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Dr. Leo Baerwald
1372 riverside orive
new york 93. n. y.
waosworth 7-s34s
Lieber Herr Kollege Gels,
31. Oktober I963
O
empfangen Sie meinen besten Dank
fuer Ihre freundlichen Glueckwuensche ; es ist sehr nett
von Ihnen, dass Sie mich fuer Jiuenger halten wollten;
das steht in wohltuendem Gegensatz zu dem Kollegen Neu-
feld, der mich in einem, ich moecßte sagen, Sammel-
nachruf axjif )( Oktogenarlen-Kollegen um ca. 3/)|. Jahre
aelter raachen wollte. Auch mein frueherer Schueler
Peitz Bloch hat .dch schon in der Pessach-Nummer sei-
nes Blattes ueber die 80 hinueber stolpern lassen.
Seinen im uebrigen sehr nett geschriebenen Artikel
aber habe ich erst Mon.T.te spaeter von jeniand Anaerem
zugesandt bekoraraen.
Ich hnette mich gefreut, etvms Jiehr
von Ihnen , Ihrer Arbeit , Ihrer Familie u.s.w. zu
hoeren. Wer ist es, der Ihnen gelegentlich von mir
erz^ehlt ^?- ich hoffe, einigermassen Gutes.
Ein eigenartiges Zusammentreffen ist
es, dass ich soeben ein -3riefchen an Prau Elisabeth
Kitzinger geschrieben habe, die etwas von mir wissen
wollte. Ich habe sie vor ca. 1 Jahr einmal kurz in
Washington besucht, als ich meinen Sohn una seine
Prau nach W, gefuehrt habe, um ihnen die Hauptstadt
unseres Landes zu zeigen. Meine Kinder habe ich an-
laesslich des 50 .Geburtstages ire ines Sohnes zu einem
Besuch hier eingeladen. Ich selber fahre gewoehnlich
jedes 2. Jahr nach Europa, um Ernst und seine Familie
zu sehen, er hat jetzt 3 Kinder von ca.9-lli Jahren.
Meine Tc c :ter dagegen ,aie hier verheiratet ist, hat
eine Tochter von 6 Jahren.
Nun hoffe ich, dass Sie mich auch
ueber Ihre Familie etwas informieren; ueber Enkel-
kinder worden Sie mir wohl erst in einigen Jahren
etwas zu erzaehlen h-hen.
Ihre guten Wuens che erwidere ich fuer
Sie und Ihre Familie und bin,
mit den besten Gruessen
Ihr
Ürüu,^*ns^
RABBf DR. LEO BAERWALD
1372 RIVERSiDC DRIVE
NEW YORK 33. N. Y.
WAdsworth 7-3345
Selir geelirter Herr Kollege
May 12, 154?
)
o
Ich schaeme niicli sehr, dass ich. xiiren freundlichen
Brief erst nach so lar-ger Zeit heantTJorte, üie
werden mir glauben, dasß icli ein gehaeuftes Mass
von Arbeit habe^ und dass insbesoi-dere meine
xiorrespondenz einep sclir^cken erregenden Umfang
angenoin^:'»en hit, 'i'rotzdem ist es imentschiüdbar,
dass ich ilire freundlichen Zeilen so l^nge unbe-
antT7ortet gelassen habe, und ich muss ihre guetige
Nachsicht in iunspruch nehmen*
Zunaechst gratuliere ich ihnen herzlichst zur
üebernalime Ihr3r Stellung iL Zuerich» ü;s ist sci^on
ein Vergnuegen , in Zuerich zu leben, ich bin iiimier
besonders gern in dieser 3tadt gewe en, die e±i e
so
grosso Menge von Schoenheiten "und Vorzuegen in sich
vereinigt. Man hx.t mir allerdings gesagt, dass das
Leben dort nicht ganz so schoen sei wie die ötadt
und Umgebung, nie juedische Bevoelkerung ist
^wahrscheinlich eirijzieml icher iiischmaschjund der
Kern, die üein-schTreizer Juden, sind wai^rsche^nlich
nicht die an£^;enelimsten .Lilemox.te unserer ülaubens-
gei-ossen» .Hoffentlich hr.ben bie ai:gene?LTine üirfahiui^gen
ich mierde mich freuen, darueber von ihnen zu hoeren.
Haben oie mit .ur. Taubes zu tun v 'Jas ist er fuer
ein kann, Txie kommen Sie mit Ihm a& ? Von i:eu hoere
ich, dass er wieder v^rheij^^atet sdL., ist seine Stinu^ie
noch so schoen wie ^frueher V Seine Manieren \ind sein
Charaicter werden sich wolil nicht wesentlich geaendert
habQx , i\icht ihr., woiu aber seine geschiedene ixau
if'annie, enn öie sie sehen, bitte ich herzlich von
mir zu gruessen. ich dedSD liaeufig an sie und iioffe,
dass es ihr bald g'^lin^t, iiirer Tochter nachzukommen,
die, wie ich loere, be.reits in i'alestiiia ist.
um endlich auf den mVialt Ilire . Briefes zu korx^.a. :
Ich vj-eiss nicht, was die Aeusseruiig des Herrn A»
f"uer einen Sinn hat. ich weni£-:stei s fuehle mich in
keiner .jeise durch diese Aeusserung bet3x>ffen, .^enn
Herr A. so gut ueber die vorgaenge von 1938 i^d 19^
unterrichtet ist, so haette er auch wissen koeni.en,
äass ich , als ich 1938 aus Daclmu nach haiise kam,
ein permit fuer Jijngland vorfand, ich habe dieses
permit fu.r Monate nicht ausgenutzt, nicht nur, weil
/•
ich nicht von der ü-emeinde weggelien Y/ollte, ehe
ein ü;rsatz fler mich da war, sondern weil ich den
bedanken immer weiter hinausschob, bis die
verhaeltnisse in der Gemeinde immer xinleidl icher
irrurden, bie wisser vielleicht, dass Jseiamayer kaum
mehr etwas zu sa^en hatte, s ndern fast nur noch
der Mann, der die verbindurig mit der Gfostapo
fuehrte. Es wexre all^rdin^s fuer mich beinahe zu
spaet gewarrden wegzugehen, jbinglai.d, wo damals meine
beiden i\.inder weiren, war mir seit dem liXiegsausbruch
1939 versclilossen und icn bin erst im Maerz 194U
von Muenchen weggegangen, ich glaub nicht, dass
man mir eine m.gebuehrliche jijile zum vorv/urf machen
kann, in wieweit Herr A, eix en meiner üollegen, der
schon im : ovembor 19(58 w;^ggegangen ist od-r einen
ai deren, der Anfang 1939 iviuenchen verliess, mit
seir^^r Aeusseruig gemeint hat, weiss ich nicht.
>
jHjs ist mir auch ziemlich gleichguelti
O"
>
w«
ich stehe mit i.iuenchei- , An^ehoerigen der alten
Cremeinde und -in er neihe von j?re\iiiden auch aus
anderen Lagern^ in reger r^orrespondenz. viele
üAUCLchoner au:^ aLler jelt lassen gelegentlich oder
regelmaessig von sich hoeren, und da ich gerne die
verb-.ndui:ig aufrecht erlialte, i.^'b'^ es viel zu schreiben
Bei Martha .Laaarus sehe ich ihre Briefe und bin
demnach, v/enigstens obeqj'flaeclxlich, ueber ihre
'i'aetigkeit und Ihr Ergehen informi,art. Martha L.
hat sich gut hier eingelebt« Sie kommt mit einer
grossen ZahJL von Frankfurtern zusammen und
plaetschert vergnuegt in alten Frankfurter Fahr-
wassem. Ilanna , die,v.le Sie ja wissen, durch
das Iiind viel Sorge hat, ist selir tapfer und aufreciL
77ir ko./iiiien so oft es uns moeglich ist, mit ihr und
ihrem Mann zusajirnen. Manchmal vergeljen aber V/ochen,
dass man sich sieht. ^
»
Ich wuerde mich freuen von Ihnen zu hoeren und
♦ bin mit den besten Grue^sen, auch im K-amen meiner
Frau und meiner Tochter^
DR. LEO BAERWALD
RABBINER
MÖNCHEN 2 SW,
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T»l«fon 510 71
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LEHRPLAN FÜR DEN REUGIONSUHTERRICHT M DEN MOTTCHENER VOLKS-
Volksschulen,
UND MITTBLSCHÜIBB»
a) Raliglonslehre,
Ulttolsohalen«
• Pesttage^SablDathiMonate»
10 Gebote, Pflicht enlehren»
10 Grehote, Glauh anale hren.
Sahhath und Feste^Festgeliäaohe
Grehete, Q-ehafbuch»
Pfliohtenlehre«
• Grlaubenslehr e , Bfbelkande #
UT
VII.
I, -IV. =V. -VIII. der Volksschulen,
Ceremonlalgesetze, Feste*
Gresamtüber Dllok, Insbesondere
der Grlauhenslehre mit apolo-
getisohen Hinweisen«
Ethik.
VIII.-IX.Religionsphilosophisohe
Begründung der Glaubenslehre
mit apologetischen und ver-
gleichenden religionsgesohicht
liehen Ausblicken«
Der Unterricht lebnt sich in den unteren Klagsen ganz, in den mittleren
nach Möglichkeit an das Pensum vek Greschichta- und Heoräische# HfiJu»* -
gtrtit an«
b) Geschichte
17.
7o
VI.
VII
IV.
I^ II «Ausgewählte Erzählungen bis zum I«
Tode Josefs«
III« Scbipfungsgesohichte und Patriar-
ohengeschichte .Moses bis zum
Aus ZUR aus Ägypten.
Moses(;Forts.y, Josua«
Richter bis Salomo.
miLt^befflondet^^r
•4#fi5ibellesen||
Fortbild ungsschule • *• ^^^'^j^
"TI Bis Ende des Mi 1 1 elalt er s « "^fe'SL
II. ca« 500 bis Gegenwart, haupts«
Juden in Deutschlax)^«
^•
VI.
VII.
/ßosea (Wiederholtmg). Richter
bis Saistls Tod. A./:.>j>.
fiav4d bis Untergang Israels«
Reich Juda bis Untergang des
2. Tempels (n.Miller).
Synhadrion (n.Kay8erling)bi6
Untergang des Gaonats« .
Juden in Suropa bis 1500. ^M^^^
yTlöOO bis Gegenwart« '----'r--rr—^^^
^'
-IX. Wiederholung und eingehen-
de Betrachtung wichtiger Ge-
schieht sfragen«
Volksschule.
xl« Lesen, Fibel.
III« IV. Vorstufe zum Gebetbuoh(fie**-
Abend-Gebeten.
VI. Sabbathgebete«
VII« Festtagsgebete«
VIII«Rosch Haschono- und Jörn Kipur-
Grebete«
FDrtbildunAsachule«
I« Psalfmen (Auswahl)«
II« Sprüche der Väter (Auswahl)«
c) Hebräisch.
I*
II«
Sch*ma, Idf Gebet, Teile des
Tisch- und Nachgebets«
Freitag-Ahendgebete, Teile
de» Morgen- und Tiöuigeuetä«
IXI. Sabbathgebete«
XV. Festtagsgebete«
V. Rosch Haschono- und Jom Kipur-
Q^bete«
VI. Psalaen und Spräche der Vä-
ter (Auswahl)
VII. Psalmen und Sprüche der Vä-
ter (Brweit er ung der Auswahl)«
VIII.IX.Bibellektüz)^(bes«Pro|üiate9
Hieb).
Pentateuch nach Mi^ßgabe deB Erreichbaren, möglichst im Anschluß an den üb-
rigen Lehrstoff«
ß
«»«
H^UtTy^ ^Jti^ A^i^ ^ fSTÜ —
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^/*^->1bt^^c*tra ^ Ff^iTi
DR. FRITZ RAMBERGER
BKRLINCHARLOTTENBÜRG , 31 , 5 • '52
0£BNBUHOSTR. 24
o
Lieber Herr Geis,
v/-as für grosse und unmögliche Dinge verlan-
gen Sie:das Leben meistern !und das heute, Heute kann man
nur dies tun: zusehen, dass man nicht ganz zertreten wird,
sich wehren,v/enn man zu sehr gestupst v/ird, achtgeben, das
s
man einmal und dann v/enigstens ein grösseres Stück von dem
kleinen Zipfel erv/ischt ,der von den schönen Dingen an einem
vorbeigezogen wird."Jei allem v/as glänzend aussieht, denken,
da schaut man nicht dahinter, und sich ad oculos demonstrie-
ren lassen, dass es der l.ehrzahl der anderen viel schlimmer
ergeht, dazu brauchen wir heute keine Anleitung.
Aber Ileister sein wollen, wo heute die meisten nicht einmal
zum Lehrlingsdasein zugelassen werden, im kleinen Geldver-
^ dienensberuf und im grossen Lebensberuf ,V7o man gewöhnlich
zuza/ilt -quelles pretentions,monsieur !
In harmlosen J?ällen rebrauchen Sie Terminologie , in schlim-
meren Ironie. Die haben Sie doch .Die trägt besser als ein
S cliw i jTimgü r t e 1 .
DK. FRITZ BAMBEK(^KR
BERLIN CHARLOTTENBURG , 21 , 5 • o2
DERNBUROSTR. 24
Lieber Herr Geis,
was für grosse und unmögliche Dinge verlan-
gen 3ie:das Leben meistern !und das heute. Heute kann man
nur dies tun:zusehen,dass man nicht ganz zertreten wird,
sich wehren, wenn man zu sehr gestupst wird, achtgeben, das s
man einmal und dann wenigstens ein grösseres Stück von dem
kleinen Zipfel erwischt, der von den schönen Dingen an einem
vorbeigezogen wird. Bei allem v;as glänzend aussieht, denken,
da schaut man nicht dahinter, und sich ad oculos demonstrie-
ren lassen, dass es der I.ehrzahl der anderen viel schlimmer
ergeht, dazu brauchen wir heute keine Anleitung.
Aber Heister sein wollen, wo heute die meisten nicht eininal
zum Lehrlingsdasein zugelassen werden, im kleinen Geldver-
^ dienensberuf und im grossen Lebensberuf ,wo man gewöhnlich
- _ _^.. 1
i:«u^ö,jij.o -4ucj.j.t:b jji'c; ütsn oiüHö ,i;ionbiöUi*i
In harmlosen Fällen -ebrauchen Sie Terminologie , in schlim-
meren Ironie. Die haben Sie doch .Die trägt besser als ein
Schwimmer tel.
Und Ihr Beruf ?3ie haben den Starnberger See, das Hof bräuhaus
(auch dieses, jawohl, inclusive Japanischem Turm), die Biblio-
thek,das Preysing-Palais, Thomas Iiann zum Mitbürger und die
schönsten Barockkirchen zum Aussuchen, Burghausen und Salzburg
auf Sonntagskarten - das alles ist mit den paar Juden nicht
zu teuer bezahlt, Ist ihnen trotz solcher Deduktion ab und zu
zu übel, dann lesen Sie die l^^ranzasen des 13. Jahrhunderts. Das
muss helfen. Sie finden dort alle Argumente zum Lächeln, Auf-
lachen und Verlachen.
Dies ist die Rezeptur für die r:anz schlimmen Zustände. Aber-
im ICrhst gersprochen-Sie finden doch sicher unter den Kindern
und jungen 'Menschen, mit denen Sie zu tun haben, einige, um die
sich zu kümmern, Ihnen Vergnügen machen muss. Sagen Sie nicht
Hein !Ich weiss von Ucko und habe das selbst mit angesehen,
was der an reinem Vergnügen und an /jiregung aus seinen Schü-
lern herausholt.
Also so dürfen Sie nie mehr zeichnen, wie das letztemal.Denn
noch einmal :Sie sitzen in einer schönen Stadt und haben ja
doch eine selbständige Stellung. Das bischen Schikane, das man
Ihnen antun kann, wird garnicht rechnen,wenn Sie denken, dass
es Ton engstirnigen Bürokraten und dummen J^ifcrsüchtlingen kom^nt.
Aber ich denke, diese Philippika wird gegenstandslos geworden
sein,weil seit Ihrem Brief viel Zeit ins Land Bayern geßsiigen
ist. Sie sehen ich hänge im Unterschied zu einigen rabbi-
nischen Zeitr:enossen noch den liberalen Ueberzeugungen
an und glaube an Höherentwiclclung und Vernünftigwerden der
l^enschheit -auch in otimniungen.
Dass ich Ihnen aber so lange nicht geantwortet habe, hat
nicht solch tiefgegründete Meinungen zur Ursache .auch keine
/isch
Pädagogen Absichten - ich bin nur vor lauter Zores nicht dazu
gekomr,ien:in den nächsten Wochen muss ich mich zu irgend wel-
chen radikalen IHlnt Schlüssen entschlies:5en,ich weis? leider
nur noch nicht zu welchen.
Die Schopenhauerausgabe hat IJc.ll,- gekostet plus 15;^:macht
l^Ik. 1^65. -Bei Büchern denke ich imraer an Sie, aber es ist noch
nichts rechtes vorgekoiru^.en.Es wird weitergedacht.
Schreiben Sie mir bald wieder :ob Sie schon an den Tegernsee
gehen und wie es Ihnen v/irklich geht und wie es Ihnen zu Hu-
te ist.
Ivlit herzlichen Grüssen
Ihr
^^H<\yk UUMaM^^
Uebersendung des Betrags mir am an^xenelimsten durch Postscheck
lie^t bei.
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und Hausnummer
anzugeben.
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„DIE MEISTER" Nr IF'Michelangelo (1475— 15«4).
Der Prophet Ileremias
iJom, Fresken der Sixtinischen Kapelle.
TTMichelanaelo (1475-1S.4. ^^ ^ ^^^^^ U^y^L^ UA^.^ Cd
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Rabbiner l>r.R.ueis
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'Paifa/ö-l:i^4ö.
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Sehr geehrter Herr Prof essor, sei to'em ich Ihre Schilderung über das Deutsch-
land nach iieeridii^un^^ des Krieges gelesen habe ,überle(je ich mir, ob icli Sie m.
mit einem -^rief belästigen darf .V/enn ich meine ITeirimun-^' überv/inde , so nur rei^/
ich glaube, dass schliesslich aus Persönlichstem Ueberpersönliches hervor-
gehen kann -unc muss.Ich war von 193^. bis 1939 als deutscher Habbiner
täti(j, zuerst als Ju^jendrabbiner in rLinchen,oann als Stadtrabbiner in Mann-
heim,endlich als Lances rabbiner in Kassel., eine Amtszeit fiel also fast
ausschliesslich in die Zeit cies Hitlerre jimes/Vir Rabbiner hatten es in
unserer i'»jntsf ührun^: zv-'eifelsohne leichter als unsere irolle^^^en von der '"^.e-
kenntniskirche, zumeist kümiierte man sich nicht um unsere StellunfT:na}ime
zur deutschen Politik. Ich bin oarum aucli erst 1338 in's I'onzeif rationsla-
^!;er (gekommen, ui i nach meiner J'rellasrunj aus Teutschland ausje wiesen zu
v;erden.Ich ^i^^J nacli Paläs tina.'Välirend meiner TMti^jkeit im Leutscliland
Hitler's tru^j; micii die IIeberzeu^un(;j,Gass der i^ationalsozialismus eine
einhiali^-e hrankiiei tsersclieinun^* ist. Hier, in Palästina aber habe ich ein-
sehen muSoen,(iass selbst Juaen-I'auptopfer docli -vom x'^arcliisDius ctn^^je steckt
^' ^roen können/«Vas für (ias deutsciie Vplk cer Versailler '"ertrag v;ar,fär
uxe liudenheit i^al?i's tina* s ist es das ^*eißsbuch der en disclien Re^^ierun,^'.
\7as ich zuerst bei den -deutschen, Ciann ])ei oen ^^ucen sah, es ist eine Zeit-
erkrankun,_; von unvorstellbarem Xusmasc .I^en Sciiulcsoruch /;e/;en dap deutsche
Volk als Gesamtheit konnte icli flc'.nacli nicht nie^ir auf recliterlial ten. Ich
möchte iieui^e bezv/uif eln,oass ir,;^endeir: europnipches '''ol;- virklich und
v.'ahriiaft iriun cß J^i\ das '/ift des •«•^ationalir mu^^ ist,v.^erin die nationale
Situation ein V-^esinnen cuif die ;';eisti,;en ^üter aer iw.^tion Verlan ^';i;e .
l^aiuit entschulci^e ich nichts; icii bem'ÜKi mich nur zu verstehen, zu ver-
zeilien una aus !:it-ieicen (.\Q.Vi V^e^^j aus C'.i^.v ^erirjuri^; ^-li tzu jehen. Ich h^tbe
in meineia ''"mt zu vielen -^-alen an (\k.:x\ pJ oiibie rten Sfir^en v^n f-Z. opfern
•^standen, ich wur in (<en ^efr.ini^:niBsen \\rX\ Zuchtliriusern bei schulclos
^/erurteilten, in Irrenhiiasern bei vaiin sinnig.;; 'ieworcent: n.I'ieine Schwerter
ist rait iiiror '^''amilie i.J.194^: aus -^^aris versohle j;»i't \^'or(ien,ich habe
nie mehr von ihr ^jehört.Ich weiss v/as ein K-Z. ist, wenn ich die Gaskammern
auch nicht melir (<;esehen habe. Und dennoch, ich kann nicht blassen. ^^er sehen-
ij.^n Xu^es durch aiese Zeit ^e^an^en ist, hat eine neue ^^ealität von 'f^clt
und Llensch erfahren, ::>ie ist fürchterlich, so fürchterlich, dass es nur noch
eine Reaktion ^jeben Kann -^i'Jr barme n.ii.is die ..u^xu oaulOh loi i'rogressive ^
I idaiem in London unter der Leitun^j von The hon.Iil: r.ronta^-u ^ len aui-
rt)rc.bibe nci.cn -^eutschl . zurückzukeliren, um mit dem '.Viede rauf bau jüd. Gemein-
«•ii'* t%** • Ära« •\ * * •«> «^ •!
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fifTti'.uir'^ifiM I^v^r
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Basel, 15. Februar 1946
Herrn Rabbiner i^r. H.Geis
4ö Akibabtreet
<;5 Habayith Hagadol
Haifa-e^eulah
Palest ine
1
I 4'XL
Sehr /rceehrter Herr Dr.!
^8 tut mir leid,dafc8 Gie auf Ihren /^uten Brief v
bis jetzt Iceine Antwort erhalten haben.
Mir .var es eine ^':rosse und tröstliche l^reude ihn zu lese
deutlich genug durchblicken, dass Sie mi^l^ Ihrer Stellung zu Deutschi-
land nicht viele
om 6. November 1J45
n.Sie lassen
unter Ihren Gleubensgenosten zur Seite haben. Und
wie gut versiteht man diese andern I Ich selbst habe ei
lieh gesagt, daes man es von einem Juden heute nicht verl_
den Deutschen anders als von G^rund aus ablehnend gegenübe
Und eben heute steht i
nmal auch öffent
angen könne,
r zu stehen.
n unsern Leitungen eine zahlenraässige Zusammen-
stellung über die furchtbaren Verheerungen, die seit 1935 in Ih
Volk an?.^ richtet worden sind. Umso erouickender
rem
den zu hören, dass er durch Alles hindurchsieht .Gle
ist es, von einem Ju-
iches nicht mit
'Gleichem ver-elten und einfach nach Deutchland zurückgehen und ausge-
rechnet dort aufs Neue seines Glaubens lebe
•^-hnen sagen, dats ich vor dieser Ihrer Ge
n will. Lassen Sie mich
sinnung nicht nur die grdsste
Hochachtung habe, sondern dass ich darin, dasss 3ie mir auch nur in
einem einzigen Juden begegnet eine Verheissung sehe. die
künftige Verhältnis von Juden und Deutsche
aber das
., , n weit hinausgeht.
Und nun '.vollte ich nur,dats ich Ihnen auch oraktiBCh helfen könnte
Aber die allierten LUlitiarbehörden sind mit der iSrteilung vo
se
(auch
Ausreiße ! )e rlaubnissen überaus
n <i«inrei-
emen ^a
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inüber und herüber) wo nicht irp-endwie
zurückhaltend. Ich kenne kau
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hätte gekämoft werden müssen, bis die Sache in Jrd
und oft sehr kange
nung kam. Vielleicht
sind 3ie, seit Sie mir schrieben, bere its einen Schritt weitergekom-
men
-enn das nicht der Fall sein sollte
möglichst genaue -i-'aten ber Ihre Perso
so würde ich Sie bitten. mir
n und die Ihrer Gattin, Ihre
früheren Aufenthaltsorte und bes. aber das Ziel Ihrer He
Deutschland mitzu te ilen,da jede Zone
steht. Am Besten wäre es.we
ise nach
unter besondern Bedingungen
nn eine jüdische Gemeinde in Deutschland
ie anfordern würde. mt solchen Panieren in der rfand
wohl versuche
Pfarrer Maas habe ich
n, irgendwo Druck hinter Ihr c^esuch zu setze
könnte ich dann
noc
hfo
n
allen Seiten Gutes über ihn.üJr scheint sich i
ersönlich wiederge sehen . Ich höre aber vo
n
n der ganzen Hitler- und
Kriegszeit gerade m der Judensache ganz ausgezeichnet verhalteh zu
haben. Im Ueb^rigen hört und liest man aus :f3eu tschland leider Vieles
was Grund zur Sorge giebt.Die Allierten haben dort bis jetzt keine
sehr weise Politik getrieben und das Resultat ist, dass die Reaktion
vielfach aufs neue Feld gewonnen hat. Ich selber bin e ingeladen, im
kommenden Sommer ein Gastsemefeter in Bonn zu züd ringen. Aber die dort
regierenden ^inglander machen Schwierigkeiten. Der Horizont ist auch
sonst richtig bewölkt. 'Ver weiss, ob es nicht eine
gute Bewahrung sein
könnte, wenn 9ie hinsichtlich der Urfüllung Ihres so anerktlniiMwert-
en
unsches noch eine "eile Geduld haben müssen
Mit freundlichem Gruss!
Ihr
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^ Akr^Tt ^ n f^NZ-iX^i ^ I ^ C i •- ''^'^'^
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An XarkttS Barth
5.5.1972
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Oi
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Li' ber Markus,
mit großem Interesse und Wörterbuch habe ich Deine PauluB-
Arbeit /gelesen. Bis 3, 3? großartig, darm koinmen doch wieder
die Christi. Verkürzungen.
a) Wenn man so ausführlich Uberrdie clir. Weltweite handelt,
kann man die Weitsicht der I^opheten nicht üxit einer einzigen
Stelle so ^aTiZ nebenbei erledigen,
b) Aus Karnack solltest Du wissen, daß es ixa Mittelxaeer-Raum
a. Zt, Jesu 4 /2 Millionen Juden gab. Das wareri etwa 3/2
Millionen ^roselyten.
c) Neben dem VValil-Proeelyten (Ger Zedek) gab*s den Ger-Toschav
und die Jirej ochaüiajiiu, von denen die ^-inlialtung des ••Gesetzes"
nicht oder nur bedingt verlangt wurde.
d) im talmud. oclirifttum stht es weit über IGO I'roselyten-
ütellen. Ich habe sie mal alle zuBaLunen^estellt und untersucht,
Proeelyten freundlich (?) in der irühzeit, feindlich mit dem
bieg des Chris tentxuiis,' was vtrstliiidlich, Ja rechtens ist.
Aber das weisst Du doch selber, warum läßt Du es unter den
Tisch fallen?
Herzlichst
Dein Aba
I .
'J--
jiccn'H^ 4^ ^
(^n/M'M
/'
2^.
An Marlcus Beirth
o
o
26, IV, 72
Lieber Marlcus,
Dan^ für das Buch, IXi bekommst es rechtzeitig nach Basel
zurück.
Dein angekündigter Aufsatz ist übrigens noch immer nicht bei
miij gelandet.
Hoffentlich geht es Deiner Frau nun wieder ganz gut.
Kerzliche Grüße an ji^uch beide von
Susanne und
Deinem Aba
/f
An kariois Lorth
0
16, IV, 72
m Lieber l^!;arkuS|
hoffentlich geht eo Deiner Frau bald wieder gut, ich wünsche
es selir.
Susanne ist unbestritten die weit bessere Hälfte, nur wäre sie
Dir Kleine Hilfe, oie ärgert sich über Theoloßeneigentüialiohi.eitea
öfter und heftiger als ich.
Mr ist geholfen, wenn Du mir in "^chreibmaschinenschrift den
Verlag in Amerilca angibst, es war nicht au eiitziffcrn.
MacJite nit. Euch beiden alles Lebensfreu..dliche
Dein Aba
■■•■«■■— rr-
.i'UKi'v'>:rj*.'
/•
An MarkUB Barth
o
Baden-Baden, 17. III. 1972
Lieber Markus,
Tauluß und die Juden'* haoe ich nicht erhalten. Menech, ich
hätte mich doch bedankt! Hast lu noch ein iixemplar?, bitte,
bittel
Veranlasse iiiöglichst sofort die Übersendung von ::>tendahl
•*The Scholl of j*iatthew"j:£iit Tieciiiiung an mich, ich orauche es
dringend •
üarunu willst Jax überaaupt zu Lili oimon wallfaiiren, ist doch
lächerlich. Ich konmie schon aus Gesundheitsgrilnden nicht.
Wäre aber auch in besserer Verfassung bestiimiit nicht hingegangen
Heschel? Petuchowski? wundert es -Dich? Hoffentlich wird's bei
Plusser nicht unertrH^-lich, ist • leider ▼ durchaus drin.
Wir Juden sind z. Zt. so unerträglich wie die "bösen" Ciiristen.
Was ist aus uns ni cht geworden?!
Wenns irgend geht, möchte ich Idch zwischen 10. VI. und 10. YII.
sehen! es ist 3n der Zeit.
Herzlich-freundBchafiliche CrriXBe von Haus zu Hau»
Dein Aba
n
?
An ^^
Markus Barth
B»den-13adent 6. II. 1972
(.)
o
/ Lieber Martoi^y
endlich, endlich ein Lebenczeichen von Dir, Du ::3chuft. Seit
August wohnen wir auf är^^tlichen Befehl in Bd. -Bad. Gut geht
es mir nicht. Wenn Du nach Basel kommst, vergiß lüich nicht
wieder, bittel Natürlich sollet Du über das ••Gesetz und Paulus*'
und über Israel sciireiben. Du hast ein Recht dazu, Du wirst auch
von der Ohristexuaanier abweichen und deutlich machen, daß unsere
stinkenden Ställe gar nicht so sehr sich unterscheiden. Freilich
Liüßte von Chriötlein und Jüdlein mal darauf geachtet werden,
daß wir Juden in unserer Mehrheit nicht mehr unter dem Gesetz
leben, Paulus darüber recht entsetzt wäre^
Zu Lili :>imon's hausgebackener Abschieds-Ehrung komme ich nicht,
die Daij» spinnt etwas au toll. - 'Casalis war vor einer Woche
hier. Ich verstehe mich großartig; mit ihm. .Sein Verständnis
des Juden tiuns übertrifft das •V'^infühlunßs^^efühJL'' fast aller
deutschen Butheraiier vmi Keformierter. Er kritisiert Israel
aus K>orge ui; das Judentum. Diese :Jor£;e, ob der :'»taat Israel nicht
das ^i^de des Judentums mit sich bringt, hat heute manch* auf-
rechter Jude und rrtU-ierer Zionist^
Eine dringende Bitte: ich kann hier den ICOiJJüentar zu Mathäus
von K. otendall nicht bekoL^imen, Kannst Du ilin mir lait Rechnung
und /Ingabe des ^.anklcontos sciiicken? Ich wäre selir erleichtert.
Dir und Kosernarle die herzlichsten Grüße von tois beiden
Dein Aba
Markus Barth an Aba
O /
O
( »
5. Jan. 1972
/ Lieber Aba»
Am 21. iXkärz dee ^er gBXigentxi Jalires hast Tu mir einen sehr freurid-
lichen Lrief geechriebeni und ich habe bis jetzt nochtniÄl'it dar-
rauf gearitv^^ortet. Im letistexi ^olll^v £ing halt zeimlich vielec andere
als ioh eß gedacht hatte J Statt aa der geplanten Arbeit zu sitzen,
hatte ich viele iVochen ian£ mit einem der Kaohlassbända meines
Vaters zu tun, der vci:. x cruas^cber nicht ganz wunechgeaÄas behan-
delt worden war* Dann war ich in Oberauimergau, um nachzusehen, ob
man dort etwas erwirken könnte, damit zueanuLen mit dem handels-
üblichen iUitieemitißii«n auch andere kitschige Hn^^e verschwinden
könnten,/Zum Schluß reiste ich wieder in die USA ab ohne einen
Aufsatz über das Gesetz bei Paulus erstellt zu haben, der meinen
bommer hätte krßnen sollen. Inzwischen habe ich Jene Arbeit aber
naclihclen können, und ich habe dabei - wie auch bei einem Vortrag
vor 6 Wochen in einer Syna^tjo^e über den K^taat Israel - so viel
an iJich £;edacht, daß ich Dir das Jetzt unbedingt zur Kenntnis
bringen möchte. Was mich plagt, ist die Pra^e ob ich Irgendwelche
Kompetenz habe, zum einen oder zum anderen Thema zu TQäi^n. A propo»
Gesetz iüt mir gaiiz deutlich geworden, daß Paulus, in trefflicher
Übereinstimmung z.ii. mit Deut. 335 3-4 daran festhält, daß das
Gesetztnur Israel gegeben ist - zum Leben, zur Ausfülirun^ des
missionar. Auftrages luiter uen Völkern, mit dem von Deut. 21t ai^-
gedrohten Fluch für den Übertreter, Wenn Luther und Kompanie das
verallgemeinert haben und lehren, alle J^uenschen sterben oder müssen
sterben durch das Gesetz, weil das Gesetz es übernaupt nur aufs
Strafen und leichten afefeesehen hat und im besten iall eine Durch-
gangspforte auf deofi Weg zum Leben aus Gattde ist, dann ist das als
Paulus QU slcgung einfach absurd, denke ich. .Acher ist, daß wenn
das Gesetz ein Privileg Israels ist, der dreifache Usus legis, wie
ilm die i^eformation und Orthodoxie definierte ziexiilich weit von
bchuss ist. - ivoch schwieriger ist meine ivompetenzfrage, werin es
darum geht, ob ich aus der Bibel, aus den ^Dti^xmen die IXi in Deinem
Büchlein "Vom unbeka^inten Judentum", aus kai'tin -uuber (meist via
den trefflichen lernst oimon) Zitate zusaL^Licncrueen dai'f, welche
vom Hecht des Fremdlings auf deüi iiiretz Jisrael sprechen und das
Gefundene dann mit der heutigen iiehandlung der Jerussilemer Alt-
Btadtprobleme vergleichen karm. Dqx üabüi, der ^ich hier eingeladen
hatte, zeigte sich selir glücklich darüber, daß ich mit einigsn
theol. Gedanken in den total säkularen hochzioniamus seiner Gemeinde
()
( )
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htoeinplatze. Einig. w«r.i£e filtere und mehr Utig^re Leute epracl.en
mich auch sehr freundlich an. Aber wer bin ich, oaer was ist «in
Christ, daß ich unu er xuritik üben k«m,weim wi« doch alle, alle ^
iu Glashäusern sitzen? Eb ist einfach etv^ae, oder seto vieles , ^^
blutig schief gegangen mit dieae^nrivmphalistischer. Neu-Zionismu«,
Natürlich gibt OS such Juden ux.d tjewis^e Clurist«! in den UoA.Choy
Ecicard z. a..)die einen soiort des .Uitisei^itismus anklagen, wei^
man nur im gerinesten darauf hinweist, da« Gott selbst Israel ge-
warnt hat, nicht wie ui* uxidereü Völker m leben»
üo oder 30, Aba, ich will ^ich nicht mit -.einen Geschichten und
Problemen belästigen, ich bin übrigens noch froh und dankbar, wenxx
Sie geistlicher .atur sind, derm wir haber. zur Zeit -^i unserem
beminary ( das einen neuen Präsidenten und einen ueueu Dean oe-
kommen hat) so viele und so ar,,e m^d so ulöde uxid Katastrophale
politische, erzieherische, stude. uisci.e Probly.e, daü alles was
noch halbwegs mit Theologie und dem Volke Gottes zu tun hat, einem
/wie ein Segen vorkommt.
Wie steht es wohl in ].oohum? Ist es von allen guten Geisteru ver-
lassen, seit .u dort nicht ..ehr unterrichtest? Ich hörte kürzlich
aus Göttingen, daß i.ainz und i^ochum i^ ..oment die sc! li.^sten,
aber auch die eini^i^en wic.itig argen Unruhezentren sind. Ich selbst
hoffe imii^er noch ein wenig, doch wohl umsonst, daß mir der Jull-iian-
lelu-stuhl in Lasel angeboten wird. Auch in dem sonst so würdii^en
Lasel scheinen hinter den ..ulissen heftige iütmpfe vorzugehen.
/'du erwähnst Georges Uasaiis in iieinem irief « Wenn Du mit ihm gut
Freund bleiben kannst trotz seinen hartexi Urteilen über den Israeli-
0..00+. «Mit« ich es .1a wirklich auch köroieu.l Aber im letzten bom-
mer hlt er mich wieder einmal kühl eesciuiitten, und so lasse ich
halt jetzt diesen traurigen i;all auf sich geruhen, -.einst .-u üuri-
gens. es habe einen ainn, daß ich ..nae ..ai evtl. wieder in i.ade-
vormwald antrabe? Was hat sich die gute Lili wohl diesmal ausge-
dacht?
An dieseir. Samstag Abend muß ich in einer judenclo-ietlichen
( = judenmissionarischen? ) Vereinigung reden, zum ersten i.al in
meinem Leben. Ich habe nur deshalb angenommen, weil ich bisher ,
uur vom Treiben solcher Gruppen gehört habe, noch nie aber in di-
rektem Kontakt mit dem Unternetoen war. In der .chweiz beschreibt
man ^etx.^n Gemütszustand in dieser ^che mit den Wörtern mer isch
SBClmuech - das kann man unmöglich ins Hochdeutsche übersetzen.
1^
K)
aber sicher gibt es ein herrlicht» jiddisches Aequivalent.
Doch genug geplaudert. Ich hoffe, Dein rechter AriL sei laugst
wieder so herrlich wiederhergeetellt, daß Du die Feder wieder
Bchwingen kannst. Wenn nicht, so lass mir doch bitte durch Deine
liebe Frau einige Zeilen sukoimen, die mir erzählen, wie qs Luch
geht. Ich denke gern an unsere H^^^^&ixxtig^i iffl üchwarzwald und an
anderen Orten zurück, und im kommenden boiümer möchte ich L1ach
unbedingt wieder sehen. Wann wird das wohl möglich sein, und wo?
iiit allen guten Wtlnschen für das angebrochene Jahr, (möge in»-
besondere der i^ruder Leib sich anständig verhalten, sodaß der
Gtist Jakobs munter wirken kann) grüßt Dich, Euch
Dein
PS. Rose Larie würde gewiss mit ^^rtMn. i>ie ist aber seit 15. Deü.
bei den x^indern in der Schweiz, wo sie viel nötiger war als bei
dem stur schaffenden Vater der ganzen üippschaft.
( )
\
-iBT«r*W'
M
An Markus Barth
y
ibaden-Baden, Sanatoriiun Qulsisana
27. März 1971
I ^'
i(
IJ
( )
Dein lieber, fUrßorglicher Brief vom 17. Jarxuar hätte schon
länget besintwortet werden Bollen, Aber 25ur Zeit ist bei mir
noch alles etwm« kompLissiert, die ArLgina-Pectorißanfälle ko^üüen
jreltener und sind fast immer scl-inell überwunden, dafür fällt
der ochreibeariü zumeist aus, weil das Rheuma sich gerade dort
festgesetzt hat. Man könnte natürlich fragen, sehr respektvoll
fragen, mit einem leis-bösen Mick nach oben: v/arum, wenn schon,
ausgerechnet der rechte Arm?l Was würde das helfen? öo soll und
will ich zufrieden sein, daß ich ganz offensichtlich keinen
Dachschaden zurückbehalten habe. Wie es so iUi Einzelnen weiter
gehen wiru, weiß ich noch nicht. Aber ich möchte noch ein ijuoh
schreiben und in ihm aufzuzeigen versuchen, wie daui Christentum
einer Minorität unserer Tage zur biblischen liotsohaft zurück-
kehrt und wie wir Juden meines »Dissens davon keine Kenntnis nehmen,
und Chrietentum nur ertragen können, wenn es in der apologetischen
Schußlinie liegen bleibt, in der es so lange sich befaiid. Das
Buch könnte sehr schön werden, es wäre jedenfalls das erste, das
ich aus freien btücken schreiben würde. Bei allen anderen standen
die l'reunde als fragwürdige Geburtshelfer dabei.
Auf ein iedersehen mit Dir freue ich mich ganz besonders, ich
xielme an, wir sind ab 1. Kai wieder in Ijüsseldorf, ich möchte
mich dann auch vor den l'»tudenten wieder ausprobieren»
Maohs gut, mein Lieber. Gräme lUch nicht, auch nicht über i?Yeimd
Oasalie» Es ist hsLlt verdammt schwer ein Ciiriöi zu fe«in uxiu wreuix—
scheinlich muß man manclimal in ein loch fallen, wenn man ein
so ausserordentlich christliches Leben tagtäglich führt.
;jei Du und Deine Frau auf's freundschaftlichste gtgrüßt
von uns beiden
Dein Aba
.i. * ---■_^^^
■ •«Tr -»».'■';■-' r^
^^
An Markus Barth
Düsseldorf, ?• 7. 1970
1 )
Lieber, guter Markus,
Vielen Dank für Deinen Brief, Du schreibet so schön, wie ein
alter Talmudist, wenn er Raechi-oohrift schj:'ieb, nur kann ich
die Pascha- Schrift weit leichter entziffern als Deine, J)afür
habe ich dann auch fUr lange etwas, wenn Du schreibst. Vielleicht
ist es ß-ar kein Unglück, daß Du Jetzt nicht nach Israel 4:;efaliren
bist, obwohil der jungeshafte i':rnßt bimon sicherlich sehr imglück-
lich sein wird. Manches Aufgeschobene ist Ja in der Politik seiir
von Vorteil., und schließlich wäre es doch eine politische Eeiae
gewesen.4)ie :;ache Gasalis möchte ich nun gar nicht weiter zwischen
uns heruFiWälaen. Ich verstehe viel zu wenig davon, und ich bekoiiüiie
Ja auch immer nur einen ..ruchteil seiner Aktivitäten vemittelt»
Mir tat es nur leid, weil er eine Stunde vor Deinem Diskussiona-
bejtrag mir so erleichtert und frö>aich über Euere Aussöhnung
ersiählte und er Dich Ja um den Diskussionsbeitrag gebeten hatte.
Ich sehe in ihjc einen Menschen, der an der Welt leidet und dem
sein ChxTistentum doch wohl oft eine schwere Bürde ist. Und wenn
die Kirche über Jal-ir hunderte, um Dein Wort zu ^-ebrauchen, Huren-
dieuste allen Mächtigen leistete, dann würde ich das, was Casalis
tmt, auch wenn es falsch sein sollte, nicht einen Hurendi«nst
nennen. Aber wir brauchen xtKkt darüber nicht weiter zu sprechen,
Du wirst noch wissen, wie wir beide zueinander gefunden haben,
und mir bleibt gar nichts anderes übrig, als immer wieder auf der
I Seite der Angegriffexien zu sein.
Wie lange bleibt IhJr eigentlich noch in der Schweiz? Ich würde
Dich gerne noch einmal sehen, unter Umstänaen auch nach LjaööI
kommen, während mir Euer ij^erieiüiaus durch Beine imponierende
Höhenlage ja verwehjrt ist. Und nun laß Dir eine gute Arbeits-
zeit für Deinen Lpheser-Kommentar wünsclien und sei oeiir
freundschaftlich gegrüßt von Deinei^
Aba
2A
An Uarkus Bairth
( )
DUBseldorf, !!• Juni 1970
Lieber i?'reundl
■nn habe ioh alao Dein Taufbuch gleich zweimal, KoffeiLtlich
kome ich bald zur Lektüre, was ja mit meinen schlechten
Augen gairnicht so einfach ist. Das überzählige i:.xeiiiplar werde
ich mal einem ii.ircheniürüten zu einem Jubiläum oder Geburtstag
■chexiken. Die Herren sollen das i>uch doch in ihj:*er Bibliothek
haben, wenn eie Dich verketzern.
/ Mit Dir zusammen in ©adevorü.wald gewesen zu sein, das machte
Spaß. Ich haue nur bis heute nicht recht verstanaen, warum
Du 80 gereizt \md heftig Dich ^e^en oacaiis gewandt hast.
Jedem von uns icann es doch passieren, die Literatur eines an-
deren Landes nicht ^ißsxz zu übersehen, und sein gläubiges Engage-
ment in politischen x^'ragen ist schwerlich zu überseixen. ^uich
«achte die gai^ze oache etvms traurig, weil Casalis mir gerade
kurz vor der i^aciimittagssitzung erzählte, wie bct^lückt er da-
rüber wäre, mit lir wieder gut zu stehen. Ich persönlich werde
immer Cliristen in der Opposition besonders zugeneigt sein, weil
ich mir vielleicht nicht zu iinrecnt denke, daß sie es in ihrer
Einsamkeit inid Isoliertheit noch schwerer habei. als ein alüer
Jude, der daran schon bald 2000 Jaiire gewölmt ist.
Li'
aller
Läse es Dir gut gehen und sei aufs herzlichste
gegrüßt
Yon Deinem Aba
■"Wff"
PiTTSBUROH ThCOLOOICAI. SCMINARY
6ie N. HIOHLAND AVKNUK
PITTSBUROH, PA. 16206
MARKUS BARTH
2122 Beechwood Boulevard
Pittsburgh 17, Pa.
U, It /<^. 1^10
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Lit ovtf ndu
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mJL A^v '<4)Wyft v#(Z4«i itibiA ^^^K«/ /ria 11044, *
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An Markus Barth
O
p^r^
Friedanweiler, 30. 3. 1970
r
Lieber Karkus,
äer Friedenweiler Urlaub geht zu tode, Zeit für ein Hinüber wink en.
Wir haben sehr oft und eeiineüchti^' an Euch beide gedacht. Heute
hatten wir Gollwitzere und Bundespräsident Heinemann und seine
Frau zu Gast. Vor einer ^^cche c:»peer, der Rüßtungsiiiiniöter Litler'St
den ich eingeladen hatte. Wir hatten den Lesuch nicht zu bereuen.
Sp##p laß in den 20 Jaliren Haft in opandau die ... ganze Dcgmatik
von K.B. Ich frufe ito bei einem ;.:;i)azierg«ng, wie er das feirtiö-
gebracht habe in seinen ::.rinnerungen über 600 Seiten seine oclxuld
imüier deutlich bleiben zu lassen, aber nie in eine peinliche und
billige r.elbstarüclage zu verfallen, Antwort: das liätte ich auch
ohne i^arth nie geschafft, bei ihm lernte ich alles über Schuld -
Gericlit - Vergebung.
Meine Professur für Judaistik an der Hochschule in jJuisburg «acht
Biir viel Spaß, vielleicht zu viel, weil der iMeid der Kollegen
J violleicht bald spürbar wird.
'^^ili oimon behauptet in einem Brief, JJu und Dein jaruder Käiaexi
"walirscheinlich" zu einem ^jeminar von (Jasalis und mir nach Hade-
/ vormwald. Wäre das schön! !
Sir und Deiner lieben Frau die freundschaftlichsten Grüße von
uns beiden
V_
Dein Aba
\
■^^
o
u-t^^
/^ /^i(^*4^4 c-^rr:-^
»^
/;
Düsseldorf, 3. Dezember 1969
O
Mein lieber guter Freund,, da habe ich Dir also einen Brief geschrieben,
und meine sonst so auf Ordnimg bedachte Frau verliert ihn. Also noch
einmal: "Was Du über die Privataudienz beim Papst geschrieben hast,
interessiert mich natürlich sehr. Gerade auch in der verräterischen
Offenheit für Deinen Israel-Plan und die Abneigung auf Dich zu hören,
M^mi Du die Juden in die Oekumene einoringen willst. Ob es viel Sinn
hat, nach Israel zu gehen, kann ich von hier aus nicht beurteilen.^
Aber schreibe doch einmal ganz offen ah Ernst Simon oder Talmon, die
müssen ja wissen, wie isoliert sie sind. Ich könnte mir denken, daß
dieser Kreis ebenso wenig politisch jcat ins Gewicht fällt, wie zu
meiner Zeit die noch viel größere Mannschaft, zu der Magnes, Buber,
Miss;z^ Szold und viele andere gehörten. Wann kommt Ihr eigentlich wieder
nach Europa? Ich warte schon sehr darauf. Im März werden wir m Frieden-
weiler sein, aber ich fürchte, zu dieser frühen Jahreszeit wirst Du
nicht in Basel residieren. HaSt Du eigentlich jemals etwas gehört
über Deine Chancen^ in Basel? Der gute Gollwitzer hat sich im Schwarz-
wald für acht Monate ein^':eigelt und ist offensichtlich so faul, daß
er noch nicht einmal Briefe beantwortet. Dafür hatte er c,ber acht Tage
den Besuch unseres Bundespräsidenten. Ich muß mich langsam auf meine
Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Hochschule in Duisburg vorbereiten,
allwo sie mich zum Honorarprofessor gemacht haben. Ich habe überhaupt
etwas das Gefühl, man möchte mich noch kurz vor dem Abkratzen zum
Pfingstochsen ausstaffieren; ich danke nur nicht im mindesten daran,
deswegen abzukratzen. -, . , ^
UIXU
jjt;j.iiCiii ivuiuiiicxx uctJ- ö*^ *^
Deiner lieben Frau gegrüßt.
von Deinem
a^i
-■^?*«v^
PiTTSBURGH THEOLOGICAL SEMINARY
616 N. HIGHLAND AVENUE
PITTSBURGH, PA. 15206
d. 19. Okt. 1969
o
Lieber Abba,
Noch Imker schmachtet Dein Brief vom 7. Aug, unbeantwortet unter
einer Beige Ähnlicher, obwohl viel weniger wichtiger, Leidensgenos-
sen, Du kannst Dir kaum vorstellen, wie viel Arbeit und Leid Du
D\4r dadurch erspartst, dass Du nAcU Mitglied einer Fakultät
bist. Zwar bin ich nicht, wie mein Bruder Christoph in Mainz,
Dekan, und so mit bin ich nicht amtlich verpflichtet, den besten
Teil der Wocke mit Fak. Geschäften zu verschwenden. Aber wir haben
hier gerade eine saftige Krise , und um zu verhindern, dass der
Platz ganz und gar unertrSglich wird ( solange ich (noch?) hier
bin), muss man eben böse Schachzüge mit ^^egenzOgen beantowrten,
19 Fak. mit«*lieder versammlen sich noch heu)^e Nachmittag l)rivatim
in meinem Haus, um zuuBerle^en und zu planen, was wohl Jetzt zu tu
tun sei. Rose Marie wird helssen Most ( alk. frei) offerieren: das
wird wohl das beste an dem meetlng sein. Aber darüber wollte ich
Dir nicht schreiben.
Am freltag, d. 3. Okt. hatte ich eine Privataudienz beim Papst. Viel
wSre zu sagen^ Cber den Eindruckipden die er Mann auf mich machte:
die Furchtsamkeit ist doch gemischt mit einer grossen Ehrlichkeit
und Demut. Ich hatte in den ca 30 Minuten ynseres GespraShs Gele-
genheit, zwei Dinge aufs Tapet und zu des Papstes Gehör zu bringen,
die Mit Israel zu tun haben: (1) Die Bubrvision von einem Zusam-
menleben von Juden und Arabern in einem ( Foederativ- )j6taiLt , die
mir Deine ^reunde E. Simon und Talmon entfaltet hatten, und die
unter Politikern heute wohl einzig von Ävnery auf^genommen und
hochgehalten wird. Der ßapst war sehr interssiert. Er bat mich,
ihm entspr. Dokumenttation zu verschaffen ( das ist die höchste Form
von Interesse, wenn nicht Zustimmung, die er wShrend einer Au-
dienz zeigen kann), ^a ich hier einen Job habe, und nicht sofort,
wie es nötig gewesen wSLre, nach Israel reisen und das Nötige zusam-
mentragen konnte, habe ich einen HollSnder, Dr. a Rljk, im
Einheitssekretariat, mit dem ich vor der Audienz alles dies bespro-
hen hatte, gebeten, die Dokumentensammlung zu machen. Falls Du
etwas dazu beitragen kannst oder willst - ich hoffe sehr, aas
sei der Fall- bitte tue es. Jetzt oder nie.- Das zweite Judenthema
betraf die Teilnahme jüdischer Theologen an allen oekumen. Bespre-
iiungen, damit eine kunft. kathol.-prot. Einheit nicht zu einem
^^<^^^ . ,
•1 ^^^^ Äii^ÄÄ heidnischen Symposion auf den neuplaton. 'Grundlagen Augustins
*^ ' '^^jvt^:'^'' (dieäeFMann und seine Theol. vereinigt ja alles was Kath. und Prot.
^o.c^«^ .'vV^helast- in sich ) werde. Hie
CO
•'"^ A^^helsst, in sich ) werde. Hier war Pauls Antwort weniger offen:
Vv\y\^ ^ es sei ihm neu, dass man August<^n so ansehen könne. Immejthin s
es sei ihm neu, dass man August<^n so ansehen könne. Immejthin solle
ich sicher sein, dass die kath. Kirche nicht hinter das Juden-
Stafement des II Vatlc. zurückgehen werde. Diese Auskunft half mir
natfiHlch wenig, immerhin war das p^tl. Interesse für den anderen
Punkt ein interassantes PhSnomen.
Ich hoffe, flu habest Dich von den Anstrengungen des Kirchentages
iSxgst wieder ganz erholt, und ich dürfe bald wieder etwas von
Dir hören.' ^rüsse Susanne herzlich, auch von meiner Frau.
Herzlich, immer Dein
Ma/C^aa/^
An liuarkua Barth
/
Olaseldorf, 7. 8. 1969
( ;
n
l )
Mein lieber MarioxSt
eben kam jJeiu lieber abrief« ittirlioh auch für mich an der Zeit, um
sich 25U melden. Aber nach der Rückkehr von >::>tuttgart gab ea iierge
von Post, daneben die christliche Zustimaiiuig und die wütende Ab-
lehnung der Juden gegen den ^pringer-batz meines Referates, der
tiberall in der Presse erschien, während wir sonst in der Presse
radikal totgeschwiegen wurden. Das war der «lille des Herrn von
Weizsäcker. k8ü:q,uardt, der unsere Gruppe vertreten rausste, bekam
in keiner Pressebesprechung das Wort, Golli und alle anderen
Grosskopfigen waren ja nicht da. Darüber gab es einiges Wehklagen,
ich fand es so gar nicht schlecht, denn andere Themen sind schließ-
lich brennend geworden. jDie Angst vor APO und Arabern hätten wir
uns sparen können, die waren gmmicht böse. Mich hörte man 1/2
ütd. an, Beifall kam immer schon vor den provozierenden ^iätzen.
Unser Israeli^ (JJr. i'avor^ ein wirklich entztLckender Mann, war ganz
schlecht. hT war halt Gin paar Jaiire nicht mehr in Dtsohld. , hatte
keine Ahnung von den Veränderungen dieser Jahre, redete verstaubten
Quatsch, wurde aber uennoch nicht im Vortrag gestört. In der Dis*
kussion konnte ich manches richti //stellen und ein batz von mir,
brachte mir die i^'reundschaft der ilraber ein. i>o einfach ist das,
wenn aan nur ein bissei gerecht ist. Ich hatte das dchlusswort der
Diskussion und schloss mit dem simplen batz ••Was die Judenfrage
für die Christen ist und bleibt, das ist die Araberfrage für den
Juden." Der Ägypter am 3. Abend sprach demagogisch, immerhin war er
mutig. Er wünschte den Tag herbei, da Palästinenser und Israeli
gemeinsam Front gegen :Diasser machten. Ähnliches war von dem Juden
Sätze über das '•jüdische Llut" streichen. Auch in anderen Arbeits-
gruppen ging es absolut demokratisch zu, was ich bei manchem fabri-
zierten Unsinn sehr erstaunlich fand. Nur die Politiker kamen teil-
weise nicht zu Wort, der Hauptnann der Gruppe ••kein anderes ii^vange-
lium** wurde von Theologen und nicht von Studenten fertig geixiacht,
u.a. von Letzger.
Marquardt berichtete ich nach unserer Absprache. '2t hängt sehr in
der Luft, kann z. Zt. also auch nichts sagen. Er möchte und müsste
sich habilitieren. Aber unser guter Colli ist ja ein vitaler Egoist»
Golli schrieb ich Deinetwegen, es kam keine Antwort. Da busanne für
/<^(6-
h
( )
drei Tage in -berlin war, schickte ich sie zu Golli. Er hält
•ein^n EixLfluaa in j^aael gleich 0, versprach aber voüi oohwarzwald
nach Baiel •^herunterzusteigen*'. I^un, ich werde ihm keine ittihe
laaaeni andere geht es bei ihm leider nicht. Kraus war hier,
am Boden - wie bei einem Boxicampf-. Die schuld liegt fast aue-
sciiließlioh bei ilim - und nicht bei den Jtudenten. Da er 's weiss,
musB man ganz vorsichtig sein, der Arme.
Nach Liestal koxmne ich noch nicht, mein Lieber. Die Hitze setzt
mir doch Jetzt verdaiümt zu. In btgt. uund da^iach ging^s erst ganz
prima. Da ich offensichtlich ein kleiner Junge bin und bleioe,
ist die Enttäuschung etwas heftig. Ich dachte wohl wirklich, ich
sei ganz über dem i;)erg.
lass Dir nun seljr schone Ferien ohne Zph.brief wünschen. Dir
tind Deiner i^'rau die herzlichsten Grüße von ousauic und
Deinem alten
Aba
c •
M.W-:
1
Markus Barth
Borza
1961 La Sage VS
d. 4. Au^cr, 19G9
O
O
Lieber Aba,
Noch habe ich kein Sterbcnsv Örtchen vom Kirchentag überhaupt gehört (xKim ich
lese halt eine amerikan. Tageszeitung, und diese nur sporodiach), geschweige
von dem Tag, an welchem IXi gesprochen haßt. Dafür habe ich jetzt gerade in zwei
Nuimnern der neuen Zürcher ^eitimg Ernst öiiutfis review von ^. Welir's Bildbio-
graphie über Martin Buber im Uowohl- Verlag^f lesen, u^d dazu Wehres Hiemlich
ohnmächtige Duplik, Diese Stücke haben inicl^^r wegen Biibor und biinon interes-
siert, s-ndern'beson.'ers a^ ch dav^un, weil derselbe ^elir von ftfcohlt den Auftrag
für die üildbiograpliie meines Vaters bekojiimen hat. Kr kommt von Ilud. Steiner
und Rittelraoyer her, imd ist offenbar nidit gerade der xManri ,den man sich
aussuchen würde. "*un werden wir FariLien,*!;tlieder uns fra,<:en, ob wir ilun Beistand
leisten wollen, indem wir ihm Bilder imd Angaben liefern, oder ob wir ihn halt
einfach zappeln lassen, wäln-end jener i.err Busch, von dem wir lir erzäJilt
haben, das ihm best-raög liebste zustande zubringen versucht . Docli icl? wollte
Dir eigentlich nichts besonlores erzählen, geschweige meine kleinen Sorgen
anliängen. Ich w)llte mich mir ongele^tlichst (^mdigen nach Deinem Ergehen
udtl dem ii-indruck, den Du in Stuttgart gemacht oder erlitten hast. Was ge-
schielit mm weiter mit der jüd. Cliristl. Arbeitsgemeinschaft? IlafFreund Marquart
weitere ['rosse Worte gesprochen? Und wirst Du weiterliin trotz allen l^rftäu-
8 hungen'von sog. christlicher Seite die Iloffmmg und Liebe nicht aufgeben,
dass wir uns einmal doch noch verstehen werden?
Rose Marie und icli haben bald nach unserem letzten ^reffen im hohen Scirwarzwalä
einige Tage im Piifrhaus unseres Sohnes Peter verbracht, k-ulminiererid in der
(untrainierten ) Besteigung eines Jierges Speer, den ich bis dato noch nicht
einmal je mit BevAisstseinj gesehen hatte. Am 10. Juli fuJüien wir über zwei Pässe
liieher ins Wallis, umständehalber in Begleitimg einer ilundeiirutter (Spaniel) mit
6 einwöchigen kleinen Hündlein, die wir seitJier hier in Pension haben. Das Schau-
spiel der lumderaiitterlichen Fürsorge für die Jimgen hat bei meiner verlobten
Tochter T>uth (Heirat am 1. Okt, hier oben) vmd bei der noch im^vcrl lebten
18 j: hrigen Kose Marie raütterliclie Instinkte erweckt oder verstärkt. Erschüt-
ternd ist der imgebändigte Egoismus der iJeinen, doch überwältigend die Weisheit
der ^utter, die es irgendwie versteht, auch den schwäclisten SägiSigling nicht
einfach verkiümuorn zu lasf^en. Tagelang hatten wir Prozessionen von älteren
und jüngeren Nachbatchaletbewolinert vor dem ilaus, die alle (Uc Uerrliclikeit
aus g:k*jig bescliaunn und beurteilen wollte^. Sonst ist es still liier. Nur eine
l^acYibarpfarrerin imseres i:)ohnes Peter, jetzt auch eter, ist n-ch bei ims. Iia-
merhin hat es sich wohl sclion c'eutlich herausgestellt, dass in diesem Fall die
iitg verbluteten zärtlichen GtfiüJile niclit nur nicht im Wa^chsen, son-
er als. imberrimdet ^'irfrV rVt r-r^-"' »^as man doch alles erlebt. Neben allem
gegense
dem eher
habe ich bis Ende Juli brav aju iiph. brief gearbeitet, seit 1. Aug. hat üiich
aber i^erienl st imd Faulfieber gepackt, sodass ich als ein dturcliaus vmvor-
bildlicher Theologe lae ineif Tage zujjringe. Rose Marie ist soeben mit Peter imd
meinem -^u.ler Clia'istoph auf eine l'^l/l: tägige Bergtour aufgebrochen,^ ich aber
sitze getrost und Pfeife rauchend a iiuiiieiü olneiboiescB lom und xini*c , c.ic
Sclfeeriesen seien auch auf die Distanz sehr, sehr schön.
Noch imiuer ^mrden ivir ims nicht ^yundem, sondern freuen, wenn Du plötzlich
mit Deiner Fi^au hier vorbeikämest imd einkehrtest, -^ch weiss nicht mehr, wel-
ches Datum mit Dr. Sckoler in Licstal abgemacht wurde. Aber wenn Ilir schon
von Düsseldorf bis Liestal gefaJiren seid, seid Ihr schon etwa 3/4 des Wegs
bis zu «ms gegangen. Wer A sagt, muss ....
So viel mit herzlichem Gruss, für lieute, Bitte lass bald von Dir hören,
und sei üi^erzeug , dass Du noch gar nicht alt bist, sondern dass noch viel
von Dir erwartet wird.
Immer Dein und Eu^er
9
An Maricus Larth
0
Priedenweller, 2. ?• 1969
( )
\^
Lieber i'reuiid, ach was Lieber Markus,
an einea fac iar I^otrufe we^en des i^irolMitages und der drohenden
Revolte ai^abisclier otudenten ist Ihr lieber iirief ein wahres
Labsal, us war so schön mit Ihnen beiden und über dem Paulus
aöcnte ich mindesteixs ein Jai^r mit IhBBn zusarnjuiensitzen. Wäre
ich Jünger, ich pilgerte so^ar nach Aiüerika. oo muß ich ein
ganzes Jahr warten* ü^im doch nur so eine evangelische ocheiß-
Fakultät endlich ein ii^insenen hätte 1 1
Aue Basel wird eh nichts. Der Arzt hat*B verboten, er joaeint,
ein Ta^ Tiefebene « 6 Tage weniger i^rholung. Aber Telephon-Nr.
und genaue Aneciirixt Kann ich lair ja von liirer ./chwägerin ge-
legentlich geben lassen, «enn selbst Golli die Hose voll hatf
muß der alte Geis Jbrieflein über Lrie^flein schreiben. Darum
fllr heute c^ciiluß.
lir beide grüssen oie und Ilxre seiir liebe i'rau aufs
herzlichste
Ihr Aba ^
+ so heiß ich bei allen befreimdeten Linkschristen. Einmal
kam nach oinem Vortrag 3 Diskussion ein Pfarrer zu xidr und
meinte: Herr Laiidesrabbiner, c.ie sprechen wie der Aba sprechen
soll, den ich noch nie hören konnte.
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0«. i'ii UrtiXuuJ^ (rU ^««ufkj ^T^A Jcliiv L'rX i***^^y>
A^^ , krwVt <4 «u.M. rlJHu >ic 4H/l4/n^fK«< fUnKl tUc Uu*i\tL
i
14*1 U /c'cUm. ^
yv-M.^1
/-4^ ivy. kL^ S*vi<
1^
<^ ' An i.arl:
arlaas Larth
ca. !?• 6. 1969
Fricclenv;cilcr
0
Lieber il'reund,
v/ir freuen unü ßeiir, sehr auf den ^onntae.
Herzlichst
Ihr E. Geis
o
l^
■aaODWiaHBBBK«'
An lüarkiis Larth
O
Prieäenweiler, 23 i 6. 1969
o
Lieber i^reuiid,
es war vdeder so schön nit Ilinen imd Ihrer ochwägerin in ihrer
\ *^ r--^^
V/ollen Jie nicht doch noch einiial heraur^coi^aen? wir beide
würden xms heralich freuen, liur bitte rechtaeitig Bescheid,
v/eil es langsaui mit freien liiüimern echv/iez'i^ v/ird.
Jjehr freundschaftliche Grüße
%
Ihr Eaphael Geis
2 4
An luariois Larth
SUsaeldorf, 6. 6. 1969
o
()
Lieber und verelirter Herr liarth,
ich hatte gerade verzweifelt und erfolglos Ilii*e amerikanische
Adresse gesucht» kurz danach iiau^ Ihr abrief« i;'ein, oie sind
wieder dal ütiiamt es auch, daß üie in iiasel eine Professur
haben? Mehrmals wurde das erzäixlt.
Am 20. VI. bin ich schon in üerien. Am 14. /15. VI. habe ich
noch mit Gasalis ••aufzutreten, akx 16 .VI. - 15. VII. sind meine
Prau und ich in
laars Kurhotel
Wie also wär's mit einer Wiederholung? Körperlich geht es mir
eigentlich recht schlecht, ich versuchte immer wieder zu
vergessen, aber mein Bickkopf hat zu ansteckend auf andere
Organe gewirkt. •
Mit Ilirem Herrn Papa habe ich mich recht herumgeschlagen, nun
steht er hoffentlich nicht ^anz falsch in meinem i:kirciientat,s-
referat •♦Juden und Qiristen vor der i^ergpredigt". Äie schön,
daß es Ihrer if'rau wieder ganz gut geht.
;:5eien oie beide aufs herzlichste gegrüßt
Ihr Raphael Oeis
o
^3. j'^M Kif
o
o
Cci:
**;»(( #i-itu4^ iu.< L/vc K^ ;wM /^i yt'u.JL/. 5^^ ^^^^ l^
«;ui
^
.r»)^
5.«.i«.»4.> /•» i^ftYkt o^iiiL U 'IwH Atu^ H*»'^4 ,u^
IL
Wi^C^ 4
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i/l
M«i*'> ? '«.
An Markuß Barth cu^ /£^ ^ Z^^ ^^^f^ -W;^ Im^y^ ^^ ßt^^^^^^j^ /^^^)
1/
DReseldorf, 11. XII. 68
r.
Lieber und verehrter Freund,
nun habe ich ilm doch nicht Äehr gesehen, l^ach Colli 'e
lbchildei*un£: war sein sterben novh begnadeter als Bein Leben,
Äattirlich denice ich jetzt viel und intenßiv an eein i4ort,
"wenn ich je in den Kinuael icoimaen ßollte, ich würde iidch erst
nach Iiuozart und darai erst nach Au^ustin und Thomaa, nach Luther,
CsLLvin und bchleiermacher erkundigen." Das war nie ein Scherz-
wort, dafür tiefer Ernst.
PUr mich ist nicht wenig von dem, was in der Dogmatik über
dexi Tod steht, fremd und unverständlich geblieben. Das jüdische
Gebetbuch spricht sehr intensiv von der Hoffnung auf ein Jenseits.
Je älter ich aber werde und je stärker die Anzeichen des Verfalls,
umso weniger bedeute* mir die jenseitige weit, die mir oft er-
scheinen will, wie ein Pochen auf Gewißheiten, währen mein Gott
mir nichts verspricht, ja geradezu das Vertrauen ohne Garantie,
bar jeder Gewißheit über das sterben hinaus, fordert.
La ist fast ge^^en meinen Tillen ein Selbstgespräch geworden.
Und nun will ich mit den «orten liires Vaters schließen, die
80 sehr für den letzten Vater der ikirche sprecnexii daß unser
immer obskurer werdendes Jaiirhundert gerade sexne nilfe nötig
hat. Dies wird bleiüen, auch für den alten Juden Geis, mit seinem
wenn und aoer.
Ihnen und Ihrer lieben Prau selir freundschaftliche ^jtM^^
Ihr
L
Raphael Geis
/
/
lA
Uli— W—um H \ ^>y^— '^IWr-^Wi— >.-r<^w.»»tMenw>'-*»r>- M^>««(.v.,.-^»^.- *
An Maricua Barth
BUeseldorf, 30. 7. i960
Lieber H«rr Lartl:
0
V I
( >
o
Ihr x>rief vom 21, Juli lag da, als ich von den Perien zurück-
kaun« Ich hatte iflB«r noch gehofft, von lernen rechtzeitig zu \
hören, äerm ich war mit meiner Frau ixn ochwarzwald, weixii auch
ixQ nördlichen Teil. Nun wird es leider zu eineni ».iedereehen
nicht icoiiiinen können, weil i^^ich Reisen xaelir als gebülirlich an-
strengen und ich mich nicht schon wieder dem Auto oder der
Bahn anvertrauen möchte.
Ich möchte sthr hoffen, ja geradezu darum bitten, daß die
Verbindung zwischen uns nicht abreißt. Vielleicht gelingt es
doch in den nächstexj zwei Jahren etwas Geeignetes an einer
deutschen Universität für üie zu finden. Ich frage hemm und
herum (ohjae Namensnennung), aber die Leute sind Ja auLle so
überbeschäfti£,t und im Grunde ^ar nicht ijuehr recht fähi^, zu-
zuhören.
Am Ende meines Urlaubs war ich bei einer Vorbereitungstagung
für den nächstjährigen Lvangelischen is^irclientae in vituttgart,
und zwar bei der Cruppe "Gott und Gebet**, da die Gruppe /
••Juden und Cliricten** nicht inelir selbständig auftritt. i:.rstaun-
lich, was so evangelische Theologen nicht wissen. Aber vielleicht
lie^t es auch darari, daß ich selir spät Liit der evangelischen
Theologie angefangen habe und mein bissen also frischer ist.
Den letzten Band der Dogmatik Ihres Vaters hatte ich im Urlaub
dabei. Da stehen ganz ^oßartige Dinge drin. v.
Ihnen und Ihrer lieben, verelirten Frau die herzlichsten Grüße,
I>ir
Eaphael Geij
\
■<w
Markus Barth
Borza
1961 La Sage Vß
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An Larlois Barth
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Düsseldorf, 6. 6. 1363
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Lieber Korr Larth,
Dank für IlxTcn lieben Lrief , Dank für die beiden Lüchor, die
diecor ia,^i•e bei i:.ir ein^^etrofren eind, mid in denen ich bis jetal;
nur blättern Iionnte. i^reund xa*auG lia-i; lair einen ;:.xricli öurcli die
ilechniuiü' ([:;eiuach'fc , indoa er für lü Ta^^e nach lötoi^bul verschv/un-
den ist. Lliel^e altio die Il'a^e, ob oie etv/a in der zv/eiten Juli-
v/oche Zeit hätten. Lann könnte lüich meine irau nach l>asel faliren.
KoffentlicJ^ £eht es liirer irau doch mittlerweile besser. Was
ich mit dem nicht zu tapfer sein meinte, war dies» Jlire ii^au
küime aus liebender imcksichtaälimc c^ar zu seiir verheimlichen,
\iQm\ es il^ nicht £ut {i;aht und vor den ju'oli:;en müßte man daim
etwas ängstlich sein,
ilmen beiden sehr herzliche Grüße
Ihr Kaphael Geis
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An Larkus Larth
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DUseeldorf, 22. üai 1368
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Lieber, vorelu'ter Frcxond,
Ich habe schon üeraiuue Zeit nichts uchr von Urnen gehurt.
Üb üie ivohl imer noch in f.oLi eind? Gerne ;vüßte ich, ob ein
iJeeuch bei limen und Ilu-eiü verelorten herrn Vater auch noch in
der ersten Jmiihairtc ijeneliia wäre,
Ilmen und lln'er lieben verebten i'ruu die herzlichsten Gitisce,
Ilir
fiaphael Geis
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An Karlaie Barth
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1. ^. 19«t
Vtrehrter freiuid, Lieber Herr I^arth«
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(Dank, vielen Dank für die Karte, den Brief und den Aufsatz,
Wie «ehr ich mit Ihnen tibereinstiiame, ich muß ec nicht sagen.
Aber ee feibt in der Korrelation Cloristentum-Judentuia, in der
i^e^iiehung Bundesrepublik - Israel Dinge, di- man nicht, noch
lange nicht in Deutschland sagen kann. In Amerika ist das nar-
rürlioh völlig anders, «ifir hier können nur und allein in einer
Exegese des A ^ NI uns zusaüimenfinden, die keinen Augenblick
vergißt, wie das Christentum im 3. Beich versagte ~ und das
/ Judentum unterging«^
Kraus hat ij;:- laai nur den 11. /12. frei. Ich muß walir scheinlich
in der darauf folgenden Woche nach Berlin und leider kann ich
noch immer nicht Termine zu schnell aufeinaider folgen lassen«
Das lieisen strengt mich an. Ich habe 2 aufregende Sitzungen,
1 Vortrag, 1 Podiumsgespräch überstanden und xiicht schlecht.
Doch üie rein körperliche i^^rmüdun^ erzwingt Pausen zwischen
den Auftritten. iLf^ ist verdammt schwer so zu leben« ......
Bleibt die i'ragei fahren üie schon Anfang Juni zurück?
^ehen müsoen wir uns noch. J^eine j^'rau Könnte mich ja auch zu
Ihnen faiiren.
Hoffentlich geht es Ihrer lieben ifrau besser, sie soll bitte,
bitte nicht zu tapfer seinl
;5eien bie beide aufs herzlichste gegrüßt
Ihr Kaphael Geis
Werblowsici habe ich mir genau so vorgestellt, von dem ist eben
Ehrlich begeistert.
Frau Niegsch las nach Ilirer Abreise nur noch K.-^M, Barth, mit
großer Begeisterung! Ich wurde zum theolog. Wörterbuch.
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JERUSALEM, Via Dta Hsa
JERUSALEM, Via DoSÄsa
CERUSALEMME, Via Dolorosa
JERUSALEM, Via Dolorosa
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An Markus x>artll
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Priedenwtiler, 18. IUI 1368
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Lieber Herr ^arthl
Ich würde mich unendlich freuen, wenn Sie am konnienden Sonntag
( 24. III.) mich besuchen könnten, es ist der letzte Sonntag.
Sicherlich könnten oie hier auch als inein Gast übernachten.
iiie fahren bis Preibur^ dann btraße nach Donau eschingen
(jbundesstraße 31) über Hinterzarten - Titisee - Neustadt, bald
nach i'^eustadt Abzw*igung liiiksi if*riedenweiler.
Ich freue mich! Grüßen oie Ihren Vater, der sich vielleicht meiner
erinnert.
Herzlich Ihr
Raphael Geis
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An Markus Barth
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z, Zt. Laers iCurhotel, Friedenweiler
13. III. i960
Lieber Herr Professor, verehrter Freund,
l Ihre otudie lult der mich anrUhreixden Widi^ung erreichte mich noch
in DUsBeldorf, Ihr Lrief hier oben, wo ich die Folgen eines Herz-
infarktes überwinden soll, l^eide stimmen haben mir gut getan,
haben .de innigen Dank.
fite deutsche Situation ist nun eiruüal anormal^ Levinson ein
grandioses ±ieispiel allgemeiner und jüdischer Unbildung, Ehrlich
ein iuaiui ohne Takt aber großem Geltungstrieb, Jochanan Lloch ein
psychisch kranker Mensch, aber gerde die gutwilligen Christen wie
Zmh. Gollwitzer schlucken alles, wenn es ebexi. ijMr jüdisch ist.
Jüdische lulamlieit, jüdiscl e Arroganz, jüd. -israelischen l^ational-
Sozialismus. ^HTein ij'reund i^raus (Kaaburg-fGö ttingen) laid ich haben
versucht aus deiü ekelhaften Brei christl-jüd. Verständigung heraus-
zukoniLuen. Die Anfänge waren nicht enttäuschen(J| xüraus aber hat zu
viel zu tragen, ich bin nach 16 Jaliren Leutschlaxid ein kranker
Mmn, der heute noch nicht v^rissen kann, ob er wieder lecht aktions-
fäMg wird. Larui^ gerade liatte ^uir so viel daran gelegen öie in
Deutschlartd zu halten, aber ich bin beinaiie sicher, eine dtsch.
Universität wird oie nicht berufen, denn ::>±e passen ja nicht in
den verstaubten Kahmen. Ls ist. also durchaus möglich, daß in
der Dundesrepublik diese Chance mit vielen anderen verspielt wird.
Nun zu Ihrem "Paulus". liur eine Korrektur hätte ich arxzubri;
das Judentum hat missioniert, es ist ihm sogar sehr sclilecht be—
koiümen, als es damit aufhören mußte. Harnack hat für das 1. chxristl.
Jaiirhundert die jüd. Devölkerung mit - wenn icn nicht senr irre -
4 /2 Millionen angegeben, von denen wenigstens 3 A^dllionen auf dem
Weg der luission zum Jdt. kamen.
Und dann das Gewüsch von oeiden oeiten über das "Gesetz". I) gab
es unzweifelhaft eine HsLLacha des i^iath. Evang. II) ^ein liberaler
Jude und schon gcirnicht die uesetzaustinenteni herren Levinson und
Ehrlich /können sich eJrirlich heute noch auf das Gesetz berufen und
III) Wie hoch muß eben der geschmähte Paulus das Gesetz eingeschätzt
haben, wei^n er es für Christus hingab, was wäre das für eine Liebe,
:)--
XI
13. IUI ^
II
die geringen Preis zsüilte und Verachtetes dran göbe. Hier scheint
mir der Jrxmkt, bei dem wir anset^sen müßten. Beide aber, Gliristen
und Juden, verspielen das verkündete Gottesreioh auf Erden, weil
wir uns nicht aus den I>astionen der heligionen herauswagen.
Religionen haben nur noch selir wenig mit der Glaubenskraft Jesu
I und der Propheten au tiux.
Seien :sie kameradschaftlich «•grüit
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Ihr Eaphael Geis
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An Mar Im s isarth
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Düsseldorf, 24. II. 68
^ehr verehrter Herr Professor üarth,
ich habd mit i^rößtem Interesüe Ihren Aufsatz In. letzten Prei burger
Hundbrief gelesen, i^ntsetzt hingegen war ich von der Dummheit deB
Herrn Levinson, der ociinoddrigzceit des ^ti^Tvii i^l^rlich. Frau Lucicner
und Herrn Ehrlich habe ich das schriftlich mitgeteilt, also darf
ich's Urnen auch sagen.
Sie werden von mir bestimmt nicht e^WLi'ten, daß ich Ihnen in allem
zustimme. /Aber m. E. vermitteln i^ie sehr wesentliche i^rkenntnisse,
die wenigstens in deutscher Sprache kaum bis Jetzt ausgesprochen
wurden.
Fraglich bleibt, ob man eigentlich von jüdischer Theologie über-
haupt sprechen kann. Ich jedenfalls habe es immer nur fertig
gebracht jüd. Frömmigkeit, jüdisches Denken in die christlich -
theologische Sprache zu übersetzen, t^xai man aber von jüdischer
Theologie spricht, dann ist der Ausdruck "Leidenstheclogie" durch-
aus am Platz. Dicke Lände von Lelegstellen ließen sich zusamiüen-
tragen, weit mehr als über den sogenannten jüdischen Optimismus,
i^Jatürlich sind wir Juden nach dem 3. Reich allergisch ^^g^ii den
Degriff des Leidens, wir vermuten gar zu sctoell und verständlich
eine Rechtf ertig-ung des Gewesenen. Aber davon kann bei Urnen ja
wsuirlich nicht die Eede sein.
Ich wünschte selir, ^ie fänden eine Professur in Deutscliland
und wir könnten uns eines Tages begegnen.
i>eien oie sehr herzlich £e>:rüßt
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Ihr Eaphael Geis
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Für Ihre liebevolle Teilnahme an unserem schweren
Verluste sagen wir Ihnen herzlichen Dank.
Frau Eduard Bauer geb. Carlebach
Oskar Retwifzer und Frau Gertrud geb. Bauer
Moritz Posen und Frau Liesel geb. Bauer
Erich Bauer
Mannheim, Frankfurt a. M., Jerusalem
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Miriam BeerHofmann-J-ens, 412 Gathedral Parkway N.Y*25,N*Yc
20oAa/?ast 61
Herrn Rabbiner
Dr. Robert Raphael ^eis
Fischerstrasße 51?
Düsseldorf ♦ ^ermany
Sehr verehrter, lieber Herr Rabbiner:
Ich habe ein sehr
schlechtes Gewissen, dass ich auf Ihr so sehr liebes -
Schreiben vom vorigen ^ ahTjerst jetzt antworte»
Aber erstens
verfließt die Zeit hier so rasend, dann war der Winter
mit Krankheiten im Näheren and wei^^ren Kreis aus-
/*^füllt,das Wetter war elend, man kam eben zu gar
i.>.chts»weil jedes Ausgehen, der i^lltag, doppelt so
viel *^eit als sonst erforderte«
Ausserdem aber waren verschiedene Dinge im Schweden,
die ich erst abwarten wollte, ehe ich auf Ihr so
freundliches Angebot , wegen einer Neuauflage der Werke
meines Vaters, antworten wollte«
Vor allein, ich habe die Gopjrrights zusammen mit Pischer^^
aber ich kann den Vertrag jederzeit aufloesen«
Nun haben schon vorher ziemlich einflussreichePersonen
mit anderen Verlagen Äeaprochen,ohne dass irgendetwas
erreicht worden ist.Und nun habe ich doch die Zusage
von Pischerverla^tdass sie vorallem '*Der Tod Georgs"
neu auflegen wollen und dann voraussichtlich einen
Band •♦Biblische Dramen" «Ich hoffe Mitte SeptBBber eine
definitive Antwort zu haben. Aber wenn Sie ein ü;f:4)llÄea
jetzt tun wollen, 80 wäre es sehr lieb, wenn Sie eben beim
Vorlag anfragen würden, ob Sie"die gesammelten Werke "
bekommen koennten»Übrigens habe ich mich sehr geärgert,
^ss im Bücherverzeichnis der '^Bücherstube" der Wochenztg
^aT •'uden in Deutschland, die ich zufällig bekommen habe,
das Einzige, was jetzt zu haben ist, die Schulausgabe von
"»Taakobfl Traum" ,die nochdazu ganz billig ist, nicht
einmal angeführt wird, während sonst auch -^Belletristik
angegeben istolcb. wollte den Leuten sogar schreiben,
aber vielleicht hätte es der ^ erlag ihnen antragen mü
müssen ? ? Wollen Sie so lieb sein und den, den das an-
geht, darauf aufmerksam machen»Vielen Dank Jm Voraus.
Ausserdem wird jetzt
im Stiassny Verla« in Graz eine Art Monographie
(die geben so eine ganze Bücherreihe heraus; über
R.'R.H« erscheinen, in der Proben ans den verschiedenen
Werken enthalten sein werden. Den,- sozusagen^ verbindendan
Text schreibt ein Bekannter von uns, der hier lebt,
Dr« -'^'red Farau, Ich' nehme an, dass das doch ein Menge
Anfrafren nach den einzelnen Werken hervorrufen wird*
'Aber ich habe mich unendlich
über Ihr war|smB Interesse gefreut und ,wenn es noetig sein
sollte9darf ich mich doch wohl an Sie wenden,. ,,_
J
Ausserdem wird es Sie wahre cheiiil ich interessieren, dass
ira April Heft der Deutschen Hundschau eine beschichte
"Das Ende**? (komisch ich habe es vergessen und hier in
den erien,habe ich das Exemplar ^icht mit .,von ^en-
schele erschienen ist »die »'Die Gedenkrede" als Inhalt so-
zusagen hat .Vielleicht koennen Sie es sich beschaffen.
Ich habe inzwischen erfahren, dass es kein wirkliches
Erlebnis war .sondern aus verschiedenen Episoden zuöammen
gestellt« , .
Und nun muss ich aufhoeren,weil es zum Essen
läutet und nachher wird es regnen, also kann ich nicht
weiter im Freien-schreiben und im Hotelzimmer ist nicht
viel Platz.
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ehmen Sie aud?. bitte. meine herzlichsten Wünsche für
die -«'eiertage entgegen und ich hoffe,dass es Ihnen recht
^ut geht
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Sehr verehrter Herr Rabbiner: -''
Ich nehme die Feier-
tage als Gelegenheit, Ihnen für Ihre so freundlichen
teilen über meinen Vater zu danken. Ich freute mich ,
dass mein Brief Ihrer Studentin - ich habe den Namen
leider vergessen - nützlich war .Hat sie die AiJbeit
fertig gemacht und ist sie irgendwo gedruckt woraen?
^as in den grossen Tageszeitungen erscheint , bekomme
ich ,1a manchmal zugeschickt , aber es gibt ja sicher-
lich auch kleinere Blätter, von denen ich dann gar
nichts erfahre. Sollten Sie .ie irgendetwas über
meinen Vater irgendwo lesen, so wäre ich Ihnen sehr
dankbar, wenn Sie die grosse Liebenswürdigkeit hätten
es mir zu schicken. Am 26. q. sind es zehn Jahre,
seit er gestorben ist und ich bin sicher, dass da
irgendwo kleine Notizen sein werden. Ich war voriges
Jahr in Wien und sah "Der Graf von Charolais" im i
Burgtheater -es war ein ganz merkwürdiges ülrlebnis.
Ich werde mich immer freuen, von Ihnen zu hoeren und ^
vielen Dank im Voraus. Herzlich ';ji.v.oL ^
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Sehr geenrter Herr Dr.^els,
soeben von einer zweiwöchigen Vortragarei se durch die
Bundesrepublik anl^^'sslicn der "Woche der Brüderlichkeit''
zur^lckgekenrt, finde ich hier Ihren Brief vom 13.d.M«
vor, der mich tief erschüttert hat.
Welch zügelloser, lang aufgespeicherter Hass spricht daraus,
von dem ich keine Ahnung hatte.Als wir uns 1961 beim Kirchen-
tag in Berlin wieder sahen, hatte ich micn ehrlich gefreut
und war so naiv anzunehmen, da ss auch Sie dieses wiedersehen
begrügsten.Nun, das war offenbar leider mein Irrtum.
In Ihrem unbegründeten Hass gegen mich gehen Sie so weit
mich als.^einen Herrn Ben-Chorin'' zu bezeichnen, so als kennten
wir uns nicht seit über dreissig Jahre und schliesslich be-
zeichnen Sie mich als Dilettanten, was kaum mit dem überein
stimmt, was Sie selbst in Anerkennung meiner Jpumali sti sehen
Arbeit und meines' Jona* gescnri eben naben.
Aber der zweite Teil Ihres sehr merkwürdigen Briefes erhellt
nun manches für mich. Ein tiefes Unbehagen hat sich bei Ihnen
eingefreasen und dieses Unbehagen macht sich nun publizis-
tisch Luft. Ihren Brief habe ich sofort meiner lieben Frau ge-
zeigt, die herzlion darüber gelacht hat und ich werde ihn
auch meiner ersten Frau G-abriella Rosen tnal zeigen, mit der mich
nach wie vor die herzlicnste Freundschaft verbindet.
Ihre Erinnerung und Ihre Eindrücke müssen Sie trügen. Ich war
mit keiner» Freundin* beim Ki rcnentag, die ich hätte auffordern
können^nun mit mir ins Bett zu gehen. Ich weiss einfach nicht, wo-
von Sie da erz^'hlen.Es kann wohl sein, da ss ich müde war und
scherzhaft sagte: Jetzt gehen wir ins Bett — damit meinte ich aber
wohl allgemein die Anwesenden, da die Zeit der Nachtruhe ange-
brochen war. Eine erotische Interpretation dieser Aeusserung ist
einfach absurd.
Die Anspielung auf die Hamburger Honorare verstehe ich auch
nicht. Ich habe, wenn ich mich recat erinnere, zwei Mal in Hamburg
gesprochen Jeinmal unter der Ae^ide von ^'rau Vikarin Timm und
einmal unter Vorsitz von Herrn Pastor Ziegenrücker. Nieraals habe
ich mehr als das vereinbarte Hnorar und die Anreise kassiert
und niemals gab es eine wie immer geartete Differenz mit den
Veranstaltern. Hier stehe ich vor Rätseln.
Nun noch zu den Alttestamentlem.Ich habe mich nie als solcher
ausgegeben.Mit einigen von ihnen stehe ich besonders herzlich,
z.B. dem bedeutenden Göttinger Ezechiel-Forsoher Prof.Zimmerll,
der mir einige seiner Arbeiten mit besonders freundlichen Widmun-
gen sandte oder mit dem Jungen Professor Kremers in Kettwig.Dle
Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend Deutschlands forder-
te mich dieses Jahr auf, ihre alttestamentli che Jahreslosung
Jes.26, 12 auszulegen, was ich auch in der WERKHILFE, Jugend dien st-
Verlag, Wuppertal-Barmen tat. Offenbar waren die Initiatoren
dieser Arbeit daran interessiert, eine Jüdische Exegese zu
erhalten und sie wandten sich dabei an mich, ohne dass es mir
Je eingefallen wäre mich als Fachmann für das AT aufzuspielen«
-2-
Daas loh mich In oielnem Brief auf den Bultmann schul er Prof. Bart ach
-Frankfurt berief, der meinen JONA herausgab und mein JUDENTIM IM
RINGEN DER GEGENWART 0lnleltete,hatte Ja den aacnllohen Grund, dass
Sie mir eine Fehllnterpretatlon Bultmanns vorwarfen.
So könnte loh nun welter und welter argunentleren,aber es Ist
wanschelnllch vergeblich: zu Liebe und Freundschaft kann man keinen
Menschen zwingen, aber zur Objektivität darf und soll man einander
anhalten.
Im übrigen will loh mich an unser altes Gebetswort halten:
:^•J>>^^ J^/ -?Qy^ *t^// ^/SJ^ '(/<£>/ 'ff?/^^*
Mit freundlichen Grüssen
Schalom Ben-Chorln
J9rusal0in,9.2»67,Rom9ma,Arielst.3/Israel
Herrn
Rabb.Dr.R.R.GelB
Düflseldorf
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st
Sehr geehrter Herr Dr^G-els,
heute erhielt Ich die deutaoh- Jüdl aohe Zeltscnrlft KONTAKTE
Nr,4, IV. Jahrg. 12/66, In der Ich auf 3,59 eine Rezension meines
Buches ZWIESPRACHE MIT MARTIN BU3ER fand, die R.R.a.gezel ohnet Ist,
Nun nehme loh an,dass das Ihre Initialen sind, aber Ich bin
nicht ganz sicher.
Da Sie doch des Hebräischen m,^'chtlg sind, kann Ich kaum annehmen,
da SS Sie schreiben j leider fühlt sich Chorin usw., da Sie doch
wissen, dass man den Namen ßen-Chorln nicht mit Chorin anführen
kann. Sie würden Ja auch nicht Gurion statt Ben-Gurion, Yehdua statt
Ben-Yehuda oder Kochba statt Bar-Kochba schreiben. Nun könnte es
sich aber auch wiederum um einen Flüchtigkeitsfehler oder ein
Versehen des Korrektors handeln.
Sollte die Rezension aber doch von Ihnen stammen, so würde mich
das sehr schmerzen, denn das ist keine sachliche Kritik , sondern
ein gehässiger Angriff, voll von Ressentiments und Affekten und loh
weiss eigentlich nicht, womit ich Ihren Zorn auf mein Haupt herab-
beschworen habe? Ich hatte — offenbar irrig — den Eindruck, dass sich
in den/^vlerzig Jahren, die wir uns kennen, eigentlich nie eine wie
immer geartete persönliche Kontroverse gezeigt hat.Aber,wle ge-
sagt, man kann sich irren.
Nun aber zur ^ache selbst. Zuerst billigen Sie mir allerlei Meriten
eines tapferen Journalisten zu, dann aber kommt der erste Schlag?
kein Vergleich mit Robert WeltschlAber, bitte, wann und wo habe ich denn
diesen Vergleich herausgefordert?
Mein Buca*'Di9 Antwort des Jona'* bezeichnen Sie als" ein sehr gutes
Buch". aber zugleich stellen Sie fest, dass meine theologische Ein-
s
ein theologl
logischen t<elhen erschienen.
chätzung* grotesk* sei. Aber^Dle Antwort des Jona", die Sie loben, ist Ja
in theologisches Buch. In erster und zweiter Auflage ist es In theo-
Was an der Auseinandersetzung mit Jaspers süXsotazuxkXsibiaxkJcKkx meine
BTTclungslücken(ai9 ich sicher, wie Jeder heutige Mensch habe) erweist^
wird mit keinem Wort an gedeutet .Meine Uebertragung des Begriffes der
Entmythologlsierung auf das A.T.ist einfach l?^'cherlich, behaupten
Sie ohne Jede Begrün düng. Hl er möchte Icn nur anführen, dass mein
Auf satz" Jüdische Aspekte der Entmythologlsierung des N.T." (in meinem
Buch Jim Jüdisch- christlichen Gespräch , Berlin 1962 3.> 134 ff) die
Billigung von theologischen Fachleuten aus dem Bultmann-'^relse fand.
N\xn zxam * Aufbauen einer Legende* Schalom Ben-Chorln*, welche die ^ektüre
oft zur Qual macht. Wer baut diese Legende auf? Ich nicht. Wenn auf dem
Klappentext "Ben-Chorln, der Eckermann Bubers" vermerkt wurde, so ist
das ohne mein Wissen und Wollen gescnehen und ich habe darum gebeten,
diese Eckermann-'^ezelchnung In Zukunft fallen zu lassen.
►,
«
CV'
-2-
Was nun das Politische anlangt, so haben Sie offenbar nicht genau
gelesen, denn Ich gehörte politisch nie zur Gefolgschaft Bubers,
war nie Mitglied des ICHUD.Es waren primär relglöse Fragen, die
mich bereits als Siebzehnjährigen zu Buber füarten.Relgiöse und
theologische Fragen bildeten auch immer und immer wieder das Zentrum
der <^e spräche, die ich mit dem verehrten Mann fuhren ^durfte.Ich habe
mich nie mit Buber verglichen, habe immer in ihm den Meister gesehen
und mich als Schüler empfunden. Dieser lebenslangen Verehrung wollte
Ich in meinem Buch Ausdruck geben.
Buber war, wie sollte es anders sein, ein dialogischer Mensch^Er wollte
den Gesprächspartner zum sprechen bringen und diese Situation spie-
gelt sich auch in meinem Buche, das nicht nur die Aussprüche Bubers
registriert, sondern die dialogische Situation festa|h|ten will.
Die unsachliche, geradezu gehässige Art der Rezension habe ich tief
bedauert. "Kontakte" ist wohl kein sehr weit verbreitetes Blatt, aber
darum geht es nicht. Ich habe selbst kürzlich dort einen Artikel ver-
öffentlicht; um den mich der Junge Herausgeber A.^elzer gebeten hatte.
Es geht um etwas viel Wichtigeres; die Zahl der Jüdischen Teilnehmer
am christlich- Jüdischen Dialog ist leider winzig. Sie und ich stehen
in diesem Dialog. Sachli ch habe ich bisher keine Differenzen gesehen,
die einen solchen Ton, wie er in der Rezension angescalagen wird, recht-
fertigen würde.Warum muss also ein solches Bild geboten werden, das es
dem Autor und dem Rezensenten Ja geradezu unmöglich macht noch einmal
auf einem Podium zu erscheinen.
In publizistischen Dingen bin ich wohl nicht ganz unerfahren. Ich muss
sagen, wenn ich zu einer Veröffentlichung eines mir persönlich durch
Jahrzehnte bekannten Menschen, mit dem mich gemeinsame Jüdische In-
teressen verbinden, so stünde--hätte ich geschwiegen. Der Ton macht
die Musiks diese Rezension aber ist voll von Misstönen, An griffen persön
11 eher Art > ohne sachliche Begründung.
An einer Klarstellung von Ihrer Seite bin ich sehr interessiert.
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Mit freundlichen Grüsaen
(Schalom Ben-Chorln)
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^"ein liebor HaffaellAls Ich noch in PJiodos wohnte u#mit der rabbinischen 1?1
tigkoit nur v/eni.^c zu tun hatte, konnte ich es nicht verstehen, v/eshalb Du-h^o-
üie Briefe nicht sofort beantv/ort et est »Heute kann ich es vers ohen.Dos
Anit gestattet es nicht eiüfach.LIan v/ird von Kleinigkeiten sosenr in iuispiTicA
geno}ii ien,dass dae Korrespondenz fuer eine l'iengere Zeit einfach stoclcb.oo
kam es auch,dasG ich nicht Deinen Brief so^ß^rt beahtv/oroete.Pessach und die
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zahllosen Predigten nariiien mich vollstaendic in ilns:nruch und obv/onl ich
ehnvials den Versuch machte zu schreiben, so Icam iririer otv/as dazwischen und
• iiinderte iiich daran.
.lienand v/ird froher sein als ich, Dich in USA zu v;isr5en»Vielleicht v/ird sicli
doch noch einiial eine Gelegenheit finden, einander zu seiien.Das letzte Mal
sahen v/ir uns vor aclit Jahren. Ich hoffe,dass v/ir uns nicht auseinanderge-
lebt haben.Und sollte es der Fall sein, dann v/ird ein Zusamr^.entreffen schon
alles wiodereinrenken, sofern der gute ..'ille beiderseits vorhanden ist,
}i;lbogen,kann ich" off engestanden, kaum verstehen. Ich habe ilim vor einigen ..lO-
na en geschrioben,haüe aber bis heui.e keine ilntv/ort erhalten, Vor einiger
Zeit hatte ich Besuch,u.zv/ar die l'rau des Prof ,L,Ginzberg, die S,noch von
Deutschland aus kennt, Sie meinte, dass Elbogen allen Grund hat zufrieden zu
sein, da er ein festes .::jinkoiiTiaen hat, ohne dass et a^> von ihm verlange v/ird,
j^aerikanische Gelelierte v/unrden gern mit ilna tauschen, oie versteht es nicht
dass er nocii imier einen Anlass findet, uii ueber aiierikanischej?! Juden zu
klagen. •j.'rotz allem glaube ich nicht, dass seine Liebe zu Dir irgendv/elche
Aenderungen erfahren hat.V/ie solltest Du der Konkurrent seiner Kinderß' sein .^
'wie ich erraiiren habe, sind docn seine Kinder in Tel AvivVWollen sie auch iia^t{
USA kom^ien?Es gibt in N,Y,eine grosse Anzahr europaeischer Kabbiner,auf ei-
nen mehr oder v/eniger komj-it es v/ir::lich nicht an. Die Hauptsache ist, dass
Du etv/as schnell findest, sobald .u ameri...anisc en Boden betrittst.
Vorgestern habe ich von Ucko's einen Brief erhalten, don ersten, seitdem ich
in i-u.xüxika bin. Der Brief spiegelt die i_ri--nstim-mTir. v/idor..,ü -eiit ihnen
gut, sie sind "lil? Bre' nenr zufrieden.ijeinen Kamen wie auch o. '^x anuerer ge-
.„aM***--
Tucson,den 6.. ai 1940.
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doch noch einiial eine aelegenlieit finden, einander zu sehen. Das letzte Mal
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na en gesc]irioben,habe aber bis heu'.e keine /uitwort erhalten. Vor einiger
Zeit hatte ich Besuch, u, zwar die Vrau des Prof .L.Ginzberg, die E.noch von
Deu.tschland aus kennt. Sie raeinte,dass .lijlbogen allen Grund hat zufrieden zu
sein, da er ein festes .-iinkoimaen hat, ohne dass et ai> von ihni verlangt v/ird.
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V/ie ich erraiiren habe, sind docn seine JCinder in Tel AviWWollen sie auch m^
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Du etv/as schnell findest, sobald ;u anerii.anisc en Boden betrittst.
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neinsamer Bekannte erwaehnen sie nicut .i.onnten sio nichts fuer Dicji in Hai-
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fa tun?Du bist doch ein cmtev Lehrer,5Jocher Llenschen cit>t es nie genuc.
Du hast mir nie etwas ueber Deine Eltern wie auch Deine Schv/ester verschrie-
ben.V/ie .n;eht es ihnen?l[aben sie Deutschland verlassen?V/o sind sie au;;^^cn-
ü icklichVCrrucnev/ald ist ;iet:'t wieder in Eroz und wuerde Dir manches ueber
mich erzaehlen.Du muessteS'. ihn aufsuchen. Nur weiss ich nicht seine Adresse,
er hat mir nie von Erez aus ^:csc rieben, jiJs f^^eschieht jetzu soviel in der
V/elt,so dass .an ans Schreiben vercisst.Man hat sich nur das Schreiben ab-
gev.'Oehnt ,niciit aber das j rcclien.
i:ir geht es unveraendcrt .Ich kom]:ie nicJit dazu, neue Bueciier zu lesen, aus^^ori
einfachen Grunde, v/eil ic.i sie hier nicht auftreioen kann. Du v/eisst nic.vü,
wie Tucson beschaffen ist . ilusserde:^: isc ■ s jeti^t deriiassen heiS3,dass i-ian
nur scltv/er seinen Pflichten r';erccht wird.
Die Adresse dos Kol e/^en V/ies.ier kenne ich nicht, ich weiss nur, dass er nodi
iüEier in N.Y.ist,v/ie di -~ eisten Kurstoilne^v''i^.er,die Liit Ir seinerzeit die
englisciien Vorbereituügsklassen besuchten. i''uer den Ilann v/ar es etv;as hart,
englisch zu lernen. Bei fort schrei:: enden Alter faellt die i^^rlernuiig einer
neuen Sprache sciiY;erer,v/ie Du es wohl von selbst konstatiert haben wirst,
nichtig, v;ie ist Dein Hebraeisch?Du hast kein V/ort darueber verloren.
Meiner Familie, d.h.'rau ujid hind geht es gut »besonders meinem Kinde, die ^mr
f^.nr"' - r.cn denkt und s-nrio:.t . Jemi Qu nach den -"-Ita ton kom:-St,s^ ^virst Du ims
besuchen und f est s eilen, v;ie gesciieit unser Kind ist.
I^olge nicht meinem Beispiel und sc reiben postv;endend.Ich wuensche Dir die
Krfuellung Deiner V/uensc :e. I It aufrichtigen Grucssen bin ich Dein
'/
/>/^
T'^arcus Breger
555 S.Stone Avenue
Tucson,^Lrizoua
Januaiy 16tli,1940
Mein lieber, guter Rafael oder auch Robert , gestern e?.'hiGlt icii Dein Schreiben,
das mir erst nachgeschiclct v/erden nusste.Die ersten Zeilen Deines Briefes
haette auch ich schreiben koennen.Du gibst die Gruende Deines Stillscto;eigens
an,G-ruende,die ich, ein anderer, ein dritter, kurz, alle iiaetten anfuelnren koennen
Vier hat keine Zores durch-genacht-^,freilich,\vir waren gsd,in keinem Konzentra-
tionslager, Judenschlaechtereien hat es in Italien nicht gegeben, aber auch wir
haben so manche bittere Stunde durchgemaci.t .Angesichts der andern uii-eignisse,
die heute auf alle Juden Kuropas einstuemen, verblassen die privaten Zorres»
\
Ju v;eis3t auch nicht, wie ich es rertigbrachte,Rl'iodos zu verlassen, lies m^il
me
ine Geschichte und Diwirst sehen, v/as man tut, wenn nan zum Aeussersten ge-
/
bracht wird. .
Ich schrieb Dir vor 13 Monat fen,v;ie seh.isuechtig ich auf das griechische /isuni
v/artetv'^,das ich dringend noetig hatte, ujti beim amerikanischen Konsul in Athen
zu erscheinen, der alle Parliere hatte, da der Dodekanes von ihm und nicht von
seinen Kollegen auf dem italienischen ]/estlande bearbeitet v/ird.Als ich bei-
nahe sicher war,dass mein Gesuch vom>griechisc en Innenministerium abschlaegig
beschieden sein \7ird,so fassten wir den Bntschluss,ohne Visum nach Gi-iechen-
/Aand zu faiiren,a :er wieW/ir kauften Billets nach Genua, wohin uns das i^tzeus
bringen sollte. Die Zwischenstationen sind Athen, Bri2idisi,Kom. In Athen nahmen
wir uns vor, meine Frau krank werden zu lassen, um auf die:3e V/eise einige Zeit
dort verbleiben zu koennen.lYir riskierten Gefaengnis,wir hatten aber keinen
V/eg. Alles ging gut von statten, obwohl v/ir andere Schwierigkeiten noch zu ueber
Vvänden hatten. Das ist nicht alles, ich glaube aber, dieser Ausschnitt v/ird Dir
unsere Lage einigermassen naeherbringen und vielleicht unser Stillschweigen
erklaeren.Ich erfulir;?! in Aiaerika erst, weshalb Du nicht mein letztes Schreiben
M-ciit "beant v/ort et hast. Rabbi V/iesner(Muenchen)und Prof.Elbogen erzaehlten mir
alles, was Dich betr^if ,nur vmsste um diese Zeit keiner iJoine Adresse. Sonst
haette ich vielleicht zu schreiben versucht» .Vf^u^
kiX>
kM^ 5(k»^^
c
In Amerika habe ich bisher kaum gute Erfahrungen ge acht .Sieben Monate \m-
gefaehr verblieb ich in Ilew York^Qie massgebenden ICreise haben mir gute Ver-
sprechungen gemacht, die leider nur Versprechungen blieben. Elbogen machte ich
meinen Besuch, auch er klagte ueber die Verhaeltnisse und sagte mir,dass er
kauiri irgendwelchen Einfluss auf die anerikanisc en Leute haette.Aber auch
frueher klagte er, und v/ar dabei doch die assgebendste i-igur im jued. deutschen
Leben* Jedenfalls nutzte ich die Zeit sehr gut und lernte englisch. :B\ier die
Feiertage kam ich in diese Kleinstadt , v/o es :3 J.Gemeinden gibt, eine üefoi-mge-
meinde und eine, die sich orthodox nennt. Ich bin an der zweiten angestellt .Als
> ich kam beteten Maenner und /rauen durchei]iander,Y;a3 ich schon abgeschafft ha-
be.ITeberhaupt ist keiner richtiggehend from^i. Jeden Freitagabend predige ic^
englisch, Schabbesmorgen jiddisch, manchmal spreche ich auch ."im ochabbesnachiiit-
tag.Dazu ■ ornirien Vortraege ]iiii»i-i,die englisca geiialten v/erden. Es besieht eine
^lebrev/school mit wenigen Kindern nur, die ich juedisc . zu beeinflussen habe.
V/ie versciiieden ist alles von Rhodosillein Gehalt ist geringfuegig, sodass ich
Rein wissensciiaitliches Buch noch eine Zeitschrift mir leisoen kann. Trotz allem
sind y/ir, d.h. meine Frau und Liba(d'is ist unsere Tochter)und ich zuil'ieden.Es
ist doch so scr.lecht sonst in der .Velt.Und die meisten iiefugeerabbis hauen es
nicht einmal so "weit"gebracht .
Es tut mit leid,dass Du nicht in Erer. b eiben icannst.Hast Du gute Aussicht«
in r:iiiTft?Rnhrelbe sehr, sehr ausfuehrlich.Du bist uns ein zu ^uter j'reund als
dass wir auf Deine e:i.rlichen Briefe verzichten icoennten. Ausserdem gelte ich
doch als halber '»Jecke'^in meinen Augen bist Du ein halber "Ost Jude- , sodass
wir nichts aneinander aussetzen koen^en.Ich schlie3se,weil meine . lau^ auch
schreiben v/ill.
Herliche Gruesse fuer Prof . Gut tnann( wie ist es mit A.lbeck?)und guten Erfolg,
wo iinraer Du bist,vmenscht Dir Dein /^J^i/^^
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rtiötE will ich nicht au.« T»tii»ar ^aip; •tb«».-i« Hiifi^cu»ll#a
«t#llt ich »#lbPt za^siirr-en a.t^i# L^-agipÄrk^it '^•r ^rb^itswiript
wix^'' ^ick licht wuTn^#ra#h^«»*
Vialto "^aakj-asa ^a ae ""la l^ti*x^e<# ij^^p'lacht hk.^t.Ip n^iaar
j^^aii^'ttt babea Äich ^it ^i«|;t g?i .wi# ^t?r '^air* Cxiit^i» gi»waa'?«lt .ij^
habe ia '^^•r L.arz»a ,abt»r »chliW'«iß i^'ariti^a »ahr vi«l galitt«a.
iüft blif»b r«ir aichtf» aa'Vr«* vbrig,al!» zu b»t#a ua"^ ri«^iG# cu
i^ohw^ia "«-»^UM laa Mf^ii^ifaa zuhfflfaa.
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£« gabt wir aicht g»ra'# »ahr rJt,biY> ab<^r trotz allair? val-
lar Hcffauafi^Pu aaaaRt *c at^as "La b#»ak^*'a?'tl^rtujr^" .Ich irais»
aicht w&ruw.Es ist 'laft r^at^rlichsta /a» »ich .la^ar ararbti-
tta aa"? arhaltta i^UJ»8,I^ia ^laaaaauinlichk'itea ras« ra^ iw i^a
K^af aahiwaa am^ »ia zu vargassaa «uchaB.Sia war'^fra uir»?»o u»-
aagaoahr>^ar,.1a rahr w^&iß &)« Pia flaakt.Wirl r^ao abar allzuH^hr
ao ftia ariiaartj'^aaa fli*cht#t yr^mv wich i« tia gut#?« Buch.-ia
liitaratargattatg bleibt aiaar ia^aa '''btrlaffi^aa .
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R©<^i/en l.Sfipt«nnb©r 1937,
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Meiii lieber, giit^r Robert'-^!
^ Kiitgtgen i^einer Absicht wir^^t^u h^at^ v©n ^\t keinen lartg^n
Brief bekewrren.Btin Sehreiben wie. aucki^lJi ^uckaAch^ erhielt
ich geeteiti uti<^ ^a ich wit ;J!Slrre8peT?f^er'^ aagenftllcklicb f'*berle-
^
Ki^.
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■*en bin, kann ich nicht einfach auf ^ie I^etails ^eibep Briefes
eingehen«
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Ich freue p-ich Behr,(1af5S % Pich in deiner alt-neuen G#tiieinfle '
woblf Villa t. Es spricht fvr I>einen Einfluss in 9tr Ger-einAej-^ass
Du I>lr zutrauen (•arfst,'lie Orgel, ^ie xr^rwutllcb seit Jahrzehnt«
IUI Tempel vorhar«^en ist, abzuschaffen. Und ich w^^neche Bir,('aee
I'ein Einfluss inaner mehr wachst, nech mehr aber.Dass Deine Ar-
be4tsfreu('igkeit keine Grenzen ke^nt-^ann wirst Da Dein )irt
als angenehTTff Aufgabe ewpfin<'en nn*' ''abei ein glfcklicher Mensch
sein.
Du wirst selbst verstehen, ^aFP ich sa Deiren Fragen nech keine
Stellung einnehnen konnte .M^ine T»ers«nliche Meinung ifit,''asR
ein Konservativer in D»ir,e STr»,.gege g^hen un^ ■ler Chasan -^crt
verbeten -'arf.Uns steht es nicht su.Herz un^ Nieren zu pr-"fen.
Vielleicht hat -^er Kantor Gewissensbisse gehabt, -^a vor^ubeten
un-^/sich aus Parnössoh-Grfin-Ien ^a^u gezwungen sah. Bitte ir-ir zu
schreiben. ob Da auf ein halachisch begr^'^'n^^etes Gatac ten Wert
legst.
Ich wnnsche Dir,w«hren^ '^er Feiertage gut unr! ^it Erfolg zu pre-
-^igen. Deine Gemein-'e ,«?^ge auf Dich st.lz un^' Du .it ihr zufrie-
re. sein.Herzliche Gr.eeel^ wünscht Dir un. D^^er Pa^ili.
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tta.Er r^alita «tbr g^ra laali Hha^o» karraa^ÄT av a»«ere^ lastltnt alJ^ "^a-
'i..v<: z#it rJr Haligloa«pitiloÄap1ii(f za wirkta^IaH kaaa ilir l«i^ar aia'iit <^atg#-
^aakovvf»»,i5elQGii aa? 'a^r ar)iB^*,w*ll ua.*rrfr Aa^talt Ha ^^itt^l ft :l#a,#i-
»^ »eui» Lehrkraft «li'^aptaller .%e iah '^iali r^elat <*ri««f»re ,kea«t<»^t ^u 1>»
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pio oftVüll n#«e Fra/r^w raj««^t "^ anr -^aa beaatv^orta» .w#»it» Dii ni^tln- ^n i«^«
kanrst,Waaw .1a,«© kaan lab blii r^u ^«iaar Aaku»!»ft warten, auf n# iöb r^iali
^abe« latzt fraaa. v^H^'x
Hauta «j)raab i«b -it ''aatflöbea Ju'es, M« atf -^ar I^urcbralsa irar#«.Si»
kaira» aai? E.uLVt^ fabrea zar^^ak.Wif» alla,'^ia voa ^art ko>-»-e»,?'ia'^ aaeb ?»!(•
begcifft^rt.Saba^p, ^aJ»?< aur uab#kaaat<» Larit^* blt^rb<>rkot»'r<»a,Ti#lv^#br ir^r^'a
leb vlr»b frffae»,w«»a?} gata B^kaarita ua ' Prau!?''a b^^rk^Vaa.
Alla?» (j\it« aa-' «ia frohe?? WieVr?#ha?» Dtin
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Iii<»bpr GreiF',7ul<»t'^t haPt ^a a*^ ^.Augupt vorigen Jabrep fiiepchri^^bpn . Ict
war angenehr^ ^'^berrapcht ,nach pc langer Zeit vor> ^Ir eir> paar heiler 'tu
'>( ^
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erbalten. Ep kostete ^^iob beinabe AnPtr«*n^ung. >ine Har)''pcbrift -'U "ent^
-Ziffern" .^ar^it ep I^ir niobt ebeopo ergebt, pobreibe iob Trit ,?'apcbine,,-,
leb wuppte gar wirbt /^«pp l^a niobt ^ebr In ■'■f^n<'?ben biPt.^iepe Tat-
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• (■ •» 5» •> r '' ' «»rf .'11
eacbe effiibr lob einige Tage vor Vr Ankunft >inep Briefes -'^urcb..^.
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weinrTbs/ie V Tag^ bei unp zu Gast v^aren.SolltePt ^u. ninbt wiPPen.wer
f»ie siB^(Oa baPt wie icb weiCs kein benonierp Na-«»nge ipcbtnip) ^will i'h
^ir ^urcb einige Hetailp b^lfen.Er iPt ^e^ BrePlauer Ser-inariPt r-i« ^n
(^41» eigener Aappimcblgei flegte« H'-^'nr'en an'' sie ^r.Pcoeenfel ' aiiP l^'^'-n-
cben.WeTnrybP <-rz^blten,'^app T)u y^aob Vannbwi- gegangen bist un^ ^it Or^i-
newal-^ ganz bepon-^erp Ptehyt,wa!- ich auch Ti^ine- Briefe entnehn-eJ-ich be-
tr-ibt .«ehr ^i^ne i essiirlPtiPche Ein.'^teliuBg 711 Bei.er Elg»u«g zu»- Rab-
bi»er.Inh glaube, ^««.ji Tu trot^ -anch^r.pcbleohter Erfabrar,e;en,'1ie viel-
leicbt .le^eT Rabbiner n-acht, nicht rePlgnleren -oll?t.WaP ich gar ni-ht
ver,c=tehe,i^t,^aP^ Du Dein Verbleiben i^ ^^te vor, V^ G. 'p abhrrgig ^achnt
^1 hast -anch-al D^ine Krisen,™' Da bi.-t Mann.-- g^nug f»ie -rn f^ber-mOw..
Ich erlaube n,ir,Rat.cchl«ge 7u ^rteii^n.^a i^h Dich ein klein "-eni^ k-nne
^ uni ich glanbe/aPf. Du Lieh kau- verHnVrt haben wirst. -
?ir geht eP gs-^. gut, wenn auch ni-ht in allen Be-^ieVungen. Die Tätig-
keit al. .olche befriedigt -i^h.Ich bringe >^ei.en H^T^^nÄ ^en Taln-u^ -it
>-M.er gewL.en Lei.^htigkeit bei,we.halb ich n^.^ „i. ,, ,,„,, freue.Auch
vöi''" ''' ^'" Vorsitzender ^e. Beth-^i.,^«. hier n^mi^h wichtige Befug-
ni..ehat,^ie ih^ von ^er Regierung einger^u^t .in^.Die Ja^n haben ,.Vll,h
eigene Gerichtsbarkeit uh^ ich habe ^a. Becht,auf Grün' Vs Schulcha«-Ar*
u«^ der Ees^onsenliteratur Urteil- ^u fHUen.Fa. hat also hi.r Gelegenheit
.ie erworbenen Kenntni^.e jrakti.ch .u verwerten.AnVrselte fehlen -ine.
ne notwenngst.n B.cher.u^ wissenschaftlich arbeiten zu k^nnen.^as ich 1,
.^'
'^(^n:^'^^ ^1 . ^
'^cr.h PO Q^rn ^^obte .Überall alsu Li'-ht-an' Snhatt-n?'eit'-T!. 'V.^balh ^-cht^
ich in ab^^ebbarer Z<»it,r)acb Ere^ ^^^})^r) ^ny^ erPti^n?^ in Er«»- 7ai l«»b<*» aw^
zweitens '^a arb<-itcn zu krV.rj{?n,v/ic ep n-ir Inrer vorschwebt- .V.abr^cb-ir!--
lieh wirVeiYjige Zeit verPtrei(-hen,bißk ich r](»n Ilam vfr'"irkli;;hen vcx'-^'e.
Ich wer-^e aj..'c noch hi«T peiB,^'eT3n ^ >^icb bP.'=^uohf»t •I^h hoffe ^a^s I^u
auf .ieien Fall eine Hei^e nach al^^'F-tina ^achr;t an^ T,\x Mcb bei -^ief^cr
Gelegenheit fi^r einige Zeit be^uchf^t.MeiRe Frau ub^ ich freuen un5» .pchc»
i'- r»^T.
/Urauf.Ebo(^OÄ ist wunierh^'bPcb.Hanohe sagender sch^'nste Ort ^r Er-^e In-
terePMntereP rir^ eP wohl kau- gebe«, ich bin pchcn ein ^ien^lirbeT* LoVal-
0ffeti^iot gewor-^en,-^''' ^' ' ^
-■^ Schreibe -ir,-?obal' un^ sccf t "^i kannst ,grfPS.,e De*«^ Eltern Deine
Schwerter W^ 'Schwager, El bogen wicht 7U vergepprn
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.Ii. S.Herz liehe Gr-Ese f^r Grr^'"newal '' .
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25.XII 64.
Lieber Herr R*^bbiner Cxels,
D« ich heute n«»oh buergerllohem D^tum 81 J^bre «It geworden bin,
fallen mir die N«men der Freunde ein, denen ich h«ette,vor einem
J'^hre ,d«nV:en sollen sollen und es big heute nicht get«n h*»be;d«a
zu gehoeren vor ^llem Sie, Den middt«soh W"Ji]cr«,^en Sie zitieren,
von den "Flaegeln"^^«nnte ich nicht und ich bin Ihnen sehr d^n^b^r
d-^fu^r^d^R^ Sie ihn in 30 freundlicher w«ige angewendet h'>ben,
D«ss ich Ihnen nicht fmieher antwortete, h«t neben technischen
Gruetoden(Sie sehen wie unbeholfen ich mit zwei Fingern schreibe)
vor «llera d^^rin seinen Grund, §«ss ich Ihnen nicht schreiben wollt«
ohne Bericht ueber unser Schmerzenskind zu geben : Pro zdor---
und d« w«r leider nicht viel Gutes zu vermelden. Wir h«ben die
Zeitschrift so l«nge herausgegeben, «Is d'^s Geld, vor «llem unse =
rer «merilc^nischen Freunde reichte. Seit dem Fruehj«hr Ironnten wir
Veine Nummer mehr he r«>usbringen, obwohl sie im M^nusVript vor=
l^g.Dos Echo im L'^nde w^r k:lein,d'^s Echo «us dem Auslände gut.
Eben l«euft eine Bestellung s*^emtlioher Nummern von der Kgl.
Bibliothek in Kopenhagen ein.
Nun ist eine vieine Ho^fhung,d*^ss wir die PubliVntion doch
wieder erneuern Voennen.K^disch Lug, Mitglied von D**g«njo,und
OPr«esi.dent unserer Knesset, ist sehr Interessiert d«'fuer,d'>ss
Prozdor bestehen bleibt, und ist vor ein p^'^r ^.Vochen nit ans zixm
3t-'-tspr*»esidenten Sch«»z«r gegangen, ura zu "schnorren*^ 3ch«z«r,
der Prozdor liest(er kritisierte, eg sei nicht genu^j .juedisch),
verspr'^ch uns eine Summe Aier jedes Feft,die ungef^ehr ein
Sechstel der Kosten der Nummer decken wird.D«r<»ufhin h«t Herr
Zimmermann, der die schwere Buerde der fin'^nziellen Ver«^n twortung
tr«egt,iins d'^s '*gruene Li cht "gegeben , d«ss wir eine Nummer he-^'^n^geben
koennen.dJe nun Ende J<»nu'^r erscheinen soll,"l3 Beweis d'»'^uer,d<*33
wir leben und weiterleben wollen.
f3o,dies '^Is Bericht. Und nochmals herzlichen D«nk.
%..
Ihr
Hugo Bergm^n
Ti
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I
jr7 -^^
IMm "»KIT
PAR AVION
dßv-ttPvjoß^-Ci'^Y'TS*-^ >2-^^
'u/^bu; bDp
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3
EXPEDITEUR — SENDER — n'^IWn
j^ -__ -Z.
^V'-t.^u..^^
•T'nK -iNn3 nriDQ b^ti:; qnyn •'d'? n'^u/Ti nni na Dtt7'!rr\:; mA''K
Un aerogramme contenant im objet quelconquc sera envoye au tarif d'une lettre- avion.
An aerogramme containing any enciosure will be sent at airmail-lettcroTüte.
PROZDOR
Hebrew Bi-Monthly
DEVOTED TO RELIGIOUS THOUGHT
UUphon» 227871
,y ^J
4 7 6 2 1 n •
2 2 7871 puVo
a-iaK-Vn
B6.AUv^'ast 63
^
A
/r/;.7
m^^^^iF^*? Briefumschlag Ihr-»s BridfÄs vom SO. :5. ( J .Vsohri «b ^ ch fu-r
miGh Dringend b«anU'ort«n^Uinl doch dauurt« ta «in balbas Jahr. Ich ha=
Raüh.Dr.Josp«,d^r rnnin Buch "Äf^s^äöff^Fai th nnd »»^- -or^u-^b^rg-^tzt hat und
dtir Ich dl« H«rause:ab« innerhalb der IT113 el-Ba«cher v«r^a-V«,^*^ beten
Ihn«n ein Exemplar zu schiolcen.Mein Treianlre war,dRgs vi^lliutoht eine *
deutsche Aup^ebe dieses Bu^-hes fu-r^ I>i>'en Plan in Betracht Vaeme
Dr.Jonp« v;ar vor weni>?en Ta^en /^^le^en t.l 1 ch der Ju^P-^.ndTconfer-nz 'hier
und ich er^aehlte ihm von Ihrem •^orsGhla/?:;er bi^tet,falin ??ie «"lauben,
dass ein* deutsch« Ausgabe vaienschenswei-t wner'«,sich la^ t ^ v^m in '^^•r-
binaun^ zu setzen .A Ire sge : Rabbi Alfred Jo s^e ,Ph . D. , Bna^ BH th F^nei
FoundHt?.ons,l^;40 Rhode Island Ave. ,WashiniR:ton , D. C.
Bitte se^en w3ie das ßuechlein durch und sa^en Sie mir, ob es dem Oe^
danVen entspricht, den Sie /zrefaspt haben.
Dass sich meine Antwort so v«rzoe^ert hat,lie^t zum »»-^-ossen Teile
am "?rozdor".Das Dopn^lhef^t 6 = 7 igt nun \r\ der KoT-r.i^vtur -TertV und
vvird v;ohl in zehn Ta^en v-rs^ndtber^i t sein.^7ir hatten uns 'iie ma=
t:JL\V\\T '^^^ d^-5 relaVtionellen 3chwl -ri^V-ti ten ^i.>,t go ^ross vo -=
,e,^stei.it als v.-ir begann-n und hab-n Buberg '"'arnun.cr.ni ch t zu beginnen
^°Of! '^""^ ^^^^^ ^'^'^"^ Mitar-beiter ^esic>iert sind. die bereit s^nd zu '
sclt^iben.ivenn der Hedalcteur es \vuensch t .ni cht h#»ac^ tet. Das T>rt das
^1« ja gleich nach dem Erscheinen erbalten v.^rienjst technisch ^ron"
^''f.^i'^T'' i:^^^^^^^^^^^^i^ 'Tosef Manila(Emanuel)^-macht,dem v/i*r ein ^^haU
rann ^^'f^! halbtae^i^e Arbeit * .'.:e.c-M.cht ur.d dnP i-* m-^-^ ganzer 3tab.
T.enn die Isiummer heraus ist, werden wir seh-n,^^'as v;eiter sein w^rd.
Jnterdessen Ist die reli^ioese ?ra,°:e hier sehr aTctuell ^ewo rden. -zu-
letzt durch den wochenlangen Sitzstreile der ßn^. Israel nmd du>^ch d'e
Le^^r -?r^f?!! Hichter Chaim Cohen, von denen 3ie ivohl -ehoert haben.
Lesen oie bitte in der. neuen Nr.ieg Prozdor die Satire von Flusser.d^e
Ihnen auch ein Bild geben wird, um was es hier geht.
Alles Oute, lieber Herr Dr. Oei
Interesse, und fuer Ihre taetige Hilfe.
s,zum Neuen Jahre, n.nd Dank Aier Ihr
Ihr
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EXPED>^TCüR - n tnuun
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PED^T
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JeriigRlem,51 RambanjEr^v Schabbat T'^zaw«
Sehr lieber und verehrter Herr Rabbiner Greis,
Ihr guter ^rief Team -^ro^ einigen Tagen und heute ve^gtaendigte mich
die FeuohtwqngerbanTr »dase der Betrag ^''on ?^00 M.Aier Prozdor von Ihnen
angelromrnen ist. Ich danVe Ihnen recjht sehr in meinem And meiner Freunde
Hajnan, sowohl Iffuer das Geld wi« Aier Ihr lebendiges Interesse, dBs sich
In Ihrem Briefe und seinen Vorgeh] aegen auggT)rioht.
Unser Freund ^*filhelm,dec?3en ganze Familie nun zur Barml zwa des "^nVels
hier dersammelt ist(die B^irmlzva ist Schabbat Para)Ragte mir.dass er
hofft, auf der Ruec'k:reise von hier Sie «m Flugfeld zu se>>en und dann mit
Ihnen Ihren Brief zu besprechen.Ihr Vorschlag eines deutschen Prozdor
nach Analogie des englischen ist zwar se>^r gut, aber ich sehe-ohne noch
mit JizchaTc Zimmeirmann und Prof.Sdan gesprochen zu haben )doch grosse ^
ochwierlglreiten, nicht so sehr finanziell er Art, denn ich nehme an.dass ^^.
unsere deutschen Freunde, wenn ich Sie verstehe, die Last tragen mierden,
als vor allem das Schwere, dass, wie ich Ihnen schrieb, wir hier Icaum
mehr Arbeit auf uns nehmen Tcoennten,die deutsche Ausgabe und Auswahl dann
ganz in D. gemacht werden ■uepste.Die Auswahl waere Veine laichte Sache,
Sl^"flchreiben,dass Sie und die Menschen bei Ihnen eine "Literatur ueber
Protfieme des J''dentaras"wuengchen.Aber wir hier aus unserer Lage heraus,
mu©f;^sen uns bemuehen,den Israelis die Probleme der Religion ueberhaupt
zu erlrl^eren, damit sie von da aus sich selbst und den eigenen Glauben ver:
stehen lernen, und dabei schf^epfen wir zum grossen Teile aus Werlren und
Quellen, die in deutscher Sprache erschienen sind, wie Kierlregaard etz.
Dies den deutschen wiederzuuebersetzen ist sl4nlos,waehrend es nicht
ginnlos ist Aier amerilcanische Juden, wie es scheint^
Aber dies ist nur erste ReaVtlon.Wuerde mich der Himmel drei
Jahrgaenge von Prozdor erleben lassen, ^»-aere vielleicht gtoff genug da, in
Ihrem Sinne eine Aus^'ahl von Artikeln "^uer den deutschen Leser herauszu=
ben.Ich sende Ihren Brief den Freunden nach Telaviv aur weitem TTeber=
legung. Auf* je^en Fall bitte Ich Sie sehr 5^hr,mlt ans In V-rblndung zu
bleiben. "Hamatchil bemlzwa omrirA lo gnar"* ^
Sehr herzlich DanV und Grus^?
Ihr
O
Bergm
A
y
i
-m Rabbiner Dr. R. G^lg
yiftgsftldorf
J'*'nig«il«m(51 Ramban ), 15, II, 63.
<
Sehr lieber H«rr Rabbiner G«is,
Eben hat mir Freund Wilhelm telephonisoh den Inhalt Ihres Briefes an
ihn mitgeteilt und ich moechte Ihnen gehr herzlich fuer Ihre positive
Einstellung zum Prozdor danVen,V/ir haben da-eine ganz kleine Gnippe
von Menschen, es reichen die Finger einer ITi9nd,ura sie zu zaehlen-eine
Soche auf uns genommen, riie wichtig v^erien Vann,wenn unsere geistigen
und materiellen Kraefte solange hinr<»ichen,bi g wir ein b^^eiteres Echo
rinden ^^d f^ine breitere Grundlage. Wir wollen dem religioesen DisT)ut
ir srael,der Ja laut genug, aber sehr vulg^er ist, den Dienst '=^-^,'eisen ,
dasä wir die tiefem Probleme auf ro 1 len, welche der Religion zugmnde
liegen und die hier fast ganz unbekannt sind, erstickt vom Kam^f ura
die Kaschrut von SlAl und aehnlichen Dingen,
Bisher sind drei Kümmern erschienen und die Nr, 4/5 ist im Dr»uck.
Dies wurde erTnoegli cht durch die Unterstuetzung amerikanischer i^reunde
Hlln gekuerzter engli scher Auszug begleitet Jedes Heft, Ich schreibe
gleichzeitig an Herrn Jizchak Ziramemnann in Tel Aviv, der die Muehe der
Herausgabe auf sich genommen hat,dass er Ihnen die bisher erc^chi enenen
Nr^^n, so^'eit sie noch vorhenden sind, zusendet, Wir v^e^ien uns ^^euen
^'«nn Sie mitarbeiten koennen, *
Die Herausgabe einer Nr, kostet uns 1500 Do3 1 er,^^^enn Sie uns >>el»
ren koennen, diese Last zu tr«gen und des weitere Ergc>^einen der Zwei»
'to'ÖViatgschrift zu sichern, werden wir Ihnen sehr zu Dank verT)-Pl1 chtet
sein.
Es ist nun wohl 16 Jahre her,dass wir uns in Sch^^'eden gesehen ha«
Venllch freie mich, durch eine, wie ich glaube, gute und wichtige Sache
It Ihnen wieder den persoenlichen Kontakt aufzunehmen.
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Herzlichst Ihr
Huga
Befgman
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Ilo. 10/41. ~ U. Ok«d»«r 1849
DIE LOTRECHTE /
Die beiden Tage, an denen
si<äi das Haus Jisrael in seinen
Synagogen versammelt, um
sich dem Gericht zu stellen, ha-
ben in der Geschichte unseres
Frömmigkeits-Lebens selbst ei-
ne lange Entwicklung hinter
sich. Ich möchte aus dieser Ge-
schichte zrwei Momente heraus-
greifen, welche der nahen Ver-
gangenheit angehören oand uns
so Licht auf unserem Wege
sein können, Das eine Moment
gehört der Biographie Fran?.
Rosenzweig's an. Er hatte in ei-
nem Nachtgespräch mit seinen
Freunden in Leipzig im Juli
1913 zum ersten Mal das We
sen des Glaubens erfahren,
hatte erfahren, dass der Mensch,
auch der Mensch des zwanzig-
sten Jahrhunderts, in seiner
persönlichen Not beten könne,
und diese Erfahrung war es,
die ihn dazu bestimmte, in die
Welt des Glaubens ein2.'utreten.
und, da er das Judentum da-
mals für ein „leeres Portemon-
naie" ansah, beschloss er. das
Christentum anzunehmen. Es
*^ m Monate des schwersten
K. ,ens. Er wollte den Schritt
vom Judentum zum Christen-
tum in bewusstem Handeln
vollziedien und verbrachte den
folgenden Versöhnungstag in
einer kleinen orthodoxen Sy
nagoge in Berlin. Und hier er
fuhr er das Wesen Jisraels als
eines heiligen Volkes: er be-
schloss, Jude zu bleiben. Sei-
nem Freunde schrieb er: „Soll
ich mich bekehren, wo* ich von
Gebiurt her auserwählt bin?"
Damit beginnt erst sein Leben.
das für uns so bedeutungsvoll
sein sollte. Das z^weäte Moment,
das ich in Erinneinng bringen
will, ist die Geschichte von
Aim6 Palliare, der uns in sei-
nem selbstbiographischen Bu-
che „Das unbekannte Heilig
tum- erzählt, wie er, der in
Lyon als gläubiger Katholik
aufgewachsen war, durch den
Besuch der Ssmagoge am Jom
K-npur den Anstoss zu der
ncklung erhielt. welche
ik.-. schliesslich in langen See-
lenkämpfen zum Judentum ge-
führt ihat. Er berichtet uns ge-
nau, dass das keine plötzliche
Bekehrung wurde, die wie ein
momentanes Erlebnis gewirkt
hätte. Was den Anstoss zur
Wendung in seinem Leben gab.
war vielmehr der Anblick der
betenden, in den Gebetmantel
gehüllten Juden. Er sah das
Volk Gottes vor sich, die Ge-
meinde, -welche einst am Sinai
die Offenbarung empfangen
hätte. Was den Anstoss zur
Jahr versammelt. lebendige
Zeufen der lebendigen Offen-
barung zu sein. Das ist es, was
ihn erschütterte. Und die Fra-
ge, die wir uns in diesen Ta-
gen stellen müssten, ist die :
sind wir noch Zeugen jener
Wirkung von oben nach unten.
welche ohne Aufhören die wag-
rechte Lini^ unseres Leben^
durchbricht und jede Stunde
zur Botschaft macht oder ma-
chen kann? Sind wir noch Zeu-
gen?
Das jüdische Recht kennt den
Begriff der "Edim somemim"
der untauglichen Zeugen. Das
sind nicht falsche Zeugen. Es
VON PROF. HUGO BERGMANN *)
...werden wie alle
anderen Völker?
Wir sagten: es geht um un-
sere Existenx, und dies in dop-
kann sein, dass die Tat, welche men, der Mensch flieht ins Ci- peltem Sinne, um unsere Exls-
sie bezeugen, wirklich vorge nema oder er flieht in die tau- gtenz als Einzelne und um unse-
fallen ist. Aber sie sind un send Aulgatoen seines Alltages, re Existenz als Volk.
tauglich zur Zeugenschaft, weil Er steh' .im Morgen auf. und
sie nicht dabei waren. Sie wa- schon erwarten ihn alle die ^^^ Einzelne: Darüber kann
ren vielleicht anderswo, sie tia- Aufgaben, denen er gehetzt "ur jeder zu sich selbst spre-
ben vielleicht geschlafen oder nachläuft. Er hat jetzt -keine ^hen. Es heisst m unseren heu-
sie konnten die Tat von dem Zeit" mehr, keine Zeit für t^een Gebeten: -Er kennt die
^
Punkte aus, wo sie sich befin- seinen Nächsten und für
Gedanken des Menschen und
.^*) Eine Bosch Haschanah — An-
sprache in der Synago^ Emeth
w'Emunah in Jerusalem.
den, nicht sehen. sich selbst, und wird da- ^'"« ^^^"^ ""^ ^*^ Triebe der
Wir sind berufen, Zeugen z^ durch von der Notwendigkeit J.at^^ . ff ^""nL^^'^ ntcM
sein- und die Fra-^e die he^jto befreit, sich zu konfrontieren. Menschen, der Demer mcht
an un^ gestellt ist lau^tsinS Wir sind heute hierher ge- vergisst-. Dieses Nichtvergessen
wir noch Zeugen öd^.r sind wir kommen, um der Flucht zu ent- ^^J,^^*/^/„ "^'^^r.T.n ,«
untaugliche Zeugen? Können «iehen und ■ uns dem Gericht ^^fn fX.^l ^Sn r^^^^^
wir noch für jene lotrechte ^u stellen. Wienn der Synago- ^h selbs wir nuissen den ern-
Achse der Welt Zeugnis able- gen-Besuch an diesem Tage ^^^^ 1!?!^ vo^,!^r?n^ nnS
gen? Der moderne Mensch lebt nicht eine Sache der Gewohn- ""« .^f ^1 J wYf w lirkSch
metaphvsisch in einer Dirnen- heit ist und es uns Ernst ist. sc ""f ^" '^^„!1 ^'* "^l T "*i
sion. Wir haben gewaltige Ero- muss es uns Ernst sein, um das ^^^iJ^^^^^J^ Jl^^^^ ^J
berungen in der physischen Stehen im Gericht. Wie dieses ^^^^^ZiZ^rT^nlT, Z. ^p^
Welt gemacht, eine phantasti- Gericht aussieht, ob nun so. ^X,^f^VS ' / ^
sehe Technik erfüllt unseren wie es naiv die Dichter unserer S ^^./^•.'^"^ "^^ ^ ""Z^'"
WiUen, und rein technisch ge- Gebete ausgedrückt haben, die ^""^ zu sehen, wie uns Gott
sprechen ist die Einheit des davon sprachen, dass ein Rech- ^^^n^-
Menschengeschlechtes Wirklich- nungsbuch da ist und die Hand, Es geht aber auch um die
keit geworden. Wir können al die jede Tat aufschreibt, oder Existenz unseres Volkes als soi-
les- und sind doch bettelarm ^^ ^s nach diesem Leben Hölle ehem. Wo stehen wir als Volk
geworden. Unsere Welt ist ""d Himmel gibt, oder ein in diesen Gerichtstagen: Vor
grauer Alltag. Ich hörte kürz- nächstes Leben, für das wir in einigen Wochen erschien in der
lieh den Bericht einer Soziolo- diesem Leben den Grund legen, Schweizer -Die Tat- edn Arti-
gin, welche längere Zeit in ei- wie die Karma-Lehre der Inder kel mit der Ueberschrift: "Das
nem Lager zugebracht hatte, behauptet, das wissen wir nicht Ende des Judentums-. Der Au-
wo die Menschen dasjenige "^d brauchen es nicht zu *or des Artikels sprach, soweit
nicht hatten, was unseren All- wissen. Aber ru wissen, dass 'ch aus der Wiedergabe seines
tag sonst erfüllt: die Soi^e um wir gerichtet werden, dass wir. Aufsatzes in einer hiesigen Zei-
das tägliche Brot. Sie erzählte, wie Karl Barth dies ausdrückt, tung entnehmen kann, davon,
das Leben dieser LagerLnsassen «He in diesem Leben ahnungs dass mit der Errichtumg des
sei, wie sie sich ausdrückte, ^^^^ Reiter über den Bodensee Staates Jisrael das jüdische
ein Leben ohne Punkte und sind, das zu wissen, ist für uns Volk sich auf die politische
Kommas, ohne Unterbrechung, von ungeheurer persönlicher Ebene begeben habe, während
kein Sabbath und kein Festtag; Wichtigkeit. Denn es handelt gleichzeitig die religiösen Quel
und daher die, wie sie sich aus- sich, wie wiederum Barth sag 1«" es Judentums im östlichen
drückte, hysterische Reaktion te, beim Glaulien nicht um eine Europa ausgetrocknet sind. Sei-
etwa auf ein Fussball-Wettspiel, Lebensansicht, um Weltan- en wir uns dessen bewusst, dass
das einen Einschnitt in dem schauung und dergleichen Wer wirklich eine ernste Ge-
eintönigen Leben bedeutete. -Harmlosigkeiten-, sondern es fahr für unser Dasein vorliegt
Was das Weltbild des moder- geht um unsere Existenz. Schon 1916 schrieb Eugen Ro-
nen Menschen so grau und ein- Das zu begreifen und mit senstock an Rosenzwedg: -Glau-
tönig gemacht hat, ist die AI- jeder Faser zu fühlen, haben ben Sie, dass der Zionismus
leinherrschaft der Materie, wie wir alle verlernt. Wir feiern Zufall ist? Jisraels Zeit als bib-
sie sich in der Alleinherrschaft Neujahr, wie es die Völker zu lisches Volk ist um. Das Welt-
der Naturwissenschaften, der feiern pflegen, nur darum be- Jahr des Ewigen Juden geht z-j
Technik, der Oekonomie, aus- sorgt, dass unsere Spedsekam- Ende, wie Basken, Kelten zu
spricht. Wir machen Erfindun "lern gefüllt sind für das Fest Ende gehen. Völker haben ihre
gen ohne Zahl, wir erfinden — so wenigstens hörte es sich Zeiten. An Stelle des Ewigen
Arbeits-Erleichterungen und an< wenn man in diesem Tagen Juden tritt wieder ein Zion
Abkürznangen der Arbeitszeit, i^i Radio die Verlautbarungen Aber das ist etwas ganz ande-
und der Mensch weiss nicht, des Amtes für Lebensmittel- fes. Sie werden das Hebräische
was er mit der gewonnenen Verteilung hörte — aber dass ini metaphysischen Sinne, gera-
freien Zeit anfangen soll und uns allen der Prozess gemacht de wenn und gerade weil es
das Problem der Freizeit ist wird, das zu erleben, haben wir vielleicht noch einmal Sprache
selbst ru einem sehr schwieri- verlernt. Ich selbst, der zu Ih- wird, nicht retten. Das (jüdi-
gen Kapitel unseres Lebens ge- «en spricht, so gut wie Sie, zu sehe) Schiff steuert bereits und
worden. Alle unsere Energie denen ich spreche. Wir alle ha- ist fröhlich dabei, festznfahren*.
wird daran gesetzt, eine Ma- ben den Sinn für die wahr? Rosenstock hat hier in der
schinerie zu verbessern. von Dimension des menschlichen Tat tief gesehen und uns eine
der wir im lezten Grunde nicht Daseins als menschlichen Das- grosse Gefahr bewusst gemacht
wissen, welchen Zwecken sie ^^'^^^ verloren. Aber so wenig Wdr brauchen noir um uns zu
dient. Es fehlt unserer Welt mit das Licht und die Farben auf- sehen, um uns zu überzeugen,
aüer ahrer tecnnischen Voll- "öitui, /.u exiaiitritju, weuu dei wie gewaltig die Gefahr ist!
kommenheit eine ganze Dirnen Mensch^ für sie blind wird, so^dass wir uns von unseren Wur-
sion des Daseins, jene lotrechte wenig hört das Gericht auf, zeln loslösen und ein neues
Dhnension, die der Mensch des deswegen, weil wir es nicht zur junges Volk -Wie alle Völker-
Mittelalters mit all seiner tech Kenntnis nehmen. werden. Eine kleine Gruppe
nischen Machtlosigkeit so deut- ^ mittelalterlichen Buch der unter uns, die sich "Aleph"
lieh lebte: die Dimension des Chaspidim wird die Frage auf- nennt, weil sie alles von neuem"
Sinnes. Der Mensch als Mensch, geworfen, warum wohl an den begirmen und bewusst den Zu-
als sinnstrebendes, sinnerfüll- dpei Wallfahrtsfesten, nicht sammenhang mit der jüdischen
tes Wesen hat abgedankt zu- aber am Neujahrstag und Ver- Vergangenheit abschneiden wül
gunsten der materiellen Welt, söhnungstag das Hallel gelesen propagiert dies mit voller
und sein ganzes Leben ist ein wird, und es wird dort geant- Deutlichkeit. Aber durch tau-
raffinierter Mechanismus, des- wertet: "weil es im Hallel send Kanäle saugen wir alle
sen Aufgabe es ist, dem Men- heisst: 'Denn er neigte mir sein diese Atmosphäre ein. Ist nicht
sehen diese Sinnlosigkeit, Sinn- Ohr und in meinen Tagen wer- ^uch in unseren offiziellen
leerheit seines Seins zu ver- de ich rufen'. Aber am Rosch Feiern mit ihren Komrnando-
hüllen. Der Mensch unserer Haschanah und Jom Kippurim rufen und ihrem Säbelschwin
Zeit ist immer auf der Flucht weiss kein Mensch, ob ihm gen die deutliche Tendenz wahr-
vor seiner eigenen Siibjektivi- noch Tage zum Leben be- nehmbar, ra werden wie alle
tat, die ihm unaufhörlich das stimmt sind.- Können wir uns anderen Völker und die Schwe-
Wort zuruft, das Kain hören heute noch ein solches Gefühl re jüdischen eigenen Daseins ab-
musste: "Wo bist Du"? Diese der Verantwortung lebendig zuwerfen?
Flucht vor sich selbst kann die machen? Alles kommt darauf Wir müssen in diesen Tagen
yo»-- ''<?nsten Normen anneh- • an, ob wir es *|i tun vermögen, mit uns «luch als Volk zu Rate •
^
:o:ilOi
gehen. Un:
hat heute
dreifaltigen
fang komn
die Verkür
bestehendei
am Ende ]
roth, welch
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der der "
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seins ist.
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Prof. ^.npo Per.'Jimann ,7'lipogatan 6
Mosaiska Församlingen
Wahr«nclorffsgai«n 3
STOCKHOLM
T«Ufon 23 51 60
r:tockholm,den iG.^Toveinber 1947
Dr. T'obert Rafael Geis
^chirninelstrasse 3
/ i
ü rieh
Lieber Dr. Geis !
L>
Ich möchte nur Ihren Brief vom '^^.v.^'^ts.
beantworten, obwohl ich zu meinen] Bedauern meinem vorigen
Prief nichts hinzuzufügen habe. Ich möchte nur sagen, daos ich
nicht das Gefühl habe,dass man hier Ihre Bewerbung von vornherein
weniger berück^sichtigt hätte, als die, anderer Bewerber. Die letzte
Probeprec^igt hat hier vor mehr als eiiiem ^airire stattgefunden und
seither ist niemand mehr
zur ^robe berufen worden. :^ch habe aber den
einen
j^^>-.r.v. hier einen ^abbinf.r berufen wollen, der
Eindruck, dass di-- Herren -_- ^ . .
in seiner Stellung zur Orthodoicie eine gewisse mittlere i^mie ein-
nim'nt,da sie nicht wollen, dass die '^/ahl d cü Fabbiners zum ^tein
'jes Anstosses Inder ^-emeinde werde und dass die Orthodoxen den
^abbiner von vornherein ablehnen. Das ist ein [:tandpunkt , der ja ver-
ständlici ist.'^as sage ich Ihnen im
-^ Sie gesagt worden.
allv-^emeinen
j-5
es
ist mir aber
nicht x^n Bezug au
Herr Dr. Coldschmidt hat Ihnen wohl unterdessen über unser Gesnräch
geschrieben.
Sehr herzliche Grüsse
> /
f -^
A ^ — -^
1
Robtrt Kafa«! f}«i8
Zürich 3
SchiRiintlßtrasB« 3
Zürich, 16. Novtm'ber 1947
i
Hochv#i#irt«r Htrr Professor B«rgrriann,
/ntrr I)r.fiol(iBClir'ii(it itat rair seine Unterhaltung mit Ihnen mitgeteilt, wo-
nach icli für (iie Stocidiolmer Gremeincie zu liberal wäre. Ich habe es ja
ei^^entlich imirier in Orclnun^^ gefunden, wenn ici. den Liberalen zu orthodox,
aen Orthodoxen zu liberal war. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie
• in lebendit;«ß Judentum sich mit diesen Be^iriffen einer bestimmten Hpoche
unserer Vert^ano^^heit noch vertragen kann. Aber scjimerzlich bleibt diese
"Verurteilung für mich nicht weniger als wenn man etwa meinen Zionismus be -»
»
sw.ifBln wollt«, nur weil ich mit kein.r politisch.n Part.i konform g.h..
Vi.ll.iclit ist «8 töricht von mir zu glaubun.dKs Jud.ntum li.Bs« sich aun
dem B.8t.h.n(l«n,un(i das sina ja in d«r Oolah di« 0«m«ind.n,«nitu.rn,w.nn
ich mir das auch einmal als Auf sab. ^.stel t hatte. D.nn ich bin d.r M.inui^jr
man soll. Bestehendes nicht einfach einreissen.iun eines fernen Neuen wil-
len.Man solle vielmehr im Alten das Kommende und Zukünftige vorbereiten,
mag «8 schwer sein und oft im Kampf gegen die Starrheit des -Bestehenden
Energie anscheinend vertan werd.n.Ks scheint mir dennoch sicherer und pro-
duktiver als ein Bemühen unter den Trümriern des Zerstörten^!
Atoer das brauche ich Dmen.hochverehrter F.rr Prof.ss^or.Ja wirklich nicht
• zu sagen. ich habe nachgerade Ihre G.duld m.hr als genug in Anspruch ge-
>om...n.Eine Bewerbung von mir liegt in St.nicht m.hr vor.nachdem ich etwa
vor einem %Tahr meine Papiere zuruCA vwAx«.iic^ ..^^^. -
•irgendeinem Schritt meinerseits noch Erfolg versprechen.^^^üroen Sie es
mich Ja bestimi-it wissen lassen.
Mit ergebenen frrüssen
Ihr sehr dankbarer
.1^.«« ■^. »<
(
)o Berginann,.Klipngatan
1 Forsamlingen
TOCKHOLM
/•Ufon 23 51 60
Stockholm, den ^1, Oktober 1947
N
Herrn
Dr. Bobert Kafael G
Schimnielötrasse 3
Zürich
eis
Lieber Dr. G e i
vom 17. 9. und 9. er.
aus beiden spricht»
Vielen Dank für Ihre Briefe
und vor allen füi das Vei trauen zu mir, das
Ich übersende letzt Ihr T>!anuskript an ^^r. Goldschmidr\ Ich'habe
es -etzt ,aa ich diese '^'oche über Cohen sprechen soll, noch ein-
mal durchgeblättert und hatte wiederum den guten Eindruck der
ersten i^ektüre. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass
beite j^ die 'Yorte " der sich für genau so einzig halten muss
wie Gott selbst" nicht die Billigung Cohens finden dürfte, denn
der Begriff •' einzig " ,auf Gott angewendet , nat ia den bestinmiten
^inn : völlig verschieden von aller Freatur, lässt sich also nicht
auf den [.'enschen übertragen.
Zu ihrem zweiten liriefe.Ich habe mich über die Verhältnisse hier
erkundigt und folgendes erfahren: Die Verhältnisse in Stock-
holm werden erst eine x.lärung erfahren, sobald die Ernennung des
Oberrab-iners erfolgt sein wird.r^er Kabbiner in Göteborg.Dr Loel»,
soll m zwei "ahien in Pension gehen. Sonst ist nichts frei In dei
Gemeinde ^irondheim in Norwe.^ien, die letzt wieder installiert wur-
de, wäre wohl der i^edarf nach einem Lehrer ,aber die Gemeinde
zahlt nur PCO Geel/en .Ich werde die Sache weiter im Auge behal-
ten und Ihnen ^Utteilung geben, sobald ich etwas erfahren sollte.
Herzliche Grüsse
-^ rZ _
/^
\
j^ o''^'^
^P^v yt v> a
l/V/^n
-V/
V^A^
Bobert Rafacl Gels
Zürich 3
Seh Imme Istrasse 3
Zürich, 17. September 1947.
Hochverehrter Herr Professor Bergmann ,
• •
< *
Ich wäre wchl kaxan Rabbiner geworden, wenn Ich nicht gerade In
einem völlig assimilierten Milieu gross geworden wäre. Der
Schrecken über den RellglonsbetrlA, In den Ich gezwungen werden
sollte als ich meine erste Stelle antrat, ist mir nodi s^r
gegenwärtig. Dennoch gab es in Deutschland neben dem offiziellen
Judentum ja ein durchaus lebendiges Judentum. Dann kam das
Jahr 1933 und von diesem Zeltpunkt erlebte ich es immer häufiger,
wie echte Judengesinnung aus scheinbar Totem erwuchs, bis hin
zu dem ersten Freitag abend In Buchenwald: wir wauren zum Abend-
appell angetreten und hörten, wie ein Jude zu Tode geschlagen
wurde. Da plötzlich sagten Tausende und Abertausende das Schma
und es schien mir, als ob Ich einer der wenigen sei, der es
nicht sagen konnte. In dieser Stunde erkannte ich unsere einzig-
artige Glaubenskraft, die sich gerade dann bewährt, wenn man
slcii "normalerweise" aufgeben und untergehen würde. Ic*i fragte
mich damals und die Frage bewegt mich heute noch, ob nicht eine
viel grössere Glaubenskraft in den Golah Juden schlummert als man
so allgemein annimmt. Es bleibt eine Frage, der ich keine roman-
tiscn verzexcnne'ce Anx;wüx.t i.uxgeu jLct«ioc:Ai mvyv»**u«;. w»*v* %««««««« «v«.^»
ich "alter Zionist" nach Palästina. Die Abstinenz der Jungen,
der Menschen des Kibbuz hat mich nicht verzweifeln lassen, well
sie in ihrer Ehrlichkeit Chancen für eine vielleicht sehr späte
Zukunft offen Hess. Eine Jugend, die vordringlich nach neuen
Formen der Gesellschaft sucht und dabei die Familie preisgibt,
hätte die alt-jüdischen Formen, die von der Familie oder besser
- 2 •
noch VCCI F am Hieratisch nicht zu trennen sind, ja gar nicht
übernehmen können, selbst wenn sie es gewollt hätte. Kas mich
störte, ich muß es Ihnen wohl kaum sagen, war die mangelnde
Reaktion Im Lthischen der sogenannt religiösen Kreise und ich
fand, dass in dem Michawort (6,8) vorerst und dringlichst sich
religiöse Haltung zu manifestieren habe. Aus dieser Einstellung
ist die Cohen-Arbeit entstanden. Die notwendige Korrektur ging
mir erst in der Golah wieder auf. In London hatte ich während
10 Monaten genügend Zeit und Gelegenheit \m einzusehen, wie
fast alles noch Lebendige unseres Volkes mit dem Zionismus ver-
knüpft ist und ohne ihn nicht existieren könnte, wobei die
ost jüdische Abkunft der M^rzahl der engl. Juden deutlich in
Erscheinung tritt. Seit fünf Monaten bin ich nun Heiig ions-
lehrer in Züric*i. Meine Schuljugend ist ebenso nett wie jüdisch
ungebildet. Man könnte etwas erreichen, wenn man nicht abhängig
wfire und die Direktiven für die Arbeit von Menschen empfing, deren
Judentum starr und verlogen Ist. Es macht ganz den Eindruck, als
ob der Hitlerschock die jüdische Krise hier nur verschärft hätte.
Wäre aber meine Bewerbung um die Stockholmer Stelle berücksich-
tigt worden, so hätte ich vielleicht auch in Schweden keine
andere Erfahrung ganacht als die, dass man Geduld, viel Geduld
aufbringen muss, um zu hoffen, dass in Erez Israel der Tag
kommen wird, da wir von den Krankheiten der Welt genesen, um in
neuer Form zur Wirklichkeit der Bibel zurückzufinden. Oine
diese Entwicklung kann eine fortbestehende Golah jedenfalls die
nötigen Lebensimpulse nicht mehr erhalten.
Mit ergebenen Grüssen
Ihr sehr dankbarer
■■ M-P li
/
Rabbintr Pr.R.R.^ei»
Züriik 7>l,imn 26.AU(sU«t 194B
Grinfitrnwti^ 19,
t
i
Littour und rartkrter Ftrr Profeimor,
•ntsikuldiiitn ^It bitt« Tl«liiKl»,w#nn i«k Sin s«kon witöer
mit einer i^rK^ie belästiije. Bereits rar Tielen •'oeken Ift» lek
in der palR»tinen»iBtken Zeitung "Aaudin" Ten 9. Juli 1948,
eaBs Kollege Wilkel» zuit Oberrabbiner Ton Sfhweuen t^cfÄiilt
wurde und ror «einer abreise Ton Ben-^rion empfan^jen wurde.
?run war e« iteinee bissen» in Deutnehland übliek^da«» laan die
Papiere eine» niekt berüeksiehtiijten Kandidaten üurüekßciaek-
te.lBt da« in Seiiweden niekt der Fall.eo bin iek es auek zu-
frieden,anderenfall« aber laöekte iek meine Zeut^nisee Toa Vor-
stand der StoekiiolÄiT Oeaeinde zurüekrerlantjen.f^ie werden »ei-
ne Anfrage, die iek nur persönliek an Sie riekte.beBtimrct Ter-
»teken.IeK ^^laube im erkin ein Reekt darauf zu kabcn.wie ein
Rabbiner be^jandelt zu werden und allein die -^kre unsere» Stan-
des Tert^nlas^ t meine Anfrajje.
Pen Kolle^ran *ilkelm bitte i^ bei Oelt^enkeit Tielmal« ron
mir zu grüeßen.iek bin »ieker.dae» er in »einem neuen Amt An-
erkennun>j finden wird, wie er es in Jerusalem in so reiehem
Mass 45efunden kat.
I^ T.Affa.TV.n*n und Ikrer Terekrten dattin gekt es reekt gut.
^eien Sie beide auf« Kerzli#li«te gegrüsst
Ikr dankbarer und ergebener
1
]
J
Hobert Rafael rieis
Zürich 3
* SchimmelBtrasBe 3
Zürich, 17. September 1947.
4-
Fochverehrter l^err ProfeaBor Bergmann,
haben Sie vielen, vielen Dank für Ihren Hrief.rie kritißchen Hinweise
auf lUnzelB teilen werden für mich bei einer ITeberarbeitiinci; von ^^roesem
Wert sein.Üarf ici^ Piich i*.ber über aas Prinzipielle noch etwas ein^^ehen-
oer äupsern?sinci niolit Cohen wie Herzl Kinder ihrer Zeit,c5«^.en sie nicht
beide-wie wir alle ßchliesBlioh-cer. ^e^^ von aussen nach innen, können wir
überhaupt anders alß von dem Denken der Umwelt in den Bereich des Jüdi-
schen vor8t08Pen?I)ie Ueberwertun^ des rein i^ithißchen und die ITeber-
schätzunc^ des JNationalen sind doch nur zwei Ausdrücke der gleichen 'Ge-
gebenheit,wobei ich freilich nicht 8ehe,v/o Kerzl auß Abneigunc^ i^e^n den
Helic^ionßbetrieb Kelijion zur Privatßaci.e erklärt, während Cohen doch wohl
wirklich zum alten J^dengott der Bibel zurückcjefunden hat.Freilich Bpre-
- chen dafjfür mehr noch als manche Aeusserunc^ seiner Nach-Marburger-Zeit
L die iSrzählungen von nosenzweig u.a., wozu man die Nig,^j:un- Zeichen haben
^ mu88,wie z.B. : '•^*aß??,8aci;te ich,-oer l^ie:^ ißt mein rirt:mir mangelt
nicht. ••Oder über die Nächstenliebe: "das soll sich nicht entwickelt haben'*
oder vom Ursprung des prophetischen fredankene: '•man wird es nie verstehen
können wollen. ••
Wenn meine Arbeit also den Kindruck der 'lleichsetzung von Kthik und Re-
ligion mOEKX auf komi en läsPt,so habe icl^ Collen doch wohl verzeichnet- und
die i^ehlerquelle liejt bei mir.^avon bin ich auch schon .jeraume Zeit über
zeugt. Und hier muss ich nun uia Entschuldigung bitten, weil ich allein
öurcli Persönlicließ deutlich macl^en kann, was ich meine.
] — Ich wäre vohl kaum Kabbincr geworden, weni ich nicht gerade in einem völli
aßsimilierten Milieu gross geworcicn v/äre.Per Schrecken über den Heligions
betrieb, in den ich gezwungen werden sollte als ich meine erste Stelle an-
trat, ist mir noch selir gegenwärtig. ]^ennooh gab es in Teutschland neben
oem offiziellen Judentum ja ein durcl^aus lebendigeß Jucentiim.Tann kam das
Jahr 1933 und von dießem Zeitpunkt erlebte ich es imier hä figerfÜOC wie
echte Judengesinr./^ung aus scheinbar Totem erwuchs, bis hin zu dem ersten
ij'reitag abend in Buchenwald :wir waren zum Abendappell angetreten und hör-
ten wie ein Jude zu Tode gesclilagen wurde. Pa plötzlich sagten Tausende u.
Abertausende das Schma und eß schien mir als ob ich einer der v^enigen rei
der es nicht sagen konnte. In dieser Stunde erkannte ich unßere einzig-
artige f^laubenskraf t,die sicii gera(ce dann bewährt, ^enn man sich "nor-
malerweise** auf. eben und untergehen würde. Ich fragte mich damals und die
^ra;i:e beweist mich heute noch, ob nicht eine viel grössere tilaubenskraf t
in den (lolahjuden sclilumiHert als man so allgemein annlmi t.KP bleibt eine
5'rage,der ichi keine romantisch verzeichnete Antwort folgen lassen möchte.
Und'^dann kam ich "alter Zionist" nachi Palästina. JUe Abstinenz der «Zungen,
der Menschen des Kibbuz hat mich nicht verzweifeln lassen, weil sie in
ihrer iJ-hrliohkeit Chancen für eine vielleicht sehr späte Zukunft offen
"/
ja garnicht übernehmen können, selbst v/enn sie es gewollt hätte. •'as mich
störte, ich muss es Ihnen wohl kaum sagen, war die mangelnde neaktion im
Jü*thischen der sogenannt reliejiösen Kreise und ich fand,da8s in dem Micha-
wort(ö,8)vorerst und dringlichst sich religiöse Faltung zu manifestieren
habe. Aus dieser i^linstellung ist die Cohen-Arbeit entstanden. Tie notwendi-
ge Korrektur ging mir erst in der ijolah wieder auf. In London hatte ich.
während 10 Monate genügend Zeit und (ielegenheit um einzusehen, wie fast
alles noch Lebendige unseres Volkes mit e.em Zionismus verknüpft ist und
ohne ihn nicht existieren könnte.vobei die ostjüdische Abkunft der Mehr-
zahl der engl. Juden deutlich in Erscheinung tritt. Seit fünf Monaten bin
1
y
I
ich nun ^11 ionelehrer in Zürich. Meine !}ohluJUci«nd ist ebenso nett
vi« jiWiscli völli-T un,/ebilc5et.MHn könnte etwas erreichen, wenn man n ich
abhanjjij wäre und die üirektiven für die Arbeit von Menschen empfirjc^',
oeren Judentum starr und verlogen ist. Es macht cjanz den l^indruck als
ob der hitlerschock die judische Krise hier nur verschärft hatte. Ware
aber meine wewerbunti um die stookliolmer Stelle berucksichtijt worden,
80 hätte ich vielleicht auch in Hchweder keine andere J^rfahrung gemach
als die,dasn man ue(.uld,viel (Jeduld aulbrinjen musB um zu Eofien,daBs
in -rez Israel <ier Tag konmen vird.da wir von den Krankheiten der «elt
genesen ,um in neuer J-orm zur Wirklichkeit der «ibel zurückzufinden.
Ohne diese Kntwicklun^i kann eine fortoestehende ixolah jedenfalls die
nöti 'en Lebensimpulse nicht mehr erhalten. , .. -i
Und nun,hochverhrter Herr ProfesBor, verzeihen f^ie nochmals clepen viel
leicht allzu persönlichen Raschi. , .. ,. ,
Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich vispen lassen konnten, wo 1
Ihre Arbeit über da. Alterswerk Cohens finden kann. .^v o.
sollte meine Arbeit noch nicht an mich abtjejan;;en sein, so bitte ich bi
die Arbeit einem juten Freund aus meiner Kasseler "eit zu senrten:
Pr.r^avid lioidsolimidt.Skulptörvä-en Ift, Stock 7,Ktockh.olm-i';ns.<ede.
ch
e
Mit erjjebenen i/rüssen
Ihr sehr dankbarer
l
^\
tginann/riippgatan 6
•a Församlingen
Stockholm, den B.September 1947
r«nclorHsgafan 3
OCKHOLM
Ufon 23 51 60
Kabbiner
Dr. hobert Lafael G
Schimmel Strasse 3
Zürich 3
eis
Sehr geehrter üerr Doktor
Ich habe nun Ihre Abhandlung " Der Begriff
des Patriotismus ^ bei Cohen " gelesen und danke Ihnen sehr
dafür, dass Sie mich Einblick nehmen Hessen in das Manuskript.
Meine Einstellung zu "ohen ist, obwohl ich im vvesentlichen
m.it Ihnen übereinstimme ,doch eine etwas andere. Ich billige
seine Kritik des Zionismus vollständig, wenn ich auch zur
-^Rechtfertigung iener " Abstinenz " dei- religiösen Frage»
ge<?;enüber , welche der Zionismus geübt hat , hinweisen möchte
( was Sie leider nicht tun)darauf ,dass der Zustand der jü-
dischen Feligion in unserer Generation eben keine andere
Möglichkeit gab und gibt alL- die der " Abstinenz" . Denn die
jüdische Religion in ihrer aktuellen Form heute ist eine
ritualistiscne und nicht eine messianische ,und wenn Herzl"^
auf dem ersten Kongress die Leligion mit dei* sozialistischen
Formel als Privatsache eiklärte ,so meinte er natürlich die
Form der Keligion ,die ihm entgegenti'at .Aber im -Vesen bin ich
mit Ihnen hier einig. Aber worin ich mit Cohen und wohl auch
mit Ihnen nicht einig bin, ist die Einschätzung der religiösen
Bedeutung des Volkstums. Verwirklichung des Gottesreiches in
der Gemeinschaft ist ein mögliches /iel in Palästina, aber ich
fürchte nicht in Stockholm oder Zürich, nd über diese C-rund-
wahrheit des Zionismus- so sehr er sonst sich selbst missver-
steht-gehen Sie mit Cohen riinweg.Auuh sciieint mli-,dabö die
begeisterten Schlussworte Ihres Buches doch über wesentliche
Probleme hin.veggehen, indem Sie den Grundfehler der Cohenschen
Konzeption der leligion ,n:imlich ihre Gleichsetzung mit der
Ethik , wiederholen .Auf diese Weise entgeht unb das zentrale
Thema der Bibel: die wirkliche und wörtlich zu verstehende
Begegnung Gottes duich den Menschen. In dieser Beziehung sind
wir in den letzten ?0 Jahren doch weitergekommen.
Ich habe nocn einige kleine Bemerkungen. Seite 1'^ : " Die
Ethik findet in der ] echtswissenschaft ihre Begründung".
Das ist falscn a-jsgedrückt .Es sollte heissen: " öie Ethik
findet in der rechtswissenschaft ihre Verwirklichung und
Konkretisierung und kann daher aus der -^Rechtswissenschaft
nachträglich wieder abgeleitet werden. ". Seite 35: " Die Gott-
heit als Idee in Cohens Ethik " . 'ic Darstellung ist hier
etwas schwach und müsste wohl ausgeführt werden. Ich würde
empfehlen, die von l^cko in feiner Schrift " Der Gottesbegriff
in dei- Philosophie Cohens an,;eführte Anekdote von dem Land ^
.t«.. ■',<>l\ y»
■'■m-tTK-
■fr^
- 2-
Tuden de^ Cohen nach dem Schöpfei der Welt
Anekdote von dem tscheschisch iüdiscüen "nie
einem Gedicht bearbeitet worden. Ich habe si
lung des Alterswerkes von Cohen ( Hoge Hado
Ebenso müsste wohl der Begriff der Korrelat
und vvenn 5ie Seite 34 sagen" dabei bleibt d
Selbständigkeit versagt ",mü8ste docn nuf de
"Eigenart '* und " Selbständigkeit" ,in welch
dieser Frage off enbari,, hingewiesen werden,
Seite 221.
Ich möchte noch einmal für Ihre Schrift danken und Ihnen sagen, dass Sie
mir besonders in Ihrem ersten Teil sehr viel Neues gebracht hat.
Ich sende die ^Handschrift nach Pauschhaschnah zurück.
fragt , aufzunehmen. Diese
hter Ottokai Fischei zu
e auch in meiner Darstel-
r Seite '^?5) angeführt •
ion nJEihei erklärt werden-.
er Beligion die systematische
n IJntei'SChied^ zwischen^
em sich Coheni Schwankung^in
Vei'gleiche meinen Aufsatz
^ ;
Herzliche Griisue
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THE HEBRBW UNIVERSITY. JERUSALEM
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"h <rr f ) c tf- ^&i=^^ -h '^^^
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Lande 8ral)b ine r Dr. Robert Rafael aeis
Karlsruhe. 1.7. 1952
Herm,Billins8tr.2
Sehr verehrter Ferr Bethge,
, ^ :t 4> * * r^-ir^ r.nr.hrprpist uHCl erreicht mich in einer räumlichen
bin und mir innit; yün6Che Sie in nicht zu ferner /ieit zu sehen.
w^rn <5ie es far FUt halten meinen Brief zu zeigen, dürfen Sie es ^e-
ItiLf tun-Ob er'^nicht zu perBÖnlioh ^.halten v;ar.werden Sie ara be.ten
entscheiden können.
TTinP Pra^e noch« ich war hier in vielleicht sechs Buchhand langen, keine
harte c^f Buch von Bonhoeffer vorrätitj.^oran liegt daB?Ich habe das
Such mir dJnn- vom Verlas ^«Btelien la.sen.verstand aber JJ^^^ ^le.o
jeder Buchhändler et^-as ej-Htaunl -Lor ju-tneii \.unsch /cr.Wird das Bucr.
nicht viel f2elp.sen?,eF. v/äre sehr traurig.
Hoffentlich reht es Ihnen inzwir-chen wieder gesundheitlich g-at.Ein-
pfangen Sie f^ir heute herzliche arusse
Ihres sehr ergebenen
4>
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ßrluKeu-
'>n-,-7 j(~^ 2^'-^< -'
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A , GrC
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/>—
,/
Eberhard Bethge
btuÄentenpfarrer
Berlin-Charlottenburg
Jebenstr# 3 i
den 28. 6*52.
Lieber üerr Dtktor Geis,
Zwar ist es mir beinahe etwcs peinlich, Sie mit folgendem
Anliegen zu bemühen. Aber mein Verleger drängt mich sehr*
loh zeigte ihm voller Freude Ihren Brief* Nunfragt er mich,
ob ich bie bitten kjinnte, die Lrlaubniß zu geben, dass er
Teile daraus für seine Verlagsveröffentlichungen verwendet«
Ich konnte es Jedenfalls nicht abschlagek, b±e darum zu bit
ten«
Mit herzlichen Grüssen und V»i'ünschen
Ihr
Herrn
Dr. Robert Geis
Amsterdamm-Z
Scheldestr. 96
Eberhard -^ethge
btudentenpfarrer
(4) Berlin-Charlottenburg
Jebenstr«3 »
den5.6.52. ,
Sehr verehrter Herr Dr. Gels,
t
1
i
-,)
'■>
Schmerzlich bedauere ich, Ihren Brief vom Ende April nicht schon
lange beantwortet zu haben. Ich trug ihn lange mit mir herum,
weil mich eigentlich kein anderes Lebenszeichen auf deas Buch
hiiv so angerührt hat, wie dieses. Nun habe ich endlich durch
eine Eussverletzung eine erzwungene Müsse und möchte Ihnen we-
nigstens danken, dass Sie geschrieben haben und dafür, wie Sie
geschrieben haben. Vielleicht verstehen hie, dass ich zunächst
mit einer grossen Angst der beginnenden Öffentlichkeit dieser
Briefe entgegensah, weil ich mich um der Nähe willen so unfähig
fühlte, abzuschätzen, ob auch Andere so aufregen und treffen
könnte, was mich erregte. So freut mich nichts mehr, als wenn
Briefe kommen aus einen- Raum jenseits unseres täglichen " Sonn-
tag Blatf-Milieus, die mir bestätigen, dass diese Briefe die
Kraft haben, alte und neue Mauern, sogar konfessionelle kauern
zu durchdriiiget. una anzukommen. Ob Sie mir die Erlaubnis geben
können, Stellen Ihres Briefes hier und da zu zeigen und weiter-
zugeben? Spontan, wie Sie sich geäussert haben, weraen Sie kaum
an so etwas gedacht haben, und man tut immer ein wenig Unrecht
aneinander. Aber vielleicht erlauben Sie ee mir doch?
Ihre freundliche Anregung, die Bibelstellen zu zitieren, leuch-
tet mir ein> Zumal sich die Leser weithin aus Nichttheologen
zusammensetzen. Ich werde dem Verlag gleic?i Kenntnis von Ihrem
Wunsch geben. Hoffentlich stehen nicht wieder zu viel der übli-
chen technischen Schwierigkeiten im Wege. Die Stellen über die
Ciefägnisse habe ich alle nachgeschlagen und meine doch, dass
man die Sache d^ch so stehenlassen kann, da, wie Sie ja auch
meine, die Tendenz den Kern der Sache nicht verfehlt.
Und schliesslich, der Junge, der auÄ Bonhoeffers Namen getauft
wurde, ist inzwischen 8 Jahee, geht zur Schule, sehr ungern
und verrät noch in keiner Weise, dass er auch nur annähernd
einer Konzentration fähiiR: wäre wie sein Onkel« Die Eltern werö
den aufpassen müssen, dass ihre Wünsche urd das geliebte Vor-
bild^ dem Jungen nicht zu einer Zwangsvorstellung werden.
Wenn Sie Herrn Frank sehen, bitte ich um eine herzliche Em-
pfehlung. In meiner augenblickliche; Müsse lese ich nun auch
" BÄs Tagebuch der Anne" zu Ende.
V/enn Sie vielleicht damit recht haben mögen, dass die Auferle-
gung einer Schuld auf ein Kollektiv nur die Kräfte des Bösen
stärkt, so bin ich doch der festen Überzeugung, dass einzelne
Mitglieder dieses Kollektivs ihrerseits den korperativen Cha-
raktereiner Verschuldung unnachweislich erfahren uno auf sich
nehmen.
Wenn ich hier auch in Deutschland mit Nachdruck betonen kann:
ich v/ar kein ^mzi, ich habe selbst gesessen, - so wurde es
mir bei einem kurzen Aufenthalt 1949 in Amerika ganz unmöglich
in den dortigen Diskussionen auszusprechen und sogar auch zu
fühlen, dass ich mich etwa ausnehmen und von den Nazis abset-
zen könne. Vielleicht zeigt nichts so sehr die deutsche Unrei-
fe und. Unfähigkeit, ein Volk mit Geschichtstewusstsein zu wer-
den, wie. diese Unwilligkeit , Schuld, Katastrophen, liehler in
das Bewusstsein mit aufzunehmen« Bis dahin werden wir Deutschen
nie wissender wir in V/irklichkeit sind. Wenn man dann noch da-
rauf blickt, welchen Streich uns die Gunst der neusten politi-
scheniintwicklung spielt, bedarf es vieler Kräfte, um nicht zu re
resignieren. Aber nicht mit solchen Gedanken wollte ich schlie-
ssen, sondern mit der herzlichen Freude, in Ihrem Briefe Ihnen
und auch von neuem Diet!rich Bbnhoeffer begegnet zu sein*
Mit dankbaren ^rüssen,
Ihr aufrichtig, ergebener
. )^-f
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'/"N^^
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5S-
3
1 1
■'■•^
1>
- )
& ^2^^
Prof ♦ Dr» Billiöieimer
Waldparkstrasse 12^
Uannneim^deu 25* Juli 1934«
vi
JU^.J-J-
( )
Herrn
Rauü^Dr^ü- eis
Mannneim
Rapprecntstrasse 4»
U^eenrter Herr Dr*u eis!
in^k\*
■x^
Icn oedauere zunächst ^micn ^anz im iregensatz zu meiuen oisneri^en
ü-epflo^enneiteii auf diejenige Anredeform oescnränken zu imiS8en,zu
der micn Inr Scnreiuen ▼om 19« d*M, veranlasst«
Meine Antwort nieraixf naoe ion Innen uereits am vergangenen
Freitag aoend angedeutet« Ion wiedemolerln unserer fraglicnen Un-
ternaltung naoen Sie oenauptet , dass Herr Raou^Dr^irrünewald tad Sie
sicn für den kommenden Winter menr als oisner Inre Kreise sucaen
werden«Als icn im weiteren Verlauf des Uespräcues lünen meine Ad--
slcnt mitteilte, in der Scnule ölBT «lugend lioer pädagogiscne Fragen
oezw^solone jüdiscner ü-egenwartskonde *^u sprecnen, antworteten Sie
mir ungefänr in dem Sinne, dass Sie es s&cn woHl denken könnten, dsM
Ion Jiieriloer vor dem deutscü'-jiidiscnen Kreise spräcne.Icn oetone
nun ausdrtLcklicn,dass es mir in jeder Hinsicnt fernliegt , irgend
einen Sacnvernalt -^u entstellen.
Es nat micn nun ausserordentlicn oefremdet^dass Sie von der
ausdriicklicnen Vereine arung, die ganze Angelegen|ieit auf mündliciie
Weise :6U klären, keinen ü-eoraucn gemacnt naoen, Es wäre mir senr
leicnt gewesen, die Sacne in der Form zu erledigen, die der Cnarak-
ter unserer ersten Besprecnungen geradezu zwangsläufig nanelegte*
Am Scnlusse Inres Briefes naoen Sie es offen gelassen, od Sie
micn unter dem Cresicntspunkt des Lenrnauses oder imter dem der
religios-llDeraleii Vereinigung anspracnen. Im Lenmause diene Imn,
allen jüdiscnen Menscnen mit der mir möglicnsten Hingabe, in der
relig^-lioeralen Vereinigung naoe icn den ifrad von Einsat^bereitacliaft,
»u oewäaren^den' jede jridiecne Ricntun^ von inrem Fiinrer erwartet,
Aoer auon auf diesem Boden naoe icn mion von jener üt>er Partei-
en^e ninauBoegeken und eine Basis an^estreot^die weseutlicn um-
fassender ist als etwa die Berlins, Icn verweise Sie in deisem Sa-*
sammennan^ auf meine Ausfünrungen des let'^ten Freitagaoend.
Sie rennen offene Türen ein, wenn Sie annenmen^dass von Seiten
der religiös-lioeralen Riontung Innen das Hecnt oestritten werde,
^ Sien an alle Menscnen der (xemeinde zn w^den. Andrerseits werden
-Ui».
Sie sion sicnerlicn dessen oewusst sein^dass es auon neoen der
Jugend nocn aufröcnte jüdiscnö Männer giot/die den '^Streit der
^'"^ FakxLl tat en*üD erwunden naoen imd sicn den £&tscnlus3 voroenalten,
" bis ^u weicnem &rade sie einem ^eistlicnen Urefolgscnaft zu leisten
et
^ ^vermögen»*' -^ •
^
Sie werden wonl darin mit tair einig sein,dass wir gerade
neute nlcnt da^u da simd, unnötige und unfTttontoare Kam{)f8ituatio*
^^^nen neraufauoescnworen, Damit soll allerdings nicnt gesagt sein,dass
^^ icn einen Kampf scneue^Icn natte scnon manones Mal Kastanien aus
dem Feuer »u nolen, ^
^ ^'■'- • Unsere erste Begegnung gao mir die ixewänr für eine Zu-
^^saBinenacrbeit,wie icn sie von je anstreote und erwarte te,nämlicn
für eine Aroeit aus Lieoe und für einen Frieden, der eines gesunden
Auf oau des Judentinns dient« Diesen Weg oegene icn in tmoeirroarer
enoi Treue wj^eiterj
Mit vor^ilglicner Hocnacntungl
'iii<-i
JLV,/
3
)
»^ V
n&t .ßöe^
:10X ö;i 1
TSd)
Rabbiner Dr.G«±s
Mannhelm
Mannheir.^den 10. Juli 1954.
^* »
.( )
■t
An Herrn
Prof .Billle; kleiner
M a n n_ h_ e_ 1 m_^
Waldpark ^Jtr. 12
fr >
Geehrter Herr Pr^X.eßßor I
Ich sehe mich leider veranlasst Ihnen gegenüber nochmals fest-
zustellen:
1.) Für den Fuhr^rkurs mit dem Thena « AltJüdiBCheß Schrifttum
ausser'^ alb der Bibel »» sind vo-^i Anfang an als Teilnehmer Mit-
glieder aller Bunde vorgesehen und eine Auswahl soll allein
nach menschlichen Beziehungen und rreistl^^er Vort^eroitung ge-
trc:ffen werden um ein oedeihliches und InterisiveB Arbeiten
nach Movjlichkelt zu sichern.
2.) Filr die drei Schuliin^skurse kommen die 13 bis 15Jahricen
aller Richtunjen in Betracht. Von den AusscMuhs irgend einer
Gimppe war nie die Rede,
3.) Ich habe niemals gesagt, dass Herr Rabbiner Dr.Griinwald
und ich für die zi> nißtischen Bünde, Sie Herr ri>ofossor, für
öie deutsch-.lüdißche Jucend zur Verfüsunp; stehen sollton.
4^ Auf Ihre Anfrage lib^ einen von Ihn m zu haltenden pada-
gogischea Kurs im Rahmen iXev Schule der jüdischen Jue^nd habe
ich nur erklart, dass dem nichts im Wege stände, wenn Sie einen
bestimmten Kreis von menschen d?*für ^e'^innen können.
Ich bedauere es ausserordentlich zur schriftlichen Fixie-
rune. meiner AeUBserun^en be2wunt:en zu sein, weil ich weiss,
wie sehr darunter persSnliche Beziehungen leiden können.
Ich; sehe aber leider keinen anderen Veg mehr, um ganz deutlich
zu machen, was ich meine und auch gesagt habe
Ich muss eß aufs SchSlrCßte bek&npf en,wenn einem Rabbiner
aus seiner, pers<?Jnliohen Ueberzeugung öaR Rficht,sioh an
alle Menschen der Geroinde zu ^endenix, bestritten vrird.
ÜB ißt Vv/n Tjebel,wenn der Rabbiner von irgend einer Gruppe
mit Beschlag ^ele^jit und v^-n ihr ins Schlepptau gonor.men
wird.
Mit vorzütjlicher Hochachtung I
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Bankkont'o :
Deufsche Bank und Diskonto-Ges. Würzburg
Telegr.-Adr. : Russischerhof Würzburg
Telefon Nr. 3216
WUnburg, den
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Bundeshaut
Fernruf 20141 (Ortsverkehr)
201 51 (Fernverkehr)
?Tof.J>T.F.Bö)m
Frankfurt/M, Staiifenstre29a
den 17.Dez6Mber 195Ö
Mitglied des Deutsdien Bundestages
Herrn Rabbiner Dr*R«R*Gei8
Karlsruhe
Hemann Billing8tr*2
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Sehr verehrter Herr Rabbiner DreGeis!
Haben Sie sehr herzlichen Dank für Ihren f reiindl ichen Brief voa 2.12«. Da Herr
Dr*Heilbrunn z*Zt. leider erkrankt ist, mussten wir sozusa^^en plötzlich eixw
sprini^n und haben dabei ein par Fehler gemacht. So war es mir in der Tat ent«
gangen, dass Sie Ihren Auftrag schon vor Jahren zurückgegeben haben. Verzeihen
Sie bitte vielmals diesen Irrtum!
Nun haben haben Sie aber Ihrer Freundlichkeit die Krone aufgesetzt und mir eine
Arbeit von Ihnen geschickt für den Fall, dass sich für unser Handbuch plötzlich
Schwierigkeiten ergeben sollten. Auch hierfür danke ich Ihnen herzlich» Ihren •
wunderhübschen Beitrag habe ich mit Freunde und Anteilnahme gelesen« Die
Situation, in der wir Herausgeber des Handbuchs uns befinden ist aber von etwa«
anderer Art. Es ist nicht so, dass es uns an Beiträgen fehlte, sondern wir
wollten nur den Ablieferungstermin festlegen, damit das Sammelwerk in Druck
gehen kann» Allerdings fehlt uns noch ein einziger, ganz bestimmter Beitrag,
für den sich bisher kein Verfasser gefunden hat, weil es sich um eine historische
Spezialfrage handelt. Aber dieserhalb hatte ich nicht an Sie geschrieben, sondern
ich war in der Tat der irrtümlichen Meinung, als hätten Sie sr.Zt. einen Beitrag
übernommen und zwar einen anderen Beitraig^ls denjenigen, der uns noch heute fehlt»
Da wir inzwischen die Gesamtheit der Manuskripte dem Verleger übergeben haben und
diese Sammlung - bis auf die erwähnte eine Ausnahme - komplett ist, besteht für
uns jetzt keine Möglichkeit mehr, weitere Beiträge einzufügen, insbesondere solche
Beiträge, die in unserem Plan, der ja sehr streng aufgebaut war, nicht vorgesehen
waren.
So darf ich also mit bestem Dank Ihre schöne Arbeit an Sie zurückschicken. Aber ich
wäre Ihnen doch dankbar, wenn ich mit der Rücksendung noch ein par Tage warten
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Bonn
Bundeshaut
Fernruf 20141 (Ortsverkehr)
20151 (Fernverkehr)
- 2 «
Prof. Dr.!"'. Böhm
Mitglied des Deutsdten Bundestages
dürfte, da ich Ihr Manuskript noch einmal in Ruhe durchstudieren und
es auch meiner Frau und meinem Sohn zu lesen geben möchte«
Mit den verbindlichsten Grüssen Ihr
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^/lyy,J^r^j
19.Mal 1950
Sihr ^ja^litttr Ktrr ProfußBor,
lih hittfi vi«lmalfi um ICntBChulal^jung^wunn l«h Sl« hnuti^ l)«lK»tiße.
71 «h wärt I>m«n überaus dÄnkbAr,w«nn 31« in «Intm ^»präth mit Herrn
Proftsaor Br,K«ller «twaij« Vfirstlnmiani^en iind iCißrvcrstRndnißa«
rithtiti Stullen könnten*!)« «halb «rl&ubn leih mir »mun t^ln« Abpohrlft
m«ln«R Brlufuß an fJ.Spettabllltät «ln7-ul«(i«n^I«h v«rfil«h«re k«ln«r-
!•! ptr8Önli<ihe8 Vurlet/.taseln zu •mpflndtn^di« Clründn meiner Ab-
lehnun^s slnci allein eaehlieher Natur«
Ihnen aber, der Sie wie leb innerhalb der ChrlBtl.-Jüd.ArbeitSijemein-
seJriÄft täti(^ 8incl,clarf ich vielleleht meine Bewei^riinde noehmalß er-
^■*Hren:lC8 iet eine ^ehein-Pari tat, wenn man Bieh bei der ICrriehtung
c^4ier Jüc^ißehen Bozentut an die Jücisehe ^meinde in Frankfurt wendet,
wie man ßioh an die Kirchen bei r^ozenturen für ehristlieh-theologi-
Behe Belanc^e wendet. Bei aller Verfol^uri^j der Kirchen durch Hitler ißt
aie Situation nieht mit der (i%x Jüdißchen ^laubenß^^emeinßehaf t zu ver-
^jleiehen .Wiedergutmachung ißt zweifelßohne eine problematißche Anc^c-
legenheit,die Voreorge für eine haeslose ^rziehain^^ einer deutßchen
''u^end aber scheint mir eine chrietliclie Aufijabe.zu der Jüdißch pe-
kuniäre Hiifn ßchlechterdingB nicht verlangt werden sollte. Ich bin
sicher^dasB die Jüdische Gemeinde in Frankfurt ^'ern ihren Rabbiner
für Vorleßiin^jen über Jüdißche Relitjionsgeßchichte zur Vürfü^rung stellt,
nur fürchte ich einmal, aasß ein praktlBcher Tlr.eolo^^e jüdischen Crlaubens
sieli ßchwerlich iromer von den Hesentimentß ßeiner Jüdischen TTm3ebun^
frei halten kann-vlelleicht darf er daß *jamicht?-und damit ißt er in
seiner I^ozentenarbeit schon ;jehemrnt,zum anderen aber dürfte einr solche
Dozentur ijarnicht allein in den üniverBltatsbetrieb eingebaut werden.
Kin Dozent für Jüdische Aeligionßgeschichte in '^'eutschland hätte nicht
nur eine Krziehungeaufgabe gegenüber der akademischen •3'ugend,er müßßte
auch v.-ahrhaft und wirklich für ein ^^eligionegeßprSch im weitesten üm-
n^ zur Verfügung ßtehen,von keinen anderen Aufgaben in Anßpruch ge-
iis^mficn werden.Auß allen Te sprachen, allen ßchrif tlichen Außeinander-
ßetzungen,an denen es in den letzten Monaten nicht gefehlt hat, entnehme
len wir hoff en,4aii8 eine nicht zu späte Zukiuif t sich auf dieße Notwen- /
digkeit besinnt. J
Knde Juni weroe ich voraußsichtlich zur Einweihung eines ^rcdenksteines
füt die Opfer des Faschismus auf dem jüd. Friedhof in Kassel nach Dtsch.
kommen, es würde mich freuen Sie bei dieser 'lelegenheit wieder sprechen
zu dürfen.
Kt ^%n basten Irüssen
Ihr sehr ergebener
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HEINRICH BÖLL
5 KÖLN 1
HÜLCHRATHER STRASSE 7
4. Juni 1970
Lieber Herr Dr. G-eis,
schade, dass wir uns am Juni nicht sehen können,
denn am 13. Juni kann ich nicht. Ich hätte Sie so
:^Terne nocheinmal gesorochen und ausführlich mit
^- ^ Ihnen auch über die merkwiirdijO^e Oberammer^au-
Affäre p^eppmchen, vielleicht können wir uns ein-
mai später verabreden. Am 13. Juni kann ich nicht.
Mit herzlichen Grüssen an Ihre Frau
Ihr
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Tele.
Phone : WARDHA. 1 1
GRAMS : SARVASEVA
Hans A de Boer
SEVAGRAM VIDYAPITH
( Sevagram College )
Sevagram Rural Technical Education Centre
SARVA SEVA SANGH
( Mahatma Gandhi Ashram )
May 15, 70
SEVAGRAM, DISTR. : WARDHA
MAHARASHTRA, INDIA
O
Sehr verehrter, lieber Herr Doktor Geis:
Ich danke Ihnen sehr fuer Ihre guten Zeilen vom
5» ds# Sehr wichtig«
Ich beziehe die JUNGE KIRCHE seit zwei Jahrzehnten,
schrieb mal fuer Sie und habe bis 59 eng mit Kloppen- ~v
bürg zusammengearbeitet (trotz Altersunterschied; ich )
1925 )• Als ich die JK nicht mehr bezahlen konnte
(ich habe hier als Dozent RS 200 = DM 100 per Monat),
erhalte ich sie nun seit drei Jahren gratis#
Iht Comment betr. AT und NT, und betr# der »»Dummen"
war sehr wohltuend»
I am wishing you all the best so that the Jews become
more known as God*s (or G-d's) witness to the w^rld.
Sere it is all very depressing; I just come from
the riots in Jalgaon, Maharashtra, of which the world
press reported. loo dead; just for religious reasons.
They just do not learn from Gerraany (33-45); cholera near#
Do you know (my friend) Elie Wiesel?
Greetin^with Talmud, Taanit IIa; Hagigah l6a; Isaiah
43: 10. )
Herzlic
uesse, Ihr,
^^l^
^^^>^<^
\
PS Ist es nich schwierig hier in Indien fuer Isgael
Verstaendnis zu gewinnen» --—---—----—------------.
0 0 ich sehe eben, dass ich ins Englische oben kämm
Tut mir leid. Aber Sie koennen sich zurecht finden?
%
WL
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opcn cuthere i^ n^ f7 «^^
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BY AIR MAIL
PAR AVION • > §
AEROGRAHME ^ ,,^ 'NCg^^^ /*
Rabbiner Prof Dr Robert Raphael öeis^^
Fischer Str 55
D-^-Duesseldorf
GSRMAllY'/'Federäl'Repü^^^^^
^ Third Feld ^^ ^
^51% ^ ^ 5fW ^ 'M ^- Sender's name and address :•
HANS A. de BOER
SEVAGRAM Dist. : WARDHA
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\(j^'h^^\r^r^,J \-:>^mJ C^Vi
RUHR-UNIVERSITAT BOCHUM
ABTEILUNG FÜR EVANGELISCHE THEOLOGIE
THEOLOGIE DER RELIGIONSGESCHICHTE
Professor Dr.J.Bouman
Herrn
Professor Dr. Robert Geis
463 BOCHUM-QUERENBURQ
OVBRBEinoaTWASSE IS
POSTFACH 2148
TEL.: (02321) 399- 2272
TELEX 0825860
DEN
AZ.
5. November 1970
O
hOOO Dfisselciorf 10
Fischerstraße 55
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Sehr verehrter Herr Kolle^^e !
Es freut mich, Ihnen mitteilen zu können, daß v/ir n:estem eine
sehr fruchtbare Sitzung der Arbeits r^ruppe "Kirche und Israel"
f^ehabt haben« Das Protokoll werde ich Ihnen sofort nach Fertin;-
stellun,^ zusenden.
Ich teile Ihnen aber schon ^etzt mit, daß wir die nächste Sitzung,
in der wiederum die holländischen Gäste, ^Professor Berkhof und
Frau Dr. Flesseman - van Leer anwesend sein v/erden, am Mittwoch,
dem 2. Dezember 1970 um 10. oo Uhr im Ökumenischen Institut der
Ruhr-Universität Bochum, Overber^straße 1?, abhalten v/erden.
Die übernächste Sitzun.^ haben wir verlauf i,^ auf den 27. Januar 1971
fest.ocele.prt.
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ni t meinen ueöuen 'jri'uj iiDeii
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RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM
ABTEILUNG FÜR EVANGELISCHE THEOLOGIE
THEOLOGIE DER RELIGIONSGESCHICHTE
Herrn
Rabbiner Prof. Dr. G e i s s
4-63 BOCHUM-QUERENBURQ
OVERBERQSTRASSE 15
POSTFACH 21-48
TEL.: (02321) 399-
TELEX 0825860
DEN 25« Sept.
Az. 51511
1970
4000 Düsseldorf
Fischerstraße 55
^
Sehr verehrter Herr Rabbiner Geiss!
Sie werden sich sicher noch erinnern, daß vor einigen Monaten
mein Kollege Professor Dr. S. Herrmann und ich bei Ihnen einen
Besuch abgestattet haben, um über unsere Arbeitssozietät "Kirche
und Israel" zu sprechen. Wir sind damals übereingekommen, daß wir
den Text der Israel-Erklärung der niederländisch-reformierten
Kirche als Grundlage für unser Studium benutzen wollen.
Ich habe jetzt die Ehre, Ihnen sowohl den ursprünglichen hollän-
dischen Text als auch die deutsche Übersetzung zuzusenden.
Wie Sie wissen, wurde dieser Text besonders von Herrn Professor
Dr. Berkhof aus Leiden und Frau Dr. Flesseman- van Leer von der
Gruppe des Weltkirchenrates faith and order vorbereitet. Da jetzt
in Holland die Diskussion über diese Erklärung fast beendet ist,
möchten Herr Prof. Dr. Berkhof und Frau Dr. Flesseman- van Leer
dieselbe auf's Neue mit christlichen und jüdischen Fachkollegen
überprüfen. Die beiden Holländer sind bereit, am Samstag, dem 24.
Oktober 1970 nach Bochum, Ökumenisches Institut, Overbergstr. 15,
zu kommen, um eine erste allgemeine Besprechung über diese Erklä-
rxing einzuleiten. Sie wollen uns dann über die Vorgeschichte, ihre
Anliegen und ihre besonderen Probleme informieren, damit wir auch
ihre Fragen in unsere Besprechung aufnehmen können.
Ich hoffe, daß es Ihnen möglich sein wird, an diesem Samstag an
unserer Besprechung teilzunehmen. Da es sich um eine für uns alle
sehr wichtige Angelegenheit handelt, möchte ich Sie bitten einmal
zu überlegen, ob auf jüdischer Seite die Zahl der Teilnehmer nicht
vergrößert werden könnte. Damals hatte ich vorläufig den Namen von
Herrn Rabbiner Meyer genannt und möchte Sie bitten, mir im Hin-
blick auf die jüdischen Teilnehmer ein paar Vorschläge zu machen,
damit wir dieses Gespräch auf einer breiten Basis weiter-
führen können. Sollte Ihnen der 24. Oktober nicht genehm
sein, so werde ich mich bemühen, den Termin abzuändern.
Ich hoffe, daß es Ihnen gesundheitlich gut geht und bestelle
meine besten Grüße für Ihre Frau Gemahlin und für Sie.
Mit vorzüglicher Hochachtung!
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PROF. DR. h.c. DR. E.h. LEO BRANDT
STAATSSEKRETÄR
4006 ERKRATH b. DOSSELOORF
SPERBER WEG 2
TEL. AMT DÜSSELDORF 642626
28. Sept. 1970
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HerrnRabbiner
Professor Dr. Robert Raphael Geis
4000
Düsseldorf
10
Fischerstraße 55
Sehr verehrter, lieber Herr Geis,
mit Sorge hatte ich einige Wochen Ihren gesundheitlichen
KuiPiner verfolgt, und nun höre ich von Frau Maliszewski,
daß alles gut gegangen ist und nur noch ein Rest von
Beschwerden geblieben ist.
Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, daß Sie bald wieder
völlig genesen sind«
#
Seien Sie doch bitte so freundlich, Ihrer lieben Frau
die herzlichsten Empfehlungen von uns auszurichten und
nehmen Sie die treuen Grüße von meiner Frau und mir ent-
gegen. Frau Maliszewski wird Ihnen sicher immer erzählen,
was wir hier tun und durchzusetzen versuchen.
In aller Verbundenheit
stets Ihr
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Rev. Victor Hayward,
Acting Dlr0ctor, DIvlalon of Studl9a
Dr. W. A. Visser t Hooft.
QeneraJ S^cnfry
Chalrman :
Mr. M. M. Thomas
Executive Secretary :
Rev. Paul R. Abrecht
WORLD COUNCIL OF CHURCHES
DIVISION OF STUDIES
DEPARTMENT ON CHURCH AND SOCIETV
Secretary :
Prof. Mauricio Lopez
Secretarlat on Raclal and Ethnic Relatlona :
Rev. Thomas Okuma
1211 GENEVA 20
150. ROUTE DE FERNEY
Telephone 33 34 00
Cable addrees :
" OIKOUMENE " QENEVA
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WORLD CONFERENCE ON CHURCH & SOCIETY - 1966
CHRISTIAN RESPONSE TO THE TECHNICAL & SOCIAL REVOLUTIONS OF OUR TIME
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SAARLÄNDISCHER RUNDPUNK
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1.
Predigt im Gottesdienst der Evang. Christuskirche in Paris
am 28. Mai 1972 (Sendung: 4. Juni 1972)
von Professor Georges Casalis
Predigttext: Apostelgeschichte 7, 17-33
Lesungen: I.Joh. 4, 16h-21 - Lukas 16, 19-31
"Sie haben Mose und die Propheten, laß sie
dieselben hören Hören sie auf Mose und
die Propheten nicht, so werden sie auch nicht
glauben, wenn jemand von den Toten aufstünde." -
Wahrhaftig! Wir wollen auf Mose hören, um richtig an den Aufer-
standenen für unser Leben und Sterben zu glauben!
Erlebnis und Sendung,^ privates und öffentliches Leben,
Existenz und Glauben: es i^Ü^sich eine erstaunliche Meditation
über die Spannung zwischen diesen Elementen im Leben des Mose,
dieses Mannes, der schon zwei Drittel seines Lebens hinter sich
hatte, bis ihm der Sinn und das Geheimnis seines Daseins auf
Erden klar wurden.
40 Jahre hat er im Hause des Pharao gelebt.
40 Jahre hat er als Hirte in der Wüste vebracht .
40 Jahre wird er als Befreier und Leiter seines Volkes
wirken.
Er wird geboren mitten in einer Periode des rassistischen Wahn-
sinns. Die Staatsmacht, die schließlich nichts vermag ohne die
ausdrückliche oder stillschweigende, die legale oder erzwungene
Unterstützung des Volkes und der öffentlichen Meinung, hat be-
schlossen, eine fremde, ethnische Minderheit ganz einfach aus-
zurotten.
Die Argumente dafür waren und sind immer dieselben (siehe Exo-
dus 1): es ist eine zu zahlreiche Minderheit, man sieht diese
Leute überall, sie sind zu mächtig, sie halten zusammen, sie sind
politisch verdächtig, weil sie anscheinend das Land, das sie
beherbergt und zugleich ausbeutet und diskriminiert, nicht ganz
.
- 2 -
- 2 -
o
als ihre Heimat betrachten können.
Es ist immer wieder dasselbe: der klassische Antisemitismus
im christlichen Europa und im Dritten Reich, das Problem der
Schwarzen in den Vereinigten Staaten, die gewaltsame Unterdrückung
gewisser Gruppen durch andere wie z*B. gegenwärtig im afrikani-
schen Burundi, die Haltung mancher Völker den Fremdarbeitern
z.B. der Franzosen den Algeriern oder Portugiesen gegenüber.
Seit über 3000 Jahren zeigen sich dieselben rassistischen Züge.
Rassismus ist nie eine ungefährliche Sache: da wo man anfängt,
einem Menschen wegen seiner Hautfarbe, seiner Sprache, seiner Ge-
wohnheiten oder seiner Religion zu mißtrauen, da sind Mord, Blut-
bad, Krematorium oder - wie heute - die psychiatrische Spezial-
Anstalt nicht fern.
O
Mose wird als ein zu Tode Verurteilter geboren im Sinne von Mar-
tin Heidegger, der sagt, daß jeder Mensch '^für den Tod ist". So
ist in der Existenz dieses Kindes das "Sein für den Tod" beson-
ders tragisch dargestellt - so wie heute in der Geburt jener
Kinder der großen Hungerländer, oder jener vietnamesischen Kinder,
über die jede Minute eine Tonne von Boraben fallen kann. Gerade
das hindert die Großen dieser Welt nicht daran - wir haben es
alle gesehen - miteinander auf das Wohl der Menschheit Sekt zu
trinken in den Prunksälen der Staatsgebäude, im Kreml und anders-
wo.
Wenn Moses am Leben bleibt, so ist dies ein Wunder. Denn die Zu-
gehörigkeit zu seiner menschlichen Gesellschaft bestimmt ihn für
den Tod. Wird er, wenn er bewahrt bleiben sollte, auch sein Volk
vom grausamen Schicksal befreien wollen? Oder wird er sich allein
retten und sich damit begnügen?
Nun wird die Geschichte wunderbar und es wird von ihm wie
von anderen Großen des Altertums erzählt, daß er durch eine Kö-
nigstochter bzw. eine Halbgöttin gerettet wird. Sie gibt ihm
einen ägyptischen Namen: Moses. Das bedeutet Sohn. Ähnlich be-
deutet für den großen König Ramses, dessen Schwester sie ist, der
Name "Sohn des Ras", d.h. des Sonnengottes. Von daher interpre-
tiert das Alte Testament auf seine Weise: "Ich habe ihn aus dem
Wasser gezogen".
- 3 -
- 5 -
I
Nur der erst selber Befreite kann, vielleicht, später zum Be-
freier werden.
Die ägyptische Prinzessin erzieht ihn nun als ihren Sohn, wie
ihren Sohn. Aber diese Erziehung hat zum Ergebnis, daß er aus
seiner natürlichen Gemeinschaft und Umgebung herausgerissen wird.
Muß man hier nicht die Frage stellen, ob nicht .jede Erziehung ent-
fremdend wirkt, so wie es heute behauptet wird von Spezialisten
der Schulung, z.B. in den Schriften des heute in Mexico lebenden
Ivan mich, wie von manchen anderen?
Während 40 Jahren wird Moses die Sprache und die Propaganda,
das Benehmen und die Mentalität, die Etikette und Mythologie, die
J% Hofmanieren und die Religion der Ägypter lernen und exerzieren.
Ist es nicht erneut das Schicksal Josephs, eines Josephs, der
nichts mehr von seiner Herkunft, noch von der Verheißung seiner
Väter wußte?
3#. Eines Tages entdeckt er die Nichtigkeit und den verbrecherischen
Charakter seiner Vorrechte im Vergleich zur Unterdrückung geinoa
Volkes und- worauf sie sich gründen. Obwohl nach den Worten meines
großen Landsmannes, des Abbe Pierre, "Reichtum dumm, blind und
taub macht" , entdeckt er auf einmal in der entscheidenden Begeg-
nung mit dem zu Tode geschlagenen Hebräer, daß die Ordnung, in
der er großgezogen worden ist, und von der er so reichlich pro-
fitiert hat, eine Ordnung der Gewalt ist, in der die einzige Tat-
Q sahhe, daß man ein Ägypter, d.h. ein Reicher, ein Herr ist, ge-
nügt, um sich an Gliedern des ausländischen Proletariats ver-
brecherisch zu benehmen wie es einem beliebt.
Man kann sie ignorieren, bequem leben; man kann das Schrei-
en der Armen überhören, wie es unsere reichen Staaten vor kurzem
in der Weltkonferenz von Santiago de Chile für wirtschaftliche
Gemeinschaft und Entwicklung einmal mehr getan haben. Ja, Reich-
sein macht dumm, blind und taub. Und daran verkommen Millionen.
Wenn man aber auf einmal aus sich herausgeht, aus seinem
Palast, aus seiner komfortablen Umgebung herauskommt, wenn man
die Wirklichkeit betrachtet wie sie ist, wie kann man dann neu-
tral bleiben, auf wessen _Seite befindet man sich? Dies ist die
einzig mögliche Frage und die Antwort lautet einfach: ein für alle
- 4 -
- 4 -
o
o
Mal und endgültig auf der Seite der Unterdrückten. Was dann die
Wahl der angewandten Mittel zum Kampf betrifft, so ist dies zu-
nächst unwichtig: Moses erschlägt den Ägypter gewaltsam. Vie
Martin Luther King zum ersten Mal die Not des schwarzen Ghettos
entdecktj^ beschließt -^m, mit gewaltfreien Mitteln, den Kampf für
seine Brüder zu führen. 'W.e Camilo Torres seine gesicherte
Priesterexistenz verläßt und nach der Flinte greift.
Für Mose sind 40 Jahre der Erziehung, der planmäßigen Ab-
geschnittenheit von der unterdrückten Minderheit in einem Augen-
blick weggefegt.
Alles was er in diesen Jahren gelernt hat, hindert ihn
nicht daran, die Konsequenzen aus dem, was er ,g:e3ehen hat, zu
ziehen. Möchte uns das richtige Auge geschenkt werden um die
Not der Brüder zu sehen. Ein tätiges Sehen: das ist das Entschei-
dende für die Welt von heute.
Für Mose ist das erste Ergebnis, daß er abgelehnt wird von
beiden Gemeinschaften, von der ursprünglichen, wie von der erwor-
benen. Es ist leicht, abgelehnt zu werden und schwierig, ange-
nommen zu werden, von denen, bei und mit denen man nie gelebt
hat. Das ist die schwierige Erfahrung von Vielen, in der Dritten
Welt und bei uns: Man istvbleibt Vertreter seines Milieus; seiner
Klasse, auch wenn das Herz sich verändert hat.
Mose befindet sich jetzt in einem Niemandsland, zwischen
den Fronten, obwohl er von nun an klar auf der Seite der Unter-
drückten steht.
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er wiederum 4-0 Jahre verbringt, als Hirte, als Armgewordener, als
Nomade. Er verschv/indet , und wenn er einmal wiederkommen wird,
wird er ein Anderer sein, einer der mit der Welt der Ausbeuter
gebrochen, sogar eine ganz andere Sprache gelernt hat. Ja, er
wird ein Fremdarbeiter, ein im Exil Lebender, und seine Ehe be-
siegelt den Bruch mit der Klasse, in der seine zweite Mutter ihn
hat leben lassen.
5. Indem er die Wüste durchwandert, von der ägyptischen Grenze bis
in die Nähe Palästinas seine Schafe weidend, lernt er praktisch
- 5 -
o
o
- 5 -
den weg kennen, der einmal derjenige seines ganzen Volkes werden
wird. Und in der Begegnung des feurigen Busches erfährt er, daß
es die Absicht des Gottes der Verheißung ist. daß er auf der
öffentlichen Ebene, als Leiter seines Volkes, genau dasselbe
Wiederholen wird, was er vorerst in seiner Person erlebt und dar-
gestellt hat.
Die Sendung wird der Existenz folgen, der Glaube seinen
Taten nachträglich ihre wahre Wurzel erkennen lassen und ihren
Sinn geben. Das. was er erlebt, erkannt, gesehen hat. S^^^ ^^^
die wahre Tragweite des Wortes zu verstehen, das er nun endlich
auch gehört hat. Denn allein der Befreier seiner Brüder ist
wirklich ein Befreiter!
Diese Geschichte habe ich vor kurzem bis zu diesem Punkt
mit meinem geliebten Freund. d^Rabbiner Robert Raphael ^.
den Gott kurz bevor der Pfingstsabbat anfing, aus dieser Welt
zu sich gerufen hat, erklärt. Wir freuten uns gemeinsam über
die Kraft und die Aktualität dieses alten Berichtes...
und öetzt hat er das Ziel erreicht, während wir noch hier hoffent-
lich im tätigen I,«*«.v-mit:>eiden und kämpfen.
6 ich füge hinzu, was er als Jude nicht aussprechen konnte, wohl
aber besser verstand, als manche unter uns Christen: Dieser Mose
ist wahrhaftig einer aus der PaiBÜie des Jesus von Nazareth, den
Wir als den wahren Befreier der ganzen Menschheit bekennen, der
auf jegliches Vorrecht verzichtete, sich freiwillig in die Ent-
fremdung begab, Sich mit allen Unterdrückten solidarisch erklarte
unlmit ihn!n lebte als ein Sklave, der durch das Geschenk seines
_,. ^-, ^ ,,,,_ V.. .V, ^on TnrS.als Endpunkt seines Kampfes,
selbstlosen jjeOtjn»^ ua.o ^- ^^- / ,^.,7 14-
ein brüderliches Volk schuf, das die Aufgabe hat, durch die Welt-
geschichte unterwegs zu sein, als Volk von befreienden, befreiten
Menschen, bis einmal der Sieg des Lebens, der Gerechtigkeit und
des Friedens, der zu Ostern erschienen ist, die ganze Welt end-
gültig erneuert. Mose wahrhaftig begegnen, heißt sein Leben
durch die Macht der Auferstehung für die Veränderung der Welt be-
schlagnahmen lassen-
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8. V. 1972
An georges Oaealis
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Geliebter Freund,
Hie schön, daß es Dich gibt! Deine beiden Aufsätze habe
ich noch in der Kacht gelesen. Großartig die iniiner gegen-
wärtige Lezogenheit auf unser menschliches Leben, daher auch
der wohltuende Realitätssinn in der Abhrindlung über den
Okuineni Sinus.
Bei Dir, I^xarquardt und sehr wenig anderen steht zwischen
Christentum und mir keine I/iauer. .Venn ich die biblische
Lotschaft nicht hören kann, schalte ich einfach ab. Es lohnt
darm für mich nicht«
V/ir stehen, lieber Freund, sehr vereinsamt im Leben. Wir
müssen dauernd kämpfen, gerade weil wir die Botschaft der
Liebe ernst neljnen, von der '*man"s spricht, die man aber
gar nicht will. Wir sind, weil wir i'erletzlich sind, das aber
schmerzt oft verdammt. Unser Glück sind unsere n'rauen, nicht?
Eines mußt Du mir versprechen: achte rechtzaitig auf
Deine Gesundheit, schone Dich gegen den eigenen willen, es
lohnt, glaube es mir. Lan muß Mtte 60 kein »Vrack sein -
wie ich. Ich hab's zu spät erkarint. kit ociimerzen wird man
schließlicli fertig, das oterben im Leben kann und sollmÄan
lernen, aber es ist verdaiümt schwer dieses Ausgeboxtsein in
einer .^elt, die der ^Iktion bedarf. Verstanden? Ditte!!
Susanne und ich, wir grüßen Euch beide aufs herzlichste
Dein Aba
N 0 E L 1 970
PROiVlESSES DE LA TEl-lPETE
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o
Qu'apparaisse . . .
- Je le veux - le refus de la mort.
Je brulerai les chants qui larmoient comme saignement de nez
Et je denuderai l'olivier de toutes ses branches suintantes.
Et si j'ai chante la joie
Sous les paupieres des yeux apeures
C'est que la tempete
M'a promis un vin cepage nouveau et
des arcs-en-ciel !
La tempete a balaye
Le bruissement des oiseaux vains
Et des branchages d'emprunt,
De dessus les troncs des arbres bien en pied.
Qu'apparaisse ...
- Je le veux - la fierte de toi, entaille de la ville,
0 toi gravure d*un eclair sur nos nuits mornes !
La nuit se renfrogne a ma vue
Pour me garder de 1 ' ombre et des regards de la haine.
J'irai chanter la joie
Sous les paupieres des yeux appoures :
Depuis qu'elle s'est levee sur mon pays, la tempete
M*a promis du vin et des arcs-en-ciel !
0
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i'^i. DARWISH
"Poemes palestiniens"
(Editions du CERF,1970)
AVEC TOUS r-'OS VOEUX POUR 1971
Georges et Dorothee Casalis
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ZIONISTISCHE VEREINIGUNG FÜR DEUTSCHLAND
BERLIN W 15 / MeinekesfraBe 10
Bank-Kont«n l Drasdnar Bank, D«poslt*n-
KasM 54, Berlin W 15. KurlOrslMidomm 181
IwrIa.Bank, EGmbH. B«riin. Dlrcksanstr. 26
PesUchttck - Konto : Barlin NW 7. Nr. 8091
^•mruft J1 (Bismarck) Somm«l-Nufnm«r 9031
T«lograinm - Adrosoo t Orghip Bariin
B«l Baontworlung bitf« oniugaban:
ABTEILUNG I
BETRIFFT : •
Berlin, den 16. April 1937
bc/l
Herrn
Babbiner Dr. GEIS
i
lUMHEDI
Mollstr. 37
Lieber Herr Dr. Geis,
wir haben zu unserer Freude erfahren^ dass Sie zum Landes«
rabbiner in Kassel gewählt worden sind« Unsere Kasseler
Zionisten waren sehr einverstanden mit Ihrer Wahl und ver*
sprechen sich von Ihrer Tätigkeit eine Neubelebung der ge-
samten jüdischen und zionistischen Arbeit am Platze, ins-
besondere auch von Ihrer Tätigkeit unter der Jugend.
Hoffentlich finden Sie in Kassel einen Wirkungskreis, der
Ihnen Freude macht.
Mit herzlichen Grüssen
Wir bitten, bei Mitteilungen an verschiedene Abteilungen getrennte Briefbogen su benutzen
nuam nm^xn nmnoa.i
ZIONISTISCHE VEREINIGUNG FÜR DEUTSCHLAND
BERLIN W 15, MEINEKESTR. 10
BANK-KONTINi DRESDNER BANK.
DEPOSITEN. KASSE 64. KUR FÜRSTEN DAMM 181
VOLKSBANK IWRIA. DIRCKSENSTRASSE 20/27
POSTSCHECK - KONTOS BERLIN Nr. 8001
PIRNSPRICHERi J1 BISMARCK9031
TELEGRAMM - ADRISSIs ORQHIP BERLIN
Berlin, den 4« August 19?6
BC/Bo
Herrn
Ra'b'biner Dr. R. G e i s,
Mannhe im
Mollstr. 57
^#i.k h^'i (ki^
o
t
Lieber Herr Dr. Geis,
Ihr heute eingegangenes Schreiben vom J-cL-Mts. veranlasst mich,
Ihnen doch noch einmal zu schreiben.
Sie sprechen von der Stunde, dafman sich bewähren und ernst ma -
chen mu3S mit dem, was man geleitet und gepredigt hat. Ich weiss,
dass es sich hier um Dinge handelt, die letztlich der eigenen
persönlichen Beurteilung unterliegen, trotzdem glaube ich aber
sagen zu können, dass heute das deutsche Judentum in der furcht-
baxen Verfassung, in der es sich befindet, das Feld der persön -
liehen Bewährung für Sie und eine Reihe von anderen Menschen
Ihrer Art sein muss. In Palästina werden Sie einer von sehr vie -
len sein, die sich ein neues Tätigkeitsfeld erschliessen wollen.
Im deutschen Judentum herrscht ein furchtbarer Mangel an geisti-
gen Menschen, die dem allgemeinen Niedergang entgegenwirken k«ir-
rpBrn und richtunggebend in dem Verwaindlungsprozess^ind^ j.en das
deutsche Judentum durchmacht. ' ^
Nun zur 3inwanderungstechnik: Das S inw and erungsge setz sieht in
der Kategorie B II vor, dass Personen, die einen religiösen Be-
ruf haben und deren Lebensunterhalt gesichert ist, von der Pa -
lästinaregierung Zertifikate erhalten können. In der Praxis sind
folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
1) Nachweis der Befähigung zum Rabbinerberuf,
2) Nachweis der Anstellung als Rabbiner durch eine jüdische
Körperschaft in Palästina,
5) dass das festgesetzte Einkommen zur Bestreitung des an-
gemessenen Untcirhalts für den Antragsteller und seine
Familie ausreicht.
x\nträge sind unmittelbar an das Immigrations-Department der Pa-
lästina-Regierung zu richten.
Daraus geht hervor, dass es keine Schwierigkeit gibt, auch an
einen liberalen Rabbiner ein solches Zertifikat zu erteilen. 3r
müsste nur die oben angeführten Voraussetzungen erfüllen, insbe-
sondere die Anstellung durch eine jüdische K'^-rperschaf t in Pa -
lästina nachweisen. Dies wird naturgemäss grosse Schwierigkeiten
machen. Ich kann nicht beurteilen, ob oie drüben bereits Bezie -
hungen dieser Art angeknüpft haben.
Schalem
A^^<^
Rabbiaer Dr.R.G^ig
Mannh^lB
Mol Ist passe 37.
Maanhelm, dsA S.August 1936.
'&.
Hsrrn
Rechtsanwalt Bsnno Cohn,
B s p 1 1 g
MeiaeksfjtP.lO.
C
Lif»bsr verehrter Herr Cohn,
ich aariKe Jhnea sehr für die Her.':lichkeit Jhros Brie-
fes. 8ip du}»feri mir gkliubea, dass mein Entschluss
a cht leicht für laioh war. Nicht aur au» ien Gründen,
die Sie Tir ins Gedächtnis rufen, »riuiern was Ja
- wenn man ehrlich ist - immer noch ausHOhlaßgebendep
als alle sachlichen Bedenken ist, die personlicheliana
ich bin mir darüber nac'i meiner Pal äst inareise voll-
kommen lar, dass mein Alijah auf Jeden pull ein
erosses Risiko für mich bedeutet uni die Gefahr des
VersHgens sehr gross ist, aber es kommt einnal die
Stunde, da man s'. ch bewahren mu^s und errist m^ichen
mugf? mit dem was man gelehrt und gepr^dict hat und wo
ein längeres Verbleiben nur noch Feigheit bedeutet, die
eg eirif?!n auch un^.^güch machea mirde h^ er weiter sinn-
volle Arbeit zu leisten. Jch glaube Sie wer^ien mich
verstehen. Hoffentlich machen die widrjgori Umstände
der augenblicklichen Polj.tik mit keinen Strich durch
die Rechnung.
t
Schalom
liLT.Ol^L.,
ZIONISTISCHE VEREINIGUNG FÜR DEUTSCHLAND
BERLIN W 15. MEINEKESTR. 10
BANK-KONTENt DRESDNER BANK.
DEPOSITEN -KASSE 54. KURFÜRSTENOAM M 181
VOLKSBANK IWRIA. DIRCKSENSTRASSE 26/27
POSTSCHECK - KONTO: BERLIN Nr. 8001
FERNSPRECHERi J1 BI8MARCK9031
TELEGRAMM . ADRESSE I ORQHIP BERLIN
Berlin, den 30. Juli 1956
BC/Be
Herrn
Rabbiner Dr. R.R.
Mannhe im
Mollstr. 37
Geis
t
tk
Lieber Herr Dr. Geis,
ich bedaure auch meinerseits, dass wir keine Zeit zu einem
persönlichen Gespräch miteinander hatten»
Aus Ihrem Schreiben entnehme ich nur ungern, dass Sie die Ab-
sicht haben, schon jetzt nach Palästina zu gehen. Ich hörte,
dass Sie bereits drüben gewesen sind. Gewiss haben Sie den
Eindruck gewonnen, dass in diesem Augenblick Ihre Kraft, wie
auch die der meisten unserer aktiven Mitarbeiter, wesentlich
dringender hier gebraucht wird als drüben. Sie kennen die
ausserordentliche Armut an Menschen und €ui geistigen KräfteR,
Wir beklagen insbesondere ein Miss Verhältnis zwischen"Erzie -
hem und Organisatoren** , wie das kürzlich treffend ausge -
drückt worden ist. Sie gehören zu den wenigen Erziehern, die
wir nicht entbehren können. In aller Form bitte ich Sie daher
namens der ZVfD dringend, Ihre Absicht, schon jetzt nach Erez
Israel zu gehen, einer eingehenden Nachprüfung zu unterziehen«
Ich glaube, dass Sie wirklich noch sehr viel für unsere Arbeit
bedeuten können und uns in diesen wenigen Jahren, die uns für
die Bewältigung der wichtigsten Aufgaben vielleicht nur noch
beschieden sind, zur Verfugung stehen sollten.
Ungeachtet dessen wollen wir Ihnen aber selbstverständlich,
wenn Ihr Entschluss nicht abänderlich ist, bei der Vorberei -
tunfi- der Aliiah dienlich sein. Wir haben Herrn Tempel,
«wir «^ -
Pfitlästina - Amt gebeten, Ihnen Auskunft zu geben#
S c h a 1 o m
. ..che Verein!
Babbiner Dr.R.B.Qels,
Mannhe&B
■ollstp.37.
Mannheim, den 29.Jull 1936«
Harrn
Rechtsanwalt Benno Cohn^
Berlin w 16
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Lieber, verehrter Herr Cohnl
Es war mir leider nicht möglich, Sie wahrend
Jhr^d Mannheimer Aufenthaltes Boch einmal zu sprechen^
was /Umsomehr bedaure/ als ich neben sachlichen Praren
eine personliche Bitte vorzutragen gehabt hätte. Jch habe
versucht als Kapitalist nach PalSstinn zu k 'inmen« Das ist
fehlreschlaren. Jch machte Sie nun frar^en, ob Sie es für
möglich halten, ''ass iah ein lertiflkat belcoinme oder
ob es für liberale Rabbin-'r die s ^. Rabbinerzertifikate
auch gibt* Da? gehört nun Ja nicht ln Jhr Arbel tsgobiet,
ich wäre Jhnen aber sehr dankbar, wenn Sia diese Prägen
der zuständigen Stelle zuleiten wurden und mir m'elichst
bald eine Antwort zulcorr.'-en Hessen.
Mit herzlichen Grussen
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▼•r«hrter, 11 ober Herr Dirks 1
Ihr Brief war sir ein sieAlioher Sohreoken, obwohl ioh ihn fürchten «ußte,
seitdem ioh Yon den «omibsn Äufler\ingen unseres so leicht sua Zorne neigenden
Freundes Geis gegen tiie erfahren habe. Haohdea ich Ihren Brief saat den Bei-
lagen erhalten hatte, hale ioh mit aoinen hiesigen Pro\>nden Dietrich Ocld-
nohaidt und Friedrioh-Wilhelo Marquardt eingehend darüber gebrütet. InswitJchen
hat Ooldschaidt mit Geis telefoniert und Geis hat oir da«, was er Coldschnidt
gesagt hat, heute aorgen in eine« Telefongespräch, das er alt mir wegen der
Erkrankung neiner Frau, die er sehr gern aag und die in den nächsten Lagen
eich einer OallenblaBon-üjfMiration unterziehen nuß, geführt hat, noch be-
stätigt* Danach steht es nun sei Geis, der ja als Einxigor unae-es Kreises
an Ihre« Komentar »u der Affäre Fringrs-Hußbaua Anstoß genonaen hat, ist
weiterhin gans daait einverstanden, daß 3ie das Referat beim Kirchentag
halten, und ist sich eben so wis wir darüber klar, daß wir einen Besseren
für dieses Referat nicht finden können, und nicht nur in große Verlegenheit
kosiBen, wenn 3ie Jetst absagen, sondern feinen wirklichen :>chaden in unserem
«o nohön AUB^edaohten Kirchen ta«8 -Projekt erfahren. Wir kennen alle Reine
leichte Erregbarkeit, und deshalb habe ich schon darauf gehofft und damit
gerechnet, daß seine lieaktion in kuraor Zeit sich mildern wird. Das sage
ich nicht, ua iha das Unrecht anautun, seine Äußerungen nicht ernst su neha«i.
Aber entscheidend ist der Stellenwert oiner solchen Reaktioni handelt ea
sich ua einen »ornigen Widerspruch, wie er - ob berechtigt, oder unberechtigt
swiBChen Freundon inaer einaal geschehen kann, ohne uuoh nur entfernt die
Gemeinsamkeit aufzuheben, oder handelt es sich um «inen Widerspruch, d9V
Trennung sur Feiere hat 1" Geis ist sich gans klar (und, wenn er sich von Anfang
an arüber nicht klar gewesen sein sollte, doch Jetat gans klar geworden)
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daB •• sioh US ein«!! nldernpruch von 6Br «r^ t«r«n Art handelt. Dmm iat fUr
■loh •ntaohaidand. loh könnta nicht in einaa Kreie axistiaran, in dam loh
niohta tun darf» waa von d r Ifainxmg oncfarar Gliadar diaaea Kral»aa ab«
vaiohtt ihr KopfaohUttaln und ihran Widarupruch arragt und in da« ioh kaina
Fahler naohan daz^» ohne meina Zugahörigkait su dioßan Xraise au gefährden;
daa wäre ein enger Saktangeiat» gegen den aioh nein gaiiaaa Wesen aträuht.
Bei Ihnen aeteht ea eben ao« Ifißtrauisohea ^eobaohten und engar viohtgaiat
naohan Freundschaft unnöglioh und aind gerade ait einem Kreis, wie unaare
Arbeitagruppe Ihn daratellt» unverträglich. Dessen iat sioh Gala «ohl be-
w\iBt, wenn er auoh in Augenbliok aain<ir aornigan Reaktionen das nioht aua
Auadruok bringen kann. loh kann daa uasoisehr ait aller Zuvereicht aagan, ula
ioh vor 3 Jahren einen ao heftigen Zunaiamenatoß mit ihn hatte, daß Ihr Jetsiger
Briefveohael den gegenüber eins kleine Uüoke iat. Jene fiaohe damala iat alr
ao tief an die Nieren gegangen, daB sie mloh «ahrsoheinlioh einon Abschnitt
meiner Lebenaarwartiing gekostet hat. Auoh daraals ging ea so wie Jatzti ea
nuBte bei Geia erst wieder einige Huhe einkehren, bla er instcuide war, die
Dinge etwaa weniger einseitig su nehen <üm sioh darüber klar au werden, daB
daa geaeinaame Band dadurch nioht infrage geatallt iat. ^lan aiifita ihn dafür
Zeit laaaen und deahalb ihxa auch konsedieren, daB er d%n Briefirechael nioht
weiter führte, ??ondem aunäohat für einige Zeit Teretuaate. ?:ben deahalb
hat er auoh Jetat auf Ihren lotsten Brief nicht geantwortet; daa iat awar
ein Auadruok dafür, daß er sich nooh nicht hat überaeugon lassen, aber auoh
dafür, daß er, uxa eine Frint dea Abklingens bittet und aeinen Widerspruch
nioht ala Absage auf gef aast wissen will. Weil er Lataterea uns Jetzt aua*-
drüoklioh hat wissen lausen, darua glaube ich daa Hecht su haben, Sie au
bitten, über diesen l^wist ala einen Zwist unter Freunden die Akten jeiai au
ßchließen«
Was nun Ihren KirchiBAggflYortrag anlangt, ao wäre ioh deahalb sehr aehr froh,
wenn Sie Ihre 3itte, ioh aöohte Ihnen auf diakrete Weiae helfen, von dleaea
Auftrag loaaukonaen, nicht aufrecht orhielten. Ioh weiß, daß di-r Diaput alt
Geia Ihnen nioht ein Vojrwand iat, ua dieae Arbaitslaat loaauwerden, ioh bin
aber oft genug Bohon ähnlich in der Lage gewesen, daas eine an sioh uner*
freu lohe Angelegenheit den Vorteil ait yld( brachte, einen schweren Auftrag
loa au werden, sodaB ioh ait Ihnen fühlen kann, wenn Sie die Hoffnung gehabt
haben, daß dieser Kuaaer ait Geis Sie wenigstens von der Last dea Kirohen-
tagarortragea befreien könnte. Ich weiß, daß Ihr Genundheitnaustand nioht
- 3 -
- 5
O
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ä%r Mtt« iat» daß Sl« ^uh« brauoh«n. und daß Sie, naohden dl« sohönen
Stundan In Arnoldshain Jatit duroh dla Wolka diaaoa Disputes vsrdsokt Ist»
fUrohtsn, es könnt« unser s Arbeitsgruppe ein Klub sein, der jeden Ihrer
Sätze aißtruulnoh auf die Wa^e eines en^en und vorelneenonmenen Urteils
legt. So Ist es aber wlrklloh nlohtl loh möchte Ihnen gern die G^wlsshelt
▼ermitteln, daß Sie sloh bei Ihrem Vortrag In voller Freiheit bewegen können
und daß die Basis des Vertrauens und dor Zuneigung su Ihnen ebenso uner-
oohüttert ist wie die Zustiiimung au Ihrem Entwurf, die wir in Amoldshaln
ausgesproohen haben.
Würden Sie darauf bestehen, daß wir Sie Ton dem Auftrag befreien, dann
kämen wir tatsäohlloh in eine Verlegenheit, aus der loh vorerst keinen Aus-
weg sehe. Wir haben vorsorglloh eine lange Liste von Namen Jetst durohgm-
sproohen, und sind dabei auf keinen gestoßen, dor uns einen wirklichen £r-
sats in AUHSloht stellte. Der Klnalge, an den wir denken könnten, wäre
Eugen Kogon. Wollen Sie also entschieden nicht, dann milßte loh Sie bitten,
Kogon lu bereden, duO er an Ihre Stelle tritt. Das hätte Innor noch den
großen Nachteil, daß er bei dor Arnoldshainer Tagung nicht dabei gewesen Ist,
also als Neuling in unsere i'lanung eintritt und von ihr wie auch wohl über-
haupt von d ir Arbeit unse es Heises viel weniger weiß als Sie. Vr müßte dann
den Vortrag von Frau Relohmann sofort lesen, ebenso Ihre Sklsze und für uneere
Zueasmenakunft am 3./4.lfai einen Entwurf ausarbeiten. Dlos alles unter der
Vorausnetsung, daP er den Auftrag überhaupt übernehmen könnte. Kr wäre uns
herslloh willkommen, und auoh Ihm gegenüber beste t von vornh<jreln volles
Vertrauen und Zutrauen. A^ or Sie wären uns noch lieber! - Kann Kogon es nicht
übernehmen, dann fallen alle anderen Namen ungleich mehr ab und sind bloße
wieder einmal festgestellt haben I Immtir bleiben wichtige Aufträge an ein paar
wenigen Leuten hängen.
So habe ich Ihn^^n alles vorgetragen, was un^ bei dlener Sache duroh den Kopf
ging. Mir wird ein Stein vom Hersen fa len, wenn Sie mir, wie loh hoffe»
Bchreiben, daß Sie auf *s Neue Zuversicht und doch wohl etwas Freude bekommen
haben, bei unserer Sache mltsuwlrken. Es Ist dooh auoh eine schöne Ilögllohkelt,
und daß gerade Sie als erster kathollncher Hedner - nicht nur In unserer
Arbeltsgruppe, Bondern, soviel ich weiß, überhaupt in einer Arbeitsgruppe
des Kirchentages i wnluMinamn i auftr*>ten, Ist ein bedeutsamer Zufall und walir-
Bchelnlloh überhaupt kein Zufall. Dan« hoffe loh nun auf Ihre weitere Mit-
arbeit und auf Ihr Kommen su unssrer 2.Lesung am 3./4*Mal.
Mit sehr hersl lohen und dankbaren Wünschen Ihr
RXiujiNKR Dr. Roijkrt Raphael Geis
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15.2.1967
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Sehr geehrter Herr Dr. Dirks,
ich danke Ihnen für Ihren iJrief vom 14. Februar. Natürlich
verstehe ich Ihre Beweggründe bei der Formulierung der
:;urzen Fringe-Sendung. Aber ist hier mit dem Veriitehen irgend-
etwas getan? Ich, der Jude, wüßte eine viel intimere und
darum massivere Kritik des deutschen Juden der Weimarer Zeit
und dee Judentums unserer Tage vorsubringen. Darauf konmt es
aber in \insortm Zua:immenhang gar nicht an. Wer immer Feliler
nennt, heute ttfraH-ch, nach dem fürchterlichen Nazi-Blutbad,
um mit diesen jüdischen Fehlern eine - wenn auch noch so
vorsichtige -* psychologische Erklärung für das Gewesene au
geben, ist mitsclmldig. Wer die Zahl der sechs Millionen
Opfer, ob sie exakt ist oder nicht, zweifelnd anführt, ist
ein Geeinnungß^enosso der Llörder und verdient keine "Vorgabe",
Herr Dirksl Herr Frings gehört in diese Kategorie. Die deutsche
Soldatenzoitunt: hat es dem Kardinal bereits dankend bestätigt.
Die NID wird aus Frings und - leider - auch aus Dirks Kapital
schlagen. Müßte das nicht bedacht werden, wenn man ein
Deutscher ist?l
Nie habe ich zu den Vertrauensseligen gehört, die das Ende der
deutschen Antisemiten gel-commen sahen. Nie aber hätte ich es
für möglich gehalten, daß wohlmeinende Gesprächspartner und
lange Zeit Bewahrte durch sehr harmlos erscheinende Hinlier-
türchen den deutschen Antise^aiten und Realitonären zur I'ilfe
kommen könnten. Das scheint mir das Alarmierende in einem
Augenblick, da die Vorgestrigen die Llänner von morgen zu werden
eich anschicken. Hat nicht schon einmal das Volk der Opferor
und - Ja - auch die Minorität der Opfer die ersten Zeichen
bagatellisiert?
Ich habe über die Grenzen der Loyalität einee Katholiken
gegenüber einem Kirchenfür st en wahrlich nicht zu befinden.
i:ich persönlich \^xindort nach manchen Erfiilirun^en auch rein
gar nichts bei dem Kölner Erzbifschof • Ich bedauere höchstens,
daß die jüdische Gemeinde und die christlich-jüdische Gesell-
schaft in Köln mit der EiLinenz einen höchst anrüchigen Frieden
geschlossen haben, \'!enii aber ein Walter Dirks bei dem üblen
Spiel die €LLlerkleinste Hilfe .-tellung gibt, dann ist das
gewichtig. Verlangt die Loyalität eines gläubigen Katholiken
dies in der Rede, nun dann v/ilre 3chv/eigen weit besser gewesen.
Schweigen ist meines V/issens kirchlich nicht verboten.
t
Zu dem Schreiben des Intendanten nur eine Bemortrung.
t
Herr Waltermann beipmptet, iile ich von verochiedenen Seiten
höre, er hätte Sie über die Sendung "Fürst Löwenstein"
informiert. Nachzuprüfen ist das nicht. Aber verntehen Sie
doch, Sie und Korr von Bismarck wären weit glaubw^Jrdigcr als
V/altermann, wenn Sie Suspendierung und Überprüfung nicht
gekoppelt hätten. Jeder weiß, Herr V/altermann hat bekanntes
iJaterial gebracht. Überprüfung längst überprüften Llaterials,
was soll das?
■'I
O
Ein Jude lebt aus und in der Distanz oder er vegetiert nur.
Bei aller Einübung des Abstandhaltens finde ich kein Verzeih-
liches, Versöhnliches in der Haltung des WDR. 2eide Falle
sprechen nur überdeutlich von der Einstellung des offiziellen
Katholizismus zur Judenfrage.
I
Ailit ergebenen Grüssen
Rabbiner Dr. R. R. Geis
\
'StBtm^ibUM
WESTDEUTSCHER RUKDFUHK
t
0
V,
T
Herrn Professor
Dr Helmut Goliwitzer
1000 Berlin 33
Nebingerstraße 11
5 KÖLN 1 • POSTFACH 1850
WALTF8 DIRKS
LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR
^^SAMMELNR.: 20701 • DU RC HW A H LN R.: 70703160 81
14. Februar 1967
Lieber Herr Goliwitzer,
ich bin Ihnen sehr herzlich dankbar für Ihr Wort des Verständnisses
ins Unbekannte hinein im Fall Waitermann. Leider haben nicht alle
Freunde, deren Vertrauen ich zu besitzen glaubte, so reagiert.
Die Freiheit ist wahrhaftig bedroht, aber es gibt auch ein Klischee
von bedrohter Freiheit und ängstlicher Autorität, in das das Denken
vieler meiner Freunde prompt eingerastet ist, als sie vom Fall
Löwenstein/Waltermann hörten. Dieser Fall ist sehr kompliziert, und
vielleicht ergibt sich einmal eine Gelegenheit, ein paar Worte
darüber zu sagen. Die Art, wie Sie darüber schreiben, war mir ein
wirklicher Trost in einer sehr schwierigen Lage, in die mich die
Illoyalität meines Kollegen hineingebracht hat. Herr von Bismarck
hat eine kurze Darstellung des Falles Waitermann gegeben als Antwort
auf sehr viele Briefe. Ich lege sie Ihnen bei, aber sie gibt natürlich
auch nicht die eigentliche Dimension, die innere Dimension, des Falles
wieder.
Sie sehen, daß ich diesen Teil Ihres Briefes persönlich offenbar für
wichtiger halte als den eigentlichen Anlaß: Ich habe mir die Tage
I
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Anlage
^ii^9J^
WDR Köln, Wr.Uroff'r.tz 5
Gesetzlicher Vertreter des Westdeutschen Rundfunks Köln ist der Intcndont. Der Westdeutsche Rundfunk Köln konn ouch von ;w<.i vonr» Intendonton
fct.vüllmocr)ficjten Personen vertreten werden. Auskünfte über den Umfong der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdcut- ^Mon Rundfunks Köln
-**«?i^*»>n>.)*»T'?*'>'!S*<'' *''<*s^i«r»-*'-i» >■' -rr'
I
Y/alter Dirks
14. Pcbruar 1967
Sehr verehrter Herr Itr. Geis,
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o
nun iQuß ich v/ieder einmal versuchen, mich zu rechtfertigen.
Ich habe mich offenbar echlecht ausgedrückt. Der Satz, der Sie
verletzt und betrübt hat, sollte in folgendem Gedankengang
seine Punktion haben: Das Gener alvikariat hatte die fraglichen
Sätze nicht bestritten, sondern behauptet, sie seien aus dem
Zusaciaenhang gerissen. Für den Vergleich Auschwitz-Dresden und
den Zweifel an der Zahl der Jüdischen Opfer ließ sich kein
Zusanuaenhang denken, in dem die^e beiden Sätze irgendeinen Sinn
hätten haben können; sie gingen in jedem Eall so lange au
Lasten des Kardinals, als er nicht bestritt, sie gesagt zu h-.ben.
Bei dem anderen Satz dagegen hielt ich es für möglich und wollte
diese Liöglichkeit dem Kardinal als eine Vorgabe zedieren, daß
eine v/eniger anstößige Formulierung in einem größeren Zusammen-
hang vertretbar gewesen wäre. In einem Gespräch über Ursachen
des Antisemitismus könnte in einer breiteren Darlegung der
Ursachen als Teilursache auch das "Image" der Juden und innerhalb
einer kritischen Darlegung dieses Images auch das eine oder andere
negative Biänomen im Err.cheinungsbild von Juden genannt werden.
Ich wollte als Möglichkeit hinstellen, daß eine Bemerkung dieser
Art aus dem Zusammenhang gerissen scllimmer klingen muß als aa>: er-
halb eines solchen Zusammenhangs. Damit wollte ich aber doch
keineswegs Einwände gegen die reichen Juden formulieren und
ehensowenig leugnen, daß es reiche Christen des angeprangerten
Typs in reicher Pülle gegeben hat.
-r^v 1.« — T^^.?^^ v,^^v^ v.n-p-Poin. Si*^ irdt dieser Erklärun,c: befriedigt
zu haben. Es ist etwas V.'ahres an Ihrer lieinung, daß ich ^ern ;^it
allen gesprächefähig bleiben aöchte. Darin sehe ich einerseits
eine Notwendigkeit und anderseits auch eine Schwäche. Daß ich air
viele Mühe gebe, den Faden zum Kardinal nicht abreißen zu lassen
- ich meine Jetzt nicht meinen persönlichen Paden, sondern den,
der potentielle katholische und nichtkatholische Hörer Eit dem
Oberhaupt der rheinischen Kirchenprovinz verbindet - bitte ich
verstehen zu wollen. Natürlich hat das seine Grenze, und viel-
leicht ist sie nach dem Ultimatum an die Kölner Judengemeinde
tatsächlich erreicht, aber oitte, verstehen Sie, daß ich im
Interesse der Glaubensgemeinschaft, der ich angehöre, äußersxe
Versuche machen muß, die Pflicht zu wahren, Analyse und Kritik
/'
i
iiiit dem Versuch zu verlDinden, die so schrecklich aufgebrochenen
Klüfte nicht noch größer zu machen.
Der Fall Waltermann ist nicht ein Fall von Freiheit und V/alirheit
sagen, sondern ein Fall von Illoyalität. Herr Y/alt ermann hat
die Sendung so konsequent an mir vorheigesteuert, daß ich nun bis
an mein Lebensende nicht einmal die Möglichkeit habe, Ihrer
Unterstellung zu widersprechen, daß die Sendung nie ausgestrahlt
worden wäre, wenn ich sie vorher gelesen hätte. In den sechs
Jahren der Zusammenarbeit mit Herrn V/altermann habe ich nicht
eine einzige seiner Sendungen inhibiert. Sie wäre übrigens in
der vorliegenden Form tatsächlich nicht ausgestrahlt worden,
wohl aber in einer Form, von der ich hoffe, daß sie besser und
wirksamer gewesen wäre. Leider haben Sie wie viele andere gute
Freunde das aewicht solcher Illoyalitäten unterschätzt. Die
Verantwortung sowohl für das Erscheinen wie für das Nicht-
erscheinen dieser Sendung hatte nun einmal nicht Herr \7alt ermann
zu trugen, sondern in der Reihenfolge der unmittelbaren Ver-
antwortlichkeit gemäß unseren Regeln ich als Hauptabteilungs-
leiter. Dadurch daß er mir diese Lögliclikeit entzogen hat, hat
er mich genau in die schiefe Lage gebracht, in der Sie mir einen
solchen Satz schreiben konnten wie den oben erv/ähnten.
0
Schade, daß man das, was Sie g^goxi mich auf ^^s^ Kerzen haben,
in Sachen Frings, und das, was ich z^z^n Sie auf dem Herzen habe,
in Sachen T/altermann, nicht gegeneinander aufrechnen kann, llan
kann es schon deshalb nicht, weil ganz gewiß in Ihrer Sicht
meines Lapsus* unendlich viel mehr auf dem Spiele steht als in
jener Ihrer Unterstellung. Ich bin unvorsichtig und unbehutsam
gewesen in einer Sache und in einer Situation, in der man es
wahrhaftig nicht sein darf. Ich bitte Sie darum, den Versuch zu
machen, mir das nachzusehen.
Ich wage Sie immer noch herzlich zu grüßen als
Ihr gez. Y/alter Dirks
ll
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WESTDEUTSCHER RUNDFUNK
ANSTALT
(t
I
13. Februar 1967
O
o
für Ihren Brief, in dem Sie Bedenken gegen die vorläufige Enthebung
von Herrn Leo V/altermann von der Verantwortung für die Leitung des
WDR-Kirchenfunks erhoben haben, danke ich Ihnen nicht zuletzt deshalb,
weil mir auf diese Weise Gelegenheit gegeben wird, einige Mißverständ-
nisse, die sich eingeschlichen haben und vielleicht sogar einschleichen
mu'^iten, aufzuklären. Es liegt mir zunächst sehr daran, Sie wissen zu
lassen, daß ich nicht unter Druck gehandelt habe. Ein Intendant, der
Strömungen dieser Art nachgäbe, hätte sein Amt verfehlt, weil er sich
in der Öffentlichkeit wie im eigenen Hause unglaubwürdig machen würde.
So ist auch die von mir am vergangenen Wochenende verfügte Aufhebung
der vorläufigen Enthebung vom Amt nach Beratung mit den verantwortli-
chen leitenden Mitarbeitern nach eigenem Ermessen erfolgt.
Die vorläufige Enthebung eines Abteilungsleiters von der Verantwortung
für seine Abteilung ist - das räume ich ein - ein Vorgang, der nur bei
Vorliegen ungewöhnlicher Voraussetzungen vertretbar zu sein pflegt.
Diese schienen mir freilich gegeben. Herr Waltermann wurde vor der
Sendung seines Beitrages von anderen Publikationsmitteln angesprochen,
weil wohl über seine Recherchen etwas durchgesickert war. Dadurch wäre
erst recht Veranlassung gegeben gewesen, übergeordnete Mitverantwort-
liche eigens zu informieren, was jedoch unterblieb. Auf diese V/eise
erlangte sein Vorgehen den Charakter einer individuellen Aktion mit
den Mitteln einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, deren Programm
nach dem Gesetz allein der Intendant verantworten muß. Dadurch, daß
die mitverantwortlichen leitenden Herren nicht zum rechten Zeitpunkt
informiert wurden, schien nicht nur die sonst auch von Herrn V/altermann
anerkannte Ordnung des Hauses, sondern auch die Pflicht zur Loyalität
gegenüber Vorgesetzten verletzt. Der Umstand, daß die Arbeit von Herrn
V/altermann sonst im V^DR und auch in der Hörerschaft Wertschätzung
gefunden hat, durfte mich nicht von der Verpflichtung befreien, aus dem
Verdacht eines Verstoßes gegen die Richtlinien des Hauses und gegen die
Kollegialität entsprechende Konsequenzen zu ziehen.
KÖLN WALL RAFPLATZ ; . D U R C H W A H L - N K. 2 v / o 2 1 üO
POSTANSCHRlFI 5 Kt^LN 1 • POSTFA<JH 1850
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Sie wissen vermutlich, da^ die inzwischen vorgenommene Prüfung
des von Herrn Waltermann ausgestrahlten Materials ergeben hat,
daß es in seinen Fakten zutreffend ist. Daraufhin ist die Suspendierung
aufgehoben worden.
Die vielfach gestellte Frage, ob es notwendig war, die vom WDR ge-
troffene Maßmhme der Öffentlichkeit mitzuteilen, darf ich mit dem
Hinweis beantworten, daß dieser Vorgang nach aller Erfahrung keines-
falls hausintern geblieben wäre. Um nicht in dieser Hinsicht Mißdeu-
tungen oder Falschmeldungen aufkommen zu lassen, schien mir eine
Mitteilung nach draußen angebracht.
Angesichts dessei*, daß in der Tat die Freiheit der Meinungsäußerung
mancher Bedrohung unterliegt, begreife ich den Unmut und die Be-
fürchtungen, die bei Ihnen aus Anlaß dieses Falles aufgekommen sind.
Ich wäre aber auch sehr dankbar, wenn Sie Verständnis für Maßnahmen
hätten, die auf nichts anderes abzielten als gerade darauf, den Zu-
sammenhang zwischen dem Recht auf freie Meinungsäußerung und der
Pflicht zur Verantwortung und zur Loyalität deutlich zu machen.
Angesichts einer größeren Zahl von Zuschriften und meiner Absicht,
Sie in dieser Sache möglichst rasch zu informieren, bitte ich um
Verständnis, wenn ich nicht individueller antworten kann, sondern
Ihnen nur in Form eines vervielfältigten Antwortbriefes schreibe.
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Hochachtungsvoll
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in eiÄea «rfUllten leben h.;bcn Sie die Ehre von i'eindoch .ftcü
zu v/Urdieen und zu tragen vcrcitondcn. Seit c.erauatr Zeit
ueinen Sie eine« Kotto "eesprächsfähiß üit allen bleiben"
folaen zu üUGoen. H un werden Sie Ihren Freunden t^ehr und
nehr unverstUndlioh«
Ihre ötünoe au'dWpall Pringa gab iür neue Hoffnung. 28 war "
eine trügeriooho Hoffnung. Sic h^^ben freilich zum Schluß Ihrer
^urzaendung einige 'Wahrheiten au uaßcn verut^onden. d.ifür caiiito
•- loh Ihnen. Aber vorher h,<iben .sie auch Ihrerseita liinwünde
•; gegen die reichen Judea formuliert, dafür wird Ihnen die Deutsche
* üoldatenzeituns danken. Das nennen Sie offensichtlich c:cspr:;c;-.G-
f ahig ivich allen Seiten bleiben. Gab es iceine reichen Christen
dea angeprane^J^ten Typus? Gu^ eo nicht reiche Juden, von acr.cn
ütiftungen und Unlvcrcitäten bceser leben konnten als von doi
i: Geld der reichen Chrietcr.? .Intiecii^iten sind imaer produktiv in
der Erfindung von Gründen, eie eind darin nie zu schlagen.
Ist Ihnen heute noch unbekannt, worunter .'.aßseraann bereits 1S21
litt? Dieser horzdeutecho Jude cchrieb in eeincn Luch "ioin .04
als Deutscher und Jude": "Es let vergeblich, dac Volle der i;ichter
und Lenker ia Kamen seiner Dichter und Denker zu be^chwi^ren.
Jedes Vorurteil, das man abgetan glaubte, bringt, wie Aas cie
V.UrBcr. tausend neue zutage ... iis ist vergeblich, das Gift au ,
entgiften. Sie brauen frleches. i.s iet vorgeblich, für cie zu
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o
leben und für sie zu sterben. Sie Sagen: Er ist ein Jude."
Warum übrigens sollte Kardinal ]?rings kein christlicher iUiti-
judaist sein? Er ist es. Sie dürften das noch weit besser als
ich wissen. Er hat seiner Ungeduld gegenüber dem störrischen
Volk, das Christus auch nach den fürchterlichen iVarnzeichen des
Dritten Reiches nicht anerkennen will, wiederholt deutlich und
taktlos Ausdruck gegeben. Lassen Mr doch das Konzil. Dort
stand Frings aus anderen Gründen in der Reihe der Fortschritt-
lichen, also machte er auch das Judenschema mit. Oder wollen Sie
ernstlich Frings mit Kardinal König, einem Teil der holländischen
und französischen Kirchenfürsten beispielsweise vergleichen?
Das kommt nun direkt nach dem Fall V/altermann. Es mag Gründe
geben, die sesen Herrn '.Valtenaann sprechen. War das wirklich nur
nach der Üendung über Xöwenstein durchzuexerzieren? Das Material
über den Fürsten und seine nationalsozialistische Vergangenheit
war Ja längst bekannt, das mußte durch den WDR wahrlich nicht
mehr überprüf 1?. werden. Hätte './altermann Ihnen aber seine Sendung
gezeigt, dann wäre die Sendung nie ausgestrahlt worden, das
wissen Sie wieder weit besser als ich.
f
l^xm reagieren Sie, ich kenne das^ "der Geis hat im Dritten Reich
eine zu dünne Haut bekommen". Nur stimmt auch das nicht. Ich
habe Privates sehr wohl zu schlucken verstanden, ohne daß Sie
meine Schluckbeschv/erden zu spüren bekamen. Den Fall Frings,
den Fall Löwonstein erlaube ich mir anders zu betrachten.
Haben Sie sich eigentlich nicht einmal überlegt, warum £:erade
der deutsche ..Katholizismus immer wieder so peinlich versagt,
der Katholizismus, der einigen Grund zur Selbstbesinnung über
die Judenfrage doch wohl hätte. Es müßte für Sie, so möchte
ich denken, wichtig sein, dieses Phänomen von neuem zu über-
prüfen, wem Sio auf einem Evangelischen Kirchentag über
Deut sehe, und Juden sprechen v/ollen.
: Et I>:iicn heute noch
:..ltt? Iie;2cr h-r^üiM.^it ergebenen Grüssen
/>le :.t:ut^iCher une «?^--/„' ,. -_ ^ ^ v
(ßabbmer Dr. R. R. Geis)
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Walter Dirks
KULTURKOMMENTAR
WT>R-5. Progr., 8. 2. 6?
In alten Zeiten hätte man gesagt: da muß der Satan seine
Hand im Spiel haben. Die Woche der Brüderlichkeit oder
mindestens ihre Hauptveranstaltung ist in Köln bedrohlTT
lA^enn ein Konflikt zwischen Kardinal Frings und der jüdi-
schen Gemeinde nicht beigelegt werden kann. Heute erreicht
uns die Nach rieht, daß der große Engländer und Jude Victor
Gollantz gestorben ist, einer der ersten Vermittler zwi-
schen dem verfolgten Volk und den Deutschen. Schon die
Erinnerung an diesen Gottesboten und großherzigen und
großmütigen Menschenfreund, dessen Leib noch nicht bestat-
tet ist, gibt dem Kölner Konflikt etv;as Irreales. Aber die
Konstellation ist ohnehin grotesk: Kardinal Erdings hat
in diesen Tagen seinen 8o. Geburtstag gefeiert, nicht nur
von allen geehrt, sondern auch von vielen geliebt, -
geliebt auch von jüdischen Mitbürgern. Diese wissen, wie
wir alle, daß er in Rom auf dem Konzil nicht bei Bischof
Carli, sondern bei Cardina] Bea stand: er hat mitgeholfen,
im Bereich der katholischen Kirche den uralten christ-
lichen AntiJudaismus zu Grabe zu tragen, der zu den
historischen Wurzeln des Antisemitismus und also zu den
Voraussetzungen von Auschwitz gehört. Niemand würde dem
liebenswürdigen und tieffrommen Erzbischof, der gerade
sein Referat für die Woche der Brüderlichkeit vorbereitete,
ausgerechnet Antisemitismus zutrauen. Aber die Allgemeine
Wochenzeitung der deutschen Juden hat aus einem Bericht,
den der Präsident der amerikanischen Sektion des jüdi-
schen Weltkongresses über ein Gespräch mit dem Kardinal
erstattet hat, Einzelheiten wiedergeben, die alarmie-
rend klingen. Bemerkungen des Kardinals über jüdische
Einflüsse in der Weimarer Republik, welche das Aufkommen
des Antismitismus erklärten, sind offenbar aus größeren
Zusammenhängen gerissen und von dem Gesprächspartner,
dem Rabbiner Dr. Nußbaum, mißverstanden worden. Jedenfalls
konnte man das nicht nur einer Gegenerklärung des Kölner
V.,
- 2 -
- 2 -
•
t
Generalvlkariat«s entnehmen, sondern auch in der Um-
gebung des Kardinals hören. Das Ist auch einleuchtend:
keine Analyse der Ursachen des nationalsozialistischen
Erfolgs kann an negativen Einzel zUgen auf Jüdischer
Seite vorübergehen, - daß sie, die im Gefüge der Ursachen
nur ein kleines Steinchen sind, so ungeheuerlich aufge-
bauscht wurden, ist eine andere Sache, Aber ein Vergleich
zwischen der t^assenvernichtung der Juden und den Bombarde-
ments der Stadt Dresden und von Kirchen wäre in jedem
Fall unangemessen, und ebenso die zu einem schrecklichen
Klischee gewordene Frage, ob es denn wirklich 6 Millionen
Juden gewesen seien, die umgekommen sind. Diese Äußerungen
als solche sind in jener Erwiderung des Generalvikariates
nicht bestritten worden. Wenn sie wirklich ausgesprochen
worden sein sollten, so dürfte man selbst sie ganz gewiß
nicht als Äußerungen eines aktiven Antisemitismus deu-
ten; was der Kardinal in der souveränen Unbefangenheit
mehr des Achtzigjährigen als des KirchenfUrsten in
einem offenbar sehr freundlich und locker geführten
Gespräch da möglicherweise über seine Lippen kommen ließ,
wäre aber leider mindestens die allzu wenig kontrollier-
te deutsche Normal-Reaktion, vielleicht dem unbewußten
Drang nach Rechtfertigung und Ehrenrettung des Kollek-
tivs entsprungen, nach Verkleinerung des Furchtbaren.
Anderseits hätte es dem jüdischen Partner des Gesprächs,
der den Kardinal ausdrücklich zu den "besten Vertretern
Deutschianas recnnec, wonx aiifecoua,ii^<^ix, ■^.^^.. ~-
Äußerungen seines Pari-ners zu zitieren, die einen gänz-
lich anderen Geist bezeugen. Jene lange Erklärung des
Generalvlkariat9s, die mit Recht des Kardinals Ver-
dienste in Sachen Judentum und, seine oft bewiesene
irenische Gesinnung hervorhebt, schloß überraschend
scharf und ultimativ: dem Kardinal könne der. geplante
■pestvortrag im Gürzenlch nicht zugemutet werden, solange
die jüdische Gemeinde der Stadt Köln - leider wurde sie
als "Kölner Judenschaft" bezeichnet - sich von dem
- 3 -
- 3 -
Bericht der jüdischen Wochenzeitung nicht ausdrücklich
distanziere. Damit war aus einem Konflikt, den man als
eine Verknüpfung unangenehmer Mißverständnisse ansehen
konnte, etwas sehr Schlimmes geworden. Die Zeit der
Kollektivhaftung ist vorbei. Die Kölner Juden als Gruppe
oder als Kultusgemeinde hatten mit den Äußerungen des
Präsidenten der amerikanischen Sektion des jüdischen Welt-
kongresses nichts zu tun, und sie konnten sich von ihnen
schon --eshalb nicht distanzieren, weil sie keine Möglich-
keit hatten, den Sachverhalt zu prüfen: das Gespräch hatte
unter vier Augen stattgefunden. Der Adressat war falsch:
Dr. Nußbaum war es, der gegebenenfalls gestellt werden
mußte, nicht die Kölner Gemeinde, und das Mittel war be-
denklich: ein Druck auf die christlich- jüdische Gesellschaft,
die sich gerade anschickte, Brüderlichkeit zu bekennen.
Jenes Ultimatum kann auf keine positive Antwort rechnen.
Da liegen nun die Scherben am Boden. Schwerer
Schadwsä ist angerichtet, und die Beteiligten schieben
einander die Schuld zu. Der Hauptschuldige ist der Geist
der Rechtfertigung. Fände sich Dr. Nubaum bereit, auch
über die positiven Aspekte des Gesprächs zu berichten^
könnte der Kardinal jenen Vergleich Auschwitz-Dresden und
jenen Zweifel am Umfang der Judenmorde entweder eindeutig
bestreiten oder aber als unüberlegte Äußerungen bedauern,
könnten beide und alle angesichts dessen, was uns verbin-
det, und angesichts derAufgaben, die vor 'ins liegen, sich
an die Brust klopfen, statt sich zu rechtfertigen, so
könnte auch die verfahrene stadt-Kölner Angelegenheit
wieder in die Reihe kommen. Der Cardinal sollte diese
Sache nicht seiner Behörde überlassen. Wir erwarten von
ihm selbst ein großherziges christliches Wort. Man hat
Cardinal Bea als Vermittler genannt, - es wäre in der Tat
ein großartiges Exempel, wenn er im Gürzenich den Knoten
mit fester gütiger Hand entwirrte. Aber solche Wunder
geschehen selten. Jedenfalls darf die Woche der Brüderlich-
keit ohnehin durch Abnutzung und allzuviel Pathos bedroht,
nicht vollends zum Spott werden. Und auch nicht zum Wahl-
schlager für die NDP. Brüderlichkeit hat Konsequenzen.
Sie müssen gezogen werden.
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WESTDEUTSCHER RUNDFUNK
Herrn Rabbiner
Dr. Robert Geis
4000 Düsseldorf
Fi scher Straße 55
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5 KÖLN 1 POSTFACH 1850
WALTER DIRKS
LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR
'S SAMMELNR.: 207 01 • DU RC HWAH LN R.: 20703180/81
15.1lärz 1965
O
Sehr verehrter, lieber Herr Geis,
ich bin herzlich dankbar für Ihren Brief und froh, daß der erste Satz es mir
erspart, noch einmal zu allen Nuancen und Wendungen dieses Zwischenfalls
Stellung zu nehmen. Ich hätte zu einigen Details meines Verhaltens wohl noch
Aufklärendes zu sagen, aber es ist vielleicht besser, ich vertraue lieber
Ihrer Person und dem Ton Ihres Briefes und unterlasse jeden Versuch einer
partiellen Rechtfertigung. Was Ihre Familie und mich angeht, so bin ich
voller Vertrauen auf eine gute Zukunft. Freilich werde ich nie vergessen
können, daß ich an einem Ereignis beteiligt war, daß Ihre Überlegungen,
unser Land zu verlassen, neu in Bewegung gebracht hat. Verzeihen Sie mir
alles, was ich falsch gemacht haben sollte.
Sehr herzlich Ihr
-O
WDR Köln, Wallrafplatz 5
G«t«t2neh«r Vtrtr«fer des WMtd«u»sch«n Rundfunkt Köln Itt d«r Intendant. D«r WMtdeutsch« Rundfunk Köln kann ouch von zwei vom Intendanten
bcvollmächti0t«n Ptrtonen vertreten werden. Auskünfte über den Umfang der Vollmachten erteilt der Juttitiar des Westdeutschen Rundfunks Köln
l
12.3.65.
1/
/
/
Nun mu88 ich noch einmal schreiben, lieber und verehrter Herr Dirks,
aber danach bitte Aktendeckel zu! (Dieser Brief soll nicht unter die
Akten kommen«)
Wie schwer mir das Schreiben als Kunst ist, das erfahre ich wieder und
wie der • Freilich hatte ich geglaubt, ich könne mich verständlich aus-
drücken.Das scheint aber auch nicht zu stimmentlch habe m.W.in meiner
Sendung züt dt.Aussenpolitik keine Stellung genommen, Sie hingegen le-
/ sen egalweg ••Ausßenpolitik^.Wo bitte steht auf den paur Seiten etwas
von Verjährung und diplom, Beziehungen zu Israel?Ich meinte Innenpoli-
tik und dazu hielt ich mich legitimiert, weil ich zwar auch an die Ju-
den denke, aber, weiss Gott, nicht nur an sie. »Yenn ich als Jude nicht
blind und verstockt bin, hat die Bundestagsdebatte nur unterstrichen,
was meine Purim- Sendung anprangerte. Las sen wir* s. Sie selbst gehören
ja zu dem Juden-Ersatz unserer Bundesrepublik, die den starken Mann
gegenüber den politisch Schwachen spielt.. und sich immer wieder -auch
von Juden -erpressen lassen wird, weil sie Globke und Genossen nicht
los wird, die weit schlimiüer sind als die vielen grausigen Nazis vor
Gericht.
Bitterkeit und Reelgnation haben mir bei meiner Bemerkung am Tel#flM)n
fern gelegen. Einmal bin ich krank genug,um vieles so unwichtig zu neh-
men, wie es eh nach einigen Wochen ist. Ausser dem bin ich als Jude gläu-
big auf der Seite der Minderheit, der Machtlosigkeit. Es wäre ja gelacht,
wenn ich etwas repräsentieren würde und mich bei der erstbesten Gelegen-
heit in eitlem Geltenwollen gekränkt fühlte. Was ich aber durchaus nicht
ertrage, das sind Juden wie Karl MarXfdie mit einem gigantischen Leiden
Geschäfte machen, die sogar mit F^^^ötvausB **gut Preimd'* sind. wenn Marx
oder einer der anderen JHMBonzon, die weder Juden noch Deutsche sind,
auftauchen, ziehe ich mich zurück. Ich habe mit diesen Herrschaften nichts,
aber wirklich garnichts zu tun.Daifüin kann ich in Zukunft auch im Kirchen-
funk nicht mehr mitarbeiten. Das soll doch klargestellt sein. .und Sie hät-
ten es wissen können.
N\m noch einige notwendigen Kor ekturen zu Ihrer Sendung; Es gibt Ober-
kellner aber keine Oberrabbiner .Landesrabbiner bin ich seit 9 Jaliren
nicht, weil ich's eben mit Marx U.Genossen nicht aushielt. Also ist auch
die Titelangabe in der Radio-Zeitung irreführend.- Jüdischer Rabbiner
geht nicht, es gibt keine christlichen Rabbiner ,muss also vielleicht jüd.
Geistlicher heisben,WWri ••Rabbiner" für das Publikum nicht klar
genug ist^-^Vom unbekannten Judentiua" sollte Texte bringen|für
jrurim gibt es aber keinen nenneswerten Gebetatext. Das Pest selbstf
als typisches Pest des Exils, ist mir weit näher als z.B,Chanukka,
das in Israel zu einem Sedanstag verfälscht worden ist.Mehr habe
ich nicht auszusetzen.
Es bleibt mir zum Schluss nur die Pest st eilung, wie unmöglich für
meine Pamilie die ständige Belastung in Deutschland ist.. und dass
meine eigene Haut vielleicht doch zu dünn ist, um eine Sendung zu
fabrizieren, die einem kalter Dirks wenigstens einleuchtet. Das ist
aber kein Unglück, das Wandern ist jüdische Bestimmiing \md es ist
sicherlich nicht \inehrenhaft seine Liebe zu Deutschland in der Kraft
der Überwindung überschätzt zu haben. Insofeam war die Affäre "Purim-
Sendung" erleuchtend und wegweisend, dafür darf ich Ihnen danken.
lassen 3ie sich eine recht schnelle Genesiaig wünschen. Haben oie vor
allem nicht zu sehr Angst. Und mm noch sehr herzlich-kameradschaft-
liche Grüsse
Ihr
WESTDEUTSCHER RUNDFUNK
I
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Herrn Oberrabbiner
Dr. Robert Raphael Geis
4 Düsseldorf
Fischerstraße 55
5 KÖLN 1 POSTFACH 1850
WALTER DIRKS
LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR
'S SAMMELNR.: 20701 • D U PC H WAH LN R.: 20703180/81
10. März 1965
Sehr verehrter, lieber Herr Geis!
O
O
Wir haben vor, zum Purim-Pest den beiliegenden Text zu bringen.
Das erschien uns unter den gegebenen Umständen als die anstandigste
Lösung.
Ich hätte unser Publikum gern die Stimme Ihres gerechten Zornes
hören lassen, deshalb habe ich es bedauert, daß Sie sich nicht mit
der Sendung nach der Streichung jener neun Zeilen einverstanden
erklären konnten. Aber ich muß innen auch wohl rechtgeben, wenn
Sie meinen, daß diese Streichung den Charakter des Ganzen nicht
entscheidend verändert hätte. (Andererseits hat hier auch die quan-
titative Dimension eine Bedeutung: mancher, der sich gegen Jene
9 Zeilen endgültig verhärtet hätte, wäre durch den restlichen Text
vielleicht doch erschüttert worden. ) Nun, Sie haben mir zugestimmt,
als ich darauf hinwies, daß Sie Ihre eigene Verantwortung haben und
wir die unsere. Wir sind Ihnen dankbar dafür, daß Sie unsere Ent-
scheidung, den Text nicht ungekürzt zu bringen, in ruhiger Wurde
akzeptiert haben. Wenn Sie sagten, es bleibe Ihnen ja nichts anderes
übriK, so höre ich daraus durchaus eine Bitterkeit und Resignation,
die ich ganz und gar verstehe. Es war daraufhin sehr schwer, den
v^T^^icht anzunehmen. Aber es blieb uns, so scheint es uns, nichts
anderes übrig. Ich hoffe, daß der beiliegende Text einen Ten von
dem erreicht, was Ihr Text erreicht hätte, ohne doch der Sache,
die ich die gemeinsame zu nennen wage, so zu schaden, wie wir
es von Ihrem Text meinten befürchten zu müssen.
In herzlicher Verbundenheit, auch im Namen des Intendanten
I
I
Ihr
^d^Si^
WDR Köln. Walirafplalz 5
G«$«txlicher Vtrtr«t«r des Westdeutschen Rundfunk! Köln ist der Intendant. Der Westdeutsche Rundfunk Köln kann auch von zwei vom Intendanten
bevollmächtigten Personen vertreten werden. Auskünfte über den Umfang der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdeutschen Rundfunks Köln
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1-
Pur im- S en dun£ vVIjR 19 6 5
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XttCtix/
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Da feiert d:;is kleine Glaubensvolk der Judeii ein frohes Pest;
Purim. In den Synagogen wird das biblische I:iuch "Esther '• ver-
lesen. Es erzählt von einem Judenho^sser, desrjen Pläne scheitern,
vom eitel-aui£^eblasenen Haoian. Dieser Plaman ist zum Q\vp des
Judenfeindes geworden, seine Aiilclagerede zum Urwort für alle
seine Nachfolger viährend einer langen und leidvollen llxils-
geschichte: ■ "•• . . es gibt ein Volk, zerstreut und versurengt
unter den Völkern". Minoritäten erträgt man schv/er, die Macht-
protzen der Weltgeschichte /sciion gar nicht. Eine hewi^iot- glaubige
Minderheit stellt die gewaltsam Mächtigen iimner v/ieder infrage.
Der ironische Elick der Schwachen entlarvt die Hampelmänner
der Macht peinlich und sclmell.
yierni Juden Hitler meinten, nannten sie ihn oft zu Beginn des
Dritten Reiches "Kainan". Hitler ist v/ie Hainan schließlich zu~
gründe ^ij^i^i^u^ih^.^^^ der Rest überlebenaer Juaen kann aennoch
des Pestes nicht froh werden. Liegt das nur an der unvorstellbar
großen Zahl der Opfer? Verständlich wäre das. Aber - so will
uns scheinen - es bedrückt uns noch mehr. Die Atempause der
Hoffnung in diesem Nachkriegsdeutschland v/ar koirz und der bösen
Zeichen gibt es schon wieder viele. Dem modisch getragenen
Philosemitismus mißtrauen wir Juden mit Recht, einmal, v/eil er
einem Antisemitismus mit umgekehrten Vorzeichen gleicht, dann
aber auch, weil das emotional Senitmentale erfahrungsgemäß jäh
ins Gegenteil imiscl.lagen kann, aus frag\rärdiger Liebe in
handgreiflichen Haß. V/ir Deutschen verstehen uns gar zu gut
aufs Lerauschen, meinte Nietzsche.
TT-n^ cnhny-i Trnr..Tn-f: H<^c! p.-p .qohr r.-okend en mchr und mehr auf uns zu.
Die fs^%BJf zutage liegende Diskrepanz zv/ischen der offiziellen
Reue luid der Dolitischen Wirkliclilceit: alte Nazis in neuen
Positionen; die Unzahl von ^m begnadigten Gnadenlosen;, die
btreichelstrafen für Nazimörder. Unter den vielen Un-i-öglich-
keiten während der Spc;iinung im Nahen Osten verdient die
Erklärun- eines Ministers festgehalten zu werden. Ein Mann,
der vorgibt, das Erbe des verehrungswürdigen Theodor Heuss
zu verwalten, durfte un.^orügt sagen, vor 12 Jahren hätten die
Israelis keine diplomatischen j:;eziehungen gev/ünscht. Offen-
Sich blich sind für diesen Herrn, abor wohl nicht nur für ihn,
die Berge von Menschenasche, die Hekatomlaen Erschossener,
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Ersciilagener, Verliuiie;erter eine Kleini:";keit oder gar ein
Nichts, ülDer das man mühelos hinwegkoiixiiien müßte.
V/as eigentlich soll aus einem Volk werden, das nur vom Ausland
gelegentlich zur Räson gebracht werden kann, das Berufungen
in /jnter rück,[^änglg macht, Korrekturen an lautstark verkündeten
Beschlüssen immer nur vornimmt, v/enn der Druck einer empörten
Welt gar zu peinlich v/ird? Welches Volk kann eine Lauer-
hevormundung ertragen, die hier - leider - geboten erscheint?
Und nun gar ein Volk, dessen Selbstgefühl ständig labil ist,
schwankend zwischen oelbstverachtung und Selbstlob, Selbst-
bemitleidung und Überheblichkeit!
Wie die Konsequenz einer neuen deutschen Legende, die von
prominenter Seite in die Welt gesetzt wurde, will uns das er-
scheinen. Danach sind die bösen Nazis über die armen Deutschen
und die armen Juden hergefallen, eigentlich sind also beide
Opfer, Ist das nun Ersatz für die Dolchstoßlegende nach dem
ersten Weltkrieg? Menschlich anständig ist es nicht, politi::ch
klug auch nicht. Daiiiit werden wir nie über eine Vergrongenheit
hinwegkommen, die wir schwatzend dauernd "bewälti^Man", denn es
blockiert jeden wirklichen Neuanfang und verewigt das Mißtrauen
der Welt ge^en uns. ay^Ji:^ Ult dieser Legende glaubt man dem
Vergessen anheim geben zu können, daß es v;ahrschej.nlicli ohne
einen von Millionen und Abermillionen bejubelten Hitler keine ■
^ A~ "und H-Bomben gähe, der Osten nicht im Y/esten stände,-
deutsche Menschen nicht geijeinigt und vortrieben worden v;ären.
Besiegte können sich Cicucm v/ie Sieger gebärden, Schuldner mit
den Mienen von G-läubigern auftreten./ Das reicht schon sehr weit:
vom kleinbürgerlichen SL"ammtisc}i bis zum Bonner Pc.rkott. ^ Ein
paar in Deutscl-land lebendeü Juden sind natürlich völlig
uninteressant. Aber "Jud" un-d "Saujud" ist Schimpfv/ort- und
Drohimg geblieben, heute freilich nur für NichtJuden, für
Menschen, die man als Intellektuelle vero.chtet, als Opposition
jenseits braver Parteien verdächtigt, deren liebend gemeinte
Kritik man nicht gelten lassen will, um sich einer weit werdger
freundlichen Kritik des Auslandes Mal für Mal zu beiT.^Aen. All
das hat erstaunlicherweise Platz, zwisclien dem ^^nL^-.ti^ von
ivollektivschr:im und deiüokrati scher Ordnung.
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Was daS alles in einer PeGVüetrachtun-'>- zu suchen hat? Mun,
einmal meinen v/ir, daß gelebter Glaube nie pjn Lehen vorbei-
gehen darf, sonst wird er zur Konfession im toten Gemäuer
einer höchst fragwLirdigen 33Stion. Zujn anderen ^^; ist es um
einfach nicht möglich, .von Festesfreude zu sprechen, v/enn uns
sehr weh uins Herz ist. 'Es ^ibt nämlich noch iniiner ein Häuflein
deutscher Juden, denen die Liebe zu diesem räteli^ollen Land
selbst nach den unsagbar fürchterlichen Hitlerjahren nicht
erstorben ist, die zu vielen - fast immer macht]. osen - Menschen
hier v/ieder eine echte Beziehujig gefunden haben./ Unsere
^jäix /jüdische Trauer ist auch eine Trauer um ])outschlpnd.
Vergessen v/ir über all dem nicht, wie schwer den Juden vieler
Zeiten das Lachen am Pu.rimfest gefallen sein mag. \'Ierm. wir
nach dem \7illen eines großen Talmudlehrers an diesem Tag, der
so leicht ein Tag der Haßreal^tion gegen Judenfeinde hätte
werden können, nicht zwischen dem verfluchten Haman und dem
jüdischen Retter aus letzter Not, Mordechai, unterscheiden
sollen, dann gehörte oft viel, viel V/ein dazu, um diesem G ebot
einer großartigen Humanität bis zum Ende folgen zu können.
Loch die Pratze des Peindes v.'Urde voiu reinen Ivienschengesicht
}^j&h=£a3e==ri^^ic: überdockt. Y/einbedingte Ereude,/ein liebensv/ertes
Kuriosujoi des nüchternen Judenvolkes. - - - Sin Lächeln blieb.
Wie ein Lächeln will uns schon diese Vorschrift unseres Lehrers
Raba erscheinen. ; Las Lächeln retteten wir luis, weil eine
Vereinig^lng von Glauben und Humor uns prägte, die fast jeder
Situation in der Annahme des La-Seins standzuhalten vermochte.
Eines freilich ist neu in der beziehunf:sschv\^erün GeschicJite
zwischen den Weltiaächtigen und dem Judenleid: / wir sind nicht
mehr allein. Gläubige Christen und konfessionslose
Gläubige einer echten Humejiitas, für die in einem sich sehr
christlich gebärdenden LeUoSchland kein rechter Platz zu sein
scheint, sind unsere Y/eggonossen geworden. Geistig gesellen ist
das ein erschütternd Positives, mitmenschlich ma,g hingegen
in uns oft Langnis aufkommen. /V/ir können denen, die Merzulande
jetzt Lückenbüßer für uns Juden sind, nur Wcmscjien, sie möchten
die Listana des Glaubens bewahren, olmo die es kein Durchhalten
und Lestehen gibt, ihnen möchte etwas von der jüdischen
Loidüberwindung aus der Geduld der Leiderfahrung zuteil werden,
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#
C)
die diese neue Minorität dringend l^raucht, bis eine jimge
Generation antritt, deren viel gelästerte Skepsis, ^akpais
Skepsis auch gegen ^Qöao falschen ^fiationalistischen Zungen-
schlag, vielleicht unsere einzige Hoffnung ist. Purini, das
Jüdische Fest, muß nun nicht allein für Juden das Psalrav/ort
gegen die Mächtigen wachhalten: "Y/ie einen Traum nach dem
ErY\^achen, mein Herr, verlachst du, wenn du dich regst,
ihr Schattengehild". /Bange machen gilt nicht .' Verzagen darf
es nicht geben, /trotz allem nicht!
O
Für d»n SprechT
D«r im Programm «ns^kUndlgt« Vortrag lum Purlm^Fost
wul aus OrUndan, dio Ihnan In dar folganden Sandung
dargalagt wardan, auafallan. An dar Stalla daa Obar«»
rabbinara Dr. Oala aprloht Waltar Dlrka«
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(
*
Wenn Sl«t verehrte Harer, nun nicht die vielen von
Ihnen vertraute Stlmne de« Oberrmbblnere Robert Raphael Gele
httren, sondern die elnee Christen« der erklKren soll# warum
die zum Jttdlsohen PurloKF^st vorgesehene Sendung ausfallen
mul« so dttrfen Sie »ehr erwarten als nur eine Information
Über eine Prograom^Xnderung« Die Gründe fttr diese sind auf«
sohluSreloh fttr die Welt» In der wir leben i es erscheint uns
angemessen« sie Ihnen darzulegen« an Stelle der Sendung selbst«
o
0
Dasu muS loh einem Teil von Ihnen« den nicht Jüdischen
Hörern nMmlloh« auch ein Wort über das Purlm^F^st selbst
sagen« Nlt seinem Criarakter hat der Ausfall der Sendung nSm«
lieh unmittelbar su tun. Unsere Sendungen zu den hohen Jtt«
dlschen Feiertagen wenden sich Jam auch sonst nicht nur an
die Jüdischen Mitbürger« deren Zahl nach der Verfolgung« Ver«
treibung und Ausrottung in \mserem Land gering geworden Ist«
sondern auch an nlchtJUdlsche Interessierte« vor allem an
die Christen. Sie begreifen In letzter Zelt besser als früher«
daS die Erinnerungen der Juden an Ereignisse der Hellsge*
schichte uns nicht trennen« sondern verbinden« Auch wir
Christen dürfen Ja etwa die Befreiung der Juden aus der
ägyptischen Khech tschaft an den Jüdischen Ostertagen mit«»
feiern und sollten es mehr und intensiver tun als bisher« Ee
war Ja unser Oottesvolk« das Gott damals fttr seine und unsere
Aufgabe und Bestimmung aus dsr Hand Pharaos befreite« Nun«
beim Purlm^Fest handelt es sich nicht um einem der hohen
Feiertage« und Robert Raphael Gels hat es In seinem vor vier
Jahrsn erschienenen Herder-Buch *Vom unbekannten Judentum*^
nicht einmal zu erwXhnen brauchen« Aber es Ist alles andere
als ein vergessenes Fest« Hans Lamm stellt fest« dafl es In
den Herzen der Juden Immer einen Sonderplatz alngenommen
hati ••Besonders die Welsen und die Kinder*« so sagt Lamm«
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o
e
m 2 ^
''liebten Purim lmm«r mit besonderer Innigkeit«" Man liest
en dleeea Tag In den Synagogen das Buch Sethert Aueh dae
Ist eine Befrelungegeeohlohte. Die XOnlgln Bether und Ihr
Onkel Mordeohal retten die Juden vor dem Vemlohtungaplan
Ramans« Die Gelehrten haben an diesem Buch« das offenbar
perslsehe Slnflttsee erkmmen lUtt viel herumgerttselt, aber
lassen Sie mloh hier nleht kulturgeschlohtllohe Betraeh«»
tungen anstellen^ sondern nur berlohten^ daS das Pest Im
Lauf der Zelten das heiterste der drei frohen Peste der
Juden geworden Isti auch Im modernen Israel wird ee von
frommen und anderen Kindern duroh Haskensplel und frOhllohen
Unsinn Khnlloh gefeiert wie unser Karneval« Wenn In der
Synagoge bei der Lesung des Buches Esther der bOse Haman
zum ersten Mal erwihnt wird, durften die Khaben trampeln*
sohaz*ren und mit Purlmrasseln Lämn maohen, um Ihren Abscheu
aus2udx*ttolcen« Die Erwachsenen aber hielten sich an diesen
Tagen viel mehr, als es In dem nüchternen Volle der Juden übllol
war* an den Wein« Im Talmud wird geraten, an diesem Tag so
• I
viel EU trinken* daS man iwlsohen den beiden Rufen "Ver-
flucht sei Haman* und ^Gepriesen sei Mordeohal^ nicht mehr
unterscheiden könne* - ein Rat* der den ekstasischen Rausch
dieses Tages ermutigt* aber zugleich HumanltÄt und Weisheit
bezeugt« Im 17« Jahrhundert sagte ein christlicher Gelehrter
Über das Purim» Pest t *Alle geben sich ausgelassenem Proh«
sinn hin und feiern den wundersamen Triumph Über Haman« Mach
dem Lesen des Buches Esther verbleibt kein BewuStsein vom
Exil." Das trifft wohl den Kern der Sachet Purim war in den
Zeiten des Gettos* der Rechtsbesohrlnkung* der PUrcht vor
Verfolgung* aber auch der Enge des ^Zaunes* um den Glauben*
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als d«n wir das strsiag« Rltuml«a<rt«ts ▼•r«t«h«n mOMsn« «in
fentll« «in Tag dtr Sor^oaigicelt In «Inar Welt dar Sorga.
Und nun soll aln Jttdisehar Rabbinar In dlasan Wlntar 1965
In dar Sundaarapublllc aln frommas Wort dazu «agan, AI« Dr.
Oel« sein Manuskript nl^dtmobrisb, vor wmls«n Wooh«n« stand
rj ( tr untar das Blndruok daaaan, waa aalt dar Ankündigung von
Vlbrlchta Baauoh In Xgyptan in diaaara Land gaaagt und gatan
und nloht gatan mordan war« Sowalt «Ir alnlgar»aBan wacha
Zaltganoaaan alnd« haban wir alla una In dlaaan Uoohan laiaar
wiadar gawundart« gaUrgart odar arragt und una Sorgan gaaMtohtt
Jadar naeh aalnam Waltblld« aalnar polltlaohan Elnaleht»
aalnar Erfahrung und aalnam Ttmparamant« Abar kdnnan wir una
voratallan^ wla In dlaaan Woehan aln Juda dar Kltaran Oana*
ratlon ampfundan hat, dar aalt alnem halban Jahrhundart mit-
arlabt hat^ waa ihm, aalnar Famllla^ aalnam Volk, aalnam
Olauban In dlaaam Land angatan wordan latt Dia Praga lat nloht
rhatorlaoh gamalnt, aondam amathaft* 01a Antwort kann ahr*
lloharwalaa nur halOant Nein, wir kttnnan %m nloht« 3ba dam
varhlngnlavollan Auf und Ab In dar Oeaohlchta dar Jtidlachan
Hindarhalt gahBrt nloht nur dla Dynamik dar alUcularan VallMi
Oetto • Aaalmllatlcm - Antlaamltlamua • Olalohbarachtlgung •
.••«.^^«•4 ««wa v««a^Ai ATtiMcp . **wi*4d»iHnifc«iaahurut* f« dlaaaa Wort
In OMnaafUBchan au apraohan iind au htfran •)♦ aondam auoh dla
Wella kOraarar Amplltuda, wla ala atwa durah dla Bpooha
Thaodor Hauaa und alna Zalt gakannaalohnat wird. In dar aln
Mlnlatar aalnar Partal daa abanao falaoha nlmllah aohalnwahra
wla pharlaÄlaoha Wort auaapraohan konnta, vor iwölf Jahran
httttan doah dla laraalla kalna dlplomatlaohan Baslahungan
gawUnaoht* War nooh nloht gamarkt hat, wla aloh aalt alnlgan
II
o
o
n
V
• n •
Jahnm In d#r Tat das morallsoh« K%im dar Bundaarapublik
galndart hat, laaa atwa die Leaarsuaohrlftan dar latstan
8plagal*Nuamam nach« Offenbar araatst alna alakalta aehaln«
objaktlva Diatanz vom Staat land Volk laraal dan Antlaamltlanma«
ao wla dlaaar dan Kltaran ohrlatllehan odar baaaar unahrlat«»
llohan Antl*Judalamua abgalSat hatta« Nun, 1^ bralta kaln
Material aua^ loh deute nur an. Wlohtlg aber lat^ dat wir,
die deutaohen Juden und die nlehtJUdlaohen Dautaohen guten
Wlllena, einander die dttnne Baut zuerkennen, welehe die Ver«
folgten ebenso wie die gewlaaenhaften Angehttrlgen dea Verw
folger«Volkea In veraohledenar, aber verglelohbarer Welee
haben« Niemala werden una Schwielen waohaen « ao hoffe loh <»,
Irmaer wird dleae Haut dUnn bleiben» Ich aagtei ao hofft loh«
Manohe reden von der Unbefangenheit, die wir doch endlloh
errelohen mUBten. Auoh Oberrabbiner Oela wehrt aloh In der
Sendung, die Sie leider nloht nttren kennen, gegen einen
*Fhlloaemltlamua^, der einem Antlaamltlamua mit umgekehrten
Voraueelohen gleiche und Im übrigen, wie Jedea "emotional
Sentimentale*, erfahrungagemXS Jih Ina Oegentell umaehlagen
kOnne, nMmlloh aua fragwürdiger Uebe In handgreiflichen KaB«
Daa lat wahr, und daa lat wichtig, und daa lat obendrein
aktuell, denn man muß bafUrchten, daB aua vielen Uraachmi,
aua latentem unterdrückten und verdrüngten Antlaamltlamua,
aua Fehlem der HlehtJuMen und auch der Juden, und unter
anderem auch aua modlachem und krampfhaftem Phlloaealtlaoua
nach den Brelgnleaen dieser Monate In der nächaten Zelt ein
kräftiger Antlaamltlamua ana Tageallcht treten wird* Aber
philoeemltlaoua lat nicht SSX. «odlach und kraav)fhaft« In Ihm
gibt ea neben unbefangener und objektiver Hochschltaung der
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QtiAlltVttn da« Judentums unter anderem euch das fragwürdige«
aber doch wohl aoht#nawerte Element der Befangenheit^ eben
der dünnen Haut* Setaen wir den Fall, daB einer au» »einer
Familie, «It dem Ich nicht nur durch gleiche Abkunft und ge-
melnaamea Schicksal verbunden bin, sondern für dessen Charak*
ter ich durch Tat und Unterlassung mitverantwortlich bin, die
Machbarfamllle durch laub, Mord und Schindung fttrchtsrllch
getroffen hat* Mun, dann Ist es zuviel verlangt, für die 2u-
kunft ein unbefangenes Verhältnis der beiden Pamlllen 2U
erwarten« Ich bekenne mich mm Phllosemltlsanis aus kollektiver
Scham und eigener Mitschuld mindestens durch Onterlassung i
m der einzige ertrKgllche Rettimgs versuch aus einer unertrig«
liehen 81 tust lern Ist der Versuch, die gesohMvleten Machbam
zu lieben* Das mag psychologisch geradezu gefXhrllch sein,
durch Aißblvalenz bedroht, - Ich kann es nicht Indem* Ich
bin glücklich und froh, i^enn loh einen Ansatz der unbefangen*
helt spüre, die fVir Irgendwann in der Tat das Ziel sein muS,
wenn mir etwa ein Wort der Kritik am Verhalten eines Juden
oder des Staates Israel gerlt, ohne daB ich unruhig werde,
wenn einer etwa In dem hochkompll zierten VerhKltnls, In dem
wir Deutsche einerseits zu Israel, anderaelts zu den arabl«
sehen Völkern und auch zu Ägypten stehen, eine vernünftige
Formel zu erarbeltenx versucht* Aber zitr Zelt geht diese
Rechnung noch nicht auf, und es muS dabei bleiben, dafl uns
von allen Staaten und VSIkem der Welt In der Befangenheit
der Schuld Israel der nlohsts, der wichtigste, der liebste
Ist <• selbst wenn wir beobachten zu kOnnen glauben, dat es
Dummhslten macht. Ja • gsrade auch dann, denn solche Ihimm«»
holten stehen Immer In Kausal Verbindung mit dem Unl^eschrelb*
Hohen, dem On-Mennbaren, dem Unbegreiflichen, was den Juden
6 .
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Im Saraan unser«» Volka« angetan worden Ist« So alao ateht*»
bei una, bei einigen und vielen von una - ea mag eine Andeu-
tung geben von dem, waa ein kluger, aber glelohfalla dünn*
hlutljer, zum Olttok dünnhäutiger Jude In den letaten «onaten
In Deutaohland empfunden haben mag«
Ala una Robert Raphael Oela aeln Manuakrlpt zum Purlm*
Peat elnaandte, vor einigen Woehen, war dl« bundearepubll«»
kanlaohe Vurwlrrung auf dem RiJhepunktt Wir lasen XuBerungM
von Leuten« die Überhaupt noch nleht bemerkt hatten, daB die
dlplomatlaohen Beziehungen daa Selbatveratlndllohate von der
Welt alnd. Ja daS Ihr Nichtbeateh« unter normalen Staaten
ein Affront lat* Sie taten ao, ala ob ea eine Leistung oder
ein Entgegenkommen ael, sie anzubieten* Ja« ale apraohen von
einer "Anerkennung leraela* • ala ob wir larael nloht aohon
durch unaere Wiedergutmachunga-Leiatungen • daa Wort abemala
In OMnaefUBchen • iHngat auf die nachdrUekllohate Welse «n*
erkannt hätten. Xn grober Vertcennung der Situation aahen ale
nloht, daß ea nach all dem, waa zwlachen 19^ und 19*5 vor-
gefallen war, ganz allein lerael war, daa den Zeltpunkt nennen
oder andeuten konnte, an dem daa an alch Selbatveratändllohe,
daa In dleaem achreokllehen Auanahmefall kelneawega Seibat-
«.w^^^««u^ ^4 ««^«.«» »mM«»i 4 #*Vi wflwi1*f Aim nniTBUtl* dlolomatl«»
aohe Beziehung zwlaehen larael und dem Staat, der aieh ala
Erbe dea mlibraucht«fi Reiches weli und auaglbt, der Äindes-
republik. loh selbst habe in dlesm Wochen «ur Woche der
Brüderlichkeit alle aonst bei dieser Oelegenhelt naheliegen-
den moraliachsn &rwägimgen belaeltegelaasen und nicht anderea
au aagen gewuSt ala daa nllchteme politlache Worts bietet
endlich die dlplomatiachen Beziehungen an - ea lat unerträg-
- 7 -
o
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1
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Höht dl« Folgen zu bedenken; es l»t allein notwendig* •• Ist
absolut notwendig* endlich das Selbatveratündliche z\x tun#
Nun, wenn Ich nicht In der Lage wtr«* achöne Worte über
Brüderlichkeit «u aagen« ao war Robert Raphael Oela nicht In
der Lage, ein JUdiachea Fretidenfeat «u feiern und Ihnen, ver^
ehrte Hörer, den Feiertag dea vergeaaenen Exlla frorwn auaxu«-
deuten« Er achrieb politiaoh, und nteiaand kann ea Ihm verargen»
£8 gibt keine Mauer, welche die Beliglcn zu eine« in aleh
ruhenden von der Veit und Oeachichte ungeatOrten Raum macht«
Er achrieb polemiach und er achrieb acharf , in veratündllchar
Verbitterung« Wir hatten Sorgen und baten ihn um eine neue
Faaaungi Er aohrleb aie • wir waren ihm dankbar für Jede
Änderung, die den Text für eine Anatal t öffentlichen Rechtem
annehmbar machte, vor allem für den neuen Schlufli "Bange
machen gilt nicht« Verzagen darf ea nicht geben, trota allem
nicht I" Aber ea blieben Worte der Anklage übrig, die wir
mit unaerem Auftrag und unaerer Verantwortung für die Wir^
kung nicht glauben vereinbaren zu können« Dann paaalerte
etwaa im Lands der Bundeakanzler eratrebte die Aufhahme diplo*
matiacher Beziehungen, aein Abgeaandter bot aie an« Wir
haben begonnen den noch unentdeckt^i Mördern die Chance der
Strafloaigkeit au nehmen. Baa veratärkt« xmmsiMf Bedenken«
Wir zweifelten, ob unter den neuen UmatMnden die aufrtlttelnde
Wirkung dea zugeapitzten polemiachen Wortea noch im richtigen
Vex^mtnia atehen könnte zu dem negativen Schock, den wir
befürchteten« Aber der Autor konnte nicht daran glauben« daS
die neueaten Bntaohlüaae der Regierung und dea Parlamente
emathaf t den Anfang einer Wendung bedeuten ktkmten« Er
konnte eich nicht entachlleSen, die bitteraten Sätae aufau«
geben« Er hat eine andere Verantwortung ala wlri er achlug
den Auafall der Sendung vor, wir atlmroten »u, mit aehr
o
mxaatezan^
. 8 -
n")
wider apruchsvol Ion OefUhlen«
So 0t«ht e« mit uns« Im Jahr« 1963# zwanzig Jahra nach
dam gewaltiamen Ende dea Reglmaa, deaaen Kern der Hofl war«
Wir konnten im VOrz 1965 die gemelnaame Aufgabe nicht gemein*
aam ItSaen« dea Purlm<«>Peate8 zu gedenken« DUnnhMutig der
Autorin dUnnhKutlg wir aelbat, rauflten wir kapitulieren, üna
blieb nur übrig, Üinen dleae schmerzliche Story zu erzählen»
Wir bitten um VeratHndnla, fUr Robert Raphael Oela und für
una«
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Kiic^ I l'Ci^^'hf (^^ < .
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WESTDEUTSCHER RUNDFUNK flT
Herrn Rechtsanwalt
Dr. Adolf Weinberg
KÖLN . WALLRAFPLATZ 5 • TELEFON 2841
WALTER DIRKS
LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR
D ü s s e 1 d o r f
Zietenstr. öO
2. März i960
t
Sehr geehrter Herr Doktor Weinberg!
Wie Sie wissen, hat es seit einiger Zeit
Herr Landesrabbiner Dr. Salomonowycz übernommen,
die synagogalen Sendungen für uns zu machen.
Leider lässt sich diese Zusammenarbeit nicht/mehr
aufrechterhalten. Es ergeben sich von Fall zu
Fall Schwierigkeiten, die es uns wünschenswert
erscheinen lassen, einen anderen Verfasser für
unsere Sendungen zu gewinnen. Wir legen größten
Wert darauf, die Sendungen in der bisherigen Form
fortzuführen.
t
Wir haben vor, uns in dieser Sache nun
an Herrn Dr. Geis zu wenden. Wir möchten an-
nehmen, daß auch Ihnen dies als eine gute Lösung
erscheint.
In ausgezeichneter Hochachtung
Ihr sehr ergebener
(Walter Dirks)
Gesetzlicher Vertreter des Westdeutschen Rundfunks Köln ist der Intendant. Der Westdeutsche Rundfunk Köln kann auch von zwei vom Intendanten
bevollmächtigten Personen vertreten werden. Auskünfte Ober den Umfang der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdeutschen Rundfunks Köln
4
Il
WESTDEUTSCHER RUNDFUNK
%
T
Herrn Rabbiner
Dr. Robert Geis
Düsseldorf
Flscherstr. 55
KÖLN . WALLRAFPLATZ 5 TELEFON 2841
WALTER DIRKS
LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR
24.5.60
Sehr verehrter, lieber Herr Gels,
anbei die gewünschte Empfehlung, die hoffentlich
in dieser Form genügt.
Der Tod von Iwand hat auch mich erschüttert. Gerade
an der Universität lichtet sich der Kreis derer,
auf die man sich in Jeder Hinsicht verlassen kann. -
Was meine Gesundheit betrifft, so suche ich mich
in acht zu nehmen. Mein Arzt hat aber auch den Ein-
druck, daß die Art der Herzschmerzen, denen ich un-
terliege, nicht so gefährlich ist wie andere. Der
stark nervöse Charakter der Störungen macht sie zwar
subjektiv unangenehm, aber verhältnismäßig ungefähr-
lich und ist sogar, da er zu Ruhepausen zwingt, ein
gewisser Schutz gegen außergewöhnliche Überartibrengung.
Meine Frau und ich erinnern uns häufig an den unverges
senen Abend. Wir haben unseren Kindern sehr ausführ-
lich davon berichtet. Die Kinder haben sich am Matzen-
Essen kräftig und begeistert beteiligt. Für mich war
das Geschenk, für das wir Ihnen herzlich danken, zu-
gleich auch eine Erinnerung an meine Jugendzeit: wir
bekamen damals von unseren jüdischen Nachbarn und
Freunden in der Osterzeit regelmäßig Matzen geschenkt.
Sehr herzlich grüßt Sie beide und die Kinder
( Walter Dirks )
Gesetzlicher Vertreter des Westdeutschen Rundfunks Köln ist der Intendant. Der Westdeutsche Rundfunk Köln kann auch von zwei vom Intendanten
bevollmöchtioten Personen vertreten werden. Auskönffe ober den Umfang der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdeutschen Rundfunks Köln
WESTDEUTSCHER RUNDFUNK
%
T
Herrn Rabbiner
Dr, Robert R, G e i s
Düsseldorf
Fischerstr. 55
KÖLN . WALLRAFPLATZ 5 • TELEFON 2841
WALTER DIRKS
LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR
28. März i960
Sehr verehrter, lieber Herr Geis!
Die von Ihnen vorgeschlagene Zeit ist
uns sehr recht. Meine Frau meint, daß wir die
Heimfahrt mit dem Wagen noch schaffen und des-
halb kein Hotelzimmer brauchen. Was die Diät be-
trifft, so sind keine aussergewöhnlichen Rücksich-
ten zu nehmen, die Kost sollte nur nicht allzu
schwer und nicht allzu fettreich sein. Ich finde
es sehr freundlich von Ihnen, daß Sie sich darüber
Gedanken gemacht haben. Meine Frau und ich freuen
uns sehr auf den Abend und sind Ihnen sehr herz-
lich dalcbar, daß Sie uns an Ihrer Osterfeier teil-
nehmen lassen wollen.
I
Mit herzlichem Gruss
Ihr
/W) .. I nr I. r-
i
Gesetzlicher Vertreter des Westdeutschen Rundfunks Köln ist der Intendant. Der Westdeutsche Rundfunk Köln kann auch von zwei vom Intendanten
bevollmöchtiflten Personen vertreten werden. Auskünfte Ober den Umfang der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdeutschen Rundfunks Köln
WESTDEUTSCHER RUNDFUNK
%
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Herrn Rabbiner
Dr. Robert Raphael Greis
Düsseldorf
Pischerstr. 55
KÖLN . WALLRAFPLATZ 5 • TELEFON 2841
WALTER DIRKS
LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR
15. März 1960
Verehrter Herr Geis!
Meine Frau und ich haben uns sehr herzlich
über Ihre Einladung gefreut und werden ihr gern
Folge leisten. Etwas Sorge macht mir nur Ihre
Bemerkung über die "Stunde des Endes". Es geht
mir in den letzten Tagen gesundheitlich gar
nicht gut, aber ich will hoffen, daß eich das
bald ändert und ich keine Bedenken haben kann,
das Osterfest, auch wenn es spät endet, in Ih-
rem ^aus mitzufeiern.
Herr Marx hat auf meinen ^rief hin unseren
Entschluß verstanden und gebilligt, auf Herrn
Dr. Salomonowicz zu verzichten und Sie mit den
Sendungen zu betrauen.
Das übrige (Termin für die Aufnahme und Ihr
^^^^^^^ .ToV>r.> "hat Hprr Wieeen-
ManusKripx vom vei^due^cLa^Lx w ^..^ , - w
stein wohl erledigt.
Mit freundlichem Gruß
Ihr
(Walter Dirks)
Gesetzlicher Vertreter des Westdeutschen Rundfunks Köln Ist der Intendant. Der Westdeotsdie Rundfunk Köln kann au* von zwei vom Intendanten
bevollmächtigten Personen vertreten werden. Auskünfte Ober den Umfang der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdeutschen Rundfunk. Köln
WESTDEUTSCHER RUNDFUNK
%
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Herrn Rabbiner
Dr. Robert Raphael Geis
Düsseldorf
Flscherstr, 55
KÖLN • WALLRAFPLATZ 5 • TELEFON 2841
WALTER DIRKS
LEITER DER HAUPTABTEILUNG KULTUR
31. Oktober 1959
Sehr verehrter Herr Rabbiner Geis!
Selbstverständlich kenne ich Sie, und
zwar nicht nur aus Jener eindrucksvollen Stunde
mit Düsseldorfer Schülern. Ich hatte ohnehin
vor, mit Pater Beda über sein Buch zu sprechen
und werde auch in der anderen Sache tun, was
ich tun kann. Sie können sich darauf verlassen,
daß ich Ihre Bitte ernst nehme.
Mit freundlichen Wünschen und Grüssen
bin ich
Ihr sehr ergebener
/
(Walter Dirks)
Gesetzlicher Vertreter des Westdeutschen Rundfunks Köln Ist der Intendant. Der Westdeutsche Rundfunk Köln kann auch von zwei vom Intendanten
bevollmächtigten Personen vertreten werden. Auskünfte Ober den Umfang der Vollmachten erteilt der Justitiar des Westdeutschen Rundfunks Köln
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Für die liebevolle Anteilnahme beim Tode meines geliebten
Mannes, unseres guten Vaters,
Geh. Justizrat Dr. Siegfried Dispeker
Egern am Tegernsee, August 1937
danken wir herzlichst.
Bella Dispeker
Dr. Fritz Dispeker Else Dispeker
Grefe Weil Dr. Edgar Weil
LANDHAUS DISPEKER
EGERN AM TEGERNSEE
FORSTENSTRASSE
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5 Köln 1,den 30 . Juni 1971
Llndenstr.45
•
Sehr verehrter Herr Rabbiner Geis,
Geburtstagsbriefe, besonders wenn es sich «m einen herausraf^enden
GeburtB*ae handelt , sollten mit der Hand geschrieben werden. Aber
da Sie Kummer mit Ihren Au^en hatten und vermutlich auch nach der
Operation haben, ist es doch wohl richtiger .wenn ich auf der Maschine
schreibe. Die Chance, daß dann das Lesen leichter wird, ist etwas
größer .
Sie wollen nicht, daß Ihr Geburtstag laut verkündet ist, doch werden
Sie *en Gruß und Glückwunsch von mir, wie ich hof fe , annahmen. Es
war mir eine besondere Freude, den Band Ihrer Aufsätze zur Hand
nehmen zu dürfen, Wie oft hatten wir es bedauert, daß Ihre Anthologie
vergriffen ist. Nun sind die wichtigsten Abschnitte wieder zugäng-
lich gemacht. Dann die andern Beiträge alle. Immer waren es sehr
wesentliche Anregungen und Anstöße. Beim Lesen erst-ht in mir das
Bild des Sprechenden. Wieviel verdanken wir dem Gespräch mit Ihnen!
Wie schmerzlich ist es uns, wenn Krankheit Sie hindert, in unserer
Mitte zu weilen. Aber auch, wenn Sie nicht persönlich anwesend se$n
können, so sind Ihre Worte unvergessen und werden erinnert .Nicht
immer stimmten wir zu und werden es auch nihht immer können. Aber
selbst wo Widerspruch laut wurde, war doch Ihr Wort stets so be-
gründet, daß es zum Nachdenken, zur ^,esinnung zwang. Rückschau am
Geburtstag, weil es viel gibt, wofür zu danken ist.
Doch auch Vorschau. Noch immer gibt es Finsternis , Anfechtung , Trost-
loses.Ein Glückwunsch hat guten Sinn. Den Segen des Herrn wünschen
wir Ihnen, wachsende Wiedergesundung, Wirkenkönnen und WirkendUrf en.
Ihr Wort ist uns nötig. In verehrungsvoller Verbundenheit grüßt Sie
Ihr Ihnen sehr ergebner
f. lo^l^Xv.^^Cp^^^ö/r^
DOMINIKANERKLOSTER
HEILIQ KREUZ
5 KÖLN, den 39.1.70
UNDENSTRASSE 4B
FERNRUF KÖLN 81 08 89/8«
POSTSCHECKKONTO KÖLN 684 80
•
Lieber und verehrter Herr Rabbiner Geis!
Rasch jur Beantwortung Ihrer Zeilen vom 27.1. Der Wunsch nach
einer ernsehübertrafjun^ kam von Gesellschaf ten, die keine
eigene Repräsentativveranstaltung halten wollen, aber auch
wegen der Weite der Entfernung von Köln nicht eine Delegation
nach Köln schicken können. Nach Köln kommen Delegationen aus
Aachen,Bonn,Düsseldorf »Frankfurt .Dortmund, Wuppertal. Somit könnte
wirklich einmal ein Akzent gesezt werden,
Professor Kraus hat die Laudatio inzwischen zugesagt .Danksagung
in Form einer kritischen Bestandsaufnahme ist durchaus erwünscht.
Auch Heinricji Böll wird sehr kritisch sprechen. Sie brauchen sich
also keinen Zwang anzutun.Für die Danksagung werden Ihnen acht
Minuten Zeit eingeräumt . Ich habe mich wegen des Zeitplans gestern
noch einmal in Frankfurt erkundigt und erhilet diese Auskunft.
Für Ihr Verständnis hinsichtlich des Verscheidens meines Freun-
des danke ich Ihnen sehr. Morgen muß ich die Traueransprache
halten, aber noch fehlen mir die Worte.
Dies in Eile. Wie immer mit herzlichen Grüßen
Ihr
(f, lv},'l(AW(?W^^(/
P. Dr. WILLEHAD PAUL ECKERT
5 KÖLN, DEN 28.10,1969
LINDENSTRASSE 45
RUF 210885
Herrn Rabbiner
Dr. Robert Rafael Geis
4 Düsseldorf
Fischerstr. 55
O
o
Sehr verehrter, lieber Herr Rabbiner Geis,
Besten Dank für Ihren Brief vom 25« 1o,. Ich beantworte Ihre fbragen Punkt
für Pxmkt.
1. Der Beschluß, Ihnen die Buber-Rosenzweig-Medaille in der Eröffnungsver-
anstaltung der Kommenden Woche der Brüderlichkeit zu verleihen, ist ein-
stimmig gefallt worden, auch Landesrabbiner Levinson hat zugestimmt, La
kann Frau Nave gar- nichts mehr andern. Diese weilt übrigens während des
Wintersemesters in Jerusalem und ist somit weit vom Schuß. Mit der Ver-
leihung der -öuber-Rosenzweig-Medaille wollen wir ja auch ein Zeichen
setzen. Ihr Wirken erscheint uns da exemplarisch.
2. Professor Simon hatte mich vor etwa einem halben Jahr bereits einmal ge-
fragt, ob nicht eine Rezension aus Ihrer Feder aax in EMJl^A erscheinen
könnte. Ich hatte ihm gesagt, daß mich das sehr freuen würde und ich Sie
dieserhalb fragen würde, lebte auch bereits in der Annahme, daß ich Ihnen
das bei meinem letzten Besuch mitgeteilt h: tte. Aber das scheint wohl ein
Irrtum meinerseits gewesen zu sein. Umso glücklicher bin ich über Ihr An-
gebot, in H^UNA die beiden Bücher zu rezensieren. Sobald Sie die Rezensionen
fertig haben, bitte ich um Zusendung.
3. Wegen Ihrer letzt jahrigen Ansprache im Düsseldorfer Landtag wandte sich am
2,1o. Frau Cremers an Herrn Hoss: "tibersende ich Ihnen heute das Manuskript
der Rede von Herrn Dr. Geis zur Woche der Brüderlichkeit, welches Pater
]<;r»Vp-r+. -io-h<7.t — rl o Htp Vf^-rhf^r^dlM-nßrp^-n mit. (ipm ^p^-r-nP'-r—Vf^'rlPifT xrpsnh^i tert. Rind —
für die Veröffentlichung in £MUNA zur Verfügung steht; wir würden dann auf
eine eigene Drucklegung verzichten." Herr Hoss hat mir eine Fotokopie dieses
Briefes und Ihre Rede zugesandt. Ich finde sie als Rede ausgezeichnet. Jedoch
eine Rede ist keine Schreibe. Mir selbst geht es immer wieder so, daß meine
eigenen Reden, wenn sie als Reden besonders erfolgreich waren, mir als Schreibe
gar nicht gefielen. Der Zauber des Persönlichen erscheint mir dann fast wie
weggeblasen, l^och immer habe ich erfahren müssen, daß Geschriebenes anderen
Gesetzen unterliegt als Gesprochenes. Bei der Rede, die Sie zur Woche der
Brüderlichkeit gehalten haben, kommt nun hinzu, daß zum Zeitpunkt der Ver-
öffentlichung bereits ein Jahr verstrichen sein wird, und daher habe ich einige
Zweifel, ob es richtig ist, anstelle des erbetenen Aufsatzes gerade diese
Rede zu veröffentlichen. Hinzu kommt, daß mit dem kommenden Jahr die Zeitschrift
- 2 -
- 2 -
I
•
nicht mehr von mir allein redigiert werden wird, sondern den -Dispositionen
eines Redeiktionskollegiuins unterliegt. Ob ich dieses für Ihre Hede gewinnen
kann, steht noch dahin. Stattdessen möchte ich Ihnen einen anderen Vorschlag
machen: Wenn Sie jetzt über biblisches Judentum und Tradition ungern handeln
möchten, dann würde das Thema, das Sie mit Herrn Hoss besprochen haben, näm-
lich das Heferat für Amoldshain im mchsten Januar sehr gut in die Thematik
des Heftes 2 passen. Ich habe heute morgen mit l^Yankfurt telefoniert. Wenn
ich es recht verstanden habe, lautet Ihr Thema: "Was heißt : Die Juden sind
die ^ionkonf6rmisten der Welt?" In ein Heft, das sich mit Tradition auseinander-
setzt, dürfte ein solches Thema sehr gut hineinpassen.
4. Sie fragen mich, was ich von Ihrer "Bergpredigt" halte. Ich habe sie endlich
gestein lesen können und bin tief beeindruckt. Vor allem hat mich interessiert,
welchen Einstieg Sie gewählt haben. Ihre Ausführungen über Jesus und die
Zugänge vom Judentum aus zu Jesus führen die Diskussion doch ein erhebliches
Stück weiter. Aber auch, was Sie zum Thema Theologie und Devolution zu sagen
haben, scheint mir ein Weiterführen der Diskussion zu sein. Jedenfalls kann
man aus diesem Beitrag sehr viel lernen.
5. Die Einladung unseres Generalsekretars nach Amoldshain bezieht sich auf
unsere Pädag-ogentagung. Weda: ^^au Nävi noch Herr Professor Hendtorf f werden
dort anwesend sein. Als Hedner wurdai bereits angesprochen Herr Professor
Kantorowicz, Dr. Negt, Dr. Solle, Dr. Dirks und Professor Gamm. Wenn Professor
Kantorowicz gewonnen werden könnte, wäre mir das besonders lieb, denn auch
ich fände es wichtiger, daß wir uns mit Atheisten, statt daß wir uns mit
Zunftgenossen im Dialog zusammenfinden. Ich glaube, damit habe ich nun alle
Ihre Fragen beantwortet, und Sie wissen , was ich gerne von Ihnen haben
möchte, bzw. was wir in Ü^MA von Ihnen lesen wollen.
Wie immer mit freundschaftlichen Grüi^en
Ihr
(P. Dr. Witlehad Paul Eckert)
Vji^^ni; X.8)cX H. C(
P. Dr. WILLEHAD PAUL ECKERT
5KÖLN, DEN S.September 19^9
LINDENSTRASSE 45
RUF 21 0885
o
V_' J
Lieber »verehrter Herr Rabbiner Geis,
Dank für Ihren Brief vom 3-9«Mit dem Aufsatz rechne ich also sehr
bis zum 20.9. »spätestens aber bis 25 «9.; denn sonst komme ich mit
der Zeitschrift in Terminbedrängnis.
Ihre Fraf^e , ob 1970 nicht ein Christ wieder an der Reihe wäre, die
Buber-Rosenzweif^-Medaille zu erhalten, haben wir uns beJ unseren
Vorüberle^unf^en selbstverständlich auch gestellt .Aber es gibt
gute Gründe für unsere Wahl. Bisher haben die Medaille erhalten:
Prof .Heer für sein provokatives Buch "Gottes eFste Liebe", weil wir
fanden, daß es eine heilsame Provokation ist , Dr .Marquardt für seinen
Versuch, die Entedeckung des Judentums , aufgewiesen an der Theologie
von Karl Barth, aus Aufgabe der cliristlichen Theologie henauszustellei
Prof. Ernst Simon, weil er an der Perausgabe der Briefe Rosenzweigs
entscheidend beteilip;t war und überdies viele vTahre in enger Ver«
bimdung zu Buber stand, auch im politisclien Raum. Mit Ernst Simon
haben wir ein^n Juden in Israel geehrt.
Nun wäre ein Jude an der Reihe, der in Deutschland lebt. Niemand kann
sich darüber Illusionen hingeben, daß dieses Leben in Deutschland
nicht selbstverständlich ist, daß es viele Enttäuscliungen mit sich
bringt, daß es mit den Jahren schwerer geworden ist. Sie, sehr verehr-
ter Rabbiner sind trotzdem geblieben und Sie üben eine sehr wich-
tige^Aufgabe aus, Sie bauen Brücken und stehen auf der Seite derer,
die neue Wege zu gehen sich mühen .Angestaubtes gibt es bei der
Klerisei, sie sie clirlstlich oder jüdisch . Schranken aufzurichten,
Grenzen zu ziehen, ist nicht scTiwer.Auch Illusionen der Vrebrüderung
kann man unschwer prodmzieren. Brückenbauen ist etwas anderes.
Sie iiaben die Versuche zu solchen Begegnungen gemeinsam mit Prof.
Kraus üfr einen kurzen Zeitabschnitt und begrenzt auf das evangelisch
-jüdische espräch zusammenges teilt . Sie haben in der Arbeitsgemein-
schaft Juden und Christen selbst Ihre Stimme erhoben. Sie haben
aber auch im katlioli sehen Raum für Verständnis geworben, nicht nur du:
durch das Herder-Bändchen "Vom unbekannten Judentum" , das noch immer
eine reclite Hilfe ist,8endern durch so manchen guten und hilfreichen
Artikel in der Neuausgabe des Lexikon fürk Tlieologie und Kirche.
Aber das sage ich nur , um Ihnen deutlich zu machen, daß wir meinen,
niemand wäre berechtigter als Sie, die Buber-Rosenzwei g-MedailÜ e
zu erhalten. Daß Sie unserer Bitte entsprechen wollen, die Medaille
zu akzeptieren, wiÄssen wir zu würdigen und sind sehr glücklich
darüber .
Vo^^ den drei großen Erneueren Baeck , Rosenzwwig und Buber ist die
Stimme Rnbers di e ieni p-e . di *^ heute noch die f^-rijOtfe Resonanz findet.
Doch scheint mir, sollte die Bedeutung Rosenzweigs auch für das Den-
ken Bubers nicht unterschätzt werden. P^s gibt da ein vorzügliches Buc
über Dialogisches Denken von Kappar,das mich darin bestärkt hat.
Daß Buber denrf^pch der große der drei ist, kann nicht bestritten
werden. Was es bedeutet, ein biblischer Mensch zu sein, wird erst
richtig klar, wenn man sich vergegenwärtigt , welch weiter Weg von
den Anfängen des 1 9 . Jahrhundert s es zu Buber war .Aufregend geradezu
war es für mich, die Aufsätze von Jos t , Creizenach etc. in dem einem
Jai.rgang( 1 837) zu lesen, den die UniversaJ -Kirchenzeitung hatte.
Für heute muß ich schließen. Mit herzlichen Grüßen
Ihr
(j? U.-^ickJ jicW-^ZP^
P. Dr. WILLEHAD PAUL ECKERT
5 KÖLN, DEN 2'}.^0.^^6^
LINDENSTRASSE 45
RUF210885
Herrn Rabbiner
Dr. Robert Rafael Geis
5 Düsseldorf
Fischerstr. 55
O
-hihnen
O
Sehr verehrter, lieber Herr Rabbiner Geis,
In wenigen Tagen wird nun endlich Heft 5 der E^iUKA ausgeliefert werden.
Darin steht Ihr so prägnanter Artikel nociunals zur Frage der gemeinsamen
Gottesdienste. Heute habe ich nun ein weiteres Anliegen: Ich glaube, bei
meinem letzten Besuch habe ich es schon erwähnt. Wir planen für den kom-
menden Jahrgang unserer Zeitschrift, die ab 197o außer dem Deutschen Koor-
dinierungsrat auch noch von der Deutsch--^sraelischen Gesellschaft, der
Kölner Bibliothek GERMAi^IA JÜDAICA und (fem BDIS getragen wird, ein Heft
zur Prag der Tradition im Judentum. Dies ist gedacht als Heft 2 des Jahr-
gangs, das bereits im März des kommenden Jahres erscheinen wird, dem Monat,
in dem wir"*"bei der :^röffnung der Woche der Brüderlichkeit die Burer-Rosen-
z\fe±g -Medaille überreichen werden. Da w'.re natürlich besonders schön,
wenn im gleichzeitigen Heft der E^iDNA ein Artikel von Ihnen st^3nde. Wir
haben uns als Arbeitstitel gedacht:
"Biblisches Judentum und Tradition".
Der Artikel sollte einen Umfang von etwa 1o Schreibmaschinenseiten haben.
Er müßte mir etwa Ende Januar vorliegen.
In der Hoffnung, keine Fehlbitte getan zu haben und in Erwartung Ihrer
hoffentlich zustimmenden Antwort, verbleibe ich wie stets
mit verehrungsvollen Grüßen
Ihr
sehr ergebener
(P.Dr. Willehad Paul Eckert)
P.S.: Heute übersandte mir Frau Dr. Luckner die Vorträge der Arbeitsgemein-
schaft "Juden und Christen" auf dem Stuttgarter Kirchentag. Ich freue mich
schon auf die Lektüre Ihres Bergpredigt-Vortrages.
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DOMINIKANERKLOSTER
HEILIQ KREUZ
5 KÖLN, ^i^ 20. Vi
LINDENSTRASSE 4» -—
FERNRUF KÖLN 21 08 89/8«
POSTSCHECKKONTO KÖLN 624 80
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G-ertrud Bhrhardt
J'rarücfurt a.M 6.11.49
Arndts trasse 51
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Lieber BoKtor ^eisl
Sie denken gewiss, der Brief an mich ist garnicht angekommen.
SO lange habe ich Sie nun warten lassen, ehe ich anttrorte.
Tranz untätig bin ich, aber nicht gewesen in Ihrer Angelegen-
heit und will Ihnen gleich den Stand der Dinge vermelden.
An sich ist die Universität am einem Lehrauitrag sehr inter^
essiert und würde dem auch zustimmen- nur hat sie kein ITeld.
Die kathoüsche und evangelische i-a.rche heben auch solche
Lehraufträge für ihr Leute zuwege gebracht und imterstutzen
das eben geldlich selber. Sie schriaben mir aber, es müsse bei
Ihnen ausserhalb der jadischen (Gemeinde sein, sowusste ich
nicht. was ich da sagen sollte. Ich sprach telefonisch mit
Professor Vossler «em bisherigen Dekan der Philosophischen
Fakultät (vorher mit dem Bureau des Kurators, einem Herrn dort},
aber die Pakixltät hat ja woh£ den Vorscnlag zu rafG^en-i'^^^^er
wird Professor Vossler jetr-.t durch Prolessor Keller, der Kunst-
historiker ist, abgelöst. Dieser soll auch weit weniger leben-
dig und gutwillig sein. Das wäre aber nicht s o wesentlich.
Vossler meinte, es könne den Aisweg geben,dass der Leiter aes
Orientalischen Instituts Prof. Ritter, an Ihnen interessiert
väre und eine gelciliche Möglichkeit in seinem Etat schaffen
könne. Mit diesem wollte ich aber noch nicht spreclen,äa ich
zu wenip von dem weiss, was ich zu Ihren G-unsten da sagen
könnte. 'Bitte informieiren Sie mich gloicn dar-ber. (relragt
wurde ich, ob Sie herkommen könnten, damit man alles besser
bere«len könne, aber da -A-usste ich auch nicht, was sagen^
Wenn es mö-lioh wäre, ?laube ich, Sie^ richteten am besten
die Dinge selber
aus ,
womit ich aber keineswegs ausdrücken
will. d£ss ich nicht senr gerne für Sie alles vorbereite.
Nur fehlen mir jetzt einige Kenntnisse, mit denen ich bes-
ser verhandeln könnte. Ihr Pemü ist ja unser Kulturstadtrat,
er könnte auch von Stadtwegen einen '/^uschuss gew».hren,wenn
er will. Möglich, dass' das gerade in i'.ankfurt, um alte ocuuld
zl tilgen, gemacht würde. Auch den Oberbürgermeister Konnte
man interessieren, er ist durchaus wohlgesinnt.
mn müssen Sie mir gleich schreiben, was Sie wimsche^.dass
S unternehme und welche Stütze Sie ..ir geben können damit
ich für Sie raicn mü'-:xivrib o x^uri^ betätigen
>r- n vi v>
üer ßeraeind'ü eo weit, dass man sie
Verstäuaniblosigkeit ^^^ . ~ _ ^ ., .^ Ip- 7I-
garnicht heranziehen kann? Ick om naxarlici. ^^f^/^® ^®^^
Sen v-erhältniase dort licht orientiert, kenne ^aoer einen
Ferrn von der Pre^i^e.de.sen j^'rau Judan ist una aucb in die
Syiagoge gent . Ich habe sie öfters beide dahingehen sehen.
Sit d?eseS Iierm(auch -.venn er ein b xschen ein Spinner ist,)
v;^r^i+ß "laii ia ar.ch redsn. Peinii «ann ich aedCrzext aufsuchen,
£gf mif Sli^tiegeStlica wegen unsrer Schrifgtellergruppe
o-«c!nroohen euch sieht >nan sich ja bei Veranstalt .ngen,
le? ietzi-4 ^'ektor der uni ist der Dekan, der, meinem Vater
Sn '^octo r hVö . überreichte, Professor 3oris Rajewski.Sehr
^?.e?enko:mend .nd aufgeschlossen. Da kön |te, wema nötig,
auch eike Empfehlua- meines Vaters Ihnen nutzen.
Dass Sie herkonnnea v/oilen, finde ioh diirohaiza, richtig, ich
persönlich wurde mich senr freuen und .verspreche mir von
jeder fuhr der Lebendigkeit Tim G-eistigen das Wiedererstar-
ken des alten Frankfurts, das doch etvas überfremdet und an
die Wand gedrlickt war bisher. Gottlob üind v/ir keine l^undes-
hauptsVadt, worüber gerade die echten Frankfurter triurapfie-
^Ö^'t' ■"'^ JJkV JJiiW Xi.» »H^^V W-—^ W*^V ...v -— -L^ö.
allerorts hochwillkommen. Leben kann man hier wie überall, es
gibt alles, vieles ist auch billiger, wenn auch Frankfurt eine
der teuren Städte ifcjt,inj?f Süddeutschland ist es viel billiger.
Aber auch das wird sich einrenken mit langsamer Abnahme aller
unnormalen Zustände wie Luftbrücke usv/. G-eistig sind wir
noch nicht die Alten, allein auch das wird l^.ngöam kommen,
ist halt auch eine (5'eldf rage- Sehr vielen Leuten geht es
recht sotiiecht, gerä^de den Künstlern und anderen freien Beru-
fen.hinter uns: wenn meine Eltern v/üssten wie ich hier lebe,
wäre es ihnen auch betrüblicfi, aber sie wissen es eben nicht
Aber auch wir werden mal wieder den Anschluss finden an Ge-
schäit(mein Sohn) und Kulti:.r(ich) , dann wird es wieder leich-
ter v/erden. In unsern Wrack mit den reparierten Hiesonzimmern
ist der Winter kein ffest, man heizt sich pleite und friert
doch, abgesehen davon, dass man Hände hat wie ein Kohlenschip-
per. Darüber können auch die süddeut«: chen Schränke und die
schönen Bilder, die bei mir hängen, nicht hinwegtäuschen*
r^esundheitlich geht es mir ^r-ut bis auf die Haare- die sind
nun glücklich alle weg, eine offenbar bei uns ganz häufige
Krankheit, denn ich kenne einige -^eidti^s, *:nossen,die jung
sind und alles, was bei mir beiastend sein könntet garni cht ha-
ben und doch einen ilahlkopf .War' s nicht so scheusslich raüsste
man drüber lachen. Auch mein sonst in allem kenntnisreicher
VatftT^ hat mir nur i:iit dem Versprechen bisher helfen können, s
sie kämen wieder! Vlenn ich mir Ihren Haarbusch vorstelle, er-
fasst mich der grüne Iteid! Na einen Tribut muss man oilföbar
immer leisten, daj/ür sind and<re Dinge gut gegangen, ich besit-
ze noch meine Altern und einigermassen kommen wir alle durch.
Ach, eben lese ich, dass Sie ja herkomme i wollen! Obsclon ich >^
den ;3rief neben mir habe, war es mir entgangen.A so, jetzt
wissen Sie wie es derzeit steht und können entscheiden, v-as
Sie zu tun richtig finden.
Ich grüsse Sie sehr herzlich mit Ihrer lieben Frau und dem
Töchterchen, hoffe bald von Ihnen zu hören oder Sie gar zu
sehen,
Ihre
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^ÜS.
ölL . III .^
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Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 8.9»69.
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Lieber Freund,
zuerst eine chatima towa, ferner vorher eine entsprechende
ketiwa,u,nicht zu viel Aerger beim Pesttag^skult .
Die Hetze jener von mir nicht gelesenen Springerpresse müsste
erst bewiesen werden. Ich bin ferner nicht bereit, die Ferren
Kiesinger und Strauss(ja Strauss) mit der NPD in einen Tonf
zu werf en.Kiesinger ist ein abgetakelter Oberlehrer, der mal
Schauspieler werden wollte, und Strauss ein raffinierter Demagoge,
aber beide sind keine NPD*s oder diesen ähnlicho
Mein Ja zu Israel ist nicht kritiklos , aber aus Ihren Ausfüh-
rungen spricht der Verlust des Kontaktes. Das ist alles sehr
theoretisch aus dem Armstuhl und der eigenen zionistischen Ver-
gangenheit und dem unbilligem Schicksal, das Sie dort hatten.
Mich ekeln die Diaspora-Zionisten an, wie sie sich^ angeführt
von Me^el Kargers^allüberall herumtreiben.
Ich mag auch teine Bomben aller Art. Aber auch Sie können mir
nicht sagen, wie anders Israel überleben kann, als wenn es
sich zur Wehr setzt und sich verteidigt, wozu auch Dreinschla-
gen gehört. Mit dem Geist sind die Juden nach Auschwitz mar--
schiert. Jetzt versuchen sie einmal so zu sein, wie die andern,
vielleicht gelingt s.
Amnesty International und alle diesen merkwürdigen Menschen-
beglücker sollen doch selbst in Israel ihre Erforschungen vor-
nehmen, statt in arabischen Ländern Leute mit Märchenverstand
zu vernehmen. Ich habe in Israel nicht frststellen können, dass
die Menschenrechte verletzt werden, wohl aber ,da8s die Araber
Tag für Tag aiel-und planlos in V/ohnsiedlungen schiessen und
Bomben werfen. Ich selbst war in einer solchen. -
Und dass die Kinder von Beth Schean evakuiert • werden müssen,
weil sie nicht Tag und Nacht im Keller leben sollen.-
Wenn man sich auf diesen Staat Israel eingelassen hat, muss
man leider Politik und Verteidigung treiben wie es in Staaten
heutzutage üblich ist. Mit Buberschen Sprüchen und Schere schewstCi-
sehen Aufrufen wird man auch in Israel so abgemurkst, wie un-
sere Eltern und Verv/andten und Freunde in Auschwitz umgekommen
sind. ^
Das, wofür Sie eintreten, ist edel ,hiöfereich und gut. Vor allem
ist es ^^rhaftig und echt. Aber ich d'enke an über 2 Millionen
Juden in Israel, die überleben wollen. Und die müssen sich weh-
ren, ^nd wenn ihnen dabei Herr Springer hilft, so nehmen sie
auch diese Hilfe, weil sie sich nicht leisten können, was Bran.d-
eis sich leisten kann. Brandeis kann das G-eld zurückweisen, w^l
der fund raiser Sacher, das Pimd Raisingsgenie* das von Sprin-
ger zurückgewiesene Geld bei Moische Pinkus aus Brooklyn oder
^reat Neck,N.Y. holt. Israel kann Geld und Hilfe von niemanden
zurückweisen.
Das ist alles sehr unedel und sogar tragisch. Aber es ist besser
sich zu wehren als pazifistisch zu XKJtx sterben.
Was die APO will, weiss niemand, sie selbst auch nicht. Wahr-
scheinlich die permanente Revolution. Mir liegt das leider
nicht. Ich bin für vernünftige Reform. Das Ergebnis der APO ist
u.a., dass sie Adorno zur Strecke gebracht haben. An ihren Früch-
ten sollst Du sie er^ennen*-
Aber ich verstehe gut Ihren Standpunkt, weil er schliesslich
auch eine Seite in mir darstellt, aber eben nur noch eine Seite.
Und nun lassen Sie es sich gut gehen. Und überstehen Sie die
Herbstmanöver mit Grazie. ^^^
Herzlich wie Immer yy^^
Ihr Y
/^ n
I
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 4»9# 1969,
Amselstr« 25«
^
Lieber Freund,
besten Dank f. Ihron Brief v.1,9» Natürlich gedenke ich
mich mit Ihnen wegen Sp» nicht zu streiten a) lohnt es
nicht, b) haben wir keine Zeit,
Was meine Kenntnisse anbetreffen, ist es sä, dass ich die
"Welt" - das ParadejDlatt des Konzerns - für keine unanstän*-
dige Zeitung halte, selbst wenn ich eine völlig andere
politische Meinung von vielem habe. Anders ist es mit der
"Welt am Sonntag", mit^Bild imd mit der Berliner BZ.
Was Dutschke und andere Gremeinheiten der Springe rj/e'sse an-
betrifft, sind wir natürlich einig. Sicher mögen Sie mit
Ihrem Hinweis auf Iwand auch recht haben, das v/iasen SIE
u. natürlich nicht ich. Anders, und da können wir brieflich
nicht diskutieren, weil es zu weit führte, ist Iht so leicht
hingev/orfener Hinweis "Aussöhnung mit dem Osten". Das ist
doch keine pastoraltheologisch- seelsorgerische Frage , sondern
eine raachtpolitische, und dazu kann weder Herr Springer etwas
dafür oder dagegen tun. Er dient natürlich gratis der DDR-
und SU-Propaganda. Er ist Gol^j^für die roten Faschisten wert.
Aber mit "Aussöhnung" hat das doch alles nicht zu tun.
Das Problem der deutschen Ostpolitik, wo ich sehr weitgehend
mit Herrn Brandt einig bin, ist sehr komplex, und Herr Sprin-
ger wird letztlich nichts dafür oder dagegen tun könn^-^n.
Diese "Aussöhnung" (v^^elch ein der Sache unadäquates V/ort),
wird nicht in Bonn entschieden. -
Wer schielt nach "rechts" ? loh wehre mich nur /^gegen \mer*-
laubte Vereinfachungen, und dann: Vielleicht habe ich mehr
ständi/^e Kontakte mit Menschen aus der DDR und der CSSR als
Sie ? Vielleicht hängt meine nüchterne, nicht-emotionale
und realistische Auffassung damit zusammen ? Vielleicht
sehen Sie die Dinge abstrakter von hoher Warte, als ein edel-
denkender A-iensch ?
"RechtsorientieruBg" ist für mich auch ein Grreuel, toewa hl*
li. Der rechte Flügel der CDU ist zum Knochenkotzen. Ebenfalls
^eite Teile der CSU mit dem Uralt faschi st en Walter Becher.
fiSSBMISBlBJS Niemand , der meint, im Osten würde all da»
verraten, wofür Sozialisten einst gekämpft haben, und für
das Marx eingetreten ist, ist deshalb Pro-rechts. Das sind
wirklich \inerlaubte Vereinfachungen,
■ o
man kann ihm sagen, dass sein Oeld für einen ^uten Zwenk
non ölet. — ..
Wenn Sie vüni "totalitären Staaten." sprechen, so denke ich
eben an das rot-faschistische Imperium, und nicht allein
an Spanien und Griechenland, die natürlich auch nicht meinem
Herzen nahestehen.
Ich bemühe mich um Differenzierungen, weil ich meine, die APO-
zuraal in Deutschland - beschert un^ vor allem nur Stimmen
für die NPD.-
Dies nur als Andeutungen.
-*^s freut mich, dass wir diese Dinge diskutieren können, ohne
dass wir gegenseitig übelnehmen.
Sehr herzlich wie immer
Ihr
?•-
Basel, den 19. 9. 68,
aAi^selstr. 25. S
nd,Dank f. Ihren Brief v. 13. 9. i den ich nach
meiner gestrigen Heimkunft aus USA vorfand. War 14 Ta"^-
ge dort, vorher 3 Wochen, wie Sie wissen, in der Tür-
kei, bin also etwas der Heimat entwöhnt. Türkei war
schön, u.weiMi Sie das IW lesen, lasen Sie ja auch über
meinen Besuch im Sardes. Brachte 2 sehr schöne alte
Teppiche aus der Türkei mit u. einiges Kleinzeugs ar-
chäologischer Art. Wir haben uns so hier nun eine wirk-
lich schöne Wohnung eingerichtet.Was die Kirchentage
anbetrifft, so war ich nicht in Essen,u.a.auch darum,
weil ich in USA war, dann aber auch, weil Kath.derzeit
an unseren Fragen uninteressAHrt sind, weil sie zu vie-*
le eigene Sorgen allwr Art haben. Was Stuttg.anbe- |
trifgt, so kenne ich a)überhaupt nicht der Programm,
b)weiss ich nicht, was ich dort tun soll.Nur dasitzen
mag ich nicht .Wenn es irgendeine konkrete Aufgabe gä-
be, v/äre ich interessiert , nicht aber nur als reiner
Statist. Vielleicht haben Sie die Güte, mich das Pro-
gramm wissen zu lassen, dennÄie waren ja bei der Sit-
zung u. sind auf dem Laufenden. Im übrigen wird es der-
er. ^ -! t r^h f.
Jedesmal - Postleitzahl
Un consell capital:
le numero postal
Localltä numerata
lettera accelerata
nicht leicnx sein
besondere Anteil-
nahme für unsere
Fragen zu gewinn ei»
Es kommt freilich
auf die Darbietung
u»die Fragestel-
lungen an»
Diese Karte biete|b
passendste Gele-
genheit Ihnen u.
den Ihren alles
Gute zum Neuen
Jahr zu wünschen,
/2i (!^)iT:>%''^
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Postkarte Carte postale
Cartolina postale
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Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis
4 DÜSSELDORF 10, dbn 1,9» 1969
Hr
1
I
«
ti uo / ^ucU^y Q^n C^S^
FI80U KR8TR A88K SS
TBLKFON: 44 54 BS
Lieber Freund,
IDank dafür, daß Sie sich so schön zuriickeemeldet haben.
Daran hnbe ich freilich nicht gedacht, Sie auch unter dem
Springer-Freunden oder Pseudofreunden zu finden. Ich über-
lege mir, wie es eigentlich möglich ist, einmal zu behaupten,
Springer sei gc,r nicht so schlimm, zum andern aber zu sagen,
Sie kaufen ihn nicht, also lesen Sie ihn wahrscheinlich nur
höchst selten. Es sei denn, was ich für unmöglich halte,
Sie hcätten Alte He-ren-Allüren bekommen, und verbrächten ganze
Vormittage in einer Bibliothek mit Zeitungslektüre. Ich finde,
Springer ist sehr schlimm. Und zwar nicht erst seit den
Studentenunruhen. Er hat g^g^n «tafi*^ gehetzt, weil er vor der
Gefahr der Vertriebenenverbände warnte, er hat die Vertriebenen-
verbände hochgepäppelt, er ist einer der beachtlichsten
Bremsblöcke, die eine Aussöhnung mit dem Osten verhindern,
und er hat schließlich, und nicht nur im Falle Dutschke,
buchstriblich zum Mord aufgerufen. Da Herr Springer nicht
anders als Herr Strauß aber gute Demokraten sein wollen, gibt
man sich den Anschein der Judenfreundschaft. Ich bleibe dabei:
es ist eine üble Bertechung, von He rn Springer, Geld anzuneh-
men und die Brandeis-Universität zuminde^ tens in ihren Studen-
ten und Profe soren haben mehr Charakter bewiesen, als sie
eine Sr ringer-Spende ablehn' en. Sie waren in den Vornazi-
Jahren noch sehr jung. Für mich ist das Fatale, wie sich alles
wiederholt und wie wir Juden iüiTiier wieder mit n,-.-iCh rechts
schielen, wenn es uns im Augenblick opportun erscheint, und
offensichtlich gar nicht sehen, daß sich dan eines Tages
rächen m.uß. Ich spiele mj ch weiß Gott nicht zum Richter über
Israel auf, kann noch nicht einmal beurteilen, was für Israel
möglich oder notwendig ist, dennoch scheint mir die dauernde
Rech sorientierung, ob mit Springer oder totalitären Staaten
bedenklich. Jedenfalls soll man sich nicht wundern und auch
nicht schrei^fen, wenndie Linke ?ich das nicht gefallen läßt.
Der Studentenführer der ÄPO, Wolff, den Herr Ben Natan einen
Neonazi genannt hat, studierte ursprünglich Musikwissenschaften,
sah den Au schwitz- Fi Im und entschloß sich zu einem Studium,
_., — -MI^W
das ihir die Möglichkeit der politischen Eint'lußnahme zu geben
schien. Genug davon, jedenfalls sind Sie nun plötzlich in
nachbarliche Nähe zu Herrn van Daui geraten. Das allein
solltp Sie skeptisch machen. 1
Seien Sie für heute sehr herzlich -egrüßt,
Ihr
9
t
Dr. phü.Ernst Ludwig Ehrlich ^ , ^ ^^ r^ ^^
^ ^ Basel, den 29«8t69#
Amsel8tr»25»
Lieber Freund ,
die Heimat hat mich wieder. Ich bin zurück aus Iran u« Israel, beide»
sehr erlebnisreich unangenehm» Iran in einem rasanten Aufbau« Indu-
strialisierung mit dem Schah als einziger stabiler Kraft im Lande,
dessen Feinde im Ausland nur so toben, weil er die Feudalherren
enteignet hat, und deren Söhne sich in Suropa unangenehm bemerkbar
machen» Die IDntwicklung steht erst inc^en Anfängen, denn erst seit
5 Jahren baut man systematisch und nach vernünftigen Plänen auf*
80 000 Juden sind noch im Lande, davon 60 000 in Teheran» Vorlauf ig
u#hoff entlich auch nachläufig noch unangefochten. Sie wissen natürlich,
dass sie in einem muslimischen Lande leben.
In Israel ist die Stimmung ruhiger und gefasster als ich dachte»
Man inerkt im Alltag wenig, nur die vielen Soldaten unterwegs»Aber
die i^ienschen sind sehr ruhig u»tapfer.Sah auch Tavor, der eigentlich
recht angetan von Stuttg» war, und dem es gefiel.Hatte sich natura
lieh auch gedacht, man würde ihm vielleicht doch ein Leides antun,
was man Ja weder Ihnen noch Ahm zufügte»
^ Im "Spiegel" sah ich einen Satz von Ihnen abgedruckt, der mich etwa«
befremdete»Ob Sie ihn überhaupt so gesagt haben ? Ich zweifle stark»
Und wenn, ist er in dieser Form natürlich fa/lsch Uoungerecht»
Der l[]cxg±±Kta Vergleich mit der Springerpresse, sie hetze gegen
Dutschke ÄÄgÄX wie früher die Nazis gegen die *^uden ist wohl etwa»
übertrieben» Und das jüdische Jerusalem lässt sich doch nicht rom
Springer "bestechen", wenn es Spenden annimmt. V/arum billigen Sie
Springer nicht eine andere politische Meinung zu, als Sie sie haben
mögen»Man muss doch den politischen G^egner nicht derart beschimpfen»
Auch ich schätze natürlich nicht alle seine Erzeugnisse» Sie sind
aber bunt gewürfelt, es gibt ziemlich viel bei ihm. Ich selbst ver-
fahre gegenüber der Springer-Presse so, das s^ ich sie nicht kaufe, ab er
deshalb würde ich nicht diese Kraftausdrücke übe?^ iTin verwerid^en»
Die im "Spiegel" abgedruckten Auslassiingen über Springer fand ich
also recht undifferenziert und daher ungeisisch,denn (Jeis ist eim
gerechter Mann, wohlüberlegt in seinen scharfen Urteilen, aber nicht
unfair»I)as, was da im "Spiegel" stand, war ober undif f erenziert#Da»
Problem und den "Komplex" Springer kann man nicht in 1 Satz und
so abhandeln»Das aber nur nebenbei •
3 Ansonsten traf ich den lieben Landespeter in Israel u« wir verbrach-
ten nette Stunden zusammen»I)ie weibliche Person hingegen war jedoch
schon abgereist, als ich in Jerusalem eintraf. Ich hätte sie so gern
mal meiner Frau vorgeführt .Aber das ging ja nun nicht#Meine Frau war
R|
xi.cxuiu.a.oi.i.
«-«I r^
1 A r\ V»
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gleiche ^r^
^e;xcivA^ xkixj.^ vs^xxv. ^ou|
Besuch beehrte, und wo ich dann grosso modo das
teil gewann als alle anderen, Sie eingeschlossen^
Am judaistischen Kongress nahm ich nicht teil, denn ich war ja in
den Ferien»Und Kongresse sind anstrengend »Man muss ja immer zuhören.
Was sagen Sie zum vorzeitigen Ableben von Adorno?
Melden Sie sich bitte bald bei mir und haben Sie die Grüte, mir zu
berichten, was Sie treiben»
Für heute wie immer hwrzliche Grüsse und alles Gute von
Ihrem
I
I
o
o
I
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich gg^g q1 d en 12 • 5 • 69 •
Am8el3tr.25.
icfbeenigfiich. Ihnen zu antworten.Die ^^age, warum S. eigentlich
hPiPldlit sein köAnte. stellte auch ich Herrn ^ter. Er meinte, dass
niefaSd^Bicf^L»^^ gekümmert habe, er sei ziemlich ^^l^Jl^^Z
sessen. niemand habe sich ihm gewidmet, man sei sehr kühl zu i™ «e
wesen^Der Sund mag ja vor allem darin gelegen haben,da88 man nicht
^Hn mo« verstanfei hat, bzw niemand da war ^er sich mit ihm
engl, unterhalten wollte. So stellte es ^^^ ^f^, «^^/f^^L^tre
Es ist vielleicht hier weniger das Wort "Beleidigung" am Platze»
wohl ablr Kühle, wenn nicht Kälte. ür hoffte, zu gl eichgesinnten
K^llecen zu komien, und fand eigentlich nur Distanz und Kühle.
Sielt 5e?r Pe?e?, womit wir dilses Kapitel wohl abschliessen konw
las* Zeugnisse der Wissenschaft anbetreffen, so ist das jährlich er-
scheine Sebrew Union College Annual Sj^^iss nicht schlecht.Ferner
ist die von S.S. Schwarzschild herausgegebene Zeitschrift Judaism
erstaunlich gut, und die Studien von Braude (zuerst Uebera. Midr.zu
erstauniicn guT,, judaica Series sind erfreulich.
Nltürlich^fa^i mIS'schoi"sagen, für die über 5 Millionen amerik.Ju -
d^n Ist das alles relativ gesehen dürftig, aber es kommt im Gf^zen
Jlel zL^meS, ^d das Nivfau der jüngeren und jungen ^-eration ist
gut.Mw Zeit der Zwanziger jähre , wo es wirklich wohl nur L.Cxinzberg
fS'd?e mS:r;ugen haben Sie nicht getreten.nur -ijj^-.fj'p^^i^ '^"-
ten ia mal. und so wollten wir Ihnen gleich auch dafür einen J^rel-
bSef gebeA.Slmal Sie ja schon mal in Ihrem Leben irgendwem wohl
auf die Hühneraugen getreten haben mögen.- bezeuRen,
Tlie Hexe ist am Fall Sandmel unschuldig, total. Das muss i^\°ef^^f°^'
A w!wv,«H+ ^mLa denn der S ndmel ist die emotionale Sphäre des
Ll^d^spetfrs.Si?«:?' JerSnS^^t rührende Cincinattische Jugenderinne-
ri^^en ii ihA und hält ihn für eine Landespeterische Vaterersatzfi-
SS obw^l seinVater, der alte Lewinski,ja glücklicherweise noch
fS iieser Welt.undzwar in Heidelberg.weilt. Aber der ^^ter hat für den
TandesDeter nie eine besondere Bedeutung gehabt, es war die ^ut^er ,
ielche'^ Lfja^r 1944/45 in USA (auch an Krebs) -rstarbund im
WQiiflo Lpwiriski regierte. So war es also der Herr Peter personxicn ,
Ser Sber Se Behlldlu^ schockiert war, weil ihm der S.etwas bedeu-
tot \rp-lne Hetze der Hexe war nötig«— _
Jas'das Rabbina? anbetrifft , in das der Landespeter -nach einem all-
fllligen Kra^Smit dem Berufsverbrecher Nachmann - noch unterzubrin-
tt^t Ü^". «f^nrach ich neulich darüber mit ihm.indem ich ihn ^
darauf' aufmerksam machte, dass USA für ihn nicht er;C8treDenawerw
seHSJd er dSeTin Aschkenas bleiben müsse, denn nirgends sonst
hat er ein so interessantes Leben.Denn in England herrscht die
^?osIe Leere und Langeweile, und obwohl die Hl.Lily nicht mehr lebt,
fo S?rbelt Lreiist^auf ihr gelegene Staub doch noch immer in den
SvnSogen herum. Und liberal-ref orme Rabbiner sind h«^\e /" J«^„
7e?t^üdi8Cher Obskuranz und totaler Sterilität, der kollektiven
vfrblöÄ und der mannigfachen Eraatzbefriedigungen höchst unb^
lehrtrüan hat doch vorwiegend für Gateshead und Bne Brak-Absolven-
+ PT1 -Bedarf, nicht für derart reformerische.
5nd da er a nicht portugiesisch und spabisch parlieren kann,auch
nicht französisch, so bleibt ihm also nur Aschkenas. ™ ^ „«
Sah neulich den netten Lemle.Ist wirklich noch ein guter Typ. So
Sn S^stbestand einstiger jeckischer Solidität, dem Untergang ge-
weiht.J^rst im Rückblick waiss man, was man gehabt nat.
Kommt nichts bessseres nach.- wH pder am
Dieses für heute. Lassen Sie sich gut massieren, ich bade wieder am
Reisetag. (Donnerstags Himmelfahrt).
Herzlich wie immer
Ihr
8.5.1969
Mein lieber Freund,
Dank für Ihren Brief. Er enthält für michzwet große
PoBitiva: einmal sachlich die Beruhigungf dixQ es
in Amerika auch gewichtigere Zeugen der Wissenschaft
des Judentums gibt^ als es Herr öandmel ist, zum
zweiten die Nachricht von dem Wohlbefinden Levinson.e
Ich persönlich werde d:i die Angst nie recht los, und
ich kann auch den Hilferuf seiner Prqtu kurz vor ihrem
Sterben natürlich nicht vergessen.
o
Aber ein inderes: natürlich freut es mich, wenn ich
für iiuoh immer der alte Geis und l'^reund bleibe.
Kur i.;öchte ich gerne wifisen, was ich eigentlich an-
gestellt habe. Bin ich Ihnen wirklich schon einmal auf
die seelisch-geistigen Hühneraugen getreten? Und wenn
Jat wanxm waren Jie so fein und schrieben nicht 'au*.
V/as levlnson-Sandmel betrifft, so fand ich die Reaktion
von Levlnson wirklich unmöglich, und es ist auchrecht
bezeichnend, daß er erst über die Leleidigung Sandmel's
schreibt, und mir bis heute noch keine Antwort gege en
hat, worin die eigentlich bestand, und ob Sandmel eich
in der Tat bei ihm über den Arnoldshainer Kreis beschwert
hat. Mir schien iind scheint das immer noch sehr unwahr-
scheinlich. Viel wahrscheinlicher aber ist es für mich,
daß die klein Hexe ihn aufgehetzt hat. Aktiv gegen die
Dame kann ich Ja gar nicht weraen, well Levlnson selost
viel zu distanziert zu mir ;^teht und mich im Ernstfall
auch bestimmt nie fragen würde. Die schwarzen Gedanken
sind mir nur desue en gekommen, well Frau Navfe in
Arnoldshain zu mir sprach, als ob sie Prau levlnson
Kr. 2 wäre, und ich dabei sofort eine Bcldeiiiiüung bekam,
denn mit dieser Dame zusammen wäre Levlrn^ion in keinem
Rabblnat der iVelt mehr unter zu brin^^en. Aber lassen wir
beide das Unken. - bchwiiunen Sie viel, ich laß' mich da-
für mit einer Sondermassage quälen, sonst aber hoffe
ich, werden Sie mir in Krankheit -dingen nie nachfolgen.
£s wäre gar zu schlimm. - Sehr herzlich grüßt Sie
Ihr
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 3. Mai 1969 •
Am8el8tr.25#
O
'd.ti^
\
n
Lieber alter Freund,
vielen Dank f. Ihre» Brief* Also: Sandmel ist zweifellos Mittel-
mass, nicht mehr.Wie Sie wahrscheinlich wissen, komme ich relativ
oft nach USA. Es gibt dort eine grössere Zahl votzüglicher jüdischer
Gelehrter der verschiedensten Richtimgen.Dazu gehört S« nicht .Er
ist ein rechtschaffener Provinzler« Das Niveau in USA ist sicher
nicht schlechter als in Europa, jedenfalls ist es in den letzten
Jahrzehnten bemerkenswert gestiegen. Damit meine ich die Professoren
an guten Universitäten bzw. an den 3 Rabbinerhocftschulen.Das Niveau
der durchschnittlichen Rabbis hingegen ist niedriger als das, was
Berlin und Breslau ausgeworfen haben» Es wird zuä Schlussexamen
auch am Jewish Theol.Seminary viel weniger als an der Lehranstalt
verlangt •-
Ich war nun endlich mit Levinson zusammen. Versuchte ihn etwas
wegen der G ei s-Sandmel-Af faire herunterzubringen, was wohl auch
gelang. Im Grunde hat er ja doch zum Geis das gleiche Verhältnis
wie ich:Der Geis kann anstellen was er will, er bleibt unser Freund,
Im Grunde geht es ihm gar nicht um Geis oder Marquardt, sondern
UB sich selbst: Er fühlt, dem S. sei Unrecht geschehen, so müsse
er Sühne leisten« Ich riet, den S.an eine Univ. zu 1 Gastvorlesung
auf english einzuladen xmd damit der Sühneleistung Genüge zu tun,
was offenbar nun den Pall erledigt»
Ich sprach lange und sehr harmonisch mit Peter» Ich kannte die Hel-
ga sehr gut .Wir waren sehr befreundet, wenngleich sie früher eben
sehr schwierig war»Das hatte sich in den letzten Jahren gegeben,
und die Tragik ihres Todes liegt doch gerade auch darin, dass sie
sterben musste, als sie Form und Imhalt ihres Lebens gefunden
hatge, und auch weitgehend seelisch ger,undet war. All das, wonach
sie strebte, hatte sich vor Ausbruch der Krankheit erfüllt; die
sehr harmonische Ehe, der Arztberuf, die eigene Praxis. Als ich sie
wenige Wochen vor Ausbruch der Krankheit in Heidelii. sah, war sie
so glücklich und harmonisch, so abgeklärt wie niemals zuvor.
Ich habe natürlich über die Hysterikerin nichtjmit ihm gesprochen,
vor allem, weil ich die Dame ja nie mit eigeneh Augen erlebte. Wir
sprachen kurz in anderem Zusammenhang über sie. Er äusserte natür-
lich aber keine persönliche Meinung der Emotion.Es könnte ja auch
sein, dass sie nur eine gute Kollegin ist, denn in Heidelb.gibt es
ja nicht so viele Menschen, mit denen er verkehren kann.Welche
Absichten die Dame hat, weiss ich auch nicht. Dass es schlecht wäre,
wenn er jetzt etwas unternähme, ist klar. Ich bin dagegen, dass er
sich überhaupt derzeit engagiert.
Peter selbst ist derzeit infguter Form. Hat interessante Arbeit,
sieht die Gefahren seiner stellungTund agiert ganz vernünftig.
Im Grunde machte er mir einen sehr' guten Eindruck. Dass er iH^
Aktivität flieht una selten im Heidelb. ist, kann man ja verstehen.
Ich würde mich gewiss an Ihrer Stelle zurückhalten und nicht im
Falle jener Dame aktiv werden, weil ja völlig vinklar ist, wie die
Lage ist.
Schwimmen gehe ich, mein Rücken tut manchmal scheu sslich weh, und
chiroprakt ist isch" wurde ich eben auch behandelt .^ie sehen, man
tut was man kann.
\4<Ww^
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 29. 6. I966
Rudolfstr, 39.
f
O
Lieber Freund,
neulich sandte mir der Karger sein K.H.Jahrbuch. Darin befand
sich auch eine Liste von Jehudim in Aschkenas. In dieser ent-
deckte ich auch RRGr, o>Mohl dieser sicher keinen Wert legt, darin
zu erscheinen. Aber er erschien.Und was las ich da ? Das Sie aijj
Montag 60 Jahre werden. Das hätte ich nicht gedacht .Trotz Ihrer
Klagen. Und da fand ich, ich sollte für das Isr.Wochenbl. einen
Gratulationsartikel schreibon.DRS fand ich deshalb, weil ich es
nämlich, wie Sie wissen ^memals tue. Solches überlasse ich den
egl's &Co. Aber ich schrieb. E^ben weil Sie ja nicht austauschbar
sind, und solche wie Sie, es nicht mehr gibt .Natürlich deutete ich
auch an, und das was ich gegen Zürich andeutete , wird man mir erst
noch her-usnehmen. - Nun, ich gratuliere Ihnen auch noch auf die-
sem Wege, hoffe, dass Sie fürderhin von gesundheitlichen Mo-
lesten bewahrt bleiben, und angesichts der 60 Jahrei^ sich sagen,
Sie könnten diese Welt auch ohne emotionale Erregungen ertragen.
Sie haben Ihr diesbezügliches Soll längst übererfüllt, und ander-
seits ist Ihr Soll, was die Welt so gegen Sle"gebosget " hat, eben-
falls bereits seit geraumer Zeit erfüllt, so dass Sie von nun an
in weiser "^e.-chaulichkeit auf diese Niedernisse von ^'^enschen und
Dingen herabsehen können.
Und dann , das schrieb ich auch mit Wochenbett, haben Sie es ver-
standen, Menschen für sich in Freundschaft zu gewinnen, einige
Menschen, und das ist ja auch einiges. Gregenüb er dem zählen die
nicht, die gegen Sie intrigieren, und solche gibts eben auch.
Jeder hat sie.-
W^nn kommen Sie nach der Schweiz? Ich habe eigentlich keine kon-
kreten Ferienpläne , da durch einige Tagung en^ an den ich entweder
teilnehmen muss(BB in Florenz) odery^S^^^^ih^^kT" (christl.- jüd. ) ,mir
Ferien zerschnitten sind, dazu koramt-^der 15.7. in -Bamberg Kirchen-
tag etc. So werde ich vielleicht 1-2 Wochen herumbummeln. Man kann
nicht alles haben.-
Also verleben Sie Ihren Geburtstag gut im Kreise von vielen lie-
ben ^'-^enschen , der Gattin plus Oabriel und Jael, und Kraus, und
vielen andern, und ich weiss, dass Sie es doch geni essen, dass Sie
am Montag schliesslich merken, wieviel Menschen es gibt, die Sie
mögen und vice versa, und dass das i^lend dieser Welt, und die un-
erfreulichen Dinge, mit denen wir schliesslich 3c±K3t alle täglich
zu tun haben, nur die eine Seite der ^^daille sind.-
Und das schrieb ich übrigens auch im Wochenbett ,u. da es ja erst
naCii v^ 6m -^e^uroSoag erscheint , schrei ue loh es iiuuh fc^lnmal: Sie
selbst haben sich ja das schönste Geburtstagsge schenk mit dem
Buch und seiner Einleitung und den Zwischentexten gemacht.Etwas
schöneres kann Ihnen schliesslich kein anderer schenken. -
Dies für heute. Ihnen und den Ihren alles Gute.
Sehr herzlich wie immer
Ihr
/
zieht, meine neue iat aber n^cht bezuLwP-ih oL
ixusfaiger ?ii8t.Und sinnlose Sorge. Wns Sie über HarriPT-
schreiben, ist richtig. Paulus sait das in Rom 11 t? wL
auf^^f^'^s'? '^\' ^^V '"^^ nichtrHescheltoSiiell er
aus dem Schema Bekehrerei liest. Das ist -1.-1. /_T. i T fi
ge^chfu'lAfh^^^-'^' exegetisch unsLllTscy^S^
fet?ilt'^;^^lvi v,^^^ "°°^ ^^'^"^^ ^'^^^^^ "a°>i Rom mit.
fu siieA S?^^?^^^?^''^^ ""^^ ^^^ '^«^ie haben, es denen
zu sagen. Die sind viel weniger bös als es sohpint av.p\,
o^. Ausser Ihm ist nicht ein ßinzip-er Kvpbpf Sr. ^^^ v
f»nh n-i^^? !^ ^^® S®^ Sfiche annehmen. Kr. hat ein-
fach nicht geantwortet. Peinlich. Was den "Dialog" mi"
den anctern anbetrifft, so versteht man sich einfach
l
nicht. Das merkt man
auch am gutgemein-
ten Schema. Man ist
auf einer andern
Welt, trotz persönl<
Beziehungen. Man
denkt u.fUhlt anders.
-Ciinig ist man sich nur «^,
dass Antis.itwas ^nhi.ny.1^^^^^^^^ carte postale cartolina postale
tes ist, aber mehr '
weiss man leider nicht.
Die ganzen theol.Pra- |
gen sieht man von einei
ganz anderen Warte aus,
weil man sie anders
fühlt. Und es scheint
keine Brücke zu geben.
Wir brauchten lange, es
zu verstehen, dass es
nur eine menschl. Bezie-
hung,aber keine theol.
gibt. Und *'umlernen",wer
tut das Äfi6on?H^rzlioh
Herrn
I>r. R. R. Geis
Düsseldorf
Fischerstr. 55.
Deutschland
3
Basel, den 6.10. 64.
T^eber Freund, ich glaube nicht, dass ich Ihnen schrieb
sreit ich von Rom zurück bin^War inzwischen noch rasch
in Lyon. Was sich in Rom getan hatte, war überwälti-
gend. Ausser Bea traten 28 Kirchenf.auf die Bühne u.
legten ein' Bekjfenntnis zu den Juden ab, viele spra-
chen gegen Bekehrung, fast alle gegen diesen scheuss-
lichen deicid-Vorwurf .^s war eine Demonstration, wie
sie eben in New Delhi u.Amsterd. nicht möglich war, be-
sonders wegen der Proselytenmacherei. Paulus sei escha
tologisch zu verstehen, und man solle nicht nur über
die Juden von damals und über die Juden des AT reden,
sondern auch die heutigen bewahren ein kostbatesEr-
be(so -c^ichinger-StEasb. , Daem,Anvers u.der Bischof
v.Grroningen im Namen aller Holländer) .HeenanCEngl* )
erklärte, die, welche den Dekretstext verstümmelt
hätten(Gicogniani &Co)verstünden nichts davon.Diese
Wendung hatte man so nicht ar^rartet. Auch die Deut-
schen mit Frings und Jaeger— Paderborn an der Spitze
waren würdig, und es war gescheit, nachher noch eine
^ ndererklärung herauszugeben. Einer, dem ich die
Hede gemacht hatte, sprach leider nicht, weil ihm seine
Kollei^
C.""
-» k.
Ubelnah^ien, da es er als iiinrer
Mann 1933 mal einen
NS-freundl. Artikel g«
schrieben hatte. Ich
Din verzeihender. Sch£
de. Dafür sprach der
W.Bischof aus Trier,
aber eher langweilig,
wenn auch anständig.
Ich gedenke das mal
der AG6 vorzuhalten.
•Besonders wegen der
Anti-Bekehrerei.Na-
türl, werden die iiv.
sagen, die Kath. ver-
fälschten die Missiors
botschaf t .— rhielt
heute Brief von WeckJ
ling auf dem Weg nacY
Beirut. Wie geht es II:
nen an den Nieren u.
sonst?Schreiben Sie
bald mal. Ich bin ein-
gepackt in A
^_CHWEIZER
^TL LANDE:
-T pAUSSTi
1964
oü.APRIL-25,CKrOBrR
POSTKARTE CARTE POSTALE CARTOLINA POSTALE
Herrn
I^r. R, E. Gei
4 Düsseldorf
Fischerstrasse 55,
Df^utschland
>
y
■WP-
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 21. 9. 64.
O
Lieber Freund,
Dank für Mitfühlen bei der Wohnungsaf faire. Die Bache in
Rom ist komplizierter als Sie glauben. Bei der Judenaffaire
wissen die anerik. Bischöfe was es bedeutet, 5 Millionen
Juden gegen sich zu haben. Diese sind ein Machtfaktor.
Es ist also nicht ausgeschlossen, dass das schlechte De-
kret stark verbessert wird. Die Plenumdiskuss. finden die-
se Woche statt. Ich gehe dorthin am Donnerstag, um zu se-
hen, ob sich mit den Voten etwas finfpingen lässt. Sollte dies
der*Fall sein, was ich hoffe, kann die Sache werden. Sohluss-
abstimmung ist am 15. Oktober «Natürlich haben die amerik,
Juden sehr geschrien, das aber ist nicht ohne Erfolg ge-
blieben. Im übrigen ist das Schema sicher weniger bös ge-
meint, als halbpatzig formuliert, zu viele Köche haben
diesen Seh... Brei angerührt, u.a. auch der Cheftheologe
von Paul, Colombo, dieser Esel,
Ich bin also gemässigt optimistisch. So mies ist es noch
nicht.
Bea hat sicher nicht viel zu sagen, aber es gibt eben
pressure groups, und das sind die Amis. Andere pressure
groups sind natürlich von der andern Seite auch da.-
Sie haben recht, dass wir die AG sich im eigenen Saft schmo-
ren lassen sollen. Es ist doch nicht der Härder allein, son-
dern es ist die ganze Situation, -
'»T,,_ cj^v-i,,^« -; /%v Tr>iie,o on-po nci^r^ nht. . wpi 1 i oh ietzt noch eben
eine Räumungsklage erhielt. iJs ist ein schönes Liben, dieses
Leben. Dabei habe ich doch anderes zu tun als aufs Gpricht
zu gehen l . , . -ux r.
Dieses für jetzt. Man kommt aus den simches nicht heraus.
Herzlich Ihr So/^'nge beugt er
MM
gtiHMMM>
m^W
Basel, den 20.6. 1964.
Purkastr. 75.
Lieber ifreund, heute nur Dank f. Brief v. 18. 6. Bin
im Aufbruch, muss für 2 Tage nach Mecheln zum dor -
tigen Fürsten der hl. röm. Kirche. Ich bin Ihrer Auf-
fassung: Entweder Ja oder nein.Aber nicht so wie
vorgeshhen.,I)ie Leute sind ja naiv, wenn sie glauben,
dieser Vissert'hoff oder so ähnlich wäre bereit, in
Köln aufzutreten.-^er hält es doch ex officio mit
der Mission, die im Intern. Missionsrat bei ihm sitzt
lieber so viel Naivität kann man nur kichern. Und
wenn er kommt, hält er Ansprache wie im Kaninchen-
züchterverein: Der Antis. ist etwas böses, aber
natürlich muss die Evangelisation Portschritte ma-
chen, denn das Heil muss zu den Verschnittenen ge-
bracht werden etc.Gamm kenne ich nicht. Immerhin
scheint Berlin ja ganz gut abgelaufen zu sein.
Wegen Weckerl. kann ich nichts tun. Er wird ohnehin
nicht lange dort bleiben. Wenn sie ihm überhaupt
>^ nehmen, was bei seiner eindeutigen Vergangenheit
U.Gegenwart ziemlich unwahrscheinlich ist, denn
manw«j_ \
%d
6
Hilf den Flu'
in der Sc
>\t>n ' 7
I POSTKARTE CARTE POSTALE CARTOLINA POSTALE
sich dort mit ihm
promittieren.SchliesslL
holt man doch Einkünfte
ein. Ich überarbeite
mich jetzt nicht, so
dass ich direkte Pe-
. rien nicht notwendig
^ habe, wie auch schon.
Mein Tenninkal ender isr
etwas zerrissen, daher
jsehe ich nicht ganz
J klar. Was ich aber gern
hätte, wäre ein Proto- ^
koll von der Berliner ^* -^^ ?• J^?^^
Sitzung, hoffentl.gibts
so et was «Haben Sie auch
von Grüber ein Sohreibeln
^ wgen der Arendt, Hanna
• bekommen? Ich weiss
nicht, was ich da tun
so 11, recht hat er i,i '
Herrn
4 Düsseldorf
Pischerstrasse 55.
Deutschland
)
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 2.6. 64«
Purkastr. 75.
•
f.!
Lieber Freund,
ich bekomme eben den Bpricht der dänischen Konferenz und
muss uns in gewisser Weise zu unserer harten Arbeit beglück-
wünschen, denn "Ihr" Spezi Härder hat sich bekehrt. Jeden-
falls auf dänischem Boden vor den Luthermenschen. Solches
sprach er :
"Wir nehmen von jeder gewaltsamen Bekehrung Abstand. Wir
bilden uns nicht ein, obschon wir Israel seinen Mpssias
im diesem Jesus bezeugen, durch Judenmission Israel zu be-
kehren Wir verachten Israel nicht, sondern beachten I»-
xxKi das Judentum als immer noch Gottes Volk....
Wenn die Intention die ist, den Gesprächspartner zu» Christen
ziimachen, dann ist allerdings auch das Gespräch nur Mission.
Es wird aber heute vielleicht eher und in nicht ganz wenigen
Fällen die Aufgabe der Christen sein, den Juden gerade dazu
zu rufen, wirklich ein Jude zu sein und zu bleiben und damit
an der Stelle zu stehen, an die ihn Gottes Weisheit und Ge-
duld stellt. Nach all dem kann es eigentlich eine unmittelbare
missionarische Intention im christlich- jüdischen Gespräch
auf der christlichen Seite nicht geben. Für den Christen wird
es immer so sein, dass er die Judenschaft auf die ^adenvolle
Zukunft Gottes hin angelegt und angewiesen sieht. Wie aber
Gott diese seine Zukunft verwirklicht, dies wird er Gott
anheimstellen.
So liegt es denn auch gar nicht an der missionierenden Inten-
tion und dem Missionseifer, auf den es im Gespräch ankommen
sollte, sondern letztlich ist bedeutsam allein die Liebe,
in der dieses Gespräch geführt wird. Diese Liebe erwächst
aber nicht aus dem eigenen Heilsbewusstsein, sondern viel-
mehr aus dem, was der Geist an Gott zu erkennen lehrt.
Auf nichts wird es bei jedem Gespräch so ankommen wie darauf,
dass die, die das Gespräch führen, an der Güte Gottes, an
der Erfahrung, der Ajierkennung und der Achtung der Güte Gottes
bleiben."
Mir scheint, der Hnrder war recht gelehrig, und er bemühte
sich , wei te rzukommen.
Nun Herr Rengstorf:
"Judenmission ist als Lebensäusserung der Kirche für diese
selbst insofern unentbehrlich, als nur sie die Kirche in
lebendiger Verbindung mit ihrer Ausgangssituation und deren
theologischer und ekklesiologischer Dynamik zu erhalten ver-
mag."
''Rengstorf verband dieatf Theot? mit dem Wunsch, die geistigen
Führer des Judentums möchten im Zeitalter erneuter christl.-
jüd. Gespräche bei ihrer Beurteilung der Judenmission doch
diesem Moment Verständnis entgegenbringen, da in ihm primär
gerade nicht die Tendenz erscheine, das Judentum um jeden
Preis aufzusaugen, als vielmehr die Erkenntnis der Notwen-
digkeit, dem eigenen off enbarungsge sc hichtl. Ansatz treu zu
bleiben*" Typisch klebrigi; Judenmission: Jein.
Der "eigene offebarungsgeschichtl. Ansatz" bedeutet offenbar
Taufe bei Herrn R.
Dieses Ihnen zur (Er)kenntnia.
Hoffentlich war Berlin für Sie angenehm, erfreulich und
seelisch entspannend, ^s ist immer noch eine Stadt, die sich
von dem sonstigen deutschen Muff etwas unterscheidet.
Mit herzlichen Grüssen ^
Ihr
1
Basel, den 26,5. 1964.
Furkastr, 75«
Lieber Freund, Dank f. guten Brief .Genau aus den von
Ihnen geschilderten Gründen habe ich mich ja ent-
schlossen,die Prof. in Frankf. (trotz Aschfc^enas und den
damit zusammenhängenden Problemen) anzunehmen. Nur öle
Bedingungen sind derzeit so unmöglich ,dass erst 4en-
derung notwendig ist .Das erscheint nicht völlig un-
möglich aber sehr ungewiss. Daher auch ein Teil meiner
Nervosität. Man sollte wissen, woran man ist. j
Hajnb.hat mich weiter nicht um Rat gefragt. Der Mün- :|
st er Schammes hat abgesagt, ich nannte einen sehr gu-
ten Bei^jiner Mann,Dr.Lisowsky ,den ich seit 20 Jahren
kenne (evaiigelischer Emigrant in Bnsel),will gern von
Hengst. weg, für den er die Tosefta bearbeitet .Aber ^
ich weiss nichts weiteres. Gelegentlich will ich nach-
fragen,doch nicht drängen. Ellie St. kommt leider nicht
in Frage: 1) ist sie in Frankf . zufrieden u.hat Ent- |
wicglungsmöglich reiten, 2) sucht man jemanden, der die |
nauf gearbeiteten hebr. Gemeindeprotokolle der 3 Ge- |
meinden lesen u.herausg.kann.Da könnte sich Lisowsky
einai^i'/t-^ .
■.i
"•■^
einarbeiten, weil er
glänzender Hebräist
ist. Aber ich weiss
nicht, ob die Hamburgef:
merken, wie gut der
Mann wirklich ist. Er
ißt eine glänzende
Begabung mit sehr viel Postkarte carte postale cartolina postale
Wissen u.bienenflei-
ssig, wirklich der recji-
te Mann. R. gegenüber
kritisch bis ableh-
nend, aber als Famili-
envater biiher von
ihm via Forschungsgem
abhängig. Wäre bereit,
das zu ändern. Lassen
Sie den Birliner Vor-
trag drucken?Im Forum'^
Herrn
Dr. R. R. Geis
Soweit für heute . Schrei-
ben Sie
,wie es
lin ßegd.nßen ist
Her zl. Grus se Ihr
7
Düsseldorf
Fischerstr. 55»
in Ber4 3-
Deutschland "*
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 22. 5.64.
i
I
Lieber Freund,
nur kurz heute: Ich komme sehr müde heim, auch sehr de-
primiert, aus verschiedenen Gründen.
Meinen Barth-Brief haben Sie falsch verstände^! offen-
bar: Ich schätze Barth, nur heute ist es leider zu spät
mit ihm; er hat sich zu spät für uns interessiert. Aber
das ist nicht wesentlich, vermutlich ist es schief heraus-
gekommen, was ich sagen wollte. Ich weiss nicht raphr,waB
ich schrieb. Schwamm drüber.
In Berlin habe ich nur kurz mit Härder gesprochen, mit
Gollw. nicht, ausführlich mit Goldschmidt, und mit Wecker-
ling. Durch Ihren Brief ist ja alles o.)^. Die Christen
treffen sich im Juni, ohne uns. Sie sollen sich selbst
einmal dann zusammenstauchen. Das Kap. wäre also äusser-
lich geregelt, worüber ich froh bin.
Mit V/alz rede ich deshalb nicht, weil ich ihn gar nicht
sehe. . •
Tut mir leid mit Grolle. Aber der ist so lieb, und so
verstört wegen der Juden in Holland, dass ich ihn tröste.
Jüdische »'Diakonie".
Wegen der Prof. habe ich wieder einmal verhandelt .Was
rauskomrat , weiss ich noch nicht. Ich habe mich entschlo-
ssen, wirklich zu gehen, wenn meine Bedingungen angenom-
men werden, die an sich keine Bedingungen sind, aber das
Land (nicht die Stadt) ist stur und dumm. War heute beim
Stadtkämmerer, der sicher ein Juwel ist, aber das Lan^d
hat auch mitzureden •-
Ich sollte auch einmal aus all dem Mist heraus, für lange,
und wieder ruhig arbeiten, wie früher. Der Betrieb ko*zt
mich an. Dqher bin ich froh, dass wenigstens die AG jetzt
wieder leidlich o.k. ist.
In A.hain war es nett, nur Wirth war dort, und sonst nette
Kinder.
Mein Schreibtisch ist übersät. Ich dachte so im Zug, wenn
man nicht heimÄmüsstej um diesen Mist zu lesen.
Ihren Heine-Auis. habe ich in den Druck ßegf^hen. Bei der
i^urop. Verlagsanstalt. Das ist auch noch eine menschliche
Oase in diesem verrotteten Deutschi.
Habe mir gerade Mozarts Requiem aufgelegt, damit ich noch
deprimierter werde. Kaufte mir die Brlno Walter- Aufnahme
in Frankf .-
Sah Ellie Sterling, die ungemein fleissig arbeitet, jetzt
den >nho/TRn. Goschichte der Juden i.Dtschl. umschreibt .Har-
te Arbeit ,
Auch Volkswagenwerk notifizierte, dass R. in Hamburg raus-
flog. Ihr Briefv/echsel wieder anbei. Deutlicher (und höfl.)
konnten Sie nicht mehr. Wahrscheinlich wird er nicht ant-
worten. Das tut er immer, wenn es peinlich wird.
Soviel für heute. Nehmen Sie es nicht tragisch mit dem
B^rth, es lohnt nicht...
Wie immer sehr herzlich
Ihr
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Dr. phü. Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 15. 4. 1964
Purkastr. 75.
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Lieber Freund, Dank für Brief plus Binl. Es ist natürlich Unsinn,
dass Geis ausscheiden soll, oder suspendiert wird. Anderseits
haben Sie Recht, man kann den Briefwechsel mit Kraus nicht der-
art ausweiten. Sagen Sie ihm schlicht, nn ich bin einfach mit
dem Berliner Beschluss nicht einverstanden. Ferner kann man
die i>inge nicht schriftlich austragen. Ich bin bereit, um Pfing-
sten nach Berlin zu kommen. Man möge daher am Dienstag nach Pfing-
sten, oder am Freitag vor Pfingsten in Berlin zusammenkommen*
Wenn Kraus erscheint, erscheine ich natürlich auch. Dann kann
man sich zusammenraufen; ich will natürlich vor allem mit Grold-
schmidt reden, aber auch mit jedem, der dazu bereit ist. So
geht es natürlich nicht. Ich lasse mir doch nicht von einem
Rumpfvorstand den Geis he rausschiessen. Sagen Sie das bitte Herrn
Kraus. Im übrigen hat eine Besprechung nt in Berlin nur Sinn, -
wenn er dabei ist .Ohne ihn kommt es wieder zu faulen Kompromissen*
Im übrigen weiss Gollwitzer offenbar wirklich nicht, waw er
eigentlich in der Frage der Judenmission will, denkt oder meint.
Das ist alles ziemliches wirres Zeug. Ich würde ihm raten, und
scheue mich nicht, ihm das gerade heraus zu sagen, ehe er sich
in Zukunft über theologische Fragen im Zusammenhange mit dem
Judentum äussert, möge er bitte erst einmal ein Jnhr nachdenken»
Alles andere ist Geblubber. Er hat ja selbst zugegeben, er hätte
sich damit eigentlich intensiv nie beschäftigt, das sollte Pro-
gramm für die Zukunft sein. Dieser freimütigen Kundgabe seiner
Unzuständigkeit müsste er nun auch in der Praxis nachleben*
Ob Sie den armen, kranken Jü^lcotte, zu einem Vortrag bekommen,
erscheint mir zweifelhaft .' Wenn ja, wähe es sehr schön. Man
sollte aber rasch vorfühlen.
An Weckerling habe ich wegen Prag einen ausführlichen Brief ge-
schrieben. Da Nasser mit deutscher Hilfe einen einzigartigen
Vernichtungsfeldzug gegen Israel plant, und die diesbezüglichen
Vorbereitungen schon weiter gediehen sind, als man meint, müsste
Prag dazu Stellung nehmen, dass Deutsche den Juden ein 2. Auschwitz
bereiten, sonst wird diese ganze Friedenskonferenz zur Farce und
ist eine Heuchelei.
Frau Sterling wohnt Frankfurt /M., Schönwetterstr.S.-
Was mein Nierenstein macht, weiss ich nicht. Km Freitag gehe ich
zum Arzt. Er soll es finden, er hat ja dafür viele Jahre studiert.
Ich bin wieder so eingespannt , dass ich völlig eingedeckt bin.
Schrieb Aufsatz für ein kath. PapstreisebuchTvorwort Tisserant)
über "Abraham in der jüdischen Tradition". Bin sehr stolz, dass
Fragen Sie also bitte Herrn Kraus, ob er vor oder nach Pfingsten
rasch mal nach Berlin kommen kann. Das ist produktiver und wir
alle sparen Brieffluten. Wir wollen ihn wirklich damit verschonen*
Dieses für heute.
Sehr herzliche Grüsse von Ihrem leicht ermüdeten,
sonst ziemlich schmerzfreien, und daher fleissigen^
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13. 4. 1964
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Ich "bitte, mir das Unpersönliche eines SajnmellDerichtes nicht ver-
übeln zu Wollen, aher ich kann weiterhin nicht nur noch Briefe in
Angelegenheiten AG "Christen und Juden" schreiben.
Auf einer Sitzung in Berlin, dAe ohne Freudenberg und Ki aus vor
wenigen Tagen stattfand, konnte man zu einer Einigung nicht kommen.
Es vmrde als Kompromiß beschlossen, die Herren, die am Konflikt
beteiligt sind, vorläufig an der Arbeit nicht mehr teilnehmen zu
lassen, und zwar ebenso die Herren Freudenberg, Gollwitzer, Härder
wie Geis. Die jüdische Seite sollte durch die Damen^Reichmann,
Sterling und Herrn Ehrlich vertreten werden.
Herr Kraus hatte danach längere telefonische Gespräche mit den
Herren Goldschmidt und Gollwitzer. Herr Kraus vertrat die Ansicht,
daß die Herren Freudenberg, Gollwitzer, Härder auszuscheiden hätten
nicht aber Geis. Er selbst würde nur xinter dieser Bedingung an der
Arbeit der Gruppe, insbesondere der Vorbereitung für den Kirchen-
tag 1965 teilnehmen. Über diese Angelegenheit habe ich als Be-
teiligter nicht zu befinden. Ich bitte die jüdischen Mitglieder
der Arbeitsgruppe, sich mit Herrn Kraus gelegentlich ins Benehmen
zu setzen, wäre aber dankbar, wenn man schonend mit Herrn Kraus
umginge und ihn nicht auch noch unter Briefen begrabe.
Herr Gollwitzer scheint jede Beherrschxmg verloren zu haben und
warf Herrn Kraus eine esoterische religiöse Haltung vor, da es ein
Christentum ohne Judenmission gar nicht gebe. Für die wortgenaue
Wi<<äergabe der Gollwitzer' sehen Formulierung kann ich mich nicht
verbürgen, dazu ist gestern zu viel gesprochen worden.
Herr Kraus und ich hatten gestern eine dreistündige Unterredung mit
den Herren von Thadden und Lorenz in Hannover. Herr von Thadden
verwahrte sich leidenschaftlich und gütig zugleich ^^g^xi ein
Christentum, das den anderen seine Überzeugung ins Gesicht boxe,
machte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Härder, war aber von
Bolltitzers Haltung - wie wir alle - aufs schmerzlichste berührt.
Zum 24. des Monats soll Herr Gollwitzer zu einer Aussprache mit
von Thadden und Kraus nach Hannover gebeten werden. Leider tritt
Herr von Thadden in allernächster Zeit vonseinem Amt als Kirchen-
tagspräsi dent zurück .
Solltp die Gnjppe 1965 in Köln aktiv werden können, zeichnet sich
ein Programm in^Umrissen ab. Donnerstagvormittag: alttestamentliche
Bibelarbeit Kraus, Vortrag Prof. Ernst Simon. Nachmittags Aussprach
und zwar als Podiumsgespräch von 6 Mitgliedern der AG auf Grund
der eingereichten Fragen. Kreitagvormittag: Neut. Bibelarbeit
Michel, Vortrag Miskotte, nachmittags wieder Podiumsgespräch.
Die AG ooll ^ach VoB^ihlag Kraus den Schabbat respektieren und
Freitagnachmittag ihre Arbeit beenden. Herr Lorenz gab für Samstag-
nachmittag die Anregung zu einem Streitgespräch über Judenmission
zwischen Kraus und einem prominenten Vertreter der Gegenposition;
dem wurde zugestimmt.
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
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Basel, den 28. 3. 1964.
Furkastr. 75.
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Lieber Freund öv^is,
Ja, Sie haben recht. Jetzt ist es Schluss mit der Beant-
wortung der Brief fluten nach Berlin und Umgebung. Immerhin
•v/ollte ich ^zura iSachlichen den Herren rklar stellen, dass es
^leiri^ klare .JIM is-ohe diinheit^xf^ibt , ^aiuid^ das. hat; (toIIv;. ja
"' di^ohaus ^^erstancien.,Ie•h r^'eh'w •durchari^.s. an, (Jass auch ihm
jetzt das diskutieren mit mir vergangen sein dürfte, ist
es nicht der Fall, so werde ich ihm sehr höfl. mitteilen,
dass ich derzeit leider nicht sehe, wie wir im absprach
weiterkommen können, und daher halte ich einen weiteren
Briefwechsel nicht für . sinnvoll , da wir uns im Kreise be-
wegen. Immerhin v/erden Sie mir weder mangelnde Schärfe noch
sachliche Unklarheit vorwerfen können, und das tun Sie auch
nicht. Anderseits meine ich schon, es wäre falsch gewesen,
überhaupt nicht zu antworten. Auf diese Weise ist von der
andern Seite doch noch klarer als zuvor zum Ausdruck gekom-
men, was man wirklich gemeint und gedacht hat. ^^nd das ist
schliesslich nur gut, so dass wirklich kein Zv/eifel mehr
möglich ist. Es ist richtig, dass wir von verschiedenen
Voraussetzungen an, die Dinge herangegangen sind: Gollw.
erhoffte sich eine komfortablere Bokehning als sonst üblich.
Dn s konnten wir nicht ahnen. -
Sie fragen, meine Unversöhnlichkeit gegenüber R., und meine
Versöhnlichkeit gegenüber Gollwitzer. Dns ist sehr einfach:
Der &. , so schien es mir- ich mag vielleicht Unrecht haben,
hat im Grunde bisher nicht gewasst , worum es eigentlich ging.
Dns schrieb ich ihm ja auch: ''Sie reden soviel darüber, und
"haben keine Ahmung, .verstehen, uns ni€ht..^."Er ist jetzt erst
-erwaöht, untt^ ich lies.^ keinen -Zv/eife-l,^ das^^ Ihr Artikel ihjn
dife Auge '^eöffnöt hat:, wenj^j es ■e^clc\rrif\^iQt^ filr ihn war. Ich
billige dem u. die Unwissenheit zu, wenn das auch komisch
klingt. Daher schrieb ich ihm. I^un weiss er alles, und nun
bin auch ich am Ende mit der Schreiberei. Daher bin ich
j e t z t(nicht vorher) Ihrer Meinung: "Klüger wäre es wohl
Sie schwiegen..." Dies tue ich nun.
Unsere Differenz in der Sache besteht allein in der verschie-
denartigen Einschätzung von a.: Er verstand überhaupt nichts,
obwohl wir annehmen, er hätte sich mit den Dingen beschäf-
tigt. Dem ist aber nicht so: Theologisch ist er völlig unbe-
darft, die Rederei über den Staat Inrael hat das überdeckt.
Rengst. hingegen hat eine ganz klare , und ^ eben klebrige
T>r-,,-,-,^^4--;rNv^ ■n-i.-.oö Tno-f^-hö fl -im n.-K»nnH o crf:^'r -nioht. ROnst hätte
er sich nicht so harmlos-gefährlich-dumm geäussert. Ich bil-
lige ihm zu, dass er die Dinge in ihrer Tiefe bis jetzt
nicht kapiert hatte. Nun hat er es offensichtlich.
Daher würde ich auch nicht dem G. eine subjektive Anständig-
keit absprechen. Es will offenbar nicht in Ihr Kirn, dass .
man sich jahrelang mit Judentum beschäftigen kann, und dann
als anständiger Mansch derart schreiben und reagieren wie
G. Dns aber ist eben das Problem, über das wir beide nicht
hinwegkommen. Es ist aber doch oiu Problem.
Die Erklärung liegt offenbar in der Erziehung und Schulung,
denn es ist doch kein Zufall, dass ausser Michel nur die
3 älteren Herren: G.,Freudenb. und Härder eine ""Partei" bil-
den, alle andern diesen Standpunkt nicht teilen. Das scheint
mir daher keine Frage der Anständigkeit zu sein, sondern,
wie wir es ja bereits darlegten: Ein Brett vor dem Kopfe.
Das scheint mir wej^s entlich zu sein, selbst, wenn der Ton
und Inhalt der G. -Briefe uns missfällt.
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imerhin darf mn aber saßen, ^md da haben Sie sicher recht:
Prinär wichtig ist nicht die Frage der "Anständigkeit", wo
wir - wenigatlns was G. anbetrifft- in Nuancen anderer Mei-
nung sind,-, sondern es liegen klare Tntbestände vor: Die
^ Hpr^en vei'treteh eine uns unzumutbare Missionsideologie,
und d'amit ist leider für uns die Sache nun erledigt. Wir
werden im Grunde nicht als Pr^rtner, sondern als wie auch
immer geartete "Objekte" betrachtet, denen etwas abgeht, was
™ihSen bringen muss. Früher mit Gowalt, jetzt mit "Liebe".
■Und das ist für uns keine Basis, daher -eht es nicht niehr .
Immerhin würde ich aber schon sagen, dass seitens der 3 kei-
ne bemsste arglistige Täuschung vorliegt . sondern durch die
vielSn^Hhönen Reden d.'s haben wir uns in Illusionen ge-
hült. und dieser Nebel ist nun verflogen, „, . , , .+
Im Moment, da haben Sie recht, gibt es keine Tischrunde mit
diesen Herren mehr, und es wird abzuwarten sein, was Kraus
und Sie Mitte April erreichen und zu ^^^i°h^^'^^'^^^^^;_^„ieh-
Sie mögen bitte aus diesem Briefe ersehen, «i^'-^^^^^^ .^^^J^^''^
•ti^e rein ^ar nichts mehr zu unternehmen, mochte Sie aber
bittenreben Jeil ich selbst in der ganzen S.che nichts mehr
tue, dass wir K^rrn Michel behalten. Denn das erscheint mir y
n-nQ vielen G-rüncien wichtig. -r
?ch hJffe^dLs Sie 4üri,.was faich. anbetrifft , klarsehen,
sollte g! oder Härder aA mich schreiben, werde ich sehr hofl.
einire zklen des Inhalts senden: Bei der völligen Jerschie-
deShfit uiserer Positionen sehe ich leider keine Möglichkeit,
die Dinge brieflich zu erörtern, ich kann nur ^i^'^^'^» '^^^^^^
möge untere Haltung erwägen und darüber nachzudenken beginnen,
'weil ein ernstes Nachdenken, wie mir leider scheint, erst
ietrt- anzufangen beginnt. Was ich dazu zu sagen hatte, habe
"ich retan. Mohr zu schreiben, sehe ich mich ausserstande. _
FS sfhetnt mir jedoch, dass G. nun nicht mehr antworten wird.
E? hat eingesehen, dass ich kein "Objekt" fü^ ihn bin, auch
Das -wärs!* Schreiben Sie bald, was Sie 'darüber denken.
Herzlich
Ihr
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Rabbiner Dh. Robert Raphael Geis
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4 DÜSSELDORF, den
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25.3.64.
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1 Lieber Herr Ehrlich,
der Brief des Herrn G-ollwitzer vom 20»3»ist die grösste UngeheiLerlich-
keit,aloer Ihre Antwort, so gut sie in vielem ist, erscheint mir ^unmöglich.
Ganz simpel steht da geschrieben: "wie konntet Ihr Juden in den Kirchen-
tag einsteigen Utnicht wissen, dass wir Sure endliche Bekehrung erwarten?"
Und darauf antworten Sie noch?!!Ich bedaure,da kann ich nicht mit. Auch
verstehe ich nun nichtmehr Ihre Unversöhnlichkeit gegenüber Hengst. und
Ihre so wesentliche andere Reaktion auf Gollwitzer.Bit be, tun Sie, was Sie
für richtig halten, erwarten Sie aber unter den Gegebenheiten keinen Kampf-
i^gefährten im alten Geis mehr.
Klüger wäre es wohl, Sie schwiegen mal gegenüber der Papierflut aus Ber-
\ lin. Warteten wenigstens ab, was Kraus u.ich Ihnen Mitte April zu berich-
ten haben. Jedenfalls werden Sie bei Ihrer neu-alten Tischrunde weder Herrn
Kraus^noch Frau Schneider finden. Ich hoffe, manch anderer wird da auch feh-
len, vor allem Michel.
Und dann testieren Sie dem Herrn Gollwitzer noch die Anständigkeit seines
Kreises. Haben Sie sich darüber eigentlich informiert?
Ich behaupte, Herr Ereudenberg hat mich mit seinem Hinweis auf die Prie-
denswünsche von Fulda gegenüber den Lutheranern belogen. Ich behaupte die
weitauseinanderreichenden Erklärungen der Herrn Härder, Gollwitzer, Hoppe ini
/v^L^^sind erlogen, denn es besteht ein sehr anderes Protokoll u.das besitzt-
kiJ ,'Leuner.Ich behaupte, dass das Protokoll des, Herrn Härder über seine AG in
Dortmund "an der Grenze der Legalität" sich bewegte. Die entscheidenden
Sätze wurden dem jüd.Mitglied der AG Dr. Plaut vorenthalten und das kann
nicnt; damiT entschuldigt werden, daüa Htsrx- Plaut ja ara Gehabbat nicho an--
wesend war; auch dann hatte er ein Recht auf das ganze Protokoll vor sei-
ner Veröffentlichung.Ich sehe auch nicht ein, warum ich die jungdeutsche
Feigheit gegenüber " Professoren" liebend verscliweigen soll. Herr Hoppe hat
deutlich genug im Privatgespräch in Arnoldshain erklärt, die Herren Härder
und Gollwitzer hätten sich der Anstellung einer jüdischen Sekretärin für
nichtkirchliche Aufgaben widersetzt. Und mit den Leuten wollen Sie noch
einmal an einen Tisch????????! ! I ! !
Nichts für ungut, ich verstehe Sie leider auch nichtmehr .(ich habe zwei Jahr- |
tausende gewartet, mir kommt es auf ein paar hundert Jahre nicht an. Ob "Ju-
demnission" oder "gespräch", beides gibt nur ein und denselben Sachver-
halt wieder, da ist mir speiübel, s p e i ü b e 1 , verstanden?
X Herzliche Grüs:.e Ihr HmÜ I^tIi!
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Basel, den 24. 3. 1964.
Furkastr. 75.
Herrn
Prof.Dr.H. Gollwitzer
Berlin-Nlkolassee
Scho penhaueretr • 47 •
Lieber Herr Gollwitzer,
haben Sie besten Dank f. Ihren Brief v, 20,3., der mich sehr ge-
freut hat, wenngleich er nach Lage der Dinp:e natürlich auch nicht
♦'erfreulich** sein konnte. Immerhin haben wir jedoch im derzeitigen
Stadium unseres '^kritischen Gespräches*' wenigstens erreicht tdass
gewisse Voraussetzungen unseres bisherigen Umgehens miteinander
klarer geworden sind, was das zukünftige Verstehen befördern dürf-
te und die Ahnungslosigkeit mindern. Ihnen ist völlig richtig nun-
mehr die Ursache der Missverständnisse und Enttäuschungen deutlich
geworden, wobei wir ß^'ß^nseitl^\jy|^ bemühen sollten, wie 3ie es
nennen, *«7 "moralisieren", dindetselts würde ich Ihnen gegenüber na-
türlich nie von "Betrügerei*' etc. reden, und so befinden wir uns
in der gleichen Situation, als wechselseitiger Verstimmtheit aus
verschiedenen Gründen Kraftausdrücke zu verwenden. Ich habe auch
nie behauptet, Sie täuschten uns etc, so dass wir auf einer sol-
chen Ebene wirklich nicht mehr verhandeln müssen; ich hatte im
Gegenteil um Versachlichung gebeten, wozu dann allerdings- das
kann ich leider nicht zurücknehmen- auch gehört, dass mir die Ju-
denmissionare in ihrem theologischen Denken zuwider sind, nicht
weil ich diese als Menschen verabscheue, das tue ich gar nicht,
sondern weil ich ihre Auffassungen, soweit sie meine P'xistenz als
Juden betreffen, ablehnen muss. Und damit sind wir bei der Sache.
Aus Ihrem Briefe ist mir überdeutlich geworden, dass wir in der
Tpt von vom beginnen müssen, denn wir haben alle die Dinge zu
sehr übertüncht» D^s geht jetzt schlechterdings nicht mehr, son-
dern in unserer zukünftigen gemeinsamen Arbeit wäre es wohl die
erste Aufgabe, die Voraussetzungen klarzule.^en, die überhaupt erst
ein Miteinandersein fruchtbar erscheinen lassen.D?izu gehört z.B.
auch das Problem, wer eigentlich ein Judenfeind'* ist, und ob einer
nicht etwa auch ein Judenfeind sein kann, dem nichts anderes ein-
fällt, als die Juden zu ent judaisieren, d.h. die theologische.
Endlösung der Judenfrage zu propagieren. Hier gehen unsere Auffa-
ssungen einstweilen noch reichlich weit auseinander, weil für mich
einer ein Judenfeind ist, der behauptet, Auschwitz sei die Quit-
tung für die Verwerfung Jesu, und das hat Herr Wittenberg getan.
Für mich ist auch einer ein Judenfeind, der schreibt, Gott könne
man leider nicht anbeten, wenn man gleichdam als Koppelkauf nicht
auch JpHus als Messias annähme, diese Veisheit stammt von Herrm
Reinhard* ^-^nd die Ren^storf-]*'<=*9tB^iele habe ich al«**kl«brlg**be—
Hoichnet, und werde dies auch in Zukunft stets tun, weil hier Ju-
denmissionare zusammenkommen, die einerseits s^ch dort mit Juden
umgeben("Ach wie lieben wir sie doch"), anderseits wollen, dass
das Judentum rasch auf humane Weise verschwindet, weil sie meinen,
dieser fossile Ueberrest aus dem** Alten Testament y wie man so sagt,
hätte keine Existenzberechtigung mehr, und die Christen vergange-
ner Jahrhunderte wären daran mitschuldig, dass es noch Juden gäbe,
weil man früher das "Christus-Zeignis" eben auf taktisch falsche
Weise geboten hätte. Um es nun besser zu machen, nimmt man sogar
orthodoxe Rabbiner in Kauf, die man den Theologie-Studenten vor-
führt. Im Grunde ist das nichts anderes als ein Zoologischer Gar-
ten für Missions-Theologen. DaS Judentum mit einem eigenen Wert
der ** Aussage" hat man ja in einer theologischen Vorentscheidung
längst abgeschrieben. Freilich will man, gerade als Deutscher,
einem Volke der physischen Endloser entstammend, die Juden als
Menschen dulden, daher kann sich ja auch Herr Hengstorf in so vie-
len humanitären jüdischen Gremien in den Vorstand w^len lassen,
ohne mit seinem theologischen Gewissen in Konfliktjge raten.
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au? dJf ..5?u:cSlfJie??'^dr!:i' if J^^" ^^^"°^ offen. das. ich
diese mir S Selchen lü«en5??ok^^'^°"^.' ^"? vernichte, wenn
nähern, mir mflne VxLtpf^ .i i V^*V*i°^®° «^« "^«»^ »l'^ "human"
daas dlP« ninhJ^^ A ^* '^ ^^'^ '^^**' bestreiten. loh weiss freilich,
Bundeare^ibi^J ^-J* Aulfassung aller Juden, inabeeondere in der
loSempflnSi nicht '.?n««/Sr"'^^ Individuen gibt es überall. Lid
-Lwii empiinae niont einmal besondere Scham ^ber r-Ia w«-n •i<^vi\4^«.
d^'^Ld^Ü?'^"' ''' «^^^°^« "-- - Oppo^t^i^tln'Lgelt'eh:!' tu
llir.''^''^'' ""^f.^^ ''^'^^ behaupten, wie Sie das in übrigens wirklich
ps^holSlacrL^: Iw^i^^^"';"' ;^lnat eilung .urÄSiriXi'^'^
Fojrwxiuiugiscn aus einer seelischen Vervmnclim« zu erlria-r«n T)^Ä ■n^w,«^
ti^^^i.i".'?'^^ ^°°^ ^^"^ einfacher: S^ Se^LelterS; ^Jt Sf5-
tig oder falsch verstandenen Termini aus dem NT or^t-rlly^r, »^^ IaZ
iVfiT'-Z^ suchen, dass es mich ei^ntiich sS ScStT.S^ ^b«^""
ssen VerStockung her, die man aber nunmehr au brechen imstand« l«+
da man gemerkt hat. dass der «rund fllr diese Vp^Sockung ÄfS^dJn *
schlicht be'nnSL^^vJ^^ ^" f^* Chrieten sich in j'hSdfrt^^'"
T-t °?i^?^^ f'^t.^!'*®"' ^^ ^«"" si« «ich nunmehr den Juden in
^2*.:lr^i^^ und Rede anders zeigten, so würde ich erkennen^das.
i?p ^ni ^!?*? Holawege sei , und der f^ohaden wJlre endllcrbehoSn.
Wie bös und dumm seien doch die Christen früher Äewe««n rt«»- -?1
IL'\S??en'"s?:ii' '.%' «^r ""'. ^^ Zi"le führe?di;'j:z^pf ^%:^!
aen hatten. So sehen die Hinge für mich aus.
ble weruen dagegen mit dem ivuen T^staru^nt operieren xmA mPir,»«
es als christlicher Theologe tim zu müssen. Mir sÄn^dasi^^i
Auschwitz in der Tat eine T,phre soln müsste. die auch theoloJi^J
Polgen haben sollte, nicht nur auf der rein menschlichen BaSisw.
J ? ^i^«t^"H^^M^°"^''*e ^^ ^^•*" ^'^11«" keine sSegiaSl^rLSJ!'
Man müsste darüber nachdenken, und hier hat Jules Isaac gewiss rieh
"ifl^"^?*'''^ ^'f "^^^ ^^^^ anti Jüdische Konz?;?Jon JSs N?r Sie J£
' Jein" zun Judentum war, tatsächlich Auschwitz den v„g bpi^itet hS
Und da soll also alles mit dieser Konzeption in Ordnim« sein ? B.
können christliche Theologen heute ^mstlLS beh-SÄ lie müsj!
SpekuStionef J«r""«r%rd^^ri ^"^^^^ ^^' dies8n^he;lSi8Sen
ml^^P^^ + ^ *^®^ üpätantike beharren, andernfalls sie sich nicht
mehr Christen nennen könnten ? Und da wäre es also in Ordnun«.dlL
?l?!J?f^i^°'' ü"^ ^eminologle weiter durchzuhalten, weSmfhiT
s?T^n"^';n^/J^^°^'=T'P" • •"*" ^^* wahrlich nichts mir-SSralS
Sieren" una Ketzergerichten zu tun.Hier geht es um das rrrundsätzli-
«^^^°J-'^?/^^e^"^*'' «^«^°^ Golgatha als^in Zeichen mit ^dJutS«
VeS ^n iil n?n°^°/: ^^^:^^ ^-^^^^^ ^«^ ^^^ christliche ?SeJ5Sfi.
1!^„^ o?i! ^^^«* tatsächlich nur auf humaner Bnsis betrachtet, fast
!,^ !i!°?/'^^5 ?«^-»J^? f^^<*«^ umzubringen. ^aabm-^^|£^8 nichts meS?^
fr ^^e^'»^*« ^^^^A vit-opiduix Kann erex De ginnen ,"/^lJ Igflfti Im chrlfttH^hÄm
Abendland erfolgte (Jesohehen einen Wendepu^t im theSoSShJ^ SJS
ken auch gegenüber den Juden bedeute^. Genau darüber haberSS aell
sten der christlichen Theologen noch;niqJit jaachzudenken beffonJeS
und wir befanden uns in dem IrrtumV^^lfTtltfen es.IUe Sua^eTSä-
herung an uns nahmen wir bereits irrtümlich für den Beginn eines
neuen theologischen Denkens, und ich verstehe erst JetSt so rich-
tig, dass dem leider nicht so ist,
^^f*?.f^F^^^""ß '^i^* ^°°^ dadurch bestärkt, dass 'ie in aller Un-
schuld (die, was Sie bitte ein für alle M^ verstehen wollen, von
mir niemals angezweifelt wurde), ganz arglos fragen könnent "Ich
5!S"^?i°nJ verstehen, warum das jetzt auf einmal so presRiert.nach-
S«nr, J^v,^?f* f^i^^'^'^r*? ht""^ ^° "Schlechten weitergegangen sind."
Wenn ich Sie als Mensch nicht so schätzen wl'räe, und wenn ich nicht
wüsste, dass bis tatsählich ernst um die Dinge bemüht sind, würde
ich Ihnen sagen, dieser S^tz sei ungeheuerlioh.Nein, nein Lieber,
ich verliere wahrlich nicht alle Proportionen, wenn ich eine solch«
■
«^tohrlstlichte Barbaren, die el^f* ff 2«^^« ^«^«n zu« Teil
'^j.rrsai anhingen. Von dfirpn ^4 ^""g-Lumerat von verschlÄdan«»
uns einen Telf der Sbergei^eJne J°h T" «"^"^« aba^J^e^rSlt
h?«+^^. u'*^ Theologen zumindest v^l^iV ^^ ^°° ^^nen und den
?,^«^o^iöch zu denken, die üS^ ^n ^^®'^' '^««« -ie nun beginnen
lu^g gegenüber Juden und JuSLLf.K^* christliche F^lenf^S'
CrlT"^ ^«"«tänden stameSde SlemS';' ""<* ^^^^^ ^i« auf ^JjfZ
Wenn aan das tut. komt mn in der Tot ^^«^^""8 dogrnati eieren,
aie zusammen gehen kann mi\ a , ^^* '^^ Abwertung d«n i.m-ÜZ,
fleht sich stete LfTn MlL?*''' i'ert Schätzung de^fuden d"«^^??'''
dentuB wird dor? gf dSch cS?"?*"^^^" ^o« H.ngstorl?*?^! 2
^n den Juden Guterer^eleeS Jffi''^ überwunden erkläJff'og^Jhf "
ee mit Spenden fur JüSscheKinJi'v^f^ ®« "»i* <iem EvangeliJS ii.i
^^''fJ*^^ ^^'^ ^°ll«n aJer ?ur Snf ^!i"'%°^r «^^^ HebSi^hrUnl-
sollte doch ger nicht so schwer ^^^^k"" "fS^* ^^ 3^>angellu«. d?.
ren das Evangelium ^aieln Ho™^+^^.^®F**^«o sein, wir awln+f!
Sse^^? S '^^ "--:'5ir'S*euen* ^3^:^^^ ohrLtlLSr^Jlij;^.
TeirVr !^f r^^°L-«---«uche1 rsaln^^jg^«-'^ a^Kn*!uel?S
^eht* f^^ ^^*/«« Prophetls^e Seaen??^' ^'^ ""? besinnen kön-
^?e '/«^."^/^^ Vertung seiner Person u^d ail'^t''.'"^''^' ^^^^i aber
sUttd^LfnSeTJolrir^fe L . ' ' '^'^"^^'^ '^*
doch kannten, äber?ra??n"die^^i?/fl^!''* ^^^^«^ ^^«. ob wir nicht
|enuu zu um8^hr.ibeS\Jir!orlBcSen uJ«tf r^^'^«^' ^ie aL^^J*
die -egenwart, offere''lerPn ,mo f* dastanden erwachsen ist ai.i-
nehmen können obwohl wS es ke^e^f''-''^" ^^ ^««^«^ ^d nJc^rL-
zusamiaen, ohne /bflln>,+ ^v f^ ^®^'» «^rum setzen wir una r,<«v+
weil Jed^r eiJen l^^el^eJen^l ,f^ "^°^ "bekehSe^^ andern
leb^n^r^; «i'^lt wS d1f:rs\e.^J:rfur'chdM'^ "'^' ^^er^einsaaeS'lal-
V®? ! ^^® ober haben stets dfi-Hrhitf?^*"^^*^ "^^ verstehen un«
scheint, dass wir einSal d;^ «'h Sw*^?"^*^«"^«" i« Sinn. Kl?
digen müssen. Christus-ZeSs w dooh t^tf^ ^^^^"" ^« ve^stäj-
^f Ji:gf^l^^^lf-h«-.l-lebe'heäL'^L°ht!°i'; l^^^.^^^.Christ ^s
unterscheid;;: Chri3?usze^i,ä"dSr??f ^J?^' ä;rkelTc£i%\- L^"
dff" "^r ^^^tut.dass derJSeJe Par Sinh?^ '^^^^^ verstandst seJn!
den sein dürfte. Uenn ein Chrllt af«^ ^! '^^^ ^s anderer vorhanl
und die Quellen Interpretiert L^w 1?^* ?^"^^ '^^<''«° unterhSSr
;L'; T^ ^^" ^^«««" aehr woS; Sss lc^dli!^^*^"!« Christus-ZeV
|nf airtch"fi\^^f d1ss^a"Ä e'?Jf wir miteinander a= :^d. sei-
der Anlass zu dieser Ein sie ht r e ?nhH "^ ^^^^ sind. Vielleicht war
zum Guten wenden, wenn mf^ 7w ^^^«blich brutal, aber er läaat «<^^
Iet2t.r Zolt ,oi g„h?" 2???.^"'^' ";«. auch, da.s'daa, "a if
4 —
\
kann. Das eelgt, die Kluft, die zwischen uns herrscht. Sie
mag sehr summarisch umschrieben werden KiK mit der Tiiesei
"Die christliche Theologie als Wegbereiterin zu Auschwit»*,
Und wenn Sie über den ungeheuerlichen Satz von Wittenberg nach-
denken, Auschwitz sei Gottes Gericht über die Juden, weil sl«
2XHI Jesus als Christus verworfen haben, so mussten Sie elgem:-
lich, früher oder später, auch zu der Krkenntnie gelangen, dass
eine solche Auffassung als "Blödsinn* wohl doch nicht zureichend
umschrieben ist, *4^_ a^-^ J„
Sie versperren sich auch die Klnsicht in die Situation der lu-
den, wenn Sie mit unserer seelischen Verwundung 0T)erieren.
Auf menschlicher Ebene ist eine solche Sicht von ihnen natür-
lich nur anständig gemeint. Es ist ein gleichsam brüderlicher
Versuch, uns zu verstehen, und ich bin weit davon entfernt, da-
für etwa Undankbarkeit toa bezeugen. Aber mir scheint, es han-
delt sich nunmehr primär gar nicht mehr um die ^^'^^«1 ob wir
verw^andet sind oder nicht, sondern allein darum, ob die christ-
liche 'i.'heologie- nach Auschwitz- so weitermachen kahn. Bür mich
ist Auschwitz ein Einschnitt in die bisherige beschichte, se
wie für Sie das ftolgatha ist. Und so wie ich mich bemühe, den
Sinn von Golgatfea in Ihrer --.xistenz zu verstehen, so sollten
Sie in Ihrem theologischen Nachdenken vielleicht aoch auch da-
BU kommen, in Auschwitz etwas zu erblicken, was eine Wende für
Ihr eif'enes Denken bedeuten könnte. Das Volk Ihres M^^ssias wird
zu Millionen vergast, und bisher hatten Sie dariiber nichts an-
deres zu sagen, als dass die Christen ihr tat igesMtgefühl an
den Juden beweisen sollten, Was Auschwitz für Sie als Christ dsn
Juden gegenüber bedeutet, war bisher offenbar noch nic^J^.^eßf»-
stand christlichen Nachdenkens in der Theologie. Das ist die Ant-
wort auf Ihre Frage, warum es mir mit einem Mal zu presslere.
In der Tat, es pressiert mir imgeheuer, und ich bin nicht nacn
Arnoldhain gekommen, um mir unter zahlreichen Absichertingen sa-
gm zu lassen, ich hätte eine paulinische"D»cke vor den Augen."
Uns hat dabei bedrückt, dass^nigen von Ihnen eben nicht viel
anderes eingefallen i3t,.^o Ja-J^^^- „+4.„«
Ich stimme Ihnen darin zu, dass man das Ihnen alles etwas netter
hätte sagen müssen, denn ich meine, als Mensch haben Sie die Holz-
hammermethode gewiss nicht verdient. Aber ^i% ^^^^^5"?*^?!^
Geis seine ungeheure Enttäuschung zugute gehalten, und insofern
hat. das muss leider gesagt werden, sein Artikel mehr bewirkt,
als viele "getreimt-brüderlichai' bespräche, ciie dazu angetan
karen, entscheidendes zu überdecken.
Jetzt sind - ohne Vprtrauensbasis- Dinge gesagt worden, ai« ich
natürlich lieber auf dem Boden eines schönen mpnechllchen Rln-
vemehmens erörtert hätte. So ««ü^ßen wir suchen, _da8^men8chliche
Vertrauen wiederherzustellen, una sysuatitxbOn uSti .A>.i-iL^-".*"-
fen zu betrachten, der aber auch sein Gutes hat. Ich glf^»«»
das alte Gefäss musste zerstrümnert werden, damit wir miteinan-
der ein neues herstellen können. Dps ist nicht mstorale Homi-
letik, sondern mein dringender Wunsch.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
\
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//f 6
rf^ öMh^
Rabbiner Db.. Robert Raphael Geis
4 DÜSSELDORF, DAN 2^, 3» 1964
FISCHKRSTHASSK KU
TSI.KFON : 44 S4 Sa
o
Lieloer Freund,
/.e. ^^^'^
M7.
ich komme mir schon wie Ludendorff weiland im Deutschen G-eneral-
stah vor. Dank für Ihren roßartigen Brief an Gollwitzer. Den
Brief von Gollwitzer an oie anbei zurück. Da ich heute neben
anderer Post weitere fünf weiten von Gollwitzer, drei Seiten
von Härder erhalten habe, die nebenbei nichts neues erbrachten,
verschone ich Sie einmal mit den Durchschlagen, zum anderen
L
halte ich mich kurz.
Herr Kraus war für sechs Stunden heute bei mir. '.7ir haben alles
miteinander besprochen. Einmal ist er der Meinung, daß weder
Sie noch ich weiter mit den Herren Gollwitzer, Härder ^tc.
korrespondieren ;=ollen, zum anderen wird er mit Gollwitzer
voraussichtlich im\ kittwoch telefonieren, ochließlich werden
er und ich kitte des Wionats April mit Herrn von Thadden in
Hannover zusaminenkonmien, was aber nicht unbedingt die ganze
JtKgKiKjfKH AG wissen muß. Herr Kraus und ich sin^< der Meinung,
daß wir den Kirchentag in Köln auf die Beine zu stellen haben,
umso mehr als es der letzte des Herrn von Thadden sein wird und
es danach zappendüster aussehen miuß . Wir beabsichtigen, in einer
kleineren Gruppe von etw i sechs Christen, seclis Juden und sechs
noch auszusuchenden J-budenten die :3ache zu schmeißen und das
wird auch keiii Problem nein. Ob die Heiren Freudenberg, Karder ,
Gollwitzer uns ^Jci'wieriglceiTen mach erjwer den, bleibt -'bzuwctr Luii.
SelbstverKständlich würden sie zu dem Kirchen ag eingeladen,
aktiv an den Vorbereitungen aber nicht beteiligt werden. Dazu
ist weder Herr Kraua noch der kleine Herr Geis bereit, und ich
möchte meinen, im letzten -auch der gute Ehrlich nicht.
So, das wäre e^ für -heute. Ich wünsche Ihnen ruhige Tage und
freue mich noch mehr als sonst auldas Fest der Befreiung, das
den herrlichen Beigeschmack hat: eine Befreiung von chri.stlichen
Briefschreibern zu sein. Seien .Sie aufs herzlichste gegrüßt.
Ihr
I
0
Dr. phil.Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 20. '5. 1964.
Purkastr. 75.
-.'^-
t
B
Lieber Freund,
das ist alles ungemein widerlich. Das Telegr. von Rengs-
torf' ist wohl ein Beweis mehr für seine Schizophrenie.
Ich bin sehr ungebildet, was ist der Wahlspruch Mendels-
sohns ? Wir haben es eben nicht nur mit Bösen, sondern
auch mit Verrückten zu tun.-
Und nun der (xollw. Er schrieb auch an mich einen unver-
schämten -Brief, weil Freudenb. i^im geflüstert hatte, ich
sei der Spiritus rector Ihres Artikels, Ich hatte beiläufig
in Köln erwähnt, dass Sie mir einige Tage vor Erscheinen
den Art. gesandt hatten. Sie finden anbei den \/organg.
Irgendwie war ich immer geneigt, dass viele Npgative,was
ich im Lnufe der Jnhre mit P. erlebt hatte, auf das Konto
seines Alters zu setzen. Nun aber weiss ich, dass dem
doch nicht so ist, ha.tte er doch bereits vor fast 14 Jahren
auch den sel.Thieme schändlich behandelt. Statt in der
Sache zu vermitteln, zu glätten, das Sachliche in den Vor-
dergrund zu stellen, die Probleme herauszuarbeiten, hetzt
er hinter den Kulissen.
Es freut mich, dass wir unabhängig voneinander die Haltung
(joIIw. zum Fall Mehl in ö.en Mittelnunkt gestellt haben,
Sie wenigstens im Brief an Freudenb. Ich denke, Sie wer-
den mit meiner Antwort an Gollw. einverstanden sein, sen-
den Sie mir bitte beides wieder zurück. In gewisser Weise
war ich eher schärfer als Sie, aber das musste sein, weil
Gollw. ja in seinem Brief an mich ziemlich frech war, und
auf das Gehetze seines Schv/iegervaters hineinfiel. Es freut
mich auch, dass wir beide gegen das Gefasel vom "Christus-
Zeugnis" angehen. Das ist eine der üblen Phrasen, die uns
immer an den Kopf geworfen werden. Ich glaube, die entschei-
dende Bemerkung, und das wird ihn verletzen, ist mein Hin-
weis: Gollw. redet so viel über uns, und hat doch keine
Ahnung von uns: Er versteht uns nicht. Und darüber sind
wir enttäuscht. Gollw. Antwort an Sie ist durchaus (beson-
ders auf S.2: Bmberzitat) akzeptabel, aber genau danach
handeln die Leute ja nicht, sondern sie werten uns ab,
weil wir einen Klotz vorm Kopf hätten, Binde vor den Au-
gen, "verstockt" seien etc. Das Akzeptieren der Andersheit
des Andern war leider bisher nur Theorie. Im letzten Ab-
satz seines Briefes nimmt G. das ja dann auch wieder zu-
rück.
Was Ihren Brief v.lb.^. anbexriiit, so wäre es schon wicii-
tig, mit vThadden zu reden, doch scheint es mir unnötig
zu sein, das Trio herauszuwerfen, nur sollte es nicht
mehr den Vorstand bildeh, was ich ohnehin in letzter Zeit
vertreten habe. Ich wende mich daher nicht gegen die An-
wesenheit der Dreieinigkeit in unserem Kreise, wohl aber
dagegen, dass diese ihn selbstherrlmch regiert. Der Vor- i
stand muss ohne diese 3 gebildet werden. Auf diese Weise
liesse es sich zum Kompromiss kommen. Auch nach aussen hiel- ,
te ich es für schädlich, wenn wir die 3 vor die Türe setz- ,
ten. Abgesehen davon hat natür3)ich Freudenb. durch seine '^
Scharfmacherei angesichts Ihres Art. das Recht verwirkt,
im Vorstand zu sein. Statt sachlich die Probleme zu sehen,
hat er uns alle gegeneinander gehetzt. Und das werde ich
nicht hinnehmen. So bitte ich also, Herrn v.Th. nur zu
ersuchen, den Vorstand ohne die Breieinigkeit wählen zu
lassen, nicht aber zu fordern, die drei müssten aus der
AG verschwinden. Dns würde ich in jeder Beziehung für un-
klug halten. -
Leider komme ich im Moment noch nicht zu ruhigen Tagen,
HT
n.
0
n
hoffe aber das ßelegentlich einmal nachholen zu können. -
Im Moment geht es noch nicht.
Soweit für heute.
Wie immer, herzliche Grüsse auch an
Ihre geplagte Gattin, die Preudenbergiaden über sich er-
gehen lassen muss ;
Ihr
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• •
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r^ro
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 28. 2. 64.
Furkastr. 75.
•
•
Lieber Freund, in Eile Antwort, da ich nachher zu Lewaje
muss. Den lieben SRGr kann ich nicht besuchen, weil ich am
8. 3. nach Brüssel gehe, wo grosse intern, jüd.i^onferenzen,
dann von dort nach München fliege, von dort nach Köln, bzw.
Essen reise, wo ich am Freitag abend zu reden habe, dann
nach Köln, von Köln sofort ohne Unterbruch heim. Wieder mal
typisch, nicht zu ändern.- Leider. -
Glück\^^unsch für Lewy, hoffentlich klappts. Der Art. ist
auch wirklich gut. Also: Ihre Frau mag eindge Exemplare
direkt auf Ihre Kosten als Luftpostdrucksache nach Israel
senden, darunter Scholem und sehr wichtig: Werblov/sky*
Natürlich nur Ihren Artikel, nicht die Nr.
R. -Israel: Ich telefonierte mit dem Berner Botschafter, mit
dem ich gut stehe. Dieser sandte ein Telegramm an den (jen.--
Dir. Dr. Yachil. Am nächsten Tag sandte er per Luftpost mei-
nen Brief (sehr scharf) mit dem Titelblatt von "Friede über
Israel" ans Aussenmin. Da steht ja Ä. als Präsident drauf.
Ich habe wegen Schereschewski mich nicht mit Israel-M. -Köln
eingelassen, weil ich ausserdem in meinem Briefe geschrie-
ben habe. Seh. sei leider gekaufter Hausjude von R. ich will,
dass Israel direkt entscheidet, nicht die Knülche in Kölh»
Der Botschaftsrat Savir ist mir zu weich und ei^^A.loch^,
der Tavor ist mir zu k.Uik. schlendrig, dafür, -^er versteht
das Problem nicht. Telegramm des Botschafters und mein Brief
ist viel besser und weniger subaltern. Ein Direktor des BB
gibt sich nicht mit dem Kölner Missionspersonal ab. ^nter
uns: Sie sind wirklich alle subaltern, was natürlich die
Schuld des wüsten Schinar ist, der sie alle zur Sau gemacht
hat. Mein Botschafter in Bern ist da viel besser. Ich könnte
natürlich sogar gegen R. Demonstrationen organis^sren, was
ich vielleicht sogar noch tue. Unser Sekretär in Tel-Aviv
ist ein wichtiger Misrachnik. Aber das widerstrebt mir noch
im Moment. Bringen Sie mir bitte doch vielleicht noch tele-
fonisch von Werner das genaue geplante Abflugdatum von R.
heraus. JJas sollte ich für die eventuellen Demonstrationen
wissen, falls tatsächlich das Aussenmin. desinteressiert
sein sollte. Ich gab übrigens Scholem als Referenz an, der
alle Unterlagen hätte, und ich schrieb, die Hebr. Univ. darf
nun nicht mehr behaupten, (äie wüsste von nichts.
Ansonsten habe ich Schroth geschrieben, ich befürworte Er-
neuerung des Vorstandes, da Härder u. Freudenb. nicht ^mehr
die Meinung aer Mq^orität vertreten und Grollw. äin Anfänger
auf dem Gebiete sei. An Hnrder Viabe ich kurz geschrieben
als Antwort an seinen Brief an Michel, und zeigte ihm, wie
sehr wir auseinander sind, wenn er den doppelt gut findet.
Als Drucks, sende ich Ihnen heute die unkorri^ierten Fahnen
von meinem Art.i^^s gibt Druckf. , ausserdem lasse ich die
Anm. grösser setzen und unten auf der Seite. Sie haben so
nur den rohen Text. -
Das wärs für heute. Ich bin also noch die ganze nächste
Woche hier. Ihnen gute Erholung.
Sehr herzlich
Ihr
Basel 9 den 26. 2. 1964«
yurkastr.TJ.
/
H(
1
0
1 Berlin ]S7
Fi8eherhüiien8tr.24«
Sehr Terehrter »lieber Herr Härder,
ich kann Ihnen leider erst heute und nur kur« auf Ihren Brief an
Herrn Miohel antworten.Xieaand wird irgendwen rerwel gern, sieh
mit andern su unterhalten« aber mir scheint nun doohtdass f5ie
die Dinge etwas su einfach sehen.Hier geht es nicht danutdass
■an si<Ai in einen Konproniss findet , sondern swischen den Auffa-
ssungen stehen Welten, keineswegs nur dar Begriff der Mission««
Wie schwierig auch das Verständnis swischen uns ist, sögen Sie
daraus ersehen, wie Terschieden wir die Auf sät se von Sto'dsgaard
und doppelt werten.Mit Skydsgaard ist es so, dass er einige sehr
nette Sätse schreibt, ohne aber in die Tiefe su gehen, Ooppelt
hingegen gebraucht sahlr eiche Worte und kennt dann doch su fol*
genden Brge bnis t "^Kun können Christen nach dra Gesagten den Weg
leraels su Gott nicht als den christlichen Weg gleichstehend an-»
erkennen» *(S.451)» Hier liegt das Problen, und jeder der anderen
Lutheraner, wenn er nicht so antisenitiech wie Wittenberg *Ce
ist, würde auch in Positiren Goppelt sustinnen, wenn dieser nur
den sitierten Sats anerkmnt» Sicher stehen in Ooppelt e Aufsata
manche lehrreimhe Dinge, für die ich ihm durchaus dankbar bin,
aber entscheidend ist nun eben doch, dass lextiel auch bei ihm
nicht als ebenbürtiger Pförtner gilt, keineswege etwa, daes er
das Wort "Mission** nicht so schätst. Df»s ist in der Tat nur Wort-
Spielerei, wesentlich ist die theologische Grundlage, Israel
ist nicht ebenbürtig» Darum geht es, um nichts anderes« Fragwürdig
erscheint mir auch die These, Israels Bund sei ^'eschatologisch
aufgehoben**, dass Goppelt dann rerkündet, der Bund sei **unge-
kündigt**, aber doch •'aufgehoben**, ist wieder so ein theologisches
Wortspiel, das Im Grunde aber sehr viel besagt« Diese Art Dia-
lektik ist swar modemdm Unterschied vom Nisslonsgeschwätsy,aber
sie besitst die alte Basis«
Anderseits sprechen Sie rem uneingeschränkten 2;eugnischarakter
auch des Judmtums«Dann aber müseten Sie /hatürlioh^ die Dialektik
Ton Goppelt natürlich ablehnen, denn sonst wäre ja der Zeugnis-
charakter ohne Sinn, wenn er ron einem Israel aus er folgte, dessen
Bund "eschatologisoh aufgehoben** und dem Christentum nicht ad-
äquat sei« Sin Zeugnis kann es nur unter Gleichstehenden geben»
sonst fehlt das dialogische^ Element, und die Gr^wlchte sind ver-
schob^i«
Ich schreibe Ihnen dies, um Ihnen den Optlnlsrnts etwaa su nehiwn,
gern **misBionl eren** wollen. Ich fllrchte Jedoch, diese Art von
Christenmission muss genau so wie die Judenmission scheitern»
Schliesslich begreife ich gut, dass Sie sich unbehaglich dabei
fühlen, nun in Konflikt su geraten su Henechen, mit denen Sie in
der BK treu suaammenge standen haben« Aber mir scheint, dass es
such hier, wie früher mit dem DO keine Kompromisse geben kann»
weil die Fronten sehr klar sind und nicht Überklei etert werden
können^Was mir rielmehr weit notwendiger er scheint, ist, dass wir
selbst eret bei uns in der AG su letster Klarheit kommen«Diese
seheint mir bei einigen Herren doch noch su fehlen, sie ist aber
gewiss in) gemeinssm«! Bemühen su ersielen*
Mit den besten Grus
Cop*t Prof «Michel
Dr«Geis
li
I
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
•
o
Basel, den 25. 2. 1964.
Purkastr. 75.
Lieber Preuiid, in Eile heute. Kam eben zurück. Es türmt
sich, aber Sie sollen nicht warten.
Ihren Art. werde ich heute nacht lesen. Danke. Anbei
Brief v.Scheresch.üir ist schamlos.
Schreiben Sie doch mal an Scholem wegen Rengstorf,
Per Adresse: Hebrew University. Das kommt an.
Lewin kenne ich gar nicht. Es ist natürlich ein Skan-
dal, dass R. mit dem gesammelten Geld fährt .Unerhört.
Hoppe und Goldschm. erzählten mir von Ihrer Ruhestellung,
solange... Ich bin damit nicht einverstanden. Es ist
auch nicht fair gegen die, die mit uns den Kampf füh-
ren. Im Grunde sind es alle aus der Troika. Und wir
dürfen diese Treuen nicht im Stich lassen, sondern
die andern unterstützen. In der Sache haben SIE wieder
einmal recht, nicht in der Porm: Also: Rücktritt von
Preudenberg und Härder aus dem Vorstand, Rückkehr von
Kraus, und neuer Vorstand. Aber nicht so unter Druck.
Damit setzen Sie sich in kein gutes Licht. Nur sollten
wir in der Sache natürlich hart bleiben. Es ist also
nur die Porm, die mir missfällt. Die Sache sieht so aus:
Im Vorstand sitzen 2, die deutlich nicht die Vorstel-
lungen der i'iehrheit mehr vertreten, also sollten sie
sich zurückziehen. Gollwitzer ist ja ohnehin nicht im
Vorstand. Anderseits dürfen wir nicht zu hart mit den
Leuten umgehen, sondern müssen ihnen die Chance zum
Ruckzug geben. Es arbeitet ja auch in diesen ^'^enschen:
Gollwitzer hatte eine öffentl. Diskussion mit dem Braun-
Mainz, mit dem ich ja auch früher Streit hatte. Sie en-
dete, dass ßollw. den Sqal unter Protest verliess.
Das wäre ohne Ihr Auftreten in A.hain nie geschehen,
es wirkt also nach. Daher schlage ich etwas elegantere
Porm ^or, die beiden Alten zu bitten, sich zurückzu-
ziehen. Diese werben wir zusammen mit Goldschmidt über-
legen und mit Kraus, und dann ist alles wieder o.k.
Nur nicht, bitte, so drohen. Das ist nicht gut. Ich
gebärde mich als Ihr älterer Preiind, der RRG ist ja
noch ein jüngerer Stürmi, wie man hier sagt.-
Kurzf ristig muss man jetzt etwas gegen Rengst . unter-
nehmen. Ich sehe nut? den Weg, dass Sie auf Grund des
D. dorfer Gespräches an Scholem schreiben, so dass dieser
in Jerusalem Skandal schlägt. Sie dürfen erwähnen, dass
.li Ilambux 5 ZiUiü Rüokoriöo gezwungen wurde, da
er als Präsident der Jumission untragbar ist.
Wir sind 2 Arme, dass wir uns mit solchen Saukübeln
abgeben müssen. Ich war nur 7 Tage weg, und mein
Schreibtisch ist übersät. Ein hartes Leben.
Sie aber dürfen Sich jetzt erholen. Wenigstens einer
von uns hat jetzt leidlich Ruhe.-
So, jetzt Schluss.
Herzlich wie immer
Ihr
0
o
stille, unheilige Nacht des 25.2.-
Ich konnte mich nicht entbrechen. Trotz Nacht und Müdigkeit
las ich Ihren Artikel- Er ist GRÜSSARTIG. Nur noch ein
Stossgebet, dass der Lewy es doch druckt, und der karlige
Marx es nicht verhindert, ^^rva^ das wissen Sie ja, es gibt
einen Skandal; nur schade, dass der R. es erst erfährt,
wenn er heimkehrt. Senden Sie doch ein paar Exemplare
per Luftpost nach Israel, oder geben Sie dem Lewy Adressen,
an die er den Artikel nach Israel senden soll. Aber nein:
Ich irre: Purim ist ja schon am Donnerstag. Also : Sagen
oder schreiben Sie dem Lewy, an v/en er alles per Luftpost
den Artikel nach Israel senden soll: An Scholem, an Ihren
Freund Bergmann. Senden Sie ihn auch an Prog. Zwei Werblowsky,
Hebrew University, an Ernst Simon. Lns kann alles der Lewy
{ffür Sie tun. Aber per Lufj? post. Aber, lieber Freund, ich
zweifle immer noch, ob der Lewy es wagt, den R. Passus zu
bringen. Wenn ja, haben Sie viel getan. Bravo. La Sie dem
Lewy ja ohnehin einige Adressen in Israel geben, so schrei-
ben Sie Mxx ihm auch bitte, er möge mir 5 Exemplare senden,
ich werde diese gut gebrauchen können. Ich bekomme ja nur
eins, aber das genügt nicht. Ich werde dann überall auch noch
mit Tinte den Namen R. einsetzen, damit es auch jeder weiss.
Und der vLam wird to\?en, und sich deshalb wieder mit dem
Karli Marx in die Arme fallen, weil ja beide zusammen toben.
Nein, da haben Sie etwas geleistet. Aber ich zittere, ob
nicht im letzten Augenblick der Lewy Angst bekommt. Und
dss sende ich natürlich auch an in die DDR an den Pfr. Schulz,
mit Richtstrahler Freudenberg. Wenn es klappt, ist der R.
erledigt. Id^nrv die «Juden werden jetzt doch nervös werden.-
So, jetzt warten wir ab, wie die Bombe platzt.
Ich habe den Baum nur als Aufhänger benutzt, wie Sie, und
wende mich dann den Protestanten zu. Der Baum ist sehr lieb,
aber eben doch beschränkt. Thieme fand das auch. —
Ihnen recht gute Erholung und Entspannimg.
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
nx
•
Basel, den 14. 2. 1964.
Purkarst r. 75.
Mein lieber alter Freund,
vielen Dank f. Brief v. 13. samt Beilagen. Der Werner ist gut,
nur mal druff, wie man in Berlin sagt, er soll nicht locker la-
ssen. Wenn Werner weiter so macht, wird es schon klappen.
Ihre S^reibübung an den K^uz Scheresch ist sehr löblich, sie
müssterfreilich mit dem Hinweis auf jüdische Würde verbunden wer-
an
den, was sich besonders aus dem Munde eines liberalen Rqbben
einen doxen gut macht.
Nun, mein lieber alter Freund, Sie ahnen ja gar nicht, wie viel-
fältig die Aktivitäten Rengstorfs sind, Wns Sie mir da von der
Gruppe Dantine-Pfisterer Dr.h.c, leider auch B.Eckert (was ich
ändern werde) und Klinkenberg in spe(was ich verhindere), schreiben,
hat nichts mit dem Lex. zu tun. Es ist richtig, dass Eliie Ster-
ling da herausgegangen ist, aber das war gar nicht das Lex., sondern
ein Buch über Geschichte der christl. jüd. Beziehung. Da ist der
Blumenkranz, das kluge Brechmittel auch dabei, jetzt als einziger
Jehudi. Ich bin im März viel und lange und oft mit P.Eckert zu-
sammen, und werde ihm die Kqbinettfrage stelle: Entweder ich oder
R. , und dann wird er sich für mich entscheiden. Den h.c .Phisteter
gönne ich dem R., und sie werden sich doch noch verkrachen, den
Blumenkranz lasse ich ihm auch, der ist noch querulantischer, Dan-
tine ist ein lieber Mediokrer, .Das alles hat mit dem Lex. gar
nichts zu tun.
Der Schubert ist ein Geschaftlhuber und Wichtigtuer. Er kämpft ja
jetzt indirekt gegen R. auch, weil R. ja seinen Blumenkranz in
Köln vorgeschlagen hat, und Schubert seinen Dozenten Mafer los-
werden muss, veil er ihm über den Kopf wächst .Der Maier ist ein
guter Philologe, der für jedes hebr.Wort einen Zettel hat, den er
auswendig lernt. Dns stammt von Schubert, ist aber nur allzu wahr.
So lassen wir diese Herren unter sich Fphde austragen.
Natürlich müssen Sie in der XXK W^J über R. schreiben, anonym, oder
mit einem sehr schönen Pseudonym. Der Geburtstagsartikele jakulator
EGL, Ernst Gottfried, thal, Siebenzahl, etc. hat ja auch wel-
che. Sie können ja statt unter Robert Gpis unter Robert Lamm schrei-
ben. - Für das
Nun habe ich einen coup gelandet, im neue^ Forum, das erst aber in
ca. 6 Wochen erscheint, habe ich einen Leitartikel verfasst,er
ist von y^Oyen approbiert worden, wo ich dieses ganze Theologen-
pack in die XXI Pfanne schlage. Als Aufhänger dient mir das neue
kath. Buch von Pater Baum, Die Juden und das Evangelium, und dabei
schlachte ich auch gleich den Goppelt (Luth. Rund schau) ab.v.Oyen
findeu den Arl . ''öruööcii-tig** und •* prOgrcimmcilibOii** , aut^r er iöt Zt'ü
naiv, um zu merken, dass er auch, und vor allem, und nicht nur ich,
nachher die Zores haben wird. Ich räume damit mit dem ganzen Ver-
stockungsgeschwätz auf, wozu ich ga auch u.a. durch Ihre Zornes-
rede in A.hain angeregt wurde. Ich wollte nur eine kleine Rezension
verfassen, von etwa 2 Seiten, daraus sind mehr als 7 Seiten gewor-
den, mit einem unerhörten Angriff auf die christl. Theologie und
deren Poulusmythologie • Sollte mir Michel, worum ich dringend
bat, dann auch noch seinen Text senden, so haben wir endlich das
Dynamit, was diese ganze Blase in die Luft sprengt. Dr»ss die Theo-
logen hier keinen Spass verstehen, und genau merken, was ich meine,
ist klar. Aber ich kann einfach im bisherigen Stile nicht weiter-
machen, immerhin habe ich mich bemüht, im Tone korrekt zu bleiben,
und manches steht auch nur in einer langen Anmerkung. Aber es steht
da, schwarz auf weiss, und daran können sie nicht mehr vorbei.
Schroth hat mich angefra^"!^ , ob ich das Forum öfter erscheinen
lassen will, so dass v^ir den Kampf austragen können. Er hat sich
nun endlich auch geistig von Härder entfernt, und will mitmachen.
Ich bin dazu bereit, doch muss man einen technischen und materiel-
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len Weg finden. Als Einleitung zum Kampf scheint mir gerade
mein Art. wichtig ^zu sein.Nntürlich geht er gewiss auch Schroth
viel zu weit, weil ich glarmache , dass die Christen endlich mit
ihrer fundamentalistj^i sehen Auslegung von PnUlus einpacken sollen
Das seien alle^s nur leere Phrasen«-
Den Bulz hatte ich mir zunächst als Gnst vorgestellt. Es hat ja
Zeit, bis vor der nächsten Sitzung, da möchte ich ihn aber dabei-
haben. Er soll dann entscheiden, ob er bleiben will. Er ist ein
f eiyieT* X^erl
Dns wärs für heute. Am Montag gehe ich für 8 Tage weg: Nach
Frankf., Calw, Berlin. Berlin aber privat,- Frankf. ist auch
kein Vortrag, sondern KonKilsverhandlungen, nur in Calw muss
ich leider quatschen. Habe noch nichts. Denke es mir im Zug aus.-
Leben Sie wohl.
Herzliche •(>
Ihrem
von
O
O
r:j
^
Basel, den 7.2. 1964
Herrn
SehHlom lißn Ghorin
Hehov j^rlel 3
ilJ^ruEalera^jtGmeme
lif-ber Br. Ben Chorin.
aer heutp «^in^j-^t nr^-r-r^J^ ^ -n
vor .^x..eiri dirln.daas P=.n/rc+«C^^ -iic,nt verhehlen. Die<^p n»»-.,
allen nur mö-i.ie>,^n MVt?.?!^ v . '"''^"^^ ^i^chon t-Js^i^^;?. „5f ""
haneigen Juden (wi«. pJS? Jpt- ^i^""" °^«r anderen Weise ni
zurüclc^lehor, müssen! 's?e':j,."rr'.S-J''''i'"^^^ ^°" HengstS^
aen.dasB ausser Ihn^n unrl^^"^v.^^ "^'^^ »'ro-ramm la =iueh fi«
mehr auftritt . loh nöcht? jE^^^f^r?''^^^^ '^«^^ ^cein jJd e ^~
Sie dort absagen 3olien;abS''pc r^^!^"-^^^«'?^ nahelegen .d*38
sohen Interesse, wenn q^^ !f ^ ^'^^ tatsächlich nur Im ^f^^^
verbindlichen 3iZ2ZJl\ll''.^\!'^\^^-^'^^^'^^^^^^
nehmen, nicht etwa, "weil der p J ? ^S""" '^«^ «^udeninlsgion ein
der Judenmission uAteStehtC >> !ut°'1;If^^'"'<^•'^ J'^ S?Jkt'"
verbreitert ^•^^^^- = ^^n53torf Kpeflh'jL^C^^ ^'^^^ «i««ion
l!rArin*/v '''■ systematisch In der ZelJf^J^.!''^?' ""^^^ ^iber
S?oh^"'^S'* Werblcw8k.°^ln JsS dafJ'i'T:^^«^ ich mit Ll-
tfon^r "^°^^ "'^'2^t)au30hen!fn LuÄi^^^^f**«' «i^« Mlsslons-
tion durchaus andersf lr^!:^ '-^"^^^^tschland ist aber rMm fn+tt
aroht, sondern J?e Jun^n ?he«?"n''' "^'^^^ ^^^ Juden dadurch Ji^"
defc man ihnen Inrael fi« t^'''^^°Sen systematisch veSlftp? ?!"
Binde vor den l^J^^^al ä'^'^^efTrfl^r.'^^'' ^llUVlkl''^
men kann, weil der W^^ i,, 7^ ^ verfehlt, nicht zu Sott vln.
ll^J^- «ohon in H:^over'?:d2n'"müs:en^%^"^ führe\?c°!* ^•"'"
86 Üblen theologischen PhantlS^oi f "" ^^® ^^^^ 'ieutllch dle-
den dort auch einen ProSrtln ws J+" ^urüokweiaen. Sie wer-
Freund von Rengatorf , der ln"H«r,J .^^^^''^^ treffen einen
l5fi^''%^^^"^ I«^^«l 'Sch d?e evi^?rf/5? BvangelJuSe-
1963,3.19 u.a. meinte antf Izt^ ^^*^'^'^^'^^^^'^'i" ,folRe 5
Seiner Gerichte auch ^rauenh???^'"'! ^^°^ ^"^ Vollstreckt;*
und m den «urchtha?eS ScScksa!?n df^^^^ir""^"* ^«^ H??fer),
d?o!r ^«i:i°^te zur Vollstrec w".?.\^ .lüdischen Volkes kämen
^i^°5 «°Pf^den,wenn man belm^fck auf^^^ es immer als kin-
-r die Bosheit der .lenschen, ^nsSSdSeJt'^e'^'cTi^l^if^f-
2.-
hen wollte, imct nioht auch die Hand aottee."
Dns •'st offenbar flUCh die Meinung von R,
Wif' '^ie sehon, kommen Si« leider in Hanrover in eins sehr
üble Gesellschaft, was Sie in dieser Weise nicht wi^^en
konnten. Ich vorstehe, wenn Hie jetzt dartiher hetroffen sind,
Mjr scheint es daher das beste zu sein, dass f'ie eine sehr
scharfe Kode halten, so wie es nonst nicht Ihre ^and meine
Art ist, denn wir pflee;en jn sonst nur nit anst and l;^«?n oder
zimiiidest aufgeBohlosseneren i'U-nscrif^n zu varniehren.H. hin-
gegen iat schizophren: wenn er die Schalom Ben Chorins al«
ZuoTcerruRS für seine Tagiingen rewinnen will, heuchelt er
T^nrimeFe, sonst aber betreibt er ein nchrnutzlges theole-
risches Handwerk, sendet den nmanischen Keschumad HobcovIcI
nach Pnris, die Juden zu bekehren, '.vährend er unsereins r.lt
zackig norddeutscher Höflicnkeit behandelt. Glücklicherweise
haben das hier nun alle Juden durchschrut, und auch in Is-
rael. 3o war Prof .Scholem nach seiner Begegnung mit R.öcch
sehr peinlich berührt, als er später von einem jua iBCh en
Bekannten die ganze Wohrheit erfuhr, nicht nur die halbe,
die R. für die Juden parat hat.
All das was ich IJinen schreibe, steht durchaun im ..egensatz
zu der Augenschein und zu den, wie R. Sie in Hannover hehar-
delt. Dies umso mehi-, als er nun effektiv keine Haua Juden
mehr hat, ausser ganz wenigen, die or durch Stipendien an
o-«ov, >,iriHo+. . Wp-r seiner aber enlraten will, txit es.^le kon-
nen""däher" verstehen, da 38 es mir nicht sehr S^f^llen *^^^»»^«
in dieser Gesellschaft zu sehen, wenn auch "bischgagah .
So bleibt, Ihnen, wie mir scheint, wenn Sie nicht In ein
schiefes Licht kommen wollen, nur ein sehr scharf er Angriff
•auf die Judenmission übrig, und auf 3«ne, die ^i^J^^«" ^^-
den zwar freundlich nähern, in ihrer Theologie ;)e doch und
in ihren Handlungen das Judentum nicht als Weg zu Gott ak-
zeptieren. Vielleicht setzen Sie eich auch mit dem "Jig^n Zi-
tat von Wittenberg auseinander, denn das ist einfach unge-
heuerlich. Las ser^sich durch das 9<rl^^i^^.^^^,^r'^^f Jif*iS'
tue, mit dem Sie umgeben werden, nicht f^i^lullen.Sle sind
für R. jetzt noch der letzte Jude, den er ^^kommen konnte,
ausser mir haben sich in letzter Zeit sehr deutlich von ihm
ane di^tSnziert: Dr.Lothar Hothschild .Dr.Geisi.Prof .Hork-
heimer, Prof .G.Kir.oh, Prau Dr.Ellie Sterling e-Ec etc ,um nur
Senfge^u nennen.Es schmerzt mich, Sie nun als ^^^^^"^5^3^^!*
dort zu sehen.Wer"Friede über Israel", Heft 4,1965 5f J^^«^
hat (mit Bild von Rengstorf vorne) .weiss, dase ein j)u|g^t
Charakter sich von ihm fernzuhalten hat. So versiichen Sie,
STÜlF-eisenen Interesse, sich deutlich zu distanzieren.
iura
<a A-M 'V^<-^ «-«■4- ^v» n^-^-JA O «MQ^r»
yf<;^yf ® iJ^c yUk.- ^M
/b./^
MI
/r. h
j
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
r^ r\.
Basel, den 14. Mai 1964.
Purkastr, 75. •
ji
r:
-?i c:
f" T*>
i;s
xr.
I Lieber Freund ,
vielen Dank für Ihren Brief v. 12. Ich hahe eigentlich in der
letzten Woche Post von Ihnen vermisst, und freue mich nun üher
das Evangelium, Im übrigen bestätigt mir das Verhalten ^Jollwitzers
im eirunde das, waa ich eigentlich immer an ihn geschrieben hatte:
Er hatte das ganze Problem sachlich einfach nie- kapiert, feucht-
fröhlich dramflos schwadroniert, ohne ernstlich nachzudenken. Das
hängt u^a, auch damit zusammen, und dieser Gfedanke kam mir in letz-
ter Zeit ganz unabhängig von Gollw. , dass Karl Barth eine Wendung
zu den Juden erst vor wenigen J?^hren vollzogen hatte, d.h. in sei-
nem letzten oder vorletzten Dogmatik-Brind , und ^dies in einem Au-
genblick, als die Theologen bereits längst über Barth hinausgewach-
sen waren, als seine Wirkimg sich bereits überlebt hatte. Bis etwa
zum Jahre 1959 war er eben -nicht nur mehr oder weniger judenmisRio-
narisch, sondern überhaupt desinteressiert* Und das Nachdenken über
ein neues Verhältnis zu den Juden hielt er für eine krankhafte Ma-
rotte von van Oyen. Das hatte sich dann geändert, ohne aber eine .
Wirkung zu hinterlassen, da er heute theologisch kaum noch eine j
wesentliche Rolle spielt j -es sei deiin in der Theologie-Geschichte,
Gollw. hatte völlig den Bnrthschen Ansatz übernommen, samt der ver-
krampften Judentheologie, Dem eigenen Nachdenken fühlte er sich
aus Ost^-West-Problematik Zeitmangel enthoben .Er schrieb mir ga
in seiner offenen Art, er wollte eigentlich erst später darüber
richtig nachdenken. Hier liegt der Hund begraben, nicht etwa in
seinem Charakter, Er ist ein guter Kerl, aber eben kein Denker,
und er verwendete seine Zeit mit anderem.
Von Härder hatte ich sachlich-theologische Briefe: Typisch in seiner
Art, sehi^ gutwillig, aber im Zirkel befangen, immerhin abc-r schon
etwas besser als sonst. Ich schrieb ihm sehr scharf zurücka Seine
Behauptung: "Die Juden dienen dem lebendigen Gott" müsse Konsequen-
zen für seine Theologie habon, ansonsten alles eine Phrase bleibt.
Aber er rüökt nun auch offen von der Mission ab^ und hat sich in
Dänemark recht tapfer ge schla^-^en, wie mit der einzige < anwesende
Jude, ein amerik, Rabbi namens Gilbert; in Pirenze versicherte^ Gil-
bert ist ein gescheiter Kerl, der die Dinge versteht. Auch den Här-
der haben wir jetzt zum Nachdenken gezwungen, und er sieht, dass
wir ihm sei mieses Goseires nicht mehr abnehmen, So strengt er jet: )
sein preussisches Gehirn an, dem natürlich engere Grenzen als dem
des Goilw. gesetzt sind. Aber die$ üf fi?.iersgehirn ist wenigstens in
Tätigkeit, auch schon ein Portschritt. Wir betätigen uns also emi-
oör>T o/-.-r>.Töv»-? a/^in w<:ir»n rS i P ß "hpHont.pn Vflnn. dflRR wir Cbristenmen—
A..
• J «
sehen zum Nf^chdenken bringen; denn auch der Ghristengott hat ja die
Gehirne erschaffen, nicht nur der jüdische Hache gott JHWJfjJ
.C^^l^z wilj^..J-c4:^mir-»al- v^r^ sehe. loh kann es
/ girb-^mi4i^"'trie6em Nazi.)
— Auch ich bin nicht traurig, dass Köln der Ausklang ist. Es kostete
doch übermässig viel, und der Effekt ist minimal, Ich werde Hoppe
in Berlin mal anrufen, und mir erzählen lassen, Korgen fahre ich
nach Berlin, bin 1 Woche weg. Muss noch in A.hain am Donnerstag
vor evangelischen Halbwüchsen ^-i^^^n die Judenmission reden.Und
dann soll ich mich ja, auf Gpheiss von Freund Geis, auch mal um
meine Prof. kümmern. Dieses geschieht nächsten Freitag in Frank|,
Und am Abend segle ich dann befriedigt heim, im B^wusstsein, wieder
einmal den Judenmissionaren Saures gegeben zu haben, und den Wunsch
meines Freundes Gois erfüllt zu haben, mich um die Prof. zu kümmern.
1
In meinem Alter eilt so etwas nicht mehr so, wenn man sonst genug
zu essen hat, Vor 10 Jahren hätte ich mir noch Beine ausgerissen,
heute jedoch nehme ich das sehr gemütlich.
Das Volswagenwerk-d.h. seine Stiftung, teilte
mir neulich offiziell
o
i
und noch zusätzlich mit, dass Herr Rengst • entlaBsen seij ich iinößc
das Gold nun freigeben. Ich tat es.-
Wegen der Hebr. Univ. bin ich mit Ihnen und Werner auch skeptisch,
denn waa die deutsch- jüd. Arschlöcher anbetrifft, ist meine Verach-
tung so grenzenlos, dass von diesen nichts zu erwarten ist. Sie krie-
chen vor jedem Goj (Baeck naimte .das: Sie werden zum Reptil), wenn
nicht in der Zeitung steht, der Goj hätte 567432 Juden ermordet.
Im übrigen wird möglicherweise Rangst orf seine Präsidentschaft bei
der Judenroisaion doch nieder^j^legen, um bei der Hebr. Univ. und den
sonstigen Kowed-Schautorei- Posten bleiben zu können. Er wäre an sich
auch schon allein wegen Hamburg dazu bereit gewesen, nur meinte er,
so ein demonstrativer Akt wegen eines augenfälligen Zweckes könnte
ihm doch eher schaden. Aber vielleicht tut er es jetzt, wo kein kon-
~ kret^r Anlass ist. Schon in Dänemark demonstrierte er sein Abrücken
von der Mission. Aber wohldosiert: Keine Judenmission im Staate Is-
rael. Leider hat niemand gleich gefragt: Und in der Oaluth ? Er ist
und bleibt aber ein Schwein. Das antimissionarische Gebaren wegen
-o.r Israel geschah wohl wegen der Hebr. Univ. Doch halte ich es für mög-
lich, dass er - auch im Zusammenhang damit- vom Missionspräs • zurück-
~ tritt.
Von Kraus hatte ich Karte, der mir ganz Ihr^n Standpunkt über Gollw.
bestätigte, und meint, wir könnten nun einen Bau einer einstweilen
noch dünnen Friedensbrücke versuchen.-
14 Firenze war es ganz nett, es ist eben Firenze. ^nd die sonstigen
Aktivitäten dort waren eher harmlos und langweilig. Man war jeden-
falls nicht durch Probleme strapaziert. Aus Deut sohl, war glücklicher-
weise nur ein doofer Geschäftsführer der Augsburger Gosellsch.f .ehr.
jüd. Zus. arbeit da, und Goldschmidt musste abreisen, da sein Herz
^.spukte, es war sein Schwan enge sang vom Koordinieningsrat , es ist
tragisch, das Ende eirjes Menschen so sehen zu müssen, der ohnehin
immer auf der falschen Hochzeit war. Der arme, gute Goldschmidt hat
das nützliche Instrument des Koordinierungsrates nicht spielen kön-
nen, sondern erst noch zerstört. Man hätte damit in Deutschland-trotz-
allem- etwas anfangen können, wenn man sich die rechten Leute gesi-
chert hätte. Er aber trachtete danach, nur senile Greise darin zu
haben, die ihn nicht stören: Freudenb, Cahn, Nielen. Das ist eine
Tragödie. Und nun zum Schluss ist das eingetreten, was ich der Mug-
danin immer prpphezeit hatte: Sie wird im Zwist mit ihm enden. Man
hatte ja seinerzeit, v/ie Kraus noch nicht so mit Arbeit eingedeckt
war, alles versucht, ihn vom Koordinierungsrat fernzuhalten. Er wäre
vor Jcxnrcn ucrc±tgewesen , sich zu engagieren. Und so wie mit Krau»,
tat man es mit allen guten Leuten. Das aber geht ja schon seit mehr
als lü Jahren, als noch Weltlinger und Vockel regierten, und denen
sogar der senile, völlig leere Go3.dßchmidt zu progressiv war. Man
müsste einmal die Geschichte dieses Nxillpnvpr^infl Rchrpiben. ein Ar—
9_^ tikel für ein Witzblatt. Ich hatte schon lange versucht, den Botter.
weck darein zu bringen, er galt ihnen aber als zu jung und zu forsch.
Und daran wird sich auch unter dem neuen Geschäftsf. nichts ändern,
dafür sorgt schon der alte Freudenb. Und im übrigen haben diese Idio-
ten noch nicht gemerkt, dass man seit 2 oder 5 Jahren die deutschen
Bischöfe dafür hätte engagieren können, und Mi s ei ons arbeit unter dan
deutschen ev. Landesbiachöf en hätte treiben müssen. Stattdessen je-
doch tat ma.n einfach nichts. Hätte die Monumenta Judaica den Leuten
nicht den Bea und Ernst Simon auf dem Tablett in Köln serviert, wäre
f>^.ioh das nicht zustande gekommen. Die Kunc« gebung war ja ganz gelun-
,' gen(Die Bea-Rede ipt übrigens in den"Stimm(?n der Zeit "von Mai abge-
druckt).
N\in SchlusB, ich berichte v/ieder, wenn ich aup B^-^lin zurück bin.
rr o
I r
n.
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r r
Sehr herzlich^ Grüsse und allp^^ute
Ihr
A-.9
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich ^
J
Basel, den 14.4. 1964
Furkastr* 75.
Herrn
Prof.Dr^H. Gollwitzer
Berlin-NikolasseÄ
Schopenhauer8tr.47
Lieber Herr Gollwitzer, ^ ^ ^ tv,^^
zunächst möchte ich Ihnen sagen, wie leid es mir tut, dass Ihre
Gattin nun schon so lange krank danieder liegt, und ich hoffe, aass
sie sich inzwischen schon auf dem Wege der Besserung befindet*
Ich verstehe vollauf ,dass Sie unsere Angelegenheit sehr beschaftigx,
und ich hätte mir gewiss auch eine andere Form gewünscht, die ^^^^
auszutragen. Anderseits geht ja auch gerade aus Ihrem Brief v.lu.4o
hervor, wie weit wir noch davon entfernt sind, eine "Arbeitsgemein-
schaft« zu sein, gerade weil alle Beteiligten bisher sich in einer
"Sentimentalität sgemeinschaft" befunden hatten, in der die theolo-
gischen Probleme offenbar verdeckt worden waren, ohne dass wir alle
das 80 recht merkten« , ^ ^ ^ ^4^
Ich selbst nehme wahrlich nichts übel, das/^ ist, wenigstens in die-
sen Dingen, wirklich nicht meine Art. Nur war auch ich einfach ent-
täuscht, dass wir miteinander im Sachlichen nicht weitergekommen
sind^ und wir Ihr berühmtes Wort^ von der im Halse steckenbleiben-
den Judenmission überbewertet hatten. Ich hatte Ihnen, wie mir
scheint, wiederholt geschrieben, dass ich Ihnen Ihre derzeitige
theologische Auffassung "nicht übel nähme", nur meinte ich, Grund
zu haben anzunehmen, es sei eben eine andereoSie antworteten da-
rauf in Ihrer freimütigen Art, Sie hätten bisher noch nicht so
recht Zeit gehabt, die Dinge zu vertiefen, das sollte Programm
für die nächsten Jahre sein.Nun ist es schon jetzt aufgeb^rochen,
man hat dies schon jetzt von Ihnen gefordert, und Sie werden sich
dem gewiss nicht entziehen.
So scheint mir der ganze Streit vor allem darauf zurückzuführen tu
sein, dass wir Sie theologisch anderwärts wähnten, als Sie heute
stehen.Bei einem Manne Ihres Formats, aber auch zugleich Ihres
Einsatzes für die Juden musste dann Ihre theologische Haltung ü-nt-
täuschung bewirken, zumal da es doch um schlechthin entscheidende
Frafiren £rin£r«
Dazu kommt, und das habe ich mehrmals ■<■ oeffentliclu^und,wi«
ich wahrzunehmen meinte, zur sehr tiefen Befriedigung der christ-
lichen Freunde, geäussert, dass wir Juden in diesem Kreise zum
ersten Male eine Atmosphäre der Brüderlichkeit spürten^ und daher
so bereitwillig dabei waren. Als Herrn Geis nun klar vmrde.dass
wir mit einigen von Ihnen in entscheidenden Fragen nicht überein-
stimmen konnten, schien uns dieses Band der Brüderlichkeit zerri-
ssen, und Sie werden wissen, dass Aeusserungen aus enttäuschter
Liebe nicht gerade die sanftesten zu sein pflegen.
Ich schreibe Ihnen dieses, damit Sie verstehen mögen, warum eine
Reaktion dieser Art erfolgt ist.DaS diese unter den sachlichen
Gegebenheiten einmal kommen musste, ist mir nun durchaus klar.
Ich würde zusammenfassend sagen» Diese uns so betroffen machenden
Aeusserungen hätten wir einfach nicht von Ihnen erwartet.Das ist
durchaus kein moralisches Urteil, dass ich etwa entrüstet wäre,
sondern eine sachliche Feststellung.H. Gollwitzer, der den Juden
das Evangelium bringen möchte, passte einfach nicht zu den Bild,
das wir uns von Ihnen gemacht hatten, und was Sie uns früher ge-
boten hatten.Natürlich bedeutet das nicht, wir sollten nicht um
theologische Probleme miteinander ringen, um Fragen der Exegese
oder unserer Grundsituation als Juden und Christen. Aber " Juden-
mission", in welcher Form auch immer, empfinden wir halt als
Unverschämtheit , und das wissen Sie schliesslich sehr wohl, und
Sie kennen ja auch die historischen und die theologischen (»runde.
Und als treuer Schüler von Karl Barth haben Sie dies ja auch bei
2*-.
ihm gelesen* Aber offenbar mues wohl jeder Christ diese Erfahrung
erst bei sich selbst durchmachen,* denn Karl Barth hatte ja darüber
bekanntlich früher ganz anders gedacht.
Nun werden Sie sicher einwenden, gar so arg sei es schliesslich
nicht, wenn man Dinge sagt, die man vielleicht später einmal an-
ders und reifer sehen wird, die sogar möglicherweise falsch sind*
Aber in dieser Frage geht es um unsere Existenz, und die Stellung
zur Judenmission ist eben für uns das Schiboleth; das ist eine
Tatsache, mit der Christen rechnen müssen. Auch Sie würden ja nicht
mit Leuten in einer Arbeitsgemeinschaft sein, die der Auffassung
wären, das Christentum""sl5i 61n einzigartiger Schwindel, Jesus ein
Betrüger und Paul/rfus ein Heuchlwr. Sollte es Juden geben, die
einen solchen Unsinn verkünden, so mögen sie im Ghetto bleiben,
sich aber nicht mit Christen an einen Tisch setzen.Der Boden des
Gesprächs ist einfach nicht vorhanden .Nicht anders geht es uns
mit dem Problem der Judenmission, weil deren Theologie den *^uden
das einfache EBtistenzrecht bestreitet* Ich darf nicht mehr sein,
der ich bin und sein will. Mein Erbe sei ungültig, überholt, aufge-
hoben# Nicht allein das Anliegen der Judenmission als solches^ist
beleidg^gend, sondern vor allem die dahinterstehende Theologie.
Das hat nichts mit Sentimentalität zu tun, sondern es ist einfach
eine Frage der jüd. Existenz. Nicht anders ist es schliesslich auch
mit den Christen, die, zumal in unserer AG, es doch nun kapiert
haben, dass da Juden dabei sind, die das Christentum emstnehmen,
sich mit ihm auseinandersetzen, über eine böse Vergangenheit hin-
weg sich mit diesem Phänomen beschäftigen. Das erschien uns eben
nicht möglich im abstrakten Raum, als rein theologische^Auseinander-
setzungi, das war für uns konkret verbunden mit M e n s c he n#
Und wir'wähnten uns in einer harmonischen Gemeinschaft von Christen
und Juden. Nicht, dass wir über alles einig sein müssten, aber doch,
80 dachten wir, über die Präge des Rechtes auf eigene Existenz gäbe
es bei uns keine Differenz. Und dann kamen eben die bekannten Aeu-
sserungen, von Ihnen ohne jeden Arg getan, aber sie legten doch et-
was bloss« . ^ ,.n j o4^
Um nun persönlich zu werden: Bei Ihnen war es doch wohl so, dass bie
mit uns als Juden fühlten und kämpften, wenn es sich um politische
Prägen handelte (Israel, Antisemitismus, Nazismus). Daraus schlössen
wir, es müsste auch im theologischen so sein.DaS war der Irrtum*
Hier hatten Sie offenbar doch noch nicht selbst die Probleme ganz
durchdacht, Sie wollten es bald tun, aber hatten es eben noch nicht
getan. Daher bewegten Sie sich noch in Gedanken, die wir bei Ihnen
nicht vermuteten^Es wäre nicht anders gewesen, wenn Sie plötzlich
auf einer Tagung der arabischen Liga erschienen wärei^ oder einen
Artikel in der Deutschen Soldaten-und Nationalzeitung verfasst
hätten. Unsere Haltiing: Enttä»BChung : "Von dem, hätten wir das
wirklich nicht gedacht;" ,. t« -^
Vielleicht verstehen Sie jetzt etwas teesser, was geschah. Denn
auch Sie sind ja einigermassen betroffen, weil auch Sie das von
diesen Juden nicht erwartet hätten..»
Leider komme ich einstweilen nicht nach Berlin, vielleicht zu Pfing-
sten, aber das steht nicht fest. Sind Sie in der Pfingstzeit in
Berlin ?Ich war ziemlich krank, habe einen widrigen Nierenstein,
und war lange nicht recht arbeitsfähig, müde und zerschlagen*
Vielleicht klappt s aber doch am Pfingsten. Schreiben Sie mir daher
bitte bald, ob Sie in Berlin sind.
Pur heute nur alle guten Wünsche für Ihre Frau , u^^ Ihnen
herzliche Grüsse von
Ihrem
*/s.e
iJl
10.4.1964.
m
Prof. !)• Helmut Oollwitzer
\
Herrn
Dr. E^nst Ludwig Ehrlich
Purkar Str. 15,
Basel / Schweiz
Lieber Herr Ehrlich!
Meine Frau liegt seit 6 Wochen Bchwor krank in der Klinik.
Ich bin ohnehin mit einer rieoigen Arbeitslast in diese
Früh Jahrsferien gegangen und nun durch die unerläßlichen
täglichen vielstündigen Besuche in der Klinik zeitlich
sehr eingeschränkt y daß ich zu nichts mehr komme. Bazu hat
mir die Angelegenheit mit Br. Geis in einem Maße seelisch
zugesetzt, wie ich es schwor beschreiben kann. Nachdem ich
ein sehr schweres, anstrüngendes Somester hinter mir habe,
bin ich jetzt etwas am Ende meiner Kräfte. Ich schreibe Ihnen
das nicht, um Mitleid zu heischen, sondern nur, damit Sie mir
nicht grollen, wenn ich unseren Briefwechsel jetzt gerade, wo
er sich einer aussichtsreichen Biskussion, bei der wir die
ei^;entlichen Fragen in Blick bekorimen/iähert, nich^ sofort fort-
setze. Am liebsten wäre es mir, es könnte einmal mündlich ge-
schehen. Wenn Sie hierher nach Berlin kommen, könnten wir es
vielleicht arrangieren, daß wir beide miteinander oder auch
mit einem kleinen Kreis hier weiter verhandeln.
Wann solche Verhandlungen in unserer Arbeitsgemeinschaft - für
den Fall, daß sie weiter existieren wird - geführt werden kön-
nen, muß sich erst heraus ntellery und mir scheint, sie muß sich
dafür erst aus einer Sentimentalitätsgemeinschaft in eine Ar-
beitsgemeinschaft wandeln. Ich selbst würde mich an Bi^skussioner
in diesem Kreise erst dann wieder beteiligen, wenn ich einiger-
maßen sicher bin, daß nicht mehr die Sitten herrschen, die ich
jetzt erst erfahren habe« Biskussionsäußerungen, die ich meiner
Art entsprechend freimütig, ungeschützt und pro))ewei8e mache
(ob sie geschickt oder ungeschickt, zutreffend oder unzutreffend
gewesen sind, lasse ich völlig dahinges teilt ) , werden übel
genommen, sachlich unerläßliche Fragen gA TaktproblemeK umge-
wandelt, - und von all dem erfahre ich nicht das Geringste,
fahre vielmehr ahnungslos und befriedigt von diesen Aus-
sprachen nach Hause und bekomme ein "Vierteljahr später eine
Keule über den Schädel geschlagen. Iqh erwähne dies n\ir des-
halb noch einmal, weil Anklänge von übelnehmen und Entrüstixng
auch noch in Ihren Briefen ifimer wieder noch hörbar werden.
Ich kann theologische Fragen nur auf einer Basis des Vertrauen«
und wissenschaftliche Fragenj^nur in einer Atmosphäre harter,
rücksichtsloser Offenheit, in der man in Hoffnung auf Be-
lehrung; auch möglicherweise Falsches äußern darf, ohne darauf
festgenagelt zu werden, diskutieren. Bas habe ich von diesem
Kreis erhofft. Vielleicht wird noch etwas aus ihm.
- 2 -
1
In diesen Tagen wird der Rumpf vor stand beschließen, wie es vor-
erst weitergehen soll. Ich werde ihm vorschlagen, er solle da-
rüber an alle Glieder des Kreises eine kurze, sich auf ein paar
Sachangaben beschränkende Mitteilung hinausgehen lassen.
Mit herzlichen Grüßen und der Bitte um verständnisvolle Ge-
duld bin ich
Ihr /<?
^^^^t^^
/ff, b
■ I i
I
\
i »
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
yJ
^
Basel, den 24»
Furkastr. 75«
"5. 1964o
Herrn
Prof. Dr. H. aollwitzer
Berlin-Nikolassee
Schopenhauerstr.47«
Lieber Herr (jollwitzer,
haben Sie besten Dank f
20,3. f der inioh sehr ge-
Ihren Brief v,
freut hat , wenngleich er nach Lage der Dinge natürlich auch nicht
"erfreulich" sein konnte. Immerhin haben wir jedoch im derzeitigen
Stadium unseres "kritischen Oespräches" wenigstens erreicht ,dass
gewisse Voraussetzungen unseres bisherigen Umgehens miteinander
klarer geworden sind, was das zukünftige Verstehen befördern dürf-
te und die Ahnungslosigkeit mindern. Ihnen ist völlig richtig nun-
mehr die Ursache der Missverständnisse und Enttäuschungen deutlich
geworden^^wobei wir Sög®^|^jJ(4^äS§ hemühen sollten, wie Sie es
nennerif''^^ "Aforalisieren^I^^ — Hjuibi Mi^lts würde ich Ihnen gegenüber na-
türlich nie von "Betrügerei" etc. reden, und so befinden wir uns
in der gleichen Situation, als wechselseitiger Verstimmtheit aus
verschiedenen Gründen Kraftausdrücke zu verwenden. Ich habe auch
nie behauptet, Sie täuschten uns etc, so dass wir auf einer sol-
chen Ebene wirklich nicht mehr verhandeln müssen; ich hatte im
Gegenteil um Versachlichung gebeten, wozu dann allerdings- das
kann ich leider nicht zurücknehmen- auch gehört, dass mir die Ju-
denmissitnare in ihrem theologischen Denken zuwider sind, nicht
weil ich diese als Menschen verabscheue, das tue ich gar nicht,
sondern weil ich ihre Auffassungen, soweit sie meine Existenz als
Juden betreffen, ablehnen muss. Und damit sind wir bei der Sache.
Aus Ihrem Briefe ist mir überdeutlich geworden, dass wir in der
T^t von vorn beginnen müssen, denn wir haben alle die Dinge zu
sehr übertüncht. D^s geht Jetzt schlechterdings nicht mehr, son-
dern in unserer zukünftigen gemeinsamen Arbeit wäre es wohl die
erste Aufgabe, die V'oraus Setzungen klarzulegen, die überhaupt erst
ein Miteinandersein fruchtbar erscheinen lassen. Dqzu gehört z.B.
auch das Problem, wer eigentlich ein Judenfeind ist, und ob einer
nicht etwa auch ein Judenfeind sein kann, dem nichts anderes ein-
fällt, als die Juden zu ent judaisieren, d.h. die theologische
Endlösung der Judenfrage zu propagieren. Hier gehen unsere Auffa-
ssungen einstweilen noch reichlich weit auseinander, weil für mich
einer ein Judenfeind ist, der behauptet, Auschwitz sei die (Quit-
tung für die Verwerfung Jesu, und das hat Herr Wittenberg getan.
Für mich ist auch einer ein Judenfeind, der schreibt, Gott könne
man leider nicht anbeten, wenn man gleichkam als Koppelkauf nicht
auch JeHus als Messias annähme, diese Weisheit stammt von Herrn
TT,- J
J J -
u. xc
ixcx uc -Lv^xx caxo j\xc; ux J.g, uc—»
aeichnet^ und werde dies auch in Zukunft stets tun, weil hier Ju-
denmissionare zusammenkommen, die einerseits s:ich dort mit Juden
umgeben("Ach^wie lieben wir sie doch"), anderseits wollen, dass
das Judentum rasch auf humane Weise verschwindet, weil sie meinen^
dieser fossile Ueberrest aus dem"Alten Testament',' wie man so sagt,
hätte keine Existenzberechtigung mehr, und die Christen vergange-
ner Jahrhunderte wären daran mitschuldig, dass es noch Juden gäbe,
weil man früher das "Ghristus-Zeignis" eben auf taktisch falsche
Weise geboten hätte. Um es nun besser zu machen, nimmt man sogar
orthodoxe Rabbiner in Kauf, die man den Sheologie-Studenten vor-
führt. Im Grunde ist das nichts anderes als ein Zoologischer Gar-
ten für Missions-Theol«gen.DaS Judentum mit einem eigenen Wert
der "Aussage" hat man ja in einer theologischen Vorentscheidung
längst abgeschrieben. Freilich will man, gerade als Demtscher,
einem Volke der physischen Endloser entstammend, die Juden als
Menschen dulden, daher kann sich ja auch Herr Hengstorf in s# vie-
len humanitären jüdischen Gremien in den Vorstand wählen lassen,
ohne mit seinem theologischen Gewissen in Konf liktv^eraten.
«*
2.- ^ , .
Was mich anbetrifft, so gestehe ich Ihnen jedoch offen, dass ich
auf die "Menachlichkeit " diese- Missionare gern verzichte, wenn ^^
diese mir im gleichen Augenblick, in welchem sie sich mir human
nähern, mir meine Existenz als Jude bestreiten. Ich weiss freilich,
dass dies nicht die Auffassung aller Juden, insbesondere in de^
BundesreT3ublik ist, aber korrupte Individuen gibt es überall, una
ich empfinde nicht einmal besondere Scham über sie, weil ich aen
Juden zumindest das gleiche Mass an Opportunisten zugestehe,^ wie
den andern« „ , ..-, j ,,^^vi.*^Vi
Ich würde nicht einmal behaupten, wie Sie das in übrigens wirklich
sehr feiner Weise versuchen, meine Einstellung zur Judenmission
psychologisch aus einer seelischen Verwundung zu erklaren. Die Dinge
liegen im Grunde doch viel einfacher: Da kommen Leute, die mit rich-
tig oder falsch verstandenen Termini aus dem NT operieren, und mir
zu beweisen suchen, dass es mich eigentlich gar nicht mehr geben
dürfte, und dass ich noch da bin, rührt nur aus meiner überaus gro-
ssen Ver Stockung her, die man aber nunmehr zu brechen imstande ist,
da man gemerkt hat, dass der ürund für diese Verstockung gefunden
sei. Er bestehe darin, dass die Christen sich in Jahrhunderten
sch<?MC5ht benommen hätten, und wenn sie sich nunmehr den Juden in
Tat, Schrift und Rede anders zeigten, so würde ich erkennen, dass
ich auf einem Holzwege sei, und der Schaden wäre endlich behoben.
Wie bös und dumm seien doch die Christen früher gewesen, dass sie
erst nach Auschwitz das gute und zum Ziele führende Rezept gefun-
den hätten. So sehen die Dinge für mich aus. _ „„.„pv,
Sie werden dagegen mit dem Npuen Testament operieren^ und meinen,
es als christlicher Theologe tun zu müssen. Mir scheint, dassuns.;
Auschwitz in der Tat eine Lphre sein müsste, die auch theologisc^
Folgen haben sollte, nicht nur auf der rein menschlichen Basis, w«
ich manchen Missionaren den guten Willen keineswegs abspreche.
Man müsste darüber nachdenken, und hier hat Jules Isaac S^wiss rich-
tig gesehen, dass die ganze antijUdische Konzeption des NT, die ein
"Jein" zum Judentum war, tatsächlich Auschwitz den W^g bereitet hat.
Und da soll also alles mit dieser Konzeption in Ordnung sein . Da
können christliche Theologen heute ernstlich behaupten, sie müss-
ten, um des Christentums willen, weiter auf diesen theologischen
Spekulationen der Spätantike beharren, aüdernfalls sie sich nicht
mehr Christen nennen könnten ? Und da wäre es also m Ordnung, die-
se Konzeption und Tenninologie weiter durchzuhalten, wenn auch in
freundlichen Absicherungen ? Das hat wahrlich nichts ^it morali-
sieren" und Ketzergerichten zu tun.Hier geht esum das _ grundsätzli-
che,ob man Auschwitz gleich Golgatha als ^in Zeichen mit Bedeutung
wenn man die Dinge tatsächlich nur auf humaner B.sis betrachtet, dasi
es auch Sünde sei, die Juden umzubringen, hab^jj^w^uns nichts mehr
zu sagen, i^in Gespräch kann erst beginnenf*^ jen«?! Im christlichen
Abendland erfolgte Geschehen einen Wendepunkt im theologischen Den-
ken auch gegenüber den Juden bedeute/. Genau darüber haben die mei-
sten der Christlichen Theologen noch^^jaMächzudenken begonnen,
und wir befanden uns in dem Irrtum.TM^MtTSii es. Die humane Annä-
herung an uns nahmen wir bereits irrtümlich für den Beginn eines
neuen theologischen Denkens, und ich verstehe arst jetzt so rich-
tig , dass dem leider nicht so ist. „. . , -, tt»
Diese Auffassung wird noch dadurch bestärkt, dass Sie in aller Un-
schuld (die, was Sie bitte ein für alle Mal verstehen wollen, von
mir niemals angezweifelt wurde), ganz arglos fragen können: "Ich
kann nicht verstehen, wai-om das jetzt auf einmal so pressiert, nach-
dem die Dinge Jahrhunderte lang im Schlechten weitergegangen sind."
Wenn ich Sie als Mensch nicht so schätzen würde, und wenn ich_ nicht
wüsste, dass Sie tatsä^lich ernst um die Dinge bemüht sind, wurde
ich IhAen sagen, dieser Satz sei ungeheuerlich.Mein, mein Lieber,
ich verliere wahrlich nicht alle Proportionen, wenn ich eine solche
I
Dr.phil.Ernst Ludwig Ehrlich
3,-
Haltung mit dem Schweig-en in der Nazi-rZeit vergleiche. ' Es imt
wahrscheinlich im (Grunde noch ärger. Die Nazis waren zum Teil
entchristlichte Barbaren, die einer zutiefst ungeistigen V/elt-
anschauung, bestehend aus einem Konglumerat von verschiedenem
Wirrsal anhingen. Von denen, die von uns geistig abstammen, mit
uns einen Teil der Bibel gerne insajn haben, darf ±cl^ etwas anderes
verlangen, nicht nur im Menschlichen. Ich kann von Ihnen und den
andern ^KSIÄ Theologen zumindest verlangen, dass Sie nun beginnen,
historisch zu denken, die Gründe für die christliche Fehlentwick-
lung gegenüber Juden und Judentum suchen, und nicht die aus zeit-
gebundenen Umständen stammende Polemik gegen uns dogmatisieren,
\Ienn man das tut, kommt man in der Tat zur Abwertung des Judentums,
die zusammen gehen kann^ mit der Wertschätzung der Juden^D^s r#ll-
zieht sich stets auf den Missionstagungen von Rengstorf. Das Ju-
dentum wird dort als durch Christus überwunden erklärt, obwohl
man den Juden Gutes ervreisen will, sei es mit dem Evangelium, sei
es mit Spenden für (Jüdische Kinderheime oder die Hebräische Uni-
versität. Wir wollen aber für uns gar nicht das Evangelium, das
sollte doch gar nicht so schwer zu begreifen sein, wir akzeptie-
ren das Evangelium allein, damit die Christen christlicher werden,
und uns in Ru^e lassen. Wir erfreuen uns an Jesus, soweit er in
unserer eigenen Tradititn steht^ und^z.B. in der BergpredigtyDinge
neu formuliert, die wir uns erst aus verschiedenen anderen -mellen
unserer Tradition zusammensuchen müssen. Wir freuen uns an Jesus,
weil er auf iKMxÄMDtsHtMia Gefahren gewisser jüdischer Strömungen
hinweist^ und wir dadurch gewarnt werden^ und uns besinnen kön-
nen. Das ist das prophetische Element in seiner Lehre. Ihnen aber
geht es um die Wertung seiner lerson und die dadurch bereits erftlg-
te Wende in unserer Welt. Warum respektieren v/ir uns nicht gegen-
seitig dort, wo wir differieren müssen, wo es so undndlioh vieles
gibt, was wir gemeinsam zu vertreten haben? Der Gegensatz ist
tief und fundamental genug.
Stattdessen aber bohren Sie alle weiter, fragen uns, ob wir nicht
doch könnten, übertragen die Polemik der Evangelien, die aus ganz
genau zu umschreibenden historischen Umständen erwachsen ist, auf
die Gegenwart, off eruieren uns etwas, das wir kennen und nicht an-
nehmen können, obwohl wir es kennen. Wnrum setzen wir uns nicht
zusammen, ohne Absicht, ob die Juden sich "bekehren", sondern,
weil jeder einen ihm eigenen Beitrag zu sehr viel Gemeinsamen^ lei-
sten kann, damit wir dieses besser durchdringen und verstehen und
leben ? Sie aber haben stets das "Christus-Zeugnis" im Sinn. Mir
psr» ViP i r» "h . Hocscs wir* pt nmal H anr» anr»V> liVvor» H S o 00 "PViv»oao n-no ^ro-v^c-f- r> ».—
digen müssen. Ghristus-Zeugnis ist doch wohl, wenn ein Christ aus
dem Urgrund biblischer Liebe heraus lebt^ und jeder auf diese V/ei-
se mefckt, dass sich dadurch einer vom andern, der kein Christ ist,
unterscheidet. Christuszeiignis dürfte wohl falsch verstanden sein,
wenn man dartut, dass der andere gar nicht mehr als anderer vorhan-
den sein dürfte. ¥enn ein Christ sich mit einem Juden unterhält^^
und die Quellen interpretiert, so ist das legitimes Ghristus-Zeug-
nis, und Sie wissen sehr wohl, dass ich dies nie bestritten habe.
Aber das bedeutet noch nicht, den Juden ihren Weg als Juden zu be-
streiten.
Ich meine natürlich auch nicht, dass wir miteinander am Ende sei-
enj miir scheint, dass wir genau erst am Anfang sind. Vielleicht war
der Anlass zu dieser Einsicht reichlich brutal, aber er lässt sich
zum Guten wenden, wenn man ihn nunmehr versachlicht^und etwas rech-
tes miteinander beginnt. Ihr Brief v.20.5« war gewiss ein gutes Zei-
chen dafür, wenngleich daraus auch ersichtlich ist, was es eigent-
lich noch zu tun gibt. Dazu gehört u.a. auch, dass das, was in
letzter Zeit von Mehl, Wittenberg und Reinhard verfasst wurde, von
mir- im Unterschied zu Ihnen- nicht nur als "Blödsinn" abgetan wer -
4.-
I
kann. Das zeigt^ die Kluft, die zwischen uns herrscht. Sie
mag sehr summarisch umschrieben werden xix mit der These:
"Die christliche Theologie als Wegbereiterin zu AuschwitzJ^
Und wenn Sie über den ungeheuerlichen Satz von Wittenberg nach-
denken, Auschwitz sei Gottes Gericht über die Juden, weil sie
ZJJÄX Jesus als Christus verworfen haben, so müssten Sie eigent-
lich, früher oder später, auch zu der Erkenntnis gelangen,, dass
eine solche Auffassung als "Blödsinn^* wohl doch nicht zureichend
umschrieben ist^
Sie versperren sich auch die Einsicht in die Situation der Ju-
den, wenn Sie mit unserer seelischen Vpr^*rundung operieren.
Auf menschlicher Ebene ist eine solche Sicht von Ihnen natür-
lich nur anständig gemeint. Es ist ein gleichsam brüderlicher
Versuch, uns zu verstehen, und ich bin weit davon entfernt, da-
für etwa Undankbarkeit fea bezeugen. Aber mir scheint, es han-
delt sich nunmehr primär gar nicht mehr um die Frage, ob wir
verwundet sind oder nicht, sondern allein darum, ob die christ-
liche Theologie- nach Auschwitz- so weitermachen kahn. Bür mich
ist Auggli^^H t7. ein Einschnitt in die bisherige Geschichte, s»
wie /für SieVä^^g^Golgatha ist. Und so wie ich mich bemühe, den
Sinn von Golgatha in Ihrer Existenz zu verstehen, so sollten
Sie in Ihrem theologischen Nachdenken vielleicht doch auch da-
zu kommen, in Auschwitz etwas zu erblicken, was eine V/ende für
Ihr eigenes Denken bedeuten könnte. Das Volk Ihres Messias wird
zu Millionen vergast, und bisher hatten Sie darüber nichts an-
deres zu sagen, als dass die Christen ihr tätiges Mitgefühl an
den Juden beweisen sollten. Was Auschwitz für Sie als Christ den
Juden gegenüber bedeutet, war bisher offenbar noch nicht Gegen-
stand christlichen Nachdenkens in der Theologie. Das ist die Ant-
wort auf Ihre Frage, warum es mir mit einem Mal JtöT pressiere.
In der Tat, es pressiert mir ungeheuer, und ich bin nicht nach
ArnoldCiain gekommen, um mir unter zahlreichen Absicherungen sa-
gen zu lassen, ich hätte eine paulinisc he "Decke vor den Augen."
Uns hat dabei bedrückt, dass einigen von Ihnen eben nicht viel
anderes eingefallen ist^^cig )?UjCuo .
Ich stimme Ihnen darin zu, dass man das Ihnen alles etwas netter
hätte sagen müssen,* denn ich meine, als Mensch haben Sie die Holz-
hammermethode gewiss nicht verdieijt. Aber Sie selbst haben Herrn
Geis seine ungeheure Enttäuschung zugute gehalten", und insofern
hat, das muss leider gesagt werden, sein Artikel mehr bewirkt,
als viele "getrennt-brüderliche*' Gespräche, die dazu angetan
karen, jBnt scheidendes zu überdecken.
Jetzt sind - ohne Vertrauensbasis- Dinge gesagt worden, die ich
natürlich lieber auf dem Bo<^en pinp« «ehnnp-n men^nhl ioVien Ein-
vernehmens erörtert hätte. So müssen v/ir suchen, das menschliche
Vertrauen wiederherzustellen^ und s^^stmatisch den Scherbenhau-
fen zu betrachten, der aber auch sein Gutes hat. Ich glaube,
das alte Gefäss musste zerstrümme
der ein neues herstellen können.
rt werden, damit wir miteinan-
Das ist nicht past(»rale Homi-
letik, sondern mein dringender Wunsch
Mit herzli
Lchen/tfri
^.
russen
■"^.
i^
t?
■ >i'v
, den 20.5.1964
Herrn-
Dr, Ernst- Ludwig
FurkaStr, 75
E }i r 1 i c h
B a n e 1 /Schwei
u^.
^€^
Lieber Herr Ehrlich!
Herr Geis hat in seiner Antwort auf den Brief, den ich ihm
gleichzeitig! mit den Brief an Sie ^^^enchrieben habe, die Hoffnung
ausgesprochen, daß jetzt 3chwei^:en eintreten möge. Ich konnte
sie ihm noch nicht ganz erfüllen, sondern hielt es für nötig,
noch oinmal eine Klärung der Mißvorständnisne zu versuchen.
Wie er das aufnehmen wird^alme ich nicht, Sie können sää^t meinen
Brief an ihn sich (ianu einmal von ihm zeigen lassen. An liebsten
würde ich ihn Ihnen beilegen, um nicht dai'. alles noch einmal
nuch Ihnen gegenüber wiederholen zu müssen, Lber das wäre vielleicht
bei so persönlichen Briefen etwas indiskret. So muß ich es Ihnen
ge£4:enüber doch noch einmal kürzer darlegen, jedenfalls was das
Wort "Mirverstüiidnis" anlangt, das ich soeben gebraucht habe und
das mir durch Ihren Brief vom 17«5«» für den ich Ihnen danke, nur ^
bestätigt wird.
Offenbar war unsere Arbeitsgemeinschaft tatsächlich ein Mißverständ-
nis. 3ie Frage ist, cb sie daran sterben muß, daß dieses Mißver-
ständnis jetzt an den Tag gekommen ist. Der Mißton, der hereinge-
kommen ist, entstand dadurch, daß 5ie beide, Geis und Sie, Ihre
Enttäuschung als Folge eijKJr Tausclmn^; durch uns verstanden und «♦/
urfr dieser Täuschung nun öff entliclL iji dem maßlosen Überfall des
Geis 'sehen Artikels ,..*m^ bezichtig-f^^J^^tatt daß Sie fragten, was
der objektive Grund Ihrer Enttäuschung ist, ob er sich beheben
läßt oder nicht, - und dies im Gespräch mit uns erörterten. V/enn
mich jemand öffentlich der Betrügt^rei bezichtigt, dann mute ich
ihm nicht zu, sich mit mir weitt»rhin zusammen zu setzen, und mir
nicht zu, mich mit ihm zusammen zu setzen. Sie hab(5n damit alles auf
eine morf^.lische >^bene g<aBr'ho"b<>n , mif d^r wir schlechterdings nicht
weitcrkOiT.men. Daß es davon wieder we^:|koMrat, dazu können wir nur
beitragen, daß wir Ihren mich erfreuenden Schlußworten Ihres Briefes
folger, das Persönliche vergessen und das Sachliche ejist nehmen.
Das Mißverständnis war gegenseitig. Was Sie von uns erwartet haben,
sagen Sie sehildeutlich in^n<rPOn Brief. Sie müssen sich aber darüber
klar sein, daß dies bis zu unserer Aussprache in Arnoldshain nie
unter uns klar formuliert worden istj^ - vermutlich deshalb nicht,
weil es Ihnen selbstverständlich gewesen ist. Wir dagegen unter-
stellten ebpnpo als selbstverständlich, daß Ihnen als jüdischen
Theologen vom Christentum so viel bekannt sei, daß Sie, wenn Sie
mit ernsthfiften christlichen Theologen zusammen sind, damit Menschen
zu Partner akzeptieren, die an das Neue Testament gebunden sind,
an den ne\itestamentlichen Auftrag wowohl wie an die neut es tarnen tli che
Hoffnung, und für die die Rosenzweig-Schoeps ' sehe Theorie, daß die
- 2 -
I
•^'
i
ChriHtusoftVnibarunf: nur den Heidon, nicht aber den Juden nötig
sei, wohl ein Thema der Krörterunfi:, nicht aber die Bafsifi und Be-
dinp:un^ der Gemeinschaft von Juden und Christen sein kann. Das
bedeut<H, daß wir Paulufl und Reine Begriffe "VerKtockung" und
"Decke vor den Augen" nicht einfach wegstreichen können, so gern
wir es täten, weil uno klar ist, wie beieidif^end sie in den Ohren
ungorer jüdischen Freunde klin^^en müssen/ und wie unangebracht sie
im Munde einer Christenheit sind, die ^^ich Jahrhunderte lang so
schamlos gegenüber den Juden benommen hat; wir können sie nicht
wegstreichen, sondern wir müösen (wie es ,1a offenbar bei der Tagung
in Arnoldshain Januar 1962, bei der ich nicht dabei war, schon
anfangsweL«e geschehen ist) versuchen, horuuüzubekoiiiaen, waii ihr
wahrer 3inn ist, was an ihnen als zeitbedingt fallen gelassen
werden kann und was für christliches Denken weiterhin verbindlich
ist. Genau dafür brauchen wir ihre Hilfe und /hron V/ideraT)ruch,
genau so, wie ich (wenn icli etwa alle sciirif tlichcin Äußerungen von
E.L. Ehrlich über das V^irhiiltnis voa Judentun und Christentum lese!)
meine, daß den Juden für tiir iiachdenken über Judentuia und über
Judentum und Cliristentuia die unraittelbare Konfrontation rait den
Christen und der christliche l/iderspruch sehr nützlicli sei.
Ei3 kann sein, daß Sie an dieser Art "^on Aussprache kein Int' resse
mehr habon, laß 3ie ungedulfl/igli fordern, dies müßte längst hinter
uns liegen, daß Sie unsere Arbeits^vemoinochaft, wie Sie schreiben,
als einc3a"3toi3trupp" gedacht haben, .'ür den (Li^v neutostamentliche
Widerspruch zwischen jüdischen und christlichem Gotteszeugnis unaktu-
ell geworden ist, und der nit fxiegender Fahne schon nach neuen Ufern
zieht, - dann haben ijie .jedenfalls eine andere 3icht unseres Krei-
ses gehabt, als ich :-ie liabe und mancher V':n i;jis mit mir. Ich bin
Theologe, ich bin verpflichtet/ die Dinge langsau, unsichtig und
verantwortungsvoll durchzudenken. DfvS Keuc und Verheißungsvolle an
unserem Kreis bestand für mich nicht d.rin, daß ein homogener
Cto/atrupp ist, sonderJi darin, daß «Ar endlich, endlich, endlich
einmal miteinander, in uneingeschränktem Vertrauen. das, was seit
der neutestamentlichen ^^^^it zwischen uns steht, ej^ortern können.
Ich hatte auch gedacht, daß Ihnen die V rändorung in der Kontro-
vers theologischen Situation zwischen der rönirch-katholischen und
der evangelischen Theologie bekannt ist, durch die die Härte der
gegenseitigen polemischen Befragung nicht geschwunden ist, aber ge-
tragen von einem berei twilügen ^ureiiiandei — Küxöii uiid ^uxtOuTinciCr -^
Bedenken der Gegensätze. Auch hier konnte die neue Weise des Zu-
sammenlebens nicht damit beginnen, daß jede Seite von der anderen
die Abschwörung der überlieferten negativen Charaliteristiken for-
derte; wir Protestanten haben in diesen Gesprächen Lutherqfte-
zeichnung des Pa||stes als Antichrist und die Bezeichnung der
römischen Messe als "vornaledeite Abgötterei" durcli ^en Heidel-
berger Katechismus nicht abgeschworen, sondern zur Diskussion ge-
stellt, und so ging es auch auf der anderen Seite. Auf diese ^"eise
kaitmn vrir vreiter and auf diese W:?ise allein IvO^^mt man weiter. Daß
Sic' beide auf Härders Beitrag im "angekündigten Bund" so negativ
reagierten, weil er der paulinischen "Decke vor den Augen" nicht
absch^örte ohne daß Hie die \'ielen sorgsamen Sicherungen Ä«r be-
achteten, nit denen er die Zitierung solcher Ausdrücke umgab^um
jedes traditionelle christliche Jberlegenheitsgefühl zu verhindern,
- 3 -
und daß Sie ebenso ne£ativ auf meinen Ihnen allen völlig naiver
WeiBe .iiße.nndton Briofwochnel mit W. Thiil ^.oenfall» «"^f;^^«*/
reagierten, weil dort von einer christlichen Zeugnisverpflichtung
pegenüber dem Judentum und von dem chri.',1aofe-i8c}ien Uni^emißen heuti-
^,>r niidl^cher HoohFohötzunR Jesu von Nuzareth die Rede ist, das
war äilerdinen mir dann eine nicht minder ^rrolio Kn .^üunohung, als
<^ie 6le uis repenüb.^r empfunden haben. Wenn das Sichtbarwerden
solcher Differenzen uns 2ur KntrüstunK veranlaßt atatt zu ernster
Arbeit, dann allerdings brauchen wir keine ••Arbeitsf^enemschaf t
Juden und Christen" aufnuchon. „i,<„^„„-
V.-enn Sie das verstehen, dann wird Ihnen auch unsere verschiedene
■ItellunK zu den Leuten der Judennissiou vielleicht «anigstena
anfanrsweißc verständlich werden. Hätten Sie beide vom Anfang
unserer Zusamnenarbeit an als Bedingung dieser "'^^'^•«'^«"'''^f ^* «^^*
atrilcte Verwerfung der Judenmisf Ion, im gleichen Sinne, wie ble sie
Verwerfen, von uns gefordert, dann wäre die Sache von Anfang an klar
gcvesenj vermutlich wäre dann aber unser Kreis gar nicht ö'^*^*«"?«";
DaC infolgedesnen von Anfang an ünVlarheit herrschte, ist ^eder Ihnen
noch uns zum Vorwurf ^u machen, das hat nich so ergeben, wie sich oft
die Dinge erst allmählich klären. Iiinerhir muß ich Sie daran er-
inn<^rn. daA T,ir (ich weiß allerdlngn nicht, ob Sie damals schon d^abei
waren) uns Einfangs bemüht haben, auch liengr.torf ur.l andere deutsche
Gremien aer Juden-tiission in unseren Kreis herein zu bekoninen und daß
das nur nn Rmgßtorfs nbneigung gegen den Kirchentag gescheitert ist.
Sie sehen daran - auch wenn es für Sie unfaßlich eem sollte. -
wi.. naiv wir auf der chriBtlichen Seite der Frage der Judc.nmission
zunächst noch gegenüber standen, selbr.t «olche Leute, ^'le' "^^f/^*
mir schreiben, "so viel über Israel roden um' uo viel ^'^^/"den um-
gehen" wie ich. Krst allmählich haben wir erkannt, wie entscheiden«
für Sie jede .-bsage gegen jede Foru von Judennisj.ion istyund wie
fe^tA^ Ihnen unsere Beteiligung an di«sor Absage zur Bedingung für
die Möglichkeit unseres
Kreises wurde. Seit mir dt-s aufging, habe
ich eed-änrt, daß dies zum Thena einer unfi.*r«r Tagungen gemacht
würde, was dann in Arnoldshain, aber nur in einem ganz ungenugonderr.
MüBe, resohehen ist. Dfß uns das erst iia Laufe der letzten zwei
Jahrp kl'ir -.vurde, köntien Sie uns nicht verder.ken; ich woi#c Sie
darauf hin, daß auch in jüdischen Kreisen in Deutschland die Schürfe
der /.bsage gegen R ngstorf und die Semen r.ich errt l".Lau_e der
letzten Jahre entwicKeit nat. .laxuer, rx«ixu.=..-^*o — -
in früheren Jahren «engstorf »che Tagungen besucht und waren von den
dortiren Eindrücken her völlig ahnungslos, als wü" jetzt von Ihnen
die iistole auf die Brust gesetzt bekamen, unt zwischen R<.ng8torr
und Ihnen zu entscheiden. <„„4»_
Was uns christliche Mitglieder uns .rer, Kreises von der Judenmission
(abgesehen von der Unerträglichkoit dieser. »Vortes, auf das i"*!. Sie
können es mir glauben, ebenso reagiere wie Sie!) in der Sache unter-
8cheidet,wurde in ArnoldshaiB klar h.'rausgoarbextet/ und ich habe
es fior. In verschiedene Punkte zu.aiiraengofaßt. Daß diese in Proto-
koxl aber unsere Tagung nicht erscheinen, hat auch mich sehr ge-
ärgert. (Daß aie auch m diesem Protokoll einen Dolus sehen, httt**,
absichtliche überkleisterung dar Gegensätze, l?;««* "" Jf^^ °^^"
erwähnten unerträglichen Moralisierung durch Ihr Mißtrauen, von
- 4 -
dei' wir wegkommen müscen; wenn Sie Hardercche Protokolle
ebenso gut kennen würden wie ich, der in Laufe von Jahrzehnten
eine Unzahl von Ausnchünoen, die Härder ^eleitGt hat, niterlcbt
hat, dann würden Sie Winsen, daß jedoo dieser Protokolle so aus-
sieht^ and daß dien von ihn oder von «iner lan;i;jührigon Mitarbei-
terin, Frau Dr. 3 ohn, ohne jede böae Absicht no geschrieben wor-
den iöt). \yiQ aber eigentlich einc^ üo abaoluto Verwerfung der
Sache der Judenniaaion für christliche Theologen nöglich sein
soll, wie Sie sie fordern, ist nir auch aus Ihren jetzigen Briefe
nicht klar geworden. Auf der einen Seite schreiben Sie - in ziem-
lich unschöner Wortwahl - daß den Protestanten niemand 4aÄ "Chris tue-
Zeugnis, was sie uns zu bieten hätten',' " j^^ beatritten"j^2^uf der
anderen Seite beschworen Sie sich in dem >;loichen Satz, daß ich
in dem Briefwechsel mit Bfhielyi in dem das Wort Judennission übrigens
m.W. überhaupt nicht vorkara, zur Judonnission "Jein" gesagt >iätte,
dfas sich doch darauf bezieht, daß ich dort oben von diesem Christus-
zeugnis an die Juden gesprochen habe, da.=^ nach Ihrer anderen Satz-
hälfte uns von niemanden bestritten w ird . In einer Atrnosphäre,
wie sie durch die Art, wie Sio Jber die L^ute d<)r Judenmission
- und nur auch über uns, sobald Avir das nicht mitiiachen, - reden,
entsteht, kann ?.ch drrübor ly.r nicht sprechen. Diene Atmosphäre ist
mir tief zuwider. Ich mache Ihnen danit ab^?r keinen Vorwurf. Ich
habe nur die Hoffnung, duR es ii«-e*T trotz allora/Was zwischen Juden
und Christen und Juden und Jeutschen von der 3eite meiner Gruppe
her geschehen Ist, ^»<r doch noch raöglr'.ch ist^ nonschlich i;Jiteinander
zu reden. Diese Hoffnung ist doch die tragende H offmmg nicht nur
unseres Kreises, sondern Ihrer Tätigkeit ebenso wie der neinen.
In dfeser Hoffnung bitte ich Sie, Ihnen sagen zu dürfen t Ich akzep-
tiere es J:'ofort, yfenn Sie mir fragen; Seht endlich ein, wir sind
tief Vervvundeto, von Euch tief Verwunde te.^ilr können über alles,
was auch nur entfernt nach den nv>rt "Judennission" riecht^ nicht
ruhig sprechen, wir sind tief allergisch dagegen, für uns ist das
nichts als eine Fortsetzung dessen, was uns Jrhrhunderte lang ange-
tan worden ist, für uns ist das das theol^-ginche Nebenstück zu
Auschwitz, mutet ims nicht zu, darüber objektiv in ruhiger Sach-
lichkeit zu verhandeln, erlaubt uns, daß wir als vc^rwundete Menschen
ungerecht sind und nicht in Stande zu prüfen, wie weit unsere
Vorwüife zutreffen und wie weit nicht! - \'!enn Sie so sprechen, werden
wir das respektieren. Dr nn soll hinter uns nicht pehr darüber ge-
ov^■r.r>r.^^/^r. wo>»/^or«. "notin w7Bt»^p nTTerHinprR die theolop'ische Arbeit
in unrorem Kreise beträchtlich beschränlt werden, weil sie immer
bemüht sein müßte, ein heißes Kisen zu lungehon ; dann könnte vielleicl
unser Kreis deshalb nicht existieren, weil Sie nur mitmachten unter
der Bedingung, dal^ wir diese gleiche Haltung mitmachen, was wir doch
nicht können. Aber jedenfalls: Ich mochte Sie zu keiner Gerechtigkeü
und Sachlichkeit drängen, zu der Sie sich aus verständlichen Gründen
außer ^Stande erklären.
Da aber. wie ich Geis soeben schrieb, ra.W. für jüdisches Denken
in der Reihe der Tugenden die Gerechtigkeit einen obersten Platz
hat, kann ich unmöglich unterlassen, wenn schon nicht an Ihre Ge-
rechtigkeitsnöp-lichkeit zu ap ellieren, so doch Sie wenigstens um
Verst^^.idnis dafür zu bitten, daß ich mich zur Gerechtigkeit ver-
pflichtet fühle. R-inhard, Wittenberg und Rengstorf sind keine
Antisemiten, was Sie auch sagen mögen. Kin Antisemit ist einer,
- 5 •
der die Juden verachtet und ihnen 3'6aer- entui: will« Liese
JudenmisKionare liebe^die Juden (mancher von iVinen hat es
untcri Lebenc^:efahr in den Kfizijuhren bewiesen) und wollen ihnen
auf die V/eiee, wie nie ee verßteheny nichtfj Bösec, pondern Gutes
antun, wüx:n sie ihnen das Kvan^^eliun bringen. Ichw^iß, daß ich
nun riskiere, endgültig Ihrer ix V»-jrachtun^ anheim zu fallen,
nachdem Sie mir rohen vorwerfen, daß ich in Arn oldshein "ein
errtaunlicheo VerRtändnis" für diese Leute auf£:ebracht hätte,
obpwohi xxsk ich auch dort nur gesagt habe, was wahr i«t.
Diesen IU?^iko kann ich nicht entgehen, wenn ich mich an das
9 .Gebot des Jokalogy halte: "Du nollst keiri fal.'^cb Zeugnis roden
wider deinen Nächstenf* und also auch einen fl)a schon Zeugnis
wieder den Nächsten widernprechon. Diet'.en Oebot gilt ebenso
dann, wenn ec gogon die Antisemiten geht, wie dann, wenn für Uenschen
eingetreten werden muß, c^ic zu Unrecht dec Antir.eraltisnus beschuldigt
werden, zu^
Daß Sie/rme\jiur>/ und mir in besonderen vorwerfen, wir hätteniall
dem , was diene L^ute ksbK in letzter Ztjit {;oschrieben haben, ge-
schwiegen, int lalf^ ein neMiei* und hörhst ül orro.f'chender VDOwurf .
Hätten Sie mir einmal angt^deutet, ef? f^ei die "Bedingung unserer Ge-
ra }i.-schaft, daß ich dagegen unver'/.iiglich die >'ede.^ wetze, so hätte
ich dxB nichor gotan. Ich nuß gestehen, von mir aut? nicht auf den
Gedanken r^ckonmon zu f^ein, daß unrere Genf inschaft davon abhängt,
daß ich überbeschäf ti^;ter Man:., der in vitalen anderen Auseir.ander-
setzungcn steht, zu jeden Blödr-inn, der einen meiner F'reunde trifft,
pofort die Peder orgreifen nu/?, wenn ich nicht fürchten will, daß
dieser Freund mir die Frewndschai^t aufsagt. Ich habe in Vorträgen, .
in Vorlesungen und :>eininaren deutlich su d ienen Dingen g'>sT)rochen,GD
''a^r tatsächlich, geschrie ben habr^ ich außer jenem Briefwechsel mit
Tiiiel, mit dem ich schon etwas fjutes zu tun meinte, mich nun aber,
wie ich sehen muß, bei Ihnen err;t recht in die Nesseln gesetzt habe,
tatsächlich nicrit53, weil icli mit anderejüvbi^schäf tigt war, - weil ich
allerdings meine, dies bedürfe einer gründlicheren "Rrörterun^ und
weil ich diese ^fründlichere iiur>erung für die kommenden Jahre vor
hatte. Ich kann nicht verstehen, warum das jetzt auf einmal so
pressiert, liachdom die Dinge Jahr}iunderte lang im Schlechten weiter-
gegangen sind. Ir^merhin darf ich daran erinnern, daß ich sofort nach
Arnoldshtfti.n Frli ^«id^^nrolohri Vortrn.r in «inror meint^r" Zei tRohri f ten
veröffentlichen wollte .und da.'.^ dies nur deshalb nicht geschehen ist,
weil Frl. Heidenreich ihn bisher nicht druckf ortig gemacht hat«
Sie vo'^lieren aber dann, lieber Herr Ehrlich, wirklich alle Propor-
tion, icenn Sie das in eine Reihe bringen, mit dem "vornehmen Schwei-
gen in der Nazizelt". Wen sagen Sie das?! - Kbenso hätten Sie unter*
lassen sollen, in Bezxig auf Adolf Freudenberg zu schreiben! "Das
ist schlicht unwahr". Sie konnton aus den Anfangssätzen meine»
Briefes ja deutlich sehen, daß ich nicht Formulierungen fsungtRlfe
Freiidenbergs wiedergebe, sondern daß es sich dort um meine eigenen
Formulierungen handelte. Freudenberg hat mir nichts anderes gesagt,
als diii^ er vop Ihnen ,;ehört hat, Sie hätten den Geis »sehen Artikel
schon vorher gekannt« Das allerdirigB schien mir schlimm genug, well
ich nicht verstehen konnte, daß Sic sein Erscheinen nicht verhindert
haben. Ich spreche davon nicht wegen mseren verwandtschaftlichen
Beziehungijaber Adol^ Freudenberg ist ein so gro: artiger Mann, daß
- 6 -
wir beide - erlauben Sie, die Drein tigkeit, Sie mit einzuboziehen! -
ihm nicht das Was.=?e' reichen können; daß ihm von Ihnen beiden anauf-
richtigea Verhalten zu^^etraut worden ist, das ullerdingy hut bei
mir eine r*^pörun^ HUS|:>*elöst , die nicht ^Terin^^er ist,r als die auf
Ihrer Soite!
So, nun ist die Fraß-e , ob und wie rtir alle miteinander noch weiter-
koiimen. F« könnte nein, (kß dio.s das Ende ist ; es muß nicht Bein,
und anf^esichtP der TTnersetzlichkeit und TTnentbehrlichkeit unserea
Kreises habe ich inraer noch die lioffnung, wir setzen uns wieder
zusammen. Ich höre aus Ihrem Briefe an ernstesten den Satz»
"Sie verstehen uns noch inmor nicht, und das int arp;" . Das hat sich
hier offenbar r,^.züie:t. Zuipil^ich hat Mich gezeigt, daß Sie auch uns,
die Situation christlicher Theolo/ren, noch nicht verstehen, und da«
wird ebenfalls notwendig sein, nicht weil wir, wie jeder Mensch, ßO
gern vei standen werden mochten, sondern weil unf;ore Zusammenarbeit
nur möglich ist, wenn jeder sich - ohne den Prozeß durch immer neue
Fxplosionen und moralische Entrüstungen zu bronson - in die Position
! il^Jji^ 'n^C^"^^^ anderen mit Ihren/ SirdäRgon und Problemen hineinversetzt. Sollten
^ I^^U Sie und sollte Geis bereit sein, weiter mitzumachen, dc-inn wollen
wir vielleicht j^tzt noch keins Pläne schmieden, sondern in Einzel-
gesprächen die Erre^^ng dieser \i/ochon abklingen lasnen und dann erst
weitere Pläne verabreden.
Mit herzlichen GrülBon
Ihr
P.S.: Soeben, wahrend ich diese letzten Zueilen diktiere, kommt
Ihr Artikel, für don ich bestens i^-nke^und auf den ich nun sehr
gevspannt bin. Ich schicke diesen Bi-ief ab, oiino ihn gelesen zu
haben. Das Buch von Gregory^ Baum wurde mir kürzlich von einem
jungen anglikanischen Theolo<c«nf der al3 Jude in der australischen
Emigration Christ und Engl^mder ,rf^wordo;i ict, als eine der bescen
und wichtigsten Ver<3f feutlichun/ren zu unseren Fragen empfohlen.
In eine>^ ver^n.rrten Zeit, in der Jode Bemühung den entgegengeset^sten
Urteilen^' -nd V^-rur teilunger. verfällst, :?.'nn nur das Streben nach
Sachlic})kr:»it und 'lerechtigkeit weiterhelfen. So bin ich nun neugierig,
was ic)' aus ihren Artikel über dieses Buch erfr.hre, bevor ich eb selbst
lese.
Dr.phil.Ernst Ludwig Ehrlich
u
Basel, den 20» 3. 1964«
Furkastr. 75.
■
t
Herrn
Prof .Dr.H.Gollwitzer
Berlin-Nikolassee
Schopenhauerstr.47»
Lieber Herr GrOllwitzer,
Herr Geis hat mir Ihren Brief v.lA.3. in Gopie gesandt. Darin
scheinen mir nun dochCauf S.2) einige sachliche Unklarheiten
grundlegender Art zu sein, zu denen ich Stellung nehmen möchte.
Das Buberwort von der "Andersheit des Anderen", vom Austragen,
sich in die Haare geraten und in die Arme geraten^ist sehr
schön. Auch sollten wir uns vom andern etwas sagen lassen, was
ich für angepasster halte, als das derzeitige Reden über das
"in Frage stellen lassen". Wir sollten auch einander aushal-
ten können, nicht resignieren oder Ultimaten stellen. Der Dia-
log wird immer ein kritischer sein, spannungsreich und daher
fruchtbar. Aber, mir scheint, Sie sprechen hier von Dingen, die
niemand bestreitet. Worum es Herrn Geis und mir gegRngen ist,
ist die schlichte Tntsache, dass uns von der lutherischen Sei-
te die Existenz als Juden schlechthin bestritten worden ist.
Und genau das steht doch im Gegensatz zu der von Ihnen aufge-
stellten Forderung des Miteinanderseins in einem kritischen
Dialog. Herr Geis und ich haben, -keineswegs in einer an sich
durchaus verständlichen Ueberempf indlichkeit j,-.in der Haltung
vieler Lutheraner nichts anderes als die Jahrhunderte alte
Judenfeinschaft theologischen Gepräges sehen können. Wir hat-
ten einfach von Ihnen die gleiche historische ''Wellenlänge"
erwartet, dass auch Sie in diesen Aeusserungen von lutheri-
scher Seite das mithörten, was jeder geschichtsbewusste Mensch
wissen sollte. Stattdessen fiel Ihnen leider das vorletzte
Mal in Arnoldshain nichts anderes ein als an mich die Frage:
Warum könnt ihr denn Jaus nicht als den Messias Israels an-
nehmen ? Wir sollten uns also zu einem Judenchristentum be-
kennen, und ich darf Ihnen sagen, dass besonders Herr Leuner
diese Frage in seiner Gegenwart nicht als besonders taktvoll
empfunden hat. Sie mussten doch meine Antwort im vornhinein
wissen, und diese konnte doch Leuner nur schmerzen. 2s gibt
als# selbst im kritischen Dialog gewisse menschliche Rück-
sichten. Und dann erfolgten die bösen Angriffe; sie waren
wirklich bös: Mehl, Wittenberg, Reinhardt. Wir mussten aus
Ihrer Haltung entnehmen, dass Sie diese Dinge zwar nicht als
besonders edel ansahen, aber doch als sozusagen normal. -
Und dann Ihr Briefwechsel mit Thiel: "Jeder Christ wird wissenj
dass er sich im Christi. jüd. Gesprach mit dieser positiven
Wertung Jesu im heutigen Judentum nicht zufrieden geben kann."
(S.5). Ich frage Sie nun wirklich: Was wollen Sie eigentlich
mehr, dass das Judentum das Christentum, trotz seiner Untatea
und seines unchristlichen Schweigens e/'nstnimmt, »^ ihm durch
den Juden Jesus ein Verwandtes erkennt ? Also wollen Sie dann
doch das Judentum in eine ihm nicht gemäase Bahn zwingen ?
Man kann doch eine Geschichte von zwei Jnhrtausenden nicht
einfach auslöschen, einen Glauben, den man nicht hat, bezeu-
gen: Wir glauben nicht an die Messianität Jesu, und seit
seinem Erdendasein hat uns nichts, rein gar nichts berechtigt 5
anzunehmen, jene jüdischen Zeitgenossen, die ihn verwarfen,
hätten Unrecht gehabt.
Ihr Satz:" Dass wir das Zeugnis des Evangeliums an Israel erst
dann ausrichten können, wenn vdr von unserem hohen Ross
heranter sind, das ist allerdings meine tiefe Ueberzeugung",
verstehe ich völlig im Sinne von Herrn Geis: Es mussten die
Methoden der Judenmission geändert werden: Bussfertige Zuwen-
dung statt arroganter Verachtung. Ist das wirklich das Ertra-
gen der "Andersheit des Andern"? Ist das nicht in Wahrheit
2.-
I *
ll
doch der Versuch einer "theologischen Endlösung" aer «^udenfra-
ge mit andern Mitteln, nachdem die bisherigen so kläglich gescheitert
sind ? Niemand wird von Ihnen verlangen, dass Sie Ihre theologischen
Ueb er Zeugungen verändern, aber dann dürfen s:ie auch nicht verlangen,
dass andere es tun, selbst wenn man diesen das Christasteugnis "mit
allem Komfort" bietet, und nicht in der früher üblichen Form der
Strafpredigt.
Ich habe mich bemüht, in meinem Artikel auf zuzeigen, dass wir aus dem
Zirkel nicht herauskommen werden, wenn wir uns allein an die spätanti-
ke Begrifflichkeit des Paulus halten, der dialektisch zwischen der
"Verworfenheit" Israels und dem "ungekünd igten Bund" schwankte, und
im G-runde daraus keinen Ausweg fand. Er glaubte, diese Frage werde
sich bald in seiner Zeit lösen, wenn sein Herr wiederkomme, ^r hat
es bis heute nicht getan, wir aber halten Pauli Begrifflichkeit ein-
fach durch und jonglieren mit seinen Tennini, je nach Belieben, die
einen so, die andern anders. M^n kann paulinische Aeusserungen zur Ju-
denf einschaft verwenden, man kann sie zur Würde Israels gebrauchen.
Hier scheint mit ein Ansatz zum V/eiterdenken zu sein, wie wir über
Paulus hinauskommen können. Wir müssen es tun, sonst bewegen wir uns
im Kreise. Sie aber hatten xxfxQt:±KXKXx5^X9[k±Ksi nur die Furcht, dass
wir den Boden unter den Füssen verlören, würden wir es wagen, an Pau-
lus anknüpfend, selbständig weiterzudenken. Dnbei sollten wir doch ^vissen,
dass sich seit zwei Jahrtausenden einiges ereignet hat, und er in einer
ganz anderen Situation, theologischen Bestimmtheit und veränderten Welt
lebte. Bleiben wir bei ihm stehen, so müssen wir es bei dem bewenden
lassen, was Sie bisher vertreten haben: Knmpf gegen den Antisemitismus,
Einsatz für den Staat Israel. Genügt das wirklich ? Brauchen wir dazu
eine theologisch arbeitende i^irchentagsgruppe ? ^^egen den Antisemitis-
mus kämpft auch Herr Rongstorf, wenn es sein muss, und Israel möchte
er als Präsident der Freunde der Hebräischen Universität auch helfen.
Uns ist es jejzfdoch um eine theologische Weiterarbeit gegongerif die bis-
her freilich kaum begonnen hat. Darunter verstehe ich, so löblich das
gewiss sein mag, noch nicht die Bussfertigkeit, die christlichen V/ur-
zeln des Antisemitismus bloss zu legen. Dieses Verfahren könnte nämlich
nur dazu dienen, der irrigen Meinung Vorschub zu leisten, die Juden
würden sich doch noch"bekehren" , wenn das christliche Lnger nicht mehr
dieses abstossende Bild eines Antisemitenhaufens iiiKtitic böte. Das Reeht
Israels auf seinen eigenen Weg wäre dadurch noch nicht gewährleistet.
Darum aber geht es uns. Und das meinte wohl auch Buber, wenn er von dem
Ertragen des Anderen in seiner Andersartigkeit sprach. Das braucht na-
türlich nicht zu bedeuten, dass wir uns nicht unserer eigenen permanen-
ten Fehlentwicklungen bewusst bleiben, aber in unserer Existenz sollten
wir uns wohl gegenseitig bejahen, trotz des kritischen Dialoges.
Ich kann mich im übrigen - mit Herrn Geis- eines ünbeüagens nicht er-
wehren,wenn das Gerede vom "Christus-Zeugnis" derartig zum modernen theo-
logischen Jargon jetzt wird. Ein solches Zeugnis ist doch im Dialog mit-
gegeben, und mir scheint nun doch, einige von Ihnen haben unbewusst doch
kein gutes Gewissen, wenn sie mit uns am Tisch sitzen, dass sie dieses
^♦Ghristus-Zeugnis" immer als Verteidigung gegen andere anführen müssen.
Wir Juden werden doch schliesslich von nicht wenigen unserer Brüder
auch angefochten, dass wir diesen "Bialog" führen, und es würde uns
schon komisch vorkommen, dass wir zu unserer eigenen Rechtfertigung
ständig anführten, wir würden Ihnen allen ja nur das Zeugnis des Ju-
dentums bieten. Wir fühlen nun doch, dass Sie die Notwendi^eit empfin-
den, sich gegenüber Ihren Mitchristen zu rechtfertigen, d&« Sie versu-
chen,mit uns einen neuen Weg zu gehen. Bedarf kxk es v/irklich einer
solchen Apologie ? Und genügte nicht wohl doch der Ihnen von Herrn Geis
nahegelegte Hinweis, dass das wahre Ghristuszeugnis , als es etwas ktstete,
durch die allein Christi würdige Tat nicht gegeben wurde ?
Vielleicht verstehen Sie, dass ich die Dinge aus dem Persönlichen
herausnehmen möchte, um zu sachlicher Klärimg zu kommen.
Mit herzlichen GrÜÄsen
e^A
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
(^i
Basel, dem 17.3. 1964#
Purkastr« 75«
Lieber Herr GrOllwitzer,
nicht nur, dass man schon genug mit unerfreulichen Angelegenheiten
aller Art zu tun hat, wird man auch noch mit Klatsch belastet, Ich
hatte nie behauptet, Anteil am Geis-Artikel zu haben, sondern nur
gesagt, Herr Geis hätte mir netterweise seinen Artikel kurz vorher
im Manuskript gesandt, d.h. etwa 3-4 'i'age vor Erscheinen.Lpis ist alles,
was ich weiss; ich habe mit diesem Artikel sonst rein gar nichts zu
tun. Was ich zu diesen Dingen zu sagen habe, habe ich in einem F#rum-
Artikel geschrieben, den ich Ihnen mit gleicher Post in den Fahnen
zugehen lasse.
Zu Ihrer Sache wäre zu bemerken, dass ich Ihren Briefwechsel mit Thiel
natürlich auch nicht für glücklich halte, und wir tatsächlich gemeint
hatten, Ihr Wort von der "Mission" (die einem im Halse stecken bleibe) j
anders interpretieren zu dürfen, als es nunmehr nachgerade scheint.
Was aus dem Geis-Artikel spricht, ist nichts anderes als Enttäuschungo
Da schreiben Lumpen wie Mehl & Co antisemitische Artikel, da erscheint
Rengstorfs Traktätlein "Friede über Israel" mit einem Bericht, wie
ein getaufter Jude nach Pnris gesandt wird, um rumänische Juden zu
bekbhren, da findet Herr Härder den Artikel von Goppelt in der Luthe-
rischen Rundschau ausgezeichnet, da werden die Protokolle von Arnolds-
hain verstümmelt, um die Gegensätze zu verklBikstern, da schreiben Sie
an Thiel, Judenmission "jein", nicht direkt Judenmission, aber doch
auch wieder, da faseln die Protestanten dauernd vom "Christuszeugnis",
was sie uns zu bieten hätten, wo niemand ihnen dieses je best/ritten
hat, und dann wundern Sie sich, wenn uns langsam die Geduld reisst.
Das ist alles so klebrig und unentschieden, so baalspriest erhaf t ,d.h.
nach beiden Seiten hinkend, dass ich Geis voll und ganz verstehe.
Wir hatten erwartet, gerade Sie würden in Arnoldhain zu uns stehen,
stattdessen waren Sie es, der ein erstaunliches Verständnis für die
Antisemiten aufbrachte, ohne natürlich deren Geschreibe zu billigen.
Man kann nicht mit Juden an einem Tische sitzen^ und dann sich doch
nicht ^^z^rv die Antisemiten entscheiden« Ist von einem von Ihnen ein
scharfes Wort ^^g^n ::ehl, Wittenberg, Rengstorf gefallen ? Was haben
Sie dazu zu sagen gehabt, dass Härder von uns behauptet, wir hätten
eine Binde vtr den Augen, weil wir Christus nicht als unseren Messias
anerkennen ?Haben Sie Härder in Arnoldshain widersprochen ? Haben
Sie an Wittenberg eine Zeile geschrieben, weil dieser behauptet, Ausch-
witz sei Gtttes Gericht über die Juden wegen der Verwerfung Jesu ?
Sicher ist das nicht Ihre Weinung, aber wie in der TIazi-Zeit wurde
vornehm geschwiegen. Und jetzt, nachdem Geis seiner Enttäuschung Raum
gibt, jetzt schreiben Sie alle plötzlich Briefe und regen sich auf.
Ich verstehe sehr wohl, dass Sie den Geis-Artikel als"Misston" empf in-^
den. Aber wer eigentlich hat diese i^Üsstöne in die Diskussion gebracht^
Wir brauchen mit Ihnen allen nicht an einem Tische zu sitzen, wenn wir
nicht fühlen, Sie gehören mit uns zusammen und nicht mit den Antisemi-
ten. Denn die Missionare sind in W?ihrheit Antisemiten, da sie Israel
als .verstockt'''' abwerten. Von Ihnen und Harder,^,^ und leider auch nicht
von Ihrem Schwiegervater^ ist keinerlei Erklärung g^g^n die Judenmi-
ssionare der verschiedenen Schattierungen gefallen, sondern es war
vcn der brüderlichen christlichen Einheit die Rede, die durch uns ge-
fährdet ist. Nun gut, dann gehören wir eben nicht zu Ihnen, und dann
wollen wir Ihnen gern die Gelegenheit geben, wieder mit gutem Gewissen
mit Rengstorf an diesen klebrigen Tagungen zusammen zu sein, ein paar
von Rengstorf materiell abhängige Juden wird man ja immer noch auf-
treiben.
Sie schreiben von KLÄÄ Misstrauen. Sicher ist dieses Misstrauen vor-
handen, v/eil kein Bekenntnis zu uns erfolgte, was wir erwarteten, weil
versucht wurde, lieb mit den Antisemiten zu reden, sie auf den rechten
Weg zu bringen. Wir hatten geglaubt, Sie alle seien nicht so nair,
und wüssten, dass das nicht möglich ist, besonders nach dem schändli-
chen Artikel von -tteinhardt , der von Rengstorf inspiriert worden war.
2.-
Ich würde sicher nicht behaupten, Sie seien unehrlich, und würden
uns als "Aushängeschild" oenützen. Sicher meinen Sie es mit uns
gut, aber was mit im eirunde mindestens so schlimm erscheint , ist
dieses: Sie verstehen xme noch immer nicht, und das ist arg, wenn
man soviel über Israel redet wie Sie und soviel mit Juden umgeht.
Ich habe neulich mit Ihrem Schwiegervater über die Sache gesprochen,
mit dem Ergebnis übrigens, dass er Ihnen mitteilt, die spontane Hand-
lun/' von Geis sei einei^ von uns beiden "geplante Handlung . Das isx
schlicht unwahr. Aber aus dem Gespräch habe ich doch entnommen, wir
sollten doch Geduld haben, man müsste lieb mit den Missionaren reden,
es brauche eben doch Zeit etc. Nun, diese Auffassung haben wir nicht.
Wie lange sollen wir eigentlich noch warten ? Wie lange sollen wir
es uns noch gefallen lassen, dass theologische Judenfeindschaft ver-
breitet wird^ und man uns dann darauf antwortet: Gemach, wir wollen
brüderlich mit den theologischen Endlosem reden, ihr musst Oreduia
Sie^?aten! man möge den Anlässen des Misstrauens auf den Grund gehen.
Genau das wäre auch mein Rat. Natürlich verstehe ich es voll und
eranz, dass Sie sich mit den Lutheranern unterhalten wollen, una
niemand hat dagegen Einwände, gewiss auch Geis nicht. 1°^ Yfiss
daher nicht, wer Ihnen gesagt hat, Sie waren nicht frei, mit dem
zu reden, mit dem Sie es für richtig halten. Aber mir liegt daran,
dass Sie dabei auch wissen, wie unsere Haltung zu diesen Leuten Ist.
Ich hatte die KirchentagsAG als eine Art Stosstrupp empfunden, der
wirklich in dem Gestrüpp einen Weg bahnt, nicht als eine Gruppe Y»n
Leuten, die an einem Tisch sitzen und meinen, es sei eigentlich alles
bestens, und die Nazis sind böse Leute. Wir wollten, wie mir scheint,
doch theologisch miteinander weiterkommen^ und miteinander einen neuen
Weg suchen, nicht miteinander so unendlich viel Verstehen für die
Judenmissionare aufbringen. So sah es aber leider für uns ^^^' Ifi
bedauere es ausserordentlich, und da^ar sicher auch der alleinige
Grund für den Artikel von Geis. Ich hbffe, dass mein Artikel Sie
etwas versöhnen wird, und vielleicht bringt er ^"^ auch etwas weiter.
So möchte ich Sie doch bitten, das Persönliche im Geis-Artikel au
vergessen, und das Sachliche ernst zunehmen. v n ^ «v
Ich hoffe dass Sie meinen Brief recht verstehen, ^f.^^lJ^^^^^^^^^J^
nicht verletzen, sondern Ihnen zeigen, was wir wirklich denken, und
uns helfen, weiterzukommen. Wir wollen doch das Misstrauen endlich
überwinden.
Mit herzliche^^rüssen
Ihr
i
/b.4
}f
[lisi n*
-4 ö^
C^^A
19.3.1964.
w
Li«b#r Herr Dr. Ehrlich!
Während ieh in diesen Tagen» nach der Lektüre Ton
Geis/ Purim-Betrachtungy darait ufflgehe, Ihnen zu schreiben, un
Sie SU fragen, ob Sie in dieser ernsten Bedrohung unserer Arbeits-
gemeinschaft nicht helfen können, hc're ich soeben, Sie seien an
diesem Geis'schen Artikel beteiligt, hätten rorher Ton ihm gevusst
oder ihn gar mit inspiriert« Bitte erlauben Sie mir die Frage, ob
es s
ich tatsächlich so Terhält. Je nachdem, sieht sich die Sache
für mich, und nicht nur für mich^sehr verschieden an*
Venn jener Artikel eine ^spontane Handlung Ton Geis var,dann
wird er von mir aus an mvinem Verhältnis su ihm nichts ändern^Ioli
liebe ihn und bin bereit, mir von ihm fast unbegrenst viel gefallen
zu lassen, weil ich au ahnen glaube, was alles in ihm vorgehtyund
welch starke Jefühle und oft auch Verzweiflungen ihn uatreiben»
Ist jener Artikel aber eine von Ihnen beiden geplante Handlung»
dann sehe ich nicht, wie wir, sofern das nicht bereinigt wird,
mit einander weiterkommen sollen. Ich bin nicht bereit, mir gefallen
zu lassen, dass mir öffentlich gesagt wird, es werde einem bei «ei-
nen Worten speiübel, und ich denke, es können sich die ehristliehen
Mitglieder unserer Arbeitsgemeinschaft nicht gefallen lassen, dass
man ihnen öffentlich nachsagt, sie würden betrüg n und ihre jüdischen
freunde als Aushängeschild raissbi ai eben« Was ist in Sie gefahren?
Was denken Sie sich eigentlich? Mit welchen Worten und mit welchen
Handlungen haben wir Ihnen das Recht gegeben^ uns so zu beleidigen?
Erlauben Sie, dass ich Sie so direkt anrede? Sollten Sie in
keiner Weise an dieser Purin-Betrachtung beteiligt sein, dann ist
das alles hinfällig,- dann bitte ich Sie aber um so mehr, mitzuhel-
fen, dass wir diesen Mission hinter uns bringen, und zwar dadurch,
dass wir den Anlässen, die dieses erschreckende Hisstrauen hervor-
gerufen hahen, auf den Grund gehen«
Sollte aber zv. diesen Anlässen das in einigen Taften stattfin-
dende Gesprächs i^it den Lutheranern gehören, dann kann ich nur eisern^
sagens Ich habe mir in meinem ganzen Leben noch von niemandem vor-
schreiben lassen
m
it wem ich mich an einen Tisch setze und Gesprä-
che führe, und denken das auch fürderhin nicht zu tun^Wie ich denn
auch der misstrauischen Ketzerrichterei in unserer Arbeitsgemein-
schaft,so lange sie Gott noch bestehen iasst, widerstehen w«ru«»Htia
lasse Härder,^ sprechen, wie er es vor seinem Gewissen verantworten
kann, und Gollwitzer ebenso, da beide erwachsene Männer und ausge-
wiesene Theologen sind, genauso wie noch koiuer von uns auf den Ge-
danken gekomm
tn ist, die Veröf ^'entlichungen von Geis und : hrlich an
der Elle der eigenen theologischen Ansichten zu messen! i-Wir kennen
uns nun, glaube ich, lange geaug, dass wir so offen mit einander spre
eben können, wie ich es in diesem Briefe tue. Können wir es nicht,
dann machen wir den Laden lieber zu.
Mit herzlichen Grüssen
\
\
Dr.phil.Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 9. 10. 1963.
Purkastr. 75.
»
Lieber Preund, ■D^^ ^f«
na, das war mal wieder ein ßch^iner netter Geisen-i:5rlel.
Wegen Hochhuth kein Streit. Man kann da verschiedener
Meinung sein, und ich wollte gar nicht diplomatisch
sein, sondern die Sache von allen Seiten beleuchten*
Immerhin habe ich ja klargestellt, dass Pius als Moral«
theologe, d.h. als Christ, gescheitert ist. Nur meine
ich, tut Herr Hochhuth der Schmähung zu viel, und wenn
Jiden geschmäht werden, schreit ja auch Alljuda. Ich
habe nicht verschwiegen, dass die Kirche sehr viel
Schuld hat, und die deutsche ganz besonders.- Aber
ich verstehe Ihren Standpunkt, und es ist sicher viel
richtiges daran.- Punkt. ^ ^ ^
Sie hatten mir nicht geschrieben, dass Rengstorf den
Scholem angelogen hatte. R. wurde gerade, weil er Nazi
war, nach Kiel berufen. Dort verkrachte er sich 19:>o,
weil er kein Nazi im Sinne der anderen Kieler Nazi war,
sondern eben nur ein Hengstorf scher Nazi. Rektor in
Münster wurde er erst 1952 oder 1953.Wir erlebten ihn
doch bei der Sitzung in Godesberg, als er mit l^ueth
Streit bekam, damals war R. Rektor. Also Lüge.
Ich wusste nicht, dass er nun 60 wurde. Zu seinem ^
Geburtstag schrieb ich daher nur einen 3 Zeilen 13riel,
und ich bat mhn um Stellungnahme zu der Lutheraner-
Broschüre. Bleibt diese aus, merke ich das als Anm. ^
im Porum an, wenn ich meine Rez. bringe. Diese erscheint
im PR auch, mit einem Zusatz von P.Eckert. Ferner
weise ich in der "Zeit" auf diese Broschüre gebühren(ä
hin. Ich verfasse da mit v.Schenck zusammen etwas für
die "Zeit". Man wird sich also nicht beklagen können,
dass ich nicht gebührend die Judenliebe dieser Lumpen
würdige. Mir scheint das alles ein schön konzentrisches
Manöver zu werden.
Was will denn mein Chef(;) Schütte von Ihnen ?
Und der Mikat ? Will er endlich die Kölner Prof. mit
Ihnen besetzen, oder mit Maier, Johann. ^^ ,
Wir hatten hier deutsch-schweizer .Kirchentag, mit einem
30 Minuten Referat von mir. Die Sache verlief sehr gut.
Aufgeteilt in 6 Arbeitsgruppen über Kirche und Israel.
Ich leitete eine in der Aula der Univ., soviel Gojjim
kamen zu mir. Es ging mit 5 Arbeitsgruppen sehr gut,
nur eine lief schief. Die Schlussresolution ist glän-
zend, besser als je erwarLet. , ^^ • -,
Ansonsten habe ich nichts erlebt. Durch die Aufteilung
der Kirchentagsgenossen in Gruppen, die übersehbar sind,
in leder Gruppe ca. 60- 200 Leute, kam wirklich ein Ge-
spräch zustande. Das Hauptreferat hielt am morgen ein
Schweizer Pfarrer, Sie lesen es dann ifam übernächsten
Darsukkot-Pest ist für mich leider nicht Anlas s zum ^
svna^cbgisieren. Das schaffe ich nicht; meine Libido ist
am jTk. erschöpft werden. Aber das mag bei mir durchaus
Manpelerscheinung sein, und ich bin fern davon, mich
etwa damit zu brüsten. Es ist ja nicht nur Präge der
Predigt, die man eventuell lesend und schlafend über
sich hinweggleiten lassen kann. - ^ . .
Melden Sie sich wieder. Sehr herzlich wie immer
Ihr
W "11 '
^^^ j% Basel, öen 14. 1.
j ^ ^ »urkastr. 75.
^ IT^i^^^^ Freund Ueis,
19
)ß^.
f
\
gilt, dass Sie vorher angefragt haben: P.W. ist ein
seriöser Wis.senschaftl. , aber leider ein völlig a-
sozialer ^iensch, der in keine Creneinschaft passt.
offenbar ist er durch sein Krleben in PH-ag u.der
pmigr. so geworden, aber das ändert nichts an der
Tatsache, dass er für die AG6 völlig unmöglich wäre.
-^Leider "spinnt" er und es würde ihm ohne jede Mühe
gelingen, die ganze A(x6 in kürzester Prist zu spren-
gen., Geis, Ehrl., Sterling, Keichnann, Bulz nüsste
ßenix^en. "i^lenn wirklich noch einer vonnöten ist, dann
eher Melchior, der ja nach aussen so gut wirkt, u.
von dem Sie doch einiges halten, ich etwas weniger,
aber immerhin. Und sonst lieber Levinson als Winter.
*^ .- Levinson ist lieb, ein sehr guter Kamerad, fügt
^^^sich ein und hat viel Humor. Schaden kann er nicht,
^^^ während P.W. einen glänzenden Vortrag u. ebenso gu~
;'jtte Diskussionsvoten gibt, dann plötzlich aufsteht,
M?^ irgendeinen (Sie, mich, alt Pfr. (Jollw.,etc) als
Lumpen", "Gauner", unwissenschaftl.' Dilettanten ete
m
"■■^
i
l
i
bezeichnet^erade be:.
unseren ThQien würde
das passieren, da er
ja grosser Bultmanni
ner ist, und erliwürd
.damit alle erschlageJi, 1 l/^T^ l\lWa!L^}[t\ "^-^vc^^
was nihht Sinn der SuIpostkarte carte postale cartolina postale
che ist.lJs tiit rair o'^f
um^ P*W. leÄd, denn ej-
ist im gründe ein gu4
ter Kerl, aber von ei--
Herrn
^seinem Verlag, hat er
sich völlig zerstrit-
ten, ohne eirund, u. ich
betrachte es als eind
geniale Heisterlei-
stung meinerseits,
dass ich noch gute
-Beziehungen zu und
1^ habe. Herzu
Ihr
4 Düsseldorf
Pischerstrasse 55.
Deutschland
1
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 27.9. 1962.
Furkastr. 75.
%.
I ¥
i
m
Lieber guter Freiind Geis,
ja, es war Scheisse, dass man uns ausgelaäen hat, 1 Tag vor meiner
Abreise. Natürlich bekommen wir keinen Happen Sc^erzensgeld. Aber
das will ich auch gar nicht. Nur sehe ich nicht, wie ich da je wie-
der reden werde. Aber wir werden uns gewiss bald treffen, denn
Ende Oktober muss ich in Köln seinj da lässt sich 'etwas verabreden»
So ist die Verabredung nur aufgeschoben, nicht aufgehobext»
Aerger ist etwas anderes, dass Sie, falls Sie es nicht wissen, bitte
GtrenE vertraulich behandeln müssen, denn sonst bekomme ich den
Aerger. Kraus schrieb mir, jemand hätte vorgeschlagen, nicht ich,
sondern Ernst Simon solle in Dortmund reden. Ich habe Kraus darüber
meine Meinung geschrieben, und ihm die Entscheidimg überlassen.
Andersei|its möchte ich nicht, dass Sie jetzt eingreifen, dennjias
sähe Kraus gegenüber so aus, als ob wir gegen ihn konspirierten.
Er hatte sehr loyal und vornehm meine Meinung erfragt, und ich
habe geschrieben, dass Simon zwar ein guter Hedner ist, aber die
aktuellen deutschen und christlich- jüd ischen Probleme nicht kennt.
Da käme schon eher Plusser oder Werblov/sky in Präge. Anderseits
meinte Kraus, ein Israeli könne vielleicht als "Brücke" Deutschlanif
Israel dienen. Ich meinte, dann solle man Flusser oder '^^erbl. so
auftreten lassen, wie das letzte Mal den Chorin. Ein Israeli kann
nicht schaden, kann nützlich sein, ohne dass dieser das Hauptrefe-
rat hält.
Ich warnte im übrigen davor, Politik mit Theologie zu verquicken,
und bat, auf dem Wege weiterzuschreiten, den Sie mit Ihrem Referat
geßSingen seien, dasj| die theol. Auseinandersetzung gefördert habe.
Schliesslich ersuchte ich, mir mitzuteilen, von welcher Seite der
Simon-Vorschlag gekommen sei, ich nehme an, es ist der h.c. Ich
sah ja bereits Konsequenzen voraus, wenn dieser in der AG 6 als
korrespondierendes Unmitglied teilnimmt.
Ich bin also nicht freiwillig zurückgetreten, sondern habe Kraus
als Vorsitzenden, der mich ja auch vorgeschlagen hatte, die Proble-
matik aufgezeigt, nun ist es an ihm, sich zu entscheiden. Wahr-
scheinlich liegt ein Komplott Preudenberg-Wilhelm vor. Es ist so
wie Sie schreiben, mit dem lieben AG 6 Pfarrer. Er meint es gut,
aber er verwirrt zu sehr. Hier raüsste Kraus eimnal mehr seine Au-
torität geltend machen.
Ich warte also in Geduld, was Kraus nun tut. Ich halte Simon in je-
dem Fall nicht für geeignet, weil er nur ein Strohfeuer entzündet.
Er ist ein guter Prediger, aber nicht an unseren Dingen interessiert
und hat keine Ahung von der Problematik, ^blowsky ist im Sommer
in USA, so käme nur Flusser in Frage, der theol. auf der Höhe ist.
'-(•O
y.e
aber nur- die wißsenschaftl. , nicht die aktuellen Probleme kennt,
und gar nicht Deutschi. Daher wäre er gut, als ein Beitragender
für Pachprobleme. Ich bin also über die neue Lage nicht sehr
froh, meine aber, dass Kraus die sachlich richtige Entscheidung
treffen wird, nachdem ich ihm die Problematik aufgezeigt habe.
So bleibt mir nun übrig, Ihnen eine gute ketiwa und chatiraa zu
Wünschen, und zu hoffen, 8ie mögen sich an den Feiertagen nicht
predigend überanstrangen. Ich mag den Keligionstrubel auch nicht
so sehr, es ist so unorganisch und gezwungen, ein sozialer An-
las s ohne dessen Vorzüge.
. Auch ich freue mich, dass wir uns im vergangenen Jahr näherge-
kommen sind, und so wird es weitergehen.
Ihnen und Ihrer Prau sehr herzliche Grüsse O
. . und auf bald wieder- persönlich in 4 Wochen
Ihr ' ^
3
B'NAI
fflfflr
T — I
E^=
B'RITH
DISTRICT GRAND LODGE OF CONTINENTAL EUROPE XIX
GRANDE LOGE DE DISTRICT DE L' EUROPE CONTINENTALE XIX
DISTRICTS-GROSS-LOGE KONTINENTAL-EUROPA XIX
GRAN LOGGIA DI DISTRETTO DELL' EUROPA CONTINENTALE XIX
(
Dr. EDWIN GUGGENHEIM
President
Zürich
\ M« PAUL JACOB
Vice Pr«8ident
Mulbouse
LEO FISCHER
Vice • Pr6«idcnt
Copenhagae
ALBERT BRANDENBURGER
Tr<«orier
Zürich
DORY OPPENHEIM
Secr6taire G^n6ral
Laxembourg
R. RATZERSDORFER
Secr6uire>Adjoiiite
Anvers
W. GOLDSCHMIDT
Amiterdani
GASTON KAHN
Paria
ARON NEUMAN
Stockholm
Dr. GASTON REVEL
Straiboorg
Dr. RENfi WOLF
Marseille
Prof. YOSEPH COLOMBO
Milan
Basel, den 12. Juli 1962.
Votre r6ponse a. t. p. k:
Dr. E. L. Ehrlich
Basel
Furkastrasae 75
Tel. 39 39 80
Herrn Habbiner
Br.R.R. Geis
4 Düsseldorf -N.
Fischerstr. 55«
Dr. E. L. EHRUCH
Directeur de TOffice de la Grande
Loge de District de TEurope Conü-
nentale XIX — International CooncU
Lieber Herr Greis,
vielen Dank f. Ihre Karte von gestern, die ich postwendend be-
antworten möchte; ich lege Ihnen anbei einen Prospekt, aus
dem Sie ersehen wollen, dass Sie am Sonntag, den 26«8. spre-
chen werden.Bitte teilen Sie mir sofort mit, wieviel Betten
Sie und Ihre Familie benötigen, damit ich die Kopenhagener be-
nachrichtigen kann, denn ich weiss ja nic^t, ab die Geisen
in voller Stärke anrücken. In jedem Falle bitte ich um Bescheid,
es eilt«^^
Die AG V^ verlief harmonisch, und das Fe?ilen des jüd. Vorstands-
mitg. WTirde all^gemein bedauert.V/ir sind auf dem Kirchentag
in Dortmund gut vertreten, und es brauchte nicht zu einem Kamp-
fe zu kommen: Df. Walz gab uns, was uns zukommt und war über-
haupt verständnisvoller als erwartet. Die vorgesehenen neuen
Mitgl. wurden aufgenommen. Leider hat Dr. Freudenberg den h.c«
aus Stockh. als Vollmitgl. gewertet, ohne jemanden zu fragen,
sondern erklärte schlicht: ^^Ich fasse seinen Brief als Zustim-
mung auf.'' Ellie Sterling und ich konnten uns leider nur viel-
sagend ansehen, aber es schien mir nicht guter Geschmack zu
sein, offen zu protestieren. Immerhin gelang es mir, Herrn Stamm
-Missionar-Freund, abzuwehren unrt gegen den Neutestamentier
Ed. Schweizer aus Zürich einzutauschen, d.h. ich unterstützte
Dr. Freundenberg dabei vehement, als er selbst den Irrtum be-
richtigte.Ich bin auch gegen Stamm, den ich menschlich schätze,
nicht aufgetreten, als Dr. Freudenberg ihn plötzlich -deus ex
machina- aus der Tasche zog« Ferner wiirde beschlossen, eine
Protest. Delegation solle sich mit extremen Lutheranern (Gegner
der AG VI) treffen, und mit diesen diskutieren. Ich fand die
Idee gut, denn wir Juden haben kein Interesse an einem Schis-
ma bei den Protestanten, und es gibt dort Kreise, die sehr em-
pört über die AGVI sind. So sollen sich also die verschiedenen
Str^ndpunkte im Dmalog begegnen. Die näcliste Sitzung soll in
der I.Januarwoche in Arnoldshain sein. Kraus ist wieder Haupt
seiner Lieben, was uns alle zu begeisterten Trommelausbrüchen
veranlasst hat.Ueber die Darbietung von Herrn alt Landesrab-
biner Dr.Holzer, der mit seiner neuen Gattin erschien, werde
ich mich mündlich äussern. In jedem Falle ist Dr.H. menschlich
ein ungemein feiner Kerl, aber man müsste gelegentlich in Ar-
rioldshain ihm noch etv/as Einführungsunterricht geben, welche
rerminolo/'iie man in der AGVI tunlich verwenden sollte. Ich ha-
be es gerade dort nicht gern, wenn dauernd von "wir", "bei uns"
etc. gesprochen wird. Aber sonst war er menschl. angenehm, über
1
II
o
2.-
die Psalmenleistung dann mündlich. ])as ^^^^'^^^/^J^^i^iJ^Sen
fremd. Aber ich muss fairerweise sagen, unsere ^hribtlicnen
■R-riirtpr leiden offenbar anders, denn sie litten nlonx f««-^^^»
jedenfalls einige nicht. Andere ja. Und so kann ^^^^ «« ^J^J
Äur fildungsmäsfig aufteilen und nicht ^°"f«f,?;;;J^f ^^..J^^^J
ich gleich sagen will, dass ich mir meiner Lucken mehr als
bewusst bin, aber gleichwohl...
Kraus war souverän, wie immer. «, -i^ip ^um ])elitzsch-
aöcheSlF^derHe?"e„^S,toreS1lne Hymne auf Ol. Mission ge-
sLr unängeieSm.n Blunenlcran. "f^^'^lZ^^^^XTldi Tlch? Str-
^S^S*.Jn^"?J.f o.foL°5S:A/t-Siire?'riÄ's P% .ein „ir..
scnrexutin wxx , Ha^c. es mir ersioart wurde, eine ADsage
feJSäfn:.f/.le1l„rjunrn"aoh «.mite, .u.en Festspielen
habe ich gar nicht fant»ortet. »ao »»11 °»= ^ ^^ „„ Prankf.
T^^^wnr^ Pinfach schön. Im ganzen: Die Gruppe hat noch nichts
^ %^^L KPiz ve?lo?en. keine Abnutzungserscheinung, keine
SwnSnf fSlIof har^ony. Hchade, dass Sie nicht da waren.
LeWe^konnte Michel nicht lange bleiben, er musste zu den
Rengstorf-Festspielen nach Münster ^^^ ^^^ ^.^^^^
^tÄr^U|run 1.^ !g sta^^
^^Sd^dlr^wSL^b^rg^^kann und ich Puzzle auch an etwas
neuem, was aber sicher noch Jahre f^t. Der Versuch einer
Geschichte der Juden in Deutschland im 19. Jahrh. bis xy^^,
inbei ich Synthese und Quellen mischen will: J).h. HH^i^^^lll
aber nicht nur diese Oj^jvorers.ne.^^^^^
K°Sgt"eirdr-fs man'dlin ebL seAen.lch arbeite ^etzt daran
ir^etzf^ha^en^L^tinraLfüi^lichen Tatsachenbericht.
Ihnen und den Ihren alles Gute*
HerzKKJii
i:
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
9
Basel, den 25* 5. 1962.
Purkastr. 75.
Lieber Herr Greis,
ich kam heute morgen hier an, flog die Nacht durch von N.Y. nach
Zürich, daher nur kurz: Prau Mugdan vertauschte die Briefe, daher
anbei der Ihrige,
Hir ist es gleich, ob der Herr Barg, in Heidelberg liest oder
nicht. Er wird es sich üi^erlegen, ob er seine Prof. in Iowa
aufgibt. Wahrscheinlich ging die Sache über M. Landmann, wel-
cher der Manager von Barg, ist, und ihn allüberall anbietet«
Ich finde das etwas unwürdig diese kaufmännische Art der
Offerierung, aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschie-
den.
Zu unserer Tagung nach Frankf . werde ich kommen.
Bitte denken Sie netterweise daran, dass Ihr Holländer einge-
laden wird, so dass auch der meine das näohs^ Mal aufgefordert
werden kann.
Wie gefiel Ihnen mein frecher Art. heute im Isr. Wochenbl. S-*
Wenn dieser unter meinem Namen erschienen wäre, so hätten mich
die lieben Jiden gehargenet.
In Washington traf ich Jospe, der Sie sehr herzl. grüssen
lässt.
Ansonsten bin ich im Moment müde, denn ich entbehrte des Schlafes
im Flugzemg, daher nehmen Sie bitte heute nur mit diesem Lebens-
zeichen fürlieb • In N.Y, hat es mir übrigens nicht schlecht
gefallen.
Herzliche Grüsse auch an die gesamte Familie
Ihr
i
1
/
I
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 2. 4. 1962.
Purkastr. 73 •
o
Lieber Herr Geis,
ich will Ihnen nur schnell für Ihren Brief v. 30. 5. danken.
Natürlich gehören Sie und nicht ich in den Dreier -Ausschuss,
dabei soll es bleiben. Da wir schliesslich in so gutem Kontakt
stehen, und uns grundsätzlich über die Dinge ja auch einig sind,
können wir diese schliesslich miteinander diskutieren.
Mit Freudenb. hatte ich wegen van Ogren langen Briefwechsel, dabei
kommt nichts heraus.
Halbe Zusagen gibt es nicht, entweder oder. Wenn Holzer nicht ^iHf
dann eben nicht. Was den h.c. anbetrifft, so sollte man das auch
als Absage werten. Hhuzpes können nicht h.c. honoriert werden.
Sie können sich durchaus auf mich verlassen, dass ich Ihnen zur
Seite stehe, wenn Sie in diesen Dingen einfach hart bleiben.
Also werten wir h.c. und Holzer als Absagen ? Sie stehen weit
besser mit Freundehb. als ich. Sie können einfach sagen, Sie hätten
sich mit mir besprochen, und ich sei auch der Meinung: NEIN.
Soetendorp hätte ich gern, er hat Erfahrungen in den Dingen. Waa
LR, ro -d anbetrifft, so verstehe ich Sie durchaus. Es muss eine
menschliche Harmonie da sein, gerade unter uns Juden. Ich wusste
nicht, dass da Spannungen bestehen. Wenn Sie nicht mögen, also
nicht. Mir ist nur L.R. viel lieber als h.c. Wenn Sie wollen,
stifte ich gelegentlich Frieden zwischen RRG und LR, ausserhalb
der AG VI. Also soll LR vorläufig nicht in die AGVI, wenn Sie
einverstanden sind, bringe ich das mit LR gelegentlich in Ordnung.
Er ist im Grunde ein guter Kerl und kein Intrigant wie h.c. Ausser-
dem ist er relativ bescheiden, und pi'^t grössenwahns innig gewor-
den wie der h.c. I^Ckj^t^-^^^ ^ ^.
Den von Ihnen benannten Holland eif kenne ich nicht. Aber wenn ble
der ^-^einung sind, der ist gut, warum nimmt man ihn nicht zusammen
mit van Oyen auf ? Die Holländer sind ungemein wichtig aus vielen
Gründen, §ie wissen das besser als ich. Ich werde also zusammen
mit Gollwitzer das nächste Mal auf der Sitzung Ihren Holländer und
meinen Holländer durchzusetzen versuchen.
Was Meyer anbetrifft, stimmen wir voll überein. Er ist ein anstän-
diger i'iensch, kann aber nichts zur AGVI beitragen. Nur hat leider
Anstand unter dieser Spezie Juden Seltenheitswert erlangt. Das
ist die eigentliche Tragik. ..^ . ^ . v, ^
Geis ist nicht zu ungeeignet. Wenn Geis etwas über das bisherige
hinaus tun will, kann er ja mit Ehrlich die Dinge diskutieren.
Wir sind ein gutes team, stimmen voll über das Vorgehen überein,
sind im theologischen einig, was wollen Sie eigentlich mehr. Und
menschlich harmonieren wir auch, also worüber beklagen Sie »icii*
Im übrigen ist das Unheil mit den neu zukommenden Juden abgewehrt,
wenn wir die Chuzpe von h.c. und die halbe Zusage von Holzer als
Absage werten. Hier müssen wir eben stur bleiben. Und an Soeten-
dorp können Sie ja noch einmal schreiben, wenn Sie wollen, und
ihm die Zusage nahelegen, wenn Sie ihn auch für geeignet halten.
Dann haben wir wenigstens einen neuen Juden. Und sollte einmal
der Frieden zwischen ARG und LR ausbrechen, dann kann LR später
hinzukommen, aber das eilt ja gar nicht.
Ich hoffe, dass ich am 13.4. kommen kann. Dann können wir ja ge-
meinsam einen Brief schreiben an Freudenb. und uns über die h.c. 8
äussern, zu zweit ist der Brief wahrscheinlich wirkungsvoller.
Was schliesslich van Oyen und Miskotte anbetrifft, so werde ich
mit aller Energie dafür eintreten, und mit Gollwitzer als Bundes-
genossen holen, dass beide Herren eingeladen werden. ^ ^ ^^
Soweit für heute. Ihnen gute ErholJiÄr u. hoffentlich auf bald.
Herzlich
Ihr
o
Basel, den 29. 3. 1962.
Purka8tr.75* Tel. 39 39
80
Lieber Herr Geis, vielen Dank f. Ihren Brief v.
25.3., den ich nach meiner Rückkehr aus Kopenh.
vorfand* Ich bin erstaunt über den Zuzug der
Herrn aus Schweden, Holland, England und der
Schweiz, da mif Preudenb. die Aufnahme von Herrn
Prof.v.Oyen mit der -tiegründung ablehnte, man woll
keine Auslander. Aber ich bin heute zu alt und "^
zu viel beschäftigt, um mich über so etwas zu är-
gern. Preudenb. veheii^er Protest gegen v.O. ist
mir völlig unverständlich u. ist Wahnsinn, da v.O^
hier in der Schweiz Vorsitzender einer sehr ähn-
lichen Gruppe ist wie die AG VI, nämlich bei»
"A^reizexJCircheivtagJla-wäre er als Verbindungs-
Äxni#fv,+ ni,T- w^'Uäi^Ai^^gUndem nötig. Ob die Körn-
st, wird sich weisen. W i r
lisch verstanden u, waren
ome jede Spannung, was ja
Üb nun in Zukunft die Har-
monie mit den andern 4 möglich ist, wird die
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nn ti*efe
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Zukunft zeigen. ,
Mir liegt eigent-
lich nur der Bernei
Uf der Amsterdamer«
Ob der doxe aus I^ondon
der h»c. aus Stockh.
team-worker sind, ist
eine Frage. Es war
wohl im Prinzip falsch,
die Gruppe derart zu
vergr ö s Sern, u, man hätte
das wohl schon in Ar-
noldshain bedenken mü-
ssen. Nun, wir werden
sehen. Warum der L.R.
aus St. Gallen dann nicLt
auch dabei ist, verstehe
ich nicht. Dank sei Ih-
nen jedenfalls, dass
Zürich nicht vertreten
ist l Hoffentl.auf
bald im Weiler des
Friedens. Herzlich Ihr
POSTKARTE CARTE POSTALE CARTOLI NA POSTALE
Herrn
Dr. R.R.
Baers Hotel und Kurhaus
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ALBERTUS-MAGNUS
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5301 WALBERBERC
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53o3 Bornheim-h alber Derg,iy. März 1970
Herrn Rabbiner
Dr. Robert Raphael Geis
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Pischerstr»55
Lieber Freund!
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Spat icorrimt mein Gruß, hoffentlich nicht zu spät. Rber da ich weiß,
daß das '* Staatsereignis" vom vorletzten Sonntag für ble kein Staats
ereignis ist, und da ich am Fernsehen sehen konnte, mit weicher Mi-
schung von Dank und Ironie ;::>ie die ganze bache aufnahmen, kann ich
ja auch einen nicht zu feierlichen Glückwunsch schreiben. Ich wäre
gern gekommen, und i'.Willehad hatte mir auch Karten bereit gehalten
aber jr^flichten der Gastfreundschaft gingen vor. Das Ehepaar Kontars
ky hatte am Samstag, unserem Thomasfest, die Musik gemacht - und
das war das ;:>chönste am ganzen Fest. Sie waren noch am Sonntag vor-
mittag hier, besonders attraktiv die neun Monate alte Tochter
Esther. Sie müssen selbst beurteilen, ob ich die junge iiisther dem
ninht tdrYw p-anz so iuns'en Kanhael vorziehen durfte. Am Fernsahen
saß ich bis zu Ihrer Dankrede. Dann zog ich das Mittagessen vor. Die
Kede Heinrich Spölz habe ich erst nachträglich in der v^iedergabe
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gelesen. Herr von Mallinckrodt
hat einen offenen Brief an Heinrich Böll geschrieben, ich fand Böll
eigentlich recht erfrischend. Ob es natürlich stilvoll ist, mit sei
chem Eclat auszumarschieren, darüber kann man streiten. Aber man
wußte Ahnliches ja wohl schon vorher.
Einen Sonntag zu früh eröffneten wir die Woche der Brüderlichkeit
in Bonn mit einem jüdisch-evangelisch-katholischen Gottesdienst, bei
dem Rabbiner Uri Themal aus Berlin predigte. Die ganze Sache hatte
BAHNHOF: SCHWADORF • FERNRUF: MERTEN 453
POSTSCHECKKONTO KÖLN 524 49 : DRESDNER BANK KÖLN 56-063964 • COMMERZBANK KÖLN 5101175
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eine gewisse innere Übereinstimmung. Die i^edigt des Rabbiners kam
besonders gut an. Der Opernkantor wurde vou\ vielen gerührt, von an-
deren großzügig akzeptiert. I
wann sehen wir uns einmal wieder? Ich war auch lange nicht mehr bei
meinem Bruder, bzw. nur einmal für ganz kurze Zeit bei der Firmung
meiner iMichte. bonst läßt es sich sicher einmal einrichten, daß icfc
auf dem Wege nach Wittlaer in der Fischerstraße vorbeikomme. j
Ihnen und Ihrer Frau beste Wünsche - vor allem Glückwünsche - und
herzliche Grüße
Ihr
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Marc Chagalls Chorfenster Zionstcnstcr : Engel, den Anbruch der Ewigkeit ankündigend
Vitraux de Marc Chagall Vitrail de Sion : L'Ange annonvant ravenenient de TEternitc
Marc Chagall's Windows Zion Window : Angel announcing the Eternal Life ,
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MADELEINE ERLANGER
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Deutscher Gewerkschaftsbund
Bundesvorstand
I
Postanschrift: DGB Bundesvorstand 4 Düsseldorf 1 Postfach 2601
Herrn
Prof. Dr. Robert R. Geis
4ooo Düsseldorf
Fischerstraße 55
Fernsprech-Sammelnummer (0211) 4 3011
Drahtanschrift: Degebevorstand Düsseldorf
Fernschreiber: 858 4822 a dgb d
Bankverbindungen:
Bank für Gemeinwirtschaft AG., Düsseldorf.
Konto Nr. 10002006
Städtische Sparkasse Düsseldorf, Zahlstelle 4,
Konto Nr. 14 005 110
Rheinische Girozentrale,
Düsseldorf, Konto Nr. 31 300 10
Postscheckkonto Essen 695 41
o
Ihre Zeichen
Betrifft:
Ihre Nachricht vom Fernsprech-Durchwahl:
1 0 . 1 0 . 1 970 (0211) 43 01 ..2.Q..Q
Unsere Zeichen
Ve -/Ku.
Düsseldorf
Hans-Böckler-Str. 39 (Hans-Böckler-Haus)
21. Oktober 197o
Sehr geehrter Herr Prof. Geis!
O
Mit verbindlichem Dank bestätige ich den Eingang Ihres Schreibens
vom lo.lo.197o.
In dieser Woche findet die im Schreiben des Bund-Verlages vom
28. September 197o an Kollegen Fabian angekündigte Besprechung
zwischen ihm und zwei Vertretern des Geschäftsführenden Bundes-
vorstandes statt. Sinn der Unterredung ist es, die Modalitäten des
Ausscheidens des Kollegen Fabian zu regeln.
Um die Aussprache zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu belasten,
werden wir die Veröffentlichung des vom DGB erstellten Tatsachen-
berichtes zur Lösung des Mitarbeiterverhältnisses des Kollegen
Fabian zunächst nicht vornehmen.
Sollte eine Richtigstellung des Deutschen Gewerkschaftsbundes
zu den in der Presse erhobenen Vorwürfen unumgänglich sein, werden
wir Sie weiter informieren.
Mit vorz
pher Hochachtung
0. Vetfte'
itzender-
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Wir bitten, Zuschriften ausschlieBllch
an den Deutschen Gewerkschaftsbund,
Düsseldorf, und nicht an Einzelpersonen
zu richten.
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PROFESSOR DR. RODERT RAPHAtL OEIS
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4 DOSSEI. DORF 10, DEN
FISCHERSTRASSE 55
TELEFON 44 54 53
20.7.71.
2 1 m ^^n
Sehr verehrter, lielier Herr Professor Feilerer,
Danlr, vielen DarJc für Ihren lieben Glückvmnsch.Leider
mußs ich den Danlc mit der Mitteilung verbinden, dasß
ich Ende Aufißt aus dem Prograininbeirat ausscheide.
Die Ärzte verlangen inamer dringender einen Orts-
w
echsel.Wir werden auf einer der Höhen von Baden-
Baden wolinen.
Aktiv konnte ich ja nur Irurze Zeit im Prograouubeirat
sein. Ich bewundere heute noch,dass ich Ihnen nicht
auf die Nerven gefallen hin. Ihre menschenfreundliche
Art hat mich immer v/ieder beeindruckt.
Lassen Sie sich für Ihre Arbeit alles Gute wünschen
und seien Sie mit dem Programmbeirat aufs freund-
lichste gegrüsst
Ihr sehr ergebener
...#W'4L.
^,JJt:'iJ'il '^ »"
\
) ^!
PROFESSOR DR. R. R. GEIS
qo
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7670 DADIN-BAOFN
METZCtRSTRASSE 41
TEL. <0 72 an 6 490O
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Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER
5, ROTHSCHIID »iVO TEL. 4624 P. O. I. 1824
1824 .1 .n 4624 paio 5 tj-bidm nm«
TEL-Aviv 21.Dezember ig^H"^"
Lieber Freund,
Wie immer sind i;eine Grusse und \'.ünsche 2um zweiten Dezember pünkt-
lich hier eingetroffen und haben mit ihrer Herzlichkeit tazu bei^-e-
tragen, die Stimmung dieses Tares zu erhellen und zu erwärmen. Sol-
che freundliche Einwirkung war dieses "Vlal besonders willkommen. Der
politische Himmel hat sichEr verdüstert und es weht kalt herein m
uns von diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs. Auch mir pei*-
scnlich hat das ver -an-ene Lebensjahr ein reichliches ^^.ass von kör-
perlichem ü.r^^emach beschert und mir dsmit ein für alle ^'^al und deut-
lich ins Bewusstsein gehämmert, dass iie Jahre und damit das Leben
allmählich schwinden und dass man keinen Anspruch darauf hat, mit un-
geminderter Elastizität und Kraft die Schwelle des siebzigsten Lebens'
^•ahrs zu überschreiten.
Karm mai somit auch als Optimist nicht umhin festzustellen, dass es
derzeit bei uns nebli^L ist un ^ fröstelt — im wörtlichem und im
übertragenen Sinn — so bitte ich doch aus dieser Feststellung nicht
zu schliessen auf eine etwa hier herrschende persönliche oder all;;e-
meine Depression. Was mich selbs^ anlanr;t, so habe ich die Folgen
meiner Operation überwunden und leide auch nicht im besonderen Masse
unter meiner Diabetes, da es ja weder an Insulin noch an Fleisch und
■«^etten hier mangelt — vorläufig und hoffentlich auch weiterhin. An
diesem Punkt nun sllerdinrs überschneiden sich d:e persönlichen und
die politischen Interessen. Aber solche Überschneidung p-ilt mehr ode:
weniger für alle Israelim . Die Fra^e ob Friede (oder doch wenigsten
Nicht-Krieg) sein wird oder Krieg ist für jeden Israeli eine Fra^e
von Leben oder Untergang. Die Alternative "Sieg oder Niederlage''
hat ihre historisch-herkömmliche Bedeutung f^ir uns einf^ebüsst. x^ie
Fraid-e ist /restellt: Wie wird es unserem JLshuw er -ehen ,wenn die
unausgesetzten Grenzplänkeleien in einen re v:elrechten Krie ^ ausarten?
Ein wahrhaftes Bild von diesem Er--ehen sich zu machen dafür fehlt
den meisten Menschen hier die i-hantasie und das ist — glaube ich —
gut so. Die allj:emeine Stimmunr ist eher gehoben als redrückt. Möch-
ten nur unsere Führer ein genügendes Mass von Vorstellun^sgabe und
Verantwortun«:-sbewusstsein habenl Dies ist der herzliche ei'^ene
Wunsch, den ich an diesem meinen oreburtstsg hege für uns hier und für
unser ganzes jüdisches Volk«
Meine Frau teilt nach ''ie vor ihre Zeit zwischen Haushalt(erschwert
durch die Diätsor-e für mich) und ihren Körperkultur-Kursen und
fühlt sich dabei geistig un"" leiblich erfreulicherweise wohl. Sie
lässt he zlich danken fir Deine Jrüs^-e.
Walter ist eben jetzt von einer mehrmonatigen Auslandsreise, die ihn
nach der Schweiz, Frankreich, England, U.S,Ä. führte heim^^ekehrt. Sein|
ursprün^^'-licher Plan, auch Deutschland auf ai suchen, konnte dieses Mal
ans Man":el an Zeit nicht aus -eführt werden. Voraussichtlich wird er
nächs'^es Jahr dorthin kommen.
MVP
Meine Frau und ich würden uns sehr freuen -ele^-entlich wieder
einmal Bilder von Euch allen zu erhalten, um^. die Brin erung
einigermassen in Kontakt mit der "' irklichkeit zu halten, da
schon vorläufig ein Wiedersehen* nicht möglich ist.
Sei mit Deinen Lieben vom Herzen gegrüsst von
Deinem
^. A
\^U Jf^iVc j^'iK^^o n^i^^ /^\^
/*
/
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Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER
5, «OTHSCHiiD »ivo lei. 4624 p. o. ». 1824
1824 .1 .n 4624 polB 5 iTnon nmiu
TEL. AVIV 29*Juni 1954. n'aNln
1
Kein lieber Freund,
Habe ^ank für Deinen lieben Brief vom 5.v.ll^. und ganz besonders
für die beigelegten Photos, die meiner Frau und mir aufrichtige
Freu:ie gemacht haben. Diese beiden fröhlichen und gesundai
Sprösslinge sini wehrhaft ein herzerfreuender Anblick.
Eines aber bedauere ich: Dass diese prächtigen Exemplare jüdischer
Jugend nicht im jüdischen Lande oder doch in jüdischer Umgebung
aufwachsen. Dies ist wahrlich nicht — Du kennst mich zur Genüge-^
israelisch chauvinistisch gemeint. Es hat sich auf mich übertra-
fen Deine eirene Besorgnis, die Du in Deinem Brief hinsichtlich
es rapiden Wiederauflebens des fälschlich tot geglaubten Faschis-
mus in Deutschland äusserst. Können jüdische Eltern verantworten,
ihre Kinder dort aufwachsen zu lassen — ohne Aussicht auf Verwur-
zelung oder was noch schlimmer ist, m.it der Aussicht , wenn einiger-
massen verwurzelt, jäh herausgerissen zu werden . . . .? Ich kann
nur hoffen, dass Du aus übergrosser Nähe gewisse an sich unerfreu-
liche Erscheinungen überJeutlich siehst und sie dadurch über ihre
wahre Bedeutung hinaus bewertest. Überdies sind ja die Dinge doch
ganz im ?;erden. Welche der beiden deutschen Gnindneigungen — die
humane oder die barbarische — die CberhanJ gewinnen wird, wird ganz
oder zum wesentlichen Teil von der politischen Jesarrtentwicklung,
also nicht nur von inner-deutschen Faktoren abhängen und über diese
Entwicklung können wir nicht Bestimm-tes wissenT
Also: Seien wir guter Hoffnung! Zu hoffen ist unser Recht und unsere
Pflicht, schon well es did einzige l'-öglichkeit ist, da? viele I^'-iss-
üiche des heutigen Daseins zu ertragen und sich des vielen Schönen,
das dieses Dasein imm^erhin doch bietei, m erfreuen.
chen— ziemt sich ganz besonders in dieser Brief, der Dir meine herz^
liehen und guten Wünsche zu Deinem Geburtstag darbringen soll.
Alles Gute fiir die Zukunft! Ein zuftiedenes Herz, die Fähigkeit sich
an dem Gelingen im Beruf und an dem Gedeihen der Fan^jjie zu freuedl
Sei herzlich f-egrüsst von uns Beiden -nui^ U^a\ju. ^i/Cua^ .
f
brÄ/tl;t^X :t^SÄ *
Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER
5, ROTHSCHIIO tlVD. TEL. 4624 f>. O. ». 1824
1824 .1 .n 4624 fialo 5 Tj-uen nmui
i
TEL-AVIV 11.4 .1954
O
D'nN'ln
Mein lieber Freund,
Hab' herzlichen Dank dafür, dass Du mir den Treiburger Rund-
brief mit den. Schlusswort Deines Vortrages im "Zentralraf
hast übersenden lassen« Bs tut not, uns das Grauenhafte, das
uns widerfahren ist in einer Vergangenheit, von der uns kämm
ein Dutzend Jahre trennf^n, als Teil eines grossen geschichtli-
chen Ablaufes und in geschichts-philosophischer Perspektive
aufzuzeigen» Und es tut wohl, solche Anleitung zu distanzier-
ter Schau von jemandem: zu errpfangen, der selbst gelitten hat
und der an den: überwältigendeit, aber zu bewältigenden Leid mit
denr Herzen beteiligt ist« Nur so wird gelingen, was mühevoll
ist, aber unerlässlich: Diejenigen, die das Grrauen erlebt und
überlebt haben, auf den Pfad zu leiten zwischen hasserfüllteo
Sich-Verschliessen in ein verkrampftes Inr-mer-daran-Denken
einerseits und einem vorschnellen Verressen andererseits.
Unsere Regierung hier beschreitet vorsichtig tastend solchen
Pfad mit Zustimmung der lalehrheit des Israel-Volkes. Immerhin
ist mit dem Widerstand und sogar mit aktiven Hassausbrüchen
einer Minorität noch so sehr zu rechnen, dass man sogar bewahr^
ten Freunden, wie Prof. Böhm, der kürzlich hier als Gs'^t der
Schiluffiim-Gesellschaft sich einige Tage aufhielt, raten musste,
nicht unter seinem eigenen Namen in Erscheinung zu treten und
überdies dieses sein In Ersehe inung-Tre ten bei seinen Besichti-
gun^^en im Land sich in möglichster Stille abspielen zu lassen;
der Gast — weise und gütige- hatte volles Verständnis dafür,
dass er nicht — noch nicht — allen Teilen des Israel-Volkes
als Besucher erwünscht war; denn noch bluten die geschlagenen
Als Jude darf man in diesem Zusammenhang fragen: Sind wir rach-
süchtiger und nachträgerischer als andere Völker? Die Antwort
darf man nicht nur geben auf Grund dessen, was uns in der nahen
Vergangenheit widerfahren ist. Geschah es zur Bekämpfung sol-
cher Triebe, dass unsere Thorah verordnetet* Du sollst Dich
nicht rächen und nicht nachtragen 1*? Die gleiche Thorah befiehlt,
dass wir unversönlich für alle Zeiten Arralek nachtragen müssen,
was es uns bei der Wüstenwanderung angetan hat; hier ist also
Nachtragen religiöse Pflicht — verbindlich noch heute nach 4ooo
Jahren. Da werde ein Ethnologe klug daraus, oder ein Psycho-
analytikerJ Oder findet der in vielen Fächern gelehrte Rabbi
R.R.Geis sich da zurecht .•••••?
\
Dr. SIG8ERT FEUCHTWANGEK
5, tOTHSCHiiD iivo. rei. 4624 p. o. «. 1824
1824 .1 .n 4624 naio 5 tj-mbii nmoj »
TEL-AVIV
3'3N")n
- 2 •
O
Sei deni wie immer —Du sei
Dies zu wissen beruhigt mi
korr^mt, dass ich bisher unt
auf die liel:evollen Worte,
geschrieben hsst. Du weis
rrich übor Jeden Deiner Bri
als ein Zeiche^ unserer Ve
Ersatz für das leider nich
sein«
bst bist ni
ch, da mir
erlassen ha
die Du cr.ir
st, wie sehr
efe freue.
cht nacht rage ri seh I
soeben zu Bswusstsein
be , Dir zu antworten
zu meinen: Geburtstag
und wie herzlich ich
Jeder ist mir lieb
• Als ein kleiner
rbundenheit,
t mögliche persönliche Zusammen -
Es hat mich geschrr.erzt aus Deinem Brief ai erfahren, dass
Du wieder mit Krankheit zu kämpfen hattest, aber dem Himmel
sei Dsnk, dass Du wieder bei vollen Kräften bist um die
schv.ere berufliche und ausserberufliche Bürde zu tragen.
Walter erzählte "mir, dass er Dich bei seinem letztf'n Auf-
enthalt in Deutschland sprechen konnte, wenn auch nur te-
lefonisch.
Lass recht bald wieder von Dir hören und besonders auch
von dem Tun und Gedeihen Deiner Lieben. Rine besondere
Freude würdest Du meiner Frau und m.irr machen, wenn wir j^e-
legentlich Bildchen von Deinen zwei Sprös«lingen bekommen
könnten.
Sei mit Deiner lieben Frau nebst Kindern von Herzen gegr isst
— nxeine Frau schliesst sich diesen Grüssen an—
von Deinem
Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER
5, «OTHSCHIID »IVD TEl 46i;4 P. O. I. 1824
IJ J1D3 M9 Q13JM TT
1824 .T .n 4624 F'o""' 5 ttbioh nma»
TEL-AVIV 3»7»1955»
3'aN"in
i )
Lieber Freund,
Sei bedankt für die ÜberaeiidxinglJBiner sohönen Credeiilcvvorte CTlr ojill
Strauö laid Deiner ebenso schönen V/iirditT^ig Leo Baeoka» Das Ziiearamen-
treffen jener Jalirzeit mit diesem Jubiläum ist ausser lieh gesehen
ein Zufall» 3s ist kein Zufall, dass Du diesen beiden bedeutenden
Männern - beide vorbildliche Menschen einer mehr und mehr entschv/inden«
den aeneration, beide iA Verkörperung besten jüdischen Europäertims -
Dich wähl verwandt und verbunden fühlst: und darum auch kein Zufall,
dass Du aus dieser Deiner Zugehörigkeit zu ihnen V/orte 2U ilu^or
'iWirdigun^ gefunden hast, die saolilich treffend imd warmlierzig zugleich
sind* Es sind ff>-]tf,0,^ Porträts, scharf profiliert sich abhebend von
ilirem gesclii cht liehen Hintergrund, geaeiciinet von einem Konner und
Liebenden*
Immer wieder steigt in mir - und nicht nur in mir - die Frage au:f t
Ist es unser jüdisches Schicksal, dass es bei uns Juden - und besonders
in unserem werdenden Judenstaat - solcher Persönliolilceiten so wenige
gibt? (Jute Juden, fest verwm'zelt in iliren Volk und ilirer Kulturllber-
liefer'jng, weder Panatiker ilirer iaischauutig noch Leisetreter, voll
Yerständnis für die Möglichlceit einer anderer 3chau, begabt und
geneigt zu Kontemplation und zugleich beru.fen und begabt zu iUcti-/ltät
und P^ihrertTim? ~ Aber - gäbe os überhaupt einen Judenstaat, wenn es
viele Persönliclikeiten dieses Formats gäbe*..,.? Fragen -— - Tragen.. •»
loh 'Mir de mich herzlich freuen, \/ieder einmal einiges von Dir zu
hören über Dich ujid Deine Familie, Dein berufliches und politisches
Txino
Dass Dir nur Gutes widerfahren möge, Friede und Zufriedenlieit
bescliioden sein möge im Kreis Seiner Familie und Deiner Arbeit
dies ist mein herzlicher 'Junsch zu Deinem Geburtstage.
In v/armer Freundsoliaft wie immer.
Dein
>>>
/
<.
Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER
5, ROTHSCHILD IIVD TCl. 4624 P. O. •. 1824
"IJllDDMD m3JM T"I
1824 .1 .n 4624 po'io S i')'aBn nnia
TEL-Aviv 17, Mars 1953 ^'a^in
c
Mein lieber Freund,
ich schulde Dir schon lange Dank f ir Deinen warmen und interessanten
Geburtstagsbrief, der mir gimz besondere Freude ber^^itet hat; denn er
bezeugt die Fruchtbarkeit Deiner dortigen Arbelt und Deine eigene
seelische Befriedigung in ihr.
Ob man es gerne sieht oder nicht: Jüdisches Leben wird
Teil auch weiterhin ausserhalb Israels sich abspielen, und
her unerlasslich, dieser Symbiose eine möglichst erträglich
zu geben.
Auch hierzulande hat sich die zunächst geradezu hjjsterische Bekämpfung
jeglicher Verbindung mit deutschem Staat, deutschem Volk, ja sogar
deutscher Sprache etwas beruhigt. Es dürfen jetzt sogar Lieder von
Schubert, Hugo Wolff, u.s.w. , in der Ursprache wieder öffentlich ge-
zura erheblichen
es ist dß-
e Gestalt
es einem grossen Kreis von (nicht nur ehemals deu tscherjJuden/lsraelis
dies auch wäre. Ganz soweit sind wir eben noch nicht, dass wir ver-
stehen,Werk und Schöpfer auseinander zu halten. Derzeit ist aus diesem
Kapitel des Nich tvergessens aktuell^^ die Auseinandersetzung dariber,
ob deutsche Schiffe in israelischen Häfen als Bringer deutricher Wa-
ren, auf Grund des Haager/Luxemburger Entschädigungsabkomraens zuge-
lassen werden.
Ich habe wahrlich Verständnis dafür, dass es uns Juden schwerlfällt
das biblische Verbot: "Du sollst nicht rachsüchtig sein und nTcht
nachträgerisoh" zu beobachten, wie auch das Gebot: "Liebe Deinen Näch-
sten, wie Dich selbst". Aber ich meine, unsere verantwortlichen Führer
und Erzieher sollten die Erfüllung dieser Gesetze mindestens nicht noch
schwerer machen.
Jedenfalls freue ich mich, aus Deinem Brief zu ersehen, dass es in
Deutschlrüid hüben und drüben Männer gibt, die der gleichen Meinung
sma, una aass .uu mit gieicngesinnten.^ nichtjudiscnen Kreisen zusam-
men in solchem erzieherischen Sinne wirkst.
Dir welter von Herzen fruchtbare und befriedigende /jrbel t und Freude
im Kreise Deiner Familie wünschend, bin ich, v/le immer.
Dein
"^
> VUa^
■•*■
Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER
5, ROTHSCHILD BIvd. TEL. 4623-624 P.O.I. 1824
1824 1 n 4623-624 iiDTu 5 iTwon nmui
TEL-Aviv ^l.Pehuar 1949>'3k in
2/0.
Lieber Freund,
Bei Rueckkehr von meinem Aufenthalt auf dem Carmel finde ich
Deinen Brief hier vor. Du wirst inzwischen, wie ich annehme,
von ^Valter die Gruende meines langen Schweigens erfahren haben-
Ich geriet im Dezember nach dem Muster vieler anderer Mit-
buerger - und, wie ich hoere, auch vieler anderer Mitmenschen in
anderen Laendern - in eine schwere Grippe, von deren Polgen ich
mich nicht zu e rholen vermochte. Es stellte sich dann auf Grund
von Untersuchungen im weiteren Verlauf heraus, dass ich diabe-
tisch erkrankt war, ob als Folge der Grippe oder aus anderen
Gruenden, ist bisher nicht festgestellt worden. Die Erschei-
nungen waren anfangs ersciireckend gross, sind aber ^enso ueber-
raschend, wie sie sich einstellten, auch zum allergroessten
Teil verschwunden bis auf Restbestaende, wegen derer ich nun-
mehr noch unter aerztlichen Aufsicht stehe und noch allerdings
abgesohwaechten Insulineinspritzungen unterworfen bin. oelbst-
verstaendlich lebe ich Diaet und muss auch in meinem ueblichen
Arbeitstempo usw. mich etwas daemp fen. //enigstens verlangen
dies die Aerzte. Die :^.eitumstaende allerdings und besonders die
infolp-e meiner langen Abwesenheit vom Buero auf gehaeuften
Arbeitsmen^en erschweren die Entschliessung, sich solchen An-
ordnungen zu fuegen. Auch ist der diesjaehrige Yinter ein ganz
besonders harter. Auf dem Carmel erlebte ich ausser Hagel und
wilden Stuermen richtiges Schneegestoeber. Die galilaeiachen
Berge sahen rus wie unsere bayrischen Voralpen im Vinter. Der
Aufenthalt im Sanatorium hat mir auf alle Paelle gut getan.
Es tut mir leid, dass Du Dir unnoetig oorgen gemacht hast, be-
sonders dass Du «ngpnoTTimpn hast, mein Schweigen haens:e etwa
mit^noch geschuldeten Betraegen zusammen, yifarum haette ich des-
wegen schweigen sollen? Im uebrigen: ich weiss von keine© noch
bestehenden Schuld, alles ist bezahlt. Du kannst also auch in
dieser Hinsicht beruhigt sein.
Die nenerlichen politischen Ereignisse hier schlagen ihre Teilen
auch nach der Schweiz. Ich ersehe dies einerseits aus der Vahd-
lung, die sich in der Stellungnahme zum zionistischen Aufbau-
werk in der N.Z.Z. seit einigen Monaten stark bemerkbar macht
im Gegensatz zu der frueheren nicht nur anti-zionistischen,
sondern schon fast anti- juedisch zu nennenden Einstellung, ^ie
ich hoere, hat sich andererseits auch die assimilatorische
Ideologie der "schweizer Staatsbuerger juedischen Glaubens"
etwas diesen geaenderten Verhaeltnissen (d.h. in der Entwicklung
unseres ^7erks und in der Einstellung der schweizer ^^ntiles;
angepasst. Eine Bestaetigung hierfuer ersehe ich indem anlie-
-2-
■^I"
TT-
•r
Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER
5, ROTHSCHILD BUd. TEL. 4623-624 P.O.I. 1824
1824 1 n 4623-624 iiOTD 5 TTlKon nmiu
TEL- AVI V
3 ' 3 N T n
Seite 2.
genden Zuercher Artikel eines Herrn Vinter im 'Davar', der
Dioh interessieren wird. Ich hege die Hoffnung, dass all dies
auch Dir Deine Stellung dort erleichtert.
In der Hoffnung, bald Gutes von Dir und den Beinen zu hoeren
sowohl direkt wie auch von Walter, bin ich wie immer mit
herzlichen Wuenschen und Gruessen, besonders auch fuer Deine
Frau und Dein Kindchen,
Dein
J
ri<x
^(xJyu.\^
Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER
5, ROTHSCHILD BLVO. TEL. 4624 P. O. B. 1824
1824 .1 .n 4624 imo 5 ii-ion mm»
TEL-AVI V
1.9.48.
3»3K-*jn
Lieber Freund,
1
Dein Brief, der gestern ankam, entrollt ein
reichlich duesteres Bild von der Zukunft, wie Du sie fuer
Dich dort erschaust, M, lieg1j?%in neben dem Brief das Bild
Deines Toechterchens,und strahlt so viel von seiner Sonnig-
keit auf jenes Briefbild, dass die darin vorgestellte Zukunft
mit einem Male wie in helles Licht getaucht erscheint.
Meine Frau war begeistert ueber das ent zueckende Maederl,
sie konstatiert staerkste Aehnlichkeit mit Dir und doch auch
unverkennbare Zuege der Aehnlichkeit mit Deiner Frau* Es
ist schon so, dass Du nur in dieser '^Beleuchtung^ Deine eigene
Zukunft sehen und nur in diesem Jjicht Zukunftsplaene fassen
darfst. Mag noch soviel unter äem Gesichtswinkel Deiner
Befriedigung von Deiner Arbeit dafuer sprechen, dass Du von
Z. weggehst, und sogar dafuer, dass Du eine Stellung in
Deutschland annimmst: kannst Du es wirklich verantworten,
Mutter und Kind in jenes Land zu bringen? Die Leuchtkraft
des Lichtes koennte leicht dort versagen. Man braucht dabei
noch garnicht daran zu denken, wie es Juden in Deutschland
ergehen mag, wenn ein neuer Weltkrieg ausbricht -----.
Von hier kann ich Dir nichts wesftatlich Neues
berichten. Vermutlich weisst Du ja das Wichtigste aus den
Zeitungen. Allerdings will es mir bisweilen scheinen, dass
gerade die N.Z.Z. ihre Berichte allzu sehr pro-arabisch und
pro-britisch -f'^ierbtC was nichts besagt gegen den ^'ert und
das ^Tiveau -^er Zeitung im allgemeinen).
Baraberger & Warmann haben auf meine Anforderung
hin, die ich ihnen durch unsere Filiale in Jerusalem unter-
breiten nnrl -ßrlaeutern liess, den Betrag, den ich ihnen
s.Zt. fuer 4tt/ilk^ Rechnung ueberweisen habe lasFen, mir wieder
zurueckerrtattet; sie haben in der Tat den gleichen Betrag
inzwischen auch von Zuerich ueberwiesen bekommen. Damit ist
diese Sache erledigt.
Nun lass*mich schliessen mit den herzlichsten
Wuenschen fuer das Neue Jahr, denen sich auch meine Frau an-
scnliesst. Alles Gute fuer die Zukunft, und wenn es Dich et-
was froestelt und alles Dir duester erscheint, lass Dich
kraeftig anstrahlen von Deinen Hausradiatoren, Deiner Frau
und Deinem Toechterchen, denen beiden gleichfalls unsere
waermsten ^mensche gelten. ^ yC
%»
'. \M£:tm^l^^jm.-^^
Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER
5, ROTHSCHILD »ud. Tti. 4623-624 i-.o.B. 1824
1824 1 n 4623-624 11010 5 Ti'ttion nmiu
TEL-AVIV 31. 8. 48
D ' 3 N 1 n
•
I
Lieber Freund,
wir haben beide Sorge umeinander. Erfreulicher^
weise kann ich Dich ueber unser Ergehen hier beruhigen.
Deine Anfragen beetätigen, was ich auch aus ähnlichen Prägen
aus Amerika, England und Süd-Afrika ersehen habe, nämlich,
dass die Berichte, die schlecht unterrichtete oder übel =
wollende Nachrichtenbüros und Reporter von hier und über
uns hier hinaussenden, den wirklichen Zustand entstellt
wiedergeben. Tel-Aviv speziell ist nie eine belagerte
Stadt gewesen und hat nun, nachdem Jaffa von der juedischen
Armee besetzt worden ist, auch aufgehört, in der Kampffront
zu liegen. Letzteres war bisweilen recht unangenehm, besonders
in unserer Bank, die ja im Grenzgebiet der beiden Städte
liegt. Seither haben wir hier gelegentlich unter Luft -
Bombardements seitens der Aegypter gelitten, die es leicht
haben, von Gaza hierherzufliegen, ohne immer rechtzeitig
angekündigt zu werden. Trotzdem sind diesen Angriffen
erfreulicherweise nur wenig Menschenleben zum Opfer gefallen,
und auch der Sachschaden ist in erträglichen Grenzen geblie=
ben. Wie in jedem Kriege herrscht Mangel an gewissen
Lebensmitteln, wie Fleisch, Butter usw. und ist - nicht
infolge Inflation^, die Lebenshaltung noch viel teurer ge=
worden, als sie wiSoBifiob schon war. Wie es weiter gehen
wird ? Unsere Führer werden noch viel Energie, gepaart
mit Mässigung und Weisheit brauchen, um dem jungen Staat
ein nach aussen und innen gefestigtes Dasein zu sichern.
Unsere mili taerischen Siege waren nötig, um der Welt zu
zeigen, dass die Geschichtsperiode zu Ende ist, in der Juden
sich wehr Im, wie Lämmer abschlachten liessen. Andererseits
müssen |fie^ier noch lernen, dass man •'auf Bajonetten nicht
sitzen kann".
Das Scheitern Deines Stockholmer Planes
war auch mir ein schmerzlicher Veriruös. Dort wäre sicher
für Dich ein befriedigender Wirkungskreis gewesen. Ob
Dr. Bergmann von vornherein zu Wilhelm entschlossen war und
die Auskünfte über Dich nur eingeholt hat, damit im Sinne
eines Wettbewerbs^ aliquid fieri videatur, bleibt eine Offene
Frage, deren Beantwortung heute ja auch nicht mehr von Nutzen
ist. Um W'8 Weggang hat es in einigen hiesigen Zeitungen
Auseinandersetzungen gegeben. Es wurden ihm viele schoene
Nachrufe gespendet, aber es gab auch Stimmen, die ihm die
Annahme des Rufes nach Stockholm als Untreue gegenüber
Jerusalem ausgelegt haben. Das letzte Wort in dieser Ausein=
andersetzung hat interessanterweise Dr. Bergmann gesprochen
in einem Brief aus Stockholm, den ich Dir hier beifüge
(aus Blumenthal »3 Nachrichten). W.'s Nachfolger in der
Hemeinde ist Rabbiner Dr. Philipp, der, soviel ich höre,
bisher sich als Beamter in der Versicherungs-Branche durchs
gebracht hat.
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MIH.illMWWl»!
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- 2-
Ich höre übrigens von einer Seite, die Wilhelm sehr nahe
atand, dass dieser sich erst auf ausdrückliche Aufforderung
hin um den Stockholmer Posten beworben hat; daher jetzt wohl
auch die Verteidigung Bergmannes. Die Angriffe auf Wilhelm
sollen, wie ich höre, in weiten Kreisen starken Unwillen
erregt haben.
Ich bin traurig, dass Deine dortige Arbeit Eich wenig
befriedigt, geschwelge denn menschlich ausfüllt; aber ich
war doch wieder herzlich froh, aus Deinem Brief zu ersehen,
dass Du an Seite Deiner Frau, der tüchtigen und unverzagten
Gefährtin Deiner Nöte, und als Vater eines herzigen Tdchter=
chens, so echte und reine PreuHden erlebst, die starker sind
als alle Unbill, Halte Dich daran ! Dazu hast Du noch,
wie ich aus »nem Brief ersehe, die Möglichkeit wissenschaf t=
licher Arbeit. Pur dies kannst Du Dich trotz allem glücklich
preisen!
^, Lc
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A.
^-•^
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P S Bambe^er A Warnann habe ich Deinem Wunsche gemäss
durch unsere Jerusalemer Niederlassung anfragen
lassen, ob sie den Betrag inzwischen noch einmal be=
kommen haben. Je nachdem wie die Antwort lautet,
werde ich die Angelegenheit erledigen.
I
Dr. SIGBERT FEUCHTWANGER
5, ROTHSCHILD BLVD. TEL. 4424 P. O. B. 1824
"IJllDDMg mnJM TT
1824 .1 .n 4624 iitio 5 irvon nm»
TEL. AVIV 22. März 1948. 3»aKOn
Herrn
Dr.Robert Geis,
ZUERICH 3.
Lieber Freund,
Nachdem ich so lange nichts von Dir
gehört habe, hat es mich besonders gefreut von A^ alter,
3 der von Zürich vor einigen Tagen zurückgekommen ist,
direkten Bericht über Dein und Deiner Familie
Wohlergehen zu erhalten. Besonders erfreulich war
mir die Nachricht, dass Deine Freunde dort die
T'i^ ^ |^4j^ -Oberhand über die gegnerischen Gewalten/gewonnen
haben.
/kW
^/i.^.
t^few
f
Dieser Tage erhielt ich von Prof.
Bergman,z.Zt. Stockholm, ein Ersuchen mich zu
äussern zur Frage Deiner Signune; für den Stock-
holmer Rabbinerposten. Du wirst diese Bewerbung
ja wohl trotz des ZMricher Sieges aufrecht
erhalten und es w^rde mich freuen, wenn meine
Antwort an B. dazu beitragen könnte, dass Du
die Berufung erhä]t3t. Dieser Posten wäre ja wohl
in mehrfacher Hinsicht ein Fortschritt gegenüber
dem Züricher. Die L^berwindung etwaiger sprach-
licher Schwierigkeiten dürfte Dir, wenn man Dir
entsprechend Zeit lässt, nicht allzu schwer fallen,
wie dies ja auch schon die früheren Kazididaten für
die skandinavischen Stellungen fertiggebracht haben.
/^-? /> VxA aaA eraTk Vät» ho 1 tn 1 Q flift
brauche ich Dir wohl nichts besonderes zu erzählen.
Hier kann man nur den Wunsch äU33ern:(j0tt gebe den
Verantwortlichen in allen Lagern Vernunft zur Findung
einer richtigen Lösung* Sehr viel dieser schätzens-
werten menschlichen Eigenschaft hat allerdings bisher
in der Palästinapolitik aller Beteiligten nicht
gewaltet.
Sei mit Deinen Lieben herzlich
gegrüsst und nimm alle guten Wünsche für Exire
Zukunft. . ^-
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EVANGELISCHE AKADEMIE TUTZING
8132 SCHLOSS TUTZING AM STARNBERGER SEE • FERNRUF 08158/666
Herrn
Rabbiner
Dr. Robert R. Geis
4-000 Düsseldorf
Pischerstraße 55
Tutzing, den 18. Juli 1966
O
€
Lieber, verehrter Herr Doktor Geis!
Eben las ich in der Allgemeinen Wochenzeitung vom 8. Juli, daß
Sie in diesen Tagen 60 Jahre alt geworden sind. Wenn ich an unser
Gespräch in Tutzing denke, dann müßte ich also, um den Alters-
unterschied zwischen uns genau anzugeben, etwa sagen, daß Sie
160 Jahre alt sind. Lassen Sie sich von Herzen Glück und Segen
wünschen von dem um 101 Jahre Jüngeren. Ich wünsche mir sehr,
daß wir in den nächsten Jahren wieder Gelegenheit nicht nur zu
einer persönlichen Begegnung, sondern auch zu einem Zusammenwirken
fänden. Entnehmen Sie diesem Wunsche, wie sehr ich Ihre geistige
Leistung und das, was von Ihnen/ jenseits der Worte ausgeht, zu
schätzen und zu würdigen weiß. Möge Ihnen die Kraft erhalten
bleiben, im Geiste der Versöhnung ungeachtet aller Enttäuschungen
mit jenem Elan der Hoffnung weiterzuwirken, der doch unzweifelhaft
ein wesentliches Kennzeichen des Judentums ist. Wir möchten uns
gern davon inspirieren lassen.
Von mir selbst ist nur noch zu sagen, daß ich mich am 1. August
zusammen mit meiner Frau wieder ein wenig auf Weltreise begebe,
diesmal nach Zentralamerika und Mexiko, nachdem wir im vorigen
Jahre Südamerika bereist haben. Daß ich im Laufe dieser Reise
mehrfach, z.B. in Santiago de Chile, Buenos Aires und Porto Alegre,
in Synagogen gesprochen habe, dies zu hören wird Ihnen vielleicht
um jener Verständigung zwischen Juden und Christen willen, um die
Sie sich so beispielhaft bemühen, Genugtuung bereiten.
In herzlicher und geistiger Verbundenheit grüßt Sie
Ihr
H«lf*H» fttt\mt
POSTSCHECK MÜNCHEN 3973 • BANK KREISSPARKASSE STARNBERG. ZWEIGSTELLE TUTZING 572297
EVANQELISCHE AKADEMIE
SCHLOSS TUTZINQ AM STARNBE RQERSEE
FERNRUF TUTZINQ 666
Herrn
Rabbiner
Dr. Robert Raphael Geis
4000 Düsseldorf
Pischerstraße 55
Tutzing, den 30. Januar 1964
Lieber Herr Doktor Geis!
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t
Es ist richtig, Sie sind viel, viel älter als ich, aber nicht
als Robert Raphael Geis, sondern als Jude. Umso dankbarer bin
ich Ihnen, daß Sie sich mit dem viel Jüngeren auf das charmante
Max und Moritz-Spiel eingelassen haben, und ich hoffe, daß wir
doch noch öfter Gelegenheit haben, als Max und Moritz in Er-
scheinung zu treten. Ja, und eigentlich .crehört auch der vor-
treffliche Ritter Kraus dazu, unter dessen Attacken, wie Sie so
richtig bemerken, dem Murnauer Gnom die Prothese gewackelt hat.
Ich kann Ihnen versichern, daß, abgesehen von solchen theolo-
gischen Schraten, die Teilnehmer an dem Seminar im Innersten
bewegt worden sind. Von mehreren wurde es mir noch einmal aus-
drücklich bestätigt, und ich glaube sagen zu können, daß ich
auf Grund einer langjährigen Erfahrung ein gewisses nefühl
dafür bekommen habe, wie weit und wie tief das auf einer Tagung
^^^^^4.^ „.^n- 4-^-r,„r^ -K»v+ TT-n^ wQQ ^«10 powoViI ptTo f^amstap" wie am Sonn-
tag gesagt haben, das war nun freilich mehr als ein Tagungs-
referat. Haben Sie herzlichen Dank nicht nur für das, was Sie
gesagt, sondern auch für das, was Sie uns gewesen sind.
Dabei denke ich vor allem auch noch an den unendlich heiteren
Samstag Abend. Aber solch eine Heiterkeit ist wahrscheinlich
nur möglich auf dem Hintergrund eines großen Ernstes.
Zu dem, was Sie über die Ehrung des Bettlers im alten Judentum
gesagt haben, wollte ich Sie noch hinweisen auf die schöne
Formulierung, die der Pinnländer Runeberg in seinem Epos
Postscheckkonto: München Nr. 3973 • Kteissparkasse Statnberg, Zweigstelle Tutzing Konto Nr. 7229
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"Die Elchjäger'' gebraucht, dort heißt es von dem Bettle^ regel-
mäßig: er, der gerAchte Bettler.
Zusammen mit meiner Frau grüße ich Sie in herzlicher Verbunden-
heit und Dankbarkeit
Ihr
(Heinz Flügel)
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Dr. ADOLF FREUDENBERG
6368 BAD VILBEL-HEILSBERC
FRIEDENSSTRASSE 19
TELEFON 8 68 03
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RABBINER PROFESSOR DR. R. R. GEIS
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FISCHERSTRASSE 55
TELEFON 445453
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M^j<^*^/4:
13. 4^1964
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SthP geehrter Herr Pfarrer Preudenberg,
Herr Dr, Lorenz gestand gestern sanft errötend, daß er
und Dr. Walz Ihnen den Hat zur Kontaktaufnahme mit den
Lutheranern gegeben haben. Ihre Bemerkung auf der Vorstands-
sitzung im JanuaP verstehe ich danach wohl recht als
Deckung für die beiden Herren angesichts der ablehnenden
Haltung des Kirchentagspräsidenten gegenüber einer solchen
Zusammenkunft. Natürlich konnte ich das nicht wissent aber
ich möchte Sie wiesen lassen, daß ich nun aufgeklärt bin.
Zu Ihrem Geburtstag die beuten Wünsche.
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16. 3* 1364
Harm Pf rirrcar
Dr. k. Preudant erg
6368 ^au yiHiigl->HeilabeMr
Wiedensir. l! ^
Sehr geeloTter Herr Pf irrer,
atinc Frau hat in ilirer Keraent:: fllcluceit bei tau gestrige»
TtlefoHe^eöpräch lait Urnen nicht den Lut gehabtt Ihnen zu isagen,
waij ich ihr aufgetragen Litte, daß ich iur Sie nicht mehr zu
sprechen bin.
Über die ünmöglichlceiten im Briefwechael Gollvvitzer-Thiel hatte
idi zur gleichen Zeit mit Herrn Irofeesor JJr. B. Gcld»cij]iidt
Gelegenheit aUöf:;hr ich zu sprechen. Aber mch ibgeaehen davon,
kann ich d .0 TheolOi,i.^ci c auihr acht laeaen, d i.. ja nie ^tiiamen
kcvnn, ,erua daß Mencciaiche riicht in Ordnung, iat.
Sie haben in einem ^el^r persönlichen ürief voiq 26. 9. 63 m
Krankenbett IJir.r Göttin bei mir den Eindruck erwecken «voll^i,
dviß das <Liepl,inte Gespräch iiiit den Lutheranern - wenn auch
sekundär - ciuf ••die Frie den fc:jwiinß che der Freunde in Fulda" zurück-
i^elie. Meiien Eindruck haben ie erat lüit einem hingeworfenen
Äort korrigiert, 31b Iräsident von Th> den in ilraüld«hain 5ie,
Herrn Oollwitzer und Herrn Härder beLCh..ür, von die. e« Plan Ab..t oid
SU nehmen, ob .de e« ver^tel^en oder iiicht, über ein aolches Faktum
koi^mie ich iiicht hinweg.
N iCh den teil» theologisch fundierten, teile menachlich bewegen-
den Au ultllirungen der Herren von Thadden, ^rof e. «or Kichel,
irof e. sor Eijriich, if irrer Leiuier unu f ^ au Dr. Simon hat Ihr
Herr ^ chvdegerßohn zuii. Fall Kirchenrat l\el)l nicht Bielir zu aa^wi
fehabt, als doj: sein eigener Vatert If -Jrrer in i^ayern, jede^ «vort
ee Herrn I^ehl imteri:.ctoieLen tte. Die Auafulmmoeii des Herrn
Mehl aber wiu'en nichts jjündere. J.& eine Sanktionierung:, des
Gewe^exiexi unu Furch-cbaren, vielXelcüt .iuch eine Yorberuitunc tUr
KoMüendee. Herr Gollützer hat damit ein Uaß von rhrmtasielosig*-
keit und Heraenekälte gezeigt, das jede weitere Diekueeion über-
flüssig macht. Ein Jude Wcir anweisend, der Jude Geie. Der Jude Geis
hat seine oChwester und deren Fai^ailie in \u8chvvit2i verloren, hat
seine Eltern halb irr vor ::c}imtvr*:, Verzvveiflun^: und Haß sterben
üehen, sein eigenes SclJLcks.il interti>Biert liier nicht. Auchdaiuit
wurde nun durch Herrn Go 11 witzer ein Faktum geachaffon, über das
hinwegaukoxomen über i^eine iCr ..ft geht.
Ich darf danach um die einzige Freundlichkeit bitten, daß sowohl
Sie wie Ihr I crr Schwiegersohn in Cukiuift lEir ^^egenuber i^chwei^en,
um mir die ^Möglichkeit 4M i^^hen^ Liit den letzten zwölf Jal^rcn
und ilire^i. völlig, vergeblichen Einsatz fertig zu werden.
Mit den b sten WUni^chen, insbeaondere fUr Ilire «rkranftte Trtm
Tochter,
Auszug
aus der Begrüßungsansprache von i)v. Adolf i^Veudenbertj, bei der
Abschlußkundgebung; zur Ausstellung "Monuinenta Judaica" und
zurhVo^h,^ df^y ]3rüdt.^rlichkGit( in Köln, Kongreßhalle, am
15. März 1964
i
Nach der Begrüßung Ginzeln.-;r Persönlichkeiten und der 4.500
Graste fahrt der Redner forts
" Wir danken Ihnen allen für die ermutigende yUierkennung unse«
res Dienstes, den Ihr jjJrscneinen zum Ausdruck bringt. - Der
Koordinierungsrat hat im Lauf der Jahre an der Tatkraft und
dem riinfallsreichtum unserer Kölner Gesellschaft nur Freude
gehabt. Auch unsere heutige Vers-iirimlung verdanken wir wohl
nicht zuletzt diesen Eigenschaften. Jintscheidend war jedoch
der (iedanke, beim Abscüluß der ./oche der Brüderlichkeit und
der Ausstellung "MonurAcnta Judaica" eine gemeinsame Kundge-
bung durchzuführen. Dajnit wollten oic und \/ir vor allem Volk
zv/ei gleichgerichtete Bestrebungen als Einheit darstellen und
beiden neue .Virkungskrafte zuführen* Wir erhoffen von der uns
hier geschenkten Entfaltung jüdisciier Derikwürdigkeiten für
uns Alte nachwirkendv^ Erinncrungeni dio uns beschämen und
eben darum heilendo Kräfte auslösen und für die Jungen, die
in hellen Scharen ujid sichtlich ergriffen die ausgebreiteten
Schätze des Judentums gesehsn haben, ein entschlußfreudiges
Erkennen mit reicher Frucht an Menschlichkeit. Hier treffen
sich die Linien mit den bleibenden erzieherischen Aufgaben
unserer Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenar-
beit, denen sie s it IcUigem in Treuen dienen.
Welche Freude wäre es für unseren unvergeßlichen Bundespräsi-
denten iieuß, den v/arniiicrzigen Scliirmherrn der Christlich-Jüdi-
schen Zusammenarbeit und für uns alle gewesen, \'^iinn er diesen
Tag hätte miterleben dürfen. Sein Andenken verpflichtet uns
für die Zukunft. "
•
Es folgt nier eine Anrede an die di^ei Hauptsprecher der Kund-
gebung:
Bischof i. H. vVilhelPi S t a h 1 i n , Professor Dr. Ernst
Simon von dc^r Univv^rsität Jerusalem und S. Eminenz, iforr
V i3-nr\i mal Anrrncj-hin R p q
"Ich komme aus Frankfurt, dem gegenwärtigen ochaui)latz des
Auschwitz-Prozess'^s, dnr im Stadtverordneten-Saal des Römer
tagt. Die schonungslose Aufdecki>ing unbestreitbarer Greuelta-
ten, der Einblick in eine riesenhafte, zynisch mechanisierte
Todesfabrik, und v/as ich im Geric.itssaal selber Scih und mit
Schrecken erkannte im Ausdruck und Verhalten gar mancher Pro-
zeßbeteiligter; d.'s alles hat mir ein Jesus-'/ort aufs i\}eue mit
einem Inhalt erfüllt, der uns Christen gebieterisch zur Kode
stellt. Der Herr staht auf dem ölberg und blickt voll Traurig-
keit herab auf die geliebte Stcdt Jerusalem: '^Uenn doch auch
du erkenntest zu di.isar Zeit, v/as zu deinem Frieden dient!
Aber nun ist's vor deinen AUgen verborgen." (Lukas 19, 42).
Häufig ist dieses V/ort von christlichen Kanzeln und Kathedern
- 2 -
- 2 -
b
>
mit der Überheblichkeit des arrivierten Besitzbü.-gers den Ju-
den vorbehalten worden. Nach allem Geschehenen sollte es mit
solchen iiedennun v/ahrlich ein ßnde haben. Jetzt sind v/ir Chri-
sten vom vVort unseres Horin unerbittlich gefordert, endlich
selber die Augen zu öffnen und zu eikennen, was zu unserem
Frieden dient. Vir boschranken uns hier unter vielen anderen
auf eine Grrundf ordarung von b -sonderer iUctualitat. Unserem
Frieden wäre gedient mit einer späten und unausv/aichlichen Er-
kenntnis: Re cht sb c . 'Xiß t se in und Rechtsgewissen sind in unserem
Volk in erschreck rndciTiViaS'e abgestumpft als Folge der Hechts-
zerstörung während der 12 Jahre und der danach vorherrschen-
den Leugnung und Vordrängung einer Mitschuld. Unser geltendes
positives Recht ist rissig und schwankend geworden; es tragt
nicht mehr und schroit nach wagemutiger Jilrneuerung. Für sol-
chen f/agemut aber fvohlt es innerhalb unserer heutigen Gesell-
schaft an Kraft und -hinsieht. In dieser schweren Not wurde es
zu unser aller Frieden dienen, \jQnn Christen sich mit Juden
zusammenfinden dürften, um miteinander in den Heiligen Schrif-
ten dem offenbarten Rechtswillen unseres einen (rottes und Va-
ters nachzugehen und ihn neu. zu entdecken. Daß wir es doch in
Demut wagten, uns cm den unvorschütterlichen Boden des uns
Menschen aus Gnaden offenbarten Gottesrechts zu klammern! Von
diesem Felsengrund aus könnten wir als Juden und Christen, je-
der in seinem Glaubensgehorsam und doch gemeinsam, in nüchter-
ner Arbeit starke Impulse vermitteln zur endlichen Gewinnung
einer anerkannten und wahrhaft verpflichtenden Rechtsordnung,
- einer Ordnung, in deren Geltungsbereich Menschen in Frieden
und Freiheit als Brüder beioinander wohnen und Gott loben könn-
ten.
Juden wie Christen fordert und tröstet bei solchem Tun die
Botschaft des Propheten Michas
♦'£s ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von
dir fordert: nichts als Recht üben und die Güte lieben und
demütig wandeln vor deinem Gott." (Micha 6, 8)
Das Recht steht auf dem Spiel! "Laßt uns miteinander wirken,
solange es Tag ist, ^.s kommt die Nacht, da niemand wirken
kann. " (Joh. 9, 4)
Bruder, warum stehst du draußen?"
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Z^ ^-i^t^^ «»^-{^^^ /S^^t^^i^yi -*— ^
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km- Freudenberg
Bad Vilbel —Heilsberg,
15. 9. 1963
An r
die Herren : Geis, Goldschmidt , Härder, Kraus, Gollwvitzer,
O
f
Liebe Fre\inde,
mein gestriges Gespräch mi^ Dr« Walz und Lorenz, ergab gegenüber den
zwischen uns ausgetquschten Meinungen keine wesentlich neuen G^schts-
punkte« Der Wunsch, dass Prof. Kraus sich nur Ja nicht zurückziehen,
sondern aktiv weiter dabei sein und helfen möchte, kam dringlich zum
Ausdruck. Es wurde uns im Gespräch/die Fülle und Wichtigkeit der uns
in der Arbeitsgemeinschaft zufallefirArbeit deutlich. Über Ort und Ge-
stalt des nächsten Kirchen tc^gs ist noch nicht entschieden, sodass
wir unter diesem Gesichtspunkt vorläafig unter keinem Zeit - oder Pro-
grammdruck stehen. Walz wiederholte ausdrücklich, dass uns der Kirchen-
tag in unserer Arbeitsweise und Thematik als souverän betrachte und
zugleich an weiterer enger Zusammenarbeit interessiert bleibe»
von den Dortmunder Erfahrungen her wandten wir uns den danach für ums
vordringlich erscheinenden Problemen zu. Praktisch taten wir das hine-
sichtlich der Gestaltung der nächsten Arnoldhainer Tagung, Anfang Jan^
196^. Pressestimmen und Zuschriften nach Dortmund haben gezeigt,
dass die polemische Front gegen unsere AuffasKungen und Denkweise si ch
eher verhärtet hat. Es ist noch deutlicher geworden, dass die AbweJir
unserer "schwärmerisch -nsynkretistischen und missionsfeindlichen" Be.'-
strebung sich besonders im Lager eines lutherischen Konservatismus
sammelt, vielfach einer echten Besorgnis entstammt und daher ernst ge-
nommen sein will. Dr, bei wird erkennbar, dass vielleicht diese Polemik
lutherischen Theologen äxk ein neues Durchdenken des Problems: '^Kirche
und Israel*' nahezulegen bq^nnt und in den eigenen Reihoi sich Widerspruch
gegen eine verflachende eigensinnige Tradition meldet. Diese Vorgänge
werden in aufschlussreicher Weise in der beigefügten "Handreichung "
deutlich, die eine Auseinandersetzung von Prof. Martin Wittenberg mit
Kirchenrat Johannes Mehl enthält. Es ist ja auch bekannt, dass sich
ein^ Ausschuss der VEKLD mit den Frage (^ um Israel beschäftigt und eine
grössere Tagung in Bälde geplant isto Unterzeichneter hat ja sei-t Ar-
noldhain 1963 die Dringlichkeit eines Gesprächs mit unseren Opponente n
betont. Nachdems H arders Bemühungen zu keinem Ergebnis geführt haben,
ist denen von Gollwitzer jetzt das gleiche Los beschieden gewesen.. Pfoi
Hildtmann-Tutzing war währenij^ G's Aufenthalt in Bayern im Ausland ver-
reist und ein Gespräch mi-c ijischoi uietzleibinger kam ctu Sd Zeit^xündexx
nicht zustande - ohne die Spur einer entsprechenden Absicht des Bischof?
Wir müssen nun davon ausgehen^ dass sich unser Wunsch eines informellen
Gesprächs in kleinerem J^reis vor dem nächsten Arnoldhain nicht verwirk-
lichen lässt. Daraus ergab sich der Gedrajnke dieses Gespräch in Arnolds-
selber beginen zu lassen und es unter Zurückstellung unserer bisheri^n.
thematischen Erwägungen zum. XHiaii einzigen Inhalt der Tagung zu machen.
Wir würden 3 uns opponierende Theologen, etwa Prof« Wittenberg, OKR.
Reinhardt und einen dritten, der von ihnen zu benennen wäre, einladen.
Ein G rundsatzreferat hielte Kraus, der nach seiner Schrift in der Fur-
chebücherei am Zuge sein dürfte und das zweite etwa Hr. Wittenberg oder
umgekehrt. Ziel der ^ichlichen Diskussion sollten einige Sätze sein,
indenen wir feststellen, worin wir einig, worin noch unklar und worin
wir im offenen ^egensatz sind. So etwa kam es in der zwanglosen Fuäda-
er Unterhaltung heraus, die ich noch am Abend mit Gollwitzer fortsetzte
G oldschmidt und Härder haben auf meinen Vorschlag einer Sitzung: des
Leiterkreises in Berlin bald im Okt. nicht geantwortet. Härder schrieb
schon früher von November, was aber zu spät für die ii^ wesentliche Ent--
Scheidung über Arnoldshain wäre. Sollten wir im Okt. nicht zusammenkom-
men,was mir Jetzt unwahrscheinlich ist, müssten wir uns rasch schrifi
lieh über meine Anregung- s^ Vorseite - verst^ändigen. Nachdem das ge-'^
scheh'en ist und d'ie Referenten und Themen geklärt und die Sprecher an-
geschrieben sind, könnten wir uns, soweit wie möglich ab 13. Nov. in
B erlin treffen, wo ich bis etwa 27. 11, bleiben will.
Ich bitte also um recht baldigen Bescheid; sonst kommen wir mit A'hain
in arge Zeitnot.
Herzliche Grüsse
A» Freudenberg.
P. S. lieber Dr. Geis,
^Dank für Ihren Brief aus Düsseldorf. Wir brauchen Sie gerade als Ji^^pn,
'der etwas von evang. Theologie versteht. Ich freugmich darüber, dat./
sich auch mir das Gespräch mit de/^ Opponenten erneut als vordrinorlich
aufgedrängt hat. Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie zu Obigem Ihre Mei-
nug -sagten und auch Ihre Beteiligung in Arnoldshain vorsähen. Für die
christlichen sespr^ächspartner könnte das nur heilsam sein. Sie würden
unwillkürlich verantwortlicner reden. Im Übrigen kann unsere Gruppe
ihre jüdiachen Glieder nicht verleugnen. Für Sie würde das Dabeisein
manchmal nicht leicht sein,- W^^X von erheblichem Wert, Die Fuldaleute
wüssten SiQ^erne in A'hain dabei. Die A. G. heisst : Juden und Chris-
ten, und dareus erwachsen bestimmte Verantwortungen für die Sache und
den Stil. Das Miteinander dürfte gesef^neter ^ein als die benu'^^'mere/
aber vermutlich unbrüderlicba?e und unfT-uchtbarere Secessio und Bespre-
chung in partes.
Herzliche Grüsse
Ihr getreuer
• A. Freudenberg
Arbeitsgemeinschaft
Juden und Christen
beim Dt. Evang. Kirchentag
Dr.A.Freudenberg, Pfarrer i.R.
6368 Bad Vilbel-Heilsberg
Friedensstr. 19
29. August 1965
An
Rabbiner
Herrn Dr.R.R.
4 Düsseldorf
Fischerstr.'p^
G
eis
/
I
I
Liebe Freunde l
Inzwischen habe ich von Ihnen und auch von Kraus die erbetenen
Sußeruno-en zu meinem Rundbrief vom 2. August erhalten. In der Kritik
tindS? Ins weitgehend einig, dagegen ist ^ber die notwendigen Pol-
gerungen noch manches zu sagen. Großen Kummer 5^^*.?^^^^«^, ^rief von
Kraus bereitet; Sie ersehen Näheres aus der beigefügten Abschrift
meiner Antwort.
was Arnoldshain anlangt, so sind wir endgültig ^^r Samstag, den
\. abends (Ankunft), Sonntag, den 5. und Montag, den 6, Januar ange
meldet, Rückreise spätestens Dienstag, den 7. früh.
Tm resnräch mit Gollwitzer wurde die Möglicbkeit anvisiert, daß wir
Ss iJ^oJtsetzung der letztjährigen Arnoldshaintagung am Sonntag
mi? dJn Fragen del Rechts beschäftigen und uns dabei durch einen Vor-
?iLlp/aSf gezeichneten Generalstaatsanwalts Dr. Bauer, Frankfurt//M.
roribsäSK?sr/.!faS\eSü^^si?;a?ii?Lf?:L-r:eSiL
T^v, .«^r-Af^ p-lPichzeitiK in Fulda um ein baldiges unverbindliches Ge-
spräch bitten' damit wir unsere gegenseitigen Erwägungen kennen, be-
vor wir im Leiterkreis zusammenkommen.
^?Sid?Sin?St"Schs,.äß,vorbereitet.Bs^.l.rot^pra.J.sch_^de.^_^
Oktoler. Ab 25.10. Kann Wia»cm..u. •"-•"Jjrj^;;^-; ^-„„^ ,„ j.ok-
Ti ^i'„?lS"/LfSneraberni^«eS-prlSs? bleiben, so daß «Ir
l?r^rl?^^St^l,r:icJ "Se. dann die ..ei* be« dritte Wocbe a. ^^^
JJ^LlelMng« Sd^r^i" ??S?erH?ia£ann, «t.in. oder Mit beiden
Über das Geipräoh »it den Lutheranern zu reden.
isr^eÄf r^eia rs-d^risSiSt^t^s sai^finerssb^s
einen Kostenbeitrag bemuhen.
len herzlichen Grüßen^ ^9^</^0<e^ O^ *
J (A. Freudenberg)
Durchschrift !
i >
Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen
beiÄ Dt. £▼. Kirchentag
Dr.A.Preudenberg, Pfarrer i#R.
rtsr
Herrn
fix 1
ProfesGor D.Hattä^oachim Kr ans
6368 Bad Vilbel-Heilsberj
?ri0den8ötr, 19
29*AU6U0t, 1963
leb .;
2 Haiabur^y-Volksdorf
Herapenkamp ^ö
Lieber Bruder Kraas ,4
».4<« .i ^
iioi aid
H r
Ihren Brief vom 16,8, erhielt ich mit einiger Verspätung, weil wir
inzwischen mit Gollwitzers im schwarzwald zusammen waren , wo auch
über unsire Ding;© gesprochen wurde.
In der Feststellun.^, daß die Vorträge vom Donnerstagabend nicht "am-
kamen", sind wir uns nun in dem Leiterkreis einii^: auch darin, daß
die beiden Referate, und zwar besonders das von Zimmerli, weite Ver-
breitung verdienen. Darüber wäre in der nlLchsten Sitzung des Leiter-
kreises zu sprechen.
Gar nicht einverstanden bin ich aber mit Ihrer Resignation hinsicht-
lich der Arbeitsejemeinschaft Ouden und Christen. Keiner ienkt wohl
daran, sie zu^institutionalisieren" . Alle Formalien sin- weniger
wichtig als die Sache, nämlich eine Geiüeinsamkeit der Verantwortung
im Durchdenken, weichen stellen und ilanen, wie wir in Theologie,
Gemeinde una sonstiger Öffentlichkeit zu handeln haben. Davon kön-
nen wir uns nicht dispensieren, enn ich Sie persönlich anreden darf,
so möchte ich Sie auf die noch nicht abzusehende Tra;.,weite Ihrer klei-
nen Schrift "Begegnung mit dem Judentum" im Kurche-Verlag aufmerksam
machen, as Sie da aufreißen und was an Erörterung daraus entstehen
wird, muß von einem Kreis echt beteiligter und kompetenter Menschen
mit erwogen und ;7;etra;^en werden, k^o kann ich mich einfach mit Ihrem
"Rückzug" nicht abfinden.
Da Sie leider an der Mitte November in 'lenf geplanten Tagung im
Rahmen des Oekumenischen Rates über das Qekumenische Studienzentrum
in Israel nicht teilnehmen können, so w-ire Ixk es doch von Bedeutung,
wenn Sie als bekannter Alt-Testamentler and B-teili^ter am Christ-
el; u rUÜoliÖU
U.6x"
lich-jüdischen oesprach mir eine Auueruny^
eines solchen Studienzentrums, möglichst mit eini-en Vorschlägen zu-
gehen ließen, h^s wird dort in Genf mancherlei ider^t-nde geben, so
daß die Förderer des Plans der Verstärkung bedürfen. Ich will dem
Direktor des Genfer Komitees für "Die Kirche und das jüdische Volk"
vorschlagen, Professor H.V.Volff in Mainz zu fragen und werde auch
festermann nennen.
Von
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'Von Ihrer Absicht, den Vorstt» in der Geseilschaft iiir
christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Hamburg niederzu-
legen, hatte- ich sction mit Unruhe gehört; Ihre Bestäti-
gung iacht mir viel zu schaffen. 7ie soll diese notwendige
Arbeit weiterziehen ? vir können auf eine gut ff ^^^J^^^^, ^^^J
mit Autorität vertretene Hamburger Gesellschaft schlechter-
dings nicht verzichten. Die Dinge werden durch den bevor-
stehenden Rücktritt der jungen Prau ÄUohac«ek noc^ wesent-,^^
lieh verscharrt, te sehen bie die Zakunit ?
Mit sehr herzlichen aber bekümmerten Grüßen und wünschen ^:
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Pfr.i.R* Dr. Adolf Freudenberg
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Bad Vilbel-Heilsberg, d. 15*Jan.l963#
Priedensstr • 19 •
I Um
An die Herren
Rabbiner Dr.G eis, Prof.D. Goldschmidt , Prof • Dr. Härder, Prof .D.
H.J. Kraus sowie Herrn. Dr. .Lorenz, Präsidialbüro des DEK*_
3
Liebe Freunde I i^
Mit diesen Zeilen möchte ich mich bis Ende April von Ihnen verab-
schieden und Sie auch bitten, mir in dieser Zeit keine laufenden
Mitteilungen zu schicken. Dabei mache ich die ausdrückliche Ausnahme,
daß mich natürlich grundsätzliche Nachrichten, wie z.B. Fort^^ang in
der Angelegenheit "Olutzing", oder in der prozeßfrage lebhaft inter-
essieren und mir von hier aus nachgeschickt werden können.
Wenn während meiner Abwesenheit eine Fühlung mit dem "Räume Frankfurt"
nötig wird, so wird sicher gerne Bruder Kallenbach helfen.
So Gott will, schalte ich mich dann spätestens Anfang Mai wieder in
das Geschehen ein und wir sehen uns dann in Bochum wieder. Die end-
gültigen Termine \ind Anweisungen für das dortige Maitreffen bitte
ich, mir freundlich rechtzeitig zu senden. Beim Niederschreiben
merke ich, wie sehr mir unsere Gemeinschaft und Arbeit am Herzen
liegt.
Gott befohlen!
Ihr . >^
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PS« Lieber Freund!
Dank für den netten Brief v. IJ-^L.Sie haben in der Tat- an
einer "Verdauiingsmüdigkeit" gelitten; denn die Diskussionen
in den 5 Gemeindekreisen am Freitag und Samstag finden morgens,
nicht abends statt. Dabei bleibt lediglich darauf zu achten,
daß die jüdischen Beteiligten am Samstag die Versammlungsorte
zu Fuß erreichen können» - Ich empfehle, daß Sie Lorenz
gelegentlich hieran erinnern. - Im übrigen sagten Sie wohl,
daß die Beteiligung an einem solchen "Lehrgespräch" am Sabbath
^ zulässig sei. ^.jjj^ -x .1
Mit herzlichen Grüßen! t
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Robert Raphael Geis
4 IÄiß8«ldorf,den 13.I.63«
Pl8cherßtr«55
*-^
Lieber \xnä verehrter Herr Preudenberg^
haben Sie vielen Dank flir den Durchschlag Ihres Briefes an Pfarrer
Pflsterer und Ihre entzückende Epistel an mich.Ich finde Ihr Schrei»
ben nicht grosQVäterlich|Wohl aber väterlich. Es wilrde mich freuen^
wenn es auf fruchtbaren Boden käme. Freilich bin ich aus vielen Br^
fahrungen skeptisch.Das Benehmen des Herrn Pf.war unerhörtyseln
respektloses Geschimpfe auf die Professoren sehr bezeiclinend^dle
Hetze bei unseren ausländischen Freunden beschämend« Das Bild^das er
uns Montag zu später Stunde botyist imvergessliohtStlmlocke wie
HitlertAlnii wie Mussolini »Ich misstraue den Emotionalentdle immer
einen Haas brauchen.Da ich mit Herrn Präsident D.Dr.von Thadden u*
Pfarrer Dr.Schroth am Dienstag beim FrUhstück noch für eine Stunde
zusaia-uensassund Pf.Schroth das Gespräch auf Pfisterer brachte, war
es sehr Interessant die Ablehnung des so gütigen Herrn von Thadden
gegenüber Pfisterer zu bemerken« Danach stänkert Pf.in dem französ-
deutschen Kreis ganz ähnlich|Herr v.Th.wäre ih liebendgem los.
Aber vor mir, lieber Herr Fr eiindenb er gebrauchen Sie keine An^st zu
haben. Die Lavamasaen meines Zornes sind echt alttestamentlich pri-
mär ge^eii die Juden gerichtet und eine synagoga militans muss ich
in uns rem Kreis wahrlich nicht etablieren.
Bei dieser Gelegenlieit aber noch eine andere Sache^für die ich mich
verantwortlich fühle. Am Montag überkam mich bei unserer Besprechiing
eine Ver auiuigamüdlgkeitydie man einer Geiss verzeihen mues.Ioh
habe nicht recht geschaltet und meine gehört zu haben^daae die 3
Wenn dem so ist^wird es Schwierigkeiten mit der Jüd.Besetzung^resp.
Besatzung geben. Selbst wenn ich eiüc^al auf den Freitagabend verzieh-*
te,Herr Holz er, Wilhelm und Mayer werden das bestimmt nicht tun.
Bliebe zu überlegen, ob wir nicht besser mit 3 Gruppen in die
Schlacht gehen. Darum geht dieser Brief auch an die Freunde Hmrder
und Kraus.
Sehr herzliche Grüsce
Ihr
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6368 Bad VllbiU - Heilsber^
lo. 1. 1
Burrn
7i7 sehn, tiaii
tresl'iuer ..e , -i-
Lieber nruder j'fisterer,
»Ir sind Bwar im i.eix.aru k mit den Vorb«reitun?^en uMWP#r bertiee-
rbisfi, ale i»a ii^« Jan. be^siimen soll; aber ich 'aocnt:; viocri vorsu-
caen» lunen beiia uDerwixiden inrer r^ntt iuschan- unci zu weiterer ^uter
Zua-iTmaenarbiit ait unser >?m Kreis zu holi'en. ..c k-mn dis nur in
knappen r^uwzon ^öacaehen.
1* '.rii ier Andoron^ unserer liodn-.rab ichtön fdr BocAua und Duis-
bui-^ .^jr-iehe ich nich auf den Ii':jricht> von irof . '.raua über die de-
ziii.:i*ten iVünöChe von Herrn i'ortaiann, .elcao v..,U' rr.eron^: cos
i'lans nacn aic.^i ao.:.en.
V^i:Mu^
d.
.^Ctll^
rüJL auo * :- icii AboCaiu.: der T : i^C ..ilr r^a
deutlic'i .ev.ji , . .ie der Schuh hinsieutli.cu "TIJTLIHG*' drucirt.
^.<i ic'/i in ui^3.- . :eil aor VerbbLnuiuu ; aen i/or.iitü iiattet auoile
ic ,u3 ir'icKlica i-^l pusi^üs t'Cv,t: Die Arbei. 3^;ei:K*insi haf t hat
beijchlos ient ^i^ ^^-^^ B^3arboitunj des Kra .Kreises: Gewipi^^iCia
aber tnejio,2i3cne ie^^enaitze in aen evan;^jüiiücaen Kircuen zum
Zwecic ein3r brudsriichen lUarunf:: una aiiaahiichen ;^:;röbo.ndi^^Junts
ihre Mit:':;iicaer Härder, .-fi^torer und Jenroth
zu beauft 'n. Dieser , ultra, ; Daaeutet zun crict, daü aieae Kieine
l.aaion inoac: aio voi . • xrc itv . •: /iü^caa't für
not.Vf>a;^i 1 tonen :oai racaüi:it i ;cl rt« '.- • -ie Ku-air:;iabion
re3C£ul«^.^ .-: , ^eu v;ir üji^ cini -ui'u .i., ua*j jc:aeii. alis arei
Z(^\jlist^ Zka erörtern aoien, u inixich aiö r.ont>royji'öe w>or die
Substitution des Alten Gotlesvoikeo ocor Bunuea auxo.i das Neue
oOw eßvolK oder den Neuen Bund^ «#anx*ena «fir un» i^uä **'un^ekdnai^ten
'."juiivV' unu oaait z\x eine. vori.u;ii::en/:üe-:i£itenz 2i;.'i >jaen dynaj^oge
und -.iL^cne halren; fernei aie iriicnt zur "Juden;iii33ion",.^odör
ab«r ÄUia seibsüverat-^ndiiciien brudoriicher. Zou ,nia; endlich
i^lar,^' _ui.un , acw. cn: iotlicneu Antijudaib us oder Anc;ise-
iilti8QU'3| da aaa ac3 ch vcT:^le vt ^ uthor-'nern au führen
istt die hier wegen ^'-rtin T>ut.:i<»r fir.i :^'^ ers >>
lei;.
2aai it.ti^ue:: ^ urdct erw.uine xcn, da^ ,Vv;i.^4/it
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uixcri'.'iitai.:, über rdait in 'Luther im . inn hatte, aber in koinei
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mehr uiubxcnllica dtx Theuatiit iclar .>ei , d.ii u r ,^kadeaie-
di„-.uuor ri jl i. u t a e n n hi r en. • i end ;ritzureion hab^if
wie i:'üu auch bei der Zusa:*u*en.soti-ung ^j- rei. nilicbe
Freiheit j^ela^i^en weruen müsw.e«
wenn nun L a r d e r /^eoeten wurdt^, die erate parh niiche l'ünlun,:-
n::injie mit üilutuann zu ^Lbcruehaen, ho jcschah das nuj: deshalb,
weil .1 schon in 1*« Ta:ien nacu Üancn.-n i::hrL una ni ibei /utzing
leicht besuchen konnte,
Ihie ^4einunB• daß die •'profesGoren'^Coder ao iic .) auch hier
die Hache an sich ^eria-^^en una ;;ie bei8f»lte ec:r .n;t hitt^n,
i»t also ein Irrtuait Fest ateht der i^uftrai-^ au d.i it ■ liederf
die :3icn nun unter «s^gö^seiti^er Initiativ;:- unü .ir ,.uu^ mitein-
ander »u ver^itandi en haben; und ich m cht i iaciron» ^a ■ diea
in all euxoineren Umrissen vor dem Beauca Hax^uer^ in Tutsine^t
weaeatiicher abcir nacti de^i^n Ueapr^ch aiw iildtiUcinn erfolgen
nolltc. • r -
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- 2 •
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licht nur ich^ sondern die meisten Vün uns haben Ihr«
Terstio^ung aehi- beüauert und je nach Temptraaent verschieden
darauf r^a^iert. personiioa «eine ich^ daß bie in Kühe und
Oelaüeaneit nucu einmal Ihre Binateilung mit de« Biio/ auf
Misere, wie air scneint, übe i aus wicritige ;irbeit»geraeinöchaft
überprüien jaochten,
Sie haben mir und anderen fagenüber die Terfahrens^aethoden
in Amol. : in scharf kritisiert* Daau nur die Bamericun^^,
da^ durcn das Wachst aru der Gruppe stärkere Vorbereit un,: der
sau trefienden ..ntacheiaun^an dujx>. den Kleinen Vorstand
unusic»^^J^Üc^ War» Eö *'ird unser aller Rachdenkena bedürfen^
uai ohne Aufbau einei '*Grci;anisation" :nit einei ige. liederten
Hierarchie ^eb« ^tu finden, wie möjlichst viele Mitglieder
lebendiie; am Geachshen and itcenken beteiligt weraen Können,
Viöiiöicn-c xhaben wir in A^rnoiaanain in dioser iiichtuna schon
ni.t£.licne öcüi'it .e ö;etün, indem öicA z.b. £'^ lutzin.^^ und
für aie Beaaiisiilunc: der on^ vort.elegten i^echtaproDleae
Idaixiere Axi^eit,fc»o*cuppeii wx^. von aelbat er^jaben. ich acnxe -air.
daid wir eiüpiridch in oi
O o C i.
neiae weiterachreiten könri^ten»
Absciirif . aie33G Sriefös geht an die Herren Kraus, Hard^^r
and aei:s«
In aer aoirnunj, daü wir wiöde- in rechte
finden, bin ic;:
' e zu einander
•Äit her«lic nen ^rfifienl
Ihr
(])r. A. Freudenber-J
31 • I>«sraV«r 19^2
Dt« Hans Kall^nbaoh, Studlenleitar der Evangellechen Akademie
6581 Arnoldshpln/ über Bad Homburg v^d.Höhe
S«hr f##hrter Herr Hr. Kallenbacht
t
1
Beifolgend MmNMiide ich Ihnen die von Ihnen •nrüaeohte hi§/H der Teil
nohiaer an df^r Tagung rem 5« - 8. Januar 1965«
Dmiu beB€frke ich in ^insolnen noch folgrndcei
Herr Dr« 0«iB und Herr Dr. Holser und Frau Holaer iMMien eret Sonntag
vomittai^, dito Heri en voia FräBidiun des Kirchoiitages» Ton Th^^ddsAt Wals
und Lorens treffen Mrst Sonntag, den 6«1,| aaeh fisch ein*
Die Profeaeore . Kraua und Zimmerli rerlass^n Amoldshain bereite an 7»1*
abenda« Es vird eich bei der Tugung selbst ergeben, da6 wahrsoheinlich
noch andre TeilnsIssMr toreits «■ 7«1« abfahrf^n* Hachrichten darüber habs
ioh bisher nioht«
Zu einen Heferat vird Soiint&g vorsiittlir erscheinen Frau Statitsanwältin
Dr. Just-PahlRann nebfft ibrrn Cattsn, Sovel t loh velB, vird aber für sie
eine Übernachtung nicht benötigt« Bassslbe gilt für svoi Herren aus Duis»
bürg und Bochun, nämlich Pastor Bnno Obendiek und Eegierungsrat Dr« Fort«
»ann» Diese Verden >'ontac un 11 Uhr su einer Bssprednuig Bit 69m *rbelts<»
kreis eracheinen, sicherlich sum Kesen bleiben, aber nicht übsmachten«
Mit herslichen w:egens wünschen sun nsuen Jahr und bestsn GrUdsn Ter«»
bleibe loh
;
4^XI.62.
Mein lieber Kollege und sehr verehrter Freund
es war so schön Sie und Ihre liehe Frau hier in IXlsseldorf zu sehen^
so beruhigend Sie in guter Stiiozaung \md Gresundheit anzutreffen»Mitt-*
lerv/eile haben Sie sich hoffentlich auch ron den anstrengenden Pest-
wochen erholt.
Nun BTUSs ich Ihnen leider die Hitteilung machen^dass Herr Dr.Ehrlich
d*oh auf dem nächsten Kirchentag in Doftmmd reden wird.Herr Ehrlich
hat offensichtlich den StandpunJct verteten^er sei auf der Tagung in
Frankfurt für dieses Heferat bestimmt worden und es sei nicht einzu;-*
sehen^warum er diesen Auftrag zurückgeben sollSeEs wird Aufgabe der
Hitglieder der Arbeitsgruppe sein das Referat in Inhalt imd Form mit-»
zubestimmen^wie wir ja übrigens auch ror Berlin unsere Referate ein-
reichen und eine sehr intensive Kritik einarbeiten mussten« Darum hof-
fe ich sehTfdass Sie im Januar nach KSSi Amoldsh.koiomen und daran
mitwirken das Thema jüdisch rerantwortlich zu gestsuLten«
Seien Sie und Ihre liebe Frau ron uns beiden aufs herzlichste ge-
grttsst
Ihr
▲ • f»#udenbep ; ^ pf r . i .R .
6368 Bad Vilbel - Heilrt#rg
Friedencöti . 19
16, 1o. 6^.
Mj Herren Härder, Geis^ Golddchmidt^ Krius, w
Liebe Freunde, -^^Su^ä^^;^^.
^ Dies iüt der liachg ,n- zu meinem T^unabrief v. 11 • 1o,, den Härder
^ auch aoldachmidt z\xv Kenntnis brin^^^en möcht •
^' iVlit^liederliste: r!, k
^ di»5te Bund" veröf fen ,
ßollte nun die auf G. 51^/13 "Der angekun-
lichte Listo der offizielle Aus^^angspunkt
sein, auf den auch die nderune^en besehen werden.
Der von mir aufgrund der frankfurter Beschlüsse (geführte Schrift-
wechsel iiat zu folgenden Zus; gen, also neuen Mit^Vliedern geführt
Ds. J. H. Grolle, U T HECHT/ Niederlande, van ^eber f-taaat 41
Profeoöor Dr. Hendrik van u Y E ]S , B A Ö i,: ' t Thiersteinerrain
134'»
Landosrabbiner Dr. Hana Chanoch MEYEHf46D0PTl!JllD,
i>rinz Friedrich-Kcirlstr. 9;
Rabbiner Dr. J. 8 0 E T E H D 0 R P, A M 3 T E R D A M»
!)• LAIF" ^ ^ ITR/vAT 145
Die Zusagebiiefe füge ich dem ßri f -m Härder mit der Bitte bei,
sie zu seinen Akten z\x nehmen. Die Ob«ngexuumten aüsaten nun die
biüheri^en N^iChrichten -o en Arnold: h in 1963, sowie die späteren
Zuschritten erhalten.
^nu^ültig abgesafi^t hat Prof Dr. ii^duard 5c!wreizer, Zürdtth.
Noc j nicht, jedenfalls nicht von nir ein^rcladen \imrden: Dr. Jugl^
Dahlaiann, b»w. oberstaatGanw. >;chüle wg. Unsicherheit, er von
beiden; vgl. Korrespondenz lait Krau und Pfisterer. Bit^e, dass
t^^<^\^ Klarung und Frledigun^^ in die Plane! i:iaiiat|
Überrabbiner lisenberg, Afien; sov/ie Prof. Dr. W. Dantine, /rien,
Blumen^; sse 14t ^einetwegen^aiöckte ich Härder die Initiative über-
lassen, jveil ich ,5arnicht3 von ihm weiss und auch zweifle, ob es
richLiei ist, i.ja zu fragen, /enn wir nicht auch ?:u;leich ein ge-
eignetes Jüdioches Mit ^lied aus Österreich ^^ewinnen.
Unser derzeitiger Mito'liederbestand ist 33.
Flnansen : Härders Brief v. ^^ 1o.: ich huibe von Frl. Klatt ia
Aürtr&^von irame» Bcharf nur DM :oo,- erhallten, sie ouittiert
und al.. u.^ leich meiner oer^^önl. ah??! .:/a fWr- dio n>ritT^.4-Ä^
eckt und die
TagungsKoöten verwandt. Diese Koatcn cindhun ^ _.
"Arbeitstsemeinschaft hcit hier /eder Cutluiben uoch .:chulden."lch
•culage nun vor, dass HAJ .. bis auf weiteres üi^ Kasse übernimmt
und sich aie von der KKD dut-ch '^^charf zui^esagten .veiteran
I>M <i.ooo,- 'luszalilen lasst. V/ir werden iie su^Teil brauchen für
Ausgaben in Axnolashain, dio Fulda hicht trafen kann oder für
Bürokosten, die bisher bei mir oder Härder oder Krau« und Geis
«Igefailen 3ind oder anfallen werden.
»ür Kraus: Heine Vortjänge btr. OKR Reinhardt, Hamburg «ge ich zu
— iner Lntl stun bei.
Für den noch nicht unterrichteten "lOlde^fmidt ; Mach dem notwendige-
vertraulichlVerzichi auf ein Keferat von irof. Simon hat nun Dr. von Thadden
— die Herren Dr. Ehrlich und Prof. Zinuaerli offizielll um Übernahme
der iieferate am Donnerstag, 25. 7.63 in Dortmund gebeten. Die klei-
ne Themenkonferenz soll wegfallen. Vorgeschlagen ist z. Zt. t\^:
Dr. EHRLICH : " Joti.es Gesetz und Got'-.es Erwartun im Judentum",
für lYof. ZIMMERLI:**Die Schuld tuk Kreuz". Uä die Entwürfe soll es
in Arnoldshain .:ehcn. Federführung in dieser Sache bei Kraus.
Herzliche «»-.^xä ^^TTIii:^,^» €^^^
Pfr. i.R. Dr. Adülf Ereudenberg
Bad Vilbel-Heilsberg, d. 11. 10. 1962 .
Friedens Str. 19»
Herrn
Prof. H.J. Kraus
Hamburg - Volksdorf
Prof. D. Hellmut G o 1 1 w 1 t z er
Brione/ s.Locarno
Rabbiner Dr. R. R. G e i s
Düs 5eldorf
Liebe Brüder und Freunde!
4
l
1
Verzeihen Sie, wenn ich auf meine Bitte v. 22.8.
zurückkomrae , nir bei der Ausarbeitung eines Memoran-
dums für Visser»tHooftin Sachen der
erörterten Konsultation zwiscnen Christen und Juden
im nächsten Jahr zu helfen. Ich habe wohl klar gemacht,
daß diese An^'^eleöenheit nicht das Leiseste mit der
Arbeits^-i;emeinschaft beim Kirchentag zu tun hat,
sondern eine rein persönliche Biete an Sie darstellt.
Ich bitte nicnt um eine Ausarbeitung, sondern mehr
um eine icnappe stellungnaii-me zu den von mir dargelegten
Gedanken und um einige Stichworte Ihrer ei^'enen
Anregun^^en.
Mit herzlichen Grüben I
«-'•
/
ATbalt^^MWinschaft 'Juden und Cürlaten*
beim Deutschen Evang* Kirchentag
- Pfr.i.R* Dr. A* Freudenbex*£i -
Bad Viltel-«ell£3bers^ d.U. 10.1962
■ rledensatr*I9*
An die
Herren Prof» H«J* Kraus
Hamburtg«»7Qlkadorf
Prof» D»Dr. Bünther Härder
Berlin - MüütSA Zehlenaorf
Rabülner Dr. R« Eapiiael Gels
Diisaeldorf
ft
t
>
Liebe Freunde und Brüder I
Asi lO* Oktober habe Ich in i^ulda mit ?« a 1 z» L o r e n z
und Präsident von Thadden über den stand der Arbeit
und die £u lösenden Aufgaben gesprochen« Für das Gespräch lagen
uns die beiden ßi'iefe von Krausv, ^8.bJ. und von Härder v»4.lo.
vor.
1« wir stellten gemeinsam fest« daii die nach vielen hin-und
hergehenden Überlegungen nunmehr von Kraus ge^en die Einladung
Simons vorgetragenen Argumente durchschla :end seien.
Dr. von Thadden wird deshalb keine i?:inladung an ihn ergehen
lassen t da^re ,en wird er nun Dr. ; h r 1 i c h und Prof. D.
Zimmerii endt?;iiltit5 für die Vorträge am Donnerstag-
Abend des Kirchentags einladen.
Thema der Donnerstag-Vortrcige : Nach dam Ergebnis unserer
Besprechung in Fuldas
Ehrlich» '*Gottes Gesetz und Gottes Erwartung
im Judentum** .
Zimmerii »"Die schuld am Kreuz".
Zur Deutuno bei ijhrlich: Versuch einer Umreißung des Glaubens
frommer Juden; ••Gottes Erwartung" ist doppelter Genetiv;
der mii^Vü.utandene und recht verstandene Pharisäer stehen im
Thema.
Zu Zimmerii: Schuld umgreift -Ursache - Unrecht, Sünde t
Auflehnung - den ans Kreuz ^ehf teten und entkräfteten schuld«>
schein, daait Ausblick auf das neue Leben der Begnadigten.
Matth. 27t ^5 (vgl. unser Frankfurter Protokoll) steht mitten
im ihema.
Fxilda wird mit Kraus rascheatens das Thema abstimnen, weil
dieser für den Beitrag zum Vorbereitun^ssheft im Klaren sein
mub. Nach unserer Lleinun^s kann Härder die obige Forraulierims
iä?binladun^3;süchreiben für Arnoldariain mit dea Vorbeiaalt "etwa**
erwcihnen. Dies deshalb, weil dä4 IJArtCtiAwVf^keinen Aufschub
mehr duldet. Im abritten v^ird vorgeschlagen, daß Kraus die
endgülti?2;e Formulicr\in<^, die er mit Fulda gefunden hat,
Härder mitteilt.
Tagesordnung für Arnoldsiiain wäre dann Besprechung des Themas:
Referenten Dr. E.L. Ehrlich und Prof. D. «. Zimmerii.
2. Bei dem Gesprach in Fulda Isl mir erneut deutlich geworden,
wie wichtig die Einleitunts des Gesprächs mit den Lutheranern
ist, obwohl irt^endwie '^beunruhigende'* Anfragen in Fulda nicht
vorliet^en. Aber trotzdem verstärkt sich der Widerstand gegen
- 2 •
- 2 -
dl« b«im Berliner Kirchentag ausgelöste Entwicklung* Die Hache
stand zuletzt so, da»;^ Kraus ein Gespräcli^t Reinhardt führen
wollte, um einigeriuajien die Obere Inatimmungen und Gegensätze
abzustecken und sich Gedanken zum weiteren Vorgehen su machen«
wir wären £ür eine baldige Äuiierung Ton Freund Kraus hierzu
dankbar*
3» Wir sprachen über das geringe Ergebnis der Bemühungen Knochs
ulKt die ßilduni^ eines Unterausschusses, vgl. dea.en Brief v.
^9»y»* Die Brüder in Fulda sind dieserhalb nicht beunruhi t*
Dr. i^^ a 1 z hofft, Knoch in 14 ra^^en bei einer Sitzun: im
Ruhrgebiet zu treffen, danach weitere Information von .Valz
an Kraus. Dieae Sache hängt zusa..iiiien mit
4. den beiden Veranstaltun ,en vor dem Kirchentag, über die wir
uns in Fulda Gedanken gemacht haben.
Vor lauf ii;Ser Vorschlag i Je 1 Veranstaltung im März in Bochum
und im rheinischen Gebieo, z.B. tssen oder MüAlheim; beide
Veranstaltungen nacheinander geschaltet, damit die Möglichkeit
besteht, daß der gleiche Referent beide Veranstaltungen wahr-
niiiimt ; dennocu sollte eine Doppelbesetzung der Jüdischen und
evangelischen Referate vorgesehen werden, ^itr dachten unter
allen Umständen an Freuna Geis, den wir um baldige Äußerung
bitten, sowie an Härder und Pfisterer. Ich darf vorscniagen^
daii die ij'ederf ühi*unj.^ in dieser Sache Härder üb rniiajit, weil
ich selbst vom ^. - inde Noveraber auf Reisen bin und 1 nde
Januar die groi^ Amerika-Heise antreten möchte.
5» Iia Frankfurter irotokoll S. 7 Ziff. i ist angeregt, tfür die
Koordinierung der Israel afalirten etwas zu tun. Ich habe
darüber mit einem mai^^gebenden i'ann korrespondiert und fest-
stellen m -ssen, daü unsere Arbeitsgemeinschaft in ^^ar keiner
Weise dazu gerüstet ist, in dieser organisatorisch überaus
schwierigen und zeitraubenden Sache etwas Wirksames zu tun.
Die Bemühung um eine Koordinierung wird angesichts der Mannig-
faltigkeit der interessierten Gruppen und der zahlreichen
privaten Initiativen stets Bruchstück bleiben; um etwas
einigermaßen Nützliches zu txin, braucht man ein eigenes Büro
mit einer voll bezahlten Arbeitskraft auf lan^je Sicht, nebat
)
Sekretärin. Das aber können wir auf keinen Fall in Gang setzen,
zumal aie am stärksten interessierten Studenten für solche
Arbeit auf lange Sicht bekanntlich aus beruflichen Gründen
nicht in Frage kommen. Deshalb die dringende Anre un^;, daß ")
wir j^ dieser jache überhaupt nichts unternehmen. ^.ec^^^^^:»;,^^».-^
ItTii — •"
r d e J^ s
«nm
PunH cr»V» -no \ Häti
a) Für aie Verteilung ^^ehen wir von dex im Buch: ^\^^£ unge-
kündigte Bund" auf s. 5l2^1j^ abgedruckten Liste aus. rinit^e
Ergänzungen teile ich ihnen gesondert mit.
b) Die Finanzierung der vagung eingchl. der Reise costen
2. Kl« ist uns wieder vom iCircnentag freundlich zugesagt.
Zusatzliche Kosten gehen zu Lasten der Arbeitsgemeinschaft und
sollten bescheiden genalten werden (Vorschlag hierzu gesondert
als Antwort auf Härders schieiben v. 4.1o.).
/^.l^
"^v
mm^^t'jimm'm^
■»«<
A> Freudenberg
Bad Vilbel - Hellaberg,
Priedensstr, 19
23. 8. 62.
1
Liebe Frevmde Gels, Und Kraus,
der in Abschrift beigefügte Brief D. von Thaddens veranlasst mich
zu der herzlichen Bitte, dass Sie, lieber Bruder Kraus als Initi-
w^'^^^-^S..^®^^^*'^®^^®^ <^®^ '^^' fälligen üchriftwechsel mit Ehr-
lich federführend übernehmen möchten. Ich schlage vor, dass Sie «-
sich vorher mit Freund Geis über die Einzelheiten verständiKen.
Meine Erwägungen haben sie dieser Tage erhalten. l-ch darf auch an-
regen, dass Sie D. von Thadden vom Veranlasoten unterrichteten und
mir den Schriftweehsel mit Ehrlich zur Kenntnis bringen.
Gleichzeitig unterrichte ich sie, Br. Kraus, davon, dass Fulda
die Einladvmg z\ii?(' Themenkonferenz in Ffm am 24. 9, (vgl. Prot
^•^•4'''^.^ ergehen lassen will und zwar auf 15 Uhr. wie ich schon
schrieb, will ich mich auf Wunach von Lorenz um Nachtquartier für
die folgende Nacht kümmern; sonst darf ich Ihnen diese Sache zun
Regelung mit Lorenz überlassen. M.E. müsste Ehrlich in jedem Fall
dabei sein.
Ich bin etwas müde, weil auch sonst reichlich viel an mir hängt.
Mit freundschaftlichen Grüasen
j Ihr
f:
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Absender: Dff Df. A. f f^^udsnbeTfl
(Vor.undz^..r^ ßod Vilbel/Hass*
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Siedlung H«il»b«fg
Frted«nsttffO^ tf
Wohnort, auch Zustell- oder Leltpostamt
Straße, Hausnummer, Gebäudeteil, Stockwerk oder Postfachnummer,
bei Untermietern auch Name des Vermieters
^^ / ^.^^^w
[aruxuvHi
liOWQNn
|li'\/NiJJiNl
NTFRNATIONALE
FAHRRAO-
.AD-
FR4HKfliR*/M*lN
2Ä^-30.Sepf 1962
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0
1
^^^B^J)^ , t -? ßtCii
(^M!^ /M::jifA^/^^U*y
f
Straße, Hausnummer, Gebäudetei* Äverk oder Postfachnummer,
bei Untermietern auch K—JK des Vermieters
-J?
It9.62.
I
Lieber und verehrter Herr Freudenberg»
für die späte Beantwortung Ihver Anfragen rom 23«8,inuee
Ich erat einmal um Entschuldigung bitten.Ich war auf dem
Europa-^JCongress der B'nai Berith Logen in Kopenhagen»
Auch ich bin der Ueinungtdass Herr Professor Kraus die
Angelegenheit mit Herrn Ehrlich regeln soll 9 rate aber
zu einer mündlichen Aussprache und nicht zu einem Brief •
Herr Ehrlich erzählte mit in Kopenhagen^er treffe bei
einer Arbeitstagung der Christl««JUd« Gesellschaft IXissel*
dorf im Haus der Begegnung Ende September UX Herrn Kraus.
Bas scheint mir die bestCfWeil ungezwungene Chance zu sein»
Freilich passt es schlecht zu Ihrem Terminkalender tFft« am
2 4« 9 »Aber wemi wir an Prof. Simon festhalten wollen^macht
dieser Texmin überhaupt Schwierigkeiten.Man kann das Thema
nicht gut formulieren, bevor man mit Herrn Simon als Refe-
renten in Briefwechsel steht «Man müsste auch Herrn Simon
erst fragen können, ob er sein Manuskript 2ur geplanten
Arbeitstagung im Januar schicken kann und will «Herrn Kraus
teile ich diese meine Bedenken mit gleicher lest mit«
Was die Tagung in I>osüey 1963 betrifft, habe ich Ihnen schon
▼ir geraumer Zeit geschrieben, daso ich das nicht als die
Aufgabe der AGVI ansehen kann «Aber natürlich habe ich darüber
nicht zu bestimmen.Nur wüsste ich keine Jüdischen Vertreter
anzugeben. Ich selbst komme nicht in Pi»age,bliebe nur Herr
Ehrlich und ich bezweifle, dase konservative Juden eine solche
Besetzung als repräsentativ ansehen werden« läe Jüd.Biakussion
über das Konzil in Rom sollte Anlass zu einigen Überlegungen
geben«Man ^^4^^^^ bedauern, abei- man kann nun einmal in weni-
gen j€üiren/iiaöhholen,was Jahrhunderte versäumt haben, schon
gami cht, wenn man bedenkt, da^s die glorreiche Generation des
deutschen Rabbinats nicht mehr am Leben ist«
Uit freundschaftlichen Grüssen
Ihr
Abschrift
Deutscher Evangelischer Kirchentag
Der Präsident
Herrn
Pfarrer Dr. A. Preudenherg
6368 Bad Vilhel^-Heilsberf;
Fried ensstr. 19
Fulda, 21. August 1962
Magdeburgers tr. 19.
Mein lieber Adolf!
Soeben von meinem Urlaub nach Fulda zurückgekehrt, bekomme
ich Deine freundlichen Zeilen vom 20.8. in die Hände und beeile
mich, Dir kurz darauf zu antworten. Hab Dank, daf' Du so aus-
führlich an mich schriebst.
Deine Anregung, den Professor Dr. Ernst Simon, Jerusalem, zum
Kirchentag 1963 nach Dortmund als Referenten einzuladen, hat
mich nicht nur lebhaft interessiert, sondern mir auch mit ihrer
Begründung durchaus eingeleuchtet. Professor Simon ist ohne
Frage eine überragende Persönlichkeit wie es deren im Lager der
jüdischen Denker nicht viele gibt. Was er zu kagen hätte, wäre
gewiß von sachlich hoher Qualität und von einer menschlichen
Würde getragen, die der Bedeutung des Evangelischen Kirchentages
entspricht.
Eben war Dr. Lorenz bei mir, und wir haben eingehend über
Deinen Vorschlag gesprochen. Finanzielle Schwierigkeiten, die
natürlich immer zu bedenken sind, brauchten in diesem Falle
vielleicht nicht überbewertet zu werden. Wenn der Kirchentag
als solcher nur die Hälfte der Peisekosten zu tragen hätte,
dann möchten sich doch wahrscheinlich Wege finden lassen, diese
Ausgaben zu rechtfertigen und zu decken. Diese V/ege müssen
verständlicher Weise auch mit Dr. Walz nach seiner Rückkehr
aus dem Urlaub am 10. September besprochen werden.
Was mich allerdings ein wenig zögern läßt, schrankenlos zuzu-
stimmen, ist die llberlegung, daß ja zu einem früheren Zeitpunkt
bereits Dr. Ehrlich, wenn ich mich recht erinnere, gebeten
wurde und zugesagt hat, die gleiche gedachte Aufgabe in Dortmund
zu übernehmen. Hier müßte doch mit Feingefühl und Sorgsamkeit
erwogen werden, wie man Dr. Ehrlich bitten könnte, sein Jawort
ohne innere Verstimmung zugunsten von Professor Simon zurück-
zunehmen und dafür einen anderen Beitrag zum Dortmunder
Dr. Ehrlich schreiben und die Angelegenheit vollständig klären,
ehe ich mich in der Lage sehe, meinerseits gegenüber Herrn
Professor Simon die Initiative zu ergreifen und die offizielle
Anfrage an ihn zu richten.
Bitte empfiehl mich Deiner verehrten Gattin auf das wärmste
und sei auch von selten meiner Frau sehr herzlich gegrüßt.
Ich bin immer
Dein getreuer
gez. Reinkold Thadden.
PS, Bis jetzt ist mein Terminkalender am 9. Oktober noch frei.
Ich stehe also am Nachmittag dieses Tages gern für ein
Gespräch zu Deiner Verfügung.
.•r^-«^,-:^v>^:.-^
Pfarrer t.R. Dr* a. Freudenberg
Bad Vilbel-Heiisbersi d. 22.8,1962*
Friedensstr,19»
yertraullclil
Plan einer Christ lieh- Jüdischen Kons^-ltation in BP«sey 1965 -
auf Grund einer Vorbesprechung zwif.chen dem Generalselcretär
des Oekumeniac.ien Rates der Kirchen einerseits und dem
Generalsekretär des judischen Weltkongresses in Genf ^
dieser in BeK,leitunK von Dr. E h r 1 i c h (liuropoiischer
Vertreter der B'nai B'rith) anderxersei
c s #
Liebe Freunde!
i >
i
o
f t
Nachdem ich Sie schon mit diesem l^ojekt besch:.rtigt habe^
möchte ich liinen das beigefügte sclireiberi an den Genf-^-r
Geschuf tsführer GeB"Coii:.dttee on the Church and the Jewish
People* zur Kenntnis brinjen. ..s iie.'t lair nun oÄehr viel
daiffi, da.w sie mir recht bald Ihre persönliche Auffassuni-:
zu dem bedeutaaaen und tich^.ieri^en Projekt zur Kt^nntnis
brinjen, v;eil ich nun einmal vun Dr. Visser»t Hoo*
^um eine Auljei'uno zur Thematik gebeten bin* Soweit ich sehe,
i^^teht die eigentliche Klippe in der Berührun^s aes
"Religicsen'\ l/nterbleibt sie, so weraen vor.autlich die
amerikanischen und anderen Kirchen nicht mittun. Ein
Auaklammern dieser Fra^jen wäre auch deri Juden .e^^enüber
unaufrichtig und praktisch für den oekumeniochen Rat
unmöglich. Auf aer anderen Seite müssen auch Lrzienungs-
"ond politische Fra«^en behandelt werden; und es l«t vielleicht
der Versuch zu unternehmen, die oekumecische KoMiission
für Internationale Angelegenheil]^ stark mit der Behandlung
der Sache zu befassen.
Mein Ziel ist, sobald wie möglich an Dr. Visser't Hooft
ein Memorandum von knapp ^ Schreibmaschinenseiten mit
realisierbaren Vorschlägen zu uberiiiir:teln, und dabei
bitte ich Sie von Herzen, mir zu helfen, pie Sache erfordert
nach wie vor Vertrauliciikeit. &£jL A».uuj^ ^^ ^^
'<«^i
/
Mit hei^zlichen Grazien 1
Ihr
.2
Hj^c
(Dr. A« Freud enbe
r "W^^"^^^*^
Anlage I
Verteiler:
An die Herren Haboiner Dr. G e i s^
Prof. D. Gollwitser
Prof. Dr. K r a u s.
die
t
• 2 -
Judenhas;3es nennen möchte. Wir hätten da über bedenkliche
Publikationen, wie z.B. die Zeitachi'if t : ••Hation Europa'',
"Deutsche Soldatenzeitun^^," und ahnliche Erscheinungen in
anderen Landern und die Möglicakieit ihrer Bekämpf on^ zu spre-
chen.
Wichtig ist eine Klärung der i^Tagen, die durch die Existenz
des otaates Israel aufgeworfen werden. Ergibt sich nicht
allmalilich eine klare oekumenische Aufgabe^ im Sinne einer
allmalilichen Befriedung zwischen den arabischen Ländern und
Israel tätig zu vverden und das iia Rahüien oines groiien Versuchs,
die nord^airiJianiüChen und vorderasiatiöcrieij^ arabischen Gebiete
sowie Israel als Ziel in ein^m neutralen Block zusainmenzu-
öchlieuen, der von den Grroßmachten nur noch wohlwollend geför-
dert, aber nicht mahr bevormundet virdr"
Bei einer Begegnung verantwortlicher Ctiristen und Juden wäre
es unaufrichtig, wenn das heikle Thema der von den Juden so
sehr beanstandeten christlichen "Juden-Mission" unorörtert
bliebe* y?ir Christen müssen endlich lait aller Deutlichkeit
das uns aufgetragene cnristiuszeugnis gegenüber den Juden von
der organisierten "Jaden-Mission" absetzen, die unvermeidlich
im Zusammenklang mit dei früheren patriarcliiiartiVig|i#<>ifhen und
Tielfach übex^hebliclien Heidenmission gesehen vvird. Aber ^vir
müasen die jüdischen Freunde ebenso um VerstdJidnis bitten,
daß>4i#uns die i'reude am Zeugnis für Jesus GhxiöLus als eine
selbstverständliche Lebensaußerung unseres Glaubens belasaen
<und einsehen, dd^ v/ir duixh ^Verschweigen der Frohen Botschaft
lieblos an unseren Jadiscnen Brüdern ii.andelng^tä^o^t'tw .
Ich glaube also, dai: die geplante Konsultation im nächsten
Jahr stattfinden sollte* Ich will noch mehr darüber nachdenken
und die Meinungen von Freunden einholen« Sei doch so gut,
die beigefü ;te Abschrift des Briefes unserem gemeinsamen Freund
Dr.Visser'tüooftzu geben. Es wäre mir lieb, wenn
Du mir bald schreiben wolltest, ob die skizzierten Gedanken
einigermai^en realistisch erscheinen. Ich werde meinerseits
weiter von mit hören lassen.
Für wichtig hielt ich es, einen Vertreter der "Kommission für
internationale Angelegenheiten** an der Konsultation zu betei-
ligen, weil eigentlicn alle Fragen voll von politischer
Dynamik sind.
Bit herzlichen Grüßen l
Dein
r
<^
(Dr. A. Freudenber
Pfarrer i.R, Dr# Adolf Freudenberg
Bad Vilbel-^Heilsber^-» d. 22.8.1962
Friedens8tr.l3.
Rev,
n S
Axücer G d e r d i
17 B Cixemin des Prfejins
Grand-Sac onnex
Genf /Schweiz
Lieber Freund!
Rehmen Sie uerzlichen Dank für Ihren ini^eressanten Brief
V. 12.8.. Nach einer Begegnung mit Vissern: Hooft im Flughafen
Frankfurt/M. im vorigen Monat beschäftige icli laich unausge-
setzt mit der geplanten christlich-jüdischen Konsultation ia
Bosdey. Visser't Hooft hat mich nämlich gebeten, ich möchte
ihm einige Gedanken über die Thematik einer solchen Konsultation
mitteilen. Bisher kann ich nur sa^^jen, daß auch in dem Kreis
meiner Freunde die Auffassung besteht, man solle religiösen
Fragen nicht ausweichen, aber die sommerliche» Ferienzeit hat
es mit sich gebracht, daij icli oisher noch wenig Gedanken-
austausch pfle-^en konnte, persönlich bin ich unbedingt der
Meinungi aau die geplante Konsultation stat »finden sollte.
7
^ In meinei^ langjahi*igen Tätigkeit im Deutschen Koordinierungsrat
yC ^^Jithtc^j^^'^^^'^ Gesellschaften für christlich-jüdische ZusauiiaenÄbeitXhabe
y ^zW'-^i'^/**^^^^ festgestellt, dab es wesentliche Gebiete ^ib' , in denen
/V^^ L ^ die Zusamiuenarbeit nicht nur fruchtbar, sondern notwendig ist.
jt^lfJ^J^^j " j^n cler Spitze steht das weite Gebiet der Erziehung. Durch eine
4/^iJiu4 ( ^ enge Zusammenarbeit mit Lehrern ist es uns im Laufe der Jahre
gelangen, Interesse für eine fundierte Kenntnis des Judentums
und für die Notwendi,3keit ganz neuer verantwortlicher Beziehungen
zu ihm seitens der Deutscnen in weiten aciiulkreisen zu erwecken.
Wir veranstalten K±H2eiss Padagogenreisen nach Israel, einzelne
unserer 36 Gesellschaften organisieren ihrerseits Studienfahrten
nacn Israel, darunter solche von älteren Schülern. Es hat sich
auch eine Arbeitsgemeinschaft mit befreundeten Gesellschaften
in GroB-Britannien, Frankreich, Italien, Schweiz und Österreich
herausgebildet, die Anfang November in einer Konferenz in
Wiesbaden vertieft werden soll. Auch hier geht es um die
Erziehungsfrage. In der beabsichtigten Konsultation von Bossey
könnte mit gi'oUem l^utzen darübex gesprochen werden, ?/ie diese
Arbeit intensiviert undyauxxh theologische Beiträge vertieft
werden könnte». Ich denke dabei an die immer noch ungelösten
katechetisciien Fragen bei der Unterweisunff.über die Kreuzigung
Jesu; vgl. hierzu die Seelisberger Thesen^^wie die spateren
Bad Schwalbacher Thesen usw. Bei der Konsultation in Bossey
wäre auch zu erörtern, wie die viel zu schwache Gruppe der in
Deutschland verbliebenen Juden verstärkt werden könnte, wenn
es gilt, jüdische Gesprächspartner für die vielen Initiativen
auf diesem Gebiet zu finden.
Eine wesentliche Aufgabe unserer christlich-jüdischen Zusammen-
arbeit und ein interessantes Thema für Bosjey ist auch das,
was ich als das "Wächter-Amt" der gut Gesinnten in allen Fragen
des noch latent vorhanaenen und immer wieder neu geschürten
- 2 -
i/2^.
15.8.62.
\
o
l '
Llel^er und verehrter Preund, I
Dank für Ihren Brieflich "bewundere Immer wieder Ihre schöne
Aktivität« Wie gut 9 wenn einer nicht sein Leben lang nur
Iheologw gewesen ist«
Die Hilfe der Israel-Mission wird uns vielleicht die
Angelegenheit: doch sehr erleichtem« Jedenfalls wird E« Simon
frei von Schwleri^eiten^mit denen der tapfere Mann sich
übergenug herumschlagen muss«
Wenn auch noch viel Zeit fUr alle Einzelheiten uns zur Ver-
fügung steht» 80 möchte ich doch heute schon bitten Münster
zu streichen und dafür das Institut von Herrn Prof«0,Michel
setzen zu wollen «Nachdem Herr Hengstorf bei seinem Jubiläum
vor Jüdischen Gästen eine Judenmissionsrede hielt» auf die
ihm Kollege Meyer-Dortmund die Antwort nicht schuldig blieb»
obwohl er damit das akademische Protokoll verletzte» halte
ich es für gänzlich unmöglich Herrn Simon einen Vortrag in
Delitzschi anum anzubieten«
Sehr herzliche Grüsse für Sie und Ihre liebe Prau
Ihr
9.8.62.
o
o
Lieber 9 sehr verehrter Freund,
Dank für Ihren Brief vom ?• August. Wie sehr ich Sie um Ihre Reise
nach der DJSi beneide^ich möchte das so gern und schon so lange,
finde aber nicht hin»
Mit dem Vorschlag von Herrn Prof •Kraus bin ich durchaus einver-
standen. Prof .Seelieoaiann kenne ich noch aus Amsterdam, er ist wohl
Herrn Prof. Zimmerli, wenn ich mich recht erinnere, besonders ver-
bunden. Frei lieh muss alles vexmieden werden, was Herrn Ehrlich
weh tun könnte. Ich bewundere immer wieder, wie er ein recht unver-
ständiges Benehmen deutscher Universität skr eise trägt.Auch darf
keinen Augenblick vergessen werden, dass er in \znserem Kreise der
weitaus beste Vertreter jüdischer Wissenschaft ist und es verdient
beim nächsten Kirchentag herausgestellt sbu werden, da er 1961 sehr
bescheiden zurücktrat.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich Sie privat davon informieren, dass
Herr Holzer sehr ungerecht t^g«^ Ehrlich bei mir Sturm läuft,mlch
mit Briefen bombardiert. Ich vermag das in a3.1er Freundschaft, die
ich wirklich für Holzer empfinde , auf zufangen und abzubiegen.Holzer
möchte die AGVI gar zu gern mit weiteren orthodoxen Juden besetzen.
Ich habe Holzer dieser Tage mitgeteilt,/ dasB keinesfalls an eine
weitere Zuwahl von Mitgliedern gedacht werden kann, da wir ja keinen
neuen Verein gründen wollen und die Parität durch die Zuwahl zweier
konservativer Herrn - Holzer un£ Meyer - für alle zufriedenstellend
gelöst ist.JJiese jüdischen Init^riui wülltw iöh Ihnsn nicht Tcrcn,r=^
halten,wenn ich mich jüdisch auch oft dabei schömen muss. Wir sind
alle nur Menschen, wir Juden nach drr Hitler-Katastrophe anscheinend
aber in besonderer Welse »verwirrt".
Meiner Frau geht es -Gottlob - wieder sehr gut, weit besser als früher,
Bei mir blockiert der Rheumatismus nun ausgerechnet die Nervenzugänge
zum Kopf ,waa mich bela. Lesen und Studieren sehr hindert. Und was ist
schon ein alter, abseits stehender Jude ohne Bücher.
Selen Sie und Ihre liebe Frau von uns allen aufs herzlichste gegrüsst
Ihr
Dr« Adolf Freudenberg
Bad Vilbel-Heilsberg I
Priedensstr • 19 •
d. 14.8.1962.
An die Herren
Rabbiner Dr. R.R. G e i s, l^füsseldorf ,
Prof. Dr. Goldschmidt» Berlin,
Prof. Dr. H a r d e r, Berlin und
Prof. Dr. H.J. Kraus, Hamburg. /
/
Liebe Freunde I
Nach einem Telefonat mit Dr. G e i s habe ich begonnen, die
Einladung von Prof. Dr. Ernst Simon zum großen, jadischen
Vortrag auf dem Dortmunder Kirchentag einzuleiten.
Auf Anregung von Dr. Geis habe ich zunächst festgestellt,
daü die Israelsmiasion bereit ist, Prof. Simon zur Annahme
einer Einladung des Präsidenten des Deutschen Ev. Kirchentages
zu ermutigen, aus dieser Bereitschaft wird er^t dann die Tat,
wenn Fulda eine Einladung durch Herrn von Thadden
zugesagt hat.
Die Finanzierung erscheint nur dann möglich, wenn Prof. Simon
vor dem Kirchentag, d.h. etwa ab 2o. Juni zu Vorträgen in
Berlin: Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem;
in Frankfurt: Loeb-Lectures;
in Münster: Delitzschianum
und vielleicht in Hamburg nach einem Vorschlag von Prof. K r a
usw. eingeladen würde. Auf diese Weise dürfte es möglich sein,
gut die Hallte der Reisekosten aufzubringen. !Jit den ent-
sprechenden Schritten bei allen diesen Stellen können wir
jedoch erst nach Erhalt der Zusage von Dr. ^on Thadden
beginnen.
Für Prof. Kraus: Es wäre seht wertvoll zu erfahren, ob Prof.
i e r 1 i den anderen VorLra^^^ in Dortmund übernimmt.
TT
m
Nach manchem überlegen und vertraullcnen Anfragen schlage icn
vor, daß wir Dr. Ehrlich gegenüber solange vollständig
schweigen, bis wir eine grundsätzliche Zusage von Prof. Simon
erhalten. Sollte Simon bereit sein, do konnten wir, auch nach
Ansicht der anderen Freunde, Ehrlich eine der großen Vorveran-
Ätaltungen z.B. Bochiim anbieten und leichzeitig überlegen,
wie wir ihm im Rahmen der Dortmunder Ta;:e, vor allem in den
sehr wichtigen Diskussionen einen festen platz geben.
Andere Fra^^en, die aus dem Frankfurter Protokoll erwachsen,
können im Augenblick noch warten.
\\
i
Mit freundlichen Grüßen!
^'
(Dr. A. Freudenb
u 8
--^^.s. -
Pfarrer i.R. Dr. Ao Freudenberg
Bad Vilbel-Heilsberg, d. 7. ö. 1962.
Friedens Str. 19»
Herrn
Habbiner Dr. Robert "R. G e i s
4 Düsseldorf
Fischerstr. 55
Lieber Freund!
I
!►
Nach Rücickehr von Be suchen
von K r a
schreibt :
in der DDR. fand ich einen Brief
u s, datiert vom 19« 7* vor, in dem er wörtlich
"Am feKx meisten brennt mir auf der Seele, daß die
Lösung': des jüdischen Redners in Dortmund nicht
glücklich ist. Nur senr scbüchtern warf ich den
Namen Ehrlich in die Diskussion. (Anm. : Er
wurde dann sofort von den Versaiamelten aufgegriffen
und entsprechend beschlossen.) Ich glaube , daß wir
umstellen müssen und Ehrlich gegenüber aucn noch
können^ wenn wir Männer aus Israel wünschen. Dies
halte ich für so wichtig, daß wir sehr scnnell
unsere Meinung abstimmen müssen, um Ehrlich einen
entsprechenden Bescheid zu geben. Meine Vorschläge
stellen folgende Reihenfolge auf:
Ernst Simon, Seeligmann,
Hugo Bergmann.
M.S. ist es wiciitig, äaß wir Israel gegenüber
nur auf den extremen Ben Chorim zurückkommen,
sonaern einen wirklichen Vorstoß zum Kontakt mit
der Jerusalemer Universität wap^en. ^ ^ - >
Für Ehrlich ließe sich eine andere Hauntveran-
nicht
staltung (Bocnum?) finden
ti
Ich hatte selbst bald nach der Versammlung das Gefühl, daß
wir hier zu rasen entschieden haben. Ehrlich kam wohl auch
dadurch zum Zuge, daß vertier von den Pharisäern und der durch
sie geprägten jüdiscnen Frömmigkeit die Rede war und Ehrlich
gerade hiervon sehr viel versteht. Es wäre gescheiter gewe-
sen, gleich zu sagen, daß wix- hierüber nocii mit Ihnen spre-
chen müßten. Nun, was meinen Sie zu den Vorschlagen von Kraus?
Von den genannten Herren haoe ich Ernst Simon und Hugo
B er g m a n n in Jerusalem kennengelernt und fände es natür-
lich großartig, wenn einer käme.
Bevor eingeladen wird, müßten wir mit dem Kirchentag in Fulda
ab stimmen una die Einladung entweder von Thadden oder
vielleicht von zwei Professoren unseres Kreises ausR^ehen.
Am hosten wäre wohl Thadden selber. Selbstverständlihh müß-
ten die Leute in Fulda aucn die Gelder flüssig machen. Die
Aussprache mit Ehrlicn wäre nicnc gerade schön, weil v/ir Ja
für ihn entschieden hatten. Aber aucn das wäre zu schaffen.
Ich scnicke Durchscnlage aieses Briefes an Prof. Goldscnmidt ,
Haraer u. Gollwitzer una bitte sie alle um eine tunlichst
besciileunigte Stellungnahme. •
Mit herzlichen GrüßenJ ä^^ä^ *w-^
/>^l
Pfarrer i.R. Dr. Adolf Freudenberg Bad Vilbel-Heilsberg, d. 17.7.1962.
Friedensstr.19.
Herrn
Rabbiner Dr. Robert R. G e i s
^ Düsseldorf
Pischerstr. 55
Lieber Freund!
S
Besten Dank für die Zeilen v. 15.7.. Gut, daß Sie an
Lande srabbiner Hans M e y e r, Dortmund, erinnern; eB ist
irgendwie im Protokoll vergessen worden, auf S. 9 seine
Einladung zu vermerken. \//ir waren nämlich in diesem Sinne
einig. Ich werde also ihn anschreiben und Soetendorp
festzumachen suchen.
Mit Frau Dr. Sterling lief die Sache so, daß ich
ihr in einem Telefongespräch nahelegte, sich als Freundin
des Kreises zu betrachten, worauf sie mir sa-^^te, sie sei
m,it ganzem Herzen und als Mitglied des Kreises dabei und
freue sich schon sehr auf die Frankfurter Zusammenkunft.
Sie erschien dann auch zu allen Sitzungen und machte bei
bescheidener Zurückhaltung recht gute Beiträge. Auch ihre
Tätigkeit als Dozentin für Politik als Wissenschaft kann
ihre Beteiligung für uns wertvoll machen. Übrigens scheint
sie mir menschlich gut in den Kreis zu passen. Nachdem
vorher der Beschluß auf Streichung der Gruppe : "Freunde
und Förderer" gefaßt war, war sie also ohne weiteres als
I^'fitglied zu betrachten und unsere Absprache damals in
Frankfurt überholt.
Herzliche Grüße von Haus zu TTaus
TV.-r>
pLe^^^^!i^Ac^^
Freudenberg)
I . . n-v
«. i
^
Dr. Adolf Freudenberg^ Pf * !• R.
♦ t^««
Bad Vilbel • ileilöberg
Friedensatr. 19
Herrn ' '
Prof. D* H.-J. Kraus
H amburg • yolksdprf, Hemperikamp 28
im Durchschlag an Geis und Härder,
Lieber Bruder Kraus,
inzwischen ^f^nsU' daV^flc^anl^rilj-ter i^rotokoll erhalten, und es ist
SinJlA sagl. Vorsitzenden einiges zu den technischen
Ich schicke unter Beziehun^^ au. ^oldsthmidtfe 1?un^t)H^^r^;gen der Pub-
likation: "Der un^ekündijte Bund'* -^vorauj^t O^aaUch üi±t aer vorgeschla-
t^enen 7e^•iub*:^uÄ- mit den! 'Kreuz \^«rlÄg elilver standen bin und dass ich
die DM 5>oü»- für ijonürar-und Redakti nskosten an Goldschmidt bezahlt,
jedoch lÄ/alz gebeten habe, mir dabei zu helfen^ vgl. Frankfurter Proto-
koll i3# 9f zr 4. Härder iiess ich schon durch aoldschmidt bitten, doch
wieder einiaal bei Scharf den Verauch zui Beuc^iaffun^ von DM 2.ooo,-
zu laach. n.
Ich i^eue nun aem protokülx der Reihe nach:
S«1t A: Die Tagun^^ in Arnoldshain mache ich schriftlich lait Ifcllenbach
fest«
S.5» Cfla: An OKR RBIl^HArDT, Haabui*^ schreibe ich noch vor Antritt mei-
ner Ferienreise am 17,do. iUiaterer, von ..alz beruxwoxtet, meint helfen
zu kioiinen^ weil er ^ute Verbindung:, zu den lata. weisen habe. Ich schrei
be jedoch im iülime des Pro-üokolia lait dorn Zusatz, daü uns auch je A-
recht seien, wenn er das wolle, ich werde ]{einhardt bitten, seine Ant-
wort an Kraus zu übermitteln, weil ic^x erst ab 5. 3. wieder hier sein
werde •
S«5f C,1b: Die Foriüalierun/; hatte ich anaern sollen, etwa ao: *• ergab
sich der Aiile zui^ ge::senseiti^^en i dhlun na imc und Zusajuaeii^rbeit •"
Icn wäre Härder aankbar, wenn er bei der r.acnsten rundbriöf liehen Gele-
genheit den iit^liadern diese Berichi;i,.ung mitteilen //ollte.
S.8, C unten: Für die Themenkommission habe ich ein .Sitaungsaimmer und
Mittage&sen für Mont. c:4. y, besteilti fim^ Ba»el^:r ijof, Wiesenhütten-
i r*i^^
r\1 o +- w
wählend wir für das iicxmburger Gesprach aufkoLiUen iaüö»ten ( iiardery Schari
^•B, Evanß. Referent: :craus/ ist schon gebeten, an Zimmerli zu schreiben
weil schweizer ab^jesagt hat(ist dann bei Faith 6c Order in Canada). Falls
auch Z« absucitf müssten wir erneux; beraten, ochiiltlich vor Ende Sept.,
Entscheidung tSeleüi^tlich der Themenkoiami; ..ion 24. 9. anfrage an Kase-
mann halte ich für unkluti. «ir kommen an sich schon in genügend Ausein-
ander se •. z un^^en .
\ b.Ö/9 f D« 1« Ich scho-ib Goldschmidt schon dasy wir als Adress n der
-- Arbeitbi^emfeinsciiaf t die vya Kraus, Härder und mir ai.^ ücn. »ieine Vertre-
tung wird öich finden. ^^"^
D 2: Habe Härder über aoldschmidt {^ebetf^n, die jetzt stehende Mitglieder
— /
liste allen Miteiliedern und Fulda zu übermitteln. , ^ ^^ ^ ^
vi^ c hre ib e .ich
D 3: Neue Aufnahmen v. Mitgliedern: An van Oyen, schv^/eizer u. Gro ^
«rürden Sie, lieber Br. Härder als N.T. Kollege die Anfrage bei Dantine
übei»n6hmen? Ich habe gar keine Besiehung.
D 4 überholt, o. oben. D 5: Mein Rundbrief zu AHAVAH im August.
lachtrag I
8* 6» III b^l: Zwei Veranstaltiin^eiii Winter -Frünjahr 1963«
Soaben erh. Ite ich Bri f von Loranz» Er ?apa^ch mit den Vor^. des westf .
' Lande sauSHChujisea des UKKT, P. Alex i?*anke, iitten-*uhr, .videystr.i:^2,
Toi. 287**-» der tt^^ Leiter des voiksiais • Amtes der westf« Kirche ist.
iibV^di^ QexatAIlVii''^i»^JPl*cl. Fiinke halt im westf. Teil des iiuhrgebiets
den Arbeit SKxeis der i^;v. Akadeniie in BOCHUM für öine :jeei,^note Blattfor
zu 3iner aolchen Veranstaltung^» Neben Bochum könne man auch an Recklinej
hausen denken» vorbereitet durch SYNAGüGA« (Anm.viell. gerade deshalb
das bisher unberührte u. t^rössere ßochuml). Für, dep rheinischen Teil
des Fuhrgebiets denkt Lorenz an hissen. Zunächst hätte sich Lothar
KNOCH hiermit zu bef i^sen; vgl. B* 6» III%b2. Ich Schreibe ihm.
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•Herzliche Grü&ee
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A» Freud enberg
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Dr. \dolf Preudenberg
Vertraulich I
.^ 6368 Bad 7UbeI.,JieiXat>aj?«, d. 10.7.196<^
^-m - ■ 4*.IM>o4>*«^ni
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Prof« D. Hans J
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2Hamba r^r- Volksctorf • ^
Hsnpenkaiax) 26
:s38sa=ssBsatss»^uii
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Lieber Bruder Kraus f
ijie erinnern sich der MiLteiluag von Dr. h r 1 i c h über
d©n i lan eines Gespr ichs Lwischen je 15 Juden und Ctoisten,
SOÄiner 1965 in der Schweiz,
Ich^atte inzwischen die KreuJo, meinen Freund^ Dr. Viaaer't
Hooft kurz persön-^ich über diesen Plan zu Sprecher und dabei
erfahren I daß die Traj^er dieaer Veranotaltung auf jüdischer
oeit;e der Jüdische Weltkongreß (Goneralsekretariat in Genf)
und auf cnribtiicher Seite der Oekumenische T?at der Kirchen
sein .Süllen. Die von Lr. Ehrlich Vertretenen ^ B* Nal B' ^ith"
sind nicht als Trager verantwortlich. Dr. Visser't Hooft
hat Jedenfalls nur mit dem Generalsekretär des sionistiach
politisch orientierten Jüdischen /;elt;kon 'iresses in Geni*^ Dr.
R i e ;^^ n e r, zu tun. Es ist zu De .erken^ daß beim Oekuneni-
schen Hat auch das Generalsokretariat die Dinge unmittelbar
beax^beitet. Visser't Hooft hat mich nun gebeten, zu den
Themen aiesex^ Aussprache aufgrund unserer T'rfalirun^^en Vorschlage
zu machen, und das sollte r^^cht bald .geschehen. Dr. i:ie.,ner
denkt u.a. an t^ef c^hrlicne Darbietun^^en und Unterv/eisun^en
im christlichen J^eligionsunterricht (Schuld der Juden am Kreuz,
Matth. 27, 25 usw.). Ferner drantjt sich üie i^ot mit den noch
laufenden Kz.prozesisen und dercm weiteren Scuicksal, die
Se^ihafti --kcjit aer Nazirichter und derjl. auf, also Ein ,e ,
die C>ie, lieber Bruder K^raus besonlers bevirüc'ren.
Wir können aber unsere Vorschlage auch auf andere Theraen
erstrecken. Dabei ijt sichor davon aa^zu c^ ien, daß dieser
interes^jante Versuöh sich mehr im Rahmon der Überwindung von
Vorortcilen und von Hau, also der Entwicklung: unbeiar jen
als Z.B. unsere mehr üiblisch-theoiogische Arbeitsweise in der
Arbeitsgemeinschaft 'Juden u. Christen'. Ich kann lair auch
vorstellen, dau die Jüdischen Pax'tner sich mit den chri /et-
lichen Gesprächsteilnetimern gern über die Beiträge unterhalten
möchten, die von caristlichtir Seite zur Entspannung ia Osten
und zur Konsolidierun^j; des Staates Israel mö^^lich erscheinen,
v/ie um^^ekehrt die ciiriatlicnen Partner auf diesem Gebiet sicher
für Beiehi^une:^ dankbar waren.
eis und
mir baldmög-
Ich jchicke Durchscnla^j dieses Briefes an Dr.
Gollwitzer .ait der Bitte, daß aucli sie
liehst ihre Gedanken mitteilen möchten.
Das Besondere an dieser Zusammenkunft ist der weit gespannte
Rahmen; etwa je 5 Juden aus ü.iA, aus Kui^opa und aus den anderen
Kontinenten und christliciierseits eine -üinliche Streuung,
wobei Viüoer't Plooft all«t;rdine3S bemerkt, daß er z.B. bei den
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InTi:
«Indern odiif Irrütanern für diese ^rooi«Wtlk -ar kein
ftorstifndhis voraussetzen können. ■^'- """^•"'^^ -^ ^«1»
Für Jede Anregung dankbar, ,3rüße ich Sie r horp-lichl
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T«r«tAnlnls voraussetzen können.
Für jede Anregung dankbar, .e ich Sie sehr" höraichj
(Dr. A» FreuÄ«b«rg)
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Absender:
(Vor- und Zuname)
i^/^t
Siedlung- H3ibbc''g
Friedensstralje 19
Wohnort, auch Zu^tell- oder Leitpostamt
Strafie, Hausnummer, Gebäudeteil,
bei Untermietern
/
1, MocKwerK oaer rosttacnnuinmer, ^ä ^ -, ^ i
\ Name des Vermieters ^ j^/O ^ ^ ^ ^^^ J J ./IxC* ^ «^
Postkarte Ar
^■c:;^^^»^
StrafJe, Hausnummer, GebSudeteil, Stockwerk v.„^. .-^,..>
bei Untermietern audi Name des Vermieters
■'■»TJ /,;«
Arbeitsgemeinschaft 'Juden und Cristen'
beioi üt. K/# tCirchiinta^.
6368 Bad Vilbel - Heilsberg
Priodcnsßtr. 19
C-T
Liebo «rriunae una lirad^r
•XVxUSt
t*^ 1M|
-^7
zu üfeilionr Verdruas bin ich mit: der Vorberaitun,^ dor l^agung in rechtem
Sei ',.dra.. , zimai reeine .. üIh fn : ,.. .n ^errei'it. .o bit-
te ich lyjLiondnrs Ti-ii^doi* v/i-e bisher wirksam au rio:j.xcn.
1. Ich . - lune .aiu einer i^eate eiapfan^^-rian wi^x.it^^riitleilfun;': von
Dr.
Xfif(%ü/*h
j s .Tisidiülbürü übernimmt s-liatliche in iraiLaurt anfallende
reilneamer-una yat^uns^küsten, .s eratalftet ferner cUle Reisekos-
ten i.1. Kl* einschl. J^.-^uöculd^eii. Zur kur^ciamn aiiyiem X.T.
mü;i3teßeder .Teilnehmer diese Bai^iukaatuxl iiitteilen, Zu den uber-
40i44.c- '^ ' n iveia« -.OS teilt nomlich : üifrerenz z^xr I.*Kl., 3cnlaf-
w .. i^iOioa 3chl^ie ich folgenden odu.^ vor: Ui^^ere Arbeitsge-
meix.öcuHfrverc>ut.efc den 5 üef ereAtui., Cerner Rabb. üxi Soetendorp
- A'i3üerd.,.i» den wir nöti^j brauchon^ alio ' eltie'tcosten I. Kl. ♦
eva. :iiiü ..crilafv,» a oder Fliegen. »iÄliÄej^deiu üablen wir luit der
9pi.rs ü'':oit 3?echn8naer und feiner -iierren re. Fü:^enannte
aber.. ...je ndO' Kosten ateTT^n wir,ait;r !>• . boo,- . ux- Veri^ujun,,;
violleicht erreich^ .urdor die l:icn^/,ji^ bei der L.iv.L^.
b. iS K#'i. ' 3iuium sOil T:u>r ^"^ *Ti^^i:4yl5XCTÄC Dortmund
ta-en. Tcja ver./öi . -i. 1 sohon .m ton i?iii«r ne. cu^
urcLfiun' : ' an jedem der 3 a ./ t^in rTrosne-: if einc^r; -^^^nc-
nenn^r. j ird erv^'o-ren, für uns^^re Arbr-it eir- .w: derveranstalfe
tun« am 4bend vorzusehen. Ich rufe Lorenz an rreita^ an^ um daii
^ni3 der üerüi.ujif5 zu orfai^.rcm. Au^seraem: da .vir beide beute
rruii ciiri '-t\ii<-^hün ßenr ,r:eitknaj; : v^r^en^ schicke ich dem prisidium^
tr^nr ^^ ..-.t^ 0iÄdÄr^il%^ef\^in amf^nden^ des kleinen l^eitungskrei
/ äes ern;3T:e Jüecienken . H[-on die v/'erweibun ; an eine abendl. oonaer-
veraast^iltnii'^ anrafade*. Uns^^r Themi darf nicht vvieaer an den
Ran>x geraten^ nachd m seine zentrale bedoutun ; in den Gemeinden
und BO)<ar in der Tneülü.:^-:^n/;unxt exvkannt zu weraen beginnt. .?^er
von I nen im .-leichen cin^^ nach rulda schreiben naochte, sollte
das bala tun»' jedoch ohne /orw rl* , vielmehr als Auödruck Mitar-
beit ema^-r ^3üre;e.
^. Kacn dtn öesprechurigen und Korr-oponden:? It Geis^ uoll^^itzer^
iiarvuer. Kraus H, Ehrlich^ zun 8chlu3ß dem • .;amen Vorschl.v.s, ueis •
Kraus habe ich 1 abbiner Dr. Holsier - Lür..on r.sl. an,., von k'&. /^^
^-^K,,4...^ ^^raus Libeniimüit ps« ^o. Si"^'-'^te..tenjii ..^^ _. a bitie ich d.«^. mB
Wolff in ^^ainz um das qef erat : 'Die" Ehre Gottes und die ;,chmach dei-
nes /olkos' . Gleichzeitig lade ich Klau . .estermann - Heidelberg
ein and ber-ite iiin auf die Th^ : ^ik vpr, d iiait ich ihn dann rasch
uia aas ' ef erat üitten kann, faliö, - i^zu ceiu chten» oxfi absa.^t.
3. Für Härder und Kraus als den ^ounächst lnterer> ierten füge ich ei-
nen Protokoll-Auszug zu der Sitzun : des Dt. t:v. Ausschusses f. Dienst
mx an Israel (Rem^storf) : xr^z o^ in Hof ^-eisDiar bei. Fulda ^^errich^
te ich cntsprecnend. Das Protokoll zei-t die Ihnen bekannten ;.>cr#ifO-
rigkeiten una Yorurtt ile, aber ^mch ehrlichen -or rn, mit denen ich
mich auseinander zu setzen hatte. Aber ich darf die sehr entspannte
Atnio8ph.:^^e des uesprächs hervorheben; sie lasst -Hnnehnen, dess die
fem vSchlus- festgestellte IbereiustiiODiun.s über eine ständige Fuhluns-
nähme zwischen beiden Grupi en auch praktiziert werden wird. Ich Jede^t
falls halte das für nolic^ und auf die Dauer lur aussichtsreich. Da^^
würde ich uerne inde Juni etwas sa ,en. 4. F:. ^are e.^ richtig, das Fr^
tokoll aann erst den ^üitaiedern mit Erläuteruns bekannt zu geb-n.
ßti'ybij
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^^-9 •:• • sollte Jetzt ein Kund-icxireibea an alle au . ' n mit iTol-»
gendem Innilt: niiun , soweiu wie uaö'jJicht schon am 23« sbds,
anzureisjn^ Äwanr^loaes Zusaiamensein ab tto in einen nootx mitzutei-
lenden lokal; Sonnta ^ ^,ü>o Gurt;teaaijen*rt (;ollwit?4er Üb. Jona 1^ 1-:>
ihe KöiDei*ber(5;l^ö5unüSb rr^ini) 1 l,5o Doiainikanerklost-jr
Kurt Bcäuaiacner iiti-# *::? miu Äv^en Bericiii.en bes* üb. K.T.63 in Dort-
Alte Nikolaiicirche
uaund; um tu oin jadiacuex" lipr-icner: AU:ilo ,an.; Psalm 7^ / ^^i seinem
nicht r .1 ;n i: ' ül^en j/rof# iU'^auö: /3. 1o; 13» 15 Es/^en^
1>f^o i K , io '.irii'i iiusla >;an rö. Öo oder /4 - /.aiprache; 13, 5o
Abendbrot; sswan 'loses Z' ^ In.
Montag ö, i> Andacliü in rieil, ^eiot lirclio cioa Dom« Klo«t(:>r3'j
8, :)0 l^rühstüc.^; )tlb /orta/at^: me lihi*e Gotte3 und die sohnacn Jeines
VaJLtai«!( Pt^Hf^ei am vr^# d^jr jäd» /reiinde »Goüc • zu vermoiden^viell, bes-
sei: »a .3 uorrn* ^ Auö3prache mit Pauao bis :.nitta*^e33en 12,3of 15 Kaf-
f^öf fö AbaCiilu33 der Aaasp-i-ache, dann Klärun^^ unseres Dienstes in
'Dortmund, ^irbeit in ^er Zwiacheriaseit, Orgianisätorischeo, n-ichste TaguJleS
18| ^o AbeiiJbrot; ab ]9f3o Gedan.ren- ^iuitaucjcu.
:^.iXi^JK^x^wsm:dA
Prfj
Iflttanaiielle jciet5elim^«/\Jbetzte Zu - odfir ib3afi;en unter An^.abe der gt' ^
nauen ;iUf';?nyB^lt3aaU3r, f^oweit mein /orachi j , -obei ich den Berli-"
nern ?orrnull«run ^ und kl. Anderun^sen anhoii'^-.talle.
Nachti' • isu <i : Tch lade auch Dr. Soetendorp noch-juls anter dohilderung
dea - x^ucüDlans wie der Bitte ein, beidsr . :Msen sBin^^ b^'iondere
AufmeritaaTikeit zuzu--veiiden. Es kann laicht s-in, das3 der alte ur.
riülaer zv.ax kua.-ti, aber nicht die Ausle-un jbernenmen «»ill.
' t'lt herzlichen Gi^usser!
in*
'^j c
().
:^^.^?^.^Sr
^V. /^t ^.
/-^^^/^^^^
)c«dV;ib*l/He/'
Siedlung Heilib«
Ffi«!«"»»'''*''* '
t; 9 h ''\c\
^W^
f^d^CA^^^ SS'
Straße, Hausnummer, Gebäudeteil, Stockwerk oder Postfachnummer,
bei Untermietern auch Name des Vermieters
^"I"
'^ 1 A^/<t^A^ l^OAAcil t^^^cj^
Dr. A. Freudenberg
O
o
Herrn
M
0
Dr. Robert R. G e i s
Baers Hotel und Kurhaus
Friedenwe iler
Lieber Freund!
6368 Bad Vilbei-Heilsberg, d. 10. April 1962.
/Schwariwald
i
J<UXX
Mit den beiden Briefen v. 5» u. 6. April haben Sie mir einen
Sorgenstein vom Herzen genommen und eine große, menschliche
Freude gemacht. Vielen Dank! Genau das gleiche gilt von Ehrlichs
gutem Brief, den ich zurück: erbitte. Er zeigt, daii er mein leb-
haftes Schreiben gut aufgenommen hat und fest zur Arbeitsgemein-
schaft steht. Jetzt dürften wir ins Freie kommen. Ich nehme an,
daii Sie ihm am Freitag die hollandischen Zusammenhänge offen und
zugleich vertraulich enthüllen werden. Hoffentlich haben Sie bis
dahin auch die Äußerung von Crofln . Nach wie vor neige ich dazu,
daß die Entwirrung dieses Knotens noch etwas Gedula und Zeit
erfordert .Jeaenfalls sollten wir danach streben, möglichst
gleichzeitig mit van Oyen einen anderen guten hollandischen
Israel-Theologen, sei es Miskotte oaer einen anderen, für unseren
Kreis zu gewinnen. So schätzenswert und in seinem heiliR;en Eifer
beeindruckend CroOn auch sein mag, können wir uns wohl leider
a<:i -i no Wt ■n'rnncihTno r»"inh+: l^-iQ-hor» ^ ^rcr'\
tauschten Erfahrungen)
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rr^ur T c« r» h o -n
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Q n a rro —
-tmijtmmtmma
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Nach der Zusage von Kraus üb. Ps. 74 zusprechen, bitte ich
qie herzlich, den jüdischen Partner nochmals mit Ehrlich zu
üierlegei! aA liebsten wäre mir Geis, aber mir i^* ^uch «olzer
oder soetendorp recht, wenn Sie Beide es meinen. Pur die jud. -j
sehe AuslLung hielte ich nach wie vor Ps.55 für geeignet
Jegeh d?r ^I Ihnen hervorgehobenen Situation der bedrängten
Minderheit. Jedenfalls muli sich Holzer bald schreiben und
erbitte uarum nach dem Freitag Nachricht von Ihnen oder von
Ehrlich.
Saaen Sie bitte Ehrlich meine groiie Freude über seinen Brief
weiter und lassen Sie es sich inzwischen recht gut gehen.
Herzlich Ihr
Anlagen!
m
UM
Dr A. Freudenberg
) Bad Vilbel /Hess.
Siedlung Heiliberg
riodonsstw'J« "
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-''7J)r>«s»<,^'«rs>^ **;*'Vd«*^*^ f^f^^P^^'yX£ P*^;>f "^-i'fp**^ <f
lll ^:
M-0e^-
Pfarrer i.R. Dr. A. Freudenberg
6568 Bad Vilbel-Heilsberg, d. 3.^.1962.
Friedens Str. 19»
t
O
Anlagen!
Lieber Herr Geis!
Nehmen Sie herzlichen Dank für Ihre rasche Antwort y. 2.^.
und die Unterrichtung über Ehrlichs Reaktion, diemir zur
Erhalt\Hig der Harmonie sehr wi entig war. Hotientlich ist es
Ihnen nicnt unangenehm, dais ich ihm sofort geschrieben habe;
aber ich halte diese Metnode wirklich ±ur besser. Ich mochte
Ehrlich davor bewahren, daii er die Angelegenheit v.o. zu
stark aufzäumt. Im übrigen hole ich mir nocn Rat bei Gollwitzer,
indem ich ihn über alles unterrichte. „^ n - v.
Den Brief an Dr. Soetendorp fuge ich, ebenso wie Ehrlichs
Karte wieder bei xind will Sie Jetzt endlicn in Ruhe lassen.
Dafür weraen auch meine Predigtverpflichtungen m den Feier-
tagen, meine Beteiligung an der Aktion des Ostermarsches
und schlieislich die ebenso lieben, wie uferlosen Familienyer-
pflichtungen sorgen. Auch in unserem Altenheim, m dem ich
einiges zu tun habe, ist allerhand fällig.
wenn ich an Sie denke, so ist mir gegenüber dem anderen Kram
wahrhaftig Qie Erhaltung Ihrer Gesundheit und Ihrer Kraft _
am wichtigsten. Icn wunscne Ihnen viel Sonnenscrieiii, wftft gelinde
osterlüfte una ^aeihliche R\ihe ,
Pfarrer i.R. Dr. A. Freudenberg
6368 Bad Vilbel-Heilsberg, d. 5.^.1962.
Frieaensstr.l9.
Herrn
Rabbiner Dr. R. Rapliael Geis
^Düsseldorf
N Herrn
Dr. Günther Härder
Berlin
a
Liebe Freunde !
Da ich heute meine Helferin zum Schreiben habe, schnell
einige Kurznachrichten:
1. K r a u s erklart sich kurz vor der Abreise nach Israel
bereit, die Psalmen-Exegese zu übernehmen. Er bittet für
Anfang Mai Verständigung über die Auswahl des Psalms und
fahrt fort: "Auf jeden Fall würde ich dringend abraten,
einen einzigen Psalm von einem christlichen und einem
jüdischen Exegeten behandeln zu lassen. Ich persönlich würde
sehr gerne Ps. 7^ einmal beliandeln." - Um Dr. Geis
jetzt in Ruhe zu lassen, damit er sich wirklich erholen
kann, wäre ich dankbar, wenn wir diese Sache im Benehmen
mit Gollwitzer bis Anfang Mai klaren könnten.
Bitte schreiben Sie mir bis dahin Ihre Ansicht, damit ich
mich dann mit Kraus verstandige.
2. Hinzuziehung weiterer jüdischer Theologen: eine feste
Zusage zu konkreter Mitarbeit hat nur Dr. H o 1 z e r,
London, gegeben. Die anderen befragten Herren sagen grund-
satzlich die Mitarbeit zu, geben aber zu verstehen, daü
sie kaum Zeit haben und jedenfalls im Juni nicht dabei
sein können. Ich bitte nun Freund Geis, seinen Vorschlag
auszufuhren und Dr. S u e te n d o r p zu bitten, seine
Teilnahme in Juni möglich zu machen. Ich schreibe ihm kurz
im gleichen Sinne unter Erwähnung, da.j die Reisekosten
ersetzt weraen. Im übrigen wäre icn Dr. Geis herzlich
dankbar, wenn er bis Anfang Mai gelegentlich darüber nach-
dachte, wer die jüdische Exegese welches Psalms halten soll,
ob Dr. Holzer, er selbst oder wer sonst?ln diesem Zusammen-
hang mag auch die Kooption von Dr. Meyer - Dortmund,
geklart werden.
5, Nun zum beigefügten Brief an Dr. E h r 1 i c h:
Da ich sein Temperament zu kennen glaube, hielt ich es für
zweckmäßig, ihm rasch und ganz ruhig zu schreiben, bevor
ich seinen Brief bekomme, der die Sache vermutlich schlim-
mer machen dürfte. Ich meine, daß wir auch über die Frage
v.o. bis Anfang Mai in doppelter Richtung nachdenken könn-
ten; nämlich ob es richtig ist, dem nun von E. ausgeübten
Druck, der hier offensichtlich sehr stark angagiert ist,
zu weichen, indem wir seine recht beacntlichen, sachlichen
Argumente anerkennen, oder ob unsere Argumente für die
- 2 -
• •
Zurückstellung nicht doch wesentlich schwerer wiegen.
Wir haben uns ja diesen Punkt in unserem Gesprach v. I.März
wirklich nicht leicht gemacht.
Mit vielen nerzlichen Grüßen
Ihr
(Dr. A^ Freudenberg)
Anlagen!
1
D
Pfarrer i.n. Dr. a» Freudenberg
6368 Bad Vilbel-Hellab^.^rg» d.5.^*62.
Prledena g t r • i J •
Herrn
Dr. E. L* E h r 1 i c h
Basel /Schwel»
Furkaatr. 75
lieber i;r. Karlich l
Unser s^sieixiaaaier Freiond Dr# G e 1 3 hat mich über Ihre
Reaktion auf neinen letzten Brief orientiert. lAssen Sie
mich kurz zwei Punkte klarstellen:
1. kleine im Einver /tanania ait den beiden Kollegon vom
Leitun rikütaitee iseaachte BeiaarkonfT^ wir sollten erat vor-
handene Lachen innernalb DeutyicnlandB aufiüllen, bexios sich
eindeutig nur auf erangeiiache Theologen und nicht auf
Jüaloche. .^ei Letzteren aüaaen wir, «rio uns :)r. Geis erneut
▼erai-)h ri:e, and wir anderen es ja auch linkst eaerkt
haben^ zwangalüiuf io ^^ Herx-en äux ^ckgreiien, Jie Aixsl mdert
oder im Ausland tutiü sind. 3ie kv .-ri ea oiir wirklich
abnehiüen, da^ die Kr«äuun3;en hinsich-.lich der litarbeit
evaxig» llheolov^en innerhalb Deutschlands niciit einfach sind
und nocl. etwas ausreifen Äiissen. Darum die vorläul'ige Grenz-
ziehung«
2. t)f>iimacn ist meine lifellunsnahae weder ein "fWl^Äanter
Protest" noch des l^ttdiicats »'Wahnsinn*' würdig. Ich kann
nier2.u nur bituen: "Fr^eunde, nicht dieae Tönel"
tt 3i# aber sehen, daß ich :aich : ur aehr ung€*rn
Bahn des Sachlichen und .konstruktiven entferne, will ich :!•
versichern, daß wir die verachiüdenen rra en der Kooption
einacal, Ihrea Vorscnla^^s ohne ■/erzTig weit'.^r prüfen und zur
iClärun^ führen wollen.
Ich schreibe Ihnen so eilig, da iit der spreisisel rasch
aus dem Finger ,ju:zo.;5en wird, bevor er sich fe.>tsetzt und
anfun^^t zu eitern.
lilit herzlichen 'rrüßen, unverändert in freundschaf licher
Terbundenlieit ,
Ihr . . ^
%.:-..iv*H^ '
Pfarrer i^R. Dr. A. Freudenberg
6568 Bad Vilbel-Heilsberg, d. 27.3.1962.
Friedensstr .19«
Herrn
Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis
^Düsseldorf '
Fischerstr. 55
•
0
Lieber Freund Geis!
Sie sind mir nicht böse, wenn ich trotz Ihrer Ruhezeit
Sie mit einiger Lektüre beschwere. Bitte lesen Sie die
Antworten der Herren Rabbiner auf die von Ihnen entworfene
und von mil; abgesandte Einladung und helfen Sie nun ein
wenig weiter. Nachdem Dr. yv^ilhelm im Juni ausfallt, wäre es
naheliegend, Herrn. Dr. H o 1 ze r um die Psalmen-Auslegung
zu bitten. Ich möchte aber auch fragen, ob wir Jetzt nicht
auch Herrn Landesrabbiner Dr. H. Meyer- Dortmund, den
ich bei der Hofgeismarer Tagung wegen seiner aufrichtigen
•und warmherzigen Art, aber auch wegen eines eindringlichen
Vortrags über die Bedeutung Abrahams im Judentum schätzen
gelernt habe, bitten wollen, die Auslegung zu übernehmen.
Bitte machen Sie den Vorschlag, ob Holzer oder er nun die
Aufforderung zu der Auslegung erhalten soll.
Es fehlt mir noch die Antwort von Drs. J. Soetendorp, den
ich kurz und freundlich erinnert habe.
Ich fuge auch bei, ebenfalls mit der Bitte um baldige Rück-
gabe, einige handschriftliche Zeilen von Gollwitzer und
bitte um Äußerung, was Sie zu seiner Anregung meinen, wir
sollten mehrere Psalmen durcharbeiten? Was denken Sie zu
seinem Vorscnlag von Ps. ^-^7 Die Verwandtschaft, aber auch
der wesentliche Unterschied gegenüber Ps. 55 könnten für
das Gespräch fruchtbar sein. Der Warnung vor einem "Stegreif-
Gebabbel" könnten wir durch eine Art von Vorschriften in
der endgültigen Einladun^^^ Rechnung tragen. Man müßte den
Mitgliedern wirklicn eine saubere, exegetische Vorausbemühung
zumuten •
Als christlichen Ausleger werde ich zunächst Kraus
bitten und. Je nach seiner Antwort, Hans Walter W o 1 f f
in Mainz. Da Pfarrer B e t h g e nicht kommen und deshalb
die Predigt nicht halten kann, schlage ich vor, daß wir
Gollwitzer darum bitten, der dadurch einmal in
Frankfurt zu Wort
der Fall war.
käme , was schon sehr lange nicht mehr
eine
Wie schon Prof. Härder schrieb, kam von Fulda
freundliche Zusage zur Tagung una die Einladung, die Finan-
zierung könnte ich "zu gegebener Zeit gern mit Bruder Wa 1 z
vertrauensvoll erörtern. "
Mit dem vertraulich beigefügten und ebenso rückerbetenen
Brief von Martin Niemoller will ich Ihnen eine kleine
personliche Freude machen. Ich freue mich immer, wenn meine
- 2 -
• •
- 2 -
Freunde auch untereinander Freunde sind»
Nicht end^'ültig, aber ziemlich wahrscheinlich, hat der in
die Gruppe eingeladene Prof. D. Holstein in Mainz
abgesagt, wahrend der Alttestamentler Zimmerli gern
mittut, aber im Juni nicht erscheinen icann. Der Pfarrer
Majer - Leonhard in Stutt^^art will, gelegentlich bei uns
erscheinen, weist aber auf seine Arbeitsnot hin.
Abschrift geht an Prof. Härder, damit er sich im
Benehmen mit Dieter Goldschmidt zu den aufgewor-
fenen Fragen äußern kann.
Mit sehr herzlichen Grüßen und guten Wünschen
für die K^^
Ihr
(Dr. A. Freudenberg) ^^
">
• •
Anlagen!
J
Arbeltsfwii&lxuiohift Vuden imd Christen*
beim >6Uu8ohen Bv^ingell sehen Kirchentag
Pffirrer Dr. At yreudenborg
(16) iad Vllbel-Heilsborg
yrledenßßtr se 19
Reirrn Rabbiner
Dr. E« Meai:)inger
Hecken weg 26
Bern
Sehr geehrt r Herr Kabbln r,
Sie werden Bicherlich wlsson, daß auf dem Evangelischen KlrCi.eiw
tmg 1961 eine Ar'beltsgruppe "Juden und Christen" mit einem
RellgionsgeBpräoh begonnen hatf wie es die lange Geschichte doe
Ch istentums bisher nicht kannte • Dieoe Orup . e besteht fort
U-.d bl ibt d^ Deu sehen Evangelischen Kirchentag affiliert*
Die Menschen^ die sich da zusamaen^/efunden hübent virollen aicht
nur für spätere Kirchent ;ge bereit sein, sie vurauclion, leamänd
die Grundlagen für ine Witerarbeit in kleinen und großen Kreisen
za schiffen. So ist diese Arbeitagruppe VI zu iner ech en Lern-
gemeiii chaft gev/orden* Auf Veraiilasjung unser e^s Mitgliedes
Rabbiner Dr. Geis erlauben wir uns die Anfrage, ob Sie nicht
in dl Q^ Arbeitsgemeinschaft eintreten . öchten, um uns bei
dieser wichtigen .lufgtibe au helfen. Wir waren d irlber sehr
glücklich und hoffen auf eine baldige, hoffentlich positive \
Antwort.
\
\
Mit ergebenen Grüs.3en
Ihr
<v
Auch ant Rabbijn Drs. J. Soetendorp, Amsterdam-Z, de lairea^e-
stra at 145
Rabbi Dr. P. Holzer, 12, Georgian Court, Vivian AveV
London NW 4 \
1
\
\
\
\
Arbeltdgemelnsoh if t 'Juden und Christen*
heim S utachen Ev^ingoUachcn Klrchent:ig
Pfarrer Qr« A« Freudehberg
(16) Bad Vilbel-Hellsberg
Frleden&straeae 13
\
överrabbln
V
\ Prof» DTt Et Wilhelm
\ Värtavüg'jn 6
Btookhol» NO
Sehr geehrter Herr Profeasorf
Sie wci^den olcherllch wlsoen, d ifl auf de© jJivaagell sehen Kirchen-
tag 1961 eine Arbeitsgruppe '* Juden und Chrlattin** mit einem
RelicionageaprHoh begonnen hatf wld <,e die ItOige ße olilchte des
Christentuiae bisher nicht lrjmnte# lUeLe Orup^^a besteht fort
und bleibt deni Deutoohen Evangelischen Kirchentag iffiliart»
Sie Men^schent die aioh da zuejuaxL<;mgcfundc;n habent .^ollen nicht
nur fUr spätere Kirchentage bor It öoln, sie verbuohoxit lernend
die Grundlagen fUr eine Weite, irboit in kleinen und großen Kreisen
zu echaffi^n* So ist diese Arbeitsgruppe VI am einer echten lexai-
gemeiaschaft geworden. Auf Veranlassung, uncereB Mit^iliedes
Rabbiner Dr. Geis erlauben wir uns die ArXr gc, ob Sie nicht
in diese Arbei sgemoinachaft eintreten 4Xi<5chtent xm uns bei
dieser wichtigen Aufgtibe zu helfen» ^Ir wär<.n d ruber »eto glück-
lich und hoffen auf eine baldige hoffentlich positive Antwort«
Pflr unsere nilohste Tagung In Pr^mkfurt am 24« uiid 25* Juni erbitten
wir heute schon von Ihnen eine Interpretation von Psalm 35 •
Mit ergebenen Grüssen
Ihr
/
jLrbeltsg^melnschaft Juden & Christen
beim Dt« Et. Kirchentag
Bad Vilbel - Heilsberg
Vriedensstr* 19
7. 2 1962
Herren
o
Dr, Geis^ Goldschmidt » Härder^
Dr« Lorenz %. frdl« Kenntnisnahme.
^ Termin für Juni)itagung -
Mach mehreren Tellefonaten mit Amoldshain und dem Dominikaner—
klo3ter»(Haus des Gerne indeTerb-ands) in Frkft schlage ich Jetzt ,
für die Ta^^uni^ vor:
^^^Hbitagt 2^. Juni (1. nach Irin.) & Montag» 25. 6. in Frankfurt/M.
Taguni^sort : Dominikaner-Kloster, Frankfurt, Kurt-Schumacher - Str.
23
Unterbringung,, voraussichtl. in 2 geei yneten Hotels, zu regeln
nach ungefährer Kenntnis der Teilnehmerzahl.
Terpflegunii; mit Ausnahme des 1. i^rühatücka zu preiswerten Bedingg.
im Do.ainikanerklestar,
Damit wir 2 vollständige Arbeitstage haben, empfiehlt sich wohl
Anreise am. 23. 6. abd. & Abreise am 26. 6. früh.
Ich wäre Bruder Härder dankbar, wenn er alle Mitglieder sofort ver-
ständigen u. um rasche Äusserung; bitten wollte. Sä. E. wäre es ver-
lorene Liebesmüh, noch nach einem anderen Tormin und Ort zu suchen;
wir würden damit praktisch auf ein Treffen vor d-^m Herbst verzichtet
was bei Lage der Dinge kaum zu verantworten wäre
Herzliche Grusse
Arbeitsgemeinschaft: Juden und Christen
beim Dt. Ev« Kirchentag
ff *^
Herrn
llabbiner Dr. R.R* jj e i s
Prof. D. Dr. Günther Härder, Berlin.
Bad Vilbel, den 5. Febr. 1962.
iaä /
JicuwVus^tV
«V-C4.V-». *— -
^
Liebe Freunde!
»
Bevor ich um das Wociienende bis Ende Februar in die
Schweiz entschwinde, möchte ich Sie über aen Stand der
Dinj^e und meine Erwägungen unterrichten.
1. Die kleine Ta:iungf Geis, Härder, Freudenberg findet
enaj^ülti^ aia Montag, d.5.7.ärz im Hotel Metropol/Monopol
am Hauptbahnhof Ffm. statt. Ich halte mich von 11 Uhr an
in der Halle auf und warte auf Ihr Eintreffen, ::emeinsames
Mittagessen auf Re^imentskosten, anschliebend Unterhaltung
bis wir ferti^i; sind. Für Dr. Geis wird ein ruhiges Zimmer
für aie folgende hacht festgemacht. \n
Tazesordnun;:; etwa:/ Bericht! junj und Ergänzxing der Mitglie-
derliste. Hierzu sei bemerkt, daß Dr.Blhrlich die Aufnahme
von Prof. van 0 y e n in Basel dringend erbittet. Von andere]
Seite wird mir die Hinzunahme aes Neutestamentiers Prof.
G o p p e 1 t, Hamburg empfohlen, wir dachten ferner an den
Alttestameritler Hans ^^Jalter Wolf, endlich ist Scharf
über die Mö^ili ;hkeit zum Finden eines weiteren jüdischen
^'it :liedes nachzudenken.
2. Termin für die näcuste Gesamt-Tat^ung der Arbeitsgemein-
schaft, /iie aus dem an Härder übersandten Anlagen hervor-
geht, sind die ar<r.i Freunde aus lulda am 16. -18. Juni, dem
von A^i^oldshain vorgeschlagenen neuen Datum nicht verfügbar.
Fulda scnlc^^t nun alternativ den 2:>.-25.Juni oder vorher
den 19.-81. oaer 26. -^6. Mai vor. Im Mai kann ich nicht
und höre soeben, dai. de. 2j5.-2i>. Juni in Arnoldshain nicht
geht. Ich versuche nun, vveil der 2.-5.Juni für Kraus und
mich wevi,en der Jahrestagung des Koordinierunfj;srats sehr
ungeschickt wäre (ei^jentlich unmö;i,lich) , im Dominikaner-
kloster Frankfurt den 23.-25. Juni festzumachen. Nachricht
folgt hierzu baldigst.
3. Inhalt der Junita^^ung: Im Verlauf^weiteren Nachdenkens
bin ich bedenklich -eworden, daß wir de^ Juni-Tagung nur
an den Fragen der "Polemik" arbeiten. Ich fürchte, daß
wir uns damit festbohren und vor allem keine Antwort auf
viel existenziellere Fragen aus den Gemeinden finden. Meine
eigenen Gedanken umkreisen mehr und mehr das Thema des
Gottesknechts. Hier fallen die ei.^entlichen ntscheidungen,
hier ist theologisch sehr viel zu klären, hier brauchen
wir noch mehr als irgendwo anders das Gespräch mit Jüdi-
schen Freunden, hier hat eigentlich das Gespräch mit den
Gemeinden einzusetzen. Ich wäre sehr dankbar, wenn wir
hiarzu am 5. März ruhi^ä sprechen könntest.
4. ''berle^^un^en zu einem Seminar für berufliche Jugendar- f!
beitex^ in den Gemeinden.
-2-
- 2 -
Bruder Härder bitte ich, Dieter Goldschmidt nach dessen
RüCKkehr ins Bild zu setzen* Für wichtige Sachen bin ich
ab 10.2. in Lac Champex sur orsi^res Val./ Schweiz
erreichbar.
Mit herzlichen GrüßehJ?-c /^ ^*^-/^ -^^^-^
(Dr. A. Freudenber
Anlagen Tür Härder: . .
Stihx'b. Ev. Akademie v. 3Q.1.
Präsidialbüro Fulda v. 31 «l.
Abschrift Schrb. Dr. Walz an
Sup.Int. vVolCKenhaar, Hannover.
Diesen letzten Brief bitte ich aber Dr. Geis an mich zurückzuschicken.
Sie sollen auch Ihre Freude an deia Freund in Fulda haben.
)
3
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Absender:
(Vor- und Zuname)
)
Pfr. Dr. A. f reudenberg
^Bod Vilbel /H«ss.
Slsdlurig H«iUb«rg
Wohnort, auch Zustell- oder Leitpostamt
y^i^' T-^^vn^/.X
Straße, Hausnummer, GebSudeteil, Stockwerk oder Postfachnummer,
bd Untermietern auch Name des Vermieters
ü
i
Postkarte
^(Ä^*^
fa.^0i^^'?'^'f^^
( ) Tk^^^^^Y
X.'^'h^}^.
Straße, Hausnummer, Gebäudeteil, Stodcwerk oder PostfachnummcTT
bei Untermietern auch Name des Vermieters
Mr. Dr. A. Freudenberg
®BaaVabel/Hess.
Siedlung HeUsberg
Friedensstrafye W
BiA Vilbel t den 11 • Januar 1962.
Herrn
Pxof • \T* H.J« Kraus
H a 1 b u r ^ - Volicsüorf
[ zm ^ 3» sm. tu -WS :
Ite .:.c-'.
iS
/
Li«b«r Brudor :rausl
I
un^s-
Ser 3aciael4,ru3 aus Arnaldshaln iiat Ihnen schon ^esei^^lydaB
wir in her »licher jr'rfjuridachaft an .ie gedacht und Sie ver
haben*
Ich mä die .i;clulddruni, die—r Tagung der .Mche nach 4g»
bericht ib rlaB;.>en» mit dexa sich unsere ireunde Dr. Ifraul«
B o h n und Dr» H a r d e r »»Zt* beschafti^j^en* Aber ich darf
sagen^ da^^ der gaiii^ -eist des Zusaiaaenseina das bestätigt hnt,
was wir schon bei unae^ren beiden ZuHaiaaenkunften vor dem Kir-
chentag empf'Andent n jolicn ein wunderbares Vortiauen und ^ ine
Freiheit^ dir is ernste Arbf^iten ^er doau befli^^elt. Zusajwien-
künTte dleaor ,a t habe ich "iai Kaum der Kirche*' nur in den
bt .ten Zeit Kircherikanpfes der L^rei -i«;er Jahr- erlebt.
..ie daiaalSi so «art^n wir auch in Arnoid.ihain fröhlich^ herrlich
unbeschwert und in einer erstaunlichen .rt jun^^* Lazu hat in
hervorragander feise l^or« u i c ri e 1 nit seinen im wesent-
lichen neu-teatament liehen Heferat 'iber die "christlich-'J idi-
sehen Kontroverai unkte" geholfer* 'a hat in vielem iraprovisiert
über lanjc :;tunden latt uns gefi^pro-oHen und uns vor allem oei
der Behandlung der 1 üleiaiken JU. a^n Teataiaent gans neue und
wichtige Aspekte fir daö Gsspr^icn mit den Juden geseilt* Das
£ur ralch entachcidende r^tichwort ^ das Zitat ^Inor jidljchen
3t;iiTijae:"Man aüßtci i^eradej&u den christlichen heoio^en h Ifen,
den Jesus von azareth
^e^enubei"
dem Herrn Jhiiatue vor der
Tergea uheit zu bewahren*" Hieran trollen wir weiter arbeiten*
ich
AU3^.c^seioimet war.m auch das kxitiiche eferat von i^ h r 1
mit seinen harten Fr n an dia l van^* . hejio^ie sowie das
Asmals in Berlin zu icurz _ oaiaene von Härder iiteer das
ciuiauiichö ieu^aia* i, e u li « r «»air .uxci^ litfis» ^K.uui«ii It^idcii:'
am .rscaeinen verhinde t» aber c in Referat »er en wir erhal-
ten und alle 4 Referate suilent wonn irgend mö^lichf in einem
besonderen Beiheft der Kvaii»* Theologie veröifentlicht werden.
Damit beschäftigen öich jollwitser und G o i d -
sc XI Iß i dt. Die sonder-lublikation der ehemaligen Gruppe 6
steht jetzt auch in aon Uaii-.en i : Benehmen niit dem lüreus-
Verla^ fe.i* .:ntacheidend wichtig, ist die Kineinna^ime der
»ibelarbeit unter Vorbf^halt einer verla^srechtlich n Klärung,
sotfi . die -iterrühiur.^ .ea Referats von H a r d «' r wahren'
des Kirchentai;ea.
Kinlacii ba^l ickend wmr dim (^gMiimmohrnft mit den Brüdern von
T h a d d e n, ;' a 1 s und Lorenz. Wir h-ibon nach einem
▼on Thadden in reizender voise eapfohltmen hetr-^ktat wirklich
so et^1'as wie einen r.hevrM tra^ mit Fulda in evangelischer
Freiheit absesvhlo ^:^nt uiid die t Geist hat sich in den weni-
gen Ta^en i ja-r mehr durcu^eaetat. Vertraulich darf ich sa^ien«
V
- 2 -
dftß hmwmA^rs ff a 1 B ftunnluMind für die una bawegendan theolo«
glachan Prägten Feuar fing una alchtllch von Harsan dabai war»
m tßht alao von dea Anaatz iiaaax^ GaoalnaehaTt baraita ao atwaa
wla aiiia aaaoialnde Kraft aaö^ die Kint^aa varapricht*
mir dla waltera Arbeit konne-> wir »jle nun einfach nicht ent-
behren« vir brauchen ^ie nicht nur ala ainan acht n Kraund und
Mitsiraiter in da*, vielleicht sehr f jl.onreichan laad f idar-
apruch erro^enien Unternehaent sondfjrn b«aaiiderr> auch al.; Lehrer
des Iten e^' aoantaat daahalb action jat t die dringende Bitte«
daß oio sich den vor^aaehanon Zei.^ .nkt für unsen^ nichsta
Tagung, dir* theologisch unter dem Zeichen der rolemiken im
lauen Taataaent und i . nachbibiischen Judentum dar frahen Zeit
atahen *#ir. , n^iolich ;onntag, d. }. und Vontai;» d, 4, Juni»
Äßglichst wieder in ;anoldahain, freihalten und (iie ;;«nae Zait
bei ans aind«
xani eil wir .aie vullas \rar;:.t ndnis f ir rhra Dbaie^alaetunc
(ich meine as nicht abgacrif i'en) hcibwi^, aind Sie von den wahr-
scheinlich iiicht unbeträchtlichen Verwaltun scaachaftan unaerer
Arbeit acaaalnachaft :^anz entbanden. Ha iat n aiich ein Draier-
AUiischuß f-ir die CJaschaf tsl Ihrun^ bestallt worden, be^tehand
au^ ür. Sei s, Goldachraidt, Härder und !air ala
Vor itaenden und in 3ondarhöit ala Verbind un^aaann mit :^ulda.
Icii V. uchr cLmkbar, wenn ^ie recht bald aijuu Ime Zuaa^t
lux- die Juni-. .^ai3C mittailan wollten«
:it herzlichen Grü^n
Ihr
1
(A
C)
Stand vom ll>JaB>1962»
!• SehalOB B«n - CUorint Jerusalem «- Romesat Arielstr«^
farrer Et Bethge Ren;^ödorf/«vesterw,, Biir^^eraeister-^inkstr«
• E»L. Khrlichi Basel/ Schwein, Furkastr»75 ,
4. Dr. H. )i.i^B%T ; ße^^^ ^k^T^^ ^(^^^^^ ^^
?• DTt Adolf Froudenberi;, Bad Vllbel-Heilsber^, Frieden33tr.l9f
6# Rabbiner Dr. Raphael GeiSf Düsseldorf^ Fl3Cheri5trt55t
7. Prof .Dr. Dietrich Ooldachmidt , Berlin-Dahlem, Vo^-^isan^; 4,
8# prof.D. Helmut Gollwitaer ^erlin-Äikolaasee, 3chopenhauerstr.47,
9* Propst DtDr. Heinrich Orüber, Berlin-Dahlem, Im i^lnkel 5$
10. Superintendent Gut Jahr Brehna Kr s. Bitter leid (DDR)
11. jrrof. LlCtDr.Gunter iiarder, Berlin-Zehlendorf, FiöcherhiitteMtr.24,
12. Dr. Hoppe ßerlin-Charlottenburg 9$ Heilsberi-er Dreieck 340»'^^«^ \hiy(^
13. Fr. Helene JacoJtbs, Berlin-iVilmersdorf , Bonner iitr.2,
14. Dr. Hans Kallenbach Ey .Akademie Arnoldshain/Ts.
15. cand.theol. Knoch Beuel/Rhein, Le8aingötr.67f
16. prof.Dr» H»J. Kraus, Uambur^-Voiksdorf , Hempenkamp 28,
17. Pfarrerin Erica Küppers Ffm., Kpp3teinerstr.44,
18. Prof .Dr. ^Karl Kupisch Berlin Ä 30t Fu£4;erstr.34,
19. Pastor Lerchner ..arl-Marxatadt 27f Kixxhberg 2 (DDR),
20. Rev. H.D. Leuner, lO Carew Koad, London ?; 13t
21. Pfarrer Majer- Leonhard ütutts;art-Feuerbach, 3tuttgai'tert^tr.l65
22. Pj?df. Fr.W. Marquardt, Berlin-Dahlem, Hudeloff »eg 28b
23. iTof. D. Otto Stichel, Tübingen, Universität, Inatitutum Judaicum,
24. pfr. yg^. pfisterer Schwab. Hall, seilenheldstr. 11,
25. Dr. Era J. Heichmann, 2 Strathray Gardens, London Ji.W.3
26. Prf • Dr. Hans«;eor4; achroth Berlin-Spandau, 7;eißcheider Str. 34,
27. Pfr. schul«, Dresden M 23t ^ildermann3tr.39 (DDK)t
28. Dr. Lili K«±«ÄmÄXK Simon Madchenwohnh-^iis; (22a) .Vuppextal-Ba.
Heckiniihauser atr. 2ü6 (Daueradrsae?) ^
29. dr*-isrleoüor^"^t^friin^ i^fm.* ^^^onbor^i^tr^-?.
3ü. Pfarrer Martin stöhr, Darmstadt, Koquettewes 15t
31. ötudlrefir<rferf5nü^nr Trlniua, Bochtmy iPö^t^matinsweg,
32. Pf. Rudolf Weckerling Berlin-Grunewald, Faltei-weg 22
33. Präsidialbüro des Deutschen KV. Kix'Chenta^es Fulda, Magedurgerstr.l?
34. Präsident D. "Qv. Reinold von Thadden,
33. Pfarrer Dr. Hans^Hermann Wals,
56. Dr. Friede bert Lorenz.
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•A (I[*A(v^- ii ^^^ ^AV^il/iOSAt^o.
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TrtKifCwv
' ** ', 'y^'^i*' . ,
-'^ßß^mrtmmä^^
Wr Dr l Treudenberg
Jiil
Bad Vilbel^ den 11 «Januar 1962*
Herrn > . v
Prof» Llc. Dr. Günter Härder
8^ e r 1 i n- Zehlendorf
Flscherhütten3tr.<£4
Lieber Bruder Härder I
<^
I i ^
I (
\,j*?>^
Die wunderschönen Tage von Arnoldshain sind nun vorüber und
ich mui. die Korrespondenz mit unseren Berliner Freunden
leider mit technischen Din^^en beginnen«
1« Heute finde ich in der Franlcf . Allgemeinen Zeitun^s» v.11,1.
1962 Ar. 9 auf Seite 4 unter kleinen Meldun^^en folgende
Motizt
"Beim Kirchentag ist eine Arbeit^ipraeinschaft "Juden
und Christen" j^egründet worden. Zu Vorsitzenden wurden
Pfarrer Preudenberg (Kassel) und je im Wechsel die
Prof. Goldschmidt und Härder (Berlin) gewählt
epd
H
* ^J^
Ich ahne nichts wie diese Veröffentlichung erfül.;t ist.
Meine ortsbezeichnun^i "KasselJ könnte mit der haxifigen Ver-
wechseluniS meines Samens mit dem des sehr bekannten Leiters
der Diakonie in Kurhestsen, Pfarrer Freudenstein, zusammen-
hängen^ vielleicht auch mit der Eritahnim^ von Kassel als
möglicher ort für unsere nächste Voritand3tag;ung. Ich will
mit Bruder Lorenz Fühlung nehmen, wie wir uns ^gegenüber
der presse am besten verhalten. Richtig an der Meldung ist
dem Sinne nach das "je im /Wechsel" bei Goldschmidt und
Härder. Aber für den Geschaf tsverlcehr müßte wir m.E. dieses
"je im Wechsel" definieren. Ich werde meine Zuschriften nach
Berlin beiden Brüdern zuleiten; aber ich bitte diese ^ mir
bald-möi;lichüt mitzuteilen, wen ich am besten anschreibe.
In diesem Zusammenhang darf ich sa^en, daß ich mit meinen
Bürokosten und sonstigen Spesen vorliufi^ die Arbeitsgemein-
schaft oder c-^ine andere Organisation nicht zu belasten brauche
Wenn sich die Din^e auswachsen, müssen wir weiter sehen.
Wir habenet in Ai'noldshain das großzügige Anerbieten von Härder
anj^enommen, das Sekretariat der Arbeitsgemeinschaft zu über-
nehmen, und ebenso das An^^ebot von Fulda, uns bei Vervielfal-
tij^un^en sowie ihrem großen Verte llun,.,sapparat an Pfarrämter
usw. und Adressiermascidne, endlich Druckmö^iichkoiten zu
helfen. Bestehen zu diesem inxnkt noch Unklarheiten oder
können wir, wie ich meine, bis zu unserer Vor.5tands3itzung[
im März wallten?
2. Vorstandositzun^.
Ab 3» März muß Dr. G e i s eine Kur von 4 lochen gebrauchen,
sodaß uns, weil ich vom 12.-<:^ö.if'ebr • abwesend sein werde,
ei«;entlich nur die ^age v.28.2., l.u.2.3« zur Verfü-ung
stehen. Wenn ich Freund Geis ricnti^i ver t nden habe, wäre-
es für ihn am einfachsten, wenn er seine Reise von Düsselaorf
nach dem Schwarzwald unterbrechen konnte. Er hat an Freiburg
gedacht, wäre aber auch mit Frankfurt einverstanaen. Ich
schlage präzise Freitag, d. 2.5» vor und meine, daß wir an
einem Ta;; fex^ti,, werden sollten. Die beiden Berliner könnten
- 2 - •''«'^\'«rfWboS ;.^
am Vorabend anfliegen und am 2« abends zurückreipsi|ia# Hoffent-
lich ^elin^t es Härder, zunächst einmal DM 1#000$- von
Präses S c h Fa r f zu bei omuien, da ait ^ir anfangen können.
Die Unterbrin^unj^ in Frankfurt mirde ich veranlassen.
5« schon gleich am Montag habe ich Kallenbach
dringend ijebeten, uns die nächste Ta;5un2 3. /4. Juni in Arnolds-
hain zu ermöglichen. läheres folgt.
^. Die Einladungen an die kooptierten Herren B e t h g e»
Renigstorf und Majer-Leonhard, Stuttgjart-
Feuerbach, sind herausgegangen, ebenso an Dr. Hans Kallen-
bach. Die anderen neuen Mitglieder t^sser^^Virth
und Prof. Michel sind ohnedies dabei. Unsere Mitglieder-
liste ist dennoch nicht in Ordnung; wir müßten sie im Vor-
stand abstiirmien. So hatten \flrir in der Schwebezeit als katho-
lischen Mitarbeiter an Prof. Dr. M i e 1 e n geschriebeni
der aber nicht reagiert hat und wohl auch kräfte-mäßig nicht
kann. Überhaupt sollten wir m.E. mit der Zuwahl eines Katho-
liken warten. \Afohl aus Versehen habe ich Prof. Zimmerli
nicht nach Arnoldshain eingeladen, ferner hat der Studien-
Referendar T r i n i u 3 /Bochum nichts von sich hören lassen.
Ich füge in der Anlage eine alphabetisch geordnete Entwurf )
liste über den jetzigen stand bei, wobei ich die Zusagen
von Bethge, Kallenbach und Majer-Leonhard voraussetze. Hier
bitte ich besonders Härder um Kommentar, auch we^-en der
Adressen.
5. Sehr wichtig erscheint mir die baldige Redaktion des
zusammengefaßten Arnoldshainer Ta^ungsberichtes, die Dr.
B o h n und Härder zusammen übernehmen wollten.
• •
Mit herzlichen Grüßen!
(Dr. A. Freudenberg)
1 Anlage I
>
Durchschrifv.en gehen an:
1 . 3^bbiner Dv. g^^ Geis^,, püsseldorf , /^Ä^/^ ^^ ,^1^ 4^ Z^
2. Prof. Dr. Dietrich Goldschmidt, Berlin. ^
• •
y
Pfarrer Dr. Adolf b'reudenberg
(16) Bad Vilbel-Heilsberg, d. 27.11. 1958*
Friedensstr . 19.
Herrn
Dr, Robert Raphael Geis
Karl sruhe
Herrn, ßillingstr.2
O
Lieber verehrter Dr. Geisl
Ich muß wohl erst in meinen Ruhestand kommen, bevor ich endlich
einmal Ihnen wirklich beH-;egnen kann. Wie gut hätte es mir
getan, vorigen Sonntag Ihren Vortrag über das Selbstverstandnis
des heutigen Judenfums zu hören una Sie zu treffen, zumal ich
mich Ja im Zusa^imenhang mit meinem Vortrag über den Antisemitis-
mus viel mit dem - sagen wir ruhig - gelii^ibterXGegenstand zu
beschäftigen hatte. Allerdings hat es mich gequält, daß ein
solcher schwerer Vortrag wie über die Wurzel des Antisemitismus
dem Tagesgetriebe und der ganzen Unruhe, aie Menschen he-rein-
bringen, abgezwung -n werden muß. Darum eben die Hoffnung auf
den Ruhestand! Ich verw-ise Sie übrigens, falls Sie das bisher
nur auf i'ranzosisch erscnienene Buch nicht kennen, auf das
ausgezeichnete Werk von F. L o v s k y, einem französischen ev.
Theologen: ANTISfirvaTIoI/^ ET MYSTÄRE D' ISRAEL. Ica will jetzt
mit Hilfe von Frau Vikarin Küppers, die anscheinend eine
Verbindung hat, versuchen, eine deutsche Ausgab?* zu erwirken.
Als ii^rsatz des mir entgangenen Vortrags habe ich eben Ihren
Aufsatz "Buna und Erwahiung im Judentum" aus der Zeitschrift
Saeculum zur fiand genommen und möchte Ihnen gleich sagen, v/ie
verwandt und lieb mir diese Ihre Auffassung ist. Es ist da
eine Nahe zwischen einem evang. Juden, der ^^^^^^S^l^^^^^i^^^^
sagen kann ohne an Gnade zu denken, und e ine m^vhm^r''$^ifjVrn
w 7 ^, der nicht glauben kann ohne die'^ Gegenseitigkeit der Emiina^zu
^ <C^jpy^.i>6c.sehen. Verzeihen Sie das überspitzt- ^eden, aber Sie werden
/ -^vielleicht sehen, wohin ich ziele. Hier, gerade an diesem Punkt
scheint mir die Möglichk-sit des fruchtbaren G?-sprächs zu
liegen; sehr zum Nutzen von uns Christen, denen das Herumreiten
auf so 'vielen, v/irklich veralteten und abgegriffenen Schein-
ß;ep;ensätz»i gar nicht mehr weiterhilft. In dieser selben Richtung
liegen ja eigentlich auch die Anregungen unserer israeireise^
und ich bin begeistert aus Ihrem Munde das .Vort zu hören, daß
Israel niemals ein Normalvolk werden kann und Gott es einfach
nicht zuläßt, daß«wir "^en Sippen des Erdbodens gleichen".
Dankbar bin ich Ihnen auch für das //ort: "wir sündigen alle,
wie Adam gesündigt hat, aber nicht, weil Adam sündigte.
'^4&Si^i^ciS^
O
Eine kleine Anregung! Mein Schwiegersohn Prof. Helmut
Gollwitzer, Berlin, Nikolassee, Schopenhau^rstr.47, ist, wie
Sie wissen, durch die Reise nach Israel, aber auch schon durch
frühere Erkenntnisse stark in Bewegung geraten. Ich möchte
gerne, daß Sie und er in ein Gespräch kamen. Zu diesem B.-huf
könnten Sie ihm einmal den Sonderdruck über "Bund und Erwahiung
im JudentTim" ruhig auf meine schwiegerväterliche Anregung hin
senden. So weit für heute i Es ist noch viel zu tun.
Viele gute Wünsche für die Gesundh-iti^.die Ihren,
in herzlicher Verbundenheit
Ihr
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KöNiesTEiN IM TAUNUS. DEN 14.. UoTembftr -102- B,
Lieljer Herr Geis !
In Eile möchte ich Ihnen Ihfen Brief 'beantworten, denn ich bin ge-
rade im Begriff, nach Zürich abzudampfen. Ich habe den Eindruck, dase Sie noch
einmal gerne mit mir gesprochen hätten und durch die Anwesenheit von Herrn
Dr. Strich daran gehindert geworden sind. Ich bedaure das natürlich äusserer -
dentlich, da ich sehe, dass Sie offenbar wieder neuerdings mit Schwierigkeiten
zu kämpfen haben. Der Katholizismus hat natürlich etwas Lockendes, da er viel
stärker auf das Gefühl wirkt als das Judentum und vor allem seit Jahrhunderte»
bei ihm eine solche Disziplin herrscht, dass für Jedes Problem bereits eine
Antwort bereit liegt.Trotzem glaube ich werden Sie diesem Sirenengesang Wider-
stand leisten können. Bs sei denn, dass Sie unter de» personlichen Einfluss
eines faszinierenden Katholiken kämen. 4 j «
Was die übrigen Versuchungen anbetrifft, so kann ich Ihnen nur immer wieder
raten, mehr Distanee dazu zu gewinnen und diese Probleme nicht für die Wich- ^-
tigsten im Leben zu halten. Selbst die grossen Kirchenvater ^"^ "i«J* .„J"J
von Anwandlungen. Die "Heilige Therese" hatte sogar eine dunkle Vergangenheit
hinter sich. Das Klingt alles in Kürze etwas burschikos, es ist aber nicht so
gemeint
-, .y. i..x>.c- «4 ~ v^v..^ .^nmoi wisr^A-r n*i »cTAnbAi t . ausfürücheF darüber zu
sprechen«
Pur heute die herzlichsten Grüsse
Ihr
^ /^^//^///^/^^
I M«'. W^U*^.^-'
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XrefM MJ.
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Seite 5
Die R«ligionsgem«inichaff«n
o
V /
Zum Ableben Ihres Generalsekretärs Dr. van
Dam nehmen Sie unsere aufrichtige Anteilnahme
entgegen.
Di« Rabbin^rkonferenz in d«r Bundesrepublik
Erst nach Rückkehr von einer Dienstreise erfahre
ich von dem schweren Verlust, den Sie und viele
seiner Freunde durch den Heimgang von Hendrik
George van Dam erlitten. Mit hohem Respekt ge-
denke ich seiner Tüchtigkeit, der Unbestechlich-
keit seines Urteils, der Noblesse seiner Gesinnung
und seines herausragenden Dienstes für die innere
Gesundheit unseres Landes. Gott der Herr wolle
seine Arbeit unter uns mit seinem Segen beglei-
ten. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie der Fami-
lie des Entschlafenen meine Teilnahme und die
Versicherung meines Gebetes für sie übermitteln
\A/ii rn^n
■ ■ W • «Ä ^v • • •
Bischof Hermann Kunst
Beauftragter der Ev. Kirche in Deutschland bei
der Bundesregierung
Zum Tode Ihres Generalsekretärs Dr. Hendrik
George van Dam sage ich mein herzliches Beileid.
Seine große Offenheit für alle Meinungen habe
ich einmal sehr wohltätig empfunden, als s[ch
Schwierigkeiten zwischen mir und den Judien auf-
taten. Allen, die damals zum Frieden zwischen den
l^gionen beigetragen haben, bin ich bis heute
dankbar. Einer der führenden Männer war da-
bei der jetzt Verstorbene. Ich wünsche ihm den
Frieden in Gott.
In aufrichtiger Mittrauer
ihr
Josef Kardinal Frings
Alterzbischof von Köln
Zum Tode des Generalsekretärs des Zentralrates
der Juden in Deutschland möchte ich Ihnen meine
Anteilnahme zum Ausdruck bringen. Auch meine
Mitarbeiter, mit denen vor allem Herr van Dam
in gutem und engem Kontakt stand, lassen Ihnen
durch mich mitteilen, daß sie Person und Werk
des Verstorbenen gleichermaßen schätzen. Wir
werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren
und seiner im Gebet gedenken. Möge der Herr
über Leben und Tod ihm den Frieden schenken!
Mit teilnehmenden Grüßen Ihr
Prolat Wilholm Wöstt
Leiter des Kommissariates der Deutschen Bischöfe
Freitag, den 17. Februar 1967
rOLITLSCIIES BUCH
ZEIT Nr. 7 -Seite 13
f
Abschied von der Zeitgesdiidite
Dir Weiinaivr He|)ul)lik wiid zum liisloi iscIuMi Stoff / Von Waldemai Besson
Rudolf Morscv: Die deutsche Zentrumspartei
1917— 1923. Droste Verlag, Düsseldorf; 651
Seiten, 48,— DM
Wf er Zeitgeschichte als Epoche der Mitleben-
^ " den begreift, sieht sich zuweilen in einer
merkwürdigen Situation. Binnen weniger Jahre
wandert oft das, was eben noch wie selbstver-
ständlich zur Gegenwart gehörte und auf das
heftigste in ihr umkämpft war, aus dem Blick-
feld der jetzigen Generation und lagert sich der
Geschichte an. Als Brachers „Auflösung der Wei-
marer Republik" in der Mitte der fünfziger Jahre
die intensive wissensc+iaftliche Beschäftigung mit
der Weimarer Republik einleitete, schien es so. als
tue man nidits anderes, als ein Stück der eigenen
Zeit zu untersuchen und zu deuten. Nach zehn
Jahren ist diese Phase zu P^nde. Rudolf Morseys
Buch über das Zentrum beweist es.
In der Zeitgeschidite des Weimarer Deutsch-
land gab es großartig-erregende Kontroversen
und Themen. Anfang und Ende der Republik
waren ebenso umstritten wie die Rolle ihrer
Militärs und Stresemanns außenpolitische Strate-
gie. Als Beispielsammlung wurde die Weimarer
Republik den Politologen und Soziologen unent-
behrlich, wie sie auch eine unerschöpfliche lund-
grube für Apologeten, Ankläger und Memoiren-
schreiber darstellte. Das politische Temperament
des Historikers, die eine Seite seiner Natur, be-
herrschte ganz die Szene.
Bei Rudolf Morsey spürt man von alledem
nur noch den Nachklang. Das ist kein Einwand
gegen sein Buch, ganz im Gegenteil. 'VCenn nicht
alle Zeichen trügen, leitet es nämlich eine neue
Phase der Weimarer Geschichtsschreibung ein. in
der der unmittelbare Bezug zur Gegenwart feh-
len wird, der Historiker gleichsam wieder in sei-
nem eigenen Rechte wirkt. Er handelt nun wieder
von den res gestae, nic+it mehr von den res
gerendae. Wer Bracher mit Morsey vergleicht,
spürt, wie sich das wissenschaftliche Klima ge-
wandelt hat. Damit wird nicht behauptet, dals
eine politisch inspirierte Zeitgeschiciite nicht wis-
senschaftlich gewesen sei. Aber die Distanz des
gelehrten Historikers ist anderer Art, wobei der
Wedisel von der einen Perspektive zur anderen
mit neuem Gewinn natürlich auch manchen Ver-
lust beklagen läßt.
Der Verfasser besaß für sein Vorhaben die
besten Voraussetzungen. Er ist seit langem auf
diesem Felde tätig; bereits früher hatte er das
Kapitel Zentrum im Sammelband über das Ende
der Parteien 1933 geschrieben. Aber jetzt moti-
viert ihn nicht mehr in erster Linie die politisdic
Streitfrage, sondern der Wille, wenigstens in
einem Teilbereidi die Vergangenheit möglidist
vollständig in ihrem zeitlichen Ablauf zu rekon-
struieren. Als langjähriger Mitarbeiter der Kom-
mission für die Geschiclite des Parlamentarismus
gehört Morsey zu den besten Kennern der deut-
schen Partei geschichte in diesem Jahrhundert. Er
ging zwar von keinem geschlossenen Aktenbe-
;. stand aus, aber konnte dennoch aus vielen Quel-
len sdiöpfen, und er hat dabei reiche lunde ge-
madit. Mit hoher Achtung blättert man im Quel-
len- und Literaturverzeichnis des Verfassers.
Nennen wir also getrost als erstes Verdienst
dieses wichtigen Budies die Erschließung neuer
Quellen. Das bleibt immer die erste Aufgabe der
historischen Zunft. Von neuen Quellen fallen auf
eine Reihe wichtiger Ereignisse und Personen in
der Erühzeit der Weimarer Republik neue Lich-
ter, überall dort, wo das Zentrum oder seine
Joseph Wirth stieg zum Reichskanzler auf, wurde aber von der Zentrumspartei als Außen-
seiter betrachtet. Nach dsm Kriege wählte er seinen Weg weit weg von seinen früheren
Parteifreunden. Unser Bild zeigt ihn in einer Aufnahme aus dem Jahre 1952. Aufnahme up
Führer maßgeblich an der Politik des Reiches be-
teiligt waren. Naturgemäß stehen die wechseln-
den Koalitionen des Zentrums im Vorder-
grund des Interesses, seine taktisch-prag-
matische Fähigkeit, sidi mit rec+it verschiedenarti-
gen Partnern zusammenzutun, um dadurch erst
parlamentarisches Regieren in Deutschland mög-
lich zu machen. Em zweiter Themenkreis zielt
auf die Verfassungsberatunj.,en, vor allem auf das
Verhältnis zwischen dem Ri.-ich und den Ländern
und die Zukunft Preußens. Das rheinische Zen-
trum, eine der Säulen des \atholischen Deutsch-
land, wird Schwerpunkt der Darstellung, die so
delikate Fragen wie die der rheinischen Autono-
mie oder Separation mit ein>chließt.
Viel ist auch von den Personen die Rede, die
bei alledem am Werke waren, von ihren Vorzü-
gen und Grenzen, \on ihren Freunden und Fein-
den, ihren Erfolgen und Niederlagen. Eine ganze
Galerie der Zentrumstührer öffnet sich dem Be-
trachter. Er lernt die Spahn, Gröber, Trimborn,
Marx, die Erzberger, Stegerwald und Wirth
kennen, und sorgsam differenziert Morsey zwi-
sdieii denen, die die Partei führten und zusam-
iTienhielten, und denen, die ihr politisches Tempe-
rament in die Arena der großen Politik trieb.
Man erfährt, daß beides nicht selten auf versc+iie-
dener Ebene geschah. Erzberger und Wirth, de-
nen das Reich die stärksten Impulse verdankte,
waren in der Partei eher die Außenseiter. Vor-
sichtig und diskret beleuchtet Morsey auch die
Rt)lle Konrad Adenauers, die keineswegs unbe-
deutend war. Das konnte sie auc+i gar nicht sein,
denn der Oberbürgermeister von Köln war nun
einmal einer der Pfeiler der Zentrumsmacht. Kein
Zweifel, dais Adenauer seine Schlüsselstellung
nutzte, auch wenn ihm damals offenbar der gre-
isere Ehrgeiz noch fremd gewesen ist.
Wer sich freilich nach sok+ien Hinweisen nun
friscii-fröhlic+i an die Lektüre machen will, wird
sdinell enttäuscht werden, wenn er sich nicht auf
hartes Brot gefaßt macht. Denn die Detailliert-
heit der Darstellung und ihre Quellennähe sind
kein einfaches Pensum. Vi'ir können durchaus die
gesc+iickte Gliederung rühmen, die Fülle der An-
merkungen und Belege bewundern, dennoch ist
ein leises Unbehagen nicht ganz zu verdrängen.
War diese Breite wirklidi nötig? Verlieren sich
nicht zuweilen die großen Linien in der Masse
des Details und werden erst wieder in der klaren
Sc+ilußbetrachtung aufgenommen? ^X'enn Morsey,
wie in der Einleitung angedeutet, vorgeschwebt
hat, eine Parteibiographie zu schreiben, dann hat
er den Weg nur halb zurückgelegt. Denn der
Biograph des Zentrums kann nicht einfach nur
erzählen. Er muß auch werten. Das geschieht
zwar durchaus, aber doch vorwiegend in Neben-
sätzen oder in fast versteckten Hinweisen. Der
ruhig dahinfließende Strom der historischen Dc-
skription läßt eben die Unterströmungen nur
schwer erkennen.
Und gerade hier hätte man sich von unserem
Autor mehr erhofft. Es ist kein Zweifel, daß er
die tiefe innere und äußere Krise des Zentrums
nach 1918 kennt. Fr deutet auch an, wo die
Ursachen liegen. Eine pluralistische Industriege-
sclischaft macht eine konfessionelle Partei frag-
würdig, wenn die Rechte der religiösen Minder-
heit nicht mehr angefochten sind. Auf dem Zen-
trum lag die Last der Tradition, die den Kultur-
kampf weiter schleppte und die Distanz gegen-
über dem säkularen Staat zu einem massiven
Vorbehalt gegen die moderne Demokratie aus-
weitete. Praktisch-taktisdies Verhalten war mei-
lenweit von eigenem Selbstverständnis und der
eigenen Programmatik entfernt. Hier tauc+it im
Zentrum jene allgemeine Problematik des Wei-
marer Deutsc+ilands auf, in dem die Realität der
Politik und das Nadidenken über sie in keinem
Verhältnis mehr zueinander standen. Was immer
.Morseys milde Kritik andeutet, theoretisch fun-
diert ist sie nicht, und systematisdi wird sie nicht
gehandhabt.
Ob man das einem Verfasser, der Historiker
sein will, vorwerfen kann, wird vielen zweifel-
haft sein. Vor allen Dingen dann, wenn sie es
iür das Charakteristikum des Historikers halten,
daß er in der Nähe seiner Quellen bleibt und
auch kritische Akzente nur setzt, insofern sie mit
der Selbstkritik der handelnden Personen kor-
respondieren. Morseys Buch ist in der Tat eine
grandiose Paraphrase zeitgenössischer Quellen
und Haltungen. Aber sieht der nachzeichnende
Historiker nicht eben doch mehr als der Zeit-
genosse, zumindest deswegen, weil er weiß, wie
die Sache weitergegangen ist? Die Akribie und
die Behutsamkeit, mit der Morsey seine Quellen
interpretiert hat, kann man kaum übertreffen.
Aber könnte man nicht noch einen Sdiritt weiter-
gehen, indem man die Begriffe und Motive der
Zeitgenossen in die politische Sprache unserer
Zeit übersetzt? Freilich, dazu müßte der Histori-
ker dann seine Maßstäbe und seine Vorurteile
vor dem Leser ausbreiten, damit er ihm auf sei-
nen wissensdiaftlichen Pfaden folgen kann. So-
lange die Weimarer Republik ein Teil der Zeit-
gesdiichte war, drängte die Notwendigkeit der
Übersetzung weniger. Wenn aber nun die erste
deutsc-he Republik zum historischen Stoff wird,
dann stellt sich auch hier das alte Problem des
Historikers, wie er nämlich Zeitgenosse und
Nachlebender zugleich sein könne.
Wenn China Atommadit wird
Spekulationen über .\bsiehteii und Folgen / Von Hans Kluth
Morton H. Halperin: China und die Bombe.
Verlag Wissenschaft und Politik, Köln. Ins
Deutsche übertragen von Wilhelm Duden;
127 Seiten, Brosc-hur 12.50 DM
I^as kommunistische China ist auf dem Wege,
*-^ Atommacht zu werden. Zwar wird der
Weg noch lang und dornig sein, ehe China
über eine grölk're Zahl atomarer Sprengsätze
und ein wirksames Trägersystem verfügen wird.
Jedoch stellt sich heute schon die Frage, wie
die Führer in Peking in einigen Jahren oder
Jahrzehnten ihre Nuklearwaffen handhaben
werden. Und auch die Entscheidung, wie die
westlidien Mächte, insbesondere die Vereinigten
Staaten, auf diese Entwicklung reagieren sollen,
ist schon heute — zumindest in ihren Grund-
linien — zu treffen. .Morton H. Halperin, einer
der führenden amerikanischen Strategie- Theo-
retiker der Vereinigten Staaten, befaßt sidi in
einer knappen Studie mit diesen Fragen. Die
chinesischen Atomexplosioiien, so erläutert er.
haben das Verhältnis zwischen den Vereinigten
Staaten und dem kommui istischeii China noch
erheblich verschlechtert. Amerika hat klar zu
erkennen gegeben, daß es jede neue nationale
Atomstrcitmacfit als Belastung der internatio-
nalen Beziehungen ansieht Um wieviel stärker
wird die ablehnende Haiti ng sein, wenn es sich
bei der jüngsten .\tomni.icht gerade um den
Staat handelt, der die Vi reinigten St.iateii als
seinen erbittertsten [-eind betrachtet?
Die Aussichten, daß in absehb.trer Zeit eine
Verständigung, etwa Rüsungskontrollmal.Miah-
men, im Bereich der Nuklearwaffen möglich
sein werden, sind gering. Jedoch rechnet Hal-
perin auch nicht damit, caß es unausweichlich
zu einem nuklearen Zusammenstoß zwischen
Amerika und China kommen müsse. Zunäc+ist
wird das durch die Tatsache verhindert, dal<
China wahrscheinlich bis in die achtziger jähre
hinein über kein Irägers} stem verfügen wird.
Heinridi I limmler
Heinrich Fraenkel und Roger Manvell:
Himmler. Kleinbürger und Massenmörder.
.•\us dem Fnglisc+icn übersetzt von Wilm
Vi. l.lwenspoek. Ullstein Verlag, Berlin:
26C Seiten, 18,50 DM
Aus der Besprechung des englischen Originals
dieses Ikuhes. d.is Waldemar Besson in die-
sen Spalten .ingezeigt hat. wiederholen wir die
ti'!.:k.'nJen Sät/e:
N.kH Jff M.ucri.ilsfite lim bleibt kaum ein
Wuii^di i>t)en Du' IXirsfeHung liest sich leicht.
\ur droht /ussiikii aiigoMchts der Fülle der
Intrigen und Machik.imple um den Reicfistührer
SS und angestcbts der komplizierten Details der
Verwaltuiigsorganisanon der laden der Frzäh-
lunu \ crloreii/ (.liehen
Man erfährt nicht klar genui;, was denn nun
eigentlich die Himmler und Göring so faszinierte,
daß sie sich so bedingungslos einem .Mann wie
Hitler anvertrauten, dem sie sozial und bildungs-
mäßig überlegen waren. .Man muß sich da man-
ches erst zusammenreime i; bei Himmler das
Pedantische und Bürokratische, das nun einmal
das Leben in der Marsdikolonne über das einer
treilieitlichen C]esellsch.iti stellte und das die
klaren Weisungen den ständigen Konflikten und
Kompromissen \orzog.
Wir erfahren manche Iiiizellieit. audi \ leles
Neue, ilas wir bislang niiht gewulM iiabeii. .An
I esern wird es nicht fehlen, (ierade das aber, was
den Biographen, der sidi d e totalitäre Herrschaft
/u seinem Gegenstand wihlt, besonders reizen
muß, lias Ineinander von Person und .Apparat,
das hohe Maß an Mitgesialtung bei gleichzeitig
iietster Sklaverei auch tur den Akteur Nclbsi, ist
als darstellerische Aufgabe noch nicht gelöst.
mit dem es einen Schlag gegen Amerika führen
könnte.
Fraglich ist auch, ob die Chinesen zu einem
solchen Schlag ausholen würden, wenn sie tech-
nisch dazu in der Lage sind. Sicherlich sind die
Reden chinesischer Politiker mit daran schuld,
wenn ihr Staat heute weitgehend als kriegerisch
und verantwortungslos beurteilt wird. Aber für
einen Nuklearkrieg haben sie sich bis heute
nicht ausgesprochen (auch wenn ihre sowjeti-
schen „Freunde" das verschiedentlich behauptet
haben,!. Allerdings schätzen die Chinesen die
Wahrscheinlichkeit eines atomaren Krieges und
die Gefahr einer Eskalation geringer ein als die
Sowjetunion.
Wenn also voraussichtlich nicht für einen
..großen" Krieg, zu welchen Zwecken wird
C hina dann seine Atomwaffen einsetzen? Hal-
perin legt dar, daß diese Waflen in der Kal-
kulation der Chinesen einerseits defensiven
Zwecken dienen. Sie sollen einen amerikanischen
.Angriff auf das diinesische Festland abschrecken.
Oflensichtlicfi ist das aber nic+it ihre einzige
.Aufgabe. Aucfi die Chinesen wissen, daß einer
Atommacht ein besonderer Status zukommt.
< hina ist das einzige asiatisdie Land, das ein-
zige „Entwicklungsland", der einzige kommuni-
stische Staat außer der Sowjetunion, der im
Begriff ist, .Atommacht zu werden. Zwangs-
lauhg wird diese Fntwidtlung dazu führen —
teilweise hat sie schon dazu geführt — , daß
China im kommunistischen „Lager", aber auch
m der internationalen Politik überhaupt ge-
stärkt wird.
Scfiließlich wird auch sein Verhältnis zu den
Nachbarstaaten einen anderen Charakter anneh-
men, wenn diese sich einer Atommacht gegcn-
ubersehen. So sieht Halperin die wesentlichen
Ziele der chinesischen Atomrüstung darin, seine
internationale Posu.on — aucfi die innerhalb
des Sowietbloc-ks — /u heben und Nac+ibar-
staaten durdi offene oder versteckte Drohungen
einer chinesischen Hegemonie zu unterwerfen.
Was können die Vereinigten Staaten an-
gesichts dieser Lntwicklung tun? Sic könnten
durch eine präventive .Aktion die cfiinesisdnen
1 roduktionsstatten für nukleare Waflen zerstö-
ren und damit den Aufbau einer Atomstreit-
macht um Jahre oder Jahrzehnte Zurück-
werfen — eine Möglichkeit, die Halperin aus
moralischen und politischen Gründen ablehnt.
Um jedoch chinesischen atomaren Drohungen
entgegenzutreten, empfiehlt Halperin. die Ver-
sidierung der Vereinigten Staaten, jeden Einsatz
chinesisdier Atomwaffen mit einem Gegenschlag
zu vergelten, stärker als bisher herauszustellen,
um den asiatisciien Staaten Schutz vor Erpes-
sungen durch China zu bieten. Eine solche Ver-
sicherung würde auch nicht die Zweifel an der
Glaubwürdigkeit der Abschreckung hervorrufen,
wie sie in Europa auf Grund des sowjctisc+ien
.Atompotentials entstanden sind, da China in
absehbarer Zeit nicht in der Lage ist, in Ame-
rika selbst große Zerstörungen zu verursachen,
wie es die Sowjetunion könnte.
Außerdem sollten die Vereinigten Staaten
ihre Überzeugung zu erkennen geben, daß sie
nicht damit rechnen, die Sowjetunion lasse sich
durch China m eine atomare Konfrontation mit
den Vereinigten Staaten hineinziehen. Dadurch
würde auch der Rückhalt der Nachbarstaaten
gegenüber China gestärkt.
Halperin untersucht, welc+ie Wirkungen ein
beschränktes und ein großes diinesisdies Atom-
potential auf das Verhalten der Vereinigten
Staaten und die Situation der anderen asiati-
sdien Staaten haben würde. Sc+iließlidi erörtert
er die Implikationen, die sidi aus dem so-
wjetisch-chinesischen Konflikt ergeben, und die
Möglidikeiten, die für Rüstungskontroll-
maßnahmen unter Einschluß Chinas bestehen.
Halperin hält diese jedoch für äußerst gering,
obwohl — oder weil — die chinesischen Kom-
munisten daran festhalten, daß alle .\tomwaffen
vernichtet werden müßten.
Halperin stützt sidi bei seiner Studie weit-
gehend auf c+iinesisdie Quellen, offizielle Erklä-
rungen und Presseveröffentlichungen (leider hat
der Übersetzer es bei der Angabe der englisch-
sprac4iigen Quelle belassen, audi wenn sie m
deutscher Spradie zugänglich ist). Halperins Un-
tersuchung ist leidit verständlich, sie liefert
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gewogenes, sac+ikundiges Urteil.
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1902
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1917
Paul Sethe
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Heinrich BöU
1926
1927
Waldemar Besson
Siegfried Lenz
Gerd Klepzig
Manfred Delling
Karl-Heinz Janßen
lakov Lind
Hoffmann und Campe
Seite 14 -ZEIT Nr. 7
LÄNDERSPIEGEL
Freitag, den 17. Februar 1967
Der Rabbi und der Kardinal
Der cliristlidi-jüdische Zwischeniall in Köln / Von Nina Giunenbeig
Köln
Nach fünfcialialbstündiger, erregter Diskussion
entschied der Vorstand der Köhiischen
Gesellschaft /«r Christlich-Jüdische Zusammen-
arbeit am letzten Montag abend: Die Woche der
Brüderlichkeit findet statt. Es soll allerdings
eine Arbeitswoche werden, mit Vorträgen und
Diskussionen, ohne Feierlichkeiten, ohne schöne
Worte, ohne Hosianna und Halleluja.
Woher solche Zurückhaltung? Die Gesellschaft
der Christen und der Juden sieht sich „am Ende
einer Illusion", seit der amerikanische Rabbiner
Dr. Max Nußbaum den Kölner Kardinal Frings
besudit hat.
Der Rabbiner hatte Ende Januar auf dem
Rückweg von Israel nach Amerika in der Bun-
desrepublik Zwisdienstation gemadit. Er hielt
Vorträge vor jüdischen Gemeinden und versuchte,
sich in Gesprächen mit dem evangelisdien Bischof
Sdmrj, mit dem katholisdien Weihbischof Keu-
häusler und anderen Persönlichkeiten des öfFent-
lidien Lebens ein Bild von den Gefahren durch
die NPD zu machen. Am 19. Januar traf er in
Köln mit Kardinal Frings zusammen. Noch wäh-
rend seines Aufenthalts in der Domstadt ver-
sudite der Rabbiner den Redakteur des „Kölner
Stadtanzeigers", Wilhelm Unger, zu erreichen,
der zugleich der Vorsitzende der örtlichen christ-
lich-jüdischen Gesellschaft ist. Als Unger, der
nicht zu erreichen gewesen war, ein paar Tage
später erfuhr, was ihm der Rabbiner vermutlich
anvertraut hätte, ahnte er, welche Gewissens-
qualen ihm durch Zufall erspart geblieben wa-
ren: Hätte er versdiweigen sollen oder hätte er
verbreiten müssen, was der Rabbiner von dem
80jährigen Kardinal Frings erfahren hatte?
Der ^Spiegel' verbreitete es am 30. Januar
nnter der Rubrik „Personalien". Ausführlicher
beriditete am 3. Februar die „Allgemeine Un-
abhängige Jüdische Wochenzeitung" , der Rabbi-
ner sei vom Kardinal „mit provokatorischen
Redensarten antijüdischer Tendenz" überrascht
worden. In dem einstündigen Gespräch habe der
Kardinal die Gründe für den Antisemitismus in
der Zeit des Nationalsozialismus erläutert. Vor
allen Dingen der offen zur Schau getragene
Reichtum der Juden sei daran mit schuld ge-
wesen. Heute gäbe es nur noch kleine jüdische
Gemeinden, es bestünde audi keine nationalsozia-
listische Gefahr mehr. Der Kardinal habe die
nationalsozialistisdien Verbrechen bedauert und
hinzugefügt: „Auch die Alliierten begingen Sün-
den, beispielsweise Bombardements von Dresden
und den Kirchen." Der Rabbiner habe darauf
erwidert, »daß der Krieg zwar stets ein mora-
lisches Übel ist, daß man doch aber nicht die
Kxiegsbombardements mit dem kalten, systema-
tischen Mord von sechs Millionen Juden verglei-
chen kann*. Daraufhin habe der Kardinal ge-
fragt: „Sind Sie sidier, daß es sechs Millionen
waren?"
Der Verfasser des Artikels in der Wochen-
, Zeitung war Alfred Wolf mann, Bonner Korre-
spondent der israelischen Tageszeitung Ycdeth
^Achrooth in Tel Aviv und der Nachrichtenagen-
tur Jewish Telegraphic Agency, London — New
York. Er hatte den Rabbiner am Ende seiner
Reise am 25. Januar im Hamburger Hotel „At-
lantic" getroffen, um ihn über seine Eindrücke
während seines Deutschlandaufenthalts zu be-
fragen. Und so erzählte ihm der Rabbiner von
seinem Besud» bei Kardinal Frings. Wolfmann
schrieb nodi im Hotel einen Artikel für die
Zeitung in Tel Aviv auf deutsdi und einen für
die Agentur in englisdier Sprache. Weil er
Schwierigkeiten befürchtete, legte er beide Fas-
sungen dem Rabbiner vor, der sie Wort für Wort
durchsah.
Als Wilhelm Unger den Artikel in der Jüdi-
schen Wochenzeitung las, war seine erste Reak-
tion Unglauben. Er bat die amerikanische Nach-
richtenagentur AP, einen Journalisten zum
Wohnsitz des Rabbiners Nußbaum in Holly-
wood Zu schicken und seine Aussagen nodi ein-
mal bestätigen zu lassen. Nußbaum wiederholte
alles und blieb dabei, daß der Kardinal Frings
„Dinge sagte, die mich an die Nazizeit erinner-
ten!" Das Kabel, das Wilhelm Unger aus Holly-
wood erhielt, liest sidi dramatisdi: „He asked
me, are you sure, it was six millions jews? . . .
Idi nenne den Kardinal keinen Nazi, nicht In
irgendeiner Hinsicht. Aber die Worte drehten
mir den Magen um, besonders, weil sie von
einem 80jährigen, einem Kirchenfürsten (a prince
of cburd]) kamen." In dem Kabel versicherte der
Rabbiner außerdem: „Tatsächlich sagte er noch
etwas mehr."
Der Journalist Wolfmann hatte in seinem
Artikel für Tel Aviv und London nur das
Wesentlidie zusammengefaik, um Telephon- und
Kabelkosten niedrig zu halten. Dem Artikel für
die Jüdische Wochenzeitung in Düsseldorf hatte
er kein Wort mehr hinzufügen wollen, was der
Rabbiner nicht gesehen hatte. Er kann aber be-
riditen, daß Nußbaum während seiner Unter-
haltung mit ihm im Hotel „Atlantic" bitter er-
regt gewesen sei. Er habe ihm, Wolfmann, er-
zählt: „Stellen Sie sich vor, ich mußte mit dem
Kardinal über die Zahlen diskutieren!" Zu den
Erläuterungen des Kardinals über den Reichtum
der Juden in den zwanziger Jahren habe
Dr. Nußbaum erwidert, au :h Nicht-Juden seien
reich gewesen. Darauf der Kardinal: „Ja, das
stimmt, das war aber keine Minderheit/' Und
am Schluß des Gespräches habe der Kardinal
den Rabbiner beruhigen wollen mit den Wor-
ten: „Herr Rabbiner, ich will Ihnen mal was
sagen, mein Vater hat sogar einen jüdischen
Freund gehabt."
Nachdem das Gespräch bekanntgeworden war,
mutmaßten einige Kommentatoren, das Unglück
sei möglicherweise entstanden, weil der Rabbiner
der deutschen Sprache nicKt ganz mächtig sei.
Max Nußbaum ist aber en deutscher Doktor
der Philosophie. Von 1934 bis 1940 war er Ge-
meinde-Rabbiner in Berlin, entkam damals durch
die Hilfe von Propst Grübt r nach Amerika und
ist heute der Präsident der amerikanischen Sek-
tion des Jüdischen Weltkongresses, Leute, die ihn
kennen, bezeichnen ihn als einen ruhigen, sadi-
llchen Mann, der die deutsden Verhältnisse nach
dem Krieg sehr diflerenzlert betrachtet habe.
Wolfmanns Artikel hatte in Israel und Ame-
rika Sdilagzeilen gemacht — audi die „New
York Times" hatte darüber berichtet. Kurz nach
der Veröffentlichung in der Jüdischen Wochen-
y.eitung gab das Kölner (jeneralvikarlat eine
Fünf-Punkte-Erklärung ab. Darin wurde auf
die aufrechte Haltung des Kardinals während
der Nazizeit verwiesen, aif seine progressive
Linie bei der Diskussion des „Judenschemas" auf
dem Konzil, und außerden wurde gesagt, daß
die Äußerungen aus dem Zusammenhang ge-
rissen worden seien. Dementiert wurde nldit,
wohl aber der Wunsch ausgesprodien, die Jüdi-
sche Wochenzeitung möge s ch von dem Artikel
distanzieren.
Was nun an Ungeschid<, Taktlosigkeit und
Pein folgte, war für einige Kölner Bürger Anlaß,
sich an das alte Bibelwort zu erinnern, wonach
die letzten Dinge ärger sind als die ersten. Schon
vorher hatten sich viele gi tragt, warum nicht
der „Spiegel" aufgefordert worden sei. sich zu
distanzieren, und warum das Generalvlkarlat
erst tätig wurde, als der Artikel in der Jüdischen
Wochenzeitung stand. Verblüfft fragte man sich
aber auch, wieso nicht die Christen, sondern die
Juden die ersten waren, die ellfertige und er-
schrodcene Loyalitäts-Erklärungen für den Kar-
dinal abgaben.
In einer zweiten Erklärung gingen die Rat-
geber im Generalvlkarlat nodi welter. Jetzt hieß
es, das Gespräch sei dem Rabbiner „aus Gefällig-
keit" gewänrt worden. Der Kardinal sage seine
Festansprache zur „Woche der Brüderlichkeit"
ab. Außerdem wurde nun die Kölner jüdische
Gemeinde aufgefordert, sich von den Äußerun-
gen Nußbaums zu distanzier3n. In der Erklärung
wird von ihr von der „Jud.Misdiaft" gesprochen
— ein Ausdruck, nidit aus der Nazizeit, aber
aus dem Mittelalter. Aus allidem schloß ein jüdl-
sdier Bürger aus Köln, „daß die Juden den
Heiland eben doch gekreuzigt haben. Wir müssen
wieder einmal kollektiv dafi,r büßen".
Der Skandal zog immer größere Kreise. Die
Beteiligten „klüngelten" sich Immer tiefer in die
Berliner Notizen
X^as Rudolf Augstein in einjähriger Vorbe-
* » reitungsarbeit nicht .chatTte, machte der
24jährige Jung-Journalist Vlartin Budiholz in
nicht einmal einer Woche inöglich: Er beschert
den Westberlinern eine neue Zeitung. Am ver-
gangenen Sonnabend wurde auf den Boulevards
das „Berliner Extra-Blatt" zum erstenmal ver-
kauft.
Die Idee, die dieses Blatc gebar, war gerade
sechs Tage alt. Gekommen war sie den mittler-
weile brotlosen Mitarbeiten des Augstein-Pro-
jekts „Heute", das nadi vlelmonatlger ange-
strengter Vorarbeit und drei Probenummern an
gepflegter linksintellektuelle)- Langewelle und ver-
lagsinternen Schwierigkelten seines Mäzens starb.
Das ehemalige „Heute"-Team machte die Feh-
ler von einst reidilich gut. Statt in das klein-
formatige anspruchsvolle Wochenmagazin ver-
packten sie nun ihren Protest- Journalismus in
„Bild"-Forniat und -Aufnachung: Auf dem
Frontblatt die Rückenfront eines sdiönen Mäd-
chens, auf der letzten Seite die letzte Aktstudie
des noch schöneren Profi Boxers Prinz von
Homburg.
Politisch Ist die rosa Garde des „Extra-Blattes"
nicht weniger keß. Mit schnellem Kugelschreiber
entwarfen sie ein flottes \ odell einer freieren
Stadt Westberlin. Die Teilstr.dt sollte danach von
der Bundesrepublik nur nodi außenpolitisch ver-
treten werden, im übrigen aber ein autonomes
Territorium sein, garantiert von den Siegermäch-
Verwlrrung hinein. Der katholische Publizist
Walter Dirks schlug vor, Kardinal Bea zur Ver-
mittlung herbeizuholen. Die jüdische Gemeinde
wulste nicht, warum sie sich von den Äußerungen
eines amerikanischen Rabbiners distanzieren
sollte, mit dem sie nichts zu tun hatte und bei
dessen Gespräch mit Frings sie nicht dabei war.
Der Journalist Wolfmann weiß aber zu berichten,
daß es vielen seiner Glaubensbrüder lieber ge-
vesen wäre, wenn er die Worte des alten Mannes
%crschwlcgcn hätte.
Währenddessen feierte die „Deutsche National-
zeitung" Frings bereits als besonders mutigen
Mann. Auch die Kölner Kirchenzeitung kom-
mentierte das Gespräch: „Er weiß natürlich, wie
jeder andere ehrliche Deutsdie, daß Bombarde-
ment und grundsätzliche Massenvernichtung nicht
ohne weiteres zu vergleichen sind . . ." Mit seinem
Zweifel an der Zahl der ermordeten Juden stehe
der Kardinal, wie das Blatt versicherte, jedoch
nicht allein.
Da griff der Kardinal Mitte der vergangenen
Woche selbst wieder ein. Eine Agentur hatte
beriditet: „In diplomatischen Kreisen des Vati-
kans sind die Äußerungen von Kardinal Frings
gegenüber Rabbiner Nußbaum als ,sehr unglück-
lich' bezeichnet worden. Nußbaum sei absolut
zuverlässig. Mit Frings, so hieß es, sei wohl das
rheinische Temperament durchgegangen."
Eine reichlich euphemlstisdie Bezeichnung, wie
Alfred Wolfmann findet: „Die meisten Leute
sind nur über die Tatsadie ersdiüttert, daß der
Kardinal es gesagt hat. und nidit, daß er es
denkt. Darüber bin ich ersciiüttert." Am gleichen
Tage noch wurde zu aller Überraschung bekannt,
der Gemeinde-Rabbiner und der Vorstand der
Synagogengemeinde Köln seien vom Kardinal
eingeladen worden. „Alles bedauerte die Miß-
verständnisse", hieß es in einem vom Kardinal
herausgegebenen Kommunique, „und versicherte
mir wiederholt, daß seit Jahrhunderten eine
aufrichtige Freundsdiaft zwisdien der Synagoge
und den Erzbisdiöfen von Köln bestanden hat."
Das Ende einer Affäre: „Das ist eine Des-
avouierung des Rabbiners Nußbaum", sagt Al-
tred Wolfmann. „Es war kein Mißverständnis.
Es waren klare antijüdisdie Worte. Daß die
jüdische Gemeinde einlenkte, Ist auf das alte
Cietto-Denken zurückzuführen." Und einen
Beridit an seine Zeitung in Tel Aviv beendete
er mit den Worten: „Ein christlldier Journalist
fand die passende Formel für dieses würdelose
Verhalten des Vorstandes der jüdlsdien Gemeinde
und seines Gemeinderabbiners: ,Sle sind zu
Kreuze gekrochen'."
Vielleicht sollte man besser sagen: Die Affäre,
die international begann, ist zum Schluß doch
noch auf kölsche Weise beigelegt worden. Der
Ansdiein des Wohlverhaltens ist gesichert. Kar-
dinal Frings wünschte den jüdlsdien Brüdern aus
Köln den Segen des Allerhödisten. Mit Sorge im
Herzen und nicht sidier, ob sie wirklich schon
am Ende der Illusion sind, wollen Christen und
Juden vom 5. bis 12. März die „Woche der
Brüderlidikelt" nun doch begehen.
„Wenn wir sie abgesagt hätten", erklärte Wil-
helm Unger, „würden rechtsradikale Kreise
triumphieren!"
Aufnahme: Hilmar Pabelstern
Kardinal Frings
,Mein Vater hatte einen jüdischen Freund'
Protest- Journalismus
ten und der UN. Als Zollfreigebiet könnte sie
dem Extra-Blatt-Konzept zufolge zur westöst-
lichen Handelsmetropole aufblühen. Die Mauer
soll verschwinden, und Flüditlinge sollen nur
noch in Ausnahmefällen aufgenommen werden,
über die eine UN-Kommission entscheidet.
Der Ausflug in das politische Niemandsland
irgendwo zwischen SED-Agitation und frei-
demokratischer Konzeption erwies sidi freilich
gerade auf Berliner Boden als ziemlich riskant
und brachte das Extra-Experiment schon vor
dem Start fast zu Fall. Als erste stieg die Ver-
triebsfirma aus dem Geschäft aus. Doch mehr als
fünfzig Studenten, Oberschüler und „Falken"
stellten sich daraufhin als ehrenamtliche Boule-
vard-Verkäufer zur Verfügung. Als Im Ellver-
fahren die Manuskripte erstellt waren, fiel den
Setzern vor Schredc das Blei aus den Händen.
Hartnäckig weigerten sie sich einen Tag lang,
die Buchstabenkombination DDR in die Setz-
tasten zu drüc-ken. Das Heer der Amateurver-
käutcr mußte so Stunden warten, bis es am
Sonnabend kurz vor Ladenschluß die ersten
feuchten Exemplare in den Händen hielt.
Die geplante Auflage von 20 000 war jedoch
kaum halb durchgelaufen, als nadi den Druckern
die Falzmaschine streikte. Als der Sdiaden
schließlich behoben war, verbot das Gebot der
Feiertagsruhe die Extra-Produktion.
Doch auch die verkauften 10 000 Exemplare
brachten den Berlinern schon einige Aufregung.
Zwei hübsdie Verkäuferinnen wurden von em-
pörten Käufern so hart bedrängt, daß eine zu
Hilfe gerufene Polizeistreife sie In Schutzhaft
nehmen mußte. Die Beamten demonstrierten
dann aber das ganz neue Verhältnis zwisdien
Ordnungshütern und jugendlidier Linker In
Westberlin: Sie kauften den Studenten gleich
fünfzig Zeitungen ab.
Es nützte dem Extra-Blatt-Herausgeber auch
wenig, daß er Peter Weiß auf der ersten Seite
seiner Zeitung von der SED Rede- und Veröf-
fentlichungsfreiheit für seinen Ostberliner Kol-
legen Blerman fordern ließ. „Die Welt" meldete
unbeirrt aus Berlin: „Er versucht nidit seinen
polltlsdien Kurs zu tarnen. Unumwunden ver-
tritt er alles das, was auch die kommunistische
SED anstrebt."
Trotz dieser Unannehmlichkeiten will das ju-
gendliche Journalisten-Team weitermachen —
jedenfalls noch die nädisten fünf Nummern bis
zu den Westberliner Wahlen. Spätestens dann
dürfte es pleite sein — wenn nldit ein Spenden-
wunder geschieht. Denn das Kapitalpolster der
Neugründung besteht aus dem Taschengeld sei-
ner Mitarbeiter.
Die Druckerei stundet fünf Wochen lang. Bis
dahin soll jemand gefunden worden sein, der die
Freude an dem couragiert-halbstarken Stoß-
truppunternehmen gegen die Frontstadt-Kon-
formltät der Westberliner Presse mit barer
Münze vergilt. Kai Hermann
Läßt Gott
sich
spotten?
Die Anklage wegen
Blasphemie
wurde fallengelassen
Bremen
Der Prozeß wegen Gotteslästerung fand nicht
statt. Die Bremer Staatsanwaltschaft ersparte
drei Gymnasiasten den Weg zur Anklagebank.
Ein Beweis dafür, daß man diskutieren anstatt
prozessieren kann, wurde von Sdiülern, Juri-
sten, einem Pädagogen und einem besorgten
Staatsbürger geliefert. Zu berichten ist von
einem Prozeß, der ausfiel.
Die Abiturienten Ingbert, Hermann und Wil-
fried hatten in ihrer Schülerzeitung „Das Echo*
einen „Nachruf auf Gott" veröffentlicht. Dies
war zu lesen: „Nach langer Untätigkeit verschied
Gott der Herr. Wie wir hören, hält der Krieg
in Vietnam mit unverminderter Härte an, fallen
Bomben auf die Zivilbevölkerung, wird Hitler-
Anhänger General Ky weiter von Amerika
unterstützt, verhungern Menschen, verfault in
westlichen Getreidesilos der Weizen, sammeln
Kirchengemeinden für einen neuen Anstrich
ihres Kirchenzaunes." Die Schüler kamen zu dem
Ergebnis — ein Gott, der dies alles dulde und
nichts gegen Auschwitz und das Warschauer
Getto unternommen habe, sei „abwesend, ver-
reist, tot. Seine Stelle ist offen, er muß vertreten
werden".
Ein Einwohner von Stadthagen zeigte die jun-
gen Leute wegen Gotteslästerung an. Bei ihrer
Vernehmung baten die drei darum, sich schrift-
lidi zu ihrer „Todesanzeige" äußern zu dürfen.
Ingbert, er studiert inzwischen Theologie, for-
mulierte die Gedanken. Er erinnerte an die
„god-is-dead-movement" in den USA und be-
riditete von Auseinandersetzungen mit dieser
„Gott-Ist-tot-Bewegung" in Europa, er berief
sich auf Bonhoeffer, den englischen Bischof Ro-
binson und auf die deutschen Professoren Bult-
mann, Metzger und Braun. Seine Kronzeugen —
so der Student — hätten sinngemäß längst vor
den Schülern ähnliche Zweifel an der Existenz
Gottes angemeldet.
Nach der Lektüre des Schüler-Schriftsatzes
kam die Staatsanwaltschaft zu der Überzeugung,
Gotteslästerung sei auszuschließen. Der Tatbe-
stand des Paragraphen, wonach das Gericht tätig
werden muß, wenn Gott in roher und verletzen-
der Form besdiimpft wird, sei nidit erfüllt. Daß
die Schüler die Existenz Gottes leugnen, sei ihre
eigene Auffassung.
Gegen diese Entscheidung legte der Erstatter
der Anzeige Besdiwerde ein. Da entschloß sich
die Staatsanwaltsdiaft zum nächsten Schritt. Sie
schickte die schriftlichen Erklärungen der Schüler
an das Amtsgeridit in Stadthagen, und so kamen
die acht Manuskriptseiten in die Hände des
Anzeigeerstatters. Offensichtlich sind ihm beim
Lesen die Gewissenskonflikte der jungen Leute
erkennbar geworden. Er schrieb an die Staats-
anwälte in Bremen: „Ich nehme meine Beschul-
digung hiermit zurück." Die Akten konnten
geschlossen werden.
Nicht geschlossen ist die Diskussion über
Fragen und Zweifel, mit denen sich junge Men-
sdien, die in ihren Sdiulen zur Kritik und zum
Nachdenken angeregt werden, herumschlagen.
Am Rande dieses „Falles" spielt ein Pädagoge
eine bemerkenswerte Rolle. Die Schüler hatten
ihre „Todesanzeige" vor der Veröffentlichung
ihrem Religionslehrer, Hajo Antp>öhler, vor-
gelegt und ihn um seine Unterschrift gebeten.
Der Pädagoge lehnte dies ab und machte sich
die Begründung nidit leicht. Er schrieb für die
Schülerzeitung: „Sie bitten mich, auch meinen
Namen unter die Anzeige zu setzen. Es freut
mich einerseits aufrichtig, daß Sie Ihrem Reli-
gionslehrer solch eine Unterschr:ft zutrauen —
daß wir so miteinander reden können — und
idi enttäusche Sie ungern."
Warum er dennoch enttäuschen muß, erklärt
der Pädagoge so: „Idi stehe mit diesem Gott
seit geraumer Zeit nidit mehr auf einem solch
familiären Umgang, daß ich sein Ableben mit
anzeigen müßte. Wenn Sie mich fragen — war-
um gab es Auschwitz? — oder — wie ich es
neulich an der Wandtafel einer 12. Klasse ge-
schrieben fand — warum mußte Anne Frank
sterben? — so antworte ich nicht mit Gott, son-
dern einfach — weil Menschen keine Menschen
waren. Sudien Sie alles Vorfindliche, Hergebrach-
te, die ganze scheinbar abgeschlossene Schöpfung
in Frage zu stellen, und, wenn nötig, zu ver-
ändern auf eine bessere Zukunft hin, dann tun
Sie den Willen Gottes. Ob Sie sich Christen
nennen oder Atheisten."
Diskussion anstatt Prozeß, Gesprädi anstatt
Anklage. So geht es also auch. Die Nachahmung
dieses Bremer Modellfalles ist zulässig.
Lilo Weinsheimer
Dujardin wird gern serviert -
denn sein Alter hat ihn reif gemacht,
aber nichts von seinem Feuer genommen.
^
^m,
...deshalb einen
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Abschrift
Der Erzbisohof von Köln
Köln, den 27. Oktober 1952
Fahr geehrter ^err Studienappepr^or !
Ep trifft «u, dapp ich auf vielfachep Drängen
hin zum jüdiPchen rieu jahrpf epte einen Glückwunsch ausgesprochen
habe, in dem ich auch ausdrückte, mein Glaube und meine Liebe
«um Jüdischen Volke veranlasse mich z\x dem //unsch und Gebet,
die Juden möchten den im alten Testament verheispenen Messias
erkennen.
Es mag weniger klug gewesen Pein, diesen Gedanken
aupzupprechen, jedenfaiis darf er von Katholiken, die sich um
christlich-jüdische Zusammenarbeit bemühen, nie aup dem Auge
verloren werden.
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Mit verbindlichen Grüssen
ihr ergebener
gez .Jos. Card. f ringp
Erzbipchof von Köln.
Herxin
Ftudienassessor
Jo sef Konrade
Stolberg/Khld.
Katnausstrasse 22
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q[«88 S^a nickt kiarkar ktnma]i;a8 gäba nancha gvita Avis-
spracka.Pia ükar liarrit AMdarm wära frailick 8akr rasok
arlailigt, Clan» Sia kaban laiiar mit ^kra« äaMaligaA Ur*
tail raokt \»akaltan«Pa8 «arkt nan jatzt auck i» Nlg!-
Hiar iat z»r Zait wiadar Kampf \ui ai&am Nackfalgar für
SiajMaA will akar arst alias fastlagam^uftci ich kaka B,
mit yialar Nat dazu gakraok^t damit aimvarstamdam zu jf
sain. Saust bakümmara ick^Vbar uickt um diasa umd 9uda-
ra Pimga.Wir laban sakr rukig umd zurückgazagau, umd as
ging iu dam mildam Wintar gasuudakaitlick damu auck ar<
trägliok. Jatzt ist dar Früklimg da^uud wir kaffaaarst
rackt^das8 ar uus gut tuu wird.Jck kiu fast täglick im
dar Staatsbibliatkak^abar am {(aokmittag gakam wir dämm
sakr aft irgamdwakiu Kaffa trimkam.Var allam simd wir
Tan umsarar sakr scköman umd gutgalagauam Wakmumg sakr
bafriadigt umd kabau gar mioht dam Wumsok zu varraisai^
wail wir as mirgamds sa baquam kaban kömmam als dakaim^
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Bbfcndct:
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MüacioLtn 13,
ist nationale Pflicht
Werdet Mitglied im
Reichsluftsctiutzbund.
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StraS«, Qaa«numin<r. e*bAnbtUU, Stodwtxt oft. Poitf*iuflfa<^nninm«r
IJ»r vms^r« Kimdtr möck-
t#m wir ötkr gtr»« 8«k«m
ak#r das ist Mack mickt ipruokraif .
Vi*lik*ickt sakam wir mmi
iiÄtaritsstn tiack tiÄji«!
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MARIANNE FRUGONI
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den 7. ^ull 1949
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Mein lieber xi.<^bbl Hobby,
tue sear ti^^t mica Dein -trief gefreut und wir beide gra-
tulieren Dir recnt Herzlicu zu dem Amsterdqmer üingagement.
nofien wir d«ss es dieses w«! ein bleiben'^ er Posten sein
wird und Ju einen sctitJnen rtlrkungskreis finden wirst.
VxiUüIöo kb£in J^A i^lOrxT üiLü DxilNi^i ÜJhüJh ADii-.*3.JJli MlTi-üTüillanX«!,
i-cu will nicnt wieder janrelang onne ein -^^ebenszeicnen von
Dir bleiben*
Nur Amsterd-^m ist wieder mal senr weit für mlcti. Icti komaie
sctiemjnie dorttiin und so tut es mir leid dsss wir uns m
ZUrica niclitjl*?nger setien koaaten, ^s war mir solcn ein
üenuss Hr wieÄer begegnet zu sein, üibt es rioca neute
nicat so viele i^^enscaen die so grosszUglg m llnren Ir'ien
sind wie -^u#
rtir leben tiler runlg und gemessen das tierrllclie i^'lorenz
ungetieuer. Dieses »Weekend fiaren wir zu iJ'reunden ans Meer
naca Jj'orte dl Marml. ^s Ist neiss aber trocken liier und die
Abende kUtilen imaaer secir ^ngenebm ab. Und die w/ohnung, wenn
aucii wmzig klein ist sear gemUtliua*
iiir bleiben bis 22. Oktober m iJiuropa, da
12. Oktober m "^enü spielt und wir tioffen
einigen ^nd^ren i^ingsgements koaimt.
mein Mann erst "^m
^^ss es noca zu
m^ca' s gut
Imuier Deine
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27.11.68.
Herrn c-j.^i-1 —
O^beratudienrat Georg ot«ll«r
Düsseldorf.
Sehr gteiirter H«rr OterBtudienral;,
leider konnte Ich in dieser J, che. kann ich in der nächaten
Woch. zur angegebenen Zeit^^u Ihnen in die Sprechstunde
Woche 2ur ang g , Krankheitsurlauh hie Ende
koanen. Danach atier ntus. icn eme« ^ .^^ ^.^ oia
Oktober antreten.Ent8chuldigen Sie darm. den Brief, der als
geschriehenes Wort nicht aehr Gewicht ha.en .öchte als ein
H7ZTe: unter die let.te Klassenarheit .eines Sohnes eine
Bemerkung g...t.t,die nur dahin verstanden -f ^^^^^^^^^
Sie an Gahriela Ehrlichkeit ^f^^^ ^ ^^^a^he -^^^^^^
der Meinung.Gahriel erschwere sich mit seinem wan^
das Lehen in der Schule.ganz gleichgültig. oh es um ihn,seine
Mitschüler oder die Autorität des G|ymna«ium« geht.
ThlelTs hei einer der ge.tellten Aufgaben ein Fehler unter-
l^fen.wah.lich keine Sach. von Be^-^^'^^^'^t^'^^^f ',f ^
a.r Aufgahe hegann.frug Sie.ob die Aufgabe richtig geetellt
aer Aurgaoe & , Btände, stimme. Er st
sei und bekam die Antwort, was an aer i.*ie
als andere Schüler, die später zu dieser Aufgabe kamen. sich
fiag^d al Sie wandten. korrigierten Sie den ^^^^^'^'^^^^^^
zweifei an der Ehrlichkeit meines Sohnes7Warum aber überhaupt
Kllasenarbeiten vo. awei Stunden,wa. - wir wissen das beide -
du BestliD:unc«n für .in» uo~i" -- •
Sl, haben darüt.r hlna„. at.r auch In d«> l.trten "•"•» ^^"f
.ohl die sch.lftllch.„ «*elt«. •^«^"f ^^»f "^7i.^^:
ll.rn!die d» «ut ha..n,.l=h nicht ™r auf .ohrlfUlch Vor-
\ZTJs ^ verla,s.n.»ur'.ü,at. darüber ..nlg.tena da. Kol-
i.^1 einer schul. Uber.lnBtl.,.n.E3 geht doch nicht an.
daf "inVehrer die »ote herab=.t.t...ll er dl. »«ndllch. lels-
,, tun« h..ertet.eln anderer dl, »ot. ^'-'*«"*f ;«; ^^ :'.,f, ,
_ j-,« •RomioT-tninff ausschliest t. von wexcuBi
mündliche Leistung von der Bewertung auau^-x
Bedeutung für das Abitur die Noten der Unterprima sincl,iiiu»B
ich wohl nicht betonen.
Ich kann mir nicht vorstellen, sehr geehrter Herr Oberstudien-
rat, dast wir in unseren Meinimgen weit auseinander gehen. ?Ur
einen schriftlichen Bescheid über die angeschnittenen Prägen
wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Bit ergebenen Grüßten
Ihr
1Z&2> 'OmO p-h^-x 'IM^^r^.
t)^ COVL IfT^/l
A'^-s /?
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^ An hiXy^M^ . <^fiH^ ^'^ ^ c^'e /^.
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30.5.1955. Mein Lieber, Gestern hatte ich gehofft, dass ich
80 nebenbei ein paar Zeilen an Dich würde schreiben können.
Da aber Susan sich plöt'zlich entschloos auszugehen, musste
ich Rachel, die mit einer Pili im Bett liegt und den kleinen
Adrian übernehmen rUnd so war es aus mit meiner "Freizeit".
Ich bin ja immer sehr glücklich, wenn ich gebraaaiiii werde,
um das Gefühl meiner Ü.berflüssigkeit einigermassen zu über-
winden. Leider bin ich keine sehr gute Arbeitskraft mehr. Ich
habe ständig Rückenechmerzen und werde immer steifer, so dass
ich gerade noch im Haus heromhumpeln und manche Arbeit ohne
grot^se Anstrengung leisten kann. Ich muss damit zufrieden sein
und bin es auch, denn was kann man in meinem Alter mit all den
Schlemihligkeiten, die ich so schon habe, 'mehr verlangen? Es
ist eine sonnige schöne Atmosphäre hier im Hause und ich bin
meinen Kindern unendlich dankbar, dass ich das geniessen darf.
Es Üpt eben immer nur die Angst, dass ichlihnen eines" Ts^es
mehr noch zur Last fallen werde. Unser neues Haus ist* wunder-
schöh, ein Schioss, verglichen mit dem alten. Leider konnte
das alte Haus 1 is jetzt noch nicht verkauft werden, was .für
den armen Ernst eine rechte Sorge ist. Er kann sich nicht ent-
schliessen, wie dies hier im allgemenen durchaus üblich ist,
auf Abzahlung zu kaufen und so müssen wir Geduld haben bis
alles hier so ist wie es sein soll. Die Haupträume sehen schon
sehr schön aus und das ist wichtig, da Ernst vor einigen Wo«^
chen von df^r Havard zum wissenschftlichen Direktor seines In-
stitutes hier ernannt worden ist. Das hat zur Folge, dass er
viel menr gesellschaftliche Verpflichtungen hat wie bisher. Wir
hatten beriftts einen "Empfang" von 50 - 60 Leuten vorigen Sams-
tag. Ich "freue •mich natürlich sehr über Ernstls schönen beruf-
lichen Erfolg, kann mir nur nicht recht vorstellen, wie er die-
se Mehrarbeit wird leisten können, nachdem er so schon viel zu
viel arbeitet. Aber er konnte diese ehreaivolle Ernennung nicht
ablehnen. - Meine 4 Wände sind sehr hübsch und gemütlich. Mein
Biedermeierzimmer wirkt hier viel schöner und die daran an ~
schliessende sehr grosse gedeckte Veranda benütze ich als Küche
und Arbeitsraum. Der Ra^m ist wunderbar hell und ich schaue
auf Bäume und Blumen ringsum. Ich kann wirklich sehr zufrieden
sein mit diesem Heim. Die U hat nun auch ein sehr schönes Zim-
mer im Stockwerk über meinem, wo auch Tony und Rachel hausen.
Sie ist sehr tüchtig undl fleissig, arbeitet in einem Office
als Office manager und leistet in ?5 Wochenstunden so viel wie
ihr VorgäMger in 40 Stunden gearbeitet .hat . Die Firma ist ganz
begeistert von. ihr und das macht sie sehr glücklich. Mein Zu-
sammenleben mit ihr hat sich dadurch leider sehr zum Nachteil
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geändert. Wir frühstücken nicht mehr zusammen, weil sie schon um
8 Uhr das Haus verlässt und ich, Faulpelz, sehr spät aulstehe. ,•
Zum Mittagessen Äommt sie auch meistens nicht heim und abends is^
sie 80 müde, dass sie früh ins Bett geht. Ich nehme aber diesen
Nachteil gerne mit in Kauf, *eil sie so zufrieden und glücklich .
ist. Ich habe nur immer An^st. das;= sie sich überanstrengt, ble
hat iirmier noch Ischias-Schmerzen und in ihrem Fall mues man sich
eben doch immer Sorge machen. Schrieb ich Dir übrigens, dass
Leni Peistmann vor^ein paar Monaten einen Jüngling von 20 Jan-
ren geheiratet hat - 20 Jahre jünger als sie. Sie schreibt sehr
glücklich und die gute D hat sich^amit abgefunden wie mit so
Vielem. Übrigens könnt« dieser Jüngling - er ist Schriftsteller-
sich nicht in Berlin einlebei und so ziehen sie dieser Tage nach
Mannheim, seiner Heimat. Ich 'bin gespannt, wie Leni diesen Wech-
sel vertragen wird. Wir sind darüber recht glücklich. Wenn Du
mal nach Mannhelm kommst, wäre es nett, wenn Du sie sehen konn-
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test. Sie liebt Dich sehr. I-ch habe noch keine Adresse, werae
sie nir später schreiben, weiin Du glaubst, dass Du mal so viel
Zeit hast, um Dich mit ihr ziu verabreden. - Mit Harry stehe ich
in Korrespondenz. Der Gute schickt mir regelmässig die "Allge-
meine",was mir sehr wertvolL ist, denn ich habe ja ^ler keiner-
lei jüdischen Kontakt, abgesehen vom "Aufbau" (nebbich). Ich
vermisse das oft sehr. Die TI und ich dachten schon öfters da-
ran, einer jüdischen Gemeind'e hier beizutreten, aber irgendwie '
habe ich dazu keine Lust. Ich weiss nicht, ob die am0«rikani sehen
Juden mir liegen //ürden. In der nächsten Nummer der "Allgemei-
ntn" wird wohl ein Bericht über Deinen Vortrag in Bonn sein. IcJi
studire immer, ob ich was über Dich finde und freue mich sehr, ,
wenn es der Fall ist. - Nun habe ich mit meinem Geschreibsel ^
Deine kostbare Zeit mehr in Anspruch genommen wie es recht ist,
aber Du weiset nun, wie es üei uns aussieht und das intercssirt
Dich vielleicht doch. - Grü^se Susannchen! Dir die innigsten
Grüsse, ..^Le^K, ^n,-*^
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22, Lyndhurst Gardens, London N,W,3.
14. 9.1954.
Mein lieber Robert ,
NatürlicJi war ich und bin ich trotz aller Ver-
nunrt und aller "Bemühungen" sehr traurig, dass Du nicht zu
mir kommen konntest und dass ich nun wieder von dannen tiehe
ohne Dich wiedergesehen zu haben. Wäre ich k£en so elendes
Wrack wärg, ich für ein paar l'age zu Dir gekommen, trotz mei-
ner Abneigung, deutschen Boden zu betreten. Aber das ist ja -«--
nun leider unmöglich.
Ich kann mir denken, wie nStig Deine Anwsenheit
gerade jetzt ist und dass Du viel Grutes leisten kannst. Hof-
fentlich spJrst Du auch einen Erfolg der anstrengenden Kur.
Schreib mir darüber mal. Ich wäre so froh, wenn Du Dich mal
wieder einigermassen wohl fühlen würdest.
Von mir gibt es gar nichts Besonderes zu berich-
ten. Die ü hat immer noch Schmerzen und kann nicht laBtfen. Mor«.
gen bekommt sie ein Corset, das ihr helfen soll. Hoffentlich
werden wir dann am 9.10. programmgemäss auf unser Schiff "ha-
tshen" können, wir 2 Alten, Invaliden. Wenn das Wetter gut ist,
ist die Überfahrt eine Erholung. Wenn Du also nichts Gregentei-
liges von mir hörst, bin ich bis zum 8. hier bei Grlücksmann,
ab 20iaO. erreicht mich Post 3709 - S - Street, N.W. Wash.7 D.C
lli ? 1 ."?*' *^? ?*^^ ^*«* ^"^ ^«^8 sehen und ein Woch^^e
bei Gabriels verbringen. Sonst habe ich nichts mehr vor Al-
le meine Freunde hier besuchen mich netter WeisS! Ich Ji/;
i?S<, 2^?* S "^ P*«r von ihnen nach Washington mitnehmen. Dort
;irLn B^?*''!?^*"? gesellschamichen Verkehr wieder einSIm
werden. Dafür habe ich die Kinder! ^■•■^»»ui
Ich wtüasohe Dir heute schon alles Gute zu Roaeh- I
haschana. Du sollst gesund sein und Deine Arbe" son dJ? Be- '
iriedigung bringen l
ima.T-*. r*H««v!« i"f *^-'- ^^*?«^ schweren Erinnerungswochen
S^" Gute?r ^ vereint sind, das weiss ich
Grüsse Susannchen und sei Du iiinigat gegrüsst,
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15.4.1970
Verehrter, lieber Herr Dr. Geis!
Haben Sie Dank für Ihre so ausfiihrliohe Antwort.
Mir ist daraus deutlich geworden, daß ioh mich in meinen
Briefen in eini^^en Punkten mißverständlich ausgedrückt haben
muß, so in der Verwendung der Begriffe "Ordnung" und "Abend-
land". Ich bin kein " Abendlj^ndnr" und verstehe gar nicht, wie
diese Vokabel, diese Vorstellung unterlaufen konnte. Habe ioh
wirklich "Abendland" geschrieben?
Und "Ordnung". Ja, das habe ich siche^^lich und bedacht gesagt
Aber ich verstehe Ordnung nicht als Institution. Ich meine
nicht, daß die gute alte Schule oder die Kirche oder auch
nur irgend ein Amtsträger die Ordnung garantierten oder gar
darstellten (obgleich ich auch nicht meine, daß Amtsträger,
nur weil sie es sind, verächtlich wären). Ich verstehe Ordnuig
als Prinzip, als Norm grundsätzlicher Art, als Gegenbegriff
zu Unordnung, zu Chaos. Ich meine nicht, daß es heilsnotwendi?
wäre, eine bestimmte Ordnung anzuerkennen, r-ber ich meine, daß
es unerläßlich wäre, die Notwendigkeit ,)(f^r( dip innere Notv^en-
digkeit von Ortung anzuerkennen, zu wissen o-i.er zu erfahren,
daß nicht alles gleich, gleichberechtigt, gleichwertig wäre,
daß es ein rechts und links, ein oben und unten, ein gut und
böse,- daß es so etvras grundsätzlich gibt , daß man lernen und
begreifen muß, bevor man zugreift, urteilt, verurteilt und
umstürzt. Vielleicht ist Umsturz notvrendig, - aber der Revolu-
tionär muß die menschliche Qualität (das verstehe ich ni-^ht
billig moralisch) dafür mitbringen. Ein Revolutionär, der ver-
antwortlich handelt, der ein Ethos vortritt, der bereit ist,
etwas einzusetzen (ni^ht nur das einzusetzen, was ihm nicht
gehört, was er nicht versteht...), ist mir u.
u
ehr sympathisch.
Jesus und die Prophet'-n waren Revolutionäre in diesem Sinne.
Sie predigten Buße und Umkehr. Sie waren bereit, sich selber
aufzugeben. Sie wußten, was sie tun mußten. D.h. es war ihnen
einsichtig. Wo sind heute solche Revolutionäre? Ich kenne nur
Pub^tionj.re oder Krawallmacher (das ist ein wenig übertrieben,
aber diese sog. Revolutionäre beherrschen doch hierzulande die
Szene), Leute, die Eintagsegoismen vertreten ... .
Das Biersaufen studentischer Verbindungen und die verlogene
Moral büpp'o'ni icher oder ■^y^eTif^^r Kreise ■^^'"-'^ren n^t'''rlich ein
Faktum, waren faktisch, meine ich. Aber - und bitte, halten Sie
dies jetzt nicht für zynisch - selbst die Verlogenheit, selbst
die Fassade hatte noch ihr Positives. Sie bezeugte noch die
Anerkenntnis (aus welchen Gr-'lnden auch immer) anderer Normen,
sie setzte noch Dämme, das "Gemeine" konnte nicht allgemein
werden, ja, es durfte nicht propagiert werden (oder nur in
exklusiven Kreisen). Es ist ein Unterschied, ob zwölfjährige
Schüler oder Studenten saufen. Ich mache eine ganz einfache
Rechnung auf: die Schüler sind jünger, unbedarfter und viel
zahlreicher. Gegen die Pille habe ich gar nichts. Ich habe
nur etwas dagegen, daß Kinder sie nehmen, daß Kinder dazu var»-
führt werden, und ti^i-^ das mit den unbedenklichsten Mitteln.
Daß die 7/elt oder das" Abendland" früher heil waren, das glaube
ich sicher nicht. Aber daß man dabei ist, jetzt alle Dämme
niederzureißen, das fürchte ich. V^enn man sie niederrisse, um
aufzubauen, ein anderes, ein Besseres - gut. Aber wer will das
v/iriStioh, wer bringt dafür die Voraussetzungen mit?
13. April 1970
LielDe und verehrte Prau Dr. Giep.ekus,
Ihr zweiter Brief in die Ferien war so s^inft und der
Ostern-Blumengruß ro schön, d:iß ich wirklich alle Kräfte
zusammennehmen muß, um noch militant sein zu können.
Aber ich will es immerhin verauchen, /.eil es ja nicht
um uns als Personen £:eht, lonäern um die Positionen, die
wir glauben einnehmen zu müssen.
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S^
Im August 1923 hat C.J. Burckhardt an Hugo von Hofmannsthal
einen Brief geschrieben, aus dem ich einige Sr tze zitieren
möchte: "Es beginnt eine asiatische Bewegung neben welcher
alles, wovon wir reden, wie kleine Gewitter auf eineia Binnen-
see erscheint, lieben den ozeanischen Stürmen, die sich in
Asien vorbereiten, ^ienn vdr dieser Welt im Aufbruch das
lyrische V/ort Abendland entgegensetzen, so denken wir wenig
scharf, wir sollten immer fragen: Abendland welchen Morgens."
Das war ge chrieben vor Hitler, vor den. V/eltkrieg, vor all
den un elösten Problemen, die die Welt seit 1945 nicht zu
meistern vern^ag. Es ist be timmt nicht|die Schuld der älteren
Generation, wenn d i. Abendland so fr .gwürdig geworden ist.
Aber es ist noch viel weniger einer Jugend zu verübeln, wenn
sie bei dem Be^^riff Abendland, Abendl-'nAlsche Kultur, abend-
ländische Ordnung nur noch hohnlacht. Was ist denn wirklich
von diessm Abendland übriggeblieben in den Jahren, d^on
Südamerika über Nordamerika bis nach Vietnam hin das Heillose
dieser V/elt so fürchter ich deutlich geworden ist. Es ^eht
auch nicht an, daß man einen Christen oder einen Juden an
seinr Ordnungen erinnert. Die Ordnungen von Kirche und Synagoge
hoben kläglich versagt, veraagcn jeden Tag wieder, und was
allein übrigbleibt, ist die biblische Bot; chaft der Propheten
und Jesu, und das, liebe Prau Giesekus, erscheint mir ein
durchaus Revolutionäres. Weder die iTopheten noch Jesus gingen
heutzutage in die Gotteshäuser, die angeben, sie zu verehren.
13
(V
Sie gingen zweifelsohne auf die Seite der entLetzlich Entrech-
teten über und derer, die d ivon überzeugt sind, nur noch eine
Revolution könne die Welt verändern. Diesem Prinzipiellen gegen
üb.r sind alle Einzelheiten, die Sie anführen, relativ belanglos.
Ich behaupte nicht, mit allen Aktionen der neuen Linken einver-
standen sein zu können. Manches ärgert mich, manches halte ich
für durchaus verfehlt. Aber bitte, haben Sie schon Jemals von
einer revolutionären Bewegung gehört, die das Maß einhält,
und ist nicht die Llaßlosigkeit der studentischen Jugend nötig
gewesen, um längs fällig Hochscl ulprobleme überhaupt aus
der Lethargie der Kultusminister in die Diskussion zu bringen?
Und manches immerhin zu erreichen. Was Sie sonst dieser
Jugend vorwerfen, man hat e^ eigentlich in Abwandlungen jeder
nicht ganz zahmen Generation vorgeworfen. Ich bin gegen
Hirsch, vor allem weil ich meine, die revolutionäre Kraft
könne dadurch geschwächt werden, -^^ber ob Hasch wirklich schlim-
mer ist als das Biersaufen studentischer Verbindungen, das
möchte ich bezweifeln. Sie sind gegen den ungehemmten Se».
Sollten Sie wirklich glauben, es wäre, bis diese Sexwelle über
uns kam, alles in Ordnung gewesen? V/as waren das für Helden,
die mit wohlsituierten Bürgerstöchtern tanzten, Verhältnisse
mit Mädchen niederer Herkunft hatten und sich Jede sexuelle
Freiheit erlauben durften. Was ^ar das für eine Welt, in der
die Frau die Herrschaft des Mannes als Ehemann anerkannte,
nur um versorgt zu sein. Ich persönlich, auch wenn Sie mich
für unsittlich halten, bin darüber glücklich, daß diese Zeiten
vorbei sind und daß die ominöse Pille der Frau endlich die
Möglichkeit gibt, ihr Leben zu leben wie sie will und nicht
abhängig vom Manne zu sein. Die größere Kriminalität von
Jugendlichen ist eine Legende, alle Statistiken, die ich ge-
sehen habe, sprechen vom Gegenteil. Aber zum Schluß noch eines:
Sie bedauern offensichtlich die Generation der Eltern. In den
; selt.nsten Fällen ist die.-e Generation zu bedauern. Diese
Generation oder eine Gener ition vor ihr hat bei Hitler mit-
gemacht, hat sich als es zu spät war von Hitler distanziert,
womöglich ein Wort des Bedauerns gefunden, und dann kräftig
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SO weitergelebt, als ob kein Krieg verloren worden wäre
und die Deutschen Anspruch auf ihr Reich inder Größenordnung
von 1937 hätten, .Vir haben ersucht, dieser Generation der
Älteren entgegenzutreten, wie ich meine ohne rechten Erfolg.
Eines blieb nämlich über beinahe zwei Jahrzehnte erhalten:
der deutsche Sinn für Autorität. Die Autorität der Eltern,
der Lehrer, der Hochschullehrer, des Chefs, der Polizei
und was Autoritätsträger noch mehr sein mögen. Endlich ist
eine Generation aufgetreten, die Autorität bezweifelt, und
das bejahe ich ab: olut.VA'obei ich keinen Augenblick über-
sehe, wie schwierig die Situation zum Beispiel für Lehrer
wird. Aber wo eigentlich ist geschrieben, daß Lehrer ein
bequemes Beamtenleben führen sollen? Und was sind das für
Pädagogen, die mit Jugendlichen umgehen und sich Ruhe
wünschen. LIeine An^^st ist eine ganz andere: der Sturm ^,egen
Werte, die keine Werte mehr sind, fliegen Autorität n, die
kein Autorität mehr yind, könne verebben und eine Generation
auftreten, die wieder zuückwill in eine bürgerliche Welt.
In Deutschland spricht manches dafür, wenn es dennoch nicht
dazu kommen sollte, dann nur, weil weltweit eine Jugend
rebelliert und wahrscheinlich immer ein^eil der deutschen
Jugend mitreißen wird.
Sie sind so nett und versöhnlich unc laden mich dennoch
in Ihre Schule ein. Ich glaube, e. ist besser, wenn ich
nicht komme, denn ich würde Ihre Schülerinnen aufhetzen.
Grete Schneider hat vor Jahren einmal Ernst Block zu einem
Vortrag vor evangelischen Religionslehrern ein^ eladen, und
Bloch antwortete: ich föchte diese Jungen Äiänner und Mädchen
nicht verunsichern, womöglich können sie keinen Religions-
unterricht mehr danach geben. Nun, ich vergleiche mich
natürlich nicht mit Bloch, aber ich möchte Sie vor Scherereien
bewahren.
Trotz aller Ljeinun^sverschiedenheiten
herzliche Grüße
Ihres
19.3.1970
Verehrter, lieber Herr Dr. Geis!
I
o
'solchen
von
Verändert habe ich mich überhaupt nicht.
Sie Taren gcber wohl bisher noch nicht in die Situation
p;ekominen, unüborler^te Briefe von mir zu erhalten. Das
aber in-t nioht "Regelfall.
ITun otvras Persönlicher: ich freue mich, daß Sie ausspan
nen können, vn'.nsche Ihnen vor Herzen eine gute I'rholunfT,
eine rrute Zeit im Schvrarz"^ald. Die.'^er Brief soll Sie
auch nicht beunruhigen, Sie sollen und dürfen ihn auch
gar nicht beantv.^orten (zumal ich ohnehin in weniri-en Tagen
nach V/ien fahre - und mich sehr auf die alte K.K. Metropole,
die ich noch gar nicht kenne, freue) .
Ich v^ollte die Jugenfi. nicht schmähen. VJie Könnte ich aus
einer- Haltun^: heraus zu meinem Beruf stehen - und ich
stehe zu ihm! Die Jugend macht idi es uns heute zrrar
sehr sch-rer, aber das i.-t ihr gutes l-lecht, und sie hat
es selbst mit sich noch viel schwerer. Und sie hatte es
nicht so schwer, wenn wir, unr^-ere V.'elt, unsere "Ordnun';"
qlaubh .f ter wären. Aber .... und jetzt m.iißte eine detaillieT
te und ausfhrliche Darle'^-ung de;- "a.ber" folgen, und das
will ich Ihnen jetzt in Ihrem Url.aub nicht zumuten.
Ob Sie nicht doch einmal im Frühling in alte preußische
Stift komm.en, wo vor zvranzi"' Jahren die Schülerinnen im
Unterbricht nur p^ltJ-.einc^r männlichen Lehrperson itti^
untepricht-^t (untervriesen) "^^ep^?en -.airften, vrenn eine
(handarbeitenci.e) '.tiftsdame dabeisaß, wo aber jetzt -."uch
b^i schummerigen SchJ.l.jrf estenr die Beat-Band so laut aröhnt.
daß man jeglicher Pflicht zur Unterh'J.tunf enthoben i::;t
usw. usf.
O
Ihnen herzliclie Gv'X^z - ^J^^d ich finde es nicht nett, dai-i
Sie :^ur rdt aer Ju;3ord nachsichtig sind -
Ihre
'A^
Ha
b a J
Uv b (X u
^(hrla '^ ^«
11.3.1970
Sehr geehrter, lieber Herr Professor Geis!
!
o
o
o
o
Es war sohön, Ihre Stimme noch einmal duroh den Rundfunk
zu vernehmen. Und ich gratuliere Ihnen herzlich zur empfan-
genen 'Auszeichnung.
Sie bezeichneten sich als einen Linksintellektuellen.
Darf ich da eine Frage stellen? Und ich stelle sie sogleich
in ihren Raum: ich spreche aus dem Raum der Schule, wo sich
im AU'''eblick Dinge tun, die viele dazu bringen, zu resignie-
ren und zu sagen: laßt laufen und fallen, was nicht aufzu-
halten ist.
Zunächst meine Frage: darf man im Jahre 1969/70 noch links-
int eil ektu^-^ll sein?
Unsere Schülerschaft folgt heute i^eithin Führern aus den
linken Reihen, und meirrtons sind diese auch intellektuell,
die Fiihror, meine ich, nicht die Masse der Mitläufer und
Mitdemonstranten. Was og^rdern sie? Vieles. Und Jetzt sogleüi
die Einräumung, mit der sich meine Gener-.tion üt i-^^ ^e^en
den Vorwurf ^is abschirmt, reaktionär zu sein: in manchem
haben sie recht (sie haben es woh.L wirklich). Sie wenden
sich aber nicht nur gegen den Krieg in Vietnam gegen den
Krieg überhaupt, gegen den numerus clausus, gegen veraltete
Kerrschaftsformen ..., sie wenden sich ^e^en jegliche Ein-
schränkung, gegen jegliche Ordnung, ja, sie fordern, indem
sie Freiheit forderen, die Freisetzung aller Vierte, alles
Tradierten, aller Schranken, die menschliche Gemeinschaft
er^t ermöglichen, ja, die Messhsein erst ermöglichen. Frei-
setzung im Sinne von Ablehnung. Ich bringe Beispiele: die
Zwölfjährigen nehmen Rauschgift, die Ladendiebstähle unserer
klugen Schülerinnen nehmen erschreckende Ausmaße an ( "Die
Vfirtschaf tsbonzen verdienen ja nichts anderes".), Pünktlich-
keit und Sauberkeit gelten als veraltete Trottelmanieren,
Geschichte wird abgelehnt (auch im Geschichtsunterricht n
soll laufend die einzig interessante Gegenwart^, diskutiert
v;erden), man will den Umsturz, ohne zu wissen, war. man denn
natspraxis heraus weiß ich, wie die Kinder (Zwölfjährige und
da.nn aufwärts alle Altersstuf en)hemmungslos ihren "sex" aus-
leben/. Und sie fordern Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit,
Abschaffung der Fressezensur (pornographische und dumme Ar-
tikel in Schülerzeitungen sind das Ergebnis), sie rufen Mao
Und Revolution. Und das alles ist nicht et^a nur verworrener
Idealismus, es ist Programm, es ist Ablehnung von Geschichte,
es ist Ablehnung des abendländischen Menschen, der europäisclbn
Kultur. Sie wollen alle "Segnungen" und Genüsse dieser
Kultur, fordern Besitznahme alles Erreichten (nicht von ihnen
Erreichten)... und sind so haltlos, daß sie es nicht einmal
genießen, geschweige denn erhalten können. Der nächste
Demagoge wird sie zur gläubigen ?Ierde machen. - Da^ ich in
diesem zornigen Brief, in dieser bösen Verallgemeinerung nicht
das Bild der Linksintellektuellen gemalt habe, ist mir klar.
Aber die Linksintellektuellen sind z.Zeit das Idol der Ver-
führten. Und die Linksintellektuellen - damit meine icü^nun
sicherlich nicht Sie - verwerfen im ungeduldigen Zugritr una
-11-
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t
^i%«V^
14
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im Maohenwollen von G^^^schiohte Jegliohe gewordene Gesohiohte,
sie schlagen die alten Bäume, ohne nur einen Spi*ößling neu
zu pflanzen. Sie .... Schluß damit, den Satz schreibe ich
nicht zuende.
Darf man noch linksintellektuell sein? Ich meine nicht:
man muß der CDU beitreten oder gar der NID. Das sind keine
Altern itiven. Aber da liegt heute auch nicht die Gefahr.
Die Gefahr sehe ich darin, daß der Mensch sich zum absoluten
Herrn seiner selbr't machen will, daß er dabei - unter dem
Mantel der brüderlichen Hilfe- allen andern rücksichtslos
seinen Anspruch aufdrängt, daß er Meinunf^en versklavt, der
Linksintellektuolle, daß er agiert und gleichschaltet,
daß er keine Furcht, keine Ehrfurcht, keine Bescheidenheit,
keine Liebe hat. Mein Brief ist auch nicht gerade liebreich.
Und ich lache schon ^i^elber über den i^rguß, und ich hoffe,
Sie auch ein wenig. Aber mein Zorn ist echt, wenn auch meine
Argumente nicht gerade stiGhhaltig4;u^ ,
Und nun das letzte: ich kann mir Sie überhaupt nicht als
linksintellektuell vorstellen. Sie sind doch Rabbiner,
Sie haben die alte und schreckliche und fess'^lnde jüdische
Geschichte hinter sich. Ich kann es mir nicht vorstellen.
Sie werden sagen: weil sie sich nicht vorstellen kann,
was ein LinksintellektuelleDT ist. ...Trotzdem. Ich kann es
mir nicht vorstellen.
Im übrigen haben mich die Schüler nicht gefressen bisher
und^üborhaupt noch nichts getan. Und in unserm Hause herrscht
Ordnung. Und ich bin gern hier. Und ich unterrichte gern.
Nur ich sehe das Elil«^ um sich greifen und die Haltlosigkeit
und die Verzweif lun-i; der jungen Menschen, die nun jenseits
von Gott und Vater und Mutter kritisch das Paradies auf
Erden in eigener Regie erschaffen sollen und dabei immer
trostloser werden, immer armseliger, immer verkümmerter.
Nehmen Sie meinen Brief nicht übel I Ich habe ihn schnell
und ohne dazwischen Atem zu holen geschrieben. Seien
Sie herzlich gegrüßt von jemand, der weder links- noch recHis-
intellektuell^ist, aber in einem sehr komplexen Stiftsbereich
(Schule, Haus, Internat, Putzfrauen, Schüler, Lehrer, Er-
zieher etc., alle gleicherweise brüderlich ihre Rechte
fordernd) dafür sorgen muß, daß die Kirche im Dorf bleibt.
Ich hoffe, Sie lachen sehr!
^/k*'^^ U/ä^£^ »^A/» *W /vC^ ^U^AA^
STIFT KEPPEL
OfFtl. Neuspradil. Mödchengymnasium
mit Frauenoberschulklassen und Schülerinnenheim
DIE OBERSTUDIENDIREKTORIN
UND STIFTSOBERIN
Tageb.-Nr.
5911 Stift Keppel-Allanbach, den
Ober Kreuztal (Kr. Siegen)
Postschließfach 20
Post- und Bahnstation»
Stift Keppel-Allenbach
Ruf Hildienbad) Nr. 234; 698
iSelbstwähldlenst 02733)
Konten der Stiftskasse <
Sparkasse Hllchenbadi 285
Postscheckkonto Dortmund 5590
12.9.1967
K.
Stift Keppel, 5911 Stift Keppel-Allenbadi • Postsdille5fadi 20
Sehr geehrter, lieber Herr Dr. Geis!
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Noch einmal : es freut uns sehr, daß Sie uns in Stift
Keppel "besuchen wollen. Es ist zur Zeit hier vmnder-
sch(:^n, noch blühen die Rosen, die Ebereschen stehen
in diesem Jc3.hr ganz besonders prall und rot, und
schon färbt sich das Laub ein^enig. Von meinem Zimmer
aus sehe ich morgens hin und wieder Rehe, wenn ich
frühstücke.
Ich hatte den Busch-Leuten (unser kultureller Kreis hier)
hier Ihr Kommen angezeigt und ihnen einige Themen-
kreise angegeben, über die Sie wohl sprechen wurden.
Mahrenholz (der Sohn des Kirchenmusikers ist das)
reagierte so: Sie müßten ( wie nett!) dann Jedes Jahr
kommen. Ich habe ihm schon gesagt, einmal wäre auch
schon etwas. Was diese Leute nun ganz be^ftiders inter-
essiert, wäre etwaj^ folgendes: das alte Volk - der
neue Staat. Das ist ein Schlagwort. Es geht um das
Spannungsverhältnis: Gottesvolk - staatliche, politische
Vfirklichkeit. Ob Sie uns - unter irgend einem Thema -
dazu etwas sagen w^arden?
Wäreyf es Ihnen recht, daß Sie uns am Samstagabend (21. X.)
einen (^kurzen") Vortrag hielten im Konventsaal (unsere
Oberstufe, ein größerer interessierter Kreis...), viel-
leicht mit Diskussion?
Zum Abendbrot vorher müßte ich einen etwas größeren
Kreis schon einladen (einige biegerländer Direktoren,
einen Prinzen Vfittgenstein, einige andere) - wäre Ihnen
das recht? Stift Keppel hat eine gewisse Tradition in
diesen Dingen. Ich muß mich ein^wenig in die Brauche schik-
ken. Den Sonntag hätten Sie aber ganz für das schöne
Stift, die schöne Landschaft, unsere 26 Kühe, ..zig Junge
Bullen, Rehe usw. Wenn Sie dann am Montag noch irgend-
wann unsere Primen besuchen wollten, aber das stünde -
wie alles - wirklich ganz in Ihrem Belieben. V/ollen
Sie nicht Ihre Gattin mitbringen? Das wäre furchtbar nett!
Ich hätte Frau Schneider gern dabei gehabt, hatte ihr
auch meinen Vfunsch, Sie einmal im Stift zu Gast zu haben,
mitgeteilt. Und schlechte Laune kann im Stift - Sie soll-
ten einmal unsere Kronleuchter und Parkettböden sehen -
schwer aufkommen bei Jemandem, der doch für so etwas emp-
fänglich ist. (Sie verstehen dooh Spaß,) Aber ich respek-
tiere selbstverständlich Ihren Wunsch. Ich bin ^a so froh,
daß Sie kommen. Wäre es wohl möglich, daß Sie mit dem
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• «
Zug anreisten? Ich selbst bin am Tag vorher noch in
Hamm und kann Sie schwerlich mit dem Auto holen. Die
Verbindungen Düsseldorf -Kreuztal sind relativ ordent-
lich. Kreuztal ist D-Zug Station, 8km von uns entfernt.
Dort mirde ich Sie selbstverständlich abholen.
D'dorf ab 12.37
Hagen an 13.22
» ab 13.30
Kreuzt. an 14.48 (D-Zug)
D'dorf ab 15*03
Kreuzt a Jan 17.25 (durchgeh.
Eilzug)
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Wenn sich nach dem ''.^nterf ahrplan etwas ändern sollte,
würden wir das mitteilen.
Ob Sie uns noch ein Antwortkärtchen schreiben?
Mit herzlichen Grüßen
bin ich
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Ihre
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379 SCHOOL STREET
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riHCrilKHNTKANNK AA ^ *> \J"\ j f ^i',
TKi.KrciK: 4« B« a»
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Lieber Nahiun,
wie 11.13 von I)ir,daGS Du daran gedacht hact,hab* vielen, vielen
Dank.Leider kann ich nur in der zv/eiten Augristhälfte nicht nach
Zürich kommen. 13ei mir fallen in dier.em Jahr die Ferien überhaupt
ins V/asser, weil ich mein Manuskript am 15. September dem Verlag:
abliefern muss ..und wieder einiaal fürchterlich im Druck bin.
Wer leicht r^len kann, wird durch schweres Schreiben ja meist be-
straft,man ist eben nicht ungestraft Rabbiner gewesen!
Vielleicht gelingt es und doch noch einmal, ich vAinsche es sehr.
Dir alles, alles Oute. Sei aufs herzlichste gegrüsst
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TEI'EFON: 44 54 SS
Lieber Nahum,
durch eine Rosenzweig-Erief stelle fand ich im "Juden" ,Jhg.VII
die Programme des Lehrhauses bis einschliesslich 4.Lehr jähr, 2.
Lehrgang. Also brauche ich Deine Hilfe nur für die späteren Jah-
re.Biographisches über Eduard Strauss fehlt mir auch noch.
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Sei sehr herzlich gegrüsst
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Brandeis University
Waltham 54. Massachusetts
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Mein lieber Nahum,
Eiit zunehiüendem Alter f':e\y'ö]-]nl man sich cl Tan, mit irüheron
Freunden nur noch im saciilich-no .vvendi; en zu korrcspondiLr^:.:!
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ie oft ich freilich an Dici
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..inn ich ••ar nicht sav-er
Der K.amour.Q-er Alttestajnentle.r Professor Kraus und ich solle
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im Auftrajo: des Kaiser-Verl
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^nchen Auf;;r;tzc iii/or das
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Problem "Judentum - Christenturü" in der Zeit von I^IÖ bis "
herauspet en. Im "Juden" h..;be ich die beiden ^roßarti£:en Auf-
sii'tze von Eduard otrauss über Jesus und Paulus herauSjcesucht ,
I.un wüßte ich {^rern erstens, wie Titel und Untertitel dieser
Vorlesunr des Jüdischen- Lehrhauses hießen, zweitens, ob es noch
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indere Vorlesun.c^'e]
:u dem £-'leichen Thema im Lehrh..ius ^ve^sreben
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und drittens, nette ich gerne einige biograpliische xUi:^^aben
I .^„ ».«M 1 ■' ■" ■ •«■--
Über Eduard Strauss, von dem ich weder weiß, v/ann cijgeboren,
noch wann er gestorben ist.
i'-y-Mi**^
o
Kannst m mir da helfen? Ich v/iTe Dir sehr d-inkb !.r
S- i aufs freundsch-T-ftlicliste gegrüßt
Dein alter
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RaBBIXKH DK. HOliKRT HAPHAKI. CiKIS
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Fl SCHERST RASSE 55
TELEFON: 4154 53
5. 9. 1960
Lieber Nahum,
es ist
eine geraiiiüe
Zeit, daß wir voneinander nicht mehr gehört
haben, 'iJenn ich nicht irre, zuletzt bei Deinem Europa-Besuch, bei
dem ich Dich leider doch nicht habe sehen können. Nun komme ich mit
einer Frage und Bitte: Ich weiß nicht, ob Du noch Beziehungen zwü
^en-Verlag hast oder gar dort mitarbeitetet. Im Auftrag des
Her der- Vera i-'-es
-j\->^ -
Titel
m j^'reiour.T sitze ich zur Zeit an einem Bändchen,
führen soll "Vom unbeicannt en Judentum " und in dem r.eoen
DChri fT5eTe7?e"
aas aon
meinen Einleitungen mö.^lichst viele
^^JL^^..K^« v^v.^^ ^wiix jL^ u^^a.^e^ 2;u den Themen"Ber
jüdische Gottt.-sdienst", "Das j ..disciie Haus", "Bund und Erwählung",
"Der Messias der Juden", "Volk und Land Israel" gebracht werden solle
Selbstverständlich habe ich dabei nicht selten Veröffentlichungen
ochocken-Verla,?:s zitiert« <|i
aes
■tD'
i_e Bibel-Lbersetzun.?, Dein "Jüdische^^ Leoe-
buch^ und den— bi^jVocken-Alminach. iCcnntest Du mir behilflich üem,
um die Erlaubnis für den Abdruck zu den üblichen Verlags oedingungen
zu erhalten? Ich kenne näialich vom Schock en-Verla^^ niemand mehr.
Sei sehr herzlich A'e^'-rüßt
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z;«.
von Deinem
Uui
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(>M» <
K^i.
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DR. ROBERT RAPHAEL GEIS
Landesrabbiner von Baden
KARLSRUHE/BADEN Q. Mai 1956.
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Hermann-Billing-Straße 2
Fernruf 27885
Lieber Nahum !
Heute morgen erhielt ich -Deinen kleinen Brief, für den
ich Dir vielmals danke. Ich möchte Dich recht sehr bitten,
ein Wiedersehen in diesem Jahr zu ermöglichen. Man vergisst
manchmal, dass man älter wird und vielleicht gar nicht soviel
Zeit mehr hat, wie man sich vorstellt. Jedenfalls sind mir
in dem letzten Janre eine Reihe meiner besten, freilich älteren
Freunde gestorben und das mahnt doch ein wenig,
. Sei aufs herzlichste gegrüsst
Dein
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o
Landesrabbiner von Baden
KARLSRUHE/BADEN
Hermann • Billing - Straße 2
Fernruf 27885
18. k\xp]\xr.t 19;
a?'» '^'
7. \f*:
O
Lieber Nahurs !
Bei einert Gespräche mit Theolo/jen, dac ich vor kürzere hier
führte, v/urde die Frage aui>:ev/orfen, ob die Xorrerjpondenz Bubor-
Ror.enzv/eig über die Bibelüber.^etzung eigentlich erhalten i-t.
Weißt Du darüber näheres? Ich fürchte beinahe, nie wird in den m:cY'
den von Buber sein, und der?.entn^3rechend der Öffentlichkeit nie
liiehr zugänglich werden.
Liit sehr herzlichen Grü-cen
Dein
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^^V*!
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Landesrabbiner von Baden
KARLSRUHE/BADEN
Hermann - Billlng -SfroBe 2
Fernruf 27885
17.2.55.
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Lieber Nalium,
vielen Dank f'ir Deinen Brief und die rlinlagen.Die ITA-IIachriclit war so
blöd — wie Zeitungen nun mal sind, «'ahrvscheinlich erscheint der Rosenzv/ei-'-
Yortrag rdt 4 anderen Aufsätzen im Druck;ich v/erd os Dir dann schicken.
I.iaybaum ist ein lieber ICerl,aber strafbar dumr;. ,leider meint er u.a. Rosen-
zweig zu verstehen. i]]s wäre schon gut, wenn er Deine Ablehnung notieren v:^\x^
te,er richtet eh' schon genug Unheil an. Ich habe z.B. vor 2 Jahren hier in
dem Kreis "Evangelischer Ausschuss für Dienst an Israel" erklären müssen
m"it lilaybaum nicht mehr zusam en "auftreten" zu können, so ein Chillul HA-
SCHSM war das. Sollte Dir mal die Rarität eines vollständigen Satzes der
Monatsschrift-natürlich exclus. letzter Band-zu Gesicht konmen, bitte sig-
nalisiere ihn mir. Auch sonst wäre ich für Kataloge dankbar.
Sei aufs herzlichste gegrüsst
^.
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Ul^^v\^:
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Brandeis University
Waltham 54. Massachusetts
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Landesrabbiner von Baden
KARLSRUh^E/BADEN
Hermann -Billing -Straße 2
Fernruf 27885
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Lieber Nahum,
hab vielen Dank für Deinen Brief und den v/und er schönen kleinen Aufsat
»•The r.iesj??iah as Teacher'*.
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Ich verstehe auch nicht recht ,v7arum man bei der Neuauflage vor^i Stern
orthodox v/ar in der Nichtaufnahme des Aufsatzes '*Das neue Denken" und
an das G-ebot das i/erk in drei Bänden erscheinen zu lassen sich doch nicht
gehalten hat. Die erste Av/ere hätte doch einen r>inn gehabt und manches er-
leichtert, wenn man schon nicht in der Lage war eine gute ^^infUhrun.?; zu
schreiben, Ich ziehe z. Zt. mit einem Rosenzv/eig Vortrag durch die deutschen
Lande und vermisse sclimerzlich den Band der Kleinen Schriften, mit dem iran-
che Sciiy/ierigkeiten behoben v/erden könnten. Bei allem echten Interesre an
Franz Hosenzweig gibt es doch nur wenig Llenschen,die bei der Lektüre dos
Stern nicht schnell entmutigt v/erden. Selbst mir ist manches fremd gewor-
den, so erregend die neuerliche Konfrontierung mit Franz Rosenzweig war.
Schade, dass Du nach Fft. absagen musstest.Auf der anderen Seite überlege
ich mir manchmal, ob die jüdischen -'■•^uchveröff entlichun-ren in Dtschld.ni.cht
ein falsches Bild von einem Land geben, das schon wieder seine Besten kalt
stellt und die nationalistischen Schreier gross werden lässt.
Sei aufs herzlichste gegrüsst
Dein da-nkh^^r^r»
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Landesrabbiner von Baden
KARLSRUHE;BADEN
Hermann- Billing- Straße 2 ^^ • ^ • «^^^ .
Fernruf 7885
Lieber Nahum, *) -
Dich hier zu sehen, das v;ar eben auch eine der trügerischen Hoffnungen.
Heine Gedanken aber sind so oft bei Dir und ich bin so dankbar Dich
vrcnigstens schriftlich wieder gefunden zu haben, dass ich Dir das doch
mit einem sehr herzlichen «M^sa^en möchte. Ich irän sehe mir von Jahr zu
Jahr mehr,dass mir die Kraft zu gläubiger Distance gegeben und erhal-
ten werde .Dir wünsche ich ein viel normaleres Leben, es bleibt dann des
Aufbegehrens vielleicht doch noch genug.
'^ei aufs herzlichste geeirLisst
Dein
Ich war vor ein paar Wochen zwei Tage mit Baeck in ^^^reiburg zusammen.
Er hat mit so grosser '«iTärme von ^ir ^esprächen,dass es meinem herzen
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sehr wohl tat.
Dt. (^.oheti {Jcoilael CfpU
Landesrabbiner von Baden
KARLSRUHE/BADEN ^ L. Cl
Fernruf 7885
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Londesrabbiner von Boden
KARLSRUHE/BADEN
Hermonn-ßillingSfroße 2
Fernruf 7885
Lieber Nahum Glatzer,
nachoem ich enalich,v/enn nicht mitaer ^erec>:tij^keit ■ Gottes, so doch mit
cem Vortra^^ l'erti^^ -jeworden bin,mö:hte ich cioch ein Lebenszeichen von
mir geben. Ich habe bei dem Vortrag iibri<jens recht v^eni,^ mit H,Oo}:en p.n-
Tanc^en .können, dessen Ansatzpunkt biim sozialen Leid Tenach und Midra^ch
nicht ^-erecht v/ird.Das Hingen ura G)tt scheint mir doch primär da t^e^^-
O ben,v.'0 es un die -^Tage der -^xistens einer Gemeinschaft geht, im Midrasch
des Sche'erith Jisrael.-Die Bacher Bände habe ich mi ttler^^eile ans N."y.
bekoriiinen, vielen Lank nochmals, Sollten Dir Katolo^e ins Paus kommen, ^-are
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ich Dir iirmier für «^-inreise aankbar.Hier ist man doch recht abrreschnit-
ten von der jüc.V/elt und aie Sesch^iflunc^ \:m Hebrai'ca aus Biblio the]:en
oft nlci.t >'iö^jllch.So hätte ich jern ?riecr^./.nr. Vs Pcsikta rabbati u.^eder
j Sliahu r:.ibbK.-::ebri^ens,n'eisst Da vielleiclit, ob Literatur aber Beer-
j Fofraan:'. in A:aerika erschienen ist, vor allem die l^ra^-e beleu':;?itend ,v'ie
ein Jude i^u V/ien der *^ahr}:uncert^''pnde zu der Jüc^ .Auffassung jekomr^en
ist^Unc "rare **r:.ula,ein Erinnerunisbuch** »Verlag d. Johannes Presse, ir.Y.
et^'.^a zu eri3tehen?In -^'reibur^ hört bei mir eine Studentin, d ie ihre Dok-
torarbeit über Beer-Hofmann machen will. Das Mädel hat einen jüdischen
GroRsvater -ehabt.den sie noch nicht mal kannte, aber all ihre /erehrunc;;
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uno ihr Interesse ;;eht nach dieser Hichtun:;!.^Tan trifft das hier
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icht selten una es hat sein Rührendes
üiT stehen z^-ar erst vor Purim,las& Dir dennoch zu Pesaach schon
sa.'^en. Leider habe ich nie einen Seder von Dir ^rehört.
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Sei aufs herzlici.ste ^eör^sst
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Unf^d,»,!^
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>V AmBterdtan,cler. 6,4.1952.
Lieber Nahum Glatzer, ^
ich hätte Dir ßchon längßt für Roßenzwei,^^:The ntory of a
converBion gedankt, wenn ich nicht seit vielen lochen eine
Kervenentzündung im rechten Arm hätte und meine Frau nicht
zu jeder Zeit alF Sekretärin zur Verfügung stehen kann.
Ich habe die Einfachheit der Darstellung sehr bewundert, bei
der dennoch nicht im XMKXKXKK mindesten auf die geiatesge-
ßchichtliche "Ortsangabe** verzichtet wird.^enn ich das nach
80 vielen Jahren des Schweigens sagen darf, ich hatte Deinen
Stil v/eit schwieriger in -ß^rinnerung und bin voll Bewunderung
für die doch sehr positive Einv/irkung von Amerika, vor dem
ich persönlich ansonsten doch nur imraer einen horror habe.
Ilebrigens gehört zu meinen augenblicklichen Sorgenkindern
ein calvinist .Theologiestudent, der seine Schlussarbeit unbe-
dingt über Franz Rosenzv:eig machen will und für den Dein Auf-
satz doch wohl v;eit v/ichtiger war als meine Schv^crfälligkelt.
Wie sehr Deine Arbeit '•Untersuchungen zur Geschichtslehre
der Tannaiten* hier geschätzt wird, habe ich Dir -glaube ich-
schon geschrieben.Aber selbst bei meinen verschieaenen Vor-
tragsreisen in Deutschland kann ich immer wieder feststellen,
dass Du ^üf?QC gerade mit diesem Buch bei Jungen Theologen
sehr bekannt bist.
Hab nochmals innigen Dank und verzeihe die Kürze und die
Tippfehle]^,mein Arm will noch nicht recht mit.
Sei herzlich gegrüsst und
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Rabbijn Dr. RobeK Rafaci Geis
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Im langen Hau 5 gm 7.Febr«1967
Telefon 78 8991
Hochverehrter , lieber Herr Doktor,
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ßiit Ihrem gütigen Brief haben Siemmch sehr beschenkt. Ich
habe den Gruß von Raphael Geis mir auf den Schreibtisch gelegt
und in verzagten ' Augenblicken befühle ich das ^apier, daß er
wahr und wirklich ist, (^±e Chassidim hätten dergleichen auch
tun können.
Ihr Buch vom Unbekannten Judentum habe ich und bin sehr froh
daran, dagegen habe ich nicht den* Versuch des Verstehens'.
In den letzten Wochen hatte ich einige Dinge aus jüdischer
Welt im Südd. Rundfunk anzuzeigen, die kleine Maimonidesaus-
gäbe, und Bespräche mit Bufecr von Schalom beaCbrin und von
Werner Kraft; vor allem einige Stücke aus dem Maimonides haben
es mir angetan, und von einer dort entworfenen Schulordnung
sagte ich, man möge sie hektographiert der Konferenz unsrer
Kultusminister auf den grünenTisch legen: so zeitnahe ist
die Wahrheit der Weisen.
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Mit ehrerbietigen und dankbaren Grüßen
Ihr
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Stockholm^ den 25 . Au^rust I953 .
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M«i» lieber J^reund l
" D«r Sar^g ist verscholleH ... " . ITach festlichen
Wochen ist rjun der Alltag wieder zurückcekehrt ; räch
festlichen Wocfefin ; denn nicht nur mein Ueburtstag hat
sich zu einem festlichen Tage gestaltet, durch Lottes
ur^d Ludwigs Anwesenheit haben sich an diesen Tag noch
zehn Tage voll gehobener Stimmung angeschlossen; so
schade, dass Sie nicht dabei sein konnten •
So bleibt mix auch mir nur der schriftliche Weg, un
Ihnen, lieber Freund, auf das allerherzlichste zu
danken fuer Ihre so lieben, so inhaltsreichen urd Inhalts-
tiefen Geburtstagszeilen, mit deren ich mich unendlich
gefreut habe und die ich sicherlich schon ein Dutzend
Male wiedergelesen habe und die ich mir zur Richtschnur
fuer die mir noch bestimmten Tage nehmen werde .
Aber ich danke ihnen auch von ganzem Heraew für die
Huldigung ,die Sie mir durch Ihren Artikel iv der
Dus*'^'' d'^'»*'*^«*'^ .T.»»'^-; ™«u.« r»--*A-. •.
.j- -j --w„^^>,^^^„ ucx'vurti oareeoracnt hr.ben ; Sie
habei, damit nicht rur nir, sondern allen meir^n Lieber
eii^e grosse Freude bereitet . Und er^dlich darke ich
Ih-e« bei dieser Gelegenheit für Ihre rreurdschaft und
die freu-^dschaftliche Gcsinrurg, die Sie mir in aU de«
Jahre« erwiese« haben u.d um derer, ^ortee^ährurg ich
Sie bitte •
Fttr das kommend« n<^ue Jnhr wilrsche ich Ihren urd
Ihrer liehen Frau von öuter. das Beste \iv^
verbleibe mi^. herzlichen Grrüaaen fuer Sie Bei%
Ihr alter
^.t-v>X^-^>/2
9
Stockhclja - Joharneshov » den 4 • Oktober 49 .
Skulptörväijen 15 .
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Lieber Freund ! ,
Meine Absicht, Ihre hieben Zeilen vom 22 . 9 , noch vor Jom Kippur zu beant-
wortt:n , hat sich infolge mancherlei Umstände leider nic:ht verwirklichen
lassen »sodass rch mit einer Schi;ld belastet gleich das neue Konto beginnen'
musste • Ich ^o^^^ass Sie diesen fuer Sie ja besonders anstrengenden Tr^
gut tiberstand sffujid dass Sie mit Ihren Lieben ^t in das 1^eue Jahr hineinge-
kommen sind, zu dem ich Ihnen alles nuV erdenklich öute wuenschc, vor allem
dass Sie^^n^hrem Mrkungskriise die Anerkennung finden, die Sie verdienen
und das» Sie innere Befriedigung haben, die f aer den Gleichmut der Seele so
dringend erforderlich ist •
Die drei Wochen in Kassel waren nach den ersten seelischen Erschütterungen
eine frohe, ja man kann ruhig sagen, eine fröhliche Zeit , und ich habe mich
ganz ausserordentlich gut dort erholt und hin als ein anderer - mit neuem
Lebensmut - nach hier zurueckge kehrt • *^
Lotte war guter Dinge und sah seRr gut aus . Im Augenblick ist sie völlig
in Ordnung und hat nichts , nach ärztlichen Aussagen • Das einzig Beunru-
higende ist die üngewissheit, ob es so bleibt oder ob eine Wiederkehr der
ixxitkÄlttix Krankheitse-' acheinungen eintritt . Das kann niemand sagen ; es
muss nicht sein, aber es kann sein ; hoffen wir, dass es nicht der Fall seir
wird •
TTäre uiescr Schatten nicht , dann wäre auch Ludwig restltbs gl uecklich ;
ör war, als Uh ankam , stark ueberarbeitet , begann drjnals seine Ferien
und war alsbald frisch und sehr vergnmagt ; Yvonne war kurz vor mir aus Eng-
land gekommen ; dies und die Freude des Wiedersehens mit mir hat bei allen
*' Beteiligten '' eine ausgezeichnete Ferienstimmung aufkommen lassen , und
es war fast wie einst ; man hat mich so verwöhnt imd mit soviel Liebe umgeberv
dass ich ganz erschaetter t war . Ich glaube, dass ich in den drei Wochen
mehr gelacht habe als in den letzten zehn Jahren hier •
Puer Lotte ist es natuerlich viel schwerer als fuer Ludwi|r, der seinen Beruf
und einige befreundete Berufskollegen hr.t , sich in dem kleinen *^eise von
Beamtenfrauen zuruecht mtmikm zufinden ; aber da sie j^itisch alle zu den
Nazigegnem gehört haben , so wird sich das sicherlich bald einspielen
Die Wohnung auf dem Brasseisberg ist wirklich ein Gedicht , modern eingerich-
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tet« vier g^rosse Ziiruner mit her^*r?.icher Aufsicht und Lage ( dicht am
W||ld und dicht an der Haltestelle der Elektrischen ) • Zu kaufen gieht ^
alles, und an Lebensmei'tteln - vor allem an Ohst und Gemueste , ist kein
Mangel ; fuer mi^h , der unter dem Manf:el daran hier leidet, war das
eingrosser Genuas •
Die Frage, lieber Freund , ob ich mir ein Leb'^n ^^ Kassel noch vorstellen
könnte , ist so nicht zu be-ntwortrn ; meinen. E_,achtens kommt es auf die
i'ebensiamstände an, unter denen man in der JCmigration l«ht ; ich verstehe
heute Ludwig , dast er zurue ckgegangen ist , nachdem ich gehört habe, Y/ie
68 ihjn in England gegangen ist . Wenn ich keine Fc-unilie hier hätte imd auch
nicht wuesste, wovon ichhier leben sollte, könnte ich mir vorstellen,
dass ich zurueckkehrte» werji ich uort meinen Lebensunterhalt verdienen könn-
te , umsomehr als ich ja dann den Ansohluss an Ludw:^, und seine Familie hi* ^ •
Juedisches ^ejen giebt es dort nicht mehr » soY;cit ich feststellen konnte ;
aber die herrliche Natur ist unverändert geblieben ••••••••
Nun bin ich schon wieder einen vollen Monat hier, aber ich dfnke no:'h fast
täglich an die fuer mich ^chönen Tage dort unten , und wenn mir das Schick-
sal meine Gesundheit las st # drjin werde ich nächsten Sommer wieder dorthin
fahr^^n, vielleicht via Amsterdam, um Sie und Ihre liehe Frau auch einmal
zu sehen • Warten wir es ab •
Seien Sie mit Frau und Kind auf das allerheralicshte gegruesst von Ihre»
Ci^
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StockholBt den 21« 12 • 46 .
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Heim lieber Pr«und l
Ich Kai)« mich s«hr gefreut » wieder vom IhH^m su hören » und aus Ihren
Zeilen ru -^mtnehmem - hoffentlich irre ir-h mich da Bicht - dasG Sic
nicht m«*hr «o gequält sind iind sich »ioht^ so 'sehr selbst aerqnälem ,
Fahren Sie so fort umd lerneÄ Sie, wenn Sie es nicht schOH könne»,
dar> grosse l'ache» •
Das» Ihre Jael Ihr Olück ( und ganz sclbsverständlioh r.uch das 3lanck
der Frau MfmwH \. ausnacht , Te -ßtehe ich miv zu gut ; ich bin a\ich
ganz vemartt im mein Kmkelkind umd kann täglich die Stunde gar
micht abwarten, bis sie aus den Kindergartem nach haupe sur-tickkehrt»
Es ist und bleibt nach wie vor das gröspt»^ Wunder, wie sich der ftxx±
**eist dieser kleine« *"e« sohle im emtwickfilt ; mam kommt aus dem ilixslH
Erstaune* micht heraus; unsere kleirie Dame, die nun 2 5/4 Jahre alt
ist, spricht dem ganzen lieben ^ag , und awpr im reinsten Stockholmer
•Schwedisch ; sie yersteht Jedes d-^^utache V7ort und fängt jetzt auch cä,
him umd wieder deutr>ch zu sprechem •
Vom mir selbst ist nichts vom Bedeutung zu berichtem; der **erbst war
bis jetzt wemig erfreulich; erst war Lisels Schwiegermitter lamge
Zeit kränklich ; und da sie den Haushalt meiner iv.inder f^lhrt, hat dc.3
manche Ungelgenheit mit sich gebracht; und nun bis ich seit Wochen
im Sorge un Lotte; die letztem Berichte aus London wnrem zwar durchau«
ber\ihigemd; aber nicht Ludwigs spärliche Nachrichten; er wollte An-
lant? der vorigen Woch« nach London fahren; ioh weißs h«ute noch nmchi;,
ob ihn das gelunriem ist umd wie es nun \m Lotte steht •
Alles dies und nacnches andere hc^t mich furchtbar nervös gemacht ; ich
habe jetzt fuer zwei *v^^:)chen einmal meine juris tinche Arb^^xt eingext-
stellt und will- wenn daß Wetter es zulässt - viel spazieren gehen •
Hier h«rT?5cht grosser V/eihnaohtsninn«»!; das »nt hf.t hier veBi.'ffr
eine» reli^iöMftÄ aj.p ftinen mationalem ''harakter; es \Tird als riohti-
C^B Volksfest gefeiert . I» fruehereii Jahrem hin ich aa dem sogenann-
ten heiligem ^bemd immer bei meiner Nichte, die mit eirem ChiiatcÄ
verheiratet ist ( dea jetj^igem hi^ißige» inLnxtx Justizminister ) zu
Gaste; aber der Jahrmarkt zu ''^lundersweiler hat mich derart ange\fidert,
dasß ich i» de* letztem J^hre» eine Krkältumg vofgeschuetat habe , um
den zu ^.rtgehem . Hier jcrhIxx feiern auch die meipten Jude» das
l'est ( Frage des Itleiuen juedif;ohem Kindes i ^^eiern die Christem auch
Weihnachtem ^ ) ^
Hof feMtlich geb^n lhn«m die i'esttage Gelegenheit etwas auszuspannea ] /
Ich TAiensche Ibnem und Ihre» beiden Damen frohe Channukkahtage
und verbleibe fuer Hie alle Drei ikrx mit besten dnxfif^sen Ihr
?^C^
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StockholÄ , den 26 . 9 • 48 •
Lieher Freund I
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Sic habcÄ canr5 recht » ich habe Angst vor dem drohenden Feiertagen ;
aber das soll mich nicht df*von abhalten » Ihnen und Ihrer lieben Frau
zzum Hauschhaochonohfeste alleß (rute - und vom (»ute* nur das Beste - zu
wünsche» ; möge bald ein Vfunder geschehe» und sich alles r^um Besseren
wende» l
Bei unr> hat sich seit neinem let'.ten Brief nichts geändert • Unsere
kleine Kva hat nach Meinung des Ärzten wahrscheinlich den Keuchhusten;
wir und sie selbst merken aber nicht viel da'^'^on; jedenffills ist die
Kleine puppenluntifT,sie darf nur nicht in den Kindergarten gehen und da-
durch bin ich als KinderfrHulein nehr als sonst in Anspruch genommen.
Wenn ich Ihnen das schon einmal geschriebf-n haben sollte, so entschuldigen,
Sie das bitt«* mit der liunehmenden Verkalkung . Was macht denn Ihre kleine
Dame ? Sie duerfen mir ruhig darueber einmal schreiben; ich habe - von
einigen wenigen Ausnahmen , z\i denen ^ie gehöre», ^inder und ihr Tun
immer viel ernster genomnen als die Entwachsene» •
•^eien sie alle drei aufs her'-,li<5hste gegruesst von Ihren
1
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Pt-Ct:
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StackhulÄ- Ennkfti«, den 2. 9 • 48 .
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Lielaer Freund l
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I
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Ihre Zeilen v©m 30 «Au^st haben «ihh tief gerührt, aber auch; beschämt t
gerührt und wohltuend zu wissen, dass aie zusaameii «it Ihrer lieben Frau
sich Sorben um «ein Krgehen machen ; beschämtend fuer mich, Feil ich Sie
am in Unkenntnis ueber «eine Kusneren l»ebensbf dingiuiffen ffelaFsen und deshalb
in Ihnea eine Besor^nifl hervorfferjifen habe, fuer die nicht der Fiindeste
Anlasa vorhande-a ist • Alsa» ich vünxx hungere durchaus nicht , iß Gegenteil
ich esse wahrscheinlich fuer «ein Alter viel zu viel . Mit de« Gehalt, das
ich beziehe, kann ich gewiss keine Sprünge machen; aber dazu fehlt mir !a5.t
«fjinen 65 Jahren ohnehin Lust und Fähigkeit . Ich habe eine sehr schöne
Kinzi«:ierwohnunc mit Bad und kleiner Kueche und einer ffanz herrlichen Aus-
sicht auf viel viel Wald; selbst ein kleiner BaL'^o« ist vorhaiiden • Ueber
die äusseren Lebenshdin^'-ungen kann ich mich also nicht bekleben und ich tue
das auch nicht • Aber dass das lieben in der Kmiffrrtion und der Vergleich
mit de« fi-ueheren Leben Der^ressionen hervorruft, das lieber Freund, brauche
ich ja Ihnen nicht auseinanader zusetzen / • Was mir fehlt, sind solche Freund
wie Sie hier um mich zu hiaben • Und deshalb bedauere ich aus rein egoisti-
schen Gruenden, dass aus Ihrer Bewerbung nichts geworden ist wie es selbst-
verständlich mir noch nehr leid tat um Ihrer selbst willen • Nach den hiesi-
gen Ankuendi^ngen iüt Herr Wilhelm nur j^uf sechs Monate an/;estellt-
ähnlich wie Bergmann , und zugleich soll er i'robekandidat sein •
Wie dem nun auch sei und wenn üie die Hoffnung auf Stockhol« Ihrerseits
begraben haben, wa« wird denn nun aus Ihnen werden ? Bleiben Sie dort ?
Schreiben Sie mir doch bitte da?nieber einmal näheres •
Von Ludwig hatte ich gestern ausfuehrlichen Brief; er schreibt glu-'^ckl icher-
weise «ehr befriedigt und teilt mir mit, dass Sie ihifli Weihnachten besuchen
wollen ( in seiner offenbar ganz bsonders schön belgenen Gartenwohnung ) •
Wenn ikx ich Lotte imd Inge auch erst Äort wuesste, dann hätte ich eiae gros-
se Sorge weniger •
Ich schrieb wohl schon, dass meine kleine Enkeltochter mir grosse Freude
bereitet ; ueber ihre lustigen Streiche und Aeusserungen liesse xiikkxx
sich vieles beri .hten. Was macht denn Ihre kleine Dame ? Fängt sie schon an,
zu ]imix plaudern ?
Grüssen Sie bitte Ihre lif.be Frau recht recht herzlich und seien Sie «elbnt
vielm?^ls auf das freundschaftlichste gegruesst von Ijirem nochJLlt
^ f.
Die Ar"beit - eine Art r«cht8V«rffleichen4« Studie ueber das Ri«8enffebiet
I r
ier TertrrfSYerletzunff - »acht nir deshalb keinen richtig^^n Spar«», weil
iok Mick hier wit nienanii Äanieber »UBsprech^n kann; »ei» Prtfesaer und Arbftit-
ffeber k»ÄHt Rioht recht dazu, eick «it ihr zu kecchÄf tigern ( tder kowit viel-
leicht erst in Jakren dazu ) | s« auf Vorrat arbeiten » ist f uer »ich höchßt
unkefriediffend . Wuerde nich «eine Arbeit iiekr befrierü/ren, s« vaierde n «ir
zweifellos viel wohler sein • Aber a ndererseits musß laan zufrieden sein, dass
■an in »einen Alter ueberhauft hier nock »eschäftigunff und Verdienst hat l
ar
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■•T>«/f "^
Stockholm, den 31«%4B .
S
W
Lia^oer Freund l Auf Ihren sorhftn einfTe':roff ?*nen Brief von 29. Z •
teile ich Ihnen mitt iasn ich mi-.h mt : einer {gewissen Absicht in 3til3r
nchweigen gehüllt hahe « ich v:ollte os vernieid ^r , in Ihnen Hoffnungen
zu erwecken, solane'«^ ich ni-ht mi^ßte, oh die Gemeinde über das Titadi-jc
der rrkundigune^n hinaufgehen würde • Vor etwa iwei Wochen v^-urde i-;h
telefonisch von einem VorstandFmitgv i^-ne ( advokat Niseel) t-.ugerufen
und um eine Auskunft gebeten, die ich am Telefon gegeben habe ; dasR saß
gut war, brauche ich I>,nen nicht .-.u Beigen; vielleicht war sie zu crut?
Dann l^abe i -h den genannter Herrn am vergangenen l>onabend auf einer
Barmitzwoöf«icr getröffen , und wir haben es nach dem Esaen noch eimcal
sehr eingehend unterhalten . l^a da» Gespräcft vertraulich war, so bitte
ich es auch Ihrerseits so zu behandeln; er sagte mir, nach den voriir-
g^nden Auckilnften sähe es so aus, als ob S-.e nicht genuegend anp aGSungß
^^ '-*-■■ ...»■i iifiirii ■Till
fähig seien und dav.r habe man Angnt; er teilte mir d?nn mit, dass Proi:
Ehrenpreis den Auftrag erhalten habe, mit Ihnen persönlich zu sprechen,
w^s ja nun inzwischen g<^schehen ist • Ich habe Advok:.t Niswsel gesagt,
dass wir vorzueg'^ i^^h mit Ihnen ausgekommen seien und dass mir von
einem Mangel an Anpassungsfähigkeit niemals etwas bevmsst geworden sei.
Ich hoffe nun zuversichtli h, dass es demnä^hiU zu einer Probepredigt
komren wird; aber ri:tn musR natuerlich wartf^n, Yfas die hohen Herren be-
schliess^n. TIfrber Ehrenpreis unterhalten wir uns besser einm?il später.
Von Ludwig höre ich ausserordentli h wenig, obwohl ich ihn wieder- V
holt gebetrin habe, einmali ausf uelirliche:^ zu berichten; zuletzt teilte
er mir mit, dass seine Papiere fuer Deutschland nun endlich in Ordnung
seien; es ir>t also damit au rechnen, dass er ueber kurz oder lang nach
Kassel als O-be-ri.nndeiigerichtsrat gehen wird; Lotte mit dem Kind v;ird
v;phl vorläufig noch in England blühen •
Ich freue mich, dass es Ihrer linben Frau und dem kleinen Kröken
gut geht; mit besten Gruessen für Sie alle Drei und mit der Bitte,
mich c.uf dem Laufenden zu halten verbleibe ich
1
Stockholm, den 15« !!•
#
Lieber Kreund l
Auf Ihre Zeilen vom 10.11. beeile ich mich , Ihnen folgendes
zu erwidern i
Ich habe die Äuaserunij '"'on -trofeßsor Berpnann nioht dahin verstanden,
dass t±RxftKBR±X9tKxk±KxxitKrxx etwa der Creme inde vorstand ihm i;egenüber
Ijeäussert habe, Sie kämen als iDSKXtiXax liberaler Rabbiner nicht in
Betracht; ich habe das als seine eigene -»Meinung aufgefasst • Ich weiss
allerdinj^s nicht, was ihrf zu der Auffassung gebracht hat, dass Sie
nicht der mittleren Üi htung angehörton.
La ich ihm gesagt habe, ich würde Ihnen von unserer Rücksprache Kennt-
nis geben, so erklärt sich wohl d;iraus, dass er I^en nicht oder
noch nicht geantwortet hat. Ich sehe gar keinen Grund, warum Sie nicht
erneut - imd gerade mit Ruecksi"'ht auf seine Krklärun^ mir gegenüber -
an ihn snhreiben sollten und ihm dir erf order"" iche Aufklärung ^i teil
werden lassen •
•^er Vorsitzende der hieisgen Gemeinde heisst
i'irektor Gunnar Josephson
kiDcXÄRf ^andbergs Bokhandel
Sturegatan 8
( PrivatwohnungJ Kamnakaregatan 6 ) •
^ie können aber an seine Geschäftäadresse schreiben •
Verlieren Sie bitte den %pf nicht, ich hofff , dass noch alles
gut wird • Allen Gewalten zum Trotz sich erhalten u. s. w 1
Herzlichste Gruesse Ihr
^tockholw, den 7»11»47 •
Lieber Freund 1
O^
c
Gestern Abend ist es mir c«flückt, im Ancchluss an einen Vortraff
Professor Bergmann zu sprechen. Kr ist der Auffassunc, dass Sie deshalb
nicht für die hieAAge Rabbinerstelle in Frage kämen, weil man hier einen
Rabbiner der sogenannten mittleren Richtung anstellen wolle, und nicht ein«
liberalen Rahbiner • Ich habe ihm darauf hin erklärt, dass Sie dieser
mittleren Richtung angehörten, dass man in ^assel auch immer nur Rabbiner
der mittleren Richtung gehabt habe und dass ich nicht glaubte, dass Sie
inzwischen diese mittlere Linie verl-ssen hätten . ( Vielleicht htxtxHX
hängt es damit zusammen, dass man ^ie hier ni ht in die eneere Wahl genom-
men hat ???),
Ich halte es für richtig, wenn Sie ^rofessor Bergmnnn umgehend eingehend
über diesen Punkt augklären . Vielleicht ist es auch zweckmässig, wenn
Sie sich auf mich als früheres Vorstandsmitglied der ^aaseler Gemeinde be-
ziehen, der in der ^age sei, über Ihre Wirksamkeit dort Auskunft zu geben.
B sagte mir nah noch, dass man seinen Kinf '.uss in der hieiigen Rabbiner-
frage nicht überschätzen solle.
Ohne mehr fuer heute - ausser herzlichen CJrilssen -
}■■ '^'^^}^\^
Stockholm, den 31.10.47 .
Lieber Freund 1
S
€
Ihr Brief vom 2?. Oktober, der mich sehr begrübt und tief beun-
ruhigt hat, traf vorigen Sonntag, also am 26., hier ein. Ich habe
noch am gleichen Tage an Professor Bergnfnn geschrieben und ihn,
indem ich mich gleichzeitig fuer die ^eberaendung Ihrer Arbeit be -
g
dankt habe , gebeten? , mir Gelegenheit zu einer kurzen Ausprache
zu geben . l^arauf habe ich seltsamer Weise bis he\xte keine Antwort
noch telefonisKhen Anruf erhalten. Mögli herweise ist er verreist
gewesen; aber da er morgen Abend hier in der Zionistischen Vereini-
gung spricht, so müsste er ja heute oder morgen zumeck sein.
Ich wdiss nun gar nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn er auch
in den nächsten Tagen mir keinen Bescheid geben sollte, fas raten
Sie mir ? Ich möchte Ihnen so gern helfen . Die Bedenken, die ich
seiner Zeit hatte, mit den mir völlig unbekfinnfen Vorstandsmitglie-
dern der Gemeinde in V( rbindung au treten - und die auch heute noch
unvermindert f ortbestel en - fallen bei einer ''^ersönlichkeit wie
Bergmann selbstverständlich weg •
Fuer heute nur noch die herzlichsten Gruesse fuer Sie und Ihre
liebe Frau
wie immer
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^-^mL^is Coli
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Ü^ESaLT*'.;;
Dietrich Göldschmidt
28. Juli 1983
ENTWURF
Die nachfolgen
des Nachlasses
sie biographis
werden die Dok
Nachrufe - den
gewisse übersc
Die endgültige
Ordnung der ei
zusamnien mit d
gungen hieizu
kommen 1
de Gliederung der geplanten Veröffentlichung
Geis ist eine provisorische. Prinzipiell soJ 1
ch und thematisch aufgebaut werden. Entsprechend
umente - Korrespondenz, Reden, Aufsätze, Berichte,
einzelnen Abschnitten zugeordnet, wenngleich
hneidungen sich ni,cht vermeiden lassen werden.
Einteilung des Ganzen und die entsprechende -Zu-
nzelnen Dokumente soll in den nächsten V^ochen
er Einfülirung erarbeitet werden. Etv;aige Anre-
- auch zum einstweiligen Titel ~ wären sehr will-
Jude und doch Deutscher
Robert Raphael Geis 1906-1972
Dokumente
Herausgegeben von
Dietrich Goldschmidt
1. Einführung (Dietricli Goldschmidt)
(Knap»'e Biocranhio in Verbindung mit entsprechender
Zuordnung der nachfolgenden Kapitel und der dort wieder-
gegebenen Dokumente) .
2. Aus Kindheit und Jugend Geis: Eigene Darstellung, Briefe
3. Jugendrabbiner in München 1932-1934 (Briefe, dazu:
Harry Moor: Wie ich K.R. Geis kennenlernte) .
4. V/eitere Stationen in NS-Deutschland 1934-1939:
Mannheim, Kassel (Briefe, Erinnerungen an Geis).
5. Von Deutschland nach Israel 1939-1946 (Korrespondenz) .
6. Rückkehr nach Deutschland über England, Schweiz, Holland
1946-1952 (Korrespondenz)
7. Rabbiner in Karlsruhe 1952-1956 (Korrespondenz)
8. Frei von Gemeindeämtern: Redner, Schriftsteller,
Gesprächspartner 1956-1972.
8.1 Ein Lehrer aus Israel (Nachruf Marquardt, Ansprachen,
Aufsätze, Korrespondenz).
8.2 Der Purim-Streit 1963/64 in der "Arbeitsgemeinschaft
Juden und Christen
tt
►cim Deutschen Evangelischen Kirchen-
tag (mit Erläuterung der Texte durch Helir.ut CollwitzerJ .
8.3 Praeceptor Germaniac (Reden, Aufsätze, Korrespondenz mit
Eva Pveichmann, Albert Speer u.a.).
8.4 RabUiner ohne Gemeir.(?e? (Nachrufe Ehrlich, Lauer.
Korrespondenz: Enttäuschte Hoffnung auf einen Weg in der
Wi s senscha f t )
/ •
- 2 -
9.
10.
Der Prediger: Ausgewählte Predigten im Jahreszyklus
jüdischer Texte. '
Namensregister (mit kurzen biographischen Angaben
zu den einzelnen Personen) .
/
Prof. Da. DIETRICH GOLDSCHMIDT
DIREKTOR AM MAX-PLANCK-INSTITUT
FÜR BILDUNG8POR8CHUNG
1 BERLIN 31 - WILMERSDORF
BLISSESTRA8SE 2
TELEFON 8 21 80 21
TELEGRAMMANSCHRIFT BILFOB BERLIN
6. November 1973 /pz
Herrn
Prof.Dr- F.-W. Marquardt
1 / B e r 1 1 n - 45
Baselerstr. 31
i
V
'■y
o
Lieber Friedel ,
als Anlage schicken wir Dir die Originale Deiner Briefe
zurück. Wir haben sie einmal fotokopiert und mit dem Gesamt-
material an Bissinger geschickt.
Frau Pohlenz hält noch eine Kopie der Aufsätze über Tannaiten
und Talmud fest. Falls Kraus hierbei noch mitwirken muss,
gib Frau Pohlenz bitte Nachricht, dass sie es an Kraus mit
einem von Dir aufzusetzenden Text schickt.
Auf Wiedersehen 1
Herzlichst
Dein
Lieber Herr Marquardt ,
wie ich Ihrer Frau schon sagte ^ habe ich soeben erst die j^Uuj-liche
Grippe hinter mich gebracht; daher erreicht Sie dieser Brief erst
jetzt. Frau Geis hat mir noch 2 Artikel geschickt, über d^e ich geirn
am kommenden Montag mit Ifinen gesprochen hätte.
Mit den besten Grüssen
Anlage
19. Februar 1971 /pz
4
Liebe Susanne, lieber Ahtja
( j
leider komme ich erst heute dazu. Euch sehr herzlich für die
freundschaftliche Aufnahme am vergangenen Sonntag zu danken.
Ich war sehr gern bei Euch und komme immer sehr gern wieder !
Die Ingenieurfakultät ist nach unseien Vorschlägen bis zum
Abkommensentwurf mit den Tanzanianern gediehen. In Bremen
werde ich als "Professor of Zeit" 4 bis 6 Wochen im Sommer-
semester tätig sein und dann wahrscheinlich wieder zu noch
auszumachenden Zeiten im Jaüire 1972. über beide Ergebnisse
bin ich sehr glücklich.
Im übrigen waren die Tage randvoll mit allen möglichen Beratungen
und zwischendurch noch Besichtigungen.
Die Anlagen werden Euch interessieren bzw. zum Schmunzeln bringen
Ich hätte den 'ep-Dienst' gern zurück; das Büchlein sei Euch als
Zeichen der geistigen Situation unserer Zeit gewidmet.
Das nächste Mal werde ich vom 5. bis 8. März im Westen sein;
aber ich weiss noch nicht, wie sich die Tage im einzelnen gestal-
ten werden. Ich muss über das Wochenende eventuell mit Herrn
Kreuser in Köln an Dar-es-Salaam arbeiten.
Mit nerziicnen ürüssen
auch von Ursel
Euer
rr
-Jlgßi/^
13. Januar 1971
/P«
Frau
Susanne
4 /
Geis
D ü 3 s e 1 d o r f
Fischerstr. 55
!,■
Liebe Susanne ,
Lj
ich habe an 26. Januar, vormittaqs, in 3onn zu tun und schätze ^
dass ich zwischen 14 und 15^ frei sein werde. Würde ein
Besuch von mir Dich und den Abba am Nachmittag erfreuen ?
Dann käme ich nach Düsseldorf und mUsste abends um 20,20^ nach
Berlin zurückfliegen. "Ja" oder "Nein" auf einer Postkarte
genügt als Antwort.
Als Anlage füge ich Fotokopie eines Artikels von K.D. Bracher
"Die Speer-Legende" bei.
Herzliche Grüsse
und alle guten Wünsche
P.S.
Anbei weiterhin noch einen Artikel über Deinen Vater aus der
Kölner Zeitschrift.
'IWT
.i-äi..
Anioldshaln, den 4. Januar 1971
Lieber Abba Gels,
i ^
1
die Runde der Arbeitsgemeinschaft ist ver-
»ammelt, doch sie Ist nicht vollständig. Reden wir nicht von
all denen, die aus Gründen ihrer zeitlichen Ckonomie meinen,
nicht kommen zu können: Du fehlst vor allen - ohne Dich sind
wir hier ohne jüdischen Partner, also drohen unser Heden und
Tun Halbheit zu bleiben. Zudem sind wir glücklicherweise in
unserer Arbeltsgemeinschaft viel zu eng zusammengewachsen,
um Dein Fehlen nur formal und rational sehen zu können. Hier
fehlen uns schlicht unser Abba Robert Raphael Gele und Susanne!
Wir kamen her in der Erwartung, die Arbeits-
gemeinschaft zu Grabe zu tragen. Doch indem wir sie tot sagten,
führten v/lr sie totsicher zu zumindest einstweiligem, raode-
rerlertem weiteren Leben. Unsere Lust an Einfällen und an
Polemik waren zu groß, um nicht doch V/ege zu finden, einem
hohen "gemischten Ausschuß" von Kirchentagspräsidium und Zen-
tralkomitee in seinen Plänen für Augsburg ünbequeralichkeiten
zu bereiten. Von der Stellungnahme dieses Gremiums, das sich
bisher die Ökumene nur als eine allein christliche vorzustel-
len vermag, wird es abhängen, ob wir den Kontrapunkt in Augs-
burg intonieren werden.
All unsere guten ünsche begleiten Dich und
die Deinen ins neue Jahr: zu neuer Gesundheit - Le Chalml
\
<;
Herrn
Rabbiner Dr. Robert Raphael Gels
4 Düsseldorf 10
Flscherstr. 55
27. 10.69 /wp
t
Lieber Aba Geis,
herzlichen Dank für Ihren Brief vom 25. Es tut mir leid, in
dieser Sache kann ich garnichts tun. Ich bin bereits Kostgänger
bei Scharf für meine Pfarrerstudie, die bei Christian Kaiser
herauskommt/ und Ursel verhandelt derzeit mit ihm wegen Kilfe
beim Kindergartenprojekt. Wenn ich zu viele Dinge vorbringe,
ist das allen Gegenständen eher schädlich als nützlich. Ich würde
vielmehr Melzer raten, sich direkt an Scharf zu wenden und
natürlich das Buch über den israelisch-arabischen Konflikt bei-
zulegen.
Von hier ist wenig Besonderes zu melden, außer daß ich eine Ein-
ladung zu einer Konferenz in Japan Ende November bekommen habe
und folglich etwa vom 13.11. bis 13.12. nach Japan und USA
verreist sein werde.
Herzlichst
Euer
t. «'rtim IM
An iJieter Goldscl-imicit
z. Zt. Laere Kurhotel, 23. 6. ^9
i^'riedenweiler
V_>
Lieber Freund,
Ihr Brief - wir beide sind scljrecklich traurig! V/ir hätten
Sie so gern bei uns gehabt, aber wir sind seit dem 16. 6. in
Ferien und bleiben bis zum Kirchentag.
Eben ist .^.arkus Barth abgefahren, er war für einen Tag hier
oben. ;»ie iniiaer war's schön und fruchtbar. Ich gab Barth mein
Referat, weil ich unsicher war, ob ich Karl Barth anneimibar
dargestellt hatte. Br war zufrieden. Barth fand nur, es müsse vor
meinem Heferat der Text der Bergpredigt gelesen werden. Eine
gute Idee. Wollen oie es tun? Theologen sind da meist untauglich.
Für Biskussion wird eh nicht viel Zeit bleiben, schließlich gab^s
in jortmund überhaupt keine Dislcussion. ochlimmer noch, bei
Llachovec werden die sitzen, mit denen ich diskutieren möchte,
zu mir werden die Piätisten kommen, die sollen besi^er hören...
und das kaul halten. Oder nicht?!
Ihnen und Ihrer I'raüen Frau die freundschaftlichsten Grüße von
uns beiden
Il-ir Aba
(
Ein Vorschlag: lassen oie doch den Geis hinter dem Aba we^,
damit ich mich nicht länger versprechen muß, endlich oline
schlechtes Gewissen "Bieter" sagen darf.
Golli soll seixr aktiv sein und den ;*.arkus x)arth nach Basel
bringen. Ijea Lann brauchen wir dringend in erreichbarer Nähe.
Basel hat schlecht 85 Gewisser]
Aho!
■w
mmmm
»'
Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis
4 DÜSSELDORF 10, dbn
FI80U BR8TR ASSB 58
TELBFON: 44 54 08
25/X/69.
O
Lieber Freund,
da bekam ich gestern einliegenden Brief. Ich persönlich halte den
Vorschlag für unkor-^ekt,aber ich verstehe nichts von Gelddingen.
Jedenfalls sitzt der arme M.in der Tinte, sein »Munger Manr ist
mit den Schweine^-eien auf und davon, die ernsten Verlagsnummern
v/aren aber bei Melzer iininer Misserfolge. An Scharf kann ich mich
nicht wenden, den ker^ne ich ja überhaupt nicht.Den Band lasse ich
Ih-nen vom Verlag zugehen.
Susanne und ich, wir beide grüssen Sie \ind Ihre Frau aufs
herzlichste
Ihr
C^K,
M
Joseph Melzer Verlag
61 Darmstadt, Spreestraße 3, Postfach 827
Telefon (06151) 8 4131
4
I
I
Herrn
Rabbiner Dr.
Robert Raphael Geis
4 Düsseldorf 1o
Pischerstraße 55
O
f^t
Darmstadt, 23. Oktober 1969
JM/Ge
Lieber Herr Dr. Geis,
Sie haben inzwischen das neue Opus des Verlages,
"Der Israelisch- Arabische Konflikt", erhalten
und auf den ersten Blick wahrscheinlich feststel-
len können, daß es von einer Unmenge von Druck-
fehlern wimmelt. Dies ist teils unsere eigene
Schuld, teils aber auch die Fahrlässigkeit des
Setzers. Beides entschuldigt aber nicht die Tat-
sache, die für den Verlag bestimmt keine ehrenvol-
le Visitenkarte ist. Trotzdem bleibt diese Doku-
mentation ein wichtiger Beitrag zur Klärung des
Problems zwischenmenschlicher Beziehungen. Vor al-
lem dient sie zum Verständnis der verwirrten isra- *^^
elisch-arabischen Beziehungen. Es ist ja heute /6o"J
daß kriegerische Handlungen "weit in der Türkei"
uns nicht mehr berühren, denn es hat sich allmäh-
lich herumgesprochen, daß wir alle nur ein Pars
pro toto sind, und wo immer Menschen leiden, der
Gesamt Organismus der Menschheit in Mitleiden-
schaft gezogen ist. Dies sind alles Dinge, die
an sich banale Selbstverständlichkeiten sind, aber
leider in der breiten Masse noch immer unbekannt
und unve r s 1 8i nd e n «
Dies veranlaßt mich, an Sie eine große Bitte zu
richten. Ich weiß, daß Sie gute Beziehungen zur
evangelischen Kirche haben und besonders zu Bi-
schof Scharf in Berlin, wo ich Ihre Fürsprache
dringend benötige. Das Konsistorium der evange-
lischen Kirche (Berlin 12, Jebenstraße 3) hat mir
am 8.7.1968 DM 5.ooo,oo überwiesen als Ausfallbürg-
schaft für einen von uns geplanten Band "Vietnam-Do-
kumentation", herausgegeben von Gerhard Schönberner.
Bankverbindungen: Bank für Gemein Wirtschaft Darmstadt Kto. Nr. 79285. Postscheck: Frankfurt (M.) Kto. Nr. 207 881
M
Joseph Mclzcr Verlag
61 Darmstadt, Spreestraße 3, Postfach 827
Telefon (06151) 8 4131
- II -
I
•
•
Dieser Band ist von unserem Programm abgesetzt
worden, weil sich die Koproduzenten nicht ent-
schließen konnten, eine Teilauflage des Buches
zu übernehmen. Ein Druck für das deutschspra-
chige Publikum allein wäre zu kostspielig^ ge-
wesen. Inzwischen hat das Interesse an Vietnam
in der Öffentlichkeit wesentlich abgenommen.
Mit anderen Worten, wir machen das Buch nicht
mehr. Jetzt stellt sich die Frage, die 5. 000,00
DM an die evangelische Kirche zurückzuzahlen.
Es ist für uns sehr schwer, Gelder zu bekommen,
noch schwieriger aber, Gelder, die wir schon
einmal bekommen haben, zurückzuzahlen, besonders
jetzt, wo die Lage des Verlages sehr schwierig
ist. Ich würde nun vorschlagen, daß die evange-
lische Kirche anstelle des Vietnambuches die
Dokumentation "Der Israelisch-Arabische Konflikt"
abnimmt, die nicht minder wichtig ist, zumal ja
auch die Kirche - evangelisch oder katholisch -
an diesem geographischen Punkt immaterielle In-
teressen hat. Ich wäre bereit, das Buch "Der Is-
raelisch-Arabische Konflikt", das ja DM 2o,oo
kostet, an die evangelische Kirche mit DM 1o,oo
zu liefern, wenn sie sich bereiljerklären würde,
500 Exemplare, d. h. für den Betrag von DM
5. 000, 00, abzunehmen.
Lieber Herr Doktor Geis, Sie würden mir und dem
Verlag einen großen Dienst erweisen, wenn Sie
sich in dieser Sache verwenden wollten. Seien Sie
im voraus herzlich bedankt und ebenso herzlich
begrüßt von
Ihrem
Ca.. .4
ih Melzer)
/// w
Bankverbindungen: Bank für Gemeinwirtschaft Darmstadt Kto. Nr. 79285. Postscheck: Frankfurt (M.) Kto. Nr. 207 881
Düsseldorf, 4.x. 69.
O
O
LielDer Freund,
Dank für die Rücksendung, Dank auch für Ihre Seminar-Studie, zu
deren Lektüre ich noch nicht gekoirjnen hin. Das ro-ro-Bändchen
kam nun ja wirklich zur rechten Stunde. Es ist zum allergröscten
Teil glänzend und klar formuliert. Im 3. Fernsehen diskutierte an
zwei AhendTein Schattenkabinett /die Politik nach der grossen
Koalition. Minister wurden von Journalisten gespielt. Ich konnte
nur wenig sehen, es hewegte sich aber sehr im Sinn der Denk-
schrift.Ob das Buch genannt wurde, weise ich nicht.
Über van Dams Forderung bei Kirchentagen anwesend zu sein, damit
ein Aussenseiter die Stellung der Juden in Dtschld. nicht weiter
gefährden könne, lassen Sie sich gelegentlich von Marquardt in-
formieren.Es ist zu langweilig, ^om es noch einmal zu formulieren.
Über die Verhandlungen FDP / SPD. informierte mich netterweise
laufend Prof. Klug. Es scheinen alle Schwierigkeiten beseitigt. Man
kann vielleicht doch ein bis??^el hoffen.
Kraus hält Robinson für einen sehr kultivierten Zuhörer«, aber un-
möglich als Referenten. Robins. würde das auch nicht machen.
Ihnen und Ihrer lieben Frau sehr herzliche Grüsse von uns beiden
I
Ihr
iL.
An Dieter Goldschmidt
24. 4. 1969
O
Lieber :b'reund,
verdammt spät bedanke ich mich für Ihre bendimg. Es geht
halt alles etwas langsamer, ich selbst finde das z.xv. JJie
Denksciirift "I''ür eine realistische i;eutschlanüpi»tik*' habe ich
noch nicht mal gelesen. Die otudenten-otatistik ist wahrlich
alarmierend. Der Iroi. Locher steht exegetisch weit unter dem
Pfarrer Locher. Aber ich will nun überhaupt nicht mehr über die
Bergpredigt lesen, sonst macht mir die immer wache okepsis
gegen das eigene Densen alles zur oau. ( oie sehen, ich waiiüere
sprachlich auf den opuren von i»iartin Luther.)
Levinson scheint durch meinen groben i^rief zur Vernunft
zurückgefunden haben, (iiiai^quardt hat eine Copie) ochlimm daran
ist nur, daß das .»eib I^avfeeines Tages - wenn ich nicht sehr
irre - den armen Levinson ganz verspeisen wird. Danach aber
könnte er sich noch nicht einmal als itabbi in i:>aden halten. -
Warum muß man nur lein sein, darf sich niciit einmischen?
Auf unser .«ieder sehen freuen wir uns sehr. Ihnen beiden sehr
freundschaftliche Grüße von ;:>usanne
und Ihrem Aba
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jJXVjJÄ
Herrn
Rabbiner Dr* Dr, Gala
Düsseldorf
Fischers tr. 55
2. April 1969 /wp
Lieber Abba Geis,
ich bekam dieser Tage die anliegende Rektoratsrede von dem Bruder
des Düsseldorfer Pfarrer Locher zugeschickt, Sie mag Sie im Zu-
sammenhang mit der Arbeit am Kirchentagreferat interessieren. Ich
habe sie nur schräg gelesen und enthalte mich daher jeder Stellung-
nahme*
Auf Wiedersehen spätestens am ll*5,f vielleicht aber auch schon
am 8., da ich an diesem Tage nochmals wegen Ingenieur schul fragen
nach Düsseldorf kommen muß.
Herzlichste Grüße von Haus zu Haus
( ,
Anlagen
Ihr
"^f"
BAERS HOTEL UND iTtJRHAUS
7829 FRIEDENWEILER
HOCHSCHWARZWALD %*) TT
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Xw äUw Suu I»iVv ;A «u.^ iwM, VSmJt,
'i»l ^ kU u S >'»X «uh i;,,u Vv»s .'^••st.
\uÄi^vH SjU.lV Xm.4Si^ ^-U» U
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Herrn Pabbiner
Dr. Dr. Robert Raphael Geis
4 Düsseldorf
Fischerstr. 55
18. Februar 1969 /wp
(
Lieber Abba Gels,
ich muH leider etvras imdisponieren. Die Arbeiten drSnger sich
hier so zusaimnen^ daß ich für Freitacr, den 27.2., absagen ruß.
Aber: Ich muß zu einer Besprechung über Inrrcnicurbildung
am 17. und 18.3. nach Düsseldorf konr\en,und zvar soll die
Sitzung am 17. um 12.30 Uhr beginnen und irgendv^ann am 18.
enden. Da dieser Temin in c'en Ferien llecrt und Ursel und ich
möglichervreise sogar mit dem Wagen zxxn Abschluß der Fahrt
kommen werden, wird sich in jedem Fell mehr und ausführlicher
Zeit ergeben als bei dem knappen Besuch am 27. So wSre ich
dankbar, wenn Ihr uns für diesen Termin vormerken würdet und
hoffe, daß es dem Kause Geis paßt. Nl^heres können wir noch
verabreden, wenn das Kampf ritual der Fundesversami^^lung hier
vorüber ist und wir unsere Peisemöglichkeiten wieder richtig
planen können.
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26« April 1968 /ps
H^rm
Rabbiner Dr. 6 • i b
4 / Düsseldorf
Fischsr Strasse 55
^^
Sehr geehrter Herr Rabbiner Dr. Geis ,
Sie baten Herrn Prof. Goldschaiidt um Mitteilung der
Konto-Nummer des S D S • Es ist dies :
Postscheckamt Berlin-West
Xonto-Mo. i 1774
Sozialistischer Deutscher Studentenbund.
(
lit den besten Esqpfehlxmgen
(Sekretärin)
D / Herrn Dr. Marquardt
26« Mftrs IfSS /ps
Harm
Habbinar Dr« Gala
78 ?9 / Friadanweiler
Baers Kurhotel
Liabar Abba Qais ,
ich hoba am 17, März Ira M D R zur Wocha dar Brüdarlichkeit
garadat. Anliegend das Manuskript • Ich mute es Ihnen nur zu»
weil ich Sie zugleich herzlich bitten möchte, Herrn Recke auf
aeine Zuschrift zu antworten. Der Schreiber ist, wie er mit-
teilt, 67 Jahre gewesen • so unterstelle ich, dass er wahrschein-
lich 87 ist» Sei's darum, wir v/erden vielleicht alle einmal
tüttelig werden, Ist es eine arge Zumutung,
ihm ein paar Zeilen
Dank im voraus •
von Ihrem Berge Tabor zu
wenn ich Sie bitte,
schreiben ? Herzlichen
Beschwören Sie Ihren Arzt, dass Sie zum letzten V/ochenende im
April oder zweiten V/ochenende im Mai zu einer Vorotandssitzung
unserer Arbeitsgemeinschaft nach Berlin fliegen dürfen. Das Gast-
zimmer bei uns steht ohnehin bereit. Wir brauchen Sie, um den
Kirchentag 1969 vorzubereiten. Von selten Herrn von 'Weizsäckers
ist noch alles offen.
Herzlichst
stets Ihr
Anlage
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An Dieter Goldschmidt
Baers Kurhotel, 7823 Priedenweiler
bei Neustadt, 7«3«68
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Lieber Freund,
hoffentlich haben Ihnen die Tage in England sehr gut getan*
Haxder scliickte netterweise sofort die Adi'esse von i^.ark. x>arth,
er schrieb heute - mich beschauten - glückltcK .auf meinen Brief.
Wenn man den Mann doch nur in Dtscliland. halten könnte!
Golli wird ja iiimier wieder auf Jochanan .bloch' s hereinfallen,
0. I^lichel ist eine larsival-Katur und x^raus scheint ciir - leider,
leider - für die ernsthafte Christi. ~jüd. Forschung nicht mehr
die x^raft zu haben.
Aber ich konjue heute auch mit persönlichen Tvöten, ein mir recht
ungewohnter und peinlicher Zustand. Ich bin heute hier gelandet
und soll fünf ..ochen bleiben. Der Arzt im i^rankenhaus sali die
Vernarbung der Herzwunde in 3 Tagen und die unwahrscheinliche
Normalisierung des iiICG. als medizinisches ..under an. Da Prof.
ßüther aber auch ein sehr prachtvoller Lensch ist, sprach er
über meine märchenhafte Vitalität, um fortzufaliren *'wenn*s
mit der mal aus ist, werden oie in wenigen Tagen am Ende sein,
anders sollte man Ihnen auch nicht wünschen." Hecht hat er, nur
weiß ich besser, wie nahe ich am ii^nde eben dieser Vitalität bin.
ylch habe den beruf losen Zustand als .ismderprediger 12 Jalire
ganz e>^t überstanden, hun kann ich aber so nicht mehr weiter
/Und üwar nicht nur, weil das Herumreisen schwerer wird, kan
muß wahir scheinlich vor dem ii^nde irgendwo sehen, was man er-
reichen kann, richtiger: ich müßte es sehen, ^ui wieviel Uni-
versitäten ich erfolglos herumgereicht wurde, wissen oie viel-
leicht. Letzte iitation war i>ochum, das schien Kraus ganz sicher.
hQ ging natürlich scniei, denn Iiengstorl - iuünster sitzt im
Aulturausschuß der oID. Natürlich hatte er nicht vergessen, daß
ich ihn vor einigen Jahren als Judenmissionar und ;bA-Lann ent-
larvt hatte. Also wurde auch aus dieser Konorar-irof essur nichts.
/ Präge: Könnte mich die Kirchliche Hochschule oder die lädag.
Hochschule in i^erlin ohne Honorar gebrauchen? uexm nein, ant-
worten oie bitte nicht, weil ich uns beiden jede ieinliciikeit
ersparen möchte. |,^fv
Und nun seien öle bitte nicht böse. tVie tief muß man herabge-
stiegen sein, wenn man sich aelbfit anüietet...
Ihnen und Ihrer lieben Frau die herzlichsten Grüße Ihr alter Aba
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Herrn
Rabbiner Dr« G e i s
k I Düsseldorf
Fischerstr. 55
2if. Januar 1968 /pz
Lieber Abba Geis
ich habe es jet^^^t so gemacht,
nach Düsseldorf fliege, und i
Verwandten, ob ihnen nein Res
würde dann von dort aus direk
Hörsaal der Chirurgie der Uni
Ihre üinladunT, hinterher bei
wenn es Ihnen recht ist, verl
Hittagessen am n'ichsten Tag (
nir dann nur meinen früheren
Studie herausgebe, Vikar Dr« S
Wohnung bestellen. Das werde
morgens 10^ vorgeschlagen und
ihm zu tun habe •
dass ich am 30. Januar, nachnittags,
ch schreibe mit gleicher Post meinen
uch an Nachmittag recht sei. Ich
t zum Vortrag nach Düsseldorf - Grosser
versitcitskliniken - fahren und nehme
Ihnen zu übernachten, gern an. Und
asse ich oie sogar erst nach dem
Abflug Düsseldorf m,35^). Ich muss
Assistenten, mit dem ich die Pfarrer-
oiegel zu einer Besprechung in Ihre
ich gewiss dürfen. Ich habe ihm
nehme an, dass ich 1-2 Stunden mit
Herzlichst
Ihr
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28. August 1967 / mi
Herrn
Rabbiner Dr.
Geis
Düsseldorf
rischerstr, 55
(
Lieber Aba Geis,
historische Momente verdienen festgehalten zu werden ! Dies hat
offensichtlich auch die Fotop.rafin gemeint, als sie uns beide
über den Nahen Osten diskutieren sah. Ich schicke Ihnen das Foto
zur gemeinsamen Erinnerung,
Wir hatten einen herrlichen Urlaub in D.^nemark und zum Schluss
auch noch einen Tag in der DDR. Hoffentlich kennen Sie das crleiche
von Ihren Ferien sagen - und vor allen hoffentlich sehen wir uns
bald wieder einmal.
Mit herzlichen Grüssen an Sie und
die Ihren - auch von meiner Frau -
stets Ihr
/? /
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o
Rabbiner Bh. Robert Raphael Geis
A
"^^ U^'A fj^ J nAc^lA f
4 DÜSSELDORF 10, OSN
FISOHKHSrKASHB BS
TBLBFON: 44 S4 »8
26.6.67.
/-
Lle'ber flle'beT Freund,
jnoch einmal will ich Ihnen für Ihr Referat danken, es war so gross-
artig .. und es war so unsentimental. Genau nach Inhalt, Stil und Hal-
tung das, was offensichtlich unserer AG- -ich schliesse mich da ein -
schwer fällt. Ich kann mir nicht helfen, ich fand uns ansonsten z.T.
verstaulDt (Reic^imann) , z.T. alte Platte (Golli,Krrms, Geis) .i\m hedenk-
lichsten stim-'T^te mich "unsere Jugend"Marquardt, Hoppe, Wie kann man
in unserer Zeit so wenig nüchtern sein, wenn man noch soo jung ist?!
Wir als AG- "Juden und Christen" haben uns üherle"fe-t, was kann einem
eigentlich loesseres passieren?Für die Jugend, die da in H. anmarschier-
te,ist unser Christi.- jüd.Prohlem höchstens ein kleinwinziges Teil-
prolDlem, Gottloh. Hoffentlich koL^^Ilt diese Jugend, wenn' s die Kirchen-
tagsleitung auch stört, zu späteren Ki^'chentagen und schaf'"t sich Raum.
Jedenfalls sollten in Zukunft Sie,Golli und Kraus in anderen Arbeits-
gruppen auftreten, Zeit ist'sIDie Panne techn.Art am ersten Tag erschien
mir fast s;^T]iholhaften Charakter zu hahen.
Mit Ihrem Referat gehe ich hier hausieren. Ich habe gleich mehrere Exem-
plare geklaut. Was für ein Glück, dass Sie und Ihr Referat da waren,
sonst hätte man sich doch ein hissel schämen müssen, \
Ihnen und Ihrer liehen Frau sehr herzliche Grus, e von uns beiden
O
Ihr
0 '
Rabbiner Dh. Robert Raphael Geis
4 DÜSSELDORF 10, dkn
FISCIlERSTRASäB BS
TBI^BFON: 44 84 08
15.3.67.
o
Lieber Herr G-old Schmidt,
den Brief des Ko'rates habe ich mittlerweile erhalten und beant-
wortet:
Drei "-Sirzreferate" von 20-30 Minuten Dau»r machen jedes Gespräch
illusorisch.
Herr Y/g,lt ermann, der jetzt überall herausgestellt wird, kann keine
Diskussion leiten. Früher waren Monologe seine Stärke und Schwäche,
nach der Affäre ist das ins Unerträgliche gesteigert worden.
Wenn Prankfurt in diesen beiden Punkten nichts ändert, werde ich
nicht mitmachen. Ich lasc^e es Sie wissen, sobald ich Nachricht habe.
Golli sprach ich vor einer Stunde ajn Telephon. Es geht über alles
Erwarten gut, ich bin mit glücklich.
Ist an W Iter Dirks geschrieben worden, dass ich ein Kurzreferat
über die"^ dt. Juden der Ansprache von Eva Reiclimann vorausschicke?
Ich bin gerade bei den Vorarbeiten ..und faul genug, um nicht um-
sonst arbeiten zu wollen.
Sehr herzlich grüsst Sie
Ihr
<^.
o
13. März 1967
/px
Herrn
Rabbiner Dr. Geis
*♦ / Düsse Idorf
Fischerstrasse 5S
,'.
Lieber Herr Geie
Sie werden inzwischen ^eh^rt haben, dass die Operation -
jedenfalls nach dem augenblicklichen Stand - gut verlaufen
ist. Weiteres werden Sie wohl telefonisch erfahren.
Ich bekam am Sonnabend einen Brief von Hoss, dass am 5. Juni
in Berlin ein PodiumsgesDr^lch des Koordinierungsrats abgehalten
werden soll. Sie seien dazu um ein Einführungsreferat von
20-30 Minuten gebeten. Werden Sie kommen ? Ich selbst habe
vom 6.-10. Juni einen Kongress der Comparative Education
Society in Europe in Gent und daher angesichts meiner auch
sonst zahlreichen Verpflichtungen keine zu grosse Neigung,.
Es hangt wirklich davon ab, wer mitkommt.
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Herzlichst
Ihr
1 Anlage
Fotokopie Brief H. Boss, Deutscher Koordinierungsrat,
Frankfurt a.M., v. 10.3.67
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?• März 1967 / ml
Herrn
Dr. Erhard
E p p 1 e r
7295 Dorn8t€tten bei Freudenberg
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Lieber Herr Eppler,
hier schicke ich Ihnen die einzigen bisher vorliegenden Referate
für die Arbeit in unserer Kirchenta^sgruppe, Es sind die Referate
von Herrn Geis und Frau Reichmann. Im übrigen möchte ich zu Ihrer
Information noch hinzufügen, dass die Themen inzwischen etwas anders
formuliert wurden, als ich Ihnen berichtete.
Am 1. Ta^ sprechen Geis und Kraus über:
••Juden und Christen: Ihr biblischer Friedensauf trag»*
Am 2. Tag sprechen Geis, Reichmann und Dirks über:
••Juden und Christen: Ihr Weg zum Frieden ••
Am 3. Tag ist für uns vorgesehen:
••Abbau der Vorurteile: Dienst am Frieden*^
Ich freue mich, dass mit dieser Neuformulierung - vor allem für den
2«^iten Tag - wohl Ihre RÄHenkÄn. die Sie in Frankfurt /Main äusserten,
gegenstandslos geworden sind.
Mit bestem Gruss
Ihr
D / Prof. Gollwitzer
2. Mira 1967 /p»
Herrn
Rabbiner Dr.
^ / -£Jl
Geis
8 e 1 u o r f
FiBCherstrasse SS
1
Lieber Aba Geis
I
das ist schon ein Kummer in Sachen Dirks ! Ich habe vor ein
paar Tagen mit Marquardt und Gollwitzer ausführlich gesprochen,
Gollwitzer will noch einmal an Dirks schreiben und ihm nahe legen »
sich von sich aus nochmals mit Ihnen in Verbindung zu setzen«
Dabei ist unsere Vorstellung, dass hoffentlich beide Möglichkeiten^
die wir sehen, gew^lhlt werden könnten, ohne dass die Sache weitere
Kreise zu ziehen braucht; nlmlich entweder die Möglichkeit, dass
Dirks von sich aus zurückzieht, oder die andere, dass es doch zu
einer - wie auch immer gearteten - Verständigung zwischen Ihnen
und Dirks kommt. Gollwitzer hat dieser Tage ausführlich mit Amery
gesprochen, der Dirks gut kennt. Wenn ich dessen Darstellung
folgen darf, so ist Dirks offenbar schon - durch seine vielen
Krankheiten und durch mancherlei andere Erfahrungen - in einem
frühen Prozess des Alterns, bei dem ja grundSritzlich, wie wir
alle wissen, bestimmte Charakterzüge deutlicher heraustreten als
wflhrend des vorhergegangenen Lebens als Erwachsener. Nach Amerys
Meinung ist dieser besondere Charakterzug bei Dirks seine Tendenz,
Brücken zu bauen, die of fen&lohtlich im vorliegenden Fall zu einem
Versuch geführt hat, im Failty"Frings eine Brücke zu bauen, wo keine
gebaut werden durfte. Der Fall Waltermann liest offenbar deshalb
sehr kompliziert, weil beide Seiten sich nicht sonderlich geschickt
verhalten haben. Dirks ist von Köln viel abwesend und hat daher
Mühe, die Kontrolle über seine Verantwortungsbereiche zu behalten.
Doch Herr Waltermann scheint wiederum diese Schwache in einer
ziemlich unfairen Weise im Falle Lo^venstein genutzt zu haben. So
ist dann schliesslich dfr sonst so fMedfertige Dirks an einer
falschen Stelle geplatzt.
Alles das sind individualpsychologische Faktoren. Wie kann man dem
Dirks aus der törichten Situation, in die er sich sftftbst gebracht
hat, heraushelfen 7 loh wage, an Sie mit dem Hinweis auf das
Liebesgebot zu appellieren, von dem ich gelernt habe, dass es im
Alten und nicht im Neuen Testamtnt seinen Ursprung hat.
b.w.
- 2 -
Herzlichen Dank für Jaels Zeilen« loh freue mich, daas Immatrikulation
und Wohnung geklappt haben. Hoffentlich sehen wir sie einmal bei
uns, sobald sleiln Berlin ist«
Ganz herzlich
Ihr
"fW
o
o
Düsseldorf, 1. Wiärz 1967
LielDer Herr Goldschmidt,
hier die zweite Fassung meines Referates. Eva Reichjnann
habe ich gebeten, ihre erste Fassung direkt an Sie zu
schicken.
Sehr herzliche Grüsse,
Ihr
^K ^
i 1
I
PboF. Dh. DIETRICH GOIiDSCHMIDT
DIBSKTOB AM INSTITUT FÜB BILDUNG 8FOB8CHUNG
IN DBB MAX-PI.ANCB-GE8BL.L.8CHAFT
1 BEBLIN 81 - T7ILMEBSDOBF
BIiI88ESTBA8SB 9
TELEFON 87 Ol »1
TELEGBAMMAN8CHBIFT BILFOB BEBLIN
13. Februar 19 67 / mi
Herrn
Rabbiner Dr, Robert R. Geis
Du sseldorf
Fischerstrasse 55
10
O
o
Lieber Aba Geis,
herzlichen Dank für Ihren Brief vom 9. Februar. Ich bewundere Ihren
Brief an Dirks und halte ihn für meisterhaft in seiner Kürze und
Präzision, ohne Anlass zu irgendeinem äusseren Brückenabbruch zu
geben.
Ober Jaels Zulassung ist jetzt noch nichts zu sagen und auch nichts
zu tun. Die Sache wird erst Ende Februar entschieden. Inzwischen
bemühen Gollwitzer und ich uns, im Wohnheim der Kirchlichen Hoch-
schule für Ihre Tochter einen Platz zu bekommen.
O
ü
Herzlichst
Ihr //^
\
r
13, Februar 19 67 / mi
Herrn
Rabbiner Dr, Robert R»
H Du s s e 1 d o r f
Fischerstrasse 55
Geis
10
1/
i
\
Lieber Aba Gele,
herzlichen Dank für Ihren Brief vom 9» Februar. Ich bewundere Ihren
Brief an Dirks und halte ihn für meisterhaft in seiner Kürze und
Präzision , ohne Anlass zu irgendeinem «lusseren Brückenabbruch zu
geben.
Ober Jaels Zulassung ist jetzt noch nichts zu sa^en und auch nichts
zu tun» Die Sache wird erst Ende Februar entschieden. Inzwischen
bemühen Gollwitzer und ich uns, ia V/ohnheim der Kirchlichen Hoch-
schule für Ihre Tochter einen Platz zu bekommen.
Herzlichst
Ihr /) /
■■I«*'
......MMMMVaM
Rabbiner Dr. Robert Raphaei. Geis
4 DUSSELDORF 10, den
FISCIIKRSTRASSS BS
TEI.EFON: 44S4S8
9.2.
1
o
Liel)er Herr Goldschinidt,ich wollte schon zu Dirks schweigen, da tönte er
gestern Ahend etwas peinlich in einer Fünf-Minuten- Sendung zum Pali
Frings. Da die Proteste "guter Christen" von neuem einsetzt^meldete ich ^
.den meinen auch an. Diese Abschrift geben Sie bitte dann an Golli.Er wäre
Bevorzugt behandelt worden, wenn ich Sie nicht fragen wollte, ob ich für
Jaels Zulassung jetzt etwas tun musG.Auch wüsste ich gern, wo man für die
junge Dame gegebenenfalls ein Zimmer bekommt. Studentenheime sind ja wahr-
scheinlich ausverkauft. Ihnen, IhEcr Frau und den Gollis sehr freundschaft-
liche Grüsse
Ihr
Qa,
<^
o
^^
mmrnß
■»f^
i
Rabbiner Db. Robert Raphael Geis
4 DÜSSELDORF 10, dbn
FISCHBHSTHASSK »6
TKLKFON: 44 04 »8
30.1.1967
0///
j^^elDer Herr Goldschmidt^
S
Dank für den Paesin, er-Brief . Er mißfällt mir sehr.
Einmal hätte man die politische Chance besser nutzen können,
zweitens sollte man auch ein bißchen christlich denken und
zum dritten ist die Form unmöglich. Wenn man selbst mit all
seinen Titeln unterschriebt, kann man schlechterdings nicht
im Text "Herr Kiesinger" schreiben. Ich schicke Ihnen eine
Kopie meiner Marx-Rede, an der Sie so Anteil genommen haben.
Vielleicht können Sie sie mir zurückschicken.
Seien Sie sehr herzlich gegrüßt,
ihr
MC
IIKI.WJ«* <Mi-iii-inr-tw- it^'
«
t
Jeder ^^len8ch ist tin Kind i^einer Zeit, er wmptUnet toxi ihr
und k^:löpft üiit ihr. «erm wir in dieser Jtiinde de« kaurne«
gedenken, der ale einer der ersten deut^olien Juden in das
Ttrwüßtete Ktci kriegedeutechl^md zurückk' hrte, oarni können
wir das wahrhbift nur tun, ^'^eim wir sein Bild, daß Bild von
Karl Jt:arx, als das Bild der Zeit auoh vor uns ir^eheiif von
der er eiüpf^mgen, mit der er ^^ekäiüpft hat, auß der er geboren
war, und die er in eigenen Linien dargestellt hat.
Es geschehe unter dem Thema "Glanz und Elend des deut^i^chen
Juden".
Beutscher Jude, in diesem Land so oft unvi manchiaal ßo falsch
beschworen. ' berbetont — oder unterbewertet, bis hin zur
groteeken Feststellun , eine deutsc— jüdische äymbiose habe
SS gor nie gegeben.
HBren wir zu Be. inn die Stimme der aionistißohen Zeitung
••Jüdische Rundschau**, eines Blattt:S, dem man schwerlich ein
deutechtüiuelndes Aesiinilantentum vorwerfen kann, dris kraft
eeiner zionistischen Konzeption früher als die kehrheit
deutscher Juden erkrijante, daee es im Reich eines Idtler
für un& kein Bleiben gebe. Auf den BoykottScimstag des
1. .\pril 1933 schrieb Robert «veltsch: "Bas deutsche Volk
soll wissen: geschichtliche Verbundenheit von Jahrhunderten
ist nicht einfach zu lösen. Unser üekenntnis zum jüdischen
Volkstum hat nie bedeutet, dae. wir etwas wieder hergeoen
könnten, was deutscher Geist uns geschenkt hat. ^ix sind in
ihm erzogen und wiesen, ^as wir ihm zu d:inken haben. Das
nationale Judentum hat - neben seinen jüdischen Quellen und
;iohätzen - aus deutschen ichi'iften gelernt, was Charakter und
Freiheit heiest. ... Tausende deutscher Juden in deutscher
Bildung erzogen, müssen dt.B Land verlassen ... Jahre und
Jahrzehnte werden vergehen und wir wissen, das« noch Generatio-
nen dem treu bleiben werden, wis^ eie vom deutschen Geist
empfvoigen haben»"
Was hat wohl alles zu diesem Treuebekeimtnis in der Abechieds-
stunde geführt?
Die liebe zu Kant, Lessing, liluaboldt, zu Goethe und Schiller,
die schon lange vor der Gleich oerechtigun^ jUdischeröeits
einen Losss Msndelssohn hervorg bracht hat?
Die Züge des Geiii eins amen im positiven und negativen: der Hang
zum Irrealen, die Abstraktheit des Denkens, der Uangel an
politischer Begabung, d i« Sendungsbtwußtsein?
Bas Zu Siaamnen treffen einer deuteci -büriierlichen Oberöchicht mit
dem bi 1 dune bhungr igen, weltselinsüohtigen Juden, die gemeinsam
den Pöbel verachteten, äenen die Kasae fremd blieb und die
sie darum den Volksdemcigog^n überliesi^en? All daa und manch
anderes mag zu der stUririischen Umarmun. geführt haben. In
anderen Ländern gin. die mtwicklune ruhiger, stetiger, aoer
auch ohine die frühen Höhepunkte vor 8ich>^. Immerhin, die große
Zahl frühender Juden auf allen Gebieten dee Geistes, der
Wissensclaft, der .^irtechaft ist keine schlechte Ernte gewesen.
Immerhin, die r.i8senßchaft des Judentums ist in die..em Lande
geboren, der Zionismus gerade in eeiner deutschen irägung
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lat auß d«r Entwicklung", die
wegzudenken.
zum Neuen Israel führte, nicht
Dftbei haben Juden maximal nur vier Generationen duzue^ehört,
und dieae kurae Spanne Zeit war vom unschönen Konzert der
Atisemiten tändig i begleitet. Alle liebe konnte auch die
Angibt nicht nehmen, ja vielleicht machte aierade die Übermacht
der liebe hellhörig, einer liebe, die um die mögliche Untreue,
den Verrat des Geliebten wußte?
bo hat Gfibriel Riesser, Vizepräsident des Fr-Uikfurter iarla-
mentee^ 1848^ geeci rieb^nj '•Wir sind entweder Deutsche oder
wir sind heimatlos. •• Um 188C schon klagte Lfiax Liebermannt
'zwar iLÖohte ich um alles gern in meinem Vaterland bleiben
«alter Rathenau erklärte: "Vertreibt man mich von meinem deut-
schen iioden, 80 bleibe ich doch deutsch/ Franz üosenzweig,
der große Rückkehrer ins Judentum, meinte« '^oollte man mich
zwingen wollen, mein BeutychtujGi von meinem Judentum zu trennen,
80 würde ich dieoe Operation nicht lebend überstehen.^
V
• • •
Sie alle - und sie stehen doch nur stellvertretend • hatten die
Angst, es körAne einmal zxxm Traum werden, was ihnen i^ohönste
WirklicJrikeit schien. An die FfJrohterlichkeittn des faktischen
Endes konnte keiner denken, daß verbot ihnen ihre jüdische
und ihre deutsche i^rziehung, das Gesftz, unter dem sie ange-
treten Äaren,
z\ber losgekommen sind wir *ille nicht, das Reatlein der über-
lebenden, das schließlich aus Todesschattental auftauchen
durfte. : elbit aus unserem HaSjB, so selten er geworden,
spricht enttfluschte Liebe. Liebe zu Deutsct Land ist in denen,
die nie mehr deutschen ^-oden zu betreten wagen, Liebe in
denen, die aurUckkehrten. ^ine stille, verschtfmte Keimatliebe,
die sich mit den lautstarken Lrkläarungen der Vertriebenen-
verbJmde und einem übersteigerten Nationali süius in- und außer-
halb der NU natürlich nicht messen kann, auch nicht messen
will.
Aus dieBer Liebe und mancher Ausweglosigkeit kehrte Karl Marx
naCh Deutschland zurück. Aus seiner ersten, kleinen Zeitung
hat er ein Blatt gemacht, las in der L^undesrepublik \md in
der .velt neachtet wird. Es war ein schweres, entsagungsvolles
Aroeiten. £r kämpfte für die Überwindung der nackten Not der
t berlebenden und ihre moralische Aufrichtxing. ";r setzte sich
für den Aufbau jüdischer Gemeinden und die Organisation der
Gemeinden bis hin zum Zentrcarat der Juden in Deutschland ein.
Er versuchte, die geistige Tradition des deutschen Judentums
wieder lebendig werden zu lassen. In all den frühen Jahren
seiner Tätigkeit hatte er mit denen zu ringen, die nash dem
Gewesenen Deutsc. land "judenrein" wiasen wollten — und wir
konnten doch wahJrlich nicht nachträglich einem Hitler recht
geben, konnten nach dem fürchterlichsten Aderlas« aller Zeiten
auf keinen Juden, keine jüdische Geiüeinde - und mochte sie
noch so klein sein - verzichten. Er kämpfte mit Entschiedenheit
für die En sohädigungsgesetze und da» Luxemburger ;¥iedergut-
maohungs abkommen, das für den Jungen, von ^ Feinin umgebenen
•^tr^at Isrr^el so segensreich wurde. Dieser rCampf t^^ über-
- 3 -
geordnete jüdlsohe \md israelische i-sl^ngs hat gana wesent-
lich z\m Abbau der Vorurteile gegenüber jüdiß( hen öeaeinden
in Deutschland — und gegen die bundesrepubük bei£etra£:en.
Daß NachkriegBdeutBChland hatte das bitter nötig, wcvS heute
schon wieder vielfach vergesaen ist. Karl Marx ver^-^tand es,
den Blick der ..elt in meiner Zeitung auf das «andere Deutsch-
land*» zu richten, das eß Ja iuaaer gegeben hat, das litt, d^s
eeine Blutzeugen hatte nicht anders als wir. Br ist <äarum nie
müde geworden, gegen die Kollektivsciuld zu Felde zu ziehen —
und mit Erfolg. Bonn hat das anerkannt, die Hilfe eines
Karl l^^arx kam ihr gelegen. Ehren in reicheiu Maße wurden ihm
zuteil, er fühlte sich getragen, verfc?tanden. Der Glanz deß
deutschen Juden sc. ien reicher ala je zu strahlen, /loer wenn
m^m Kurl Larx noch fragen könnte, er würde all das gering
achten im Vergleich au der eci ten Freundi^oh^ift mit dem ereten
Bundespräsidenten, heu, ulUb^ schon einmal irofesfcior heuss
über seinen Freund Karl Mar> gehört haben, um die Tiefe der
beiderseitigen Sympathie zu erahnen. /Vll das war wohl nur
möglich, weil er in einer steten Gfespanntheit an dem Geschehen
in diesem Land teilnahm. Aber hier liegt isu^leich auch die
Gefahr, die Karl ^arx nicht immer meistern konnte. ::>tete
Gespannth^ it und stete i^ntbchiedenheit hebt sich schließlich
selber auf. Nur wenn das Geringe laa el^ring erkannt wird,
kann dem Grossen ein l^.tz üleiben. 18 iilonate nach iiriegs-
ende finden wir in einem meiner recht seltenen .rtikel scnon
das iVort "es gab Optimisten ... und sie wurden enttäuscht,
.er das erste Adenauer-Interview von L^l Marx aus dm Jahre
194Q nachließt, wird die Länge des w'eges ermeßi^en und wie
erschreckend weit von der frühen Zielsetzung abgewichen wurde.
Die nicht abreiasende Kette negativer i:.rf .^Jbrungen hat den
Mann Karl lv:.arx auf der Höhe t eines i^rfolgee unsicher weraen
lassen. Als /ungehöriger ätr klaBSischtten Ldnorität blieb ihm
das .Vesen der Macht letztlich fremd, '^ ib Täuschungen und
Selbsttäuschungen mit sich brachte, oein ^iiter Geist «Theodor
Heuss'» fehlt ihm ishr. ^r meinte wohl, nur der vertraute .ve^^,
der .Veg nach Bonn könne Hilfe bringen, oo hat er manchm-a
geschwiegen, Wo er hätte reden müssen, gesprochen, wo er besser
geschwiegen hätte, gestimmt wäre lYm wohler gewesen, wenn er
dem Grossen eeinen ilatz ge^eo^n^ wenn er das Jüdische ^roblem
als ein Teilproblem erkannt und aus ^.einer verwirrenden
Isiliertheit gelöste hätte. In seiner Zeitung mußte er natür-
lich alB gewissenhafter Chronist jede antisemitische iiaxt-
Äleisim^ registrieren. Aber ist es Zufall, ^enn in dem ^and
n:
Rechenschaft gibt, nur in einem einzigen, imponierenden Aur-
satz "opiel mit dem ?euer" das Problem der Vertriebenen-
verbände angefangen wird? Und doch handelt es sich hier um
eine übergeordnete Frage von eminenter Bedeutung, von der
unendlich viel abhängt, nicht zuletzt d iS Aufkommen einer
nationalistischen i'bersteigerung, die für Juden immer gefal
lieh am werden droht. Die Tatsache, daß Anhänger einer uppo-
ßition, in Deutsc 1 md sclmell als unbequem empfunden, mit
den :>Ci impfworten Kommunistensohwein und Judensau tituliert
werden, scheint Karl Ä-arx wenig berührt zu haoen. i.b handelte
sich jp eben nicht um Juden. Und doch ^^ehören eben diese 2U
Juden Abgestempelten dem anderen Deutschland am, aas uns
nach diebem Land zurückkehren ließ, zu den kännern des^ider-
«t:inde8, die uns Trost bedeuteten und noch immer bedeuten.
*»^ir Juden sind ßar nicht die einzigen, noch nicht einmal die
bevorzugten Juden in diobem Land. Das mag auf* tiefste er-
schrecken, aber man vergesse darüber nicht, wir sind hier
- 4 -
nloht aohr allaln« Em ist ein KeueSi von dem wir nooh nicht
SU sagen y%rml5genf ob ee am £nde zum ii'öeen odir Guten führt«
AXiaer Karl karx, Hab koxmteet Du inülner Treueüberafeeigerungi
in Deiner Loyalität »Übertreibung nicht urkennen. Aber dabei
ha»t Du einen groien BtmdeB^enossen in dem bedeutendsten
deutschen Juden, Herrn um Cohen, gehabt. Hermtuin Cohen, der
sein geliebtes Schillerkolleg aus ^cham über den Antiaeialtisiiius
nicht mehr las, der nie Rektor der ünivereität werden konnte,
deren Kamen er weltbekaxmt gemacht hat, meinte 1915 in der
New Yorker ^taatszoltung, die aJQie^rikanl sehen Juden zur Neutrali-
tät aufrufen zu müssen, weil allein Deutschland das land der
GeisteBfreiheit und .''iittenzucht sei \ind nur ein deutscher Sieg
Gerechtigkeit und Vblkerfrleden Injder .Veit begründen könne.
Auch Du, Karl Marx, warst - um ein iVort Bubers anzuführen -
herzdeut^ech, das war T>ein Glück und Dein Unglück, Dein Glanz
und Dein i,lend. oie sehen, meine .vUßführungen werden zu einem
Zwiegespräch mit dem Abgeschiedenen, dem diese Feier gilt.
Ich höre nur sein hilfloses, klagendes "was ßoll ich tun?**,
es ist unvergesslich.
Hur der Vergnngenheit soll diese Stunde qber nicht gelten,
ienn es in dleßem Deu sohl and wieder Juden gibt, die den Vers-
euch unternommen haben, jüdische Gemeinden aufzubauen und also
zu hoffen, so sind wir uns doch darüber im klaren, daß eine
Vergangenheit, wie reich und leu htend sie auch gewesen sein
mag, nicht zurückberufen werden kann. Eine Zeit läßt sich nicht
wiederholen und keine Verg^n^renhelt sul vermag über einen Abgrund
hinwegzutragen. Zelt schreitet fort, ea ist ungut, wenn sie zu
viele i.lemente einer Vet-^angenheit, nunjgar einer fragwürdigen
Verg:ingenhelt zeigt.
Rag«ii.z, der berühmte evangelische Theologe der ^chweiz, hat
einmal vor Jahren ges gt, die Juden seien die Selamographen
der «eltgeechlchte, ihre Verfemung und Verfolgung zeige immer
ein aufsteigendes Sturmtief an. Das scheint nun nicht mehr zu
stimmen. Die tief beunruhigenden oturmtlefs unserer Zeit kommen
ohne Juden aus. Ein Wort IdcCloy's, das in der *'AllcCimeinen"
im Jahre 1949 abgedruckt /vurde, scheint uns hingegen seinen
5inn noch immer zu habenj für die Deutschen sei die Judenfrage
die Feuerprobe der Demokr^^tie. Hier aber können wir Juden nicht
helfen. Mit dem Bedrohlichen seiner Judenfrage muß das deutsche
Volk/rf allein fertig werden. Da sind wir machtlos, wenngleich
wir ±lm leidensch ftllch gern zur Hilfe känien. Im irophetenbuch
JööiiJM heiß l e»x In oLille, in Gelawö^xuieit gebohieht euer
Heldentum. In einer Zukunft, für die Karl Marx zu kämpfen glaubte,
wird es auf das Heldentum der otille und Gelassenheit sehr oft
ankommen, i^ir werden sehr genau überprüfen .aussen, wo wir uns
zu eng:?.glfcren haben, wo wir besser schweigen, -ae Verwirrende
des Tagtäglichen darf xms von unserem ^eg rds Juden in Deutsclv-
land nicht abbringen, von dem «eg einer Minorität des Glaubens,
die nur ein ^ächtertimt für alle als Juden hierzulande Impfundenen,
Beklarierten ausüben kann.
Wir sprachen von der Stille und der Gelassenheit, in denen doch
wohl der Friede beheimatet ist. Diesen Frieden möchten wir zum
^clxluß Uli Marx, der tapferen, lebensfreundlichen, wohltuend
nüchternen Gefährtin von Karl Marx wünschen, ihr und ihren Kit-
arbeitern an einer Zeitung, die mit uns allen um Deutsci-lands
Frieden bangt.
^
10. Januar 1967 /px
Herrn
Rabbiner Dr. R. Geis
** / Düsseldorf
Fischerstrasse 55
10
t
Sehr geehrter Herr Dr. Geis ,
Herr Professor Goldschraidt bat mich, Ihnen mitzuteilen,
dass er am 13. Januar - kommenden Freitag - leider den Zur
um 12, 21+^ nehmen muss. Er wird, sobald er bei Frau Ketzler
fertig ist, bei Ihnen anrufen und nimmt an, dass dies gegen
10,30>^ der Fall ist.
Mit den besten Grüssen
(Sekretärin)
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An den
Zulassungsausschuss der
Freien Universit^lt Berlin
1 Berlin 33
Garystrasse 21-23
9. Januar 1961 / mi
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u
Sehr geehrte Herren,
ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die notwendigen Unter-
lagen und Anmeldungsformulare an Fräulein Jael Geis
{^ Düsseldorf 10, Fischerstrasse 55) schicken könnten.
Fräulein Geis möchte sich zum Sommerseraester in der Philolophi-
schen Fakultät lTheater\>rissenschaft ) immatrikulieren.
Mit bestem Dank
(X. \ VlA^^^
J^JCUu;7cA-.
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II wi Mtf^-fc ":iisrn 'iQ'.'i
Dr, Ingrid N. Sommerkorn
9. Januar 19 67 / rai
Herrn
Rabbiner Dr. R,
Geis
< /
DüSf:clciorf 10
rischerstrasse 55
.4
Sehr geehrter Herr Dr. Geis,
Herr Professor Goldschmidt hat mich pebeten. Schritte wegen der
Zulassung Ihrer Tochter zum Sommersemester 1967 an der Freien
Universität Berlin zu unternehmen.
Vom Zulassnngsausschuss der F.U. wurde mir mitgeteilt, dass sich
Ihre Tochter bis zum 31. Januar 1967 mit den offiziellen Unterlagen
beworben haben muss. Ich habe veranlasst, dass Ihnen die entsprechen-
den Anmeldungsformulare direkt nach Düsseldorf geschickt werden«
Im Augenblick ist es nicht möglich, irgendwelche weiteren Schritte
zu unternehmen, da sich der Zulassungsausschuss an der Freien
Universität erst in den nächsten Tagen konstituiert. Jedoch wurde
mir gesagt, dass an der Philosophischen Fakultät für die Fächer
Soziologie, Psychologie und Theaterwissenschaft immer ein besonders
grosser Andrang herrscht.
Ich schicke Ihnen die Unterlagen Ihrer Tochter wieder zurück und
werde mich Anfang F»bruar noch einmal informell beim Zulassungsaus-
schuss erkundigen welche Fortscnritte ihre Angelegenheit gemacht nat.
Mit freundlichem Gruss
Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis
O
O
4 DÜSSELDORF 10, dkm
FISCU£RSTRAS8B 65
TKL.KFON: 44 04 08
x^.^.u,
0'l/( ~
1^ ^ic^uUu;
,/^iJ^^^^^^J/^
(fyUtOpv^"^
^x/ . '^Ju4iUf(^
m. Oktober 1966 /p«
.1
Herrn
Rabbiner Dr. Geis
14 / Düsseldorf
Fischerstrasse 55
t
Lieber Herr Geis
auch meine Frau und ich haben uns sehr ilber den Abend bei
Ihnen gefreut. Ganz herzlichen Dank für Ihren drief. Es
freut mich, dass das Buch, das ich Ihnen brachte, ein wirk-
liches Geschenk ist, und ich bitte Sie, es zu behalten.
Ich bin nicht so farnilienbewusst , dass ich ein solches Buch,
das ich selbst zu meinem n.rossen Schmerz nicht lesen kann,
ä tout prix in der Familie behalten möchte. Allerdintrs
mochte ich es auch nicht einfach in ein Antiquariat Reben,
sondern freue mich, dass es bei Ihnen nun in ein Haus kommt,
wo man seinen Wert und die darin steckende Tradition auch
zu würdiijen weiss.
Die neue Adresse von Gollwitzers ist : 1/ Berlin 33 (I^^^jJ^m),
Nebin^^erstr. 11, Tel.: 769 14 22. Im übrigen freut es mich
auch /'dass durch unser Gespräch die Vorbci^eitung — Ar>
hain ernstlich angestossen worden ist.
von Arnolds-
Ihnen und den Ihren
Ihr
P.S.
Ich sprach mit Gollwitzer über Ihren Brief. Wir sind beide ^
ganz mit den inhaltlichen Vorschlägen von Ihnen und Kraus einver-
standen. Eine geeignete Länge wären wohl ca. ^0 Minuten für
ieden von Ihnen.
Go.
{/^
Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis
4 DÜSSELDORF 10, dkn T "J^ OlCX "T^SG
FZSCHKRSTRAB8E OS
TKLEFON: 44 04 08
lieloer Herr Golr-schmidt,
O
o
hoffentlich sind Sie mit dem Stücl^ Arbeit hier in
Düsseldorf noch gut fertig geworden. Es war für uns
beide eine besondere Freude, Sie und Ihre liebe
Frau bei uns zu sehen. Erst nachträglich stellte ich
fest oder besser: rechnete ich aus, wann das Buch,
das Sie mir mitbrachten, erschienen ist. Das Erschei-
nungsjahr ist 1713, also eine Kostbarkeit, und ich
frage Sie ernstlich, ob Sie dafür nicht doch eine
andere Verwendung haben. Denn Ihnen ist es ja sicher-
lich mit dem Buch so gegangen wie mir mit Briefmarken,
die ich einmal einem Schüler schenkte, und die mir der
Vater des Jungen zurückschickte, weil er feststellte,'^
daß jede Marke ein paar Hundert Mark wert war. Der
angekündigte Brief von Herrn Hoppe ist mittlerweile
eingetroffen. Heute habe ich auf der Rückreise von
Walberberg mit Herrn Kraus über den Kirchentag sprechen
können. Wir möchten das Thema im Anfang so behandeln,
wie es nun einmal fe: tgelegt wurde, danach aber zu dem
Frieden zwischen Juden und Christen übergehen. Beide
wüßten wir gern, wie lan, unser Referat sein darf.
Ich habe Herrn Hoppe soeben auch danach gefragt, aber
da seine Arbeitsüberlastung ihm ja selten Zeit zur
Benachrichtigung- läßt, frage ich Sie auch. Für die Angabe
der neuen Adresse und Telefonnummer von Gollwitzer wäre
r/^^/V//^ ich Ihnen sehr dankbar.
^(^
/
Seien Sie und Ihre Frau von uns beiden aufs herzlichste
gegrüßt,
Ihr
o
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-euo
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j^(A ' Cj- 1 ^dipi^ ^^
17. Januar
1966
Herrn
Rabbiner Dr. Geis
U / Düsseldorf
Fischerstrasse 55
Lieber Herr Geis ,
\
herzlichen Dank für Ihre Zeilen vom 12. Januar. Ich habe
Ihre Zusage (nochmals herzlichen Dank !) und die weiteren
sachlichen Mitteilunv^en cTleich an Gollwitzer, Hoppe und
Lorenz weiter.»!er,eben. Ich rauss diesen die weitere Korrespon-
denz auch mit Kraus überlassen, da ich schlicht mit anderen
Aufgaben schon völlig eingedeckt bin.
Mit herzlichen Orüssen
Ihnen und den Ihren
wie stets
Ihr
ii,
I
I
Rabbiner Dh. Robert Raphael Geis
4 DÜSSELDORF, DBW
FISCHBR8TRAS8JS 05
TKI^BFON: 44 114 S8
16. Sept. 1965
II
c^
LielDer Herr Goldschmidt,
lA
et
ich weiß zwar nicht, ob Sie schon von Amerika zurück sind.
Jedenfalls möchte ich Ihnen einen V/illkommensginiß schicken und
^gleich für Ihre liebenswürdige Karte danken, über den Kirchentag
werden bie informiert sein. Mir ging es damals leider so schlecht,
daß ich nur einen h alben Tag dort war. Aber nach allem, was mir
berichtet wurde, muß es doch um vieles positiver gewesen sein,
als wir zuerst für möglich hielten. Ich sitze stölinend und
fluchend über dem Band "Versuche des Verstehens - Christlich-
jüdisches Religionsgespräch 1918-1933", den ich zusarmnen mit Kraus
herausgeben soll. Gott sei Dank ist es bald geschafft. Die Ferien
gingen zwar flöten, aber d.^s werde ich IVJitte Oktober nachholen.
Ihjp-.en wnd. Ihrer lieben Frau seltT herzliche Grü^se,
Ihr |\(V)
y^\Atv\
ifT '^ r '■* *^^ '- "
(WW
Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis
/^ . /^3 , ^ 19. MRZ, 1965
4 DÜS8EI.DOHF. DKM -^ Q ^ MäV Z 1965
FI8CHKRSTRASSB BS
TJC1.SFON: 44 54 S8
Lieber Herr Goldsclunidt,
S
ich habe längst vergessen, wann Sie nach Amerika reisen,
aber ich mochte Sie nicht abfeisen lassen, otoe mich
vorher noch einmal bei Ihnen zu melden. Ich finde es
schlimm genug, daß wir uns weder sehen können noch
viel voneinander wissen.
Hoffentlich haben Sie die letzten V/ochen gut überstanden.
Vielleicht wächst und bl^ht der Antisemitismus in Berlin
sogar etwas weniger, als in unserem Bundesl""ndchen,
in dem man recht allgemein den Juden Schuld gibt für
die Durchlöcherung der Hallstein- Doktrin. Ist ja auch
eine tolle Sache, daß eine außenpolitische Unmöglich-
keit unserer Bundesrepublik gerade wieder an den Juden
deutlich werden muß. Was ich so in den letzten .Vochen
erlebt habe, ist ziemlich toll, aber man müßte einmal
zusanmiensitzen können, um in der nötigen Gelassenheit
und Ruhe darüber zu berichten. Immerhin ist mir zum
erstenmal eine Sendung im V/estdeutschen Rundfunk nicht
angenonmien worden, und zwar mit der Begründung, man
müsse KZEkt mich und die in Deutschland lebenden Juden
daVor schützen, daß durch meine politische Attacke die
K^
/
«k ^. T- •-? *1ä j»^ *tM *-»# -^ *-* -I ^"m* ^
anTisemixiscue ^vexxt; üuch uuhcx ooc:xe,c:.
Seien Sie froh, für einige Zeit von all dem Geschehen
hier räumlich distanziert zu sein und seien Sie und
Ihre liebe Erau von uns beiden aufs herzlichste gegrüßt,
Ihr
/
Berlin, den 20. Mai 1965
s
•
Sehr verehrter, lieber Aba Geis -
darf ich bei dieser Anrede bleiben, mit
der Sie den unpalanten "Grossvater'jiÄfreundlich korrigiert haben? Das war
natürlich ein - allerdings durch das Zitat bedingter-Fauxpas , zumal Sie gut
2 »Jahrzehnte jünger sein dürften als mein leiblicher Vater war, der wiede-
rum mein Grossvater hätte sein können, denn zwischen ihm und mir lag genau
ein halbes Jahrhundert. Die menschlichen Beziehungen sind doch kompliziert -
auch in dieser Hinsicht.
Ich bin sehr beschämt, dacs ich seit Ih-
rem ersten Brief mit der mich hoch beglückenden bedingten Zusage Ihrer "Be-
teiligung am„Gespalter-ien Gottesvolk* f. Wochen und seit Ihrem zweiten Brief
auch schon wieder einen vollen i-ionat habe verstreichen lassen, ohne mich zu
rühren. Allerdings waren besagte sechs V/ochon grauenvoll. Wir haben wir..<lic..
bis zur völligen >]r Schöpfung gearbeitet, um den Band, soweit es möglich war,
termingerecht fertig zu bekommen. Von der Bibliographie fehlten noch ca 90
Bücher, die Frau Bohn und ich uns geteilt haben, das hiess pro Tag anderthalb
Bücher verschiedensten ünfanges und Inhalts lesen nnd besprechen.- ^-'raueii
j^,^ll.^ -um Schluss waren es fast ^'^O Titel, nicht, v;ie ich ahnungsloses .Ge-
schöpf vormutet hatte, 150. Nun wäre es also, nachdem alles andere halbwegs
steht, schön, wenn wir in absehbarer ^eit Ihren Reitrag bekommen konnten.
Sie hatten am ?. April sechs - acht Wochen -eit erbeten, ^o hoffe ich, dass
Sie inzwischen mit der Ar^eit an dorn Aufsatzband einigcrr.assen fertig sind
oder jedenfalls den Berg so weit erklommen haben, dass sich Ihnen schon eine
gewisse Aussicht auf das vor Ihnen liegende Gelände bietet. Meinen :^i e , dass
Sic etwa in Crei - ^iov v.ochen das Manuskript für uns fertig machen Konnten?
Härder, der auch noch im Rückstand ist, hat seines für Ende des L^nats zu-
gesagt, aber ich mlsstraue ihm etwas. Überhaupt ist es so brandeilig nicht ,
da ja die Kölner Dinge ohnehin erst nach Abschluss des Kirchentages m den
Druck ge-:en können und notfalls noch das eine oder andere da mitlaufen kann.
Andererseits wäre es natürlich .für die Kalkulation oinnrooita und die Ge-
samtkonzeption des Ban.es liSH^iiisM:, -nn wir in nicht allzu ferner ^eit
aUes beieiander hätten. Dass für Sie 25 Seiten a la üngekündi^r Bund vor-
gesehen sind, hatte ich wohl schon geschrieben^ Weniger wäre kein fehler,
da wir mit dem Platz etwas knapp sind, doch soll das nur ein Hinweis, bei-
leibe keine fehnung sein. Als Titel würde ich vorschlagen: Judentum - Ghri-
stentum: Häresie oder Schisma?" Der Titel Ihres Vortrages in der fU schien
irir nicht ganz glücklich^ r:o habe ich auf Ihre einleitende Definition des
ThLas zurfckge^iffen, wie ich sie - hoffentlich richtig - mitgeschrieben
habe/An dem Inhaltsverzeichnis hat sich inzwischen noch einiges geändert,
so lege ich Ihnen noch einmal den neuesten -,tand ein. Die einzelnen Bei-
^^' .. _i i^^A^^u r^^r.^r^y^a.^ woT-HAn. Vif»l1eicht kommeu noch
ein paar Seiten mit Auszügen anderer Autoren zun Thema "Schisma dazu Ka-
tholens haben eine ganze Menge dazu gearbeitet, doch waren die Bucher in
'erlin nicht zu bekennen. So kann ich noch nicht beurteilen, ob sich ein
itn'eror Auszug lohnt, oder ob wir nur einem der Bände ein I^ot o entnehmen,
denilnn ein entsprechendes von ovangeliochcr Seite beizugesellen wäre. Ich
Sto liebend gern einen Auszug aus den ^^-^^^f '-, ^^^ J«'^ Jf,^f3^^.r,,^::
bracht das Sie mir geschenld haben, aber er hat alle Teile seines noheo
so nknander verklammert, dass sich ein verständlicher Auszug schwer her-
stellen lä-^st. Sonst ist die einschneidendste Änderung der -ortfall von
x'ariirs Be^ic^t über die Lutheranergospräche , über den Sie sicher nicht bö-
se sind, ilan fand in Arnoldshain, dass das besser nicht in einem von der
Arbeit ssemeinschaft herausgegebenen Band erscheinen sollte, und ich war oe-
Ug ilef den gewonnenen Platz. Im Augenblick sind unsere Tage verdunkelt
lurcl einen hfrtcn Kampf mit dem Kreuz-Verlag. Der Lektor, ^err Skriver,
f
^.^>f «<-<<'•-* trage in Iil
der im Januar in Arnoldshain dabei war, hat sämtliche Vereinbarungen ver-
dreht und will das Buch nun entweder ohne die Kölner Dokumentation im Herbst
oder mit ihr erst im nächsten Vrühjahr horausbrin.^en. Da er als Verlagslek-
tor und ^-Herausgeber einip:er g^tcr "Bücher nicht so dunm sein kann, dass er
von allem das absolute Gegenteil dessen vorstanden hat, was besprochen vair-
de, haben wir den Verdacht, dass er nicht mehr will. Aber die Verfahrens-
weise ist denkbar unerfreulich. Ich habe sehr dafür plädiert, dass wir zum
List-Verlag oder zu Christian Kaiser überwechseln, doch ist ja der Kirchen-
tag leider mit dem ^reuz-V.- rlag verheiratet und wird uns also vermutlich
auch noch Schwierigkeiten machen. Mer.n wir wirklich jetzt den ^.^nrlag wech-
seln müssen, wäre es natürlich r:u± , wenn das Manuskript möglichst bald voll-
ständig wäre. Ich gebe Ihnen dann auf ,]eder. 7all gleich noch einmal Bescheid.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich aber nicht versäumen, Ihnen noch ein Ex-
tra-Kompliment für Ihre fliessende Improvisation in der FU zu Füssen zu le-
gen. \'Jenn Sie nicht geschrieben hätten, dass Sie nur Zitate vor sich hatten,
hätte ichs nicht geglaubt. Mir fehlt die Gabe der Kloqucntia leider gänz-
lich,-um so mehr bevmndere ich sie bei d.enen, die ihrer teilhaftig wurden.
Dass in unserem drolligen Haufen die Rechte nicht weiss, was die Lin-
ke tut, ist leider nur zu wahr, oo haben mich zwei Nachrichten in Ihren^^
Briefen über die Ässcn verblüfft, ^ie erste betraf den Dokunentarband bifi^m
Christian-Aaiser-Verlag, an dem Sie mit Prof. Kraus zusammen arbeiten. Goll-
witzor hatte ihn in Arnoldshain erwähnt und vorgeschlagen, dass die in unse-
rem Band ausfallenden Dokumentationen (Lanparter und Bonhoeffer) dort auf-
genommen werden sollten. Hoppe und ich plädierten dann in kleinem Kreis da-
für, dass dieser Band von der Arbeitsgemeinschaft in Kegie genommen wird.
In einem anschliessenden Gespräch unter vier Augen mit Gollwitzer schlug er
mich als Bearbeiterin vor, womit Gollwitzer sehr einverstanden war, was Kop-
pe mir dann beim Rückflug erzählte. Nun ist -'rofessor ^raus sicher ein kun-
digerer und vor allem repräsentativerer Bearbeiter, aber lustig bleibt die
Sache doch. Hoffentlich bringt or nicht allzu viel von meinen bisher sorg-
sam gehüteten Entdeckungen aus der 2eit vor 1953 ans Tageslicht. Ich habe
da schon ziemlich viel ^eit investiert, kann nur leider jetzt die Sac):e
nicht weiterführen. Auch läge mir mehr als an (^en Dokumenten an einer zu-
sammenfassenden Darstellung und Interpretation, die mir aber auch noch je-
mand wegschnappen kann, v/enn die Grundlagen jetzt allgemein bekannt werden.
Ich bin gespannt, wie die Sache ausgeht (Aber erzählen Sie's Kraus nicht,
sonst hält er mich für grössenwahnsinnig! ) .
Noch überraschender war mir Ihre Mitteilung, dass ich künftig die ^
Schäftsführung der AG übernehmen sollte. Ich wusste nichts davon! Es war
wieder eine von Hoppes Eigenmächtigkeiten - vielleicht eine sublime Rache, -^
weil ich ihn ununterbrochen wegen des vertrödelten Protokolls und einer Rei-
he anderer Schlampereien beschimpft habe. Dass ich ihn für das Amt der Ge-
schäftsführung - ungeachtet seiner sonstigen Qualitäten - für gänzlich un-
geeignet halte, kann ich nicht ,^it leugnen. Ich bin es aus anderen Gründen^
nicht weniger, ^war bin ich als Sprössling einnr preussischen Beantenf amilie
mustergültig ordentlich, habe aber in unse ... ^ __
'em
i^reis keinerlei Autorität, im.
liste habe ich an die zuständigen Leute weitergegeben, bin ^ber auf Grund
eigener trauriger Erfahrungen nicht sicher, dass sie in Arnoldshain zur Spra-
che gebracht worden sind. Es wird bei uns nahezu alles vergessen - darin
stimmen Vorsitzender und Geschäftsführer leider trefflich überein.
Dies war nun ein ausschliesslich geschäftlicher Brief, was mir leid
tut; ich hätte lieber ein bisschen mi^ Ihnen geplaudert, zumal ich es höchst
unfein finde, dass ich im.mer nur dann schreibe, Yfenn ich otwas von Ihnen ha-
ben will. Schade, dass Sie nicht wenigstens den Luftsprung gesehen haben,
mit dem ich Ihre Zusage für den neuen Band begrüsst habe - er war fernseh-
reif, v;io mir versichert wurde.
^wr
^1
*'
^
*, ^
— * ♦
Seite 4 — Nr. XXIV/15
#
ALLGEMEINE
Juden und Christen
' Vorschau auf den 14. üeutschen EvaugehscheD Kirchentag
Die seit dem Berliner Kirchentag im Jahre 1961 die Vertreter der verschiedenen Stdndpunicte sel-
bcstehende Arbeitsgruppe Juden und Christen ist her zu Wort kommen. Auf diese Weise wird
ihrer Grundposition dut der Bdsis der Bolschdlt einerseits der Rdhmen der früher üblichen Ar-
der Propheten und des Juden Jesus von Ndzareth beitsgruppen gesprengt, andererseits Gelegenheit
bis heute treu geblieben. Ddindls bestand ihre zu wirklicher Begegnung und echtem Gesprdch ge-
wichtigste Funktion in der Entmythologisierung
des Antisemitismus und in der Auldrbeitung des
Judenhasses innerhalb der Kirche. Auch in den
folgenden Jahren stdnd diese Aufgabe immer
wieder im Vordergrund der Arbeit, aber 1967
rückte eine weitere Funktion ins Vorfeld: die
Auseinandersetzung mit den Kräften, di.e in der
Politik und Gesellschdftslehre eine Verketzerung
gewisser Gruppen und Minderheiten betreiben.
Auch hier hdndelte es sich zunächst um Sachkun-
de, um dds Ausräumen von Vorurteilen und um
die Zufuhr objektiven Infornidtionsmateridls. Der
14. Deutsche Evdngelische Kirchentdg, der vom
16. bis 20. Juli in Stuttgart stdttfindet und unter
der Losung „Mungern ndch Gerechtigkeit" steht,
wijl sich den in Welt und Kirche sichtbdr gewor-
denen Spannungen in einer neuen Form stellen,
wobei nicht mehr wie bisher Berichte unrl Vor-
trage von dritter Seite geboten werden, sondern
Kabbinerkonferenz
tagte in Wiesbaden
Die Rabbinerkonferenz in der Bundesrepublik
hat ihre Roulinetagung am 22. und 23. Juni in
Wiesbaden abgehalten. An der Tagung, die von
ibiner Dr. Fritz Bloch,
geben.
So werden Gruppen, die bisher den Kirchen-
lagen kritisch oder ablehnend gegenüberstanden,
in Stuttgart vertreten sein, zum Beispiel die Pieti-
sten und die Kritische Kirche. Das könnte im
Falle der Veranstaltungen der Arbeitsgruppe Ju-
den und Christen gewisse Auswirkungen haben.
Pietisten stehen im allgemeinen .luden äußerst
treundlich gegenüber, weil sie auf ihre Bekehrung
holten, also meist missionsbeflissen sind, was nun
gerade nicht im Sinne dieser Arbeitsgemeinsdialt
ist, die jegliche Judenmission kategorisch ablehnt.
Die Kritische Kirche dagegen ist anfimissionarisch
und bekämpft den Judenhaß, krtisiert aber oft die
Politik des Staates Israel.
Die Arbeilsgemeinschdit Juden und Christen
lichkeit stellen. Dd andere Veranstaltungen zum
Teil sehr attraktiver Natur gleichzeitig stattfin-
den, kann niemand voraussagen, wie stark die Be-
teiligung sein wird; dieses Handikap wird jedoch
durch die Themen der drei Abende ausgeglichen.
Am Donnerstag, dem 17. Juli, wird Rabbiner Dr.
Robert Raphael Geis (Düsseldorf) über „Juden
und Cbnisten vor der Bergpredigt" sprechen und
damit die Verbindung zur Losung des Kirchentags
und zu den auf eine Neuordnung drangenden
Kräften und Bewegungen von heute herstellen.
Der Freitag steht unter dem Gesamtthema „Zio-
nismus". Im ersten Referat wird der vor allem aus
seiner langjährigen Tätigkeit an der Israel-Mis-
sion in Köln bekannte Dr. Mosche Tavor (Je-
rusalem) das Thema „Israel — ein Volk kehrt zu
sich selbst zurück" behandeln. Danach wird Pfar-
rer Dr. Friedrich-Wilhelm Marquardt (Berlin), Au-
tor des Buches „Die Entdeckung des Judentums
für die christliche Theologie", den Zusammen-
hang von Volk, Land und Staat Israel aus der
christlichen Sicht darstellen. Die Leitung liegt in
der Hand der Mannheimer Staatsanwältin Bar-
bara Just-Dahlmann.
Die Vorträge am Freitag bilden die Vorberei-
tung lür den Samstag, dessen Programm von einer
geradezu brisanten Aktualität ist: Unter dem Ti-
tel „Friede und Gerechtigkeit im Nahen Osten"
wird unter der Leitung von Prof. Dieter Gold-
schmidt (Berlin) eine Podium.sdiskussion stattfin-
den, deren Breite und Tiefe durch drei Kurzrefe-
rate bestimmt sein dürfte. Als erster wird der Ara-
ber Dr. Ali Hassan (Urach) die Position seines
Volkes, das Selbstgefühl der Araber und ihre For-
derungen an Israel umreißen. Dr. Tavor wird die
jSidciiSCtie rOsitioii /.dl opiüclie uiiiiyeii, uuü da-
nach wird Prof. Dr. Kurt Sontheimer (Berlin), der
mehrfach politologisch zu den Ereignissen Stel-
lung genommen hat, den Nahostkonflikt im Span-
nungsfeld der Großmächte aufzeigen. Man hoftt
vor allem auf den Besuch jüngerer Menschen und
Studenten, deren kritische Stellungnahme erwar-
tet und erwünscht wird. H. D. Leuner
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Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis
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Lieber Herr Groldschmidt,
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Dank für das freundschaftliche Gedenken in Stockholm, es hat uns beide
erfreut.Aher ich kann wohl getrost nach Berlin schreiben, denn Sie Böse-
wicht waren ja bestimmt nicht zur Erholung in Schweden! ! Wie, mein Lieber,
soll das eigentlich mit Ihnen weitergehen?Können Sie nicht ein paar
urgermanisch-männliche Hoofcmonpillen schlucken, um endlich einen gut-männ-
lichen Egoismus" in etwa" auszubilden??
Machen Sie sich keine Sorgen um mich, bitte, Das Schlimmste ist schon
überwunden. Aber ich gestehe, ea hat mich sehr getroff enIJÜä in Briefen
von Iwand auf solche Stelle zu stossen. Natürlich bin ich mir bewusst,
dass Hitlerzeit und KZ mit d«r Zeit bei den Betroffenen nicht verblasst,
im Gegenteil die Pein verstärkt sich. Das muss getragen werden, macht aber
natur gemäss in der ewigen Kampf haltung auch empfindlich und schwach.
Ereilich bin ich der Meinung, dass wir Juden -wenigstens der Jude Geis-
die christlich-jüdische Verständigungsmöglichkeit pseudomessianisch
überschätzt haben. Es ist noch ein langer, langer Weg. .und einige Zurück-
haltung auf unserer Seite kann nur gut tun. Wo wir zum Lernen nötig sind,
sollen wir zur Stelle sein, aber eine Verbrüderung lässt sich nicht vor-
wegnehmen, sonst kommt nur Un-Heil heraus.
Gefreut hat mich, was Sie über den neuen Kirchentagspräsidenten schreiben
können. Nach Köln werde ich kommen, aber da sind /ja in Amerika. Hoffent-
lich gibt es aber bis dahin noch ein Wiedersehen.
T "U-K, Av> 11-0 /J TV.-K»a-K» l?>»Qii aoViT» Vxa-rrrl H r»ViP (TWl SPft VOTl imS bfii (^©n
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:/ BADBIXICS DB. RO»l|IT mAPWAlH. ^Bl«
16. 3. 1'964
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Lieber Herr ColclBChrpidt,
^offentlloh iet Ihn*n da© ZußamjDensein mit mir nlch; .:u r^cMpcVt
"bekornmen. JiSln Trost ?xl wlßsön, daß viele Aufg-ib^^ . vf t:ih warten
und Sie niohT: - wie ioh - ala Gestrandeter daett'.cn in ei/ien
Alter, da NeuLeginn echw-t^r i«t. Ai;c.r ich beklage nn^> nicht, cia»
J st meine Thtiologle; da« mrai^hmen. Von de^i Zeugni' , ,t-ii in A^ort
iiabe ich noch nit viei ^thilten.
«
'Bin« DurciiSOliTift ^es Iji-.elei. na yreudenL%:rg le^e ich bei. Ht^rr
aollwitzer wirä wohi**uiß/öhena* verf.ttodipt weidisn.
W^hr<^d Sie In «eine« B^Alo «ohllefeÄ^ hatte ich 7;eit aui.: tJhfer i^u.«.«' ,
auch der Vori/.ittag fob äuäu rooii Gel«/;eiMit*j t, loh ^^rja ^j.: a'-.-C" ^»a-
c'en der Herr*, yreudeutci g unö Golii^itj^r licnt nif;hr nntv-or^p.j ,
i/lelre »»clorlB^i:: ch-n i.iebe ik^* ..lioii .U : '^j^t una ;<
itraf '• ^LL^ chrit--tlj ch~,1uäi; ' ^i: - ? 3.r ajä >^i:tui. !fej^.eii .ujd^^re «8
:fortöe:.fc«en.
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Bitte tun Sie Kiir den eiiien Fr*un''i6c. -ftrdienttt -^ma niei.
xceineifl Wort auf liese Aa«el#e«*^i***^''' rurlick. j iet 1i'>€a\ßrenuH
geredet una loh kürin nloht »ah,-.
Irgendwiinn werden mir un8 ;; e.t t» dei "^""^«0} :
Inzwitchen folgen üi^: bitt^ Tlrirer 9rxa^ ^x^ -
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klüger .ü.ö Sie l6T.
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16. 3. 1364
H«r»n Pfarrer
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B0hr cMdortflor Hw til»r«r,
iiaua xoli iaa *KÄlZirtr«h!r J3r!^^: - •^ '"**^^ 'i»»««'*«>*»i davon.
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«i'fi«u. a«in «A«*n.a t;«h.leic«a Uitw*««i»rt hl J Siebt A^SS*
wurde mm iox9h Her«i Oollwitz^ mXn Faitom^JfcSS«. X!^?^
«ud Ihre» völlig v^r ^-blichen Elnaa-kz fertig zu w«"i«ii.
?ocl.tS ^'^•**" »ö«acii«x, in«Le»oautire für JUe erkrwütt« ?rm
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UÜwi^ i; 1^ K*i»«^ J^M^» fJil»»>\iH ^ U) U ^K^ v^ MW^Ktl*«
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Prof« D. H^linat Collwitsi r, D.B«
B^rlinp-Nikolaü^aeef 14. 3. 1964
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Verehrter Herr Gele!
Wenn einer vora Wolk^ nhlmoel der Illufdonen über sich selbst auf den
Boden der Realität unver. ehenu yer^.etzt ..ird| üo ißt d^ö ijamor ein
2i«ölioh . cliiv rzhaf toi* Erlefeiit.. M.e Illusion Uüer lüitMiGlbot, in
der ich iriich biß zun Le en Ihrer i^trim^ietr cl tunken uefunden h.ioet
bes and d^irin, ciase ich meinte, ioh jei Ihnen ebenso eymiatliiöoh wie
Sie j^ir. j 1 unuor Yerl^atniß h^O)© gegen^ieltie, weit über dm. Respekt
hinaus (den 3ie iüir ver^ichemt ohne dase dab Verh^ilteni deßi^en :>ie
mich aeihen, ihn verdienen kannt) etwa© von Prc;undöoh;Äft an eich.
Ich Jt^deuf dlfc: h.be iux Sic ged icht vrf.e m einen Freund und Sie haben
mir durch Ihr Verh iltcn Aiilass gegeben, bei Ihnen das Gleiche zu
vermutent Jetzt muß ich ütatt de^ü^en lo^eu, daß Ihnen bei© Ged^üücen
an mich speiübel v,lrd und daß Sie üich {öJii;t den üaiäoren cliriöt-
liehen is^itgliedem unserer Arbeitti^ecieint cJi ift) der übelsten
Pr \ktiken, de^ Betrugs und dets Vertrouenamißbrauchß filr fällig h^^ten«
Wenn m^n oluie jede Vor.'xnlründigunßt ^ha^ ^^^^ vorhorgchende Außopr ichet
witd Bie unter Preimden ao Platse ist, von einem Freunde <juf offener
Bühne geohrfeigt und axgeopuolit wird» - waa uoll am da machen?
So leich".ihiii v/ill man die Frouiidjchaft - oder uuß ich doch sageni
die lUuelon der FreundoCh^ft? ^ nicht luf^ebent dnzu war sie su
wertvoll« Daa Bele. di^töein wird gegenüber äma Ledauemt i^ Eraohrek-
ken kein Rolle ^piolen. 2üan Iiann rolso mir dion anderen fragen, was
er eich dabei eigentlich ^ed cht hat, ob er das »virklich l-o meint t
wie ee dasteht, ob also alles Bieae-rige llluöion war \md ob er will,
daß ee zu l^de i.t«
Zur Sache will ich nicht*^ eageni denn ich kapiere nicht das Geringste
mehr* Zu verteidi^ren habe ich uich oich nichtf denn icii habe ixie
anders gcaprochcn und geschrieben als in dici^em Brief'wechisel, bei
d«a Ihnen öpeiübel geworden i^t. Ich habe deahiUb uieaen Briefwechsel
in fJJ.er Ahminc^^loBii^ei^, ie in .Inioldahain verabredet, als Material
den Mitgliedern der Arbeitsgruppe isu^^ehen laßsen, vy('hrend Sie wi der
alle Lo^ik iiin ale Be^veiß für die Hinter^iiatigiceit von mir und anderen
ansehen. Die Cbc.rtr igung einer Bibelarbeit über Psalm 139 an einen
jüdischen Theologen halte ich noch heute nicht für einen rcaaantiüchen
Eauachi verliindert vmrde üic vor allem durch die Ablehiuuii deü Oe-
dankenü .eitene der Klrcheut-.goleitung. I4e Aufn^aime ciew Haraerechen
Aufsatzes in den ''üngekündieten Bund« wurde noch in Berlin damale
Y-^»>. PT rs^^y^rrx r^ÄV. Avi^öH «♦: Miri^j r TU B^ h)chlooL>eui die Krtoikun».« uie i>ie d^iran
anicnSpfen, trifft" vor all^ unaeren Freund Gol^5. cbiddt alß Heraus-
geber deu Bandes«
Sachlich int mir diie Ganze deshalb unven-tlCndllch, eil de am Schluß
Ihrer Betrachtung fordern, daß dem Judentum sein Zeugnischarakter
eeensoweni^ beetritten werde wie dem Clu-ibtontum, andereraeita aber
darüber empört nind, daß icl: jenera Superintendenten (ea ii^t ein Mann,
der üich iL. larchcmk^ünptund in der Kilfe für verfolgte Juden au sge-
zeichnet bevylihrt hat) versichere, da. wir chriö^ichen i^itglieder der
Arbeits, omeinöohift - ent| e.en den uns von i oxnem loger gemachten
Vorwürfen - dae christliche Zeugnis iiicht mfzu^eben gedächten«
wenn ich Bage* raiföteila des Reden« vom hohen Eouts heiimaer zu den
Juden Mtton Cl-irieten heute endlich mit den Juden zu iipreohen, dtum
bezeichnen Sie dcUi höhnisch nur als den Wechsel der Kampfesweise von
der K^wallerie zur Ini.interie, - wozu haben ^±t vom eigentlich in den
letzten Jahren manclm^a über die i.edeutun£ des ßdiünen >»oi'te4. Gespräch
für da VerlAÖltixio vo«n Christentum und Judentum unb Gedanken gemacht?
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Ich bin blöher nie auf dtii Gedanken t^eicommen, öle Könnten für uneer
Zusammonaeln jenen Tolcr:mzbegrirf zur Grundlage maohen, xalt diai einst
Rudoli Otto seinen Religiöiaen I^ienöOhheit stund gegründet hat und der
belogt« dixä L.im loh elßentlici: unä ernathuit niohtö 2sa üogen hatf
sondern nur jnsj.ruo?i£ilo3 als ver.:ohlc denen Glaulionswelaen neben
einander ©teilt. In einem co langweiligen Verein vAlrde ich nicht mit-
machen unU habe urn^ere Arbeituc^tJüieinachiift iile dafür gehalten. Gleich-
berechtigung ict selbntven^tf^dlich» ohne nie Icrain iiichte ^^eäelhm^
aber bei meinen Freundöchufttn mit Katl ollken, mit Marxletent mit
atheiötiöchen Philoaophent mit andersdenkenden Theologen hat udr noch
keiner .a^ Bedingung der Preun schaft und ;lfe Fol^e vier Gleich«
berechtl^unt. die Forderung prösentiertf ich müeee üelne Überzeugungen
auch alw gluicii-wiilir unerkennent ^o -eiti^ -ie ich uaü tat| daß© wir es
nicht tun, dae^ wir iiiit einander um die '^^(alrjrhci t rin^ent caea üer
andere eelnc Brkeimtuiß beaeugt und ich die meine, daat; un^er Dialog
nich. ein harmonii^clA^r, i.ondt;r;i ein kritiecher, ^e^eiioeitii^ ioritiucher
ist, dae £ibt unacrcjßi ZuaranmenHein die vSpai.nun£ und (liiüit auch die
Fruchtbarkeit, Martin Buber spricht einmal (in "Me stunde und die
Erkenn tniö**, ^. 120 f#) von üeiü hoiLO(,en€Kju und dmu heterogenem Tjfp
der Gemeinschaft I ••Jene war eine Idylle, Lcll und wiaro, un£;ol.emmt,
in der ereten Stunde ichon faßt au ihrer vollen Geatalt gediehen«
Die iTAdure war ein xxramiA, hai't unu ereignißroich. kan kostete, was
das filr oin Din^. -ei, die Andertiheit de. Andern, m^in h.tte etwv.s
auszutr ii^en, mtm geriet oich in die Haare, man geriet ©ich in die
Arme»**
So habe loh tmöore Arbeit©^ emeinsohaft ange ehen und meinte damit Im
Ci^niiensue luit Tillen zu eein. De^shulb bin ich leiüeneohaftllch dagegen,
daa ee für die Zu^ehöritikeit 2U ihr eine andere Bedingung geben d.irf
als .le, daß neben dem Ijedürfhiö, dem anderen etwas zu üagcn, die
Beriituchaft, uich voik üiideren etwas bogen üax luseen, ütehoü autis.
So mag ZmB^ vlii. von Hc enzwei^, und Echoepß auf^je^tellt. Theorie doT
beiden gleich-geltenden Gotte. off cnb minien cm Israel und an die
Keidenwelt die Meinung elni^^ur un^er uns «eiu, t;iv^ aüUw unwer \me er-
örtert werden, üio dca-f e.ber nicht ;iur offiziollon leliruiiinunb unseres
Kreisen gemacht werdeix. Erst recht laimöglich muß es i.ein, dajJ ein
Glied uniieres Kreibc*^ die GeÄt;indCii.ift luit a^uderen Gliedern aufkündigt,
sobald ihci m deren Verh >lten und Benkcu etwaü iiicht pasBt, Was v;ir
begonnen haben iat - nicht der QuanAtität mich, wohl aber der
QUcaität nach - ein rot,;-: ö, wichtibeö, üelaöt^töfc und hoffnungsvolles
Untemelimon» *vir ßind alle ä^rdr verantwortlich, daß ;vir es mit
^4r%<^^/i^^ r*tioH .i**in^ ciat^ v*%rb iltan dßü anderen von .einen Voraussetaun-
gen her i^u vifT^y^ehen üuchei* und üiec^^e »viciitlw^e ünwernelÄen :i^ch¥
durch Ee3i^;n-ition oder Ultimaten soheittrn laii-aei . Jetzt ißt, ent-
gegen den I Offnungen, xalt denen wir - oder weni^iitens ich «- Arnoldöhain
verlassen li.^beii, ein üioßilioher oCh^rbenhoAifen en.standeiw Das muß
a*er nicht das Exide «ein. Ich hxbe v:ie lieb und möchte weiter Ihr
Freund eein» Ist daß wirklich luimöglich?
Kit herzlichmi Grußs Ihr
^
I#li«rl
4 znmtliMrft if
Mrs 1S64
»Mk W¥«r Itowr «•Id.^c.^ia aa ttr friMii MA mir «^, ka^M •!•
«aso m ikXoh «tsc: rli «oi* ftiJL^»t«Ju» vwi«ueh«a will l«ht »ich wXt
«lA r .u^svort IliJioji zu »turnen iiiid ici, krmn d^^ iJUA «öm ftachUch
tun, da ich .^lÄtr j«r««nll ckon lnttttu»el2unt in «ümü Brief an
Herrn FrtHÄOiU^kO-fe voii IC. f^rx Auoöruak gßgßtoxi hab«. .^^«^^ iiloht
tMhTt ä <^^^ ^lX«n «dr ci^^#ii2;e&.
Sit itfiifiiii tsAüh li#rtiMiit erlmitrut wie <tt« f*rU<Mr#ii5i
iaroh«irt»c#«^ 1961 erfolgten \a« i»i# UlNOPm» ;rtmdliah «i# w«rl%<
##i«r VOTt VAi« ^uPt€^t m%0 6mT aaitare ang^n wird* eht al»o
ritfht «ftt «In r#f«»rfxt ^w Bww0i» cinsafflliren, d...t- \ bmtktmpt nrü*
i» J«mar 68 (»le! c n^ .. icönÄL«»« Bund** t>. 12) gahaltwa mr^.
Da» Kafarat Raraetr hätta Ich ftlr den KirehaA^a« nlciit aki^aptiar*
«Ml nie hMttau dHim ?aia au «iitöohai*»i gßfmhX^ ob aia auf Äclaa
Tallniihf e v«*r«l<7ht«Ä wollen odw ni^t« »aa ifft ein t^>ma nucfctatmar
latbant^m« unu #a aatapricbt nabanibc4 mtu^m. alaaai^achiriftUclifen
itpflogranhciten, daft M» «i« Mttlicfea mim ^^^ ?«r»f»Ciitiiciam^aii
ra^aktiert. teah «er Thaolcgia lat a« «.»• aicirt v« beten, 4imm^
Iah JcMttia laldar nnr taaJLwaic« Jhr mmixy%arzwmig%^s ÄalMFtftta»,
aar aber xda ^tear Isaiawn^, le waian aar V^-rtratar ainea «barlialtan
T©iar»nau«ikaiia* Icn bin ac • wnci daa dUrttan ^a i^^i^tlicfc
«itticn - mch lälaii*. i«n abar 4aM 01iria«u»»2TOiänla, in «ralikar
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«. i.4*i#'^*^^%«««v« /><ih. .{i«ii«fti^ ic' 1 iib't hlii^HiiEiin
an Äiiaat^n, ist üie iiau^nlatun^ction daw v;uda»wui*i it
beawaifalt, i)aa lat für una Juämi liasoi*. xö^* ^^lüe uaaiÄCli^iöli,
SU Y^j-^tahan öcwi^ äp^x i^loh^ ao aci . u«r j, -li . . i>llt#. >>iö ^M€^
i^ mcxi iAcUt UÄisakahrt, am »vir Juüma atwa Christ. n «a^anUi^ar
d\Ton i»pr ech«a, wir erwartfötan iJaran /arsiaht iaa Jaaua ^a d$^
kesaiaa. lA^r aina unii^ üTi^n^^m^ ^mmuwif ui«^ uit*eo lisA^h^er idiusu-
umMmi *ären, a. «dr von äi&r ^*Äaini»ü»an Grundl^a dca Alten
TMtamanti oAegahenä viele iAÄveral«Ä«ni»Be waü Fehlentaaliüidtta-
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•l««n«ii .'ri.dist mt um KXnOmitmt 19G •rian.rn mllt^n, moUt»
Zta«b ifc*» vertraut «»In. Dort h«b«n 31o «•> .n. '•ww ^^i, ,„ oott.«
Oteolnde rindot, ^t m elaar i.«luir. Ol« ^u. «.oiaaofctet^«rd«a
t««tiiM»t Ist.- *iv ..an teut »bor dmierjid und fur d«n tÄgllcüeft
(Ntoaiittb aooi^, von :.«tt#a«, Mk«ia«ia« ..^rvdhon kam. t,l Ibt f.ir
••iael«rl2i4ft.
21a««l hitt« 41« iarolM die i2iatioe do« Ouriotuatokoanttiii
über ua^ JU40IU im lirit*« ««ioh. moo«. OtaM« Xm% «lofct «ahrg^no«-
ae-n orda.., «aal, Jjitt«.i ImmhAi, uau Ab«r*«»«i«« vo» oiiri«ten for
uafc uad »It ua« lÄ .i*« 7o4 «oImb *ü««öu. i>avoa lot »ibat i«
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«Oßenfitc: .t. Judtaiiau» ia 4t» ««u IlUMa «olwrauoht.,« .^an vorbi^tim.
Rlofau ich h.=»bo E.it aoiiMii ruTiu^ Artikel, mm 4« i«|i lr«ia .vort
nuQttlmola&o, ©ratllaa »«rf>«hU««Bi. Swr^oJajigaii yurd« «lu jw>«iiu
voUo. . t, iim«i Bp«te5««n« Janniir 1964 iß Araol«kils«in. mid durch
umhfolsßaa» ^u*eenuM(Mi von Ilm«i «ui ]far4«r. V lUircoleüaioh «ü»«r
V ar •• Ubori.«upt whmn i'otJtuhrt, ??la«i Vor« in ctarmmmAma,, statt
•chUcli- uad ein ch «•l^fier.tli ch aitidiw&4«r und •naHieadi.r au
i«^. iJ«- vemolntlicho Borllacr r.le^. hat »u «lue. unrutig«
•r«Mi«atim8«ot gefuhrt und ua» «lae Mut r9m Sxklänm^^, irot»^
iwllenusw. . . rt, so r cht 9«l«iiot für .l.n Üiv-Slchol-fraStus.
Mcn wollte Erfolg-«. Ärfolß unter dox Na»an Ootto« «bor icaaa *« nicht
Bad nun oai öaiau*. .iooh nooh sin aofcr poreönllotoois »wt. jrots ai«r
»ittäueehua«Mi word« ich aleht «uihSr.r., ;;io au vor«lir*n als einoH/
doi- tapfftraton .ünpror^ «nr ge.iön dl« viel« lu^AeLufinncr in unaeror
Ää^^trdi^feji ->und««ro^-elllt, Äi ich i« «l«lohen ic«i«,i- ctohe, oIb
Jude ua4 irichäbo.aitot«r aber ola« VaM««aatollun, &'onl«. v, vomtoht
•iolt dloocr ttaato Mmmptikt olgontlich von t»olb»t.
- 3 -
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Juten i^ j)€VLts«id«ii4 V3^d ^Inm T3il ^«dn^^r Ittmmkm^ mAiw^gfxi^
#a i«t 2u c: slleh unt^ -ot yelnvoll* Vlfjll ich fällt mir nleht
.i;;e)'wol.:e .'.er^ite drium «In rOrv :.aif> T?1oh'ird '^u^iiicrs (^^«T
n.l0<^.;er.de ^■o3.1ftr;uer* ilnt *
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Dr. Robert Raphael Geis
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Mm«!
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D/ Herrn Rabbiner Dr. Geis zur freundlichen Kenntnisnahme.
Prof. Dr. Dietrich Goldschmidt
19. Februar 1964 g?
(J
Herrn
Prof. Dr. H.-J. Kraus
2 / Hamburg - Volksdorf
Hempenkamp 28
Lieber Bruder Kraus !
Herzlichen Dank für Ihren Brief vom 15. Februar. Ich
notiere zwei Verschiebungen in Ihrem Brief gegenüber dem
meinen :
1.) Als möglichen Termin nennen Sie einige Daten, nur
nicht die von mir vorgeschlagenen. Ich schliesse
daraus messerscharf, dass Ihnen das von mir vorg2-
schlagene Datum nicht passt und wäre einverstanden
mit dem 20. März in Hannover. Ich muss abends in
Loccum einen Vortrag halten.
2.) Sie sprechen von einer * Vorstandssitzung* und dies
finde ich auch korrekt. Ich selbst hatte nur eine
mehr formlose Zusammenkunft von Rabbiner Dr. Geis,
Frl. Heydenreich, Ihnen und mir vorgeschlagen. Ich
wäre sehr froh, wenn ich zu Ihrem Vorschlag auch
zugleich das Einverständnis von Herrn Dr. Geis
zu einer solchen Sitzung haben könnte. Dann will ich
sofort eine entsprechende Anregung an Herrn Hoppe
weitergeben, der nach der in Arnoldshain getroffenen
Regelung eine solche Sitzung einzuberufen hat. Ich
schicke daher von diesem Brief kurzerhand einen
Durchschlag an Herrn Dr. Geis.
Zum Kirchentag selbst lassen Sie mich noch bemerken, dass ich
für den Sommer 1965 eine Einladung nach den U.S.A. habe und
daher persönlich nicht dort sein werde. Da ich auch zum
Themenkonvent selbst nicht reisen kann, falle ich damit dieses
Mal fast ganz aus, aber für die Vorbesprechung, die wir hier
im Augenblick planen, stelle ich mich gern zur Verfügung.
Herzlichst
Ihr
a
'>it/*Y'
'rt^(^4t^i^^i^.
Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis
4 DÜSSELDORF, »BN 21, 3# 1964
FISCHKHSTHASSE 58
TBI.KFON : 44 54 5»
LielDer Herr Goldschiiddt,
vielen Dank für Ihren Brief. Mi 20. fcär^ wäre ich oowieso
nicht zu Ihrer Verfügung, da ich fiir die lieue Christenheit
meine Ferien nicht mehr zu kürzen gedenke. Mittlerweile
h::ihe ich aber Herrn Pfarrer Hoppe als Reaktion auf die
ständigen Lügen unseres Kleeblattes Härder - Gollwitzer -
Preudenberg mitgeteilt, daß meine Mit irbeit ind^r AG so lange
ruhen wird, bis die genannten Herren aus der aG ausgeschieden
sind. Ihre Milde in die; em Falle ist mir off engeatanden
nicht ganz verständlich, .-eil ich Sie ja auch sehr anders
kenne. Vielleicht lesen Sie den Briefwechsel Gollwitzer-Thiel,
um enalich zu erken^^--, wie ta.ls^h e- ■T.^T , den Beitrag des
Herrn Härder im "Un^iekündigten Bund* aufzunehmen. Ich sitze
ger=de an einem größeren Aufsatz, in dem ich sowohl Herrn
Gollwitzer wie Herrn Rengstorf abschlachten werde. Hoffentlich
ist die Allt.emeine V,'ochenzeitun- mutig genug, um diesen Beitrag
zur Woche der Brüderlichlceit zu übernehmen.
Verzeihen bie dij-iaiu uj.e r^nT^s Uü-. ■
Prau auf.-: herzlichste gegrüsst
rr.n -f TVi-roT" In p'npn
von Ihi-em
ClAwi^^v^
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Nr. 04046
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BÜNPKSPÜST MtRLIN
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D/ Herrn Rabbiner Dr. G e i s
Prof.Dr« Dietrich Qoldschmldt
zur freundl. Kenntnisnahme
m. Februar 1964
Herrn
Prof. H.-J. Kraus
2 / Hanburp- - Volksdorf
Hempenkamp 28
Lieber Bruder Kraus !
;/
Dieser Tape erhielt Ich einerseits von Lorenz aus Pul^a
dl«» Elnladunp- zum Thomenkonvent für den Klrchentas 1905«
Dieser soll vom 27.-30. April 196M in '^^l^f l'",.,^;^;^"^^
Btattfincien. Ausser mir Ist unser freschäftsführender
Vorsitzender Dr. Hoppe elnreladen. Nach dem ..tand des
Gesprächs in Arnoldshain schltigt mir Loeenz vor. die hln-
ladunr an Prl. Heydenrelch welterzußeben, falls Ich nicht
kommen könne. Ich kann tatsächlich nicht hinfahren, weil
ich zur Rlelchen Zeit Sozlolopentap In üeldelberr; habe,
wo ich selbst auftreten muss. Andererseits war vor wenigen
Taren Gels hier und hat sehr schön in meiner Übung per
deutsches Judentum gesprochen. Dabei «"^^^hlte er mir,
dass Sie criückllcherwelse zum Mitmachen beim Kirchentag iyo5
bereit seien. Allerdinfrs hätten Sie etwas '^"^c^^^^o^^^^i"
luneen von der Ta-eselntellunr als sie in Arnoldshain von
Lorenz entwickelt wurden. Ich selbst kann mich den Ge-
slchtspunkten von Lorenz nicht f^anz verschllessen, da ich
irerade nach unseren Erfahrungen in Dortmund in der Dis-
kussionspruppe viele kleine Dlskusslonsgruppen für ausser-
ordentlich wlchtlR halte.
Zwei Prägen
1.)
2.)
Würden Sie freundlicherweise statt meiner zu» Themen-
konvent Rehen ?
nao
^4 «*
Können wir uns zu einer Vorbesorechun)»: aesscr.,
anstreben wollen, panz Informell zu drltt - 3^«»°«):* .
und loh oder evtl. zu viert mit Frl. Heyaenrelch, falls
wir diese doch zum Themenkonvent zu (!;ehen bitten - am
Mittwoch, den 1. April in Hannover treffen ? Ich habe
dort abends um 20. 00^' eine Sltzunr, l^n Hosplz In der
Schumacherstrasse. Hein Vorschlag wfire, dass wir uns
am gleichen Ort. mitt&KS um 15.00^, treffen. Dann
würde die Zelt für Sie und Herrn Gels wahrscheinlich
reichen, um am elelchen Tape wieder nach Hause reisen
-2-
• 2 -
zu können. Von mir aus können wir auch eine andere
Tageszeit wählen.
Herrn Geis hier zu haben, war sehr schön. Ich hoffe, es
geht Ihnen gesundheitlich wieder elnlgermassen rut und würde
mich sehr freuen, wenn wir uns in der vorgeschlagenen Welse
alle treffen könnten.
Wlt herzlichen CrHssen
stets Ihr
, /
^
Freie
Ap**
;
'in
Tj/n
Verteilen
Otto-Suhr-Institut
Prof. Dr. Löwenthal
Frau Polentz, MPI
29.1.1964
Dr. H/bg»
Itorm
Rabbiner Dr. Robert Raphael GEIS
d 0 r f
4 P ü e 6 e 1
Piacheretr, 55
Sehr geehrter Herr Dr. Geis !
la Auftrag des Rektors der Freien Universität Berlin darf ich
Ihnen fUr Ihr schreiben Toa 20, 1.64 verbindlichst danken, .ir
freuen uns, Sie bald an unserer Universität begrüssen su dürfen.
In Vorbereitung Ihres Besuches haben wir vorsorglich ein Ziju&er
fUr Sie im Gästehaus der Preien Universität ( Berlin-Dahlem »
Gelfertstr. 49f Tel, 76 29 50) vom 10. zum 11. Februar reser-
vieren lassen und hoffen, dass dies Ihr h.inver8tändni8 findet.
Hinsichtlich der Buchung Ihrer Flttje sind wir gern bereit,
xmser Reisebüro su beauftragen sowie . ie uns Ihre näheren
ünsche zukocunen lassen. Sollten Sie es vorziehen, Ihre Buchungen
von dort aus zu veranlassen, würden wir Ihnen selbstverständlich
die verauslagten Kosten hier zusammen mit Ihrem Honorar zurück-
erstatten. Freilich würden wir in dies^si Falle noch bitten, ims
Ihre genaue Ankunftszeit und Flugnummer mitzuteilen, damit ein
Vertreter der Freien Universität üie am Flugplatz erwartwi und
zu unserem Gästehaus begleiten kann.
Während Ihres Besuches darf ich Sie Jetzt schon bitten, gelegent-
lich zur Regelung der finanziellen Angelegenheiten zur nussen-
kommission zu kommen.
Ihren weiteren Mitteilimgen gern entgegensehend verbleibe ich
mit den verbindlichsten Empfehlungen
Ihr sehr ergebener
Dr. Horst Wl Hartwich
Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis
4 DÜSSELDORF, DEN 27» J Gin . 1904
FI8CHKU8TRA8SE AS
TBLEFON : 44 54 58
1-L.
Lielier Herr GoldüChmidt,
c
o
Dank für Ihren Brief vom 23. Januar, dessen Absage für das
koiiimende Wochenende mich gar nicht mehr üüerrascht hat,
höchstens ein hissel traurig bin ich geworden, aber auch
dazu bin ich bei reduzierten Kräften kaiun in der Lage.
Meine Prau hat mittlerweile mit Ihrer sehr netten Sekretärin
gesprochen und es bleibt also dabei, daß ich am Abend des
10. Februar bei Ihnen sein darf, arn Vormittag des 11. mein
Vortrag stattfindet. Nach den Flugverbindungen habe ich mich
noch nicht umgetan, weil ich gerade erst von einer Vortrags-
reise zurückgekommen bin. In Hamburg tönte ich mit Niemöller,
in Tutzing mit Kraus. Vielleicht finden wir während meines
kurzen Berliner Aufenthaltes auch eine halbe Stunde unter vier
Augen, damit ich Ihnen über die Reaktionen von Kraus berichte,
der für dein Kirchentag in Köln wi;i^der alles Erwarten entflammte.
Ihre Magnifizenz schrieb, er würde einen Herrn veranlassen,
sich wegen meiner Unterbringung mit mir ins Benehmen zu setzen.
Da. ist bis jetzt nicht erfolgt. So darf ich Ihnen vielleicht
meine Wünsche mitteilen: ein stilles Zimmer, möglichst mit Bad,
für eine Nacht.
/^ n „-1
Wenn Sie Bedenken gegen eine um:erscnrix-c ^uj-uöui.
in dem Miskotte-Band haben, dann werde ich allein Fräulein
Heydenreich das Buch geben, denn eine Unterschriftenreihe mit
Herrn Härder und Herrn Freudenberg halte ich nicht für opportun.
Ihnen und Ihrer Frau die herzlichsten Grüsse,
Ihr
(^sVuVVi^
Meine Frau kommt
nicht mit.
Prof« Dr« Di#krl«h Q^lAumfmlAt
2t» Januar 1961
Harm Prof* Baetiar
Harm Dr« Malataln
Harm trot.9mt». Oallaltaar
Harm Halahard Kankya
Trlm Haydanraiah
Hmrrm aoaal^aab
Harm Pfarrar flarqaarat
Harm Dr» Halahaalii
Harm Priaaa D« ftaliarf
Harm Dr« Seliafriar
Harm Dlpl.Sos* Saimardtfagar
Rarrn Prof*Dr# SaJ^aaltaar
Harm t^m Zipfal
I
o
Salir caahrta Harr an» liaba Wrmun^m t
o
^
Harr Babbiaar Dr* H«H« a a i a aus mistaldorf alrd auf
SialadiiiJnc ämr Praian UnlTaraltit aa
Dlanata&t dan 11# Fabroar 64» iw 11 a«t«^
In malnar Übung an Otto^Buhr-'Inatltut (Sbar 4aa Thasa
^Vmr JQdiaeba üaitrag aar daatachan Xaltur* spraaban«
yi^r van Ihnati Zalt and Luat bat» dort bin su Icaeaanp lat
baraiiab «lllltoMian (Otto^Suhr^Inatltatt !• Stoak)»
Zaglalab adabta lab Sla am alnats Xaaaasianaaln lalt Harm
Or» Oait aa
Hontag^ dan 10. Fabroar 6%. 20^,
in «alnar Wohnang» Sarlln«^Dablaa» Vcicalsani^ i« alnladan«
Pur Antwort an Frau Pahlana (76 1*** <»^^r T69 iBJD aÄra
lab dankbar*
flit frauj»llldban Orüaaaa
Ibr
y./
..->■■« -i : l.»-.^..., ■ . -i^,<^ III lHt^jM<lill"ll>ilil^ Hi'\ KlMl it IllllfliWi
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ß-oYO-eLCiX y\
5 6'
/V <?yY,
■*!^
xj^-wcXtvl
e.WC.|^ ^. ev^ '-^ ^-^^ /^'^
Prof. Dr. Dietrich Goldschmidt
^
/ 769 IB7I
23, Januar 196*
Herrn
Rabbiner Dr. R.R. Gels
i\ / Düsseldorf
Fl scherst ras se 55
Sehr verehrter, lieber Herr Gels !
Ich stecke völlig In den Abschlussarbelten des Buches und
zugleich In verschiedenen Berliner Verpflichtunp-en, die sich
im Augenblick dr^np.en. So kann aus dem Heiseplan Ende ds.Mts.
leider nichts werden. Doch aufreschoben ist nicht aufgehoben.
Die Ausstellunr. soll anrebllch verlfinnert sein. Am 2. oder
l|. März habe Ich Luft. V/ird sie dann noch geöffnet sein ?
Sie schickten vor ein paar Tagen das schöne Buch von MlsS-^-totte.
Ich habe es Frl. Heydenreich noch nicht frereben, well ich Ihnen
el?;entllch nahelegen möchte, es Frl. Heydenreich mit der von
Ihnen geschriebenen Widmung ohne weitere Unterschrift zukommen
zu lassen. Dann hat es p:anz den Charakter der spontanen Aner-
kennung durch Sie, über die sie sich sehr freuen wird. Mit
meiner Unterschrift dazu wflrde das Cescbenk nur entwertet, da
sie sowieso der Meinunr Ist, ich Oberhewerte sie. Etwas anderes
wäre es, wenn wir mehrere Unterschriften noch dazu hätten, d.h.
hier in Berlin zumindest noch Herrn Härder und Herrn Hoppe und
evtl. eelerentllch auch Herrn T?reudenberr.. Dann w^re der Dank
der ganzen Arbeitsgemeinschaft of fenolchtlich. Doch wären Sie
damit einverstanden, wenn ich diese Unterschriften sammele ?
Wie ich hörte, haben Sie inzwischen die Einladunp; der Univer-
sität erhalten. So v^erden wir Ihren Vortrag also am 11. Februar
haben. Ich habe mir erlaubt , Ihnen zu Ehren für den Abend des
11. Februar einif^e Berliner Freunde einzuladen. Würde Ihre
r i'au
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W ^m ^ T *^ * 4- <^ *Ä
freuen. Bitte lassen Sie uns auch - falls Ihnen die Universität
nicht deswe.r^en schon r,eschrieben hat - Ihre Quartierwünsche
wissen. Wir werden dann für deren Erfüllunp: sorgen.
Mit p:anz herzlichen Orüssen
In Elle
Ihr (^ /
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Freie IJn^ ;Ifn
"Institut
Jan. 19^^
An. den
Rektor der fTeiei? TMivi^roität Bt-Tlln
FrofeHaor 3>r« Herbert
■^ ''/iU^rfi
,-i£:t 'IfTTuß
mmmmmmmmmmtmm f
>.^,t
Ma^-ifizenc,
hat»«!) 3ie yerbinäiic^.sn DarJt fiir Ihr jp^eniKÄllches ^>c>u'eibun
vom 16. Januar.
Ich bin gerii TDereit, don swei^tlindigen Vortrag ♦•'Per jüdische
Beitrag zur deutschen Kultur** aai 31. februar 1964 sii nalten.
Wexm iSie die Liebensmtröi/riteit haben wcllt*:^n, oilr die Adress«
de.- Herrn I)r, Hartwich inittetlen zu la(5e«n, mt'iivte ich Sl®
1 :illch viQlleioht ^ar nicht weiter b^nnlihen^ Was mir bei ^
der "/iölfalt Ihrer init^geßohäf te fast peinlich werden irn'ißte.
V
Mit ^en r^eutei: WUnaehan ond^or^btiÄen GrUss^jn
■?/:^
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Fre!
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Verteiler:
Otto-Suhr-Inetltut
Prof • Dr . Löwen thal
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! ** •
Herrn
habbiner Dr» Bobert R. GEIS
k
PUB e e
ocherotr.
1 d 0 r 1
16. Januar 1964
Dr.H/bgm
C-ehr geehrter Herr Dr. Gele 1
hin UBsenkommiasion der l^relan Jniversität iierlin ^:ibt «loh die
>:hrei ';i«Ä auf unsoh den ütto- aiar- Institut» zu einem tjastrortrag
naoii Berlin einsuladen.
ie ioir der geecliäft^ifUhrönde :)irektor unseres Ctto-^uhr-Inatituta,
, u t Ji a 1 , nittei:it, haben lAm eioh
txm :;ienutaa, dua 11. T^bruar 1964, \ia 11 Ulur,
Horr Jrofeaüor L ö w e a t Ji n "^
bereit erklärt,
©inen sweiütüridigen Vortrag über
»♦•Jer jUdi?^che Beitrat, zur deut schon ^ultur»'
SU iialton. l^^* Ihr freundliolifcö ntöet^cnkomBen laöchte ioh Ihnen
im ifamen ösr Freim UnlvßrHltöt verbindliche t 'Banken.
i^le Honorar für Ihren uttatvortra,- gestatte ich mir, Ihnen den
HetrÄ«.' vo/i ^yi 300.- an«ublc»ten, ""emer flbernimnit die i?reie Unirer-
eität'dle ' oet'^n Threö Fluges von :)üö3eldorf nach Merlin und
zurück. F*Ur Thrn ITnterkunft tragen -rir ebenfalls Jorge.
Bei aer Vorciereitung Ihrer heiße uTid ihre« Aufenthalts ist Ihnen
der uuaohäftßfUhrer unseror Ausefeakoasaii^sion, Terr üt. Hartwicht
gern behilflich. MtXti laoBon ie aioh Ihre dieobezüi^liohen
^unecht vlafecn. i^err jr. Hartwich v/ird alch uit Ihnen in Verbin-
dung iietJBsn, cobala i^h Ihra \nÄwort erhalten habe*
In der Hoffnung, daee unsere materiellen voracnlage f^^'^^^wÜ^i^I**,
laung liacien una wir öxö ija ireüruttx' txu unÄöra* üniTsr»*»«.» ^ü5-.*-.2Se2
dürfen, verbleibe ioh mit d.en verbindlichsten japf ehlungen
Ihr eehr ergebener
I
i
m \
Irof ceaor hr. Herbert Uera
Rektor der Freien Unlvereität Berlin
Voraitiender der Auaeenkommiealon
,1
Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis
4 DÜSSELDORF, dkn
KIStHKRSTHASSB ns 20» J 3.11 , 1904
TIBI^BFON : 44S4S8
Lie"ber Herr G-oldsclimidt,
O
die Einladung durch den Rektor der Freien Universität
ist mittlerweile bei mir eingetroffen und ich halDe für
den 14. Februar zugesagt.
Wie steht|. es nun aber mit Ihrem Kommen zum Monatsende?
Auf meinem Terminkalender steht hinter Ihrem Najne^'. 'och
Fragci^pichen, das ich ,^erne löschen möchte.
r^-' "n
übrigens habe ich durch Ihren Bruder nun das Buch von
Hannah Arendt erhalten. Ich besitze es also sage und
schreibe zweimal, weil auch Eva Reichmann es mir geschickt
hat. Lassen Sie mich bitte wissen, was ich Ihnen schuldig
bin.
#
Am Mittwoch fahre ich nach Hamburg, um am Abend zusajmnen mit
Niemöller zu sprechen, am Freitag fahre ich dann mit Herrn
Kraus nach Tutzing undwenigstens am Donnerstag werden Herr
Kraus und ich hoffentlich ^enu^Zeit haben, um unter anderem
auch über die AG VI zu sprechen.
Hoffentlich sind Sie wenigstens ein ganz klein weniger
,A- "U-,-, ^V>r.-l-^i'>v'l -; r»"h -n-ir»Vi-f- vidhr* »7.11171 All J=5hn.l t ftTl .
^ k.» O »./ «./L ^^ - jL »-> U ^-~ ^ -^ ->- v^^-- -.-~— w^-
Ihnen und Ihrer lieben Frau sehr herzliche Grüsse von uns
beiden,
Ihr
r'WsmM
wa)
1
■mi.<ii«iiii iiua' nm.f ■
. , ..vfiifo^iiiity- ','r'ijPy..
Arbeitsgemeinschaft 'Juden und Christen*
beim Deutschen Evangelischen Kirchentag
Protokoll
der 4. Tagung in der Evangelischen Akademie Arnoldshain
vom 4, - 6« Januar I964
0 •
O
(
Teilnehmen
a) Mitglieder: Dr.U.Bohn, Prof.Dr.Dantine, Dr. E.L. Ehrlich, Prof. Dr. ■
Esser, Dr. A.Preudenberg, Rabbiner Dr. R.R.Geis, Prof. Dr. D.
Goldschmidt, Prof.D. H.Gollwitzer, Ds. J.H.Grolle, Propst D.Dr.
H. Grüber, Prof. D.Dr. G. Härder, Prl.R.M.Heydenreich, Pf . Dr. J.Hoppe,
Staatsanwältin B. Just-Dahlmann, Landgerichtsrat H.Just, Dr.H.
Kallenbach, Prof. D.Dr. K.Kupisch, Rev. H.D. Leuner, Pf.P.-W.
Marquardt, Prof.D. O.Michel, Pf.D. R.Pfisterer, Dr.H. -G. Schroth,
Dr. L.Simon, Dr. E.Sterling, Pf. R.Weckerling, Pf. W.Wirth.
b) Vom Präsidialbüro des DEKTs Präsident D.Dr.R.von Thadden-Trieglaff ,
Dr. P. Lorenz.
c) Gast: Frl. Kanzler vom DEKT.
« k % »
Geschäftsprotokolls
a) Organisatorisches.
b) Information
c) Veröffentlichungen
d) Fakultätsgutachten
e) Gespräch mit den Lutheranern
f ) Zusammenfassung der offen gebliebenen Punkte
g) Beratungen über den^ nächsten Kirchentag
Sachprotokoll
0 , r < f. /i
\4
1
- 2 -
Gesohäftsprotokoll
a) Organisatorisches
1) Geschäftsführender Vorstand! Um die Kontinuität der Arbeit der AGemJuC
zu wahren, wurde der Vorstand um ein geschäftsführendes Mitglied er-
weitert, das zugleich die Adresse der Arbeitsgemeinschaft ist.
Dr. J.Hoppe wurde einstimmig zum geschäftsführenden Vorstand gewählt.
Als Mitglied des Vorstandes hat Dr. Hoppe volle Handlungsfreiheit.
2) Erweiterungen und Streichungen von der Mitgliederliste; Die Streichung
folgender Mitglieder, die durch StillHchweigen oder Fehlen ihr Des-
interesse bekundet haben, wurde in Erwägung gezogen: Pf. E.Bethge,
Rabbiner Dr. J.Soetendorp, Prof. Dr. C. Westermann, Rabbiner Prof .Dr.
K.V/ilhelm. : : : .
Prof.D. V/.Holsten hat seine Mitgliedschaft selbst gekündigt,
\/Zur Zuwahl wurden vorgeschlagen: Rabbiner Davidowitsch aus Dortmund
y\ (von Dr. Geis), Prof .Sk-ydsgaard aus Kopenhagen (von Re-v. Leuner) ,
^ Prof. Pakozdy aus Debreozin (von Propst Grüber), Prof. Christian
Maurer von der Kirchlichen Hochschule in Bethel und Staatsrat
Reichsrath aus. Zr/eibrücken (von Dr.Schroth). Man einigte sich auf
den Mittelweg, die genannten Herren zur nächsten Sitzung der AGemJuC
einzuladen und dann über-diö ^7ahl zu beschließen. Ausnahme? Prof.
Skydsgaard ist sofort zugewählt worden und soll von Prof. Gollwitzer,
der ihn auf der nächsten Zusammenkunft mit den Lutheranern in Däne-
mark trifft, um seine Zusage gebeten werden.
3) Mitgliedsbeitrag: Es wurde beschlossen, daß jedes Mitglied einen
Mindestbeitrag von DM 10.- zahlt, um der Arbeitsgemeinschaft etwas
mehr finanzielle Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Das Einzahlungs-
konto wird noch bekanntgegeben.
b) Information
Es sollte überlegt werden, ob auf die Berichterstattungen in "Christ
und Welt" (vom 2.8,1963) und vom Hamburger "Sonntagsblatt" (vom 4.8.65)
noch etwas erwidert werden kann. Frl. Jacobs hatte eine Korrespondenz
mit Eberhard Hollweg, der im "Sonntagsblatt" irreführend über die Ar-
beit der Gruppe 'Juden und Christen' auf dem Dortmunder Kirchentag be-
richtet hatte. Aus der Antwort des Herrn Hollweg ging hervor, daß Prof .•
Kraus schon zuvor mit ihm in der gleichen Sache korrespondiert hatte.
Diese Korrespondenz müßte zugleich mit der von Frl. Jacobs den Mitglie-
dern zugänglich gemacht werden. - Ferner existiert eine Korrespondenz
zwischen Dr. Ehrlich und Bundestagspräsident Gerstenmaier anläßlich der
Eröffnungsansprache des letzteren zur Ausstellung der 'Monumenta
Judaica*. Abzüge dieser Rede, deren zwei letzte Seiten für die Arbelt
der AGemJuC im negativen Sinne interessant sind, wurden an die anwesen-
den Mitglieder verteilt. Die "'eiterführung der Auseinandersetzung wurde
an einen kleineren Kreis delegiert.
Schriftwechsel, die sich auf die Arbeltsgemeinschaft beziehen, sollten
in Zukunft möglichst rasch über den Vorstand den Mitgliedern mitgeteilt
werden (Gollwitzer). Auch einschlägige sonstige Veröffentlichungen und
Arbeiten sollten in Form von Sonderdrucken den Mitgliedern zugänglich
gemacht werden, wie z.B. die :lnalyse des Aufsatzes von P.Reinhardt in
"Friede über Israel" (4/63) durch Frl. Jacobs. Auch wichtige einschlä-
gige Zeitschriften-Aufsätze sollen in Zusammenarbeit mit Dr. Bohn von
Dr. Hoppe den Mitgliedern bekannt gemacht werden.
3
3
VI
- 3 -
o
c) Veröffentlichungen
Es ist geplant, das Referat von Pf. Marquardt in der Zeitschrift "Evange-
lische Theologie" und das von Frl. Heydenreich in "Kirche in der Zeit" zu
drucken und das letztere auch den "Lutherischen Monatsheften" anzubieten
(Gollwitzer). Um das Referat einem größeren Kreis zugänglich zu machen,
sollte es als Heft gedruckt werden (Härder). Hinzu kommt die Planung für
einen 2. Band zum "Ungekündigten Bund", für den genügend Material vorh^-
den sein dürfte (Goldschmidt). Es sollen in diesem Band zur Veröffentlichung
kommen: .
1. Prof. Michel: 'Polemik und Scheidung', veröffentlicht in "Basileia",
Festschrift für Y/. Frey tag, Evangel. Verlagsanstalt, Stuttgart I965.
2. Das Referat von Pf .Marquardt über die biblische Landverheißung.
5. Bas Referat von Frl. Heydenreich über das Echo auf dem Dortmunder
Kirchentag.
4*. Die Referate von Prof . Zimmerli und Dr. Ehrlich.
5. Eine erweiterte Dokumentation.. •'
Da die Herausgabe einer solchen Publikation Zeit braucht, sollten die
Referate Marquardt und Heydenreich als Vorabdruck andernorts erscheinen
(Gollwitzer). Die Anregung von Dr. Hoppe, dem Band einen Beitrag über
die Behandlung Israels, seines Glaubens und seiner Geschichte in den
Religions- und Geschichtsbüchern zu geben, wurde abgelehnt mit der Be-
gründung, daß die Gesellschaften für christlich- jüdische Zusammenarbeit
sich dieser pädagogischen Frage besonders widmen (Gollwitzer). Der Vor-
schlag, dem Buch einen neuen Titel zu geben (Kupisch), wurde modifiziert
in der Art, daß es einen besonderen Untertitel in der Reihe 'Der unge-
kündigte Bund' erhalten soll (Schroth). Mit der Herausgabe wurden Dr.
Schroth und Dr. Hoppe betraut. Auch eine biblische Grundlegung für die
These vom "Ungekündigten Bund" (Heydenreich) soll zunächst zurückge-
stellt und besser zuerst im Mitgliederkreis behandelt werden. Aus dieser
Arbeit könnte do^nn ein dritter Band entstehen (Härder). Alle diese Fra-
gen, auch die des Titels, sollen in Berlin in Einzelbesprechungen abge-
stimmt v/erden.
d) Fakultätsgutachten
Vorschlag von Dr. Hoppe: l) das hier verhandelte theologische Thema einer
Fakultät mit der Bitte um ein Gutachten vorzulegen. Man könnte die Kirch-
liche Hochschule Berlin darum ersuchen, wenn nicht einzelne Mitglieder
der AGemJuC Angehörige dieser Hochschule wären. Zweck eines, solchen Gut-
achtens: in einem weiten Kreis die Aufmerksamkeit auf die Arbeit der
Gruppe zu lenken. 2) eine Anfrage an alle Kirchenleitungen zu richten
des Inhalts, was sie in der einschlägigen Thematik leisten und welches
Material sie benötigen.
Der zweite Vorschlag wurde abgelehnt. Zum ersten wurde in der Diskussion
a) die Frage präzisiert auf etwa Satz 4 der Berliner Erklärung, ob man
eine solche These aufstellen könne (Gollwitzer), und b) wurden noch
andere Fakultäten vorgeschlagen: Bonn (Heydenreich), Heidelberg
(Freudenberg), Erlangen, Göttingen oder Greifswald als lutherische
Fakultäten (Gollwitzer). Der letztere Vorschlag - Greifswald - wurde
als Brückenschlag zur DDR begrüßt (Geis). Da man sich über die Form,
in der ein solches Gutachten eingeholt werden sollte, nicht einigen
konnte (Prof. Esser schlug den Rat der EKD als Zwischenglied vor, da
sich sonst die AGemJuC das Ansehen der Unsicherheit gäbe), wurde auch
diese Frage an einen kleineren Kreis delegiert.
V*
- 4 -
e) Gespräch mit den Lutheranern
Dr. Freudenberg gab einen Bericht über diö bisherigen ..Etappen des Ver-
,suchs, mit den Lutheranern in ein Gespräch- zu kommen. Er soll nun auf
der Veranstaltung des Lutherischen Weltbundes im Legen-Kloster in Däne-
mark im April d.J. , zu der Prof .Gollwitzer und D.Pfisterer geladen sind,
nochmals aufgenommen werden. Die Einladung ist ein Zeichen dafür, daß
im Weltluthertum diese Fragen zu interessieren beginnen. Es geht jetzt
darum, daran mitzuhelfen, einer drohenden Verhärtung in dieser Frage
uf selten des Luthertums vorzubeugen^ Ferner berichtete Dr.Preudenberg,
daß dieses Thema jetzt auch im '"Weltkirchenrat zur Diskussion steht.
Von einer direkten Delegation einzelner Mitglieder durch die AGemJuC
für ein Gespräch mit den Lutheranern wurde abgesehen. Es ist angemesse-
ner, die Freiheit und Verantwortung jedes Einzelnen in einem solchen
Gespräch zu bewahren .1
f) Zusammenfassung der noch zu klärenden,
bzw. an einen kleineren Kreis delegier-
ten Fragen \ ^
1. Streichungen von der Mitgliederliste (siehe a)2).
2. Auseinandersetzung mit Bundestagspräsident Gerstenmaier (siehe b).
5, Sonderdruck des Referats Heydenreich (siehe c).
4. Titel des geplanten 2.Bandes (siehe c).
5. Fakultätsgutachten (siehe d). ••
g) Bcratunffen über den nächsten Kirchentag
I, Bericht von Dr. Lorenz
a) Erfahrungen aus dem Dortmunder Kirchentag in sachlicher, metho- .
discher und struktureller Hinsicht: Der Dortmunder Kirchentag
ist für die Teilnehmer zu einem Versprechen geworden«. Die fast
100 Aussprachegruppen mit ihrer hundertprozentigen Gesprächsbe-
reitschaft waren ein Erfolg, und man kann nicht mehr dahinter
zurückgehen. Dadurch erhielten aber die Nachmittagsreferate einen
anderen Stellenwert als ihnen ursprünglich zugedacht worden war.
Es hat sich erwiesen, daß man das Zwischenglied zwischen der
methodischen und inhaltlichen Seite in Dortmund zu vjevxig be-
dacht hat. . X . '
b) Folgerungen daraus für den kommenden Kirchentag: Es liegt in-
haltlich, strukturell und thematisch noch gar nichts fest, und
Dr. Lorenz gab seine persönlichen Überlegungen, die erst auf der
ersten Sitzung im Präsidium im Februar d.J. beraten werden
müssen. Es erhebt sich die Frage, ob man nach den gemachten
Erfahrungen wieder auf nachfolgende Aussprachen umschalten muß.
Es ist aber vom pädagogischen, psychologischen, seelsorgerlichen
Gesichtspunkt aus besser, bei den vorauslaufenden Aussprachen zu
bleiben, um das Element der Spontanheit zu erhalten. Folgerung:
Man muß für jeden Tag ein Thema haben, zu dem die Teilnehmer -
ohne Vorausinformation - einen unmittelbaren Zugang haben.
Daraus ergibt sich Beschränkung in der Thematik. Es ist auf dem
Dortmunder Kirchentag ein großes Interesse an der Frage der Kir-
chenreform gezeigt worden - damit ist auch vom Inhaltlichen her
der Kirchentag zu einem Versprechen geworden. Dieses Thema allöin
wäre allerdings zu wenig; es missen noch zwei oder drei weitere
Linien als zusätzliches Angebot ausgezogen werden. Das wären
)
o
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o
o
- 5 -
l) 'Juden und Christen'; 2) ''ilTangelisch-Katholisch' ; 3) ein in-
formatives Thema ohne Diskus--' on. Für das letztere bietet sich
die Thematik 'Ost-^''est ' , deren Fehlen auf dem Dortmunder' Kirchen-
tag gerügt worden war, an. So könnten etwa ein oder zwei Referate
über die 10 Artikel der östlichen Gliedkirchen gehalten werden,
die im Sinne ihrer Bedeutung für die evangelische Christenheit
im Westen zu interpretieren wären.
Die Gottesdienste möchte Dr. Lorenz zahlenmäßig reduziert sehen,
um an ihre Stelle am Morgen verkündigende Bibelarbeit zu setzen.
Die Bibelarbeit als Lehrgespräch oder mit anderen Worten das Hin-
einblicken in die Werkstatt der Theologie sollte den Nachmittag
einleiten, etwa um 14>30 Uhr,
Am Donnerstag vormittag sollte eine vorlaufende Ansprache statt-
finden, die für alle Untergruppen des je^^eils übergeordneten
Themas grundlegend ist. Die Differenzierung der Aussprachen sollte
erst am Samstag und Freitag vormittag vorgenommen werden. - He
Vormittagsdiskussionen sollten 2-5 Stunden dauern; die Nachmit-
tagsieferate - et\7a von 16. oo - 17>5o Uhr - sollten nicht mehr
als einundeinhalb Stunden da-.-Grn, bei mehreren Rednern nicht
mehr als je 20 - 30 Minuten, um die Hörer nicht zu überfordern.
T
II. Beteiligung der AGemJuC am strukturellen Aufbau des
Kölner Kirchentages
Wenn nach .^nsicht der meisten Mitglieder auch die Thematik * Juden
und Christen' genau in die der 'Kirchen-Reform' hineingehört (u.a.
Freudenberg, Hoppe, Goldschmidt), so ist es doch besser, daß die
Arbeit der AGemJuC nur strukturell voll eingebaut v/ird, weil sie
sonst keine eigenen Aussprachegruppen haben könnte und so von der
Sache her untergehen würde (Lorenz). Mit der Thematik 'Katholisch-
Protestantisch' stehen ohnehin mehrere Probleme unter dem gleichen
Oberbegriff in Gleichwertigkeit nebeneinander (v. Thadden).
III, Methodisches Vorsehen
^) allgemein; Die Arbeit der AGemJuC kann also auf dem Kölner Kir-
chentag'wieder regulär durch alle drei Tage hindurchgeführt wer-
den, wobei bedacht werden mr.ß, daß die intensive theologische
Weiterarbeit innerhalb der Gruppe dem, was auf dem Kirchentag
geboten v/erden kann, weit voraus ist. Auf jedem Kirchentag und
besonders bei unserer Grijppe sind andere Teilnehmer, und es ist
damit zu rechnen, daß 95 'fo der Menschen von den vorausgegangenen
Veranstaltungen nichts wis.sen. Es muß volksmissionarische Arbeit
getan werden und auf ihre Vorberei buiig muß die nächste Zusarümen-
kunft der Gruppe ausgerichtet sein (Goldschmidt) . Um auch das ins
Auge gefaßte Arbeitsthema des 'Bundes' behandeln zu können
(Gollwitzer) , soll die Zusammenkunft im Januar 19^5 einen Tag
länger, und zwar von Sonntag bis Dienstag dauern.
b) Bericht über die Gruppe 'Juden und Christen' auf dem Schweizer
Kirchentag in Basel (Leuner) . .^
Die Gruppe war in eine Reine von Diskussionsthemen aufgeteilt,
die als solche mit dem Vorbereitungsheft angekündigt waren in
der Form, daß zu dem allgemeinen Heft, eine spezielle Vorberei-
tung für jede einzelne Gruppe ausgegeben wurde. Die Teilnehmer
mußten sich von vornherein auf ein bestimmtes Thema festlegen
und waren darum erfreulich intensiv vorbereitet.
So wurde angeregt, auch im Vorbereitungshef t für den Kölner
Kirchentag eine Reihe von Vorbereitungsthemen der Gruppe 'Juden
und Christen' anzugeben (Freudenberg).
- 6 -
c) Verbindung der Vormittagsdiskussionen zu den Nachmittagsre-
ferateru , -.- — ; — ' ■■
Es wurden verschiedene Möglichkeiten diskutiert:
1) Eröffnung aller Gruppen mit einem konkreten Diakussi-
onsthema am Donnerstagmorgen, etwa, in Analogie zu Basel:
'v/as wollen v/ir in der Schule machen?' (Goldschmidt).
2) Fünf verschiedene Diskussionsthemen am Morgen, die von dem
Nachmittagsreferat zusammengefaßt werden (Goldschmidt)*
3) Aufteilung in 10 Diskussionsgruppen, durch Ko-option aus
dem Hörerkreis (Preudenherg) . ^
4) Sechs aktuelle Themen als Aufhänger für die übergreifenden
Referate am Nachmittag (Goldschmidt).
5) Jedes Diskussionsthema muß jeweils durch ein Kurz-Referat
zur Einführung aufgerissen werden (Freudenberg).
6) Wir brauchten dann, wenn an drei Vormittagen in jeder der
sechs Gruppen ein anderer Referent die Einleitung gibt,
achtzehn sog. kleine Redner (Goldschmidt). Zur personellen
Ausstattung der Vormittagsgruppen sollte je ein Protokollant
aus dem Mitgliederkreis gehören (Lorenz).
7) Es ist schwer, von sechs Diskussionsthemen zugleich ein
Nachmittagsthema zu finden, das auch annähernd die Ver-
bindung herstellt. Darum ist es ratsamer, an jedem Vor-
mittag jeweils nur 2 Themen in den 6 Gruppen zu diskutie-
ren (Kupisch), wobei noch bedacht werden muß, daß den Kir-
'• ohentagsteilnehmern nicht zugemutet v/erden kann, von sich
aus die sachlichen Bezüge zu finden (Lorenz). c t> i.+
Die Vorschläge 4-7 wurden akzeptiert. Dazu kommt als 5.P^nict,
daß am Samstagvormittag 2 aktuelle Themen angespielt werden ,
-die zusammen mit den noch offen gebliebenen Fragen in einer
Podiumsdiskussion am Samstagnachmittag behandelt werden. Dieser
Nachmittag darf nicht allein ils Abschluß für die Dauerteil-
nehmer bedacht werden, sondern muß auch die sog. Pendler be-
rücksichtigen, die an ihrem freien Nachmittag erstmalig dazu-
kommen.
dV Sonderdarbietungen: Die AGemJuC möchte für ihre .Nr,chmittags-
veranstaltungen, die von 2 Referenten bestritten werden, nicht
den neuen Stil des Kirchentages, der von Singen und Posaunen
innerhalb der Veranstaltungen absieht, mitmachen. Es sind zwar
•Verschnaufpausen' innerhalb der Referate notwendig, aber die
• ßefahr des Hinauslaufens ist zu groß, wenn in diesen Pausen
ß-ar nichts geschieht. Es wurde vorgesohl agen, das Collegium
M,,o.'nnm .TiidRicum aus Amsterdam einzuschalten, das außerdem noch
eine Abendveranstaltung geben könnte (Lorenz). ..uch cnassl-
dische Volkslieder, die einem großen Teil der Zuhörer unbekannt
sind, könnten mit diesem Orchester geboten werden (Geis;. Die
Abendveranstaltung des Collegium Judaicum könnte als Lehrver-
anstaltung für jüdische Musik gestaltet werden (Goldschmidt).
Mit ihr sollte eine Poyer-Xusstellung über die jüdischen Feste
verbunden werden (Heydenreich, Freudenberg). Es sollten auch
zwei Israel-Filme gezeigt und für einen Vortrag über Israel
die Hilfe der Informations-Abteilung der Israel-Mission (.etwa
Dr.Tavor) erbeten v/erden (Simon).
IV. Themenwahl
Aus den vorgeschlagenen Diskussionsthemen (von Freudenberg, Gold-
schmidt, Hoppe, Geis, Heydenreich) einigte man sich auf die
sechs folgenden:
l) Das Judentum im Unterricht.
)
^
mt
- 7
2) Christliche Vorurteile (das Wort * Antisemitismus* sollte mög-
lichst aus der Thematik herausgehalten werden (Jacobs)).
3) Sind die NS-Prozesse noch angebracht?
4) Juden sind auch nur Menschen. ,...^., . .
5) Welt Judentum. ....... ..^.-
6) V/ir Christen und der Staat Israel,
Davon sollen am Donnerstagvormittag Thema 4 und 5 zur Aussprache
kommen; am Nachmittag soll von einem jüdischen Referanten über
die ^Botschaft des Judentums' und von einen ohristlichon über den
'Bund' referiert werden.
Am Freitag vormittag werden die Themen 1 und 3 "und am iiaohmittag
*Das Judentum in der Verkündigung der Kirohe' von zwei Referenten
behandelt. ^
Am Samstag vormittag wird in je 5 Aüsspraehagruppen über den Staat
Israel und über die 'Christlichen Vorurteile' diskutiert.
O^ ^- Beteiligung der AGemJuC an den allgemeinen Vorb er e.l turnen
Es ist notwendig, daß die Gruppe in der nächsten Zeit mit dem Kir-
chentag in Verbindung bleibt. Dr. Goldschmidt , Prl.Heydenreich und
Dr. Hoppe werden zu dem Themen-Ausschuß des Kirchentages fah»en. Die
Frage der Thematik und der Hauptreferenten muß bis zum Sommer ge-
klärt sein. Für das im November erscheinende Vorbereitungsheft müs-
sen die Beiträge geschrieben v;erden.
VI. Unerledigte Vorschläge
1) Da die Gruppe 'Juden und Christen» nicht in die allgemeine The-
matik der Kirchen-Reform (siehe II.) hineingenomnen werden soll,
konnte der Vorschlag von Dr.Hoppe »V/ie kommt Israel im Gottesdienst
der Gemeinde vor?' nicht berücksichtigt werden.
2) Vorschlag von Dr. Hoppe, der auch auf der Dortmunder Diskussions-
gruppe in Lünen mit großem Beifall aufgenommen wurde, an der Bibel-
auslegung jüdische Mitglieder zu beteiligen. Diese Bibel aus legung
könnte etwa auf den Nachmittag gelegt werden (siehe I.).
3) Die Frage, ob in Köln in Zusammenarbeit mit der Germania Judaica
eine Sonderveranstaltung durchgeführt werden könnte (Goldschmidt
/^ oder Simon), wurde nicht mehr aufgegriffen.
VII. Statistische Vorschläge an den Kirchentag
Eine Berufs-Statistik der Teilnehmer des Kirchentages wäre nötig,
ebenso eine Statistik der Altersschichten (Gnl dfsjrhmi dt . Hpyd onrf^i oh) ,
Das Buch von Friedrich Pollock j Gruppenexperiment. Ein' Studienbe-
richt. Frankfurter Beiträge zur Soziologie, Bd. 2, Europäische Ver-
lagsanstalt 1955> 547 S., wurde empfohlen als Anleitung zur tech-
nischen und psychologisohen Auswertung der Diskussionen (Goldschmidt).
- 8 -
Sachprotokoll
Die Bedeutung der biblischen Landverheißung für die Christen
Referat von Pfarrer Friedrich Wilhelm Marquardt.
(S.l)
I.l.
2.
II. 1.
Die Landverheißungen im Alten Testament.
Im AT wird Palästina als das verheißene Land erwartet, verliehen
und bewahrt. Die Bewahrung wird von Israel als religiöse und theo-
logische Aufgabe verstanden, die in vielfältiger Verkündigung
wahrgenommen wird. Sie prägt Israels Selbstverständnis und seine
Denkformen und spiegelt sich in der sozialen Formung seineä Da-
seins auch in der Galuth. So bleibt das Land ein 'Existential •
der Hoffnung Israels.
Das Land im Neuen Testament.
Im NT bezeugen eine Reihe von Indizien ein weiterwirkendes Inter-
esse am geographischen Raum. Im Erbe-Erbteil-Begriff setzt sich .
die Landverheißungstradition des xVT ausdrücklich durch. Jesus
Christus als der neue Existenzort der Gemeinde ist zugleich Sitz
im Leben der alten Verheißungen. %e Christusverkündigung halt
die noch nicht erfüllte Intention der atlichen Landverheißung:
Ruhe und kommende Oikumene und dazu die zeitliche und räumliche
Gegenständlichkeit der neuen Welt Gottes offen. Die Christenheit
ergänzt, da sie zwischen vergehendem und kommenden Aeon lebt, m
der Kategorie der Zeit Erfahrungen, die die Judenheit in der Ka-
tegorie des Raumes machts die Vermittlung der Generation unter-
einander, Haben und Nichthaben, Fremdlings- und Beisaäsenschaf t
und doch Bestimmung zum Erbe. .
Das Weiterwirken 'der Landverheißun^.
• In der nachbiblischen Geschichte verliert die Landverheißung ihren
" Sitz in Christus und ihre Bindung an Gottes Wort. Chiliasmus und
die säkularen Utopien halten immerhin die Frage w^ch, ob eine
neue Welt zu denken sei.
2. T)a.R Land als Zeichen. , ^ ,. ^ ^- mu^r.
Mit dem biblischen Begriff des Zeichens versucht die heutige iheo-
lOKie, sich die neuen Israel-Ereignisse in Palästina anzueignen.
Sie verzichtet auf den zeitlich ausgerichteten Begriff des Vor-
zeichens und merkt stattdessen auf die biblischen Kenn-zeichen
J-- .^^a^+<„^r> r.oQrbPbPns. Sie nimmt die neue Bedeutung des
llndirzürhermeneuti sehen Ansatz, in der Predigt zwischen leer-
gewordenen 'Vorstellungen- und der Realität ^V^^! ! SL.
neue Identifikation der Judenheit mit der Geschichte ihrer Vater
wird für die christliche Predigt zum schärfsten Prüfstein für aen
Realitätswert ihrer Christusverkündigung, besonders für den Satz
von der 'Erfüllung' aller Verheißungen in Christus.
5. Per Sinn der LandverheiBung für die Predigt. ,^v,+„+ „„f
^ Die Kenn-zeichen worden von der christlichen Predigt beachtet auf
ihre verschiedenen Sinnbeziehungen hin. Der eschatolofiisch| Sinn
der landverheißung besteht in dem Kerygma das Juden und Christen
zur Miterbenschaft verbindet und zu neuer Erfüllung beruft. - Der
ekklesiolQgische Sinn besteht in dem ff ei'J^^h^"^^*^"^^" .
nicht gemeinschafts-auflösenden Charakter der zedijka, *i^^°**
Juden ?nd Christen verleiht. - Der christologische Sinn der Land-
verheißung und ihrer Beziehung zu den gegenwartigen Ereignissen
Zu ie Sühmung Gottes durch Israel heute ohne Anlaß zum Selbst-
rühm und der Angriff des Auferstandenen auf den f J^^^^^^^^^^J^,
die Resignation vor der Geschichte in den z.Zt. lebenden Genera-
)
)
- 9 -
I
tionen der Heiden. - Der existentielle Sinn ist die neue Erfahrbar-
keit der Welt der Bibel, die Begründung der eigenen diskursiven Denk-
und Lebensweise zwischen Raum und Zeit und in den beiden Testamenten
der Bibel.
(zu S.l)
Einführung; Begründung und Anlaß der theologischen Überlegungen über
die biblische Landverheißung ist die Gründung des Staates Israel.
Die Reaktion auf dieses Ereignis erstreckt sich von hochgespannter
eschatologischer Hoffnung bis zur Trauer über Israels Ungehorsam.
Eine nachhaltige theologische Beschäftigung aber hat die Staats-
gründung nicht gezeitigt; auch das Ausbleiben eines kirchlichen V/or-
tes dazu ist ein Ausdruck der Verlegenheit.
O
O
I b. Theologische Diskussion im Anschluß an das Referat über die
biblische Landverheißung
_ Das Referat ist ein Vorstoß über die bisherige Dogmatik und Exegese
hinaus, indem es versucht, die Fortsetzung der alttestamentlichen
Landverheißung im Neuen Testament aufzuzeigen. Bisher galt die Mei-
nung, daß die Landverheißung für Christen und Juden in Christus
■ erledigt seien. Von dieser Voraussetzung aus waren auch die Palästi-
naverbundenheit des nachchristlichen Judentums und des Zionismus
eine theologisch nicht zu bev/ältigende Frage (Gollwitzer) . V/o setzt
das Besondere dieses jüdischen Nomadenvolkes unter anderen Nomaden
ein, die auch wie die Juden ihre Stammesgeschichte religiös inter-
pretierten? (v. Thadden, Gollwitzer). Das Besondere setzt mit Gott
ein (Härder), indem hier ein Volk in seinem Seßhaf tv/erden nicht nur
diesen wirkenden Gott erkennt (Goldschmidt), sondern diesen seinen
Nationalgott als einen ganz anderen Gott erkennt, ein Gott, der Ge-
setze gibt und der durch die Propheten das Volk immer wieder an
diese Gesetze bindet (Gollwitzer).
Von daher ist die Einordnung Israels und der jüdischen Existenz in
die christliche Theologie ein brennendes Problem. Das NT kennt eigent
lieh keine positiven Möglichkeiten einer jüdischen Existenz nach dem
Kreuz; es vollzieht Prozesse der Raumlösung, die, ursprünglich als
Gerichtsaussagen gemeint, von der Exegese des 19. Jahrhunderts spiri-
tualisiert wurden. Der lebendige Gott aber spiritualisiert nicht.
Uneer Geschichtsverständnis, daß die jüdische Existenz eine Existenz
unter Gott ist, leitet sich zwar von noch anderen Kategorien als von
denen des NT her, aber die Gesamtbibcl kann uns zu diesen Kategorien
verhelfen (Michel).
Die Schv/ierigkeit der Interpretation ergibt sich aus der Analogie
von Land - Raum und Raum - Zeit im NT. Gerade der Hebräerbrief mit
seiner eigenartigen Vorwandlung der Landfrage, die aber keine Spii*i-
tualisierung ist (Härder) und seiner Einbeziehung des Zeit-Begriffs
in die Raumfrage zeigt, daß wir es im NT mit Ve rwandlung
alttestamentlicher Prozesse zu tun haben (Michel). Ein Test für
unser Verständnis dieser Verwandlung ist das Verständnis dos nach-
christlichen Judentums und seiner jüngsten Landnahme, '''^ir haben es
also mit Prozessen zu tun, die das NT nicht beschäftigt und die es
aus zeitgeschichtlichen 'Bedingungen nicht aufgearbeitet hat, Dennoch
erhebt sich die Frage, wie wir mit der Ablehnung einer biblizisti-
schen Theologie, mit der Auffassung des NT als 'Fragment' (Simon)
und mit der Erkenntnis des »Überschusses' über das NT hinaus in der
neutestamentlichen Tradition bleiben (Gollwitzer).
I
- 10 -
Nun meinen die Landverheißungen im AT gar nicht das konto«te Land,
das Israel tatsächlich besaß, sondern sie sprengen das faktische Maß
(vgl. etwa Josua 1,4). Das heißt? das Land, das Gott verheißt, tran-
szendiert. An die Überschwenglichkeit der Verheißung knüpft das NT
an, und da zugleich in vielen Fällen der faktische Ansatzpunkt weg-
fällt, ist die polemische Antithese gegeben. Es handelt sich bei
dieser Polemik gar nicht darum, den alttestamentlichen Text aufzu-
heben, sondern die prophetische Verheißung in ein Drohwort zu ver-
wandeln (vgl. etwa Jesaja 2,2f mit Mt 8,10-12). So findet 'Ent-
raumung' statt, und so sinkt die Landverheißung in eine andere,
weniger bedeutungsvolle Schicht zurück (Michel). Das neue Verständ-
nis Israels mit seinem Festhalten an seinem Land macht diese Ver-
heißung für uns Christen wieder zu einem Primärprozess (Gollwitzer) .
Auch andere Begriffe haben eine ähnliche Entwicklung erlebt: der
historische Jesus wird in der Urgeraeinde durch den Auferstandenen
zurückgedrängt und wird dann in der Abwehr der Gnosis wieder aktuell.
Dieselben Entwicklungen lassen sich beim Menschensohn-Begriff und
beim Messias-Begriff feststellen (Michel , Ehrlich, Gollwit-zer) .
So gilt es, die Kraft des Eschatologischen im NT zu erkennen, die so
stark war, daß sie die Leiblichkeit beinahe a^rstört hät-te. Zu ihrer
Erhaltung brauchen wir die Juden, so wie die Pharisäer die jüdische
Apokalyptik auf ein nüchternes, lebcnsmäßiges Maß brachten (Michel,
Geis). Daher stellen Mischna und Talmud nicht einfach einen Bruch
mit dem AT dar, sondern sie sind der Versuch, in einer ganz schweren
Katastrophenzeit das AT zu retten (Michel). Wir haben also die Fort-
setzung des AT im NT u n d im Talmud zu erkennen, und wir müssen
sehen lernen, daß es sich um Denk bewegungen handelt, die
in der Spannung theologisch eine Einheit bilden. Die Arbeit der
AGemJuC hat darum eine so eminent theologische Bedeutung, weil es
ihr aufgetragen is-t, diese Denkbewegung auch in das christlich-
jüdische Gespräch hineinzubringen. Die letzte Normierung für dieses
Gespräch ist für uns Christen die Nachfolge. Jesus stellt Juden und
Christen Fragen auf verschiedene ^^eise. Indem wir Jesus ganz dem
Judentum zurückgeben und ihn als unseren Herrn bekennen, warten wir
auf das Bekenntnis Israels zu Jesu Messianität (Michel).
")
II a. Kritisches Echo auf die Arbeit der Arbeitsgruppe 'Juden und
Christen' beim Deutschen Evangelischen Kirchentag.
Referat von Renata Maria Heydenreich. .
Das Referat, das gesondert gedruckt werden v;ird (vgl.Gcschäf tspro-
tokoll A c) setzt sich mit folxrpnrlfm Kritik-prn -^iispi nn.ndprs
1) Johannes Mehl in "Handreichung des Evangeliumsdienstes unter
Israel durch die ev.-luth. Kirche, Folge 5> S.5-17«
2) Martin Wittenberg in der gleichen Nummer derselben Zeitschrift
S. 18-25.
3) Paul Reinhardt in "Friede über Israel", 4/6?, S. 11-111,
und "Lutherische Monatshefte", Febr. 1962.
4) Ulrich Lück in "Botschaft und Dienst", 7/63 und "Friede über
Israel", 5/63, S. 137-143.
5) Konrad Lübbert und Eberhard Hollweg in "Sonntagsblatt" (Hamburg) ,
vom 4.8.1963, S.25.
6). ? Hummel in "Christ und Welt" vom 2.8.I963.
7) Bunde stagspräsident Gerstenmaier in seiner Eröffnungsansprache
zur *Monumenta Judaica' (vgl. Geschäftsprotokoll A,b).
S) Leonhard Goppelt in "Lutherische Rundschau" Oktober 1963- -
9) Skydsgaard in derselben Zeitschrift.
)
-^ 11 -
II b.Vrheolofirisch
O
o
ogische Diskussion über Judenraiseion und Gespräch
1) Die Vorentscheidungen: Mit der These vom *unge kündigten Bund' ist
Von der AGemJuC gewissermaßen eine Fahne weit in das gegnerische La-
ger vorausgeworfen worden. Einer kühnen Tat muß aber die sorgfältige
Ausarbeitung folgen (Gollwitzer) • Es geht bei der Diskussion um Ju-
denmission allerdings nicht nur um Theologie, sondern diese ^lusein-
andersetzung hat ihren 'Sitz im Leben': die letzten 5Q Jahre müssen
immer mitgedacht vverden (Goldschmidt). Daraus ergibt sich für uns
Deutsche und Christen die Erkenntnis, daß die christliche Buße über
das Menschliche hinaus auch eine theologische Umkehr zeitigen muß,
Punkt 4 der Berliner Erklärung besagt, daß es nicht zwei Gottesvöl-
ker gibt, sondern ein tiefes Schisma in dem einen Gottesvolk. Israel
ist ein Teil dieses Gottesvolkes. Woher wissen wir Christen, daß uns
der Bund nicht aufgekündigt ist? Daher bedeutet diese'-These eine un-
erhörte Glaubensaussage (Gollwitzer). Diese Vorentscheidung zwingt
uns zum Wagnis. Vi^ir haben uns zu fragen nach der sachlichen Gemein-
samkeit unseres Unternehmens und zugleich eine nur sentimentale Ge-
meinsamkeit radikal abzulehnen. Es steht unsere menschliche und
christliche Existenz auf dem Spiel, v/enn wir uns nicht an dieses
risikohafte Miteinander halten. Ein Scheitern dieses Versuchs wäre
nicht nur ein Nein von uns, sondern zugleich ein Nein zu uns (v. Thadden).
2) Wenn auch die Auffassung von Mission überhaupt sich weithin ge-
wandelt hat (Hinweis von Esser auf die einschlägigen Artikel von
J.Margull in der RGG), so kommt doch auch der modernisierte Begriff
für die Begegnung mit dem Judentum nicht in Frage, weil das Juden-
tum den heidnischen Religionen nicht zugerechnet werden kann (Dan-
tine). Auch auf dem vatikanischen Konzil hat man sich trotz der Ein-
richtung eines Sekretariats für die nichtchristlichen Religionen
dafür entschieden, die Neuordnung des Verhältnisses au den Juden
im Sekretariat für die christliche Einheit zu belassen (Ehrlich).
5) Es geht bei der Kontroverse mit den Lutheranern nicht nur um Ju-
denmission alter oder neuer Problematik, sondern um die Zuerkenntnis
des Judeseins in voller Lebendigkeit. Diese Vorentscheidung ist in
der AGemJuC getroffen worden, und alle Stimmen, die davon ausgehen,
daß es Juden eigentlich nicht mehr geben darf, sind für unsere Gruppe
unmöglich (Michel). Das Geschehene hat eine völlig neue Situation ge-
schaffen, die eine biblische Antwort verlangt, die aber die luthe-
rische Stellungnahme hinter sich gelassen hat (Geis). Es darf allor-
diners eine innerkirchliche Sachdiskussion nicht ausbleiben (Gollv/itzer) «
aber den konkreten Juden ist nicht zuzumuten, sich über Judenmission
zu unterhalten (Simon). Beide Seiten, Juden wie Christen, haben das
Recht zum Zeugnis, und das ist es, was die Judenmissionare nicht ver-
stehen. Erst der ^eugnischarakter ermöglicht das Gespräch und begrün-
det Partnerschaft, Die Judenmission aber wertet die jüdische Existenz
ab, weil sie ihr keinen Zeugnischarakter zuerkennt (Ehrlich).
4) So wird bei jedem jüdisch-christlichen Gespräch das Ganze der
christlichen Existenz eingesetzt und ebenso das Ganze der jüdischen
Existenz. Das Judentum als Vertreter des Alten Bundes hat das Recht,
seine Position zu behaupten (Michel). Das Wagnis der Änderung und die
Bereitschaft, sich und seine Sache aufzugeben, ist die Voraussetzung
jeden echten Gesprächs (Goldschmidt , Leuner) . Mehr noch: das Judentum
hat uns heute sehr viel zu sagen; -.Ir erwarten und erhalten von ihm
Beförderung unserer christlichen Erkenntnis (Leuner, Gollwitzer) .Wir
liegen zwar im Streit miteinander, aber dieser sieht anders aus als
im NT oder in der Reformation. Zum christlichen Bekenntnis gehört
eine Hoffnung, die der jüdischen Hoffnung entspricht; aber gerade um
dieser Hoffnung willen ist es dem Judentum nicht zumutbar, in die '
p
i- .■
- 12 .
heutige Kirche und Konfession einzutreten (Gollwitzer) . Seelsorger-
liche Pflicht ist es unter Umständen, den Juden in seinem Judesein
zu stärken um Jesu willen; so bekommt das Christentum eine viel ver-
antwortuAgsvollere Prägung (Michel), So wie die Dinge heute liegen,
hat die Kirche ihr Recht verspielt, dem Judentum gegenüber ein Zeug-
nis abzulegen. Das Gespräch kann nur von dem angefangen v/erden, dem
Untecht geschehen ist (Grüber), und nur wenn er vom Juden gefragt
wird, darf der Christ den Grund seiner Hoffnung bezeugen (Leuner) .j
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RABBINER DR. KOBERT RAPHAEL GEIS
4 DÜSSEIiDORP, DKN
KISCHBHSTHASSK 56
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Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis
OtAAj
4 DÜSSELDORF, den
FISCHKUHTRASHE SS
TBI.BKON : 44 »4 nu
16. Dez. 1963
LielDer Herr Gold^iclnüidt ,
Dank für Ihren 1 tzten Brief. Da ist wirklich nichts zu machen,
also Schwaiiun drüber.
o
Wie ist es nun mit Ihrer Reise nach dem heiligen Köln und dem
unheiligen alDer Üeis« liehen Dusseldorf? Wenn oie sich entschieden
haben, müssen Sil auch noch den Lruder Preudenberg veranlassen, von
Arnoldshain ein Taxi herunterzuschicken. Das hat er bis jetzt immer
für mich getan, nachdem ich auer auf seinen letzten ijrief via
Goldschmidt sehr liebevoll und seelsorgerisch geantwortet habe,
ist er ver;-3tummt. Also möchte ich ihn auch nicht bitten.
Ilinen und Ihrer lieben Frau sehr herzliche Grüsse^von uns beiden,
Ihr
t
•i»pw»»"w«i*^i^
EVANQELISCHE AKADEMIE IN HESSEN UND NASSAU
VORSITZENDE DES KONVENTS:
PROPST DR. ERNST ZUR NIEDEN
MINISTERIALRAT DR. HANS PUTTFARCKEN
WIESBADEN
ARNOLDS HAIN
OBER BAD HOMBURO V. D. H.
TELEFON AMT SCHMITTEN 31*
Herrn
Rabbiner
Dr. Robert R. Geis
4 Düsseldorf
Pischerstrasse 55
STUDIENLEITER:
DR. HANS KALLENBACH
DR. HEINZ RENKEWITZ
ARNOLDSHAIN
6381 Amoldshain, 13. Dezember 1963
O
Sehr verehrter Herr Dr. Geisl
Herr Dr. Kallenbach, der diesen Morgen verreist ist, läßt
Ihnen für Ihren freundlichen Brief vom 11. Dezember 1963
sehr herzlich danken.
Er läßt Ihnen mitteilen, daß Sie selbstverständlich noch
bis zum 8. Januar in unserem Hause bleiben können.
Mit ergebenen Grüssen
TjMikd^^.
OESCHÄRSSTELLt: FRANKFURT/MAIN • POSTFACH jru • POSTSCHECKKONTO ••74 FRANKFURT/MAIN
BANKKONTO J0U6» BEIM BANKHAUS QEBRODER BETHMANN, FRANKFURT/MAIN
Prof. Dr. Dietrich Goldschmiät
9. Dezember 1963
Herrn
Rabbiner Dr. R.R. G e
4 / D ü s s e
i s
1 d o r f
Fischerstrasse 55
Sehr verehrter, lieber Herr Geis !
O
o
Ich habe heute Morgen sogleich mit Herrn Dr. Lorenz in
Fulda telefoniert. Der Dokumentarband ist schon ausge-
druckt. Die einzige Möglichkeit, Ihre Bedenken zu be-
rücksichtigen, wäre nur noch, dass man den auszuliefernden
Bänden irgendeinen Zettel beilegte, auf dem zu sagen wäre,
dass durch einen Irrtum bei der Redaktion die Parenthese
'• - das sage ich als überzeugter Deutscher trotz allem -"
nicht gestrichen worden wäre; sie möge, weil in den
Jetzigen Zusammenhang nicht passend, als nichtexistent
angesehen werden.
Sie werden mir zugeben, dass ein solcher Zettel die Auf-
merksamkeit erst recht auf die Stelle lenkt und wahr-
scheinlich das Gegenteil von dem bewirken würde, was wir
anstreben. Wenn ich mir einen Rat erlauben darf, wo würde
ich sagen : Gar nichts machen.
Nachträglich stimme ich Ihnen zu, dass die Parenthese ent-
behrlich ist, zugleich kann sie aber eigentlich auch im
Gesamt Zusammenhang nicht missverstanden werden. Können wir
es nicht so lassen, wie es Jetzt ist ? In dieser Bitte be-
stärkt mich, dass der Dokumentarband nach Auskunft von
Lorenz nicht an alll Mitglieder der Arbeitsgruppe gehen wird,
sondern lediglich an den Vorstand, an die Referenten der
Westfalenhalle und an die Teilnehmer unserer Diskussion im
Kino* So wären nach die^i^r Auskunft Sie und Ehrlich tat-
sächlich die einzigen Jüdischen Empfänger des Dokumentar-
bandes. Weiterhin haben wir in Arnoldshain die Möglichkeit,
einen angemessenen Hinweis mündlich zu geben. Nach Auskunft
von Herrn Lorenz wird der Dokumentarband kaum von Privat-
leuten gekauft.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
P.S.
über die Verabredung zum 3*/^* Januar lasse ich noch
von mir hören.
Prof. Dr. Dietrich GoldBchmlüt
9. Dezember 1963
Herrn
Rabbiner Dr. R.R. G e 1 s
1« / D üsseldorf
Plscherstrasse 55
Sehr verehrter, lieber Herr Gels
V
Ich habe heute Morgen soßlelch mit Herrn Dr. Lorenz In
Fulda telefoniert. Der Dokumentarband Ist schon ausge-
druckt. Die einzige Möglichkeit, Ihre Bedenken zu be-
rdcksichtlgen, wSre nur noch, dass man den auszuliefernden
Bänden ircendeinen Zettel beilegte, auf dem zu sagen wäre,
dass durch einen Irrtum bei der Redaktion die Parenthese^
" - das sage ich als überzeugter Deutscher trot« allem -
nicht gestrichen worden wäre; sie möge, weil in den
Jetzigen Zusammenhang nicht passend, als nichtexistent ^
angesehen werden. >
Sie werden mir zugeben, dass ein solcher Zettel die Auf- |
merksamkeit erst recht auf die Stelle lenkt und wahr- .
scheinlich das Gegenteil von dem bewirken würde, «^s wir ,
anstreben. Wenn ich mir einen Rat erlauben darf, wo würde
ich sagen ; Gar nichts machen.
Nachträglich stimme ich Ihnen zu, dass die Parenthese ent-
behrlich ist, zugleich kann sie aber eigentlich auch im
Gesamt Zusammenhang nlcbt missverstanden werden. Können wir
es nicht so lassen, wie es Jetzt ist ? In dieser Bitte be-
stärkt mich, dass der Dokumentarband nach Auskunft von
Lorenz nicht an al»^ Mitglieder der Arbeitsgruppe gehen w4rd,
sondernTidiRllch an €en Vorstand, an die ««^«^^"f,^" ^^^,_
Westfalenhalle und an die Teilnehmer unserer Diskussion im
Kino. So wiren nach dieser Auskunft Sie und Ehrlich tat-
säfchllch die einzigen Jüdischen r^'"P'"»"«5er dea uüKüM.en.ar-
bandes. Weiterhin haben wir in Arnoldshain <5i\"öKlJ°^^®" »
einen angemessenen Hinweis mündlich zu geben. Nach Auskunft
von Hernn Lorenz wird der Dokumentarband kaum von Privat-
leuten gekauft.
Mit herzlichen Grössen
Ihr
/^
über die Verabredunp^ zum
von mir hören.
3./'!. Januar lasse ich noch
Prof. Dr. Dietrich Goldschmidt
I
6. Dezember 1963
Herrn
Rabbiner Dr. R.R. G e i s
Fischerstr. 55
Lieber Herr Geis !
O
o
Ganz herzlichen Dank für Ihren Brief vom 3. Dezember und Ihre
Karte vom 4. Dezember. Zufällig hatte ich gestern^ Abend
gleich Gelegenheit, mit Herrn Härder über Ihren Anstoss an
seiner Äusserung zu APG 4,12 zu sprechen. Er ist kreuzun-
glücklich, dass sich solche Schwierigkeiten zwischen Ihnen und
ihm auftürmten und hofft sehr, Gelegenheit zu finden, mit
Ihnen persönlich über seine Auffassung sprechen zu können.
Ich meine, er ist so gutwillig, dass Sie ihm wirklich diese
Gelegenheit gewähren sollten. Des weiteren würde ich die
Äusserungen von Herrn Preudenberg über die Tagesordnung m
Arnoldshain nicht zu ernst nehmen. Der Brief, den Sie in-
zwischen über mich erhalten haben, mag Ihnen gezeigt haben,
wie verlegen auch er inzwischen ist. Die Tagesordnung, wie
sie Härder nunmehr vervielfältigt verschickt hat, bietet
wirklich hinreichend Raum, in aller öffentlichkeit die Gegen-
sätze zu besprechen.
Härder versicherte mir glaubwürdig, dass er von der"Handreichung"
nur noch wenige Exemplare von deren Herausgeber hätte bekommen
können. Ich habe Ihm angeboten, dass ich, sofern seine Exemplare
nicht für die Tagungsteilnehmer reichten, entsprechende Foto-
kopien herstellen lassen würde. Er hat dieses Angebot dankbar
angenommen .
Auf Seite !;> aes Haraerscnen rrui/un-uxxo i.-..xi>-L^" ^^^.. ^ ^ —
Ihnen beanstandete Stelle, in der von "halbgebildetem und
summarischem Denken" gesprochen wird. Ich stimme Ihnen zu,
dass hier im journalistischen Sinn Meldung und Kommentar mit-
einander vermengt sind und man wohl sorgfältiger hätte formulie-
ren können. Herr Härder seinerseits weist - mir ganz ein-
leuchtend - weit von sich, dass er etwa damit habe sagen wollen,
eine Diskussion der Trinitätslehre sei Zeichen von Halbbildung.
Es erweist sich immer wieder, dass der bei uns begonnene Versuch
eines Gesprächsj^ über die Konfessionsgrenzen hinweg eina? solchen
Sorgfalt des Formulierens und des wechselseitigen Mitdenkens
bedarf wie sie leider die meisten von uns in der Vielbeschafti-
gung ihrer Tage nicht aufbringen können. So appelliere ich
auch hier an Ihre Nachsicht.
I
-2-
- 2 -
1
i
o
Meine Frau und ich erwägen - ohne bisher irgendetwas ent-
scheiden zu können-, ob wir evtl. vor Arnoldshain nach Köln
fahren, um die Monumenta Judaica anzusehen. Wäre dies mit
einem Besuch im Hause Geis und evtl. gemeinsamer Reise nach
Arnoldshain verbindbar ?
Mit ganz herzlichen Grüssen
an Sie und die Ihren
wie immer ^
X
t
"Prof. Dr. Dietrich Ooldschmldt
6. Dezember 1963
Herrn
Rabbiner Dr. R.R. Geis
Pischerstr. 55
y
Lieber Herr Gels
4-
Ganz herzlichen Dank für Ihren Brief vom 3. Dezember und Ihre
Karte vom 4. Dezember. Zufällig hatte ioh gestemf Abend
gleich Gelegenheit, mit Herrn Härder über Ihren Anstosa an
leiner Äusserung zu APG 4,12 zu sprechen. Er ist kreuzun-
«lUcklich, dass sich solche Schwierigkeiten zwischen Ihnen und
ihm auftürmten und hofft sehr, Gelegenheit zu finden, mit
Ihnen persönlich über seine Auffassung sprechen pif/°nn«2;-
ich meine, er ist so gutwillig, dass Sie i^m wirklich diese
Gelegenheit gewähren sollten. Des weiteren würde ich die
ÄussSrungen von Herrn Preudenberg üb^ ^i^^^^^esordnung in
Amoldshain nicht zu ernst nehmen. Der Brief, den sie in-
awlschen über mich erhalten haben, mag Ihnen gezeigt haben,
wie verlegen auch er inzwischen ist. Die ^fK^'^^^V^S'/^«
sie Härder nunmehr vervielfältigt verschickt ^at, bietet
wirklich hinreichend Raum, in aller Öffentlichkeit die Gegen-
sätze zu besprechen. ^
Härder versicherte mir glaubwürdig, dass er von ^S^ü^^i^f^^^lf ®
nur noch wenige Exemplare von deren Herausgeber hätte bekommen
können. Ich habe ihm angeboten, dass ich, sofern seine Exemplare
nicht für die Tagungsteilnehmer reichten, entsprechende i?ot;o-
üiSlen hirstelleHLsen würde . Er hat dieses Angebot dankbar
angenommen .
Auf Seite 5 des Harderschen Protokolls ^findet sich Jene von
Ihnen beanstandete Stelle, in der von ^'ji-'^S'^jl^f itaen'zu
summarischem Denken" gesprochen wird. Ich stimme I™!«" 2^'
daSs hier im Journalistischen Sinn Meldung und Kommentar mit-
einander vermengt sind und man wohl sorgfältiger hätte formulie-
ren können. Herr Härder seinerseits weist -."J;^ ««"^ «J;"" ,,.„
il„«v%*-«n/i _ w«it vtm sich, dass er etwa damit habe sagen wollen,
i!ne SSSu^sIJi diri-JiStätSehre sei Zeichen von Halbbildung.
Is erweist sich immer wieder, dass der bei ^» begonnene Versuch
•fnerSispräch»^ über dl. K°nfe.sion»grenzen hinweg ein^-olchen
Sorgfalt des Pormulierens und des wechselseitigen "J^denkens
bedSrf, wie sie leider die meisten von uns in ^er Vlelbeschäfti-
gunrihr«r Tage nicht aufbringen können. So appelllere ich
auch hier an Ih»e Nachsieht.
-2-
• 2 -
Dmr näohste Punkt ist laicht zu klären t ^^ v. ^ «
Das Buch, da« Sie erreiohta, Ist dsr Band "Erlebter Kirchentag ,
hierin wird nur ein summarisoher Berioht von Dortmund gegeben.
Dafür war Prl. Heydenreichs Beitrag nie vorgesehen. Dieser wird
vielmehr in dem ebenfalls in diesen Tagen erscheinenden Doku-
mentarbsnd} enthalten sein«
Hoffentlich haben Sie sich gesundheitlioh wieder etwas erholt.
Qrtoen Sie sich nicht xu sehr über die lieben Christen, sondern
helfen Sie ihnen, zur christlichen Liebe zu finden..«.
Ich habe meine Prau für die Reise gewonnen, wir müssen nur noch
sehen, wie wir es praktisch einrichten.
Ganz herzliche Grüsse
Ihnen und den Ihren
stets Ihr
( V
^j Prof. Dr. Dietrloh Oold»«lBriLdt
llri
6. Dezembtr 1963
An die Herren t
Pfarrer Dr. Preudenberg
Prof .Dt Dr. Gollwitzer
Prof. D. Dr. Härder
Liebe Brüder !
Dieser Tage bin ich In einer Mittlerstellung zu unser«
Freunde G e 1 s ^ der offensichtlich von verschiedenen
Sorgen und Leiden geplagt ist, so dass er derzeit ausser-
ordentlich empfindlich reagiert. Ich habe Ihren Brief,
lieber Bruder Freudenberg, ihm sofort mit einem entsprechen-
den Begleitschreiben zukommen lassen. Mir scheint, dass
er Ihnen darauf unmittelbar geantwortet hat. Inzwischen
erhielt ich von ihm einen weiteren Brief, in dem er aller-
lei Anstoss an Bruder Härders Sinladung oßnommmi hat.
Glüoiclicherweise konnten Bruder Härder und ich gestern
Abend gleich darüber sprechen, und ich habe heute ein
entsprechend aufklärendes Schreiben an G^is geschickt.
Ich hoffe zuversichtlich, dass er im Ende doch nach
Amoldshain kommt und an der Aussprache teilnimmt.
Hätten wir noch andere aktive Teilnehmer ausser Geis und
Ehrlich von jUdischpr Seite, so könnten wir vielleicht
etwas weniger umständlich verfahren. So wie die Dinge
liegen, müssen wir einfach die Verbindung mit ihm halten.
Ich sehe darin aber auch menschlich eine Aufgabe, so dass
ich mich bei dieser Korrespondenz nicht erpresst sehe.
In der Sache des Gesprächs mit den Lutheranern, das eini^re
von xm» ausserhalb einer Gesamttag:ung der Arbeitsgruppe
führen werden, möchte ich mich ganz zurückhalten. loh
glaube, dass Sie diese Dinge am besten ohne mich entscheiden.
Mir fehlt die nötige Saoh- und Personenkenntnis . Allerdings
dürfte es denjenigen, die dieses Gespräch führen werden,
helfen, wenn sie das Gespräch in der Gesamt gruppe in Amolds-
hain hinter sich haben.
Von BBoy Eokardt gibt es ein Buch über Luthers oder des
Luthertums Stellung zu den Juden. Ist der Verfasser dieses
Buchs identisch mit dem Gast, den Stöhr mitbringen will ?
Bitte prüfen Sie das Buch und fragen Sie Geis wegen evtl.
Teilnahme. Sonst kommen neue Schwierigkeiten, falls etwa
Herr Geis in E. noch so einen von den hartköpfigen Lutheranern
sollte wittern können.
Mit ganz herzlichen Grüssen
/^Th^^
ii^^^Tir^yt^
/
h
n
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^ Ö^-^ ^
3. D#z. 1963
/
lieber Herr Groldschmldt,
laBsen Sie mich bei der Jbeanllirortung Ihres lieben Briefes mit dem
positivsten beginnen: es wäre herrlich, wenn Sie mit Ihrer Frau
Anfang Januar zu uns kämen* Machen sie das doch bitte möglichfUnd
die Ausstellung in Töln lohnt bestiait. D#n Kirchentagsband werden
Sie Ja mittlerweile wohl auch erhalten haben und leider war die
ganze schöne Arbeit von Fräulein Hey denr eich also für die Kat«.
An einen neuen Band der AG VI kann ich nicht ao recht glauben.
r.
Nun aber kommt das weniger Sympathische: ich gebe mir die größte
Jk^Uhe imd komme dennoch mit der geplanten Arbeitssitzung in
Amoldshain nicht zurande, und zwar aus den veracliiedensten Gründen,
die ich Ihnen noch einmal vortragen muß: In einem Brief vom
13. November schrieb mir Herr Preudenberg über die Berliner Vor-
ßtandssitzung. Darin hieß es einmal: an der Abmachunj!,. Dortmund
betreffend Tagesordnung Amoldshain muß festgehalten werden wegen
der "unerläßlichen demokratischen Spielregeln*» und auf der ^deren
Seite heißt es, Maß bei den starken Unterschieden innerhalb unserer
Arbeitsgemeinschaft eine sinnvolle Aussprache vor dem ^axizen Forum
laitunlich und für unsere jüdischen Kitglieder mindestens strecken-
weise kaum zumutbar wäre". Das zweite ^vürde ich nicht demokratisch
nennen. und das Feingefühl für die Jüdischen Mitglieder kommt meines
Bracht ens zu spät, lieh |>eraönlich lege den größten «Vert da. auf zu
wissen, wo denn nun die Leute eigentlich stehen, mit denen ich
seit dem Berliner Kirchentag zusammenarbeite* Sollten sie in Ir^iend*
einer Form aufselten der Judenaission stehen, ist für mich in der
AG kein Platz. Erst die Hefte, die Herr Härder seiner Einladung
mitgesc) ickt hat, haben mich bei der Lektüre des Aufsatzes von
Herrn Oberkirchenrat Reinhardt auf Härders Äusserungen Seite 146
des "üngekündigten Bundes** aujftnerksam gemacht. Da heißt est
"Allerdings kann dies Zeugnis in seiner Ausschließlichkeit (Apostel-
geschichte 4,12) em Judentum nicht einräumen, daß es als solches
vollgültiger Weg s\x Gott ist.»* Hätte ich das früher gelesen, wäre
meine Entscheidung schon längst gefallen, v/ie man diesen Satz auf-
nehmen kann und den ganzen Band der **Un^ekündigte Bund" zu nennen
Tmrmsr
( )
wa«t, ist mir persönlich oChleierhaft. Wwm nun Herr Härder
Bit der Herausgabe der "Handreichung" zögert, 30 habe ich das
schlechte Gefühl, hier wird ein doppeltes Spiel getrieben. *enn
80 viel über die Lutheraner diskutiert worden ist, dann muß auch
die Sache durchgestanden werden und gerade das, so will mir
scheinen, ist nicht die Absicht des Herrn H^irder, dessen Darstel-
lung seiner Diskussionsgruppe mir weiteren Anlaß zu einigem Miß-
trauen gibt. Welche UnverschäJitheit gehört z.B. dazu, die Diakuasio]
über die Trinitätslehre mit dem tfort -halbgebildet" abzutun, wenn
man sehr wohl weiß, daß ihr Herr Kraus in üeineo bedeutsamen Bönd-
chen ein ganzes Kapitel gewidmet hat. Verstehen äie x^ich bitte nich
falBChi es mag der Judenmissionare viele geben und sie stören mich
gar nicht, nur habe ich nichts mit ihnen zu tun und möchte nicht
zum zweiten Male auf die Herr schaft^ereinf liegen, wie ich das
nach meiner Rückkehr nach DeutsciJ-and bei Rene^torff tat. Es hat
bis detzt keiner von uns, ob Christ oder Jude, bezweifelt, daß wir
in sehr entscheidenden Fragen uns nie einigen können, aber wir
waren der Meinung, da* Gemeinsame sei in unserer Weltstunde ent-
scheidender als das Trennende, darüber hätten wir zu reden und für
dieses Gemeinsame zu arbeiten. Sollte sich ein neues Brauchtum bei
uns bilden und die Christen es für notwendig erachten, uns Juden
gegenüber ihren totalen Heilsanspruch immer wieder deutlich zu
machen, so göbe es nur zwei Möglichkeiten, entweder die Juden ver-
schwinden aus dem Kreis oder sie blasen in dasselbe Hom auf
jüdische «eise. I^h möchte nur nicht erleben, was die Herren Härder
und Genossen täten, wenn die Herren Ehrlich und Genossen in gleich
taktloser tfeise sich über das Christentum äußern würden.
Kurzum, ich brauche absolute Klarheit darüber, was eigentlich nun
in Amoldshain über die Bühne gehen soll, bevor ich meine Ent-
scheidung über Ko»en und Fernbleiben treffe. Ich muß darauf be-
stehen, daß alle Kitglieder der X.G und zwar umgehend die sagenhafte
Handreichung bekommen, damit sie orientiert sindjund falls wirklich
nicht genug Exemplare da sein sollten, was ich nebenbei bezweifle,
müßten Potokoplen davon angefertigt werden und das Geld dafür
müßte ebenso da sein, wie für manche« weit Unwichtigere seit den
Berliner Kirchenteig.
Verübeln Sie mir bitte nicht diesen harten Ton. Aber Deutlichkeit
muß nun endlich erreicht werden und mit dem Säuseln derjjerren
Härder und ?reudenberg komme ich nicht zurand und will/liichts
gegrüßt
/
V
Prof .Dr. Dietrich Goldschmidt
t
s
3. Dezember I963
Herrn
Rabbiner Dr. R.R. G e i s
Fischerstrasse 55
r;.
Lieber Herr Geis
Gestern erhielt ich den anliegenden Brief von Herrn Freuden-
berg, den ich einfach nur weiterschicken kann. Es mag gut
sein, dass Freudenberg merkt, dass man einen Kreis wie den
unseren nicht beliebig ausdehnen und belasten kann, ohne ihn
der Gefahr der Sprengung auszusetzen. Andererseits möchte
ich zu seinen Gunsten sagen, dass er in der Tat recht hat,
wenn er sich bemüht, der unerträglichen Polemik seitens der
Lutheraner zu Leibe zu rücken. Er könnte geradezu sagen,
dass die Christen in der Arbeitsgemeinschaft den Juden etwas
vormachen würden, wenn sie nichts täten, um im eigenen Hause
voranzukommen. Ich bin mit Ihnen einer Meinung, dass dies
Aktivitäten sind, die - ähnlich wie die Berliner Erklärung -
nur die Christen in der Arbeitsgemeinschaft betrifft und da-
her nicht ohne weiteres in eine Tagung der Arbeitsgemeinschaft
als ganzer gehören.
Aufs ganze, meine ich, sollten wir uns nun vor Arnoldshain
nicht noch in weitere Korrespondenzen verrennen, sondern es
scheint mir das tunlichste zu sein, nun einfach dem Harder^schen
Programm zu folgen und zu sehen, wie man im persönlichen Ge-
spräch gütig und gütlich wie immer miteinander zurecht kommt.
Wollen Sie Preudenberg persönlich antworten ? Das wäre viel-
leicht hier der kürzeste Weg.
Mit ganz herzlichen Grüssen
wie immer
Ihr
v^\
^
sOyO
?)
Dr, A. Freudenberg, pfr, i, R.
6568 Bad Vilbel-Hfeilsberg,
Fried^s3tr.l9,
27. 11. 63.
t
o
Herrn
Prof* Dr. Dietrich CiOldschmidt
Beriiin-Dahlem,
Im Vo^gelsane^ 4.
Lieber Bruder Goldschmidt,
Ich pflege zähe an meinen Freunden zu hängen und ihnen deshalb
den Rückzug aus der Freundschaft nicht leicht zu machen. So will
ich auch nicht auf die Freundschaft mit Geis verzichten, die je-
denfalls mif^viel bedeutet, zumal sie- von mir aus gesehen - auf
gemeinsamer Verpflichtung gegenüber letzten Dingen beruht.
Was soll ich nun dazu sagen, dass er ^'.'iederholt meine Anfragen,
zuletzt die nach dem jüdischen Korreferat zur Landverheis-un^r,
ohne die selbstverständliche direkte Antwort lässt und ich nur
über Ihre und Gollwitzers freundliche Vermittlung seine negative
Reaktion erfahre ? Von mir aus bleibt Geis mein Freund; aber
mich bekümmert sein spürbares, ungerechtes Misstrauen und sach-
lich die von mir atmosphärisch empfundene .^orge, dass er unserer
Gemeinschaft den Rücken kehren könnte, , bevor wir uns gegensei-
tig eine faire Chance zum gemeinsamen Anfassen der g;rossen Tragen
gegeben haben.
Darf ich Sie um den grossen Freundesdienst bitten, Geis im Blick
auf unsere echte unc^rosse Verantwortung, die uns in Berlin - ich
glaube, von Oben her - gemeinsam zugefallen ist, wieder in unserem
Kreis festmachen zu helfen.
und da menschliches Vertrauen für sachlich fruchtbare Arbeit un-
«^4--K^-h-r>i ^ o-h ic-h, Roll er erfahren, dass ich ihn nach wie vor als
Freund betrachte. Könnten Sie/ihn das wissen lassen ? Ich halte es
für kluge ~r, wenii ich .jetzt und ausnahmsweise diesen indirekten
Weg wählw.
Ich danke Ihnen, dass ich mit dieser Bitte kommen durfte^
Herzliche Grüsse
Ihr
At Freudenberg
i;
V
Dr. Adolf Freudenberg, Pfarrer i.P.
6568 Bad Vilbel-Heilsberg,
Friedensstr. 19
IJ.LIovember 1963
Herrn
Rabbiner Dr.R.R. Geis
^ Düsseldorf
Fischerstr. 55
O
o
Tiieber Freund Geis l ,
qlo haben eine «Veile nichts von mir gehört, weil mir bekannt war,
faß r?e??ich Goldschmidt wegen der Weiterarbeit mit Ihnen ^^ Fühlung
s?9nd und steht, so d^ß ich zur Vermeidung von Verwirrun- nicht da-
neben verhandelA wollte. Selbstverständlich war und ist es meine
gewissISoffnung, daß Sie in Arnoldshain dabei sein werden.
qie haben '^ehört, daß wir inzwischen in kleinem Kreis am 28. Oktober
ttl -n??wi?zer Keta-t^ und, wie mir scheint, einen vernunftigen '^eg
f^s^ d?i Wei^eralbeit -efSnden haben. Auch wenn es Ihnen schon mitge-
te?i? wuSe! Sil ichiie doch von der Tagungsskizze unterrichten^..^
Samsta-, den 4.1.6^ abends Anreise, Abendessen, anschließend
^^ °' zwanglose Unterhaltung.
Sonntag, den 5«1«
Montag, den 6.1.
\. -, V ■■■. , '
-\
o
ie gerne
Wenn Sie rechtzeitig schreiben, werden
wieder in Frankfurt/M. an dem Zug abgeholt, der
iülseldorf etwa um 18 Uhr verläßt. Sonst mußte
sich dasselbe Sonntag früh einrichten lassen;
9°° Uhr Gottesdienst, gehalten durch einen der
Berliner Freunde,
lO^^^ Uhr Beginn der Tagung; Referat ^-^^arquardt
über "Die Bedeutung der biblischen Landverheißung
?S Juden und Christen" dazu das Koreferat eines
.jüdischen Freundes. Am Nachmittag Aussprache;
Nach dem Abendessen Vorstandssitzung. -
Tfh habe es eerne übernommen, Sie zu fragen,
ob sK se!bel das Koreferat halten möchten, worüter
wir alle besonders froh Wären. Sollte Ihnen^das
unmö"-lich sein, so waren wir uHuku^^i , ..o-^ ^--
uSs einen anderen jüdischen Herrn benennen und
diesen selbst zu gewinnen helfen wurden.
Am schönsten wäre es, Sie taten es.
q°° Uhr Referat von Frl.Heydenreich über
"Kritisches Echo auf die Arbeit der Arbeits-
gemeinschaft". . ; anschließend Aussprache.
irNachSttag Aussprache f- Fragen der Organi-
sation, Kirchentag in Dortmund und zukunftige
Arbeit der Gruppe.
Sie
• •
Tsie spben aus Obigem, daß wir in Berlin zum Ergebnis gekommen
sind, sobald wie möglich die Fühlung mit allen Mitgliedern der
Arbeitagemeinschaft aufzunehmen und ihnen fjelegenheit zur Zusammen
kunft in Arnoldshain zu geben, Jedes andere Verfahren^ wider-
spräche den Vereinbarungen und den unerläßlichen demokratischen
Spielre^-eäi. Das ist auch der Grund, weshalb ";ir die"' Land ver-
heißungen"entsnrechend dem Dortmunder Beschluß beibehalten und
die Yrao-p des Gesprächs mit unseren evangelischen Kritikern feern
im Plenum nicht breittreten. Penn wir haben uns inzwischen sel-
ber überzeugt - und Goldschmiöt ' s Bericht über seine Gespräche
mit Ihnen hat uns darin bestärkt -^aß wir hier behutsamer und
mö<^lio.hst durch Kontakte in kleinem, zwanglosem Rahmen operieren
müssen. Es ist uns deutlich geworden, daß bei den starken Unter-
schieden innerhalb .unserer Arbeitsgemeinschaft eine sinnvolle
Aussprache vor dÄ»MM«, Forum untunlich und für unsere jüdischen
Mitglieder» minaestens^ streckenweise, kaum zumutbar wäre.
Wenn Sie, wie alle anderen Mitglieder, über kurz oder lang zu
der IhneA schon vorliegenden "Handreichung für Evangeliumdienst
aus Bayern noch 2 Nummern der Zeitschrift "Friede über Israel
des ^vang.Luth.Z-ntralvereins bekommen (durch Härder), so ge-
geschieht das rein zur ünterrichtung über die unmerhin m Gang
kommende Bewegung im Kreis unserer Kritiker.
Zusammenfassend darf ich wirklich sagen, daß. wir nach unserem
Windruck bei dem Berliner Gespräch weitergekommen sind und man-
che Zweifel, sowie mögliche Hindernisse wes^eraumt haben, ich
sehe jedenfalls nichti, was nun das freundQ^ch herzliche Ver-
■ hältnis zwischen "Juden und Christen" tft unserer^ \rbeitsge-
meinschäftAverändern könnte_^ 'Sc4«^/e^
n-hrio-ent"<^ill ich mich nun endlich aus der aktiven Geschäfts-
?ühr5n^ zurückziehen -und die laufende Korrespondenz- den Berlinern
übSlJSsen! Du^ch die lange Abwesenheit der Professoren war ich
Äo-en tileiSe feste Absicht in den vergangenen Monaten gezwungen,
™?!h \h Pder einzuscnalten, damit nicht alles auseinanderlief.
?cf wlif woh?" dal ich mir damit nicht nur Freunde gemacht habe;
a?er nin möchte ich endlich den vorgerückten Lebensjahren mehr
Rechnung tragen.
so Gott wilL.auf flutes ^wiedersehen in Arnoldshain und viele
•Ute Grüße aA Ihrl liebe Frau und die Kinder
>
^^
VV X C XJiiuuti a. f
herzlich
der Ihre
f^^ %ea(//e^A^^
x^'
24. ^ejpt. 1963
Lieber Herr Freudenberg, verei^rter Freimd,
mit einer Jugendlichkeit, die mir sicherlich nicht mehr gut steht,
habe ich in meinem Brief vom 16* 9. einer temeinsiimen Arbeits-
Sitzung mit den Lutheranern im Januar 1964 zugestimmt. Die von
Ihnen übersandte •'Hcandreichung des Evangelium dienst es unter
Israel^ durch die vemang.-luth. Kirche, Polge 5" habe ich erst
danach gelesen und muß danach meine Zus ^e zurüdmel-imen«
Ich verstehe, Fulda drängt auf diese Auseinandersetzung. i>vie
freilich ein solches Zusammenkoiamen fruchtbar werden soll, sehe
ich nicht, aber das kann an mir lie^^en. Die Herren, die in dieser
Handreichung zu Wort kommen - und sie steherisicherlich stellver-
tretend für viele andere - nehmen ja nicht nur so böse Stören-
friede wie Gollwitzer und Kraus nicht ernst, sie nehmen die ganze
christlich- theologische Literatur zur Frage nicht zur Kenntnis
oder höchstens, um sie bereits vor Beginn des Studiums schon ü^it
dem Stempel '♦Schwärmertum" abzutun. Interessant, daß in vorsich-
tigen Fragesätzen sogar Augustin und Papst Johannes XXIII. unter
den Sündern erscheinen.
Mir kann man wohl kaum verargen, wenn ich mit Leuten nichts zu tun
haben will, die vom Grott des Judentums als "selbstkonstruiertem
Götzen" sprechen, für die Jede Synagoge des Teufels Synagoge ge-
blieben ist, die erklären »»es gibt heute keine christlich- jüdische
Zusammenarbeit auf religiösem Gebiet, die biblisch legitim wäre.
Eher könnte es da fast .lOCh eine christlich-mohammedanische Zusam-
menarbeit geben*. Prompt taucht dann auch an anderer Stelle noch
der schöne Ausdruck "der Hohamme danische Arier" auf. Es wird da
- uffi ja keine Unklarheit zu lassen - für iin tragbar gehalten,
"wenn Vertreter der Kirche Christi etwa an der Einweihung von
Synagogen teilnetoen»*. Herr ^ehl wird recht deutlich mit der Be-
merkung, *daÄ Israel nach dem Fleisch gehört dem erwählten Tolke
Gottes nicht mehr an, seitdem es den Messias Gottes auf dem Altar
seines nationalistisch-gesetzlichen Messiaßtraumes geopfert, damit
zugleich das wahre Israel in sich getötet hat und nun als Fanal
des rottlichen Geric; ts durch die Gescliichte ,^ehen muf.Kerr
- 2 -
I
•ittbiiberg verstärkt den zeitgeschichtlichen und politischen
Akzent noch mit den Wörtern •'Ich habe es immer als kindisch
empfunden, wenn man beim Blick auf die Judenverfolgungen nur die
Bosheit der Menschen, insonderheit der Christen, sehen wollte,
und nicht auch die Hand Gottes," Herr Hecht führt schließlich in
seinem Beitrag "Antiseiaitisanus in Argentinien nach Hinrichtung
Eichmanns" aus, was natürlich nicht fehlen dürfte und ganz dem
Ungeist des Herrn Bischof Dibelius entspricht xind damit weit über
die Jüdische Frage hinaus reichti "In der hiesigen studentischen
Jugend, die zu einem Großteil aus Juden i.esteht, sind kommunisten-»
frexmdliche Tendenzen f eatzus teil en,#* Wir dürfen nicht übersehen,
daß auch die Machtergreifung; Hitlers i,J,1933 teils durch eine
ernsthafte Wirtschaftskrise, teils durch den Druck der Kommunisten,
teils durch Skandale in der jüdischen Finanzwelt möglich wurde* •
Mir ist seit geraumer Zeit klar, daß ein echtes christlich-
jüdisches Religionsgespräch in Beutscliland, wohlgemerkt im evange-
lischen Deutschland, denn die Entscheidungen der katholischen
Kirche fallen außerhalb der Bundesrepublik, sinnvoll fast aus-
schließlich mit der Bekennenden Kirche geführt werden kann,
Jenseits aller Kontroversen ist da ein Gemeins mes: die täglich
neu 2SU erfahrende Tatsache der Minorität aus dem Glauben. Daraus
ergibt sich innerhalb des Trauerspieles Bundesrepublik eine
beglückende Einheit des Lebensweges bei allem GetrenntbleibenMüssen
in jeder noch unerlösten Zeit. Mir genügt das luid es hat mir zu
genügen.
Nach allem Gewesenen, nicht zu Vergessenden, über das nur die
Juden reden. d*.e damit Geschäfte machen wollen, bin ich wahrlich
nicht nach Deutschland zurückgekehrt, um mich mit JudenmiBßionaren
\ind christlichen Ijtic Antisemiten an einen Tisch zu setzen. Aber es
mag angebracht sein, Prau Reichmann und Herrn Elirlich die Stellung-
nahme zu schicken. Bei den anderen jüdischen Mitgliedern der AG 6
sollte man davon absehen, wenn wir die Zahl der Juden in unseren
Kreis konstant halten wollen.
Seien Sie herzlich gegrüsst, stets Ihr
^1
f7
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich
Basel, den 25. 9. 1965*
Purkastr, 75.
9X
r» r-
met'*^
•
i
I
n
4
1
Lieber Freund,
> vielen Dank f. interessanten Brief plus Beilage. Ich bin hier jetzt
busy mit dem Hochhuth, denn es tut sich was. Inzwischen ist hier
der Kulturiampf offen ausgebrochen, und ich versuche zu vermitteln.
,..^r. Die Kath. schäumen, nachdem sie freilich das Volk vorher aufgehetzt
haben.Dabei geht es gar nicht mehr um das Stück, welches hier durch-
aus taktvoll und passabel gegeben wurde. Sie lesen darüber einen
ausführlichen Art. vom Ephraim Jaschar im übernächsten I.W, Eine
derartige Atmosphäre hat Basel im 20. Jahrh. noch nicht erlebt.
Es ist interessant, wie empfindlich die Kath. sind, mehr noch als
die Juden.
Ich bin müde aus anderen Gründen als Sie, aber das erzähle ich
mal gelegentlich. Die hiesigen Ereignisse haben mich aber an dieser
Müdigkeit gehindert", weil der echte Hass zwischen xief ormierten und
g^Kath. hier unendlich gross ist, und ich meine, als jüd .' Politiker
hier für uns eine gewisse Chance zu sehen, als Vermittler aufzutre-
ten, denn wir brauchen schliesslich auch die Kath. Anderseits sehen
.mich hier die Kath. als ein Stück persona* grata an, von der sie wi-
,'ssen, dass ich ihnen wohl will.Ohne jüd. Positionen preiszugeben,
habe ich in jenem Art. versucht, die Dinge zurechtzurücken, vor
allem natürlich gegen die deutschen Kath., die besonders stinkig
und eng sind. Na, Sie werden ja sehen,
Tihr Brief an Preudenberg ist an sich schon recht. Aber ich" glaube,
wir sollten doch mit diesen protest. Nazis zusammenkommen, und sie
einfach in die Pfanne hauen. Passen Sie mal auf: Es kommt so heraus,
dass 90^ unserer AG 6 "ü natürlich nicht Härder) auf unserer Seite
sind. Auf diese Weise spalten wir die Protest, und das ist nut gut.
E« hat sar keinen Sinn, !■*■•*■■ vornahm oder gar beleidigt auszu-
weichen^ sondern wir müssen diesen D i^f^MTin r,n die Paust unter die
,. Nase halten. Sollte unsere AG 6 in ihrer Mehrzahl uns i« Stiche
^ lassen, oder lau sein, so fliegt eben der ganze Laden auf, denn
dann wäre es kein Schade, und "bei gegebener Zeit machen wir mit
unseren Freunden dann"etwas Neues. Reinigen wir aber diese ekel-
hafte verpestete Luft, so ist das ein grosser Aufschwung für die
AG 6, SO sehe ich in der Begegnung eine grosse Chance; Sie haben
durchaus recht, wenn Sie von den Juden nur ausser uns noch die
Reichmann dabei haben wollen, ich würde auch die Ellie Sterling
noch hinzunehmen. Also wir 4 Juden gegen die Meute ter-S««e.
Sie haben in sich so viele aufgestaute Aggressionen, dasj ich fin-
de, diese sollten ruhig einmal genau an der rechten Adresse abge-
laden werden. Und ich gestehe, was Sie ja auch wissen, dass es
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119
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-cf
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il lihii '/Will 1 rnl<|.-i<l
bei mir nicht viel anders ist. Die Brtschüre dieser SaVii.feine-Gä j Jl»
ist derart monströs, dass 'hier endlich einmal Gelegenheit ist, die-
se Mordapologeten im Pfaffengewand gründlich zu erledigenj;^
Damit machen 'wir dann auch indirekt reinen Tisch mit Kengstorf.
^^ Nur muss das Macl\werk natürlich'bald ah mich gesandt werden, mög-
liehst in 2 Exemplaren»
«- "f n T r r h
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aj
T9' S.
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Daher bitte ich Sie sehr herzlich, brüderlich und ffeund schaftlich,
dieser Grossmetzgete nicht auszuweichen. Natürlich dürfen wir da-
bei keinen Holzer und so etwas haben, sondern wir müssen uns die
"^ Sehiessfläche freihalten, dass nicht so ein kleines Jüdlein uns
ins Maschinengewehr rennt.
Ws wird der Test für AG 6 sein: Ich wollte schon längst einmal
wissen, ob der Gollwitzer seine Pan-Israel-Liebe nur aus schlechten
Gewissen wegen der Theologie st^rapaziert. Jetzt müssen sie alle i|
Farbe bekennen, diese Freunde in der AG6, nl-Oht nur T^reundi Freuden-
berg. Entweder /Oder-. Wir beide müssen uns dann natürlich die
Rollen aufteilen, und auf Grund der Broschüre im Einzelnen die
Herren zersäbeln. Ha, das gibt ein Fest. Der Kachegott JHWH ist
mit uns, Halleluja,
Für Sie und auch für mich ist das doch reine Psychotherapie l
Als ich am 27. Februar 1943 erlebte, wie meine Mutter in Berlin
auf einen Lastwagen verladen nach Auschwitz transportiert wurde,
und als ich vorgestern hier in der Hochhutfe Aufführung neben einem
K.Z. Insassen sass, da sagten wir uns leise, damals haben wir den
Augenblick ersehnt, wann wir es denen einmal heimzahlen können.^^
Jetzt ist der Augenblick' da, und Sie wollen vornehm ausweichen. -
Nein, mein Freund, das tut kein Ti.R.G.- ^
Also schreiben Sie dem Preudenberg, er solle mir die Broschüre sen-
den, und wenn "ich bereit bin teilzunehmen, würden Sie auch kommen.
und Uaiiil ÖlUX U X C ±J*^± J. u.xw*^»- ^^w »
efl möfiren dann auch vor
allem die Autoren dieser
Brcoschüre erscheinen, und nicht färb-
£1
lose Substituten, die erklären,
Das ist conditio sine qua
sie hätten damit nichts zu tun
-I
non#
Das sind so recht Jörn Kippur Gedanken^
9 J.
Also lassen Sie
bald von sich hären
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Herzlichs
Ihr
C3
-nx
■^^
mm
Rabbiner Dr. Robert Rapuaei, GtEis
4 DÜSSELDORF, dkn
KI8C:H£RSTRAHSK BS
TBI.UFON : 44S4B8
23.9.63.
r
LielDer Herr Goldschmidt,
Dank für Ihren Brief.Ein Positives ist mir "bei den Lutheranern aufgegan-
gen: ich erhalte unerwartet Post von Ihnen und das ist eine ganz grosse
Preude für mich. Ansonsten kann ich nichts finden, was mich aufhorchen lies-
se. Diese christliche Argumentation ist doch nicht^ernier cri anzubieten,
alte Ladenhüter und meine Reaktion finden Sie in beiliegendem Brief an Frx
Was das alles soll?, ich versteh' es nicht. Zwischen denen und AG- VT gibt's
keinen Weg, wegen der Juden nicht, aber (und da: beruhigt mich7 auch wegen
vieler anderer Fragen nicht.Darum ist mir der sanfte Druck von Fulda nicht
ganz verständlich. Nun, das haben die christlichen Mitglieder der Aft/zu ent-
scheiden, keinesfaU^ allein ler Vorstand.Bis zur Klärung sollten m.e Juden
im HintergranS bleiben, fromiiigeh^ücheli' haben wir Christen-ima Juden2];ien-
/ sehen schon genug, da,- sollte für paar Jahrhunderte reichend
Aus der Ff t. Ztg. konnte ich -recht erstaunlich-auch mal was Angenehmes ent-
jLehmenilhre Beauftragung an dem neuen Institut für Bildungsforschung. Ich
freue mich, vor allem weil eben doch noch nicht allein die Falschen an die
wichtigen Plätze kommen. ^^
Übrigens, noch einmal zurücjt zur AG VI (Hielten Sie es für so ein Unglück,
wenn wir in Zukunft von Fulda weniger gehätschelt würden?Konnte einem ja
schon geraume Zeit Angst vor zu viel Bruderliebe werden. Es stimmt doeh
etwas nicht, wenn wir nicht mehr in der Opposition sind.
Sehr, sehr herzlich
Ihr
♦V(St^l/V«V2
*^^
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0. / ^ I I
Vi\%v
i^«l>Vs V^b^^Ai^
' Herrn Gollwitzer bitte ich herzlich von mir zu grüssen
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cK Prof. Dr. Dietrich öoldischni dt O-»^ ctf/ f^^'' ^^''^
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Herrn
Hn^biner Dr. "ob.R. ö o 1 n
4 / D (U- ft e 1 d o r f
J^iöclieretr. 55
18. "'optonber 1963
Lieber Herr Oeiß !
^
f
n
Herzlichen l)ank für Ihren ee triften Brief, über den ioh BO^?:«leich
mit 'rollvitzer telefoniert habe. Mein voriger Brief hat nich
f».uoli mit der Nachricht von Horm Fr Giidenl^erip; >:5ekreiist| der mir
v/ohl clie f!:leiche Nachricht -rio Ihnen , eBchio^^ct hat. Meine
re«^}ction nuf ;^rendenberr<iG VoTOchlng ist ähnlich der Ihren, DA«
r!eRTD>^f?ch nit den Lutheranern, unter denen allerdings Herr Mehl,
nicht nlß unser 'sopr-ächspnrtner V07v::ef=iahen iat, ii?t eine Sache
der Christen untei iins, und oö erfordert eine rost^e Freiheit
auf weiten uncLr^^r jüdlf chen Teilnehinor, wenn i^l^ ihi-e Zuetizanrung
zur 'Jeilna>}jne >:obon sollen. Die ''eilnaJime aag ihr Guteö haben. ^
Wie de^ nuoh ; ei, ich halte eine eo :rundf»^*tzlicho 'Än:'erung dee
in Dortmund beochlo esenen piograinm« mi^^füi- üAü^^lich, wenn dafiir
ein Vo-r-.standß eycr^luB« vorlie^^t nach ein r ^•it5WJlg, an dnr alle
Voretandsmit, :li')aer teil -oiio ^ ^*n haben. Hevr cfoilv/ltBer will in
die» em * iruie nit «einem -Schwiegervater noch heute .sp7'echen.
TCoi'^Tnt eine baldi .e Voretaiidöbitzujig nicht zustande, rauBs eö m.Ji.
V,ei dem Ihema der Landverheitjaung für die Januar*- 'Jagung >'leiüen.>
Mir vmr bin zu dem '''elefoncerprHch ni b •'or.lv/itzer nicht hin-
von
caor es
das G-e-
Dennoch,
I
relch'^^rid klar, iasB das Ki rohen tagßpräHidiun in 2^ilda
lutheri-^^oher nei-^o unter :rMic]: f^eoetzt \'7ordoi'i ist vaid
daher ein verctändlinhee Intereese von doit ist, dayjj
Bpr^ch nit den Lutheranern bei xuxb auf,;enoi.inen ^/i'd«
s nicht olrne yorGtan...8beBchltxr>ö !
Hit Ihren edeiik^n, drujü die Arbeitötv^emeinscaiaft eine Institution
werden Ic^nnte, haben 'io natllrlich irocht, mideic^^rBeltB nag dao A'
Wort voT^i **nebenaiatllcliün goücliäftöflUirenden VorBtandaiflitglied"
der .-Jüngeren Herren, . io etv/a Pfa^rtir V.'eckerling oder Pfarrer
Ifarqua-dt, Jone Arbeit übcrnimnt, die uns daiikenöwertervveise bis-
her imiaer wieder Herr Freudenberg leistet luid die Herr Krauü xilnY
übernehmen karji»
V/as öie von Ihren poreönlichen Dingen nohreiben, .^ibt xili am
denken. Vielleicht ergibt aioh bald eine (^ele^cnlieit, daet^ v/ir f
da-Kiber einmal cprechen Ov^cr ich^eiben kör.r'^n.
Mit ganz herzlichen GiiiBi.en v.i© iMwrr
Ihr
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Kerm Gollwitzer
Herrn Freudenberg
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Name:
Verfasoer:
Titel:
habe ich kurzfristig aus der
Präsenzbibliothek des:
entliehen.
)
Prof .Dr. Dietrich Ooldsohmldt '
3. Dezember 1965
Herrn
Rabbiner Dr. R.R. Geis
Fisoherstrasse 33
Lieber Herr Oeis !
Oestem erhielt ich den anliegenden Brief von Herrn Preuden-
berg, den ich einfach nur weitersohicken kann. E» mag gut
sein, dass Freudenb^rg merkt, dass man einen Kreis wie den
unseren nicht beliebig ausdehnen und belasten kann, ohne ihn
der Gefahr der Sprengung auszusetzen. Andererseits möchte
ich zu seinen Gunsten sagen, dass er in der Tat recht hat,
wenn er sich bemüht, der unerträglichen Polemik seitens der
Lutheraner zu Leibe zu rücken. Er könnte geradezu sagen,
dass die Christen in der Arbeitsgemeinschaft den Juden etwas
vormachen würden, wenn sie nichts täten, um im eigenen Hause
voranzukommen. Ich bin mit Ihnen einer Meinung, dass dies
Aktivitäten sind, die - ähnlich wie die Berliner Erklärung -
nur die Christen in der Arbeitsgemeinschaft betrifft und da-
her nicht ohne weiteres in eine Tagung der Arbeitsgemeinschaft
als ganzer gehören.
Aufs ganze, meine ich, sollten wir uns nun vor Amoldshain
nicht noch in weitere Korrespondenzen verrennen, sondern es
scheint mir das tunlichste zu sein, nun einfach dem Harder/schen
Programm zu folgen und zu sehen, wie »an im persönlichen Ge-
spräch gütig und gütlich wie iirnner miteinander zurecht kommt.
Wollen Sie Preudenberg persönlich antworten ? Das wäre viel-
leicht hier der kürzeste Weg.
Mit ganz herzlichen Grüssen
e ^umu%fA.
Ihr
u
Prof. Dr. Dietrich Goldschmidt
28. November 196?
Herrn
Rabbiner Dr. R.R. Geis
Pischerstrasse 55
Lieber Herr Geis !
Ganz herzlichen Dank für Ihren Brief vom I8. November. In-
zwischen erhielt ich auch eine kurze, sehr freundschaftliche
Nachricht von Kraus aus dem Krankenhaus. Es tut mir leid,
dass er auf diese Weise nun tatsächlich für längere Zeit ^
nicht nur für uns, sondern auch für andere Arbeiten ausfällt.
Er wird sich mehr schonen müssen, als er es bisher wohl tat
und -ähnlich wie ich - lernen müssen, dass man sehr oft
bereits erste Verpflichtungen nicht übernehmen darf, w#il
daraus ein Rattenkönig weiterer Verpflichtungen folgen kann.
Hinsichtlich der Tagung in Arnoldshain bin ich nicht ganz so
pessimistisch wie Sie. Frl. Heydenreich wird nicht länger
als maximal eine Stunde sprechen, so dass bereits am Montag
Morgen hinreichend Zeit sein sollte, die Situation zu be-
sprechen. Bemerkenswert töricht ist die Rede von Gerstenmaier,
die er am l4. Oktober bei der Monumenta Judaica gehalten hat.
Im Hinblick auf die Bedeutung des Redners lasse ich die Rede
hier vervielfältigen, damit sie uns in Arnoldshain vorliegt.
In einer Sache muss ich Sie leider enttäuschen. Ich korrespon-
dierte mit dem Büro in Fulda und erhielt von dort die Nachricht,
dass bereits die Umbruchkorrektur am 21. November eine Woche
zurücklag, dass also auch in der Druckerei wohl schon ausge-
druckt sei, da die Auslieferung des Dokumentarbandes zum
15. Dezember vorgesehen sei. Hier liegt leider eine Kette von
Miss Verständnissen insofern vor, als ich zwar aus der Erfahrung
von vor 2 Jahren wissen musste, dass beim Kirchentag für den
Dokument atlonsDand Korrekturfahnen nur versaiidt werden, wenn
man sie ausdrücklich anfordert, aber ich habe diese Kenntnis
nicht an Frl. Heydenreich weitergegeben, die ihrerseits die
fertigen Überarbeitungen nach Fulda geschickt hatte, ohne den
Wunsch nach Korrekturfahnen ausdrücklich anzumelden, weil sie
dies für einen selbstverständlichen Usus beim Buchdruck hielt -
mea culpa. Kann es Sie trösten, wenn ich feststelle, dass der
DokiJimentarband ohnehin "unter Ausschluss der Öffentlichkeit
zu erscheinen pflegt ? Sollte weiterer Gebrauch von dem Text
gemacht werden (ähnlich wie beim 'Ungekündigten Bund'), werden
wir natürlich für Korrektur sorgen.
JK
-2-
ö
- 2 -
Der nächste Punkt ist leicht zu klären : ^,
Das Buch, das Sie erreichte, ist der Band "Erlebter Kirchentag ,
hierin wird nur ein summarischer Bericht von Dortmund gegeben.
Dafür war Frl. Heydenreichs Beitrag nie vorgesehen. Dieser wird
vielmehr in dem ebenfalls in diesen Tagen erscheinenden Doku-
mentarband^ enthalten sein.
Hoffentlich haben Sie sich gesundheitlich wieder etwas erholt.
Grämen Sie sich nicht zu sehr über die lieben Christen, sondern
helfen Sie ihnen, zur christlichen Liebe zu finden....
Ich habe meine Frau für die Reise gewonnen,
sehen, wie wir es praktisch einrichten.
Ganz herzliche Grüsse
Ihnen und den Ihren
stets Ihr
wir müssen nur noch
O
i
/
» •••■ •
Prof .Dr. Dietrich Ooldschmldt
28. November 1963
Herrn
Rabbiner Dr. R.R. Geis
Plsoherstrasse 55
Lieber Herr Gels !
/
Ganz herzlichen Dank für Ihren Brief vom I8. November, In-
zwischen erhielt ich auch eine kurze, sehr freundschaftliche
Nachricht von Kraus aus dem Krankenhaus. Es tut mir leid,
dass er auf diese Weise nun tatsächlich für längere Zelt
nicht nur für uns, sondern auch für andere Arbeiten ausfällt.
Er wird sich mehr schonen müssen, als er es bisher wohl tat
und -ähnlich wie ich - lernen müssen, dass ra€ui sehr oft
bereits erste Verpflichtungen nicht übernehmen darf, well
daraus ein Rattenkönig weiterer Verpflichtungen folgen kann.
Hinsichtlich der Tagung in Arnoldshain bin ich nicht ganz so
pessimistisch wie Sie. Frl. Heydenreich wird nicht länger
als maximal eine Stunde sprechen, so dajss bereits am Montag
Morgen hinreichend Zeit sein sollte, die Situation zu be-
sprechen. Bemerkenswert töricht ist die Rede von Gerstenmaier,
die er am l4. Oktober bei der Monumenta Judaica gehalten hat.
Im Hinblick auf die Bedeutung des Redners lasse ich die Rede
hier vervielfältigen, damit sie uns in Arnoldshain vorliegt.
In einer Sache muss ich Sie leider enttäuschen. Ich korrespon-
dierte mit dem Büro in Fulda und erhielt von dort die Nachricht,
dass bereits die Umbruchkorrektur am 21. November eine Woche
zurücklag, dass also auch in der Druckerei wohl schon ausge-
druckt sei, da die Auslief eriing des Dokumentarbandes zum
15. Dezember vorgesehen sei. Hier liegt leider eine Kette von
Missverständnissen insofern vor, als ich zwar aus der Erfahrung
vnn vor 2 Jahren wissen musste, dass beim Kirchentag für den
Dokument ationsDand Korrekturfahnen nur versande werden, wenn
man sie ausdrücklich anfordert, aber ich habe diese Kenntnis
nicht an Frl. Heydenreich weitergegeben, die ihrerseits die
fertigen Überarbeitungen nach Fulda geschickt hatte, ohne den
Wunsch nach Korrekturfahnen ausdrücklich anzumelden, weil sie
dies für einen selbstverständlichen Usus beim Buchdruck hielt -
mea culpa. Kann es Sie trösten, wenn ich feststelle, dass der
Dokumentarband ohnehin "unter Ausschluss der Öffentlichkeit'*
zu erscheinen pflegt ? Sollte weiterer Gebrauch von dem Text
gemacht werden (ähnlich wie beim 'lÄige kündigten Bund*), werden
wir natürlich für Korrektur sorgen.
-2-
- 2 -
«ne •.jft»i-,n
ll
o!j2?H^^'' T« ^^^ erwägen - ohne bisher irgendetwas ent-
r^Jj^i^"^"" ^''.^^'^^'' •' ^^ ^^^ ^^^^- ^^^ Arnoldshain nach Köln
lanren, um die Monumenta Judalca anzusehen. Wäre dies mit
einem Besuch Im Hause Gels und evtl. gemeinsamer Reise nach
Arnoldshaln verbindbar ?
Mit ganz herzlichen Orüssen
an Sie und die Ihren
wie Immer
Ihr
Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis
4 D Ü S S E I. D O R F, dbn
PISCUERSTRASHS SO
TKI.KPON : 44 54 OS
18. Nov. 196
I
J
I
Lie"ber Herr G-oldsclirnidt,
V.
da bin ich sclion wieder einmal, aber daiijit Sie in Ruhe den
Brief lesen können: .nein Schreiben muß nicht beantwortet werden.
O
Dieoer Tage erhielt ich einen Brief von Freund Freudenberg,
in dem das Programm für Arnoldshain recht detailliert und mit
sehr L;emühten Erklärungen mir nahegebracht werden soll, v/eil es
bei uns demokratisch zugeht, mu4)|/der Plan von Dortmund einge-
halten Wv^rden, weil man aber in größerem Kreis schwierige Dinge
tunlichst vermeiden soll, wird die Disl-russion über die so sehr
unehrenwerten Lutheraner in die Vorstandssi tzung des Sonntagabend
gelegt. Eine sehr glückliche Lösung scheint mir das nicht zu
sein. Es ist auch alles so geschickt eingefädelt, daß für eine
sich geltend machende Opposition zeit^J-ich kaum Platz ist.
Denn Fr^iulein Heidenreich tritt erst ;am Montagmorgen um 9 auf,
anschließend Aussprache, Mittagessen, Verdauungs Stündchen und
erst danach könnte überhaupt gegen die Lutheraner losgelegt
werden. Bekcmntlich denkt da jeder schon an einen Koffer,
das Taxi und die Berliner an ihr Flugzeug. Halten Sie persönlich
das für richtig, dann soll's so über die Bühne gehen. Ich
jedenfalls werde meine Kritik gegen diese Tagesordnung nicht
laut werden lassen, weil ich wahrnart una wirklich der Meinung
bin, die lieben Christen mögen das untereinander ausmachen
und ich alter Jude muß wenigstens einmal etwas davon haben,
nicht zum "inneren Führungskreis" zu gehören. Aber uiö
Arnoldshain ist's ja noch IjJig, da liegt ueispielsweise
Weihnachten noch dazwischen und falls Sie eine vVeilinachtsgans
essen und danach ein Verdauungs- Dös- Stündchen haben, können Sie
sich auch noch zu diesem späten Zeitpunkt die Frage, magen-
beschwert, durch den Kopf gehen lassen.
Das wärs für heute. Ehrlich und G-eis wollen keinesfalls über
die biblische Landverheissung tönen, wohl den Sonntagshörern.
I
die da endlich mal nur ein Referat seirviert bekommen.
Alles alles Gute, Ihnen und Ihrer lieben Prau sehr herzliche
Grüsse,
Ihr
l\tSnl4^
rv
Kraus ist enastlich erkrankt, walir scheinlich
Gallensteine. Klarheit wird aber erst eine
Röntgenuntersuchung am Donnerstag ergeben.
Was ich halb spaßig am Telefon sagte, meinte ich
übrigen;; bitterernst: wie kann eine hochwohllöblichg
kirchliche Hochschule Fräulein Heidenreich in einer
menschlichen ixachristlichen Form über die Examensängste
hinweghelfen? Alles was ich bis jetzt von Fräulein J
Heidenreich gelesen habe, hat weit mehr wi. senschaftliches
Niveau als so manche Veröffentlichung ordentlicher Professoren
T -> -1 •_• T- n j ^1, -^,«
^-l-r^-1 4-
an e ueiiuei"fc>ti-L utJii wuii-lxu ujLj.vjiicii .nui-o uc^-i. o •
Prof .Dr. Dietrich Goldschmidt
4. November 196?
Herrn
Rabbiner Dr. R.R. Geis
Fischerstr. 55
Lieber Herr Geis !
O
o
i
Ganz herzlichen Dank für Ihren Brief vom 31. Oktober. Die
Reise hat soweit gut geklappt, nur musste ich sowohl auf dem
Hin- wie auf dem Rückflug jeweils auf den Plughäfen wegen
Nebel warten. Ich bin daher froh, (leider !) nicht noch
weitere Verabredungen mit dieser Reise verknüpft zu haben.
Herzlichen Dank auch für den Briefwechsel aus der NZZ, den
ich wieder beilege. Er erschien zunächst in Tel-Aviv und
ich habe den entsprechenden Text bereits hier. In jedem
Falle war mir Ihre Sendung wichtig wegen des bibliographischen
Nachweises.
Ihre beiden Anregungen für Arnoldsheim gebe ich mit gleicher
Post an die Herren Härder, Gollwitzer und Freudenberg weiter.
Die zweite Anregung werden die Herren sicher gerne aufnehmen,
bei der ersten bin ich mir offen gestanden nicht sicher, weil
einerseits die Auseinandersetzung ja nur intern im Vorstand
gelaufen ist, so dass nur wenige sonstige Mitglieder davon
wissen und weil zum anderen es gerade die Überlegung bei
unserer Sitzung gewesen ist, dass über die Behandlung von
Sachproblemen man leichter am zweiten Tag in die Erörterung
der Kritik an der Gruppe kommt, als wenn man damit unmittel-
bar begänne. Die Person von Frl. Heydenreich wird Ihnen
Gewähr sein, dass dabei in der Information keine falschen
Akzente gesetzt werden. Ich bitte Sie also herzlich, die
Frage der Reihenfolge in der Tages ordnun@hi cht als eine solche
des Status confessionis zu betrachten. Ich bin froh, dass die
WelterarDeit; aui eine, w±e xcxi uiej-iicix muvinoc, e,oii/v> ..^^^^v. »s^^
gesehen ist.
Dank auch für das Motto. Könnte man es nicht auch für lönaeren
Kreis nehmen ? Aber das ist sicher eine Anmassung. Wie ich
es beim Buch verwende, kann ich im Augenblick noch nicht übiar-rr
sehen, das werden Sie verstehen.
: '
Mit ganz herzlichen Grüssen
stets Ihr
\ .
-V*
^
P.S.
Zu dem Brief an Kraus komme ich
hoffentlich morgen.
Prof. Dr. Die tri oh Ooldschmldt
H^rm
Hmbblner Dr. R.R. Geis
Piaoh«r»tr, 35
4. November 1963
Lieber Herr Geis !
Uj^tere^erSbreaSSsen .It ales.r R.I.. verknüpft zu h.b.n.
'pSxrw^ii/?sr.^ru„r.roi;Sir««ääirMbi?orp-i=oH,„
Nachweises.
ThTHi beiden Anregungen für Amolcishür? gebe loh mit Slelcner
£^ ^ d!e Herrin Härder. Gollwltaer und Freudenberg weiter.
D?e .^i?e AS^Sunß werden die Herren «J«»}«;; SJ^lS^^:?!
b*i der ersten bin ich mir offen gestanden "^c^^ *\°"®^' „•^"^
^ieJaeitrStS Auseinandersetzung Ja nur i»^«'"" i" ^Jj^^
belaufen ist, SO daa« nur wenisS« sonstige Mitglieder davon
STi«*n lind w4ll zuTanderen es gerade die Ober legung bei
!^L^?t:^^i ^Slesen ist. dass über die Behandlung von
unserer bitzung ^«"ff*" ^■''' '*'^_, ten Tag in die Erörterung
Saohproblemen man leichter an zweiten i«e "» ^Jl^^. „nmittel-
gesehen ist.
DMik auch für das Motto. Könnte man es nicht auch f^ij) «^«Jj«^
sehen^ das werden Sie verstehen.
Mit ganz herzlichen Grüssen
stets Ihr
PeS.
Zu dem Brief an Kraus icomrae ich
hoffentlich morgen.
«■
I
"Renate Maria Heydenreich
stud, theol.
Sehr verehrter Herr Rahblner!
1, "Rerlin 45, den
Asternplatz 1
3. 11- 1963
f
In der Anlage übersende ich Ihnen - Ihrem, aber auch meinem
Wunsc^ie folgend - einen Durchschlag meiner Zusammenfassung der Dis-
kussion in Ihrer Oruppe auf dem Dortmunder Kirchentag. Sie finden
Ihre Voten auf S. 3, 6/7, 9/10 und 15-17. Im Einverständnis mit ^
Herrn Dr. Lorenz habe ich das Protokoll der an sich schon ziemlich
unübersichtlicnen und durch zahllose, zum Teil sinnentstellende
■R^ehler dtis Stenographen zusätzlich belasteten Diskussion nur als
eine Art Steinbruch benutzt und aus den verschiedenen, zum Teil
weit auseinanderlie>ienden >:usserungen z'jm selben Thema neue, kleine,
nach Möglichkeit in sich geschlossene Teilgespräche gebastelt, die
nun thematisch ^ordnet einander folgen. Wundern Sie sich also bitte
nicnt darüber, dass ich auch Ihre beiden >'usserungen in Dortmund
zerlegt habe - ich sah keinen anderen Weg, um aus dem protokollier-
ten Chaos zu einem lesbaren und vor allen Dingen verstehbaren "ye-
sprach zu Kommen. Da das Manuskript wahrscheinlich schon im Druck
ist, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie kleinere Schönheitsfehler
freundlichst hinnehmen und nur die Sätze verbessern würden, ^n (ie-
nen Sie sich absolut missverstanden fühlen. Das könnte z. ^. gleich
auf S. 3 unten der Fall sein, wo im Protokoll absoluter Unsinn
stand, so dass ich genötigt war, selbst zu formulieren, was Sie
m
E.
hatten sagen wollen. Da ich aber am ersten Tag noch nicht dabei
«•^
I
vyar, könnte ich mich da leicht geirrt haben. Mit Herrn Otto aus
Hagen habe ich am zweiten Tag auch noch mehrfach die Klinge ge-
kreuzt, ^r kam mit dem gleichen dummen Zeug noch einmal an, und J
auch die mysteriöse Geschichte von der missglückten Konversion am
Weihnachtsmorgen erzählte er mir - allerdings nach Abschluss der
of liziellen Diskussion - SSei-eiHwai. "Da ich von Ihrer "Entgegnung
am Vortage nichts wusste, belehrte ich ihn im gleichen Sinne noch
einmal, was inn zu der unmutigen ^^rage veranlasste, ob ich auch Jü-
din sei. Meine .Antwort konsternierte ihn sichtlich. Ich fürchte
aber, dass er trotz dieses aieichklangs in unserem unbeabsichtig-
ten Doppelzeugnis weiterhin areuelpropaganda mit dieser beschichte
macht. Leider hat man in Dortmund versäumt ihn zu fragen, in welcher^
Bucn von Hamel sie stenen soll. Ich habe eben deswegen an Harael
selDst geschrieben und bin gespannt auf seine Antwort.
Hinsichtlich Ihrer Sorge um allzu patriotische i'usserungen in
Dortmund kann ich Sie beruhigen: "^^s handelte sich nur um den'^Doppel-
satz von der"LieDe, die nicht zurücknehmbar ^Aar"in ier Mitte von S.
15. Diesen Satz würde ich ab-jr sehr un^^ern entbehren. Nicht nur
weil er mich selbst sehr bewegt hat, sondern weil ich glaube, dass
er auch distanziertere Gemüter unmittelbar anzusprechen vermag. ^
wäre ich Ihnen herzlich dankbar, wenn Sie ihn mir lassen könnten*'
Falls Sie aus grundsätzlichem Interesse das ganze Manuskript
lesen sollten, wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie in besonderer
Weise darauf achten würden, ob die Charakterisierung der einzelnen
Diskussionsteilnehmer richtig ist. Ich ^var, wie gesagt, am ersten
mt^^
mm
( )
()
- 2 -
T^ag noch gar nicht dabei, ka-n am zweiten Tag auch erst eine halbe
Stunde später - nach Auflösung unserer eigeaen Diskussionsgruppe -
dazu und sass dann hinten im Zuschauerraum, so dass ich die einzel-
nen Sprecher nur schlecht erkennen konnte. ^71r hahen die Namen oe-
wusst aus;^elassen, um niemanden zu kr^.nken. "Doch scheint es mir
nicnt nur wichtig, hei Personen, die mehrfach in die Diskussion ein-
gegriffen haben, bzw. hei solchen, deren Rede ich auflösen musste,
durch eine möglichst treffende Personenbeschreibung den Leser zur
richtigen Identifizierung zu fuhren, sondern auch grundsätzlich auf-
zuzeigen, ob es sich um Vertreter der älteren oder der jüngeren ^re-
neration handelt und, ^Nenn aöglich, ob es sich um einfache Menschen
oder um Oeoildete handelt. Wenn Sie uns da noch etwas helfen Könn-
ten, wäre das sehr freundlich.
Sine letzte Bitte: Icn nehme an, dass die Korrekturfahnen nicht
mehr lange auf sich warten lassen werden und wäre Ihnen daher danK-
bar, wenn Sie mir das Manuskript mit Ihren jinderungswiinschen mög-
lichst bald zurückschic-^en könnten.
Mit herzlichen arUssen, denen ich ein
TJl 5^'hin
zuf 'Igen möchte,
wenn ich das darf.
Ihre
2l^tM^Jm "iSU
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^/^-^
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Rabbiner Dh. Robert Raphael Geis
I
Lie"ber Herr Goldschniidt,
4 DÜ8SEL,DORF, DBN -^J^ Ok"t 1 'Q 6 ^
FISOUBRSTRABSB BS
TBIiBFON : 44 04 08
■^J/?
K,
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hoffentlich kehren Sie nicht allzu erschöpft von Ihrer Reise
zurück. Hei'rn Kraus habe ich g-estern /»^-esprochen, da mir in
letzter Minute der hessische Kultusminister abgesagt hatte, fuhr
ich nicht nach Bonn. Leider halte ich es für ausgesc' lossen, daß
Herr Kraus nach Arnoldshain komme und bedrängen möchte ich ihn
persönlich nicht. Ich habe mitgeschrieben, was ;Die mir am
Telefon sagten und habe dazu dann zwei Bemerkungen zu machen:
einjnal scheint mir die Tagesordnung für Arnoldshain verkehrt zu
sein. Man soll jetzt nicht tun, als ob nichts vorgefallen wäre
und man im altgewohnten G-leisen weiterfahren könne. Das wissen-
schaftliche Referat gehört deshalb nicht an den Anfang, am Anfcing
müßte das Referat von Frau Heydenreich stehen und anschließend
hätte die Diskussion über die Lutherriner zu erfolgen. Für mich
könnte beispielsweise die Frage auftauchen, ob ich nach diesem
ersten Teil überhaupt noch an den weiteren Veranstaltungen teil-
nehmen möchte oder nicht.
Ziun zweiten müssen alle Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft die
Lutherische Handreichung möglichst umgehend erhalten. Wie soll
sonst über diese Frage beschlossen werden? V^ären Sie so lieb und
würden beides bei Herrn Härder veranlassen, an den mich persönlich
zu wenden ich keinen Grund sehe.
V/ie wäre es mit 1 Kor. 1, 27 als Motto: "Und was schwach ist vor
der Welt, das hat G-ott erwählet, daß er zuschanden machte was
stark ist. " ?
Seien Sie sehr herzlich gegrüsst,
Ihr
%^u\/^
Prof .Dr. Dietrich Goldschmidt
22. Oktober 196?
Herrn
Rabbiner Dr, R.R. Geis
4/ Düsseldorf
Pischerstrasse 55
Lieber Herr Geis !
Noch einmal ganz herzlichen Dank für die freundliche Auf-
nahme in Ihrem Hause in der letzten Woche !
Ich habe sogleich mit Gollwitzer telefoniert und erfahren,
dass sein Schwiegervater und er die Vorsteuidssitzung zum
2Ö. Oktober hier in Berlin planen. Sollten Ihnen irgend-
welche iMitteilungen vorher an mich noch wichtig sein nach
Ihrem Gespräch mit Kraus, so rufen Sie mich doch bitte
nötigenfalls an.
Eine Ermutigung in all den schwierigen Erörterungen bietet
ein Brief wie der anliegende, den ich gestern von Frau
Dr. Just erhielt mit der Bitte, sie bei der Redaktion des
•Radius • zu unterstützen. Ich habe das sogleich getan,
meine aber, dass der Brief von Frau Just als solcher lesens
wert ist. Vielleicht haben Sie die Güte, ihn mir möglichst
bald zurückzuschicken.
Mit ganz herzlichen Grüssen von Haus zu Haus
stets Ihr
Anlage
Throt.Jyr. TMLetrich aoldischaidt
18» ""^ptenber 1963
BüiVbiner ^^. "oh.T. (0 e 1 n
i
TißcT
DU.' ff «♦ 1 d o r f
-— ^3T
H#ber Herr Creie !
Herzlichen Ijanlc für Ihren .eßtrl^-on Brlof, Über don loh aoo^l^ich
mit Tollvd-^zer telefoniert habe. Mein vori/:er Brief hat sich
ftuo>i rdt vlar nach ich t von Hcr:T ''>-imdenberc ;*ekrci»t, der lalr
wohl die gleiche üachrlcht v.le I>inon ^;#«ohlo>>t het. Melno
t^.eaktlon auf ^-Veudenhert-ß Yo-rncia^c ist «hiilich der Ihren. De.B
(>eB^>>-^ch nlt den Luthc^^nom, un^er denen allorling» Herr Mehl,
nicht n"^a :moer Oesp-'Mchapartner vo^,:enehen l«?t, li*t eine flache
der Ohrlrten tmtor xme, imd eß erfordert finf^ ;:rot>(5€ }eihüit
auf sei on u;n> rcr jUdinchon "ei3,nehoort . oim ui.^ ih e ZußtixiiüAum
Ku-r ^cilnahRe ^;eben sollen. Die ^eilnayuae aa« ihr Guteo haben.
^ie den nuch ' el, loh halte eine iio rnmdP^'-^-.ssliche knaerxmß dee
In Dortrmmd l^eechlo snenen Pro^^rariaa nurüli ,^i;l±nhf ^^onn daffir
ein Vo^-ntnudn ofichlunr vollieft nach «in r ^ lt?nm/5, an der alle
VorBtan ' lloder teil/:enoMaen haben. Herr uo j,v/l ^er v/ill in
diesem iixiie nit seinen r chwleöervater noch heute i^prechon.
Ketnat eine baldi e Vorstandes! tzun^^ nicht jkub lande , rniBö eö la.Ii..
bei den i'hena der Landvei^iei5?B\m{^ für die Janxia?>-':'ae:imd; )lei»^m
Mir war bin zu dem ' elefon,':ci?prnch nlt «ro Iwitaer nicht hin-
rpxdh^id klar, dasfc das KirchentaKPpr'iBldiun in Tulda von
lutherincher :ei^o unter Prucli ^^erctÄt wo de. ic t uaA a«r es
daher ein verständlicheß Interesse von dort ist, daas da« Ge-
epr-Loh mit Jen Lutheranern bei uns aufjonoaMen v;i d. l>ejmooht
nicht ohne YorKtmiwSbeBcnluBe !
Mit Ihren ■«lenken, dase die 4rüeitö^;eiieS»#eheift oinc Institution
werden kannte, haben Mc natUj'licti -echt, andor^t^rheltii ■»« dwi
Tort von "neienamtliclien ^eaohäftßf.ihrenden vorstATuemit^^ied"
eiii woiiio hai
T^*^-^ r^r«<4«»vsir/3 4 o4- ovi». «in'fl^nH. .-lARii eines*
cier .üln^ercn Herren/ v/ie etwa Pftt/rer ^eckerlin^; oder Pfarrer
IterquÄ^dt, jene Arbeit übernirnnt, die una dankönawerterweiöe bis-
her ii-iiier wieder Herr Freudenberg leistet -^md die Herr Kraue ninht
überneliaen kann«
Was Sie von Ihren T)ersönllchen Dinren Bclrwlben, gibt mir au
denk«. Yiellnicht ergibt nich bald eine rrelo^^enlieit, daeij wir
darüber elnnnl op ochen oaer Hch^eiben k?irr'^n.
Kit
:: herzlichen GrllGren \.ie Iraaer
Ihr
V
Herrn Oollwitaer
Herrn Preudenberüi
aar f. e ndl. Kerntn:
j
^
Professor Dr. Dietrich Groldschmidt
den 14. 9. 1965
Herrn
Rabbiner Dr. Hebert Raphael Greis
4f Düsseldorf
scherstr. 55
Lieber Herr Greis-
» i
< )
herzlichen Dank für Ihre Zeilen von 6. September, denen man
anspürt, dass Sie zu meinem Kummer über Dortmund und die nachfol-
P-enden Briefe so deprimiert sind, dass Sie nunmehr die feindlichen
Brüder sich selbst überlassen wollen. Sie meinen zwar in der i^orrek-
tur Ihres Briefes an Herrn Freudenberg, dass es vielleicht ganz
ffut wäre, wenn die geplante Vorstandssitzung "ohne den uden Creis"
stattfände, doch Ihre Sekretärin hatte in dem unverbesserten
Schreiben bereits ä la Freud geschrieben "ohne den ^^ten Geis(t)'.
Ich fände es wirklich sehr schade, wenn Sie nicht kämen. In der
Sache sind wir uns dabei wohl im ganzen einij. Da alle führenden
Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft beruflich so belastet sind, dass
sie kein grösseres Engagement mit der Arbeitsgemeinschaft eingehen
können, pIs sie es bisher praktiziert haben, v/äre der Ausweg viel-
leicht darin zu suchen, dass wir einen jüngeren Theologen, dem mog-
l-^chst eine Schreibkraft zur Verfügung steht, als Geschäf tsfülirer
(nebenamtlich natürlich) bestellen. Dieser Vorschlag stammt von
Fräulein Heydenreich, die eben diesen Brief auch schreibt. Fräulein
Hevdenreich hat mir auch anhand der Protokolle, die uns hier vor-
liegen, nachgewiesen, dass ein weiteres Problem der Dortmunder Aus-
sprächen darin lag, dass die Refer8.te Zimmerli und Ehrlich von den
%tgliedern unserer Gru^ipe nicht sov/eit studiert worden waren, ^sie
konnten dies auch technisch nicht) dass sie auf entsprechende Fra-
gen in den Diskussionen sachkundige Antwort hätten geben können.
Der unterschiedliche Grad theologischer Kenntnis bei unseren it-
gliedern müsste in irgendeiner Form ausgeglichen werden.
Sie sehen, ich bemühe mich , die Diskussionen in unserem Vor-
stand vom persönlichen auf ein sachliches Gleis zu schieben, hier
sind wirklich ernste -Probleme in kleinem ^reis zu erörtern und zu
lösen. Dazu sind Sie und alle anderen Vorstandsmitglieder notig.
Vor allem wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie in dieser Hinsicht auch
Ihren Einfluss bei Kraus geltend machen könnten, sofern dieser et-
wa zögern sollte, zu kommen, was ich nicht weiss, ^ein rseits wurde
^ch es begrüssen, wenn der Vorstand zu einer Sitzung in Berlin auch
Herrn Gollwitzer einladen würde, der allerdings m der ersten Hälfte
des Oktober 10 oder 12 Tage von Berlin fortsein wird.
Auch unsere Ferien waren sehr schön. Nicht nur hatten wir miij
dem Wetter Glück, sondern auch die Freundlichkeiten der Menschen
anderer Nation zu empfangen, bedeutet für uns iiimer Erholung.
Mit ganz herzlichen Grüssen, auch von meiner Frau und Fräulein
Heydenreich, an Sie und die Ihren
stets Ihr // /^
Der Messias
I
o
e
Theologische Studienv/oche vom 51 .'8. - 7.9-1965 in Reuti-Hasliherg,
. . ^ Berner Oberland, Schweiz^.
In den Jahren zwischen den theologiscnen Studientagungen des Internatio-
nalen I':iat:^ionsretes lädt die "Schweizerische Evangelische Ju^^eai2.i^.iii^^'' ^^-
ter Leitung von Direktor Pfarrer Lic, Robert Brunner zu kleinen theologischen
Studionwochen "Kirche-Israel" ein. Für I965 wurde das Messiasproblem in um-
fahrender und v/eit ausgreifender Weise zur Barstellung gebracht* Die Vorle-
sun.^;on v/urden gehalten von:
Profe.Tsor Dr. J. Stamm (Bern) über "Die Messiaserwartungen bei Propheten
und Psalmisten"; (5 Std.)
Professor Dr. Chr. Maurer
(Bethel-Bielefeld)
Professor Dr. Kurt Hruby
(kath, -Paris)
Professor Dr, H. Bietenhard
( Bern )
Dozent Dr. Joh, Maier (V/ien)
über "Der Messias in den Evangelien"; (5 Std.)
über "Die Messiascrwartungen in der talmu-
dischen Zeit"; (6 Std.)
über "Die außertalmudischen Vorstellungen
vom kommenden Messias und das Heue •
Testament"; (4 Std.)
über "Die messianische Hoffnung im Judentum -
seit
de:" talmudischen Zeiz" (4 Std,).
An der Studienwoche nahmen neben den Dozenten und dem Leiter Direktor Lic.
Brunner 28 Personen teil. Einen kurzen Besuch machten Pfarrer Gjerding mit
Gattin vo.^ Internationalen Missionsrat. Unter den 28 -Besuchern (16 Mr.nner,
12 Frauen) v?.ren 18 Schweizer^ 8 Deutsche (darunter als Vertreter der Juden-
missicn Börlin, Br. Ulrich, Berlin-Lichterfelde), und 2 Franzosen, Die deut-
schen Teilnehmer - außer mir selber und Br. Ulrich - Pfarrer Wittmaak
(Schleswig-Holstein), der * emeritierte Pfarrer Bergmann (Frankfurt/^!, ) - ein
Staatsanwalt ans Zweibrücken, ein Pfarrer aus der Pfalz, einer aus Baden,
und eine Lehrerin (Pfalz), L?bei standen die deutschen Teilnehmer fast alle
nicht auf dem Boden der (antiauierten)"Judenmission" , einige z.T. betont zu
den, was unsere Arbeitsgemeinschaft beim ^KT betreibt (so vor allem der
Zweibrückener Staatsanwalt). Die . schweizer Teilnehmer jedoch entstammten
mehr oder weniger deutlich den dortigen judenmicsionarischen Kreisen.
Für unsere eigene Arbeit scheinen mir sehr geeignet und aufgeschlossen zu
Seins
l)Proiessor Dr. Maurer, der mir gegenüber ausdrücklich den Wunsch
äußerte, zur Arbeitsgemeinschaft zu gehören, und sicher dankbar
sein würde, wenn man ihn zu unseren Tagungen einlüde,
2)Staatsanwalt H. Reichrath aus Zweibrücken, der erstaunlich gut
und genau eingearbeitet ist und eine klare theologische Stellung
bt> zieht ,
Br, Ulrich war äußerst zurückhaltend, auch im Privatgespräch unprononciert .
Von den Dozenten stehen uns in ihren Aussagen und Stellungnahmen Pro-
fessor Maurer, Professor Hruby und Dozent Dr. Maier sehr nahe, b.esonders
aber Professor Hruby, der ein erstaunlich^^s Wissen besitzt, fesselnd vor-
tragen kann, menschlich großen Charme besitzt und konfessionell in keiner
Weise eingeengt ist. Angeblich soll er einen Ruf an die Universität Tübingen
haben- und evtl, uns als Fachmann in Deutsch] and selbst zur Verfügung stehen
können. Professor Stamm gehört mehr zur Judenmission, Professor Bietenhard,
der' nur einen Tag dabei war, blieb In dieser Hiiisicht für mich unprofiliert.
An z\/ei der drei Ausspracheabende wurde sc gut wie nicht fachlich disku-
tiert, sondern Berichte aus der verschieden gelagerten Arbeit gegeben, u.a.
aucli vor. mir selber über die Berliner Arbeit und die unserer Arbeitsgemein-
schaft mit besonderer Betonung ihrer"^ Figenart gegenüber der Judenmission.
Die Angst vor Verschwaigung der Botsch it Jesu oder mindestens ihrer Ver-
knrzun^-s 'oml der Vorwurf des "Philosemitismus" waren unüberhörbar . Daü''i
.- 2 -
H
^4
I
\
- 2 -
spielte deutlich der Gegensatz zum und auch Ärger über den ersten
schweizerischen Kirchentag mit hinein. Gegen Dr. Ehrlich und Pro-
'f.essor Dr. van Oyen scheinen erhebliche Animositäten zu bestehen,
v/ie auch die Stellungnahme der Reformierten in Holland großen the-
■ologischen Bedenken unterliegt. Die' Schweizer sehen alles fast nur
als Reaktion auf die Nazi jähre und vermögen sich auch kaum in unse-
re deuts'che Situation hineinzudenken.
Da aber die Woche selber außerordentlich sachlich und fachge-
recht 'gehalten wurde, gab sie einen weiten Überblick,; vor allem auch
historischer Art. und über historische Fakten. Evangelisch-theologi-
sche Auswertung, theologische Richtlinien wurden allerdings dabei
Vermieden. Als sehr eigenständig in seiner theologischen Arbeit er-
wies sich Professor Maurer, den man nicht ohne weiteres einer "theo-
logischen Schulmeinung" zuordnen kann (er ist übrigens natürlich
auch Schweizer) .
Über die einzelnen Vorlesungen ausführlich zu berichten, verbietet
sich nicht allein wegen der Fülle des dargebotenen Stoffes, sondern
auch deswegen, weil das dargelegte Material in der Fachliteratur be-
kannt ist, bzw. weil einige Vorlesungen im Jahrgang I964 der "Judaica"
veröffentlicht werden sollen(Vorlesungen von Professor Hruby, Dozent
Dr. Maier, evtl.. auch die von Professor Maurer).
Professor Stamm nahm seinen Ausgangspunkt beim Jaköbssegen 'über
Juda (1. Mos 49, 8-11) und beim 4. BileairfeLied (4- Mose 24, 15-19) und
als Anhang bei der Nathansweissagung (2. Sam 7). Entfaltet wurde das
Thema dann in einem Abschnitt "der messianische Geist in den Psalmen
(Kultlyrik): Ps.2, 18, 20, 21, 45, 72, 101, 110, 152, 144, 1-11, -
exemplifiziert aber nur an Ps. 2 -, darauf in oinem Abschnitt "Der
Messias bei den Propheten" anhand von Arnos 9, 11-15; Jes 7, 10-17;
9, 1-6; 11, 1-9; Micha 5, 1-5; Jcs 55. Die Vorlesung streifte
Jerem 23, 5.6; ' Hesek 54, 25.24; 57, 24.25; Hagg 1, 7-8; 2, 6-9.
20-23; Sach 5, 8-10; "6, 9-14; 9, 9.10 und schloß mit einem Blick
aufs NT..
Professor Stamm legte alttestamontlich aus und setzte klare Ab-
grenzungen zum NT hin. Er berücksichtigte genau die jeweilige histo-
rische Lage des Volkes Israel, arbeitete textkritisch und differen-
ziert die Aussagen heraus, je nach ihrem Aussagegehalt. Bemerkenswert
war die i^e raus arbeitung der Eigenständigkeit der alttestamentlichen
Schriftstellen und die Hinweise auf erst spätere messianische und
erst recht christologische Deutungen.
Professor Maurer bemühte sich um "wissenschaftliche Information"
über die neutestamentliche Rede vom Messias. Er unterscheidet die
neutestamentliche "Messiasidee" und vorgestellte "Messiasgestalt" und
die personale Messianität Jesu, in ihm wird eine Entscheidung gefor-
dert die Gott in Jesus von N«'^«"r<^th getroffen hat ("Wer aber jetzt
noch'vom MesTias reden will außerhalb des Namens Jesu, der hat den
Messias verfehlt"). Das hebt die präzise historische, kritische Ar-
beit der Informationen an der neuesten Messi asdarstellung nicht auf.
Und doch! "Wer immer also vom NT und seinem Messiasbild wissen kann,
kann sich dem ZuCTiff Gottes nicht entziehen" )nämlich, daß in Ihm
- allein - Gott sich mit der Welt versöhnt hat).
Ein zweiter methodischer Gesichtspunkt war für Maurer die Abgren-
zung gegen den Apostel Paulus mit seiner bestimmten "Solidarität" mit
dem Judentum, weswegen M. sich nur mit dem "Messias" der Evangelien
beschäftigte, um ihn an den geschichtlichen Ort stellen zu können, an
dem sich Judentum und Christentum geschieden haben, so daß die Evange^
listen bereits die Gegnerschaft der Juden vor sich haben. M. unter-
schied Inf ormation .und Botschaft, stellte aber ihre gleichzeitige Zu-
sammengehörigkeit heraus (Messiastitel und Person des Messias m
Christus Jesus). Im NT wird nicht von Begriff des Messias gehandelt,
sondern von der Person Jesu als Messias. Es geht nicht um den Titel,
sondern um die Person. Der Titel so.^:. die Person erklären und kenn-
- 5 -
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- 5 -
zeichnen. Doch gibr es nicht nur einen Titel für diese Person; vor allem
aber zwei: "Der Menschensohn" und "der Gottesknecht", im ganzen aber 20 ver-
schiedene Wörter, die alle miteinander die Fülle der Erscheinung Jesu be-
schreiben,
Professor M. entwickelte den Inhalt des Messiasgeheimnisses bei Markus
sowie bei Matthäus in dessen Art de? "Schriftbeweises", konzentrierte den In-
halt des Messiasgeheimnisses im Leiden und Sterben Jesu und wies mit Entschie^
denheit darauf hin, daß Jesus als Messias erst nach Ostern voll erkannt wer-
den kann. (Behandelt wurden die Schriftstellen! Mark 9, 41; Ö, 27 -51;
9, 51; 10, 51-54; 14, 61 5 I5, 59; 14, 55-64 u.a.) In einem weiteren Abschnitt
behandelte M. das Problem "Der Messias und stin Bundesvolk" mit den Unter-
fragen:
1) Wer ist der Gott, der sich in diesem Messias offenhart hat?
2) Was ist es um das "Volk", das Jesus gesammelt hat?
5) Wie ist die Lage nach Ostern? Situation, in der das Matthäus-
Evangelium geschrieben ist.
Professor Bietenhard referierte über "Die außurtalmudischen Vorstellungen vom
kommenden Messias und das NT", über Vorstellungen vom kommenden Messias im
Spät Judentum im ersten vor- und nachchristlichen Jahrhundert, in der Makka-
bäerzeit, im äthiopischen Henochbuch, in der Esra-Apokalypse , in der Syri-
schen Baruchapokalypse, in der Apokalypse des Abraham, in den Sibyllinischen
Orakeln, bei Philo von Alexandrien, in den Berichten des Josephus, ja, bei
Sueton und Tacitus, dazu Prophetenerwartungen im Spät Judentum, Assumptio Mo-
sis, Gestalten der Engel, die beiden "Messiasse" der Qumran-Gemeinde, in den
Testamenten der 12 Patriarchen; - Kombination der Eliasgestalt mit der messia-
nischen Priestergestalt - Henochgestalt - Menschensohnge stalten.- ..
Er stellte die einzelnen Züge dar und charakterisierte sie im einzelnen,
kam aber nur indirekt auf die Abgrenzung zum NT zu sprechen.
Eine nicht darstellbare Fülle an Material breitete Professor Hruby in
seinen Vorlesungen über "Die Messiaserwartungen in der talmudischen Zeit"
aus. Drei große Teile:
Die rabbinische Vorstellung vom Reich Gottes, '.< It,
die rabbinische Vorstellung von der kommenden Welt,
die rabbinische Vorstellung von der Person des Messias,
insbesondere des leidenden Gottesknechtes .
In der Hoffnung, daß seine Ausführungen zu lesen sein werden, verzichte ich
auf näheres Eingehen.
Dozent Dr. Joh. Maier gab einen eingehenden historischen Überblick über
"Die messianische Hoffnung im Judentum seit der talmudischen Zeit" anhand der
vorhandenen Literatur. Er schilderte die jeweiligen Gedanken, Bewegungen,
Personen in ihrer historischen Abfolge und stellte sie kurz in den gesamt-
historischen Zusammenhang - bis hin zum Zionismus. Auch seine Ausführungen
werden hoffentlich in "Judaica" zu lesen sein.
Dr. H
S c h r 0 t h
'«I^H
DAS SK3PALTB1IK GOTTESVOLK
Zt4
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Motte
Inhalt overzeichnis
Vorwort d#r Ueruußt:eber
I. Teil; Kirchentag r>ortinund 24. - 28. Juli 196?
I^irnrt-LudTfig ''hrllch: *'roi)# und Uoffnunr dor Juf^en.
Die Pharlset^r wnA Jcnus von Nazareth
Walther Ziirunerli: Mo lichuld am Kreuz
(llana-Joachim Ka-aus: Schliu?8wort )
Flucht vor der Erkenntnis. Au3 der Ausoprache im Atlant ie-'Cino
aa 26. und 2?. Juli I965, zuaai:ucn erteilt und or läutert von
rictric); Goldsct^iuidt und Renate riaria Heydenreich
II. '.^eil! Kirc:ient&,T Köln 26. Jul4 » 1. Au/^ugt 19^5
Hanr.-Joachln Kraus; Fsrael - Gel tos ^eUi-ire vor der ^elt.
i3i beiarbeit über Je 3 4 J, 3-13
Ärnst :»imon: T^ie Ju'^en - Jettes ^eu«:en vor der .Veit
Günther Härder; Ciottcs >:rbarnen üb^r Juden and Christen.
Hibelarbeit über ; öm 11, 16-2:; ^^^
Helraut Gollwitzer: Christen (in "^eu t sc bland [befTefT- »n JudenTTFl'^f
Hans Jochen Ganm: '.'as sajen wir unserer Kindern von der Ju<-ien?
(Barbara Ju8t-i)ahlmann, NN., :\^,: ochlur.sworte)
• Aus der An fssprache in .....
an Juli 19^5 • Bericht von Heinz
Lavid Leuner
Die Verantwortung der Christen lür d^n Staat Israel und den
Frieden im Kahen Osten. Protokoll i\0T PodiuirodiskusBion am
51. Juli 1965, Leitung; C. G. Schweitzer
III. Teil; Weiterführung cter Arbeit
"Mo schv/ere ü-ikelir. -ine I undf unkpredlg-t von Helmut GollT/itzer
zur "Voche 6eT Brüderlichkeit" an Sonntag Kewiai score , 10.
: ärz 1965 1 und ihr Körerecho
Israel, iCirche und Gottesvolk. -] Theoen ^.i:rr paradox-dialekti-
schen Verhältnis z^A-isciien «Judentun und Chri3tc:.tuii von
K, K. Skydsg-aard / 0 "* • ' >
jfüdisch-chri:5tlichef| Gespräch. 10 Thesen von Günther ^arder
Kobert Kaphael Geis; Judentuiü - Cliristentun: Häresie oder
t^chisma?
")er Friede und Israel. 7 bliesen von ^Mitgliedern der i'ra^er
f'riedenskoni'erenz /.->--' ^ ^'
Naoh Auschwitz. Krajcn an die •■ eltchristenheit . 6 Thesen von
Karl i'.upiscn / sf,,; -1 , v - ,
Günther ^^ai'der! Kontinuität und "i skontinuität des Gotteavolkes
IV. Teil; Bibliofrrat^hie ( ' ** ^ ^ '^ ^
AusY/uhl und K.OTnmcntar von Ursula Bohn
I. Bibliofrrajphien und Zeitschriften
a) Bibliographien
b) Zeitsclirilten
II. Geschichte Israels und des Judentums
a) Jüdische GcGchichte in biblischer und nachbibliocher Zeit
b) i^eutoBtai entliche ^Zeitgeschichte
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2
2
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/ 252
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III. Oeschichtt der Jud«n in Deutschland
a) all^enein
b) regional
c) jüdi3Che Kulturzentren
d) j'lrinnerunfren deutscher Juden
lY. Der jüdische üeitr&g z^ur deutschen Kultur
a) all,:oüicin
b) Biogrupliien
c) Hinweise auf V.erkauegmben Jüdischer Autoren
Y. Jüdisches ' elbotverotäaanis
a) Glaube und Gottesdienst
b) Der Talmud
c) Jüdische -Vstik
d) Jüdische "f^enkor
e) JudeLtur: irs U'nbruch
VI. Jüdische Literatui- und bildende Kunst
a) Literatur
1. Fachbücher
2. AntholOr^ion
J, Jiddiocnc Literatur
4. Israe lisch© liit^ratiir
b) Bildende Kunst
Vir. Jüdisch-chrijr'tliches Gegenüber
VIII. Christlich-jüdiochee Ge^jenilber
a) in der Verganf:enheit
b) in (i*^r Gegenwart
IX, Untersuchungen zur Judenf rindachalt
X. lyas r>rittr» Reich uiul die Juden
XI. i^^rlobnisberichte ur^u literurische LOar^tellun^'-en des
J ürl i sc ] 10 n /kr tyr iurn 3
a j Üpf er
b) Helfer
XII. r-as neue Isr^iel
*) Vorgeschichte
b) 'lachbücliBr
Juristische, soziale und r^irtschsif tliche lYouleme
r>er isrÄelisch-arabincri« Konflikt
' •: e i G c b o sc iir e ibunjC-« ri
f) Mldbände
Xfll. Pädaßo^::ischö Hilfsmittel und Jur^ndbüchor
m ) Schulbucii-Analy 3on
b) Päd&gogiüche iülf anittel
c) Jugend er zäh lun^Tcn
iIit,g;lied«rYerzeichnis
50
00 1
<L> \J '-r
ff)
Prof. Dr. Dietrich Goldschmidt
Herrn
Rabbiner Dr. Rob.R. Geis
4 / D ü.s s e 1 d 0 r f
Fische rstr, 55
18. "leptember 1963
t
Lieber Herr G-eis !
t
#
Herzlichen Dank für Ihren -estri.-en Brief, über den ich sog«leich
mit G-ollwitzer telefoniert habe. Mein voriger Brief hat sich
auch mit der Nachricht von Herrn Preudenberg gelcreuzt, der mir
wohl die gleiche Nachricht v/ie Ihnen ^^eschickt hat. Lieine
Reaktion auf Freudenbergs Vorschlag ist ähnlich der ihren. Das
Trespräch mit den Lutheranern, unter denen allerdings Herr Mehl^
nicht als unser G^esrirächspartner vorgesehen ist, ist eine Sache
der Christen unter uns, und es erfordert eine ;^^rosse Freiheit
auf selten unserer jüdischen ^i-^eilnehmer, wenn sie ihre ZustiJiiniung
zur l^eilnai-ime geben sollen. Die Teilnahme mag ihr G-utes haben.
Wie dem auch sei, ich halte eine so ginndsMtzliche Änuerung des
in Dortmund beschlossenen Programms nurtür xiiüglich, v/enn dafür
ein Vorstands ceschluss vorliegt nach eik; r Sitzung, an der alle
Vorstandsmitglieder teilgenommen haben. Herr Gollv/itzer will in
diesem Sinne' mit seinem Schv/iegervater noch heute sprechen.
Kommt eine baldi. .e Vorstandssitzung nicht zustande, muss es m.E.
bei dem Thema der Dandverhe issung für die Januar-Tagung bleiben.
Mir war bis zu dem Telefongespräch mit Oollwitzer nicht hin-
reichend klar, dass das Kirchentagspräsidium in Fulda von
lutherischer Seite unter Diiick gesetzt v/orden ist und dass es
daher ein verständliches Interesse von dort ist, dass das Ge-
spräch mit den Lutheranern bei uns aufgenommen wird. Dennoch,
nicht ohne Vorstanasbeschluss !
Mit Ihren Bedenken, dass die Arbeitsgemeijischaft eine Institution
werden könnte, haben Sie natürlich recht, andererseits mag das
Wort vom "nebenamtlichen geschäftsführenden Vorstandsmitglied"
ein wenig hart klingen. Der ü-edanke ist ganz einfach, dass einer
der ,-iüngeren Herren, wie etwa Pfarrer Weckerling oder Pfarrer
Marquardt, jene Arbeit übernimmt, die uns dankenswerterweise bis-
her imiaer wieder Herr Freudenberg leistet und die Herr Kraus nicht
übernehmen kann.
Was Sie von Ihren persönlichen Dingen schreiben, gibt mir zu
denken. Vielleicht ergibt sich bald eine G-elegenheit, dass wir
darüber einmal sprechen oaer schreiben können.
Mit ganz herzlichen (xrüssen wie inmier
Ihr
1^
■ ■.'
i/j/^ Jm^^
D/ Herrn G-ollwitzer
Herrn Freudenberg
zur freiuidl. Kenntnisnahme
Rabbiner Dr. Robert Kaphae
fc
4 DÜSSELDORF. DKN ]_7 ^ Oept. 1963
PISGUBBSTRASSK 58
TBIiBVON : 440408
o
%
f^*^
Lie"ber Herr Goldsclimidt,
X
Ihr Brief hat mir Spaß gemacht. Haben Sie vielen Dank. Über
die Korrelation von gut und Jud wollen wir lieber schweigen.
Aber jedenfalls irren bie, wenn Sie meinen, der Kirchentag hahe
iiiich deprimiert. Deprimiert bin ich über vieles, aber gerade
darüber nicht. Ich fand, Dortmund war eine heilsame Dusche für
uns intellektuelle Höhenwanderer und urdeutschen Romantiker.
Was danach kam, empfand ich vielfach peinlich. Nun hat mir
gestern Herr Preudenberg einen sehr netten Brief geschrieben,
zu dem dchreiben, das auch oie bekamen, und ich habe mich wieder
einmal vorscMell für ein Zusajmnenkommen mit den Lutheranern
bereiterklärt. Erst in der letzten Nacht habe ich die "Handreichung"
mir zu Gemüt e geführt und danach sehe ich eigentlich schon wieder
nicht ein, was wir Juden bei einer solchen Zusanmienkunf t zu suchen
haben, wenn der Herr Mehl selbst die Teilnahme christlicher Gei::t-
licher bei der Einweihung von Synagogen für eine Sünde hält, weil
doch jede Synagoge Satans Synagoge ist, so läßt mich persönlich
das völlig kalt, aber ich hab^ auch mit solchen Leuten nicht
zusammenzukommen, weil sie entweder ehrlich sind und es für einen
Juden dann unerträglich wird, oder sie sind unehrlich und feig,
und dann hat die ganze Sache keinen oinn.So meine ich, die Aus-
einandersetzung, mit den Lutheranern hätte ohne den giiten Juden Geis
zu erfolgen und manche Unstimmiigkeit im Vorstand unserer AG wäre
auch besser oline mich zu bereinigen. Ihr Plan, einen jüngeren
Theologen alc, nebenamtlichen Geschäftsführer zu bestellen, aht
vieles für sich. Die Arbeit v/ürde übersichtlicher, die Planung
konsequenter. Nur eine Gegenfrage: stärken wir damit nichb die-
jenigen, die aus der AG 6 gar zu gern eine Institution machen
möchten, und ist es sinnvoll bei all dem v/iderstrebenden und sich
Widersprechenden, das sich ganz natürlich aus unserem häufigeren
Zusammensein ergab, in; Institutionelle auszuweichen? Ich kann
diese Fragen nur stellen, beantworten kann ich sie nicht.
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Professor Dr. Dietrich Ooldsclimidt
den 14. 9. 1963
Herrn
Rabbiner Dr. "Robert Raphael Greis
4, Düsseldorf
ischerstr. b5
Lieber Herr Geis!
V.
f.
l
SS
Herzliclien Dank für Ihre Zeilen vom 6. September, denen na.n
anspürt, dass Sie zu meinem Kum mer über Dortmund und die nachfol-
genden Briefe so deT)rimiert sind, dass Sie nunmehr die feindlichen
Brüder sich selbst' uberlas'sen v;ollen. Sie meinen zwar in der i^or-
reVtur Ihres Briefes an Herrn Freudenber^, dass es vielleicht ganz
fut wäre, wenn aie geplante Vorstands Sitzung "ohne den Juden Geis"
h( UaJ stattfände, doch Ihre" Sekretärin hatte in dem unverbesserten
:;chreiben bereits ä la Preua geschrieben "o.hne den guten Geis(t)".
Ich fände es wirklich sehr schade, wenn Sie ixa.cht kämen. In der
r Sache sind wir unc dabei wohl im ganzen einig. Da alle führenden
OU/iit/ Mitp-lieder der Arbeitsgemeinschaft beruflich so belastet sind, da
sie'kein grösseres Engagement mit der Arbeitsgemeinschaft eln^enen
können, ^^'s sie es bisher praktiziert haben, wäre der Ausweg viel-
leicht darin zu suchen, dass wir einen jüngeren Theologen, dem mog-
"T""" ' * liehst eine Schreibkraft zur Verfügoing steht, als Geschäftsführer
ÜIJ C^A^tlWnebenamtlich natürlich) bestellen. Dieser Vorschlag stamiat von
' ^ Präulein ^^eydenreich, die eben diesen Brief auch schreibt. Praulein
Hevdenreich" hat mir auch anhand der •*^rotokolle,die uns hier vorlie-
gen, nachgewiesen, dass ein weiteres Problem der Dortmimder Aus-
s-orac'^en 'darin lag, dpss die Referate Zimmerli und Ehrlich von den
Mitgliedern unserer Gruivoe nicht soweit studiert worden waren^ (sie
konnten dies auch technisch nicht), dr^ss sie auf entsprechende Fra-
gen in den Dislaissionen sachkundige Antwort hätten geben können.
Der unterschiedliche Grad theologiscner Kenntnis bei unseren ^it-
crliedern müsste in irgendeiner rorm ausgeglichen v/erden.
i
«e ' icii
j-Ci'i
o«. .1. v^
Diskussionen in wn^^v^vi Vor»—
stand vom persönlichen p.uf ein sachliches Gleis zu schieben, hier
sind wirklich ernste Probleme in kleinem Kreis zu erörtern und zu
lösen. Dazu sind Sie und alle anderen Vorstandsmitglieder nötig.
Vor allem wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie in dieser Hinsicht auch
Ihren Einiluss bei Kraus geltend machen könnten, sofern dieser et-
\/a zögern sollte, zu kommen, was ich nicht wca.oS. Meinerseits würae
^'ch es begr^üssen, wenn der Vorstand zu einer Sitzung in Berlin auch
Her-rn Gollwitzer einladen \mrde , der allerdings in der ersten Hälfte
des Oktober 10 oder 12 Tage von Berlin fortsein wird.
Auch unsere Ferien waren sehr schön. Nicht nur hatten wir mit
dem Wetter Gliick, sondern auch die ^-'reundlichkeiten der Menschen
anderer Nation zu empfangen, bedeutet für uns iramer i:.rholung.
Mit ganz herzlichen Ginissen, auch von meinc.r Prau und Präulein
Heydenreich, an Sie und die Ihren
yn ^ /f stets Ihr
SUaseldorft 16« Mrs 1964
Sehr gethPter Herr Pf jorrert
f
nielnc Prmi hat in Ihrer Herzenehöflichkeit bei d«a gc trlgen
Teleforx^^ bpräch ml% Urnen uicht den i.iUi; ^eiuxbtt Ilmon au aa^en,
wao ich Ihr luf t:;etr t^en hr:.tte, daß ich für de nicht nehr zu
©prechen bin«
über die Ünmöii^liolikeltcn Iid Brlefwech^^el Gollvvltaor-Tllel hat^e
ioh aur gleichen Zeit mit Herrn Prof o sor Jir. !)♦ OoldL.oliiiiGit
Gelegenheit ausfilhrlich zu jprscheu. Aber jmqu abeoaehen avoni
kann ich daß Thoologiöche nußer r\oht la. eeü, u^ta ja nie utixomen
kann^ wenn das Menschliche nicht in Ordnunig it:t.
füe haben in einem t^ehr peraörü^lchen Brief vom 26, 9« 63 oa
Krankenbett Ihrer Gattin bei mir der; Eindrucic erwecken wolieni
daß dao geplimte Gespräch lalt den Luthoraacrn - ..enn auch
• ekxmdär • auf Sie Friedonewllnsche der Freunde in Fulda" zurück-
gehe. Die. en Eindruck haben Sie er^t mli cineci hingewori* nen iVort
korrigtertt jU.e JrTäßident von Shaüdeu in ATuold^Aiain ^%%f Herra
Gcllfdti'cr xinäi Herrn Tl^iider bencliwcrt von dieceis Plan Abstand ssu
nelimen. Ob Sie ee verstehen oder nicht, über ein öolches Fakttaa
komiae ich nicht Idnwe^»
Nach den teilo theolotlech fundiertexif teilö aenechiich be^tgenaen
Aueftihjrungen der Herron von Tliaddeüt Prol'Oüöor ^.ichoit irofe.t*or
Elirlicht ifurrer leuner und Fr:m Dr* .^imon hat Ihr Herr Schwieger-
sohn z\m Fall Kirchenrat Mehl nicht mehr su ea^ent gehab tf alö daß
sein eii:,ener Vater t Pfarrer in i^a^ernt jedea ..ort deü Herrn Mehl
unterschrieben i.fitte. Die Auafriirun^en deß Herrn teehJ. aber waren
nichts andercB xIb eine Sanktionierung deö Gewesenen un : Furcht i^iren,
vielleicht oach eine Vorueruivuiic. füi* uOi^cnuCi .• herr Gollvvitzer
hat damit oin Mail von Ph Jitanielonirl^eit und Hers^.enBict^lte gezeigt,
das Jede weitere Mßicuesion üb* rflUößig macht. Ein Jude war imwes^end,
der Jude Oeiö. Der Jude Geiu hat leino ich^^eutor und deren Faciilie
in Auechwit2i verlor«: n, hat i^lne Blt^ rn h db irr vor cluaerzp Ver^
zweiflxin, und Haß eterben sehen, ein eigene© Soiiickeoi intereaeiert
hier niohii. Aucii dasii^ wurde x.un durch Herrn Gollwitsir ein Faktum
geschifftii., über daB hlnwe^zukonmon über raeine Kraft £:eht.
Ich di\ri ^'ifiit^oh vm die . iiißiKe Freundliclü:eit bitten, Jaß oowoliL
Sie wie Ihr Korr Bchwic^rorcohn in ZiUcunft Kir gef-enüber ivChwei^en,
vuB mir die Möglichkeit au geben, mit den letzten zwöli' Jaiiren und
ihrejii völli vergeblichen itdnbüts f c^rtit^ zu ..trden.
Mit den beötn einsehen, inebeeondere für Ilire erkr aikte Fr iU
Tochter,
Düsseldorf, 16. März 1964
Sehr geehrter Herr Pfarrer,
I
o
o
meine Frau hat in ihrer Herzenshüfliclikeit bei dem ge trigen
Telefongespräch mit Ilinen nicht den hut gehaht, Ihnen zu sagen,
was ich ihr aufgetragen hatte, daß ich für üie nicht mehr zu
sprechen bin.
Über die Unmogliclü^ceiten im Briefwechsel Gollvvitzer-Thiel hatte
ich zur ."-leichen Zeit mit Herrn profe; sor Dr. D. Gold;:.Ciimidt
Gelegenheit ausführlich zu yp^öchen. Aher auch abgesehen aavon,
kann^'ich das Theologische außer acht lassen, das ja nie stiirmien
kann, wenn das Menschliche nicht in Ordnung ist.
Sie haben in einem sehr persönlichen Brief vom 26. 9. 63 am
Krankenbett Ihrer Gattin bei mir den Eindruck erv^ecken wollen,
daß das geploJitf' Ges-oräch mit aen Lutheranern - v.enn auch
sekundär - auf öie Priedensvmnsche der Freunde in 5\ilda" zurück-
gehe. Diesen Eindruck haben bie erst mi o einem hingeworf ^.nen fort
korrigiert, als Präsident von Thadden in Arnoldshain bie, Herrn
Gollwitzer und Herrn Härder beschwor, von diesem Plan Abstand zu
neliiuen. Db Sie es verstehen oder nicht, über ein solches Faktum
konmie ich nicht hinweg.
Nach den teils theolo-isch fundierten, teils menschlich bewegenden
Ausführungen der Herren von Thadde.ii, Professor Michel, Professor
Ehrlich, Pfarrer Leuner und Frau Dr. Simon hat Ihr Herr Schwieger-
sohn zum Fall Kirchenrat Mehl nicht mehr zu sagen, gehabt, als daß
sein eigener Vater, Pfarrer in Bayern, jedes -^ort des Herrn Mehl
unterschrieben hätte. Die Ausführungen des Herrn Mehl aber waren
nichts anderes als eine Sanlctionierung des Gewesenen unu Furchtbaren,
vielleich-G auch eine Vorbereitung für Koimnendes. Herr Gollwitzer
hat damit ein Maß von Phontasielosigkeit und Herzenskalte gezeigt,
das jede weitere Diskussion überflüssig macht. Sin Jude war anwesend,
der Jude Geis. Der Jude Geis hat seine ochwester und aeren Farüilie
in Auschvätz verloren, hat seine Eltern h...lb irr vor .cimierz, Ver-
zweiflun.o- und Haß sterben sehen, ::>ein eigenes Schicksal interessiert
hier nicht. Auch damit wurde nun durch Herrn Gollwitzv^r ein iaktum
geschaffen, über das hinwegzukommen über meine Kraft geht.
Ich darf danach um die einzige FreundlicM^eit bitten, v.aß sowohl
Sie wie Ihr Herr Schwiegersohn in Zukunft mir gegenüber scnweit^t^n,
um mir die Mögliclüceit zu geben, mit den letzten zwölf Jahren und
ihrem völli, vergeblichen Eins.x-cz :
^rtig
zu werden.
Mit den besten
Tochter,
Wünschen, insbesondere für Ihre erkrankte Frau
• .-I •" Vft*^
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Sehr geehrter Herr Pfarrer,
Düsseldorf, 16. März 1964
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meine Prau hat in ihrer Herzenshöflichkeit bei dem ge trigen
Telefong'oöpräch mi t Urnen xiicht den kut gehabt, Ihnen zu sagen,
was ich ihr aufgetragen hatte, daß ich für ^jie nicht mehr zu
sprechen bin.
Über die UmiöglichJieiten im Brief wechj^el Gollvdtzer-Tliiel hatte
ich z\ir gleichen Zeit mit Herrn Professor Dr. D. Gold::.c}Midt
Gelegenheit ausführlich zu jprachen. Aber auch abgesehen davon,
kann ich das Theologißche außer acht lassen, das ja nie stimmen
kann, wenn das Menschliche nicht in Ordnung iat.
Sie haben in einem sehr persönlichen Brief vom 26. 9. 63 am
Krankenbett Ihrer Gattin bei mir den Eindruck erwecken wollen,
daß das geplante Gespräch mit den Luther anerri - vvenn auch
eekunäär - auf*t!ie Priedenswünsche der Preujide in Fulda" zurück-
gehe. Dieben Eindruck haben Sie erst mit einem hingeworf nen Wort
korrigiert, als Präsident von Thadden in Arnoldshain ijle, Herrn
Gollwitzer und Herrn Härder beschwor, von diesem Plan Abstand zu
nehmen. Bb Sie es verstehen oder nicht, über ein solches Faktum
komme ich nicht liinwug«
Nach den teils theologisch fundierten, teils menschlich bewegenden
Ausführungen der Herren von Thadden, Profe^jsor ilichcl, Professor
Ehrlich, Pfarrer Leuner und Frau Dr. Simon hat Ihr Herr Schwieger-
sohn zum Fall Kirchenrat Melil nicht mehr zu sagen^gehabt, als daß
sein eigener Vater, Pfarrer in Bayern, jedes «ort des Herrn Mehl
iintersclirieben hätte. Die Ausführungen des Herrn Mehl aber waren
nichts anderes als eine Sanktionierung des Gewesenen und Furchtbaren,
vielleicht auch eine Vorbert^itun^^ für Kommendem. Herr Gollwitzer
hat damit ein Maß von Phrjitasielosigkcit und Herzenskälte gezeigt,
das jede weitere Disimssion überflüssig macht. Ein Jude war anwesend,
der Jude Geis. Der Jude Geis hat seine :3ch«ester und deren Familie
in Auschwitz verloren, hat rioine Eltv rn h.a.b irr vor ..cMerz, Ver-
zweiflung und Haß sterben sehen, ^ein eigenes Scliicksal interessiert
hier nicht. Auch damit wurde ii\m durch Herrn Gollwitzer ein Faktum
geschaffeil, über das hinwegzukommen über meine Kraft geht.
Ich darf danach um die .einzige Freundlichkeit bitten, .laß sowohl
Sie wie Ilir Herr Schwiegersohn in Zukunft mir gegenüber schweigen,
um mir die Möglichkeit zu geben, mit den letzten zwölf Jaliren \md
ihrem völlig:, vergeblichen Einsatz fertig zu ^-erden.
Mit den besten TOnschen, insbesondere für Ihre erkrankte Frau
Tochter,
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RABBINER DR. ROBERT RAPHAEI^GEIS
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O
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4 DÜSSEJ.DORF, dkn
-yiSOlIEKSTRASSK B»
TKI^KFON : 44S4aS
6. Sept. 1963
Lieber Herr Goldschmidt,
ich habe Ihnen noch nicht für Ihren Brief gedankt und auch nicht
für die 5,- m., die mir für die Rückreise eine gewisse Sicherheit
gahen. Hoffentlich hatten Sie schöne Ferien, unsere waren wirklich
sehr schön. Vielleicht giht es doch bald eine Gelegenheit, sich
wiederzusehen, schließlich gehören Sie zu den ganz wenigen Menschen,
die unsereins nicht deprimieren.
Ihnen, Ihrer lieben Frau und den Kindern die herzlichsten Grüße
von unw allen.
Ihr
6. Sept. 1963
LieT^er Herr Preudenberg,
i )
ich die Ferien genieß er ii.-ch lang liielt, kann ich Ihnen erst heute
auf Ihren Brief yojü .<9. Ausübt .antworten.
Zuerst das praktische j die Jüdisclxen Herbstf eiertage finden am
11. Oktober ihr lustigeb Enue. Tut den restlichen Teil des Monats
ist xüeine Vortragütcifel reich besetzt. Ich ..ehe nicht, aie ich noch
eine Sitzun^^ einlegen könnte.
Aber es wäre vielleicht auch ^anz gut^ wenn diese Sitzung ohne den
^^en G-eiB stattfände, «enn ich den i:;riüfßegen nach dem Dortmunder
Kirchentag überdenke, finde ich darin so manche üiir peinliche Bemer-
k\ing. In Wirkliclikeit haben wir fille geiiieinsaffl das Geschehene zu ver-
antworten, das nur negativ zu beurteilen kein Aiilai? besteht. Es geht
weder an, den Vorstand, nocli innerhalb des Vorstandes Herrn Kraus ver-
antwortlich zu machen. .Die Bemerkiuig de^ Herrn Härder, die mit
"lieber i>ruder Krau.3" beginnt und eineiü **botani sehen Verein •• schließt,
halte ich ilir unEuigebraCho, um keinen stärkeren Aur>druck zu benutzen.
Alle Mitglieder d«r AG 6 haben gemißt, ..^v^ j_,eplant .nirde, jeder von
uns war sicii gik«Kgy über die scliwere Kost und die lan^^e Zeit der Dar-
reichung ijsi klai'en. Man sollte nicht nach üinecs Sundenbock suchen,
das mag deutsch sein, ciiristlich ist es wolil kaujn. Aber bitte machen
Sie das unter sich aus, ich .all mich da nicht einLiisch€m.
Nach den Erfahrun^'en mit Herrn Härder auf den Vorveranstaltungen in
Bochlun und Duisburg halte ich es für dringend geboten, sich in A.
darüber klarzuwerden, wie das christliche Bekenntnis deutlich zu machet
iet, ohne daß in eines Juden Anwesenlieit die Missionsschalmei strapa-
ziert wird. Es ist weiterhin nicht zumutbar, ?onnuli erungen anhören
zu müssen, die, in ähnlicher Porm von jüdischer Seite vorgetragen,
kein Christ sich gefallen ließe.
Seien Sie freundschaftlich und herzlich gegrüsst.
Ihr
Herrn Pahniner 'ni • 'eis zur Kenntnis
Professor Dr. Dlttrlch (Jol ischmi^t
s. Zt. Treix ,arn«
near HaT'rfordwest, Pejcur.
11. August 196}
)
Pfarrer !•
*rledt: *l^t: tr . 19
r. ft#»4enberä
W
(
Lieb^.r iruüer ''^readenberg,
-14 in^n ^«nc '^ir Ihren >unaörl6f iHMi ^* Acujust, 4« «J;^»
..t«t ,ls xn^^erlln -jjf^^.f^j^^^f ,J J^l ',;rkons«vat?ver - um
alcr.t D«x-, teilen, n J«;^\.»^^ -^ l,.^.[i wwtren enden T»« noch
2 alC'^deraiecne Vortr'l;.e "'^'^••^^J'«^. il •%«!?« in ortmund beapro-
lieh ^'^^^';-^';^:JiJ;,i;::^:-J4.;e '• ^«ciu.nen Themen In ,.nz all^e-
?;?t?" in en :;;ie ersten HHrer fort, -le ^.u.«Msnrtea etc. ^«en
n'ir teTl'.r-tpe Or'ind iura ä-jssu^. I
' 'O ■ r leben «l8 irbeita.^eüelnectiaf t in lor Vorntcllun/., wir
-l-«t^i auf ÜnnPi^^rre^cntetK LTimcr -veitei bnuen, also sor.ass ; .
!^ Vornnet/ltu zu Y*rsnetaltua(i im^er M.ües orin^jen. 't'ate'lcnllch
hfittin wir üi c 'tia^d ale Berlluer Ver»n« taltun.- n!cnt vorau.set-
5in!SrJin. onS^'n^tten in Irgendeiner ^rn ^e^e : in.en oU—n.
"c.^. lA Merlin .^e«8«te in «Her -ir« nochaai« su "J" «^ " J,^"
Joetwe .Ines dir beiden ..ferste d5,r-,uf -.u v-r-.enden. me ^i-J^;"
fir'dlroe -re'seTabie.eften «oül von d-,r Iru^.pe Im jldisc^ien -Jwm-
deLue ! .irc'^nta« 18t - gerade w. r. nlcnt bo ^'''^-f^f „^J, ^.^f J.
wie eirieraelt in Berlin «eerbe^ tet werflen Kann - viel aeh. KuiMt.«-
biV^'d v;lLm.»«lon al8 Srw chBenenbildung, aucr. gsD es o-ienbar
in ^Oit^na bei oxis £_U2. teute, .Me ^ohon in Berlin bei ot.b ^ie^esta
wäi en.
'j) WB .^äre ein .^ro'iae» Verdienet des Klrcbeuta^ea §9fma»R, wen:
er Blei in einer ^ro^^en ^und^ebao^ «em,». ae.a ^aUwort den . ro.es-
lln eeidmet h tt«, loc. .ies fc -tte eui ..einen ?»11 eine Versnatal-
tu ••'"'unsS*! ..iDelts^cnciaschoit sein üd-en and aUUen. ni, Pro-
zesse -^ir.^ lue .■;.atscbe Angelegenheit una nlont die einer Arbelte-
v«3inin8ct)Bft von Cnri"tfii; 'ond Juden, .em »uch einzelne a-r- r-'-r
M^^gU^d^r I')!ii.b.::i.eUe bei .in^x acl.hen rund.eöu.^ ,ern mlt^e- ^
wirKt h^ittene
4) Dei ?eßi9ofcl8S der !)oiinM«ifl.s-»bend-V«r«n«t»ltun,., war z««!-
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SI? deriaLe -lnb«u .onseres Th.mee nloüt nlnr«lch«nd "organl-ch-.
'•flh stimm« darin Ihrer »nslclit zu. Doch davon «bgeaehen » inheix-
Uch !^ ai« 'rS.ite.netr.oae halte Ich He ^l«i«%^i-^"«:i22r*??oI
italtuns, «n d'r Ich ö^teillgt war, für einen '-'*«1«- ^•'*""'.^'°^-
le, aela ima Ich h«tien am ereten Tag ca. 50, am ^^'^^^^^^tlr.
i>erson-n, «roeaentelle Aus-lrtlge, IMnn«r und "ra-^ett U««ztere
flb"wOäen): da-unter einen guten Teil (lu-20) Jugendliche und 3tu-
dfntent Das IToto.wll, da« bei one -eführt wai ie, aei,,t, daa« leb-
haft aid leld'.nscbaftiich um -randfra^eü liakutiert «ur-ae. *ir md-
i^en erecnroc-ien .^e^efiea sein» Melone ?aile von Vorurteilen und
Palseiilni-ormatlon noch Im <:oir*an.^e ind, auf «le pri^^iti^« 'l^f.''
wir z. T. 3nf*ort3n .tza^otenj doch sollten -*ir froh aein, dsse die
Tragen herauaka^oen mid 2ur Äeu.tnia neh-non, auf welcnem Niveau c. U
AufKlJirung vielisch onaetzsn iüuus. Hier slöt'a noch \rhelt fJr
Jahrzehnte!
■>) .anlt bin Ich bei der »rage nach etwaiger k^inftl^er Mlt-r-
beit bei Xlrcnent^.,;er.. Hier aüeaen ».ir nn^ den OeBamterf^hrunjen
un'-i -Intentio'ven der KlrcnentaßBver.9'i8t8lt(;r bis zu •sinem .-•ewissen
firade anpeseen and können nicht r.r««rten, dae» die '^^'f *Vir£«h.
etwa nur In Rückeicnt euf uns getroffen werden. 5o möchte ich ^ohl
hören. -vAlche «^rf aiirun^^en ina/^eaaat in Dortmund gemecht sind. Sind
diaae positiv uoc^ crmuti^^en aar ^orts^^auns d.4e "neuen ^'tils", dann
aollten «.ir n^ix sehen, das« unser 'Pnema aütue lex efaest und ins-
«aaamt besaar in aan Seaaatrahmen eingeordnet wird. Ich glsaoe al-
l»rdinga, daas die Intentitlt von Vontlttage-Veranstsltunf/en kaum
no-h SU anaeren TB^.eszeiten errelcnt erden kann. Tn Konfcination
von n«=rlln und Dortmund würde dies h . sen: '^ie Arbeitsgruppe be-
atreitet parallel zueinander an 5 Tatjen Je ca. 5 Vcrarieteltuniien -
Jawalls eingeleitet mit «inor Bibelmraeit (20 Miniten) und eine«
Kurareferat (bis lu iO Inatea) - dabei ein "edner Jude, ein «Red-
ner Ohriat - ar;sohlieKc-eud b.s zu 2 Stunden laku-oaion. Ma 3. ""a^
abamiB eine .-rof re Kunß.eVu.., in "til wie oben angedeutet. Vann ist
die ArbTTiT", neinsohj.ft wirKllch in '-unJtton ^etret^n und die '^und-
gebunriizuKloich vorbereitet.
6) -'e Mbeit innerhalb d r Arbeitageraeinschaft hat ihr« Sohwie
ricicaltan« "»is lle t zum ^c^sen '"eil wlrilich in dir ÜBtur unaarer
-^ach« und '^■^r dadurch ge,i;ebenan heterosenltit der daran beteiligten
**4^»-»v« r^ t%V\ tat
A r.v^ Äin«^ .,ifc«n»id4öf p r'rpf^hr dÄXlru das« mtxim
Bei i€ v.ioh1.i sr Mitglieder w«ni.:ci piKtiv It't «i« anfÄnga: ^oiiwitzer
kuolöch, MeichmÄun, ^ßer, Kraus, Michei sowie elni e ier w«nig«n jd-
aisciien Theolos«a. DieBe alle haben ,i^wi«» gute Grinde, doch In der
Häafoa'; liegt eine Gefahr für untiere Arbeit. Hnd sich-r ist schliess-
llcn ricitl^, das« Yoroltzen'^. jr uiid Vorstnnd nicht ao inteneiv t-t-
ti^ si'id, Ai<3 a3 notve^di v;qre vor «ilem dam, wenn rüe ''esamtzu-
s^aneaXUnfte so selben und eill, '^Jind, «vie 'Ue, ^ruisr -^reudenbers,
es mit -:ec:it be'n»tn>i«ln. liier Abhilfe z\x schaffen, musn ^uf .aoe einer
^ -
und
t.7 ■»
e sie ja be-
baldlen '/orntaiidasl taung sein, wie Brud:5r Härder
reita'pigien. "^ch KB^n diese Absicht nur nehr be;^r^J8en und teile
dazu gleich mit, daas Icn im Oktober ^urahrscneinlich zur Verfügung
stehe 8UBgor sn öan fageu «ü c«. 25. 10a (Icn ^aUr^ste das In Berlin
liochaala genau prüfen^
- 5 -
7) Auf der Vorstandssitzon.^ wäre dann auch nochmals ausführ-
lich über die Themensteilon/ für die Januar-Zu^ajamenkonft zu spre-
chen. Ich persönlich finde heide Vorschläge - Landverhel^aun/j und
Hecht rut, der erster e wird aber - auch unaühängig von dem prozess-
Buch -"wahrscheinlich leichter zu erfüllen sein. Daher sollten wir
m. B. bei dem Dortmund r ^.cschluss bleiben; das wäre auch psycholo-
gisch besser. Doch losae ich mich in (iieser Bache Im Vorstand gern
überstimmen. Sollten also rjie and ren Herren Ihrem Vorschlag zustim-
men, so lassen Sie sich durch meinen vlderspruch bitte nicht hin-
dern, nach Ihren Absichten zu verfahren. Jedenfalls muQs auch ver-
sucht werden, bereits für die Januerta^ung eine ausführliche Aus-
sprache mit den ^uldaer Herren über Dortmund und über etwai^^e künf-
tige Veranstaltungen anzusetzen. Könnten nicht ?ulda oder Frau Dr.
Bohn gebeten w^^rden, dazu das gesamte Pre8se-"^xho zusammenzustellen,
das unsere Veranstaltuni^en in Dortmund gefunden haben?
Durchschrift di-ses Briefes lasse ich zur Beschleunigung unse-
res Austausches an die Herren ;^eis, Härder und Kraus sowie als Sr-
faiirun-^öDericht nach ^ulda ^ecien.
Mit ganz nerzlichen orüssen an :ie und Ihre verehrte "^rau ^re-
mahlln
In Verbundenheit
Ihr c^z. Dietrich Groldschmidt
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Rabbiner Dr. Robert RaphaelGeis
4 DÜSSELDORF, dbn j I— m \
FiaCHRRSTRASSB SO ^ , \ | OOO W^
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Rabbiner Dh. Robert RaphaelGeis
4 DÜSSEI.DORF. DBN ^q^ ApPll 1963
PI8CHRRSTRA88K SS
TSI^KFOM : 44 64 08
o
o
Lie"ber Herr GoldschJiiidt,
halben Sie vielen Dank für Ihre Information, die es mir viel-
leicht leichter macht, noch rechtzeitig herauszuhekoirmien, worüher
ich reden soll. Offen gestanden weiss ich es noch nicht. X
Wenn Ihre Frau und die Kinder zur Zeit des Kirchentages in der
Nähe von Dortmund "hausen", könnten wir doch überlegen, oh wir
nicht am Mittwoch, also vor dem großen Massentreffen, eine
idyllische Paxailienf eier Goldsclrmiidt-Geis in Villigst abhalten
wollen. Darüber können wir ja in Bochum und Duisburg noch reden,
denn nur mit Theologie lässt sich selbst bei deutscher Gründ-
liclikeit die viele Zeit nicht au .v füllen.
Seien Sie sehr herzlich gegrüsst,
Ihr
(»lT<>i*V^
<n
u4
Professor Dr. Dietrich Groldßcluiidt
ifoxfB nxilci '^sxiDsltsdqsq;* isd iXsbxia^ nsb aift
0 a^7.^,3. 1963
An 15. und 14# Mai 00II in iAiisburg bzw. in Bochiun je eine
Vortragovernnstaltting der Arbeitsgruppe "Juden und Chri-
vv \ \"\ \ßt'en" unter dem Thema ^eltjudentum'' stattfinden, Dafiir
. . r^ ^. Bind ''1q edner vorgesehen - je in der i^eihenfolge des
Auftretens -1 ich oelbst, Dr. Geiß, Prof. Kraus bzw. (in
Bdchujn) Prof. Härder, ^it den nachfolgenden Zeilen möch-
te ich die Herren Oeie, Kraus und Härder kurz informieren,
wie ich meinen Beitrag ^anzulegen gedenke, damit sie ihrer-
seits einen Anhalt Über das einleitend <>eoaßte haben. Zu-
^j^^^VxHx^ r*N>r(\- gleich wäre ich fllr jegliche Kritik und Anregung auf nei-
\;^«^ K^K«^K^^^^5^^ nen Entwurf hin dankbar.
\
Ausbreitun/?: der Juden über die V>elt seit dem babyloni-
schen Exil und seit der ^erßtörung Jerusalems bis 1933
lind 1963. I^ies natürlich nur in ganz groben Strichen,
um die Wanderung der SfiJ^dim und Agchkenasim zu zeigen
und weiterhin in den letzton hundert onhren von Octeu-
ropa über ^.esteuropn nach den USA, Die Verschiebungen
unter Einv/irkung der ^azis. Bildung von Kulturzentren.
(^Vj^^\ ,^^^ >^t*^v5^><^^. VerhHltniB zu den Stantsvolkem. -^ie sozialen Kennzei-
\^^rÄi^ ,rV^V<^
I \
chen der Juden als einer ständigen Minorität geringen
sozialen Ansehens (vgl. Sartre: Betrfichtungen zur Juden-
frage). Keine Versuchung zu staatlicher Macht, nber Ver-
suchung entweder zur Selbstisoliorung odor zui^ Assimila-
tion. Erwählungsge danke und Erlösungshoffnung.
3. Der Zusammenhalt der Juden innerhalb der Grenzen ihrer
jeweili^cen Stnatsvölkor und über diese Frenzen hinaus,
gestützt vom Gresetz, den ]?'eöten, der Pamilie .
fÄt>I *^4/^g GeBpür fUr den Handel; Der ••]jDphet loche" Sinn nuch
V im Profrnen. Jüdiache ^ereetztmß?
«ixo 9C lu/rlooa nl .v..;d ^Ti/cfni:jr^ ni .• fo« tm .^I nnxx .^I nA
5, Der St^^at Israel und die moderne Welt
»iff «el> letxui 'i^t
O'üf r/r.
:
.nebnlltcTßcfB "mrtnebJ/U-n*''
'•.^
n±) •wstf «j;rJ3i^ .loT^I ,aleO .ia ^^acflee rfox :-
^iioieimolni ^tini -cefircaH hnxj mumJi ,8x©t nett eil eib rioJi et
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«xrS •nednri e#»ßae^ bne^xelnis Mfe nterfü ;flBriiiA it' 3 «tiea /^^' c4<^ T^ly^
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^xi9r^^o±i;r^^ iiodoi'^ sxüv^ nx 'TUii iIo±r:ci;;)-ßn aeJrCI •f&PI boij
iÄgles jjs nxa/'.xisiiloeA bojar ffixi)J3^1^. lob mnebn«^ e±b au;
-uotöü nov noTjrtnl» t'^ebmrxl no^sJ-öI neb nl nx ^tles^ hnis . ^
nov.mj-doixioaioY 9±a .ABU neb ifonn -qoTiXötaeW nmm ««01 ^ / '/
-±9snn9.i nBlxiXsoe 9X^ .EIü2ii ' i£l_iillIMl2l •^^^'^^'^^V^^;^ /^^j^
neaniioa ^r^^lionill nesibiifita lonx nebirL leb o ^ </?^ ^ijJ^M^i^V
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Professor Dr. Dietrich Goldsohmidt
Berlin, den 19*1. 19^3
Herrn Professor
Dr. Ludwig Ra i s e r
74 Tübingen
V .'
(
Lieber Herr Kaiser!
Anfang dieser Woohe haben Herr Härder und ich Präses Soharf aufgesucht
und ihm unseren anliegenden Brief sowie meine Diskussionsgrundlage für eine
Erklärung gegeben» Daran schloß sich ein sehr eingehendes Gespräch über die
weiteren notwendigen Schritte in Sachen NS-Prozesse, loh verzichte darauf,
die Resultate dieses Gesprächs zu wiederholen» Inzwischen hat am 17» und
18. Januar der Rat der EKiD unter Beisein von Bischof Haug getagt» Soeben
habe ich von Präses Scharf telephonisch die Ergebnisse der Beratung erfahren
und beeile mich, sie Ihnen in Übereinstimmung mit Präses Scharf mitzuteilen«
Grundsätzlich begrüßt der Rat die Initiative , die von der Arbeitsgemein-
schaft "Juden und Christen" ausgegangen ist, möchte jedoch nach außen als
erster der Kirchlichen Kreise hervortreten in der Öffentlichkeit und bittet
daher, mit ihm zu kooperieren-!^ und nicht selbständig an die Öffentlichkeit
zu gehen. Bischof Haug labe alle Anregungen sehr loyal aufgenommen und Präses
Scharf bittet Sie als den Vorsitzenden der Kammer für öffentliche Verantwor-
tung beim Rat der EKiD die Dinge möglichst bald mit Bischof Haug zu erörtemo
Der Rat erkennt die Dringlichkeit der gesamten Angelegenheit und gibt daher
die Absicht, erst bei der Gelegenheit des Auschwitzprozessee im Mai mit einer
Erklärung hervorzutreten, auf» Vielmehr ist Bischof Haug gebeten, mit seinem
Ausschuß zur Beratung bei der nächsten Ratstagung einen Erklärungsentwurf vor-
zubereiten (28»2./l »5») , der dann auf der Synode im März der Öffentlichkeit
übergeben werden soll, wobei mir eben am Telephon nicht klar wurde - iind es
vielleicht auch noch nicht definitiv entschieden ist - ob dies dann eine Rats-
oder Synodalerklärung wird. Ich würde letzteres befürworten» Bischof Haug hat
zur Vorbereitung alles Material, das ich Präses Scharf gegeben hatte, erhalten«
In der Frage der juristischen Beurteilung der Situation möchte der Rat
sich einer eigenen Initiative enthalten« Er sieht es offenbar nicht als seine
Kompetenz an, von sich aus quasi eine Kontrollkommission für die Rechtspre-
chung einzusetzen» Doch inoffiziell würde er jede Initiative begrüßen und ein
ihm etwa vorgelegtes Gutachten sorgfältig prüfen» Präses Scharf sieht es je-
3 - _ ».
UUUil
bil»
u'üxOliauö
antwortung gehörig an, wenn wir unsererseits uns um diese juristische Frage
bemühen, d.h. daß er - so darf ich wohl sagen - sich mit der Initiative iden-
tifiziert, die bereits die Arbeitsgemeinschaft "Juden und Christen" Ihnen
gegenüber ergriffen hat durch jenen Brief, den ich Ihnen am 7« Januar schrieb
Präses Scharf machte den Vorschlag, daß Sieverts und J^ger in Hamburg evtl»
die Hilfe der dortigen Akademie bei Schreibarbeit o.a. bekommen könnten und
daß er möglicherweise auch bei der Finanzierung eines vorübergehenden Assis-
tenten o.a. helfen könnte«
loh habe die große Hoffnung, daß Sie trotz Ihrer Überlastung einen Weg zu
finden vermögen, auf dem noch vor unserer nächsten Zusammenkunft in Frankfiirt
einiges in Gang kommt» In jedem Fall möchte ich schriftlich wiederholen, was
wir schon am Telephon erörtert hatteni daß diese Sache in Frankfurt am 15»
oder 16, Februar jedenfalls so weit besprochen werde, daß wir im weiteren
Prozedieren keinen Aufenthalt erleiden, und möglichst unsererseits den Rat
bei seiner Tagung am 28.2» und die Synode sachkundig unterstützen können.
•M 2 **
r> nfcrffrti- tiii^AS^Ä^.
^
V
- 2 -
Zu Ihrer weiteren Information i Die Buchangelegenheit wird klappen, sofern
wir einen Autor finden. Der Rat bezw. Präses Scharf wollen den nötigen Zuschuß
gewähren und w ahrscheinlich auch eine Einlaitung beisteuern* Der Kreuz-Verlag
ist so gut wie gewonnen und erwartet das Manuskript zum 50. April, Dann kann
das Buch beim Kirchentag vorliegen.
Es tut mir aufrichtig leid, Sie so bedrängen zu müssen....
Mit ganz herzlichen Grüßen
von Haus zu Haus
stete Ihr
(gez») D. Goldschmidt
( >
Herren Geis, Freudenberg, von Thadden-Trieglaff , Gollwitzer
und Frau Just-Dahlmann
zur gefl. Kenntnisnahme
24.1.1963
{
Nicht zur Veröffentlichung!
Profesöwr Da?, Dietrich Goldechmidt Berlin, den 14*1 »1965
Als Diskussionsmaterial: Entwurf einer kirchlichen Erklärung
zu den KZ-Mordprozessen
§
(
Bundespräsident Theodor Heuss hat in seiner ersten Rede am 12, September
1949 in Bonn das Prinzip, das den Aufbau des neuen deutschen Staatswe-
sens leiten sollte^ mit den Werten der Bibel umschrieben:
^'Gerechtigkeit erhöhet ein Volk",
Heute - 15 Jahre später - müssen wir fragen, ob nich^ das Recht als Fun-
dament unseres Staates ins Wanken gekommen ist, ja mehr; ^b das Recht im
eigentlichen Sinne wirklich jeij^ials ganz Grundlage unseres heutigen Staats-
wesens war. Die Welle der KZ-Mordprozesse, die vor einigen Monaten ange-
laufen und deren Ende noch keineswegs abzusehen ist, muß bei allen Men-
schen, die mit weushem Herzen am Schicksal unseres Volkes Anteil nehmen,
einen Schock auslösen. Nach einem beispiellosen wirtschaftlichen und po-
litischen Aufstieg der Bundesrepublik, der uns allzu sicher gemacht hat,
wird das bereits gewonnene Kapital an Vertrauen unvermutet wieder in Fra-
ge gestellt. Man glaubte die Vergangenheit bereinigt, aber sie war es
nicht. Die Mörder sind unter uns und haben zum Teil geachtete Positionen
in unserer Gesellschaft eingenommen. Es erweist sich, daß 1945 kein wirk-
licher Neuanfang war. Wir haben unsere Vergangenheit verdrängt, anstatt
uns iht zu stellen. Jetzt tritt sie uns erneut und peinlich gegenüber; die
vergessene Schuld wird mit Zinsen von uns eingefordert.
Die bisherige Reaktion der Öffentlichkeit auf die Prozesse zeigt, daß die
Gefahr einer neuerlichen schuldhaften Fehlentscheidung weiter Kreise der
deutschen Bevölkerung in zwei Richtungen besteht:
1.) Es ist wahr, daß durch die Verurteilung der Mörder die Opfer nicht
wieder lebendig werden. Es ist auch wahr, daß die gleichen Menschen,
die jetzt des vielfachen Mordes angeklagt sind, in den anderthalb
Jahrzehnten, die zwischen ihrer Tat und ihrem Prozeß liegen, anschei-
nend ein "anständiges, bürgerliches Leben" geführt haben. Aber wer
daraus folgert, es sei nunmehr angebracht, endgültig einen Strich un-
ter die Vergangenheit zu ziehen, anstatt nach so langer Zeit alles
noch einmal aufzuwühlen, übersieht, daß verheimlichte Schuld aus der
Vergangenheit das Leben in der Gegenwart vergiftet. Das gilt für den
Einzelnen wie für die Gesamtheit. Es gibt Anzeichen dafür in unserem
öffentlichen Leben, die das erkennen lassen.
Darüber hinaus mögen viele derjenigen, die hier Gnade vor Recht erge-
hen lassen wollen, sich fragen lassen, ob sich hinter ihrer vermeint-
lichen Humanität nicht das Bewußtsein verbirgt, daß eigentlich auch
sie selbst an den i'latz der jeweils Angeklagten gehören und in deren
Freispruch ihren eigenen vernehmen wollen.
2.) Wer um das heimliche Weiterwirken verborgener Schuld weiß und darum
strenge Bestrafung der Schuldigen fordert, wer sich mit aller Deut-
lichkeit von denen distanziert, die sich dem Gericht bisher entzogen
und ihre Freiheit gestohlen haben, gerät leicht in die entgegengesetz-
te Versuchung, alle Schuld unseres Volkes in der Vergangenheit auf die
zu konzentrieren, die strafrechtlich belangt werden können, sich selbst
aber in die Rolle des scheinbar nicht betroffenen Zuschauers zu bege-
ben. Er übersieht, daß nicht nur die strafwürdige Tat schuldig macht,
sondern auch die unterlassene Hilfeleistung. "Was ihr nicht getan habt
einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir nicht
getan", sagt unser Herr. Es ist wahr, daß nicht alle Deutschen Natio-
nalsozialisten waren und nicht alle Deutschen Verbrechen begangen ha-
ben. Es ist auch wahr, daß viele nicht gewußt haben, was wirklich in
- 2 -
- 2 -
^ den Konzentrationslagern geschah. Aber wie viele Deutsche können in
Wahrheit von sich sagen, daß sie mit letztem Einsatz versucht haben,
ihren bedrohten Nächsten vor dem Zugriff des Mörders zu retten? Wie
viele können sagen, daß sie sich ernstlich bemüht haben zu erfahren,
was mit den abtransportierten Juden, den Polen und Zigeunern, den
Geisteskranken, den politischen Gegnern und vielen anderen Menschen
geschah?
Die Folgen solcher zweifachen Fehlentscheidung machen sich bereits in al-
ler Öffentlichkeit bemerkbar. Es zeigt sich einerseits eine ausgesprochene
Rechtsunsicherheit. Die gleichen Verbrechen werden unterschiedlich geahn-
det. Diejenigen, die Mordbefehle erteilt haben, werden zum Teil milder be-
urteilt als diejenigen, die sie ausführten, obwohl sie größere Verantwor-
tung tragen. Gelegentlich erfolgte Freispruch, obwohl die Tat eingestanden
wurde. Vera Brühne wurde wegen Doppelmordes zu lebenslänglichem Zuchthaus
verurteilt, obwohl sie die Tat leugnete; Leo Patina, am Tode von 10 Polen
schuldig, zu fünfzehn Monaten Gefängnis, obwohl er voll geständig war.^
Kann man angesichts dessen noch sagen, daß von westdeutschen Gerichten' 5.
gleiches Recht gesprochen wird?
Andererseits zeigt sich ein bedrohliches Schwinden des Ihteresäe^s ''M '^l^iten
^ /west Teilen der/deutschen Presse zu den derzeitigen Verfahren. Die Bevölkerung
U vird weder hinsichtlich der Details sorgfältig informiert, noch generell
auf die Bedeutung der Prozesse in innen- wie außenpolitischer Hinsicht ge-
nügend aufmerksam gemacht. Der Brühne-Prozeß hat monatelang Schlagzeilen
geliefert; über die KZ-Mordprozcsse wird an unbedeutender Stelle knapp und
meist ohne Kommentar berichtet. Kann man angesichts dessen noch sagen, daß
die deutschen Zeitungen eine objektive Berichterstattung üben und der
Wahrheit dienen?
Worum geht es in den Prozessen? Jedenfalls nicht mehr nur um die Schuld
der damaligen Machthaber, so daß wir es nur mehr mit einem erheblich ver-
zögerten Nachspiel der längst historisch gewordenen Nürnberger Prozesse
zu tun hätten. Der Befehlsnotstand, auf den viele sich berufen, kann von
/unein- evangelischen Christen nicht/anerkannt werden. Es gibt nur einen obersten
ge- Befehlshaber, dessen Forderung unmißverständlich lautet: Du sollst nicht
schränkt töten! Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Und wenn mensch-
liche Machthaber etwas anderes sagen, so gilt ebenso deutlich: Man muß
Gott mehr gehorchen als den Menschen.
Es geht in diesem Prozeß aber auch nicht nur um die Schuld dieser Befehls-
[^ empfänger und Befehlsübermittler des Grauens, der Henker und der Schreib-
^ tischmörder. Hier stehen keine Privatmorde zur Aburteilung an, sondern
Gemeinschaftsverbrechen, die von Deutschen ersonnen, von Deutschen ermög-
licht, von Deutschen vorbereitet, von Deutschen gewußt und geduldet wur-
den. Es geht also vor allem um die Rechenschaft, die das deutsche Volk vor
dem Forum der Geschichte wie vor dem Richtstuhl Gottes abzulegen hat. Da-
mit ist nicht das Eingeständnis einer Kollektivschuld unseres gesamten
Volkes gemeint, die jedenfalls juristisch nicht konstatiert werden kann;
auch nicht das Bekenntnis einer Kollektivscham, die sich nicht ^^rzeugen
läßt. Wohl aber muß endlich in der Bundesrepublik das Bewußtsein dafür ge-
weckt werden, daß es für alle Menschen, die sich zum deutschen Volk zählen,
eine Kollektivhaftung für das gibt, was im Namen eben dieses Volkes getan
worden ist. Und es muß von daher zu einer Kollektivverantwortung aller
Deutschen kommen, damit nicht altes Unrecht mit neuem zugedeckt werde.
Unser Schweigen aus Scham oder Selbstgerechtigkeit heute steht in Rela-
tion zu unserem Schweigen aus Eigensucht oder Angst gestern. Vom Ausland
wird es mit Recht so gewertet. Wit haben als Volk jetzt noch einmal -
vielleicht zum letzten Mal - die Chance zu einer umfassenden Besinnung,
- 5 -
- 5 -
die freilich erhebliche Eingeständnisse von uns fordern wird. Doch wir
befinden uns in einem Notstand, Ein Staat, dessen Fundament nicht das
Recht ist, hat keinen dauernden Bestand. Ein Volk, das sich seiner ge-
schichtlichen Verantwortung nicht bewußt ist, wird geschichtslos. Als
Spielball jeweiliger politischer Konstellationen wird es weder die Ge-
genwart meistern noch die Zukunft gewinnen.
"Gerechtigkeit erhöhet ein Volk,
aber die Sünde ist der Leute Verderben".
^
O
Es bleibt zu überlegen, wie das Problem der Begnadigung und des Straf-
vollzugs sowie der Sorge für die Familien der Verurteilten noch anzu-
schneiden ist, bzw. wieweit die Erklärung zur Einleitung des geplanten
Aufklärungsbandes benutzt werden kann.
Nicht zur Veröffentlichung!
Professor Dr. Dietrich Goldschmidt
z.Zt. ^rnoldshain, 7.I.1963
An den
Vorsitzenden der Kammer für öffentliche Verantwortung
beim Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland
Herrn Professor Dr. L. Kaiser
74 Tübingen
\J
Lieber Herr Kaiser!
Am 21, Dezember vorigen Jahres schrieb ich Ihnen bereits über das Problem
der laufenden und noch zu erwartenden Prozesse gegen NS- und KZ-Mörder. Wie
damals schon angekündigt, hat die "Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen
beim Deutschen PJvangeli sehen Kirchentag" diese auf ihrer derzeit laufenden
Zusammenkunft ausführlich erörtert. An den Gesprächen haben die meisten der
Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft teilgenommen, die in der Mitgliederliste
verzeichnet sind (vgl. "Der ungekündigte Bund", Seite 312/13), so insbe-
sondere auch Propst Grüber, Professor Gollwitzer und Dr. von Thadden mit
einigen Mitarbeitern aus Fulda. Ich bin gebeten worden, Ihnen das Ergebnis
unserer Besprechungen und die daraus resultierenden Bitten an Sie als den
Vorsitzenden der Kammer für öffentliche Verantwortung möglichst rasch mit-
zuteilen. Dabei möchte ich vorausschicken, daß unsere Arbeitsgemeinschaft
das Problem der Mordprozesse zwar sehr aufmerksam und äußerst beunruhigt
verfolgt, daß sie aber der Meinung ist, daß die hier zur Verhandlung ste-
henden Probleme weit über den eigentlichen Aufgabenbereich unserer Gruppe
hinausgreifen. Wir möchten daher wohl einige sehr klare Anstöße und Rat-
schläge geben, uns jedoch einer unmittelbaren Aktivität in der Öffentlich-
keit enthalten. Dies gilt um so mehr, als uns bekannt ist, daß sich be-
reits einige kirchliche Gremien mit der Problematik der Prozesse beschäf-
tigen und es nicht unsere Aufgabe sein kann, unnötige Doppelaktivität zu
beginnen, wenngleich wir andererseits bedauern, daß die Bestrebungen der
anderen Gremien bisher noch nicht zu einem sichtbaren Ergebnis geführt
haben.
A. Welche Probleme stehen nach der Beobachtung einer ganzen Reihe teils
bereits abgeschlossener, teils noch laufender Prozesse an?
Grundsätzlich zeigt sich bei vielen, wenn auch keineswegs bei allen Pro-
zessen, ein erschreckendes Maß von Ungleichbehandlung. Ich zähle dazu auf:
1. Man hat zunächst seit Beginn der Arbeit der Ludwigsburger Stelle
Prozesse gegen niedrigere Chargen der Polizei und SS begonnen, wenn-
gleich man sich im Wesentlichen von vornherein auf solche Beschul-
digte beschränkte, 'dönen Tatwille und persönliche Grausamkeit nach-
zuweisen war. In diesen ersten Verfahren ist großenteils zu lebens-
länglichem Zuchthaus verurteilt worden. Jetzt erst laufen Prozesse
vor allem gegen die höheren Chargen, und hier beobachtet man, daß
die Rechtsprechung anscheinend zunehmend milder gehandhabt wird.
Das Problem der sogenannten Schreibtischmörder ist überhaupt erst
kaum angefaßt.
2. Während bei Beschuldigung des Mordes gewöhnlich Untersuchungshaft
angeordnet wird, da stets Fluchtverdacht besteht, sind mehrfach
NS-Verbrecher unter der Beschuldigung des Mordes oder der Beihilfe
zum Mord gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt, mit der Konsequenz,
daß einzelne Verbrecher untergetaucht sind.
5. Während Schwurgerichtsprozesse gewöhnlich als Höhepunkte einer rich-
terlichen Tätigkeit von den beteiligten Vorsitzenden und Richtern
- 2 -
- 2 -
0
0
äußerst sorgfältig vorbereitet werden^ zeigt sich bei mehreren Ver-
fahren gegen NS-Verbrecher eine erschreckende Unkenntnis der Vor-
sitzenden und Beisitzer (vgl. zB. "Allgemeine Wochenzeitung" vom
20.7.1962).
4- In zunehmendem Maße beobachtet man in den Prozessen, daß einzelnen
wesentlichen Belastungszeugen das Gedächtnis völlig versagt, nachdem
sie noch in den vorangegangenen polizeilichen Vernehmungen und in
den Vernehmungen durch den Untersuchungsrichter detailliert und
präzise ausgesagt hatten (vgl, kürzlich den Fall des Vizepräsidenten
der Bundesbahndirektion in Kassel im Fellenz-Prozeß in Kassel). In
normalen Prozessen würde die Staatsanwaltschaft gegen derartige Zeu-
gen sofort wegen des Verdachts der Begünstigung vorgehen. Aus den
NS-Prozessen ist kaum dergleichen bekannt.
Der Verdacht ist nicht von der Hand zu weisen, daß tatsächlich im
Verlauf der Verfahren den Belastungszeugen klar wird, daß sie sich
einerseits möglicherweise selbst gefährden können, insbesondere dann,
wenn sie den Unwillen der Angeklagten erregen, so daß diese mögli-
cherweise gegen die Belastungszeugen auszusagen beginnen, und daß
andererseits, wenn keine Aussagen der Belastungszeugen vorliegen,
möglicherweise nur wegen Beihilfe verurteilt wird, da ein subjekti-
ver Tatwille dann angeblich nicht mehr nachgewiesen werden kann
(vgl. folgenden Punkt).
5. Die Bestrafung erfolgt in immer weiterem Umfang nur als "Gehilfe"
und nicht als "Täter" (vgl. I0 gründun g im Prozeß Ehrlinger: Hitler,
Himmler und Heydrich waren die eigentlichen Täter). Man muß gerade-
zu von einer Verwirrung der Rechtsprechung sprechen, da es für die
Definition der Begriffe "Mörder" oder "Gehilfe" keine eindeutigen
Grundsätze gibt. Es scheint so zu sein, daß man sich je nach dem
Einzelfall auf Urteile des Reichsgerichts oder des Bundesgerichts-
hofs (Band 8) oder neuerdings des Bundesgerichts im Fall Staschinsky
oder des Paragraphen 47 des Militärstrafgesetzbuches stützt, und da-
bei oft die für den Angeklagten günstigste Möglichkeit benutzt. Ge-
rade die milde Beurteilung des Staschinsky-Falls seitens des BGH,
weil der Angeklagte "ein mißbrauchtes Werkzeug eines verbrecheri-
schen Regimes" gewesen sei (oder so ähnlich), droht in der Anwendung
auf die NS-Prozesse verheerende Folgen zu haben. Den NS-Prozessen
steht die Handhabung anderer Mordprozesse gegenüber, in denen man
sehr viel zurückhaltender mit der Unterstellung ist, daß ein Ange-
klagtor nur "Gehilfe" gewesen sei.
6. Die Konsequenz aus der Anwendung einer dubiosen Gehilfentheorie ist,
daß das Strafmaß vielfach schlechterdings unverständlich ist, (vgl.
anliegenden Ausschnitt aus der "Zeit" vom 25. Mai 19^2). Die KZ-
Morde sind gemeine Morde. Psychologisch scheint sie aber "das Volks-
empfinden", das zweifellos oft von den Geschworenen geteilt wird,
als politische Morde anzusehen, die man wesentlich milder zu beur-
teilen geneigt ist. Das gilt umso mehr, wenn die Angeklagten auf ein
scheinbar oder anscheinend "ordentliches" Leben seit 1945 verweisen
können.
Mit dieser Handhabung des Strafmaßes kommt eine große Unsicherheit
in die Straf bemessung bei "normalen Morden". In der Presse wird be-
reits von anderen gewöhnlichen Strafverfahren berichtet, bei denen
die Verteidiger unter Hinweis auf die NS-Prozesse für Milde plädie-
ren. In der Bild-Zeitung ist am 10. Juni I962 eine Karikatur erschie-
nen, die Vera Brühne im Zuchthaus mit der Unterzeile "Lebensläng-
lich" zeigt, während Leo Patina, dem 10 Morde nachgewiesen wurden,
und der zu 1 5 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, zu Frau Brühne be-
merkt; "Polen hätt^ste erschießen müssen!"
- 3 -
- 5 -
\J
7. In kirchlichen Kreisen, aber auch in Kreisen von Bundestagsabgeord-
neten sowie gelegentlich in Erörterungen auf Tagungen oder ähnlich
Verden Amnestie- und Gnadenaktionen erörtert. Mit einer vorzeitigen
Maßnahme dieser Art würde wiederum eine Ungleichbehandlung Platz ha-
ben, Gnadenaktionen können nur Platz greifen, wo Recht gesprochen ist.
Grundsätzlich muß in ihnen der Einzelfall geprüft werden. Wenn gene-
rell etwas getan werden soll, müßte insbesondere die Kirche sich um
den gesamten Strafvollzug kümmern.
Bi Welche Konsequenzen ergeben sich generell aus einer Rechtsprechung
der Ungleichbehandlung? _«_-
1. Es droht eine allgemeine Rechtsunsicherheit. Wie soll Mord in Zukunft
überhaupt abgeurteilt werden? Eine zusammenfassende Beobachtung läßt
die Vermutung aufkommen, daß wir einer bewußt oder unbewußt vorein-
genommenen Justiz gegenüberstehen. Es ist hier nicht die gesamte
lechtskrise, in der die Bundesrepublik zu stehen scheint, zu erör-
tern; doch scheinen sich Zusammenhänge mit der Rechtsprechung in Pro-
zessen ^Q^^n Kommunisten, in Verfahren wegen Landesverrat, Gottes-
lästerung usw. zu zeigen.
2. Pfarrer Rudolf Pfisterer, Strafanstaltsgeistlicher in Schwäbisch-
Hall, weist nachdrücklich darauf hin, daß die Ungleichbehandlung die
Seelsorge in den Strafanstalten außerordentlich erschwert, da das
unterschiedliche Strafmaß, das die einzelnen Häftlinge abzuleisten
haben, den (bei kleineren Verbrechen) schwerer Bestraften schwerlich
plausibel zu machen ist.
5. Zwischen der Rechtsprechung der Schwurgerichte und dem öffentlichen
Bewußtsein besteht ein circulus vitiosus. Aus dem öffentlichen Be-
wußtsein werden die Verbrechen möglichst verdrängt, um damit auch
die eigenen bösen Erinnerungen möglichst nicht aufkommen lassen zu
müssen. Unter diesem Einfluß urteilen die Gerichte milde, und damit
bestätigen sie wiederum die Öffentlichkeit in deren Verdrängungs-
tendenzen. Es liegt auf der Hand, daß jede Amnestie oder generelle
Gnadenaktion diese Tendenzen verschärfen würde.
C. Was ist innerhalb des kirchlichen Bereichs bisher in der Sache der
NS-Prozesse geschehen?
C
1. Der Rat der EKiD ist seit Frühjahr I962 mit den Prozessen beschäf-
tigt. Herr Scharf und Herr Puttfarcken (möglicherweise auch andere,
von denen ich es nicht weiß) haben sich in Ludwigsburg dort gesam-
meltes Belastungsmaterial angesehen. Der Rat hat einen besonderen
Ausschuß, unter dem Vorsitz des Bischofs i.R. Haug, gebildet. Nach
unserer Information plant der Ausschuß oder der Rat eine Aktion in
drei Richtungen: Information dur Öffentlichkeit, damit die wohl
letzte Chance zur Besinnung auf das zwischen ^3')t> und 1945 Geschehe-
ne wahr-genommcn werde; Ermanung zu einer gerechten Rechtsprechung;
Prüfung des Strafvollzugs (Milderung? Gnadenaktion?). Bisher haben
die Erwägungen den Rat und seinen Ausschuß noch zu keinem entschie-
denen Schritt in der Öffentlichkeit geführt. Für dieses Zögern wird
u.a. als Grund angegeben, daß man die Gelegenheit eines "großen Pro-
zesses" (Heyde-Savade, Auschwitz) abwarte, um das Pulver an richti-
gen Ort zu verschießen. Dabei wird - um dies gleich zu sagen - nach
unserem Erachten übersehen, daß erstens eine ganze Reihe großer Pro-
zesse bereits gelaufeh ist oder noch läuft, und daß insbesondere in
der Rechtsprechung ständig Präzedenzfälle geschaffen werden, die die
Einflußnahme auf die kommenden Verfahren immer mehr erschweren.
Herr Präses Scharf ist über die Besprechung in unserer Arbeitsge-
meinschaft vorher unterrichtet worden und wird von dem Ergebnis un-
serer Besprechungen nunmehr eingehend orientiert werden.
- 4 -
o
c
- 4 -
2, Herr Präses Kreyssig ist über die Prozeß-Welle informiert, dagegen
I wohl nur begrenzt über die Art und Weise, wie die Vorfahren laufen.
Er ist ein besonderer Befürworter einer Gnadenaktion, für die er al-
lerdings über die oekumenische Verbindung der Aktion Sühnezeichen
eine internationale Instanz schaffen möchte» Auch er möchte nicht
etwa, daß die Rechtsprechung verkürzt werde, aber die ganze Schwere
der Problematik, die sich aus dem -»ben Dargelegten ergibt, ist ihm
wohl nicht gewärtig. Es scheint uns nicht angebracht zu sein, den
bescheidenen Kredit der Aktion Sühnezeichon im Ausland für diese Sa-
che einzusetzen, wie wohl überhaupt im Ausland schwerlich auf Ver-
ständnis für Gnade gerechnet werden kann, solange nicht eindeutig und
scharf Recht gesprochen worden ist.
3, Der Koordinicrungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische-
Zusammenarbeit (Professor HJ. Kraus, Hamburg) hat sich mit Professor
Sieverts, Hamburg, in Verbindung gesetzt. Dessen Assistent, Dr. Jä-
ger, stellt derzeit ein juristisches Gutachten zusammen, daß in etwa
4 Wochen fertig sein soll. Sieverts plant dessen Veröffentlichung in
einer juristischen Zeitschrift, um damit einen Meinungsaustausch in
Gang zu bringen. Unsere Arbeitsgruppe fürchtet aus noch zu erörtern-
den Gründen, daß diese an sich sehr anerkennenswerte Aktion zu spät
kommt.
D • Die Vorschläge der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen .
Wie eingans erwähnt, können wir nur Anregungen geben und wollen aus
Gründen der richtigen Optik nicht unmittelbar selbst aktiv werden. Da-
her werden wir folgendes tun:
1. Wir wenden uns an Sie, bzw. die Kammer für öffentliche Verantwortung,
wie unten noch näher p.usgeführt werden wird.
2. Wir wenden uns mit einem grundsätzlichen Brief an Präses Scharf,
als den Vorsitzenden des Rates der EKiD, und - nach Rücksprache mit
diesem - an die Kirchenleitungen und eine Reihe weiterer hierfür we-
sentlicher kirchlicher -.teilen (Akademien u.a.).
J> , Wir wenden uns an Präses Scharf und evtl. an den Kirchentag mit der
Bitte, ein Buch von ca. 80 Seiten zu fördern, das möglichst bis zum
Kirchentag etwa als Paperback im Kreuz-Verlag der öffentlichkeit vor-
gelegt werden soll. Das Buch müßte enthalten: a. Informationen,
b. eine Mahnung, diese letzte Chance der Besinnung wahrzunehmen und
c. eine vorsichtige Anfrage an die Justiz, wie man die bisher ergan-
genen Urteile verstehen soll. Das Buch soll also die Aufgabe haben,
die Öffentlichkeit aufzurütteln, und dadurch zugleich der Justiz
die Tätigkeit zu erleichtern. Besonders soll auch dargelegt werden,
warum es erst jetzt zu den Prozessen kommt, welche bisher gelaufen
sind, und warum sämtliche noch zu erwartenden über 500 Verfahren bis
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gabe sein, für diesen Band, dem vielleicht auch einige Bilder (aus:
Schönberner, "Der gelbe Stern") beizugeben sind, einen Autor zu fin-
den. Allerdings stellen wir uns vor, daß die Einleitung einige gewich-
tige Unterzeichner aufweisen sollte, wie etwa die Namen Scharf, von
Thadden, Raiser, Grüber u.a. Die Publikation könnte sowohl über den
Buchhandel als p.uch über die Kirchen verkauft werden, jedoch sollte
sie niemals umsonst weggegeben werden.
4« Wir regen beim Kirchentag und bei den Ev. Akademien an, möglichst
bald oder in Verbindung mit dem Kirchentag in Dortmund je eine Jour-
nalisten- und Juristenkonferenz abzuhalten, bei der Fachleute ersten
Ranges andere Fachleute ersten Ranges über diese Probleme unterrich-
ten und sie mit ihnen diskutieren. Die Arbeitsgruppe ervägt auch ei-
ne etwaige öffentliche Erklärung auf dem Kirchentag. Doch scheint
uns nach den Gesamtumständen dieser Veranstaltung ein derartiger
Plan einstweilen wenig opportun.
- 5 -
o
E. Unsore Bitte an Sie
1. Eine Reihe von Schv^urgcrichtsurteilen liegt beim BGH. Es ist Revision
beantragt wegen des Problems "Gehilfe" oder "Täter" r Äußerste Eile
ist geboten; dem BGH hierfür Gutachten von Seiten der Strafrechtler
zur Verfügung zu stellen, die es ihm erleichtern, im Sinne der von^
uns vertretenen Gerechtigkeit in den Revisionsvorfahren zu entschei-
den. Wir haben die Befürchtung, daß das Gutachten Sieverts zu spat
kommt, und wir meinen auch, daß eine solche Diskussion auf eine noch
breitere Basis gestellt werden muß. Ist es Ihnen, evtl. über die
Studienstiftung in Heidelberg, möglich, eine Reihe von Strafrecht-
lern zur raschen Mitarbeit zu gewinnen? In unserem Kreise ist vor al-
lem der Name Professor Baumann, Tübingen, gefallen, den Sie viel-
leicht am raschesten erreichen können, und der Sie vielleicht zu ent-
lasten vermag; fernen Sieverts und Jäger, Hamburg; Jescheck, Frei-
burg; Lange, Bonn (?); Peters, Münster; Gen.- Staatsanwalt Bauer,
Ffm.; Oberstaatsanwalt Koch, Hamburg; Gen. -Staatsanwalt Buchholz,
Hamburg; Eberhard Schmidt, Heidelberg; Frau Just-Dahlmann, Mannheim;
Professor Maihofer, Saarbrücken.
Um keine Mißverständnisse zu schaffen: Wir erachten die begonnene
Arbeit der Herren Sieverts und Jäger für außerordentlich wertvoll.
• Wir sind nur besorgt, daß die gesamte Diskussion auf eine möglichst
breite Basis gestellt werden sollte, und daß die Gutachten rasch for-
muliert und publiziert, oder mindestens dem BGH zur unmittelbaren
Kenntnis gebracht werden. So bitten wir Sie geradezu, sich möglichst
bald mit Herrn Professor Sieverts in Verbindung zu setzen. Wir un-
terrichten andererseits Professor Sieverts über unser Schreiben an
Sie.
2* Die juristische Arbeit wird eine Zusammenarbeit mit der zentralen
Vermittlungsstelle in Ludwigsburg nötig machen. Es wird jedoch gut
sein, sich zunächst möglichst eingehend aus allem publizierten Ma-
terial (Zeitungsausschnitte) zu unterrichten. Nach allem, was wir
hören, herrscht in Ludwigsburg eine Publizitätsscheu, da man furch-
tet, in der eigenen Arbeit gestört zu werden. Es wäre vielleicht mit
besonderem Bedacht zu überlegen, wie man einer übermäßigen derarti-
gen Scheu entgegenwirken kann. Kann man Ludwigsburg evtl. dazu bewe-
gen, alles wesentliche Material, das nicht wirklich bis zum Abschluß
bestimmter Verfahren geheim gehalten werden muß, in einem Dokumenta-
tionsband zusammenzustellen, der zur internen Kenntnisnahme an die
mit den Prozessen befaßten Justizverwaltungen, Staatsanwaltschaften
und Gerichte zu verteilen wäre? Ich denke dabei etwa einen hekto-
graphierten Band im Format DIN A4*
3. Es scheint nicht in allen Fällen, bei denen es angebracht gewesen
wäre, seitens der Staatsanwaltschaften Revision beim BGH eingelegt
worden zu sein. Gibt es Wege, um die Justizministerkonferenz zu ver-
anlassen, m aieser ocicut; eiioöijrc<^ii»^iiu.^ ^xii»«^^^wci-,v... ^-- -
anwaltschaf ten zu geben?
Zusammenfassend lassen Sic mich noch einmal unterstreichen, daß uns gleich-
sam auf einer Alarmstufe 1 daran gelegen ist, nicht als Scharfmacher auf-
zutreten, und durch vorzeitige Publizität die Justiz zu verargern. Viel-
mehr möchten wir einerseits durch Öffentlichkeitsarbeit die öffentliche
■Meinung gleichsam aufrütteln und auf die Prozesse "einstimmen", um so der
Kustiz die Arbeit zu erleichtern, wie wir andererseits über die Kanäle ju-
ristischer Gutachten die Justiz zu einer möglichst gerechten Rechtspre-
chung bringen möchten. . , . x
Lieber Herr Raiser, verzeihen Sie bitte die Länge und gewisse Holprigkeit
dieses Briefes. Unsere Sorge um Eile hat mich veranlaßt, diesen Brief noch
während der Tagung direkt in die Maschine zu diktieren. Er ist zugleich so
etwas wie ein Protokoll unserer Verhandlungen geworden. Sie werden gewiß
nichts dawider haben, daß er den anwesenden Mitgliedern unserer Arbeits-
gruppe im wesentlichen bekannt ist, und daß wir ihn gleichzeitig auch Herrn
Präses Scharf und Herrn Professor Sieverts zur vertraulichen Kenntnisnah-
me geben. Mit den besten Grüßen stets Ihr (gez.)D. Goldschmidt
'II
■1^'
ProfeBßor Dr. Dietrich Goldöchmidt
den 21. \? . 1962
An die Herren
Pfarrer Dr. Adolf i'^reudenberg
Fabbiner Dr. : obert liaphaol Geis
Professor T^r . H.-J. Krrus
Z%\\T verehrte Herron!
Kit^jlied der Kanmer für üifentliche Verant\^'ortimg beim
]::vangeli8chen l^irche in Deut^Jchlnnd bin ich auf Tolfrend
Als
T?at der J::van4
Problen gößtoucen:
ende 8
Die ZentralBtelle zur ^vufklärun/:: natinalnosialiutiacher Ver-
brechen in Ludv/i^^sbur^ arbeitet seit den 1. Deznnbor 19*58. Line
Reihe von Frozen sen ?nif Ginmd der Ludwigaburger Lrraictlungen ist
bereits ab/r-fiöchlo.stieii oder INuft noch, "eitere Iber 500 ProzesBe
sind nrich Au.skunft von Prau StaatBanv/flltin J?ußt und überctaatBan-
walt 1)T. Schule im Verlauf des nächsten odJr Ubernachüten Jahwes
zu ei^varten. Dit^so Prozetjsvvelle ßtellt zv/ei beaondere Probleme:
1.)
?.)
ie wird die deutsclie Öffentlichkeit nuf diese Prozesse reagie-
ren? Cfibt es eine Möglichkeit, noch einioi^l dahin zu v/irken,
dans man sich dieser Vergan/^enhcit stellt?
Die bisheri^<e Pecht sprechung lä^et leider bef'irchten, dase sie
dem zur Verhandlung/ stehenden <ireuel nicht gerecht werden vvird.
Es breitet i?ich offeusiCfitlich nire Ver.3chiti»bun;r dergestalt
^ua, d^08, wffs gemeinhin ^l3 ^.^einein^^r Mord /'ilt, un{':ei!iünzt
wi7-d in poli^.inc'oen Mord, Jen die Mörder ohne eigenen Villon,
ja in der Tiegel sogar ^jet^'^n ihren 'WiHen began en hätten, v/o-
mit eine Milderung der Bev^ertung und leichtere Strafen bis zujai
Preinpruch möglich werden. DieBes ifjt T^'^'nrersion der Pecht-
sprechun^^. Unter den vielen ^Nachrichten, die auf diese Entwick-
lung hin einen, nei nur der Artikel **Nicht nur der Angeklagte
lud Schuld auf sich" in der Allgemeinen Vochemseitun^^ der Juden
in T)«ut8cMand vom 20. Juli 1962 ^^enannt.
Viel str^'rker als die Kammer für öffentliche Verantv/ortung be-
schäftiget sich bereits der Rat der EKiD riit len Probleiien, die die
P^^ozessv^elle aufwirft, jedoch richtet sich t^eine Aktivität kaurj auf
den hie>' genannten Punkt 2.), sondern stirkor auf Üborlegurigen, ob
und wie nan hier Gnadenaktionen und im Falle von Verurteilungen
Hilfe für die Verurteilten und ihre F'^milien bef dr-^/orten könne. Auf
diese» Stand der Information bin ich erst vor weni.-en Tagen gekom-
men, nachden ich vor alleia ein langes Gespräch mit ]?'rau Staatsan-
wältin Just-Dahlraannngehabt habe, die in Maxinhoim, Meer^viesenstr.
53 wohnt luid weisen ihrer polnischen Bprachkcjnntnir se in Ludv/igs-
bürg initarbeitet« Frau Juüt-Dahlmann ist sehr aktiv in der Evange-
lischen Akaderaikerschaft und der Kirche ^xig verbunden, iiie mag Ih-
nen in ihver Aktivität für eine rechte Aufnahme der Ludwigsburger
- 2 -
3'nnittltin^;©n bereits beicarint geworden sein,
Herr Professor liarder \xnd ich haben nunmehr ^joeben beraten und
mRchen den Vorschlag, diesen ganzen Problenikreis noch zum Verhand-
lunp:Bgegenst«.nd in Arnoldohain zu mnchen. \'ir haben die Borge, daas
wir den bereits mit diesen JJingen befasßten kirchlichen Orenion
z^XT ..tiite stellen miifcsen, wenn von dort nicht i!irklarunt;en komiuen
solT-m, dio raöf^licherv/eise unseren Anschauungen nicht voll entspre-
chen. Ili r scheint di« bituation von uns eine hrkl'dJraxi^ zu erfor-
dern 'Ihnlich der, die die christlichen Teilnehintjr auf dem Kirchentag
1961 abge^^eben haben, ^vir werden in Arnoldshain '/.\x etwa 35 Personen
zußariTnenkorarnen, und es ist fraglich, ob wir vor oder beim i^irohen-
t«.c: je -/ieder in dieser Zahl ujnd in dieser Kühe uns treffen werden.
Herr Professor lia-der und ich bitten »Sie, uns ^^anz ioirz durch An-
nif oder "Postkai-te Ihr Kinverstäridniü mit unserein Vorschlag wissen
zu lassen. Sollten wir bis imr 2. Post am Donnerstag, aen 27. Dezem-
ber, keine Nachricht von li-inon haben, so nehnien wir dies als Ihr
Einverstfindnis und zugleich als Dire Mllir,un.:;, das 3 wir uns - wr^s
ich bish-r zu er'.V'ihnen ve^gass - nit Frau Just-Dn.hlmnn in Verbin-
dimp; setzen, un ^:;io zu ^iinem Referat n-^ch Arnoldshnin einzuladen.
Ich v/ürde bitten, die genaue ^eit für einen solchen Vortrag und
weitere ^:inzelhei cen Heriui Professor Härder zu überlassen, der Ja
die icesante technische i^eitunf^ in Händen h«t mid mit irau Just ara
ehesten das Zw€^ckiaäi>siKe wird ausnachen küiM^^^i. Ich v/eif^jj von Frau
Jupt, dasß sie ^rundSc-itzlich bere t wäre, nach Arnoldshain zu kom-
men.
Mit allen /^uten W'inschen fir eine gesegnete Fe^itzeit und für
Himm konmende neue Jahr veri;leibe ich
Ihr Ihnen sehr verbundener
//
r
'1
/J4^9^^
{ l^rf<^
l/iul^
.i^t^y^""^
Professor Dr. Die-brich Groldschmidt
9. Juni 1962
Herrn
Rabbiner Dr. Robert Raphael (reis
Düsseldorf
Pischerstr. 55
Hochverehrter, lieber Herr Greis !
O
I
Haben Sie ganz herzlichen Dank für Ihren freundlichen und
vertrauensvollen Brief vom 28. Mai. All meine guten V/ünsche
begleiten Sie und Ihre Frau. Hoffentlich erholen Sie sich
beide gut !
Ob ich selber nach Frankfurt fliegen kann, weiss ich noch
nicht recht. Es tut mir ausserordentlich leid, aber die
Arbeit schlägt mir einfach über dem Kopf zusammen. Ich sitze
jetzt noch über Pfingsten an den letzten Arbeiten über \inse-
rem Band '•Der ungekündigte Bund" ! Die letzte grosse Arbeit
ist ein grosses Kapitel von 70 Schreibmaschinenseiten, das
Dokumente aus der evangelischen Kirche zu Judenfrage und
Antisemitismus von 1932 bis 1961 enthält. Dabei ist alles,
was Je offiziell oder offiziös publiziert wurde, erfasst und
mit verbindendem Text versehen. Ein ganz deprimierendes
Kapitel mit Ausnahme ganz weniger Stellen. Dieser Abschnitt
hat auf dem Kirchentag gefehlt. Er wird in seiner nüchternen
Dokumentation das eigentlich Sensationelle an unserem Buch
werden.
Hinsichtlich Ihres Wunsches, Herrn Kraus wieder als Vor-
sitzenden zu sehen, bin ich absolut Ihrer Meinung. Kraus hat
mir diesertage auch geschrieben, dass er nun wieder etwas
freier sei und sich bei uns wieder mehr betätigen wolle.
Hinsichtlich Ehrlichs Vorschlag, Herrn vuü Oyen aufzunehmen,
teile ich bzw. verstehe ich Ihre Meinung gut. Ich werde sehen,
was ich tun kann.
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erkrankt. Das mag in der Berliner Vertretung gewisse Konse-
quenzen haben. Auch hier verstehe ich Ihren Wunsch, möchte
jedoch zwei Dinge dazu sagen i
1) Herr Härder und ich halten hier in Berlin sehr enge Fühlung,
er hat auf Anregung von meiner Seite immer sehr cooperativ
reagiert. Daher bin ich glücklich, dass er die Arbeit
leistet, soweit sie nicht kontrovers ist. Bitte bedenken
Sie immer, dass ich hauptamtlich an einer Pädagogischen
Hochschule tätig bin !
2) Er hat einen Kredit bei der hiesigen Kirchenleitung, der
sich in klingender Münze bei unseren Tagungen, wie bei
unserer Blichpublikation auswirkt. So ist uns seine Akti-
vität von ausserordentlichem Nutzen und örtlich ist in
Berlin gegen seinen hiesigen "Dienst an Israel" auch nichts
einzuwenden.
Ich bin etwa^n Eile, doch reicht die Zeit^ um Ihnen noch ein-
mal hoffentlich recht schöne und, wai^ne ErhoWiÄstaiKe zu
wünschen | Stets ihr j^A-^fy
den 27.1.1962
Herrn
Rabbiner Dr. Robert R. Greis
Düsseldorf
Pischerstr, 55
Sehr verehrter, lieber Herr G-eis!
3
O
Haben Sie ganz herzlichen Dank für Ihre fre-uuridschaftliche Teil'
nähme. Ich kann die beruhigende Nachricht vermelden, dass ich
nicht Rektor geworden bin. Dies ist zwar nur teilweise meine
Entscheidung gewesen, aber die Y^irkimg ^frei zu bleiben^ ist
die /gleiche. Dennoch bleibt das Ergebnis insofern betrüblich,
als auch der Kandi^^at, mit dem ich persönlich eine Y/ahlabrede
getroffen hatte, nicht gewählt vmrde , sondern mit zv/ei Stim-
men Afehrheit auch hier die Konservativen, um nicht zu sagen
Reaktionären sich durchsetzten.
Ich hörte von Herrn Härder, dass Herr Preudenberg die kleine
Zusammenkunft auf einen der ersten Märztage ansetzen möchte.
So sehr gerne ich daran teilnähme, möchte ich dieses Mal doch
gerne Herrn Härder den Vortritt lassen, da meine Prau und ich
seit Monaten planen, mit einer Studentengruppe vom 1. - 15.
Mä.rz in Oberbayem Ferien zu machen. Dafür haben Sie gev/iss
Verständnis! Angesichts der ohnehin nur kurz bemessenen Zeit
möchten v/ir diese zwei Wochen nicht noch mehr verkürzen«
Ich habe mich sehr gefreut, dass wir uns in Arnoldsliain sehen
konnten imd hoffe auf ein baldiges ander^veitiges Treffen!
Mit herzlichen Orüssen, auch von meiner Frau,
stets Ihr
24« ^ull 1962
mn4 an ^li• RMTcn
irof« S» R.W. Kr^iiUi
prarrer I2r» Freuden erg
Irqf» ttr»^ Oolde . jcaldt
In Kopi«.
Hardert BU'llrwZoilenäorf
Iii%M*t verthrter
Profeeaor Härder,
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haben Sl vieleat OttHk für den reichen Sefen an Sruoksaohe&t
dtn ieh In üleocr foohc von Ilmon orhalten surftet loh
hoffe annolimon zM dürfen» da0 Sl«i von Irirer Erkreoianic
£iittlorwellc voll ^eneB^n olnd unc die viele Arbeit Urnen
inKtiioh imoh erlaubt )»ar«
c;^
Leider i3t glelol am Beginn dM I tgliederverseioKnliNHie
dor Arbelt0g«j;eln0Ohuft ein relJLer «aturlaufent bb ist
nlAlioh veri^eeeon eordenf Herrn Irofe&eor C« Kraue als
Vor Bit senden der Artoiter^ss^lAoohvrt aasue^ben* loh .9ohte
daruB bittent in reicht zu leraer ZuouiXt doe Ven^eiclJUwlf
ffiit dicocr Korrektur nooh einsica en die lULtclicder £ ehen
SU laaeen und Aae v^qo mclxtf als ciuoh der Brief von Karm
l^arrcr frimdoa berg oi Herrn irofeeeor Kretts von 13« 7«
unter den Anmcrjcun^<^ msi frotokoU Seite 6/9 eino Unklsrheii
aufseiet« Auf der Sits:un<[^t der sir leider beide nioht bei«»
Vorol (.senden «iederftei^lhlt v^orden« Es orütri^t eich also pch,
eine Tertretunt: tUr Herrn freudenberg sf hrend deeeen Absoäerv»
holt SU ernennen«
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is^ ^SrüS ^ind^^ti^' H^rr Professor Kt^^b
Selen Sie eehr herzlich segvOsstf |^J^ VutUJU% KAi(^ ^
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Professor Dr. D« ffoldBohmidt
Herrn
Pfarrer Herbert Moohaleki
Stimme der (Gemeinde
Trank fiirt an Main
Ylnkenmirstr* 4
§
Sehr geehrter Herr Pfarrer Mochalski!
Yen Herrn Rabbiner Dr. Oele höre iohy dase er sieh fretind«
licherwelse für den Abdruck meiner Ölobke-Korrespondena
bei Ihnen Terwandt hat und dase Sie den Abdruck in Erwä-
/Bcung ziehenf sobald sich dazu ein aktueller Anlass hie^
tet. Ich würde dies sehr begrüsaen, muss Ihnen aber mit-
teilen, dase inzwischen Oberkirohenrat ELoppenbui^ die
ganze Korrespondenz in einem Sonderdruck binnen kurzem
herausbringen will. loh weiss nioht, ob die Sache dann
für Sie noch a ttraktiT ist, bzw. was Herr Kloppenburg
dazu sagen wird. So bitte ich Sie ^ mo^Xten Sie an dem
Plan festhalten wollen - sich zunächst mit Herrn Kloppen-
burg in Verbindung zu setzen.
Mit den besten cfrüssen verbleibe ich
Ihr
t
Sehr verehrter, lieber Herr Dr. G-eis'
^rGL^7. ^e-zlTchen "OanV fü^ Ihre freimdliche Hilfe. Inzwischen
hR.tte sich .ia schon einiges bei der Jun^-^en Kirche ergeben,
wie Sie aus obiger Ilachricht entnehmen nögenl
ind auf den Stonm^ abzufahren, leider sind aber doch
nicht alle Unterlagen für unsere Publikation beisarmaen.
Wir siii
noch ni _ ^ . 4? 4. •
so dass die Sache erst in der zweiten LIRrzhälfte fertig
VsTorden wirdo
Mit ganz herzlichen G-rlissen
stets Ihr
"»7
HAHHINlUt 1)11. HOHKHT l{ A IMf A K I. O K I S
DtSSKI.DOltF, DKN QQ Ton inCO
K1MCHKII8TKA«SK 55 '^ ^ * ^ ^^ • i- ^J D ^
TKI.KKOX: 44545:1
Lieloer verehrtt,r Herr Goldschmidt,
wie schade, wie schade! Ich halte nicht so sehr viel divon,
wenn nur Theologen zusi^mnen ^ind und außerdem empfinde ich
Ihre grrajiunatikalische Form der ständigen Präsenz immer so
wohltuend.
O
Aber herrlich, daß Sie Ferien machen. Jie werden sie nötig
haben, Ihre Frau wahr, cheinlich nicht weniger und außerdem
sind oie dann wenigstens einmal ungestört zusrammen. Halt,
mit dem unge;;tört stimmt ja gar nicht, Sie Ungeheuer
nehmen ja eine Studentengruppe noch mit. Ihr'.: Fr tu muß der
wahre Engel sein.
O
Warum sollen bei Ihnen eigentlich nicht die restaurativen
Kräfte siegen? Si.^ tuns doch überall. Freilich, wenn man
sieht, wie in unserer geliebten Bundesrepublik alles so schön
für den nächsten Krieg vorbereitet wird, könnte man endgültig
genug bekonmien und abhauen. Hoffentlich ist .s keine trügerische
Hoffnung, daß unsere kleinen Verbündeten, die Amerikaner, uns
die größten Torheiten verbieten.
Aber Schluß mit dem allem. Recht schöne Ferien und herzliche
Grüsse für Sie und Ihre Frau,
Ihr
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den 27.1.3.962
Herrn
labbiner Dr. Robert ?• Geis
ysseldorf
Tischerstr. 55
Sehr verehrter, lieber Herr Geis!
Baben Sie ganz herzlichen Dank für Ihre frexmdschaftliche Teil-
nahiae. Ich kann die beruhigende Nachricht vermelden, dass ich
nicht Rektor geworden bin. Dies ist zwar nur teilweise meine
Entscheid-ung gewesen, aber die Wirkung frei zu bleiben ist
die gleiche. Dennoch bleibt das Ergebnis insofern betrüblich,
als auch der Kanditat, mit dem ich persönlich eine Wahlabrede
getroffen hatte, nicht gewählt wurde, sondern mit zwei Stim-
men mehrheit auch hier die Konservativen, um nicht zu sagen
Beaktionären eich durchsetzten.
Ich hörte von Herrn Härder, dass Herr Preudenberg die kleine
Zusammenkunft auf einen der ersten März tage ansetzen möchte.
So sehr gerne ich daran teilnähme, möchte ich dieses Mal doch
gerne Herrn Härder den Vortritt lassen, da meine Prau und ich
seit Monaten planen, mit einer Studentengruppe vom 1. - 15.
MMrz in Oberbayem Ferien zu machen. Dafür haben Sie gewiss
Verständnis! Angesichts der ohnehin nur kurz bemessenen Zeit
möchten wir diese zwei Wochen nicht noch mehr verkürzen.
Ich hnbe mich sehr gefreut, dass wir uns in Arnoldshain sehen
konnten und hoffe auf ein baldiges anderweitiges Treffen!
Mit herzlichen Grussen, auch von meiner Prau,
stets Ihr
l{Ain{|\i:it Du. l«OHKKT ItAI'HAKJi (;KIS
IlÜHSKIiDOHF, DKN -j p- -, lQf,0
FISC'HKR.STHAÜSK 65 -L -? • -»- • X J D <i.
TKI-KKOV: I I Rl R:»
Lieber Herr Wecfcerling,
hoffentlich sind Sie ga± nach Berlin zurückgekehrt. Wenn
ich Ihnen heute schreibe^ so erlaube ich mir dajiiit eine
Einmischung, die mir nicht recht gut ansteht. Küimten Jie
im Berliner Kreis nicht erreichen, daß Professor Goldschmidt
zum ständigen Vertreter in unserem kleinen Vorstandsgremium
ernannt wird? Einmal krmn es gar nichts schaden, wenn ein
Nichttheologe dabei ist, zu viele Theologen verderben schließ-
lieh jeden Brei, zum anderen könnte uns die mengchliche und
geistige Aufgeschlossenheit des Herrn Goldsclmidt sehr zu-
statten kommen.
Verzeihen Sie die Einmischung. Natürlich haben Sie zu ent-
scheiden und nicht icli.
Herzliche Grüsse für Sie und Ihre Frau
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Ihr
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den 2.11.1961
Herrn Rabbiner
Dr. P.obert Raphael Geie
g ü sseldorf
Pischerstr. 55
Hoohverehrter Herr Dr. Greis!
Haben Sie herzlichen Dank für Ihr Schreiben vom 30. Oktober.
Ich beeile mich, es zu beantworten.
Zunächst darf ich richtigstellen: Herr Prof. Kraus schlug
Herrn Prof. (rollwitzer vor, dass ich die Leitung der AG VI
übernehmen möchte. Herr Gollv/itzer und ich sind jedoch über-
eingekommen, dass v/ir Herrn Gollwitzers Schwiegervater, Herrn
Pfarrer i.P. Dr.A.dolf Preudenberg, Bad Vilbel - Heilsberg,
Priedensstr. 19, um diooen Dienst bitten wollten. Da Herr
Preudenberg die für die Zeit vom 5. - B.l. geplante Tagung
in Arnoldshai/j ohnehin vorbereitet, waren wir -uns ziemlich
sicher, dass Herr Freudenberg den Vorsitz auch einstv/eilen
übernehmen v/Mrde. Herr Gollv/itzer wollte mit ihm darüber per-
sönlich sprechen, bb er am 23. Oktober Berlin fdv ein halbes
Jahr (Studiensemester) verliers. Allerd--^^3 ist noch nicht
geklärt, ob Herr Preudenberg auch den Vorsitz beibehalten
wird, wenn es lun die Vorbereitung eines neuen öffentlichen
Auftretens beim nächsten Kirchentag (1965) gehen sollte.
Es mag sein, dass er dann darum bitten wird, dass ein Jünge-
rer diese Arbeit übernehmen sollte.
Nun zu Ihren beiden Prägen: Wir haben am Ende des Kirchen-
ta^rs bei Jener Zusammenkunft, der Sie leider nicht mehr
beiwohnen konnten, keinesfalls die Absicht gehabt, unser
Unternehmen auf breite Bnsis zu stellen. Wir waren viel-
mehr, ganz wie Sie, der Meinung, dass in Zukunft viel Klein-
arbeit zu leisten sei. Doch sind wir davon ausgegangen,
dasB es wichtig sei, für regio/iwle uiiu luikale Ai-uwil Anx-e—
gungen von einem so gemischten Kreis, wie wir ihn bildeten,
und wie er schwer regional oder lokal nachgefonnt werden
kann, zu geben. Praktisch gesprochen: Es bestand nicht die
Absicht, den Kreis wesentlich über die Personen hinaus zu
erweitern, die bereits beim Kirchentag teilgenommen haben,
wohl aber wollten wir künftig - unabhängig von etwaigen
Kirchentagen - weiter zusammenarbeiten, ujn eben jene schon
genannten Anregungen für die Kleinarbeit geben zu können.
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?rau Dr. Sterling tauchte Leim Kirchentag als Vertreterin des
^merican Jewieh Committee aufp ohne dass eie meines Wissens
besonders zur Arbeitsgruppenleitung eingeladen worden war.
Sie war uns jedoch als Autorin des Buches "Er ißt wie Du**
über ^en Antisemitismuß in der ersten Hälfte des 19« Jahr-
hunderts in Deutschland bekannt. Als sie sich an \mserer
Arbeit sehr interessiert zeigte, hatten olle Anwesenden
keine B« denken, sie in einem gewissen fröhlichen Enthusias-
mus einzuladen, in ZuJcunft an "unserem üu Usmehmen mitzuar-
beiten. Es täte mir leid, wenn wir dabei eine Entscheidung
getroffen hätten, die von einzelnen oder allen jüdischen
Freunden, die »chon bisher dabei waren, nicht gebilligt wer-
den kann. Meinen Sie wirklich, auf Ihrer ^blehnung beharren
zu müssen? Es sollte frau Dr. Sterling absolut klar gewecen
sein, dass es sich bei unserem Unternehmen ganz überwiegend
um ein Religionsgespräch und um Überwindung des religiös
begründeten Antisemit Ismus handelt.
Es ißt g^<nz sicher ^icht die Absicht imseres Kreises gewe-
sen, in irgend^eine Form Yon Judenmission zurüokzuJfallen.
Es bestand lediglich bei einigen Herren, die Mt den bishe-
rigen christlich- jüdischen Gesprächen in Deutschland besser
vertraut sind ?^ls ich, das Bedürfnis, eine gewisse Koordina-
tion der verschiedenen Kreise zu erzielen und vor allem
auf mögliche Empfindlichkeiten persönlicher Art Rücksicht
zu nehmen, um etwaige Verstimmungen, wenn nicht zu vermeiden,
so doch möglichst gering zvl halten. So jedenfalls habe ich
den Versuch verstanden, mit Herrn Rengstorf ein Gespräch zu
führen. Dies fällt, wie ich inzwischen aus verschiedenen
Nachrichten entnehme, schwer genug. Auf keiiieu Fall wird die
Verstnndigimg mit Herrn Rengstoi^f h tout prix in der Sache
gesucht. Hier verstehe ich für meine Person jedenfalls die
^rbeit unseres Kreises nicht als die eii-wC Missionskreises.
Ich glaube, dass die anderen Mitglieder darin mit mir einig
gehen.
Auf eine Präge nus den christlichen Gemeinden werden aller-
dings gerade die christlichen Teilnehmer unseres Arbeitskrei-
flfts ~ hoffentlich aunh mit der Hilfe unserer liidlunbftn l^rpTin—
____ «» -— -
de - eine Antwort finden/: ^''eim das Verhältnis zwischen Juden-
tum und Christentum seit Anbeginn von der überwiegenden Melu^-
heit der Christen und insbesondere von unseren eigenen Vätern
falsch verstanden worden ist, wie ist darin dioseo Verhältnis
richtig zu verstehen? Die provozierende Überschrift in Christ
und Welt "Ausverkauf der Kirchengeschichte *• ist der polemi-
sche Ausdruck fiir diese Problematik. Ich glaube, ich kann
mir weiteres dazu hier ersDaren, über diese Dinge soll ja
in Arnoldshain gerade gesprochen werden, und wir hoffen ganz
dringend, dass unsere jüdischen Freunde weiterhin dabei sein
werden, eben damit kein falscher Ton in \msere Ergebnisse ge-
rate. Es mag sich dann wohl ergeben, dass wir mit Herrn Rengs-
torf zu keiner sachlichen Übereinstimmung kommen. Wir möchten
?^ber versuchen, dazu nicht noch eine persönliche Verstimmung
treten zu lassen.
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Hoffentlich habe ich hiermit Ihreji Bedenken au Ifewipuji können.
^"^^ ^^''^T^' ^°^ spreche im Namen aller christlichen Teilnehmer
^r V yi'v'^?''" ^°^ ^^"^ S^'^^ herzlich bitte, keinesfalls die
Mitarbeit bei uns aufzugeben. Bitte bet.^cliten Sie sich nicht
als Gast" sondern Mitglied. Das allein entspricht den Titel
der Arbeitsgruppe "Juden und Chrioton".
Diirchschriften dieses Briefes erlaube ich mir an die Herren
Kraus und Preudenberg zu aenden. Wenn Sie noch Aufklärung hin-
sichtlich der Tagung vom 5. - 8. Januar in Arnoldshain wün-
schen, so wird Ihnen die Herr Dr. Preudenberg sicher ceme
geben, °
In aufrichtiger Verehrung und nit ganz herzlichen grüaeen
Ihr sehr ergebener
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Herrn Rabbiner
Dr. Robert Raphael Geis
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Fischerstr. 55
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Sehr verehrter, lieber Herr Opponent!
Eine so angenehme Opposition zu haben, ist so reizvoll,
dass wenn sie überall so gehandhabt v^'i.rde, ich mich noch
in ein Parlament wählen Insse! In zwei rankten k-mn ich
Sie beruhigen. Hinsichtlich des Ausfalls von Herrn Kr'ius
berufe ich mich auf anliegenden Brief, den Sie mir viel-
leicht gelegentlich zurückschicken können. Damit hängt
zusammen, dass ich Gollwitzer um eine Einleitung gebeten
habe. Wie Sie aus Kraus' Brief sehen, hatte ich ihn zu-
nächst ein kurzes Vorwort angeboten. Dann oekam ich seine
verzweifelte Antwort und zugleich hatten wir jene Redak-
tionssitzung hier, deren Niederschlag Sie in dem ve?-viel-
fältigen Brief zur Kenntnis bekommen haben. Daraul be-
schlossen wir Gollwitzer zu fro.gen. Wissen Sie besseren
Rat?
Hinsichtlich der geplanten Erweiterung dieses Bnndes muss
ich mich zunächst zurückhalten, da ich darüber noch keine
Verständigung mit dem Verlage habe erzielen können. Die
Antwort steht noch aus. Auch möchte ich die Stimmen ande-
rer Votanten noch abvmrten. Ich persönlich stehe zu dem
Vorschlag der EiTweiterung und halte es einfach für publi-
katorisch richtig, dass man nicht auf dem Stand von Ende
Juli stehenbleibt, sondern den aufgetretenen Verständnis-
schwie/rigkeiten innerhalb der christlichen Gemeinden in-
sofern Rechnung trägt, als man keinen Fdllimeter von den
Berliner Formulierungen abrückt, diese jedoch noch aa in-
terpretiert, wo manche die Brücke des Verständnisses noch
Zugegeben: Die Erage von Frau Lotte Krämer, die Sj.e mir
schickten ist nicht angenehm zu lesen, "^ierm. es Ihnen recht
ist, übernehme ich die Antwort mit ganz wenigen Zeilen
innerhalb meines Votums, das sich auf die laissenfrage er-
streckt (gekennzeichnet als Nachtrag).
So bitte ich Sie wieder einmal um erneute Überlegung und
wäre sehr froh, wenn Sie alle offenen Eragen auch mit den
Herren Kraus und Ereudenberg besprechen könnten, deren Be-
such Sie ja wohl erwarten.
Mit ganz herzlichen Grüssen
Ihr noch immer wohlgemuter Koor-
dinator .1 ^'
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den 2.12.1961
Herrn Rabbiner
Dr. Robert Raphael Greis
Düsseldorf
Pischerstr. 55
Sehr verehrter, lieber Herr Opponent!
Eine so angenehme Opposition zu haben, ist so reizvoll,
dass wenn sie überall so gehandhabt würde, ich mich noch
in ein Parlament wählen lassei In zwei rimkten kann ich
Sie beruhigen. Hinsichtlich des Ausfalls von Herrn Kraus
berufe ich mich auf anliegenden Brief, den Sie mir viel-
leicht gelegentlich zuiückschicken können. Damit hängt
zusammen, dass ich Grollwitzer um eine Einleitung gebeten
habe. Wie Sie aus Kraus* Brief sehen, hatte ich ihn zu-
nächst ein kurzes Vorwort angeboten. Dann bekam ich seine
verzweifelte Antwort und zugleich hatten wir jene Redak-
tionssitzung hier, deren Niederschlag Sie in dem verviel-
fältigen Brief zur Kenntnis bekommen haben. Darauf be-
schlossen wir (rollwitzer zu fragen. Wissen Sie besseren
Rat?
Hinsichtlich der geplanten Erweiterung dieses Bandes muss
ich mich zunächst zurückhalten, da ich darüber noch keine
Verständigung mit dem Verlage habe erzielen können. Die
Antwort steht noch aus. Auch möchte ich die Stimmen ande-
rer Votanten noch abv/arten. Ich persönlich stehe zu dem
Vorschlag der EiTweiterung und halte es einfach für publi-
katorisch richtig, dass man nicht auf dem Stand von Ende
Juli stehenbleibt, sondern den aufgetretenen Verständnis-
schwie/rigkeiten innerhalb der christlichen G-emeinden in-
sofern Rechnung trägt, als man keinen Millimeter von den
Berliner Formulierungen abrückt, diese jedoch noch da in-
terpretiert, wo manche die Brücke des v'^rständnisses noch
nicht rinden.
Zugegeben: Die Frage von Frau Lotte Krämer, die Sie mir
schickten ist nicht angenehm zu lesen. Wenn es Ihnen recht
ist, übernehme ich die Antwort mit ga.nz wenigen Zeilen
innerhalb meines Votums, das sich auf die xiassenfrage er-
streckt (gekennzeichnet als Nachtrag).
So bitte ich Sie wieder einmal um erneute Überlegung und
wäre sehr froh, wenn Sie alle offenen Fragen auch mit den
Herren Kraus und Freudenberg besprechen könnten, deren Be-
such Sie ja wohl erwarten.
Mit ganz herzlichen Grüssen
Ihr noch immer wohlgemuter Koor-
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Dllsseldorf
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den 25.11.1961
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Sehr vereh3:'ter, lieber Herr Dr. G-eis!
Hpben Sie ganz herzlichen Dfink für Ihren Brief von 13. No-
vember, sowie für Ihr Manuskript, das mir Herr Leiiner brach-
te, Gowie inobeöondere filr Ihren Herder Band "Vom unbekann-
ten Judentum". Ich h'ibe die schöne Sairmilunc , das werden
Sie verstehen, im Hin und Her des S ene sterd ränge s bisher
nur anblättern können, doch ich f^c-eue mich schon heute auf
ruhigere Lektüre in den V/eilm?3.chtstngen oder in den Ferien.
Die Kürzung Ihres Vortr^-gs im Band "Erlebter Kirchentag"
bedeutet nicht, dass der Vortrng auch in dem ausführlichen
sogenannten Dokumentorband gekürzt würde. JedCenfalls ist
mir davon nichts bekannt. Auf alle Fälle können Sie ver-
sichert sein, dass er in unserem gepl-^.nten Sonderband in
vollem V/ortlaut erscheinen v/ird. über den Sonderband v/er-
den Sie im übrigen noch in wenip;en Tagen durch oin Hund-
schreiben hören, mit dem ich mich an alle v/ende, dj£ in
der Diskussion gesprochen hnben.
^us der Besprechung in "Christ und V/elt" wird Ihnen klar
sein, v/ic zentral Ihr Vortrag für die gesamte Bewertung
unsere r/lrbeit ist. Ich möchte daher noch einmrl versuchen,
Sie für eine Teilnahme an der Tagiuig in Arnoldshain zu
gewinnen. Ich bedaure, dass seinerzeit durch das Votum von
Herrn Dr, "Rh-rlich ein Plan für eine Sonnabenä./-8onntag-Ta-
gung zustande kam* Ich kann verstehen, dass Ihnen eine Teil-
nahme pm Sonnabend nicht möglich ist. Könnten Sie aber
nicht noch am Samstag abends nach Amoldshain reisen?
Im Hinblick auf ?5Jidere Differenzen können Sie beruhigt sein:
Herr Dr. Freudenberg und ich sind uns einig, dass eine
Teilnahme von Herrn Rangs torf in Amoldshain in keinem Fall
in Frage kommt, und v/eiterhin habe ich einen Brief von Herrn
Kraus, der mir nachdr^ücklich versichert, dass nur seine
persönliche Überlastung und keine sachliche I.Iissbilligung
ihn veranlasse, sich aus der aktiven Arbeit in der Grruppe
derzeit zurückzuziehen. Auch Bn ihn habe ich mich n-^ch
einmal gewandt, doch wenigstens an der Tagung in Amoldshain
teilzunehmen, weil ich unsere ganze Arbeit in ihrem Wert erheb-
lich gemindert sehe, wenn ^'Ecksteine" wie Sie und Herr Kraus
ausfallen sollten. Haben Sie doch die grooee Gute^ Ihren Ent-
schluß s noch einmal zu bedenken und auch mit Herrn Dr. Preu-
denberg zu besprechen, v/enxi et Sie in den nächsten Tagen auf-
suchen wird.
Mit ganz herzli cien Grrüssen
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ov. 1961
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Sehr verehrter lieher Herr Professor,
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der Druck des Referates ist in Ordnung. Versehentlich ist
ein anderes Blatt dazwischen geraten, das ich Ihnen wieder
zurücksende. Geld will ich nicht. Von den Buchtiteln
gefällt mir persönlich nur der vierte "Die christliche
Gemeinde und Israel". "Kreuz und Davidstern" kotzt mich
allmählich schon an, außerdem ist er zu dem ausschließlichen
Symbol erst durch Hitlers Gnaden geworden. "Das gespaltene
Gottesvolk" erinnert mich an gespaltene Klauen und "Kirche
und Israel" habe ich auch schon auf vielen Buchtiteln gelesen.
Haben Sie auch noch vielen Dank für Ihren so spontanen Brief
vom 2. November. Wenn ich darauf noch nicht reagiert habe,
dann nur, weil ich trotz Ihreü freundschaftlichen Zuredens
meinen Gastcharakter nicht so sclmell ablegen kann. Darum
möchte ich auch abwarten, wie die Dinge nun weiterverlaufen,
freilich, das kann ich nicht verschweigen, bereitet mir die
Angelegenheit einige Sorgen.
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Seien Sie aufs herzlichste gegrüßt,
Ihr
l{x\HIUNKIt 1)H. HoHKiri' I? A 1*11 A K J. < ; E I S
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