , wiltkerse.
centonicu, wormerijc,
eiruta, weorthelinc, .
cima , wepen.
capparus ; geptinene.:
dracontum , dragewort.
dyodella, garwe.
dydoma , basenhore,
55. digitus were @®, hun-
destunge, B s
dampdon , daurboem.
diffinida ‚lorbere.
dictamnum, gitwort. .
diadrigium, stamonie,
60. daucus, hundendills,
ı demetria, yserenhart.
damasonium , kerse,
diadema , pappele.
discopulla , slicwort,
65. druguncea, dragewort,
enula ‚.alent, \
ensole, braewort, :
emantes, btacklosck,
edima, dudistelen,
-.
"70, ebenuenti, garwei -
hedera terrestris A gundram.
hepatica, leuererut.
ecosmen, mynto.
helleborus albus, nasewort.
75. helitropia , ringele.
helicopia „ sprincwort,
esula, azute,
: helleborus niger, sutwort,
eupatorium, wiltalue.
1 .
®. elentröpium , hinilepe: 10. fornelle, .sichwort.
ebula ‚ etich. faniculum , venekol.
emicedo:, vlotsteen.. _ flos campi, bedesuoghen,
hedere ‚.eygloß, “ fulvalabia , witfesser,
ercularius, grensinch, femigene , vlispene,.
85. euphörbium, | huswort, 15. flos eyracus, pallablei.
euphrosia, luckto. fatues, merkuse,
escula , mispelen, . fulpher, swartpeper,
equermenta,, rosenmyate,. " fungus , swam,
‚ berundina , scelwort. , fruteæ, stude,
%. esorium, saluenblome. 20, Slamen , wulben.
eruca , witsenep. . fragia, witwort.
eupatorium, scarleye. , ‚fracia, wrinwort.
erafolium, ertberenblät. festuca, achaleya
filix, alant. 0 fraxinus, esch. .
95. fulsa ‚benedicte. .' 25. far ‚"dinkel.!
Firetula ‚ cliuarn. geron, dragewort,
fragula, ertberenerut, . Bentiana , 'enciaen,
framula,, eyterswarmen. gelanga , Barigaen.
fanum gracum, Eremigree, cariophylii , Begelkive.
. 300. folium, wnscatenlonff, 30. gladiolus, swerdel.
Framimula , Berdeörut. grana solis, sunnenkora,
fusa, baldriaen-keruel. granonica , hedernetele.
fimus terre , ertwort, gallus, 'eicappel,
-fraga,ertber. °° - galdes, eckeren, ä
5, filix‘, Fayraen. 35. chamendros, gamman-
fabaria , linrieke. dere,
febrifuga , mertert. gellsia, nesewit. . \
felipendula ; stenbreke, gratia, rosmynte,
ferrugo ‚'ünder. ghith, ratio,
D
“ Juliana , poleye.. :
3
gira solis , sunnenwerbere.
40. gipsus , spercalc.
herba Chironis, alsinch,
‚hedera, wedewinde,
"herba perforata, sunte Jo-
hannes wort.
hydra , veltrose. J
45. herba salytaris, salte-
rane.
herba Roberti, ornal.
herba S. Petri, peters wort.
herbu sariscon , veltope..
herba camelarum,, blise.
50, hyoscyamus , bilse.
ispicio, veltcruke.
Jovis herba,, hus loec.
iris, swerdele.
juncus, semede,
'55. juniperus , "wacheldora,
japus , sughe. \
hippoboscides,, buckesbart,
hypericum , hartowe,
incilia , bigtloute,
60. irios , mordiscele,
jacea nigra, swartho.
italiace, wulvesaf,
kinphen , gremsich,
65. kirmi, bont. .
kintalepra ‚geplicebome, ’
cardus’, wulvesmalt, ,
calendula „ zingele,
" läürea ,
erossularig , sprijowart.;
70, laurea , kelderhals,
lolium, dreper : ...:
lingua cerving ‚huntzenge,
livisticum , labbestick.
lilium , ilie.-
75. lens ‚ Jinse,
lapislazuli , läzursten,
lencus , poppelboem.“
" lactucella , sudistel.
lilifaglus, scalweye.
80. lithärgyrium-,
schum. . .
lupina, vighebone. ,
leporina', scandelwott,
‚lbanum, wyröck,
legumen, smalsaet.
85. linchetes, cleywort,
lappa , ladeke, :: .:
lancalata , kensenczuet,
.Iavendula „ lavendele. -
lactuca,, lattieb, >... , >
RW. laurus, laurboen r
lempinas, opei
lactericia , sprinewort,
silver-
‚lopathium , 'sclüt ledeke.
labium Veneris, sunte Ma-
rien distel. .
%. lingua, avis, vogels tunge,
lencia, rolen.
Yiquiricia, lacrici
“sytebast,
— 20 0.00,
mandragora, alrune, macis , musscatenblome.
400, morabath, brammere. musta, honich unt etich.
marrubium , brunader. morsus galline, varn.
millefolium, garwe, myrica, heyde.
. mala matiana, holtappel. 35, morus, morboem.
morella ‚ cattenbere. niphea, gresinck,
5. melissa, macere. . nigella, raten.
mora , morbere. napium , kupensame.
myrtus pors. nitrum, sat’ (salt ?),
- melones, pedeme, 40. narcissus,, holtlilie,
milium solis, sunnenkorn. nasturcium, herse.
10, merchaeris? seempeper. nepela, sumute ?
_ marsilium , wigbonen..: ‚nenuphar, seblome. _
menthastrum, widemynte. oculus consulis, batkimente,
mulsum', wyn unt honich, 45. olus, gardcrukt,
mulsa, mede unt beer. opium , maenbach.
15. marges, grave. origanum, costen. -
metastrum, amynte. orobus, wicken.
melilotus , beensuge. oculus Christi, verserwort.
millemoria, druswort. 50. ostrutium , bruukerse.
mel, honich, - ozimum , basllie,
%. milium, kere, ° olisacrum, kerse.
magudaris,, holscot. ozxyreum, starchesic;
mentha , mynte, olibanum , wiroch.
mastix, mästich. ' olta ‚bebere. »
malva, poppele. 55. otta, zinlike.
25. malatoria, commeten. piretrum, bertram, _
macra, swartwit. Ppimpinella , bevenelle,
mastuo , deseme. . portulaca, borghele.
matathris , venekolsaet. 60, potentilla, grensinck,
morsus diaboli, vorbyre. penegdanum , harstranc.
30. mustum, wyn unt mede, pinus, keenboem, \
oe m-
.pulegium , poleye. .quercus , esckboem.
pastinacia , pasterneke. quibarus, yngeber..
„65. persicus , persich, rumicedo , bracloff.
palmites, rebescot. 98. ruta, rute.
polydomium , steenvar. rubea major,, clayer. .
philatrum, schiphe.. _ rubea minor‘, clette.
plantago, wegebrede. . ' raphanus , mirretich. .
70. pertaphyllon, wijubla- rapa, rove,
.. dere. - 500. rostrum porcinum, sSor-
platanus,, ahorn. gedistel,
polytrichum „ steenvar, rapistrum , hederich, "
porrocasta, ascloeck. rheumatica , krondesnevel,
punica, berwioke. ‘ .‚radix, redick, j
75. prassia, gotvergetene.‘ radadix, scrunden.
piloszella ‚ muschoren, ..5. rumex , brame.,
porrus, porloch, .' sencion , bruenkerse,
Ppapaver , manecop, scordium., colsame,
pepones, pedenıen. sentis, dorne,
‘80. persicaria, rotich. sigillum Salomonis, eynder.
Pampinus, rovenblat. 10. sanguinaria ‚' gansekerse.
petula , miteloch, solsequium, hintlichte, .
polygonium, wegetrede. spina alba, hagedorn.
portastrum, wiltsenerum? ‚sperumcilla , litenwort. . .
&. polycaria, wutwort. serpentaria, nachtwort,
pentastrum, someschmynte, 15. solseguium , reginle.
pastinacia, wulvesbete._ scandria, rotich,
paricaria, nacht unt dag.. satyrion, scantwort.
quinguevermia , weghebre- solatrum mortale, stapwort.
de, scabiosa , scorfwort,
90. quar minor , gamander. 20. scariola, scarleye,
quercula major, gamander- sapa, sepe.
bloem, - - . sudes, stake.
— ee .
spica felica, cfucewort. symphytum, goheyle, _
symphoniaca, byse. ‘ scirpus, sceliph,
35.symphindria, bracmynte, strychnum, nachtscade. J
satureya, gardeome. 55. thymus, beysughe.
sambucus, hollendern, torris , brant.
semperviva, husloch, — thyma , clavere.
loech, j tkymbra, gaideoel.
spina thari, heydestol, tuscus , mos.
30. scoria, coperoth. 60. fanacetum, reynevar.
salgemmae, lutter salt, tithymalus, brantwort, °
‚ 'solanum , nachtscade. trifolium, elaver.
‘solsequium minus, pym- tubera, eertmisch.
- Panne, " ö tapsus barbatus, comen her
stingehus, rival, Are
35. safyrium, stinehel. "65. fartarus, wijnsteen, ‘
saxifraga, steenbreke, timentum, bifmynte, ' |
solaras, scherlinck. . vinea, wijngarde; |
scapula, scheve, : verbena , yserenhard, |
spica nerdi, spich.. .wolubilis major, hoppe,
40, serpillum, veltkumel, 70. vertipedium, ysendeke,
sanguis draconis, dıaken- virga pastorum, carde.
bloet. urtica, neteleL © - _-
sisymbrium, bifmynte, ungula caballina, quiten=
sigillum Mariae, witwort, ledeken,
sisymbrium, balsamite, verrucaria,, vingele,
45. sparsana , hoefledeke, 75. nva lupina, saltamer.
cynoglossa, hundestunge, vepres, braem.
sepium, unsich. “ viticella, coppe.
speciosa solis, vridelsongen. volgago, haselwort.
seicados, wynterblome, ' viscus, mistel.
50. sariva ‚ wiltkenele. 80. viperina, naderwort,
strychnum, remese, vulpicum, remese, - >
—
— 20—
ulva, sceleph, - .. uxygrida, mezzele.
vicia , wicken. . sacharium , sucker. '
ulmus , uluren, \ zeduarium, ceduar.
85. hypericon, harcehen. 590, zizania, kade.
" Jsopus, ysope. j
I. Mediciniſche Gloſſen.
Aus derſelben Maeſtrichter Handſchrift. Zu Anfang ent
hält ‚fie einen teutſchen Aufſatz über die Himmelszeichen
und gegen Ende eine ziemliche" Anzahl teutfcher Recepte,
nebſt anatomifchen und phyfiologifchen Bemerkungen, bie
aus dem lateiniſchen überfegt find. Da fie für meinen Zweck
"feinen Abdruck verdienen, fo habe’ ich nur diejenigen Wörs
ter und Formen ausgezogen, die mir ber Sprache wegen
-zu beachten ſchienen und die Tateinifchen Ansbrüde beis
gefchrieben. Daß hierbei vieles von meiner Einficht und
Wilfür abhing, laͤugne ich nicht, ebenfowenig, daß ein
anderer es hätte beffer machen Fönnen. Übrigens babe ich
mit einem gebornen Weſtfalen diefe Gloſſen burchgangen ,-
und darnach ihre‘ Bebentung berichtigt. Das ift eine Ger
währfchaft, die zweite liegt darin daß einem Hochteutſchen
niedere Formen nicht Teicht entgehen, Wenn ich Gloſſen,
wie Nro. 121. 209, 10 aufgenommen, fo habe ich damit
meine Vermuthung andenten wollen, daß der. Schreiber an
ſolchen Stellen ein hochteutſches Original vor fih gehabt
und zufällig auch hochteutſche Formen hat einſchlüpfen
laſſen.
— 201 —
Boreas, noorden.
aquilo, nortaortwert.
subsolanus, oesten.
eurus, oestsutoest.
: 5. vulturnus, oestnortost..
nothus , sutsutoest,
‚auster , suden,
africus, sutsutoest,
zephyrus, westzutwest.
10. favonius, westen;
circius, westnortwest.
chorus, nortwest.
si vis, wanner du wult,
Zuna, de mane, B
15..idem, de zolve, m,
ad habitandum, to wonende.
ad capiendum,, eündum ; to
vane, gene,
30. matrimonium, esschap.
amabilis, leefhebbelik.
amicitia,, vrentschap.
tibi, dy,
ungues , negele,, -
, 3. fit, schuet;
quartum, dat veyrde,
aliquid, ychtes wat.
boream versus, in dat norden,
Piscatura, visscheryngge, vis-
scherygge.
40. novum, nygge, nigges.
in alphabeto, in den abece- jecori, to der.leueren,
den.
‚litera, boekıtaff.
- numerare, tellen.
deorsum, nederwert.
seminare, zeyen.
prospere cedere , cken,
unam, eyne, ene,
46. virgo, juncfer,
20. in serie, in da syge, Fiunt, scheeyn, 5
numerum aufeum, den gul= tamen, nochtan.
den tal.
in hac, in dusser.
septimum , sevede. n.
mercatura, kopeuschap.
nullam medicinam ‚'nyner= 50, induere, anteyn. “.
leye atsedie, arcedie, ar= octavum, achtede.. n.
cedege. .
doleret ‚'swrerde zich. _
25. nullam, nyne,
de novo, nygge.
'nonum , neghede.
argentum, sulver. >
rixa, kyff, “
' 55. igne, ımyd’den voere,
"ad edifi Wieandum, | to ty= genua, knoe, knee.
merne,
'tibiae, ichenen.
— 208 —
Ppericulose, j sorchlich, en- 85. paucum „luttich,
gestlich, acetum vini, wynetik,
‚ quoniam, wente, maurea , droeswoert.
60. tarde, lancksame. cera non liquefacta, unge=
Ppecus, quick, modiget was, ungenettet
"subtiles, abele , bebende. wa. |
nuptiae, brutlachte, folium sambüuci , vleder loff.
"aggeres, dike, . 90. prunus silvester , sle,
65. transversum, dwers. 'calx, callick.
. quodlibet, eyn juwelick. ' novies, negen werve,
luna in circuitu, de mane . . . .?.boterlodik. .
yn,eren ummegange, mwulnus, dat ser. ',
sepe , betijden, ©. 95. aerugo, copperokr.”
collum et glandes, hals unt lac, mellig.
eroten. " "elavus , lyckdorn.
70. usque, bet, byt. frons , vorhovet.
genitalia, de schemede. dolor capitis, dat hovetswere.
celidonia, goltwort. . 100. pressio pectoris, : be=
epilepsia, dat vallendeovel. drofnisse der borst.
. morbus regius, ghelesocht, _sinister, luchter.
75. verruca, waerte. talus, de enkele.
locusta, sprankele, “020.0. bevemoder.
bitumen, hars. m. consuetudo, wonentheit,
radices altheae, ywersche 5. digitus pedis „ten. f
\ wortelen. frigus, kulde. .'
" @rugo , spangesgton, . carnei , vlescede, p.
80. cerussa, blygwyt. venenum , vergifnisse.
colare, sichten, siggen, deficiunt , se besweget (fal-
cujusque, elikes. Ten in Ohnmacht.
terere,, wiyven, voryven. 40. aliqui, somelike.
mortarium, mörter, mar- inflamımatio , berninge.
teyr.
R =. - “
uleuj dentium, tant we tumor pectoris, borst swel-
unge. tant swere, I. linge.
"tumescit, et kellet, ., Furfur tritici, weitene clie,
tempora, Gineggen, dun- 40. unco aueo, erenen gropen.
“nige. ' . gramia, ogen scim. m.
3. tumor, wi, 2" ‚lava, spole.
cum aliquä, myd ere. dolor cordis, wewede des
morsus, bet. Bu herten. £&
rabidi canis, des dovendi= lascivia, wives lust. _
‚gen honde, " 45, uterus , bort. £,
. variolae, bladeren. " vertex‘, hirnekop: .
20. augustus, owest. hydrophobia ” dovendige
lapis, steyn,, steen., sucht,.
amaranthus, befekla, vas- sanus, heel.
ses sagel, " eogeita (de muliere), ge-
lixivium, loge , loghe. myanet.
vapor, swademn. 50. cerevisia pincernarum ,
3: dolet, moyet. * . ' : schenkbir, schinkebir.
coquere, entwellen, ver- olla parva, croesken.
wellen, Intrans., wellen. layare,, dwan.
-dolor oculorum , ogenseer.. bibe, sup.
Putamen ovi, eydop. frustum panis, schirebrödes«
gallinis, van honren, ,, 50. crustum, corste. £
30. adeps , dat amere. alterd vice, anderwarſf.
podagra ,.voet ovel,. ‚ stercus , dree;
osse, myd leyne. eibus ex amygdalis? man-
.quadrans, virdune, verdel. delmos. -
Pure, reyn. ad vomitum incitat, abge:
35.2.2... de colen. 60: dysenteria, de rode ut-
attingit, voret, ,..ganc, "
dimidius , hallef. . vermis intestinus, spilworm,
pylworm,
- 0 —.
" globult, Autiken Eloß⸗ liber medicamlnum, arse=
chen. dien boock, arcedye boeck,
....... redekoken an der catarrkus, snuve.'
siden. " os, mont.
sabina, sevenbom. _ raucitas, dat hesche.
‚upupa? widewale, -- 9. glandule , drosen, ’
65. paludosis ‚ brokegen. arteria, pipe.
pisces squammati, scubbe= medicamina , arcedien,
de vissche. arteriosus, aderegh,
moderatus, matsum, osseus, benich. .,
corpus, dat Iyff, 95. febris, vever. s
male habet , dovet. hamorrhoides ‚. bloyt uet=.
70. sanie, eher, ‘ yanck, bloetyanck, . .
"grus, ran, ‘ medulla, march,
. porcelli, verkene, dolor. oculorum, de weweie .
Inssitudo, modigede. der ogen,
insomnium ‚ misoghte slap. dolores.capitis, wegaan da.
75. supercilium,' ogebran. hovedes. _
quinque partitus, :vifter- 200. menstrua , blomen.
hande, ! edere, nutten.
vel-vel » antweder, ofte. dolores uteri, macht besmer= .
lethargiä, im dusche ver- mege. g
gethenynge. genitalium, des weghtes,
hirudines , &glen, mechtes. J
80. medicus, arceter, medi- coctio , wellinge.
el, aröeteres, g. 5. saliva, apigen. f.
seissos , toritene, fucus, humel.
morbus, suke. - veruce ,'wratten. pl.
denarii pöndus, pennync= menstrua , sichdom, suke,
wegthe , wigte, . aqua, wasser. >
gelu., vorst. 10. mortarium , moryer-,
85. formica, ameten, "kump, B
— 208 —
uneus ſorfex, grope. cerevisia, beyr.
rhagades, scrunden. ‘paullatim, allentelen. (-0e= , _
penis, rute, f. schacht. m. len).
dat dynck. : und, mallyck.
talpa, moyt worp, 35. unusquisque, mallich,
15. gemitalia, dat gemechte, atramentum, enkent,
de hemelike stede, fax , dat dros.
mustelä, de wesel, m, guttur, gagel.
vos, YW. 200. succus, dat sap.
dysenteria, bet ride bucko- AO. contere; to vryff.. imp.
vel. . pulvis molendini, duest van
20. eructätio, walgynge., der molen, .
incubus; aß *. fuscus, brum,
defectio, amecht. ‘frigide effuse, koeltgotener.
totidem , allike vele. “iz, nouwe,
cicuta, rasende schirlynck. 45. ligneum, holtenen.
25. retensio urine, strang="pelles Russica, russessche
'wirie, strenge. ° velle,
. diarrhoea, devletendebueck. erugo, koperrok.
coma, hayr . quo — ⸗o, vu wu.
fervidus, beit. sapius , vaker.
insalubris 'ungesundiget, * ' 50. tumide, der vorzwornen.
30. rcrophulæ, "sehröflen;, filum, vadem,
drosekyne, högedrosekyäs, siccus, druge,
melanchoia, Arinuke. ® fact, deyt, doyt.
4. Rieverrgeinifäe Slofien.
3 habe ſie zu Luͤttich in der Bibliothet des Seminars
gefunden in einer Pap. Hſ. des 14. Jahrh., die Hugonis
t all. opuscula varia enthält, Sie iſt in 4% und auf dem
— 209 —
1. Bl. ſtehen latemiſche Verſe über ungewonliche Pflanzen
and andere Namen, welche mit teutſchen Interlineargloſſen
verſehen ſind. Da ſolche Verſe in mehreren Hſſ. gloſſirt
vorkommen, fo glaubte ich der Vergleichung wegen dieſe
Wörter aufnehmen zu müflen., obgleich fle ziemlich jung
find. Schrift und Schreibung find ſchlecht, durch, Feuchtig⸗
Zeit und Abnutzung fehr undeutlich geworden; ich habe
manches nach Vermutung leſen wien, was mit- Frage
zeichen bemerkt iſt.
srum, wödeke? ' alabrum , banal.
balbuta, ‚kerveraelk, pensum, wockenblat.
verdende, hoke. ; 25. colus, eweke?:
'sapa, rome, *' philerpa , owerwöke, .
5. cälustrium;, beest.. teretrum, bluwel \
vicia, hockenwie. fusum, spille, -
vicella , nelkvat. vertebram, werve.: .
blandimen , gest. 30. girgillum, garaewindes:
sciva, iernstae ? alabro, haspel., . .
10, camella, kerve. ‚fuso, pille a
linum, ve. . . .x..: ‚glomocillum , eyg, guexen,
rex, kunek. nmurrus, de wase cablui,. 1
adulr, ber; "35. @lec, herinch. .
doca, bore.. " anguilla:, aal.
15. stropa, uste. gubius.,.stiut.: .
Purppr ; swinghelblat, :* \ cancer, orevet. .
hispil, swinghe, euronilla, moreke.
messa , wookenblat. 30. lucius, heket,
colus, wocke, " alldca ‚.quappe.
20. raculum, boghel. rubus, store.
'Pirurum , worsteboghel. növocula, negbenoghe.
, Cudit ‚comerium , eya ril- pructa, lampreydo.
beyzeren, 45. lobica, cabelow.
— 0 —
delphinus, merswin. coccineus, samit.
cavicius, humelyisch ? scimo, sindaal.
amica, wielinch. 65. purpura, pellen.
luca, eyn aly. subliga, buic...«
50, esox „las... onictum ? schedelziuer ?
brasma, braame. bissus , baldich.
pestillis, reolingb. sericineus, sydenwant, -
rastupa „-bued. 70. varium, buntwerk.
Pphoca, eyn zal, olosericum , zindaal,
55. fundiculus ?.fulpe? aurifriga‘, zildene borden.
pazca, hara Aavus, bruüblaw.
snippa , langsnepel. pluceus, dele?
rodda , xodaghe. 75. castaneus , grone,
que:cons.., 20 baue? glaucus, gheel.
60. hyweinthinus ,’dunoker. hyacinthinus , dunkergraw.
pellifieus „ gpruckelt, subfacinula, wantzach, \,
“ sorlaeicus,. scharlaken. 79,-ommasium, wamme.
5 Nieder⸗Maas⸗Gloſſen.
Die Duelle dieſer Gloſſen ift eine Pap. Hf. zu Lowen
in fol., welche die summula Raimundi und einen voca-
bularius perutilis enthält, worin dieſe Gloſſen ſpaͤrlich
zerſtreut ſind. Die Hſ. gehörte zuerſt dem Pfarrer Lambert
Eggels zu Buggenem oder Buggenum, einem Dorfe bei
Roermonde, der fie von 1440 — 45 befeffen und Laut’ ein»
gefchriebener. Notiz. den Kreuzbrüdern zu Roermonde vers"
macht hat. Vielleicht hat er fie felbft gefchrieben, denn fie
gehört in den Anfang bes 15. Jahrhunderts. Die teutfchen
Wörter find in dem Vocabular jevesmal mit dem Beiſatz:
teutonice, ſeſten teutunice , bezeichnet.
— 301 —
Ich habe mich auch hier über die Aufnahme: fo: junger
Gloſſen zu rechtfertigen. Meine Antwort iſt folgende: Ich
habe über viertaufend Sl, in den Nieberlanden. durch⸗
gangen, mit, vorzüglichem Augenmerk auf bie-Cprache,
und ich habe nur drei Hf. des 15. Jahrh., zwei zu
Brüffel und diefe zu Löwen. gefunden, welche niederlaͤndi⸗
fche Gloſſen enthalten, Hierher paßt alfo der Maaßſtab
von Teutfchland nicht, wo die Gloffenbenfmäler. fo zalreich
find, daß man die des 14. und 15. Jahrh. gar nicht zu
achten braucht. In Süb-Nieverland, wo ich nicht eine
einzige Hf. mit, altnieverlänbifchen Gloffen fand, muß
man frdh ſeyn, Denkmäler diefer Art aus ſpaͤterer Zeit
zu entdecken. Es iſt eine fonderbare Erfcheinung, Daß, wähs
rend man teutſche, angelfächfifche, franzbfifche Gloſſen bie
Menge antrifft, die niederlaͤndiſche Geiſtlichkeit des Mittel⸗
alters auch nicht ein Denkmal dieſer a binserlaffen ha⸗
ben ſollte. rar
Ein Blick auf die Brom geigt, daß fie eine Sammlung \
feltener Wörter find, die man vergeblich in Urkunden
der Zeit fuchen möchte, Das iſt aus ihrer : Anlage. begreif
lich, denn nur feltene und ſchwere Wörter, bie wicht wol
Kateinifih zu umfchreiben waren, wurden keutſch "gegeben.
* Zur Vergleichung mit dem Teutoniſta des “Gert win ber
Scüren, dem fie an Zeit und Mundart nahe Refen,
, mögen fie nicht unbrauchbar ſeyn. .
Sie zeigen einige befonbere Guuefütnif Das, u mit
dem v darüber MM) gleicht dem u in ben Kanther Gfoffen
und ift eigentlich auch nur ein Accent, der das "u gleich⸗
fans verdoppelt, um feine Ausſprache vor "einem Volal
feftzuhalten, damit fie nicht in ein ſanftes w übergehe.
Sodann unterfcheidet dieſer Accent das u von dem vw; 3.8B.
— ‚302 —
suelue‘ iſt zu leſen ehe; ja es fommen-fogar zwei u vor
Vokalen vor 2 ereuuel , zu ſprechen ereu-uel, wovon das
Tegte’u als ein ſtarkes w erſcheint. An dem Feſthalten die⸗
fer Zeichen’ ſieht man, daß der Dialekt in dieſem Punkte
ſehr merklich war.
Die Miſchung der Hohen und niederen Formen in biefem
Maasdialekt tritt im einigen Regeln vor. Das u in einer
Schwebſilbe _&. h, wenn m mit einem Gonfonant darauf -
folgt,) wird o, wenn das Wort gefchlöffen ift, z. B. hont,
onwillich , sponthol,; ed bleibt aber u, ſobald das Wort °
organifch durch Flexion waͤchſt, z. B. jungelinck, mun-
dich; im erften Falle ift bie Mundart niederlänbifdh, -
im zweiten: nähert fie. ſich dem hocht eut ſcheu. Doch
kommt Nro. 202 auch hunt vor. Die Verwechslung zwiſchen
v und v iſt bloſe Nachlaͤſſigkeit.
Abies, eyn dan. acrisea, star-blynt,
abyssus , afgtonde, acclivis, steyl.
abominium, execratio, ver- adula, caput lini, eyu boll.
malendüingbe. . adultus, mundich.:
abrotdnum 5; auered. 2%. adolesoens, eyn junge»
5. absinthium, wenod. linck. B 5
absorboo, verslinden. - adjuvo, helpen.
abstrusus, verborgen, w
absonys ,.onh onlich. aöromanticus , eyn teuuer.
accelero, ylen. affluo , touleten..
10. accasus ‚eyn slebom, affodillus, holvort.
accasum, slen, 3. agareni, dicti sunt
accipiter, eyn hauich. quidam advenæ, eyndrol-
acuo, vetten. gast, J
acus, =erie, caf. agape, pastus pauperum ,
15. acinacium, uva vino ermeriude leen.
expressa, tasyn.
— 300 —
agito, jagen. anas , 'eyn vaterboes.
‘ agger, eyn dam, anser , eyn gaent,
alapa, eya wangen slach. apium, herba, eyn merck.
3%, alga, eyn vor. aquilo , noxtwynt.
älcedo, eyn duker, 55 „@uilegia 2 ‚herde, ac⸗
alabrum, eyn haspel. J
aluta, pellis.caprina can- - aquisgranum, aken, .
dida, »vordunn, 'ertereatus „ . rheumaticus ,
alumen ‚: alun. . heys. J
J ardea reyger.
35. albea , eyn alue, ’ ar yEer.
arena, sant.
a a ne ir
" althea, wind, . “ do] eyn elue.
allido, to breken. argilla ‚'leym.
alludo, met spelen. arnaglossa plautego woch-
40. allium , lochk, _ brede. -
alloca, piscis, eyn quaep, armila, eyn brant iseren.
allosa, piscis, eyn bresem, arresto, besetten.
alnus, ekerenboem (elre- 65. asylum, eyn vri steyde.
renboem). asper, paries figmans ; “ern.
‚amarista, flos, honsblo- blanke; - ..
men, assatura , eyn brade. 2.
45. amigdalus, eyn.man= bälducta, lac. presum a.
delenboem, sero , kioet' melch. -
“ amphora, eyn kaen.
‚ amula, vas factum ad in- barbaiouis, herba, „husloech,
fundendum wina, eyn 70. “hetum genusoleris, beyc-
stael, " col,of beyteol.
'amplus, breyt. ” bilix, eyn banser.
anetum , dyel. birretum, eyn beret.
50. aneta, avis, eyn ent.
gg
4
byssus, geniss vestium, eyn edmena, ‚fistula, eyn Boeyte,
‚blyant, . vapicium, pars westis, per
‚ bitumen, Iyem, " quam. truditur caput, a.
"75. bivium, veosteyde, hoeyt gaet.
Blavius, purpureus, blaeu. — ——— Pre
bolei fungus , peper- 7 : .
u Prag ° copris, eyn hynde.
r capriolus, eyn re;
bombax, lana , boemuoel, ' v.-
boscida , ‚macellarius , ayn ©@PO, ey capum. -
100. cardo, eya her,
vieshouuer,
80: bractia, tenuissima la- casona „eyn Is kamp.
mina , spagel. cades, mort, \
brazivium atque bulita census , ceyns.
cum braseo nondum co- cerasus, eyn kers boem.
revisia, vert. 5. cesia, eyn styp order ·
buecina, eyn besun. ogen.
cacabus, lebes, eyn ketel. cicuda, eyh 'orkel,
cacabus, uncus ferrens, in eygnus, eyn un,
quo pedum caldarium, _
cimex, eyn vant Yues,
v
eyn hele.
85, caladrius, avis, eyn cinerica ovis, eyn grau scaep.
calander. 410. cirpus ’ besen,
caldaria, eyn ketel, cirrus, eyn toep. B
calamus , eyn haelm, : eirtis, est instrumentum | u-
calibs, atael. dendi in älea, eyn sine,
calopedium, eyn Sn classicularius, eya. sero- '
%. callidus , vies. uer,
‚ealcaneus ; eyn_verse. - clepsidra, eyn treokter.
campestre,succ inctorium te- 15. clibanus , fornax, eyn '
gens ;genitalia, eyn scoerte, oeuen.
—
. — u un
‚enpeihus, taxturn quadam gersa,, eya Vledermues.
serica, eyn fueel. gypsa, pes ligneus, eyn
coclea eyn windelsteyn. otelt.
coeleare, eyn lepell. * 40.girgillus, eyagaren wynd, _
colica, infirmitds : circa gyt, legumex albi ‚saloris,
pudibunda, dy coldepijt. ec:
w
20. 'colo, ‘=tire,. purgare, gnatus, eyn Auuerch. -
syeen. ‚ grossus ,. magnus’. denerius
coluſtrum, novum lac, eyn.groet. -
quod primo mulgetur post guna, eyn stouer coep,
“ fetum , best. 45. gumphus, eyn hoet nagel.
conchus, eyn peile. gurgulio , vermis, quæ de-
culpar, canis, eyn brachont., vorat „ale, [les bies] ;
eunieulus, oyn kanyn. . eya zupei, J
25. diota, eyn cupen. gurgustium, eynvisser xaoit.
erinaceus, eyn egel. 'hicter, dy gelsöect. ‘
esculus, 'eyn mespellenboem. invitus, opweillich, .. . '.
esox, eyn laes.. 50. jopa; inbtrumen irn hal
eurus, siitoest, licum‘, eyn iäck, “
3%. feniculum, herba, ven= labium , „eya liep.
colt. lagena, eyn ieelen. “
‚Ffliaster, eyn stefsoen. :lapso, slipen. BAR
" foreta „ texsbellum, eyn lapsorium. €
spikelboer. \ 55. larus, eyn’Vaterhoen.
formella , eyn leyst; latro,satelles inögnatum,
fragum‘, eyn ertber. ". eyn.schifitknecht, ° ' © ° .
35. frira, carbonella, eyn later, eyn tegel steyn, *
AMonice, eyn
herst. . lebes, ollq,:
aAeysel.
gerra, eyn steytlynch. libum, placonis —— — 2
J u 2, 0
. Bi SFT
fuscina, eyn ereuuel.
60. libra, eyn vage.
— /206 —
SO. mercatorium, oyn koep- .
librilla, instrumentum pro- bues.
jiciendi ad castra lapides, mereipolus,vinicopium,licoep.
eyn blyde.
ligo, eyn hacke,
merges, eyn duker.
meridies, myddach.
lizivium, aqua per cineres merica, hey.
colata, loge.
loco, erhuren,
65. lollium, hederech.
luctor, wrangen.
v
ucanica, salsucia, suelt. methodus, semita, eyn voet-
*
magis, vas in quo farina vech.
„85. merula, eya drosel,
messire, meyen.
' mastitid, truricheyt. _
meta, eyn teyken.
miscetur cum aqua, eyn 90. mica, pars pänis, eyn
deych troech,
broech.
mandragora, eyn alruen. micaria, instrumentum to=
" v
‘70. mansus, cöngregatio rendi panes, eyn riue,
agrorum, eyn.hoef. micalus, eyn. hermelen. .
mannus, eyn voelen,
millefolium, dusent blat.
manubrium, eyn hicht. mina, eyn deych troech.
margarita, eyn perle. 95. missile, scoet.
‚mediastinus, id quod stat mysterium, goetlich open-
in medio civitatis, dye barinch.
kaech, \
mysticus, geistfich synen.
75, ‚mollieratum, commix- mittere, synden.
tio mellis et vini, clareyt. modius, eyn seyster.
mania, superior pars muri,:200, molestus, droef.
. eya teyn.
mensa, eyn tafel,
menfta, myat,'
mentum, oyn kyn,
molidrum, instrumentum la⸗
pioidæ, eyn bicke,
- y
molossus ‚.eyn grot bunt,
momentum , eyn ogenblich,
3007 —
‚monitio, .manioch, ' ietumen, veyaken mit deu
Ba vw. b f
‚5, monialis, eyn mu ' ogen.
‚mönedula‘,'eyn' doel. Asus ‚ eyn speruer.
monstrantiä, &yh wiohstanse, mobulus, magnus orenu, Pau
montanus, eyn berch min; eyn nobel.
. . x ,
morari, vonen. "35 nothus, suetoest,
„10. morabita, bramberen, noctua, eyn wl. —
morella, moren. nocturilia, herbä , nacht
mortärium, eyn morlesteyn, sceyd. '
morus, 'eyh mulberenboem, ‚nodare,, kneupen.
motire,,- vlecten. nola, campanuld, eyn bel.
15. mundus, dye werelt: . 40. nonoculus,. piscis, eyn..
munire, planken; . brich.
"murana , eya lampreyde. noscere, bekyunen... .
muscipula, eyn mues wael,'novaculum, rasorium , eyn
mMutescere ;_ stun verden,.“. scormes.
20. muto, eyn hamel. noverca ‚steyfmoder.
—F —9
nanus, eyn duerch. nubere, verdruuen.
narstutium, caers, 45. aucleus, dey ker.
natis, eyn ars bil. numerare , tellen. "
„naufragium, sceyp bruech, nutrire, Toden.
25. naulum, sceyp loen. obda, eyn sponthael,
naupreda, sceyp roof, \objicere, vorverpen, “
nausea, walginch,. . .' 50. ’abjectum, eyn wederstyn,
zauseare,. walgen. oblectari, luesten,
B . v . -
nebulo,, eyn rufer. obliculum, eyn woersthoren,
30. nefrendis, eyn paen obloqui octersprebes.
werken. u “ . obniti, wedeikiuen.
negotiari R wruen. 55. obnoæius, sculdich, '
obrüere, synken, '
u — 308 —
ebrisum, elar golt. ticorum cum duobus den
opprobrium, laester. tibus, eyn’gaffel..
oppignorare , besetten, Papaver ‚ mangk säet. -
60. obstaticulus, lenigal, parapsis, eyn map.
eyn stoet. , patriaster , stefvader,
obstinatus, ruechloes, 8. ‚pers; eyn tas, >
obstrepere, wynden. „ picis, aa specht. ’
obstructorium, eyn sput. “preceps, hastich.
" obtusus, inhabilitas in- quisquilie , segsel.
genii , doel. . . quiscula, avis, eyn vactel,
65. ocillare, vrnkdn, ‚90. raphanum, xedich,
ocuus, -pullus, eyn tuken. rhombus, eya stoer.
‘ — caliga.de corio fac- salsucia , sult,
ta, que induitur ‚ dum ‘sambucus , holestolen.
- equifatur, eyn ters. sandix , »pecies albe rubie ;
oetuplex, aecht woldich.“ - de qua fiftingtura, weyd.
‚odara, aqua in polonie, dy 3. squama, eyn scelpe.
odor. scarabeus, eyn vefel:
70. oestrum, vesp. ‚seaturio, ut spfingen.
ola, eyn sculderblaet. scrutum, dere,"
vw.
olor, eyn suaen. - cutum, eyn bike.
omagiare, 'budichgen. 300. sepes, eyn- don. .
omasium, pellis, eyn paens. serum, liquor fluens traetim
75. omasius, intestina, : de casea recenti, vey.
calduen, cerpillum, herba vel, 'coem:
önager, eyn eyhhoren. serra, eyn säge. “.
oniæ, eyn waterboen, seta, eyn borstel,
onocrotalus ; roesdomel. 5. setarium, eyn seyef,
optare, begeren, , sicco , droegen. \
80. palea, acus, »eris, caff. siligo , rogge,
pelmula, instrumentum rus= _
— 300
sinapis, mostert.
._.
„singultio, -sucten,.
- 40. sorex, eyn scermus.
u v..
spadiz , äppelgraue,
sparus, eya steykelyach..
specula, eyn. varde.
spica, eyn aser.
15; spina, ruchknoke,
spina , doren.
splen, dy mylt.
sterhuto, neysem.
ö Stipula,'eyn stoppel.
‚Sig, eyn leynde. v
v.-
texo, veuem,
" sibicen, .fulera, bifured qui= ,
"Bus domus, susteutatur;
eyn: stender.
tignus , eyn spaer: ,
tigo, colorare, veruen.
tysis (phthisis), teu. etc.
"traha, eyn scelyde,
40. trajectum inferius,. ve-
recht.
trajectumsuperius, mastrech,
». stranguria, dye calde &remo, beuen,
"seych,
strepa, seansile, steyreyp.
tremulus , eyn espe, ‘ \
trifolium, gleblat;
‚subsellium, eyn saldel eusen. 45. trulla, instrumentum ,.
⸗udes, palus',
stack,
“ $alus, eyn enckel,
25. topete, eyn stoe doech.
- tarıha, vermis lardi, eya
: ‚made,
egula, eyn laet.
‚tela' textoris, wefel.
tenabulum, eynswyenspyet,
30, tentorium, eyn pauluen,
testudo, vermis, eyn slec.
testudo, curvatura camera,
- weltk,
eya tuen:
eya kel, _
trutinare, wegen, :
veclis, eyn grindel, '
veha, eyu sley. -
venenum , venyen.
50. verbens, yserenhart.
westibulum , porticus in qua
vestimenta, eyn. gerkamer,
sexillum, eyn vaen.
vicia, vicken,
vindico ‚, vreken.
15. viola, eyn fiole,
. us
\
Es
— ‚310 —
violentia, gewolt. umbilicus, En nauel,
vitellus, eyn doder. vorago , eyn cute.
vitulor , cum tali instru= voro, slynden.
mento Gitula) canare, vorad, gir.
vedelen. ö 65. upupa ‚ eyn höep,
vitis, eyn vinstoech. : 'urna, eyn emmer. _
60. umbra, eynstem [scem.] vultur, eyn gir:
6. Angelfähfifhe Gloſſen.
Man hat auf dem feſten Lande fo ſelten Gelegenheit ,
. bie angelfächfifche Spradje Aus ben Originalurkunden zu
ſtudiren, und muß fih mit Abbrüden begmügen, welde
den jegigen Forderungen ber Sprachkunde wenig entfprechen.
Wir find nad) diefen Abdrücken über die Veſchaffenheit der
Handſchriften felbft im Dunkel und zu mancherlei Ver⸗
muthungen gezwungen. Aus dieſen Gruͤnden hielt ich es
für einen glücklichen Fund, als ich in der Bibliothek zu
"Büffel drei argelfächftiche Hff. entdeckte ro. 300. 339.
#71). Ihe Inhaft „it zwar hauptſaͤchlich lateiniſch, das
Angelfächftfche hat ſich nur gleichfam darein verloren, da⸗
ber eö vieleicht bis jett micht bemerkt werben, allein alle
drei Hſſ. enthalten Gloſſen von bedeutender Anzahl und
großem Werthe. Bei der Menge angelfächfifcher Denfmähs
ler thut die lexikaliſche Kenntniß der Sprache beſonders
Noth, weil fie fo viele fir uns Suͤdlaͤnder dunlle und uns
gewonliche Wörter enthält. Gloſſen find dafür erwünfcte .
Quellen und es ift Sein Zweifel, daß unfere Wortkenntniß
des Angelſachſiſchen außerorbentlich..erweitert und - befeſtigt
„ Wäre, wenn wir ſolche Sammlungen ber angelſachſiſchen
Sloſſen hätten, wie der r althochteutſchen. Für die Nieder⸗
a.
teutſchen aber find bie angelf. Gloſſen noch beſonders wich⸗
tig, da der lexilaliſche Theil der altſaͤchſiſchen Evangelien,
harmonie gewiß viel Licht and dem Angelſaͤchſiſchen er⸗
halten wird. ü
Im wie fern dieſe Gloſſen rpänjungen zu Eye, Beuſon
und Spelman enthalten, kann ich aus Mangel dieſer
Berke nicht ſagen, aber ich Hätte fie doch abdrucken laſſen,
wenn mir auch die Vergleichung möglic) gewefen. Spelman
kommt eigentlich nicht in Betracht, Benſons Armuth an
Synonymen und Mangel an. Beweisftellen machte den
ganzen Abdrud der Stoffen ſchon raͤthlich und Eye kenne
idy nicht aus eigener Einficht. Auch, kommt es beim Gloſſen⸗
abdruck nicht darauf an, ob ein Wort fchon bekannt fey
oder nicht, jeder neue. Beweis feines Dafeyns ift zu beach⸗
ten. Die folgenden Gloſſen empfahlen ſich noch beſonders
durch ihren naturhiftorifchen und theologiſch⸗philoſophiſchen
Inhalt, denn von dieſer Seite betrachtet liefern die ge⸗
druckten Denkmaͤhler der Sprache wenig Ausbeute. Freilich
kann man von ben theologifchen" Kunftwörtern nicht ſagen,
daß ihre Übertragung jedesmal ſprachgemaͤß und eingebüre
gert war, dennoch bleibt fie ein wichtiger Beweis bed Be⸗
ſtrebens, die Sprache für bie Speculation und. Abſtraktion
heranzubilden. Und fo ſprachwidrig, wie es und ſcheint,
muß dieß Beſtreben doch nicht geweſen ſeyn, da ja doch
die Überfegung auf Verſtandniß berechnet war,
In einer Reichenauer, jegt. Karlsruher Hf. hat Graff
(E. 490.) angeljäczfiiche Gloffen gefunden, aber noch nicht |
abdruden laſſen, weil fie, wie es ſcheint, feinem Zwecke
ferner lagen. Ich habe wol auch bie Karlsruher Gloſſen⸗
Hſſ. eingeſehen, aber zu einer Zeit, wo ich mich um dieſe
Literatur nichts mehr befümmerte und Feine Abſchrift nahm.
Jetzt würden ſie mir zur Vergleichung gute Dienfte leiſten.
* ’ R
' . ‚312 —.
" Dasegen so ich dem Fünftigen Herausgeber in bie Häntse
zu arbeiten, wenn ich meine brei angelfaͤchſiſchen Hfi. genau
beſchreibe, da ihre Befchaffenheit von den Hfl. des Eontis
nents merklich verfchieden iſt und "es wenig Gelegenheit
gibt, “fü fie Tennen zu lernen. \
A. Gloſſarinmi zur Naturgeſchichte.
Die Quelle dieſes Gloſſars iſt die Brüffeler Hſ· Nro.
539. in 4%. ober kl. fol., und ſtammt.ex bibliotheca
Aquieinc-(Aquicinctina 2) 1579, von melder ’fie bie .
Jeſuiten zu Antwerpen bekamen, wad ic aus ihrer Be⸗
zeichnung t Ms. Nro. 64. ſchließe. Ste "trägt Spuren eines
codex catenatus an ſich, und enthält zuerſt Aratoris his-
toria 'sacra, versibus-exposita, aus dem 12ten Jahrh.,
(fol. 1 — 35.), darauf folgen mehrere Gloſſare von angel⸗
ſachſiſchen Händen, nämlich 1) hermeneumata, griechiſch⸗
lateiniſches Wörterbuch zur Naturgeſchichte (fol. 36 — 46.
2) Gemifchtes Wörterbuch und Synonymik (fol. 47 — 49), "
meiftens zur Bibel. 3) Angelſachſiſches Vokabular zur Nas
turgeſchichte, (fol. 50.),. was unten von Nro. 1 — Au.
abgedruckt ift. 4) Gloſſarius, eine lateiniſche Synonymik,
worin ſehr wenig Angelfäftiches vorkommt, (fol. 51 — 68.).
5) Drei andere Gloffarien, welche vorzüglich die Bedeutung
griechiſcher und hebraͤiſcher Namen in der Bibel, enthalten,
„hof. 668 — 88). 6) Erklärungen griechiſcher und lateini⸗
ſcher feltener Wörter, (fol. 89 — 93.). 7) De membris
bominum, nomina piscium, angelfähfifche Gloffare, Cfol.
94. 95.) ,_ welche unter Nro. 142 — 556. abgedruckt ſind.
8) Über die Dialektik fol. 96 — 105), yon anderer und
jüngerer Hand.. 9) Bruchſtücke Meiner "Ofoffare (fol. 106.,
107.10) Bücherfatalog des Kloſters, worin biefe Hl.
verfertigt wurde, (fol, 108.), worunter vorfommen quas-
— 313 — J
tiones Karoli ad Albinum, de digleotich“ ei meibotica.
duplex glossarius ; Remigius in "Dobatum majorenı. kt '
minorem cum glossario;; Eutychius, cum.dielogo- Franci
«et Saxonis; “glosarüi duo; longus liber‘ unus, in quo“
sunt glossarius, declinationes, conjugationes, ænigmata,
symphosü, liber znigmatum Aldelmi, — .glosarius;
Franci 'et Saxonis dialogus per ae (d. h. beſonders ges
bunden); Cato cum Avieno, cuni Remigio,et glossario; .; ' '.
dialogus Albini et Karoli; Tsidorus’ glossatuss Aldelmus
“de. virginitate (2 Erempläre). Darunter, war vermuthlich
manches angelfächfiiche Denkmahl und. vielleicht gehörte
ſelbſt die Hf. Aldhelms, woraus ich unten bie vielen Gloſ⸗
fen mittheife, urſprunglich dieſer Bihliothef. Anf dem legten
Bl. 109. ſtehen lateiniſche Zahlwörter und, darüber das
angelfächf. Wort alfmer, hinter welchem andere Worte
ausrabirt find, ö
Der angelfächfifche Theil ver '$t. gehört ins 10te Jahr·
hundert. Zufäge und’ Correkturen füngerer. Schreiber habe
ich mit dem Beifaß ma. mr. (manus alia, recentior), bes
merkt, Dagegen fit lateiniſche Glöffen weggelaffen ; ſo
ſteht z. B. nad; 326.-ignis, torris Mamma, fax. Eolde ; -
Stellen wären beinerfendwerth, wein fie. beweifen Könnten,
daß der angelfächfifchen Sprache dieſe Wörter gefehlt hätz
ten. Das ift aber keineswegs der Fall, und fomit "gehören ”
dergleichen Stellen lediglich der Tateinifhen Synonymik an.
* Anderft verhält es fi mit Namen, die erweislich aus dent
rateiniſchen entlehnt, aber angelf. geformt find, wie Nro.
401. 406. 545., dieſe habe ich nothwendig aufnehmen
müůſſen. V
— 31 —
Nomina voluerum,
4quila, earı,
arpa,, oarugeat.
griphus, siow;
ossigra, gos.
5. cygnus , elfetu.
mergulus ‚dopfugel.
fuliz , ganot,
aneta, ened,
velanax , ned. .
10. anser, hwitgos, ganra,
ganta, greggos.
olor, swann.
alcedo, mzw.
accipiter ‚ goshafoc.
15. herodius, wealhhafoc.
'hetum, spearhafog.
siricaricis, mushafog,
.milvus , glida.
ciconia, storc,
20. grus, cran,
onocrotalus, rara dumbla ,
pät his pur,
eucurata, hleapewiuce,
acegia, suite. *
fursianus, porkana,
25. luscinia, nihtegala.
columba, culfre.
“ palumba, cuscote, wudu-
culkfr. Ceulfre.)
corvus, hrefo,
cgrnix, crawe.
30 cornicula, cyo, graula,
gralus, hroc,
beatica, stearn.
“ marsopicus, fina,
picus, higera,
35, noptua, ule.
rubisca, salthaga, rudduc.
fringilla , fine,
sigatula , frecmase,
parra, colmase,
40, parrula ‚.spicmase,
bitorius, vrænna.
alauda , lawerce,
Aeitula, sugga.
scutatis,, ragofinc,
45. merula, prostle,
cardella , linece.
turdus, scric,
strutio, fryssce,
euculus, geac, tixos.
50, birbicaliolus, eoräling.
pullus, cycen,
ornithia, fugelas.
sturnus, star,
passer , spearewa,
5 gallus, coo.
geilinacius‘, capun.
gellina, ha,
ornitha, henn.
hirundo , swealewe,
.60: nocticorax, niht hrefa.
ardea ; hragra.
diomedia, swan,
— 31 —ı
turdella, scenlfor. - trästra, hoftan.
butio, eyta. palmulao, arbled.
65. soricarius, —* pyt⸗ antemna, seglgyrd.
tel, bubo, "95. cornus, ba yıbmyıtan.
pellicanus ‚- angel abd endas here seglayräß. \
wanfota. malus, est.
ortigometra ’ sec scara, "modins ’ mestoyst,
coturniz , erschen. carceria,, hunpyrlu.
70. filomela,, nihtegale. parastates, mestwist.
ciupella, hulfestran (ober, 100. clavus, helina.
hulsestran). "gubernaculum, “steorroßur,
-Ismarus , spearhafoc. pons, sciphledder.
wiperina, nedderwinde. _vela,'seglu,
scorellus, .clodhamer and prora , frumstemn.
feldepare. . 5. Funes, tapas,
..75, gubernio, steora. spira, linan.
“ gubernator, steorman. propes, sceat line.
nauta, repra. pes veli, sceata. -
navis, scip. safo , stieg.
grchiromacus , swift scip. 10. spisfera, stedingline,
80. scafa , zrendscip; “ prosnesium, marel. J
‘Barca, fotseip. anguina”; racca.
liburna , hulc, . remulcum , tohline,
dromo, zsc. , .strupiar , midlu,
pontonium, fyte. „7 15. calaporates, sundline:
85. trabaria, punt, bolidis , sundgerd, N
Puppis ‚se zftera stemn. aplustra, gerodru.
cumba., purruc, astuaria, Aeotas, 5
:carind, bytme, " glared, ceosel stan. .
tabultta navium, scipes dor.20. oneraria, sciplest; - x
90. columbario, arlocu, insirtim , sandgewurp, 5
‚ remi, ara, jungetum, risgäyfel. \
. — 4160 —
ledo, nep ſlod.
proceris, gearufang.
25. arula, heord.
remex, redra.
“ „reuma, gytestream.
scalmus, äoll.
tabule, bord..
30, uncinos, hocas.
. rostrata navis, barda,
Brieris, scegä..
Unter bit.
musculus , sceort scip.
35. carabus, scipincel. .
littorarie, trochscip,
puppis, steorsed.
prora , ancersed,
trudes , spreotas,
40. transtra, scip sed and intercilium, betweoh bru- '
Boftan.
50. visus, gesyhin
auditus, gehyrugs; .
adoratus, swzc.
„ Bustus, byrignes,
tactus, sethrine.
55. caput, heafod.,
wvertex, hnol,
calvaria , heafodpanme..,
cerebrum, brægn.
obcuput, forewaardenfad.. -
"60. capilli, loccas. .
Zautones, bruwa.
coma, feax.
pilus, her..
crines , loccas.
65. timpor , Äunwange.
supercilium , oferbruwa.
wum,
una serta, an gerif fissca cilium, bruwa,“
odde an snes fissca-oäde palpebre , brawas;
odra Pinga.
70. oculus, eage.
De membris hominum, lacrima, tear.
\ anima ‚saw.
komo, man.
anthropus, man.
corona,.helm.
pupilla , seo.
\ ‚gene‘, hagospind.
45. microcosmus, lessa mid- 75. barba, heard. .
daneard,
corpus, lichamu.
caro, fzso.
erementum , cd,
‚ sensus, sefa.
mentum , cin,
malg, ceöcan, °
mazille, cinban.
mandibulz „ ceacan,
80, auris, eare, \
T
ndsus, nosu. =
eartilago, nosugrisle.
internasum, neb, :
flegma , hrog, '
85. os, mud.
labrüm , ‚wizles.
- dens, tod. . ' ’r
‚ Ängua , toäreoma,
\ lingua , tunge..
9, faus, weo,
“ palatum, muäes hrof;
sublingua , uf.
toles, grynlas. .
rumas, wasend.
9. gurgulium‘, ‚drotholln,
arteria, zddre.
gula, hracu, = 7
collum , swyra,
cervix, huoll.
200. humeri,
scapulus ‚.sculdur.
: brathium , earm.
ascella , oxn.
ulna, eln.
5. cubitus, fehm.
manus, hand, duma.
pugna, fysd.
pugilla,, gripe.-
palma , handbred.
10. artus, kpu.
digiti, ſingras.
pollex, puma.
eaxla.
nervi, sin. He
costa, ribb.
ar
index, byeniend, '
‚salutaris, haletend..
15. pudicus, unewisc; “
- annularis, fingerlic."
" nuricularis , earscrypel
ungula;, nzgel.
truncus, bodig. *
20, torax , breost,
mamille, tittas,
pupille ; seon.. "
lao, meolyc.
. eutis, hid.
25. pellis, lel.
pulpa, lira. *
viscus, herdbylig.
arvina , lind eelrnd, She,
re) 3
30. vertuba, hweorfä.
dorsum, rieg rich; i
'terga, beo, “e
Las:
pale, riegriblei *’ **
35. spina, hriegmeard, "
radiolus, spacan.:
spondila , hriegrib,
medulla, mearh,
sacra spina, se haliga. ’
40. renes, wddran, F
lumbos ; lendenu. "
genitalia', ha cenuedaũ.
"wirilia, da wieslican, .*-
ı
- 410 — .
2 .
"virilius, piokel,
45, calamus, teors,
. testiculi, herban.
viscera, inelfe.
meatus, utgöng,
- f„em, ger.
50. anus , becdearm.
nates , earsendu,
femor , deoh.
coxa, peoh scanca,
suffragines, hamma,
55. genua, cnyowu: '
erura, sconcan.'
tibia , scina,
sura, sperlira,
'talos., ancleo.
. 60. pedes, ft.
planta, fot welma,
calz, ile:
cor, heorte,
sanguis, blod.
65. jecor , lifer.
pulmon, lungen,
splena, milte.
fel, gealla.
stomachus , maga. ‚
70. intestinum, inelfe,
omentum, midhriäre,
disceptum, nette,
. renuncule , lundlagan. mr,
‚Nömina pisciüm,
eetus, hwal,
‘75, piscis, fisc,
. Pina, delfin,
bacharus , mereswin: .
balena, hran: ,
porcopiscis, stirig
80. usocus, seolb.
cancer , crabba,
. esox, leax.
ostrea, ostre..
.geniscula , mucxle, .
85. sardina, herinc.
platissa, floc, item et bubla;
coclea, weoluc,
lucius, hacud.“ J
tinctus, sliu.
lypus, ber.
castorius, befor.
cephalus, heardra.
‚murenula, ael.
anguilla, ↄmælæl.
95. sartate,, smylt,
bifarius , fiscwelle.
textrina, web.
fusum ‚'splin,
liciatorium , websceaft,
300. radium, hrefl,
cladia, well,
deponile, wefta,
nitorium,, inspin.
uertellum, hweoifa,
» colus, wulmod,
glomer,, cliwen,
— 39. —
conductum ;’gearnwinde. "
plumaria, byrdinge,
. stamen, wearp. _,
10, subtimen, awebb.
peotica , flæbecomb.
apidiscus , webhoe.
soaphus, uma,
tala, wehgerepru,
15. claus, tzbere,
‚Fila , dred.
lana , wul.
. vellus, flis, .
leno, wifbegu. -
20. pedissequa, abra,
wlibrum, riul.
insubula,, meoduma.
ansa, hringe.
cingulum , gyrdels.
25. andeda, brondreda.
arulg, fyrpanne,
sica, tindre,
scintilla , spearca,
titium , brand.
30. scindula , scid.
ligianum , algeweoro.
finis, aerce.
favilla, ysle.
fFumus, rec.
35. accendilia, veocan.
alea, tefel.
calculus, tefelitan,
alsator ‚.teflere,
‚carpentarius , wenwyrhta.
AD. plauſtrum, wen.
rota, hweol. ur
themon, Diele, .
radii, spacan.
‚canti, felgan,
45. navalium , dinege, ”
“ _ Nomina herbarum grece
et latine,
ascolonia, ynneleac,
anbila, leac,
acimus, hyndberige. .
ambrosia, byndhzlehe.
. 0. artemesia, mugwyrt, _
apollinaris , glotwyrt,
eynoglossa, ribbe. ;
leptefilos, hymel c..
astula regia , baso popig?
55. cardus, smalpistel,
cliton,, clate.
cardamon, cxrse..
botracion, <lufäung.
anetum, dile,
60. bobonica , hratele. .
acetula, ramese.
cariz , segg.
brassico, wuduceräille,
acantan, beowirt, '
65, .camedus , heortelzffre, ’
ascolonia, cipe.
catharticum, libb corn.
"camellen ‚wulfes camb.
m.
" arnaglosse, wegbrade. . anchorum, medete. °
70, eucumeris, bwathwette. 'apis silvatica, wudumerce,
camiesete , ellenwyrt. iris illyrica , hwatend. |
agrimoria, gar clife. . - ‘400. calcesta, hvite oiefre.
ventauria , eordgealle, ‚finuelum, fiel... :
eoxa,pung. , ,.. : änuulor, eoloner) ':: :*
75. aconita, fung. . .'filicem, fearn; 'ı: - .*
aristolechia, smerewyrt. . ‚calcilum, iacessure,
ealitrice , waæterwyrt. 5. lactuca, leahtric. :
artemessia , tagantes helde. cinnamomum , cyien.
althea, merse mealewe. ..: ‚furfures, sifeda... ı
. 80. coantrum, eellendre, - leontopedium., leonfot.
britauice, hewenbyläele ‚filix minuta ‚.eofor. fearm. :
(hzwenydele, ma.) . . 10, lateroulum, ‚beolone, °
absinthiym,weremod, _ ciclamina, alite; . .: -
buglosse, „foxes glofa. lappacium , docse., Da
‚bacinia‘, berige. \:earix , gledene,; ma«:
85. camemelon alba, se 'gladiolum, seogg.. : _ |
brada wulfes camb, ‘15: malba, mealewe, “
beneolentem, magede (ma=.gramina,, ewice. .
. gade, ma.) . genista, btom.. ! \
canis liägua, hündestuuge, mercurialis , cedelc. ynie.
batracion, elufwyrt... millefolium, gearewe.
cicuta, hywelic. 20. galla, galloc.
®. anteleuce, smelpistel. ‚erimigio , ‚hyadberige,
bucstalinum ‚„.hwit migede. mosilicum, rägu,
apasina, clife, ebolum, ellenwyrt;
cerofolium, enneleac. menta, minte.... r. —*8
achillea , glloncrob, 25. marubium , harehune,
95. culmus ‚.healm;... beribalbum, breatew yct·
cicuta, wodewistle (— bis«‚;maliterre, elebtxe... .:' -
tle® . “.. ‚betonica , bycopryrt.
en
nasturcium, tuncese. innule campahe, perewyrt.
J 20. fraca, streawberige, 'intula, walmt @wyrt),
calta, zeade defres nopis, nep,
‚laceyrids , libtorn. 60. pastinace, wuducerfille,
fungus, swamm,. ‚nimphea , colloncroh,
lappa, care. \ oriathamum, eolone,
3. ſenum recum, vylle⸗ rolon, earbo.
core, quinque nerbia, ribbe.
Iagena , erog. 65. tenedissa , helde.
lolium, ate, vurtica, .
colocus, eofordrote.. toma, bung.
ferula, zscärote,. : . quinque fila,, hrefnes fot.
40: felicina, eoforfearn. origanum, swlere. .
‚corimbus, ig crop. : : 70. sinfitum,, gallac.
Iugustrum, hunlsuce, radioluin , eoforfearn.
" delfinion , fugelespyse. prosopes , bete,
gellitricium, weter wyrt. prassion, hune.
"45, eliotropus „ sigel hwe= titemallos, singrene.
orfa, 75. romnus , befedorn,
malagma, sealf, . Juncus, risce,
“ gentiana , feldwyrt. sigsonte, stan merog,
mastiæ, hwitewude,. ocimum, mistel.
heraclea, calcatrippe. veneria, miedere.
S50. eptafilon, gelodwyrt, 80. nareta , szminte.
"hedera nigra, eoräifig, plantago, wegbrade,
erifeon, lidvyrt. violo purpurea et aurosa,
herbo iras, gorst. banvyrt.
spige, banwyrt. senecio, grundeswylige,
55; gallitrici, stelwyr. simphonica ,.beolone,
eicios, harafıspeccln, 85, pissli, reosan.
Yoi 21 v
r
. ‘
— 322 — _
viamum, Fugeles . lene. sandix, vad.
sperogus , vudueærũllo. sinapdones, oætian.
‚sarpulum, bradeleac. 15. sicalia, Iyge.
tribulus, gorst. “ hierobotanum, hretelwr
90. rosmarinum, feld me- (wyıt). .
‚dere, brassica silvatica , wuduce-
obtalmon, magede. rehille.
ruscus, cneow holen. gramis birecta, ewice, -
raphanus, aucre, hat is solsequia , solde·
rædio. 20. rosmarina, sundeaw.
thlaspis, lambes cerse. . gagantes, mugwyrt,
95. rodinaps, ompre. docce, althee, seminte,.
salsa, sure.
ruta, zude. R
#ytymalosca,, lib.corn., iva,, iue;
papavery popig. - '. 25 sisimbrium , brocanlate,
umbilicum , berwinde. - colatidis, singrene.
50, scilla, glædene. gladiola , gldene.
victoriale , oneowholen, scolonia, eipe.
perdicalis „homorwyrt, _ samsuhchon , eyningaswr
wiperina,, nedderwyrt. Gyrt).
pollegia , brodervyrt, bæl- 30. vulnetrum , moldcorn,
wit. "dweorges dwostle, scippio’, læfes.
5. unnio, ynneleac, - viticella , weodubinde,
peucedanum, cammoce. : poloten, erawarleae;
semper vivum, sinfulle; scolimbos , se umbrada bis ·
wermenaca , rædie. tel.
. Pilogonus et sanguinaria , 35. simphonie,, beoione,
bet is unfortredde, Pastinace, moran.
40. viola, simering wyrt. lapadium , lelopre. ,
stena, hechole. - male herratice, geormen
pentafilon, fif leafe. leaf,
313
eanafel silvatica, hænep. . spimon, brunwyrt.
40, ebuli,, ellenwyrt. ostriago , libwyrt..
, mentarium, feldminte, 50. muronis , cicena mete.
cerefolium, cerfele, humblonis, hegehymele.
sinapis, senp. hulsida, camedris.
abrotomum , szärenewuda, arciotidas,, fyrses berian,
"AS. peonia, peonia. sambucus, ellen, ,
lubestica, lufestice. 555. lini semen, linszd.
Tosa, rora. - apium, merce.
—
B. Stoffen im Aldbelm.
4 Borbemertungen..
‚a, Verfafer. . .
Die Handſchrift, woraus folgende Gloffen gesogen find,
gehörte dem Sefuitenfollegium zu Antwerpen, wie bie Ins
Schrift bezeugt : „collegii soc. Jesu Antwerp. DCaniel)
P(apebroch), Jetzt befindet fie ſich in ber Burgundiſchen
Bibliothek zu Vrüffel, Nro. 471. Der Jeſuit Andreas
‚Schott hat vorn eine Notiz über, dad Werk eingefügt, wor
rin er fagt: exemplar hoc ex Anglia allatum,, Sammis-
que iconomachorum ereptum conjicin. Dieß- lebte ift jes
ſuitiſcher Zufag, denn allem Anfcheine nach ift das. Buch
ſchon vor der Reformation auf dem Feſtland geweſen. Es
find naͤmlich auf BI. 86. einige Zeilen aus dem 15. Jahrh.
beigefchtieben, bie nicht ber englifchen, wol aber der Con⸗
tinental⸗Monchſchrift gleichen. Die Gloſſen ſchlug Schott
nicht hoch an, „nisi quod Anglosaxonum lingud quædam
interpretatur, die vie vielen tauſend Gloſſen find alſo
” -—m—
mr’ quedam. Die $. mar bei ben gefuiten Beeißnet
+ Ms. 62. und gehörte wahrſcheinlich den Bollandiſten
Sie’ befteht aus. 56 Blättern, auf jeber Seite 22 Zeilen, :
fie war alfo durch den Zwiſchenraum der Zeilen fchon
darauf angelegt, gloſſirt zu werben. ‚Dieß war auch
nöthig, denn. es ift das Buch de virginitate, welches
ſchon urfprüngfih für. Nonnen beftimmt| war, des
ten ſchwache Kenntniß des Lateins, noch mehr der Nach—
hulfe durch Gloſſen beburfte ald die Bücher der Mönche.
Die Schrift des Textes ift fehr ſchoͤn, deutlich; und gleich.
Mas die ®.ofen betrifft, fo find fie in zwei Sprachen,
lateiniſch und angelſächſiſch und von fünf Berfaffern,
theils zwiſchen die Zeilen, theils auf den Rand gefchrieben.
Erfter Gloffator. Es iſt der Schreiber des ober,
und man kennt feine Gloffen daran, daß ſie mit berfelben
Dinte und mit berfelben deutlichen und ſicheren Hand wie
‘der Tert ſelbſt gefchrieben find. Diefe Gloſſen find ziemlich
zahlreich und gehen durch die ganze Hf., doch fheint er
nad; meiner ungefähren Überficht mehr lateiniſch als angel-
ſachſiſch gloſſirt zu haben. .
weiter Gloſſator. Dieß war der gelehrtefte Mann,
der Über die Hf. Tam, nicht nur, daß er Die vielen Schreib- "-
fehler des Tertes verbefferte, ſondern auch, daß er die
uͤberſchtiften beifügte, viele Scholien auf den Rand ſchrieb,
and die Hſ. durchaus lateiniſch und angelſaͤchſiſch gloſſirte.
Die Hand iſt deutlich, aber groͤber als bie des erſten und
die Dinte blaßgelb, ſo daß er hieran gleich zu erkennen
iſt. Bon ihm rühren die meiſten Gloſſen her. Daß er ſpã⸗
ter als der erſte geſchrieben, dafür will ich nur einen '
Beweis herſetzen. BI. 16. a. ſteht zu spuroz. vom erften
Gloſſator scand,, der zweite hat mit feiner blaffen Dinte
das Wort ausgeſchrieben, indem er die Sylben lice dazu feste.
— 35 —
Dritter Gloſſator. Es iſt der Rubricator der Hand⸗
ſchrift. Daß er nach dem zweiten Gloſſator ſchrieb, bewei⸗
ſen viele Stellen. Z. B. fol. 13 b. ſteht zu debito vom
weiten Gloſſator die Gloſſe gafele, darunter vom Rubri⸗ \
cator mit. rother- Dinte vel medde. Ebenfo fol. 15 b. zu
votirum vom zweiten Gloſſator gewinsumlice, vom Ru⸗
bricator beigefügt vel gecweme. Diefe Gloſſen find an der
‚rothen Dinte leichter zu erfennen, fie beginnen erft auf
Bl. 13. b. und hören BI. 24. a, fchon wieder auf. .
» Vierter Gloffator, Eine ſchwere, kräftige Hand
mit etwas diem Strich und einer mehr dunkelgelben
Dinte als die des zweiten Gloſſators. Die Schrift ift merk⸗
lic, größer als bie der audern. Bom Anfang an gloflirt er
faft nur lateiniſch, auf Bl. 15. b. beginnt er angelfächftich,
und iſt daran kenntlich, daß er faſt allein a fegt, wofür .
die, andern meift ſchreiben. Auch iſt fein d mehr ger
ſchweift, als der. andern Schreiber. Er hört mit BI. 50,
a. auf. J
Fünfter Gloſſator. Eine ziemlich große, aber nicht
dicke, unſichere Schrift mit einer Dinte, welche eben ſo dun⸗
kelgelb iſt als die des Textes. Ex fängt auf DI. 36. b. an
und hört auf 43. a. wieder auf. oa
Zu Anfang der Hf. find mehrere Gloſſen mit einer ganz
ſchwachen, blaſſen Dinte gefchrieben. Die Hand aber fcheint
mir bie des zweiten Gloſſators und bie Wörter etwa bei
einer zweiten Reviſion beigeſchrieben.
Diefe ſammtlichen Gloſſatoren feinen mir gleichzeitig
zu ſeyn, ihre Schriftzüge find von. berfelben Art wie die
des Terted, ihre Dinte hat diefelbe Miſchung, nur dicker
oder duͤnner, ihre Sprache zeigt feine erhebliche Verſchie⸗
denheit, fie unterfcheiden ſich nur, aber ohne Confequenz,
durch A und PB, y und i,.ng, ncg und negc, nysse und
i 7
T
|
, , — 326 —
ne⸗rs u· ogl. Noch mehr ſprechen dafür die gegenſeitigen
Gorrefturen. Verſtand ein Gloſſator das Wort falfch, fo
bat der folgende deffen Gloffe entweder ‚ganz über theil-
weife ausradirt und anberfi geſchrieben. Solche Verbeſſe ⸗
zungen find nicht leicht moͤglich, wenn die Eprache ber
Schreiber der Zeit nach weit auseinander liegt. Aus dieſen
Gründen habe ich es auch für unnöthig gehalten, bie Hanb -
jedes Gloſſators im Druck auszuzeichnen, was etwa Durch
die Zahlen 1 — 5 hätte geſchehen koͤnnen.
Es kommt alfo anf das Alter des erſten Gloſſators an,
um die Zeit dieſer Gloſſen auszumitteln. Alles genau ver⸗
glichen gehoͤrt die Hſ. in bie erſte Haͤlfte bed zehnten
Jahrhunderts unter bie Regierung der Söhne Alfreds.
p. Be haudlungs art.
Bei ſo vielerlei Schreibern und ſo zahfeeichen. Gleſen
iſt Genauigkeit bie erſte Pflicht. Ich glaubte fie durch fol⸗
gende Mittel zu erreichen.
y Wenn die Form des lateiniſchen Wortes zweifelhaft
war, ſo Babe ich nach der Gloſſe mit m. Em. die, drei
Geſchlechter, mit nom, g. d. a. die vier Caſus, mit. p.
oder pl. den Numerus, mit adv. Adverb ıc. bezeichnet; Diefe
Buchſtaben beziehen ſich alſo nur auf.die lateiniſchen Worte.
Dieſe Bezeichnung war nöthig, weil die Gloſſatoren oft in
einem. andern Geſchlecht ıc. .überfegten. gm. heißt affo genit. oa
masc., ap. acc. plur. u. ſ. w.
2) Richt immer ift das Tertwort gloffirt, ſondern ſehr oft
die lateiniſche Gloſſe überfegt. In dieſen Fällen habe ich,
fo genau ich Tonnte, unterfchieben , ich habe das Xertwort -
‘aufgenommen, wenn das ängelfächfifche Wort ſich zus
näcdft darauf bezog, und das Tateinifche Gloſſenwort,
wenn das angelſaͤchſiſche darauf ging, beide, .Tert und
ı
— 327 —
lateiaiſche Gloſſe habe ich: abgeſchrieben, wenn ſich das
Angelſachſiſche gleich ſtark auf beide bezog, ober nerfwür
dige Synonymen darbot: Worter, die außer beim Zufam- -
menhang eine andere Bedeutung haben, find. mit ihrem
Zuſammenhang eingetragen; z. B. Nro. 248. Bustra iſt hier
mit yba überſetzt, yba heißt aber nur die Flut des Mee⸗
res, Austra..hat dagegen Feine ſpecielle Bedeutung, daher
ſteht dort der nothige Beiſatz des Textes pela gi Austra.
3) Häufig haben die, Gloſſatoren nur Anfang: ober Ende,
Stamın oder Form ber teutfchen Wörter. beigefhrieben. In
diefen Fällen findet man im Abbrud vor oder nach der,
Gloſſe einen Strich. 3. B. Nro. 430. pectoris, — stes;
hier fehlen die Sylben breo,, und die ganze Gloffe hieße
breostes, Nro. 769. castitate, clan —, hier ift die Form,
namlich messe ober nyssa beizufügen, Nro. 577. preecellere,
ofenti —, lies vollſtandig oferstigan. Nro. 997. qua ve-
liquarum, mid am — d. h. ber Öloffator hat reliquarum
nicht überfegt. Ale Wörter hingegen., weldhe ber eine
‚ober. andere Gloſſator ergänzte,. ſtehen vollſtaͤndig im
Verʒeichniß. Nicht überall ſieht man deutlich, daß etwas
fehlt, ich habe dennoch Striche gemacht, wo es mir nothig
ſchien, ohne darum diefe Bermuthungen jemanden aufzu⸗
dringen. Vieleicht hätte mar gewwünfct, das Mangelnde
in Klammern beigefügt zu fehen, ic; war auch Anfangs
der Abficht, habe ed hie und da gethan, ohne ed durchzu⸗
führen. weil ich überzeugt bin, daß es für die Kenner der
angelſaͤchſiſchen Sprache unndthig iſt, und Anfänger. durch
Fehler, die ich machen konnte, misleitet würben.,
4). Manchmal find ähnliche Buchſtaben, wie o und t,
w und p fo gleicförmig gefchrieben, daß fie ber Schrift
nach nicht zu unterfcheiven find. Da hätte die Sprache
für die Daft der Sesart enticheiven muſſen; bei der Ver⸗
- 2 —
wandſchaft einiger dieſer Buchſtaben ſchien es mir jedoch
beſſer, den Zweifel in Klammern beizufügen: .
5) Was durch Nafur ober andere Berftörungsmittel un
kenntlich war, habe ich durch Fragzeichen und Puntte be⸗
mertt. Steht das Fragzeichen vorn, fo iſt dad Wort “am
infang,, hinten, am: Ende zweifelhaft gefchrieben, und
meine Lesart ift blofe Vermuthung, Punkte immitten ber
Mörter zeigen unleferliche and fehlende Buchftaben ap . .
"O9 Biele Stoffen ftehen auf dem Rande, ohne Zeichen, ,
wohin’ fie gehören. Wenn es mir zweifelhaft war, ob ich
ſie zu dem rechten Worte gezogen, fo ſetzte ich hinter bie
Gloſſe ein +. Diefe Vorficht war um fo nöthiger, bamit mei-
ne Mißgriffe nicht auf Rechnung der Gloffatoren kommen.
7) Die Eorrefturen der Gloſſatoͤren find entweder in
Klammern beigefügt, mit dem Zeichen corri' ober corrig,
rier fie find wie in der Hſ. angezeigt. 3.8. 960. radicibus,
wyrtrumum , b. h. der Schreiber hat y gefegt, der Cor⸗
reltor u darüber geſchrieben.
8) Man wird in ben Gloſſen ſehr oft aAdjeliiwe in einem.
casus obliquus finden, wozu das Subſtantib unmittelbar
barauf oder bald nachher folgt. Es wäre leicht geweſen,
dieß jedesmal zufammen zu ftellen, allein, was in der Hf.
getrennt gloffirt iſt, wollte ich nicht verbinden, und an .
vielen Stellen fand ich, dag Subftant. und Adjekt. von
verfchiedenen Händen glofirt waren. Durch Verbindung
ſolcher Stoffen hätte ich der Hf. einen Zufammenhang ger
geben, den fie nicht hat, Dagegen habe ic; im Zuſammen⸗
bang gelaffen, was in der Hf. verbunden war.
9) Biele Wörter kommen mehrmals vor. In ſolchen
Fällen hat Maßmann nur die Seitenzahl angezeigt, wo
diefelbe Gloſſe wieder erfcheint, und dieß Berfahren ik
zweckmaͤßig. Sch habe dagegen die Wörter fo oft aufge⸗
D .
39° ö
* nommen, ale ich fie fahb, weil ich dachte daß der Weis
tert an verfchiebenen Stellen dem Wort ein andere’ Bes
deutung gab, ald- die · Gleſſe ihm gewöhnlich zuerkannte,
and bei meiner Angabe der Capitel es leicht fei, dend Texte
zu folgen, um ſolche Fälle für die. Synonymit nachnuwẽi⸗
ſen. Bei einem Schriftſteller wie Aldhelm, der Tropen und
Metaphern im-Übermaße liebt, halte ich meine Vorſicht
für nothwendig.
2. Grnoffen—
Prologus . Caput Lfol. 4. Pu
omnique, and ealre, f. ä eoneiliabulum, gebinesto- ,
devotæ, estfulre. u wo, gemot.
fraiernitatis, broberhre- mediocritati, sehrzdnyse,
dens. , mettrum.
honorandis, arwubfullum, _satis, swibe.
5. celebrandis, bremendli= humiliter, luflice,
cum, ‚20. erectis, ‚upahafe,
pudicitis, gehealdsumnesse, sospitate, gesund.
glorificandis, wuldelfullüm. gratulabundus, pancunde.
eruditionis, awrzstnysse. voforum, wilsumnessa.
parentibus, mzglicum. ge- pacta, federa, treowpa.
sibligum, “ ı 25, fidd, getreowum,
10. necessitudinum, | nead- spopondistis, pa gebehetan.
beafoysse, — verum, geswu.
unanimiter, gobvwær. melliflüa, huniflowende.'
ornantibus, gefrz. studia,. geenorndnessa,
erucis adorator, st. crod 30. sagacissima sermonum
+ wurbiend. serie, mid here gleawer-
desiderabilem, luflice,wyn- tan endeber [v. ead.]
sume, halantungee . singulos, enhwic,
15. prosperitatis, gesunf. textus, gesetnessa.
&.. zn oculorum, seona;-
— 330 —
obtutibus, id sumiere ge- gymnicis artibus, lareow-
cyndelicum geornfulnesse,: licum creftum,
35, impositum, ongeset 1. in gymnasio, on leorning.
consemplarer, hercawede. —, larhuse:
uberrimamque, pa ge... 60; disciplinis, larum.
virgialem, Femmhdlice, ot olympiaci, and pleglicis.-
eloquentie, gleawaysse. ceriaminis, gecampes, win-
A0. loquela, huwhspzce, nendlices , 'geswincfulless
enarrationem, getincnese. _ gewinnes, .. iberwinnes.
dissertitudineri, gleawnesse, exercitationis,, gearo, ge-
gaudio, gefeane, . swinces,
taliter, swa. alagriter, sprindlice, caflice;
45. catholicas, geleafilie, 65. ita duntazas, swa bu-
anzillas, Binnene, tan tweon. .
optivas, gewiscendlice,, strenuc, n, pa foremih
. ‚fertik, ofetnum. , eertamina,.ha stragan y fo-
conceptionis, geeacnunge. remibti. *
SO.permatris, purmedderne. cum æmulo, mid wiperwurd«
industriam, georfulnesse, nesa. '
hobfuls 0. amulo, exlistealle, .
velut sagaces'gymnosophis= 70, sinuosis; mid bosmigum,
tas, swilee. wittige leor= flexibus, bium.
neres,, is meditullio,. on medlirne-
prudentes, gleawe. winstowe, plegstowe.
. gymnosophistas, upwitum,,. Iuctaminis ,. oretstowe.
“ plegmen. fragrante, mid, stingendre „
55, peritissimo,. getyddes- .stemendre. f.
tum. 75. delibutus, gesme —.
certatore, campwisan. lubrici, slideres, sliferes.
palastricis, pleglicum, "liquoris, wtan.
wr=xliendum,, nardo, ele sealfe..
’ euriose, freflice.
Fe
nr - — 331-
80. sollerter, mæritealdli- ornato, germdedum.:
..ce, georn. veotus, ahafen. ir
Jaculorum, -scot per, gara. equo, wicgce, meare.
- cafapultas, gaſlacos. Percussum, geswän —.
. sagittarum, wifere, "5, ornant, glencap. -
spicula, geras. facetus, geanoge.
8. obstrusis pharetra. la= ‘quadrupedante, fyper je
Hibulis, of diglum.dim- tum, j
hofum, healstrum, putrem, "Austrigre,
"trahens, upateonde. quatit, beatep.
ut passivus oculorum ob- 10, implicans, gefyldende.
. sutus, ‘widgille emwla- orbes, hofringas.
tunge, 'goretunge, “ orbibus, hofum.
‘ relazat, tolte, "
pupillarum, ehringa, » seipberelicum.
90. paado, geapum, gebi= nautarum, hrepra, flot= -
gedum. _ manne,
strepente, hlydendum, +15. circumdatus,' emhlodaed,
nervo, strengce,. = ‚emble.
stridente , riscendum.
indeclinabiter ,; forbrikte, ‘ emhrinced, \
unforwandedlice, Per vitreos, torktäe,
95. stridente, bearhtnien- gurgites, wæ —.
dum.. £ liburnam, scehp.
ad destinatum locum, :to W. lintrem; ced. ,
- fore getigredre stowe. nhortante, meniendum,
anhelantium cursorum, ste= proreta, plicitere, aneremen.
necendra renula , hefien» crepante, craciendum, cear-
dra, ‚ tiendum. -
palma, sigeleane,
fortunatus, wyrdgeszlig. wendes.
100, contr lbulium, syblipga, 25. posticulo, ale, | bamelo.
elassicis , sciplicuim herium,
“ eircumseptus, emhlenned',
nauclerii, steormannes, no=
— 32 —
spumosis, famigum. ludentium, leornera.
algosis,, varihtum. corruptibilem, ·lice, forwis-
remorum, rofxa, arene. nende. - - us .
#ractibus, tium, 35. ingorruptam, unforwur-
30. trudit, scifp. denlicne, molsmiendlione.
per gymnosophistas, burh gymnicorum, plegmanna.
- plegemen ; gligmen, gle= thestrales, waferlice.
ame Ppompas , glencgu.
gewing, getwinum,
40. essentia, edwiste.
quin potius, gif
in propatulo, on zwunge,
qualitatem, hwile —.
45, afflatus, gendblawen.
60. circensium, hriscsitten-
‚dra.
congruant, gehwerlacan,
rikt.
———— ——— — — nese.
eorum, heora.
ampla, widigle.
65. sagacissimam, ha fore-
sollertigm,. meniteawnysse. "
wittian, getincge. -
industriam, gleaw.
vivacis, liflioe. : ,
ingenii qualitatem, ae.
noscuntur, ha hyd cnawene.
geneseos, gecyndbooa, ge= 70, assidua lactionis instan-,
recenysse.
narrationem, racu.
particulatim, delmelum ,
‚ sticmelum.
tia, mid singalre anræd⸗
"messe, onwununge. -
sollertissime, here menitea-
wiste.
subtiliter, asmead, orpanc, industriam, wotinyue- .
50. celeberrimus, se bre- formulis,. hiwum.
wsta, wurpfulleste.
gerulus, bodiend.
protulit, xobto.
*coaptari, gelimpletan „ger
. Peodan,
— 3°.
TI uberrima experimanta, careni, coftte meres (coct-
ha genibtsummestanafun- te?), asodenes wines.
denessa,
de fruto, felde, bie, hucd-
liquido, augytfillice, open=. cum wealle,
lies,
roscido, dıeaweinliere,
viscerum receptacula, güt=
133, innohes, and fencgas,
erepustulo, deorcunge, nt ortatin, Einaiion, to gem
unge,
et exorto, and upasprun= 200, 0. mode, bwiltidum.!
gum,
S0. limpidissimi solis, pe= crocata, flava, be
re freabeorhtestan, -
‘jubare, leoman. -
repente, rædlioe.
exercitös, beriges,
difundunt, gend zoiah,
to delap.
Caput II, fol. 2. b.
- 85. modo, hwile.
‚melligeris, huniberum,
caltarum, clefre.
Frondibus, helmum.
Purpureis, brunbasum.
‚saliunculas, selas.
Ba gegeolo-
vedan.
genistarum, broma, geniht=
sume, (Dies auf dem
Rande.) ,
eircumvallantes, emhlem-
anende. \
‘ 5, aumerosis, unarimedum,
nsnifealdum.
advehunt, hi-bringap. \ '
“ alvearia, hyfa, u
rotundos, sintredende, sinh-
wurfende.
90. malvarum, geormanle- hederarum, hifia.
afı , hocleafa,
incubantes, on sit —.
dulcia, werede. .
rostro, mid nebbe, mufe.
10. racemos, crop.
tike, lindan.
surculos, stofnes.
constipantes, emhlennende.
roduns, decerpunt, ceowaß, multiformam, bie mæni-
"Pluc—. \
fealdan,
95. lonto, of piccum pe= 15. ingenium, creft.
fele.
machinam, awestimas.
x
hyrofullum. =. Purstigere geornfulnysie.
„ar operf,end oferwrigiau, oracula, witedomes, -
„eujus, Bere, 40. explanstionibus jam
20. ingenium, tebecht, or. (dudum, seblnegum, awute.
bano. : nunc, bit .
matricäfacundid, mattund- dh illo, ham gode. en
licere getincnesse,. digesta, gedihte,
fretus, gebeld, gegoded. "qui dir quinis, se he.is.
pleno, fullum, 45. sevissimis, westum.
catalectico versu, mid ge= afflictionibus, gedrstenynum.
telferse, sixfetum... gurgites, wealu.
25. piotis, gegleuodum, ° reciproca pelagi flustra, and .
brachycdasalectico, wipü in· agean hwurfende ya .
aanhan. 50. spumantispelagi, famen- 5
colapho versu, mid lima, dre wide;
to dala, mid äffstedum, saerosancti tactu, erkcha-
scettrum. Ugero.
fenestrarum, teolperla. virgula, gerde,
alvearii, hyfe, sörpenfe, snmce, ned—(dre.)
3. vestibula, fore dera, transformati, awendre;
infsrelda. J 55. muri, stahweal. +
" per. turmas, gend weniu. - altrinsecus, on sundran.
amana, ba mergen. colloguium, spreoe.
prata, mieda, sprinctinge, cornutis valtibus, id egis-
grennessa, z licum. :
\ populatur, bereafah, sollicita intentione, mid em-
35. eodem. modo, on pa yl- ' hedilicere-geordfälnysse,
ce wie, 60. investigando,'scrutnierfäe.
‚florulenta, blostbere. quadrifaria evangelia, Pa
late, wide. ‚ fyber.deledeu cwydas,
vagans, ernende,.
- 335 —
Sevangelice,— liesre (ewan- ; «80; permutaton, aunn-
g—-). \ dennesse;
atholicorum, -anliera ‚ger -tenaci memorin taxta ; wid
leafulra. simeabancelre trahtnunge.
‚commentariis, ‘mid -gastli=-rimando, eveawende, fore
cum trahtnungum. smeagende. u
‚65, exposita, asmeada. ‚grammgticorum, Ba wer
‚ol medullam usgue, opin" tigra. or
wurde swetnesse , smede- orthographorum, rint vi⸗
man. tere.
"enucleata, geenentede, 85. doetrinas, lara;
quadrifermis, mid ‘fyber tonis temporibus, on me⸗
hivum hysnum. Priendum tidim.
ecclesiastice traditionis, trutinatas, asmeade. " --
-eireliere guwrigenise, pedibus poeticis, mid: inb-
70. :historiam, ‚gereeenysse. terlicum · fotum, scop:
allegoriam, and :gastlicum compactas, gefegede.
angite. . - 90. per cola, purh lim. :
tropologiam, beawliorespe- commata, incisiones, and
ce todal.
superno seusu, uplican and- pentimemerim, frirh - "äften
site,’ heofenlicum and- fotes todal. \
gite, oo eptimemerirh, seofefan. '"'
‚ordinata, endeberda. divisas, todælede.
" 75. inquirendo, spiriende, 95. alienatim, sumderliwes, -
‚historiographorum, wyrd- segregatas, toscadene, to=
vritera. sendrede.
fabulas, spelunga, sage. sagaciter, snotorlice, pet
ehronographorum, tydwri=. is gewyrdelice.
tera. ⸗crutando, pinsiende.
Artuitas, pa ‚gewyrdelicen, castimonie, ebealitmnin-
id 00),
«
viyginifgtis, mabbadee...
30, singeleren honorem, ————— — e
r,.synderlicum ‚wurh- fraternitate, hroborrædenes.
r . 9 soliditasg,; tabelle — .
theatrali, wäfiendre. ſ.
typum,. getacnunge.. ‚spectasulo, ‚wafersene, -
manifestare, getacnien. . voluntaria ⸗orvitutis, sel-
indubitaie, untweoliere, ... willes, beawrdemes.;,..
5 auctoritate, ealdorlie- spantengum,, ‚fern oder
10. conjugü, egade
illecebrosa,, ‚farspamandli-. vwurge, emwlatunge.
an wyasumlice lufe, 4 m
gesehed , procerum, hegmpddra, Bie-
nenföniginuepd. u 2...
ezercere, ——
—**
mis, Fus,geraddie hescpt
Ba eng 10 Iulll, gemene.
congarfi
quadam suavissima Gan-.., and regelice.geayttessa, ...
„gtetione, mid aumera was- ‚canobiorum, munualifay...
tembeere oynningge.... simillima callesione,: oR ham
suavissigmig Bes #waRHtanı... . Bplinpntam.geseade. .
15. Heat, ARD 3 nr Gugmdig, sera langer. ©.
creatione,, ‚Kenmuuge and sedes, wunungä, —
zen ne . ir MO. ‚favere, ‚nndhleoman..
ostendit, forgetibp. . casas, hefa, Fur
acyto,,scearpum.. cavatis, geholedum,
transfigens, hurhhiende, consuta, getrengede , cetro·
20. hereditariam, ſꝓdetlico. agode.
legitimg,.glicere. ;.. corticibus, — —&*——
aiernitatis, ‚scnese, » DU.
— 37 —
45. chosdrus, seo beoriioder, libentiäs; geötnfullicer,
principattis, domes. ’ ‘ob reverehtiai, for armub-
ex tanta, of Bere. vysse.
fungitur, decteverit, teoh- 70. ad incolatum, to Wwritc-
gap. sißienne, \
“ Fugitivis disoursibus, mid peregre, elfbeodelice.
fagulum fereldun. " domesticis, PBönne hiwu jan,
‚50, et passivis,andiwiftum: — hiwcundum.‘.
muled, .miclere-r ussuetz, gewune. fp.
vagatur, wandrap. contente quiele, gebafe ge-
causis, neodum. hersumiendre stilnesse, hi=
cogente, nedendre, f£“ ' eowiende. -
55. Peregrinandi , to wrec 75. in domibus, on husum, '
sibienne, une tgm ingenti studio, mid swa
‚mecessitate, neadpeifnysse. micelre gecneoränysse, ge-
ille cui, bom peis. - ' otmfulnyse,
consulatbs, r=dgiftes. 6. quod, fonne Pat:
. principatis, hlafordomes, 'obediat, gehersumie,
—— virginitautis, des mebhalles,
60. regimen, reoedom, wis- 80. typum, hiwe,
sung. J et spontaneum, and for han
vies, fram gewriice. : selfwillan. m,
cöncessum, forgifen, befzt. famulatum, peowdöine.
extorrem, ut lägen, elelen- nectareum, wered& Digene.
die, operatur; hat wurce:“ '.
pulsum‘ patrid, ‚adrefnetne, 85. mulse, weredre. gf.
afle. — cerarum, wexe,
65. tam, swa. splendente Burgustio; om sci-
tamque, and swa, ö nendre hefe.
spissis legionum cohortibus, recondat, gelogige,
Piefealdum preatum eo- super emineat, oferlyfap.
rada, %. odorantis, stymendes,
J oo. 22
— 338 —
ambrosiz;unguenti, swecces, 10. sceptra, Potestaten, ant-
amnethymiama, slcewurt- wealdu.
gemägnysse. principatum, hriceter.
odorem, bræp. R * monarchiam, rircit.
nardi spiranls , ‚stincendre palato, mubhrofe,
. sealfe, . üllatum, ongebroht.
‚9. etiam ut, ealsva. 15. delectabili, Außendlic.
omissd..specialitate, forle- mellite, unigswettre. 8.
‚tere synderlicnysse, get- incomparabiliter, un wib
menes. R J metenlice,
. gratio,. gescead, . Jugalitatis, swunge,
suavitatis, cerewensum- federatorum, gebeoddre,
messe... 5 — W..charismatum, gifa, gast-
opulentique luxhs,? miht- licra sellena. >
sumere wynne. i. praposuit, gerechte, foren-
400. exguisite,;, ba aımea- „ seite.
dan, mznifealda. n,... culmine, hro—
oblectamgpfa, Instkullunga,, indicium, betien,
‚el.nysse (d. i. lustfule ovem erransem, bat dweli—.
uysse). 28. drechmam, seih '
defruti, wealles, virginali puerperio, meded-
medoni, 2 iwes, .gesodenes, licym baman, \
coput III, fol, 4..a. dispendio, wfwurdlan, *
virginitatis, hæs mæ bhades. wyrdlan. .
5. creditur, he is. costitatis, gehelsumnysse,
supernorun, sodalitas, heo- dominici, drihtenlices,
' fenlicra ceastgeware. 30. peitaris, — sten. Cbreo:)
attollenda, to arzrene. accubitor, hliniend,
-debitis_preconiis , mid ne- paradisi, — ges.
adbearflicum herungum. inexhaustis imbribus , una-
infulas, honores, gepibpun. “ ‚cumendlicum bugelum ,
scurum,
139 —
ar’ privatam, and Pa asci= celestis medieine , heofend- -
ridan. - licere lacı
35. amoris, gewilnunge.-. antidotum, dolpdrenc,
munificentiam, cyfte, lac. 55. verticem, heh. —
cupidus castitatis amator, gabuli, gelgan. .
geornfulblufiendandhwe- materna, — licere. g. (o- J
Ihaysse, . der.)
zelotipus, onhyriend, onbi- perfiderum, wiberwurdre.
ziend, carful, emhidi, em- infidelium militum ;_ortre= .
bidig. Fa owra eempena,
memor, ellenwod. : 60. carmine rithmico, ontel-
AU. informator,gestäpeliend. - sumum leope.
‘ grata libamina, bancwurbe patibulo, on gelgan.
“ gifa, - \ uf non inconvenienter, dwir
spontaned devorione, mid : pe gedaflice,
selfwilre: estfulnesse (oder Zatibule, treowe, on digel-, °
Inysse,) nyıse. .
litarat, ofirede, u - virginem, fennan.
facinorum, mundada.. : 65. tulamini; gescelduyme:
45. considgrans, bescawien- labentibus, ernendam.
- de. temporumlustris, emhrenuin, '
Ppeccatorum, meitrumra; per idem fempus, gend dam
„strage, wele. ylcan timan.
sanabilissimum ‚- halwedne fretus: geufered.
lzcedom. - : 70. tormentorum, tuttegrena. .
spiritalis, feöudlices. orthodoxe, anlices. g.:
50. nequitie, nedra"pances, extorris, miser, utlenda:
hindereipei. aulecisonis melodie concen-
mortaliter, dedlice. " "tibus, mid swrißswium san-
fibrisque infectis, begled- gum dreames, herunge, 5
dedum teddrum , afele- in oramate, on uplicre ge-
dum. B B sihde. · s
. — 3 —
”, extaseos, geleoreduysse, 500. prophesicis, witiendli-
oferstigennysse. cum,
obtutibus, gesihbum. Presagiorum, korewitegunge.
per augustam, gend bat, uon auferetur, ne bib ateo-"
kynelice. or red.
rigide, streucete. g. . dux de femoribus, of spria-
ardui. stijes,- gendeles, g. ge.
80. formam, hiwe, .' „ millend, Tusnndfealdre,
propositi, initii, inhideden. 5. congerie, gegaderunge,
sohortantes, maniende, . liquide, swutelice.
. matrimonii,. senscipes. veteris instrumenti, Pro.
eontubernia, samwistu, ge- ealdre gesetenysse.
bofer: umbraculo, scadeyrunge. .
85. Jegitimmmmn, zulic. clard, beorhtre, -
legalisthori, 'gegaderwipes, 10..conjugii,-mwnunge..
connubium, bzmed, ewun- discernere, to scaden.
ge. “- floridam, blostbiere.
scismaficormm; - 'gedwol-. explanans, trah —.
wanna, on jugalitatis, .anscipes. “
deiiremasta, gedofn,. ge= 15. :uriundam, up asprungan,
Beard. \ eleganter, beslice.
WB: dunikus, —J geset· conchq, muselan, ‚scille,
tap.:.! Br -Caput. IV. fol. 5, a.
presettim, towisan. turpiter, ful..
pro certo, to sopan/ cuban. deformatur, avlæt.
divina, godeundte. g. 20, metallum,, massa, wech.
sanctionis, gesetnysse, detrimentum, ‚efwurdlan. ..
9. fadera,. -treofpa. "cum formosior, wen be hiw-
supernæ, heofenlico. d. fastre. ;
gratos, paucwurte. rubentis, renden, :..
majestati, megfrunmyme. .lanen, wyllene. np. . ::
“ incarnationis, Azscgebyrde. 25. stamina, wearp.
— 1 —-" ze
glomere, cleone, " foreipis, tange, tangam. »
panuclis, veſlum. .. forficts, scearen,
involuta, gewundene. np. '55. bullifer, - bære.
bombicinum, siden, seolcel. baltheus, belt. ö
3%. purpure, godbebes. instrumentis, tolum.
serica, sil -. £. (cre), fabricata, smeoped..
mala punica, rende appla. lunaris, — lices. -
.. eittis, tenuis polls, fylmi· 60. globi, cliwenes..g:
enum. lunaris globi, morodies ;
rubentibus, mid readum. elmes.:
35. impleta, gbla—. ° ceirculus, sineweald tremdel,
3implici, anfealdum. - ‚splendidus, hlutter.
librorum; rinda. = triquadram mundi rotäm,,
- tegmine, emfencge. ' hæve fiber deledanitrendel,
contectd;, oferwrogene ; a=:5, pwtei laticem, weteri=.
wundene.: J ben; nn.
40. despectabilem;, forsa= visterne, warenenhe, "pe,
‚wenlicne, af. Vimpham, aquam,. WRg..
calunintam,' hesp. - 'quam, bæ gwc. u
daotylos; Anger applajclye antlid, nid hledele,
tra. ‘70. rotd, hweowlan.' ; -
. mulsum, werede, er rotd.kauritorid, hled txendle.
nicolaum dactylicum, Le exantlamus, uphladen. '
dropa tan. parvi pendendom, tn forsaht
45. valde, pearlo. .-- waliende: .i .
incomparabiliter, unwibme, reciprocä —S — on
‚ antecellere,; oferbeon. : “ _gentflowende:yha. \
incudis, homiges, anfiltes, 75. fontis, welspripces. ' ...
tundentis, beatendes. Aumina redundautis,. eft
50.. mallei, hameres.: - flowu.
durities, stibnes. Praosliere,; ofersti —.
aruginose, homire, gu. ' ‘ 5 ö
-ı0 —
redendantid, eft nowende
wettere.
aqua ductuum , canalium,
"wietertige, tiga.
80. decursus, singel, renes,
swift,
celsis, healicum.
arcuum, boga. -
fornieibus, bigielsum.
exaltatus, geufered,
85. tubo, beotan, ofpnyh,
beoten. .
cataractis, water zddrüm.
cataraetis vorantibus, for-
swelgendum æddrum.
“ prastare, oferbeoh,
voraris,: geadigre. f.
90. mergule, scelfre;
confunditur, scend, forho-
" ged. “ ’
"versicolor,? pleofah.
tereti, sinewealtre. f,
eirculorsm, trendla.
95. rotunditate, tyraincge,
croced qualitate, mid geo-
“ lewere fahnysse.
purpured, brun.
venustate, fager.
‚glauco, blehewenre,
coloris, hiwes; hleos.
‚ 600. viriditate,. greunysse,
“ Fulgescit, glite,
flava auri specie, ofstilfrum,
gleteriendum, dexum.
splendescit, beorhnep. .
virginali, medendlicum, fomi-
nhadlieum,. df,
5, formule, hiwe, d.
erepundia, menss, glenoga. a.
phalerata, ba geglencdan. ap.
arnamenta, frxte.
“ experimentis,, oferwunden-
ayssum. -
-10. imputribilis nature, un-
fuliendre, — lice gecyade.
invenisse, geswutelien.
arborum silvestrium, wude-
licra treova. .
succulentus, sepig le,
cauliculus, stela,
15. ramusoulis, boginclum.
exorti, acynnede,
vernantis, grenes. n.
prati, gehaeges.
progeniti; forb aibenn
nomp. B
20. fragantia, stenmende, es
redolsant;: hiadesiap:
cum canstet,bonne gewis is;
secufuru: emuluntenta;
filiende.gestreon. ”
exzuberante;:" genihtsumieh-
dum,-abm.-;
v a
25. reditu, ageanhw-, gean- Aujuscomodi bonum, Due
wurfe, rad god.
lucro, tikunge, . dehonestari, beon gehyr-
maturescere, ripian. wed. —
surculorum, stofna,.telgena, melius, georalicer, rumerli«
densos, mznife — (alde). cor.
30.. pampinosg:hisses, bosses, 55. versä vice, ahwerfedun
cessante, -ahlinnendum, m; sibe.
librorum, rinda. . inferioris vita, ie aber
a⸗ucco, Se —. (swpe).: lifes.
marces ere, scrincen, © perficiens, heonde,
35. adventante, .tocu — :tepide, wleclice.
Cmiende).. torpentem, aswivdende.
fervore, berasadum t, wy-+ 60. pra occupet, patheofore,
line. . 'stimulo,. sticelse.
in modum, on gemete. compunctionis acorrima, hæ ·
laudasde, — lices. ı re stibeste 'abrerdnyssa.-.
virginitatis, femnhades, castigatus,. gemänad .. ge-
40. in edito, bealicum. > tik: Bg
arctd, neara. anticipet, Forneforfep: .
‘Permunctorio, worte, mun- 65. dimittiütur‘, to. forlaten,
te; . befest; i wo.
. dnferius, niferer, beneofen. blandimenta, geswyinysse: ; '
vilescat, unwurfie, : güisguilte,; arube⸗ 3 begur
45..legitime, zwlicen. scalu,. > unser
jugalitatis, gegaderseipes. guisquiliarum, PR R
liberorum, zftergen .. : peripsema, feoxinunge. .
posteritatem, cneoresse, . 70. carnalis... Iuaus,.-lcame
sordescas, afulie, ansco, licere gelse.. ..;
50. castitatis, senesse, t. . lenocinia,. forspennene.
- in comparatione, on wib- refutans, ;wib' sacende.
metenesse. . initio, gradu, in gehedo.
„»
m ,
taste, elenre;. den wei ⸗copulorum, 20ylpa, cluda,
‘75. tirocinio, camphade- 700. tanto minus, swa mi-
gratuitd; bancwurbre, cele leas.
industriä, aleawaysse.. - lamentorum, heo —.
antecessar,. prior, forgene- incumbere, dybbian, onwu- _
ga, forstep, F nian.
lacrimosis, teaxigum. Igcrimarum imbribus, mid
80. singultikus, sicetun, dropum.
süspirio, sigci, ‚bloccetunge, rigare, wætan.
" querulosis,. ceorigufe, . 5. nevorum,-smyttene,. wlot-
questibus, „MUrCHungum., ta.
inflati, toblaypang maculis, windingum.
85. periculosa,,,, eren deformatos, awlztie,
fulre, scorie, speccan, syndran. g.
naufragio,;forlippangese. atramento, bletcan. .
dire tempestatis, rehesstor- 30, Fadaios, gefylede.
RO wbs aussen. 'e0 magis, swa miclema.
' turbine, yEte. ...inweay 0... roscidis, mid. dewigum. : ;
integrisgte.gloriontwrsher fontibus, wylsprince.
‚ere ancwelgtjaesihe.- tristem, dreori—. (g&0).:; °
9%. inter; betwwnas „45, kumectare,. leceae, “ih
scillam; imysandhriesan., ten, .
“ baratgumjogtawelgei non. deficiunt ; ne gorici
voraginiszapyliendess.cade. quo se, swa hi. w
windan. lan et qusteritate, stibaysse.
er geadsante; and: on dieir. prohibite, Äuerdiete, tocwe-
gendre, ma 01et dene,
Hrliistraliguantuliun;;peh 20. meminerint, gemundß®
pe zt hware. vero qui, forpis +
fractis;-tobtertum san." celibus,; geheald.:
salvd, gebeakleuuin; ii _‚sentina, aqua foetida navis,
discrimine, -fsecenitwuse:: adelan, fylhe.
- 15 —
-arroganter, to 6 Bndelic, -recentis paradisi, nie
up ahefedlice. beorx.
25. belanam, diabolum, colonui, tilie, on
ran. et totius terrestris greiture,
devoratricem, — stran. and ealre, eurdcundre Be
“naviculä, mid emfare, sceafte.
declinunt, forbugap. vertigo, tyrning.
Caput P. fol. 7, a. 80. rotantis, turniendre. "
principalium, = hera. fundibali, liferan.
30. vitiorum, lehtra. complectitür, befeh, em-
atroz, healic. bpetd.
tyraunicæ, eynelicere. buccis, smefum.
dominagdi, to wealdenne, cupidis, gifrum.
monarchiam, andriciter. 55. labris, lippum.. +"
ı 3. usurpäre, to geteön. devorantibus, dud- mid g
ambiguitatis scrupulo, twe-" digum, '
ogendlicerd -twununge , voraginem, edvindan, srutte,
..bwydungejerahidi, - * on geswelge.
Parasitorum, spilra, spillen- angelorum süpernorum; ap-
»dya, glivra. cundra engla.' ;
“ sodalibus, mid gesihum. civium; cestregewarenei‘ "'-
tircumdatus, emhlenned. '60. contubernio, gema =.
40. apostatarum , fly. —, deificz, godeundlicreings:"
wibersacenai; contemplationis, beweawrunge,
glömeratus, emset,-- . - ‘parte, dælin.
infernum, seap, hellegrut. quanto magis, hu miele sic
tartarım, tormentum, tin- ber, ma.
tegre; 65. graeillima, gehwadate,
corruendus, hreosendlic. f.
45. protoplastus, frum sca= emolumentis, gesireonum.
'pene : ® inflata, toblawen.
intumuerit, topint, ,
— u —
eastitate, clen —. : . timidorum militum, eprgra
" 70. famas, rumores, hliaan. cempans.
inchoaverit, underfebc. 95. more, on peawe, gewu-
speciali, senderlicexe. f. .nan.
triclinio,.bure. . elassica, byman. n;
tirunculis, cempum. “ : salpiste, trupbornes.
75. horrendam, egislic.. . muliebriter, earhlice, niplice. .,
belluas, diofla. +. \savissimis hostibus, bam hre-
rabidis molarihus, widsli- festum feondum,
tendum, terendum. . 800. pro scutorum, tndengr-
virulentorum, #ttrigeia.t, da.
genuinis, to freönum, umbonibus, randbeaum.
80. inermes, aud gehwiloe segniter prabeamus, and we-
wapenlease, . =. .: ine. geareien, gebeoden.
loricd, halsberga. “. * militiæ, campdomes. 8. -
Parmd, scuto, targa, iles, we wazenberennnd,
ezutos, unteruede. ‚ampan.: -
- atrociter, grm..n. : 5. armatam, Ainatam, ge-
85: disverpene, to slüldh;.. U ”
CR inseigled, 2
lacertosis viribus, midstrau- audaoser, deorsterlien.
gum megapm,; .. zmulorum, ‚wiberwianena,
testudinem, aciemy. sglltsur.äfferentes, budende,,ougean
me, hrandbeag: beraisdp.‘ ... 2
callide,-svweicfuhleg:
ballista,"stssflipere.. .
R. spiritalis ormature;: --:10. qua, —*
licere veapuuage glalium, heve, hiltine
ferratis, hisenum, - adoricam inexpugnabilgni,aad
venebulis, banperu w.; unoferwinnendlice hals be+
ah. —
naviter, amuico aprinox raunat dudã ‚peltd, cum tcuman
liee, pleigscelde, -
Pr
— m —
spiritelium negeiliarum, ferocibus, egislicum.: -
feondlicer 'nearapanca, fraudium, biswica.
- biswicoe, . © _ lanceis magnis, titegarum,..
45. contra mille nocendi anscuta. ö al.
artes, ongean fusendfe- deceptionum, hiswicn, wien
alde derigendlice prattas. - doma. u
Pertinaciter,, giferlice, 40. infatigabiliter , unateor"
remuneratore,.leaniendum, . rienlice, ‚, . at
necessarium, 'neadpearfic, Patrociniura, munde,. ae
neadwis,. . pradestinate, Biere Forestih-.
triumphum, sigelean, . tes, .foressedes, “
20. leviathan, swedracan.. cohortamje, keortendum, ::=7,
potentatüs, andwealdu; vertant, awendan.
in fronte, on. forwordan... 45, tuta, Fett. £ "
" sectores, — dras,, . pacis, sibbe, a
Pertingeiter,.auswdlice:: : adquisitorum, -gestronendren
-25. pertinacibus, auwillum, secura, sorblens.’f, F
Canut VI. fol. J. h.. triumphorum,sigera. - -
prineipaliym, heafod-—. . 50. inflezibile „ungebigend=-
\ ‚bis. quaternos, hehtefealde. - lo... . EN
cerethi, kloaperes, redeher diuturnum, langsam.
re wp·.. . fallentis, hewse - —
felethi, eorodınen, fefeheres fortune, — de
xrneres. Pputabantur; gevenede.
"3; horrendo, — gisliciere, 55. internecionein, forvyrd.
apparatu, gebrece. obtrunsati, :forhraefte,
mancipansur, ‘mid bam:bi optatis, gewiscedum.
send gehefte. inportunum, %ogemagum. .
freti, gebild. . provocant,fordteop, tibteh.
suffragio, .helpe. . 60. voti compotibus, blipum.
35. bellicosas, viglicheard- erfand; getremmap. w
lice,
— s848. —
imsportunus, wage, wiber- faueibus, ceaklum.: ::"i
wurde. a
Jtorulente, blocthære
ebstinentid,. spwsrnens, un-
eysteu: ur,
65. ünplvdasur; adwasöet,
. adıneftil,
adınztiemum, atnextum:
qui, seo.
" Familiam,. hired.
eivitatis, ceastran..
70, latebrosis; diglinn,
eatterslosis, heolstrum.
——
tradidit, befæsto. ur
90. decem ten
bebodu.
—— denne, gesst-
ayssum, LE
ı refragabatur, wibsad, wie
porade. en
sorte, be biete...
.territorli, landgemeures; .b-
95. incoluit, beeode, bugede:
generationäs, cneoresse. '.;
“et tritavos, andfor|;federes.
" elgidestinis, of: Simlioum.. future posteritätis, towurdre.
Igtikidis; dünhofugsr:......:
“ eliminatüs, ut adræfed.
' 75. pellltur, beo utasoofen, ©
guinguagenis millibus; fi
hundpusendum,
expeditionum, Syrdäinga:
Peditum; ſebons.
türnid, beapum:
" Bheruhei uhceis,
de—. (se). urn
fluminihns;wrelum:: .
suffocata;sndedremtum. -
erebrä, "msiihansenifealdum.
85,. interneaignis-,. sleges ,
forwästdes;
avidis, graliguim,. " \-
orci, mortis, mubes.
ære rea⸗
Neu
sftergenognyssum, . >
Pronepotibüs, relenn, benz
200. legitime, enfislioere,
Guput Fl. fol: 8, h.
sagacitatis, glew-=.
perwigil;-burksadel®
sollicitudo, embidigays.. .‘
aollerter, goorufullice, fræ .
5. spiritalium nequitiarum,
. foandliorh uearapancn, bis--
wice, . ont
‚tyrannici, rebe, eniplie
mp.
‚manipulares, gain
sceleratorum, man«. (-Fulra).
satellites, ‚weg: gesipan.:
10, aciem, truman.,
— 39 — -
consimilati, geantycode,ge- motiuntur, jntuentur, wor»
anlipte,' piab
Ppropugnacula, wigstealla. dird, heardum,
subruenda, forsctetene.:». 35. gladio, mece,
calo,servus, wudubior.fran, emeritos, hepungenan. :
45. clientes, incnihtes, hiv- militos, cempan, -wel oft —&.
- 'euban. mortaliter, sic —. (ice). :
lizarum, qui aquam por- mortaliwweneno, mid ættri-
tant, weterberendra. gere elufbunge. . . >
. Pertinentes, belimpedum. 40. intellectualis, Das angita
ejusdem nefanda militie, fullan. . ı
bæro ilcan manfullum strage, of wele. . d
campdomes, . epicedium, licsang, licleod. .ı
satrape, wider gesihmen, carmen-super tumulum, by-
beinnes. rienseng, and. borgeleleood/
20..flogitiosum, fyrenfulle, vel.sahgjihyrglead;::t ir
tribunatum , principatum:, | ile, heofendlice.,
enldordom; . : 46. compäfientis, bepargion:
vocabulorum ; : nominum, des. "
clipungs. componat, pat heo gesette; ı
proprietatibut, gewissum curiosa sollicitudinis, fyr-⸗
agnungum. . -wittre carfulnysse,. bihyd.
,‚ nominatim, nammelun. sollertid, geornfulnys, me
25, allophylorum, zhenra. . niteawnys, «' -
in. centuriis, hundredum.. ., intelligere, undergittin, «
in vertice,' on. cnolle, 50. collationes, race, 5
monent, \srap. “archimandrita, heah hyrde;
invisorum, \ehera, opbe heah leornere, v
30. ‚parrochiam, scire, - pradito, gegogedum. ei
sibi, him selfum, propalabunt, gemteliap.
. ingruere,. Onywinnan. . ı presul, wealdend..:
- - — 50. — .
58, rudimenta ‚ documenta, longe disparem, swibe unge-
niwunge, licne. N .
secramenta, geryna. ceferorum, mAnns,
luce clarius, sutelioor. praconia, herunga, .
elimauit, gershte, „ 80. confidunt, bopiab. |
de flagitiosie.octo vitiorum, quadam ratione,’mid suman
‚beebte fyrnfullum, man« gescade, , . .
füllum. . Ba abjioientes, eibceende 0
%. radieibus, worttumum. si enim, beh pe. " "
reliquorum perniciosa, opra incarnatum, gefleschamad.
wandæda. 85. calesti puerperio, ‚mid |
Perniciosa,?cwylmbere,ge- heofenlicere heseberdincge.
weldifulle. Du, emenso, numerato, aurmenum,
vimina, virgule, tan, twiga. ametenum.
lentis' frondibus, of lipepa- curriculo, enirene.
oun helmum. Prasagio, forewiregunge,
6. ed, se. ** clarescit, scinp. 5
causd, intirtza. 090, centene, huntentifealdes.
'älscepiärs, Gneatian, u locupleiatus, gewel.
coegit, acheadap, "2 sexagenis, mid Sixtifealdum. '
edito virginitatis Sastigio , ‚fasciculis, ber: EL
on baliöers hehnysse, ge- jactanter, ilplice. J
binpo. 95. audeat, laß.
70. exaltati,‘ ‚geöferede.” " ‚remedium, læcs. .
idefulre, g. qua reliquarum, mid pam-
incremenia, spryt, wi
mes.
contemptibiſam. "forawen- wirtutum, mihta, “
lice. " \
dispa rem, üsltgelicne, \
- 31 —
" : ditur leporibus.welasshus, %. enzietates‘, —*
welman, snearan, wocie. sum.
ligat, bind =; Cab).- - in intimis ilibus, milicem
eham, ciban. . ..* inelmum...
5. detrimenta, «fwurdlan. præcordiorum, inelfum. '-
amulotores, gebinbe, inge- prolata,: fotpatogene,.ni.
hede. . ı oblsetamento;, ‚id: 'geldst-
nascentis infastie,, iunglix _ fullum. tt
ces cildhades, ı : 30, eontermplative „- beicen-
infatigabiliter, ablindnend- wenlicere. g. .
lice. . “ ‚edulio, bileofen, anleofene,
aliquo, zlcere, saginantur, gereordede. -
10. offendiculo, . lettinoge,,. practice, geswincfulse, mni-
remmincge, wurdre, dedlicere, g
repagula, frena, salas, 'ben- diseiplind, —2 ww
das, , 836. aerualem, andırind, *
compunguntur, hi heop abe swincful. r
rerde, " normam, bysne. . B
seintillante, spincendre. f., ‚ hujuscemodi ' virtutum, Ds
ardoris, feartwitnysse, . geradderg: mibte,
15. faculd, blasan.
. accendantur, antende,,
translati, gehwürfede, In
ergastülo, earcere, neare- 40. gont
nysse, nn
frugalitatis, speraysse, " i
25. sequantur, wel. sw
psalmodie, dreames.
dissimulare, bemipan.
occultare, bedyznan. j —
cre bra suspiria, lomli sublimis, ware. |
siccaungum, "45. hane solam, b
u » ...70. stragularum, ‚stexla,
adj mente, fultume. abbe hwida, westlinga.
Perfectionem ’ falfremed- Ppanucla, weflen..p. ..
xyaso. purpureis, brun.
feriatus, eefreood, . ‚stamina, wearpum, '
50, generosæ virginitatis, hiuc et inde, hiderand bri-
wheles mehhade. . deres.
non minus, hwonlicey. 75. plumgrid,. awundenim.,
‚ Pragaptorum legalium, gli= textrinum opus, weblic ge-.
cere beboda, . wurc.
fuleiatur, underwreped, diversis, menifsaldum..
veritate, fahnysse. : - toraciclis, formis, hiwum...
65. decöretur; gewlitegod® "uniformi, nubiwes..m.. >. .
pSälmigraphi, senlscopes. g. 80. fuco, deage;
in vestitu, on ofer . coloris, bleos,
splendens, gi —.(tiende); ” singilatim, — lipes, Grader)
“ eircumamictd, eniswapen. fuerit; bib bip.
60. circa, befangen , profecto, towissum.
"Rekcted. . . 85. pulcherrima, fegreıto,ä a.
inseparabili, untodellicre- wenustati, tertänysse. :
v0,“ ® J formosa, hiv fast. f.
collegio, eikemninge, videbitur, hit'nel
opulentd;'meulfealdre.“ delubri, temples. *
infructuosd;"iaweltenbere. .90. et singulart, eisen
657 Hifeonndi;üneaeihend- licere. n,
" liendrice, “ genere, cynrete, eyane: '
ürascend; wur⸗ wzrre' deage.:
nt Purpurd, godwebhe,
"bis tincto cocco, twi geden- ,
J " gadre deage, twybiwei ai
BEER ee 27
"teorunge; hiacyntho ‚of‘ wade, be- '
würman. “ -
1353 — . J
9 ‘caccö, würman: myitich” "plane,
eocco‘sive vermiculo, weol- mid rag‘ ——
cors sdäre‘;:wärhe bast=- “hit”
were, of stänwurme cr,” typicum, hiwlice , Beten
rig. “wein *
brawenum twine,
. disparis. lid" wmilicere. ' » cneatisge,
muxien fuco, cor wurmanı serztaräihl;;
1100. deseribuntur , bi Bi
"20wWräsäten)) “.
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luca, wibere,
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40,-integritatis,andwealc- ‚wevertenti ’ ongeashworfen-
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inflate, t Pundent 65. opera pretiuhn;: nead-
superbi@, pretieiwes.:. - - „bearflic; gedafaiendlis..-
spiculo , gare ;; wifele, ut prius, syadi: „ww wor
. elationis,prgelnysse,- great“ Braiminay ; owicas ori
nysse, J ewicæs). 2% 2
45. vandgloriö, mididelun elationis, ofemeden. er
wundie; .-., : ... ‚i.uberrimmy ha ———
unde, panen, bohitꝰ ann... *
se adeptæ, be hetef. 70. plamationes, pin jtinogas-
merito, be gesarnunge. . . florescenti' frende:,. : wid
prestantiorem, arwurpran, ‘ wexendumikäme, :.. :
50. debito, neadwisum, yugtenus ; swa‘ hat.
meadpeardicum. 'exstirpatis, ut. ülenedum ,
emolumento, geätreonum. ' adwzscedum. ,.
recompensationis, edleanes, deceptionibus‘,, bitwicums
laboriosi certaminis, ges- 75, erütis, tawendum, Pa
: * wincfulles gewinne, passionum,' vitiorum ; man-⸗
palmä, fra sigelean.: ° dæda.
55. segtegabitur,asenären ‚-surenos „:telgran. \ 2
ascired. paoastinare, plantare, udriun.
exultatione, feowuhge. integritas jnandweallays.
glorid, feowunge.. = : 80, — afanded.
sermo „Ta: - "engul-ca), eligitur , gecoren. “
sed illas, heo, en opostaliis;is wid ham _
60. .castimonia, gehealt- pudieitiz, sidefulnysse,
sumnysse, . Jmmunitas, seo..orceasnys,
sponsalia,-gi£tlice , beivod« 65 elaustra, ſæstenu.
dentlice. solitaria, enlipe,.f.
decretay rædasas. nequaquam, mateshwon.
superno , han heofenlican. rechudere ’ ‚beelisen:
D — 35.— .
quem brne. \ 10; hoc miodo, on Bas —.
'90. et flammiferd, and innupta, ungebeiwedfenine,
ligberum ©. "que, ba. n. :
versatili, eäwiltum, mid nupta, gehimned, -
Awendenlicum mete;. ° revera, swihlic,
recapitulatio, titelung;. : 15. intarvallum ; 'hwil, fc.”
frumspellung. - larga, micdel. .
geneseos, ocondbocsa. spatiose, rumes..
originalitor, frumlies. interoapedinis , veiägtlien |
95. castigo,, ic hlænaige. feces. '
tyranwicd.; mid: weallreo= differentia, todal.
vro, deofice, 20. —E— — — Bifo ’
potestate, mihte,. ..: oyltinysse.
insolescat ‚.awlancige: largitatem, dugußgife,
protearvo, midhwuzum, wie inferioris euriositatem ; in-
‘
berwurte ‚ hwirliere., oundes adredenyae/ ge⸗
1200. fastw, prutunge, +. wilnunge,
contemnat, hiege,: : comitem, gesipan. f,
Perseverantio., .-anredays ,' virilis issciviz;, vemeere
eingalnys. vrænxnyste.
mancipatur, sk" gehrest, 26. Iunulis, nwelienum,
gehmft, 3°... sweorbeagum, „:' : > ©
indefessd.. ——** „ı mid: urmillis eradlicutn
vuateriendlice strecnyssa; ornari, beon ⸗. —
5. effrengta;, ungewyläre; g; gemiſoris —— EN
jugalitatis, wwnunge;.:- * annulis), ringum; 0: N
immunitatie, -tecensuisse ,: 30. fulgentis, beorktere.
uniwemmysses: ." ' cultu, ‚gegirlan.
cuptiva paupertas;.. ‚geheft-monitibus, ineium, - preos
fasteaftnys- a um .
hanc bipartitum., "das tie rutilare, Blircanı; blyscan,
dxledan, — glitien,
36.— - J
decorari, beon gewlitecod. fornicationis, forligeris.
35. tortis, 'gelrawenum apocalypsis, onwrigenys.
—, describit, aw — (ritab).
tortis circinnis, cyrpsum perniciosum, cwyld£ulle,
loccum, . 60. spectaculum , wafersene,
erinibus, fexa, hera.. .- emwlatunge. .
calamistro, brawincspiole, prestat, geatcap. _
bpꝛrnædla. futura, 2eo -.
erispantibus, hrawendum , illæse, uniwemedes, F.
“ eyrpisiendum. sectatricibus , Äliestrum.
40. delicate, glencendlice. 65 fetili, læmenum. n.
componere , glendsn. -- quodammodo, mid suman
rubro stibio, readredeage. .gemete, wisan.
mandibulas , ceacan , geal- rigide , stiplice.
gan. — antleipatur, beo tfore bra-
suo more, on hirq wisam dod.
45. fucare, deagian. - ultroneis, mid, selfwillum >
satagit, hogab. . ... wilsumum. .
ineulta, uniglenced , unbe- 70, affectibus, lufum. Bi
gan. . sponte, wilsumlice,
eriniculorum,,, locca. præogcupetur, heo—, sy for-
easarie, fexe, ne forfangen , forebiscod.
50. squalente, fuliendum, „vim., neadunge, mibto.
capillaturd , fege, here... fortes, bastriten? J
portat, for. 75. arctissima viplentia, seo
stolidis ornamentis, mid . nearewesta stihuys, -
dislicum glenegum, _ . difficilima, seo —.
indruticans, Iugurions, t = conditio, reden, x
gende ‚ broddienda, tol⸗ genuind acennendlicum.
cedende, fleardiende, gativitatis‘, acennednysse,
„brottetende- & BS0. utero ‚'haman.
55; calics, orcn - matrice, cildhaman,
— 37 —
ruprema, of than —. mortalitatis, men—.
imperium, bebod. 5. marcescit, farwurnaß.
- in tefra: tartara, on deörce moribunda carnis, swienten-
cwishusle, hellewite, ‘ des lichaman.
85. hoc 'corruptibile , Pis,fessa fragilitas ‚| gewaht
'brosliendlice. " ° tidder,
„.corruptionem , formalsunge. ‚kumili, eadmoddre, f.
mirum in’ modum , onwür-"curväque, and äAbogenre,
derlicum gemete, wise. _gehnipenre.’
’ serreni celibes, ha eorpli- 10, verustate, vide, gebi-
can forhzbbendra. ' gedre,
superni celites, heofenlice hac solum, bes ana.
bigendce, clzne, ' adolescit, pyhb.
90. compellantur , beonge- de” wirginibus, ; be uæsgde-
neadede; 5 > num, .
factiosam, facenfulge. potioris, maran. n.
pharisaice tentationis, Pax 15. meriti, gekarnunge.
re fariseiscere &stnunge. quod, seo.
calumniam, bosp. spontanee „ selflices,
- ‚argumento, mid orpänce, voluntatis, willän. '
95. confutans, oferstislende, arbitrio, mid frumcyre,
‚explodit , adilegede. " freolicum. —
non »ubent, hi’ ne willaß. 20. quamquam, bonne heo sy.
neque nubentur, ne hi beop rigido, eardum,
hambrotne, gewwnode. præcepti, streclicere hiefe,
o preclara, hubeorht, mete, triquadra , fyPersöyte.
enlic. x latitudo; bradnys.
1300. spinosis, bremele, of 25. nondum , Baßagitnes.
Biccum Pyrnetum, prosapid, macynnere, mzpe.
pürpureo, mid basewium, repletur , gefelled.
defectu, mid ateorunge. divina, — lice, n, (god).
dira , stipre. taliter , bus.
I
" 4. facultatei , ede, (winnena.)
"datum 'est, forgi =. bi
30, sanzerunt, „gesettan, diligentia , geornfuloys, :
bebodan, \ emhedinys., .
edicta, geban, Nieli, leafulre, eadmodre. . |
multiplicamini, beoA—. congruis, beslcun;, @ufali-- . ;
legem, tiht. ‘ Sum,
promulgare, gebcamiersin, 60. efeenibus, Fremmient-
gesettan. dum.
35. intelligere , understan- milite ; cempan.
dan. “ Ndeliter, geleafullice.
intelligat , undergite, concertemus, "utamsaniode-
humane, — cere. ö festan. +. ' . L ”
Fragilitatis, tiddernyse. finito, endedre.
elementi, mid’ lium. n. 65. tempore, tide.
MD. suggestionis, tinctihge. merebitur, — nah. (sar=).
libero, freolicim. .. pro virginitate, Tor. gehenl-
ezamini, dome: *"; :: dendre meh =. Wa
electionis, geco—. (renysse.) videbitur, bid —.
arbitrio; mid ı Bye; geset= ub,'swaswa, | *
"nesse. ’ 70. amulorum , viber
ecæperiri, afynden. mieloctiam, swichunge, Wen
ändagantes, cnea —. sumne, dreami;
longanimem , bolemod. ' cantaturus , todremene.:”
studeant , hi ho—. : : * jubilationis, Beofünge, Feg-.
50.. propriz, — re. (agen-). : mim Blüse. "=:
virtütis, mibte. tripudio , Blisee,“
industrid , gleawaysse. * '' 75. curmen —2
—*8 ahnung. “ garlic leop.
impetratur, byt—. ° decantet, and’ he sinp.
55. attestante, geseben- certavi, ic acom? canipede,
dum, m, ö de cetero, härto'eacan, for-
Ps r
339 — \
’ corona,:wuldeibeah, :purpura ‚“gödweb. .
80. quam, bene. . linum, flex.
reddet., forgifh. ‚5. editer , elles.
promissa est, behäten is. 'carruca, wzue: ..
Caput IX. fol. 12.b.. prafectura, gerefscire,
triparkitam distantiem, .mulionis , hors benes...
breodzled todal. utilitas, and wenys,
orthodoxa, hrihtes. - 10. continet, hefp::
85. cultricem, Penestran, . mulas; acelman. .. J
<atholica.z seo anlice, ‚gem noscuntur , hi, iender uader-
leafulle, "2... standene.”.. .
matrimonium , gederscipe; .differentie ; todaler, .
Pripartisis, pn Prio tods=- argumento, mid orpänce. ."
— "supderlipes,
R,.guey ba
disparis vite, ‚unilices.lifes, guz, de HERE
separantur , ba.beoh asce-, spult itid, unclennyse- on
zede„. asendrede; "... eelibatüs-, "hegstenldhades ,
dividuntur , "asselede. \ gehealdsumnysen. R
‚alfernatim,. Kwemendliee , 20, spontaneo affectn, ‚mid
stundmelum..: . , selöwilre, ..°
9%. distiogueate, todzlga= pudica, sideful,
.. Amy. totwemgadum. . , que, Der_ , : +.
jugalitas, zwnung.:. . pactis.sponsalibus .
eramentum (=), ar. dedum waizugi; bretgiftem.
mediocritas, — lionys. de⸗peæit, forsifs ö .
jugalitas , gegaderscipe.. 25. ad gmeandan, to a-
1400. pauperis, bærllie- cennene.
nys. filiorum, erkarda;
castitas, wudewunkat, prouadorun saß yneꝛd-·
jugalitas, samwist. liera. J
“N
. |
— 360 —
sodatur , to gedere gasam- calestis Focdı, heofeplicen
nod. . £ustren, ». u Fa
. graduum, gehinopa. au incendiis, Ontyadayasun ,
30. discernitur, bip,tosca- adum, brenum. ,
dan. - . flagrantes, forsweende.
exemplum ‚Jar. 55. exarsit, forbsernde.
B sezagesimum , sixtifealdne. quigue, and se, ®
mercimoniam, getilpum.. heroico hezamatro , swibe»
novalibus, dyncgum. - wegum, \ >
35. granigerd, cornberim. aurea inastra, to wnlicum-«.
spicarum, eara, “© flammigeris , on —.
glumuld , scale, hule, egle;'60. avectus , awegen.
rorantibus , bedeppendum, guadrigis, ferde. -
waetendum.. humani avi metam, wibu-'
rivi, ribe; - . manpan. Zr
40. disputationis, tale. oceulta partis, ‚bedigledes
verbasa garrulitas, wordig deles.
geblyd, . diuturnd, mid angsumere.
garrula verbositas, blydig 65. vegetatione, gestragunge.
gewyrd, malelung. degens , srohtniende,
Armo fuleimento , staleb= generali, gemznelicu. n..
fæste tremmincge, . debito, gafele, nedde,
prato, of gehmge. : dignoseitur , he is ancnaw —.
45. pulcherrimam, bere—. - (en).
contaæere, wefan ‚-settan. 70. quam, hæns.
Coput X, fol· 13. b. validis, atipes.
tempestatum, 'stopma, addicti, gopneste, gescrifen
obstacula., zeminoga. . ne, depreade.
Fulmine , ligette. « fiscale, gacynelic. -
50. supernis, heofen —. tributum, tol (corrig. toll).
dicyn), 75. inevitabile, unforbu=
arsuros , to smorcenne, gendlic. .
eoguntur , neade,
duplo spiritu, twilealdum — virginali —** fembnd-
gaste. “ lices anwurces.
gemind‘, mid getwinre. in propatulo, on ewunge. “
ornatas, meniweld, manifeste, on openys —. '
80. aurea, znlic. . Cum).
guadrupes, hehfore. maternis, of medernum,
bombose vocis, Auntrestefne, 5. Ppartubus, eachungum.
" mugitum, gehlof; beatä pradestinations , mid,
reboasse , hlowan. eadigre forestihtunge.
85. lapsum, forwynd, ?slide, ab ipsa rudi cunabulorum'
‚sihulacrorum, idolorum, teneritudine , fram here
herga. : - ° sylfan? nigannie arenysse- _
" pudieitie virginalis, mag- consegratus;, gofreolsed, - -
badlicere sidefulnyse. de quo, be pam. .
fretus, exaltatus , gehyd, 10. procederes, gewite,
geufered, de 'vulva , of meddernung,
cum gannatüre Iudibrio, hrife, gecyndlime,
tale, gliwunge, Purhla- prasagio, forewitu. \
rewlicim basincge, hede- praphefice , witiehdlices. _
no, sicht: enituerit‘, blicede. Be
9. vituperio , engecance. 15. floruerit, heab, bleaw —,
R rabidis, mid Bredigum, urband,'mid get, . cgere,
ursine, byremi? - prasago 'vocabulo, forewit-
ferocitatis ,. grimnysse. tiendlicere geciednysse, eli-
rictibus , ceaflum. Punge. u
95. tradidit, betzhte, investigandd , fore gewu—,.
insultantes, gehispende, bis- forewittige, forforesmea ?
miendre. ' secretorüm, gerena,
cadaveri, reawe, 2%. ‚arcand, diglum,
strangulato , forsmored. * usque supremam , ohhate.
suffocato, forbrestum, gratissimum ‚ bancwurste,
- 302 —
Angmfauee virginitatis..sylf quo, mid Fam... , .
willen megbhaden. , . supputationis, geteles:
fragrantis , Memendre, numero , tele.
Anrlausylam , ‚sterrangge.. 50. calculantur , ——
&hy —2R— ‚receh aalvatriæ, halpende, be-
memoratur, is gemun, ge lendlic.
“ en . superni, \pees hoofenlican,.
— nativitas, eynninag,
‚($e= prafiguratur, getacned, ws
2... forewifegod. .
‚ülgar= 55, quaterno, ob. Ale
de, getuann ei Pealdumde 2.
Saal sytfulliee.. quaterno genergs.
gs
Te ‚fgowerfealdum : ——
we —5 be⸗ Signantem, geswugeljende .
locenu, m. . 60. testamentorum, —
sine virili volgy; —E
... bütan, werljum, gemsnna-
mr mnstiere hoher cacumine, ofgplica —
we: hagd...re, ...
40, inspygiga;onhle.r-. maritgli aonplecn, "Tiere
Presagis.;rnid: atstlimup.... beolyppinoge. Fa)
. ÄRROERAHOnG ı.; ‚Agwlicnysse, 65. mjuutatim, „bryfliclen ,
nativifgfe,AcyBrris(ayse). smealum, "
oragulorun., „.witgdoma,; ac membratim, and, Han;
) and limmglum, .
45. tezuisse, wefan, ‚gradatim ‚ ahzwegum,.
septenis, seofen getelum. exponik, warrat, se serehte,
' “ ramusculis , bogindum, |
— 33 —
70. stipitum , boraaa. "85. prophaict lan, mild
preceritatis, astrapenesse. _ witenlicere gecknnyi
polo tenus, on hegnyssum: articulos , life.
congrud . interpretatioie, literarum: apietbus;, ttelcumn,
- mid Peslicum ‚gerecen- ' in quadratd, oh” a“ fytency ’
BR
nyse,. . tum,
conjecturd-, ‚hriedelse. pagind , Fe u .
75.explänat, —e — 1600. tyrannieh potemätis,
summilate ‚’coppe, - ' 'welhreofte-miht
verticis,, capitis,, helme, regalis monarch
pannigeras , übetbere:: - andwealdes.’ ©
turmas, heapes. discrimen , freiny:
80; Penletrantes ;} prülifa. -'ternd, -fealdre: 'Chreo-);
" "quadrupedante‘, fyberscite, pensavit, cogituvit —
‚eursu, rena. redh, pinodoꝰꝛ
sumituosd, gestrionfülle {cor. 5. memoratur ‚he Pre
um)‘ we ed: tampeshate‘, “oh pierbt
pabidorum, bileofeha ; fo- redh—. esse
dena (eor. fodana.) avitit eniäfiedita, i
85. calesti' wumine ‚Sheofen- stirpe‘; genera ‚“cnöndi
"icere miate. transmigräfiöng, Kin
"nutabunde ‚rebsände:- rolde.
veriaisoetʒhin Ihercedueti —Se
operam, studihiislcchttm,
suceisa ; inte esta, foreote .gyinene‘; >gediäi| wi
fen. J carnalis;, tebäflichtä” Be.
90. eameea Aid ize, conjnnetienis gebooduyns.
anuwto. J = volupfaridus;hstum; ö
luxuriante, üp vyrrendro.l. 45: fn"äicto, od ibum.
viriditate,"gtenneßs.'" - propositb,;ingehöde: | .
surculorum; sprit —. (ta)! memorankur, gende:
Privaretur, berehfed,' a
u — 361 —
lporaacme⸗ wißerwurd, 45. bis trioend eubitorum,
bat wiberwurde. longitudine, mid reofe- '
garrulitas, 'gehlyd. aldre lencge , mit: britti=
20. fraudulenta, swicfulle. fealdre heh (altitudine).
deliramente., dofunga. salpicum, tubarum, sarga-
eosdem, ba ilcan, na,
prefatum, fore se —. (den). clangor , 'ceorım.
externe ,; üre, musicd, piplic, adject,
25. Peregrinätionis, elfpeodi. cithararum harmonid, sweg-
ultroneos , sylfwilles, de , swegelhorta ®
calibas ‚ niegfhades, a. 50. clamans, 'persultäns,
coactos, neade.. blydende,
evangelicd, —.licere. änsonuerit, hlende.
30,-erfertione , sebunge. incendia , antendnyssa.
deputantur, sint getealde,, naptarum, tyrwena , heor-
in‚sankum , ‚to. bam swipe. Pana (or. — dem) , 10-
paterne@ cansustudinis, — orwena.
eis:gewunan, ° fomite, tendre.'
divinz sahctionis, godcun- 55, sarmentorum, sprota. .
dre gesehnysse, pabulo, fodan.
35. intagritatis, andsum- constantid, anrednysse,
\ nyess. ⸗uſffragio, helpe.
‚ferculorum deliciäs, sanda malleoli, dyde, dud haman,
gewistfullunge. .60. insidias, machinas, se-
in tenerrisnd,; on? nearwis—. aracreftas.
deguminlbus ‚of: “tum, wur- crepitantes , brastliende.
tum. globos, vertigines , leoman ,
AU. sustentäre, fercian. cliowena,
quod, seo, " GCaput XI. fol. 15. b.
imagini, andlienysse- sedquid, ac to hwi,
sublimitatem „ byr—. nuptiales eöpulas, giftlice -
elevata, arsuede, n. samwistu.
.
365 —
65._thalamorum , brytoofa.. innamera. enempla ungut
copulas, gesyn. ‚me bisna,
pronepotum, ealdra defena. affatim, getingeeli —8
Benerutione, mid cynrene. ı fealdlice, ö
Pposterarum, sfter gencgena) exuberenf, . Daum geräte
‘ 70. etprogeniepropagandä, sumiap, J
and mid gestzenendlicere ‚subminietrent, : gefaltuiieh,
stofne. 5 “ 95. luminaria, Aöpht, : ”
‚ regulariter, riht, qua, pa pe. n..
flaventium, geolewra, cursim, ol stliee;: a
machinas , creftas, ‚votiyum, gerne, Ber
glute, lime. wemo.
75. consuentes, treagiende. integritotis, ————
‚vincula impedimentorum, 1700. mereinribun, Beapien-
lentinega. dum.· v2
quietem , ttilnessa. . proceritas ; henlicheß Fang
novitüs, iunguin. . suhnyı. .: “
tenebrosa, besterfulle. n. velut prestantissima;‘ swile
80. prioris, pærqę ærrange. n. : ;patswuteleste," beine,
instrumenti;, legis, secenes» farus,, turris,. hereboen. ·
sa, recenyssa, gesetnysse, quadrati, Fyber:säytee: "i
eybnysse, sebpan, S. rötundus‘, sineweald.‘
datibula, dimhova. ' obolissi ; stanes..l a“r.
funditus , grundulga, \ globus , clinen:. -
evanuerunt , fordwinan, perfectionis ,. gebungezene.-t ©:
85. clarissima, ha freatorh- contemplotionis ; emila' —
3.
testan. n. J (tunge).
Iuminaria , tunglan. . 10. culmen , to ebinede —
erassa, hiccere. g. sursum, up. u
lustrantia , onlihtende. surrezerit , be atist..
in triquadro ambitu , cm credatur, befest. ‘
Preo d=lede emhwurte.. florentis,. blowendes.-
9%. spargerentur, gedelede,
DB: ohtundit,- Fordit,
, purce, scandliere, ...
x
— 266 '
15. paradisi latex; neorar- 40. inmunes, u woner
megeswon burne, riße, "nime, m .. = ©
congruenter, Das =. + creduntur, senge -·
limpida, freabeorht, nan Actæ, unihiwidre..g--
wirginalis, femnhadlicare, f. potiuntur; ba. go gegndade.
pudicitie, sidefulnysse, vezillationis, fan hyvle.
R:'soriseat, ‚glitemaß..... 45, victricia, agoſea.
acies, truma (turma 9). - wexilla. gub'fanbne Sn
ällustrat, anliht, coalestis, pære beofenlicta. ge.
carnalis , lickawliogre, :.- ‚ierosglyuie;: sihgesghäe..:.
ülscebra‘, Iusigs, forımyar ‚ante angelipum cousessum:, .
“ atforan bære egalieun
xieruugum.· -
ninege,
obsomrisetisy Kalnense.. ., ... fenliean pleghäsge:
glaucama; upod. ..coambulatiogem; —*
süffundit, gendgyt. , gongregationgm, yeilyagk«
30. dolendum.diatı ‚facte, gewordenre,. n... -
.to cwedeng, warmlii.....; justd, mid zihtwigeres © 1.
.55..dispratiopis Jance lihrahr
polpabne, breawası - =...
intumescunt, to swyllaps.
Peer x
reden lan), labara, ſanan. —
obscurantur, beop to awp- utero, Püerperio, SRORUN-
rene, abestrede, BER TEE. TEBR να
sentind, [atidd aqud in.nq- 60..matrigd. mäiriee, cild⸗
ve, ‚adelan, - . ‚ haman, moderlice eynnin-
submergente, beencen um, . ga? vlaye fi
50. celeskis ;theatiri, —*
— #7 —
4ocumenti, lagis, gecyd- 85. woadis, ibn‘ on ‚Ch
nysse, gesetnysse.; » divinafionidus;: batzum, ir
‚primd, Deere forman .. togun. er TATRA
asperrims compunetionis, demonstrdrat, geaonsde:. (i
„stibestre abrotedaysse.. - putidos sqüdlores-,'. heriiie
Ems Aelßwne mi anit
65. Iuseeus, wage. "'quadripartite, abvo eoulou:v
asperos, widerövurde. 00. histeriay genwmenyssannn
complanant, hetende, : - evangelica reletionity\gadi;
anfractis, voge, hylcas. ı spelliomeisaedsıl .ziianur.
saluberrimum ‚: iene: ‚hala:tetsgnche) Febenicamtdani:i
weÄne. . : - unica, wnlic, f,, ‚sind
70. paranymphus ;»witum conservandir, > demwsi.icbei‘
" bora, driht wenems- .: :* heale). :Tiilisnas ariunz
primitivæ, frum cyonendve, 95. prafkfaratio, geasamınge
dispensans, forgifen - .. . virginalis, .—'hydlioose:’
casthnosis, gebealtsus-* (med). ;>u: ‚ı'bi
ya. onen ——
per æthera, gendro -.virtutam, tathtum·
76. sorrido, on hattum. : «vimina sildestria, —
vetitos, ha‘ forbodeuan. voriger ar "
connubia, gifta, hemede, 1800: nsmiorikun;bearram>
‚prohibens, forwurnende. | in bein, ai
B Fahr £alea; ı 5 A: rubentis, reades. bonus
80...consubarkie;; —5 "ausietelium:,'göldorunm &Ü
„änjurians, onscuniende; ' wecgum, ln”
asperrimd, mid pie: ati-: —— æmmoer/ era
invectionis. severitate, hre- 5. glareus, stakoiekas , ærop-
ale opbe Deowraca, Ant. päsı,. :of--saudigum:- tan‘,
stales ‚lau. jueoiie stanscil „um of arenenum.
rubris, mid regdum, . ' aa. en
Ag
368 -, i
rotundos lapiliulos, wine secreig, ‚mid. digin.
. wealse 'popelstanes.” suscitavit, he arærdo.
Scrupearum, grutta, soylpa, furibundg , of hyrlicte,
listorum, stranda, ‚waßre.
soblopikus, warum. : 35, ferooitate; eb
10. contra, on gean, . cogeretur, he wzs geneaded.
ritum;. ‚gewunan.! ‚poculi, steapes; ‚hneppes .
in ruhigundas. congeries, ou · nefandorum gramiaum, manr
zeade hyplas,gegederun-. , £ulre wurtes
ge, hepan..: virulentus, Brig; —
——— — din 00° sucass, sep, wate.
liere).. en. :- korrida, egislide. n. " -
potestilfäykükte. : regilorum, serpontium, brö-
15. disperse,® tobri—; io). werdre.
decepta, psechts- = quadrapedis, Aber lete.
: simplicitas;"Iileptenys -aranea, taoxan,
ropiisis ubwitai: 45.'er. gpalgii, and fare
minutatim, breßisteluin. ° | seortan neddian , ala
20. in frustajtostioce. - vyrm.
reformavis, geeduiwwede;. cönfectio, wesing , genen.
in prirtimuun Run; toxt- cennys, mencinge:
wen: antiıbre. ı biberet, figde.
Supremm, "hat ati f. labara, vezxillo, gealgan.
sors> gelinip. " vexillo, mid sigebeacne.
2. midesd;: af regen. 50, drasonen, diabolumn , „
urnd, hlete, heode. C(re).
miserorum, puærfena.
eonfectio, weeing, ‘gelang "ga, wfwurdlan,
sumtuosh;ießibniktinmte. “ främebundus, pavidus,. oarhs
3, erogata, aspendro, ge= 'horrida, egisllee, n.
..deledze, |: disorimina, orhlettras.
modicis, mid synderlieuiä.: 55, pallidiks," eier, °
5 deine, attrige niperun ·
——
Br 139
formidavit , foihtede. iheredulus, wilsnfale ı....
‚ gemina, twe gelichaman,, contradicter, wiberowyda;
twalic. .- \ . 80. ozientis.in tribusparti-
mortuorum , Korb, :- 5 ‚bus divisas, hara amatron,; -
lethale, dead bære. enstan , breodelede, .
* 60. exitio, frecnyse, ‚Provincias, scire. .
, Perniciter, ‚bwet, . exscragda, ha anstan. m. -
- in, pristinum statum,: on sacellorum, herga. (er, ben
ba srran.bele,. antimbre, gana.). 3:
usque cygneam canitiem, idolo, templ, aitelg. J
ob da vylrenas harnyne. 85. inepta, ingrata, ba v-
opba gr=an harnysse,. . cuniendlicam. TEN
sommuri, — licum, (ge- pontificum, sanerähaden... :
man.) \ consortas, delgimendraw:. -; -
6. speciali, sepderlpum.m. laudibus; lofum«...., ö
„söporatum, swefsdne. -.. habetis, babhegy}... ..
contendunt , dicust., cnea- WO. virginitatis, oe baden,
tiad, owiddiab, swgcap. libidiaum, lane.
scilicet, togewisan. .. .tropheum , hærelo
- de tumbd, of frih. .- . . wictoria, lea. -
- 70. ebulliat, bealgetted, reguies, stilaym, .
“reciproco, ediesendum. . 95. clangor, sanitus, swing: :
in ‚superficie , "on brad⸗
ayse . "me, Bunaljagua, qiemar-
antri, monumenti, serufes, resonans, hleofringende, .
gizfe. _ >... Gmmonet,.mäneb. .
"75. sensim, paulatim, stund- FUROTHRL,. —E 32
melum, ‚hwoblice. „.....1900. ezzenir, Janddky. zo.
scatüriaf, uphrinneß, par bed, Fennf,: i
pelaß. 4
sufflantis, Pipfender. .., was, Mlkiusbor: & 2:
J 24
- — J
—370 —
eypicus Benjamin, se gas- infegritatis, andwealhnysse, -
tlica wulf, ° 25. ob specialem castimo-
devorans, abitende. - niam , of synderlicum -
5. pradas, herereaf, wurbmynte.
pythonissam , helhrunan , supernorum eivium arcana,
wiccan. -- 5 heofenlicre ceastre gewara.
necromantiæ, deoflices gal- obstrusa, digelnyssa.
des, quam üicunt, pa hi owed-
frivola, hiwunga, n. diab.
‚sumtuosas opulentias, ges- adisse, geneo —.
treonfulle. wistfullungum. 30. garriat, biyde.
10. cumulantem,.godende. sequipedas, -dras, zftergeng-
lucrum:, tilfe, stre=—.(on), cum, ofenlzceras. ,
. gazas »delieiosas, - estfulle quidpiam, "enipinc.
‚welan.. . canonica, regolicere, 8.
mutz taciturnitatis,, tum- falsorum scriptorum , wi-
:bre ‚swian, dersacana.
labris, wele, (lucrum > 35, tonitrua ‚'sweges,
15. procacibus, gemagum‘, refutare, widsacan.-
ofersprecelum, 'eliminare, aflyman, as
imperio terrente, midegis- cirien. -
- licam gebode. : ‘ scita, jura, laga,
goegit , geneadode. scriptis decretalibus, aw-
‚In imo, on-deopum „in we. . ritenum gesettnessum, .
. lieum grunde. 40. sanzerunt,, gedemden,
maris,,. sewe, "2 gesettan.
20, percurrit, adren. . presago , mid forewitti-
quinquiesquadragenas pla-. gero.
gas, xL fealde wite. figurd, gelienysse.
acerrimo, on. bare teartes- historiographus, wurdwsie
tan, 5 "tere.
tormento, tintregum. , medicinale , salutiforum. ca«.
m 371 —
taplũsma, halpende cli- Coput xIHi. ſol. Ba.
bon, læcedom. ⸗uecessor, eftergengca.
45, procurans, lucniende. diapensator, dibtend, wic-
putridas, pa giccigan, fule, nere.
gioktrige. “ecclesia, cercan. .
infirmitates , morbos, un- potestate, wissunge,
tumnysse. x 70. hequidquam, on ol.
agrotas, adlige. præferant, fore settab.
#iscerum fibras, ‚fearmas, ealibatis , mebbaden. '
incope. lavacri „ Eweales.
5. deinde, sie. ° tinctus, — ced.
spiritales, feondlice. 75, ab, originali peccato,
incommoditates, incope. . on bere , foralican ‚man-
torrido-,, hatum, “ dede,
cautorio mearo isene ‚ cin- principali., Fullum. \
“ge, bærnytto. medulliter ‚ inwurdlice.
55. flebotomo ‚: blodsexe , literarum, gewrita:
“ Aytman. apicibus,. üiteris, tricum ;
castigatis,; geheald. . - ‚stafum.
memoratur, is gereht, . 80. 4 prima:atate, zmea-
debitum, nead bearnysse: . "tunge. .:
nature senilis‘, yldo. studium , lare.
60. supremä sorte, em gessi, adreh.-. ‚>
etemestum hlete, ende. prestantissimum ;.. arvur-
persolveret, gelzste. Blicast, * GE
orbis, kwurflinces., : si quid prastansissimum ,
"gubernante, begemendum," gif zaipine arwurdlic,
wissiendum , m. 85. tantopere , bearle.
monarchiam ‚ricetere , eal» taxaverat, be demde,
dordome. B ‘- quanto magis fas est, laha
65. ad tutelam., to.ger- . Fearflic hit is, neadhear-
cilänysse, Nic is, B
a
N —
propagines, bogas.: . in clandestino, on diglum.
vitis, winierdes. g. erypta, crufian, oruftes.
90. suleis, on furun. speluncd, hole,
Pastinantem , tydriende. ‚ Faucibus, 5 cgaflum.
necromantie, galdres, "20. spiritös ‚-orbas.
lethiferas labruscas , dead- anhelitu, flatu, fasste,
bare sprancan , spretu. corrumpens , slitende.
itinerarium, sipboc , fereld, latebrarum , hiolstru.
for&boc, ‘ introrsum , innor,
%. digestum, ordinatum , 25. descendisse, astigan. .
gedihte, . aire megnitudinis , "micelre
clarius , swutelicor.., ormzt.
elucidayit, se gerechte, rabiem, wodnyse, - .
bibliothecis, of bocun, ad sedandam furoris vera
cum Romanis, wid Ro—, niam, to gelioe wecan.:
2000, pontifioalis, biscoplic, fanatice lustrationis, die- .
cathedra , stobes. . Aice⸗ emrynes, in
socerdotium, sacerhad. 30. spurcalia, felpa.
Ruropa , nord. g. ineætricabili, unforedli-,
parochias , biscoprion, . , re. n.
‘5. glaciales, ha giealtgan tollario, racentega, or.
(giealigan ?), gieelige. racentage). . "
Alpium, heah torra. muletauit, witnode. .
saitus, bearewss. @nimadversione, "mid wire-
praruptis, of byrtstigum? . unge. .
" scopulörum, stanrocca, torra. 35. cultricem, "bigengon.
10. cautibus, cludum. @vangelicis;, — licum.
tingunt., befop, | assertionibus, wid serebun-
castitate, ade... " gum.
fretus, gebeld, gebro —, signis, prodigiis, forebeno-
Bis — re, 8. num, I.
15. parsimonid , spzraene. correxit , gecerde. '
\
- 33 —
40, precipuum documentum, synodale, = licum. (syno@-).'
tealic lar, concilium ’ gebehte „Be
tricarum , yldinoga. mote,
delitesco, ic foräwrine, be- populis Gonfiuentibis, amd.”
. mipe.: J cumendum folcum.
confuto, ic attydte. 6. rabbites, doctores, la ·
diuturna‘, Jangfere » lang- reowen.
‚sum. f. R dira, rebe. "2 .
. 65. elephantinosa, leprosa, spicula, sagittas, garas,
wzrtehte , hreoflige, f. . torquentes;, big ‚ba sceo-
sacramento,, geryne. tende, (iende),
velocissime, swiperahe. " elipeo, gescyldnysse, "
sanaretur,, gelacnod: 70. occtltdntium , bemipen-
gestus, desiderium;, gewil- dra, J
nung, scerung. prasagia, förewitegunge,
0. catoplasma, ehymban. sopori „ alæpe.
. obstaculo, wearue, rem- dedisset, ha ba he heldo,
mincge. J bigede.
taciturnitatis, stilaysse.. debitum nature, neadinye,
inconveniens, forcuplic,un- neode.
" wreeste. 7. visione,, gesibhe, \
celeberrimum genus, æbo⸗ satis, swihe.
Ikeste cyran—. decrepita , forwören , fore⸗
55. silentio, mid 'swigen, uld. £.
of Forsuwunge, suseitare, arzran..
oppilatum, ſordyt. jubetür; he het,
vilesceret,, awacah: Bu. juvencula, scilcen, feine.
* Eterarum, lara. puicherrima , æalicoato, me-
. delitesdkret , bemipe , ford- owle. Bu
wine, x velut, gmilce, “ .
60. triumphantis, sigicendes, veruste‘, winsumere, fejen
victoria, eige · ro. g .
— Na —
‚contemplations , emwla —. communicans, gemensumi-
(tunge). - . ende,
8. chlamyde , basincge sacramenta, gerene,
weefel. . ascendit, Heop. '..
auro obrizo, aplatedum. 10, semitas, siäfata.
Purpureis , brunbesewum , catechumenus, leafblestend.
readum. transacto, geendrede, \
ornatum, gewortne. officio, be—. \
acriter, ?. gealt. consummato, gefelledum.
RM. constringitur , gebrzst. 15. curriculo, ryne. -
frugalitatis, gemetgunge „ consortio ‚ geferredene.
spernesse, . ambrosiä, of swetnesse,
macilento, extenuato, get- indumento, underwefelse.
lensedum. latere, fordwinan.
redditur, agif —; (en). 20. mellifluam, hunibiere,
muri, adificis, timbrunge. prerogativa, frumgife, wurp-
95. consumtis,, forfarene. ment.
„baptinatus, imalbis , under vaticinia, forewitunge.-.
erysmum. , . in cunis, on cilcradelum.
eircuisti, gendfer, supinus, astreht, upriht,
labarum, segeu, gubfa —.: 25. ex ımproviso , unforwan-
(aan), ° D deälice,
quod, se. . ezamen apum , swearın.
2100. eum ut, hine he. labra, smæres. -
transitüs sul, his fereldes. periculo, damno , pleo.
quam , bene, tenera, mearawa. n,
"instaurabis ,, suscitabis , 30. labia, smzres.
geetstapeles, arerest.. frequentabant vices, lomı .
exstrui, to orydesan (ony- læhtan. \
desan ?). eventum rei, gelimp wisen,
5. edificate , gewru—. f, ancilla, wyl,
indicans , oybende, . aera, ethera, Iyftu. a,
. "m. ‚
35. evolantes, awegleonde. elesmosynam, hileofen. . h
aspectüs, gesibhe. ö paupereulis, bearfum,
aufugiunt, bi on wegellu —. erogantem, brytstniendum,
claruit, scine, . 60. nocturne , — licere.,
neminem, inenige. @ibt=).
40, expertum, bedzledne. quioti, reste,
digesta, ordinata,, gedihte. integritatis, clen —. (ny4-
coput XII, fol Wa. : se). .
calibes, pa cle -. corona, wuldurbeaga.
‚strictis, mid supum, infula, Biope, wurbseipe.
legibus ‚ lagum, 65. quas, pa he,
45. lascivam petulantiam, diadema ,. corona , erne-
ba wrena gal—. (nysse). helm,
coarctantes, hrea —. (wien- crepundiorum , healsmyaa,
. de). fretewunga. \
titillationum, accensionum, lunulas, mynas, preanas.
tolgetunge. magnis , miclum.
gestus , gebe —, dede ,ge- 70. memoratur, gereht, ge-
„wilnunge. munen,
indomitos, ungewylde. catechumeni, geleäf. hles-
. W. bigarum, curruum, scri-_ tendes, gecristnodes. g.
Pena, cruta , Ccor. erzta). dira, stip,
subjugales, nyte, hors,'grassatrix, on biebiende, Fi
weorf, forswelgen —.
ferratis salivaribus, ofise- regenerantis, — die.
- um midlum, bridlum. ° 75. sacramento, geryne,
refrenantes, gewyldende. oppresserat , ræd.
catechumenorum, geleafble- redivivum , uicedreaw.
. stendra, ad limind (vel lumina) vi-
55. gradu , gebinche. te, to han uplican- life,
‚staflu, on wununge, on to angenne, hehnyse, v
stede. " etstabelungum,
— m —
de —8 diglum (cor. lividorum inimicoram, sib
diglere) ;of:prystre- fulre. fulra feonda.
BO. inferao, wi. . delssa, swioful,-£. w
trucis , grimre. 5. factio, gereonung,, lea-
Sartarisormento, helle wite, sung.
faitio, reonung. artibus, morjbus, prettum.
voti compos ,-wiltide. ostenso,, openre. Bi
85. altum frondentis pini= pepli, webbes, : ;
»sfipitem; heeliene boh, inducebgt , onhrohte,
Dufbseres, pintreowes. ‘10. prepollenti, mid scisen-
\ ji „. bigencguim. dre, wexendre. '
‚deputatum , betelme. - : ‚fatescere, ateorien.
obligud, mid wogum. proeul, lange;
curveaturd, higelse. ridiculosum., bismerlie, ga
9%, pronum, aheldne. melicna.
erobri;'gelo. ..lioane. .. fecit; he -. (dæd).
accolarum, bugendra. :15. delubra, templ.
+ bipennes ‚|#wibiltes. æ camentario, stanwyrhtan.
SOCHNES 5 WCSa. compacta, gefegde. ö
9. certatim, -to geflites, tegularum , tighelana.
menifom.. .o .: " imbricibus, Pece — , bry=
succident , foreur —. ‚ cum, rof timbrum , tige- "
nutabundum, to tweonne; lum, hrofty —.
wiccliende , reosende. W. tecta ,.hrofas: \
- fragore, brastug, * hastati, geserwode.
‚horrisono ;--licere, (egis-). scutati, ‚getargede, .
2200. cassabundum, hreo- presidium, enzilium , be
vondlice. boork.
nebulonis, heowuanga, atu- diruta, to hrerede
an, lensunge: B. evertit, he towende.
Prestige; wald, | sein+ destruzit ‚ahry, —. '
lao, ui =: @ubernator, rector, winiend,
- 23m. . Yı
per idem kompus , on Ban'az nobls duabos;, Fre; >
. ilcan timan, cönjecturd , öf redalse. -
“ .. grammaticorum, steferzf- 50. intelligh, beon undergit
tiera. ten. sen
3%. disputationis, tale, gr histargumentis , Bin ses
fites. neordnyssum,. ': J
sophisma , word snoterung. fas est, rihtlic.
in philosophicis dogmati- munificentid', gife,
bus, on moterlicum‘ la» sortis suprema, Deere ya
’ \ rum, . miste hiytes, dales,
“eondiscipulus, gescola, ' 55. probabilius , elogantins;
eccolesiastica, cetclicere. afandelicor.
35. historie, race, gece- illustrius , mer: Zn
uysse, ‚ dissertitudine, 'getinenysses '
“cum, pa. “ in prologö, on foröspreoe.
rudis infantia , junger cild- apologetico ;- bilediad-
RB hades, ’ liere,. Some
zelotypus , despector , em- 60. exposuit, zätrah, BE:
f hedic , hohful. Cappadox ’ Cappadonisere
\ in visione , geliorednysse, seire, scirgelice: Ri
40. solatur, ho væs gefre- et celeberrimus, and sobre
fred. meste.
propter "virginalem, ‚for rhetoricis , focundie,
" fembadlicum.. 5 cum,‘ ie,
propositum, ingehede, * disciplinia,.larumi:.’, + mi.
gymnicum , larlicre; ‘6. Rormam ;\ “bin
studiüm, ) ‚bigengre. "reciprocis, ‚edleceadum
4, simulacro ’ stalud, hi» schedarum, .c
We. writa.
coronam, wuldurbege. ‚ . Anvestigationibı .
describuntur, hy. synden zionibus,. hefrinwogum ,?.
gerehte. ‚ meatungum. u
— 3 —
viearla_Kteratum, mis ge- auscultatoribus, hlosmerum.
Wrixere, gewrishre stafana. recludentes , bemibendie.
70. Iuce clarius ‚swide swu- abstrusa , fgrdecte Finc.
telice,., behenda.
manifeste,, openlice. 95. faciunt, svu—.
eloquentiæ, gleaw—. hoc, mit—.
„. «didit, forb ateah. concionandi ‚to redende ,
, compoguit, gesett. “ - wordiende.
"75, floruerit , weox, prafatus, seda.
conjecturam , zedels —. sermocinari, wordlian.
elogio ,, grade, ofıpete. 2300. pudicitie , side.
warrantis , reccendes, castitatem, orceashysse,
concionatorum, wordrien- ad promerendas, to geear-
dra, bannendra, mabe- nienne,
„liendra, „‚strenue, ræddre.
. &. muris, on. weallum. ‚ integritatis ‚ auhwealhnysse.
in fastigio, on Bemotstowe, 5. . insolescat , awolfge ,
pro rostrisin edito stantes,! woflie.
for heah aelduti soemot imperio, mihte.
stowum. indomita, ungewyld. £.
uuntur, sermocinantur, corporalis lascivie, vræti-
radap, mapeliad. , san?
varia. locufionis, redelse. domatur, weld,
85. dispari sexu, unilicum 10. ancilla, beftan,
bade. nutibus, mid mihte.
ceu propria , swilce agenum mancipatur , gebrest.
badum, namum, amicabili familiaritate, mid '
utantur , brucad. geleofre ferrzdene,
nomine, persond, hade. contubernali, znlicere. f. “
attonitis, ablit —. 15. adharescat, he togebeode.
96. auditoribus, hlystendum, Caput XIP. fol. 21b.
ignarisgue, and. nitendum, carnificum, feorhbanana,
, - 319 —-
aratri stibarius ‚ sulbandla, “0. aprimavo, of feye- "
syla. dumt. (frymford).
sator , sware. tirocinio, cnihthades. ” "
oeta, ear, felh. fatescunt, acwincap:
20, ‚granigeris , corobe- mundani, —cere. (wrereläti).
' rum. vilescunt, wacbiaf , inwur-
spieis, earum, eglum, Biad,
unde, banen forp. - 45. mugitus, grununga.
zeeiprocis fluentis ,. mid barritus, grunung.
gendflowendum væterum. feroces, lablice.
. millenos, — fealde. (bu- fremitus, gremetunge.
send). ardentis, — des. (bernen.) -
25. manipulos, gilman. ‚50. tuteld, gesceldnysse, "
novalibus, dynegum. , consutd, mid gewefenum,
cum , bonne, plectd, wefela,, gewyndo ·
in puncto, on prince. . predulcia,and burhweredre-
atomo, preort hwile? bre- dactylorum , appla,
ort. 55. sagina, fetoesis
‚30, elementa, gedrihtu. solvit, gelzste.
divisis, tode —. (ledym)., repagulum, bend.
loliorum , zizaniorum ‚lase- nature debitum ,' Headils-
-. ra, coccela:- nysse. \
inexhaustis,' ateoredum. ‘. inextricabili, unfötedlicuni,
plenius ‚ fulfremedlicor. 60. repagulo, bend8. ‚
35. simplo ‚'anfealdre. terno aunorum spatio , bre=
rumoreclarus percrebuit,la omfealdum. fete.'
hune gewidmarsede. $ crustula, rindan.
afallaci genero, fram lea- semiplenam bucellam ‚healf-
. sum abume, ne, bannuc,
decepto, bepechtene ? pennigerales, Aherbere fü- .
‚ proditus "et publicatus, gel.
‚geypt and geswu, 65. reciprocis, mid swiftum.
j — 30 — “
, hiulca.,"uiniendum, : priug, ser banne Pat, .
* indefessis famulatibus, una- ‚peeulativam-,gustlice, heo-
teoriendum Pen—. (um), Fenlice. b
rostro, bile, ' 90. actualem, andwurdan,
decrepitam, pa forweredan. habitator , incola , inleda.
70. inexhaustam, unateo- frugalitas, gneadlicnys.
redne, ungetyradne. frugalitatis ; gneadlinesse.
aecipere , änderfon(und-?) famelicz , hungrigre. g.
Balestine'solitulinis, bæs OS. ut non calcitres, pug-
"Hrelican. nes, bat Bu ne spearlast,,
'accola ; inlendisca. " steartlest, stertlige,
gentilibus Parentibus , of paleis, windwigceafum.
heepemittd magım. "fame;, bungres,
“ *75..splnetis, bymetum. conficiam ‚'gewsce. .
" etempästate ‚on bere hre: prodigüis ,. fore —, (beic-
‚ olinysum,.gedrefoyssum. num)... .- ” "
ö de spinetis ‚nascontibus, of 2400. ——S — festen.
acyütendlicum „ fexe- mandibularum, gesgla.
aum fyrhötum. = gulosä, Frcfulre‘, fræcum.
celebri , mid æpelum. ingluvie, 'wasende , gifer-
prestantissimus, ' wutäful= - nysse , gifrenesse,
leste. ' . gulosd ingluvie , frecwa=
8. interpretum, wealestoda. _ sende,
lamlörlöktifi;berincge. . 5 ventris, innopes:.
extallit;; öhefde, arzdde. armenta , hrideru,
Homerum’swordmoteran.. © ° ein
emetgeret,, upamylde. agricolas ‚yrbilian. ,
. itatam, andirel- bubulcos , cuhyrdas,
: . subulcos ‚ swanas.
‚oönservaidans, to ‚ge —. 10. absorbeat, hefarsweshi
‚Xhealdenne). _ — . Aoemada, fun
Ayualentis‘bofalicen . true, wadufine,. |;
.-. u — “
‘, stipitum, W frementes —* wredende
ship bogana. edende,
in edite , on ‚heahnysse. ybe.
15. vi spiritüs „orbas , Burgitum molar, wu.
- hfiestes, , B inexperto , ungemettum, ou
" söindulis , brandum. .eubum? . : , Ken
succensam, antendne. 46. terrore, egiscum. .
prafatum , ba fore sedan, erucis signacula,, blettunge,
: scandere.,; faren, in glarigeris, oa selipmm. ,
20. compellens, "endende. scriberet ‚\mearcode, -,
« squammigeros, ostie—, ' sulöaret, furede, ha hawer-
costarum, sibha, _ . cude,
rates hyrdlas. 50. sablonum, wa. - R
spine , hriegces, ribbes. - litoribus, strandum, - .
25. curvaturam „ gebiged- intumescens ,.tohindende. '
ays··. —cæ
eoquentibus , biatesiendum, - hype. . _
acgensionum , branda. glacialis , gieelig..
bestiz , deores, 55; spmpescuif , farhede,. -
flatibus, hwesttum, - fumentein, „gestande „ .we-
3%. liberavit, ‚gribode. - dende. .
ferventis oceani, yſtondre, quoris, rechne:
wealcendre se. compressit ‚ ofbrihte,
Austra, Bodas, reohnyıe, factum, dæde.
ah
diluvii, Aodes.. _....... . 60.,eremife, wertenede, -ı
carula, brymnas. „mgnarchiam, ricetere: .,
35. egrederentur, oferforen, practice, andwurdm.
irruptione , on re. ' , comversatiouis , Due 1.
chaos, dwolmen. „eaysse).
irruptio, on bryoe. . © studio, emeordayiue,. I
minaretur, ba ba’ einde. : 65; votivum , optasule , set=
40. ceu, swa swa aind. - * -ful.
eogerentur , nendiede. „... prafigurat, —E———
— as2 —
fervorem ; vyln, wealle, oracula B gerena.
bredi prascio, — lingum. (forewit):
exegit, adreah, .. 9. afflatüs , ablast.
bBilustris , twy hwirbtum , expertus est, afınden, a
bwyrhtum, gyten. E
70. in separato, on sender- divinntionis, grddunge, \
licum, fortunatum., gegodedne, .-
tugurio, cella „hulce, cete. liberalitas, sylen, oystines.
supernam, godcundlic. 95. advocasus, mundbora ,
anachoreseos;, anzrsetlan.. Fingere.
trausegit, gefremede. chlamyde, lim r@denne, +
75. ex hoo, forpi. Caput XV, fol, 235.
inviolatum ;'uniwemmede, pretereundum , to bugenne, -
usque nonagenariem ‚.obba forgitene. .
nigenteöban, nigundsopan. beate. — gei. (swli-.) .
decrepite, forweredre.. memorie, — des. (gehoge.)
tribuno, ealäre, 2800. vocatlonis, — nyse. u
80, Sisulta ; andswara , ‚prasagium, forewtegung..
tædas. pascebat metsöde,
. Pateretür ,: consentiteb , in proposito , on lennyıse.
hwierlehte, prasqdginm, godcundlic fores-
intentions, zeora, gewil- cawung.
nahe : 5. divine religionis, god-
assumtz , ungerfangenre (l. cundlicere drohtnunge. '
under-), *' quam, ‚panne. adv. ,
integritatis, andwealhnysse. appellationis, +. nysie.
85. lineamento, sSimilitu- permitteret, forgeaf.
dine, ofhiwe ‚gelicuysse. et calestis .eulogia. praro- ,
dömestica sodalitate, of hi« gativa, and healie wurd-
wcuplicere'geferrzdenee ment,.syndelic gifu, heo-
adjungedatur , gepeod- , feulicere.gretinegce..
eigede.. 10. superne , heofenlicere g.
— 363 —
iberalitatis, ystignese, 30.-unanlmiter , anmodlies,
eystignysse, x mediocritas, gehwednys, ı me
largitate, gifelnysse. demidlienys;
‚gratuitd munificentid mid authenticd , mid. bealieum,
gecwemedudedgyfe,. sy- veerum, — dra. (eal).
lene. . auctoritate , ealdordome. .
mactus puer, gewexan cne- 35. subnixa,' under biod.
Plinge. in sacrosancta söllemnitate,
15. pollesceret, weox,beb. on.haligere freolstide, bruß.
prosperis, gerynelicum. classibus, bymum, here, .
Hesperiz,, west dæles. canorä,:mid dremere.
late, ofer eal. voce, atefus.
‚crebesceret , gewidmsersede. 40. geminis cantibus, twin-
20. secundis successibus, nam sangum;;......
gesunfullum gesslinyssum. hosanıa ,.heletgde, :
haudfrustra , neteshwonon reclamans, — re,
idel. - jubilationis ;' blisse. ,
advocato, Pingere, mund- cantileud, swinne, sanges ;
borum. 45. mathematici ‚ -tungelyi-
felix, healice, selige. . tegene, steorgleawe.
privilegium , tindergife. constellationes,. steorwigh,
25. participavit , 'mensu= -mearcunge ‚:hreanunge.
mede. provenerunt, gelumpon, ge"
lactantes, pueri, iunge cil- :lumpan- - =... .:..,
dre. botros, elystru.
evangelici ‚ godspelliere. conoglebrat , bremb, herab.
harmonia , modülatione , inmarcesscibilis, unforsore-
dreame: lices. f. uniwernmedlicere,
consond vocis ‚hermonid, unfuliendre, . ö
mid gedremereswinsunge, defensione , wara,
mid hleopringendum dre- pratectum, gewarad,
ame, .. signa, tacnu. \
BEE Bund 1—
post deruta sacella, sfter eæprimendos, to wringene"
- toworpesum templan, di- BO: pura, hlutru,, lihe,
ofel —, (geldum.) defecati, ahluttredes, -
55. dissipatas, tostenctie. nectaris, hunigteares,
fanatic« , manfulles. g. - defruta, medew:, win.
gentilitatis, hepenscipes. apothecis, win husum. ,
ceremonias, bigengcas. , 85. cauponibus, winteppe-
qua,se. ‚rum, .
- 60. privasum , aen —. quatenus, bat weron.
(dred.) de terreno, of heorblicum.
Jeto, gesilinyse, Vigelunge, nundinarum , cypuianza ,
Fortuna‘, gewyrüe . eypengoa.
Grigine,. cneoresse. mercatu, gestreong,
„‚mathematicorum , tuncgel- prarogatiua, syadergyfa.
witegäna, steorgleawra. 90. quam qui, beine be;
65. constellationem , stior- compellitur , neadod.
wigle,.reonunge. humanum', — niscd,
"- 'copiosa, nianifaulde. m. exosus, andıwce (— wie).
emolumento, meroedes,lean, consortium , ferrssdene, \
‚ orthodozis dagmatibus, of 95. communi, gemænanum. f.
"ribtgelefedum larum. habitaculo, wununge.
‚sapiens , whel, historiographus D wurdwii-
70, palmitum, winboge. tere.
botros, elyna. . que, pe. n, >
racemos, clystra , croppes, pro äntegritatis pudieisid ,
-sarmentorum, wi =spramca. for gehenldsumere side-
succidens , forosorfende.: fal —. (nyse). "
75. fiscellis, tenelum, ge7 2600. rapaci gurgitis, swyt-
semedum. ..- - te (cor. swytte).
corbibus, wiligum. - alveo, streans..
> ad toräylar, to winwringan.' praceps, nibermeotende, i-
tereularibus , wintreddum.. ' ber seife,. j
138 — Bu
immerieruat, on besettan, Consortium, sengeipe.'
periclitor, ie trucige. . 30. decrevif,, teolige.
3. decretum, red, dam. ‚cogitavit, gemyunte,
periclitgtur , tsucap. . coguate, megaubre. g. - ,
.. Caput XVI. fol, Ab. propinguitatis, sybbe.
mirandum ,. wunderlic. fervore, wylinem "u >
Begotium, gestreon. * 35. paulatim,; deimelum. '
prope modum, fornean? oblentu , optatu, gewil=?
10. facinorum , mendeda. " nunge, forbeltate.
flagitiis, læhtrum. tepescerot, hreonedb.:
' statum, stede, atalap. torrido;, hathırai?“ ® ,
conturbant , drefap. rigore , brheiyste.«
mancipari; gewyld. . 40. instinotn';"0P*Astihtiuge,
15. preteztu, hiwe. - dolosi Mæis ſaebafillos feonꝰ
arbitrio, oyre. des ʒ andigzes. I
compellitur, rast. : . sensinit, frünnniins; .
exitu; sipes. . ‚ pradonibus‘, ntederum. '?
eziraueus, wiputan, .- grassatoribus , nei nd
X.vimwite intulerit, self- ryperuis. *
‚bamanı: 46. obvia;, "ngednhvorfende:
conjiei. detur ,‚; beom . ge» vastantibüs, awedteitdum! -
"mead , gehoged.. . werna „ byften:”:
'argumentari , understanden. interdictum* liftinttin , for-
quolibet pacto, midenigere' bodenne eocyir,, “edeyerd
‚ treowebe, wie: .. - utrößöter, grimbet?»
maternd.; mederlieere, - : 50: jubatur ; "beisotken.
25. gravitate,stahhinyse, obvie queque; gehwilce ge-
"wurbseipe. “ henduysse , "ageanhworfe-
qui, pa. pl vyxse. J “
successure. poteritdti, fili- justo valde judicio, ofswi-
endro wfrergenögnysse: °’ Pe rihtwisum’ dome,
eonsulebant, reddan, ‘ ’ wile maneipiam, Baclic,
" 25
"3 —
‚quatenus qui, swa hat he, feram ‚ polie. v. .
55. postliminium , ageancer-
dingce ageanhworfenysse,
ageancyme,
minime, nateshwon.
pertimescerst , ondrzt,
prolize., lange. g.
servitutis, geniberunge.
60. heri, domini, hla —.
(fordes),
atrociter, weal —, (dend-
lice). .
invisum famulatum , anset-
ne beocodom,
_ aratri stibam, sulbandlam,
sulkorum , fura,
65. glebulis, cespitibus, tur-
+ wum,
occa, ear.
nugaciter, aworpenlice, wat.
optata , gewilne, g.
mächerd, mete; (mece),
70. extorqueretur ,
“ welmbered.
gec-
maluit, swiper.
accumbere, sweltan, fellan,
- profanando, awitliende,
preterea , forpi.
75. tam virginalis pudicitie,
ge of — re, — nysꝛe.
Gideful- ‚ elen-),
quam , g&
adeo, swa swibe.
mutabilem, hwurlice.
80. contrariam , wiber- _
wurde:
reciprocis, etlecendum.
anastasis dominica , se drih-
tenlica zrist —.
celebratur , bremed.
opportunus, gehipelic, ræte.
-85. liquidas, myltendes.
stupendo , midwundurfulre,
spectaculo , wfersent.
cincindilibus , stupulis, wi=
ocum.
infusus, ongeset. °
9. in centro, on trendle.
arvind, rysele , smerewe. "
sevo, arvind, mitgern. ,
madefactus, gesmered.
solito ‘clarius , swibe swu-
telice, wunelice.
94, catholicorum , geleaf —.
(Eulra). \
crebrescunt‘, wid mersiap. -
quä crebrescunt, mid ham
videspringaß.
contrarid, mid hwurum, .
livoris, zfestes.
2700. succenditur , antend,
ut tam, bet.
. laudabile, heriendlic. .
— 487 —
‚suspicionum , ·wenena. "25. mussitantes ‚. hiwiende,
argumentis , searecreftum, 'reonigende.,
5. corruendum , feälledne. "eisdem, ham.
elideret , hat,he wcstente, guibus perjurantes, pa man-
gedrehte, .... sweriende, (cor. — dan),
dolosi, facenfulle, hiwe- devotabant , awyrigdon.
zes. pl. “ domestica sodalitätis, hiw-
probrosum, eadwitfulne,. cubre geferrzdene.
inauditum crimen, ungeleaf- 30. tigillym , hrof.
fulne lei, (ter). clienteld societate, in hirede,
‘10, probrosam culpam, in= gebeodnesse.
ohmanfulae gylt. necessitudine , mægrædene.
pestilentie, cwyldes. Pröpinquis, parentibus , si=
componunt , conspirant , | blingum, “
hreonedan: et propinquis neeessitudinis,
insurrexerunt, on gean—. and gesibbere megredene ’
- ut scribif, swaswa awrat, neansibl —. .
15. crepitante, brastliende. 35. domüs tigillo, ‚on Fyrst-
regii morbi, fot copu, fot rofe, hrofe,
adles. g. - luminibus, leomum.
concussibile defensionerh, memoratur, is geszd, ge-
beladiendlice ware, ge- munen,
. scildnysse, cerebri, bregpanne.
hac, bisum. ,„ plantatenus, ba forwel-
insontes, asmeade. mes,
amulorum, wiber winnena, 40. morbo regio, mid roofor,
insidias, dofunga. B fotadle , fotcopa. >
abstrusam vastitatem, ha procax, unscamfast; ofers-
diglan wod, . ‚nysse, Ppreca,
frivola, falsa, ba gereo- exaltavit, ut. apyfhte,
nedan, anlshtan. n. fetidum spiraculum ». fule
‚ factiones , leasunga, H£,
BEE Zen
ut dudum : imprecabatur , memoratur , gereht.
: 3wa swa he bet, georade. 65. faın-quam, iber, \
A5. concinnati , ' gereone- notariorum, notera, writera,.
de.g ° '. caracteres , trican, mear —.
serd, mid slearclera. _ mzrcunge.
auscultantibus,. beore —, grammaticorum, gestzfer«f-
* (adum), "' tira,
in propatulo, on zwunge. ‚periodos , fullecwedas. J
tantisque lamentorum sin- 70. cola, niembra, burhlun,
gultibus, mid’swa bite- et commate, and todala.
.“ rum heofunga sicetungüm. separatim., synderlipes.
50. tam rancidis, pron, affabiliter, getincg.
feorigum, gwa biterum. cuniculum, orepel, erypele.
questibus, ‚biofum, murg- 75. schismatiei, dwolan man.
nungum,- in occultam foveam , endig-
lacrimabundus, woplie —. le crepel;
ade). defluxerunt , tofeowan, ut
rymigeros, hlisbere, . urnan,
. quid referant, to hwi ge -. triumphali tropheo, mid si \
55. cujus, bes. gerlicum sige. ' .
rumigerule, famos«, hlis- sublimatus-est, wes uffred,
bare 2.80. sed quid mirum, ac nis
ubi, parpar. ‚na wunder.
palmitibus, wintre—. "graduum, gebinche,
lange lateque, wide and fastigio, ypplene,
side. divind donationum gratid,
60, percrebuit , gewidmer- gastlicra syliena.
* sede,.gendsprunc. , eum etiam, bonne.
nutritor, fosterfæder. 85, in/antis, cildes.
cunabulorum, gebyrdtide, tenerrima etatula, seo me-
infantie teneritudine, iugan arewiste yld,
iugepe. indolis, zdeles.
39 —
præsago prodigio, forwitti- 15..fraudulentas, swxpige, .
gum , beacne,, swutg, swicfulle. R
ludorum , gamena, schismäticorum, Nitera.
90. jocus, angin. " "strophas, fraudes, facna,man,
auctoritatem, ealdordom. sustinuit, hegepolede.
miserit, geswute. fallacid, bepscuaga. (be-
sacramentis., gerynum. wec—),
puerorum catervas ‚.iunge 20. concinnabant, reonedun. .
heapes, historie , recennysie.
9%. in marinis, on seli= ita prorsus, swa eallunge,
‚cum, B ‘ sceptra, andwelde.
“ glareis, ceslum, evulsum, ut alocen, upali-
sacerdotalem ‚sacerdlice. f. dod. sup.
catechumenus „ gecristnad. 25. evulsum, ut alocene,
scenico ‚of gescandlicum. upaliäode. part. n.
2800. serio,, eorneitlice. in sarcophagd, on scine.
concinnabant, veonedan, delatum', geled.
eatechumenos, gecristnade, quem, .pzne hi. B
larhlestendras. magice fraudis, drylices
competentes 3 gegyrnende, facnes. B
wilniende, 30. necromantid, mid galdre, ,
mystico, gastlicere. dizerunt, arehton.
5. officio , mysterio, geryne. commentis , hiwungum.
scenico, pleglicum, hereticorum, gedolwmanna.
ludorum , gamena,, lenocinantibus ‚gewenmend-
joco, gamene. lieum.
gestum , plegan. 35. suadentibus, maculan-.
10. deeretis, domlicum, tibus , gewerimendlicum.
synodalibus , synop um, probrosis fallaciis, edwit-
serio , eornestlice. , fullum facnum.
machinas, searacreftas, inconsulte, unrzdlice, un-
invenit ‚.afunde. . forwandedlice,
— 30% —,.
condemnari pracepit, beon argumenti, machinamenti,
genibered, seare. : -
verum qui, ac etswilcee. cogitautes, hogiende, seriw=.
40. multiplicati sceleris , meretrix,, Forliger..
gereonedes geltes. prostibuli , domus , forligeres
sconam, umbram, webbun- h. s—, Chuses),
ge, scoade. 65. stupro, hemede.
prodidit, ostendit, geypte, quo, ham he.
a tam, fram swau - prostituta pellex, leas fyrn-
‚flagitiosis, fyrenfullum. hicgee, hore,
"45. fucinoribus, mandæ- decipere, Keitan. 5
' dum, impudenter, procaciter, go-
immunem castum ‚orczsne. maglice. , .
" manifestavit, openede. 70. moliretur, seriwede.
atrite, violata, tobryites, g. loquacitatis, mapplunge.
obdetectum, for abored. incestum , nefas , felbe,
50. pallor, scame, fylbe.
revelatum, for abaredum, melancholiz, sweartes ge= .
zerribiles, egefulle, - alla.
castigat, preate. velut fetidam : nauseam 5.-
vultus, nebb. swilce fulne wlettan. .
55. rubicundus, rudi—. 75. recessibus‘, visceribus,
‚genarum rubor , scamu, bis of digelnessum, of heols-
nler. trigum.
stibio ; deathe. quem, bene heo.
nervorum, strenga, cnyt= gremiis, gredum.
telsa. .. procax, anwille.
hujuscemodi sanctd victo= obuncabat, gebigede, be=
rid, mid pilcum halgum clypte.
sige. 80. apologeticä, mid bela-
60. confutati, ofer stele= diendlicre.
de, pl. peltarum, targena,
— 31 —
testudine, of sceltruman (in truculentam, weal —.
arte milit.) rabiem, wod.
defenditur , he ws gesceld. bestialem, egislican.
inimicorum,, wiber—. ferocitatem, red —.
85. qui, ba. \ 10. solertiä pastorali, byr-
rancidä ‚ nißfullum , zfesti- delicre.care,..
gum. . solertia, astutia,,. care.
livoris , festes: " defendebat, bewe —.
profugus, Aymmig, _ ⸗ummi pontificatüs , healices
exulat,? wrzcnede. biscopbades, \
90. intercapedine, spatio, ecclesie sacrarium, sanclu- -
on feste, - arium, chor,
latebrä, heolstrum. 15. acsrrime, bitereste. g.
limpido , beorhtum. ‚ castigationis , breaiunge.
splendore,, soliskadio, leo= .damna rerum, henha. .
„man. tremebundus,, biuiende,
sed, ac he, . expavit, forhto,
95. cote, stane. ‚20. ad palatinas, to. hoflican,
calamitatum ; miseriarum, to hallicum‘, hyrdlicum ,
yımpa. eynelicum,
persecutiones,, ebtingca., zetas, sessiones, geseton. .
insectationes, on hettincga. hippodromi, mot huses, hor-
conspiratio, hwrastrung ‚ syrnes. ö
“ bwebbund? .- hippodromus, horsera, mo-
2900. ingerebaf, on brohte. thus. “ ’
inflexi, uitud unibigedre, g. vestibulum „to fore dere.
.. Qmid. —?) 25. conflictibus , gewia-
æquanimiter, efenmodlic. num,
perferebat , forber. . alternis vicibus, stemnum,,
Caput XVII. fol. 27a. gewrixJum.
ercubias, warda. litigans , Bitend, '
5. mandras, caulas, locu, altercaretur, hat he soce.
.
. vapulare 3 Witaian.
— 392 —
demulceo, ie smäcige, io go⸗ opera pretium, nead bear
gladige, ic geolzce, . dic.
30. denınlöet , genmacode ‚ militie , gewinner, .
‚gladode » geolehte, archiater,, heblzce.
memoria, gemende, 55. ab historicd, fram Be
perpendiculo, of wunder, wurdelicere,
of wihtmearce, relatione, tace.
Perpendiculum, fram wun- municipatu, ealdordo-. (me);
‘dern. . literature ‚steferwftas, cys-
cleriboias, preost hiredes. ° te—. g.
35. exguisitis, asmegdum. sociis, preapum.
" cogitetionibus, orpancum. 60, speravimus , hopiap.
machinamentis, seare, Quinguennio, olympiade, ſif-
viventis, >- licere. gearafiest.
hostie, ansägenysse. olympiade CCLXVII. twam
40. acriter, teartlice. hutdredunf and seofen and’
fratres germani ‚ getwise. ' sixtigum fiftene gearesgetel.
„discipline ‚peaw—. edictis, decretis, gebannum.
padagogis, underlatteov · au sacrifieandum , to sty&
dom. renne,
ad’ prasentiam ‚to gesybbe, 65. apostatare, wibersacien.
andwurdnysse. . apostasie, wibersacunge. g.
"45. argumentis, mid sea- volutabrum, tosole, ‚Fylhe,
riecreftum, "pan can. capitalem sententiam , be=
detibus, sle—. (gum). heafdunge.
subire, -undermi —,
" furibundus; hat heort. 70. predictos tirunculos ,
alumnis, festerlingum. ba twegen. foreszde cem-
50. trüncatus, wæs ofsle- pan. \
gen , beheafod. Juventutis , fegre
rubris vengrum rivulis, mid instrumentis medicinalibus ,
blodigum hripum. mid Jacniendlicum folum,
Ü
— 303 —
kydropicorum, væter seoce. oraculo, godspellicere sprece.
‚melancholias viscerum,, in- 95.gratis, oroeapes ‚togifes,
. coban. occisionis, stutbes (snaber?).
75. medicamentum', laonun- macterentur , ha cwealde..
ge, clion. \ scammate, oredstowe, o-
malagma, colyrium, eh- norde,
sealfe , bone halwendan, palastrarum, 'plegstow „
cleopan, winstowe.
luseis, anegedum. 3000. prafati, pa—.
reserando, undonde. _machinamentis , serewun-
' melodias, dreamas. .. gum, searecrieftum.
80. balbis, stamerum. surarum, sperlirena.
et blesis, and wlipsum. pelagi fluctus, ybu.
pristine, Pere wrran ? demersos, beseinte.
energumenos , gewitlease , 5. auxilio, helpe.
diouel seoce. dira , wod.—
“ scotomaticos , sterbli —. litoribus, strandum.
(ade). puro, claro, snlicum.
85.refocillando,gehyrtende. sarmentorum, sprotena, '
ipsos, ba selfan, 10. ramorum, boga.
fortune casibus, of unbe- flammz , blasen. pl,
limpum. cremare, forswelan.
hujuscemodi virtutum , Bus eculei, wite stengces.
geradda mihta, gabuli, rode,
munificentid, dugeb gifu, 15. patibulo, gelgan.
90. murnificentiam, dugeä sagitiarum iotibus, scytum,
‚gifu. \ obrutos, ofsette, ofroren.
commercio, mid mangunge, decollandi, to beheafdian,
gestreone corond, cynehelme. =
gratuifd, gecwemre. Caput XVII. fol. 99a,
a 20. pigeat, slagige ," slam
‘ „liberalitate , cystig — wige,
— En —
" gymnosophista,, udwitu. abundaret, lentesceret, ube⸗
gymnosophistis, gleawum, væbhte, gelipe opbecleouade.
udwitum, '50. sagacis, gleawes, sn0-
„et rethoribus, and getiuo- teres, m.
gum. . - conclave, clusan. a
traditum, befestne. fundatum , gewurdtrumed.
33. visco, fagellim. aresceret, duresceret, ge
glutinatum , gelimed. . beodde, anlshte,
conelave, cluse. septem speciebus, on s0-
fundatum, gewurttrumod. fum hiwum, .
rethorica, heleræft. 55, arithmetica, getel cræft.
30. dialectica, fitereft. medicina, læco creft.
arithmetica, rimcreft, musica , saugerzft.
geometria , eorpgemet. astrologia , tungelsprece.
aströnomia, tungelereft. mechanica , getinogersft.
- astrologia, tungelgescead. 60.'geometrica, eoräcreft,
35. mechanica,orhancseype. stoicorum , stefleornera,
argumenta, orbancas, argumenta, gecneordnyssa ,
neophytus, niouman, smeaunga,
affınium , landgemaca. quantocius, swiße rabe.
comperjt , afunde. categorias, lara, bodunga.
AU. proscriptionem ‚gefore-. 65. predicamentorum , bo-
liberalibus, bodicum, bo- dunga.,
diclicum, Tarewdomum, dioto eitius, saga rabor.
studiis,gecneordnyssum. solerter , gleaw,
capaz, angitful, numel. astute, frefelice,
memorie, gemen —. commenta , orhancas, tra-
4, scrutando,, spiriende. haunge,
sagacius, gleawlicor, georn- 70. prastaret, oferkuge,. stige.
fallicor. vulvd , meddernum.
wisco , of fugellime. ° . eonceptus,, geeachod.
prapropere, ofestlice, fecundis, on tudderfullum. -
- 35 —
fetosis Partubis, ofturdur- locuples, gelenda, landspedig.
fullum geeacnungum,. gazarım, zhta. ‘
75. cunabulis ‚ 'gebyrdum. : 95. detrimento , hanpe.
neophytus, nicumen, nile- infiscaretur, bet he were
red, nihwurfed. benæmed, hafiod, .“
discrimina, fre—. - acerbitatem, teartnesse. -,
proglamat , cliwode. lenocinio, mid forspenninege,
affınium , landgemacena,, libitum , willan. —
maga. 3100. in triclinium, on bur.
80, contubernalium , gebof- holosericd, of aall* seolcenum,
tena. ‘ sydenum, we
relatione,.of racu, gere-' bombycinis, sidenum, god“
cenysse. vebbeaum.
comporit, fa he afunde. pulcherrim, enlicasten,
datibulis, on diglum, on eycladibus, wimplum,
sweartum dymnyssum. 5. effrenatus, ‚higeless. .
constringendum ‚ to nir- delicatas,, estwulle, - mani=
wienne, to brestenne. . fealde. en
85. famis inedid, wanhxf- defruti, medewes , lutres
tenysse, and metelzste. wines.
includit, becleste. doelicias, wistu..:. -,
proseriptionem, fraudatio-ferculorum, est.metta,
nem, fordeminge , 1y- 10. effrenatos,: ba higele-
Pingge, ı . aslican.
“ rerum , possessionum, æhta. cachinnos, ceähhetunge ’
patrimonii,. gestreonys , hl=htras.
yıfes, . et jocosos, and ja pen.
90. jacturam, damnum, ludorum, glia.
Ipre, ampleæus, beclippinga.
"infiscor, ic eom benzmed , 15. blandimentis, forspen —,
befiod. swzsnyssum.
‚perhorrescit, and he ondred. mollescerent, lijewzhtan,
mulad, mid lifre,
epularum, wista, mosa.
sagind, fetnyssa.
20. puellarum labra, cossas, disputatic
epithalamus , brydleod.
396
invesfigatio, imo —.
45.'etreciprocd, and ge ed-
lesend. |
tale: ,
dialecticis ‚mid fiterzflicum.
elogium, giddg, gretinege, ef captiosis, of heftlicon .
epithalami , brydleoßer.
mellea, hunisw —.
and hedendlicum.
syllogismi , loces.
25. horrescunt, andprachiap. 50. dumtazat , eornestlice.
labia , lippan. vonclusionibus, betynuingum,
labrisroseis, readum sme- beclesengum. .
zum, ita, swa. \
nexibus, mid 'cnottum: ° oratores, wordsnotere.
ligaretur , beod.——.
sagaz , gleaw. —
30. illecebrosus, bewsecend, 55. argumento „ orpance,
forspennend,
illeæcebroso, bewscendr=.
„matrimonil, samwiste,
Vestam colens , ‚gedenlic.
gemmis , of gimstanum,
35. urbanus ,. snoter.
ratiocinationis ‚ snoterscipes,
scipes, hrihtlecinge.
inreciprocis,onge edlæsendum
palmam, sigelean, edlean;
sacramenta, geryha.
60. hymenei, hæmedscipes.
urband fäcundid, gesnotie, commercio , gemanan.
sprae= (cor.sprecre) and- laterculus, gerim,
worda.
colli crepundia, mynas.
" ihalami. bet bures. .
copulam, beodnysse,
lustratur , äbrewen,
dialecticorum , fitfulra.
65. gymnasii, leornunghuses.
"studio , gecneordnysse, .
40. inclinarent, gebigdan. scripfurisat commentis, hrac-
sed secus, elles hu.
sed secus cessit,
belamp, dewat.
concerfatio, gewin.
bungum.
ac ellera ‚spiritalibus, gattlicum. J
laterculo, of gerimo.
70. denumerari, geteald.
— 397 —
calcula, of stane, on getele. viri, Des.
computari, rimed. . tibias, sina ‚ scancan,
institutione, xfgelde.. suras, sperliran.
fanaticä, templiore, dio- 3200, duritia, stipnes.
flicre. ‚ . contrita, to bye, to bro=
75. delubrorum, hzrgana. cen. £.
Superstitione, sfzelwe. invisibili potestate, unise-
iverso panarum, zre —. wenlicere mihte.'
eruciatu , ewylmingce. redigitur, væs gewend.
torquendus, ztintreinne. - magicä, mid trelicum,
30. sacello, temple, onha- 5. prastigia, soynlace.
lierne, hergan.. fadissimis, midpan —.,
consentiret, gebylde. lotii, hlondes, urine, mio-
pertinaciter, anwillice. gan, stenogum. ,
in nodosi cippi, ostiges stoc-.quibus , of pam hi,
ces, "hierophantarum , keincrefta.
udis, wetum. 10, Chaldeorum, tunglera »
85. crudis, hreawum, wilera.
nervorum , sind, “ hierophantarum, scincrefta. ,
torrido , hatum, phantäsmata , gedwemeru.
solis ardore, biernete, swo- hariolorum, parcarum, wi=
lebe. ; nzna,-(wincena ?),
“sensim, stundmelum, ge- Marsi, byrsas, wyrmgaleres,
fredmzlum: . 15. lustramentum, bweal,
90. stricture, bidingee. 1. g. yngeoting,
in puncto temporis, on be- Marsorum , pyrsa obbe
orhtwile, wyrmgalera.
ligamina, — gca, evanescere ‚ fordwinan.
enodarentur, uncnytte. - fetentis lotii, fules hlondes,-
nodost, ruches, osties. g. miggan, .
95. cippi ; copses , osties.g. in fragrantem', on stymedne. .
in claustrum, on festenc. 20. ambrosiam , swiecce,
— 38 —
in rosatum, on rosenne
(cor. on gerogendne).
odorem, breä. -
“ . deglobere, beheldan, be-
flean. .
recentis corii, grenre hyde,
125. cruditate, hreawnesse.
sub; under am,
corü, hyde,
expefs, ordæle. IR
suris;, sperlirum,.
30. conjiciunt , hibundent.
putamina , acuman.
fatescit, acwincd,
adstringentes, wribende.
latebram , heolster.
35. ligamina , bendas.
stupparum, heorpana,
Pputamina, scumba.
velut limpidissimo , swilge
on "bam- beorktestan.
tenebrosa, hestreful.
40, caligo, dimnys.
deficit, acwame,
et nodosis, and ostigum.
viminibus, telgrum.
carnificum „ welreowre.
45, sceptrine virge , breost
gyrde , tænene. pl.
nodosus , ostig,
nodosä, ostigre:
rigebant, stifodan,
Junco, risce.
50. familiä, hirde.
ac vernaculä, änd Peorftlis _
cum.
clientelä, inbirede.
parasitis, ministris ‚ benum ,
gligman ‚ incnihttum.
‚antro , grefe , scrafe,
55. subterraneo ‚ eorbernum.
superstites, beliuene, laua,
belifendreas.
iteratis , edlehtum.
‚ singillatim , senderlipes.
stringebantur „Pread.
60. in latebrosum , on heol-.
strigere.
latibulum, digelnysse, '
eloacarum cuniculi , seaba
adel, BE
latrine , grypan, crepoles.
stercorum , Ineoxa.
65. ingesserunt , behypedan,
ongelæddan.
sed fator, ac fyld.
luce serenä, mid beorhtum
leohte.
odoramentis, bræpum.
nectareis, of swetum.
70. scortorum, mil, fyrn-
hiegcedra.
— 39 —
prastibula „to Borligerhu» 95. compendio ,. Iuero, of
sum, bryt, for. redince,
meretricum, horena. pratereo, ic forlæte. ‚
scortorum, framhicgendra, decreto, judicio:, of dome,‘ .
dascivus, gradig. eryptd, cruftan.
75. scortator, wemmend, martyrizantes, Browiende,
vagabundus , woriend. 3300. occubuerunt, hiaki-
clathra, pearruc, gon, feollan.
contubernia., to gemanum , Plenarum ,.. tormentorum u
to geferr=denum. „ witena,
‚quo , beder. Caput XIX. fol, 31a.
" „ latibulo, heostre, digelnysse:»
80. de cathris,. ‚of pearti= quem, bene on.
cum. “ dialectice ; Nitfulles,
‚amphitheatri, wyert eardes, 5. facundum , getincne,
wite huses, _ "rethorice, ‚getinclices..
ad tutelam, to ware, pedagogis ; latieow — ? (la»
dirigitur, aled, asend, . reowum).
ut si quis, bware. ” magistris, heah lareowum.
85. petulcus,, luæuriosus, in juvenili, on iunglicere. :
gel, .wrene. 10, adultum, sprindne ,. snell- j
- incestor,, fortibtigend. ne, orpede, Dur
fervidus , gredig. adharentem, Miendae , 10
wagabundis ‚-woriendum, gebeodenne,
bestialibus, mid deorenum. cum comperissent, ba u. N
9%. rictibus, cealum. habitum, . . rgerlie.
sugillaretur, were forsogen, depromens, geswu —,
forgnegen. . 15. singultum, heofun;
sed, for. . canos , hardessa.
"de congestd copid, of ge= ducentes, adreoende.
fremedre genibttumnysse, optate, leofre,
aliquando, for wel oft, - "futuris, wftergengcum.
0 —
. 2%. neposibus, nefenum. 45. committo, betæco.
Sraudarentur, he d=le, , inducias, andbidinge.
. subnixis, of:geom—. . superne, cere (bea-).
blandimentorum,, olzcunge. majestatis , megbrymnysse,
et, inauditis: ‚hortamentis, argumentis, or — (-ancum),
. and unasgorlendlicum me- 50: evidentibus ,: swutum.
negung um. egperiret, afunde, gemet —.
'2. zitebaztur., hi higde. qui. ‚peractä., pam gedonum,
thalami, bredbu —. (res) somno , sle.—. (pe).
tadas , we. -⸗opore, in alrıan“ ·
conaubii, yamwiste. .. . 55.:visione, liorodnesse. . .
"ad contubernium, to gema- paveas , forhtige.
na. * ⸗eparet, asendrap.
30. argurhentuum gib ↄearo ezercitum, werede.
em. EAte. wolutabra,,.syle. : -
" suasionis ;:tinptiagoe,. 60. munisipium, fasten, '
apostellois = pen postä= discrictus, Gearlewin .
'Hoan; ecramite, stiges
" monitisynegagun! = grassor., ic onkige.
nubere,:wißad. ...2..: .* «aticinatione; fprewitegunge.
‚35. patres familias, hired. 65. formasa, Fager,
Procreare ‚geigrenen,:: _:.: . 'effigie.,. hiwen. —
quibu;;oßpembe is: Jineamentis, am gefegum, -
ita !puapis"r mepmbratim, limmælum.
que, ba. hinesı eycladibus, virginalibus, .
40. ‚ Persevera@tut, dwils”. wimplum ‚-orlum. b
:.70. facisorum, inande —.
(da.)
Cfenne,) ern putida,; adelan,
facultas, acumehdlicnys,.:. velutabray:'sylen.
potestas, .gemah'-., +: in celeberrimo , on pam
potestati, mihte. :. ' meran, J
Ye
\ municipio, [mstene, porte. machinaratur , heo jerewwede,
75. construxere,. arerdan, moliretur , hogede.
prope farueh, J augusto, rumum:
rigido, duro, hearlwisum. 5. augusto styli tezu, ru-
regimine » Bymepe, ‘ mere gesyinysse.
religionis , zafzstays, effari, edicere, asecgan.
80. a via, ‚Fam stige, soclis, breapum, .
perobliguas , gend....woge. propositi, geßinche, clen-
anfractus, hyleas. v.' mysse,
‚dextrd, on pa sweher handa, martyrizando , Prowiendum..
declinantia‘, hugende 10. judice, praside , ealdor-
85. mille, twige, pusend. men,
, manipulos , gylmas, in alto culmine, on heali-
in area, on — lore, cese hehüysse. '
triturandos, ‚ta brescene. cülmine, gebinhhe.
"sacrosanctos , hurhhalige. fustibus 4 stengcum.
90. "feralibuis edictis, mid culmine, on fewersolre,
egrimlicim gebannum (es 15. theatri pulpito concio-
fand vorher grimmum,). ' nante, gesprecendum, de- “
‚Ferotibus, repum. mendum , demendre we-
eruciatibus, witum, , ". ‚fexsyne.
ingruens, onwinnende. mastiglis, swipum,
grassaretur, on higede. "sing respactu .misericordia ,
... 95. propugnaculum , wig- butan forgifenyse, milf- .
steal. “=. sunge, onlece,
secularis, — licere, pupillam, syne,
argumenti, rafungee evulsam', ut 'aleoned.
ballistä , steflipera, 20. flagellorum, 'swipena.
machine, searecraftes, .: Yiber, walu.
3400. .arietibus, mid ram wibioes,: wala..
mum, no. . ut nialeficiis.,; swa swa
subrutum, of hrorenne, ° yfeldada, .- \
. . . 26
. 35, fündum, seab.. -* " pyray:ad, '
- 40, squaloris, besmitenyise. istine, heonan. om
* horrida, egislice, ' obvolvorent, ſeolcedan
— 402 —
fatenti totis, stingendum immunditiam, wam —.
miggan. . 50. latebras , bestre fulnysse.
25. humectaretur , gevæt, prodigia, wundra, forebeacna‘
Fehfe gewztte, fihte. excubias, to weocum... .ı
sanum, hele, feaanaticæ, temp. (lioere)
simulacrorum, anlienyssa. - fanatice superstitionis, man«
Uibemina , ofrunga. -“ fulles scinlacen, ee
ritu, of —, 55. congregarentur, wieron
30. diruit, to hrerde, to gegiedrede.; - J
væearp. diuturnis, langzumum,
ut ephebo „swa swa beard= winculorum,, wieda. 5
- las. orbibus, bium. 5 et
robusto, iunge, rin="(rin- tumbe, ufetwurces; -. --
ed), hyse. u 60. ludi circi‘, hrincgsetles.
neophytus, nigecerred. ° : facula, bias. : 7
ut ephebo‘hircitailo‘, swils'bitumen, tyrwa.
ce geöngum hiegstealde, farelor, ic &rammige
damnatorum , fordeimendta: 65. sphard, trendel, eye;
ebulliebant, wäpelhdani: liciis, hefeld Pradum,
emeorgebant; upabrecen:” suscitavit, arærde.
nauseam, wzotan. "*
:* 70. tragediam ,.::wopl
\reminiscitur, geianß:" " " birisang, Hesangı .:
pro, för. line, hon —.
———— meöxe, attonitis spestatoribus; ‚ablis-
45. olfactum, rap ‚ steno. dædum emwidtandum. .: >
ambrosia ‚ swetoysse, wurt urgente decreto, nedendum
gemagnysie. deme, \ |
saporis, swwtces. = eirel;'trendlen, - ©’;
odorem, stencingee." "75. modioruns jTunnena.i- |
0 BE ER
gremiis, bostanıh: — Fu, seo is."
eirci spectaculo, on-openre saginafur,; west.
wafungs, ob’ swutelre. agonithetis, wraxlerum.
. massd, olyne, clottum, 5 macta. goeacnode. m...
bituminis, tyrwan, merita', beneficia, weldede,
„80. sidphuris, sweßles, martyrli wite·..
areiuntur, implentur, ve lieiis delibutis, be, Faid ie
ran gecrammade, dum. —
suppositis, of underledum.-artus, lie. . i
rosgi, ades, ß - 10. palmarum, handa.-
torribus, hrandum. pollice⸗, puman.
8. ignibus, ferum. plicarent, fuscarent , venl-
"sarmentorum‘, aprota, \. ‚dedans en.
faculis, hlæsum. liciorum, heuelda.
obelisci, Nane, bes ser, in stammate, on winstowe,
brenes, . Is. palgskrica , pleglioum. ::
terribilem altitmdinem, den- fumigabundis, ‚umgoo — e
plice, egielice hehpe, rogorum, ade. FE —
90. rotundam summitätem, glebis, ferum , antendnyssum, B
and ısinewealte. hehpe. - ‚iutela, gescylduyæ.
sphare, elynes, trenäles. 20. custodivit, bewarkde.... -
in altum, ‚kealicnysse,., - in'amphifhestrum.,::on. wite
pracellerent , ofer.hlifan,.: busee..
oferstigan.. : tatenarum, vyla.
excelsd, mit healicere, : eamarum, bi pe meh,
95. compresso, ofprypt. - clatkrum, pearruo.
triumphales,; sigefzste,.. 25. ginguinis, tunsem,
obrizim, platum;smgtegold. apersis, undonum,:
cirei ,.zinesetles, .. . . elathrorum , Pearrucp...
manifeste, wwunge. _... . impedimentis,, Fermwingun.
3500, processerunt „‚at forp,. roderentur , forgaagene;.
reciproco, seo geedlmsend f, 30 Precordig, ärgebano, ..:
Zn F
invisa, odiosa , lahe, £. abscedunt, ferden , zw
inanis, on idel. " gewitan.
gulosa, frer. f. _ Coput XX. fol, 336.
ingluvies, gula, wasend, 55. habitator, accola, inleda.
35. compressa, vfpribte. ad connubia, to senieipum, .
oblatam , forgifene, brohte. invitus, geneaded,
devorare , forswelgan, : magis magisque ‚‘swa long
hiulcas , aperfas, fa geo- swa ma.
‚mendan, \ oblatam societatem ,, gebo-
faucium, ceafla. "dene ferscipe.
40, gurguliones, brot bollan, 60 squalentis, fules.
. obturavit , fordyite. cani , horewes.
commilitonibus, campge- morsum, lacerationem, Jliten,
ferum, B ‚resistebat, vipsot.
stricto gladio, gevrißenun, generosä, sbelre.
atogenuia —. .(sweorde).-65. florenti, flowendre, on
‚rivo, ripe. scinendre..
45. occubuit, hreas, gewat, suntuos&, of spe -, (spe-
Wlosisas, scabredo, wer, digre) gestreonfulre.;
—, ruh'— ‚wearsihtnys; :lucri, welan.
weerhitays. ER patrimonii, federes gestre-
elephantino, ‘abo, breofeli- ones , ı
gum ‚worinse „.geolstor. opulentid, welan, spedignesse.
. deturpans,awl=tende. - 70. infinitis, unigendedum.
". partigulatim, delmelum.:: prodigüis, forebeacnum, :
50. sabanis, on hreglum, remuneratore , ‚edlen —.
wzfelsum... : donatur, væs gewelgod.
Sabana, gentium nomen est, carnalis, licamlices. n,
bræg, wefels, 7. ergastuli, cwærtenys -
elophantiasis , . ruhweriht- enodaretur , ‚on bunden,
ays . _ manipulo, {ram gefylce.
voti compotes, wilupe. astriferia, on. tungulbærum.
10 — -
orbibus, trendluin. anachoreseos, aytien, amt
80. habebantur , gehzfde. , cersetles, .
aqdultam, gefogene, sprind- raus, facn.
ne, . _Proposito, in gehyde,
pubescentem, iungling , wer- Fruetibus, spryttinogum,:eac-
ende, . nungum.
æcuturs pasteritati,to wur 5, prosperabantur, gesped-
dfe wftergeinnyse (— sumede, gewelgode.
geinnysse?). conyfluxit, samodcom,
consulentes, rzdende.. secundis, of gesudfullum »
85. ad nuptiales, to gift- geselbum. R
eum. .practicd, anværdum.
obstinatam, anwillan, fa horrentis, egislices. '
unfordyttan; . 10. vastitatem, solitudinem,.
importunitatem , gemag- bradnysse, '
nesse. ö adgressus, geneosed. .
respuendo , wibsacende. anachoreseos , aenetes.
contradicere, wibewepen, exercuit, he eode,
- and. J rabidis, hecelum. (het - ?);
90 connubii convenientid, 15. molossi, ryäden,
bzineda. "versus, awend,. .
, subarractam, beweddad, dpnatur , agifen.
sortitus est, he gebleat. ed sonditione, Pan, rwdene.
"eubiculo , huss. interpositd, betvua ‚gerete.
ö docet, persuadet, he tihte, 20. direpta, wibreden, -
9%. fastigium, gebinpe, segregata, asenäzed,
anhelat, heo gewilaude. muliercule , earman wife,
qui,.ba sint. dolum, fanc. a:
longd, langsumum. . propheticd virtute, witiend-
spatio. temporum, fate. licere mihte, .
3600. in crementum , spryt= 25. manifestatam, geswu=
tinc. , \ - teled.
— 106 —
abegerunt, be hi adrifon, ripam , sta —
breviter, scortlice, . partem, marginem, healfe.
⸗ummatim, —— alvei, wies. B
quod, bat. translatus, ofer Fared,. b
20. dolium, bydan, cypa, .55. fercula, motias.
oblaturos, to bringenne, fretus, gebeld. nt
dum, ba. inpuneto temporis, am pincan.
fefellisset, berng. : + rügientium , gremetendrd
morientemn, astorfene, astor« famelicum , bane hungrigan,
" fenne, . . 60. affatiım, ‚Eullice. :
35. gibbostsm, honeriendne. nutriverit , metsade.:
asello, ya. . astriferis, tungelberum,.
sano, gesuwdfulum. :. ' manipulo, turmd,. sefjloe.
- quantawero sit; bu mivel is. orbibus „ ehriogum;- F
x hoc';-of pam. ” - Caput Zar: foh 3b. >
40. pudibunde ‚ scamlive. 65. ecchssiastico‘,' cprlivere,
gurgibis, "dapan. elericatüs, preosthaden. "
Auenta, Rodı: ‚ ording, gebinbe, .
sransine', "oferipan, tramite, stige. ‘ --
veste; sorude. I Fe ‚maiatlicam..:: :
‚45; püdibunda, sommlic, - 70,unfractibns,] —*
"püdibunda::-nuditas , : seo,errans, dwelieude, ‘
scamfeste necednys, scmm- apostata, vidoraaca.
fest neoedhye. - apostatare, viperiacian.
indedens öbscanitus, unge= vir site ; lifes mem: . ©: ı
- rysenre:wfina ; ünidafni- 75.-vaste, rumes. b
veddiic' Fulaes ; ungerisen- contubernia ; ‚geananan,i;
dre sfesne.' 5 circumiens, ofer rende, .
offendet' obtutus, be Imst fugiens, ſioude -.":
gehrede ‚ gelotte. haudprocul, uafeos; «-
oxteinplo ,.rwälioen - 80 delubrs;jcherige Base,
50. in alteram, on hev ytirer. deofelgeid.
— 407 —
" ämagines , rlicpu anlic · ponpalentu⸗, ‚Pulcher ,.. ger
ayssa,:- B slenced.
archimandrita,, —E 5. ↄino pompulentã, .butan-
radius, hrislo. eglengcandre; >
extricor.,iotosige,.forgnide. - —— wede,
85. prasagum vaticinium, ordiretur.,. ws —
-forglexwe'-witedome, to ongunnen.
R— foswittigum ride, —— of
Pam Farm
perturbabuntur , aiterede, - 10. —— wob.
manufaota, handpeweorce, rotundi zıoß. sineawllun.
Gate), :
aubes, lyft.
virili, — dere.Foquo, id ſwible.
0. :eömplern , pingen 15. netum , gespunnen:. -..
deminstrat., getacnoder ... radännziluma., 2... 1%
octenis.luptris sehtefealdum stridentibus,. hriecondum·
ymryaum.’.: ir...’ ‚.pectine, pibtipep - :
lassabundis ‚ ateriendlieum: texebatur ;;"weas; gewnkem:
eirciter.y ormaanz:‘;...\".-r. 20; dongius, lange, foot.»
Böıhrahimandrita;, lazeowi: in duserkis., , oh..Wenyc.
claram, shlieum. 1: Aehitesconte).iatande, Inn
et. totidem, duswakenla..‘.. : endeas.t-.: .
— > 01°. . patla, Frldapenn.
> eurvo — tzebigedum dissÄutionis, Â e
* hamme.. ..:.7 Een 5 nunquam Batustate, ex-
3700. volabium ; Be, I ....trleabautur „ to sygene ,
day sercz . neren forgiidene. .
de stuppa stemise , heordan, parsimonia , . forkmuednys ,
were nn minsong:, ‚greadays.
‚Butgmen,, alımbai
putamine, acumıhan, :
: tan frugalis, swä ee,
» ‚gebwade.
"30. gondike;; gestsyddre. '. 55. fixas „‚gefzstnode, .
Intihuleepudunbsk.,
in ordine clericali, on pro · twam folclioum. ., :..
. BR _
reoentihun baguinib, iun tremohundis.,. forhtum,
gum of ætum, wurtuna, carceris, dunhuses. .
sic vesceretwr,;i..wote .fedy, circumguäaque ‚geliwer ‚ abu-
bat he. weg ‚(eor. ware) . ton. J
— women: debaochanee, melhndn.
eulienseycegen. : =... foras, dyraum ‚wellendum..
Pulngdtoxio ‚-ep&ynage. - . oaumate, berneite.,
Potiretur , geroded., hate. ardore, swolehe.
cum, bop-! _;- aec u⸗quam, abwer.
35. oaburaenyrgerod, . 60.aut.aliorsus, elleahwyder.,
aus. asskturste., ode brwa ulterius, ofeggbat.. . !
dinge cm. ministeriis, penungum,
in foculaxibut; bu hiorpam, efigiem, hiw—... :
keonkwun oo is frusta ‚on stioca..
ad edulium , to mose „86.65. in favillem , on yaan,
refalneatsvikebe, ascemede, aliquando, zft, hvi.
40. tyraunidem, sace. ...:propemodum., foxaeh, -...
‚inter due populosa ;. heinyx .
osthade. -.-.., 2.4: macie, forebunga G—.
utenbischhesinmcende;: :: ai). :
ad eingulum ;: to gyrdylaa. 70, fortuitu —E—
46. in latibulum ergastuli, lic um gelimps, worden.
on dimhowsc. . : armatas, geserwedes .;
trudisur wm —* ne». coutorum, scilda. '.: R
beied. ' 0.2 testudiae; hrandbeaga, seilde.
—— — trume.
borsnoung·. jamqus Stripkis; haribto.
conticinia, omglsetene, .; 75. affendisset, on beeode.
tranquilla, smellga 7: se, hy aylia -: - .
50. splendorgy.leoman, ı aceisuros, to gymmienno.
— 20% _
discordia, ungehwsernesse.. pro foribus., beforam'gatum.
mifigare, leopewaee. . .:5. vestibuß „;inburg nie.
80. cogitaret ‚ hogede.. .. ' birig) , -farbtigen »"
simultas , ungehwernys - fainelicis Tumgrigum,
‚exortäm, up asptungene. * numeratus, geteald, .-
}
Bellicosus; fedhtend. _ - jubilens annus, ſreola
instigator, tihfend,. ° ' suppusasur,’ ——
85. fautor, adjator ‚“tik- 10. munificenne, ———
tiend, fultuiniend. cystinysas. “
signifer, wiebora; geseli: "donum; zesium, lae . .:
bacchanti et furibunde , inteliigitur, is understanden...
„ midwedendim amd-egis- fampore prepostere ‚miawoi-
kcum, 2%, veurs ilde Ccor. miabox-).
trepitu, gehlyde::'
sequesträ, borgiendre. - 35. vera, tn nl
90. divisd, to deledre, - “'telicene—. : .
federis , were, 2... autimnali, na: —2
clasina, pkce, mal. "tide, a
vindicatricem, leontende. «önabatur,, vo men
vindictam , wite, nl (fen).
96. —— bu gelst. bertissimir, * —. ee
suscipiet, underfo -. colligitur, is-mnderitanden. .
corrosus, for lager, - -for 20 quod; korban. Zu
guagen. 2.20 Seulogien ine
. examen apum, swearn, mala punica, Cor apple.
ad alvearium, to hyuen. male grauata; gesymlude. '
3800. festivitate, symmel- .appla, gecymledu apple.
nysie. B . Prapostero ,.. lshwyrfedue ,
Jrequentandd , gelomie = - andelbere, - rue
cende. ... - 00. 25. palmeti ,: finger applı,
frugalitatis ‚ spernesse, -" dactylis, tan —.
erustulis ; rindum,. . \ caricarum;; fc. appk,
Aal 410 — .
ERS. Arikich, huæte⸗s.
‚mässas, clyna, elyne. 55. farris, farina, merieve⸗
30 polmoti dactylis, vin · simila -, hesmedman.
geardegtänum ; Gage ap polline,. me lewes, J
plum. ‚mensgratur , he it gesæd.
nicolaos, zeit: eppla, corbis; wiliga.
earicarsibe,. ſia applane, „00. corbes ; wiligan-
virgulta, ielegran. ..: : . ‚fiseellus, taenel.
palmitua;veinhoge;. pugillum, gripan..
35. racemis ‚clystrum, fiscillos, tenelag
vvis, oroppum. oleariam),. legythun , an⸗
mitescers Feen » ubin, pullan.
ngpayrinan..::' 0. „Ziber HI. cap, 1. wel. CAR. .
oalamitosd,öfdiiıpe,otimre : IL fol, 3769.
promiscuum , minliny ge=.65. breviter,
meind. u. omernu.r ‚nutabunde,, midte
40. grassaratur,. ha. we fündamento , grund
„ ofer wienaan, . .i; statum, ‚gepincdas,,
dleramiiijbfarfiince,:- Eradatim, ateprelum öna
sportulas, vpyrtan. 70. vestihulum „‚infere
erustulis, rindum. plecta, byrcle, en un $:
pazillis, syehnaıs (cor: eye. patroci⸗
Abgtagkuumdaiminterweilo,. byrde.
betuloirisich ssickum feece,.protoplasti
viotusabedam..i...0 penes. .
* alimdersund „basteri: astaiun y gshinsfbe- A
* Famelicis, hungrigume.: ;.. 75. profligatis,. Aligidum.
tn
inopiam, WaBan...: ..\mun ‚inextricabil „ wesen:
50. refüsöklaustes,,; kyrtende, oum..
ab ingramis qon win -. plumepuus, pluccian,. a9
Auedid , natzleste;: =. \, principalis tanti sexbs,.awea
damno, discrimineſhaarmo. ealdorlices hades.
- \
congruentia, geßestice , Ber! "5, purgamenia ‚tafär. Alt
" tafnieudlice,' unge „>. gruen
&0. propositum , ingehed. laidiobili. of-loßlinsre; wit.
vestibula ‚introitus,inferelda conternserit ; ‚Encbiogeden: -
similt modo, 'on ban ylcan despexerit, forseb.
.„ gemete. respuerit wipsoo. -
" experimentis, mid: afunde- 10. organi , dveamlic. ©
“nyssum. >’ - resonaret, leo — .
testificabimur , wogsschad. harmonid, Vwimung:
85. enuckare,; spirien. 'ac si, swilcen
signatüs ‚"gemearcod.'- -- sirenarum, mesenenne.
portatrix, berbesträ. 165. incautos, uaware.
axcillä‘, Prien. \ pellexerint, deceperiat hon ·
superrnorum civium, heolen - ne hi bepecap. .
liera vvarona. ub, under.
W. oncubinus, cifesan.velamento, hiwe.
obsidern ; gisl: procum., fogere, . R
monarchum , ealdor. 20. lævirum, tacor.
nabitacilm, anfengée.sSuperstitiosd, feoudlicuss, fe
puerperũ, he’sa berpres. gilelum ? vorne nactın,
95. sollicite, sat (Fallioe), vand, idelimb' .: „x.iwie: :
ebicässe , gebodnes.g;-: - cAntetzjgefepene. oo:
matrimonii , senscipes. celicsia,'ksofenliay bigengea,
Consortia ‚"gemana, ''-: : 25: attultytie..birhrabte;.:
proci, fogeres. * excellentissimas):weres‘
3900. spönseke:, bıyda B ed tempestete,.an, bære aarm ·
‚btyällce vedlaoa. licancaido· ..
obtentu, of botata. . Tongiuscule fan. ..
intuitu , of, begymenna. crebrercens, wexonde.
contemn⸗na J om 30. .gud;, .on.hare be,
de): * zit —— euguste Pobestatis , zumes
latrinarum, sargange: ‘ „eysedomas, 20
s — 412 — *
inducebot, on beiedde. deorsum, 'niberward.
ängerebat;, gendferde. 60. sarcophagi, preh —.
mortificatio, deadbernes. tumbam, hlid —.
" 35. dilaceratio, slitinc, geter. turris, stepeles;
„atroz , grimlic, propugnaculum , wighus, fo-
vexatio ,' gedreznys. reweal.
prapedire,isnpedire,geletten. ruitaris, reosendlicum. -
Ppraoccupare, forne forgan. 65. imbribus , rzscum, scu-
40, testularum, tiglena, rum,
äncendia, ad —, . obvia, engundwuce, ad
scopulus, clud. nyssa,
lapis, sten, ‘ liquefactas ‚ formylte; \
illata tormenta, ongean ge- scopulorum , torra. “
‘brohte wita. congerigs , hypplas.
"45. non, ‚fictz , unleasere. g. 70. absorbituros ‚ and to for- .
Siculis , sicul , sicilic—. nimene. 1.
indigena, inberdijo, burh- sopierunt , geswickn.
leöd. Coput ZA. fol. ‚38a.
oppidi, weic., necessarium, ned bearäic.
Sieulis, Siciliscin hyrdlinep, laudes, lofu.
_ 50. qui cum, Pa. ‚preconia‘, herunga.
- incendia, ontendoysa. 75. quas, ba.
seintillantibus , spyroen- in.canone, sinope, gerihte.
dum, brästliendum. sollemnia , "sengelayssa,
bullirent, wapeledan, apa- cognoscitur, tm tna =,
bræcan. quatenus nequequam, ‚bat
sülphureisque, sweflenum, ' hi nates hin,
55. flammarumglobis , hie- 80. ‚vontribuli popülo , gebe,
nyssum, bum. .
fervida , wealledde. mumicipium , fasten. '
iorrentum, rioulorum, ripa: famosissime, here *.
fumina, wete—. tiruncule , cempetran.
— 13 —
oppidum , stocchf. 10, fatesco, ic acwinee.
85. prosperis ‚gesundfullum. haruspices, . ‚galdras,
successibus, gerzlayssum, castigafa, gebread,
sublimatus, geoffred. ‚lenonum , leasuhta.
prolixd, oflangte , langau- lenocinio, bepzcunge.
mere. 15 ad detestabilem, ta 0s=
fabularentur, „hi sprecen.. " eamelicum, ng
90. corruptionis, gewen-; invisum, RU. nn,
mednysse. exosum lupanar, ans)
consentiente, gebahen. trum hüse. 5
annuente, geondremedref, t. magorum, ‚drira, —
J venditio, todal. magorum machind,, i elnyı
elustella, ‚serra, hepse, loca. iugulera.. \
95. marsupia, seo das. 2%. superstitione, scinjag,go«
ornamenta, mynas . dwelde, non «ee
mancorum, manosa, intaminatam,
" compdrantur,, veran ge- „Cuniwen ü —* as
. bohte, s proteæit, bewarede ur.
mereimonium , mäangung, flammivomis, fyre —8
gestreon.. b torribus., adum,.
4000. inflammatur, gebat- 25. 'offulas, v
beort. resinæ, hryseles
Naucihus, of—. tyrwene. I
tribunicid, ealdarlicere.. . fomentuin , Faden, u En
eallidus , litig. . , sZintillante, swircendumm
nebulo, scinlac. . . * Imbribus, scurum, .
" 5. afficitur, wes gewzht. 30. söpita »aclewette, öe- “
- eo quod, forbam furber. swyrede. . :
scene, hiwung. tabuerunt, fordwinan; -
scemalizarunt, hiwodan., bituminis, hrysele.
liccetan, salvo signaculo , schealden-
emarcuit,, forseran, ro mercelse.
— auu —
archipirata, llotman, wicing; uf fumus wanesoens, sa
35. vonfossa, pürhdol, ped-.. swa Bewigende-smyc.
‚obeuntem; morientem, forp- 60. disparuit, fordwan,
ferende. emarouit, ſorceran.
collariburypwyortegum (swi- deficieas, acvincende.
See, dissolvebatur, and hog. nes,
barbarus , hefen, tole⸗ed, toalopen....:.° »:
raptor,, breafere, " qui, se, \
MD. senaiu, dughepe, rade. 65. haruspicum, geldra. -
mortulem sententiam ,. be- heriolorum , iugelera.... . .
heafodixne dom, memoratur, is gereht, “
speethculuim , wefersene, deceptionum , swic. doma.
imperii, cyne — ‚(domes,) muscipulis , feallum feallan.
sceptris ‚‚amdwenldum. 70. .adhibitis_ argumentis ;:
45. servandd , ‘—- denum, gebeoddum stara ‚pangum,
coeheal· J. » elimino,.ioayte, "un...
" mediocri, gekwrdum,.me= ad.maritale consortium, ‚to .
domlium. wverlicum gemanan,
apicibu⸗ literarum, striaua. qua, bere. en
Pprocus‘;"wogeres ‚contrariarum, wißerwurdre. B
arce, gebinpe. . v.: 75. exterminans , enden.
50. detruders , adröfen. - ..(fen)... .
maleficorum;: unlibwgrhta. fugaverat , aytto.
necromastidı, galdere, wior. ita prorsus, gwa allunge;..
cecreft, . ecelesiastico exorgi no , ‚ber.
prastigiardmyneinlacn; gal- nedictione ,.-on. girdligere,
- drai \ 0. balsunge, haligere full -;
umbra;, scena; hiwung. ‚fatschisarus, geeritand, ger.
55. callido, litigum, ....., bheal —. &
phantasmata,.hiwunge, ge:.80. nascentis, - . igera, R
- dwimere, u. vulvd, of innope.- ..,
. nmebulones , ssialae. . in baptisma 2,08 fulubtbgpe.
Aguraverunt, licetan,.
. 95. erueiatibus , pinungum. "20, arenos F ug;
— 15 —
adseiseeretur, weregelädod. 10.- sartagiaemi;, ‚beats: : .i:
molimen , searecreft.' sevo, smeru ;{cöreamaru yo);
85, magorum,.iugulera, . in tali, on swilcerm -
molimina ‚6rbandseipes, se= tormento, pinunge...;
arwa, seafum creftiim, #enerrima , ‚bat: Wange:
on
respueret, forsawe. . 45. mediocribus, ham. ead⸗
excelsorum',.heofenlicra” modum. rad rind
intrepidus, unzrh. et contritis;- ud: am.ahr
090. pervicaz, geflitful. rerdum. Be
refragator,, wibersace. ' - succurrns;z'gehelpenden um .
verumetiam; ac: eactwilce. miserescit, ho gemülebs-.i
non cessit, “heo negeswäc, —————
tormentorum‘, an we, 3 3
fundamina, stelöbuiga. - sableysetrand. aim. ..ch
arenosis , -sondegum (tor. glareis, ceoslumı }.du.l
andig—) > sartago, hollen. ‚ntobem
sablonum, wara, ingruenti, on sigemwüutter.
glareis, cyslum, 2; Sig u anssmie.n.
100. ultro citroque, "hider 25.-sartaginisy hweren,.ayn
and hider. 5 -teles. - 2
autabundis, tealtriendum, exitio, Forint, walhern un
. gliddriendum, : \crüttante;,; piniemdump"sin«
editam, arerde. mandatis, gehadum „ibehor
, struoturam;, gerimbfunge. dum. Perser
* itle, wa swa. "= cogente,.hemdiendıum;
5. quem, peine be. : ' 30. necromantid, galdı
. oracuhi, äpaece.- freto, getyddum; sensalen
robustissime petræ, - Bam dum. n
streustoꝰstans, healle ponti ifeatds; jonsbiscapdon.,
imposuit , heo önyelte; | mes. 5
erudis ,Bikayum, 2" pradiro:, gebylhum:
, — 16 —
\ sanctiernörk, pirh 'haliges 69, muternum, — "cum.
blodes. greinium., mununge, bos-
35, purpurd, veadnysse, ° me,
prurpurescit, heo readede. basternæ, serifes, carruea; .
ostro , zemysse,: „ wehieulo, felerde , wne.
Caput XX4P, fol. 4a. parasitorum,.gliwra? bena,
literis liberalibus, -becli- cnihta, Forspillendra Pena.
eum stafım. 2:65, geminis fi getwinnum-
syllogismus,.clysynog.“ perrexit, hao- . .
40. syllogismos , smenge lo- monastexialis militie, — li-
gena, beclysinge. - ces gecampes,
soctas , Peawas, - militiam, gewin.
ünevabatus;, befyled. von. muliehriter,: na wilie
Fuligo, aot. ce. J
Pparasitus, —eS iocnit. 70, eineinnarum , ‚ fexa,
‘ 45, quinguannem taciturni» criniöylis, Ioccum. .
tatem, Sfiwintee swigen, tonsurd, efensunge- ..
stäliyase. ‚cicatrice, wunde.
stoicorum, ster x lvornera, Pudoris , clennyase, ' B
sapientum, veardshoterim. 75. signacula zinnegle , mer-
obsecratay'gehaled; . selse. —
‚generosis ‚.oß;ehehm, .... dseiscitur , geanleht.
50, ıngtej;woyunedum.» omnis, ealro. J
natalibus, geberdum. propiuguitos, gehesrdays ’
desidenta, gebeded. _' cneores. J
potiorem, zuibram.i familiaris, hiredlicre, [A
peripsima, wswepa. ':.. : 80. clientela , Benrzdene,
55. caccabuium , besmittod. domestica, hywcud, gebyhei
\ nigra, (denrces, . sollicitudg , ‚carfulays:
Fuliginis, eotes. - Prosperin, mid ‚geswligum ,
"atrammium, bleo, - geselicum,
exhorruit , on 100, wibsoe: edantan,. ——
R — 411.
85. casibus , eventibus, ge- 10: ‚elaudetinis ,: dia:
limpum, oo. letebris, heolstrum.
Proserpinam, to gidenen. cogitaset , Wetikgdec.
ferunt „ewyddiap, cwedd-. deliberaret, enıbade:
‚lacrimosis, mid woplioum. notitie, cyäde-
singultibus , siegitungine«. 15. abdita., dyrne
’.90: lamentaretwr , heo-—. arcana:,; homdas\-gebjne,;n:'
a pythonibus et haruspi-. cognitum, ‚ouß. -
. eibus , £ram wiocum ‚w- judicaverat, hogede. .
derum amd galdrum. - : „prostibuli‘,:: hæmode⸗ u
deliramenta ‚Sofunge.: : ligeres: : u.vinct-
gurrientibus;, Hlydendum, 3%. stuprum, hamed, «5:73.
upplaudunt ‚ba gilpedi, ham Aupanaris,- Forkkgeresj:igelaes
fe, gulpan. oysm. F
. consilia „redun. - inceshi ‚-Fulemzıfakhe, ‚arten
scrupulum ‚tyriaunge,, iss, matronälis; willionennap 0
dubitationem , incan, tun Busaiva z;urseimer g. no
aunge.; un 02, obscenitatis, ‚umchbit«
moventi, autizienda. Amir ————
. que, babe“... ncemtienschiime „sm.
4200. propheticd, weitend»‚inlicitis, ınalpfsnciieumn.d. -
lcere. un. .usimulis ppsickhnde, tionen
sub modio, mittan..: , :. "Tampingenm ham ıkebetgad; soul?
corruscanten, hen : >... 93. wm
latere, delitescereybemipen.: 30. inpinge jdn bopdes
falso , uaxiihum: . >... vuigliretur, hegaden .
5. infamis-‚.unblisfulles.-g. velut , swa. sr.
. calumnie , teonmg:, hoapes forcatay, geicheduui;.
. inproperio.,!„bospe ‚:.:ed+ opologetice, balsimidliose.
wite, ofogriktum edwite..:35. defensionis, ware. :: :-_
"latentis, aigielre. ..::*Telorsit , ongoanecat;.dugenn!
munus, \agygxfer ; ge = nn
27
— 18 —
retuaden⸗, wid pyddende, ut, swa. - + “
asepatende? : 60. utrarum, egwahra.
false accisasienis , — successibus igealiny⸗um.
vrobte.quacraro, geemnatyn,, eim-
entapults, Mea Pr Deren. 0:
. hose. {congruere, ——
40. prolatar atogene. -quadrare, gelinpen.. :
diriguntur weran g@00- 65. anagogen ‚: —S
tene· anagoge, upplit<emd dat
.retorsifyi —8* Contra, togeane;
textus, gesytnys, ran. mentitayiawa'-.
antiquitäs;j.:on be: ealdan calumniarum ;:teonas, .
' wisan, 70: contuhelit.„! hose; 'n\..
4. fabricatores ;; ter: :quamıIniontestolerann, Pos
"wyrhtam: su ner a
presbyteri, deman.: vaptö,-genmebe;; gehlolig.UULT
Gdulteringesisilletionit hi» vieissitudine , gewrinl\t
re — vntend«'in terra;'on Tande
nyse. : mein 175, anne: arena
en
“calcar ‚spura. u 5 dum, Apl ‚nunn.sch
ınossti riminn, »forligerliai‘ »Oapar: ALx Bü fobissta. Cl
cum leahtre. operæ preiium, werd pearl.
"50, inooiiq tarligeren.unun ut, bat-genlunae ‚5
eruentahat;Pr’geblodegede: emulstergej122- dies
dissondy ;üngeswagees'i 1 contemmittres,. aan;
sermonnns;spellengum;'säge. Börılaylsaun , Pidiiläint Ah
loquacitatejuspreök . .-\ virginalis , venröälibefehn
55, insimularey:Jeahwlanı: "propositisziguitußet ="
kisrörialajgenyadelioe, au“ innotescat, gecypleird.
ne. tre inuol Ufsodalitasiv;gefils war“
machinarentun:y: —— Bõ. consortibus, efenhhyttäin;
obruti, to byte; afemsene:: geibinhi »35° © adsin
au
— aus —
innotescat, cyplece - .:: 15. ‚dedeens ‚.uugerisnes‘-
procay foghere, u... propinguorum , gehyrda.:
Yuatenus;, 'Bat- he.:: 5: (12 servani, ———
syelade;;; wimple, . 6. flammis, bry -.
W. auro texta, galdgewe- suotensus; .entend... \ ..:
fenum.: 2: „ur3.0.0 020, adgrederetur , he meode.
optata, gewihsede lenocinii, — [-
connabja.,‚gesenspipes; PO De
lurida, fule. rocucibus, ofersprecelum.
eloace, grypan;: sdepahest spurca kudihria „Eulebisme-
95. volutabar; syle. runge
amatore; wine. :. ‚inhärwogardt „ pa. he hude,
Ppraventa,\forktadad;. : on belzdde,
subarrasit, heweddiade;..;: 25. Frey. gramani .
eircumdedjtj;;h& befenger perniciter , redlicen,
4300. pulöhritudiuus fdrusurna, cemas ı. \
frontose,z.nebwietluls .zia suleafarg »gefüreden
. prostibuli,;uarikthexev ı :.ıredsndebanluny gelart...
lupanan, forligenennhun ..\30. contingere, rep wur
detestanda , lab. dedecus , unirisnytpe.,
5. ingnunlitja ,uncleosty:. nalalisium, ‚ gabyrda ;1.6e-
debaschatur ‚ wolade...x:;- onda. „oridae! mu
frontosa, scamlesg 1.9 ‚\u immatusezihniripedae.g.u:.
mexetrioup,. scraikenini.nenbehe elmefeendnin.:
" impudanfia , ‚BreRm.02 35. Museen. smärghi.
10. stupratur;, , wer. .helissastakilim,-gettemman.. .-- .
nad „forlagem , onizeiubalbis, somerinarins. von
infame , to Aeiwliqunghimconkriyhngepmiihc j
mergfeiyäng „inaestannilismiendge ——
corusco, glitiendresinychn-40. labellis, wehrum, =
. peplissmwabbugu... © « "spwmasiay Penn
furibunda , feondligere... dentibus, tuzum, ; ı
— a420 —
sriter , teartlice. adolesceret, gynglzhte, wlan-
grunnire, grunian, hletan, cude, iunglehte,
gyrran, ” egregii, [xs «befran.
45, redivivd, mid geedou- dogma , lareowes;
cedre. 5 70. nartantis , cybendes.
⸗ubniaum, underbeodne. coacta, geneaded ‚. preatod.
voragine ‚ geswelinde, grut- compulsa, gemanad,
te, deopnysse. - nuptiale, — cere.
redun, heo —, palatium, triclinium , healle.
ud limina, to angionum,. 75. theatrales, gamenlicum.
- 50. roseo cruoris rubore, spedtaculi, wundrunge (cor.
wid weitere ‚nude, — gan) ,, wefersene:
passa est, heo pre—. clathros , pearrucum.
tumba, byrig, privarstur , asen —. (dred),
in camiterio, on lichryste, eniæe, geornfullice.
lictune, 80: . nitentibws, bogien —,
gravissimam , ha hefestgan.- (dum). ,
55.,cujus, Parıe. . "non rupta, uniobro —.
memoria,, gemend.. -- crepundia , tıynas.
scribimus, we writap. pretiosam, detwwu?
mwolumitäti pristine ‚Pete rugitus, grunnunge ‚greme-
srran hzle. J tunge.
adeteseo, vlaseige, ic ge- 85. feroces, grimwilieum.
onglete. - ursine , byorenne.
60. semiustus, san bernd, rapacitafis, reafulnysse.
sam sweled. ;- rictus, ceaflum.
„ad formam,, t0 hiwe, Ppatrocinium , iaundbyrde.
congruentes, pieslecende. 98 prastante, forgi —.
‚pusavi, ic tenlde. \ servavit , seo geheald.‘
devota, wstful. crepitantes, briestliende.
6. virguncula, weden. torres, brynes.
baptisterio, on fuluht bæhe. et semiustos, and samswvælede
a —
9. pyrarum, ala. "surbines, hreohnesse (on —
faculas ‚sandberde brynas. um), ,. J
restinctas, acwyngte. et tonitrua, and Puneraga.
evasit, atwand, 95. fragore, cormo, dyne,
ornata , 'glengeed, horrisono, egeslicum.
4400. trophed, wulderbeage, ooruscatio, hrascetung.
2 sigere: terrentia , bregende.
celesti, on heofenlicere. n. suscitans,, aweccende.
postrumigerule, blistfulles, 30 igniferas ; fyrbæro.
qua, of pam. Fulminum , liga.
spurcitias, senbes , felhe. coruscationes , rzscetunga.
5. ewhorruit, wibsoo. eliciens, ut alyniende.
nuptialis, giftlicere. spectaculum , wa£unge.,
copule , gegaderunge, sam- 35. in tantum ;to pam swihe.
wiste, ‚ faculis , mid blzsum. :
dispar , ungelice. fanatice superstitionis, manr
tiara,, het. fulles seinlaces:
10, dispari, ungelicere. f, fanatic« , gewidlere, ö
fulminavit , gleof. superstitiosis , idelnesse , u
. capitio, hatte. dwyldes.
fragor,, eyrm, dyne: 40. contemtriæ, forszwystre,
titulo, naman, eultriæ, bigestre.
15. precelso, healicere. decretum , dom.
fastigio, hehße, - litura, clam.
claruit , gleow; scan. narretur, heo wes gesæd.
spatium, fat. . 45. magistri militum, cam-
Pertinaeiter , anwillice pealdra. “ ⸗
%. contradiceret, wib liberalibus, boclicum.
cvæb. minaci, egeslicre. f.
lacrimarum fontihus, wil» altitudine, heahnesse:
spriagum,. inedito „up —; on ‚heahte,
imbrium , scura, 02 Aieplayı--
- m —
50. litura ‚ claines, linahg,.decelvata, unbufod, behetted
—
in qua, of ham. dragen. wi
indegitameitbrum , hen; 80. starım', naraduyse,
ut adoleret ‚erde, < +: inclinun,gebdgde- "ic...
55. holocamsta ‚'ofrängs... chaldaici regnateris.;. fies
dedito, untderpeod. chaldeisven kyningces.‘
inconsulte, unredlice;'ih- machino,'-ssars, 2
forwandelliee, -: « - -’ezpubie, fafede:; ‚ondrec.
sed’cum se, ba pa’he. : - 85. rictus , ceaf—. ;
porrectam, arktedaei marsi, dryas, iuguleres.
60. effigies, anl marsi. inopsöutionum, dy-
stüprüm‘, forli: = lisce galdra.
amdtricis ; 6 irritabant. geemedan.:.
"pudors ; lainnysse; °
65. Jetidos, Ale Soelgws cum, pa Bar „.
⸗qualores uaulæti Erde es ab hear) and.td- ‚ben. .
3. außen
fuibundusp bräusi tab:
:95. catastarum, 4 hyrala, re
ieformattö, wlettung, Wade: applicavit'j.2b ‚rehte..
‚ta, biwleslss. ::4500. naufrapaversnt,. for- -
. fulva ‚ giola ' =" Hpask,) forferdan.
75. casaries, fex: * ' "-a consorelöjfram gemanan. -
raderetur , of asooten:” ' apostataverimi‘, wibersacan-
‚per publicun, on wefernys- dan, bwretedon.
se, wzfersene, on al—.
— 193 —
deprasendan,tonmysdanne:sobalen; eylaii. sin *
“ apostatarur , Ayoiana ; vrin 30. indolis 5, abelborayise;
bersacena. famosa, hlisfullen, "
5. cisatribes., doloswadan. virginitatis, mEgrr in
Panitudinis „«btaowsunge. . -.fama , ‚hexelpfa,
eudavit.ıheo.—. -:. oolloquio of motuaga ·
prætoxium Aoworn... 35. incitavit, tibta, air
ridenti, — tendui „Bide.. ::;, mh
10. cuuillatione "hospo-, ‚mionuit , mens,‘ Fe
zschetungeus . its singgiyhio ,ıwa banan —.“
fatobatil, axde. thalamanıhure. ,
grata munussulagpancwuss. luxu , luste,j-
de gif: wet: 2. 40. cum limpidis lumpadi-.
grata ‚.geaweige, fu... ..; Aus, Cam Freatorhtam,. \
gannaturd:, mid gecabea. ;;ducta, getogenn- 2
15. prolatum; geil, ‚suspiria , SIGHLUNgE.... |.-
pridems; anym. dzge. dimpide , Fgeatorh.
quam ‚:beo, ady« ;.. : amplezus, emelippincga. \
decpllanda,, to,cwellene. 1.4S,, deconyersatione „ba hal- ..
cum purpureis totidam rasis, gum life, ı B
mid „efonfealum.readum;illius, hire,
rosum.· Sropuscula ,hec.. '
20. describisur , heo —. illibate , uniwommedes,
integerrimmmirtutis , gebe- virginitatis, mag —. ,,
alsumestre clp,r: ‚50. florentes „‚Reonde,...
tripartiti,„bregdeledes. - satis evidens, in hoherten. _
monarchiagn, siciteg -. degymentum, bisaung (bisw-)
successibusygesel— - ‚ex pelice, ok.kifi. ı
25.’ pröpemodum , fornean. sceptris , andwenldum, ,
pratorum „ealdorman —, 55. prastantior ,, ‚dignior Pr
‚generosam , zbele. . snelnra.
feminini , — lices. extitit, wunude.
ch
I aaa _
aibunivi- —B Buropam , middan 'sar-.
gublice:..: 2.2. des norddel.
potestatis, —* ————
— diffundisur , todæled.
manoa, apicum, stricena. ' ’
60. —— ; lareomr- 85. pittaciolis, membramnkir, .
domum, "> boefell--, wrend gewri-
estimabatur, tealde. .° ' tum.
eventus, belimp.Ccor.. ge-): ‚pretermittatur,, nesy forl=-
presperos , halpende. ° :.' :.tan, forgeged; forgime-
nuptiali , brydlicze. -f, le⸗ed.
65. secundos , gecaligum.collurci, ———
dote, gife. claruit ,
. subarsacet, beweddode.. WB ——
coutubernium ‚.sämwiste.' -i0. commænta, trabta. |
spopondit , besseht,'wurpte: «rebrd, mid memifealdrb,
70 destructa ‚to worpenem.:sssiduitate, eingalüyssei-
culture, bigeugew.' : -sandaicarum;"tegaiiera.'. - "
conversus , gehwör —i: - - sbllertid, Frefelöysse.
ea tampestate, onpare hreb- 9%. compulous, gebeden
nysse. „u N uindustrid,gleavımyse, zeves ·
apparatu, ferdunge,. ge- pertasus, æprette.
‚ Prace. quamsPbe
75. aciroie, vorpau werten. exhortatorium , Terenwlic, \
Provincias, scira. 4600: inzignitor, mærlice.
populabatur ‚'-bevegfode. :- #pusculum , boc.
Onput AI fob, Mar "stirpis, einmes. ©
...@2: 10) "yagabunda „woxiende.
rumusculus , betelef ,. Iysaı: ——— notis ; i- ’
qui,ba. eu or.
80. passim, —— — 5. lepidu, wensun,
wide, ' | "livitem , onlul. fi 5. *
— 2ö —
summis, — licum: \ sceptris , andwspldum. .. RFV
opſhus, vwb u. apostotare, videriacedas-·
tamqus variis, andama miet tramite, stige, sibfzte, - ;
‚lican. _ Situhantes,, ‚dwelende, B
10. tenapissümig, festhafel- 35. voragisibus, peswalgum.
Iestum. naufragarent „ korlipan, for» .
inretita ;germppd, gesettad. ferdan. .
eruperit, ut, mpabarst, up palatinas, ba heallichtan; . .
abrec, - B pollicetur , bebem, ..
respuerit, heo wiämwe. _ patrimonia, RE
-' »illecebras ; forspenhingee. 40. counubis, seuscirm.
15 renuntiqverit, wihewah. pompulntanh „bat weder
judieil, o— cede. \
aqud bilance,gelicere wage, Ianocinantes, forspensande. ’
hiolorg.. . . - forspenuiggee-, .·.
trusinabis, awch , aholrede. non dissong , na Keil, :
exponeret „trah. num,
20. stridyle byccina, gyrst, dissona, ungeswage.: .:
erim-? qriniende, . 45. sentia, cwydes _
Gothorum, gotonisce, urgente,; — dum. Vo
elangorem, cexme.' . wastatoris, struderes.
manum , wered. ümperig , hehade, :- R
remugiet ‚onewyd, ongeau- stibio , deese. vo,
« hlowd, © - 50. calamistrum, „prawine--
25. obviam, ongeanpymen, spill, ran. \
- geannysse, . Igirine, oxiaartanea.
titulo, naman, swute. . ne famglice,.ng.hunztigre, 5.
schedarum, 'gewnita. frugalitatis, apeernesse,
apicibus, literis, stricum, stipendium , fodan.
welebrandis , brymendlieum. 5%. edulium, pigen.
30. crebrescentibus , „wide erhibens, geakciende,
springendum.. . dautomig, — tenys,.
— 16
liminibat;: hrexwealdum. -furüis, gyde.
Aarescit;:bbeardade, toge- malignis spiitibus „ id
"peodd 1». sy apwyridum: gastum:
60 trarifschxent;\stenden. 'iymphaticus, ‚warterseoo.
traduntur, betschte,:: Phrenatiousycawofid,; bra-
vultasptänen,. gensewex... =’
vonssthtem , wörtenysse. BO. ——
⸗tibio, deache. lebetes, hwerun
65. calamistro‘; drawiwe- fuligine, sw x
spinle, .sır sd
aquisitam;,"godeday-gegodun. tildundı 1 u..
ingenishm;bn beboreno) on="sabtego, ;sneorpanne.
yeeynde; “ UBS. sartagines , oonerpann-.
libidinosus , wide, »>-"nrfantekie, Iysterin =
inskkwahlysen In: Horeururidiondeso:, ws tungum. -
70. labescip, neladı nwnequaguanmıeffsotdschrffe-
larem, fyrejesüt1;ss ‚zumo dd voluntatt, vin micge-
eo, nwdartuajubin.oni „CR wilnedssec-wid idelte ge-
carpitur, he—. .ebor wllmunge, are „unit
secretis, dyrawligsy entilineaccabatusy. —:smittud.
5. zoördls , polen TORTE ee
intempesta', smy- ; sauren dethipjibö.;ayHiearwenrei -
gellicantuy:owylässtenen‘schigrediuog,sysarnyne. .-
cellam, hus. ‚arten fucatus ,befglöguo
super, ihaorfanitening OPammbedni;benumsn "
80. concentum, dresmult: 5. clientikus;senibttum.
culebr@ibant‘, wwarsedaninsopatentibus , ofiiendum. .
BN
une
violenter „atiblice.. uS'\ninweulorumsorbiäus, eah. rin-
von verirehwy we ferwanaı gum. - ev
deds. ho swiehnng \ndelitsseit, bemaß.-::
suppeileut, inurf-;undhud ‚vassibslum; foreitige.
85. utensälinyiendlamen.: 10. conamine, gewil—.
meımutacabos ‚-hweres. cTocc ‚Ci
. - m — .
de irrogatü‘,; beongebohr 40. Isparcadiaz ghlrfüchlanit;
tum (bt ji .n sompebalie , 'weggulata.n.ına
calumriä j:teona:. portunalia , hydgyldai 1
singultu , ‚sieetunge. :::.- -: "sive faneilia.; obpe hrybero⸗
querimonidm;; —— freolzad⸗ 2,4 sinn.‘
15. lentis , libewacum; Moralia, blostltinnfrenkan..-
. viminibus, tagum. 46. et nychtelie, vendinibt«
Pugillis, Fystum.: gi, na
. nebulonis, gedwomeres. ‘ numina, .mihter
exsufflantes, wi. . - favorem, herunge. R
2%. elimivant, ut ascufan. mitigarent ;; gehingedvn;
excipitanzbe-wue gefesed.»exoerandium;, hediandeiran:
megied ;.duplicumic“" : 50, melodiem, wwine>droam.
prestigie, sehnster; galdses-’preterea ,. forpis
necromantid ; gedwomere, ‚imperantibue} ı
.2Yvcontrits,!yobeyt, 'v - torride, aihre. Bi
sibildis;, skwistliende.: : " acrius, teartlieer...? mari.
oyeiadibbs |; wimphahs-'n- 55. —
petulantis, galre,wreusie.f. todo. ar ur
lasciöie ,'wäld-: =: "'milites, gesihem:. „2
30. ———— — ——⏑⏑⏑—— fbakta. 7.
scelerasis; mil borsöildiguimwunggeszuna rei: , xie
detracte ;tortoghenevihsnniductasanisebj wempit.n: Ble-
inceptis, onguintmi., > ' m
repropitiarentyngegladadan..60. paiastramjronst men
35. molleögchygean, wis. stlunge: '; .
cassaretny-idjod. 13*::n -wocabukt,: newmina; eligunge.
evaneiceret „.fordwan.:." -natalibus, um, - -
comes , ealdorman. m 1 pawkapee‘, aume-hwile,
ati erudentente atrocktahigtnd" pradiolum, villam, to
mid ridre Wonlibobere histuningchen, tuvinele,
grimnyne. ann DE tookirmiigenumihame:
. — 18 —
65. vehiculo, on wetelae, fumigabundis, hregcendum,
fore, screfe, scrife, t. stemendum. +
. ‚apostasie, wibensacunge, g. 90. fatentissimi ‚' gores.
oloncam, adel seahe, to fatoribus , steneum.
grypan, .. horrebet , alapode.
molossi, ryddan, : furva caligo , deore.
relopsis, aslidenum. ktamen, gyt.
70. chiliarcho , Busend.ealy.95. thymiama, dingee. ’
drem. (— man). wardi pistici, stemendes
cum equestri, mid ‚riden- swzcces.
dum. 5 “ fragrantig,, stemincege.
insequente , ehtendum., ‚ef- redolet, stang, stemde.
ter —. thermarum, babana.
“ reducuntur ‚'gelzäde. - 4800. vapores, zämas,
putido latibulo, mid fullum -sospites, gesunde.
adelseape:. ⸗uppositd songerie, under- .
75. squalentium; bersljee. settenre gegsderunge,hype.
ergastworum, witehuse. jactari , geworpene,
mancipando, to beftend. imperaytur, hi væron be»
exprobrantis, hyspendes. bodene. "
gannature , bismeres. 5 wenustgte » frgernesse.
80. czruled, sweart; wan. emersisse, 'yp alyman, up
vibige , .wale, j astandap. D
applica, to gejeod, leguntur , sin ıpdde.
tot. ego glorias numerabg , tormentorum, genena.
eal swa feala mzrha ic reciprocis, edleoendum,
gerime. 10. vicibus, gewrisium.
violentias , -stipnysse. slisa, asliden.
. 85. intuleris; onbelet—. labefacta, asliden, afeallan,
computo, ig telle. ' geweht.. \
in letebroso , on diglelre, mitescere, geleohewzgpan.
£undo, dypen. “on. miserascere milt. —.
SL:
\
15. scopuli‘, eludes. tam · quam, wiber ge- æi-
mole, miceloysse, hefe. berge,
alveo, depen, discriminalia , cehnga, ear:
miserationis respectu, for- preonas. “
gifenysse, 45. beriscelides , hosebandas,
denegatäm, forweornde, uolfactariola , ‚wyrtfata.
W, riparum, stzbena. ‚nardi, sealfe.
marginibus, on ofrum. crepundia , menas.
satrapa, deman, gemmiferis, gimherum,
obstupescens, forhtiende. . 50. Zunulis, hals mynum.
magicd, — lium. . . pauperibus, pearfum.
25. capitalem , — licne,_f, matriculariis, wwudewan .
sententiam, dom, prodigä, cystigre. B
vezillo , fanan. .: überalitate, sylone, vi
privilegia, syadrige wyrä» 55. furibundis ‚ mid silicum,
menta. facultatum , .gestreoa —.
longiuscule, fiot, wide. . stipendia, biwiste ,..bilpofen.
30. crebrescunt, pa. wide ad agopen, deliciam, to_.fis
springap. 1: orme. .
dum, ponne send, ‚fraudulento , swic fullum.
schedarum, gewrita. ‘ 80. consilio, ræde.
literis, strioum,. . : .‚dissimulato, gehiwbdse.: ::
rotante, tyruende, negotio ‚;ceape „:bepwcidgre.
35, celsbrant ‚ hremad. epistolas, @rendgewrite,
in pulpito, ana—, on ræ- pradia, hame. >
dinge scameld, 65. titulo, geswu,
recitantur, ræddo. insimulatione , zswios:
exarsit, wedde, accusatione, wrohte.
x
acerbitas ‚ stibnes , biternys. fiscali jure proscriberentur ,
4Darce integritatis,gebinde beon gegaualad‘, mid cy- ö
‚ Patrimonium, fwdergestreon - nelicere.lage, fordamede.
ornamentorum,, gefrete.. prasago vooabula , mid Tor,
9, <alamigasum..wniges,- egefullum,.. z2151.0:
— BE —
egleawere ve ange; nu⸗ ordine prepostera, wicbwyr-
man. tin: fedre endebyrdnese..
‚70. in territoriam,: —8* immatura, pednsubusneele
babe: .. Ba pa
eeilinta — —2 Sana nwawa:i —8 wi
med. nu 95. flebilibus ‚woplioumı.
inopia , ——— quostibusj zausskupgum. -.
angetetur ‚jat ware gener- orbitatis.,.bearolenen... 24
wed, pread. .:. acriter, grimlice. .
memmiiipes, burbloodain. .-- - arctabantur „ enhrenie..
75. municipatus , burbseipt, A900. patronya, · mundbonk;
‚spraculis, spaemgı. ac:
eruculento, Sabe, sc.c tx
virus, geolter. crudelitas, wraßho aan:
non ferentall;sBorbereuds;n: qua ‚seo... au immmenı
vogabwmndisımaatibus;,'fow 5 mortiferum , cwrealdbeesue,
driendum fgreldum;: ns oimibuagbegrgtiih hun änuzne
Shndispinngerientur ,; todemluem, wom, sree
arogxatar, vta schreedf
wopuloaaiʒ ſulelipexe
0 confluestibia ↄmhaava
repulsis lupercalibusg.sst dum. (mmemids ebονν
Außenusduiı, galfreolspui anteimeyorseftgasscus.rien
ultronsa, sybeilen;« „u; concrenauseh, enkeniteomur
85. se „Absylfu: in... 2 pullanmwjochbgianinuasoin
spinupudu;jöhledesy u: .ıplausu, blise zurzgimingen
pulsaturam, to drefeaa- fihersiehtiog 05 Amımmaınd '
nHoolumãuuti, geaas)ohebe,:15: gallicining Iehoredensısı
pristine, here zrran. .ı': farmicddiasiancnie augen;
hreosdiee,;earmi..::\.: i'conerepans, scyliende.
vecidebanturs:ewealdis;. gestibus, gelienım.. 3:
- 1 —
tremehundd, bifend,, forh- , facinus,‚senge. - smrsiu.
earh. etc gerulum , berpling.
W.;metiduloske, zhiwum,: 50: exosa ‚gehated.s,
palloribus, ablecungum.: ictu gladii, mid swenges,
latitantem, licgende. .... apostatico ıru., of: hehe
bestiam, deox..au.. ıı aum- gewunan..
allogıatunyulwogespteo, nastus est, begent.
25 nequissims, o:wurste.voc. menu. eridä, mid fossore-
vade, far. sh *econdre. nd .
cursu, ferdide,. * 55, et elepkantind „and hreo-
abseessit , away. Aigra·ct· ri:
flagitabat ‚pettes: un. -callositate, hienesse;
0. ut shi ir “ . purulentus oasabhede at-
2 » ren, astlonn”, ©.
struant, im—. 2. :1' ‚scalsisinndtwmeallendas‘, su:
. Jam; fi; > vn enkälanitywuba willen \oan
‚consond —— 60. in eæilimi punwmseiß.
sange. wow ‚sucrehescens‘, widerapringemdii '
comsondy; gedteitere‘ Harvatosıamfsjede,, deofele
“ melodid, swinsunge, «u: ‚weocgisdit au, -alzisa
Iymnisantes ettugende, Görgukritäung ‚deeinkinos) yl-
401 00mantup; Askunmeon.s fie, wansdoceyz ‚Dneno::i
eoncrepantesspädeopriendäiuwaletudinarios‘, adi.
ezamplisz bys wid wuniomarsum, —— —
harescunt, to geßeoddg, | -demisı cr ynmuni.. ,
trienxo pfrdgerasn‘\ion -: Unaemiafionsen, galunge,. ak
45. elapso 'ürienyila,'preoran, dra. narın und nn
geare ferst —.mulluloas cormitähus eangmami... U
misso ;abmdre;? . annymonnO, irritahats; ——
cogeret, wendeden „tu ‚manguiby.meddreunensuirne
Er 7 on
. spiris ;hönpubk/-- - portentorumi, forebescna. :
capulo ten , od bo hiftas. prasagio , forewitunge.
adacto spuhy&um.::" „6000. prophetiod , witend-
Op ZIP, fol. Ma, liomi.. -
75. Buarperjs,'hy se’borbze. vaticinatione, witedpme.
dieitur , is- sed. lune lumineribus, tunglum. .
poricidium, :megmorbor. fascieulis,; somfum. : - <
Bar. > 220: sopilus, geswewed. 5
parricidium, mægmorhra. a. 5. decore, wlitan. .
dogelia, alice. Nlorens, beonde. . »
‘80. preconiarum, bemsiga, formosiorem ; wlitegran o
'colebtusyhesmapi; ©. geran. fur.
ingrumtediserimsime; ohihi- laqueum, —8
callidadeceptionis, watiger
re bepingo« -
„m. —— ⸗wioean.
intantobaty.beowda,tylıte,: lenocmin:, fotspenningoe.. '
wlefederanı rrurn :.t. ineitamanta , tihtinga..
obscana, fule, pa — 15. volut lento⸗xovnta swiloe ,
© matronslippeißicne cm. defrus, —*
— cere md ‚in:sn eulso, ν
oblita yäsögkremeiıt .ı.upotationis, -dremees. ;
machinabansur ;sefwedan. wirus, wurms, ‚geulstre. : .
lenveinantis;Aarspällendue,; 20. aufugit, fordeah, , -
gewemmendewx...! latibuia, Aimbm.-- .;
prostibuli j farligend, . obstrusa, —z*
9. extiterak, siemede.; . -gubernacula , begyaning,
tutela , geseildays.:' ar; Anoderamen, gemetegunge:
protexit , bewerede.
S0. ogreisysainhose,. ..
\
— ni
35. regendum, tecend. . -umbonis, ——
commisit, beſæste. varmd, Aqde.
ppinatissimus, hremyste. fundibelo, steflidera,
illibatã, uniwemmedu O- 55.-singülaniter;, — Apee
re), gecvemumre.obtruncasse, forpᷣyrtas.
conaubia, saruwite,. - ‚pronepotum ‚.nefenn , nefen,
30. matrimoris ,. gesynsei- jugalitatis‘,-gegwderscipes, ·
pes. ans federatur, wgs gebeod.
conubii, giftu. 60. ira, gram. g.
acæibus, byndum. proles, enoll.
nodüretwr , were.geoayt; -. Ethero, hroderes.
argutis, stridolis, mid rio- vesceretur,, vas festred.
cendum, ... . Bratissimus;.gocire.i-.
. 35. Abrarum , Peer: . ...65, consentii, fertedöne,
‚fidibus, strengum... . 1 CopuscHHIH, Fol. Ma.
Iymphaticum ,- vecordem ; Bracillimd;. wierewisten,
8y- bæns gidigan. > verimide s lagen... ı
‚ospitatis, gesund, : .,:u.x.: fraudulentis ‚-swiscfulhem,
Pphreneticum ‚ bimgensesone, complexibus, beclip.=.:.:
. 40. ezplosa‘, ‚ut. alymed, .. 70, »Barfidü -pelliogtäs, . on-
vesania., — uyssa.
trues cyuesdomes ;: tlue⸗
fræmentium, — tendra, ”
hama : \
mandibulas, cinben,. gear’siuprö „iamsde;, Forligre.: '
galan , cenflan. « in: :\neneruifan;: Toreufligs; 5
discerpsisse, iotekena: ‚sdeeoptug;, bepsht..: B
45.\rictus, ceaflas. zur Ienacinii ,. hamneikrinies,
allophylorum 5 ahemea. . ‚85. demisyıgewane,
eristä, camheu.. 1... eingimmorsi;loccn;
sassidis , belmen.. .... - ‚usarie, feaxe.ı :-
loricd, healebearh, —8 jusdem, pæro ilore.
phalaricũ, ategara.. 80, florentis bo.
\
D
— 432 —
mysticis, gasıli —. - simultas, ungehwsernys
säcramentorum, geryna, 10, calervarum, fyrdinga«
pontificium, biscopdom. fratruele, his. broßer.
sacerdotium, sacerdhad. numerosas, ungerime,
85. ‚flaminium, biscophad. predas, hupe. +, B
signabatur, getac—. typica, getwidnn, twifeal-.
ut. altius A bzs swa hælicer. de. n.
ostendam, ic gesutelige. 15. libamina, of
propier dignitosam, for litaturus, ofrien,
dam wyrälican. tropica, gery —. ,
90, originalis » frymplices, prafigurans , getac —.
propria, — lices, ‚naterne , mo — licere.
patientie, — des. 20. propaso, "tudder. J
fraterni, — cere. 8 “ genulni , gecyadelic 6. J
libaminis, — nysee. \. ‚partüs , geeac —.
95. sacrificiö, henunge. ° natura, gecynd,
holocaustomüta Mrhnga ‚delitescit, bemap.
"2. popülaris ; foleli
‚perfido ;'
inextricabile ;
” neordnesse. .
arbitretür , Behbewene. _
fas kutianum,
Purpureo'öströ, Bhünbase
readfiyise; rodnysie.
ostro, wußrman.
5. primus, —*
eæaltatus, up ohafen·
elaro, ⸗tre. narrati
apice, gepincha geh: 2, 35. orn
worden
— 18 — ot
"senustate, Gertenysse. impedimento „remmingce. “
ornalu, fræte. 65. typum, getacauntʒe.
gloriatur, — drap. designasse, geswute. ö ,
gratatur, Bancnd, blissaß. sanzerunt, gesetian. on . '
40, vas ‚bydel,fwtel, purpureæ, brun
senfentid, ohyde. * ', tincturz, Genghe.
speciali, senderlipes, 70. muricibus, Cor wur mu. '
‚absit, Feor sy. ° “ vernachlis, Pinum,
in catholicam,, on gelea- statuta, gesetednen
Fullan. #0. et ligalia, and =
' 45. baiilicam, — rite, gewunelice,
intromittitur , äsen 75. dominici,, cero
obquam rem,’ on hwilcan janitor, dureweard,
biucge. m \ äthera, heofe,
sätagunt , hogiap. "\ auctoritate , , gomi J
diversis, mistlicum. prineipali, - licum, . Pur
50. anathemale forspen- 80. authentico, ealdorlieum..
ningee. pontificatu, F ‚deype.
municipii ,. burge, f tenys, cultug, bigenge, . .,
ambitu, eingang, we Ppedagogus noster, buralat-
coccineum , Brunbasne. „Ne
2 en nit UNE
Fbulam , oferfenge, dalc. are „ sweazte, B.
en”
"elindestind‘, .
fraude , Facne. ws sgwiln
surripuit, ‚forstzl. \ pröhiberet , Forbude,..
parentele, "mepdaybbe! „ euravit, hogede. ;;.
60, et domesti 7 0. evidens , infph,
weubum. arrogantie , oferı odiaya; .
clientela , inhyredei. . „gstentationis , boinge (ober
spectaculum ‚'wxfersene, bounge) ul B
obstaculo, Jatinge, judicium , dom.
16 —
quia procedit hwig fores- hirsutas, hruche, x
.tepb. . ” lanas, wulla.
95. maritum , ceorl. setosa, taggie, geole.
infra subdie, eftrebp. 20. vervecum },webera.
\ ‚speciem } wie, vellera , flys, J
conchylii, ſiacdeab, weol-
ces; .
t an- bacciniorum, win berigena..
\ . fuco , deage.
“ 25. inficere, gewesan, desg-
bian. ” "
rum tincture, deage.
gerli- zmuricibus, wurmum.
cum). baccisiorum, hortena,
eöngruunt , gepeslzcap. ironia, hux, husp.
5. quam quarum pudor, 30, profuturum, Framiend—
benn> Bere deunys. - lie,
wilis est, wacl is. sollerti, gleawum.
in apocalypsi, onawrigen- varios , mistlice,
re bet. colores, bleoh.
” coccineo, wolcreadum. sandix., mädere,
scortorum „screftena. 3. rubenti, deage.
, 10. Insignia, inerba, murice, deagbe.
et alibi, on oͤpre stove, eroceo, mid readre, gecro-
elle, cedere. ö
D
per publieum , gend ope⸗ vellera, flyss,
on Iuto, wurman,
„.nötabiliter, cyrten, 40. pascentes, pa lesiendan.
Si originaliter,, frymftlice,
non pereas, industria. glen -.
beh Bu self ne Tosige. uperfluis, — licym.
improbis, viper —. inventionum , gesmeanga.
I — a9 —
8: argimehitis, sttiuiguin,
"axungum ?
applidere, mznifel —.
‚contendit , ötyt—,
coccineas, wolcreade.
suceis, deahum;
50. et conchyliis, and wol-
cnereadum.
tingere, degian.
quippiam, sum Bine.
plasticd, creafürd, önge-
sceafte, geweorce,
humane, — scum.
55. necessarium,
hefe,
imperfectum, unfreifal, *
scita, laga. . "
vanitates , bismzrleos,
ridiculosum opprobriuni,
scandlie hosp. "
60. subsannantis, hihsen-
des. .
gannature ‚ bismeres.
neadbe-
eulogio, gydde.
infami , unblisfullum.
proverbiorum, biwurde.
65. cachinnantes, cæh —.
picta cröco, gemyt deah.
Ffulgenti, — dre.
murice, deage.
mamicas , handstoce.
" equitads, ofräde,
70.
imieula, wredas,
eyiewidden , lofas. .
mitre, hættes, bufan, ti-
gera , shoda.
‚theristro, halig ryfte.
sponsali, gifflican.
lenoeinia, hæmedru,
spenningee. . j
75. salpingis, bymai
elängörtbüs, cyrni
innuptis , unizwedah.
candens , hwit. "
publicis, sütelum, *
80. cænaculi, heallo.
manipülorum , gelidt
da.
Here,
dum here.
obfrütcandur, Beheafet-" i-
enne.
Fafdt est, taalas.
85. venustate, vertenyst
"eaperetur , ——
interpretibus, vebderum.
deztralia , begas. ö
—— sebingum.
®. stipulationibur; snüte-
hun. \
verum, ac Reö, solfice.
drctä, neatuvuin.
obsidions, ems@thinguut.
— as·
doleturd, to besargieung, „20. velut ales, imilce fuge.
95. compatientis, beruw- frontosam , pa vlanos.
siendes, 00... impudentiam,, scamlestan.
defectu , ateorunge. insolens;, bfermzte. '
salvd, gesund. . insolentia, ofermodiguysse,
celebre, uerne: 25. regirisne, undergymen.
meticulosis ‚:earguin. - , : “ecclesinsticorem „:geleaf: —
6300. munisipibus;busble=; .clero, preosthade. \
conopeo, tyf—... .... ;. „canonum, Fiht:regula:
' procax:, :scamlease; gemah.regularis, regollices,
typum, getac ⸗. 30. deprehenduntur; under-
figurans, ‚getac -. standen. ..
5. integro, an sundre, ofusurpate, geägnede, &
an wealhre.. '... , ob, for.
plenilunio,. monad Fylane; phalerata:;, fngeredre: ‘
meretricio, — stre. ... venustate, wyasum mo
lenocinante,: forspenbend- · Ben... ‘
licum. nt +35. statum ‚gesetayssa. - '
oblectaumento , Auto hlust· comatur , glen ⸗.
£ullungee ©. - ornetur, beo ·.
10. elusisse , beswien, ba- sexüs, — des.
pe in.) 10.0 ‚constat, wutah. 5
ductus , togany:= .,.* : "40. subuewld, hatm;-häcele.
cace; blihdre. g: :Dyssind , linen,, hwite“
eupiditatis ‚"gyräningee: - .' hydeinthind.,!kawer,
petulantid,, :0f-' galicype ;-coceinsa ; weohed. - - -
wrenscipe; '- ® ‚capitium, net.
15. coptus', gelebht. 45. manice, handstoce:
prostituta , Forligeres, voricis, mid:göäwebbei-
lupanar, forligeres hüs. claväte ‚'yastefnöde: .."
trahatur,sy—. . ' rubridatis mid"readkeste,
transfigat, burbscet. - . 'ambiuntur , beon —.
\ , 5
— 19 —
O. Entia ,; foreſox. . ‚strophose tigillautionis avio-
cincinni, loceci, her loc-fulte efenlacungei“
cas. derogemur, teled. «
calamistro,. aid Prawine». elongetur ; gelenood. b
⸗pilale 2.0 040... '.convenienti clauswkt, geda-
crispanfwk, synt-aframwene.: Fliendre beelisinge« >."
et coloratis,.aud deagedan, 80. velocsus ,: scortlicer«;
55. velaminikus, wimplum, ungusntum, elsopas.·.
orlum,.kwimpkun=..::. medicamenti ide; ..-
* cedunt „:bi.algah. , .: -proteruprum ,-wakına
vittarum .:snol, virulentis oulsersbus
adsuta, geseowede.-‘. .i geolstrium wuggyan“
talo senubsond ka amcleow..85, comliciorum , leahtra.
60. prolixius, side. :: . . flagra. syinla.‘
dependunt ;to..niper +. "+ gspene.; invaufianis: —*
eauamarunt, ulenas wala.
instigat, tihtap, menegap. Indstögina;z: swipan
rapaci,.grilige, Kar: . ütemulis, Gondum.
65. ungularum,.elifsaicı 9 rällatas;uon gehrohte.ie
harpagine ‚: spywidgea...:., experiamur , afındeg:
vastare, ‚berer6en,- anatm maguopesen he —
tan. for 2... stipulatorem , sebend:
protervoruma.) . wenden Qunlivescant, andigems zynar
manna.. sah: ‚un. ; 05. tumentis, SDuhdenye.
insolentiam,s.up,ahnkengase, Jactagtig .gyipes. ‚
70. tradugtam,ta kundene, adylarin, oltaungs.. 1.
indisciplinatorug, yapaww-,assentatriz , gehwimrisnde,
feste; 22:8 delectatum, ‚gelustfullung.
dissimulari, hepzcon. ‚6400. laude, mid sanze, he-
increpari, heoa —— rungo. J
obliqud ,;mid ?_bewehtunr., correctoris, hreugene⸗
75. livoris, wfestes. :: . serpere, smugen.
N
- 10 —
noer ftir, Da -unear- 30. inguit, efewaß.
folllice, = \ digenso, geendeberdre\
ezacerbavit., tyrgide. . ”’ tenor;,; sweg. Eu
5. 'paisivay. vasta, —* concionator baunend.
generalitas, geaænaelionys. quod, hwilce.
lacerari, totoren. “ 35. quodlibet munusculum,
superflue, olerflovenlioo. hvilce ænige opre lao.
loquimur ,'wurdliap. ratum et gratum, — um; .
10, remotis, astyredum.' gewwe —. “
paulisper, achwege, ° - " pudicis, clanre syde.
negotiis , geflytum. quam ut premia promeren—
philosophari J wjtrian,. tur, bonue hat weran ge-
wurälian. ö earnode. ü “
conati-aumus, menagiah... -munusculum, gehwsde. '
33. prasidio, gebeorge: 40, pastoralis cura, kyrde-
privilegimas, wurbieit, licore gymene.
‚protectionisyrmetig—.. sarcind, seame. '- ....;
clustello, loce, festen&, © “satagistis, gyrdon. 2*
continetur ‚'geheft! . --- -.'destindre, gesettam. ?
20. arbitrio, oyre. .. intercapedinem , ferst.
coacto, — dum. A5. serupulosa , carful, hefi.
Hipponensis, pajeburkseire. sollicitudo , bighydignys.
\ eleganti sententiä , race ,.tumultuans ,:swegende.
mid Breslice getiguysse. t. strepitus, gehlyd. :
inoulcavit, gecertenlahte.. obturbabat, ‚gedre —.
25. invitam, lap. :.. 30, et remotio, and ascyli= _
penetralia, incofu. ", dre. . ö
summosn;.- tosoieid, to⸗ . vonferunt , to bringab.
teled. ‚41 . erbosa, wördful.
concipit, underfeh, »-: garrulorum , hlydendra.
teotis, asoyledum, ahe „contemtilibus, forsawen- "
forbeledum. U drum. °
— Mi “ -
55. violenter ‚ib. '- anannarui, upelögrdenn.; —
auferuit, agean —, abze- mit, . . Sewö ns
dep. J 860. seyllam , tut, Er
2° aritimetieam, filsiraft.: quasiinter söpllann swilceber
geometrioam, georägensed. twux stanbeieguntzugmuär -
astfonomiam, tungel 0. tan. — er *
60. astrologiam, teotwig-— scopulosas , seyipige.
mechanicam , orbaucschge. lautacisthi zi :ellechtes,
tenorem , iwæg. colisienes', ewwes. - }
notariis, wri —, mærcerum. 85. motacismi , emleobtes,- ,
excipientibus ‚ ascyledum. voragines, edwinde.
8. antiquariis , ealdwrito- grammaligerum-; vefannfe
rum, on tigera- i '
obstaculo, hremmingess gubernaculo, gymendä,
tardabatur,. wwegelengeed. trudentas ‚.bescufoade. -
distentionibus,. to hened- 90. relatibus , racum,..:
ayssum, - - nr ‚ante Fatis, gewyr
fascis, ponderis., wieder. Parcarum, —— Een
-70,. hec, meros@ tricatie, ferreus, behies..
‚beos ylfulle lstting. :convolatus, Bibtas..
‚.pollicita reseriptio,bahaten 95. jam, er...
gewrit.- imbribus, hoes
rimosa scissa, hlec, to ei- fulvis, feslexum J
aan. frigente, cofe. fi:
barcä , bat. . * tabeseit, awyrä.
lacertorum, earıha. "6500, urbanitatis, zeny- [
75, remigio, rowette, dignysse. \
‘ sero,late, : digestum , geyndeberd:
rusticitatis, gleawnysöe. " sagacitatis‘, gleawaysse,
‘superng patrocinio,, upani- elohuentia, spred.
dum-heipe. dulce- vimum ‚deiner: win.
— au —
SHOW Yhterihneo:> Aimetd, vaßillare ,'tealtrian.
fram hluttrum wine, > flagitiorum, mandxdh. r
Coput ER Wpilöges. clessis; heran.
folbtb, cswnc ieontemtibilis‘, yrwendbe,
fucorum , bledara ii 15. arz, civitas, destär-
imaginumjaälis 3:0 © propugnacalum , wigstenh.
petalis, laminis;' uekram· mpostor, stedeweiit,
fulcimentum , undel rusut, holen; w
10. adjumantiınm, fultunc AD: a Zn
‚vo fie unter tg hd
en CR einzeln vorfinden. Sle gehören
ins 10te Jahrhudert Won a 103 die Queile
der Bruſ Voher Red." 00. Ind „apar von 17° ZH aus
theologifchen” Säfte 28 Öfen VJahrh., von 2r — 46" Aus
einer —c pon Cqnonen, die in ber ‚Mitte der "SH.
— — Eh Ba äpch, gefeifteben ſi wien Brofeh
find beinahe gleichzeitig, Dach hören fie leider ſchon mit ber
Vorreve’ ii ir Dieꝰ Gloſſeno 19 und 15° habe ich" Wegen’ Ver
Eigenhrit, nicht wegen ber, Sprgche. anfasıpmmen. ;
lingun taieiaa, Inutdestunge. tunpiinido ‚narripit, mens“
satifuagaj; sumlomna:: atlannde, necäbrad.
vorbenay: Bscwarku Mi. ogeanüs,.garteage. ı-:
Tatersulusı; benlome:;. Inn. :.ipronlivus, fordhealds .. 1 ;.
Su lapanieı ınfıgwert,- prerogativa ,: beneficium,
cantaurio erdgenlla frum⸗ ila, Mawyera⸗
mynt. R
— Ei
: Teutoni., gens Gallie. °
— aus —
15. Teutonico . situ, Auli- scriptun est, bin gerroktennt
tie iitu. Fe Fa
digesti, soluti kad. vigiliag. initium, on Fronshe:
surgant) ‚gemielte, alſo 30. omnis,‚enlleis:
gemelle. .- veccati, sen@e.-ii .:
certatim, ..,.diose (studio- de cujus, afihwa,
se), ..d. (mid): melum. “oritur.,.orietemuc.) .
“ parvi pendent, lorhogien, inanisy left.
agimeleasien. 35. .gloria;; wulden.
dilatio , ilding. invidia , ofpanc.
20. contubernia ;'geforft- ira, yric.
6... (P).
unc, au.
igitur, ælter.
Adovlics.
> enplicabo „ Bu begi
2. ‚prömg, is
süperkia }.ofermodnesse,
gieut
D. —————— Riten
-Diefe ShtwonBedan! hive; eochenr⸗ bangl. beſtudet · ſich
jetzt in der Stadtbibliothelzu Namur wohin fi Aaus der
Abtei St Hubert⸗ in den Aennen gefonmen Sie enthtlt
auch den Gregor · von Tontscfammt Fredegarð Foriſetzung /
und iſt · diefelbe HT auf weiche ſchon ·die Benadittiner von
Se Maur aufmertiamewaren. Die Slhrift deider:: Werte
gehört ins. ste Jahrh. iR aber Natiittili verſchieden / denn
Beda iſt von einede-Augeffa hfen,. Gregor von einem
Franken eſchricben. Dieß gibt dem Terte: Beda's einen.
\ — aug —
amen Werth, da mom wei, wie fehr “dur antendig⸗
« Wfchteiber dieß Werk gerabe ig ben Stellen verdorben
iſt, bie Keuntniß der angelfächfifchen Sprache erfordern.
Daher auch der Mangel einer kritiſchen Ausgabe vbsleich
man: viele Hi. des Werkes hat,
Daß der ober die Schreiber des Beda von St. Hubert
Angelſachſen waren, fieht man an der Genauigkeit und
Richkigkeit, womit die angelfächfifchen Namen gefchrieben
ſind, fo wie an den Schriftzügen. Hier verräth das runde |
„Heine d die Hand des Angelfahfen, denn auf. dem Feſt⸗
lande fehrieb man zu der Zeit das d mit einem graben‘
Strich , wie noch jet im Tateinifchen Druck. Am r und s
kennt man auch den Ungelfachfen, doch it gu bemerken;
daß nom 10ten Jahrh. an das fächfifche x und s. allmählich
aus der lateiniſchen Schrift wegblieb und nur für me
% iſche Terte beſtimmt wurbe. .
ie Hſ. hat iar zweiten Buche eine große Lücke Bud;
—— Blätter, zur Verglerchung iſt ſie indeffen noch
fehr: brauchbar, und ich hoffe, fie wird für eine neue Aus⸗
gabe / des Werkes wol benutzt werben: Hr. Archivar De
Ram in Mecheln hat nämlich ein fertiges Manuſtript der
bist;:eccl. Angl. vom Untergang aus einem Kramladen
gerettet und gebenft es in einiger Zeit herauszugeben. Es
iſt von einem englifchen Jeſuiten, Stephanus Vitus, aus⸗
gearbeitet, ber ſich beſonders viele Mühe für Richtigſtellnng
der Ramen gegeben und kritiſch die engliſchen Gelehrten
angreift, wenn fie nach feiner Anſicht den’ Bedaiſchen Text’ ,
vervorben Für dieſe neue Ausgabe wird bie. Vergleichung
unſerer Hp. die beiten Dienfte leiſten, und ich Habe Desgals.
Hrn. De Ram baranf aufmerkſam sem" dur m and}
wie gelehrtem Fleiße benutzen wird.
- WS — ”
Hieraus erflärt fi, warum ich nur den angelfücfiiähun
Theil der Hf. gleichſam als Probe. ausgewählt habe, da
. Ih außer dem Sprachzweck hier feinen andern haben kounter
Es kommt alfo nur auf Namen und Schreibung an, und
da beides iu der alten Hf. der Volksſprache treu geblie⸗
ben unb fo wenig Tatjnifirt ift Cein gewöhnlicher Übelfand
ſpaͤterer HI, fo ſchien 8 der Mühe, werth, diefe angele
ſachſiſchen Lesarten für das Sprachſtudiuni mitzutheilen.
"Prologus. regi ceoluulfo baeda famulus, — nothelmpim: '
nordanhymbrorum. — ministerium ceddi et ceadda rer
ligiosorum. — Iuestingaeu cognomigajur. — in provingis
lindisi. — cymberioti (corrigirt pon fpäterer Hand; oum ·
bercti) - gudberigtg (corrigirt: cudberto).
Index, — edibericto, — aedilfrid rex nordanhyim
brorum,
Liber I, 15. anglorum piye saxonum gene, „m .invitata
a rege. prafato (uurtigerno) britannjam.tribus longisna-
"vibus advehitur. — Igeum manendi, — : advenerant ‚num
tem Äe tribus gesmanie populis fortioribus , id est saxo-
nibus, anglis, istis; de jotarım origine suut comtuhrk
et uictjari, hoc est aa gens «que uectam tenet insoham
et ga que usquo hodia in prorincia ocridentalium sauesi
num iutarum natio nominatur ‚.posita oontra ipsam: im,
solam uectam. de. saxonibus, id est, ea regiona, qu⸗
nuac antiqujorum paxonum cognominätur, venere arien-
toles saxonea, meridiani saxones, ücejdui saxones: porro
de anglis; id eıt, de illa. patria, que angulus dieitwe
et ab eo tempore usque hodie manere desertus inter gene»
vincias iufarum.et saxonum perhibetur ‚ ofientales angli,
mediterzagei angli. et. tata nerdanhymbrarum pregenies,
id est, illssum gentium, que ad hoream hymkri.inbas .
es .
— 6 —
bitant , ceterigue anglorum populi. sunt orfl;ducer fuldre
perbibentur eorum primi'duo frattes hengist et horꝛa: Ze
erant Ali wietgilei, cajus Bater‘ win, enfus pater- vet,’
« euims pater uodan. u 228.
cap. B. sex aedilberich in —8 nme, Bumi->
nis. — .ad orientslem oautise plagam tanatbs imsalai +"
quam a cuntinenti terra secernit Äuribs uamtsumu, +
ad.aedilberictum. — regina vocabulo berita. - iud-
Br — in civitate doruuernensi. — '
p- 33. aedilberict ecclesiam — . gonstruxit, —i in sinu.
maria ui vocatur amfleat, — Aepuiurue — caelestis, —
cap. 34. nordämhymbrorum.. — nedifrid. — eadanrex.
scottorum. —in loco celeberrimo qui dieitur degıastan
incia afiadisi? — de qualitate'
iofenits *
episcopus aldau: ⸗rehtla ĩghercti.
ab ortuaido rege Ügbkrctö: ·pruicants eedus.
regöpendn, = er nnfi. u ESblmim tun, Au erbere
Yir: == definitd wuda ale, =’ aha Sptesbgter: :
iarcuanni 'episeopi} · ib 5
cap: 1; "iilterfects — edtiho,
patruf "ein aelfrich-öcabiilo orric. = Berdicher
Slius. aedilfridi. — nomineeanfrid. — regis acdılfridi, —
Zu
a.
tex caesdualla. — oaridum. —; ennexidum, rpeyaldhm: -
infandus ‚brettonum' dux, .—- in loco, quil lingun anglorum,
denisaesbrunna id est, rivus. danisi. vocatut· N
cap. 2. vocatur locus ille lingua anglorum : hefenleit:
(corrigirt von auderer Hand ı.hefeukeld) ;:qucd ‚Mei po-
test lakine: celestis canıpıss,. -»- "foatres. Hagustaldensis-eo"
lesie,;——. zamine :bedelin.... msepisopus "nedanı. imula;>
queiKoeetur.bii. — rn. © 2
cap. 3. regnante pietis-bridio‘ Mid 'meilöchöh. mo⸗
nasterium nobile in kibernfa‘, dusa W "eopia "roböl mde-
armagh lingua scotrorum &. €, "
- egbereto” de’ natione anglorin
cap 5, ajde
"vocabulo bebba,
eabulo u ini, — venta güm e
eaestir ‚appelletur
cap. 8. "eadböld, _ earconhı
congote. - in monaatetio ‚quo retione ‚Frangorum,
constructum est.ah abhatiseg nobilissima;, vadabylp gear.
. Ctira) in loquo qui dieitur ip: beige. — :in..hrigg, .er iR.
cale,, 'et in andilegum monasterio. — saethzith, Lig; ux·
oris annae regis; — Tegis, efilherc, ———
earconbercli regis. — Aliam, ‚gprsaagotam,
—.aedilberg. —,.. .. veinssouiscn
sap: 9. osuald. — eduini peremptus fuerat in laca
Wi Hgua anglorum. nuncupatur maserfelth. —
<ap. 11. regioe — psizyde que erat Glia fratris sui id
"est. osyiy. ——, monasterium —- nomine beardaneu. — uiro
aedilredo. — aedibild soror ‚virorum sauctorum ediluini
et alduini, — mopasterium — peartansa, — de osu-
aldo —
cap. 12.- successor osuiu.
eap. 13. fresonum gentis erchiepiscopum uilbrordum. —
antistite uilfrido,
cap. 14. frater eius orsuiu. — Alio — olchfrido, —
Glio ediualdo. — rex edilberc. — consortem regie dig-
- nitgtis vocabulo osuini de 'stirpe regis edemi, hoe est
Min ostici. — a loco qui vocatur- uilfaraesdum id est
mons uilfari. — milite — nomine tondhere. — comitu
hunwaldi.. — proditum sum osuiu, — prafectum sum
- ediluigum. — in loca qui -dieitur ingelingum, — zex
"asp. 15. Gliam — eanfledam, — presbyter cyaimund.
cap. 17. lindispamensium. — suscemit -- fine. —
ap. 18. past erpualdum repualdi sugesssorem sigberch.
- zedunldi, — cogaato avo Scglice, - sigbekaokum, —
„uage eogrice. - sucoessor - anni flius dni. -
cap. 19. sigberech, — sigberocto. — auskzo. - quad
lingua anglorum cnobbexesburrug id eit urbis O. urbe)
. Gmgbbere vocatux. — rex — anna, —
sap. 2. Eratri suo ultano et ‚presbyteris gobbano et
‚ gieollo. — fratseım vocabulo ultanum. — a rege fran-
corum bloduiu sel patricio hexcunuldo. — idem bereu-
analdys. — in Yılla sun cui nomen est perona, — de
..Brayineig, gyruiorum. — berech gislum, — defuncto.
ithamag. — pro eo dannanum.
. ig
/ cap 2. midi, idem mediterrane angli sub prin-
cipe peada filio pendan regis, — osuiu postulans Ailiaıı
eius alchfledam, a flio regis osuiu nomine älchfrido.
— eymburtam filiam pendan regi. —erantautem pres,
5 byteri cedd et ädda'et betti et diuma, i quorum ultimus
nätione scottus ceteri fuere de anglis, atta autem m
frater. uttan presbyteri, — mortem pendan rogis, —
feppiagun. — ceollach — de natione scottorum. —
bii. — triumbere viro, — uulferi regis.
cap. 22. rex — sigberecth. 'egi sigberecto, — —E
aig berect. — lindisfaronensem. — in, olvitate, zus lin-
„UA saxonum ythan caestyi vocatur, sed.et in: Alla, qum
Yilaburug, — -„paentse amnb. — ih rigia tamensil, —'fuc-
sit „autem sigbercto in regno suidheli Slius sexbaldi,
ui baptizatus est ab ipso codde — im viog 0, Qui,
dieitur rendl esham;, jd est mansio 'rendili, — 'sdiluald
rex. — Alius-Faonä regis. — oidiluald" Alfus” onualdi. —
‚caelin virum. — .
quod nube Iaestengaeu votatı .
. germani fratres cedd et grälbil, et,
ap- 24. alchfrido gli
ei Iuald, _ - edilhieri ‚Fraser, Anna, regi
um uinsued, — äliam — aelb
quod ‚Pükcupatur ‚heruten id est inne, gervi,
batisga,
egina; eanfled, —, famulo irum⸗
heada · Alio pendan vagis, —- Auujo.. .
jendanregis. — dupes, ⸗eala ot gaabreet.
uulfhere filio eiusdem pendan. — episcopum trumberi. —
. 2
— 10 —
sgscundum iaruman, tertium ceaddap', quartum uynfsi-
dum, — rege uulfhere, — R x
Gap. 25. eadberet. — ronan natione — scottus. —
regina ‚eanfled. — colman. —. alebridi, — alchfrid, —
uilfridum. — looo — in hrypum. — .agilheretus. —
alchfridi' — et uilfridi, — in ‚monasterio quod dicitur
stresmaes alch quod interpretatur sinus fari. — ‚tanchild
abbatisa, —- ced. agilberectus. — “uilfrid, — uilfrid. —
cap. 26. tuda qui.erat. — seat, qui — mailrot. —
sata. —
cap. 27. in monasterio quod vocatur paegaolech. —
edilbun et ecgleberet, — fivani et colmani episcoporum.
_ edilsini viri. — iu monasterio quod lingua scottorum
rathmelsigi appellatur.. — egberöt. - ecgberet. — -
cap. 28; alchfrid — uilfridum. — cehdda frater ceddi.
— laestingaeu. — eadhedum. ecgfrido hrypensis eccle=
aias. — uini episcopus. — excepto illo uine. — nilfrid, —
cap. 29, ecgberict. — uigardum. — vigbar. —
‚ cap. 30. suidelmum. — reges sigheri et sebbi. — regi
uulfhere, — rex uulfheri;. — iaruman episcopum — suce
cessor. trumberi. — cooperatur uebi.
Liber IV. index. uigbard, — berutforda. — deposito
uiofrido saexuulf. — earconuald. — heddj. — suilchelm.
— gebmund. —' nilfrid. — in campo hasthfelda. —
" aediltryd regina. — inter 'ecgfridum et gedilredum. —
bildae abbatissae. — coludane urbis, — eogfridi et hlo-
theri. — cudbrect. — herebercto. —
cap. 1, uighard — raedfridum. — “ ebrinj icentia, —
ad portum, cui nomen est quentauic. =
cap. 2.-uilfrid. — \ J
cap. 3. mortuo iarumanno. — quod est in lestingahe.
— yilfrido, — rex uulferi. — io loco q
’ — 461 —
barue.id est ad pemus. — in loco licidfelt, — frater —
: ouini, — cum regina aedyltryde..— monssterium —les- ·
. tigaeu. — trumbrect. '— patxis egbregti. — hygbald —
abbas. — egbrect. —.cedda. — uymfridum, — ‚uynfrid.
- cap. 4. sermone scottico. inisbpfinde inrola uitule albe
nuncupatur. — locum,.qui lingua eottoruin mägen
nominatur, —
ap. ‘5. loco'— herutfrod, — uilfrid. — castelli can-
tuafiorum quod, dicitur: hrofaes eaestir. — uinfrid. —
fratre hlothere. _
‚cap- 6. bisi-zpiscopus. — balduuini, — a uynfrido. —
saexuulfum. — monasterii, quod dicitur medesbamstedi ,
in regione gyrulorun, — uymfrid, — monasterium, quod
dicitur ad baruae, — sebbi et sigheri. — earconualdum
Aundonia. — sororis — aedilburge. — in regione suder-
geona juxta fuvium tamensem in loco qui vocatur ce=
‚ rotaesei id est cerothi insola.. — in loco qui nuncupatur
in bericingun. —
cap. 8. puer — assica. .— quasi praesentem alloquens:
eadgyd! eadgyd! eadgyd! —
“cap. 9, mater — aedilburug — soror — trectgyd, —
famula toragyd. — matre edilbürge, '
cap. 10, successit aedilburgi — bildilit. — hier be⸗
ginnt eine andere Hand, vielleicht ſchon vom Cap. 4 au,
welche den Unterſchied zwiſchen d unb d nicht mehr bes
obachtet.]
cap. 11. sebbi. — ualtheri, "qui erchonusldo suooene-
> rat. — monacho sighardo — Fratre suefredo. —
cap. 12, leutherius, — agilberotus, —uini. — colau=
alc. funetus haedda. — caedualla. — aedilred. — ia
civitate hroficuichelmum. — gebmundum. — ecgfridum
— uuilfridum, — bossa — eata; — eadhaed. — egfrid,
1 Be \
fugato uulfliere, — secundum ediluini — eadgarum —
'eyaiberetum. — endhedum, — sexuulfum, —- endhed,
bosa ef sata. — .trumberctum. — trumuini. — eadhe-
dum, — edilred, - rhipeosi eodlesie.
cap: 13; ullfeld = edilualch. — rege uulfhere, — ,
prabyteri enppa 'et'padda er burghelm et oiddi. — re-
gina eabae, — filia eanfrich fratris aeanberi. _ qui-
dam de natione scottörum, vocabulo adioul. — in loca
qui, vocktur beraubaam (cofrigirt ‚von ſpaͤterer Hand:
beesanhaam).: — wilfrid. — aedilualch. — uilfrido, —
vocabulo seläeseu‘, quod dicitur latine iuia vitali ma-
rini. — egfridi. — ahtistes acta. — sacerdos — " eappa.
— presbyterum eapan. — ‘
cap. 14. cædualla. — de regio genere geuissorum. —
rögetn edilualch. — ducibus — bercthuno et andbuno, —
rex beuissorum, — cedualla. — geuissorum id est occi-
dentaliijin saxonum. — caedualla. — bennuini. — bid- '
dila. — arualdi regis-— eynibert, — hreudford id est
vadum hatuudinis. — interposifo pelago — yuod voca-,
tur soluente, — bostium fuminis homelea.
cap.’ 15. 'rege bumbronensium. — aedilredo. — ald-;
uulfo rege estranglorum. — hlothario. — loco quisaxo-
nico vocabulo haethfeltri nominatur. —
\
” cap..16,. eolfrido. — -
cap. 17: aegildridam — anne regis. — princeps au
straliun. gyrulorsim .vooabulo 'contberct, = aebbae ab-
batisse. — in regione quæ . votatur elge, — soror snde- "
butog. — ‚eabeonberet. — que lingua mgloruin granta-
saestir‘ vouktar. — eynifrid. — elge provincia — a cos
pia anguillarum, que In eisdem paludibus capiuntur,,
hömen . accapit, —
cop. 18. aedilthryda Ritet Pr —** eratia gun
\ aedilthryd). —
u cap. 19, zdilredug,. — Aurium rearta. — ini
frater regis ecfriai. — soror asthrid rex edilredh, =
cap. 20, aelboini., — invenis - imma, —— frajer .—
tunna, — tunnacaestir, — freso euldam, — regam ka
“ theri, — aedyltbride reging. = . en.
ap. 2. hild. — streanaeshalgh.-— eduini pop re 1.
gis heririei. — in monasterio gale (in Gatlien) s9rpr.
heresuid mater alduulfi, — uiuri Äuminis — horuteu-
— 3 famula heiu. — ig civitstem calcariem, quæ a
gente anglorum faelcaestir appallatur, — hild. — baya ,,
aetla, oftfor , uilfrid, — dorcicagstre. bildixe abha-
tisse. — ad provinciam huicciorum — rex oaric.."-.
antistes — bosel. — zdilredo per uilfridum. — arfrid,
— ‚mater — bregysuid, — vir, heriric. — Kae cerdige: :
monasterium — baganos, — femina + begu. — abha-
tisa — frigid. — bild Ccorrigirt von fpfterer 9: :_hild-
rudem). —
cap. 22. cedmon. —
cap. 23. de genere scotorum adannanus Tocabulp. —
matri ebbe, — edgild (gleichzeitig cor, : edgilg).. —
cop. 24. 'egfrid: — duce hereto. — cndberto. — ocg·
beretum. trumuini, — in monasterio aeberc
streanaesalcb. — uirgo albfled. matre enfiedz.
frid, — edrie Blius eogberti. — edrio, — wietrerl „—
cap. 25. cudberctum. — tuidi Aumiaig — prepenitu
boisil, — cudberet. —
cap. 26. aurium alne in loco q qui dicitpr ad twißrdi
quod significat ad duplex vadum. — .
cap. 27. presbyter — herebercf, — endheret.. _
cap. 29. badudang frater. —
— 77 —
cap. 3. amnem dacor. — suidberet. —
Liber V. index, oidiluald. — berectuald. — uietberct.
— uuilbrord in fresia. — socii heuualdi. — sinberet. —
uuilbrord, — adamnano. — eadberctumet eallan. — ald-
helmum, — dred, — oſſa. — ceolfrid. — biienses mo-
nachi, —
cap. 4. cudbereto. — oidiluald. :— hrypun. — guth-
frid. = oidilualdo..— altfridi regis. —
cap. 2. bercthun diaconus, — monasterii, quod voca-
tur inderauuda id est in silva derorum (alſo: in Dera
wuda). — tino amne. — dicito gae, quod est lingua an-
glorum verbum adfirmandi et cönsentiendi. —
cap. 3, uetadun, — hereburg. — inburg — nomen vir-
ginis, —
cap. 4 comitis — qui vocabatur puch. —
cap. 5. comitis vooabulo addi, —
cap. 6. herebald, — "
cap. 7. czdual armipotens liquit 'amore dei (für cae-
dualla). — quem nunc theodorum lingua pelarga' uocat.
— bercthuald, — fluminis genlade rac uulfe nuncupatur.
— regnantibus — uichtredo . et snaebhardo. — sgadune
metropolitano. — gebmundo. —
cap. 8. frespnes, rugini, danai, hunni, antiqui “xo-
nes, boructuari, — sacerdotis boisili. — boisil. - hii in-
sula. — columcelle — uictberet. — regi ratlibedo, —
cap. 10. uilbrortd. — heuuald. — in breno, — tilmon. '
— iuxta hrenum. — x
cap. 11. suidberctum. — beretualdo. — suidberc. —
gentem boructuarorum, — blithryde . conjuge. — in
sula quadam hreni, quäe lingua illorum vocatur in
tore. — uiltaburg id est oppidum uiltorum, lingua’autem
gallica traiectum vocatur. —
15 — 8
cap; 12. in regione - wur v vocatur in Suniningun, _
Arythelmel - -'
cap. 13. temporibus coenredi ui post edilredum. —
a pechelmo, —
cap. 15. adamnan presbyter, — aldfridum: — in ki.
— episcopus ereuulfus. — alfrido regi. — —
cap, 18, aldfrid rex. — osred puer. — heddi, — an-
tistes pecthelm aldhelmo. — fortheri. —. eaäberet. —
quod dicitur selaeseu. ' Eu
cap. 19. cönred. — ceolredo Ailio edilredi., — ante —
coninredum. — provincia, quæ vocatur in undalum. —
“ monasterium, quod dicitur in brypum. — reginam ean-
fledam. — regem erconberctum. — batthild regina. —
stanford, — in brypum. — agilbercto, episcopo geuesso-
rum. — quod est in luestingua. — rege — aldgislo. -—
uilbrod. — in maeldum civitate galliae. — berctuald. —
edilred. — regnante osredi. — Auvium nidd. — In pro-
vincia uadalum. — cudbaldi abbatis. — in hrypum. —
Vifrid hic magnus requiescit corpose prasul. — ‚
cap. 20. Santatorem — vocabulo maban. — bosa —
episcopi. — o
cap. 21. naitön rex. ‚pietorum. - uiuri amnis — em-
nem tina, — qui. vocatur in gyrum, — regi naitano ceol-.. :
frid abbas. — 9V
cap.-23. coinredo, — abbeie duunchato. — wiiotred
. Alius, — aedilberctum , eadberctum et alricum. — ald-
uulf beretualdo. — osrlo rex, — tatulni. — monasterio ,
quod vocatur briuduun. — ingualdo — alduino licitfel-
deli et aldındfo. — aduulf. — inguald, — alberct et
hadulac, — fortheri, — alduinj. = ualchstod episcopus _
prouineie hulcciorum. - eyaiberct. — hymbre fluminis.
⸗
— 16 —
— regi anbeiao — rex ceoluulf. — ebuald. — acca.
— pecthelm. —
cap. 24. a gotis fracia. — "jdn regnare capit. — Pug- -
natum ad degsastane. — sabörcto.®- aedilbere. —.ean-.
led. —.rex oduini. — ‚eduino rege. — endbald.. — oau-⸗
ald. - middil englj.gub principe peada. — earconberct.
— ecgbere, — ad herudfarde. — edilredq. — edilred. — .
eadheth. — ae)buni. — haethfeldo. — in streanaes hele..
— hlothere rex ostiyd. — beretred. + edilred, — coinredo.
" conred, — ceolsed. — ‚gegberct hiienses monachas baeda.
— ‚ad uiuraemuda et in gyruum.
UAnmerfung
Über die Heimath der Angelfachfen.
Sch habe and Buch J. 15. eine Tängere ‚Stelle. ‚oben. eins
gerüdt. Die Handfchrift. hat zu diefem Kapitel - ‚ga: rich⸗
tig das Jahr CCCCHLVTIII (449), - ‚nicht. 409, wie bie
Ipäteren Abfchriften. Die Nachricht, Baedaßs berdient aber
einige Erläuterung. In den drei. Kielen (naxes- longæ)
ſtimmen Baeba, Nyniaw Mennius) und Gildas überein,
ich glaube, daß jedes der drei Bölfer in einem Schiff
ſeine Überfafiet machte und anfänglich das Kriegsvolk aus
drei siemlich gleichen Schaaren beſtand, und bie. fpätere
Ungleichheit der Volksnenge den nachherigen Ankoͤmmliugen
zuzuſchreiben iſt, Es bleibt auch ſonderbar, obgleich. es zu⸗
fällig ſeyn kann (mas indeß auch, ſchwer zu beweiſen iſt),
daß jedes Volk ſich in Britannien wieder (u drei Previnzen,
vder wie es ſcheint Gaue, verthfilte:- drei Jutenländer,
Kent, Whigt, und die Juten in Weſtſachfen; drei Sach⸗
ſen, Oſt⸗, Well, Süd⸗; drei. Angeln, Oſtangeln, Myrke
- 87,
uber Mercia, (Mittalaugeln) ‚und Northumhertand. as
bie coteri Anglarum populi ſeyn follen, kann ich
wicht erraigen. Denn auf. dem Feſtlaude ſind feine zuruck⸗
geblieben, wie die Alt-Iuten uud die Alt ⸗Sachſen, fondern
ihr altes Vaterland hatten fie ganz geraͤumt. Died lag zwir
ſchen Zuten und Sachſen, ‚und hieß -Angulus,; was
Baeda latiniſirt hat, da er: gleich daxauf manere den
sertus confeuirt. Dadurch wird vieles klar:
- 9) daß Angli eine bloß geographiſche und feine genen-
logiſche Benenaung fen, ihr Vaterland war Schleswigund
ein Theil von Hofftein, dieſes Land hieß Angul, d. h.
Mintel, Eck, Nacken, alſo die aus dem Mintel oder Ed.
2) Warum aber Rasen? dies beutet ynd an, daß ber
Namen Angul ſchon giemlich alt war, denn die Worte
des Ptolemäus: ν dvzila cjc Kımpauns Kepap-
wijopu Zãxoyec ſind doch ſchwerlich etwa⸗ anderes als eine
Üperfegyug von Augul.
HD Nyniaw fagt, Hengift ſey auf. der Inſel Ds hs ul
gekommenpas iſt On gul, und die Inſel ſind wol bie"
nordftiſiſchen Eilande ober ein Mißverſtand von Sherfones,
Hatbinfel. Der Namen zeigt aber eine Dialeltverſchieden⸗
beit an, und es fragt ſich, welche Mundart hat dad kurze i
“a vor ben liquidis m und n in o verwandelt, bie ‚der Ans
gen oder der Sachſen ?
4) Die Angeln wurden die Mehrzahl ın Britannien und
nahmen: den größten: Theil des Landes in Bes, woher fi ſich
erklart a) daß ber Namen der Angeln auf dem Feſtlande
nntergieng, jener. der Sachſen und Juten aber blieb, das
gegen Britannien Engiand genannt wurde, und ber Na
men der beiten andern Bölter ber überwiegenden Nation.
weichen mußfe. b) Diefes Übergewicht der Angeln zerſtoͤrte
auch bie arſprungliche drelheiiliche Landestheitung, denn fie
— 18 —
wurde zu Mein und eng, und iſt daraus wol Baebn’d ce—
terique populi Anglorum zu erflären? Der Schrifte
ſteller ift alfo fehr genau, da er das Urfprüngliche und
Spätere zugleich bemerkt. c) Aus welchem Bolfe waren
die Zürften Hengift und Horfa ? Nach der Stelle Baeda's
muß man annehmen, daß fie Angeln waren. Iſt das
richtig; fo muß man ferner jugeben, baß die Angeln das
Hauptvolk bei ber Eroberung waren und von ben Sachſen
und Juten nur fretiwvili tae debe heurer ſich demguge anſchloſſen.
Aus welchem, Volke wird alfo. Hengiſt ſeine Verflärtungen
gezogen haben? Doch daͤnůͤchſt von den Angeln, und das bes
ſtaͤtigt Baeda ebenfalls, wenn er fagt, daß die Landfchaft
Angul durch Auswanderung übe geworben fey.
5) Die Wälfcen nennen bie Eroberer niemals Augeln,
ſendern Sachſen (Saeson). Das wwiberftreitet meiner Anſicht
gar mich, Die nädjften Nachbarn der Wälfchen waren
die Werfacten, darum haben fle bie Eroberer über
haupt Sachſen genannt, ‘grade fo, wie bie vomanifchen
Gallier die Teitichen Allemands und ‚die Riederlãnder
Flammands geheißen.
Ich habe dieſe Bemerkung für ndthig gehalten, weil die
Sefaichtichreiber die Stelle Baeda's nicht gehörig erläutern®),
v 2 /ELBee TTS Tue nz
Ber
»
— —
“ey Willhig; Brinm (Gram, II. 348) fü & das gothiſche Wort
FRA. wi ale eine Ableitung. Ich bin auch für halsaggan
und, halte bad Wort für ein Gompofitum. In meiner Mundart
bedeutet Aie'ankel den heil. des "Nadens, wo die Haare des
‘ Hinterhauptes aufpären, .Ayc ih andern Mundarten iſt e6 gebräudlich
in anderer Korm, 3. B. anke. Wachter (s. v. anko) führt aus
' ten ‚brabanifden Gloffen -hail-ancha (oceipitium) an,. was auch
wohriche inlich hals-ancha ift und dem gothifhen volltommen ente
fpricht: Dies müßte freilich als Compoſitum hals-aggön lauten, es
fiept aber — an, aiſo vieleicht ein zweites Berderönig ?
m
Proben unbekannter -
Mumdarten.
j Bordemertung .
Meine Abſicht ift- doppelt, Texte zu, geben in Mundarten,
worin entweher gar nichts oder fehr wenig gedruckt iſt, und
nur die Mundarten- zu berüdficjtigen, welche bie nieder⸗
landifche Sprache im-Süden und Often begrängen.. Es find
ſaͤmmtlich gemifchte Dialekte t die ich nach der Mofel und
Maas benenne, welche vorausgehen ‚müflen, um bie Eis
genthünglichkeit. des Rein⸗Niederlaͤndiſchen einzuſehen.
Ich gebe alte und neue Stüde, in dieſen haben. mich
Eingeborne, beſonders Hr. Pergameni von Luremburg.
freundlich unterflügt, indem fie mir bie Parabel vom ver
loraen Sohue frei, d. h. ganz nach der Darſtellusgsart
ihres Dialekts uͤberſetzten. Dergleichen Übertragungen ſtehen
freilich den originellen Stücken nach, doch habe ich fie ges
"wählt, weil Stalder für die Schweizermundarten biefelbe
Parabel als Probe ‚gegeben. Will man nämlich dieſe nie⸗
deren · Mundarten mit jenen hohen vergleichen, fo Teiften
Texte von gleichem Inhalt gute Dienfte. ”
— 10 —
Jedermann weiß, daß mit unſern Buchſtaben die Auss
fprache der Dialekte nicht hinreichend dargeftellt wird. Man
muß fih auf mancherlei Art behelfen und fo wünſchens⸗
werth es ift, eine allgemeine Schreibregel in diefer Hinficht
zu befolgen, fo ſchien mir diefes doc ſchon in ben wenigen
Proben, die ich mittheile, unmöglich und ic fah mich ger
“ zwungen, faßt jedem Dialekt feine befondere Schreibung zu
geben, was ich jedesmal ‚angezeigt habe. Aber einen '
Grunbfag habe ich 'angenoinmen, weil ich ihn für allge
mein halte, nämlic, biefen: da bie Darftellung der Aus
fprache hier die Hauptfache ik, fo darf die Schreibung
‚nur in fo fern dem Organismus der Sprache folgen, als
er mit der Ausfprache übereinftimmt. So ift z. B. in ge-
joht (fürgejagt) dad.h als. Zeichen bed Gutturals orga⸗
niſch, iſt aber ſtuinm und nur Dehnzeichen, ich muß alfo
gejöt ſchreiben, wodurch der Urfprung bes Wortes freilich,
verdunkelt wird. Doch mußte ich hie und da eine Ausnah⸗
me-geflatten, 5. 8. doh für Tag, um es vom Adverbium
do zu unterfcheiben. Aus demſelben Grunde habe ich das
. Augıtient ge,'wo es geſchaͤrft wird, che gefchrieben.
Lange Vokale find mit dem Accent bezeichnet. Der Gras ,
vis (>) zeigt die Länge an, die durch Dehnung des Vokals
ober durch Ausfall eines Conſonants entſtanden, 'ver Gir -
aumfler (2) die Länge der Gontraction oder den Ausfall
‚eines Vorales. Bäfpiele des: Gravis im erſten Kal! wär,
böd, bälen, möl, im Jweiten Fall: sen, bal,. gesöt;
das Eircunfler : AB, sing, frä, hem. Iſt aber in der
Ans ſprache für vergleichen Fälle die Länge verſchwunden,
fo darf audy kein Accent meht gefegt werben. Dieß ges -
ſchirht
=) durch die Inclination, gleichviel, ob das Wort zum
vorigen oder folgenden gezogen wird; alfe ſchreibe ich emöl,
— 411 —
nicht &mol, obgleich diefes organiſch richtiger iſt als jenes; _
an e, nicht an & (und er) für and be; e. min, nicht
& man.
2) Durch die Boftion, ſo ſtehi eigkt, singkt ;; "awingt
für ein, sein, zwei, die Länge der Vokale in jenen For⸗
men iſt durch bie Pofition zweifelhaft, bie Ausſprache gr
braucht fie. kurz. Bleibt aber. die Ausſprache gedehnt, ſo
fege id; wieder den’ Accent, 3. B. „mönst, eet. für
meint, ein.
3) In manchen einſylbigen Wörtern iſt bie: Gontraftion
durch die Ausfprache verkürzt, 3. B. op, drop, fie find
daher ohne Circumfler gefchrieben.
Ein fogenanntes flummes e sieht. e es in diefen Munde
arten nicht, . .
Meine Anwendung der Accente iſt freilich für die Gram⸗
matit biefer Mundarten nicht hinreichend‘, - beſonders, weil
der Gravis Berfcjiebenartiges zugleich bejeichnet. Ich habe
daher auch den Acutus Jbeigegogen, und zwat nur fürfols
gende Fälle, die in dieſen Mundarten nicht oft vorkvmmen;
a) für bie Eontraktion des alten uo oder-ua in 634
‚B. bröder , döt,'z6, ei, ‚entfanpen ans bruoder , tot,
zuo, guot. “
b) für. bie Eontrattion des alten ia, i io ober ie in de,
3. B. denst, entſtanden · aus dienst. Zuwelien wird ein Ieis
ſes i nachgehört, was ich ĩ gefchrieben habe.
©) für das ange a, welches in der Aus ſprache ino
übergeht, 5. 3: jar, mälen für jahr, malen (@ingere).
Diefed & verwechfelt die Mundart zu Ehternach pumeifen
wit dem Langen d, und fpricht dagegen Biefes wie. a aus.
Am ſchwerſten ift die Ansfprache des e. richtig, m bes
‚zeichnen. Ich habe ein & gebraucht für zwei Faͤlle:
- 11 —
1 Hinter Vokalen, um anzudeuten, daß ed weder ſtumm
noch Umlaut iſt, ſondern geſprochen wird.
2) Um den Mittelton zwiſchen dem kurzen i und. an
zuzeigen. In ben Luxemburger Mundarten find die meiften
Kuryen i in diefen Mittelaut übergegangen, der fein beut-
liches i, auch fein deutliches e ift und fich nur ‚hören läßt,
3 B. drönken, öch, we für trinfen, ich, wie.. In vielen
anberu Wörtern iſt der Übergang in e fchon völlig darch⸗
geführt. 0
A Mofelmundarten
Was ich unter diefer Abtheiling gebe, find Spradıproben
and dem teutfchen . Theile des Großherzogthumg Lurxem⸗
burg, die ich mir im Bezug auf das nieberländifche Sprach
ſtudium gefammelt habe, dem fie als Einleitung bienen
1. &uremburg und die Umgegend.
Die Mundart ded.folgenben Stuͤckes herrſcht in und um
"Luremburg, Arlon, im Merſcherthal und an ber. .franzöfl-
ſchen Graͤnze. Ich verdauke die. Probe 9. Soden aus
Eich in. Luremburg. Dr
a. d-geschicht vum werluerne son.
Et hät emol e mann zwä sinn,
‘de jüngste gong zom vueder hin.
„papp, söt-en !), gèf ons d-güt ze delen !“
du dong de papp et one schälen.
ne weneg deg war d-gut zo geld, \
;.. de son verröst an.d-weide welt,, R
"I Inte er.
— ass —
‚sei? gut war bal derdurch gekehert.
durch dät schlecht liewen, wät-e feliert ”).
a’ kurzer zeit'war alles drob );
du gong'n em r&scht säng äen®) ob, ..
"ass *) do eng hongermöt‘ enitänen,
och hien yun honger' gonB- 20 schänen °),
du ass-en hin an hier gejöt,
an boit e birger lang geplöt‘),
den dängt-en ‚noch. vill langem bidden,
fir ob seng'm landgut 4-schvein za hidden,
@ war vun honger ganz verstellt,
- hätt gär sei‘ möh”) matt "fricht’nserföllt,
dd mir dem speckveh gin ze Friesen; :
e war vun alle "niensch' vergiesen®):
o-&inol kwom-t hem an de kapp®):
„vd will dohlön'r erhält mei’ ‚papp,
an ech muss hei vun honger stierwen,
‚Qt muss ech fir möng schlechthöt ierwen. ‘
20 möngem vueder wöll ech gön,
a papp, so werd-ech dann em sön,
‚ech hu= mech !°) widder gott versöndegt ,
‚ch hu-mech widder däch versöndegt. \
‚ech sön-em 15) och ; mei’ papp, ech sian'?)
adt wört dei’ son genant ze gin?®),
— — ’
3) fühet, 3) drauf gegangen. >) erſt feine Augen. *) es iſt. )
‚@ghanden. 9) geplagt. ”) Magen. ®),die, Endung — en inden Par⸗
Hieipien. Hört man nur hier und dort in der Stadt. Gl. ) Kopf.
3%) habe mich. *°) fage ihm. 22) bin. ) geben, umſchreibung.
— -
‚dohlöner simme* gleich bekticktech.“
" e* mog') lech ob da wäh'nd'm ‚höinech *).
vu weideni hiet da pepp- e⸗gus wel
a’ seher rant-ch v · vn hin), BE
sein rörz gOF?) wech, a'- ———
- Die kiest-en , schloss-en a? -seng arınen.'
do fong de son-sm un®) ze son‘): -
’ch bu sina®) gönd gott an döch gedda, ı
ech’ sdaT) nök 'wört dei’ son ze höschen,
verzeib: mer papp, verseih'mer ‚kwöschen‘).
Au söt de. Papp wo stılgem kaischt:
där' schösste klöd macht: jhnell 'geriecht, -
am fasger -niins-e rösk: hem- Dlönken,
die musst: Hera - Sch. nel söhöng-ardaken”). .
. tenlöschgkaller?®) luoltaꝰ schluecht geschwän'?),
„a’ Adet wier '%y Kayen;, Igschteg2) sen,
‚dena: dbr wei”. kant 1%) war död, verlueren,
vell at et ‚tem *) fond;, ‚nei gebueren.
an du war fröd dm ganden haus,
- den ste son, do war 'eraus , “
“bt Teil, ao Rwom · en ben geillen in"
iiber alii Sun! Ey
u Br ı ft : 2: .
2) machte. *) nady ber ‚Peimath. >) gab, für. warte. nm)
fesenı Eine.) bisr Bohr. dy ancilhen 3 wahlchen! 3b wrote .
ati: 1%) Apolte 32): gtſuwind. vote , Fire Rt. Eee
iR Im’) wievet = orin. dpotin. er ſe adte
ihn. Are PR ah An
— 466 —
dei’ bruder ass erem vum wandlen‘‘
so söt de kniecht, ’n°) ass dirr w& schanlen *).
an iewel?) war dei’ papp so froh,
dat bien-e g'iond erem ‚gesöh *) ;
0 töt; s6 kuet et hem gefälen 9 \
t-mescht-kalley imuss de kapp duerbälen,
"du wollt’ deu ®) hei nöt häm m& gön
‚wu’ göft?); do lös de papp he frön*)
wofir-n nöt kwem, a lös he bidden.
- du huet .de.son-e so beschidden :
„gelt, lang hun ech der trei gedängt, !
nu g’seit iner, wät et mech gedängt,
da hues niet net emöl e bock gin,
fir dat ech könt mat frönne‘°) froh sin.
dei’ son, den all dei’ gut verschluppt '”),
mat schlöchte fräleit!!) huet verjuppt '*),
de kömbt erem, de muss mer uechten '°),
© kallev muss mer Ar-e schluechten.““
du’ huet de papp zo him gesöt:
mei son, dät ass onrecht geklöt,
t-huet kömol eppes“t) dech schemehert !*),
wät meint ass, huet och dir gehehert.
du muss et selwer A'-gesin 1°),
mer mussen dach wuel frülech sin,
denn det mei’ kant war död, verlueren,
well ass et rem fon, nei ‚gebueren.
2) er. 2) Schindeln. *) body. *) fah, beſſer gesög. *) gefallen,
gewößnliher gefall, ©) dieſer. ?) Gift, Born. *) fragen.’ *) Berunden,
30) verttunten. 24) Meibsleuten, 32) verſchwelgt. >) achten. u) oe
maß, ?*) genizt, 2%) einfehen. .
. 20
1
5. D-duuren ann der ridWteH,
.„. % lidchen. ‚zum. blannen *}. Theis, Bingen A: ‚Biel, %
as dann de wein fer hien Au;
B do as se” bauch nach ®) vij so kleng*
u u ‚meyal meyna! meyal
⸗ ches ”%) kann ons Au hancht schieden — EN
deif rey än ru). ac ,
I ee meyna, weys.
mr —e Maps, ginn tneii bmolen
Aen hasgeit kan one drklo!”) kemualeny.an;.:
Inn aM garen hs dat mer.kam zis wie
7 0a buklehsonD,iapset.achr sndm?).
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Fi er % wllt6i:9y onſtezen milt dem wife Fe ee Du
Bet. :20, Bär Open ich ET re
39) Wechbaye AM geben. mieininun KAnil wer igd He
) Burelpaum. 2) Mmphensniede = todorısd mas aio· vd
u Mr — , ,
2 Mundart im. Sanıstgan ?
Die Aefgenbe<@preße begeht ſich muf das Seuretot bie
Moeſtroff und auf. das Alzettethal bis aach Merſch. Sie
iſt nach dem Dialelt zu Bettendorf von 5. Joh. Frommes
aufge Ne: eh die She ln
SHE‘; nach Tut. A5.'v. 11 n
"Es hd. emol o mn zWing Sin,‘ de ' ‚Fingsten had zu
söngem pah gerdd?’”,Bap, cheif mer” möng dẽel vom
‚goud, wat mer zökönt; an du HÖR de’pap en 't goud
gedeld, Ettlich don. dernoh. bbd de jingen..op, chebön-
delt-an &.as-an engkt frimd lavd weit;e, wegg. ‚gerügen
'en de böd en singkt goud Häderich ‚Atopgbeacht. wi .
en nu alles 'verdogg bäd, du as eng grus; deierigks an. "t
3and kom, wo e wär, an du.bdd.hin- ph. uchefängen .
aängel zu’ ledden. Nun as e bäl hei-hin bäl dohin
gängen;’ adcendlsch. köf’e: 'berkägsii vor ce Ihre
uchehälen fürrdenst zudeg üblich op wid Nasfykanhı
für d-schwein au höden 4bo hätt Grädri°gehkiogeH! mar
de grötzen gefült,öde deschwuini Hinsshhul Suter "rt
hod: emdl kön'm se chin.’ 2x9 ‚aayom syo®
Du as.et en achängen an en hòd gendf: „watt der
dohlinger’hun a .mängem vattesch-haus völlich brud 2°-
Sen, an öch mös hei wach" vun hunger” verschmougten,
üch wöll mööh ophewen an.zu mängem pap choen an
zu em soen: pap, öch hu cheint öser harıgot a cheint
düch gefält , öch verdönen nu nöt mi dingkt..kant che- _
an. 2 ;, bl möch nömen wi, &n vun dfügen.doh-
‚Unger, Sa Böt- — zu — — —
pap Dos Vi ,ferm: hit; wpin,Pap, 9 .phesöhen: am 'r am"
em zier;zg berze ‚gingen «am assianiantgeläß:ien hðtoꝛ⸗
lof gedräcktncheköutz Dar hatride‘ "on cHäsder";, 5; 56h
hu cheint öser harrchot a cheint"dsch 'eheföhle öch !
— a468 —
verdönen-mw wet ini.dei son chenant ze chin. „De. päpp
üwel höt zu söugen kuöchte chesöt : „‚brengt den aller-
besten iwerraek erbei, zöl em en’ un, döt em e ranck
an de fänger a chöt em schouen an d-Fför. hoelt där
chemast kalf erbei,, a schloecht et, mer. wöllen löstech
söh', wel d& mei sonn hei war dud an en as erom lö-
wich chin „e war verloer, an en as erem fond chi
an du hun se d-moltzech uchefängen.
"Den ölsten &wel war gräd du op em füld. wi eh nm
zXröck kom as, a nöt weit mi vum haus war, höte
gespills a gesprinks geburt, du höt en e vun de knöch-
ten gefouf, an en höt en oüschefrögt, wat dät hisch;
d&n höt em gesöt: „dei bröder as erem kom an dei’
pap köt t-cbemzst: kälf schlouchte chelds, wäl' "en e
chesond erem krit hör.“ Du as en zarnech chin an en
. bbt/nöt wüllen erachdn: de pap as ousgängen-an en hört
“üchehälen;; e soll dach. erachön. hen ewel höt sängem
pap 'zer antwort ehin :',;gesei so'will’jär"dünen öchdei, °
an sch hu mäch ke's dei'wöll ivertrödeh an da hös mir
"ich nöt &möl'e bock chin, dat sch müch mat mängen
Aöınen bat können lösstihh mächen, au elch dd deisönm
-erem kom as, de’isingke got mat schlechte fräledden
dropehemächt: höt, >elok -hös--dehim‘ t-chemäst xalt
-seblüojten ‚chelös.‘ Do pop ewel höt: zü vengem soun
"ehesöt': el- löve‘ sonn, dw hass :allzeit--bei'mer;, alles
' wat miägkt ass, ass, och dingke, t-chebürt iöch dach
fru a lösstech ze sör, wöll-dei'-brouder hei war dad,
an en e löft erem, Üoer war en, an en dw erenı fond
bin,
— a460 —
3 Mundart der Stadt Dietirch
iegetheilt won Hrn. NR. Brommes.
Glöichniss vun d'm. verlörnen son.
’T war emöl e pap, den, hät zwin sig, a⸗ unruen
dervün söt zum vöder: „gef mer möng del vun. mda-
gew göt, ass wi.se mer 26 kent.“ de pap .dyrch de
frechhet vün sengem sdn gestutzt, höt sa“aech..drem-
rappen.gelös.. Etlich tig noh, der delune. rüf..de jingsten
all seng miwelen ze sümen an © gung an -eggt anert
‚land, wü e gemenkt hör bässer. ze sene. dd. bröchtren
seng mètt'lea dän.durch verschwenderei drop. Nohdem
dat mein göden kärelsgen alles ‚lidderlich drop gekleckt
an durch d-peif gejogt hät, entstung eng gruss bungers-
ndt an dem land, de mengpm göden schluckerk.d-fell
dän öch ganz ‚zesumen gerampelt hett,. wann ‚nöt, An
sech senger erbirmt an em seng härd schweit ungehoden
“ hett. E wir gerren matt. dönen zd.. desch Bägen,. de am
,‚yön sengem här ünvertrout waren ‚' wann Mer. em negI-
men derzö gelos ‚bett, affer nän. Endlich gungen. man-
gem armen trup d-äen iwer an e sok bei sech gölwer:
„wivil dohlener. buno.bei menge pap brad - auf iwer-
flöss, an ech möss ‚schier eleik win hunger rerschmouch-
ten;.ech höwen mech op,.ech :g&n 26. mengem, voder ,
an. ech schen z6 em: pap ün gott an ün, dir. ‚bunn ‚ech
meh versöndigt, ech sdan.met mi wirdig,,. dein. son ge-
vannt ‚ze ginn, behandel. pech.neimmen, aus :wi da. den-
ger dohlngr. * ,
E su bäl ass en da wirder ausgesprach hät, sprung
en op an en luf noh’sengem kemicht. Wi de pap en
vün weitem gesön hot kommen, lüf em eng schüdriz
wäl iwert herz, e spiupg em entzen, fül em &m den
7
" hal an’&i’hot soch meil in dm gekenit.' Die" fbn fuig
batt'den' wirder An: „‚voder; gött im döck' hliun ech
beleidigt, daz de mech fortün nach dein: son. solls neh
nei, kann ech ndt mi’ verlängen.“ Nohdem: dut de päp
'gesön hot, dat ‚sengkt herz nach eppes ‚van, „sengem ge—
blät behälen hit, beftl en sengen deiner 'em den bästen'
dwertack"ze brengen;; em en In ze zehen', em en tank
#0 de fanger ze stöchen an en göt: ze schösiren, ddrop
’Befol.de röder sengen knöchten dat böst'kalf ze stechen,
‚dat'sam stäl hören, dat se sech dach emol« sollen er-
destigen können; „weil mein son, .döh fir mech' duckt
"war, errem fir moch IEft,. dän Ar.ımeüh eso lang ver
dor'war,'an deu ech num op zumol efrem i
arınan 'geiba, orfræt oh an'iseid lastig.* 5
"Sein Khteh soh war''demöls gerdd op tad.’bei
“seiher'rlickfeise'kol: sengem voderihous ie
mol’miwiek air Adiiz; erschröckt wert ae’ trim reizenm.
rut en en Hai senken knächtei 36 'sech ;' fol" en rät
dat’ Abt Bedeich ?’Aeh' deher guf em‘ gleich inheie
„delu bröder ass errem an "dein pap ası ’doriwär”af
streng fred’geröden,, dat e en eis "gleich bäfdl dan 72 J
Une hest kalf ‚ze Packen Dü äss den älsten an 18" fü
- eng büsigt' geröden; dat en eihbl ndt"än-thoihiit wo .
Bon, bis dat‘ de voder "8 slwer'söchen kom MG FÜR
sengem.’voder stronzig' besthie
huun ech defschuns est!
lestig‘ gemacht’ Beik. 'ni
den all 'seigkt tndgeh
<del f
iürreref‘! terichwehtlt""höt,
hechten, aSz dem‘ st has," W. vb? de pap dh 6
;kuck ur Bett —
ccivas gläich“ Bar: Terre Yehlo-"
- m —
em: „‚Idwen son, Au bau allzeit. bei mir... wat„wengkt
ass, dät ass öch dengkt; et ass dapb ‚wal.em-sech.ze
erfreben, ‚andöm dat dein, bröder, den duckt, war,
gen iR, jok dan verlor war , seph.errem, fopd han“
.“ Mundart ber‘ Stadt Echtern tze J
ur
wär o mia, den hät zwi sinn. :de-jingstem darum “
Abt 28 seim pap: „gett:mer mein serfde} !“ du delt dan
AMbb do pap sein. vermeigen...ianer ‚erons, "iver.e por. db
(eder neh. e por don) raſt de jingete von ich æusowen,
an © gÄt #.wäg, ano weit Jank,!de.hot he sei geltuhen
des. aublick drgpp-gemächt, eJei enstöng san ‚gruss ‚hans
zeraguft ‚an „dem lantr.an: dia. fang, haa eh lt .
—* ze löwen. yum sten, ar. ben am lautsprimune-
ft „.ag hen:hat sigh bei gm,gerdangt fer. undesshwein
20 heiden, dh, bot g,zmonigmh].,gären: mat: de. srhuaine.
anfsesn,; awel lmmpıch, hos..hem, eppen dervnahim.. -
‚Pu. köm,n zö,1ich an Bohibi rar. hhi meh Bap.e mer
ch,
(de mich Akon, rim Mk ui
\ a dghliungg,,‘ My, mächt;,hen-sigh „opp. ‚Ara,
J sei Bep, BR 28 reiten, kopmen, a. va lauter.
e .Pap, sp ayer du 26
it best klad, heran dat
mer. döet em:
— "Zoe
db ‚rdan lei wieiisen is dut’an’as erdın läwiggbäu;”
v war verlor an mer han-en erem fond.
‘Den -&lste son var etbus opp d-fEld an wi en hamest
kai, du‘ Hirt en’ se ‚spillen an danzen am haus, du
fröug-en' æ von de bedeinten, wät am haus zo doun
wär? Du söt em’ de, dat sei brouder erem kam wär,
aitı Ant, Be'pap timäst-kalev het lasen schlägten. Opp
zıol' gaf den bitz an e-wol nit am gon. du-kam de
pap erous an en hat gesat; e soll doch mat a gon. db
sbt wel: ‚„‚kuck; eich sein ewel e su vil jöer bei der,
ai ich han ke’s de Kap gebäl, an du has mer nach nit
emol e bock ’g&än fer’ mich mat meinen frennen löstig
ze wächen, eld as aver deia son er&m kom, 'den sein
&rfdiel mat liderlich dropp gekeört hat, dan list du eis
. inöstukallev schlagten.“” de pap sot aver z6 em: „mei
leiwer sont, dou bäs jo ĩmmer bei mer, an alles wat
eich han; aas jo sehtdein; mon lass ner es Tüstig' ma⸗
del, "dün’Wein brouder wär dut an en as erem läwig; 5
6'wär verlor, & mör'han-tn- erom Fond.“ ; x '
5.Mundar: t.im Mofelthal,
Diefe Mundart: herrſcht anf dem ganzen linken Ufer ver
lur turburgiſchen Granze von’ Rodemacher bis Waſſerbillig.
mitg emeitr vom H. Loreng.
FR Dei berlurne som
7 hälzs e ımatn zwi sinn, de jengschte vun hinnen
"ass zoiseidn vusder gängen an en huöt zou em gesot:
„papp, göt wr'din det, de m’r zoukönnt vun sem
gut.“ dou #uäh'de päpp-sei bermigen änner' se. berdelt.
Nät lark durkoh' hußt-te: jengschte son all’ sein ‚sächen
ze sumime"gehölt, Un euTass weit owdg an.e frimmland
. ae
„ gazuggen; do..huät: en, len, ach she rat. salat. Kir
d'rege liäwen geropgemAtu... 2-7 + Sun. ator mern
" .Wäsen duð alles — —9 Aub- air eo, grüs
bongeranätt an däm land entstänen- an. heu ch huäk,
ugefängen nüt z9 leiden. an dud ass bin am hir „gerant:
an en huät soch ‚em birger aus dim. land, apgshängen «
dän huöt en op. sai landgüt geschöckt, ſir ;sain. schwein,
ze hiden, Gur hett-en da azi moh,geföllt mat g 3
sen, dä d-schwein gefrts hun, iwel t-huät kp
him eppes g2n. Elai huöt en sch nıkräig am bei, „sch,
selwer ‚gest; „wä vil dohliner bu, hei meim, vyäder brut
z’iessen am iverſloss, an’ ach mysz hei ndch yun hanz,
ger sterwen, je, ou meim pappı wäl. ech, gan am, z0u
em oda: nbapp, it gott am giat ech ‚hyBi Pohs‘ biz
ech sin.nät- 8 i
men y.ası wä 2 vun ren dohlingr.‘* gänga —* an geth
opgehuösren „an en ass gou sein; pa pp gAngpn..Acha: qu
weiden huöt sai papp en, erbläkacht an tshexzi, Ast. ae
däck gin vun erbarmen, en ass.op hen xou..geläf, ;bim
"em d’n halz gefül an en huet q aekischt,. J
Dus buät de son zou em gesot: „Papp» gint gott an
gint.äech hun ech mech versätmegt, ech sin inät ‚mäh
wert, dat ech zre sda genant gin.“ Jewel de papp,hudt
zou seine kniäte gesot: „‚brängt de büschte 'rook. hiet
an dät em en ün, stächt em e ränk an d-fänger an gät
em schou an d=fis, holit t-mästkalf herbäi, a stächt et,
m'r wöllen äissen-a frou sin, eweil mei sdn..elai woar
düt-an eliäft. näs, e woar herlur an e-huär. sech eräm
fond.“%-Duöh. him s’'ugelöngen sech löschteg ze mächen.
- Sein fälschte:son -woar ‚gräd-op-m feld: ‚wä, en dueh
eram an noliibei.k-hans..ans: kamm, huät=e; spillen au
danzen: gehousst; en-huet; @;vun de kaliten. zou such
. — mn —-
rerut · au ach veccot E —
cu o geot: „üti'Iruder ass ersien kom’ di pipd
Auer an teteschrkalf uch, Khan
wood. wröte:bnät. kart ı. . zZ
Doih am db Bi gi um wa hust nik wen ap db
.PRPP am. sahwer hei en -erons. ghugen an en: huät .e ge-
bäden, aver hen hudt ‚seim Bapp ‚eson —— „db
“ “op ribern ander 'Nieherm:
kai 2.
fe: Diunbarten erben im: Shen, etwa 13% -
den · obethalb Machrict, vom BBalanifcer agent.
and: haben: nur ‚auf bennührigem- Grämen Übergänge it
andere teutſche Mandairten Bon: den erein · niederlanbiſcheu
unttvſcheiden ſis ſlchaleicht durch ihre hohen Formien, aber
fine · iſt die —— it den Waao und: Nieder
xheigs Dialelten zu ziehen yısbeiß es faſt aur ·auß das Mei
eder Wenigeb ihrer hhohen Forma · antotimit. Deh beſcheide
miich daher, Stüde, deren Heimath ich nicht genan fenue,
ſey Ea Nach, uedeniccliche Anaabe,ſen ues. bi Vexglei⸗-
chung, uͤberhaupk niede chriviſche.an nennen. Dohhin gehort
rt
- AB
‘ nanentüch· "pad Bonariumn ‚thanike, , ialeldje:- Güfükni it
ſeiner Ausgabe Kiliams ſo coft- lunfihet"): Es ·iſt · wahr⸗
ichrinlich aus. des niederheiniſchen Geldern und barffik
die veinmieberlänbifche Sprache me 6
werden.
3. eben ehritti in der Mundart von Düren, 2
Die Hf. dieſes Werkes, 4° Nro, 92. Papız gehürt jest
in, die Stadtbibliothek zu Ram, wohin. fie aus dem Kloſiet
Wenau gelommen.
ons heren 1470 0
endichet ind ge:
van Duren, woen
Dialekt dieſes Bu⸗
fo habe ic) den U;
mir ſelbſtandiger b
wörtfiche Überfetu
Dat leuen ons
groysser begerden
ersten vmb vergyfienys szure, aanden. vnot. rAls der
sonder ordel gyſtt ouer sich seluet ouermytz. biget, ind
sich selyer wroicht, ia ;haimebtwerdichetu dit \enier-
Ryan Pnnemyagamplliget ‚peaytenkieisciud: Atrehneldich
ss amıem, iberep: wondelt;ä:indsdn Tapriatie ngenktimknise
sich oquet na der. manezen Burguchtuilk: »önnyrt: che
sroys ind-vyl: gerhyngen; wenıdonkagtuicheik} dexisondeny .
wänt: ‚got, den m anhangktisien mfmıivdrzerbude:yut
reyamacken. vagumogdenarzi:.deıp:.ehdenep mablimaüsyun
yorlicbtingen. vant odaas auer — depmı.bertzan
R fo: rnsmaet marad abs
;: — böste,
Aragty ——— LE DENE
Er
- 16 —
beyt, eya.Iyaht is, Juchdep, in die dusternysse, van wyl-
chen licht der sonder verlicht wyrt ind leyrtsynleuentzo
setzenna (rechter, ‚ordanancien tzo gode ind -zo den hemgl-
schen dyngen, 126 sich seluer ind tzo synen euenen kyrsten
indtzo den ertzendingen. zo demdierden mael umb gracig
tzo verkrygen, die dem sonder seir noyttorfftich synt in
desem daele der onselicheit, wylche gracia Christus die fon-
teyn is, der garden ind eyn putz is der leuendicher wasser,
die be tab geuch’ pleit den sonder , die em anhangent. zo
dem: veirdem mäel.vmb weder macheinge der degelycher
‚velle, wan wyloben ons here allewege ontlest die gene,
dieem anbangent . als vurgeschreuen steit: „‚macht eynen
metaelen serpent ind setz den var eyn tzeychen , so we ' \
geslagen is ind. den am sut, de. sal-leuen.“* zo dem v
mael vah soissichelt. ind begerlichen smache, des der-
„ gene,smacht, ‚der dit leuen in eym haet ; gelich alsge-
schreuen stat in "dem pselter : „smacht ind seit, dat der
"here sois is. ind up eyn ander stat soet (sic): -„dyn
name. ind dyn gedeuckenisse ‚sint in begerden myore se-
R len.‘ so dem seisden mael vinb tzo verkrygen bekente-
„nysse der vederlicher mogenheit, die man alleyn ver-
brygen mach ouermitz Christus, als geschreuen staet:
„„meyman in bekeynt 'den vader dan der son ‚in dem-it
"der son wyle offenbaren.‘ zo dem’ seuende mael mb
‚eynen sicheren vwysganck van deser werelt. der sonder,
‚der getruwe geworden is, de degelichs Christum yat-
fenget in die herberge syns hertzen,iad em eyo bed mit
- blome berei „ouermgtz soesse gedancken, de sal' weder
ma desem leuen soesliohen yütfangen werden yan eme,
up dat he ‚alwege ia ewicheit, myt em.sy, -also..ala bs
— 11 —
2. Mundart des gandajen! ale J
Dieſe kleine Landſchali liegt oberhalb Venloo am tinfen
Maasufer, worin das Dorf Keffel der ‚Hauptort iſt. 3%
verbanfe die Mittheilung Hrn. U. Peeterd ans Grubben⸗
vorſt in Limburg, der mir auch grammatifche Bemerkung
gen dazu gegeben, die hier im m Yuszüge mit, den meinigen
folgen. \ u
a. grammatifihe Bemerkungen, Be
Es lahßen ſich nicht ale Vokale dieſer Mundaͤrt mit un⸗
ſern Buchſtaben treffend bezeichnen. Die U der Volal⸗
ausſprache ſind etwa dieſe:
a iſt das helfe teutſche a wie -in: Date, ser ve
» hingegen ift das dunkle a, das im. o übergeht, "wir
im engliſchen call, walk, law, was die Schweden mit
a ſchreiben, und das etwa wie das 'o’ ih geſtohlen lautet.
i der Umlaut wird dunkel, fat ae ein deſchlohenes
e geſprochen. Dagegen hat j
- eben: hellen Laut, den man in der Vochreutfegen Särifte
ſprache dem ã gibt.
‚eift zu foredhen wie i6, To daß auf dem ĩ der Nachdruck
bleibt und das e leis und flüchtig müthgehbrk wird. Diele.
Ausſprache iſt· der des engliſchen Anlich und in ganz
Südniederland gemein.
ei find zwei beſtimmt gefchiebene“ Laute,” dehet auch,
immer 'ci gefchrieben iſt, um ed mit sem hochteutſchen Ki
nicht zu verwechſeln. -
Das kurze i hat. eine Ausſprache die dem ⸗ ſich nähert,
befonders vor Gutturalen.
Das Tange d-läßt ebenfalls ein flüdjtiges e naätirn,
ſo daß die Ausſprache etwa der Bezelchntng BI’ahhkontnit,
ou iſt dem teutſchen ou gleich,
Be. SR
weh agrgen> “©. on
& (ons turze) iſt zrohr abgeſtohen amd —* in —RE
etwa wie · im engliigen ber; much, ober-im holandiſchen
lseht.
1,-weldes Yie Gtlinter: #, die Brabänter y fhreiben
lautet in der Ausfprache kafp t: bafd aufgelöft ei, dieß be \
ſonders in einſylbigen Wörtern bei ;. hei, oder in Compor
Ati mit eiiplbigen- Bieten, Yreibeit. In biefen Salem |
Rec gefhriehen,
Dur ——— — xes tentſchen ad, d B. haus, hus.
& iſt die Gantvatklofr’ des -teutfchen Au, z. B. höm,
1öpen.: Die Niederländer ſchreiden bafür gewoͤnlich ob ·
d zwifchen woi Votalen fat haͤuſtg aus, und wird mit
j erſetzt ſtatt zutdds, guje „flntt kwade, kwaje. Ein Ges
ſes, awas auch In dem’ auderm nieberlänbifiher Diafetten
. mb in den ceftifhen Sprachen herrfct. J
sp; werden nicht mit dem vollen Ziſchlagt, wie
on „gefprochen, }
RD. .
bildet ‚son, | sün; vor, iʒ. pot, pi, Sn, vielen, Mirtern R
wird er gar nicht angebeutet, Das Pronemen poffefkonm
Tate Fr : Au
j 5 De parabel van de verlare sin)
Es hob sppäik och muaci⸗ had 06 A; Ya Rente
van hen'spräkrtoge aaaer's;,g0E lc yackk Ihr’ deit'"
Mi
van het göt, dat mich gehürt.‘* enhei,deiläe' dün'hst
"gö4 Ein..net: lang dhrapıpirkäim de :jangıte aan. alles ı hei
bei al si geld op dör e pläserig leven. As hei non:si..
geld:opgemäkt: kad,. kwäm,dte „gräte- "hongerenddrder
taselre ganscheiland, en..kei Pegbshod'te Bien en ‘hei: °
. ging Anrhing sich An enen biegen Yan - t-sekte:land., ‚de:
stärde;hemt op het velt.,:om de: verkes-te bijenz Eugär
had hei da sinen bük mit säud gevüllt, ‚-welke de verkes
vreten, mär aemes gaf-s’em,sizdh ging hei in sich: en
spräk::,,wä veel’daghrders:häd.:mi.zader, di brod: in
. !overvlod:;hebben.en.ik werdenf; a hongen; ik wil mich‘
‚ vortmekeg en na.ani vader gäu; en enı'sekken : „vader,
K heb.gesundigd: tege ‚den hemel eu vor u, en bin van
mau ‚af Am.nds mepr;wäzd, dat-ik gen. heit,: mäk ans
gelik du eine van uw. daghürdays ,
ii hel'mäkde' sich vᷣri "wc bei st vader. as
. hei ndg wit han’ her his ar, säg-'em si vader,en
had metlijen met-’em, l&p-'em tege en vel-'emim’den'
hals en kusd-em. Mir de son sprak tot-tem vader: ‚ik
gesindigd teen 'den*höinel“en’vor u en ben van tou Af
in net meer wärd; dat ik u.son heit, J *
Mir de Vader spräk tegen sin knagis: „bringt Hoden
kleid herüt en trekt, et.'om - «An: Sp,geeftiem einen ing
an sin handen schön An yjn vwüt; en hrengt @ gemast
'kalf hei, en ‚alagt, A Jäten, mi, atan:en ‚yrolik sin, dan.
> döse mine son war dod'en is wer levendig, agmeten: -
bes wär verloren en is wär.gevongen woran.“ en sei
begosten vrolikte-sines & ms& is
Mir. Auiplkte ‚om; war di.hes-naddk erisas Yhei-kügt bei
——*8 hei; hot · stingen. anıt-Äamens.on -
a
— 1 -
-AÖR,tat eine: van de kung en ur“gdeo, war dat; vu.
dä, erel sät-em:; „‚u bran.is.gekomen.,en..m, vader häk ä
„gormast kalf geslagt, pm dat heirem gend wär hät“,
„R& word’ hei kwäden. wei nöt ‚binne gan, en däran-giag
si vader..büten · en. rersooht-em Fan binnem. te „kopen.
‚hei eval antwogde ‚en. spräk.tege si 'vader.; „süch.„.1p
‚sel jär.dea ik u, en.heb u gehod mag nüit-pyeriteien
æ cxi bobt zaei:nait.epen buck gegen, gp dat.ik met
in vränden wrolik kos sin, may. nayn da dem .gi san
gekomen is, dä si geld mot hören -opgemäkt hät, ‚heb-
g-eur ü gemast kalf „gedagu“ „Hei, erel,sät tegen-em :
— son „lqunbis altpp. ba mich, eu; al, wat piczät rt
&%, din, Aou salaavel:yralik an vergenugdsip „dan dase
di ;hrek; wär. od.ien,is ‚weis Jayangig gawpzan, halmär
xecloion on, inmärgevongen“
gebensre
Die Heimath Kid, f tüdeß. FR wmir nicht bekannt, ber.
Anblick aber. zeigt. daß, es zu ‚dem. MWindaxten wiſchen
Niedermaas und Niederrhein gehixt, Jq fand. os in einem
Buche und ſetze es der Schrift nach ins 16te Jahrhundert.
Seiner auffallenden Formen ı wegen hab” i ich es buchſtaͤblich
aufgenomimeh, vie \
a; tin
. Alı äygeys, Ausch,yur äyle; as An sprech, 0 be-
denck dich. Vluych gunide gesellschoff;, neyt en bericht
. me dan dyr bevole ys. Goyden luyden bys heymlich ;
als iat dyr wayll geyt, s6 bys imeesich, als idt dyr
oewel geyt, so bys geduldich. Mategen den hoverdigen
hys oytmodich, entegen den tsornygen bys Iydelich ;
den gecken sal-tu verdragen, den Wysen sal-tu hoeren ;
Jam alden sal-tu swygen Dyno wandelongk sall sailf-
modiok syn. So wayr du zeyt gewfunda. en hans, dae
. — ad—
en verluys neyt; dom du.neyt geven en wylt, 'dem en
nen neyt; wait du neyt besseren en wailt, dat envet-
' arger neyt; up wen. du neyt gutz sagen en yob ccm
en.röde geyn quayt;; wait. dich neyt an en geyt, dae
inyt en bekummer dich neyt. Dyn bertz sell up / in got
gericht sya, dyn begeronge ind aynne aal-tu up ‚trecken
in got/Ind zo hemelsschen dyngen. All vergencliche dya-
ge saltu upgen. ind oytnoyt Blegen. Hayste dyt- “dm
sıp kanstu alre meyster kunst. -
" Dese trelff stüche u
brengent der werelt.ungelucke, -:
üylder'ayn wysheyt, wyscheyt aylı weroke,' koaverdye
'ayn rycbdoem, rychddem ayn ere, eden ayrı'kuyf, hefi-
‚scheep ayn Yant, voll an tztrcht, otede ayn recht, gommiit
ayn gnade, joecht aya vorcht, vrauwen · an —J
tzeyeilicheyt aya wede.,
‚Mennich ui den ander:
BE So.» dey kunst seweryen kinde.,
" . dat bey syn naberen helde so up
: ind syn tunge kunde gepramen “
* der kun acich ie
————
GE Seen
‚a
DE ı ı Be 81
Zur Geschichte und Kritik
. Der angelsächsischen
on Gesetze. \
E iſt keineswege meine Abſicht, daB angelſachſiſche
Recht als ſolches zu erlaͤutern, denn: das würde nicht Hier»
her gehören, ſondern ben Text als Sprachdeukmal einer
Kritit zu, unterwerfen und feine Entſtehung geſchichtlich
nachzuweiſen. Dieſe Jorſchungen mögen auf die Betrachtung
der Geſetze ſelbſt einigen Einfluß haben und würden in die ⸗
ſem Falle von. größerem Nutzen ſeyn. Ich wollte nur wilt
einem Beifpiele zeige, was: noch für Wen Mert jener. Ge⸗
ſetze zu thamt ſey, ehe un Ba Allneineee Quelle
benuben fonue.
Erfter Asfhaitn.
Unterfugung
— —
Es beſchrankt ſich dieſe Unterſuchung der Geyenſtande
nach auf angelſaͤchſiſches Kirchenrecht, und die Grundlagen.
worauf ſie ruht, ſind die leges Abelo⸗axonum nach ber...
Ausgabe von, Wiltins Kondon 4721. fol); ‚fe, wie ſeine
|
— — —
on nz
Coneilia Magnus Britannise tom. I. (Rondom 1737. fol.a - "
Dieß Wert macht für meine Unterfuchung jenes fait ent⸗
behrlich, weil die Kirdhengefege in den Concilien wieber
abgebrudt find. Für mich kommen ih Betracht das pani-
tentiale Egberti archiep. Eboracensis,. bie canones editi
sub Eadgaro rege, und ber madus penitendi, der auch
unter Eadgar vorgefchrieben wurde. Das pœuũtentlale ober
die Berfgrömuig Coyberts iſt nach eine einzigen Hi Yor-
Cambridge abgedruckt + für die canpnes FZadeari hatte Wil⸗
kins eine Sf. von Cambridge, für den imodus penitendi -
haben Wilkins und Johnſon ebenfalls aur eine und zwar .
mangelhafte Hſ. aufgefunden. | u
Hiernach beftimmt ſich der Werth der Brüffeler- Hſ. Nro.
300 ‚in 4°, weiche das vierte Buch Egberks unb ber mo-
Aus peenitendi- enthält. Dieſe Hſ. iſt nur no ein große”
Bruchſtuck, indem faſt kein Werk darin vollſtaͤndig iſt
weit durchgehendoneingelne Blatter und ganze Rügen. feh⸗
len. Aber alles/ was noch darin vorhanden, iſt von As
gelſachfen grſchrieben. Die Sf. war in Quaterne gelegt,
Der dritie hat die Zahl 1111., ed fehle der erſte Quatern
oder 8 Vlatter vom Anfang, und die Hſ. beginnt mit den
6 Rap, einer Ordenaregel und gehe ohne Unterdrechung
bis Kap. 84 fort, welches dus Wert ſchließt: explicit
liber canonic® regule. Darauf folgen Augustin's Solilo-
quia von · derſelben Hand, vollſtändig. Darauf Augustinus .
Ae purgatorio, von bei naͤmlichen Hand, aus dem Aufang
des oten Jahrh. Nun folgt ein ziemlich großes Werk: in-
cipiunt, capitula, capitalia erimina, von älterer Hand
aus ber erſten Hälfte bes öten Jahrhunderts. Die Vorrede
iſt angetfächkich gloſſirt aus gleicher Zeit. Ende defelt.
Bon anderer . Hand folgt nuu "ber ordo confessionis 8.
Hieronymi ober der Togenannte modus. paitendi, aur 8
BT we
Blätter, ans Ende defekt. Daranf ein angelſachſiſches Bruch⸗
ſtück aus dem sten Jahrh. anb endlich das vierte: Buch
der. Bußorduung Egberts, vollſtaͤndig. Einige : Inteinifche
Vorſchriften, die faſt gung verblüen Ar ſchueter abger
brochen die Handſchrift.
Wiltins Begnügte fidy mit treuem Abbruck ſaner Sf.
und ngmentich hat er dieſe kirchlichen Vorſchriften Egberts
und Edgars ohne allen Commentar ‚gegeben. Deunnoch if
es der Mühe werth, biefe Geſetze zu erläutern, nicht nur
wegen ihrer Eniſtehung ſondern auch wegen ihrem langen
Einfluß auf dag augetfdefiie Volk. 3% ‘fange von dem
‚ Hüngßen Gelege an und gehe rũctwarts „auf die Duallem
gi der Bruſſeler Hfe heißt⸗ fe ——S zuar.
Slgiekouymi Von dieſem ntteſchobe wen Werlt wied uuter
"Be Reve ſehn.Wiltinohat diefe Ouellenicht. gekannt.
Vetgleicht ai RL Bau ent brachen
ſich folgende Refultate: Drake,
0 WitnesCens ighan eiatgen Sieht: —E in
„fe 4 Matt ehe: unter Veichtrrdiug Tksh.a. wo,
RR Anſſa vtung pr" verſchledanen Verhaltniſſe der
B hy ſeden freumartizenatetitet¶eingeſchohen And;
fa ——— Lera · den iuſachen · Sat· um
fe 7. 810. wieder Ein" Bufagı: VER 621. .iñ die
Strafe bed Diacons geſchutft / wie ſich auch: daraus er⸗
giebt, daß unſere Hſ. Her auf; g 1: zurückweiſt, und
deshalb den Artikel abbricht. "VE; 2: HE bas / Wort atende
ein gehaltfofer Anfar. VI dieſen "tiere Wil⸗
fine wemal $ 33; 30. Das erſtemal iſt er jedoch offen⸗
— 1 Zu u \
„bare Interpolation. Ich will. nicht alle eingefnen Fälle
„wieberhofen,, fie find unter dem Texte bemerkt. —
2) Die Crfe im Tateitifchen Eingang, die W. nach ſel⸗
ner Hſ für groß hielt, it klein und unbedeutend.
3) Was‘ aber W. mit keinem Worte bemerkt und was
ſo ſehr Begachtung verdient, iſt die" Thatſache, dag Ead⸗
gars Beichtordnung groͤßtentheils qus dem Penitentiale
des Erzbiſchoſs Egbert von ‚York genommen iſt. Es wird
dadurch noch mehr wahrſcheinlich, daß jene‘ Beichtordnung
durch Einfluß des bigotten Erzbiſchofs Dunſtan von Canter⸗
bury euiſtauben ſey. Warum aber nennt keine Hſ. den Egbert
aus Duelle? Weil er nicht, ganz bie Duelle war: Der Eine
gang der Ordnung bis Neo, HR. iſt eigenthümlich abge⸗
faft und unterfheidet fich deutlich von den kurzen Sägen
der Egbertifchen Artifel. So auch ind“ Pro: X. XIXIII.
bis zu Ende nicht aus Egbert" genioitmen, fondern eigen⸗
thyhümlich und durch ihre ausführliche, jn zuweilen rhetori⸗
ſche Abfaͤſſung von dem üͤbrigen · Terte loicht zu unterſchei⸗
den. Ich haͤbe bei Jedem einzelnen Artikel „bie betreffenden
Stellen int: Egbert· nachgewieſen nud voreinige hier. bie. Er⸗
gebniſſe dieſer Vergleichung.
a) Das Werk des Egber
verwandt und dieſes älter.
u ausdrücklich nennt, ſo ſollte
die einzelnen Artilel auch zi
was aber’ nicht der. Fall if.
"nicht nur die Worte des FL
der Artikel aus Egbert: Hät
lich nur an den: Hierammpmus
eine -eigene Überfegung · und
aufweiſen, dem iſt aber nich m -
den. mittleren Theif des Textes die nächfte' Quelle. Mit
- ass —
Bier Due iR aber der Berfafler der deichtorduung ſehr
frei und willkürlich umgegaugen, dent
D) die aus Egbert entlehnten Artikel find meiſt abge
kurzt, wicht nur, daß die Abfaſſung mit Beibehaltung
vs Weſentlichen ein Auszug iſt, ſondern auch, daß der
Tert in einjelnen Worten verflümmelt und’ verfehet wiirbe.
Dieß möchte noch hingehen, wenn nicht größere Berändes
rungen flatt gefunden hätten, dieſe find
©) daß · die Buße des Biſchofs in der Regel ausgelaſſen
wurde, was um ſo aufiallender iſt, da die übrigen Prieſter
nad) ihrer Abſtufung jedesmal alfgeführt find. Einem
Manne wie Dunſtan mochte es anftößig ſeyn, den Bifchof
am der Spitze des Mordes, der Unzucht oder anderer Ver⸗
brechen zu fehen, er ließ ihm weg, und verfalſcte da⸗
durch die: Egbertiſchen Artilel auf gewaltſame Weiſe, z. 8.
VIII. 8 3. Uber auch in andern Fällen Hat die Beichtord-⸗
ung weſentliche Puntte im: Egbert uͤbergaugen, man %
vi; 6 7. und andere: hinzugeſetzt. V, 8. Pe
» U Mit dieſer milden Rückicht anf den viſchof ſteht bie
Straffhärfung im Widerſpruch, Die durch die gange
Beichtordnung bemerkbar iſt. Faſt jebem. Artikel iſt die
wige Buße ober Rene beigefügt, was füh- bei Egbest nicht
ı fo findet, bie Kirchenbuße ift oft um ein Jahr geichärft
£IV, 2.:6..XIT).:nub bad. lirchliche Beirůbmn für. grnißt
Et hurc unefagt CV, Do. Ra
m. Egberts Bußordnung Genen),
- Egbert war Erzbiſchof · zu York von 931 bie gegen: 767.
ein Hauptwerk iſt das Roenitentiale, bad man Iange Zeit
für verloren glaubte , weil man ed mur in Auszuͤgen unb -
Bruchſtucken kaunte, bis Wilkins daſſelbe angelfüciif; und
lateiniſch in feinen Concilien herausgab. Die vielfaltigen
— "387 —
anezage And ebenfalls Beweiſe für das Anſehen des Wer⸗
kes bei der augelſachſiſchen Geiſtlichkeit, uicht feinen, Rage.
heit wegen, denn mehre Bifchöfe gaben Bußordnungen fir
ihre. Didceſen, wie. z ‚B: Theodor von Cauterhurv, fanden
wol hauptſachlich wegen ſeiner Vouſtaͤndigleit. Es.beſtand
urſprůtzglich aus pier Büchern ,- fo noch jetzt, sahen bad
erſte ‚hat einen Anhang von. 15; Artileln, welden man.
weilen als zweites Buch anführh, Das vierte Buch iſ nach
feinen, Titel; gleichſam das Regiſter ber..byei andern, eine
Wiederholuns in. hurzen Artiteln. Von riefen Bemerkungen
, Ian man zu folgenhen Schlüffen:
19: Mon konute. das vierte Buch für eine zunsere acteit
halten: Ich kaum nur beweiſen, Daß es im. 10; Sahrh ſchou
varhauden war, wel in Cadgars Beichtordnuug (ron Neo.
VII au) viele Metifel aus biefen Herten. Vuch entlehot
Und. Betrachtet man. afer den Schluß; diefeh Buches, bei
Wilkins, ſa ſtiumt er durch ſeine Ausführlichkeit mit der
Anlage im Eingang nicht uͤberein. Dre Art :57 bis 00,
8.1839 — 102. ſcheinen ein freindartiges Srhökpu:fepn .
uud mit Art. 61. ©. 142 ein nener Auspig: der Vußond
- nung zu beginnen, worig ſich einzelne Artikel jedoch mit
veraͤnderter Strafe wierertelen ° B. Artun ꝓurſ. an⸗
nnten.x Ernten
DI: Bergkeicht me danit Krfern Leni; P wird · die Abe
weichung noch vieh größer. Denn hier geht eetumdbie kurze
Abfaſſung bis and Ende, alfein vom Art. 70 (Wilt. 57.)
beginnt die Abmweichung, denn dieſer Art. iſt kurzer als bei
Wilkins, auch fehlt. unſerer Hſ. aus ben zwei folgenden
- Wtiteln grade das Geldweſen ber Kircenbuße.- Diefe Ver⸗
wandlung der Buße in Geld war alfo nicht ia allen
. DU und ag eine fpätete Auebiſdung ſeyn, um ſo mehr,
weil-fie in ders. Origiaal, das Gpbert zu Grand legte,
a -
—*& DAB Fotgende · von · den 12. Mitteln der Sunden⸗
deigtbang hat · unſeve Sfr wirder (Art.-71 — 83., #8 And
abersuich Lone Gelbmittel und. ſtanden bereits im Drigi⸗
Kal Bon dem Hagen Bet: 60 bei W. iſt in der Bruffeler
HI THE Spuri Dagegen fehlt bei W., was unfer Text
Winnshird- 433 enthält, von Art. 124>an .treffen zuweilen
bilsjofke Btragnarhfien:mit Wo. letztem Art. (613 gufammen,
wie ich das (bei rjeder / Stelle - bemerkt; aber fo, daß die
"Ordnung in beiden Texten durchaus verſchieden und der
unaſeige diel· voliſt audiger iſt. Laßt man bie-zwei verdaͤchti⸗
el: Met: 36nunduhor und aim. Theil Art. b7. 59 bei W.
ae Aßo;nfe iſtdrrnTret nach · der Brüſſeler He beindh
EEE berrcWillins. Mit der Ganzheit des
vtarten Vuchesrſteht ſes alforſehr ungewiß, weil die Voll⸗
ſtanbiglein diefer Auszugeh nicht einmal "durch; —
satt Genina Be BlölungTheinieene week, £
sen
ar 3 ad EN
4) Brugfüde des zweiten Buches Yat-Labe aus einer .
Sthidu Rn indanscı helanut ent jedoch
— »ass—
nurlateiniſchayi · Wiltins· ſagt · davon Fein: Wort, obgleich
bie Sache, eine Erdrterung verbient, denn diefe: Artidel bei
Lade kommen in Wilkins Texte gar nicht nor. Sind Be.
von Egbert oder. nicht ? Sie betreffen nur die Geiſttichteit
und taugen mehr in eine: Otdensregel als in ein Poniten⸗
ridl, autt⸗ fehlen. darin bie gewöhndichen: und beſtimmten
Bußen durch Faſten, ſo daß ich geneigt bin, diſſe · Atrtitel
für ſtemdartig izu: halten, um ſo mehr daich An ascin
Egbert Duelle wicht finde, © 34. 023 91 an
5) Die Bergleihung-beiver Terte: gibt. folgendee Rt
tat; der Willinſiſche Text; auch wo ev mit unſerem über
einſtimmt, iſt ſehr oft hirzer, nicht nur zum einzelne‘ ¶ Worte
und Satze, ſondern auch um ganze) Mtitel. Das Mehr
unſers Wertes beſteht in genauer· Beſtimuimg Rder Feſten
rw Biche/ (GR17. v8:) inrZuſatz Wer: eigen Neue
83.7.) in Anfzaͤhlung dei einzelnen Bühler dior briec. nur
1
\
!
!
!
(om. Vili. p..360
in
J 3a der ai, pon.g
— 52. G find 35° Astiter.
80 —
PR erführlich: würte . Dech:aach ohne dieſe Annafaer
wid man u feleabem Gaspzejltete geführt, Boßnam ·
3, :
Röntig Ef. Die: Befchaffenkeit des wienten VBuches undy
unfern Terte feht: mothwendig einen reicheren Tuhakt: dir
Abrigen Bücher voraus, als fie.jege a0 darbirtes. Und
abgeſehen · daven iſt auch· Esberts Quelle, das Vonbential
Comins, nngleich vollaendiger als Egberts Wirt, Er it
dem Comin in vielen Kieinigkeiten :gefolgt, es waͤre ſonder⸗
‘bar, wenn er kedeutende Punkte ſeines Driginals über⸗
dargen hätte. Dieſe Nachwriſung der ·iriſchen Quellanohat
unter audern much. für. bie Zrürdigung der angelſachſiſchen
Kindjengefete: ihue: Wichtigkeit, Wenn man wenden ielen
unwaturlichen Laſtern, Die in jenen Geſctzen verbaten wre
ven ‚auf den Grad der. Sittlichteit under deu Angelſach⸗
fen: ſchlitßen will, Sa. iſt das in ſo fern. unrichtig ols dieſe
Geſctze in: Irland entſtanden ‚und anf: die Sachſen über
“ Mengen ſind 9. Die Gefchichte des römiſcheu uuk fenazafe
Sehen Rechts beweiſt, daß Geſete von einem Volle allein
@uhereö das leineswegs dieſelben Verhaͤltniſſe hat,/iber⸗
twagen werden. Egbert. folgte dem Jelaͤnder wahrſcheislich
wohl er bei den Ungelfachen-Dengfeichen Beronbnnugen wor
nicht. sorfanb. Ob die ſtraſbaren Haste, fämmntlich wuri:nft
. ‚bei den Angelſachſen vorgelommen, fans ‚aan. gicht. bir
weiſen. Darauf alfeir aber- wuͤrde ſich ein: Urtheil die
Eittlichten des. Volles gründen. Dunen.
"im Eomin!s Bugordnung.
"Da Egbert dieſes Wert feiner Schrift am. Erund x gelegt
Bl, Prittips angelfäcf. Rechte⸗ hicht 8, nou 623,
Ind Egbettifie: Bet, bei W. niet mehr: —
. m. — ,
Yat,. fo} muu ich ee anch beruͤhren, — wii ſen
BVerfaſſer jo wenig außer. Irland helaunt iſt· ="
Es gab ſieben iriſche Mönche im 7. Jahrh., eiche
Kamen Comm führten, woruuter jedoch Comin ber Large
KCuoitmin; ser · Cujacia foda) ber beruhmteſte und kin⸗
flußreichſte geweſen, von weldyem! vielleicht. jenes Doani ··
tentials herruhrt·. Was ich üben. ihn gefunden : ib. fol -
gendes. In beit NWaoitah sennchuss, Andän: Alımans Ger
nealogie ber: Heiligen), Strophe 233 Brüffeler H wa. 5
8. "fo 18 b.) wird er angeführt: r
Cummin foda fa fear. caldh,: Au
Eonin der Lauge war ein heiliger Mann). — Gemerkt
der Schotiaſt: zomarba Brunaina Chiann-feartä, aguan
1% do november: a fel (ein Nachfſolget Breudans zu Sluan⸗
feart ; und ben: 2. Now. ft. fein: Bertup).- Bir dieſen Tage
hat richtig das "Martyrologäum Disngallense euſſ. Hſ.
NO, O6.) dienLingabe, -Cuimimin ſoda, mac Fiakhuis,
epiedp Clucha'feastn Brensia (Epmin der; Lange, : Sohn ,
nr
I. 006 Mnige- inch, Bifihef ya Einiufeast, das Wera
geſtiſtet hat). Hierauf folgt "fein : Gefchlechtskegißer‘, bs
ans hier nichts augeht. Die Annalen Dudgalkenser "mb
Noꝛeroenses (Bräff Hi. ara )ngeben · Aöekeinftinmend um,
daß Comm iur Vahr zs geboden nad 72 Jahre alt or
geſtorden Fey. Dieb Vodes jahr Naht mad: im“ Morty rolo⸗
-giuni!Düngallenss; hiertiach wäre er 590 :geboren und bie
Angaben bei Rlies du Pin zw. berichtigen, Einausfühlir
cdches Leben bes’ Mauned:.(henthärCoinie:fodn) Meht.inder '
Brůſſeler Hſ. Nro. 66. fol. as a. fig. Im Feſtgedichte des
Acıgun, deine: it deine, Kati) | Tom er unter dem, w
9) Nouvelle. biblisthögwe: des auteure —2 m
Eilien du Bin, mr Ran?
on.
Nov, auch vor (Bräfl. Hf. Nro. 98) fon auch in audern
fifchen Martyrologien. Seine Bußoromung habe “ ind
in’ den iriſchen Hſſ. zu Brüffel nicht gefunben.:
Diefes Bu; de peoitentiarum mensurk. hat Wer.
Fleming nach einer ©. Galler Hf. befannt gemadtiund
ſcheint Beine auıbere gelanut zu haben H. Cie iſt aber an
vielen Stellen defekt, und die Bergleiciung mit.ber, Brüffe
der Sf. zeigt, daß ſie uur ein Yudzug ber Cominifchen
Busendnung · ſey Denn · jener: Traftat de capitalibus eri⸗
miinäbus in dar Brüff, Hſ. Vro. 300., den, ich oben ber
“rährte, -Äß- die · wollſtͤndige Bußorduung . Coming’, die, \
vo ntikeBinänchme :be8: fehlenden Schluſſes, viel.
‚Sicher iſt, als ‚Blemings Ausgabe, welche nur ra Ru
pite enthaͤlt indeßß bie Hſ. ſchon $8 aufweiſt. Dei Au⸗
fang dieſes Traktats findet ſich auch in der: Hi ber dEo-
‚ Iumbanifcen Weite, zu Bobio (Ellis da Pin ’p WIDE
Brůſſeler iſt von gmei, Händen, and dent & Salgh. ‚Übie
e erfe ‚geht bis ca ‚und ſoweit fi ſind auch die "Kapitel:
„sahen gieichelig —— Be folgenden haben ur
Lberſchriften ohne Zählung. net
Die Bergleihung zeigt auf den erften Bid; daß Egberts
Wert faſt ai re woriliche Überfogung:iefer · lateint ſchen
J Bunewnnnn ſeh. Noch mehr wurde ſich dieß herausſtelen,
“wenden lateiniſche Wert nach ber Beiff: Sic geteuckt
idare. Auf diefe bel den betreffenden Aptikela zu wermeifen,
pa ich füt undihig grhalten, Weis ja die wenigſten- keſer
"pie Bf ehnſehen Homer‘) ſonbern ·ich habe aunr hei dan ein ·
zelnen Attikeln den Tert ac Flemings diusgabe werglichen
und . Stu: zu folgenven /Reßuiaten —— Ba Vila y
er Ba erllanen ſeꝛan.
= beiten. IB tere, «Air
— 198 _
Ev) Su Eiben find die Strafanſaͤtze häufig erden;
" theils die Bußzeit verlängert, theils Faſten beigefügt „. im
Ganzen geſchaͤrft. Es wuͤrde für biefes Werk zu weitläufig
ſeyn, ‘wenn id, die Unten. | im Einꝛelnen darlegen
wollte. a ala ann
" 9) Die meiſten Artiket, welche Ya iR Sen "bier: nen
Büchern Esberts nicht finden konnte habe ich KR beit: Ins
‚teinifchen Terte, nachwei können. 3 BEN 0. 8.
10. 20. 22. 9. 36. 40 — au und viele andere. Dieß ber
rechtigt ſchon zit der Annahine, daß "die drigen Artikel,
die in dem’ lateiniſchen Texte ſehlen, body ebenfalls dieſe
im ausfühhtlithen Terte ſich ſinben werden.
DD Inteiifhe
ich arflaͤrg auch dar⸗
dertelten Chr oft mi
AI, ipit. wich Yan, de
.: auf, heriekpen, Seite; m
<eanepgh RE. Aus dieſe
werben wol auch bie
une 97,
A ‚Binnen nen, Die, Aplegung Ber Baer .
far die ¶ welitichen Frelen als Bafe Hnrgeichrichen uud
ad den Nonige veinige- Bafagniß gegehen die, fernere
Strafe zu baſtinunen ERewer1307::3582 100,4 218). Beides
gelten laſſen. und
doch· kommt beides ſchon im. fataigiſchen Korte, vor, ud
Zleming · bemerlt zu · der Stelle (ep · VII, 1ng. ber König
erwähnt iſt, daß dieſe Beſtluuung ud, den riſchen brea-
tha neimheadh (Landrediten) enommen ſey. "Zwar findet
ſich di eſ e Etelle nicht im Augel ſachfiſchen wol aber die
andern, welche vs ſchan keweiſen, daß vurch Esberts
In — }
: Werbr&äge und Anfichten ded iriſchen warnen auf”
u die: Wagelfadien übertragen wurden, -
uy. Celumbans Sußorhnunhe
‚Ich muß auch von / dieſem Werle reben, und mit mehr
Neck als vom ‚vorigen. Man kenut nur davon 42 Arkilel
wolche Fleming aus einer Hſ. von. Vobio unter dem Tiel:
de- pamitentierum. mensura faxanda herausgegeben. Et
bemerkt wabei, daß Comin oft woͤrtlich mit Columban nber⸗
einſtimme was auch der Leſer bei jenen’ Artikeln fieht, .
wo ich beide citiet. habe 4.8. Rro. 5. 6. 6. 20. 22.39
u. ſ. w.) Diefe Gleichſtellen führen zu ber Sehanvnut
daß Komin die Bußorduuug. Columbans benutzt "Ba: "Sa
23 wird, ſehr zweifelhaft, ob Bns-Poenietmeinle, das Cecnns
Nomen traͤgt, witklich von ihm ſey, aber nicht vielmehe
von Columdan felbfi: Denn mit Sichetheit laſſt ſich uacz
ber S. Galler. Hf. dem Eomln nichts zuſchreiden als vib
Vorrede, worin von · den a2 Mitteln ber Suͤndenverge⸗
bung gehandelt. wirb: Auf dieſen ſchwachen Grund hin [7
Fleming den Esmmin für den Berfuffer des ganzen Wellen
gehakten. Ith gebe. bagegeri zu bebenfen : 4)" daß man bot _ u
Eomiss garrnicht weiß, eb er aufſer jener Vorrede nedy '
etwas · vatein ſchee geſchrieben; von Golumban iſt aber dad
"gewiß Zube HR. des Wertes finden ſich da, we: Colum⸗
ban geweien tft, zu ©. Gollen und Bobio. 3 Coluiiban
in 51 Fähre vor Comin geftorben, A} Sein. Anfehen ud
Einfluß war viel größer ald Comins, um ald Muſterzu
dienen. 5) Eolumband Werk, wie es in ber Ausgate unge.
liegt, iſt J6 Jerflüdelt und, fragmensarüch, beſonders in
Anfang, daß man die Bermuthung nicht abweifen Sana
es imüffe nollfiändiger gewefen. ſeyn um bem 8wecke. des
Berfaflers iu genügen, Es ift bieß: vieleicht. berfelbe - Fall
— 40 —
mit Geiambens Dede asregel, welche, in der ‚nlvällchen:
Bruſſ. Hſ. Nro. 300, viel volkänbigerfich ‚findet ofen.
der Ausgabe. Geht aus all dem hervor, baß biefe Buß⸗
ordnung wahrſcheinlich das Werk Columbaus fey, fo if
fie, etwas früher zu feben, dent er ſtarb ſchon 615. als
Abt zu Bobio is der Lombardei: Das Refuktat dieſer Un⸗
— ‚genigt ober nicht, deum ſtreng genommen kaun
nian nur Sehaupken, daß bie Bußordnung ‚einen Columban
zum Rerfatſer hat, aber we lchen t: badnifk Die weitere
Frage. Diefer hat gefchrieben. einen, Eomunentart uber" die .
Pſalmen, ſodann multe alia, que vol! ad 'cantiad cunt
digna, wel ad docendem. utilia ‚ condidit dieiaꝰ)i· Das
find alſo ſeine lateiniſchen Gedichts wad-\felne:iMegek and
instutiones, denn feine. Briefe werden beſomeers ernahun
(ap), aber ſein pœenitentiale uirgrubs. Dieſes Wert
war bamafa yon: Wichtigteit. Dießz beweit die Brifk. dr
bed 8ten Jahrh., die in En gland geſchrieben wurde.
Dort hatte jedoch dieſer ESolumban keineswegs dad Am
ſehen, daß man feine Ordaung / als Muſter oder Vorſcrikt
hätte aunehmen lonnen. Er wird won den Iren Tamm er ·
waͤhnt 9. Man hat angemerkt, daß der Berfüfferiber Buße ·
ordnuug die Berechnuug des Oſterfeſtes verhammt, die
nicht mit der roͤmiſchen Kirche ſtiniuit. Dieſer Eolmubanu
hatte aber niche nöthig, bie Bee Oerſen wit Dia Gehe i
lande zu verdammen.
Es Tage tin Beitgenoffe Jonas in via 8. Columbani ang,
- 2 bei’ Surins de prob; ss vis V. p. 469. Nor.” _
) Das Martyrolog von. Donegal Bruͤſſ. HR 96). füac nur zum
22: Rov. Colomban abb 'ro Bhüi is in Eautäil (Get. abt von
Bobio mi Bord Italien), und biefilben Worte wieberfole der Eher .
Haft guin gerelaten Marthrolog in to, 98. Im benietan·t en
Aengan kemti er gap mid ver. KLEE Zoe *
Zi — , ..
U4 ih alcinge ein anbern Genua, der. anf br
Brittiſchen Iufeln einen eben fo, großen Einfluß gehabt,
wie fein alterer Zeitgenoffe Benebictus in Italien und dem
Abrigen Feſtlaude. Es ift Colum-cille, der Abt von Hi, _
geb. 7. Dec. 520, geft. 597 ober 95, ber mit Patricins
ab Brigitta das Kleeblatt der drei größten Schupheiligen
‘ Irlands ansmacht ). Er hat viel geſchrieben, sine Barden⸗
orbmumng. wirb ihm. beigelegt, iriſche Gedichte von ihm ent ⸗
‘Halten die Brüff. Hff., aber Fein Leben, nnd feine fateinis
ſchen Biographen bemerfen nur feine Wunder, keineswegs
feine Schriften. Gier begegnet uns abermals ein Gunin,
der ein Erben des Heiligen gefihriehen, und Die Anfpiehuns
gen auf das iriſche Könige» uud Landrecht in der Bicherd ·⸗
mung Tonnten ſehr wohl den Colum⸗cille zumn Bexfaßer das |
‘ben, ber ſelbſt vom Amiglichen Geſchlechte war, mmd fin
jedenfalls eher in Ielanb zu Haufe, als in turen, ©.
Gallen und Bobio. Alles erklärt fih genügend, wenn wir
den Colum⸗cille als Berfaffer der Bußordnung annehmen. -
Sein Anfehen war bei ben Angelfachfen fchon - unier Beda -
fo groß, daß es gar nicht zu wundern, wenn -Egbert das *
Werk des Golumba feiner Arbeit zu Grund: gelegt hat.
Die Altveichung der Dfterfeiet erflärt ſich nun leicht, dena
Golum⸗cille hatte viel damit zu thum, es wird wahrſcheini
lich, daß derſelbe Cuinin, welcher bad Leben des Heiligen
geſchrieben, auch bie Vorrede zu feinem Ponitential ger
macht, es begreift ſich, warum wir aus England eine ſo
volftändige Hf. dieſes Wortes haben, warum. die Kloier
Golumbans nur Fragmente beffelben aufweiſen, welche u
%) 'Columzeille, bie Sande der Höhle ober: Belle, iatiaiket Co
Iumba und Columbanus. Grin Leben in. den actis ‚58. Bolland..
Tamii tom, Il. p. 180 fig. J
= 543 —
resced, —* ianagaa seo 'alinenne‘ frei imannes: ssya-
na,
75. Seo: Teste: forgyfenys is: fürk’ seakn "eng and
teara:agoleıaysse‘, bat -hwa for :his 'syhnum hreowsige‘
and ‘wepe swa ge:hwa ded-for his freondes deade.
276lSeo Eifteiförgifennes is? purksantletnesse,'.pat fer
hen his syanz'andette [mid inne weardliöre: heertanybis.
sexifte--änd: him his. digelayuse '< on ‚wrech nd syddan
bets swa: he kin. tece, ‘
77. -Seo’syxte förgyfeunes is, ba —* ar Fre
lufon and :for his:sawle ‚Pearfe: winne' wid ki Nölonhei"
varikt Justas aud [his.lichatdat] sw vaykisyielduies-s
tens and mil odeumimagens, fat ‘sd Aterd "uruiy par
isıgdor sawal‘, eo for :gode.gehselden;: 7’ fiomoi ınam
278,.:5e0 ‚sunfode fürgyfönnesrik, Sal yehiaiäissiebta?
and his, beayn. and! his zard. for; gedesThfon förlate:anf
on.elänndigpeme. fars and bir bit :Mf!gansdigerut
‚I9uiSen.enhtods: Farpifeneei;itfat. Minnäirefißp uns
le (gesriter and foro to: 'wite ameli Est froundinfiinnie she)
nie beab, him foregifnesse: atıigode; gesäfudard ug)
gedeundum beowäome and midhme weonsiieheum.i::u:
uBß0: Seo ‚nigoda -forgifnes ir wiid babızuzbeud: geil.
Bldafgrin. “im 2 ai. ng Pia3 lad Mind Slmuusia)
Blu. Seo :tapde ‚fargyfnen-inyebatımmB gnlintgnfe melbran
fram hi, syapum.n: BLU CET" BI 1777 BORN» Trereteae
BR Seo; wndlyfte, foraykneninschrtep hf Baden.
Iufan, fprayfe ‚bes mongeangyKnns.cbeswält ihinn,; nal
fordop se balmdıcwad‘ a JE {gel '
and cow bid forgifen.
Nie, Korgifenns.i4 magir, had, sa, dam
eugand zt. Aihtnet-URWURgR.« „DR 30. helond.
him to cwed, sod is, hat ic de secgey nu 10 deg fu
33
— su —
bist mid me on mines fder rice, ($ 71 — 73 nach Cum.
poen. prolog.)
84, [And pat nis na to forletenne hat se apostolus
cwzd, se pe durh his lichoman gesyngie, he ac durh
his lichomen bete, pat is on f=stene,on weccum and on
gebedum and on halsungum to gode mid heortan on bryrd-
nesse and mid teara agotennesse..
85. Santtus Gregorius se halga papa gegaderode sinod
on Rome mid monigum haligum bisceopum and messe
preostum , Pa betwux odrum sprecum, fe hy-cristenum
deodum to rihte gesetton, pa cvæd Sanctus Gregorius :
ie geomrigende cwede, hat pas cristenan gehwer durh
das italian megde wunigende ip gehyrde swyde bryst—
lice don wid Fone halgan geleafan and para doma eallra
haligra federa , pzt hy synt swa driste, hat hy pa ge—
halgedan nunnan on gode synt nimende him to gemzc-
cum and eac da sibban men hira agenes kynnes, bat
donne us Pinced gerisenlice him fram to cerfanne mid
Dem twyecge swyrde pam haligenan godes worde, bylæs
se æcer des godan landes sy fylled mid pam dyfelum
bara yfelra weoda, fat hy da godes mennen on gesin—
scipe habban, da cwed S. Gregorius, sy he amansumod,
and him andwyrdan ealle pa bisceopas and cwzdon
drywa : sy he amansumod. and gif hwa his gastlican
cumendran bzbbe him on gesinscipe, sy he amansu-
mod; and him andsweredon ealle pa halgan bisceopas
brywa and cvædon: sy he amansumod. and gif hwa his
agene magan hæbbe ongesinscipe odde pat wif, fat his
neah mag zr hzfde, sy he amansumod. and him zeft
„ndwyrdan ealle da bisceopas and cwædon dıywa: sy
he amansumod, and gyf hwa femnan for stele unbe-
wzddode, nime hig donne to riht life odde he sy aman-
- 515 —
sumod. and ealle pa de on bon fultume syn, syn hy
amansumode, and pa ealle da bisceopas andsweredon
endcwzdon drywa on gepr&f: syn hy amansumode, amen,
buton hy to rihtere bote gecyrran willan and him ponne
forgifnesse geearnian mid sodum geleafan untweogendum.
86. Ne sceal se bisceop him sylf nenie. abb. geceosan
wfter dæs obres deade ne be him lifigendum, peah heon
weg gewite and gesynsigie, ne mot he der nznne oderne
10 gesettan butan dæra bropra willan,
87. Nis na to onfonne seo halige onswgdnes of dæs
mzsse preostes handa, Pe ne can his orationes and ‚his
lectiones mid rihte gefyllan.
88. da de nyton hweder hig gefullode beod and læ⸗
taä hy eft fullian hat bid‘ swylce hig =ft crist ahon,
fasten bonne, ba hwile pe he libban, ælce frigedeg to
anes meles and ba Äreo zfestenu. Cum, poen. XII,
89. Gyf ponne hwilc mon wene, bat hit sy alyfed
for sumre clennesse, hat hyne man tuwa fullige, Ponne
fieste se III-gear on än, and syddan eac hit bete a
mid feestene and mid elmessan, pa hwile pe he libbe,
90. Beo sunnandeges weorce Grecas and Romana ro-
wad and ridad, ac man ne mot nader ne hlaf bacan
me in cræto faran, buton hwa to cyreean on farane, men
ne moten badian sunnan dagum , ne eac Grecas nellad
openlice writan oa dam dagum, ac gif hwylo nydpearf
bid, bonne willad hy digellice writan in heora husum,
Cum, poen. XI,
91. da de wyrcead sunnandeg =t pam forman .cyrre,
Grecas hy ofer cidad, et Bam odrum cyrrenimad hwæt
hwugu on pxs de hy wyrcead, and et dam Priddan
eyrre Bone driddan del dæs pe hig mid gescyldigead.
and gyf hit synt beowe men, and hig hit hyra willes
- 316 —
dod, syn hy beswungene,“ and gif bit syn freo ‚men,
festen by VII niht Azsce and ealad. I, 35. Cum.
poen. XU. , \
9. Ne seeal cytcean timber to ænigum odrum weorce,
buton to odre eyrcean, odde hit man for berne to
sumere freme, ‚be‘ dam godes heowum fearf sy, de inin
pam mysstre syn; ünd hit nzxfre sy gedon pam leawedum
to bryce, ©“
itodlice' nis "bar nen riht, fat enig man for
gefite and for'andan wid cwede godeundra hada cyre
and fbre'stihtünge: ’
94. Cyricean man mot settan on ohre stowe, gyf hit
nyd fearf sy‚'ac- hy men ne mot na aft halgian, butan
tat an tnzise preost hig geond stregde mid halig wetere.
95, da neat, fa beod gemengde to vAſſum and to
hundum, ne beod ana mannum to etanne, ac swynum
and hundum, ne se heort, ne se rä, gif by beod deade
fundene, Cum, poen. L
96.’ Grecas ne vyllad na byra swynum astorfen Az:c,
'ac hy lyfad fa feltosceon and ha hyda and ha hornas
and fa wulla dod to nytte,-and swa heah innaht ha-
liglices; and gif bit gelimpd, hat swyn etad astorfen
Axsc, odde henna mannes hlod, ne gelefad. we na, het
hy syn fordon to aweorpanne,
- 9% Bugelas and odre nytenu neron na Iyfede to
etampe, gif hi’ beod on nette awyrged, ne. .deah so
heafos biae übte, gif he bid dead Funden, I, 38, Cum,
poen
Yndkaiifeower heafod- ewidas in actibus apostolorum
Pustbesbeodad ‚.dat man.hiue forbebbe fram dyraum
FD Stille der Ogeife ik, 38 nus lateiniſch eingerüdt,
— 57 —
Beligere, and krom Apyyrgedum tene, and fram blode,
and fram defolgylde, I, 38.
99. Hors we ne forbeodad,
. etanne. cf. 1, 3%, Cum, poen. I.
100, Hara is alyfed to etande add he bi sho swide
göd wid ut sihde, and his gedlla his swide god wiä
Pipor gemenged, wid inwerce and wid mudtsafe, 1, 38.
Cum. poen. I.
101. .Mid Grecum man mosts wifigean et dam drid-
dan cneowe, æt jere ealdan = bebode, and nönü er
zt ham fiftän, efter Romana dome, ac -swa feah gif
ae gesinscipe wurded geworht er dam firyddan cneow,
ær man ha sibbe wite, donne.ve mot hine man abre=
can, ac hy sceulan butu on de maran for hefednesse
beon, and on mare d=d bote Bonne odre'men, ac gif
hy zr dam friddaa cneow big gesamnian , Fonne is det
to brecanne and nis fat nanum men’ alyfed, fe byd
odrum æt pam driddan cneow' odde near, hat he mine
bat wif, fat se oder er hefde. Cum. poen. III.
102, Se de twige wifige odde wif ceorlige, fxste an
gear, and siddan a wodnes dagum and’ frigellagum and
ba odre wfestenu forgä”’izsc and nade rapor forlete his
wif. cfr. II, 19. 20, Cun. poen, III.
103. bonne gif wer prywa Wifad, odat wie ceorlad,
odde gyt mä, feste IV gear and ha bwile, be he
Iyfige, feste wodnesdzge and frigedægos ind ba odre
æfestenu forga ſlæsc, and ne syn byna feab hwe dære
gedelde, gyf hy on riht gerinipe ‚gegaderode syn. Cum.
poen, IIl.
104. Gyf here genime koryloes manner wi, and hehi
ne mage eft begytan, sy dam rate ‚alyfed, Bat he
nime bim odre, cf. I, 36.
— 58 —
105. Gyf hvyle wif odde ceorl gehate, hat hy wil-
lan on mægd hade purh wunian, and donne se ceorl
hine gedyde to hwylcum wife, ne mot he na pat for
letan; ne heo hine for dam gehatum, foräy dyselicu
gehat and unaberendlice beod to abrecanne, mä done
to healdene. Cum. poen, III, wird durch die Überfegung
ergängt.
106, Gyf hylces (hwylces) mannes wif bid dearnunga
forlegen, donne is him alyfed, Pat he forlæte by and
nime him odre, cf. I, 19.
107. Nis ham wife na älyfed, fz=t beo forlete hire
wer butan leafe, peah heo for beo, buton Basilius
demde, pz=t heo moste gan on mynster, gif heo wolde,
ct. 1, 31.
108. Se de heme on sunnandeg, bidde him st gode
forgifnesse and feste III dagas. I, 21. Cum. poen. II.
109. Nis nenum men alyfed, Pet he nime on his
beowe znig feoh, butan his willan and butan for-
wyrhtum, gif he hit mid rihte gestryned.
110. Nis pam messe preest alyfed, fat he yppe hx=s
bisceopes synne, fardam se bisceop hefd anweald ofer
hine, J
111. Cild man mot sellan into mynstre, feah man
pat oder gehate, swa deah is betere, hat man hat
gebat gelsste. ' ‚
112. Eac gelice odre nytenu man mot alysan, gif hit
nyd-fearf bid. \
113. Gyf hwylc wif wiccunga bega, and pa deofolli=
can galdor-sangas, blinne and fxste an gear and ha III
=festenu, odde bonue gyt ma zfter era geearnunga.
Cum, poen, VII,-
114, da wif, de dod aworpennysse hyra bearna, ba
59 —
ylcan gemete syn hy gedemde ærdon pa bearn cwice
syn. Cum. poen. VI.
115. And bonne efter donne his ymbe XL nihta des
sædes oufengnysse, syn bi geteald to man-mydrum, and
fæston bonne III gear, zlce wodnesdege and friged=ge
and pa dry zfestenu. I, 30. Cum. poen, WI.
1:6. Gyf se leaweda man his agen cild of brycce and
acwelle, feste an gear on hlafe and on wztere, and
ba II forga Azsc and ealu, and for-hebbe hine fram
zlcum wife, pa hwile pe he da d=dbote d6. Cum. poen.
. Hier ergänzt die Überfegung das Fehlende in der Aus⸗
gabe des Textes. .
117.’ da de beod gehadede fram Soyttiscum preostum
odde bisceopum , odde fram Bryttiscum, da de sceare
nabbad, swa odre circlite preost., ne. da eastron swa
ne healdad, swa we healdad , ba scylon eft fram pam
riht geleaffullum bisceopum on tendnysse and sumere
oratione beon getrymede.
118. Eac gelice pa cyrcean, ba beod fram pam bis-
ceop. gehalgode, sceolan mid halig wztere beon geond
stregde.
119. Se de steled hwet in godes cyrcean,. forgelde hit
feowerfealdlice. Cum, poen. IV.
120. Gyf beo weddod maden nelle to dam, peo heo
beweddod byd, and was hire willa, forgelde bonne
bat fech, hat heo er under fong, and. er to eacan
gedö swa mycel, swa des feos Äryddan del sy, and ha -
magas forgeldon hat wedd, and gyf h& fonne hy niman
nelle, bebbe forseald het feoh, het he sealde.
121. Se de storfan ete, fzste XL daga, Cum. poen. I.
©. $ 116. ef. mod, poenit, $ 43,
-m— .
122. Gyf hine hungor to dryfä, ponne ne dered hit
him na. Cum. I, I.
1233, Gyf hwylc messe preort odde diacon bringe wif
ham on folces gewitnese, sy be amansumod. Cum.
poen, III.
124. Gyf hwa heme mid his modor,, feste XV gear,
and hit nefre ne wrizlie buton sunnandege anum. Cum.
poen. II.
125. Gyf wif ana forlegennyse d6 mid hyre sylfre,
feste III gear. Cum. poen. III.
126. Gyf mzwa preost for his gebohtum weorded
besmiten, feste XX daga. I, 5.
- 127. Gyf he gehrine fa breost mid his bänd, feste
II wucan,
128. Gyf hwile man purh nydinga his gebohtes his
azd ageote, feste XL daga. Cum. poen. II,
129. Gyf he hit sylf awrecce, st pam forman cyrre
feste XX daga, and zt dam odrum XL daga,.
130. Gyf hwylc man on his gedohtum odde of his
gewitte feole, and him gelimpe, fat he man of slea,
for geldon pᷣonne man his magas and hine wid oder
swylc gescyldan.
131. Gyf man hine ofslea on dam ungewitte, er man
. wite, hwseber his magas him fore dingian willon, for=
" geldon done man his magum. fa men, de hine ofslean.
132. Gyf man pᷣurb dryst lecnysse man fullad, and
ne bid: him sylfe, se. hid.to aworpenne fram zlcere,
eyrilicre gesamaunge, and he ne sy nefre eft gehadod.
133, Se messe preort be fullad men and man ge ac
sige bat he bid sylf unfullod,.sy he donne eft gehadod
and gefullod and getrymede mid bisceopes bletsunge, and.
ealle, dd de ær gefullade, syn hy zft gefullod,
— 2 —
134. Swa bwilo swa hine sylfne creowe be his ful-
Iubte, and eac odre men nyton, hweder he gefullod
wees, he sceal beon eft gefullod.
135. Se de for ofer fylle spiwe, reowe III dages.
Cum. poen, I, Columb. 34. .
136. Gyf hwyle man bine wid femnan farlicge,, fieste
IV gear, odde twa be dam fullestan.
137. Se de mid odres ceorles wife hzme, feste IV
gear, twa on wean weallige, twa elles on dam feo=
wertigum and pᷣry dagas on wucan. Cum, p. II.
138, Gyfbedling mid bedlinge beme, X winter feste,
Cum p. Il
139, Se de #is werlice man ded , IV gear feste.
140. Gyf hit cnibt sy, st wrestan Il-gear, gif he hit
weft déô, IV gear faste, .
141: Gyf he be leodum det, an gear odde IIE
and XL.
142. Se de girned bine sylfne to forlicgeanne and ne
weg, XL daga feste odde XX daga.
143. Gyf he hit gedö, XX daga feste, odde hine
man swynge. -
"144. Coihtas hade hemad heom be tweonan, hit is
demed, ft by man swinge. I, 16. Cum. p. IA,
145. Se de «zd on mud sended, bet is is wyrreste, cf.
1, 14. Cum. poen.- 1.
146. Se de oft hæme se æresta canon demed, hat he
X winter bete, and se zftera VII gear.
147. Gyf brodor mid breder heme furh his lichoman
gemegnysse, XV winter feste buton flesce, Cum p. IL.
148. Gyf modor mit bire littlan suna hemed on hire,
JIT' gear Aæsces ne onbyrige and zune dzg on wucan
faite to zfenne.
— 211 —
149. Se de. gebismrod sylfran geligera on gedohte,
d6 hreowe, oddzt sege foht se ofer swyänd. Cum. p. Il.
150. Se de lufige femnan on his mode, bidde him æt
gode forgifnesse,
151. Gyf he secge, hat be hi bebbe and he hyuebbe,
VII dagas feste he,
152. Gyf leaweda man munuc ut of mynstre alæde
for stolenne, gange he on mynstre and gode feowige,
odde him under mennyssce beowdom, Cum, poen. IP,
153. Se de oft stale ded, VII gear bete, swa him
bis scrift tece, and se de stale ded, and he-to bote
gecyrred symle, he sceal Pingian wid bone, be he
abylgd and hit ft agyf=d, fonne lyttlad he det fas-
ten. Cum, poen. IP,
154. Gyf he nyle odde ne meg, ha settan tida he
feste. Cum. poen. IP. Columb. 31.
145. Se de samnad ungemetligce for his unwysdome,
sylle he done driddan del peorfum.
156. Gyf he gehalgod Ping forsteled, III gear fæsto
butan fzsce. Cum. poen, IP,
157. Gyf leaweda man oderne ofslihä for feorbinge ,
if be nylie his wepn forlztan, VII gear feste, III
butan fiztce and ealad, Cum, poen. VI.
158. Gyf bwylc man munuc odäe cleric acwelle, for-
lzte his wepn and gode-Peowige odde (VII gear) fzste,
and feet beo be birceopes.dome, Cum, poen. VI.
159. Se de man of slead on folcgefeahte, XL daga
feste, and gif he hit furh Arre dd, III gear bete. I, 24.
160. Gyf he durh druncen odde furh odeme cr=ft
man olelea, III gear feste oäde mä,
-161. Gyf he äurh unnytte ceaste man ofılea, X gear
bete.
- 593 —
162. Se man se de menne-ad swered on cyricean,
XI gear feste. I, 34. Cum. p. V.
163, Gyf he hit benyde dö, III feowertigo fæste. I,
34 Cum, poen. V. Columb. 34. \
" 164. Se de on mannes handa ad swerige, nabbad hat
Grecas forribt, I, 34,
165. Gyf he on bisceopes handa odde on mzsse-
: preostes handa, odde on dincones, odde on weofode,
ode on gehalgedum cristes mzle, and se ad bid mæne,
III gear feste. I, 34, Cum. p. V.
166. Gyf he on ungehalgodum cristes mælo man swe-
red, an gear fæsto.
167. da de mane adas begad, III gear bete. C.p. V.
168, Se de oft and gelome feola heafodlicra gylta ge-
myrced, pat is mordor, and mxne adas, and yfelra
geligera mid wifum and mid nytenum, forleta da yfela
dzda and ga on mynstre and bete oa his dead. I, 19.
Cum. p. XIV,
169. Beo ham feo, de bit on fremdre mzgde and on
feondum of genumen, hat bid on odrum kininge ofer-
cumenum, gesylie d=s driddan del hearfum, and godes
ciricum gedele and feowertig daga feste, fortam hit
bid kyninges hes. Cum. p. IP.
170. Se de mannes blod odde szd drincet , III gear
faste. I, 16. Cum. poen. 1.
„171. Gyf man odrum men æht gestryde, forgelde hit
feower fealdlice, swa Crist sylfa cw=d.
172 Gyf holinga bwyle man mid unclznnysse handa
his 'mete od hrined, odde hunde, odde catte, odde
mus, odde nytenu, and unclene blod on ungewis higed,
ne sceded him bæt. Cum, poen. I.
173, Aud se de for nyd bearfe higet hat nyten he
-m—-
unclene bidt gesawen, fugel odde wil deor, ne sced=d
bim det, cf. T, 39. Cum. poen, 1.
174. Gyf fugeles meox on wetan befeallad‘, sy hit
of anumen and do halig weter on, ‚bonne bid cheue
se mete. Cum, poen. I.
175. Forbon se de mid blode odde mid Znige un-
elznebinge ıy besmiten, gif he hit diged aud ne wat,
ne dered bit him na. Cum, poen. I.
176. Gyf be hit wit, bete be des widles ‚gemete.
Cum. poen. I.
177 Gyf bisceop odde masse preost hemen, holigean
heora hades odde hredlice blinnon. Cum, poen. Il.
. 178. Messepreost,, gif he femnan cysse durh his lust,
XX daga feste. I, 5,
179. Gyf hwyle messe preost untrumum men sprece
for wyrne and he ponne on dzre tyddernysse swelte,
sy be on domes-dzg era sawla scyldig. fordon de
dryhten sylfa cwed: on swa hwylcum dege swa sesyn-
fulla man gecyrred bid , life he leofad and nane swyl-
ted. Seo sode gehwyrfednys mæg beon on dera yte
mzstan tide, fordon de dryhten ne sceswad na tat an
dzra tida lenge ac da clenan heortan. swylce sesceada
on hara ytemzstan tide andetnysse on anre beorht hwyle
geearnode hat he moste beon on. neorxna ‚wonges gefean
swa to slmibtigum gode gelsded,
180. Munuc odde nume, gyf heo bearn gestreonen ,
VII gear beten. cf, I, 12. Columb, 14.
181. Se de oft purh rednysse his gepances sed ageo-
ted, XL daga feste. Cum, poen, II,
182. Se de sleapende on cyricean his sed ageoted,
III dagas feste. cf. 1,5. Cum, poen. II
585 —
183, Gyf he be=tuh deoh dô, an gear odde IIE feo-
wertigo.
184. Gyf hit cnyht sy, XX daga feste, odde hine
man swynge.
185. Gyf he hit mid geliadedum men dd, III feo-
wertigo odde eal gear feste.
186. Gyf munuc gewyted fram godes cyrcean, VIE
gear faste.
187. des forlorenan hades hreow bid dead ac seo
sawl leofad. cf. I, 8.
188, Se de gewemmed his bone nehstan wif, III gear
fxste butan his agenum wife, and on odre wucan II
dagas oädre pᷣreo feowertigo, cf. I, 14, . :
"189, Gyf hit byd femnan, an gear feste, butan
Eæsce and ealod and lide. I, 14. .
190, Gyf he nunnan gewemme , III gear feste, swa
heo cenne, swa heo nane czane.
191. Gyf hit mennen sy, six monad fiste and eac
alyse hy. \ ' Ri
192. Gyf wif gewite fram hire wzre, an gear faste,
gif heo unbesmiten to him gecyrd.
193. Elcora, gif heo odre bam læded, IIT’gear fæste.
194. Wif on gebyrdum monda tidum ne gange .beo
on cyicean ne’ to husle ne gangan nader ne ‚nunnon ‚ne
leawede, gif’big bonne gedryst lecan, III wucan feste,
forlegene'wif' VII gear feste. Cum, poen, III. ,
195. And swyloe wifman:hreowe d6 en ha ilcan wisan.
gif heo da cyrcean gange ær Pics blodes oleunysse, pet , j
i, feowertig: daga faaste. Cum. p. ZU.
196: Sif'sd ver mid his wife hindan beme, XL dag
feste: 1 2i. Cuis. p. au, .
— 5826 —
197. On odro stgwe bit cwid, fe he sceolo reowe
dön, swa se de mid nytenum bemd. Cum. p. 111,
1%. Gyf be on dam monde er dam beordre hire mid
hemd, XL daga feste,
199. Gyf wif hire bearn purh mordor acwelled, XV
winter [zste and nefre ie avændo butan sunnan dag,
I, 31. Cum. poen. Fl,
200. dearfende wif gif heo acwelled cild, VII gear
is gecweden, pt heo feste. I, 31. Cum. poen, FI.
201. Wif seo de bearn onfebd and fat acwelled on
bire innode, an gear feste, Cum, poen. VI.
202. Gyf heo zfter XL dagum hit acwelled, swa
swa myrdra heo sceal hreowe don: I, 30. Cum. 11.
203. Gyf bat cild swelte III wintra eald butan ful-
luhte, III gear feste f@der and modor,
204. Seo de acwelled hire cild butan fulluhte, X gear
faste. .
205. da de onszcgead‘ deoflum and pam leasestum
Pirgum, an gear feste. Cum. poen. VII,
206. Gyf bwylc wif seted hire bearn .ofer röf odde
on ofen for hwilcere untrymde hzlo, VII gear feste. I,
33. Cum. poen, VII. ‚
207. Se de corn berned: for liigendra hzlo dear deade
men beod bebyrgde, VII gear fasten. Cum, poen. VII.
' 208. On canone bit cwid, se de halsunga and galdor
creaftas and swefn hrace behealdad, pa beod on hæ-
denra manna gerime. Cum. poen, VII,
209. And eac swylce fa fe odre men on dam dry-
erzfte gebringad, gif hy on mynstre syn, syn hy ut
aworpene, gif hy on folce syn, betan fulre bote. Cum.
poen. VII.
- 897 —
210. Swyn }a de mannes- blod eted, pa man mot
Picgean. I, 40. Cum. yoen. I.
211. Ac gif by deade men terad, ne beod hy aly-
fede to etanne zr ymbe geares gang, bat him sy hat
Alzsc of ägän, ‚Cum. poen. I.
212. Se de heme mid his swister, XII winter festen,
I, 14. Cum, poen, III.
213. Gyf wer and wif hig gesamnian and heo fonne
secge, hat he ne mezg beman mid hyre, gif heo hit
bonne gecydan mæge, bat hit sod seo, nime hire odorne,
ef. I, W. ,
214. Se feder mot his sunu for mycelre nyd-hearfe
on heowet gesyllan, oddæt he bid: VII sidon, he ne
mot’ syddan, butan hit his agen willa sy.
215. Feower-tyne wyntre man hine sylfre mæg peowns
gedön, ne bid älyfed æt ham feowan his feoh to ni-
manne, bet he mid his swynce begited.
216. dreo zfestenne beod on geare on godes folce,
XL daga sr eastron, der bonne teodan del fies geares
we sceolan ageldan, and XI, nihta sr ures dryhtnes
gebyrdtide, and ofer pentecosten fer bid L nihta ofer
eastron fonne XL, I, 37.
217. Se de for deadne man fasted , wel he him ful-
tumad. I, Al.
218. Cyning gif he hafad oßres kyninges land, he hit
mot syllan for his sawle.
219. Swa hwylc man swa das scrift boc tilige to
abrecanne „„ecre? fordemednyse, he sy fordemed.
Amen.
u Diefe zwei Gylben fangen bie Zeile an, das Ende war mit eis
nem Papierftreif verpappt, bei der Abldiung hat ſich nichts gefuns
den, nur verrieth die zerriebene Befchaffenheit des Perg. auf diejem
letten Blatte, daß der Defekt ſchon längft entflanden war.
— SE —
220. De quatuor temporibus. dis aynt ha riht ymbrea
dagas, be man mid rihte healdan sceal. Pet is on kal,
Mär. on dere forman wucan, and kal, Jun. on dera
sfteran wucan, and on kal. September, on: dere bryd-
dan wucan and on kal, December on a nehstan wucan
Cristes messan. ö -
3 Beihtordnung unter König Eadgar,
um 960.
1. Einleitendes Ritual.
Incipit ordo confessionis 9. Hieronymi , qualiter con-
fiteri debeat christianus peccata sua ). Quando aliquis
voluerit confessionem facere peccatorum suorum , virili«
. ter agat et non erubescat confiteri scelera et facinora
se accusando, quia inde venit indulgentia et quia sine
confessione nulla est venia.'Confessio enim sanat, con-
fessio justificat *) [confessio- veniam peccatorum donat.
Inprimis igitur prosternat se humiliter. in copspectu dei
super terram adorationem et "lacrimas fundens, roget
beatam Mariam cum sanctis angelis et sanctis apostolis
„et martyribus et confessoribus et virginibus et omnibus
electis dei, ut ipsi intercedant pro se ad dominum, ut
deus omnipotens dignetur ei date sapientiam perfectam
et veram intelligentiam ad confitendum peccata suR.
Christe audi nos, 8. Maria, omnes sancti orate, et re=
liqua, Post hec autem cum duoia surgens onfiteatur
peenitens credulitatem suam dicens: credo in unum deum \
et rel, et post hæc incipiat confessionem suam coram
2) Der Titel fehlt bei Silkins. *) Was zwiſchen diefen Klammern
ſteht, fehlt bei W. Die Luͤde iſt aber nicht fo groß, als er nad
iner
feines HF, vermuthet. Fr
. — v30 —
deo et coram sacerdote confitens peccata sus, Sequitur
oratio, Oremus;] preveniat hune famulnm, quæso domi-
ne, misericordia tua, ut omnes iniquitates ejus celeri
indulgentia deleantur. per (Christum dominum nestrum
Amen), J
U, Anweiſung für den Prieſter.
$ 1. det sceal gebencean *, se be byd® monna * sau-
la ® lece and heora deda gewita, pet gedal and het
gescead, hu he mannum heora deda gescrife and he*
Bwæderoꝰ ne fordeme, ne hy® or mode negedö°; Bon-
ne ?° se mon !! him his mis-deda andettan wylie'?, ge-
hyre'® him zrest geßyldelice *, hu his wisa 15 gerädsy.
gyf*° he wylie and cunne eadmodlice ?” his dæda an-
dettan and fu ongyte?®, bet him his synna !? hreowen?°,
ler hine luflice and miltheortlice”!. gyf he ne cunne
his deda andettan and his gyltas® gesmeagean®, ac sa
“ ine his wysena* and atred him fa gyltas- ut, and a
sec® his deda, and gebeno ** Bu, Pet bu ne scealt
aæfro gelice ddman ham rican and dam höanan, ham
freon and pam heowan, ham ealdan and pam geongan,
= Der Bufag () iſt die liturgiſche Formel, die auch in W’s. Of,
nur angebeutet war. W. bat fie auch ergänzt, und feine Hſ. fügt
noch bei: exaudi queso, domine, supplicum preces clamantium
ad te, quzso domine, ? gefenncan W. * bit, fo gewöhnlich.
* manne. ® sawla, * deah, addit, ?hwehre. * hig. ? dom, _
2° donn, häufig & für $ befonders im Artikel, °* man. ?2 wille,
oft i für y. 2° gehire, ?* gefild, ** wise, * gif, 2’ eadm- fo
gewöhnlich ohne d. 2® ongite, ꝰ sinna, 2° hroowan, ?* mild-.
22 giltas, 2° gesmeagan, mit ao sa beginnt W. einen neuen Ar=
titel und zerreißt dadurch den Gag in der Mitte, * wisene.
28 aget, 2° bengo, j,
bam balan and Pam ünhalan, Pam endmodau and dam
ofermodan, ham strangan and pam unmagan, ham ge-
hadedon* and ham Iewedum, (cf, penitent, Egb. I, 1.
bier iſt die Vorſchrift nur erweitert‘)
$ 2, Aelce dæde sceal gescead wisdema wislice to
sceadan ?, hu heo gedön sy and hwar, odde hwenne®.
$ 3. Nis on znigne timan unriht alyfed*, and peh®
mon sceal freols tidan and festen tidan and on freol-
stowan? eac swa geornlicost bergan® and a swa man
byd mihtigra odde maran hades, swa sceal he? deop-
por for gode and for worolde !° unriht gebetan; for-
Pam: se maga and se unmaga ne magean® n& gelice .
byrdene'® a hebban, ne se unhäla ham halum gelice,
and py'* man sceal medmian !° and gesceadlice 1% to
scadan?? yldo '° and geogode!°, welan?° and wedle, hæ-
le®! and unhzle and hada ?? gehwylone. and gyf hwa
wet ungewealdes mis ded, ne byd bet nagelic pam ,
de willes and gewealdes sylf willes mis ded, and eao
se de nydwyrhta byd hes,.pe he mis ded, se byäge-
beorges and he beteran domes symle wyräe,be he nyd-
wyrhta wes bes, pe bo worhte,
$ 4. Aelce dede to scade man wærlice for gode and
for worolde ®%,
ꝛ gehadedum, ? scadan, ® hwenne, *alified, *deah, Stidum,
? freolsstowan, ? beorgan, ® he soeal, 2° worlde, 2: fe, add,
32 magon, 23 byrd—, ” di, 2° medemian, 2° gesead—, ?7 hier
wird ber Gag bei WB. durch 7 eingeſchobene Artikel zerriſſen und
tommt erſt p. 89 als modus imponendi penitentiam wieder zum
Worfdein. 2° ylde, 29 geogufie, 2° weolan, 2: halc, ** hade.
® worlde,
— 592 —
II. Dronung auf dem Feſtlande.
das Beawas man healdeb be geondan s=* het i;
bet ealc bisceop® byd st his bisceop stöle on bone wod-
nes dæg be we cwedad caput jejunii, ponne elc Pera*
anna, de mid heafod leahtre besmyten by& on Pere®
scire , sceal fonne® on dzg” him to cuman and his
syana him gecydan, and he Ponne heom tzc det® ded
bote æleum be gyltes mzde fa pe des wyrde beod,
he asyndred® of cyriclican gemanan and hi eh? to
heora agenre hearfe hyrted and tyhted?*, and hiswa
onne be his leafe him hwyrfad. and eft on bone pun=
zes deg zr eastran !? to here ylcan stowe ealle gesom-
niad and him bonne se bisceop ofer singed and abso=
dutionem dep, and hi swa him hwyrfad mid $es-bis-
ceopes bletsunge syddan =, dis is* to healdznne 1% gal=
lum cristennum !7 foloe, and heh hwepere sceal se sa—
cerd geornlice smegean** mid hwylere 2° abryrdnesse*
3 hoowas, ? von dus bis sw if bei EB. eine Überfiheift.
3 biscop. * we hatadt, es iſt bee aAſchermittwoch. * dere,
* don, "on deg ſteht nach cuman, ® twced, fo -fland auch
in ber Brüſſ. Hſ., allein das e ift austadirt, fo daß d als
det zu lefen ift, wenn man ber gewöhnlichen Abkürzung folgt. ber
der Gorrektor ſchrieb auch heo, und hat nach diefem.o dudy einen
Buchſtaben ausradirt. Run hat aber hier dir Plural heom (illis)
einen Grund, und det böte kann man nicht fagen, weil böte
“(Buffe) ein fem, iſt, ſo wie auch teo ganz formlos da ſteht. Da
ber Sian des Gorrektors aber Mar iſt, ſo muß-gelefen werben and
be (nämlid) se bisceop) honne him tece fa ded-bote, wI-
cum—, fo daß teoe als imperativer Gonjunktiv den Rachſat mit
sceal im Worberfag verbindet und ha als Artikel gu ded-böte ges
hört, wodurch die Stelle gam klar wird. ? asyndrad, 2° deah.
a2 dcarfe. #2 tihted. eastron. aipᷣpan. "> dus add. heal
dennc, *’ cristenum, 20 gmeagan, 2° hwilere, 2° onbrirdw.
- 53 —
and mid kwylere ful fremednesse se dd bota* gebet
bzbbe, bet him getsht wes, and swa him be pam for-
gyfenesse dön, (ex panitent, Egbersi I, 12. bis.)
—_—
IV. Bußordnung gegen Todtſchlag.
Gyf Iewede man oderne® slyhäi® butan* gylte,, feste
VII gear , III om hlafe-and on® wetere and pa IV,
swwa his serift ® tmce. and wftek” hara VII geara bote
æfro he georalioe -hreowsige® his mis deda, be. pam
dele, he he mwge®, fordon ° him is uncud, hu and
fenge his böt were mid gode. (poen, Zgb. II, 1. abger
Brit). u . v
V. Gegen Mord,
8 1. S6 be oderne ofılean wylle"* and ne meg his
wyllan fallicg, Burhteon, feste III geär, an (on) !? hlafe
and on wztere and II swa his scrift him tæce. (poen.
Zgb. 11.1)
$ 2. Gyf lewede man neadinga ”® man Ayhd, feste
UI gear, 1 on hlafe and on wetere and Il swahisscrift
him tæcs, and behreowsige bis mis-dzda zfre. Gyf hit
bid subdiacon, fieste VI ger“; gif hit beo diacon,
feste VIE ger is; gif hit beo messe-preöst, faste X
gear, and bisceop XII and hreowsige '* zfre. (poen. Egb.
27, 1. Hier iſt die Buße des Subdiakons um ein Jahr ges
ſchaͤrft und die ewige Rene beigefügt.)
a dmdbeta. :* obame. olalin.* huton, ® on omitt.
him add, ?eft, ® behreowsige, :? mage, 2°, forban, %ı wille,
häufig ĩ, wo bie Bruͤſſ. Hſ. yfedt,*? on add, ?° neadunge,
29 25 gear 26 bercowasige,
— 5
S 3. Gyf hwa his cyld slyh&? to’deabe ungewealdes ;
fiaste.V ger *, III on hlafe and on wetere, ut supra,
@oen. Fgb. 11, 1. abgekürzt.)
$ 4. Gif bisceop® odde msesse-preost mon slea*, Po-
lige his hades, and bete georne wfre, (poen. Egb. 11,1.
die ewige Buße beigefügt.)
$ 5. Gif wif. hire cyld for-myrärige ianan hire, odde
sibpen bit ford-cume, mid dsenco® odde nid. mislicum ®
tingum , feste X gör, III on hlafe and on witereand”
VII swa bire serift hire ® mildheortlice.twos, and sfre
hit behreowsige, (poen. Zgb, ZI, 2. bie ewige 2. beis
grfügt.)
$ 6. Gyf hwa his sht of-lyhä, butan ® gie, for-his
hat-heortaysse 2° feste III ger. (Zgberti penit. II, 3,
abgekürzt, aber die Strafe am ein Jahr geſchaͤrft.)
$ 7. Gif wif hire wif man“! swingd for hwilcum
Iyärum 22 andan and heo on team byd dead, and heo -
heo unseyldig, fuste seo hiefdige® VII Ber; and gyf
heo beo scyldige“, feste heh is, III ger, and hreowsige
bire mis-deda efre. (poenit. Egb, IL, 4. die ewige Reue
iſt hier zugeſetzt.)
SS. Gyfman hine sylfne gewealdes of-⸗lyhd mid wzpne
odde mid hwilcon !° deofles on bringe, nis hit? nä aly-
fed, bæt man for swylone man messan singe, ne mid
nengum 1%’ gealm-sange bet lic eordan befste, ne on
clenan byrge ?*, done ylcan döm man sceal don fam,
® fofslihdt. * gear. * biscop. !* man slihd. ® drencum, *
mistlicum, ? da. ® hyre, ꝰ buton, 2° —nesse, *: hire man,
22 from · is 500 lefdige omitt, i* acyldig. ** heh omitt,
*hwileum. 3? hit omit.' 2® enigum, ?? clenan legere ne
liege bebirged , es ift alſo nur legere ausgelaſſen und bi Oſ ·
umſchreibt nicht den Satz wie bei W.
\
— 535 —
be for his gylta-pinunge bislif alet!, feof, mordwyrbta
vel kophe) hlafordswica. (poenit. Zgb. II, 5. bie Auf -
zaͤhlung der drei Verbrechen: Diebftahl, Mord und Ders
rath iſt Zuſatz.)
VI. Gegen Unzucht.
1. Gyf hwa hine wid nytenn besmited, odde wep-
ned mon wid: operne, gyf ke byd& IX wintre®, feste
XV wintre; and’ gyf se man his gemswccan hebbe, and‘
he beo XE wintre and swilce hing ? beged, geswiceand
fzste ha hwile be his lif beo, and ne gepristlece®, bet
he drihten® lichaman under-f& sr his ende timam,
''Geonge men and andgytlease man scenl Fearle swin-
„gan, he swilce hing begad*®. (ex poenit. Egb, H. &
jedoch abgekurzt.)
$ 2. Se man, de zwe brycd, feste VII gear, IIE
dagas on wucan on hlafe and on wetere, sy hit wif,
sy hit wer”, (poen, Egb. H. 7.)
$ 3. Se fe his zwe forlet*'and nimed* oder wif, he
byd swm-breca !°; ne sylle him ** man ? hera)® gerihta,
De cristenum mannum to ?* gebyred, ne for life, ne for
deade**, ne bine man ne leoge mid cristennum . man-
zum.-and be wife eal swa; and ha magas, fe et ham
dihte weron, bolian one ylcan döm, buton bi sr
gecyrran wyllan and geerme gebetan, (ex poen. zu IL
8. nur kuͤrzer abgefaßt.y
2) bfo alet,. det bid add. * wintra, beſſer. 3 hinge, * ge-
priftleoe, © drihtenes, befer. © boged, ? were. ® forlet, ?nimd.
3° brica, *? him omit, ?? nan add, ** dara, ꝰ to omitt,
36 deadte fteht vor life, 2% him, Des Accent tft fehr deutlich in des
Oſ., ein Wink, daß vielleicht mancher Aceent für eine Abkuͤrzung
genommen wurde.
.
— 3360 —
64. Sy be hefd æve and eac oyfese, ne do him nan
preost nane gerihto? mid cristenum mannum , butan be
10 bote gecyrre, beo him on anre gehealden?, beo hit
æve, beo hit cyfes. (poen, Zgb. II, 9. abgekürzt, in bies
ſem und dem vorigen Artikel iſt nebft dem allgemeinen
geribto beim Egbert nody ausbrädlic, husl’ genannt.)
$ 5. Gyf ceorl wid opres ribt-ewe hend ®, obpe wi£
wid odres wifes riht-gemzccan, faste VIL gör, ba
breo on hlafe and on wetere, and ha IV, swa him
his scrift tece, and hroowsige* pa° mis-deda æfte.
@oen. Egb. 21. 10. die ewige Reue ift wieder Zufag.)
$ 6. Gyf hwylo wif twoegen‘) gebrodra nimd hire
to gemæcean, oderne zfter odrum, to-do man? hi,
and heon hi on dxd-bote fa hwile, De hilibben®, swa
hira ® scrift him tæce; and st heora fordside do sesa-
cerd him !% fa gerihto=, swa man !? cristenum mannum
dep, gyf hi bet gehatad, pæt hi}® leng betan woldan ,
&yf hi leng libban miostan, (ex poen. Zgb. Il. 11.)
S 7, Gyf hwa on swilcon + manfullum syascipe purk-
wunad od his lifes ende, butan z=Icre 2% geswicgnesse ,
ne cunne-we him nenne !° red gefencean "7, butan hit
is æt godes dome gelang, ne he to clænan ne mot. (poen.
gb. 11. 14. aber das. Verbot bes kirchlichen Begrähniffes
iſt hier zugefügt.)
$ 8. Gyf hwyle wif beweddod beo !®, nis hit na aly-
fed, bzt hwylc oder man hine fies bereafige; gyf hwa
do, beo he ämansumod, (poen. Zgb. 11. 12.)
$ 9. Gyf hwa mid his ofer-exsefte wif ode maeden
3 gerihta, beffer. ? gehealdan. ® hemd. * behreowsige, ° für
ba ſteht his. © twogen, beffer, two- ift Schrbf.“ deman, Schrbf.
® libban, ° heora, 2° heom, *: geribta, 22 men, % be, * swil«
cum, 35 zloere, ?% nenng. ?7 gepenvan, 1% sy,
— 637 —
nydinga! nimd to unriht bemede, hieo unwilles, beo
“ be amansumad ®.. (poen, Zgb. 17, 13.)
$ 10, Gyf hwa mid his lot-wrencum ® odies mannes
folgere. from him apmce for hemed-hinge*, and hire
unwilles wid hi hæme, gyf he bid gehadod man, polige-
his hades, gif he beo Iewede man °, heo hd amansı=
mad © (poen. Egb. 11. 14.) u
$ 11. Gyf hvyle meden beweddod. nya and undor
Bam bid gehergod vel (odde) mid sumum ’?- intingan *
afyrred wyrä from® ham, fe'heo beweddod væs, and
hit eft!° gelimpe, Pat hi“: on neaweıte becumen ” ,
beleafe hi moton to-gedere, forfion ?? heo wzs hire,
unwilles from “+ him, (poen. ‚Egb. A 15), .
$ 12, Gyf wif-man gehadod byd and heo syddan to
. woruldlicre..s idelnesse gecyrä"%, and hiwredene under-
fehd 17 and hengd, Bet, ‚heo mid hire shton!® geböte,,
bet heo gode abealh, nis bzt 'naht,: ac for-Izte bone
synscipe and gecyrre to Christe, and libbe hire if, swa
hire sorift tece, and beta ı° ba misdeda zfre swyd-
georne?, (poen. Egb. II, 16, kürzer. ‚hier gefaßt, aber die.-
ewige Buße zugefegt.)
VII Gegen Todtſchlag der: Keiftkihen.
$ 1. Gyf messe-preost-oßbe musune *: man’ slen ® ,.
boligo his hades and feste = X ger, V on hlafe and on
wztere, and V pry dagas on wucan, and ha odrebruce
his mietes, and hreowsige his mis-deda sfre, diacon VIE:
* neadinga, ? amansumod, ° wrencum. *hinge, Sman deest,
° add, frum eallum Cristenum dingum, ? sumon, ® intingon,
ꝰ fram. 20 gft, 22 heo, 32 becume, 2? for dam, ** fram. »*
„worldlicre, 25 geoyrred. 27 'underfed. 28 zbtan, 29 beta, 2°
swibe, 2: munucan, 22 olelea. 2 feat,
- 58 — .
» IV on hiafo’'and'on-wetere, ut supra”. (poen.
gb. IV. 3. 4, der Artikel, welcher ben Bifchof betrifft,
iſt ausgelaffen.)
$'2. Gyf hwa gebadodne man slea, odde his? neahs-
tan meg, for-Iiete his eard and his sehta and do,
him se papa wisige, and:hreowsige zfre, een —
I9. 7. die Reue iſt Zuſatz.)
VIII. GSegen Unzug⸗ der Geiſtlichen und Laien.
1. Gyfmesss-preost oddemunuc hemed-hing drybd
odde æve bryed, feste X ger, and hreowsige zfre.
diacon VII; cleric' VI, lewede man V. swa be man- .
alyhte. (poen. gb, IP. 8, der Biſchof iſt wieber ausge⸗
laſſen und die ewige Reue zugefügt.)
$ 2. Gyf masse-preost adide munuc odde diacon riht-
wif befde, ær hie gehadod were, and hi for-Iete and
to hade fenge, and sydäan purb hemed-Ping hi eft
under-fenge, feste heora æle swa be man-slyhte, and
hreowsige swyde. (poen. gb. IV. 9. hier finzer gefaßt,
der Biſchof ausgelaſſen, die Reue eingefügt.)
$ 3, Gyf mese-preost odde munuc odde diacon ophe
cleric odde lewede man wyd mynecene hzme, feste
ælo, ‚swa hisihiade to=gebyrige, swa be man-siyhte;
and sfre he sceal Awec for-gan,- and .seo myneoyun X
ger. swa swa messe-preost, and hreowsian sfre. (poen.
Zgb. IV. 10. dort ift der Artikel nur für ben Bifhof abs
gefaßt, doch fa, daß er in abfleigender Folgerung auch
auf die übrigen Prieftergrade anwendbar ift, hier dagegen
fehlt der Biſchof und der Art, betrifft nur die Übrigen. Die
Reue ift hier wieber Zufag.)
» VII, aber gear deest. im W, wird noch ber Giert und -
Laie auſfihrt. agenno add,
— 59. —
$ 4. Gyf hwa wolde heman wid mynecene and. heo
nalde, fste 1 ger for ham unrihtan willan on hlafe and
on vætere. (poen, Zgb. IV. 11.)
8 5. Gyf hva wolde heman wyd oäres riht-ewe
and heo nolde, feste freo lenctenu on hlafe and on
wztere, an on simera, oder on herfeste, hridde on
wintra, (poen, Egb. IV. 12. hier abgefützt.).!
$ 6. Gyf hwa wille wid wif-man unrihtlice heman,
feste XL daga on hlafe and on wetere. (poen, Egb. IP.
13. außgelaffen it: and heo gebafigan nelle.)
$ 7. Gyf hwa oderne zt his dehter reafad, bete wid
ba frynd, and fste heora ægder 1 ger on wodnes-deege
and on frigedeg, and odran dagan brucan heora metes
butan flzsce and nime hi to riht-ewe, (poen. Egh. IV-
14. hier ift aber die Zuftimmung ber Verwandten zur Ehe
der Entführten weggelaffen.)
$ 8. Gyf hwa wid nytenu beme, feste XV gär, VIII
on hlafe and on wztere, and fa VII ælee gere III.
XL, and on wodnes-dzg and on frige-deg, ba hwile
de he libbe, and hreowsige æfro pa mis-dzda. (poen.
Egb. 19, 15. abgekürzt, aber die Rene zugefegt.)
$ 9. Gyf hwa hine sylfne besmite his agenes willes,
feste III ger, on ælcon III, XL, on hlafe and on væ-
‚tere and for-ga fleso wloe deg butan sunnan-dege,
(poen. Egb. IV.516. kürzer gefaßt.)
IX. Gegen Zauberei.
.$ 1. Gyf hwa oderne mid wicce-crefte for-dö, feste
VII ger, III on blafe and on wetere, and hreowsige
xfre. (poen. Egb. IP. 17. bier verftümmelt und verkehrt.
3 VIE 5 5 fleht Bei W. boppelt, unter $ 33 als bloße Mieber-
holung von VIII, &, fobann $ 34 als befonderer Artikel.
. - 50 —
$ 2.-Gyf hwa drife stacan ı on man, feste III ger,
an on blafe and on ‘wxtere and pa II pry dagas on
wucan on hlafe and on wetere.and gyfsemanfor dere
stacunge dead * by@, .bonne feste ho VII ger, swa hit
ær awriten is, and hreowsige fa mis-deda wfre, (poem.
Zgb. 19. 18, mit dem Zufa ber Rene.)
$ 3. Gyf hwa wiceis ymbe opres lufu and him sylie
on zte odde on drence ophe on gealdor-creftum, gyf
hit beo lewede man, fieste healf ger wodnes-dagum and
frige-dagum on hlafe and on wztere, and ha odre da-
„gas bruce his metes butan Alzsce. cleric 1 gear, ut supra,
III dagas on’ wucan on hlafe and on wiztere, diacon
III gear, uf supra, messe [preost] V gear, bet an on
hlafe and on wetere and ha IV ælee frige-dieg on hlafe
and on vætere, and da opre dagas for«ga Asc. (poen.
Egb. IP. 19. iheils abgefürzt, theils erweitert, denn im
Texte Egberts fehlt offenbar der Diacon, ein Beweis, daß
Wilkins Hf. nicht vollſtandig war.)
j X Gegen Unzucht.
Gyfhwa füllice on ungecyndelicum pingum ongean
21X,1. nad weterefolßt bei W. and da foower gear Ill dagas on
wucan.on hlafe and on wetere. Diefer Gag ift in unferer Hf.
durch Verfehen ausgefallen. — 1. seocne, was W. mit morbus
überfegt, es ift aber hier von einer Art Rhabdomantie die Rede,
etacan heißt Stecen, Stock, Stab. Im Comin und Hieronymus
kommt biefe Stelle nicht vor, auch nicht in ber Brüff. Hf. des la⸗
tein. Textes, fie ſcheint veim angelfächfihen Nefprung&y- und vom
Egbert zugefegt zu ſeyn. ⸗ ? sace gedead, Schreib⸗ und. · Sinn⸗
fehler, der aus stacunge dead entſtanden. Im Gobert ſteht bie
Stelle richtig, aber W. hat nicht darauf verwieſen, und der Schreis
ber feiner Sf. ſcheint die Sache nicht mehr verſtanden zu haben.
. —
— 1 —
godes gescenfte furh «nig Bing Bine syline besmite,
behreowsige Bet æfro pa hwile de he Iybbe bedam be
u) ded sy.
ZL Gegen Kindestödtung.
$1.Gyf bwa on slepe his bearn of=licge, pet hit
dead weorde, feste III ger, an on hlafe and on væ-
. tere and ha twa ger pry degas on wucan. and gyf hit
burh druncen geweorde, bete he deoppor, swa his scrift
tæce, and behreowsige hit æfro.
$ 2. Gyf untrum cild heden gewite and hiton preoste
gelang sy, bolige his hades and .bete hit georne; and
gyf hit burh freonda. gymelyste weorde, fzstan! III
gear, an on hlafe and on wztere and Pa II gear III
dagas on wucan, and behreowsian hit æfre.
AI. Öegen Chriſtenverkauf in die Heidenfhaft.
Gyf hwa cristenne man on heden-dom sylle, se ne
byd wyrde znigre ræste mid cristenum folce, butan he
gebioge hine eft ham ongean, hæt he ut sealde. andgyf
he bæt dön ne mege, gedzle het wyrd eall godes han-
ces, and odeme alyse pid oberum weorde and hane
bonne gefreoge and Ber to eacan bete III ger fulle,
swa swa scrift tzce. and gyf he feoh n&bbe, fet he
man alysan mege, he bete fe deoppor bat is, VII
ger fulle and behreowsige æfre. (poen. Egb. IV. 27.
bier allgemeiner gefaßt und die Buße bedeutend geſchaͤrft.)
XIII. Buße großer Sünder,
Gyf hwa hine sylfne swide for-wyrce on msenigfeal-
‘ dan synnan, and he =fter Pam wylie geswican and
geornlice betan, gebuge to mynstre and boowige ber
* feste, falſch, es muß der Plur. ſeyn.
— m—-
sfre gode and mannum,, swa swa him man tece; opbe _
of earde weallige wide and ded bete? zfre ha hwile,
be he libbe and helpe his sawle; oßhe huru.on earde
be bam deopestan bete, pe he æfro acuman? mage,
swa swa him man tece,
XIV. Be scrifsum?, (Bon der Auferlegung der Bußen.)
$ 1. On wisum * scrifte byd swide ford gelang for-
syn godes mannes nyd-help, eal swa on godan læcan
byd seoces mannes lacnung,
$ 2. Mistlice® men agyltad; oft and “unseldan furuh
deofles scyfe, and het byd egeslic, Pet gehadode men
swa swide wid god agyltan, het hi had for-wyroean.
and der mot to bote stidlio dædbot, äfeh be hades
and be gyltes mede sfter canon-dome. andeac hitman
mot secean be es mannes mehtum and be bis sylfes
heartan hredsunge. sumum gear-bote, sumum ma geara,
and eft be gyltes mæde. sumum mond-bote, sumum ma
monda; sumum wuc-bote, sumum ma wucena, sumum
deg-bote, and sumum ma daga and sumum ealle lif-
dagas. x
XV. Be synna lacnunge ®, (Bon der Heilung ber Sünden.)
$ 1. Se læce be scoal sare-wunda wel gehelan. he
not habban gode sealfe to. Ne syndan nane swa yfele
wunda, swa syndan syn wunda, fordam burh fa for-
wyrd mann ecean deade, butan he furh andettnesse and
Durh geswicenesse and hurh ded-bote gehzled wyrde.
Ponne mot se.lece beon wis and werr, de pa wunda
ꝛ bote. * acunnan, ° be ded hetan, * disumi, -S lyetlioo iſt
irrig © Diefe Überfgeift fehlt bei B. .
— sas —
cen-an sceal. durh gode laro man sooal æreet hi lacanian
and mid pam. gedon, pæt man aspiwe het atter, bet,
bim innan on byd, bet is, bet he geclensige hine
sylfne zerost, Purh andetnysse, cf, Columbani poenit. 12,
-$ 2, Esl man sceal aspiwan synna Purh gode lare,
mid andetnesse, oal swa man unlibban deb Purh godne
drenc. Ne mzg enig lece wel lacnian er. het attor ute
sy, ne mæg ænig man eac ded-bote wel tecan ham,
de andettan nele. Ne znig man ne mæg synna butan
ändetnesse wel gebetan, $e ma de se meg wel hal
‚weordan, he unlibban gedruncen hefd, butan he bzt
attor 2 aspiwe.
$ 3. Aefter andetnese man meg mid ded-bote godes
mildheortnysss brade geearnian, gyf he mid inwerdre
heortan heofe pzt he behreowsad, bæt he burli deofles
scyfe zr gefremede to unrihte,
$ 4. On wisum scrifte byd swyde ford gelang wislic
dxd-bot, eal swa on godum læco byd* pearlic broces
bot, and be mannes gewyrhtum ‚hit mon mot secan wfter
canon-döme and eac medmian be mihtum and be mæde
and be pam be man ongyt bis heortan breowsunge and
his sylfes geornfulnesse.
XVI. Be lewedra manna dad-bota*, (Buße der Laien.)
Deoplic ded-bot byd, bet lewede man his wepna
lecge and weallige ber-fot wide, and ne beo niht per
odre and fæsto swyde and wacige and gebidde georne
3% swihe add, ? seoces mannes lacnung, be — add. Diefe
Worte: find hier ausgefallen, gehören aber in den Tert. mft, ein
Zeichen, daß 3, dieſe Abkürzung gumeilen überfehen, benner ſchreibt
gewoͤhnlich =ft für after. ® Die Übericeift fehlt bei Mr
— saa —
deeges and nihtes and wylien werige and swa zscäresy,
bet iren* ne cume on here, ne on nzgle, ne-hat he ne
* eume on wearmum bede, 'ne on seftum bedde, ne
Aesces ne abite, ne zniges Pinges, he druncen of cume,
ne he innan cyricean cume, ac heh halige stowa georn-
lice sece, and his gyltas cyde and him $ing redene
bidde, and he enigne man ne cysse, ac. symle sy his
aynna hreowsigende swyde. hreowlice gefzrä.se de hine
sylfne us ford for-scyldigad and geszlig hyd h& feh,
gyf he na ne awacad®, det he fulbete, fordam ne wyrä
-senig mon on worulde swa swyäe {for-syngod, bet he
wid god gebetan ne mzge, aginne he hit georne,
XVII. Be dad-botum?, (Bon ben Bufen.)
Dzxd-bota syn gedihte on mistlice wisan, mycel man
meg eac mid zImessan alysan. se he dzra mihta hebbe,
rere cyricean gode to lofe, and gyf hine to on hagie,
sylle ber land to and lete har tdon geonge men toy
tet* for hine magon peowian and her de=ghwamlice
gode magon enian, and godie eac godes cyrceangehwar
be fam be bine on hagie, and godige folcas fer mid
* isen. — Das ganze Kap. XVI ſcheint mir poetiſch abgefaßt,
nicht nur durch die Antithefen fondern auch wegen ben durchgehens
den Stabreimen. Manches laͤßt ſich ganz leicht auf bie poetiſche
Borm zurüdführen, z. B.:
nibtes and wylien
werige_and swa
wscero sy hat
iren ne cume
on häere —
* 0m wacad, uᷣberſchrift fehlt bei W. Die poetiſche Abfafſung
weht auch in diefem Raps fort. * ift he beisufügen.
— sas —
briegum ofer deopo væterio and ofer fula wegas, and
dele godes fances georne fet* hebb, swa ford swa
bine fyrmest.on hagie and helpe earmra manna georna,
wydewena and steop-cylde and zl- beodigra manna.
freoge his agene beowan and alyse =t obrum mannum
heora beowan ‚to freote, and huru earme gehergode
menn and fede fearfan and scryde husige and fyfige,
badige aud beddige * and him sylfum to Pearfe eghwar
georne. gebed r@dene-begyte on masie-sangum and on
sealm-sangum and hine sylfn6 [gelome] on his drihtnes _
est breage swyde bearle mid for-befednesse ætes and
weetes® hwylces lichamlices lustes. and se de fonne gyt
lzssan speda hæbbe, dö be his mede georne, het he
dön mege. teodige on godes est eal fat he age, and
“wege hine sylfne, swa hine oftost on hagige, and seca
mid bis zlmessan cyricean gelome and halige stowa
mid his leohte gegrete; and gyfe his hus hleow, and
mete and munde pam, pe pas bebyrfte, and fijr and
fodder, and bed and bæd and toscrude®- fylste earmum,
gy£ he hwæt mæge. geneosige mid gode sari-mode and
seoce and deade bebyrige on godes est, and sylf he on
diblum © cneowige gelöme and hine on eordan swyde
. abenie?, feste and wacige and gebidde hine goorne®“
oft and gelome,
And se de gyt lzssan mihta bzbbe, do be his me-
de georne, }z=t he don mzge, huru swence his licha-
man ongean lust, gyf he er Furh Iyderne lust deofle
gecwende. feste nu ongean Pet, fe he zr furuh fylle
% he add, ? him add, * bafür drinces *bafür gehwiloes. "to
do scrud. * stowum add, ? on and ‚gelome add, * degas
and nihtes add, wor
3b
— 4 -
wariht gefremede, wacige zmd swinos ongean, Det ho
oft zr aep and slapode, ponne hö nane scealde, od-
don 2 unnyt wacode to swyde. dolige cyle and ceald
bed: ongean fa hiywäe, pe he burh syn-lust ahwar
gefremede ; and gyf he abylgde ahwam on unriht ah-
war geweolde, gebete hit georne; and gyf him abulge
wnig:man swyde, forgyfe Beet on godes est and an Bars
be be mege, beuce swyde georao, hwæt to bote mege
ongean ælene syn-rws, pe? durh deofles sed ær weard
awozen, and gyf he of wege, to eacan him sylfum,
nigte brohte, gehringe hins * * « #®®
* ofhe:on. ? he add, Schlus des Cafes: georne eft om
bis ribte wege, Bei W. folgen noch gwei halbe Boliofeiten, wos
mit der Tert biefer Bußordaung geſchloſſen iſt.
4. Privatzufäge eines Geiſtlichen,
um. 1030..
$. 1. Gyf messeprest his agen Hfrihtlice fadie, donne
is riht, Pat his wurdscipe wexe, and gyf he elles dô,
gebete fat georne, swa swa hit her zfter tecd.
$. 2. Dat is ærest: gyf he his cirice miswurdige, de
eal his wurdscipe is on belang , gebete pat beo b. [bis-
copet] dome, j
$& 3. odde [gyfi he cilde fulwihtes forwerne, odäde
scrifte dam, de neod beo, and he on dam gemndie,
donne beod: pat micel pliht dam de hit on gelang beod,
fordon se znde hit eal belucad. cf, Egbert, poen. I. 6.
$. #. fordam ic bidde on godes namen æle da se man-
ne swide georne, fe donne had habbe, ad him des to
gebesige, hat he das böc gelome on hande habbe, him
selfen to helpe and eallen dam, de he wissien scel.
$. 5. and ic bidde on drihtenes namen ealle da de p.
[prest-] had habbed, Fat æle oderne lufige midrihte
and heren da gingsen georne here eldren, and læren da
eldren georne here gingsen,
$. 6. and ec we lærod p. [prest] gehwilcne deh he
gelitte oberne de swa wel ne cunne swa he scolde,
Pat he nenne ne scende, ac gebete hine lufice, gyf
he bet cunne.
— 8 —
6.7. and we bidded eac, fat nan foräboren p. .
[prest] ne forsdo done læaborenen, fordam ge of hit
menon riht gesmeod, donne beo we ealle anre geberde.
$. 8. and welzred preste gehwilene, bat he ealle cris-
temen spette and spänne, and ealle men hit eac georne
understanden, bat nefre nan cristenman ne lete unan-
det nan dare dinge, de he wfre geo dede das de he
gebencen mag, hat he don ne scollde.
$. 9. and zfre æle p. [prest] berege and to gode ge-
bidde, Pat he nefre on wirumannss bedde ford ne ge-
'wite, .
J .
IV.
Probe mitteleuglischer Prosa.
Se ift aus der Brüffeler Hf. Nro. 1591, Perg. 9. ge
nommen, bie zuerft einen Kalenber, danun aſtronomiſche
und mebicnifhe Traltate und zuletzt eine engliſche Auwei⸗
fung zum Gebrauche des Aſtrolabiums enthält. Das erſte
Blatt der Hſ. iſt ausgeriſſen, und ſonſt feine Notiz über.
den früheren Beſitzer anzutreffen. Die engliſche Abhaudluug
iſt im Jahre 1891 zu Oxford abgefaßt, andy: die lateini⸗
ſchen Stücke ſcheinen dahin zu gehörem Denn bie Kalen⸗
deranweiſung · iſt auf Drford brrechnet (z. B. pro die illo
verus loous -solis ad meridiem civitatis Oxoniensis, —
specjaliter respiciugt-lacum civitatis Oxoniensis etc.) unb
nach dem Jahr 1385 verfertigt (ad annnm Chr, 1385,.
qui era£ annus primus post bissextum). Zeit und. Ort ber.
engliſchen Abhandlung verrathen folgende Außerungen: the
gere of our lord 1391 — i-wolde knowe the tyde ofthe
day —, andere Beifpiele beöfelben Jahres für den 2. März
und 13, Dec. fommen auch noch vor, — J prove it thus
bi the latitude of Oxenforde u. d. gl.
Des Alterd wegen ſchien mir diefe wiffenfchaftliche Profa
Thon einiger Beachtung werth. Da jedody der Eontext feir
nem Inhalte nach wenig Spracgewanbtheit zeigt, fo habe
id die Vorrede mitgetheilt, weil fie freier gefchrieben if
= 50 —
und. ein Zeugmig enthält, daß zu jener Zeit das Kirchen⸗
‚gebet: domine salvum fac regem ſchon zum bekannten Bolks
ſpruch god savo the king geworden war.
Litel Lowys my sone I perceyre wel by certeyn
evidences thyn abilite to lerne sciences towohynge noum-
cers and proporcions and as wel- considere J thi bisy
prayere in special to lerne the tretys of the astrelabie.
"Thanne for as moche as a philosophre seith. he lappoth
Iym in his frend 'that condescendith to the zightfuk
prayeres of his frend ? therfore haue J yeue the asuf-
£isant astrelabie as for owre orizonte compawned after
the latitude of Oxenforde. ‚upon whiche by mediacion
of this litel tretys J purpose to teche the a cerioym
zoumbre of conclusions perteynynge to the same instru«
ment. Jseyea certeyn [noumbre] of conclusions for thre
causes. The firste cause is this, Trust wel. that alle the
conclusions thet han ben fownden or ellisposibly mygb-
ten be’ Fownden in so noble an instrument as is an as“
wrelabie, ben unknowe parfitly to eny mortal man in
this“ Tegion as J suppose. Another cause is this, that
sothly in eny tretys of-the astrelabie that J haue seen
ther ben somme conclusions that wolen not alle thynges
parfourmen here byhestis, and somme of hem ben to
harde to understonde and to conceiue to thi tendre age
of X yeer. This tretys divided ‘in V parties wole J
schewe thee under fulligte rules and nakede wordes in
englisch, for latyn canst thow yitt but smal my litel
sone. But netheles it suflseth to thee these trewe con-
clusions in ‚englisch as. wel as suffiseth to tlese noble
— 51 —
clert is ıT grekes these same conelusions imgreke. and to
Arabyens in arabik. and to Jewes in ebrue and to la-
tyn folk in latyn. whiche latyn folk hadden hem first
owt of othere diverse langages and writen hem in here
owne tonge that is to seye in Tatyn. and god wood that
in alle these kangages and in many othere mo, han these
conclusions ben sufffsanntiy lerned and taugt. And yitt
by diverse rules rigt as diverse pathes Ieden diverse men
the rigt weye to Rome, Now wole J pray melely eve-
ry discrete persone that redeth or herethi this litel tretis
to haue my rude enditynge excused and my superuite
of wordes for two causes. ‚The firste cause ‚is. for that
eurious enditynge and hard sentence is ful heuy.att ones
for swich a child: to lerne. and.the secunde came is
this, that sothly me semeth betre to write te a lernere
twies a good sentenos.than he forgete it omes. And yitt
Lowis gif it 20 be that J schewe the in my ligt englisgh
as trewe conclwions towehynge this matere, and not
oonli as trewe. but as manye and as sutil eonclusions
as ber schewid in latyn.in eny comon tretys of the as=
trolabie, konne me the more }hank. And pray we. god
saue the kyng that is lord of this langage. and alle that
hyın feith bereth and obeyeth euerich in his degre the
more and the lasse. But considere wel that F ne usurpe
not to have fownde this werk of my labour or of my
engyne, J neam but a lewid compilatour of the labours
of olde astrologiens and have it translated in myn eng-
lisch oonly to thi doctrine. And with this swerd oonly
schal I sleen envie, .
2) Dies if ein umgekehrte Meines 3 für he, zum unterſchiede
von J, ich. a
V.
@rklärung ver Schrifttatel.
Nro. J. Runen aus einer Handf. Iſſdors zn Beüffel No.
155. Diefe Hf. gehörte den Jeſuiten zu Antwerpen und iſt
ans dem 8. Jahrhundert. Vorausgehen drei Blätter, bes
fehrieben mit. tironifchen Noten und deren Anflöfung, auf
dem dritten Blatte Rehen die Runen nad der Länge der
Seite in einer Zeile, bie jedoch unten abgefchritten iſt,
daher ich nach der Rune ®.... Punkte geſetzt habe. Unter
dieſer Zeife ſtehen die vier letzten Runen, beren Schluß
auch in den Abſchnitt gefallen und baher defekt ift. Sie find
mit blaffer Tinte geſchrieben, die hie und da verwiſcht und
abgerieben iſt.
Vergleicht man dieſe Runen mit den Iſidoriſchen aus
einer Pariſer Hſ. bei Grimm Cüber teutſche Runen, tab.
II.), fo fpringt ihre Gleichheit in bie Augen und zeigt eine
gemeinfame Quelle. Unglüdficherweife ift die Brüffeler Hf.
an demfelben Punkte defekt, wie die Parifer, im Übrigen
gibt fie einige Ergänzungen, bie ich anzeige”. Nämlich:
23% follte glauben (nach Grimm &. 147), dies ſey dielelbe
Hf. mit der Pariſer, denn bie Gleichheit iſt zu auffauend, nur
ftimmt Kopp’s Abzeichnung nicht ganz mit meinem facsimike, unb
— 8 —
word, zwar verwiſcht, aber doch deutlich genug, die Pa
riſer hat than; was bedeutet in der Brüffeler der Punkt
auf dem t? — rad lieft die Brüffeler ganz deutlich, ob⸗
gleich das a fehr erblaßt iſt. — Bor agal ift das h radirt,
noch erkennbar wie ich mit blinden Linien angegeben, —
not ift deutlich, obgleich das o in einer Falte bed Pergas.
ments liegt und auf den erften Blick zu fehlen fcheint, Die
Schwarze Figur ift die Rune not, bie punftirte iſt abge
waſchen und zwar darum, weil fle nicht grab unter bem
Namen not ſtand, deßhalb hat der Schreiber die zweite,
ſchwaͤrzere Figur Hingegeicnet. Sicht man das Zeichen bei
Kopp, fo hat er nach allem Anfchein beide Figuren zu eis
ner Rune verfchmolzen, wodurch freilid der Buchſtab m
eine Form erhalten, die er im.Aunenalphabet nie gehabt
bat. — Zür bic fleht bei Grimm inc. Ich kann nur fagen,
daß man in der Brüffeler. Hf. nicht ine leſen kann. Die
Rune per-heift in der Brüfeler pert, bie letzten Buchſta⸗
bey find zu deutlich, um miskannt zu werben, nur bad e
iſt verblaßt, Bedeutet bei ti der Stridy eine Abkürzung ?
Unter hino ſteht beutlich in, bei Kopp fehlt die Lautbe⸗
zeichnung. Die Rune as ift auch deutlich gefchrieben. Die
defekte Rune nad) as ift wahrſcheinlich jur geweſen, wo⸗
von nur der erſte Grab übrig. Die viertlegte und bie
Teste fehlen bei Grimm, bei der drittletzten fteht aber uns
vertennbar eo nicht ev. Das. Brucjftüd ber letzten Rune,
ſcheint die angelfächfifche gar zu ſeyn. (Grimm tab, UL
Sig. IL)
nad) Antiverpen iff Beine Sf. des Iſidor von Paris zurückgegeben
. worben. Die Brüffeler aber war wirklich in Paris. Siad beide Hr.
eins, fo nehm? man meine Rachricht für eine Berichtigung ber Kop⸗
viſchen Abzelchnung.“
e
— Hu —
Rro, IE. Ungelſachſtſche Schriftprobe aus ber Brüffeler
Hf. Rro. 3000, Died iſt der Anfang bes vierten Buches
der Geſetze, und gewählt als Veiſpꝛel angelſachnſcher Mas
juskel.
Aro. TIT. auch engencnich von jüngerer Hand aus
demfelben Eober, Bon biefer Hand ift mur bie Seite ber
ſchrieben, welche dem vierten Buche unmittelbar vorher
geht.
Nro. IV. Probe ans dem ordo peenitendi St. Hierow
aymi; es iſt eine Stelle gewählt, worin bie Accente et⸗
was häufiger vorkommen. Man fieht aus der Probe die
Schönheit der Hf.; auch das vierte Bach iſt wit gleicher
Sorgfalt gefchrieben.
Bei biefer Schrittprobe muß id) etwas bemerken, wuß
für die Grammatik nicht ohne Belang ſcheint, aber andy
wur ſcheint, indem es nur zur genaueren Kenntniß ber
engelfächfifchen Hff. dient. Grimm CT. 232) hat mit Recht
das angelfäcffche = in zwei Vokale zerlegt, fügt aber
. babei, daß weder Hſſ. noch Drude dazu Anleitung gaͤben.
Diefe Hf. hat aber zweierlet Zeichen für =, ein gewönlie
ches, welches dem gedruckten ganz ähnlich, und ein zweis
tes, bei welchem das angefügte e viel Höher iſt als das
a: Ich finde folgende Wörter mit biefem zweiten = ge
fhrieben: det, deda, zrest, ter, hwet, bes, ber,
dag, xt, bera, fere, er, wetere, zfre, mege, were,
meg, Izwede, forlet, zte, mede, nzgle, sniges
wztes. Schon biefe Überficht macht gegen das Zeichen
mistrauifh, noch mehr bie Bemerkung, daß man bie
meiften dieſer Wörter mit bem gewönlichen = findet, nas
mentlich dæda, lzwede, mæg, ænige, zfre, vætere etc.
Es beſtand alfo „Fein grammatiſcher Unterſchied in
beiden Zeichen, was iſt aber Das zweite ?
55
1) Eine Eorrektur bed Schreiber ‚ wie duan bei vie⸗
Ien Wörtern deutlich fieht. Solche Wörter ſchrieb er hie
und da mit a, z. ®.: dag, mag, watere, at etc, weil
ſich der Schriftzug des a leicht mit dem folgenden Conſo⸗
mant verbinden ließ, unb er dann bad e über bie Zeile
hinausrücken mußte, 2) war es eine andre Form deſſelben
Lautes. Wenn es ihm bequemer war, fo fegte er dieſes
Zeichen, dieß muß am foldien Stellen angenommen wers
ben; wo feine Gorreftur mit Sicherheit zu erfennen ift. Es
bleibt allerdings wahr, daß der Schreiber In allen jenem’
Wörtern anfänglich ein a gefegt hat, aber es folgt nichts
daraus für die Spradye, Daß ältere Hi. in Unterſcheidung
des ae und m genauer find, zeigen ſchon bie Lesarten, die
ich zum Beda mitgetheilt.
Übrigens ift bie angelfächfifche Schrift von der irifchen
entlehnt, mit ber fie andy noch die größte Ähnlichteit Hat,
mit Ausnahme der beiden Buchſtaben D und &, bie beis
Runenalphabet eigenthümlich angehören. Die Grundlage‘
der Schrift iſt alfo Tateinifch und das Wälfhe muß
zur Zeit der fächfifchen Eroberung dieſelben Buchſtaben
wie das Iriſche gehabt haben, denn von den Waͤlſchen
mußten bie bekehrten Angelfachfen doch zunaͤchſt bie Tateis
niſche d. i. die Kirchenſchrift lernen. Die urſpruͤnglich cels
tiſchen Alphabete waren daher ſchon damald vom gewöns
lichen Gebrauche ausgefchloffen.
Nro. V. Schriftzüge aus den Gloſſen des Albhelm, nach
ber Hſ. Nro. 471. Die untere Zeile iſt der Text, das Ums
gebende die Gloſſen Die Zeilen find ziemlich weit von ein⸗
ander, fo daß die Hf. ſchon urſpruͤnglich zum Gloſſiren
beſtimmt ſcheint.
Nro. VE. Probe aus dem Vocabularium anglosaxoni«
cum ber Brüffeler Hf. Nro. 539. .
— 56.
Rro. VII a und VII b, Mittelenglifche Schriftzuge aus
dem Ende des 14, Jahrhunderts nach der Brüffeler Hf.
Nro. 1592. und hier mitgetheilt wegen ber fichtbaren Ver⸗
ſchiedenheit diefer gothifchen Schrift -und jener auf dem
Feſtland, vorzüglich aber wegen dem Buchflaben g. Mar "
liest VII a rigthond, rigtsyde, VII .b. geer, sougte «
ligt, nygte, brigte, heygte, gif, und mit demſelben
Beiden bei VII a. Zodiac, bei VII b. gitt, benneig.
Daffelbe g ſetzt die Hſ. noch bei folgenden Worten : taugt
forgete (dieß Wort gewönlich mit dem rechten g gefchries
ben), geven, althowg , eyge, heig, abimutg und agi-
zutg (b. h. diefe 3 g gelten für 3), gleich darauf azy-
muth, wrougte, neig, for after the statug of: astrolo⸗
giens (alſo statuz), ber Rubrikator der Hf. hat einmal
am Anfang eines Wortes, wo jenes g angezeigt war, ein
großes rothes Z geichrieben, heigere, thoug , nyg, caugt,
sigte, streigt in a Iyne, instrumentg (für s), uprigt,
bringe up agen the sixte degre of leo, go für you, agens
the pool artik,, „gleich nachher agayns the pool artik,.
sawg (videbam,) Diefen Beifpielen iſt beizufügen, baß je⸗
nes 'g nicht in den Verbindungen — ng, gun, gr; ga, go
und in fremden Wörtern nie für den Kehllaut vorkommt.
Mir Recht tadelt Grimm (Gramm. I. 515) den Walter
Scott, baß er dieſes g.ald z gelefen. Ich will nach An⸗
Teitung ber Hf. über diefen Gonfonant einige Regeln mtit- -
theilen. Dieſes g iſt aus der angelfächfifhen Schrift übrig
geblieben ‚ wie die Vergleichung auf der Schrifttafel: lehrt,
die Gothen hatten ein ähnlicyes Zeichen, und fein eigent-
Ticher Laut iſt j God). Es ſteht im Mittelengliſchen
1) im Anlaut vor e und i, die jegige Schreibung erfegt
es vor e mit y, vor i bleibt, es ganz weg. geer, year;
gitt, yet; gif, if; ge, you,
.
- 57 —
2 Im Anslaut fleht es
, @) nad) ð und i ober y. neig, nyg, heig.
b) nad} einem Diphthong. sawg, saw; althowg, al»
tbough;; thoug , though ; benyeig, beneath,
3. Im Inlaut tommt es vor: _
a) nad) i, y, &. eyge, eya; sigte, sight; uprigt, up-
right ; ligt, light; brigte, bright.
b) nad; einem Diphthong, vorzüglich bei der Poſition
gt. sougte, sought ; heygte, highness ; wrougte, wrought;
taugt, thought, .
c) in der Compofition mit Partifeln, jedoch ſelten.
forget, agen für agayn. Die einfachen Wörter haben das
eigentliche g. Die heutige Sprache fegtin all dieſen Fällen gh,
mit. den beiden Ausnahmen, daß nach aw und zwiſchen
zwei ſchwachen Vokalen Ce, I) dad gh ganz wegfaͤllt. Ge⸗
ſprochen wird es nicht mehr außer die Pofition gt, bie in
einigen Mundarten noch als ein ſchwaches cht gehört
wird,
In fremden Wörtern ift es gewoͤnlich 2; alfo flatt
azimutg lied azimutz, statug, statuz; godiac, zodiao;
instrumentg , instrumentz, Kommt ed in englifchen Wor⸗
tern ald 2 (e) vor, wie geven für seven, fo iſt dieß felten
"und Schreibfehler und muß mit z, gefchrieben werben.
Aus der ſchwankenden Bedeutung diefes Buchſtabens ficht
man auch den Grund, warum er in der englifchen Schreis
bung untergegangen und mit gh erfeßt worden. In einigen
Pofitionen war der Buchftabe ſchon im Mittelenglifchen
verloren, beſonders im Auslaut nach a; ed heißt allzeit
day, may, say niemal8 finde ich dag, mag... sag, —
am bie Kürge des Vokals einigermaßen anzuhalien, ging
das g 6) in y als Bofal über,
. m.
NRachträge,
Zu der Abhandlung über die Heimat ber Nibelungen has
be ich feitbem mancherlei Stellen gefunden, welche theild
beflättigen , theild genauer beſtimmen, theild weiter führen.
. Der Umfang dieſes Bandes und die Hoffnung anberweitis
ger Auffchlüffe machen ed jedoch rathfamer, die Ausfüh-
führung dieſes Gegenftandes auf eine andere Gelegenheit
zu verfdjieben, und jene Abhandlung wie fie it, der Kir
der Gelchrten zu übergeben.
Zu Seite 112. Spätere Entdeckungen haben mich gelehrt,
daß die Niederländer eigenthümliche Gloſſenlieder hatten.
Sie follen im ten Bande verzeichnet werben,
Zu ©, 113. Räthfel. Ich will hier noch 2 Tateinifche
aus dem 12. Jahr. aus der Brüffeler Hf. 539 wittheilen,
die der Schrift nady von einem Angelfacfen herrühren. Sie
gehören freilich zur Mouchsdichtung, wofür ich auch mans
herlei geſammelt habe, bis ich aber zu diefer Arbeit kom⸗
me, mögen biefe Räthfel ſchon ihre Dieuſte geleiftet haben,
darum ftehen fie hier.
1
Nomina quina feminine, tria, in quibus constat latini=
tas tota,
Tu qui pergis iter per celsa palatia lector,
— 59 —
dic duo, que moveant totas monosyllaba lites? E. .
dic duo, quæ sanctam rumpunt pronomina pacem? M.
dic duo, quæ faciant pronomina nomina cunctis? E.
„omnia dic, que sunt verbi, quæ syllaba signet,
2
Thus veneratur ab hus, et te mus rite oelit rus,
lut virtus-colitur, sio te rus rite colit mus,]
si tus mutet in hus, 0 mus transformet et in thus, -
«unc mala qus fuerant, bona sunt, bona quæque mane+
ö bunt,
Ich halte den 2ten V. fuͤr zugeſetzt, und möchte im erſten
zus vor mus leſen.
Zu ©. 178. Geſchichtliche Voltsli ed er. Während
des Drudes iſt die Sammlung historischer Volkslieder und
Gedichte der Deutschen von O. L. B. Wolff erfchies
nen, (Stuttgard 1830. 8.) worin ©. 580. bad Lieb von
Schwabenkrieg aus W. Steiners Chronik, aber nur 36
Str., abgedruckt iſt. Auch hat Wolff das Lieb auf die Se⸗
Tenheimer Schlacht aus Gorres aufgenommen, ohne auf die
weſentlichen Berichtigungen zu achten, bie ich im Badiſchen
Archiv I. S. 69. 373. gegeben.
Zu ©. 218. niederteutſche Reimchroniken.
11. Reimchronik der Belagerung von Neuß durch Karl den
Kühnen von Burgund 1978, verfaßt von Chr. Weyers
ſtraß, Stadtſchreiber zu Neuß. Auf diefe äufferfk feltene .
Schrift hat neulich Collot d’Escury in feinem Hollands
xoem in kunsten en wetenschappen, Bb. IV. Anmerf.
©. 291 fg. aufmerfam gemadt. Ein Exemplar wurde
1814, zu Utrecht verkauft und iſt num im Beſitze des H.
Collot d’Escury. Es ift ohne Titel und fonftige Anzeige,
aber nach Papier und Lettern fehr wahrfcheinlich zu Köln
— 360 —
vom Druder bes Schuͤren ſchen Theutonista, um 1475.
herausgegeben. Der verftorbene Geſchichtſchreiber von Gel⸗
dern, Van Spaen, hat ſich vergebens um ein zweites Ex⸗
‚emplar umgefehen, zu Köln behauptete man ihm, daß es
nie gebrudt fey, und das Original auf dem Rathhauſe zu
Neuß hat er auch nicht mehr vorgefunden. Scheller kennt
das Bud) auch nicht, führt. auch die zweite Ausgabe nicht
an, die zu Köln 1569. unter dem Titel erfchien: „Warhafe
tige hiftoria und Beſchreibung ber harten, flrenglichen und
Sangwirigen Belegerung ber Töblicher Stadt Neuts 1974.
je aufs neue fleiffig in rein te ut ſch gebracht und ges
truct in Colnn, bei den Gebrüdern A- Keyfer. 1564.” Die
iſt eine hochteutfche Überarbeitung. Nach den Auszügen bei
Collot d’Escury p. 300 ift das Original in nieberrhei«
nifcher Mundart, er aber hältfie für niederlänpifch
Gin nederländschen tongval) p..291. und zieht fomit das
Wert zur nieberländifchen Eiterärgefchichte, was beides ein
Irthum iſt.
Die Braunſchweiger Reimchronit Oro. 9) if von
‚Scheller neu herausgegeben: de kronika van Sassen in
rimen. Braunſchweig 1826. 8. f. ihn felbft darüber ©.
357. fig.
Auch Gothart Hagens Reimchronik ſoll ng in einer
Kölner Zeitſchrift abgedruckt feyn. Ich. habe fie noch nicht
chen.
z ©. 357. Oloffen im Eginhart, Es waren biefe
Gloſſen bereits abgedruckt, als der zweite Band ber mo-
numenta historica von Perz mir zur Hand Fam, welder
zur Ausgabe Eginhards auch die Brüſſ. Hf. benußt hat.
Dort findet man nun bie Lesarten aller Hſſ. verzeichnet
‚und Tann ſich vom hochteutſchen Urfprung jener Gloſſen
überzeugen, Über die ſprachliche Bedeutung. dieſes Umſtan⸗
— 7:7 —
des hat ſich Berg nicht gehufert, wenes ihn moler · den
Wege lag, daher bleiben. die Folgerungen, die ich daraus
gezogen, noch immer an ihrem Orte. Auch. über Karls
propria Hngun fagt Perg nicht. Ich muß hier nachholen,
daß jener Stelle im Eginhart unmittelbar dieſe voraus geht:
inchoavit et grammaticain patrii sermonis,, was bem
Wort nad) freilich heißt vaterländifgge Sprade,Alein
da biefe gleich darauf propria genannt wird, .fü muß
nad) dem Zufammenhang biefer Stellen patrius sermp und
propria lingua von Eginhart fononym verſtanden ſeyn,
mit dem Unterfciebe, daß patrius hier vielleicht noch bie
Nebenbedeutung bat: bie Sprache, bie fein Vater gerebet.
Hatte diefer Sprachwechſel politifchen Grund, wie ich vers
muthe, fo war es allerdings zwedigemäß; daß gleich Pippin,
als der erfte ber neuen Dynaftie, eine andere Munbart
wählte. Barbara carmina erflärt Perz durch germanica,
im Allgemeinen tichtig , ich habe meine Gründe angegeben,
warum ich bier die Erflärung fraͤnkiſche Lieber vor⸗
ziehe. ——— J
Zu ©. 312. Angelſaͤchfiſche Gloſfen. Da ih
bie Revifion der Drudbogen nad den Hſſ. vorgenommen,
fo fand ſich, daß ich mehrere Gloffen beim Abſchreiben
überfehen, welche hier nachfolgen. S. 316 femina , inne-
weard deob. In Aldhelms Gloffen ſind folgende einzufü⸗
gen. Nach Nro. 259. describitur, awriten. Nach 262,
narrationis, racu, corrig. race, Nad).-1384. eultzicem,
bigengestran.Nad} 1873. in superficie,. on ähsene. Nach
2391. lascivam ; fa. wrenan. Rad) 2948. »pergunutatur ,
fran—. Nach 3331. hortanda ‚‘ menenlivure.#Rady:3613.
remuneratore, leaniendum. Rad; 4086. gloriatur „:wul-
drad. Nadı 4119, arderetur, for ‘bernd. Nach 4158.
sterquilinia, meoxena, Nach N15. prolatum, zpped we:
—
— 262 —
074, vel-scipes (hemed.). Rad} 6256. juris peritorum „
tadberena, redgifens, Nach 6481. barathrum, squeliend.
fünibus navium, vapum. 3u ©. 52% nad) $ 177 folgt
6 177 b, ben ich wegen des gleichförmigen Anfangs. über»
fehen ‚hatte und der alfo lautet: Gyfbisceop odde messo-
preost wife. odriao $urh cos, jet be bemiten sy, XL
a faste.- . ,
eV L —
Inhalt
Erſte Abtheilung.
Zur Geſchichte der Riteratur.
1. Über. die Heimat der Nibelungen.
4. Ortlichkeit der Sage
a. Geographie der Sage. Am Oberrhein. Worms
und die Umgegend. Am Niederrhein . .
b. Uebertraguug ber Sage auf andere Drie .
. 2. Ethnographie und Chronologie der Nibelungen
a. Grammatifche Deisacrung über Ribelung.
a. Bei den feanten .
-& Bei den Sadıfen . .»
5.Bei den un
. Yeltere und zweifelhof te Sparen
3 Geſchlechtsnamen +
* „ei Bu Saft 2.
[2 ebniſſe ung. .
ae Otale ver ae. >
A. Die Harlundn - . . .
1) Namen und erfte Geftalt. . .
(2) Letzte Geftaltung der Sage .
En
=.
?
3
Bit
3
B. Die Hasbinger uub Wo
(1) Erſte Geftaltung der Sage
@ Zweite Saum oo.
3) Dritte ..
—— m Gage,
1) te Bildung e.
‘ 2 Zweite Geftaltung . 3 . .
@) Ethnographiſche Sonderbarleit.
BR HE ——
(1) Die fränfifhen Nibelungen .
a. Der erfte Sigfrit . “ .
b. Zweiter Sigfrit
5
@ Die Richflfchen. Ribel⸗ .. 487
a. Die Bructeriſche Brun it Pa 3
a, Armin ber.erfte Sigfrit ....8
£. Claudius Givilis der seite Sit 0.073
b. Die fähfifche Chriemhili. . ... 78
8) Die — Fig Almen .883
a. Der D . 24
b. —— fe Zwerg . 0.88
<. Die brittifchen Yleder von ben Nibelungen 94
a. Das Lied des Cuhelyn . .
6. Die Gododia .. . . . . “92
E. Die Hegelingen. - . 97
(1) Sufammenhang Niederlande und Britaniend . . 97
(2) Exite Geftaltung dee Gurun. . . 0.799
® Zweite Geſtaltung.. 427102
U. Ungedruckte Gedichte.
1. Gloffenlidr. 0 12109
2 Näthfel. 1 — 8 . ne 1
3, Nieberteutfche Gedichte. .. . . . 111
a. Reimgebtttt212922
b. lanetenſprache . . . . . . 14
$ u andere Lanuald. 1
Tr ‚vrouwen sperwere. - .. . . 1
e..De vier heren wnschn - . . . . 14185
4. Volkslieder . . 0. 155
a. Weſtfaͤliſche Sieber. Birnlein will nicht fallen.
Die Frau im. Tanze. Sonſt und jetzt. FZragmente 456
b. Kölner Volkslied.. 5 1489
s Orle Bolttien fe ei r isn *.
uchlieder. aus. ber und dem aldıgan 162
—— FREE u ‚ . 165
MT. Unbefanstte Handfdriften alter Werke.
1. Willerams Varanhraſe ..
2. Gebete . “nr
3. Wilhelm von Drence . ee
Fr Eſchenbachs Alerander. ur
5. Dieterichs Dracenfämßfe, . oo.
6. Die Karolingiſche ‚Heldenfage, B
rkener
167
168
170
176
176
„472
- 56 —
. © bel: be8 Konrot von Konmen en.
2 a au 1 — vi
x Fe Prebigten .
21. Walther von Spanien,
12. Auguſtins Ordensregel.
2 Boters Fabeln . .»
redigten . .' .
2. ——
.
....
.......
IV. Zur Literatur und Gefhidte der Sprüch⸗
wörter.
ur giteratur oo.
ur Gefhichte . .
a..Form der Sprädmwörter
b. ..
©. Einfluß derfelben .
V. Zur Literatur.der Reimdroniten. “
1. Hohhteutſche Reimchroniken Pan EPG . .
2. Niederteutſche.
VI. Über die Jagd des Hadmar vonLaber.
VII. Über Salomon und Moroif.
1. Das Spruhgbiht .
a a Nachweiſung .
b, Namen des Gebichtd.
©. Aehnliche teutfche Seite.
2, Das Heldenlid .
a. Namen bed Helbenticbes .
b, Dichter der beiden Lieder .
c. Quelle des Liebes .
d. Veränderung ber Sage .
VIEL Biograpbifde Nachricht en.
1. Jakob von Warta.
2. Die Klingen, PWinterftetten, Macs und Ems
"3. Die von Auggen .. ©. oo
3 2 von Beldele . 0.
Die Spervogel ..
26
218
221
— 5. —
Zweite Abtheilung. Kae
Bur Sefchichte der-Sprade und Schrift.
1. Oloffenfammtung.
4 Stoffen im Eginhart . 257
Anmerfung, Ueber die Spracıe Karls v. Gr. 258
I. Altfraͤnkiſche Sorachbenfuäler, reine. ‚gemifchte 362
. 21. Mittelfeäntifche Denkmäler 13207268,
117. Neufraͤntiſche Eprachdentmaͤler 020.90
2. dann A la Zu PR Eng. 273
nmerkung. Gloſſen von meram "und .
immeldfunde ln. . 230
3. er che Stlofare . ee 22
I Botanifhes Blofar. 0.0... 32
IT. Mebinifche Glöflen 3
Fr Niederrheinithe Stoffen oo. .. . 298
MaassBlofien.. : - .. .300
Angelſaͤchſiſche Gloſſen. . 310
. Gloffarium zur Naturgefhichte. .. 212
B. Gloffen im Aldhelm.. .- Lee 398.
U) Vorbemerkungen über Berfafler und Behande .
fun, — . 222
@& . een. 39
„ec. ER Stoffen... er . dm
'D. Angelfächfifche Lesarten zum Beda , ee 883.
Anmerkung. Ueber bie eimat ver Singelfachfen 356
m. Drosen unbefannter Mundarten. \
Vorbemierlung ee 0
A. Moſel⸗ daten on 462
1. Luxemburg uud Umgegend.
- a. Der verlorne Sohn . 0.0. 40
b. Die Bauern beim Zehen . . . . 166
2. Mundart des Sauerthald. » 0. 867
3. Mundart zu. Dielirh.. 2469
a. Zu Ehternah. 0 en MM
5. Im Mofelthal .- . ee. . 82
B. Mundarten an der Niebermand . - . 47
1. Leben Ghrifti, in der Mundart von Düsen . 095
X, Gegen Unzucht . . Fr
— s67 —
2. Mundart des Lardchens Keſſel.
a. Grammatiſche Sanertungen . 5
b. Der verlorne Sohn. .
3. Sittenregelinnn.
477
. 478
40
HU. Zur Geſchichte und Kritif der angelfädr
ſiſchen Geſebe.
Erſter Abſchnitt. Unterfuchung .
I Beictorsnung (modus penitendi) unter dem gi
Eabgar . B
IL & ertd Bußordnung Qeitentie) -
1, A Zußorbnüng.
IV. Eolumbans Bußorbnung . .
. Des ieeonyannd Beichtẽrduung
VI. Die ufäge- Pr ul
ter A Text der. Gefebe.
Fa Ren en Oct
2% Bußorbmung 1 des ẽrzbiſchofs "Egbert von York, um
750. Bierted Buch.
3. Geichtorbmung unter König Gatgir, ui um 960.
I. Einfeitendes Ritual .
11. Anweifung für den Priefter, eo.
II, Ordnung auf dem Feftlande . .
IV. Bußorbnung geg vdiſchag ..
. Gegen Mord ; oo.
vi. Gegen Injucht ...
VIE, Gegen Todſchlag der Geiſtlichen BR
VIE. Gegen Unzucht ‘der Geiftlichen und Laien
IX. Gegen Zauberei, . oo. .
Ku en —— fin di $ denſchatt
, Gegen Chriſtenverkauf in die Hei
XIM. Buße großer Simder .
XIV. Be scriftum , . .
XV. Be synna lacnunge. . on
XV. Be Tewedra manga ded-bota oo.
XVII. Be ded-botum . .
a. Privatzufäge eines Geiflichen, um 1030
IV. Probe mitselenglifgher Profa,
— ae . % n
V Sur Befgiäte: der Sar ift.
Erklarung der Schrifttafel, wo.
PR Numen in einer Hf. Ifibord. Nero, I. . . . 552
2. Angelfächfche Schrift. Nro, II — VI... .. 554
3; Mittelengliidge Schrift. Ars, VIL ab. . 556
VI. Rachtrͤge. 888
Ende bes erſten Bandes.
"Naden, gerudt bei M. Urli.
k&
Ahr aus am dd RB BAUR.
NPSII-
e. allımas- paueppyne
£ borroyaf-Sıgelbpeonfa B
Du alagma Soalt
6 emana-Zeldpjpr-
afw⸗ b a